— —— Ze a ee — — — anf ’ — IN I > 4; —* UT ja ’ } 9 7 ji —— * uf ; N A, N N 4 a N — | (\ = K A TE S 2 i WW, N gr A. IN %% SEI E e SN = * DAN \) „ N N S \ — — 5 N N N N >> 2 al ni 17 N an NIIen )) 3 q ER ——ãW Sm N Niuwoolltommentlich Kreuterbuch — x — —— 8 = = FE il u) NS N D * — — ame Stauden vnd Kraͤutern / ſo in Atſchen vnnd Welfchen Lan- IN den / auch in Hiſpanien / Oſt vnnd Weſt Indien / oder in der Newen Welt wachſen / derer vber 3000, eygentlich beſchrieben werden / auch deren Vnder⸗ ſcheidt vnd Wirckung ſampt jhren Namen in mancherley Spra⸗ chen angezeigt werden / derengleichen vormals nie in keiner Sprach in Truck kommen / der Menſchen / vnd deß Viehes / ſampt heem nů hlichen gebrauch beſchrieben \ werden / es ſey mit Traͤncken / Saͤfft / Syrůpen / Conſernen / Latwer gen / Waſſern Huluer / Extracten / Oelen / Saltz / Salben / Pflaſtern / vnd dergleichen: Darinnen auch ober tauſendt hochbewaͤrte vortreffliche Experiment vnd heimliche Rünfte angezeigt werden re Gärtnern! Koͤchen / Kellern / Hebammen! Hauß Bätern / ond allen andern Liebhabern der Artzney ſehr nuͤtzlich: Auf langwiriger und gewiller erfahrung) vnſerem geliebten Vatterlandt zu Ehren / mit fonderm Fleiß trewlich beſchrieben / Durch rem, vnd Churfuͤrſtlicher Pfals Medicum, Jetzt widerumb mit vielen fehönen newen Siguten/anchnüglichen Artzneyen / und am dern guten Stücken Sonderlich aber das Ander Theil mir ſonderm Fleiß gemehret / Durch Bafel Profeflorem Ordinarium, ————— Yale Paz . Bet t EI ie ©: Ta Ba —— F 9 % pr = | : ES | hannis Baͤſſei und Johann Drenrels,”. — Y m un o M.Dc. Xıll. A NE Sy SUR, — ET N KEIN 7 — yP N * > m) WE wu) )), N ll) : E NSS eZ. Van: NE EN 1, : NARK, ZUR h —— 8 > N —008 RR l ul 5 N] * — —v—— BI (U yet < — — fe, a) > — SE 5 = A — — NED &) A — aD —8 rn Mit Roͤm. Rey. May, Frey. auff schen Jahrıdıeng en begnadet Aka 4 TR a. —ILLVIIIIIůDS NEE NIE (| II SEN EZ = N — 668 IIIIMI ES] * — Zn SS 27, : % Ir — S SR EAN ER 9 EN) * B Ay = ——— tr 4 N % * % * — 4 \ — — i 9 — Ir Ei - & Z ES EW f = F — al * = Sy) AB n/a A at * —* X? — KB: PS I N NR S A Ben — = — — * — F N BR; OWL > 5 AE \ — — — = LS NT PR * Ai eG k ZA" ER N 7 G4 a i > 4 er by \ * * = — = u) , Te — — > N * m —*? At z \ Hl 3 x 49 N) RES Fi S * 5 ' —* * h N F 1/0075 1, ⸗ Ber Et ! Iran I; Sa E N R N - v — — in N B 7 N | 33 —24 TABERNÆMONTANI... ol Ans Erſte Theil diefes Bude — Don allen Kereutern. ri Die I. Sektion. = Er j an) —R * —— Ne —— NN han, n — 1 X ® 1 B taſeyen vnd Narrenwercke darmit treiben. Es ſeind aber deß | Wermuths viel Gefchlecht doch woͤllen wir imdiefem Ca: J Ta: UT ——— pitel nicht mehr alsvon zweyen / nemlich von dem gemeinen | N, Eye — Wermuth / vnd von dem Bergwermuth / handlen⸗ 5 "Wan, son 1. Der gemein Wermuth iſt jedermenniglich befannt/ hat ein widerwilliſchen / ſtarcken / abſchewlichen geruch / vnnd ſehr ein vnlieblichen bitteren geſchmack / viel bitterer dann kein Gall nicht iſt: die Bletter ſeind aͤſchenfarb / tieff zerberff 7° / ul ein wenig krauß / feind ein wenig gröfler als die Bletter der \ Ja Beinransen : die Stengel feind groß / zweyer oder auch biß⸗ —— ei weilen dreyer Elen lang / wie die Stengel deß Beyfuß / wel, che auß feiner harten /holsechten / zaſerechten Wurselaller 1 erft im andern herfür ſtoſſen / mir vielen Zincken vnnd neben Sa Reißlein / die bringen im Bradımonar an ihren Gipffeln — —1 vnnd allen neben Zweiglein viel runder Knoͤpfflein / die im C ende gemeltes Monats anfahen zu bluͤhen alfo daß im Hewmonat der gang ſtaude in voller Bluͤet iſt: die Bluͤm⸗ cin feind Enöpffechtig / bleichgeel / ſchoͤn vnnd gefuͤllt / ander geftaleden Rheinblumen / Juͤngling genant / nicht vngleich / feind Doch viel kleiner. Dad) zeitigung derſelben werden fie | soller kleinen Samens /dervergleicht fich faft dem Samen — deß Rheinfarns / iſt doch kleiner. Wechſt gern an ſteinechti⸗ | ’ gen oder fandcchtigen Orten auff den Rechen vnd Hüben. et Item auff den alten Mawren ond Hoffſtetten / deß gleichen — auch auff den duͤrren Egerten / vmb die Doͤrffer vnd Flecken herumb / hinder den Zeunen vnd heßlichen vngebawten / vn⸗ fruchtbaren Feldern / welchs auch der Poet Ouidius war ge⸗ nommen hat / als er in folgenden verſen ſpricht: — | Turpia deformes gıgnunt Abfintbia campi : ! 4 j Terreg,de fructu quam fitamara docet. Der Wermuth erjuͤngt ſich auch ſelbſt jaͤrlich von feinem Samen / vnnd wirt heutiges tages (vnangeſehen daß er in 1. Gemeiner Wermuth. Abſinthium vulgare, » = alten orten hin vnd wider vor fich ſelbſt wechſt) auch in Gaͤr⸗ | Das 1. Capitel. zen gezilet / welcher doch zum — —5 — gi 2; g niexy vntuͤchtiger vnd krafftloſer ift/ dann der fo vor ſich felb “= £ on dem Wermuth im Sussnaepflangtwechft. Wañ man aber den Wermurd | N A JEwol der Wermuth ein in die Gaͤrten pflanzen wil / ſol man die Wurtzel winden / o⸗ der hin vnd wider verſchrencken vnnd verdrehen / ſo wechſt er deſter freudiger vnd ſchoͤner⸗ Der Wermuth ſol im Hewmonat / wann er in ſeiner be⸗ ſten vnd Hoͤnſten Bluͤet eſt / zum gebrauch ver Artzeney ein, | gefanilei / vnd im fehatten vnd lufft gedoͤrret vnd getrucknet I N vnachtſam / gemein unnd jeder, menniglich befant Krautiſt / fo iftes doch bey den Alten vor koͤſt⸗ lich / herrlich / in hohen werth / fonderlich aber bey jhren Trium⸗ phen vnnd Heidniſchen Gotts⸗ werden / denſelben vber Jar zubehalten! 2 dienſten gehalten worden / wel⸗ cher gebrauch villeicht auch von jhnen / auff vn ſere Weiber geerbt vnnd herkommen / die noch heutigs tags dieſes Kraut in jihre Wuͤrtzwůſche mit andern Krentern fammlen / vnnd vielfelgamer abgoͤttiſcher Phan⸗ Der Berg oder Roͤmiſch Wermuth / iſt dem jetztge⸗ melsen gemeinen Wermuth / mit der Wurzzel / Stengel / tern vnd Blumen / gantz vnnd gar gleich / allein daß er Heiner ift/ wirdt ſelten vber zweyer oder dreyer Spannen Sch iſt bitter wie der erſt / doch lieblicher vpnnd anmuͤtiger zu⸗ gebrauchen / X | &. Jacobi Theodor Tabernemontam / - ⸗ a Y, Bergwermuth oder Nömifcher Wermurb. . F vertreibe, Andere halten darvor / er ab den Namen son den kraff f d her jhnen DIE i F hy h) > h) ⸗ 3 DIE Kilian: | ner wermenden Frafft empfangen / Dannenber JUTTT © Ip mantanumieh Kapianını: Sachfen Wermpren nennen, Etliche nennen hhn Weron⸗ muth / vmb feiner treffenlichen vnd vielfeltigen Tugendt we⸗ gen / darmit er allen vnmuth hinweg treibt. Auff Flemiſche nd Brabandifche Sprach wirdt er genet / Allen Alſſem vnd Alſene. Engliſch Common Wormewood. Auff Italianiſch heift der Wermuth Aafenzo vnnd Min- tio Zu Kom Najcienrio , Zu Benedig Bon Masftros ſonſt in == anderworten-Italie Medico; Spamſch Affentios , Alofena vnd Alofna: Sransöfifch Aluyne, Ablinfe vnnd Forte , vmb ſeines ſtarcken bitteren geruchs willen. Boͤhemiſch wirdt er ge⸗ geliſch Wormwood.) Arabiſch wirdt der Wermuth von Serapionecap-14- de G temp.fimp. Aſſinrhium, vnd von Stephano dem Außleger der Ärabifchen Sprach Amacum genannt. Bey andern Arabifchen Medicis, Afenıfu , Sefurem » Alhanlau ‚Bars , Bu- lengi, Bululengi vnnd Liembali, Don etlichen wirdeer auch Zuriderdar geheiſſen: Aber bey dem Haliabbati wirdt Die “ braun Beiel oder Merzenveiel Zuriderdar geheiſſen: Bey andern werden die Quittenoͤpffel alfo genannt: thut derwe⸗ gen wol von noͤten / daß diejenigen fo. dis Arabiſchen Medi- cos Iefen / gute achtung auff das Intent der Authoren has ben / damit fie nicht jrren / vnd Quid pro Quo verſtehen. I, Der Bergwermuth hat die obgemelten Griechiſchen Namen mit dem Feldwermuth gemein/ wird aber doch zum vnderſcheid deſſelben von den gelehrten / erfahrnen Medicis vnd Simpliciſten Abhinchium monanum genannt. Bey dem Diöfcoridi,Aetio vnnd Aeginera,Abfinthium Ponti- H cum, Meſue nennet jhn Abſinhtium Komanum, vnd pli- nius ablinthium Iralicum. Vnd wiewol bey dan obge mel⸗ sen Lehrern / der Pontiſch / Roͤmiſch vnnd Italianiſch Wer—⸗ much den preiß hat / das doch alles cin Wermuth iſt / fo iſt doch vnſer Bergwermuth / in der form / geſtalt / krafft vnd tu⸗ gend demſelben durchauß gleich / vñ eben der ſelben art Wer⸗ muth / wie der in obgemelten Nationen wechſt Dürffen der, wegen nicht in Pontum oder Italiam nach demfelben ſchi⸗ en. Vnd jrren die jenigen nicht wenig /Ditein vnderſcheyd vnder vnſerm Bergwermuth vnd dem Pontiſchen oder J⸗ talianiſchen Wermuth machen / wie in folgenden Capitel weiter angezeigt werden fol. [H. Abſinthum Ponticum montanum, CB. Abſinthium commune minns,Gel. mon- tanum, Cam.in Matth.] Dieſen Roͤmiſchen oder Bergmermurhnumnt Serap: de "I Ampl.cap. 14. wie auch der Arabifch Ahrset Mefarugie an demſelben ort/ Cufiute Romanum vnd Sceha 00%! Sciha Roma- gebrauchen / iſt auch nichefo eines abſcheulichen / vnlieblichen Feſchmacks vnd geruchs / wechſt bin vnnd wider an vielen Orten Teutſchlands im Gebirg / ſonderlich aber vmb die Bergheuſer Magdenburg vnnd Keſtenburg / im Speyrer Biſthumb / deß gleichen in dem Rheingaw an dem Gebirg / ‚Den Rheinſtrom hinab bey Coblentz im Ertzſtifft Trier / vn⸗ der der Veſtung Ehrenbreytſtein / vnnd andern vielen orten am Gebirg an der Moſel / vnd im Elſaß. Dieſer Wermuth ſolte billich allwegen in alle Compolitiones vnd Artzeneyen von vnſern Medicis vnd Apoteckern gebraucht werden / in⸗ ſonderheit aber zu den mnerlichen Artzeneyen: So man aber denen nicht allwegen bey der handt haben moͤchte / ſoll man D an deſſen ſtatt den / der auff den Mawren vnnd alten Gebaͤu—⸗ wer wechſt / nemmen / oder aber zum wenigſten denen / ſo m — 5 feinen — Tefdern — \ rum. Italianiſch heiſt der Bergwer muth / Anz» montans, Rt —— Aſenx⸗ Ponico, vnd Aſſenſo Romano. Hiſpaniſch Alofena Mon- Von den Namen deß Wermuths. | sefina. Frantzoͤſiſch Aluyne Montaigne. Flemiſch vnd Brabaͤn— a Er Wermuth heiſt Griechiſch Aldor, Alaızıor, difch Berd) Affen / vnnd Engliſch Mommtanne Worm⸗ Basurınegv , Bapuminerr;, vnd den Comicis Ar or. 000%. Lateiniſch Abfinchium, Aloina vnnd Abfinrhium. Wirdt Von der Krafft / Wirckung vnd Eygen⸗ uch Herba kortis genannt. Der gemein Wermuth iſt von fch ” def eb Eyen Senn Alten vmb ſeines abſcheulichen geruchs vnnd bittern ax, OR FE —— fcjmactswillen/Abfuthium ruſticum, zu vnderſcheidt deß Er Wermubit fähatpit pad bitter niit inet snfamen, Bergwermuths genelint worden / welcher Rame ihm biß = jiehenden krafft. Er erwaͤrmet / trucknet / abſtergirt / zer⸗ auff den heutigen tag bey den erfahrnen Medicis blieben iſt. theilet vnd ſtercket. Iſt heiß im erſten vnd trucken im dritten “Pi, Abfinthium Ponticum feu be ee Dio- {zöridis. C.B.Abfinchium Brun. Trag. Matth.Cora. Lon. NEN —— £ Eros vulgare Fuch. Gel. Das Lob. Lagd,Caft. Aftrierion die bitterkeit. Mögen beyde faſt nuͤtlich innerhalb ommiine & Romanum, Ge(,Santonicum & lauifolium, vnd auflerhalb deß Leibe gebraucht werden. Dodo.Ponticum,R uellio & Tiincauelle ruſtic um, Apu- eio & Thalio. maius & vulgare. cluſ.p.) Bey den Egy⸗ — gebrauch deß Wermutho. ptiern heiſſet der Wermuth Somi. Er gemein Feldtwermuth iſt dienlicher auſſerhalb deß Eonfmirdrermirandern Namenin Teutfcher ſorach / Leibs / dann zu den innerlichen Gebrechen zugebrau⸗ "Elf oder Eli Wiegenkraut / vnd Feldwermuth genannt. chen: und ſol allwegen in nachfolgender verzeichnuß wo deß Wermuth wirdt er von etlichen geheiſſen / darumb daß er Wermuths gedacht wirdt / der Bergt ermuth verſtanden sen Rieſfenden allen muth durch ſein bitterkeit hinweg werden. In Mangel aber deſſelben mag man den nemmen / zemme / vnd den luſt vnd begierde zu den Ehelichen wercken der auff den alten Mauren / oder truckenen Feldern wechſt. ner dann das Kraut, In dem Bergwermuth vbertrifft die Der nannt Pelynaek / vnd Polniſch Piolum oder Piolin. En— Grad, Der auffgetrucknet Safft aber / iſt higiger vnd trucke, Y | Das Grſte Buch Don Kreutern. F Bordas Krimmen vnnd Schmertzen im Leib ein ander A. Der dergwermuth erwaͤrmet vnd ſterckt den ſchwachen vnd erkalten Maga vnnd die Leber / vnd iſt allen Kranckhei⸗ ten deß Magens vidd ie ihren vrſerung von kaͤ haben / nichts dien ichers vnd nuͤtlicher Q uth / vnd was darvon emacht wirdt. Derwegen auch derſelbig nicht ohne vrſach auch In die Küchen kommen / dann die Koͤch den jungen Wermuth in die Eyer oder Pfannfuchen pflegen zuvermifihen/ welchs denen/ fo erfaltere Maͤgen har ben / ein fehr dienfliche Speiß iſt. Der Wermuh behuͤtet das Gebluͤt vnnd alle innerliche Glieder vor Faͤrlniß / vnnd fo was gifftigs im Leib were das verzehret er vnd verbeſſerts. Er erweckt die begird zur Speiß / reynigt dag Gebluͤt / thut widerſtandt dem Gifft / hilfft dem ſchweren Athem / dann er loͤſet ab / zertheilt und detergirt den » sähen dicken Schleim der Bruſt vnnd Lungen / davon das keichen vnnd der ſchwere Athem kompt. Er vertreibt. den Heſchgen oder Klux/ er eroͤffnet Die Eber / reynigt den Ma⸗ gen vnd Leber von der Gallen / vnd ſuͤhret ſie durch den Harn nd Stulgangauß: dann der Wermut hat ein widerwerti⸗ ge Ratur vnd Eygenſchafft in jm verborgen / er laxiert vnd ſtopffet welche bey de widereinander ſeind / darumb fol er biß⸗ wellen mit andern ſtuͤcken nach gelegenheit der Kranckheit gebraucht werden, Dann ſo der Menſch im Leib verſtopfft were / ſo ſol man jhme laxirende oder purgirende ſtuͤck zuſe⸗ ren. So aber einer zu viel fluͤſſig oder durchlaͤuffig were / fol man den Wermuth allein / oder aber mit andern ſtuͤcken die da ſtopffen vermiſcht / brauchen. Theophraſtus cin alter Griechiſcher Scribent / ſchreibet 9. hilt. 8. wie das der Bergwermuth / Abbnthium Ponticũ, in der Landſchafft Ponto / ein gute Maſtung deß Viehs C ſeye / vnd ſagt / welches Vieh von Wermut geweydet werde / ſey ohn Gallen/ das in warheit auch den zornigen vnd boͤſen WGabllſuͤchtigen Weibern ein vberauß gute Arzney were / die jhren Leib mit ſtaͤtigem zoͤrnen von vberlauffener Gallen / kraͤncken / vnd in mancherley Kranckheit vnnd Gefahꝛr brin⸗ gen / welche Maͤngel dann ohn ſonderlichen groſſen Koſten ſeichtlich koͤndten gewendet / vnd hinweg genomen werden. Ein Honigwaſſer mit geſottener Wermuthbruͤhen ge⸗ macht / oder Wermuth in Waſſer den dritten theil eingeſot⸗ ten / durchgeſtegen / davon genommen vij. loth / vnd darunter vermiſchtein Loth Roſenhonig / vnd Morgens vnd Abends jedesmal ſo viel warm getruncken / ſeubert vnd fuͤhret ſaͤnff⸗ tiglichen durch den Stulgang auf / die Choleriſche feucht vd Gallen / die nicht zu viel in dem Magen vnd Leber eynge⸗ wurtzelt iſt. Solche Arbeuen aber iſt den jenigen zum hoͤch⸗ \ D fien ſchaͤdlich die cin verfchleimpen Magen haben / derwe⸗ gen fie fich darvor huͤten ſollen/ oder Sn | darmt vermiſchen / die von jhrer&ngenf chafft den Schleim aufführen / als da iſt die Wurtzel Turbit / Mechoacan oder bereyten Lerchenſchwam / ſampt dem dritten theil Ingbers. Zu dem ſchmertzlichen Magenwehe von kaͤlte vnd Win⸗ den verurfacht / iſt folgende Cliſtier vber Die maß ein gute vnd bewehrte Areney / wann der Magen nuͤchtern iſt / vnnd cin ſtund zum wenigſten bey jhm bleiben laſſen: dig Kreuter aber die von der Cliſtier vberbieiben fol man in ein Saͤck⸗ lein thun / vnnd außwendig warm vber den Magtn legen / vond daſſelbig offtermals m halb Wein vnnd Waſſer wider, umb waͤrmen / das legt den Magenſchmertzen wunderbar, lich. Die Cliſtier aber ſel man alſo machen: Nimm Berg, wermuth oder andern guten Wermuth ij. Handvoll / Pap⸗ G vnd gut Erperiment: Nimm gedoͤrrten Bergwermuth im halb Handvoll/Römifchen Kuͤmmel ein halb lorh ſeud die, fe siven ſtuͤck in einem guten werfen furnen Rem / vnd ſethe es durch / trincks deß Morgens ni den kanſt / vnd halt dich warm / es vertreibt Kimmen vnnd alles Leibwehe von Kaͤlte vnnd windiger Feucht verurſacht. Biſtu aber im Leib verſtopfft / ſo thu zu den obgemelten ſtuͤckẽ anderthalb loth guter außerleſener Alexandriniſcher Senats bletter / laß mit ſie den / vnnd brauchs wie gemeldt. Wermuthſafft ein Eyerſchal voll mit fo viel guts Weins getruncken / druckt nider die bofen Daͤmpff die vber ſich in das Haupt fleigen und Schmergen erwefan Der fe frisch außgedruckt /und schen Tag nach⸗ einanderdeh Morgensnüchtern / jedes mal j. loth mit Zu⸗ cker vermiſcht getruncken / vertreibet die Geelſucht / Waſſer⸗ ſucht vnd viel boͤſer euchtigkei iſt auch ein "peri langsoih Rasmall ** Wermuth tags vnnd zu N nommwen / Stercket vnd erwaͤrmet den erkalten Magen vnd die Eber / cxoͤſtnet die Verſtopffung derſelben / bringt luſt zů u eſſen vñ di der die Geelſucht on kalte Waſſerſucht. Friſchen Wermuchfaitt getruncken ij. oder iij. loth / we⸗ u Puluer geſtoſſen / vnd deß Morgens / Mit⸗ niger odermehr/ nad) dem der Menſch alt oder jung iſt / toͤd⸗ Wermuthpuluer mit dem gepuͤluerten Kraut von Tau⸗ ſentguͤlden / oder mit Pferſichternen Puluer / mit Wein ge⸗ truncken / thut deßgleichen. | Bor die wuͤrm der Pferd: Nimm gedoͤrrten Wermuth / Woiffsbonen oder Feigbonen / Tauſendtguͤldenkraut oder Auͤrin / jedes iiij. loth / Rettichſamen tin. loth / geſchaben Hirtz horn ti. loth / Vermiſche dieſe ſtuͤck / vnnd ſtoß ſie zu einem ſubtilen Puluer / theils in drey gleiche theil / vnd ſchuͤtt es dem krancken Gaul drey tag nacheinander eyn mit Wein zertrieben. Darnach mach ihm ein Cliſtier auß nachfolgen⸗ den ſtuͤcken: Nimm auff drey pfundt Bruͤhen / darinnen Wermuth vnd Rauten geſotten worden ſeindt / Thue darzu ij. loch gepuͤluerten Aloepatick / vnnd cine Rindsgallen / ver⸗ miſch es wol durcheinander / vnd thu es warm zu dem Ganl Aue — 3 eg x * eye re mit einer. Schritzen / ſo fuͤhret es allg gerade Wuͤrm auß / vñ ift ein zewiß Srperinnn Zu dem viertaͤgigen Feber ein gewiß Eyperiment: Nim̃ deß außgedruckten friſchen Wermuthſaffts ein halb loth/ guten Andromachiſchen oder Alexandriniſchen alten Ther- Jriack j.quintlein / guten weiſſen fuͤrnen Wein /.loth. Dieſes vermiſch durcheinander / vnnd gibs dem Krancken drey Stunden zuvor eyn /eheihnen das Feber anſtoͤßt / und laſſe ihn darquff ruhen: das thu ein mal oder vier / fo wirſt du gu⸗ te beſſerung befinden, Es muß aber der Krancke zuvor vnd ehe er dieſe Artzeney brauchet / wol gereyniget vnnd gepur⸗ giert ſeyn. ea * | Wermuth azu Puluer geſtoſſen / vnd auff ein mal j. quint⸗ lein/ oder eins Goltguͤlden ſchwer eyngenommen bringt den Leibern die verſtandene Blunrwider. Das thut auch das Kraut geſtoſſen vnd geſotten / vnd die durchgeſigene Bruͤh/ wie ein Eliſtier eyngeben. Der friſch Wermuthſafft ehr dergleichen / gleicher geſtalt wie ein Cliſtier gebraucht: oder röfche Wermuth vnnd roten Beyfuß vnnd Ephew in oͤle / ſchlags zwiſchen ein zwyfach leinen Zich / vnd laß das Weib E peim bletter / Bengelkrant / Chamillenbinmen / Balſam oder K alfowarm darauff ſitzen / afsfieesteidenfan, | Srifchen Wermuthſafft mir Honig vnd warmem Waſ⸗ Muͤntzen kraut / jedes j. Handvoll / grobe Kleyen ij. Hand⸗ voll / laß ſolche ſtůck miteinander ſieden in iij. Pfundt Waſ⸗ ſers / biß der drittheil eyngeſotten iſt / darnach ſeihe es durch ein ſauber Tuch: son der durchgeſigenen Bruͤhen nimm xij . oder xiiij. Vntz / ertreib darinn der Latwergen bene dictæ axatiuæ, 1, loth / Werſnnt / vnnd Dillen oͤle / jedes iij. loth / Thomaszucker ij. loth/ ein ſriſchen Eyerdotter vnd einer Ha» ſelnuß gros Saltz / ſolches alles vermiſch wol durcheinander armer Cliſtier. ſer getxuncken / oder ein Becher voll deß Waſſers / darinn v⸗ ber Racht ein Handvoll Wermuth gebeytzet worden iſt / wis derſteht der Trunckenheit. | Ä Zu der Zaͤrmruhr vnnd Blutruhr: Nimm geforeener Wermuthbruůhe xij. oder xiiij. Vntzen / zertreib darinu Ro, ſenhonig vnd Thomaszucker / jedes iij. loth / Terpentin j.loth / gemeines Salzes ein halb loch / vermiſch ſolche ſtuͤck wol durcheinander / vnnd thu es durch ein Chflierseng zudem A Sram: ichtern fo warm dur es lei⸗ achts ſedes mal einer Caſtanien groß einge⸗ — ne — — ——— — = a Krancken Laß jhnen ein ſtu ſuͤhret auß den zaͤhen widerſpenſtigen Schleim / vnd miltert den Schmerzen vnd das Reiſſen. Wermuth auff so H ll in ein feinen Krug ge⸗ than / vnd daruͤber geſchuͤtt ein Elſaſſer maß guten Malua⸗ ſier oder Spaniſchen Wein / vnnd ein tag oder etliche an die Sonn geſtellt / darvon alle tag drey Funden vor dem Eſſen ein guten Becher voll getruncken / vnnd ſolches ein zeitlang getrieben / vertreibet di Waſſerſucht. Ein guten Tranck vor die Geelſucht mach alfo: Nimm der öberften Gipflein von dem Wermuth / anderthalb Hand» fein voll/ Cardenbenedictenkraut / Neſſelſeiden / Weg wartwurtzeln / Erdtbeerenkraut / jedes ein Haͤndlein voll der groſſen Cen aurenwurtz / Rhapontick genannt / ein halb loth. Diefe Stuͤck ſol man zerſchnitten in ein Maßkannten thun / B dieſelbige mit gutem fuͤrnen Wein zufuͤllen (fo die Geel— ſucht von Kälte kompt / vñ mit Waſſer fo fie von Hitz kompt) nnd mit einem Brodt Teyg den Ranfft oben gerings her⸗ umb wol verlutieren / darnach die Kannten in ein Keſſel mit Waſſer ſetzen / vnd zum wenigſten drey ſtunden in der Kan⸗ ten ſieden laſſen. Wann die herumb / ſol mans herauß thun vnnd erkalten laſſen / folgends durchſeihen. Don dieſem Tranck folder Krancke Morgens nuͤchtern / vnnd Abends Wo ſtunden vor dem Nachtmal / auff drey oder vier Vntz incken / der eroͤffnet die Leber / vnd treiber die Geelſucht durch den Harn. dus Regenwuͤrm zu Puluer gebrannt / vnndj. quintlein mit Waſſer darinn Wermuth geſotten / warm getruncken / thut dergleichen / vnd iſt offt verſucht. Gleicherweiß / reiniget das vnrein faul Gebluͤt / vnnd ver⸗ C beſſert die Vergifftung der Frantzoſen Kranckheit. Wermuth iſt der ſchwachen vnnd geſchwollenen Lebern ſehr dienſtlich / wie auch allen andern Kranckheiten derſel⸗ ben/dievon Kaͤlte jhren Vrſprung haben / fo der mir ein we⸗ nig Marien Magdalenen Blumen getemperiert wirdt / vnd in Wein geſotten / vnd Morgens vnnd Abends getruncken / macht das Blut in der Leber friſch. Wermuth auff was weiß vnnd manier Man wil ge⸗ er, — braue t/ vertreibt dieb n zu gatcın Malus corpotis habitus geheiſſen. | in Methoder Honiamwal er geſotten / vnnd erlis che Tag nach einander deß Morgens nüchtern ein guten Trunck warm gerhan / vextreibet die Maßle iij. ge⸗ forten/folgends durchgeſi⸗ en nd emche rag deß Morgens nuͤchtern / fuͤnff oder sechs SIT warm getruncken / ſtillt das Krimmen vnd allen innerlichen Sc merk Leibs / das * Free Kaͤlte ſein Br Woermuch mag nuͤtlich in allen Kranckheiten / darzu das Indianiſch Frantzoſen oder Bockenholtz dienlich vnnd gut iſt / gebraucht werden. Ein Experiment vor die Geelſucht. Nimm Wermuth⸗ ſafft friſch auß gedruckt / w oriechender Oepffelſafft / guten fürnen weiſſen Wern / jedes cin pfundt / WVermiſch dieſe Stuͤck durch ein ander / vnnd rinck alle Tag dreymal vier Vnßz daruon. Wermuth mir Rauten / Pfeffer vnnd Saltz genuͤtzt / ver, treibe die vndaͤwungen deß erkalten Magens. Wermuth mir Veielwurtz vnd Honig vermiſcht / vnnd Morgens vnd Abends in geſtalt eines Latwergleins genuͤtzt. reynigt die Bruſt vnd Lungen / vnd macht wol außwerffen. Mit Peterlen vnnd Fenchelwurtzel ſampt einem Haͤndlein soll welſchen Venushaar in Wafler oder Wein geſotten (nach dem die Kranckheit von Fin oder Kälte kompt) vnnd von dieſem Tranck Morgens vnnd Abends / jedesmal auff 4 S. Jacobi Theodori Tabernemontani / nd behalten / das ſeubert vnnd F vier Bns getruncken / eroͤffnet die verfiupffung der Leber / vnd vertreibet die Geelſucht. — Die vber Meer ſchiffen vnd deſſelben nicht gewohnet / die vberkommen darnon ein groſſen Viwillen deß Mar gens mit ſtaͤtigem erbrechen / alſo das fie auff das euſſerſt krafftloß vnnd matt werden: dieſelben ſolln Wermuth ge» brauchen / den in Wein oder Waſſer ſieden vnnd trincken: oder das gepuͤluert Kraut mit Wein eynnenmen / vnnd das Kraut auch außwendig vber den Magen legen / davon wer⸗ den fie gute huͤlftentpfinden. So man abergemeldte Artze⸗ ney zuvor gebraucht / che man ſich auff das Meer begibt ſo werden gemeldte Zufaͤll dardurch vehuͤtet. Es hufft auch wol vnd verhuͤtet den Bnwillen vnd dag Erlrechen / ſo man Wermuth bey ſich hat / vnd ffärig daran raͤucht. if vnnd manier wie man wil / tigen. | Kuͤmmel in Wein geſotten vnnd getruncken benimpt das Krimmen im Bauch / zertheilet vnnd fuͤhret auß die Geel⸗ ſucht / die verſſandene Blumen der Weiber /thut wider⸗ ſtandt dem eyngenommenen Gift / toͤdtet vnnd treibet auß die Wuͤrm. Ein Experiment allerhand Wuͤrm auß dem Leib zutrei⸗ ben, Stimm friſchen auß gedruckten Wermuthſafft ix. Vn⸗ sen / Andornſafft ii. Vntzen / Rautenoͤlen ij. Vnztzen / Kuͤhgallen ij. Vntzen / vermiſch es wol durch einander / vnd thu es zu dem Krancken durch ein Cliſtierzeug. Wermuthſafft j. guintlein / weniger oder mehr/ den Kin⸗ dern nach dem ſie alt oder ung ſeindt / eyngeben / toͤdtet die Wuͤtu vnnd treibet ſie auß. Wann die Alten dei Kindern Krzney eingeben wolten / ſchmierten fie die Trinckge⸗ ſchirrlein / darauß ſie jhnen den Safft zu trincken gaben / o⸗ ben am Ranfft herumb mit Honig / damit ſie dit Kinder bes trogen / vnd fie durch die ſuͤſſe deß Honigs ſolche bittere Artze⸗ ney einzunemmen bewegten / welches dann auch der Poet Sucrerinsiinfofgenden Verſen gedenckt / als er ſpricht: Ac veluti pueru Ahſinthia teira medentes Cum daretonantur , prius oras pocula tirchm Afbirant mellis dulci lauog, liquore. Andere gaben den Kindern die Bletter vnd Blumen deß Wermuths in Feygen zu eſſen / die Bitterkdit etlicher maſſen zu temperieren /daß fie dieſe Artzney deſto lieber brauchten. Ein guter Tranck von Wermuth vor den Grindt 1 vnnd beiſſen der Haut: Nimm Wermuth / Taubenkropff / jedes ij, Handvoll+ klein Roſinlein oder Corinthtraͤublein vj. loth. Der Rinden von den gelben Myrobalanen iij. loth. Solche Stück ſiede in einer Elſaſſer map friſch Geyßmol⸗ cken den dritten theil eyn / laß darnach erkalten / drucks hart auß / ſeihe es durch ein Tuch / thue darzu ein vierling Zucker / laß vber einem Linden Kolfeuwerlein zergehen vnd gemach, ich auffſieden / ſeih es widerumb durch / vnd trinck Morgens vnd Abends / jedesmal zum wenigſten zwo Stunden vor den beyden Imbſen iiij. Vntz warm Davon. Zu dem ſchwachen / vnnd erlechterten Magen: Nimm Bergwermuth ein Handtvoll / Maſtix vnnd ſchwartzen Pfeffer / jedes ix · Koͤrnlein / ſied es bey einem linden Feuwer⸗ fein in zwey Pfundt Waſſers zum dritten theil eyn / vnnd frinef von dieſem durchgeſigenen Tranck allen Morgen K nüchtern iiij. Vntz warn. Wermuth vj. loth / mit fo viel Rauten in einer Elſaſſer maß Waſſers zum dritten theil eyngeſotten / darna chdurch—⸗ geſiegen / vnd Morgens etliche Tag nacheinander / nuͤchtern Zuff vier oder fuͤnff Vntz darvon warm getruncken / hilfft gewaltig für alle Wehthumb vñ Schmertzen deß Magens / von Kaͤlte vnd windigen Blaͤſten verurſacht. Die Gallen aufzuführen: Nimm viij. loth grünen Wermuth / vnd ij. loth Meerfals/ted es in zwey pfundWaſ ⸗ ſers den halben theil eyn / ſeihe es durch / vnd trincks. Wermuth \ IR. MWermurh Gipffeln vnnd Blumen mie Römifchen - “ u 8 Erſte Buch / Mon Kreutern. se A Wermuth zu Puluer geſtoſſen / vnd ein quintlein darvon F MWermurhin Wein geforeen vnd getruncken / hilfft denen eyngenommen / dienet wider die Stic lonen. die gruͤnen Coriander / Schirlingkraut /Wolffß wurtz / Floͤh⸗ nd mit Wermuthwaſſer eyngetruncken / hilfft vor. die kraut oderPſillienſamengeſſen haben Mit gutẽ alten Wem Bi —— getruncken / vertreibt die vergiffte Schaͤdlichkeit deß auffge⸗ Werm lawen Waſſer vnd ein wenig Ellis ruckneten Magſamenſaffts Opij vnd Meconij, getruncken / oder j. quintlein deß Pulvers mit gutem Wein Wermuthſafft mit Merh.erlid ch einander ge⸗ eingenommen / hilfft denen fo groſſen Schmerzen fühlen/ / truncken / verbeffere die vergiffte Schäplichkei singen von Schw e fie 1/ oder von vbrigem 5fueim gefährligfeit weren zuerſticken. Mit Honig oder Zucker gekocht / vnnd eyngenommen / vertreibtdasfogen vnd vnwillen. Die Bruͤhe von geſottenem Wermuth auff viij. loth ge⸗ nommen / darunter vermiſcht iij. loth deß Syrups von dem Erdtkiferkraut / vnnd deß Morgens nuͤchtern drey ſtunden vor dem Eſſen warm getruncken / zehen tag nacheinander / B bringt wider den verlornen Appetit. Eroͤſfnet auch die ver⸗ G Thapuæe vnd deß fehwarge ſtopffung der Leber / vnd nimpt hinweg die Geelſucht. Wermuth in Waſſer geſotten / vnnd mir deinſelben den Wein vermiſcht dient denen ſo ſtaͤtig kri ebieten ar. 27 Zur Fin gut Preferuatif vor die Peitileng : Nimm Wer muth / Saluien / Rauten / gefchelte Baumnuͤßkernen / jedes gleich viel / Stoß dieſe Stuͤck in einem Moͤrſer zu Muß / zer⸗ treibs dann wol mit gutem Weineſſig / vnd trucks hart auß durch ein Tuch / thue dann denaußgepreften Safft in eine Pfann / laß bey einem linden Fewerlein biß es trucken wirdt / mach Pillulen davon Erbſen groß / deren nimm drey oder vier auff einmal / weniger oder mehr / nach dem die Perſon die es gebrauchen wil / ſungoder alt / ſtarck oder bloͤd iſt / deß Morgens nüchtern: Diefe Arsıney hilfft fo wol als die al⸗ no . Die Kochung von Wermuth durchgefiegen mir Niter⸗ falg vnnd dem fawren Honigſhrup Oxymel genant/ ge⸗ sruncken/sreibt auß die fchädliche Vergifftung ıxiz, welchs ein giftig Gummi ift/fo man bey der Wurtzel der Ebermwurg finder, Wirdt von Diofcoride auch Vlophonon genennet, Wermuth mit gutem alten Wein getruncken / vertreibet vnnd Three auß Die vergiifte Schaͤdi urtzeln ‚Serchenfchwwamms, Vertreibt auch die ſchaͤdliche Gifftigkeit der weiſen Nießwurtz vnnd der Chriſtwurtz. Deßgleichen dient ſie auch wider Die vers x 7 3 &rirh er Meerdrachenv 3 Scorvi J nanut. Ein gewiß Experiment von Wermuth wider das lang⸗ wiriget x. Nimmÿloth grüner Wermuthbletter / ge meines Salsg cin dritt heil eng quintleins / guten ſtarcken cineſſig x loth. Stoß den Wermuth klein / vnnd vermiſch die andern Stuͤck alle darunter / vnnd gibs dem Krancken warm zu trincken / cin par ſtunden zum wenigſten zuuor / eh jhnen das Feber anſtoͤßt / das thue etlich mal. | Ein gute Argeney von Wermuch vor die Miltzſucht vnd » das Feber: Nimm Wermuth ſafft / Borragenfafft/isdesvif. Cler koͤſtlichſte. Dann der Allmaͤchtige Gott vnſere geringe FI (och. Tauſentguͤldenkrautblumen ein Handvoll / ſeude ſolche Stuͤck miteinander in einer Maß Molcken oder friſchem vnd aller verachteſte Kreuter ſo wol geſegnet hat / als die al⸗ ler theuwreſte vnnd koͤſtlichſte / die in Indien vnnd andern frembden Nationen wachſen / wann es nur fuͤrwitzige Leut glauben vnd verſuchen wolten. Vermuth vor anderer Speiß geſſen / widerſtehet der Truncken heit. | in gute Artzeney vor die Wafferfischt von Wermuth: Timm Wermurh ein theil / Holder/ Bonenſtroh / Oderme⸗ nig / jedes din theil. Brenn gemelte Sruͤck zu Aſchen / vnnd mach mir gediftillirrem Endinien oder Wegwart waſſer ein Laugen davon / vnnd gib von diefer Saugen alle Morgen nüchtern zween Loͤffel voll zu trincken / vnnd vermifch jhm auch ſeinen Wein damit / das beharre ſo lang biß du gute beſſerung befindeſt. Eee ORT HOMER D Eingut Pulver von Wermurh vor das Krimmen ond Leibwehe von windigen Bläften /mach alfo: Nimm Wer, muth / geſchelte Sorbeern / Poleyenkraut / Roͤmiſchen kuͤm⸗ mel / weiſſen Pfeffer / jedes gleich viel. Stoß dieſe Stuͤck zu Pulver / vnd ſchlags durch ein Siblein: gib darvon ſo es die not erfordert .quintlin mit Wein zertrieben warm zutrinckẽ. Ein ander gut Puluer vor alle Kranckheiten der Leber / in ſonderheit aber vordie Geſchwulſt vnd harte Knollen ders ſelben: Nimm Wermuth / geſchelte birtere Mandeln / En⸗ zzian / Aniß / jedes gleich viel: mach wie zuvor gemelt ein Pul⸗ ver darauß / vnnd gib davon eins Guͤlden ſchwer mit Oder⸗ menigwaſſer zu trincken. | Wermush in Honigtwein oder Weinmeth geſotten / vnd die durchgeſigene Brühe gerrunckenissrtheilt das gerunnen. Blut in der Blaſen / vnd fuͤhret es auß. £ geſotten / vnd die durchgefigene Bruͤh getruncken / dienet vor die Biſſz der Noͤſſelwuͤrm. Außwendig leg daruͤber weych Bech mit Salztz. Wermuth eins quintleins fü epuͤluert mit einem truͤncklein Weins zertrieben vnnd getruncken / kompt denen zu huͤlff / die Silbergleth eingenommen oder getruncken ha⸗ ben, Doch zuvor vnd ehe man jhnen folche Arreney eingibt / | fol man ihnen zuvor Laugen mit Baumoͤlen zu trincken ges ben / vnd fich wol erbrechen laſſen / fo wirde ihnen geholfen. I Kaͤßwaſſer den dritten theil ein: Seiheesdann durch / vnd zerlaß darinn viij. loth Zueker. Von dieſem Tranck trinck allen tag vj· loth warm / vnd beharrs ſo lang der Tranck weh ⸗ ret / ſo befindeſtu beſſrung. — * 8 di — * gleich m in Traͤ ebraucht.- = - - Es dienet auch der Wermuth beyde dem Nindeviech und Schaffen / vor allerley Innerliche gebreſten die ihnen zuſte⸗ hen mögen / daruor dann die Hirten den geſtoſſenen Wer⸗ muth mit Saltz vernu mWiech; ben / das Euſſerlicher Gebrauch deß Wermuths. enlet d D ers ith under das. Haͤ gt / vnd daran gerochen / ten. ZerknuitſchKin Wall n vnud Pfla⸗ ſt gůch vmb das Ja den / benimpt das Haͤup 9 Stu ie Schuͤß / vnd macht ruͤhig vnd wol ſchlaffen. Werminh / Fenchel vnnd Betonienkraut / in Laugen ges ſotten / vnnd das Haupt damit gezwagen / benimpt das Hauptwehthumb von Kaͤlte vervrſacht. r t Wermnth vnnd Muͤntzen kraut jedes gleich vielin Wein K_ Wermuth / Rauthen vnnd Gundelreb / jedes gleich viel / vnd mit genugſamen Honig vnd einem Weiſſen von einem Eye vermiſcht / vnnd auff einem Tuch wie ein Pflaſter vber⸗ geſchlagen / legt vnd miltert den Schmertzen der Stirnen. Wermurhfafft mir ein wenig Eſſigs in die Ohren ger oͤdtet die Wuͤrm darinn. —. a W in Waſßſer vnd Eſſi T 4 durc xchter in Die Ohre angen / ſtaͤrckt das Ge⸗ ‚hör wunderbarlich. Deßgleichen alſo gebraucht / iſt denen * A iij fleuſt. n / er werde annd ſonderlich vor dem 4 — —— — — — — g — wu sah — S. Jacobi T A fleußt. illet an Dr vertreibt das flingen vnd fauf | Kaͤlte ver⸗ vrſacht wirdt. Oder / Nimm Wermuth ij. Handvoll / Maje⸗ 1017 Siechasblumen / Wolgemut / Roßmuͤnzz jedes cine Handvoll: ſeude dieſe ſtuͤck in Wein / vnd laß den Dampff in die Ohren achn. Den Dampff in den Mund empfangen / ſtillet den ſchmertzen der Zaͤn. Wermut auff einem Ziegelſtein gewaͤrmt / vñ Mei ESchmer en derſelben / ſo von Kaͤlte verurſacht worden, Wermuth mit Stabwurs in Laug geſotten / vnnd dag Haͤupt damit gezwagen / iſt gut wider das Haar außfallen. Wermuth zu Puluer gebrandt / mit Roſenſalb vermiſ cht vnd nach dem Bad die Haar damit geſchmiert / vnd ein tag eilich nacheinander angetrieben / macht fie ſchwartz. Wermuch zwey theil mit einem theil Springfürbfen od Eſelskuͤrbſenwurzel / in Wein / Waſſer oder oͤlen geſotten / darnach geſigen / vnd das Haupt offermalen warm darmit abgewaͤſchen / vertreibt den Schwindel. Es benimpt den fchmersfichen wweherhumb deß Hauptnagels / ( Hemicra- nie)ein Schwamm indie Bruͤhe gedunckt vnnd widerein wenig außgetruckt / vnnd ſo warm es zu leiden iſt / auff das ſchmertzhafftig ort gelegt / vnd das zum offtermalgethan. B or / von water n [) men feye/sum tag zweymalindie Ohren getraͤufft. Zudem Racken vnd Halß wehe ein Experiment: Nimm Wormuth zu Puluer geſtoſſen vnnd durch ein Sieblein ge⸗ fchlagen ij. loth. Hartriegelblumẽe Oele / Jungfrawenwachs | C jedes vj.loth. Das Wachs vnd Oele zerlaß vnnd vermiſch das Wermurhpuluerwoldarmit/laß erfalten/fo wirdts ein Pflaſter / das firsich auff ein Leder / vnnd legs vber dader schmersen iſt. an vnnd im Mundt achalten/ periert / vnder die Zung acth So ein Ro vnd agerechte Augen he ro bist erh and Fnktan fein gefchnireen im Futter zu eſſen / rare SEINE Nrgeney dient auch für Schoßfäll oder Fleugfaͤll. Deß gleichen iſt es dienlich vor die Waſſerrehe. Wermuth mut Eſſig vermiſcht nd aſterßweis vber die Sturn vi | Dampf darnon in die ofene Augen empfangen / benimpt sen der Attacı 9 if “ — N hJ e A d1 den roren bintigen Augen ein Erperiment: Nimm frifchen Wermuthſafft ; Sifenfraurfaffe/ Roſenwaſſer / Frauwenmilch / jedes gleich diel / vermiſchs wol durcheinan⸗ der / netz ein haͤnffen Werck darinn / vnd legs vber die Augen. £ Dasthurand) grüner Wermuth / vor ſich ſelbſt geſtoſſen / mit einem Eyerweiß vermiſcht vnd vbergelegt. Wor alle Gebreſten der Augen / vnnd ſonderlich vor die Fluͤß derſelbigen mach nachfolgende Langen: Nimm er, much. Handvol/ Betonienkraut / Stechasblumen/ Fen⸗ che’ Maieran / ſedes ein Handvoll, Seude ſolche ſtuͤck in funff pfundt Laugen von Rebaͤſchen gemacht / vnd thue da⸗ zrein pfundt guten ſuͤrnen Wein. Mit dieſer Laugen zwag dich zum offtermal. ring Wermuth ehr/fo man zum vnnd F vertreibt die geſchwulſt de / vnnd legt den Schmer; tzen der ſelben. —* TA von dieſem Safft in die Augen getraͤl aſters weiß daruͤber die roten N ſen / vndv Imm frifchen Wermuthſafft / das außgetruckt Safft von Mertzviolenkrant / Eyerweiß / jedes gleich viel / germifchs wol / vnd netz ein haͤnffen Werck darinn / vnd legs obgemeldter maſſen vber die Augen. Wermuth indie Augẽgeſtri auwen⸗ traͤufft / Ca le⸗ G Wermueh geftoffen vnnd in Waſſer geſotten / darzu ge⸗ than Honig vnnd ein wenig Berg oder Niterſaltz / darnach Pflaſtersweiß vmb den Halß gebunden / nimpt hinweg vnd heylet den verſchwollenen Halß / oder Halßgeſchwer Angi- nam, Ode Stoß Wermuth vnd Eſelskaat jedes gleich viel zu Puluer / roͤſts mit ſchweinen Schmaltz vnd Butter vber einem Kolfeuwerlein / ſtreichs auff ein Tuch wis ein Pflaſter / vnnd legs vmb den Halß. Ein gut Artzeney vor den ſchmertzen der Lungen vnd den kurgen Athem von Wermuth: Nimm Wermuth andert⸗ H halbhandvoll/ die Broſam von Weißbrot / Wießkuͤmmel gepuͤluert / jedes vj. loth / gepuͤluerten Aniß Samen / Ter⸗ pentin / jedes iij. lorh/ vnuerſchaͤumpt rohe Honig viij. loth. Seud alle dieſe ſtuͤck in gutem weiſſen fuͤrnen Wein / biß eg wirdt wie ein Brey / dauon ſtreich auff ein Tuch wie ein Pflaſter / vnd legs warm vber das ſchmerthafftorth. rider dag Erbrechen fo von zaͤhem kaltem Schleim verurfacht wirdt: Nimm Wermuth ij. Handvell/ unge ſtampfſten Hirſchen j. vierling / roten Beyſuß / anderthalb handvoll / vermiſch dieſe ſtuͤck vnd thue ſie in ein Saͤcklein / reihe es mit einem Nadel vnd Faden / daß ſie nicht kuͤndten zufammen lauffen / waͤrms in halb Wein vnd Waſſer/truck es dañ mit zweyen Tellern auß / vñ legs alſo warm es zu leidẽ auff den Magen / das erwaͤrmetjhn / vnd legt da Wini —Arflr 4 a N s Brechen. 1Weinvñ agenwehe. Den bladen / ſchwachen / erkalten Magen zuſtercken / vnd das Magenwehe zu vertreiben / ein gut Experiment: Nimm auffgetrucknete Wermuth Bletter vnnd Blumen von den ſtengeln abgeſtreifft ein haͤndlein voll / Roͤmiſche Wermuth / Balſammuͤntz / Poleyenkraut / Bergmuͤntz / oderan deren ſtatt Ackermuͤntz / jedes ein halbes haͤndlein voll / Paradeiß⸗ holtz / Muſchatennuͤs / Muſ chatenbluͤhe / Naͤglen / jedes j. quintlein. Zerfchneid die Kreuter / Paradeißholtz / vñ andere ſtuͤck klein / vermiſch alles durcheinander / mach mit rotem Zendel oder weiſſen Leininẽ Tuch ein gerigenes Magenſaͤck⸗ fein darauß / das trag ſtaͤtig auff dem Magen / vnd wenn du es aufflegen wilt / fo bereuch es znnor wol von dem Dampff K eines guten ſtarcken ſiedenden Weins / das alſo das ſaͤcklein von dem Dampff im ſieden arm werde. Ver ndie gtvnnd mit bloſſe Fuͤſfen darauff gangen / bringt luſt zur Speiß nuduimpt inweg den verlor serit, Doch fo ſrifche Ble indie Schuchlegen / vnnd iſt ſolc bein ſonderlichs eyms Experiment. We Stel r zoͤlen / vnd den B R s \ "e } A = en * — sh 444! Das Erſte Buch von Kreutern. 7 A Sin getiasnes GShelei ton sit Wermuth / vnnd F Wermuth ij. handvoll/ Ackermuͤntz / Balſammuͤntz / Po⸗ eincm heil roter Roſen gemacht / daſſelbig in dickem roten leyenkraut / jedes ein Handvoll/ Paradeißholtz / Naͤgelein —9 Wein gewaͤrmt / darnach mit zweyẽ Tellern außgepreßt / on Muſchatnuͤß vnd Bluͤht / jedes ein halb loth / Zerſchneid die alſo warm vber den Magen gelegt / benimpt den Schmerten Kreuter klein / vñ zerſtoß das Paradeißholtz vn die Gewuͤrtz <> J deſſelben / vnd ſtercket jhnen. groblecht / mach zwey gerigener Magenſaͤcklein / thu Die Kreu | J \ | Kor die Gefchwulft unnd fchmersen dep Magens/ein ter vñ Gewuͤrtz wol durch einander vermifchtdarein/wäarme J heimlichs vnd gutExperiment: Nimm friſchen außgetruck⸗ eins na ch dem andern auff einem heiſſen Ziegelſtein mit gutẽ J ter Wermuthfafft / Roſeneſſig / jedes xx. loch, Baumoͤle / Weineſſig beſprengt / vnd legs alſo warm vber den Magen, | 1 Jungfrawen Wachs /edes xvſ. loth. Hirzenmarck / iiij. loth. Wer muths zwey theil / mit einen theil Balſammuͤntzen / J Aß den Wermuthſafft / Roſeneſſig und Baumslmirem, ond ſo viel Roͤmiſchen Kuͤmmel / inn ein Saͤcklein gethan / J ander ſieden / biß der Safft vnd Eſſig ſich verzehret / darnach vnd warm vber den Magen gelegt / vertreibet den Heſchgen Bi h feihe es durch cin rein Tuch / zerlaß darinn das Aunafrw oder Klux. Oder Wermuth in Baumoͤle geſotten / vnnd ein \ venssachsonnd Hirgenmaref/ vnnd mach em Pflafterda, Wollen darinn genetzt / ein wenig auß gedruckt / vnd vber den J rauß / darvon ſtreich auff ein lind Leder / vnnd legsvberden Magen gelegt. — Magen / es dient auch vor alle bloͤdigkeit der Daͤrm vnd des J B Eyngeweids. * — Vor das groß vnleidlich Magenwehe ein heimlich Expe⸗ N: riment: Nimm Wermuth ij. Haͤndlein voll/ die oͤberſten Gipfflein von Dillenkraut / Roͤmiſchen Wermuth / Marien Magdalenen Blumen / jedes ein Haͤndlein vol / ein gruͤnen ft frifchen Kuͤttenapffol von Kernen gereynigt vnnd klein ge Fin Experiment wider das Daͤrmgicht: Seud Wer | ſchnitten / Maſtix / Styrax / ſo fonft heiß tJuden Weyrauch / muth in Baumoͤl / vnd nim def durchgeſigenen Oels xxiiij. edes j. loth. Guten alten Wein ij. Pfundt / Baumoͤle / ij, loth / vnd zertreib darinn j. loth Galbani / vnd thu es zu dem | | Pfund / laß alle diefe Stuͤck auff ein halb viertel Samdt Krancken durch ein Cliftierseng / dann es Das Sirimmen os} * J | miteinander ſieden / Darnach ſeihe es durch ein Tucy/vnnd der Daͤrm gicht gewaltig ſtillt. 1 | preß die Kreuter und andere Stück hart auß: In der aufs Vor das Brechen vnd Vnwillen: Nimm Wermuth ij. gepreßten Bruͤhe / ne einen Filtz/ truck jhn widerumb cin Handvoll / Balſammuͤntz / Maieran / jedes ein Handtvoll / wenig auß / vnnd leg den warm vber den Magen / thue das Naͤglein / Muſ— chatnuͤß / Galgan / jedes j. quintl. Zerſchneid sum offtermal / es hilfft gewiß. die Kreuter vñ Gewuͤrtz flein/fülle die in ein leinen Saͤcklein Mermuthin Malnafier oder Spaniſchen Wein geſot / legBaumwollen darzwiſchen / vñ reyhe es Rautenweiß wie | j € gen / vnnd in einem gexig Sacklein alſo den H ein Jaͤgergarn: Solch Saͤcklein trag ſtaͤtig auff de Magen. a» Bau gt / dienet wider den aut oder Bauchiuf Wermuth / Rauten vnd Chamillen in Baumoͤl geſottẽ / vnd vertreibt das Krimmen vndxei vnd mit dem durchgeſigenen Oel den Magen gefchmirt/vers = Tor die groffe Bloͤdigken on Schmerzendeß Magens: treibrden Schmersen ond Wehthumb deſſelben. Bert Nimm Wermurh / ij. Handvoll/ Balſammuͤntz / Roͤmi⸗ Wermuth zu Puluer geſtoſſen vnd darvon genommen J ſchen Wermuth / Chamillenblumen / jedes j. Handvoll / vo, ij. loth / Hartriegelblumenoͤl / viij. loth Sungfrauwen wachs te Roſen / Doſten oder Wolgemuth / Camelenhew / jedes ij.lorh. Zerlaß das Wachs mit dem Oele / vermiſch das > ein halb Handtvoll, Wilden Galgan oder Cyperwurtz / 1, Pulver von Wermuth darunder / fo gibts ein Pflaſter / dar⸗ Be quinslin. Negelin / j. quintlin. Schneid alle obgemeldte ſtuͤck von ſtreich auff ein Barchet oder auff ein Leder / vñ legs auß⸗ 4 £lein/ fuͤlle fieinn zwey leinine Sacklein / vnd ſtepffe oderrey» wendig ober die Leber / das ſtille den Schmerten derſelben / | | he diefelben/daß die Kreuter nicht zuſammen laufen: Wär, ond ſtercket ſie. | me diefe Säcklein in waſſer vnnd halb roten Wein / trucks riſche Wermuth vj. ER: auß vnnd lege eins vmb das ander warm vber den Magen / in⸗ J biß der Schmergennachlaffer/ond der Diagen wol geſterckt ret/ darnach dur j wirdt: Darnach ſalb ihn mir Wermuthoͤlen: Oder nimm 0 griñ genetzt / vnd doebber die 74 M D Wermuth anderthalb Handtvoll / Balſamuͤntz / ein Hand⸗1 Kberge dient its di G 1 sichiwer.derfelbe. : 4 N voll / Chamillen Blumen / Roßmarein Blumen / jedes ein Wermuth vnd Indianiſch Spick gepuͤluert / mit Dillen⸗ halb Handtvoll / Maſtix Ralmuswurgel/ / Camelenhew/ je⸗dle getemperirt / vnd Pflaſtersweiß vber die Leber gelegt / er⸗ —— p des ein halb loth. Seude dieſe Stuͤck in gutem Wein / vund waͤ rmet vnd ſterckt dee erkalte / ſchwache geber.. n nimm zwey Scharlachtuͤcher / netze je eins vm bs ander inn Wer Wein gelegt/ ein ——— der geſottenen Bruͤhen / vnd legs warm vber den Magen / zwi nd den jungen 1 Kills 4 u: vñ beharr es biß dur beſſerüg befindeſt: Du magſt auch die ob⸗ ern warın vber den Drabel gelegt / ft auß die Bauch⸗ 4 u; gemeltẽe Kreuter außpreſſen / vñ alſo warm zwiſchen eine dodo Wm Daru iſt auch dienlich folgend Pflaſter: Nim gepuͤl⸗ Er Ber pelen Seinen Tuch ober den Magen legẽ / es hilfft gleich wol. nerten Wermuth iiij. loth / gebrannt Hirtzhorn / Haſengal⸗ J Vor das Leibwehe vnd Krimmen von Winden: Nimm len / jedes j. loth / gepuͤluerten Euphorbii ein halb loth. Solche Er 9 | Wermurhi. Handvoll / Quendel / Salbeyen / Wolgemu th ſtuͤck ſoll man mit Honig temperiren / vnnd ein Pflaſter dar⸗ | it Chamillenblumen / Römifchenfünnmel/ Roͤmiſchen ers uuß machen / ſolches auff ein Barchet ſtreichen / vnd warn en muth / jedes ein Handvoll, Zerſchneid dieſe Kreuter / vnnd vber den Bauch legen / das toͤdtet alle Wuͤrm. | J mach mit leinmem Tuch zwey gerigener Magenſaͤcklein das Wermuth mit Entzian jedes gleich viel zu Puluer geſtoſ⸗ A rauß /die waͤrm auff heilen Ziegelſteinen mit Wein beſpren ⸗ ſen / darnach mit Ochſengallen temperirt / vnnd Pflaſters⸗ N) E get / vnd lege je eins nach dem andern vber. K weiß auff ein Tůchlein geſtrichen / vnnd vber den Nabel ge⸗ in Den erfalten bloͤden Magen zufterefen: Nimm auß ge⸗legt / toͤdtet die Wuͤrm im Leib vnd treiber fie anf. er preften frischen Wermuthſafft vi. loth Stabwursfafft ii. Wermuth zu Puluer geſtoſſen / darzu genommen guest Mi loth/ gebranten Wein iin. loth / Maſtix ein halb loth / Baum-⸗ feyſter Feygen ſo viel deß Wermuths iſt / vnd ſolches durch⸗ N . Slewii.Torh/vermifch alles durcheinander / vnd laß ſtaͤtiglich eimanderin einem Moͤrſer wolgeſtoſſen / vnnd mit Frawen⸗ At | miteinander fieden in einem Kaͤnntlein / inn ein Keffelmit milch temperirt/darnad) Pflaſtersweiß ober den Nabel ge⸗ ge⸗ Waſſer geſtellt / biß ſich der Safft vnd gebrennt Wein ver-⸗ legt/ toͤdtet vnd vertreibt die Wuͤrm. en © zehret / darnach feihe es durch ein Tuch / vñ ſchmier den Ma⸗ Wermuch dor ſich ſelbſt allein gepuͤluert / onnd mie I BF u gen Morgens vnd Abends darmit. Oder mach nachſolgen⸗ ſengall temperirt / auff ein Tuch geſtrichen / vnd vber den gã⸗ er Bart ge Magenſackleim / vor das Magenwehe auß Kälte: Nımm sen Bauch gelegt wie ein Pflaſter / thut dergleichen. a Bor 8 DBD. Jacobi Theodort Taberttattontant A Re fieſſen oder denen jhr Zeit o F darmit / nete auch ein zwifach leinen Tuch darin / vnd send — a en Sonn ij· theil / es warm vmb das ſchmertzhafftig Glied⸗ fo offt and) das BEER an DA rauf ein rein Puluer Tuch trucken wirdt / ſo erfriſch es widerumb in gemelter — umm zwey breiter duͤnngeſchnittener ſtuͤck geſal. Brühe, — NER —— vnd vberſtreich ſie mit Co⸗ Wermuth / Salbey / Poley / Roß marin / jedes ale chviel Rn Pan snn finden arnach er dem obgemeldten Pul⸗ in dick rorem Wein geſotten / vertreibt den ſchmertzen der — — nn alſo warm vber den Na⸗Veruen vnnd Sennadern / das breſthafft ort mit die ſern eitlang / du wi sr fick vber die Nieren / ond beharre esein Mein wol vnd warm gebehet / vnd die Kreuter darnach als ah 3 ig beſſer ung entpfinden / Oder nimm Wer⸗warm die zu leiden ſeind / darüber geſchlagen. — en dan ein theil/foßsupuluerond?. Wermuth / Roͤmiſchen Kümmel ondgefihelte Schr, ſtreich auff zwer zu A 11 > a hen, Pflafier daͤrauß / das beern jedes gleich viel an Pulner geſtoſſen / vnnd mit Honig — y Luͤcher / legs vber / wie oben von dem Speck er Be — gemacht vnnd warm — — Wernutfaffe mit Beyfuß ſafft / Honig vnd ein wenig ſtillet den ————— kaͤlte verurſacht. geſtoſſener Myrrhen vermiſcht / vnd ein Mutter zaͤpfflein da, rauß gema cht mit Baumwollen / vnd in die Scham gethan / ſuͤrdert den Weibern die verſtandene Blumen, Zwey theil Wermuth / mit Stabwurtz / Tauſentguͤlden⸗ kraut / Spicanarden / Chamillen vnd Sarbenfraut/deren | j jedes ein theil in Waſſer geſotten / vertreiber den Weibern Dergleichen hilfe auch der Nertuntl iisden Weiden wor Die Geſchwulſt der Schenckel vnnd Fuß/ fobißweilennady TÄTTEIDFTENEN/ vnnd obgamtiter maſſen warn: vberge | | Der Geburt folger/ dieſelben erlich tag Morgens vnd Abends | — gebadet / vnd mit den Kreutern woigeriben. e 4 + — I Bor das Duarran oder viertaͤgig Teber ein Sceretum? Nimm Mermuch zu Dufucr geftoffen/ Bed) / Schweinen E*? 2 — fchmals/jedesrrii.lorb. Zla das Bech vnnd Schwei⸗ | mal damit gewaͤſchen / vnd wie ein? gebraucht. nenſchmalß durchenrander vberemem Minden Kolfeurlen⸗ ; ermuth mit Jeygen Bergſaltz oder Niterfals/ vnnd darnach ruͤhr den Wermuth dareyn / incorpotiers wol durch Narden ſamen Puluer vermiſcht / folgends wie ein Pflaſter einander/ daß es ein Cerat oder Pflaſter werde: darnach vbergeſchlagen / hilfft wider die Milgſucht vnnd Waſſer⸗ ſtreichs auff ein Tuch oder weiſſen Barchet / dasgroßgenng ſucht. iſſt / vnnd legs vber die Bruſt / Magen vnnd den gantzen Ein gut Pflaſter von Wermuth wider die windige Waſ-H Bauch / Taf fuͤnff rag darauff ligen ehe du es herab thuſt⸗ ſerſucht / jungen vnd alten Menſchen dienlich: Nim Wer⸗hilfft es nit sum erſten mal / ſo leg es zum andern mal auff. much iiij.loth/ / Fnugræcom oder Griechiſch Hewſamen / Wider die ſtetswerende Feber/ ein gewiß Experiment: Lebftoͤckel ſainen / Gerſtenmeel / Roͤmiſchen Kuͤmmel / die Nimm ein gut theil abgeſtreifften Mermuth vngefehrlich oͤberſten Gipffel von Brombeer Hecken / Peterlein ſamen ein gute handvoll / laß ſieden in ſtarckem Weineſſig / biß der Rautenbleteer / edes ij. loth / Honig xij. loth: Sied dieſe ſtͤck Eſſig die krafft deß Wermuths an ſich genommen hat/ als in weiſſem Wein / biß fie werden wie ein Brey / thu darzu dann ſeihe es durch /Zu der durchgeſigenen Bruͤhe thu Ger⸗ vin loih Baumoͤle / laß wider ein wenig ſieden daß es wirt ſtenmeelvj. loth / Mel von Fernugrzcoij. loth laß ſieden wie ein Pflaſter / ſtreich dauon auff ein Tuch vñ legs warm biß es wirdt wie ein Brey / ſtreichs auff ein Tuch / legs law | har. Haudvoll i klein⸗ thu jhn in ein Saͤcklein einer halben Elen breyt vnnd lang⸗ laß ſieden in ha en vnd Waſſer / trucks dañ mit zweyea | Brettern auf / legs auff den Leib. ſo warm du es erleiden 1 maaft/ vnd jſſe ein Schilling Pferſigkernen / vnd fo. offt das vber den ganzen Bauch / vnnd erſriſchs alle xij· Funden sin warm vber den Magen biß su dem Nabel. mal. des Kibs * — Re ach inten / vnd thu den firtiglich mit ——— Di anmen Tuchlern hineyn: v ) » Kor die verſtopffung deß Sculgangs gute Zaͤpfflein. Saͤcklin kalt wirdt / ſo netze es wider in der vorigen Bruͤhe Nimm rein geſtoſſenen Wermuth / Niter oder Bergſaltz vndthn das offt. auch geſtoſſen / jedes ein loth / deß auffgetruckneten Saffts Woermuch / Attichwurtzel / Weisen Kleyen / gemein Sale von Sfetstürbfen/ Elarerii.j. quintfein: vermiſche dieſe Jedes gleich viel zu Pulner ———6 Stuͤck durcheinander / vnnd mach mit geſottenem Honig als der andern ſtuͤck eins darzu genommen / vnnd in gutem Stuhzaͤpfflein darauf. Weineſſig geſotten / biß es dickelecht wirt wie ein Brey / ſol⸗ Rermuthin Wahſer gelotten nd daruen ein Damuff⸗ gends auff ein Tuch geſtrichen vnnd warm vbergelegt / ſtillet | bad aemache / vnnd den Dampff dauon in die Mutter ent⸗ den vnleidlichen ſchmertzen deß Huͤfftwehes. | | | Wermuth mit Tag vnnd Nacht oder Peter Meylands anaeı/ hiſfft wider die ſchwexe Geburt, | Bletter! / kraut geſtoſſen / vnd in Vanmoͤl geſotten / vnd wie ein Pfla⸗ | klein geſtoſſen it Eſſi S⸗ſter vbergefchlagen fo warm es zuleideniſt / legt das Knie | weiß warm obergelegt /Isgr deu fdomerslichen Weherhunn suche. | | deß Podagrams vnud der Gliedſucht. Wann aber der Welcher wehetagen vnd ſchmergen deß Miltze hat / oder Schmerzen anfahet nach zulaſſen / foll man Schweinen⸗¶dem ſein Milx erhartet iſt / der baͤle das Mils mit dem Map 1J E ſchmaltz darzu chun / vnd gleichfalls vberlegen / vnnd ſolches K fer darinn Wermut iſt oder bind den Wermuth täglich zum wenigſten zweymal thun / biß der ſchmere gar ge⸗ alſo gefott legt wirt / Oder ninaci Werm ci laß wolfieden in gnu npifer Briheneg Kraͤmerkümmel geſotten / on rent 7ouhTchlans warm pndsinifach ober bag fduimsrn+ arm es zu leiden ift/ fe vber die maß ein dienftlich und heyt⸗ hafft Glied / das Fleiſch von dem gemeldten Hun mit dem ſam Arzenen den: bten Rermuh ser zwei vber t Wermuth zwey theyl mit Kleyen / Pappelen / Steinklee der nimm Wermurhij.cheil/ Andorn/ Ram vInd Chamillenblumen / jedes ein theil in Weinvnnd Waſ Aafran / jedes ein theil / Bibergeil ein halb theil / fend für geſotten / darzu gethan Roſen Chamillen vnnd Dillenoͤ⸗ diſe ſtuͤck in gutem fuͤrnem Wein / vnnd reib die Gfiederwol, len / jedes ſo viel genug iſt / vnd darauß ein pflaſter gemacht / | vnd Daß Erſte Buch / von Kreuten. A vnd warm vbergelegt / heylet wunderbarlich die zerſtoſſenen F ſern damitv vnd zerknitſchten Muſt culen oder Meußlen / vñ iſt ſolches ein beſonder heimlich Experiment zu gemeltem Sebreften, IBelc ne Ölieder | en / oder zerſchla⸗ gen iſt / daß die oͤrter mir —— ſeind / der neme eſtoſenen Dermi aͤmerkuͤmmel / von Wermuthv nd nd Puluer von Roͤmiſchem Kuͤmmel / v au Pfeffer / Berrram/ mit altem » Schmeer woldurcheinander geftoffen/ heylet den Krebs der Pferd / die Wunde woldarmit geſchmirt / vnd wie cin Pfla⸗ ſter vbergelegt. WVor den Grindt vnd die Reude der Pferdt: Send Wer; muth in ſcharpffer Laugen / vnnd waͤſche die Reude wol dar⸗ mit / biß die Ruffen abgehen: Darnach nimm gepuͤluerten Schweffel ij. theil vn Spanifchgrum ein theil / mach mit alte vund mach das warm auff eine Ziegelſtein / vnd legs darũüber/ ft Sech — eö jercheilrdie Meähfer und ifftbald- 1. Safft G piec, vun, die Sche Waſſer geforten/on die jungen Kinder. drey oder vier Monat lang allen Abend darinn ebadet / diefelben werden nim germehr von JA z emod Stö 1.36% — w Wermuth vertreibet die Bienen / derwegen man denfels ben nicht in die Gaͤrten pflantzen ſoll darinn man Bienen: behalten will. Wermuth auff gluͤende ofen gelegt / vnnd di damit geraͤucht / verbeſſert de vergifften Peſtilentzi⸗ chen $ Deriveg dier IND hun / di das Kinds schien Zutt oder zu tig ein weni — Ayla der © * af est Dani such an Sterb 11DArD —— h mit Rauthen / lebendigem Kalck und Aſchen geſtoſſen / vnd mit warmen Waſſer temperirt wie ein Brey / heylet die Spinnenbiß / wie ein Pflaſter auff ein Tüchlein ge⸗ ſtrichen vnnd vbergelegt. Man fol aber zuvor ehe man diefe Artzeney gebraucht / das gefchädige Orth mir gutem Wein eilig warm behen C Schmesrein Salben d daranp/falb das Pſerdt wol damit an H ABermuchfaffennie gutem altern Andromachifchenn The der Danchihte ee en Tag zweymal / es hilfftvñh h LBS Fe — ijt/beftrichen her Be — verhůtet den Kvrot am seufen.. Duni L slshen vnnd ders der⸗ una gcziſtr · erader Weirseſotten End mit daßd ten thut, Eich efegen den Anm mit nah Kein eyn obgemelte Schaͤdigung zuverhuͤten. Wermuth vmb ein Gartẽbeth gerings herum gepflantzt / verhuͤtet daß die Schlangen vnnd Ratern nicht darinnen D wohnen / dañ wo Wermuthwe 1 ſich feine ſchlangenthalten. —— die t ıL b et 370165, N mr r T Die Derhflolleny — Ber Det mit geſotte⸗ nen IE £ sei Er ie finnfenden Wandlauß. — ⸗ * ID Asa DILTC Tec wıres am riac vermiſcht / heylet die Gifftigen Stich der Meerdrachen / auff ein Tuͤchlein geſtrichen vnd vbergelegt. Wermuth drey theil klein zerſchnitten mir einem theil Weyrauch auff gluͤende Kolen gelegth/ vnnd damit die kalte Waſſerechtige Geſchwulſt der Schenckel vnnd Schi bein / taͤglich Morgens vnd Abends beraͤucht / verzehret die⸗ ſelbig vnd macht die Schenckel wider duͤnn. Wermuth geſtoſſen / mit Seyffen vnnd Eſſig Pfaſters· seiß durche en Naͤgel an Henden vnd Fuͤſſen / auff ein Tuͤchlein geſtrichen vnd vber⸗ gelegt. Wer ; N avon.g: 1 iii, loch / vn naesiter gantz vnd aufsubehalten fol man ſie offtermals nbruühren vnd frgenlalie d ſol Wermuth gerinas vmb die Frucht legen. So ein Roſfz ſich angereycht herr: Nimm ein gut theil dick Roten Wein / zerlaß darinn Buttern eines Eis groß / machs warm vnd reib dem Roſizden Schaden wol darmit: Nimm darnach Wermuth reyn gepuͤluert / vnnd Broſam von Rockenbrodt / vier Knoblauchs Haͤupter / thue darzu Honig vnnd ein Becherlein voll Weineſſigs / ſtoß alles wol Eher MD 5% samen El, K durcheinander / laß ſieden biß es wirdt wie ein dicker Brey / Just ( W JJ— den Schewren vnd Kornhaͤu⸗ mach darnach ein Waͤchſen Pflaſter / ſchmier den Brey auff das Pflaſter / vnd ſchlags dem Gaul vber / vnd das thue etliche Tag nacheinander / biß der Gaul geneußt / vnnd heyl wirdt. Von dem Auffgetrüchneten Wermuthſafft. Abſinthii Succus exiccatus. Er anffgetruͤcknet Wermuthſafft wirdt auff man cherley weiß gemacht / der dann auch ſeinen befondern gebrauch ng — } 10... D. Jacobi Theodori Tabernæmontani / „A gebrauch inn der Argeney hat, Etliche ſtoſſen den Wermuth F_ Man macht anf dieſenn Saf „vnnd trucken den Safft auß / ſieden den vber einem linden andene Blůhmend „Feuwrlein / biß ſo lang det dick wirdt wie ein Honig: Dr erlich zu Magenpflaſtern »» Dieandernthunden außgepreßten Safft inn ein Glaͤe vnd Salt | idern eufferlichen Ge⸗ >» fin Geſchirt / vnnd laſſens an der Sonnen / oder vbereiner breſten gebraucht werden wie der Wermuth. | >» heiten Afchen trucken werden/ wie den aloepatic. Die beſt Zn ——— > zeit diefen Safft zu machen ift im Meyen / wann die Bletter Bon dem gediſtillirten Wermuthwaſſer vnd ſeinem ſafftig vnd der Wermuth noch nicht Stengel hat. | | innerlichen Gebrauch. Aqua Ablınthj). Andere nemmen grünen Wermuth / ſchneiden den klein / Sꝛ⸗ gediſtillirt Wermuthwaſſer / auff einmal vier oder so „oder ſtoſſen den in einem Moͤrſer / gieffen frifch Brunnen, fünff biß in ſechs loth geiruncken / ſterckt vnd erwaͤrmet om waſſer daruͤber / daß der wol mit dem Waſſer bedeckt werde / den bloͤden erkalten Magen / ſtillet das Krimen vnd Bauch⸗ ro „laſſens alſo vier oder fuͤnff tag ſtehn zumwenychen/darnachläf. wehe / treibt auß die Wuͤrm / zertheilet vnnd führer anf dien ſet mans fieden biß es halb eyngeſotten iſt / fofeibermandan Geelſucht / laͤſſet die anfahende Waſſerſucht nicht vberhandt ”° das Waſſer durch ein Tuch / vnd preſſet den Wermuth hart nemmen / vertreibt die boͤſe Geſtalt vnnd abſcheuhliche Tod⸗ o ¶auß / letzlich fo ſeudt man das Waſſer / vnd was außgepreßt tenfarb deß Leibs / macht guthen Athem / vertreibt den Klur un. B worden iſt / biß ſo lang es ein dicke vberkommet wie ein Ho G oder Heſchgen / fuͤrdert die verſtandene Blumẽ der Weiber /⸗ nig / das thut man dann zur bewahrung in ein Glaͤſin Ge⸗ vertreibt Melancholey on ſchwere Traͤum / macht Keuſch die ⸗ ſchirr oder in ein PorcellanBuͤchs / zu dem gebrau ch der Ar⸗ es offt trinckẽ / iſt ſehr dienlich den bleychẽbloͤden Jungfrawẽ · zeney. Auff ſolche weiß haben die alten Artzet den Wer⸗die ein boͤſe bleyche Farb haben / die Weiß kranckheit genant/ or murhfaffe bereyrer / denen folgen die Neuwen vermepnten die follen diefes Waſſer offt rincfen, In ſumma diefegor felbfegemachte Arger die Paracelfiften nach / vnd nennens Waſſer wirt faſt zu allen Leibs Gebreſten gebraucht / darin »x ein Extract von Wermuth / haltens vor ein heimliche Kunft der Wermuth vor ſich ſelbſt gebraucht wirt. J vnnd ein beſonders Secret / ſo ſie doch nicht wiſſen was ein Euſſerlicher Gebrauch deß Wermuthwaſſers. n zwyfach Seinen Tuch in W ext / dern. Extract iſt / allein daß fie die Leuth alſo bethoͤren / wie dann an ſeinem ort weiter angezeigt werden ſoll. | Man kan auch auß durrem Wermurhein fehr föftlichen Safft machen / der kraͤfftiger iſt als die obgemeldten / auff ket di tende „ folgende weiß: Man nimpt dreiſſig oder vierzig Handvoll vl De. » Wermuchs der auffgerritefnerift mir Bletter vnd Blumen zerſchneidet den klein / vnd ſchuͤttet friſch Brunnenwaſſer in vnd heyter 59 € cin Gefäß darüber / daß es ein zwerch Hand daruͤber gehe H_ Es Div u den darnaqh ſtellt mans vier Tag vnnd Nacht verdeckt hin / fo ſie zum weniaſten ʒweymalam tag darmit geſeubert vnd 62 quillet der Wermuth auff im weychen / als dann thut man hen Es dient auch vor die Geſchwulſt deß Halß von kalten — mehr Waſſer darzu fo viel genug iſt / vnnd ſeuds vber einem | | » Kolfensor/biß fich das waller sum halben theil verzehrt / als Stüffen / depgleichen ai ich zu dem abgefalenen Zäpftlein/ * dann ſeihet man es durch / vnd preßt das Kraut hart durch darmit deß tags offtermal gegurgelt. ein Kelterlein auß / bewahret ſolchen Safft oder waſſer in B on dem Wermu chwein — 7, einem befondern Geſchirr: den auß gepreſte Wermuth thut „ man widerum in dz vorig geſchirr / ſchuͤttet widerumb gnug ⸗· BEER UND | ſam frifch waſſer daruͤber / alfo dz es zů wenigſtẽ einer zwerch Ermuthwein von den Griechen a4ubirnc. von den {a Handt vber den Wermuth gehet / ſeud ſolches wider biß zum tinern deßgleichen auch Abſinthites vnnd Vınum Ab- » valben theil ein / darnach ſeihet mans durch vnd preßts auß GBnthiacum genannt / wirt auff mancherley weiß bereytet. vie zuvor / ſchuͤttet darnach dieſe beyde außgepreßten waſſer Der gemein iſt / daß man nimpt auffgetruͤckneten vnd wol⸗ »» zufammen / vnnd laͤſſet ſie vber einem linden Kolfeuwerlein gedoͤrreten Wermuth / mit Kraut / Stengel vnd Blumen/ „ſittiglich ſieden / biß fie dick werden wie ein Honigoder Hol⸗ den zerſchneidet man / thut zuuor ein gute Lege Aeſchern / D dermuß / oder aber fällers wann «8 alfo geforten iſt / inn I Syanbtichen oder Haͤſeln ſpaͤhn in ein bereyts Faͤßlein / da⸗ „einem Gräfinen Geſchirr ander Sonnen/ oder vber einer rinmmanden Wein einmachen wil / vnnd darnach ein Lege + heiten Aſchen truͤcknen wie den Aloepatic, vnd behaltet den def zerſchnittenen Wermuths / folgends widerumh ein dege zu dem gebrauch der Artzeney. —— ne —— aha /vnnd - | o ſortan Faͤßlein voll wirt / als dann ſchlegt mans ” Imeuich⸗e Gebrauch deß Wermuthſaffts. zu / vnd füllt cs mir gutem Moſt / den laͤſſet man ee Dit» SS“ bereyt Wermutſafft iſt zu allen obgenanten Gebre⸗ ¶ ehren / vnd behelt den zum gebrauch. Den Wermuchläffet » chen wie oben von dem Wermuth erzehlet / traͤfftig vn _ man affoinn dem Faͤßlein den ganzen Ainterligen A, gut, Iſt aber denen ſo ein hitzige Seber haben / wie auchden wann man Wein darauß laͤſſet / fofüller man dag Fäßlein. »» jenigen fo ein ſchwaches Haupt / oder ein fehr blöden Ma: alfo bald viderumb iu. Wann der Frühling herzufämpt/ » gen haben ſchaͤdlich / derwegen dieſelben jhnen nimmer allein laͤſſt man den Wein darvon⸗ ehurdas Kraut vnd Spähn » ohn ein Zuſatz / ſonder sum wenigften zum dritten theil mit hinweg / butzet vnd waͤſchet das Faͤßlein ſauber auß / laͤſſts » Wegwarten oder Endiuienſafft temperirt / gebrauchen. O⸗ ein wenig ertrieffen / darnach begeuſſt vnd befeuchtigtmang » der mögen ſie denſelben mit einem Löffel voll Wegwarten /mit einem guten gerechten rectificierten gebranneen Wein’ ” oder Endinien Syrup eynnemmen. Sein Dofis ift auff fehlegedas Faͤßlein zu / fuͤllt den Wermuthwein widerumb > E einmahl j. quintlein vor ein alten Menſchen / aber vor ein K hineyn / vnnd geuſſt andern guten Wein zu / als dann ver· junge Perfonein halbs quintlein. macht man das Faͤß lein beheb / daß kein Lufft darzu kompt / Bermuchfafftsin guutlein mit Wegwartenmaſſer zer⸗ vnnd trinckt vber Jahr darvon / fo bleibt er gut vnnd wolge· | srieben ennd Morgens nüchrern getruncken / vertreibt bie ſchmack / biß sum Ienften trunck. Etlich laſſen auch den Wer, > pidermille sur Speib die vo Krandkheirejbren Di muth den ganzen Sommer darinn / aber er helt fich nicht har/ond bringe den ſchwachen blo cht. lang / dann fo bald die waͤrm herbey koͤmpt / faherder Wer, Andere feine Wi m fchriebe. muth an zu faulen / corru mpiert den Wein / daß er faul uſſerlicher Gebrauch dep Wermuthſaffts. weych vnd zaͤhe wirdt / vnd alſo gar verdirbt / inn Leib fuͤrter S auffgetrucknet Wermuthſafft iert faft fchädlich zugebrauchen. Andere nemen duͤrren Wermuth / waͤſchen den fein are Wermuthwaſſer errrieberu. sand in die Ohren gethan / toͤdtet dig Wurm darinnen. | | ber / ee Ü Ö 2 u a Saas : Das Eeſte Buch / Don Kreutern. u H ber / vnnd thun den inn ein fpigen Wuͤllenen Sack / darnach F neuwen Moſt / vnnd nach viertzig tagen laſſen ſie den Wein „ſchuͤtten fie Wein daruͤber / laſſen den ſo offt durchlauffen / „biß der Wein alle Krafft deß Wermuths an ſich gezogen / vñ „bitter genug wordẽ iſt. Auff ſolche weiß kan man zu jederzeit ober Jahr auff ein eyl guten Wermuthweiu vor Geſunde on Krancke Leuth machen / die deſſen vonnoͤthen fein. Deß glei⸗ » chen kan man auch ſonſt von andern Kreutern gute Kreuter⸗ /B » wein machen / welches alles in zweyen ſtundẽ gefchehen Fan. Ein andere art fuͤrtrefflichen Wermuthwein auff ein eyl 9* a „‚, zumachen, Nim der öberften Gipffel vom Wermuth mit den »» Blumen fuͤll ein ziemlich Biolglaß darmit vber dz halb rheil »» alfo daß der vierdte theil leer bleibt / gieß daruͤber guten Recti⸗ ficierten gebrandten Wein vnd Maluaſier / jedes gleich viel/ „daß dz Glaß voll werde / ſtells ein rag oder vier wol vermacht hin / ſo zeucht der gebrandte Wein vnd Maluaſier alle Krafft Banß dem Wermuth / ſeihe darnach den Wein gb durch ein „ſauber Tuch / behalt dan wol vermacht in einem Glaß. Wan „du nun begereſt ein guten Wermuthwein zu haben / fo vers >, mifch der gemeldten Infuſion ein Loͤffel voll mit einem Be⸗ cherlein voll Weins / ſo haſin als bald ein fuͤrtrefflichen / kraͤff⸗ >, tigen vnd guten Wermuthwein. Alſo kan man von andern Kreutern / Wurtzeln vnd Gewuͤrtz in der eyl auch gute kraͤff⸗ tige Wein machen / in mancherley Kranckheiten vnd Gebre⸗ ſten ſehr nuͤtlich zugebrauchen. Erlichemachen den Wermuthwein alſo: Sie nemmen duͤrren Wermuth / ein wenig zerſtoſſen oder zerſchnittẽ nach Ihrem gefallen / ſieden den im Herbſt in friſchem Moſt wie er von der Kelter kompt / als viel man wil / den dritten theil eyn / vnd verſchaͤumen den im ſieden ſtaͤtig / laſſen in darnach vber nacht ſtehn / morgens laſſen fi denfelben durch ein Wuͤllin S Sack lauffen / thun den folgends in ein Faß / darzu gieſſen >» fie noch ferner zwey oder dreymal fo viel {up Moſts / kleyben » ein Hafen darüber wie gebraͤuchlich iſt / vnd laſſen den Wein alſo durcheinander verſehren. Wann das geſchehen / ſchla⸗ gen ſie das Faß zu / vnd behalten den Wein zur notturfft / vnd wann man darab trinckt / fuͤllt man den mir anderm Wein widerumb su, Andere nemmen duͤrren Wermuth ein wenig zerſchnittẽ⸗ hencken den in einẽ leininen Saͤcklein in ein Faͤßlein / zwiſchẽ Hanbuͤchen / Aeſchern oder Haͤſelen Spaͤhn / vnd füllen das /Faͤßlein mir gutem ſuͤſſem Moſt / daß es das dritt theil leer pleibt / darnach füllen ſie es mit geſottenem Moſt zu / vnd laſ⸗ ſens alſo verjehren / vnd thun wis obgemelt. Es iſt auch der Wermuthwein bey den Alten ſehr im brauch geweſen / die denſelben auch auff mancherley weiß be⸗ D reytet haben. Pedanius Dioſcorides beſchreibet fuͤnfferley Manier ven Wermuthwein zu machen. Etliche nemmen xxiiij. Maß oder ein Elſaſſer Ohmen guts Moſt /Bergwer⸗ muth ein Pſund / vermiſchen das wol durcheinander / vnnd laſſens ſieden biß der drittheil eyngeſotten iſt / darnach gieſſen * * = * — 8 > u 2 ſie darzu auff zwo Elſaſſer Maß Eſſigs / dz ſeind viij Pfund / vnd noch ein halb Pfundt Wermuth. Wann ſie nun ſolches alles woldurcheinander vermiſcht haben / gieſſen ſie es in ein ander Gefaͤß / vnd wann ſich der Wein geſetzt vñ lauter wor, den iſt / ſo laſſen ſie den ab vnd ſeihen jhn durch. Etliche nemmen xxxij. loth geſtoſſenen ———— bindẽ den in ein duͤnn Seinen Tuch / vnnd hencken das in xv. Maß Moſts / vnd laſſen den zween Monat lang darinn weychen. Etliche nemmen vij. oder viij. loth Wermuth / Syriſcher Spicanarden / Zimmatrinden / Caſſien oder Mutter Zim⸗ E matrinden / die Blumen dep Kameelhews / wolriechender Indianiſcher Calmus roͤhren / der Rinden von der blühen, den Frucht deß Dattelbaums / deren jedes iiij. loth / dieſe Stuͤck ſtoſſen ſie inn eikem Moͤrſer / darnach thun ſie egal, les in xxiij. Maß Moſts / verſtopffen das Faß vnnd laſſens zween oder drey Monat darinn / damach fo ſeihen die den Wein ab inn andere Faͤſſer / vnd bewahren den. Die andern nemmen deß Bergwermuths xl.Toch / Mas rien Magdalenenblumen xiiij. loth / vnnd binden die zuſam⸗ men in ein Leinen Inch / vnnd hencken das inn xxiiij. Maß } ab in andere Faͤſſer. * — Die andensehun in ſechs Maß newen Moſt / xxiit. loth Bergwermuth / vnd ii, loth Kuͤnhartz / bber zehen rag feihen fie den Wein durch/ond ſehen den verwahrlich hin. Hie iſt zu⸗ mercfen/wann den Alten vnſere weiß vnd Manier die Sram > erwein mit den Hanbuůchen oder Haͤſelen Spabnen eynzu⸗ machen bekannt geweſen were / hetten ſie jhhre Kreuter wein > nicht alſo wie gehoͤret / duͤrffen von den Kreutern durchfeihe/ » Sinremaldiefelbige alfo mit den Spaͤhnen auff onfere weiß » bereytet / in kurtzer deit / fchoͤn / hell vnd klar werden / vnd feind »’ auch ſolche Wein viel anmuͤtiger vnd lieblicher zutrincken /⸗ als die durchgeſigene. Der Chriſtliche Keyſer Conſtantinus Quattus, macht den Wermuthwein in ſeinem viij. Buch / von dem Feldtbaw G alfo: Er nimpt ij· loth deß Bergwermuths / zerſchneidt den sd bindt jn in ein reyn důnn Seinen Tuchlein/ vnd henckt n inyv. Maß Moſis. Etlich(wie hochgemeldter Keyſer an ge⸗ dachtem orth anzeigt) nemmen nur halb ſo viel Wermuth / fie vermiſchen and) etliche Caſſien rinden oder Mutter zimo⸗ mat darunder. Aetius Amıdenusder Griechiſch Artzet macht den alſo: Er nimpt duͤrren Bergwermuth xij. loth / wirt die in xv. Map ſriſches Moſts / verlutirt daß Faͤßlein vñ laͤſſets verjeh⸗ ren / darnach wirfft erden Wermuth hinweg / den Wein a ber verwahret er / vnd laͤſſet denſelben alt werden. Es iſt jeniumder zu vnſern zeiten auch gebraͤuchlich daß man andere mehr Kreuter dem Wermuthwein zuthut / als nemlich / Cardenbenedietenkraut / Wegwarten / Tauſendt⸗ guͤldenkraut / Wolgemuth / Salbeyen / Yſop / Odermenig / Hirtzungen / Poleyen vnd dergleichen Kreuter / nach demes einem gefellt. * Bor die Gallſuͤchtigen Menſchen die ein Hitzige entrich⸗ tung der Leber haben / laß ich den Wermuthwein mache von Wermuth / Tauſentgůldenkraut / Begwartenkraut / Weg⸗ wartenwuͤrtzel / vnd Stein oder Wuldſeberkraut: daſſe je des gleich viel in ein Faͤßlein mir Spaͤhnen eynmachen / vnd cin guten Moſt daruͤber verjehren / vnnd denſelben zur notturfft — dann es ſehr ein guter heylſamer Wein iſt / bringe nicht ſo Durſt wieder Wermuthwein / eröffnen, die verſtopf⸗ fung der Leber / macht luft zur Speiß / vnd ſtaͤrcket den Ma⸗ gen vnd alle innerliche Glieder. Ein koͤſtlichen guten Wermuthwein vor den vergifften Lufft inn Sterbenslaͤuffen bereyte jhn alfo ; Nimm auffge⸗ trückners Bergwermuths xx. loth. Modelger oder Heyl allẽ I ſchadenkraut on wurselwi. lorh. Wegwarsewursel/ Brau⸗ menderleinkraut / die öberften Gipffel von der Geyß rauthen / jedes iiij. loth. Scorzonerenwurtz / Hirtzungenkraut / jedes iij.loth. Graß naͤgleinwurtzel / Cardenbenedictenkraut / Roß⸗ hubwurtzel / Borragenwurtzel / jedes ij. loth. Citrinatrinden / ij. loth. Weiß Diptamwurtzel / Schwalbenwurtzel / Bene⸗ dictenwurtzel / Tormentillwurtzel / Citrinatſamen ein wenig zerquetſcht / Ochſenzungenblumen / Graßnaͤgleinblumen / ſedes j. ioth. Alle obgemeldte Stuͤck fol man klein zerſchnei⸗ den / dieſelbige Aeſcheren Spahnen ein Leg vmb die ander in ein zwoͤiff oder vierzehen maͤſſig Faͤßlein einſchlahen / dag Faßlein darnach mit gutem Moſt zufuͤllen / vnnd zum ge brauch verjehren laſſen. Wann man dieſen Wein gebrauchẽ will/folman deß Morgens nüchtern zuvor ein biſſen Brodt mit geſaltzener Butter eſſen / vnd darauff ein Becherlein voll K def gemeldten Weins trincken / darnach dan Geſchaͤfften nach außgehen. Man ſoll auch zu den beyden Imbſen gleich im eſſen beyde deß Morgens vnd Abends / jedes mal den erſtẽ Truuck von diſein Mein thun / im Winter vnd Fruͤhling / in heiſſen Sommer vnd in Hundstagen iſt er zu hitzgg. In der zeit ſol man ihn mit Sawerampffer oder Sawerklee / o⸗ der aber Wegwarten oder Endinienwaſſer vermiſcht / trinckẽ ſo kan er alſo das ganze Jar nuthlich gebraucht werden. Ein nuͤnlichen vnnd fuͤrtreffenlichen purgierenden Wer⸗ muthwein ſol man alſo bereyten: Nimm gutenguffgetruck⸗ neten En — — — — — —— — 12 D. Jacobi Theodori Tabernæmontan / A neten Bergwermuth xxiiij. loth / friſcher außerleſener Ale⸗ Feoͤffnet die verſtopffung derſelbigen / vertreibt die Geelſucht xandriniſcher Senatbletter xx. loth / weiſſes leichtes Lerchen⸗ ſchwamens v. loth / deß edlen Gamanderleins / Feberkraut / Mersviofen/iedes iiij. loth / rauſentguͤldenkraut / Sanct Jo⸗ hannskraut / Haſelwurtz / Engelſuͤß / Fenchelwurtzel / Weg⸗ wartwurgel/ Roͤhrleinkrautwurtzel / Kalmuswurgtel / guten weiſſen Ingber / Schlehenbluͤht / Turbithwunrsel / jedes ij. Loch, Peterleinwurtzel anderthalb loth. Ochſenzungenblumẽ / Borragenbluͤmlein / jedes j.loth. Rote Roſen cin halblorh. Alle gemelte Stuͤck ſol man klein zerſchneiden / on mir Han⸗ buͤchẽ oð Haͤſelen ſpaͤhnẽ ein Leg vmb die ander in ein zwoͤlff/ maͤſſigs Faͤßlein eynmachen / daſſelbig darnach mit gutem Moſt zufuͤllen vnnd daruͤber verjehren laſſen. Dieſer Wein purgirt alle boͤſe Feucht / vnd fuͤhret auß die Gallen vnd fau⸗ len zaͤhen Schleim on einigen ſchaden / wehret dem Krimen B vnd Daͤrmgegicht / vnnd iſt ein heylſame Artzeney wider die faulen truckenden Magenfſeber / vnd vertreibt die drittaͤgige Feber / im anfang deß Morgen oder Nachtjmbs ein gemeinẽ Tiſchbecher voll davon getruncken / oder aber deß Morgens nuͤchtern vier ſtunden vor dem Eſſen. Wider das drittaͤgig Feber ſol manje vber den andern Tag auff den gutẽ Tag drey Morgen nacheinander ſo viel trincken / es hilfft gewiß. Bon dieſem Wein ſol man trincken vnd die Kreuter vnnd Wur⸗ sein darin laſſen biß auff ven Fruͤhling / als dañ ſol man den Wein ablaſſen / die Kreuter vnd Wurtzeln hinweg werffen / das Faͤßlein ſauber waͤſchen / ein wenig ertrieffen laſſen / vnd dann mit einem rectificirten gebrannten Wein befeuchtigen / den Wein wider darein thun / folgends mit anderm Wein zufuͤllen / dañ zuſchlagen daß kein Lufft darzu koͤmpt / ſo bleibt er vber Jahr gut. Innerlicher Gebrauch deß gemeynen Wer⸗ muthweins. Iofcorides ſchreibt / daß der Wermuthwein ſonderlich in den Landtſchafften Propontide vñ Thracia gemacht werde welchen man gebraucht zu allen Gebreſten / wann kein Feber vorhanden iſt / vñ meldet darneben / daß die Inwohner auch im Somervom Wermuthwein trincke / der meynung daß ſie dardurch Geſundtheit vberkomen / vnd auch den Leib in Geſundtheit erhalten. Florentinus bey dem Conſtantino vonm Feldtbaw / lobt den Wermuthwein den Ackerleuthen >. Fehr dienſtlich zu ſeyn / fie vor Kranckheiten zuverhuͤten / vnd > = beftlche den nicht allein vor dem Effen/fonder auch mit vnnd so nach dem Eſſen zutrincken. | Wiewol nu der Wermuthwein in vnſerm Teutſchlandt D hin vñ wider inn groſſem gebrauch iſt / wirt er doch mehr von den vollen Schlemmern vnd Weinzapffen zu jhrem verder⸗ ben / vnd daß ſie nur deſter mehr on redlicher ſauffen moͤgen / Dan vo den andern zu erhaltugjhrer Geſundtheitgebraucht / ; alfodaf vielmehr Menfchein Teutſchlandt an dieſem heyl⸗ | ſamen Wein den Todt fanffen / dann Die ihre Geſundtheit daranerlangen / oder vor Kranckheiten fich bewahreten. su Diefer Wein aber ordenlich und mäfliglic) getruncken / iſt ein heyſamer vnd nuͤtzlicher geſunder Wein zu nachfolgen⸗ den Gebreſten vnd Kranckheiten. Wermuthwein dienerinfonderheitvoralle Gebreſten un > Kranckheicen deß Magens / ffiller den Schmerzen vnnd 0 Auffbähen deilelbigen/ befonder wann folche von Kalte jhrẽ ». Brfprunghaben. Er macht den Magen luſtig vnnd begir⸗ lich zur Speiß / vertreibt den Widerwillen vnnd Maßleydt / o»E fuͤrdert die Daͤwung / iſt ſehr dienlich den kalten fluͤſſigen NMenſchen / denu er reynigt vnd ſtarcket die Glieder / daß ſie die Fluͤß vnnd dergleichen Materien nicht annemmen / er rruͤcknet nider die auffriechenden daͤmpff deß Magens / vnd laſſet ſie nicht ins Haupt ſteigen / ſtercket auch alle innerliche ag vnnd euſſerliche Glieder dep gantzen Leibs/ ſonderltch aber Vdaß weiß Geaͤder. Er iſt auch den nuͤtz vnd Dienſtlich / wel chen das Zwercdjfell/ Diephragma, ein lang seit iſt geſpan⸗ au near aeweft. Ä Er dienet zu den erkalten / vnd erharten Lebern vnd Miltz / Oo vnd Lendenwehe / treibt den Harn und eröffnet die verſtopff⸗ ungder Nieren vnd Dlafen. Cr wirdt auch ſehr gelobt vor das Zipperlein und die Gliedtſucht / daft er verjchrerdie obs 0 v rige Feuchtigkeit / vnd ſtercket die Gleych / daß fiefolche ma + serinitleichtlich annemmen, Er bewahrervor dem Schlag. s vnd fallenden Sucht / vñ bringt wider die verlohre Sprach: > Er klaͤret vnnd ſtercket das dunckel Geſicht. Er ſterckt den o< Bauch vnd alles Eingeweydt / verzehret vnd fuͤhret auß / al⸗ o le ſchaͤdliche / boͤſe / kalte Feuchtigkeit. Er zertheilet vnnd vers 0: treiber die windigen auffblehungen deß gantzen Leibs / fuͤhret auß die runden Bauchwuͤrm / vnnd fuͤrdert die verhaltene ov Blumen der Weiber. De Wermuthwein iſt ein vberaußtreffenlicher Tranck vor ou das Krimen/foman den ſtatig trinckt / vnd wirdt von Aetio G fonderlich darzu gelobt. Er dient and) vor die Vergifftung v. deß Queckſilbers im vergulden/derwegen die Goltſchmidt / vs vnd andere fo mit dem Queckſilber vnd verguͤlden vmbgehẽ u. müfen/ihnenden Wermuthwein ſonderlich laſſen befohlen ou ſeyn. Er iſt auch gut wider das Gifft der Eberwurtz / Ixia ge⸗ nañt / wann man fein viel trinckt / vñ darnach wider von ſich bricht. Vñ iſt ein beſondere heylſame Artzeney vor die / ſo boͤſe > oder gifftige Schwaͤmm geſſen haben / gleichfalls gebraucht. * Die jenigen fo Melonen / Kuͤrbiß / Gurgken / Pfeben/ Pferſing vnd viel kalts Obs eſſen / denen iſt der Wermuth⸗ wein ein geſunde Artzeney. Dient auch ſonſt vor andere „u Vergifftung / vnnd behuͤtet das Gebluͤt vnnd Seuchtenvor «ı Faͤulnuß / vnnd vor dem vergifften Peftilensifchen lufft. Iſt derowegen denen ſonderlich gut / ſo zu den Inficirten Men⸗ ſchen geben woͤllen / die ſollen zuvor ein biſſen Brodt effen/ oc H vnd ein guten Trunck Wermuthwein darauff thun. Dieſer — Wein benimpt auch das zittern der Glieder / vnd ſtercket die #r ſchwachen / erlahmeten / krampffigen Glieder. Deßaleichen auch die erharten eyngeſtrumpfften Neruen vnd Adern. »— Wermuthwein nuͤchtern vor anderm Tranck getrunckẽ / vv verhuͤtet die Trunckenheit / welchs auch vnſere Weinſchlaͤuch wol wiſſen. | } Es dient and) diefer Wein fonderfich wider das Seiten... vnnd Ruͤckenwehe / and) wider dis kalte Berffopffung der » Lendẽ vñ Nieren, Er vertreibt auch die Melancholey / ſchwe⸗ «" re Traͤum / Nachtforcht und erfchrecfen im Schlaf. Ba nimpt das Auffröpfen deß Magens / vñ verzehret alle Faͤul⸗ niß vnd kalte ſchleimige Feuchtigkeiten in den Gliedern die »- der daͤwung dienen ſonderlich aber die / die da verborgen ligen °° in der tieff vnd hoͤlin der Leber / Magen’ Darm vñ der Mu, ©” er, Er benimpt / and) das vndaͤwen vnd erbrechen deß Ma⸗ © gens / führer auß die Ballen / vnndlaͤſſet dieſelbig auch bey ou a Menſchen nicht wachfen/ fo man den in ſtaͤttige brauch os af. | Wermuthwein fürdereauchden Schlaf / und vertreibt die Geſchwulſt. Wer ober Meer fahren wil/derfofetlich Tag © zuvor Wermuthwein trincken / vnd denauchindem Schiff ° gebrauchen fo verhuͤtet er das Vndaͤuwen / das gewoͤhnliche das Meer pflegt zuerwecken. Es ſoll dieſer Wein gebraucht <7 werden von kalten fluͤſſigen Leuthen / vnd ſonderlich im Wins | — ter / Fruͤhling vnd Herbſt. Geſunde Leuth aber die gar nichts mangels an jhnen fuͤhlen / darzu in Eſſen vnd Trincken ſich maͤſſig halten / vnnd keine Vndaͤuwung vnd Blehung deß Morgens fühlen/die ſollen ſich deß Wermuthweins enthals ten / dann er iſt denſelben ſchaͤdlich / Sintemal alle higige K Kreuterwein geſunde Menſchen kranck machen, Deuena⸗ ber iſt er gleich wol geſundt / vnd erhelt fie auch bey guter ge⸗d ſundtheit / die grobe vndaͤwliche Koſt vnnd harte Speiß ge > brauchen / oder viel Obs eſſen. Euſſerliche Gebrauch deß Wermuth⸗ weins. a" Haͤupt mie Wermuthwein zum offtermal aersd, ſchen / truͤcknet die Fluͤß / vnd heylet den weiſſen ruffech⸗o⸗ tigen Grindt deß Haͤupts. Er bekompt wol den erlahmeten / ſchwachen / J — Das Erſte Buch / A ſchwachen / paralytiſchen Gliedern / vnd den eyngeſchrum⸗ F pfften / er harten vnd erſtarten Krampffadern vnd Neruen / offtermahls warm damit gebehet vnd wol damit gerieben, Die faulen Wunden / alte Schäden vñ Loͤcher mir Wer⸗ — 2* muthwein gewaͤſchen / werden darvon gereynigt / dann er truͤcknet die boͤſen Feuchten derſelben auß / verzehret das faul XY Fleiſch / verhuͤtet ſie vor Fiſteln vnd andern boͤſen Zufaͤllen / ev yd fürdert die zur heylung. Wermuthwein warn im Half gegurgelt vñ den Mundt so zum offtermaͤhl damit außgeſchwenckt / hilfft der Geſchwulſt + Der Zungen / vnd vertreibt das ſtincken vnnd vbelriechen deß ve Minds. Es heylet auch der Wermuthwein die Kraͤtz vnnd 2 beiſſenden Grindt / der von ſcharpffer verfalsener Jeuchtig⸗ vv keit koͤmpt / zum offtermahl damit gewaͤſchen. | B Ertraet vondem Wermuith. Abfinthii extradtum, S Newen vermeynten ſelbſtgemachten Artzet / die ſich = die Paracelſiſten nennen / ruͤhmen viel von jren Extra⸗ cten / vnd geben groſſe ding fuͤr / wie fie treffliche groſſe Wun⸗ derzeichen damit außrichten / ich hab aber gleichwol noch nie feinen geſehen / oder auch hoͤren nennen / der doch je einmal ein rechtes Extract gehabt hette / oder auch herr fönnen mas chen: Ich wilder groffen Wunder geſchweigen / die ſie damit außrichten ſolten / aber wann man drey theyl Luͤgen zu einem theil Warheit vermiſcht / beſtehn fie doch erlicher maſſen: vñ thun ſolch Wunder mit Curiren der Kranckheiten / die doch fonft wie fie ſagen vnheylbar ſeyn / daß viel‘ Leuth von jhnen klagen wie ſie verderbt vñ zu Krippeln gemacht habẽ / vñ zum „theiljhrer viel ſchaͤndlich vmb jhr Leben gebracht / alſo dz jhnẽ Von Kreutern. 13 aber ſolcher Extract kuͤnſtlich vnnd recht zu bereyten / wirdt hernach an feinem Orth offenbart vnd befchriben werben. Innerlicher Gebrauch dep Wermuth Extracts. itten theil eines quint⸗ eyngenommen / har fein Wirckung iu allen Krankheiten 44 Aaucht wirt viel £räfftiger als der vd iſt auch in ſolcher geri en Duantiter gebrauchen. Iſt derowegen vnvon⸗ Er noͤten hie an diefem Orth ein jedesin lpecie zu nennen/ Sin, temal folches von dem Wermuth oben vberfluͤſſig angezeigt worden iſt. Sonft fan man diefeg Extract auch inn viel weg o- | yeylfanli g L, v0 Zum eſſerlichen Gebrauch foldiefeg Extract vermieten blei⸗ : G pen/dannes zu koͤſtlich / vnd kan ein auff getruckneter Wer⸗ muthſafft eben daſſelbig verrichten. Conſeruen Zucker von Wermuth. Abtınchir Conſerua. Sn macht auch auß dem Wermuth ein Edlen Eonfer; » uen Zucker / welcher auff folgende weiß bereytet wirdt. „, Man nimpt der oͤberſten Gipflen vom Bergwermuth mit » feinen Bluͤmlein vnd zaͤrtſten Blaͤtlein ein theil / zerſchneidt das auff einem ſaubern Bretlein auff das kleyneſt / darna ch” ftöft mans wolin einem Dörfer. Wann es flein und genug > geſtoſſen iſt / thut man darzu drey theil Zucker / ſtoͤſts wol» durcheinander / vnd fo es nicht feucht genugift/ fol manein » wenig Wermuthwaſſer im ſtoſſen zugieſſen. Darnach ehe > mans inn ein Zuckerglaß / vermachts wol vnd ſtellts cin zeit, > ſchier niemands mehr glaubẽ wil / welches daũ viel Leuth mit H langan die Son, Von dieſem Conſeruen Zucker gibt man jhrem groſſen vnwiderbringlichen ſchaden erfahren haben. So viel nun aber den Extract von Wermuth anlangen thut / nennen jhr etliche den obgemelten Wermuthſafft ein „Ekxtraect. Die andern nemen 2. ermuch/fchneiden den Flein/ cthun jhn inn ein Glaͤſinen Kolben / ſchuͤtten daruͤber guten „gebrannten Wein / daß er zween zwerch Finger daruͤber ge⸗ „het. Auff den Kolben ſetzen ſie cin glaͤſinen Helm ohn ein Schnabel / den man Alembıcum acunı nennt / vnd verlu⸗ tiren den wol / fesenjhn dan ein Tag etlich in Balne u Mariz, ‚oder an die Sonn / oder aber auff ein warmen Ofen: Dar⸗ nach thun fie die Materi herauß / vñ truckens mit einer Preſ⸗ „fen hart auß / werffen den außgepreßten Wermuth hin / vnd thun widerum friſchen Wermuth in den außgepreßte Wein den beytzen fie wider wie vorhin / on preſſen jn auch alſo auß. D Daß thun fie einmahl drey oder vier / nach dem fie deß Ex⸗1 tracts viel oder wenig machen woͤllen. Zum letzſten thun ſie ‚den obgemelten auß getruckten Wein widerumb in ein glaͤſi⸗ > nen Kolben / vnd diſailiren den Wein darvon / ſo lang biß ſie » tan Wein mehr ſondern nur ein Waſſer fpliren heraußge⸗ hen / fo finder man ven Extract vnden am Boden deß Kol⸗ »» bensin der dicke eines Honigs / das heben ſie dann zu jhrem gebrauch auff. Wiewol nun gemelte weiß den Wermuth ſafft auß zuzie⸗ hen nicht zuverwerffen / noch dennoch iſt ſolcher kein rechter Extract / ſondern nur ein Wermuthſafft / der in Krafft vnd Tuͤgendt dem obgemeldten Wermuth ſafft gleicht / allein dz er ftärcker on frapitigerift. Der recht Extract aber deß Wer⸗ muths / ſoll haben alle Eygenſchafft deß Wermuths wie ſie der Wermuth anjm felbf hat / allein daß ſolche kunſtlich ex⸗ E trahirt vnd in ein Corpus redigirt werden. Wiewol nun ſol⸗ K Pfundt Honigs zu ei cher Extraet auch ziemlich weil vnd guten neiß haben muß / vñ biß daher niemand bekannt geweſen / ſonder durch fleiſftz nachdencken vnd ſuchen von mir erſtlich erſunden/ vnd ches billich biß daher vor ein heymliche Kunſt on Seeret vor mich allein behalten / wil ich doch nicht fo verguͤniſch fein fo, ⸗ che Kunſt zu ofenbaren/damit menniglich feben moͤge / wie faͤlſchlich Die Paracelſiſten mit ihrem betruͤglichen Zanbre⸗ chergeſchrey / ch der Kunſt dep ertrahirens beruͤhmt / vñ die Leuth jhrem gemeinen gebrauch nach betrogen haben. Wie auff einmal deß Morgens nuͤchtern / iſt deuen ein Edle Arz⸗⸗ —— ag; ney die miedem gruͤnen Siechtagen behafft/ vnd 2 I istiein. TE dient auc diegr ‚gunfersuallen © Kra iten der Wermuth gurtift/ tft derwegen uns“ nonnoͤten hie weiter meldung darvon zuthun / ſintemal oben im Wermuth genugſam darvon meldung geſchehen. Wermuth Syrup. Ablinthii Sytupus. Sn machr auch auß de Wermuth ein koͤſtlichẽ vñ heyl⸗ ſamen Syrup / zu mancherley Leibs Gebreſten dienlich den mach alſo: Nim deß auffgetruckneten Bergwermuths/ cin Halb Pfundt / Rote auffgedoͤrrete Roſen / iij. loth / India, niſch Spicanardi / iij quintlein. Zerſchneidt den Mermuth klein / deß gleichen auch die Indianiſch Spick vnnd Roſen/ thu die zuſammen in ein Steinen Krug / geuß daruͤber deß beſten weiſſen fuͤrnen Weins / friſchen Quittenſafft / jedes dritthalb Pfundt / vermiſchs wol vnd laß xxiiij. ſtundt wol verdeckt mir einander beitzen: Darnach laß ſittiglich miteln⸗ ander ſieden biß sum halben theil / dann ſeihe es durch vñ chu darzu ij. Pſundt geleuterts Honigs / oder aber ſo viel Zucker vñ laß alfo ſittiglich mit einander ſieden / biß es zu rechter be⸗ quemer dicke eines Syrups eynſiede / dann ſeihe es durch vñ behalts zum gebrauch. Andere machen dieſen Syrup anders vnd etwas ſchlech⸗ ters: Sie nemmen deß anffgetruckneten Bergwermuths > xxv. gemeiner loth / ſieden denſelben in drey Pfund waſſers » Den dritten theil eyn / thun ferrner darzu cin Pfundt deß be; » ſten fürnen Weins / ſeihens durch / vnd ſiedens mit einem » nem Syrup. Ku | Der Rermuth Sprup hat ein Krafft alle inuerliche > u A noch Motasnsvnd der Sber die von R 0 beeu ecb den ven zw Tornen apperis/. gr.erbalter den Menſchen bey guter Geſund 5 heht vnd daß er jung geſchaffen bleibt / vertreibt das auffroͤp⸗ oo fen deß Magens / vnd bringt den erlecherten Magen der von +» Hielem erbrechen erlechert iſt wider zu recht / und ſter let den ⸗ oe ſchen vnd deſſen behaltende Krafft. Dient ſurnemlich wider ⸗⸗ B das — ug — — — — —V—— — a re en Ze — — — BE ——— — 14 - 8. Jacobi Theodori Tabernemontani *A das erbrechen ſo von der feuchten Phlegma herkompt / ſo der Nnach einer Purgation gebraucht wirdt Ererwärmer vnnd ſtaͤrcket den erkalten Magen / legt den fchmerge deß Bauchs vond der Daͤrm / ſühret auß vnnd toͤdtet die Wuͤrm/ Envdere es Did verbeffere die kalte entricheungder Leber / vnd ſtillet den ſchmertzen vnd das ſtechen de iben. Er wirt treffenlich ge⸗ lobt in dem Weiſſen mutter Fluß / erwaͤrmet vnd ſaͤrckt die, Pebig / deß gleichen auch in de kalten durchlauff deß Bauchs / “Dann er benimpt die Schlüpfferigfeit der Daͤrm vnd ſterckt Die behaltende Krafft derſelben / er zeitiget die phlegmatiſche Feucht / vnnd kompt zu huͤlff der Gallfluͤſſigen Kranckheyt / “Cholera genant/on filler den fchmerge der Mutter. Iſt aber allwegẽ su gemeltẽ gebrefte dienlicher nach einer Purgation. Wermuth Syrup ij. loth mit der Kochung von gen, chelwurtz odervon Pererläinwurg / auff die fechs loth ver; miſcht / vnd deß Morgens nüchtern gerruncken/ diener vor die ſchwache Seber/ vnd eroͤffnet die verfiopffung derſelben / vnd vertreibt die Geelſucht. Wermuth Syrup ii. loth / Muͤntzen Syrupj. loth / mit gediſtillirtem Wermuth vnd Fen chelwaſſer / deren jedem iij. loth vermiſcht vnd Morgens nüchtern warm getruncken/ vnd etliche tag nacheinander beharret / ſtillden Schmertzen deß Magens. Wermuth Syrup iij. loth / mit Salbeyen vnd Maieran waſſer / deren jeden auch drey loth vermiſcht / vnd deß Mor⸗ gens nuͤchtern warm getruncken / vertreibt das Hauptwehe von der Phlegmatiſchen Feuchte vervrſacht. So das Saͤl⸗ beyen vnd Maieranenwaſſer nit bey der handt iſt / ſol man die beyden Kreuter in Waſſer ſieden / vnd die durchgeſigene bruͤh an ſtatt der obgemelten waſſer nemmen. SC 9 RWermurh Syrup iij. loth mit vj. loth gediſtillirtem Bal⸗ fammiüng waſſer vermiſcht / nuͤchtern vnd warm getrunckẽ / ſtillet den ſchmertzen vnd ſtechen der Leber. Außgezogener Wermuth Syrup. Syrupus extradtionis Abſiuthu. 7 N anfgesoaen Wermuth Syrup/ wirt fünftlich von » dem duͤrren Bergwermuth außgezogen end berenter/ Bon gemeltem Syrup braucht man auff einmal nie mehr als ein Loͤffelein voll oder ein loth / vnnd richtet man darmit mehr auß / als wañ man deß obgemeltẽ gemeinẽ Wermuth Syrups vj.loth brauchte / iſt den Krancken anmuͤtiger zus brauchẽ / fuͤrnemlich in einer ſolchẽ geringen Quantitet. Vñ iſt aber der gemelt auß gezogen Wermuth Syrup dienlich vñ gut / zu allen Kranckheyten vnd Gebreſten / darvor der Wer D much gebraucht wird / zu dem fan man mehr damit außrich⸗ ten / dann er zaͤrter vnd durchtringender Natur iſt / vnd vers richtet ſeine Wirckung kraͤfftiger vnd baͤlder. Wermuth Sale. Sal Abfinchii. „ 4 wirt das Wermuth Salz wie auch die Saltz von an⸗ y dern Kreutern vnd Wurtzeln / auff mancherley weiß be⸗ reytet. Etliche ziehen das Waſſer von dem Wermuth durch das Balneum Maris ab / die vberbliebene feexes am Boden thun ſie herauß / vñ Caleiniren die in einem Reuerber Ofen: „Darnach diſſoluiren ſie daſſelbig Puluter zum offtermal mit ſeinem abgezogenen Waſſer / vñ diſtilliren dz durch ein Filz. » Solgendsnemmenfiedas durchgeſigen Waſſer / thuns inn ein ſteinen Schuͤſſel / ſtellens an die Sonn/ oder ferensinn »» einheifche Aſchen / darmit die waıl erige Feuchtigkeit auß rie⸗ che / vnd das Saltz in der Schuͤſſel bleibe. Vnd auff folche E weiß kan man nicht allein auß dem Bi zermuth / ſondern auß einem jeden Kraut das Oals extrahiren. I Ein ander weiß: Nim̃ auffgetruckneten gedoͤrrten Wer⸗ muth / breñ die in einem Hafen zu einer weiſſen Aſchen das thu fſo offt biß dz du der Aſchen genug haſt / die thu in ein ſtei⸗ » nen Gefchirr / geuß Regenwaſſer oder ſonſt ein gediſtillirt »” Brimnensajler daruͤber / Laß ein tag etliche ſtehen / vnnd ruͤhrs täglich wol durcheinander / amach — das waͤſer ſittiglich ab in ein ander Gefäß — ſeihe es ſonſt durch / ſchutt widerumb ander friſch ea aller an die vor 19% * k Aſchen / vnd thu das ſo lang biß du fein ſchaͤrpffe mehr in der > Aſchen vermercfeft. Letztlich fo ſchuͤtte die geſamleten waſſer » alle zuſamen in ein glaͤſinen Kolben / vnd laß ſie in einer wars» men Afchen oder Sandt auß daͤmpffen / fo bleibt das Salz: » vnden am boden/das behalte sum gebrauch / in cine Zucker, y glaͤßlin oder Porcellan Buͤchßlin. So aber das Saltz nit » weiß genug ift/ fo Saleinirsim Nenerber Ofen. Alfo mag v» man auch auß allen Kreutern und andern ſtuͤcken ein Salg sy extrahiren. Diefe anfgezogene Saͤltz haben faftalleein Su > ruch vnnd Geſchmack / wis ein natuͤrlicher Harn. „» Das Wermuthfalg wirdt faftzu allen innerlichẽ Kranck, “> heyten gebraucht die von verſtopffung jren vrſprung haben / #0. vnd ſonderlich vor die Waſſerſucht gibt man etliche tag nach v0. einander dem Waſſerſuͤchtigen Menſchen iiij. Gran mie d einem Loͤffelein voll gutes Weins zutrincken / dann es fuͤhret oo G das Waſſer auß / treibet den Harn / vnd ſtercket den Magen. 0 Es wirt das Wermuth Saltz hochgelobt wider die Peſti⸗ lentz mit einem truͤncklin Weins eyngeben. Man vermiſchet #0 es auch zu vielen Kranckheyten mit den Pillulen vnnd ans vi dern purgirenden Artzneyen. 0 Wermuth Kügelen. Trochifeifeu Paſtilli de Abfinthio. (FF S werden von dem Bergwermuth runde oder eckechti— + MDge Kuͤgelen in allen wolgerüften Apotecken gemacht / die werde ſelten allein/fondern mit andern Arzneyen vermiſcht / gebraucht. Sie dienen wider die alten Feber / eroͤffnen die verſtopffung der Leber / vnd ſtercken die nehrende Glieder / vñ benemmen den ſchmertzen derſelben. Sie erwecken den vers lornen Appetit / ftercfen don Magen / ſeindt gut wider das H viertägig Seber. Davon gibt man auff einmal ein quintlein reyn gepuͤluert mit Peterlein Ddermenia oder Wermuth⸗ ſafft / oder aber mit derẽ Kreutern gediſtillirtem waſſer. Wermuth Kuͤgelen gepuͤluert vnd j. quintlein mit geſot⸗ tenem Fenchelwaſſer getruncken / kompt zu huͤlff der ſchwa— chen blöden Leber / die von kalter entrichtung kranck iſt. Sol, che dienen auch den Apoſtemen der Lebern die von der Phleg— ma jhren srfprung haben / gleicherweiß mit Fenchel oder A⸗ nißwaſſer getruncken. Wermuth Kuͤgelen gepuluert vnd auff einmal ein quint⸗ lein mit Fenchelſafft / etliche Tag deß Morgens nuͤchtern as; truncken / vertreibet das doppel tertian Feber. Wermuthoͤle. Oleum de Abſinthio. gs Wermuthoͤle wirt auch auff vielerley weiß bereytet / I vnnd wirt gemeiniglich in allen wolgeruͤſten Apotecken auff folgende weiß gemacht. Man nimpt der zeitigen Bluͤm⸗ lein von de Bergwermuth ſampt den oͤberſten Gipffeinlvij. loth. Friſchen außgepreſten Wermuthſafft / viij. loth. Deß beſten geelen wolzeitigen Baumoͤls xxxvj. Vnztz / thut ſolche ſtuͤck zuſammen in ein zinnen oder ſteinen Geſchire/ laͤſſets » gemaͤchlich in einem Keſſel mit waſſer ſiedẽ / biß daß der fafft ſich gar verzehrt / darnach ſeihet mans durch ein Tuch vnud » preßt den Wermuth hart auß / thuts in ein glaͤſin Geſchirr / » vnd ſtellt es in einem wol vermachten Glaß hin zu dem a? brauch. » Andere bereyten alfo: Man nimpr viij. loth der Bluͤmlein vnd oͤberſten Gipflein vom Bergwermuth / thuedieinn ein » Violglaß / geußt druͤber xyj. Vntz Baumoͤle / vermacht dz Glaß wolzu / ſtellts acht tag an die Sonn / darnach preßt K mans auß / vnd ſeihet das Oele darvon / thut widerumb vij. » loth friſchen Wermuth in daſſelbig Oele / ftellts wie zuvor » acht tag an die Sonn: preßts auch alſo auß / vñ dzthu matt ) alſo zum drittenmal / als dañ ſtellt mans hin zum gebrauch. * Das Wermuthoͤle hat eine krafft zuerwärmen/suzerehets . len / duͤnn zumachen / zueroͤffnen vnd zuſtercken Enne 5 vñ ſtaͤrckt den blöden vnd erfalten Magen /vertreibt die wins . de and fchmersen deſſelben / hilfe der Daͤbung vnd fürdere > h die begirlichkeit zur fpeiß/den Magen warın damit afalbet. »c Es vertreibet den Schmerzen vnnd auffblehen der Seiten vo gleichfalls | \ | | | | \ i | j i ; — Butt Ban ——— — - EA ih ru — — — nen ak! dns L (. 9 ET! An, Yr If, Allee; * m Kg Sal h h lieg, ;? y Nagy. ” Das Erſte Buchı von Kreutern. A gleichfalls gebraucht / toͤdtet vnd treibt auß die Bauchwuͤrm / F Gediſtillirt Wermuthoͤle. Oleum Abſinthii Stilla- F „0 den Nabel woldarmir gerieben / loͤſet auff die verftopffung der Leber / vñ fo die erkaltet / erwaͤrmet es diefelbig: Dientvor Ddie kalten Bauchfluͤß / und ſonderlich vor den Leberfluß / den gantzen Bauch vor dem Eſſen darmit geſalbet: Gleicherweiß oo gebraucht / vertreibt es Choleram morbum, das iſt den ſchmertzlichen Bauchfluß vonder Gallen mit ſtaͤtigem vn⸗ Ddaͤwen. Es miltert den Schmertzen der Ohren von Kaͤlte vñ ._ ov Pa or) m wmacht /de bermiſcht / coöffnen die Gledet vů in den ven, twiderdaz quintlein Vermurf, aller, Mit geſet, der ſchwa⸗ ei, Sl, : der Dig, el oder P ein quint chtern ge bereytet / lpotecken Bliss fein viij. UN DE utfolde » / Käfets » der ſaftt⸗ honnd > efchire/ » dem 99? uͤmlein inn ein y hrs > horcht > nboil, » susor » mat ? rauch. 9 erthtir ou hͤrmt v ewin⸗A rdert ol albet, #7 item “ falls Winden vervrſacht / vnd vertreibet das Sauſſen derſelben / warm in die Ohren gegoſſen. Es vertreibet auch dz Krimen im Leib / in geſtalt einer Eliſtier zu fich genomen derwegen es nuͤtzlich in ſolche Gebreſten mit den Cliſtiere vermiſcht wirdt. Kanten vnd Roͤmiſchen Kuͤmmel in Wermuthoͤle geſot⸗ ten / durchgeſigen / ein Wollen darinn genetzt vnd warm vber den Magen gelegt / vertreibt den Heſchgen oder Klux. Wermuthoͤhle mit etlichen Troͤpflein gediſtillirts Naͤglin⸗ oͤle vermiſcht vnd den Magen darmit geſalbet / vertreibt das Brechen von kaltem zahem Schleim vervrſacht. Wermuthoͤle ein theil / Coſtenwurtzoͤle vnd Nardenoͤle / jedes ein theil durch einander vermiſcht / vertreibt das blehen deß Miltzs / daſſelbig außwendig darmit geſalbet. Den ſchwachen Magen zuſtercken / Nimm ij. loth Wer, muthoͤlen / vnd j. loth Balſammuͤnzzoͤlen / vermiſch darun⸗ der vj. Troͤpffflein gediſtillir Muſchatnuͤßoͤlen / vnd ſchmier den Magen warm damit / das ſterckt denſelben wol / vnd legt den Schmertzen. 15 titium, ſeu Abfinchii Oleum Chymicaatte extiadtum. de man das gediſtillirte Wermuthoͤle machen fol/ hab ich in meit ſtillirbuch anugfam angezeigt / derwe⸗ gen es vnvonnoͤten iſt hie widerumb zu erholen. Solch Oele aber ſoll nimmer allein vor ſich ſelbſt gebraucht werden / ſon⸗ dern fol allwegen widerumb ein Zuſatz haben / es werde gleich innerlich oder euſſerlich deß Leibs genuͤtzt: Dann allein vor fich feldft ohn ein zuſatzgebraucht / hat es ein brenende Krafft. Zum innerlichẽ gebrauch wirdt es mit Syrupen / gediſtillir⸗ ten Waſſern / Conſeruen / Latwergen vnd andern Stuͤcken vermiſcht / ie nach gelegenheit der Kranckheit / vnnd iſt alſo genuͤtzt ein heylſame Artzeney / ſo es vor ſich ſelbſt allein ge⸗ braucht ein ſehr ſchaͤdlich ding iſt / ſintemal es von dẽ andern Elementen gar geſcheiden vnd kein temperament mehr hat. Solches Del wie gemelt mit einem bequemen Zuſatz / dienet zu allen innerlichen Kranckheyten / darzu das Extract vnnd der aufgezogen Wermuth Syrup gebraucht wirdt. Euſſerlich wirdt es vermiſcht mit andern bequemen Oe⸗ len zu mancherley Leibs gebrechen / vnd wirt ſonderlich das gemein Wermuthoͤle damit geſterckt und fräfftiger/ fo nien ein drittheil eins quintleins in xvj. Vnzz deſſelben thut / fo vollbringts ſeine Wirckung deſto kraͤfftiger in allen denen Gebreſten / darinn das gemein Wermuthoͤle / wie oben ge⸗ meldet / gebraucht wirdt. Das Ander Capitel. Von dem Pontiſchen / dem kleinen kriechenden / Alexandriniſchen vnd Egyptiſchen Wermuͤth. ar C J. Pontiſcher Wermuth. Abſinthium Ponticum Galeni. * D E Er Pontiſch Wermuth Galeni iſt ietzundt daſcrn Zeiten ſehr bekannt / vnd von fleiſſigen — F Arten widerumb in Brauch kommen / wiewol Ent erfiche vngeſchickte Apotecker deſſen nicht ach⸗ me ” ? x R , . gen, Diefer Wermuth hat ein kleine Wurtzel / die hin vnnd 11. Kriechender Wer; muth. Abſinthium Re- + mW. herinder Erden kreucht mit wenig Zaſeln / die ſtoßt jährlich im Fruͤhling vil Schoß heranß/ die hernachmals ſich inn Stengel zweyer oder dreyer Spannen hoch erſtrecken mit ſchoͤnen zerkerfftẽ weiſſen oder Afchfarben Blettern dẽ Wer⸗ muth gleich / mit wenig neben aͤſtlein. Gegen dem Herbſtmo⸗ Bi ij nat ge⸗ Br a * ER CH D. Jacobi Theodori Tabernxmontan / | A III. Alexandriniſcher Wermuth. F IV. Egyptiſcher Wermuth Abfinthium Nabathæum Auicennæ. — Abſinthium AEgyptium, laſſen / wo man den Pontiſchen nicht haben kan / Sintemal auch diefer dem rechten Pontiſchen Wermuth an Krafft vñ Tugend gleich und verwandt iſt. In vnſern Landen wechſt er nit von ſich felbft/fonder muß in Gaͤrten gezilet werden. In Niderland iſt er ſehr gemein in den Gaͤrten. Ich hab in zum aller erſtenmal bey dem Edlen vnd Wolgelehrten NHerin vñ Philofo »ko Ioanni Boyſoto in feinem herzlichen Luſtgarten zu Bruͤſſel gefehen/welcher mir denfelben auch mitgerheite® IV, Der Egyptiſch Wermuth / wie er hie Conterfeyt ab» geriſſen iſt / iſt mir alſo von dem fuͤrtrefflichen Medied vnnd Phılöfopho GuilielmoTurvero auß Engelland mitgetheilt nat gewinnt er oben an den Gipfflein viel kleiner runder Knoͤpflein / darauß werdẽ ſchoͤne bleychgeele Bluͤmlein / wie die bluͤmlein an dem gemeinen Feld vnnd Bergwermuth: Vnd iſt in ſuma dieſes Gewaͤchß dem Wermuth an Sten⸗ gein/ Blettern vnnd Blumen dem gemeldten Wermuth durchauß gan gleich / aber doch viel kleiner. Iſt am Geruch lieblich / vnnd hat etlicher maſſen ein anmuͤtigen Wuͤrtzge, ſchmack mit einer bitterkeit. Wiewol man nun diſen Wer⸗ muth hin vnnd wider gemeinglich in den Gärten zielet vnd J pflantzt / ſo find man dennoch in vnſerm Teutſchlandt den⸗ | felben im Altzeyergaͤw nit weit von der Statt Altzey / deß glei⸗ chen bey Gawhoͤſelach gnugſam vor ſich ſelbſt wachſen / awordẽ / Welcher jme alſo von dem Hochgelerten Medico vñ den duͤrren Rechen bey den Straſſen / wie auch zwiſchen Op» _ Philofopho Contado Gefnero võ Zuͤrch zugeſchickt werde | N D penheym vnd Nerfcheym. Difen Wermuth befchreibt Ga- 1 iſt welche wirnebeandern auch deſſen zu danckẽe haben. Don len. fehr artig/lib. ı 1.meth.med. cap. 17® difem Kreutlein foldie Are def Wurmſamens / den man mir 1], Der ander klein on Eriechend-WBermueh/harserfvals einẽ andern Damen Zittwanfamdgenener/ gefarhıler werde, gerne Bletter wie der ander Wermuth / den Baumwermuth Das Kraut hat mir nie gruͤn zuſehen werden mögen / wiewol hernach beſchrieben nit vngleich doch kleiner / ſeine Stengel ich groſſe nachforſchung in Franckreich / Flandern vnnd die don einer holtzechtigen vnd zaſelechtigen Wurtzel herfuͤr Braband / da die herzlichften Kreutergarten ſeind / gehabt wachſen / ſtrecken ſich nit vberſich / ſonder ligen zur Erveng Habe ſencket. Die Bluͤmlein ſeindt dem vorgeſchriebnen Wer. ch nit vngleich / der geruch iſt lieblich / der Geſchmack bit / Won den Namen deß Pontiſchen Wermuths vnd der ter / wuͤrzechttg vñ zuſammenziehend. Er wirt mehrentheils andern obgemelten Geſchlechten. bey vns in den Gaͤrten gepflantzt / wiewol er auch an etlichen Orten vor ſich ſelbſt wechſt: Vñ wirt auch dieſer Wermuth son etlichen vor den Pontiſchen Wermuth gebraucht / vnd thun dieſelbigen beſſer dan die den gemeinen Wermuth dar⸗ sornemmen’ Sintemal diefer dem Pontiſchen Wermuth E mirfeiner. Krafft vnd Tugendt durchauß faſt gleichift/ dann £ein ander geſchlecht deß Wermuths. 1, Der Alexandriniſch Wermuth hat cin holtzechtige Wurtzel wie der gemein Wermuth / die Blaͤtlein fein klein / IAff zerterfft / vnd weißlecht / die Stengel Elenlang mir viele B 3 * | nn ee geht Wermuth wire von Galeno A’Lidiov werlzdv ge nannt, Sateinifch heißt er Ablinchium Pontieum Gale- ©si, Abfinchium minus, Abfinthrum tenaifolium , weil er anfeiner ganzen Subflang fleinerift dan der gemein Wer, K muth / dannenher er auch von Auerrhoe Ablinthiolum ge | nannt wire Andere heilfen ihn Abſinthium nobile. [1 Ab» finthiumPonticum tenuifolium incanum, C. B. Abſinthiũ Ponticum Fuch. icon. Matth. Dod. Lac. Lugd. Ponticum vulgare,Cluf p.Santonicum, Ruel Cxf. Galatium Sardo- nebenaftlein/die Bluͤmlein vergle ichen ſich den obgemelten. Der Geruch iſt lieblich wie ein Wuͤrtz geruch/dergefi chmack at bitterlecht vnd zuſamenziehend. Es wirdt auch dieſes Ge⸗ ſchlecht deß Werm uths von den Medicis zu Trient vor den rechten Pontiſchen Wermuth gebraucht / welches wol zu zu⸗ nicum Dioſcoridis, Lob. tenuifolium,Dod.Romanü Me- . fara, Turn. Romanum vulgo Thal. Abrotanum minus, Trag. foeminei, Fach. Gef. Lugd. album Cordo.] Xtalias nifch Afenzo Pontico, Engliſch Wormewoode Gentle / dag iſt Ablinthrum nobile, Oder Ponticke Wormwood.] f B ra⸗ Sintemal usa en wechſter erden. In hab inzum nHerm vñ duſtgarten itgetheiſte nterfeyt ab⸗ edieo vnnd mitgetheilt Medico vi} hickt wordẽ aben. Don nmanmit nlet werdẽ. en / wiewol dern vnnd ud / gehabt avnd de — — um Gale- n, weil et in Wer⸗ olum ge⸗ [1 Ab« bfinthid onticum m Sardo“ N) minus ale) das mwood Bra⸗ Daß Erſte Buch / von Kreutern. 17 A BrabändifchRoomfche Alſſem / vñ Grafferuyt: Wir Teut⸗ F vnd legt den Schmersen der Senden vnd Nieren / vnd oͤffnet ſchen nennen jnen Pontiſchen Wermuth / Welſchen Wer, muth vnd Grabkraut / dieweil man der Todten Graͤber dar⸗ mit zieret / vnd auff dieſelben pflantzet⸗ II. Der ander klein Wermuth heißt Lateiniſch Abfin- thium ſupinum, Abſinthium repens, vnd zum vnderſcheidt deß vorgenannten Abſinthium minus fupinum.-[ II. Ab- finchium Ponticum repens, C.B. ] Teutſch kleiner vnd Fries yender Wermuth / Italianiſch Afenzo Sopıno, vnd Affenza Pontico Sopino, dag ift Abfinthium Ponticum fupinü. Bras bandifch heiße er Erumpend Affen. 111. Das dritt Öefchlecht wirtvonden Satsinifchen Ab- ſinthium Alexandrinum. [III. Abfinchium tenurfolium albicans, C. B. Abfinchium Ponticum rudentinum her- bariorum, Lob. Lugd. Seriphium, Dod. Auſtriacũ tenui- folium, Clufio p. quoad deferiptionem.] Bon den Ita⸗ lianern Affenzn Alexandrino genannt. Die Brabänder nen nen diefen Allem van Romanie: Teutſch heift er Alexan—⸗ drinifcher Wermuth / vnd iftdas Ablinthiam Nabathzü Auscenne, Wiewol etliche ein Seriphium Abſinthium da, rauß machen wöllen. IV. Das vierdt Geſchlecht wire von den Kreutlern und Medicis Abfinchiam Aegyptiacum genannt. [ 1V.Ablın- thium capilli veneris folio, C. B. Abtinchium $eriphium Aegyptium, Matth. Lugd. peregrivum, fine Argptium, Ad.Lobelo. ]vonden Brabändern Alſſem van Egypten / und Hochteutſch Egyptiſcher Wermuht. Engliſch Worm⸗ wood of Eaypt. ] Don der Eygenſchafft / Krafft und Wirkung dep CPontiſchen Wermuths / ſampt den andern obgemel, D * ten dreyen Wermuthen. S Pontiſch Wermuth Galeni / dz iſt vnſer Welſcher Wermuth / iſt heiß im anfang deß erſten Grads / vnnd trucken im anfang deß dritten Grads. Iſt am Geſchmack nit fo bitter wie der Gemein Wermuth / die Aſtriction aber / oder ſein zuſammenziehende Krafft / iſt groͤſſer vnnd ſtaͤrcker derwegen er der Leber viel dienſtlicher iſt / ſol auch vor andern in die Argeneyen zugebrauchen erwehlt werden / Sintemal er auch weniger hitziger iſt als der gemein Wermuth. Er hat ein Krafft zuſtercken / zuerwaͤrmen / zu eroͤffnen / zu extergiren vnd zu truͤcknen. Fuͤhret auß die Gallen durch den Harn / vnd iſt dem Magen vnd Bruſt ſo mit zaͤhem Schleim bela⸗ laden von wegen ſeiner zuſammenziehenden krafft ſchaͤdlich / ſo er vor ſich ſelbſt allein ohn ein Zuſatz gebraucht wirt. Der kriechend Wermuth aber / wie auch der Alexandri⸗ niſch ſeindt dieſem in der krafft vnd wirckung von wegen der anmuͤtigen bitterkeit vñ lieblichen Wuͤrzgeruchs durchauß gleich / vnd mag derwegen je einer an deß andern ſtatt nuͤtz⸗ lich gebraucht werden. Der Egyptiſch wermuth iſt warmer vnd truckner Natur vnd Eygenſchafft doch minder als der Pontiſch Wermuth. Innerlicher gebrauch deß Pontiſchen Wermuths Galeni. | Ca Er Dontifc Wermuth Galeni dienet fuͤrnemlich vor SE alle Kranckheyten und Öchreften der Seber/die von kaͤl⸗ te verurſacht werden /eröffner deren verſtopffung / fliller den ſchmertze derſelben / vertreibt die Geelſucht / laͤßt die Gall bey dem Menſchen nit vberhand nemmen / komt zu huͤlff den Le⸗ berſuͤchtigen / reynigt die Leber / vertreibt die boͤſe vngeſtallte todtenfarb deß Leibs / der gruͤn Siechtag genannt / vnd ver⸗ huͤtet die Waſſerſucht. Dienet ſehr wol den falten flüffigen Menſchen / truͤcknet vnnd verzehret die Fluͤß die zur Bruſt vnnd Lungen fallen, Stercket vnd erwaͤrmet den bloͤden erkalten Magen / ſtillet Das trucken vnd ſchmertzen deſſelben: Wehret dem auffſtoſ⸗ ſen / fuͤrdert die daͤwung / bringt wider den verlornen Appetit zur ſpeiß / vertreibet die Maßleydt / verzehret alle boͤſe Feuch⸗ tigkeit / ſtillet den Schmertzen deß Bauchs / vertreibt das Krimmen vnnd Reiſſen in den Daͤrmen / treibet den Harn derſelben verſtopffung. Erwaͤrmet vnd ſtercket die bloͤde erkalte Mutter / vnd legt den ſchmertzen vnd ſtillet das Mutterkrimmen. Er vertreibt alle boͤſe veraltete faule Feber / reynigt das Gebluͤt vnd verhuͤ⸗ tet es vor Faͤulnuß / verhuͤtet dz Podagram on die gliedſucht / vñ ſterckt alle Glieder deß gantzen Leibs. Vnd mag man den hit allein in der Artzney / Traͤnckẽ eder Puluer gebrauche/fons dern auch in der ſpeiß vñ auff alle weiß vñ weg / wie man will. Euſſerlicher Gebrauch deß Pontiſchen Wermuths Öalchi, —E ſtillet dieſer Wermuth allen ſchmertzẽ im Leib vor ſich ſelbſt / oder mit dem dritien theil Chamillen inn leinine Saͤcklein gethan / dieſelbige mit einem Faden fein ge⸗ rigen: Darnach in halb Wein vñ waſſer gewaͤrmt / ſolgends mit zweyen Tellern außgetruckt / vnd aſſo warm euſſerlich v⸗ bergeſchlagen: flillen ſolche den ſchmerhen deß Magens / deß bauchs / der Daͤrm / der mutter / der deber vnd ſeiten / die von kaͤlte ihren vrſprung haben. Solche Artzney thut ſehr worin dem ſchmertzlichen Krimmen / deßgleichen auch den Kindt⸗ betterinnen die nach der Geburt krimmen vnd reiſſen im Lei⸗ be vnd der Mutter ſuͤhlen / weiche man die nachwehen neũet. Bor das brechen deß Magens: Nimm ij. loth Pontiſchẽ Wermuth / geroͤßt Brot / Galloͤpffel / Aloepatick / Mutterzim mat / Maſtix vnd Weyrauch / jedes j. loth. Stoß alles zu rey⸗ nen Pulner / thu dazu ein Becherlin voll Eſſigs / Kuͤttenoͤle / Nardenoͤle / jedes ij. oder iij. loth / ſieds mit einander in einem eyſen Pfaͤnnlin mir ſtaͤtigem ruͤhrẽ / biß es wire wie ein Brey / darvon ſtreich auff ein Tuch wie ein pflaſter / legs ſo warm es zu leide iſt vber dz Hertzgruͤblein / es iſt ein gewiß Experiment welches nit allein an Alten / ſondern auch an jungen Kim, bern offtermals erfahren ft. | Auffgetruͤckneter Dontifcher Wermuthſafft. Abfin- thıi Pontici fuccus exiccatus. gyen auffgetruͤckneten Pontiſchen Wermuthſafft mag Aman bereyten wie den Safft von gemeinem W ermuth / davon wir oben genugſam geſagt: Vno gefellt mir aber vor allen andern der vierdt modus am allerbeſten / wie man den auß dem duͤrren Wermuth bereyten ſol / ſintemal derſelb der beſt iſt. Vnd fan ſolcher in allen kranckheytẽ / wie vom Wer, much geſagt iſt / heylfamlich gebraucht werden: Werl man aber denſelben allein vor ſich ſelbſt ſehr ſelten gebraucht / ſond den mit Pillulen vnd andern Apoteckiſchen Artzeneyẽ zuver⸗ mifche pflegt / woͤllẽ wir deſſelbe gebrauch den Medicis befchfg, Gediſtillirt Pontiſch Wermuthwaſſer. Aqua Stil- latitia Abſinthii Pontici. yon dem Pontiſchẽ Wermuth Galeni wirt aller geſtallt wie von dem gemeinen Wermuth / eyn heylſam vñ koͤſt⸗ lich Waſſer kuͤnſtlich gediſtillirt vnd abgezogen. Vnd dient ſolch Waſſer ſonderlich zu den kalten Gebreſten der Leber vñ deß Magens auff einmal iiij. oder v. loth getruncken. Es fol; len die bleychen Jungfrawen / die ſtaͤtig ein todtenfarb haben / jnen diſes Waſſer laſſen befohlen ſeyn / vnd alle Morgen iiij. loth darvon trincken. | h Diefes Waller iftandsfehr dienftfich den Kindtbetterin⸗ nen die Mutterkrimmen zu ſtillen vnd Nachwehen zuverhit, K ren/ gleicher geſtalt getruncken. Denjungen Kindern die ſchmertzen / vnd das reiffenim Leib haben / fol man jedersweilen ein £öffelein vol von diefem waſſer zutrincken geben’ vñ jnen euſſerlich das bäuchlein mic Pontiſchem Wermuthoͤle ſchmieren / oder ein Wolle darinn netzen / darnach ein wenig außtrucken / vnd alſo warm vber das Baͤuchlein legen. Sonſt mag man es nuͤtzlich zu allerhandt Kranckheyten vnd Gebreſten brauchen / wie oben hiebebor von dem Krant angezeygt worden. | DB Mi Pantir en Er — nn nn SS nn ann m un — — — —— 18... D.Tarobi Theodor Tabernemontani £ pontifchen Wermuthwein / oder Weinvon Ponti⸗ ſchem Wermuth. Abunthites ex Pontico Abänchio. T On dem Pontiſchen Wermuth Galeni wirt auch ein ſehr heylſamer Wein bereytet / aller geſtalt wie oben von dem gemeinen Wermuth weitleuffig iſt gemeldt worden / der wird zu allen Kranckheyten / dazu das Kraut vor ſich ſelbſt gut iſt / gebraucht / vnnd dient aber ſonderlich den jenigen / fo mit dem Zipperlein / Podagra vñ Gliedſucht beladen ſeyn / van er trucknet die fluͤß auß / verhuͤtet die gemelte gebreſten / vnd ſterckt die gleych vnd glieder / daß ſie die fluͤß nit ſo leicht⸗ lich annemmen / ſtaͤtig getruncken. Es ſollen auch die jnen ſolchen wein befohlen laſſen ſeyn / die ſtaͤig mit Magenweh / bauchſchmertzen vnd krimmen geplagt werden / dann er ſol⸗ che Schmergen verhuͤtet. Sonſt mag er weiter zu allen Kranckheyten / wie obenvondem Kraut gemelderift/ nuͤtz⸗ ich gebraucht werden, Ein föfttichen Wermuthwein mir einem Zufas macht man alſo: Nimm deß Pontiſchen Wermuths Galeni / iij. loth / Bergwermuths ij. loth / Zitwan j. loth / rote Roſen iij. quintlein / der rohen ſeiden Baͤlglein / Zimmetrinden / jedes dritthalb quintlein / Paradeyß holtz / Muſchatenbluͤht / weiß Widerſtoßwurtel / jedes ein halb loth / Citronenbaſilgen / weiſſen Ingber / Cubeblen / jedes anderthalb quintlin / India⸗ niſch Spicanarden / Naͤglein / Angelick / jedes j. quintlein. Solche Stuͤck ſol man klein zerſchnitten oder groblecht zer⸗ ſtoſſen in ein Saͤcklein thun / vñ mit Haͤſelen ſpaͤhnen in ein achtmaͤſſigs Faͤßlein eynmachen / ſolches mit gutem Moſt zufuͤllen / vnd verjaͤhren laſſen / Folgends vber Jahr darvon rrincken / auch zu rechter zeit füllen vnd ablaſſen / wie oben vo dem Wermuthwein gelert worden iſt. Dieſer Wein ver ehret die Feuchtigkeit vnd Faͤulniß im Magen / kompt denen zu huͤlff die mit dem Hertz klopffen vñ ſhweren Traͤumen geplagt werden / vertreibet alle gebreſten deß Haupts vñ Hirns von Kalte verurſacht / erwaͤrmet den Magen / ſtercket denſelben / ſuͤrdert die Daͤwung / ſtillt den ſchmertzen deß Bauchs / vnd iſt denen ſehr nuͤtzlich / die ſich oͤhn vrſach foͤrchten vnd kleinmuͤtig ſeindt. Erfiche machen von diſem Wermuth ein koͤſtlichen Wein mit einẽ Zuſatz / wie folgt. Dim deß Pontifi chen Wermuths Galeni vi. loth / der Gipffelvom Bergwermuth iiij.loth / ro⸗ te Roſen ij. loth / Indianiſch Spicanarden ein halb loth. Diefe Stick mach mit Häfelen odet Hanbuͤchen Spaͤhnen in ein schen maͤſſigs Faͤßlein eyn / fuͤll es mit gutem Moſt zu / [af verjähren/ vber Jahr darvon zu trincken. Man magjn D auch mir geſottenem Moſt zurichten / wie oben im erſten Ca⸗ pitel von dem Wermuthwein gelert worden iſt. | Diefer Wein ftereferden Magen / die $eber/ alle Inſtru⸗ ment die der daͤwung dienen / Er erwecket die begird zur ſpeiß ZDertreibt die Geelſucht / zertheilt die Wind im Leib / vnd ergibt die boͤſen Feuchten durch den Harn. Einandern Wein den Leberſuͤchtigen vber die maß heyl⸗ ſam vnd nutz / mach alſo: Nim deß Pontiſ⸗ chen Wermuths oij loth / Bergwermuth itij. loth Braunmaͤnderlin ij. loth / Adermenig anderthalb loth / Wegwartenkraut vnd wurzzel / bitter Mandelkern / jedesj. loth. Anipfamen cin halb loth. Diefe Stück ſchneid klein / vnnd mach fie mit Hanbuͤchen Spaͤhnen in ein zehen maͤſſigs Faͤßlein / geuß ein gutẽ Moſt Daruͤber / vnd laß verjaͤhren / vber Jahr davon zu brauchen. Du magſt inen auch nach deinem gefallen mit geſottenem Moſt bereyten. & du auch gern ein purgierenden Wein ma chen wilt / ſo nimm an ſtatt deß gemeinen Wermuths wie der purgierend sein oben im erſten Capitel / dieſes Pontiſchen Wermuths / sund darandern zuſaß von allen ſtucken darzu / fo haſtu ein guten purgierende Wermuthwein / zu den gemelten Kranck⸗ Feyten an demſelben ort zugebrauchen. Ellraci von dem Pontiſchen Wermuth Galeni. Ab- ſinthii Pontici Galenici extractum. Er Extract von diſem Pontiſchen Wermuth wirdt inn BRNaller geſtalt gemacht / wie Der Extract von Bergwer⸗ F much; Er dienet zu allen Kranckheyten / dazu der Pontiſch Weermuth gut iſt / wie die hiebevor erschle ſeind. Bund gibe mandeffen auff einmal ein drittheil eines quintleins / das iſt ein Scrnpelmireiner andern bequemen Artzeney / gediſtil⸗ lirtẽ Waſſer oder Wein eyn / je nach gelegenheit der Kranck, heyt / wie du in dẽ Regiſter zu ende diſes Buchs finden wirſt. Conſeruen Zucker von dem Pontiſchen Wermuth. Ablinthii Pontici Galenici Conſerua. En Conſeruen Zucker von dem Pontiſchen Wermuth D alſo Nimm ver Bluͤmlein mit den zarten Gipff⸗ lein deß Pontiſchen W ermuths alſo friſch vnnd gruͤn viij. loth. Zerſchneid die vnd ſtoß fie klein in einem ſteine Moͤrſer / mit einem hoͤltzeneñ Stoͤſſer: an ſie wol geſtoſſen feind/ fo thu darzu xxiiij. loth guten fein Zucker / ſtoß vnd vermiſchs wol durcheinander / thu es darnach in ein Zuckerglaß / ver⸗ machs wol / ſtells ein zeitlang an die Sonn vñ behalts zum gebrauch. Dieſer Conſeruen Zucker iſt ein bewerte Arzeney vor den gruͤnen Siechtagen (Cachexia) vñ die anfahende Waͤſſerfucht / ſo man allen Morgẽ nuͤ chtern einer Caſtanien groß / oder j. loth darvon / iij. Stunden vor dem Morgeneſ⸗ fen / eynnimpt. Senſt dienet dieſer Conſeruen Zucker auch in.allen oberzehleten Kranckheyten / darzu der Wermuth ge⸗ braucht wirdt/ gleichsfalls genuͤtzt. Vontifchen Wermuths Syrup. Abſinthii Pon- tici Galenici Syrupus. Jewol der Pontiſch Wermuth Syrup ſehr wenig im Febrauch ijt/ wirdt er doch von etlichen fleiſſigen Artzten bereyt / wieder gemeine Wermuth Syrup / aber ich pfleg den ſelben alſo im brauch zuhaben wie folget / vnd hab denſelben H zu den vndenbenannten Schwachheyten nun viel Jahr ber nuͤtzlich vnd heylſam befunden: Nim deß auffgetruͤckneten Pontiſche Wermuths Galeni xxiiij. loth / thu den in ein ſteinẽ Krug / ſchuͤtt daruͤber iiij. Ib. oderein Maß gediſtillirt waſſer von dem gemeldten Wermuth / verlutir den Krug / ſtelle den in ein Keſſel mit Waſſer / laß zum wenigſten ij. ſtunden mit Aſtetem Feuwer ſieden / darnach thue den Krug auß dem Waſſer / laß erkalten / ſeihe die Brühe durch ein Tuch / vnnd truck den Wermuth wol auß / thue ij. lb. Zucker darzu / laß gemaͤchlich ſieden biß es zu bequemer dicke eines Syrups kompt / dann ſeihe den durch vnd behalte den wol vermacht zum taͤglichen gebrauch. Im ſieden verſchaͤum jh⸗ nen wol / vnd laͤuter jn mit eine Eyerweiß. Von dieſem Sy rup gibt man auff einmaliij. loth / zu folgenden Kranckheytẽ. Dieſer Wermuth Syrup ſtercket ſonderlich die erkalte j blöde Leber vnd den Magen / vnd bringt den erlecherten Dias gen wider zu recht / legt vnd miltert deſſelben Schmertzen / ſtercket die behaltende Krafft / vertreibet die Maßleydt zur Speiß / bringet wider den verlornen Appetit / vertreibet das Brechen deß Magens / ſtercket die Inſtrument die der daͤn⸗ wung dienen / deßgleichen alle innerliche Glieder / erhaltet den Leib bey Geſundtheyt und Yung geſchaffen / vertreibet das Spannen deß Zwerchfells / fuͤhret auß die Geelſucht / ſtillet den ſchmertzen der Leber / ſtopffet den taͤglichen Bauch, fluß / ſtercket den Bauch vñ Eyngeweyde / verhuͤtet vor Faͤul⸗ nuß / vnd kommet den Leberſuͤchtigen zu huͤlff / dient zu allen Kranckheyten der Leber / benimet der Darm Schluͤpfferig⸗ keit / vertreibet Choleram worbuwm, dagift/'den Band), fluß von der Gallen mit Kotzen / Wuͤrgen vñ Reiſſen im Lei⸗ be. Er erwaͤrmet vñ ſtercket die erkalte Mutter / legt dẽ ſchmer⸗ K gen derſelbigen / dienet vor die Jungfrawen die mit der weiſ⸗ ſen Kranckheyt beladen ſeyn / vertreibet die Feber in gemein / vnd verhuͤtet daß ſie den Menſchen nicht anſtoſſen. Außgezogener Pontiſcher Wermuth Syrup. Syrupus extractionis Abſinthii Pontici. Ne außgesogene Syrup von de Pontifchen Wermuth / wirdt gemacht wie der auß gezogen Zimmat Syrup. VWon diſem Syrup gibt man auff einmal j. loth eyn vor fich ſelbſt / oder mit einem bequemen gediſtillirten Waſſer / je nach der Kranckheyt gelegenheit vermiſcht / deß Morgens nuͤchtern —— — — — bt ft tl h, th f 7 iij. er / ſo hs — im “N ide kat cf Ich 98 im ten den ben her me ſſer den mit em hr ‚fer nes wol | ihr Sy⸗ ytẽ. alte as en/ zur das hͤn⸗ ltet ihet cht / ich⸗ ul⸗ llen rig⸗ ich⸗ Lei⸗ 1144) ih in! ith / vor je ens ern Daß Erſte Buch / von Kreutern. 19 ſen / vnd richtet man eben fo viel darmit auß/ als wann man gleich der andern Syrupfünff oder ſechs mal fo viel einne⸗ me, Vnnd wirdt aber auch diefer Syrup gebraucht zu al, Vendenen Kranckheiten / darzu der Wermuth Syrup von diefem Kraut / vnnd and) der Pontiſch Wermuth ſelbſt ge⸗ braucht wirdt. Pontiſchen Wermuth Saltz. Abfinchi Pontici Galenici Sal. S wirdt auch von dieſem Wermuth / wie von dem Feldt vnnd Bergwermuth / ein nuͤtzlich Saltz zu vielen Leibs Gebreſten dienlich bereitet / welches mit Pillulen / Mixturen vnnd andern Apoteckiſchen Artzneyen vermiſcht / gebraucht wirdt. Diener ſonderlich aber vor die Peſtilentz/ p grünen Siechtagen Cachexiam, die Geelſucht vnnd Waſ⸗D ſerſucht vier oder zum hoͤchſten fuͤnff Granen auff einmal obgemeldter maſſen gebraucht. Pontiſchen Wermuth Dele. Abſinthij Pontici Oleum. S wirdt auß dem Pontiſchen Wermuth ein koͤſtlich Oele bereytet zu nachfolgenden Leibs Gebreſten / das macht man alſo: Nimb gruͤnen vnd friſchen zeitigen Pon⸗ tiſchen Wermuth / ſchneide oder ſtoß den klein / fuͤll ein Glaß darmit mit einem weiten Halß / geuß darnach ein zeitigs Baumoͤle daruͤber / vnnd laß vierzehen Tag an der Sons nen beytzen / oder aber ſo du die Sonn nicht haben kanſt / ſonſt an einem warmen Ort. Darnach laß ſieden in einem Keſſel mit Waſſer / biß der Safft vom Kraut ſich verzehret / A nüchtern zum aller wenigſten ein par Stunden vor dem Ef; C darnach trucks auf vnnd ſeihe es durch / thue widerumb friſchen Wermuch wie zuvor drein / ſtells an die Sonn / ſeuds vnd trucks auß wie zuvor / vnd thue dem alſo auch zum dritten mal / ſo haſtu ein gutes gerechtes Oele. Dieſes Oele ſtercket vnnd erwaͤrmet den bloͤden erkalten Magen / denſelbigen nuͤchtern vnnd warm damit gefalber/ vnd ein warm Tuch darauff gelegt. Gleicherweiß gebraucht / ſtillet es den Schmertzen deß Magens / deß Bauchs vnd der Daͤrmen / benimpt das Krimmen vnd Därmgegicht/ ſtillet den Schmerzen der Leber / deß Nückens/der genden vñ Nie⸗ ren. Es ſtercket vnnd erwaͤrmet die erkalte Mutter / legt die Nachwehen im Kindtbeth. Es iſt ſolches Oele ein heylſame Artzney vor das Krimen im Leib der jungen Kinder / ſo man jhnen die Baͤuchlein drey oder viermal darmit ſalbet / oder welches beſſer iſt / daß man ein Lambwoll darinn netzet / ein wenig außtruckt / vnd dem Kindt alſo warm vber den Nabel vnd das Baͤuchlein legt / vnd wol verbindet. Gediſtilliert Pontiſchen Wermuth Oele. Ab- ſinthij Pontici Oleum ſtillatitium. >, dem dürren vnnd auffgetruckneten Pontiſchen Wermuth / wirdt durch die Deſtillation ein kuͤnſtlich heylſam Oele außgezogen / welches zu allen Kranckheyten / darzu der Wermuth an jhm ſelbeſt dienlich gebraucht wirdt. Darvon gibt man auff einem mal drey oder zum aller viel⸗ ſten iiij. Troͤpflein mir einem Wein / oder bequemen gediſtil⸗ liertem Waſſer / oder aber mit einem Syrup / Conſeruen Zucker oder Safft ein / je nach gelegenheit deß Gebreſtens. Sonſt wirdt es auch heylſamlich mit anderen Artzeneyen vermiſcht. Das Dritte Capittel. * Von dem Wermuth der ohn Geſchmack iſt / Gauchwermuth genannt / vnd von dem | Baumwermuth / tem von dem Weiſſen oder Cronwermuth. 11. Baum Wermurh; Abfinthium arborefcens, — —— ie N (Y of — — INH TA D 9 > \ 8 — * 7 A /P: DAR, Ve NZ. — IN 3 | NVFFTEN —F — = = —— 9 lH a = I en, RL N 1A . —88 ya WB (sh; > —88 — er ai, — 4 5 Ss INS? ; — —— N u — Z 5 \ 3 zZ Ü — ⸗ NS Ro Z N & — Weiſſer Wermuth. Abſinthium album. — ZA? Kup Ss ⸗ LH? WR H — A ’ x Bl J — —* AN DZ —— —— e: —VJFRVVV 4J — —— 7 * * Ir * SET — DB iii Der ——— an — | ! \ I EEE - " —— — ——— — —— — — 20 D. Jacobi Theodori Tabernemontant! a Er Gauch wermuth iſt dem gemeinen geld⸗ d wermuth mit Wurtzeln / Kraut / Stengel vnnd EABlumen durchauß gleich / aber iſt ohn allen Ge⸗ ſchmack vnnd Geruch / wirdt auch deßwegen in der Artzney nicht gebraucht / dieweil man an gutem wolrie⸗ chenden Wermuth kein mangel hat / So iſt auch dieſer Wer; muth nicht gemein / wirdt von etlichen vmb der ſelhamkeit vnnd wunders willen / ſonderlich aber im Niderlandt in den Gärten gezielet / ſonſt wirdt er nirgends zu gebraticht? 11. Der Baumwermuth waͤchſt von einer holtzechten Wurgtzel drauſchelecht gleich wie ein kleines Baͤumlein her; fuͤr / wirdt biß in drey gemeiner Elen lang / die Bletter ſeindt dem gemeinen Feldtwermuth gleich / doch etwas ſchmaͤler vnnd weißlecht / die Blumen ſeind ein wenig groͤſſer / der Ge⸗ ſchmack iſt bitter / doch minder als deß Wermuths / der Ge⸗ B rich iſt anmuͤtig vnnd lieblich / waͤchſt bey vns nicht vor ſich ſelbeſt fondern muß wis andere ſrembde Gewaͤchs in Gaͤr⸗ ten gezielet werden? Br | it. Der weiß Wermuth oder Cronwermuth wirdt nicht viel vber Spannen hoch / die Bletter feindt weißfärbig / zer⸗ ſpalten wie deß Feldtwermuths / doch kleiner / oben an jedem Stengelen bringt es ſchoͤne weiſſe Bluͤmlin / von ſechsBlaͤt⸗ lein mie kleinen Kerfflein / dle vergleichen ſich etlicher maß fon dem Krottendill / die wachſen auß kleinen / runden / ſchuͤp⸗ echtigen Koͤpflin / auff jedem Stengel viij. oder zehen / auch weniger vnd mehr / einer Kronen gleich / daher es auch beyde ſeinen Teutſchen vnd Lateiniſchen Namen bekommen. Der Geſchmack iſt bitterlecht mit einer ziemlichen zuſammenzie⸗ hung. Dieſer Wermuth iſt in Teutſchlandt wenig bekannt / iſt aber in Welſchlandt ſehr gemein / wirdt bey vns in etlichen COrten in Gärten gepflantzt / doch weniger als in Dras bandr® Don den Namen der obgemeldten Wermuthen. 1. Cr erſt vnd vngeſchmackt Wermuth iſt den Alten vn⸗ VDbekannt geweſen / moͤcht doch wol Griechiſch Antivsor ars, genennt werden. Die Simpliciſten vnnd Herbarij nennen jhnen Abſinthium ınlipıdum, Abfinchium faporis expers, vnnd Abſinthium fatuum. Won den Italianern wrirdt er affenzo Balordo, vnd von den Teutſchen Gauchwer⸗ muth genannt / dieweil er gar ohn allen Geſchmack iſt. 11, Der Baumwermuth wirdt von den Italianern Af- frnz> dl comaſco genannt. Die Brabaͤnder nennen jhnen Boom A m weil er drauſchelecht waͤchſt / in der geſtalt eines Baͤumleins. ¶Engliſch Tree Wormwood.] Zu Latein Ab- finchium arborefcens. | 11. Abrotanum Jatifolium arbore- cens,CB.Abrotanum fœmina atboreſcens, Dodo. Abfin- thium del Comafco, Auguil. arbotefcens, Lob. Lugdu- nenſiꝰ] IH. Der dritt beſchrieben Wermuth wirdt von den Ita⸗ lianern Affenzo ombelliſero genannt. Die Herbarij vnd Sim⸗ pliciſten nennen jhnen Abtinthium album, vnnd Ablinthi- um vmbellferum. [11l. Abſinthium montanum vmbelli- ferum,CB. Abfinthium album, Lob. album capitulis$ca- bris,Lugd. alpinum, Cluſ. p. Ponticum flore albo, Came. rario.]- Zr Teutſch weiſſer Wermuth vnnd Cronen War, muth. Engliſch White Wormwood. Die) Schweitzer nen⸗ Enen diß Kraut Heibam albam. C. Gelnerus ſchreibi / es wachs deſſen viel in Wallis bey der Statt Sitten auff den Huͤbeln vnd Buͤheln / da die Sonn hinkommen kau. Von der Eygenſchafft / Krafft vnd Wirckung der genannten Wermuth. .FeEr erſt Wermuth der ohn allen geſchmack iſt / Gauch⸗ DAwermuth genannt / wirdt wie gemeldet in der Artzeney garnicht gebraucht / derwegen vnv onnoͤten iſt viel dauon zu F fchreiben / ch halt aber darvor / daß er füler vnnd truckener Natur ſeye. | II. Der Baumwermuth hat ein fraffe zu wären und trucknen / vnnd iſt ſo viel fein Temperament anlangen thur dem Alexandriniſchen Wermuth nicht vngleich / mag dero⸗ wegen nuͤtzlich wie andere Wermuth innerlich vnd euſſerlich in der Artzeuey gebraucht werden. 1II. Der Cronen Wermuth iſt auch warmer vnd trucke⸗ ner Natur / hat nicht allein die Krafft vnnd Tugendt zu er⸗ waͤrmen / ſondern auch von feiner Aſtriction wegen auch zu ſtercken / mag derwegen and) nuͤtzlich / innerlich vnnd euſſer⸗ lich zur Artzeney gebraucht werden. Weiter iſt mir von den gemeldten Kreutern nichts bewuſt / die tägliche Erfahrung aber wirdt weitere Tugendt mit der zeit an Tag bringen. e Das Bierdte Capittel. Von dem Meerwermuth vnd ſei⸗ nen Geſchlechten. +], Meerwermuth. Abſinthium Marinum. L* _ 46 Ge ee" j S8 * 9 8 HA N . 77 PS „) v 2 N $ Y Abfinthium Seriphium genannt / vberfluͤſſig wach» fe auff dem Berg Tauro neben Cappadocia vnnd in der Sandfchafft Aegypti Taphorifi , welchen die Pfaffen Indis an flatt der Oelzweig gebrauchen / vnnd befchreiber K denfelben mit furgen worten alfo : Meerwermuth iſt ein jars tes Kreutlein / der kleinen Stabwurg oder Garten Cypreß aͤhnlich / hat ein kleines Saͤmlin / ein wenig bitter / dem Ma⸗ gen ſchaͤdlich / eines ſtarcken Geruchs / hat eine Krafft dar⸗ mit er zuſammen zeucht vnd erwaͤrmet. In dieſe kurtze Be⸗ ſchreibung dieſes Kreutleins kuͤnnen ſich die Gelehrten nicht wol richten / haben vielerley Meynungen von dem Meer⸗ wermuth / einer dieſe / der ander ein andere. Petrus Andeas Mathiolus haltet den Meer Beyfuß vor das rechte Seri- phiam. Andere aber dig mehrer jeren / dig haben Das So⸗ Diem ſchreibt daß der Meerwermuth/ er vnd thut m lich icke. uer— hin ſer⸗ den ung thi ich⸗ ind fen ibet ar⸗ reß as ars 3%, cht er⸗ ri⸗ as Das Erſte Buch / von Kreutern ——— 11. Meerwermuth. Abſinthium Marinum. IT, das Sophienfrane/ mir einem andern Namen Welffamen genannt / vordasrecht Ablinchium marinum Diofcoridis chatten. Wie groöblich aber fie alle jrren / vberweiſet ſie die kurtze Befchreibung Diofcoridis ‚der fein Abſinthium ma- rinum der kleinen Stabwurtz / welche vnſer Garten Cypreß iſt / vergleicht. Nun haben weder der MeerBeyfuß / noch das Sophienkraut einige gleichnuß mit dem Garten Cy⸗ preß. Wirdt man derwegen die Beſchreibung Dioſcotidis vor die Handt nemmen / vnnd ohn alle vmbſchweiff dabey bleiben muͤſſen / vnnd ein Kreutlein ſuchen / das durchauß et⸗ D licher maſſen eine gleichheit habe mit der kleinen Stabwurtz oder Garten Cypreß. Wann wir nu der Sachen fleiſſig nachdenckens haben / finden mir deß Seriphij Diofcoridis, das iſt deß warhafftigen Meerwermuths zwey Ge⸗ chlecht. ! 1. Das erft vnnd warhafftig Seriphium, iſt ein kleines Kreutlein / kommet von einer harten /langen holtzechtigen Wurtzeln / die faſt ſo tieff in der Erden als das Kreutlein mit jhren Stengeln / deren es viel fort treibet / vber der Erden ſteht: Dieſelben ſeyn duͤnn / einer halben Elen lang / mit run⸗ den kleinen Nebenzweiglein / Die Blaͤtlein an den Sten⸗ geh vnnd Zweiglein ſeyn klein / zerkerfft wie der kleinen Stabwurtz oder Garten Cypreß / mit reiner ſubtiler weiſſer Wollen vberzogen wie das Ruhrkraut. An den Gipffeln gewinnt es ſchoͤne / runde / getrungene / goltgeele Blumen / Ewelchen folget der Samen dem Chamillen Samen äh, lich / hat ein ſtarcken / doch nicht vnlieblichen Geruch: der Geſchmack iſt ein wenig bitter. Dieſes Kreutlein vergleichet ſich der kleinen Stabwurtz ſo nahe / daß man es kaum / ſo ſie bey einander geſehen werden / vnderſcheiden kan / allein daß es weiſſer vnnd wollechter iſt / vnd die Blaͤtlein auch etwas kleiner ſeindt / wie auch das gantze Kraut kleiner iſt. Es kan in vnſerm Sand die Winterfroͤſt nicht erleiden / iſt in Som⸗ mer Gewaͤchß / vnd muß im Winter in warmen Kellern er⸗ halten werden. In der Prouing waͤchſt es vor ſich ſelbſt ohn III. Meerwermuth. Abſinthium Matinum. IlI. einige Pflantzung / wie der Roßmarin vnd Lauander / es blů⸗ het im Brachmonar.” II. Das ander Geſchlecht iſt dem vorgeſchriebenen Meerwermuth nicht faſt ungleich / har ein Stãmmlein ons den her Daumens dick / darauf wachfen viel Gaͤrten oder Stengel einer Elen lang / gezieret mit Blaͤtlin die langer feind als deß Meerwermuths / zerkerfft / den Heyden Blaͤt⸗ lein faſt gleich / ſeind doch feyß ter weiß und wollecht: an den Gipffeln kommen herauß ſchoͤne / geele / unde Blumen / den vorigen faſt gleich wigauch der Samen. Die Wurselift 1 bolgechtig / hat viel Zafelen / der Geruch iſt lieblich vnnd wuͤrtzechtig /die Bletter / Blumen vnnd Samen ſeind am Geſchmack etwas bitter. Es wirdt auch dieſes Kraut bey vns in den Gaͤrten gezielet / vnnd fanden Winterfroſt ziem⸗ lich leiden. In der Provintz waͤchßt es wie das erſtgeſchrie⸗ ben Serphium vor ſich ſelbeſt / bluͤhet wie das vorige im Brachmo III. Das dritte Geſchlecht hat mir der Hochgelert Wil- helmus Turnerus Anglus erſtlich mitgetheilt / iſt vnſerm ge⸗ meinen Wermuth gleich an aller geſtalt / die bletter ſeindt a⸗ ber weiſſer / Geruch iſt ſtarck vñ abſcheuwlich / ð geſchmack iſt bitter vñ verſaltzen / vnlieblich vñ widerwilliſch / waͤchſt an Geſtaden deß Meers / vnd ſonderlich findt man deſſen viel in Seeland bey Fliſſingẽ / daher ichs ſchoͤn belommen. Wiewol nun das auch ein Meerwermuth iſt / ſo iſt er doch den vorge⸗ K meldsen waren Seriphijs nit gleich / auch von den Alten nicht beſchrieben worden. IV, Noch habich ein klein Geſchlecht deß Wermuths / iſt ein ſchoͤns drauſchelechtes Kreutlin wie ein Baͤumlein / nicht mehr als eins Singerslang/ die Bletter vergleichen fich dem Bergwermuth / ſeindt doch vielfleiner/iftmir von Ludouico Burgundo mem Apotecker niit andern mehr Ger ächfen zugeftelle worden / der als er mit zweyen Graffen in das heilig Sande gereyſet / es am Geſtaden deß Meers Ti- beriadis oder am See Genezareth geſamlet hat, | Breitter D * x — D. Tacobi Theodori Tabernxmontani A V. Breitter Meerwermuth. Abfinthium Seriphium latifolium.* Weil ich in meinem Matthiolo ſo ich in druck gebẽ hab / noch zwey Geſchlecht deß Meerwermuths geſetzt / hab ich jh⸗ ren allhie auch kuͤrzlich gedencken woͤllen (wil von dieſem vñ anderen in meinem Kreuterbuch weitleufftiger handlen.) Das erſte iſt dem Pontiſchen Wermuth nicht faſt vngleich / hat aber breittere Bletter / ſo weiß vnnd wollecht ſind / ſeine Bluͤmlein ſind gelbrott vermiſchet / welchen folget der Sa⸗ men / ſo klein / bitter vnd fcharffift. Das gantz Kraut iſt bitter / vnd hat ein ziemlichen gutten geruch. Dieſes findet man am Geſtaden deß Meers bey Maſſilien / wiewol ichs auch an dem Venediſchen Geſtad Lio genant / gefunden hab. Das ander Geſchlecht hat breitter Bletter / ſo auch D gruͤener find dann deß Pontiſchen / fo ein vnlieblichen ge⸗ ſchmack haben / vnd cin ſtarcken geruch. Dieſes waͤchſt vor ſich ſelbeſt in der Provinz Franckreich / ſo man Saintonge nennet: in den Niderlanden wirdt es von etlichen in den Gaͤrten gezielet.) | Von den Namen der Meerwermurhen. de Er recht erſt befchrieben Meerwermuth heift Grie⸗ chiſch Zseiguov und AnLivdov Iursorıor. Cateiniſch Seri- phium vnd Abfinthium marinum, *[1.Abrotanum fami- nafloremaiore, CB. Santonicum maius,Cord. Santolina prima,Dodo. Seriphium verum Denæ & LobelijLugd, Seriphium Diofcoridis Abrotani feminz facie, Lobelo in iconibus. Zu Teuefch zu onderfcheidrdeß gemein Meer, wermuths / Edler Meerwermuth / vnnd feiner Garten Cy⸗ E preß / weil er demſelben an aller form vnnd geſtalt gleich iſt. [Engliſch Sea Wormwood. | H, Derander und gröffer Meerwermuth / heiſſet zu vn⸗ derſcheidt deß kleinern vnnd jetztgemelten Seriphium maius vnnd Abſinthium marinum maus; Die Kreutler nennen jhnen Santolinam maiorem , Zu Teutſch groſſer Meerwer⸗ muth / vnnd groſſer Garten Cypreß / dieweil er dem Cypreß⸗ kraut Abrotono minore gleich / vnnd deßwegen vor ein Ge⸗ ſchlecht deſſelben gthalten wirdt. Engliſch Mogwoort. Worm wood.] Valerius Cordus nennet dieſen Meerwer⸗ — * ee |) H ran) ‘ F + VI, Srangöfifcher Meertsermurf,. Abfintkium Seriphium Gallicum.* SS‘ ER AN \ N WY l N D SA" e uU —BVV — AN — Ga : 7 — — dz —— DL BEE BF SE z — 15% MM — rl Ulmen N —” 7 3 F EN — an —⸗ * —R N 7 muth Santonicum maius, aberer fehlet / dann dieſes Kraut mit dem Santonico kein gleichheit hat / wie ferrner an ſeinem Ort angezeigt werden ſoll. Der Arabiſch Artzt Serapio nennet den Meerwermuth lib. de temp. fimp. cap. 14. vnd cap. 307. Saricham Eriſion und Saricon , auff Arabifche Sprach / welche Dramen die % raber von dem Gricchifchen Wort Seriphio entweders ent Ichner/oder werden die Sriechen von den Arabern den Na⸗ men Seriphium von der Araber Saricham oder Saricon ‚vie von jhnen auch fonft von andern Barbarifchen Sprachen mehr gefchehenift / genommen haben, Diefe gemelte Ara; bifche Damen /wie auch das Seriphium iſt von den Außle⸗ I gern der Sprachen zu onfer Zeit fälfchlich Stichados citr.- num verdolmetſcht worden / dadurch fie vnſere Reynblu⸗ men verftanden/ welchs ein doppeler jrrthum iſt / dann vnſer Reynblum iſt kein Stichas, oder wie fie es mit einem Barbas riſchen Namen Stichados nennen / ſondern das recht Ama- ranthus, dauon an ſeinem ort weiter. Rafıus der Arabiſch Artzt nennet den Meerwermuth auff ſeine Sprach Srangı. III. Der gemein Meerwermuth wirdt von den Kreut⸗ lern Lateiniſch Abſinthium warinum oder Seriphium vul- gare genennt. Bon vns Teutſchen gemeiner Meerwer muth / Engliſch Commonzea Wormoode / vnnd Niderlaͤn⸗ diſch gemeine Zee Alſſem. Der rechte Meerwermuth heiſt Engliſch Zea Wormoode. Niderländrfch Zee Affen. Sta, lianiſch affenzo marino. Hiſpaniſch Aſſentios marinos, Aloſna marina, vnd Frantoͤſiſch Alsynedu mer. K IV, Das klein vnnd letzt beſchrieben Abſinthium mari- num, ſo mir auß dem heiligen Land zukommen / nenne ich Abſinthium Tiberiadicum vnnd Abſinthium Genezare- thicum, weil es am Meer Tiberiadis oder am See Geneza⸗ reth waͤchſt / vnd daſelbſt geſammlet worden iſt. V. [Das fuͤnffte nenne ich / Abfinchium Seriphium Gallicum, das iſt / Frantzoͤſiſcher Meerwermurh/vonLobe- lo in icon. Serıphium vulgare, perperam Bioſcoridis: von Camerario in feinem Macthiolo,Abfinthium Seriphi- um vulgo dictum.) h VI.Das — — A A ie N; \ Kraut feinem meh Erıfion die % rs ent⸗ na on, wie rachen te Ara⸗ Außle⸗ scitte ynblu⸗ n vnſer Harba⸗ Ama- rabifch rangı. Kreut— mvul- ren ꝛerlaͤn⸗ hheiſt L, Ita⸗ Aloſna mati⸗ me ich ezate⸗ eneza⸗ hium Lobe- ridis: riphi⸗ ‚Dat ſ Das Erſt Buch / Von Kreutern. Wurmſamenkraut. Sementina. lium, Das iſt / Breitter Meerwermuth von mir genennet: Santonici ſpecies maiuſcula, Camerario in Maıth. Ablın- thium Xantonicum vulgate, Lobelo.] Von der Eygenſchafft / Krafft vnd Wirckung der vor erzehlten Meerwermuthen. S Meerwermuth iſt am Geſchmack etwas bitter / hat Deine Krafft zuerwaͤrmen / iſt trucken im dritten Grad / dem Magen ſchaͤdlich / vnnd iſt ſolches von den zweyen rech⸗ ten Meerwermuthen zuverſtehn / die mit der Beſchreibung Dioſcotidis vberein kommen. Der dritte der dem gemei⸗ nen Wermuth gleich iſt / iſ neben dem abſchewlichen bittern Geſchmack verſaltzen / der hat eine Krafft zuerwaͤrmen im zweyten / vñ zu trucknen im dritten Grad / vertreibt vñ toͤdtet B die Bauchwuͤrm / beyde innerlich vnd euſſerlich gebraucht / vnd iſt ſolcher Meerwermuth das recht Abſinthium Mari- num oder Seriphium Galeni, dann die Beſchreibung peffelben de impl.med.facul, lib. 8. gang und gar mir die, fen Kraut / vnd nicht mie dem Meerwermuth Diofcoridis verein ſtimpt / vnd zwey vnderſchiedliche Kreuter ſeindt / wie auß deren beyden Beſchreibungen abzunemmen iſt. Innerlicher Gebrauch deß rechten Meer⸗ wermuths Diofcoridis. D25——— ſchreibt / daß der Meerwermuth allein vor ſich ſelber / oder mit Reiß gekocht / vnnd ein wenig Ho⸗ nig eyngenommen / die Bauchwuͤrm toͤdte / vnd treibe dar⸗ neben den Stulgang ſaͤnfftiglich: vnd hab dieſelbige Krafft vnd Wirckung gleichfalls mit andern Speyſen eyngenom⸗ men / oder mit inſen gekocht. Weil dann dieſes Kraut © heutigs tags nicht im gebrauch der Artzeney iſt / mögen taͤg⸗ lich ſeine Kraͤfft / Wirckung vnnd Tugendt beſſer erlernet werden. Das fuͤnffte Capittel. Von dem Wermuth Santonico genannt / vnd von dem Wurmſamen Kraut. Je Doctores vnd Kreutler ſtimmen nicht — 5 Moſammen / was den Santoniſchen Wermuth anlangen thut: Dann einer wil es ſeye das Grabkraut das wir hie bevor in dem zweyten — D Capittel den wahren Pontiſchen Wermuth Galeni ſeyn / angezeigt haben. Die andern woͤllen es ſey das Wurmſa⸗ menkraut der recht Santoniſch Wermuth / Aber ſie jrren alle groͤblich / dann das Grabkraut iſt das warhafftig Ablin- thium Ponticum Galeni, wie ſolches auß deß Gaͤleni Be; fehreibuna/lib. ıx.Method.meden, zubeweifen iſt. Bund daß aber vnſer Wurmſamenkraut auch nicht der Santos nifch Wermuth ſeye / iſt darauß zubeweiſen / daß er vielmehr Samen bringt dann der Meerwermuth / wie ſolches auß der Beſchreibung Dioſcoridis erwieſen wirdt / welcher den Santoniſchen Wermuth alſo beſchreibt / ib 3.cap.25. Es iſt noch das dritte Geſchlecht deß Wermuths / deſſen viel wechſt in Franckreich vber den Alpen / welches die Eynwoh⸗ ner mit dem Namen der Landtſchafft darinn es wechſt San⸗ tonicam nennen, Es iſt gleich ven Wermuth / bringet aber E nicht ſo viel Samen / mit einer ſanfften bitterkeit / vnnd hat alle Krafft vnd Wirckung die der Meerwermuth hat: Auß welcher Deſcription man leichtlich abmercken kan / daß das Wurm ſamenkraut nicht der Santoniſch Wermuth ſey / ſintemal es ſehr wenig gleichheit mit dem Wermuth hat / vnd ſo voller Samens / daß wenig kleiner Wermuthblaͤtlin darangeſehen werden / zu dem fo iſt es am Geſchmack ab, ſchenwlich / bitter vnd widerwilliſch / das am Santoniſchen Wermuth nicht geſpuͤret wirdt / dann er wie Dioſcorides meldet ein ſanffte bittere am Geſchmack habe, Weil dann A, VI. Das fechfte wirdt Abfinchium Seriphium latifo- F G 23 die Befchreibung Dioſcoridis mit dem Wurmſamenkraut nicht vberein ſtimpt / ſol es billich nicht vorSantonicum Ab- finchium gehalten werden: Woͤllen doch ſolches vor cin Sanronicum vulgate paſſiren laſſen zu feinem gebrauch / biß der liebe Gore eriwann ein Apollinem oder Acfculapium ſchicken wirdt / derung das wahre gerecht Santonicum der Alten zeige vnd offenbare? “ Das Wurmfamenfrant wirde leichtlich bey vns in den Gärten auffgebracht/onnd von dent frifchen Samen gezie⸗ let / hat wenig kleine Blaͤtlin / aber durchauß an allen aͤſtlein von vnden an biß oben auß voller Samens / dannenher es dann auch Sementina genannt worden iſt Bon den Namen deß Santonifchen er; muths vnd deß Wurmfrauts. | N Sanronifch Wermuth wirdt Griechiſch A'lı'v&ror Zar Iovinov , vnnd sAay Iokoraun genannt. Lateiniſch Ablinthium Santonicum, auch) Santonieum ohn ferneren Zuſatz. Von dem Columella Herba Santonica, vnd San- toniea ohn ein Zuſat von etlichen / wie auch von dem Poe⸗ ten Martiale, da er ſpricht: Santonica medicata dedit mihi pocula virga Oc hominis, &c. Die gemeinen Artzet nennens Centonicam, vnd Abfin- thıum Gallicum® | Von dem Serapionicap.14.de fimpl.wirdter Sandonicon K Arabiſch genannt: Bey dem Auicenna Sceha oder Suha: Bon den andern Scea vnd lobaricon: Von dem Gloffogra- pho Auicennæ Hafech, vnnd bey dem Hali abbati Silium. Italianiſch Affenzo Sandonigo vnnd Sandenigo. Hifpanifch Alöfna Santoniva. Sranzöfifch Aluynede Santonge, | Engliſch / Folie Wormwood. Bund Brabändifch vnnd Stemijch Alſſen van Kantoigne. Anguillarıa har indem Diofcori= . de Sandonıcum verdolmerfcht Sardonıum, das iſt / Zapfto- or od A LırSrov Eapdionov, Weil Aldinusin feiner Berfion vor das woͤrtlein Gallia, Galatia geſetzt hat / in welcher andt⸗ | ſchafft * — — — — — — Zuge en 5 gi ) en 1 el I i I a J 24 S. Jacobi Theodori Tabernemontani / A ſchafft die Sardenſer wohnen: Dieweil aber nicht allein °F fein / Turbitwurtzel ij. Scruyel. Stoß dieſes zu Puliter / Diolcorides in obgemeltem Ort / ſondern auch Galenus mit den andern Griechiſchen Aertzten / vnd Plmias lıb.17.cap.7. ſchreiben / daß das Sanronicum von den Santonibus, (wel⸗ ches ſeind die Völcker deß Aquitaniſchen Franckreichs /) den Namen entpfangen hab / woͤllen wirs auch dabey bewen⸗ den laſſen? Das Wurmkraut aber / oder das gemein Santonisum das von vielen heutigs tags vor das wahre vnd rechte Santo⸗ nicum der Alten faͤlſchlich gehalten wirdt / heiſſet bey den Ge⸗ lehrten vnd Kreutlern Lateiniſch Sementina, von wegen der groſſen menig deß Samens den es fort bringt: Item Zina oder Sina vnd Granella. Die Apotecker in Niderlandt vnd Flandern nennens Sanktolinum, Der Samen wirdt von den Medicis ond Apoteckern genanntsemen lumbricorum B Semen Alexandrınum ‚Semen fandtum vnnd Semen Ze- doariz. Italianiſch heiſſet diefes Krane vnd fein Samen/ Senienzina oder Semenzena , Seme[anto vnd Semeıontra vermi. Bey den Neapolitanern heiſſet es Sermentella. Hiſpaniſch Se- miente contra Lumbrizes. Sransöfifch Mort du vers, La mort aux vers vnd Barbatine. Die Cretenſer nennens Ormigobora- non Polniſch Zicleodgliſt vnnd Vorunkraut. Teutſch Wurmkraut oder Wurmſamentraut vnnd Zitwanſaat. Brabaͤndiſch vnd Flemiſch Fyercruyt / Wormceruyt vnnd Zeewaerſaet. | Von der Krafft / Eygenſchafft vnd Wirckung deß Santoniſchen Wermuths vnd de Wurmſamenkrauts. Er Santoniſch Wermuth iſt warmer vnnd truckner Wirckung vnnd Tugend gleich: treibet auß die Wuͤrm in⸗ nerlich vnd euſſerlich gebraucht. Das Wurmkraut oder Wurmſamenkraut / ſonderlich 9 aber der Samen iſt heiß vnd trucken im zweyten Grad / wel⸗ cher heutigs tags allein innerlich die Spuͤlwuͤrm auß dem Leib zu treiben / in ſtaͤtem gebrauch iſt: Vnnd wirdt nicht allein den Kindern / ſondern auch alten Leuten eyngegeben. Inmnerlicher gebrauch deß Wurmſamens. ge —B— toͤdtet vnnd treibet auß die Spuͤlwuͤrm Wonnd allerhand andere Wuͤrm auß dem Leib: Davon gibt man einem alten Menſchen anderthalb quintlein / vnd auch ein halb loth mit Wein nuͤchtern zu trincken / einem jungen Menſchen von sehen oder zwoͤlff Jahren j. quintlein / D den juͤngern ein halb quintlein / vnd den Kindern vnder vier Jahren ein dritttheil eins quintleins. Den Kindern aber ſol mans mir Honig oder Milch eyngeben. Etliche laſſen dieſen Samen mit Zucker vberziehen / darmit die Kinder denfel- ben defto beſſer eynbringen fünnen : aber deß muß man noch fo viel als deß vnvberzognen auff einmal eingeben. Weil auch die Kinder gemeiniglich hitzig ſeind / vnnd Fe⸗ berlein haben warn fie Würm haben / weychen etliche den Wurm ſamen ein tag oder fünffin Eſſig / alſo daß fie den nur »» allentagbefeuchten: Darnach laſſen ſie jhn trucken werden / das nennen ſie bereyten Wurmſamen / Semen lumbrico- „zum præparatum: vnnd wirdt jhme durch ſolche beytung beyde die Krafft zu waͤrmen vnd die Bitterkeit etlicher maſ⸗ ſen entzogen / den gibt man dann den febricitirenden Kindern ſo Wuͤrm haben eyn. Ein gut Wurmpuluer mit einem Zuſatz mach alſo: Pi Wurmfamen ein halb loth. Miltenkraut Samen’ Buͤr, tzelkraut Samen / jedes ein quintlein / Feygbonen / Suͤß⸗ holtz / jedes cin drittheil eins quintleins. Mach darauß ein reines Puͤlnerlein / gib davon j. quintlein mit Queckengraß Waſſer / oder mit Buͤrtzelwaſſer / es hilfft ſehr wol / den Kin⸗ dern aber gib ein halbes quintlein Ä Fin ander gut vnd bewehrt Puluer: Nimm Wurmſa⸗ men / außerlefene Alerandriniſche Senetbletter / weiß Dip⸗ tam oder Aeſchwurtzel / Termentillwurtzel / jedes ein quint⸗ | | ſchlags durch ein Siblein / behalts zum brand): darvon gib einem alten Menſchen ein halb loth mie Wein / einem jun⸗ gen vmbxij. oderx. Jahr j. quintlein / vnnd einem Kind von fechs oder ſieben Jahren ein halb quintlein / den jungen Kin⸗ dern aber ein drittheil eins quuntleins mit Milch oder Que—⸗ ckengraß Waller zu trinken. Ein koͤſtlich gut Waffervon dem Wurmſamen / welches: beffer vñ lieblicher iſt zugebrauchen dan die Puluer / das trei⸗ bet allerley art der wuͤrm auß / dz mach alſo: Nim deß wurm⸗ ſamens xvj. loth / geſchabẽ Hirzhorn vj. loth auffgetruͤckneter Pfer ſingbluͤht ij oth / Aloepatick j. loth: ſtoß dieſe ſtůck zu ei⸗ nem groblechee Puluͤer / dz ehr in ein bequem glaͤfin geſchirr / geuß dariiber Reinfarnwaſſer / Rautẽwaſſer / Pferſingblat⸗ terwaſſer / Wermuthwaſſer / jedes anderthalb aͤchtmaß oder G xxiv. Vnt / laß drey tag vñ nacht putriſiciren in balneo Ma- riæ, darnach diſtillirs zum drittentmal / vnnd geuß jedes mal das Waſſer wider vber die feces fo am Boden deß diſtillir— Kolbens bleiben / fo haft du ein herrlich vnd bewehrt Waſſer vor die Wuͤrm zu toͤdten vnd diefelben außzutreiben Davon eb einem alten Menſchen vier oder fuͤnff loth zu trineken / ei⸗ nem jungen aber drey loth / einem Kind ij. loth / anderthalb loth / vndjloth / nach dem esiumg oder altiſt. Hie an dieſem Ort wil ich menniglich gewarnet haben vor den Landſtreichern / Spinnenfreſſern / Henckersbuben vnd Landverraͤhtern den Tyriackkraͤmern / die hren Wurm⸗ ſamen neben andern vermeynten vnd verfaͤlſchten Arancyı en ſehr hoch ruͤhmen / vnd auch manch mal viel W uͤrm von den Kindern treiben: Das geſchicht aber durch ein ſondern * ge betrug/dann wann fieden Kindern Burmfamen eingeben? € Natur / dem Meerwermuth Seriphio an Per Krafft/ Nonnd ſie gleichwol niche Würm haben / fo vberkommen fie Wurm ineiner Nacht / deß Morgens wann ſie jh nen wider umb eingeben / ſo gehen ſie hinweg / vnnd bleibet alſo allwegen ein neuwes Neſt dahinden / dardurch die Kinder ſehr ge— ſchwaͤcht werden / auch deren viel / ſo jihnen nicht guter rath gethan wirdt / ſterben muͤſſen: Vnd bringen ſie dieſe Buͤbe⸗ rey vnd Schelmenſtuͤck alſo zuwegen / ſie wäjchen vnnd ſaͤu⸗ bern die Wuͤrm / die ſie von den Kindern treiben / truͤcknen Die beym Fewer oder in einem Backofen / ſtoſſens darnach zu Puluer vnnd vermiſchens mit dem Wurmſamen / wann ſie nun davon einem Kind / jungen oder alten Menſchen dieſen Wurm ſamen eyn geben / ſo wachſen Wuͤrm bey jhnen wann fie ſchon keine Wuͤrm haben. Hie kan ich nicht vnderlaſſen ein warhafftig Geſchicht anzuzeigen / was ſich vor celichen‘ Fahren zu Speyr zugetragen / da ein ehrliche Weibß perſon I eines Rathsherrn Weib alſo betrogen worden / die ein zeit⸗ lang geſiecht vnd kranck geweſen / die hat einen Zahnbrecher rahts gefragt / der jhrem brauch nach von Marck zu Marck vnd von einer Stadt zur andern iſt herumb gezogen / der hat der gemelten Franwen ihren Haru beſehen / vnnd Ihr geſagt / alle ihre Kranck heiten kommen jhr von Wuͤrmen / dann fie deren ein Neſt vnd groſſe Menig bey jhr habe / wann ſie jhme nun folgen / woͤlle er jhr vnderſtehen zu helffen: Die guee Frauw wer gern geſundt geweſen / vnd an jhnen begert / was er dann nemmen woͤlle ſie zu Curiren / hat mit jhme gehan⸗ delt vnd iſt vmb zehen Thaler mit jhme eins worden / da hat er jr deß obgemelten falſchen Wurmſamens mit den Spuͤl⸗ wuͤrmen zugericht zween Morgen nach einander eingeben / vnndnach dem feine Wuͤrm von ihr gangen / hat er ihr den „dritten Morgen widerumb eingeben und ein wenig Noepa⸗ “x tief darunter vermifcht / da iſt ein folche anzahl Würm von der Frauwen gangen/daß fich menniglich darüber versouns dere / vnnd hat ſie die Frauw verhofft ihre Geſundheit nach dieſer Operation widerumb zubekommen / vnnd jhme dem Landſtreicher die verſprochene zehen Thaler geben / der fg auch empfangen vnd Ach alſo bald daruon gemacht / vnd hr der Frauwen ſeins fülfchen Wurmſamens etlich Briefflein voll hinderlaſſen. Alſo hat dieſer betruͤglich Lecker der auteh Frauwen die Würm machen wach ſen / vnd wider vonir ge⸗ trieben / daneben auch je ein Neſt hinderlaſſen / welches diefer Landtbub | { 4 e 1 2 “ 4 1 lien th Ai Au, nd don nf, J Ar belches As It, wurm— kneter nei, Khiny agblaͤt— aß oder Màa. J nal fill, Wafır Davon ken / ti⸗ erthalb thaben obuben Sur, rench⸗ Mvon ndern AI A a1 NEDERE. nen ſie wide wegen hr (ia errath Buͤbe⸗ id ſaͤu⸗ tem die ach zu mn ſie dieſen wann laſſen lichen erſon 11 zeit⸗ recher Rarck chat eſagt / je jhme güte /was chan⸗ ahat Spül, eben! r den oepa⸗ vol wun⸗ nach dem er ſt N hr flein uten r ge⸗ eſer tbub | i & Sandebub mir ſelber angezeigt hat / vnd in voller weiß in mei, Das Erſte Buch / von Kreutern. 25 ner Behanfung gerühmee / mie benennung derfelben Frau⸗ wen Namen / deren er dieſes Leckerſtuͤck bewieſen / welche mir dann auch ſehr wol bekannt geweſen. Darneben hat auch dieſer Spinnenfreſſer mir ſeinen Falſch vnnd Betrug mit dem Theriack vnd andern mehren ſtuͤcken angezeigt / welches ich hie auff diß mahl bewenden laſſel Dieſes hab ich alſo hie an diefem orth woͤllen anzeigen / damit menniglich vor dieſen betruͤglichen Leckern fich wiſſe zu huͤtten: Vnd wolte Gotkdaß doch der Magiſtrat vnd die Oberkeit hierinnen ein ſcharpffes einfehens hetten / vnnd die, fe vnd dergleichen Henckerßbuůben vnnd Spinnenfreiler ab» ſchafften / dnd jhren betrug mit ernſt vnnd dapfferfeit ſtraff⸗ ten: Aber der vnerſettlich Geit nimpt etliche alſzein wann ſchon durch gute getreuwe Medioe⸗ gute vnnd billtche · Re- B formationes angeſtellt werdet dir die Oberfeirenfelbft ap⸗ probiren vnd auch in Truck laſſen auß gehen / ſo weren dieſel⸗ ben drey vierzehen Tag wie in Bettlers Manteb/ dann fengt man an durch der Spinnenfreffer vnnd Jaden Geſchenck / dieſelben wider einſchleichen zit laſſen / daß alſo vbel Arger * PR nd af ‘ u * C wirdt als vorhin / ja man findet vnder dieſen Geitzhaͤlſen etliche die diſen Leckern jhren falſch vnd betrug helffen deſen⸗ diren / vnnd ſchemen ſich nicht daß ſie durch offentlichen Truck denſelben zuvor verworffen haben / wiewol derenhal⸗ ben Exempel anzuziehen weren / dieweil aber die Exempla odiofa feind / wie man zu fagen pflege / muß mans einftellen vnd bleiben fallen. So pielvermag der lieb Chrytoltomus, oder wie man fagt/der Johannes mit dem güldenen Mund. Wie aber dem gemeinen Mann vnd Landvolck mit fol chem Regiment gedient / kan einjederleichtlich grachten / Sinte⸗ mal derſelbig dieſer Sachen fein verſtandt / vnnd durch der Oberteit zulaſſen vnnd durch das Fingerſehen derſelben nur angereitzt werden dieſen Leckersbuben deſto mehr nachzu⸗ lauffen / das dann vielen zu jhrem verderben gereicht / auch etliche das Leben darüber laſſen muͤſſen / daran dieſe Geitzige D Hanſen ſchuldig / vnnd der Vnſchuldigen Blut ſich theil⸗ hafftig machen / welches ſie ſchwerlich gegen Gott dem All⸗ mechtigen verantworten müffen / Gore der HERR woͤlle cin einfehens haben / folches verbeſſern / vnnd die Geißhälß ſtraffen / Amen / Amen. Das Scchſte Capittel. Von den Sophienkraut oder Wellſamen. 1. Sophienkraut Maͤnnlein. Herba Sophialatifolia, 8 R * — ho > - * > ® erw = 2 " A Er Eß Sophien oder Wellſamenkrauts haben wir x i 6 im Teutſchlandt vnnd fonderlich im Wormbfer Gaw zwey vnderſchiedlicher Geſchlecht⸗ DD“ 1. Das erſt Geſchlecht / iſt ein huͤbſch Ge, wechs wie ein Baͤumlein / mit vielen neben aͤſtlein daran Aſchenfarbe / innelechte / zerſchnittene Bletter / den Blettern deß Corianders nicht vngleich an der geſtalt / doch ſeind ſie etwas breiter vnd ſeyſter / die Stengehſeind gleich der Rau⸗ sen anderthalber Elen lang / m Hewmonat kommen an den Gipffeln herfuͤr feine bleichgele Heine Bluͤmlein / die vnder⸗ 11. Sophienkraut Weiblein. Herba Sophia anguſtifolia. —— — NH HN — Sl c TS 2 // BANN 8 1: 4 N ß INS —— V AN D % f LARRY, —WRW — F 7 —— —84 — IN A 4 NN/AD 6 8 n —WV — — — R iſ —I E HIN WR IIENV N SSH PH SU Nd HANNS FL N) N Bi U BASS D 74 at . \ I HS KE PAZP ® | \ 7 Fi SS, e 0 B N \ N Hl 2 8 N X 9— * J— ———— A N) ! S HH 9 SENT 21: — 2 Ar: RN HI, 72 N: BE; MRN 177 I: —1X EN u 1/2 \ JE ” I i L J; 2 ng‘ —— — B ſchiedlich biß in Herbſt hinein blůhen / die ſeind klein dem | Raucken oder wilden Senffblümlein niche ungleich: Dar auf werden kleine lange Schörlein die feind Fleiner als die Schoͤllein deß wilden Senffs / darinn iſt der klein rothgelb⸗ lechter Samen verſchloſſen. Die Wurtzel iſt weiß / holtech⸗ tig / lang mit etlichen neben Wuͤrtzlein vnd Zafeln* 11, Däsander Geſchlecht iſt dem jetztgemelten mit den Steugeln / Blumen / Samen vnnd Wurzeln durchauß gleich / allein die Blaͤtlein ſeind viel kleiner / ſ chmaͤler vnnd sieffer zerkerfft oder zerſchnitten. Seind beyde Sommers | & kreuter / * — — — —— — — —— —— — — a er —— —— — I 26 D. Jacobt Theodor Taberın-montani! ib 7 A kreuter / onnen den Froſt deß Winters nicht dulden / erjuͤn ⸗ F geſotten worden iſt / taͤglich deß Morgens vnd Abendts / ein | I it gen ſich ſelbſt Jaͤhrlich widerumb von jhren außgefallenen Tome, 1: ‚Samen. Wachen gemeiniglich vnnd den mehren theil in en Safft deß Sorbhienkrauts indie faulen Wunden = fachen Seldern / auff den Kirchhöfen / neben den Straſſen vnnd Schäden gerhan /Derrreibt di ß I! ‚und hinderden Zaͤunen. Das erft Gefchlecht aber mir den F VJ | breiten Blaͤttern / ift nicht fo gemein wie das mit den kleinen ur =. vnd schmalen Blettern / doch wirdt deſſen mehr im Wormbs u fer vnnd Altzeyheymer Gaw gefunden / dann an andern il re -... £ IH ü } C AA \ } ⸗ Von dem Namen dieſer Kreuter. — Deal \i ji) : / ; ; er ' 7 DIEN H ArBę⸗ Shaben fr ctich biß daher das Sophientraut vordas nen mac snTenmunbenS \ il wahrend recht Seriphium oder Abfinchium Marinum Sin Benfram Nımd ach alfo: Nimm die Blette 9 gehalten / ſie haben aber weit gefehlet / dann wir das recht vdeß Sorhien Tuts die gar frifch find ein | _ Abfinthium Marinum angezeigt haben /ond hat fie das den MmSt7 foß Fein in einem Mörfer/ thus mem Küpft ı B mehrentheilberrogen / dieweilder Sophienfamen auch die G ren Dranm/Ichter Daruber LP Ä Hi Wuͤrm toͤdtet vnnd außtreibt: Wann abertin jedes Kraut Ich msir einander fedsn ik ner Saf u das dergleichen wirckung hette darumb ein Seriphium feyn schrt Trammachpreß es hart auf / vnd thu darzu ein vierling folte / wurden wir vnzalbare viel Seriphia haben. Dies — ondlaß scheiLoder 1volf Taaın einem Küpfte, fes Kraut aber ift das recht Thali&rum oder Thalierrum ren Gefchiirfte Wirdt es ſchoͤn grůn / das heb auff / ſo der Alten / dann ſolches nicht allein mit der Beſchreibung —A— cle sd Wundtbalſam zu allen alte I 7 | Diolcoridis ‚ was die form und gefkalt belangt / fonder auch sen % äden, il | mit der Rrafftond Tugend vberein ffimmer, Es wirdr von “= » heylfam Pflafter zu den Schben die von Sanct 4 J den Griechen genannt Oaalxre⸗ vnd auch von etlichen o⸗ Antonij Feuwer oder Rotlauffen kommen / mach alfo: Nim | Arezr, Sateinifch Thalictrum vnnd Thalierrum ‚vonden Sopfienfrautij.Handvoll/ver mittelen Rinden vom Bir, j' Kreutlern Sophia, Herba Sophia, vnd von etlichen Eruca Fenbaum iij. [och / Holderſchwaͤmm wey loth / Terpentin I — Geratina. | Nafturtium ſylueſtre myriophyllon, CB. Na- auß einem friſchen Waſſer wol gewaͤſchen vier loth / vier fluurtiumm fyl, Fuch.ico.Seriphium Germanicum, Trag. Se- friſcher Eyerdotter: dieſe ſtuͤck temperier alle durcheinander | \ tiphium, Lon.Seriphium abſinthium, Fuch. Thalierrum daß es werde wie ein Pfiaſter / vnd legs vber den Schaden. ww — LE nie. BEE Eee Tee * Be Dodo.gal. Gel. (cui & Nafturtij genus ſyl.) Lugd. Thal, Ein gut heylfam Puluer / vor die Wunden fo von Wil, | hi € Sophia, Dodo.Sophia Chirurgorum, Aduer. & Lob, Ac- yy den oderZahmen Schweinen gehauwen worden feind/wart ee 1 | cipitrina, Cxfalpino. ] Tentfch nennt mans Sophien oder — der Brandr zuvor gelefchtift: Nimb Sophienfrautiiij.iork | N Sofienkrane vnnd Wellſamen / fonderfich aberim Beyer gefeyete Sämwgähn iti.loch/rorer Corallen j.lorh/madh dies | N vnd Heſſenlandt. Die Niderlaͤnder vnnd Fleming nennes feſtuͤck zu einem Fleinen Puluer / vnnd sedelsin die Wunde J | Vyecruyt vnd Meligoen Cruyt. ¶Engliſch / Flixewoode biß daß ſie heyl wirdt. Don der Krafft / Eygenſchafft vnd Wir, Vor den Krebs ein koͤſtlich Puluer / mach alſo: Nimb I fung dep Sophienfrants. Sophienkraut vier loth / Braunwurtz dritthalb loht / Sa⸗ er Sophienfreuter haben ein ſtarcken vnlieblichen _ nickelwursii. loth / der Rinden von der Wurrsel def Aitits 4 Geruch / am Geſchmaͤck vnluſtig vnnd widerwilliſch / tenbaums anderthalb loth / Cardobenedictenkraut ein loth / J 9 feind mittelmaͤſſiger waͤrmbde neben einer kuͤlenden / truck⸗ſtoß dieſe ſtuͤck zu einem reynen Puluer / vnnd zedel es in den | j nenden / vnd zuſamenziehenden krafft. Seind dienlich nicht Schaden / doch daß der Schaden zuvor allwegen wol mit 5 o. allein in Seib zugebrauchen in Bauchfluͤſſen / ſondern auch DBraunmurswallergewäfchen vnnd geſeubert worden ſeye. R a. oocuſſerlich zu friſchen Wunden vndalleriepalten Schäden. Darneben gib auch dem Krancken in allen feinen Speifen/ | Er} | i von nachfolgenden Partner zu eſſen: Nimb Sophienfraue D£ — BEE — er /vier loth /deß roten Gauchheyls / Braunwurztz / gedoͤrrt Kuͤt⸗ | oo Sphienkrautſamen in Speiß vnd Tranck gebraucht — — * rt Ä ji — 0 oder ſonſt in andere weg genuͤtzt oder eingenommen / Eee * ed es zu Puluer / vnd brauchs in aller „R o0 ſtopffet alle Bauchfluͤß / ſonderlich aber die RoteRhur / vnd A: A a % DENE | ER A oo heylet von wegen feiner fchlüpfferigfeie die verwundten * an — — 6 Daͤrm / vnd allt andere innerliche verwundung. eye x mwen / darein gezedelt. Sorhientraut in Wein oder W —e—— Von Sophienkrautwaſſer vnd ſeinem inner⸗ | gr genheit = — yen a gerne lichen vnd eufferfichen gebrauch, £rei ie Spuͤlwuͤrm alei Kar 2 T, S s gediſtillterte Waſſer vom Sophienkraut / dient in⸗ — nsond X x ee Fein nerfich vnnd eufferlich gebraucht zu allen innerlichen⸗ er | | BERTTT — nr Berfehrungen vnnd Wunden /vier oder fünff loth gerrunseo AUneuwen — — a i 3 r © : IN — Of * ienichtubel/fondernwelund cken / vnd euſſerlich damit gewaͤſchen / dann es reinigt dieſel⸗ ou i | N Ey Beane Aiben dönnäteten gebran, been / wie auch bie alten Schäden und Geſchwer. 2 I hen /danneg ei iſ / wiewol es ein vn⸗ J— adılanı Gnächsimonsweseubafssingurgmenmmnp Das Siebende Capittel. gügfraffe vnd oic Cung wenigen belande iſt. x | I N: Eufferlicher gebrauch bep So⸗ Von dem Beyfuß vnd feinen phien raut Geſchiechien. exuͤlt Ep rechten Beyfuß der Alten haben wie | sven Geſchlecht / die werden beyde under dem FR Damen Artemilia bey dem Diofcoridi be- 4% BE griffen? ' 1, Diefes Kraus hat ein holtzechſ ge zaſichte War, i tzel eines — — > — nd —S — SE % 4 — = 2 =+ sr a * — — — — — — —2 2* er —_ —_ Eee Fe — — —_ — — — — — = — I > I2> => — in 7. — =; — * = — ⸗ — — — — — = 47 —, == x om dr, VLerpentin loch / vier cheinande Schaden, von Wil, find / wan aut iiij.loth /Mach die Wunde fo: Nimb loht / Su deß Quit⸗ t ein loth / les in den n wolmit rden ſeye. Speiſen / hienkraut hoͤrrt Kut⸗ ho in aller Chinbein / LIE / dient in/ | nerlichen⸗ h gerrumeo igt dieſel ⸗ et ber wir der dem xridi he⸗ Rum gel eines 7 1. Roter Beyfuß. Artemifia rub:a. gel eines kleinẽ Fingers dick mir vielen Zaſeln / darauß wach, fen fünff oder vj. hoher Stengel / die feind holechtig mie die Hanffſtengel / fchön Braunrot zweyer oder dreyer Elen lang / mirviel Nebenzincklein / die gewinnen viel weiſſer Elei, ner Rnöpflein /aller geftalt wie der Wermuth formirt. Die Stengel vnnd Nebenäftlein feind gerings herumb mir ma, gern Blettern vmbgeben / die feind gröffer dann die Bletter deß Wermuths / mit viel Zincken tieff serfpalten von vnden an biß oben auß / die vnderſten Bletter ſeind am groͤſten / die werden den Stengel hinauff / jelengerje kleiner / fchmaͤler vnnd weniger zerſpalten / auff der obern ſeiten ſchoͤn Satt⸗ gruͤn / vnden aber auff der ſeiten gegen der Erden zu gantz D weiß. So man den zwiſchen den Fingern reibt / iſt er eins lieblichen guten Geruchs⸗ 2. Das ander Geſchlecht deß erſten Beyfuß / iſt mit Ge⸗ ſtalt / Geruch vnnd Geſchmack dem vorgenandten gantz durchauß gleich / vnnd iſt der vnderſcheid allein am Sten— gel / der iſt an dieſem weiß / vnnd am andern ſchoͤn Braun⸗ rot / Die ſeind inwendig beyde voller weiſſen Marcks wie der Hollunder?* —J Beyde obgemeldte Geſchlecht / wachſen an rauhen vn⸗ gebauweten Orten / bey den Waſſergraͤben / an den Straſſen vnd an den Graͤben der Felder / werden ſelten in den Gaͤr⸗ ten gezielet. Er bluͤhet im Brachmonat vnnd Hewmonat / welche zeit er mit der Bluͤht eingeſamlet / vnd zum gebrauch der Artzeney auffgetrucknet werden ſol / an ſchattechtigem Lufft wie andere dergleichen Kreuter⸗ 1. Dasander Geſchlecht deß Beyfuß der Alten fo bey vns in onfer gemeinen Sprach Mettram genandt wirdt / das hat ein Zaſerechtige Wurzel / auf welcher vier oder fuͤnff runde / harte vnnd holtzechtige Stengel / innerhalb voll weiß lucks Marck herfuͤr wachſen / einer Elen lang / von vn⸗ den an biß oben auf mit ſchoͤnen Schweitzergruͤnen zer⸗ kerfften vnnd serfchnirtenen Blertern vmbgeben / die ſich den Blettern deß Beyfuß vergleichen / ſeyn aber doch kleiner. Auff den Gipffeln der Stengel gewinnt fol Kraut ſchoͤne / weiſſe / geſtirnte / vnd drauſchelechtige Blumen / die verglei⸗ I K Das Erf Buch Don Kreutern. 27 F 11. Weiſſer Beyſuß. Artemiſia alba, chen ſich den Blumen deß Krottendills / welche ſchier den gantzen Sommer biß in den Herbſt hinein geſehen werden. Mach dem die weiſſen Blaͤtlein von den Blumen abfallen/ zeitiget in dem iñern geelen Rinöpfflein der Samen’ welcher fich vergleicher dom Wurmfamen oder dem Samen dep Reynfahrns / wirdt Schwarsgraw. Es mag diefes Ge, waͤchs den Winrerfroff wol leiden / vnnd Fan fich vj. oder vij. Jahr wol erhalten / wiewol es ſich auch jaͤhrlich von dem außgefallenen Samen wider erjuͤnget. Dieſes Kraut vnd Blumen haben ein ſtarcken Geruch faſt wie der Krottendill / ſeind am Geſchmack bite? 2. In den Roͤdern vnnd abgehauwenen Waͤlden finder man dieſes Krauts noch ein ander wild Geſchlecht / mit zer⸗ ſpaltenen Eſchfarben Blettern wie der Beyfuß / die Bl, men ſeind gantz geel / die werden bald zu grauwem haarechti⸗ gem Samen / der fleugt darvon wie der Samen der Dur, fiel oder Creutzwurtz. | Das erſte Geſchlecht dep Meterkrauts oder Mettrams / wechſt gern in ſteinechtigem Grundt vnd Boden / ſonderlich aber in altem Gemaͤuwer / vnnd hinder den Zeunen: der ſol im Hewmonat zum gebrauch der Artzney geſamlet / vnd im Schatten getruͤcknet werden. Die obgemelten zwey Geſchlecht deß Beyfuß / nemlich das / das wir gemeiniglich mit dem gewoͤnlichen Namen Beyfuß nennen / vnd das ander Mettram / gedenckt Dioſco- tides. die wir dann auch beſchrieben haben, 111. Diefen zweyen thut der alte Artzt vnnd Philofophus Platonicus Apuleıus Madaurenſis noch hinzu das dritt Ge ſchlecht / welches auch in etlichen Cxemplaren Diolcordis gefunden wirdt / Aber dieweil er Diolcorides in per Beſchrei⸗ bung deß Beyfuß anfenglich nur zweyer Geſchlecht ge⸗ denckt / haben etliche Gelehrten das nechſt folgend Capittel als vberfluͤſſig verworffen / pnndin den newen Exemplaren außgelaſſen / welches wir im feinem werdt beruhen laſſen / vnd woͤllen nicht deſto weniger mir A puleis das dritt Geſchlecht mit den zaͤrtern vnnd kleinen Plettern vmb feiner fürtreffen, lichen tugendt vnd kraͤfft willen / die es mit dem obaemeldren ii Beyſuß — — — 2 — —— — — u: 8 D. Jacobi Theodori Tabernemonfani! I, Mettram. F NV, Wofriechend Mertram. | J Artemilia tenuifolia. Artemifia tenuifolia odorata. } * 3 je A N Ä 47 — J 4 5 \ c un N fi f N 2 ei a v h j N > — NW 5 N — wa " 7 — 2 ! S * — N ıf + n 7 h < f r x \ 9 au * —— | ? ; \ Are | IN ) VAN, \ \ MU r 5 iM We: U \ H H Y \ ? 7 ‘ u 1177 7 Din ke E ” A ul. Ar ” = | ’ \ ll B Ik | I. mn | ho Mi | u h \ » I G C Beyſuß vñ Mutterkraut gemein hat / auch beſchrieben / vd vnd gemein Gefchlechrift dem Mettram oder Mutterkraut / A wirdt folchesaber bey vns Teutſchen Reynfahrn genandt. mit der krummen Wursel / Kraut vnnd Stengeln etlicher 1, Es ſeind aber deß Reynfahrns vier, Geſchlecht die maſſen gleich / allein daß die Bletter kleiner / zaͤrter vnnd ſub⸗ nicht von cin ander koͤnnen abgetheilt werden. Das erſt tiler ſeind / aber ſonſt mit den Stengeln / die braunrot ſeind / V. Gefuͤllt Mettram. BR Vl. Reynfahrn. Artemifia tenuifolia flore pleno; Artemifia IIi. Dioſcoridis. | D J KL ö a —— | 5 | A, — N, { * Ile Zi | * RENNER, — 2 IK | — od | }l >= — — IR Z Ale —— Ace N DEZ ERED ZI) m JONN, | | | 3 7 | | groͤſſer / raut / licher d ſub— eind / —— — * gr fer! Das Erfte Buch A VII, Reynfahrn mit weiſſen Blumen. Attemiſia iii. flore albo. Pr: groͤſſer / faſt zweyer Elen lang / welche fich zu oͤberſt vielfaltig in kleine Zincklein zerfpalten / darauf wachfen vielgeeler/ runder Rnöpffechtiger / draufchelechrer Blumen / die wer, den zur einem ſchwarzlechten Samen / der fich dem Chamil⸗ lenſamen vergleicht/ iſt doch gröffer vnnd eins ſtaͤrckern Ge⸗ ruchs. Dieſes Kraut iſt am Geſchmack bitter / am Geruch ſtarck vnd doch lieblicher als der Mettram. Es waͤchſt gern an den Waſſer geſtaden vnnd Graͤbern / auch an etlichen Mauren / hinder den Zeunen bey den Gaͤrten / neben den Straſſen / vnd an enden der Felder / gemeiniglich in ſteinech⸗ tigem Grundt / vnd vngebawenem Graßechtigen Erdtrich. Es kan der Reynfahrn die Winterkaͤlt wol leiden / vnd wie⸗ wol es jaͤhrlich widerumb von ſeiner alten Wurtzeln wider D herfuͤr waͤchſt / erjuͤngt es ſich doch darneben auch von dem aüß gefallenen Samen. 2. Das zweyt Geſchlecht iſt dem jetztgemeldten mit Wur⸗ seln/ Kraut / Stengeln / Blumen vnnd Samen durchauß gleich / allein daß die Blumen an jenem Geel / vnnd an die⸗ ſem ſchoͤn weiß ſeind / wirdt aber ſehr ſelten gefunden / vnnd von wegen feiner ſeltamkeit in den Gaͤrten zum wunder vnd luſt gepflantzet. Am Geruch vnd Geſchmack iſt es dem ge⸗ meinen Reynfahrn gleich. 3, Das dritt Geſchlecht deß Reynfahrns har breytere krauſe Bletter / ſeind mit vielen kleinen Kerfflen tieff zerſpal⸗ ten / ſchoͤn luſtig on krauß anzuſehen wie ein luſtige Strauß, feder: ſolches wirdt bey vns in den Luſtgaͤrten gepflantzt / in Engellandt iſts ſehr gemein. Der Geruch und Geſchmack iſt ſonſt dem gemeinen Reynfahrn gleich. E 4. Das vierdt Geſchlecht deß Reynfahrns hat tieff ser, ſchnittene Bletter mit wenigern Kerffẽ / wirt faſt einer Elen lang / die Wurzel jſt holtzechtig und weiß / mit wenig Zaſeln: Oben an den Stengeln / deren es drey oder vier hat / theilt es ſich in kleine neben Aeſtlein / da kommen auß kleinen ſchiep⸗ echtigen Saͤcklein oder Haͤußlein ſchoͤne weiſſe Blumen mit acht oder neun Blaͤtlein / die vergleichen ſich der Blu⸗ men deß Mettrams / ſeind doch groͤſſer / vnd til das inner geel Buͤtzlein kleiner / hat gar keinen Geruch. Wechſt am Aley⸗ heymer Gaw in hartem waſſechtigem vnnd ſteinechtigem von Kreutern. 29 F VIII. Engliſcher Reynfahrn. Artemiſia 111. ſatiua Anglica. H K I — 24 EN AN 5 NEAR f I N UNSER NED Erdtrauch / deß gleichen an etlichen Drehen dep Reyngaws: Wirdt ſonſt ſelten gefunden / wie es auch ſehr wenigen be⸗ kannt iſt. [Die Figur dieſes vierdtẽ Geſchlechts / findet man in der 4.fect.im 29, cap, da es dann Wundt Reynfahrn ge⸗ nannt wirdt.) Kleiner Beyfuß. Artemiſia minor. Nꝰ ch ein frembden kleinen Beyfuß haben wir zube⸗ ſchreiben / der auß frembden Landen zu vns gebracht worden, Der hat ein langlechte holtzechtige duͤnne Wurtzel mit vielen Zinckeln oder nebenZaſeln / darauß wachſen fuͤnff oder ſechs kleiner duͤnner Stenglein oder Gertlein auff anderthalb Spannen lang / gleich der Gertwurgtz / die ſich o⸗ ben zum end zu mit etlichen neben Aeſtlein außtheilen: Die Bletter vmb die Stengel herumb ſeind viel kleiner vnnd ſchmaͤler dann deß gemeinen Beyfuß / an der farb Satt⸗ gruͤn vnd tieff auß geſchnitten wie der Chamillen. Oben am end der Gertlein vnd neben Aeſtlein / folgen viel kleiner geel⸗ gruͤner kleiner Knoͤpfflein / das ſeind die Bluͤmlein vnd Sa⸗ men. Der geruch vnnd geſchmack dieſes Kreutleins iſt wie deß gemeinen Beyſuß / derwegen wir es auch vor ein Ge⸗ ſchlecht den Beyfuß halten. Es iſt ſehr gemein in der Pro⸗ nintz Franckreich / da es in ziemlicher Menge vor ſich ſelbſt wechſt / muß aber bey vns in Teutſchland in den Gaͤrten ge⸗ zilet erden / vnd iſt ein Sommergewechs / das bey vns den Winterfroſt nicht erleiden kan. Meer Beyfuß 1. Se Meer Beyfuß bringe herfuͤr von einer holtzechti⸗ | gen safelechtigen Wurtzeln viel grauw weiller / duͤn⸗ ner/runder Stengel / die feind einer Elen lang auch bißwei⸗ len lenger. Die Bletter vmb den Stengelberumb auff der Erden liegend feind ſchmaͤler vnd Fleiner denn deß gemeinen Beyfuß / tieff zerſchnitten oder zerſpalten vnnd Efchenfarbz wie auch das gantz Gewechs / oben her ſeind die Bletter we⸗ niger zerſchnitten auch ſchmaͤler /qlfo daß etwann ein Blat nicht mehr als einen oder zween Spalten hat/ dem Meer; Fenchel alsich. Die Stengel fragen oben am Gipffel viel £leiner geeler Bluͤmlein / darauff folger haͤnffechtig der geel Ciij Samen / m — — — a — S treiben nicht allein die alten Weiber / fondern auch viel hoher Leuth / die doch fich vor fehr weiß vnd verſten⸗ dig halten / viel Aberglauben mit dern Beyſuß welches viel mehr einer Zanberey dann natuͤrlichen Kuͤnſten zuverglei⸗ chen. Etliche graben dieſes Kraut auff gewiſſe tag vnnd ſtundt Afuchen N arrenkolen oder Thorellenſtein darunder / das hencken fie an vor Feber vnd andere Kranckheiten. Ar dere machen Kraͤntz darauß / vnnd guͤrten es vmb den Leib / werffens darnach mit jhren beſondern Reymen vnd Spruͤ⸗ chen in S. Johanns Feuwer auff S. Johañſen deß heili⸗ Egen Taͤuffers tag / vermeynen darmit alles jhres Vngluͤcks entlediat zu werden. Wiewol nun das gemelt Krautin groß fen werth zu halten / vmb feiner herrlichen Tugendf / Kraft no Rußsbarkeit willen /damit es von Gott dem Allmaͤchti⸗ gen begabt / ſteht es doch Chriſtenleuten ſehr vbel an / daß ſie edie vnglaͤubigen Juͤden / Heyden vnd Zigeuner Zaube⸗ reh vnd dergleichen Narrheit vnd Gauckelmerck damit trei⸗ ven. Eshardie Königin Artemilia dep Heydniſchen Koͤ⸗ nigs Maufoli Ehegemahl viel Kranckheiten mit dieſem ant geheylet / derowegen es auch von jhr den Namen \ 1) c⸗ e e — 30 D. Jacobi Theodori Cabern. montan / A FIR Mer Beyſuß. F xX. Meer Beyfuß. * ge N Artemilia marina.1.*_ Artemifia marıne. I, 31 not I * * 4688 gi ge; 5 gel 1 N gi | | | ei on u (y ai IM \ 1 8 Ic le ge 8 I\ = 39 Ih iM N gl | Qı, Q f eat Be RN. J \ But cn B | YAWıl- and 1: Di | \ < mi #1 » M I 2% hun —J — nf J ; | \ Hin in | iM T Ich m if | E>TH ww \ IT pe I Cam Ii c —R ci | in # i | | j EEE | M N Samen / der iſt fleiner dann der andern Beyfuß Samen’ Kprepiria, Artemiſia Griechiſ ch und Lateiniſch entpfangen, ı j ven Samen deß Wermuths ſich beffer vergleichend, Der 1. Andere wöllen das es diefen Namen von der Jägerin 1 geruch def ganzen Krauts iftlieblich faft wie der geruch der Artemide befommen hab / die fonft Diana genannt wirdt. ii il | Stabwursg / der Geſchmack ift bitter vnnd verfalgen. Er Sonſt wirdt es von den Griechen A’preuisıw mAatveun ©, | wechftvorfich felbft an den Geftaden dep Meers. Sodiefer das iſt / Artemilia Laufolia ,äil vnderſcheidt der andern ge⸗ I % | Bey luß in die Gaͤrten gepflantzt wirdt / wechſt er wol vnnd heiſſen: Bey dem Dioleoridi vnd Apuleio maAunAw, ©“, vo- Me koͤmpt ucklich fort. Sum a, pam, Eu Quo „Acin,Aunöapvb, Alua A — Bası- % 3. Noch ift einander vnd Fleiner Gefchlecht dep Meer, Aue mAaxean EN ro&dns, Auous, vnd Avas,Ca dein, # Boyſuß / deſſen Bletter wie and) das gantz Kraut f chmätsr Oewmizıs,Tov@- ügauss, — , Ai ma nggva, umsrO* „VND- = nnd fleiner feind / dann def vorgenannten ; Das ganz TaPres eK Pliniusim 25. Buch Cap,7.besengt.gareiif ch Etendleinift Eſchenfarb / die Wuͤrtzel iſt hart / holtzechtig Chatittelochia , Toxotis, Toꝝi eia· Genitara Vulcani, ondsafechrig/der Geſchmack ift bitter vnd verſaltzen / wie deß Toxobolum, Sanguis Satutn vnd Sanguls Hominis, von BL. vorgemelten / der Geruch auch fiebficherfaft wieder Sanan, | wegenderfchonen Rosen Stengel. Item Canaparia ‚von ( D der/wechft and) an Geſtaden dep Meers / iſt aber nicht fo ge⸗ I wegen der holnechtigen Stengel / die ſich den Hanf Stens N M mein wie das erſte. 7 geln vergleichen. Vnd Olus R⸗ gium,Herba Regia,von der h feufchen Königin Artemifia obgemelt/deßgleichen Rapium : Von den Namen der vorgenannten von Apuleıo Siriam ‚von Pythagora Pexafis ‚von Diofco- Beyfuſſen. ride vnd Apuleio Valentina vnd Valentia, vmb ſeiner fuͤr⸗ trefflichen Krafft vnd Tugendt willen. Marcellus Empyri- cus ſchreibt / daß es zu feiner zeit von denFrantzoſen Bricumũ ſey genannt worden. Bey dem Matheo Syluatico dem Au- ıhorı Pandectarum wirdt es Ieramia vnd lerania genannt / fuͤrnemlich aber verſtehet er dardurch die Wurtzel deß Bey⸗ fuß. Sonſt wirdt der Beyfuß auch von jm genannt Bema- ſtrum, Amarantium , Amantina, vnnd von den gemeinen Kreutlern Armolia.*[ Artemifia vulgaris maiot, Ch. Atte- mılia,Brun.Gef.Trag.Matt. Lac,Cord,D.Lob.Caft.Cam, latifolia Fuch.Lon. latinis folij, Dodo. communis ,Dedo. K gal. maior,Cord. prima vulgaris, Lugd. vulgaris Thalio. ] WVon den Walachen wirdt es genant Zuofte Zunoſte vnnd Zyred. Arabiſch heiſt der Beyfuß Belengeſif, Moluſar, vnnd Molufari: Bey dem Halsabbati Bereniaſtum, Bereniaſeton vnd Berinemafecum. Italianiſch Artemifis , vnnd bey den Venedigern Herba delia madonna. Hiſpaniſch Artemifia vi Altamifa Sranıs6 de Larmoife, Armoife, Herbede Sant Ican, Artemiſe vnnd Armaft. Sonſt wirdt es auch von den Kreutlern Marer herba- zum, vnnd von den Vegetio Dianaria , fonder zweiffel von | der Abs u — u“ vr ingen. aͤgerin wirdt. —R ern ge⸗ >, T0- Bası- Serın, vnnd iniſch lcani, ‚von „von Sten— on der pium ofco- Y für pyrti- a! t Au- annt / Bey⸗ ema⸗ einen Atte⸗ Jam. jedo. ‚lio.] and nnd ‚und lerba ine mat. ba”. von Ab⸗ Daß Eeſte Buch / von Kreutern. 31 A der Abgoͤttin Diana, die auch Artemis heiſſet / genannt. Auff F Folise zuſchreiben / mir dieſem vberein ſtimmen. Es heiſſet Polniſch heiſſet es Bilicza. Behemiſch / Ezernobyl vnd Cer⸗ nobyl / vnd Vngeriſch Fekete rom. Don den Egyptiern wirt es Aneſe vnd Neiafar genannt, Die Niderlaͤnder nen, nen es Byvoet vnd Sint Jans Cruydt / die Engellaͤnder Mugwoort / Die Teutſchen Beyfuß / Buck / Sact Johañs Guͤrtel / das iſt Cingulum diuitohannis, Sonnenwend—⸗ guͤrtel vnd Himmelker. Das mit dem roten ſtengel wirt La⸗ teiniſch Artemilia rubra vnnd Teutſch Rotbuck / oder roter beyfuß genannt. Das ander mit dem weiſſen ſtengel Arte- miliaa ba, teutſch / Weißbuck oder weiſſer beygfuß II. Das zweyt Geſchlecht deß Beyfuß daß wir Teutſchẽ gemeiniglich Metthram nennen / iſt biß her von vielen faͤlſch⸗ lich vor das Parchenium der Alten gehalten worden / wiewol doch die hochberuͤmhmbten Mränner/Antonius Mula Bra- Gliechiſch ApreuiosaÄerropuna, vnd Movonrwv > , das iſt Artemifia tenuifolia, vnd Artemiſia vnicaulis, Sonſt wirdts von den Medicis vnd Simpliciſten genannt Atha- nalia, Herba Immortalis, Tanaſia vnd Tanacetum: Horn lIacobo Maulio vnd Guilielmo Varignana wirdts Danera genannt. Marcheus Siluatieus nennts Herbam Mariæ, Tangetam und Tanafiar-. Tanacerum vulgare,C. B. Ta- nacerum Brun. March. Cord. Gel. Lon..Dod. Lob. Caſt. Cal. vulgare lureum Trago: millefolü foliis, Lob. icon. maius Dod gal. citrinum, Thal. Artemifia monoclonos, Fach.tenuifolia,Fuch.icon.A:hanafıa vulgaris, Lac. Acha- ‚nalıa, Lugdun. ] Italianiſch heilfer 68 Tanacıto , Daneto, Athanafıa Dancda: arhanafıc Tanaifıe, Vngeriſch Varadich / Engliſch Tanſye / Flehmiſchvnd Niderlaͤndiſch Reyn— Blauolus, Leonardus Fuchäus, Guils us Rondeletius vñ G uaer / Reynvaren vnnd Wormcruyt / hoch Teutſch Rheyn⸗ andere mehr gelehrte Maͤnner das recht vnd war Parthemũ Diofcoridıs, zeitlich genug haben angezeigt wie wir von dem Krottendill davon genugfam Bericht gethan haben / vnnd muͤſſen ſie dieſes Kraut das zweyt Befchtecht deß Beyfuß der Alten laſſen bleiben / Sintemal nicht allein die Beſchrei⸗ bung der Alten / ſonder auch ſeine Kraͤfft vnd Tugendt durch auß mit vberein ſtimpt. Dieſes Kraut wire Griechiſch re⸗⸗ yardns genannt / von wegen feines ſtarcken Geruchs / vnnd Aerxorus VON wegen der ſchoͤnen weiſſen Blumen: Item orınaav du vnnd dvavdeuov. Sareinifch heißt es bey dem Apuleio Traganthes, Artemıfia Traganthi, Onicanthe, Onanthe- mum vnd Leucopis. Bey den Kreutlern vnd Simpliciſten heißt es Marricaria, Matronatia, Amarella. Amaruſca, Ta- getes, Oculus Solis, Matronella vnd Parthenium adulte- € rinum oder Pleudoparchenium, [Matricaria vulganis, C. H B. Matricaria, Brun. Trag. Lon. Ad, Lob.Dod. Caf.Lugd. Amaracus Galenı, Ericio Cordo Parthenium, Matrth. Cord.Dod. gal. Gef. Lac. Catt. Thal. Artemifia tenuifo- lia Fuch. tamoſæ altera fpecies, Fachfzin ıconibus. ] Ita- lianiſch / amarella, Marella vnd Marricaria. Spaniſch Madri- caria. Gallis Matrica ire, Marone vnd Epargoutie. Behemiſch Rzimbada / Vngeriſch wie Carolus Clufius bezeugt Bene- dicta. vnd alba Benedicta. Auff Engliſch Feuerfew vnnd Fedderfew / Niderlaͤndiſch vnd Flemiſch Mater vnnd Moe⸗ der cruyt. Auff hoch Teutſch / Metram oder Metthram / Bocksblum / Matrenen / Meter / Metre / Matronkraut / Meydtkraut / Meydblum / Mutterkraut / Meterkraut / Feber⸗ raut / Sonnenaug / Metterig vnd Magdblum. | 11. Das ander Geſchlecht deßjestgemeldten Krauts mit D den geelen Blumen dasin den abgehawenẽ Waͤlden wechſt / heiller geeler Metterig vnd wilder Methram / das iſt / Marri- caria lutea vnd Marricacıa Silueſtris. III. Das dritt deß zweyten Geſchlechts mit den gefuͤlltẽ Blumen / heiſſet bey den Kreutlern Matticaria multiflora, oder Matricaria flore pleno,| Matricaria flore pleno, C. B. & Cam. Matricaria duplici flore, Lob. icon. Parchenium pleno fine polyphylioflore,Cluf. pan. ] Teutſch gefuͤllter Meter / oder gefüllt Magdblum. | IV. Das vierdt Beyfuß Gefchlecht / deß jetztgemelten Krauts mit den wolriechenden Blumen wirdt Sateinifch au vnderſcheydt deß erſtgemeldten Meterskraut genannt Spaniſch Meter / oder Spaniſch Magdblum: Lateiniſch Matricatia odorata vnnd Matricatia Hilpanica. Die Me- diciond Kreutler in Hiſpanien nennens Argentinam,[Ma- — farn vnd Wurmktraut. 11. Das zweyt Geſchlecht deß dritten Beyfuß mir den weiſſen Blumen / wirt von den Kreutlern vnd Simpliciſten Tanacerum album genannt / von den Italianern Tanaceto Bianco, Englich Whyte Tanſy / Niderlaͤndiſch whyt Rheyn⸗ varen / vnd hoch Teutſch weiſſer Rheynfarn. 1. Das dritt Geſchlecht deß dritten Actemiſiæ, heiſſet bey den Kreutlern vnd Simpliciſten / Tanacetum Criſpũ, Tanacetum Criſtatum, vnd Tanacetum Anglicum , die, weil der inn Engelland ſehr gemein iſt / vnd von dannen zu s in Teutſchland iſt gebracht worden. Tanacerum foliis erifpis, C.B. Tanacerum Criſtatum Anglicam, Leb, Log. crifpis, Dod.Anglicam, Camerario, Italianiſch heiffer er Tanaieto Crefpı , Niderlaͤndiſch vnnd Flehmiſch Engelſchehe Reynvaren / vnd hoch Teutſch/ Eraufer Rheynfarn vnnd Engliſcher Reinfarn. VI Daß vierdt Geſchlecht deß Reynfarns welches der Ordnung nach das zehend iſt / wirt von den Kreutlern vnnd Simpliciſten / Tanacetum fatuum vnd Tanacetum ino- dorum genannt / das hat keinen ſonderlichen Teutſchen Na⸗ men, [ Tanacetum inodorum montanum, C. B. Tanace- tum non odorum fyl. Ad.Lob. Lugd.inodorum, Dod.i- nodorü fecundü,velminue flore,Cluf.pan.albü feu &ovuov Thal.leucanchemü inodorü,Came. A:hanafıa leucanthe- mos, Lugdun. | Bey den Italianern heiſſet dieſer Tanateto Senzaodore vnd Tanaceto Balordo, wiewol etliche ein Sideritim darauß wöllen machen. Br IV. Dasvierdt Geſchlecht deß Beyfuß welches auf der Proning Franckreich zu vns gebracht worden/ heiffer Sareis nifch Artemiſia winor, vnd artemifia c@nuifolia minor, iſt nicht vielen bekannt. Wirs Teutſch genannt Eleiner Bey⸗ fuß vnd Welfcher Benfuß, V. Der Meerbeyfuß welcher der Ordnung nad) der smölfft ift/wirt von den Kreutlern und Simpliciſten Arremiliama- riua maiot genaũtſ Abſinthiũ maritimüfoliislaeiniatis,C. B. Artemiſiæ marinæ folia incita, Lob. Attemiſiæ marina, Lugd. Abſinthii anguſti folii ramulus foliis incifis, Dod. Ablinthium maritimũ Patauinum, Cluſpan. Italianiſch vnd Spaniſch Artemiſia marina maiore, Frantzoͤſiſch aArmaiſe de la mer legrand, Engliſch Greatzea Mugwoort / Flehmiſch vnd Niderlaͤndiſch Grote Zea Bynoet / vnnd hoch Teutſch groſſer Meerbeyfuß. Der ander klein Meerbeyfuß heiſſet bey den Simplici⸗ ſten und Kreutlern / Arhemiſia marina minor. [ Ablinchiä E tricarıa Suaue olens, C. B. Macricania altera ex Ilua, Ca- K maritinum lauendulz folio, C.B. Abfinthium marinum, merario. | | 111.1, Dasdriee Sefchlecht deß Beyſuß Diofcoridis und Apuleit, iſt der Ordnung nach das fiebend/das halten etlich vor ein Geſchlecht Parchenü, vnd nennens Parchenium Mafculum aber fie fehlen daran/dann es iſt das recht Arte- mifıa tenuifolia, wie folcheslohannes Ruellius vnd vil an⸗ dere gelehree Männer haben antag geben / mit welchen ich: es auch halte/ Sintemaldie Befchreibung der Alten ſampt Den Kräften und Wirckungen dis fie dem Artemihiztenui-. Match. Cæſ. Lugd. Seriphium, Lac. anguſti folium, Dod. Lugd. latifolium marinum, Cam. Artemifia matina, Lo- belo, Italianiſch vnd Spanifch Artemifis marına minore, Frantzoͤſiſch Armoife dela mer peru, Engliſch Lytle Zea Mug⸗ woort. Flehmiſch vnd Niderlaͤndiſch / Cleyner Zee Beynoet / vnd hoch Teutſch / kleiner Meerbeyfuß. g il. Bon — — — — — — — Te Teure er ee ne rg m EL der Beyfnßkrenter und deren Ge⸗ ſchlechten. Sy Beyfußkrenter / Nemlich der Rot vnd Weiß / deß⸗ gleichen auch der klein oder Welſch Beyfuß / vnnd die Metertreuter / haben eine Krafft zuerwaͤrmen vnd zutruͤck. nen / machen duͤnn vnd tringen durch vnd zertheilen / ſeindt warm im dritten vnnd trucken im zweyten Grad, Man braucht dieſes Kraut vnd feine Wurgel gruͤn vnd dur: Vñ follen diefe Kreuter von den Weibern Sillech in ehren vnd ho⸗ hen Wirden gehalten werden / algnürliche Kreuter zu den Mutterkranckheiten / beyde innerlich vnnd enſſerlich zu brau⸗ chen / vnd ſeind ſonderlich dienlich / Daͤmpff vnd Baͤder da⸗ rauß zu machen. — Alle Rheynfarn Kreuter die Geſchlechten deß Beyfuß ſeind / haben gleiche Krafft zuerwaͤrmen / zutruͤcknen vñ zuer⸗ weychen. Darneben hat aber der erſt beſchrieben vnd gemein Rheynfarn ein beſondere Krafft zu zeitigen vnd zu reynigen / ſoll derwegen billich von den Wundaͤrtzten lieb vnd werth ge⸗ halten werden / die alten Wunden vnnd Schaͤden damit zu⸗ reynigen. Die Meer Beyfuf haben ein verſaltzenen bitteren Ge⸗ ſchmack / hat ein Krafft vnd Eygenfchafft zu truͤcknen / zuer⸗ waͤrmen vnd zu reynigen / ſeind heiß vnd trucken im dritten Grad: Haben noch feinen gebrauch inn der Artzney / mögen doch nüglich euſſerlich in falten Kranckheiten zu Daͤmpffen vnnd Schweißbaͤdern gebraucht werden. Innerlicher Gebrauch deß Beyfuß. der Artzeney in die Kuͤchen kommen / dann er in der koſt faſt angenem iſt: Darzu aber ſeind die gedoͤrten vnnd abge⸗ ſtreifften Bluͤmlein am dienlichſten vnd näslichften/ Gaͤnß Huͤner vnd ander Gevoͤgel vnd Fleiſchſpeiſen damit gefuͤllt / welches wir den Koͤchen / die ſolches am beſten wiſſen / befoh⸗ len haben woͤllen. Vnd ſollen jhnen die Kindtbetterinnen / deßgleichen auch die Weibsperſonen die nicht gnugſam ge⸗ reynigt werden / den Beyfuß in jren Speiſen vnnd Tranck laſſen befohlen ſeyn / dann er jhnen ſehr nuͤtzlich bekommen wirdt / Hat auch ein ſonderliche Krafft wider die Vergiff⸗ tung der Peſtilentz / vnd das Schlangengifft. Beyfuß in Wein geſotten / vnd davon Morgen vnnd U bends ein Mackel Becherlein voll warm getruncken / eroͤff⸗ nee die verſchloſſene mutter / fuͤhret auf die verſſandene Blu⸗ D men / erwaͤrmet die Geburtsglieder / treibet auß die Affterge⸗ burt oder das Baͤlglein / ſampt allem verhaltenen vnrath der Mutter / treibt auch fort die tode Geburt. Zu dieſem Tranck moͤgen die reichen Weiber Muſchatbluͤet chun / wenig oder vil nach einer jeden gefallen vnd gelegenheit. Die abgeſtreifften Bluͤmlein vom Beyfuß klein geſtoſ⸗ ſen / durch ein Sieblein geſchlagen / vnd von dieſem Puluer ein halb loth biß inn iij. quintlein mit Wein warm getrun⸗ cken thut dergleichen. Der Safft von Beyfuß vor ſich ſelbſt oder mit Wein ge⸗ truncken / oder aber das Kraut inn der Speiß genuͤtzt / thut dergleichen. | So einer Weibsperfonen die Blumen verftandenift/ fo brauch fie nachfolgende koͤſtlich Waſſer: Wim [deß Puls ers darauf man die Sarwerg Hemagogum macht anf der E Apotecken ij. loth / der Kuͤgelein von Myrrhen (Paltillorum de Myrrha) zu Puluer geſtoſſen j. loth / geſtoſſen Haſelwurtz j. loth / Seuenbaum auch zu Puluer geſtoſſen j. loth / Bey⸗ fußwaſſer xvj. Vntz / Rautenwaſſer / Poleyenwaſſer / jedes vj. Vntz. Vermiſch alle gemelde Stůck wol durcheinander vnd thue ſie in ein ſauber Glaß / vnd ſetzs wol verlutirt in ein Roſſzmiſt / laß acht rag digeriren / darnach diſtillirs vnd ziegs ſaͤnfftiglich ab ın Balneo Mariæ, ſetzs folgends wol verſtopfft viertzig tag an die Sonn zu digeriren. Von dieſem Waſſer gib deß tags dreymal / jedes mal iij loth zutrincken / nemlich 32 D. Jacobi Theodori Tabernamontani! Vonder Krafft / Eygenſchafft vnnd Wirckung F deß Morgens / zu Mittag vnd deß Nachts / ein Tagoderen, lich zuvor wann ſich die zeit nahet daß fie es haben fol / daun auſſerhalb dieſer zeit iſts vmb ſonſt / welches man nicht allen mit dieſem Waſſer verſtehẽ foll/fonder auch mit alle andern Artzeneyen / dieman vor dieſen Gebreſten innerlich vnd euſ⸗ ſerlich gebraudyen mil. Beyſuß in Wein oder Bier geſotten / vnd getruncken / iſt ſehr dienlich den gebehrenden Frauwen / dann er fuͤrdert die Geburt. Deßgleichen auch Beyfuß zu Puluer geſtoſſen / vñ ein halb loth mit warmen Wein oder Bier getruncken / thut deßgleichen. Darzu dient auch ein Lendenbad vñ das Reib darinn geſetzt. Gemeldte Artzeney treibet auch auß dz Buͤrd⸗ lein / oder die ander Geburt. So ein Weib cin Gewechs oder Monkindt bey jhr hette / ſol ſie Beyfuß in Wein ſieden / vnd Morgens vnd Abends G jedes mal ein guten Becher voll warm davon trincken. Sie fol auch den Safft von Beyfuß durch ein Spritz zu ihr laſ⸗ ſen thun in die Mutter: Vnd ſo ſie Winters zeit den Safft nit haben kan / ſol ſie den Beyfuß in Waſſer ſieden laſſen / vñ die geſotten Brühe an ſtatt och Saffts gleichfals gebranchẽ. Wann ein Weibs Perſon jhre Zeit oder Monatblum nicht recht hat / die nemme ein Handvoll Beyſuß / laß den in einer halben Elſaſſer Maß Weins den dritten theil ein ſiedẽ / vnd trinck darvon Abends vnd Morgens jedes mal ein gut ten Becher voll warm / vnd beharr das zwen tag / es hilfft fehr wol. Ein anders: Sie nemme j. Handvoll Beyfuß / vnnd Lud den in zwey Pfund oder in einer Elſaſſer halben Maß Weins zum halben theyl eyn / ſeihe das durch’ theils ab in drey gleiche theil / vnd trincke das cin theilan dem tag wann ſich die Zeit erzeigt / das ander den nechſten Morgen nuͤch⸗ EErxVBeyfuß iſt zu vnſern zeitẽ auch neben dem gebrauch H tern/ond das dritt ander Nacht fo warm als fieescrfetden kan / das bringt die Monatblum wider zu recht. Wann ein Frauw ſchwanger wirdt / die genieß täglich ein wenig Beyfußfamen von dem Roten / es ſey in der Koſt oder wie ſie kan / ſo wirdt daß Kindt ſtarck bey jhr / vnd wirdt Tugendhafft. Vor Mutterweh von kaͤlte vnd windigen Blaͤſten: Nim̃ | Kot Beyfußwurtzel / anderthalb quintlein / Muſchatennuͤß/ j. quintlein klein zerſchnitten / Indianiſch Spicanarden/ ſcrupel. Siede ſolche Stuͤck in ſechs Basen weiſſen fürınm Wein / biß der drittheil verzehret wirdt 7 ſeihe es dann durch vnd laß ein loth Zucker darin zergehen / vnd gibs der kranckẽ Frauwen auff einmal warn zu trincken / zu jederzeit es ſey Morgens oder Abends / wann es von noͤten ft Beyfuß in Wein geſotten vnd getruncken / legt die Ge, 1 ſchwulſt der Mutter vnd Gebnrralieder/ vertreibt die Harn⸗ winde / vnd fuͤhret auf den Nierenſteim. | _ Die Wurselvon Beyfuß zu Puluer geffoffen 7 vnd mir Wein getruncken / treibt ſo gewaltig / daß es auch beyde die lebendige vnd todte Frucht außtreibt / derowegen inn ſchwe⸗ rer Geburt vnd gleichen fällen die Hebammen jhnen folche Artzeney ſollen laſſen befohlen ſeyn Die vnfruchtbaren Weiber ſollen jnen den Beyfuß in jh⸗ ren Speiſen taͤglich zugebrauchen laſſen befohlen feyn/danız er die Natur vnd Krafft hat die Mutter zu ſtercken / und fie zu derentpfengnuß zu bereyten. Vor den ſchmertzen vnd krimmen der Mutter: Nimm Beyfuß ein Handvol/ ſeude den in fuͤrnem Wein wol / ſeihe den durch vnnd nimm darvon ijj. oder inij. VBnn ertreib das rinn der Latwergen Trypheræ magas ein quintlein / vñ gibs K warm jutrincfen, EI; Beyfuß mir Rauten vñ Poleyenkraut in weiſſem Mein | geſotten / und einem gebährenden Weib darvon ein Becher vol warm zu trincken geben /fürderedie Geburt / vnd ma che leichtlich gebähren,. Beyfuß zwey theil vnnd Poleyenfraut ein theil in zwey theil Weins vnnd ein theil waſſer geſotten / vnd von der durchgeſigenen Bruͤhen Morgens vnd Abends jedes mal zwo Stunde vor der Mahlzeit ein Becherlein voů warm getruncken / bringt die verruckte Mutter wider in jhre rechte ſtatt. | Wann A EN — — — ur Un fallen Adern Rdn —T die Ne IN: Vin Aal ds N. Sie jhr laß N Saft iſen vĩ ande Kirblum ß den in find n Maß {lg ab in g wam nnuͤch— rleiden taͤglich er Koſt d wirdt 1: Nim̃ ennuͤß den / j. uͤrnem ndurd kranckẽ it es ſey die Orr Harn. nd mit de Die ſchwe⸗ ſolcht ß in jh⸗ n/ danu vnd ſie Nimm ol / ſeihe reib da⸗ pi gibs Rein Becher madır nfranf ſotten / bends in voll in jhre Wann 6 * Das Erſte Buch / Don Kreutern. 33 A Mann cin Weib erkaltet oder von Kaͤlt vnfruchtbar we; F re / die nemme Beyfuß ij. loth. Drachenwurtzel / j. loth / Mu⸗ ſchaten Nuͤß / j. loth. Dieſe Stuͤck ſtoß fie zu Pub uer vnd mach mit xij. loth verſcheumpten Honig ein Latwerg darauß / vnd brauch allen Morgen vnnd Abendj. loth oder Caſtanien groß darvon / nach einer Purgation. Wann ein Frauw ein todte Frucht bey jhr har darzu dient das edel Waſſer vom Beyfuß: Davon ſol man jhr iij. oder v loth auff ein mal je vber ein ſtundt zum drittenmal eynge⸗ ben / dann es in ſolcher noth ein edel Artzeney iſt / das mach alſo: Nimm der oͤberſten Gipffel vnnd Bletter deß Beyſuß auffgedoͤrrt vnd zu Puluer groblecht zerſtoſſen / vj. loth / Has ſelwurtz geſtoſſen / j. loth. Schuͤtt dariiber Beyfußwaſſer xvj. loth. Poieyenwaſſer / Rautenwaſſer / jedes viij. loth. Vermiſchs wol durcheinander / thue ſolche darnach inn ein B släfinen Kolben daruͤber ein Alembick / vnd diſtillirs ſaͤnfftig⸗ lich) ın Balneo Mariz, Darnach ſtells zu rectificiren an dig Sonn vnd behalts zu obgemeltem gebrauch. Ein gut Mutterpuluer vor die vnruͤhwige ſchmerrhaffti⸗ ge Mutter: Nimm Rotbeyfußwurtzel iij. loth / Andenbluͤht / qj. loth / Wildfalbey / j. loth. Stoß zu einem ſubtilen Puluer end brauch in der noth davon auff ein malj. quintlein mit warmen Wein. | sr Fin ander Mutterpuluer vor frimmen vnd wehthumb der Mutter von Kält und Windigen Bläften: Nim Bey⸗ fuß ein halb loth / Gallgan / Zittwan / jedes j. quintlein / In⸗ dianiſchen Spicanarden / weiſſen Ingber / jedes ein dritt theil j quintleins / Muſchatenůß Muſchatenbluͤth / Mutter⸗ zimmat / Naͤglein / jedes ein halb quintlein / weiſſen Cang⸗ rienzucker ij. loth. Stoß ſolches alles zu einem ſubtilen Pul⸗ Cuer / vnd gib darvon allen Morgen ein halb loth mit zweyen weychgeſottenen Eyern. So es aber ein Weib mir ben Eyern nicht genieſſen kuͤndt / fo gib jhr fo viel mir weiſſem fuͤrnem ein warm zutrincken. — Benfußinfürnem weillen Wein oder altem Bier geſot⸗ ten / vnd die aefortene Brühe mit Honig oder Zucker füß ge⸗ macht / vnd Abends vnd Morgens dieſes Trancks jedesmal sin guten Becher voll warm getruncken / reynigt die Lung vom zaͤhen Schleim / miltert den Huſten / heylet die Wun⸗ den / Geſchwer vnd alle verſehrung der Bruſt. Oder nimm das Kran friſch / waͤſche es ſauber / ſtoß in einem ſteinen Moͤrſer / truck den Safft auß / thu darzu gleich fo viel weiß, ſen Weins / mach es ſuͤß mit Honig oder Zucker nach deinẽ gefallen / darvon brand) Morgens vnd Abends jedesmal D drey ſtunden vor den beiden Mahlzeiten / drey oder vier Löffel voll / treibet auß den Stein / ſeubert die Nieren und Blaſen / vnd fuͤrdert den Harn. Beyſuß zu Puluer geſtoſſen vndj. quintlein deſſelben mir Peterlinwaſſer getruncken / treibt ſonderlich vnnd gewaltig anß den Stein in den Senden vnd Nieren: Oder alle tag vier oder fuͤnff quintlin gebraucht / in Speiß oder Tranck / zer⸗ malmet er den Stein wunderbarlich. | Beyſuß geſtoſſen vnd den Safft außgetruckt vnnd dar von iij. odertin. loth etlich tag getruncken / Oder deß Pul⸗ ners ein quintlein mit Wein getruncken am Rorgen / treibet auß daß eyngenommen Gifft / vnd dient wider der vnſinni⸗ gen Thier Biſſz. Gleicher geſtalt genuͤtzt fuͤrderts den Ari, bern die verſtandene Monatblum. Gemelt Puluer von Beyfuß mit dem ſauren Eſſig Sy rup Acero mullo getruncken / führer anf das gerunnen E Blut der Blaſen / oder wo es ſonſt innerlich im Leib ſich ge⸗ ſamlet hat. Ein guter Tranck vor das viertaͤglich Fieber: Nim Bey⸗ fußkraut / ij. Handvoll? Cardobenedictenkraut / Harthew oder S. Johanskraut / jedes ein Handvoll: Zerſchneidt die⸗ ſe Kreuter klein / vnd ſeud die in einer Maß weiſſen Weins den vierdten theil eyn / feihe es dann durch vñ gib dem Kran, cken allen Morgen nuͤchtern / vñ zwo ſtundt vor dem Nacht⸗ eſſen / jedsmal ein Becherlein voll warm etliche tag lang zu⸗ trincken. | “ Ein ander: Gib dem Krancken drey rag nacheinander aß len Morgen vi. loch Beyfußſafft mit Baumoͤlen zutrinckẽ / vnnd ſchmier jhme auch mit gemeldter Artzeney den gantzen Leib. Dieſe Artzeney hilfft auch in dem Tertian vnd andern Febern. Beyſußſafft mit Waſſer vermiſcht getruncken / dient wi⸗ der die Biſſz der gifftigen Schlangen die den Naterſchlan⸗ gen gleich feind/ und Ammodıra genannt werden. Ein gute Artzeney vor den Huſten deß Rindviechs: Pin j. gut theil Beyfuß / fiede den in Waſſer zum halben theil eyn / fchürre davon dem Rinde oder Kuhe allen tag cin halb Maß diefer warnen Bruͤhen eyn / vnd beharr Das ſieben rag an einander / es hilfft. Der Keyſer Conltantinus in feinem Buch von dem Feldtbaw/lib. 17.cap. 20. heiſſet / ſo die Rin⸗ der den Huſten haben / Beyſußkraut nemmen / daſſelbig waͤ⸗ ſchen und ſtoſſen den Safft herauf trucken / vnnd ſolchen den Rindern vij. Tag lang nach einander vor anderer ſpeiß eynſchuͤtten. So man auch Beyſußkraut zu Puluer ſtoͤſſt / vnd es dem Viech mit Saltz zulecken gibt / thut deß gleichen / vnd vertreibt das Keichen vnd ſchwerlich Athmen. Ssoo ein Menſch mit einer Buͤchſenkugel geſchoſſen wirt: So nimm friſchen Beyfuß / ſtoß den wol mit Wein / truck den ſafft herauß / davon gib dem Verwundten zum tag zwey mal / jedes mal ein par Loͤffel voll / oder auff die iij. loth zu⸗ trincken / vnd geuß auch ein wenig in die Wunden / es ver⸗ treibt deß Puluers ſchmertzliche enzuͤndung / vnnd nimpt hinweg alle Wergifftung deſſelben / vnnd iſt ſolches ein ſehr gewiſſe Puluerleſchung. So man aber das Kraut nicht gruͤn haben kan / folmandas Kraut in halb Wein vnd waſ⸗ ſer ſieden / dem Verwundten deß tags zweymal das iſt deß Abendts vnd deß Morgens jedes mal auff fuůnff loth zutrin⸗ cken geben / vnd fo man den Krancken verbindt / die Wunde auch darmit außwaͤſchẽ / es iſt offtmals probiert. Mit ſolcher Artzeney hab ich in der Belaͤgerung der Reichsſtatt Weg viel vnd groſſen Danck verdient / wie auch In andern mehr Heerzͤgen / ſintemal dieſe Artzeney nimmer fehlet. Fin Handtvoll Beyfuß in einer quart oder Echtmaß gu⸗ ten weiſſen Wein zum halben theil eyngeſotten ven Wen durchgeſiegen vñ einem Waſſerſuͤchtigen in einem ſchweiß⸗ bad warm zutrincken geben / vertreibt die Waſſerſucht ein zeitlang alfo beharret / vnnd hilfft aber ſolche Artzeney de⸗ fo man das Schweißbad auch von Beyſuß zu⸗ richtet, Kälte jhren Vrſprung haben / bereyt folgenden Trank: Nimm Benfuß/ Hirtzzungenkraut / jedes ein Handtvoll / Wermuth / Tauſendtguͤldenkraut / jedes ein halbs Hands fein voll. Send ſolche ſtuͤck in diey quarten Weins den drit⸗ ten theil eyn / ſeihe es darnach durch ein Tuch vnnd trucks hart auß / zerlaß inn der durchgeſigenen Bruͤhen v1. loth Canarien Zucker / vnnd gib dem Krancken allen Morgen nuͤchtern / auch deß Abends zwo ſtunden vor dem Nacht eſſen / jedesmal ein Becherlein voll warm davon zutrin⸗ cken. Dieſe Artzeney vertreibt auch die Geelſucht. Beyfuß iſt treffenlich gut vor den ſchweren Athem mit Wein / oder inn der Speiß auff allerley weiß vnnd manier genuͤtzt. Beyfußwurtzel mit Bergwermuth vnnd Fenchelkraut geſtoſſen vnd mit Honig vermiſcht warm zutrincken geben / legt das Kotzen vnd Brechen. | | Denen fomirdem fchmerslichen Podagra oder Zipper, fein beladen ſeindt / ſollen die Wurtzel von Beyfuß eſſen / die. fol die vnleidlichen ſchmertzen eylends legen / wie Hıerony- mus Montuus das bezeugt. — Beyfuß gepuͤluert vnd ein quintlein oder eins Goldtaͤͤl⸗ den ſchwer mit gediſtillirtem Beyfuß oder Wegrichwaſſer getruncken / iſt ein edel Artzeney vor die Blut vñ Daͤrmruhr / fo man die etlich tag nach einander beharret / deß tags zwey⸗ | mal 4 Bor die Verſtopffung der Leber und deß Miltzs / ſo von ——— ———— ——— — — =: m ee * . — — — rs Rn u — Ä j X 5 ⸗ 4 * 34 D. Jacobi Theodori Tabernemontanm / Amal / nemlich deß Morgens vnd Abends vor der Speiß. F mad)alfe: Nimm Beyfuß kraut / ti. Handvoll / Poleyen. Der Safft von Beyſußwurtzeln außgetruckt vnd ij oder kraut / Salbeyen / jedes ij. Handvoll / Roͤmiſchen Kuͤmmel / iij. loth mit einem Truͤncklein friſch Brunnenwaſſers ver / Kalmuswurtzel / Wildgalgant oder Cyperwurtz / edes j. loth miſcht vnnd getruncken / dient wider die Biſſz der gifftigen Thier. Beyfußwurrel zu Puluer geſtoſſen vnd mit Ochſen⸗ zungen oder Meliſſenwaſſer eins Guͤlden ſchwer eyngenom⸗ men / thut deßgleichen. Euſſerlicher Gebrauch deß Beyfuß. SH Eyfuß gruͤn ein wenig geſtoſſen vnd inn Oele oder fri⸗ I ſchem Butter geroͤſcht / darnach zwiſchen zweyen Tuͤ⸗ chern vber die Schloß oder Scham warm vbergelegt / ver⸗ treibt die Harnwind vnd fuͤrdert den verſtandenen Harn / ſo Rauten ij. Handvoll. The dieſe ſtuͤck in ein Hafens fchüce halb Wein vnd Waſſer daruͤber / laß ſieden / darnach fol die Sram den Dampff zu jhr inn die Mutter empfangen / vnnd das ein tag oder etlich nach einander thun. Die erkalten vnfruchtbare Weiber ſollen von Beyfußs kraut ein ſolch Lendenbad machen / vnnd nach einer Purga⸗ tion ein zeitlang darinnen baden: Nimm Beyfuß kraut ij, andvoll / Poleyenkraut / Mettram / Krottendill / Pappel⸗ lenkraut / Chamillenblumen / jedes ij. Handvoll / Duͤrrwurtz / Bergmiüng/ Leinſamen / Feenum græcum, jedes j. Hand, Hi ſie jhren vrſprung von Kälte Haben, So man das Kraut voll. Die Kreuterfol man zerſchneiden / vnd die Samen jer; * nicht gruͤn gehaben moͤcht / folman doͤrres nemmen / dz ejn ſtoſſen / ſolches alles vermiſcht inn ein leinen Sack eynrei⸗ IK, B wenig mit Wein anfenchten / folgends wie obgemelde mie G hen/ folgends in genugſam Waſſer fieden/ vnd ein Lenden⸗ It Baumoͤlen oder Butter roͤſten / darnach gleichfalls ober, bad davon machen / vnnd im Badanffden warmen Sack 1 fchlagen. itzen. N Beyſfuß mit Schmalg geftoffen vnd in geftalt eines Pfla⸗ Beyfuß in Waffer geſotten und das Krauralfo warm I, ſters auffgelegt / vertreibt die Geſchwulſt der Schinbeyn vi vbber die Schloß gelegt / bringt wider die verftandene Mo, I Fuͤß / vnd den ſchmertzen derſelben von vielemreyfen oder ge» natblumen der Weiber. Es hůfft defter fräfftiger fo man deß N hen / oder fonft von anderen vrfachen. j geſtoſſenen Beyfußpulvers eines Goldtguͤldenſchwer mir Wann eyner von vielem Reyſen muͤd worden were / drr Wein nuͤchtern vnd Warm trinckt. 9 mach ein Fußwaſſer von Beyfuß / das zeucht die Muͤdigkeit Von Beyfuß vnd Bergſaltz jedes gleich viel in ein Tuͤch⸗ auß / vnd bringt jhnen wider zu recht. x lein gencher/ und mit Roſenoͤle ein Mutterzaͤpfflein darauß Hi Beyſuß mit eyner Broſamen Rockenbrodts vñ Schweis gemacht / vnd daſſelb nad) dem Bad zu der Frawen in ihre nen Schmalg das friſch iſt wol durcheinander geſtoſſen / ññ Scham gethan / bringt auch wid die verſtandene Monarzeit. if Pflaſtersweiß vbergelegt / miltert den ſchmertzen deß Zip: Die verſtandene Monatzeit der Weiber wider zubringen: ii verleins oder Podag:z, Nim Beyfuß / ij handvoll / Salbeyenfraut/ Saltz / jedes j. Ein gut Handvoll friſchen Beyfuß zerſtoſſen oder zer. Handvoll: Seuds in gnugſamem Waſſer / mad) ein Fuß | C ſchnitten inn genugſamem Baumoͤle den drittentheil eyn⸗ H bad darauß/darin bade die ZUR Morgens und Abends jedes 9 geſotten / legt den ſchmertzen deß Zipperleins an Fuͤſſen vnd malein halbe ſtund darinn / acht tag zuvohr che es zeit iſt daß Haͤnden / vnd die Glieder damit wol geſalbet vnd das Kraut die Blumen kommen ſol. Oder nimm Beyfuß / Stab⸗ wie ein Pflaſter daruͤber geſchlagen. Ihe wurtz / Chamillenblumen / Poleyenkraut und Meliſſen / jedes Der außgetruckt Safft deß Beyfuß mit Roſenoͤle ver⸗ ein handvoll / vnd mach mir waſſer ein Lendenbad oder aber N miſcht / vertreiht den ſchmertzen der Neruen vnnd Senna⸗ ein Dampffbad darauß / vnd brauchs wie oben gemeldt. il dern / damit gefalbet. Das Kraut mit Roſenoͤle inn einer Ein anders; Nimm Weyfußkraut iij. handvoll / Baldri⸗ | Pfannen geröfcht / thut deßgleichen Pflaftersweiß warm anbletter / Mettram / jedes ij. handvoll / Brackendiſtelkraut 4 vbergelegt. im Aprillen wann es noch jung iſt geſamlet / Haſelwurtz mit Beyſuß inn Waſſer geſotten vnd das Kraut alſo warm den blettern / Liebſtoͤckelkraut / Edel Gamaͤnderlein / Hart⸗ vber den Nabel / vnd beyde Schenckel zwiſchen der Scham hew / Reſſelkraut / die öberften Gipflein vom Fenchel / jedes vbergeſchlagen / fuͤrdert wunderbarlich die ſchwere Geburt. j. handvoll / Poleyenkraut / Leinſamen zerquecſcht / jedes an⸗ \ Wann die Weiber im Kindeberh nicht genugfam gerey⸗ derthalb handvoll / Rote Zifererbfen zerquetſcht / j. handvoll / nigt werden / ſollen fie Beyfuß in Bein ſieden / vnd den war· Schwalbenwurtz / WVeielwurtz / jedes ij. loth. Auß allen ob⸗ j p men Dampff darvon zu jhnen durch ein Trechterinm die gemeldten ſtuͤcken / mag man ein Dampff oder dendenbad Ele: Mutter empfangen’ das hilfft vnd reynigt fie wol. machen’ vnd dieſelben obgemelter maſſen gebrauchen. u VWor den ſchmertzen im Leib nach der Geburt: Nimm et⸗ Beyfuß in ein Saͤcklein gethan / oder ein Pflaſter darguß liche gekochte Eyerdotter / ſtoß die wol mit Beyfuß ſafft vnd gemacht / vnd ſo warm als es zu leiden vnder den Nabel biß vermiſch darvnder ein wenig gepuͤluerten NomifchenKüms auff die Schloß gelegt / befuͤrdern die Monatliche Blumen mel vnd Schweinenſchmaltz ſo viel ſein genug iſt / emperiers der Weiber/ vnd ſtillen das auffſteigen der Mutter. wol durcheinander / vnd legs warm auff ein Tuch geſtrichen Vor die Nachgeburt oder das Buͤrdlein der Weiber / ſo sber den Leib. das nicht fortgehen wil / Iſt fein beffer Artzeney / dann daß Die verhaltene Afftergeburt oder Buͤrdlein außsuführe: ¶ man Veyfuß nemme / und mie Gerſtenmeel koche / darnach — Nimm Beyſuß vier handvoll / Poleyenkraut / Seuenbaum in geſtalt eines Pfla ſters auff den Leib vnder den Nabel / bi [ie jedesii. handvoll/ Cretiſch Diptamkraut ein handvoll / Ca. auff die Huͤffte on Duͤchbeyn vberlege. Wan dan dz Buͤrd⸗ melenhew ein halb handvoll / Veielwurtz ij. loth / Indianiſch lein gewichen iſt / ſol man ſolch Pflaſter gleich hinweg thun: Spicanarden / Mutterzimmat / jedes j. loth. Alle dieſe ſtuͤck Dann ſonſt moͤchte die Mutter ſampt dem Buͤrdlein auß ſol man zerſchnitten in ein Hafen thun / waſſer daruͤber fchiite dem Leib gezogen werden. RT 9 sen vnd ſieden laſſen Wann es nun ein wenig vberſchlagen Beyfuß zerſtoſſen vnnd ein Mutterzaͤpflein darauß ge⸗ ſol ſich das Weib daruͤber fegen / vnd den Dampff darvon E durch ein Trechter zu ſich in die Mutter entpfangen / vnd ſich wol mit Kleydern bedecken. Darneben iſt ſehr dienſtlich und gut daß ſie nemme ein Handvoll Beyfußkraut / vnd vj ge⸗ ſchelter Lorbeern / ſiede die in Weinmeth / vnnd trinck Mor⸗ gens / nach Mittag vnd zu Nachts / jedesmal ein Becherlein macht / truͤcknet auß die vbrige feuchtigkeit der Mutter / vnd K benimpt die ſchluͤpfferigkeit derſelben / Oder den Safft mit geſtoſſenem myrrhen vermiſcht / vnnd in einem Saͤcklein wie ein Mutterzaͤpflein zu ſich gethan in die Mutter / thut skihmel. Ein gut Sendenbad vor die aufffteigende Mutter. Nimm — — voll warm darvon. Beyfuß iñ handvoll Aorbeer⸗ K Beyfuß in halb Wein vnd Waſſer geforten / suvoringe bletter m % guͤſden rigene Saͤcklein eyngemacht / er waͤrmet die erkalte Mutter / kraut / illenblumen Feungrecumeinteg, außwendig warm vber die Ba oder © — — Dieft ſtuͤck th J Ein ſehr koͤſtlich gut Dampffbad zu der erkalten Mutter 8 * ii INES s | ein Lendenbad darauf. " Dor — — ne Rena dee — — — Fr nie nenn 4 IE kei EN Han IE 2 HEBEN > Bi F > n ET K ti N Ä \ nn Das Erfte Buch / von Kreutern. 35 h ff si | 4 Bor die ſchwere Geburt oder das ſchwerlich Geberen: FBeyfuß geſtoſſen vnd warm vbergeſchlagen wie ein Pfla⸗ | | — Nimm Beyſuß iij. guter Handtvoll / Betonienkraut ij. ſter / zertheilet die Trůſen. Deßgleichen geſtoſſen mir Wein J | Mitht Handtvoll / ſtoß dieſe ſtuͤck und roͤſchs in Baumoͤle / ſ chlags vnd Honig / folgends cin wenig ge ſotten / vnd Pflaſters weiß fa die Pflaftersmweiß ober den vnderſten Bauch hiß zu der Scham. vbergeſchlagen / erweychet / zeitiget vnd macht duͤnn die Truͤ⸗ J. vnnd Gemelte Kreuter in Waſſer geſotten vnd ein Lendenbad da⸗ ſen vnd Buckeln deß Angeſichts. — rauß gemacht / thut deßgleichen. Bor das Koten vnd Brechen von kaltem zaͤhem ſchleim⸗ y Scyfuf, Beyfußkraut auff die lincke Huͤfft deß geberenden Wer, Nimm roren Beyfuß/ Wermuth / vngeſtampfften Hirſen / urga. bes gebunden / thut dergleichen. Wann aber das Weib gene⸗ jedes x. loth. Thue diſe ſtuͤck in ein Saͤcklein / vnd reihe es mit ut iiij. fenift/ fol man dag Kraut wider hinweg thun. einem faden/ daß fie nie mögen zuſammen fallen/ vnd feude | dappeh Ein anders: Nimm Beyſußkraut j. Handvoll / Berg das mir halb Wein vnd Waſſer / trucke esdaun auß daß es I Mona wermuth j. Handvoll/ deß auffgetruͤckneten Saffts Opo- nit mehr treufft / vnd legs alſo warm auff den Magen / das N Hand, panaci ij. loth / Rauten j. Handvoll / Zucker j. lorh. Stoß erwaͤrmet den erfalten Magen / vnd legt das, Wnwillen vnd N Mensen, folche ſtuͤck vnd mach mit gnugſamem Banmoͤle ein Pfla⸗ Brechen. Dife Artzeney mag auch ſchwangern Frauwen / eynrei⸗ ſter darauß / das leg auff ein Tuch geſtrichen warm vber den vnd jungen Kindern die die ſpeiß nicht behalten koͤnnen / ohn \ enden, Nabel vnnd ober die Schloß/ ss hilfft wol und iftein Erpe» ſchaden gebraucht werden. - 4 1 Suf riment, G Diejungen Kinder zum offtermal mit Beyfuß beraͤucht / Die Mutterſchmertzen von kaͤlt vnd wind verurſacht zu behuͤtet ſie vor Kranckheyten vnd allem Vnfall / machet fie u warm legen: Nim̃ Beyfuß ij handvoll / Chamillenblumen Stein⸗ luſtig vnd wacker. | 4 Ms, klee / Dillkraut / Fenumgrecum ein wenig zerquetſcht / Lein⸗ Beyfuß auff bloſſe Haut vmb ſich geguͤrt / vnd alſt 0 getra⸗ han dep famen zerquetſcht / Mettram / Ackermuͤnck / Poleyenkraut / gẽ / legt den ſchmertzen der Lindẽ vnd teren. Dazu dient auch IR Mit Stabwurtz / jedes ein handvoll. Aniß ſamen / Fenchelſamen / vnnd hilfft wol fo man Beyſuß ſtoͤſſet / vnnd mir altem | groffen Ammeyfamen/Engelfüß/jedes ein halb Handvoll. Schmehr oder Schweinenſchmaͤltz cin Pflafter darauf | nduͤch Solche ſtuͤck zerſchneld klein / thue die in ein leinen Saͤcklin / macher/ vnnd auff ein Tuch geſtrichen vber die genden vnnd darauf vnd reihe es mit einem Faden / daß die Species nit zufaimen Nieren legt. — * ihre lauffen / vnd leg den Sack warn vber die Muner anf wen⸗ Vor den verſtanden vnd verhaltenen Harn: Nim̃ Bey⸗ —* dig / vnd laß jhn Tag vnd Nacht ſtaͤtig alſo darauff ligen / ſo fuß iij. handvoll / Poleyenkraut ij. Handvoll / Fonugreck ein En) lang Krafftinden Kreutern iſt. | wenig gequerfcht sin Handvoll: Thue dieſe ſtůck in einen gen: Oder nimm Beyfuß ij. Handvoll / Chamillenblumen / Sack / ſeud den in guugſamem Waſſer zu einem Lendenbad / xdesß Balſammuͤntz / Ackermuͤntz / Bergmuͤntz / jedes j. handvoll. vnd ſchuͤtte darzu ij. oder iij. Pfundt Baumoͤle / bad darinn | in guß⸗ | Diefe ſtuͤck mach wie die obgemelten in ein Sack eyn / vnnd vnd ſitz im Badauffden Sack / vnd fchlagin auch ober die ji ds jedes € reyhe denſelben / vnnd ſo offt es von noͤten / daß die Mutter I Schloß/das fuͤrdert den Harnbald. Oder nimm Beyfuß tiſt daß ſchmertzen ſich erzeigen / ſo waͤrm den Sack auff einem heiſ⸗ilj. handvoll / Maieran / Rauten / Poleyenkraut / Ferum- Stab, fen Ziegelftein mir gutem Wein befprenger / vud leg jin alſo geæecum ein wenig serftoffen / jedes ij. Handvoll / mach ein ' en / jedes warm vnd trucken vber den fchmergen/ cs hilfft bald, Sack darauß / ſeuds vnd ſchuͤtte Oel darzu / wie obgemelt der aber Folgend Saͤcklin iſt auch bewert befunden Nimm Bey vnd brauchs gleicher geſtalt. eldt. fußbletter / Kaͤßpapeln / Wolgemuth oder Doſtenkraut / Beyfuß Bletter geſtoſſen vnd mit Bittermandeloͤlen in | Baldri⸗ Hopffenblumen / jedes ij. handvoll / Mettram j. Handvol: einer Pfannen geroͤſcht / vnnd Pflaſtersweiß auff den Mia | kelkraut Gemeldte ſtuͤck ſol man gleichfalls in ein Saͤcklein eynrei· gen warm gelegt / legt den ſchmertzen deſſelben. | rs mit hen / vnnd wie das vorige gebrauchen. Gemeldte Saͤcklein Beyfuß ſafft mit Violenoͤlen vermiſcht / miltert den junge Hart— ſollen die erkalten vnfruchtbaren Frauwen auch gebrauchen Kindern die febriſche Hitz / ſo man jnen den Ruͤckgrad mir / jedes vnd es in Wein ſieden / darnach mit zweyen Tellern außpreſ⸗ ſchmieret. edes an⸗ ſen / vnd ſo warm es zu leiden vber die Mutter legen: oder ſol⸗ Florentinus bey dem Keyſer Conſtantino in feine Buch indvoll / in der Kreuter deſter mehr nemmen / ein Lendenbad darauß von dem Feldbaw / ſchreibet: wann man Beyfuß vmb die allen ob⸗ mache/on im baden den Sack alſo warm vber dendeib legen. Gaͤrten pflantzet / fo ſollen keine Schlangen in dieſelbige Ge⸗ ndenbad Fin koͤſtlich Pflaſter zu allen ſchmertzen vnd Wehthum gene kommen / vnd dieſelbige fliehen. Er ſol auch andere giff⸗ it. D Her Matter mach alfo: Nimm roten Beyfuß itii. handvoll / 1 tige Thier vertreiben / vnnd den jenigen ſo Beyfuß bey men 1 darguß Doſten oder Wolgemuth iij. han dvoll / Hopffenblumen ij. tragen kein ſchaden zufuͤgen. | | j abel biß handvoll: Stoß ſolche ſtůck klein / ſeud die in halb Wein vnd Beyfuß am Halß getragen ſol vor aller Vergifftung \ Blumen Waſſer daß fie wol weych werden: thu darnach friſche But⸗ verhuͤten. | gs; er dazu ſo groß wie ein Ey / vnd ij loth geinsle/mad darauf Roten Beyfuß geſotten vnd alſo warm auff das Kraut sit ein Pflaſter / ſtreichs auff ein Tuch / legs alſo warm ober die gefellen/ vertreibedie Kranckheyr/ Tenefmur, das ſeind die. 4 eiber / ſo L hi : Ah" | F inn daß Mutter / ſchlag warme Tücher dariiber daß es nit bald kalt Geluͤſt / daß einer wehnet er woͤlle zu ſtuel gehen vnd kan nit. i darnach werde / vnd binds mit einem Schleyer oder bequemen Bi Beyfuß auch alfo geſotten vñ den dampff durch ein gemach | abel / biß den daß es nicht abfall / das ſol man taͤglich thun bi der Stul zu dem Afftern empfangen’ hilfft deßgleichen. Bon⸗ ſo chmertzen ſich gelegt vnd gar außbleibt. Zu dem auß gang deß Afftern / ſend Beyſuß in rotem Die hun: Beyfuß in heiſſer Laugen vber Nacht gebepzer oder ge, ckem rauhem Wein / vnd fig alfo warn dgrauff / vnd beraͤu⸗ ! (sin auß weychet / vnnd das Haupt Damit gezwagen / vertreiberdie che den Afftern zuvor mitij. theil Griechiſch Seh vund ei⸗ h Milwen im Haar. nem theil Weyrauch / thu das etlich mal / dur genieſeſt. Oder Got Bordasfchmerglich Haupt Wehthumb hilfft der Bey ⸗ Beyfuß mir Wullenkraut in Wein geforten/ warm darauf rau — fuß fehr worin Laugen geſotten vnnd das Haupt damit ge⸗geſeſſen vnd zuvor den Afftern wol mit der geſottenen Bru— ter! ja ‚ waͤſchen: Darnach die oͤberſten Gipffel vnnd die Bletter ge⸗ K hen gebehet. | 2 nommen ond geftoffen / vnnd mir Waſſer geforten gleich ci, Beyfuß geſotten vnd ſich darmit gedämpft / vnnd das Sa nem Pflaſter / vnd alfo warm ober das Haupt auff ein Tuch Krautalfo warm vber die drucken oder Schloß gefüjlas gr thut geftrichenaelegt. gen/vertreibtden falten Seych vnd die Harnwinde. — a Beyfußbletter in einem Mörfer mir Schweinenfchmalg Beyfuß Blaͤtter geſtoſſen mit Baumoͤle in einer Pfan⸗ A geſtoſſen / und wol durch einander temperirt / auff ein Tuch nen geroͤſcht / legt und miltert die Geſchwulſt vnd ſchmertzen dorbert⸗ geſtrichen vnnd wie cin Pflaſter vber gelegt verrreiber die der Neruen wunderbarlich. —* Kroͤpff. Beyfuß geſtoſſen on de ſafft auß getruckt on mir Baumoͤlẽ wemn ec Beyfuß mir Saltz wol geſtoſſen / heylet den Froſch vnder vermiſcht / vertreibt dz Zittern / die Glieder wol damit geſalbt. nneincn der Zungen / die Zung vnden wol damit gerieben. Beyſuß mit Chamillen Blumen vnnd Glieweych inn TIL | ; Bei dor % | Kb t I/ ME | art Mi; 1; N 34 ih nal. \ FR ö ‚ an} It, I / EM | } EL | x 11:4 | N 9 ine | | NN \ 4— — — — — = — — — > 36 DI. Jacobi Theodori Tabernemontant! A Mein aeforten/ vnd die erlahmeren Falten Öfiederonnd X, F dern woldamit gebeher vnd geriben/ftereferdiefelbigen vnnd bringt fie wider zu recht. Beyfuß mir Dillenfamen zu Puluer geſtoſſen / heylet die — vnnd offene verwundte Feygblattern / dareyn gezedelt. Beyfuß Blumen vnd Samen ſampt den oͤberſten Gipf⸗ lein vnd zarten Blaͤtlein im roten Wein geſotten / vnd vber den Leib warn gelegt / ſtillet den rote Bauchfluß / Dyſenteriã, vnd legt das Reiſſen vnd Krim̃en / die darvon erregt werden. Vor das Gliedwaſſer der Wunden ein gewiß Experi⸗ ment: Nimm Beyfuß / Chamillenblumen / Leinſamen / Ar⸗ meniſchen Bolus, jedes gleich viel. Seud dieſe ſtuͤck mit ejn⸗ ander in Eſſig / vnd legs alſo warm vber als es zu leiden iſt. Weiſſer Beyfuß heylet alle Schaͤden die von Zauberey B kommen / beyde euſſerlich vnd innerlich auff alleweg genuͤzt. G Man ſeudt den in flieſſendem Waſſer vnd ſchlegt jnen warm vber / vnd henckt dem Geſchaͤdigten das Kraut an Halß / vñ laͤſſet jiynen darüber trincken. Oder nimm weiſſen Beyfuß zwey theil / Guͤlden widerthot / der Blumen oder Zapffen von den Haſelhecken oder Stauden / jedes ein theil / ſieds in flieſſendem Waſſer / behe den Schaden warm damit / dar⸗ nach ſchlag die Kreuter warm daruͤber. Ein Wundtbalſam zu Wunden vnd alten Schaͤden ſehr heylfam vnd gut / mach alfo: Nimm ij. Handvoll Beyfuß⸗ kraut / die Bluͤmen von Harthew / Regenwuͤrm / jedes ein Handvol/geribenen Campffer j. quintlein. Thu alle gemel⸗ te fick in ein Glaß / geuß daruͤber ein Pfundt Baumole / vnd ſetzs ein Monat wol vermacht an die Sonn: Darnach thu ſie herauß / trucks wol auß vnd ſeihe es durch ein Tuch / C ;erlaß darinn Terpentin / Petroleum / jedes iiij. loth / der H Gummi Ammoniaci vnd Galbanı, jedes anderthalb loth / Spongruͤn reyn gepuͤluert / gebrannten Alaun / jedes ander⸗ thalb loth. Maſtix / Weyrauch alle gepuͤluert jedes ein halb loth. Den Ammoniacum vnd Galbanum muſt du inn ein wenig guten Wein zerlaſſen / darnach durch ein Tuͤchlein wol außtrucken / vnd mit allen obgemeldten ſtuͤcken vermi⸗ ſchen / ſo iſt der Balſam gerecht. Waͤnn einem Roſſz die Graten hinden geſchwollen ſeind / ſo nimm Beyſußkraut / ſtoß es wol mit altem Schweinen, ſchmaltz / laß darnach ſittiglich fieden vber einẽ linden Fewr⸗ kein / biß der Safft ſich verzehret / darnach ſeihe es durch / vñ ſalbe das Roſſz allen tag zweymal darmit. ON END A fernen A . s , —3 N fußwurtzel Bibenellenwursel/iedes gleich viel thue es dem Roſſz in da Woder inden Mund / vndlaßes das I ‚rüber eſſen vn chadet jm fein reyten/ ob du he Crlichefäneiben fol Barnim vnnd vermifchens den Roſſen mit den ‚Sutrer/ondTaffenseffen/dasfolbeiferfeygn,_— —7 — Die sberften Gipffel deß Beyfuß mit den Blumen vnd Samen im Herbſt in den Moſt gehenckt / vnd denſelben da⸗ ber verjehren laſſen / das erhelt den Wein bey ſeiner Farb vñ Kraffe/daß er nicht abfellt oder ſeyger wirt. Man muß aber ſo bald der Moſt verjehren hat den Beyfuß wider herauß rhun / daß er nicht darnach ſchmeckend werde / vnd ein faͤul⸗ tzenden geſchmack gewinne. Beyfuß Wurztzel zerſchnitten vnnd in zwo Maß guten Weins geſotten / darnach durchgeſigen vnd im Ablaß in ein Fuder Weins geſchuͤttet / zugeſchlagen vnd ligen laſſen / das nach laß ruhen vnnd ſich ſetzen / ſo wirt es lieblich / wolge⸗ ſchmack vnd luſtig zu trincken. | Sonft haben die Alten dent Beyfuß mehr zugeben / daf erdie Kraffe haben fol/alle Geſpenſt vnnd Zauberey zuver⸗ treiben / und daß denjenigen fo Beyfuß bey ſich tragen fein Zauberey oder auch der Teuffel felbft einigen ſchaden zufuͤ⸗ gen möge, rem daß er den Donner abwenden fol/ond der, gleichen viel andere Heydniſche Aberglauben. Chriften aber wiſſen das wol daß ein ander Arzeney ſeyn muß / die den Teuffel vnd fein Gefpenft vertreiben fol/dann er nach einem ſolchen ffröhenen Harnifch nicht viel fragt. Andere willen fo einer Beyfuß bey fich trag vnnd ober Feldt gehen wil / daß er ni cht müde werde / welchem ich gern Glaubẽ gib / ſo man ein kleine kurtze Reyß vor die hand nim̃t. Von dem auffgetruͤckneten Beyfußſafft. Artemiſiæ Succus exiccatus genannt, yon dem grünen oder duͤrren Beyfuß kan man ein auff⸗ getruͤckneten nüglichen Safft machen / aller dings wie oben von dem Wermuthſafft gelehrt worden iſt / den braucht man inerlich zu allen Gebreſtẽ / darzu der Beyfuß gebraucht wirdt. Euſſerlich dient er zu verſtopfkungen der Mutter vnd verſtandenen Monatblumen der Weiber / fo man Murters zaͤpflein darauß macht / vnd dieſelbigen gebraucht wie hiebe⸗ vor bey dem Beyfuß gelehrt iſt. Von dem gediſtillirten Beyfußwaſſer. Artemi- ſiæ Aqua, vnd ſeinem innerlichen Gebrauch. A* dem Beyfuß wirt auch ein nuͤzlich Waſſer gediſtil⸗ lirt / wie wir hie etliche fuͤrnemme Wirckung anzeigen woͤllen. Beyfußwaſſer vier oder fuͤnff auch biß in ſechs loth ge⸗ truncken / hilfft den Frauwen leichtlich gebaͤhren / vnd treibt auch fort die todt Geburt / vnd das Buͤrdlein. Beyfußwaſſer allen Morgen und Abend nüchtern zwo ſtunden vor dem Eifentitj. oder ws loth getruncken / fürdere die verftandene Monarblumen der Weiber. Beyfußwaſſer iii. loth getruncken end darinn jererieben zween Scrupel gepuͤluert Bibergeyl/ Diener widerdas auff⸗ ſtoſſen vnd erſticken der Mutter. Beyfußwaſſer allen Morgen iiij. oder v. loth getruncken vnnd das zehen tag lang beharret / vertreibt die Geelſucht. Deſtgleichen fuͤnff oder ſechs loth viertzig tag lang taͤglich nacheinander getruncken / dient wider die Waſſerſucht. Beyfußwaſſer gerruncfen auff ein mal iiij. oderv. loth / machrwolharnen vnd vertreibt die Harnwindt. Ein zeit⸗ lang alfo gebraucht/treiber vnd führer anß den Skin. Eufferticher Gebrauch deß Beyfußwaſſers. 3 Enfußrafter heylerdie Berfehrung vnnd Geſchwulſt an heymlichen Orten der Weiber / damit zum offters maldie gefchädigeen Ort gewaͤſchen. Das Haupt mit Beyfußwaſſer gewaͤſchen / vertreibt die Milwenim Haar:Es nimpt auch hinweg die harte Grindt⸗ cruſten / vnd heylet den boͤſen Grindt deß Haupts. Go man das gediſtillirt Waller nicht hat / fo ſol man dz Kraut in waſ⸗ ſer ſieden vnd gleicher geſtalt das Haupt damit waͤſchen. - Borden Hauptnagel Hewicraniã, Netz ein Schwam⸗ men einer zwerch Hand breyt inn warmen Beyfuß waſſer / vnd legs alſo warm auff das ſchmertzhafftig Ort / vnd ſo der Schwamm kalt wirt / ſo netz in widerumb darinn / vnd thu E behelt den Wein bey guter farb vnd ſeiner natuͤrlichen Krafft Kſdas offt / es hilfft wol vnd bald, vnd Staͤrck. Beyfuß vnd Fuͤnfffingerkraut jedes gleich vil / nach dem ein Faß klein oder groß iſt in den Wein gehenckt / wann er verjehren hat / verhuͤtet daß der Wein nicht abfall. Wann ein Bier ſawer werden wil / ſo bbeenn Beyfuß mit aller feiner gantzen Subftans zu Aſchen / Nimm darvon ei⸗ ne handvoll vnd fo viel Buͤchenholz Aſchen darzu / vermiſch wol durcheinander mit Bier / vnd ſchuͤts in ein Fuder Bier / ruͤhrs wol mit einem loͤcherten Stecken durch einander / dar⸗ Von dem Beyfuß Wein. M Herbſt pflegt man aucheinfehrnügliche Wein anf open Beyfuß sumachen/den bereyt man wie vom Wer; muthweinamı. Capitel gelchre worden iſt. Der ift inſon⸗ derheitem fürereffenliche Argeney den Weibsperfonen die nicht gnugfam gereynigt werden/ oder denen die Monarzeit gar verſtanden iſt. Deßgleichen auch den Kindtbetterin hen denen ſich die reynigung verffopffen wil. Dis auch mit den ſchmertzli⸗ = ze — m ur /wolg en / d ) uvet, In fein uf, dor, Menapır die dan Ch einem NND her NICH ger die temiſiæ Leit auf, NS wie nbraucht braucht utter vnd Mutter, wie hieb⸗ temi. ch. r gediſtil anzeigen ſs loth ge⸗ vnd treibt htern zwo fuͤrdert zertrieben das auf truncken ʒeelſucht. g täglich ucht. er v. loth / Ein zeit in, i ers. eſchwulſt im offter⸗ rtreibt die Grindt⸗ So man ut in waſ⸗ iſchen. Ichwam⸗ iß waſſer/ nd ſo der vnd thu Gein auß om Wer⸗ iſt infor fonendie Ronatjzeit tterin bei mit dem chmereli⸗ .d Das Erſte Buch / Don Kreutern 37 A ſchmertzlichen Huͤfft und Lendenweh beladen ſeyn / die ſollen F en den Beyfußwein laſſen befohlen ſeyn. Sonſt dient er wider alle Gebreſten / darzu der Beyfuß ſonſt gebraucht wirdt. Beyfußwein heiſſet Griechiſch Aprewieitns,gatiii] ch Artemiſites vnd Vinum Artemiſiatum. Ein Beyſußwein vor den Schmersender Mutter / von windigen Blaͤſten vnd Kaͤlte vervrſacht mach alſo: Nimm die Gipffel vnd Bletter von Beyfuß viij. loth. Anipfamen/ Chamillenblumen / jedes iiij. loth. Mach ſolche find eyn in ein ſechs oder ſiebenmaͤſſigs Faͤß lein mit Haͤſelein oder Han⸗ buͤchen Spaͤhnen eyn / fchlag es zu / vnnd fuͤlls mir gutem Moſt zu / laß derjehren vnd behalts zum taͤglichen gebrauch vber Jahr davon zu trincken. Den mag man ablaſſen vnnd verwahren daß er gut bleib / wie oben von dem Wermuth⸗ wein gelehret worden iſt. B Einanpderer welcher offtmals bewert erfundẽ: Nim auff⸗ getrůcknetẽ Beyfuß / viij. loth. Metterkraut / Chamillenblu⸗ mẽe / jedes iij. loch. Metterkrautwurgtzel / dritthalb loth. Berg⸗ muͤntz / Fenchel / jedes ij. loth. Borragenbiumen / Ochſen⸗ zungenblumen / Meliſſenblumen / Kamelenhew / India, niſch Spicanarden / Roßmarein / Salbeyen / Poleyen / Stabwurtz / jedes ein loth. Vogelsneſt Samen anderthalb loth. Geel Violen j. loth. Anißſamen / ii. loth. Muſchat⸗ nuͤß tij. quintlein. Muſchatenbluth / Zimmatrinden / Mut⸗ ter zimmat / Galgan / jedes ein halb loͤth. Alle ſolche ſtuͤck ſol man zerſchnitten / mit Hagenbuͤchen oder Haͤſelen Spaͤh⸗ nen inn ein x. oder xij. Maͤſſigs Faͤßlein eynſchlahen / vnd an, mie gutem Moft zufuͤllen / vnd daruͤber verjehren laſſen. Extract von dem Beyfuß. Artemiliz extractum. Af dent Beyfuß macht man auch ein koͤſtlichen Er, Atract / wie auß dem Wermuth / der ſol auch gleichfalls kuͤnſtlich auß gezogen vnd bereytet werden, Der dient zu al⸗ len Kranckheyten / darzu der Beyfuß an Ibm ſelber gut iſt / darvon nimpt man cin Scrupel mit Beyfußwaſſer oder mit Wein. Es wirt auch ſolcher Extract mit andern Ar⸗ tzeneyen / je nach gelegenheit der Kranckheyt heylſamlich vermiſcht / welches den erfahrnen Medicis ſol befohlen wer⸗ den. Conſeruen Zucker von Beyfuß. Artemi- fix conferua, D St macht auch ein edlen Conſeruen Zucker anf dem Beyfuß. Man nimprdgr obgemelten frifchen grünen Bluͤmlein vnd Knoͤpflein ein theil / zerſchneid folche flein on ſtoſts wol in einem ſteininen Moͤrſer / wann es faſt klein ge⸗ ſtoſſen / thut man zwey oder dren theil Zucker / nach dem man es kraͤfftig oder ſtarck haben wil / darzu / ſtoͤſts wol durchein⸗ ander biß es einer Latwergen gleich wirt / vnd ſo es nit feucht genug / ſol man ein wenig Beyfuß Waſſer mit vermiſchen: Darnach thut mans in ein Zuckerglaß / vnnd ſtellts ein zeitlang an die Sonn / vnd hebts folgends auff zu dem ge⸗ brauch, Bon dieſem Zucker braucht man deß Morgens nüchtern. loth / oder einer Caſtanien groß. Dieſer Zucker dient ſonderlich den erkalten vnfruchtbaren Weibern / vnd wirdt auch zu allen Kranckheyten gebraucht / wie oben von Beyfuß angezeigt worden iſt. E Beyfuß Syrup. Artemiſiæ Syrupus. Wß dem Beyſuß wirdt auch ein nuͤtzlicher Syrup ge⸗ ‚macht: Man nimpt deß außgetruckneten gelaͤuterten vnnd durchgeſigenen Beyfuß ſaffts iij.lb. guten Sein oder Canarienzucker ij. lb. Send das ſittiglich bey eynem linden Kolfeuwerlein zu der dick eines gemeinen Syrups: m fie, den verſchaͤumpt mans wol / und laͤuterts mit einem Eyer⸗ weiß / darnach ſeihet man es durch ein ſauber wuͤllin Tuch / vnd hebts auff zu dem taͤglichen gebrauch. Daven gibt man iij. oder iiij. loth / auff einmal eyn vor füch ſelbſt oder mit ſei⸗ nem gediſtillirten Waſſer / oder aber mit einem andern be⸗ quemen Waſſer / vor alle Kranckheyten der Mutter / wie von dem Beyfuß angezeigt worden ſeindt. Andere machen dieſen Syrup anders vnd mit mehr ſtuͤ⸗ cken / ſonderlich aber in den Apotecken / nach der Be⸗ ſchreibung Matthæi degradi. Denſelben finder man in al⸗ len wolgeruͤſten Apotecken bereytet / der wirt zum vnder⸗ cheidt deß obgemeldten Syrupus de Artemiſia com oſßtus g ytu genannt / vnd der obgeſchrieben wider zu vnderſcheidt dieſes / Sytupus de ſucco Artemiſis. Diſer Syrupift auch den Weibern zu gutem beſchrieben worden / vnd dient ſonderlich den kalten bleychen Weibern vnnd Jungfrauwen / dann er vertreibt kraͤfftiglich alle Kranckheyten der Beermutter vnd Geburtglieder / behal⸗ tet dieſelbige inn jhrer rechten ſtaͤtt / erwaͤrmet dieſelbige vnd G ſtillet deren ſchmertzen / vertreibet die windigen Blaͤſt / eroͤf⸗ ner die heymlichen Gaͤng / ſiercket das Geaͤder / fuͤrdert die gebuͤrliche Monatblumen der Weiber / vnnd treibet fort die todte Frucht vnnd Das Baͤlglein oder die Affterge⸗ burt. Darvon nimpt man ij biß in vier oder fünff loch vor ſich ſelbſt oder mir Beyfußwaſſer / oder aber mit einer Ziſer⸗ erbſen Bruͤhe. Außgezogener Beyfuß Syrup. Syrupus ex- tractionis Artemiſſæ On dem Beyfuß wirdt auch ein außgezogener Beyfuß *Syrup gemacht / aller ding wie oben von dem aufasis, genen Wermuth Syrup gelehrt worden iſt / der iſt zu allen Kranckheyten dienlich darzu der Beyfuß inerlich gebraucht wirt. Darvon braucht man auff einmalj. loth / vor ſich ſelbſt Hoder mit dem gediſtillirten Waſſer von beyfuß / oder aber mit einem andern bequemen ſafft / oder gediſtilltrten Waſſer. Beyfuß Saltz. Artemiſiæ Sal. On dem Beyfuß wirdt auch ein nuͤtzlich Saltz berey⸗ tet / gleich wie auß dem Wermuth / das wirt ſonderlich gelobt vor die Peſtilentz / dann etliche das darvor warhafftig befinden: Sobald einer mit diſer vergifften Seuch inficirt wirt / ſol man eines Goltguͤlden ſchwer mir einem Truͤnck⸗ lein Maluaſier oder ſonſt gutẽ wolriechenden fürnine Wein zertrieben warm trincken / darnach ſich in ein Beth niderle⸗ gen / vnd drey ſtunden oder ſo langs einer Kraͤfft halben er⸗ leiden kan / wol darauff ſchwitzen / darnach den ſchweiß ſau⸗ ber abtruͤcknen / vnd Hertzſterckende Artzeneyen daqrauff ge⸗ J brauchen. Sonſt dienet ſolch koͤſtlich Saltz zu dem Keichen vnnd andern viel Kranckheyten / wie oben von dem Kraut mel⸗ dung geſchehen / mit andern Artzneyen vermiſcht / welches wir den erfahren Medicis befehlen. Dieſes Saltz hat ein geſchmack wie Harn / aber es iſt ſchoͤn weiß vnd nicht ſo feyßt als etwann ein Vnſchlit / wie etliche Saͤltz. Das Beyfuß Saltz wie auch alle andere Saͤltz die auß Kreutern gemacht werden / ſol man in glaͤſinen Geſchirrlein wol verſtopfft vnd verbunden behalten / darmit keine Lufft darzu komme / dann ſie leichtlich vom Lufft zerſchmeltzen. Beyfußoͤle. Oleum de Artemiſia. DR dem Beyfuß wirdt auch ein nünlichs Dele bereytet / su vielen Weiber Gebreſten dienlich vnd heylſam: das K macht man wie daß Wermuthoͤle / on behelts zum gebrauch vber Jahr. Dieſes Oele wirt ſonderlich gebraucht vor die Wehtagen vnd krimmen der Beermutter / euſſerlich warm damit geſalbet: Hilfft auch wol die muͤden Glieder darmit geſalbet / dann es zeucht auß alle muͤdigkeit / vnnd legt den fchmergen derſelben. Esfürdertdie Geburt ſo die Hebam⸗ men den Halß der Mutter vnd die Scham der geberenden Frawen darmit ſchmieren. Es legt auch das reiſſen vñ krim⸗ men im Leib der jungen Kinder cin Lambwollen darinn ae, netzt / vnd warm vber die Naͤbelin vnd Baͤuchlein gebunden. — Gedi⸗ J ere — — —— — | | NE AR AMER S.E SON — —— —— — — 38 D. Jacobi Theodori Tabernxmoniani / Gediſtilliert Beyfußoͤle. Oleum Artemiſiæ _F Stillatitium. SEN gediftilliere Beyfußoͤle / wirdt aller dings durch die Deftillarion bereyt wie das Wermuthoͤle. Band fol auch diefes wig auch alle andere gediftilliree Dele nimmer al, lein / fonder allwegen mit einem Zufatz beyde innerlich vnnd euſſerlich gebraucht werden: Dann allein ohn ein Zuſatz hat es ein Etzende Krafft / alſo daß es ohn ſchaden nicht genügt werden fan: Dit einem Zuſatz aber iſt es ein heylſame Arge» ney: Zum innerlichen gebrauch wirt es mir Conſeruenzu⸗ cker / Syrupen / Latwergen / gediſtillirten Waſſern vnd der⸗ gleichen ſtuͤcken vermiſcht vnd gebraucht, Euſſerlich wirtes vermiſcht mir andern bequemen Oelen vnd Salben / je nach gelegenheit der Kranckheit / vnd wirt ſonderlich das gemein Beyfußoͤle damit kraͤfftiger vnd ſtaͤrcker / ſe man ein Scru⸗ pel inn ein gemein Pfundt von xvj. Vnzen dieſes gediſtillir⸗ ten Oels thut. Vnnd dient aber ſolches zu allen Gebreſten darzu der Beyfuß euſſerlich gebraucht wirt. Innerlich aber wirdt es gebraucht zu allen Kranckheiten / darzu das Ex⸗ traet vnd außgezogenen Wermuth Syrup genuͤtzet wirdt. Von dem Mettram oder Meterkraut. Innerlicher Gebrauch deß Mettrams. Metan oder Meterkraut iſt auch den Koͤchen bekannt worden / dann ſie im Fruͤlling wann es noch jung iſt / ſamlen / vnd es friſch vnd gruͤn zerſchnitten mit Eyern zer⸗ klopffen vnd vermiſchen: Machen darauß gute Pfannen⸗ kuchen / die ſchmecken ſehr wol vnd ſeind luſtig zueſſen Iſt € ine geſunde Speiß den Weibern ſo erkaltet vnd ſtaͤtig Mur, terwehe vnd Bauchkrimmen haben: Wiewol es den Maͤn⸗ nern auch nuͤtzlich vnd dienlich iſt denen das Daͤrmgegicht vnd krimmen gefehr iſt. Mettram in oder auſſer der Speiß auff was weiß oder weg genuͤtzet / dient wol den Weibern ſo die Mutter erkaltet / dann es vertreibt die Winde derſelben vnd erwaͤrmet ſie / rey⸗ nigt ſie auch von aller vnſauberkeit. Mettram klein gehackt vnnd mit einem Loͤffel voll Haber⸗ meels in einer Fleiſchbruͤhen wol geſotten / vnnd ein Suͤp⸗ lein darvon gemacht / vnd geſſen / vertreibt das krimmen der Daͤrm vnd der Mutter / erwaͤrmet den Magen / vnd fuͤhret auß den Schleim vnd viel boͤſer feuchtigkeit / iſt ein nuͤzliche Artzeney den Kindtbetterinnen die nicht genugſam gerey⸗ nigt werden / vnd vertreibet die Nachwehen / oder da ſie nit vorhanden verhuͤtet ſie dieſelben. Solche Suͤpplein dienen auch den Weibern vnd Jungfrawen / denen jhre Monat⸗ blumen verſtanden iſt. Dee Wurtzel von Mettram ſauber gewaͤſchen / vnnd ge⸗ ctruͤcnet / darnach zu Puluer geſtoſſen / vnd dep Puluers j. quintlein ſchwer eyngenommen mit einem truͤncklein war⸗ men Weins / treibt ſo gewaltig daß es auch die todte Geburt außfuͤhret. Dieſe Artzeney ſollen jhnen die Hebammen laſſen befohlen ſeyn / dann ſie in groſſen Kindsnoͤthen viel damit außrichten koͤnnen. —— Ein koͤſtlich Puluer / vor die verſtopflung und alle wehe⸗ tagen der Mutter von Kaͤlte verurſacht / welches auch nuͤtz⸗ Sich iſt den erkalten Weibern / die von kalten Fluͤſſen vnfrucht⸗ bar ſeind: Nimm Mettramblumen mit den Blettern / iij. loth / Angelica wurtz / weiß Bibenellenwurtz / jedes ij. loth / E Beyfußbluͤet vnd Samen / Meliſſenkraut / jedes anderthalb loth / Muſchatenbluͤet / iij. quintlein / weiß Steinbrechſa⸗ men / ein halb loth . Dieſe ſtuͤck vermiſch vnd ſtoß ſie zu einem reynen Pulner / vnd behalts in einem Buͤchslein zum ge⸗ brauch. Davon fol allen Morgen vnnd Abends ein halb quintlein ſchwer / auff einem gebaheren ſtuͤcklin Brots zum vor in einem fuͤrninen weiſſen Wein geweycht eſſen. Auffgedoͤrrt Metterkraut zu Puluer geſtoſſen vnnd eines Gold tguͤlden ſchwer mit einer Ziſererbſen Bruͤhen getrun⸗ cken / das reynigt die erkalten Febriſchen Weiber. Deßglei⸗ chen thut auch der außgetruckt Safft / iij. oder ij. loth ges truncken / der fuͤrdert auch vnd bringt wider zu recht die vor» ſtandene Monatfluß. Ein gewiß Experiment vor allen ſchmertzen der Beer⸗ mutter von Mettram: Nimm der Wurtzeln von Mettram ij · loth / Vogelsneſtſamen j. loth. Zerſtoß dieſe fick vnnd ſeude fie in einem Becherlein vol Weins halber eyn / dar⸗ nach ſeihe die durch / thu darzu iiij. loth guts vnverſcheumpts Honigs / laß widerumb gemaͤchlich ſieden biß es wirt in der dicke eines Syrups / vnd verſcheums wol im ſieden / ſeihe es wider durch / vnnd vermiſch darmit der Bruͤhen von einem jungen Huͤnlein / vnd gediſtillirt Aniß waſſer / jedes itij. loth / vnd gibs dem Krancken Weib Warm zutrincken / zehen tag nach einander. G Fin andere Artzeney die auch erfahren vnnd ſehr gut iſt: Kimm Mettramwurzzel ein halblorh / Muſchatennuͤß j. quintlein / Indianiſch Spicanarden / j. Scrupel. Zer⸗ ſchneidt diefe ſtuͤck klein / ſeude ſie in x. loth guts Weins den dritten theil eyn / ſeihe die Bruͤh durch ein Tuͤchlein vnd zer⸗ treib ein halb loth fein Zucker darinn / vnd gibs dem krancken Weib Morgens nuͤchtern vñ warm zutrineken / oder zu jeder zeit ſo offt der Schmertzen vnnd Mutterkrimmen ſich er⸗ zeigt. Mettramkraut dienet ſehr wol den erfalten Mannen vnd Meibsperſonen die zu den Ehelichen Wercken vngeſchickt ſeyn / auß waſſerley Vrſachen ſolches ſeinen Vrſprungk / die ſollen jhn ein Latwerg auß Mettram machen wie folgt: Nim̃ Wettramkraut vnd Blumen ſein ſauber vnnd wol auffge⸗ truͤcknet / ij. loth / Balgan / Muſchaten Nuͤß / Nägelein/ H auferlefene ſcharpffe Zimmatrinden / weiſſen vnzerſtoche— nen Ingber / jedes iij. quintlein / Langenpfeffer j. quintlein. Stoß alle diſe ſtůck zu einem reynẽ Puluer vñ ſchlags durch ein Sieblein / vermiſch darzu xviij. loth verſcheumpts Ho⸗ nigs das laß ſieden biß zur dicke eines Syrups / darunder vermiſch die obgemelte ſtuͤck / ſo wirt es ein Latwerg / die be⸗ halt in einem Porcellan buͤchslein oder Zuckerglaß. Dar⸗ von brauch ein Mann oder Weibsperſon allen Abend wann ſie zu Beth gehen woͤllen einer Caſtanien groß. Mettramkraut in Wein geſotten vnd Abends und Mor, gens jedesmal ein Becherlein voll warm getruncken / vnud ſolchen Tranck ein zeitlang beharret / vertreibet die veralten faulen Feber / derwegen and) diß Kraut von etlichen Seber, kraut genannt wirt. | | i Fuͤhret auß vnd vertreibt die Waſſerſucht. Diefe Artzeney hab ich vor vier vnd zwentzig Jahren geſehen von einer Hir⸗ tin zu Speyer gebrauchen / die Curirt ein Waſſerſuͤchtigen jungen Geſellen damit / vnnd brauchte fonffnichts weiters dann allein diefen Tranck. Der war am ganzen Leib fo zer⸗ fchwollen vñ voller Waͤſſers / daß man ſich darin beſehẽ moͤ⸗ gẽ:Da er aber sehen Tag von dem Tranck getruncken / brachẽ jhm ſeine Schenckel auff / daß das Waſſer herauß floß vnd ſich täglich fo verzehret / nicht allein aber auf den Schen— ckeln / fonder es wircket auch woldurch den Stulgang vnnd Harn / vnnd muſte aber der Krancfeden gemeldten Tranck beharren biß er geſund wurde. Hernachmals aber iſt vielen mit ſolcher geringen Artzeney in gleichẽ fall geholffen wordẽ. Vor die Faulen Feber mach von Mettram folgenden Tranck: Nimm Mettram / Tauſentguͤldenkraut / Mer muth / Breyten Wegerich / Seuenbaum / Weinrhaten / je K des j. Handvoll: Siede dieſe ſtuͤck in fuͤnff quarten guten fuͤrnen Wein den dritten theil eyn Darnach ſeihe es durch ein ſauber Tuch / vnd trinck davon Morgen vnd Abends ein Becherlein voll warm. Am guten Tag wann du das Fieber nicht haft / ſo trinck auch bißweilen ein Becher voll in eis nem Schweißbad / vnd ſchwitz wol darauff / du wirſt gute beſſerung darauff befinden. Mettram Kraut zu Puluer geſtoſſen vnnd etlich tag deß Morgens nuͤchtern eines Goltgůidẽ ſchwer mit einẽ Trunck warmen J 9 ‚M N fi — — von ec SS, loth/ iehen ig ſehrgutf. atennuͤß uüpel. Ir Wein⸗ den in vnd zu, mkrancken der AU jeder nen ſich ib annen vnd ongeſchickt prungk / die folgt: Nin vol auffge Nägeleiny nzerſtocht. quintlein. lags durch mpts Ho⸗ darunder rg / dic be⸗ a ß. Dat xnd wamn vnd Mor en / vnud ie veralten hen Sehen, fe Artzeney einer Hir⸗ füchtigen ts weiterb eib fo ih beſehẽ moͤ en / brachẽ flog vnd n Schen⸗ ang vnnd en Trance iſt vielen en wordẽ. folgenden ut / Wen haten/ je⸗ en guten es durch hends ein as Fieher poll in ei⸗ virſt gute h tag deß N Trunck warmen N NP ch Abcno Das Erſte Buch / Don Kreutern 39 3 warmen Weins vermiſcht vnd getruncken / hilfft deßgleichẽ: F Vnd dienet auch dieſe Argeneymwiderdie Waſſerſucht / für; dert auch den verſtandenen Harn. Sonſt dienet auch diſes Kraut auff alle manier gebraucht / wider den Schwindel / Melancholey vnd den Lendenſtein. Ein gute Artzeney vor das Zittern vnd Gicht der Kinder von den Wuͤrmen vervrſacht: Nimm Mettramkraut j. loth Benedieten / Rofenwurg/ Engian/ jedes ein halb loth / Mir⸗ rhen / j. qulntlein / ſtoß dieſe ſtuͤck zu einem Puluer / vnnd ſchlags durch ein Sieblein. Von dieſem Puluer gib dem Kind ein ſerupel mit Benedicten Roſen Waſſer eyn. Thue auch ein wenig deß Puluers in ein Schuͤſſelein / zertreibs mit dent gemelten Waſſer / vnd beſtreich dem Kindt die Lefft⸗ zen vnd Mundt etlich mal darmit. Mettramtraut su Puluer geſtoſſen vnd dem Rindtviech OR m ha il eyn chuͤttens dem Rindt⸗ viec) cyn erlich tag nacheinander. Euſſerlicher Gebrauch deß Mettrams oder Mertersfraut, | M Ettram in Eſſig geſotten vnnd vor die Naſen gehalten / kompt zu huͤlff dem Auffſtoſſen vnd Erſticken der Mut⸗ ter. Metttamſafft mit ein wenig Eſſig vermiſcht / vnnd in die Ohren geſchuͤttet / toͤdtet di Wuͤrm darin. Mettramſafft mit Theriack vermiſcht / vnnd in vngewaͤ⸗ ſchener Lambwoll wie cin Mutterzaͤpfflein zu ſich inn die Scham vnnd Mutter gethan / iſt sin gewiſſe Huͤlff vnd Ar⸗ bringen. Mettramkraut in Geyßmilch geſotten / vertreibt die ge; runnenen Milchknollen inn den Bruͤſten der Weiber / wie ein Pflaſter warm vber die Bruſt gelegt. Mettram in Eſſig geſotten vertreibt dz ſchmertzlich Huͤfft⸗ wehe / warm vbergelegt / Morgens vnd Abends erfriſcht / vñ ſolchs drey tag nacheinander beharret. Gleicher geſtalt Pfla⸗ ſtersweiß auffgelegt / dient es wider die Erhartungen deß Miltzes. Mettram geſtoſſen vnd mit Baumoͤle in einer Pfannen geroͤſcht / darnach Pflaſtersweiß vbergelegt / legt den ſchmer⸗ ‚gen der Neruen / vnd vertreibt deren Geſchwulſt wunderbar⸗ lich. Solche Artzeney legt auch den ſchmertzen der Fuͤß / gleich "falls gebraucht: So man and) die Wursel von Mettram D puͤluert vnnd mir Honig ein Latwerg darauß macht/ hilfft „I ſolches defter geſchwinder / einer Caſtanien groß darvon eyn⸗ genommen. Der Safft von dem Mettramkraut außgetruckt / vnnd mit Violenoͤlen vermiſcht / vertreibt vnd miltert die Febri⸗ ſche Hitz beyde an den alten Menſchen vnd auch der jungen Kinder / ſo man den Ruͤckgrad wol damit ſalbet. Mettramkraut geſtoſſen vnd mit bitter Mandeloͤlen inn riner Pfannen geroͤſcht / folgends alſo warm wie ein Pfla⸗ ſter vber den Magen gelegt / ſtillet vnd miltert den Schmer⸗ sen deſſelben. Bor die verſtandene Weiberzeit / mach dieſe Artzeney: Nim Metterkraut ein halb loth / Stabwurtz / Senenbaum/ jedes ein quintlein Ein Spas mit den Federn zu Puluer gebrannt: Stoß dieſe ſtuͤck alle vñ vermiſch darunder guten terzaͤpflein daran / die thue zu dem Weib inn die Mutter. Mettramkraut in Waſſer geſotten vnd ein Lendenbad da⸗ rauf gemacht / fuͤrdert auch die verſtandene Weiberzeit / ers weychet die haͤrtigkeit vnd Geſchwulſt der Mutter / legt auch allen ſchmertzen derſelben / vnd erwaͤrmet ſie. Mettram gruͤn vnd friſch geſtoſſen / vertreibt und loͤſchet das Wildtfeuwer warm vbergelegt. Gleicher geſtalt ars braucht / legtes das Bauchwehthumb / vnd loͤſchet all hitzige Geſchwulſt. | | Metterkraut auffeinem heiſſen Ziegelftein mie Wein bes ſprengt / vnd darauff gewaͤrmet / folgendsauff den under, ſten Bauch gelegt / legt allen ſchmerzen der Mutter. Oder thu das gemelt Kraut in ein Saͤcklein / ſeuds in Wein / vnd Ei hart auß / folgends legs warm vber / es hilfft derglei⸗ Jen. | Meterkraut mit Schweinenfchmalg wol geſtoſſen / darzu gethan ein wenig Eſſigs vnd warm gemacht / folgends wie ein Pflaſter alſo warm vbergelegt / legt den groſſen ſchmer⸗ tzen deß Hůfftwehethumbs in dreyen tagen. Der auß getruckte Safft von Meterkraut mir Honig ver⸗ miſcht / heylet die Verwundung deß Munds / offtermal da⸗ mit beſtrichen. Das Daͤrmgegicht und Nachwehen der Kindtbetterin⸗ nen zuvertreiben / nimb Meterkraut / Chamillenblumen / » G Balfammüng vnd Krottendill / jedes gleich viel: Zerſchneid diefe ſtuͤck klein vermifchs mit drey oder vier Eyern / vnnd bacfein Küchlein darvon mit Klieuoͤle / wie man fonft die Pfannkuchen zu backen pflegt/ond leg das fo warm vber den Nabel als es zuleiden iſt. Bor die Leußſucht / ein gut Bad von Meterkraut mach alſo: Nimb Mettram vis. Handtvoll / Adermenig/ Tau⸗ benkropff / Quendel / jedes vj. Handvoll / Zeitloſenkraut / Wermuthkraut / jedes iiij. Handtvoll / Braunwurtzkraut ij. Handvoll. Dieſe ſtuͤck ſoll man in genugſamem Waſſer ſie⸗ den vnd ein Bad darvon machen / darinn ſol der ſo die Leuß⸗ ſucht hat ein Zeitlang baden / vnnd je vber den vierdten Tag ein friſch Bad machen. Meterkraut geſtoſſen vnd auff ein ſchmertzhafften Zan gelegt / oder aber vber cin Ohr derfelbe Seiten da der ſchmer⸗ tzeney die verſtandene Monatblumen der Weiber wider zu⸗ A gen ift/fomacht es ein feuchtigkeit troͤpflingen herauf flieh ſen / welche deß Schmertzens ein vrſach iſt / vnnd ſtillet alſo den Zaͤn Schmertzen in kurtzer Zeit. Solches thut auch der Safft von Meterkraut / ſo man den warm in das Ohr geuſ⸗ ſet / auff der Seiten da der ſchmertzen iſt. ws Mererfraur grün vnd frifch geftoffen / vnnd alfo warn auff den Wirbel deß Haubts gelegt / vnd ein mal oder drey erfriſchet / hebt widerumb auff das abgefallen Zaͤpfflein. Meterkrautbletter mit Eſſig geſotten / vnd warm wie ein Pflaſter vbergeſchlagen / legt den ſchmertzen deß Poda⸗ grams oder Zipperleins. Auffgetruckneter Mettram Safft. Matrica- riæ Succus exiccatus. DIL dem Mettramkraut mache man auch ein auffge⸗ truckneten Safft / den magſtu auß dem grünen oder auffgetruckneten Krant machen / wie oben von dem Wers much anweiſung gefcheben ift. Der wirdt fonderlich zu Murterzäpfflein gebraucht / die verflandene Blumen der Weiber damit zufuͤrdern. Es mag auch diefer Safft nis. lich zů vielen andern Gebreſten gebraucht werden. Gediſtilliert Mettramwaſſer Matricariæ | AquasStillatitia, | On dem Mettram wirdt auch ein gut vnd nuͤtzlich waſ⸗ ſer / m Balneo Mariz gediſtillirt. Die beſte zeit aber ſei⸗ ner Diſtillirung iſt in Meyen vnd Brachmonat / mit Kraut Stengel vnd aller ſeiner Subſtantz gebrannt / darnach ein zeitlang an die Sonn zu rectificiren geſetzt. Vnd dienet ſolch fuͤrnemlich den Weibern / die es billich in Ehren haben fol, E Saffran ein halb quintl. mad folgends mir Honig Mut⸗ Ken. Innerlicher Gebrauch deß Mettramo Waſſers. Mctanwaſ er auff einmal iiij, oder v. loch getruncken / Aeroͤffnet die Mutter / fuͤrdert die Monatblumen der Weiber / vnd reinigt ſie wol / erwaͤrmt die erkalte Mutter vñ die Geburtglieder / vnnd kompt denen zu huͤlff / die mit lang⸗ wirigen faulen Magen Febern beladen ſindt / ein zeitlang getruncken, Es dient auch ſehr wol den Weibern / die inn DD ij Kindts. — — Se — — — — — — ZZ — — — — —— — —— — — — —h — — — — ————— — — ——— —— — nme wen CHE engen Bere nn nie — — - Dee C Grlichemachenein 40 D. Tacobi Theodor Tabernæmontant / A Kindsarbeyt ligen / dann folchesringertdie Geburt / zu dem F reyniget es auch die Kindtbetterin wol. Es treibt auß die Spuͤlwuͤrm / von alten vñ jungen Leuthen / deß gleichen auch von den Kindern / vnd gibt man den Kindern j. loth oder ij. auff einmal zutrincken / nach dem ſie alt oder jung ſeind. Vor das Magenwehthum der Männer vnnd Weiber / vnd vor die Beermutter: Nimm gediſtillirt Mettramwaſ⸗ fer vvj. vntz / Camelenhew / Indianiſch Spicanarden / jedes ein halb loth / vermiſche dieſe ſtuͤck wol durch einander in ein Kannten / ſtell dieſelbig wol verlutirt am Ranff in ein Pfañ oder Keſſzlein mit warmen waſſer / laß ein ſtund ſieden / dar⸗ nach thu es herauß / ſeyhe es durch ein ſauber Tuͤchlein / vnd gib dẽ Krancken alle Morgen nuͤchtern v. loth darvon warm ntrincken / vnd las jnen ein par ſtundt darauff faſten. So ein Weibeintodt Kindt bey jhr hette / fogibjhr viij. B loth Mererwaller/darinn ein halb loth Goldtſchmidt Bor⸗ res zertrieben iſt / zutrincken / es hilfft. Mertram Wein. Vinumex Matricaria. >) Be dem gedörsten oder auffgetruckneten Mertram/ macht man anch im Herbftein guten Wein / Saffer den Moſt darüber verjähren/ den braucht man zu den obgemeld» ten Weiberfranckheyten / darzu der Mertram innerlich ge⸗ braucht wirdt. Etliche / die die Bitterkeit lieben nemmen ij. theil Meterkraut / vnd ein theil Wermuth / vnd machen ein Meterwein darvon / den ſie vber Jar gebrauchen. Vnnd pflegt man aber auch dieſen Bein zubereyten wie den Wer⸗ muthwein / mags der Leſer im erſten Capitel bey dem Wer⸗ much ſuchen. Sie nemmen auffgetrucknet Meterkraut vj. loth / Vogel⸗ neſtſamen / Dillkrautſamen / Aniß ſamen / jedes iij.loth. Das Kraut ſchneiden fie klein die Samen zerbrechen fie cin we⸗ nig / vnd vermifchen dieſe ſtuͤck / thun ſie in cin leinen Saͤck⸗ fein / das legen fie zwiſchen Hagenbuͤchen Spaͤhn inn ein achtmaͤſſigs Faͤßlein / ſchlahens darnach zu / vnd fuͤllens mit gutem Moft / vnnd laſſens alſo verjähren : Bon dieſem Wein trincken ſie vber Jahr / der dient wider die Geſchwulſt fchmertzen der Mutter / vnnd vertreibet auch deren Win⸗ digkeit. "Ein ander zu gemelten Gebreften dienlich: Nimb Die, gerfraut Wurseln vj. loth. Die öberften Gipffel deß Mer, frame mirden Blumen vnd Dlertern iij. loth / Muſchaten Ruf fuͤnffthalb loth. Indianiſch Spicanarden fuͤnffthalb D quintlein · Schlag dieſe Stuͤck in ein ſieben oder achtmaͤſſigs Faßlein eyn / vnd fuͤlle das mir gutem Moſt zu / laß verjaͤh⸗ ren zu obgemeldtem gebrauch. - Ein ander vnd koͤſtlicher Meterkraut Wein / zu der vers frandenen Weiber Zeit: Nimb auffgetrucknets Meterkraut vi. loth / Ferberroͤth Wurtzeln v. loth / Doſten oder Wolge⸗ muͤth / weiſſen Andorn / jedes ij. loth / Poleyen / Bergmuͤntz / Reptenkraut / Seuenbaum / Cyperwurtz / Haſelwurtz / gim⸗ matrinden / jedes j. loth / Saffranj. quintlein. Die Kreuter ſol man klein zerſchneiden / die Wurtzeln groblecht zerſtoſſen / vnd alles vermifcht in ein zwoͤlffmaͤſſigs Faͤßlein / mit Han⸗ büchenoder Haͤſelen Spaͤhnen eynſchlahen / daß Faͤßlein darnach mit gutem Moſt zufuͤllen / vnd darüber verjähren laſſen. Den Wein trinckt man nach ſechs Wochen oder zweyen Monaten. Den Weibern ſo die Monat Blum gar £ verſtanden iſt / ſollen dieſen Wein ſtaͤtig trincken: Die jeni⸗ gen aber bey denen fig ſich erzeigt / vnd Doch nicht genugſam fieußt / die ſollen acht Tag zuvor anfangen / eher ſie zukom⸗ men pflegt / vnd ſonſt fein andern Wein trincken: Wan nun die Blumen genugſam fleußt ſollen ſie auffhoͤren. Extract von dem Meterkraut. Matrica- | rix extradtum, On dem Meterkraut macht man auch ein koͤſtlich Ex⸗ tract / wie von dem Wermuth vnd Beyfuß / das dient Meterkraut Wein auff folgende weiß: H zu allen vnd jeden jnnerlichen Kranckheyten / darzn das Me⸗ erkraut gebraucht wirdt. Davongibt man auff einmal ein Serupel / mit ſeinem gediſtillirten Waſſer / oder aber ſonſt mit einem andern bequemen Safft / Waſſer / oder aber mit open, Kan auch zu vielen innerlichen Kranckheyten nuͤtz⸗ lich mit andern Artzeneyen vermiſcht werden / welches wir den erfahrnen Aertzten befehlen / die darmit wiſſen vmbzu⸗ gehen. Meterkraut Syrup. Matricariæ Syrupus. Sy dem Safft des Meterkrauts / macht man auch ein nuͤnlichen Syrup / für mancherley Kranckheyten der Weiber: Man nimpt deß außgepreßten Meterkrautſaffts / das von feiner Heffen gereynigt on gelaͤutert iſt / ij. Pfundt / G thut darzu ij. Pfunde guten fein Zucker / vnnd laſſets allge⸗ maͤchlich bey einem linden Kolfeuwerlein ſieden / biß daß es ein bequeme dicke eines Syrups bekompt. Im ſieden laͤn⸗ tert man den mit einem Eyerweiß / vnnd verſchaͤumpt jhn wol / vnnd wann er geſotten vnd bereytet iſt / feiher man den durch ein Wuͤllin Tuch / vnd hebt den zum gebrauch auff. Dieſer Syruperöffner die verſtopffung der Mutter / für, dert die gebuͤrliche Monatblum / vnnd legt allen ſchmergen der Beermutter. Mag auch zu allen innerlichen Schwach⸗ heyten / wie hiebevor von dem Kraut geſagt iſt/ nuͤtzlich ge⸗ braucht werden. Darvon gibt man auff ein maliij.oder vier / auch biß im die fuͤnff loth vor ſich ſelbſt / oder mit feinem ges diftillierren Waſſer / oder aber mir einem andern bequemen Waſſer / deß Morgens nuͤchtern zutrincken. Außgezogener Meterkraut Syrup. Syrupus extra- &ionis Matricariæ. 5) Ban dem dsrren Meterkraut / macht man auch ein auß⸗ gezogenen guten Syrup / allerdings wie auß dem Wer⸗ much oder Beyfuß / der dient vor alle innerliche Kranckhey⸗ ten / darzu das Meterkraut gebraucht wirdt: Davon gibt man auffein malj, loth mir Meter / oder anderm bequemen Waſſer. Meterkraut Saltz. Matrica- riæ Sal. De Salz wirdt außgesogen vnnd bereytet wie das Wermuth oder Beyfuß Salz. Das wirt fonders derfich gelobr zu der Waſſerſucht / fünff oder ſechs gran bißie auff zehen graͤn mir ein wenig Weins getrunckẽ. Es dient auch vor das feichen end ſchwerlich aͤthmen / vnnd zu vielen andern Kranckheyten: Das kan auch mit groſſem Nutz mit andern Artzeneyen gebraucht werden / welches den erfahr⸗ nen Aertzten befohlen ſeyn ſoll. Meterkraut Oele. Matricariæ Oleum. Sꝛ⸗ Meterkraut Oele wirdt von den Blumen des Me⸗ terkrauts bereytet: Man nimpt der Blumen mit den Knoͤpffen / die vier und zwentzig ſtundt im Schatten getruck⸗ net haben / xij. loth / thut die in ein Violglaß / vnnd ſchüttet darüber wolzeitigs aͤltes Baumoͤls xxxvj. loth / vermacht das Glaß wol / vnnd ſtellts vierzig Tag an die Sonn / dar⸗ vn fehe man das Dele darvon / vnnd behelts zum ge⸗ rauch. K Meterkraut Oele dient vor allen ſchmertzen der Mutter / Euſſerlich deß Tags ſich zweymal damtt geſchmiert / legt den ſchmertzen deß Magens / vnnd iſt ein ſonderlich gut Ar⸗ tzeney vor das Krimmen vnnd Reiſſen im Leib / der jungen Kinder / ein Lambwoll oder aber ein Fils darinn genetzt / vnd den Kindern warm vber das Banchlein gelegt. Es ſollen auch die Hebammen jhnen bey den geberenden Weibern (aß fen befohlen feyn/ wie das Beyfuß Oelen / die Geburt damit zuerleichtern. | Meterkrautoͤle ij. theil mit einem loth Roſenoͤle vermiſcht / benimpt ——— —— — — ———— — * eh ee EEE — — — — — —— —— N ll Sal pri auf m mr kl mi un — — — = — — — “ -: — > 7 — — — — ers ze Zur Ei — A en a Beute de een — — - —— Das Erſte Buch / von Kreutern. 4 f Mi A benimpt allen fchmersender Glieder vnnd Gleych / dieſelbi⸗ F Reynfahrnfraueond EN Br lan . ‚a | "Aber hi bigen deß Tags zweymal wol damit gerieben. Fe a Ne er — — van I i- ra J Re ee ae Nö, gyrs geeiiieee Merramäle/ wirdt aufgesogen vnnd ber ne s — he * mit Wegerich nähen | /repterwiedas Wermuth oder Beyfußoͤle / vnd wirdt zu miſcht / warm trinckt / vnd beharret das ein Zeitlang, allen innerlichen vnd euſſerlichen Kranckheyten gentint/dars 5558 — ——— zu der Mettram gebraucht wirdt. Iumerlich brauche man (chalmpes Honigsein — gemacht / vnnd auff einmal iij. oder iiij. Troͤpfflein mit Wein / oder Mettram⸗ im herach möchten einer Safranieriätoß darocht * Fand waſſer / oder aber mir einem andern bequemen aller oder 6 ap, en | | N ee y > ſtunden vor dem Eifen eyngenommen / ſtaͤrcket wunderbar⸗ SEEN de Safe: Cufferlich wirdtesmirandern Delenvnnd SA gi die Contracren / Eriapmeren vnnd Schlagfüchtige n autſaftz/ vermiſcht gebraucht / dann es nimmermermehr allein vor Glieder. — Ming, | ſich ſelbſt ohn ein Zuſatz / von wegen ſeiner brennenden krafft Ronfahrnkraut gedoͤrt vnnd su Puluer geſtoſſen / vund ſtwalg. ſoll gebraucht werden / wie oben von beit gediſtilirten Bere deß Puluers ein halb loth oder iij. quintlein mie Wein ver, nd Beyfußoͤlen gelehrt iſt worden, AR ri ——— daß gmuchon ) G mifcht/ warm gerrunsfen/ reynigt die Mutter vnd Weibli⸗ i * Ki, Bon dem Rennfahrn. che Geburt Ölieder, 2) | veihn | Reynfahrn in Wein geforten / vnnd von diefem Wein ı man den Innerlicher Gebrauch dep Reyn⸗ säglich dep Morgens nüchtern ein Bechervoll davon warm j auf, fahrne. getruncken / briche vnnd führer auf den Nierenſtein / für, 1 utter / für, B Eynfahrnkraut erwaͤrmet vnd ſtaͤrcket die Mutter vnd dert der Weiber Zeit / vertreibt das Quotidiad vnd Quartan mersen Sehne Glieder/ zertheilet vnnd vertreibt die Wind deß Feber. Schwach Magens vnd deß Bauchs / reynigt die Nieren / vertreibt das Reynfahrnſafft von friſchem Kraut außgetruckt / vnd j. uͤtlich gu Bauchwehthumb vnd alle innerliche Schmertzen detz Leibs loth mir Wein vermiſcht / getruncken / legt den ſchmertzen “Oder vier / vnnd der Daͤrm / reynigt die Lenden vnnd Nieren / vnd treibt der Blaſen / vertreibt die Harnwind / vñ treibt auß de Stein. | | feinem ge auf Sandt / Grieß on den Lendenſtein / vnd dasfonderlich Ein koͤſtlichen Wundt Tranck / mach alſo Nimb Reyn⸗ bequemen bey von Maͤnnern / vnd macher ein reyn / ſauber Gebluͤth / fahrnWurzzel iij.loth / Adermenig j. Handtvoll / Sinnauw / wehret der Befleckung der Frantzoſen Kranckheyt / auff Heydniſch Wundrfrane/ Schluͤſſelblumen / Maſſzlieben⸗ allerley weg in Traͤncken / Puluern oder vor ſich ſelbſt ge Kraut vnnd Blumen / jedes ein halb Handtvoll / Maͤgdt⸗ j IS extra. braucht, Honig viij. loch / frifch Brunnenwaſſer j. Maß oder vier 1 C EsiftauchderRennfahrn mir andern mehr Kreuternin Waͤrtlen / gutẽ fuͤrnen werfen Wein ein halb maß oder zwo \ indie Kuͤchen kommen / dann die Koͤch vnnd Haußmuͤtter Quaͤrtlen / thue ſolche Stuͤck alle in en Kanten / oder in ein ain auß ſamlen das jung Reynfahrnkraut im Fruͤhling wann es Brenn Kolben / fer darauff ein blinden Helm / verlutier den em en noch Kung ift/onnd machen mit zerflopffren Eyarn darinn am Rafft wol / ſetz den in ein ſiedend Waſſer / vnd laß jhnen | tanckhey fie das Kraut klein zerſchnitten vermiſchen gute Eyerkuchen drey oder vier ſtunden alſo fieden: Darnach mach den — avon gibt darauß / die ſeind luſtig zueſſen / erwecken den Appetit zuu Heim auff / vnnd ſeyhe es durch ein Tuch su dem gebrauch, equemen Speiß / dienen wol deim erkalten Magen / vnd allen denen ſo Won diefem Tranck gib dem verwundten oder geſchaͤdigten h mit obgemeldten Schwachheiten beladen ſeindt. loannes Menſchen des Tags dreymal/dasift/ def Morgens nuͤch—⸗ h Bruyerinus Compegius verwirfft diſes Kraut / lib. 8.cap. tern / nach Mittag vmb zwey Bhren/ vnd deß Abends want 63.dere Cibaria, auf der Kuͤchen vnd ſpricht / daß er Reyn⸗ er wil zu Beth gehen / jedesmal auff die drey ons warnt zu fahrn mit Eyern hab ſehen in einer Pfannen backen vnd bu trincken: Dieſer Tranck heylet wunderbarlich nicht allein | reytet wie reyten / welches er gar nicht lobe / fondern von wegen feines die Wunden / ſonder auch alle alten vnreynen Schaͤden: Er rt fonden, vnlieblichen vnd bitteren Geſchmacks willen verwerffe / as reynigt auch darneben die Nieren vnd Harngaͤng / vnd rey⸗ gran bi er fonder zweiffel nicht gerhan würde haben / wann ex dieſe nigt das boͤß Gebluͤt. Fr \ Es dient Spei vom jungen Reynfahrn verſucht hette. * So einer wuͤſt vnſauber Waſſer / oder auß wuͤſten Lachen d zu vielen D Reynfahrn zu Puluer geſtoſſen / vnd eins Guͤlden ſchwer I oder Pfitzen getruncken hette / vnd beſorget daß jhm Bing Nuz mit meinem Truͤncklein Weins zertrieben / vnd warm getrun⸗ zieſer im Leib wuͤchſe / der trincke ij. loth Neynfahrnfafft mit a erfahr— cken / fuͤrdert den verſſandenen Harn / vnnd zermahlet den Wein / oder ſiede das Kraut mit Wein / vnd trinck von der Lendenſtein vnd fuͤhret den gewaltig auß / Inſonderheit aber geſottenen Bruͤhen. in den Maͤnnern. Es vertreibt auch alſo gebraucht die Rtynfahrn auffgetruͤcknet vnd zu Puluer geſtoſſen / mit | Harnwind / vnd rröpfflingen Harnen/ vnd treibet auß den Saltz vermifcht / vnnd den Roſſen mit Warmem Waſſer Schweiß. eyngeſchuͤttet / vertreibt das Bruſtgeſtreng: Man muß aber ades Me⸗ Reynfahrn Blumen vnnd Samen gepuͤluet / vnnd mit dem Roſſz das Kraut auch in die beyde Naßloͤcher ſtoſſen. n mit den Wein vnd Honig getruncken / toͤdtet die Wuͤrm vnd treibet Item dem Rindvieh zu lecken geben / vertreibt jhnen die n getruch ſie auß / legt auch darneben das Bauchwehethum vnnd Finſch / das iſt / das keichen vnd fchwerlich aͤthmen. Dep, id ſchuttet ſchmertzen im Leib. Den Kindern gibt man ſolche Artzeney gleichen in Waſſer geſotten vnnd dem Rindvieh warm eyn⸗ | vermacht mit Milch oder — En —— ne geſchuͤtt / thut deßgleichen, onn / dar⸗ cher / Hiſtorier vnd dergleichen Henckersbuben / verfalſchen ft au den hen auch mit dieſem Kraut / vnd were wol zu Euſſerlicher —— deß Reyn⸗ | | wuͤndſchen daß diefes der geringft Betrug mere/ ſintemal fie VERS = rMuttet / E dardurch keynen Schaden thun / dann der Reynfahrnſa⸗ K en ift euſſerlich ſonderlich gut den erkalten mut⸗ siert / legt men eben ſo gut iſt als der recht Wurmſamen / iſt aber nicht terſiechen Weibern damit gebadet / jhnen die natuͤrliche ch gut di fo theuwer and in hohem werdt / dann ein jedgrdenfelben vers Reynigung zufuͤrdern⸗ die Afftergeburt oder das Baͤl glen er ſungen gebens vnd vmb ſonſt haben kan. — vnnd die todte Frucht auß zutreiben “Ber freibtauch die Se nee vnd Reynfahrn allein vor fich ſelbſtin Wein gelegt / vnd re | chwulſt vnd Ensündungder Mutter und der Geburt C tie, * ſolen tig darvon getruncken / verzehret mit der zeit allgemaͤchlich der / zermahlet den Lendenſtein / treibt den auß vnd bringt wi⸗ * laß die Waflerfucht. Solches thut auch die gebrandt Eſch / dar⸗ der den verſtandenen Harn / ein Lendenbad darauß gemacht * ut von in ein Tuͤchlein gebunden / in Wein gehenckt / vnd ſtaͤig vnd darinn gebadet. Be | | unea darvon getruncken: Es muß aber dieſe Artzeney je vber den Friſchen Reynfahrn mit Rinds Gallen zerſtoſſen / vnd wiſcht / andern Tag erfriſchet werden. Pflaſtersweiß vber den Nabelonnd den gannen vnderſten | ermiſch D iij Bauch benimt a D. Sarobi Theodori Tabernæmontani / jungen vnd alten Menſchen / auch an den jungen Kindern, Die Weiber vnnd Jungfrawen die jhre Monat Blu⸗ men nicht recht haben / die ſollen nemen Reynfahrn ij. hand⸗ voll / Hartz Klee / vnd Beyfuß jedes j. Handtvoll / dieſe ſtuͤck vermiſcht in Buttern roͤſchten / vnnd wie ein Pflaſter vber ven Nabel vnd Bauch legen. Reynfahrn Wurzelfrifch zerſchnitten oder zerſtoſſen / vñ in Baumoͤle geſotten / biß ſich der Safft der Wurtzeln ver, zehret vnd durchgeſiegen / hilfft vnd bekompt wol den Erlah⸗ meten / Contracten vnd Schlagſuͤchtigen Gliedern / dieſel⸗ bigen deß Tags zum wenigſten zweymal damit geſalbet. Die ſo mir denFebern beladen ſeyn / ſollen die Wurtzel von Reynfahrn puͤluern / die mit Roſenoͤle vermiſchen / vnnd ehe das Feber kompt / den gantzen Ruͤckgrad wol damit ſalben / Bes hilfft wol / vnd werden ſie deß Febers bald ledig. Reynfahrn geſtoſſen vnd mit Baumoͤle in einer Pfans nen geroͤſcht / ſtillet vnnd legt die Schmertzen der Neruen / u die Geſchwulſt der Sup / Pflaſtersweiß warn vberge⸗ egt. Reynfahrn mit Schweinenſchmaltz vnnd ein wenig Eſ⸗ ſigs in einer Pfannen geroͤſcht / vnd wie ein Pflaſter vberge⸗ legt / vertreibt das ſchmertzlich Huͤfftwehethumb. Der Ranch von Reynfahrn macht die jungen Kinder luſtig ond froͤlich / behürer fie vor Kranckheyt / vnnd ſoll dar⸗ neben alle Fantaſeyen vnnd Geſpenſt vertreiben / derwegen man die Kindt vnnd Kindbetterinnen damit zuberaͤuchen pflegt. Reynfahrn iſt auch ein edel gut Wundtkraut / vnnd faſt dienlich nicht allein zu den Wunden / ſonder auch zu den al⸗ © ten Schaͤden / dann es dieſelben wunderbarlich heylet / Es zeitigt vnnd reynigt / vnnd ſcheidet das faul Fleiſch von dem guten / in Wen oder Waller geſotten / vnnd die Schaͤden damit gewaͤſchen / vnd ſonſt auch in Pflaſtern vnd Salben gebraucht. Wann ein Bier nach dem Faß ſchmeckt / ſoltu jhm alſo helffen: Nimb Reynfahrnkraut / Benedicten Wurpel/ Ans gelica vnd Wechholterbeern / jedes j. Handtvoll / zerſchneid die Wurztzeln klein / die Beern zerquetſcht ein wenig in einem Moͤrſer / vermiſchs durcheinander / vnnd thu ferrner darzu drey oder vier hartgeſottener Eyer in ſtuͤck zerſchnitten / thue alſo ſolche ſtuͤck in cin Saͤcklein / vnd hencks in wo Ohmen Biers / ſo kompt das Bier wider zu recht / vnnd gewinnt ein guten Geſchmack / daß es lieblich zutrincken wirdt. Reynfahren Waſſer. Tanaceti Aqua ſtlatitia. Je beſt zeit den Reynfahrn zu diſtilliren / iſtn Augſtmo⸗ Onmcdie Bletter vnd Blumen mit einander gehackt / vñ gediſtillirt in Balneo Mariz, vnd darnach sum wenigſten ein Monat oder fuͤnff Wochen zu rectificiren an die Sonn” geſetzt. Innerlicher Gebrauch deß Reynfahrn Waſſers. M Eynſahrn Waſſer auff die dreyſſig Tag / Morgens vñ XAbendo/ edesmal auff ij · oder iij. vnz getruncken / zer⸗ malet den Stein / vnd ſuͤhret den gewaltig auaüß. Reynfahrn Waſſer iſt ein nuͤtzliche Artzeney fuͤr die wuͤrm den Kindern eynzugeben / welchen man andere Artzeney / die gemeinlich bitter ſeyn / die Wuͤrm zur toͤdten / Nicht eynbrin⸗ sen kan davon gibt man jnen ij. oder iij. biß in vier loth / deß Morgens nuͤchtern zutrincken / nach dem die Kinder jung o⸗ der ale ſeindt / vnd beharret ſolches ein Tag oder vier. Einem alten ere achſenen Menſchen gibt man vj, oder vij. loth auff einmal / vier Tag lang / Morgens vnd Abends. Reynfahrn Waſſer gleicher geſtalt getruncken / vnd mit ein wenig Malnafier oder Wein vermiſcht / treibt fort den verſtandenen Harn. “ A Bauch gelegt / toͤdtet vnd führer auf die Wuͤrm / beyde inn F Neynfahrn Waffer v. oder vj. loth getruncken / fuͤrdert die Monatblumen der Werber/ treibt auß die tode Frucht vnnd Nachgeburt. Gleicher geſtalt getruncken / erwaͤrmet es die Mutter vnd Geburt Glieder der erkalten Weiber / vñ macht ſie fruchtbar. Ein faſt koͤſtlich waſſer von Reynfahrn vor die Wuͤrm im Leib / mach alfo: Nimb Reynfahrn Waſſer xxiiij. loth / Wermuthwaſſer / Weggraßwaſſer / jedes xij. loth. Tauſend⸗ guͤldenkraut waſſer / Buͤrtzelwaſſer / jedes viij. loth / Feigbo⸗ nen / Weinrauthen / Pferſingbaumbletter / jedes iün. lorh. Die Kreuter vnd Feigbonen ſoll man ſtoſſen / darnach in ein Violglaß thun / vnd die gemeldten Waſſer daruͤber ſchuͤtten das Glaß wol verlutiren / vnd vier tag in ein warmen Roſſz;⸗ miſt ſetzen zu digeriren: darnach ſoll mans diſtilliren in Bal- neo Mariz, vnd an die Sonn ſetzen zu rectificiren. Don dies G fen Waller gibe man einem erwachfenen Deenfchen dep - Morgens nuͤchtern v. loth zutrincken / vnd laffer inen fünf ſtunden darauff faſten. Einem mittelmaͤſſigen Menſchen ij, Toch, Einem jungen von zehen biß auff acht Jar / iij loth / vnd folgends ij. loth. Einem Kind aber j. loth. Euſſerlicher Gebrauch deß Reynfahrn Waſſers. De Reynfahrn Waffer har Euſſerlich fein befondern g&; brauch/dannallein zu den Wunden vnnd alten faulen Schaͤden / dann ſo man die zum tag zweymal damit waͤſchet fo fuͤrdert eg dieſelben zur Heylung / vnd reynigt ſie. Das Kraut in Waſſer geſotten / vnd die Wunden vnd Schäden mit der durchgeſigenen Bruͤhen warm gewaͤſchen / thut deß⸗ gleichen. Andere Wirckung deß Reynfahrn Waſſers fin⸗ H deſtu in vnſerm Diſtillirbuch. Reynfahrn Wein. Vinum ex Tanaceto. W Jewol der Wein vom Reynfahrn nicht im gebrauch ift/ So kan doch ein nuͤtzer vnd heylfamer Wein von dem auffgetruͤckneten Kraut vnnd Blumen im Herbſt 46 macht werden’ welcher den Waſſerſuͤchtigen / vnd denen / ſo mit dem Stein beladen / ein heylſamer Trunck iſt / vnd mag der zu allen Kranckheiten / wie oben von dem Reynfahrn ge⸗ meldt iſt / nuͤzlich gebraucht werden. Vnd ſol derfelbig wie der Wermuthwein bereytet / vnnd auch alſo vber Jar behal⸗ ten werden. Es ſollen auch die Weiber / die erkalt vnnd vn⸗ fruchtbar ſeyn / jhnen dieſen Wein laſſen befohlen ſeyn. 1Ein anderer guter Reynfahrn Wein: Nimb Reynfahrn Kraut vnd Blumen vj. Handvoll / Adermenig ij. Handt⸗ voll / Edelgamaͤnderlein / Roͤmiſchen Wermuch / jedes an⸗ derthalb Handvoll / Bergwermuth / Venushaar / Wild⸗ paſtenachen oder Vogelsneſtſamen / Bergpolinm / Frawen Balſam / Holderbluͤht / Poleyen / Weiſſen Andorn / jedes j. Handvoll / Schwalbenwurztz / Attichwurtz / je des iij. loch, Wegwartwurtzel / Pfaffenblatwurgel/ jedes iij. loth. Ale⸗ xandriniſchen Peterlen Samen / Brackendiſtelwuryel / Veyelwurtzel / Entzian / jedes zwey loth. Haſelwuryel / Kalmus Wurgel / jedes ein loth. Alle obgemeldte Kreis ter vnd Wurtzeln muͤſſen gedoͤrrt vnnd auffgetrucknet ſeyn. Die Kreuter ſoll man klein ſchneiden / die Wurtzeln grob⸗ lecht zerſtoſſen / mit den Kreutern wol vermiſchen / vnnd mit Hanbuͤchen oder Eſchern Spaͤhnen in ein xx. Maͤſſigs Faͤß⸗ k lein eynſchlahen / das Faͤßlein darnach mir gutem Moſt zit⸗ fuͤllen / vnd zum gebrauch vber Jar verjaͤren laſſen. Won di⸗ ſem Wein ſollen die Waſſerſuͤchtigen / vnd die mit dem gruͤ⸗ nen Siechtagen Cachexia behafftet ſeyn / ohn vnderlaß ſtaͤ⸗ tig trincken / vnd keinen andern Tranck darzwiſchen / Sie ſollen auch das Faͤßlein alle Tag zufuͤllen / vnd ſtaͤtig voll hal⸗ ten / vnd das ſo lang antreiben / biß ſie auff die dreifſig Mia zugefuͤllt haben / darbey ſoll mans dann laſſen bleiben / vnnd den Wein vngefuͤllt abtrincken / Dieſen Wein ſoll man ve ber Jar zuhalten wie von dem Wermuthwein gelehrt iſt. Extraect I um fee perden giem gie Krane — * ſonderl heten dontte u‘ gnom gefaſtet I I b aft / I man de dienet FW FR, (y Einen fi Menfehn % Far / DAN | Im ſondern gg, ilten faulen ME wäh | fie. Das d Schapn n / thut deß daſſersſi m gebrauch Wein por Hei dt d denen ſo / vndmag ynfahrng. ꝛerſelbig wie r Jar behal⸗ it vnud vn n ſeyn. Reynfahmn ij. Handtı h / jedes an zar / Bild im / Frawen dorn / jedes es iii. loth. . loth. Ih iſtelwurel/ aſelwurtze/ fd Kreu⸗ icknet ſeyh. el grob n / vnnd ie aͤſſigs Föß⸗ m Moſt a 1. Vond⸗ nit dem art n derlaß ſh⸗ chen / Er ug vol hah eig M hen / vnnd ſoll manv⸗ achrt if Ertract Daß Erſte Buch / von Kreutemnm. 44 Extract vom Reynfahrn. Tana- ceti extractum. M dem Kraut vnnd Blumen deß Reynfahrns kan man auch ein nuͤtzlichen extract machen 7 wie auf dem Wermuth / vnd mag derfelbig zu allen innerlichen Kranck⸗ heiten / darzu der Reynfahrn dienlich / heylſamlich gebraucht werden, Darvon gibt man auff einmal j. ſcrupel mit für, ninem Wein / oder mit Reynfahrn Waſſer /oder aber fonft mit einem andern bequemen Waſſer / je nach gelegenheir der Kranefheit/ zu deren man jnen brauchen wil/ ertrieben / deß Drorgens nüchtern zutrincken. Eonferuen Zucker von Reynfahrn Blumen, i B ON Conſeruen Zucfervon den Reynfahrn Blumen wirdt bereitet wie der Wermuth Zucker / Der dienet ſonderlich den Weibern vor die obgemeldten Mutterkranck⸗ heiten / treibet auß die Wuͤrm / vnnd bekompt den Lahmen / Contracten / Schlagſuͤchtigen Menfchen treffenlich wol / deß Morgens nüchtern einer Caſtanien groß darvon ein, genommen / vnnd zum wenigflen ein par ftunden darauff gefaſtet. Außgezogener Reynfahrn Syrup. Syrupus extractionis Tanaceti, FJewol der- Syrup vom Reynfahrn gar niche im brauch / fo fan man doc) an deß gemeinen Syrups ſtatt / cin herrlichen anfgesogenen Syrup von den auffge⸗ truckneten Blumen vnnd Kraut machen/ allerdings wie man den anßgesogenen Wermuth Syrup macher/ Der diener zu allen innerlichen Kranckheiten / darzın der Wer; - C much an jhm ſelbſt gebraucht wirdt. Davon gibt man auff einmal j. loth vor ſich ſelbſt / oder mit einem bequemen gedi⸗ ſtillierten Waſſer vermiſcht. Reynfahrn Saltz. Tanaceti Sal. SR dem Reynfahrn macht man auch cin gut Föftlich Saltz wie von dem Beyfuß vñ Meterkraut / dz braucht man vor die Waſſerſucht / vnnd andere mehr innerliche Kranekheiten / wie das Beyfuß Saltz / vnnd wirdt heylſam⸗ lich mit andern Arzneyen vermiſcht. Reynfahrn oͤle. Tanaceti Oleum. DB den Blumen deß Reynfahrns wirdt ein nuͤtlich Oele bereitet / wie man das Meteroͤlen zumachen pflegt: Das dienet euſſerlich vor allen Wehtagen der Mutter / deß D Bauchs vnnd anderer innerlichen Glieder / dieſelben euſſer⸗ lich damit geſalbet. Den Kindern die Wuͤrm haben / ſoll man dieſes Del warm in Nabel reiben / das toͤdtet die Wuͤrm vnd treibet ſie auß. Gediſtilliert Reynfahrn oͤle. Oleum Tanaceti ſtillatitium. Ga: gediſtilliert Rennfahrn öfe wirdt kuͤnſtlich durch die Deftillarion aufgezogen / wie das Beyfuß oͤle / wie wir folchesin vnſerm Diſtillierbuch zumache / gelehrt haben. Dieſes Oele wirdt zu allen innerlichen Kranckheiten ger braucht / wie der Beyfuß: davon gibt mam iij. oder itij. graͤn / mir gediſtilliertem Reynfahrn Waſſer / oder aber mit einem andern bequemen Waſſer / oder aber mit einem Truͤncklein Weins vermiſcht / je nach gelegenheit der Kranckheit / zu⸗ trincken. Euſſerlich braucht mans mit andern gemeinen Delen oder Salben vermiſcht. Das Achte Capittel. Von den Geſchlechten der Ehunis Blumen, 1. Sammar Blumen oder Hein Thunis Blumen, Flos Aphricanus minor flore fimplici, 11, Gefuͤllt Sammat oder klein gefülfe Thunis Blumen, Flos Aphricanus minor multiflorus, FFLIZZEN WEI — RE ER US AN N IE ST gu N TFIMN \ —— — 44 &. Jacobi Theodor Cabern⸗ montani / A I, Groß Thunis Blum einfach. Flos Aphricanus maior ſimplici flore. NTP ern 1 V. Groß Goldtgeel gefuͤllt Thunis Blumen. Flos Aphricanus maior Aureus multiflorus. un A) ESTATE Tr CERNIVH ER — —— SEEN REN END, SDR RER ERINNERTE EERN AIR RN ae Mt ESTER > EHER: R u 5 0 SM — YA: 2 NEL ET RR PR RR — S ==? 0 N NN N = N $ DR —— v he — U N NN SL —Z © N ' — SJeſe folgende frembden Blumen ſeind nicht EAN lang in Europa bekannt geweſen / vnnd ſeind al⸗ 95 38 Tererft zum zeiten deß Sieghafften Keyſers Ca- roli Quiuti, als er in Africam gezogen / vnnd die G = © ul, . F IV, Groß gefuͤllt Geel Thunis Blume. Flos Aphricanus maier multiflorus. — — —* Sr * * EIN ERNEST DEE Een ae MESSUNG ERERLTE — ROTEN NE 2 NZ &Ö) ı AL N X i 4 — N Vi N N SAN ; Y S —* — 3 ER h = Na 3 R j > „N By — Statt Thunis erobert vnnd eingenommen hat / mit andern mehr freinbden Gewaͤchſen auch zu vns in Teutſchland / vñ andere Laͤnder Europz gebracht worden / Vnnd finder man heutiges Tags in vnſern Gaͤrten fuͤnff Geſchlecht / die ſeind faſt mit Stengeln vnd Kraut einander gleich / allein daß ei⸗ nes groͤſſer vnd kleiner iſt als das ander / So bluͤhet auch er nes ſpaͤter dann dagander* | 1. Die Stengelandiefen Kraut ſeind rund / an der Far⸗ ben Braunrote wie deß Beyſuß / auff anderthalben Elen hoch / mit vielen Nebenaͤſtlein: Die Bletter vergleichen ſich dem wilden Baldrian oder dem Reynfahrn / auff beyden ſei⸗ ten zerkerfft / doch etwas tieffer dann deß Reynfahrns / daher Jauch etliche diß Kraut vor ein Geſchlecht deß Reynfahrns oder Beyfuß gehalten / doch nit ohn ein kleinen Irrthumb. Oben am end der Stengel vnnd Nebenzweiglein kommen von den zarten / runden / langen Haͤlmern herfuͤr die ſchoͤnen Blumen / auß langlechten Knoͤpffen oder Haͤußlein / welche rings herumb mit fuͤnff oder ſechs Riplein erhaben / die ſeind von Farben ganz ſchwartzrot / wie ein ſchoͤner Sammat / vnd das erſtlich / ſo fie aber etlich tag ſtehen bleiben / werden ſie Bleychgeel / ſonderlich auff der ſeiten gegen der Erden. Rach verwelckung vnnd abfallung der Roͤßlein oder Blu⸗ men / folgt der lange ſchwarz Samen (welcher ſich dem Samen der Mantwurg vergleicht) gantz getrungen in jetzt⸗ gemeldten Knöpfflein verfchloffen. Die Burnel ifffurn/ nicht tieff in der Erden / dranffelecht mir vielen Nebenzin⸗ cken. Diß Gewächs fanden Winter nicht erleiden / verdirbt K bald vonder Kaͤlt vñ den Reiffen: Muß alle Jahr von dem Samen wider auffgezogen vnd geztelet werden. Das Kraut reucht ſtarck vnnd vnlieblich / iſtam Geſchmack bitter / An den Blumen iſt nichts lieblichers dann die Farb / dann fie ha» ben gar feinen Geruch® H, Das ander Gefchlechr ift dem jetzgemeldten mit Kraut vnnd Stengeln durchauß gleich / die Blumen aber feyn ſchoͤn gefuͤllt vnd runde auffgetrungen / wie ein lieblichs Roͤßlein. Dieſe beyde Geſchlecht bringen jhre Blumen zeitlich im ende deß Meyens 11. Die Be at a ie een se ec — — Ggtten finder . (heile | had an ana #8 BT I andıde Nnach Kraft Medıcu 10th hiꝛ Ito dis mit einfehle )Orhon Vale Peraui dum, i Indicu: Tager cana, leniſt dab di Viy nf deug derow Da fan —1 enug turiof Das qu din Hi ‚Ren rel Seh MsL — —— — ——— Eu Ws u IN IN “ ’ — nit andern hland / vñ der man t/ die ſeind ein daß ei⸗ Net quch ei⸗ in der Far— ben Elen reichen ſich beyden ſti⸗ rns / dahtt eynfahrns trthumb. ir kommen die ſchoͤnen ein / welcht n / die ſeind Sammatl werden ſie yer Erden. oder Blu⸗ r ich dem gen in ſett zel iſt kurß Neben en / verdirht hr von den das Ktaut £ bittet / M ann ie" yafpgen MN men adt ein lieblichs Spinne 1. D% — — A Das Erſt Buch / Von Kreutern. 45 mit Stengel / Blettern vnd Wurtzeln durchauß gleich / ſeind aber groͤſſer / vnnd auch in den Blumen vnderſcheiden; Die Stengel werden faft dreyer Elen hoch. Das erſt vnder die, fen hat groffe einfache bleichgeele Blumen von acht oder neun Dlertern/am Rand herumbein wenig geferfft. Dean Pan auch diefes Gewaͤchs / daß ſchoͤne Goltgeele Blumen ringe, IV, Dieandern zwey Gefchlecht feind ſchoͤn rundt / mit - vielen doppeln Blumen gefuͤlit / das eine mit huͤbſchen bleich⸗ geelen/ vnd dag ander mir fchönen Holtgeelen Blumen’ ei⸗ nerfchönen gefüllten runden Roſen gleich / die ſtincken gleich vbel wie das Kraut.” Alle Geſchlecht dieſer ſchoͤnen Blumen halten ſich lang / vnnd ſonderlich die groſſen vnnd gefuͤllten / die etwann einer B Fauſt groß werden: die fahen an zu blühen im end dep Ju⸗ nij / auch bißweilen seitlicher / die werend biß in Herbſt bins ein. Wanııman fie aber abbricht/ond ſtellts in ein Waſſer / fan man ſie woldrey oder vier Monat friſch vnnd f chen mit ihrer Farb biß in Winter hinein behalten. Wann dieſe ſcho⸗ ne Blumen nicht ſo ein vbelſtinckenden Geruch herten / fo vbertraͤffen fie alle Blumen mir jhrer ſchoͤne. In Aphrica wachfen fie alenthalben vor fich feldft / aber bey ons muͤſſen fie järlich/ wie gemeldet von dem Samen aufferzogen wer, den. Es wachſen alle diefe Gewächß gern in feyſtem vnnd feuchtem Grundt/fo aber der Samen in einandern Grund geſaͤet wirdt / muß fein wol mit gieſſen gepflogen werden/ wo man den fortbringen wil. Man findet kaum vnder allen Garten Kreutern eins das gerner waͤchſt / als dieſe Gewaͤchs ſonderlich aber das klein / dann ſo man die Zinchen oder Ne⸗ C benäftfein abreiſt / vnd wider in den Grundt ſtecket / fahen fie bald an zu wachſen / vnnd werden eigene beſondere Stoͤck darauß / welches zum offtermal verſucht iſt worden. Von den Namen dieſer Kreuter. (OS haben viel gelehreer Männer diefe Kreuter vor wa⸗ ve Geſchlecht deß Beyfuß gehalten/ deromegen / wie fie auch dem Keynfahrn / welcher ein Geſchlecht deß Beyfuß iſt / nachſetzen woͤllen / wiewol ſie dem Reynfahrn weder an Krafft oder Wirckung zuvergleichen. Der Hochgelehrte Medicus, Andreas Lacuna, helt das groß Geſchlecht vor das Othonnam Dioſcoridis, dieweil aber Othonna in Ara- bia Troglodytica waͤchſt / auch die Beſchreibung Diofeori- dis mitder groſſen Thunis Blumen nicht durchauß vber⸗ ein ſchlegt / können wir ſolches Gewächs nit vor das wahr D Othonnam halten / nie weiter angezeigt werden wirdt. Valerius Cordas nennet dis Thunis Blum Tanacerum - Peruuianum , andere nennens Chrylanchemum Tuneta- vum. Bonden Kreutfern wirdt es genannt Caryophyllas Indicus, Flos Tunetanus, Flos Aphricanus, Flos Indicus, Tagetus Indica, vnd von Con rado Geſnero, Caltha Aphri- cana, welche Namen dieſem Gewaͤchs ſich wol ziemen / Al⸗ lein iſt deren Meynung gar zuverwerffen / die da vermeynen daß dieſes Gewaͤchs Geſchlechter deß Reynfahrns oder Beyfuß ſeyen / vnd ſie von wegen der ſchoͤnen Blumen vor vnſchaͤdliche Kreuter halten / fintamal die taͤglich erfahrung Zeugnus gibt / daß ſie ſchaͤdliche vnd gifftige Kreuter / vnnd derowegen in der Artzney zu meiden ſeind. Daß ich aber auch meine Meynung von dieſen Gewaͤch⸗ fen anzeig / ſo halt ich gänzlich darfuͤr / daß die groß Thunis E Blum ſeye das ware vnd recht Lycoperſium, welches Ga- lenuslıb.4.de ſimpl. medicam.fac. gedenckt / vnd der Cen- turio wider die ſchmertzlich Gliedſucht gebraucht hat / Gale- nus auch daſſelbige von wegen feines ſtarcken vnd vnliebli⸗ chen Geruchs nicht hat duͤrffen koſten / ſintemal er es vor ein gifftig Kraut gehalten hat. Vnd wiewol Galenus an dem⸗ felben ort die Form oder Geſtalt deß Lycoperſij nicht bes fchreiber / vnnd doch der vnlieblich ſtarck Geruch / der dem Schirling gleich iſt / genugſam Anzeigung gibt / daß es / wie das Lycoperſium, gifftig vnnd ſchaͤdlich im Leib zugebrau⸗ 6 I K II. Die andern drey Geſchlecht feind den jegemeldten F chenift/ ſo wil ichs auch auf folgenden Brfachen vor das Lycopeilium halten / Sintemal es dem ſelben an Krafft vnd Tugend gleich iſt / vnd gleiche Wirckung mit dem Lycoper- ſio hat. Lycoperſium heiſſet Griechiſch Auromstelor Ita⸗ lianiſch / Garofano Indiano, vnnd Fiore indiano Frant Stifichy Oeillez.,d’ inde ‚onnd Rofierd’ Inde, In Africa heift es Pedua, Behemifch Karaffilar Indycky / Flemiſch vnnd Niderlaͤn⸗ diſch Thunis Bloem. Engliſch / French Marigold / oder Africam Marigold.) Band auff Hochteutſch Sammar, Blum / SammatRoͤßlein / vnd werden aber die kleinen Ge⸗ ſchlecht alſo genannt / dieweil ſie dem Sammat gleich ſeind: Sonſt nennt mans and) Indianiſch Reglein / Indianiſch Blum / vnnd die groſſen Geſchlecht / gemeiniglich Thunis Blumen / wiewol man auch Die fleinen/zum vnderſcheid der groſſen / klein Thunis Blumen nennet.[1, Tanacerum A- friicanum minus flore ſimplici, CB. Tanacetum Petuuia- num, Cord. & Roſæ Indiauæ, alijs. Garyophylli Indici, Trago: Caryophyllus Indıcus winor, Matih. Caſt. Lugd. Tagetes Indica,Fach.Lugd Flos Indianus, (ey viola flam- mea ,Fuch, icon. Lon. Flos Indiæ alter minor, Cefal,Flos Indicus minor flore fimplici, Cam, Flos Africanus minor, Dod.gal. Flos Afticanus, Dodo. Calıha Africana minor Aorefimplici, Gef. OthonnaLacunz. 11. Tagacerum A- fricanum minus fore pleno, CB. FlosIndicus minor fl. pleno,Camer. Ill. Tanacetum Afıicanum maius fimplici Aore, CB. Caltha Afticana fruticoſa Aore hmplici, Gef. Flos Afticanus maior fimplici ore luteo, Lob, Flos Indi- cus maior ſimplici Hore', Camerario. IV, lanacerum A- fiicanum maius flore pleno, CB. Garyophyllus Indıcus maior, Matth. Lugd. Caltha Afticana fruticoſa Hore mul- tiplici, Gel. Flos Africanus maior , Dod. gal. & poft. O- thonna maior polyanthos, Lob. Flos feu Caryophyllus Indicus , Caft. Flos Indiz, Cæſal. Flos Indicus maior Ale pleno, Cameratio, ] Von der Krafft / Eygenſchafft vnd Wirckung der SammatRoͤßlein vnd Thunis Blumen. N Krauts vbelriechender vnnd ſtinckender geruch / der ſich faſt dem Schirling vergleicht / geben Anzeigung / daß es gifftige vnd ſchaͤdliche Kreuter ſeind / wie der Schir⸗ ling / ſeind auch gleicher Krafft / vnd ſollen von wegen jhrer groſſen Kaͤlt in Leib nicht gegeben werden: Euſſerlich aber hitzige Schmertzen der Glieder zu legen / mag man ſie wol brauchen / vnnd Pflaſtersweiß vberlegen. Dieſe Kreuter beſchweren das Haupt / vnnd letzen das Hirn mercklich / von wegen deß Gifftigen vnlieblichen Geruchs / dero, wegen ſie fo viel muͤglich zu meiden: Etlich wöllen / ſo man diefe Kreuter key fich trag / follen fie den Außfag machen/ vnnd folder Geruch (wie ich felbft erfahren) das Hers fehr ſchwaͤchen / derwegen zu rarhen ift /daß man in zeit regieren⸗ der Peftileng / den Geruch diefer Kreuter vermeide / fo viel immer müglich.| Adamus Lonicerus ſchreibt in ſeinem Bo- tanico,daß die Sammat Roͤßlein in jhrer Wirckung finde als der Beyfuß / vnd daß das Waſſer von gemeldten Kreu⸗ tern gediſtillirt / ein Nußſchal vol darvon eingenommen / den Weibern ſoll die erkalte Mutter erwaͤrmen / vnnd allen Vberſtuß vermeiden / welches ich nicht wol glauben koͤnnen / ſondern den innerlichen gebrauch allwegen widerrahten / wie auch noch. Vnnd hab ich auch deßwegen mit gemeldtem Herren Lonicero Geſpraͤch gehalten / welcher mir ſelbſt be⸗ kannt / daß er es nie verſucht / fondern von andern alſo hoͤren ſagen / ob dem nun alſo ſeye oder nicht / das koͤnne er nicht wiſſen. Dieweil dann nun dieſes Kraut / wie die gewiſſe Erfahrung Zeugnuß gibt / ein Gifft iſt / Sintemal die Schwein / fo ſie darvon eſſen / ſterben / auch die Maͤuß dar, mit getoͤdtet werden / So widerrath ich nochmahlen den in⸗ nerlichen Gebrauch aller dieſer Kreuter / wie auch andere Artzneyen / die darvon gemacht werden. Es ſchreibt der Hochgelehrt Medicus Rembertus Dodoazus Mechliui- enlis, daß F — — — — cn vnd das Geſicht verfinſtert: Man fagt auch dap auß dieſem 46 A enſis, daß er die Thunis Blumen einer Katzen mir friſchem Kaͤß vermiſcht / zueſſen geben habe / die gleich von ſtund an auffgelauffen / vnd ober ein kleine weil geſtorben ſeye. Wel⸗ ches alles gewiſſe Anzeigungen ſeind / daß dieſe Kreuter ein gifftige Eygenſchafft in ſich haben / vnd mit dem Lycoperſio Galen: vbereinſtimmen / darvor man es auch gewiß halten ſoll. Dieweil aber Andreas Lacuna die Thunis Blum vor das Othonnam Dioſcoridis helt / wollen wir hernach die⸗ ſelbig in dieſem Capitel auch beſchreiben vnnd beſehen / was — Othonna, mit dieſen jetztgemeldten Kraͤutern babe, Don dem Kraut Othonna, Bey dem Diofcoridi, ae lib.2.cap. 174. ſchreibt von Othonna auff B folgende weife/ond ſpricht: Etliche fagen/daß Orchon- nader Schellwurtz Safft ſeye / etliche de Krauts Glaucij, die andern ein Safft auß den Blumẽ deß gehörnten Mag⸗ fanens: Die andern aber wöllen / daß es ein vermifchter Safft ſey auß dem blauwen Gauchheyl / Bilſenkraut vnnd Magſamen Safft: Die andern / daß es ein Safft ſey eines Krauts in Arabia Troglodytica, wachſendt an der Seiten deß Lands Egypten / welches Othonna genannt wirdt. Es hat wenig Bletter / die ſich gern zerreiben laſſen / die verglei⸗ chen ſich der Rauckenblettern / ſeind wie ein Sieb durchloͤch⸗ ert / ais wann ſie von den Wuͤrmen durchſtochen werend: Es bringt ein Blum / die iſt Saffranfarb / mit breiten Blettern: dannerher etlich vermeynt haben / daß es ein Geſchlecht der AnemoneRoͤßlein ſeye. Darauß wirdt ein Safft aufge — zu den Augen Artzeneyen dienlich / wo reynigens von hten iſt / dann er beiſſet vnnd ſeget ab / alles was die Augen Kraut ein Feuchtigkeit flieſſe / welcher / ſo er gewaͤſchen wirdt / vnnd von den Steinlein gereinigt / macht man kleine Kuͤge⸗ lein darauß / die ſeindt zu allen vorgemeldten Gebreſten dien⸗ lich. Es ſeind auch etliche andere / die ſagen / daß Othonna ein Stein ſey in der Landſchafft Egypten Thebaide wach, ſend / nicht ſehr groß / an der Farb dem Kupffer gleich / am Geſchmack beiſſend / mit einer Hitz vnd Zuſammenziehung. Auf dieſer Beſchreibung Diofcoridis erſcheinet offen barlich / daß er nichts gewiß von Ochonna gehabt / vnnd nur was er darvon geſchrieben / von andern gehört hat. Wie auch blinius, da er deß Othontæ lie. 27.cap. 12, gedenckt / nichts gewiſſes davon ſchreibt: Aetius gedenckt feiner gar nicht. Paulus Aegineta was er darvon ſchreibet / hat er auß D dem bioſcoride genommen vnd nachgeſchrieben. Dieweil dann die alten obgenanten dehrer nichts gewiß von dem O- thonna geſchrieben / als das jhnen vnbekannt geweſen / vnd alles was fie darvon melden / daß ſie ſolches von andern/ die es auch nicht gewuͤſt / was es ſey / vernommen vnd gehoͤrt ha⸗ ben / vnd daß ſie ſolches recht gewiſt / erſcheint auß dem / daß ſie alle zweiffelhafftig darvon geredt / dann einer es davor ge⸗ halten / daß es fen der Schellwurtz Safft / Der ander / etlicher Kreuter vermiſchter Safft / Vnd etliche es vor einen Stein der in der Landſchafft Thebaide, an Egypten Grenutzen / ge⸗ halten / vnnd jhnen alſo ſelbſt zu wider ſeind⸗ So darff ſich derwegen niemandt verwundern / daß auff heutigen tag O- rhonna bey vns auch nicht bekannt iſt. Daß aber der och gelehrt Andreas Lacuna,Ochonnam vor vnſere groſſe Thit— nis Blum haltet / toͤnnen wir obgemeldter Vrſachen halben x feiner Meynung nicht beyfallen. Sintemal Dſcoride $ nnd Plininsauchnichtgewift/ was es vor ein Kraut oder: Gewaͤchs ſey / dann er ſchreibt auf hoͤren ſagen / daß Othon naein Kraut ſey / daß wenig Bletter hab / durchſtochen / als wannes die Wuͤrm durchbiſſen hetten / vnd ſollen die Blet⸗ dem Raucken oder Weiſſen Saͤnffblettern gleich ſeyn / vnnd vergleiche ſich die Blum an der Farb dem Saffran / vund hab diefelbig breyte Bletter. Was dann erftlich der Shunis Blumen Bletter anlangt / bar folche nicht wenig. fonder viel / ſeindt auch den Blettern deß weiſſen Senffs H a D. Jacobi Theodori Taberenahtonfani! F nicht gfeich/ fonder dem Reynfahrn oder Baldrian / zu dem feind fie nichtdurchftochen. Was dann die geele Blum ans lange die breite bletter haben ſoll fan daranf nichts gewiß geſchloſſen werden / daß darumb dieſes Gewaͤchs Ochonna der Alten ſeyn ſolt / Sintemal man der Kreuter viel mehr fin det / die Saffrangeele Blumen haben / vnd breite Bletter / ſeind aber darumb nicht Othonna. Dieweil dann nun auch dieſes Krane mit der zweiffelhafftigen Beſchreibung Dio- ſcoridis nicht vberein ſtimmet / iſt deſter weniger der Mey⸗ nung Andreæ Lacunæ beyzufallen. Ochonna heiſſet Grie— chiſch auch Oxvıe, Das Neundte Capittel. s Dondem Traubenkraut oder Tuͤr⸗ ckiſchem Beyfuß. Traubenkraut. Botrys. F SG Se NZ: NIE 4 a —— De 3, er Sa So seweil das Traubenkraut / beyde von den ſten vnnd newen Artzten / vor ein Beyſuß Ge⸗ chlecht gehalten wirdt / haben wir demſelben ES hie andy ein Platz einraumen woͤllen. Trau⸗ benirı hat ein weiß außgebreite Wurtzel / mit vielẽ Zaſeln oder Nebenwurtzeln behenckt / auß deren kompt im Fruͤling herfuͤr ein eintziger runder / rotlechter / gekruͤmpter vnnd Auher Stengel eines Kinds Fingers dick / vnnd iij. oder iiij. Spannen lang / mit vielen Nebenaͤſtlein / einem Staͤudlein gleich. Vnden an den aͤſtlein wachſen herfuͤr langlechte blet⸗ K ter die find gekerfft vnnd tieff eingeſchnitten /der Wegwar⸗ sen Bletter / oder viel mehr dem Eychenlaub aͤhnlich / die ſeind kleberechtig oder hargechtig. An den Stengeln vñ Ne⸗ ben zweiglein wachſen oben zwiſchen den Blettern viel kleiner geeler Bluͤmlein herfuͤr / der Trauben oder Weinreben bluͤth nicht vngleich / darauß wirdt viel kleiner Samen wie der Magſamen / doch kleiner / der hangt im Augſt on Herbftmo⸗ nat ſo dick in einander / wie die Trauben / iſt Geelfarb / wie auch das ganz Gewaͤchs / eines ſtarcken / vnd doch lieblichen anmuͤtigen Weingeruchs vñ bittern Geſchmacks. Wañ der Samen * — — — — — — — — — — ————— — ———— ——— — Be ni nei — — —— _ > m zz {1 \ N dem Öl, N gu | 01 ; onha Bern, Mm auch bung Dig. rder M X ine | £ pdeoendMm Beyſuß Go ir demſelhen öffen. Troll viele Jaſen ein Fruͤlng mpter vund did]. oe} 1 Staͤudlein nglechteblet er Wegran ähnlich [IK ageln vñ Ro⸗ rñ vielkleue inreben bi men wie det gi Herhfmo schiebt 4, der Samt Daß Erſie Buch / von Kreutern. 47 A Samen zeitig wirdt / ſo werden die Bletter gar fahl / vnd fat, len ab. Iſt ein Sommer Gewaͤchs / vnnd muß Jaͤrlich wi⸗ derumb vom Samen auffgezielet werden: Wiewol / wo es einmal hingepflantzt wirdt / waͤchſt es vor ſich felbſt wider von dem außgefallenen Samen. Es waͤchſt gern bey Waſ⸗ ſergraͤben / Regenbaͤchen vnd andern feuchten Orten. Bey vns in Teutſchlandt wirdt es in den Luſtgaͤrten gepflannzt / aber in Franckreich / Italien vnnd Boͤhmer Land / waͤchſt es vor ſich felbft.* Bon dem Namen diefes Krauts. RS ift dieſes Gewaͤchß bey dem Diofcoridilib. 3. cap. 117. Wie and) bey dem Plinio lib. 27. cap. s. Deßglei⸗ chen auch von Paulo Aegineta, auch wie zu vnſern zeiten vnder die Geſchlecht deß Beyfuß gezehlet worden / Dann B es gemeiniglich von den Kreutlern heutigs tags Attemiſia Turcica, vnd Tuͤrckiſcher Beyfuß genannt wirdt. Theo- dericus Dorſtenius in ſeinem Botanico, macht auß dem Botri der Alten / vnd Ambrofia ein ding / vnd das nicht ohn ein kleinen Irrthumb / dann es zwey vnderſchiedlicher Kreis ter ſeind / vnd von den Alten auch ein jedes beſonder beſchrie⸗ ben worden: Vnd wiewol Dioſcorides vnd Plinius lib. 27. cap. 4. ſchreiben daß das Kraut Ambroſia, auch von etlichen Botrys genannt wirdt/ folgt darumb nicht daran / daß Ambrofia Botrys feye, Noch ein groͤſſern Irrthumb begehet Dorftenius in dem / daß er die wilde Salbey vor Bo- trym vnnd Ambrofiam (ie erdiefe beyde Kreuter confun⸗ dire) haltet / welche dann mir deren genannten Kreutern gar fein Gleichnuß hary welches ein jeder leichtlich ab beyden Befchreibungen der Kreuter Botryos vnnd Ambrohiz, bey C dem Diofcoridi abnemmen kan / der fie gegen denfelben exa⸗ miniret. Botrysheiffet Öriechifch Bergus ‚dasift/ Vua her- ba, Lateiniſch Herba Botti, Quercula peregrina, oder Quercula Tureica, vnnd and) von dem Diöfcoride Auces- ei Kuraadixe,dasift/ Ambrolia Cappodocia ‚damit er dieſes Gewaͤchs von dem waren Ambrofia vnderfcheider. Italianiſch heiffer es Borri, und zu Verzel Morina, Frantoͤ⸗ fifchy Millegrains onnd Pyment, in Saffoyen aber La migraine, Hiſpaniſch / Bien Granada. Böhmifch / Hroznowa bylina. Engliſch / Oke of Hierufalem Flehmiſch vnd Niderlaͤndiſch Piment vnnd Druyuencruyt. Hochteutſch aber Trauben⸗ kraut / Schabenkraut / Krottenkraut / vnd Tuͤrckiſchen Bey⸗ ſuß. Etliche nennens von wegen der Geſtalt der Blettern / fo ss mit dem Eychenlaub hat / Welſch Eychenlaubẽ D Von der Krafft / Eygenſchafft vnd Wirckung deß Traubenkrauts. SEN Traubenkraut ift warın vnnd trucken im andern grad / es hat ein Kraft vnnd Eygenſchafft / zuerwaͤr⸗ men / zu truͤcknen / durchzutringen / zu ſaͤubern vnnd oͤffnen / vnnd wirdt heutigs tags mehr in der Artzney / dann bey den Alten gebraucht.” Innerlicher Gebrauch deß Traus benfrante. | —— vnd Materialiſten brauchen den Sa⸗ men dieſes Krauts vor das amomum, vnnd geſchicht ſolches zum theil auß Vnverſtand zum theil auch auß fal⸗ ſchem Berrng* Dioſcotides, Plinius vnd Paulus Aegineta, an den hie⸗ E bevor angezogenen Orten melden / daß das Traubenkraut mit Wein getruncken dienlich ſeye wider den kurtzen Athem / vnnd ſonderlich denen / die nicht Athmen koͤnnen / fie ſitzen dann oder ſtehen auffrecht. Welches ich offtermals war⸗ hafftig end gut befunden / ſo man das Kraut in Wein oder Bier feudet / vnnd mit Honig ſuͤß machet / vnnd von dieſem Tranck Morgens vnd Abends jedesmal ein gemeinen Tiſch⸗ becher voll warm trincket⸗ | Ein Mech ober dieſem Kraut verjähren laſſen / vñ davon getruncken / iſt ein heylſam Artzney zu gemeldten Gebreſten. FTraubenkraut mir Peterlen Wurtzeln / vnd weiſſer Dis bernellen in Wein vnd Waſſer geſotten / vnd davon Mor—⸗ gens vnd Abends ein guten Trunck warm gethan / oͤffnet die Verſtoffung der Lebern on Nieren / vertreibet die Geelſucht / vnd verhuͤtet die Waſſerſucht. Traubenkraut mit Wein geſotten / vnnd deß Tags drey mal / jedes mal ein Becher voll warm getruncken / Nemlich / deß Morgens nuͤchtern / vmb zwo Vhrn nach Mittag / vnd deß Nachts wann man wil ſchlaffen gehen / treibt den Harn gewaltig / vnd fuͤrdert die Monatblumen der Weiber / vnnd ſtillet den Schmertzen der Murter Euſſerlicher Gebrauch deß Trau⸗ benkrauts. SE Raubenfrau wirdt auch nuͤßlich gebrauchet / die erkal⸗ G te Mutter zuerwaͤrmen / deren Schmersen zu ſtillen / vnd die Monatblumen fluͤſſig zumachen / ſo man ein Lenden⸗ bad darvon macht. Solch Kraut in ein Leinen Saͤcklein eingemacht vnnd gerigen / darnach in halb Bein vnnd Waller geſotten /fols gends mit zweyen Brettlin hart außgepreſt / vnd alſo warm vbergelegt / vertreibt allen innerlichen Schmertzen deß Ma⸗ gens / Bauch vnd der Mutter. Die Bletter von Traubenkraut / ſampt den abgeſtreifften Bluͤmlein in einer Pfannen mir Banmoͤle geroͤſcht / vnnd euſſerlich wie ein Pflaſter vbergeſchlagen / iſt vor die jetztge⸗ meldten Wehethumb ein fuͤrtreffliche Artzney. Das Traubenkraut in die Truhen zwiſchen die Kleider gelegt / macht dieſelbigen nicht allein wolriechend / ſondern verhuͤtet ſie / daß ſi von den Schaben nicht beſchaͤdigt wer⸗ H den, Bndift ſolches ſehr gemein in den Niderlanden vnnd in Franckreich / da man das Kraut vberfluͤſſig gepflantzet / vnd vor ſich ſelbſt waͤchſt: Wie man das dann in den Staͤt⸗ ten / ſonderlich aber zu Pariß in allen Gaſſen zuverkauffen herumb tregt mit einem groſſen Geſchrey / ymen. Pymen, Pymen, Bey vns in Teutſchland fengt mans and) gleich, fals an zu den Kleidern zulegen / dieſelbige vor den Motten zuverhuͤten. So man den Samen dieſes Krauts mit Korn oder an⸗ dern Fruͤchten vermiſchet / vnnd in die Felder ſaͤet / ſoll die Frucht vor den Kornmilwen verhuͤtet werden, Deßgleichen mit andern Garten Fruͤchten geſaͤet / ſolles das Kraut vnnd Zugemuͤß / oder alle Huͤlſen Fruͤcht wie auch alles ander Gemuͤßkraut verhuͤten / daß es nicht von den Erdfloͤchen gefreſſen werde. Es halten es auch etliche vor gewiß / ſo man 1 das Korn vnnd andere Fruͤcht auff den Speichern mit die⸗ ſem Kraut bedeckt / ſoll es ſie verhuͤten vnnd wehren / daß die Wibeln nicht darein kommen. | Traubenkraut in Laugen geforten / vnd damit gezwagen / vertreibt die Milwen im Haar. Trauben auffgetruckneter Safft / vnd Extract. Bottyos Succus exiccatus, & Extractum. > Ka dem Traubenkraut fan man aud) ein auffgerruch, neten Saffeonnd Ertract machen / wie oben von dem Beyfuß meldung gethan / vnnd diefelbige gleichfals alfo ges brauchen / vnd mit andern Artzeneyen zu mancherley / vnnd ſonderlich obgemeldte Leibs Gebreſten / heylſamlich ver⸗ mif che, K Bon dem gedifillircen Zraubenfraue IBaffer. Botryos Aqua ſtillatitia. yet biß daher das Traubenkraut Waffer niche im Gebrauch geweſen / wirdt es doch von wegen feines lieblichen Geruchs / vnd kraͤfftiger Wirckung / von fleiſſigen Medicıs gediſtilliert: Die beſte zeit aber iſt in dem Augſtmo⸗ nat die Bletter ſampt den Gipffeln der Stengel vnd Neben⸗ zweiglein / mit den Bluͤmlein vnd Samen / in Balneo Ma- re mit ſanfftem Feuwer abgezogen. Solch — —— — — \ — Se = en — — —— Sr ee EEE — — — — — — ————— —— — — — — Q —— Te — — — —— 48 iS R — * 5 “ N 4 S. Jacobi Theodori KCabern⸗ montan / A. Solch Waſſer vertreibet den jungen Kindern das F Bruſt / der Kenden / der Mutter vnnd Geburts Glieder / ſich ſchwerlich aͤthmẽ/ eroͤffnet inen die Verſtopffung der Bruft / vnd vertreibet das Hersgefpärr/ ſo man jhnen jederweilen ein Loͤfflein voll darvon gibt zu trincken / vnnd auch mit dem Brey vermiſcht / vnnd iſt ſolches vielmal gewiß vnnd gut er⸗ fahren worden. Traubenkraut Waſſer iiij. oder v. biß in vj. loth getrun⸗ cken beyde deß Morgens vnd deß Abends / fuͤrdert die Mo, natblumen der Welber / reinigt die Kindtbetterin / legt allen innerlichen Schmertzen der Mutter vnd Geburtglieder / vnd legt ſonderlich die Nachwehen im Kindbett. Den jungen Kindern jederweilen ein Loͤfflein voll zutrin⸗ cken geben / vnd jhre Breylein darmit vermiſchet / ſtillet vnnd vertreibt jhnen das Reiſſen vnd Schmertzen im Leib. Traubenkraut Wein. Botrytes. HL Enden Alten ſeind die KreuterWein in embſigen ge⸗ RNbrauch gewefen / die auß mancherleyen Kreutern vor die Krancken bereiter worden / wundert mich deromwegen nicht wenig / daß fie diefes lieblichen vnnd nüslichen Krauts vergeſſen / vnnd nicht auch zu den Weinen gebraucht haben. Dann im Herbſt ein Wein von dieſem Kraut wievon Wermuth / Beyfuß vnnd andern Kreutern bergiter / dient vber die maß wol denen / die mit dem kurtzen Athem beladen ſeind / vnnd denen die nicht aͤthmen koͤnnen fie firen dann auffrecht oder ſtehen. Neben dem iſt er den Kindtbetterinnen ſehr nutz / dann fie wol darvon gereinigt werden / neben dem daͤß er die Nachwehen ſtillet / vnd Mutterſchmertzen verhuͤ⸗ tet. So dient er auch den Weibern vnd Jungfrauwen die nicht genugſam gereinigt werden. Der Wein iſt lieblich zu trincken / eines guten anmuͤtigen Geſchmacks / mit einer ge⸗ Nringen bitterkeit. So man aber dieſen Wein nicht haben kan / wie er im Herbſt von friſchem Moſt gemacht wirdt / mag man den von fürnen Wein durch ein Claretſa cf bereiten / wie oben von dem WermuthWein gelehrt worden iſt: Oder aber mag man ober dag Kraut trincken. In den Landen da man Bier zu trincken pflegt / auch die ſo deß Weins nicht gewohnet / die moͤgen ein Bier darvon bereiten / wie man das Wermuthsier vnd anderer Kreuter Bier zu machen pflegt / vnnd zu obgemeldten Gebrechen ge⸗ brauchen. | Conſeruen Zucker von Traubenkraut. Botryos Conferua. SF den Bluͤmlein vund Samen deß Traubenkrauts D macht man ein koͤſtlichen Conſeruen Zucker / vor die vorgemelten Kranckheiten / der wirdt ſonderlich ſehr ge⸗ geruͤhmpt vnnd gebraucht wider die ſchwachheiten deß Her Bens/ dann er ſtaͤrcket das Hertz wol. Mag derowegen wol pnder die Hersgucker oder Conſeruen gezehlet werd: Hnd wirds folcher bereit wie der WermuthZucker. Traubenkraut Saltz. Botryos Sal. Axe dem Traubenkraut fan man auch ein koͤſtlich AESaͤltz machen / das Kraut mit ſeiner gantzen Subſtantz gedoͤrrt / zu Eſchen gebrandt / darnach das Saltz / wie oben vom Beyfuß vnd Wermuth gelehrt worden / fein kuͤnſtlich außgezogen. Solch Saltz kan man nuͤtzlich vnd heylſamlich zu dem ſchweren Athem / vnd zu andern mehr Kranckheiten vor ſich ſelbſt mir Wein / oder aber mit andern Kreutern vers mifcht /gebrauchen. Traubenkraut Dele, Botryos Oleum, Y On dem Traubenkraut kan man aucheinfehr nuͤtzli⸗ ches Defe machen / die oͤberſten Gipfflen ſampt den Bluͤmlein mit den Blettern genommen / in ein Violglaß gerhan / Baumoͤle darüber geſchuͤtt an die Sonn gefent/ vnnd folgends damit gehandelt / wie von dem Beyfußoͤle ge⸗ nugſam gelehrt worden iſt. Soolches Oele dienet ſonderlich vor alle innerliche We⸗ hetagen deß Leibs / als deß Magens / deß Bauchs / der warm damit geſalbet / gleicher Geſtalt vor das keichen vnnd ſchwerlich aͤhmen. Die Jungen Kinder koͤnnen fein beſſere Artzney haben / in dem Hertzgeſpaͤrr / vnnd Berftopfing der Bruſt / dann diefes Oele /fo man zum wenigſten def Tags viermal / oder ſo offt man es ſchlaffen legen wil/das Bruͤſt⸗ lein wol und warm damit ſalbet· Vor das Reiſſen vnnd groſſen Schmertzen im Leib der jungen Kinder / ſoll man ein Lambwoll die vngewaͤſchen iſt / oder aber ein Filtz in dieſem Ole netzen / darnach widerumb ein wenig außtrucken / vnnd dem Kindt alſo warm vber den Nabel vnd Baͤuchlein binden / es hilfft ſehr wol. Gediſtilliert Traubenkraut Oele. Botryos Oleum Stillatitium. D), BE dem Traubenfraut fan man auch wie auf dem Wermuth / Beyfuß vnnd andern Kreutern / ein nuͤtzlich Oele durch die Deſtillation außziehen / vnd ſolches zu allen obgemeldten Kranckheiten / wie von dem Kraut geſagt iſt. Das nimpt man ein mit Wein oder ſeinem gediſtillierten Waſſer / auff einmal drey oder vier Troͤpfflein / ſonſt wirdts auch mit andern Artzeneyen vor vielerley Gebreſten ver⸗ mifcht gebraucht / Je nach gelegenheit der Kranckheit / wel; ches wir den erfahrnen Medicis befehlen thun. Man kan anch das gemein Traubenkraut Oele mir dieſem gediſtillier⸗ ten Oele ſtaͤrcken / wie oben von dem Beyfuß angezeigt worden. Das Zehende Capittel. Von Ambroſien oder klein Trau⸗ benkraut. *Ambroſien Kraut, Ambroſia ſatiua.* | | “ x ' ae Ambrofien oder Fleinen Traubenkrauts ha⸗ Zben wir zu vnſer zeit drey Sefchlechtr J.Das — —— — EEE 4 — TEE 20 — — — —— nn — — * — — — — — — — — — — — — — —— —— — — — — — ynd vn ll dien it dich find Cam geid den ng DM 1 — —— Das Erſt Buch / Don Kreutern. 49 4 liedet N h N at | — Das erſt vnd recht Ambroſienkraut der Alten / iſt ein FM. Das dritt Geſchlecht girdt von den Freulern ger of | ſtaudecht Kreutlein einer Elen lang / hat ein duͤnne holtzech⸗ nannt Ambrolia tenuifolia. Vnd Hochteutſch klein Am⸗ | KH —— 6 ! Mr oder ſechs auch weniger v hr klei⸗ 3 Aa an Wi Hl ri, ner Stenglenmit Holfälen gef ee mit viel Neben⸗ Von der Kr Rn Wurckung in aͤſtlein / vnden vmb die Stengel vnnd Aeſtlein hat es kleine — EN Ä — 1% — * nat Rautenblaͤtlein /diefeind oben an den Stengeln lenger vnd N? tiabroftemereggk BADEN CHILSN FACE N ni gröffer / auch tieffer zerſchnitten / den oͤberſten Beyfuß oder ziehen vnnd hinderſich zu treiben / deromegen ſie die N Aa Wermuthblaͤtlein gleich / zwiſchen den Blaͤtlein wachſen Wunden vnnd Geſchwer vor entzundung verhuͤten / ſo man f rmoberd herfuͤr viel runder / rauher / ſtachlechter Knoͤpfflein oder fie zerknitſcht vnd Pflaſtersweiß daruͤber legt. | Saͤcklein / die ſeind zuſammen gedrungen wie die Traͤublein / Eufferlichergebrauch deß Ambroſienkrauts. \ Ktyos Dig fommen nad) den kleinen zugefi chloſſenen wolriechenden SDdewelou keine gewiſſe erfahrung nicht haben deß in⸗ N Bluͤmlein / wann dig zu jrer Zeitigung kommen / finder man DIRT al che beg Kin hrnftenfiante WIE tote N dariũ ein runden ſchwartze Samen / welcher am Geſchmack 14 59 eh —— ec N ı DD nicht vnlieblich iſt. Das gang Gewaͤchß iſt weißlechtig / vnd — BAINSTIICHSIFIBEDEAIEN [9 vel vr N AN \ ; ; / h e 8 * + iu — bat em ———— / füllen vnnd gnnegen Beruch⸗ —— Ambroſienkraut in Wein geſotten vnnd mit der durchge⸗ h iu alen Trauben Bluͤth. Es wirdt bey vns in den Luſtgaͤrten gezielet / qachen Briühen den Halfsiwarın aerıraeft / henlerallerte t geſagtif in Langedoek aber wächft es vorfich felbfen den Felden® NS und Gerchin ae ARE RE NL Re ) bdiſtillerten I, Das ander Geſchlecht deß kleinen Traubenkrauts / — a vnnd hebt widerumt N) j , * re ——— Te yes & u * Sk a A a RAN an Ambrofienfrauf Diener wider die vbrigen Miueterflüß/ H heit Srenblem: Dertwotrtechenn festlich Certich 7befaleichen Dee Son RUNGEN Dar DEN BEINE DanD heit | Man anch der Geſchmack / können von dem obgemeldten nicht £auma Datoonim Die JAnelerempfanggen buch) ei Erechiet; | n gediſiin— vnderſcheiden werden/ vnd waͤchſt folcheswor ſich felbfein Die Brühe von dem gefortenen Kraut dient auch wider Die N ' den Feldern® Ei Bauchfluͤß vnd die Rote Ruhr in Cliſtiren gel raucht. ß angeſeig krauts ha⸗ II, Das dritt Ambroſienkraut hat kleinere Bletter dan dis andern / ſeind der Öertwurg gleich / doch lenger vnd brei⸗ ter: Die Stenglen ſeind duͤnn mir kleinen Nebenaͤſtlein / die hangen oben voller kleiner Koͤrnlein oder Bluͤmlein / ſeind auch getrungen / aber viel kleiner als an den zweyen jetzt⸗ C gemeldten / der Geruch vnnd Geſchmack iſt den anderen gleich. Die Wurgeliftweißond holtzechtig: wächft gern an den duͤrren vnnd fandechtigen Orten. [ Diefe meinserachs tens kompt mit dem wilden Stabwurz vberein /darvonin dem nachfolgenden Capitel gehandlet wirdr? Von den Namen der Ambroſienkreuter. S haben viel vermeint / die wildt Salbey ſey das recht Ambroſienkraut der Alten / wie auch etliche die Hirn⸗ wurtz darvor gehalten haben / aber wie ein groſſer Irrthumb das ſeye / kan auch ein gering verſtendiger leichtlich mercken / ſintemal dieſe beyde Kreuter fo ein gleichheit mir der de ſchreibung deß Ambroſienkrauts der Alten haben / als die Reſſel mit dem Maieran. Amatus Luſitanus jrret nicht we⸗ niger als die anderen / der den Reynfahrn vor das Ambro- p fiam Dioſcoridis helt / dann derſelbig hat an feinen Sten⸗ geln kein getrungenen Samen wie die Treublein / reucht nicht ſuͤß vnnd lieblich wie der Wein / oder Rebenbluͤth / ſon⸗ dern hat ein widerwilliſchen ſtarcken Geruch / wie die ande⸗ ren Wurmkrenter / vnnd bringet ſeine Blumen oben an den Siengeln wie die Kronnen / vnd iſt in ſumma nicht ein eini⸗ ge gleichheit an dem Reynfahrn / die mit der Beſchreibung Dioſcoridis vberein ſtimmet / derowegen auch dieſer Author darmit angelauffen iſt / wie er dann in ſeiner Cenſur derglei⸗ hen Irrth umb noch viel hat? 1, Das Ambroſienkraut heiſſet Griechiſch Alukeser= nd Börzus A ersmuie, ſSateiniſch / Awbroſia, Botrys Artemilſia, Artemiſia Botroides, vnnd bey dem Geinero herba vinoſa. [aAmbroſia ſatiua, CB Ambroſia quibuſdam dicta, Arte- mifiz fortè ſpecies, Gef. Ambroſia ſatiua hortenſis, Lob. E hortenſis procerior, Lugd. An broſia, Dodo. Cam. Cæſal. cui & Attemiſia & Plinıj: Attemiſia monoclonos, Lugd. Conyſta Hippocratis, Anguillaræ. Italianiſch / ambroſia. Franzoͤſiſch / Minones. Egyptiſch/ Merſeo. Böhmifch / Stozrnicko. Flemiſch vnnd Brabaͤndiſch / Hof Ambroſia / das iſt / Awbroſia ſatiua ſeu horrulana, vnd cleyn Truynen⸗ cruyt. Hochteutſch / Ambroſienkraut / klein Traubenkraut. U, Das ander Geſchlecht heiſſet bey den Kreutlern Aw- broſia campeitris. Brabaͤndiſch / Beide Ambrofie. Bnd Hochteutſch / Feldt Traubenkraut. Dioſcorides ſchreibt / daß die Inwohner dep Lands Cap⸗ padociæ Kraͤntz auß dem Ambroſienktaut machen. Das Elffte Capittel. H Von dem Gertenkraut oder Stabtwurtz vnd ſeinen Geſchlechten. 1. Stabwurtz Maͤnnlein. Abrotonum mas. UND S5 | A RN SE N —9— — IM EHRT A N Ni N 11% 4 Er Stabwurg oder Bertwurtz haben wir zu vn⸗ ferer zeit fuͤnff Sefchlecht / vnangeſehen dab Diotcont- des nur zweyer meldung iur ® J E . Das — — —— — a ae ’ — ee — — —— so u 1. Stabwurtz Weiblein. Abrotonum fœmina. 1. Das erſte Geſchlecht iſt das Maͤnnlein / das bringe Lange duͤnne Ruten oder Gerten / mit ſchoͤnen ſattgruͤnen / dunnen vnnd tieff zerſchnittenen Blaͤtlein gezieret der Cha⸗ millen oder Fenchelblaͤtlein gleich / doch etwas breiter. An den gemeldten langen Gertlein oder Zweiglin / wachſen von vn⸗ den an biß oben auß gegen dem Augſtmonat viel kleiner goldtgeeler Bluůͤmlein wie runde Knoͤpfflein / an kleinen be; fonderen Stilgen / den Wermuthbluͤmlein aͤhnlich / aber doch kleiner: die ſeind wie auch die Bletter eines ſehr ſtarcken guten Geruchs vnd bitteren Geſchmackes. Diß Gewaͤchs erſtarcket mit der zeit und seerden die Stengel gar Holtzech⸗ D tig wie auch die Wursel/ daß es mehr einem Stauden glei⸗ cher ſihet dann einem Kraut / wirdt faſt eines Mannes oder biß in die vierdthalben Elen lang. Der Stengel ſchlecht Jaͤhrlich gegen dem Fruͤhling wider auß / doch faſt lang» ſam / vnnd bringt wider neuwe Zweiglein / davon andere Gerten oder Ruten werden, Die fuͤrtreffliche erkuͤndiger der natuͤrlichen Ding vnd der Erdgewaͤchß / der Griechiſch Theophraſtus, vnnd der Lateiniſch Plinius, ſtimmen nicht mit einander in der pflantzung der Stabwurtz / dann einer wil / es wachſen ſolche Gewaͤchs am beſten von den abgeriſ⸗ ſenen Schoͤßlein / ſo iſt der ander darwider / vnd wil / daß ſol⸗ ches vom Samen auffgezielet vnnd gepflantzt werden ſoll. Diefen Streit aber nimpt hinweg die taͤgliche erfahrung/ daß fie viel leichter von den abgeriſſenen Zweiglein dann von dem Santen gesieler werden. Dann foman junge flöcklein darvon wil auffziehen / follman die jungen zarten Reißlein darvon abbrechen/ond im Frühling oder gegen Dem Herbſt / fie fegen wie dte jungen Roß maͤrein oderganander flöcklein: Aber man muß fieanfenglich bif daß fie erſtarcken / wol vor vnmaͤſſiger Kält vnd der Sonnen his verwahren’ fo gerah⸗ ten fie wol / vnd werden fchene Stick darauf / welche nach⸗ mals auch den Winter dulden moͤgen / ſo ſie recht gehalten werden / wiewol der obgemeldte Theophraltuslib. 6.cap-7. vnnd andere ſchreiben / daß ſie den Froſt nicht leiden moͤgen ja» ——2 I, Jacobi Theodori Tabern⸗ montani / E 2. Diefer jet gemeldten Stabwurtz iſt noch ein ander Geſchlecht / welches in vnſeren Luſtgaͤrten auch wie das vor⸗ gemeldt gemein iſt / iſt doch etwas kleiner / der gemeinen Stabwurz mir den holtzechtigen Stengeln / Gertlein vnnd Blettern durchauß gleich / allein daß die Bletter grauwer vnd Eſchenfarber ſeind / wie die Bletter amWellkraut / vnd das Gewaͤchs kleiner? | Diefe beyde Stabwurtz werden zur nuͤtzlichem gebrauch der Artzeney / fampt jhren Blümlem vnnd Knoͤpfflein mie den zarten Gertlin im Augſtmonat geſammlet vnnd auffge⸗ drucknet! | Il, Dasander Geſchlecht der Stabwurtz / welches von Diofcoride das Weiblein genannt wirdt / vnnd von ons Teutſchen Cypreßkraut oder Barren Cypreß / iſt wie die erſten jetzt gemeldten Geſchlecht vnſeren Luſtgaͤrten auch G gemein / vnnd menniglichen bekannt. Vnnd iſt aber dieſes Gewaͤchs mehr ein holßechtiges Steudlein dann ein Kraut einem kleinen trauſchelechtigen Baͤumlein aͤhnlich / ver⸗ gleicht ſich mit den Eſchenfarben / grauwen / krauſen / zer⸗ ſchnittenen vnnd klein zerkerfften Blaͤtlein / den jungen Heyden Blaͤtlein oder dem rechten Meerwermuth Dio- fcorıdıs hiebevor am erſten Capittel beſchrieben. Die Sten⸗ gel werden ſelten vber anderthalb Elen lang / ſechs oder ſie⸗ ben auch weniger vnnd mehr von einer holtzechtigen Wur⸗ gel herkommende / mit vielen Nebengerten oder Aeſtlein / am Gipffel eines jeden Stengleins oder Gertleins / kom⸗ men herfür die ſchoͤnen bleichgeele 7 runde / knopffechtige Blumen / in der graͤſſe vnnd geſtalt der Reynfahrn oder Meerwermuth Blumen / ein jede Blum auff einem Steng⸗ vie ein Kaͤßlein geſetzt / die ſeind eines lieblichen Ge⸗ che onnd bitteren Geſchmacks. Dieſes Gewaͤchs far 3 Amterfroſt in vnſeren Landen nicht leiden / muß dero⸗ egen vorm Winter anßgeſetzet vnnd in warmen Kellern erhalten werden. Deßsleichen fan er die groſſe hitz der Sonnen auch nicht wol erdulden / dann fo die Ihnen faſt ruͤhret / muß er verwelcken / ſintemal er nicht fo kraͤfftig daß er genugſame feuchtigkeit auß der Erden an ſich ziehen mag: vnd mag wol ſeyn / daß der obgemeldt Theophraſtus, dieſes Geſchlecht der Srabwurs gemeynt / da er an oben angezogenem Ort ſchreibet / daß die Stabwurtz den Win⸗ terfroſt nicht leiden mag: vnnd ſtimmet dieſes Gewaͤchs durchang zu mit Der befchreibung der Stabwurtz deß Weibleins / wie die Alten Diefelbig befchrieben haben. Wei⸗ ter deß pflantzens halben, vergieicht ſich auch dieſes Ge⸗ waͤchs durchauß mir der Stabwurtz / dann er gleichfalls I von feinen zarten Zweiglein auffgezielet wirdt / vnnd habe ich denſelben / wie auch die Stabwurtz / nie vom Samen ſehen auffgehen / wiewol mein treuwer Præceptor ſeliger Hieronymus Tragus, wie auch ich ſolches zum offtermal verſucht. In Languedock vnnd ſonderlich vmb Mompelier waͤchſt der Cypreß vor ſich ſelbſt in den Feldern. 111. Das dritt Geſchlecht der Stabwurz hat viel gleich⸗ nuß vnd gemeinſchafft mit der Stabwurtz Maͤnnlein / in der erſten Stell beſchrieben / ſpreytet ſich auff der Erden auß / waͤchſt gar nicht vberſich / legt ſich mit ſeinen braunroten runden Gertlein oder Ruͤtlein auff die Erden / die ſeind auff die anderthalbe Elen lang / mit wenigen reyn zerſpaltenen Blaͤtlein bekleidet Dbenan den Stenglein hartes viel klei⸗ ner knoͤpffechter Eſchenfarber Bluͤmlein wie am Beyfuß / eines zimlichen lieblichen Geruchs / am Geſchmack. K Waͤchſt gern an den ſandechtigen Buͤhlen / an den holen vnd Wegftraffen/deßgleichen an den Enden der Felder und Aecker / da die Sonn hinfommenfan. 1V. Das vierdte Geſchlecht der Stabwurzz hat eine har⸗ fe grauwe Wurzel mit viel Nebenwurtzelen / darauß wach⸗ ſen drey oder vier Stengel die werden nicht viel vber Elen hoch / die Bletter ſeind breiter dann der Stabwurtz / vnnd viel kleiner dann deß Beyfuß / die Blumen vnnd Samen vergleichen ſich dem kleinen Beyſuß / haben fein Geruch wie auch das Kraut. Dieſes Kraut waͤchſt nicht vor ſich ſelbſt in — —— —— — — — —— — — — — a Das Erſt Buch / Bon Kreutern. ey F edası ” | | Ai A II, Wild Stabwurtz. IV. Breit Srabwurg. | ‘ r | . “ J ! | tlein un Abrotononcampeftre, tAbrotonum latifolium. i —* AEG ' gehrau yfflein ii | Ind auf, 63 » i NY \ * — da N N d von vng N& \ H ji die mn) We j "N auch MM) LLN eat / / N RN ; j dig —D—— Mahn i N » i — Un / h N i PAVER N £ Hi) RR AV i N KURT \ INH IN — Nies = ; i nuth Dig Nu AS AIR h Sm, N NEBEN // | Die Ser, N N ya — 9— 5 or, INA 2 f Y y N VEREIN —— © NS NZ leins / kom— DA) 7 IN: N 1opic d . >= ya NR 8 up SZ 3 ae III haben op ZN em Strg, U 7 | lichen UM A 4 AN dsl ie Ze Mugen Tg A tert Rollen — oſſe hiß dt e en it J | V. Klein Stabwurg. V. Das fünffe Geſchlecht der Stabwurt hatein lange 3 krumme / vnnd holtzechtige Wursel / mit wenig Zafeln o⸗ der Nebenwurtzeln / darauß wachſen herfuͤr acht oder neun holtzechtige Stengel oder Gerten / ohngefaͤhrlich biß in die raͤfttig / daß | Abrotonum humile. ſich ziehen eophralku, anderthalben Elen lang / vnnd hat ein jeder Stengel drey o⸗ - At der vier Nebenaͤſtlein / welche mir vielen Fleinen tieff zer» z den Eu ſchnittenen Blaͤtlin bekleidet ſeind / die vergleichen ſich faſt s Geis der gemeinen Stabwurtz / wie auch ſeine gruͤngeele wolrie⸗ bwurtz deß ben. Ah dieſes Ge⸗ chende knopffechtige Bluͤmlein / die oben an den Stengeln vnd Nebenaͤſtlein im Augſtmonat heuffig ſich erzeigen. Es wird bey ons wie einunder frembd Gewaͤchs in den Gaͤrten gkichhile m N gesieler / vnnd das fürnemlichin den Niderlanden / da ichs vnnd hal - Ts I auch zum erſten bey dem Herren Tohannı Boyloro in feinem om Sam Nie herrlichen £uftganten gefehen habe, | ‚ptor ſeliget — —— m offtermal WEN Don den Namen der Stabwurtz N Mompelie | Geſchlecht. | | S har die gemein vnnd gebreuchlich Stabwurs ihren viel gleich alten vnd rechten Namen bey allen Aertzten biß auff die⸗ | mlein / in der fen Tag behalten. Sie wirdt von den Griechen A’Cesrover, | Erden auß / A'esrovor, AnlırYrouevov, weoRgjLTTUAaV, Kurayıi T06,XoAowrosdy, N braunroten Neveg gr vn@©, vnd Tävxus A’yrov genannt. Lateiniſch aber j ie feindauf Abrotonum , oder wie etliche ſubtilere Grammartici woͤllen | erſpaltenen Habrotonum, Cholopœon, Procampylon, Cynanchites, | | es vielklei⸗ vnd Auronum, von dem Sransöfifchen Wort-Aurone. Ara⸗ m Beyfuß / biſch bey dem Serapioni de ſimpl.c 3o6. Catſum Bey dem A- ack. uerrhoe, Halſcia. Bey Ebenbitar, Afuila. Bey Haliabbati, n den holt K Bereniaſeton vnd Quifumum ſihum. Sonſt wirdi dieſes Kraut Felder vnd hin vnd wider bey den Arabiſchen Aertzten in jren Buͤchern mir vielerley Damen hin vnd wider genant / wie folgt: Aluife, “al ‚ar eine hat Saguafars, Sanguafora, Sanamen, Sarion, Sckebinegi, vnnd rauf wa Ban he * Mae fori * 2. vnnd bey | | anderen Seifegurab, Sgufera, Alfelifil, Cutfar', Delegenfiter, Hals | — u ſelbſt in Hochteutſchlandt / ſo viel mir bewuſt iſt In Stan, Aa, Hanudab —— Kafum, Fe, a — — dern wechſt es auff den kleinen Bergen vmb Doenaprhin Kelilech. Naeſul, Nanaſar, Rusinas , Sachinabiam. Safara —* RS md Geruch vnnd wider: Wirdt ſonſt in Brabandt in den Gärten ge⸗ion. vnd Sauſthaurarim. * en vorſch eich, Bon den Italianern wirdts genannt abrotono oder Ab- Ts | ſelbſt i¶ | Ei rotane, | 52 D. Jacobi Theodori Tabernxmontani A rotano, Brotano, Herba Canſorata, vnnd von dent Landtvolck F im Hertzogthumb Ferrar aurodano. Hiſpaniſch / Abrotano, Terua Lombriguera. Fran zoͤſiſch / auron, Aurone, Auronne, Au- roeſne, Aueronne, vnnd Beides. lean. Engliſch / Sothern⸗ wood. Boͤhmiſch / Brotan. Polniſch / Bozedrzenufo, Vngeriſch / Obruta / Seproͤruta / das iſt / wie es Herr Ca- rolus Clufius verdolmetſcht / Scoparia ruta, vnnd Iſten Saya/dasift/lignum Dei. Flehmiſch vnnd Brabändifch/ Aueroone vnd Auerruyt. Hochteutfch / Stabwurg/ Gert wurtz / Garthagen / Affruſch / Ebrich / Garthan / Gertel / Gertelkraut / Gertelwurtz / Kuͤttelkraut / Ganſerkraut / Ganfferkraut / von wegen ſeines ſtarcken Geruchs der ſich dem Campffer oder Gampffer vergleichet / Abrauten / Gert⸗ wurtz vnnd Schoßwurtz / darumb daß es Pfeil / Spreiſſen vnnd Doͤrn / wie Hieronymus Brunſuicenſis ſchreibt / auß⸗ B zeucht/ ſo es Pflaſtersweiß vbergeſchlagen wirdt / vnd ſeind aber das die Namen der Stabwurz in gemein. . Das Maͤnnlin vonder Stabwurtz welches vnſer ge⸗ men Stabwurz iſt / wirdt von den Griechen Alesrovor apfev, von den Lateiniſchen Abrotonum maſculum, von Plinio Abroıonum montanum ‚von Dioſcoride Abroto- vum Cappadocicum, Abrotonum Galaticum, vnd Abro- tonum Afıaticum, darumb daß diefer Stabwurg viel wächffin Cappadocia, in Alia,vnd Galatia. [ Abroranum mas auguſtifolium maius, CB. Abroranum mas, Brun. Matth. Lac. Lob. Dod. Lugd. Cam. Cæſ. Abrotanum ni- grum feu mas, Cordo. ] Italianiſch heiſſet 68 zum under; ſcheidt deß Weibleing oder arten Cypreß / Abrotono ma- febio. Zu Teutſch / Stabwurtz oder Stabwurtz Männlein/ dardurch dann die beyde gemeine Stabwurg die in vnſeren C Luſtgaͤrten gemein/ verftanden werden /als die groß vnd die klein / welche beyde ein Geſchlecht feind / mögen allein der gröffe vnnd kleine halben mit folgenden Dramen vnderſchei⸗ ven werden / alsdaß mandas gröffer Abrotonum malcu- lum maius, vnd das fleiner Abrotonum mafculum minus, nenne / den jrrthumb zu verhüren / darinn dig jenigen ge⸗ rathen / diedas flein vordas Abroronum feminam gehals sen haben. H. Das recht Weiblein der Stabwurs / ift vnſer Gars gen Cypreß / welches erſtlich der beruͤhmbte Naturkuͤndiger Ioannes Ruellius an Tag gebracht vnd den Nachkomenen zu erkennen geben / die dann auch wie zuvor gemeldet mit der Beſchreibung der Alten fein vberein kommet / zu dem daß jhre kraͤfft vnd wirckung auch bezeugen / daß es Abroto- num foemina ſeye. Dieſes Gewaͤchs wirdt Griechiſch ge⸗ D nannt von dem Dioſcoride ACesrovov SuAv, Alesrovov Zius- Auorıxov , OnνοUVXαρνον d OnAusauvov. Italianiſch / Abrotono fæmina, Herba Canforata , Santolına, Cupreßina vnnd Cyprefo. $Sateinifch/Abroronum fœmina vnd Abroronum Siculum oderSicilianum, Thelyphrorium vnd Thelichamnum von Diofcoride , von Plinioaber Abrotonam campelftre ‚viel; leicht darumb daß diefes Gewaͤchs in der Prouintz vnd Lan⸗ guedock / vnnd anderen warmen Laͤndern vor ſich ſelbſt in freyen Feldern waͤchſt. Valerius Cordus nennts Santopicũ minus, Won den Kreutlern wirdt es genannt Cypariflus hortulana, Cupreſſus hortulana, A brotonum minus vnnd Santolina. [ Abrotanum fœmina Diofcoridis, C.B. Abro- tanum fœmina, Brun.Matth.Lob.Caft.Lugd.Cam. Cha- mecypariflus, Trago (cui&nobilisChamzpytis) Tuch. Dod.gal.Lon. Cordo (cui & Cupreflusherba) Gel.cai & E Centonia:Santolina,Ang.Santolina altera, Dodo, Santo- lina, Cæſ. Santonicum minus, Cordo in ſua hiftoria. ] Sransfifch heiſſet es perit Cypres, Garderobbe, Cypres de lar- din,ond du Cypreß. Spanifdy/Xerua Lombriquera Boͤhmiſ: ch / Cypreſſen. Polniſch / Cyprijs. Engliſch / Cypreß. Flemiſch und Brabaͤndiſch / Cypres vnd Leeghe Cypreß. Engliſch / Female Sothernwood.] Hochteutſch/ Cypreß / Cypreß⸗ kraut / Garten Cypreß vnnd Stabwurtz Weiblein. Etliche Kreutler nennens auch zum vnderſcheidt der Stabwurtz / Cypreſſen Stabwurtz / das iſt / Abrotonum Cupreſſinum oder Cypatylliaum, 1, Das dritt Geſchlecht wirdt von den Kreutlern feldt Stabwurtz / wildt Stabwurtz vnnd Beſemtraut genannt / von wegen ſeiner vielen Reiß lein vnd Gertlein / darauß man dann Beſem macht. [ Englifch/ Wilde Sothernwood. |fas teinifch/Abroronum campeftre. Erfiche nennen auch diefes Gewaͤchß Heıbam Camphoratam. [Abrotanum campe- ftre tenusfolium,CB.Abrorapum campeltre,Trago: Am- broſia alteta, Matth. Lugd. Cam. Ambroſia, Lac. Lon. Caſt. tenuifolia, Lob. Artemiũa leptophyllos, Gef. tertia Dioſ- cotidis leptophyllos, Ad.Lob. Lugd. tenuifolia, Dod. Thal.tenuifolia fecunda,Clufiohift.Hifpanica. ] IV, Das vierdt Gefchlecht der Stabwurtz mit den breis ten Beyfuß Blettern / wirdt von den Kreutlern Abroto- num fataum, Abrotonum latifolium vnnd Abrotonum inodorum genannt, [Abrotanum latifolium,CB. Abrora- G numinodorum & infipidum Lob.Dodo. inodorum Lug- dunenf.] Hochrentfch/breit Stabwurtz. Die Brabänder und Flehming nennens Aueronne ſonder Reucke. Englifch Vnſauorie Sothernwood.) v. Das fuͤnfft Geſchlecht wirdt von den Kreutlern Ab- rotonumhumile , vnnd Abtotonum odotatum genannt. [Abrotanum mas anguſtifolium minus, CB.Abtotani ter- tium genus, Dod.gal. Abrotanum odoratum humile, Lob. Dodo.Lugdunenti.] Die Niderlaͤnder nenmes es Cleyne Leeghe Aneroone / die Hochtentfchen klein Stabwurtz vnnd Weiſch Stabwurtz. ¶Engliſch / Dwarte Sothernwood.) Von Krafft / Wirckung / vnd Eygenſchafft der Stabwurtzkreuter. a! ſtarck Geruch / deßgleichen der birrer vnd herb Ge⸗ ſchmack der Stabwurtzkreuter / geben genugſame ans zeigungen / daß ſie warmer vnd truckner Complexion ſeind: Paulus Ae gineta ſetzt die Stabwurtz warm vnd trucken int dritten grad / mit welchem wir es auch halten. Haben der⸗ wegen dieſe Kreuter ein krafft zuerwaͤrmen / zu truͤcknen / zu zertheilen / abzuloͤſen / zu reinigen / zuerweichen / vnnd zueroͤff⸗ nen / mit einer geringen zuſammenziehung. Die Stabwurs das Weiblein oder Garten Cypreß / wel⸗ ches etliche faͤlſchlich vor das Chamecyparyſſum biß daher gehalten / hat ein guten ſtarcken Geruch vnnd bittern ge— ſchmack / welches auch gewiſſe anzeigungen ſeind / daß ſolchs Gewaͤchs mit der Stabwurtz warmer vnd truckener Com⸗ plexion ſeyen / vnd auch gleiche wirckung mit derſelben habe / wie dann auch in dieſem fall Dioſcorides kein vnderſcheidt vnder dieſen beyden machet / vnnd jhnen gleiche kraͤfft vnnd wirckungen zuſchreibet. | Innerlicher gebrauch der Stabwurtz. | RN öberfien Schößlein fampr ihren runden Geelfar⸗ ben Knoͤpflein vnd Blumen in Waſſer oder Wein / o⸗ der aber in gutem Bier geſotten / vnnd die durchgeſigene Bruͤhe mit Honig oder Zucker ſuͤß gemacht / vnnd ſolchen Tranck Morgens vnd Abends jedes mal drey oder vier vntz warm getruncken / iſt ein nuͤßliche Artzeney / denen fo ſchwer⸗ lich Athmen / das Keichen vnd Hertzgeſperr haben. Solcher Tranck dienet auch vor alle innerliche verſehrung / heylet was innerhalb deß Leibs gebrochen iſt / fuͤrdert den Harn / eroͤffnet die Verſtopffung der Harngaͤnge / foͤrdert den Wei⸗ bern die Monatblumen / vnnd erwaͤrmet die erkalte Mutter vnd Geburtglieder. | K Stabwursfrant gepuͤluert / vnnd deß Puluers ein quint⸗ lein mit warmen Wein getruncken / iſt ein kraͤfftige widerſte⸗ hende Artzeney allem toͤdtlichen Gifft / vnnd ſonderlich der Schlangen / der Scorpionen vnnd gifftigen Erdtſpinnen⸗ ſtich / die man Phalangia nennet. Stabwurg in Wein geſotten / vnnd die durchgeſigene Bruͤhe Morgens vnd Abendts getruncken / heilet die gifftt⸗ gen Biſſz der Zißmeuß. Solcher Tranck auch nach dem Bad getruncken / treibet fort die verſtandene Monatblumen Der Welber / vnd reinigt die Mutter von allen vnrath. Stabwurtz / — — — — - a Bi tun chen — Ehe — m = fat fü | da Bi gi du hi qu ht N dit ki th ru ſeldt Nanny iß man Ip, | N h dieſes -AMpe. 2: Am. n.Cah, aDiof. J Dod. \broro. Abtota Mm Lug. ibaͤnder Englifch ern Ab- nannte, tanı tet · ile,Lob, 5 Cleyne rz vnnd wood.] ft herb Ge, ame an⸗ n ſeind: ucken im aben der, knen / zu dzueroͤff⸗ preß / wel⸗ biß daher ittern ge⸗ aß ſolchs wr Com— ben habe / derſcheidt aͤfft vnnd . Geelfar⸗ Wein / o⸗ hgeſigent id ſolchen "vier vnßz fo ſchwer⸗ Solcher g / heylet n Harn / den Wel⸗ ee Mutter ein quint⸗ widerſte⸗ derlich der tſpinnen⸗ chgeſigene gie giffti⸗ nach dem atblumen ach» be | ' N j — — — — en brei, f Das Erſt Buch / Bon Kreutern. 53 getruckt / darvon ij. oder drey loth getruncken / verhuͤtet den Menſchen vor dem Schlag oder Poppelsſeucht. Stabwurtz gepuͤluert vnnd mit Milch oder Honig einge⸗ nommen / toͤdtet vnd treibet auß die Wuͤrm / von alten Men ⸗ ſchen vnd jungen Kindern. Deßgleichen iſt auch ſehr dien⸗ lich wann man Stabwurg wol laſſet ſieden in Waſſer / ſo man der Bruͤhen auff ein viertheil einer Maß mit Honig vermiſcht / durch ein Cliſtierzeug warm zu ſich thut / ſo fuͤhret es die breiten Bauchwuͤrm gewaltiglich auß- * Der außgepreſt friſch Stabwurſafft getruncken / fuͤh⸗ ret auß das gerunnen Blut in der Blaſen. Die Knoͤpflein mit dem Samen vnnd Blumen der Stabwurtz zu Puluer geſtoſſen / vnd ein quintlein mit Waſ⸗ ſer vermiſcht getruncken / dient wider das auffſtoſſen vnd er⸗ B ſtickung der Mutter. Stabwurz mir Peterlinwurtz vndZucker in Mein Bier oder Waſſer geſotten / vnnd der durchgeſtgenen Bruͤhen Morgens vnnd Abends / jedes mal ij. oderiig. Vntz warm getruncken / bricht den Stein in den Nieren / vnd fuͤhret den auß. Vertreibt auch die Harnwinde. Stabwurtz in Meth oder Honigwaſſer geforten/darnach durchgefiegen vnd die Bruͤhe Morgens vnd Abends warm getruncken / jedes mal auff die vier Vnzz / vertreibt den ſchmertzen der Senden vnnd dep Ruͤckgrads / der von kaͤlt fit, nen Vrſprung hat. | Die Wurzelvon Srabwurs genüilnert / vnd offtermals davon mir Wein getruncken / toͤdtet allerley Bauchwurm. Solches thnt auch der außgepreſt ſafft von dem Kraut / mit ein wenig Milch vermiſcht vnd getruncken. C Gepuͤluert Stabwurg eines guͤlden ſchwer mit Wei vnnd ij. loth deß ſauren Eſſigſirups mie Hong bereit (Oxi- melis ſiwplicis) vnd getruncken / iſt ein gewiſſe Artzeney vor den Schwindel / der von kaͤlt ſeinen Vrſprung hat. Stabwurtz gepuͤlnert vnnd ein quintlein mit einem drit⸗ tentheil eines quintleins gepuͤluerten Myrrhen mit Wein warm getruncken / iſt ein edele Arzeney die verſtandene Blu⸗ men der Weiber fort zutreiben. Stabwurtz in Waſſer vnd Wein geſotten / vnnd von der durchgeſigenen Bruͤhen / Morgens vnd Abends jedes mal vier Vntzen warm getruncken / vnnd dieſen Tranck ein zeit⸗ lang beharret / vertreibt er das ſchmertzlich Huͤfftwehe Scıa- ticam. Man muß aber das geſotten Kraut / auch euſſer⸗ lich fo warm es zu leiden iſt / vber die ſchmerzhafftig Huͤfft legen. Stabwurs ſtaͤtig genuͤtzet / verzehret die vbermaͤſſige feucht in den Leib / davon das Krimmen vnnd Leibwehe zu⸗ kommen pflegt. | Stabwurtzſamen gepührert / vnnd ein quintlein ſchwer darvon mir Wein getruncken / iſt ein gewiſſe huͤlff vnd Artze⸗ ney den verſtandenen Harn fort zutreiben. Vor die erkalte Bruſt vnd False Gebreſten der Lungen: Nimb Stabwurztz / Yſopkraut / jedes ein Handvoll / Suͤß⸗ holz zwey oder drey loth / weiſſen Zucker vj. loth / oder an ſtatt deß Zuckers zehen loth guts Honigs / fuͤrnen Wein vnnd friſch Brunnenwaſſer jedes ein halb Maß. Laß miteinan⸗ der ſieden biß der dritte theil verzehret iſt: Darnach ſeihe es durch / vnd trinck alle Morgen vnd Abeũd / jedes mal iij. oder it. Ps davon warm. Ein guter Tranck von Stabwurzz den blöden erfaften E Magen zuerwaͤrmen vnnd zu ſtercken: Nimb Stabwnrtz/ K Kraußmuͤntz / Rauten / Poleyenkraut / jedes ein Handvoll / guten Jungfrauwen Honig viij. Vntz / weiſſen guten fuͤr⸗ nen Weins zwo Muß: Laß gemelte Stück miteinander v⸗ ber einem inden Fewrlein den vierdten theil ſittiglich ein ſie⸗ den: darnach trucke die Kreuter hart auß / vnd ſeihe es durch ein ſauber Tuch: darnach nimb ferner ein loth guter Naͤg⸗ lein / außerleſenen Zimmat auch ein loth / ſtoß dieſe groblecht thu ſie in ein Kanten oder Diſtillierkolben / ſchuͤtte die durch⸗ geſigene Bruͤhe daruͤber / verlutir die Kannt oder den Kol A Stabwurzhbletter geſtoſſen / vnd den Safft darvon auß⸗ F ben wol mit einem Teyglein von Werenwreel vnnd Eyer⸗ weiß gemacht / alſo daß man ein impfad) Tuͤchlein darinn netzen oder beſtreichen möge / daſſelbig darnach vmb die Fu⸗ gender Kannten oder Cucurbit winden / vnnd allenthalben verlutiren. Darnach fer die Kanne oder Cucurbit in, ein Keſſel mit heiſſem Waſſer / eder in Balneum Marız,ondlaß ein par ſtunden wol fisden / ſo woirdt das Paͤpplein mie dem Tuͤchlein hart wie ein Stein / vnd kan kein Dunſt herauſſer riechen: Wann zwo ſtunden herumb / ſo thu die Kannt oder Kolben auß dem Waſſer / laß erkalten / darnach mad) die Kannt oder Kolben auff / vnd ſeihe es durch ein Tuch. Bon dieſem Tranck trinck allg Morgen nüchtern vier Vntz warm biß der gar getruncken iſt. Er ſtercket vnd erwaͤrmet den Magen vber die Maſſen wol / vnnd vertreibt die windi⸗ gen Blaͤſt im Leib / vnd miltert den ſchmertzen vnd reiſſen der G Daͤrm. Stabwurtz geſotten vnnd durchgeſiegen / der Bruͤhen ge⸗ nommenj. quart / darinn zertrieben ij. Bntz Honig / vnd ans derthalb loth Niterſaltz / darnach wie ein Eliſtier zu ſich ge⸗ nommen / toͤdtet vnnd fuͤhret allerhand Geſchlecht der Bauchwuͤrm auf. Stabwurtz gepuͤlunert vnd ein quintlein deß Puluers mit halb ſo viel Salz mir dem ſauren Eſſigſyrup mit Honig as; nig gemacht / (Oxymelne ſiraplici) eingenommen / wann einen das Feber anftöft/ hilffe daß ers nicht hart bekompt/ vnd bald ledigwirde. Das Pulner mit Waſſer temperiert vnd getruncken / hilfft wunderbarlich vor die taͤglichen Feber. So einer Wolffswurtz geſſen hette / ſolt du i¶m nach dem er ſich genugſam erbrochen hat/ Stabwurtz Puluer mir Wein zutrincken geben / das nimbt dem Gifft ſein krafft. H VWonr die verſtandene Monatblumen der Weiber / mach diefen Tranck: Nimb der öberffen Gipffel vonder Stab⸗ wars mit feinen Blettern / Poleyenkraut / jedes 5wo Hand, voll / Muſchatenbluͤt / Orthſaffran / jedes ein loth / guten für, nen Wein / drey quarten: Vermiſch ſolch ſiuck in einer Kannten / verlutir ſie mit einem Teyglein von Weitzenmeel vnd Eyerweis bereit / wie oben gelehrt iſt / und feg die Kant in ein Hafen oder Keſſel mit ſiedendem Waſſer / laß auff die anderthalbe ſtundt mit ſtaͤtem Fewer darinn ſieden / dar⸗ nach thue ſie herauß / laß an einem warmen Ort vber Nacht ſtehen: deß Morgens mach die Kannt auff / vnnd ſeihe es durch / darvon gib drey Tag nacheinander deß Morgens nuͤchtern vnnd deß Abends wann fie zu Derh geben wil/ jedes malvier Vntz warm zutrincken / vnnd laß fie darauff ſchwitzen. Die Wurtzel von Stabwurtz zu Puluer geſtoſſen / vnnd darvon j. quintlein mir Wein getruncken / thut deßgleichen. Stabwurtzbluͤmlein / Samen vnd die Bletter einer Cro⸗ nen oder eins Goltguͤlden ſchwer genommen / vnd darzu ge⸗ than die Kernen von einer Welſchen Nuß / ſanpt einem quintlein deß guten Armeniſchen Bolus / oder ſo viel Terræ Sgdlatæ, ſolche ſtuͤck alle wol mit einem Truͤncklein für, nen Weins wol durcheinander geſtoſſen / vnnd folgends durch ein Tuͤchlein geſigen vnnd getruncken / iſt ein treffen, Artzeney wider die Peſtilentz / vnd alle boͤſe vnd toͤdtliche Gifft. Stabwurztz zwey theil mir einem theil Yſop zu Pulver geſtoſſen / vnd ſolch Pulver den Schaaffen vnd dem Rindt⸗ vieh mit Saltz zu lecken geben / vertreibt jhnen den Huſten vnd das Keichen. Wann die Hunde Wuͤrm haben / fo nimb Stabwurg/ gefeylet Hirtzhorn / vnd Alaun / ſiede ſolches in Waſſer / vnd ſchuͤtt dem Hunde die durchgeſigene Bruͤhe ein / es treibt die Wuͤrm auß. So ein Pferdt das Bauchgrimmen hat / ſo gegß jhme gepuͤluert Stabwurtz ein mit warmen Wein. Galenas ſchreibt / wie daß die Stabwurtz innerlich gu 7 braucht dem Magen ſchadẽ thue: Sollen ſich derowegen die / jenigen bitten / die ein blöden Magen haben / daß fie diefelbig , nimmer allein ohn anderer fick vermifchung gebrauchen, E ii Euſſer⸗ — — — — — — — — == — ——vr — — — Sm — — — — Ih j — — — — — — ee A 54 D. Jacobi Theodor Euſſerlicher gebrauch der Stabwurtz. ES wirdt die Stabwurtz von den Alten Weibern aud) zu den Wuͤrzwiſchen gefamler / darmit fie dann man⸗ cherley Aberglänbifche Fantaſeyen treiben / welches wir als ein vnnuͤtz Fabelwerck fahren laſſen. | Stabwurtz in Oele geſotten / vnnd das Haupt damit ge ſalbet / macht vas außgefallen Haar ach wider wachfen. Staͤbwurtz mit Kranı Wursel/ond aller feiner Subſtantz zu Afchen gebrannt/oder aber Stabwurtzſafft mir Eyeroͤlen / Dillen / Zeckenkoͤrner oder Rettichoͤlen zu einem Sälblein temperirt / vnnd damit die kaalen oͤrter da das Haar außge⸗ fallen zum offtermal beſtrichen / macht das Haar / auch auß⸗ gefallenen Bart widerumb wachſen. Daß der Bart bald vnnd dick wachfe: Nimm Stab, B wurtz / Camelenhew / jedes ein Haͤndleinvoll / gieß Dillenoͤle daruͤber / daß die Kreuter damit bedeckt ſeyen / Laß in einem doppelen Geſchirr in einem Keſſel mit Waſſer ſieden onge⸗ feprfich ein par ſtundt / darnach ſeihe es durch / vermiſch dar⸗ nuͤder j. loth rein gepuͤluert Stabwurtz / vnd ſalb dich offter⸗ mals darmit. Oder nimb ein Handvoll Stabwurztz / gieß daruͤber itij. Vntz Dillenoͤle / Meerzwibeln anderthalb quintlein / fuͤrnen Wein auff die fuͤnff Vnzz / Laß dieſe ſtuͤck ſittiglich mit ein⸗ ander ſieden / biß der Wein ſich verzehret / ſeihe es dann durch ein Tuch vnnd trucks hart auß / damit ſchmier dich zum offtermal. Wilt du fchin vñ huͤbſch Haar am Bart machẽ wachſen⸗ fo nimb zwo Handvoll gruͤner vnd friſcher & tabwurtz / friſch vnd gut Jungfrauwen Honig ein Pfundt / vermiſ chs durch einander / vnnd diſtilliers in einem Brennkolben mit ſanff⸗ © gem Feuwer. Mit ſolchem Waſſer beſtreich den Bart offter⸗ mals / vnd reibs auch wolein / du gewinneſt ſchoͤn Haar. Stabwurtz mit Baumoͤlen geſotten / benimpt vnd endert dic kalte entrichtung deß Haupts / darmit warm geſalbet. Stabwurtz in die Naſen geſtopfft / macht dieſelbige blu⸗ ten. Der Geruch der Stabwurtz iſt dem Hauptſ chaͤdlich / macht den Schnupffen / beſchweret es vnnd macht Haupt: wehthumb. Saabwurtz zn Pnluer geſtoſſen vñ mit Honig vermiſ cht / die Zung vnnd Biller damit gerieben / vertreibet die vbrige Feůchtigteit deß Munds / Dann es macht den Schleim vñ Gleyffer hefftig flieſſen. | zii Stabwurg in Warfer geforten /oderaber vber Nacht in heiſſer Laugen geweycht / vnd das Haupt damit gewafchen/ trucknet auß die Fluͤß. Stabwurs in Honigwaſſer oder Merh geſotten / dient geider dag Nalßgefehwer Angisam, vnd den zerſchwollenen Half darmirzum offternmal warm gegurgelt. EStabwurgß die gruͤn vnnd friſch iſt mit Honig vermiſcht vnd wol geſtoſſen / darnach durch ein Tuͤchlein getruckt / ver⸗ meibet die Geſchwulſt deß Zanfleiſches vnnd ber Biller / fo man die Biller mit dem Honig ſalbet / vnd ul durchfeihen vberbfieben if / wie ein Pflaſter Stabwurtz vnd Roſen jedes gleich viel geſto en vnd mit Eſſig temperiert / legt das Hauptwehthumb / pff aſtersweiß vbergeſchlagen. So einem die Naſen verſtopfft were / alſo daß er nichts riechen koͤndie / der fond Stabwurt in Waſſer / vnnd xuch mit den Naßloͤchern die durchgeſigene Bruͤhe zu ſich. Das dürr Kraut auff Kolen gelegt vnnd den Rauch zu ſich in die E Stafen empfangen thut deßgleichen. Erweckt auch die fo mie der Schlafffucht beladen ſeindt. Der anfgerruckte Safft von Stabwurtz in die Naſen gezogen / hat gleiche Wirckung. | Stabwurs geforten vnnd durchgefigen/ damit das Zan⸗ fleiſch vnnd die Biller zum offtermal gewaͤſchen / heylet die blutigen Geſchwer derſelben. So einem kalte Fluͤß zu der Bruſt gefallen weren / Der nemme friſche vnd grůne Stabwurtebletter oder Kraut ein ſerlich / was im iTaberrnemontani / F gute Handvoll / vnnd ein halbe Handtvoll Broſſam von ei⸗ nem Brodt / ſtoß das wol durch einander mit genugſamen Schweinen ſchmaltz / ſtreichs darnach auff ein Tuch wie ein Pflaſter vnd ſchlags warm vber die Bruſt / es erwaͤrmet die kalte Bruſt / verzehret den Fluß darinn vnnd machet wol aͤthmen. Stabwurs die friſch vnd gruͤn iſt mir Rindtsgallen zer⸗ ſtoſſen / vnd Pflaſtersweiß vber den Nabel gelegt / treibt auß die Spuͤlwuͤrm. Die geſotten Bruͤhe auch wie ein Cliſtier zu ſich genommen / thut deß gleichen. Fin Buͤſchlein Stabwurtz vnder das Hauptkuͤſſen oder Pfuͤlwen gelege/fol den Menſchen zu fleiſchlicher begirde der Vnkeuſchheit reysen / vnd ein gewiſſe huͤlff feyn / wider alle Geſpenſt und Zauberey das ſolch Werck verhindern ſoll. Stabwurg in die Truhen zwiſchen die Kleider gelegt / G verhirerfievorden Motten vnd Schaben / daß ſie nicht ge⸗ ſchaͤdigt werden. Stabwurs in ein leinin ſaͤcklein gethan vnd gerigen / daß das Kraut nit zuſammen laufft / folgends in Wein geſotten / darnach mit zweyen Bretlein außgetruckt vund alſo warm vber den Bauch gelegt / vertreibt das Bauchwehthumb vnd Krimmen im Leib. Stabwurtz mit Quitten oder Brodt in Waſſer geſotten / vnnd wie ein Pflaſter vbergelegt / vertreibet Die hinige Ge⸗ ſchwulſt der Augen. Stabwurs mit Gerſtenmeel / Baumoͤle vnd Waſſer zu einem Brey geſotten / vñ denſelben auff ein Tuch geſtrichen / warm wie ein Pflaſter vbergelegt / vertreibt die Geſchwulſt vnd harte Geſchwer die man Panos nennt. Ein Pflaſter von Stabwurtz mit Vogel Leym / weychen Bech vnd geſtoſenem lebendigen Schwebel gemacht / vnn ein wenig Schweinen ſchmaltz darzu gethan vnnd vberge⸗ legt / vertreibt die harte Geſchwulſt / die nad) den hitzigen enzuͤndungen vnd Geſchweren verbleiben. Stabwurs vnder die Kuͤſſen vnnd Vnderbeth gelegt? vertreibt die Floͤh vnnd Wandtleuß. Stabwurtz auch ur Meerzwibeleſſig geſotten vnd die Gemach damit befprengt/ auch die Fugen der Bethladen damit beſtrichen / thut der⸗ gleichen. Stabwurtz mie Schweinen ſchmalzz geſtoſſen vnnd wie ein Pflaſter temperiert / zeucht auß Pfeyl / Dorn / Spreiſſen vnnd anders ſo im Fleiſch ſtecken bleibet / ſo mans auff ein Tuch geſtrichen wie ein ander Pflaſter vberlegt. Solch Kraut pflegen auch die rechten erfahrne Chirusgi in jhre Pflaſter zu obgemeldten Faͤllen zuvermiſchen. 1Stabwurtz zu Puluer vnnd Eſchen gebrannt / heylet die alten feuchten vnd fluͤſſige Schaͤden / darein gezedelt / Vnud iſt zu den Geſchweren deß Maͤnnlichen Glieds / die etwann von vnreynigkeit / fornen am Kopff deſſelben entſpringen / fein beſſere Arheney als dieft gebraute Eſch / ſo man die deß tags zweymal darein zedelt / vnd allwegen mit Kochung von Stabwurtz widerumb außwaͤſchet. Sonſt ſeind dieſe Ge⸗ ſchwer ſchwerlich zu heylen: Dann wann ſie anfahen vmb ſich zu freſſen / darff ein ſolcher Schaden darauß entſtehn / daß wo man nicht mit guten Mitteln fuͤrkompt / daß man das Glied ſauber hinweg ſchneiden muß. Die oͤberſten Gipffeln von Stabwurtz geſtoſſen vnd mie Honig wie ein Pflaſter temperirt/ vertreibet die Geſchwulſt der Gulden Adern oder Feygblaktern / auff ein Tuͤchlein ge⸗ ſtrichen vnd vbergelegt. K Stabwurs geſtoſſen mit Buttern vnd ein wenig in einer Pfannen geroͤſcht / darna ch zwiſchen zweyen Tuͤchern vber die Schloß oder Scham geſchlagen / ſo warm es zu leiden iſt / fürdert den Harn vnd vertreibt die Harnwinde. Bor die Geſchwer vnd Geſchwuͤlſten der Weiber Bruͤſt / die von Kälte ihren Vrſprung haben: Nimb Stabwurtz j. Handvoll Seygbonen Mel ij. loth / geſtoſſen Myrrhen ne ein halbloth / vndj. quintlein gepuͤluerten Saffran / Siede dieſe ſtuͤck mit Wein / thue ein wenig Schweinen ſchmaltz darzu daß es ein Pflaſter werde / vnd legs vber. Stabwurg ' | | | | | | Di ne ee hen. en — — — Mei⸗ men e ein die twol 127 aufs iſtier ‚oder de der ralle U, clegt / as / daß otten / varm bvnd otten / e Ge⸗ ſſer zu ichen / wulſt ychem vnnd berge⸗ izigen gelegt / uch in rengt/ ut der⸗ nd wie reiſſen uff ein Solch in jhre ylet die Band twann ingen / die deß nag von ſe Ge⸗ n vmb tſtehn / ß man nd mit hwulſt (ein ge⸗ neiner n vber leiden Bruͤſt / bwurtz hrrhen Siede hmali bwurtz Das Erſte Buch / Don Kreutern. — A Stabwurz die gruͤn iſt mit Baumoͤlen geſotten / ſtercket F dj. loth getrunken / ſonderlich wann man in einer halben vnnd erwaͤrmet den erkalten bloͤden Magen / denſelben deß tags zweymalwarm damit geſalbet / vnd ein zwyfach warm Tuch darauff gelegt. Stabwurtz mit Salz vnd Baumoͤlen geſtoſſen / vnd ober die Pulß an Henden vnnd Fuͤſſen gelegt / hilfft wider das Schaudern in Febern. Dergleichen thut auch das Kraut in Baumoͤlen geſotten vnd den Ruͤckgrad darmit geſalbet / ehe das Feber den Menſchen anſtoͤſſet. Vor das viertaͤgig Feber mach dieſe Salb: Nim Stab» wursfafftij. loth / Raͤutenſafft / Beyfußſafft jedes j. loth / Lohroͤlen ij. loth. Baumoͤle j. loth. Laß diſe ſtuͤck miteinander in einem Pfaͤnnlein ſieden biß ſich die Saͤfft gar verzehren / darnach ſeihe ſie durch ein Tuͤchlein vnnd zerlaß darinn an⸗ derthalb quintlin Wachß / laß erkalten vnd behalts zum ge⸗ B brauch, Wann du nu vermerckeſt daß dic) das Feber anſtoſ⸗ fen wil / ſo laß dir den ganzen Ruͤckgrad mit dieſer Salb wol bey einer Glut ſchmieren / darnach bedeck den wol mit wars men leininen Tuͤchern / vnd deck dich warnı zu. Thue das et⸗ lich mal / es benimpt dem Feber ſeine Krafft / daß es deſto eher nachlaſſen muß / vnd kompt dich auch leichter an / waͤret auch nit ſo lang. Die Schlangen werden vertrieben mit der Stabwurtz / dann wo ſie hin gepflanger wirde fommen feine Schlangen bin: Wo tie auch vorhanden ſeindt / werden fie vertrieben wann man gedörıt Srabwurg auff glüende Kolen legt / vnd damit raͤuchert. Sp auch einer Stabwurtz in Baumoͤlen ſiedet / vnnd ſich darmit ſalbet / kan jhm kein Schlang oder ander gifftig Thier ſchaden⸗ Stabwurtz vmb vnd auff die Frucht auff den Speichern © gelegt / verwaret ſie vor den Wibeln vnd allem vngeziefer. Ein Lendenbad von Stabwurtz gemacht / alſo daß man zween leinin Saͤck mit dem Kraut fuͤlle / einen langen der vmb dje Lenden herumb gehe / vnd ein kleinen fornen her vber das Gemaͤchte oder Bruͤck zu legen. Dieſe ſol man in genugſamem Bachwaſſer ſieden / darvon ein Lendenbad ma, chen vnd darinn baden. Dieſes Bad dienet wider den Stein treibet fort die verffandene Monatblummen ver Weiber / rey⸗ nigt die Mutter / vnd heylet die Geſchwer derfelben, Es die net auch trefflich wol den Weibern fo fie nicht genugſam nach der Geburt gereynigt werden / ſo ſie biß an den Nabel darinn ſiten / vnd deß Morgens vnnd Abends jedesmal ein ſtund oder anderthalb darinn baden. Dieweil auch der Dampff dieſes Bads das Haupt beſchweret / doll machet / D vnnd and) bißweilen Schmerzen darinn erwecket / ſol man daſſelbig wol mit Tuͤchern bedecken vnnd verwaren / daß der Dampff die Naſen nicht beruͤhren moͤge. Vor die geruñen Milch in den Brüften/feud Stabwurtz in Waſſer / vnd leg das Kraut alſo warm vber die Bruͤſt. Stabwurgin einem Saͤcklin in cin Faß mit Wein ge⸗ henckt / macht denfelben welrischend vnnd wolgeſchmaͤckt / doch muß deß Krauts nicht zuviel ſeyn. | Daß die Schaaffvon den Schlangen vnnd andern ver, gifften Thieren nicht gefchädiger werden / fol man Stab, wurtz mir der ſtreuw vnderſtreuwen / dann diefelbigen den Geruch diefes Krauts fliehen, Stabwurg IBaffer. Aqua Stillati- tıa Abrotani. & Je beſte zeit die Stabwurtz zu diſtillieren / iſt m Brach⸗ monat / die Bletter von den Stengeln abgeſtreyfft mit E den oͤberſten Juncken derſelben / darnach in Balneo Mariæ gediſtilliert mit ſanfftem Feuwr / vnnd folgends eine zeitlang an die Sonn geſetzt / vnnd wirt ſolch Waſſer zn mancherley Gebreſten heylſamlich gebraucht. — Innerlicher Gebrauch dep Stabwurtz⸗ Waſſers. gen Waſſer deß Tags zweymal davon v. oder Maß oder zwoen Quarten viii- loth Zucker Candel zergehen leſſet / iſt ein edele Arzeney vor das Keichen / dann es reynigt die Bruſt / zertheilet allen zehen ſchleim der Lungen / vertrei⸗ bet den Huſten vnd das Hertzgeſperr. Stabwurtzwaſſer nij. oder v- loth deß Morgens vnnd X bends jedesmal fo viel getrunken / reynigt die Nieren vnnd die Mutter / legt vnd ſtuͤlet allen Wehthumb im Leib / vertreibt die Harnwinde / vnd die ſchmertzen der Lenden. Euſſerlicher Gebrauch deß Stabwurtz Waſſers. Sms Waſſer vertreibet vnnd loͤſet auff die verſtopf⸗ fung der Naſen / in die Naſen eyngezogen / vnnd bringt wider den verlornen Geruch. G Diefes Waſſer heylet auch die Spinnenſtich / vnnd die verſehrung der heimlichen Ort der Weiber / damit zum off⸗ termalgewäfchen vnd Tuͤcher darinn genetzt / vnnd darauff gelegt. | Stabwurtz Wein. Abrotonites, er oder Schoßwurtz Wein / Griechiſch Aßesro- virnsvnd Lateiniſch Abrotonites oder vinum Abroto- nites, wirdt von dem Griechiſchen Artzet auff dieſe weiß ge⸗ macht : Dean nimbt geſtoſſen Thymiankraut durch ein Sieblein geräden zwey hundert loth / binder das in ein Tuch» lein / vnd henget das in vier vnd zwentzig Maß friſches Mo⸗ ſtes. Solcher Wein iſt den Magenſuͤchtigen gut / welche feine Luſt zur Speiß haben / auch dienet er wider Die Geel⸗ ſucht / dann er treibt den Harn. Heutiges Tags iſt der Stab⸗ wurtz Wein bey vns ſehr wenig im brauch / vnnd wirt ſelten bereyt funden. Etliche Exemplaria Dioſcoridis haben nicht zwey hundert loth vonder Stabwurg/fondern nur hundert quintlein / dem iſt auch lanus Cornarius inn ſeiner verdol⸗ metſchung Dioſcoridis auß dem Griechiſchen nachgefolgt. Es haben die alten wie auch zuvor die weiß die Kreuterwein zubereyten nicht gewuſt / wie man die bey vns in Teutſchland zu machen pflegt / ſonſt hetten ſie jhnen dieſelbige ſon der zwei⸗ fel vor der jren gefallen laſſen. Conſeruenzucker von Stabwurtz. Abro toni Conſerua. | I Ba den Knoͤpflein on Bluͤmlein der Stabwurtz macht man auch ein guten Conſeruenzucker / allerdings wie j man den Wermuth vnd Beyfuß Conſeruenzucker zu mas chen pfleaet: Den brauchtmanvordie Spuͤlwurm diefel, bigen mir außzutreiben: Darvon gibt man von emem hal ben loth biß auff anderthalb lorh/je nach gelegenheit deß AL ters deß Menschen. Diefe Argeneyiftden Kındern anmuͤti⸗ gerzugebrauchen als der Wurmſamen / odier diebitteren Wurmfreuter. Der Eonferuenzucker vonder Stabwurtz ift auch denen fehr dienſtlich / die ftätig mir Bauchwehe und Daͤrmgrim⸗ men behafft ſeyn Morgens nuͤchtern einer Gaflanien groß davon gebraucht, In gleichem fall genügt / dienet es auch den Weibern die mie dem Mutterwehe geplagt werden, Stabwurtz oder Schoßwurtzoͤle. Oltum Abtotoni. as der Stabwurtz machet man auchein heylſam Dee. ADarvon ſtreyffet man ab die Knoͤpflein vnd Bluͤmlein ſampt den Blaͤtlein / ſezt das eyn mit Baumoͤlen / vnd be⸗ reyt das aller maſſen / wie das Beyfußoͤle / vnd hebts zum gebrauch auff. | Diefes Dele erwärmerdie kalte Mutter / verfreiber dag Mutterwehe / deßgleichen auch Bauchwehe und ſchmertzen in den Daͤrmen / damit warm geſalbet. Den Ruͤckgrad mit dieſem Oele warm geſalbet / ehe eh E ii yo [2 ! — — — — — m = Te ng — — — — — = — — — 4 56 ſchaudern / ſchuͤtteln vnd kaͤlte der Feber. Mit dieſein Oele den vnderſten Bauch biß zu der Scham wol vnd warm damit geſalbet / treibet es fort den verſtande⸗ nen Harn. Die erlahmeten Paralytiſchen end Contracten erkalten Glieder mit dieſem Oele / deß Morgens vnd Abendts geſal⸗ bet / vnd darnach warme Tuͤcher darinn gewunden / bringet dieſelbigen wider zu recht. Gediſtilliert Stabwurtzoͤle. Abrotoni oleum ſtillatitium. BVß der duͤrren Stabwurtz fan man gleichfalls wie auß Adem Wermuth ein kuͤnſtlich und heylſam Oele durch die z Deſtillation außstehen/ dagjergemeldte Stabwurtzoͤle wie auch andere waͤrmende Oelen darmit zufterefen, Darneben kan es auch nuͤtzlich zu den obgemeldten Kranckheiten wie von dẽ Stabwurykraut erzehlet / innerlich in Leib gebraucht / vnd mit anderen Artzeneyen vermiſchet werden. Stabwurtzſalb. Abrotoninum vnguentum. . Je Stabwurtzſalbe wirdt Griechiſch A&;ors: wor, vnnd Sean Re EA It iestgemeldren Kreuter haben eine Kraffe su truck⸗ don ——— nen / zu heylen vnd zu ſchlieſſen. Derwegen fie von den yten / Wundtaͤrtzten vnnd Medicis zu Mompelier hoͤchlich vor s der Wundttreuter / friſche Wunden / vnd alte ſluͤſſige Schäden h. damit zu heylen / geprieſen wer den. Die brauchen fie zu den einzu Pflaſtern vñ Wundtſalben. Sonſt weiß man heutiges Ta⸗ tract/ ges weitere Krafft on Wirckung nicht von dieſen Kreutern. Kreu— * B s Das Drepschendt Kapitel. Bon der Chamillen vnnd ihren Ge- fchlechten. I, Shamillenbium. Chamzmelum. der rau Hanfı 26a Il veitbe⸗ ih alten? 4— € H N II, Das auder Geſchlecht iſt dem jetztgemeldten erficher \ maſſen gleich/ bringen herfür fechs oder fieben Fleine Sten⸗ \ gelein einer Spannen lang / die kommen von einer kleinen N) 14 Holtzechtigen Wurgeln / mit fünff oder ſechs Nebenwuͤrtz⸗ 4, —J lein. Die Bletter vmb die Stengel ſeindt ein wenig groͤſſer J ar als deß vorigen / ſtehen auch nit fo disk in einander : Am ober J | °.D Lheilder Stengel kommen zwifchenden Blätleinherfür lei: 1 2 ne / zarte vnd wollechfige bleychgeele Bluͤmlein / haben fein z ı 3 fonderlichen Geruch noch Geſchmack / ohn daß manim > — kaͤuwen eine truckne vermerckt auff der Zungen? # 4 Von dem Namen der Sanfferfreuter. DEI — ' As erſte Krane wirt zum vnderfcheide der zahmen v | UNE h ER a8 erſte Kraut wire zum vnderfcheid der zahmen vnd — VVvV TER een Camphoraras genañt — | werden / Camphorara Monipeliaca maior geheillen: Dann Iofcorides vnd die andern der alten thun dreyer —— 41 Nicolaus verſtehet durch Camphotatam dig wilde Stab, D Geſchlecht der Chamillen in ihren Schrifftenmels e * wurtz / Gilibertus Anglicus aber vnd Leonardusde Bıeda — dung / aber wir haben ietzund zu vnſerer Zeit ſechs | palca, wöllen Champhoraraifeyediezahm Stabwurtz / ds Gefchleche die wahre Chamillen ſeindt⸗ N nen folgen nach lacobus Manlius und viel gelehrte Docto- 1, Vnnd iſt aber vnſere gemeine] Chamillenblum die vor res Medici zu vnſerer zeit / vñ brauchẽ in die Salbe vpguentũ ſich ſelbeſt inn Kornfeldern im Fruͤhling / vnnd im Herbſt Martiaton die Stabwurtz pro Gamhorata, Nun ſeind auch in den Ruͤbenfeldern vberfluͤſſig bey vns waͤchſet / die rechte \ etliche die da meynen daß die jetztbeſchriebene Camphorara Chamille die allwegen vor allenanderen wo man Chamillen i E Monfpeliaca feye das Chamzpeuce Plınit, und wiewol ſich Kohn weiteren Zuſah inn Recepten finder/fel verſtanden und ſolches nicht faſt vbel mie der Deſcription Chawzpeuces gebraucht werden. Dann wan wir die Beſchreibung Dio- ı vergleiche / halten wir Doch das Chawæpeuce ein ander Lcoridis mit fleiß vberſehen / vñ das Capitel von dem wolrie⸗ Gewaͤchs ſeye / vnd das nicht ohne vrſach / wie wir an feinem chenden Kreutlein Anchemidis oder Leucanthemi vorhan⸗ | ort davon genugſam meldung gethan.[ChamphorataM6- den neimen/dielebliche geſtalt vñ abconterſeytung dieſer wol, Wur⸗ ſpeliaca, Ad. Lob. Cam. Selago Pliwir, Lugdun®] re a —— i Eat - riechenden Chamillenblumen dargegen halten / darneben N wach Das ander vnd kleiner Ganfferkraut / wirdezumsnder, auch jhre Kraͤfft vnd Wirckung beyderſeits erwegen / ſo ꝛerhalb ſcheidt deß erſten Camphorata mınor geheiſſen / etliche hal. beyde dieſem Kreutlein oder Blumen von Dioſcoride eychen tens vor ein Geſchlecht Anthyllidis, darvon weiter an feine vnnd Galeno zugeſchrieben / vnnd auch durch langwiri⸗ J * J sit. Hochteutſch nennen wirs zum vnderſcheydt deß erſten ge taͤgliche erfa hrung gewiß erfunden worden / koͤnnen wir | ‚wach, | i Get | mit dee = — —— sg SD. Jacobi Throdori Tabernxmontani 11. Roͤmiſch Chamillen. Chamzmelum Romanum: SID, N mit der Warheit nicht anders vrtheilen dann daß unfer wolriechendr gemeine Feldt Chamillen/ dz rechee Anthemis vnnd Leucanthemum der altenfey. Welche and) dann nit vnbillich von erfahrnen Aertzten und Apoteckern / fondern V. Geel Chamillen. Chamæmelum luteum. Er > £ > 1 4 r ) $) \ — pe ln A = ZÄUNE 2* F 111. Gefuͤllt Roͤmiſch Chamillen. Chamzmelum Romanum flore multiplici, auch den Wundtaͤrtzen zu mancherley gebrauch innder Ar. sency/alsinn Pflafter Salben’ Baͤhung / Saͤcklein / Baͤ⸗ der vnnd dergleichen nuͤtzlich gebraucht wirdt / vnd vielerley Artzeneyen darauß bereyten! VI. Braun oder rot Chamillen. Chamæmelum purpureum. Dieſe — —— — ————— — — — — der Ar⸗ n / Baͤ⸗ Dielerley Neon a IR rd Dieſt vielen Zaſeln darauf wachfen gegen dem Fruͤhling viel kleiner / ſtarcker Stengel einer Elen lang die viel neben Eſt⸗ kin haben / mit fattgrünen/ kleinen / tieffzerſpalrenen zarten Blärlein gesigrer/die vergleichen fichden Blettern dep Co, rianders oder Dillkrauts: Oben auff den Stengeln bringt es viel wolrischender geeler Knoͤpflein mit fchönen weiſſen Blaͤtlein befege/ die werden im Brachmonat vnd Hewmo⸗ nat zeitig / welcher seit man fie auch sum gebrauch der Artze⸗ nen pflegt wan eynzuſamlen. Diefe Chamillwechft vonihr ſelbeſt eygenen Pflanzung von ihrem auß gefallenẽ Samen/ welcher ich dem Samen deg Reynfahrns vergleicht. Es wechſt in Teutſchlandt vberfluͤſſig in den Fruchtfeldern / vnd bluͤhet zweymal bey vns. Erſtlich wie gemeldt im Brachmo⸗ nat / welches ſeine natuͤrliche Zeit iſt zu bluͤhen / oder aber an B waͤrmeren Orten im Meyen: Darnach blůͤhet es widerumb im Herbſtmonat / da man es widerumb haͤuffig findet in den gebauwenen Ruͤbenfeldern. Wo es aber ſonſt in rauhem magerem Erdtreich / da es dann vor ſich ſelbeſt gern wechſt / als neben den Straſſen vnd Wegen herfuͤr koͤmpt / bluͤhet es nur einmal⸗ li. Das ander Geſchlecht derChamillen Leucanthemi, iſt den Alten vnbekandt geweſen vnd nicht von jnen beſchrie⸗ ben worden: Das iſt erſtlich auß Hiſpanien / Engelland vnnd andern frembden Orthen zu vnß gebracht worden / vnnd iſt heutiges! Tages in Teutſchlandt fehr gemeind / dann es faſt in allen Mſtgaͤrten gezielet wirdt. Cs hat dieſe Chamillen ein klein weiß zaſelecht Wurtzel / darauß wachſen kleine vnnd duͤnne Stengel / ohngefehrlich einer Spannen lang / die ſeind krumm vnd zu der Erden gebogen / C daher flecht es ſich ſelbeſt eyn auff der Erden / henget ſich an vnd kreucht hin vnd her wie der Poley oder Quendel / vnnd mehrer ſich alſo felber. Im Brachmonat bringet es auff den Gipffeln der Stengel ſchoͤne geſtirnte Blumen der gemei⸗ nen Chamillen gleich / allein ſeind ſie nicht alſo hinderſich zu ruͤck gebogen. Die Bletter vmb die Stengel von vnden an biß oben auß / vergleichen ſich auch der vorigen Chamillen / ſeindt doch groͤſſer vnd bleych gruͤner. Dieſes Gewaͤchß mit Stengel / Kraut vnd Blumen reucht vber die maß wol vnd lieblich / gleich einer wolriechenden koͤſtlichen Balſam Sal⸗ ben / oder wie ein wolriechende Würg/ fie ſeye gleich gruͤn o⸗ der duͤrr. Der Geſchmack iſt bitter gleich wie Wermuth oder Meterkraut. Es kan dieſes Kreutlein den Winter wol leiden / vnd erjuͤnget ſich auch Jaͤhrlich widerumb von ſeiner Wur⸗ D heln / die vnverſehrt vber Winter ſtehen bleibt. In Hiſpa⸗ nien wechſt es von ſich ſelber ohngepflantzet auff den Fel⸗ dern / deßaleichen auch in Engellandt bey Sonden vnnd ans dern vielen Orten / wieder Hochgelehrte Gurtelmus Turne- zus mir folches offtermal angezeyget hat. Bey vns in Teutſch landt muß mans in Gaͤrten zielen / Es leſſet ſich auch gern von den jungen abgebrochenen Pfatzlein wider flantzen / dan es wechſt ſehr gern vnd weitert ſich bald. Derwegen ſo man es pflantzen oder ſaͤen wil / muß man jhm Raum vnd Platz genug gebẽ / dan ſonſt wechſt eseu dick vñfaulet vbereinander 111, Das dritte Geſchlecht iſt der jeztgemeldten mit wur tzeln / Stengel vnd Kraut durchauß gleich / allein die Blum die iſt ſo manigfaltig vnd gedoppelt / vnnd geringes vmb ſo runde gefuͤllt / daß man vor den ſchoͤnen weiſſen Blaͤtlein / das geel Knoͤpflein in der mitten nicht ſehen kan. Iſt ſonſt auch ſo viel den lieblichen Wuͤrtzgeruch / vnd den Geſchmack belanget dervorigengleich® _ 1V. Dereniftnoc ein Öefchlecht von derjentgemeldren garnicht vnderfcheiden/ was die Geſtalt / den edlen Geruch vnd Geſchmack belanger/ dann allein daß die Blum ſchoͤn gefuͤllt / doch nicht alfo gerundet wie die nechſtgemeldt dann manin der mitte das geel Buͤtzlin noch ein wenig fiher. V. Das fünffte Sefchlecht iſt die geel Römifch Chamil, lenblum / melche mit Stengel / Blettern / der zweyten hieo⸗ ben beſchrieben gar gleich iſt / aber die Blumen ſeindt allein ge / runde / erhabene Knoͤpflein / haben feine Blaͤtlein bes Das Er ſte Buch / Yon Kreutern 59 Dieſe ware vnd rechte Chamill hat ein tlein e Wurtzzel mit F rumb wachſen wie die andern. Der Geruch iſt lieblich vnnd anmuͤtig wie der obgemeldten / doch geringer. Es wechſt auch dieſe nicht vor ſich ſelbeſt / ſondern wirdt nicht allein bey vns in Teuſchlandt / ſondern auch in Braband u Engellandt inn den Suffgärten mit, groſſem fleiß ge⸗ zielet. VI Das ſechſte Geſchlecht das iſt die rote Chamillen / hat ein kleines / duͤnnes vnd krummes Wuͤrtzlein mit wenig Zaſeln / darauß wachſen zween oder drey kleiner Stengel eines Schuchs lang / mit wenig Nebenaͤſtlein / die ſeindt mit kleinen zerſchnittenen Blettern bekleydet der Chamillen nit vngleich / doch ein wenig groͤſſer; Gegen dem Brachmonat bringt es an den Bipffeinder Stengel und Nebenäfflein vs ber die maß ſchoͤne / rote / Menigfarbe oder feuwer rore Bluͤm lein / innwendig mit einem ſchwartzen Buͤtzlin / hat ein jede G Blum ſiben Blaͤtlein / die ſeindt am end ein wenig hinder ⸗ ſich zu ruͤck gebogen. Nach der Bluͤhet folgen kleine ſtache⸗ lechte Koͤlblein / darinn der Samen verſchloſſen iſt. Es wechſt dieſes Kreutlein auch in den Fruchtfeldern hin vnnd wider in dem Wormſer / deßgleichen auch in dem Algceyhes mer Gauw. Von dem Namen der Chamillen / vnnd jhrer Geſchlecht. AI Chamillenblum die bey vns in Teutſchland vorfich ſelbſt in Fruchtfeldern häufig wechſt / iſt die recht Cha⸗ millen oder Chamzmelum der Alten / die den Namen daher entpfangen hat / dieweil ſie reucht wie ein lieblicher wol⸗ riechender Apffel / welcher Geruch dann an vnſer Chamil⸗ len / wie das menniglich bezeugen muß / warhafftig befun⸗ H den wirdt / Ich wil geſchweigen der Krafft und Tugendt die vnſere Chamillen durchauß mit der alten Chamillen ge⸗ mein hat, Die wirdt von den Griechen genannt xauzzundor, A’vdepis, Acunavdspor, neravdeuov, Kamias, Araroria, Ase- xanıa, Teoxion@& hrran®* , Arazpıros, A'vdenov, A’dspsor, von dem Hippocrate ivavdenor, und von Alexandto 4 rallıa- no A’yberıauov. Lateiniſch heiſſet es bey den Authoren Authemis, Len- canthemum, Leucanthewmis, Melanthemum, Callia,Cha- mzmelum, Diacolea bey dem Apuleio oder Diocallia, Ro- tula ſolis, Diſcus ſolis, vnd Herba ſuperba. Bey dem Hip- pocrate Euanthemum, bey Theophraſto Anıhemun vnd Anthemium, bey dem Tralliano lib. 8. cap. 2. Anthemi- ſium: Pliniolib. 1. cap, 3 8, Proferpina herba: Bon andern Oualidia, Amalocia, Aulitica herba, vnd Malium. Die ge⸗ inginen Medici, Kreutler vnd Apotecker / nennen es Cha- momillam, Camomillam, vnd Chamzmillam. [Chamz- melum vulgare (iue Leucanthemum Diofcoridıs, C, B. Chamzmelum,, Brup, Lac. Caft. Czf. Thal. leucanthe- mum, Fach. Gef.cui& Chamzmalum verum: Syl.Dodec. gal.vulgare, Dodo, arnenfe, Cam. Chamomilla 3. Trag. vulgatis,Lon. Anthemis,Matth. cord. vulgatior, Lobelo. Bey dem Serapioni de fimp.c. 22, Heiſſet es Arabifch De= bonigi, dem Auecchoi. Habonog, dem Allaharauio, Hesse,dem Halıabbati Bebonig vnd Bebonsgi, Bey dem Außlegerder As rabifchen Sprach vber den Haliabbatem, Stephauo, Babu- negum vnd Xambunegum, Sonſt findet man hin vnnd wider bey den Arabifchen Authoribusinjhren Schriften folgen; de Namen dadurd) fie die Chamillen verfichen/ Als Beboni- & ci, Babonzgi, Beborugi, Bebunıgiemara,Bibon, Bembonig, vnd bey dent Gloflographo Anicennz, Bebonigi. | Italianiſch heilfer die Chamillen / Camamills, Camomilla vnnd Mefenela. Spaniſch Manzanilla Saluage Sransöitfch Camomille, Camemina, Della Camomille und Camomille des champs. Polniſch Romyen. Behmifch Amen vnd Herma⸗ neck. Engliſch heiſſt ſſe Camomyle. Cammomill. Sen Wenden heiſſet fie amaluſta, In Africa Aſtertiphe, Bey den Egyptiern Thabo a. Auff Flemiſch vnnd Brabaͤudiſch Camillenbloem / Camillen. Auff Hochteutſch Chamil.— len / Gamillen / Camomillen / Herimlein / Magdtolun / Mendis — — — —— Sm >> —— — — — — — — — | in |N I N 1 | ih i —9 Il m Hu ln N 1 I 1 4 I 117 ‚ul? } h I Allg NM | HN a | 114 Nil Il) 1. ı In) ih | | —J. Hl i J ij 60 —D A Meydtblum / Laugenblum / vnnd im Elſaß Carmelien. 11, Die zweyte Chamillen / ifl auch ein wares Geſchlecht der Chamillen / ſonderlich aber der jeztgemeldten Die Leu- canthemum genannt wirdt / vnd hindert das gar nicht daß die Alten dieſes Kraut nicht beſchrieben haben. Vnd wirdt aber daſſelbig von den Medicis vnd Kreutlern Leucanthe- mum vud Chamzmelum Romanum, vnd Chamzmelum nobile genannt. Sonſt heiſſens die Apotecker Chamomil- lam Romanam: [Chamæmelum nobile ſeu odoratius, C. B. Chamæſeucanthemum, Dod. gal. Turn. leucanthe- mum odoratum, Dodo. hortenſe primum vel odoratum, vel nobile, Geſ. Chamomilla nobilis, Lon. Parthenium &nobilis Chamomilla, Trag. Parthenium nobile, Gef, Anthemis fineleucanthemum odoratius Romanum, Ad- uer. Anchemis fineleucanıhemis adorata, Lobelo. ] Bey B den Italianern Camamilla Romana. Spanifc; Marzanıl- ha oder Manzanilla, das iſt Macianilla , von den wolriechendẽ Wursöpffeln die man Maciana vnnd die Spanier Mazanas nennen, Sransöfifch heiffer die edle Chamillenblum / Camo- mille Romasme, Englifch Camomyle Romayne / Noͤmiſch Cammomill) un Brabaͤndiſch Roomſche Camillen. Hoch⸗ teutſch / Roͤmiſche Chamillen vnd edle Chamillen / das iſt Chamæmelum nobile. III. IV. Das dritte vnd vierdte Geſchlecht nennt man Chamæmelum Romanum multiflorum, vnnd zu Teutſch gefuͤllt Roͤmiſch Chamillen. Die aber gar rundt vnd mit den ſchneeweiſſen Bluͤmlein den innern geelen Grotzen bedecken / daß man den gar nicht ſehen kan nennt mia Chamæme- lum multiflorum Aoglicum. [Cham&melum nobile flore multiplici, C.B. Chame. leucanrhemum odorarum mul- tiplici lore, Dodo, Romanü fl. multipliciCam.in Matth. flore pleno, Cam. Leucanthemum niueum Anglorum fl, multiplici, Ad. Lob. Anıhemisleucäthemos niuea Anglo- rum fl.multiplici, Lugdun. ]3u Teutſch Engliſch gefuͤllt Chamillenblumen/dieweilfolde auß Engellandt erfilich zu vns inn Teutſchlandt gebracht worden ſeindt. [ Englifd) Double floured Cammormill.] | V. Die geel Chamillen heiffee Gricchifch purandeuor vnd x apasumaov ypuraivdeuov. Lateinifch Chamzmelü chıy- fanthemum, Chamzmelum luteum, oder Chamzmelum aureum, vnd Chamomilla Lutea. Chamzmelum luteum capitulo aphyllo, C, B. Chama. chıylanthemum, Dodo. gal. chryfauthemum, odoratius,Dodo. hortenfe alterum, Gel. luteum odorartum, Eidem. Anthemis chryfanthe- mos herbatiorum, Ad. Lob. & Lugdunenfi.], Englifch yYelauw Romayne Camomill. [ Sweere naked Cammo⸗ mill.) Flemiſch vnd Niderl andiſch geele Roomſche Camo⸗ mille / vnd Hochteutſch geel Chamillen / vnd geele Roͤmiſche Camillen. | | | VI, Die rot Chamillenblum heilfer Griechiſch nexvderov, icedvdzwor vnd gexrdeuor. Cateiniſch Heranthemum, Hie- ranthemum, Eranthemum, Flos facer, chamæmelum pur- pureum, vnd Oculus dæmonis. Teutſch Rot Chamillen / vnd in Thuͤringen Teuffels Aug / von wegen der roten Feu⸗ werfarben Blumen. ¶Engliſch / Vellaw Maieweede] Va- letius Cordus hat dieſes Gewaͤchß vor Anemonem mino- rem gehalten / Er hat fich aber gejrret / dann alle Geſchlech⸗ ter Anemonum haben bey ſich ein hitzige ſcherpff auff der Zungen’ dasdiefe onfere rote Chamillen garnicht hat / dar⸗ E don weiter an ſeinem Ort. Von der Krafft / Eygenſchafft vnd Wirckung der Chamillenblumen. S Chamillen Kreuter oder Blumen ſeind warmer vñ Atruckner Natur im erſten Grad / vñ ſeind der Menſch⸗ lichen Naturen vor andern Kreutern gar anmuͤtig vnnd be⸗ quem. Dann ſie oͤffnen / loͤſen auff / machen duͤnn zertheilen ohn herzuziehung der Feuchten. Sie lindern / erweychen / Jacobi Theodor Tabernx monta ni / F geitigen vnd ſtercken das beſchaͤdigt Gliedt / und ſtillen aller⸗ handt ſchmertzen / darumb fie in mancherley Gebreſten faſt beylfamlich innerhalb vnd auſſerhalb deß Leibes gebraucht werden moͤgen / vnd ſol ſolches von vnſer gemeinen Chamil. len / wie auch von der geelen vnnd roten verſtanden werden, Dann die weiß Roͤmiſche Chamillen beyde die gefuͤllten vnnd vngefuͤllten / ſeindt warm vnnd trucken biß in zweyten Grad / die moͤgen in gleichen faͤllen wie die erſten gebraucht werden / Sonderlich inn kalten Schwachheyten da man mehr dann einer temperierten Waͤrm bedarff / welches die Roͤmiſche Chamillen wol leyſten koͤnnen / vnnd ſonderlich in kalten windigen Kranckheyten richten ſie mehr auß als die gemein Chamill / ſintemal ſie hiiger und die kalten Blaͤſt beſſer zertheilen. G Innerlicher Gebrauch der Cha⸗ millen. — Je Chamillen ſtercken vnd erwaͤrmen das Haupt / die Bruſt / lung / Leber / Milz / die Nieren / Blaß / die Mut⸗ ter vnd Geburtsglieder / vnd ſtillen allen innerlichen ſchmer⸗ tzen der gemeldten Glieder. Chamillenblumen in Wein geſotten / vnd Morgens vnd Abendts jedes mal auff die vier vntz oder ein gemein Tiſchbe⸗ cherlein voll getruncken / eroͤffnet die verſtopffungen der Le⸗ bern / deß Miltz / der Nieren vnnd Blaſen / treibet auß die Geelſucht / zertheilt vnnd heylet das Lungen geſchwer / legt das Keichen / ſtillt die Wehthumb der Daͤrm vnd aller ans derer innerlicher Glieder / ſonderlich aber der Mutter / vnnd fuͤrdert die Monatblumen der Weiber / reyniget auch die Bruſt vnd Lungen. H Shamillenbiumen zu Puluer geſtoſſen / durch ein Sieb⸗ lein geſchlagen / vnnd zu einem theil deß Puluers / drey theil guts verſchaumpts Honigs gethan / vnd zu einer Latwergen vermiſcht / vnd darvon etliche Tag nach einander deß Mor⸗ gens vnnd Abends / jedesmal einer halben Welſchen Nuß groß eyngenommen / laxiert vnd erweycht den Bauch / vnnd führer viel zaͤhen Schleim vnnd faulen Vnrath durch ven Stuelgang auß / Sand reyniaer die Daͤrm vnnd Eynge—⸗ weidt. Chamillen Puluer mit fuͤrnem Wein getruncken / ver⸗ treibt das ſchmertzlich Krimmen im Leib / vnd treibt auß die Spuͤlwuͤrm / Vnnd ſol man deſſen nicht weniger als eines Goltguͤlden ſchwer auff einmal eynnemmen / oder aber auff die anderthalb quintlein. EEE Shamillen blumen mir Honig in Eſſig geſotten / iſt denen ſo mit der fallenden Sucht beladen ſeindt / dienlich / darvon I getruncken / dis fliehen bald auff / vnd feindr nachmals diefer Kranckheyt ein zeitlang ſicher. Ein guten vnd bewaͤhrten Tranck die Wuͤrm außzutrei⸗ ben mach alſo: Nim Chamillen blumen ij. Handvoll / zwen⸗ sig ſchwartzer gewaͤſchener Bruſtbeerlein. Laß in einer Maß Waſſers halber eynſieden / darnach ſeihe es durch / von der durchgeſigenen Bruͤhen nimb drey vntz / Thu darzu des ſau⸗ ren Trancks von Eſſig vnnd Waſſer gemacht / Oxyeraton oder Poſca genannt / iij. vntz / vnd trinck drey oder vier Mor⸗ gen nacheinander jedesmal ſo viel. Chamillen zu Puluer geſtoſſen / vnnd deß Puluers eines Guͤlden ſchwer mit Tag vnd Nachtwaſſer getruncken / das fuͤrdert den Harn gewaltig / vnd treibt auß den Stein. In mangel deß Tag vnd Nachtswaſſer / mag man das Puluer K mis Wein trincken. Wider das ſchmertzlich Magenwehe / fo von Kälte onnd windigen Blaͤſten feinen vrſprung hat / mach diefe Artzeney: ſtimm Chamillenblumen / Oſterlucey / Tauſendtguͤlden Kraut / vnd Indianiſch Spicanarden jedes ein loth. Guts verſcheumpts Honig zwoͤlff loth. Die obgemeldten ſtuͤck ſtoß zu einem Puluer / vnnd ſchlags darnach durch ein reynes Siceblein / Vermiſch folgendts das Honig darmit / daß es ein Latwerg werde / vnnd brauch davon ein loth mit einem Truͤncklein fürnen Weins zetrieben auff einmal. | . Ehamillen 1 | ’ | | u E N vr mifel | nit tyu mehr mit und gef ee! rauf ale}; viel Keil ein ainma 6 ke gung! Norſ ann veldel nen ſehſa Anis Mermil 7 — — — — — uden ihnen fomm alfonı ſchen wxyſen tetwe dem kin Di ber/a Dat geist Pl Kuͤ — —4 NE, 1 Wu wan thell auf verw icht — — — —— C (ehr, UM füng Ri 1J fc Allen finfag rauıche San verden. füllen woeyten raucht A man hes die iderlich auß als nBlaͤſt upt / die Mm ſchmer. ens vnd Liſchbe— der fe, tauß die ver / legt aller an r / vnnd auch die n Sich rey theil twergen eß Mor⸗ en Nuß ch / vnnd urch den Eynge⸗ ken / ver⸗ t auß die als eines aber auff ußzutrei⸗ oll / zwen⸗ ner Maß von der des ſau⸗ xyer aton jer Mor lers eines ken / das ein. In 3 Puluer äfee vnnd Artzeney: dtguͤlden eh. Hits ſtuͤck ſtoß n reynes daß e⸗ nit einem hamillen — B c Das Erfte Buch von Kreutern. 61 A Chamillen in Wein geforten / vnnd von der durchgeſige⸗ F vnd darvon allen Morgen nüchtern ein Loͤfflin vol eynge⸗ nen Bruͤhen Morgens vnd Abendts ein Bechervoll warm getruncken / vertreibet die Geſchwulſt deß Magens / hilfft der daͤwung / vnnd nimpt hinweg das troͤpfflingen Har⸗ nen. Chamillen Wurtzeln geſaͤubert / auffgetrucknet vnnd sur Maler geſtoſſen / vnd deß Puluers eins Guͤldenſchwer mit warmem fuͤrnenem Wein getruncken / treibet auß den Nie⸗ ren Stein gewaltiglich / vnd bringt auch wider den verſtan⸗ denen Harn. Chamillen Puluer auff die anderhalb quintlein mit wein — ——— auch das Kraut vnnd Blumen in Waſſer geſotten / vnnd den Dampff darvon in die Mutter entpfangen / fuͤhret auß die todte Geburt / Derowegen ſollen die Weiber vnd ſonderlich aber die Hebammen ſich allwegen mit einem Vorrath dieſes Krauts verſehen / daß ſie ſolches in der Noth zugebrauchen haben. Chamillen Puluer obgemeldter maſſen mit Wein ge⸗ truncken / vertreibt das viertaͤgig Feber / darzu hilfft deſter mehr vñ beſſer fo man das Safft von Chamillen außtruckt / mit gleich fo viel Baumoͤlen als deß Saffts iſt vermiſcht / vnd damit den Ruͤckgrad vnd Pulßadern wol beſtrichen vñ geſalbet. Solches aber ſol zum wenigſten eine ſtundt zuvor che einen das Feber anſtoͤſſet / geſchehen / vnd fol man ſich das rauff nider legen vnd ſchwitzen. Es wirdt das Puluer von der Chamillen Wurtzeln vor alle Feber die jhre gewiſſe Tag halten / hoͤchlich gelobt / ſo man deſſelben eines Guͤlden ſchwer mit ij. loth deß ſawren Eſſigs Syrups / vnnd vier loth Chamillen Waſſers vermiſcht zu trincken gibt / ehe einen das Feber anſtoͤſſet / vnd ſol aber das einmal drey oder vier geſchehen. Es ſchreibt aetius der Griechiſch Artzet / das Nechepſon der Egyptier die Chamillenblum / ſo ſie in jhrer beſten Zeiti⸗ gung vnd Kraͤfften iſt / hab befohlen zuſamlen / vnd in einen Moͤrſer ganz klein zuzerſtoſſen / vnd kleine Kuͤchlein darauß zu machen / dieſelbigen darnach in Schatten laſſen trucken werden vnd auffheben. Wann nun die Zeit kompt daß ei⸗ nen ein Feber anſtieſſe / (dann er ſie allen ſebriſchen Menſchẽ heylſam ſeyn lobet /) fol er der Kuͤchlein eins zu Puluer ſtoſ⸗ ſen / vnnd mit gutem friſchem Baumoͤlen wie ein Saͤlblein vermiſchen / vnd darmit den gantzen Leib vom Haupt an biß zu den Fuͤſſen ſalben / darnach den Krancken niderlegen vnd jhnen wol zu decken. Darauff wirdt bey denen ſo darvon kommen ſollen / ein guter Schweiß ſich erzeigen / vnd ſollen D alſo von dein Feber erledigt werden. Vnd ſol in vielen Men⸗ ſchen probiert worden ſeyn / vñ iſt ſolches denen ſo vber Feldt reyſen ein bequeme Artzney / ſintemal fie leichtlich mitgeſuͤh⸗ ret werden kan. Er befilcht aber auch darneben / daß man dem Febricitanten einer Bonen groß von gemeldten Kuͤch⸗ lein mit warmem Waſſer zertrieben ſol zutrincken geben. Dioſcotides lobt gleicher weiß dis Chamillen vor die Fe⸗ ber / als er ſpricht: Man macht die Chamillen zu reynem Puluer / die vnderlaſſende Feber (das iſt die Feber die ihre gewiſſe Tag haben) darmit zuvertreiben. Man nimpt die Blumen vnnd Bletter / ſtoͤſſet jedes beſonder vnnd machet Kuͤchlein darauß / die hebt man auff vnd bewaret ſte. Die Wuryel truͤcknet man vnd bewahret fie beſonder / darnach wann es die Noth erfordert / ſo gibt man deß Krauts zwey theil / dr Blumen oder Wurtzeln j theil. Hergegen gibt man auff ein ander zeit der Blumen oder Wursel zwey theil / vnd deß Krauts ein theil / Alſo muß mans vber den andern Tag g£ verssechfeln/deß einen noch ſo viel als deß andern / vnd mir leichtem Meth oder Honigwaſſer trincken. Chamillen zu Puluer geſtoſſen vnd darvon eines Guͤlden ſchwer mit Eſſig getruncken / vertreibt das Lendenwehe. Gleicher geſtalt mit Wein getruncken / eroͤffnet die verſtopf— fung der Leber / vnd treibet fort die verſtandene Blumen der Weiber. Chamillenblumen zu Puluer geſtoſſen / vnnd mit ver⸗ ſcheumpte Honig ein duͤnnes Latwerglein darauß gemacht / nommen / vnd zum wenigſten eu par ſtunden darauff geſa⸗ ſtet / vertreibt vnd verzehret die Kroͤpff die nicht gar veraltet ſeindt. Wann man aber gemeldt Latwerglein braucht / mm ß mans nicht gehlingen hineyn ſchlucken / fondern ſittiglich hinab laſſen ſchleichen. Chamillen mit aller feiner Subflang gedörrt vnnd zu Efchen gebrannt / dieſelbige Eſch in ein Tuͤchlein gebunden/ in Wein gehenckt und davon getruncken / verzehret die Waſ⸗ ferfucht. Wein darinn Chamillenblumen ober Nacht gebeytzet worden ſeyn / ſtaͤtig getruncken / kompt zu huͤlff den Glied» ſuͤchtigen / ſtercket die Neruen / nimbt hinweg die Laͤmbde die vom Parlyß herkompt / vnnd kommet denen ſonderlich zu huͤlff die Contract worden ſeyn vom Krimmen. Man fol as G berdarneben auch euſſerlich das Chamillenoͤſe gebrauchen / vnd die ſchadhafften Glieder deß Tages zweymal darmit ſal⸗ ben / vnd folgends mit warmen Tuͤchern vmbwinden / vnd ſie warm halten, Eufferticher Gebrauch der Char | millen. C Hamillen zu Puluer geſtoſſen / vnd mit Gerſtenmeel je⸗ des gleich viel mir Waſſer uns Chamillenoͤlen zu einem Brey gefotten / darnach auff ein Tuch geſtrichen vnnd vında , das Haupt wie ein Pflaſter gebunden / ſtilletdas Hanptwe⸗ thumb, Oder nimm Chamillen Blumen — zwo Handtvoll ſeud die mit Wein vnnd Waſſer gleich ie! fo viel genug iſt / thue darzu zwoͤlff loth friſchen Buttern / laß gg ſittiglich miteinander ſieden biß der Wein vnnd Waſſer ſich verzehren / darnach trucks hart auß durch ein Tuch / darmit ſalbe dem Krancken ſeine Stirn vnd Schlaͤff. Oder ſtreichs auff ein langes Tuͤchlein einer zwerch Handt breyt / vnd be⸗ ſprengs ein wenig mit Eſſig vnd legs dem Krancken vber die S tirn vnd Schlaͤff, Du magſt auch dem Krancken fol, gendt Fußwaſſer machen: Nimm Chamillen Blumen vnd Kraͤut drey Handvoll / rote Roſen zwo Handvoll / Stein Else zwo Handtvoll / Stabwurtz / Katze nmuͤnzz / jedes ein Handtvoll. Schenckel vnnd Fuß fo warm du es leiden magſt / es hilfft wol. Die mit Hauptwehthumb beladen ſeindt / die ſollen ſtaͤtig Fußwaſſer von Chamillen bereyt gebrauchen / vnd die Fuͤß vnd Schenckel allen Abend / wann ſie zu Beth gehen woͤllen / darinn baden, Zu dem Hauptwehthumb mach ſolgende Laugen: Nim̃ ein Laugen Zuͤberlein / fůll das mit Chamillen Kraut vnnd Blumen / ſchuͤtt darnach Eſchen daruͤher fo viel genug iſt / Geuß darnach ſie dent heiß Waſſer darüber vnd mach dar von ein Laugen / die ſol man dreymal laſſen durchlauffen / ſo wirdt fie kraͤfftig vnd gut von den Chamillen / Darinn bad Abends die Fůß / va Morgens waͤſch over zwag das Haupt darmit. Chamillen Blumen ſampt dem abgeſtreyfften Kraut / ſend in Waſſer / vnd trinck die durchgeſiene Bruͤhe darvon / vnd ſchlag das Kraut wie ein Pflaſter vber die Stirn vnnd Schlaͤff / laß den Krancken daͤrnach ruhen vnd ſchlaffen / ſo geneußt er von dem Hauptwehethumb. Oder nimm vier K Handtvoll Chamillen Blumen / vnd zwo Handtvoll Hew⸗ blumen / ſiede die in genugſamem > afler/ mach darvon ein Fußbad / ſetz dareyn die chenckel biß vber die Waden ver, deck dich wol daß der Dampff deinen Leib wol erwaͤrme vnd du ſchwitzen moͤgeſt. Darnach ſeud Chamillen in Waſſer vnd ſchlag ſie vber die Stirn vnd Schlaͤff / es hilfft ſehr wol wider das Hauuptwethumb. Der Geruch von Chamillen bekoͤmpt vber die maſſen wol dein bloͤden Haupt / dann er ſtaͤrcket daſſelbig mercklich. Bor den groſſen Schmerzen deß Haupts / darvon die | 5 Kranifen Seud ſolche ſtuͤck in gnugſam Bachwaſſer / vnd thue darzu cin Maß Weins: Darinn bad allen Tag die — — — — — — 62 S. Jacobi Theodori Tabern⸗ montani / Aa Krancken in Vnſinnigkeit gerathen: Nimm Chamillen⸗ ẽæNimb Chamillenblumen sin Handvoll/ rote Roſen / Mer blumen ij. Handvoll / Dillenkraut / Maieran / rote Roſen / jedes j. Handvoll / Siede diſe ſtuͤck in Brunnenwaſſer zum halben theil eyn / ſeihe die Brühe durch ein Tuch / neß darinn doppele leinine Tuͤchlein / die leg warm vber die Stirn vnnd Schlaͤff / vnd thu das offt. Chamillenblumen in warmer Laugen geweycht / damit gezwagen vnd damit das Haar zum offtermal genetzt / macht ein zierlich ſchoͤn vnd Huͤbſches Haar. Mit ſolcher Laugen das Haupt zum offtermal gezwagen / ſtillet die Catharr vnd Hauptfluͤß. Chamillenblumen vnd rote roſen jedes gleich viel durch⸗ einander vermiſcht / vnd in ein Saͤcklein eyngerigen / vnnd warm ober die Stirn vnd auff das Haupt gelegt / ſtillet die Hauptfluͤß vnd Catharr. B Ein gut Hauptſaͤcklin die Flůͤß deß Haupts zu trucknen vnd zu ſtillen / mach alſo Nimm Chaͤmillenblumen j. hand⸗ voll / rote Roſen / Maieran / Stechaskraut / Muſchatnuͤß / ſchwartzen Pfeffer / langen Pfeffer / weiſſen Weyrauch / Naͤrdenſamen / Naͤglin / Zimmetrinden / jedes iij. quintlein. Mach darauß ein groblecht Puluer / wol durcheinander ver⸗ miſcht / thue ſolches in ein Saͤcklein / daß reihe wol mit einem Faden daß die 8pecies nicht zuſammen lauffen / waͤrm fol, ches auff einem truͤcken Hut / vnd wirff Naͤglein vnd Wey⸗ rauch in den truͤcken Hut auff die Kolen / wann du es waͤr⸗ meſt / legs alſo warm auff das Haupt / es ſtillet vnd trucknet die Fluß gewaltig / vnd veizehret die vbrige kalte Feuchtigkeit deß Hirns. Ein gute Artzeney fuͤr die Gilb in den Augen / die von der Geelſucht jhren Brfprung bat: Nimb Chamillen Blumen zwo Handvoll / Maieran / Yfop/ Waſſernuͤß Kraut jedes eine Handvoll / Siede ſolche ſtuͤck in Waſſer / und entpfahe den Dampff davon in die Augen / waͤſch auch die Augen vñ das Angeſicht offt mit dieſem Waſſer / es vertreibt die Gilb der Augen bald. Das thun auch die Chamillen allein vor ſich ſelbeſt in Waſſer geſotten / vnd obgemeldter maſſen ge⸗ braucht. Chamillenblumen im Mundt gekawet / vnd ober die Ge⸗ ſchwer vnd Fiſteln der Augen gelegt / heylen dieſelben / wann dieſelbige nicht zu tieff eyngewurtzelt haben. Wor den Wehthumb der Augen: Nimb zwey loth auf; gepreſtes friſchen Chamillen Saffts / FrauwenMilch vj. loth / daß weiß von zweyen friſchen Eyern / klopff vnnd ver, miſch dieſe ſtůck wol durcheinander / legs mit leinen Tuͤch⸗ D lein dareyn getunckt auff die Augen / vnd ſo offt es trucken wjrdt ſo erfriſchs widerumb⸗ F So das Augenwehthumb vom Windt entſtanden iſt / ſo nimb Chamillenblumen / Steinklee / Fenchelſamen oder a ber die. oͤberſten Gipffel vom Fenchel ehe der Fenchel zeitig wirt / iedes j. Handvoll / ſeud dieſe ſtͤck in halb Wein vnnd Waſſer halber eyn / daruach ſeihe es durch / in dieſem Waſ⸗ fer neß gedoppelt leinine Tuͤchlein / vnd legs Milch warm v⸗ ber / alſo daß es offt erfriſchet werde. Shamilenin Kuͤhmilch geſotten / vnd vber die Stirn vñ Augen Pflaſtersweiß warm vbergeſchlagẽ / ſtillt den ſchmer⸗ gen oder Wehthumb der Augen gewaltig. | Shamillen in Waſſer geſotten und vber die grindigen Au⸗ gen wie ein Pflafter vbergelegt / heylet diefelben, Chamillen in Waſſer geſotten / vnd das Haupt zum off⸗ termal darmit gewaͤſchen / vertreibet die Schiepen auff dem Haupt / vnd heylet die Blaͤterlein vnnd verſehrung deſſelbi⸗ g sen, Gleicherweiß in Wafferger en vnnd den ganzen Leib offt darinn gebadet / nimbt hinweg die Schiepen vnd andere vnreynigkeit der Haut / vnd macht die Haut ſchoͤn vnd glatt. Chamillen vnd Steinklee jedes gleich viel durcheinander vermiſcht / vnnd in ein Saͤcklein eyngemacht / folgends ge⸗ waͤrmet auff einem heiſſen Ziegelſtein mit Wein beſprenget / vnd alſo warm vber die Ohren gelegt / ſtillet den ſchmertzen derſelben. Zu dem groſſen Hauptwehthumb inn hitzigen Febern: y sen Violen / rohe Gerſten / jedes ein Handlein voll / ſeud diſe ftück mit einander in friſchemm Waſſer / vnd waͤſch dz Haupt lohe warm damit ab / es hilfft ſehr wol. Chamillenblumen vnd Kraut in Waſſer geſotten / vnnd allen Abend oder zum wenigſten zwey oder dreymal inn der Wochen wann man zu Bech gehen wil die Fuͤß darinn ger badet vnnd gewaͤſchen / behelt ein gut Gedaͤchtnuß / ſtercket das Geſicht vnd Gehoͤr. Den Schlaff in Kranckheyten als in hitzigen Febern oder in andern Schwachheyten zu bringen: Nimm Chamillen zwo Handvoll / Biolenbletter / Steinklee / jedes ein Hands voll / Magſamen Haͤupter / Seeblumen / jedes ein halb hand⸗ vol / ſend ſolche ſtůck in genugſamem Waſſer / vnd mach ein Fußbad darauß / und waͤſch damit die Fuͤß vnd Haͤnde. In hitzigen Febern thue darzu Weidenbletter / Rebenlaub jedes ein Handvoll / es hilfft ſehr wol. Chamillenblumen zu Puluer geſtoſſen / vnnd mit Honig zu einẽ Saͤlblein vermiſcht / vertreibet die Schiepen im Ans geſicht / daſſelbig deß Tags zweymal damit geſchmieret / vnd Morgens vnd Abends mit geſottenem Chamillen Waſſer abgesaͤſchen / vnd von ſich ſelbſt laſſen trucken werden, Chamillen in Waſſer geſotten / vñ mit der durchgeſigenẽ Bruͤhen den Mundt geſchwenckt / heylet die Geſchwer das rinn. Chamillen vñ Dillenkraut jedes gleich viel in Waſſer ge⸗ ſotten / vnnd damit den jungen Kindern zum̃ offtermal das Haupt warm gewaͤſchen / hilfft di ſie leichtlich Zan machen. Chamillenblumen in Wein zum halben theil eyngeſot⸗ fen/onnd den Mundt zum offtermal darmit geſchwenckt / —— ſo das Maul ſtaͤtig voll Speichel vnnd Waſſer laufft. Chamillenfafft indie Ohren warm getraͤufft / ſtillet den ſchmertzen der Backzaͤn. Dan muß aber allwegen das Fe indas Ohr traͤuffen / auff welcher Seiten der ſchmer⸗ tzen iſt. Den trucknen Huſten zuvertreiben: Nimm Chamillen⸗ blumen zwo Handvoll / rote Roſen / Quendel / jedes j. hand» voll / laß mit einander in Waſſer ſiden vnnd entpfahe den Dampff in die Naſen. Vor das Keichen end engen Athem von Hauptfluͤſſen vervrſacht: Nimb Chamillenblumen zwey Haͤndlein voll / Steinklee / Marien Magdalenenblumen / jedes ein Haͤnd⸗ lein voll / Weyrauch groblecht zerſtoſſen j. lorh. Zerſchneid die Blumen vnd Steinklee gar klein / vnnd vermiſch alles — die Kron warm / trags Tag vnd Nacht / es ſtillet den Fluß vnd legt das Keichen. WVor das ſchmertzlich Seiten ſtechen: Seud Chamillen vnd Pappellen jedes gleich viel in Wein oder Waſſer / fuͤlle darmit ein Rinderne Blaſen halbervoll/ gieß darzu vj. loch Baumoͤle / vnd binde oben das Loch an der Blaͤſen wol zu / vnnd leg ſie darnach ſo warm du ſie leiden kanſt auff das fchmerghafft Ort. Oder nimb Chamillenblumen fuͤnff oder ſechs Handvoll / Leinſamen der groblecht zerſtoſſen iſt drey Haͤnd voll / fuͤll darmit zwey leinine Saͤcklein / reihe die mit einem Faden daß die ſtuͤck nicht zuſammen lauffen moͤgen / waͤrm die Saͤcklein in einem ſiedenden Waſſer / darnach trucks hart auß mit zweyen Tellern / vnd leg alſo eins vmbs ander warm vber das ſchmerzhafftig Ort / fo lang biß der K ſchmeryen ſich leget. Gemeldte bey de Artzeneyen dienen auch für die ſchmertzen im Leib / der Lenden / Nieren / Blaſen vnd Steins / gleichfalls warm vbergelegt. Chamillenblumen ij · oder iij. Handvoll in friſcher Kuͤh⸗ milch geſotten / zuvor in ein Saͤcklein gerhan / darnach mit zweyen Tellern außgetruckt / vnnd warm vber die ſchmertz⸗ hafftigen Seiten gelegt / leget die Stich baldt. | Ein ander Artzeney vor das hitzig Seiten flechen: Nimb Chamillen Blumen zwo Haudtvoll / Steintlee / Mert | Violen/ durcheinander / Mach Hauprfäcklin darauß / vnd legs auff — — —— — — — —— ———— — ———— — ah nn — — . fr Mi A Se u diſe Haupt bins An der nn ge⸗ ſtercket EI oder millen Hand⸗ bhand— ach ein de. In ib jedes Honig im Ans et / vnd Waſſer lt, geſigenẽ wer da⸗ aſſer ge⸗ maldas nadıen. yngeſot, wenckt / Waſſer illet den egen das ſchmer—⸗ amillen⸗ — —— zj. hand ⸗ fahe den pptfluͤſſen lein voll / n Hauͤnd⸗ erſchneid iſch alles legs auff en Fluß hamillen ſer / fülle u vj. loth 1 wol zu / auff das uͤnff oder n iſt drey yedıe mit mögen! darnach —— g biß de and laſen vnd cher Kuͤh⸗ nach mit eſchmert⸗ n: Dh Merk Violen Das Erſt Buch / Von Kreutern. A Violen / Kleyen / roten Sandel geſtoſſen / Pappelſamen / F Wider den ſchmertzen deß Magens: Nimb Chamillen jedes ein Handvoll. Stoß alles zu Puluer / thu darzu Lein⸗ ſamen Meel / FEaum grecum, jedes j. loth. Seuds mit ge⸗ nugſamer Milch vnd einem viertheil Chamillen oͤle biß es wirdt wie ein Brey / vnd ſtreichs auff ein Tuch / legs warm vber die breſthafftig Seiten wie ein Pflaſter / vnd erfriſchs es allen Tag zweymal / dag thue fo lang biß der Schmers ſich miltert / vnd du anfaheſt auͤßzuwerffen. Ein anders: Nim Chamillen zwo Handvoll / Dillkraut / Merz Violen / jedes ein Handtvoll / thue diſe ſtuͤck in ein Saͤcklein / ſend es darnach in Milch / vnd legs wie obgemeldt warm vber. Oder nimb Chamillen Blumen vnd Steinklee / jedes gleich viel / thue die in ein Saͤcklein / fends in Waſſer vnd ein wenig Eſſig / darnach trucks auß vnnd legs warm auff den ſchmertzen. Ein ander Artzeney vor das ſtechen der Seiten von wein, digen Blaͤſten: Nimb Chamillen Blumen zwo Handtvoll / die oͤberſten Gipffel vom Dillkraut ein Handvoll / Rauten Doſten / Yſop / Roßmarein / jedes ein halb Handtvoll / Roͤ⸗ miſchen Kuͤmmmel ij. loth. Geſchelter Lorbeern ein wenig zerſtoſſen cm loth. Alte diefe Stuͤck klein zerſchnitten reihe in ein feinen Saͤcklein eyn / vnd machsnaff in ſtedendem heiſ—⸗ fon Wein / / trucks darnach mit zweyen Tellern auß / vnnd legs warm vber die ſchmertzhafftig Seiten: So bald es kuͤl oder trucken wirdt / ſo waͤrme es widerumb in dem vorigen Wein / vnd thue das ſo offt vnd lang / biß der ſchmertzen ſich gar gelegt. | | Bor das hisig Seiten flechen iff folgend Pflaſter oder Vberſchlag fehr dienftfich im anfang gebrauchte: Rimb ge⸗ „ Foren Chamillenblumen vnnd Gerſtenmeel / jedes gleich, © sieh / fieds mit Waffer vnnd Roſenoͤle / biß es wirdt wiecin yq Brey / ſtreichs auff ein Tuch vnd legs warm vber den ſchmer⸗ ge. | Bordas senden und Nierenwehe: Nimb Chamilfen, blumen ij. Handtvoll / Steinflee/ Stechaskraut / Dillen⸗ kraut / jedes eine Handtvoll / Veielwurtz Fenumgrzcum, Leinſamen / jedes ein halb Handtvoll. Die Wurtzeln vnnd Samen ſol man groblecht zerſtoſſen mit den Kreutern ver, miſchen / vnnd mit genugſamem Bachwaſſer ſieden / zuvor in ein langes Saͤcklein gethan / darvon ein Lendenbad ma⸗ chen / vnd darinn deß Tages zweymal baden / vnd im baden den Sack vmb die Lenden legen. Nach dem Bad ſoll man das ſchmertzhafftig Ort mit Chamillen vnd Dillenoͤlen ver⸗ miſcht warm ſchmieren / folgends mit zwyfachen warmen leininen Tuͤchern bedecken. Wider das Lendenwehe ein ander Artzeney: Fuͤll ein lei⸗ ninen Sack mit Chamillenkraut vnd Blumen / der ander⸗ halb Elenlang vnnd einer halben Elen breyt ſeye / den reihe mit einem Faden daß das Kraut vnd Blumen nie zuſam⸗ men lauffe / den waͤrme darnach in bald Wein vnd Waſſer / laß ein gut weil darinn ſieden / biß der Sack durchauß heiß wirdt: Darnach truck den mit zweyen Bretern hart auß / vñ winde den warm vmb die genden fo lange biß er kalt wil wer⸗ den / dann thu jhn hinweg / darnach ſchmier den Ruͤcken vnd Lenden mit Chamillen oͤle / vnd bedeck den mit warmen Til, chern / das thue dreymal deß Tages. Die gerunnen Milch in den Bruͤſten zuvertheilen: Nim̃ Chamillen ij. theil / Steinklee / die öberffen Gipffel von Sen, chelkraut / Dillſamen / Stabwurtz Fenum graecun: / Sein, ſamen / Baſilgen kraut / jedes ein theil fendsin halb Wein E und Waſſer / vnd ſchlags offt warn vber. Wider die Geſchwulſt der Bruͤſt von Kaͤlten / ſeud Cha, millen in Wein / vnd ſchlags warn vber die Bruͤſt wie cin Pflaſter / es hilfft. | Wider das auffſtoſſen deß Magens: Nimb Chamillen kraut vnd Blumen ij. Handtvoll / Maieran / Rauthen vnd Wermuth / jedes j. Handvoll. Zerſchneidt ſolche ſtuͤck vnnd mach ein gerigens Magenſaͤcklein darauß / daß trag ſtaͤtig auff dem Magen biß du genieſeſt / vnd ſalb Morgens vnd A, bends den Magen mit Chamillen vnd Rauthenoͤlen. G — K 63 — blumen anderthalb Handvoll / rote Roſen / Pontiſchen Wer⸗ muth / Bergwermuth / Balſammuͤnz / Jedess- Haͤndlein voll. Mad) sin gerigens Magenfaͤcklein darauß / wärme ſolches auff einem heiſſen Ziegelſtein mit weiſſem Wein be⸗ ſprenget / vnd leg es warm vber den Magen / vnnd thue das offt / ſo wirdt der fchmerg bald nachlaſſen. Wider die innerlichẽ Apoſtemen deß Magens / der Daͤrm vnd Eyngeweids: Nimm gepuͤluert Chamillen iiij. loth / Leinſamenmeel / gepuͤluert / Griechiſch Hew / jedes ij. loth/ Schweinen ſchmaltz v. loth. Seuds miteinander biß es dick wire wie ein Brey / ſtreichs auff ein Tuch vund legs warm v⸗ ber wie ein Pflaſter / es erweychet vnnd zeitiget alle innerliche Apoſtemen. | Den ſchmertzen der Darm inder Ruhr von verfegung der fcharpffen Feucht zu miltern: Nimm Chamillen ij.cheil/ Steinklee ein theil. Füll ein Saͤcklein darmit / vnnd laß in halb Wein vnd halb geſtaͤhltem Waſſer ſieden / preß darnach mit zweyen Tellern hart auß vnd legs warm vber / du magſt der Saͤcklein zwey machen / vnd je eins vmbs ander aufflegẽ. Wider das Krimmen der Daͤrm: Nimm Chamillen it, theil / Steinklee ij. theil / Ste chaskraut ein theil / vermiſch es durcheinander / mach ein gerigens Saͤcklein darauß / waͤrme es auff einem heiſſen Ziegelſtein mit Wein beſprengt vnnd legs warm vber den Bauch. Wider die Krimmen ſo von Winden kommen: Nimm Chamillenblumen iiij. Handtvoll / Kuͤmmelkraut / Quen⸗ del / Wolgemuth / Wermuth / Salbeyen / jedes ein Handt⸗ voll. Mach darauß ein gerigens Saͤcklein eines Bogen Das pyrs groß / waͤrms wie gemeldt auff emem heiſſen Ziegel⸗ ſtein / vnd legs warm vber den Bauch. Oder num Cha⸗ millen Blumen vier Handtvoll / Materan / Rauthen vnnd Wermuth / jedes zwo Handtvoll / Aniß vnnd Kuͤmmel / jedes ein Handtvoll / mach ein Saͤcklein darauß vnnd brauchs wie jetzt gemeldet iſt. Oder Chamillenblume! ij. theil vnd der oͤberſten Gipffel von Dillenkraut j. theil ge⸗ nommen vnd ein Lendenbad davon gemacht / vnd darinn ge⸗ bader/flillerdas Krimmen. Man mag auch den ganzen Bauch warm damit bähen/ond den Dampf davon dich ein heimlich gemach Stuel wol laſſen zn ſich gehen, Ein anders: Nimb Chamillenblumen iiij. loth / Seinfa, men iiij. loth / Wermuth / Fenchelſamen / Roͤmiſchenkuͤm⸗ mel / Rauthen / Wießkuͤmmetl / Wecholterbeern / Balſam⸗ muͤntz / jedes ij. loth. Stoß dieſe ſtuͤck zu einem Pulner/ Taß miteinander ſieden mir Waſſer / vnd thu darzu ein vierling Wermuthoͤle / mach ein Pflaſter darauß / ſtreichs auff ein Tuch / legs vber den ganzen Bauch warm. | Fin anders: Nim Chamillenblumen 5. Handvoll / Pap⸗ pellen / Weinrauthen / Wermuth / Beyſuß / Linſamen ein wenig geſtoſſen / Wießkuͤmmel / jedes j. Handvoll / Mad) dieſe ſtuͤck inn ein Saͤcklein eyn / laß in gutem Wein warm werden / preß dann mit zweyen Tellern auß / vnd legs warm vber den Bauch. | — Oder mach nachfolgend bewehrt Pflaſter: Nimb gepuͤl⸗ uert Chamillenblumen / Bonenmeel / jedes drey loth / Grie⸗ chiſch Hew gepuͤluert / zwey loth / Lein ſamen meel / zwey loth / Roͤmiſchen Kuͤmmel zu Puluer geſtoſſen j. loth / friſchen Butter vier loth / Rauthenoͤle zwey loth. Seuds mir genug⸗ ſamem Waſſer zu einem Brey oder Pflaſter / ftreichganff ein Tuch vnd legs warm vber den Bauch. Chamillen in Waſſer geſotten biß das Waſſer ſchier eyn⸗ geſotten iſt / vnnd die Blumen gar muͤrb vnd weych werden. Darnach durch ein haͤrin Sieblein geſtrichen / vnd dazu ge⸗ than Ammoniacum, Sagapenum, vnd Bdellium, jedes ein loth / weniger oder mehr / nach dem der durchgeſtrichenen Ehamillen viel oder wenig ſeind / vnd mir einander laſſen fies den biß es wirt wie ein Pflaſter / demnach daffelbig auff ein Tuch geſtrichen / vnnd enfferfich ober das Milg gelegt / ver⸗ treibt das auffblehen vnd die Geſchwulſt deſſelben. Chamillen ein gut theil in Waſſer geſotten / davon ein a er genden, 64 vnnd ein Löffel voll gebrandt Hafen puluer mit warmen Rein eyngenommen / bricht den Nierenſtein / vnnd führer Denfelben auß· Gemelte Artzeney hifft and) wann der Stein in das Rohr kompt. | Vor den Stein der jungen Kinder: Nimb Chamillen, blumen ij. cheil/ Steinklee Roßmarın / Salbey/ Meerret⸗ rich / Rettichbletter / jedes ein theil / ſeids mit einander in ges nugſamem Waſſer / vnnd mach ein Bad darauß / laß das Kind deß Tags zweymal darinn baden / vnnd gib jm in dem DBadij. oder iij. Loͤffel voll Chamillen waſſer zu trincken. Vor die Geſchwer der Nieren: Nimb Chamillen zu pul⸗ ner geſtoſſen vier loth / Leinſamen meel zwey loch / Kleyen ij loth / Seſamoͤle vier loth / ſeud ale ſolche ſtůck zu einem Pfla⸗ ſter mit ſriſcher Milch / darnach ſtreichs auff ein Tuch / vnd Blegs euſſerlich vber. Chamillenblumen mit Buttern vnnd ein wenig Weins in einer Piannen geroͤſcht / vnd zwiſchen zweyen Tuͤchern v⸗ ber die Bruͤck geſchlagen fo warm es zuleyden iſt / das ver, treibt die Harnwinde vnd machet wol Harnen. Vor das ſchwerlich Harnen: Nimb Chamillenblumen un. Handvoll / Pappelen ij. Handvoll / Peterleinwurtzel / Fenchelwurtzel / jedes j handvoll / mach ein Lendebad darauf. Chamillen in Wein geſotten vnnd in einem gerigenen Saͤcklein euſſerlich vbergeſchlagen / legt die Krimmen der Mutter. Oder nimb Chamillen Blumen ij. Handvoll / Steinklee / Dillenkraut / Griechiſch hew / Leinſamen / jedes 3. Handvoll / Beyſuß / Ackermuͤntz / Poleyen / Stabwurtz / edes ein Handvoll / Anißſamen / Fenchel / Kuͤmmel / jedes ein halbs Haͤndlein voll. Das Griechiſch hew vnd den Lein⸗ C ſamen zerſtoß ein wenig / vermiſchs mit den Kreutern / vnnd reihe es in ein Leinin Saͤcklein eyn / daß die nicht zuſammen lauffen / waͤrme das dann auff einem heiſſen Zigelſtein / vnd legs warm vber den vnderſten Bauch. Bor die erkaͤltung der Mutter: Nimm Chamillenblu—⸗ men iij. Handvoll / Betonienkraut / Beyfuß / Ealbeyen / je⸗ des ein Handvoll / ſeuds in Waſſer vnd bade die Fuůß Mor; gens vnd Abends darinn / ſo warm du es leiden kanſt. Den Schweiß zu treiben / ſo mach ein Schweißbad von Chamillen: Daß aber der Schweiß deſto leichter ſortgehe / fo ſchmier den ganzen Leib zuvor mir Chamillen oͤle ehe du in das Bad eynſiztzeſt / vnd trinck deß gediſtillirten Waſſers von Chamillen auch ein halbes Becherlein voll. Ein gut Bad von Chamillen vor die weiß Kranckheit der Weiber: Nimb Chamillenblumen vier Handvoll/ Ma, D jeran Beyfuß / Roßmarin / Mettram / Meliſſen jedes ij. Handvoll/ Alantwurtzel / Schweffel / jedes ilij. loth / Lor⸗ beern zwey loth / gemein Saltz ein gute groſſe Handtvoll. Die Kreuter zerſchneidt / die Alantwurtz / Lorbeern vnnd Schweffel ſtoß in einem Moͤrſer / vermiſchs alles durch ein⸗ ander / thu fie darnach in ein Leininen Sack / vnd laß in ge⸗ ſtaͤheltem Waſſer wol ſieden / vnnd mach darauß ein Bad / das gebrauch wie ein ander natuͤrlich Bad / vñ laß im Bad das Kranck Weib auff den Sackfigen. Vor die verſtandene Monatblum der Weiber: Nimm Chamillenblumen ii. Handvoll / Quendel / Maieran / Pos lehenkraut / Ackermuͤnz / Frawenmüntz oder Roͤmiſch Sal⸗ behen / Cyperwurtz / oder wilder Galgan / Veielwurtz / jedes ein Handvoll. Die Kreuter zerſchneidt vnd zerſtoß die wur⸗ geln groblecht / darnach vermiſchs vnnd ſeuds in Waſſer / E mach ein Dampffbad darvon / daß der Dampff wol in die Mutter gehen mag. Fin gut Lendenbad vor die verſtandene Monatblum: Nimm Chamillenblumen ij. Handvoll / Doften oder Wols gemuth / Maieran / Beyfuß / Sohrbaumblerter/Sorbeeren Duͤrrwurtz / Wechholterbeern/jedesein Handvoll: ſeud di⸗ fe ſtuͤck in Waſſer und mach ein Lendenbad darauß. Chamillenblumen zwey theil mit einem theil Pappellen Kraut inn Waͤſſer geſotten / vnnd darvon ein ſchweiß⸗ — bad gemacht / iſt denen ſehr dienlich / da ſich ein vnnatuͤrli⸗ &. Jacobi Theodori Tabernæmontani / A Lendenbad gemacht / vnd dareyn geſeſſen biß an den Nabel / F cher Schweiß erzeigt / vnd doch ver ſich ſelbſt nicht wil fott gehen / dann es wol ſchwitzen macht / vnnd treibt den boͤſen ſchweiß fort. Chamillen in Meth oder Honigwaſſer geſotten / vnd die durchgeſigne bruͤhe zu ſich in die Mutter gethan durch ein be; que Inſtrument / ſeubert vn heylet die Geſchwer der Mutter. Shamillen geſtoſſen end vber die Kunden vnnd Schaͤ⸗ den gebunden wie ein Pflaſter / heylen dieſelben. Chamillen in Wein oder B aſſer geſotten / vnd die Wun⸗ den vnd Schaͤden damit gewaͤſchen / reynigt vnd fuͤrdert ſie zu der heylung. So einem ſeine Glieder / muͤde / matt / vnnd erſchlagen ſeind / der ſiede Chamillen in Waſſer / vnnd mach ein Bad darvon / es hilfft. Wann einer Weibsperſonen in vnd nach der Geburt die G Fuͤß vnd Schenckel geſchwellen: Nimm Chamillenblumen a zwo Handvoll/ Spicanarden blumen oder Lauander / Wer⸗ muth / Stabwurs/ Tauſentguͤldenkraut / Garbenkraut jes des ein Handvoll / ſeud gemelte ſtuͤck zu einem Fußwaſſer / vnd laß ſie die Fuͤß Morgens und Abends cin Stundt das rinn baden. Wor die Geſchwulſt der Haͤnd von kaͤlt oder groſſem Froſt: Nimm Chamillenblumen zwo Handvoll / Steinklee ein Handvoll / Fenugreck / ein wenig zerſtoſſen iiij. loth / ſeud dieſe ſtuck in Bachwafler / vnnd baͤhe vnnd bade die Hand Morgens vnd Abends darinn auff ein ſtunde / darnach nim friſchen Buttern / Roſenoͤle / vñn Puluer von Griechiſchhew / temperier es zu einer Salben / vnd ſchmier die Hend darmit. WVor das Huͤfftwehe vnd kalt Geſuͤcht: Nimm Chamil⸗ lenblumen vier Handvoll / Kleyen / vngeſtampfften Hirſchẽ / 3 jedes zwo Handvoll / gemein koch Saltz ein Handvoll / vers miſch dieſe ſtuͤck vnd reyhe ſie in ein Leinin Sack eyn / mach denſelben warm auff einem heiſſen Ziegelſtein mit Wein be⸗ ſprengt / vnd leg den vber das ſchmertzhafft Glied. Wann die Kindtbettherin Leibwehe vnd Krimmen be kommen nach der Geburt: So nimb Chamillenblumen ge⸗ puͤlnert iij. loth / Bonenmeel / Leinſamenmeel / gepuͤluerten Roͤmiſchen Kuͤmmel / Meel von Fenigreck / jedes ij. loth / Huͤnerſchmaltz / friſchen Buttern / jedes iij. loth / Holderblu⸗ menoͤle vj. loth / fends mit genugſamem Waſſer zu einem Pflaſter / ſtreichs auff ein Tuch / vnnd legs warm vber denn vnderſten Bauch: | - Bor den ſchmertzen der Gulden Adern: Nimb Chamils lenblumen zwo Handvoll / Hewblumen die von dent Hew vberbleiben Davon die Pferdt geilen haben / Salbeyenkraut / 1 Roßmarin / jedes ein Handvoll: Seud ſolche ſtuͤck in waß ſer / mac) darvon ein Dampffbad / vñ empfahe den Dampff darvon durch ein heimlichen Gemaͤchſtuel. Bor den außgangenen Maßdarm: Nimb Chamillen⸗ blumen / rote Roſen / Wullkraut / jedes ein Handvoll / ver⸗ miſchs durcheinander / mach zwey Saͤcklein darauß / vnnd ſeud ſie darnach in rotem Wein / trucks folgends mir zweyen Tellern auß / vnd leg eines nach dem andern warm auff den Afftern vnd baͤhe dich darmit. Vor die geſchwulſt vnd ſchmertzen der Gemächt: Nimb Chamillenblumen zwo handvoll/ Steinklee Griechtſchhew⸗ ſamen ein wenig geſtoſſen / Leinſamen groblecht zerſtoſſen / je⸗ des ein handvoll: vermiſch diſe ſtuͤck durch einander / ſeuds in weiſſem Wein den drittentheil eyn / netz zwyfache Leinine Tuͤ⸗ cher in der Bruͤhe / vnd ſchlag fie warm vber die Gemaͤcht. K Wider die harte Geſchwer vnd Geſchwulſt deß Maͤnnli⸗ chen Gliedts: Nimb Chamillenblumen / Leinſamenmeel / ge⸗ ſtoſſen Griechiſchhew / Eybiſchwurtzel gepuͤluert / Seigen/ica des ij. loth / Chamillenoͤle vj. loth / ſeud dieſe ſtůck mit waſſer biß es wirdt wie ein dicker Brey oder Pflaſter / vnd legs mit einem Tuͤchlein darauff. Chamillen geſtoſſen vnd mit friſchem Butter ein Pfla⸗ ſter darauß gemacht / legt allen ſchmertzen vbergelegt. Ein gut Pflaſter dz alle Geſchwer zeitiget: Rim Chamillẽ gepuͤiuertij. loth / Eybiſchbletter / Pappellebletter jedes j. loth / Gerſtenmeel — —— — — — — — — N a a Ei —— — — A il I y fe j boͤſen MD die ein be; dutter. Schaͤ, Wun, dert ſie hlagen n Bad hurt die Aumen Mer waſſer / ndt ds zroſſem teinklee h / ſeud e Haͤnd ich nim ſchhew/ darmit. hamil⸗ Arſchẽ/ l / ven mach dein be men be⸗ men ge⸗ Herten ü. loth / Alderblu⸗ u einem vber den hamil⸗ m Hew nkraut / in waſ⸗ Dampff millen⸗ oll / ver⸗ 3/ vnnd zweyen zuff den Nimb ſchhew⸗ ſſen / je⸗ ſeuds in ine Tuͤ⸗ aͤcht. Naͤnnli⸗ neel / ge⸗ igen / je⸗ waller egs mit n Pfla⸗ hamillẽ sj.6torh/ enmed 172 B gen mag / thu folches alle Tag zweymal biß der Gaul ag D es reynigt ſie wol. Davon fol man auff einmal vier oder v Das Erſte Buch von Kreutern. A Gerſtenmeel ein loth / Lilienoͤle / Chamillenoͤle / jedes ij. loth / F ſeud ſolche ſtuͤck mit Waſſer zu einem Pflaſter / vnnd legs vber. Chamillen zu Puluer geſtoſſen vnd mit Gerſtenmeel vnd dem fauren Eſſig ſyrup / Aceto mullo, ein Pflaſter darauß gemacht vñ vbergeſchlagen / heylet die bilfs der Viperſ chlan⸗ gen: Man muß aber zuvor das geſchaͤdigt Ort mit dem ge⸗ melten Syrup wol waͤſchen. ftöckel Senenbaum/ Salbeyeutraut / jedes in theil das mmen in einen it Wein vnnd Waſſer wolfieden/bip ec halber eyn geſeudt / vnd ſtell de n vn⸗ der einen Gaul dem der Schlauch geſchwollen iſt / daß der Saum darvon m m̃ gehen mag / vnd verdeck den Gaul wol: Laß ihm auch den Dampff in Half gehen daß er wol ſ chwi⸗ nieſet. Chamillen Wein. Chamæmelites, ſeu Chamomileum vinum. or Jewol der Weinvon Chamillen blumen bey den Alten SL nichtim.braud) geweſen / vnnd zu vnſer zeit auch wenig bereht wirdt / kan man doch im Herbſt wie von andern Kreu⸗ erweinen einnislichen vnd heylfamen Wein machen / der zu allen obgemelten innerlichen Kranckheyten faſt bequem vnd dienlich iſt / vnd ſollen jhnen inſonderheit die Weibsper⸗ ſonen denſelben laſſen befohlen ſeyn. Chamillen Waſſer. Aqua Chamæ- meli ſtillatitia. vw Dee die Chamillen zu diſtillirn iſt wann fie in jh⸗ rer beften Bluͤhet feyn/foll man Kraut onnd Blumen mit einander hacken / vnnd fänfftiglich in Balnco Mariz ab» ziehen / folgends ein seitlang wol vermacht zu rectificiren in die Sonn ſetzen / vnd zum gebrauch verwahren. Innerlicher Gebrauch de Chamillen Waſſers. rn er eröffner die Leber / das Miltz / tretbt auß WEcelſucht / fuͤrdert die Weibliche Monatblum / ſtillet die ſchmertzen der Mutter / der Daͤrm / vnd der Blaſen: Zer⸗ theiler und heylet das Lungengeſchwer / legt das Keichen / vnd fuͤhret auß den Lendenſtein / erwaͤrmet die Mutter vnnd den Falten Magen / vnd dient vornemlich den Kindtbetterin / dañ loth trincken. | Eufierlicher Gebrauch deß Chamillen | aller, Da Mundt mit Chamillen waſſer geſchwencket / heylet die Mundtfeule / vnd alle verſehrung oder verwundung — den ſchmertzen der Zaͤhn warm ge⸗ braucht. Geſtoſſene Mandeln mit Chamillenwaſſer durchgeſtri⸗ chen / zweyfache Leinine Tuͤchlein darinn genezt vnnd law warm vber die Stirn vnd Schlaͤff gelegt / ſtillet den ſchmer⸗ tzen deß Haupts / vnd iſt ſolches vor ſchwache vñ bloͤde Men⸗ ſchen / vnd ſonderlich vor die Kinder ein gute Artzeney / die ſie zu jederzeit ohne ſchaden moͤgen gebrauchen. Extract von Chamillen. Chamz- meli extractum. Ca Extract von Chamillen wirdt in aller maß gemacht wie der Extract vom Wermuth: Er dient zu alle kranck⸗ heyten darzu die Chamillen innerlich gebraucht werden / vnd gibt man deſſen auff einmal ein drittheil eines quintleins mit einer andern bequemen Artzeney / gediſtillirtem Waſſer oder Wein eyn / je nach gelegenheit der Kranckheyt / welches wir den erfahrnen Medieis befehlen wollen. * 65 Conferuenzucker von Chamillenblumen, - -Chamzmeli conlerua, = > Pal den Chamillenb amẽ macht man ein nuͤtzlich Con, ſernenzucker / wie man den Wermuthzucker zumachen pflegt : Der diene fonderlich den Weibsperfonen die ſtatig Mutterſiech feyn und Krimmen haben / dann er erwaͤrmet die Mutter vnd Geburtglieder / reynigt wol die Kindtbetthe⸗ rinnen / vnd vertreibt die Nachwehen / einer Caſtanien groß auff einmal davon eyngenommen. Außgezogener Chamillen Syrup. Syrupust xuadtionis Chamzmeli, er fein Chamillen Syrup heutigs tags bey vns im brand) / vnnd auch feiner weder von den alten oder G nenwen Artzten befchrieben worden ift/ hab ich doch bißber den außgejogenen Chamillenfprup in branch gebraucht/ vñ den in vielen ſchwachheyten darzu die Chamillen vor fich ſelbſt dienen heylſamlich gebraucht, Vnd wirdt verfelbig bes reytet wieder aufgezogen Wermuth oder Beyfuß Syrup. Won dieſem Syrup gibt man auff einmal ein loth oder Loͤf⸗ fel voll mit ſeinem oder einem anderen gediſtillierten Waſſer eyn / je nach gelegenheit der Kranckheyt. Chamillen Saltz. Chamæmeli Sal. S wirdevon der Chamillen / wie von dem Wermuth oder Beyſuß ein nuͤßlich Saltz auß gezogen / das zu vie⸗ len Leibsgebreſten dienlich iſt welches mit Pilulen / Mix⸗ turen / vnnd andern Apoteckiſchen Artzeneyen vermiſcht ae: braucht wirdt / dient ſonderlich aber vor das Keichen vnnd ſchwerlich aͤthmen / deßgleichen vor die Geelſucht vnd Len⸗ denwehe. | Chamillenoͤle. Chamemelinum oleum, Di Chamillenoͤle hat nach dem Roſenoͤle den Dorsug/ dann es kuͤlet vnnd temperirt ſaͤnfftiglich / deßgleichen waͤrmet es auch maͤſſig / vnd mag derowegen nuͤtzlich in kal⸗ ten vnd warmen Gebreſten / die nicht zu gar hitzig ſeindt nuͤtz⸗ lich gebraucht werden, Solch oͤle wirdt von feiner vielfalti⸗ gen krafft vnd tugend wegen von dem lohanne Vonio O- leum Benedictum genannt: vnd wirdt alfo bereytet: Man nimbt friſcher Chamillenblumen ein gut theil / laſſet Die vier vnd zwentzig ſtunden in dem ſchatten trůcknen / fuͤllet damit ein Zuckergiaß / ſchuͤttet daruͤber guts ſuͤß Oelen ſo viel ge: 1nug iſt / darnach ſpannt man ein weit gewebens Leinin Tuch daruͤber dz nichts dareyn fallẽ / vñ Doc) tranſpiriren mag / vñ ſtellets viergig Tagan die Sonn / darnach truckt mans auß / ſeihets durch / vnnd behelts in ginem wolvermachten Glaß zum gebrauch. Wann man dieſes Oele in feiner bereytung ar verſtopfft / vnd ſtellts in die Sonn / alſo daß es nicht auß⸗ riechen mag / fo wirdt es vbel riechend vnnd ſtinckend / dero⸗ wegen man es nicht wie die andern oͤle von Blumen vnnd Kreutern verſtopfft inſoliren ſoll. — Gebrauch deß Chamillen oͤls. As Chamillen oͤle erweychet Beulen vnd Knollen / ſtil⸗ fee ſchmertzen / vnnd legt nider allg Geſchwnſlſt / ver⸗ treibet den ſchwindel deß Haupts vnnd das vmblauffen vor den Augen: Es bringt auch wider zu kraͤfften die erlahmten K Glieder von falten Fluͤſſen / Schlag / vnnd vom Daͤrmge⸗ gicht oder Krimmen / ſo man ſie mit dieſem Oele ſalbet / es fuͤrdert auch gewaltig den ſchweiß / dan dic heymlichen gaͤng der ſchweißloͤcher werden dardurch eröffnet. Es nuͤtzet ſehr wol dem weiſſen Geaͤder vnd allen Gliedern die dardurch ge⸗ hen. Es erzeigt wunderbarliche huͤlff in den Wunden der Neruen / deß gleichen in ſorglichen Wunden der Muſculen / dareyn gethan. Es ſtillet den fchmereen deß Magens vnnd der Daͤrm warm damit geſalbet. Es wirdt heutiges Tags gemeiniglich in die Cliſtieren gebraucht allen fehmergen Mi deß — »————— — — — ——— — — = —— — — 66 chen in hefftigen fchmersen der Nieren vnd der Senden. Chamillenoͤle mit gebrandtem Wein vermiſcht / vertreibt das kalt vnnd lauffend Geſuͤcht in den Gliedern / dieſelben warm damit geriben / vnd darnach warme Tuͤcher darumb gewunden. Chamillenoͤle heylet den Grindt auff dem Haupt damit geſalbet / iſt ein gute vnſchaͤdliche Artzeney vor die jungen Kinder. Chamillenoͤle mit vngewaͤſchener Schaaff oder Lamb⸗ wollen warm vmb den Halß gelegt vnd gebunden / vertreibt den ſchmertzen vnd Geſchwulſt deß Halß. | Chamillenoͤle zwey theil mit einem eheil Dillenöfe vers miſcht / vertreibt das ſchmertzlich Seiten ſtechen / dz ſchmertz⸗ hafft Ort damit geſalbet / vñ ein zwyfach warm Leinin Tuch B darauff gelegt. Oder nimb Chamillenoͤle zwey loth / Dillen vnd weiß Gilgenoͤle / jedes ein loth / vermiſchs vnnd ſchmier dich darmit wie gemeldet: Darnach nimb Chamillen vnd Steinklee / thu ſie in ein Saͤcklein / ſeuds in Waͤſſer und ein wenig Eſſig / trucks auß / vnd legs vber den ſchmertzen. Chamillenoͤle zwey theil mit einem theil Poleyenoͤlen ver, miſcht / vnnd den gantzen Bauch darmit geſchmiert / dar nach ein warm Tuch darauff gelegt / miltert das Krimmen / vnnd Daͤrmgegicht von kaltem zaͤhem Schleim, verur⸗ ſacht. Vor das Krimmen vnd Reiſſen im Leib der jungen Kin⸗ der / iſt Chamillenoͤle ein herrliche Artzeney / ſo man in dem warmen oͤle ein Filtz oder vngewaͤſchen Lambwoll neser/ S. Jacobi Theodori Tabernemontam A deß Krimmens vnd Darmgegichts zuvertreiben: Deßglei⸗ Fi Vor die verwundung vnd verletzung fo den gebaͤrenden Frawen in der Geburt zuſtehn: Nim Chamillenoͤle vier loth/ ſuͤß Mandeloͤle / Sanct Johannskrautoͤle / jedes drey loth / Hirtzen Vnſchlicht zwey loth / Myrthenoͤle ein loch Wachs anderhalb loth / zerlaß vber einem linden Fewrlein / vnnd wann es erkaltet / ſo vermiſch ein drittheil eines quintleins gepuͤluerten Saffran darunder / vnnd brauche zu den ges. ſchaͤdigten Orten. Vor die Harnwinde / den Kaltſeych / vnd ſchwerlich Har⸗ nen: Nimb Chamillen oͤle drey loth / gepuͤluert Bibergeylen j. quintlein / deß Gummi Galbani anderthalb quintlein / zer⸗ laß in dem Oele vnd vermiſchs wol durcheinander / ſchmier dich warm damit vmb das Schloß vnd die Gemaͤcht. Bor den verhaltenẽ Harn: Nimb Baumoͤle nach deinem gefallen / vnnd laß Wandtleuß darinnen ſieden / henck dar⸗ G nad die Manns Ruthen dareyn fo warm du es leiden kanſt / vnd ſtreich darnach den Kopff von der Ruthen mit geſtoſſe⸗ nem Knoblauch an / es hilfft gewiß. Chamillenoͤle mit reyn geſtoſſenem Saltz vermiſcht / vnd die Schenckel vnd Fuͤß warm damit geriben vnnd geſalbet / vertreibet die Geſchwulſt derſelben. Chamillen oͤle in ein auß gehuͤlet Erdſcheibenwurtzel ge⸗ than / vnnd in der Aſchen gebraten / darnach hart durch ein Tuͤchlein außgetruckt / vnnd warm in die Ohren getraufft / vnnd dem Kind warm vber das Naͤblein vnnd Baͤuchlein bindet. CChamillenoͤle warm vmb die Nieren vnnd Blaſen geſal⸗ bet / treibt vnd fuͤrdert den Harn. Chamillenoͤle mit gepuͤluertem Bibergeyl vermiſcht / vnd den Bauch darmit geſalbet / vertreibt vnd miltert das Mut⸗ terweh auß kaͤlt vervrſacht. So ein Jung oder Alt Menſch die Kindtsblatern hette / vnd die nicht herauß wolten: So nimb Chamillenoͤl / guten weiſſen Wein / jedes vj loth / gepuͤlnerten Salpeter ein halb loth / fends miteinander vber einem Kolfewerlein biß der Wein ſich verzehret / darmit ſalb den gantzen Leib im war⸗ men / darnach leg dich nieder / deck dich warm zu / ſie komen bald herauß. Bor die ſchwartzen vnd zerknuͤtſte Nägel: Nimb Cha millenoͤle j. loth / Gilgenoͤle Hinerfchmals/ / Genßſchmaltz / Jungfrawenwachs / jedes cin halb loth / zerlaß durcheinan⸗ D der / vnd ſtreichs auff Tuͤchlein wann es kalt worden iſt / vnd legs vber wie Pflaͤſterlein. So ein Menſch die Geelſucht zwiſchen der Haut hette / ſo ſchmier jhm den gantzen Leib mit Chamillenoͤle deß Mor⸗ gens: Naͤch Mittag mach jhm ein Schweißbad mit Cha⸗ millenkraut vnd Blumen / das treibt die Geelſucht gewaltig herauß. N Chamillenoͤle vertreibt die Geſchwulſt vnd hartigfei, der H Nieren / damit warm geſalbet / vnd folgends warme Taucher darüber gelegt / vnd das deß Tags dreymal gethan. Chamillen oͤle miltet ſehr das viertaͤgtg Feber / ſo man zu⸗ vor ehe es den Menſchen ankompt / den Ruͤckgrad / Schul⸗ tern / vnd Hend wol vnd warm damit ſalbet. ShamillendtemirMalnafier vermiſcht / warm gemacht / vnd ein Fils darinn genetzt vnd widerumb ein wenig außge⸗ Eetruckt / miltert das Darmgegicht vnnd Krimmen von kaͤlte. Defgleichen thut and) daſſelbig / ſo mans mir Malua⸗ ſier zu dem Krancken thut wie ein Eliftier. —— VWor das Ruͤckenwehe der Kinder: Nimb Chamillenoͤle ii. loth / Kappaunenſchmaltz j. loth / Jungfrawenwachß ein halb loth / zerlaß vber einer Glut / laß erkalten / ſo gibts ein Saͤlblein / damit ſchmier dem Kindt den Ruͤcken bey einer Glut. | Chamillenoͤle mitein wenig Eſſigs vermifcht / vnnd das geſchwollen Miltz damit geſchmiert / legt die Geſchwulſt vnd den ſchmertzen. bringt wunderbarlich wider das verloren Gehoͤr. Solches bat and) gleiche wirckung mir dem Safft von Rauthen oder Beyfuß / gleicher geftalt gebraucht. Dergleichen hilfft auch / waun man Chamillenoͤle in einer Meerzwiblen bratet / vnd traufft es warm in dic Ohren Solches Oele alſo bereyt / zeiti⸗ ger auch die falten Geſchwer der Ohren / vnd macher fie auß⸗ gehen. | * Chamillenoͤle warm durch ein Inſtrument oder Spri⸗ tzen inn die Mutter gethan / dienet wider die erſtickung der Mutter. | = Chamillenoͤle im Bad angeffrichen/ond den gantzen Leib damit gefalber/erwärmer die alten Leut / vnnd ſtercket die an⸗ geborne waͤrmbde. Gediſtilliert Chamillenoͤle. Oleum Chamæ- melinum ſtillatitium. De gediſtilliert Chamillenöfe wirdt allerdings bereytet wie das Wermuth oder anderer Kreuter oͤle. Das dient innerlich zu allen Kranckheyten / darzu man die Chamillen gebraucht: darvon gibt man auff einmal iij. oder ij. Troͤpff⸗ lein mit Wein oder einem bequemen gediſtillierten Waſſer / oder vermiſchts mit andern Artzeneyen je nach gelegenheit der Kranckheit. Euſſerlich mag das gemein Chamillenoͤle damit geſtaͤrckt werden / zu denen Gebreſten darzu es vor fich ſelbſt dienlich iſt. Gebrauch der beyder Roͤmiſch — Chamillen. Je beyde Roͤmiſche Chamillen mögen beyde innerlich vnnd euſſerlich zu allen bigigen Kranckheyten heylſam⸗ lich gebraucht werden / dann ſie etwas hitziger ſeindt dann die gemein Chamillen: die Gelb iſt doch temperierter waͤrm⸗ de / vnnd nicht ſo hitzig wie die weiß Roͤmiſche Chamillen: vñ iſt doch auch waͤrmerer Natur dañ die weiß gemein Cha⸗ millen. Zu dem iſt die Geel ſtaͤrcker vnnd kraͤfftiger den Harn vnd Stein außzutreiben / dann die weiß. Man mag K.auf beyden ein lieblichen Chamillen Wein machen zuge» meldten Gebreſten. Item Conſeruenzucker / auß gezogene Syrup vnd Extract / gediſtillirt waſſer / gediſtillirtvnnd ge⸗ meine Oele / allerdings wie oben von der gemeinen Chamil⸗ len angezeigt worden iſt. | Ein guten purgierenden Chamillen Wein. Chamazmelites purgarorıum. DIA auffgetruckneter Roͤmiſcher Chamillenblumen ij, loth / Peterlin Wurtzel iij. loth / Turbit Wurtzel dritthalb den th th / chs Ind ins 19%. dar⸗ ylen /zer⸗ nier nem dar⸗ inſt / oſſe vnd lbet / ge⸗ h ein ufft / lches oder nuch / vnd /zeiti⸗ auß⸗ Spri⸗ g der Leib je an⸗ — reytet dient nillen erlich lſam⸗ dann Arms illen: Cha er den mag zu 909 ogene id ge⸗ amil⸗ 2 umen zurtzel tihalb Daß Erſte Buch / von Kreutern 67 entiſche erleſene Senatbletter / Angelicwurtz / jedes ij · loth / Lechenſchwamm anderthalb loth / Spargenwurtzel ij. loth / Rot Roſen / Tamariſten zweiglein / Fichten zweiglein / Noͤſ⸗ ſelfarrn / Fenchelſamen / Peterleinſamen / jedes j. loth / Mei— ſterwurtz / Camelenhew / Aniß ſamen / Ammey ſamen / weiſ⸗ ſen Senff / Negelein / Kalmuß wurtzel / deß auffgetruckne⸗ ten Saffts von Scammony glocken Dacrydium genannt / jedes ein halb loth / Saffran ein quintlein. Alle diefe ſtuͤck zer» ſtoß groblecht und mach ſie in ein zwoͤlffmaͤſſigs Faͤßlein mit Haͤſelen Spaͤnen ein / vnd thu darzu ein Maß Honigs / fuͤt⸗ le dann daß Faͤßlein zu mit gutem Moſt / vnd laß verjähren. Dieſer Wein dient denen ſo mit dem Krimmen vnd dem Stein beladen ſeyn / er zertheilet die Winde / er ſtillet den ſchmertzen der Daͤrm / treibt den Harn / oͤffnet die ver, B ſtopffung der Lebern vnd deß Miltzes / vnd fuͤhret auß durch den Stulgang die Gallen vnd Schleim. Ein anderer Wein vor den ſchmertzen / Blehung vnnd Wind der Mutter: Nimb Roͤmiſch Ehamillen acht loth / Beyfuß vier loth /Dill ſamen drey loth / Aniß zwey loth / geel Pisten anderhalb loth / Bergmuͤntz zwey loth / Meterkraut / Poley / Stabwurtz / jedes loht / Fenchel ein halb loth / Ammey ſamen ein quinlein. Mach dieſe ſtuͤck geſtoſſen in ein zehenmaͤſſigs Faͤßlein ein / vnd fuͤlls mit gurem Moſt zu / laß verjaͤhren zum gebrauch. Ein anderer: Nimb Roͤmiſcher Chamillen vi.lorh/Pon; tiſchen Wermuth / Peterlin ſamen / jedes iiij. loth / Aniß / Dillſamen / jedes iij. loth / welß Bibernellen wurtzel drithalb loch / Ingber ij. loth / Cretifſch Moren ſamen anderthalb loth / Camelenhew vr quintlein / Thymiankraut j. loth / Ber⸗ weiſſen / vnnd langen Pfeffer / Haſelwurtz / jedes ein halb quintlein. Mach ſolche ſtuͤck / wie oben gemeldt / mit Hanbuͤ⸗ chen Spaͤhnen in ein zwoͤlffmaͤſſigs Faͤßlein ein / vnd laß ein Moſt daruͤber verjähren. Dieſer Wein iſt gut wider das Krimmen / legt die groſſen ſchmertzen der Cholic vnnd der Daͤrm / zertheilet die Wind / vertreibt die auffblehung deß Bauchs / vnd fuͤrdert di Monatblumen der Weiber. Gebrauch deß gemeinen Roͤmiſchen Chamillen oͤles. De⸗ Chamillen oͤle von der Roͤmiſchen Chamillen wie das ander gemein Chamillen oͤle bereitet / iſt ein Edel Artzney zu dem Hauptwehethumb von kaͤlt / das Haupt da⸗ mit geſalbet. Es vertreibt den ſchweren Athem vnnd das Keichen / vnd erwaͤrmet die Bruſt gleichfalls gebraucht. Es dient auch wider die ſchmertzliche gedreng deß Stulgangs von kaͤlt / den vnderſten Bauch vnnd das Ort zwiſchen dem Hindern vnd Gemaͤcht damit geſalbet / folgends mit drey o⸗ der vierfachen warmen Tuͤchern bedeckt. Es erwaͤrmet den erkalten Magen / vnnd legt die ſchmertzen deſſelben / deß glei⸗ chen auch das Krimmen vnnd Daͤrmgegicht von kaͤlt vnnd windigen Blaͤſten verurſacht. Es eroͤffnet auch die vers ſtopffung der Leber vnnd Nieren von gemeldten vrſachen - herkommend / warm damit geſalbet / vnd folgendes mit wars men Tüchern bedeckt. | Roͤmiſch Chamillen Se dienet auch wider das ſchwerlich Harnen / vnd treibt fort den verffandenen Harn /die Schloß vnnd Gemaͤcht darmit gefalber/ das aber fonderlich / wann E diefer Gebreſten von fältfeinen vrſprung har. Gleicher ge⸗ ſtalt auch gebrauchet / dient es wider die kalte Geſchwer der Blaſen. Rhoͤmiſch Chamillen oͤle mit Gerſtenmeel zu einem Pflaſter temperirt / miltert die ſchmerzen deß Zipperleins vnnd der Gliedſucht von kaͤlt verurſacht / warm vber die ſchmertzhafftige Dreh gelegt. Sonſt dient es ferrner wider alle ſchmertzen von kaͤlt her⸗ kommende. A drit halb loth / Steinklee / Fenchelwurtz / Kabarbatæ, Ori- F Das Vierzehende Capittel. Von dem Krottendill. Er Krottendill iſt der Chamillen fo gleich M mit aller feiner Subftans / alſo daß man dieſel⸗ Foig / dem anſchauwen nach / nicht wol darvon “ Fonderfcheiden fan / Der Geruch aber jeigerden vnderſcheidt diefer Kreuter bald an / Dann die Ehamillen hateinen lieblichen Geruch gleich wieein wolgeitiger wolrie⸗ chender Apffel. Der Krottendill aber hat ein fFarcken vnnd ſtinckenden abfchewlichen Geruch :von den Alten / vnd ſon⸗ derlich von dem Dioſcoride, wirdt er auff folgende weiß be» ſchrieben. Krottendill hat kleine / zarte / ſchmale Blaͤtiein / G > welche fich den Blaͤtlein deß Corianders vergleichen : Die Blumen ſeind in der mitten Dortergeel/ aufwendig ges rings herumb mit weillen Blaͤtlein beſetzt / (aller dings wie die gemeine Chamillen: eines ſtarcken ſtinckenden Geruchs vnd bitteren Geſchmacks. Eswechfer diefes Kraut gern in hartem ſteinechtigem Grunde / deß gleichen auch vberflſſig mit der gerechten Chamillen in den Korn vnnd andern Fruchtfeldern / alſo daß / wo es ein mal eingewurtzelt iſt / fie ſchwerlich widerumb mag außgerottet werden.* Von dem Namen deß Krottendills. rd wir vnſeren Krottendill mit der Beſchretbung Dioſcoridis vnd der Alten Parrhenij eigentlich beſehen vnnd erwegen / trifft diefelbig vber die maß wol mit vnſerm Krottendill zu / dann nicht ein Puͤnctlein an dieſem Ge— C € wam ein quintlein / Mutterzimmat j. quintlein / ſchwarzen / H waͤchß mangelt / die dem waren Parchenio zugehoͤren. Weil ann auch die Kraͤfft / Tugendt und Wirckung eben an vn⸗ Km Krottendill durch langwirige erfahrung warhafftia erſunden / die dig Alten ihrem Parchenio zugeſchrieben / woͤl⸗ Ten wir ohn alle weitleufftigkeit mit Leonardo Fuchüio, An-: tonio Mulz Braflaualo, Guilielmo Rondeletio, vnnd andern mehr Hochgelahrten Männern / die ung ben guter zeit das ware Parthenium haben angezeigt / vnd folches in jh⸗ ren Schriffren hinderlaſſen / auch diefen onfern Krottendill vor das ware Parthenium Diofeoridis halten / Vnnd irren die derowegen nit wenig / die den Mettram dz Parıneniu der alten ſeyn ſollen auß geben / welcher jrrthumb dann leichtlich beyde wie gemeldet / auß oben angezeigten warhafftigen Kennzeichen abgenommen werden mag? Der Krottendill heiffer bey ven Griechiſchen Authorn 4 SToeSevıov, xpioongAıs 5 nuvavSeuis nuvoboraen ‚vd A uargn& bey dem - ginerx.Sateinifch heiſſet es Patthenium Cynan- themis, Amaracus feetida ‚oder Amaracus Galenica , Par- thenium Leucanthemum , zum vnderſcheid deß Tag vnnd Nachts / welches von dem Aurelio Coraclio Celto and) Parchenium genant wirdt.Sonft wird esvon denMedicis, Apoteckern / vñ Kreutlern genant Cotula fœtiJa, Chamo- milla fœtida, Chamomilla canina, Bruſciaculũ, Bufonaria, Herba virginea Solis ſeculũ, vñ Anethũ caninũ. | Chame- melum fetidü,CB. Chame. album feu fetidü, Thal, Ca- momilla 2. & ſyl. Trago: Cotula fœtida, Brun. Matth. Dod. gal:Gef. Lac. Lon. Lob. icon. Lugd. Caft. Cam. alba, Dod. Cota vulgo in Hetruria, Cæſal. qui Buphthalmum Di« oſcoridis putat, at Galeni & Plinij ſtatuit. Buphthalmon minus, Cord. in Dioſ. Parthenium, Fuch. primum, Turn, X Patıhenion vel virginea, Ad Lobel.] Arabiſch heiſſet es bey den Serapioni achuen, bey Allaharauio Alcahan, bey Haliabbari Achanen , Vehuen und Acanen. Bon Stephano dem Außleger der Arabifchen Sprach Acuanum. Andreas Bellunentis nennts alachauen, Alachafan, Wiewol die Rin⸗ gelblum Calendula von gemeinen Mann in Arabia auch Alachafan genannt wirdt / wie er Bellunentis fchreibe, Senf werden hin vnnd wider in den Schriften der Araber auch diefe Dramen geleſen / albacuen, Alhacoen, Alocuen, Alozuen, vnnd Halcuen, dadurch dann allweaen dag Parchenium Si oder 7 — — — —— — — u een Er — —— —— Ben — — ee une — ——— — — E ſiebenden drey/den achten zwo / vnd den neundten eine. wiewol es aber ein fchlechte und geringe Arseney ſcheinet zu 68 D. Jacobi Theodori Tabernæmontan / Aoder der Krottendill verſtanden wirdt. Von Matthæo Syl- F uatico wirdt er auch Kumar vnd umari Arabiſch genandt / Ich habs aber nie bey feinem Authori geleſen. Ferner heiſ⸗ fet vnſer Krottendill auff Italianiſch / Cotula fetida . Bruſcia- culo, Bruzaculo, der Brufaculo end Fınechtazz0. Hiſpaniſch / Maægarca, Mogorca. vnd Maguarco. Franoͤſiſ⸗ ch / Epargoutte. Vngeriſch / nie Herr Carolus Clulsus bejenget / Es Kapor. Flemiſch / Paddebloem / Coedill / vnnd finckend Camille. Hochteutſch / Hundsdill / Krottendill / Kuͤhdill Hunde blum / Hunds Ehamillen / vnd ſtinckend Chamillen® Von der Krafft / Wirckung / vnd Eygen⸗ ſchafft deß Krottendills. S Sr Krottendill vbertrifft die Chamillen in der waͤrme / dann er im dritten grad hitzig / vnnd im andern grad B truckner Complexion iſt / mag heylſamlich innerlich vnnd 6 euſſerlich vor ſich ſelbſt oder mit andern Artzneyen vermiſcht / gebraucht werden? Innerlicher gebrauch deß Krottendills. Et auffgetrucknet Kraut vnd Blumen deß Krotten⸗ dills zu Puluer geſtoſſen / vnnd mir ſaurem ſyrup von Honig vnnd Eſſig Oxymel enanndt / oder mit Wein oder — x NE J 8 ein wenig Saly vermifcht/ und getruncken / reynige den Leib von der ſchwartzen Gallen / vnd dem zaͤhen Phlegmatiſ chen ſchleim / nicht anders dann Epithymum oder Thymſeiden: Iſt derowegen denen fi onderlich gut / ſo mit den obgemeldten ſchaͤdlichen Feuchten vberfluͤſſig beladen ſeind. Iſt auch gleichermaſſen gut getruncken den Keichenden / die den A⸗ chem ſchwaͤrlich holen koͤnnen / vnd den Melancholiſchen / denen die fchwars Gall ſchaͤdlich iſt. Der Krottendill ohne € die Blume / mit Wein getruncken / iſt auch gut wider den Säetein / kurtzen Athem / keichen vnd daͤmpffigkeit der Bruſt! Krottendill zu Puluer geſtoſſen / vnd deſſelben eins Guͤl⸗ den ſchwer / mit Honigwaſſer oder Mech getruncken / zerthei⸗ let vnd führer auf das gerunnen Geblut / ſo ſich im Leib von fallen / ſtoſſen oder ſchlaͤgen geſamlet vnd zuſammen gelauf—⸗ fen iſt. Das Kraut vnd Blumen in Meth geſotten / vnd die durchgeſigene Bruͤhe getruncken / thut deßgleichen. Krottendill in Waſſer geſotten / vnd durchgeſigen / davon anff einmal auff die vier Vntz getruncken / hilfft wider das auffſtoſſen vnd erſtickung der Mutter. Krottendill gepuͤluert vnnd in einem Schweißbad mit Bier getruncken / hilfft gewaltig wider die Geelſucht / drey Tag nach einander auff folgende weiß gebraucht. Den er⸗ x fen Tag wann du zu ſchweiß baden eynſitzen wilt / ſo nimb D der Blumen von Krottendill vier zu Puluer geſtoſſen / vnnd rincks mit Bier. Den zweyten Tag nimb der Blumen acht gleicher geſtalt. Den dritten Tag aber ſo nimb derſelben Wwoͤlff / vnnd ſchwitz allwegen wol darauff / Es muß aber der Lib zuuor durch ein bequeme Artzeney gepurgiret ſeyn. Etli⸗ liche brauchen dieſe Arreney alſo / vnnd iſt vielen damit ge⸗ holffen worden: Sie machen ein Schweißbad von Cha⸗ nillenblumen vnnd Haberſtroh / vnnd baden neun tag nach einander nuͤchtern / jedes mal auff ein ſtund oder anderthalb darin. Den erſten Tag nemmen ſie neun der Blumen von Krottendill gepuͤluert / zertreibens mit einem Truͤnck⸗ fein guten Biers / vnd trinckens warm eyn / ſo bald ſie in das Schweißbad ſitzen / vnd ſchwitzen wie gemeldet. Den zwey⸗ ten Tag nemmen ſie der Blumen acht / den dritten ſieben / den vierdten ſechs / den fuͤnfften fuͤnff / den ſechſten 5 Vnd ſeyn / ſo iſt fie in der warheit doch ni cht zuverwerffen / dann ſie au vielen Menſchen gut vnd bewert erfunden iſt worden. Krottendill zu Puluer geſtoſſen / vnnd deß Puluers eines guͤlden ſchwer mit Wein warm getruncken / toͤdtet vnd fuͤh⸗ rer auß eie Bauchwuͤrm. Deß außgetruckten Saffts vom Kraͤue vnnd Blumen getruncken / thut deßgleichen. Der Safft in geſtalt einer Cuſtier zu ich genommen / hat gleiche Wirckung. N ! Krotten dill zu Puluer geſtoſſen / und dem Rindvieh und Schaaffen / die das Keichen vnd die Strengel haben / zule⸗ cken geben / iſt ihnen vor erzehlte Maͤngel ein Edel vnnd gut Artzeney. Es haben die Alten ein ſonderlichen Aberglauben mir dem Krottendill gebraucht / vnd fuͤrgeben / man follmie der Einefen Hand daſſelbige außropffen vor das drittägig Fe⸗ ber / vnd den Menfchen welchen man das Kraut brauchen wil / mit feinem rechten Damen nennen’ vnnd nicht hinder⸗ fich zurück fehen / darnach dem Krancken dag Kraut brins gen / daß er ein Blärlein daruon verfchlucke / ſoll er deß Fe⸗ bers entledigt werden. Euſſerlicher Gebrauch deß Krot⸗ tendills. ð En Safft von Krottendill außgetruͤckt / vnnd mit ein Dwenig Eſſigs in die Ohren getraufft / toͤdtet die Wuͤrm darinnen. ii Der aufgerruchte Saffı vertreiber das ſorglich Halß⸗ geſchwer Angınam , warm darmit gegurgelt. Das Kraut in Waffer geſotten / vnnd mir Maulbeerfafft ein Gurgel⸗ waſſer darauß gemacht / vnd damit warm gegurgelt / wircket gleich viel. Krottendill zerſtoſſen / vnnd alſo friſch vber die Zinnbla⸗ tern Pflaſtersweis gelegt / toͤdtet die Zinnblatern / daß ſie nicht weiter vmb ſich freſſen. Die Guͤldenadern flieſſen machen: Nimb Krottendill zwey theil / Erdtſcheiben Wurtzel / Nardenſamen / Wild⸗ Muͤng oder Katzen Balſam / jedes ein theil / Seud ſolche Stuͤck in genugſamem Waſſer / vnnd mach darvon ein Dampffbadt / Laß den Laum zu dir schen durch ein heimli⸗ chen Gemachſtul / vnd thu daſſelbig deß Tags zweymal. Die Fuͤß vnnd Schienbein mit der Bruͤhe vom geſotte⸗ nen Krottendill gebadet / zeucht viel ſ chaͤdlicher Feuchtigkeit von dem Haupt / truͤcknet es von den kalten Fluͤſſen / vnd be⸗ nimbt den Schvindel. Solchs Bad vnd Baͤhungiſt auch vber die Maß dienſtlich den Weibern welchen die Beermut⸗ ter viel zu leyd thut / vnd ſich auffwirfft / vnnd von jhrer na⸗ Fa ſtatt verrucker/ dann es jtiller bald die Mutter⸗ wehe. | Krottendill in. Eſſig geſotten / vnnd vor dis Naſen gehal: ten / ſtillet vnnd wehret dem Auffſtoſſen vnnd Erſtickung der Mutter. Das Kraut zwiſchen den Fingern gerieben vnnd daran gerochen / thut deßgleichen / vnnd iſt ein gute Artzeney vor die armen Weiber / die den Bibergeyl nicht zukauffen in j vermögen’ ſintemal es in den Mutterkranckheiten eben die Wirckung hat wie die Bibergeylen. | Fin Dampffbad von Krortendill gemacht / vnnd den Saum dauon in die Muster empfangen / erwaͤrmt die erkal⸗ te Mutter / vnd miltert alle Verhaͤrtung vnnd Geſchwulſt derſelben. Der Krottendill ſampt feinen Blumen / iſt auch gut wi⸗ der die Roſe / das Rotlauffen oder die Entzuͤndung Sanct Antonius Feuwer / vnnd die hizige Geſchwulſten vnnd A⸗ poſtemen. | Rrottendill zwey theil / vnd krauſen Balfam ein theil / in ein Leinen Saͤcklein eingerigen / auff einem heiſſen Zigel⸗ ſtein mit Wein geſprengt / gewaͤrmet / vnnd alſo warm vber den vnderſten Bauch gelegt / vertreibet die Schmertzen nach der Geburt. K Kreottendill geſtoſſen / vnd mit Schweinen ſchmalzz zu ei⸗ nem Pflaſter gemacht / vertreibet die Kroͤpff / vnd alle andere harte vnnd rohe widerſpaͤnſtige Geſchwulſt / da kein ſchmere gen vorhanden / def Tags zweymal warm vbergelegt. Krottendill in die Gemach geſtrewet / vertreibt die ZIEH. Das Kraut vnd Blumen in Waſſer geſotten / vnnd die Ge⸗ mach damit beſprengt / thut deßgleichen. Krottendill vertreibt die Bienen / derwegen ſoll man fi? anden Orten/daman Bienen ziehen und erhalten wil / auß rotten / vnd dis nicht aufffommen lallen, Krotten⸗ Daß Erſte Buch / von Kreutern. 69 J A Krottendill Waſſer. Aqua ſtillatitia © wehen derſelben / den vnderſten Bauch darmit geſalbet / vnd gute Parthenjj. warmeleinine Tücher darnach dariiber gelegt. - — | Ks wirdt von dem Krottendill auch ein nuglichs Waſ > Gediflillire Krottendill Sie. Parchen;j mit ſer gediſtillirt / gleich wie von der Chamillen. Man Oleum ſtillatit iu. An | nimbt das Kraut mit Blumen vnnd Wurgeln / zerhackts >, Kom dem auffgetruckneten Kroteendill mache man IN u ‘ klein / vnnd zeucht das Waſſer firtiglich daruon ab / vnnd laſ⸗ durch die Deſtillation vnnd Bund | auch ein heyl. 11 ii ßet es / wie andere Waſſer /viernig Tag inder Sonnen recti⸗ ſams gediſtilirt Oele / wie auß dem Wermuth / Chamtlen u der, ficiren. : vnnd andern Kreutern / das wirdt wider ale innerliche | I tits Solch Waſſer getruncken / zertheilet die Geelſucht / fürs — gebrauchet / darzu der Krottendill an jm ſelbſt —* | dert den Weibern die verftandene Monatblumen / reinigt die dienlich iſt. Daruon gibt man auff einmal drey oder vier Bruſt vnnd Lungen von dem zaͤhen Schleim /eroͤffnet die Topffen / mit einem bequemen Waſſer oder Safft / oder a⸗ Harngaͤng / vnd führeraug Sand / Grieß vnd Stein, Dar, ber mir Wein ein ; wird auch mir andern Artzneyen vers von gibt man auff einmal vier oder fünf loth zutrincken. 9 * Cuſſeruch kan das gemein Krottendill Oel darmit geſterckt werden, | Krottendill oͤle. wen O eum. Krottendill Salk. Parchenij Sal. 8 De Blumen dep Krortendills macht man cin D Yon dem Krottendill fan man mehr Salg machen nüglichs Dele / wie auß dem Wermuth oder Beyfuß: dann auß der Chamillen / das wird außgezogen vnnd alß⸗ Das wirdt nuͤtzlich gebrauchet wider alle Geſchwulſt vnnd bereitet wie anderer Kreuter vnd Blumen Saltz. Soichs | ran Bi; verhartung ber ABeiblichen Geburtalieder /enfferlich damit wirdt nuͤtzlich mit andern Artzneyen zu vielen Kranckheiten ee irgel⸗ | er vnd leinine Tuͤchlein Dar genetzt vnd vbergelegt. gebraucht / vor ſich ſelbſt aber dient es wider die kalte Waſſer⸗ ' —— s dient auch wider die ſchmerzlichen Krimmen vñ Nach⸗ facht / mir Wein auff schen Graͤn genommen, — itein uͤrm — —— nblas En | | Das funffschende Capittel. — J ih Bon Rindsaugen oder Wilden Chamillen Ind Streihblumen N folche en In ein — eimli⸗ 1. Rindsaus. Al. Streichblum oder Rindsaug. l. eſotte⸗ tigkeit nd be⸗ tauch rmut⸗ rerna⸗ dutter⸗ Cotula. Buphthalmum II. | achals mg der rvnnd rtzeney iffen in ben die — — — nd din e erkal⸗ chwulſt gut wi⸗ Sanct nnd A⸗ a heil / in Zigel⸗ rm vber en nach iig zuct. AURSAUN e andert = > | III | ſchmert — zt. ar Aserft Geſchlecht der Rinds Augen] iſt der B gantze Gewaͤchs iſt ohn Geruch / vnd erjuͤngt ſich jaͤrlich von eFloͤch FEN feinckenden Chamillen oder Krottendill / mir feiner Wurgel / die vnverſehrt vber Winter ſtehen bleibe, die Ge⸗ F Stengel / Bletter vnnd Blumen ſo gleich / daß Waͤchſt in den Feldern vnd Brachackern. Ich hab ſie auch | > ie kuͤmmerlich Fönnen von dem bloffenanfchan, mit gefuͤllten Blumen funden?] E= man I wen vnderſcheiden werden / allein daß die Blumen breiter 1 Das ander Gefchlecht deß Rinde Augen Krauts / vil / auß! ſeyn / vnnd die Stiel zaͤrter / dann deß Krottendills. Das Streichblumen genanne/ iſt mit feiner gansen Geſtalt anzuſehen Krotten⸗ 709 A anzuſehen wie vnſer Chamillen doch ift der Stengel etwas hoͤher oder laͤnger vnd dicker / wie dann auch die Blumen groͤſſer ſeind. Die Bletter vergleichen ſich der Garben / ſeindt Doch ein wenig breiter / ſchier wie deß Krottendiils vnnd Reynfahrns / klein vnd ſubtil zerſpalten. Die Blumen er⸗ zeigen ſich gegen dem Brachmonat / die ſeiadt gerings vmb⸗ her mit ſchoͤnen Blaͤtlein gezieret von Farben inwendig vnd außwendig ganztz geel / wie die Goldt oder Ringelblu⸗ men. Beyde Kraut vnnd Blumen haben einen lieblichen Geruch / der vergleichet ſich dem Geruch deß Beyſuß vnnd Chamillens / als wann man dieſe Kreuter durch einander zerriebe. Die Wuryel iſt Holtzechtig Feines kleinen Fingers dick / mit vielen Nebenwurtzeln vnd Zaſeln behencket. Die⸗ ſes Kraut waͤchſt viel in dem Altzeyer Gaw / auff den vnge⸗ bauwenen Steinechtigen Feldern vnd Rechen” III. Rindsaug oder Streichblum. Buphtalmum verum. ——— — ER RE \r - N Ye ( I y * — — UNTEREN SL 8 111. Das dritte Geſchlecht der Rindsaugen / iſt mir ans frembden Landen zugeſchickt worden / waͤchſt in Teutſchen Landen nicht von ſich ſelbſt fondern muß mit fleiß in Bär, sen gezielet werden/ it ein ſchoͤn vnd lieblich Gewaͤchs anzu⸗ ſehen. Die Wurgel iſt eines kleinen Fingers dick / ziemlich iang / mit kleinen Rebenwuͤrtzlein behenckt: Gegen dem Fruͤ⸗ ling kommen herfuͤr die zarten tieff zerſchnittene Blaͤtlein / etlicher maſſen dem Beyfuß vnd Fenchel ſich vergleichend / ſeind doch fehr viel reiner vnnd kleiner: Gegen dem Meyen ſtoͤſt es ein runden zarten Stengel / auff die anderthalb Schuch hoch / mir vielen Nebenaͤſtlein: An welchen im £ Brachmonat herfür kommen diefchinen geelen Blumen / die fich den Ringelblumen vergleichen / doch feind die Blet⸗ ger derfelben breiter / vnd ander Farb durchauß Ba eines iemlichen guten Geruchs. Es mag diefes Gewaͤchs bey vns den Winter nicht wol leiden / vnnd erfrenret fehr leichtlich / derwegen es / wie andere Gewaͤchs / Winterszeit in Kellern muß erhalten werden: In Tuſcanien waͤchſt es genugſam von ſich ſelbſt / daher ichs auch bekommen hab. IV. Das vierdte Geſchlecht der Rindsaugen vergleicht ſich mir den Blettern dem erſten Geſchlecht / auch Kalbs⸗ D. Jacobi Theodori Tabernx montam / x aug genannt / die Stengel ſeind einer Elen lang/vnd krumb die Blumen durchauß geel geſtirnt Die Wurtzel iſt lang eines kleinen Fingers disk / Holzechtig mit wenig Neben⸗ wuͤrtzlein. Diefes Gewächs waͤchſt auch nicht bey vns von ſich felbſt / muß wie andere frembde Gewaͤchs in Gaͤrten gezielet werden, In der Pronintz Franckreich waͤcht es von ſich ſelbſt / wie auch in Languedock / nicht weit von dem Meer! V. Das fuͤnffte Geſchlecht der Rindsaugen? waͤchſt auch in Prouintz vnd Languedock / das hat ktleine Bletter wie der Krottendill / die ſeind ander Farb grauwlechtig die Blu⸗ men ſeind geek wie die Streichblumen / ſchoͤn geſtirnt / die Stiel ſeind anderhalb Spannen lang / die Wurtzel iſt lang vnd Holscchrig® Von dem Namen der Rindsaugen vnd Streichblumen. year vnd die Alten / die gedencken nur eines Ge⸗ ſchlechts der Rindsaugen / das wirdt von jhnen Bupk⸗ thalmus, oder Buphrhahmum genannt: Zu welchem vnſer Streichblum onnd Tuſcaniſch Rindsaug / ſich fehr wol rei⸗ men / Beyde / was die Geſtalt vnd Beſchreibung / vnd auch derer Kraͤfft vnnd Tugendt belangen thut. Derowegen wir fie auch mit andern vnder das Buphthalmum ſetzen / vnnd ihnen jhren rechten Tauffnamen laſſen woͤllen. Vnd jrren aber die nicht wenig / die auß der Streichblumen das Cha- mæmelum Chryianthemum Diofcotidis machen woöllen. 1: Das erſt Geſchlecht mit den weiſſen Blumen / heiſſet bey den Simpliciſten / Cotula, Cotyla, Cotula non fœti- da, Chamomilla ſylueſtris, Chamomilla fatua vnd Buph- thalmum Leucanthemum , zu vnderſcheid der Streichblu— men. [Engliſch / Maie werde: Niderlendiſch / Paddebloe⸗ men, Chamæmelum inodorum, CB. Chamomilla fatua & 4, Trago. Buphthalmum „Fuch, maius Cord. in Diol. Cotula, Brun, odorata, Lac. non fetida, Dod. gal; Gel. Lugd.albanon fetida, Dodonzo. ] iR; 11. Das ander heiſſet bey Diofcoridi vnd den Griechen Bsp 3unuov, Aluopfe, TO ‚eieus,ndyAas UNdTIVG- A0dı: ©, , das iſt / Incorruptibilis Genitura. Lateiniſch /Buphthal- mum, Boanthemum ‚ MercurijGenitura, Cappäcorania, Cachlas vnnd Boaria, Die Simpliciſten nennens Buph- thalmum Chryſanthemum, zu vnderſcheid deß erſtgeſetzten mit den weiſſen Blumen / OculumVacea, Bubulum ocu- lum, Corulamlutean vnd Crifpulam herbam. Bey dem Nicolao Myrepfo heillet es Crefpula vnnd Creipulus. | I [Buphthalmum Dio:cordis, CB.Buphrhalmon, Trage, Matth. Lac. Gef. Tur. Ad Lob. Lugd. Caſt. Cam. vulgare, Cluf. Pan. Cotula lutea, Dodo. gal.& poft. non ſœtida. Lon. Chryfanthemon, Cord. in Diof. Gel. Turn. Cha- mz=melum Chryfanthemum, Fuch, After Atticus, Cordo quoad iconem. ] Arabiſch heilfer es bey dem Serapioni Bi- har, Bey Auicennz Be:har ‚und miteinem andern Namen⸗ wie And:eas Bellunenfis bezeuget / Chraofegem, das iſt / Ocu- lus Bouis. Sonſt wirdt auch bey den Arabiſchen aͤrtzten in ihren Schrifften geleſen beonaſar vnd Peonafari ‚dadurch fie das Baphthalmum oder Streichblum verſtehen. Italianiſch heiſſet die Streichblum Occhis di Boue, Occhi di Bue, Buftalmo, Buphtalmo vnd Cruſpala. Hiſpaniſt ch / Oio de Buey, vnnd Ben Mequeres Amarilha. Franßoͤſiſch / Oeil de Beuf. Africaniſch heiſſet es Narrat. Vngeriſch / Okerzoͤm. K Krabatiſch / wie Carolus Clufius bezeuget / Kacheu Efıka,das iſt / Serpentis lingua, Schlangen Zung / vielleicht von der Geſtalt der Blaͤtlein / die ſich den Schlangenzungen ver⸗ gleichen, Boͤhmiſch heiſſet die Streichblum Wolowee / o⸗ der Kwietec. Flehmiſch vnd Niderlaͤndiſch / Strickbloͤem. [Engtifch / Oxe eie.] Hochteutſch / Streichblum / Sterck⸗ blum / vnd Steinblum. 111. Das Tuſcaniſch vnnd dritt Bpphthalmum, dieweil es ein rechtes vnd wares Geſchlecht deß Buphthalwi iſt / ha⸗ ben wir es Buphchalmura verum genannt / vnd laſſen doch die andern — — — — —— — — — ink A ag hen⸗ von rten 8 —* dem ichſt rwie Blu— die lang Ge— uph- vnſer obrei— auch n wir vnnd irren Cha- Ölen. heiſſet fœti⸗ 3u p a- chbin⸗ ꝛebloe⸗ tatua Dioſ. Gel iechen 911 &, hthal- rania, Buph- ſetzten nocu- y dem pulus. rago. ilgace. tida, ‚Cha >o0rdo ni Bi- ame? /Dcu- zten in irch ſit Occhi Oio de oeilde erzoͤm. a, das yonder en ver⸗ wee / O⸗ bloͤem. Zterck⸗ dieweil iſt / ha⸗ n doch indern Daß Erſte Buch / von Kreuterm — A die andern Geſchlecht alle auch Buphtbalwa hleiben / wie ſie F dann auch in der Warheit ſeindt. [ Englifch/ The right Dreeie] [Buphthalmumalterum, CB. Buphrhalmi al- tera fpecies, Gel, Chryfanthemum primum ‚Cefalpino:] IV. V. Das vierde onnd fünffe Geſchlecht / fo in der Prouinz Frankreich vnnd in Languendock wachfen / wer⸗ den zu vnderſcheid der andern Buphthalma Marina, vnnd Buphrhalma Norbonenfia genannt, Das erftond groͤſ⸗ fer under diefen beyden wirdt Buphthalmum Norbonenfe, oder Marınum maius genannt. [ Buphrhalmum Cotulz folio,CB.Buphthalmum Narbonenfe,Cluf, pan. alterum Penca, Lugd.alterum folio & facie Cotulz fœtidæ, Ad. & Lobelo, | hs ander BuphthalmumNorbonenfe oder Marinum mirus , vnd auch Tenuifolium ‚von wegen daß ſeine Bletter kleiner vnnd zaͤrter ſeind / dann deß andern. B Teutſch heiſſen fie groß vnd klein Meer Streichblumen. Von der Krafft vnd Eygenſchafft der Streich⸗ | blumen vnnd Rindsaugen, St Gefchlecht der Nindsangen vnnd Streichhlumen haben eine Krafft zuerwaͤrmen / zutruͤcknen vnnd zu zer⸗ theilen: Seind warm vnnd trucken im andern Grad / vnnd moͤgen nuͤtzlich innerhalb vnd auſſerhalb deß Leibs gebraucht werden. Innerlicher Gebrauch der Streichblumen. Srichstumenin Wein geforten/on die durchgeſiegene Bruͤh nach dem Bade getruncken / treibt auß die Geel⸗ ſucht zwiſchen Fell vnd Fleiſch / vnd bringet nattuͤrliche Farb wider, Solche Wirckung ſchreiben Diotcorides vnnd an» . _ derejhrem Buphthalmo zur / die iſt mehr als einmal auch in © der veralten Geelſucht erfahren / vnd als ein warhafftig Ex⸗ periment erfunden worden. Die Blumen von Streihblumen in der Koſt oder in an⸗ dere weg genuͤtzet / verhuͤtet die Menſchen lange zeit vor dem ſorglichen vnd erſtickenden Halß geſchwer Angtaa genannt. Euſſerlicher Gebrauch der Streichblumen. Myſe Weiber ſamlen dieſe Blum im Brachmonat / wann ſie in jrer vollfommlichften Bluͤth ſeind / duͤrren dieſelbige im ſchatten / vnnd brauchen ſie / ſ choͤn Geel darmit zufaͤrben / vnd erſparen darinn den Saffran / dann wann fie die Beth beſtreichen woͤllen / bereiten ſie die Staͤrck darzu mit gemeldten Blumen ab / welcher Gebrauch dann zu Er⸗ haltung der Beth / bey uns gar gemein iſt. Streichblumen auffgetrucknet zu Puluer geſtoſſen / mit Bonenmeel vnnd geſtoſſenem Roͤmiſchen Rummel’ jedes gleich viel vermiſcht / vnd dann mit genugſamem Honig zu einem Pflaſter temperiert / vnnd warm vbergelegt / zertheilt das vndergerunnen Gebluͤt / vnd heylet das / ſo am Libzer⸗ ſtoſſen / oder von fallen geſchaͤdigt iſt. Streichblumen geſtoſſen / mit altem Baumoͤl vnnd Wachs ein Pflaſter darauß gemacht / zertheilet die harten Beulen vnd Knollen / vnd ſonderlich die Specktruͤſen / Stea⸗ tomata von den Griechiſchen Artzten genannt, Streichblumen mit Kraut vnnd Blumen geſtoſſen / fol⸗ gends mie Bech / Vogelleim vnnd gepuͤlnertem lebendigen Schweffel / ein Pflaſter darauß gemacht / vertreibt die har⸗ sen Geſchwulſten / die nach den Entzuͤndungen oder hitzigen Schweren folgen. Streichblumen in Meth oder Honigwaſſer geſotten / vnd E die durchgeſiegene Bruͤhe / daruon in die Mutter / durch ein bequem Inſtrument / gethan / reiniget die vmb ſich freſſenden Geſchwer derſelben / vnnd heylet ſie. Die alten faulen vmb ſich ſreſſenden Schaͤden der Schenckel vnnd anderer oͤrter damit gewaͤſchen / hat es gleiche Wirckung. Dann das Kraut auff alle Maß vnnd Weg gebraucht / iſt es ſehr heyl⸗ ſam zu allen alten Schäden / es ſeye in Pflaſtern / Salben oder Bädern. | Streichblumen mir Maulbeern Safft geſtoſſen / dient geiderden Nabelbruch / wie sin Pflaſter daruͤber gebunden. J Streichblumen Waſſer. Buphrhalmi Aqua ſtillatitia. Je beſte zeit der Streichblumen zu diſtilltren iſt im Brachmonat / wann es in ſeiner beſten Zeitigung vnd Bluͤth iſt das Kraut / Blumen vnnd Wurseln mit einan⸗ der klein gehackt / vnd in Balneo Mariæ, ſaͤnfftiglich abgezo⸗ gen / folgends wol vermacht / in der Sonnen auff viertzig Tag rectificrirt. Solch Waſſer iſt heylſam vnnd faſt dienſich die Leber zur. eroͤffenen / die Geelſucht außzutreiben / täglich vier oder Ka (och daruon getrunken / und folches ein zeitlang bes harrer. na c Das Scchjehende Capittel. Bon dem Adonio, Brunet Roͤßlein. Adonium, \en * I — EN) * Ra — — FUN 5* AA H J —49* bt JAs ſchoͤn vnnd lieblich Gewaͤchs / daß wit Brunet Roͤßlein oder Adonis Roͤßlein nennen bringt von einer zaſechtigen Wurtzeln vier oder pfuͤnff Stengel / die faſt einer Elen fang ſeyn / mir vielen Rebenaͤſtlein alle geſchraufft oder mit Holkelen vnderſcheiden / an der Farb Gruͤnlechtig. Es hat kleine zarte K Blaͤtlein / der Chamillen oder Krottendill gleich / doch etwas groͤſſer / ſeyſter vnd ſattgrůner. An den Gipffeln der Stengel Ind Rebenaͤſtlein komen gegen dem Meyen vnd im Drache monat herfuͤr die ſchoͤne kebliche Menigfarbe Roͤßlein oder Blumen / die ſich der Blumen deß Hanenfuß in der groͤß vergleichen. Wann die verblůhen / ſolgen hernach lange / klei⸗ ne / dreyfache vnd ſpitzige Knoͤpfflein / die ſeind länger dann. die Knopfflein am Hanenfußrven jungen Spargen Knoͤpf⸗ fein / wann ſie erſt herfuͤr ſtoſſen / aͤhnlich / In welchen iſt der Samen verſchloſſen / der iſt rund vnnd ſpitzechtig / klein / vnd an der — —— Sn — — — — — — — en m &. Jacobi Theodori Tabern⸗ montani a vnnd an der Farb Schwartzgruͤn / wann er zeitig iſt. Diß Kreutlein hat ein ſchweren Geruch / doch lieblicher vnd viel anmuͤhtiger dann der Krottendill. Der Geſchmack iſt ſcharpffechtig mit einer truckne. Es waͤchſt in vielen Orten Teutſchlands / ſonderlich aber im Wormbſer vnnd Altzeyer Gaw / in den gebauwenen Feldern vnder dem Weitzen / Korn vnd Spelg. Es wird aber auch von wegen ferner ſchoͤ⸗ nen vnnd lieblichen Menigfarben Roͤßlein / in den Gaͤrten zum Luſt gezieret⸗ Adonium mit geelen Blumen. Adonium luteum. X N En b — IN ZEITEN NP SEINEN] NZ MEETS — — IN ERS > \ INT RER SR \ — IT. Das ander Geſchlecht iſt mit Wurtzeln / Kraut/ D Stengelond Blumen dem jetztgemeldten alfer dings durch auf gleich / allein daß die Blumen fchön geel ſeindt / ander Farb gleich einem wolseitigen Pomeransen Apffel. Dieſes Gewächs habichin Brabandt vnnd Flandern gefehen vor ein fonderlich felsam Gewaͤchs in den Luſtgaͤrten zielen / vor⸗ nemlich aber in dem ſchoͤnen Luſtgarten zu Brüffel deß Car⸗ dinals Granduells. Bey ons wirdt es auchin den gebau⸗ wenen Feldern gefunden vnder der Getreyde / iſt doch nicht fo gemein als das erſte mit den Menigfarben Bluͤmlein? AIII. Es wirdt auch noch ein ander art dieſer Blumen bey vns gefunden mit ſchoͤnen ſchneeweiſſen Blumen / wel⸗ che gar nicht gemein ſeyn / vnnd ſelten in den Fruͤchten geſe⸗ hen werden. Die ſeind ſonſt mit Kraut / Wurtzeln / Geruch vnd Geſchmack dem andern durchauß gleich? E Von dem Namen der Brunetrößlein. Svermiſchen etliche die Brunerrößlein mit den Feldt⸗ roͤßlein / welches nicht ein geringen Irrthumb bringet / ſintemal dieſe Gewaͤchß ein ander faſt gleich ſeyn / iſt aber doch ein groſſer vnderſcheidt darunder / der wol zu mercken iſt / wie ſolches an ſeinem Ort von den Feldtroͤßlein weiter ſol angezeigt werden. Die Kreutler nennen die Brunetroͤß⸗ lein Adonium, Adonidem vnd Adonıdıs Asrem der Doc, ten: Aber los Adonidis wirdt von den Gelehrten vor das Anemone gehalten / das von etlichen herba venti genannt E wirdt / dann Anemone' hat ſeinen Namen Are 73 Luägni- ideft,dvenro, dasift / von dem Winde entpfangen / finge, mal wie Plinius fchreiberlib.2 1.c2p.23. die Blum Anemo- nes fich nimmer auffehut/es wehe dann der Windt / welches auch der Poer Ouidius gedenckt / 10, Metam, da er auch wie andere Poeten darfuͤr helt / daß diefe fhöne Blum auf dem Blut def fehönen Juͤnglings Adonidıs erſtlich ent, forungen ſeye / da er dann alfo ſpricht: Cum de ſanguine concoler ortus, Qualem que lentocelant ſub cortice granum Punicaferre folent, Ä — Nımia lenitate caducum, Excutiunt ipfum, quiperflant omnia ventiꝰ Weildannaber die Brunetroͤßlein vor ſich ſelbſt wie an⸗ dere Blumen ſich oͤffnen vnnd auch offen bleiben / biß ſie von G ſich ſelbſt auch wider abfallen / ſetze ich nicht in ein geringen zweiffel / daß dieſes Gewaächs ein Geſchlecht der Anemone Roͤßlein ſeyn ſoll / ohnangeſehen daß viel hochgelehrter Maͤnner ſie vor ein Anemone halten / vnd fie Adon:dis Ho- rem nennen / welche nichts anders iftdann Anemone Stun wolan ich wil mit dieſen nicht viel ſtreiten / vnnd vnſer Brır, netroͤßlein / jhr Anewone laſſen ſeyn / Aber fie werden mir. auch nicht vor vngut haben / daß ich dieſe ſchoͤne Blum auß dem Theophrafto mit dein Namen Famma, oder Flam- mula tauffe / von wegen feiner fchönen Feuwerfarben / wie diefe Blum dann auch auff den heutigen Tag von vielen Seumwerrößlein genannt wirdr® | 1. Heiſſet bey den Theophrafto Griechifch era& vnnd @Aoyım, das Theodorus Gaza Flamman und Flammulaaı interpretire hat, [Adogis flore minore, CB. Anemonea- greitis, Trago: Anemone, Cord. in Diof,tenuifolia, Cor- do: Adonis, Matth. Lugd. Adonidis los, Cam. Flos ado- nis, Lob. Chamzmelum eranrhemum, Dod, gal. Gef. ru- brum, Gef. Eranthemum vulgare, Dodo. Anthemis erantbemos „ Lugd. Aculeata , Lon. Rannnculus aruenfis Aoribus rubicundis, Cafalpino.] Bey uns Teutſchen wird fie genannt Brunetroͤßlein / Adonisrößlen end Seumerrößlein. Flehmiſch vnd Brabändifc Bruns nettekens / vnnd Adonis bloem, 2. Das geel Brunetroͤßlein heiſſet bey den Kreutlern A- donis lutea, Vnd von den Brabaͤndern Adonis bloem van Orangie Bere. Engliſch/Adonis yellow flomer.) 3. Das mit den weiſſen Blumen heiſſen wir weis drums netroͤßlein / vnd die Brabaͤnder witte Adonis Blumen. Von der Krafft / Wirckung vnd Eygen⸗ ſchafft der Brunetroͤßlein. es Je Brunet oder Feuwer rößlein haben noch su vnſer "seit feinen gebrauch in der Artzeney / werden allein zum Luſt von wegen jhrer ſchoͤnheit in den Gaͤrten gezielet / vnnd zun Streußlein vnd Kraͤntzlein von den Jungfrauwen ge⸗ braucht. Sie moͤgen doch mit der zeit von Tag zu Tag wol in brauch kommen / dann ſie haben eine Krafft zuerwaͤrmen vnd zu trucknen / im zweyten Grad. Ein Schweißbad von dem Kraut gemacht / treibet den Schweiß gewaltig / vnnd fuͤhret die boͤſe kalte Feuchtigkeit auß. Das Sicbenzehende Capittel. Von dem Anemone Blumen vnd ſeinen Geſchlechten. Er Anemone roͤßlein wie Diofcorides — ſchreibet / ſeind zweyerley Geſchlecht / eines iſt ES 22 wild das ander am. Der samen bringen etliche OL braunrore Blumen /erliche weiſſe oder Milch farbe / etlich Purpurfarb. Sie haben alle Bletter den Eotb du trelt füm ment Velen. ſinte, -Mo- Icheg auch anf Yeng, ie an⸗ ie von ingen emone lehrter lis flo- | Nun Bru— en mir mauß 'Flam- n / wie vielen ẽ vnnd mulamu wohnea-⸗ 1, Cot- »s ado- Zeſ. rus themis inculos ey vns roͤßlein Bram tlern A- ein van zBrun tet, & zu vnſer lein zum t / vnnd wen ge⸗ Tag wol waͤrmen bad von g / vnnd tel. | d -orides eines iſt en etliche r Milch⸗ Bletter en Cart Das Erſt Buch / Ton Kreutern. 5 73 roß Weis Anemoneroͤßlein. F 11. Anemoneroͤßlein. Anemone maioralba. Anemone ll. N 2 / — 1 —— en 8 N 77 den Coriander Dfertern ähnlich / mie kleinen Kerfflein zer⸗ theilt vnnd zerſchnitten / zn der Erden gebogen / vnnd haben ſchmale / rauhe haarechtige Stengel / daran zu oͤberſt Bin we haben breytere vnd härtere Bletter Dann die zamen. Haben 11, Anemone roͤßlein. IV, Anemoneroͤßlein. Anemone III. Anemone IV. * laͤngere mitten ſchwarte oder blawe Koͤpfflein. Die Wurtzel iſt in der groͤß einer Olinen oder aröjfer / mir etlichen Gleychen Zertheilt. Die wilden Anemoneroͤßlein ſeind groͤſſer / vnnd men wachſen / wie die Blumen deß Magſamens / vnd in der ———— —— ——— no > — IB N Il N} — — —— — on — — — ar — 2 rg — — — — Kan rn V. Anemoneroͤßlein. Anemone V. Z “ en —— G? S 4 Mi) Ä\ in — {N WA ne \ —* N Y 4 Aängere Röpfflein / braunrore Blumen / vnnd viel ſchmaler zafelechte Wurtzeln: die vnder dieſen ſchwartze Bletter has ben /feindzangerersndfchärpffer. Beyde Geſchlecht ſeind zanger / raͤß vnnd ſcharpff / derhalben jhrer Wurtzel Safft in die Naſen gegoſſen / reiniget das Haupt / ſo viel Dioſco- ridesꝰ Zu vnſer zeit haben wir der Anemone Roͤßlein zam vnnd wild xx. Gefchlecht* | 1. Das erſt Geſchlecht dieſer vnſer Ordnung nach / hat Bletter wie der Hanenſuß / mit runden / duͤnen Stengeln / darauff wachfen ſchoͤne weiſſe Blumen / in der groͤß der Ro⸗ ſen / ein jede mit fuͤnff Blettern beſetzt. Bißweilen iſt das D weiß in dieſen Blumen vnden bey dem Suel mit Purpur⸗ farboder Braunroth vermifcht. Die Stengel feind zwo biß in drey Spannen hoch / die Wurtzel iſt duͤnn / hat viel Za⸗ ſein / wie die Meiſterwurtz / oder die Wurtzel deß Hanenfuß. Es waͤchſt in hartem vngebauwenem Erdtreich / hin vnnd wider in dem Wormbſer vnd Alzeymer Gauw / bey Ober, flerfchheim / Obenheim / Gonnerſchheim / vnd andern vielen Orten. Darneben aber wirdt ſie auch von etlichen wegen der ſchoͤnen Blumen in den Gaͤrten gesieler® EL, Das zweyt Geſchlecht der Anemone Roͤßlein / har ein knorrechtige Wurtzel / mit Gleychen zertheilt vnd vnder⸗ ſcheiden / gleich der Naterwurtz / iſt außwendig fi chwartz vnd innwendig weiß. Im angehenden Fruͤhling kommen her⸗ für die Bletter / die ſeind anfenglich Purpurfarb / hernach⸗ mals aber werden ſie Bleichgruͤn / zerkerfft vnd zerſchnitten / E den vnderſten Blettern deß Corianders / oder viel mehr den Blettern deß Ruprechtkrauts aͤhnlich / die ſeind gegen der Erden gebogen. Darzwiſchen wachſen herauß ij. oder iij. glatter / bloſſer Stengel/ einer Spannen lang / an dem font men vber der helfft herauß / dreyfache zertheilte Bletter / die ſeind kleiner vnnd auch tieffer zerſchnitten dann die vnder⸗ ſten / ſo von der Wurtzeln herſuͤr wachſen. An jedem Sten⸗ gel kompt oben gegen dem Mergen ein ſchoͤne weiſſe Blu⸗ men herauß / mit zwoͤlff oder dreitzehen biß in vierzehen oder fuͤnffßehen Blaͤtlein vmb den Apffel beſetzt / die ſeind ein we⸗ Vi. Anemoneroͤßlein. Anemone VI. rubra. &. Jacobi Cheodori Tabern⸗ montani / F F DAS S SM, > R \ EN — A & * DS M/ S — Pag) > NZ — AN EZ BNVERZ —— 9 S S = N 2: —— — A — FE} N ar S u I NZ EN 7 HPETTRBITHLTT Y% IS AN nie hinderfich gekruͤmpt vnnd fornen kumpff / das mitttel mnwendig der Blum iſt geel / wie der Apffel oder mittel deß Sternkrauts: Nach der Blumen folgen rauhe / ſchiepech⸗ tige Koͤpfflein wie am Hanenfuß / darinn iſt der Samen verſchloſſen. Dieſer Roͤßlein findet man noch zwey Geſchlecht / die ſeind mit Wurtzeln / Blettern vnnd Stengeln dem jetzge⸗ meldten durchauß gleich / allein if der Vnderſcheidt an den Blumen / die ſeind an einem ſchoͤn Himmelblauwe / vnnd an dem andern roth. Alle dieſe Geſchlecht muͤſſen bey vns in den Gaͤrten als frembde Gewächg gezielet werden. In Braband ſeyn ſie gemein / zu Bruͤſſel vnnd Mecheln da ſie I von dem Herrn loanne Boyſoto, vnnd dem edlen Herren Georgen von Rye / in jhren Luſtgaͤrten fleiſſig gepflantzet werden. Sie kommen auff von dem Samen / vnd werden auch von der Wurtzeln gemehret / dann fe man die Wurtzel entzwey bricht / vnd zertheilet fie bey den Gleychen / vnnd ſte· cket dieſelbige im Fruͤhling oder im Herbſt in den Grundt / ſo wachſen ſchoͤne vnd neuwe Stoͤcklein daruon / vnd viel eher als von dem Samen. It. Das dritte Geſchlecht / hat ein runde Wurxel gleich in der groͤſſe einer vnzeitigen Olinen / wie man die im Saltz⸗ waſſer zu vns bringt / vnnd das / ſo ſie noch jung iſt / mit der der zeit aber ſo ſie aͤlter wirdt / wirdt ſie knorrechtig / dicker vnd groͤſſer mit etlichen Gleychen zertheilt / vnnd hat wenig Zaſeln oder Nebenwuͤrtzelein. Im anſang de Fruͤhlings ſtoſſen herfuͤr die Bletter / die vergleichen ſich dem Sani⸗ ckel oder dem Hanenfuß / ſeind doch kleiner / vnnd vnden ge⸗ gen der Erden etwas Purpurfaͤrbig: Wann fie aber etwas groͤſſer vnnd Alter werden / theilen fie fich in tieffere ſchnitt auß / vnd werden ſchmaͤhler vnnd breiter. Zwifchen dieſen Blettern kompt gleich baldt herfuͤr / ein bloſſer / wollechti⸗ ger Stengel eines Schuchß oder Fuß lang / der gewinnt in der mitte drey ſchmahle / zerſchnittene blaͤtlein / darauß folgee baldt ein ſchoͤne Purpurfarb mit roth vermengte / geſtirne⸗ te Blum / mit zwoͤlffen biß in viertzehen oder ſuͤnfftzehen ſpi⸗ zen Blaͤtlein beſetzt / das mittel innwendig iſt mit kleinen ſchwartzen El 4 — — — — a —— ——e— — — —— — — — tttel deß ech men die ege⸗ iden nd uns In da ſie erren ine erden urtzel id ſte⸗ idt / ſo eher gleich Zaltz⸗ git der dicker wenig lings Sani⸗ en ge⸗ etwas chnitt dieſen lechti⸗ nnt in folget ſtirne⸗ en ſpi⸗ leinen sarah ü | Das Erſt Buch! Bon Krenten. 75 VII Anemoneroͤßlein von Conſtantinopel. Anemone VII. Chalcedonica, NH EINE ED — — ſchwartzen Haͤrlein vmbgeben. Wann die Blumen abfal⸗ Yen / ſo folgen langlechte / wollechtige Koͤpfflein / in der groͤß der Koͤpfflein am Hanenſuß / darinn iſt fein wollechtiger / leichter Samen verſchloſſen / der / ſo er zeitig wirdt / baldt IX. Anemoneroͤßlein. Anemone IX. trifolia. ——— * — — — S en 7 = su UN mi \ in Wu ML NT BA, IE SU —9 (N 2 7 N 7, N NN 4 N )// 'p , * NS u F Vill, Anemonerößlein. Anemone Vill.latifolia. Pe VR N [N m SI * III | DIN WDEMZIII, > N 7 = vom windt hinweg gerieben onnd verwehet wirdt. Diefes Gewaͤchß wiewol eg vor fich felbft genugſam bey vns in Teutſchilandt von fich ſelbſt waͤchſt /fo wirdt es do ch von we, gen der ſchoͤnen lieblichen Blumen auch in Die Luſtgaͤrten * XI. Anemonerößlein. Anemone XI. * nen sen = en Seien rn a eG — — —— — — — — — en = nn — — — — — —— — — — — — mm — — — me mn — — EEE TEN — — — — ——————— — — — — — — — — — XI, Anemoneroͤßlein. | Anemone Xil. Nr ! — — — N * gepflantzt. Sonſt waͤchſt deren viel im Kreychgaw / vnd im Wormbſer gaw / in vngebauwenen Orthen die der Son— nen wol gelegen ſeyn. 2. Deſſen findet man noch ein ander Art / die iſt dem jet, gemeldten durchauß gleich / vñ iſt kein vnderſcheid darunder dann daß die Blum an dieſem ganz weiß / vnd an demans dern roth Purpurjarbift, Beyde dieſe Geſchlecht wachſen gern / vnnd werden leichtlich von der Wurtzeln gemehret / fo man dieſelbig in den Gleychen entzwey bricht / vnd in Grund ſtecket. IV. Das vierdte Geſchlecht / hat ein lengere Wurzzel / — die iſt krum vñ gleychechtig / der Graffey Wurtzel / oder einem Corallen zincken ander Geſtalt gleich / an der Farbbraun⸗ fchwarg/inwendig aber iſts weiß / bricht gern vnnd iſt muͤrb / hat wenig Zaſeln / liget vberzwerch in der Erden. Die Bier ter ſeind groͤſſer / dicker vnnd feiſter / darzu an der Farb gruͤ⸗ ner als die nechſtgemeldte / auch mie mehren ſchnitten zer, theilt. Der Stengel ift der vorigen gleich / oben fchter am end bey der Blumen / hat es drey kleiner vnd zerkerffter Blaͤt⸗ lein / in der mitten tieff zerſchnitten. Die Blum ſo im April⸗ len herfuͤr kompt / iſt ſchoͤn Violenfarb / doch ein wenig weißlechter / mit ſieben Blettern vmb den Apffel oder mittel beſetzt / vergleicht ſich fat in der groͤſſe der Klapper Roſen: Den Blumen folgen nach wollechtige Koͤpfflein / wie an der nechſtgemeldten. | E V. Dasfünffte Geſchlecht iſt ver jetztgemeldten durch, auf mir Wurtzel / Bletter vnd Stengel gleich / allein iſt der Vnderſcheidt an der Blumen / dieandiefer weiß vnnd an der andern blawift. Noch finder man auch deren ein ander Gefchlecht / den beyden gemeldten analler Form vnnd 6% ſtalt gleich / auſſerhalb der Blumen die fchön rorh Purpur⸗ braun ift. Diefe alleidrey werden von den sertheilten oder gebrochenen Wurseln gepflantzt / wie die obgemeldten, VI. Das vi. Geſchlecht / hat ein gleichechtige Wurtzel eines kleinen Daumens groß / die Bletter ſeind den jetztge⸗ ET & f ANZUG ——— 7 * — H e& D. Jacobi Theodor Tabernx montani / — XI. Ancmonerößfein. Anemone XIll. ALIEN * AIR HEN 9 N RT OU END meldten faft gleich / die Blum ift ſchoͤn gefüllt / an der Far roth wie die Klapper Roſen / mit x. oderrij. groffen zu ſich gekruͤmbten Blätlein aufferhalb beſett / Inwendig aber mir kleineren Blaͤtlein gefuͤllt. Bluͤhet im Aprillen vnnd Mer, gen wie die obgemeldten. Dieſes ſchoͤne Geſchlecht waͤchſt nicht bey vns / dann in den Gaͤrten gepflantzt / iſt erſtmals von Conſtantinopel zu vns in Teutſchlandt gebracht worden. VII. Das vij. Geſchlecht / hat ein dicke vnnd in etliche Knoͤpff oder Knorren zertheilte Wurtzel / der Erdnuß Wur⸗ zel Bulbocaltanı nicht vngleich / außwendig iſt fie ſchwartz Jvnd rauch / inwendig aber weiß vnnd feſt / mit vielen Zaſeln oder Nebenwuͤrtzelein behenckt: Die iſt eines vnlieblichen vnd zuſammenziehenden Gefchmacks. Auß der Wurtzeln kommen herfuͤr viel Bletter / die vergleichen fich den Sani⸗ ckel / ſeind doch harter und aderaͤchtiger / in drey vnderſcheid tieff zerſchnitten / vnnd gerings vmb gekerfft / oben ſatt oder ſchwartzgruͤn / vnd auff der vnderſten Seiten liechtgruͤn / die fahen vor dem Winter an zu gruͤnen / gleich wie alle andere Anemone Roͤßlein / die haben ein ſcharpffen brennenden Geſchmack auff der Zungen. Zwiſchen denen waͤchſt im angehenden Frühling einer oder zween Stengel herfuͤr / die feind haarechtig/ bloß / auff eines Schuchs lang vnnd audy bißweilen finger : Oben nahe bey dem End wachfen drey fleiner Bletter vmb den Stengel / darauff folger die breite Blum / welche ſich einer ſchoͤnen gefüllten Rofen vergleicht? K die iſt mit vielen Blettern beſetzt vonder denen zwoͤfff oder dreyschen als die euſſerſten die gröften feind/ an der Farb gruͤnlecht / die innern aber feind kleiner glitzend / von einer liechtbraunen Purpurfarben / vnnd vmb den Apffel oder mittel ſchier als gewickelt. Es ift auch diefe ſchaͤne Anemo⸗ ne Roſe / die ſchoͤnſte vnd groͤſte vnder allen andern / vnnd iſt auch von Conſtantinopel erſtlich in dieſes Sande gebracht worden / die wirde bey vns fonderlich mit guter pfleg vnnd wartung in den Luſtgaͤrten gezielet: Iſt Dach biß daher we⸗ nigen bekannt geweſen: In Brabandt aber iſt fie gemeiner. VIIDas — — — — [| | ; J tere wuvuͤtßl VIl nngst feine ge kn! chig len digwe gng gnds beſh Cluſi ht Ind hatde IX ans fe waͤchs hhnmt | Das Erſt Buch / Bon Kreutern. 77 | A XIV. Anemone roͤßlein. F + Etliche Anemone roͤßlein. · Anemone XIV. Ansmones flores vatij. In — — J — —— — — — — —- — — So = — VII. Das viij. Geſchlecht / hat runde breite Blerter/au» ſchoͤn gefuͤllt den gefüllten Blumen der Maſßlieben gleich / H | rings vmb mit fleinen fchnitlein gekerfft / hart vnnd feſt / ie ander Farb einem farten Scharlach gleich. Es iſt auch die⸗ ſtehn auff langen Stielen / ſeind oben ſattgruͤn / vnden aber ſes Gewaͤchs von Conſtantinopel zu vns gebracht / vnd erſt⸗ J | gemeiniglich Purpurfaͤrbig / wie die Bletter der Erdtſchei⸗ lich in Niderlandt befannt worden / darnach folgends bin N | ben / eines fehrhisigen Gefchmacks: Die Wursel iftfnol, vnnd her in Ober Teutſchland zupflantzen geſchickt worden. ' echtig vndlanglecht/der gemeinen Tormentill gleich/ mies, [Diefes_foll von dem vj. Geſchlecht nicht vnderſcheiden SR - Tichenanhangenden Zaͤſelein / auß wendig fchwars/innwens werden. j | dig weiß / feft vnd eines vnlieblichen Geſchmacks / mir beive, xl. Das xj. Geſchlecht / hat eine fange Wurgel gleich i gung zum Vnwillen / als wann fie wuͤrgen wolte / vnnd fol⸗ der Rapuntzeln / eines kleinen Singers dick / gerings vmb mit gends ein wenig auff die Zung beiſſend. Dieſes Anemone Zaſeln oder Nebenwuͤrtzlein behenckt am Geſchmack ſehr 4 Gefchleche hat der weitberuͤhmpte Philofo;!.as Carolas ſcharpff. Die Bletter ſeind tieff jerfchnitten/ wie die Wur⸗ Ä # | Clufius erftlich gefunden in Portugall auff ſteinechtigen zelder Wolffswurs, Die Stengel feindeiner Spannen os 4 D Hübien wachſend / bey dem Waller Tago, vñ auch zwiſchen 1 der anderhalbenlang / diefelechtig/ haarig / vnnd holtaͤlich / den Dornen / welcher es auch obgemeldter maſſen befchrieben gerad vnnd inwendig hole / die tragen oben Purpurweiſſe | hat / dem wir auch folchessudanefen haben. Blumen. | | | \ | IX. Das ix. Geſchlecht / hatein trumme Wurtzel vber⸗ Xi. Das xij. Geſchlecht / hat ein Wurzel it der groͤß — zwerch in der Erden wachſend / vnden mie kleinen Neben, einer Oliuen / rundlecht vnd ſatt am Geſchmack raͤß vnnd würsfein :daran dicke neuwe Schoß fich erzeige/ allerdings feharpff, Die Bletter vergleichen ſich den Blettern deß Co⸗ j J anzuſehen wie die Wurtzel deß weiſſen Waldhaͤnleins / deren rianders / allein daß fie tieffer zerſchnitten oder zerſpalten fie ich dann am beſten vergleicht. Die Bletter dieſes de, ſeindt. Die Stengel ſeind haarechtig / dünn mit holkaͤlen / a waͤchs ſeind gleich dem Steinklee / geringg vmb mitzarten tragen oben Purpurfarbe Blumen von ſechs Blettern be; | a | ſchnitlein zerkerfft / doch breiter vnnd gröffer / die ſſehn auff ſetzt / inder größ deß wilden Magſamens / die haben in der \ | Stielen die einer Spannen oder anderhafben hoch find. mitten ein ſchwartzes Knoͤpfflein. Diefe beyde Gewaͤchs Oben an den Frielen wachſen herfuͤr ſchoͤne Blumen von wachſen vberfluͤſſig in dem Waß gaum / auff den ebnen Ber, acht Blettern / die ſeind erſtlich weiß / darnach wann ſie anfa⸗gen da die Sonn wol hinkommen fan. Die xij. Figur hen zuver welcken / werden fie leibfarb. Dieſes Gegaͤchs kompt mit dieſer beſchreibung nicht vberein / ſondern die xij. 4 seirdf auch wie ein ander frembd Gewaͤchs in Teutſchlandt Siguriff def dritten Geſchlechts.) E nurinden Luſtgaͤrten gezielet. xXin. Das xiũ. Geſchlecht / hat ein ſchwartzlechtige run⸗ X. Das r. Geſchlecht / hat ein dicke vnd in etliche Gleych de Wurgelin der groͤß einer Oliuen / zanger vnd ſcharpff an abgetheilte knollechtige Wurtzel / außwendig runtzelechtig / Geſchmack / die Bletter ſeyn klein zerſchnitten wie deß Fen⸗ | } fchwars / mit vielen kleinen Nebenwuͤrtzlein behenckt / In⸗ chels / die ligend auff der Erden / der Stengel iſt rauch eines IE, 4 | wendigwweiß/am Geſchmack der Conftantinopofitanifchen Schuchs lang / vnnd biß weilen lenger mit vielen Nebenaͤſt⸗ gleich. Die Bletter dieſes Gewaͤchs vergleichen fd den lein / an den enden der Stengel vnnd Aeſtlein tregt es ſchoͤne Blettern der Erdt Caſtaͤnien: Die Stengel werden eines Purpurfarbe Blumen von vier Blettern / darauß werden Schuchs lang / daran wachſen am Obertheil nahe bey denkleine Boͤllelein oder Knoͤpfflein / in welchen der Samen Blumen drey kleiner zerſpaltener Blaͤtlein / wie an den an- verſchloen iſt: Dieſes Geſchlecht waͤchſt auff vngebauwe⸗ dern Gaſchlechten der Anemone Roͤßlein / die Blumen ſeind nen deldern / vnd an den Rechen bey den Straſſen. | | & tü XIV. Sag — — SF m kb m, 7 S. Jacobi Theodori Kabernzmontan A XIV. Des xüij. Befchlecht / hat auch ein langlechte runde Wurgel wie ein Dfinen / die Bletter feind erwas brei⸗ ter / die Stengel mit den Nebenaͤſtlein dem vorigen gleich) die Blumen fchön geelvon vier Blettern / darauß Koͤpfflein werden wie am vorigen/darinnen es feinen Samen bringt. Es wächft in vngebauwenen Feldern wie das erſt / iſt aber nicht ſo gemein. XV. Das xv. Geſchlecht / hat eine Wurtzel eines ziem⸗ lichen Singers dick / mit vielen Nebenwurtzeln wie die Chriſt⸗ wurtzel / an der farb ſchwartz: Die Bletter beyde die von der Wurtzel vnnd am Stengel wachſen / deren es viel hat / die ſeind in drey theil tieff zerſchnitten / vnnd gerings vmb zer⸗ kerfft wie die Bletter am Waſſer Hanenfuß / die ſeind am Obern theil kleiner / an der Farb ſattgruͤn / weych vnd haar⸗ echtig. Der Stengel wirdt einer Spannen lang / vnd auch B bißweilen lenger / ziemlich dick mie weiſſer Wollen bekleidet: Oben am Stengel bringt es im end deß Mersens ein ſchoͤ—⸗ ne Milchweiſſe Blum / von ſechs oder ſieben Blettern be⸗ ſetzet: In der mitte hat es ein erhabens Haͤuptlein oder Koͤpfflein / mit vielen geelen Faͤſeiein gezieret: Wann die Blumen abfallen / wirdt auß dem Koͤpfflein der Samen/ der iſt glat vnd klein / vnd in ein weiß Wollen gewickelt. XVI. Das xvj. Geſchlecht / iſt dem jetztgemeldten mit Wurtzel / Bletter vnnd Stengel allerdings gleich / allein iſt die Blum ſchoͤn Purpurbraun. Beyde dieſe Gewaͤchs / ha⸗ ben ein vnlieblichen vnd ſcharpffen Geſchmack. Sie wach⸗ ſen in dem Gebirg / zwiſchen Moterhauſen dem Jaghauß vnd dem Kloſter Stuͤrtzelbrunn. (Weil man noch ettliche Anemone Roͤßlein hat / mit Blumen vnderſcheiden / habich etliche hieher ſeßen wollen, C Mnud iſt die erſte von farben Blauw: die anderift Leibfarb / D darunder Rotte ſtreimen vermiſchet ſind: die dritte iſt Scharlach farb: die vierdte iſt ein kleine Blum / ſo Goldt⸗ gelb iſt: die ſechſte iſt geſuͤllt von farben weiß / vnd in der mit⸗ ‚ten Gelb / welche ich noch nicht mir der Wurtzen geſehen hab.) | | Don dem Namen der Anemone Roͤßlein. 6 S ſeind viel der Gelehrten / die dag Anemone Roͤßlein vor das Adonidem der Poeten halten / vnnd laſſet ſich gleichwol anſehen / daß der Poet Ouidius o. Metamorph. mit folgenden Verſen vnſer Anemone Roͤßlein abmah⸗ let vnnd vor Augen ſtellet / als er die Blum Adonidıs alſo beſchreibet: —sSifatacruorem Nectare odorato fpaı fit , qui tactus ab illo Intumuit, ſicut fulus perlucida cœlo Surgere bulla ſolet, nec plena longior hara Facta mora iſt, cum flosde ſanguine concolor ortus, Qualem, qua lento salant ſub cortice granum, Punzca ferre ſolent; breun «Shtamen vſus in illo: Namque male hærentem, & nimia leuita tecaducum, Excutiunt iidem, quiper flant omnia, venti. Der alte Poet Bion Smyrneus ſagt indem Epitaphio A- donidıs, daß das AnemoneRoͤßlein von den trähern Vene- is, als ſie den Adonidem beweynt hab / entfprumgen vnnd gewachſen ſeye. So ſchreibt Nicander / daß Anemone ge⸗ wachſen ſeye von dem Blut deß ertoͤdten Adonidis: Dar⸗ auf dann leichtlich abzunemmen iſt / daß die Blum Adoni- E dis, oder Adomium der Poeten / vnd das Anemone Roͤßlein ein Gewaͤchs iſt / dabey wir es auch bewenden laſſen. Anemone heiſſet Griechiſch A'reuovn „ HVEMLOV, Bapevan, Regvruov, Muxaveov, bey dem Soſibio danis vnnd bey dem Theophrafto A’veuoria. Sateinifch heiſſet es weiter Anemi- um, Phænis, Fte mium, bey dem Plinio vnd Theodoro Ga- 22, wiewol in etlichen Exemplaren Plinij vor Fremium hædum geleſen wirdt. Bey dem Pythagoræ wirdt es Arradtylis genannt / wiewol auch im Griechiſchen Exem⸗ plar Alleaxrunis, Adractylis geleſen wirdt. Sonſt wirdt es FE von Dioſcoride genannt Meconium, das iſt / Papauercus lum, Barbyla, Berylium, Orei Tunica, vnd von den Kreut⸗ lern Herba venti. Bey dem Nicolao Myrepſo Anemo- chorte, A’vsuozopm , welches die Authores Herbam venti interprerierehaben: Dann es hat and) diefes Kraut ſeien Nomen befommen Anemone, A'mdr3 A’veus,idelt,d ven- to, das iſt vondem Windt / dann die Blum thut ſich nim⸗ mer auff / es wehe dann der Windt / wie Plinius bezeugt. Arabiſch heiſſet anemone bey dem Serapioni de ſimp. cap. A 2.lachalk Alnabamen , vnnd bey andern Iackask, Alnahamen vnd Sakark Anheamen. Italianiſch Anemone.Syanifd) Hyer, ua viento. Vngeriſch / Feyerreragu / Kekerchen / vnnd Kike⸗ leti fin. Boͤhmiſch / Makpolſty / vnnd die Africaner Chuffu. Flemiſch vnnd Niderlaͤndiſch heiſſet dieſes Gewaͤchs Ane⸗ mone Rooſtens. Engliſch / Winde lower, Hochteutſch / G Anemone Roͤßlein und Windtroͤßlein / wie ich jhr den Na⸗ men vor dreiſſig Jahren geben hab / welcher Rame im Waß⸗ gauw ſehr gemein worden iſt. Nun wollen wir ein jedes / mie jhren vnderſchiedlichen Namen erzehlen. | 1, Das erfte Geſchlecht wirdt genannt groß weiß Wind⸗ roͤßlein / Lateiniſch Anemone maioralba. [Auemoncalba radice fibrofa,CB. Anemone tertia,Matrh. Caſt. Lugd. al- pina, Ge(.fiadt, tertia Matthioli Hore albo,Lob. Pannonis ca, Dodo. fylueltris prima ranuaculifolio,Cluf. Yan. flore candido, Thalio: Aconitis cogaata , Gef.Ranunculi vn- decima Ipecies, Cordo. I, Das ander Hefchlecht Anemone Rupertiana , dies weil ſich die Bletter dem Storckenſchnabel vnd Ruprechts⸗ kraut vergleichen, [ Anemone Geranij Ropertiani folio, H CB. Aneimone tuberofa Geranifolia, Lob. tenuifolia ter- tia , Cluſ. hif, fecunda , Dodo. Lugdunenfi. Englifch/ Storfes bill Winde flower.] lt, Das dritte Geſchlecht wirdt genannt Stern Wind⸗ roͤßlein / Purpurbraun vnd Weiß: das iſt / Anemone ftel- lata, purpure æ & alba. [Anemone purpuraſcens folio ra- nunculi, CB. Anemone Theophraſti, Anguil. latifolia altera, Cluf.hil tubetoſa bulbocaftaniradice,Lob. pri« ma Dödo. Lugd. domeltica flote puniceo Diofcotidis, Cælal. Ranunculus purpureus,, Lugd. Geranium primum guorundam. Lugdunenh. Engliſch / Chefinue Winde | flower.] IV,V. Das vierde vnnd fuͤnfft Geſchlecht heiſſet Ane- monecorallina violacea & alba, das iſt / Veyelbraun vnd Weiß Corallen Anemone Roͤßlein. Anemone anguftıfo- I lia, CB. Avemone teuuıfoliaalcera, Clut.hif, tuberoſa ra- dice,Lob.teitia, Dodo, Lugd. Anemone Match. in edit, Cam. Anemone alterum genus apud Cefalpinum vi- detur. ] VI Dasfechfte Sefchlecht wirdt Anemone dadtylitis, von wegen der Wurgein/die fich einem Finger vergleicht /g& nannt. Anemone anguftıtolia maitipiex, CB. Anemone multiplex rubra, Cluf. bifp. tenuifolia Aore multiplich, Cluf. hıfp. in cap. & Lugd. fore polyphy!lo teauifolia, Cluſ Pan. quarta, Dodo. Lugd. Hore multiplicato coc- cineo, Lob, fecunda Matıh, ınedir. Cam.tenuifolia flore zubente duplici. Camerario. Englifch/ Double fearlee Winde lower. ] | | Vli, Das ficbende Geſchlecht heiſſet groß Conſtautino, politaniſch Anemone Roͤßlein / das iſt Anemone byzanti- K nafeu Chalcedonica maior, | Anemone rotundifoliama- xima, CB, Anemonelatifolia flore multiplici,C laf, hilp. Lugd, latifolia polyphyllo flote, Cluf. Bau. maxima poly= anthos Chalcedonica,Lob.latifolia flore pleno, Camera- rio. Englifch /the great double Winde Hower of Bithinia.] Vi. Das achte Geſchlecht Portugaliſch Anemone o⸗ der Windtroͤßlein / Aneinone Luſicanica. Anemone la- tifolia folijs tantum ſertatis, CB. Anemotè latifolia, Clu- ſij hiſp. latifi lia prima Cluſij, Lob. & Lugdunenſi. Enge- liſch / broade leafed Winde flower.) IX.Das er * ——— —— Fe — (nn m — — — — BI Ben ——— -#“ Das Erſt Buch! Bon Kreutern. 79 A 1X. Das 9. Anemone Tiifolia ‚das ift / Kies Winde, rößlein / Englifch three leafed Winde flower. [ Anemone trifolia, C.B, Dodo. Lugd. Alabafttites fiue Dentaria al- ba,Lob.] X. Das 10. flein Conſtantinopolitaniſch Windtroͤß⸗ lein / das iſt Anemone Byfantinaleu Chalcedonica minor & coccinea. X1. Das 11, Anemone Rapacea, von wegen der Wur⸗ tzeln dig fich mirder Geſtalt der Rapuntzeln vergleicht, [A- nemone Aconitifolio, C.B. Anemone lecunda Match. ] X, Das 12. MonWindtroͤßlein / das iſt Anemone Papaueracea, von wegen der Blumen die ſich dem wilden Mon oder Magfanıen vergleicht, ¶Engliſch poppie Winde flower. ] XIII. Das 13. Anemone Ramofa purpurea, [& C.B. B Anemone quarta, Matth. Caft, Lugd. Anemone, Lacu- næ. XIV. Das 14. Anemone Ramoſa lutea, & Anemone lurea, das ift/ geel Windtroͤßlein. Anemone Ramola lu- tea, C. B. Anemone quinta, Matth. Caſt. Lugd. altera, La- cunæ.] XV. XVI. Das 15. vnd 10. weiß / wild vnnd Purpur⸗ braun Anemone oder Windtroͤßlein / das iſt Anemone Sylueſtris alba & purpurea. Es hat der Dolmetſcher Sera- pionis, das Anemone oder fie 68Serapio nennt Jachalt Alnahamen fälfchlich Papauer rabrũ, welches vnſer Klap⸗ per oder Schnellroſen iſt / verdolmetſcht / darvor ich mennig. lich wil gewarnet haben, | Von der Krafft / Wirckung vnd Eygenſchafft der Windtroͤßlein. > Je Anemone oder Windrrößlein feind räß vñ fcharpff " am Geſchmack / heiffgr vnd truckner Natur. Haben ein Krafft zueroͤffnen / an ſich vnd zuſich zuzie hen: Sie ſeind heutigs Tags wenig im Gebrauch der Artzeney / end mögen doch faſt nuͤtzlich innerhalb vñ auſſer halb deß Leibs gebraucht werden. Innerlicher Gebrauch der Windt⸗ * Roͤßlein. Je Bletter vnnd Stengel der Windtroͤßlein / mit Ger⸗ Vſtenmuͤßlein geſottẽ / macht den Seygerinnen vil Mitch. Gleicher geſtalt genuͤtzt / fuͤrdern fie auch die Monarbiumen der Weiber. Die Wurtzel in Waſſer geſotten / vnd Morgens vnnd Abends von der durchgeſigenen Bruͤhen getruncken / D fuͤrdert gleichfalls di Monatblumen. Euſſerlicher Gebrauch der Windt⸗ Roͤßlein. Woren ben Wuryzeln in ſuͤſſem Wein geſotten vnnd vbergelegt / heylen die Sir vnd Geſchwulſt der Augen / erklaͤren das Geſicht / vertreiben alles was dag Geſicht ver, finſtert / vnnd die Narben der Augen. Gleicher geſtalt ge⸗ braucht / reynigen ſie die faulen vnreynen Schaͤden vnd Ge⸗ ſchwer. Die Wurzzel zu eynem reynen ſubtilen Puluer geſtoſſen / vnd mit Honig vermiſcht wie cin Saͤlblein / vertreibt die Sie, cken in den Augen / darmit zum offtermal geſchmieret. Windtroͤßlein mit der Wurtzel an den Halß gehenckt / vñ 45. Tag alſo getragen / vertreibt in gemeldter zeit alle Flecken E ver Augen wunderbarlich. Der außgetruckt Safft von den Windtroͤßlein Wurtzel indie Naſen gezogen / reynigen das Haupt / vnd führen den zehen Schleim gewaltig auß. | Die Wurtzel alſo roh im Mund gefenmer / zeucht die kalt vnd che Feuchtigkeit auß dem Haupt. Die Wurselzu Put, ner geſtoſſen / vnd mie gleichem Gewicht von Korbfengen in einem Moͤrſer geſtoſſen / darnach kleine / runde oder Biercch, echtige Zeltlein darauß formiert/ vnd jederweilen eins wol im Mund gekenwet / zeucht auß den Schleim vnd die Fluͤß von den Zaͤhnen. Die Bletter in Waſſer geſotten / heylet den Grindt oder Raͤude / ſond alle vnſauberkeit der Haut damit gewaͤſchen. Windtroͤßlein Kraut vnd blumen geſtoſſen / vnd wie ein Pflaſter vber die Bruſt gelegt / machet viel Milch / vñ zeucht dieſelbig herbey Windtroͤßlein Wurtzel zwey theil / Ziſererbſen Meel / Feygbonen Meel / vnd die Broſam von Ruͤckenbrodt / jedes ein theil / mit genugſamem Schweinenfchmals geſtoſſen/ vnd vbergelegt wie ein Pflaſter / heylet vnnd zertheilet die ro⸗ hen vngekochten Geſchwulſten vnd Knollen / die fein ſchmer⸗ gen haben. Baumwollen in dem Safft der Windtroͤßlein genetzt / vnnd Mutterzaͤpfflein darauß gemacht / vnnd zuſichin die Scham gethan / bringt den Weibern die verſtandene Mo⸗ natblum wider. G Einföfttich Pflaſter / zu den blutigen Wunden / zerſtoſ⸗ ſenem oder zerquetſchtem Fleiſch / mach auß der Schr Aetii alſo: Nimb der auffgetruckneten Windtroͤßlein / vnnd thu die ſchwartzen Buͤtzlein darvon / deßgleichen auch die Spitz⸗ lein vnden an den Blaͤtlein / vnd ſtoß fie zu reynem Puluer / davon nim acht vntz / Griechiſch Bech ir. ons vnd ij. qunt⸗ lein / deß weychen oder fluͤſſigen Kinhartz / Wachs /iedes vier vntz / Baumoͤle ix. vntz laß das Griechiſch Bech mit san Baumoͤle vber einem linden Feuwerlein von Kinhol ;jitrig, lich ſieden / biß fie ſich vereinigen vnd dick werten: In fieden ruͤhrs wol mir einem Spathel von Dofen oder Kiferholtz: Darnach thu das Hartz darzu / [aß widerumb ſieden / biß es nicht mehr anklebt / thu folgends das Wachs darzu / vnnd wann das zergangen iſt / ſo hebs ab vom Fewer / vnd thu das Puluer von den Windtroͤßlein darein: Vnnd wann es er⸗ H faltet/ fo behr es wol mit den Händen / die di zuvor mit Baumoͤle ſchmieren ſolt / vnnd brauch fein Waffer darzu. Diß Pflafter heylet (wie Aetins ſchreibt der es Eipla= ſtrum ex Auemone nennet) die boͤſen alten Geſchwaͤr vnd Schaͤdẽ die ſich nicht ſchlieſſen woͤllen. Deß gleichen der vers gifften Thier biß. Dient auch zn den geſchwollenen vnnd ſchmertzhafftigen Knochen. Deßgleichen zu den Kroͤpffen / Fiſtulen / Blutgeſchweren / Oberbeim / Speckdruͤſen oder Knollen / holen Geſchweren / zeitigen Apoſtem / vmbſich freſſenden Schaͤden vnnd dergleichen Geſchweren. Das Achtzehendt Kapitel, Von den Kuͤheſchellen oder Kuͤ⸗ chenſchellen. Jeweil die Kuͤchenſchellen Kreuter von den Gelehrten auch vnder die Anemone oder R Windtroͤßlein gerechnet werden / haben wir ECT. «€ dieſelben hie nach wöllen ſetzen / vnd fie/ dieweil ſie beyde mit den Blettern vnnd Wurtzeln den Anemone Roͤßlein vngleich ſeindt / beſonders woͤllen beſchreiben. Des ren findet man bey vns in Teutſchlandt vnderſchiedlicher Gefchlecht® 1. Das erſt vnd gemein Geſchlecht der Kitchenfchelfens hat ein Wurgelfafteins Schuchslang / auffgeriſſen wie die Eberwurtz / iſtam Geſchmack ſuͤßlecht mit einer fcharpffe: Im angehenden Fruͤhling bringet die herfuͤr kleine / rauhe / zerſpaltene Bletter / ſo die erwachſen / werden die zertheilt wie der Fenchel / doch etwas groͤſſer an Blettern / der wilden Pa⸗ k ſteney faſt gleich. Darzwifchen waͤchſt herauf einer oder zween Srengeleiner Spannenlang / daranff fommenim Mersen herfuͤr ſchon⸗ geſtirnete vnnd Purpurbraune Blumen / auff jedem Stengel eine / die haben inwendig gee⸗ le Faͤſelein wie die Roſen. Im Meyen wirdt die Blum zu einem grawen haarechtigen / runden Kopff / anzuſehen wie ein Igel / daſſelbig iſt der Samen / dann ein jedes haar hat vnden feinen langen Kolben auff dem Stengel / wie ein Schweinsbuͤrſt. Die blereer ſeind am geſchmack vil ſchaͤrpf⸗ fer dann die Wuryel / vnd ſo man die kennwet / brennen vnnd SS beiſſen — — == — En — — — — — — — — — — ee — — — — — a | | A I. Kuͤchenſchellen. F Fl | Pulfatilla prima. I I I Il) il B 5 NH C 9— beiſſen fie die Jungen / gleich dem Pfeffer oder Hanenfuß. Diß Krane wächktfehrgernin den fieinechtigen vnnd fans, deß gleichen auch in den Waͤlden? dechtigen Gruͤnden | | 2. Diefeserften Gefchlechts / findet man auch / ds blauwe 9 III, Kuchenſchell mit geelen Blumen, | Pulfatilla lutea, — —— Tr — nn — — — — u Hay, — —— — — — — — * — — > == — — LET IT u Pike, —⸗ I — > —— — EI — tr? 9 — * —— N — D. Jacobi Theodori Tabernæ montani / II. Kuͤchenſchellen. Pulfatilla II. rubra. NY \ / — — IHNNNSE a E AIDS Blumen tregt / iſt ſonſt mit Wurtzel und Kraut dem vori⸗ gen gleich? | 3, Deßgleichen finder man auch deffen Geſchlechts / das geel Blumen tregt / das iſt mir anf Piemont dir: zukomen / da es dann vor ſich ſelbſt waͤchſt. Auff dem Berg Gothard genant im Schweitzerlandt find man fein vi] 11: Das zweyt Gefchlecht har ein Wurtzel die vergleicht fich dem erſten / Die Stengel ſeind baarechtig vnd rauch ei⸗ ner Epahnen lang / Die Bletter ſeind lenger / ſchmaͤhler vnnd tieffer zerſchnitten / vergleichen ſich dem Haarſtrang / ſeind doch kleiner. Die Blumen ſeind ſchoͤn roth von ſechs "1 DBlertern/dichaben inwendig geele Faͤſelein wie die andern. Das gantz Kraut iſt hitzig vnnd ſcharpff am Geſchmack / die Wuryel aber iſt milter. ill. Das dritt Geſchlechtiſt ſo viel die Wurtzel belangt / den andern allen / wie auch die Bletter / dem erſten faſt gleich / ſeind doch etwas breyter / Die Blumen ſeind weiß/ fonft mit ſechs Blettern wie Die vorigen beſetzt / vnnd inwen⸗ dig haben ſie auch die Saffrangeelen Faͤſelein. Dieſe beyde Geſchlecht muͤſſen bey vns mit groſſem fleiß in den Gaͤrten gezielet werden / dann ſie ſ chwerlich auffzubringen ſeind / ge⸗ hoͤrt derwegen Fleiß vnd Sorg darzu. IV. Das vierdt Geſchlecht hat ein lange grauwe Wur⸗ zel / mit fieben oder acht Nebenwuͤrtzlein behenckt / die Blet⸗ terondenher ſeind in drey vnderſchiedliche Flůgel abgetheilt / die hangen an rauhen / haarechtigen Stielen / ſeind tieff zer. K ſchnitten vnnd geringsherumb zerkerfft / vergleichen ſich an der Form vnnd Geſtalt etlicher maſſen dem Koͤrbelkraut/ ſeindt doch ſchmaͤhler vnd langlechtiger / oben glat vnd gruͤn / ondengegen der Erden aber weiß vnd wollechtig: Zwiſchen den Blaͤttern waͤchſt herfuͤr ein feſter / rauher Stengel einer Spannen lang / ohne Bletter biß oben ſchier am endt / da hat er drey Bletter / etwas kleiner als die vnderſten / wie an den andern Kuͤchenſchellen vnd den Windtroͤßlein: Oben am Stengel kompt im Hewmonat herfuͤr / ein ſchoͤne weiſſe Blum mit ſechs Blaͤtlein beſetzt / die ſeind außwendig ein wenig 4 1 a j | i n Ben EEE N ea hr — IN vori⸗ s/ das omen / sthard aleicht uch ei⸗ naͤhler trang / n ſechs ndert, ack / die elangt/ en faſt d weiß? mwen⸗ e beyde Baͤrten nd / ge⸗ Wur⸗ e Blet⸗ zetheilt / jeff zer⸗ ſich an elkraut/ d gruͤn/ wiſchen zel einer udt / da wie an BED ne weiſſt ndig ein wenig D Das Erſt Buch / Von Kreutern. V. Kuͤchenſchell. Pulſatilla cætulea minor. IV. Kuͤchenſchell. Pulſatilla IV. alba. wenig braunlechtig vnd haarechtig / die iſt in der geſtalt den Kuͤchenſchellen gleich / doch etwas kleiner / inwendig mit gee⸗ len Faͤſelein / darauff folget der wollechtig Samen / wie in den andern Arten der Kuͤchenſchellen. Der Geſchmack der Bletter iſt ſcharpff vnd vnlieblich. Diß Kraut wañ es ſchon in die Gaͤrten gepflantzt / vnd ſeiner wol vnd fleiſſig gewartet wirdt / haltet es ſich doch nicht lang / ſonder verdirbt bald. Es waͤchſt fein vielindem Vehſch Gebirg / das Lottringen vnd das Elſaß ſcheidet / ſonderlich aber auff den Bergen zwiſchẽ Spinal vnnd Fontenauw / in ſteinechtigen Orten zwiſchen den Felſen / alſo daß mans ſchwerlich gantz mit der Wurtzeln außgraben kan. V. Das fuͤnfft Geſchlecht hat ein lange / krumme / on. gleiche / Wurtzel / mit langen / zaſelechtigen Wuͤrtzlein be⸗ henckt / die Bletter ſeind der gemeinen Kuͤchenſchellen gleich / ſeind aber von Farben grün. Die Blumen ſeind blaw / lang⸗ lecht / kleiner dann die andern / vnd bleiben allezeit zugefchloß, ſen. Diß Gewaͤchß iſt nicht gemein / muß in den Gaͤrten ge⸗ zielet werden. Von dem Namen der Kuͤchen⸗ ſchellen. Je Kuͤchenſchellen Kreuter werden von den Gelehr⸗ ten vor Geſchlecht ver Windt oder Anemone Roͤßlein gehalten / dieweil aber die Wurtzeln derſelben nicht rundt wie Oliuen / oder knorꝛechtig vnd gleychechtig ſeind / wie alle Ges ſchlecht der Anemone Roͤßlein / haben wir dieſelben darvon E abfondern / vnd in einem beſondern Capitel woͤllen beſchrei⸗ ben. Etliche vermeynen fie ſeyen Geſchlecht der Hanenfuͤß / von wegen jhres hitzigen vnnd ſcharpffen brennenden Ge, ſchmacks auff der Zungen / aber wie ein greifflicher Irr⸗ thumb das ſeye / fünnen alle diein Erfantnuf der Krater nur ein wenig geuͤbt fein / leichtlich erekennen. Wie folche Kreuter aber bey den Alten genennt ſeind worden / hatnoch niemandt angezeigt / dann daß erliche fie vor die Windtröß, Sein der Alten gehalten habeny/ seciches wir auß obenerzehl⸗ F e Er > N NS NER Ca —J Hug wu ERTL N = N \ IN —E ) N NIT | In WW La 1 —* W er 3 ten Brfachen nicht paffieren laſſen können / woͤllen derwe⸗ gen ſolche Kreuter bey jhren gemeinen Namen / die ihnen von den Kreutlern vnſerer Zeiten gegeben worden / auch blei⸗ ben laſſen. Zu vnſerer zeit heiſſen die Kuͤchenſchell bey den Kreutlern vnd Medicis, Pulſatillus vnnd Pulſatilla, in den Apotecken Herba venti, Cauda vulpis vnd Nola culin ıria, Italianiſch Pulſatilla Hiſpaniſch Amapollas deflor chiquita. Stansöfifch Coquelourde Coquererz und Pafe Fleur. Boͤhmiſch wirdt es genannt Coniklec oder Koniklec. [Englifch/ Paſſe flower.) Vngeriſch Kewkewrchin / vnd die gemein Küchen» ſchell lo Kewkewrchin / das iſt Equina Pulfatilla: Die dritt aber mit den weiſſen Blumen / Lean Kewkewrchin / das iſt / ViiginisPulfarilla, Brabaͤndiſch und Flehmiſch Ceucken Schelle / vñ Ceucken Cruydt. Sonſt werden die Geſchlech⸗ ter derſelben / nach dem ſie Blumen tragen / mit beſonderen Namen vnderſcheiden: Als nemlich das erſt mit Purpur⸗ braunen Blumen wird: Pulſatilla geheiſſen. Bulfatilla vul- garis, C. B, Lob. Cluf. pan. Kuchenfchell/ Bran. Anemone Sylueftris,Fueh.Anemone montana,Gef,Ranunculi Dio- Icoridisfecunda ipecies, Gef. Ranunculi decima (pecies, Cordo: Herba venti, Trago, Lon, Herba Sardoa, Dod. gal.Pulfatilla, Match. Dodo. Catt, Cæſ. Lugd. Cam. Sa- molus Plinii, Dalichampio in Plinium. ] | Das andermirden Blauwen Blumen / Pulſatilla cæru · lea: Das dritt mit den geelen Blumen / Pulſatilla lutea, oder Pulſatilla Pedemontia [Pulfatilla luteo flore, C,B. Dodo. Pulfatillalurea, Cam. in Marth.tertiaalpina, Dalich.Lug. Anemone luteo colore, Gefncro. | Das vierdre mit den roten Blumen / Pulfatilla rubra, [Pulſatilla flote rubro, C.B.Puliatillarubra, Lob. Dodo, Lugd. vulgaris faturatior, Cluf, pan,) Das fünffte mir den weillen Blumen Pulfatila alba [Pultarıllaflorealbo,C.B Pulfatilla flore candido, Do- do.alba, Lob. Lugdun. Anemone alpina, Gef. infiadto: fyl.tecunda Cluf. pan.] | Das 81 ° it 20 h u Il 1 h H H | — — — — — — — Q —— — — — — — — — — — — —— — — 52 wächftin dem Dehfch Gebürg / wirdf Pullatılla petrea gg, heiten. Das letzt vnnd klein Geſchlecht / mit den kleinen ge⸗ ſchloſſenen blauwen Blumen / heiſſet Pullatilla cætulea mi- nor.Pulſatilla foliis florum reflexıs, C. B. Pullatilla alte- ra, Dodo. Lugd. flore cæruleo perpetuo clauſo, Lob.flore clauſo, Lobelo in iconibus. ] Von der Krafft / vnd Eygenſchafft der Kuͤ⸗ chenſchellen. ° >) ge Küchenfchellen Kreuter ſeindt hisiger Natur in dem Vl bierdten Grad / ſonderlich aber das Kraut mit den Sten⸗ geln / alſo daß ſie auch die Haut brennen vnd auffetzen gleich dem Hanenfuß / ſoll derwegen nur auſſerhalb des Leibs ge⸗ z braucht werden. Die Wurselgber dieſer Kreuter iſt milter vnd temperierter / alſo daß ſie ein Krafft zu truͤcknen vnd zu—⸗ waͤrmen hat / biß in zweyten Grad / vnd mag nuͤtzlich inner⸗ lich vnd euſſerlich in der Artzeney gebraucht werden. Innerlicher Gebrauch der Kuůchenſchel⸗ len Wurtzel. E S wirdt zu vnſern Zeiten die Wurtzel der Kuͤchenſchel⸗ len / hoͤchlich wider die Peftileng vnd alle andere Gifft gelobt / wie wir dann ſolches auch durch den taͤglichen ge⸗ brauch warhafftig befunden / derowegen wir es nicht ohne Vrſach in vnfer Lattwerg das guͤlden Eye genannt / init ai dern bequemlichen ſtuͤcken vermiſcht haben / wiwol fie auch vor fich ſelbſt allein gebraucht / der Peſtilentz gewaltigen wi⸗ derſtandt thut: Dann ein quintlein f chwer / dieſe Wurtzel einen die Peftiteng angeſtoſſen hette / warm eyngenommen / vnnd zwo oder drey ſtundt nach vermögen der Kraͤfften da⸗ rauff geſchwitzet / treibet alle Peſtilentziſche vergifftung ge⸗ waltig auß. | E - Küchenfchellen Wurtzel gepuͤluert / vnnd deß Morgens nuͤchtern einer Haſelnuß groß mit Wein getruncken / ver⸗ huͤtet den Menſchen vor der Peſtilentz. Den Kindern ſoll mantäglich ein wenig mit Roſen oder Naͤgleinblumen Zu⸗ cker eyngeben. - Soman die Wurzel zerſchnitten / in Wein beytzen laſſet / vnnd taͤglich eiu Trunck darvon thut / hilfft deß gleichen / daß der Menſch vor dieſer Sucht bewahret wirdt. Dient auch alſo genügt wider alle andere Gifft vnd vergifften Thier ſtich vnd Biſſsz. Euſſerlicher Gebrauch der Kuͤchenſchellen. EN je Bletter von dem Küchenfchellenfraut geſtoſſen / Indauffdas Haupt gelegt / doch daß zuvor die Hagt abgeſchoren feyen / iſt ein heylſame Artzeney wider die Fluͤß die zu den Augen fallen / melche man ſonſt mit anderer Artze⸗ ney nicht vertreiben oder ſtellen kan. Gleicherweiß hilfft dieſe Areney auch wider dz fchmers» ich Huͤfftwehe: Man nimpt die friſ⸗ chen bletter diefes krauts / ſtoͤſſet vnd legt fie ober die Huͤfft / laſfet fie vier oder fuͤnff biß in ſechs ſtunden darauff ligen / oder ſo lang biß ſie Blaſen zie⸗ hen / dardurch dann die fi chaͤdliche und boͤſe / ſcharpffe Feuch⸗ tigkeit zu der Haut wirdt gezogen; Darnach zerſchneidet man die Blaſen auff mit einem Scherlein / ſo fleuſſet die Feuchtigkeit herauß. Darnach beſtreicht man das ſchmertz⸗ E hafftig Ort zu heylen vnd ſchmertzen zu miltern / mit friſchem vngeſaltzenem Buttern. Etliche / welches dann auch beſſer iſt / die nemmen ein friſch Koͤlkraut Blat / waͤrmen es auff einem heiſſen Ziegelſtein / ſchmieren es mit vngeſaltzenem Buůuern / vnnd legens alſo vber / das lindert den ſchmertzen vnd heylet bald. Dieſes Krauts Bletter eten auch ab die Runtzeln von den Naͤgeln an den Fingern: Deßgleichen die Wartzen / Zittermaͤhler vnnd die Flecken der Haut / gleichfalls ger braucht. A Dasfechftefsinden Steinechtigen Bergen vnd Selfen F a mr mn m — mm mn nn m D. Jacobi Theodori Tabernemontani / Kuͤchenſchellenkraut gepuͤluert / vnd in die Alten Wun—⸗ den vnd faulen Schaͤden gezedelt / reynigt ſie / vnd verzehret das faul Sleifchdarinnen. Solches thut auch der aufge, truckt Safft von dieſem Kraut. Die Wurtzel von Kuͤchenſchellen gepuͤluert / vnd davon in die Naſen gethan / macht nieſen / vnd reynigt das Haupt vnd Hirn. Kuͤchenſchellen Waſſer. Pulfatille A- qua ſtillatitia. Miete! das Küchenfchellenfraut von wegen feiner ht, Wigen / brennenden vnd genden Krafft nicht innerlich in Leib gebraucht wirde/fo ift doc) das gebrannt Waſſer / das in Balneo Mari davon abgezogen wirdt / viel milter vnnd heylſamer beyde innerlich vnd euſſerlich zugebrauchen. Die G beſte zeit aber ſeiner diſtillierung iſt im Aprillen / wans feine © zu Puluer geſtoſſen / vnd mit halb Wein vnd halb Eſſig / ſo H I Blumen bringt/daffelbig mit Kraut / Blumen end Wur—⸗ sein Elein gehackt / darnach kuͤnſtlich abgesogen/ vñ folgends wie gebraͤuchlich / in der Sonnen gerectificiert / Und zum ge⸗ brauch behalten. Innerlicher Gebrauch deß Kuͤchenſchel⸗ | len Waſſers. chenſchellen Waſſer iſt ein heylſam Artzeney / zu dem viertaͤgigen Feber / ſo ein Menſch daſſelbig anſtoͤſſet / vier oder fünff loch getruncken / vnd darauff wol geſchwitzet / dañ es treibtden Schweiß gewaltig. Man muß aber das thun / ſo offt den Menſchen das Feber ankompt / fo berhuͤtet es die Waſſerſucht vnnd andere Zufäll/ die gemeinlich auff das Quatian folgen / vnd verſchaffet daß das Feber nicht lang waͤret. Gemeldt Waſſer gleicher Geſtalt getruncken / erweychet den Bauch vnd macher Stulgaͤng. | Küchenfchellen Waffer mir gutem Andromachifchen Theriack eyngenommen / alſo daß deß Waſſers feye vier oder fuͤnff loth / vnd deß Theriacks ein quintlein / macht gewaltig ſchwitzen / vertreibt die Peſtilentz / vnd treibt alle vergifftung durch den ſchweiß auß. Euſſerlicher Gebrauch deß Kuͤchenſchel⸗ len Waſſers. ——5—— in die Naſen eyngeſupt / reynigt das Haupt vnnd Hirn gewaltig / von allem zaͤhem Schleim vnd Vnreynigkeit. Die Wunden on Schäden mit diſem Waſſer gewaͤſchen / ſaͤubert vnd fuͤrdert ſie zur Heylung. Kuͤchenſchellen Waſſer erwaͤrmet die erkalten Contra⸗ cren vnd lahme Glieder kraͤfftiglich / vnd bringt ſie widerumb zu recht / dieſelbigen zum wenigſten zweymal / das iſt deß Morgens vnnd Abends damit geriben. Iſt derowegen den Zitterenden / vñ Paralytiſchen vnentpfindtlichen Gliedern / ſolches Waſſer ein edel vnnd heylſam Artzeney / fo man daſſelbig ein Zeitlang / biß daß man gute beſſererung entpfin⸗ det / beharret. Kuͤchenſchellen Wurtzel Wein. Vinum exradicibus Pulſatillæ. 9 den gedoͤrrten oder auffgetruckneten Wurtzeln der Kuͤchenfchellen / kan man im Herbſt ein guten heylſa⸗ men Wein machen / wie von der Alantwurz gelert iſt / vnd K den Moſt dariiber verjähren laſſen. Dieſer Wein iſt ein heyl⸗ fam Preſernatiff vor die Peſtilentziſch vergifftung allen Morgen ein Trunck darvon gethan. Erdient auch wider alle andere Vergifftung / deß gleichẽ wider die Biſſz vnd ſtich der vergifften Thier / vnnd iſt ſehr lieblich zutrincken. | Conſeruenzucker von Rüchenfchellen wurtzeln. Pulfatille radicum conferua. ya der Kuͤchenſchellen Wurtzel macht man cin gu⸗ | sen F — — R — u. Da a ne mt — u I SE ie I — — — — Das Eıfte Buch! von Kreuten. 83 B- \ | “ ; A Ru Conſernen Zucker auff folgende weiß : Mannimpt der FE ander’ biß eg wirdt wie ein Latwerg / das hebt man dann auff } kiſchen Wurgeln/von den Haͤrlein vnnd dergrawen Haut in einem Zuckerglaß sum gebrauch. Diefer Conſeruen⸗ | | anber gereynigt vnd abgewaͤſchen / viij. loth. Die fchneidt Zucker ift ein herrlich Præſeruatiff vor die Peſtilens deß man zu kleinen duͤnnen ſcheiblein / darnach ſtoͤſt mans wol Morgens nuͤchtern einer halben Caſtanien groß darvon in einem ſteinern Moͤrſer / auff das aller kleinſt vnnd thut geilen. | xvj · loth fein Zucker darzu / ſtoͤſts widerumb wol durcheins | Das Mreuntsebendt Kapitel, Ä Bon den Argemone Rößlein. | I, Argemone Roͤßlein. I1I. Argemone Roͤßlein J— Atgemone l. Argemone ILI. » al il N iu N ıl J il ; I — | ’ | | ’ i (ig t IN 3 1 W 4 Y D Ä 4 lofcorides befchreibt zwey Sefchlecht der Ars Haͤuptlein oder Köpfflein / nach dem die Blumen abgefal, j: a⸗ gemone Roͤßlein / G⸗lenus aber gedenckt nur einſen / len / lenger als die am nechſtgemeldten Geſchlecht / darinnen wb daher etliche vermeinen / daß das ander Cupitel deß iſt ein rotlechter Samen / klein wie Magſamen. Die Wut⸗ E ß Dioſcoridis, darinnen er das ander Argemone Roͤßlein be; Bel iſt eins Fingers lang / mit ziemlichen Zaſeln behenckt / it ſchreibt / vberfluͤſſig ſeye / Sintemal in den alten Exempla⸗ gibt einen geelen Safft / der iſt am Geſchmack zanger vnnd 4 n/ ren Dioſcoridis nur eines eintzigen Argemone Roͤßlein ge⸗ ſcharpff. Dieſes Gewaͤchß wächft gleichfals die das erſ / un dacht werde. Diemeil wir aber drey Befchlecht diefer Krems auff den Rechen der Fruchtfeldern /neben den Straſſen B. n⸗ ter haben / die vns heutigs Tags bekannt ſeind / vnd die zwey III. Das dritte Geſchlecht hat ein glatte / krume / Wur⸗ erſten ſonderlich fein mit der Beſchreibung Diolcoridis v⸗ ngel / eins kleinen fingers dick / mir vielen harten Nebenwuͤrtz⸗ bereinſtimmen / fo woͤllen wir vns mit der obgemeldten may» lein behenckt / der Stengel iſt rund / von vnden biß oben auß nung wenig bekuͤmern / ſonder zu der Beſchreibung vnſerer mit kleinen zerſchnittenen Dlärlem beſetzt / die vergleichen Argemone Roͤß lein tretten ?ꝰ ſich dem Krottendill oder der Chamillenblumen / oben am — I. Das erſt Geſchlecht der Argemone Roͤßlein / ift vom . Stengelwachſen herfuͤr ſchoͤne Zinober rote Roͤßlein / et ; x r wilden magſamen ganz ahnlich / vnd hat Bletter wiedie U, was auff Goldtfarb geneigt / mit vier Blettern den Klap⸗ er nemone Roͤßlein / zerferfft mit Braunroten Blumen / ein perrofenfaftander Geſtalt ͤhnlich/ vnd iſt ſehr ein ſchoͤn lu⸗ 1 jede mit vier Blaͤtlein vmb den Apffel beſetzt nach den Bis ſtig Gewaͤchß anzufehen / waͤchſt in Sruchrfeldern / wird 1 * E men folgen kleine Koͤpfflein oder Haͤuptlein wie an den Klap⸗ K doch ſelten gefunden / vnd iſt nicht fo gemein wie die andern * perroſen / die ſeind ein wenig lenger vnd oben etwas breyter. zwey erſten Gef chlecht Die Wurtzeln ſeind rund vnnd lang / eines kleinen Finger⸗ Von dem Namen der Argemone he leins dick / welche ein rorlechen Saffe von fich geben / der iſt Roͤßlein. f ir am Geſchmack ſcharpff vnd zanger. Diß Kraut wächft an E S haben viel gelehrter Leuth vnſer Korn oder Klapper⸗ | den Rechen der Weingaͤrten vnd Fruchtfelder / inſonderheit roſẽe / vor das Argemone der Alten gehalten / aber ſie has J im Wormbſer vnd Alseyenier gauw! ben darinn hoͤchlich gejrrett / wie das ein jeder / der nur eins % II. Das zweyt Gefchlecht ift dem erſten mie Stengel / wenig inn der Erkantnuß der Kreuter erfahren iſt / ſo vn⸗ 4J Bletter vnnd Blumen durchauß gleich / allein werden die ſer beſchriebene Argemone Roͤßlein mir der Klapperroſen — gen Beſchrei er] 1a I Hl Hi HL j ‚Ih # 4 — —— fe] Col, ; h — x Ads a as) 64 D. Jacobi Theodori Tabernemontam / "Se - 111. Argemone Rößlein. Aıgsınone IIl, > 5 \ IN C * % | ” a Yz IS, I Beſchreibung gegen einander helt / feichtlich abnemmen fan / wie weiter davon im Capitel von den Klapperrofen/ angezeigt wirdt. J. Das erſt Geſchlecht/ wie wir das beſchrieben / wirt auch von dem hochgelehrten Andrea Lacuna vor das erſt Geflecht der Argemone Roͤßlein Diofcoridis gehaften/ vnd heiſſet Griechiſch A pyilaun, öivaın, —RWR vnd mepyd- Ay: Satsinifch Argemone, Argemonsa, Argemonium, Concordia, Concordialis, Herba Liburnica vnnd Perga- lium. [ Argemone capirulo breuiore, C.B. Argemone Lac. Lon. Caft. Argemone fure, Cordi& Anemone, An- guil. argemore capitulo torulıs canulato, Lob. minor capitnlıs breuioribus, Lugdun. Änemone minor , Ad. Lugdunenf. ] Italianiſch Argemone, Bey den Arabifchen Authoren Aragamonıum Bey den Drabändern vnnd Sieh» mingen/ArgemoneRooffens. Vnnd Hochtentfch Arge mone Roͤßlein. Engliſch / baftard wilde Poppia.] dl. Das zweyt Geſchlecht heiſſet bey dem Dioſcoride griechiſch a pysnayn srdea, aprenovn N Zarrorma.tateinifch Argemonealtera, Arlela, Argemonıa altera, Sarcocolla herba. vñ Argemoniüsalterü. [Arg:mone capitulo longio- re,C.B. Lob. Lugd.], Ill. Das dritt Gefchlecht har der weitberuͤmpt Hiero- pymus Tragus vor ein Gefchlecht der Anemone Roͤßlein gehalten / dieweil cs aber mit den Windtroͤßlein gar feine Gemeinfchaffe nicht hat / haben wird zu den Argemone F n Von der Kraft! Wirckung vnnd Sy; genfchaffe ver Argemone Roͤß⸗ RR: RL Argemone Roͤßlein ſeind warmer vñ truckner Na⸗ Dtur / haben ein Krafft zu abſtergieren ort digerieren. Sie ſeind von den Alten merentheils zu euſſerlichen Kibs Ge, brefien gebraucht worden, Eufferlicher Gebrauch der Argemone Roͤßlein. —S Bletter der Argemone Roͤßlein vertreiben die Ge⸗ ſchwer der Augen Argemata genannt / vnd die weiſſen Flecken derſelben. | Die Bletter geftoffen vnnd wie ein Pflafter vbergelegt / G Miltern vnnd ſaͤnfftigen die hisige Gefchwulft und Entzun⸗ A dung. Bon diefem Kraut Argemone ſchreibt der Kreutler Cra- teuas, daß cs mir Schmalz vermiſcht vnd vbergelegt / die Kröpvertreide. Vnd darzu wenn es gedoͤrrt /reyn geſtoſſen / durch ein Sieblein geſchlagen / mit Berg oder Niterſaltz vnnd lebendigem Schwebel vermiſcht wirdt / daß es als dann die ſchwartz Muſelſucht vertreibe: Darzu man das im Bade / trucken / ſonder einige Feuchtigkeit / anſtreichen muß. Es iſt auch gemeldt Kraut gut wider den Grindt. Innerlicher Gebrauch deß zweyten Ge⸗ ſchlechts der Argemone Roͤß—⸗ kin. | S fchreibet Diofcorides, daß das zweyt Geſchlecht der Argemone Roͤßlein / mir Waſſer getruncken / ſoll die rot Ruhr vertreiben. Es dient auch wider die Biß der ver⸗ gifften Thier / mit Wein getruncken. Euſſerlicher Gebrauch deß zweyten Ge⸗ ſchlechts der Argemone Roͤß⸗ lein. ar Bletter zerſtoſſen vnnd ober die gehauwenen Wun⸗ den gelegt / heylet dieſelben / vnd hefftet ſie. Es dient andy wider die hinige Geſchwulſt der Augen / vnd alle andere Ente zuͤndung / geſtoſſen vnnd wie ein Pflaſter vbergelegt: Glei⸗ cherweiß gebraucht / dient es auch wider das zerſtoſſen iſt. Das Zwentzigſt Capitel. Von den deldtroͤßlein. gJeweil wir in dem vorgehenden Capitel der JArgemone Roͤßlein gedacht / haben wir in dies AA ſem Capitel die Feldtroͤßlein zubefchreiben nicht voͤllen vnderlaſſen / ſintemal ſie ein groſſe gleich⸗ heit mit den Argemone Roͤßlein haben / vnnd ſeind aber der⸗ ſelben zwey Gefchlecher J. Das erſt Geſchlecht hat ein kleines / duͤnnes / holech⸗ tiges Würglein/ / darauß waͤchſt ein einziges Stengelein ei⸗ ner Spannen lang / die Bletter daran vergleichen ſich dem Nardenkrant oder ſchwartzen Coriander. Im anfang deß Brachmonats kommen am obertheil der Stengel vnd Ne⸗ benaͤſtlein herfuͤr / die ſchoͤne / kleine vote Menigfarbe Roͤß⸗ Rroͤßlein / denen es beyde der Geſtalt vnd auch der Krafft vñ Klein / deren jedes vier blaͤtlein hat / die vergleichen ſich faſt den Tugendt halben verwandr/fegen woͤllen. [Adonıs horten- E ſis, C. B. Anemone hortenfis, Drago,] Diefe drey Ge⸗ ſchlecht der Argemone Roͤßlein / feind den gemeinen Aertzten vnd Apoteckern / wie andere mehr Kreuter / vnbekannt / der⸗ wegen wir auch jhre Namen nit anzeigen koͤnnen / muͤſſen vns mit den Namen der Alten / die dig aller ge⸗ wiſſeſten ſeindt / benuͤgen laſſen. kleinen Klapper Roͤßlein. Nach der Bluͤth folgen kleine / ſtachlechte Koͤlblein oder Koͤpfflein / das iſt der Samen / je ein Saͤmlein am andern gedrungen / die ſeind ſtachlecht wie der Binerfchfamen? il, Das ander Gefchlecht iſt dem jetztgemeldten mit Wurseln Stengel/ Bletter / Blumen vnd Samen durdy auß gleich/ die Blumen aber feind ſchoͤn weiß / wie die ande- ren Menigrot ſeindt. Beyde Geſchlecht wachfen gern in den Speltz vnd Weytzenfeldern / doch wirt das Menigrot Ge⸗ schlecht te — 1 IM ſe⸗ ht r⸗ In. ei⸗ m e ß⸗ en TE sie tif h⸗ de⸗ en 3 ii Das Erfte Buch / Don Kreutern. 85 welches ſeltzamer iſt / und weniger geſehen wirdt. Von dem Namen der Feldt⸗ roͤßlein. —8—— der Erkantnuß der Kreuter vnerfahrne / die confundieren die rote Chamillen mit den Feldtroͤßlein / als wann dieſe beyde einerley Gewaͤchß weren. Vnd ob wol die Feldtroͤßlein fo viel die Bletter vnnd die Farb der Blu⸗ men / wie auch das gantz Gewaͤchß / mit der roten Chamil⸗ en etlicher maſſen ein gleichheit haben / fo iſt doch dieſes ein mercklicher groſſer vnderſcheidt / dardurch dieſe beyde Kreuter von einander koͤnnen vnderſcheiden werde / daß die rote Chamillen an jeder Blumen ſieben Blaͤtlein hat / vnnd B an den Feldtroͤßlein nimmer mehr dann vier geſehen wer, vn® Re aber dieſes Kreutlein bey vns Feldtrößlein genannt / hey den Alten ſeye geheiſſen worden / iſt vns noch vnbewuſt / G A ſchlecht mehr vnnd vberfluͤſſiger gefunden / als das weiß/ F Sintemal es auch ſonſt Feiner nicht angezeigt oderbefon. ders darvon gefchrieben hette. Sonft wirdt es von wegen der ſtachlechten Koͤpfflein oder Koͤlblein von vnſern Kreut⸗ lern Aculeata genahit/pannenher auch der beruͤhmpt Kreut⸗ fer Hieronymus Tiagus es darfür gehalten / daß es ſeye das Anemone Aculeata Plinii, welches er lib. 21. cap. 16.96 denckt / Dieweil es aber mit den Anemone Roͤßlein / durch⸗ auß kein gemeinſchafft oder gleichheit hat / woͤllen wirs auch Aculeatam mit andern Kreutlern nennen. Die Brabaͤnder vnnd Flehming nennen es Beldtrooffens. Bon der Krafft / Wirkung vnnd Ey⸗ genſchafft der Feldtroͤß⸗ ; | kin ' (RB Sfeindt die Feldtroͤßlein temperierter wärmbde/ haben Ya abernoch zu vnſer zeit feinen gebrauch in der Arseney/ derowegen wir auch weiter davon auff diß mal nichts ſchrei⸗ ben koͤnnen. EN 27 Das Ein vnd Zwentzzigſt Capitel. Von dem Taubenkropff vnnd ſeinen Eß Taubenkropffs oder Erdtraucho / wie as von etlichen genannt wirt / haben wir viel EN Geſchlecht / die doch vnſern Medicis, Kreutlern vnd Apoteckern nicht alle bekannt ſeindt / deren wir ſieben Geſchlechte hie in dieſem Capitel beſchreiben woͤl⸗ len / vnd die andern in dem nachfolgenden and) anzeigen® 1. Das erſte Geſchlecht deß gemeinen Taubenkropffs / Geſchlechten. I. Taubenkropff. II. Taubenkropff. Fumaria.I. Fumaria 11. flore albo, E ik hatt ein duͤnne / fpisige/ einzige und lange Wurtzel / mit vie, ien Zafeln/ von welcher gleich im anfang deß Aprillen feine Blaͤtlein fich erzeigen die vergleichen fich dem Coriander/ feinde doch Eſchenfarb / zarter vnd weycher. Der Stengel" wirdt einer halben Elen lang mit vielen Nebenaͤſtlein / die feind mie der Stengel vierecfechtig/ an deren Gipffeln kom⸗ men herjlir in dem Meyen die ſchoͤnen Bluͤmlein hart zu⸗ H ſammen = * re ana — — en — — —— —— — — — — — — — — = — — — — — —— — Sen Eee re wer — — ss 3 Jacobi Theodori Taberne montani A 111. Kleiner Tanbenfropff. > FB: FumarialIl. tenuifolia, A: N, 39 DALE « Ä\ N los] AR G 7 \ \ —7 —“/— WIN ſammen gerrungen/ wie die Träublein/oderdie Blumen dep Hartriegels / die ſeindt ſchoͤn Purpurbraun / vnd ſehr luſtig anzuſehen. Nach der Bluͤth beſamet es ſich rundt oder ſcheu⸗ belecht / wie der gemeine Coriander. Dieſes Kraut iſt am Geſchmack bitter / vnd wann es beſchnitten wirdt / ſo treufft es vnd weynet wie die beſchnittene Weinreben im Mertzen. Es waͤchſt allenthalben gern in Weingaͤrten / Zwibel vnnd Gappesgarten/ Gerſtenfeldern / hinder den Zaͤunen / Flachß feldern / vnd gebauwenen Orten. Derwegen es gemein / vnd jedermenniglich bekannt iſt dann wo es einmal eynwurteelt / Lälferes fich nicht wider außtilgen® D 11. Das zweyt Gefchlecht/ ift dem jetztgemeldten / mit Wurseln/ Kraut / vnd aller feiner geſtalt durchauß gleich / allein daß die getrungene ſchoͤne Bluͤmlein Schneeweiß ſeind / wie die andern Purpurbraun geſehen werden. Es wir dt aber dieſe Art deß Erdtrauchs ſehr ſelten gefunden⸗ III. Das dritte Geſchlecht iſt kleiner vnnd zarter dann die beyde gemeldte / die Wurtzel iſt klein / die Stengel werden Spannenlang / viereckechtig / ſtrack / vnd nicht gebogen wie def andern. Die Blaͤtlein ſeind zarter / kleiner vnd tieffer zer⸗ ſchnitten / ſchier wie der Fenchel oder Dyllen / die Bluͤmlein ſeindt getrungen wie ein Traͤublein / an der Farb weiß / mit Purpurfarb vermiſchet. Diß Kreutlein iſt am Geſchmack bitter wie der gemein Erdtrauch. In Teutſchland / fo viel mir bewuͤßt / waͤchſt es nicht vor ſich ſelbſt fondern muß in den Gaͤrten gezielet werden / vnd waͤchßt ſehr gern vnd bald E vom Samen / vnd wo es einmal hingeſaet wirdt / kompt es Jaͤrlich ven ſich ſelbſt wider im Fruͤling herfuͤr / vnd beſamet ſich ſelbſt. Es bluͤhet im Meyen. In der Prouintz Franck— reich / Languedock vnnd Mompelier/ waͤchßt es von ſich ſelbſt / ſonderlich aber inn Kiſechtigen vnnd Sandechtigen Orten! | IV. Das vierdre Geſchlecht / har ein langes dünnes Wuͤrtzlein / langer dann der gemein Erdtrauch / mit wenig Zaͤſelein: Der Stengel iſt zarter und laͤnger / hat viel Ne⸗ * a Taubentropff. Fumarialatifolia minor. \ NW G — Ne 77 FAN 1 AN * I) ZN benäfttein/die haben oben an den Enden wie auch die Sten⸗ gel neben herauſſer / fleine Gaͤbelein / wie die Zaunruͤben / da⸗ mit ſie ſich an die Neben Gewaͤchß anhencken: Die Blaͤt⸗ lein ſeind langlecht vnnd breyt / gar nicht zerkerfft oder zer⸗ ſchnitten / wie die andern Geſchlecht. Im Meyen bringt es an den Enden der Stengel vnd Nebenaͤſtlein herfuͤr ſchoͤne weißlechte Bluͤmlein / mit Liechtroter Farben vermiſchet / die ſeind an der Geſtalt den Bluͤmlein deß gemeinen Erdt⸗ rauchs faſt gleich / doch ſeind deren nicht fo viel/ ſondern et⸗ wann vier oder fuͤnff neben einander. Das gantze Kraut iſt Weißlecht oder Eſchenfarb / wie das erſt Geſchlecht / vnd ı har auch ein gleichen, Geſchmack. Es wirdt auch nicht altenthalben in Tentfchland von fich felbft wachfend gefuns den/aber im Sand zu Guͤſch vnd fonderfichim Hertzogthum Bergen / wie and) in Zytphen und Niderland / waͤchßt es inn den Hecken / hinder den Zaͤunen / vnnd an den Rechen der Felder. | V. Das fünffte Gefchlechrift dem nechffgefchriebenen/ mie Wurßel / Stengel/ Gaͤbelein / Blettern vnd Blumen’ allerdings gleich / allein das es hoͤher / die Bletter noch ſo groß als daſſelbig / vnnd auch die Blumen groͤſſer werden: Sonſt hat es auch einen gleichen Geſchmack. Diß hab ich in Flandern zwiſchen Gendt vnd Bruck / bey Kneßlar ge⸗ funden / vnd waͤchßt in gleichen Orten / wie das jetzgemeldte. VI. Das ſechſte Geſchlecht / iſt bey vns in Teutſchland auch ein frembd Gewaͤchß / vnd iſt erſtlich zu vns auß Win⸗ K difch Landt gebracht worden / wiewol man es auch ſeythero inn Italien / vnnd in der Prouintz Franckreich / von ſich ſelbſt wachſendt funden hat, Dieſes Gewaͤchß hat viel Wuͤrtzeln / die fich breyt in der Erden von einander thun vnd außſpreyten / die ſeindt kleyn / lang vnd weißlecht / an der Geſtali der Ehriftwurg nicht vngleich / darauß wachſen ſie⸗ ben oder acht duͤnner zarter Stengel eines Schuchs / oder anderthalben Spannen lang / die haben viel Bletter / die vergleichen ſich den Blettern deß Hanenſporns oder le wuryel⸗ | A: V. Taubenkropff. F Fumaria latifolia maior. NER 4 B % .c h wurgel/feindt aber kleiner / von Farben Graw oder Eſchen⸗ farb. Im Hew vnnd Augſtmonat bringet es oben an den — ESetengeln viel ſchoͤner geeler Bluͤmlein / an der Geſtalt den Bluͤmlein der Holwurtzel gleich / aber kleiner. Wann die s Bluͤmlein vergehen fo folgen hernach kleine langelechtige x Schoͤtlein / darinn iftder fchwarsglangendtrunde Samen / ie der dem Samen der Holwurtzel auch gleich iſt. Bey vns t⸗ muß man diß Gewaͤchß inn Gaͤrten zielen / inn Windiſch⸗ h land aber / wie auch in Italia vnnd in der Prouintz Franck⸗ it reich vnnd Apulien / waͤchſt es von ſich ſelbſt auff den Ber⸗ d gen vnd Huͤbeln. ht | D VII, Dasfiebende Geſchlecht iſt dem jetztgemeldten in — allen dingen gleich / auß genommen daß die Bluͤmlein weiß/ J wie ſie an dem andern geel ſeind. Solches aber iſt ſelzam / ⸗ vñ wirt ſelten gefunden. Es hat mir ein Kreutlereder Wur⸗ U nelgräber difes Gewaͤchß mitgeelen vnd weiſſen Blumen / auß Apulia mit andern Gewaͤchſen gebracht / der ſagt mir / n/ daß ers auff deß heiligen Engels Berg Gargavo geſamlet n / hette / aber vnder tauſent Kreutlein fuͤnde man kaum eins ſo das weiſſe Blumen hett. ch Von den Namen der Erdtrauch je Kreuter. te. N ER Er Taubenfropff wirdt von den Griechen Karris, t 2 — Kopußalasen, Kousviene,Karvoyöpysov,oder Kar- n⸗ E won dev. Mapuneimms; Kandaers vnd Kaxxoyger genant. Bon a den Sareinifchen und Kreutlern / Capous, Capnum, Cap- B nium, Corydalium , Capnites, Marmarites, Capnogor- 9 gium, oder wie etlich Exemplatia Dioſcoridis haben / Cap- in nogorium, Chalcochrum, Cantharis, Fumaria, Fumus a: terrz,herba Fumida, Cerefolium felinum, vnnd Cerefo- 0 lium columbinum, [ Famaria ofhc.& Diof.C. B, Fumus er terrz, Brun. Cam, Thal. Fumaria, Trag. Fuch, Matth. * Lac. Cord. in Diofc. Geſ. Lon. Dodo. Lug. Ci. Fumaria ol» 3 3 Das Erſt Buch / Ton Kreutern. RE vi. Taubenkropff. Fumaria montana⸗ N — KT — ww 779 le N\ Gun 8 DIE any —— maior, Caſt. Capnos, Turn. Dod. gal. Anguil. Ad. Lobe- lo,] Arabiſch heiſſet es bey dem Serapioni lib. ſimp.ca⸗ 71. Schehiterig Bey dem Allaharauıo, Sahatrag vnd Alſahatrag. Bey dem Glollographo Auicennz,Raledıalemen vnd Seters- gi. Bey dem Stephano Gloflographo Halyabbatis, Fatere- gum, Sabatırgum, Sceitergi, Steng, Seterig, Steig, vnd Soronge- netheni. Sonſt werden weiter bey den Arabiſchen Authorn diſe Namen geleſen / Saberereg:, Kahaialhamt, Raialhamen On Rainalbamen, dardurch ſie auch den Taubenkropff verſtehen. Italianiſch heiſſet der Erdtrauch Fumoterra, Fumaria, Fumo- ‚fterno ‚end ramoterro. Spaniſch Palomilha. Portugalliſch Hierua Molari. Franzoͤſiſch Fumeterre, pnnd Pied de Geline. Egyptiſch Cnyx vnnd Tusin. Vngeriſch Foͤd Epeye. Behe⸗ miſch Polnyrutta. Engeliſch Fumyterre vnd Fumitorie. Brabaͤndiſch vnd Flehmiſch Ferdtroock / Gryſecom / Gryſ⸗ crom / Dnyuekeruel vnd Dunenkernel. Hochteutſch Erdt⸗ rauch / Taubenkropff / Taubenkoͤrbel / Katzenkoͤrbel / Nun⸗ nenkraut vnd Feldtraut. Das erſte auff Englifch common _ oder purple Fumitorie.) 11. Das ander Gefchlecht deß QTaubenfropffs/ wirdt Fumaria alba, das iſt / weiſſer Taubenfropff genannt, (Eng, liſch wihite flowred Fumitorie.) HI, Das fein Geſchlecht vnnd dritt / dieweil es kleiner vnd ſubtiler iſt als die andern alle / wirdt es Fumaria minor, vnd Fumaria tenuifolia genannt. [Fumaria minor tenui- folia, G.B. Fumaria minor, Calt, quoad iconem. altera K longioribus cauliculis, Cælal. Fumarız fpecies, Myconi Lugd. Famusterrz, fine fumaria tenuifolia Hıfpanica, Cam, Capnos tenuifolia, Cluf. hifp. tenuifolia cauliculis ' ſurrectis, Lobelo, ] Teurfch / kleiner Erdtrauch oder Tau⸗ benkropff. [Enstifch fing leaſed Sumitorie,] IV. Das vierdte Geſchlecht wirdt Fumaria latifolia mi« — nor, ſFumatia clauiculis donata, C.B.Fumariaaltera,Da- _ do. Capnos Plinu & Phragmites, Dodo.gal. Capnos Pli- nii, Gel, Capnosalba latifolis, Lob. Cui & Splich album H ü quorun« + 1% J *die Nachkommen zu vnſer zeit / warhafftig befunden worden a 88 S.Jacobi Theodor Tabern⸗ monlani / E te Gebluͤt. Derowegen er zu vnſer zeit von allen beräfußeen A-quorundam, Lugd. Clematis minima, forte prima Pli- nii, Fumaria clematitis, Camerario, ] vnd su Teutſch klei⸗ ner breyter Erdtrauch geheiſſen / dieweil feine Blaͤtlein nicht = — ſeind. ¶Engliſch ſchmall broad leafed Fumito⸗ | V. Das fünfte Gefchlecht wird Fumatia latifolia ma- jor genannt/ Ich nenneeg Fumariam Flandricam, dieweil ichs allein in Standern gefunden habe. Teurfch / Groſſer breyter Erdtrauch vnd Siehmifcher Erdtrauch. Die Sich» ming vnd Niderlaͤnder heiſſen die beyde obgemeldten Witte Bag Gryfecom. [Englifch wihite broade leafed gumis torie.] | VI Dasfechfte Geſchlecht / dieweil es erftlich zu ung auf Windiſch Land gebracht worden iſt / wirdt es Fumaria Iliyrica, Famaria latea, von wegen der geelen Blumen’ vñ B Famaria montana genannt. [Fumarialurea, C. B. Fuma- xia corydalis, Match. phragmitis altera, Gef, montana, Gel. luteamontana Ad.Lob, (cui & Chelidonium eap- nitos Aetii) Lugd. Corydalis, Cat. Cam. Splır vulgo, Cam, Cæſalpino.] Teutſch / Geeler Erdtrauch / Berg Erd rauch vnd Wendiſcher Erdrauch / Flehmiſch vnd Brabaͤn⸗ diſch heiſſet er geel Eerdtroock. [ Engliſch Yellow Fumito⸗ rie. Bey dem Galeno lib, 11. ſimp. wirdt es Corydalis ge⸗ nannt / vonder gleichheit / ſo die Blumlein mit der Krchen haben / die von den Griechen Kopudeäos, und auch Lateinſch ‚Gorydalus genannt wirt: Man moͤcht ss derwegen Teuſſch Lerchentraut nennen. Die Wenden heiſſen dieſes Krait Splith. G VII. Dasfiebend Gefchleche mit den weiſſen Blumen’ nennt man zum onderfcheid deß andern / Fumanıam Kiyri- C cam albam, dasift/ weiſſen Windifchen Erdtrauch. Von der Krafft vnd Wirckung der Erde rauch Kreuter. | Sit befchriebene Gefchlechter deß Erdtrauchs / ſeindt am Geſchmack ſcharpff vnd bitter / warmer Qualitet im er⸗ ſten / vnd truckener im andern Grad / mit einer milten A⸗ ſtriction / dardurch die Eyngeweid geſtaͤrckt werden: Haben derwegen ein Krafft zu zertheilen / dunn zu machen / durch⸗ zutringen / zueroͤffnen vnd zu ſtaͤrcken / werden innerhalb vñ anſſerhalb deß Leibs nuͤtzlich gebraucht / dann ſie ohn allen Schaden zugebrauchen ſeind / damit ſie aber deſter beſſer jh⸗ re Wirckung vollbringen moͤchten / haben die Alten fie ge⸗ ſchaͤrpfft / vnd mit Molcken oder Kaͤßwaſſer eyngeben / vnd haben Senatbletter / Myrobolanen vnd Rhebarbara darzu gebrauchet / deßgleichen Honig vnnd friſche Feygen oder Meertraͤublein. Der Safft aber wirdt in Krafft vnd Wir⸗ ckung dem Wermuth Safft verglichen / den pflegt man inn einem Biol Glaß / friſch Baumoͤlen daruͤber gegoſſen / zu dem Gebrauch der Artzeney / vber Jar zubehalten. Innerlicher Gebrauch deß Erdt⸗ rauchs. Er hochberuͤmbte Arabifch Artzet / lehannes MelueDa- lien fpricht: Daß der Erdtrauch ein gebenedey, ge hochgelobte Arneney ſeye / Sintemal aber ſolches nuͤtzli⸗ ches Kreutlein zu viel gemeyn / ſeye es dardurch in verach⸗ tung kommen. Aber verſtaͤndige Artzet werden ſich Das nicht irren laſſen / E intemal dieſes vnachtſam Gewaͤchßlein von Gott dem Allmaͤchtigen / mit vielen vnzahlbaren Tugenden cgabet iſt / die nicht allein von den Alten / ſondern auch durch ſeind. Taubenkropff hat ſonderliche Krafft / vnd Eygenſchafft / daß er gantz fänfftiglich die Gallen vnd alle verſaltzene vnnd verbrandte Feuchten außfuͤhret / auff alle Manier gebraucht. Sein Krafft erſtreckt ſich auch biß in daß Geaͤder / dann er reynigt das grob / dick / vnreyn Melancholiſch vnd verbran ⸗ H — K Arsten / vor allen andern Kreutern / Inn Srangofen oder Bocken / Muſelſucht / Maltzey / Zitterſchen / oder Flechten Krebs / Fiſtulen / Schorbock / Grindt / Rande / Schebigkeit / vnd aller anderer Vervnreinigung des Gebluͤts vnnd der Haut / heylſamlich vnd nuͤtlich / innerlich vnd enfferkich ge⸗ brauchet wirdt. N Tanbenfropff vber Nacht in Kaͤßwaſſer oder frifchern Molcken erbeytzet / oder aber darınn erwallet / vnd deß Mor, gens fruͤe nuͤchtern getruncken / treiber viel vbriger Gallen o⸗ der Choleriſcher Feuchten auß dem Leib/ beyde durch den Harn vnd Stulgang / vnd reyniget das Gebluͤt. Deßglei⸗ chen thut auch vnd wircket kraͤfftiger / ſo man in Molcken er⸗ wallen laſſet / vnnd nimbt der durchgeſigenen Bruͤhen vier vntz / friſch Mandeloͤl oder Baumoͤl / oder aber friſchen vnge⸗ ſaltzenen Buttern zwey loth / vnd trinckt daß deß Morgens nuͤchtern / oder ein par ſtundt vor dem Nachteſſen / das er⸗ weychet ven Bauch faͤnfftiglich und macht wol in Stul ge⸗ hen / vnd mag ſolche Artzeney zu jederzeit ohne einigen ſcha⸗ den gebraucht werden. Andere nemmen der gemeldten Kochung von Tauben kropff / neun oder zehen loth. Auperfefener Senatbletter drey quintlein oder ein loth / guter Rhebarbars klein zerſchnitten / ein quintlein oder anderhalbs / Zimmatrinden / groblecht zerſtoſſen / ein drittheil eins quintleins / weiſſen Ingber klein zerſchnitten ein halbs quintlein. Dieſe ſtuͤck alle hut man in ein Kaͤnntlein / vnd geußt das Molcken ſiedend heiß daruͤber / laſſet es verdeckt ober Nacht an einem warmen Ort ſtehen / deß Morgens laſſet mans ſiedend heiß werden / vnd truckts darnach hart auß durchein Tuͤchlein / darinn zertreibt man zwey loth purgierenden Roſen Syrup / oder purgierenden Violen Syrup / oder ſo viel Manna / welches man jederzeit haben kan / vnd trincket es deß Morgengdier Stunden vor dem Eſſen. Dieſes Traͤncklein purgirt wol / vnd doch ſaufft / ſuͤhret auß Gallen vnd Schleim / vnnd keynigt das vnſau⸗ ber Gebluͤt / führer auß die Geelſucht durch den Stulgang vnd Harn, | Etliche ſieden Taubenfropff inn Geißmilch / das Gebluͤt zu reynigen / vnd trincken darvon den ganzen Meyen / alle Morgen zum wenigſten ein par ſtund vor dem Mor eneſſen ein Becher voll warm / vnnd deß Abends ein par Stundt vor dem Nacht Imbiß ein Becher voll Eile / vnnd iſt gewiß ein nuͤtzliche Artzeney / vor die / ſo ein grob vnreyn Gebluͤt ha⸗ ben / vnd ſtaͤtig mit Grindt vnd Kran geplaget werden, Erdtrauch Safft durch den gantzen Meyen auſſen / allen Morgen zwey loth / mit vier un frifch Molcken getruncken / vnd drey ſtunden darauff gefaſtet / dienet ſehr wol denen / die mit dem Außſatz behafft ſeindt: Brand iſt denen ſonderlich gut / die ſich vor dem Außfas fuͤrchten / dann es verhuͤtet den⸗ ſelbigen / vnd laͤſſe das Geblůt zu feiner Faͤulnuß gerathen / dann es fuͤhret dieſe Arzeney auß alle verſaltzene / aufge» trudine oder verdorrte Melancheliſche verbrante Feuchte vnd laͤſſet feine mehr wachſen. Ein ander Artzeney / den Außſatz zuverhuͤten: Nimm Zaubentropff / Beh Diſteln / oder Marien Diſteln / Neſ⸗ ſeln Bletter / jedes cin gut theil / Thu dieſe ſtůck inn ein Glaß oder Steinen Krug / klein zerſchnitten / ſchuͤtte daruͤber ein guten ſtarcken fuͤrnen Wein / laß an einem warmen Ort ein Monatlang mit einander erbeyzen / darnach diſtilliers mit ſanfftem Feuwer / in Balneo Marız, vnnd behalt es zum ge⸗ brauch ineindm wol vermachten Glaß / vnd thu in ein Maß dieſes Waſſers ein quintlein geſchlagen Fein Gold Blet— * vnnd brauch darvon ale Morgen nüchtern ij. Loͤffel voll. Erdtrauch Safft dreymal inn der Wochen, jedesmal zwey oder drey loch / deß Morgens nüchtern eyngenom̃en / vnd ein ganz Jar alſo beharret / mindert den Außfatz / vnnd verhindert den Neuwen / ſo nicht eyngewurtzelt. | Eröte juli ki“ Mu one an jagt! aut Ib MAL is rabde und del lade dpa tlg ital A I Koh sund ef den gel Ainfle) pi end nen nd then) NE era ‚Anfungd huften © Meine ‚ Mnaltigdi und Get dorauch undeniſt kmoand therthalb Kr fi Kimehsnf lm IE Kg elcheehe Baferiid wrdem N) Au de A Are tat fan ; Ni I EN Nunig IR len Mf Safe Sch, Mm N ir ü = 13 Das Erf Buch! Von Kreutern. 89 fer und führer anß das gerunnen Blut in dem Leib. Erdtrauch Safft iſt ein gebenedeyre Artʒney denen Men⸗ ſchen / ſo mit den Bocken oder Frantzoſen beladen ſeindt / fo fie deſſen ein Monat oder viersig Tag alle Morgen vnnd A bend vier loth / jedesmal drey finden vor den beyden Imbſen trincken. Mit dieſer Artzeney iſt einem Goldtſchmidt / ſo mit dieſer Kranckheit iſt in ficirt / geholffen worden / deß gleichen auch einem Schreiber. Der Erdtrauch iſt auch ein bewerte Arzeney / alle Ber, ſtopffung zueroͤffnen; Dienet wol dem Magen / Lebern / vnd allem Eyngeweide / dann er dieſelbigen ſtaͤrcket / vnnd iſt ein ſonderliche Huͤlff in den Choleriſchen Febern / vnnd denen / fo von Verſtopffung verurſacht werden: Darzu iſt auch der Safft faſt dienlich / auff folgende weiß gebrauchet: Nimm B cin gut Theil deß aufigepreßten Saffts von Erdtrauch / da, rinn laß kleine Corinthtraͤublein / oder aber Meertraͤublein von Kernen gereyntgt vier Tag lang erbeytzen / darnach di⸗ ſtilliers mit einander ın Balneo Mariæ. Mon dieſem ARafı fer gib dem Krancken deß Morgens vnd Abends vier loth / zwo ſtunden vor dem Eſſen / jedesmal mit einem Trunck fri⸗ chen Molcken vermiſcht / zutrincken / vnd beharr ſolches ein zeitlang. Deß außgepreßften Saffts drey oder vier loth getrunckẽ/ toͤdtet die Spuͤlwuͤrme / vnd ſonſt allerhandt Wuͤrme / vnd führer ſie auß. m Der Safft wirdt denen nüslich eyngegeben/ bey welchen fich vberfluͤſſige Melanchofifche Feuchte in. dem Magen, mund geſamlet hat / darvon fie flärig zu Vnwillen vnd Er; brechen geneigt ſeindt / denen gibt man auff einmal vier oder € junffloch mit Zucker füß gemacht / darmit ſie es deſter beſſer eynbringen moͤgen: Bnd fol. dieſe Arzeney deß Morgens vnd Abends eyngenommen werden: So man es aber ge; braͤuchen wil / iſt es rathſam / daß man allwegen ein wenig Fenchelſamen oder Maſtix darmit vermiſche / die Blaͤſt zu zertheilen / darmit dieſe Artzeney nicht Auffblehung vñ Krim» men des Bauchs erwecke. | Erdtrauch iſt auch ein Föftfiche Argeney/ wider die Ders ſtepffung der Leber vnnd die Geelſucht. Dann deß außge⸗ truckten Saffts drey loth mir ſo viel Hirtzzungen Waſſers / vnd ein wenig Zuckers vermiſcht vnd getruncken / loͤſet auff gewaltig die Verſtopffung der Leber vnd deß Miltzs / treibet auß die Geelſucht durch den Stulgang vnnd Harn. Oder Erdtrauch allein in Waſſer geſotten / durchgeſiegen vnd ge⸗ truncken iſt auch gut vor arme Leuthe. | D Kinanderer Trank vor die Geeiſucht: Nim Erdtrauch anderthalb Handvoll Bergwermuth ein Handvoll: Seu⸗ de dieſe ſtuͤcke mir einander in einer Maß Geißmilch den drittentheil eyn / darnach feihe es durch ein Tuch / vnnd gib dem Geelſuͤchtigen alle Morgen vnd Abend vier vntz darvon zutrincken / mit dem Syrup von den zweyen Wurzzeln / auß der Apotecken vermiſchet. Wider die Waſſerſucht ein faſt nuͤzxlich Tranct: Man nimpt deß Saffts zwey loth, Bereyter Wolffsmilch Wur⸗ gel gepuͤluert ein quintlein / Holderbluͤth Waſſer vier loth: Solches vermiſchet man durch einaͤnder / vnnd gibtes dem Waſſerſuͤchtigen deß Morgens nüchtern fuͤnff Stunden vor dem Eſſen warm zu trincken. Welche ein rauhe kraͤtzige Haut haben / die machen fol⸗ gende Artzeney / vnd trinckens Morgens vnnd Abends ein E Monat lang / fie gewinnen ein glatte Haut / vnnd werden der Kraͤtz ledig. Nimm Erdtrauch Safft ein loth. Mech oder Honig Waſſer zwey loth. Vermiſchs vnd trinek den ev; ſten Tag Morgens vnd Abends / jedesmal ſo viel / deß Mor⸗ gens warm / vnnd des Abends Eile, Den zweyten Tagnimb deß Saffts anderhalb loth / vnd des Meths dritthalb loth / vermiſchs vnd trincks Morgens vnd Abends, Den dritten Tag nimb deß Saffts zwey loth / vnd deß Meths drey loth. Den vierdten Tag nimb deß Saffts dritthalb loth / vnd deß A Erdtrauch Safft drey oder vier loth getruncken / zerthei⸗ F Meths vierdthalb loth. Den fuͤnfften Tag nimb deß Saffts drey loth / vnnd deß Meths vier loth. Den ſechſten Taanım deß Saͤffts vierdthalb loth / vnd dep Meths fuͤnffthalb loth. Den ſiebenden Tag nimm des Saffts vier loth / vnnd deß Meths fuͤnff loth. Solches trinck taͤglich zweymal / darnach bleibe bey dem leuten Gewicht / big von Anfang drey Wochẽ herumb feind: Die vierdte Woch fteig allwegen danach mit einem halben loth ab/ biß daß du wider kompſt auff ein loth deß Saffts / vnnd zwey loth deß Meths / darbey bleibe dann / biß du die dreiſſig Tag erfuͤllet haſt. Dieſe Artzeney reyniget das vnſauber / dick / verbrandt / Melancoliſch Ge⸗ bluͤth dermaſſen / daß ſich zuverwundern / Fuͤhret darneben auf die Sally alle Choleriſche und faule verlegene Feuchten / vnd verhuͤtet vor vielen ſchaͤdlichen Kranckheyten: Es ſolte ein jeder / der ſein Geſtindtheit lieb hette / jhme dieſe Artzeney / G als einen theuwren Ochas laſſen beſohlen ſeyn⸗ Weil auch der Erdtrauch Safft vber Jahr zugebrau⸗ chen / nutz vnnd heylſam iſt / vnnd manaber denſelben nicht durch dz gantze Jar habẽ kan / ſoll man denſelbẽ auff folgende weiß ſamlen / vber Jahr zu behalten. Man nimpt deß fri⸗ ſchen gruͤnen Erdtrauchs ſo viel man vermeynt genug zu haben / ſtoͤſſet den in einem Steininen Moͤrſer / vnd truckt den Safft auf durch ein Kaͤlterlein / oder ſonſt bequeme In⸗ ſtrument: Darnach laͤſſet man den Safft pber einem Kol⸗ feuwerlein auffſieden / vnd wann er erkaltet / vnd die Heffen ſich su Grund geſetzt / ſeihet man eg durch ein Tuͤchlein oben ab /thut den in ein Violglaß / Geußt oben Baumoͤle darauf: vnnd ſtellt das Glaß wol vermacht in die Sonn / darnach hebt mans auff zu dem Gebrauch. 8 F Was von dem Tanbenfropff bißher beſchrieben / das fol H yon allen Geſchlechten / wie Die erzehlet ſeyn / verſtanden wer⸗ den / außgenom̃en was den Geelen oder Win diſchen Erdt, rauch belangen thut / wirdt feine beſondere Wirckung / neben dem es dieſelbigen mit den andern Geſchlechten gemeyn hat / auch beſonder beſchrieben werden. Euſſerlicher Gebrauch deß Erdt⸗ rauchs. DErSafftdeß Zaubentrovffs i erwas raß vñ ſ hary“ 7 . derwegen ſchaͤrpfft er das Geſicht / vnnd mache klare Augen. Derſelbig Safft mit Gummi vermiſcht vnd angeſtrichẽ / wehret daß die außgerupffte Haͤrlein der Augbrawen nicht widerumb wachfen. Vor den Grindt der jungen Kinder; Nimm Tauben, kropff zwo Handvoll / Pappellenkraut / Speltzenkleyen / je⸗ des ein Handyvoll / ſeud dieſe ſtuͤck in Bachwaſſer / vnd mach cin Bad darvon:Bad das Kindt alle Tag anderhalb ſtund / vnnd brauch es drey Tag / darnach mad) wider ein friſches / vnd beharr gs alſo neun Tag nacheinander: Iſt es nicht ge⸗ nug / fo mad) das vierdte Badand), / Den Safft von Erdtrauch angeſtrichen / heylet allen Grindt deß ganzen Leibs / vnd ſoll maͤn aber daß deß Tages dreymal thun / vnd ein Tag etlich beharren. Ein gute Grindtſalb von Taubenkropff: Nimb deß auß⸗ gepreßten friſchen Saffts von Taubenkropff / Baumnuͤß⸗ öls/igdes ein Pfundt / deß allerſchaͤrpffſten Wein Eſſigs acht loch. Laß dieſe ſtuͤck ſittiglich mit einander vber einem ge— linden Kolfenwerlein ſieden / biß der Safft vnnd Eſſig ſich K verzehret haben / welches du alſo probiren ——— wenig darvon mit einem Loͤffelein oder Spathel in das Feu⸗ wer ſchuͤtteſt / daß es nicht mehr kiſcht / ſo iſt es genug geſot⸗ ten/darnach ſeihe es durch / vnd zerlaß x. loth Wachß darın/ vnd ruͤhr es biß es kalt wirdt. | Ein ander: Nimb deß außgetruckten Saffts von Ta benkropff / acht loth / Eſſig zwey loth / Milchraum zwey loth / Baum nuůßoͤle vier loth / Gepuͤluerten Caminruß zweyh loth / Die ſe ſtuͤct temperier wol Durcheinander in einem Mörfer/ iij daß —— — — — " ’ (Eh hun Im 9 La MUE3L ; h i Ka RR IE Hl #7 ' ut | Fl N Lin ; J u ER RHBA \ Mu J all) f IE) Hain Eh Jar I IE Al tl’ i 4 * 4 j ! Nam; if I } 1 IE | Fa Kr | — — = en — ⸗ = — — —————— 90 einem Bade. Etliche nemmen Taubenkropff Safft vnd Leinoͤle / jedes gleich viel / thun darzu ein wenig Eſſigs / vnnd klopffens wol durcheinander / vnnd ſchmieren die grindige Haut wol dar⸗ mit in einem Bad / das hilfft auch wol. | Ein gut Grindt Bad von Taubenfropff: Nimm Tau— benfroff zwey theil / Pappellenfraut / Mertzviolen Kraut/ Menwen Wurgelond Kraut / Öerftenfleyen/Kasenmüng oder Neptenkraut / jedes ein theil. Solche ſtuͤck foll man inn Waſſer fieden / vnnd cin Bad darauf machen / deß Tags zweymal darinn baden / deß Morgens nuͤchtern zwo ſtunde / vnd nach Mittag / nach vollbrachter Daͤuwung / anderthal⸗ ben ſtunde. Taubenkropff Safft mit dem Safft von Menwenwur⸗ B gelvermifche/ond geſotten biß fie dick werden wie cin Honig / nd darnach defi ſauwren Eſſigs Syrups / Orymellıs hm- plicis, ein wenig darmit vermiſchet / heylet ein jede Muſel⸗ ſucht / wie lohannes Vigonius der beruͤhmbte Chirutgus das bezeuget. Taubenkropff zwo Handtvoll / mit einer Handvoll roher Gerſten / in einer Maß Waſſers den halben theil eyngeſot⸗ ten / vnnd die Blatern vnnd Kiffen der Frantzoſen Kranch, heyt offtermals darmit warm gewaͤſchen / heylet dieſel⸗ en. | Taubenfropffin Wein geforten/ond Pflaftersmweiß vber⸗ gelegt / miltert den Schmerzen deß Podagrams vnnd der Gliedtſucht. Taubenkropff in Waffer geſotten / vnd mit der durchge⸗ ſiegenen Bruͤhen den Mundt wol auß geſpuͤlet / vnd die Bil, Cler vnd Zahnfleiſch damit gewaͤſchen / heylet die Mundtfaͤu⸗ le vnnd alle Verſehrung deß Munds / leget die Geſchwulſt deß Halß / der Biller vnd Zahnfleiſchs. Taubenkropff oder Erdtrauch Waſſer. Aqua Fumariæ ſtillatitia. On dem Edlen Kreutlein Taubenkropff / wirdt ein faſt Dre Waſſer gediſtilliert das gemeldte Kreutlein mit feinen Blumen im Meyen klein zerhackt / in ein Cucur⸗ bit gethan / vnd ſaͤnfftiglich in Balneo Mariz abgezogen / fol, gends viertzig Tag inn der Sonnen rectificirt / vnnd zum ge⸗ brauch verwaret. Diß Waſſer iſt vber die maß nuͤtz vnnd heylſam zu mancherley Gebreſten innerlich vnnd euſſerlich gebraucht. Innerlicher Gebrauch deß Erdtrauchs Waſſers. Aubenkropff waſſer taͤglich Morgens vnd Abendts ge⸗ truncken / jedesmal auff vier oder fuͤnff loth / iſt faſt heylſam vnd gut fuͤr alle vnreynigung deß Gebluͤts / dann es reynigt daſſelbig / vertreibt die Faͤulnuß innerhalb im Leib ond himbt hin allen boͤſen Grindt / Schebigkeit / Kraͤt / beiſ⸗ fen der Haut / Flechten vnd Maͤgerey. Iſt ein ſehr nuͤtzlich Waſſer denen / ſo zu der Malaxzey / Frantzoſen / Muſelſucht / vnnd dergleichen boͤſen vervnreynigung der Haut geneigt feind- ee Diejenigen fo mit dem böfen / giftigen / billigen Grindt behafft feind/endfich vor dem Außfar fürchten / die follen alle Monat ein mal ein quintlein def beften Andromachi⸗ fchen Theriack / mit vier oder fuͤnff loch Taubenkroffwaſſers jererieben/ trincken / vnd wol darauff ſchwizen. Darneben ſollen ſie im Fruͤhling vnd Herbſt jedesmal zum wenigſten drey Wochen lang / alle Morgen vnd Abendt / jedes mal vier loth Taubenkropff waſſer mit zwey loth Hopffenwaſſer ver; mifcht / allwegen ein par Stunden vor den beyden Imbſen rrincken / vnd follen ſich in der zeit zweymal mit den Pilulen von Taubenkropff purgieren / ſolches wirt ſie vor dem Auß⸗ ſat verwaren. D. Jacobi Theodori Tabernxmontani / A daß es ein Salb werde / damit ſtreich die grindig Haut an in F Taubenkropff waſſer vier oder fuͤnff loth mir einem hat, ben loch Aurex Alexandrıne, oder. aber einem quintlein gu⸗ en Theriack durcheinander vermifcht / getruncken vnd wo darauff gefchtwirt/ befomptin gemein wol allen Sebern / vñ macherdaß fie bald nachlaflen. Man fol aber dieſe Artze ney alle acht Tageınmal gebrauchen/ond hilfft fie fonderfich bald / wann der ganz Leib zuvor durch ein Purgation wol ges reynigt iſt. Taubenkropff waſſer Morgens vnnd Abendts jedes mal vier oder fuͤnff loth getruncken / oͤffnet die verſtopffung der Leber / treibt auf die Geelſucht durch den Harn / macht wol harnen / vnd vertreibt die Harnwinde. So ein Menſch mit der Peſtilentz inficirt were / vnnd jh⸗ nen angeſtoſſen hette / der nemme vier oder fünff loth Erde, rauch waſſer / vnd zertreib darinn ein quintlein guten Andro⸗ G machifchen Theriack / vnd ein quintlein Armeniſchen Bo⸗ lus / oder ſo viel von der rechten Verra Sigillata, oder aber d«, ren ſo man auß der Schleſien bringt / vnd trinck das warm / vnd ſchwitz wol auff die drey Stunden / es hilfft wol vnd iſt ein bewereis Traͤncklein / vnnd wircket auch beſſer ſo man noch ein loth Eſſigs zu den obgemeldten Stuͤcken thut. Taubenkropff Waſſers euſſerlicher gebrauch. Aubenkropff waſſer in die Naßloͤcher eyngeſupt / rey⸗ nit das Hirn vom Schleim / vnd iſt denen ein gute Areney / die den Geruch verloren haben / dann es bringe jn wider. Taubenkropff waſſer in die Augen gethan / macht ſie bed Hond klar / vnd vertreibt die Nöte derſelben. Das Angeſicht mit gewaͤſchen / vnd von jhm ſelbſt laſſen trucken werden / vertreibt die ſchebigkeit deſſelben / vnd hehlet die Schiepen. Deßgleichen vertreibt es auch die ſchebigkeit der Augbrauwen. | 3 Gleicher geftalt gebraucht / vnd deß Abendts Tuͤchlein das rinn genetzt vnd vbergelegt / vertreibt dz rot auffziehig ſcheutz⸗ lich Angeſicht. Den Mundt mit Taubenkropff waſſer zum offtermal auß geſpuͤlet vnd gewaͤſchen / auch den Hals darmit gegur⸗ gelt / heylet die Geſchwer vnd alle verſehrung deß Mundts / der Biller / deß Zahnfleiſches / vnd Halß. Taubenkropff Wein. Capnites, oder Vınum ex Fumatia, Hype maß vnd geffalt wis von dem Wermuthwein gefage ift/ alfo wirdt auch ein faft nuͤzlicher Wein vom Tauben, kropff bereytet dem Magen / Leber / vnd Milz ober die maß heylfam / dieſelbigen zuftärcfen : Item den Harn zutreiben vnnd das Gebluͤt zu reynigen: Vnnd iſt ſolcher Wein ein nuͤtzlicher gemeiner Speißtranck inn der Frantzoſen Cur / der Muſelſucht / vnd auch denen / ſo mit boͤſen gifftigen of⸗ fenen Schaͤden / Fiſtel / Krebs / vnnd Zirreefchen over Flech⸗ ten / vnnd dergleichen vnartigen Schaͤden vnnd Geſchwe⸗ ren behafftet ſeindt. Dieſer Wein / wiewol er nicht ſonder⸗ lich im brauch bey jederman iſt / mag allerdings wie von Wermut vnnd andern Kreuterweinen geſagt iſt / bereytet werden. Auffgetruckneter Erdtrauch Safft. Fumariæ ſuccus exiccatus. e< wirdt der auffgetrucknet Safft des Tanbenfropffs oder Erdtrauchs / faſt nuͤzlich inn allen wolgeruͤſten A⸗ potecken vber Jar behalten / alſo das du nemmeſt das Kraut wann es in feiner vollfommenen Bluͤth iſt / den ſelbigen ſtoſ⸗ ſeſt / vnd den Safft darauß truckeſt / den in einer Blaſen zu truͤcknen in die Sonn henckeſt / wie die Mahler jhren Safft⸗ gruͤn zubereyten pflegen. * Oder — Mi auf nie gib mi inem hah nilein As N vnd wol ebern Ay fe Ar, Femderfch ton wol 9 jedes mal ffung dir nacht tool vnndjh, loth en Andre, ſchen Bo, aber de, AB warm/ vol vnd if ſer fo may en thut. r eſupt / rey EN ein gute s bringe jn icht fie hell ſelbſt laſſen vnd heylet ſchebigkeſt uͤchlein da— ehig ſcheu t offtermal rmit gegun 3 Mundts / der vein geſagt m Tauben ber die maß n zutreiben Mein ein sofen Eur) ifftigen of⸗ oder Flech Geſchwe⸗ icht ſonder⸗ gs wie von ft / bereytet t. benfropffd zeruͤſten A. das Kraut bbigen ſtoſ⸗ Blaſen zu von Safft⸗ Oder Das Erſt Buch / Bon Kreutern 91 dreiſſig Haͤndvoll / weniger oder mehr nach deinem gefallen/ serfchneid denfelben gar klein / vnd ſeude den in genugſamem Waſſer zum halben theil ein / darnach trucks hart oder preß auß mit einem Kelterlein / ſeihe es durch ein Tuch / vnnd laß darnach ſittiglich vber einem linden Kolfewerlein ſieden / biß es dick wirdt wie ein Honig / vnnd hebs darnach auff zu dem A . Oder nimb deß Erdtrauchs mit feinen Blumen auff die F 7 gebrauch. Du magſt auch diefen Safft von dirrem Kraut ' bereiten / wie obenvonden Wermuchfafft gelehrt worden iſt. Diefen Safft brauchtman zu mancherley vermifchun; gen / in Pillulen / Latwergen / vnd anders Artzeneyen / zu oben erzehlten Kranckheiten. NE Extract von Zaubenfropff. Fumariz extradtum. AT dem Taubenfropff / wirdt auch ein fat heylſams Extract aufgezogen / zu allen Kranckheiten dienlich / darzu der Taubenkropff an jhm ſelbſt gut iſt. Vnd wird aber dieſes Extract gemacht wie der Extract von Wermuth vnd anderen Kreutern / iſt derowegen vnvonnoͤten hie an dieſem Ort weiter darvon zuſchreiben / vnnd iſt auch folch Extract 6 viel dienſtlicher mit anderen Artzeneyen zu vermiſchen / dann der auffgetrucknetoder aufgezogen Safft. Conſeruen zucker von Taubenkropff. Fumatiz conſerua. BE Conferuen zucker von dem Tanbenfropff mach alfo: Nimb im Meyen der Bluͤmlein dieſes Krauts © auffein pfundt / zerſchneids klein auff einem Eychinen brett / darnach ſtoß ſie wol in einem Steinenen Moͤrſer / nimb dar⸗ zu dreymal ſo viel Zucker / vnd ſtoß fo lang durch einander / biß ſich der Zucker wol mit vermiſcht hat / vnnd es einer Lat⸗ wergen gleich iſt / Darnach thu jhn in ein Zuckerglaß oder Porcellan büchs/ond ſtell den ein zeitlang in die Sonn. Die, fer Zucker Dienerdenen fo cin boͤß vnnd vnrein / verbrandt / Melancholiſch Gebluͤt haben / dann er reinigt daſſelbig / vnd iſt nuͤzlich vnnd heylſam in der Frantzoſen Kranckheit / deß⸗ gleichen denen die mit boͤſem Grindt / Flechten vnd Jucken der Haut beladen ſeindt. Er bewaret den Menſchen vor dem vergifften Peſtilentziſchen Lufft. Er treibt den Schweiß einer Caſtanien groß eingenommen / ſo man ins Bad wil gehen / vnd treibt alſo alle ſchaͤdliche Feuchten auf dem Leib. Er eroͤffnet die verſtopffung der Leber vnnd aller jnnerlicher Glieder / vnnd iſt nuͤz vnd gurim anfang der Waſſerſucht. Treibt auß die Geelſucht durch den Harn / vnd wirdt zu vie⸗ len anderen Kranckheiten mit andern Artzneyen vermiſcht heyl ſamlich gebraucht. | | Einfacher Syrup von Erdtrauch, Syrupus de Fumaria (implex. 7 alfen swolgerüften Apotecken wirdr ein nuͤtlicher Syrup auß dem Safft deß Taubenfropffs gemacht den nennt man Syrupum de Famaria liwpliceco, zum vn⸗ derſcheidt deß vermiſchten / den man von mehr Stuͤcken macht / Vnd wirdt alſo gemacht: Nimb deß außgepreſten purificirten Saffts von Erdtrauch / deß Saffts von den g Jungen Hopffen / jedes ein Pfundt / guten fein Zucker oder Canarien Zucker ein Pfundt / ſeude diefe Stück vber einem linden Feuwer zu einem Syrup / den laͤuter mit einem weiſ⸗ fen von einem frifchen Eye / vnnd wann er zu bequemer dicke geſotten ift/fo feihe jhnen durch ein Wuͤllin Tuch / vnd behalt jhn zum gebrauch. | F Dieſer Syrup ſtaͤrcket den Magen / eroͤffnet die ver, ſtopffung der Leber vnd aller innerlichen Glieder / reinigt das dick vnrein vnd vnſauber Gebluͤt / allerdings wis von dem Kraut vnd Safft geſagt iſt. A 1 Vermiſchter Syrup von Erdtrauch. Syrtupus de Fumatia compoſitus. S iſt auch der vermiſcht Syrup yon Erdtrauch in allen Apotecken ſehr im gebrauch / dann er mehr ge⸗ breuchlicher iſt / dann der jeztgemeldt / vnnd wirdt Syrupus de Famaria compoſitus genandt. Weil aber dieſer Syrup ſchwerer vnnd mit groͤſſerm Koſten gemacht wirdt / woͤllen wir hie nur ſeine Kraͤfft vnd Tugendt beſchreiben / vnnd die Deſcription vnderlaffen / ſintemal man den in allen wolge⸗ ruͤſten Apotecken bereitet findr. Dieſer Syrup eroͤffnet die verſtopffung der Leber vnnd deß Miltzes / ftärckeralleinnerliche Glieder / ſonderlich aber den Magen vnnd die Leber. Er fuͤhret auß die geel Gallen vnd Schleim / deßgleichen die trucknen / verbrandten/ vnnd verſaltzene Feuchten / iſt ſehr dienlich denen ſo mit dem vier⸗ täglichen Feber beladen ſeindt. Er reinigt das grob / vnſau⸗ ber / verbrandt / Melancholiſch Gebluͤt / reinigt die Haut von aller Vnreinigkeit von obgemeldten ſchaͤdlichen Feuch⸗ ten verurſacht / als von allem Grindt / Rauden / Schebig⸗ keit / Zittermahlen / oder Flechten / Maltzey/ Muſſelſucht vnd der abſcheulichen Kranckheit der Frantzoſen. Er dient auch zu der Cur der alten / faulen / boͤſen vnd gifftigen Schaͤ⸗ den / als Krebs / Fiſtel / Schorbock vnnd andere dergleichen Schaͤden / die von boͤſem / faulem / dickem Melancholiſchem Gebluͤt / vnd verſaltzenen / verbrandten Feuchten jhren Vr⸗ ſprung haben. Außgezogener Syrup von Erdtrauch. Syrupus extractionis Fumariæ. Es wirdt auch von dem Erdtrauch ein faſt nügficher außgezogener Syrup gemacht / wie auf dem Wer; muth vnnd Beyfuß / der dient wider alle Gebrechen vnnd Kranckheiten / zu denen das Kraut oder Saft deß Erdt⸗ rauchs gebraucht wide / wie die oben hiebevor erzelet ſeindt / vnd ob wol dieſe Weiß die Syrupen zubereiten / vnſern Me- dieis vnd Apoteckern biß daher noch vnbekandt ſeind / vnnd aber vielmehr mit dieſen außgezogenen Syrupen in gerin⸗ ger quantitet mag außgericht werden / dann mit einer groſ⸗ ſen der gemeinen Syrupen / ſo iſt es rathſam / daß die auch in brauch gebracht werden. Erdtrauchſaltz. Sal Fumariz, Mar dem Erdtrauch fan man audy wie auf andern Kreutern ein nuͤtzlich Saltz bereiten / das dient fonders lich wider die Peftileng ein ferupelmit Wein eingerruntfen vnd darauff geſchwitzt / ſonſt dient es wol wider die Frango⸗ fen Kranckheit / vnnd alle Gebreſten deß Grindts / als Mas latzey vnnd Muſelſucht / die von boͤſem vnreinen Gebluͤt ih⸗ ren vrſprung her haben / Deßgleichen auch zu allen gifftigen alten Schaden / mit Pilulen vnnd andern Artzeneyen vers miſcht / welches wir den erfahrnen Artzten befehlen. Dieſes Salz wirdt bereit wie das Wermuthſalgz. | Erdtrauchblumenoͤle Fumariæ flotum Oleum. > den ſchoͤnen Blümlein dep Erdtrauchs wirdt andy ein heylſam Dele bereitet: Man füller ein Violglaß mit den frifchen Bluͤmlein deß Erdtrauchs dieein Nacht K auffeinem leinen Tuch gefprept/ von aller frembden Seuche getrucknet / vnd einwenig welek worden feinde / vnd ſchuͤttet darnach ein gut friſch Baumoͤlen daruͤber / vermacht das Glaß zu / vnd ſtelts vierzehen Tag in die Sonn: Darnach laͤſſet mans in einem doppelen Gefchirr auff ein viertheil Stundt ſieden / vnnd ſeihet es durch zum gebrauch: Etliche die es gern kraͤfftiger zuhaben begeren / fuͤllen wider fri⸗ ſche Blůͤmlein in das Glaß / vnnd ſchuͤtten das vorige Oele widerumb darüber / ſtellens wider in die Sonn wie zunor / darnach ſieden ſie es allererſt ab vnnd behaltens zum ge⸗ brauch. Dieſes iſt ein heylſame Arzeney den Kindern H illj vnd zar⸗ * * — — — — — — — — —— —— —* nn nn he hinein — — —— — — * — — — — — — — — — — — — VE ———— — — — — — — ET — 9% D. Jacobi Theodori Tabernamonten!! A vnnd zarten Menfchen die mie dem Grindt / Schebigkeit C bereitet / damit zu purgieren alle ſchaͤdliche vnd oberflüffige vnd Jucken der Haut beladen ſeindt / den ganzen Leib nach dem Bad darmit geſalbet / dag heylet ven Grindt / ver, treibet das jncken end beiſſen / vnnd machet ein ſchoͤne glatte Hant. | | Gediſtilliert Erdtrauchoͤle Oleum Fu- mariz ftıllarıium. Hi HE dem Taubenfropff wird auch ein nuͤtlich Dele von dem duͤrren Kraut vnnd Bluͤmlein durd) die Deftilla; tion kuͤnſtlich außgezogen wie man dag Oele auß dem Wermuth und andern Kreutern außzuziehen pfleget. Das dienerinnerlich zu allen Kranckheiten / darzu der Erdtrauch vnnd das Extract daruon gebraucht werden: Wirdt heyl⸗ ſamlich mir Pillulen / Latwergen vnd Artzeneyen vermiſcht / D B wie folcheserfahrne Artzte wol zuvermiſchen wiſſen. Euſſer⸗ lich wirdt es mit Salben vnd andern Oelen zu erzehlten Ge⸗ breſten der Haut nuͤtzlich vermiſcht vnd gebraucht. Pillulen von Taubenkropff. Pilulæ de Fu- maria (eu de Fumo terræ. | Y S werden in allen wolgerüften Apotecken nüsfiche rund faft gebräuchliche Pılulevon dem Taubenfropff boͤſe Feucht der Gallen / vnnd anders fcharpffe/ ver altzene Maceri / daruon boͤſer Grindt / Raͤud / Schebigkeit Deufele ſucht / Maltzey / boͤſe Flechten / Schorbock vnd die Frantzo⸗ fen vnnd dergleichen verunreynigung der Haus entſpringt. Es werden and faſt nüslich in dem viertagigen Feber ges braucht. Dieweil dieſe Pillulen in allen rechtgeſchaffenen Apotecken bereit gefunden werden / haben wir jhre Beſchrei⸗ bung hie anzuzeigen vberfluͤſſig geachtet. Von dieſem gibt man cin quintlein biß in anderthalb quintlein auff einmal eyn mit dem Taubenkropff Syrup. Innrlicher Gebrauch def geelen oder Win⸗ diſchen Taubenkropffs. FON Windiſch oder geel Taubenkropff in der Speiß 0» der Tranck genuͤtzt / oderaber ſonſt auff alle Weg gro braucht/ift ein gebenedeyte Arsney vor den ſchmertzen vnnd krimmen im Leib. Wie dann auch gepuͤluert vnnd einge Goldrgülden ſchwer mir Wein gerrungfen. Be: Andere Kraͤfft vnnd Tugendr hat es mit den obenerzehl⸗ ten Geſchlechten gemein : vnd mag derowegen zu denſelbi⸗ gen Kranckheiten innerlich vnd euſſerlich gebraucht werden. Das Zwey vnd Zwantzigſte Capittel. Von der Holwurtzel vnd jhren Geſchlechten / die man ir Fumarias bulbofas nenne. a 1 Burpurbrann Holwurtz. Fumaria bulbofa |, R d RL: NG f! — OWL — ZI 7— —— —— 9— * ING | [zZ —— ESS en 7 / J5. Ye Holwurtz iſt ſehr ein gemein Kraut bey ons / deren Geſchlecht eylff gefunden werden / die ſeindt dem Taubenkropff zum theil vers BED wandt / derowegen wir fie demſelben gleich nachfegen vnd befchreiben wollen“ 1. Holwurg mie weillen Blumen, Fumaria bulbola alba ], B Das gemeine Gefchlecht der Holwurtzel hat eine runde Wurgel wie die Erdtſcheiben / deren ſeind zweyerley arten / dann die ein iſt innwendig gar hol als wann fie auß gehuͤlcht were / vnnd die ander gar nicht / haben ziemlich viel kleiner Nebenwuͤrtzlein oder Zaſeln / ſeind außwendig grauw/ inn⸗ wendig Tine sone iſel⸗ 1504 Nat, Tab ner hre ls gibt Mal A 2 6 hy} g ge⸗ vnnd eines richt, iſelbi⸗ rden. ine runde ley arten / ß gehuͤlcht iel kleiner aum / inn⸗ wendig II. Purpurbraun Holwurtz. Fumaria bulbofa purpurea N. wendig dunckelgelb / eines bittern Geſchmacks. So baldt im Hornnngder Schnee abgangen vnd das Eiß zerſchmol⸗ tzen iſt / ſo ſtoſſen beyde Geſchlecht jhre Spargen oder Dol⸗ den herfuͤr / im Mertzen folgen hernach die runden / glatten III. Purpurbraun Holwurtz. Fumaria bulbofa — R er N * N 723 ) 7 Daß Erſte Buch / von Kreutern 9 s . * II. Weiß Holwurtz. Famatiaalba ll. B& — s rel S x le > AS Stengel) die werden einer Spannen lang / mit jerferff, ten Schweisergrümen biertern / breiter als deß Tauben, fropffs befert / die vergleichen fich faft den Blettern der Ackeley oder Schellwurg. Am Gipffel kommen baldt her, ul. Reif Holwurtz. IV. Purpurbraun Holtours- | Fumaria bulbofa purpurea IV, a EI SZ nach die ſchoͤnen Purpurbraunen gerrungene Blumen /arı jedem Stengel eine / die vergleichen ſich der Blumen am Bynſaug oder Taubenfropff / die ſeind im anfang deß I Srilleng in voller Blürh : Nach der Bluͤth folgen kleine Schörlein wiedie Schoͤtlein am Entzian / darinnen iſt ein ſchwarner / glatter vnd glantzender Samen verſchloſſen / an einem jedem Saͤmlein hanget ein weiß Wuͤrmlein / darmit es an die Schoͤtlein angehefftet iſt. Im Meyen wirdt der Samen zeitig vnnd fellt auß / vnnd verwelcken die Bletter fe baldt es Donnert / dann dieſes Gewaͤchß den Donner nicht leiden kan / vnd verlieren ſich mit jhren Stengeln. Die Wirrseln bleiben alſo den Sommer vnnd Winter vber biß ) widerumb der Fruͤhling kompt in der Erden verborgen. Vnnd ſindet man diefer Kreuter vier Geſchlecht / die ſeindt nur mit den Blettern vnderſcheiden / daß an einem die Blet⸗ ger breiter vnd groͤſſer / vnnd an dem andern ſchmaͤler vnnd tieffer zerſchmitten ſeindt / ſonſt ſeind fie mir den Blumen einander gleich / die ſeindt ſchoͤn Purpurbraun / oder Preſil⸗ genbraun / vnnd werden dieſe vier Geſchlecht fuͤr die Maͤnn⸗ fein von den Kreutlern gehalten ⸗/ Vnder den gemeldten vier Geſchlechten har ein jedes auch fein Weiblein / da ein jedes feinem Männlein mit Blettern vnnd Wurtzeln gleich iſt / alleindaß die Blumen nicht Purpur oder Preſilgenbraun ſeindt wie am Maͤnn⸗ lein / ſondern Schneeweiß / dardurch fie dan von den Kreut⸗ fern vnd erſcheiden werden / vnd ſeindt alſo dieſe die acht Ge⸗ ſchlecht dieſes Gewaͤchs. Alle dieſe Kreuter wachſen gern an kuͤlen Orten / in ſtarcken Erdtreich/kinder den Zeunen / in den Hecken / in Weingärten/ in Zwingern. Item neben den Wegtraſſen / vnd etlichem Gebirg vnd dunckelen Waͤlden. Bnnd iſt wol zn mercken / daß dieſes Kraut mit der gantzen Warsel nichtgefunden wirdt / da das mit der auß gehuͤlch⸗ gen Wuͤrtzeln waͤchſt / doch werden fie beyde an obgemeldten Dre gefunden / doch ein jedes beſonder / als wann dieſe beyde Gewaͤchs von Natur einen beſondern Hall zuſam⸗ men truͤgen? — D. Jacobi Theodori Tabernx monlan / R IV, Weiß Holwurg. Fumaria bulbofa Hore albo IV, EN 9 —* N ;) 1X, Dag neundee Befchlecht diefes Gewaͤchs hat eine runde gantze Wurzel/ die iſt kleiner als der vorigen / vnden mit vielen Zaſeln. Die Bletter ſeindt dem jentgemeldten gleich / oben am Stengel wie die gemeine Holwurtz die ge⸗ trungenen Blůmlein zu haben pflegt / hat dieſes Geſchlecht kleine zerkerffte Blaͤtlein gerings vmb den Gipffel von vier oder fuͤnff Reihen / darzwiſchen ſeindt die Blümlein verbor⸗ gen/an der Farb grünfärbig® X, Das zehende Geſchlecht klein Holwuͤrtz genannt / iſt viel kleiner als andere obgemeldte Geſchlecht / dann die Stengel ſeindt nicht vber halb Spannen lang / zu dem ſeind Bletter vnd Blumen auch kleiner / doc) an der Geſtalt den andern nicht vngleich / die Wurtzel iſt rundt / ſatt vnnd einer ziemlichen Haſelnuß groß / hat vnden viel kleiner Zaͤſelein. Dieſes Krentlein waͤchſt an den Rechen der Felder vnnd Jecker / kommet zeitlich im Aprillen herfuͤr / mit den andern Geſchlechten? Xi.Das eylffte vnd allerkleineſte Geſchlecht der Holwur⸗ zel / hat ein kleines / weiſſes Wuͤrtzlein eines Gleychs lang / hat viel kleiner Koͤrnlein oder Zehen an einander hangen / dar⸗ non es ſich erfuͤngt: Die Wuͤrtzlein ſeindt am Geſchmack ranhe vnnd ſuͤß wie der Caſtanien. Die Stenglein ſeindt duͤnn vnnd zart / Schweißergruͤn / nicht viel vber Fingers lang / den Blettern der Holwurz fo Ähnlich / daß fie nicht daruon zu onderfcheiden feinde/ Doch ſeindt fie Fleiner/sarter vnd bleycher / diehaben ein lieblichen Geruch ſchier wie Bis K ſem. Sm ende deß Mertzens vnd anfang dei Aprillens ges winnt es ein rundes / Hleines/grünfärbig vnnd eckechtiges Biimlein, Es wächft gern anden Reynen vnnd Rechen onder der Holwarg an dunckeln Orten. Bey Heſenpiet⸗ lingen habichsin einem Waldt vberflüffig funden / deßglei⸗ dien auch in Hochburgundt in einem Waldt zwiſchen J⸗ ſchurtilles vnnd Burbon. Dean findet fein auch genugſam hinder dem Berghauß Sanct Past bey Cronweiſſenburg / vnd iſt wenigen bekannt. Von dem — XD, as Y N N Shchen! Natur: N kt de N tuͤdte t ka, mdr Ref King m J we au f He nd it in. nd m ur⸗ hat ar⸗ ad ndt ers icht riet Bis ge⸗ ges hen ehe zieh 19 am irg / F Pr — —— Take eh A — Das Erſt Buch / Von Kreuterm. 9585 * IX. Grün Holwurt. F | Furaria bulbofaviridis. * — —88— S ar A un —3 a N —— * DIS Sir Da Haan \ Ir RL EI N M Ks n > ] F Al; MRS —B 8 IS 5 VD» —9 N J Aal A 8 * IR ft j Lan! a 4 STK) ki Aerinz N ost 1 — A v x. Klein Holwurg. Fumaria bulbofa minor X, \ EN ) 0 5 RN I & N" aA DD & Non dem Namen der Holwurk, Es haben vnſere vngeſchickte vnnd vermeinte Artzet die Holwurtzel vor die recht Ariftolochiam rotundam oder runde Oſterlucey in die Apotecken falfchlich eingeführer/ welcher Irrthumb / wiewol er nunmehr von vielen ange, zeigt / wirdt er doch noch heutigs Tags in vielen Apotecken whalten/ vnd wirdt die Holwurtz daruor gebraucht ſo doch dieſe Wurtzel gang vnnd gar kein Gemeinſchafft oder einige Gleichnuß mit den Oſterluceyen hat. Es iſt aber dieſes Kraut wie auch alle deſſen Geſchlecht ein Geſchlecht deß Erdtrauchs / welches Aetius vnd blinius beſchreiben. Dies fes Kraut heiſſet Griechifch Kamm@ Xerrdiovias, Karviov Kerıdlovior vnnd Kani©- Begyuims, bey dem Theophrafto Bhgeiv: Cateiniſch wirdt es genannt Capnus Chelidonia, Capnium Chelidonium, Capnium Phragmites ‚ Capnus XI. Kleinft Holwurtz. Fumaria bulboſa minima XI. ER — a = RD e > . BZ e Ku) UmSAapR! IM 7 \ o F9 Ku —J. > SV 5) 7 EN De, . a N 8 m) Mumnmn = 8 CT —P W * Sepiaria. bey dem Alexandro Benedicto Pes Gallinaceus, vñ bey Plinio Pedes Gallinacei, bey den Herbariis Famaria bulbofa, Fumaria tuberoſa, Atiſtolochia cöcaua,Ariltolo- chia adulterina, Radix caua vnd Tonitruifuga, dieweil das Kraut verwelckt vñ ſich verleurt ſo baldt es donnert. Fuma = H riabulbofa maiorradice caua, CB, Fumariaaltera, Matth. Caft.bulbofa Lugd. Ariftolochiarorunda , Brun.rotunda — « EN vulgaris, Trago(cui &Hyacinthus tertius)Fuch. icon. Geſ. Cam, Piftolochia, Fuch. Chelidonia phragmitıs altera, Cordo Capnitis quorundam, Thal. Capnos phragmites, Tor. Capnos Chelidonia,Lon, Radix caua maior, Dodo, gal. & poſt. Caſt. caua herbariorum, Ad. Lob, Cluf. pan. Leontopetalonalterum, Cxfalpinum,] Italianiſch / Ca- pro Chelidonio. Frantoͤſiſch / Kacine Creufe. Flehmiſch vnnd Brabaͤndiſch / Holwortel. Hochteutſch / Holwurt / Hanen⸗ ſpor vnnd Donnerflug. [Englifchy Hollow roote.] Mir ge⸗ meldten Damen werden die erſten viij. Geſchlecht verſtan⸗ den / vnnd wirdt von den Kreutlern das mit den braunen Blumen vor das Maͤnnlein / vnd das mit den weiſſen Blu⸗ men vor das Weiblein gehalten. IX, Das neundt Geſchlecht heiſſet Capnos Chel do- nia vitidis oder Fumaria bulboſa viridis. Radix cana viridi flore, Lob.Radix cana Caſtoti quoad iconem. Niderlaͤn⸗ diſch vnd Flehmiſch / Gronholwortel / vnd Hochteutſch gruͤn Holwurtz vnd gruͤner Hanenſporn. xX, Das zehend heiſſet bey den Kreutlern Fumaria bul- bola ſeu tuberofa minor, [Fumarıa bulboſa minor radice noncaua,CB. Fabacea radice capnosaltera, Lob. Radix caua minor, Dodo. Caft. Capnos fabacea radice , Lugd: Ariftolochia rorunda vulgaris minima,Camerario. Bra⸗ baͤndiſch und Flehmiſch / Boonkens Holwortel. Hochteuntſch klein Holwurtz / vnd kleiner Hanenſporn. [Englifh/ Bun⸗ nikens Holwort.) XI. Dasxj. heiſſet Fumaria bulboſa ſeu tuberofa mini⸗ ma bey den Medicis vnnd Kreutlern / vnnd bey etlichen Mo⸗ K fehatella vnd Muſchatella, zu Hochteutſch / Biſſemkraut. Engliſch / Smal Bunnikens Holwort. Etliche woͤllen eg ſeye dag Herba Muſchata, das in das Vnguentum Martia- tum gehet / aber ſie jrren / vnnd halt ichs mit denen / die das luam Maſchatam vor dag Hetbam Muſchatam N coli halten / dann die Kraͤfften / darzu die Salb Martiaton ge⸗ brauche wirdt / ſimmen auch mit dem Namen, Ranuncu⸗ lo ſimilis Moſchatellina dicta, CB. Atiſtolochæ rotundæ concauæ ſimilis herbula, Trago: Ariſtolochia vulgarisal- tera radice oblonga, Gef, Mofchatella, Gordo, Cam, Capnos’ — — 9 D. Jacobi Theodor Taberrn montani/ — — En — — — — — — € —* = == —— Be ee — A CapnosPlinij,Tarn, Minimus tanunculus Septentriona® F fee Gechr lium — muſcoſo flore, Ad. Lobelo ——— Euſſenee brauch dir — nid Alabaftrites, Lugdunenfi. ] — 8 Siſt die Her Ho = z. ſenuch W —* iſt die Holwurtz ein ſehr treffen ich Wundtkrau 9 | Von der Kraft und Eygenſchafft dann wir es in der erfahrung haben / was Huͤlff die | gie il der Holwurtz. weiſen kan /nicht allein alten 4 Haden vnd Wunden / fon, ndg il N Ste Holwurg ſeyn warm im zweyten Grad vnd trucken dem auch in loͤcherechtigen fluͤſſigen vnd boͤſen Schaͤden der ana ll RNim dritten / vnd abſtergieren mit einer zuſammenziehung heimlichen Glieder beyde der Maͤnner vnd Weiber / deßglei⸗ und 1 I end werden beyde das Kraut vnnd die Wurseinnüslichin, chen auch in den Verwundungen und Schäden der Gaͤul fig —0 nerlich vnd euſſerlich in der Artzeney gebraucht. vnd deß Viehs. nrdt: Wann einer doͤcher vnd fluͤſſige Schaͤden am heimlichen an} il Innerlicher Gebrauch der ort hette / es weren Manns oder Weibs Perſonen / ſollen ſie neſet | Holwurtz. das Kraut vnd Wurtzel in Wein ſieden / vnd den Schaden Boll (FS iſt vnſer Holwurtz ein edel gut Leberkraut die ſchwa⸗ esfichmal deß Tags darmit waͤſchen / vnd al wegendarnach mi che Seber zu ſtercken vnd deren verftopffung su eröffnen/ def Puluers von der Wurgeldarein jeden oder ſtreuwen. unit B Kraut / Blumen vnd Wurtzeln gebraucht/eg ſeye in Speiß Holwurgel mit dem Krane vnd Blumen in Waſſer und in oder Track. E Wein geforten / vnd damit die fanfen Schäden / Loͤcher vnd Ben Die Wurselgepülnereonndeines Guͤlden ſchwer / biß in Wunden zum offtermal gewaſchen vnd gereinigt / furdert ſie MI die anderthalb quintlein eingenommen / etwann mit einer bald am Heyluuns PR ‚ui! Brrihen /erweycher den Bauch / vnd führer auß den sähen Die Wurseldiefes Rrantsgerühtereund mie Eſigtem . pm Schleym. Mit Wein getruncken / vnnd fich nidergelegt perirt wie ein Saͤlblein / heylet Rauden vnnd Grindt / die ‚me ai onnd warm zugedeckt / fürderr den Schweiß gewaltiglich: ſchadigten Ortdamit angefterhen. u. Dient alſo genutzt wider alles Gifft / wider der gifftigen Den Safftauf dem Kraut vnd Blumen aufgedruefer KM Thier Bif/treiberden Harn / vnd bekuͤmpt denen inſonder⸗ darinn ein wenig Zucker Candit zertrieben Und deß Tags a heit wol / die ertas gifftigs geffen oder getruncken haben. etlichmal ein Tröpfffein oder vier in die Augen getropfft.ver, Sn Gleicher geftalt gebraucht / fürdert den Weibern ihre ge⸗ treibt die Flecken in den Augen / vnnd erklaͤret das Geſicht. Ouß wohntiche Monatblumen / vnnd treibt auß die todt Geburt. Heilet auch die Augengeſchwe· FR kan Dient aud) wider die Geelſucht / vnnd führer fie beyde durch Holwurtz gepüluere vnnd mit Honig feitiyeritt TI ET nid den Harn end Stulgang auß. Pflaſter / heilet vnd verereibe ‘Beulen von ſtoſſen vnnd fallen afteſuft Holwurtzelſamen zu Puluer geſtoſſen vnnd eingenom⸗ al, feind /auffein Tuͤchlein geftrichen vnnd vber⸗ * € men / ſol die ſtaͤtgen Band uͤß ſtopffen. | j — RAU ‚aim Di — — ſampt den Blu⸗ Holwurtz mit Kraut vnd Wurtzel in Wein geſotten / vnd Anhler men geſtoffen / vnd den Safft davon auß gedruckt / vnnd il. Pflaſtersweiß vbergelegt / legt den Schmertzen dep Poda⸗ T sth darnon geiruncken / treibt auß die Wuͤrm. Die Wur⸗ grams vnd Gliedſucht von kaͤt verurſach· gi seine Wein getruncken thut dergleichen / vnnd iſt die lei Die Bletter / Blumen vnnd Wurrzeln ſriſch geſtoſſen ‚an Holourgelonder den andern fr junge Kinder am beften auff ein Handvol/ vnd darzu gethanvj, (och Roſenſalb / ſol⸗ meh sitgebranchen, ches ſittiglich miteinander geſotten biß der Safft eingefor: mind Der Safftvon Holwurtz obgemeldrer maſſen gebraucht ten iſt / vnnd Durch ein Tuͤchlein hart auß gedrnekt / danach My) vnd darnon Morgens vnnd Abends iiij. lorh oder vier Loͤf⸗ widerumb laſen ertanten / fo wirdis cin grune Saͤlblein / wfiige feloolleingenommen / iſt denen ein heilſam Arnenen Die mie paslegeden Schmergen deranffgelauffenen Gnlden Adern ki dem Krebs /der Iſtel vnd allen andern alten ſaulen Schaͤ⸗ sum offtermal damit gefalbet / vnd mit zarten Tachlein dar. den befaden feindt. Weil man aber den Safft vber Jahr über gelegt. Der Holtwursel zu Purluer geſtoſſen vnnd ho nic haben fan/fol man auf dem doͤrren Kraut vnd Wurtzeln durch ein Ereblein gefchlagen / darnach mit der grünen | nachfolgenden Tr anck machen: Nimb def ged srrtem Hols Poppelfalben vermifchrsu einem zarten Saͤlblein / aleicher j wursgfrant mit den Blumen zwo Handtvoll/ der Kur, gefalt gebraucht. j pn D sel dauen flein geſchnitten ein Handrvoll : Thue foldhe j __ Holwurs mie dem Kraut vnnd aller feiner Subftang it fe: Di Scrick inein Kaunten / vnnd ſchutt daruͤber ein halb Maß Bachwafler geſotten / vnd ein Bad darnon gemacht / Heilet nnfdp guten fürnen weiſſen Wein / vnnd fo viel Waſſers. Bnnd, len bofen flüjfigen Grindt/barinngebadet. —__. Ella shuferner darzu vy. loth Feinzuckers oder ein vierling ng Gepuͤlnert Holwurßz mit Honig temmperirfieie sit Saͤlb⸗ Kind fratmwen Honigs / verkleib darnach die Kanten zu mit ei⸗ fein / dient wider die Mundfeul vnd alle andere Geſchwer ahtenn nem Tenglein von Weißmeel vnnd Eyerweiß gemacht / vnd Verwundung deß Munds vnd der Zaͤhnbiller / darmit 1 alſo daß du ein zwyfachs tuͤchlein im Teyglein neteſt vnd die agjalber. Ben al | Fugen der Kannten damit mol verfleibeit: Ser darnadh” Fear Pre Sälblein vordas Geſchwer inwendig in der die Kannrin ein Keffe mit warmem Waller / fo wwirdtdas , fen (Poypum:) Mimbgepiduert Holwurtzel durch ein Tüüchlein hart / vnd verhüre daß fein Saum herauſſer mag reines Sieblein durchgeſchlagen }- loth / Aloepatick gepul⸗ £otnmen/ [aß darnach alfo mie ftätem Fewer vier Stunden nert / vngeleſchten Kalck rein geptilnert / Jedes ein halb loth⸗ fieden/ vnd laß folgendts ertalten / darnach mach bie Kan Dieſe ſtuck vermiſch durch emander / teimperiers In einem serrauff und feihe die Materi durch ein ſauber Tuch / das bes Moͤrſelein wol mit Honig / daß «sein Sälblein werde /v1d haltin einem wolvermachten Glaß / fo haſtu zu obgemeld, brauchszuobgemeldtem Gebreſten. Dieſes heylet and) den gen Schäden/degleichen su allen Wunden ein Föftlichen Krebs der Dafın. E Wundrranf. Don dieſem gib dem Schadhafften ein K Gepuͤlnert Holwursel mit Honig temperiert wie ein Hfemung Glaͤßlein voll deß Morgens zu ncen deßglei. Pfaſter auff ein Tuͤchlein geſtrichen vnnd vbergelegt / | chen auch fo viel deß Abends / das beharr fo lang biß der heiter ein jede frifche Wunde vnnd macht Fleiſch darin I Schaden oder Wunde heyl wirdt. wachfen. M Y Holwurtz mit dem Kraut vñ Blumen in Waſſer / Wein Fin gut Wundpflaffer: Nimb deß frifchen Holwurtzs —* oder Bier geſotten / vnnd Morgens vnnd Abends jedesmal Kraut mit den Blumen xvj. loth/ friſch Baumoͤlen xxxij. ein Trͤncklein danon gethan / heilet alle funerfiche Ver⸗loth / Regenwuͤrmoͤlen viij. loth: Dieſe ſeud miteinander MN ert wundung. vber einem linden Feuwerlein biß ſich der Safft vom Kraut or ! Sonſt retnigt dieſes Gewaͤchs das Gebluͤt wie der Tau. versehre hat / Kuͤbelhartz oder Pinhartz /Serchenharg oder Mh benfropff. —— | gemeinen Terpentin / jedes viij. loth / Jungſrauwen Wachs ha | xij loth / N ki om — Das Erſte Buch / von Kreutern, 97 Axij.loth / Laß ſittiglich zergehen / darnach laß es vom Feuwer F Innerlicher Gebrauch deß Holwurtzwaſſers. vberfi chlagen / vnnd ruͤhr nachfolgende ſtuͤck ſittiglich drein: Olwurtzwaſſer dient ſehr wol zu reinigen das vnſauber Sepuluert Holwurtzel ij. loth / Aloepatick / lang Dfierluey Kyerbrannt vnd Melancholiſch Gebluͤt / In der Muſſel⸗ Wurxel jedes ij. loth / zu reinem Puluer geftoflen: Gedoͤrrt fuche/Grinde/Rauden / Schebigkeit vnnd der Franzoſen vnnd gepuͤluert Regenwuͤrm j. loch / rein geſtoſſen Saffran Kranckheit / allerdings wie das Taubenkropffwaſſer ge⸗ ein quintlein: Dieſe ſtuͤck alle vermiſch wol durcheinander / hraucht wirdt wor fich ſelbſt oder mit bequemen Shrupen und zedels allgemachlichin das Delc darin die obgemeldten vermifcht/aetrunden. | * fu jerlaffen ſeindt mit ſtaͤtigem ruͤhren biß es kalt vnd dick H olwurtzwaſſer Morgens vnnd Abends jedes mal auff wirdt: Darnach boͤhre es wol vnnd behalts zum Gebrauch: vier oder fuͤuff loth getruncken / iſt ein faſt heilſam Artzney die Dieſes Pflaſter heylet eine jede Wunde / warn gleich auch ſchwache / vnd erkalte Leber zuſtercken / vñn deren verſtopffung bie Reruen verletzt ſeindt / vnd machet Fleiſch wachſen. Solche vnnd dergleichen Pflaſter ſolten vnſere Scherer end vermeinte Wundaͤrtzet brauchen / vnd jhre gefaͤrbte vnd gemalte Karchſchmirſalben einmal abſertigen / ſo wuͤrden fie nicht fo viel Leuth verderben. B Gepuͤluert Holwurtzel in die faulen Wunden vnd Schaͤ G ſicht. den gezedelt / ſeubert und reinigt ſie / verzehret das faul Fleiſch darin / vnd macherfriich wachſen: vnd thut aber ſolches oe ſtermehr / wan man das Kraut vnd Wurtzel in Wein ſendet vnnd mit der durchgeſigenen Bruͤhen die Schaͤden zuuor waͤſchet / ehe man das Puluer darein thut. | Holwurtz in halb Wein vnd Waſſer geforten/ond darmit den Mund auß geſpuͤlet vnnd ven Halß gegurgelt / heilet die Mundfeul / die Geſchwer deß Zahnfleiſchs / der Biller vnnd deß Halß: Dient auch wider die Geſchwulſt deß Half pi der Mandeln / offt warm damit gegurgelt. Vnd wirdt aber zueroͤffnen. Euſſerlicher Gebrauch deß Hoſwurtzwaſſers. Olwurtzwaſſer indie Augen getraͤufft / vnnd dieſelben Bauch damit gewaͤſchen / heilet die Geſchwer derſelben / vertreibt die Flecken / vnd macht ein klar / hell vnd lauter Ge⸗ Die Haͤndt zum offtermal damit gewaͤſchen vnd von jm ſelber laſſen trucken werden / vertreibt das Zittern. Den Munde mit Holw urtzwaſſer gewaͤſchen / auch den Half damit geguraelt /heiler die Mundgeſchwer / vnnd alle Verſehrung def Munde vnd Half: Dient and) rider die Geſchwulſt deß Halß vnd der Mandel. Holwurtzwem. Capnıtes ex Capno bulboſa. Sy >5 der Wurtzel dieſes Krauts kan man zu Herbſtzeiten einen nuͤrlichen guten Wein bereiten / wie man den X, — — — —— iM i 4 ee — Kun fe lantwein zumachen pflegt: Der diene fehr wol in Sterbens⸗ | — ft MEäe N Hin ee be leufften / dann er ——— Peftitensifcher vergifftung. Iſt f Ah Ir h caryon g in der? potecken darmi ein heilſamer Tranck in Euren der alten Schaͤden / Krebs? J error (Seit | Fiſteln / Schorbock / Muſelſucht / Franzoſen Kranckheit / 4 Sölwurgefttt Sifig aefptren/ ond Dat den en Ha) Grindt / ——6 allen El (0 c Zähnbiller offrermals gußgeſpuͤlet vnnd gewäfchen/befefti, H a, AR - Ni ‚ ger dig Biller vnd das Zahnflleifch | der Hant / vor ein gemeinen Speißtranck getruncken. Holwurtzel gepuͤluert in die Fiſteln gezettelt / heilet die ſelbi⸗ ——— von ——— tz. Conlerua i f ge. Man folaber das Kraut vnnd Wuͤrtzel in Wein ſieden / Tr ei | i ' und diefe durchgefigene Kochung mireiner Schrigen offter⸗ —— umlemder Holwurtzel kan man im end deß J mals in die Fiſtel thun / vnd fie damit außwaͤſchen / vnd dar, Aprillen / oder im anfang deß Meyens auch sin nuͤtzlichen nach das Puluer darein zedeln. Man ſoll auch den Kran⸗ ——— —— ein I | cken ftarigvon der Wurtzel trincken laſſen / biß die Siftelgar derer — IN FERIER: 4 r heil i. SER ke " mp gelobt zu der francfen vnd plöden Leber / eroͤffenet deren Ver⸗ j h | ſtopffuug / vnd reinigt das Gebluͤt. at verhuͤtet d * auch den Menſchen vor Peſtil engifcher Vergifftung / deß ft — — en — Morgens nuͤchtern ehe man in Lufft außgehet / einer halben i Y ! Caftanien groß eingenommen, Sonſt mag die ſer Zucker ! > der Holwurg diſtillirt man auch ein heiſſam Waſ⸗ vor die Gebreften gebraucht werden / darzu ver Tauben I M »fer : Die befte Zeit aber daſſelbig zu diftütiren/iftindem kropffzucker dienet. | kt D end deß Aprillen / wann es in feiner vollfommenen Blüch Ferner fan man Salz / Oele / Außgezogenen Syrup / J iſt / folman Kraut / Blumen vnnd Wurpel wol geſeubert Extractenſaͤfft / vnd dergleichen auß der Holwurtzel machen J M flein hacken / vnd ınBalneo Marız fänfftiglich abziehen / dar· wie auß dem Tanbenfropff / vnd dieſelbigen auch zu derglei⸗ N er nach wie nun zum offtermalangezeigtin der Sonnen recti· chen Krankheiten gebrauchen / wieman die vom Tanden⸗ # f ficiren / vnd zum Gebrauch aufgeben. Fropff bereiter/ zugebrauchen pflegt, i ' Se er Seceisn | ib E + i hl | | | | R Das Erfte Capittel. | IN} I; \ Von der Ackeley. it | er | \ ’ gel Er Ackeley iſt ein vber die maß ſchoͤns Ge⸗ K dice hangen allzeit onderfich gegen der Erden / Innerhalb mie ji ri & wächg. Es hat eine Wurtzel Singers dick an gelen Haͤrlein oder Faͤßlein gezieret: Em theil an dieſen J der Farb weiß / mit vielen Nebenwuͤrtzlein. Die Blumen oder Schellen gewinnt gebogen ſpiten wie die groß 8 Bletter ſeind rund/geringsherumbeingefchnit, Bergritter Sporen. So die Blumen abfallen / richten fich N ei ven vnd serferfft / erfimals bey nahe wie die Dierrerdergroß Die Staͤngelein widerumb vber jich/ vnnd folgen nach einen. i dit fen Schelenrganzufehen/von Sarben Afchenfarbarun/ge, den Blumen / vier oder fuͤnff fpiser Schoͤtlein aneinander, i aut gen dem Brachmonat feige es in die hoͤhe mit runden glaͤt⸗ ni dieC atharinenblumen oder wild Nardentraut / ſo un den m ten Stengeln / die ſeindt vber Elenlang. In etliche Neben⸗ Feldern vnd Fruchtaͤckern wachſen / darinn findr man klei⸗ 8 äftlein zerfpalten/an den Enden vnd Gipffeln derjelben brin, nen ſ chwartzglantenden Damen. Der Geſ chmack an der 9 gen fie viel ſchoͤner Himmelblauwer Blumen wie Schellen Wurtzel / Kraut / Blumen vnd ER iſt zur ſuͤſſe — er 98 D. Jacobi Theodori Taberrnemontani/ V J A Ackeley | F Geſuͤllt Ackeley—⸗ l 2 | i 2.08 It r lex, \ Agutlıns, 5 Aqulına muinp L% € = R | Der Eamen diefes Gen Äch? eitiget bald / vnnd wo er nicht alten Gemenwer: In Flandern / Brabandt vnd in den Ns na bey guter zeit abgenommen vnd gefamler wirdt / pringen die derlanden wirts in Gärten allein getielet: Band wiewol ſie ‚nd Schoͤtlein auff / vnnd verwirfft fich ver © amlan. Dieſes in aroffer menig von fich felbft wachfend in vnſerm hoher m Kraut aachſt vor fich ſelbſt bey uns in ſeiſten gefcblachten Teutſchlandt gefunden werden / So werden fie doch von vn⸗ fm Wieſen. Man findts auch in hohen Waͤlden / in den Graß—⸗ fern Jungrauwen mehr zum Kraͤngen/ dann su anderer Sf zaͤrtem auch biß weilen an ſteinechtigen Rechen / vnd an dem. Fotlurfft in den Luſtgaͤrten gepflanst. Sie wachen gern Weiß Ackeley. 1X. Weiß Ackeley. | And Ag. iına alba, Aquilina alba inuerlis Aoxibus. + IM ‚sicht A nf vie N I —u ehla Magen Anette / | v 24 j Inerfi Birch, N X) ON FRI, os AN Ah X Sy, © 8 N Mi 1 in den di d wiewol ſie ſerm hohen och von vn⸗ ‚AU anderer achſen gern Daß Erſte Buch / von Kreutern. | 9 * X, Gruͤn Ackeley. Agnilegia degener iurefcens, * vom Samen auff / vnnd and) vom hin und wider pflanzen der Stoͤcklein / dauon dann auch die Blumen fchön völlig vnd gevielfaltiger werden. Sie bluͤhen im Brachmonat vnd Hewmonat / wiewol ſie auch bißweilen im Herbſt auff den Wieſen vnd in den Gaͤrten geſehen werden. Sie wachſen gern vnd gerathen ſehr wol in feyſten gebauwenen Erdrgich? .Noch findet man bey vns sin ander Art dieſes ſchoͤnen Gewaͤchß / mit ſchoͤnen ſchneeweiſſen Blumen / iſt doch nicht fo gemein wiedasjentgemeldre/ift fonft mit Stengel / Wur⸗ zeim/ Vletter / Blumen vnd Samen / dem andern durchauß gleich⸗ | MI. Deraleichen finde man noch ein ander Geſchlecht / mit fchönen braunen Blumen / iſt ſonſt in aller form vnd ger p ſtalt dem andern gleich” . IV.V,VI. Bon diefen dreyen Geſchlechten finder man in vnſern Gärten auch drey Geſchlecht / mit ſchoͤnen dop⸗ peln / gefuͤllten und vielfältigen Blumen /da das eine Him⸗ melblawe / das ander weiſſe / vnd das dritte braune Blumen tragen. Es ſeindt aber die Bletter an den gefuͤllten Ackeley⸗ en eiwas kraͤuſer / dann an den einfachen⸗ VIINoch findet man deß einfachen ein fchön Geſchlecht in erlichen Luſtgaͤrten / mir fchönen roren Blumen / fonft durchauß mit aller geſtalt den andern gleich, | Vill. Weiter haben wir ın vnſern Suftgärten ein fchön gefuͤllt Geſchlecht / welche mancherfey Sarben hat / ift fehr ſchoͤn vnd luſtig anzuſehen. 18. Noch ein ander Art dieſer Blumen / wirdt in vnſern Gärten gepflantzt mit gefüllten? fchönen ſchneeweiſſen Blu⸗ men / die feindt groß vnd breit / vnnd ſtehen vber ſich / dadurch ſie von den andern weiſſen gefüllten Ackeleyblumen under ſcheiden werden. X. Das zehende Geſchlecht / iſt mit Wurtzel / Stengel vnd Kraut den obgemeldten Geſchlechten durchauß gleich / aber die manigfaltige Blaͤtlein an der gefuͤllten ſeindt gruͤn / mit etwas rot vermengt. Wirdt allein in den Gaͤrten gezielet dieſes hab ich erfinals bey dem Edlen Herrn lohanne Boy- ſoto in ſeinem herrlichen Luſtgarten zu Bruͤſſel in Bra⸗ bandt geſehen. ——— Von dem Namen der Ackeleyen. Jewol die ſchoͤnen Ackeley Blumen nicht allein in vie⸗ fen Orten Teutſchlands vor ſich ſelbeſt wachſen / fone -" dern auch in allen Luſtgaͤrten faſt gemein / vnnd jedermenni⸗ glich wol bekannt ſeindt / iſt doch fein rechter Dramen wie fol ches bey den Alten genannt worden / von niemands recht an gezeigt worden / dann die jenigen nicht wenig jrren / die ein groß Aurin oder Centaureum magnum darauß machen woͤllen. So jrren die viel freuentlicher die da fuͤrgeben / es ſeye Aegylops Dioſcoridis: So doch deren Kreuter keins die we⸗ nigſte gleichheit mit vnſerer Ackeleyen hat / Wie ſolches leichtlich auß der alte Beſchreibungen abzunemmen iſt. Vñ begehen dieſe Leut noch ein groͤſſern Freuel / daß ſie auch die Kraͤfften vnd Tugendt der groſſen Aurin vnd 4 egylopıs der Asfeleyen zuſchreiben / dadurch fie dann fich / auch ander G Leut mit jhnen verführen / zu der nieſſenden groſſen ſchaden. Daß wir aber vnſer Meynung auch anzeigen / ſo halten wir es vor das Pothum Theophraſti. Das von ihm Griechiſch N93©-,vnd von den vnſern Alrovınoı genannt; Andere nen⸗ nen es Aravrosousor, das iſt / Leonis oiculum Yon wegen der Blumen die ſich den offnen Loͤuwen Maͤulern vergleichen. s gedenckt auch Columella dieſer Blumen in Horto, da er alſo ſpricht: ——Hıanteslaua Leonis. Ora Feri. Lateiniſch heiſſet es Pothus, welches Theodorus Gaza quß dem Theophraſto Deſyderium Lateiniſch vertiert hat. Sonſt wirdt es genannt Aechonychum vndl eontoſtomi- um, von Columella Leo, vnd von den Simpliciſten Aqui- lina, Aquilegia, oder Aquileia, Columbina, Alkaleia, An- cholia, vnnd erlichen Italianiſchen Kreutlern / Chelidonia benkraut Chelidonio gleich ſeind. Italianiſch heiſſet es 4- quileia vnnd Celidonia Saluatica. Franhoͤſiſch / Anuesles, Ancho- lies vnd ancolye. Engliſch / Columbines. Boͤhmiſch / Wor⸗ lyceck. Flehmiſch und Brabaͤndiſch / Akeleyen / vnnd Hoch teutſch / Agleyen / Ageley vñ Ackeley. l. Aquilegia Iyiueitus, CB. Aquilegia, Trago,Fach.Dod.gal.Lon.Lugd. Cam. A- quileia, Dod. Thal, Aquilina, Matth. Lob, (cuı & Cheli- doniafyiueftris) Cat, Pothos veterum, Coſtæo: Iaſione Theophtaſti, Czfal. Iouis Hos Achexzi, Dalichampio; Iſopyron Diofcoridis, Columnz, | Sonder Krafft / Wirckung ond Epgenfchafft der Ackeleyen, | te Ackeleyen füßlechter Geſchmack / Geruch / vnnd auch die Wirckung ſo durch die taͤgliche Erfahrung I pefanntygeben genugſame Anzeigung / daß fol ches Gewaͤchß temperirter warmer Complexion oder Natur ſeye / ein wenig su truͤckne geneigt mit einer Adſtrietjon. Vnd iſt aber ſolchs warm im anfang deß andern Grads / vnd trucken in dem er⸗ en Grad. Wiewol nun dieſes edel Gewaͤchs bey vnſern edicis ſehr wenig oder gar nicht im gebrauch / So iſt doch rathſamer daß es auch vor andern frembden Gewaͤchſen feinen Platz in der Apotecken hab / ſintemal es ein nügfiches vnd heylſames Kraut iſt / vnd beyde innerlich vnd euſſerlich zu nachfolgenden Kranckheiten ſehr nuͤßlich zugebrauchen Innerlicher Gebrauch der Ackeleyen. fetten Kraut in Wein geforten vnd mir Zucker ſuͤß ge⸗ Amacht / vnd die durchgeſigene Bruͤhe deß Morgens und Abends / jedesmal auff drey der vier Vntz getruncken er, K oͤffnet die verſtopffung der Leber vnnd deß Miltzs / treibt auß die Geelſucht durch den Harn / benimmet die anfahende Waſſerſucht / dann die Leber vnnd Miltz werden fuͤrnemlich von dieſem Kraut gereiniget vnnd geſterckt. Stillet alſo ges nuͤtzt das Krimmen / Leibwehe und Mutterwehe: Treiber den Harn vnnd fuͤrdert die Monatblumen dir Weiber / Obge meldter maſſen getruncken / Diener wol der Bruſt vnnd Sun gen / reiniget alle Gebreſten derſelben. Dieſer tranck iſt auch ein koͤſtlicher Wundtrãck / auff nach⸗ folgende weiß gemacht: Nimb Ackeleyenkraut ij. Haͤndlin | > Sn voll / H media, dieweil dieſes Krauts Bletter dem groſſen Schwal⸗ —— — — — —— we ur — — — — — sam = — a a a er ge — Bea — Te — — mn — — 100 A voll Sanickel / Floͤhkraut mit den Flecken / Odermenig / F Mangolt / jedes ein Haͤndlin voll / Haſelwurtz mit dem Kraut / Sophientraut / jedes ein halb Haͤndlein voll, Alle ſolche ſtuͤck fol man klein zerſchneiden / darnach in cin maͤſſige Kannten thun / vnd die mit Waſſer oder Wein je nach gele⸗ genheit deß Verwundten zufuͤllen / vnd vj. loth Zucker dar⸗ zu thun: Die Kannte darnach mit einem Teiglein von Weitzenmeel vnd Eyerweiß bereitet wol verkleiben daß kein Dunſt darauß gehen mag. Folgends ſol man die Kannte in ein Keſſel mit Waſſer ſtellen / vnd vier ſtundt darinn mit ſtaͤ⸗ tigem Feuwer ſieden laſſen. Demnach die Kannte herauß thun / laſſen erkalten vnd darn ach durchſeihen. Von dieſem Tranck gib dem Verwundten Morgens vnd Abends jedes mal ein Pfenning Glaͤßlein voll / oder auff die vier loth zu trincken. 8 Oder mach nachfolgenden edlen Wundtranck / der auch in Stichen / Schuͤſſen / vnnd in den Weydwunden heyl⸗ ſamlich erfahren iſt: Nimb Ackeleyenkraut vj. Handvoll / Heydniſch Wundtkraut iiij. Handvoll / Mangoltoletter iij. Han dvoll / Betonienkraut ij. Handvoll Dieſe Krenter wuſ⸗ ſen alle gruͤn vnd ſriſch geſammlet werden / die ſol man klein zerſchneiden oder hacken / darnach in ein Kannten ohn eini⸗ gen weiteren Zuſatz Weins oder Waſſers thun / Die Kann⸗ te als dann wol verkleiben / wie obgemeldet / darnach in ein Keffel mir Waſſer ſetzen / vnnd mit ſtaͤugem Fewer vier ſtun⸗ den lang darinn ſieden laſſen / vnnd alſo vor ſich ſelbſt laſſen kalt werden / diſtilliert ſich dauon ein Waſſer / das ſol man darnach durchſeihen vnd in einem wolvermachten Glaß an einem kuͤlen Ort zum gebrauch behalten. Bon dieſem tranck gib dem Krancken verwundten Morgens vnd Abends / jedes ond Stichen / deß gleichen auch in den Hauptwunden. Ein koͤſtlich Puluer vor die Geelſucht: Nimb deß Sa⸗ men von Ackeleyfraut/gefchaben Helffenbein / Saffran / je⸗ des j. quintlein. Stoß dieſe ſtuͤck zu etnem ſultielen Puluer / ond theils in drey gleiche theil ab / vnnd trinck drey Morgen nach einander / jedes mal ein theil mit einem Truͤncklein war⸗ nen Wein / wann fein Feber vorhanden iſt / eder mit einem rüncklein Wegwartenwaſſer fo Hitz oð ein Feber darbey iſt. Ackeley Samen gepuͤluert / vnd ein halbes quintlein mit einem Truͤncklein Weins getruncken deß Morgens nuͤch⸗ cern / vnnd auch ſo viel wann man wil ſchlaffen gehen / das bricht die Gilb in kurtzer zeit / daß ſie im Harn hinweg gehet. Sder nimb geſtoſſenen Ageley ſamen j. quintlein / gepuͤl⸗ uerten Saffran ein drittheil eins quintleins / gediſtilliert D Schellwurnwaſſer vier loth / guten Weineſſigij. loth / Der, miſchs wol durch einander vnd fi incks deß Morgens nuͤch⸗ gern / vnd auch ſo viel deß Abendts wann man ſchlaffen wil gehen / vnd ſol man darauff nichts mehr trincken. Ein anders: Nim Ackeleywurxtzel klein zerſchnitten j. loth / geſchaben Helffenbein ein halb loth / Ackeleyſamen cin wenig gerſtoſſen j. quintlein / gantzen Saffran ein halbes quintlein. Wermiſch dieſe ſtuͤck durcheinander / vnnd bind ſie in ein ſei⸗ den Tuͤchlein / henck das in ein halbmaͤſſigen ſteininen Krug / geuß Wein daruͤber / vnd trinck ſtaͤtig ohn vnderlaß darvon / folang Krafft in dem Tüchlein vermerckt wirdt. Ein anders: Nimb gepuͤluerten Ackeleyſamen / geſtoſſe⸗ nen Saffran / jedes ein drittheil eins quintlins / guten weiſſen Wein / Ackeleyenwaſſer / guten Weineſſig / jedes ij. loth / Ver⸗ miſch es durch einander vnd gibes dem Krancken Morgens £ nuͤchtern zu trincken / vnd auch ſo viel wann er ſchlaffen wil K gehen / das hilfft gewiß. Ackeleyfamen in einem eyſenen Pfaͤnlein vber ginenden Kolen ein wenig geroͤſcht / vnd mir gleich fo viel Wegerichfar men zu einem fubriten Pülnerlein geſtoſſen / vnd daruon ii]. ſcrupel / das feindt vier drittheil eins quintleing/ mit einem Lruncklein roten Weins zertrieben vnnd warm getruncken / dienet wider die rote Ruhr. Vnnd ſol man das antreiben Morgens vnd Abends biß der Kranck genieſet. So aber ein Sir oder Feber vorhanden were / ſo ſol man an ſtat deß weins Wegerichwaſſer nemmen. &. Jacobi Theodori Taberne montani⸗ So einem Mann feine Krafft genommen / vnnd durch Zauberey oder andere Hexenkunſt zu den Chelichen Wers cfen vnvermoͤglich worden were / der trinck ſtaͤtig von diefer Wurtzel vnd dem Samen / er genieſet vnnd kompt wider zu recht. Er ſol aber darneben alle Morgen on Abend ein quint⸗ fein deß nachfolgenden Puluers mir Wein zertrieben / trin⸗ cken NRimb Ackeleyenwurtz / Ackeleyenſamen / jedes j. loth / Einbeerkraut vnd die Beeren / jedes ein halb loth / geriebener Perlen / S. Johannskraut / jedes ein halbloth. Dieſe ſtuͤck mach zu einem fubrilen Puluer / vnd behalts zu obgemeltem gebrauch in einem lidernen Saͤcklein / daß es nicht verrieche. Die Wursel dieſes Krauts mag and) aller oberzehlter maß zu der verſtopffung per Leber vnd Miltzes nuͤtzlichen ges braucht werden / vnnd were ſehr gut / daß man das Kraut / Blumen/Samen vnd die Wurtzel in die Apotecken braͤchte / G vndjhremjedenfeinen Platz darin lieſſe / ſintemal dieſe ding die in vnſerm Teutſchen Lufft gewachſen / vnſerer Natur die in gleichem Lufft geborn / erzogen vnnd erwachſen / bequemli⸗ cher vnd dienlicher ſeyn werden / als die ſo in Indien / Arabi⸗ en vnd andern frembden Nationen gewachſen vnnd zu vns gebracht werden / dann manch mal frembde gewãchs die vns erwann auch nicht bekannt den Krancken mehr Schaden als Nutzen bringen. Euſſerlicher Gebrauch der Ackeleyen. NEkteleyenkraut in Waſſer vnd Wein geſotten / vnd zu der Ageſoctenen Bruͤhen Nüßfafft Dianucum oder Diaca- ty oͤ zenannt / gethan / den Mundt damit außgeſpuͤlet vnnd gewanchen / auch den Halß darmit warm gegurgelt / heylet dr Mundthfaͤul / vnnd aͤlle verſehrung / deßgleichen dic Ges ſcdwer vnd verſehrung deß Halß. C mal zween Loͤffel voll / er thut wunder in den Weydwunden u erfehrungdeß Halb Die Wunden vnd Schäden mit obgemeldter Kochung gewaͤſchen / reinigt ſie vnd fuͤrdert ſie zur heylung · Den auß getrckten Safft in die Schäden vnd Wunden getraufft / oder mit Faͤſelein darin getunckt / in die Wunden gelegt / heilet wunderbarlich. Der friſch außgetruckt Safft mit Weitzenmeel / Baum⸗ oͤlen vnd ein wenig Weinſteinoͤlen vermiſcht vnnd zu einem Saͤlblein temperirt / vertreibet den boͤſen biſſigen Grindt deß gantzen Leibs / deß Tags zweymal damit geſalbet. Dieſe Ar⸗ zeney mag auch den jungen Kindern ohn einigen Schaden gebraucht werden, . Der außgetruckte frifche Safft heilet die Mundtfaͤul vnd das Eſſen offtermals damit gewaͤſ chen. Deßgleichen in die Naſen gethan / heilet die Fiſtelvnd Naſen Geſchwer. Auß dem Safft der Ackeleyen fan man ein ſehr nuͤtzlich ! Pflaſter bereiten/zu den Fiften/ dem Krebs vnd alten giffti gen boͤſen vmb ſich freſſenden Schäden disnlich : Nimb deß frifchen außgetruckten Ackeleyen ſaffts zwoͤlff Vntz / breiten zegerichſafft / Gundelrebenſafft / ſedes vi. vntz alt Baum⸗ oͤlen xvj. vntz. Siede dieſe ſtuͤck mir einander vber einem lin⸗ den Kolfewerlein biß ſich die Saͤfft gar verzehret haben / dar⸗ nach ſeihe es durch ein Seihtuch: Zerlaß darin deß gemei⸗ nen grünen doroͤlß / Venediſcher Seyffen / jedes xvj. Vntz / Pinhars oder Kuͤbelhartz / Lerchenharg oder gemeinen Ter⸗ pentin / Jungfrawenwachs / jedes viij. vntzz Wann dieſe ſtuͤck zerlaſſen ſeindt / ſo zettel nachfolgende ſtuͤck rein gepuͤluert darein / vnd ruͤhrs wol biß es kalt wirdt / darnach boͤre es wol durch einander / deß gemeinen Spitzglaß Antimonij, ge⸗ doͤrrte Vlwuͤrm oder Regenwuͤrm / gebrant Ertz / Holwur⸗ tzel / Lerchenſchwamm / Zeitloſenwurzzel / jedes iij. loth / Alaun gebrant Saltz / Weinſtein / jedes ij. loth. Solche ſtuͤck ſollen wie gemeldet zu einem reinen Puluer geſtoſſen / vnd durch ein reines Sieblein geſchlagen / vnd vermiſcht werden / ſo haſtu zu allen oberzehlten Schaͤden ein edel vnd heilſam Pflaſter. Die Blumen von Ackeley moͤgen zu den Hertzſterckenden Arxr neyen / wie andere Hertzbluͤmlein / als zu Puluern / Hertz⸗ waſſern / Hertz vnd Pulsſaͤcklein nuͤzlich gebraucht werden. Ackeleyenwaſſer. Aquilinæ aqua ſtillatitia. S* beſte Zeit der Diſtillierung deß Ackeleyens iſt im Augſtmo⸗ ) fi J a Id ty kr N IM th} Ip ick em he. ter ge. ut / It) ing die nli, bi, ns ING din der la ind ylet D Das Erſt Bird! Bon Kreutern. Bart: A Augſtmonat / das man Kraut / Blumen vnd Wurßtzeln mit einander klein hacke / vnnd es in Balneo Mariæ mit ſanfftem Fewer diſtillier / vnnd darnach in der Sonnen wie gebraͤuch⸗ lich rectificier / ſo iſt es ein heilfamesnüsliches Waſſer jnner⸗ lich vnd euſſerlich zu gebrauchen. Innerlicher gebrauch deß Ackeleyenwaſſers. Ckeleyenwaſſer / iſt eine heylſame Artzeney die bloͤde Leber zu ſtercken / vnd derſelben vnnd deß Miltzes verſtopffung zu eroͤffnen / eß Morgens vnnd Abends jedes mal auff vier oder fuͤnff loth getruncken / oder aber mir bequemen Syru⸗ pen vermiſcht / wie wir das in vnſerm Dieſtillierbuch genug» ſam gelehrnt haben. Es dient wider das Krimmen vnd Leibwehe / ſtercket vnd reiniget die Bruſt vnd Lungen. Das Waſſer aber allein von den Bluͤmlein gediſtilliert / B iſt ein edel Waſſer das bloͤde vnnd krancke Hertz zu ſtercken / dienet wider das Hertz zittern vnd die Ohnmachten / zerthei⸗ let die Geſchwer im Leibe / fuͤhret quß alle Gifft / vnnd ſtillet das Krimmen jedesmal Morgens vnnd Abends vier oder fuͤnff loth getruncken. Den jungen Kindern die mit ſtaͤtigem Leibwehe behafftet ſeindt / ſol man dieſes Waſſers von den Bluͤmlein / jedert⸗ weilen ein Loͤfflein voll zu trincken geben / vnd auch etwan ein söfflein voll in feinen Brey thun. Euſſerlicher gebrauch deß Ackeleyenwaſſers. EAs Ackeleyenwaſſer heilet die friſchen Wunden / fo EN man diefelbigen darmit waͤſchet / vnnd Tuͤchlein oder Faͤſelein darinn netzet vnd in die Wunden leget. Item / alle verſehrung deß Mundes / vnd die Blaͤterlein deſſelben / deß⸗ gleichen auch das Eſſen / zum offtermal den Mundt darmit außgewaͤſchen. Gleicher geſtalt gebraucht dienet es wider die Breune / vnd heilet alle Geſchwer vnd verſehrung deß Hals darmit gegurgelt. Wann die jungen Kinder das Eſſen im Mund haben / ſol man ein leinen Tuͤchlein vmb ein Finger winden / damach in dieſem Waſſer netzen / vnnd jhme den Mundt / Zuͤnglein vnnd Halß offtermals darmit außfegen / vnnd jedertweilen auch ein halbes Loͤffelein voll zu ſchlucken geben / das heilet die Blaͤterlein vnd verſehrung. Das Waſſer aber fo man von den Bluͤmlein allein diſtil⸗ lirt / fol euſſerlich zu den Hertwaſſern / in ſchwachheit deß Hertzens / Hertzzittern vnd Ohnmachten gebraucht werden. Ackeleyenwein. Vinum ex aquilina, SL N dem Herbft fan maneinfehrnüslichen Wein nta, SH hen auff folgende weiß : Nimb deß Arkeleyenfrant/ Wurtzel vñ Blumen / mit aller ſeiner Subſtantz / im Schar, ten wol getrucknet / das ſchneide gar klein / machs mir Haͤſe⸗ ſen Spaͤhnen in ein Faͤßlein ein / wie du es gern groß oder klein haben wilt / alſo daß du eine Leg vnden ber biß vber das drittheil deß Faͤßlein s je eine Leg vmb die ander legeſt / dar⸗ nach fuͤlle das vierdte theil mit den Spaͤhnen biß es voll wirdt / darnach ſchlags zu vnnd fuͤlle das Faͤßlein mit einem guten Moſt / laß den daruͤber veraͤhren / vnnd wann der Ab⸗ laß kommet ſol man denſelbigen ablaſſen / vnnd darmit han⸗ deln wie von dem Wermuthwein gelehrt worden ift, Diefer Mein iſt denen fo durch Zauberey vnnd Hexenwerck jhre Mannheit verlohren / vnd zu den Ehlichen Wercken vntuͤch⸗ sig worden ſeyn / eine heilſame Artzeney / ſtaͤtig davon getrun⸗ den. Sonſt dienet er wider die verſtopffung der Leber vnnd E deß Miltzes / fo man den taͤglich zum Speiß wein vnnd den Durſt zu leſchen brauchet. Ackeleyenblumen Eſſig. Acetum exflo- | —3— ribus aquilinæ. yo den Blumen machet man auch einen guten Herk, IL fterekenden Eifig. Dean ſammlet die Blumen vndlaͤſ⸗ ſet ſie auff einem fanbern leininen Tuch trucken vnnd halb welck werden / darnach fuͤllet man ein Biolglaß mir denfel, bigen / vnd geuſſet ein guten ſtarcken Weineffig darüber /dar; nach ferer man das Glaß drey Monat lang in die Sonn F wol vermacht/folgends feiher man den Eifig durch ein Tuch vnd wirfft die Kofen hinweg/ vnnd behaltet den Eſſig zu dem gebrauch. Dieſer Eſſig wird kuͤtzlich zu den euſſerlichen vber⸗ ſchlaͤgen zum Hertzen mit Hertzwaſſern vermiſ⸗ cher, Item / an die Stirn vnd Pulß in ohnmachten an zu ſtreichen: Es iſt kaum eine beſſere Arzeney in den Ohnmachten / dan dieſer Eſſig / mie einem Schwaͤmmlein oder einem geröf chten Brodt vor die Naſen gehalten / vnd auch angeſtrichen. In hisigen Febern vnnd andern Schwachheiten iſt er auch ſehr dienlich / ſo man den Krancken jre Speißlein damit alterirt / vnnd auch bißweilen ein Loͤfflein voll mit einem Juleb / oder anderm Tranck vermiſcht. * Conſeruenzucker von Ackeleyenblumen. Aquilinæ florum conferua, Dn den Blumen macht man ein edlen Conſeruenzu⸗ cker / aller dings wie der Nofenzucker gemacht wirdt. Der dienet ſehr wol in den Schwachheiten deß Hertzens / im Hertzzittern vnnd groſſen Ohnmachten / jedertweilen einer halben Caſtanien groß daruon eingenommen. Er wird auch nuͤtzlich mit andern Artzeneyen in obgemeldten Schwach. heiten vermiſchet. | Auf den Ackeleyen fan man auch nüsliche Syrupen/ Extracten / gediſtillierte Oel / Sale vnd dergleichen zu man. cherley Leibsgebrechen / wie hiebevor von andern Kreutern gelehrt worden iſt / bereiten, Das Ander Capittel. Von der Schellwurtz. | I, Schellwurt. Chelidonium maius. VA, TEN PRI * > N X \ Ns IN So 2 DEE Bi — — ES 2 VER DA EI —— —2* * INNEN. N, \ —8 N R = A, SH GG a An (WI Y UN 1 WANDERN KINN BEE \ WAND US) ZAR RR & — 4 hip: ZU BR KL m 5 Hl dB? wi 7 II Q EN: > 7 — ! == 8 8 4 nn — 2 NV, U) FF | ER Wi — ee se Schellwurg od Schwalbenkraut hat a feinen Teutſchen Damen entpfangen von den I Ochralben / wie hernach wirdr angezeigt wer; IE ven: Bupiftaberfolch Krangeinrechtes® 3 x den Vnd iſt aber ſolch Kraut ein rechtes Som mer Gewaͤchs / bat sine Wurtzel Fingers dick / die iſt aufe wendig ſchwartz / mit vielen Nebenwuͤrtzlein oder Za eln / an⸗ zuſehen als wann ſie vnden abgebiſſen ſeye: So man dievon 4 Sal, .. sinander — — ————— — — Denen — — — — — —— — — == — - — , £ S - ne ee oe a ee ee — — — — — — — > - - - z — * 3 ne 102 D. Jacobi Theodort Taberrnamontani / hen / rotgeelen Safft von ſich / einer ſchoͤnen ſatten Saffran⸗ farben gleich / der iſt eines ſtarcken Geruchs vnnd ſcharpffen bitteren Geſchmacks auff der Zungen. Im anfang deß Fruͤhlings wachfen von dieſer Wurgelherfür/vielrunder/ harcchtiger / knoͤpffechtiger / muͤrber vnnd weiſſer Stengel/ mit vielen Zincken vnd Nebenaͤſtlein / die haben Bletter den Ackeleyen Blettern bey nahe gleich / doch ein wenig groͤſſer / linder vnd zaͤrter / welche fo fie abgebrochen werden von dem Kraut / vergleichen fie fich dem Eychenlaub / von Farben Efchenfarb auff der Iegren Seiten / auff der andern bleych o⸗ der Schweisergrün: Trägt in der höhe viel ſchoͤner geefer Blumen /allerdings anzufchen wie die geefen Stein Bios len: So diefe abfallen/ wachfen anderen ſtatt hernach / lan⸗ ge / runde Schötlein oder Hörnlein / wie die Schoͤtlein an B den Nägel Violen / darinn der ſchwartzgeel Samen ver, fchloffen ift / dem Magſamen ſich vergleichend / iſt aber fleis ner. Das Kraut / Stengel vnd Blumen fo man die verletzet / geben fie ein zehen / geelen Safft / der iſt vber die maß fcharpff vnd bitter auff der Zungen. Es bedarff dieſes Gewaͤchs feis nes pflantzens / dann es ſaͤet ſich Jaͤhrlich ſelbeſt / vnd wechſt allenthalben hauffechtig bey andern Vnkreutern / in duͤr⸗ rem magerm vnd ſtemechtigem Grundt / Sonderlich aber in den Zwingern / an den Manwren und alten Gebaͤuwen? * II. Schellwurtz. Chelidonium maius alterum. V 3 —W a VER — N REIN Bach 7 ERS TTSZELLELER 22 RE, DIET U eh 2, e} x PT [Das ander Schellwurtz fo ich hieher geſert baby iſt von dem erſten fonderfich mit feinen Blettern vnderſcheiden / weil an diefer die Bletter dem jungen Eichenlaub gleich find: g die Blumen find auch etwas anders/ dann ſie etwas gelber/ ond die Blärlein etwas zertkerfft / wiewol es an der Figur ver, färerift, Dieſes hab ich erfilich au Herrn Philip Orephan Sprengers /Churfürftlichen Hoffapoteckers zu Heidelberg Gaͤrten gehabt. Wañ esindie ſpaͤlt der mawren geſaͤet wirdt behaͤlt es ſeine Geſtalt / ſo es aber in ein gut Erdreich faͤllet / fo wirdt es allerding dem gemeinen gleich Von dem Namen der Schellwurtz. IChellwurtz oder Schellkraut hat feinen Namen von Iyem Griechiſchen vñ Lateiniſchen wort Chelidonium A einander bricht iſt ſte inwendig geel / vnnd gibt ein dicken / ze/ Fohn allen zweiffel bey vns Teutſchen bekommen / als wolt man vor Chelidonium Chelenwurtz fagen / allein mit zus thun eines einzigen Buchſtabens S. das zuuor gefent wird / if der Namen Schellwurtz oder Schelltraut erwachſen / das iſt / Schwalbenwurtz oder Schwalbentraut / wie dann dieſes Gewaͤchs erſtlich von den Griechen / vnnd dann auch von den Lateiniſchen feinen Namen von der Schwalben empfangen hat/vnd das darumb / daß es bluͤhet vmb die Zeit wann die Schwalben im Fruͤhling widerumb zu vns kom⸗ men / Oder wie Plinius vnnd Ariltoteles woͤllen / daß es den Ramen Chelidonium das iſt / Schwalbenkraut / daher be, kommen / daß die alten Schwalben das verlohrn Geſicht mirdiefem Kraut wider bringen / welches man warhafftig erfahren mag / wie fie glaublich ſuͤrgeben / So man mit einer ſcharpffen Nadel den jungen Schwalbẽ im Naͤſt die Augen G werlent / ſolals dann die alte Schwalb von ſtundt an dieſes Kraut bringen / vnnd damit den jungen widerumb zu jhrem Geſicht verhelffen / alſo daß ſie gaͤntztich widerumb geſehend werden, Aber der Hochberuͤhmbte on alte Wundtartzt Cor- nelius Celtus ,; der vber die maß wol von allen euſſerlichen vnd innerlichen Mängeln der Augen gefchrieben hat / haͤltet die Meynung Naon vnd Ariktorelis fuͤr ein Fabel / vnd zeiget an / daß das Gebluͤt der jungen Schwalben / wie auch etli⸗ cher anderer Voͤgel / als der zamen vnd wilden Tauben / auß fonderficher verborgener Eygenſchafft / dem Geſicht der⸗ maſſen nüslich ſeye / daß das Geſicht ſolcher Voͤgel durch innerliche Wirckung / ob ſie gleich mit vnvolllommenem Ge⸗ ſicht auß der Schalen ſchlieffen / daruon von Tag zu Tag ge⸗ ſcherpffet vnd gemehret werde / vnd zu rechter Vollkommen⸗ heit kommen / ob gleich gemeldt Kraut nicht gebraucht wirdt. H Nun daß wir wider zu vnſer Schellwurtz kommen / ſo iſt es gewiß daß ſie von den Schwalben jhren Griechiſchen / La⸗ geinifchen vnnd Teutſchen Namen bekommen hat / welches auch der Poet Aemilius Macer mit dieſen folgenden Ver⸗ ſen bezeugt / als er ſpricht: Cæcatu pullus haı lumina mater hirundo Elmius ve ſcripſit) quamus fine Eruta,reddit. "_ Hancnafır dıcunt auibus venientibw ill, Er deficcarı folsto dum more recedunt. indeg,nomen haber Chelidonia:Namg, Cheliden Dicitur hac volusrw Grasorum more vosari® Bey den Griechiſchen Authoren wirdt die Schellwurg genannt —— — vnd xErudldrıor yiye;, Keyrud,A CC, Taavxiov, marsu O pıla, GrAsunderor vnd sarıor. Bey den Lateiniſchen / Chelidonium vnnd Chelidonium magnum, 1 Chelidonia maıor, Hirundınariamaior,, Pandionia radix, Philomedium, © honium, Fabıum, Cratza, Aubium, Herba lucis,-Heıba im petiginaria, Herba Hirundinis, vnd bey dem Apuleio Hırundınina, Die Apotecker vnnd gemeinen Artzt nenneng Celidonium vnnd Celidoniam vnnd Elclaram, Die Achimiften nenneng Celidonum, quafidonum de Celo. $:rapıo de fimpl.cap. 296. nen⸗ neresauff Arabifche Sprach) Kauroch , Curcuma vnnd Cheli- monthoma. Andreas Bellunenfis Chalıdunium vnd Memiran. Der alte Gloflographus Auicennz Algurduene,Hauroch oder Haursc, Chilidomon vnnd Memireſin. Bey dem Auicennz cap- 199, Canchun, Aluardachale , Aluardachulo vnd Alxarda- hune. Italianiſch heiſſet diefes Kraut Celidonia maggiore, und Herba donna; Hifpanifch / Gelidonia, Terua de las Gelon- drinas oder Golondrinbas , Ceiduena vnd Celiduenha. Frantzoͤ⸗ K fifch/Eflaire, Chelidoine, Felougne vnd Efilere. Boͤhmiſch / Ce⸗ lidony vnnd Celidonya Wietſſy / Vngeriſch / Cynadonya / vnnd Fechke Fin / id eſt, Hirundinaria herba. Bey dent Egyptlern Morhoot. Bey den Walachen/Cruflane. Engliſch / Selondine. [ Great Celandine oder Swallom woort.] Flehmiſch vnd Niderlaͤndiſch / Goudtwortel / Groote 50 we /ſtinckende Gouwe vnnd Schelleruyt. Hochteutſch / Schwalbenkraut / Schellwurtz / Schellkraut / Goldtwurtz vnd Gilbkraut! Won dee auch > "Ainet Kin ih Elch NN Ho it IM Ein Die ar Ki ein hofe \ IM m 8 wen ENT! twird/ ichſen / dann nauch valben die Zeit s kom, | es den her be⸗ Stiche hafftig it einer Augen dieſes ijhrem ſehend t Cor- rlichen / hältee d zeiget uch eil en / auß cht der, durch em Ge⸗ Tag ge⸗ mm t wirdt. ſo iſt es ſen / La, welches Ver⸗ ellwurtz "sc, Bey den gznum, a radix, ubium, ndinis, er vnnd loniam lonum, ‚6. nen⸗ dchir lemiran. och oder icenn& Ixarde- aggortz Golon- rantzoͤ⸗ ſch / Ce⸗ donya / ey dem agliſch / sort, e Hou⸗ teutſch / Demo Jon Dit E sertrieben drey loch guten Alerandrinifchen Theriack / unnd Das Erſt Buch / Bon Kreutern. 103 Von der Krafft / Wirckung vnd Eygen⸗ ſchafft deß Schellkrauts. DE ſtarcke Geruch / vnd ſcharpff / bitter und hannig ge⸗ Xſchmack dieſes Krauts / geben gnugſame Anzeigungẽ / daß es hiiger vnd truckener Complexion ſeye. Iſt heiß vnd trucken im dritten Grad / hat ſonderliche Krafft zu reynigen / loͤſen vnd zu ſaͤubern. Wirdt nuͤtzlich / beyde innerlich vnnd euſſerlich gebraucht? ee Innerlicher Bebrauchder Schells . | WE. | ar Sgeutraut führer auß die geel Gallẽ beyde durch den Stulgang vnnd den Harn / auff alle Weiß ge braucht, vnd Abendts jedesmal ein Mackelbecherlein vol warm ge⸗ truncken / treibet auß die Geelſucht / vnnd eroͤffnet die Ver⸗ ſtopffung der Leber. —— Oder nimb Schellwurtzel die wolgeſaͤuber iſt / Menwen⸗ kraut Wurgelsam oder wildt / Neſſelwurtzel / jedes drey loth weiſſen fuͤrne Wein ein halb Maß oder zwey Krämer pfundt/ friſch Brunnnenwaſſer ein Kraͤmer pfundt / weiſſen Zucker viij. loth. Alle dieſe ſtuͤck thu zuſammen inn ein Kannten / doch daß die Wurhtzeln zuvor klein geſchnitten ſeindt / vnnd verkleyb den Ranfft mit einem Tuͤchlein in einem Teyglein don Eyerweiß gemacht / wol beſtrichen / alſo daß nichts her⸗ auß riechen mag / Setz in ein Keſſel mir ſiedendẽ Waller, vi laß zum wenigſten drey ſtunden mic ſtaͤtigem Fewer ſieden / darnach laß erfaltenond ſeihe es durch ein Tuͤchlein. Yon € dieſem Tranck gib dem Krancken allen Morgen vnd Abend drey vntz warm zutrincken / folang der Tranck wehren: Es sreibet die Geelſucht gewaltig durch den Harn vnd ſchweiß / man ſoll auch diſe Artzeney in einem Schweißbad eynem̃en. Schellkraut friſch geſtoſſen vnd den Safft aufgerruckt/ vnd darvon Morgens vnnd Abends jedesmal ein loth mit vier loth Neſſelſeiden Waſſer getruncken / vnnd etliche Tag nacheinander alſo beharret / huͤfft wid die Geelſucht. Schell, krautſafft obgemeldter maſſen mit einem Truͤncklein Meth vermiſcht / vnnd etliche Tag nacheinander getruncken / hat gleiche Wirckung. Schellwurtz gepuͤluert und j. quintlein mit einem Truͤnck⸗ fein Weineſſig zertrieben vnnd getruncken / iſt ein beſondere gewiſſe Huͤlff / die verſtopfkung deß Miltzes zueröffnen, Dieſes mit Waſſer getruncken / dient wider die rote ruhr: D auch wider das Huͤfftwehthum Sciaticam. Schellkrautwurtzel klei gehackt vnd alſo gruͤn zerſtoſſen / vnd einer Welſchen Nuß groß in warmem Wein / oder ınn einer Ziſererbſen Bruͤhen zertrieben / vnd nuͤchtern getrun⸗ cken / darauff zum wenigſten vier ſtunden gefaſtet / iſt ein be⸗ wehrte Artzeney vor das Feber. Schellwurs gereyniget / vnd mir Rettich jedes gleich viel klein zerſchnitten / in Wein gefi otten / darnach durchgeſiegen vnd getruncken / iſt eine bewehrte Kunſt den verſtandenen Harn wider zubringen. Schellkrautſafft friſch auß getruckt / vnd ij. oder iij. loth getruncken / dient wider die gerunnen Milch im Leib. Schellkrautwurtzel geſaͤubert vnnd klein geſchnitten ein Handtvoll in einer halben Maß Roſeneſſig auff das halbe theil eingeſotten / darnach durchgeſigen / vnd in der Bruͤhen dieſes Trancks ein Pfenning Glaͤßlein voll getruncken / ni⸗ der gelegen / vnnd biß in die drey Stunden geſchwitzet / den Schweiß darnach mir warmen Tuͤchern abgetrucknet / iſt * bewehr Artzeney / fo je mandts die Peftileng hette ange⸗ oſſen. | ſ Ein ander: Nimb Schellkraut mit den Wurseln fein ſauber gereyniger zwo guter Handvell/ Salbeyarı Wein, rauchen Wermuth / jedes eine Handvoll, Laß dieſe ſtuͤck mit cinander inn einer Maß weiſſen Weins den dritten theil ein⸗ K 7 ſieden / Darnach ſeihe es durch ein Tuch / vnd nunb von der durchgeſigenen Bruͤhe vier loth / vnd zertreib darinn j. quint⸗ fein guten Alexandriniſchen Theriack / vnd gibs dem Infi⸗ cierten Menſchen / vnnd laſſe jhnen wie obgemeldet darauff ſchwitzen. a en Ein andere Artzeney: Nimb Schellkraut mit der Wur⸗ tzel anderthalb Handvoll / Wermuth / Weinrauthen / die oͤ⸗ berſten Gipffel von Brombeer ſtauden / jedes ein Handvoll. Thue ſolche ſtůck zerſchnitten inn ein ſaubern Hafen / geuß daruͤber ein halb Maß ſtareken Weineſſig/ laß wol vermacht ſieden daß kein Dampff herauß gehe/ trucks darnach wol auß / vnd ſeihe es durch ein Tuch / behalts folgendts in einem wolvermachten Glaß zum Gebrauch, Wann einem Men, ſchen dieſe Seucht anſtieſſe / ſo nimb deß gemeldten Trancks Schellkrautwurtzel geſaͤubert vnd mit Aniß Samen in vier loth / vnnd zertreib darinn ein quintlein guten Theriack / B weiſſem Wein geſotten / vnnd darvon etliche Tag Morgens ‚G gibesdem Krancken warnt u trincken / vnd laͤß jhnen / wie obgemeldet / darauff ſchwiten. | Ein anders Nimb Schellkrautwurzt fuͤnff loth / Tauben⸗ kropff drey loth / Weinrauthen anderthalb loth /Wechhol⸗ terbeern zerquetſcht ein loth / guten Weineſſig ein Maß / laß diſe ſtůck in ein Kannten gethan wol ſieden in einem Keſſel mit Waſſer auff die drey ſtunden lang / wie hieoben darvon gelehrtiſt / darnach laſſe eg kalt werden / vnnd ſeihe es durch/ folgendts verwahr es wolvermacht zu obgemefdte gebrauch. ann es nun die Noch erfordert / fo nimb deß Traͤncks vier loth / vnnd zertreib darinnj. quintlein guten Theriack / dag brauch dann wie die vorigen Traͤnck. Andere nemmen Schellkraut mir der Wurtzeln / Wein, rauthen / jedes ij. Handvoll / guten Weineſſig ein Maß / laſ⸗ ſens in obgemeldter maſſen ſieden / darnach wann es kalt H worden / ſeihen ſie es durch ein Tuch / vnd verwahrens in ei⸗ nem Violglaß wol verſtopfft / vnd dem / welchen die Peſti⸗ lentz hat angeſtoſſen / gebẽ fie vier Söffel voll mit einẽ quintlein guten Theriack oder Metridat vermiſcht / vnnd laſſen jhnen wol — ſchwitzen / vñ iſt ſolche Argensy ein augenſchein⸗ liche huͤlff. F Hal, Etliche nemmen der Wurtzeln von Schellkraut fein wol vnd ſauber gereynigt ein Pfundt / lebendigen Schwebel klein geſtoſſen / Saffran / Tormentillwurtel / jedes zweh loth / En⸗ sian/ Bibenellenwurtzel / jedes dritthalb loth / Weinrauthen/ Meuß oͤhrleinkraut mit den Wurtzeln / jedes ein Handvoll, Diefe 5 vnnd Waurseln zerſchneiden fie klein / vermi⸗ ſchens durcheinander / thun fie inn ein wol gewaͤſſerten Ha⸗ fen / ſchuͤtten daruͤber zwo Maß gutzn ſcharpffen weiſſen Weineſſig / vnd laſſens ſieden in einem wolverlutierten Ha⸗ fen / biß der dritte theil eyngeſotten iſt / darnach ſeihen ſie es durch ein Seihetuch / nemmen von dieſem Trannck wann es die Notturfft erfordet / auff drey oder vier Lo ffel voll / vnd zer⸗ reiben darinn der Latwergen vom guͤlden Eye / gutes Ale⸗ xandriniſchen Theriacks / jedes ein halbes quintlein / gebens alſo dem Inficierten Menſchen warm zutrincken / vnnd laß ſen jhnen biß in die drey ſtunden darauff ſchwitzen / das treibt alle Peſtilentziſche Vergifftung gewaltig auß. Ein ander wirdt von etlichen alſo gemacht, Sie nemmen deß gruͤnen Schellkrauts mit den Wurtzeln drey Handrz voll / deß beſten Weineſſigs drey aͤchtmaß / laſſens alſo in ci, nem verlutierten Hafen den halben theil eynſieden / vnnd ge⸗ ben dem Inficierten Menſchen ein Pfenning Glaͤßlein vol deß durchgeſiegenen Trancks / darinn ein halbes quintlein folgender Latwergen zertrieben iſt / vnd laſſen jhnen wo muͤg⸗ lich darauff ſchwitzen / vnnd im fall der Krancke nicht ſchwi, nen kan / toͤdtet dieſer Trauck doch alles Peſtilenßifch Gift? vnnd nimmer jhm feine Kraͤffte / alfe daß fie ven Men⸗ ſchen niche (haden fan. Die Lattwerg aber bereyten fie alſo: Sie nemmen deß beffen vnnd außerleſen Gum- wi Euphorbii anderthalb loth⸗ Maftir der ſchoͤn vnnd auß⸗ erleſen iſt / drey quintlein / Schaaffgarben Bluͤht ein halb Haͤndtlein voll / guten Saffran ſechs Graͤn Alk gemeld⸗ re Stuͤck ſtoſſen fie zu reynem Puluer 7 vermifcheng darnach wol / vnnd feuchtens an mir geſottenem Kuͤt⸗ Di ten⸗ — — — — = — — — — —s,“—e —n — — — — = ä m ee Ga ri = — — — ⸗ — — —r—— EZ un — — — — — en — En — — — — — — — Be — — == — — — I — — —— EN —— — — — — = — — — — — — — — —* Er ‘ } Au, J NN ArııE Y I Hl EIN r ih aan ‘N nn IE RER t 90 Il 1 | kun J Hl & El | ii I IE EHRT Y hl run ) cu aan ; Ih ' a! ht J —————— 14 m is Bat! 9 Tl) 1 I I ET ! 1} 15 ER HIN INFEHING | 1 In —49 I 2 ll ie \ N il ! a I N | 4 | Ai | \ NN ’ [u (if J EINEN bee ij IM J SAH NEN \ Hl: Aanmban BIN TG, —4140 Ja N UN a | HEIST — Ih ! Wan a il 1} 1 BERN |» III | | I N j hun! ran N KEN EA \ 14 * iR h —9— all N ri " u N HAHN h 13 L | "ie } ER Id Pi} IE, W alla ui I | | | ih ! Ib — | il IN } 1 } 1 il | Il | —9 ni j ’ | hi 21 Ihe If 1 ' NEE. — N ” 3117 BERN: 2 " al V Er UN | NE 4 FRRZEN Mi " nl ur i } a ame al 1,69 ml, EN E ) N Bam "il i IB Jan Ih 1 KEN. KA f {} N 13 Ik u N L! | h ala 44 TA ‘1 Eli m NIT I I DE n Ti ! BEIN } e FL) N I 4 10 14 EL R Rn ER ll FR mr Nun, Mur: Mann Mr u Ada a, | IE | Se Tan w A '® 2 HR IFR | ii t N 4 nn Dan. | N Lam I m HT |) 32 r \ Ch ' Til % AR T F 1 YET u) N un | | 1} N 44 dk r j ' 8 Mb j' 4 —3250 > ENT I PIE! SAD a ! N 7 "n j REN) N N { \ al var N aa d 2 1 "A {) J— var \ ER Il \ Naeh) i | H ra} ih, lee J ir Kal Eu Il ki 1 7 E Ih nl — a: [ IL) II Hi A dk li 4 J 39 IR IL 1 a } R a EB 5 —J — a ‘E l Fi it 1} Hrn AR Jana Ein di Sr ai (a N f ‚te. Di 4 *— — — — — — — — — 104 D. Jacobi Theodori Tabernxmontan!/ A tenſafft ohn Zucker / ſtoſſens wol durcheinander / biß daß es F Schellkrautſafft friſch außgetruckt zwey Pſundt Honig eine harte Latwerg wirdt / vnnd ſich boͤren laͤſſet wie das guͤl⸗ den Eye / das heben fie auff zum Gebrau ch. Schellkraͤut mie der Wurtzel in rotem Wein geſotten / vnnd darvon Morgens vnd Abends getruncken / ſtillet den B vnmaͤſſigen Fluß der guͤlden Adern. Wann cin Roſl cine Sch olches vielmalg probiert mirtefandyantwanndas Pferdtden Huſten hat / Euſſerlicher Gebrauch der Schellwurtzel oder Schellkrauts. —9 S haben die Alten ein koͤſtlich Augen Artzeney von dem Schelltkraut bereytet. Sie haben die geelen Bluͤmlein frifch geſammlet vnnd den Safft darvon auß gepreßt / den⸗ ſelbigen darnach mit guten Honig in einer kuͤpfferen Pfan⸗ nen zu ziemlicher dickceines Syrups geſotten vnd zu man⸗ cherley Gebreſten der Augen vber Jahr auffgehaben. Dann dieſer Safft in die Augen gethan / erlaͤutert das dunckel Ge⸗ ſicht / vnd benimmet alle Vnfauberkeit derſelbigen / wie dann ſolches der Poet Macet auch gedenckt / vnnd dieſe Artzeney fleiſſig beſchreibet libr, de virtatibus Heibarum, da sr alfo ſpricht. Florentis ſuccus cum melle coquatur in are . Igne leui, ſpum am donec proiecerit omnem. Er quaſi craßniem millu decoctio ſumat. Viilius nullum dicunt ocalis medicamen € Quoscaligo nocet, ſi ſint hoc ſape peruncti. D E Gemeldte Artzeney heylet auch die Geſchwer / Fiſtel vnnd alle Schaͤdigung der Augenwinckel. Etliche gebrauchen dieſen Safft mit gediſtillirtem Schellwurtzwaſſer / oder aber von andern nuͤtzlichen Blumen vnd Kreutern gediſtillirten Waſſern zertrieben / je nach gelegenheit der Maͤngel der Au⸗ en. Etliche pflegen dieſen Safft von den Schellkrautblumẽ außzupreſſen / vnd in flachen kuͤpfferen Geſchirrlein / mit ei⸗ nem ſeidenen Tuͤchlein vberſpannet / an der Sonnen auffzu⸗ cucknen / vnnd vber Jahr oberzehlter maſſen nuͤtzlich zuge⸗ brauchen. Diolcorides aber lehret den ſa fft auß dem Schell⸗ aut alſo zubereyten: Im angehenden Sommer / preßt maneinen Saft aus den Blettern / Stengeln vnnd Wur ⸗ sein dieſes Krauts / vnd doͤret den im Schatten / vnd macht kleine Kuͤgelein darauß. Solcher Safft wirdt nicht allein fir ſich ſelbeſt / ſen dern auch in vilen andern heylſamen Col- ijyrns vnd Augen Artzeneyen vermiſcht / vnd euſſerlich als ein ſehr kraͤfftige trucknende Artzeney von allen erfahrnen Me- Arcısond Rarmdrärgten/zuflüfigen Schäden onnd Wun⸗ den gebraucht. . ei | Etliche bereyren das dunckel Geſicht su fcherpffen vnd zu erläutern ein ſolch Collyrium: Sie nemmen ein theil auß⸗ gepreßtes Schellkrautfaffts / vnnd vermif chen darunder ij. cheil wol verſcheumpts Honigs / vnnd thun darvon zum off⸗ germaldreyoder vier Troͤpfflein in die Augen / vnnd ift eine nuͤßliche Artzeney. J m) Anderemachenvordie Dunckelheit end die Flecken inn den Augen aniverireiben ein Coliyaum wie felgen: Sie nem⸗ men deß jrifchen Saffts von dem Schellfraut das wol ge⸗ reyniget iſt ein loth. Vermiſchen darunder friſch Fenchel⸗ kraͤutfaffi / der Gallen von einem Geyren / vnd gutes ſaube⸗ ren Honigs / jedes ein loth / vnnd vermif chens / brauchens darnach obgemeldter maſſen. Friſch Schellkrautſafft mit gleichem theil gutes Weins hermifcht / vnd darvon deß Tages etlich mal in die Augen et⸗ liche Troͤpfflein gethan / erlaͤutert Die Augen wol / vnd kompt zu huͤlff dem dunckelen bloͤden Geſicht. er or das dunckel Geſicht vnnd die Flecken in den Augen zuvertreiben / mach folgends koͤſtlichs Augenwaſſer: Nimm ſechzehen loth / zwo Gallen von Feldthuͤnern. Vermiſch ſolche ſtuͤck / thue ſie inn ein diſtillier Zeug / vnnd diſtillier ein Waſſer darvon / das iſt ein heylſam Artzeney / deß Tages ein⸗ mal oder vier in die Augen gethan. Oder mach nachfolgendt koͤſtlich Augenwaſſer. Nimb deß friſchen auß getruckten Schellwurtz ſaffts zwey Pfundt / Fenchelwurtzelſafft friſch auß gepreßt / gut lauter Honig / jedes ein pfundt. Eine Gall von einem Haſen. Ver⸗ miſch es durcheinander / vnd diſtillier ein Waſſer davon / das branch wie das nechſtgemeldte. Oder nim dep friſchen außs gepreßten Schellwurßſafft drey Pfundt / friſchen lauteren Honig ein Pfundt / Waſſereppichſafft / Tauſendtguͤlden⸗ Krauefaffe/ jedes ein halbes Pfundt. Vermiſch es durch⸗ einander / vnnd diſtilliers fleiſſig durch ein kuͤpfferen diſtillier ſtiſch Schellwurßel / vnnd waͤſch die wol auß einem lantern guten weiſſen Wein / ſtoß dieſelben dieweil ſie noch naß vom Wein ſeyn in einem meſſinen Moͤrſer / mit einem meſſinen Moͤrſelfiein / biß fie zu muß werden / darnach trucks hart durch ein Tuch auß / vnd was herauß gehet / darvon thue deß Tags zweymal etliche Troͤpfflein in die Augen. | Em ander Augenwaller vor das bloͤde Geſicht / vnd Dun⸗ ckelheyt der Augen: Nimbfrifch Schellkrautſafft / Fenchel⸗ ſafft / Stabwurßſafft / jedes zwey loth / friſch lauter Jung⸗ frauwen Honig vier loth / vermiſch es mol durcheinander / vñ behalts zum Gebratich. Darvon thue dem der den man⸗ gel hat mit einem Federlein / deß Morgens / nach Mittag / vnd deß Abends / jedesmal ein wenig in die Augen / es hilfft ol, Oder nimb Schellwurtzkrautfafft / Jenchelkrautſafft⸗ H Jungfrawen Honig / jedes ij. loth / vermiſchs wol in einem bequemen Geſchirrlein / vnnd hebs auff inn einem kupfferin Flaͤſchlein zum gebrauch. Oder nim Schellkrautſafft ſriſch außgetruckt zwey loth / Rautenſafft / Fenchelſafft / Eyſen⸗ krautſafft / jedes ein loth / gepuͤluerten Zucker Candit dritt» halb quintlein / vermiſchs wol durcheinander / vnnd behalts in einem kuͤpfferin Fleſchlein / vnd brauchs ſo es die notturfft erſordert / wie oben gemeldt. Schellkrautblumen in Roſenwaſſer mit ein wenig Ho⸗ nig gekocht / biß die ſchier eyngeſotten ſeindt: Laß erkalten vu trucks hart durch ein Tuͤchlein auß / behalts vnd thu das deß Tags dreymal mit einem Federlein in die Augen / es ſterckot vnd erlaͤutert das dunckel Geſicht wunderbarlich. Kyrannıs lobt ſehr den Safft von Schellkraut mit einer Gallen von einem Hanen vnd Honig vermiſcht / zu dem fin⸗ G Zeug / darnach behalts zu gemeldtem Gebrauch. Oder nim wi ftern vnd dunckeln Geſicht / daſſelbige zu ſcherpffen vnd zuer · laͤutern. Schellkrautwurtzel klein geſchnitten vnd wol in Waſſer geſotten / darnach außgetruckt vnd durchgeſiegen / vnnd die Augen offtermals darmit beſtrichen / nimpt hinweg die Fleh⸗ men vnd Faͤhll der Augen. | Ein gut Waller das dunckel Geſicht sur erflären vnnd zu ſcherpffen: Nimm Schellkrautſafft / Fenchelſafft / guten weiſſen fuͤrnen Wein / jedes ein Pfundt / laß ſittiglich vber einem linden Kolfeuwerlein in einer kuͤpfferin Pfannen den dritten theil eynſieden / darnach diſtilliers vnnd behalts zu obgemeldtem Gebrauche S chellkrautſafft ein theil / guten fuͤrnen weiſſen Wein / vnd Jungſrawen Honig / jedes ein halb theil durcheinander vermiſchi / vnd obgemeldter maſſen gebrauchet / hat gleiche K Krafft. Wor die Flecken vnnd Faͤhll der Augen iſt nachfolgendt Coliyrium oder Augenwaſſer bewehrt erfunden / deß Tages dreymal ein wenig darvon indie Augen gethan: Nimm fri⸗ ſches Schellkrautsſafft / vier loth / Frawenmilch anderhalbs ioth / deß Cumwi Sagapeni ein halbes loth. Dieſe Ding ver⸗ miſch wol durcheinander / vnd behalts zu obgemeldtem Ge⸗ brauch inn einem Glaͤßlein wol vermacht / aber beſſer iſt es in einem kuͤpfferin Fleſchlein. Ein ander Experiment: Nimm ae a rifch — — — — — — en A nn — De Er A. ae u BEE nn ne —— — TEN TE 39 J 7 Yu 6 % e⸗ 8 ie | I | € N i Das Erſt Buch! Bon Kreutern. A frifch vnd noch gruͤn iſt / Zerſtoß dieſelbige vnd feucht ſie wol an mit Roſenwaſſer / laß eine Nacht in einem füpfferin Gr, ſchirrlein ſtehen Morgens miſchs wol durch einander / thu es in ein ſpitz leinen Saͤcklein / henck es auff vnnd ſetz ein Ge, ſchirrlein darunder / was num vor ſich ſelbſt herauß treufft / das heb auff vnd behalts in einem Glaͤßlein / damit beſtreich die Flecken deß Tags zweymal. Vor die roten Augen vnd die Flecken darinn / ein koͤſtli bewehrt Waſſer / das mach alſo: Nimb Schellkrautbletter⸗ Fenchelkraut / Eiſenkraut / vñ Weinrauthen / jedes gleichviel ein gut theil / ſtoß diſe ſtuͤck in einẽ meſſinen Moͤrſer mit einẽ meſſinẽ Stempffel zu Muß / darnach truck dz Safft auß / vñ nimb deſſen xxiiij. ung / thu darzu der friſchen Roſenknoͤpff⸗ kin daran die Roſen geſtanden viij. vntz / Zucker Candit vj. vntz / der beſten bereyten Tutien / Drachendlut zu Puluer ge⸗ B ſtoſſen / jedes vier vntz / vermiſche dieſe ſtuͤck wol durcheinan, der / thu ſie in ein diſtillier Zeugvon Kupffer gemacht / vñ di⸗ ſtillier davon cin Waſſer / das behalt zu obgemeldtẽ gebrauch, Ein anders: Nimb Schellkraut mie der Wurseln alſo gruͤn vnd ſriſch / vier Handvoll / Fenchelkrant / Eiſenkraut / Weinrauthen / Bethonienkraut/ Augentroft / deren jedes ij. Handvoll / alle friſch vnd gruͤn geſammlet: ſtoß dieſe alle wol in einen Moͤrſer / geuß ein halb aͤchtmaß weiſſen Wein da; rüber / darnach preß den Safft auf mireinem Kälterlein/ vermiſch darmit gefkoffenen Ingber / Steifchfchleim Sarco- colla genande/ Aloepatick / Myrrhen / alles gepuͤluert / jedeg ij · loth / Saffran ein quintlein / Jungfranwen Honig ein pfundt: Alle gemeldte ſtuͤck vermifch wol durch einander/ vñ diſtillirs mit ſanfftem Fewer durch ein Glaͤſinen diſtillirzeng / das Waſſer heb auff. Oder Schellkrautſafft mit weiſſem CWein / jedes gleichviel vermiſcht / vnd darinn ein wenig ge⸗ puͤluerten Aloepatick zertrieben. | Schelltkrautblumen j. Handvoll in Roſenwaſſer geforren ongefehrlich auff ein Trinckbecherlein voll mit ij loth Honigs biß es halber eyngeſotten iſt / vnd darnach durch ein Tui chlein getruckt / vnd zum gebrauch behalten / iſt ein heylſams Au⸗ genwaſſer / das dunckel oder finſter Geſicht damit zuſtaͤrckẽ⸗/ deß Morgens / nach Mittag vmb zwo Bhren/ vnnd deß A⸗ bends / jedesmal ein Troͤpfflein oder drey in die Augẽ gethan. Schellkraut mit der Wurtzel gruͤn vnnd frifch zerſchnit⸗ Len / darnach in einem Moͤrſer geſtoſſen / den Safft darnach durch ein Leinin Tuͤchlein außgetrucket / vnnd einem Gaul darvon in ein Aug geſpritzet / vertreibt jhnen die Faͤhll ſo da⸗ rinn gewachſen feind. | Wann ein Gaul ein Faͤhll im Aug von fchlagen vberkom⸗ maen hette / ſo nimb Schellkraut mit der Wurtzein / waͤſch es ſauber vnd ſtoß wol in einem Moͤrſer / truck den Safft auf durch ein Tuch / nimb deſſelben vj. loth / guten Weineſſig ij. loth / Saltz ein loth / reyn geſtoſſenen Ingber ein halb loth / guten friſchen Honig ij. loth / vermiſchswol durcheimander/ vnd ſypritz dem Gaul deß Tags dreymal in das Aug / es hilfft vnd iſt offtermals probiert. Schellkrautwurtzel dient wider alle Gebreſten der Augen an den Gaͤulen / ſonderlich aber wider die Faͤhll vnd das rin⸗ nen / ſo man dieſelbig den Gaͤulen anhenckt. Schellkraut mit der Wurtzel reyn geſeubert vnnd mit ſo Biel friſchem Eiſenkraut in einem Dörfer wol geſtoſſen / vnd im ſtoſſen mit Roſenwaſſer wol befeuchtiget / darnach auß⸗ getruckt / vertreibt die roͤte der Augen / deß Tags ein mal oder drey in die Augen gethan. VWor die trieffende Augen / mad) nachfolgendes Colly- zium: Nimb Schellkraut zwey theil / Eiſenkraut ein theil o⸗ der ein Handvoll / alles klein gefchnitten/gepüfnerten weiſſen Weyranch ein loth / geſtoſſenen Pfeffer ein halbloth: Der miſch dieſe ſtůͤck wol durcheinander thue ſoiche in ein beque⸗ mes Geſchirrlein / ſchuͤtt daruͤber ein guten weiſſen Wein d der ein wenig daruͤber gehe / laß acht tag verdecket ſtehẽ / dar, nach ſeihe es durch ein Tuch / vnd behales zum gebrauch: dar⸗ von alle Tag drey oder vier Troͤpfflein / drey oder viermal in die Augen gethan / es hilfft. 105 F Schellkraut in Wein v Waſſer geſotten / vñ den Dampff davon in die Augen empfangen / kompt denen zu hilff die deß Nachts nicht ſehen koͤnnen. * Schellkrautfafft friſch außgetruckt / vnd datinn ein we⸗ nig Eydechſen Kaat zertrieben / vnnd indie Augen gethan / hilfft deß gleichen wider die Nachtblindtheit. Vor das Sternfaͤhll oder Starrblindtheit: Nim Schell; krautſafft / Duͤrrwurgſafft / jedes ij.l oth / Jungfrawen Ho⸗ nig vier loth / vermiſchs / vnd thu darvon deß Tags drey oder viermal / jedes mal drey oder vier Troͤpfflein indie Augen. Vor die ſchwerende vnd Feuchte Augen: Nunb Schell, krautſafft ij. loth / Fenchelſafft ij. loth / Ochſengallẽ /Wolffs⸗ gallen / jedes anderthalb loth/ breyten Tutta jdoth / vermiſchs wol durcheinander / vñ thu es deß Tags zweymal in die Auge Vor den ſchmertzen der Augen: Nimb Schellwurzkraut wo Handvol/ Fenchelkraut / Mangoldt / Eiſenkraut / jedes ein Handvoll: Stoß klein in einem Moͤrſer / vnd trucke den Safft auß durch ein Tuch / darvon thue deß Tags drey oder vier Troͤpfflein in die Augen. | Schelltraut mit Wein geſotten / vnd Pflaſtersweiß ober die zugethanen Augen vbergeſchlagen / legt die Geſchwulſt vnd ſchmertzen der Augen. Solches thut auch Schellkraut in Waſſer geſotten / vñ die Augen damit gebaͤhet Mir diſer Kochung auch die Augen gewaͤſchen / vnnd jedertweilen ein Troͤpfflein oder vier dareyn gethan / ſtillet die rinnende trief⸗ ſende Augen. En" F WVor den Schwindel: Nimb Schellkraut ij theil / Wege⸗ richkraut / Ephew / jedes j. theil: ſtoſſe dieſe Kreuter/ thu dar⸗ zu ein wenig Eſſig vnnd Chamillenoͤle ſo viel genug iſt / daß es werde wie cin Pflaſter / vnd legs vber das Hanupt / cs hilfft H wol / doch ſoll man das Haar vorhin abſcheren. Schelltraut geſtoſſen / vnd den außgetruckten Safft in die Naſen geſupt / reynigt dz Haupt von allem zaͤhem ſchleim bringt alſo widerumb den verlornen Geruch. Gleicher wei B gebraucht / vertreibt es den Hanprnagel Hemicraniam, Schelltkrautwurtzel geſtoſſen vnd in weiſſem Wein geſot⸗ ten / vñ den warmen Dampff davon in den Mundt empfan⸗ gen/ reynigt das Haupt von allen falten Feuchtigkeiten Di, fe Kochung auch offtermals warm gegurgelt/ thut deßglei⸗ chen / vnd hebet widerumb auff das abgefalen Zaͤpfflein. Schellwurtzkraut geſtoſſen und in Waſſer geſotten / fol gends vbergeſchlagen wie ein Pflaſter / legt den ſchmertzen der Stirnen. | N | Schellwurtzſafft andie Dre zum offtermal mir Daum; wollen geriben/ da mannicht gern Haar hat / vertreiber dag 1 Haar vnd reutet es auß. nd Schoͤn geel Haar zumachen: Nimb Schellkrautwurzel ſauber gereynigt / vnd Ferbe rroͤtwurtzel / je des gleichvielnach deinem gefallen / ſtoſſe fie zu einem reynen furbrilen Pırfuer vnnd behalts. Darnad) nimb Baumoͤlen ein Becherlein voll / thu dareyn friſch Schellfranewurgel/ geſchaben Bux⸗ baumenholtz / jedes j. loth / Roͤmiſchen Kuͤmel ein halb loth / Saffran j. quintlein / guten weiſſen Wein zween Loͤffel voll: £af dieſe ſtuͤck mir einander ſieden / biß der Wein eingeſotten iſt / als dann ſeihe es durch ein Tuͤchlein. Mit dieſem Oele temperir das obgemeldte Puluer daß ein Saͤlblein werde) vnd ſchmier oder ſalb damit die Haar wol / laß es alſo ein Tag ond Nacht bleiben: deß Morgens zwag das Haupt mit einer Laugen die von Koͤlkraut ſtengeln aͤſchen vnd Ger, ſtenſpreuwer gemacht ſeye. Oder nimb gefenbere Schell⸗ Kkrautwurtzel zwey theil / Argemoneroͤßleinwurtz/ geſchaben Buxbaumenholtz/ jedes ein theil der Wurtzein Anch uf, ein halb theil / thu ſolche fincfür einen Laugen Zuber/ derom, den wol mit Haber ſtroh belegt ſeye / die Wůrtzein leg darnach daranff / vnd auff die Wurzeln Rebenäfchiij.cheil / vnd A. ſchen von Haberſtroh gebrandt ein theil / ſo viel genug iſt / da⸗ ruͤber gieß dann ein heiß Waſſer darinnen Haberſtroh geſot⸗ ten worden iſt / vnd laß etlich mal durchlauffen wie ein ander daugen / vnd zwag dich dargut / vnd laß die Haar wider von ſich felbſt trucken werden. Echell⸗ * er — — — — —— — — —— —— er — —— — — — TE — — ee — a een — — — — — — — — eu ne — —— > » * —— —— ——— ——— — ——— — = — — — — ——— — — — 5 — —⸗ — ern — = —— —— — — = x — — — — A 106 Schellkrautſafft mit reyn gepuͤluertem Pfeffer vermiſcht F heylet die Geſchwer der Zungen / dieſelbig offt darmit geſal⸗ bet. Schelltraut geſtoſſen vnd mit Schweinenſchmaltz vnnd Honig temperirt / vertreibet die Kroͤpff wie ein Pflaſter vber⸗ gelegt. Schellkrautwurtzel klein geſchnitten ein Handtwoll mit einer halben Handvoll duͤrrem Yſop / vnnd ſo viel klein ge⸗ ſchnittener Violenwurtz in Waller geſotten / daß ongefehr⸗ lich auff die anderhalb pfund vbrig bleibe / vnd darinn ſechs loth deß ſauren Honigſyrups von der Meerzwibel bereytet (OximellisScillıtiei ) sertrieben/ und offt darmit warn ge aurgele / iſt sin gewiſſe Artzeney zu dem abgefallenen Zaͤpff⸗ lein. Scheltwursfaffe mit Wein vnnd Oele jedes gleichviel B durch einander vermiſcht / vertreibet den Erbgrindt / das C muſt es aber offt thun / Haupt zum offtermal damit geſalbet. Oder nimm Schell⸗ wurtzſafft / Mangoldſafft / jedes vier loth / weiß Nieß wurt gepůluert dritthalb loth / Schweinenſchmaltz ſechs loth / ſol⸗ ches temperier durch einander / daß es ein Saͤlblein werde / vnd ſalb dich damit. Ein anders: Nimm Schellkrautwur⸗ zel drey loth / weiß Nießwurtzel ein loth / ſtoß ſie zu reynem Puluer / vnd thu darzu ij. loth Eſſig / vnd vier loth Schwei⸗ nenſchmaltz / temperirs durcheinander zu einer Salben / vnd brauchs wie gemeldet. Schelltrautwurtzel gepuͤluert vnnd mit Eſſig temperiert wie ein Saͤlblein / vertreibt das Zahnwehthumb / Die Zaͤhn ond Biller damit zum offtermal geſalbet. Oder ſeude die Wurseln klein zerſchnitten in Eſſig / vnnd halt denſelben ſo warm du es leiden kanſt im Munde/es hilfft gleichwol. Du Schleim gezogen / muſt du es erfriſchen. Solche Artze⸗ ney toͤdtet auch die Wuͤrm in den Zaͤhnen. Das Puluer vonder Schellwurteel in den Zahn gethan toͤdtet gleichfalls die Wuͤrm. Den aufgepreßten auffgetruͤckneten Safft in ein holen Zahn gerhan/ machrdenfelben ohne ſchmertzen außfallen, Sqyeuͤkrautwurtzel in Eſſig geſotten / darnach durchgeſie⸗ gen / vertreibt das Halß geſchwer Anginam, ſo man den Halß offtermals warm damit gurgelt / ſo trucknet es die zu⸗ flieffende Feucht auß / vnnd reyniget auch alſo genuͤtzt das aupt. Friſch außgepreßt Schellkrautſafft / heylet die abſchenli⸗ che fchädigung vnd gifftige Zitterſchen deß Kinns (Menta- D gramm) damit offtermals beſtrichen. Schellkraut mit der Wurtzel zerſchnitten vnd in Waſſer geſotten / vertreibt das Zittern der Haͤnd / die Haͤnd darinn ebadet. 7 Schellkraut mit der Wurtzel zu Puluer geſtoſſen / vnnd deß Puluers genommen ſechs loth / gemeines Saltzs zwey loth / Eſſig drey loth / vnnd Schweinenſchmaltz ſechtzehen loth: Solches alles wol durch einander zu einer Salben tem⸗ perirt / heylet allen Grindt / die befchaͤdigten Ort deß Tags zweymal damit geſalbet. Ein koͤſtliche Salb / die allen Grindt in kurtzer zeit heylet: Nimm Schellwursfafft vier loch / Menwenmwurselfaftt/ ſtarcken Weineſſig / jedes zweyl oth / Schweinenſchmaltz vier ioth / Roſenoͤl zwey loth: Laß dieſe Stuͤck mit einander vber einem linden Kolfeuwerlein ſieden / biß die Saͤfft vnnd der Eſſig verzehret ſeind / darnach ſeihe es durch ein Tuch / vnd af errner darinn zergehen Lerchenhartz oder gemeinen Ter⸗ pentin zwey loth / Wachs ein halb loth / vnd ruͤhr es ſittiglich biß es kalt wirt / darnach thue weiter darzu gepuͤluert Criſtal⸗ lin ſaltz ein halb loth / lebendigen Schwebel reyn gepülnert/ Queck ſilber / jedes zwey prittheil eins quintleins / gepuͤluert Chriſtwurtzel ein halb quintlein/ vermiſchs ſolches wol in ei⸗ nem Moͤrſer durcheinander / vnd brauchs wie obengemeldet. ESchellkraut klein gehackt vnd geſtoſſen / heylet die Zitter⸗ ſchen vnd ſchwartzen Flecken deß Angeſichts / Pflaſtersweiß daruͤber gelegt / vnd deß Tags ſolches zweymal erfriſchet. &. Jacobi Theodori Tabernemontani / Schellkrautſafft heylet alle Zitterſchen / dieſelben offers mals damit beſtrichen / deßgleichen auch die Muſelſucht. Schellkraut vier Handtvoll / geſtoſſener Lorbeeren zwo Handvoll / vnnd ein loth klein geſchnitten Bibergeyl inn ein Lmin Saͤcklein eyngerigen / vnd in Wein geſotten / darnach mit zweyen Tellern auß getruckt / vnd warm vber den Bauch gelegt / ftilletdas Grimmen gewaltiglich. Schellkraut vber die Bruſt gelegt / ſtillet den vnmaͤſſigen Fluß der Weiber. Ein Schweißbad von Schellkraut gemacht / fuͤrdert den Schweiß gewaltiglich / vnnd fuͤhret viel kalter Feuchtigkeit auß / iſt derowegen den Waſſerſuͤchtigen ein gute Artzeney. Schellkraut geſtoſſen vnnd mit altem Schweininen⸗ | ſchmaltz vermifcht/ vnd zu einem Pflaſter temperirt / reyni⸗ get vnnd heylet die alten faulen Schäden / auff ein Tuch ge⸗ G ſtrichen vnnd vbergelegt. Die Wurtzel auch von Schell⸗ kraut zu Puluer geſtoſſen / vnd dareyn gezedelt / thut deß glei⸗ chen / vnnd heylet alle kriechende / vmb ſich freſſende Schaͤ⸗ den / Ja auch die / die zur Fiſtel worden ſeind. Andere legens mie Honig wolgeſtoſſen vber / zu gemeldten Schaͤden vnd Fi⸗ ſteln / weld)es dann auch der alte Artzet vnnd Poet Quin- tus Serenus mit nachfolgenden Berfen confirmire/ da er ſpricht. | At fitam veteri ſuccedit fiffula morbo, Herba Chelidonia fertur cum melle mederi. Der frifch außgepreßt Safft dep Schellfrauts deß Tags zweymal in die Siftel geſpritzt / vnd daß geſtoſſen Kraut wie ein Pflaſter darauff gelegt / heylet die Fiſiel. Deßgleichen thui auch wann man die Wurtzel von dieſem Kraut mit ro⸗ dann ſo bald es kalt worden vnnd ein H en Roſen in Wein fender/ vnnd die Fiſtel deß Tags zwey⸗ malmit der durchgeſigenen Bruͤhen außwaͤſchet. Die Wartzen vnd Kreenaugen deß Tags offtermal mit friſchem Safft von Schellkraut angeſtrichen vnd geſalbet / vertreibt ſie in kurtzer zeit. | Schellwurtz mit Wein geforten/ und wie cin Pflaſter v⸗ bergefchlagen/ heylet die Ameyſſen Blaͤterlein vñ den Haar⸗ wurm. Trucknet auch alſo genůtzet die alten fluͤſſigen Schaͤ⸗ den / vnd heylet ſie. Scheuͤwurtz mit Rauthen / Salz vnd Eſſig geſtoſſen / vñ damit die Solen vnden an Fuͤſſen gerieben / iſt ſehr ein gute Arteney wider die Geelſucht. Man ſoll auch dem Krancken Schellwurtz in die Schnch legen / vnd jhn den gantzen Tag darauff gehen laſſen / vñ foll alle Tag widerumb friſch Kraut nemmen. Es hilfft in ſolchem fall auch ſehr wol wann man 1 Schwalbentraut in Eſſig ſtoͤſſet / vnnd ſolches wie cin Pfla⸗ ſter vnden auff die Solen bindet. Schellkraut mit ſeiner Wurtzel geſtoſſen / vnnd darnach in Chamillenoͤlen geroͤſchet / vnd wie ein Pflaſter warm vbet den Nabel gelegt / iſ ein wunderbarliche huͤlff wider dz Daͤrm gegicht / deß Tags etlich mal erfriſchet. Dieſe Artzeney dient auch gleichfalls wider den ſchmertzen der Mutter / auff den vnderſten Bauch geleget wie ein Pflaſter. Gleicher geſtalt — legt es auch den Weibern die ſchmertzen nach der eburt. Schellkrautwurtzeln geſtoſſen vñ gekocht / darnach Pfla⸗ ſtersweiß ober die Warzen vnnd Bruͤſt gelegt / machet den Seugerinnen die vbrige Milch verſchwinden. Schellwurtzkraut mit Rauthen / Knobloch vnd gebran⸗ ten Wein in einem ſteininen Moͤrſer wol geſtoſſen / vnd den K Safft darnach hart durch ein Tuch außgerrucht / vnd in ei⸗ nem Glaß auffgehaben / iſt ein Edel Praſeruatiff vor die, Peſtilentz / deß Morgens nuͤchtern sin Loͤffel voll davon eyn⸗ genommen. Schelltrautwurtzeln drey oder vier mit einem halben Haͤndleiuvoll Pappelen/ einwenig Saltz vnd Schweinen⸗ ſchmaltz geſioſſen vnd zu einem Pflaſter temperirt / vnd vber die Peſulentzbeulen gelegt / zuvor auff ein Tuch geſtrichen/ verzehret dieſelben in ſieben ſtunden. Schelltrautwurtzeln zwey loth klein zerſchnitten mit ei⸗ nem aha! Ans aunl⸗ april fe Art zei j zu fh 1:9 ‚m | ed | neo‘ niit ud AN tel | 60 zaifih uſht/ map urch t ‚da ıq # I N - . & ka! a it fte ‚eat tn J i El . opel ldgemu + ud f wonn nße nn die Kl Vord Ni Ya llep ade NEreif belſich ee * Ch das "Merken hieffen;, ‚hing; MD uſt the de gm Arnd; — Eh An, Hide das Das Erfie Bud) Don Kreutern, 107 Brunnenwaſſer zween zwerch Finger eyngeſotten on durch, gefigen / iſt ein herrliche gute Arheney vor Die innerliche Ge⸗ ſchwer der heymlichen Glieder der Maͤnner vnd der Weiber / mit einer Spritzen etliche mal deß Tages hineyn geſpritzt. Es dienet auch zu den euſſerlichen Geſchweren der Mannsru⸗ ten. Schellkraut? wo Handvoll mit den oͤberſten Gipfflen deß Alten zu den Kranckheyten der Augen zugerichtet vnd bereyt worden ſeye / derwegen wir hie an dieſem Ort nichts; weiter Davon anzeigen wollen/dann daß man denfelbigen von dem Wegerichskrauts wann es Bluͤmlein oder Samen hat ei⸗ ner Handvoll / vnd ein wenig Weineſſig geſtoſſen / diene wi⸗ der die Geſchwulſt der Beyn vnd Schenckel der Roſſz oder Pferdt / deß Tags zweymal wie ein Pflaſter vbergelegt / biß die Geſchwulſt gar vergehet. Wann ein Pferdt gebrochen iſt / ſo zedel reyn gepi Schellkraut in den Schaden / es heylet bald. Schellkrant groblecht gepuͤlnert zwey theil / mit einẽtheil G w werfen Weyrauch / der auch ein wentg zerſtoſſen ſeye / ver miſcht / dienet wider den Außgang deß Afftern / ſo man von dem Puluer auff ein Glut wirfft / vnd empfahet den Rauch durch ein heymlich Gemachſtuel in den Hindern. Schellwurtzelſafft truͤcknet die verborgenen vnd innerli⸗ chen Feygblatern / ſo ſie offtermal damit geſalbet werden. Von Schellkrautwaſſer. Aqua Chélido- wi“ nii ftıllacitia, 4 EIe beſte zeit die Schellwurtzel zu diſtillieren iſt im an, *fang deß Meyens / wann es am vollkommenlichſten bluͤhet / das Kraut / Wurtzeln / vnd Blumen von Stengeln abgeſtreifft / geſeubert / klein gehackt / vnd darnach in Balneo Marie gediſtillirt ohn allen Zuſatz / ſolgends in der Sonnen / wie zum offtermal gemeldet / rectificirt vnnd zum gebrauch H auffgehalten. Innerlicher Gebrauch dep Schellkraut Waſſers. Saget iſt ein koͤſtlich Waſſer den Krebs vnd Fiſtel zuheylen / all Morgen vnd Abend itf, oder fünf loth getruncken / vnd die Schaͤden auch damit auß gewaͤſchẽ. Iſt auch faſt dienlich die verſtopffte Leber vnd Milß zu eroͤff⸗ nen / vnnd die Geelſucht durch den Harn außzufuͤhren / die faulen Feber zuvertreiben / vnd andere dergleichen Kranck⸗ heyten die jhren Vrſprung von verſtopffung der Leber vnnd deß Miltzes haben. Vor die Geelſucht iſt folgend Waſſer offtermals erfah⸗ ron: Nimb Schellkraut mit den Wurtzeln vier Pfundt / ſpi⸗ D gen Wegerich ij. pfundt: Hack dieſe Kreuter klein durch cin 1 ander vnnd diſtillier ein Waſſer darvon ın Balneo Mariæ, das rectificier in der Sonnen wie gebreuchlich / vnd gib dem Geelſuͤchtigen Morgens vnd Abends jedesmal fuͤnff loch zur trincken schen Tag lang nach einander. Euſſerlicher Gebrauch deß Schellkrau Waſſers. een iſt ein treffenliche Artzeney der Augen / das tunckel Geſicht zur erlaͤutern / vnd zur ſcherpffen / die Flecken vnd Maſen derſelben zu vertreiben / die Fluuͤß vñ das trieffen zur truͤcknen / die verfehrumg vnd Fiſteln der Augen; winckel zu heylen / vnd das Geſicht bey kraͤfften zu erhalten vnd zuſtaͤrcken / die Augen offtermals damit beſtrichen / oder erliche Troͤpfflein dareyn getraufft / vnd die befi chaͤdigung der iluert A neim loth Alaun / in einer maß Eſſig / vnnd einer quart friſch F gen. Es vertreibt auch dieſes Waſſer die Flechten deB Angefichts/ damit gersäfchen oder beſtrichen / vnd fol aend® von fich ſelbſt laſſen trucken werden. Auffgetruckneter Schellwurtz Safft. Chelidonu fuccusexiccatus. bay A haben hiebevor deß auffgetruͤckneten Saffts von der Schellwurtzel meldung gethan / wie derſelb von den gruͤnen oder duͤrren Krant fuͤglicher zu den gemeldten Ge⸗ breſten zurichten koͤndte / allerdings auff die weiß / wie wir im anfang dieſes Buchs vom Wermuthſafft denſelben zube⸗ reyten gelehret haben. 3) Schellkraut Safe, Chelidonii Sal, DE dem Schellkraut macht man auch ein nügliches Sr Sals/das Kraut mit der Wurzeln vnd feiner ganzen Subfians gedoͤrt vnd zu Afchen gebrandt / darnach dz Salz wie oben vom Beyfuß vnnd Wermuth gelehrt worden iſt / fein kuͤnſtlich außgezogen. Solch Sal wirdt heylſamlich vor die Waſſerſucht vnd andere mehr Gebreſten mit Wein gebraucht. Solches werden auch erfahrne Medici mit an⸗ dern Artzeneyen nuͤtzlich zuvermiſchen wiſſen. Das Dritte Capitel. Von den Hanenfuß vnnd feinen - Be Geſchlechten. J —— Eß bresinenden Hanenfuß ſeindt vielerley wa Öchchlecht/vnangsfehendaß Hioſcorides vnnd REN, die Alten nichtmehr als vier. Geſchlecht befchries ben haben / fofeind doc) heutige Tags etlich vnd zwentzig bey vns wol bekandt / vnder denen etlich von ſich ſel⸗ beſt in JTeutſchland wachſen / vnd auch etliche derſelben inn > den Luſtgaͤrten gepflantzet werden* — PER SITE TAD J IL. Gemeiner Hanenfuß. Ranunculus l. SRERSGSDRIGHITFESHRLZLTTERBEIKE I. Dergemein Hanenfuß vnd das erſt Geſchlecht hat ein langlechtige Wurtzel mit neben Wuͤrtzlein oder Zaſeln be⸗ henckt wie die Wurtzel deß Wegerichs. Die Bletter ſeindt groͤſſer vnd lenger als die Bletter deß Waſſer Eppichs/ quch tieffer zerſpalten / faft einem Vogelsklauwen gleich. Es hat ein langen / holen vnd duͤnnen Stengel / mie vielen Neben⸗ aͤſtlein / am ober vnd euſſerſten theil derſelben / mit ſehr ſchoͤ⸗ nen geelen Blumen gezieret / vnnd iſt ein jede Blum mit fuͤnff Blatlein befent/vas mittelſt theil innwendig iſt Gruͤn. geel. Der Geſchmack deß Krauts vnd Wurtzeln / iſt ſehr hannig vnd brennendt auff der Zungen / alſo daß es Blaͤ⸗ terlein machet / fo man es nicht bald außſpeyet / vnnd den Mundt mir friſchem Waſſer wider außſpuͤlet. Dieſes Kraut waͤchßt gern bey den Waſſern / vnnd auff den Wie⸗ ſen / deß gleichen an feuchten vnd ſuͤmpffechttgen Orten⸗ Augenwinckel damit gewaͤſchen / auch Tuͤchlein darin ge⸗ x 11. Das zweyt Geſchlecht hat viel kleiner zaſechtiger weiſ⸗ g netzt vnd in die verſehrung gelegt. Iſt auch dienlich den roten Augen / Morgens vnd Abends jedesmal etliche Troͤpfflein dareyn gethan. In | Schellfrantwaffer warm gemacht / vnd alſo lang in dem Mundt gehaltẽ / auch offtermals erfriſchet / ſtillet den ſchmer⸗ gender Zaͤhn. ua ET Die giftigen Zitterſchen oder Flechten deß Kinns (Men⸗ tagfaın ) offeermals mit Schellwurswalfer beſtrichen / oder Zuͤchlein darinn genetzt vnnd daxauff gelegt / heylet dieſelbi⸗ ſer Wurgeln/ die ſeind ander Geſtalt der Chriſtwurtz gleich / die Bletter ſeind ſchoͤn wie deß vorigen vnd groß / doch zarter vnd mit mehr Kerffen zerſchnitten / an der Farb Sattgruͤn / die Stengel lang vnnd duͤnn / die Blumen ſchoͤn Dotter⸗ geel. Der Geſchmack iſt ſcharpff auff der Zungen vnnd brennendt / wie deß erſten. Es waͤchßt in feuchten Waͤlden / vnd dunckelen Orten⸗ | 111. "Das dritte Geſchlecht har kleinere vnud rundere Bletter / ſeind aber nicht ſo tieff senfchniteen/ hat ein einigen / — — glatten / — — — — — —— — = — — —— — —— — 2 — — — — — —— — 08 DI. Tacobi Theodori Tabernamontani! 11. Weiter Hanenfuß. Ranunculus Iyluektis, glatten Dirfen / runden vnnd holen Stengel mit vielen Ne⸗ benzwe als ın/ die ſeind wie der Stengel inwendig hole / die Stiele daran die Bletter wachfen feind fenft und dick. Die Dluͤm cn ſeindt Eleiner als deß Ha nenfuß / dunckelgeel. 111. Waller Hanenſuß. Ranunculus paluſtris. Nach den Bluͤmlein folget ein Kletlechtiger vnd eckechtiger * Samen. Dre Wurzel if krumpff vnnd dick / nicht lang / mit ſehr vielen weiſſen Nebenwuͤrelein behenckt. Der Ges ſchmack deß gantzen Krauts iſt faſt hitzig vñ brennend. Die⸗ fer Hanenfuß wächgrin vnd bey den Sachen / und Pfuͤtzen / gemeinlich da die Froͤſch ihre Wohnung haben / deß gleichen in andern ſeuchten vnd Sandechtigen Orten / vnnd naſſen Feldern / ſonderlich wann feuchte Jahr ſeind IV. Kleiner Hanenfuß. Ranunoculus minor, IV. Das vierdte Gefchleche hateinrunde Wurzel einer Fleinen Welſchen Nuß groß / an der" geſtalt gleich einem kleinen ſcheubelechtigen Rüblein/ vnden mit vielen kleinen Wuͤrtzlein behenckt. Die Bletter ſeind kleiner als der vori⸗ gen Hanenfuͤß Bletter / die ligen auff der Erden auß geſprey⸗ rer. Ein jedes Blat iſt in fuͤnff Blaͤtlein getheilet / alle ge⸗ ſpalten / von Farben ſchwartgruͤn / vnd ein wenig haarech ⸗ tig vnnd rauch / die Stengel ſeind rund / die bringen ſchoͤne goldtgeele luſtige Blumen. Wann dieſelbige abfallen vnd vergehen / folgen hernach kleine eckechtige Igelskoͤlblein / das rinn der Samen verſchloſſen iſt. Jaͤhrlich ſtoͤßt dieſes Kraut die alte Wurtzel vnderſich / vnnd gewinnt alſo ein neuwe Wurtzel vber der alten. Beyde Kraut vnd Wurgelfeind faſt brennend vnnd hitzig am Geſchmack / dann ſie bren⸗ nen auff der Zungen wie Huͤttrauch oder Arſenick / vnnd iſt das aller hisigft vnd ſchaͤrpffeſt under allen anderen Ge ſchlechten deß Hanenfuß. Dieſes Kraut waͤchßt viel an den Wegſtraſſen / an den Graßechtigen vnd Sandechtigen —— V. Das fuͤnfft Geſchlecht hat ein Wurtzel von eitel Za⸗ ſeln wie das zweyt Geſchlecht / die Bletter ſeind faſt groß tieff zerſchnitten / an der Farb ſchwartzgruͤn / die Stengel ei⸗ ner Elen lang vnnd auch lenger / die Blumen ſeindt ſchoͤn weiß auch von fünf Blaͤtlein beſetzt in der mitte hat es vmb den Apffel der Blumen geele Faͤſelin oder Härlin. Nach den Blumen folgen kleine Igelskoͤlblein wie am andern Ha⸗ nenfuß. Am Geſchmack iſt eg hitzig vnd ſcharpff auff der Zungen / doch viel milter als die andern / vnd nicht ſo ſcharpff brennend.’ b vi. Das — —WR m III v7 IT Den Rn — — — EIN SH, SI an Y N — ng Das Erſt Buch) Bon Kreutern. 109 chti je: : lang A V. Weiſſer Hanenfuß. F VI Gel Waldthaͤnlein. er Ge, Ranunculus albus. Ranunculus nemoroſus luteus. d. Die, nen’ leichen naſſen —E B ) } . \ N | Y Fr { 2: V f iu ; c "N IN | IH u SE # —VT J V 95668 VI. Das vj. Geſchlecht / iſt dem jeßtgemeldten mit Wur, mehren theil bey vns in Luſtgaͤrten gezielet / wiewol man das ES seln/ Kraut vnd Stengel aller dings durchanß gleich/allein aſte mit der einfachen Blumen and) von ſich ſelbſt wachſend daß die Blum viel groͤſſer vnnd ſchoͤn mir manchfaltigen finderin dunckeln Orten vnd feuchten feyften Gründen vnd Bluͤmlein gedoppeltift. Diefebeyde Gefchlecht werden den Erdtreich. VI, Gefuͤllter weiſſer Hanenfuß. VII, Weiß Waldthaͤnlein. j Ranunculus albus multiflorus. Ranunculusnemorefusalbus. \ N zel einer | | | ) einem N kleiner D N er vori⸗ ii zeſprey⸗ I alle ge⸗ —B J aarech⸗ J ıfchöne ' en vnd | ein / das zKraut | neuwe el ſeind N ie bren⸗ ; M / vnnd en Ge⸗ J viel an — chtigen | En | tel Za⸗ 8 | ſt groß ngel ei⸗ t ſchon es vmb ach den rn Hu ii uf der 4 harpft N 1 | ee . * u nt — PR a gg — — —— —— u ra * — = on. n < * — — — * * Er = —r — > —— — — — — EI = “ * = en ————— — — — * — — u. nn = = == — — — — = = A z — — = — — = — — — = — > — — — — — — —— = — — — = ee — — = Se 4 >= = Pe —— —— 2 2 — — — — — — —— ee mg en ner Sr en — EZ, en 2 Senne —————— — — > = — — — = | VII. Dasfiebendt Sefchlecht hat ein kleines krummes Wuͤrtzlein wie die Engelſuͤß / iſt doch glat / waͤchßt nicht vn⸗ derſich / ſonder nebẽ auß / der ſtengel iſt nicht gareiner Span, nen lang / deren hat es zwen oder drey / die ſeind rund vñ glat / XI. Alp Hanenſuß. Ranunculus Alpınusluteus. N 16 \ ! \ ' | NN R ZN * er: '] F = ; z D s I J \\ 5 \\ N S — 2 Nasen N A— 2* N 5 — ff MN 2 RN IS £ IN u) r H. 20 D. Jacobi Theodor: Tabernxmontani IX, Kiecht vor Waldthaͤnlein. Ranuncalus nemotoſus purpureus. X. Purpurbraun oder Purpurrot Waldthaͤnlein. Ranunculus nemorofus ex rubto purpureus II. oben an jedem Stengel gewinnt es zwey oder drey tieff ge⸗ ſchnittene gerings herumb geferffre ſchmale Bletter / die ver⸗ gleichen ſich faſt den blettern der blawen Wolffswurtzel / Die Blumen wachſen oben an den Stengeln / an jedem Stengel * XIII, Acker Hanenfuß I, Ranunculusaruendis latifolius. * IS) | NN). N 4 5 IHN CR, W557 al IN ENVZ P N — IV I Ws — —9 KU P E- 8 K NN Ä h en ö 3 u N J 3 2) —— —J * 9 F an : I 18/7 RAN So: \ "Bi AN — —* Be WE - - ' zwo/ ü———— — — ſud /d an "une Das Erſt Buch / BonKreutern. — RIV, Acker Hanenfuß. Il, Ranunculus aruenſis anguſtifolius. 9 S — NV) We” N 1 u 1 Mi NW VZZINNSZ, S > | N AN y Pi 7178 j Wr /, AV “ zwo / die feind von Farben goldtgeel / eins ſtarcken Geruchs / am Geſchmack auff derZungen ſcharpff vnd brennendt / wie der andern brennenden Hanenfuͤß. Dieſes waͤchßt in den dunckeln Waͤlden vnd im Gebuͤrg / wirt doch auch vmb ſei⸗ XVI. Windiſcher Hanenfuß. Ranunculus Illyricus. F ner ſelzamkeit willen in den Luſtgaͤrten gezielet. Es bluͤhet xV, Türefifcher Hanenfuß. Ranunculus Turxcicus, im Ders vnd im Aprillen, VIII. Das acht Geſchlecht hat ein Wurzel / die iſt faft I z ö ES N — 7 * Az TI 2) — ES Zu SIT der vorigen gleich/ / trumb vnd vberzwerg in der Erden warh, VI. Großlang Waller Hanenfuß. I, Ranunculus lanceatus maior. N N\ NR N (Gr | \ — C (IE TEE A f f Kr m? N — ur /] JG — —— 4 voll "SE DEZE ⸗ — — 7 — —7 —7 9 II RR ) Sn Si N r — —D ns Kun I “ fi — — — — \ DEN, I N / N \ 9 Ne > ') 90 u = SS ſend / — — ie — — en en —— = ER nn —————————— pe Te See — — —— ge — — — — — — —— —— — — = x — — — % —* HL DD ſend / mit vielen Zaͤſelin / die Bletter ſeind etwas runder / kuͤr⸗ zzer vñ breyter als des nechſtgemeldten / an der Farb ſchwartz⸗ gruͤn / die Stenglein ſeind ſchmal / nicht gar einer Spannen⸗ lang / auff jedem Stenglein kompt im Aprillen am obertheil XX. Portugalliſcher Hanenfuß. I. Ranunculus Lufitanicus], f 12 D. Jacobi Theodorl Tabernamontant! XVII, Langer Warfer Hanenfuß. IL. Ranunculuslanceatus minor, F XIX, Sanger Waffer Hanenfuß. TIL Ranuneulus lanceatus ſerratus. G Ice Säfelein. Das ganz Krant ſengt vnd brendt dieZungiswie der Hanenfuß, Es waͤchßt in den duncfelen hohen Bars gechtigen Waͤlden / als im Oſtwald / Speſſart / Waßgam / XXI. Portugalliſcher Hanenfuß. IL, Ranunculus Lnſtanicus. II], N on IN h \ RN vnd nd kn | AR Vll (ki hd ade hf Ey Inf (hin A ? mn A ing al Hr | tue geli it “ fein du fen! {is derh 7 Hl diee lb: kin teil fie Viel ſiſt Bam AM Das Erſte Buch / A XXI. Graßhaͤnlein. I. Ranunculus Gramineus I, vnd allem anderm Gebürg im Elfaß vnnd Lottringen / ſo v⸗ berfluͤſſig / daß ſchier nichts gemeiners iſt / als dieſes Kraut. 1X. Das neundt Geſchlecht iſt dem jetztgemeldten mit Wurtzeln / Stengel vnd Blumen durchauß gleich allein die Blumen ſeind ſchoͤn Leibfarb / wie die andern weiß ſeind. X. Das zehendt Geſchlecht hat feinen weitern under, fcheide/ von den zweyen jegtgemeldten/ dann daß die Blum ſchoͤn ſatt Purpurbraun iſt. Die wirt ſelten gefundẽ / waͤchßt in hohen Bergen vnd dunckelen Waͤlden. XI. Das eilfft Geſchlecht / iſt ein ſehr ſchoͤn vnd artig faſt luſtig Gewaͤchß / die wurtzel iſt von vielen weiſſen Zaſeln wie die Wurtzel deß weiſſen Hanenfuß / Die bletter ſeind groß tieff zerſchnitten vnd gerings herumb zerkerfft / von Farben ſchoͤn gruͤn / runder dann die Bletter deß weiſſen Hanenfuß. Die Blumen ſeind ſchoͤn vnd gleiſſend geel wie die Maßblu⸗ men / ſeind rund wie ein Kugel vnd faſt geſchloſſen / thun ſich nimmer recht auff. Diß Gewaͤchß waͤchßt in dem hohen Ge⸗ buͤrg auff dem Schwartzwaldt vnd in dem Schweitzerlandt in den Alpen. Wann es in die Gaͤrten gepflantzt wirt bleibt es nicht lang / ſo es nicht ein kuͤlen vñ dunckeln Ort haben mag. XII. Das zwoͤfft Geſchlecht / iſt dem jeßtgemeldten durch, auß gleich / allein die Blum iſt weiß / wie die ander Dotter⸗ geel iſt / waͤchßt an vorgemeldten Orten / iſt aber nicht fo ge, mein wie die geel / derowegen fie fetten gefunden wirdt. XIII. Das ri. Geſchlecht / hat an ſtatt der Wurtzeln kleine weiſſe Zaſeln / die bletter ſeind kleiner vnd ſchmaͤler als alle andere Hanenfuͤßble tter ſehr tieff geſchnitten / die vnder⸗ ſten haben zwey oder drey Kerfflein / der oͤberſten etlich nur eins / die andern gar keins / der Stengel iſt rund biß in die an, derhalben Spannen lang / die Blumen ſeind kleiner als die Blumen deß gemeinen Hanenfuß / von Farben bleichgeel / die erzeigen ſich im Brachmonat / darauff folgen wann Die, ſelbigen abfallen / breyte vnd ſcharpffe ſtachelechtige Koͤpff⸗ lein / darinn iſt der Samen verſchloſſen. Am Geſchmack iſt es zimlich hannig vnd ſcharpff / doch nicht ſo hefftig breũend wie die obgemeldten Geſchlecht. Dieſes Krentlein waͤchßt viel in den Eckern vnd geſaͤheten Feldern / vnder der Frucht / iſt ſehr gemein am Rheinſtrom / wie auch in andern Orten E Teutſchlands. X1V, Das xiiij. Geſchlecht iſt dem jengtgemeldten ver, wandt / vnd iſt kein vnderſcheidt am ganzen Gewaͤchß zwi⸗ ſchen dieſem vnd dem vorigen / dann dieſes ſehr ſchmalere vñ kleinere Bletter hat als das ander / ſeindt faſt dem Fenchel gleich / doch etwas breyter. Es waͤchßt vnder dem andern Geſchlecht in vorgemeldten Drren. XV. Dasxv. Geſchlecht / iſt ſehr ein ſrembd Gewaͤchß / erſtlich vor alle andern vom Herren Carolo Cluſio befchric, c D Von Kreutern. 113 F * XXIII. Graßhaͤnlein. TI, XXIII. Ranunculus Gramineus 11, multiplex. H ben worden / dem wir es zudancken haben. Es har runde Iangelechtige gelbe Wurtzeln / fleiner als die Affodillwurtz / deren feind vielvon einem Haupt herfommend/ die Bletter feind in drey vnderſcheidt zerfchnirten/ gerıngs herumb zer, kerfft / den mittelſten Blettern deß Waſſerhaͤnenfuß faft gleich / von Farben Liechtgruͤn oder Schweiztzergruͤn / der ſten⸗ gel iſt eins Schuchs lang / der theillet ſich oben vm die mitte bißweilen in zwey theil / die bringen ſchoͤne gefuͤllte vnnd ge⸗ doppelte Purpur rote oder aber Blutrote Blumen. Dieſes ſchoͤn vnd frembd Gewaͤchß iſt bey vns noch frembde / wirdt allein in etlichen Luſtgaͤrten in den Niderlanden gepflantzet / vnd ſonderlich aber von dem Edlen Herzen lohaune Boyſo- to u Bruͤſſel / bey dem ich es auch erſtlich geſehen hab. In I Orient fol es vmb die Statt Conſtantinopel von fich ſelbſt viel wachſen / daher es auch Her: Carolus Cluſius erſtlich von dem Edlen Herrn Carlen Rym von Eckenbeken / cms pfangen hat. XVI. Das xvj. Geſchlecht / iſt auch ein frembd Ge waͤchß / vnd in kurtzen Jaren zu vns auf Windiſchlandt in dieſe Sande gebracht worden. Die Wurzel dieſes Kraus iſt Knoͤpffechtig / von vielen kleinen Iangfechtigen Knoͤpfflein zuſammen getrungen / wie die Knoͤpfflein an der kleinen Schellwurs/mit etlchen Zaſeln die darzwiſchen herfuͤr kom⸗ men / damit ſich dieſes Gewaͤchß im Grund anhefftet. Von der Wurtzel wachſen herfuͤr kleine / glatte runde Stengel / faſt auff die anderhalb Schuch lang / die Bletter ſeind fang ſchmal / fpig vnd gar tieff zerſchnitten / weiß vnd wollechtig/ die Blumen ſeind Bleychgeel / an der Geſtalt den Blumen K deß erſten Goldtgeelen Hanenfuß gleich: warn dieſelben ab, falten / folgen hernach kleine / rauhe / ſtachelechtige Igels Koͤpfflin / wie an den gemeinen Hanenſuͤſſen / darinn iſt der Samen verſchloſſen. Es iſt auch dieſes Gewaͤchß raͤß / ſcharpff / vnd brennend / gleich wie die anderen Hanenfuͤß / vnd wirdt allein bey vns / wie ein anderfrembd Gewaͤchß / in den Luſtgaͤrten gezielet. XVI. Das xvij. Geſchlecht / iſt ein Waſſer Gewaͤchß wie alte andere gemeinen Hanenſuͤß / die Wurtzeliſt von vie, len / kleinen / langen vnd weiſſen Zaſeln / der Stengel rund KK ii vnd S.Jacobi Theodort Taban.montent! A vnd kleinen Fingers dick / auff dritthalb Elen lang / iſt auß, Fevnd gezielet. In Pronins/ Langnedock vnnd vmb Maren wendig Braunfarb vnd inwendig hole. Die Bletter ſeindt lang vnd breyt wie die Bletter deß Waſſerwegerichs / einem Schwein ſpieß Eiſen an der form vnd geſtalt gleich / die ha⸗ ben durch die leng viel Rippen oder Adern wie der Spitz we⸗ gerich / die feind den Stengel hinauff von vnden an biß zum end beſetzt / vnd werden je hoͤher den Stengel hinauff je klei⸗ ner. Oben am Gipffel gewint es ſchoͤne Goldtgeele groſſe Blumen von fünf Blettern / darauff folgen Igelskoͤpff faſt einer gemeinen kleinen Baumnuß groß mit ſcharpffen ſta⸗ chen. Es waͤchßt dieſes Gewaͤchß zwiſchen der Reichsſtatt Wormbs vnd der Churfuͤrſtlichen Statt Oppenheym / in den Pfuͤlen / Graͤben vnd Suͤmpffen von dem alten Rheyn. Am Geſchmack iſt es higig vnnd brennend wie die andern Hanenfuͤß. BXVIII. Das xviij. Geſchlecht / iſt mit der Wurtzeln / Bletter vnd Blumen dem jetztgemeldten gleich / allein viel kleiner / der Stengel iſt rund on hol / faſt anderhalb Schuch lang. Es waͤchſt in den kleinen rinnenden Baͤchlein / vnnd ſeuchten Wieſen / da ſtaͤtig frifch Waſſer iſt. Es hat auch dis ſes ein ſcharffen / brennenden vnd etzenden Geſchmack auff der Zungen. XIX. Das xix. Geſchlecht / iſt auch dem jetztgemeldten ander groͤß vnnd geſtalt nicht vngleich / auch was die Wur⸗ zzel / Stengel vnd Blumen belangt / iſt faſt fein vnderſcheidt vnder dieſen beyden Gewaͤchſen / allein iſt der vnderſcheidt darinn / daß die Bletter an dem vorigen glatt vnnd nicht ge⸗ kerfft / an dieſem aber durchauß einer Seegen gleich mit klei⸗ nen Schnittlein gekerfft. Es waͤchßt auch dieſes im Waſſer vnd feuchten ſumpffechtigen Wieſen. CXX. Das xx. Geſchlecht / iſ auch auß frembden Landen zu vns gebracht worden / die Wurtzeln ſeindt langlechtig / rund vnnd knoͤpffechtig / wie die Wurtzeln am Tuͤrckiſchen Hanenfuß / darzwiſchen wachſen kleine lange Zaͤſelein her⸗ fuͤr / damit ſie ſich in der Erden anhencken. Die Bletter ſeyn rund vnd ein wenig lang / glatt / glantzzend / vnd oben her ge⸗ buckelt / voller Nerven oder Aderlein vnnd wollechtig vnden her / die ligen auff der Erden außgeſpreytet / anzuſehen wie die Bletter der Guͤldenguntzel / ſeind doch breyter vnnd ge⸗ rings herumb gekerfft. Zwiſchen den Blettern kommen oder wachſen herfür zween oder drey kleiner / zarter / duͤnner vnnd haarechtiger / rauher vnd bloſſer Stengel / faſt einer Span⸗ nen lang / auff welchem jedem im Detober oder auch im No⸗ H uember ein eintzige Goldtgeele Blum wächfet mit ſechs / fies ben / oder auch mehr Blettern / eines faſt guten Geruchs / welche ſo die abfallen / folgen ſtachelechtige Koͤpfflein her⸗ nach wie an den andern Hanenfuͤſſen / die ſeind Bleichfarb. Diß Gewächf hat einen vnlieblichen und doch fehr ſcharpf⸗ fen brennenden Geſchmack auff der Zungen / wirt bey vns end fonderlichin Braband in den Gärten gezielet. Es foll Biel wachfen in Portugall / dannen her es auch durch Her⸗ ren Carolum Cluſium in die Niderland gebracht worden. Es ſoll auch dieſes Gewaͤchß viel von ſich felbft wachſen im Koͤnigreich Granaten / wie vielgemeldter Cluſius davon ſchreibet. xxı. Das xxj. Geſchlecht ſoll auch auß Portugall erſt⸗ lich durch Herren Cluſium zu vns gebracht worden ſeyn / vnd ſoll desjenrgemeldren ein Geſchlecht feyn/ iſt von Mar- thia Lobelio in ſeinem Herbario, wie die 21. Figur anzeigt / abgeriſſen wie ſie da ſtehet / erſtlich alſo angegeben worden / vnd ſcheinet anf feiner beſchreibung / daß wo es nit das jetze⸗ g gemeldt Geſchlecht ſelbſt / daß es jme doch zum wenigſten na» he verwandt ſeye. xXH. Das xxij. Geſchlecht / har ein kleine zaſelechtige Wursel/ wie das gemein klein Graß / die Blaͤtlein ſeyn ſchmal vnd lang wie die Bletter deß Graß / alſo daß man ſie von dem Graß nicht wol erkennen vnd vnderſcheiden kan / dann biß ſich feine Blum erzeigt / die ſchoͤn geel iſt wie die Schmaltzblum. Diß Kraut waͤchßt auch nie von ſich ſelbſt in Teutſchlandt / es werde dann in den Gaͤrten gepflantzt K lier waͤchßt es vor ſich ſelbſt / dannenher ichs auch erſtmals bekommen hab. Wann es in ein ſetten vnd feuchten Grundt geſetzt wirdt / waͤchßt es ſchoͤn / vnd wirdt ſehr groß vnd luſtig zuſehen. XXIII. Das xxiij. Geſchlecht / iſt dem jetzt zemeldten durchauß gleich / allein daß die Blumen viel groͤſſer ſeyn / vñ ſchoͤn gedoppelt vñ gefüullt / sin ſchoͤn luſtig Gewachß. Wire in den Niderlanden in den Luſtgaͤrten gezielet. XX1V, Das xxiuij. Geſchlecht / ift dem vierdten klei⸗ nen Hanenfuß mit Wurtzeln vnd Blettern durchauß gleich / allein daß es groſſer iſt / vnnd die Blumeun ſchoͤn gedoppelt ſeindt. + XXV. Gefuͤllte Engliſche Druͤßwurtz. Ranunculus tuberoſus Anglicus,* „XXV. Das xxv. Gefchleche/ iſt dem jegtgemeldten ge⸗ fuͤllten Hanenſuß gleich / mir Blettern / Wurzeln on Sten⸗ geln / allein iſt die Blum zweyfach gedoppelt vnd geſuͤllt / dañ es ſchier am ende ein groſſe gefuͤllte Blume hat / die iſt ſchoͤn rund / vnd von Farben Goldtgeel / vnd zween zwerch Finger daruͤber hat es wider ein ſolche gefuͤllte Blum / die iſt nur halber ſo groß als die erſte / ein wenig vber deren iſt noch ein kleinere oben am Gipffel / iſt ſehr ein artig vn luſtig Gewaͤchß anzuſehen. Es wirdt in den Niderlanden in der Herren Luſtgaͤrten fleiſſig gezielet dahin es erſtlich auß Engellandt gebracht worden / vnd folgends auch in vnſer Ober Teutſch⸗ landt kommen. Von den Nammen aller obgemeldten Hanen⸗ fuͤſſen vnd Schmalzblumen. Er Hanenſuß wirdt bey den Griechen in gemein mit folgenden Damen genandt. Bareaxion, Zirwer dp, Zirwov udlarıov, Barpaxıs, TeAorogud, Eranrızn ‚ Ketasurrinno Kausıxh, KAdvev, PazdAıvor, Hpaistor , Zrpfoov ZfAwor, dem E- pigram. vnnd Aunomr®&. Bey den Lateiniſchen Authoren heiffeter Barrachium, Ranuncaulus, Batrachis, Clonum, Hephæſtium, Rhufelinü, Licopnus, wie diealten Exem- plaria| Apuleii ſeſen / Bey demfelben and) Herba ſcele- rate. alg Re fg ge⸗ et añ Yo ger (14 ein hf ren ndt mit 1173 IKho E- ch my me le⸗ I ' Arata,Glotophis, Clorofphis, Phæotium. Rhofolinum, A- piaftellum, Dentaria , Mileum oder Nileum nach dem al, sen Exemplar / vnd Auricomum. Bey dem Plinio heiſſet er Herba Strumea, das iſt / Kropffkraut / dieweil mit dieſem Krane die Kroͤpff geheilet werden. Don Kreutlern wird⸗ es genannt Heıba viceraria, Herba caultica Apium rani- num, Vulcania, Herba Vulcani, Herbaranina, Bnd ver Arnoldo Villanouano, Ranuneulus lopinus, Bon den ge⸗ meinen Medicis Pes coruinus. Bon anderen Apyum ſyl- ueltre, Apium ruſticum, vnnd Apium Aquaricum, Bon ben Arabiſchen Artzten vnnd ſonderlich von dem Serapione delimp.c. 206. wirdt diefes Kraut auff Arabifche Sprach Borachion genandt / welches fonder zweiffel von dem Brig, chiſchen Wort Batrachio feinen Brfprung wirdt gehabt ha; ben. Ben dem Hali abbati heiffer es Verdelbeb, Vardelheb, B Quemgeum , vnnd Quegenum. Bey den andern Arabifchen Artzten wirdt hin vnd wider gelefen / Kebikengi, Lelelach, Ma- dafın, Maſerus, N odalfar, Rebuheg, Michefol vnnd Kimifol, dar, durch fie alle den Hanen fuß verſtehen. Italianiſch heiſſet der Hanenfuß Ranoncolo, Ranuncolo, Pıecuruno ‚end Apiorsfo. Hiſpaniſch und Portugaliſch / Terua Belida. Frantzoͤſiſch / Bufßinet, Bacinet Grenoille vnd Baciw Egyptiſch heiſſet es 8⸗ nechon, Carcadana, vnd Nemecon. Vngeriſ ch / Bekafin. Boͤb⸗ mifch / Bryſtyrnijt. Engliſch / Croefoot. [Crowfoote.] Brabaͤndiſch vnd Flehmiſch / Hanenvoet und Boterbloem. Hochtentſch / Hanenfuß / Huͤnerfuß / Froͤſchkraut Froͤſch⸗ pfeffer / Rappenfuß / Schmalßblum /brennender Hanen⸗ fuß / Gleyßblum / Butterblum / Blaterkraut/ Brennkraut / Bubenfraut/ Spiegelblum / vnd im Schwabenlandt Gli⸗ tzenpfaͤnnlein. Dieſes ſeind alſo die Namen deß Hanenfuß C in gemein in den obgemeldten Sprachen: Nun woͤllen wir auch ein jedes ſtuͤck inſonderheit mit feinem Namen täuffen/ wie ſie bey den Artzten / Kreutlern vnd gemeinen Mann mit jhren Namen vnderſcheiden werden. . Das erſt Geſchlecht def Hanenfnuß / wirdt bey vns Teutſchen gemeiner Hanenſuß / oder ohn allen zufas Has nenfuß / oder brennender weiller Hanenfirf genandt. Bey den Kreutlern Ranunculus praenfis cauftıcus, zu vnder, fheideder Schmaltzblumẽ / die dieſem Hanenfuß faſt gleich iſt an der Geſtalt / doch an der krafft vnnd wirckung ſehr vn⸗ gleich. Es mag dieſes Geſchlecht zu dem zweyten Geſchlecht Dioſcotidis wol gerechnet werden / wiewol es eben daſſelbig nicht iſt / ſonder dieweil es jhm an der Krafft vnd Wirckung D E gleich iſt. I. Das zweyte Geſchlecht das in feuchten Waͤlden vnd | dunckeln Orten wächft /wirdt Ranunculns Syluettris, vnd zu Teutſch / wilder Hanenfuß genennt. [Englifch / Frogge Crowfoote. Vnnd mag auch dieſer zu dem zweyten Ge⸗ ſchlecht deß Rananculi Diofcoridis gerechnet werden/finte mal es eben demſelben an Krafft vnnd Tugendt gleich iſt. fRanunculus pratentis erectus læuis, CB. Ranunculus pratenſis ſurrectis cauliculis, Lob. hortenſis alter ‚Dodo, Lugdunenti.] 11. Das dritte Geſchlecht Waffer Hanenfuß genannt / iſt Ranunculus primus Dioſcoridis, wirdt Ranunculus pa- luftris,Ranunculus Aquaticus, Apıum Kaninum, Apium Rifus,Apium Hæmorrhoidum, vnd Batrachium paluftre, von den Kreutlern genannt / vnd hat die obgemeldten Gries chiſchen / Sateinifchen unnd Arabifchen Namen gemein ohn einigen vnderſcheidt / mit den andern Ranunculıs, als das vornembſte / gemein’ vnd fol auch durch dag Wort Ranun- culum ohn einen Zuſatz allwegen der Waſſer Hanenfuß verſtanden werden, IKanunculus paluſtris rotundifolius læuis, CB. Apıum aquaticum, Trago: Apiaſtrum, Cord. in Diof, Ranunculus primus, Matrh..Lac.Gel.Caft.Lugd. alter hirfuto femine folijsapij,Cfal.tertius, Lon. aquati- cus Fuch. icon.paluftris,Dodo.gal.Cord. Lugd. Thal. pa- luſtris rotundiore folio, Lob. paluſtris folio apij Camera- rio.] Italianiſch heiffer der Waſſer Hanenfuß Ranunculo Das Erſte Buch / von Kreutern. —F F acquatico. Engliſch / Water Croeſoot. Mariſh Crowfoote oder Speare woort.) Flehmiſch vnnd Niderlaͤndiſch Wa’ ter hanenvoet / Hochteutſch / Froͤſchyfeffer / Waſſereppich vñ Feigblattern Eppich. | IV. Das vierdte Geſchlecht feiner Hanen fuß genant / iſt auch von Diofcoride nicht beſchrieben worden/ A puleius beſchreibet ſolches in einem beſondern Capitel / vnnd nennet es vor dem andern das er zuuor vnder dem Namen Herbæ ſceleratæ beſchrieben / Batrachnum, derwegen es auch von den Kreutlern Batrachium Apuleij genannt wirdt. Sonſt nennets Apuleius von wegen der runden ſcheubelechtigen Wurtzel Verticillaw. Mir andern Namen wirde diefer Hanenfuß genannt /Ranunculusrorundus, Ranunculus bulbofus,Ranunculus tuberofus,Fiammula minor, Flam- G mula rorunda, Flammula Vulcani,Rapunculus Valcani, vnnd Rapunculus diui Antonii. [Ranunculus bulbofus radice rotunda, CB. Crus galli & Coronopus paruus, Bun. Batrachion Apuleii ,Dod.gal. Ranunculus exiguus & fceleratiflimus, Trag.quintus , Matth.Lac. Lugd. mi- nor, Fuch. Cord, bulbofus, Lob. Thal.tuberofüs,Dodo, ‚Lugd. flammula didtus, Gef. radice bulboß A. fimplici, Cam. lanuginofus primus , Crfalpino.] Italianiſch heijfer der kleine Hanenfuß Kanuncolo rotondo. Engliſch / Romde Crofoote vnd Rape Erofoore. [Round roored Crowfoote.) Flemiſch vnnd Brabaͤndiſch S. Anteunis Kaepfen/onnd auff Hochteutſch Brennkraͤut / Ruͤbenhanenfuß / kleiner | Hanenfuß / vnd in Schweitzerlandt gehoͤßleter Hanenfuß / vnd Druͤßwurtz. H V. Das fuͤnffte Geſchlecht weiſſer Hanenfuß genannt / heiſſet bey den Kreutlern Kaounculus aſbus, vnd batrachi- umalbum. [Ranunculus montanus albus implieifore, CB, quartus, Match, Lac, Gef,albas maior, G&f,albus Ho- te (implici, Lob, flore albo , Dodo. montanus tertius, Cafal, montanus albus & externus quartus, Lugd, leu- canthemos folio aconiti, Cam, maxımusleucanchemos feu aconiti fumis, Thal. Aconitum, Barrachoides, Ad, 'Lobelo in icon. Herba lycoctoni maioribus geranij fo- lijs, Cordo.] Italianiſch / Renuncalo Bianca, Sranschifchr Baßıners Blancgs fimples. Engliſch / Wit Cromefoore. (Rhir se montacine Crowfoote.] Flehmiſch vnnd Brabänifch/ Wyt Borerbloem / and wyte Hanenvoer. v1, Das fechfie Geſchlecht gefuͤllter weiſſer Hanen 1 fuß genannt / Heiffer bey den Kreutfern/Ranunculus zibus multiflorus, vnnd Ranunculus coronarius albus. [Ra- nunculus hortenfis albus muktipliciflore, CB, albus ma» ior alter Gef, cui & repens florealbo: albus hore denfo, Gef. frat,niueus polyanthos, Lob. Lugd.flore polyphyl= lo albo, Cluf. pan. leucanthemos Hlore pleno, Cameta- tio.] Italianifſch 7 Kanunculo coronario Bianco ‚und Ranunco- lo Bianco moltiplici. Srangöfifch/ Baßınerzs Blancgs doubles. Flehmiſch und Brabändifch/ dobbel wire Hanenvoer. Eins gelifch / wir dobbel Eromwefoor. [Double white Barchelerg Buttons, vnd Teutſch / weiſſer Kranz Hanenfuß. * VII. Das ſiebende Geſchlecht deß Hanenfuß / iſt Ra-⸗ nunculus tertius Dioſcoridis, wirde vonden Kreutlern ge⸗ nannt / Ranunculus nemorofus luteus, Batrachiam ter- K tium Diofcoridis , vnnd Ranunculus phraginitis luteus. [ Ranunculus nemorofus, lutens , CL, Ad. Lob. phragmites luteo flore, Gef, Septimus, Turn. quartus Fuchſij luteus, Lugd. nonus, Lon. Ranun- culi fyl, alterum genus, Trago terria (pecies, Cord, tertij gentis fecundum florecitiino , Thal. Iutei tertia apud Diofcorid. fpecies , Fuch. icon. quarta fpecies lu. tea, Fuch. quartum genus & Chryfancthemum Cor. ſtantin, Dod. gal, Anemone 6 Dod. Lugd, ſyl. vulgaris Ri hab lurea BE. — N RN ii) ıh 1 4 4 R r * — —E e = - > rege en — * * —S a — een ee uhr a ne a * ze — — — ee - —— —* — — * — £ — — — — — ni —— 2 — — —— — — — mg _ — — J— — — — — — — — a = — — E — — — — — — * — — — m — — ee _ —— — ————— — — — — 2 rn = wa — — — — — = = - nn — — — — — u - - _ _ — _ > — an — — —— — = = Ps - = E rt nn — > — * = — — rau - = — — Fat — nenn in — — — a — er — — — — — — = -_ — — —— — =— a — N m > — a ——— * — — nv —— — — a - 2 — — —⸗ = > - — — — — — - — — — — — — * * J nn — — „ — un BE 2 — an, ai > 7 5 = E —— — en — = = ee Are; 2 ee ee Sa — —— SE Man —— — — — * e, = — = == ——— — — —— a — — ee 2 En — — — r * * — je x — — — — — * it — a 116 er? alutea, Chaf.pan.montana colore lureo, Czfalpino.] lianiſch / Kanuncolo Seluatrco Grallo. Engliſch / Jelowe Wood Crowe ſoot. [Yellowe wilde Winde lomer.] Brabaͤndiſch vnnd Flehmiſch / Gele Boſch Hanevoet / vnnd Teutſch / geel Waldthaͤnlein. VOL, Das achte Geſchlecht / ift Ranuneulus quartus Diof. oxidis oder Ranunculus lacteus, wird von den Kreut⸗ fern Ranunculusnemorofusalbus vñ Ranunculus phrag- mitis albus genanitf. [Ranunculus nemorofusalbus, CB. candidus,Trago : paruus,Dodo,gal.Sexrus, Tur, quartus Fuchbij la&tens,Lugd.odtauus,Lon, phragmitis alter fl.la- &teo,Gef.nemorofus, flore albo ftellato, Ad.nemorofus, Lob, Ranunculiquarta ſpecies, Cord. quarta apud Diof, ſpecies lactea, Fach. tertium genus, Thal.Sanicula minor quibufdam, Brun. Cneaphylion,Anguil. Anemone quin- ß ta,Dodo,montana,Czf. (yl. vulgaris. Cluſ. pan. quinta & fexra, Lugdunen ſi.] Stalianifch / Ranuncalo felnarico B:anco. Engliſch / wit Woode Crowefoot. [Whire Winde flomer. ] Flehmiſch end Brabandifch/ witte Boſch Hanevoet / vnnd Hochteutſch / weiß Waldthaͤnlein. Etliche nennens auch Augenwurtz. | 1X,X. Das neundte vnnd zehende Geſchlecht / mit den lichtroten / wie auch das mit den Purpurbraunen oder Pur⸗ pur roten Blumen / die gehoͤren auch zu dem vierdten Ge⸗ ſchlecht deß Ranuncaulı Dioſcoridis, ſintemal kein anderer onderſcheidt if dann fo viel die Blumen belanget / daß jene Milchweis / diefe aber lichtrot vnnd Purpurbraun feindt. Vnd wirdt dies Ranınculus nemorolus purpureus vn» Ranunculus phragmitis purpureus, Zu Teutſch liecht rot vnnd Purpurbraun Waldthaͤnlein genannt, Italianiſch / Ranunsulofeluatsoporporino. Engliſch / pourple colour wood Crowefoot. [Wilde purple Winde flomer.) xt, Daseilffte Öefchlecht/wird von den Kreutlern Ra- nunculus Alpınus, vnnd Ranunculusmonranusgenannt/ - ſintemal derfelbig in den Alpen vnd hohem Gebirg waͤchſet. Bon Gelaero wirdt er geheiſſen Flos Trollius, vnd von an⸗ dern Ranunculusmontanusluteus, oder Alpinus luteus, su dem vnderſcheidt deffen [XHL.] mir der weilfen Blumen/ welcher Ranuneulus Alpınus oder Ranunculus montanus albus, zu dem vnderſcheidt deß geelen genannt svirdt. Bon GefneroFlos Troilius albus. Er wirdt aud) von erlichen Ranunculus glomeratus ‚von wegen der runden vnd ſchier zugeſchloſſenen Blumen genannt. Ranunculus montanus globolo flate. CB.ꝰe tus, Matth. Lugd. montanus alpinus glomeratus, Lob.foreglobolo,Dod, Lugd. montanusal- „ter, Cxl.globofus fiue montanus, Cam. Aconitum ter- tium, Match. Lac, !ycodtonum tertium, Lugd. flore ra- - nunenli lureo wagno, Thal. Anemone montana quædam Gel Trollinsflos, Gel. fract. Trollius los maior, Cluf. pan.] Italianiſch / Kan⸗neolo alpino Gialle und Ranuncolo Al- pıno Bianco, Engliſch / Sockel Golding vnnd Trollfloukers. Locker Goulons oder globe Crowfoote.)] Niderlaͤndiſch / Ghebolde Boterbloem on Trollbloem. Hochteutſch / Alpha⸗ nenfuß vnd Trollblum. | ' XUN.XIV. Dasdrepgehend Geſchlecht deß Hanenfuß / wird von den Kreutlern genannt Kanuneulus Aruenus, Rasunculus Srgeralspnnd Ranunculus E:hinarus , von wegen der fachelechtigen Koͤpfflein / dienach den Blumen folgen. Engliſch heifferes Felde Cromefoore- Flehmiſch vnd Niderlandiſch Acker Hanenvoet. Hochteutſch / Feld Has nenfuß vnd Acker Hanenſuß. Dieweil aber dieſer Kreuter zwey vnderſchiedtlicher Geſchlecht ſeind / ſo viel die Bletter belangen thut / dann das ein breiter Bletter hat / vnd das an⸗ der ſchmale / ſo wirdt das mit den breitern Blettern von den Kreutlern Ranuneuius Aruenfis latitolius, vnd das ander mit den ſchmalen Blettern Kanvnculus Aruenſis tenuifo⸗ lius, oder Angaſt hus genannt. Ranunculus aruenlis echinatus, CB. atuenſis æſtiuus, Gel. ſatiuus, Turn. albus ſiue echinatus, Dodo. gal. ſyl. tertius, Dodo: Lob, aruo- tum, Lob. icon, hortealisprimus Fuchſij, Lugd. Ranun- S. Jacobi Theodort Tab F euli altera ſpecies, Fuch. icon. hbartenſis ſimplicis prima‘ ® — — aͤnemontani / fpecies, Fuch. guinta ſpecies velltgeralis,Cordo, | XV, Das ſunffzehende mit den Blutroten oder Pur—⸗ purroten Blumen fol billicher feiner Geſtalt nach zu dem er; ſten Geſchlecht deß Ranunculı Diofcoridis geſetzt werden fintemal es demſelben / ſo viel die Bletter belangen thut / faſt gleich iſt / vnd Diolcorides auch meldung thut / daß deſſelbi⸗ gen Geſchlecht eines mit Purpurfarben Blumen gefunden werde. Dieſes wird heuliges Tags von den Kreutlern Ra- nunculus ſanguineus, Ranunculus Conftantinopolita- nus, Ranunculus Byzantınus, Ranunculus Turcicus vnd Chalcedonicas genannt/ dieweil er erſtlich auß der Tuͤrckey von Conſtantinopel zu vns gebracht worden iſt. Kanun- culos Aore multiplicı rubro, CB. ſanguineus multiplex, Lob, Conftantinopolitanus, Cluſ. hıf, Dod.Lugd. Cam. G polyphyltos flore'coccineo,Cluf.pan. In Teutſch wirdter Türsfifcher Hanenſuß vnd Conftantinopolitanifcher Ha⸗ nenfuß genannt. Bon ven Flehmingen vnnd Niderlaͤn⸗ dern wirdt er Hanenvoet van Conſtantinopel geheiſſen. [Engliſch doulde red Crowfoote.] XVI. Das ſechzehende Geſchlecht / iſt der zweyte Ra» nunculus Doſcoridis, vRddag Gelorophy''sPlinjj. lıb, 24.c2p.17. Bey dem Diotsoridi wirdt dieſes Gewaͤchs Zerwov ayerov, Bey den Aurhorıbus Ep gram:na. Zae- Adev ZERWOr, vnd bey andern Sara mia genannt. Es gehörrihm auch der NamenTereroos; Bey dein Apuleio wirdt es geheiſſen Heiba ſcelerata, vnnd bey den Kreutlern Ranunculus Sardonius, Aprum rultıcam, Apıuin iylue- ſtre, Apium Sardonium, Satdona herba, Sardon vnd Sar- doaherba. Bey dem Vargilio, wie er dann deſſen gedenckt Hin Thyıhi, da er alſo ſpricht: Imo ego Sardom vıdıar ıibi amarior herbis. [Ranunculus folijs oblongis lanuginoſis, CB, Illyricus, Lob. Dodo Lugd. Cam. Pannonicus, Cluf; hıfp. petegti- nus alter, Celalpino. Hochteutſch wirdts Windifcher Ha⸗ nenfuß genannt. XVII. Das fiebenzehende Sefchlechriift von den Alten nicht befchrieben worden / bey vnſer Zeit auch wenigen bis kannt / den hab id) Flammulam paluttrern maiorem, R.a- nunculum latifolium maiorem, vnnd Ranunculum Hin meum maiorem, vnnd Ranunculum lanceartum maicrcn genannt. [Ranunculus paluſtris longifolius,CB. ioſectut ptimus, Cæſ.platyphyllos, Thal. Lingua Plinij,Lugdunen« h.] Teutſch / Groſſer langer Waſſerhanenfuß / vnd groſſer Spehr Hanenfuß. Engliſch / Great Spearewoort.] ı XVil. Das achtzehende Geſchlecht / wirdt von Valerio Cordo Grichiſch Bares xo maarugumen,ond Sateinifch Ra- nunculuslatifolius genannt. Andere nennenihnen Ranun- culum ſammeum, Flammulam paluttrem winorem, vnd Ranunculam lanceatum minorem. Etliche nennen jhnen Ranunculum longifolium.[ Ranunculas paluftris angulti folius nonferrarus, CB. primuss Anguil, aquaticusarno- gloflophylios maior, Thal.Ranunculilpecies duodecinsa, Cordo ; Flammula Ranunculus,Dodo.Fiammeusranun« culus aquatıcusanguftifolius,Lob.Lugd.Hydropiperlan- ceolatum,Lugdunenfi. IItalianiſch / heiſſet er Flummula ac- quatica Engliſch / Spereworte. Flehmiſch vnnd Niderlaͤn⸗ diſch Egelcoolen / vnd auff Hochteutſch Spehrkraut / vnnd langer Waſſerhanenfuß. XX. Das neunzehende Geſchlecht mit den gekerfften K Blettern / wirdt von den Kreutlern genantFiammula aqua- tica ſerrata vnd Ranunculus flammeus, oder Longitolius ferratus.[ Ranunculus paluftrıs ferratus,CB.alter, Gel. a- quatrlis anguftifolius ferratus , Lob. Flammula Dod. gal. ranunculi folio ferrato , Dodo. aquarica , Lugd nen. ] Teutſch / gekerfft Spehrkraut / vnd geferffter langer Waſſer⸗ hanenfuß. Engliſch / Jagged Spearewoort. XX. Das zwanfigſie Geſchlecht / heiſſet bey den Se fern. Rauunculus Luintanscus,, vnnd Käinuncnins tumnalis. [Ranunculus folijs rotundis bullacıs, CB. = tumoa is, = Me le NE Eh An u a 2) Daß Erſte Buch / von Kreutem. 117 A tumnalis, Clof. kifp, Lufitanicus, Dodo. Lugd. Lufitani- j — — Lobelo.] [Engliſch / Winter Crow, foote. "XXL, Das ein vnd zwantzigſte wirdt auch alſo mit glei⸗ chen Namen genannt. Flehmiſch vnd Brabändifch Por, tugaels Hanenuoet / vnd Hoͤchteutſch / Portugaliſcher Ha⸗ nenfuß: Die Portugaleſer nennen diefe auff jhre Sprach Montan, wic Carolus Cluſius daruon ſchreibet. [Kanuncu- lus Lufitanicus,Clußj, Lobelo in iconibus. ] XXI. Das zwey vnnd zwantzigſte Geſchlecht mit den graßechtigen Blettern / wirdevonden Kreutlern Ranuncu- Jus grammeus genannt. Ranunculos gramineus mini- mus CB. Pumilus ranunculusgramineisfolijs, Ad. Lobe- 0.) Englifch/ Graſſe Eromwefoot. Brabändifch vnd Fleh⸗ miſch / Hanenvoet mit graſachtige Bladers. Hochteutſch / B Graßhanenfuß / vnd Graßhaͤnlein XXU. Das drey vnd zwantzigſte Geſchlecht wirdt von den Kreutlern Ranunculus gramineus multiple x 08 mul- riflotus, vnd Ranunculus giamineus cotonarius genannt. [ Ranunculusgramineus,lore multiplici, CB. muliipiex, Lob. icon. foliogramınis, Dodo.fecundus externu s,Lug.] Engliſch / dobbel graſſe Crowefoot. SIchmifch vnnd Bra, baͤndifch / dobbele Hanenvoet mit graſachtighe Bladers. — ch / gefuͤllter Graß hanenfuß / vnnd gefuͤllt Graß⸗ haͤnlein. | XXIV. Das vier end zwanzzigſte Geſchlecht / wirdt von den Kreutlern Ranunculus Tuberolus, oder Bulboſus mul. tiflorus genannt, Italianiſch / Ranunculo rotondo moltilice. Engliſch / dobbel Rounde Crowe foore. Flehmiſch / dobbele S. Antuennis Raepten. Hochteutſch / gefuͤlt Druͤßwurtz / e vnd gefuͤllter kleiner Hanenfuß. xXXV. Das fuͤnff und zwantzigſte Geſchlecht wirdt von den Kreutlern Kanunculus Anglıcus, vnnd Rauanculus Tuberofus Anglicus genannt. Ranuuculus tuberoſus Hl, pleno,CB.magaus Ang icus polyanthos, Lob.icon. tube- xoſus flore multiplici, Dodo.radice bulbofa veituberofa Cam.Ranunculus tertius, Cam. in Matrhiolum.] Italia⸗ niſch / Ranunsulo Rotondo Anglico. Engliſch / Dobbel Goldt Cuppe / vnd Bathelers Buttons, Flehmifch vnd Brabän, diſch / Groote dobbel Engelſche Boͤterbloem / vnnd Hoch⸗ ceutſch / gefuͤllte Engliſche Druͤßwurr. Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Eygenſchafft der Hanenfuß. ANg Geſchlecht der Hanenfuͤß mit geelen / weiſſen vnnd Purpurbraunen Blumen / gefuͤllt vnnd vnñ gefuͤllt / wilde D und jame / ſeindt fchanpffer/higigerennd truckener etender Natur / vnd hrennen vbel / damit ſie kraͤfftig ſeindt / Blatern / Geſchwer vnd harte Knollen / au ffzuziehen vnd zu etzen / das Kraut vnd Wurzeln gruͤn zerſtoſſen vnnd auffgelegt. Der⸗ wegen ſeindt ſie innerlich in Leib zu brauchen ſchad ich/ al ſo daß fie mimmermehr ſollen zu innerlichen Artzeneyen ge⸗ braucht werden. Die gebreuchlichften Hanenfuß zu vnſerer Zeit / ſeindt erſtlich Der Wafferhanenſuß / vnd der klein Ha⸗ nenfuß. Bon etlichen auch Drußwurtz geneunet / dann dieſe beyde zum esen vnnd Blatterziehen am nuͤtzlichſten ſeindt / doch iſt die Druͤßwurtz vor allen andern Geſchlech⸗ ten am aller breuchlichſten / die ſollen auch allwegen verſtan⸗ den werden zu nachfolgenden Gebrechen. Eufferlicher Gebrauch deß Hanenfuß 5 a den Erlahmeten / Contracten/ S chlagſichtigen fie, dern: Nimm deß kleinen Hanenfuß / Drüßswurg ge⸗ nannt/ wann es in feiner beſten Bluͤhet iſt / Bleiter / Biu⸗ men vnd Wurzeln mit einander / vnd fuͤle darireia Viol. glaß / gieſſe daruͤber ein friſch vnnd gut Roſenoͤlen biß daß das Glaß voll wirdt / vnd ſetze es darnach Inden Hundtsta⸗ gen in die Sonu / Laß es dreiſſig Tag darimn ſtehn/ darnach brauch es vnnd ſchmier die erlahmeten Contracten Glieder deß Tags zweymal darmit / fo warm als es zuleideni ſt / das Beharı fo lange du beſſerung befin deſt / es iſt ein Experiment. K xDrußwurtz oder kleiner Hanenſuß mie Krant vnnd Wurtzeln grün zerſtoſſen / vnnd alſo wie ein Pflaſter vberge⸗ legt / vertreibet die Wartzen vnd Kreenaugen: rentet auf die Peſtilengblatter / die Zinnblater genannt. | Die Wurtzel vom feinen Hanenfuß getruͤcknet vnnd in Puluer geſtoſſen / reiniget das Haupt von dem falrenzähen Schleim vnnd Vnreinigkeit / dauon in die Naſen asthan/ dann es macht hefftig nieſen / vnd vertreibt alſo genuͤtzt den Schmertzen deß Haupts auff der einen Seiten (Hemicra- niam) den Augnagel oder Hauptnagel genannt. Die Wurselin die holen Zaen gethan / machet ſie außfal⸗ len ohn ſondern Schmersen, Hanenfuß auff beyde Pulß der Haͤnde gebunden / hilfft wider das Quartan Feber / man muß aber zunor auffbinden ehe einem das Feber anſtoͤſſet. WVWor die Peftilens : Nimb eine oder mehr Druͤßwurreln die friſch ſeindt / die zerſtoß / vnd bindt die oberhalb deß Dau⸗ mens auff der Seiten da einer ein Peſtilentzbeul vnder dem Arm oder Achfeln hette / oder aber vber die groß Zehe / ſo ei⸗ ner die Beul bey der Scham hette / vnnd laſſe die vier vnnd zwantzig Stundt darauff liegen / ſo werden dauon Blat⸗ tern aufflauffen die werden ſelber auffgehen / vnd wirdt alles Peſtilentziſch Gifft das die Wurtzeln herbey gezogen haben / darauß lauffen. Man muß aber dieſe Arhenen allwegen auff der Seiten / da ſich die Beul erzeiget / aufflegen. Den Schaden aber vnnd die verſehrung der Blatern / heyl dar⸗ nach mit friſchem Butter vnnd einem Eyerdotter durch ein⸗ ander temperiert. Durch ſolche geringe Artzeney iſt vielen Menſchengeholffen worden. | Hanenſuß geftoffen vnd vbergelegt / reutet auß die ſchar⸗ H pfenrauhen Naͤgel an den Fingern vnd Fuͤſſen / deßgleichen den Grindt vnd Raͤude / Flecken vnnd Mackeln der Haut / vnd vertreibet alle vnnatuͤrliche Gewaͤchs / anch die Gehre, Hen darinn daß Haar außfallet / ( alopecia genanut /) ein turtze zeit vbergelegt. Die erfrornen Fuͤß vnd Ferſchen werden nuͤtzlich mit det warmen Bruͤhe / da dieſe Krenterin geſotten worden feinde/ gebaͤhet / dann fie heilen die Söcher vnd Schaͤden die die grofs fe Winterfält außgefreffen hat / vnnd ertwärmer die erfrorne Ölieder widerumb. Wider das ſchmertzlich Hüffervche : Nimb Hanen fuß mit aller feiner Subſtantz / zerſtoß vnnd lege ſie auff die ſchmertz hafftig Huͤfft / laffefiev. oder vi. Stunden darauff liegen / biß ſie Biaſen ziehen dardurch kompt die boͤſe ſchaͤd⸗ liche Feuchtigkeit auff die Haut: Als dann zerſchneidt die 1 Blafen mit einem Scherlein / fo fleuſt die boͤſe Feuchtigkeit herauß / darnach beſtreich die verletzung der Blatern mit friſchem Butter vnnd einem Eherdocter durcheinander wig ein Saͤlblin vermiſcht / Oder leg ein Koͤlblat warm gemacht oder mit friſchem Buttet beſtrichen darauff / das lindert den brennenden Schmertzen / vnd heyfer in furserzeit, “ _ Bor dieTtüß der Augen die fchwerlich zu ſtillen Feinde) leg Hanenfuß obgemeldter maſſen auff das Haupt / doch daß die Haar zuuor abgeſchoren ſeyen / das leget die Fluͤß Pa die Schüß wunderbarlich / da fonſt kein ander Arseney elffen wil. Die Landtſtreicher und Bettler ſo auß faulheit deß Ben telns gewohnet / eren ihnen die Schenckel mir dieſem Kraut auff / damit fie die Leuth betriegen / darmi ſie als vor breſt⸗ hafftige Leuth gehalten / deſto mehrer Gelt ſammlen mögen. Das Vierdte Capitel. Von den ſuſſen vnſchadlichen Ha⸗ nenfuß Kreutern. CE ſuͤſen Hanenfuß feinde fuͤrnemlich ſechs Su ſchlecht / die jedermenniglich bekannt ſeyn⸗ .Das —e — — — — ——— — * — — — = — — — — Fa 18 D. Jacobi Theoder | Suͤſſer Hanen ſuß. Ranuaculus dulcis. 1. Das erſte Geſchlecht hat ein zaſelechtige weiſſe Wur⸗ gel / von deren kommen viel junger Stoͤcklein wie von dem Erdtbeeren Kraut / dann ſie kreucht hin vnnd wider in der Erden. Die Stengel vnnd Bletter ſeindt dem kleinen Ha⸗ 11, Suͤß Hanenfuß. Ranunculus dulcis. II. Ar * NE i — LEN in, N I \ En 2% FE MEDZN an TEUZ dl 9 RZ GR * 4 arm A pr 11 U 4 Tabernemontan / FE * 11, Süß Hanenfuß. Ranunculus dulcis. IL, * "72 8 DR A N) ' I ß 2 S & N) RS > Bi), ER i N “= \ 7 \ Y y Zn h & F Pr \ NL h \V) WM W — nenfuß ſo gleich / daß man ſie / wann ſie nicht allerdings groͤſſer werend / kaum daruon vnderſcheiden koͤndte. Dar⸗ neben aber iſt der vnderſcheidt auch leichtlich abzunemmen / Nemlich / daß dieſer jetztgemeldte Hanenfuß ein ſuͤſſes IV. Suͤſſer Hanenfuß gefüllt. Ranunculus dulcis multiflorus. IV, FEN (EN ZN DI Zum —8 — —R Kraut * a a nn En es EZ — — III IR mi ara frei wuß "ande Jahma Ei „. mben knind kanzeia Baer Il. Vurh hie das heecht / dmnab . Mieter dedritt akiche de Air EN gleiche fußte Es wͤchſt Vih Ein - Kl a Wi find: | N LM 1 Kin, Riin till, N Das Erſt Buch, V. Suͤß Hanenfuß vnd gefüllt. Ranunculus V, multifſorus maximus. Bon Kreutern 119 F VI, Suͤß Hanenfuß. Ranuncalus dulcis VI, Kraut iſt / brennt nicht auff der Zungen wie der ander Ha⸗ nenfuß / daher es auch die Weiber im Aprillen vnd Meyen / zu andern Mußkreutern ſammlen / vnnd Meyenmuͤſer dar, auß machen / dann es in der Koſt faſt lieblich vnd angenem iſt. Die Blum iſt ſchoͤn Dottergeel wie def gemeinen bren⸗ nenden Hanenfuß Blum. Dieſes Kraut waͤchſt allenthal⸗ ben in den Wieſen vnd feuchten Gruͤnden / vnd iſt ein gewiſ⸗ ſe anzeigung wo es gefunden wirdt / daß gure vnnd friſche Waſſerquellen darunder verborgen feindr® Il. Das zweyte Geſchlecht / har ein zaſelechtige weiſſe MWurgelwie die obgemeldten Geſchlecht / daruon kommen D im Mergen herfuͤr feine Bletter / die erſten ſeyn rund / faft wie das Violenkraut oder die Bletter deß weillen Stun, brechs / aeringsherumb geferifr vnd nicht gefpalsen. Die ans dern aber fo nach diefen kommen / ſeindt serfpalten/ etliche wieder Waſſerhanenfuß / die andern wie der Taubenfuß / vnd Die dritten wie die Huͤnerfuͤß / vnnd je hoͤher am Stengel / je gleicher dis Bletter den Huͤnerklauwen ſich vergleichen, Der Stengefift duͤnn / nicht vber Spannen lang / die Blum iſtſchoͤn Goldtgeel vnd glantzend von fuͤnff Blettern. Die Koͤpfflein oder Haͤuptlein die nach den Blumen folgen / ver⸗ gleichen ſich den Haͤuptlein der geelen brennenden Hanen⸗ fußkoͤpfflein / darinnen dann der Samen verſchloſſen iſt. Es iſt auch dieſer Hanenfuß am Geſchmack ſuͤs. Dieſes waͤchſt in dunckelen Orten in den Hecken / vnnd fenchten Waͤlden / da der Sanickel waͤchſt / deßgleichen auch inden E Zwingern in waſſerechtigen feuchten Gruͤnden / zwiſchen K den Mauwren / da die Sonn nicht wolhinfommenfan® II, Das dritte Geſchlecht / hat auch ein jafelechtige weiſ⸗ fe Wurtel / ein wenig groͤſſer als die jetztgemeldte / die Bletter ſeindt wie die Bletter deß erſten ſuͤſſen Hanenſuß / doch et⸗ was breiter vnd groͤſſer / vnd weniger zerkerfft. Der Stengel iſt and) groͤſſer vnnd lenger / wie auch die Blumen groͤſſer ſeind / ſchoͤn Dottergeel / denen folgen lange rauhe Koͤpfflein / wie in andern Hanenſuͤſſen. Es waͤchſt dieſes Gefchlecht uff ſenchten Wieſen vnd Gründen / vnd wirdt im Meyen mit andern Mußkreutern zur Speiß geſammlet. Das Rin dtvieh jſſet auch dieſen Hanenfuß faſt gern / vnnd ober, kommen die Kuͤh viel Miſch dauon⸗ IV. Das vierdte Geſchlecht iſt dem erſten mit Wur⸗ zeln / Blettern vnd Stengeln durchauß gleich / die Blumen aber ſeind ſchoͤn gedoppelt vnd gefülle/ / wirdt in den Luſtgaͤr⸗ ten von fleiſſigen Gaͤrtnern mit außſetzen gepflantzet / vnnd sum Kraͤntzen von den Jungfrauwen gezielet V. Das fuͤnffte Geſcheecht iſt dem jegemeldten durch⸗ auß gleich / allein das in allen dingen mehr als doppel groͤſ⸗ er iſt die Blumen vergleichen ſich an der geſtalt den fchoͤ⸗ nen gefüllten Roſen / wie auch ander gröfle / feindt ſonſt von Farben geel / glanzend/ wie die andern gefuͤllten Hanenfuß⸗ blumen. Erſtlich hab ich dieſe ſehr ſchoͤne Blum in deß Hochwuͤrdigen Fuͤrſten vnd Herrens / Herren Eberhards Biſchoffs zu Speyer und Probſts zu Weiſſenburg Fürfttt chen Luſtgarten geſehen / darinnen ich fie gfammlet vnd ab» reiſſen hab laſſen / vnd iſt vber die maß ein ſchoͤn herrlich Ge⸗ waͤchs anzuſehen. VI, Das ſechſte Geſchlecht iſt dem erſtgeſetzten mit den Blettern gleich / die ſeindt aber dicker vnnd ſattgruͤner / die Stengel ſeyn dickelecht vnnd braun / richten ſich nicht auff / die Wurtzel iſt klein und zaſelechtig / die kreucht hin vnnd per in der Erden/mehrerfich ſelbeſt / wie andere kriechende Kreis ter. Die Blum iſt geel wie die Blumen der andern Hanen⸗ fuͤß. Es waͤchſt ſehr und faſt gern in den Weingaͤrten / iſt ein anmuͤtig vnd geſundt Kraut dem Rindtvieh. Von den Namen der füffen Hanenfuͤß. ge Sie der Gelehrten vermifchen die ſuͤſſen Geſchlecht der Hanenfüß vnweißlich mir demC oronopo Diofco- ridis , welches doch gar feine gemeinfchafft mit einigem Ges ſchlecht deß Hanenſuß hat / wie hernach an feinem ort von dem Coronopo oder Krehenfuͤßlein wirdt angezeigt J. Das werden. .) \ —r — — — u —— —— D Ro 1. Das erfte Geſchlecht deß füllen Hanenſuß / wirdt von vnſern Gelehrten Griechiſch Bares or yAnnsesr genannt / Lateiniſch Batrachium dulce oderBarrachium falutıferum, Ranunculas dolcis, vnnd Ranunculus dulcis ptatenſis, zu vnderſcheidt der andern Geſchlechten die in Gaͤrten gezielet / vnd in Waͤlden wachſen. Bon den Kreutlern wirdt er ge⸗ meiniglich Ranunculus holeraceus, das iſt / Mußhanenfuß genannt, Bon etlichen wirdt er Kanuncalos ſalutſtferus geheiſſen / weil er ſonder einigen nachtheil in Leib mag ge⸗ oͤraucht werden / ſo die andern brennenden Hanenfuͤß ſchaͤd⸗ lich vnd toͤdtlich gefahr bringen innerlich genuͤtzt. Von den Italianern wirdt er Kanancolo dolce genannt. Engliſch / Right Crowfoote.) . Das zweyte Geſchlecht heiſſet bey dem Democrito gusavseuor. Cateiniſch / Chryſanthemum Democriti, Bey den Rreurlern Ranunculus auricomus, Ranuneulus au- reus, Rananculusdulcisnemorofus ‚pesLeopardi, vnnd voguis Leopardi, von wegen der Bletter dig ſich an der ge, ſtalt etlicher maffen den Seoparden Klauen vergfeichen. [ Ranunculus (yl, folio rotundo, CB. Ranunculus dül.is feu pratenſis, ſub fylueftri defcriptus, Trago :auricomus, Dod.gal.Lob. Thal, primus, Lon. primus {yl. Lugd.f.lio xotundo , Cef.Ranunculi prima fpecies, Fuch.icon. Tur. prima fpecies fyl. Foch. Polyanthemon Anguillarz. | J⸗ talianifch wirdt diefer Hanenfuß genannt / Ranonıola dolce falnaruo. Engliſch / Swere woode Cramefoot. [Wood Crowfoote.] Flehmiſch und Niderlaͤndiſch / Supaereg Cla⸗ wen vnd ſoet Bofch Hanenvoet. In Hochteutſch aher für, ſer Waldthanenfuß. ll. Das dritte Geſchlecht / wirdt von den Kreutlern Ka⸗ nunculus ho eraceus maior, Ranunculus dulcis pratenfis maior , VInnd von ons Teutſchen groſſer ſuͤſſer Hanenfuß / groß Schmaltzblum vnd gros Butterblum genannt. IV, Das vierdte Geſchlecht / wirdt von den Kreutlern Ranunculus dulcis mult/florus, oder Ranunculus duleis coronarius genannt. Italianiſch / Ranuncolo dolce multiplici. Enafifch / dobbel ſwete Crowefoot. [Double wilde Crow⸗ foote.Hochteutſch / gefůllter ſuͤſſer Haneni=p- V. Das fuͤnffte Geſchlecht / iſt das aller groͤſte vnder al⸗ len andern Hanenfußkreutern / das wirdt derowegen au ch von den Kreutlern Ranunculus multiflorus maximus, Ra- nunculuscoronarius maximus, vnd Rananculus rofeus, dieweil er an dergröffe vnnd geſtalt ſich einer gefüllten Ro, fen vergleicher: Hochreurfch wirdt er genannt groffer gefuͤll— ger Hanenfuß vnnd Roſen Hanenfuß. Engliſch / Double Crowſoot.) VI, Das ſechſte Geſchlecht heiſſet Griechiſch bey vnſern Gelehrten / inrwordduer. Lareinifch / lIctinopodium, Pes miluinus,Batrachium vineale,Ranunculus repens duleis, vnd Ranundulus vinealis. [Ranunculus pratenfisrepens hırfarus CB, Ranunculus cuı hirſutiua folia , Gel. praten- fis & hortenfis reptante cauliculo, Lob. polyanthemus primus, Thal, hortenfis primus,Dodo.Lugd.quem aliqui Chryfanthemum Democrati vocant. Czf. Ranuneuli octaua fpecies Cordo. ] Teutſch / Weingart Hanenfuß vnd Weihenfuß. ¶Engliſch / Common Crowfoote.] Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Ey⸗ genſchafft der ſuͤſſen Hanenfüuͤſſen. E a gemeldten Geſchlecht der ſuͤſſen Hanenfuͤß haben feine brennende Wirckung vnd Krafft / wie der Waſ⸗ ſerhanenfuß / oder wie der kleine Hanenfuß / ſonſt Druͤß⸗ wurtz genant / derowegen ſie ohne einige Gefahr innerlich in Leib wol moͤgen gebraucht werden. Derhalben ſonderlich die Schmals oder Butterblum / das iſt das erſte Geſchlecht deß ſuͤſſen Hanenfuß / nicht vnbillich in die Kuͤchen wie an⸗ dere Mußkreuter kommen iſt. Zu dem iſt ſolches / wie auch der Weingarten Hanenfuß / dem Rindtvieh ein gutes ge⸗ ſundes Futer vnd Maſtung / vnnd bekommen die Kuͤh ſo ſie a . Gi [en 2 vi S. Jacobi Theodor F deffelbigen eſſen viel Milch daruon. Si as Kraut noch jung iſt / wirdt es mit andern Kreutern Tabernemontan / RX1 41 PN Li) d Fruͤhling wann d auch zum Salat gebraucht. Sonſt werden dieſe Kreuter in der Artzney gar nicht gebraucht. Das Fuͤnffte Capittel. Von dem Fluß Hanenfuß. Waſſerhaͤnlein. Ranuneulus Auuiatilis. —J Fin & A) TEN * — re Er Fluß Hanenfuß hat vn der dem Waſ⸗ a fer kleine Zaͤſelein / die vergleichen ſich dem Fen⸗ DDR chelkraut / die hat cs an ſtatt der Wurzeln: Auſ⸗ By ferhalb deß Waſſers hat es kleine / runde / drey⸗ eckechtige Blaͤtlein / von Farben bleychgruͤn / die ſeindt ge⸗ rings herumb gekerfft / die liegen auff dem Waſſer. Zwiſt chen den Blaͤtlein wachſen dünne Stielgen herauß / auff wel⸗ chem ein ſchoͤn weiß Bluͤmlein / auff jedem Stielgen ein be⸗ ſonders herfuͤr kommen / eines guten Geruchs / vnnd ſeindt deren ziemlich viel / in der groͤß der Hanenſußblumen vnnd auch mie fünf Blaͤtlein. Dieſes Gewaͤchs wirdt viel in dem I Stecker zwiſchen Heydelberg vnnd Neckergemuͤnd geſehen / an ſteinechtigen Orten da der Necker duͤnn iſt / vnd vber die Kiſelſtein vnnd andere Stein lauffet: Deßgleichen auch in andern friſchen flieſſenden Waſſern vnnd Baͤchen / als in dem Meyn / vnd in Hochburgund in der Seyn. Es bluͤhet im Meyen vnd Brachmonar® Von dem Namen deß Fluß Hanenfuß. ee Fluß Hanenfuß / wie er bey den Alten genannt worden fey/ Finnen wir nicht wiſſen / vnd hat auch das ton in Schrifften feiner noch nichts angezeigt. Bey de Kreutlern aber wirdt es heutigs tags /Ranunculus Huuia- tilis, Hepatica flauiatilis, vnnd bey dem Remberto Dodo- nzo Polyanthemon aquatile genannt. [ Ranuoculus a- quaticusfolio rorundo &capillaceo,CB. Polyanthemum K palußre, Dodo, gal. Ranunculus aquatilis , Dodo. a- quaticus, bepatica facie, Lob. in aquis folio integro & capillaceo, Cæſal. Hepatica aquatica, Lugd. paluftris, Thalio.] Engliſch heift es / white warer Crowfoote. Fleh⸗ miſch vnd Brabaͤndiſch / Water Leuercruyt / witte Water⸗ boterbloem / vnnd witte Water Hanenvoet. Hochteutſch / Waſſerhaͤnlein / Fluß haͤnlein / Fluß hanen fuß / Waſſerleber⸗ kraut / Fußleberkraut / vnd Waſſerleberbl uͤmlein / wiewol es gar fein gemeinſchafft / ſo viel die Krafft vnnd Tugendt an⸗ langen thut / mit einigem Geſchlecht deß Leberkrauts hat. Dieweil — — — — — — —————— ——— — — \ m u —— —— als ch⸗ ir e% ne) Jen sch be⸗ ndt ind em en / die: hin sin, ihet nt da⸗ | deg uia⸗ ‚do 15 4° ar o& fris, zter⸗ ch! her⸗ tan⸗ hat weil — —2—36 — 6 | SEN DE 2 € — — SZ — EN 8 * — EIN N \< w: \' 7 N 1 \ \ 2 % 5% Er 2 II, Groß Wieſenrauth. — sehr rl — ADieweil aber die Blůuͤmlein den Leberblumlein faſt gleich ſeindt / hat cs den Namen def Leberkrauts daſelbſt her be— kommen / deß gleichen auch den Namen deß Haͤnenfuß von der geſtalt der fuͤnffblaͤtigen Bluͤmlein / die ſich den Bluͤm⸗ lein deß Hanenſuß vergleichen. Von der Krafft / Wirckung vnd Eygen⸗ ſchafft deß Waſſerhaͤnleins. FE S har dieſes Kreutlein ein waͤrmende Krafft vnd Wir; ckung wieder Hanenfuß / doch etwas miltet vnnd nicht ſo hißig wie der ſelbig Es hat noch feinen gebrauch in der Ar, tzeney. Wiewol etliche vnerfahrne Aertzt vñ Apotecker / ſolch Kreutlein ſaͤlſchlich vor ein Fülendes Leberkraut ih Ihre Ar⸗ geneyen vermiſchen vnnd gebrauchen / nicht ohne geringen Schaden der Kraneken / derwegenvorjhrem falſchen Str, p thumb menniglich fol gewarnet feyu /⸗ Er Das Sechfte Capittel. Von der Wieſenrauthen. Ed Groß Wiefenraurb: | Ruta pratenfis maior I. Ruta pratenſis maior II. x Cr Wieſenrauthen findet man ſechs vnder⸗ N ls fehiedeliche Geſchlecht / nemlich deß groſſen fuͤnff EENvnd deß kleinen ein Sefchlechr? Ye 1. Das erſte Geſchlecht der groffen Wiefen, rauthen hat eine Wurtzel Fingers dick / von Farben geel / mit vie en Nebenwuͤrtzlein oder Zaſeln / die weit in der Erden % ect Buch / von Kreutern. F EIERERESERETEBERER 8 RER 8 II. Groß Wieſenrauth. EB Ruta pratenfis maior III. 2% € 2 ea) * e P ji “ r 23 BERSSRESFEESSRREESRIEEREE * IV, Groß Wieſenrauth. Ruta pratenfis maior IV, * RU Da a 1, G STR —* —W nt a NY Ü & HR TEN ER 4 —— US HUNLIDR N — RUN 800 \ qm N PN E ö \ J A SI » TO SAU N — ne): — — S vmb fich kreucht / vnd viel junger Stoͤcklein oder Zweiglein von ſich außtreibet / vnnd ſich alſo ſelber mehret. Die Bier, 1 ter ſeindt etlicher maſſen der Rauthen gleich / doch verglei⸗ chen ſie ſich viel mehr den Blettern deß Eppichkrauts oder deß Liebſtoͤckels Blettern / doch ſteiffer und brauner/ vnd vn⸗ den her etwas mit bleychgruͤn vermiſcht / oben auſſen aber ſattgruͤn. Der Stengel wirdt anderhalben vnnd zwoer E⸗ len lang / mit vielen Nebenaͤſten / von holkelen / ſchier eckech sig / von Sarben braun vnd auch bißweilen gruͤn innwens dig hol. Am Obertheil deß Stengels vnd der Nebenaͤſtlein/ gewint es ein ſchoͤnen Dolder von vielen gruͤngeelen vnnd wollechtigen zuſammen getrungenen Bluͤmlein / eines ſtar, cken Geruchs. Wann die vergehen / folgen hernach drey, eckechtige kleine Schötlein / darinn ift der rugde Samen verfchloffen. Diefes Gewaͤchß finder man vberfluͤſſig viel in den bergechtigen feuchten vnd naſſen Wieſen / bey Nuͤm— pelgart / wie man auff yle vnnd Byzantz zu zeucht. Dep; gleichen auch an vielen Orten Teutſchlandts / vnnd fonder, lich auff der groffen Weyde zwiſchen den benden Ehurfürft, lichen Stärten Oppenheym vnd Meyntz⸗ il, Das ander Öefchlecht ift den jegtgemeldten gleich / allein ſeind die Bletter ſchwartzgruͤner vnd kleiner / dann deß jene beſchriebenen / zu dem ſeindt die Stengel runder vnm ohne holkelen / ſonſt iſt es mit Wurtzel / Blumen vnnd Sa⸗ men den obgemeldten gleich. Es waͤchſt im Gebirg auff den Wieſen bey Miltenberg / vnd im Schwarswaldrim naſſen graßechtigen Erdtreich⸗ | — 11. Das 121 * V. Groß Wieſenrauth. Ruta pratenlismaioranguftifolia V.* NR f 86 L ven 9 F II. Das dritte Geſchlecht har ſchoͤne Veielbraune Bluͤmlein / ſo viel die Blaͤtlein anlanget / aber die Faͤſelein in denfelbigen ſeindt geel / iſt ſonſt mit Blettern / Stengel / Wurtzel vnnd Samen dem erſten Geſchlecht gleich. Das wirdt in Brabandt vnnd Hochteutſchlandt in den Luſtgaͤr⸗ ten gezielet / vnd zum Luft gepflantzet. ⸗ IV. Das vierdte Geſchlecht hat lengere vnnd dickere Stengel / von Farben Purpurbraun. Die Bletter ſeindt groͤſſer vnnd breiter dann deß nechſtgemeldten / von Farben blato gruͤn wie das Ackeleyenkraut / die Wurtzel vnnd Blu⸗ men feindt dem erſten gleich. Der Geruch iſt ftärcfer vnnd ſchwerer alg der andern / vnnd wirdt auch dieſes Geſchlecht D in den Luſtgaͤrten gezielet / iſt mir erſtlich von Spanifchen Samen auffkommen / welchen mir der Edel Ehrwuͤrdige Herr Sarolus von Wildtberg deß hohen Thumbſtiffts zu Wormbs Thumbſenger mitgetheileit / den er-von ſeinem Bruder Herr Henrichen von Wildtberg der Königlichen Wuͤrden in Hifpanien Rhat mit andern vielen frembder Gewaͤchs Samen entpfangen har? V. Das fünffte Geſchlecht hat viel kurtzer / kleiner / bleich⸗ geeler Wurgeln / die ſeind krumb / luͤckechtig vnnd durchein⸗ ander geſchrenckt / die vergleichen ſich den Geyerlein oder Garten Rapuntzeln. Der Stengel iſt anderthalb vnnd biß in die zwo Elen lang / wie der Stengel deß erſten / iſt doch duͤnner / vnnd hat tieffere holkelen / von Farben bleychgruͤn: Die Bletter ſeindt ſchmaͤler und kleiner dann die Bletter der obgemeldten / ſeindt dreyeckechtig / vergleichen ſich an der ge⸗ E ſtalt den vnderſten Blettern deß wilden Vogelneſts oder Paſtenachsblettern. Die Bluͤmlein ſeindt bleychgeel / die riechen lieblicher als die obgemeldten / faſt wie Holderbluͤhet. Es waͤchſet auch dieſes Gewaͤchs an den Orten / da das⸗er⸗ ſte Geſchlecht gefunden wirdt. | vi. Das fechfie Geſchlecht iſt das aller kleinſte / hat eine harte / zaſelechtige / ſchwartze Wurgel / die Bletter ſeind dem erften Geſchlecht gleich / doch viel kleiner / Die Stengel an der geſtalt feind zarter vnnd kleiner / etwann zwoer Span⸗ nen lang / die Bluͤmlein deren es weniger hat als das groß/ F D. Jacobi Theodori Taberrnemontani ——— die neigendt ſich auff bleychgeel. Der Geruch iſt ſtarck dem vorigen vnd groͤſſern gleich / es waͤchſet an feuchten Orten / auff bergechtigen Wieſen vnnd auff dem Gebirg da es rin⸗ nende Baͤchlein oder Brunnenfluͤß hat. Von dem Namen der Wieſenrauthen. Es ſeindt viel vnder den Gelehrten dieſer zeit / die die Wieſenrauthen vor dag Thalictrum Diofcoridis hal- ten. Sie aber fehlen. Was aber das wahre Thalictrum ſeye / das haben wir oben vom Sophienkraut angezeigt. Was aber dieſes Gewaͤchs bey den Alten / vnnd wie ſie es ge⸗ nannt haben / ſeye / hat noch niemands gewiß angezeigt. Das ich aber meine meynung auch daruon ſage / ſo halte ichs vor dag Phellaudrium Plinyj, lib. 27.cap.ı2. Vnnd wiewol er daſſelbige kurtz beſchreibt / ſo iſt doch von allen denen Ge⸗ waͤchſen die vor Phellandria angedeutet worden keines / das ſich deß Orts halben da Phellanduum wachſen ſol / auch die geſtalt der Bletter / wie auch die Krafft vnnd Wir⸗ ckung / die Plinius demſelben Gewaͤchs zuſchreibt / beſſer das zu ſchicket / dann eben dieſe vnſere Wieſenrauthe / ſintemal alle Anzejgungen neben der Krafft vnnd Wirckung deß Phelland:ıj, durch die langwirige erfahrung durchauß an diefem Kraut befunden worden feyn / alfo daß man nicht zweyffeln fol / daß die Wieſenrauth das Phellandrium Pli- mij ſeye. — Gelehrten zu Mompelier nennen vnſere Wieſen⸗ K rauthen Saxifragſam luteam, dieweil die Wurtzel wie auch das Kraut / den Nierenſtein zermalet vnd außfuͤhret. Von den Kreutlern wirdt es Ruta pratenſis, Ruta vulneraria, vnd Rhabatbarum adulterinum genannt / Dieweil etliche vnerfahrne Kreutler / vnnd ſonderlich die Zahnbrecher / die Wurtzel von dem Kraut vor Rhabarbara verkauffen. Thalictrum latifolium Germanicum , CB. Pıgmum Dodo. gal. Lugd. cui & Thalierrum magnum : Rura pratenfis, Gef. Iyluelttis, Cæſ. Thalictrum, Cord. Dioſ. aigrum, Cord. Thal, iecundü Germanicũ latifoliũ, Cam. | Thalierrum — deKl One 9 fin! wnd pl Eh lid werd ‚ Mika } I Min Mike I al dad) (m Kl m ten / rin, die hal⸗ (um tigt, sge⸗ Das vor oler Go⸗ nes / fl Wir⸗ rd mal deß fan nicht Pli« eſen⸗ auch Von atia, ⸗ Das Erſte Buch / Don Kreutern. A Thalietrum magnum primum ‚Dodo. pratenſe primum F dieſes ein geringe Artzeney ſcheynet zu ſeyn / fol fie gleichwol vel quintum, Cluſ. pan.] Griechiſch heiſſet es ge Mavtezor, taltanifch/Phellandryo. Engliſch / Baſtard Rubarbe. Fleh⸗ miſch vnd Brabaͤndiſch / Valſche Rabarber. Hochteutſch / Wieſenrauth / vnnd zum vnderſcheidt der kleinen groß Wieſenrauth / Wundtrauth vnd Heylblat / von wegen ſei⸗ ner heylſamen Krafft die es hat die Wunden zu heylen. II. Das zweyte / Thalictrum cauliculo non ftrıato, CB. Thalietrum magnum ſecundum, Dodonzo. ] III. Band dritte Geſchlecht [ Thalıctrum floſculis pur- pureis, CB. Thalietrum magnum quarcum Dodo. Thalı- &rum s.fore purpureo , Camer. ) haben jhre Namen mit dem erfien gemein. IV, Dasvierdte Gefchlecht / wirdt Phellandrium Hi- fpanicum zum vnderfcheide derandern fo bey uns wachfen B genennet / Thalictrum Icalıcam florıbusluteis, CB, Pes milui, Anguil.Saxıfragalutea, Gef. Rhabarbara ſpurium & Barba caprz minor, Eidem ; Ruta pratenfis herbari- orum, Ad. L.ob. Thalietrum magnum 3. Dodo. primum feu Hıfpanicam Cluf, pan. in Hetruria vulgo Verdema- sium, Cæſ. Thalierrum I, Italicum, Camerario.] Vnnd Teutſch / Spanifch Heylblat. V. Das fünfte Geſchlecht heilfer Phellandrium renui- folium vnnd Ruta pratenfis tenuıfolia bey den Kreutlern. ( Thalietrum anguftifolium, CB. Thalıctrum 3. angufti- -folium, Cam.] | VI. Das fechfte vnnd Fleinefte Geſchlecht der Wiefen, rauchen / heiffer Phellandrium minus vnnd Ruta pratenfis minor. | Thalittrum minus, CB, Hypecoum forte , Dod, gal. Lugd. Thalietrum renuifolium, Cord. Lob. quartum feu paruum, Cam. Thalietrum minus vel quintum , Do- do.feptimum, Cluf.pan, Rurafyl. alterahumilior, Cæſal- Bea] Hochteutſch / klein Wieſenrauth vnnd klein Heyl⸗ at, Von der Natur / Krafft / Wirckung und | Eygenſchafft der Wieſenrauthen. Dy Wieſenrauthen haben eine Krafft vnnd Eygen⸗ ſchafft mittelmaͤſſig zuerwaͤrmen vnd zu trucknen mit einer Aſtriction / moͤgen innerlich vnnd euſſerlich nuͤtzlich in der Artzeney gebraucht werden. Innerlicher gebrauch der Wieſen⸗ rauthen. = Je Wieſenrauthen vor fidh felbeft gebraucht / oder die D ” jungen Bletter mie Gemuͤßkreutern vermifche und in der. Koſt genoſſen / erweychen ven Bauch vnd machen fanffre - Stuelgaͤng. Sonſt dienet dieſes Kraut inſonderheit wider den Nierenſtein / vnd alle Gebrechen der Nieren vnd Bla⸗ ſen / eroͤffnet die verſtopffung derſelben / treibet den Harn / vnnd führer auß den Stein / ſonderlich aber die Wurtzel ge⸗ puͤluert vnd eines Guͤlden ſchwer mir Wein getruncken Es mag auch das Kraut oder die Bletter daruon nuͤtz⸗ lich vnnd heylſamlich zu den Wundtraͤncken gebraucht werden. Euſſerlicher gebrauch der Wieſen⸗ rauthen. as Kraut ift faft dienlich und nuͤtz zu den Lendenbaͤ⸗ dern den Sendenftein außzutreiben / vor fich felbft oder ‚Mit andern Kreutern zun Bädern gebraucht. Das Bauwersvolck heyler allein mir diefem Kraut /ge meine Wunden die nicht Beynſchroͤtig feindt / ohn einige weitere hülff der Wundtaͤrtzt dann eg fehr ein heylfam Wundtkraut iſt. Sie trucken den Safft auf / legen den mit Räfelen von leininem Tuch in die Wunden / vnd binden dar⸗ nach das geftojfen Kraut wie ein Pflafter dariiber / vnd dag im Sommer. Im Winter aber fieden fie das Kraut mit Wein / waͤſchen die Wunden damit auß / legen darnach Faͤ—⸗ ſelein in der Bruͤhen genetzt in die Wunden / vnd binden das geſotten Kraut darauff wie ein Pflaſter. Obnu gleichwol 123 nicht verachter werden/ ſintemal fie ein gewiſſe huͤlff iſt. Auß diefen Kreutern fan man and) nügliche Wundoͤle / Balſam vnnd Wundtpflaſter bereiten / darmit man vielmehr auß⸗ richten kan / dann mirder grünen vnd geelen Wagenfchmier der Scherer vnd der vermeynten Wundtaͤrtzet⸗ Die Wurgel von diefen Kreutern in der Laugen geſot⸗ ten vnnd das Haupt damit gezwagen / toͤdtet Die Laͤuß vnnd Niſſen. Wieſenrauthen gediſtilliert Waſſer. Aqua Phellandrij ſtillatitia. SDye Wieſenrauthen wirdt heutiges Tags ſehr gelobt / ſo man daſſelbige / wann es in ſeiner volllommenen Bluͤth iſt / mit der Wurtzel vnd aller Subſtantz klein hacket / 5 darnach in Balneo Mariz ſaͤnfftiglich diſtillirt / den Stein / Sandt vnd Grieß außzutreiben / fo man deß Waſſers iiij. oder v. loth trincket. Solches reiniget auch die Nieren vnd Blaſen / loͤſet auff derſelbigen verſtopffung / vnd macht wol harnen. ag Das Siebende Eapittel. Von den Storckenſchnaͤbeln. 1. Storckenſchnabel. Geranium I. Er Storckenſchnaͤbel Kreuter haben wir auff die dreischen vnderſchiedtliche Gefchlecht/ vnder denen auch etliche auf frembden Sanden | S* zu vns gebracht worden feind/ die wir in den Suffgarten pflanzen muͤſſen. Diofcorides, Plinius vnd Pau- lus Aeginera gedencken aber nur zweyer Befchleches 1. Das erſte Öefchlecht hat eine duͤnne / lange Wurzel, mit wenig Zafeln oder Nebenwuͤrtzlein / von farben Leber⸗ farb/ Die Bletter vergleichen fich den Blettern der Anemo, nerößlein/ oder dem gemeinen Korbelkraut / ein wenig haar⸗ dj echtig / —S — ER SR — A 1: Storefenfchnabel, Geranium Il. E 1, Storcfenfchnabel: Geranium III. Ä 4 — RN x > WM — 0 — — echtig / vnnd zum theil rotlechtig / Die Stengel ſeind rundt / brannrot / haarechtig mit gleychechtigen Knoͤpflein / darauß die Bletter vnd Nebenaͤſtlein wachſen / Elen lang vnd auch biß weilen lenger. Oben am end der Stengel vnd Nebenaͤſt⸗ lein bringt es im Aprillen herfuͤr ſchoͤne Purpurrote Bluͤm⸗ lein von fuͤnff Blaͤtlein / die findet man ſchier den gantzen Somer blühende. Wan die aber abfallen vñ vergehen / folget anẽ jeden Bluͤmlein einlanges kleines Schoͤtlein / obẽ auß ge⸗ fpise wie ein Kranchſchnaͤblein. Dieſes ganze Gewaͤchs hat ein ſtarcken doch nicht vnlieblichen Geruch. Es waͤchſt gern auff alten Mauren / in den Zwingern / deß gleichen Zuff den Dächern / vnd den Stammblöchern der abgehau⸗ wenen Baͤum / an ſchattechtigen / ſeuchten vnd kuͤlen Orten? . Das zweyte Geſchlecht hat ein weiſſe / duͤnne / lange S. Jacobi Theodort Tabern⸗ montani / F IV, Storefenfchnaßel: Geranium 1V. G V. Storefenfchnabel, Geranium V. H I K Wuryel / mit ziemlichen Zaſeln behenckt / die ift am Ge⸗ ſchmack herb vnnd rauch / die Bletter feind rundt wie die Bletter der kleinen Keßpappeln / aerings herumb zerſchnit⸗ ten / auff der letzten ſeiten Eſchenfarb / mit vielen Riplein o⸗ der Aederlin durchzogen. Der Stengel iſt klein / rundt haar⸗ echtig / eines Schuchs lang / nit dicker dann ein Strohhalm / mit vielen gleychechtigen Gewerblein / die ſeindt an der farb braunlechtig / am oͤberſten theil der Stengel vnd Nebenaͤſt⸗ lein gewinnt es blauwe Purpurfarbe Bluͤmlein / die ſeind kleiner dann deß jetztgemeldten / blühen faſt den ganzen Sommer / Wann die vergeben / folgen hernach lange Spisen / die vergleichen fich den Kranichstöpften mit ihren Schnaͤbleln / in denen iſt sin granmwer Samen vers ſchloſſen X 4 DI Das Eifie Buch / Don Kreutern. .—nn “F VI. Storckenſchnabel. Geranium VI. , ſchloſſen / dem Samen deß Radenkrauts gleich. Es waͤchſt neben den Straſſen auff wuͤſten vngebawenen Feldern / auff den Kirchhoͤfen / vñ in den Krautgaͤrten vnder andern Bis kreutern / erjuͤngt ſich allen —— widerumb ſelbſt / dann es den Winterfroſt nicht lei vui. Storckenſchnabel. en fan? VII. Storckenſchnabel. Geranium vl, "HI. Das dritte Geſchlecht / iſt ein Elein Kreutlein auff der Erden ligende / es hat ein lange Wurzel / aufwendig geel⸗ farbond innwendig weiß / die Bletter feindt klein zerkerfft wie Die klein Bibernell / die Stengel ſeindt klein / rotlechtig vnnd duͤnn / ein wenig haarechtig / die Bluͤmlein kleiner dann der ’ IR. Storefenfchnabel. . Geranium IX. NIERRRRINN 2 } Er; | 07 J ar X une rue — — — — Fa — ⸗ at en — — — — — — —— — — — — — — — — — — — — — — — — — * — * X. Storckenſchnabel. Geranio X, vorigen / von farben Prefilgenbraum/ darauf werden lan⸗ se Schnäblein / wwiedie Kranchsſchnaͤbel. Diefes Kreit lein bar fein beſenderen geruch. Es wechft gern in fandechiis gen gebauwenen Feldern vnd Fruchräckern W. Das vierdte Geſchlecht ift dem jetztgemeldten mir X: Storckenſchnabel. Geramum XII. WIN 47 MN F fi 26 &. Jacobi Cheobort Tahernemontant! Xi, Storckenſchnabel. Geranium Xl. Wurtzeln / Bletter vnd Stengeln gleich/ die Bluͤmlein aber ſeind ſchoͤn weiß / vnnd iſt ſeltzamer zu finden / als das vorge⸗ meldte. Es waͤchſet an gleichen Orten / da das vorgeſchrie⸗ ben waͤchſet. Bey Mecheln in Braband hab ichs zimlich viel geſehen in den Fruchtfeldern XIII.Storckenſchnabel. Geranium Xlil. RUE — I 05% ZU N » a<> Wa 1 (7) il A V. Das Das Erſt Buch / Bon Kreutern >» fünfte Geſchlecht / hat ein runde weiſſe Wurtzel / F Fingers lang / iftam Gefchmack ſuͤß wie die Rapuntzelen. Die tleinen derterfften Bletter vergleichen fich dem jeptges meldten / doch mehr dem Dolförffel oder Wuͤterich ähnlir cher: Die E rengel feind langlecht mit gleyche chtigen knoͤpff⸗ lein / ein wenig rot vnd rauch. Im Aprillen bringt es vil Pre⸗ ſilgenbrauner Bluͤmlein / von fünffsBlätlein/an gekruͤmme⸗ een Stilen / darauß werden Koͤpfflein mit langen Schnas belein/ Die vergleichen fich den Kranichfchnäbeln/ darinnen der Samen verfchloffen iſt. Dieſes Kraut iſt eines sinnlichen guten Geruchs / doch nit ſo ſtarck vnd lieblich wie das Ru— prechtskraut. Es waͤchſet gern in magern Sandechtigen Gruͤnden / vnd auff den alten Hoffſtaͤtten. V1. Das ſechſt Geſchlecht hat ein lange / dicke / ſtarcke vñ rotfarbe Wurzel / mit vilen Zaſeln behenekt / iſt inwendig B holtzechtig. Die bletter ſeind gröffer dann der andern Stor, ckenſchnaͤbel / wie die Bletter deß groffen Hanenfuß mit vij. oder viij. Spalten zertheilt vn tieff zerfchnicten / ſonft gerings herumb zerkerfft / die han gen an langen duͤnnen gruͤnen Sti⸗ len. Bon der Wurtzeln kommen herſuͤr etliche run de / feyßto / lange Stengel / die ſeind vnden von der Wurtzel her etwas rotechtig / cin wenig Wollechtig oder Haarig / mit Gleych⸗ echtigen Gewerben oder Knoden abgerheilet. Oben an den Gipffeln fonen im Meyen und Brachmonat feine fchöne blawe Blumen herfür/die vergleichen ſich ander geſtalt vnd groͤſſe den Anemone roͤßlein / welche fo ſie abfallen / wachſen die Schnaͤbel herfuͤr wie in den anderen / zimlich groß / doch kuͤrtzer vnd ſchoͤner anzuſehen. In eim jeden Schnaͤbelein findet man fuͤnff langer ſůſſer Kornlein / das iſt der Samen/ die ſpringen zu letzt ſelber auß. Es hat auch diſes Kraut ein Cimlichen guten Geruch, Dieſes Gewaͤchß wiewol es viel in Hochteutſchland von ſich ſelbſt waͤchßt / ſo wirt es doch von wegen feiner ſchoͤnheit vnd huͤpſchen lieblichen blawen Blu— men auch in den Luſtgaͤrten gezielet und gepflanzt. Man fin⸗ det diſes Krauts viel im Neckerthal auff den Wieſen / zwi⸗ ſchen Neckergemuͤndt vnd der Churfuͤrſtlichen Statt Hey⸗ delberg / vñ bey dem Kloſter Reuwenburg: deßgleichen auch in der Ober Pfaltz im Beyerland bey der S tatt Amberg in den Wieſen / vnd vielen andern Graßechtigen Orten. VII. Das vij. Geſchlecht / hat ein dicke / knorrechtige / runde Wurztzel / wie die Erdteaſtanien / mit wenig kleinen ne⸗ benwuͤrtzlein / von Farben ſchwartzbraun / innen aber weiß / am Geſchmack vnlieblich / zum vnwillen reisende, Die bferter ſeind den Blettern der Anemone roͤßlein gleich / welche von jhrem mittel in fuͤnff theil ein jedes mit tieffen ſchnitten abge⸗ D theilt iſt / die hangen an ſehr langen Stilen/ zu der Erden ſich neigende. Die Stengel deren es drey oder vier hat / die ſeind duͤnn auff die anderhalb Spannen lang mir gleychechtigen Gewerblein oder Knöpfflein. Dig Blumen feind Purpurs farbvon fünff Blaͤtlein / deren jedes ein geſtalt hat wie ein Hertzlein / gleich wie die Bluͤmlein def rorc oder weiſſen Wi, derſtoß / anzuſehen wie kleine Roͤßlein / die blühen ſchier den ganzen Sommer auſſen: wann die abfallen / folgen hernach langelechtige Schnaͤbelein / wie die Kranichsfchhaͤbel Die, ſes Gewaͤchß wirt in den Niderlanden zu Mecheln vñ Bruͤſ⸗ ſel / deßgleichen auch bey vns in Hochtentſchland in den gute garten gezielet / iſt erſtlich auß Dalmatien vnnd Windifch, land zu vns gebracht worden / in weichen orten vnd andern gandern gegen dem auffgang der Soñen gelegen / es vor ſich ſelbſt vngepflantzt waͤchfet. E VI. Das viij. Geſchlecht / hat ein lange weiſſe Wurtzel eines kleinen Fingers dicke / die Bletter ſeind lang vnnd zer⸗ kerfft ſchier wie die bletter der Wetterroͤßlein / mit vilen Buur. roten Riplein oder Aederlein. Die & tengel feind dick/ einer Elenlang / von Sarben rot / mit Ölcychen oder Gewerben wie der Waſſerpſeffer. Die Blumen feind von Farben Pur, purblauwe. Dach denen folgen lange ſpige Schnaͤblein wi⸗ die Kranich oder Storckenſchnaͤbel. Dieſes Geſchlecht waͤchßt vor ſich ſelbſt in der Inſel Crera / in vnſern Landen wirtes in den duſtgaͤrten mis andere ſrembde Gewaͤchß ge⸗ zielet. IX. Das ix. Geſchlecht / hat ein weiſſe Wurxel / zimlich lang mit wenig zaſeln oder Nebenwuͤrzlein. Die Bletter vers gleichen ſich den Roſſzpappeln / ſeind doch lenger / aber linde vnnd weych / von Farben Schweitzergruͤn / die ligen auff der Erden außgefpreyt wie die Pappelbletter. Die Bluͤmlein feind klein / Leibfarb / nach weichen lange Schoͤtlin folgẽ mit getruͤmeten Stilen / die vergleichen ſich den torckenſchnaͤ⸗ beln / die im ſuͤnfften Ort befchrieben ſeind. VUmb Mompe⸗ lier waͤchßt diſes Kraut vil von ſich felbft, In Braband aber vñ vnſerm Hochteutſchland wirt es in den Luſtgaͤrten gezielt. X. Dasy. Geſchlecht / hat ein runde Wurgel wie die geel Acker zwibel / von Farben fchwargror/am Geſchmack ſuͤß. Die Bletter ſeind gleich den Blettern der Anemone roͤßlein / ſeind aber tieffer biß zu jhrem mirtel zerſpalten / alſo daß die vnderſten ein jedes in ſe chs Bletter zerſpalten / vnd die oͤber G ſten in fuͤnff von einem jeden Haubeblat. Der Stengel iſt H duͤnn / rund / faſt einer Elen lang / mit aleychecheigen Gewer⸗ ben vnderſcheiden / auß welchen die oͤberſten Bletter wach⸗ fen, ‚Die blumen ſeind ſchoͤn vnd Purpurroc/ allerdings an⸗ zuſehen wie die Radenroͤßlein / nad) denen kommen Feine Schnäbelein/dis ſeind vornen her ein wenig erumb. Es teire auch difes Geſchlecht in den Gärten gezielet / iſt erſtlich von Conſtantinopel zu vnß in dieſe Land gebracht worden. ¶Zwi⸗ ſchen diſein x. vnd den vij. iſt ke vnderſcheid zumachen.) X. Das xj. Geſchlecht / hat ein lange Wurtzel ſaſt eines tleinen Singers dick / mit vilen Nebenwuͤrtzlein behenckt Es hat bletter in der geſtalt deß Hanenfuß / ein jedes blarin fun vnderſcheidt zerſchnitten wie die bletter deß Sanickelg / mir etlichen fchwargen vnd braunen Stecken bejeichner. Die fien, gel deren es zwey oder drey hat / auch biß weilen mehr die ſeind eines Schuchs lang / haben etliche Nebenzweiglein / auff des nen wie auch auff den Stengeln komen herfuͤr ſchoͤne luſtige Blumen / die ſchoͤn braunrot over fchwargror feind / innder mitten aber weiß vnd vmbgebogen / wan die vergehen wach⸗ fen hernach kleine ſchnaͤbelechtige Schotlein + den Kranichs ſchnaͤbeln ſich vergleichend. Es wirdt auch dieſes Gewaͤchß bey vns in den Gaͤrten zum luſt gezielet. | XH, Dasyi, Geſchlecht har cin lange/ Erntite / gleych⸗ echtige Wurgel/iftvon Farben roͤtlecht / eines £leinen Sun gers dick / mit vielen Zafeln behenckt vñ zimlich wolriechend. Die bletter feind auch dem Sanickel gleich / von Sarbeweißs lechtig vñ ein wenig wollechtig:die ſtengel feind Eleiner alg die | Stengel deß vj. Öefchlechts blawe Gottes genad genannt. Die blumen Beielbraunvon fünff blertern / an geſtalt vnd formen der blawen Gottesgenad gleich / aber kleiner. Eg waͤchßt an feuchten Gruͤnden / vnnd Bergechtigen Wieſen. Man pflantzt es auch in den Suftgärten. | Xl1l, Das xiij. Geſchlecht / hat ein runde lange Wut⸗ tzel / die iſt außwendig vnd inwendig braunrot. Die Bletter ſeind rund wie die Bletter deß Taubenfuß oder deß zweyten Storckenſchnabels / aber vielmehr vnd tiefer außgeſchmt⸗ ten / mit vielen Kerffen / anzuſehen wie ein Haͤndlein mit Fin⸗ gern. Es hat viel duͤnner haarechtiger Stenglein eines Schuchslang / darauff wachfen ſchoͤne braunrote blumen / die ſeind einer zimlichen groͤſſe / die vergletchen ſich den klei⸗ nen Roͤßlein / nach denen folgen lange Schnaͤbelin / wie an den andern Schnabelfreutern. Es waͤchßt in hohen Bergen vnd Felſen / fonderlic) aber auff dem Wurmberg bey Erons weiſſenburg / bey Rotruͤprecht am Gebirg/ defigleichen im Franckenland bey Marienthumb / vnd andern vielen Orten K Teutſchlands. Von den Namen der Schnabelkreuter vder Storckenſchnaͤbel. | E S haben die alten Griechiſchen Schrer Dioſcot. vñ nach m Paulus Aegieta, nit mehr als zweyer Geſchlecht der Sorckenſchnaͤbel in jren fchrifftegedacht. Deßgleiche Plin. 1.260,11. Galen. aber thut in alle feinen fchriffeeder dınas belkreuter gar kein meldung. Wir aber habẽ zu vnſer zeit der Storckeſchnaͤ belxiij vnderſchiedliche Geſchl echt / wie wir die iiij Dan — — — —— — — — — — — —e — ——————— — — SFr —— — — — un — — 1} Ja N = ö— — — —— — — — * — — — 128 4 ir 15, J Bil k f Mi ei 1 Era Ha 1} e) rrR dl Dam a TIEnıH ET HG an! 1 14 2 IM M B 1 J 1 2 Hr) h JE um ui a Pl h } Rau } L * — Tat 2 \ EnEIT+ Mi a! m N JE 18 Hi Be 7 ——— 99 5 2 I } N ku { J | N) IRRE. ,‘ Ei a ® Air i nl En y BIT J —4 14 H | un Dr: 7 aaa r Kal 1: | HN ! an luk Ä NERELIEIN j il } IN | ni | u aan Kuh A| Del IE ON Y { J I W LINE ' J \ J 4 Ki 9 un . | v DB Eh 1; mil I rl ß ‘ u PIE A \ Ja Ei all 1 ' 1 8! H | i h Hl MEI DE Kurt k Im Ill —— — 9— Mi RN 74 ’ ala JFEHE A TA EIERN BERN € ul , j Jar hin arm) ih i i F: TE! 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Hierooymus Tragus mein Preceptor hat es vnder die Schwalbenkreuter geſent / vnd es Chelidonıam winoiẽ, vñ zu Teutfch klein Schwab bentkraut getaufft / welches wiewol es nit ein geringer faͤhl iſt / ſo iſt doch dem gutẽ man der der zweyt nach Otthone Btun- tellio and) meinem Præceptore geweſen / der zu vnſer zeit Die Kreuier erkanntnuß angefangen hat zubeſchreiben / ſolches zu gut zu haben / ſintemal er zu der zeit mehr gethan / als die andern vor jhm / ja auch noch etliche nach ihm thun werden / darzu er dann den gelehrten vnd liebhabern der Kreuter ein B ſolchen anfang gemacht / vnnd jnen vrſach gegeben fleiſſiger vnd embfiger diſen dingen nachzutrachten / derwegen er ſei⸗ nes ſleiß halben wol hoͤchlich zu loben iſt / vnd Feines wegsut zu ſchelten / wie etliche faſt vngereimpt pflegen zuthun / vnnd beſſer daran theten / daß ſie jre viel groͤſſre mangel vnd jrr⸗ thumb verbeſſerten / dañ wol verdiente Leuth alſo holhiepten: vnd iſt in fein zweifel zuſetzen / wann er Tragus diſe vnſere zeit erlebet haben ſolte / daß es jm in gef chieklichfeie vnd erkannt⸗ nuß der Kreuter / diſe Kunſt zu propagiren keiner nit wuͤrd gleich gethan haben / vnd wuͤrd er jhnen jre Maͤuler wol ha⸗ ben keͤnnen ſtopffen. Nun daß wir mit den Namen der Schnabelkreuter fort fahren / ſo heiſſet das erſt Geſchlecht bey dem Diotcoridi Si- deritisheraclea Crateuz, oder Sideritis Grateua, auch ohn ferneren zufag. Aloilıus Anguillara vermeynt eg ſey Panax c heracleon Diofcor, aberift weit gefehler. Die Gelehrten vn Kreutler zu vnſer zeit nenneng Geranum Rupeitianum, Getanium mufchatum, Geranium vulnerarium, Gratiam Dei, Herbam rubeam, Rubeam mufchatam, Ropertianä, Rupertianam, Herbam Roberti oder Rupeıti. Bon lo- ban. RuchowirtegRobertiana, vonandern Ruberta vnd Herbadiui Rupertigenannt, Ich halt darvor daß es faſt alle diſe Namen von wegen der roten Stengel vnd Blettern empfangen habe, Sonſt wirtes auch von wegen der ſpitzigen Schrein Acas mulchata genannt. [Geranium-Kuber- tianum primum, C,B. Geranium 3, Btun, Mattb, Fuch. Lac. Lon. Roberrianum, Lob. Dodo, Cam.fecundü Dio- ſcoridis, Lugd.Sideritis rertia,Dodo.gal. Gel. cui ð Gratia Dei:Ruberuana vulgo, C zlalpino. } Italianiſch heiſſet es Ato mufchara vñ kuberta. Sransofifch? herbe Ropert vnd Becde D Cioignefentant lemufe. Enalifch » Herb Robert. Flehmiſch sd Brabaͤndiſch / Robrechts kruyt / Roberts cruyt / vnnd Oyn aers beck die naher den Muſcus rieckt. Hochteutſch⸗ Ruͤprechtskraut / Sanct Ruprechtskraut / Gichtkraut / Goltes genad / Rotlauffenkraut / dieweil es zu dem Rotlauf⸗ fen dienlich iſt / vnnd klein Schoͤllwurtz oder flein Schwal⸗ benfrant/ diewen es mit der Schoͤllwurtz in der widerkunfft der Schwalben bluͤhet / daher es auch Guilielmus Turnerus Sermium chelidonium, vnnd Geranium hirundinarium genannt har/ Griechiſch Teegmior genıdänon. Li. Das zweyt Geſchlecht / iſt das zweyt Geranium von Hiolconae beſchrieben / vnd wirdt von jm genannt Teexinov Le e⸗ Meeręerẽ, o&uguMovdid iserBevjvas.Sateinifi ch heiſſ et es Gerniumalterum Dioſcoridis, Oxyphyllum, Hierobtin- ond bes columbinus. Bey den Kreutlern vnnd vnſern E Simpliciſten wirdt es Geranium columbiaum genannt. [Geranium folio maluæ, C.B..Geranium 2. Brun, Trag, Fuch. Dod.'gal, Lac, Matth. Lou. Caft, Thal. Lugd.mal- uaceum fine balfaminum, Cam. Geranii fpecies vulgaris, _ Gefn.Pescolumbinus, Lob, Cefalpino.] Bon Italia⸗ nern wirdt es Geranio colombino, und Pıe colombine genannt. Franxoͤſiſch / Pied.de pigeon ‚ pied de colomb. Die Affricaner heiſſens Le} Die Polen / Goloxbia nega. Die Bngern/ Go⸗ lya koroͤm / das iſt Giconiz vnguis , oder Storcken clauwe. Flehmiſch vnd Brabandifch wirt es geheiſſen Duyuen voet. G D. Jatobi Theodori Tabern montam / a dann ſo viel můglich beſchrieben / vnd jhre abriſſz auß weiſen. F Entliſch Donesfoore/ [ser Cranes Ki, Vnnd Hoch⸗ tentfch Taubenſuß. Es wirt ſaͤlſchlich von etlichen ungen ſchickten Aertzten vnd Apoteckern vor das Cardamomum gehalten / das vergleicht ſich eben damit wie die Neſſeln mie dem Maieran. | 111. Das dritt Geſchlecht / heiſſet Geranium minus, Ge- ranium aruenfe, vnnd Geianium inodorum, | Geranıum eicutz folio minus, velfupinum, C. B. Geranium minns, Trago: tertium, Cam, in Matth. quartum, Brun. Septim& velgruinum, Dodo. Supinem paruum, Cam. Myrihida Plimi & Roftrum ciconizinodorum vulgatum, Lobelo in iconibus, ] Flehmiſch / flein Oyeuaers beck fonder Reucke. [Engliſch Vnſanone maffe Cranesbill.] Teutſch / kleiner Storckenſchnabel / klein Schnabelkraut vnnd Ackerſchna⸗ belkraut. | 1V. Das aber mieden weilfen Bluͤmlein / wirt Geraniä aruenfe album, flein withe Oyeuaers beef fonder Rencke. [Engliſch White flowred Pinck necdle. Zu Teutſch / weiſ⸗ fer Ackerſtorckenſchnabel / vnnd weiß Ackerſchnabelkraut / von wegen ſeiner weiſſen Bluͤmlein genannt. V. Das fuͤnfft Geſchlecht gehoͤret zu dem erſten Geranio Dioſcoridis, wiewol es nicht eygentlich daſſelbig ift dasDio- ſcorides lib. ꝛ. cap. 118. beſchreibet / fo iſt es aber nicht deſter weniger ein Geſchlecht deſſelbigen / vnd ihme an der Krafft / Tugendt vnd wirckung gleich. Dieſes wirdt von den Krent⸗ lern / Getanium myrthinum, vnnd Geranium cicutatium A — K feini genannt dieweil feine Bletter dem Myrrhenkraut gleich feind. Sonſt heiſſet es bey den Medicis vnd Apoteckern / Ro- ſtrum ciconiæ, Rofttum gruinum, Gruina Gruarta, Her- bagruina fiaegruaria, vnd Acas paftoris. | Geranium cicu- tz folio maius, C, B. Geranium 3.Matih.Supinum maius, Cordo: primum & maius, Lac. primum, Fuch. Dodo.gal. füpinum, Dodo. tertium Plinii, Lugd. Scandicophylion, Thal. Mofcata acus, Eticio Cordo: Acus mufcara vulgo, Cafalı Myırhida Plivii roſtrum eiconiæ, Lobelo. ] Ita— lianiſch / Roftro dı grua, und Roflro digrua herba. Hiſpaniſch/ Aguyaspampihos. Frantzoͤſiſch / Becdecivoigne, Angueslledeber- gier und E/quille de berger. Engliſch / Storckesbill. Maſked Eranesbill.] Flehmiſch und Brabändifch Oyeugers beck. Vnd Teutſch / Storckenſchnabel. * VI. Das ſechſt Geſchlecht / wirdevonden gelehrten vn⸗ ſerer zeit Griechiſch Teegnov Barerywedis genannt / von we⸗ gen der gleichheit der Bletter die es mit dem Battachio, das iſt / Hanenfuß / gemem hat: Dann Dielcorides oder die an, deren Griechiſchen Aerzet diſes Kraut auch nicht beſchrie _ ben haben, Es mag aber auch wol zu dem erſten Geſchlecht Diolcoridis von wegen feiner krafft vnnd wirckung gesehler werden. Die Kreutler nennen dieſes Gewaͤchß Geranium cœruleum, Batrachium caruldeum, Ranuneulum cœrd- leam; vnd Gratiam Dei cœtaleam. Bon etlichen wirdt es auch Geranium batrachioides genannt. Sransofifch/ Gra- ce de Dieu Engliſch heiſſet es Cranes bill.¶ Crowfoote Cranes Bi] Die Flehming vnd Brabaͤnder nennen es⸗ blaen Bo⸗ terbloem vnd blaen Godtsghenade. Hochteutſch heiſſet es/ blaw Gottes genad / blaw Schnabelkraͤut vnd blawer Stor⸗ ckenſchnabel. MUCH TR Vil.-Das fiebende iſt das recht vnd das erſt Geranium Diöfeotidis , ſintemal die beſchreibung mit diſem Kraut durchauß vbereinſtimbt. Es wirt von Diofcoride Grie⸗ chiſch Teegnor.Teggvoyiezv,meAovinis vnd Terz, genannt. La⸗ —3 Geranium; Pelonitis, Geranogeron, Yıica, Herba gruina, Echinaftrum, Vchinaftrum, Palmonia, Rofrum gruinum vnd Roftrum ciconiz genannt. Bon den Kreut⸗ ſern aber vnd Simpliciſten / wirt es Perimonia, Geranium tuberoſum, von wegen der Knorrechtigen Wireneln 7 Gera- nium Nlyricum, Geranium primum oder verum Diofeo- ridis genannt. [ Geranium tuberofum maius, C, B. Cam. Subrotuuda radice Dioſc. Gef. bulbofam, Matth. Lob. ‚tuberofum, Dodo. Lugd. primum, March, Ang. Caſt. Lügdunenti, rapie heiſſet es eramon. Italianiſch heiſſ — Dr: en m den Gr = on "co mill mufd ſſch fin Cm ‚ot „An — td ‚ fihige ke Gera hei ° polıra cum ‚fe Gtor me Ndta X. adiu chige Foume —X fulum Knie Ener xl GCetan ztatia ſond num j Dale, [0 bpecıes , Manny, EX Gene LFI betani Mont (ran Gh gl, —E ) h } t he ee it, Daß Erſte Buch / von Kreutern A es er anio, Aco de baſtori Hiſpaniſch / Pico deciguenha Fran, zoͤſiſch Becc dicicogne. Affricanifch / leſce. Vngeriſch / Das ryulab. Boͤhmiſch / Czapinuſek. Engliſch / [Robbie Era, nesbill /] Storckesbill of Illiria. Flehmiſch vnnd Brabaͤn— diſch / knobelachtig Crancbeck. Hochteutfch / Schlauoniſch Schnabelkraut / Sclauoniſcher Slorckenſchnabel / Win diſch Schnabelkraut vnd Windiſcher Storckenſchnabel. VIII. Das acht Geſchlecht / iſt von den alten auch nit beſchrieben worden / iſt aber doch ein wahres Geſchlecht deß Geranii, wirdt von den vnſern Griechiſch Tsezvsov zpnmuev genannt. Bon den Kreutlern vnd Simpliciſten Geranium Creucum, vnd Geraniam Candıasum, | Geranium maxi- mum longiffimaacu, C, B. Creticum, Cam. Creticum an- nuum,Lob,Creticum annuum hzmatodes, Lob.in icon. ] Italianiſch / Geraniodi Candia. Englifch/ Storckesbill of B Candye / vnd Cranebill of Crete. Sicehmifch vnd Brabän, diſch / Candiotſch Cranebeck. Hochteutſch / Cretiſcher oder Candiſcher Storckẽſchnabel oð Kranichshalß / vñ Cretiſch oder Candiſch Schnabelfraur/ ſintemal es erſtlich auß der Inſel Creta vder Candia zu vns in diſe Sand gebracht wor, den iſt. IX, Das ir. Geſchiecht / wirdt von vnſern Kreutlern Griechiſch Tee⸗viov Maraxdedes genannt. Lateiniſch Gera-⸗ nium Maluaceum, vnd Geranium Mompeliacum. [Gera- nium folio Altheæ, C. B. Sextum, Matıh. Caft. Lugd. ma- lacoides, Lob, althzodes, Cam. 4 Calceolario Marrhiolo miſſum, Dod. Pescolumbinus tertius, Czfalpino.] Sieh mifch vnnd Brabändifch/ Maeluechtig Cranebeck. [Eng liſch Baftard Candie Cranesbill. Bnd Teurfch / Pappel⸗ ſchnabelkraut. Vnd wiewol auch diſes Geſchlecht def Gera- ni von den Alten nit befchrieben worden / fo folles doch dem zweyten Gerauio Diolcoridis, Taubenfuß genannt/ zuge. than werden. X. Dasr.folldem erſten Sefchlecht def Geranii Diofco- zidis zugeſellt werden /fintemales ein wahres Geſchlecht deſ⸗ ſelbigen iſt / vnd wirt von den Simpliciſten Griechiſch Teeg- vıov BoAboadns genannt. Lateiniſch / Geranium bulbofum, Geranium rorundum, von wegen der runden Wurgeln/ die fich einer Zwibeln vergleicht/vnd Geranıum Conftantino- polıtanum, Geraniun Byzantinum, vnd Geranium Tur- cicum genannt, Hochteutſch / Zwibelſchnabelkraut / Com, ſtantinopolitaniſcher Storckenſchnabel / vnnd Tuͤrckiſcher Storckenſchnabel oder Schnabelkraut / dieweil es erſtlich von Conſtantinopel vñ auß der Tuͤrckey zu vns in diſe Land D gebracht worden iſt. XI. Das eilfft Geſchlecht wirdt von den Kreutlern 6r- ranium maculatum oder Maculoſum, von wegen der fleck⸗ echtigen Bletter / vnd Geranium faſcum yon der ſchwartz vbraunen Blumen genannt, [Geranium wontanum fuſcũ, C. B. futcum flore liuido purpurato medio candicãte, Lob. fuſum, Lugd.montanum, Dodonæo.] Hochteutſch / Fle⸗ ckenſchnabelkraut oder Fleckenſtorckenſchnabel. Engliſch Spotted Eranesbill.) Yo XII. Das zwoͤlfft Öefchleche wirdt von den Kreutlern Geranium Batrachıoides minus, Geranium violaceum vi} gratia Dei minor genannt / zu vnderſcheydt deß gröfferen/ foinder ſechſten Stell beſchrieben ift._ GeraniumRobertia- num 2. C. B. quintum, Match, quartum, Fuch. Lac. grui- nale, Dodo.gal, Gruinalis, Lugd. Geranii Robetrianı alia Species, Aduer. ] Hochteutſch wirdt es klein Gottsgenad ge, anne. | E XIII. Dasdreysehende Geſchlecht wirt von Contado GelneroGriechiſch ’guuos genanst/von den andern Teeg- vıor dinaradns. Sateinifch Geraniü Hæmatodes, I[chemus, Geranium fanguinarium, Geranium gruinum, Geranium. montanum, Roflrumgruinum , vnnd Sanguinaria radix, ['Seranium batrachiodes, C, B. quartum, Matth. Trag Caft. Lugd. quintum, Fuch. Lac. Lon, batrachioides,Do. do,gal. & poft, Lob, Lugd, Thal Cam. balfaminum & Balfamina vulgo, Cafalpino. ] Don den Sransofen wirdt K fanden ift/gibemani - 129 Foiefes Geſchlecht genannt / Brrdegrur vnd Racina fanziinairr- Engfifch/ Pincknedle. [Cromfore Eranesbill;] Flehmiſch vnd Brabandifch/ Cranenbeck vnd Bloedtworrele. Hiſpa⸗ niſch / Pico de ern. Vnd Hochteutſch / Blutwurtz / Blutroͤß⸗ lein / vnd Bergſchnabelkraut. * Von dir Natur / Krafft / Wirckung vnd Ey⸗ genſchafft der Schnabelkreuter. I, at Sefchleche/ Ruprechtskraut genannt / hat ein mittelmaͤſſige waͤrmende vnd kuͤlende / vnd auch ein trucknende krafft vnd wirckung mit einer Aſtricti on / ne⸗ ben dem es abſtergirt vnnd conſolidirt. Iſt ein beruͤhmbtes Wundtkraut / das nit allein zu Wunden / ſonder auch zu al⸗ blu Wunden zuſtillen / dieſelben zuhefften vnd zuhey⸗ ſen / ſendernauch die alten Schäden zu ſenbern / zureynigen S vnd zuhehſen / ſje ſeyen wie fie woͤllen / dann dieſes Kraut von Natur ifote perirt daß es den hitzigen Schaͤden vnd Rot⸗ lauffen hilffeg vnnd den Falten nicht allein fein ſchaden thut / ſonder fie zur heylung treffenich fuͤrdert. 2. Das zweyt Geſchlecht / iſtbey den Alten in feinem ge⸗ brauch der Artzeney nicht geweſen / vnd darzu vntuͤchtig ge⸗ achtet worden / wie Diofcorides vnd Paulus Aegmeta hezeu⸗ gen / aber zu vnſer zeit iſt es durch gewiſſe erfahrung an Tag kom̃en / dzes ein heyſſam Wund on Bruchkraut iſt / derowe⸗ gen es beyde innerlich vnd euſſerlich nuͤtzlich mag gebraucht werden: es hat ein krafft mittelmaͤſſig zu erwaͤrmen mit einer truckenen eygenſchafft / vñ einer kleinen Aſtriction. 3.4:5.9. Deßgleichen auch das dritt / vierdt / fuͤnfft / vnd neundt Geſchlecht. ih | . 6,12. Das ſechſt vnd zwoͤlffte Geſchlecht / diefeind war⸗ FH mer vnd truckener Natur im erſten Grad / mit einer Aſtri⸗ ction: ſeind derwegen faſt heylſamlich innerlich vnnd euſſer⸗ lich zu allen Wunden zugebrauchen. 7.10, ein Krafft zuverzehren zuzerthelen vnd zu öffnen. 13. Das dreyzehend Geſchlecht hat ein kuͤlende vnd truck⸗ nende Eygenſchafft / derowegen es das Blut der Wunden vnd andere Blutfluͤß gewaltig ſtopffet: hat auch darneben ein krafft zuhefften vnd zu heylen. 3,11, Das acht vnd eilfft Geſchlecht / haben heutigs Ta; ges noch feinen gebrauch in ver Artzeney / vnd ſeind une de⸗ ren Eygenſchafft noch vnbewuſt. Innerlicher gebrauch der Gottsgenad oder Ruprechtskraut I S Namen dieſes Krauts Gottsgenad / darmit es fon D derlich bey dem gemeynen Mann bekannt / gibt genug⸗ fan anzeigung daß es ſolchen von wegen ſeiner vielfaltigen krafft / wirckuũg vnd tugenthalben / damit es von Gott dem Allmechtigen begabet iſt / empfangen hat / wiewol es ſeht wenig von den Aertzen vnſerer zeit innerlich in Leib gebraucht iſt worden / als die ſeine wirckung / vnd eygenſchafft nicht ge⸗ wißt / on jnen dieſelbigen vnbekannt geweſen ſeind / ſintemal in jhren Schrifften die innerlichen wirckungen diſes heyl ſa⸗ men Gewaͤchß fie garnicht mit dem geringſten gedacht habe, Aber es haben die Bawersleuth ung erftlich muſſen anzeigen dz es auch wol on ohne gefahr nuͤtzlich in Leib möge gebraucht werden / onangeſehe / dz es biß daber allein zu vilen euſſerlichẽ Schaͤden gebraucht worden iſt: Dann diſes Kraut wie die tägliche erfahrung bezeugt dem Rindtvieh ein faſt nuͤglich Kraut iſt / vornemlich aber wonn demſelbigen der Harn vers kupre tzu Puluer ge⸗ ſtoſſen mit Wein zertrieben / vnd geuſſet egihme — | Etlich ſicden das Krane mit Waller oder Wem EHd aeben- es dem Vieh zu trincken: Dieandern ſtoſſens zul Puluer vñ gebens mit Saltz zu leckẽ. Daher iſt auch von fleiſſige Hauß⸗ paͤtlern diſem nachgedacht worden / daß man diſes Kraut auch indie Wieſen pflanser/darvon danm das Hew ein fol, che frafft befomen fol/daß eg dem Rindtvieh viel guts thun / vnd es von dein Nierenſtein erledigen / ſo der vorhanden’ wit auch darvon bewahren foll. Ich ten en nirglich mag gebraucht werden / nicht allein die ten Das ſiebend vnd zehend Geſchlecht/ feind warmer vnd truckener Natur im anfang de zweyten Grads/ haben ———— — — — ee nn — — — — —— — — — — en ee — N " — — ie ee — ———— ——— — — — — 130 Keyſers Wundarset Vincentio Serras das Ruprechtskraut innerlich zu Wundtraͤncken vnd euſſerlich in Pflaſtern mit groſſem nutz vnd wolfahrt der Krancken ſehen gebrauchen / auch der zeit hero erfahren daß es ſo wol innerlich als euſſer⸗ lich ein heylſam Kraut iſt / nicht allein zu allen Wunden vnd Schaͤden / ſondern auch den Grieß vnd Nierenſtein auß zu⸗ fuͤhren / derwegen ſolch Kraut hinfuͤrter zum innerlichen ge⸗ brauch nit mehr ſoll verachtet werden. Euſſerlicher gebrauch deß Ruprechtskraut oder Gottes genad. As Ruprechtskraut vber die entzuͤndten vnd geſchwol⸗ lenen Bruͤſt der ſeugenden Weiber / oder der Kindtbet⸗ terin gelegt / legt die Geſchwulſt vnnd ſtillet den ſchmertzen. B So man das Winters zeit nicht gehaben kan / ſoll man es duͤrr nemmen / vnd mit feinem gediſtillirten Waſſer ein sc: nig anfeuchten / vnd warm vberſchlagen. Gleicher geſtalt gebraucht dient es wider die Geſchwulſt der Hoden oder Hochbelg. Gottesgenad geſtoſſen / legt nider alle Geſchwulſt / zer— theilet die Knollen in den Bruͤſten / vnd auch die Geſchwulſt der zerſtoſſenen Glieder wie ein Pflaſter vbergelegt. Bordie Hoden geſchwulſt: Nimb Ruprechtskraut ein Handvoll/ Pappelkraut / Mawerpfeffer / jedes j. halb hand⸗ voll. Stoß diefe Stuͤck / ſeude die mir Wein / vnnd ſchlags vber ſo warm es zu leiden iſt wie ein Pflaſter. Wor die Geſchwulſt der Mannsruthen oder heymligkeit der Weiber nach der Geburt: Nimb ein gut Handvoll Ru⸗ prechtskraut / thu die in ein ſaubern wolgewaͤſſerten Hafen / C ſchuͤtte darüber ein maß guts Weins / laß ſittiglich bey einem Fewerlein biß zum halben theil eynſieden: ſeihe darnach die Bruͤhe darvon / leg das geſotten Kraut warm vmb vnd auff den geſchwollenen Gebreſten / das thu deß Tags zum wenig⸗ ſten zweymal / baͤhe auch den Schaden wol mit dem gemeld⸗ gen durchgeſigenen Wein / vnd ſpritz auch mit einem Spritz⸗ fein in das Gmaͤcht / es iſt ein Experiment. Solche Artzeney hilfft auch den geſchwollenen Wunden vnd Schaͤden. Ruprechtskraut zwey theil / vnnd breyten Wegerich ein theil gruͤn vnnd alſo friſch in einem Moͤrſer geſtoſſen / den Safft außgetruckt durch ein Tuch / iſt ein edel Arteney vor die Geſchwulſt der heymligkeit der Weiber / fo man leinen Tüchlein darinn netzet / vnd in den Schaden legt / oder laß die Gemeldren Kreuter in halb Wein vnnd Waſſer ſieden / p vñ das geſchaͤdigte Ort wol mit der Bruͤhen baͤhen / darnach die Kreuter warm wie ein Pflaſter darüber ſchlagen. Ruprechtskraut iſt ein ſehr loͤbliche Artzeney in den hitzi⸗ gen Febern / ſo man das ſtoſſet mit Eſſig vñ ein wenig Saltz / Ind legts oder binds alſo kuͤl vnden auff Die Fußſolen / zeucht die hir gewaltig auß. | | Ruprechtskraut iſt ein fuͤrtreffenliche Arzeney das Blut der Wunden zu ſtillen / es werde gleich gruͤn oder durr ge⸗ braucht. Welche krafft vnd wirckung dann jm Diolcorides lib.4. cap. 27. auch zufchreibt/ alser von dem Sideritide 0» der Wundtkraut Crarevz redet / da er alfo ſpricht: Diß Kraut [ae auch die krafft / daß wann es vher Die frifchen Wunden gelegtwirdt/das Blut darinn ſtopffet / vnd dieſel⸗ bigen zuhefftet vnd heylet. | | Ruͤprechtskraut in die Nafen geſteckt / ſtillet das Naſen⸗ bluten / oder eyn Meyſſel von leininem Tuch gemacht inn Wein genegt/pnddas Puluer von dieſem Kraut darauff E geſehet / wircket deßgleichen. Ein c chweiß bad von zwey theil Ruprechtskraut vnd ci, nem theil Attichkraut gemacht / vnd darin trucken geſchwitzt / hilfft gewaltig wider den ſchmertzen deß lauffenden Gegichts in Öliedern. Man muß aber die gemeidten Kreuter auff Die ſchmertzhafftigen Ort im Bad legen / vnd ehe man auß dem Bad geht die Glieder mit dem Waſſer darinn die Kreuter geſotten worden ſeind / wol abwaͤſchen. Es wirt auch dieſes heylſam Kraut in Baͤdern vnd ſonſt D. Jacobi Theodori Tabernxmontani / A Ich hab von Caroli Quinti deß hochloͤblichen Roͤmiſchen F vor den Grindt nuͤtzlich gebraucht / beyde Jungen vnd alten Menſchen / vnd iſt darneben zu den friſchen Wunden / Sti⸗ chen vnd andern verſehrungen ein edel Artzeney⸗ Bonder Gotts genad macht man ein koͤſtlichs Wunds pflaſter / zu allen frifchen Wunden faſt nuͤtzlich / dann es hey⸗ [et gewaltig / vnd verhuͤtet di Wunden vor der Wundſucht vnd allen andern ſorglichen zufaͤllen: Nimb Gottesgenad oder Ruprechtskraut das gruͤn vnd friſch iſt / x. Handvoll / breyt Wegerichkraut iij. Hand voll / Fuͤnfffingerkraut / Acke⸗ leyenkraut / Benedictenkraut / Beyfuß / rot Koͤlkraut / jedes ij. Handvoll: Die gemeldten Kreuter ſoll man klein hacken / vi darzu thun ij. pfundt gutẽ Meybuttern / ſolches wol durch einander ſtoſſen / darnach inn eim ſteininen Krug viertzehen Tag an die Sonn ſetzen. Darna ch ſoll mans in ein kuͤpffe⸗ ren Keſſlein thun / vnnd gemaͤchlich vber einem linden Kol⸗ G ſewerlein ſieden laſſen / biß ſich aller Safft in den Kreutern verzehret / als dann ſoll mans durchſeihen vnnd hart auß⸗ preſſen / folgends darinn zergehen laſſen guts verſcheumpts Honig / Kuͤbelhartz / Terpentin / jedes xij. loth / Jungfrau⸗ wen Wachs xv. loth / wann das zergangen iſt / vnd es ſchier kalt werden will/foll man dareyn thun vj. loth Fußmeel oder Staubmeel auß einer Muͤlen von dem Boden oder Wen⸗ den geſamlet / vnnd wol durchgebeutelt / iiij. loth geſtoſſenen Weyrauch / ij. loth gepuͤlnerten Maſtix / deß guwiwi Sarco- solle, Mumien / Aloepatick / alles reyn gepuͤluert / jedes ein loth / ruͤrs wol durcheinander biß es kalt wirt / darnach boͤre es vnd mach Zapffen darauß / ſo haſtu ein edel vnd heylſam Wundtpflaſter / darauff du dich in einer jeden Wunden zu⸗ verlaſſen haſt. Ruͤprechtskraut iſt ein bewehrte Argenen wider das Note H lauffen und Wildtfewer / friſch zerſtoſſen vnnd wie ein Pfla⸗ ſter vbergelegt. Ruprechtskraut zwey theil ſampt einem theil Aron mit Kraut vnnd Wurtzel in Waſſer geſotten / vertreibt die Mil⸗ wen im Haar/diefelbigen wol damit gerieben und gewaͤſchen darnach auch das Kraut daruͤber gefchlagen- Mit dem Safft deß Ruprechtskraut wirdt ein jede newe oder alte tieffe Fiſtel gedörzt / gereynigt vnnd zu der heylung gefuͤrdert / deßgleichen auch alle feuchte vmb ſich freſſende Schaͤden / es ſeye gleich von boͤſen Blatern / Frantzoſen vnd dergleichen vervrſacht. n Gemeldter Safft reynigt and) ein jede frifche Wund vnd bringt ſie bald zur heylung. Es heyler auch diefer alle verlerung an heymlichen Orten beyde der Manns vnd Weibs Perſonen / darmit gewaͤſchen vnnd leinen Tuͤchlein darinn genetzt vnd vbergelegt. Item zu der anfahenden Ge⸗ ſchwulſt vnnd entzuͤndung gemeldter Ort gleichfalls mit da⸗ rinn genetzten leininen Tuͤchlein vmbwunden / vnd zum off⸗ termal vbergelegt / vertheilet vnd vertreibt ſie ſchnell. Alſo auch vber das Rotlauffen und Wildfewer gelegt / hilfft es ſehr bald / legt die entztuͤndung vnd ſtillet den ſchmertzen. Gottesgenad heylet auch die Mundfeul / Geſchwer au den Weiber Bruͤſten vnd heymlichen Orten / das gepuͤluert Kraut dareyn geſtreuwet / oder die friſchen Bletter geſtoſſen darauff gelegt. Der Safft von gemeldtem. Kraut reynigt auch die Feig⸗ wartzen / vnd fuͤrdert man dieſelbigen offt darmit wafı chet / vnd leinine Tuͤchlem darinn netzet vnd vber⸗ legt. a Gottesgenad oder Ruprechtskraut Waſſer. Geranii Rupertianiaqua, Ya dem Ruprechtskraut pflegt man auch ein nügliche Waſſer zu diftilliren/ zu vielen deß Leibs Gebreften dien⸗ lich. Die befte zeit folches zu diſtilliren ift im end deß Aprillen / wann esin feiner vollfommenen Bluͤht iſt / die Bletter / ſten⸗ gel vnd Blumen klein gehackt / vnnd dann fleiſſig in Balneo Mariæ mit ſaͤnfftem Fewer abgezogen. Innerlicher gebrauch deß Ruprechtskrautwa ſſers. | ——6 dreymal / jedesmal vier oder fern Ä R din; ER. - a u. = Ws Dr At ER en hm BE u a nee ee ee — Ta nn — ; Das Erſt Buch / Bon Kreutern. BL A oder fuͤnff loth getruncken / zertheilet das gerunnen Blut im F swerbenundden Gfiedernerregen. Mar mag auch zu de Leib von fallen oder ſtoſſen vnd fuͤhret es auß. Gottesgenadwaſſer in obgemeldter maſſen getruncken / treibt gewaltig den Harn / fuͤhret auß Grieß / Sand / vnd den sendenflein/ reynigt die Harngeng / vnnd vertreibt den ſchmertzen der Nieren vnd Lenden. Euſſerlicher gebrauch des Gottesgenad Waſſers. (FD 1sgenadwaflerifiein befondere heymliche vnnd ac wiſſe Artzeney wider die Breun / groſſe his vnnd entzuͤn⸗ dung deß Munds vnd Kelen / in den hitzigen vnnd brennen⸗ den Febern. So auch die Zung von hitz auffgeriſſen vnd vol⸗ ler Schrunden were / ſoll man ein wenig Kuͤttenkernen in dieſem Waſſer weychen / wirt es zu einem duͤnnen zarten B Schleimlein/dasfoll man offtermals mit einem Sederlein indie Schrunden vnd auff die Zung freichen/ es leſchet ge⸗ waltig end heylet. Zuder Mundtfeule ift gemeldet Waller auch treffentlich gut / den Mundofft damit gefeubert: Öleicher geftalt genügt heylet es auch das eſſen derjungen Kinder im Mundt / ſon⸗ derlich aber ſo man das geſchaͤdigt Ort wol mit einem Tuͤch⸗ lein in dieſem Waſſer genetzt abreibet. Vnnd hilfft aber ſol⸗ che Artzeney deſter mehr / wann man das gruͤn Kraut neben gemeldter Artzeney dem Kindt vber fein Haͤnptlein bindet. Ruprechtskrautwaſſer heylet die hitzige verſehrung der jungen Kinder vnder den Armen vnd zwiſchen Den Beynen / von der ſchaͤrpff deß Harns vervrſacht / damit gewaͤſchen / vnd Tuͤchlein darinn genetzt vnd vbergelegt. Solche Artze⸗ ney heylet auch die fratte vnd geſchaͤdigte Haͤlßlein der jun⸗ © gen Kinder, Diefes Waller obgemeldrer maffen gebrancht/ heylet vñ reynigt alle ſchaͤdigung vnd verfehrung der heymlichen Der er der Mannen vnd Srawen. Gottesgenadwaſſer darinn ein wenig Galitzenſtein oder weiſſer Vitriol zertrieben iſt / heylet die Flechten vnd Zitter⸗ ſchen / offtermals damit beſtrichen / oder leinine Tuͤchlein da⸗ rinn genetzt vnd darauff gelegt. Gottesgenadwaſſer mir leininen Tuͤchern vber die Bruͤſt der Weiber gelegt / vertreibet die vberfluͤſſige Milch / deßglei⸗ chen die Knollen vnd roten Straͤmen. Wann einer Frauwen die Bruͤſt geſchwellen / vnnd von Geſchwulſt rot werden daß ſie gligend: fo nimb Gottesge⸗ nadwaſſer / Liebſtoͤckelwaſſer / deren jedes ein pfund / gruͤn Baumnuͤßwaſſer ein halb pfundt / vermiſche es durchein⸗ D ander / vnd netz darinn ein vierfach leinin Tuch / vnnd legs warm vber die geſchwollene Bruͤſt / vnnd ſo offt es trucken wirdt / ſo erfriſchs wider / es hilfft vnd iſt ein gewiſſe Artzeney. Innerlicher gebrauch deß zweyten Schnabel⸗ krauts / Taubenfuß genannt. Wow⸗ Dioſcorides vnnd Paulus Acgineta ſchreiben / daß der Taubenfuß in der Artzeney keinen gebrauch ha⸗ be / vnd darzu vntuͤchtig ſeye / jedoch bezeuget die taͤgliche er⸗ fahrung / daß ein treffenlich heylſam Wundkrautiiſt / zu den Wundtraͤnucken fuͤrnemlich dienlich / deß gleichen auch wider die Weydbruͤch das gepuͤluert Kraut / oder aber ein Tranck darvon geſotten ein zeitlang gebraucht. Darzu iſt auch das gebranntoder gediſtillirt Waſſer fa gebreuchlich vnd heyl⸗ ſam. Es dient auch dieſes Kraut treffenlich wol zu dẽ Krim⸗ g men vnd ſchmertzen der Daͤrm. Euſſerlicher gebrauch deß Taubenfuß. Di ganze Gewaͤchß deß Taubenfuß iſt fürtreffentich gue zu allerley Bunden vnnd Geſchweren mit Wein oder Waſſer je nach gelegenheit deß Schadens geſotten / vnd die⸗ ſelbigen damit gereynigt / oder aber ſonſt zu den Wundpfla⸗ ſtern / Balſamen vnd Salben gebraucht. Sonſt mag man den Taubenfuß auch nuͤtzlich gebrau⸗ chen zu baͤhungen / den fchmerken/ ſo ſich in Gleychen / Ge⸗ ten. ſchmertzen aller Glieder nuͤtzliche Schweiß baͤder davon ma⸗ chen / vnd trucken von dem Laum allein ſchwitzen. Innerlicher gebrauch deß ſibenden Geſchlechts deß Windiſchen Storckenſchnabels. if cher Storcfenfchnabel mit der Wurtzel in Wein geforten vnd getruncken / verrreibt das auffblehen und hitzige Geſchwulſt der Mutter / vnd hilfft gleicher geſtalt ge, nuͤtzet den Schwindſuͤchtigen. Die Wurgel gepuͤluert vnnd mit Wein getruncken / hat zu den gemeldten Gebreſten glei⸗ che wirckung. Euſſerlicher gebrauch deß Windiſch Schnabelkrauts. . | D Je Bletter deß Windiſchen Schnabelkrauts mit Eſſig =“ vnd ein wenig Salztz geſtoſſen / vnd mie ein Pflaſter auff Die Solen der Fuͤß gelegt / iſt ein faſt gute Arzeneh in groſſer bir vnd hirigen Febern / dann es zeucht die hin gewaltig vn⸗ derſich zu den Solen hinauß. Innerlicher gebrauch deß 13. Geſchlechts deß Schna⸗ belkrauts / Blutwurtz genannt. DS: Wurtzel diefes Schnabelfraues in weillen gutem Wein geforten/ond davon getruncken / ſtillet den onmäf, figen vnnatürlichen Blutfluß der Weiber / und thut das in kurtzer zit. Blutwurtzel vier loth in einer halben maß Wegerichwaf, ſer ein ſtund in einer verlutirten Kannten in ein Keſſel mit Waſſer geſetzt / vnnd darzu gethan vi. loch drey oder vier jaͤhrigen Roſenzucker / vnd alſo ſieden laſſen / darnach dueche geſigen / vnd alle Morgen vnd Abends allwegen ein Stundt von den beyden Imbſen / jedesmal ein Mackelbecherlein voll —— getruncken / iſt ein heylſame Artzeney wider die rote hur. Das gemeldt Kraut mit der Wurtzel in Wein geſotten / vnd davon Morgens vnd Abendts ein guten Bechervoll ge⸗ truncken / iſt ein gute Artzeney wider den Nieren Stein. Euſſerlicher gebrauch der Blutwurtzel. 3 uwursel mit dem Krane ifk ein kraͤfftige gute Blut⸗ ſtillung in frifchen Wunden’ vnd fonfkin allen andern Blutfluͤſſen eufferlich gebraucht. Es heylet auch diſes Krane vnd Wurzel alle friſche Wunden / vnnd hefftet fie zuſa men/ in Pflaſtern / Salben vnd Hefftpuluern gebraucht. Die Wurzelin der Hand gehalten / ſtͤlet das Naſenblu⸗ n ala Eufferlicher gebrauch aller Schnabel, 34 kreuter in gemein. Ds Bletter aller Schnabelkreuter / moͤgen euſſerlich faſt Nnuͤtzlich gebraucht werden in higigen Febern und andern hitzigen Kranckheyten / die ſelbigen mit Eſſig vnd ein wenig Salz geſtoſſen / vnd Pflaſtersweiß auff die Solen der Fuͤß gebunden / die geben gute milterung / vnd ziehen die hitz vnden zun Solen hinauß. Das Achte Capitel. Von den wilden vnd samen Rit⸗ terſporen. NE ONE [ichs Kreutlein Ritterſporen genandt / hat ein — ſchlechtes / duͤnes / weiſſes vñ holhechtigs Wiärss lein / darauß waͤchßt nur ein einziger Stengel/ ſchlecht wie die blauwen Kornblumen / mir vief Neben. aͤſtlein oder Zincklein / Die alle wie der Hanprfiengel mit Zinnelechrigen fleinen tieff zerkerfften Blettern bekleydet feind / welche ſich gantz vnnd gar dem wolriechenden Mars denkraut / Melanıhium genandt / vergleichen / die zinch, echrige 38 u u 1 i —9 —99 Tl a x As fchön/ anmätigı / holdeſeligs / vnnd lieb⸗ —— — —— — Te — ET — \ 132 2. TarobiTheodort Tabernxmontanti / A — — jrem Haupſtengel bringen F III. Zam Ritterſporen. me W im Brachmonat fchöne holdrfelige Purpurblauwe Blu—⸗ Conſolida Reoalis fatiua fi Bin; | men / anzuſ hen wie die liebliche Mergviolen / außgenom̃en Ei ee er E ae daß dieſe groͤſſer ſeind / vnd iſt das cine Blaͤtlein an einer je, Va 9 LE u IE a ee (VE ANZ A > —9 —⏑⏑— | I “ > 3 —S —— CP | j | = I, Wild Ritrerfporen. & RR N, Zu - | © ConfolidaRegalis aruenfis I. . — EM? | ÜRSERESEIEBEEISBERIERSEN “Ss, , II. Wild Ritterſporen. M * Conlolida Regalis äruenfis II. * 4 N € H groͤſſer vnd ſchoͤner. Dasein hat ſchoͤne Purpurblawe Blu⸗ | | LA men/[IV.] dasander Schneeweiß / [V.] vnd das dritte lu⸗ and fige Purpurrore Blumen / feind alle drey faſt ſchoͤne vnnd # N huftige Gewaͤchß / die mit jhrer fchönen vnd anmürigen Far⸗ Ma ben die Luſtgaͤrten wol zieren? Ei IV, ZamXitterfporen mirroren Blumen. rg ConfolidaRegalis fatiua flore rubro, | Fr —J | | ‚ler ei je — ninfich { OR —— Enge = Er c6 4 Vz — 2% * V den Blumen lang / hol vnd ſpitzig / herumb gebogen / wie die Shhi Blumen an dem Eiſenhuͤtlein oder Acfeleyen / allerdings Ns anzuſehen wie das Hinderfpörleinan einem Loͤwenfuͤßlein / ud, vñ feind faft ſchoͤn von Sarben/ aberon allen Geruch, Want Inande die Blumen verblühen ond abfallen / wachſen hernadh £leine Delphi langlechtige Schörtlem / inn welchen finder man ein fleinen Birten Grawſchwartzen Samen / gröffer dann der Magfamen. J— Dieſes Gewaͤchß waͤchßt heuffig allenthalben inn Teutſch⸗ % landt / vnd finder man deſſen genuafam in allen Kornaͤckern (Be vnd Sruchtfeldern/ darinnen es fich felbft von feinem außge⸗ Kr falienen Samen wider erfünger / und im Brachmonat sei» take tig wirdf® 5 ‚Pin 11. Das zweyt Geſchlecht iſt dem jetztgemeldtẽ mit Wur⸗ Met E zeeln / Stengel vnd Blettern durchauß gleich? aufgenommen ek die Blumen / die feind ſchoͤn ſchneeweiß / wie die andern Purs umn purblaw ſeind. Es waͤchßt auch dieſes in Fruchtfeldern / a⸗ —D ber es wirdt felten gefunden. Im Sand zu Francken bey Das ME, rienthumb hab ichs erſtmal in den Kornaͤckern funden / dar. Hide nach in den Fruchtfeldern bey Coͤllen / vnd in Brabandt zwi⸗ Km fchen Mecheln und Antorffan gemeldren Orten." Yin 1III. Noch zielet manin den Luſtgaͤrten drey ſchoͤner Ge⸗ Kan ſchlecht difes Krauts / die feind mit Wurtzeln / Kraut / Sten⸗ Un) gel Blumen vnnd Samen den vorgemeldren gleich / doch ne | [VI, Mar | lit, fi nd Als Das Erſt Bucht Von Kreutern en. V. Zam Ritterſporen mir weiſſen Blumen. Conſolida Regalis ſatiua flore alho. — F N IS Pr 2 Rn BNP INC MT — N | DEN \ — N \ N / DJ | I * N > — N ) J ER SIRÄNER * * 2 = 2 ES S! = gs = 1 — * N —— a — 5 | a —s VE, [Man zielet auch in den Gaͤrten mir gefüllten Blu⸗ men / wie hiebey geſetzte figur gnugſam anzeiget: alſo auch et⸗ lich find von farben gan weiß / etlich gantz blaw / etlich ſeind auch halb weiß / halb blaw / vnd auch geſprengte VII. [Das ſiebende Geſchlecht hat ein langlechtige weiß fe Wurtzel mit wenig Zaſeln / darauß wachfer ein eintziger Hauptſtengel / einer elen hoch der da rund iſt / vnd von wegen ſubtiler haaren ſo in vmbgeben grawlecht / theilt ſich inn ne benzweiglin. Die erſten Bletter bey der Wurtzeln ſind ge⸗ meinlich in drey theil getheilt / deren am oberen theil deß Stengels wenig ſeind / etlich wie gemeldet getheilt / etlich as ber ſeind ganz. Im Brachmonat folgen die Blumen ſo von D geſtalt wie die gemeinen Ritterſporen jedoch offt kleiner / von farbẽ bleichblaw. Wañ ſie abfallẽ wachſen langelechtige klei⸗ ne Schoͤtlein in welchen ein kleiner Samen verſchloſſen iſt. Dieſes Geſchlecht iſt mir ſampt dem Samen auß Italia von Neaples von dem Fuͤrtrefflichen Naturkundiger Fer- dinando Imperato, Apoteckern daſelbſt vnder dem namen Delphinii Dioſcoridis zugeſchickt worden / auch in vnſeren Gaͤrten gewachſen.] Von den Namen der Ritterſporen. S haben zu vnſerer zeit viel der Gelehrten die Ritterſpo⸗ ren vor das ——— Daleouelis gehalten / die blet⸗ ter aber der Riterſporen wollen ſich mit der deſcription Del- phiniinichtvergleichen : Ja wenn Dioſcorides den Blu⸗ men die Geſtalt der Delphinen zugeſchrieben hette / die er den E Blettern gegeben hat / moͤchte die Beſchreibang etlicher maſ⸗ fen mit dem Delphimo vbereinkommin Zu dem mangelt auch noch das / daß die Ritterſporen wider die gifftige Stich der Scorpionen helffen ſollen / wie Roſcarides vom Del- phinio jenger/ wir oder fein anderer noch nichts erfahren o⸗ der gewiß darthun hette koͤnnen / derowegen es nicht dz Del⸗ phinkraut ſeyn kan / ſintemal nſere Ritterſporen nicht al⸗ lein an der Beſchreibung / ſondern auch an der Krafft / die dem Delphinkraut zugeſchrieben werden / daſſelbig gebriſt. — VI. Zam Ritterſporen mit gefuͤllten Blumen. Conſolida regalis flore multiplici. Ya F ERS an G Die fuͤrtreffenlichen Männer Iohannes Ruellius, Conra- dus Gefnerus, lanus Cornarius, Valerius Cordus, vnd an⸗ dere mehr Hochgelehrter vnd in difer Kunſt erfahrne Medi- ci, haben vnſere Ritterſporen vor das zweyt Cumıaum tyl⸗ ueftre Diofcoridis gehalten. Dieweil die Beſchreibung / wie auch die Kraͤfft vnd Wirckungen / die Diofcorides demſel⸗ ben zuſchreibt / durchauß mit einander vberein kommen. Vnd wiewol wir jetzund zu vnſerer zeit drey Geſchlecht deß Cumini fylueftris, oder Hornkuͤmels / die vns bekandt ſeyn / haben / ſo iſt doch vnder denſelben keines das ſich mit der Be⸗ ſchreibung deß zweyten Geſchlechts Dioſcoridis vergleiche ſondern gehoͤren alle drey zu dem erſten Geſchlecht / wie her⸗ nach an feinem Dreh weiter meldung geſchehen vnnd ange, zeigt werden foll, Weildann nun onfer Nitterfporen wie ge⸗ melde mir dem zweyten Gefchlecht deß Hornfünmels fid) vergleicht / fo halten wir auch daffelbig vor das ware und ge⸗ recht Cominum fylueftre alrerum Diofcoridis, welches Griechiſch von jhine Kumırov A’yerov Trage» genandt wirdt, Von den Medicis und Krentlern/ wirdt esgenannt Con- folida Regalis oder Regia, dieweyl es fuͤrtreffenlich ift die Winden zuheylen / Herba diuæ Otilix, oder Flos diuæ O- tiliæ, Flos tegius, Equitis calcar, oder Calcar equeftre, Flos equeftris, Pesalaudz, Corydalopodium, vnd von lohan- ne Ruellio Cornuera vnd Cornura. Italianiſch heilfer dic, ſes Kraut / Sperome di caualiero, Sproni di eauallıeri, Cimino ſal- waticoond Conſolida regale. Frantzoͤſiſch Pied d’ Alouete, Corn- nette, vnd Los regalle. Boͤhmjſch Swalnyf krawloſty. Vn⸗ K gerifch Sarkas fiu. Engliſch Larckes clawe / vnnd Larckes ſpurre. Flehmiſch vnd Brabaͤndiſch Ridderſpooren. Hoch⸗ tenefch Ritterſporen / Sanct Otilienkraut oder Blum /Rit⸗ terbium / vnd Lerchenklauwe. [1.Contolidaregalisarucen- fis, C.B. rega'i; Brun. Gef. Lac. Lon. Gaft. Thal. regalis fore caruleo minore, Cam, regia, Trago: Fuch. icon, Buccinum & Delphinium alterum, Dodo. gal. Delphi- niom {yl. Gef. Calcanippa, Cordo, Chamzmelum eran- themua:, Fach. Segetum confolida regia ſtrigoſior tora, M Lob, — — * Zee — ** = 2 — — — — — - — — — — — — nen — — — — — — — ———— — — — — — — — — — — — — | — — VI, Confolida regalis peregrina. n REN B AN & Fr - u \ + > Sr NR N — ET Z NE a = e = I af m ie _ Lob. Flos regius 2. vel ſylu. Dodo, Anthemis eranthemos, Lugdun.] [EIT. Confolida regalis hortenfis. lore maiore, C. B, regalis Marth.regalis fl. cæruleo maiore. Cam. regiafine calcarıs flos recentioru,Leb.Cuminum fyl. alterü,Marrh. ‚Lac. Lugd. Delphinium ‚ Dodo, gal. quartum & maius, Gef. Flosregius, Dodo.Flosquidam , vulgo Fior'cappuc- cio, feu.Hyacinthus poetarum, Cæſalpino.] Von der Natur Krafft / Wirckung vnd Ey⸗ genſchafft der Ritterſporen. D ya Geſchlecht der Rirterfporen haben ein Krafft vnnd = Wirckung zu trucknen / vnd mittelmaͤſſig zu wärmen vñ darmit zu kuͤlen / ſampt einer geringen Aſtriction. Vnd ſeind dieſe Gewaͤchß dermaſſen in hitz temperirt / daß ſie weder zu⸗ iel kuͤlen noch zu viel erhitzigen / vnnd mag derhalben inner⸗ lich vnd euſſerlich beyde in falten vnd hizigen Kranckheyten / nuͤtzlich one einigen ſchaden gebraucht werden. Vnnd ſeind aber die zwey erſten wilden Geſchlecht zum gebrauch der Ar⸗ zeney dienlicher vnd kraͤfftiger dann die zamen. Jnnerlicher gebrauch der Ritterfporen. Tyakondes ſchreibt / lib. 3. cap. 58. Daß der zweyt wild Kuͤmmel / welches vnſer Riteerfporen ift / ein fuͤrtref⸗ fenliche Artzeney ſeye wider aller Schlangen biſſz / ſo der ge⸗ truncken werde. Er ſeye auch treffenlich gut denẽ / die ſchwer⸗ lich vnnd troͤpfflingen harnen vnnd mit dem Stein beladen zz ſeind / vnd denen ſo gerunnen Blut harnen. ER Ritterſpornin Wein geſotten / vnnd den durdhgefiegenen Bein getruncken / jedes mal ein zimlichen Becher voll / end das Morgens vnd Abends / das iſt / deß Tags zweymal / ver⸗ treibt den ſchmerzen vnd wehethumb deß Magens / eröffner die verſtopffung deß Miltzs / reinigt die Nieren und Blaſen / treibt fort den verſtandenen Harn’ vnnd führer auß Grieß / Sandt vnd den Nierenſtein. Dieſer Tranck raumet auch DI. Tacobi Theodort Tabernemontan! * Frembde Ritterſporen. F die Bruſt / vnd dient wider den Huſten / den mag man in di& ſem fall mit Zucker ſuͤß machen. Die Blumen von dieſem Kraut zu Puluer geſtoſſen vnd mit Wein getruncken thun deßgleichen. Ritterſpornblumen gepuͤluert / vnnd deß Puluers eines guͤlden ſchwer / mir der Kochung oder geſottenem Wafſer / darinn Peterleinſamen iſt geſotten worden / warm getrun—⸗ cken / vertreibt den ſchmertzen der Blaſen / zertheilet das ge⸗ runnen Blut darinn / vnnd kompt denen zu huͤlff die Blur harnen. — Ritterſpornpuluer mit einem Truͤncklein Peterleinwaſ⸗ fer getruncken / ohngefehrlich ein quintlein oder eines gulden ſchwer treibt gewaltig den verſtandenen Yan, Etlich legen dieſe Blumen in Wein / trincken ſtaͤtig dar⸗ von das dunckel vnd blöde Geſicht damit zu ſtercken vnd vor G ſchaden zubewahren. | Mut Ein Edel vnd bewerrh ant Puluer das Geſicht zu erhal, ten vnd zuerleutern / das mad) alfo: Nimb Ritterſporen⸗ bluͤmlein zwey loth / chellwurtz / Betomienblumen / Poley⸗ en / Eiſenkraut / Rauthen / Liebſtoͤckel / Fenchelſamen / Ru⸗ prechtskraut / Wolgemuth oder Doſten / Augentroſt / jedes ein loth / alle dieſe ſtůck vermiſch / ſtoß zu Puluer vnd ſchlags durch ein haͤrin Sieblein / behalts zur Notturfft / darvon nimb alle Abend ein quintlein ohngefehrlich em Stund nach dem Nachteſſen / mit Wein oder einer ſchnitten Brodts: vñ damit es deſter beſſer zugebrauchen ſeye / magſt du Zucker darzu thun nach deinem gefallen. ar a Ein guter Tranck vor diegroffen Wuͤrm im Leib / die ſonſt mit feiner Artzeney koͤnnen oder mögen außgetrieben werden vnd iſt fonderfich erfahren vor den Herswenrm: Nimb Rits H ferfporen drey Handvoll Wafferbathenget zwo Handvoll/ Meußoͤhrlein oder Nagelkraut / Oſterlucey Marfümmel/ jedes ein Handvoll: Dieſe ſtuͤck zerſchneide klein / vnd brich den Matttuͤmel ein wenig mit einem Stoͤſſer in einem Moͤr⸗ fer/ hu fie alle zuſammen in ein Steinen Kannt oder Krug) fihüt daruͤber anderhalb Daß Effigs / verlutir die Kanne wol mit einem Teyg / ſtells in ein Keſſel mir Waſſer / laß vier Stund ſtaͤtig darinn ſieden / darnach thue die Kannt her⸗ auß / wann es kalt worden iſt / fo ſeihe den Wein von den Kreutern / vnd gib dem Krancken alle Morgen vnnd Abend nuͤchtern jedesmal ein guten Becher vol warm darvon zu trincken / allwegen drey Stundenvor den beyden Imbſen/ das beharr alfo vier Tagan einander / du wirft wunder ſe⸗ ben, Dann ich miedifem Tranck einem jungen Öefellen ge⸗ holten / der. lenger als Jahr vnd Tag groſſen fchmergenim J Leib gehabt / vnd jhme mit keiner Artzeney hat mögen geholf⸗ fen werden. Da ich jhm nun dieſe Artzeney machen lieſſe / vnd er ſie drey Tag lang gebraucht / da gieng ein Wurm von jhme / der war gar nahe zwoer Elen lang / darnach genaſe di⸗ fer Juͤngling Alle rochtgeſchaffene Wundtaͤrtzet brauchen auch die Rit⸗ terſporen zu ſhren Wundtraͤncken / ſintemal es ein faſt heyl⸗ ſam Wundtkraut iſt / vnd richten damit viel auß / hab dero⸗ wegen nicht vnderlaſſen woͤllen folgenden Wundtranck hie anzuzeigen / der zu allen Wunden / Stichen vnd Schuͤſſen faſt heylſam vnd dienſtlich iſt den bereyter man alfo: Nimb Ritter ſporen zwo Handvoll / Maſſzliebenkraut mit den Blu⸗ men / Beyfuß / Heydniſch Wundtkraut / Guͤlden Ruth/ Wintergruͤn / die oͤberſten Gipffel von Sanct Johanns⸗ kraut / jedes ein Handvoll / Meußoͤhrlein / Ackeleyenbletter / jedes ein halb Handvoll. Dieſe ſtuͤck ſoll man inn ein Kan, Cten thun / daruͤber ſchuͤtten ein halb Maß Weins vnnd ein maß friſch Brunnenwaſſer / die Kannt mit einem Rocken⸗ teyg wol verkleyben / daß nichts herauß riechen oder dempf⸗ fen mag / darnach in ein Keſſel mit Waſſer ſetzen / vnnd vier Stunden lang darin⸗ nen ſieden laſſen. » Euſſerlicher * wite dan $ Kim auch Erin Sf volle; Kım bltw ud | Aliry En Marin N ſtoſſen vnd erg Ce m May rm getrun et dag ge ffdie Yıı, erleinwaſ INES gulden ſͤtig dar, FON Hg DE im erhal itterſpoten, nen / Polch, amen / Ru, jedes chlags it * Ed nach Brodts v tdu Zuck eib / die ſonſt eben werden Nimb Kit, Handvol/ atkuͤmme / n / vnd brich innen Min oder Krug) "die Kanne ſer / laß vier Kann hen ein von den rd Abend t darvon iu n Imbſen/ wunder ſe⸗ Geſellen gu hmertzen im gen acheffı achen fieile/ Wurm von h genaſe di⸗ ch die Rit | in faſt hy hab deto dtranck hie d Schuͤſen alſo: Rund nit den Blu (den Kur! Johanns ehenbletter / m ein Kan⸗ is vnnd ein m Rocken⸗ der dempſ ſetzen / kuſſerlichet & E\ 3 ir a Das Erſt Buch / Bon Kreutern. Euſferlicher gebrauch der Ritter⸗ ſporen. B Itter ſporn wire diſer zeit von etlichẽ erfafınen Wand; aͤrtzten ſehr gebraucht / nicht allein die Wunden / ſonder auch boͤſe higigevnnd vnartige Schaͤden damit zu heylen / ſonderlich aber wo hitz / enzuͤndung vnnd Branndt zubeſor⸗ 7— iſt / thun ſie den Safft dareyn / ſtoſſen das Kraut vnnd Blumen / vnd legens Pflaſtersweiß daruͤber. Etliche ſieden das Kraut vnd Blumen in Wein oder Waſſer / waͤſchen die Wunden vnd Schaͤden wol darmit ehe ſie ſolche verbinden / vnd richten viel darmit auß. Man braucht auch heutiges Tags diſe Blumen den meh⸗ ren theil in Buͤſchlein gebunden / welche jhre ſchoͤne liebliche Farb auch dur behalten / dic henckt man auff in die Gemach vber die Bech / alſo daß man ſie ſtaͤtig im Geſicht haben kan / vnd beſchawen moͤge / das Geſicht damit zu ſtaͤrcken / vnnd haltens vor gewiß / welcher dieſe Blumen deß Tags ein mal beſehen moͤge / der werde denſelben Tag am Geſicht nicht be⸗ ſchadiget werden. Ritterſporenblumẽ ſoſie noch grün ſeyn / geſtoſſen vñ mir Roſenwaſſer durchgeſtrichen / vñ deſſelben Waſſers genom⸗ men zwey loth / Gallitzenſtein zehen Gerſtenkoͤrner ſchwer / ſolches durcheinander zertrieben / vnd taͤglichs etlich mal in die Augen gethan / iſt ein edele Artzeney zu den biſſigen / fluͤſſi⸗ gen roten Augen. Wann man die Blumen der Ritterſporen nicht grün haben kan / ſoll man die Blumen duͤrr in ein Ge⸗ ſchirrlein thun / vnd warm Roſenwaſſer darüber gieſſen / dar⸗ nach verdeckt an ein warm Dreh ſtellen / folgends durchſei⸗ hen / vnd wie oben vermiſchen / thut gleiche hulff / wie das ob⸗ gemeldte. Wann aber kein Biſſz vorhanden / vnd die Augen hitzig vnnd rot ſeind / ſoll man die Bluͤmlein reyn gepuͤluert mit Roſenwaſſer vermiſchen / vnd indie Augen thun. | Wann die Aigen aber rot ſeyn / vnnd ſchmertzen darinn one hitz oder enzuͤndung / ſoll man die Blumen von Nitters ſporen in Lauanderbluͤmleinwaſſer weychẽ / oder aber ſo man ſie friſch haben kan / ſtoſſen / vnd mit Lauanderwaͤſſer durch» ſtreichen / Gallitzenſtein darzu thun / vnd allerdings wie oben gemeldet / gebrauchen. Der Safft von Ritterſporen in die Geſchwer der Augen⸗ winckel gethan / reynigt vnd heylet dieſelben. Vor den Krampff legen etliche die Blumen der Ritter, fporen in dir Bethladen und vnder die Leylachen / das foll ein gewiſſe bewarung vor den Krampff ſeyn. Etliche denen D per Krampff gefaͤhr iſt / die legen diſe Blumen in die Socken vnd Schuch / vnnd geben für daß ſolches jhnen wol helffe. Andere legen die Blumen in Dele vnd bereytens wie dz Ro⸗ ſenoͤle / vnd ſchmieren Die Krampffechtige Glieder darmit. Ritterſporen Waſſer. Aqua ktillaritia Conſoudæ regalis. De beſte zeit dag Ritterſporen waſſer zu diſtilliren / iſt im NRanfang deß Brachmonats / das Kraut vnd Blumen mit einander gehackt / ın Balneo Mariz ſenfftiglich diſtillixt / darnach wie audere Waſſer in der Sonnenrectificier, Das Ritter ſporenwaſſer iſt ein gute Artzeney wider dag Krimmen vnd Daͤrmgegicht / deß Morgens pud Abendts / auch ſo offt es die notturfft erfordert vier oder Buff loth ge⸗ E truncken. Den jungen Kindern iſt es faſt heylſam wider das. Reiſſen vnnd Wehethumb im Leib / jedertweilen ejn Loͤfflein voll eyngeben / vnd auch etwan mit dem Pappen oder Brey vermiſcht. Gemeldt Waſſer obgemeldter maſſen getruncken / iſt ſehr gut wider den Huſten beyde alten end jungen Menſchen / vñ auch den jungen Kindern. Dient and) gleicher geſtalt gs nuͤtzt vor die hisigen jnnerlichen Paſtemen. Wann die jungen Kındernicht harnen koͤnnen / ſoll man ihnen jedertweilen Ritterſporenwaſſer zu trincken geben. H Euſſerlicher gebrauch deß Ritterſpo⸗ ren Waſſers. | B Itterſporenwaſſer iſt dienlich vor alle roͤte vnnd Ge⸗ Y% chwer der Augen / ein Tuͤchlein dareyn genetzt / vnd auff die Augen gelegt / auch bißweilen ein troͤpfflein oder drey da⸗ reyn getropfft / das zeucht alle hitz vnd roͤte darauß / vñ macht die Augen klar. Ein ander gut Augen Arsenen : Nimb Ritterſpornwaſ⸗ ſer ij. loth / bllaw Kornblumenwaſſer j. loth / zertreib darinn ij. gran Ganffer / das leg vber die Augen / vnd tropff etlich Troͤpfflein dareyn / das benimpt alle roͤte vnd enzuͤndung der Augen, So aber neben der roͤte auch ein beiſſens in den Au⸗ gen were / ſoll man noch xij. graͤn Galligenſtein oder weiſſen Ditrill zu dem vorigen Waͤſſerlein thun. Ritterſporen Blumen Conſeruen Zucker. Cobſolidæ regalis florum conferua, Aꝝ*⸗ den ſchoͤnen / lieblichen Bluͤmlein der Ritterſporn / nacht man auch cin guten Conſeruenzucker / allerdings wie manden Nofensucker su machen pflegt / den gibt man den jungen Kindern vor das Reiſſen und Daͤrmgegicht / je⸗ dertweilen einer Haſelnuß groß. Sonſt iſt dieſer Conſeruen zucker ein heylſame vnd erfahrne Artzeney vor den Soth / ei⸗ ner Caſtanien groß davon auff einmal eyngenommen. Das Neundte Capitel. Von dem Pfeffer Kuͤmmel. Pfeffer Kuͤmmel. Cyminum, + N Er — ——6 «nr s N 7 r * IR x 5* \\ DAN Ne * RICH N Net; ee SE A 9 — N * — 7 IN Je Wurtzel deß Römifchen Kümmel if Ru weiß vnd duͤnn / klebt alltwegen aufwendig auf RER dem Grundt / waͤchſet nicht vnderſich wie die 55 anders dergleichen Gewaͤchß / darauf waͤchſet nur ein einziger Hauptſtengel / mit vielen Nebenzweiglein / der wirdt ſelten vberanderhalben ne hoc) / dis Blet⸗ Mh ter — — — er —ñ —— —⸗—— — — 136 D. Jacobi Theodori Tabernxmontani ner vnd kuͤrtzer / am Obertheil gewinnt ss ein ſchoͤnen Dolder oder Cronen mit vielen Bluͤmlein / gleich wie der Dyll oder Fenchel / darauff folget ein langer Samen / der iſt von Far⸗ ben grawe mit Geelfarb vermiſcht / eines ſtarcken / doch nicht vnlieblieblichen Würsgeruch / it an Geſchmack etwas bie, ter mit einer lieblichen febärpffe. Wann der Samen zeitig wirdt ſo verdirbt die Wurtzel / vnd erjuͤnget ſich diß Gewaͤchß jarlich ſelber von dem außgefallenen Samen. In heiſſen Landen / als in Egypten / Morenland / Galatten / Aſien vnd Eilicien / waͤchßt er von ihm ſelber / aber bey ons in Teutſch⸗ landt wirdt er allein in Gaͤrten gezilet. Dioſcorides lobt den Morenlaͤndiſchen vnd Egyptiſchen / Aber der auß Apulien zu vns gebracht wirdt / iſt nicht weniger an der guͤte zu loben? Von dem Namen deß zamen Kuͤmmels. — Er Kuͤmmel hat bey dem Dioſcoridi vielerley Namen / als wann deren vielerley Geſchlecht weren / ſo doch der/ fo in Morenlandt / Egypten / Aſien vnd Cilicien waͤchßt / al⸗ les nur ein art deß Kummels iſt / wie auch das Cyminum Regium Hippocratis, allein daß einer den andern in der guͤ⸗ te nach gelegenheit der Sandefchafft vbertrifft. Band zwar / wann Diofcorides den Apuliſchen Kuͤmmel geſehen herte/ wuͤrd er die obgenandten demſelben nicht vorgefert / fonder dern Apuliſchen zum wenigften gleiches lob der gůte halben sugefchriben haben. Der Kümmel heiffer Griechiſch Kunuvov Kunsvov nusesv, [ Alyyarrıov, end auch bey dem Hıppocrati on einigen fern, ven Zuſatz aibsorıxöv, vnnd wo folches wort in den Schriff⸗ © ten Hippocraris alfo allein gefunden wirt / ſoll allwegen Ku- uıvov Aidsorrixör, das iſt der Pfefferfiimmel oder zamer Kuͤm⸗ melverftanden werden, Bey dem Nicolao Myrepfo heiſſet der Kuͤmmel Griechiſch Kaxeradadır vnd Kapraßadıov. Las teinifch Cuminum, Cyminum, Cumivum ſatiuum oder Cuminum domefticuw, Cuminum Aethiopicum, Cumi- num regium, fonderlich bey dem Hippocrav, Cuminum Acgyptium. Bey dem Melueo Cyminum carmenü, Bey andern Cuminum Indum. Bey dem Gloflographo Aui- cenn&, Cyminum Nabbachzum. Bey Nicolao Myrepfo Carnabadis vnd Carnabadium. Ber den Kreutlern Cymi- nam Romanum, vnd Cyininum Apulum, Matthæus Syl- uaticus der Author Pandectarum, vnnd andere die mit jm I. jrren / ſchreibt faͤlſchlich daß Cyminum Carmenum ſeye Seteli, oder Seſelſamen / dann Cya iaum Carmenanichts D anders iſt / als Cyminum Balılicam oder Regium Hippo- cratis, vnd jrret auch datinn der lobwirdig Philofophus la- cobus Syluius der da vermeynt Cynunum Carmenum ſeye ein art deß Kuͤmmels auß der Landſchafft Carwania: Aber ſo man den fleiſſigen nachfolger Dioſcoridis Serapionem darumb fraget / vnd ſeine Schrifften fleiſſig lieſet / wirdt ſich befinden / daß Cyminum Carchenum, vnnd Cywinum re- gium eindingift/nemlich vnſer zamer Kuͤmmel: Dann ge⸗ meldter Serapıo de limp.cap.277. eben dag Cyminum Gar- menü neũt / das Dioſcorides Cymmum Aethiopicum nen⸗ net / vnd thut hinzu vnd ſpricht als ers außleget / Carmenum ſeye fo viel als Regale, darauf leichtlich zu verſtehen / daß Cyminum Carmenum, Cuminum Acıhiopicum Dioſco- ridis ſeye / der dabey meldet / daß Hppocrates denſelben Cu- minum Regium nenne. Es ſeyn viel die da vermeynen Cy⸗ E minü Regtum Hıppseratis, leu As.mı, das wir zu Teutſch Ameyſamen nennenJaber die jrren nicht weniger als die an⸗ dern. Dañ alle Zunamen die die gemeldten Lehrer de Kum⸗ mel gegeben / ſeind jyme gegeben worden von wegen der guͤte deß Sande darin fie kraͤfftiger als an andern Orten wach⸗ ſen / vnd zum vnderſcheidt der wilden Geſchlecht deß Kuͤm⸗ mels / darvon wir in nechſtfolgendem Capitel handlen woͤl⸗ fen. | Cuminum fœuiculi folo, C. B. Cuminum latiuuın, Bruno. Trag. Matih. Cord. Lac. Caft. Lugd, Cuminum, l.on..Diofcoridis, Lob, vulgo quod Cyminum fyl. pri- ER A ter vergleichen fich dem Senchelfrant/ ſeind doch etwas Flei, F mum et Diofcoridis, Cæſ. Cyminumfatiuum, Cam. R& manum, Cord, in Diofc. | Arabifch heiffet der jam Kuͤm mel Camum bey dem Serapioni an gemeldeem Ort / vnnd Kor mum, Bey den andern Arabiſ chen Aertzten leſen wir Camin, Cemun Kemumabiat, vnd Cenion. Bey dein Stephano Glot- fographo Haliabbarıs Quemium oder Quemum. Bey den J⸗ talianern heiller dee Kummel / Comino, Cimmo vnnd Comino domeſtico. Spaniſch Comines, Comines, Cominhos vnd Comin- chos. Frantzoͤſiſch Cominond Commin. Bey den Cretenſeru Chimn» Böhmifch Kmijn. Polniſch Kmin. Engellaͤndiſch Comyn. Flehmiſch vnd Brabaͤndeſch Comyn / Kamin / vñ vmb Coͤln end Land zu Juͤlich Kim vnd Kuͤmich. Hoch⸗ teutſch / Kuͤmich / Kuͤmmel / Roͤmiſcherkuͤmmel / Pfeffer⸗ kuͤmmel / Kramkuͤmmel oder Kraͤmerkuͤmmel / Gartenkuͤm⸗ mel / Anſenkuͤmmel vnd Venediſcher Kuͤmmel zum vnder⸗ S ſcheidt der wilden Kummel vnd Hornkuͤmmel. H — Von der Natur / Krafft / Wirckung und ey⸗ genſchafft deß Kuͤmmels. DE Pfeffer oder Roͤmiſch Kuͤmmel hat ein krafft vnnd wirckung zuerwaͤrmen / duͤnn zu machen / zu daͤwen / zu zertheilen / zu oͤffnen / zu trucknen vnd zu treiben. Iſt warm im dritten vnd trucken im anfang def dritten grads. Wirde heutig Tags nicht allein innerlich vnd euſſerlich zur Artzeney gebraucht / ſondern er hat auch ſeinen Platz bey den Koͤchen funden / die denſelben in den Speiſen gebrauchen / vnnd die⸗ ſelben damit eynmachen | Snperticher gebrauch deß zamen Kuͤmmels. OMAmerkuͤmmel dienet wider die Auffblehung deß Banchs von win digen Blaͤſten vervrſacht / dann es zertheilet die ⸗ felbigen vnd vertreibt fie, Er miltert den wehethumb dep Mas gens / vertreibt das auffroͤpſen / legt den ſchmertzen der deber/ vñ ſtaͤrcket ſie wann dieſelbig von kalter entxichtung ſchwach iſt. Er vertheilet die windige Waſſer ſucht / treibt auß Di Geel⸗ ſucht / miltert das Krimmen in Daͤrmen / dienet wider den ſchmertzen deß Ruͤcks vnnd ver Senden von kaͤlt vervrſacht⸗/ treibt die Monatblumen der Weiber / vnd legt die vnkeuſch⸗ heit / in Speiß vnnd Tranck / vnnd auff alle andere weiß ge⸗ braucht. | * Mfefferkuͤmmel zu Puluer geſtoſſen vnnd deſſelbigen ein quintlein mit gutem Wein zertriben / vñ deß Morgens nuͤch⸗ tern warm getruncken / iſt ein gewiſſe hilff wider den ſchmer⸗ sen deß Maͤgens / vnd hilfft von ſtundan Diejenigen fo ſtaͤtig mit dem Magenwehe beladen ſeind/ ſollen nemmen reyn gepuͤlnerten Pfefferkuͤmmel ij. loth / ver⸗ ſcheumpt Honig vj. loth / vnd ſolches zu einer Latwergen ver» miſchen / vnnd darvon alle Morgen ein loth oder Caſtanien groß nuͤchtern eynnemſen / das wirdt das wehethumb wun⸗ derbarlich vertreiben. Die daͤwung deß Magens zu fuͤrdern vnnd zuſtercken. Nimm Pfefferkuͤmmel ij. loth / ſchwartzen Pfeffer duͤrre Wernrauthen / jedes j. toth / ſtoß dieſe ſtuͤck zu einem reynen Puluer / ſchlags durch ein haͤrin Sieblein / vnnd thu darzu deß ſauren Eſſigſyrups / Oxymel limplex genandt / xij. loth / vermiſchs durcheinander Voir behalts in einem Porcellan Buͤchßlein zum gebrauch / nim darvon dep Morgens nuͤch⸗ tern ein Loͤffel voll / vnd faſte drey Stunden darauff / es fürs dert vnd ſtaͤrcket die daͤuwung wol / vnd bringt ein guten Ap⸗ petit zum eſſen. KPfefferkuͤmmel in Wein geſotten vnnd getruncken / hilfft wider den Heſchgen oder Klux / warm getruncken. Das thut auch das Puluer vom Kümmelein quintl. mie Wein oder Eſſig getruncken. Bor das auffroͤpſen vnd auffſtoſſen deß Magens: Nint Pfefferkuͤmmel anderthalb loth / Dillſamenj. loth / Pfeffer j. quintlein / ſtoß zu einem reynen Puluer vnd nimb darvon ein quintlein / vermiſchs mit gutem Wein vñ trincks warm / es hilfft wol vnd bald. Bordie heyſere der Stimm / mach folgende Kuͤmmel⸗ kuchlein / I | Pulu iher den ei oſel mein vnnd n / zu varm Virdt zeney chen d die⸗ iuchs t die⸗ Ma Leber / wach Geel⸗ den acht? fh —* n ein nich» ‚mer dl / / ver⸗ nver⸗ nich wis fen: duͤrrt ynen are loth / hatt, uch fürs Ap⸗ Das Bein Nimt ſeffer rvon am’ ‚meh lein / hilfft Bas Erſt Buch / Bon Kreutern. 137 offenen Pfefferkuͤmmel vier loth / Suͤß holtz ſafft anderhalb loth / guten außerlenen Myrrhen ein loth / weiſſen Pfeffer ſechtzehen Koͤrner: Stoß alle dieſe Stuͤck zu einem reynen Puluer / vermiſchs wol in einem Moͤrſer mit Honig / vñ Ba⸗ ſtardwein / oder aber einem andern ſuͤſſen guten oder geſotte⸗ nen Wein / daß es ein feſtes Teyglein werde / thu darzu ein wenig weiſſen Traganth in dem Baſtard zerlaſſen / darnach mach kleine runde Kuͤchlein darauß / laß ſie trucken werden / darvon nim eins wañ es die notturfft erfordert auff die Zus ge / laß ſittiglich zergehen / darnach laß es ſittiglich hinab ſchleichen / vnd thue das offt. Plfefferkuͤmmel wol im Mundt gekeuwet / vnd den Safft darvon hineyn geſchluckt / hilfft wider den Schmertzen deß Hertzens / vnd Hertzklopffen. B_ Ein gutes Latwerglein vor den Huſten: Nimb geſtoſſe— nen guten Pfefferkuͤmmelj. loth / friſch verſcheumpt Jung⸗ frawen Honig / friſchen vngeſaltzenen Buttern / jedes ſechs loth / vermiſchs durcheinander zu einem Latwerglein / vnnd nimb jedertweilen ein Loͤffelin voll davon / laß ſittiglich im Mund zergehen / vñ laß darnach allgemaͤchlich hinab ſchlei⸗ chen. Dieſe Artzeney mögen auch die jungen Kinder in der Wiegen heylſamlich gebrauchen / darvon ſoll man jedertwei⸗ len ein wenig zu lecken geben. — * Ein ander gute erfahrne Latwerg vor den alten Huſten: Nimm Roͤmiſchenkuͤmmel / Pfefferkoͤrner / Neſſelnſa⸗ men / jedes zwey loth: Dieſe ſtuͤck ſtoß zu einem reynen Pul⸗ uer / friſch Jungfrawen Honig zwoͤlff vntz / vermiſchs wol durcheinander zu einer Latwergen / vnd brauch auff einmal ein Loͤffelein voll davon. | Pfefferkuͤmmel zu Puluer geftoffen und zu einem loth def Puluers vj. loth Jungfrawen Honig vermiſcht / in geſtalt einer Latwergen / iſt eine heyſſame Arseney den Kindern vor den Huſten / ſo man jhnen zum offtermalen darvon zu lecken gibt. Es dienet auch dieſe Artzeney vor das Hercheln vnnd Roſſellen der jungen Kinder / das man das Hertzgeſpere nen⸗ net / in obgemeldter maſſen gebraucht. | Pfefferkuͤmmel in Nein geforeen/durchgefiegen/ Abende vnd Morgens jedesmal ein Bechervoll warm zwo ſtunden vor dem Eſſen getruncken / erwecket den Luſt zum Eſſen / vnd bringet wider den verlornen Appetit. | Bereyten Pfefferfümmel deß Meorgens vnnd Abends wann man zu Berb gehen wil wol im Mund gefeumwer/ vnd folgends hinab geſchluckt / verrreiber den Schwindel vnnd ſtercket das Hirn. Etliche larfen denfelben mit Zucker vber⸗ D giehen / darmit er deflo Lieblicher zu brauchen ſeye. Geſtoſſenen Pfefferkuͤmmel getruncken oder ſonſt in der Speiß genuͤtzet / machet den ſeugenden Weibern die ſchwer⸗ lich ſeugen koͤnnen / die Milch fallen. Roͤmiſchenkuͤmmel in Eſſig geſotten / durchgeſigen vnnd getruncken / ſtillet das vnwillen vnd Erbrechen des Magens. Bereyten Kuͤmmel geſſen hat gleiche Wirckung. Roͤmiſchenkuͤmmel zu Puluer geſtoſſen / vnd eins Guͤlden ſchwer deſſelben mit einem Truͤncklein Weinmerh (Vino mulfo) getruncken / iſt eine bewehrte Artzeney wider den gchmergen der Seber, Gepuͤluerten Römifchenfümmel ein quintlein oder fo Biel man mit dreyen Singern fallen Fan/ mit einem Truͤmck⸗ lein fuͤrnen Weins zertrieben/ onnd def Morgens nüchtern ‚warm getruncken / vertreibet die auffblaͤhung vnd fchmersen E deß Miltzes. Ein koͤſtlich gut Puluer vor das Reiſſen vnd ſchmertzen deß Bauchs: Nimb Pfefferfümmelein halb loth / Bibernel⸗ lenwurtzel oder Samen ein quintlein / pj. auffgetruckneter Maͤglein von jungen Huͤnlein oder Pıilchen / vj. guter ge⸗ ſchelter Lorbeern / xl. Pfefferkoͤrner. Gemeldte ſtuͤck ſtoß zu puluer / ſchlags durch ein Sieblein/cheilesab in zwey gieiche theil / vnnd trinck deß Morgens nuͤchtern ein theil mit einem Truͤncklein Weins / darinn Dillſamen iſt geſotten worden / vnd das andertheil am Abend zum wenigſten zwo Stunden A fuͤchlein / dann ſte faſt dienlich und bewerth feind: Nimb ge⸗ F nach dem Nachteſſen. Dur muſt aber ſolche Artzney fo warm trincken als du es erleiden kanſt. TER Pfefferkuͤmmel geſtoſſen vnnd j. quintlein mir warmen Wein getruncken / har gleiche Wirckung. Bereyten Kuͤmmel vor der Speiß geſſen / dienet zu obge⸗ meldten Gebrechen. Oder nimb Roͤmiſchenkuͤmmel mit Samen von Griechiſchem Hew / jedes gleich viel in Wein geſotten / vñ die durchgeſiegene Bruͤhe getruncken / jedesmal ein Bechervoll / deß Tages zweymal / Es zertheilet auch die Wind vnd auffblaͤhungen / vnd vertreibt ſie Ein quintlein gepuͤluerten Roͤmiſchenkuͤmmel im Bad mit weiſſem Wein getruncken / vertreibet die Geelſucht. Bereyten Roͤmiſchenkuͤmel Puluer ſo viel man mit drey⸗ en Fingern faſſen kan / mit eine Truͤncklein warmen Weins getruncken / vertreibet das ſchmertzlich Reiſſen im Leib / mit G flätigem Durchlauff vnd Kotzen daß man Cholerä mor- bumnennet. Gemeldte Artzeney iſt auch dienlich. nn dem Bauchfluß. Roͤmiſchenkuͤm̃el ein Handtvoll in einem pfundt Baum ⸗ oͤlen / vnd einem halben pfundt weiſſen alten Wein geforten/ biß ſich der Wein verzehret / darnach durchgeſiegen / vnd das H Dele durch ein Cliſtierzeug zu ſich gethan / vnd ein par ſtundt zum wenigſten bey ſich behalten / iſt eine gebene deyte Artzener wider das Krimmen oder Colick. Roͤmiſchenkuͤmmel zu Puluer geſtoſſen vnd ein halb loth mit weiſſem alten Wein warm getruncken / iſt zu dem Krim⸗ men auch ein gute Artzeney. Den Kuͤmmel auch ſonſt in den Speiſen gebrancht / thut in gemeldter Kranckheyt viel huͤlff. Oder nimb Roͤmiſchenkuͤmmel ein halbloth / mit einẽ quint⸗ lein Galgan in weiſſem wein geſotten / darnach durchgeſie⸗ gen vnd warm getruncken. Deßgleichen ein halb loth Roͤ⸗ miſchenkuͤmmel in einem Trunck Wermutwein geſotten vñ getxuncken / hat gleiche Wirckung. Wor das Daͤrmgegicht nimb ij. loth Roͤmiſchenkuͤmmel j. loth Fenchelſamen / ein halb loth Dillſamen / vnd x friſcher Korbfeygen fein ſauber gewaͤſchen vnd zerſchnitten. Thu ſol⸗ che ſtuͤck zuſammen in ein ſauber Geſchirr / ſchuͤtt dariiber iij. pfundt guten fuͤrnen Wein / laß ſittiglich den dritten theil v⸗ ber einem Kolfewerlein eynſieden / ſeihe es durch ein Tuch / vnd trinck darvon deß Morgens nuͤchtern / vnd deß Abends zwo ſtunden vor dem Nachteſſen / jedesmal ein Bechervoll warm. Dieſer Tranck dient auch wider den erkalten Hu⸗ en, | ü Roͤmiſchenkuͤmmel zu Puluer geftoffen/ und ein quinlin ſchwer mit Waſſer / darinn Peterlinwurtzel vnd Samen ge⸗ ſotten worden ſeindt / warm getruncken / zertheilet das gerun⸗ nen Blut im Leib / vnd treibet es durch den Harn auf, Roͤmiſchenkuͤmmel zwey theil / mit einem theil bitterer Coſtus Wurxzel zu Puluer geſtoſſen / vnd darvon allen Mor, gen j. quintlein mie Wein getruncken / vnd auch in der Koſt täglich genuͤtzt macht die feyßren Leuthe Mager. ee Roͤmiſchenkuͤmmel mit Wein getruncken / toͤdtet vnnd treibet auß die Spuͤlwuͤrm. Solcher Tranck treibet auch fort den verſtandenen Harn. | Geſtoſſen Roͤmiſchenkuͤmmel / ſo vil man mitdreyen Fin gern faſſen kan / mit weiſſem Wein warm getruncken / dient wider das ſchwerlich harnen. Roͤmiſchenkuͤmmel obgemel⸗ ser maſſen mit Baſtard oder ſuͤſſem Wein getruncken / hilfft wider die Harnwinde. LT TEE Bor die Harnwind ein ander Erperinient: Nimb Pfef, K ferfümmef/ Weinrauthen / jedes zwey loth / Pfefferkoͤrner j. loth. Stoß diſe ſtuͤck zu einem reynen Puluer / darvon nimb auff einmal j. quintlein mit einem Trunck Weins zertrieben / darinn ein gluͤender Stahl etlich mal iſt abgeleſcht wor, den. | : | Roͤmiſchen Kuͤmmelſamen getruncken und. auch in der Speiß genuͤtzt / vertreibet den Samenfluß Gonorcheam,. Roͤmiſchenkuͤmmel offtermals geſſen / hilfft zu der eroͤff⸗ nung der Guͤldenadern. | > Roͤmiſchenkuͤmmel / mit dem Keuſchbaum m 2 m. 2m. — — — — — — 138 &. Jacobi Theodori Labernemontani! | A vnndſchwartzen Tardenfamen / jedes gleich viel zu reynem Fdeftoleichter an fich sichen ond wider von ſich geben moͤge / ſo Puluer geſtoſſen / vnd j. quintlein mit weiſſem Wein getrun wirtdem Roſſz geholffen. og cken / kompi denen zu huͤlff die von Scorpionen geſtochen Von dem Euſſer lichen gebrauch deß Roͤmi⸗ | worden ſeindt. | fchen Kuͤmmels. ! f Gepuͤluerten Pfefferkuͤmmel mit Wein getruncken /die, —— k Kümmel mit gleichem theil Wermuths | net wider die Vergifftung der eyngenommenen ſtummen Yan Wein geftoffen/den Safft darnach durch ein Tuch 4 Moßlachen Froͤſch. durchgetrnckt / vnnd mit darinn genetzten leininen Tuͤchern 30 Wider die vergifftung vnnd ſchaͤdlichkeit der eyngenom⸗widerumb ein wenig außgetruckt / vñ warm vber das Haupt menen Nießwurg / Lerchenſchwamms vnnd derengleichen / geſchlagen vnd darumb gewunden / vertreibt das Hauptwe⸗ mach folgende Arzeney: Nimb Roͤmiſchentuͤmmel / India⸗ thumb von Schlägen oder Faͤllen / vnnd iſt ein gewiß Expe⸗ A / nifchen Spicanard/Aniß vnnd Bibergeyl / jedes gleich viel/ riment Oder nimb ſechs loth geſtoſſenen Roͤmiſchenkuͤm⸗ er \ ſtoß zu einem fubtilen Puluer / vnnd gib davon auff einmal mel / zwey loth geſtoſſen Saltz / vj. loth rohen Honig / vnnd = ein quintlein mie weiſſem Wein zufrincfen. vier loth Terpentin / miſche es alles vber einem linden Fewer⸗ a Das bloͤde vnd ſchwache Haupt zu ſtercken / vnd das ſan⸗ lein durcheinander / ſo wirdt eine Salb darauß / die leg dem ſen oder brauſen der Ohren zuvertreiben · Nimm bereyten Krancken warm mis Tuͤchern vber den Schaden/fomwirde _ B Dfifferfümmel/ bereyten Coriander / jedes ein loth / Fenchel⸗ G jhme geholffen. | | a men Muſchatenbluͤht / Ingber / Cubeben / Beningnen/ Pfefferkuͤmmel zu Puluer geſtoſſen und mir Eſſig zertrie⸗ 19— Kofegientnel/jedes ein halblorh/ / Cardamoͤmlin / Zimmat⸗ ben vnnd tenperiert wie ein . aͤlblein / darmit die Stirn an⸗ Ro; rinden / jedes quintlin. Solche ſtůck vermiſche durchein⸗ geſchmieret / vertreibt den Schwindel. A ander / ſtoſſe die zu Puluer / vnnd ſchlahe fir durch cin haͤrin feffertuͤmmel zwey theil mit einem theil groblecht zer⸗ Sieblein / thue darzu geſtoſſenen Sein Zucker / vermifch es ſtoſſenen Lorbeern / in ein leinen Saͤcklein eyngeriegen / dar⸗ Q wol durcheinander / behalts in einẽ buͤchß lein oder Schaͤcht⸗ nach auff einem heilen Ziegelſtein gewaͤrmet / vñ alſo warm 4 ſe lein zum gebrauch. Darvon nimb taͤglich ein flimdrvordem anffdas Haupt gelegt / Diener wider den kalten Hauptfluß. I; Abendteflen / oder wann du su Beth gehen wilt fo viel man Darzu dient auch der Rauch vom Roͤmiſchenkuͤmmel / den 8 mit dreyen Fingern faffen fan, Vnnd wann du eshentvor . Kuͤmmel auff gitende Kolen gelegt / vnnd in die Naſen ent⸗ dem Nachreffen gebrauchet haſt / ſo brauch es Morgenwan pfangen / deßgleichen auch der Dampff vom gefortenen gi du ſchlaffen gehen wilt / vnnd wechſel je alfo einen Tag vmb Ruͤmmel. F fin denandern ab. u. MPfefferkuůmmel zu Puluer geſtoſſen / vnd mit Baumoͤlen Man braucht den Romiſchenkuͤmmel heutigs Tages ſehr vermiſcht / inn die Ohren getraͤufft / zertheilet das gerunnen in den Speiſen gleich wie den Pfeffer / daher erauch den Na⸗ Gebluͤt darinn. — | ; Ih C men Pfefferfiimmelvberfommen hat, Etlchefochendifen H =° Roͤmiſchenkuͤmmel geſtoſſen / mit friſchem Butter vnnd 6 Samen zu Puluer geſtoſſen bey den Erbisbrühelein onnd warmem Waſſer vermiſcht / vnnd warm in die Ohren ges hl Raumſuͤplein. Andere vermifchen den mit dem Brotteyg traͤufft / vertreibet das Sanſen derſelben / vnnd zertheilt die a - im backen / welches ja nuͤtlich vnd wolgerhan iſt / dann erzer Wind darin = 109. Da theilet alle Blaͤſt vnd win digkeit im Seib/erlöferabvenzähen + Roͤmiſchenkuͤmmelſafft mit Honig vermiſcht / hilfft de⸗ I dicken Schleim / vertreibt den vnluſt deß Magens / bringet nen ſo deß Nachts nicht geſehen koͤnnen / die Augen etlich in ein guten Appetit zur Speiß. Diejenigen aber die difen taͤg⸗ mal damit beſtrichen. Mr t pn > chin der Speife genieſen / die bekommen ein bleyche Farb / Roͤmiſchenkuͤmmel sn Pulner geffoffen/ mir Rauthen⸗ 6 soeiches nicht allein die Erfahrung vnd gewiſſe Auchoresbes ſafft vermiſcht / vnd ein Baumwoll darinn genetzt / vnd vber an zeugen / ſondern Plin. lib. 20.cap.14.& ıg.beftätigerfolches Die Augen warm gelegt / zertheilt vnd vertreibt das gerunnen pin wic iner Hiſtori. Wann man aber den bereyten Kuͤmmel Blurinden Augen: Oder Roͤmiſchenkuͤmel gepuͤluert mie Mil alfo wie gemeldt inn der Speiſe gebraucht / darff man fich Eyerdottern vermiſcht / vnnd zum offtermal warm wie ein Huml dejlen deſto weniger befahren. Pflaſter vbergelegt. Oder nimb ein Eye / mad) ein Loͤchlein meet Dieweil win nun biebevor auch def bereyten Kuͤmmels dareyn / laſſe das Weiß ſittiglich herauß / fuͤlle die Schaal Aug D offtermals gedacht haben / haben wir es für eine Notturffe darnach mit geſtoſſenem Pfefferkuͤmmel wider su/rühre es ‚mol geachtet / wie der bereytet werden foll/ hie an diſem Ort anzu⸗ I wol mit dem Dotter durcheinander / daß darnach ſittiglich ante zeigen. Man folnemmen ein gut theil guten Roͤmiſchen oder in einer heiſſen Eſchen braten biß daß Eye hart wirdt / dans hm Apuliſchen Pfefferkummel / den von den Stielen vñ Staub nad ſpalts entzwey mit den Schalen / vnnd legeines nach ‚ Mann wol reynigen / darnach inein ſteinen Gefchire thun / cingi» dem andern / ſo warm es zuleiden iſt / vber das Aug. Io ten fcharpffen Weineſſig dariiber ſchuͤtten / vnd xxiiij. ſtundt Ein anders: Rim Roͤmiſchenkuͤmel zu Puluer geſtoſſen / Ra alfo verdeckt ſtehen laſſen / darnach fol man den Eilig ab, der zuvor wol geroͤſcht vnd doch nicht gebrannt iſt / vermiſch alte fchuͤtten / vnd den Kümelineinjreden oder blechine Schüfe damit cin Eyerweiß oder zwey / nach dem du viel mache wilt / m ſel thun / vnd alſo firtiglich bey einer Glut / oder aber auff ei⸗ vnd reib ein Broſam Rockenbrodts darzu / fo viel genug iſt / y nem Stubenofen laflen truckenen vnd duͤrr werden / denſel⸗das es werde wieginpflafter / das ſtreich anff ein Tud) vnnd T ben darnach beſonder zudem Gebrauch der Arzeney vnnd legs warm vber / dz erfriſch ſoofft es truckẽ wirt / du genieſeſt. fra N Speiß auffheben. ‚Ein anders: Backe geſtoſſenen Kuͤmel mit Rockenbrodt Wr. Ein gute Argeney ie daͤmpffi wann es gebacken / ſo ſchneidts entzwey ſo bald es auß dem pet⸗ schrie fein mi ummelanderhalb loty/ : Dfen kommet / vnd halts warn fürdte Augen / vnd ſtreiche fig v% glei | die Feuchtigkeit die darvon kom̃et/ ſeuberlich mit einem zar⸗ | | T ten leininen Tüchleinab yo ,.. 0 © Bi Puluer / vnnd ſchlahe frifche Eyer dazu / temperiers Dur Roͤmiſchenkuͤmel in dem Mund gekewet / vnd den Athem Unna g einand wie cin Brey / darnach zertreib denfelben mit Wein fo K. vnder die Augen geblaſen / macht dieſelben klar vnd lauter. hf viel genug iſt / dab es duͤnn werde wie ein Bruͤhe / mad) es Roͤmiſchenkuͤmmei zu einem ueynen ſubtielen Puluer ge⸗ warm vnd ſchuͤtt es dem Gaul eyn. Ehe du aber ſolche Ar⸗ ſtoſſen / vnd mit Eyerweiß temperiert vnd ein Augenwaſſer ei seney braucheſt / ſoltu dem Roſſj ein halben Tag suvorfein „ darauf gemacht / darnach in die Augen gethan / iſt ein gewiſ ⸗ m Futter geben / vnd auch ein halben Tag darnach. Wann du ; fehilff wider das jucken vnd beilfen der Augen. ih, num jhme es alſo eyngeſchuͤttet haft / ſo führe es allgemaͤch⸗ Das Augenwehe den Huͤnern zuvertreiben / Nim Pfef 7 ich pin vnnd her / vbereyle es nicht daß es ſich zuviel bewege ferfümmelreyn geſtoſſen / Salmiax vnd Honig / jedes gleich damit es die Artzney nicht widerumb von ſich ſchuͤtte. Schlig viel/ daß ſtoß zuſamen / vnd ſchmier den Hünern die Augen * ime auch die Naßloͤcher ein wenig guff / daß es den Athem darmit / vnd laſſe ſie daranff im Schatten gehen. * Nr | | | Roͤmiſchen 1 \ he ch m pt ve⸗ pe⸗ Ms nd. er⸗ m rdt rie, AR, zer⸗ A rin uf, den ent, Ne Sen nen unde — 196 die 27 tlich heit, vber men mit eein Jleiit haal tt | ic n dar⸗ 10 Im niſch wilt / gift) )11ı) Zu ff rodt dem eiche zar⸗ hem er er ge⸗ ewiſ⸗ & Pfef- (1 ugen hen treibt die Streichmaſen vnder den Augen vnd auch anderß⸗ wo / mit dem Speichel darauff gelegt. Oder Roͤmiſchenkuͤm⸗ mel mir. Honig vnnd kleinen Roſeinlein durcheinander ge⸗ ſtoſſen vnd wie ein Pflaſter temperirt / folgends vbergelegt. Pfefferkuͤmmel zu Puluer geſtoſſen vnd mit Honig zu ei⸗ nem Pfiaſter temperiert / vertreibt die blawen Maͤhler vnnd das vndergerunnen Blut vnder der Haut vbergelegt. Ein anders: Nimb gepuͤluerten Pfefferkummel nach deinem gefallen / vermiſch ven mit Wermuthſafft / Rettich⸗ ſafft vnd Myrtenoͤle vnnd Chamillenoͤle / jedes gleich viel / ſo viel genugiſt / daß es werde in der dicke wie ein Pflaſter / das ſtreich dann anff ein Tuch / vnd legs daruͤber. Ruͤmiſchenkuͤmmel groblecht jerſtoſſen / vnnd mit Wein vermiſcht vnd gebeytzet / folgendts in einem Saͤcklein warm vber die Augen gelegt / vertreibet die Flecken darinn. Roͤmiſchenkuͤmmel mit Eſſig geſtoſſen vnnd daran gero⸗ chen / oder Meyſſel darinn getunckt vnd in die Naſen geſtoſ⸗ ſen / wehret das Naſenbluten von ſtundt an. Bun. Geſtoſſenen Pfefferkuͤmmel mit gutem Weineſſig zu ei⸗ nem Sälbleintemperiert / vertreibet die Flecken deß Ange⸗ ſichts / dieſelben offtermals damit beſtrichen. Ein leinen Saͤcklein mit Roͤmiſchenkuͤmmel / Saltz vnd vngeſtampfftem Hirſen halber gefuͤllt / vnnd warm auff die Cron vnd Scheydel deß Haupts gelegt / ſtillet gewaltig die Süß / vnnd verhuͤtet das Zanwehthumb / das von Stufen ſeinen Vrfprung hat. Vor das Zanwehe ein gute Artzeney: Nimb geſtoſſenen fefferkuͤmmel ſo viel du mit dreyen Fingern faſſen magſt / yrrhen einer Bonen groß / def innern Marcks von den Springkuͤrbſen oder Eſelß cucumern zweymal fo viel / ſtoß wol durch einander / das es werde wie ein Teyglein / mach kleine Zaͤpflein darauß mit Weibermilch / ſteck die in die Naßloͤcher / laß ſie auff ein halb oder drey viertheil Stundt darinn / darnach ziehe ſie herauſſer / vnd ſchneutze dich weyd⸗ lich darauff. Dieſe Artzeney hilfft auch wider den Schmer⸗ gen der Ohren / gleicherweiß gebraucht. Ein gut heylfam Pflaſter wider das Halßgeſchwer / An- ginam genannt: Nimb Pfefferfümmel ij. loth. Friſchen gruͤnen Wermuth klein geſtoſſen / Gerſten meel / jedes j. loth / weiſſen Hundtsdreck vi. loth. Stoß den Kuͤmmel vnnd Hundtsdreek zu einem reinen Puluer / vnnd miſch alle ge⸗ meldte Stuͤck durcheinander / temperiers mit Honig ſo viel gnug iſt / daß es ein Pflaſter werde / das ſtreich auff ein Tuch / vnd legs außwendig vmb den Halß / ſo warm es zu leiden iſt. Antonius Mufa raͤthet das der bereit Roͤmiſchkuͤmmel zu dem Halßgeſchwer fol vordemrohen genommen werden / dann er in folchem fall bequemer vnd dienlicher fey. Roͤmiſchenkuͤmwel mit Feygen vnnd Fenchelſamen in Wein geſotten / vnd die durchgejiegene Bruͤhe iu Mundt ge⸗ halten / ſo warm die zu leiden ifi/miltert vnd vertreibt die Ge⸗ ſchwulſt deß Gummen vnd deß Halß. ah Pfefferkuͤmmel geſtoſſen / mit Honig vnd ſuͤß Mandels, len vermiſcht / vertreibet die heiſſere der Bruſt / wie ein Pfla⸗ ſter auffgeſtrichen / vnd vbergelegt. | Pfefferkuͤmmel zu Puluer geftoffen/onnd mit Eſſig tem, periert wie ein Saͤlblein / vertreibt vnd mindert die vberfluͤſ⸗ ſige Milch / den Weibern die Bruͤſt damit angeſtrichen. Pfefferkuͤmmel mit Waſſer wol eingeſotten / vnnd in der Bruͤhen geſtoſſenen Saffran zertrieben / leinen Tuͤcher dar⸗ E inn genetzt vnd den Weibern vber die Bruͤſt gelegt / verhuͤtet daß die Milch nicht gerinn oder zuſammen lauffe. Vor das Kotzen vnnd Brechen deß Magens / mach ein Saͤcklein einer halben Elen breit vnd ſang / fuͤlle das halber mit Roͤmiſchemkuͤmmel / zertheile denſelbigen gleich / vnnd reihe den Sack mit einem Faden daß der Kümmelnichtzue ſammen lauffe / darnach ſiede den Sack in ſtarckem Wein⸗ eſſig / truck jyn darnach mit zweyen Bretern hart auß / vnnd leg den ſo warm vber den Nabel / als du es erleiden magſt / vnd ſo der Sack kalt wirdt / fo waͤrm den wider in der 4 Das Erfie Buch / Don Kreutern. | 139 A Nömifchenfümmel im Mundt nuͤchtern gekeuwet / ver, F vorigen Bruͤhen oder Eſſig / vnnd legs wie zunor vber /dag thue fo lang biß du huͤlff befin deſt. Oder mach vier leinine Saͤcklein ein jedes einer Spannen lang vnnd breit / fuͤll ein jedes Saͤcklein halber mit Kuͤmmel / vnd reihe ſie mit einem Faden wie oben gemeldet / die laß ſieden in gutem Weineſſig / vnd binde außwendig auff jede Handt cin Saͤcklein fo warm du es erleiden magſt / deßgleichen auch auff beyde Reihen der Fuͤß / auff zeden Fuß auch ein s / Vnd wann fie kalt werden / fo wärme fie wider in der vorigen Brühen / vnnd legs wie zuuor vber. | Roͤmiſchenkuͤmmel vnd Poleyenkraut jedes gleich vielin Weineſſig geſotten / vnnd den Magen euſſerlich mit einem Schwammen in der gemeldten Bruͤhen genetzt / vnd warm damit gebaͤhet / legt das auffblaͤhen vnd beiſſen deß Magens. Man mag auch ein Saͤcklein von gemeldten Stuͤcken ma⸗ den / vnd fo warm es zu leiden iſt / vberlegen. Oder nimb Roͤ⸗ miſchenkuͤmel in Wein vñ Baumoͤle geſottẽ biß ſich Wein verzehrt darnach durchgeſiegen / vnd ein Filtz darin genetzt / widerumb auß getruckt / vñ alſo warm auff den Magẽ gelegt. Vor den Schmertzen deß Magens: Nimb Roͤmiſchen⸗ kuͤmmel / Aniß ſamen / Baͤlſammuͤntz / Nardenſamen / jedes j. loth. Stoß dieſe ſtuͤck zu einem reinen Puluer: Nimb dar⸗ nach ein Roͤckenbrodt duͤnn geſchnitten / machs warm anff Kolen / beſtreichs mit Honig / reib darnach von dem gemeld⸗ ten Puluer darein / vnd legs warm vber den Magen. Zu dem bloͤden Magen denſelben zu ſtercken /auch den Vnwillen vnnd Kozen deſſelben zu legen: Nimb die Rinde von einem Brot / beſtreuwe ſie mit geſtoſſenem Pfefferkuͤm⸗ mel / vnd legs warm auff den Magen / das bringet jhnen wi⸗ H der zu recht. Das die Bruͤſt den Weibsperſonen nicht groß wachſen / ſo nimb rein geſtoſſenen Roͤmiſchenkuͤmmel / mach ein Brey darauß mit Waſſer / vñ legs wie ein Pflaſter vber die Bruͤſt / auff das Pflaſter leg ein groſſen Schwammen in Eſſig ge⸗ netzt / vnd bindt es daß es liegen bleib / vber drey Tag thu dag Pflaſter hinweg / vnnd leg Lilienzwibeln mit Houig geſtoſſen wider iij. Tag Pflaſtersweiß vber die Bruͤſt / vnnd thu das dreymal nacheinander in einem Monat. Roͤmiſchenkuͤmmel gepuͤluert / mache darauß ein Pfla⸗ ſter mit Roſenwaſſer / vnd ſchlags vber die Bruͤſt / das macht die langen hangenden Brüſt ſteiff. So man an ſtatt deß Roſenwaſſers gediſtilliert Waſſer von Eycheln / oder aber Eychoͤpffelwaſſer nimpt / ſo wirdt die Artzeney kraͤfftiger. Roͤmiſchenkuͤmmel zu Puluer geſtoſſen / vnd mir Rinds⸗ I galfen temperirt / vnd wie ein Pflaſter vber den Nabel gelegt das treibet auß die Würm von den Menſchen / vnnd iftauch ein gute Artzeney vor die jungen Kinder. Roͤmiſchenkuͤmmel zu Pnluer geſtoſſen / unndein wenig Senffmeel darunder gemiſcht / darnach ein Tuch genom⸗ men vnd es in Baumoͤlen genetzt / darnach das Puluer dar⸗ auff gezedelt / vnd vber den gantzen Bauch gelegt / das treibet die Wuͤrm hinweg. | Vor das Rumpeln und Brodein dep laufenden Waſ⸗ ſers vmb das Miltz: Nimb Pfefferkuͤmmel zwo Handtvoli / Keuſchbaumſamen oder Muͤnchspfeffer / Weinrauthenſa⸗ men / jedes iiij. loth. Stoß dieſe ſtuͤck groblecht vnnd mach zwey gerigener Saͤcklein darauß / deren waͤrme je eins vmb das ander auff einem heiſſen Ziegelſtein / vnd legs außwen⸗ dig auff das Ort da dur das brodeln fuͤhleſt / es zertheilets und K hilfft wunderbarlich. Vor den Weiſſenfluß der Weiber: Nimb Pfefferkuͤm, mel / weiſſen Weyrauch / Wecholder Gummi Sandaraca genannt / Maſtix / Muſchatenbluth / jedes gleich viel. Stof die ſtuͤck zu einem reinen Puluer / vnd ſchlags durch ein haͤ⸗ rin Sieblein und behalts. Wann du es nun brauchen wilt / fo laß erſtlich dem Weib die genden wol ſchmieren mit Ho⸗ nig / darnach zedel das gemeldte Puluer darauff / ſtreichs ein wenig daß es wol an dem Honig bangen bleibe / Sol; gends bindt cin Tuch darauf / deß Nachts warn du wilt M ii Schlaffen J G chen / darnach wie oben gemeldt reihen / darnach in Eſſig ſie⸗ a — * 130 a Schlafen achen / vnd thu das zehen N du wirſt huͤlff befinden. setz Kor die Auffblaͤhung der Mutter: Nimb gepülnerren Roͤmiſchenkuͤmmel drey quintlein / Bergſaltz j. quintlein / Korbfeygen marck anderthalb quintlein/ Stoß diefe Stuͤck durcheinander / vnd machein Mutterzaͤpflein darauß / in ein leinen Tuͤchlein eingenehet / das netz in Weibermilch / vnnd laß das Weib zu ſich in die Mutter thun. Bor den. Schmerzen der Mutter nach der Geburt Nimb Roͤmiſchenkuͤmmel iij. loth / Chamillenblumen / ai nugreck / Leinſamen / jedes ij · loth. Alle dieſe Stuͤck ſtoß zn einem reinen Puluer / thu noch ferrner darzu zwey loth Bo⸗ nenmeel / frifchen vngeſaltzenen Buttern iij. loth / Huͤner⸗ ſchmaltz ij loth. Vermiſch dieſe Stuͤck alle durchein ander / vnd mach ein Pflaſter darauß mit gnugſamem Jaſminvei⸗ peloder Weielraͤbenoͤle / das reich auff ein Turch vnnd legß warm vber den Leib. | Mike, | Ein ander herrlich gut Pflafter zu gemeldtem Gchbreften: Nimb gepuͤluerten Roͤmiſchenkuͤmmel vj. loth / vj. hartge⸗ ſottener oder gebratener Eyerdotter. Stoß dieſe Stuͤck in einem Moͤrſer wol durcheinander / vnd geuß von Lilien vnd Dillenoͤle im ſtoſſen ſittiglich zu / ſo lang biß es ein weich Pflaſter wirdt / das leg auff ein Tuch geſtrichen warm vber den Bauch ⸗ | Ion Nachgeburt außsuführen: Nimb gepülnerten Pfeffer, kuͤmmel / deß Mareks von Meerrreubel oder Roſein / Kuͤbel⸗ hartz oder Pinhartz / Terpentin / ſ chaumechtig Niterſaltz/ je⸗ des drithalb quintlein / das Harz vnnd Terpentin zerlaß / thu die andern Stuͤck dazu / vnd mach mit gnugſamem Honig einen Teyg daruon / darauß bereit Mutterzaͤpflein / daruon laß das Weib eins zu jhr thun in die Mutter. Roͤmiſchenkuͤmmel in ein Saͤcklein gethan / in Wein ge⸗ ſotten / vnd offtermals warm vber die Schl off; gelegt / das bes kompt wol den vnfruchtbarn erkalten Weibern. Ein gute Artzeney von Rummel vor die Schlauch vnnd auch windige Waſſerſucht: Nimb gepuͤluͤerten Roͤmiſchen⸗ fümmel xij. loth / gepuͤluerten Maieran vj. loth / gepuͤluert Berrrammurseliii. loth / Meiſterwurtzel gepuͤluertij. loth/ die Broſam von Rockenbrodt xlvitj. lorh- Zu dieſen ſtuͤcken nimb ſo viel Weinmeth als du bedarffft / ſtoß wol in einem Moͤrfer durcheinander das es werd wie ein Pflaſter. Mit dieſem Pflaſter ſoltu den gantzen Ruͤckgrad vnd Bauch biß an die Bruſt vnd Scham auff ein Tuch geſtrichen bedecken / nnd ſolches je vber den. andern Tag hinweg thun / vnnd ein frifches aufflegen / das ſoltu einmal ſuͤnff oder ſechs thun. Ein ander ArgneyvonKümmelvordie Schlauch Waſ⸗ ſerſucht: Nimb geröfchren Roͤmiſchenkuͤmmel / geröfchte Kieyen / jedes drey Handtvoll / Rehgeiſſen Dreck der ge⸗ doͤrrt iſt / Niterfalg / jedes ij. Handtvoll. Stoß ſolche ſtuͤck / vnd wann ſie geſtoſſen / ſo befeucht ſie mit gutem gebranntem Wenm / laß wider trucknen / dann ſtoß wider / befeucht es zum andernmal mit gebrantem Wein / laß wider trucken wer⸗ den / darnach ſtoß wie zuuor / das thu einmal fuͤnff oder ſechß / darnach ſtoß es zu einem reinen ſubtielen Puluer / ſchlags durch ein haͤrin Sieblein / das incorporier darnach mit Honig vnnd Menſchen Harn / ſo viel genug iſt / daß es werde wie cin Pflaſter / daſſelbig ſtreich auff ein Tuch / vnnd legs warm auff den gantzen Bauch / ſo es trucken wirdt ſo leg cin friſches auff / das thu ſo lang biß du beſſerung empfindeſt. E, Bereytenkuͤmmel mit Eſſig wie oben gelehrt iſt / in einer Pfannen geroͤſchet / oder vber einer Glut heiß gemacht / vnd darnach in ein leinen Saͤcklein gethan / ſolches alſo warm es zur letden iſt / vber den Leib oder Bauch gelegt / miltert den Schmertzen vnd Reiſſen der Daͤrm / in der Ruhr vnnd ans dern Bauchfluͤſſen. Bunte Vor den Zwang vnd ſchmertzliche Geluͤſt zum Stuel in der roten Ruͤhr oder andern — Nimb Roͤmi⸗ ſchenkuͤmmel /Kuͤbelharz / Wache / jedes gleich viel. Zer—⸗ ſchneid vnnd zerbrich das Wachs vnnd Hartz / vermiſch die darnach mit dem Kuͤmel / leg dauon auff m Glut in einem J D. Jacobi Theodori Tabernxmonkani acht nach einander/ "F heimlichen Gemachſtuel / vnd laß den Rauch daruon su die inden Afftern gehen / das thue offt / es hilfft wol. Bereiten Pfeffertuͤmmel zu Puluer geſtoſſen/ vnnd mit weichem Storax ſo viel von noͤten iſt ein Pflaſter darauß gemacht / darnach daruon auff ein Tuͤchlein geſtrichen / vnd auff ven Afftern gelegt A hilfft auch wider den Zwang deß Stuelgangsimallen Bauchfluͤſſen. Che man aber gemeldt Pflaſter aufflegt / were es rathſam daß manden Afftern zu⸗ vor mit Wein / darinn Wollenkraut geſotten worden iſt / ge⸗ baͤhet hetee. Roͤmiſchenkuͤmmel in ein leinen Saͤcklein eingeriegen / in Wein gefotten / darnach mit zweyen Brettern auß getruckt / vnd ſo warm es zu leiden iſt / vber den Nabel vnd Bauch ge⸗ legt / das vertreibt den Kaltſeuch / vnd den Schmersenvnnd andere Hebreftender Blafen. Raͤmiſchenkuͤmmel zu Puluer geſtoſſen / vnnd mit Wer⸗ muthſafft temperiert / zertheilet das gerunnen Blut / von Fallen oder Schlaͤgen verurſachet / wie sin Pflaſter vber Die beſchaͤdigten Ort gelegt. | Pfefferkuͤmmel in Waſſer geſotten / vnd die Podagriſche oder Gliedtſuͤchtige Glieder darinn gebadet / oder mit dieſer Kochung gebaͤhet / miltert den Schmertzen derſelben. Pfefferkuͤmmel / Maſtix mit dem GummiAmmoniaco, jedes gleich viel durch einander vermiſcht / vnnd mit dent Schleim von Pfilienfamen/wann er gang in Waller ge⸗ weicht wirdt / ein Pflafter darauf gemacht / alſo daß man gemeldte Stück ineinem Mörfer wol durcheinander ftofle/ Darnach auff Tiichlein daruon auffftreiche/onnd legs vber die vier Puͤlß an Henden vnd Fuͤſſen / ein Stundt zuuor ehe einen das drittaͤgig Feber anſtoſſe / ſo wirdt das Feber hinweg genommen / ſo man das etliche mal thun wirdt. Bor die ſchwartzen zerknitſchte Naͤgel / mach folgend Pflaſter: Nimb gepuͤluerten Pfefferkuͤmmel / gepuͤluert Co» ftas Wurtzel / neuw Wachß / Entenſchmaltz / jedes fo viel ge⸗ nug iſt. Zerlaß das Wachß mit dem Schmaltz / darnach ruͤhr die Puluer darein / boͤre es wol durcheinander / legs dar⸗ nach ober den Schaden. - nr Roͤmiſchenkuͤmmel geſtoſſen / mir Knoblauchhaͤuptlein ſampt derſelben Haͤutlein / heylet die Biſſz der Zißmeuß wie ein Pflaſter vber den Schaden gelegt. | Wor den Schmergender Gemaͤcht: Nimb bereiten vnd gepuͤluerten Römifchenfinmmel / neuw Wachß / Honig/ Roſenoͤle / jedes ij. oder iij loth / zerlaß das Wachs / Honig vnd Oele / durcheinander vber einem linden Kolſewerlein / darnach ruͤhr den Kuͤmmel darein / vnd laß kalt werden / dar⸗ 1 nach ſtreich daruon auff ein Tuch / vnnd legs vber die Ge⸗ macht / es hilfft ſehr wol. REN Ein anders: Nimb gepuͤluerten Pfefferkuͤmmel / Bo nenmeel / klein Roſeinlin /jedeg iij. loth / gepuͤluerten Saff⸗ ran ein drittheil eines quintleins / vermiſch es durcheinander in einem Moͤrſelſtein / vnnd mach mir genugſamem Honig ein Pflaſter darauß / vnnd ſtreichs auff ein Tuch / darnach legs warm vber. Roͤmiſchenkuͤmmel vnd Bonenmeel / jedes gleich viel mit gnugſamem Honig zu einem Pflaſter temperiert / vnnd auff ein Tuch-geftrichen warm vbergelegt / benimpt die Ge⸗ ſchwulſt der Gemaͤcht. Oder gepuͤluerten Roͤmiſchenkuͤm⸗ mel mit kleinen Roſeinlein geſtoſſen / vnnd darnach wie ein Pflaſter vbergelegt. KEin anders: Nimb gepuͤluerten Pfeffertuͤmmel / Bo⸗ nenmeel / jedes vi. loth gepuͤluert Cypreſſennuͤß ij. loth. Seud ſolche ſtůck mit Wein zu einem Brey / darnach legs anffein Tuch auffgeſtrichen warm vber wie ein Pflafter- Bor die Geſchwulſt der Fuͤß: Nimb gepuͤluerten Roͤ⸗ miſchenkuͤmmel / Niterſaltz / jedes ij. loth / machs zu einem reinen Puluer / darnach ſchmier die geſchwollenen Fuͤß mit Hartrigelblumẽ Oelen / vñ reib von dem Puluer wol darein. Den Pferden oder Roſſen ein guten Huff su ma chem? Nimb gepuͤluerten Pfefferkuͤmmel itij. loth / neuwes Wachs ij. loth⸗ Hartz / Terpentin / Klauwenſchmaltz / jedes i lorhr | 0 Schäffin SU dig) dmit rauf. / vnd g deß Melde rn zu⸗ iſt / ge gen / in truckt Uchae, LT t Wer, t/ von ber die griſche it dieſer . wiaco, nit dem aller ge— aß man er ſtoſſe / egs vber uior ehe hinweg folgend uert Co o viel ge— darnach legs dar⸗ aͤuptlein neuß wit eiten vnd ’ Honial 5 / Honig ewerlein / rden / dar⸗ r die Go nel Bor ten Saff⸗ heinander em Honig darnach ch viel mit vnnd auff t die Go ſchenkuͤm⸗ sch wie mel / Bo⸗ SEAL rnach legẽ pflaſter * uerten ſs zu einem a Fuͤß wuit vol darein u ma hen! es Wach⸗ Daß Erſte Buch / von Kreutern 141 A Schaͤffin Vnſchlit ij. loth. Zerlaß alle Stück durch ein— —8 ander / außgenommen den gepuͤluerten Kuͤmmel / den ruͤhr zum letzſten dreyn vnnd mach ein Hornſalb darauß / darmit ſchmier das Horn vnder dem Saum her / wann der Huf trucken iſt. Daß die Tauben nicht hinweg fliehen / gib jhnen Roaͤmi⸗ ſchenkuͤmmel mit Linſen /in Honigwaͤſſer geweichtsueifen/ Wann ſie dann ſchon außflie gen / ſo fommen fie doch wider. Etliche geben allein Pfefferkummel zu eſſen vngeweycht / che fie außfliehen. Pfefferkuͤmmel in Waſſer geſotten / vnnd mit demſelben die Gemach begoſſen / vertreibet die Floͤh. Ein Rauch von Roͤmiſchemkuͤmmel in den Kammern gemacht / vertreibet die Schnacken vnd toͤdtet ſie. | Roͤmiſchentůmmel in Mundt gekaͤuwet / ynnd mir dem B Safft den er gibt das Angeficht / Die Hande vnnd andere Glieder damit gefalber / verhüret daß einen die Schnacken nicht ſtechen. tem / ſo man die Senfier / Waͤnde vnnd die Thuͤren der Gemach / mit dem Wein darin Kuͤmmel geſot ten / beſprenget / ſo kommen ſie nicht in Diefelbigen Gemach / von wegen deß Geruchs / ſo ſhnen gar zu wider iſt. Roͤmiſchenküůmmel Wein. ni | Cywinites. a \ Jewol der Wein vom Roͤmiſchenkuͤmmel bey vns fehr wenigim brauch iſt / auch bey dem DBiolcorid nicht gedacht wirdt / Aber doch bey dem Matcello Empirico vnnd Nicolao Myrepfo höchlich gelobt wirdt / vnd ihr feineraber denfelben wie er bereytet werden fol / einige mel dung gethan / ſo haben wir nicht vnderlaſſen woͤllen ſeine Deſcription auß „dem Diofcoride wie er ſonſt andere Wein von Samen zů ” machen pflegt / hieher zu fesen / darmirmandiefen heylfas men Wein / auch in der Noch zugebrauchen here: Dan nimpt deß bereiten Pfefferkuͤmmels / geſtoſſen / durch ein Sieb geſchlagen / vnd in ein leinin Tuͤchlein oder Saͤcklein gebunden xviij. loth / das ſchencket man in lxxx. Pfundt / das iſt / xv. Elſaſſer Maß neuwes Moſts / vnnd laͤſſets daruͤber verjähren, Aber auff vnſer weiß die Kreuterwein einzuma⸗ chen / iſt es beſſer daß man dag Saͤcklein mir dem geſtoſſe⸗ nen Samen in ein Faͤßlein mit Haͤſelen / Hanbůchen oder Efchernen Spähneneinfchlag / darnach mit guten Moſt zufuͤlle / vnnd alfe verjähren laſſe / ſo wirdt er baldt lauter / da fan man vber Jahr daruon trincken / den fol man aber nach oͤweyen oder dreyen Monaten ablaſſen / vnd verwahren wie oben von Wermuthwein gelehrt iſt worden / damit er nicht zaͤhe vnd ſauwer werde / oder gar verderbe. > Die Alten vnnd obgemeldten dehrer / haben diefen Wein höchlich gelobt / wider venfchmergen deß Hertzens / deß Ma⸗ gens vnd deß Miltzes / deß gleichen vor das ſchwerlich Har⸗ nen vnnd den Lendenſtein. Er mag aber auch wol zu allen innerlichen Kranckheiten / wie. oben vom Kuͤmmel erzehle/ nuͤtzlich gebraucht werden. Gediſulliert Romiſchta mmel ole Cymin Oleum ſtillatitium. MR dem Römifchenfümmel diffilliere man auch ein ax heylſams Oele guff nachfolgende weiß; Nimb ein grof ſen kuͤpfferin oder aͤhrinen Hafen oder Lucurbit / die auff zwoͤlff oder vierzehen Maß haltend /füllden mit halb Wein vnnd Walter biß auff den drittentheil / Wirff den Kuͤmmel⸗ E ſamen groblecht geſtoſſen darein / vnnd laß es alſo ſechs oder ſieben Stundt wol verdeckt mit einander erbeytzen. Dar; nach fer einen Helm darauff / vnd verſtreich den Ranfft mit Auto Sapıentiz geheb zu / laß das Waſſer wol ſieden vnnd auffbrodeln / fo ſteigen Die oͤlechtigen Spiritus mit dem Dampff deß Waſſers vberſich in den Helm / vnnd darnon fleigen fie darnach herab durch das Rohr / welches zwerchs weiß durch ein Thonn mit kaltein Waſſer angefuͤllet / gehet / vnnd vnderſich in das Keceptaculum oder fuͤrgeſetzt Glaß diſtilliert / vnnd werden alſo zum cheil u Oele verwandelt / F welches man hernachmals in den digerier Ofen mit etnem filbern Loͤffel abſoͤndern vnd feheiden ſoll / wie wir in vnſerm Diſtillierbuch weiter daruon Vnderweiſung gethan haben. Dieſes Oele wirdt heylſamlich zu allen innerlichen Kranckheiten / darnor der Kuͤmmel ſelbeſt dienlich iſt / ge⸗ braucht mit anderen bequemen gediſtillierten Waſſern / oder aber mit Wein. So kan ſolches auch nuͤtzlich mit Latwer⸗ gen / Syrupen / Taͤflein vnnd andern Artzeneyen vermiſcht werden / welches wir den erfahrnen Medicis woͤllen befoh⸗ len haben. a Taflein von Roömifchemfümmel oder Kuͤm⸗ * melkuͤchlein / Diacuminum genannt, RS wirdt in allen wolgeruͤſten Apotecken heutiges Tags cin Confeet von Roͤmiſchemkuͤmmel berettet wel ches & Diacaminum oder Diacyminum von den Medicis genannt wirdt / zu Teutſch Kuͤmmel Confeet oder Kuͤmmenaͤfiein / das ſehr zu nachfolgenden Kranckheiten im gebrauch iſt. Es ſtaͤrcket vnnd erwaͤrmet den kalten bloͤden DMagen/seber/ Miltz / Mutter vnd alle innerliche Öfieder / Vertreibet den Flur von Winde Kaͤlt oder Vberfuͤllen verurſachet / ik ſehr ein bequeme Artzeney den jenigen ſo den Harn nicht wol halten können. Es eroͤffnet die verſtopffung der Lebern vnd Miltzes / hilfft den Kindrberterinnen/die Nachwehen haben / vnd iſt eine heylſame Artzeneye denen ſo den Magen ertaltet haben / von falten Fiſchen / Cucumern / Melonenoder ans derm falten Obß / Kompt auch denen zu huͤlff die Schwaͤm geſſen haben. Dieſes Confect zertheilet die Binde deß Ma⸗ gens vnd der Daͤrm / es beſſert die Daͤuwung vnd kommet ven Daͤrmgichtigen yvnnd denen fo das Krimmen haben zu KH bülff. Es vertreibt die windigen Bläft der Wutisesmd ser, theilet ſie / vnd iſt kaum ein heylſamere Artzeney den ſchwam gern Weibern zu geben / die von den windigen Blaͤſten ge⸗ plagt werden / als eben dieſes Confect. Ste ſtercken den Magen vnnd das gantze Eyngeweidenach dem purgleren / vñ widerbringen die Geſundtheit ſo von kalter Entrichtung geſchwecht worden iſt. So einer von garſtigen Nuſſen ode⸗ Haſelnuͤſſen den Magen verletzet hette/ vnn⸗ oͤlechtige Roy; ſen vnnd auffſtoſſen deſſelbigen dardurch erregt worden we⸗ rende / der nieſſe dieſe Täfleın / er geniefer vnnd bringet den Magen wider zurecht. Diefes Eonfeer ift fehr dienlich wi⸗ der den Schmerzen def Bauchs / von Kaͤlte vnnd groben Blaͤſten verurſacht / oder. aber von grobem Schleim der ſich im Magen gehaͤuffet hat / deßgleichen wider das ſauwer Roͤpſen vnnd auffſtoſſen deß Magens. Es diene auch ge⸗ ‚1 meldet Kümmelconfecr wider den furgen Athem vnnd Kei⸗ chen / auch vor das Seiten ſtechen von windigen Blaͤſten verurſacht. Es bringet wider den verlornen Appetit / vnnd kompt denen zu huͤlff die die Speiß nicht abdauwen koͤn⸗ nen. Es vertreibt auch die Geſchwulſt der Leber. Zur allen ob⸗ gemeldten Gebreſten mag man deß Morgens nuͤchtern / deßgleichen auch deß Abendts ein par Stunden vor dem Nacht jmbiß / ein Kuͤchlein oder drey eſſen. Alle die jenigen die cin blöden geſchwechten Magen von kalter Entricht ing haben / die follen ale Morgen nüchtern ein Kılmmeitälein oder drey eſſen / das wirdt jhnen den Magen erwaͤrmen vnd wider zu recht bringen. Roͤmiſchkuͤmmel Puluer / daruon man das Confect Diacyminum macht / in der Apotecken Species Dia: ymıni . genannt / ein quintlein mit gutem fürnenem Wein Malua⸗ K-jier oder Spaniſchen Wein zertrieben vnnd warn getrun⸗ cken / kompt denen zu huͤlff die giffte Schwaͤm geſſen haben, Deßgleichen auch denen ſo mit kalten Fiſchen / talien Fruͤch ten / als Cucumern / Melonen vnd dergleichen / den Magen erkaͤltet vnd perderbet haben / gleicher geſtalt genuͤtzet. auch einer wuͤſt vnd faul / boͤß Waſſer heite getruncken / der nemme die obgemeldte Artzeney ein / es bringet jhn wider zu recht. Gemeldte Artzeney gleicher geſtalt gebraucht /werrrei, bet den Kindtbetterinnen das Krimmen der Mutter / vnd iſt darzu ein ſonderliches erfahren Stuͤck. | Das 2 BELEGE ——————— n —— — | — En En ee = — — —û— vl 0 er — 142 &. Jacobi Theodori Tabern⸗montani / | a F N 5 1. Wilder Kuͤmmel. J a Das Zehende Kapittd. Cyminam fyluetre I. Ir | | “ ſaht Von dem wilden Kuͤmmel vnd ä | 4 Hornkuͤmmel. | — I. Wilder Kümmel, e Cyminum fylueftre I, al | | I fl fen ih, Aus vB * U jan ding Arhe Sateint pm „cum. Jeb.D ‚I flaele \ tl. | — * hohhter EN milda c = RE —E er „Cam —W —— NUN Ds — pæo PM ſich dem Geyßrauthenſamen oder wilden Fonigreck/iſt doch ſchwartzfarber vnnd langlechter. Dieſes Gewaͤchß finder man vberfluͤſſig in Hiſpanien / daher es auch He | nit 11. Wilder Kümmel, | | en Cyminum ſylueſtre Il. | ndtCo loſcorides Beſchreibet nur zwey Geſchlecht deß 8 ) wilden Kuͤnmmels Bnfere.Kreutler aber seigen one ſnmel. derſelbigen vier vnderſchiedlicher Geſchlecht / von V welchen das vierdte Geſchlecht hiebeuor in dem Capitel von wden D per Ritterſporen beſchrieben worden tft? I Mu Das erſte Geſchlecht hat ein kleine / lange / weiß lechti⸗ Sf ge Wurtzel mit wenig Zafeln/ dauon wachſen viel kleiner / comicn] £riimmeronnd gebogener Stengel / die feindt fi chmal/nicht | md viel ober Spannen oder anderhalben lang. Die Bletter Cini ſeindt zerkerfft vnd mit tieffen ſchnitten zertheilt wie das Koͤr⸗ Mm belkraut / zu öberffauffjedem Stengel wachen fünff oder Ä N= odo feihs / weiche / runde / weiſſe / wollechtige Haͤuptlein oder % NS Kon Kuoͤpfiein / die vergleichen ſich fo viel die Geſtalt belangt / den Sa — N) Knoͤpflein def Herrgotsbaͤrtleins / darinnen der Samen N Pr! behalten wirdt / welcher fich dem Samen der Spanifchen E NZ Chondrylien erficher maß vergleicher. Dieſes Gewaͤchs = 11 wächft in der Proning Franckreich von fich felbeft / aber bey E F ! ons muß «8 von feinem Samen in den Gärten gerielet B a ri € werden? ik Re 5 ‚ Dofg E 11. Das zweyte Geſchlecht deß wilden Kuͤmmels / bat K —T au ch eine kleine / vntüchtige/geelfarbe Wurtzel / die Stengel Een feind glatt vnd lenger dann deß jegtgemeldten / in viel Ne⸗ ihr benäftlen abgerheiler / die Bleiter vergleichen fich der Rau⸗ Ötikny shen vnd dem Taubenkropff / ſeindt weich. Die Blumen am On, Obertheil der Stengel feinde geel / von fechs ungleichen 19 Blaͤtlein / nicht wie andere Blumen / Wann die abfallen / nf fo wachfen hernach fange / kuumme Schoͤtlein / gekruͤmmet svie die Bockshoͤrner / die ſeindt mir Gleychlein vnderſchei⸗ den / darinnen iſt der Samen verſchloſſen / dor vergleichen % Senrich de = —— ‘4 : We 3% 7% — —— Ya, —— * A Henrich von Wildtberg / der Koͤniglichen Würden in Hi⸗ ſpanien Rath vnd Diener / erſtmals zu vns in vnſer Teutſch⸗ landt geſchickt hat / das wir inſoderheit jhme zu dancken haben? ill. Das dritte Geſchlecht deß wilden Kuͤmmels / har wie die andern ein kleine vntuͤchtige Wurtzel / die Blaͤtlein ſeindt klein / dem Mattkuͤmmel over Nadelkoͤrbel nicht vn⸗ gleich / die Stenglein ſeyn duͤnn vnnd ſchmal / nicht vber Spannen lang. Die Blumen ſeind geel von ſechs Blaͤt⸗ lein / die vergleichen ſich den Rauckenbluͤmlein / ſeindt aber kleiner. Dieſes Gewaͤchs wirdt auch bey vns wie ein ander frembd Gewaͤchs in den Gaͤrten gezielet / aber in der Pro, ins Franckreich vnd Languedock / waͤchſet es wie cin ander Bnkrant von fich felbeft? Bon den Namen der wilden Kümmel, | EG erſte Geſchlecht iſt ver warhafftige wilde Kuͤmmel / “ven Bioſeorides in der erſten Stell befchriesen hat/ dann alle Noten durchauß / wie auch die Krafft vnnd Wir ckung mit der Beſchreibung Diofcordis vberein ſtimmen. Der heiſſet Griechiſch auun 0v ον, vnnd zuvor Iußaixov. Lateiniſch / Cyminum agrelte, Cyminum eirraticum, Cy- minum (yluaticum ‚feu fylueftre, vnd C ymmur Thebai- cum. | Cuminum fyl. capitulis gobolis, CB, [ylucftre, Lob. Dodo: fl, primum, March, Caft. Lugd. Cyminum ſylueſtre globoſam, Camrrario.] Italianiſch/ mino fel- uatico. Flehmiſch vnd Niderlaͤndiſch / wildt Cumyn. Vnd Hochteutſch / wilder Kuͤmmel / vnd in Sachſen / Haberkuͤm⸗ mel / das iſt Cyminum Auenarium. Engliſch / wilde c Cuminꝰ | Das ander Gefchlecht halt ich mit Remberto Dodo- nzo vnnd andern Gelehrten / vor das wahre Hypecoum Diofeoridis. Das heiſſet Grichiſch Uri onnd urdaswn. Sareinifch/Hypecoum vnd Hypopheon, Beyden Kraus lern heiſt es Cuminum Gliquofum waius, vnnd Cyminum cotnieulatũ maius.| Hypecoũ, CB.Geſ.Clul. Hiſp. Dodo. * \ Cuminum lyl.alterum,Matth. Caft, Lugd,Cam, fyl.alte- rum Diofcoridis Italorum , Lob, iyl. altetum Glıguofum, Lobeloin iconibus.] Flehmiſch und Niderlaͤndiſch / Great wildt Comyn met Haueckens· Engliſch / Hormed wilde Cu⸗ min.) Bad Hochteutſch / groſſer Hornkuͤmmel vnd Horn, immel. UL Das dritte Geſchlecht iſt ein wares Geſchlecht deß wilden Kuͤmmels / mag wol dem zweyten Geſchlecht des D wilden Kuͤmmels zugetheilt werden. Das heiſt bey den Kreutlern / Cymmum filıquefum minus, vnnd Cyminum corniculatum minus. [Cuminum ſyl. ſiliquoſum, CB, al- teram Diof,fil'guofum,AdLob.iun.tyl. ſiliquatum, Lugd. Cumini ſyl. aliud genus Lobelo,] Sichmifch vnnd Nider⸗ laͤndiſch / Cleyn wilde Comyn mit Hauekens.Engliſch, Lodded wilde Cumin.) Band Hochteutſch/ kleiner Horn, kuͤmmel. Anal U an. Von der Natur I Kraft Wirkung vnnd Ey⸗ genſchafft ver wilden Kuͤmmel. I. Er erſt wild Kuͤmmel / der auch das rechte Cymi- I" nom agrium Dioſcoridis iſt / deß gleichen auch dag dritte Geſchlecht / welches dem zwehten wilden Kuͤmmel Dioſcoridis oder vnſer Ritternſporn mag zugeſellet werden / ſeindt am Geſchmack ſcherpffer dann der same Kuͤmmel / haben eine Krafft zu erwaͤrmen / zu trucknen / zu zertheilen / den Harn zu treiben / die Wind vnd auffblaͤhungenn zu zer⸗ thetlen vnd außzufuͤhren / ſeindt heiß vnd trucken im dritten Grad. 1, Der groß Hornkuͤmmel Hypecoum genannt / hat die Tugendt vnnd Krafft (mie Dioſcorides bezeugt) wie dar Monſafft. Wetter wirdt jhm von Dioſcoride nicht zugeben. Innerlicher gebrauch deß wilden Kuͤm⸗ mels Dioſcoridie. a wilden Kümmels Samen zu Puluer geſtoſſen / iſt Das Erſt Buch / Bon Kreutern 143 © gufvorfich ſelbſt allein oder aber mir Wein sder Wa ſer ge’ truncken / auff anderthalb quintlein/ vor dag Krimmen / vnd die windige auffblaͤhung der Daͤrm vnd deß gantzen Leibs. es Ein anders: Nimb Haberkuͤmmel vierdthalb quintlein / Weinrauthenſa men / Coriander / Peterleinſamen/ Fenchel⸗ ſa men / Anißſamen / jedes anderthalb quintleim/neun Pfef⸗ ferkoͤrner. Dieſe Stich ſol man zu einem reinen Puͤluer —3 irch ein Sieblein ſchlagen / darnach mit xxviij. vntz friſch Waſſer und xx. Bang gutem Spaniſchen Wein oder Maluaſier zertreiben vnd vermiſchen / ſolches als dann in ei⸗ nem ſteinen Krug oder Glaß behalten. Don dieſer Artze⸗ ney ſol der jenig / ſo das Krimmen hat / allen Morgen nuͤch⸗ tern ſuͤnffthalb Vntz warm sincfen/ond ſol darauff ſpacie⸗ ren gehen. — Haberkuͤmmel zu Puluer geſtoſſen / vnnd j. quintlein mit G gutem Weineſſig getruncken / vertreibt den Kl ux. Mir Wein getruncken / iſt faſt dienlich dem feuchten Magen / treibt auß den Lenden ober Nierenſtein. Bund eins Guͤlden ſchwer mit gutem weiſſen Wein zertrieben/ dienet wider aller giffti⸗ gen Thier verlesung / die mir ſtechen vnnd beiſſen den Men⸗ ſchen vergifften. Haberkuͤmel mit gedoͤrrtem Schildtkrottenblut zu Pul⸗ uer geſtoſſen / vnd mir Wein eines Gülden ſchwer oder auff die an derthalb quintlein getruncken / dienet wider die vergiff⸗ tigung vnd Biß der Viperſchlangen. an | Euſſerlicher gebrauch deß Haber⸗ kuͤmmels. (5, berfünmer su einem reinen Puluer geftoffen / mit JSWeinrauthenſafft vermiſcht / srd warn indte Ohren geträufft / ſtilet den ſchmertzen der ſelben / von Windronnd Kaͤlte verurſacht / vertreibet auch das Sauſen der Ohren. Habertummelſamen im Mundt klein geke nwet/ vad mit Honig vnd Meertrenblein vermiſcht vnd wol durch einan⸗ der temperiert / darnach wie ein Pflaſter vbergelegt / heylet die blutigen Streychmaſen / vnd das vndergerunnen Blut. Haberkůmmel gepuͤluert / vnnd mit Roſein oder Meer, traͤublein wol durcheinander geſtoſſen/ heylet die hihige Ge⸗ ſchwulſt der Gemaͤcht / auff ein Tuch auffgeſtrichen vnnd warm vbergelegt wie ein Pflaſter. Das Eilffte Capittel. 1Vondem Wieß oder Mattkuͤmmel. Ba, es: Er Wießkuͤmmel oder Wichenfümmel) K 6 hat eine lange / ſchlechte und glatte Wurrel/ ie Bern Paftenach/inwendig gar holgechtig. Der Ger RAT Gchmacf vergleicher ſich erlicher mailen der Br, bernellen / doch viel milter und nicht fofcharpff. Das Kraut oder Bletter ſeindt der geelen oder roten Peſtenach Bletter ähnlich. Die Stengel ſeindt rundt knoͤpffechtig mit Ge⸗ leichlein / innwendig hol / auff die anderhalb Elen lang / wie⸗ wol ſie and) zwoer Elen lang gefunden werden / fonderfich wo er feyſten Grundt erlanget. Oben an dem Stengelond Nebenaͤſtlein deſſelbigen gewinnet er ſchoͤne Kronen / die bluͤhen weiß wie der Koͤrbel/ die fommen erſt im andern Jahr nach dem der Samen iſt auffgangen. Im Brach⸗ K monat wann die Bluͤmlein aͤbfallen folge der Samen bernach/ der iſt rundt / langlecht vnnd grauwfarb / eines ſcharpffen guten Würsgeruchs. So der Sumen zeitig wirdt vnnd abfellt / ſo verdirbet das Kraut / Sta gel vnnd Wurzel miteinander / erjuͤnget ſich alſo Jaͤhrlich vom auß⸗ gefallenen Samen wider. Er gaͤchſet auff den dirven Wieſen die in der Hoͤhe liegen / in ſtarckem Erdrreich/alenn Scwarswald/im Schweitzerland / im Neckerthalim Sar⸗ thal / vnd auch in dem Wormbſer vnd Ascheymer Gaͤuwe. Etliche pflantzen auch in die Gaͤrten / fowirde der viel groͤſſer vnd be⸗ en - - —— — — — = — = eu Bi = = - — = — — ——— = — - — = — — — n = R r - w — 7 = — — — — — ri — = * — * — ⁊ * ii 2 Kun — — — — — — u. * J — — — — —— — — —ñ — — — —— — = nn 2 — — — — — — — —— — — ñ— —— ———— — u ME ee _—— — nn — — Zn = — — = — — — ẽ — F — == = ZZ Er —* — — —— nn — — — — 2 — ——— —— — — — — — —— —— = * - — ⸗ — BZ — — ee — — — — — — = - — — = = = — — * 2 — —— — * — wi - - — — — — — — — — * — — _ 5 . — = _ — — — 2 f Se - - - E = . = = = — = = — — — — — — — er. SR SER . BB nude. — ann — EEE WEBER = — — = — ————— m — — — — —— * —— — — — — 5 — — — — — — — — — peeimere ae — Wießkuͤmmel. Carum. ZW, \R8 Na y NY; NV Kl) „ Alk 4 NZ eG @ IS I, ’ —JV — —W— — * * VW NINE N J 1: — — 77 UP) — NE nn — — N N NEN ZN a7 N) DIA NZ VE) EN — VRe— Ze UN PN yo 7 IS AU del DIIRÜR SS vnnd bequem zur Speiß/ wie die Peſtenach / den ſol man im Meyen in guten reinen vnd wolgedingten Grundt ſaͤen / ge⸗ gen dem Auffgang der Sonnen gelegen / vnder andere Kuͤ⸗ chenkreuter / dann alſo waͤchſt er vielbefler? Von dem Namen deß Mattkuͤmmels. Er Wieß oder Mattkuͤmmel heiſſet Griechiſch 24 @> rs yesvdndrdzon. Bey dem Aetio xaſooy. Bey dem SimeoniSethy vnd Actuario, zaevaßadtror vnnd zaprPov. Bey dem Sateinifchen wirdt er genannt Carum, Cateum, Cariarı vnd Caronm, Bey den Kreutlern vnnd Simplici⸗ ſten / Carnabum oder Carnabadinm Sıumeonis Sethy ſeu Acoarii, zum vnderſcheidt deß Pfefferkuͤmmels / welcher bey dem Nicolao Myteplo Carnabadis oder Carnabadium genannt wirdt / Alſo das Carnabadium Nicolai iſt Pfeffer⸗ kaͤmmel / vnd Carnabum oder Carnabadium Simeonis Se- thysnd Adtuarüi.ifi Matt oder Wießkuͤmmel / welches man in Leſung der gemeldten Authorn fleiſſig in achtung haben fol. Bey dem Arhenæo lib:9.Dipnofophiftarım wirdt der OR sinel Paltinaca maior genannt ſo doch Paſtinaca bey dem Galeno, Dioſcoridi, wie and) bey allen Alten vnnd wernmwen Artzten ein ander Gewaͤchs iff / daruon in ſeinem Drrtbefonders wirdt gehandelt werden. Dit gemeinenMe- dicıynd Apotecker nennen den Wießkuͤmmel indechngbi- liter Carui,, erhiche aber Careo [een , zu vnderſcheidt deß E gansen Krants / daß fie Carui nennen. [ Cuminum pra- tenſe feuCaras?] | Die Araber vnnd fonderlich lohannes Serapio nennet den Wieß kuͤmmel auff feine Sprach Caruia vnd Carummm. Bey dem Auerrhoe wirdt er Naucoca geheiſſen. Sonftlie, fermanin den Schrifften der Araber hin vnd wider folgen; de Namen / Carguer, Karma Alto-ſili. H erunch, Zanarbu, vnd Carunacar ‚sndlehler fich anſehen / daß die neuwen Griechi⸗ ſchen Aeret jhr Carnabvm vnd Carnabadıum von dieſen Arabiſchen Woͤrtern genommen haben, Italianiſch heiſſet \ D. Karodı Theodor * * — — * 273 k € Tabernemoſluanm / F Caro vnd Carui. Hiſpaniſch/ Carauca, Alcarauea. Alcaroneæ, Chbue vnd Caroeia. Franutoͤſiſch / Cheruyond Carun. Beh⸗ miſch / Kmyn laueny. Engliſch⸗ Caruwayes. Flehmiſch vnd Brabaͤndiſch / Carue / Suyckerpeen. Vnd im Landt zu Gulch vnnd vmb Cöln / Hoffkuym. Hochteutſch / Feldt⸗ kuͤmich / Wießkuͤmmel vnnd Mattkuͤmmel / dieweil er in graßechtigen Feldern / vnnd ſonderlich in den Matten oder Wieſen hin vnnd wider waͤchſt. Er wirdt and Wegkum⸗ mel genannt / dieweil er auch bißweilen neben den Straſſen an den graßechtigen Wegen gefunden wirdt. Andere vnnd der mehrentheil vnſerer Teutſchen / ſonderlich aber die Haußmuͤtter vnnd Koͤch nennen dieſen Kuͤmmel Fiſch⸗ kuͤmmel vnnd Speißkuͤmmel / dieweil ſie den faſt in aller Speiß / vnd ſonderlich aber im Fiſchſieden gemeiniglich ge⸗ brauchen. | Von der Natur / Krafft Wirdung ond Ey⸗ genſchafft deß Mattkuͤmmels. a Mattkuͤmmel hat ein Eygenſchafft vnnd Krafft zu ſtercken vnd zu erwaͤrmen / den zaͤhen Schleim duͤnn zu machen / die innerliche verſtopffungen zueroͤffnen / die Wind vnd Blaͤſt zu zertheilen. Iſt warm vnnd trucken im dritten Grad / wirdt derowegen beydeinnerlich vnd euſſerlich in der Artzeney vnd Küchen heylſamlich genuͤtzt⸗ Innerlicher gebrauch deß Mattkuͤmmels. Siſt der Mattkuͤmmel faſt in allen Nationen Eutopæ. ſonderlich aber in vnſerm Teutſchlandt mehr gebreuch⸗ licher / ja auch faſt nuͤhlicher in feiner Acht / als einige Spe⸗ cerey oder Gewuͤrtz fo man auf Arabien oder Indien zu vns bringet. Etliche backen denſelbigen mit dem Brodt / andere kochen den in den Suppen bey den Erbſen / Hammelfleiſch vnnd andern Speiſen. Die Koͤch beduͤrffen deſſen in der Küchen zu Fiſchen vnnd Fleiſch / vnnd iſt warlich der Kuͤmmel ein edel vnnd nuͤtzlich Condiment zu den Fiſchen⸗ jhnen die vbrige Feucht zu attemperieren vnd deren Schaͤd⸗ licheyt zubenemmen / derowegen die Haußmuͤtter vnd Koͤch wol daran thun / daß ſie die Fiſch vnd Krebs mit dem Matt⸗ kuͤmmel abſieden / kommen deſſen nicht allein naͤher zu mit geringerem Koſten / ſondern iſt auch viel gefünder / dann die falſche geſtoſſen Wuͤrtz die man jetzunder auch in Reichs⸗ ſtãtten mit vielen Centnern vnd in groſſer 333344 Er erwaͤrmet vnnd ſtercket den Magen / die Leber / Miltz vnd alles Eyngeweid / Vertreibet das Keichen vnd Engig⸗ keit der Bruſt / ſo vom boͤſem Wetter vnd Daͤmpffen in den Bergwercken oder anderßwoher verurſachet werden. Er zertheilet die Blaͤſt im Leib die vber ſich ſteigen / ſtillet dag Krimmen im Leib / vertreibet die Harnwinde / benimmet den Schwindel / ſtercket das bloͤde Hin / vnnd macht es wider⸗ sind geſundt. Ferrner ſtercket der Wießkuͤmmel die daͤu⸗ wung / macht die Speiß baldt abdaͤuwen / bringet luſt zum Eſſen / vertreibet die Winde vnnd Geſchwulſt deß Magens vnd Gedaͤrms / macht ein wolriechenden Mundt / vnnd die⸗ ner wider die Vnfruchtbarkeit der Weiber / fo von zu viel Feuchtigkeit jhren Vrſprung hat. Er dienet auch wider die auffblaͤhung deß Miltzes vnnd der Mutter vor ſich ſelbeſt / o⸗ der aber in der Speiß genuͤtzt. In den Saͤlſen gebraucht / erwecket die Begierd zur Speiß / vnd bringet wider den verlornen Appetit. Es iſt ein K heylſame Artzeney den Alten betagten Leuten / ſo der taͤglich in der Speiß genuͤtzt wirdt. | Mattkuͤmmel mit dem Brodt Teyg eingeruͤhrt / vnnd ge backen / iſt nicht allein anmuͤtig su eſſen / ſondern auch nuͤtz⸗ denen ſo mit der windigen Waſſerſucht vnnd allen oberzehl⸗ ten Kranckheiten beladen ſeindt. | Mattkuͤmmel gepuͤluert / vnnd ein quintlein mir Weit getruncken / vertreibet das auffſtoſſen deß Magens vnd den Klux. In allen Speiſen genuͤzet / thut vnd wircket er deß⸗ alsichen, Diener wider die Gebrechen der Nieren / treibet | auß den "inf perd nnd dr Ki a hbs nut 6 lkra chr ſgedi hl 47 Vch / nen Ama ensd Vge hl Bi ' Alnv | | All ‚Am zit Sie Por halh ride 8: 4, ſch ndt de, rin der ins, iſſen nnd. die. iſch⸗ aller hau Fran m zu WVind ritten in der topæ. reich, Sp zu vns andere lfleiſch in der ich der iſchen / Schaͤd⸗ dKoͤch Matt r zu mit ann die Reichs nache Milk Engig n in den en. Er illet das met den es wider/ die Dill uftauft Magens vnnd die⸗ in zu vill wider die felbeft/ o gierd sur Es iſten [43 äglich vnnd gi auch ii ſoberzehl nit Wein s vnd den ket erdeß⸗ m / trelbet auß den | 1 \: ji ’ — 5 Dt BR O1 pffung der Nieren end Blaſen. Ein gut Puluer vor den Stein / mach alſo: Nimb Wieß⸗ kuͤmmel anderhalb loth / Bibenellenwurtzel / bereyt Bocks⸗ blut / gebrannt Haſenfell / jedes ein loth / Peterleinſamen / Pfrimmenſamen / jedes ein halb loth / weiſſen Zucker ſechſt⸗ halb loth: Mad) auß allen obgemeldten Stuͤcken ein rein Puluer / vnnd behalts in einem befchloffenen Buͤchßlein. Wann es nun die Notturfft erfordert / fo gib einem Der den Stein hat ein halb loth von dieſem Puluer mit vi. loth gu⸗ tem weiſſem fuͤrnem Wein / vnndj. loch gediſtilliert Rettich⸗ waſſer zertrieben / warm zu trincken / das legt den groſſen Schmertzen vnd wehthumb deß Steins / vnd treibet denſel⸗ ben and) gewaltiglich auf. Wießkuͤmmel in weiſſem Wein geforeen / vnnd vonder B durch gefiegenen Brühen dep Morgens vnd Abendtsjedes mal ein gemein Tifchbecherlein voll warm getruncken / iſt denjenigen eine gute heylfame Argeney / die die Speiß nicht bey jhnen behalten können / reiniger den Weibern die Deuts ser / vnnd fuͤrdert die Monatliche reinigung. Es hat auch Krafft die bloͤde / erkalte Leber zu erwaͤrmen / derſelbigen ver⸗ ſtopffung / wie anch der Nieren vnd Blaſen zueroͤffnen / vnd fie von allem Schleim vnnd anderm Vnrath zu reinigen. Dienet wider die Harnwinde vnnd das Troͤpfling Harnen: erwaͤrmet auch die erkalte Mutter die mit Winden vnnd Blaͤſten beladen iſt. Welcher Menſch ven Schwindel hat / der nemme Matt⸗ kuͤmmel / vnnd beyre den drey Tagin gutem ſtarckem Wein⸗ eſſig / darnach laß erihnnen widerumb trucknen werden / vnd nemme dauon allen Abendt wann er zu Beth gehen wil ein C halbs Loͤffelein voll / vnd kaͤuwe den lang im Mund/alfodas H im kaͤuwen das Haͤupt von ſeinem Geruch moͤge geſterckt werden / darnach ſchluck er den hinab vnd ſchlaff darauff ein vnnd wiewol es eine geringe Kunſt ſcheinet zu ſeyn / ſo iſts doc) nuͤtzlich zum offtermal bewehrt worden, Ein guter Tranck zu fuͤrderung der Monatblum: Nimb Wießkuͤmmelkraut zwo Handtvoll / Beyfußkraut ander⸗ halb Handtvoll / Pfefferkraut eine Handtvoll / Haſelwurtz⸗ kraut vnd Wurtzel mit einander eine halbe Handtvoll. Die, fe Stück ſchneide klein / thue fie in eine Kannten / ſchuͤtte dar⸗ uͤber anderhalb Elſaſſer Maß friſch Brunnenwaſſer / dar⸗ nach verkleibe den Ranfft der Kannten wol mit einem Teyg / ſetze die darnach in ein Keſſel mit ſiedendem Waſſer / vnnd laſſe es alſo vier Stunden nacheinander in ſtaͤtem Sud ſie⸗ den / darnach thue die Kannten herauß / ſeihe es Durch ein D Tuch / vnd gib einer breſthafften Jungfrawen oder Frawen / denen der Monatblumen verſtanden iſt / deß Morgens nuͤch⸗ tern ein Becherlein voll daruon warm zu trincken / vnd auch eins deß Abendts wann ſie zu Beth gehen wil / vnd treibs ein Tag etliche nacheinander an / biß der Tranck gar getruncken / es hilfft. Zu dem erharten knollechtigen Miltz: Nimb der Wur⸗ tzeln von Wießkuͤmmel ein halb loth / Wießkuͤmmelſamen / Zaunruͤben oder Stickwurtz / Roͤtwurtzeln / deß Gummi Ammoniaci, jedes anderhalb quintlein. Dieſe Stuͤck mache zu einem reinen ſubtielen Puluer / ſchlags durch ein harin Sieblein / von dieſen Puluer gib dem Milsfüchtigen deß Morgens nuͤchtern / jedertweilen auffeinmalj.quintlein mit halb Eſſig vnd halb Waſſer zu trincken / es hilfft vnd bewah⸗ ret daß die E.rhartung nicht weiter vberhandt nimpt. Vor das ſchmertzlich Krimmen vnnd Reiſſen im Leib: Nimbacht loth Wießkuͤmmelgroblecht zerſtoſſen / thu dazu gif vnzeitig Baumoͤlen ſechtzehen Vnztz / guten fuͤrnen Wein acht Vntzz. Laſſe diefe Stuͤck ſittiglich mit einander fiedemin einem doppelen Geſchirr / ſo lange biß daß der Wein ſich verzehret / darnach ſeihe es durch ein Tuch / vnd thue das durchgeſiegene Oele warm durch ein Cliſtierzeug zu dem Krancken / vnd laß es jhnen zum wenigſten ein var finnden bey jhm behalten. Das magſtu einmal oder etliche thun / dann es iſt ein Eyperiment. Erſte Buch / von Kreutern. A anf den Stein / Sandt vnd Grieß / vnnd eroͤffnet die verſto⸗ 145 Euſſerlicher Gebrauch deß Wießkuͤmmels. Wdeß kuͤmmel mit gleichem theil Lorbeeren groblecht zer⸗ ſtoſſen / in ein leinen Saͤcklein eingeriegen daß es nicht zuſammen lauffet / darnach auff einem heiſſen Ziegelſtein mit Wein beſprenget / gewaͤrmet / vnnd alſo warm auff die Scheytel deß Haupts gelegt / als warm es zu leiden iſt / ſtillet den kalten Hauptfluß. Vor den Schmertzen der Lungen ein loͤbliche Artzeney: Kimb Wießkuͤmmel ſechs loth / Anißſamen / Wermuth⸗ kraut / jedes vier loth. Stoffe dieſe ſtuͤck zu einem reinen Pul⸗ ner / vnnd thue darzu ſechs loth Broſſem von einem weiß⸗ Brodt / vnuerſcheumpten Honig acht lorh / Terpentin vier loth. Dieſe ſtuͤck alle laſſe fieden in genugfamem weiſſem G ein’ ſo lange biß der Wein ſchier eingefeuder. Mache dar⸗ auß ein Pflafter / das ftreich auff ein Tuch / vnnd legs den Krancken fo warm außwendig / fo wol hinden als da vor, nen auff die Lunge / als warm es zu leiden iſt / das ſtillet den Schmerzen in kurtzer zeit / vñ folmans deß Tages zweymal F vberlegen / vnd das allwegen wider erfriſchen. Dienet auch wider die Schmertzen der Bruſt vnd Seiten / vnd hilfft dem Keichen vnd ſchweren Athem. Wießkuͤmmel gepuͤlnert / vnnd mie dem gediſtillierten Waſſer von Eychoͤpffeln temperiert wie ein Pflaſter / han⸗ genden Bruͤſt der Weiber / auff ein Tuch geſtrichen vnnd v⸗ bergelegt / macht ſie wider feſt vnd geſchlacht. Wießkuͤmmelkraut mit den Stengeln wol geſotten / ver⸗ treibt das zittern der Glieder / dieſelben damit gebadet vnnd wol gebaͤhet / auch offtermals damit gewaͤſchen. Wießkuͤmmel in zwey theil Baumoͤlens geſotten / vnnd in einem theil weiſſen Wein / biß der Wein ſich verzehret / darnach den Magen mit dem Oelen geſalbet / vnnd warme Tücher daruͤber gelegt / ſtillet vnnd vertreibet das Magen, wehe. Oder Fiſchkuͤmmel in ein Saͤcklein eingeriegen / dar⸗ nach in halb Oelen vnnd Wein ſieden laſſen/ folgends mir zweyen Tellern außgetruckt / vnnd warm alſo auff den Ma⸗ gen gelegt / hilffefehr wol. Dienet auch wider den Schmer⸗ gen der Blaſen / vom Stein oder andern Drfachen herkom⸗ mend / vnnd fürdersden verffandenen Harn, Oder Nimb Wießkuͤmmelkraut zwo Handvoll / Roͤmiſchen Wermurh/ Chamillenblumen / Steinklee / Kraußmuͤntz / Ackermuͤntz / zamer Poley / jedes eine Handtvoll / Wieß kuͤmmel / Sant; greck / Leinſamen / alle ein wenig groblechtig zerſtoſſen / jedes eine Handtvoll. Rote Roſen / Indiſch Spicanarden / Ca⸗ melenheuw / wildt Paſtenachſamen / Aniß ſamen / Fenchel⸗ ſamen / Dillſamen / jedes ein halbes Haͤndtlein voll / Gal⸗ gan / Zitwan / jedes ein halb loth / alles klein geſtoſſen / und ein wenig groblecht geſtoſſen Naͤgelein / Muſchatnuͤß / Muſcha⸗ tenbluͤth / jedes ein quintlein / auch ein wenig klein geſtoſſen. Die obgemeldte Kreuter ſol man klein fchneide/varnach mit allen anderen Stuͤcken vermiſchen / Folgends in zwey leinen Saͤcklein die groß genug ſeindt / einreihen mit einem Faden / d5 die gemeldten ſtuͤck nit zuſammen lauffen Dieſe Saͤcklein ſol man darnach in halb Waſſer vnd gutem fuͤrnenem Wein ſieden / folgends je eines nach dem andern gebrauchen / doch zuuor mit zweyen Tellern hart außtrucken / vnnd darnach ©, ber den Magen warm legen. Wann eins kalt wirdt / ſol man das ander aufflegen / vnd alſo je eines vmb das andere K abwechfeln / vnnd allwegen wider in der obgemeldten Bruͤ⸗ hen waͤrmen. So aber der Bruͤhen wolte abgehen / ſol man allwegen wider Wein vnd Waſſer zugieſſen. Dieſe Saͤck, lein ſeindt ein vberauß fuͤrtreffenliche Arteney in allen Schmertzen deß Magens. | Wießkuͤmmel in cin Saͤcklein gethan/ mir einem Sa, den geriegen / in Wein geforten / darnach außgetruckt / iſt eine heylſame Arseney wider den Schmersen der Nieren vnd Lenden / fo warmes zu leiden iſt / vbergelegt. Soman ein wenig Baumoͤls zu dem Wein thut / ſtillet es den Schmernen deſto eher. | Ä N So ei⸗ re un u DE a er nn — — — — — — — — — — ul — — — = —— — — —— — — = a ne — — —— —— af BRETT. 4) } ’ a { Bl! A Ei N ir ar Er i J j | ! 4 l an 1 i —00 ad i J iM A \ in 0 90 Alan 4 4 I A Bil 4 ei I 4 u h 9 JVv | . — En N! ni: alaall Bar } j a v V —— NE ERNST a 1 ’ | “in ! Bi: ! \ > Eh) h Ei I 120% 7 J 4. 4 41 ai ji AI IR I Eh Wh ih] I IEBEIHEN: J | ! ah IF i mie 1 I} I Di II IHREN EI N } Ü_ WANAIIEILN| all ? 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DANK 4 34 MH Sa J & IH ’ Ih) 4 44 4 j i | + } h Hi | f a a 58) HERD | | — — — — — — — ——— —— — — — S 146 A So einem Menſchen der Harn verſtanden were/ alfo daß einer gar nicht haͤrnen koͤndte / der nemme ein neuwen Ziegelſtein der noch nicht genetzet worden ſeye / vnd mach denſelbigen gluͤendig heiß / vnnd ſeude Wießkuͤmmel in gutem altem Wein / darnach ſchuͤtte den Wein mit dem Wießkuͤmmel auff den gluͤenden Ziegelſtein / vnd fire daruͤ⸗ ber wol bedeckt / daß der Dampffon dir gehen mag / ſo wirde dir der Harn baldt wider kommen. Bordasgerunnen Blut von Schlahen / Stoffen oder Fallen verurfacher fol man gepuͤluerten Wieſenkuͤmmel von ſtundt an warm vber den Schaden binden / vnnd je baͤl⸗ * nach dem Schlagen oder Fallen geſchicht / je eher es ilffet. Bor dag Krimmen vnnd Scmergen in Daͤrmen: Nimb Wießkuͤmmelkraut drey guter Handvoll /Roßma: grein/ Chamillenblumen / deß edlen Steinklees / Poleyen⸗ kraut / Roͤmiſchen Wermuth / Doſten oder Wolgemuth / Rauthen / jedes ij. Handvoll / Wießkuͤmmel / Aniß / Fen⸗ chelſamen / Dillkraut oder Samen / jedes cin Handvoll / Eybiſch Wurtzel zerquetſcht / Leinſamen / Fonigreck / jedes ein halbs Haͤndlein voll / alle ein wenig groblecht geſtoſſen. Die Kreuter ſol man zerſchneiden / darnach mit den andern Stuͤcken wol vermiſchen / in zween Saͤck die groß genug ſeind / mit einem Faden einreihen / daß ſie nicht zuſam men lauffen: Folgends ſol man die in halb Wein vnnd Waſſer ſieden / darnach widerumb außtrucken / vnd ſol je einem vmb den anderen ſo warm es zuleiden iſt / vber den Bauch vnnd ſchmertzhafftig Ort legen / wirdt der Schmerzen ſich baldt zertheilen vnnd ſtillen. So dir von der Bruͤhen abgehen wil / ſo fuͤll wider Waſſer vnnd Wein zu / ſo viel von noͤten iſt. = Ein Schweifbad vondem Wießkuͤmmelſtrow /dasift/ von dem ganzen Kraut / mit Wurtzeln vnd Stengel wann der Samen abgefallen iſt / gemacht / vnd darinn trucken ge⸗ badet / treibt den Schweiß gewaltig / vnnd dient alſo offter⸗ mals genuͤtzt / wider die Waſſerſucht. Ein Saͤcklein mit Wießkuͤmmel gefuͤllt vnnd geriehen / darnach in Chamillenoͤlen gewaͤrmet / vnnd wider aufge, truckt / vertreibt die Mutterkrimmen / wie auch die Nach⸗ wehen im Kindtbeth / warm vbergelegt. Wider den außgang der Mutter / fol man Wießkuͤm—⸗ mel auff gluͤende Kolen werffen/ ein Rauch danon machen/ vnd denfelben durch ein bequem Inſtrument in die Mutter imyfahen. Wießkuͤmmel klein geftoffen/ durch ein Sieblein geſchla⸗ p gen / vnnd mit gutem Weineſſig zu einem Saͤlblein tempe⸗ riret / heylet den Grindt deß gantzen Leibs gewaltig / DIE ge⸗ ſchaͤdigten Dreh def Tages zweymal wol damit geſalbet / vnd angeſtrichen. | Die feuchten und fchmershafftige verwundte Feigblatern zu heylen: Sonimb Wießkuͤmmel / feuchte denfelben wol ie Wein an / darnach wirff denfelben auff einen heilen Ziegelſtein / empfahe den Dampff durch ein heimlich Ge⸗ machſtuel von vnden auff / das legt den Scdymersen/vnnd trucknet den Fluß wunderbarlich vnd heyfer. / Gund t: Sto 3 dieft Se mmeſt genug Morſerſtein wol durcheinander / dar⸗ IUEEN inn Die 329 en end darn hir den ai dig Mat iun X br teri_heranß/ mad vüurch ein Harin Sieblein/ vnn Wann du nım einem Roſßz helffen wilt / fo Tags weymal von dieſem uluer in die Au bip h der gmpgeitilt vnd außgetrucknet hat. — — — — — DJacobi Theodori Tabernztnontant! Kuͤmmelzucker. Carum ſaccharatum. = Je Apotecker pegen den Wieß tuͤmmel mit Zucker ges vbersichen 7 den braucht man aber nicht alleinzur Ge⸗ ſundtheit / fondern den mehren theil zun Banckeren vnnd Schlafftruͤncken. Die Medici vermiſchen den mit Haupt⸗ pulnern und Magenpuluer / Wiewol er auch allein gebrau⸗ chet / zu vielen Leibs Gebrechen dienlich iſt. Er dient wol dem erkalten Hirn vnd Haupt / dem bloͤden Gehoͤr / raumpt die Bruſt vnd vertreibt das Keichen / hilfft dem Huſten don falten Fluͤſſen verurſacht: Cr mehrer den fängenden Weibern die Milch / jertheilet die windigen Blaͤſt der Muster / legt den ſchmertzen der genden / erwaͤrmet dere falten Magen / vnd dient wider die bloͤdigkeit deſſelben / hilfft der Daͤuwung / wehret dem Auffblehen vnnd Krimmen / dann er zertheuet die Wind / derowegen iſt er denen faſt dien⸗ Selich die mit der windigen Waſſerſucht beladen ſeind / vnnd ſtaͤtig Krimmen haben auß Winden, Erdient auch wider aͤlle Gebrechen der Nieren / dann ſie fuͤhren auß Grieß vnd Sandt / vnd verhuͤten den Stein, Erift faſt nuͤtz den Wei, besperſonen die nicht genugſam gereiniget werden: Hilfft die Fiſch / kalte Speiſen vnnd Fruͤcht abdaͤuwen: Er eroͤff⸗ net alle verſtopffung / treibt den Harn / vnd ſtillet das Bauch⸗ wehe. Wießkuͤmmelwaſſer. Cari aqua ſtillatitia. 425 wirdt der Wieß kuͤmmel ſelten gediſtilliert / vnnd iſt fein Waſſer in den Apotecken gar nicht int gebrauch / onangeſehen daß es ein heylſames Waſſer iſt / derowegen ich mir es auch habin branch zu bringen vor vielen Jahren belieben laſſen. Die beſte Zeit aber feiner diſtillierung iſt / warn die Blümlein anfahen zum Samen zn floffen / die öberften Kronen mit allen Blettern vnnd der Wurtzel klein gehackt / darnach fäuffriglich in Balneo Marız abgezogen / folgendg gerectificirt. | | | Innerlicher gebrauch deß Wießkuͤm⸗ melwaſſers. 3. dient das gediſtilltert Waſſer vom Wießkuͤmmel obs gemeldter maſſen abgezogen / wider das auffblehen deß Miltzs / reinigt die Nieren vnnd Blaſen / treibt fort Die ver⸗ ſtandene Monatblum / vnnd reinigt die Kindtbetterin nach der Geburt. Morgens vnd Abends / jedes mal vier oder fuͤnff loth auff einmal getruncken. Eingemacht Wießkuͤmmel wurtzel. Cari tadix condita. An pfleget auch heutiges Tags die Wurtzel von dem Wieß kuͤmmel ehe der Stengel zur Blumen ftöffer/ dieweil dieweil die Wurtzel noch muͤrb und jung iſt / mit Zu⸗ cker einzumachen / vnnd vber Jahr zu mancherley Leibs Ge⸗ brechen zu hehalten: Die ſol aber allerdings kuͤnſtlich einge» macht werden / wie man die Bibernellen vnd Wegwartwur⸗ tzeln einzumachen pflegt / daruon dur dann genugſam bericht an den gemeldten Orten finden wirſt. K Die Armen die moͤgen dieſe Wurnel wie folget mir H0s nigeimmachen : Nimb der Jungen mürben Wießkuͤmmel⸗ wurselfo viel du wilt / waͤſche diefelbigen vnnd reinige fie fein ſauber / ſchneid ſie darnach in zwey oder drey gleiche theil ei⸗ nes Fingers lang / vnnd laß ſie ein wenig in Waſſer ſittiglich ſieden / darnach thu dreymal ſo viel Honig darzu das wol verſcheumpt ſey / als der Wurtzeln ſeind / laß ſittiglich ferr⸗ ner wie ein Syrup einſieden / vnnd behalt ſie in einem ſteine⸗ ren Hafen zum gebrauch. Ein andere weiß mit geringerem Koſten dieſe Wurtze⸗ fen einzumachen : Nimb der Wurtzelen nad) deinem gefallen! #37, =& in fl 1% \ 14) 4 db in dd el 1 Wo J 2 * (WU B Das Erſt Buch / Bon Kreutern. A gefalteny ſuber die wol / vnnd zerſchnetde ſie / wie gemeldt / zn F dag Krimmen vnnd Daͤrmgegicht. K dient denen ſo mit mdt. Er dient auch wider den ſchmertzen der Nieren vnnd Lenden / eröffnet die verflopffung der Harnzänge/führet auß Sand vnd Gries. Er hilfft den Weibsperfonen die nicht genugfan gerginigt werden / vnnd die Kindtbetterinnen / vnnd verhuͤtet vor den Stuͤcken / nachdem du ſie groß oder klein haben wilt: Thu fie in ein ſauber Geſchirr / ſchuͤtte Waſſer darüber / laß ſie ſittiglich ſieden biß fie ein wenig weich werden / doch nicht zu viel / leg ſie darnach auff ein ſauber Leinin Tuͤch biß ſie wol trucken werden / als dann thue ſie in ein ſteinen Krug / vnnd geuß ein friſchen geſottenen Moſt zum drittentheil cingeſot⸗ ten daruͤber / daß er vber die Wurtzeln gehe / laß alſo drey o⸗ der vier Tag ſtehen / darnach thue die Bruͤhe von den Wur⸗ zeln / die von dem Safft vnnd Waſſer der Wurtzeln die fie noch in ſich gehabt / etwas duͤnner worden iſt / dieſelbig laß widerumb ſittiglich ſieden zu rechter dicke / als dann ſchuͤtte ſie widerumb vber die Wurtzeln vnd bewars zum gebrauch. Alſo mag man allerhand Wurtzeln vor Reiche vnd Armen zum gebrauch der Artzeney einmachen / vnnd in Steinen Sieburger Haͤſen vber Jahr behalten. Die eingemacht Wießkuͤmmeſwurtzel deß Morgens nuͤchtern geſſen / bekompt wol dem blöden Falten Magen / ſtaͤrcket denſelben / fuͤrdert die Dämmung / iſt denn nuͤlich die ſtaͤtig mir Lendenwehe beladen ſeind / vnd dient faſt zu al, len obgemeldten Kranckheiten / wie die vom Samen erjzeh⸗ let ſeindt. Man vermiſcht auch dieſe Wurtzel mit andern Latwergen vnd Conſeruen / zu vielerley deß Leibs Kranckhei⸗ ten. Es wirdt aber heutigs tags dieſe eingemachte Wurtzel mehr — Schlafftruncken vnnd Vberfluß ge, braucht. | | Wießkuͤmmel wurtzel Conferuen zucker. Cati tadicum Conſerua. c DS der Wurtzel deß Wießkuͤmmels mache man auch A ein nüglichen Eonfernen zucker: Nimb der Wurgeln fauber gewaͤſchen / wol geſeubert / vnnd on diinnen Schenbs kein geſchnitten in Pfundt / thue die in ein ſaubers Keßſein / ſchuͤtt Waſſer daruͤber ſo viel genng iſt / laß ſittiglich quff ei⸗ nem Kolfenwerlein fieden / biß das Waſſer fchier gar einge⸗ ſotten / darnach ſtoß wol mit einem Hülsenen Stoͤſſer / in ei⸗ nem Steininen Moͤrſelſtein / biß die Wurtzeln gar weich werden vnd zertrieben wie ein Brey / die ſtreich darnach durch ein haͤrin Sieblein oder Tuch / thue ſerrner darzu zwey pfund guten Feinzucker / laß wider ſittiglich ſieden zu bequemer di⸗ cke einer Latwergen / die bewar darnach in einem Steininen Geſchirr oder Zuckerglaß vber Fahr. Die Armen moͤgen an ſtatt deß Zuckers drey theil verſcheumpt Honig nem⸗ men. Der Conſeruenucker jſt ſonderlich dienlich vor den Hu⸗ ſten / zertheilet vnd loͤſet ab den zaͤhen vnnd graben Schteim / eroͤffnet die verftopffung der Bruſt / diene wider das Kei, chen / reinigt die Sung/ond macht wol außwerffen. Es mag auch zu allen anderen Kranckheiten /wie von den Wurtzeln meldung geſchehen / nuͤrlich gebraucht werden, Vnnd ligt nicht daran / es werde dieſes Conſerua mit Zucker oder mir Honig gemacht / vnd iſt in kalten Gebrechen der Bruſt vnd Lungen beſſer / ſo es mit Honig gemacht wirdt. Wießkuͤmmel Wein. Carites oder Vi-. num ex Caro coufectum, RS hat weder Diofcprides , oder andere alte Lehrer def ET ießtuͤmmel weins gedacht / wiewol es faſt cin geſun⸗ der Wein iſt / derowegen er auch zu vnſer zeit von etlichen Aertzten bereitet wirdt. Es iſt aber kein beſſer Weiß denſel⸗ ben zu bereiten / dann wie wir die von dem Roͤmiſchenkuͤm⸗ mel angezeigt haben. ER, Der Wieß kuͤmmelwein raumpt die Bruſt vnd Lungen / vertreibt das Keichen vnd den Huſten / zertheilet vnnd ver, treibt die windigen Blaͤſt deß Magens / der Daͤrm / vnnd Mutter / vnd dient wider alle bloͤdigkeit deß kalten Magens / hilfft der Daͤnwung / wehret dem auffblaͤhen / vnd verhůtet medeuchel / ſo iſt der Samen Bleichgeeler; vnnd 2 Ni der windigen Waſſerſucht bei Mutterkrimmen vnd nachwehen. Andere machen den Wießkuͤmmel alſo wie folgt / vnnd brauchen den vor den Stein / vnnd iſt in der warheit ein be⸗ wehrter Tranck denſelben außzufuͤhren / dann es ein edler Steinwein if: Nimb deß gedoͤrrten Wießkuͤmmelkrauts wann es anfahen wil zum Samen zu ſtoſſen / mit den Sten⸗ geln / Wurtzeln / vnnd aller Subſtang zwey theil / nach dem du deß Weins viel oder wenig machen wilt / vund weiſſen Steinbrech ein theil / Dieſe Kreuter zerſchneid klein / ver⸗ G mifch fie durch einander / vnnd ſchlag fie inein bequemes Faͤßlein mit Häfelen Späncnein / fillle das darnach mir gutem Moſt zu / vnnd laß daruͤber verjaͤhren / fo haft du ein bewerten Steinwein Wießkuͤmmels gediſtilliert Oele. Cari oleum ſtillatitium. > dem Wießtuͤmmel zeucht man auch einfaft koͤſt⸗ Mliches Oele auf / allereings wie auß dem Pfefferfiim, mel / das wirdt innerlich mit bequemen gediffilliereen Wat, fern vnd anderen Säfften/oder aber mit Wein zu mancher⸗ ley Leibs Gebrechen gebraucht / wirdt auch mit anderen Ar, zeneyen heylſamlich vermifcht / als mit Syrupen / Conſer⸗ nen / Latwergen vnd Pilulen / jenach gelegenheit einer jeden —— die erfahrne Aerziaol wiſſen. Enſ⸗ ſerlich wirdt es mit Oelen / Salben / vnnd dergleichen vers miſcht / derſelben Kraͤfften zuſtaͤrcken vnd zumehren. Das Zwelffte Capitel. Von dem Fenchel. ENTSRERSBEFTESBSBIRZDER? | | X I, Roͤmiſcher Fenchel. R 7 en L/ En Fœniculum Romanum. 2 Üsenasesessrmsnngngen er En Fenchel haben die Schlangen erſt⸗ SUCHE mals angezeigt vnnd gewuͤrdiget / wie folcheg 7% Plin. lib. 20. cap. 23, bezeuget / dann ſie erho⸗ X len jhr Geſicht Jaͤrlich am Fenchel / ſonderlich wann ſie die Heutabftreiffen: Das haben die Set warge, nommen / vnd der Augen klarheit zu ſtaͤrcken vnnd zu erhal. ten von Schlangen gelernet / vnnd haben warhafftig befun⸗ se’ Add den / daß der Fenchelſafft dem dunckelen Geſicht zuhuͤlff kommet / welches wir dann heutiges Tags vielfaltig erfah, ren / wie folches dann die aller fürereffenfichften Lehrer beyde vnder den Alten die vor vns geweſen / vnnd die zu Diefer vnſe⸗ rer Zeit noch leben / bezeugen⸗ Nu haben wir deß zamen Fenchels drey Geſchlechte / die bey vns in den Gaͤrten gepflantzt vnd gezielet werden? Das erſte Geſchlecht iſt der Roͤmiſch Fenchel / welcher vnſerm gemeinen hernach beſchriebenen Fenchel’ fo viel dag Gewaͤchs vnd die Geſtalt belangt / ganz durchauß gleich iſt / allein das er etwas vollkommenlicher an Blettern / Kronen / Samen vnd Stengel iſt. Der Samen aber wie auch das Krant / iſt ſo viel den Geſchmack belangt ſuͤſſer dann der ge⸗ wirdt 147 \ > == — — —— — = — — — — — — —g — — —— — — — —— — — — 2 — — — —— — — — — — — — - — — — — — — m — — — — — — - r — — — — — = = . ö — — ã —— * = Dass _ ——— — — — — = — — — — — en : = = —— — — — — en) —— — —— — — — — —— —— — — — — m nn _ J * —— * er ee ES nd J 148 D.Tacodt Theodori Taberrnæmontani F — I. Fenchel. x | Feniculum. wird aber diefer Fenchel mehrdurch die Kunſt alſo zugericht / dann daß er vor ſich ſelbſt von Natur alſo ſi uͤß wachſe / dann kann fehon derſelbig von feinem Samen gezielet wirdt / ſo soirdr er im dritten Jahr wider ein gemeiner Fenchel dar; ang / derowegen er auch das auſſetzen nicht leiden kan wie der gemein Fenchel / welcher durch das auſſehen vollkommenli⸗ cher wirdt / ſo der Roͤmiſch vnd ſuͤß Fenchel krafftloſer wird / derowegen dieſer allwegen von friſchem darzu bereiten Sa⸗ men muß gezielet werden, Wann du nun dieſen Fenchel ſaͤhen wilt daß er guten ſuͤſſen Samen bringe / fe foldı Ho⸗ D pig mit dem Erdtreich vermifchen 7 barınn du ihn ſaͤhen geile / oder fchuͤtt Honigwaſſer mit Milch darımder / erfri⸗ sche es zum offtermal vnnd rühre es wol durcheinander : Wanu das Erdereich nun wol bereitet iſt foltdu den Sa⸗ men / der zuuor ein Stundt oder drey in Honigwaſſer gele⸗ gen / darein ſaͤhen. Darnach den Samen mit Honigwaſ ⸗ fer oder Mitch taͤglich begieſſen / alſo beharren biß daß er zum Stengel ſtoffen wil / vnnd die jungen Stoͤcklein nicht verſe⸗ zen / ſo wirdt der Samen wie auch die Wurtzel vnd Kraut / * fehr ſuͤß vnnd wolgeſchmackt. Etliche ſtecken den Samen in Marſiliſche Korbfeigen / vnnd ſetzen denſelben alſo / vnnd begieſſen den darnach täglich mie Milch / biß das er zum Stengeltompr* —— | | 1, Der gemein Fenchel hat ein lange / fchlechte / weiſſe ond dicke Wurzel / die iſt am Geſchmack füß mit einer lich, E fichen ſcherpffe auff ein. Fleine bitterkeit geneigt: Mitten durch die Wurzel gehet ein hartes holßechtiges Marck. En Das Kraut oder Bletter vergleichen fich dem Beerwurtz⸗ kraut / doch groͤſſer vnnd lenger / das iſt / Zinnlecht wie das renneft Schaffthew / fo in den finfteren / feuchten Daͤlern waͤchſt / von Farben Satt eder Schwarsgrim. Der Stengefiftrund/Enspffechtig oder gleychechtig sie der Lieb⸗ Scfet oder andere, Kronenkreuter dreyer Elen hoch oter Mannslang/ innwendig mit weiſſem lucken Marck auß⸗ gefuͤllt. Oben am Stengel / wie auch an den Nebenaͤſtlein I. Runder Fenchle. Feeniculum rotundum, tregt er fchöme Dolden oder Kronen / die bringen iin 3 >10» mena viel geeler Bluͤmlein / darauß folger der Samen / ber iſt lenger dann der Aniß / der wirdt im Herbſtmonat seitig/ zu welcher zeit er auch ſol geſamlet werden / der hat ein guten Geruch / iſt am Geſchmack ſuͤß ond lieblich mit einer ſcher⸗ pffe, Diefer Samen bleibt kraͤfftig und gut biß in dag drit⸗ te Jahr / wie auch die Wurzel. Der Fenchel liebet ſeiner Nauer nach ein warmen Lafft viel mehr / als ein kalten / dar⸗ neben ein Steinechtigen Boden, Ein ſeſten Leymechtigen Grunbe mag did Gewachs in feinen weg nicht leiden / vnnd 1 fo es ſchon darein geſaͤhet oder gepflantzt wirdt / kompt es ſelten fort. Man pflegt den Fenchel im Fruͤhling vnnd Herbſi zuſaͤhen / deßgleichen auch zur ſebbigen seit wann ſie zu dick ſten en zunerſenen / und ſo man das thun wil / ſol man den insimlich duͤrr Erdtreich pflanzen. Der Samen muß nicht vber eines Jahrs alt ſeyn / wann er baldt fort kommen fol. Im wachſen muß er fanber gegetten vnnd vom Br kraut gereynigt werden / biß daß er an feiner vollkommenheit gewachſen iſt / ſonſt kan er leichtlich von dem Vnkraut er⸗ ſticket werden / vnnd wirdt alſo deſter volkommener vnnd kräfftiger, Es kan der Fenchelſtock den Winter wol leiden / vnd bleibt wol zehen oder zwoͤlff Jar vnuerletzt / ſonderlichen aber an Steinechtigen vngebauweten Orten / Wer dann liebet / da iſt er auch am ſicherſien von den Menſen vnd Br geziſer / welches auch Platina vnd Palladius wargenommen Kuvnd bezeugen. Es bringt der Fenchel feine Blumen vnnd Samen allererſt im zwehten Jahr.⸗ UL Derrund Fenchel har an kleine safelechtige Wur⸗ gel / der Stengel iſt kleiner vnd kuͤrtzer dann def jentgemeld⸗ een / die Bletter ſeind breyter vnnd auch kuͤrner / die Kro⸗ nen bfühen weiß / vnnd bringt im erſten Jahr nach dem er — € ( aefäher worden Blumen vnnd Samen: Her Samen iſt kleiner dann deß gemeinen genchels / langlecht vnd rund wie der Mattkuͤmmel / das ganze Gewaͤchs iſt mit dem Ge⸗ ruch vnnd Geſchmack dem gemeinen denchel geice jeſer —E— ep — = Do —— ee: a nn Ent Ze Zn ak — }3 — — — 7 nr — a e © - SE g2g9 983 — = = ®. 3a ——— —— a = ma 8 — sE3 — —— -. ar u EEE le ad af 3300 iur zeitig / guten ſcher⸗ sdrit⸗ ſeiner / dar⸗ htigen / vnnd npt ed vnnd ann ſie ol man nf nmel a Bin genheit aut er⸗ r vnnd ſeiden / rlichen r dann Dan Immen 1 vnnd | Wulr⸗ zemeld⸗ je Kro⸗ ‚dene mei if und wie cm Ge⸗ So — dieſck Gewaͤchs groͤſſer vnnd kraͤfftiger / Sintemal es den Winter wol leiden kan. Dieſer Fenchel iſt nicht faſt gemein bey vns Teutſchen / wirdt doch von fleiſſigen Simpliciſten in Gaͤr⸗ sen gesieler® RN Don dem Namen def Fenchels. | (125 hat der Fenchel feinen erſten Tauffnamen bey den Medicis vnd Apoteckern von den Alten her biß auff die, fe vnſere Zeit behalten / welches doch wenig Kreutern wider, fahren iſt. Die Griechen nennen ihn Meeatesr, vnd Actu- arius nennet denſelben Mdrarep, vnnd den Samen Mare- seoresuov, Die Lateiniſchen vnnd Simpliciſten nennen ibn Matathram, Feniculum, Vnd die Apotecker Fenicu- kam, Bey den Arabiſchen Authoren wirdt er von Serapione ⸗ B fimp,cap»3 14. Raieneg genannt. Von auerrhoe Halcafmeg, Bey dem Auicenna Baraline Bey Allaharauio, Rafnagi vnd Razynsg. Sonſt wirdt weiter bey den Arabern geleſen / Racinigi vnnd Raſcenegi, dardurch fie den Fenchel verſtehen. Die Rind von der Wurzel / fo das holtzechtig hart Marck daruon iſt / heiſſet Arabiſch Cocior Atala kaſcentgu, Der Sa, men Bizeri Arafıgeniti, Baſara Afıfigenti, vnd Befer Kaſina. Bey den Perfiern heiſſet der Fenchel Berafme. Bey den Egypti⸗ ern Sampfos. Italianiſch / Finocchio vnd Fenocchio. Bey den Cretenſern / Maratha. Spaniſch / Hinoio vnnd Tmozo. Por: tugalliſch Funch vnd Funicho. Fran tzoͤſiſch / Fenorl vnnd Fe- nouil. Vngeriſch / Comenij. Polniſch / Wloſtikopr. Bo hemiſch / Wlaſkykopr / vnnd Kopr Wlaky. Engliſch / Fen⸗ nel vnnd Fenkel. Flehmiſch vnnd Niderlaͤdiſch / Venckel. Vnnd Hochteutſch / Fenchel. Durch alle obgemeldte Na⸗ C men wirdt vnſer gemeiner Fenchel / wie der in allen Natio⸗ nen Europz von Natur ſelbſt waͤchſt / verſtanden. 1. Der Roͤmiſch vnnd ſuͤß Fenchel / heiſſet bey den Sim, pliciffen/ Feniculum dulce, Feniculum Romanum, vnnd Feniculum Florentinum. Italianiſch / Finocchio dolce. Vnd Teutſch / Suͤſſer Fenchel / Roͤmiſcher Fenchel / vnd Floren⸗ tiniſcher Fenchel. Vnd hat er dieſe Namen bekommen von wegen der ſuͤſſigkeit / damit er den gemeinen Fenchel vber⸗ trifft / vnd daß er zu Rom / vnd ſonderlich su Tloreng in Ira- lia alſo durch die Kunſt bereytet / gezielet wirdt. 14. Der rund Fenchel wirdt von wegen der langlechten runden Geſtalt deß Samens / darin er dem gemeinen Fen⸗ chel vngleich iſt / von den Simpliciſten /Fensculum rotun- dum, Italianiſch / Fenecchio rotundo, Vnd zu Teutſch / run⸗ der Fenchel genandt. DWon der Natur / Krafft / Wirckung vnd Eigenſchafft deß Fenchels. | G Alenus, Paulus Aegineta, vnnd andere die deinen nuch⸗ folgen / zeigen an / daß der Fenchel warm ſeye in dem deilelben/ wie die Namen haben moͤgen. Zum Beſchluß iſt dritten / vnnd trucken in dem erſten Grad: Aber wann wir denfelben fleiſſig examinieren / ſo befinden wir / daß er in der waͤrmbde den zweyten Grad nicht vbertrifft / vnnd ſagen de⸗ rowegen / daß er warm ſeye im zweyten Grad vnnd trucken im erſten / beyneben einer geringen Aſtriction / dardurch er ein wirckung har zu oͤffnen / duͤnn oder ſubtil zu machen / ab⸗ zuloͤſen / vnd zuzertheilen. Innerlicher gebrau E © iſt dieſes Edel Gewaͤchs zu vnſerer Zeit auch dahin gerathen / daß es nicht allein in der Artzeney / ſondern auch von feiner vielfaltigen nuzbarkeit willen / in der Küchen taͤglich gebrauchet wirdt / vnd were derowegen ſehr gut daß man allein bey vnſeren bekandten Kreutern / Samen vnnd Wurtzeln bliebe / die Speiſen damit zu condiren vnnd abzu⸗ wuͤrtzen / wuͤrde es nicht allein vnſeren Leiben zur Geſundt⸗ heit vnnd Wolfahrt gereichen / ſondern es wuͤrdein groſſes Gelt das man vmb frembde vnd außlaͤndiſche Specerey ge⸗ ben muß / erſparet werden. Daß Erſte Buch von Kreutern. 149 Adieſer Samen im Herbſt geſaͤhet wirdt / ſo wirdt das ganze F. Es wiffen die Koͤch vnnd etliche ſorgſame Hauß muͤtter den Fenchel auff mancherley weiß an dan Speiſen zuberei⸗ ten. Etliche eſſen die jungen zarten Dolden deß Fenchels mit Saltz zum Fleiſch vnnd Gebratens: Etliche legens in Zucker ein + Andere vermiſchens mit Salatkreutern: Et—⸗ lich machen die zarten Stenglein ſampt den Blaͤtlein vnnd halbzeitigem Samen/ mit Saltz vnnd Eſſig in jrrdine Ge⸗ ſchirr ein / vnnd brauchen darnon vber Jahr. Die Koͤch wann ſie Fiſch braten woͤllen / ſo fuͤllen ſie die mit gruͤnem Fenchelkraut / vnnd vmbwickeln die Fiſch darmit / braten ſie darnach ſanfft und kuͤnſtlich ab / dardurch dann die Fiſch nicht allein ein guten Geſchmack bekommen / ſondern es wirdt jhre vbrige Feuchtigkeit auch daruon verbeſſert / vnnd werden alſo deſter geſunder zu eſſen. Derowegen auch die recht thun / die jhre Fiſch mit Fenchel ſieden / dann er min⸗ G dert nicht allein jhre vbrige Feuchten / ſondern er hifft dieſel⸗ ben auch wol abdänwen. Er ſtaͤrcket auch und erwaͤrmet das Haupt / den Magen / keber / Miltz / Nieren’ Blafen vnnd die Mutter / verzehret den kalten zaͤhen Schleim. Es wirdt der jung Fenchel oder Dolden faſt nuͤtzlich in Speiſen vnnd Suppen gebragucht / deßgleichen auch die MWursel: deren nimpt man ein Haͤndleinvoll / es ſeye Kraut oder Wurtzel / welches man zu jeder zeit haben fan / hackt eg klein mit einem var Löffel voll Habermeel oder fo viel geruͤ⸗ belt Weißbrodt / thuts darnach in ein ſauber Haͤfflein / laſ⸗ ſets wol mit einer Huͤner / Capaunen / oder Fleiſchbruͤhen ſieden / darnach jſſe mans mit Brodt wie ein ander Suͤpp⸗ lein / das iſt ſehr ein geſunde Speiß vnnd ſtaͤrcket wol / dient in vielen Kranckheiten. Dann Fenchel grün oder duͤrr in allen Speiſſen geſſen / iſt denen dienlich / die Hauptwehe⸗ H thumb haben vonder Ballen / deßgleichen den Keichenden / dieden Athem ſchwerlich holen können / den Lungen füchte, gen vnd die Bruſtgeſchwer haben / vnnd machr den ſeugen⸗ den Weibern viel Milch. Er bekompt ſehr wol dem bloden erkalten Magen / dient ſonderlich denen fo ſchwachhertzig vnd ſtaͤtig um Geſchwinden und Ohnmacht geneigt feind/ deßgleichen Die ſehr zittern / vnd die der Alp oder Schretzlein truckt / auch denen fo ſich ſtaͤts vnwillen vnd erbrechen. In allen Gebrechen der Lebern iſt es faſt nutz / dann es eroͤffnet die verſtopffungen / iſt ſehr gut den Geelſuͤchtigen vnd Waſ⸗ ſerſuͤchtigen. Bekompt wol denen die ſchwerlich harnen / vnd mit dem Grieß vnd Stein beladen ſeind / Deßgleichen den Podagramiſchen vnd Gliedſuͤchtigen / den Kindtbette⸗ rinnen vnd allen Weibßperſonen / die nicht genugſam durch die Monatliche Blumen gereinigt werden. Es iſt auch ſehr I nügfich den jenigen fo Lenden vnd Nieren ſchmertzen haben / vnnd den erkalten vngeſchickten Mannen zu den Ehlichen wercken / deßgleichen den erkalten vnfruchtbaren Weibern. Es dienet auch den Miltzſuͤchtigen und allen Kranckheiten es faſt heilſam in allen Kranckheiten der Augen / ſie kommen gleich von hitz oder kaͤlt. In allen obgemeldten Kranckhei⸗ ten ſol man Fenchelkraut / Wurtzel oder Samen in den Speiſen gebrauchen / das fuͤrdert viel zur Geſundtheit / vnd greifft der Arneney an den Stegreyff / daß Die deſter beſſer hilffet vnd jhre wirckung vollbringet. Ferner pflegt man auch Fenchelſamen in den Brodteyg einzuwircken / welches Brodt hernach heylſamlich in nach⸗ folgenden Kranckheiten mag gebraucht werden. Erſtlich iſt ts nuͤtzlich allen Kranckheitẽ der Augen / deßgleichen in allen K innerlichen Kranckheiten von Winden erregt / vor das auff⸗ blehen deß Magens vnd gantzen Leibs. Es iſt nutz denen fo mit Magenwehe / Leibwehe / Krimmen vnnd Daͤrmgegicht beladen ſeind. Dient im Keichen / ſchweren Athem / Mur, terſchmertzen / lenden vnd Nierenwehe / Verſtopffung vnd Blehungen deß Milss/ond iſt denen nutz / ſo ſchwerlich har, nen/mit Grieß vnd Stein behafft ſeind. | Es ift der Fenchel vnnd alle Stuͤck deſſelben / ein aller edelfte Artzeney / das bloͤd / tranck vnd dunckel Geſicht zuſtaͤr⸗ cken vnnd wider zubringen / vnnd das gut Geſicht in feinem Ri natuͤrlichen % Ma r% D. Jacobi Theodori Tabernxmontani 150 A natuͤrlichen Standt zuerhalten / derwegen er auch billich das F Speifen / das hilfft su dem dunckeln blöden Geſicht wun⸗ primat vnder allen anderen Artzeneyen behalten fol. Dann welcher Menſch alle Morgen vnnd Abend cin Loͤfflein voll Fenchel auff die beyde Malzeiten jſſet / der behelt ein gut ſcharpff Geſicht biß zu feinem Ende. Fin gut Puluer von Fenchel / welches das Geficht ges waltig ſtaͤrcket vnnd erhelt / das bereit alfo: Nimb geſeuber⸗ ten vnd vom Staub vnd Stilen gereynigten Fenchelſamen zwey loch / Dillfamen / Zimmatrinden / Pererfeinfamen/ Langenpfeffer / Kebſtoͤckelſamen / Augentroſt Blaͤtlein ſampt den Bluͤmlein / Ameyſamen / fpis Salbey / Zirmet o⸗ der Silermontan / bereiten Matttuͤmmel der ein Nacht in Eſſig gelegen vnnd wider getrucknet iſt worden / Betonien⸗ blumen / Calecutiſchen Ingber / Weinrauthen / Wolgemut oder Doſten / Schellwurtzſamen / Hyſſop / Poleyen / Zit⸗ B wan / Quendel / Siegmarskraut Blumen vnd Wurzel / je, des ein loth: Alle dieſe Stück ſtoß zu einem reinen Puluer / vnd ſchlags durch ein haͤrin Sieblein / vnd behalts in einem Schaͤchtlein zum taͤglichen gebrauch. Don dieſem Pub ner brauch in allen deinen Speifen / fo wirft du wunder er⸗ fahren. So du wilt / ſo magſt ou vnder ein theil dieſes Pul⸗ uers zwey theil reines durchgeſibetes Saltz vermifchen / vnnd daruon an ſtatt anderes gemeines Saltz zum Fleiſch vnnd anderer Speiß eſſen / dann es iſt anmuͤtig vnnd wol geſchmackt. Ein ander gut Puluer an ſtatt einer Treſeney zugebrau⸗ chen / das mach alſo: Nimb Fenchelſamen iiij. loth / berey⸗ ten Coriander iij. loth / Langenpfeffer / Galgant / Augen⸗ woſt / jedes anderhalb loth / Zimmatrinden drey quintlein / Muſchatbluͤhet / Muſchaten nuͤß / jedes anderthalb quint⸗ g lein / Roßmarin ein quintlein. Stoß alle dieſe Stuͤck zu ei⸗ nem reinen Pulner / ſchlags durch ein Sieblein / vnnd mach mit xxix. loth geſtoſſenem Fein Zucker cin —— die behalt in einer Schachtel / vnnd jſſe dauon alle Morgen vnnd Abend ein Löffel voll auff einer gebaͤheten ſchnitten Brodts in gutem Wein gereicht / es ſtaͤrcket das Geſicht wunderbarlich. Du magſt auch alle Imbiß ein par Loͤffel voll von dieſer Treſeneyen in ein Schuͤſſelein thun / vnd mit gutem fuͤrnenem Wein ein Satfen darauß machen / vnnd die zu Fleiſch vnd Fiſchen eſſen / dann ſie iſt ſehr gut / vnd das dunckel bloͤde Geſicht zuſtaͤrcken dienlich. Nicht weniger iſt folgende Latwerg dienlich / das bloͤd Ge⸗ ſicht zuſtaͤrcken vnd das gut zu erhalten: Nimb geſeuberten Fenchelſamen anderthalb loth / Augentroſt ein halb loth / Reglein / Muſchatenbluͤth / angenpierfer/ Zimmetrinden / Cubeben / deren jedes ein quintlein. Stoß dieſe ſtuͤck alle zu Puluer / ſchlags durch ein Sieblein vnd behalts. Nimb dar⸗ nach xij. ung verſcheumpts Jungſrawen Honigs / thu dar⸗ zu friſchen außgepreſten Fenchelſaffts das ſich wol geſetzt hat zwey loth / Schellwurtz ſafft / Weinrauthenſafft / alle ge⸗ fetzt vnd von jhrer Hoͤfen gereinigt / jedes. loth / laß ſittiglich Miteinander ober einer Glut ſieden zu bequemer dicke / dar⸗ nach ruͤhre die obgemeldten Puluer darein / fo wirdt es cin Latwerge / die behalt in einer Porcellan buͤchſen zum ge⸗ brauch. Daruon jſſe deß Morgens nuͤchtern vnnd deß A⸗ bends wann du zu Beth gehen wilt / einer kleinen Caſtani⸗ en groß. en anders: Nimb geſeuberten Fenchel vier loth / Peter, feinfamen zwey loth / Mattuͤmmel / Anißſamen / Schell⸗ wurtzel / jedes ein loth. Stoß alle dieſe ſtůͤck an einem ſubtilen E Puluer / vñ mach mit xxvij. loth verfcheumptẽ Jungfrawen Honig ein Latwergen darauß / behalt die in einem Zucker⸗ gaß / vnd brauch alle Morgen vnnd Abend einer Haſelnuß groß daruon. Gemeldte Latwerg eroͤffnet auch die verſto⸗ pffung der Lebern / treibt den Harn vnnd führer auß den Len⸗ denſtein. Oder laß geſeuberten Fenchelſamen j. Nacht in gutem Weineſſig beyzen / vnnd darnach widerumb trucken geerden / daruon nin ij. loth / guten ſcharpffen außerleſe⸗ nen Zimmat ij, loth / guten deinzucker itj. loth / mach dar⸗ auß sin rein ſubtil Pulner / vnnd gebrauchs in allen Deinen S grebes Sieb / vnd das Puluer ein wenig groblecht ſeye / da⸗ derbarlich / vnd iſt ſonderlich den alten betagten Leuten in ſol⸗ chem fall ein gebenedeyte Artzeney Man mag anch mit die⸗ ſem Puluer die Salſen zur Speiß nüslich zurichten laſſen. Ein koͤſlich Puluer gdeß Gefic nicht baldt einiger Artzeney zunergleichen: Nimb geſeuberts Fenchelſamen ii. loth / Baldrianwurtzel / Wegweißwur⸗ nehn/ jedes anderthalb loth / Aniß ſamen ij. ! oth / Eifenfraun bluͤmlein / Augentroſtbluͤmlein/ Wegweißblumen / Sig⸗ marstraut / Bonenbluͤth / jedes ein loch / Suͤßholtzſafft⸗ Wechholterbeeren / jedes ii. quintlein / Zimmatrinden / Cardamoͤmlin / der edlen roten Roſen / jedes ein halb loth / der frembden Fruͤchten Myrobalani lndi vnnd Chebuli ge⸗ nandt / von jhren Steinen gereiniget / jedes ein halb loch... Alle gemeldte ſtuͤck ſtoß zu Pulner / vnnd fi chlags durch ein mit es deſter lenger im Magen bleibe / vnnd behalts in einem wol vermachten Schaͤchtelein zum gebrauch: Es erleutert das finſter vnd dunckel Geſicht / ſtaͤrcket / kraͤfftiget / vnd woͤ⸗ derbringt das ſo verloren iſt. Es bringt auch das verloren Gehoͤr wider zurecht / es ſtaͤrcket das Haupt vnnd Die Ge⸗ daͤchinuß / vnnd erhaltet dem Menſchen fein Geſicht biß zu ſeinem natuͤrlichen todt. Bon dieſem braucht man jedertweilen deß Morgens nuͤchtern vnd deß Abends wann man zů Bech gehen wil / einer kleinen Caſtanien groß / auff einer Schnitten Brots zuuor in gutem weiſſen Wein go weychet / vnd mag ein jeder Zucker darzu nemmen nach ſei⸗ ‚An nem wolasfallen. mic Auf Fenchel macht man auch ein fehr koͤſtlich Speiß⸗ ‚mm puluer das Geſicht zu erhalten: Nimb gereynigten Fenchel⸗ | 9 H famen ein loth / Augentroſt / Zirmet oder Siler montan⸗ mid Quen del / Maieran / Paradeiß koͤrnlein / je des ein halb loth / al Saffranj. quintlein / Feinzucker ij. loth. Stoß diefe ſtuͤck zu ons einem reinen Puluer / vnd brauchs in allen Speifen. ſe Kor die Rachtblindtheit / das iſt / wann man beß Tags | Nor ſihet vnd deß Nachts nicht / ſo nimb Fenchelſamen ij. loth / An Aniß ſamen / Corianderfamen. Nacht in ſtarckem Wein⸗ der eilig gebeiser vnd wider auffgetrucknet / jedes j. loth / darauß | nit mach ein Puluer /das branch in allen deinen Speifen/vnd hatta auch sum beſchluß deß eſſens. Du folt auch Morgens vnd offer Abends im anfang der Speiß jedes malein trunek Fenchel⸗ | and wein thun. Darneben folt dur deinen Wein zun Imbſen mit hyde einem gefortenen Fenchelwaſſer brechen vnd vermiſ⸗ chen. 0 Zu der Nachtblindtheit iſt auch fuͤrtreffenlich gut / der rad Safft auß dem Senchelfraut / oder feiner Wurtzeln friſch "A außgetruckt / vnnd darnon deß Tags etlich malindie Augen 0 getraufft. — Kan Kor die ſchaͤdlichteit der Geficht/ das iſt / ſo ein Menſch 9 gantze vnuerſehrte Augen hat / darinn kein Fell oder Sthar / ba Ind die Augaͤpffel gan feind / vnnd doch gar nichts geficht/ ao foler nachſolgend Pulner Morgens vnd Abends einer Ca⸗ m ftanien groß gebrauchen / vnd es auch in allen Speiſen vnd 66 Salſen nuͤhen / das bereite alfo: Nimb bereiten Fenchelſa⸗ —94 men ij loth / Muſchatenbluͤth anderthals loth / Sanct Jo⸗ hannskraut blumen / Augentroſt / jedes j. loth / Silermon⸗ An fan oder Zirmet / der edlen roten Roſen / Schellwurtz / Wein⸗ rauthen / Fenchelwurtzel / jedes anderthalb quintl. Anißſa⸗ pr men ein halb loth / Paradeißholtz anderthalb quintl. Dal. fin driansenelj.quintlein. Stoß alle diefe ſtuͤck zu Puluer und | Wi vermiſch acht loth zucker darunder fo iſts gerecht / das behalt Mi ; K darnacı wolverwahrr ineim Schächtlein zu obgemeldtem J gebrauch. | 9, Sencheffamen Morgens vnd Abends / jedes mal ein halb | “ Loͤfflein voll in Munde genommen/ lang darınn gekaͤwet / — und darnach hinab geſchluckt / vertreibt den Schwindel. In dieſem fall iſt auch faſt dienſtlich vnd nüsnachfolgend Pul⸗ ner deß Morgens vnnd Abendts jedes mal ein halb Loͤfflein nn voll gebraucht / mit oder. ohne Zucker auff einer ſchnitten N Brorsjunor in Wein geweicht. Das Puluer bereit alfo: Nimb geſcuberten Senchelfamen itj. loth / Aniß ſamen j. loth / Ruh ha \ tonienkraut / Eychenmifpel/ Muſchatennuͤß / Suͤß holtz / je⸗ des ein quintlein / Ackeleyenſamen / Cubeben / Neglein / jedes ein halb quintl. Stoß diſe ſtuck alle zu eim ſubtilen Puluer / end ſchlags durch ein Sieblein / behalts zu obgemeldtem gebrauch / in eim Schächtlein, Fenchelſamen mit Engelfuͤßwurtzeln vnnd Roßmarein / jedes gleich viel in Waſſer geſotten / vnnd mit Honig füß ges macht / darnach durchgeſigen / vnd Morgens vnd Abends / jedesmal ein Becher voll darvon warm getruncken / vertreibt dic heyſerigkeit / und macht ein helle leſchte Stimm. Friſch Fenchelwurtzel zerſchnitten vnd in einem ſteininen Moͤrſer mit einem huůͤltzenen ſtoͤſſel klein geſtoſſen / den Safft darnach durch ein Tuch außgerruckt / vñ alle Morgen nuͤch⸗ tern ij. loth mit j. loth Zucker vnnd einem truͤncklein fuͤrnen weiſſen Wein vermiſcht / neun Tag nacheinander warm ge⸗ truncken / iſt ein heylſam Artzeney wider den langwirigen bes ſchwerlichen Huſten. Das Puluer von der gedoͤrrten Wur⸗ tzeln eines guͤlden ſchwer gleicher geſtalt mit einem Truͤnck⸗ kein Weins zertriben / vnd mir Zucker ſuͤß gemacht / darnach getruncken / hat gleiche wirckung. Vor den langwirigen Huſten darvor der Menſch nicht ſchlaffen fan: Nimb Fenchelwurtzel / Dilfamen/tedes ii. quintlein / deß auffgetruckneten Magſamen ſaffts Oi ij, drittheil eines quintleins / oder xl. Gerſtenkoͤrnlein ſchwer. Die Wurzeln vnd den Dillfamen ſtoß zu einem reynen ſub⸗ tilen Puluer / thu darzu tij. loch verſcheumpts Honig / vnnd mach ein Latwerglein darauß. Den Magſamenſafft muß man wol mit einem wenig Honig in einem warmen Moͤrſer⸗ lein zertreiben / darnach das gemelt Puluer wol darmit ver⸗ miſchen. Von dieſer Latwergen gib dem Krancken einer Haſelnuß groß mit warmem Waſſer zutrincken / deß Mor⸗ gens wann er noch nuͤchtern iſt. Fenchelwurtzelſafft mit Meth oder Honig Waſſer alle Morgen vnd Abend / jedes mal zwey loth warm getruncken / iſt ein gewiſſe huͤlff wider den Huſten. | Fenchelſafft geſottẽ von feiner Höfen gereynigt / darnach mir Zuckerpenid fÜB gemacht / iſt den jungen Kindern ein heylſam Artzeney die den Huſten haben / ſo man jnen zum offtermal davon eingibt, Das thut auch gemeldter Safft / ſo man den mit Milch vnnd Penidzucker vermiſcht / vnnd den Kindern offt davonzuleckengibt, Bor alle gebrechen der Bruſt vnd dungen fo von Fält jh⸗ ren vrſprung hat / vnd vor den faleen Huften mach nachfol; gende Latwerg: Nimb gereynigten Fenchelſamen vier lorh/ D Weinrauthenſamen / Wecholterbeern / Sůͤßholtz / Zimat⸗ rinden / jedes ij. loth / mach ein ſubtil Puluer darauß durch ein haͤrin Sieblin geſchlagen / vermiſch darnach damit xlij. loth guts verſcheumpts Honigs / ſo wirt ein Latwerg darauß zu obgemeldten Gebrechen dienlich: darvon brauch Mor; gens vnd Abends einer mittelmaͤſſigen Caſtanien groß. Dis ſe Latwerg erwaͤrmet die Bruſt / reynigt dieſelbig vnd macht wol außwerffen. | Senchelfamen mit Pererleinfamen / Rofenfamen vnnd Zimmatrinden / jedes gleich vil zu Puluer geſtoſſen / deß Pul⸗ uers genommen j· theil / vnd iij. theil verſcheumpts Honigs / ſolches alles wol durcheinander vermiſcht vnnd zur einer Sat wergen temperirt / iſt ein heyſſam Artzeney wider den ſchmer⸗ gender Bruſt / Morgens vnd Abends einer kleinen Caſta⸗ nien groß darvon genoſſen. Friſchen auß getruckten vnnd gelaͤuterten Fenchelſafft Morgens vnnd Abends / jedes malij. loth mir Meth warn getruncken / kompt zu hůlff allen gebrechen der Lungen. Ein edel vnd heylſam Artzeney / vor die ſo mit der Lungen⸗ fucht / Schwindtſucht und abnemmen beladen ſeindt: Nim gereynigten Fenchelſafft von ſeiner Hoͤfen / Jungfrawen Honig dz wol verſcheumptiſt / jedes xij. vntz laß mit einander fittiglich biß zn bequemer dicke ſieden / vnnd rhuͤr darnach nachfolgende ſtuͤck dareyn: Rhapontick / Suͤßholtz / jedeß ein halb loth / Saffran / deß auffgetruckneten Saffts Hypo- Das Erſte Buch / von Kreutern. A Wießkũmmel ein halb loth / Sat behalts in einem Porcellanbuͤchßlein zu obgemeldtem ge⸗ brauch / darvon brauch auff einmal ein Loͤffel voll bald nad) dem eſſen. Fenchelwurtzeel in friſchem Waſſer den halben theil eyn⸗ geſotten / vñ der durchgeſigenen Bruͤhen alle Morgen nuͤch⸗ tern iij. ſtunden vor dem eſſen / vnd deß Nachts ij. ſtunden vor dem Nachtjmbiß / jedesmal vj. loth mit ij · oder iij. loth Vſopſyrup vermiſcht / warm getruncken / iſt ein bewerte Ars zeney wider den Huſten / das Keichen vñ ſchwerlich aͤthmen. Fenchelſafft der gelaͤutert iſt vnd ſich geſett hat / mit friſch gemolckener Milch vermifcht / darnach mit Candelzucker ſuůß gemacht / iſt ein heylſam Arseney vor die jungen Kinder Die das Hertzgeſperr vnd ein faſt engen Athem haben / ſo man jhnen zum offtermal davon zutrincken gibt. u G Fenchelwurtzelj. Handvoll in einer maß Meth den drit⸗ sen theil eyngeſotten / darnach durchgeſigen / davon Mor⸗ gens vnd Abends / jedesmal j. vntz oder iiij. warm getrun⸗ cken / iſt ein gute huͤlff den Lungen ſuͤchtigen. Wann fie aber Febriſche his damit haben / ſoll man die Wurzel in ſchlech⸗ tem Brunnenwaſſer ſieden / vnd ein Loͤffel voll Gerſten im ſieden darzu werffen / ſampt vj. loth gutem Feinzucker / dar⸗ nach durchſeihen vnd obgemeldter maſſen gebrauchen. Ein Honigwaſſer van viij. loth Honig / ij. loch Fenchel⸗ ſamen / vnnd einer maß friſch Bruͤnnenwaſſer den dritten theil eyngeſotten / darnach durchgeſigen / vnd darvon Mor⸗ gens vñ Abends jedesmal ein Becherlein voll warm getrun⸗ cken / dient wider den ſchmerten der Weych vnd der genden. Fenchelſamen gepuͤlnert vnd j. quintlin oder eins guͤlden ſchwer mir Spanifchem Wein / oder aber ſonſt mir eim ans H dern gurenalsen Wein warm getruncken / vertreibt dz Hertz⸗ klopffen / ſo von kaͤlt ſeinen vrſprung hat. Vor den erkalten blöden Magen foll man nemmen Fen⸗ chelwurtz iiij.loth / Zimmatrinden ij. loth klein geſchmtten vñ in einer Elſaſſer maß Weins den dritten theil laſſen eynfics den / viij loth Feinzucker darin zergehen laſſen / vnd darnach durch ein Claretſack laſſen lauffen / biß er lauter wirt. Von diſem Wein gib dem Krancken Morgens vnd Abends/iedeg mal vier vntz allwegen ij. ſtunden vor den beyden Imbſen zus trincken. Du magſt auch anfenglich jnen zuvor ein ſchnit⸗ kin Brodt darinn weychen laſſen / vnd dann den Wein zur, trincken geben. 4 Bor die auffblehungen deß Magens: Nim̃ Fenchelwur⸗ zel j. Handvoll Peterlinwurtzelein halb Handvoll / Fenchel⸗ ſamenj. loth / zerſchneid die Wurtzeln / und zerbrich den Sa; 1 men ein wenig im eim Moͤrſer: thu fie darnach in ein Kann⸗ ten / ſ chuͤtt daruͤber ein halb maß guten alten Wein / gediſtil⸗ lirt Fenchelwaſſer j. ächtmaß / verlutir die Kannten mit eine Brotteyg / ſetz in ein Keſſel mit ſiedendem Waſſer / laß drey ſtunden nacheinander inn ſtaͤter his ſieden: darnach thu die Kannt herauß vnd wañ es kalt worden iſt / ſo ſeihe es durch ein Tuch / darvon gib dem Krancken alle Morgen nuͤchtern vier vntz zu trincken. Bor den ſchmertzẽ deß Magens / der Leber vñ beß Miltzs: Nim̃ Peterlinwurtzeln / die von dẽ innern huͤlzenẽ Marck ge, frubert fein xvj. vntz / ſchneid die klein / thu ſie in ein ſteinin Ge⸗ ſchirr / ſchuͤtt daruͤber gutẽ ſtarckẽ Weineſſig / dz er ein wenig darüber gehe / laß alſo verdeckt iij.tag bense/ darnach thu die Wur tzeln herauß / vñ feihe de Eſſig davon ab/den behalrfon, der: guden wurgeln.chn ferner Haſelwurtz ij. loth / Amehſa men ij. loth / Entzian / Mañstrewwurtzel / Maſtix / ſedes j. loth. Zerſtoß diſe ſtuͤck ein wenig / ſchuůtt daruͤber j maß Waſſers / laß ſittiglich mit den wurtzeln ſiedẽ / biß dz waſſer halb eynge⸗ ſotte iſt / laß alſo j. ſtund ob vj. ſtehẽ / darnach ſeihe die Bruͤhe durch ein Tuch / vñ preß die wurtzeln vñ andre Species hart auß / thu den abgeſigenẽ Eſſig dariũ Die wurtzein gebeynt habẽ su der durchgeſigene Bruͤhẽ / vnd hoch fernergryij.ong guts Honigs / laß allgemaͤchlich ſiedẽ zu einẽ Syrup/feiheesdar; nach durch / vñ behalts in einẽ ſteinen oder huͤlzenẽ Geſchirr sum gehrauch / davon brauch guff tinmal deß morgens nuͤch tern ii. Loͤffel vol, MNüij Zu * ER „U beyen/langen Pfeffer Be; F cyfkhidis, jedes j. quintlein / rhuͤrs wol durcheinander / vnd — — — — — er — = Kr; \ —00 Ana ih } N 1 ' Ä 152 D. Tasobı Theodori Tabern monla. 1340 Zu dem erkalten vndaͤuwigem Magen / der mit zaͤhem F Blaſen / reynigt diſelben von allem Wuſt vnnd Schletin/ Schleim beladen iſt / bekomt ſehr wol folgen de Arzeney: Nim̃ Fenchelwurtzeln xü. loth / ſeude die in ij. Pfundt Waſſers den halben theil eyn / ſeihe die Brühe ab / thu darzu guten Wein⸗ eſſig / ſriſch vnv erſcheumpt Honig / jedes xij. vntz / laß ſittig⸗ lich miteinander ſieden zu eine Syrup / den ſeihe dañ durch / vnd behalt den in einem ſteininen oder glaͤſinen Geſchirr zum gebrauch / davon gib dem Krancken ir. Loͤffel voll mit Sen; chelwaſſer vermiſcht. | Fenchelſafft der geleutert iſt ij. theil / mit einem theil ver, ſcheumpten Honigs vermiſcht / darnach gemaͤchlich vber ei⸗ nem linden Kolfewerlein geſotten / biß es wirt wie ein dicke⸗ lechtiger Syrup / odexwie ein Honig / iſt ein heylſam Artze⸗ ney den jenigen ſo kein Speiß koͤnnen behalten / vnd dieſelbig wider von ſich brechen / fo fie Morgens nuͤchtern ein Loͤffel B voll von diſer Artzeney brauchen / vnnd hilfft darneben allen, Maͤngeln der Leber vnd der Lungen. Oder / nimb gereynigten Fenchelſamen ij. loth / den ſtoſſe zu Puluer / vnd mit vj. loth verſcheumpten Honig mach ein Latwerg / vnd eſſe davon alle Morgen nüchtern einer Caſta⸗ ſtanien groß / das bringt den Magen wider zu recht. Oder gib einer ſolchen Perſon Honig mit Waſſer zutrincken. So einer die Speiß nit wol abdaͤuwen fan/ vnd der Dia, gen zu ſchwach darzu iſt / ſo trinck er deß Morgens vnnd A⸗ bends / jedesmal eines guͤlden ſchwer gepuͤluerter Fenchel⸗ wurtel mit Wein. Fencheltkraut daß friſch iſt in weiſſem Wein geſotten / vñ davon getrunckẽ bringe den ſeugenden Weibern viel Milch. Gruͤn Fenchelkraut infrifcher Milch geſotten vnnd getrun⸗ cken / thut deßgleichen. Es ſollen and) die ſeugenden Wei, C ber inn allen jhren Speiſen Fechelwurtzel ſieden laſſen / wel⸗ ches dann die Milch gewaltig mehret. Oder nimb Fenchelſamen ein halb loth / Lattichſamen / Peterleinſamen / Dillſamen / Anißſamen / deren jedes ein quintlein / mach darauß ein ſubtil Puluer / vnnd gib der ſeu⸗ genden Frawen die nicht Milch hat / alle Morgen eins guͤl⸗ den ſchwer mit gutem weiſſen Wein zutrincken / ſo wirſt du dich der wirckung dieſes Pulners verwundern. Fenchelſafft mit Honig vermiſcht vnnd getruncken / iſt auch nicht wol in diſem fall zuverbeſſern. Fenchelwurtzel mit geroͤſchter Gerſten in Waſſer geſot⸗ ten / darnach durchgeſigen vnd die Bruͤh mit friſchem But⸗ ern geſchmeltzt vnnd getruncken / macht vber die maß viel Milch. So auch ein ſeugende Fraw friſchen Fenchel in jhrẽ anck / es ſeye Wein oder Bier / legt / vñ ſtaͤtig davon trinckt D ſo vberkompt ſie viel Milch. | £ daruͤber ſchuͤtten drey ächtmaß Waſſers / vnd ein halb maß Fenchelfamen zu Puluer geſtoſſen / vñ eins guͤlden ſchwer mit Wein getruncken / vertreibt den ſchmertzen der Lenden / Seiten vnd Nieren / vnd reynigt dieſelben. | Fenchelwurtzel vnd die oͤberſten Kronen davon mit dem halbzeitigen Samen / haben ein krafft zneroͤffnen / derowe⸗ gen fie fürereffentichfeind in der verſtopffungen der Lebern / ud allen Kranckheyten / die daher entſpringen / auff alle weg gebrauchet wie man wil. Bor die verſtopffung der Nieren: Nimb Fenchelwurtzel anderhalb Handvoll / Peterleinwurtzel ein Handvoll / Bal⸗ drianmursel/ Attichtrautwurtzeln / jedes ij. loth / Fenchelſa⸗ men / Anißſamen / jedes j. loth Die Wurtzeln ſoll man klein zerſchneiden / die Samen ein wenig kraͤchen / alles durchein⸗ ander vermiſcht / inn ein ſteinin Krug oder Kannten chun / Holderbluͤth Waſſer / den Krug oder Kannten ſoll man mit einem Brodteyg oder ſonſt vmb den Ranfft wol verlutiren / daß im ſieden nichts außriechen moͤge: darnach ſtell inn ein Keſſel mit fiedendem Waſſer / laß in einem ſud an einander vier ſtunden lang ſieden / darnach laß erkalten / vnd ſeihe es durch ein ſauber Tuch / zerlaß darinn ein vierling guten Fein Zucker / vnd gib dem Krancken alle Morgen vnd Abend / je⸗ des malvier vnz darvon warm zutrincken. Dieſer Tranck eroͤffnet die verſtopffung der Nieren / Harngeng / vnnd der 5 — treibt den Harn / Grieß / Sandt vnd miltert das Lenden vñ Ruͤckenwehe / eroͤffnet auch dieverftepffinng der eber. Fenchelſafft das geleutert vnnd von ſeiner Hoͤfen gerey⸗ rigt iſt / dient wider die Geſchwer der Lebern / deß Morgens vd Abendts vier loth warm getruncken. Fenchelwurtzel ij. theil / Peterleinwurtzel ein eheil/alfe klein jexfchniteen und in Waſſer ven halben theil eyngeſottẽ / darnach von der durchgeſiegenen Bruͤhen genommen vy. loth / vnd darin zertriben j. quintlein der Kuͤgelein Trochi- ieorum de Lacca — ſeind / Morgens nuͤchtern warm getruncken / vnd drey S tund darauff gefaſtet / iſt ein edle Argenen vor die Geelſucht / ſo mans etlich Tag nachein⸗ ander beharret. Ein ander Artzeney vor die gruͤn Geelſucht: Nimb Fen⸗ Schelwurtz ij Handvoll/ Peterleinwurtz / die obern Cronen vom Fenchel / jedes ein Handvoll / der roten vnd ſchwartzen Ziſererbſen / jedes j. Handvoll: Zerſchneid die Wurtzeln / die Ziſererbſen ſtoß groblecht / thu ſie mit allen obvermeldten ſtů⸗ cken vermiſcht in ein Krug oder Kanten / ſchuͤtt daruͤber drey aͤchtmaß friſch Brunnenwaſſer / vnnd ein aͤchtmaß gediſtil⸗ lirt Fenchelwaſſer / vnd noch ferrner darzu deß ſawren Sy⸗ rups Oxymellis Gimplicis x. vntz / verlutier den Raufft def Krugs oder Kannten / vnnd laß vier ſtundt in ſtaͤter hitz in einem Keſſel mit Waſſer ſieden / darnach wanns kalt wor⸗ den iſt / ſo ſeihe es ab durch ein ſauber Tuch / vñ gib dem Geel⸗ ſuͤchtigen alle Morgen vnd Abend / jedes mal ein par Stun⸗ den vor den beyden Imbſen vier vntz warm darvon zu trin⸗ cken / biß der Tranck gar verzehrt iſt. Wor die Waſſerſucht: Nimb Fenchelſafft das geleutert vnd von feiner Hoͤfen gereynigt iſt / itij loth / geſtoſſenen sets zucker ij. loth / bereytet vnd gepuͤluert Wolffsmilchwurtzel j. quintlein: Diſe ſtuͤck alle vermiſch wol durcheinander / theils ab in zwey gleiche theil / trinck das ein Morgens vmb dregy Vhren gegen Tag warm / vnd faſt drey oder vier ſtunden da⸗ rauff / dz ander theil trinck am Abend drey Stunden vordem Nachteſſen. Band fo du der Artzeney weiter bedarffſt / ſo brauch fie vber ſechs Tag noch einmal / biß du beſſerung br findeſt. | Die mit der Waſſerſucht beladen ſeindt / die follen viel Fenchelkraut eſſen / auch den Samen zu Puluer ſtoſſen / vnd mit gutem fuͤrnem Wein offt trincken / vnnd den Wein mit gediſtillirtem Fenchelwaſſer vermiſchen / ſo wirt ſich die Ge ſchwulſt vergehren. Ein ander gute Artzeney vor die Waſſerſucht mach alſo: Nimb Fenchelſamen xxvjj. loth / Matttuͤmmelij. loth vnnd drey quntlein / Anißfamen ein loth vnnd ein halb quint, lein / Pfefferkuͤmmel j. quintlein vnd ij. drittheil eins quinth. Beer wurqtzel ein halb quintlein / Veielwurtz ein halben ſcru⸗ peloderein fechflen theil eines quintleins. Alle gemeldte ftück mach zu einem fubtilen Pulner / vnd ſchlage fie Durch ein rey⸗ nes haͤrin Sieblein / thus darnach ferner darzu lxxij. vnz deß beſten weiſſen weins / gutes verſcheumpts Honig xviij. vntz⸗ vermiſch vnd temperier diſe ſtuͤck alle wol durcheinan der / vñ brauch darvon vier Loͤffel voll nuͤchtern in einem Schweiß⸗ bad / ſchwitz wol darauff / vnd beharr ſolches taͤglich / ſo lang biß daß du gute beſſerung empfindeſt. Fenchelwurtzel in Waſſer geſotten und getruncken / iſt gut vor das Seiten vnd Lendenwehe. Fenchelſamen zu Puluer geſtoſſen vnd mit Wein getrun⸗ cken / oder aber auch vor ſich feloſt geſſen / iſt ein bewerte Artze⸗ ney die Wind im Magen vnnd Daͤrmen zu zertheilen vnnd außsuführen/dannenher auch der gemein Verficulus ryth- mieus von dem gemennen Mann gemacht worden/ welcher alfo lauter: | | Semen Feniculireferat ſpiracula culi. Bordenfchmergen der Nieren: Nimkin. | oth gefenber, sen Senchelfamen/ Peterlinfamenij.loth / Pfefferförner 1. loth / diſe drey ſtůek vermiſch vnd mach ein ſubtil Puluer hr ran fon gemne Fe figen weyl Ruhr, in Nuq Na Mg, chfrı V lt If / Y Plön il 1% or⸗ el, 9 10 tert ein⸗ di. eils re du dem ſo ji ei pnd zwit Jun alfs: vnnd uint, inf, fort fü hrey ig deh ‚ont, erh mei olang iſt gut etrun⸗ Ar vnnd geh“ pelche ſeubet ⸗ rner ner da— rauß Das Erſt Buch / Bon Kreutern 153 A rauf vurch ein reynes Sieblein durchgeſchlagen / das behalt F junge gedoͤrrte Rettichbletter inwenig vom Hertzen herauß B in einem Buͤchßlein zu dem gebrauch / vnd ſo es die notturfft erfordert / ſo nimb darvon ein quintlein mit geſottenem Fen⸗ chel waſſer / vnd trincks warm. Fenchelwurtzel ſafft friſch außgetruckt / vnd vj. loth mit ij. loth guts Weins warm getruncken / iſt vor das Nierenwehe ein beſonders Experjment. Fenchelwurtzel auch in den Sup» pen geſotten / oder ſonſt bey Speiſen gekocht / iſt auch faſt dienlich / vnd reynigt die Nieren vom Schleim / Grieß / vnd allem Vnrath. Die oͤberſten Kronen vom Fenchel in Waſſer geſotten / vnd von der durchgeſigenen Bruͤhen deß Morgens vnd X, bends / jedes mal auff die vier ong warm getruncken / ver, treibt den ſchmertzen der Nieren / vnd fuͤrdert die Monatblu⸗ men der Weiber. Vor die Geſchwer der Nieren: Nim gruͤn Fenchelkraut / Peterleinkraut / Wermuth / jedes gleich vil vnd ein gut theil / ſtoß in einem Moͤrſer / vnd truck den Safft durch ein Tuch / laß ein wenig vber einer Glut auffſieden vnnd widerumber, kalten / ſo theilet ſich der Safft von der Höfen abond ſetzt ſich die Hofen zu grund / darnach ſeihe den lautern Safft durch ein ſauber Tuch / darvon gib dem Krancken alle Morgen nüchtern j. loth / mit iiij. loch Eſelsmilch vermiſcht zu trin⸗ chen / das wirdt das Geſchwer wol reynigen vnd heylen. Fenchelſafft von der Höfen gereynigt vnnd geleutert vj. loth / mit vier loth friſch Mertzviolenoͤlen / vnnd ij. loth Caſ⸗ ſien fiſteln marck frifch außgezogen / wol durch einander ver⸗ miſcht vnd warm getruncken / iſt ein bewerte huͤlff wider die hitzige Geſchwer der Nleren. Gelaͤutert Fenchelſafft vj. loth / mit ij.ſoth deß ſauren Eſ⸗ vnd deß Morgens nuͤchtern warm getruncken / iſt ein bewer⸗ te Artzeney zu der verſtopffung der Leber / vnd die Geelſucht außzutreiben. Fenchelwurtzel ij. Handtvoll in einer maß Waſſers oder Weinß zum halben theil eyngeſotten / vnnd Morgens vnnd Abends vonder durchgeſiegenen Bruͤhen jedesmal iiij. vntz warm getruncken / fuͤhret auß den Lenden ſtein / den man den Reiſſenden ſtein nennet. So einen der rein anſtoͤſſet / ſoll er ein Lendenbad machen von wilden Pappelnkraut vnnd wurtzeln / vnd dareyn ſitzen / vnd deß Trancks vier ung trin⸗ cken / der Stein wirdt bald hinweg gehen / welches offtermals bewert worden iſt. WVor den Stein ein bewert vnd gut Puluer: Nimb Fen⸗ D chelſamen ij. loth / Anißſamen / weiſſen Steinbrechſamen / Suͤßholtz / Mattkuͤmmel / Peterleinſamen / jedes ein loth / Meerhirß ein halb loth / guten Feinzucker ij. loth / ſtoß alle dis fe ſtuͤck zu eynem reynen Puluer / vnd ſchlags durch ein haͤ⸗ rin Sieblein / vnd behalts in einem beheben Geſchirrlein zum gebranch. Wann es die notturfft erfordert / ſo nimb davon j. quintlein oder eins guͤlden ſchwer mit weiſſem Wein zertrie⸗ ben. Den Stein aber zu verhuͤten daß der nicht wachſe vnd vberhand nemme / ſo nimb von diſem Barmer einer Haſel⸗ nuß groß auff einem ſchnitlein Brots in Wein geweycht / vnd thu daß deß Abends vnd Morgens. Oder aber jſſe dag gemeldt Puluer auff gebratenen Byren / wie es dir anmuͤtig feyn wil / es wirdt dir faſt wol bekommen. Fenchelwurtzel vnd die oͤberſten Kronen mit dem halbzei⸗ tigen Samen / jedes ein Handvoll / Suͤßholtz zerſchnitten zwey loth / vnd einer halben Handvoll Hawheckel oder Och⸗ ſenbrechwurtzel in einer Maß halb Waſſer vnd Wein / vber den drittentheil eyngeſotten / durch ein Tisch geſigen / vnd alle Morgen vi Abend jedesmal ein vntz oder vier darvon warm getruncken / treibet den reiffenden Stein one ſchmertzen hin⸗ weg. Darzu mag man auch ein Lendenbad von wild Pap⸗ peinkraut vnd wurtzel machen. | Por die Harnwind auß fallen und dergleichen / da dag Blut inder Blaſen gerunnen iſt: Nimb Senchelfamen ein G —“ loth / Wermuth / Peterleinſamen / wild Peſtenach oder Vo⸗ gelsneſtſanten / roten Storax / geſchelte Melonenkernen / genomen / jedes ein halb loth / darauß mach ein ſubtiles durch geſchlagenes Puluer / vnd gib darvon ein quintlein oder an⸗ derhalbs in Eſelsmilch / oder Waller darinn Fenchelwurtz / Peterlein / *pargen oder Ruſckenwurtz / welche du jederzeit vnder denen haben kanſt / geſotten worden ſeind. Dieſe Ar⸗ genen zertheilet auch vnnd führer auß das gerunnen Gebluͤt in dem Magen / oder wo es ſich ſonſt im Leib verhaltet / es —— gleich von fallen / ſchlaͤgen / ſtoſſen oder andern vrſa⸗ hen ber, Wann einer nicht harnen kan / der eſſe Fenchel vnd Vei⸗ elwurtzel / vnnd trinck darvon vnder Tags / vnd deß Nachts wann er wil ſchlaffen gehen / fo trinck er vier oder fuͤnff loth Fenchelwaſſer. Fenchelſamen zu Puluer geſtoſſen / vnd darvon eines guͤl⸗ den ſchwer deß Tags zweymal / nemlich Morgens vnnd A, bends mit warmem Wein getruncken / fuͤrdert die Monat⸗ blumen der Weiber. Bor den fchmergen der Blafen/ond vor das gedreng das rinn / vnd das fchwerlich harnen : Nimb Fenchel / Eppich⸗ kraut / Weinrauthen / das Hertz von Rettichkraut / Poleyẽ / jedes ein Handvoll / Pfefferkoͤrner ein loth / Zerſchneid die Kreuter klein / die Pfeſferkoͤrner ſtoſſe groblecht / thu fie zu⸗ ſammen in ein ſauber Ösfchirr/fchlire daruͤber drey quarten friſch Brunnenwaſſer / vnd ein quart guten weiſſen Wein: laſſe ſolches firriglich vber einem linden Kolfeuwerlein den dritten theil eynſieden / laß darnach erkalten / truck die Kreu⸗ ter hart auß / vnd ſeihe die Bruͤhe durch ein Tuch / thu dars nach ferner darzu ſechs loth Sein Zucker / laß widerumb auff Kolen auffſieden / darnach ſeihe es zum andernmal durch / C ſigſyrups von Honig gemacht / Oxymel genannt / vermiſcht H vnd gib dem Krancken alle Morgen vnd Abend / jedesmal vj. loth warm darvon zutrincken / vnd beharr das ſieben Tag nacheinander. Die oͤberſten Gipffel oder Kronen vom Fenchel mit der Wurtzeln in Waſſer oder Wein geſotten (je nach gelegen⸗ heit deß Gebrechens) vnd darvon Morgens vnd Abends je⸗ desmal vier ung getruncken / hilfft kraͤfftiglich wider den ſchmertzen der Blaſen. Oder nimb Fenchelwurtzel ij. Hand» voll / Spargenwurtzel / Peterleinwurtzel / weiß Bibernellen wurgel/ Steinbrech / jedes ein Handvoll / laſſe diſe ſtuͤck mit⸗ einander ſieden in einer maß Waſſers / vnd einer halben maß Weins / biß der drittheil eyngeſeudt / darnach ſeihe es durch ein ſauber Tuch / laß darinn zergehen vj. oder viij. loth Ca⸗ narienzucker / vnd gib dem Krancken alle Morgen nuͤchtern vier vntz warm zutrincken / vnd beharr daſſelbig neun Tag / es hilfft gewiß. Vor alle Gebrechen vnnd Mängel vnnd ſchmertzen der Blaſen / nimb Fenchelwurtzelij. Handvoll / Peterleinwur⸗ gel j. Handvoll / Zerſchneid die Wurtzeln klein / thu ſie in ein ſteinen Krug oder ſauber Kannten / vnd noch ferrner darzu vj. loth guten Canarienzucker / darnach verkleib den Ranfft der Kanten mit einem Teyg von Meel gemacht / ſetze ſie dar⸗ nach in ein Keſſel mit ſiedendem Waſſer / laß vier Stunden an einander dariñ ſieden / darnach ſeihe es durch / vñ gib dem Krancken alle Tag deß Morgens nuͤchtern vier vntz darvon warm zutrincken / ſo lang der Tranck weret. Vor das Krimen von zaͤhem Schleim vervrſacht: Nim̃ Fenchelwurtz vier vntz / Peterleinwurtz ij. vntz / Fenchelſa⸗ men ij. vntz / Anißſamen / Wießkuͤmmel / Peterlenſamen / jedes j. vntz / Meerettich ii vntz / die Wurtzelen ſchneid klein / vermiſchs mit den andern ſtuͤcken / thu ſie in ein ſauber Ge⸗ kKſſchirr / ſchuͤtt ein maß Weins vnnd cin halb maß Waſſers daruͤber / laß ſittiglich vber einer Glut den drittentheil eyn⸗ ſieden / ſeihe es dann durch / vnd gib dem Krancken deß Tags zweymal / jedesmal vier vntz warm darvon zu trincken. Waͤnn du haben wilt / daß dich diſer Tranck auch purgier / ſo nimb Senatbletter von Stilen vnd anderer jhrer vnſau⸗ berkeit gereynigt anderhalb loth / Zimmatrinden ein halbs quintl.klein geſchnitten / thu diſe ſtuͤck in ein Kaͤnntlein / ſchůt darnach deß obgemeldten Trancks x. loth ſiedend heyß dar⸗ uͤber / ih Kuh! LEI: ine Eee NH 4 —90 HAN N vl A 1) ! HIN. IE | In } TIME IE IF im Hill! Ep A 1% 10927 14: \ 1 151 4 9 "154 A uͤber / vnd laß alſo C Fenchelwurtzel zwey ve Morgens laß warm werden / vnd trucks hart auf / vnd ſeihe es durch ein Tuͤchlein / vnd gib es dem Krancken Mor⸗ gensnüchtern fünff Stunden vorm eſſen warm zutrincken / es wirdt ſanfft purgieren. Wann ein Koll oder Gaul Leibwehe hat / fo nimb vier loth gepuͤluerten Fenchel vnnd zertreib den mit einer Quart OR ins oder fo viel du bedarffſt / das ſhutt dem Gaulwarm enn/ deck den darnach warm zu / vnnd laß jhnen wol ſchwi⸗ gen. Woann einer das täglich Feber hat / ſo ſoll et jhm die jun⸗ gen Dolden deß Fenchels caͤglich inn feiner Speiß kochen nftn Deßgleichen die Wurtzel von Fenchel in Waller ge⸗ ſotten / vnd mit Zucker nach gelegenheit deß Patienten füß Femacht / vnd darvon nach Durſt vor ein Speißtranck ge Btruncken. Oder nimb Fenchelwurtz ij. loth / Peterleinwurtz / Biber⸗ nellenwurn der weiſſen / die man auch Bockspeterlen nennt / jedes ein loth / Aniß ſamen / Dillfamen/ jedes ein halb loth / Zucker vier od er ſechs loth / laß miteinander in zwo maß waſ ſers zween zwerch Finger eynſieden / darnach ſeihe es durch⸗ vnd gib dem der di Täglich Feber hat / feinen andern Tranck dann dieſen zur trincken / fo wirdt er deß Febers baldt loß wer⸗ den. Die Fenchelwurtzel ift ein faft nüsliche Arzeney in dem drirtägigen Baſtard Feber / auff alle weg beyde in der Speiß vnd Artzeney gebraucht. Nachfolgends geſotten Waſſer iſt jhnen auch ſehr dienſtlich an dem Tag wan das Feber kompt nach Durft getruncken / aber am guten Tag ſollen ſie Wein rrincken / vnd denſelben mit dieſem waſſer vermiſchen: Nim cin halb loth / Peterleinwurtzel Zimmatrinden / jedes j. loth / Zucker vj. loth / alle dieſt ſtuͤck ſo man in ein ſteinen Krug oder Kaunten thun / vnd zwo maß friſch Brunnenwaſſer daruͤber ſchuͤtten / den Ranfft der Kannten mit einem Ro⸗ ckanteyg wol verkleyben / darnach vier Stunden lang in ei⸗ nem Keſſel mit Waſſer ſieden laſſen / folgends zum gebrauch durchſeihen. Fenchelſafft der geſotten vnd geleutert iſt / vj loth genom⸗ men / vnd darinn ij· loth Mannz ſertriben / vnd vier Stun⸗ den vorm Eſſen getruncken / iſt den jenigen ein heylſam Ar⸗ geney / die das doppel Tertian Feber haben. Dieſe Artzeney aber muß er alle Wochen zweymal gebrauchẽ / biß er genießt. Soemerein kalt Phlegmatiſch Seber hat / der nemme ein p Dechervol Fenchelſafft / Scharlachſafft / vnnd Peterlein⸗ ſafft / jcdes ein halb Becher voll / vermiſche dieſe durcheinan⸗ de / vnd laſſe fie faͤnfftiglich mit einander fieden / biß ſie dicke⸗ lechtig werden wie cin Latwerg / darvon nimm ein Loͤffelein solmir Wein zertrieben und trincks warm / faſte darauff vñ ſchwitze wol. | Vor das viertaͤglich Feber: Nimb Fen chelkraut ein hand⸗ voll/ Bergwermuth ein halb Handvoll / ſeude diſe Stuͤck in anderhafb quarten Weins den dritten theil eyn / darnach ſei⸗ hees durch ein Tuch / vnd vermiſch darunder iij. Loͤffel voll Rofenhonig. Wann der Menſch nun gewar wirt / daß daß Seber kommen wil/fo ſoll er hin vnd ber gehen / vnnd deß gemeldten Trancks auff die vj. loth trincken / wi ſich darauff mit ſpacieren oben folanger mag/ biß die kaͤlt anfengt nad) zůlaſſen / darnach fol er ſich niederlegen ⸗ wol zudecken vnnd fchwiren: das ſoll er ein mal oder etlich thun / ſo wirdt jn das das Feber bald verlaſſen. In allen Febern iſt folgender Tranck vor ein gemeinen Ir dck nüslih vnd anmuͤtig zu trincken: Nimb Fenchel⸗ wurn ij. loth / Zimmatrinden anderhalb quintlein / laß dieſe fick in einer maß Waſſers mit viij. loth Zucker drey ſtunden ineinem Keſſel mit waſſer in doppelem Geſchirr ſieden / dar⸗ nach ſeihe es durch ein Claretſack. Fenchelſamen zu Puluer geſtoſſen vnd eins guͤldenſchwer mit gutem kraͤfftigem Nein getruncken / iſt ein an Ar gene wider dis Biſſ und Stich der Schlangen und Scor⸗ &. Jacobt Tpeodor Tabern montani vber Nacht an einem warmen Ort ſtehen / F reihung zu den Ehlichen wercken. deß gleichen thun auch die Wurn ein vnd das Kraut / in der Speiß oder ſonſt in andere weg genügt. rer Fenchelſamen ij. loth / vnnd der frembden Früchten My« robalanı chebulı von den innern Kernen gereynigt / zu Pul⸗ ver geſtoſſen vnd mit iij. loth Zucker verm cht / darvon Mor gens vnd Abends jedesmal ein halbs Loͤfflein voll mit einen Schnitlein Weißbrot in fuͤrnen Wein geweycht geſſen / iſt ain anffenthaltung deß Menſchlichen Lebens / den alten bes tagten Leuthen faſt dienlich / vnd erhaltet auch den Menſchen jung geſchaffen. Fenchelwurtzel in Wein geſottten / vnd davon Morgens end Abends jedesmal ein guten Trunck gethan / vertreibt die Geſchwulſt der Hoden vnnd Gemaͤcht. Es iſt auch denen G dienlich / daß ſie vber Fenchelwurtz ſtaͤtig trincken / biß fie ges ſundt werden. So einer den Harn nit behalten kan / der nemme j. Fen⸗ chelwurtel vnd en Ernenz veyglein / ſtoß diſe ſtuͤck / vnd trin⸗ cke fie mit gutem Wein, | Bor die Glied oder Gleychſucht: Nim̃ gefeuberren Fen⸗ chelfamen j. loth / Wechholterkoͤrner / Pfefferkoͤrner / jedes ir. Körner / ſtoß zu eim ſubtilen Puluer / thue ferner, darzu dritthalb loth guts Jungfrawen Honig / zertreibs mit gutem Wein / vnd trincks in einem Schweißbad. Euſſerlicher gebrauch deß Fenchels. Enchelſamen zu einem ſubtilen Pnluer geſtoſſen / durch ein haͤrin Sieblein geſchlagen / darnach mit Wein ver⸗ loch / Fenchelſamen / Dillſamen / jedes A mifcht vnd temperirt wie cin duͤnnes Saͤlblein vnd damit de Haupt angeſtrichen / vertreibt die Schiepen. Oder inn der Laugen geſotten vnd das Haupt damit gezwagen. Fencheiſamen in Wein geſotten vnnd das Haupt damit gezwagen / heylet den Erbgrindt / man muß aber das Haupt mit keiner Laugen oder Waſſer waͤſchen. Es heylet auch al⸗ len andern Hauptgrindt. | Senchelfamen mit lebendigem Schwefel vnd Niterſaltz / jedes gleichvil zu einem ſubtilen Puluer geſtoſſen / darnach mit Wein vermiſcht wie ein Saͤlblein / vnd das Haupt deß Abends damit angeſtrichen / vnnd Morgens mit der vorge⸗ meldten Kochnng widerumb abgewaͤſchen / heylet den ſchie⸗ pechtigen boͤſen Grindt deß Haupts / vnnd iſt ſolches ein ge⸗ wiß Experiment: welches dann auch dem Poeten Sereno nicht vnbewuſt geweſen iſt / der vonder heylung diſes Grinds alſo ſpricht: — Aus tu Fœnic ulum, Nirrumg,, & ſulphura viua Contere, deinde caput permixtu ablue cunctu. Den friſchen Safft auß den Fenchelwurtzeln außge⸗ truckt/ vnnd in die Nafen gethan / vertreibt den tieffen vber⸗ maͤſſigen Schlaff in den hirigen Febern vnd andern Kranch heytẽ:oder ſende Fenchelwurtzel inEſſig vñ net ein Schwam darinn / truck den widerumb ein wenig anß / vnd halt jn dem Krancken vor die Naſe. Die Taubſuͤchtigen oder Hirnwuͤtigen vnſinnigen Men⸗ ſchen fallen bißweilen in ein tieffen Schlaf / daß man fit kuͤmmerlich erwecken fan / die follman alfo wacker mas chen: Nimbaufgeernchteg frifch Fenchelſafft v. loth / ſtar— chen weiten Wemeſſig in dem ein Muſchatennuß geſotten worden iſt / iii. loth vermifchs durcheinander. Nimb dar⸗ K nach ein Schwaͤmlein / netz den in gediſtillirtem Vſopwaſſer / erisehe den wider auß / als dann netze den wider in der obge⸗ meldien vermiſchung / vnd ſtoß dem Krancken alſo feucht in die Naſen. Fenchelwurtzeln grün oder doͤrr klein geſtoſſen vnnd mit Gerſtenmeel geſotten zu einem Brey / darnach auff ein Tuch geſtrichen / vnd wie ein Pflaſter warm vber die Stirn gelegt vertreibt das Hauptwehethumb. Fenchelwntnel die friſch vnd gruͤn iſt geſtoſen / den Salt arvol pionen. Der Samen gleicher geſtalt getruncken / macht an⸗ k ag hif fan der ‚ Arls ein finde 17 Dana ‚ 6f N Ainfa kit olts Mehr id den. Sr as Ba big in Ehe ae Jech Br . figer e| Kt: Ma, füf It Ar DM 4. mi. Ä Vas Eıf ſt Buch / Bon Kreutern | 155 die S J———— My« 2 uaenm Re N che mit einen deſſelben geläut > Da, deß Mor —— fine loth Honig/ Sn Saffts sm N ugenth ends jedes inckeln Sefic wertes Fenchelb n genden & ht: Welc jedesmal ei eſicht / —— lume er * en Derfen AR: elches au EHE — — Re ck iſt adicis fü ugt: er Poet M r iij mumge ein gediftilfire getruckt vnnd gelaͤ P ces mi aeer mit fol, fteit genannt / iſtillirtem B 4 gelaͤntert vij⸗ * Ein —— | URN a urn cm Baum Lea u gucrtlärcn:® igenfalbd ıgine claros. s Tages * en 8 einem A reytem Kalme gens Inn! —— —— el Geficht zu ſch — — * em Zum, M * nig/ eines 'henfaffe/2 ißgepreß zu ſcherpffen vñ Ei 1 Tröpfflein in ichte /,D IN die eines vnverſe ifft / W ten Fe nvn nande fflein inn Die A deß ven Wein/i erfehrten Kn— ermuthfaff enchelſafft viij dem blo er gut A ie Au 9 enen Lein / jedes * ten Kn ſafft / In A afft vii blode —— ugen gen ge⸗ Ien tiefen esitij. lot abens S Jungfre il. oͤl n Öejicht; nfalblein N eg patick ein ha jloth / Harn / wei gfrawen Ho en vnd Honi 16: intaelä zu den dunck | iM | pndlall halb loth: Di guten/faube eiſſen / alten 904 behal id Honig / jed tim gelaͤutert nckelen Augen vñ Hi | Bi alle fie ſitti (id ife ſtuͤck ve rn / gepuͤlt / gu⸗ y ts in einem kuͤ es ij. loth / Fenchelſafft/ gen vn —9 Fen. iß daß ſie wer glich auffei ermiſch all nerten Aloe wirdt taͤglich n kuͤpfferen vermſchs durd alt Baum— A —* Spaͤhtlen werden wie ei inem linden K durchei e Die aglich beifer en Gefchirafei urcheinand -: ‚ll trin. Spaͤhtlein von ie ein Honi iden Kolfe einander / ter / pr ſtreich das br yirzlein / ſo blei ander / vñ ll wanns on Weyde onig / im ſi werlein ſi zwey. A ich allweg auch deß T obleibt sat ‚hl \ wanns geſotten v enholtz ge ſieden ruͤhrs mi — y. Andere v genin ein je Tages einm —— Fer, Slafchlein/dari nd bereyrift macht / daß es miteinem G Honig / vnn — aldren oder l son? arinn blei ſi/ ſo behaltsi es nit anb ——— nd braı en Fench in Troͤpfflei ll jedeg TagzuT eibt es nie halts inn einem ků brenn yrium rauchens chelſafft allei (ein oder —9 nel Tag beffer mi ichtallei einem füpfferi alt vnd iſt ſeh zu geme zllein m darzu ugen M er mit diſem llein gut / ſ ipfferin en betagt ſt ſeht gut zeldtem Ge it gutem —9 ut zehret auch mi ond Abends genſaͤlblein be rtauch enus mitdifen Q en / wie zuverwerffen n vor cin — meBscnK Sehnen — 8 ni 2 ı\ Einand nen vnd Sc umprond enehras osuli 4 r Post Se- 2 ckel Geſi er vber die Flecken d Expreſſa ılis obducit pi —0 ci Geſicht zu erklaͤ maß koͤſtlichs er Au⸗ æ marath pigra ſen zu erhalt derklaͤre ſtlichs A * Deter ro gutta ectus ‚lt en: X 1/ ont ugenw ur | gere mal CHR IM 34 durch —— end deß nm — das dun⸗ PAlus Aegi um poterunt. elle liquenti nver groͤß geiwack wann der Se ewmonats ode feinem Weſen gen folgende A neta bereytetd J ei —— zu Re. in ein newes BE: — vnd fi ' * der W FenchelS rin voller Bluͤ Stengel z laſſete s jrden Geſchi pt grünen F finftern Ai \ dor © ten een — —— en — Fenchel ns 1 | n Meier sich $ weyt hneide 5 as W n / darnach RR II | ine aͤß es nicht Ki ndena yten Öle Mo Waſſer zu Ithut aſſer daruͤbe 9 damit zeinene icht Riff; mGleych mi eych von orgen eir raum Gebr er den F ruͤber / m vnd hͤ yſenen ſt ſſz gebe / fei mit eyn zu jederzei wenig in di auch / vn Senchelf - ii) )aupt Lin huͤſche darmi arcken Dra ein gleich NEM gu⸗ erjeir mir aeri die Au /vnnd thut d herauß ıchah Fenchelſtock / bi it daß weiß den ein weni arnad) enchelfafft gem Koſt je Ars allen Mi ut vnd geh biß zud darck fei enig gekruͤm H mitvier tdas aeld en gemach zeney faı | | d gehe ſeuberlick em andern G ein ſeuberlich ruͤmt N er loth Honi gelaͤutert iſt v ht werden faſt tfalst gewinn. 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Stengelo cofftermals Nugen fan. welches d — ann es erklaret finſtere uch. Difes® in —8 als an ſand⸗ ı fan ach och aruch / vnd tru erflärer und ſch en dunckel es Waſ⸗ manſe ches eben lockdeßF atideß guck ebraucht w fold dtruͤcknet di nd fcherpff en vnd fluͤſſi ben fo wol zi Fenchels mi ucker Candite er⸗ ches W ner die Fluͤß s etdas Geſicht uͤſſigen Ft Eandit Zuck zu Waſſer w 5 mit r Candits d 9 aſſer mit ei ß gewaltigli eſicht w | andit Zucker gefuͤl aſſer worden iß Honig gefuͤllt en der ni it einem ſeh tiglich htwunder⸗ hin bige Wirck er gefuͤllt w orden iſt / re imb Jend ehr geringen Ro Es iftaudh ein fung orden iſt / als das ſo mi el⸗ fen gelaͤ ' yelfafft/ S gen Koſt uch ein geſotten Wann du vondharaı o mit den bermi aͤutert ſeindt /j chellwurtzſ en zumach mb dar⸗ nimb allwe u gemeldt A berief j. loth / geruͤ j. Loͤffel die von jhren a gen zi ugenw el⸗ intleins / geruͤluert voll oder j ijhren wer — intleing wei er Candi er haben wi intleins / od luerten © uick ein dritthei ei⸗ er obge⸗ Bu gepillnert * ng weiſſen Di dit oder Honi mwilt/fo durchei er zehe affran ei drittheil ei J zpälntere / fo wirdt es nDitrill Yonig ein dri — Grin. V rein ſechſten thei —* euchtin Flecken der 4 t esfreffti ——— ER ai er / vnd beh ermiſche di en theil ei ad rin. inn einem —— ger / daß es itzen ſtein re t auch die Flee alts zu obgem yedife ſtuͤck all * up * eibet. Di auch SI reyn > Fleckeni eldtem alle wo und h ge, pfferin me. Ds Baar en — Smash Dinar Gebrauch. x met | * — Dep Geſichts vnd RT fräffs ad Sc a im EL een einem \ rbeil/Weinrauche en vom Fenc dunck ugen/ eſchmiert / v geſetzt a in 2 uthen / A Fenchel mi elheyt der? gen / vnd das bei ert / vertreibi tzt / vnnd n Saft ſtuͤck mireinanderi ugentroſt / mit den B er Au Bencheifaff eiſſen vnd juct reibt die Du —9 J he den D ander in ei roſt / jedes ei —— vermiſchi⸗ ſafft zwen thei djncken die Dim⸗ * am nem Haf ein theil zwey ermiſcht / vnd in di heil mit ei darinn un £rjor pff davon i Hafenmit? eil. Seuddi genetzt vñ v din die Ange einem thei HEN SH Pt: in dis Augen / rl on? Be heyt a er Te “ — —53 Gelaͤut pffstdas — uchlein darin 4 £ deß laͤuterten Fenc t. ugen die D n ‘ei Saffts iſt / — — unckel⸗ N - niſcht / pn: it ſo vie * nd vber einem er als Rn er Feuwer⸗ lein darvon [4 156 A lein bif zu der dicke eines Honigs geforten/ / vnd darnach inn F C fon, einem füpfferin Bircbflein auffgehaben / ift auch ein ſehr heylſame Artzeney das verfinſtert Geſicht damit zu ſcherpf⸗ fen. Wann mans aber brauchen wit / ſol mans mit Weiber; milch zertreiben / vnd deß Tags erlich malin die Augen tropf⸗ fen. In ſolchem Falliſt auch faſt dienlich / wann man die Fenchelwurtzel in Waſſer ſeudet / vnd die Augen offtermals damit außwaͤſchet. — | Einander Augenſalb zu den dunckelen Augen bewert er» funden / welche auch die Flehmen vnd Flecken derſelben ver⸗ treiber vnd verzehret: Nimb Fenchelſafft / Rephuͤner Gal⸗ len / Jungfrawen Honig / jedes gleich viel / temperiers wol durcheinander/vud ſegs auff die xx. Tag ann die Sonn / vñ brauchs wie oben gemeldet. — Wann du dieſe Artzeney ſtercker haben wilt / ſo thu zwey⸗ B inalfo viel Rephuͤner Gallen zudem Fenchelſafft vnd Ho⸗ nig / gediſtilliert Balfamölen/ vñ alt Baumoͤle / jedes ein we⸗ nig / darnach ſtell es wie obgemeldt an die Sonn / vñ behalts zum Gebrauch. | Gelaͤutert Fenchelſafft mir Aloepatick / vnd ein wenig ge⸗ G puͤluerten Camffer zu einem Augenwaͤſſerlein temperiert / vertreiber das Blut in den Augen das ſich von Schlägen darinn gefamlerhar/jederrweilen ein Troͤpfflein oder drey in die Augen gethan. Fenchelwurtz / Weinrauthen / Pfefferkuͤmmel / Lorbeern vnd Roſen / jedes gleich vil in weiſſem Wein zum halben theil eyngeſotten / vnd darnach durchgeſiegen / folgends allen Tag die Augen drey oder viermal darmit gewaͤſchen / iſt ein nuͤn⸗ liche Artzney vor die rinnenden Augen / dann es trucknet denſelbigen die Fluͤß / vnnd vertreibt das Jucken vnd Beiſ⸗ Fenchelwurtzel mit Waller vnd Baumoͤlen / jedes gleich viel geſotten / biß daß das Waſſer eyngeſotten iſt / darnach hart durch ein Tuch gedruckt / vnnd darmit die Augen geſal⸗ bet / vertreibet das flieſſen vnd rinnen derſelben. Vor die Flecken inn den, Angen dieſelbige zuvertreiben / S.Jacobi Throdort Tabernx montani Fenchelſamen taͤglich in dem Mundt / es ſeye gleich des Morgens oder Abendts / gekewet / das macht ein wolriechen⸗ den Mundt / ſuͤſſen Athem / reyniget das Zahnfleiſch / vnnd macht weiſſe Zaͤhn. Bor die Nachtblindtheyt. Seud Fencheldolden vnnd Samen im Waſſer vnd empfahe den Dampff davon in die Augen. Vor das Zahnwehthumb kewe Fenchel wol / vnnd halt Fenchelſafft warm im Mundt. Fenchelwurtzel zu Puluer gebrannt / vnd mit Honig wie ein Saͤlblein temperiert / heylet die kriechenden Blaͤterlein deß Mundts / vnd der ſo wol an jungen Kindern als alten Menſchen / das der gemeine Mann das Eſſen pflegt zu nen⸗ nen / die Zung vnd beſleckten Ort damit zum offternmal be⸗ ſtrichen. Fenchelſafft wor ſich ſelbſt oder mit ein wenig Eſſig ver⸗ miſcht / vnnd in die Ohren gegoſſen / toͤdtet die Wuͤrm da⸗ rinn. Fenchelſafft von ſe iner Hoͤfen gereynigt / mit Honig ver⸗ mifcht / vnd indie ſchwerenden / eyterechtigen Ohren gegoſ⸗ ſen / reynigt fie von den Eyter vnd Wuſt / vnd heylet ſie. Fenchel klein geſtoſſen / vnd mit altem Reynbergerſchmeer wo durcheinander temperiert / wie ein Salb / darnach das Angeſicht ſanfft damit angeſtrichen / vertreibt die roten pur⸗ pelechtigen Flecken die ſich dem Außſatz vergleichen / vnnd macht ein reyn wol geſtalt Angeſicht. Fenchelſamen mit Balſoͤmmuͤntz geſtoſſen vnnd mir Schweinenſchmaltz zu einem Pflaſter temperirt / vertreibet die Geſchwulſt der Weiberbruſt / wie cin Pflaſter auff ein Tuch geſtrichen vnd warm vbergelegt. Fenchelwurtzel klein ſcheubelechtig geſchnitten / on mit ge⸗ ſeud Fenchelwurnel in Violenwaſſer / vnnd decke im ſieden ein fhofferin Becken daruͤber / das Waſſer dan das fich vom Dampffoben am kuͤpfferen Becken anhengt / das ſammel vnd behalts zum Gebrauch / darvon thue jedertweilen ein Zoͤpfflein oder drey in die Augen. Vor das jucken vnd beiſſen der Augen: Nimb gelaͤuter⸗ ten Fenchelſafft / zertreib darinn ein wenig Aloepatick inn ei⸗ nen kuͤpfferin Geſchirr / laſſe es drey Tag darinn ſtehen / dar⸗ nach behalts zum Gebrauch / darvon thue jedertweilen ein D Troͤpfflein oder drey in die Augen. Oder nimb gelaͤuterten Fenchelſafft ij loth / vnd ein dritten theil eines quintlins Gal⸗ Yisenffein/ zertreibs durcheinander deſſen thue deß Tages ein mal oder vier ein par Troͤpfflein in Die Augen. Fenchelſafft mit eines onverfehreen Knaben Harns inn einem füpfferin Pfännlein sum halben eheil eyngeſotten / vñ darvon deß Tags etlich mal ein par Troͤpfflein in die Augen gethan / vertreibet die weiſſen Flecken. | Die Geelſucht in den Augen zuvertreiben : Stoß Fen⸗ chelwurtzel vnd truck den Safft darauß / darvon thue allen Tag ein mal oder vier ein par Troͤpfflein in die Augen. Fen⸗ cheltourselfampr den oͤberſten Cronen dep Fenchels in waſ⸗ ſer geſotten / vnd den Dampff darvon in die Augen entpfan⸗ gen har gleiche Wirckung. Bor die anfahende Augenſtahren: Nimb Fenchelſafft / E alt Baumoͤle vnnd deß beſten Jungfrawen Honigs / jedes gleich viel / vermiſchs wol durcheinander / vnd ſtreich die Au⸗ gen deß Tages einmal oder drey mit an · Das Geſicht zu ſtercken vñ die Augen in Geſundtheit zu erbhalten / iſt ſehr gut / daß einer allen Morgen nuͤchtern Fen⸗ chelſamen in dem Mundt klein kewe / vnd den Dampff vber fich in die Augen blaſe / vnd die Augglieder darnach mit dem gekeweten Fenchel beſtreich. Oder mag einer einen andern der ein guten ſuͤſſen Athem hat / Senchelfamen kewen laſſen / end hme darnach inn die Augen blaſen oder hauchen laſſen. Si nurgfamem Waffer wol geforten biß fie gar weych werden? vnnd das Waſſer fchier eyngeſotten iſt / darnach in einent Moͤrſer zu Muß geſtoſſen / vñ auff ein Tuch geſtrichen warm vbergelegt heylet die Weiberbruͤſt die anfahen zu ſchweren. Fenchelkraut geſotten / vnnd mit Chamillenöle wie ein Pflaſter vber die Bruͤſt geſchlagen / macht den ſeugenden Weibern die Milch verſeihen. | Wor das Keichen/ den engen fchweren Athem vnnd die Schwindſucht: Nimb die öberfien Eronen vom Fenchel kraut / die Cronen vom Dillkraut / Chamillenblumen / Grie⸗ chiſchhewſamen / Eruenmeel / Leinſamen / Gerftenmeel/ Dacteln von Kernen gereynigt / Korbfeygen / deren jedes ij. ons. Stoß alle obgemeldte Stück zu Pulner / die Dacteln vnd Feygen zerſchneid klein / ſeud die in Waſſer biß daß ſie weych werden vñ das waſſerſchier eyngeſottẽ iſt / als daũ ſtoß fie in einem Moͤrſer zu Muß / thu ſie darnach in ein Pfann / vñ die obgemeldten Puluer darzu / geuß daruͤber friſch brun⸗ nenwaſſer ſo vil gnug iſt / vnd Roſenoͤle vnd Violenoͤle jedes ij. loth / laß widerumb ſittiglich mit einander ſieden biß es wirdt wie ein dicker Brey / vnd ruͤhrs im ſieden wol mit einer Spateln daß es nit anbrenn / darnach ſtreichs auff ein Zuch vnd ſchlags vber die ganze Bruft warm. So aber fein Sin vorhanden / mag man an ſtatt deß Violen vnnd Roſenoͤls nemmen / Chamillen vnd Lilienoͤle. Fenchelſamen zu reynem Puluer geſtoſſen / vnd mit Ho⸗ nig vermiſcht wie ein Pflafter / vertreibt die Geſ⸗ chwulſt vmb das Zwerchfell vnd die Seiten / auff ein Tuch geſtrichen vnd warm vbergelegt. Senchelfrane geſtoſſen vnd mie Weineſſig temperiert wie K cin Pflaſter / vnd warm vber die Bruſt gelegt auff ein Tuch geſtrichen / wehret dem Blut außwerffen. Du ſolt aber dem Krancken das Kraut auch in feinen Speiſen kochen / vnd jhnen darab trincken laſſen / oder mit dem Trincken eynge⸗ ben. Fenchel in Baumoͤle vnd ein wenig Weins fo lang gefot ten biß daß ſich der Wein verzehrt / darnach durch ein Tuch geſiegen / vnd den Magen mit dieſem Oele geſchmieret / ver⸗ sreibe den Schmertzen vnd Wehthumb deſſelben. So man aber cin Troͤpfflein oder vier gediſtilliert Fencheloͤle mit 9 e — ——— — — — ee — — — —— — — => — z — > — 2 % I N nn AL ea we 1% 1er ich J SI J nb 10 vie ich em nd ge⸗ for) ich [4 a ent ele D waſſer / vnd ein wenig Schmaltz zu einem Pflaſter ge vertreibet die Geſchwulſt der Gemaͤcht / warm auff ein Tuch — * Fe » — — 6 F | . ei Dab Erſte Wch / von Krentern: 157 gthan / darnach mit einem Faden geriegen / dag ſie nicht zu einem Klumpen zuſammen lauffen moͤgen / vnnd in Wein vnd Oele geſotten / folgends mit zweyen Tellern halb aufge: trnekt / vnd warm vber den Magen gelegt / füllt das Magen⸗ wehe kraͤfftig vnd bald. Vor das Krimmen vnd Leibwehe: Nimb Fenchelkraut ij. guter Handvoll / Tag vnd Nachtkraut oder Petermey⸗ landskraut / Wolgemuth / Beyfuß / Roß muͤntz / Stabwurtz Alantwurtzelbletter / Wermuth / jedes cin gute Handvoll, Zerſchneide diſe Kreuter / vermiſch ſie durcheinander / vnnd reihe ſie ein inn ein leinen Saͤcklein / das fend darnach inn Wem / vnd preß gs mit zweyen Tellern auß / vnd lege es vber den Bauch jo warm es zu leiden iſt / vnd fo offt es kalt wirdt / B ſo netze es widerumb in der vorgemeldten Bruͤhen / vnnd trucks wie zuvor auß vnd legs vber. Oder nimb Fenchel ij. Handvoll / Rattthen / Dillkraut / Roßmarein / Blawmaͤn⸗ derleinkraut vnd Erdttifer / jedes j. Handvoll. Dieſe Kreu⸗ ser vermiſch durcheinander vnd ſchneide fie klein / fuͤlle einen fernen Sack darmit / reihe denfeiben mit einem Faden / vnnd warme den in Wein wie obgemeldet / vnd leg den gleicher ges ſtalt vber / er legt das Krimmen / ſonderlich das von Win, den kompt. | Ein anders: Nimb Fenchel zwey theil / Kleyen / unge ſtanipfften Hirſen vnd Habern / jedes ein theil / roͤßte es wol in einer Pfannen / legs darnach inn einem Saͤcklein vber / es zertheilet die Winde vnd leget den Schmerzen, Bor den ſchmertzen deß Ruͤckens vnd der Senden: Nimb Fenchelkraut / Eppichkraut / alles klein gehackt vnnd geſtoſ⸗ Cſen / jedes vier oder fuͤnff Handtvoll / Dillſamen geſtoſſen ij. Handtvoll / Chamillenoͤle / Maſtixoͤle / rindern Vnſchlit / ig; des v. loth. Laß das Vnſchlit mit den genannten Oelen inn einer Pfannen zergehen / darnach thue die gemeldten Kreu⸗ ter vnd den Dillſamen darzu / vnd roͤßte es wol vndereinan⸗ der daß es gar heiß wirdt / vnd leg das zwiſchen zweyen leini⸗ nen Tuͤchern vber den Ruͤcken vnd Lenden / fo warm es der Kranekeleiden mag. Wann es kalt wirt ſo wärme es wider in den vorgemeldten Oelen vnd Vnſchlit / vnnd das beharz ’ alſo drey Tag nacheinander / es iſt ein beſonders Eyperiment. KGenchelkraut mit aller Subſtantz klein geſchnitten / dar⸗ nach in Waſſer geſotten / vnd den Dampff davon durch ein Trechter in die Mutter entfangen / fuͤrdert den Weibsperſo⸗ nen jhre Monarblumen.- | er Fenchel zu Puluer geſtoſſen und mit Merh oder Be geftrichen vbergelegt / vnd allen Tag zweymalerſriſchet. O⸗ der Fenchelwurtzel geſtoſſen vnd mit Wein vnd Baumoͤlen geſotten / wie cin Pflaſter warm vbergelegt. ji Zu der verfehrung deß Maͤnnlichen Glieds vnnd der Scham / ſeude Fenchelwurtz in Wein / vñ baͤhe die gemeldten Ort von vnden auff darmit / daß der Dampff zu der verſeh⸗ rung gehen mag / darnach nimb von der geſottenen Bruͤhen vnd temperiers wol mit Baumoͤlen / ſchmier damit die ver⸗ letzten Ort / vnd netz ſaubere leinine Tuͤchlein darinn / vnnd legs vber. Diſes bezeugt auch Macer, mit folgenden Ver⸗ ſen / als er vonder Fenchelwurt alſo ſpricht: Radix illius vino decocta doloris Fomento curat, patitur quog, virgavirili, Hoc quoꝗ ſi iungas oleo facit, hocg, perungas. Die oͤberſten Gipffel ſampt dem Kraut vnd Stengeln deß Fenchels in Waſſer geſotten / vnd darvon ein Schweiß⸗ bad gemacht / treibet den Schweiß gewaltig / vnd treibet alſo die Geelſucht die zwiſchen Fell vnnd Fleiſch ſtecket / kraͤfftig⸗ I herauß / vnnd vertreiber die ſchwermuͤtigkeit aller Öle, er. a Gruͤn Fenchelkraut zerſchnitten ſo viel zu einem Badge, nug iſt / vnnd darzu gethan Niterſaltz / auff die anderhalb otten/ A Dele vermiſcht / fo wirdt dieſe Artzeney deſto kraͤfftiger. Fan Fpfundt / vnd ein pfundt geſt oſſenen Schwebel + ſolches alte chelfamen vnd Die oͤberſten Cronen darvon in ein Saͤcklein miteinander in flieſſendem Waſſer geſotten / ein Bod davon gemacht vnd darin gebadet / vertreibt das jucken deß gan sen Leibes. | >= Den-Scunersen def Zipverleins zulegen; Nimb gepuͤl⸗ uerten Fenchelſamen / < ge oder Weihermoß/ Gerſt enmeel / jedes gleich viel. Zerſchneidt das Weihermoß vnnd ſtoß es klein in einem Moͤrſer / thue die andern ſtuͤck darnach darzu / vnd temperirs mit Regenwaſſer / daß es ein Pflaſter inn be⸗ quemer dicke werde / das leg auff ein Tuch geſtrichen vber das hitzig Zipperlein / vnd erſriſchs fo offt es trucken wirdt / wi⸗ derumb. — Ein anders: Nimb gepuͤluerten Fenchel / vnnd ein Bros fan Rockenbrodts / jedes gleich viel nach deinem gefallen / ſtoß es wol durcheinander mit ſriſchem Schweinenſchmaltz / G daß es ein Pflaſter werde / das leg auff ein Tuch geſtrichen / auff das ſchmertzhafftig Ort / ſo warm sg der Krancke leiden tan Fenchelwurtzel zu einem ſubtilen Puluer geſtoſſen / vnnd mit Wachß vnnd Terpentin ein hart Pflaſter darauß ge⸗ macht / vertreibt die blauwen Maͤhler und das vndergerum— nen Blut / warmlechtig daruͤber gelegt. Fenchel mit aller Subſtantz zu Aſchen gebrannt / vnd in die biutende Wunden geſtrewet / ſtillet das Blut baldt / wel, ches auch der Poet Serenus in folgenden Verſen bezeuget / da er von der Afchen deß Fenchels au redet: Praterea nimiosreferati vulners Amnes Fœniculi cinis adfiringit, | Fenchelkraut geſtoſſen und mit Eifig temperiert / legt die Geſchwulſt der Wunden vnd Stich / wie ein Pflaſter warm vbergelegt. Dieſer Artzeney gedencket auch der Kreutler Poet Macer, da er alſo ſpricht: Ictus, vel factos ſubito quoſcunq tumores, Apponas tritam iuncto ſedab is aceto. Fenchelkraut geſtoſſen vnd alſo friſch Pflaſtersweiß vber⸗ gelegt / legt die Geſchwulſt der Geſchweren. Fenchelwurtzel geſtoſſen vnd mit Baumoͤlen vnd Wein zu einem Pflaſter geſotten / legt alle Geſchwulſt ſo von ſchlaͤ⸗ gen / Stoſſen vnd Fallen kommen / auff ein Tuch geſtrichen vnd warm vbergelegt. Fenchelſamen zu Puluer geſtoſſen / vnd mie Honig tem, periert wie ein Pflaſter / heylet die Hundtsbiſſz au fein Tuch geſtrichen vnd vbergelegt. Die Wurzzel gleichfalls geſtof⸗ n vnd mit Honig Pflaſter sweiß vbergelegt / thut deßglei⸗ chen. Fenchelwurtzel zu Puluer geſtoſſen / vnd mit gleichem theil Bonenmeel / vnd Honig ſo viel gnug iſt / vnd Wachß darzu gethan / zu einem Pfiaſter temperiert / heylet die Weiberbiſſ / vbergelegt. | | Fenchel zu Puluer geftoffen unnd mir Honigwaſſer oder Meth geſotten / darnach mir Schweinenfchmalg su einem Pflaſter temperiert vnd warm vbergelegt / flille den ſchmer⸗ tzen der harten Brodtgeſchwer / die man Panos nennet / vnd oͤffnet dieſelbigen. 3 Es iſt der Fenchel ein angenemes Kraut den Bienen / dann fie eslieben und gern darıımb wohnen. Derwegenmwel, cher Immen behalten wil/ daß fie nit hinweg fliegen follen/ - der ſtoß Fenchelkraut / vnnd beſtreich innwendig einen Bie⸗ nenkorb damit / ſo bleiben die Bienen darinn vnd fliegen nit hinweg. | | Fenchelzucker. Feniculumfaccharatum, feu Feen culum facchato obdudtum. D gemeine Mann brauchet den Fenchelſamen wie er gewachſen iſt / aber den Reichen Leuthen muß man den mit Zucker vbersiehen / damit er deſto ſuͤſſer vnd lieblicher werde / den nennen fie Fenchelzucker oder Fenchelconfeet. Es wirdt dieſes Conſect hoͤchlich gelobt su den duncklen Au⸗ gen / dann es ſtercket das bloͤde Geſicht re Dies | net — — ——— — — — — — — —— — — zu — F J = = == SEIFERT, — — — — — —— — * — —— — — * zu — — ge — — — — — — — ——— — ba | an Fr Ni —9 ud N | g } \ I ji] } 1 ' J | Al + | 45 a EEE DAN * 4 N J 119% ER! | ea Fi 44 J——— 1 19 9 ml! | A 19) Da ! ' Art j } L Fi h 5 5 N | | N » — — z = 158 = Auet denen fehr woldie mi Hauprfüien beladen ſeindt / fler, cket die Gedaͤchtnuß / iſt gut vor den Schwindel / lang vnnd wol in dem Mundt gekaͤuwet. Es machet den ſeugenden Frawen viel Milch / es eroͤffnet die verfiopffung der Bruſt vnd Lungen / vertreibet den Huſten / mehret den mannlichen Samen / legt den genden vnd Nieren Schmersen/ftiller den ſchwangern Weibern das vndaͤuwen / thut widerſtandt dem boͤſen Lufft vnd aller vergifften Inſection / machet ein wol⸗ ricchenden Mundt / vnnd vertreibet den ſtinckenden Athem. Es ſtillet den Sodt vnd auffſieden deß Mageus / vertreibet die heiſſerigkeit / vnd wendet die raͤuhe der Kelen / verhuͤtet d; Parlyß. Wer alten Abendt wann er zu Beth gehet / Fenchel⸗ zucker jſſet / deß gleichen deß Morgens nüchtern wañ er auff⸗ ſtehet / der wirdt nimmermehr mangel an ſeinem Geſicht lei⸗ den/ vnd erhaltet ein geſundt gut Geſicht biß an fein ende. B Fenchelzucker ift fehr dienlich den ſchwangeren Weibern/ 6 dann es ſtercket die Frucht in Mutterleib / vertreibet die vn⸗ natuͤrliche boͤſe Hiß deß Magens’ ſtillet das Vnwillen vnd Brechen / iſt dienlich zudem truckenen Huſten / erhaltet vnd ſiercket die angeborne natürliche Waͤrmbde deß Menſchen / ond ſtercket die lebliche Geiſter / derowegen alte betagte Leu⸗ the jhnen dieſes Confect ſollen laſſen befohlen ſeyn / vnnd ſo ſie das von wegen mangel der Zaͤhn nicht mehr geniefen koͤn⸗ nen / ſollen fig es zu einem reynen Puluer ſtoſſen laſſen / vnd Morgens vnd Abends dieſes Puluers ein Loͤffelein voll mit einem Stuͤcklein oder Schnitlein Brodts inn gutem fuͤr⸗ nenem Wein geweychet eſſen / das wirdt ſie bey guter Ge⸗ ſundtheyt erhalten. Fenchelwaſſer. Fœniculi Aqua C E fillarıria, Y On den Fenchel wirdt and) ein heylſames vnnd koͤſtli⸗ ches Waſſer gediſtilliert sn vielen innerlichen vñ euſſer⸗ fichen Leibes Gebrechen dienlich. Die beſte zeit ſeiner Diſtil⸗ lierung iſt im Brachmonat / Kraut vnd die Gipffel mit den Bſumen mit einander klein gehackt / vnd jänfftiglich n Bal- neo Marie abgezogen / darnach an der Sonnen rectificiert. — Inner licher Gebrauch deß Fenchel Waller. MEnchelwaſſer dep Morgens vnnd Abends / jedes mal No vier oder fuͤnff loth getruncken / reyniget die Braft vnd Sungen / mache weit vınb dag Hergz / vertreibt den Huſten / nadt ein helle Stimme / miltert das brennen im Magen / vñ derireibet den Sodt / eroͤffnet die verſtopffung der Lebern vnd D deß Milzzes / der Rieren end Blaſen / treibt auß das Gricß/ 1 Stein vnd den Schleim darvon dieſe Gebrechen wachſen. Es treiber auß die Geelſucht / ſtillet den Schmertzen deß Ma⸗ gens / eg bringet den ſeugenden Weibern viel Milch / treiber den Monatblumen / vnd vertreiber dag Vnwillen deß Mas ens. Fenchelwaſſer inn der Waſſerſucht vor einen gemeinen Trauck getrunckẽ / hilffet gewaltig wider ſolche Kranckheyt. Wann ͤber einer ſolches nicht trincken moͤchte / ſol er doch zum vierdten theil den Wein damit vermiſchen. Fenchelwaſſer iſt ein heylſame Arxtzeney denen ſo den Harn ſchwerlich von ſich geben / deß Abends wann ſie ſich zu Berh begeben woͤllen ſechs loth anff einmal getruncken. Fenchelwaſſer iſt eine koͤſtliche huͤlgf wider die verſtopf⸗ fung deß Magens mir Zucker vermiſ cht / vnd deß Morgens E snd Abends / ſedes mal ſechs loth getruncken / vnnd ein Tag erfich heharrer. So aber der Magen gar erkalt iſt / ſo nimb ein halb Maß Fenchelwaſſer / guten außerleſenen Zimmat ein halb loch / Paradeißholtz ein quintlein / alles klein ge⸗ ſchnitten vnd ſechs loth Fein zucker. Vermiſche dieſe Stuͤck durcheinander / thue es nein ſteinen Frug oder Kannten / derlutier den Ranfft der Kannten mie einem Rockenteyg Hafnichts außriechen moͤge / vnd fen die Kanten in ein Keſ⸗ tmirfiedenden Waſſer / laß eine ‚ende wol darinn fig, Vo. 3 8.1775 den / darnach ſetz die Kannte alſo heiß in ein Hafen oder an, I. Jacobi Theodori Tabernemontant / F der Gefeß mir Kleyen / laß eine Nacht darinn ſtehen / deß Morgens mach die Kannte auff / vnd ſeihe es durch ein Cla reifack / gib dem Krancken Morgens vnd Abends jedesmal ſechs loth darvon zu trincken. In der Lebergeſchw ulſt iſt Fenchelwaſſer faſt dienlich mor⸗ gens und Abends jede smal vier oder v. loth darvon getrun⸗ en / vnd feinen Wein den vierdten theil darmit vermiſcht. Fenchelwaſſer vj. loth mit ij. loth Maluaſier oder Spa⸗ niſchem Wein getruncke / treibet den Schweiß vber die maß ſehr vnd gewaltig. Fenchelwaſſer vier loth mit zwey Troͤpfflein gediſtilliertes Fencheloͤle vermiſcht vnnd getruncken / ein Tag oder etlich Morgens vnd Abends / ſtercket das verfinſtert Geſicht ober die maß wol. Eufferlicher Gebrauch dep Fenchel | Waſſers. Enchelwaſſer darinn ein wenig Camph ers zertrieben dift / leſchet die dis vnd enguͤndung der Augen / jedertwei⸗ ten ein Troͤpfflein oder zwey in ein jedes Aug gethan / vnnd doppele leinine Tuͤchlein darinn genetzt vnnd vber die Augen gelegt. eauchelwaſſer in obgemeldter maſſen in die Augẽ gethan / on einige vermiſ chung / ſcherpffet das dunckel Geſicht wur derbaruch / vnd vertreibt das ſchweren vnd Die Roͤtin derſel⸗ ben. Etliche wann ſie den Fenchel diftillieren/ ſo vermiſchen fie Honig mit dem gehackten Senchelfrant / fegens alfo eyn / vnd diſti lierens zu jetztgemeldtem Gebrechen / welches auch beſſer iſt. Fenchelwaſſer heylet die verſehrungen der heymlichen H Derter der Mannen vnd Weibern / die beſchaͤdigten Drtdas mit gewaͤſchen / vnd Tuͤchlin darinn genetzt vnd ober elsgt. Das Angeſicht mir Fenchelwaſſer Morgens end Abends angeffrichen vnnd von fich felbeft laſſen trucken werden? macht es huͤpſch vnd glatt. Vor die Roͤte vnnd Wehthumb der Augen: Nimb Fern chelwaſſer zwoͤlff vntz / geſchelter Lorbeern ein wenig zerſtoſ⸗ ſen / weiſſen Vitrill oder Gallitzenſtein / jedes anderthalb quintlein / thue es inn cin feinen Kaͤnntlein / ſeße es in eine Pfann mit ſiedendem Waſſer / laß eine viertheil ſtundt oder ſenger darinn ſieden / darnach laß es erkalten vnnd ſeihe es ducch cin Tuͤchlein / vnd thue darzu anderhalb quintl. Cams pffer / behalts zum gebrauch / vnd thue alle ſtundt ein Troͤpff ⸗ lin von dieſem Waſſer in jedes Aug / dann es fehr ein gut Waſſer iſt zu denromm Flarraugen. nemme Fenchelwaſſer xij · loth/ vnd mach ein geelen Augſtein einer Caſtanien groß heiß im Fewer / vud leſch den otlichmal darinn ab / davon thue jedertweilen ein Troͤpfflein oder zwey in das Aug / biß das Ang widerumb heyl iſt. Wann einer durch eine Kranckheyt Starrblinde worden were / ſo nimb Fenchelwaſſer das mit dem Honig / wie oben gemeldt / eyngeſezt worden / vnd zweymal gediſtillirt iſt / vnd thue jm alle ſtundt / Tag vnd Nacht jedesmal ein par Troͤpff⸗ fein in ein iedes Aug / vnnd treibe das etwan ein Monat an einander an / ſo kompt jhm fein Geſicht wider. Vor das zwitzern der Aigen: Nimb Fenchelwaſſer auff die acht oder zehen onn/ Gut Henrichswurtel ein halb lach} Paryß koͤrner einwenig geſtoſſen anderhalb quintlin / Sig⸗ marswurrel j. quintlin. Zerſchneidt die Wurtzeln / klein ver» miſch alles wie gemeldet durch einander/ vnd thue es in ein Glaß / vermachs wol / vnd laſſe es ein Tag oder etlich in der Sonnen beytzen / den ſeihe es durch ein Tuͤchlin / vnd behalts in einem ſaubern Glaß. Davon thue einem deß Morgens nücheernein Troͤpfflein oder drey in ein jedes Auge. Wor die Geelſucht in den Augen / waͤſche die Augen off⸗ termals mit gediſtilliertem Fenchelwurtzel. Ein gut bewehrt Waſſer zu erhaltung deß Geſichts / vnd die Flecken inn den Augen damit zuvertreiben: dumm Fencheltraut / denchelwurtzel / Fdenchelſamen⸗ Venus daar / Eiſenkraut/ Soeinem ein Blutstropffen in ein Auge gefallen wer / der ul: Das Erſt Buch / Von Kreutern. 159 4 ia A Eiſenkraut / rote Roſen / Augentroſt / Betonienkraut / En⸗ F dem Herbſt bereytet von newem Moſt / wie der Pfeffertuͤm. I N zal diutenkraut / jedes ein handvoll. Vermiſche dieſe Kreuter melwein Cyminites, da man feine Beſchreibung fingen nl durcheinander vnd fchneidefie klein / ſchuͤtt darüber ein gs wirdt. * “ —9 or⸗ sen weiſſen Wein / daß er ein wenig darüber gehe / laß xxtiij. Der Fenchelwein iſt ein edler Tranck das Geficht zu ſter⸗ ‚ll 11m ſtund miteinander beysen / darnach diftillierg mie fanfftem cken vnd zu ſcherpffen / vnd das geſundt vnd gut m Geſund⸗ | t. Fewer / vnd behalts zu obgemeldtem gebrauch / vnd thu dar/ heyt zu erhalten. Er ſtercket den Magen / bringet widerumb N pa⸗ von taͤglich zweymal / jedesmal ein par Tropffleinineinjedes den verlornen Appetit / er vertreibt bie Geelſucht / vnd kompt af Aug. denen eu hulff / die mit dem gruͤnen Siechtagẽ beladen ſeindt. Ein anders Nimb Fenchelkraut zwey theil / Weinrauthẽ / Iſt denen nunt die gifftige Speiſen geſſen haben / er bewaret |) tig Schellkraut / Eiſenkraut / Roßmarein / fpit Salbeyen /jedes den Menſchen vor dem boͤſen Lufft / er vertreitber den Huſten ⸗ ich ein theil / hacks durcheinander vnd diſtillirs mir ſanfftem de, vnd fomprällen Gebrechen der Bruſt vnd Lungen zu hr! N her wer / behalts zum gebrauch / vnnd brauche wie das nechſtge⸗vnd dient ſonderlich wider das Keichen vnd ſchwerlich aͤth⸗ li meldt. men. Er machet den ſeugenden Weibern viel Milch / vnnd Etliche nemen Fenchel / Eiſenkraut / Roſen / Schellkraut mehrerden Maͤnnlichen Samen / iſt ein hehlſamer Tranck vnd Weinrauthen / jedes gleich viel / vnd diſtillieren ein waſ⸗ den erkalten Mannen / vnd alten betagten Leuthen. Er be⸗ | B fer darvon / das brauchen fiezu erhaltung deß Geſichts vnd G nimpt das vnwillen vnd widerwillen deß Magens / fuͤrdert | hin dajlelbig zu ſtercken / dannenher auch folgende Neimen gu Die Daͤuwung / er miltert den ſ chme rtzen deß Ruͤcks vnd der vu macht worden ſeindt / die alſo lauten: Lenden / deß gleichen auch das Krimmen / vnnd den ſchmer⸗ m 3 vr in den Darmen/ gr zertheilet und treiber auf die Windt ind. Feniculum, verbena, roſæ, chelidonia, ruta, kenn d re ie an Sindt gen Ex — —— quæ lumina reddit acuta. fo imeeib fich verhalten / iſt derowegen ſehr dienlich den Waſ⸗ | en 2 %x Sy 5% irchz ſerſuͤchtigen 7 eröffner die verffopftung der Lebern / Miltzs / Vor die roͤte vnd Traͤher der Augen: Nimb vngew fe Je Nieren vnd Biaſen / treibet den Harn / vnd dienet wider die an / Lambwoll / brenn die vnd mach ein Puluer darauß / das zu. run. er fee tchuchnii ch arsamınen Aiene. [5 " DENE An WERE ee Gebrechen darvon der Harn ſchwertich gefangen wirdt. Er treib mir Fenchel waſſer / vnd mir ——— 84 Et) repniger die Nieren vnnd Blafen / ſuͤhret auß Sande vnnd — lich wen His vorhanden iſt vnd legs mit doppeln Tuůchern / Stein / vnnd wo feiner vorhanden / verhuͤtet er daß er nicht = e%* REBEL ET I Nimb Tendher, Vachſell er Isge das Magenwehe vnnd macht begierde sum * Dorbie Slußdnd Sräher der Aungen. Mimb Fnche. — efensererheirdie nartivhiche angeborne —— ſter⸗ dh ſafft xij. vntz / Eiſenkrautſafft iiij. vng / ein Ochſengall vnnd cfer Dieleblichen Geifter, x Ri): Bi ein Gall von einem Falk! vermif folches durchemander/ Etliche machen ein Fenchelwein auß den Wirrsefninen, hen vnd ſetzs eyn vnd diſtillier ein Waſſer davon / das behalt inn ae Sa ana 3 —R Wi Hehe | nachen Ofakioneh iedasnechfige, m die euſſern Rinden / vnd werfen das mittel Hertz / pas * — — aß / vnd brauchs wie da nechſtge⸗ r holzzechtig iſt / hinweg / laſſen Die Wurgel dir: werden’ ı * * ſchneiden ſie klein / oder ſtoſſens groblecht / machen die dar IN Vor das Augenwehe ein ſehr gut Waller : Nimb Gen, ſhr - | —* ei ft Neneg Be —— d Aus, u nach mit Safelen oder Hanbuͤchen Spaͤhnen eyn inn ein den! chelkraut zwey theil / Eiſenkraut Mangolot vnnd Schill, sen: ————— ka Kl Stone. Zehen EEE TREE SEE Faͤßſein / nach dem fie viel oder wenig haben wöllen/ aller kraut / jedes sin eheil. Diefe Kreuter hack klein / vermiſch ſe .; 8* DE Na N . * Sings wie man den Wermuth oder andere Kremer Wein Fen durcheinander vnd diſtilliers zum gebrauch / darvon thue I» { sr d PLETHÜTETEERNEN eg. DR. —— eynzumachen pfleget / fuͤllen darnach daß Faͤßlein mit gutem fo, dertweilen ein wenig indie Augen / vnd nes Tüchlein darin/ Moft/ endlaffendendarüber verjähren, Diefer Men die, legs vber/ es vertreibt den ſchmertzen / benimpt Die Hitz — ME halb sndIeg cfeif ——— eh *net inſonderheit vor die verſtopffung der Sebern vnd Diieren/ eint vnd Dunckelheyt. a treihet den Harn gewaltiger danndervom Samen / ftihret oder Ein anders;: Nimb Fenchelkrautwaſſer ij. looh / Maie Sfein/di der die Geel Maiferfird auf den Stein / diener wider die Geelfucht / Waſſerſucht / het ranwaſſer / Eiſenkrautwaſſer / Augentroft vnd Weinram gynp alle Kranck heyten der Leber / die von der verffopffung thenwaſſer / jedes ein loth / vermiſchs mit einer groſſen Hecht spe —* —————— A x on Irkchdih; — jhren vrſprung haben / als den Tertian vnnd taͤglichen Fe⸗ if — ——— rauchs wie andere dergleichen Au⸗ bern, agut — —— —— Ein anderer / fuͤrtreffenlicher / guter Fenchelwein / von vie, Vor die glecken der Augen · Nimb Fenchelwaſſer / Au⸗ ſen vnd mehr ſtuͤcken / den Magenſuͤchtigen / Seberfüchtigen/ rſdet getoſtwaſſer / Schelltrautwaſſer edes j,loth/deß Gummi 1 Miltzſuͤchtigen / vnnd denen ſo mit der Cachexia, dem grů— Serapini j. quintlein. Zertreib den Serapin mie dem Waſ +. &; i | — ſtein Be 2 nen Siechtagen vnnd der Waſſerſucht beladen feindr / vor mal ſer / vnd vermiſch es alles woll durcheinander / vnnd thue Als allem anderm Tranck dienich vnd heylfam : Nimb Ser, J “ir R , rau: , v My. L \ * 9 ar DW ing nr gi gen vnd Abendt darvon ein par Troͤpfflein in ein je⸗ chelwurtzel / Fenchelſamen / jedes vier loth / geſchaben Süß, + j a i it}, . v . [a . « f » fi, ” a rden Vor das dunckel / bloͤde Geſicht: Nimb Fenchel / Roſen / bei ei — ne a * Eiſenkraut / Augentroſt / Weinrauthen / je des ein gut theil/ Icin / Rhebarbara ’ Caitien Rinden oder Murtterzimmar/ Fund nach dem du vil diffiliven wilt. Dieſe ſuͤck muͤſſen alle frifch Bergwermurh/ Haſelwurtz / Wegweiß wurnel / jedes j. halb co fepn / diebasts Flenndnnd — biein Baloeo Matiæ init loth Sloß diſe ſtuͤck groblecht / thue ſie inn ein ſauber leinen J Fewer. Won di Vaſſ— deß Morgens v— F N een : at au Honfftem Sewer. “on diſe Waſſerthu deß M — Sacklein / das ſchlag eyn mir Haͤſelen / Hanbuͤchen oder aͤ⸗ ie | fehl Abendts / jedesmal drey od vier Tropfen in die Augen. Oder nimb friſchen auß gepreßten Fenchelſafft ij. pfundt / Schell, wurtz ſafft ein pfundt / Pſefferkoͤrner ein halb loth zu grobem Pulner geſtoſſen. Bermiſch diſe ſtck durcheinander / vnnd ſcheren Spaͤhnen in ein xij. maͤſſigs Faͤßlein / wie man ſonſt ein Kreuterwein eynſchlegt / fuͤlle darnach daſſelbige zu mie einem guten Moſt / vnd laß daruͤber verjaͤhren / behalts dan ai BEREITEN ES — ug, baemeldte ch / vnd nach ſechs Monaten laß ER. 1 zeug / vnd behalts zum gebranch / darvon thu tägliche zwey⸗ — —— N er ß mal / jedesmal ein par Tröpfflein in ein jedes Aug. X richt geben haben | | n ji ” 2 . 5 9 halte Fenchelwein. Marathrides, oder Fœni- czens — culatum vmum.. | | ee * Aqua oh — su vnſer Zeit auch ſehr —— Vbereytet / Diolcotides vnd andere Öriechifche Auchoses Böden Samen deß Fenchels vnd den wurtzeln mache vnd haben den ſehr im brauch gehabt / er wirdt Griechiſch von j· Fman auch ein herꝛlichen vnnd geſunden Mech auff fol, am nen Maeagitns, Lateiniſch aber Marathritespnd Fenicnia- gende weiß: Man nimpt dreh Maß Honig / vnd vier vnnd —9* sum vinum genannt. Es wirdt dieſer Wemallerdingin zwentzig Maß Waſſers / darinn zwen pfundt Fenchelwur⸗ 1 4 ij sen raul > 160 A heln inn geſotter ander biß zum halben theil eynſieden / darnach ſeihet mans durch ein Seihtuch / ſchůts in ein Faͤßlein vnd laſſets verjaͤ⸗ ren: Darmit es aber deſto beſſer vnd eher verjaͤhren moͤge / ſo thut man ein Loͤffel voll oder zween aut Bierhoͤſen dareyn. Auß dem Fenchelſamen mag man den Meth auch alſo be; reyten. Der Fenchelmeth machet weit vmb die Bruſt / dienet wi⸗ der das keichen vnd ſchwer aͤthmen / vnnd alle andere Gebre⸗ chen der Bruſt vnd Lungen / vertreibet den Huſten / reyniget die gung von dem zaͤhen dicken Koder / vnd macht außwerf—⸗ fen / dienet wider das ſpañen deß Zwerchfells / vñ den ſchmen⸗ gen der Hertzkammern / der Seiten / der Lenden vnd Def Ruͤ⸗ ckens. Er miltert den ſchmertzen der Nieren vnd Blaſen / die⸗ net wider das drittaͤgig vnd viertaͤgig Feber / reyniget die Nie⸗ B ren vnd Harngaͤng vom Grieß / Sandt vnd Schleim / vnd wendet das ſchmertzliche harnen. Ein ander guter genchelmeth von mehr ſtuͤcken / der er⸗ waͤrmet die ertalte Bruſt vnd Lingen / deßgleichen den Ma— gen vnd alle innerliche Glieder / vertreibet den ſchmertzen der Lenden / treibet den Harn / vnnd fuͤhret auß den reiſſenden Stein / den bereyt wie folget: Nimb Fenchelwurtzel zwoͤlff loth / Fenchelſamen viij. loth / weiß Bibernellen oder Docs, pererlein Wurtzeln / Pererlein Wurzeln / weiſſen Ingber / ſchwartz vnd weiß Pfefferförner/jedes zwey loth. Die Wur⸗ tzzeln ſoll man klein zerſchneiden / die Pfefferkoͤrner groblecht zerſtoſſen. Alle diſe ftück fol man in zwey vnd dreillig Daß Waſſers fieden laſſen / darnach folmans durchſeihen / vnnd darzu thun drey Maß gutes Honigs / folgendts ſol man es fittiglich biß zum halben theil eynſieden laſſen / vnd im ſieden C wol verſcheumen / wann es ge lein thun / verjaͤhren laſſen / vnd zu obgemeldtem gebrauch be⸗ halten. Dieſer Meth muß nicht wie ein anderer gemeiner Tranck getruncken werden / ſondern man muß den vor ein Artzeney brauchen / deß Morgens / Mittags vnd zu Nacht nur ein Becher voll. Geſotten Fenchelwaſſer. Fœniculi deco- ctionis aqua. yJeweil dz geſotten Fenchelwaſſer auch in vielen Kranck⸗ WANyeyten ein faftnüglicher Tranck iſt / haben wir and) Dies ſes Orts nicht woͤllen vnderlaſſen / ein gewiſſe Weiß anzu⸗ zeigen / wie das bereyt vñ geſotten werden ſol / darmit es nuͤtz⸗ ich koͤnne gebraucht werden. Man nimmet ſchoͤnes außer⸗ D leſens geſeuberten Fenchels drey! oth / guten Feinzuckers iiij. loth / friſch Brunnenwaſſers zwo Maß. Dieſe ſtuͤck thut san zufammen in ein groſſe glatte Flaͤſch / die oben eine brey⸗ e Schrauben hat / vnnd verſchraubt fie gar geheb zu / ſtellet die inn ein Keſſel mit ſiedendem Waſſer / vnnd laſſet ſie vier ſtunden in ſtaͤter Hin darinn ſieden / darnach thut man es he⸗ rauß / vnnd ſeihet es durch cin Claretſack / vnnd ſetzt es dar⸗ nach in ein kuͤlen Keller. Das geſotten Fenchelwaſſer iſt die ali ch in allen Kranck⸗ heyten der Augen / der Bruft/ Lungen / deß Zwerchfells vnd der Scien / in denen ſonderlich der Wein zůtrincken verbot⸗ ten iſt. Es treibet den Harn / eroͤffnet die verſtopffung der Harngaͤng / vnnd führer Den dicken Schleim vnd Eyter in den Geſchweren der Nieren durch den Harn hinweg. Es dient getruncken in allen Kranckheyten der Leber die von de⸗ ven verſtopffungjren vrſprung haben / es iſt faſt nuͤtz vor das brennen vnd ſchmertzen im Magen / als denen die mit dem Sodt geplaget werden / dienet inn den ſchmertzen deß Leibs vnd hisigen Krimmen vnd Daͤrmgegi cht / vnd iſt ein heylſa⸗ mer Tranck inn den Tertian Febern / an dem boͤſen Tage al⸗ fein getruncken / vnd am guten Tage mit zwey oder drey theil Weins vermiſcht. Es dienet auch den Podagrammiſchen ond Gliedſůchtigen Menſchen / vnd denen Die ſtaͤtig mit Ca⸗ tharren vnnd Fluͤſſen geplagt werden. Es iſt auch faſt be⸗ quem den Wein darmit zu vermiſchen / denen der Wein inn gemeldten Kranckheyte erlaubet wirdt. Donſt iſt es auch sin fortenift/ fol mans in ein Faͤß⸗ H D.Jacobi Theodort Tabernemontant worden ſeind / vnd laͤßt es ſittiglich mitein⸗ Fo guter geſunder Tranck in der Geelſucht / vnnd ſtercket die fo» ber. gewaltiglich. Ein ander koͤſtlich Fenchelwaſſer in Gebrechen deß Mas gens von kaͤlt vervrſa Fet / auch zu allen Kranckheyten def Herzens die von kaͤlt jihren vrſprung haben: Nimb reines außerleſenes Fenchels zwey loth / Iimmatrinden die außers lefen iſt vnd fein klein geſ hnieren ein loth / Paradeißholtz ein quintlein auch klein geſchnitten / guten Feinzucker vier oder fechs loth. Alle diſe ſtuͤck ſoll man inn cine ziinnen Flaͤſchen thun die oben ein breyte Schranben hat / vnnd zwo maß gut frifch Brunnenwaſſer dariiber gieſſen / darnach die Flaͤſch in ein Keſſel mit ſiedendem Waſſer ſetzen / vnnd zum wenig⸗ ſten vier Stunden in ftärer Hip ſieden laſſen: Solgends fol manes herauf thun /wan es kalt worden iſt/ vnd ſol es durch ein Claretſack laflen ! auffen/ daß es fein bauter wirdt / daſſel⸗ G bige darnach inn vorgemeldten Gebrechen zu einem Speiß⸗ wranck trincken / vnd auch biß weilen den Wein darmit Ders miſchen. Soeineraberderfangen geſ⸗ chranbten zinnenen Flaͤſchẽ keine nit hette / fofman ſonſt ein groſſe Kannten oder ſteini⸗ nen Krug nemmen / die gemeldten ſtuͤck darinn fieden / vnnd den Kanıft der Kannten mit einem Rockenteyg oder fonft ſauber verkleyben / damit die Soirıcus nicht außriechen mis gen / vnd darnach obgemeldter maſſen ſieden. Auffgetruckneter Fenchelſafft. Foeni- — culi ſuccus exiccatus. ehe ib. 3. cap. 61. fchreibet / wie daß ein Safft auß deß Fenchels Stengeln vnd Blettern außgepreßt werde / melchen man mit den Artzeneyen vermiſche / die be⸗ reytet werden das Geſicht zu ſ chärpffen, Deß gletchen preſſe man auch ein Safft auß dem gruͤnen friſche Samen / ſampt den Blettern vnd Aeſtlein / zu dem ſelbigen dienlich · Auß den Wurzeln deſſelbigen gleichen preſſe man auch ein Safft/ wann dieDlereer anfaben herfuͤr zukommen. Ferner ſchreibt er / der Fenchelin Hiſpanien / dag gegen der Sonnen Ni⸗ dergang gelegen iſt / Hıberia genannt / gebe ein Safft von fich dem Oummtährlich : Dann die Innwohner daſelbeſt ſchneiden die Fenchel Stengel daſelbeſt ab/ wann er bluͤhet / vnnd legen dieſelbigen bey das Jewer / darmit auß Krafft der Hiz der Gummi deſter leichter auß ſchwitzen moͤge / wel⸗ cher sus den Artzeneyen viel kraͤfftiger iſt dann der Safft. Zu vnſerer Zeit aber wirdt auß dem Fenchel mit aller fh ner Subftans / zuvor Flein geſchnitten vnnd geſtoſſen / der Saufft auß gepreßt / der wirdt dann von etlichen in der Son⸗ nen /von den andern aber vber dem Fewer getruͤcknet vnd ins I fpiffiere / den man nachmals in den Augen Artzeneyen ge⸗ braucht, Doch were es viel beffer/ daß man diefen Safft berenter vnnd auß. oͤge / note wirden Wermuthſafft auß zuziehen ge» fehrer haben. Vnd iſt der ſo auß den Blettern / Stengel / blu⸗ men vñ Samen deß duͤrren auffgetruͤckneten Fenchels auß⸗ gezogen wirdt / viel beſſer vnd kraͤfftiger / beyde innerlich vnd eufferlich in der Artzeney zugebrauchen / dann der ſo auß dem grünen Fenchel außgepreßt vnd auffgetruͤcknet wirdt. Wie man nun denſelbigen kuͤnſtlich extrahiren fo/ findet man an gemeldtem Ort von Wermuch genugſamen bericht. Gebrauch deß auffartruckneten vnd auß⸗ gezogenen Fenchelſaffts. — nen getruckneter Fenchelſafft wenig innerlich in Leib zu EF wirdt der gemeine auffgetrucknete / oder in Der Son K den Arseneyen vermiſchet vnd gebrauchet / ſintemal der au⸗ der fo fünftlich außgesogen AIrdt vil beſſer vnd dienlicher iſt / vnnd inſonderheyt der fo auß dem gedoͤrrten Fenchel außge⸗ zogen vnd bereytet wirdt / den kan man nuͤtzlich mie Traͤnckẽ / ‚Sarwergen/Eonfecren vnd andern Artzeneyen vermifchen, Euſſerlich wirde difer Safft heylfamlich inn viel weg zu mancherfey Gebrechen der Augen gebraucht / vnd in den Au⸗ genſaͤlblein / Waſſern vnd dergleichen Artzenehen vermiſcht / ie nach gelegenheit deß Gebrechens. Auge alle? | na Norgẽ zuge: Gall \ gell M Ale undheN cuwied zarvon Bra kin/f > nme ſolhen wirdt / © fe \ uno Kran ht! we | pillen. PIE GEIU —— — — 2 hf wir (de find (A N ’ ( On Yen . Mursel mlberey gen ſcher⸗ harck Mein ci Inten x Henchelt ‚ Hein K wſtehe Ahern | Kn/darı urdurch men cl fwtglich am hlr da Aufn Dieſ BT halcher Al herdien — — — — = Midder hen brand) E Man A rap di | de Sat ab ex au ri! ußg ini xen. 1) fl al uſch! ufge Das Erſt Buch / Bon Kreutern. 161 AAuffgetruckneter Fenchelſafft mit gediſtillirtem Fenchel F waſſer zertrieben vnnd ein wenig Honigs mit vermiſcht / iſt ein edel Augenwaͤſſerlein zu dem dunckelen Geſicht / deß Morgens vnd Abends jedesmal ein par Troͤpfflein inn die Augen gethan. Soman iiij. oder fuͤnff granen gepuͤluerten —— darmit vermiſcht / vertreibet es das beiſſen der ugen. Extract von Fenchel. Fœniculi ex- tradtum. | ASP dem Samen deß Fenchels ſampt den Blumen / Blettern vnd oͤberſten Kronen / macht man ein herzlich vnd heylſam Ertract/das zu allen innerlichen Kranckhey⸗ ten wie die oben vom Fenchel erzehlet / dienſtlich vnd gut iſt / darvon gibt man auff einmal ein < erupel mit Fenchelwaſ⸗ B ſer / Wein / oder aber einem andern bequemen S afft zertrie⸗ G ben / je nach gelegenheit der Kranckheyt eyn / darmit man dann eben ſo viel außrichten kan / als wann man ſonſt ein halben Kuͤbel voll / dardurch die Natur mercklich beſchweret wirdt / eyngenommen hette. Sonſt brauchet mans mit ver⸗ miſcht in Pillulen/ Syrupen / Conſeruen / Latwergen / Traͤn⸗ cken / Confecten vnnd dergleichen / je nach dem es mit der Kranckheyt darwider mau es brauchen wil / eine gelegenheit hat / welches wir den erfahrnen Medicts Pcactien befehlen woͤllen. Wie man nun ſolches Extract kuͤnſtlich bereyten fol / wirft du vom Wermuthextract vollkommenlichen be, richt finden. Senchelmurgelfprup, Foeniculiradigis ‚ Syrupus, | | H M wegen der groſſen vnd heylſamen Nutzbarkeit deß Fenchels / habe ich vor Jahren einen Syrup auß den Wurxeeln deß Fenchels / zu hernachbenannten Kranckhey⸗ ten bereytet / vnd denen nuͤtzlich befunden / derowegen ich den⸗ ſelbigen auch noch im brauch hab / den bereyt man alſor Nim̃ friſcher geſaͤuberter Fenchelwurtzel von dem innern hoͤltzenen Marek gereyniget vnd klein geſchnitten ſechhehen vntz. Thu die in cine groſſe / glatte Kannten oder Flaͤſchen mit einer breyten Schrauben /fchütte dariiber eine Maß gediſtilliert Fenchelwaſſer / verſchraube die Flaͤſch beheb zu / vnnd fere fie in ein Keſſel mit ſiedendem waſſer / laſſe ſie darinn vier ſtun⸗ den ſtehen / doch das dz Waſſer ſtaͤtig ſiede: Wañ die vier ſtun⸗ den herumb / ſo thue die Flaͤſche herauß vnd laſſe die kalt wer⸗ den / darnach ſeihe es durch ein Tuch oder Claret Sack: Zu D der durchgeſiegenen Bruͤhen thue ferner zwey vnd dreiſſig vngen ſchoͤnes Canarien Zuckers / vnnd laſſe mit einander ſittiglich ſieden vber einem linden Kolfewerlein zu einem Sy⸗ rup / im ſieden verſchaͤume es vnd! aͤutere es mitſeinem Eyer⸗ klar / darnach ſeihe es durch ein wuͤllin Tuch / vnnd hebe den auff zum taͤglichen gebrauch. Dieſer Syrup iſt ſaſt nuͤtzlich die verſtopffungen der Le⸗ bern zueroͤffnen / vnd dienet wider alle Kranckheyten die von fotcher verftopffung herkommen / als da ſeindt Quotidian vnd Tertian Feber / vnd andere dergleichen Kranckheyten / als Geelſucht / der grüne Siechtag vnd Waſſerſucht. Fer ner dienet er wider die verſtopffung der Nieren: Harngaͤng vnd der Blaſen / vnnd wider alle Kranckheyten die daſelbeſt her entſpringen / wie die hiebevor auch in dem jnnerlichen ge⸗ brauch deß Fenchels beſchrieben worden ſeindt. Außgezogener Fenchelſyrup. Syrupus extractionis Fœniculi. > Po dem geſaͤuberten Senchelfamen / machet man auch Arcintöftlichenaußgezogenen Syrupj/ darvon brauchet man auff einmal nur j. loch oder j. Loͤffel voll vor fich ſelbeſt / oder aber mit einem anderen Waſſer oder Safft vermiſchet. Der dienet zu allen innerlichen Kranckheyten / darzu der Fenchel an jhm ſelbeſt dienlich. Eyngemacht Fenehelwurtzel. Feeniculi ıadıx condita. Je Fechelwurtel pfleget man auch mit Zucker wie an⸗ = dere Wurtzeln eynzumachen / die euſſerſten Rinden der⸗ ſelbigen vnd das ınner Marck hinweg geworffen. Die die⸗ nen zu allen Kranckheyten / darzu die Wurtzeln ſonſt an jh⸗ nen ſeibſt gebraucht werden. Dieſelbigen aber macht man eyn wie die Wurheln dep Mattkuͤmmels vnnd der eg, warten, Fenchelſaltz. Foeniculi Sal. > dem Stengel/ Kraut / Blumen vnnd Wurzel des A Feuchels / zeucht man auch cin kuͤnſtliches vnd koſtbar⸗ liches Saltz auß / welches zu der Klarheyt deß Geſichts für: treffenlich nuͤtz iſt / deß gleichen auch zu vielen andern Gebre⸗ chen der Augen. Es dienet gewaltiglich wider die Waſſer—⸗ ſucht / das keichen vnd ſchwerlich ächmen, Wirdt nuͤtzlich mit andern Artzeneyen vermiſcht. Man gibt davon vor ſich ſelbſt zehen oder zwoͤlff graͤn mit Wein 7 oder einem an⸗ dern bequemen Safft oder Waſſer vermiſcht / zu den obge⸗ melten Gebrechen. Wie man aber diſes Saltz kuͤnſtlich be⸗ reyten ſol / ſo wirſt du bericht im Capitel von Wermuthſaltz finden. | | Gediſtilliert Fencheloͤle. Feeniculi CH leum ftillaritium. 5 dem geſaͤuberten Fenchelſamen bereytet man durch die Kunſt der Deftillation ein Föftliches Oele / welches aufgezogen wirdt / wie daß Pfefterfümmelöte. Das dienet innerlich zu alen Kranckheyten der Augen vnd auch andern Gliedern deß Leibes / darzu der Fenchel an jhm ſelbeſt dien, lich iſt. Darvon gibt man drey Troͤpfflein mir Wein / Fen⸗ chelwaſſer oder einem andern Safft vermiſchet. Sonſt brau chet man es zu gemeldten Gebrechen in Pillulen / Conſer⸗ nen / Latwergen / Syrupen / Conſecten vnd anderen derglei⸗ chen Artzeneyen / je nach gelegenheit der Schwachheyt. Euſ⸗ ſerlich wirdt es mit Salben vnnd Oelen heylſamlich vermi⸗ ſchet / welches wir den Medicis Practicis befehlen woͤllen. Das Dreyzehende Capittel. WVonm Roſſzfenchel. 6 Roßfenchels haben wir drey under, Aſchiedtliche Geſchlecht / wiewol Dioſcor des Iıp. * 3.cap. 62. nur zweyer gedenckt / vnd beſchreibet 1. Das erſte Geſchlecht hat eine groſſe / lan⸗ ge / dicke Wurzel / die iſtaußwendig ſchwarz vnnd innwen⸗ dig weiß / vnd luck eines ziemlichen guten Geſchmacks vnd ſcharpff / der Stengel iſt gleychechtig / doch weniger als der Fenchel / ohngefehrlich anderhalben Elen hoch / die Cronen blühen geei wie der Fenchel / die Bletter ſeindt groͤſſer vnnd breyrer als deß Fenchels Bletter: Wann die Bluͤhet verge⸗ het / folget ein breyter Samen wie der Samen deß Bergpe⸗ kerleins / der ſt am Geſchmack raͤſer vnd ſchaͤrpffer als ver Samen deß Fenchels. Dieſes Gewaͤchß finder man viel auff den Wieſen zwiſchen dem Gebirg gelegen / als zu Cron⸗ weiſſenburg / Bergzabern / bey Muͤmpelgart vnnd andern mehr dergleichen Orten / vnd auff den graßechtigen Rechen K daſelbſt berumb? il. Das ander Gefchlecht ift dem jetztgemeldten mit Wurxeln / Stengel vnd Blettern faſt durchauß gleich / als lein daß es weiſſe Blumen auff ſemen Cronen bringt wie dz ander agele/ vnd jſt auch das Gewaͤchß in allem vollkomen⸗ licher alsdaserfie,. Diſes waͤchßt allenthalben in Engelland vor ſich ſelbſt / aber bey ans muß es in Gaͤrten gezielet wer⸗ den / vnd nimmet vnſer Erdtrich vnd Lufft gern an. Am Ge⸗ ſchmack vnd Gernch iſt es vnſerm Roſſzfenchel auch gleich⸗ wie dann anch fo viel die Geſtalt der Wurtzeln belanget / gar — kein —— — — — = — * — = — — — — — = er ee — — een — — — | } 4 IN 94 Ih: Ki —3 J ll I: 4 1a 0 0 J N | — — — — ) 7, — ne — — ——— — — — = — — — — — = = man — — — — — — — —— — — — — —— — — — — — 162 &. Jacobt Theodori Tabernenontani / if M A | 1, Roſſzfenchel. F J en ' |F% erſtlich dieſes Gewaͤchß mitgetheilt / vnd hernachmals auch we Hippomarathrum 1, den Samen auf Engellandt zugeſchickt / welchen ic) geſaͤet⸗ a 7 snd mir glůcklich vnd wol auffgangen iſt. Ken. 15 Y ! j H J 4 Las) | \ N J An RE t | ; HI IE ; ) J ut af IKT all Hills F 13; 1 ya re sr H J u: 4117 IE Bela k N WEIE 4 1 Fi r J d 9 I EI HyaRE wis are I ‘ £L 1948 4 an" all. —* ‚Ar BE) TEE, ! 1 ia "all! Mi | 1 4 { ‘ 4 ’ 4‘ mania I Er In "Er j D 4 30 —“ 9 HR I Bl Y ih #1 | * — ee RTL) * N } SV I — N WE , K 8 — — J A II N ININWZS AI NA N \ si R ZN — DIN, — N "Y Fe IN IS N, VE => N/ N ER GR * MM fein vnderſcheidt under difen beyden iſt und fan man feine vor der andern erfenennen / zudem bfeiber auch die Wurtzel im Winter inn der Erden onverfehre vnnd fchaderjhr feine Kaͤlte nicht / wie auch der vnſeren. Der hochgelehrte vnnd 11. Roſſzfenchel. Hippomarathrum II, St, x SE are, RU VRR —— — —8 8 —V N 7 x — PO wen — Kon WIR 2 N 9 17 L we ) IN) au? 1 IN Wal ca 1 | rn ee — SHA 172 F 2 — —— 9 x EZ Wu BERZERSESBEBTRIRERSERREN — T11.Roffsfenchelond der LT, wildt Zen, De 6 chel Diolcoridis, & er ; Hippomarachtum III, Diofcoridis II, #R u san Fr ee, ey) GEBERRRESPETETETEBEE BESTE 111.Das dritte Geſchlecht deß Roſſzfenchels / welches dg zweyte Dioſcoridis iſt / beſchreibt er Dioſcorides an vorge⸗ meldtem Ort alſo / vnnd ſpricht: Es iſt noch ein Kraut das man Roßfenchel nennet / mit langen / duͤnnen / ſchmalen Blettern / das hat ein runden Samen / der ſich dem Samen deß Corianders vergleichet / derſelb iſt zanger vnnd ſcharpff am Geſchmack / eines guten Geruchs / vnd hat eine Krafft damit er wärmer? Von dem Namen deß Roſſzfenchels. E S ſeindt etliche die halten vnſern Roſſfenchel vor ein Geſchlecht deß Zirmets oder dilelios, aber ſie jrren ſich nie wenig / dann die Beſchreibung wie dann auch die. Krafft vnnd Wirckung deß Hippowarathri, das iſt deß Roſſzfen⸗ chels / mit dieſem Gewaͤchß gar wol vberein ſtimmen / derwe⸗ gen wir es auch von dem Hıppomarathro nicht woͤllen abs oͤndern | j 1, Der Roffsfencher heißt bey den Griechen auff ihre Sprad;iewevxeadesv, unesdesr Ayerov vnd —D — — Latei⸗ niſch Hppomarathtum, Feniculum ſylueſtre, Fœniculũ erraticum, Fœniculum equinum, Feniculum caprinum, Fœniculaſtrum, bey Hieronymo Brunfvyicenfi, Fœnicu- lum caballinum, bey Theodoro Gaz& Equifceniculü, bey dem Diofcoridi Mium,snd Marathtis, bey dem Plinio My- fineum, vnd auch wig etliche Exemplaria haben Myrlines, vnd bey den Magis Thymarnolium.[Sefeli pratente, hlaus foriè Plinii, C. B. Paltinaca nigra {yl, Cord, Millefolium ftratiores Ruellii quæ Paltinaca pratenfis Theophrafi, Cord.in Diofe. Peucedanum, Lon.quoad iconem: Feni- culam fyla Lugd. Sefeli pratenfe Monfpelienfiü, Ad,Lob. Cam. SeleliprarenlieLugd. Siler alterü pratenfe,Dodo.]} Italianiſch heiffer der Roſſzfenchel Hppomarathro, vnd Fino- chio sauallino. Frantzoͤſiſch Fenorl ſauuage vnd Fenouil ſauuage. SEES Hochteutſch / wilder Fenchel / Roſſzfenchel vñ Geyßfenchel. 11. Das zweyte Geſchlecht deß Roſſzfenchels / wirdt von den Kreutlern vnd Simpliciſten Hippomarachrum album, Hippomatathrum Anglicum, vnnd Saxifragia Anglica ge— nannt / ſintemal es die Engellender vor ein Steinbrech oder Saxifragiam halten / vnd es auch darvor brauchen. Daucus Sefeli pratenlis facie, C. B.Saxifraga Anglorum, Ad. vm- bellifera Auglorum Lugd, Anglicana, Dodo. Anglicana facie Setelipratenfis Monſpelienſium, Lobelo. ] Engliſch heiffer es Saxifrage. Teutſch Englifcher Roſſzfenchel / weiſſer Roſſzfenchel / vnd Englifcher Steinbrech. Vnd fan aber auch dieſes Gewaͤchß von dem erſten Roſſfeuchel nicht ab⸗ geſoͤndert werdẽ / ſintemal es ein wares Geſchlecht deß Hip- pomarathri iſt. III. Das dritte Geſchlecht deß Roſſefenchels / welches dag zweyte Hippomarachrum Dioſcoridis iſt / das heiſſet Griechiſch irrouagsdesv AIVανν. $ateinifch Hppomarathrũ alterum, vnd Fœniculum erraticum alterum. Bey vns Teutſchen haresfeinen Namen / dieweil es noch vnbekannt iſt. Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Ey⸗ genſchafft deß Roſſzfenchels. Fr Roſſzfenchel wie auch die Engliſch Steinbrech / ſeindt warm im dritten vnd trucken im andern Dar haben a8 — — =Z g= - —— — — — ge \ — md li % RN ng len (01 "f fe ich if kt, In Kt 6 he I uü nd nt u d/ x © Daß Erſte Buch / son Kreutern A haben eine Krafft zu waͤrmen / zu oͤffnen / duͤrn su machen/ abzuloͤſen vnnd zuzertheilen. Seindt darinn kraͤfftiger als der gemein vnd zam Fenchel. Der dritt⸗ Roflsfenchel/bat eing gleiche Krafft mir den jetztgemeldten / aber nicht alſo kraͤfftig. | Innerlicher Gebrauch deß Roſſz⸗ fenchels. EN Wurgeldeß Roffsfenchelsiff gut getruncken wider die Harnwinde vnd das tröpfflingen harnen, Ein Mutrersäpfflein auß der Wurtzel gemacht / vnnd zu ſich indie Scham gethan / fuͤrdert die verſtandene Monat⸗ blum der Weiber. Deß Roſſzfenchels Sam vnnd Wurtzel getruncken / ſto⸗ B pffen den Stuelgang / heylen die giffigen Biſ der Schlan⸗6 gen / brechen den Stein vnd vertreiben die Geelucht. Deren gibt man eines Guͤlden ſchwer ein / zu einem reinen Puluer geſtoſſen mit Wein zertrieben. Roſſzſenchelkraut oder Bletter in Waſſer geſotten / vnd die durchgeſigene Bruͤhe getrunecken / machen den ſengen⸗ den Weibern viel Milch / vnnd reinigen die Kindtberrerin, nen nach der Geburt. Die Bletter in Wein gelegt vnd ſtaͤ⸗ tig dauon getruncken / haben gleiche Kraffeond Wirckung. Euſſerlicher Gebrauch deß Roſſz⸗ fenchels. Er Roſſzfenchel mit Kraut / Steugel vnnd Blumen in Waſſer geſotten / vnnd den warmen Dampff durch der Weiber. Gleicher geſtalt geſotten vnnd ein Schweißbad daruon gemacht / führer alle boͤſe Feuchtigkeit fo fich zwiſchen Sch vnd Sleifch geſammlet durch den Schweiß auß / vnd treibet gewalrtglich auß die Geelſucht. Die Bletter von Roſſzſenchel genommen / vnnd in einer Pfannen mit ein wenig Weins vnnd Buttern geroͤſchet / darnach zwiſchen zwey leinen Tuͤcher gelegt / vnd warm oben vber die Gemaͤcht gelegt / treibet fort den verſtandenen Harn. Es werden auch die Bletter nuͤtzlich gebraucht zu den Sen, denbaͤdern in Mutter Kranckheiten / vnnd vor den Stein, Das zweyte Gefchlecht def Roßfenchels Englifcher Stein, D brech genannt / hat gleiche Krafft vnd Wirckung / vnd mag derowegen je eins an deß andern ſtatt gebraucht werde, Gediſtilliert Waſſer von Roffsfenchel, Hip- pomarathri aqua fıllatitia, SDF dem Roffsfenchel difliliere man auch ein heylfas mes Waſſer / wie auß der Englifchen Steinbrech, Die befte Zeit aber feiner diſtillierung iſt wann es blüher/ dag Kraut mitaller Subſtantz klein gehackt vnd in Baineo Ma- riæ gediſtilliert / Darnach wie offtermals angezeigt in der Sonnen gerectificiert / darnach zum gebrauch der Argeney vnffgehaben. Innerlicher Gebrauch deß Roſſzfen⸗ chels Waſſers. K Oſſzfenchels Wailer deß Morgens und Abends jedes mal vier oder fünff loch getruncken / treibet den Harn vnd Grieß / fuͤhret auß den Stein / fuͤrdert der Weiberzeit/ reiniget die Nieren / Harngaͤng vnd Blaſen / vnnd reiniget die Kindtbetterinnen nach der Geburt / verhuͤtet ſie vor Mutterkrimmen / vnnd verrheiler die Windt im gantzen Leib. ein heymlich Gemach ſtuel in die Mutter durch ein Rohr 4 oder Trechter entpfangen / fuͤrdert vnnd reytzet die Monʒzeit F Teinfenchel hat eine ziemliche dicke Wur⸗ bel / den kleinen gelben Ruͤben faſt gleich, die iſt ig oben rauch ſchier wie die Herzwurtz/ deren — auch der Geſchmack nicht vñgleich iſt / mit eis ner geringen / kleinen fcherpffe. Es hat ein flei, Ben Stengel mit Nebenaͤſtlein / iſt nicht viel vber Spannen hoch / die Bletter vergleichen ſich dem Haarſtrang oder Senwfenchel / ſeind doch viel kuͤrzer/ dem Marſiliſchen Zirmet oder Seſel gleich. Die Nebenaͤſtlein ſeind etwas gedrehet vnd die Bletter weit außgeſpreytet. Oben am en⸗ de gewinnet es kleine weiſſe Bluͤmlein auff Cronen wie der Dill feind aber kleiner / wann die abfallen folget ein Samen hernach wie der Aniß ſamen / iſt aber micht ſo groß / der iſt am Geſchmack lieblich mit einer kleinen ſcherpffe gleich dem Fenchel. Es waͤchſt dieſes Kreutlein an ſteinechtigen Or⸗ ten / in dem hohen Gebirg vnd zwiſchen den Felſen. Das hab ich zum aller erſten mal funden in Hochburgundt bey dem Berghaus Mufacon / vnnd dann zwiſchen Bola vnnd Bi, zantz / an den Felſen vnder den Buchßbaͤumen Hecken / da die Sonne wol hinkommen mag? | | Bon den Namen deß Steinfenchels, As diefer vnſer Steinfenchel bey den Alfen geweſen / oder ob fie denſelbigen auch beſchrieben haben / ift eg noch zur zeit vnbewuſt. Wir haben dieſes Gewaͤchs die weil es in Bergen vnd Felſen waͤchſt / kEeniculum petræum, Fœ- niculum faxatılem vnd Fœniculum montanum genennet/ dieweil es dem Fenchel mit den Blettern oder Kraut / vnnd auch mit der Krafft vnd Wirckung erlicher maſſen gleich iſt. Zu Teutſch Stein fenchel vnd Bergfenchel | Bon der 163 Das Diersehende C apitel. Von dem Steinfenchel. Steinfenchel. Fœniculum petræum. — — — — — * — — — — — = — — — — — — * — BE EN NEN — — — — —— — = — — — Zen — — — men Jh — — — — — N 2 rn 164 A Von der Natur Krafft Wisdung und Ey⸗ genſchafft deß Bergfenchels. (eS hat der Berafenchef eine waͤrmende Krafft vnnd Eygenſchafft / gleich wieder Fenchel /ift warm in zwey⸗ ten vnnd trucken im erſten Grad / der mag nuͤtzlich zu vielen Kranckheiten wie der Fenchel / vnnd ſouderlich aber zu den Stein / vnnd den Harn zu treihen gebraucht werden / vnnd mag dieſes Gewaͤchß ohne Schaden im Leibe gebraucht werden . Das Funfisehende Capitel. Von dem Seumwfenchel. 1. Seuwfenchel. Peucedanum, Shat der Seuwfenchel eine lange / groſſe vnd innwendig weiß / mit wenigen kleinen Za⸗ FIN“ fein behencket / die hat vber der Erden einen aranmwen Dart wie die Seuw buͤrſten / daher dann auch Die» ſes Gewaͤchs von den gemeinen adden Namen Seuw⸗ ſenchel bekommen hat. Durch dieſen rauhen Bart oder Vuͤrſten dringet herfuͤr ein runder / ſchmaler Stengel wie der Fenchel / daran vnden neben der Wurtzel / viel Bletter bey einander ſeſt gedrungen wachſen / die ſeind groͤſſer als die EBloetter deß Fenchels / den Zirbelbaum Blettern ſich faſt vergleichend / außgenommen daß ſie linder vnnd weycher ſeind. Oben am Stengel wie auch an den Nebenaͤſtlein ge⸗ wint es ſchoͤne Kronen oder Dolder / die feind voller Dot⸗ lergeelen Bluͤmlein / wann die abfallen / folget ein duͤnner eiaͤner Samen wie der Samen deß Dillkrauts / iſt doch fenger. Die Wurtzel iſt am Geſchmack ſcharpff vnd bitter: die iſt faſt muͤhſeljg zugraben / dann fie ſtehet ſehr tieff / vnnd iſt lang vnnd groß. Im außgraben gibt ſie von ſich ein ſehr — ſtarcken Geruch / welcher das Haupt mercklich verletzt / alſo vnd dicke Wurztzel / die ift aufwendig ſchwartz I. Jacobi Theodori Tabern⸗ montani / II. Groſſer Seuwfenchel. | Peucedanum Italicum. ARD Ve Se IP — IN IN — —9 9 Mn | SI N N —9006 Mn an ANA —VOJ6 — | N N \ h, j N \\ a ; NA NM Mn | In IN) N) 9 daß einem ſchier geſchwindet: derowegen die Alten gelehret / warn man dieſe Waursel graben wil / daß man ſich vnder der Naſen mit Roſenoͤl ſalben fol / dem ſtarcken Bernd) wi⸗ derſtandt zu thun. Im Herbſt wann die Bletter vnd Kraut ſchier vergangen / vnd im Fruͤhling wann ſie wider anfahen berfür zukommen / iſt dieſe Wurtzel am aller fräfftigften? daß in folcher Zeit finder man an den Wurtzeln ein Schwe⸗ belgeelen geſtandenen Safft gleich dem Weyrauch / vnnd geſchicht aber das ſonderlich / ſo die Wurtzel durch die Wuͤrm oder ander Vngezieffer / oder aber ſonſt in andere Weg ver⸗ verlent wirdt. Nach dem außgraben wirdt dieſe Wurzel 1 Schwartz / dann ſenſt iſt ſie Weißffaͤrbig. Es waͤchſet dieſes Krant auff dem Donnersberg / deß gleichen im Schwartz⸗ waldt / im Waß gaw / auff dem Speſſart / Ydar vnd an dem Rheinſtrom auff den Matten vnd Waͤlden vberfuͤſſig / ſon⸗ derlich aber vmb Lauterburg im Stifft Weiſſenburg / vnnd omb die Churfuͤrſtliche Statt Oppenheim / auff der Wey⸗ den / wie man auff Meinzz su zeucht ſo vberfluſſig / daß man von diefen Orten gantz Curopam genugſam darmit verſe⸗ hen koͤndte. Auff der gemeldten Weyden hab ich Wurtzeln zuß gegraben die Arms dich geweſen / vnd vber zwo auch in drey Elen lang? II, Dasander Geſchlecht iftfovielden Stengel vnnd Bleiter anlangt viel groͤſſr vnnd durchauß vollkommenli⸗ cher als das jehigemeldet / die Wurselaber iſt nicht groͤſſer / K die Dferrer aber ſeind viel lenger / die bringt man zu vns auß Italia, iſt ſonſt fo viel den Geruch / Geſchmack / die Krafft vnd Wirckung anlangt / der vnſern gleich Sonftwasden Schwebelgeelen Safft anlangen thut / den die Wurtzel von ſich gibt / iſt auch kein vnderſcheidt vnder dieſem vnnd dem vnſern? WVon dem Namen deß Seuwfenchels. en Er Seuwfenchel wirdt bey dem Griechen meunir Foot rruntdavev, a yarov, A yerdpumon, di A'ySos Narr ‚Bil —B pie: | | Be | cu (3 — nf A ı m En⸗ oe. gu 20 sit — => 5 = od a fie fun hear! der hwi⸗ rauf ahen ten hwe⸗ vnnd uͤrm gi urtel yiefes varßz⸗ rdem J fon vnnd Noch mat verſe en sch in vnnd nenl⸗ offer! s auß traf s den el von dem } „6 aaa! gi Das Erſte Buch / Don Kreutern. Is$ A geliannt. Sareinifch Peucedanus oder Peucedanum,Bonus genius oder Bonus demon, Herba ſtataria, vnnd wie lanus Cornarius wil Sararium. Bey den Simpliciſten heiſſet es Pinaftella oder Pinaſtellum, Herba lulrhurata , Fenicu- lum porcinum , Cauda porcina, vnnd Herbathuris. Ara: biſch wirdt es von Serapione lib. fimp.cap. 276. Harba- zum, von Auerrhoe Andratior vnnd Herbaturs genennet. Sonſt liſet man auch bey den Arabifchen Authoren / Aluefen, Bugenis, Buyanis, Heſian vnd Heſiſaan dardurch ſie Se awfen⸗ chel verſtehen. [1. Peucedanum Germanicum CB. Peuce- danum, Trag.Gel.Tur. Dodo. Cord. in Diofe. & hiſt. Lo- nic. quoad defcripr,Lugd, Cam, vulgare, Cluf, pan. Peu cedanus, Fuch.Dodo. gal. II, Peucedanum waius lrali- cum,CB, Lob. Lugd. Peucedanum, Matth. Anguil.Lac. Caſt. Cxt. Lugd.foliislongioribus, Dodonæo.] Italia- B niſch heiſſet Peucedano, Finocchio porcino, und Prnaftello. Hiſpa- niſch / Heruatum, Teruatum, und Fenicho de porco. Sranschfch/ Peucedame vnnd Queue de porc. Boͤhmiſch/ Gelenij foren. Engliſch / Horeſtrange vnnd Sulphur woort. Flehmiſch / vnnd Brabaͤndiſch / Selfferwortel vnnd Werckens venckel. Hochteutſch / Seuwſenchel / Haarſtrang / Schwebelwurtz / Himmeldyll / das iſt Anechun cœleſte, vnd Haarfirang! Von der Natur / Krafft / Wirckung vnnd Ey⸗ genſchafft deß Seuwſenchels. ‚Er Seuwfenchel iſt warm vnnd trucken im dritten 2Grad / hat eine kraufft zu erwaͤrmen vnnd zu trucknen. Der Safft aber iſt viel kraͤfftiger vnd ſtaͤrcker als die Wur⸗ gel / wärmer derowegen auch mehr. Es werden nicht allein die Wurtzel vnd das Safft / ſondern auch das Kraut heuti⸗ ges Tags in der Arzeney gebraucht. Die Wurtzel behelt jhre Krafft zwey Jahr / der Safft aber longer? Innerlicher gebrauch deß Seuwfenchele Alenusennd Dioſcorides ſchreiben daß der Seus fen⸗ chel den zaͤhen Schleim vnnd Gallen außführe. Sol man derowegen die Wurtzel in Wein oder Waſſer ſieden/ vnd die durchgeſigene Bruͤhe deß Morgens vnnd Abendts trincken. Solcher Tranck ranmer and) die Bruſt loͤſet ab den zaͤhen Schleim in den Lungen röhren/onno machet den außwerffen / inſonderheit / fo man die ſen Tranck mit Honig ſuͤß machet / vnd mit der Wurtzeln ſieden laſſet. Die Wur⸗ tzel zu Puluer geſtoſſen / vnd ein quintlein mẽ Honigwaſſer oder Meth eingenommen / vnnd warm getrancken / wircket deßgleichen / erwaͤrmet die erkalte Bruſt / vnnd iſt ein faſt D heilfam Artzeney vor den alten Huſten von kaͤlte entſtan⸗ den“ | | Seuwſenchelwurtzel mir gleichen thheil roher Gerſten in Meth geſotten / vnnd von dem durchzeſigenen Tranck alle Morgen vnd Abendt vier vntz getruncken fo warm es zu lei, den iſt / dient vor alle kalte Gebrechen der Bruſt vnnd Lun⸗ gen / vnd reinigt dieſelbig vom Scheim vnd allem anderm Vnrath. So aber die Brſach gar ton kalter vrſach kompt / ſol man die Gerſten anf dieſem Trank laſſen vnd Suͤßholtz an jhre ſtatt nemmen. Seuwfenchelwurtzel in Wein Jen drittentheil eingeſot⸗ zed/öffner die verſtopffung der Leben / Miltz / Nieren / Harn⸗ gaͤng / vnd der Blaſen / treibt den zarn / Grieß vñ Schleim / vnd dient wider die Harnwinde / ile Morgen vnd Abend ein zimlich Becherlein voll warm geruncken / vnd ein Tag oder E vier nad) einander alſo continurt. Haarſtrangwurtzel zu einen ſubtilen Puluer geſtoſſen / vnd ein quintlein ſchwer wit Vein warm getruncken / bricht den Lendenſtein / vnnd fuͤhhet denſelben auß. Gemeldie Wurzel in gleicher geſtalt gtruncken / vertreibet das Ma; genwehe vnnd die auffblehmg der Lungen / oder ſo einem die gung (wie der gemein Mar ſagt) in den Halß ſteigt / vnd iſt ſolches ein gewiſſe Artzeny daruor. Es vertreibt auch deu ſchmertzen der Bruſt / Singen / deß Zwerchfells / der Herr⸗ kammern vnd der Site, | — Gepuͤluert Seuwfenchelwurtzel ein quintlein ſchwer von einem den die Peſtilentz angeſtoſſen mit Wein getrun⸗ en’ ſo es jhnen mit einer kol ankbinmen / de aber mit Eſ⸗ ſig ſo es michi kommen / vnd ſich darauff nidergelegt vnnd geſchwirt / treibt das Seftilengifch gifft gemal tig durch den Schweiß auß. | x Bann si f nach ruf eas si ven Brühe durch ein Tue >, SASTANS Tees mal ein halb mas darıon warmein. Iſtes erjchnerde Ihm das Kaut gar klein⸗ aſer vnd ſchuttens Den Gala Euſſerlicher gebrauch deß Seuwfenchels Yr das ſchmertzlich vnnd nagende Hanuptwehethumb / welches man den Haupmagel/ onnd Hemicranıam nennet / das iſt / ſo einem dag Haupt nur auff einer ſeiten we⸗ he thut / vnnd ein groſſen nagenden ſchmertzen darinn befin⸗ det / als wann ein lebendiger Wurm oder Thier darinnen Nager / der nemme Seuwſenchelkraut/ ſtoſſe das mir Eſſig vnd Baumoͤlen vnnd legs warm wie ein Pflaſter vber das ſchmertzhafftig Orth /onderfrifchees dep Ta gs zwey mal. Dre vn ſruchtbare Weiber ſollen die Haauſtrangwingel klein ſchneiden / darnach auff Kofen legen / vnd den Ranch 3 daruon durch em Trechter in die Mutter empfangen das reiniget ſte daß fie zu der em gfaͤn gnuß tuchtig werden, Der Geruch von der Wurtzel erweck die Schfa fffuͤchti⸗ gen. Das thut auch ſo man die zuPuluer ſtoͤſſet / mit Eſig vñ Roſenoͤle temperiert / vnd die Naßloͤcher anſtreicht. Der Geruch deß Sewfenchefs vertreibrdie Schlangen vnnd andere vergiffte Thier / derowegen erliche die Wurtzel auf Kolen legen vnd bereuchen die Gemach und andere sr, ger darmit / da fie Die Thier vertreiben wöllen /die anderen ſtreuwen das Kraut in die Gemach. | j Seuwfenchel Bletter geſtoſſen vnd in Wein vñ Baum, oͤlen geſotten vnd wie ein Pflaſter warm vbergeſchlagen on) deß Tags etlichmal ſo offt es trucken / widerumb erfrifchet / ex weycht die erharten Leber vnd Miltz. | Bor das Hauptwehethumb von Fluͤſſen vnnd kaltem Schleim / ſtoß Seuwfenchel mit Eſſig und Roſenoͤl / dru k I den Safft durch ein Tuch / vnd ſupp darnon in die Naſen. Ein ander Artzeney vor das Hauptwehethumb: Nimb gepuͤluert Seuwfenchelwurtzel gepuͤluerten Myrrhen / je; des j. loth 7 gepuͤluerten Safran / deß auffgetruckneten Magſaatsſafft Opium genannt / jedes ein quintlein. Zer las den Magß afft mit ein wenig Eſſigs/ permiſchs wolnei nem Moͤrſer durcheinander / gleß ein wenig Eſſig jeder wei, len zu/ biß DAB es wirdt wie ein Teyg darnach formier kleine Kuͤgelein darauß / vnnd laſſe dis trucken werden. Wann daß du die brauchen ſolt / fo zerreib deren ein loth mit vier loth CLhamillenwaſſer vnnd zwey loth Eſſig / netze ein zwey⸗ fach Tuͤchlein darinn / drucks ein wenig auß vnd legs warm vber die Stirn vnd beyde Schlaͤff | Seuwfenchelbletter in Waſſer geforten + vnnd die kalen Ort da das Haar außgefallen darmit gewaͤſchen / machet daſſelbig wider wachfen. | ; Senmfenchelwurse in Baumoͤlen on ein wenig Weins geferten zu einem Pflaſter / vnnd darnach auffein Tuch. as ſtrichen vnnd vbergeſchlagen ſo warm es zu leiden iſt / ſtilet Das wuͤtende Huͤfftwehe. Seuwfenchelwurtzel zu Puluer geſtoſſen / vnnd die Bro⸗ fan von einem Rockenbrodt / jedes . theil/ Korbfeigen klein geſchnitten vnnd zu Muß geſtoſſen ein theit/Zifererbfennegl vnd Feigbonenmeel / jedes ein theil / alt Schweinen ſchmat ij theil ⸗ Intter zu eſen t I O 7 - { $% lic eftof - i . x 1 —J e * qens Iwan — —— — — Een nm —— — —— — — 156 ſtreichs auffein Tuch / vnd legs warm vber die widerfpennt, sen vngekochte Geſchwer / es bringe fie zur zeitigung. Seifenchelwurzel gepuͤluert / vnd mit Eſſig vnd Baum⸗ oͤlen vermiſcht zu einem Pflaſter / vnnd warm auff ein Tuch geſtrichen vbergelegt / ſtillet den ſchmertzen der Spanna⸗ dern. Die gedoͤrrte Wurtzel vom Sentofenchel zu Pulner ge⸗ ſtoſſen vnnd durch cin haͤrin Sieblein geſchlagen / fenbert die faulen glten Geſchwer vnd heylet fie sn / vnd zeucht die alten Schieſferen von den Beinen herauß. Darneben wirdt fie auch nuͤtzlich vermiſcht in die Cexat vnnd Pflaſter die zu er⸗ waͤrmen bereit werden. | Scumfenchel oder Haarfiranggummicder GSafft. Peucedanı lachryma, rS wirde ein Safft (fpricht Dioſcorides) auf dem er Seusofenchel geſammlet / auff diefe weiß: Man ver⸗ wundet die zarten Wurtzeln deffelben / vnnd den Safft / der darauß fleuſſet / ſegt man von ſtundan in den Schatten (dann in der Sonnen verſchwindet er.) -Diefer Safft wann er geſaminlet / mache erden Schwindel vnd Haupt wehethum̃b / ſo man nicht vorhin das Haupt vnd die Naſen mie Roſenoͤle beſtrichen hat / die Wurtzel geroͤſcht / wirdt vn⸗ tüchtig. Man preſt auch auß den geſtoſſenen Stengeln vnd Wurseln deß Seuwfenchels einen Safft wie auß dem Alraun / aber der ſafft der alſo auß gepreſt wird / iſt vnkraͤffti⸗ ger dann der außfleuſſet / vnd verleurt ſein Krafft ſchneller. Man finder auch etwan an den Stengeln vnnd Wurtzeln deſt Haarſtrangs einen anhangenden vnnd zuſammen ge⸗ c wachfenen außgefloſſenen Safft sie Weyrauch. Der al⸗ lerbeſt Haarſtrangſafft iſt der / welcher in Sardinia vnnd Sa- mothrace geſammlet worden iſt an der Farben rot / eines ſtarcken ſchweren Geruchs / am Geſchmack brennendt Ar) siel Diofcorides, Auff ſoiche weiß/ koͤndten wir in Teutſch⸗ and das Gummi oder Safft deß Seumfenchels eben fo tool haben vnnd fammlen / als die ſrembden Nationen / SIE derwegen vnuonnoͤten in Satdınıam oder"Samorhracıam darnach zuſchicken / fintemaf wir dieſes Gewaͤchs alſo vber⸗ fluͤſſig haben / als eine Nation Europz haben mag. Innerlicher gebrauch de Gummi oder Saffts deß Seuwfenchels. EIS Gummi oder Safft deß Haarſtrangs mit eim D Dweych geſottenem Eye aingenommen / iſt er gut wider I den Huſten / vnd iſt denen dienlich die das Keichen vnnd ein ſchweren Athem haben. Er vertreibt Das Krimmen vnnd die auffblehung deß Leibes mie Wein getruncken. Dient auch wider alle kalte Gebrechen der Bruſt vnnd Lungen / die mit aͤhem Schleim beladen feind : wider den ſchmertzen der Stieren/dertreibt das Troͤpfflingen ha rnen/fürdert der Weis ber zeit / führer auß das Nachgeburt / vnnd verhuͤtet Mutter⸗ ſchmertzen. Erweichet auch den Bauch vnd hringet ſanffte Stuelgäng / mindert das Miltzz / hilfft kraͤfftigttch in der ſchweren Geburt / es ift auch gut getruncken / wider. Die feimergen der Blaſen vnd Nieren / vnnd oͤffnet die Geburt, glieder. Be Diofcorides fchreibt / fo man den Safft deß Seuwfen⸗ chels einnemmen wil / fol er mir bitter Mandelkernen / oder E Weinrauthen / oder warmem Brodt / oder. Dillen zertrie⸗ ben werden. Euſſerlicher gebrauch deß Gummi oder Saffte deß Seuwfenchels. Er Safft def Haarſtrangs mir Eſſig vnnd Roſenoͤl Vermiſcht / iſt faſt nut angeſtrichen wider die Schlaff⸗ ſucht / Hirnwuͤtigkeit / Schwindel Fallendtſucht / langwi⸗ rigen wehthumb deß Haupis / Lambde /Huͤfftwehe / Krampff vnd in ſumma wider alle Gebrechen der Sennadern. D. Jacobi Lheodo A üscheit. Affe dieſe ſtuͤck ſeude mir einander zu einem Pflaſter / F G Augen getraͤufft. J — Tabernexmontan⸗ Dieſes Saffts Geruch erwecket die Frawen / ſo von we⸗ gen der auffſteigenden Beermutter gefallen ſeindt / deßglei⸗ chen die Schlafſuchtigen. Der Dampff deß angezuͤndten Saffts / vertreibt die Schlangen, Mit Roſenoͤl vermiſcht iſt er zut wider den fehmersen der Ohren darein getraufft. Er ſaͤufftiget den ſchmertzen der Zaͤhn / in die holen Zaͤhn geſteckt. Dieſer Safft mit friſchem außgepreſten Fenchelſafft der geleutert iſt wie ein Augenwaͤſſerlein zertrieben / iſt ein nuͤtzli⸗ che Artzeney wider die Nachtblindheit / je vber den dritten Tag / etliche Troͤpfflein in die Augen gethan. Gemeldter Safft mit geleutertem Fenchelſafft zertrie⸗ ben / vnnd ein wenig deß auffgetruckneten Saffts Lyen dar⸗ zu gethan / bringt die wider zurecht die anfahen ſtarrblindt zu werden / taͤglich ein mal oder zwey etliche Troͤpfflein in die Seuwfenchel oder Haarſtrangoſaltz. - 5,0," Peucedanı Sal, h > dem Senwſenchel macht man auch ein herrlich gut Saltz / wie auß andern Kreutern vnd Wurtzeln / wie du dann von dem Wermuthſaltz weitern bericht finden wirſt. Das iſt fuͤrtrefflich gut zu dem Keychen vnnd ſchweren A⸗ them / mit Wein oder ſonſt einem bequemen Safft getrun⸗ cken / oder mit anderen Artzeneyen ordenlich vermiſcht. Seumfenchels oder Haarſtrangs gediſtilliert Oele. Peucedani oleum ſtillatitium. aa." kan auch anf dem Senchel ein herrlich Delema chen / durch die Kunſt der deſtillation / allerdings wie das Wermuthoͤle. Das iſt zu allen innerlichen vnd euſſer⸗ lichen Kranckheiten dienlich wie die hiebenor von dem ins nerlichen vnd euſſerlichen gebranch / diefes Krauts erzehlet wordenfeind. Innerlich mag man zwey oder drey Troͤfflein mit Wein / oder einem andern bequemen Safft oder gedi— ſtillirten Waſſer einnemen / oder aber mag mans mit Pillu⸗ len’ Confecten oder Latwergen vermiſcht gebrauchen. Euſ⸗ ferlichfan es gleichfalls mit andern Oelen / Salben / vnnd dergleichen vermiſcht / vnnd zu den obgemeldten euſſerlichen Maͤngeln gebraucht werden / welches wir den Doctoribus, Medicis vnd Pradticis wollen befohlen haben. Das Scchjeßende Sapittel. Von den Dillfraut oder » Hochkraut. 3ER As Dilkraut iſt zu vnſer Zeit auch wie bey den Alten ein bekannt Krant / iſt allen Kraut. X gärtengemein. Die Wurtzel dieſes Krauts iſt —klein / kurz / weis vnnd holtzechtig. Es hat zer⸗ ſpaltene Bletter wie der Fenchel / die find kleiner fi chmaͤler vnnd kuͤrtzer dann der denchel. Der Stengel iſt rund mit vielen Gleychen / der auch viel kleiner dann der Fenchel: oben am Ende bringt der Stengel mit ſeinen Nebenzweig ⸗ lein / ſchoͤne geele gekroͤnte Blumen eines lieblichen vnd ſuͤſ⸗ ſen Geruchs. Wann dieabfallen vnd vergehn folget her⸗ nach ein dünner Samenbreiter dann der Fenchel / je steh, K Saͤmlein zufammen gefer/ wie faſt in allen gekroͤnten Kreu⸗ tern ſolches zu ſehen iſt / auß genommen der Koriander. Wanm der Dillfamen außfelt / verdoͤrret das gantz Kraut mit Stengel / Bletter vnd Wirtzeln / vnd erjuͤngt ſich Jaͤhr⸗ Lich felbſt von dem aufaefallenn Samen / dann es ein recht Sommer Gewaͤchs ift. Warn der Samen im Frühling gefäct wirdt / gehet er am vierten Tag auff vnnd (aller ſich fehen, Der Dillfieberein warnen Grund der etwas ſand⸗ echtig vnnd nicht zu feyſt iſt / da ie Sonn wol hinkommen fan. So man diß Kraut ſchoͤn ind groß haben mil/ ii man e — * — — — Daß Erſte Buch / von Kreutern 4 DM oder Dillkraut. F Von der Natur) Krafft / Wirckung vnd Anethum. NH \ JM Rn Po | ! { 2? mann es offt begieifen : wiewol es Jaͤrlich von dem Samen wider auffgezielet werden maß / fo waͤchſt es doch luͤſtiger von dem fortſetzen? Bon den Namen deß Dillfrauts. SEM gezaͤnck das etliche mit dem Dil vnd Aniß haben / wil ich als ein vnnuͤtz Fabelwerck beruhen laſſen / wil alſo Dill Dil / und Aniß Aniß laſſen bleiben. Das Dill o⸗ der Dillkraut wirdt Griechiſch ano, Avander, TIoAyA@-, Tv& Kuyoxs@aAs, Teimms Kwoxsdaru von dem Diofcorıde ge⸗ heiſſen. Nicolaus Myrepfus heiſſet die Stengel deß Dillens D Ayny&ura. Leonardus Fuchtius aber verſtehet durch dag Wort arum&uae, die holgechtige Wurgeln deß Dillkrauts. Sareinifch heiffer der Dill’ Anernum, Anicerhun,, Gen tura Cynocephaiiynnd Cap llus Cynocephalı nach der mey⸗ nung Diolcoridis. Bey dem Paulo Argınera heiffeter Ane- mium, vnd von loanne B:uyerinc wirdt er Eſcarlata vnnd herba Tholoſana genannt. Bon den Italianern / anero. Hiſpaniſch / Eneldo, Anela vnd Henela⸗. Portugallifdy/En- aros vnnd Endres. Franhoͤſiſch / aneronnd Anere. Von dem Serabione lib.ſimp.cap. 3 16, wirdt er Arabiſch / Xebeth ge⸗ nannt. Von Auerrhoe Scenat. Bon AndicaBellunenli Alſebat. Sonſt werden bey dem Alten Gloflographo Aui- cenna, vnd in den Schrifften der Arabiſchen Artzt folgende Name geleſen / Nemlis vebet, Sebatum, lebet, Ftebet, Sebet, Sthiz, Sceet, Ancide, Alſicbete, Sohar. Seth vnd Rau. Egyptiſch heiſſet E er arach. Bey den Affricanern / szuriaond Syria, Bey den Walachen / Pokum und Polpum. Hungeriſch / Kapor Boͤh— miſch / Kopr Zahradnij. Polniſch / Swoyski kopr vnnd Anyß. Bey den Cretenſern heiſſet er agnn he. Bey den X, rabern wirdt der Dillfamen geſara [ebez: genannt. Engliſch / Dil. Flehmiſch vnnd Brabaͤndiſch / Dille. Noch), teutſch / Dill / Dillkraut / Dyll / Ti vnd Hochkraut SER: 167 Epygenſchafft def Dille, E Sharder Dill ein Natur / Krafft vnnd Wirckung zu erwaͤrmen / zueroͤffnen / zu kochen vnd digeriren / zu feu⸗ bern / duͤnn zumachen vnd zuzertheilen. Er iſt warm vnnd trucken im anfang deß dritten Grads / vnnd trucken im er⸗ ſten. Die Wuryel aber iſt higiger dann dag Kraut oder Samen / die iſt heiß im dritten / vnnd trucken im anfang deß andern Grads⸗ Innerlicher gebrauch deß Dills 6 S haben die Alten wie der Poet Virgilius in Alexi ber senger/ cin Salſen von Dilffraut+Quendelond Knob⸗ lauch vnder einander geſtoſſen / gemacht / vnnd folche den Schnittern zueſſen fürgefteltt. Vnd iſt zwar das Dillkraut G end ſein Samen noch heutigs Tags in vnſern Kuͤchen deß Teutſchlands fehr gemein / vnnd den Armen ein nügliche Wuͤrß. Das gruͤn Kraut wirdt in Suppen vnnd Gemuͤß nuͤhlich gebraucht / vnnd gibt denſelben ein guten geſchmack. Mit dem Samen macht man die jungen Cucumern ein / ſo brauche ihnen auch die Weiber zum Kappeßkraut / wann ſie das vber Jahr zubrauchen einſaltzen / welches jhm nicht allein ein guten geſchmack gibt / ſondern er benimpt jhm auch die windigkeit / vnd machet es deſter verdaulicher. Deß⸗ gleichen wirdt der Samen nuͤtzlich gebraucht das Fleiſch damit einzumachen / vnd zu den Wuͤrſten / daruon dann alle ſolche Speiſen ein anmuͤtigen geſchmack bekommen / vnnd auch deſter verdaͤwlicher werden. In ſumma / vnſere Weis ber vnd Koͤch koͤnnen deß Dills in jhren Kuͤchen keines we⸗ ges entberen? .Alee die jenigen fo mir ſtaͤtigem Leibwehe / Krimmen / Daͤrmgegicht / Mutterwehe beladen / vnnd ein widerwillen sur Speiß haben / auch die jenigen ſo gern cin Keuſches Sehe ſuͤhrẽwolten / die mit der befleckten Frantzoſen Kranckheit m, fieirt/ die da nicht ſchlaffen koͤnnen / die ſtaͤtige auffraͤpfen deß Magens haben / vnnd die Speiß nicht wol abdaͤuwen tn, nen/die follen in allen ihren Speifen Dillfrant und Samen gebrauchen / deß gleichen auch die Weiber die Kinder ſeugen / dann fie viel Milch dauon bekommen? Diejenigen aber die ein bloͤdes Geficht haben / vnnd site anderen Augen Kranckheiten beladen ſeind / auch die fo Kin, der zu zeugen begeren / vnnd auch fonft zu den Ehelichen Wercken vngeſchickt ſeindt / die follen deß Dills muͤſſig ge, hen / vnd in ihren Speifen nicht gebrauchen Bann der Dill dem Geſchicht fchaden thut vnd es dunckel macht / ſo truck⸗ net der vbermaͤſſig gebrauch deſſelben den Natuͤrlichen Sa men auß / wie der Poet Macer mit folgenden Verſen be⸗ ſchreibet: Afsdue bibitum Viſum nocet, & Genitale Claudıt iter ſicc ans humorem ſeminis intus. Dillſamen zu Puluer geſtoſſen / vnnd ein quintlein deß Abendts wann man ſchlaffen wil gehn / mit eim Truncklein Weins getruncken / hilfft denen ſo jhren Natuͤrlichen ſchlaff nicht haben fönnen. Ä Denendie den Hefchen oder Klux haben /follen ſo offt es Ihnen von noͤten ein quintlein geröfchten Dill ſamen su Put, uer geſtoſſen mit warmen Weintrincfen / dann der cın be, fondere eygenſchafft hat / diefen zu wehren, Denen fodie Bruſt mie Eyter vonder Lungen ſucht oder einer Apoſtemen gefüller ift /und daß nicht aupwerttentan/ K dem mach diefe Arzeney: Nimb Dilfamen) Binhars / ie, des gleich viel / ſtoß zu einem fubrilen Puluer / vnd vermifag mit Gaͤnß oder Huͤnerſchmaltz ſo viel genug iſt / vnd gib dem Krancken Morgens nuͤchtern vnd deß Abends wann er jue Beth wil gehen / jedes mal drey Loͤffelvoll / das wirdt im wun⸗ derbarliche huͤlff thun. Das erbrechen daß Magens zu ſtillen / ſeud Dillſamen mie Maſtix in Waſſer / vnd trinck alle Morgen vnd Abende einen guten Trunck daruon: du magſt auch wol dieſes Waſ⸗ fer zum Speißtranck / von Durſt damit zuleſchen / trinken. Den ‘168 A friſch Dillkraut vnnd friſch Senchelfrant / fende esin Ser, ſtenwaſſer machees ſuͤß mit Zucker / vnnd laß die Weiber nach Durſt daruon trincken. Dill ſamen in Wein geſotten / den durchgeſigen / vnnd A⸗ bends vnd Morgens /jedes mal ein guten Becher voll warm darnon getruncken / ſtilletdas Magenwehe / vnd das Krim⸗ men un Leib / vnd reiſſen in den Daͤtmen. Den Samen zu Hauer geſtoſſen / vnud mit warmem Wein getruncken/ hat gleiche Siraffe vnd Wirckung. Diefe Argeney zertheilet auch die Blaͤſt im Leib / vnnd führerfie auß/ treibt den Harn / hilfft der Daͤwnng / ſtillet den ſchmertzen ver Mutter / vnd wehret dem auffſtoſſen derſelben. | Bor die Krimmen vnd ſchmertzen im Leib und Därmen von windigen Blaͤſten verurſacht: Nimb die Kronen vnnd Röberften Gipffel vom Dillkraͤut / zwo Handvoll, Steinklee / c Chamillenblumen / Weinrauthen / jedes ein Handvoll / Lor⸗ beern ein wenig geſtoſſen / Mattkuͤmmel / Roͤmiſchenkuͤm⸗ mel / jedes ein halb loth. Laß dieſe Stuͤck in drey Pfundt Waſſers den halben theil einſieden / darnach ſeihe es durch ein Tuch: Nimb der geſotten Bruͤhen auff ein gemein pfund zertreib darinn Bitterheylig die Latwerg / vnd der Latwergen von Lorbeern gemacht / jedes ein loth / ein friſchen Eyerdot⸗ ter /ij. loth Speiß zucker / vnnd ein halb loth Saltz / vermiſchs wol durcheinander / vnd thu ferner darzu vj. loht Baumoͤ⸗ len / vnnd gibs dem Krancken warnt durch ein Clieſtierzeug / vnnd laß jhnen das zum wenigſten ein Stundt bey jhm be⸗ halten. Woͤr das Krimmen vnnd ſchmertzen der Mutter / Nimb vij. Dill ſamenkoͤrnlein / die ſtoß Klein / thue darzuein halbs quintlein deß beſten Andromachiſchen Theriacks / vnnd ein drittheil eins quintleins deß beſten Methridats / vermiſch dieſe ſtuͤck durcheinander / vnd zertreib ſie mit einem Truͤnck⸗ ſein weiſſen fuͤrnen Wein / vnnd gibs der Frawen warm zu⸗ trincken. Dillſamen in Wein geſotten / vnnd den Tranck mit Zus cker ſuͤß gemacht / durch ein Tuch geſigen / vnd darnon Mor, gens vnnd Abends / jedes mal ein Becher voll warm getrun⸗ RAcm / erwaͤrmet die erkalte Bruſt / treibet den Harn / vnd hilf⸗ fet den Harnwinden. Sol ches thut auch das Kraut vnnd "Sameninder Speiß gekocht vnd geilen das vertreibt auch das Krimmen nach der Rhur. A Dillfamen mit Feigen vnd ein wenig Niterſaltz in Waſ⸗ fer geſotten / vnd daruen ein Bechervoll mit ein wenig But, gern warm getruncken / tretbet auß das eingenommen Sil⸗ p berglet durch SE oben außbrechen. E ſol man ein jedes in ſonderheit zu einem reinen Puluer ſtoſ⸗ So einer deß auffgetruckneten Monſafft oder Opium geſſen oder getruncken hette / der fiede Dillfamen in Meth / sndnemme ein Becher voll der geſottenen Bruͤhen/ zertreib darinn j. loch oder cn Sefamölen mie einem halben loth Indianiſchen Saltz / vnd gebe es demſelben zutrincken / vnd Taf es jhnen vber ein viertheil ſtund wider von ſich brechen / das benimpr dem Monſafft oder dem Opio feine kalte / giff⸗ sine fchaͤdichkeit / damit es den Menſchen toͤdtet Der König ntiochde lehret tin Artzeney oder Theriack zumachen von Dillen wider alles toͤdtlich Gifft Darzu nimpe man Dilfamen / Fenchelſamen / Aniß ſamen / Am⸗ meyfamen / Macedoniſchen Peterleinſamen jedes vj quint. Hartzkleeſamen / Hirſen / Quen del /Eruen de Gummi Hpopanacum genandt / jedes ein halbloth. Solche Stuͤck fen / durch ein haͤrm Sieblein fi chlahen vnnd mit dem aller beſten Wein ein Teyg darauß bereiten / vnd dann kleine run⸗ de fcheubelechtige Kuͤchlein (Trochiſcos) Ma chen / dieſelben laſſen trucken werden / vnd behalten. Wann es nun die not⸗ curfft erfordert / ſol man von dieſen Kuͤchlein ein quintlein auft einmal su einem ſubtilen Puluer geſtoſſen t gutem Wein zertrieben / trincken / vnd IR Beth wol darauff ſchwitzen. — | ed —— — Y) I. Jacobt Theodor Taben; montani Den ſeugenden Weibern viel Milch zumachen: Nimb F Euſſerlicher gebrauch XP Dills. Gent öberfien Gipffel oder Kronen def Dills mie den Blumen klein zerſchnitten vnnd geſtoſſen / m Baumoͤ⸗ len gekocht / vnnd wie ein Pflaſter warm vbergelegt / legt den Hauptſchmertzen wunderbarlich / vnnd iſt ein Experiment. In mangel der Kronen vnnd Blumen fol man friſch Dil, kraut nemmen / vnd wie gemeldt bereiten vnd brauchen. Vor das ſorglich Halß geſchwer Anginaw, mach folgen, de bewerte Atzeney Nimb Dillſamen / Eybiſchwurgel / Seinfamen/ Gliechiſch hew / jedes zwey loth. Stoß alte die, fe Stuͤck zu einem reinen Puluer / vnd ſeude ſie in Waſſer zu einem Breye / thue im ſieden darzu Dillenoͤle / Lilienoͤlen / je⸗ des zwey loth / laͤß mit ſieden daß es wirdt wie ein Pflaſter / ſtreichs auff ein Tech? / vnnd legs warn vber da das Ge, G ſchweriſt / dann es zeticht wunderbarlich zu ſich vnnd zei⸗ mal erfriſche. | | Dillkrautwurtzel geſammlet ein gut theil / die ſelben ge: brandt zu Puluer / iſt ein wunderbarliche huͤlff zum abgefal. lenen Zaͤpfflein / daſſelbig mit einem beque men Inſtrument⸗ lein darein gefuͤllt / vnd das alſo mie beruͤrt und auffgehaben / das mag man ein mal oder etlich thun / damit das Pulner wol an das Zaͤpfflein komme / dann dieſes vor andern Artze⸗ neyen ein gewiſſe Kunſt iſt. Den jenigen ſo deß Nachts mit ſchrecklichen Traͤumen geplagt werden / vnruͤwig Schlaffen / viel im Schlaff ſchnarcheln / vnd bißweilen auffwiſchen vnd auß dem Beth fpringen / denen folman frifch Dillkraut ander den Kopf egen. tiger baldt. Du muſts abet. deß Tags zum wenigſten zwey⸗ Dillſamen im Mundt gekeuwet vnnd dann hinab ge⸗ ſchluckt / macht ein wolriechenden Mundt / vnnd vertreibt den vbelriechenden ſtinckenden Athem. Der Samen in friſchem Waſſer geſotten/ den Mundt vnd Zaͤhn etlich mal damit gegurgelt / iſt auch dienlich. Dill ſamen in ein leinen Saͤcklein gethan / vnd mit einem Faden gerigen / daß der nicht zuſammen lauffe / vnnd danm auffeinem heiſſen Ziegelſtein mit Wein ein wenig geſprengt/ gewaͤrmet / vnd dann fo warm es zu leiden auff die Kron vnd Scheytel deß Haupts gelegt / ſtillet vnnd trucknet gewaltig den kaltin Fluß oder Catharr / der vom Haupt zu den vn⸗ dern Gliedern fäller / vnd Stel vnraths erwecket / vnd vertreibt alſo gebraucht / auch den Schnuppen. | Dillkraut vnd Samen mit Ehamillen vnd Benushaar Jempfangen /vertreibt die Geelſucht darinnen. Friſch Dillkraut geſtoſſen / vnnd den Safft durch ein Tuch auß getruckt / darnon ein wenig in die Ohren geſchuͤtt / vertreibt den ſchmertzen derſelben. | Vor die Geſchwulſt deß Angeſichts: Nimb Dillfrautı Wermuth / Steintlee / Stabwurn / Chamillen / jedes ein zimliche Handvoll; Zerſchneide dieſe ſtuͤck / vermiſche fie durch einander / darnach reihe fie in zwey leinine Saͤcklein ein / daß die Kreuter nicht zuſammen lauffen / darnach ſeude fie in halb Wein vnd Waſſer / truck ſie folgends mir zweyen Tellern hart auß / vnnd leg je eins nach dem andern vber die Geſchwulſt / ſo warm du es leiden kanſt. Dill ſamen gepuͤſnert / vnd mit Balſammuͤntzen ſafft vnd ein wenig Dilloͤlen darauß gemacht / vertreibt den He⸗ ſchen oder Klux / auff en Tuch geſtrichen vnnd warm vber Kr Magen gelegt. Wor das ſtechen vnndſchmertzen der Seiten / das nicht das ſeiten Geſchwer bleur ſie iſt: . Nimb Dillkraut vnd St men / Weinrauthen /jedesän Handvoll / ſtoß dieſe klein / feuds in Baumoͤlen / vnd ſchlags warm ober den ſchmergen wie ein Pflaſter. Dillkraut mit den oͤberſten Rronen Bach muͤnt / vnnd Weinranthen / jedes gleich vielin genugſamem Waſſer ges ſotten / vnd ein Lendenbad daranf gemacht / vnd darin geba⸗ der / treibt fort den verſtandenen Harn / von seen ebluͤ in Waſſer geſotten / vnnd den Dampff darnon in die Augen J | | | 3 | er Ne ee M " d \ Das Erſte Buch / von Kreutern 159 A Gebluͤt oder dieker Feuchten verurfache. Die Kreuter wann man ſie zum Bad ſieden wil / ſol man ſie in einen Sack thum / darnach fol der Kranck im Bad auff den Sack ſigen /vñ den vber die Bruůck vnd Schloß halten / ſo wircket das Bad de, ſter beſſer. Bor den Lendenſtein: Nimb Dillkraut mit den Nur, zeln zwo guter Handvoll / Peterleintraut vnnd Wurthel / Fenchelkraut vnnd Wurzel, Eppichfrane vnnd Wurzel/ Wildpappelnkraut mie den Wurseln / Eybiſchkraut vnnd Wurtzel /Dilfamen/ Peterleinſamen / Fenchelfamen / Ep pichſamen Pappelenfamen / jedes ein gute Handvoll! zer⸗ ſchneid die Kreuter vnd Wurtzeln klein / vermiſch die mit den Samen wol durchemander / thue die darnach in ein langen leininen Sack: vnd ſeude ſie auff ein Stundt lang in genug⸗ ſamem Vachwaſſer/ mach darauß mit ſampt anderm Waſ⸗ B ſer ein Lendenbad / darinn ſetz dich vnd winde den Sack vmb den Rucken vnnd die Lenden / bade deß Morgens nüchtern zwo Stunden darinn / vnnd deß Adenda nach Mictag mm wenigſten anderthalb Stund / vnd ſo offt dums Bad ſinen wilt / ſo trinck vier oder funff loth Ochſenbrechwaffer / vnnd thue das ein Tagoder dreynach einander bi ßzdu genieſeſt. Dillkraut mit den Stengeln vlnd Kronen vier theil / vnd ein theil Dillſamens in Waſſer wol geſotten / vnnd ein Len⸗ denbad daruon gemacht / dient wider das Krimmen vund Wehethumb der Beermutter/ deß Morgens ein par ſtund darin gebadet / vnd nach Mittag auff ein anderhalb Stund. Wann aber das Krimmen oder Schmersen von Winden allein kompt / ſel das Weib den Dampff allein durchein Trechter von dieſem Bad in die Mutter empfangen / vnd ſol nemmen ein theil Dillſamen / Chamillenblumen / vnge⸗ Cſtampfften Hirſen / jedes auch ein theil / vnnd ſol diefe Stuck vermiſcht in ein leinin Saͤcklein einreihen / daß die Samen meht zuſammen lauffen / das waͤrme darnach auff einem halfen Ziegelſtein / vñ legs außwendig trucken vber ſo warm du es leiden kanſt / vnnd ſo offt es kalt wirdt ſo waͤrme es wi⸗ derumb / du wirft gute beſſerung vnnd huͤlff daruon ep⸗ nden. BAUER die fchmersen vnnd Krimmen der Mutter nach der Geburt: Nimb die oͤberſten Kronen von dem Dillkraut zwo Handvoll / Chamillenblumen / Steintlee /Roßmarcin/ je des ein Haͤndlein voll / Leinſamen / Feonugreckſamen / jedes j.loth / Dillſamen / Anißſamen / Senchetfamen 1, Pfeffer, kuͤmmel / Eybiſchwurtzel / jedes ein halbloth. Alle dieſe ſtuͤck ſtoß zu einem reinen Puluer /fendsdarnach.n halb Waſſer vnd Wein jedes ſo viel genug iſt / vnnd thuim ſieden fuͤnff D loth Dillenoͤlen darzu / laß es ſeden biß es wirdt wie ein dicker Brey / daruon ſtreich dann auff ein Juch / vnd legs warm v⸗ ber den vnderſten Bauch wie ein Pflaſter / vnd ſo offt es tru⸗ cken wirdt ſo erfriſchs wider. Wann ein Weib jhre Monatblumen nicht recheheree/ vnd doch groß ſchmertzen im Leib darmſt befimder: Die nem⸗ me Dillkraut zwo Handvoll / Beyſuß Salbeyean/ Wolge⸗ muth / Mettram / Kebſtoͤckel / Reynfahrn / jedes ein Hand⸗ voll / Betonienkraut / Poleyen / Reliſſen / jedes cm halbe Handvoll / Dillſamen em loth / Seſclſamen / Roͤmiſchen⸗ kuͤmmei / Fenchelſamen jedes ein halb loth. Zerſchneide al, fe dieſe Stuck klein / vermiſch fie durcheinander / vnd theil fie abi zween leinme Saͤrk / doch daß faſt das halbtheil unge; wraͤſchen wol fein rem gekemmet in einen ſeden Saͤck kom, me / vnd die K reuter vnd Species darinn getheilet werden: E Darnach reihe dieſe Saͤck Rautenweiß mit einem Faden / daß die Kreuter nicht zuſammen auffen moͤgen / die ſeude darnach in halb Wein vnnd Waſſer / trucks darnach hart mit zweyen Bretern auß / vnnd lege ie einen Sack nach dem anderen ſo warm du es leiden kanſt vber den vnderſten Bauch / du wirſt nicht allein wunderbarliche huͤlff befinden / fo viel die milterug deß ſchmertzens anlangt / ſonder es wirdt die Monatblum auch nach deinem begeren jhren naturli⸗ ben Bang bekommen. Du muſt aber die gemeldte Artze⸗ ney nicht eher brauchen / es ſeye dann die zeit der reynigung Fmieden ſchmertzen vorhanden. Mit dieſer Arneney habich mancher Weibsperſonen geholffen / vnd groſſen Banck dars mit verdienet. Vor das Krimmen im Leib vnnd Daͤrmen / vnnd vor alle Schmertzen der Beermutter⸗ mach nachfolgende treff⸗ liche Arzeney: Nimb Dillkrautſaſft wi, loth Weinrau— thenſafft / Eybiſchkrautſaſſt/ torbeerlaubfafft / jedes vier loth / Baumoͤlen ſechs ehen loth / gebrandten Wen zwoͤlff loch. Vermiſch felchss durcheinander vnnd laf ſittiglich auff einem linden Kolſeuwerlem ſieden / biß ſich die Safft vnnd der gebrandt Wein verzehrt haben fo nimbesvom Fenwer hinweg vnd ſeihe es durch in Tuch/ vnnd winde die Kreuter hart auß / laß darnach darinn zergehen vier loth Wachs / rhurs wol / vnnd ſo es vberſchlagen ind nicht mehr heiß iſt / fo thu ferrner darein ein halbes quintlein gediſtilliert 3 Dillſamenoͤle / das ruͤhr dvamadınal durchemander biß es kalt wirdt / damit ſol man ſich deß Tags dreymal ſchmieren / nemiich dep Morgens nuͤchtern einmal /darnach nach Mit tag vmb zwo Vhren / vnd deß Nachts wann man ſich zu der Ruhe begeben wil. Fin ander gut Artzeney zu dem Mutterkrimmen: Nimb Dillkraut drey Handvoll/ Chantiilenkfinmen / Mettram / jedes zwo Handvoll / Beyfuß / Steinklee / jedes ein Hand, voll / Leinſamen / Fanugrte Frallebeydeein wenig geftoffen/ Ackermuntz / Poſeyenkraut / Engelfüß / Stabwurg / jedes ein halbe Handvoll / Dillſamen, Antffamen / Fenchelſa⸗ men / jedes ein loth. Alle dieſe gemeldte Stück ſchneid klein / vermifche fie wol durcheinander) vnnd fuͤlle ein leinin Sack darmit / den reihe mit einem Faden / daß die Kreuter micht zuſammen lauffen/ waͤrme den darna ch anff einem heiſſen t Ziegel ſtein / vnd leg den auff den Bauch/ vn⸗ frage jhn fuͤr vnd fuͤr darauff! Dillkraut mit den Stengeln zu Puluer gebrennt / iſt ein gute heylſame Artzeney zu den Hundsbiſſen / ſo di Wunden tleff / ſol man ſie mit dieſem Puͤluer außfullen / es heylet ſie baldt. Dillkraut mit Enten vnd Huͤnerſchmaltz gekocht / vnnd temperiert wie ein Dflafler/ unnd warm vbergelegt / das ſtil⸗ let allen ſchmertzen wo der am Leib ſeyn mag / vnd kan ſolche Artzeney auch an jungen Kindern ohn einigen ſchaden ge⸗ braucht werden. Dillkraut Kronen ſampt den Blumen in Baumaͤſen geſotten /vnd das Oele dnrchaefigen / und mirvn gewäfche, ner Wollen vbergelegt / erweichet die Ge ſchwer vnnd hitige entzundung. Dillkraut geſtoſſen / vnd mit friſchem Butter kem er ert wie ein Pflaſter / ſtillet vnnd leget allen ſchmergen warmo bergelegt. Dillfrane mit feinen Stengeln zu Aſchen gebrannt / iſt ein heylſame Artzeney zu den Loͤchern vnd Geſchweren deß Mannlichen Gliedts / das Puluer darinn gefäher / da⸗ rey⸗ nigt vnd heylet ſie gewaltig / vnd legt deren ſchmerzen. Die; fe Artzeney iſt auch den Alten nicht vnbewuſt gewefen / wie ſolches der Poet Macer bezeugt: | HE Vlcera precipue membri curarevirilis. Dicitur iſte canis infufas ſopius illie. Etliche machen auf der Afıhen deß Dillkrauts ein fin, des Saͤlbelein / vermiſchens mit Honig / vnnd ſtrehen ie K Loͤcher vnnd Geſchwer zum offtermal mit an: Aber nichts beſſers iſt / dann Faͤſelein von ſeinmem Tuch geſchabet / vnd dieſelben mit dem gemeldten Saͤlblein in die Loͤchlan einge⸗ legt / das ſol man deß Tags zweymalthnun / vnnd nor den Schaden allwegen s äfchen vnd reinigen mit Waſſer darm Myrthenbletter geſotte ſeind. Mit dieſer geringe Arhney hab ich vielen geholffen die ſich an vngeſunden Weibsperſonen vernnreintget haben / vnd ſolche vmb ſich freſſende Loͤcher bs, fommen/ Daß wo man denen nicht zur huͤlffkommen / man jhnen das Maͤnnlich Glicdt hette nalen hinweg ſchnei. den / wie ° — — — tie . — —————— — — —— — — — — — — — — —— — Be — — — m — — —— — — — = " — — — = — = B wo — — == ee Ze je nu — —— — — ** man — — —— nase — — — m — — 179 D. Tarobi Theodori Tabernxmontani / A den / wie dann etlichen geſchehen / die ſich vnſeren vnerfahr⸗ Ei. loth / Cockelkoͤrner ein kalb loth / Biſſenſamen ein quint nen ver meynten Wundaͤrtzten vnnd Bartſcherern vertraͤu⸗ wet haben. Die gemeldte Aſchen von Dillkrnat / in die faulen Wun, den vnnd vmbſich reſſende Geſchwer geſtraͤuwet / versehret das faul Fleiſch darinnen / machet ſie triſch vnnd ſuͤrdert fie zur heylung. Es nimpt auch hinweg das vbrig geyl Fleiſch in den friſchen Wunden vnd Schaͤden / das daverhindert daß die Wunden nicht ſchlieſſen koͤnnen / welches dann auch ob» gemeldter Poet in diefen folgenden Verſen bezeuget: Rodit creſcentes cinu hie m vulnere carnes. Vulnera qua; rpurt & fordıda vulnera curat. Dit Afchen / vnnd fonderlich die von der Wurseln deß Dilltrauts gebrandt wirdt/ heyler die fpalten vnnd riſſz im Hindern onnd heimlichen Orten / deß gleichen die ſchwe⸗ P yanden Seigblarern / vnnd auch die Feigwarsen/ zum offter⸗ © mal dareyn geftränmer / vnd allwegen zuuor mit dem Waſ—⸗ ferdarınn Myrthenbletter geſotten ſeind wol abgewaͤſchen. Dill zu Puluer geſtoſſen vnd mit Seſamoͤlen vnd zerlaſ⸗ ſenem Wachs ein Salben darauß gemacht / die heylet die Riſſz / Spalten vnd Schaͤden der Haͤnd vnnd Fuͤß die von groſſer Winterkaͤlt entſprungen ſeindt. Das Dillkraut zu Puluer gebrandt / vnnd daſſelbig in die gemeldten Schaͤden gezedelt / thut dergleichen. Das bezeugt auch Macer, als er ſpricht: BR - Ind pracipue natis de frigerecaufis Pivurst. Dillkraut geftoffen vnd mir Eifig vermifcht vertreibt die geſchwulſt der Schenckel und Fuß derfchwangern Weiber / Pflaſtersweiß warm darumb geſchlagen / vnd fo offt es tru⸗ Ccken wirdt / wider erfriſchet. Ber die Blatern an den Schienbeynen: Nimb Dill kraut das frifch und grün iſt zwo Handvoll/ gefcheelte unnd geſchnittene Zwibeln ein Handvoll /flofle dieſe Stuͤck wol mit frifchem Buttern ongeſaͤhrlich auft die acht ung: ſeuds wol bey einen linden Fewerlein / biß der Safft im Kraut vnnd Zwibeln fich verzehrer hat/ darnach ſeihe es durch ein Tuch dund trucks hart auß / zerlaß darnach darin swey loth Griechtſch bech / vnd ruͤhrs biß es ſchier kalt wirdt / als dann thue weiter darzu rein gepuͤluerten vnnd gewaͤſchenen Gil; bergleth ii. loth/ gepuͤlnerten Weyrauch j. loth / Myrrhen / Maſtix / alles gepuͤluert / jedes sin halb loth / vermiſchs vnd rhuͤrs wol durchein einander zu einer Salben oder Pla, ſter / das ſtreiche wie ein ander Pflaſter auff ein Tuch / vnnd legs vber die Blattrn. Mor die blutigen Stroͤm der gegeyſſelten / vnnd die mit Ruten geſtrichen worden ſeind: Nunb frifch vnnd gruͤn Dillkraut zwo Handvoll / Baumoͤlen zwoͤlff Vnzz / ſtarcken Weineſſig drey Vntz / laß mit einander ſieden vber einer Glut biß der Eſſig vnnd der Safft im Dillenkraut gar ver⸗ zehret ſeind / darnach ſeihe es durch ein Tuch vnd zerlaß dar⸗ inn viij loth Wachs / ſo gibt es fein lindes Cerat oder Pfla⸗ ſter / das ſtreich auff ein Tuch vnd legs vber den Schaden / es heylet gar baldt. | > Die Alten /mie Galenus daruon fi chreibt / machten Kräng von dem Dillkraut / vnnd ſetztens auff die Haͤupter / den Schlaff damit zu fuͤrdern / dann der Geruch daruon bald zum ſchlaffen bewegt. | | ‚Das täglich Feber defter balder zu verrreiben ‚fo nimb zwo Handvoll Dillkraut / Cham illenblumen ein Handvoll D £ fend ſolche Stück in ſlieſſendem Waſſer / vnd mach ein Fuß⸗ K bad daruon / laß den Krancken ſeine Fuͤß darinn ſetzen / vnd darinn baden alle Tag: Wann die Fuͤß nun widerum btru— cken worden ſeind / ſo nimb Saltz vn Wiolenoͤle / jedes gleich⸗ viel / vnd reib jhme ſeine Fuß ſolen wol darmit / das continuir biß er geſundt wirdt. Man machet auch auf den: Dillſamen gute Fiſchkuͤge⸗ lein / die Jiſch damit zu fahen / deren ſie dann faſt begirig / vnd leichtlich/ſo man die an die Fiſchaͤngel hencket / damit gefan· gen werden moͤgen / die bereytet man alſo Nimb Dillſamen lein. Dieſe ſtuck ſtoß zu einem ſubtilen Puluer / vnd hu ferr⸗ ner darzu alten faulen Kaͤß zwoer Baumnuͤß groß / Schaͤf⸗ fin Vnſchiit / Weitzenmeel / jedes zween Söffelvoll/ Honig ein Loͤffel voll, Dieſe ding ſtoß alle wol durcheinander / vnnd mach kleine runde Kuͤgelein darnon / Die branch wie oben ges meldet / oder wirff ſie in ein Keſſel eines flieſſenden Waſſers / oder ſonſt in ein ſtillſtehend Waſſer / da Fiſch innen ſeind / ſo werden ſie bald von den Fiſchen verſchluckt werden / die wer⸗ den dann doll daruon/ thun als wann fie ſterben wolten / vnd kehren die Bench vber ich / daß man fie alſo leichtlich mit den Haͤnden fangen fan, Oillkrautwaſſer. Anechiaqua, — iſt zwar das gediſtilliert Waſſer von dem Dillkraut = fchr wenig im täglichen branch / dieweil es aber auch nuͤtzlich in etlichen Leibs fühlen mag gebraucht werden / has ben wir nit vnderlaſſen woͤllen / damit dieſem onferem werck nichts mangel / auch dieſes Waſſers tugendt zubeſchreiben. Vnnd iſt aber die beſte zeit daſſelbig zu diſtilliren im ende def Meyens / oder anfang deß Brachmonats / wann es in ſeiner vollkommenen Bluͤhet iſt das Kraut / Stengel vnnd Blu⸗ men klein gehackt / vnd dann mit ſanfftem Fewer in Balneo Mariæ gediſtillirt vnnd ſaͤnfftiglich abgezogen / folgends wie gebreuchlich in der Sonnen auff viertig Tag rectificirt. So du aber dieſes Waſſer kraͤfftiger haben wilt / ſo nimb ein vier⸗ ling Dillſamen / den ſtoß zu einem groben Puluer / thu den in ein Cucurbit / ſchuͤtte daruͤber ein maß Dillwaſſer / ſetz dar⸗ nach ein blind en Helm / das iſt ein Helm ohn einen Schna⸗ bel darauff / laß es xxiiij. Stunden alſo in Balneu Mariæ mit hy einander beytzen / darnach ſeß ein Helm mit einem Schna⸗ bel darauff / vñ ziehe es ſaͤnfftiglich ab / fo haſtu ein edel Waſ⸗ ſer / das beyde den Geruch vnnd Geſchmack deß Dillkrauts hat / das iſt auch zu den hernach benandten Gebrechen kraͤff⸗ tiger als das vorig. Innerlicher gebrauch deß Dillkraut waſſers. N Illkraut waſſer deß Morgens vnd Abends / jedes mal vier oder fuͤnff loth getruncken / gibt den ſeugenden Frawen viel Milch / zertheilet dte Wind im Magen vnnd Daͤrmen / wehret dem Klux oder Heſch / hilfft wol daͤwen / reynigt die Blaß vnd Nieren / fuͤrdert den Harn / vnnd ver⸗ treibt daß roͤpfflingen harnen / vnd die Harnwinde. Dillkrauwaſſer deß Abends getruncken auff vier oder fuͤnff loth / wann man wil zu Beth gehen / vnnd die Schlaͤff Jvnnd Naßloͤcher damit beſtrichen / fuͤrdert die Ruhe / vnnd macht wol vnd ſanfft ſchlaffen. Euflerticher gebrauch deß Dillkraut⸗ waſſers. Ge Illkraut waſſer vertreibt das Zanmerhumb wort im = Munde gehalten/ond zeucht die böfen fluͤß herauf / die das Zahnweheverurfachen. Dillkraut wafler eufferfich mit darinn genegten Tüchern vber die Stirn und Schläff gelegt /auch die Naßloͤcher da⸗ mit beftrichen / legtdas Hauptwehethumb / vnd macht fchlafs fen. Diefe Artzeney wird kraͤfftiger mann man nimptj. loth oder anderthalb weiſſen Magfamen / vnd ein loth geſcheelter bitter Mandeln / dieſe Stuͤck in eim Moͤrſer klein geſtoſſen darnach mit viij· loth Dillkrautwaſſer durchgeſtrichen / vnd gebraucht. Dillwein. Anethites oder Anetha- tum vioum, — S Keyſer Conſtantinus lehret den Dillwein / agrie. lib. 7. c. 1. auff folgende weiß zu machen / vnd ſpricht: Man ſol Dillſamen in ein Tuͤchlein binden / vnnd in Wein legen / derſelb macht dann wol ſchlaffen / treibt den Harn vnd hilfft dem Magen die Speiß verdaͤwen. Dieſen Wein kan man alſo allzeit bereyten. | So man a ne a ee — — ——— —— — — — = — — > za = rn u as Fern] an ES = — Eur. # — ren en — hi fh N) tt ud ic, ft: ih 1 Mn Moft bereiten / daß derſelb darüber verjähren möge folman den machen wie wir oben von dem Rämifchentiimmelwein zubereiten angezeigt haben. Diefer Wem legt die ſchmer⸗ sen vnnd Krimmenim Magen vnnd Därmen /ffercter dan Magen / hilfft wol däwen / zertheilt vnnd vertreibt die Blaͤſt im Leib / ſtillet die Mutterkrimmen / vnd die Nachwehen der Kindeberterinnen / macht den ſeugenden Meibern viel Milch / verrreibeden Nefchen oder Klux / fuͤrdert den Harn / reiniget die Nieren / Harngeng vnnd die Blaſen / treibt den * /vnnd vertreibt Die Haͤrnwinde vnnd troͤpfflingen arnen. Dillſa men Meth. Aüekh ina Mulfa. B DR, dem Dillſamen macht man ein herrtichen guten Meth vor den alten Huſten / vnd die erkalte Bruft su ers warmen: Iſt denen faſt dienlich / den dite Bruft vnd ungen vnnd derſelben Rhoͤrlein mit kaltem zaͤhem Schleim ver⸗ ſtopfft iſt / daruon ſie keichen muͤſſen und ven Athem ſchwer⸗ lich holen / den bereyt alſo Nimb Dillſumen vj. loth / Pfef⸗ ferkoͤrner ii. loth / die muͤſſen ein wenig groblecht geſtoſſen ſeyn / die ſeude mit einander in genugfamem Waſſer vber das drittheil eia / ſeihe es darnach durch / vnnd nıind dieſes geſotten Waſſer / vnnd noch frifch Brumncnwaſſer danu- daß es fechschen Maß zuſammen ſeind / datzu thue ſerrner Wo maß Honigs / laß es miteinander vber inem huden Zewer ſittiglich ſieden / ſo lang biß es halber eingeſend / vnnd verſcheume es im ſieden fteiſſig vnd wor: Wann eg geſotten iſt fo ſeihe es dann durch ein Tuch / vnd fülleesinein bequem © Faͤßlein / laß es verfähten/darnadı brauchs m obgemeld ien Gebrechen / deß Morgens vnnd Abendrsrfedes mal auffein Quaͤrtel / dann dieſer Tranck ſolnur vor ein Artzeney ge⸗ braucht werden. Ein anderen Dillen Meth vor das Krimmen im Leib / Doaͤrmgegicht vnd das grewlich reiſſen vnd ſchneiden in den Daͤrmen / den mach alſo: Nimb Dillſamen vier loth / fende den in genugſamem Waſſer / das feihe durch ein Turch / nnd thue noch ander friſch Waſſer dagmn daß es vier maß ſeye / vno zwo vnd dreiſſig Vntz gutes Honigs / vnd zweiff Bun def beſten ſuͤrnen Weilis/ gap dieſe Stuͤck darnach mir ein, ander ſittiglich ſieden / vnd verſcheum es wol/ wäh es hal⸗ ber eingeſotten iſt / ſo ſeihe es durch / vnnd laß den Krancken alſo friſch hinweg trincken / vnd das fo offferden ſchmertzen p fuͤhlet / ſo fol er alwegen ein guten Trank hHun Wann aber der ſchmertzen nachlaſſet / ſoler deß Morgeis fruͤhe nů hean darnach zn Mittag / vnnd deß Nachts vorm Ra chteſſen / je⸗ des mal ein guten Trunck thun / ongefaͤhrlich auff einen ge⸗ meinen Tiſchbecher vol / oder cin halbe cuart. Geſotten Waſſer von Dillſanen. Aqua de- TR coctionis ſeminis Anethi. b3) Dndem Samen dei Dillkrauts fender man auch ein Waſſer / das hraucht man myen Krimmen / Daͤrm⸗ gegicht / vnd ſchwerlich harnen / in serftopffungder Nieren vnd Blaſen / in Muttertrimmen ind dergleichen / folches trinckt man vor ſich ſelbſt alein / ſen derlſch wann man ven Wem nicht wol leiden nach notturfft / oder vermiſche den E Nein zum dritten oder vierdten heil damu. Diß Waſſer muß man ſieden in einer verfchraubten Flaͤſchen oder verlu⸗ tierten Kannten/allerdingswiekir oben das Fenchelwa ſſer zu ſieden gelehrt haben, EL s 733 Dilloͤſe. MAnehinum oleum. Cars Dill le iſt im gorauch der Artzeney ſaſt gemein / vnnd wirdt an allen volgeruͤſten Apotecken bereit fun⸗ den / vnnd wirdt auff folende weiß gemacht: Nimb die ab⸗ geſtreifften Bletter deß Dillkrauts fampt feinen wolriechen⸗ J * Sas Erſte Buch / von Kreutern 171 A ©o man. aber den Dillwein wil von newem friſchem F den Blumen / ſo viel du wilt / thue diein ein Violglaß / vnd gieß darüber wol zeitig alt Baumoͤle / daß die bedeckt ſeyn/ vermachs wol vnd ſtells fünffichen Tagan die Sonn / oder ein ander warm Ort / laß darnach in eim beſonderen Doppel Geſchirr in Waſſer ſieden / darnach truck das Kraut vnnd Blumen hart auß / vnd thue die inweg / vnnd fuͤll wider ſri⸗ ſche darein / laß widerumb ſieden / vnnd trucks auß / das thu zum drittenmal / als dann behalts wol vermacht um ge⸗ brauch. f Das Dillendleifl warın im erfien Grad / hat ein krafft zu erweichen / zu befeuchtigen / zu kochen / zu ſoluiren / zu zerthei⸗ kenn’ ſubtil vnd dünn zu machen / vnnd zu euacniren / vnnd iſt ein rechtes aAnocly puo dann es ſtillet das Krimmen / Leib⸗ wehe / Daͤrmgegicht / Magenwehe / vnd alle andere innerli⸗ He vnd euſſerliche ſchmertzen / waͤrm damit geſalbet. Legt die G Geſchwulſten vnnd entzuͤndungen mit vngewaͤſchener Schaffwollen vbergelegt / es eroͤffnet die Sch eißloͤchlein vnnd fuͤrdert den Schweiß / den ganzen Leib damır geſalbet. Es zertheilet die Beulen / Apoſtemen/ Geſchwulſt vnd harte Knollen / miltert die ſchudern der Feber / den Ruͤckgrad dar⸗ mit geſalbet. Treibt den Harn / den vnderſten Bauch vmb die Blaſen vnd das Gemaͤcht damit warm geſchmiret. Es vertreibt denn fchmersen der Ohren / vnd das ſauſen darinn / legt die Geſchwulſt vnd enzuͤndung der Mandeln / warm in die Ohren getraufft / vnd mit vngewaͤſchener Wollen vmb den Halß euſſerlich warm auffgelegt. Es fuͤrdert den Schlaff / eroͤffnet die verſtepffung der Leber von Blaͤſt ver, urſacht / vnd ſtillet den fchmersen derſelben. Es vertreibt die Harnwind vnnd das troͤpfflingen harnen / mit vngewaͤſche⸗ ner Lambwollen warm auff den vnderſten Bauch vnd vber NV die Gemaͤcht gelegt / vnd legt den ſchmertzen der Nieren vnd Blaſen / der von dem Stem erregt wirdt / vnnd zertheilet Die Blaͤſt der Nieren / dient den falten Geſchweren derſelben. Es treibet auch fort den Lendenſtein / die Nieren vnd Scham warm damit geſalbet. Ks miltert das Keichen / vnnd en waͤrmet die erkalte Brut / dieſelbig warm damit geſchmie⸗ ret. Es vertreibt auch den Kraͤmpff fo von verwun— den verurſacht wirdt / vnnd feat den fehmersen der ser ſtoſſenen vnnd zerquetſchten Neruen. Es millert das ſtechen vnd ſchmerzen der Seiten vnd Senden. Es vermer, ber den Heſchen vnd Klux der jungen Kinder / das Maͤ ge⸗ lein damit geſalbet. Den jungen Kindern ſo ſchmertzen vnd Seibmwehe haben / fol man vngewaͤſchen Lambwoll in Dillen⸗ oͤlen neen / vnd alſo warm vber die Baͤuchlein binden, Dillenoͤlen ein theil / mit fünff theil Weineſſig vermiſcht Ivnd wol durch einander geſchlagen / dient wider das Haupt⸗ wehethumb in den Febern / wyfache leinine Tuͤchlein Darinız genetzt vnd ein wenig außgetruckt / vnd warm vber die Stirn vnd Schlaͤff gelegt. | Dillenoͤlen mit gebrandeem Wein vermifcht/eines fo viel als deß anderen / vertreibt das fcharpff Hanptiweheanff ci, ner Seiten / den Haupmagel genennet / ein vngewaͤſchen Lambwollen darinn genert / vnd warm darüber gelegt. Dillenoͤlen mir Lattichſafft jedes gleich viel durch einau⸗ der vermiſcht / vnd leinine Tuͤchlein darinn genetzet / den jun⸗ gen Kindlein vber die Stirn vnnd Schlaͤff gelegt / vnnd die Naßloͤchlein auch darmit beſtriechen / bringet jhnen den Schlaff. | Vor das Krimmen vnd Därmaegichtein faſtheylſame Arsen: Nimb Dilloͤlen zwölf Vntz / Genßſchmaltz vier K Vnzz / Hirſchen Vnſchlit zwo Vntz / zerlaß dieſe Stuͤrk durch einander / vnnd zertreib darin ein quintlein gepuͤlnert Blbergeil/ vnnd thue es durch ein Cliſtierzeug zudem Kran, eken / vnnd las jhn bey ſich behalten ſo langer kan / dann es ſtillet den ſchmeryen wunderbarlich. Bor die ſchmertzen deß Bauchs von kaͤlte vnd Blaͤſten: Nimb Dilloͤlen febe VBni/ gepuluerten Keuſchbaumſa⸗ men/geyuͤluerten Rauten ſamen / jedes drey loth / rein gepuͤl⸗ uerten Zimmet drey quint ein / vermiſchs wol ober ciner Glut / darnach legs vber wie ein Pflaſter. * Bü ; Kor — — — m —— * —— == —— — — — — — — —— — — — — — — — ——— — — — — See en — — — — —— a — —— en — PS — — — — — — — 172 D. Jacobt Theodori Tablertemonkant! WVor die Geſchwer vnnd entzuͤndung der Nieren · Nimb F Dilloͤlen xij. Vntz / Genßſchmaltzz iij. Vntz /frifchen vnge⸗ ſaltzenen Buttern ij. Vntz / Hůnerſt chmaltz / Hirſchenmarck / jedes cin Vntz / zerlaß ſolches durch einander / vnnd thue es zu den Krancken durch ein Cliſtierzeug / wann der Leib vor hin durch ein bequeme Purgation gereynigt worden iſt / vnd laß jhnen bey ſich behalten fo lang er kan. Dillolen x. loth mit dem Gummi Euphorbio, vnnd Zei⸗ delbaſt blettern / jedes ein loth geſotten / vnd darnach durchge⸗ ſiegen / der zehret die Geſchwulſt der Waſſerſuͤchtigen / die ger ſchwollenen oͤrter damit geſalbet. Vor das auffſtoſſen vnd erſtickung der Mutter: Nimb zween Straͤng vngewaſchens Garn / vnnd netz je einen vmb den andern in warmen Dillenoͤlen / vnnd trucks hart auß / darnach legs warm vber den vnderſten Bauch vnd vber die B Gemaͤcht. Bor die Harnwind vnd das troͤpfflingen Harnen: Nim Dillolen x. loth / Bibergeil ein loth / deß Gummi Galbani, deß Gummi Opopanacı, jedes ein halb loth / laß miteinan, der vber einer Glut ſieden biß fich die Gummi mit dem Oele vermiſchen / darnach ſeihe die durch ein Tuͤchlein / vnd ſchmi⸗ re dich damit vmb die Schloß vnd das Gemaͤcht. Bor den zwang Tenalmum , ſchmire den vnderſten Bauch / die Brück und die Gemächt/ mit warmem Dillen⸗ oͤlen / es hilfft / ſonderlich wann der Gebreſten von Fälte fei, nen vrſprung hat. Vor die Geſchwulſt vnnd entzuͤndung der Hoden vnnd Gemaͤcht: Nimb Dillenoͤlen / Narciſſen Roͤßlein oder Hor · nungsblumen oͤlen / Wachs / Pinhars/ jedes x. loth / gepuͤl⸗ uerten Pfefferkuͤmmel iij. loch / auffgetruckneten vnd gepuͤl⸗ © uerten Eſelsdreck ij. Baͤllelein. Zerlaß die Oelen / Wachs vnd Harz ſittiglich vber einer Glut / darnach ruͤhr die Pul⸗ uer darein / ſo lang biß es kalt wirdt / vnnd ſich alle Bing wol durch) einander vermiſcht haben / ſo haſt du ein edel Pflafter zu obgemeldtem Gebrechen: darnon ſtreich auff ein Tuch / vnd legs vber den Schaden. Dillſalb. Anethinum vnguentum. Eures lib. r. cap. 48, befchreibt ein faſt nuͤtzliche Salbvon dem Dillen/dienenneter Ar Hov oder Ane- thinum vnguentum, vnnd wirdt alfoberenter: Nimb viij. Pfundt / xviij. loth Baumoͤls / Dillkraut blůhet xj. Pfundt / ſechszehen loth / vermiſch die Dillenbluͤhet vnder das Oele / vnd laß ſie einen Tag ſtehn beytzen / preſſe ſie darnach mit den D Henden hart auf vnnd ſtelle die Salb zum gebrauch bewar⸗ lich hin. Wilt du die Salb kraͤfftiger haben / fo thu wieder, umb fo viel friſch Dillenbluͤhet darzu / vnnd laſſe fie wie vor; gemeldet beyzen. Dieſe Salb erweichet die hertigkeit der Beermutter / vnd eroͤffnet die Lufftloͤcher der Adern / vnnd iſt gut wider dz ſchaudern / ſo mit dem anfang der vnderlaſſen⸗ den Feber kommen: Dieſe Salb hat ein Krafft zu erwaͤr⸗ men / es vertreibt die muͤdigkeit / vnd iſt gut wider den ſchmer⸗ sender Gliedtſucht. | Gediſtillirt Dilloͤle. Anethi oleum ftillaciti- um, ſeu Chymica arte extractum. > Bl dem Samen def Dillfranes macht man auch ein Mkoͤſtlichs Oele / welches durch die Deſtillation kuͤnſtlich außgezogen wirdt / wie das Kuͤmmeloͤle. Das wirdt inner, E lich zu allen denen Gebrechen gebraucht / darzu der Dillfas men dienftlich iſt wie dann folchesoben indem innerlidyen gebrauch deß Dillens erzehlt iſt. Dauon gibt man auff die iij. Troͤpfflein mie Dillkrautwaſſer oder mir Wein / oder aber einem anderen bequemen Safft / je nach gelegenheit deß Ge⸗ brechens oder Kranckheit. Es wirdt auch heilſamlich mit Pilnlen / Conſeruen / Mixturen / Syrupen vnnd anderen bes quemen Artzeneyen vermiſcht gebraucht. Euſſerlich wirdt es zu Salben / Pflaſtern vnd dergleichen gebraucht / vnd wirdt auch das gemein gebreuchlich Dillenoͤle damit geſtercket. Das Sechzʒehende Capitel. Bon dem Aniß. + Ani: Anilum: + —B —WWW— W “vV N \ 3X0 IN N N ART PY ö DNS W/ $ — Nur NN J 75 7 ® ab N SIND Y i ! —— ur \ : —8 rs hat den Aniß nicht vnbillich gepriefen vnd in hohem werdt gehalten / wie Plio. Iıb, 20. cap.i7. dadaruon ſchreibet. Es iſt der Aniß bey uns Teut⸗ ſchen bey den Alten ſehr in hohem werth geweſen / ſintemal man den auß Candien vnd andern frembden Landen zu vns 1 hat bringen muͤſſen. Heutiges Tags aber waͤchſt er bey vns vberfluͤſſig / dannman den am Rheinſtrom in groſſer meng zilet / ſonderlich aber in den Straßburgiſchen vnnd Speyri⸗ ſchen Feldern / alſo daß wir auch andern Nationen mitthei⸗ len koͤnnen. Es hat der Aniß ein kleine harte holtzechtige weiſſe Wurtzel / mit vielen kleinen Zaſeln oder Nebenwuͤrtz⸗ lein behenckt / die iſt ir gebrauch der Artzeney vntuͤchtig / die Bletter ſeindt zerkerffi wie der Peterlein / ſeindt doch groͤſſer vnnd runder / anzuſehm wie die jungen Blettter deß Liebſtoͤ⸗ ckels / die ſeind weißfärkig vnnd eines ſuͤſſen lieblichen Ge⸗ ruchs. Im Hewmonot gewinnt er runde / hole vnnd kleine Stengel/mit ſchoͤnen weiß bluͤenden Kronen / die vergleichen ſich deß Bockspeterleinz oder deß Corianders Kronen. Der Samen der nach den algefallenen Bluͤmlein folgt / iſt weiß⸗ faͤrbig / dicker dann der Samen deß runden Fenchels / vnnd K auch kuͤrtzer / der hat ein fonderfichen anmuͤtigen fuͤſſen Geo ruch vnd Geſchmack. Die Alten loben denen ſo in Candien / Syrien vnnd Egypten wächft / wir aber woͤllen bey dem vn⸗ fern bleiben / ſintemal wir denſelben allzeit frifcher haben koͤn⸗ nen. Der Anißſamen wann ttrisucfen vnd an keinem feuch⸗ ten Ort behalten wirdt / ſo bleht er dren jahr bey guten kraͤff⸗ ten. Es muß der Aniß cin feyſtenvnd we lgeduͤngten Boden haben / darinn waͤchſt er ſehr wor part / ſondorlich fodeffen mie gieſſen wol gewart wirdt. Den ſol man im Hornung vnnd Meren fähen? ſah Von dem Er fuͤrtreffentlich Philoſophus Pythago- | * ES = — * ——— — — — ee zz zz = 2 — J ..w een a E33 Fi U NL ee ne at mr ee N ee. Daß Erſte Buch / von Kreutern 173 Won dem Namen deß Aniß A E S hat der Aniß feinen alten Lateiniſchen Namen noch behalten / von den Grichen wirdt er genandt A'ızov, Anzov vnd TAuzanızov: Sateinifch/ Anilam vnnd Anefum. [ Ablinchrum dulce , Euftachio Roͤslein.) Stalianifch/ Aniſo, vnd fein Samen / Semenzede anifi. In Sandia oder Creta heiſſet er / Glichanifo. Spaniſch / Matahalua, Merzhal- ua, Mathalua, Matalahuga, Terua dulce , oder Hıerua dolce, Ter- ua buona, vnd Anife. Arabiſch heiſſet der Aniß bey dein Se- rap. lib. fimp. c. 242. Aneiſum, vnd auc) anderfiwo anrifm vnd Anınfum genandt: Welche Namen fonderzmeiffel der Serapio von den Örischen entlehnt haben wirdt. Bey dem "Haliabbacı heiſſet der Aniß Drofarumend Abtezurum. Ste- phanus der Giollographus Haliabbatıs , nennerifinen Ara, bifch / Oizırum, Ouzatum , vnnd anexifum. Franhoͤſiſch / wirdt er genaunnt Ani. Boͤhmiſch / Antz. Polniſch / Anyß. Vngeriſch / Anis. Engliſch / Aneſe vnd Anyſe. Flehmiſch vnd Brabaͤndiſch / Anys. Hochteutſch / Aniß vnd Eng? Von der Natur / Krafft / Wirckung vnnd Ey⸗ genſchafft deß Aniß. GE Anißſamen hat eine Kraft zuwaͤrmen / zu truck⸗ R nen / vnd zu zertheilen / iſt heiß vnnd trucken im dritten Grad. Der Samen wirdt das mehrer theil in der Artzeney / beyde innerlich vnd euſſerlich gebraucht. Das Kraut aber wenig / vnnd die Wurselgarnicht/ die wirdt als vntuchtig verworffen. Innerlicher gebrauch deß Aniß. (425 wirdt der Aniß ſamen heutiges Tags bey vns Teut⸗ c MXſſchen wie bey den Alten nicht allein in der Artzeney / fon dern auch in der Speiß gebraucht. Vnſere Weiber backen den ins Brodt / vnnd machen das Zuckerbrodt Biſcoct ge⸗ nannt darmit / vnnd gibt ſolcher Samen dem Brodt nicht allein ein guten lieblichen geſchmack / ſondern es iſt auch nuͤtzlich in etlichen Kranckheiten gebraucht: Als nemlich in den blehungen deß Magens / deß Miltz / vnnd der Daͤrm: deßaleichen im Seiten vnnd Nierenwehe / Bauchwehe / Krimmen / Daͤrmgegicht / Waſſerſucht / in allen kalten Ge⸗ brechen der Lebern vnd verſtopffuug derſelben / in Nieren ge brechen vnd dem Stein / vnd in vnfruchtbarkeit der Weiber / vnd dergleichen mehr Rranckheiten! So man aber den Aniß m Speiſen nügen wil / ſol er bey den Speiſen gekocht werden / denen Menſchen die mienach» folgenden ſchwachheiten beladen ſeind / die den Schwindel D end vmblauffen im Haupt haben / vnnd denen ſo ſtaͤtig vor den Augen zwizert/ oder als wann jhnen Muͤcken vor den Augen fliegen / vnnd die mit falten Fluſſen beladen ſeindt. Diefe Speiſen ſeindt auch nüs den Keichenden / die ein ſchweren Athem haben vnnd ſtaͤtig Huſten / denen der Ma⸗ gen auffſtoſſet mit roͤpſen vnnd den Klux haben. Item / den Leberſuͤchtigen / denen die mit dem grunen Siechtagen Ca: cheria beladen vnnd ein boͤſe todte farb haben. Deßgleichen den Geelſuͤchtigen / Waſſer ſuͤchtigen / Milzſuͤchtigen / vnnd die ſtaͤtige auffblehen vnnd Winde tin Leib empfinden vnnd zu dem Krimmen vnnd Daͤrmgegicht geneigi ſeyn. Item den ſeugenden Weibern / dann jhnen der Aniß vberfluͤſſige Milch macht / taͤglich in den Spelſen genuͤtzt Es dienen auch den erkalten Maͤnnern die zu den Ehelichen Wercken vnuermuͤglich worden ſeind J E Der änißfamen dient ſonſt vor ſich ſelbſt vor viel gebre⸗ chen deß Leibes / er machet einen wolriechenden liellich A chem / im Munde gekaͤuwet vnnd dann hinab geſchluckt Dienet denjenigen die cin bloͤdes Haupt vnnd Hinrhaben / vond vermeynen daß jhnen Muͤcken vor den Angarfitesen] Er erwaͤrmet die erkalte Bruſt vnnd Lungen / vertreibe von engen Athem vnnd das Keichen / dient wider den alten Hu— ſten / erwaͤrmet vnnd ſtaͤreket den erkalten Magen vnnd alle innerliche Glieder / er zertheilet vnnd fuͤhret auß die Wind / ſtilletdas Magenwehe / vertreibt den Klux von vollin vnnd F G Blaͤſten verurfacht, Er öffnet vnnd loͤſet auff die verſto⸗ pffung der debern / iſt dienlich ven Geelſuͤchtigen / vnd denen fo zu der windigen Waſſerſucht geneigt feindt, Er dienet wider das Leibwehe vnnd Krimmen / verhuͤtet das feine Wuͤrm bey dem Men fchen wachfen/ fo man ven in ſtaͤtigem gebrauch hat. Ferner dienet er vor das senden vnd Nieren wehe auf Blaͤſten / er leſet auff die verflopffung ver Nieren vnd Dlafen/ treiber den Harn und Grieß / fürdert die Mon seit der Weiber / ſtilet den weiſſen Fuß / das weis Gelicht genannt / lefcher den Durft / widerſteht dem Gifft / vnnd iſt gut wider die Stich vnnd Biſß aller gifftigen Thier/er ſtopf⸗ ter den Bauchfluß vnnd vberftuſſtgen Fluß der Weiber / machet eine Begierde zu den ehlichen Wercken / er reyniget die Mutter von aller böfen Feuch igkeir / unndvertreiber iz Blaͤſt darinn. Vor den Schwindel: Nimb ein loth Anißſamen / berey⸗ ten Coriander / guter Zimmetroͤhrlein/ jedes ein loth / weiſ⸗ fen Senff Samen ein halb loth. Mache dieſe Stuͤck alle zu einem reynen vnnd ſubtilen Puluer. Bon dieſem Puluer brauch allen Morgen nuͤchtern ein par Stunden vor dem Morgen eſſen / ein quintlein ſchwer mit oder ohne Zucker nach deinem gefa'fen / mie einem Schnittlein gebaͤheten Weißbrodt in gutem weiſſen Wein geweycht / vnnd auch ſo viel deß Abends wann du zu Beth gehen wilt / beharre dieſes alſo acht tag lang / ſo wirſtu befferumg entpfinden. Aniß ſamen fo viel man mit dreyen Fingern faſſen kan / geſchelte Cucumernſamen / Leinſamen / jedes gleich viel zu Puluer gemacht / vnd mir einem Truͤncklein Weins zertrie⸗ ben vnnd getruncken / iſt auch ein gute Artzeney vor den Schwindel. Das Paralyß vnnd den Schlagoder Poppelsſeucht zu⸗ verhuͤten: Nimb Anißſamen7 geſchaben vnd klem geſchnit⸗ ten Suͤßholtz / jedes ij. loth Alena / Muſchatennuß/ langen Pfeffer / jedes j loth / Benedicten Rofennursehein quintlein. Stoß alles zu einem reynen Puiuer/thues in ein Violglaß /ſchuͤtt daruͤber ein halb maß gebrannten Weins/ darinnen j. Pſundt verſcheumpt Jungfrawen Honig ver⸗ miſcht vnnd zerlaſſen ſey. Dieſes verwahr wol daͤßes nicht verrieche / vnd brauch allen Morgen nüchtern ein var öl voldanon, Im Sommer ſo laß den langen Dieker allein herauß / vnd vermiſchs ſonſt mit allen andern Ser cken/ vnd brauchs auch alſo. | Bor den rauhen fcharpffen Huſten vnnd Heiſſerigkeit Nimb Anißſamen / klein Roſeinlein / jedes ij, loth / geſaͤu⸗ bert Pappelnwurtz klein geſchnitten / ein Handvoll: Laß ſol⸗ 1 cje Stuͤck miteinander den drittentheil einſieden / darnach 2* trucks hart auß mit den Henden / vnnd ſeihe es durch ein Tuch. Thu darnach dazu ein Pfunde guts 9 onigs / laß es widerumb ſieden / vnnd verſcheums wol / wanıres nun ver⸗ ſcheumet hat / ſo ſeihe es wider durch / vnd trinck allen Abend wann du zu Beth gehen wilt / ein Becherlin voll warm/ vnd beharr das ſo lange er wehret. Anißſamen ein wenig geröfcher / zu Puluer geſtoſſen / vnd mit drey theil verſcheumpten Honig ein Latwerg dauon gemacht / vnd dauon Morgens vnd Abends / jedesmal einer kleinen Caſtanien groß genommen / ſittiglich im Mund zer, gehen laſſen / vnnd darnach mir Luͤpflin auff dem Ruͤck fi, sende gemaͤchlich laſſen hinab ſchleichen / das loͤſet ab den ;ä, hen Schleim in der Bruſt vnd Lungen / vnd macht wol auß⸗ werffen. Vor die engigkeit vnnd verffopffung der Bruft: Nimb Anißſamen ij loth / duͤrren Yfopj. Handvoll/ Marſiliſche Feigen gewaͤſchen und zerfchnitten an der zahl viij. ſpiß Sal⸗ beyenbletter ein halb Handvoll / Wecholterbeern ein wenig zer quetſcht j. loth / geſchaben vnd klein geſchnitten Suͤßholß ein halb loth / guten Honig vier loth. Laß mit einander in ei⸗ ner Maß Waſſers den dritten theil einſteden / darnach ſeihe es durch / vnnd trinck Morgens vnd Abends ein Becherlein vol warm dauon. Anißſamen ein gut theil in Waſſer geſotten / vnd mit Ho—⸗ P iij nig ſuß —— — — nes — — = Se —r — — —— — —— ———— — — — — — — non 5 — — — — —g — — — — — — * — — — be — — — — — — re Lz A nig ſuͤß gemacht / darnach durchgeſiegen / vnnd Morgens F. Jur die ſo ſtaͤtig Mage vnd Abends jedesmal ein Bechervoll warm darnon getrun⸗ cken / iſt ein gute Areney wider das keichen vnnd den ſchwe · ren Athem. — WVor das auffroͤpſen deß Magens: Nimb ij loth Aniß ſa⸗ men / loth Zimmetroͤhrlein / Maſtix j. loth Seud dieſes in iij. quarten Weins den dritten theil ein / ſeihe es durch / vnnd rin Morgens vnd Abends ein Becher voll warm dauon. Oder: Nimb Anißſamen ij. loth / Fenchelſamen / Mattkuͤm⸗ mel / Zimmetrinden / jedes j. loth. Stoß zu reynem Puluer vnnd ſchlags durch ein Sieblein / mach mit geſtoſſenem Zu⸗ cker ein Treſeney darauß / daruon eſſe deß Morgensnuch⸗ tern ein guten Loͤffel voll mit einem gebaͤheten Schnittein Weiß brodt jn fuͤrnem Wein geweychet / vñ deß Abends auff die anderhalb Stundt vor dem Nachteſſen auch ſo viel. B8.Anißſamen in Wein geſotten / oder deß Pulners dauon eines Guͤlden ſchwer / oder ein quintlein mit Wein zertrie⸗ ben vnd warm getruncken / erwecket den Appetit zur Speiß / miltert das Magenweh / treibt den Harn / Grieß vnd Stein / vertreibt das auffroͤpſen deß Magens vnnd den Klux / loͤſet auff die verſtopffung der Leber / vertreibet die Geelſucht / vnd iſt ein heilſame gute Argeneyin der windigen Waſſerſucht. Die ſchwache Daͤuwung zu ſtercken vnnd zu fuͤrdern / mach folgend Treſeney: Nimb Anißſamen iij. loth / Cardo⸗ moͤmlin / Zitwan / jedes ein halb loth / Galgan / weiſſen Ing · ber / Zimmetrinden / jedes j. quintlein / Naͤgelin / Muſcha⸗ tenbluͤth / jedes ein halbes quintlein. Step alles zu einem reinen fubtilen Partner / ſchlags durch ein haͤrin Sieblein / vnd vermiſchs mie viij. loth geſtoſſenem Feimzucker zu einer Treſeneyen. Von dieſer Treſeneyen brauch vor den beyden Imbſen allwegen ein Stund zuuor / jedes mal ein Loͤffel voll auff einem gebaͤheten Schnitelin Weißbrors in gutem weiſſem Wein geweychet / vnnd allwegen nach dem eſſen ein halbes Söffelein voll. B Ein ander gut Puluer die daͤuwung zu ſtercken / vnnd die Blaͤſt zu vertreiben: Nimb geſaͤuberten Aniß ſamen / eine Nacht in Eſſig gebeytzet / vnd darnach widerumb getruͤcknet itij. loth / Galgan / Zimmetroͤhrlein / jedes tij. quintlein / Ci⸗ trinatoͤpffel Rinden / j. quinltein / langen Pfeffer ein ſech⸗ ſten theil eines quintleins / oder x. Gerſtenkoͤrnlein ſchwer / weiſſen Zucker vij. loth. Stoß dieſe ſtuͤck alle zu einem ſub⸗ tilen Puluer / dauon brauch allwegen vor dem Eſſen ein Loͤf⸗ felein voll mit gebaͤhetem Weißbrodt / wie oben gemeldet. Vor den ſchwachen erkalten Magen / vnd die Schmer⸗ gen deſſelben zuuertheilen vnnd zu legen: Nimb gefenberten D Aniß ſamen ein! oth / weiſſen Ingber / Galgan / jedes ein halb loth / Naͤgelein / Zittwann Mufſchatmuß / jedes i.guintlein/ Stoß zu einem ſubtielen Pulner / vnd mach mit xij loth ge⸗ ſtoſſenem Zucker ein Treſeney darauß / vnnd brauch die wie die nechſtgemeldte. | Anigfamen gepülnert zween Scrupel oder zwey drittheil eines quintleins / mit einem drittentheil geſtoſſener Bibergeil mit Wein warm getruncken / vertreibt die Winde vnnd die Geſchwulſt deß Magens. hr Aniß ſamen gepuͤluert / vnd drithalb quintlein auff einmal getruncken mit geſottener Kolbruͤhen / deß Abends wann — zu Beth wil gehen/macherden ſeugenden Weibern viel Milch. Oder nimb Anißſamen cin quintlein / Seſelſamen ein halbes quintlein / alles zu Puluer geſtoſſen / bereyten vnnd x wolgeriebenen Criſtallen Stein cin drittheil eins quintleins / Zucker ij. loth / Vermiſchs mit zwey Becherlein voll gutes weiſſes Weins / vnnd gib der feugenden Franwen das halbe cheil deß Morgens / vnd das ander halb cheil deß Abends zu grinefen, Oder: Nimb Anißſamen j. loth / Lattichſamen / Fenchelſamen / Dillſamen / Peterlinſamen / jedes ein halb Joth / weiſſen Feinzucker vier Vntz Dieſe Stuͤck mach zu ei⸗ nem ſubtilen Puluer / vnnd gib einer ſeugenden Frauwen allen Morgen ein halb loth mit Wein zertrieben warm zu trincken / dieſes iſt ein gewiß Experiment. D. Jacobi Theodori Taberrnemontani nwehe vnd Leibwehe haben / vnnd zu dem Krimmen vnd Daͤrmgegicht geneigt ſeindt: Nimb Anißſamen vi. loth / Senchelfamen 1. loth / Corianderſa⸗ men ein loch / Roͤmiſchentͤmmel / Mattkuͤmmel / Seſelſa⸗ men / jedes ein quintlein: Alle dieſe Stuͤck fol man vermi⸗ ſchen vnnd alſo gantz en Nacht in Eſſig beyen / vnnd dann viderumb laſſen trucken werden / vnd folgende Stuck dazu chin: Eierinatoͤpffel Rinden / Zimmetrinden / edes ein quintlein vnnd ein ſ crupel: Ale dieſe Seel‘ mach zu einem fubtielen Puluer / ſchlags durch ein haͤrin Sieblein / vnnd vermiſchs mir zwentig loth geſtoſſenem Feinzucker zu einer Treſeney / vnd brauch daruon alln egen cin Loͤffelein voll auff das Eifen / vor ſich ſelbſt / oder aber mit einem gebaͤheten Shm eain Brodts in weiſſem Wem gem eychet. Vor die Winde vnd auffblahmg der Daͤrm: Nimb A⸗ G nißfamen fo viel dar mit dreyen Fingern fallen kanſt / den ſtoß zu einem ſubtilen Puluer / zertreib DAB mit gutem fuͤrnenem weiſſen Wein vnd trincks warm. So du aber dieſe Artzeney kraͤfftiger haben wilt / ſo du dazu ij. drittheil eines quintleins geſtoſſener Bibergeil / vnnd trincks mit dem Aniß wie oben gemeldet. Vordas Krimmen vnd Daͤrmgegicht: Nimb Anißſa⸗ men ein loth / Fenchelſamen / deß wolriechenden Gummi Styracıs jedes ein halb loth / deß auffgetruͤcknete Monſaffts Opyj.ein halb iorh. Stoß alles klein / vnd mach mit achthalb loth Honig ein Latwergen darauß / die behalt zum gebrauch / vnnd gib dauon wann es die notturfft erfordert einer Haſel⸗ nuß groß mit Wein sertrieben. Aniß ſamen ij. loth / mir einer Handvoli kleiner Neſſel⸗ 7 farn in einer Maß halb Waſſer vnnd Wein zum halbentheil 17 eingefotten/darnach durchgeſiegen vnnd mit Zucker ſuͤß ge⸗ machtwamnad) Morgens vnd Abendts ein Becher voll dar⸗ non warm getruncken / das eroͤffnet die verſtop fung der Le⸗ ber vnd deß Miltzs. Bor das Lenden vnd Ruͤckenwehe: Nimb Aniß ſamen / Kleyen / Eſelsdreck / jedes ein gute Handtvoll / der eingeſal⸗ genen Cappern cin Handtvoli: Seud dieſe Stuͤck in drey quarten gutes weiſſen Weins zum halben theil ein/ darnach ſeihe es durch ein Tuch / nimb dauon vierzehen Vntz / ver» miſch darmit cin friſchen Eyer Dotter vnnd ſechs loth Cha⸗ millenoͤle / vnnd thu es zu dem Krancken durch ein Cliſtier⸗ zeug / laß jhnen das ſo lang ben ſich behalten als er kan. Die fe Arneneyift auch dienlich vor den Stein/fonderlich in dens groſſen Schmergen / wann einen der Stein anſtoͤſſet. Vor den reiſſenden Stein iſt bemehrrnachfolgendt Pul. I ner: Nimb Anißſamen drey loch / der ſol zunor eine Nacht in Eſſig gebeyhet vnnd darnach widerumb getruͤcknet wer⸗ den, Fenchelſamen / Matttuͤmmel / Bibenellenſamen / Peterlinſamen / jedes zwey loth. Stoß zu einem ſubtilen HPuluer vnd ſchlags durch ein haͤrin Sieblein / vermiſch dar⸗ zu geſtoſſenen Feinzucker vier loth. Daruon gib einem den der Elein angeſtoſſen har ein £öffel voll mir einer Ziſer⸗ erbfenbrühe, Den Stein aber zuverhuͤten / foler deß Mor⸗ gens and) ein Loͤffelein voll nüchtern brauchen / mit ei⸗ nen gebrarenen Apffel/ oder aber deß Abendts wann er wil su. Berh geben / auch fo viel mit einem Schnittlein gebaͤheten Brodts in gutem weiſſem fuͤrnenem Wein ge⸗ weychet. | Aniffamen gepuͤluert / ein halbes quintlein mit fo viel ge⸗ ſtoſſenem Dillfamen in einem Truͤncklein Weing zertrieben K vnd warm getruncken / das erleichtert den gebaͤrenden Frau⸗ wen die Geburt. Kor die Mutterkrimmen nach der Gehure Nimb Aniß⸗ ſamen der ein Nacht in Eſſig gebeynet worden iſt vnd wider getruͤcknet anderthalb quintlein / Muſchatnuͤß / gebrannt Hirghorn vier drittheil eins quintleins der Stein von den Dacceln anderhalb quintlein / Paradeiß holtz Zimmetrin⸗ den / jedes ij ferupel. Dieſe Stuͤck mach zu einem ſubtielen Puluer / vnnd gib daruon auff einmal j. quintlein mit war⸗ mem Wein zutrincken. | Wann “ er] in its I} tt) ilen dar⸗ den iſet⸗ dor⸗ ti it et 1 u | gi ehen al niß⸗ ‚det gel wal⸗ Ja — — — — — — — Daß Erſte Buch / von Kreutern Wann ein Mann zun ehelichen Wercken vntuůchtig wor⸗ F Plinius davon bezeuget / wal man den in das Kuͤſſen henckt / den / oder jhm fein natuͤrlicher Samen vergangen were / der nemme ein loch Anißſamen vnd ein Blutwurztzel / vnnd ſeud dieſe ſtuͤck in iij quarten Weins / biß das drittheil eyn geſot⸗ ten iſt / darnach ſeihe es durch ein Tuch / vnnd trinck darvon Morgens vnd Abends / jedesmal ein Becher voll warn / fo fompter wider zu recht. mi ß ſamen mit Bibergeiljedeg gleich viel zu Puluer ge⸗ ſtoſſen / vnd darvon j. quintlein mir dem ſauwren EſſigSy⸗ rup Aceto mullo, oder Oxymelite eyngeben / iſt eine heylſa⸗ me Artzeney wider das Krimmen vnd Därmgegicht. Doer nimb Anißſamen uij.toch/ Eſelsdreck ij. loth / Kleyen eine Handvoll. Laß ſolche ſtuͤck in ſuſſem em ſieden fo viel ge⸗ nug iſt / darnach ſeihe es durch ein Tuch / vnd nimb der durch⸗ geſiegenen Bruhen zwoͤlff vntz / Chamillenole ij. vntz / Cap⸗ B pernole ein vntz vermifch es warm durchemander / vnd thue es warm zu dem Krancken durch ein Cliſtierzeng / vnnd laß jhneu daß folanger Fan bey ſich behalten. Oder nimb Aniß⸗ ſamen ein gute Handtvoll / Baumoͤlen ein Pfundt / guten fuͤrnen Wein ein halb Pfunde. Seud dieſe dick mitein⸗ ander biß ſich der Wein verzehrt / darnach ſeihe es durch ein Tuch / vnd thue ſolches auff einmal zu dem Krancken / durch ein Cliſtierzeug. rem Anißſamen vnd Pfefferkoͤrner jedes gleich viel durcheinander zu einem ſubtilen Puluer geſtoſſen / vnd darvon ein quintlein auff einmal mit weiſſem warmen Wem oder Aceto mullo getruncken. Aniß ſamen vnnd gefcheelte Lorbeern / jedes gleichviel zu Puluer geſtoſſen / vnd ein quintlein ſchwer mit Wein warm getruncken / miltert vnd ſtillet den Schmertzen vnd Reiſſen der Daͤrm. Vor den grünen Siechtagen Cachexiam: Nimb geſaͤn⸗ berten Anutßſamen drey loth / Zimmetrinden ein halb loth / Muſchatenbluht anderhalb quintlein. Stoß alles zu einem ſubtielen Puluer vnd ſchlags durch ein Sieblein / darnach vermiſch vj. vntz weiſſen geſtoſſenen Feinzucker darunder / darmit es werde wie ein Treſeney / verwahrs in einer Schach⸗ iel zum gebrauch / vnd brauch allwegen cin Stundt vor den zwoen Malzeiten / jedes mal ein Loͤffel voll mit einer gebaͤhe⸗ ten Schnitten Brodts in Wein geweycht. Vor den Samenfluß: Nimb gereynigten Anißſamen vier loth / Huͤnermagen / die bereyt vnnd getruͤcknet ſeindt / zwey loth / Galgan cin halb loth / roter gebrannter Coral, len anderhalb quintlein / weiſſen Feinzucker dritthalben loth / mach ein reyn Puluer darauß / darvon brand) cin Loͤf⸗ D fel doll auff einmal vor oder nach dem Nachteſſen. Aniß ſamen zwey theil / mit einem theil Fenchelſamen in Waſſer zum halben theil eyngeſoten / vnd darnach durchge⸗ ſiegen / iſt ein guter Tranck in dem taͤglichen Feber. Anißſamen gepuͤluert / vnd j. quintlein mir Wein zertrie⸗ ben vnd warm getruncken / fuͤrdert den Harn. | Aniß ſamen zu Puluer geſtoſſen / vnd j.quintlein mir Bas ſtardwein warm getruncken / iſt denen dienſtlich die das Ge⸗ woaͤchß Dotyenium, vnd die dolle Nachtſchad / geilen oder getruncken haben / dann es benimpt jhm feine Schaͤdlich⸗ heyt. Auch denen fo ſchwartze Nießwurtz geſſen haben / allein auf weiſſen Wein getruncken: Mit Trauffwem getrunckẽ / benimpr die ſchaͤdlichheyt deß eyngenommenen grünen Cor rianders. Eufferlicher gebrauch dep Aniß E —— vnd Kraut in Wein geſotten / vnd den war, men Dampff darvon in die Naſen entpfangen / bringet wider den verlornen Geruch. Aniß ſamen warm gemacht vnd daran gerochen / vertrei⸗ Herden Schwindel der von Kälte fompt. Das hilfft auch ann manden Samenmein Saͤcklin eynreiher / darnach auff einem heilen Zigelſtein waͤrmet / vnnd alſo warm auff die Scheytel deß Haupts leget. Es ſol der Aniß die ſchreckliche Traum vertreiben! wie 175 alſo daß die ſchlaffenden denſelbigen riechen moͤgend. Pythagoras der wil daß die jenigen fo mit der fallenden Sucht beladen ſeindt / die Krauckheyt ſie nicht anſtoſſe / wañ fie Aniß in der Handt halten. ME Aniß ſamen zureyaem hulner geftoffen vnd init Roſen⸗ oͤlen vermiſcht / darnach inn die Ohren getraͤufft / legt den ſchmertzen derſelben / vnd heylet die Geſchwer darinnen / ſter⸗ cket auch das Gehör, Aniß ſamen in gebranntem Wein gebeytzet / vnd durchge⸗ ſiegen / vertreibet das Saufen der Ohren / darein ger traͤuffet. Der Dampff deß angerundten Aniß ſamens in die Nas ſen entpfangen / leget den dem Anißſamen mag man cin Mech machen / alfo V daß mandenfelbigen groblechr zerſtoſſen inn dem Meth verjaͤhren laſſe / oder den Aniß zuvor in dem Waſſer fieden laß / damit man den Meth machen mwil/ wie es eines isden gelegenheit ſeyn wil. Der Anißmeth iſt ſaſt dienlich vnd be⸗ quem vor den alten Huſten / wehret dem Keichen vnd ſchwer⸗ lich aͤthmen / erwaͤrmet die Bruſt vnd Lungen / vnd iſt eine faſt nuͤtliche Artzeney / zu allen kalten Gebrechen ver Bruſt vnd Lungen. Darneben mag er auch nuͤtzlich gebraucht wer⸗ den zu allen Kranckheyten / darzu der Anißwein gutiſt. Ein andern Meth von mehr Stuͤcken vor das troͤpfflin⸗ gen harnen / die Harnwinde / Sandt / Grieß vnnd Steim aufzuführen, auch die Nieren / Harngaͤng vnd Blaſen von aller Vureynigkeit zu ſaͤubern: Nimb Anißſamen vier loth / ſchwartz Ziſererbſen ij. loth / Fenchelwurtzel / Spargenwur⸗ zel / weiß Dibenellentwurgel/ Peterlinwurtzel / jedes ander; halb loth / Damaſcener Pflaumen/gedörze ſauwer oder A⸗ marellen Kirſchen / jeder an der zahl zehen. Alle obgemeldte ſtuͤck ſollen klein geſchnitten vnnd ein wenig groblecht geſtoſ⸗ fen ſeyn. Als dann ſoll man fie ſieden in z2. Maß Waſſers / biß vier vnd zwenhig Maß vberbleiben / alsdann ſol mans durchein Tuch ſeihen / vnd durzu thun drey Maß Honigs / vnd ſols mit einander gemaͤchlich ſieden laſſen vnd im ſieden verſcheumen / ſo lange biß das halbe heil verzehrt worden / vnd noch zwoͤlff Maß vberbleiben / das ſol man darnach wi⸗ der durchſeihen vnd in einem Faͤßlein verjaͤhren laſſen. Dar⸗ von ſol man deß Tags zu drehen vnderſchiedlichen malen / jedesmal nicht vber ein guten Becher voll trincken. Geſotten Anißwaſſer. Aniſi deco- ctionis aqua. YyDrdie Krancken dieerwan nicht Wein trincken / oder 3° aberjbnen der Wein in obgemeldten Kranckheyten vers botten iſt oder den Wein vngemifcht zu trincken nicht 96 wohnt jeind/pfleger man auch em nuͤtzlich Anißwaſſer zu fie K den/welchesfienn allen obgemelten Schwachheyten vor ein Speißtranck trincken mögen/ oder aber jhren Wein zum wenigſten damit zum dritten oder vierdten theil brechen vnd vermiſchen / wie es eines jeden gelegenheit ſeyn wil. Solch Waſſer aber ſoll man von ij, loch geſaͤuberten Anißſamen mit zwo Maß Waſſers inn einein doppelen Geſchirr ſieden wie das Fenchelwaſfer / da man dann an demſelbigen Ort genugſam bericht finden wirt, Etliche hun Zucker darzu / die andern kleine Roſeinlein / nach eines jeden BT — it ie nn ea en — — — — LET = ES 35 ae Ste a anne een cn» Srggsr2 =2= errsr re A Ein gut Anißwaſſer in hiti B Haͤndlein voll. faſt dienlich / ſonderlich wann der Magen erlechert iſt / mit Rörigemn ſauwren auffroͤpſen / vnd vnwilen Nimb Anißſa⸗ men j. loth der vom Staub gereyniget vnd geſeubert iſt / Zim⸗ metrinden klein geſchnitten drey quintlin / außerleſener weiſ⸗ fer Maſtixkoͤrner j. quintl. Thue ſolche ſtuͤck in ein geſchraub⸗ te Flaͤſchen / ſchuͤtte ij. Maß frifches Brunnenwaſſer daruͤ⸗ ber/ laß darnach vier ſtunden in enem Koffel mit Waſſer ſie⸗ den / wie wir oben in der bereytung deß Fenchelwaſſers gnug⸗ ſamen bericht gethan haben, Ein ander Anißwaͤſſer in den Apoſtemen der Bruſt faſt nuͤtzlich daß auß werffen zu fuͤrdern: Nimb Aniß ſamen ein loth / tleiner gewaͤſchener Roſeinlin ij. loth/ zwoͤlff gewaͤſche⸗ ner vnd zerſchnittener Marſilier Feigen / Mergviolengrun ‚oder auffgetruͤcknet / wie man die jederzeit haben fan / cin Solche Srück thue wie hie bevor gemel. det in ein geſchraubte Flaͤſch / vnnd ſiede mit zwo maß Waſ⸗ ſers ein gemeinen Speißtranck darvon wie hievor angezeigt i + > Anißtaͤfflein oder Rächlein. Dianikım, N allen wolgerüften Apotecken finderman ein Confect oder Taͤflein von Anif bereytet / das wirt Dianifam ge⸗ nennt. Dieſes Confect iſt fuͤrnemlich beylfamin kalten Ges brechen / cs zertheilet und verrreiber ſehr kraͤfftiglich die win⸗ digen Blaͤſt vnd blaͤhung deß Magens vnnd der Gedärm/ welche durch ſtaten Gebrauch dieſes Confects gaͤntzlich ver⸗ zehrt / vnd ſich zuerheben gehindert werden / dann dieerkalten sähen Schleim phlegmatifcher Feuchten werden dardurdh c hinweg getrieben/ von welchen Krimmen/ Daͤrmgegicht vñ andere innerliche groſſe Leibsſchmertzen vervrſacht werden, Es ſtillet auch diſes Confeet das ſawer auffroͤpſen deß Ma⸗ gens / deß gleichen den Heſchgen oder Klux von Blaͤſten ver, vrſacht. Es betraͤfftiget vnd fuͤrdert die Daͤuwung / vnd ſter⸗ cket vnd erwaͤrmet den blöden erfalten Magen. So auch ei ner groſſen Durſt hette / von der ſcherpffe phlegmatiſcher ver⸗ ſaltzener Feuchten / dem wirdt er durch dieſes heylſam Con⸗ ſect gemiltert und hinweg genommen. Es benimpt auch die heiſſerigteit und raͤuhe der Kaͤlen / vnd macht ein helle ſtimm / reynigt die Bruſt / vnd macht leichtlich außwer fen: Es ers oͤffnet die verſtopffung der innerlichen Glieder deß Einge⸗ geweids / vnd bringet Luſt zun ehelichen Wercken. Anißkuͤgelein. Trochiſci ſeu Orbicu- li de Anıfo, WMAn bereytet auch in allen wolgeruͤſten Apotecken runde IM Kügelein von Aniß / die werden von den Medicis pra« &icis mit andern Artzeneyen vermifcht gebraucht / diefeind fräfftig/ die groben melanchofifchen Feuchten ſubtiel zu mas chen? feinde derwegen dienlich dieverftopffungen der Leber vnd deß Miltzs auff zuloͤſen / vnd andere Schwachheytenfo daſelbeſt her vervrſacht werden / als da ſeindt dic alte / erſtorb⸗ ne / faule Feber / als das langwerend viertaͤglich Feber inſon⸗ derheit / vñ die da zerſtoͤrend die Geſtalt deß Menſchẽ. Meſue lib. 3. lect. 7. beſchreibet diefe Kuͤgelein / vnnd dieweil er zwo deferiptiones ſetzet / fol allwegen die zweyte verſtanden wer, den. Aniſi extractum. Eyxtract von E Aniß O BVß dem Samen deß Aniß / macht man auch ein koͤſtli⸗ Az herzlichen Extraect / wie man ſonſt anf den Kreutern die Extraͤct zu machen pflegt. Dieſes Extract dienet zu allen innerlichen Kranckheyten / darzu der Aniß vor ſich ſelbſt ge⸗ braucht wirdt. Vnnd gibt man darvon ein drittheil eines auintleins mit Wein / Aniß waſſer / oder einem andern beque⸗ nen Waſſer zertrieben. Sonſt wirt es faft nünlichen mie andern Argeneyen vermifcher / welches wir den Medicis pradticis befehken, Das Erſt Buch) Bon Kreutern. gerentrichtung def Magens F | 177 Aniß Salf. Aniſi Sal. EX faſt koͤſtlich Salz wirt auß dem Aniß gemacht / das Kraut / Samen / ſampt der Wurrel gedoͤrrt vnnd zu Aſchen gebrannt/ daruach daß Satz kuͤnſtlich darvon gezo⸗ gen / wie wir im Capitel vom Wermuth vnderweiſung ge⸗ ben haben, Dieſes Salg dient fonderlich wider das Keichen Waſſerſucht / verhaltung deß Harns / vnnd andere Gebre⸗ chen der Nieren und der Blaſen. Eswin vor ſich ſelbſt vnd auch mit andern Artzeneyen vermiſcht / in gemeldten vnnd andern vielmehr Kranckheyten gebraucht. Gediſtilliert Anißole. Aniſi oleum ſtillati- tium ſeu chymica arte exttactum. D haſt oben von dem Pfefferkuͤmmel ein form / wie du alle Oele auß den Samen diſtillieren moͤgeſt / derwegen G du auch das Aniß ole gleicher geſtalt bereyten magſt / oder be⸗ reyts auff dieſe folgende weiß / darnacı du alle andere Dele von dem Samen anßsichen kanſt: Rimb gereynigten Aniß⸗ ſamen j. pfundt / thue denſelbigen inn ein Kolben mit ſeinem Recipienten / vnd fer den Kolben in einem Geſchirr mir Ae⸗ ſchen in Brennoſen / richte vnd ſchlieſſe die Fugen geheb int einander / verlutier ſie wol / mach cin gering Fewer darunder / laſſe es ſanfft abgehen / ſo wirſtu Waſſer vnnd Oele zugleich mit einander entpfahen. Darnach fo circulier das Dele / fo wirdt es von dem Waſſer gereynigewerden. Dieſes Oele dient wider das Krimmen vnnd allerley fchmersen deß Ge⸗ daͤrms vnd aller innerlichen Glieder. Es wirde faſt nüslich gebraucht wider den Schwindel / vnd wider das Keichen vñ ſchwerlich aͤthmen von Käfte / Haupifluͤſſen vnd windigen Blaͤſten vervrſacht / darvon der Vienſch erſticken wil. Ferr⸗ ner dient es zu dem blöden vndaͤuwigen Magen / vnd wider die Blaͤſt die darinnen vnnd ſonſt im ganzen Leib verſchloſ⸗ fen ſeind / deßgleichen wider die Waſſerſucht vnd allerley kal⸗ te Gebrechen / die ſonderlich von Blaͤſten vervrſacht werden. In ſonderheit aber iſt es dienſtlich dem Magen / den Adern / Blaſen vñ der Mutter. Darvon gibt man deß morgẽs nich tern ein par Troͤpfflein / mit einem Trüncklein Weins / oder mit Anißwaſſer / oder aber einer warmen Bruͤhen. Es wirt auch mir Pillulen / Latwergen / Syrupen vnnd dergleichen andern Artzeneyen / in vielen Leibs Gebrechen niüglich verimts ſchet vnd gebrauchet. Das Sibenzehend Capitel. Von dem Koriander. er 1“ 5) > Bat der Eoriander ein weiſſe / holtz⸗ | 8 N Nechtige Wurzzel / die iſt gleich wiedie Wurtel deß Aniß in der Artzeney vntuͤchtig. Die cr» ſten Bletter ſo es noch jung iſt / vergleichen ſich den Blettern deß Peterlins oder Koͤrffels / die werden a» ber je lenger im auffwachſen je zinnelechtiger vnd kleiner. Der Stengel iſt rundt vnd krumb mit vielen Nebenaͤſtlein / wann der zu ſeinem rechten Gewaͤchß kompt / wirt er biß in die zwoer Elen hoch / vnd biß weilen auch höher. Oben am ende deß Stengels vnnd den Nebenaͤſtlein bekompt er viel ſchoͤner Kronen wie der Peterlein mit weiſſen Blumen. Da⸗ rauff folgt ein runder / leichter Samen / der iſt iawendig holy | ESZAT, _ x derifteins fehr guten lieblichen Geruchs / fo doch das ganze Gewaͤchß deß Corianders font vbel ſtinckt wie die Wade laͤuß / weiches ſich billich hoͤchlich iun der Mary zwverwim— dern / dz ein ſolch ſtinckend Kraut / ſo einẽ worriechendchebti, he Samen gebẽ ſol. Der Coriander waͤchſet in etlichẽ Oree Italiz vngepflantzet vor ſich ſelbſt / aber bey vns inn Teutſch⸗ land wirdt er in den Gaͤrten gezielet vnnd jaͤhrlich vom Sa⸗ men auffersogen. · Vmb Straßburg wirdi er in groſſer men⸗ ge gezielet / alſo daß viel hhre Nahrung davon ſuchen / vnnd denſelben in den Meſſen vnd Jahrmaͤrcken verkauffen / der wirdt dann in andere Landſchafften gefuͤhret⸗ Wann — — 2 — — E Sr en —————— — — — — — ——v = — — en — — 2 — — — TEE — —— — —— — — — — —— ——— — — ent — ———— — — ee — — —— — — — — — — — gi J. Coriander. Coriandrum I. Wann man aber den Coriander ſaͤen wil / ſo iſt der alte Samen darzu dienlicher / dann jeaͤlter er iſt / je beſſer er da⸗ zuriſt / doch fol er nit verlegen / ſchimlich oder Wurmſtichig ſeyn. Er mag wol allerley Erdtreich leiden / doch liebet e am meiſten ein feyßt vnd ſeucht Erdtreich / doch daß daſſel⸗ big in der Sonnen gelegen ſeye / Dann der Coriander allwe⸗ gen kraͤfftiger vnd beſſer wirt / der in freyer Sonnen / dann der im Schatten gewachſen iſt. Der ſol im Herbſt vñ Fruͤh⸗ ling geſaͤet werden / doch gereth er viel beſſer wann man jnen wo cin warm vnd heiß land iſt / im Hewmonat / in den tem» perierten Landen aber / im Augſtmongt / vnnd in den froſti⸗ gen kalten Orten / im Herbſtmonat ſaͤet. Dieſer Samen ge⸗ D het am 25. Tag auff / bißweilen auch etwas ſpaͤther / ſonder⸗ lich aber wann der Samen friſch iſt. Wil man aber haben daß 66 fo muß man den Boden etliche Tag zuvor wol mit Mißt tuͤngen / vnnd den Samen im Waſſer weychen / zum tüngen aber iſt Schaff vnd Geyßmiſt am al» ler beſten? * N. Dasander Befchlecht hat vnden her ſchmaͤlere und kleinore zerſchnittene Bletter / dann der jentgemeldte vnſer gemeiner &oriander/der Samen iſt etwas voͤllfuͤgiger vnd fatter / Auch groͤſſer / wachſen je zwey vnd zwey Koͤrnlein ne⸗ ben einander an Stielgen die faſt einer Spannen tan feyn. Der Same hat bey wertem feinen folchen lieblichen Geruch wie der gemein Coriander. Wir wöllen diefen frembden Co⸗ tiander gern ein Platz in den Garten laſſen / daß man den bes ſchauwen und werfen koͤnne / Aber onfer wolriechender Co⸗ E Fiander/fintemaferdenfelben in der Guͤte vnd den Kräften weit vbertrifft / folerjhime feinen Platz in der Apotecken nicht eynraumen! | Von dem Namen deß Corianders: 12 Shat auch der Coriander feinen alten Namen biß das her bey den gemeinen Medicis vnd auch den Apoteckern behalten. Von den Griechiſchen Aertzten heiſſet er xdexor,xo- eravor vnd xoezavvov. Cateintſch Cotium, Cotuanum, Co- tiauuum, Coriandrui vnd Coliandrum.[ I. Coriandsum D. Jacobi Theodort Tabernemonkani bed * 11 Koriander. Coriandrum incdorum. * maius,C.B,& cæteris herbariis Coriandrädicitur, II, Co- riandrum minustefticulatum, C. B. alierum minus ode- tum, Lob. Lugd. Coriandrialteraicon. Dodo, ] Bey den Italianern heilfet er Coriandolo, Coriandro, vnd zu Kom Fs- tarııma. Hiſpaniſch Culantro, Culatro, Culiandre , Cılsandre. Vnd Portugalliſch Corntro. In Candia oder Ereta/Coriau- d.o. Franzoͤſiſch Corsandre. Die Araber als Serapio lib. fimp. cap. 34. nennt den Coriander auff Arabifd) Kusber. AuerrhoesKusbera. Bey dem Glollographo Auicenoz wirter genannt Culbar. Bey dem Gloflographo Haliabba- tis Scephano, Quesbara. Bey andern Arabifchen Aurhoren lieſet man bin vnd her folgende Dramen / dadurch fie allwe⸗ aen den Corianderverftehen/als Caffibar, Kazbor, Alkszher, Kuzbara vnd Kizıbara, Bey dem Laurentio Phryfio, Daybo- ra vnd Dyabora, Der Samen deß Corianders wirt Arabiſch Beſer culbar genannt. Bey den Egyptiern heiſſet der Corians der Ochnon In Africa God oder Goed Polniſch Polskipiert vnd Coriander. Behmiſch Coryandr. Flehmiſch und Bra⸗ baͤndiſch Coliander. Engliſch Coliandre vnnd Coliandro. [Coriandors. Hochteutſch Coliander / Coriander vnnd Wanendill / das iſt / Cimicum Anethum, oder Anethum Cim«carıum, dieweil das Kraut ein ſtinckenden Geruch hat wie die Wangen? € Von Natur / Krafft / Wirckung vnd Eygen⸗ ſchafft deß Corianders. E* hat der Coriander ein widerwertige Krafft vnd Na⸗ x tur / derowegen auch die Lehrer in dem nit eins feind/dant etliche wöllen daß der Corianderſamen vnder die truͤcknen⸗ de Artzeneyen folle gezehler werden. Andere wöllen Daß er ei⸗ ne Natur hab su waͤrmen / die dritten geben jhme cin kuͤlen⸗ de Krafft vnd Wirckung zu / wir aber halten daß der Corian⸗ derſamen waͤrmget vnd truͤcknet mit einer geringen Aſtri⸗ ction / vnd daß ſich die waͤrmende Krafft erſtrecke biß in den erſten Grad / vnd die truͤcknende biß in den zweyten. Das grůn Kraut aber deß Corianders hat eine Krafft zu kuͤlen ohn einige truͤcknende Eygenſchafft / welches dann beyde die * tägljche u Se un De Be ae 5 u 6 he — — — Das Erſt Buch / Von Kreutern. A tägliche erfahrung vnd die Wirckung deren beyder bezengt / F vñ dadurch die widerwertige meynungen Diotcoridis vnnd Galeni beyde beſtehn mögen ® Innerlicher Gebrauch deß Cori⸗ andere. 9 SR alte vnd newe Lehrer ſtimmen indem vbereyn / daß ſo kman deß Corianders zu viel brauche / daß er die Men⸗ ſchen doll mache / die Vernunfft beſchaͤdige / vnd eine gifftige ſchaͤdliche Natur in jm habe / wiewol Awaras.Lutiras-us ın feinen Commentarus ın Dioſcondem ſchreibet / daß das Kraut deß Corianders taͤglich in Hiſpanien von den Eyn⸗ wohnern in den Speiſen vnnd ſonderlich inn den Suppen ohn einigen ſchaden gebraucht werde/ welches wir im feinem B werdt beruhen laſſen / dann er dergleichen viel mehr in gemel ten Lommentarns wie auch in feinen Centuniis gefchrieben/ das der Warheit gu wider / daß es jhme kein glaubiwirdiger Mann nim̃er mehr glaubersirdt / ſondern es vor ein Traum halten. Nun die vergiffte Art vnd Eygenſchafft deß Cori⸗ anders zuerkennen / wo man deſſen zuviel jſſet / oder ſeines Saffts trincket / machet er eine rauhe heiſſere· Stimm vnnd eine Vnſinnigkeyt / der Trunckenheit aͤhnlich / dann die fol. ehe eyngenommen haben / ſchwaͤtzen vnnuͤtze ſchaͤndtliche Ding / vnd man entpfindet den Geruch deß Eorianders bey ijhnen vber den gantzen Leib. Dieſen nach dem fie mir Dios lenwurtzoͤle geraͤuchet / das Gifft von ſich gebrochen haben/ hilfft Wein allein vor fich vnnd mit Wermuth getruncfen/ dergleichen auch Baumoͤlen / vnnd Eyer in ſich zerbrochen / zerſtoſſen vnd mit Saltzwaſſer getruncken / auch Salzwaf, € fer allein vor ſich getruncken / vnnd geſaltzen Huͤner oder Gaͤnßbruͤhe. cken. Wiewol nun aber der Coriander ein gifftige ſ chaͤdlichheyt bey ſich hat / darmit er das Haupt beſchweret vnnd doll ma; chet / iſt er doch nit deſto weniger von den alte Aertzten in.ftäre gebrauch vor ſich ſelbeſt vñ mit andern Artzeneyẽ vermiſcht / ja auch inn den Haupt vnd Sersfterefenden Artzeneyen heyl⸗ ſamlich genuͤtzt worden / vnd wirdt ſolcher noch heutiges Ta⸗ ges von allen beruͤhmbten erfahrnen Practicıs inn gleichen Gebrechen nuͤtzlich gebraucht / dann der Samen viel un, ſchaͤdlicher dann das Krautiſt / innerlich in Seib zu brauchen: Vnd wiewol von dem giffeigen Kraut def Corianders dem Samen auch etlicher maſſen cine Schaͤdlicheyt mirgerhet let wirdt / die dem Haupt auch Schaden zufuͤgt / So haben Item / Baſtardwein mit Laugen getrun⸗ D doch die Naturkuͤndiger dieſer Sachen nachgedacht / vnnd dieſem Samen feine Schaͤdlicheyt alſo benommen / daß er on einigen ſchaden / wie hernach folgen wirdt / in vielen Leibs⸗ gebrechen ohne einigen Nachtheil heylſamlich beyde inn der Speiß / Tranck vnd Artzeney gebraͤucht wirdt. Das Kraut aber als ein gifftig vnd ſchaͤdlich Kraut / verwerffen wir mit alten Gelehrten Aertzten zum iñerlichen gebrauch der Speiß vnd Artzeney. Hie woͤllen wir auch den Leſer freundtlich erinnert vnnd vermahnet haben / daß niemandt keinen vnbereyten Corian⸗ der in feiner Speiß / Tranck oder Artzeney freuenlich gebrau- chen woͤlle / ſintemal denſelbigen man in allen Apotecken zu jederzeit bereyt finder. Dieweil er aber jetzunder vnſern Kuͤ⸗ chen / als eine koͤſtliche gute Teutſche Wuͤrtz gemein worden / fo bereyt denſelbigen alfo: Nimb Corianderſamen von ſei⸗ Enen Stielen / Mill vnd Staub ſauber gereyniget / viel oder wenig / nach deinem gefallen / thue den in ein ſteinen oder jrr⸗ din Geſchirr / ſchuͤtte daruͤber ein guten ſcharpffen Weinef, ſig / daß der daruͤber gehe / laß jhn darinn vier vnnd zwentzig Stunden beytzen / darnach ſchuͤtte den Eſſig hinweg / vnnd laß den Samen wider trucken werden / den heb darnuch auff zum gebrauch / ſo haſtu ein bereyten Coriander / dem durch dieſe beygung alle Schaͤdlicheyt benommen iſt / magſt dero⸗ wegen denſelben ohne Schaden zu allen nachfolgenden Ge⸗ brechen nuͤtzlich gebrauchen. 159 Man pflege auch heutig s Tags den bereyten Coriander mit dem Brotteyg ein wenig gebrochen / zuvermiſchen / vnd ins Brot zu bacfen / welches Brot heylſamlich inn vielen nachfolgenden < chwachenten mag gebraucht werden / mir andern Speiſen geſſen. Aber eins muß ich hie menniglich warnen / daß ſie ſolches Brodt / darinn Coriander gebacken iſt / den Hunden nicht fürwerffen / dann wan ſie daſſelbig eſ⸗ ſen / fo werden fie gern tobich vnd vnſinnig darvon. Corianderfamen zu einem groben Puluer geſtoſſen / vnd mit gutem Weineſſig vermiſchet / vnnd das Fleiſch darinn gebeytzet / haltet es lang friſch vnnd gut / daß es nit ſtinckend wirdt / welches auch Varrc bezeuget / vñ iſt folches offtermals erfahren / auch in der allerheiſſeſten & ommerszeit. Wann man gut wolſchmeckend duͤrr Fleiſch machen wil: Sol man nemmen Corianderſamen / Recholterbeern / ein G jedesein gut theil / nach dem maͤn viel oder wenig eynfalsen wil / vnd das zu einem groblechtigen Purtuer ſtoſſen / darnach dep Fleiſches eindeg mit warmen Sal eyn ſaltzen / deß pul⸗ uners darnach ein Handvoll darauff zedeln / dann wider ein Leg Fleiſches ſaltzen / deß Pulners auch widernmbein hand⸗ voll darauff zedeln / vnnd alſo auff ein sede Leg Fleiſch daſſel⸗ bige Puluer zedeln / vnd feine zeit im Sal ligen laſſen/ dar, nach in Rauch hencken / fo gewinnt das Fleiſch ein fa ſt an⸗ muͤtigen Geſchmack / vnd wirt lieblich zu eſſen. So du aber ein gut wolſchmeckendes Sulperfleifch wilt machen / fo ſalze das junge Stechtalbfleiſch obgemeldter maſſen eyn / in kleine Faͤßlein wie die Wildpret Faͤßlein / vnd ſchlags darnach zu / laß hin vnd her waltzen wie der gebrauch— iſt / das kanſtu alſo vber Jahr behalten / es vbertrifft weit dag aller beſt Wildyret. So man auch junge Schweine Friſch, H lem alſo eynſaltzt / die zuvor geſenget vnd nicht gebruͤhet wor⸗ den / ſchmecket es wie ſchweinen ildpret. Die Speiſen / es ſeyen Suppen / Brey / Muͤ ßlein / Fleiſch oder andere die mit dem bereyten Coriander bereyt werden/ ſeindt denen faſt dienlich die mit dein — dywindel vnd der fallenden Sucht od andern ſorglichẽ Hauprkranck eiten be⸗ ſchweret ſeindt. tem / denen fo Magenwehe von Blaͤſten haben / die mit Hauptwehe von auffſteigenden Daͤmpffen beladen ſeindt / deßgleichen in allen Bauchfluͤſſen / inn der Samenſluß / oder auch denen fo der Samen deß Nachts im Schlaff inn Veneriſchen Träumen hinweg lauffer/ das rauff manchmal ein verzehrung def Leibs fol get. Es ſeindt auch alle Speiſen die mit bereytem Coriander ſamen zuge⸗ richt werden / in zeit deß vergifften Peſtilentziſchen Lufft ſehr dienlich vnnd geſundt / dann fie behuͤten den Meuſchen j Yor derſelbigen vergifften Infection / vnnd ſtercken das Hertz. Der bereyt Corianderſamen vor ſich ſelbeſt gebraucht ver, treibet das auffſtoſſen deß Magens / truckt nider Die auffitei, gende Daͤmpff / ſtercket die Gedaͤchtnuß vnnd den Magen/ vertreibt das vndaͤuwen des Magens / legt den Haupfihmer, zen von vberſich ſteigenden Daͤmpffen vervrſacht / ſter— cket das Hertz / nach der Speiß allwegen ein halbes Loͤffelein voll geſſen. Sonſt vertreibet er den ſtinckendẽ Athem / macht ein wolriechenden Mundt / vnd verhuͤtet den Menſchen vor dem vergifften Lufft / wie er dann dazu ſonderlich von Aui⸗ cenna hochgelobt wirdt / zu jederzeit ein wenig im Mundt ge⸗ kaͤnwet / dann hinab geſchluckt. Bereyten Corianderſamen wol im Mundt gekewet vnnd darnach hinab geſchluckt / vertreibet den vnlieblichen ſtin⸗ ckenden Geſchmack dep Knoblauchs. Vor den Schwindel der Weiber der etlichen zukommen pflegt / nach dem ſie entpfangen haben: Nimb bereyten Eos riander ij, loth / gedoͤrrte Kuͤttenſchuittz anderhalb loch / guten außerleſenen Zimmet j. loth / Meliſſenſamen ein quintlein / arerwurgel/ roter bereyter Corallen / Muſchatbluͤht / jedes ein halbes quintlein / rote Roſen / Kermoeſiubeerlem / jedes ein drittheil eines gumtlins / geftojfenen Feinzucker x. loth. Alle obgemeldte Stuͤck ſtoß klein zu einem ſubtilen Pulner/ vnd —— — — —— = en — —— m — —— Fon — — — = = = == * = —— — — Tanz — en Se En Se — “ Ss a DZ nn — nn 1 — Fr _ — — — * = — —— oe m 2 — Zucker wol damit / fo wirt es ein Treſeney / Davon fol das Weib allwegen nach dem eſſen ein halbs Loͤffelein voll mit ei⸗ nem Biſſen Brots in Wein geweycht eſſen / ſo wirdt jhre Frucht auch davon geſtercket werden. WDor alle kalten Gebrechen deß Haupts vnd das Parlyß zuverhuͤten / ſo mack nachfolgende Trefeney: Nimb bereyten Corianderj. loth / meiſſen Ingber / Zimmetrinden / Cuheben / Pomerantzenſchelen / Galgan / Roßmarinblumen / langen Pfeffer / Ackeleyenwurtzel / Roͤmiſchenkuͤmmel ein Nacht m Eſſig gebeyget vnd widerumb getruͤcknet / Eychenmiſtel / Bes tonienblumen / Benedieten Roſenkoͤrner / Benedicten Ro, ſenwurtzel / Scharlachkraut / rote Corallen / jedes ein halb loth / deß Puluers deß Confects Ranthos genannt ander, thalb quintlein / deß Ruluers deß Confeets Dambtæ Mu— B ſchatenbluͤht / Suͤßholtzſafft / Muſchatennuͤß / Paradeiß⸗ koͤrner / Naͤgelein geſchaben Helffenbeyn / roten Sandel / je⸗ des j.quintl. Paradeißholtz ein halb quintl. Stoß alle dieſe ſtuck zu einem ſubtilen Puluer / vnd ſchlags durch ein haͤrm Sieblein / vnd vermiſch darmit zwoͤlff loth geſtoſſenen Fein⸗ zucker / darnach behalts inn einem verſchloſenen Büchßlin zu der Notturfft. Davon brauch allen Morgen vnd Abend/ jedesmal ein Loͤffel voll ij. ſtunden vor dem Eſſen / vnud deß Nachts ij. ſtunden nach dem Nachtimkif auch ſo viel. Vor ein bloͤd erkalt Haupt: Nimb bereyten Coriander), halb loth / Meliſſen / Baſilien ſamen / Naͤgelein / jedes ein hal⸗ ben ſerupel / das iſt den ſechſten theileines q uͤmtlins / getaͤffel⸗ on Roſenzucker iiij.lorh. Stoß alles zu einem reynen Pul—⸗ uer / ſchlags durch ein Sieblein / darnach vermiſch ven Ro⸗ ſenzucker faſt reyn geſtoſſen darunder / vnd brauch davon ein C halben Loͤffel voll gleich auff das Eſſen / vnd trinck nichts da⸗ rauff. Corianderſamen der obgemeldter maſſen bereyt iſt / zu Puluer geſtoſſen / vnnd eines Guͤlden ſchwer mit ſriſchem Brunnenwaſſer getruncken / wann man zu Beth gehen wil / bringet ein ſanfften Schlaff. Bereyein Eoriander zu Pulner geſtoſſen / vnnd ein Loͤffel voll deſſelbigen mit Wein getruncken / vertretdet Das ſauwer auffroͤpſen deß Magens. Ein qumtlein gepuͤlnerten Coriander mit Waſſer getrun⸗ cken / Hilfſet denen fo der Mundt ſtaͤtig ſawer duncket feyn; Hilffel auch denen fo Choleram merbum haben / das iſt / die konen. D Dorven blaͤden erkalten Magen: Dim bereyten Corian⸗ der anderhalb loth / Zummetroͤhnein j. loth / weiſſen Ingher / langen Pfeffer / fchwartzen Pfeffer / weiſſen Pfeffer / Gal⸗ gan/ Naͤglein / jedes anderhalb quintlein / Fenchel / Aniß ſa⸗ men / jedes tij. quinel. Saffranj. quintlein. Mach alle dieſe ſtuͤck zu einem ſubtielen Puluer / vnnd ſchlags durch ein rey⸗ nes haͤrin Sieblein / darnach vermifch viij. loth gepuͤluerten Feinzucker dar under / vnd brauch allen Morgen ein halben gIffel voll init einer gebaͤheten Schnitten Brodts in weiſſem Won geweycht / anderhalh Stundt vor dem Morgeneſſen / vnd auch gleicher Geſtalt vor dem Nachteſſen. Fine gure Speißmwurs/inden Suppen vnd allen Speis fen zu brauchen: Nimb bereyten Koriander anderhalb loth / Zimmetrinden j. loth / weiſſen Pfeffer / ſchwartzen Pfeffer/ weiſſen Ingber / Naͤglein / Galgan / jedes iij. quintl. Saff⸗ E ran ein halbs quintlin. Mach ein ſubtieles durchgeſ⸗ chlagen Puluer darauß / behalts in einem verſ chloſſ enen Buͤchßlein su obgemeldtem gebrauch. Dieſe Speiß würtz ſtercket vnd er⸗ warmet den Magen vnd alle innerliche Glieder / zertheilet vñ treibet auß die Winde / vnd verhuͤtet vor dem Krimmen vnd Daͤrmgegicht. | A Bereyten Eoriander gepuͤluert / vñ deß Puluers j. quint⸗ fein mir Graͤnaten vnd Balſammuntzz Syrup eyngenom⸗ men) vertreibt das Magennehe ſo von vermiſchten feuchten der Gaͤllen vnd dep Schleims ſeinen vrſprung bat. da Reiſſen vnnd ſchmertzen im Leib haben / mit einem heffti ⸗ gen Bauchfluß / vnd darbey ſich ohn vnderlaß brechen vnd —* * — EZ * ce — ei ae 80 D. Jatobi Theodort Tabernemonant / a vnd ſchlags durch ein aͤrin ieblein / darnach vermiſch den FE Bereyten Coriander zu einem ſubtilen Puluer geſtoſſen / durchein Sieblein geſchlagen / vnnd darvon genommen if“ vntz / vnd mit vj. ung verſcheumpten Honig zu einem dun⸗ nen datwerglein vermiſcht / vnd alen Morgen vnnd Abend 13. Loͤffelin voll davon gebraucht / iſt cin gute vnd heylſame Artzeney denjenigen ſo mit Seiten ſtechen vnnd Apoſtemen behafftet ſeindt / dann es jhnen ſchnelle huͤlff beweiſet. Bereyten Coriander zu Muluer geſtoſſen vnd darvon ein quintlein mit ein wenig C alzin einem herben oder ſauwren Wein zertriben / darnach ein gluͤend Eiſen darinn abgeleſcht/ vnd alſo getruncken / vertreibt das Krimmen vnd Reiſſen in den Daͤrmen / treibet auch die Wuͤrm auß dem Leib. Bereyten Corianderin Waſſer geforten / darinn zuvor Feigbonen geſotten worden ſeindt / deß Morgens nuͤchtern / deß gleichen auch deß Abends ein par ſtunden vorm Nacht. Seſſen / jedesmal ein Becher voll warm getruncken vnnd das rauff fpacieren gangenztreiber die Wuͤrm auß dem Leib. Corianderſamen gepuͤlnert / vnd davon einem Kindt ei⸗ nes quintleins ſchwer / mehr oder weniger nach dem dz Kindt alt oder jung iſt / mit Granatenſafft eyngeben / toͤdtet die S puͤlwurm / vnd iſt eine liebliche Argeney die gut eynz unem⸗ men iſt. Etliche geben den Coriauder gleicher Geſtalt mit Baſtard oder ſuͤſſem Weineyn Es hilfft auch der gepuͤluert Coriander wunderbarlich / ſo man denſelben den Kindern mit dem Eſſen vermiſcht / vnd in den = peifen zu eſſen gibt/ das koͤnnen die kleinen Kinder wol nieſſen / ſintemal es ein lieblichen / anmuͤtigen Geſchmack hat / vnnd wol eynzunem⸗ men iſt. Fum Gepuͤluerten Coriander auff einmal eines Guͤlden ſchwer mit Baſtard oder anderm fen Wein eyngenommen / brin⸗ B gerden Weibern den Monatblumen. Xenocrates fchreibereine Wunpderbarliche Artzeney von dem Coriander / daß wann ein Weibjren Wonatblumen zu viel hette / vnd nimpt ein Tag deß Corianders ein Koͤrulein im Tranck eyn / ſo ſtehe der Fluß einen Tagſtill / vnnd ſo ſie zwey Koͤrnlein trincke / ſo verſtopff ich der Blutgang zween Tag / vnd ſo fort an verſtopff er ſich ſo viel Tag / ſo viel fie der gemeldien Kernereynnemme. Vor die Ruhr ein gute Latwerg: Nimb bereyten Corian⸗ der zu einem ſubtielen Puluer geſtoſſen ij. loth / roter geriebe⸗ ner Corallen ein halb loth / Quitten Latwerg / rot Roſenzu⸗ cker / der sum wenigſten dreyer Jahr alt iſt / ſedes ij.loth Ver⸗ miſch diſe ſtuͤck mir Kuͤtten Syrup fo vil genug iſt / dz es wer⸗ de inn der dicke einer Latwergen / das gebrauch Morgens vnnd Abendts / jedesmaleiner Caſtanien groß vor dem Ef⸗ I fen, Corianderfamen zu ſubtilem Puluer geſtoſſen vnnd mit vier theilen Kutten Syrup vermiſcht / iſt eine heyſſame Ars zeney wider alle Bauchfluͤß / vnd wider die rote Ruhr / vnd ſonderlich wider den Leberfluß. Coriander su Pnluer geſtoſſen vnd davon iij. quintlein o⸗ der ein loth mit kaltem friſchem Brunnenwaſſer zertrieben / mir Zucker ſuͤß gemacht vnnd getruncken / ſtopffet den Tr ee —— BE — — — — — — ——— = ne — — — — — — — — — = — ———— — = ng = So —— —— — — — — — — — een — — == = em ö — —— — — ES en = — = — - == — — — —— re; — — — — — — — — — —— Arne — 5: Ha A fie mit Trauffwein zu einem oder etliche Chamillenoͤlen darzu / fo wirt es nicht ſo bald tru⸗ cken / vnnd legs warm auff ein Tuch geſtrichen vber / es thut ſehr wol vnd ſtillet den Schmertzen. | Wann einem Roſſz das Blut zu der Naſen herauf lauft, fer’ das bringet jhnen groſſen Schaden / denfelbigen zuver⸗ hüten vnd das Blur zu ſtillen fo genß dem Roß Coriander⸗ Frantfafftin die Naſen. | Grxruͤn Corianderkraut toͤdtet die Floͤch vnd Wandlaͤuß / fo man das vnder die Kuͤſſen legt / oder es in Meerzwibel Eſ⸗ fig ſeudet / vnnd die Gemach damit begeuſſet. Dergleichen thut auch wann man das Krautin Waſſer ſeudet / vnd mit demſelbigen Waſſer die Gemach begeuſſet. So man auch die Kinwath / Hembder und Hoſen mir dieſem Waller waͤ⸗ ſchet vnd beſprenget / laͤſſet es kein Floch darinn / vnnd toͤdtet B auch die Laͤuß. Ein ander Kunſt die Slöch zuvertreiben: Nimb Corians derkraut ij. theil / Holderbletter / Wermuth / jedes ein theil. Laß dieſe Stuck in Waſſer fieden/vnd begieſſe die Gemach damit / ſo ſterben ſie alle. Die Kleyder mit dieſer Kochung beſprengt vnd gerieben / toͤdtet auch Laͤuß vnd Niſſen. Coriander der nicht bereyt iſt / den ſeude inn Waſſer oder Laugen / vnnd waͤſch das Haupt oder andere Ort / da Laͤuſe ſeindt / deßgleichen die Kleyder / darinn dieſes Vngeziffer iſt / daß toͤdtet Laͤuß vnd Floͤch. Wann Baumoͤle verdirbt vnd faul wirdt / ſo nimb ein Handvoll Corianderkraut / vnd hencks ins Oele / das wider⸗ hole vnd thu es offt / biß es hilfft vnnd das Oele wider auf wirdt. Daß ſich das Bier deſter lenger halte vnd wolgeſchmack⸗ © ter werde / fo ſieden etliche in der Brauhe Corianderſamen mit dem Hopffen. Es folaberver&orianderfamen zuvor wie obgemeldet m dem Eſſig bereytet ſeyn / ſonſt wirdt ein ſchaͤd⸗ licher Tranck auß dem Bier werden / der das Haupt merck⸗ lich letzen / vnnd die Leuth doll vnnd truncken machen wuͤr⸗ de. Corianderzucker. Coriandrum ſaccharatum, ten ſaccharo obductum. S pflegen die Apotecker dem bereyten Coriander mit Zucker zu vberziehen / vnnd denſelbigen auff zweyerley weiß vnd art. Den einen vberziehen ſie mit vielem Zucker biß er ſo groß wirt wie die Garten Erbſen / den pflegt man ge⸗ meinglich zu den Bancketen / Schlafftruͤncken vnd Gaͤſte⸗ D reyen zugebrauchen. Den andern aber bereyten fie viel klei⸗ ner/der wirdt inn der Argeney gebraucht / vnd mit den gros ben Magenpuluern vermifcher / den nennen die Apotecker Coriandi uio prima tunica, dieweil er bloͤßlich mit dem Zu⸗ cker bedeckt wirdt. Dieſer wirdt vor ſich ſelbeſt alletn zu den nachfolgenden Gebrechen heylſamlich gebraucht. Er ſterckt das Haupt / Hirn vnnd Gedaͤchtnuß / vnnd vertreibt den Schwindel / nad) dem eſſen ein halbes Loͤffelin voll geſſen. Die fich vor dem Schlag beforgen/ die follen den Corian⸗ derzucker nuchtern eſſen / vnnd auch ein wenig au das eſſen nach den beyden Imbſen. Dieſes Confect ſtercket auch den Magen / vertreibt den ſtinckenden Athem / legt das brechen vnd vnwillen deß Magens / er wehret dem vnluſt sur Speiß / vnd das ſonderlich nach den Febern / legt den ſchwangeren Frawen das vndaͤnwen / widerſtehet der Trunckenheyt / fuͤr⸗ E dert den Schlaff / vertreibt das Magenwehe von Winden vervrſacht / benimbt die vnkeuſche Geluͤſt / vnd verzehret das Geyffern vnnd vbrige Feuchten / das iſt / wann einem das Maͤul voll Waſſer vnd Speychel lauffet. Es behelt den Leib in guter Geſundtheyt / vor vnd nach dem eſſen genuͤtzt. Es befchleußt den Magenmundt / vnd hilfft die Speiß wol daͤwen / nach den Mahlzeiten ein halbes Loͤffe⸗ lein voll geſſen. 9, Tarobi Theodori Tabernæmontani Pflaſter / vnd thue ein Loͤffel voll F Coriandermeth. Mulſa coriandrata. S wirt der Meth vom Coriander von dem Marcello Empytico vnd Nicolao Myrepfo, zu den Apoſtemen vnd = citengefchwer Pleuritis genannt / hoͤchlich gelobt / a⸗ ber jhr keiner beſchreibt wie derſelbig su machen ſeye: Doch welcher luſt hat den zubereyten / der ſol den bereyten Corian⸗ der zuvor wol inn Waſſer ſieden / vnd zu acht theil deſſelben durchgeſigenen Waſſers ein theil Honig thun / darnach ſol⸗ ches firrialich zum halben theil eynſieden laſſen. Im ſieden ſol mans wol verſchaͤumen / vnnd wann es geſotten / durch⸗ ſeihen vnd zum gebrauch bewahren. | Geſotten Corianderwaffer, Coriandri decoctionis aqua. On dem bereyten Coriander pfleget man auch vor die Krancken ein gut Trinckwaſſer zu ſieden / dag bereytet man alſo: Man nimpt deß bereyten Corianders j. loth (ſin⸗ temal der Coriander leicht iſt vnnd viel auff ein loth geht/) vnnd ſeud es in einer geſchraubten Flaͤſchen inn zwo Maß Waſſers wie das Fenchelwaſſer auff die vier Stunden / dar⸗ nach wann cs kalt worden iſt / fo feiher mans durch ein Tuch vnd verwahrets inn einem Fülen Keller zum gebrauch. Etli⸗ che thun Zucker / die andern aber thun Roſeinlein dazu / das ſtehet nun zu eines jeden gelegenheit. Dieſes Waſſer iſt ſon⸗ derlich dienftlich inn alen Bauchfluͤſſen / inn dem Durch⸗ fluß deß Bauchs mir ſtaͤtigem foren vnd erbrechen / dz man Choleram morbũ nennet. Es dient auch in hizigen Haupt⸗ kranckheyten / vnnd andern Öchrechen/ darinn der Wein zu trincken verbotten iſt. Vnnd mag in ſumma dieſes Waſſer in allen ſchwachheyten an ſtatt deß geſottenen Zimmatwaſ⸗ H ſers getruncken werden / welches vor die Armen / dig den Co⸗ riander beſſer bezahlen toͤnnen als den Zimmat. Corianderkraut gediſtilliertwaſſer. Herbæ Coriandri aqua ſtillatitia. S wirdt dag Corianderkrautwaſſer wenig in der Artze⸗ ney gebraucht / vnd allein zu etlichen euſſerlichen Gebre⸗ chen / dann innerlich zugebrauchen iſt es von wegen ſeiner ſchaͤdlichen gifftigkeit nicht zu rathen. Dieſes Waſſer zu di⸗ ſtillieren / fol man nemmen das Kraut mit den Stengeln wann egin voller Blüherift/diefelbigen mit dem Kraut vnd Blumen klein hacken / darnach ın Balneo Mariz diftilliren, Corianderkrautwaſſer iſt ein gute Argeney zu dem klopf⸗ fenden Augenwehe / jedertweilen ein Troͤpfflein oder etlich in die Augen gerreuffet: wirdt kraͤfftiger fo man Weiber Milch ] darmitvermifche/ond leinine Tuͤchlein darinn netzet / vnnd lawlechtig vber die Augen legt. Gediſtilliert Corianderſamenwaſſer. Corian- dri ſeminis aqua ſtillatitia. Sy? dem Samen def bereyren Corianders fan manein nuͤtzlichs Waſſer diftillieren: Nimb deß bereyten Corian⸗ ders acht vntz / ſtoſſe den groblecht / ſchuͤtte daruͤber ein Elſaſ⸗ fer maß friſch Brunnenwaſſers / laß mit einander xxiiij. Stimdın Balneo Marız miteinem blinden Helm verſehen beigen : darnach diſtilliers in einem gläfinen Kofben durch Die Aefchen mir ſanfftem Fewer / fo haſtu ein herzliche wol⸗ riechend Waller /das beydeden Geſchmack vnd Geruch deß Coriandershat/fonderlich wannesinder Sonnen wie 9% breuchlich rectificire wirde. Diefes Waaſſer iſt fonderlich dienfllich den Geſchweren x der Leger / ein par loth auff einmal mit einem andern beque⸗ men Waſſer vermiſcht. Sonſt mag es auch zu vielen obge⸗ nandten Gebrechen mit andern Waſſern vermiſcht werden / ſonderlich in Leib zu gebrauchen. Euſſerlich aber kan mans nuͤglich zn den vberſchlaͤgen deß Herzens vnnd deß Haupts mit andern bequemen Waſſern vermiſchen. wu Dans — — —SB — Fe !a rag Al — — — — — — — — del rd wied ı Kr heil kin rund kin Ine ſond hete 'celle te | bt / ul do Orkan, Il, d fol, fen rd, or die "eh (fi, Kt) DR 0 uch Erf, dag ſtſon— in Man aupt, ein zu haſſer twaß 1 Are ehre⸗ ſeinel zu di⸗ igeln end Iren, llopf⸗ ichin Rilch pn? J mein ran) elfah til, ſchen uch wol⸗ 17 2) ul) que⸗ ge den / and 4 D ¶ Das Ef Bueh / Von Kreutern. Das Achtzehend Capitel. Von dem Nardenſamen / oder ſchwar⸗ tzen Coriander. Je Alten Haben deß Nardenſamens nur ein Geſchlecht beſchrieben / aber wir haben zu vnſer zeit ſechs vnderſchiedliche Geſchlecht / die doch faſt alle einerley krafft vnd wirckung haben / al⸗ lein daß eines das ander in der ſtaͤrcke und guͤte vbertrifft? J. Zam Nardenſamen. Melanthium ſatiuum I, T. Daserfionnd warhafftig Nardenkraut oder Nigella der Alten/hatein harte kleine vnd holtzechtige Wurzel / die ‚zur Artzeney gar vntuͤchtig iſt. Die Bletter find zerſpalten / wie die Bletter des Taubenkropffs / ſeind aber gruͤner. Der Stengel iſt Elen hoch / mit vielen Nebenaͤſtlein. Am ober, theil der Stengel / deß gleichen auch oben an den nebenzweig⸗ lein / bringt es ein liecht oder weißblawe Blumen / die ſeyn rund / einem Raͤdlein gleich / darauß werden runde Koͤpff⸗ lein wie die Flachßbollen / mit ſechs fachen vnderſchieden. In einem jeden Sach iſt der Samen ordentlich auff einan⸗ der geſetzt / von Farben ſchwartz wie der Raden oder Korn⸗ naͤgleinſamen / eines ſehr anmuͤtigen Wuͤrzgeruchs. Das Kraut aber / die Wurtzel vnd Stengel / die haben gar keinen Geruch / darab ſich dann als an einem ſonderlichen Mira⸗ efel hoͤchlich zuverwundern iſt. Dieſes gewaͤchß muß mir ſonderlichem fleiß in den Luſtgaͤrten gezielet werden. Er lies ber ein ſeyſten wol erbawenen Örund? — ROTE 11. Geeler Dardenfamen. Rn © ‚ Melanthium citrinum flore > fimplici 11. & WERPETRDEBERFBITHSRRATEN F I 3 III. Geel Nardenſamen. Melanthium cittinum multiforum III. > — II. Das zweyt Geſchlecht / iſt dem jengemeldten in allen dingen gleich / vnd iſt kein anderer vnderſcheidt / dann daß jenes ein ſchwartzen Samen / vnd diſes ein geelfarben Sa; men bringe / der iſt ſo wol lieblich vnnd wolrtschend als der ander, = IV. Damaftenifcher Nardenſamen. Melanthium Damafcenum quartum, Id 8 — — 7 V NE en IR f \ ENNERVYZ — N 2 A Ei ü ® z — — — — genen m nn mem man ne — — nn nn ng —— — —— — — — ——— —— — — — —— — — — —— — — V— — — 184 SJacobi Theode * | VI. Wild Nardenfrant, D aA * Damafenifcher Nardenſamen mie gefuͤl⸗ ten Blumen. | 3 Nigellaflore pleno, * B € III. Das dritt Geſchlecht iſt gleich wieldag nechffaemel; det in allen dingen geſtaltet / außgenommen die Blum die iſt ſchoͤn manigfaltig und gedoppelt / ſehr luſtig anzuſehen / vnd muͤſſen auch dieſe zwey Gewaͤchß / wie dz erſt Geſchlecht mit dem ſchwartze Samen in den Luſtgaͤrten gepflanset wer⸗ den / vñ erfordern auch ein wol gebamwen feyßt Erdtreich? IV, Das vierde Gefchlecht / ift grölfer an der gantzen Subſtang als die vorigen/ vnnd iſt auch fo viel die Geſtalt anlangt lieblicher / aber vielgeringer am Geruch / das wirdt von dem Samen wie die andern Gefchlecht gezie⸗ fer / vnnd in den Iuffgärten gepflantzet dann es nicht in diefen Sanden von fich ſelbſt wächfer. [ Diefes hat man jeunder inn den Gärten / fo allein mit Blumen von der vorigen onderfcheiden ift/ dann dieſes fi choͤn rund vnnd ge⸗ doppelt iſt oder gefuͤllt / welches ich von meinem Bruder lo⸗ hanne Bauhino Fuͤrſtl. Wirtenbergiſcher Archiarr. auß jh⸗ rer Fuͤrſtlichen Gnaden Garten erſtlich betommen habr V. Das fuͤnfft Geſchlecht hat ein Wurzzel / die iſt dem erſtgemeldten vnd auch den andern gleich / deß gleichen auch die Bletter / allein daß ſie mehr ſpitziger vnd zerſpalten ſeind / ſchier wie das Dillkraut / Aſchenfarb gruͤn:Der Stengel wirt auff die zwo Spannen lang / har etliche Nebenzweiglein. Die Blumen ſeindt den zamen faſt gleich / doch ſo viel die Farben belangt / ſchoͤner vnnd blawer. Die Koͤpfflein oder Bollen ſeind oben auß geſpitzt mit vier oder fuͤnff kleiner Hoͤrnlein / darinnen der Samen verſchloſſen iſt / der hat ein faft lieblichen vnd anmuͤtigen Geruch / vnd wirdt im Augſt⸗ E monat zeitig. Dieſes Gewaͤchß iſt ein wild Geſchlecht deß Nardenkrauts / dann es waͤchſt von ſich ſelbſt vngepflantzet in den Korn vnd Fruchtfeldern. VI. Das ſechſt Geſchlecht / iſt dem jeztgemeldten wilden Nardenkraut faſt durchauß gleich / fo viel die Wurzel / Kraut vnd Blumen anlangen ehnt / die Haͤuptlein aber vnd SB öllen werden langlechter mit eyngebogenen ſpitzen / gleich wie die Bollen / oder Haͤuptlein am Ackeleyenkraut / darin, nen der Samen ſich verhaltet / der iſt auch wie der vorig eines guten vnd zimlichen Geruchs. Es waͤchſet auch diß Ge⸗ Melanthium ſylueſtre VI. RW 0 & Dre SA RE I ON 4, A —— * 7% Vera] 3) — ſchlecht vor ſich ſelbſt in den Fruchtaͤckern / iſt aber nicht ſo gemein wie das erſt. In Franckreich iſt es viel gemeiner als bey vns / ſonderlich in den Fruchtaͤckern vmb Roynville vnd Epoß. Von den Namen der Narden⸗ Kreuter. — S werden dieſe Nardenkreuter mit dieſem Namen von den Teutſchen darumb alſo genandt / dieweil die Same einen faſt lieblichen Würggeruch haben / gleich wie der ins j dianifch Narden. I, Bon den Griechen wirdt das erft sam Geſchleche / welches allein von ihnen befchricben worden Merairbror ge⸗ nandt / von Theophrafto asduros, von Hippocrate MeAdr- anspwor vnd Merarbn, Sateinifch/ Melanchium, Gith, Ni» gella vnd Melafpermum. Bon den Simpliciſten / Anthe- miuw Theophraſti, Saluſandtia, Cyminum nigrum, vnd Nigel/& Romana, zum onderfcheidt der anderen Geſchlech⸗ ten die die Alten nit beſchrieben. Nigella flore minore fim- plici, C,B. Nigella Gef, Cord. hortenfis, Trago, fatiua, Lon.altera, Cz{. Melantbium, Dodo. Lob, cui & Nigella Romana odora: fatiuum, Matrh. Dodo. gal. Lac. Caft, Lugd. primum, Fuch. icon, Gith, Anguillare. Bon Sera- pione wirdt das Nardenkraut de ſimp. c. 318. Xamım Aras bifch genennet. Bon Auerrhoe Scaunıx. Bey dem Alfiha- K rauio, Alſumi vnd alzmiz. Bey dem Gloſſographo anriquo Auicennz, Surum. Bey Stephano dem Gloflograph, Ha- liabbatis, Sunzum, Funicum, Suaizum vnnd Seunm. Sonſt werden bey dem Halabbarı vnd andern Arabifchen Autho⸗ ven folgende Namen geleſen / Quemia, Melachium, Elſcudi, Se- unix, Ratte vnd Rathee, Sletagi, Suoti, Scenium, Stecunum, Su- mic, Chauan Xanim,Xanın, Xanium vnd Xaumin. Italianiſch heiſſet dieſes Gewaͤchß Niella und Melanthw. Hiſp aniſeh / Ne⸗ guilla vnd Neguillia, alipiure, vnd Axenuz. Candiſch oder Cre⸗ tiſch / Melathi. Frantzoͤſiſch / Nele, Nigelle, Pourelle, Pocurette, PER Poiu- gow Hard Ep N iM 4 Melar j gellf \ Im Fu ' Dame WM . Ri j V Dbelch And inge obe clad an thiut Ay fıru fias gem aru car Fuc pitu falua wiſ wild ÄR m and Mel Das Erſte Buch bon Kreutern. A Poiurette vnd Poruette. Boͤhmiſch / Kmijncerny vnd Ezer⸗ F ment nicht genugſam das ſie fuͤrgeben / ob ſchon das Raden⸗ —0 J auch die nicht wenig / die das gemein Radenkraut vor das ſubtilen Puluer geſtoſſen / vnd mit ſůſſem Wein gerruncke/ a J Melanthium ſogetale Hippoeratis halten / vnd iſt jhr Argus iſt ein treffenliche Artzeney vor die eberfischtigen: dieht auch —0 | | a2 ij wider il i —000 | ll | 900 | I " \ > al, ji ny kmijn. Bngerifch/ Nigella. Polniſch / Czuruncha. Eng, liſch / Garden Nigella. Flehmiſch vnd Brabaͤndiſch / Nar⸗ dusſaet vnd Nardus cruyt. Hochteutſch wirdt es genandt / ſchwartzer Coriander / ſchwartzer Kuͤmich / Roͤmiſcher Co⸗ riander / Nardenkraut / Nardenſamen / Sanct Catharinen Blum vnd Schabab. Es iſt vor dieſen Nardenſamen vnnd dag recht Melan- mium viel Jahr her / von vielen Medicis vnd Apoteckern der Samen deß Nadenfrants oder Kornnaͤgleinſamen / faͤlſch⸗ lich gebraucht worden / vnd wiewol dieſer Irrthumb zeitlich genug durch gelehrte Maͤnner iſt offenbaret worden / vnnd nunmehr fo klar am Tag / gleich wie die helle Sonne vmb den Mittag / ſo ſeind doch noch viel Vnerfahrne in der erkandt⸗ nuß der Kreuter ſo in dieſem Irrthumb verſtockt / daß man B ſie darvon nicht bringen fan. 11. Das zweyt Geſchlecht / heiſſet bey den Kreutlern Me- lanthium luteum oder Melanchium cittinuto, Nigella ci- ttina, vnd Chryfomelanthium, Italianiſch / Mdlanchto Gi- allo, und Niella Gialla. Engliſch Yelowe nigella. Flehmiſch vnd Brabaͤndiſch / gheele Nardus ſaet. Hochteutſch / geeler Kuͤmich / geeler Nardenſamen / vnd geeler Roͤmiſcher Co⸗ riander. Ill. Das dritte Geſchlecht heiſſet bey den Kreutlern/ Melanthium citrinum multiflorum, Melanthinm luteum maltiflorum, vnd Nigella citrina multıflora. [Nigella flo- re minore pleno, C. B. Cardamine tettia fpecies, Lac. Ni- gellacitrina, Lac. citrina vulgo vocata Hure albo mulci- plici, ‚Lobel, cittina flore albo multiplicı , Lugd. flure candido , Cæſ. Semen quod ex Oriente adfeıcur inter C genera Cardamomi , Eidem Melanthium fiue Nigel laforeplenoalbo, Camerario, ] Italianiſch / Melanrhio Giallomoltiplici, und Niella Gialla moltiplici. Engliſch / double yelowe Nigella. Flehmiſch vnd Brabändifch/ doppel gheele Nardus eruyt. ¶Engliſch double flouured Nigella. Vnd Hochteutſch / doppel geel Nardenkraut. | IV. Das vierdt Geſchlecht / heilfer bey den Kreutlern / “ Melanthium Damalcenum vnd Nigella Damalcena. | Ni- gella lore maiore fimplici, C.B. Nigella, Cord. in Diofc. Damafcena Trag. Get. Cord, fatiua 2. Lon. hortenlis alte- ra, Fuch. Melanthium fyl. Matrh.Lac. Lob. Lugd. alterü Damalcenum, Fuch, icon. Damafcenum, Dodo.Camer. ] Teutſch / Damafcenifch Nardenfamen. Engliſch Damaſ⸗ ke Nigella. | V. Das fünffe Gefchleche if das wild Nardenkraut / D welchesindenSruchräckern bey vns in Tentſchland / in Bra⸗ band / Flandern vnd Franckreich / allenthalben von ſich ſelbſt vngepflantzt waͤchſet: vnnd wiewol keiner von den Alten die⸗ ſes beſchrieben / gedencket doch feiner der alt Artzet Hippo- crates lib. de morb. mulieb.vnd lib. de ſteruibus, vnnd nennet es Griechiſch MeAavdsor €x rövarugav, das iſt / Melan- thium ex tritico. Die vnſern nennens Griechiſch Meravdıor Kygıov. Octauius Horatianus neñets Gith quod in lege na- fcırur, das iſt fo viel als Melanthiũ ſegetale, wie es dan heu⸗ tigs Tags auch von vnſern Kreutlern neben andern Dame genennet wirdt. Sonſt heiſſet es Melantchium aruente, Ni- gella fegecalıs, icuaruenlis, Melanthium agrefte, Nigella- ſtrum, N gella ſylueſtris vnd Agriomelauthium. [N:gella aruenlis, C.B. Nigellafylueitris, Trago, Gel, Lac. Camer. cornuta, Cord. vulgo dıdta,Czfal.Cun:iuum ſyl. altetum, Fuch. icon. Cord. ın Diofc. Melanthium fyl.Fuch. Dodo. E gal.Caft. (ylueftiealterum, Match, Lugd. fyl. alterum ca- pitulisreflexis aquilegiæ, Lobelo. | Italianiſch / Melanrhio faluatıco,ond Nigella ſaluatica Engliſch / wylde Nigella. Fleh⸗ miſch vnd Brabaͤndiſch / wilde Rardus ſaat. Hochteutſch / wild Nardenkraut / vnnd Sanct Catharinen Raͤdlen / das iſt / Rotula diuæ Catharinæ. Valerius Cordus bar fälfchtich Cyminum fylueftre auf diefem Kraut gemacht, So jrren — kraut kein gleichnuß oder geſtalt mit dem rechten Narden⸗ kraut habe / ſo ſeye doch der Samen dem Narden Samen gleich / zu dem ſo wachß es vnder dem Weytzen vnd anderm Getreide / derowegen muͤſſe Hppoerates dieſes Gewaͤchß vor das Melanthum ex unico verſtanden haben / welches fo es ſtatt haben ſolt / wuͤrden mir der Kreuter mehr finden/ die mit zren Samen dem Narden Samen würden gleich ſeyn. Wann fie aber der Sachen beffer und fleiſſiger werden nachdencken / vnnd vnfer wild Nardenkraut / (das der ge⸗ mein Mann Sanct Catharinen Raͤdlen nennet / vnd nicht allein vnder dem Weytzen / ſondern and) inn allen anderen Fruchtaͤckern heuffig waͤchſet /) mit dem erſten vnd wahren Nardenkraut vergleichen vnd conferiren werden / fo werden fie befinden vnd bekennen muͤſſen / daß es ein wahres Melan- G chıum ſeye / vnd ſintemal ſolches von fich ſelbſt m dom Wey⸗ tzen vnd Fruchtfeldern waͤchßt / daß es ſey das wahre Meawr- Bor ix av zupwy Hippocratis. VL Das ſechſt Gefchlecht / wirdt von den Kreutlern / Melanthiam fegetale alterum, Melanthiam agrefte alte- rum, vnnd Nigellafegetalis alters genannt. Teutſch / das zweyt wild Nardenkraut. Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Eygenſchafft ver Nardenſamen. A⸗ Rardenſamen haben ein waͤrmende und trucknende krafft / ſie zertheilen vnnd treiben auß / ſeindt warm vnnd trucken indem anfang deß dritten Grads. Der Samen wirdt alleinin der Artzeney gebraucht die Wurtzel vnd das Kraut werden als vntuͤchtig verworffen. Innerlicher gebrauch deß Narden camens, ——— in Wein geſotten / vnd von der durchgeſi⸗ genen Bruͤhen Morgens vnd Abends / jedesinal ein Becher voll warm getruncken / reyniget vnnd erwaͤrmet die Bruſt vnd Lungen / erweychet den dicken zaͤhen Schleim vñ Lungenkoder / machet den leichtlich außwerffen / benimpt das Keichen vnnd das ſchwerlich Aethmen / bringt den fer, genden Weibern viel Milch / vertreibt die Blaͤſt im Leib / miltert das Krimmen vnd Leibwehe / treibet den Harn / fuͤr⸗ dert die Monatblum der Weiber / vnnd widerſtehet allem Gifft von Thieren. Man muß aber dieſen Tranck etlich Tag nacheinander beharren. So man denfelben mie Zucker füß macher/ ſo iſt er defter dienlicher und beiler. Man pflegerauchden Nardenſamen groblecht zerſtoſſen mit dem Brotteyg zuvermiſchen vnd ins Brodt zubacken / welches Brodt dann in den jetzt gemeldten Schwachheyten faſt dienlich zunieſſen iſt. Nardenſamen zu Puluer geſtoſſen / vnnd ein quintlein ſchwer mit Weinmeth oder Honigwein / eyngetruncken / mehret den Seugammen die Miilch vberfluͤſſig. Vor das ſchwerlich vnd troͤpfflingen harnen: Nim̃ Nar⸗ denfamen ij. vntz groblecht zerſtoſſen / Feinzucker vj. loth / thu dieſe ſtuͤck in ein geſchraubte Flaͤſchen / oder ein glaͤſin Ge⸗ ſchirr / ſchuͤtt daruͤber ein Maß guren alten weiſſen Wein / verlutier das Geſchirr wol / vnd laß darnach vier Stunden in einem Keſſel mit ſiedendem Waſſer ſieden: darnach thue das Geſchirr herauß / vnd wann es kalt worden iſt / ſo ſeihe es durch ein Tuch: von dieſem Tranck trinck alle Morgen nuͤchtern / deßgleichen auch deß Abends zwo Stunden vor den Nachtmal / jedesmal vier vntz warm. Gepuͤluerten Nardenſamen ein quintlein mie einem hal, ben loth geſtoſſenem Feinzucker in einem Truͤncklein Weins zertrieben vnd warm getruncken / iſt ein heylſame Artze⸗ ney wider das Keichen vnd engigkeit der Bruſt. Nardenſamen ein Eßloͤſfel voll genommen / zu einem 185 &.Iarodi Theodori Tabernxmontani A wider den ſchmerteen der denden / ſo man ohngefaͤhrlich auff Prax / weiſſen Weyrauch / jedes ein bald forh / Coſtenwurgel ein vntz friſch Brunnenwaſſer damit vermiſcht. Naͤrdenſamen zu Tuluer geſtoſſen / vud j. quintlein mit Wein getruncken / dient wider die vergifftung der biſſz vnnd der gifftigen Thier. | Nardenkrautſamen zu Puluer gefloffen / vnnd ein halb loth darvon mir Wein getruncken / dient wider Die biſſz der Wiſel. Soman aber diefes Puluers nur ein quintl. nimpt / vnnd ſo viel deß Puluers von Candiſchem Diptam darmit vermiſcht / darnach mit Wein trincket / fo wircket dieſe Artze⸗ ney deſter kraͤfftiger. Wann ein Schlangein Ochſen oder Rindt / oder aber ein ander vierfuͤſſig Thier gebiſſen hat / fo nimb Nardenſa⸗ men / Roſſzpeterleinwurtzel oder Samen / jedes ij. oder ij. loth / ſtoß zu Puluer vnd zertreibs mit xx. vntzen Weins / vñ ſchuͤtte es dem Ihrer eyn durch ein bequemes Geſchirer. Vor die Maßleyd deß Rindtviehes / nimb geſtoſſenen Narden ſamen fuͤnff loth / Baumoͤlen zwoͤlff ung / das zer⸗ treib mit xx. vnzen Weins durcheinander vnd ſchuͤtt es dem Viehe warm eyn. Wann ein & chaffvoneinem Schlangen oder anderen kriechenden vergifften Thier gebiffen worden were/ fo ſchuͤtte oder gieſſe jm iij. loth gepuͤlnerten Nardenſamen mit wars mem Wein zertrieben eyn. Nardenſamen gepuͤluert vnd ein quintlein darvon mit Waſſer getruncken / iſt gut wider die biſſz der gifftigen Erd» ſpinnen / die man Phalangıa nennet. Der Nardenſamen dient von wegen feiner ganzen eygen⸗ ſchafft wider die Quotidian vnnd Quartan KZeber / derowe⸗ gen ſie in allen Artzeneyen zu ſolchen Sebern dienlich / vor an⸗ c deren follen gebraucht werden, Etliche nemmen dep gepuͤl⸗ nerten Nardenfamens cin quintlein / vernuſchen darmit ein halbs quintlein geyuͤluerten Peterleinſamen / vnnd zertrei⸗ hens mit Wein zu einem Traͤncklem / gebens alſo denen jo mit gemeldten Febern beladen / ehe fie der Gebrechen an— ſtoͤſſct / warm zutrincken / vnd laſſen ſie darauff niderlegen vnd ſchwitzen. | Der geele Nardenſamen / wie auch dep wilden beyde Ge⸗ ſchlecht ſo von ſich ſelbſt in Fruchtſeldern wachſen / haben gleiche krafft vnnd wirckung mit dem erſten vnd ſchn artzen. Der Damaſceniſch Rardenſamen aber wien oler auch glei che wirckung mit den obgenandten hat / ſo iſt er voch viel ge⸗ ringer vud ſchwaͤcher. Octau us Hotauauas lobt den A⸗ ckernardenſamen / das iſt / den wilden / wider die Geelſucht / ſo man den ein wenig roͤſte vnd zutrincken gebe. Eufferlicher gebrauch deß dtardenſa⸗ mens vnd Jrauts- Ardenſamen zu Puluer geftoffen vnd mir Eſſig tempe⸗ 2 rirt / vnd die tirn vnd & chläff damit beſtrichen / die⸗ ner wider das Hauptwehethum. So man blaw Lilienoͤlen mit dieſer Arseney vermiſchet / fo wire fie deſter kraͤfftiger. Der Samen zu einem ſubtilen Puluer geſtoſſen / vnnd dar⸗ Honindie Naſen gethan / thut deßgleichen / vnd dient wider das Hauptwehethumb ſo von kaͤltin vervr ſacht worden. Rardenſamen auff Kolen gelegt / vnd den Rauch davon inn die Naſen empfangen / ſtillet den Catharr vnnd kalten Hauptfluß / vertreibet alſo den Schnuppen. Oder nimb Stardenfamen ein halb loth / Aniß ſamen ein quintlein / zer⸗ ſtoſſe diefe zween Samen nur ein klein wenig / Tone ſie dar⸗ E nach in einen Pfaͤnnlein / vnd beſenchts im roͤſten ein wenig mit gediſtillirtem Maieranwaſſer / binds folgends alſo heiß inein Tuͤchlein / vnd halt das vor die Naſen vnnd riech da⸗ ran. Oder nimb ſchwartzen Coriander oder Nardenſamen zwey theil / deß Wechholter Gummi Sandara«a ein wenig grobfechtzerbrochen ein theil / vermiſch das durcheinander⸗ wuͤrff davon auff gluͤende Kolen / vnd empfahe den Rauch in die Naſen. hi Eimanders; Nimb Nardenſamen ein loth / roten Sto⸗ Muſchatennůß/ Cypreßnuͤß / jedes ein quintlein / Paradeiß⸗ holtz / Wechholter Gummi / jedes anderhalb quintl. Mach ein groblecht Puluer darauß / vnd raͤucher damit wie gemel⸗ det. Dder nimb Nardenſamen ij. loth / weiſſen Weyrauch / deß auffgetruͤckneten Saffts Ladani / Wechholter Gummi⸗ jedes j. loth / Maſtix / roten Storax / Paradeißholtz / jedes ein halb loth / ſtoſſe dieſe fick groblechtig / vnd leg davon auff gluͤende Kolen / vndempſahe den Rauch in die Naſen. DO» der nimb Nardenſamen drey loth / Pfefferkuͤmmel ti, loth / Thymiankraut / Ackermuͤntz / duͤrren Yſop / jedes ein Haͤnd⸗ lein voll / ſeude dieſe fick in Waſſer / vn empfahe den Dampff durch ein Trechter in die Raſen. Ein guts Knoͤpfflein daran zu riechen daß den Haupt⸗ Ruß ſtillet / trucknet vnd den Huſten vertreibt: Nimb ſchwar⸗ GC gen Coriander drey qumtlem / olehenkraut / Neptenkraut / Doſten over Wolgemuth / jedes j. quintlein / mad) ein gro⸗ bes Puͤluerlein darauß / vnnd binds in ein ſeiden Tuͤchlein / daran ſoltn ſtatig riechen vnd es bey Dir tragen. | ann die Naſe in dem Catharr gar verftopfft/oder der Schnuppen nicht auf der Naſen wil/ fo weyche fchwargen Corianderſamen in Wein / vnd zedel denjelben alfo naß vnd feucht auff einem heiſſen Ziegelſtein / vnnd empfahe den Dampff vnd Rauch darvon m die Naſen. Den verlornen Geruch wider zubringen: Nimb Narden⸗ ſamen den roͤſte ein wenig ob dem Fewer / darnach binde jh⸗ nen in ein ſeiden Tuͤchlein / vnd rieche offt daran: Nimb auch deß Morgens nuͤchtern jedertweilen deß gepuͤluerten Nar⸗ denſamens in die Naſen / daß du darvon nieſen moͤgeſt / das thut ſehr wol / vnd iſ manchem Menſchen der feinen Geruch verloren hat / mit dieſer Artzeneyen geholffen worden. Oder dimb Nardenſamen j. loth / Veielwurtzel ein halb loth / ſtoſ⸗ ſe dieſe zu einem ſubtilen Puluer / vnd ſchlags durch ein rein haͤrin > ichlein vnd behalts: darnach nimb ferrner Stechas⸗ blumen / Lauanderblumen / Neptenkraut / Maieran / Lorber⸗ baumbletter / Chamillenblumen / jedes ein halbs Haͤndlein voll. ende dieſe ſtuͤck in genugſamem aſſer biß der drit⸗ theil eyngeſendet / darnach ſeihe es durch ein Tuch / vnd thue Das obgemeldt Puluer darein / vnnd vermiſch die wol durch⸗ einander / darvon ſuppe etlich mal ein wenig in die Naſen / es reynigtdas Haupt ſehr wol / vnnd bringt den verlornen Geruch wider. Ein ander geheim Experiment: Nimb reyn geſtoſſenen Nardenſamen / vermiſche den mit altem Baumoͤle / neige das Haupt hinderſich ſo weit du kanſt / vnnd thue drey oder vier Troͤpfflein in die Naſen / ond faſſe den Mundt voll waſ⸗ ſer damit das Oele nit in den Mundt flieſſen moͤge. Oder nimb Nardenſamen ein Nacht in Eſſig gebeytzet vnd dann wider getrucknet iij. quintlein / deß auffgetruckne⸗ ten Saffts Ladanı ein halbloth / Lerchenſchwamb / Para» deiß holtz / Bibergeil / jedes vier driteheil eines quintlins / def auffgerrusfneten Saffts Opopauacis gleich fo viel. Stoffe Die gemeldte ſtuͤck zu einem ſubtilen Puluer / thue fie inn ein jrrdin Geſchirelein / vnnd noch ſerrner darzu vj. lorh außge⸗ preßten Maieran Safft / rhuͤrs wol durcheinander / laſſe es darnach trucknen ander Sonnen, Darvon nimb dann iij. quintlein / zertreib die in drey vntzen gedifhlliereem Maieran⸗ waſſer / darvon thue darnach ein gut theil inn die Naſen mit hinderſich geneigtem Haupt / vnd damit dieſe Artzeney deſter K beſſer wircken moͤge / ſo nimb den Mundt voll Waſſers / daß ſie dir deſter weniger in Mundt flieſſe: die reynigt das Haupt ſehr wol / und eroͤffnet die verſtopfften Gaͤng zum Hirn / vnd bringt den verlornen Geruch wider. Oder nimb Nardenſamen ein halb loth / weiß Nießwurtz iiij. ſcrupel / oder vier drittheil eins quintl. Veielwurtzel / Bis bergeil / jedes ij. ſerupel / Materan / Berthram / Cubeben / Cardamoͤmlein / jedes ein halbs quintlein / Langenpfeffer vj. graͤn. Mach auß gemeldten ſtuͤcklein ein ſubtiles uͤluerlein / in einem ſchlags durch ein reynes haͤrin Sieblein / darnach vermiſch An ,. kin £ Mi N Re hir N M Dirt ar ind und der Ei Part Na Ni then —T Is den il) . | | — - * Das Erſt Buch / Bon Kreutern Anem Moͤrſelſteinlein drey granen Alexandriniſchen Biſ⸗ F much / jedes ein loth. Stoß zu einem reinen Puluer vnnd ſem darmit / vnd behalts zum gebrauch in einem verſchloſſe⸗ nem Buͤchßlein. Dauon thue jedertweilen deß Morgens nuͤchtern ein wenig in jedes Naßloch. Nardenſamen zu reynem Puluer geſtoſſen / vnnd mit Veielwurtzoͤlen in die Naſen gegoſſen / vertreibt die anfahen⸗ de Starrfell. Reyn gepuͤluerten Nardenſamen mir Eſſig ertrieben / vnnd in die Naſen eingeſupt / vertreibt die Geelſucht in den Augen / fo es erliche Tag deß Morgens nuchtern alſo ge; braucht wirds, Die jetztgemeldte Artzeneh in die Ohren ge traufft / toͤdtet die Wuͤrm darinn. Vor die eyterende alte Geſchwer der Ohren: Nimb Nar⸗ denſamen ein halb loth / lebendigen Schwebel / Myrrhen / der Rinden von ſuͤſſen Granatopffeln / jedes ein quintlein: B Stoß dieſe zu einem reynen ſubtilen Puluer / vermiſch dar⸗ nach darmit Roſenoͤle / Beielwurtzoͤle / Geyſſen Vnſchlit / jedes ein loth / temperiers wol durch einander/und gieſſe dar⸗ uon warm alle Tag zweymal in die Ohren, Man muß aber allwegen zuuor den Eyter mit warmem Meth abwäfchen. Narde nſamen deß Morgens nuͤchtern wol vnd klein mit den Zähnen zerkauwet / vnd vber die Geſchwer der Augen ge, legt / heylet dieſelben. Nardenſamen zu Puluer gebrennt vnd mit Waſſer tem⸗ periert wie ein Saͤlblein angeſtrichen / machet die auß gefalle⸗ nen Augbrauwen widerumb wachſen / Auch an andern Or ten machet es das Haar wachſen. Nardenſamen mit Kyſfern holtz in Eſſig geſotten / legt den ſchmertzen der Zaͤhn / warm im Mundt gehalten vnd die Zaͤhn damit gewaͤſchen. Nardenſamen geroͤſcht / zu Pul⸗ Cuer geſtoſſen vnd mit Baumoͤle temperꝛert wie ein Sälblein/ vnd in vnnd vmb die Zaͤhn geſtrichen / legt auch den ſchmer⸗ tzen der Zaͤhn. Oder ſtoſſe geroͤſchten Nardenſamen zu Puluer vnnd temperier den obgemeldter maſſen mit gutem Weineſſig / vnnd thue das in die holen Zaͤhn / vnnd ſtreich ſie auch damit an / es hilfft wol. Nardenſamen im Mundt wol gekaͤuwet / vnnd auch das Puluer dauon in das Zahnfleiſch gerieben / ſtillet den ſchmer⸗ tzen der Biller vnd deſſelben. zu der erlahmeten Zungen: Nimb gepuͤluerten Nar—⸗ denſamen / vermiſch gleich ſo viel geſtoſſen Criſtallen oder Steinſaltz darunder / vnnd reibe die Zung wol darmit / das wirdt viel Schleim vnd Speychel ziehen / vnd die Zung wi⸗ der ſtaͤrcken. Bor das ſorglich Halßgeſchwer: Nimb Nardenſamen P tin halb loth / deß Gummı Serapinı anderthalb quintlein / Berthram ein quintlein. Stoß dieſe Stuck zu Puluer vnd mach mit vier loth Honig ein Mixtur darauß wie ein Saͤlb⸗ lein / damit beſtreich inwendig das Geſchwer mit einer Febn. Nardenſamen zu Puluer geſtoſſen / vnnd mit Eſſig ein Pflaſter darauß gemacht / das vertreibt den ſchmertzen der Weiber Bruͤſt / der von gerunnener Milch verurſacht wirdt / vbergelegt. Gepuͤluerter Nardenſamen mit Wermuthſafft zu einem Pflaſter temperiert / vnd vber den Nabel gelegt / toͤdtet vnnd vertreibt die Wuͤrm. Etliche nemen zu dem Nardenpuluer / j. halb theil gepuͤluerte Alceparick/ein Ochſengall / vn ma chẽ ein Pflaſter darauß mit Honig / ſo viel darzu von noͤten iſt / vnd legens vber / das iſt an Jungen vnd Alten bewehrt. O⸗ der: Nimb Nardenſamen vier loch / bereyten Coriander E zwey loth / Rockenmeel / Feigbonen / ſedes v. quintlein / Atos, patick / Saffran / rote Corallen / jedes j.quintiein / Wermuth / Maſtix / jedes j. quintlein. Stoß dieſe Ding zu eim reynen Puluer / vnd thue darzu Wermuthſafft acht loth / Weinrau⸗ thenſafft vier loth / guten Weineſſig fo viel von noͤten iſt / daß es ein Pflaſter werden moͤge / das ſtreich auff ein Tuch vnnd legs vber. Wann ein Menſch Blutaͤuglen in ſich getruncken hette / demſelben gib folgende Artzeney ein: Nimb Nardenſamen zwey loth / Kreſſenſamen / Stabwurtz / Coſtenwurtz Wer; 187 ſchlags durch ein Sieblein. Daruon gibauff cin maleilh quintlein oder auch bißweilen zwey mit gutem Weineſſig zertrieben / zutrincken. So ein Zißmauß ein Rindtvieh gebiſſen hette / ſol man nemien vier loth gepůlnerten Nat den ſamen / mit gutem Wein zertrieben / vnd dem Viehe in die Naſen ſchuͤtten. Die Wund aber ſol man mit Hundsdreck ſalben / welche Artze ney dann auch den Menſchen dlenlich iſt / als Hippocrates vnd Hierocles bezeugen Nardenſamen zu Puluer geſtoſſen / vnd mit Homig zu ei⸗ nem dicken Teya lemperiert / darnach in ein langes leinin Saͤcklein eingemacht / bñ wie ein Mutter zapfflein zu ſich ge⸗ nomen / ſfuͤrdert die verſtandene Monasbiumen der Weiber. Nardenſamen auff ein Glut gelegt und den Saum zu ſich Buͤrdlein. — Nardenſamen geſtoſſen / vnnd mir Eſſig wie ein Pfafter vbergelegt / vertreibt die Laub oder Anfenſſecken/ Raupe Grindigkeit / alte Geſchwulſt / Beulen vnd harte Flegmati⸗ ſche Geſchwer. | R Narden ſamen gepuͤluert vnnd mir altem Harn / wie ein Pflaſter vermiſcht vnd vbergelegt / vertreibt die Kreenaugen / oder den Nagel / wenn ſie vorhin gerings herunib auffgeloͤ⸗ fer ſeind. — Nardenſamen geſtoſſen vnd wie ein Pflaſter vbergelegt / heylet Die Katzenbiſſz. Nardenſamen auff gluͤende Kolen gelegt vnd darmit ge⸗ reuchert / vertreibt die Schlangen vnd andere gifftige Thier. Actins der Griechiſch Artet ſchreibet wann emer von u einer Viper ſchlangen gebiſſen worden feye/ vnnd ein loth —— einnemme / der ſol deß Biſſz nit erben. Nardenfamen in Saͤcklein in die Truhen zwiſchen die Kleyder gelegt / toͤdtet die Schaben/onnd verhůtet dieſelben daß die Schaben nicht darein kommen. | Deifelbengleichenden Samen under die Külfen gelegt vertreibet er die Floͤh vnd Wandleuß. | Nardenfamen in Meerzwibeleſſig geforten / vnd die Ge, mad) varmit befprenger/tödrer und vertreiber die Floͤch. Das Kraut in Waſſer geſotten vnd die Gemach darmit begoſſen / thut deßgleichen. Nardenſamen vnd Wermuth vertreiben vnd toͤdten die Schnacken / die Gemach darmir bereucher. Schwartzen Corianders / oder Nardenfa- menoͤle. Melanthinum oleum. s Oele auf dem ſchwartzen Coriander / oder Nar⸗ denſamen / Griechifch Merausniortausor,ynd Sateinifch Melanthinum oleum, wirdt bereitet wie dag Seſamoͤlen. Dieſes Oele iſt gut wider die Leuß ſucht / die von langwiriger Kranckheit verurſacht worden iſt. Das Angeſicht mit die⸗ ſem Oele beſtrichen wirdt glat daruon. Das Neuntzehende Capittel. Bon Waſſerfenchel a Er erſte Waſſerfenchel Hat eine Wursel dieift eines Kinds fingers dick mit fehr wenig I Zaſeln / vnd ein eintzigen zarten Stengel. Vmb den Stengel hates ſehr viel glatter Dferter / die vergleichen ſich ven Feuchel Blettern / daher es feinen Mas men vbertommen hat. Der Stengel iſt etwas rot / mancher, ley geſtalt / als wer er alſo mit fleiß poliert vnnd bereytet/ oben am ende hat es viel geeler Blumen auff Kronen / der Ge, ſchmack vnd Geruch iſt wie deß Waſſerſchaffthewes. Cr waͤchſt in den Pfizen vnnd außgelauffenen ſtillſtehenden Waſſern vnd Sachen? ** IE Q üij * NW. SR: 11. Das G durchein Trechter in die Mutter empfangen / treibt fort das - - — — — = en Fein — — — — — — — * — —— — — Oo I IH 9 hi cn a ll) | —95 ie | 4— En ut 9 9 KERN an, vl um al ii Eh hl ein I J —4 ii 9 ' D. Tacobi Theodori Tabernæmontani / 1. Waſſerfenchel. Feniculum aquaticum I. 11. Das ander Geſchlecht deß Waſſerfenchels / hat ein lange duͤnne Wurtzel / vnden am eud mit vielen Zafeln gleich einem Roſſzſchwantz. Die Bletter ſind etwas breyter vnnd lenger als deß vorigen / die ligen auff dem Waſſer / gleich II. Waſſerfenchel. Fæœniculum aquaticum II. SW... NN RE ⸗ vJ 5 N NIE), (7 2 a | YA.) AUS Sun Fe N 748 —RERL —— — 111, Waſſerſenchel. Feniculum aquaticum UI, S N l S = m N ji 7 | f 4 ME >’ zo \ N N Re % < N — SZEN NG LT 9 Nu | N ZEN G \ N IE: — I \ \ — — Y = . BOY. * N ® o 8 F NZ 2 NS N ‚ 9— A \ 17 — —— uk NASE N ſchlummerechtig vnd welck anzuſehen. Der Stengel iſt auff die zween oder drey Schuch lang / glat / mit Holkelen vnder⸗ ſcheiden / vnd inwendig hole. Am obertheil deß Stengels hat es viel weiſſer Blumen von fuͤnff Blettern / die vergleichen * IV, Waſſerſenchel. Peucedanum aquaticum * SELL 7 iu al "ana: Sl U) 277 { m vn SSR Te EN — — — Niue N SI It Kl \ RL ur N Su N nr 8 F SOHN l NN —V SI — * R R— —— HA — 9 J N — In LIE 117 —9 — ſich den — — | \ ) mb I { ihn in/ kant I king RN silf And Auf NN Sn . kin des q NIT 3 abfal Kay fun, Ri IV Mr Zaſh krrumbl ter MM fahn, An fa J. TER ER ders — — E FV, Wafferfenchel. VI. Geſtirnter Wafferfencher, Fœniculum aquaticum ſtellatum. Rn / DIN U mas —— NS N Ü) —— — — IN AR 1, — —V — SEES — 9 Te —— e— 7 \—} 7 UT — —— SSZIIZÄNINIRLETE — N U7 — ———— — Die ma: N N * — N —— ——w — =) ZI Er H — — — Der en - = hai; E —— — — ——— NY arte IN a — __ = : >> N 0 n — SI = a ä /} ⸗ —U EI Le sl N 5 SSH) SS —— Net —— ss — TEE 2 NIT Base > — 7— — RZ GE MM —— fihden Gauchblumen. Eswächft in Wafferechtigen Or, sn / wie das vorig / infonderheit in den alten Waſſern die von dem außgelanftenen Rhein ftehen bleiben / foıßWertich p vmb die Reichsſtatt Wormbs/ da finder mans vberflüſſig⸗ 111. Das dritte Geſchlecht hat ein fchmale / duͤnne / vnd lange Wurzzel wie das erſt / mit vielen Zaſeln vnden am en⸗ de / die ſich einem Fliegenwedel vergleicht / darauß wachſen viel krumme oder gebogene duͤnne Stenglein / die ſind von vnden an biß obenauß / mit vielen kleinen Nebenaͤſtlein / die auf den Gleychlein der Stengel herfür wachſend gezieret / die allenthalben viel kleiner Blaͤtlein haben / dem kleinen Fenchel oder Dillkraut aͤhnlich. Zwiſchen den Nebenaͤſt⸗ lein vnd Stenglein wachſen ſchoͤne weiſſe Bluͤmlein / ein je⸗ des auff einem beſondern duͤnnen Stilgen / herauß / den Bluͤmlein deß Waſſer Leberkrauts ſehr gleich. Bann diefe abfailen ever vergeben’ folgen lange rauhe Koͤpfflein wie die Koͤpfflein am Hanenfuß / darinn iſt der Samen verſchloſ⸗ ſen. Es waͤchſt auch dieſes Gewaͤchs in den obgemeldten Waſſerechtigen Orten / vnd in den Lachen IV. Das vierdte Geſchlecht hat ein ſehr langes duͤnnes Wuͤrtzlein / nicht dicker dann en Strohalmen ohn einige Zaſeln / darauß kommen lange / duͤnne Stenglein / die ſeind krumb hin vnd her gebogen / mit Blettern dem Haarſtrang oder Sewfenchelaͤhnlich / darzwiſchen wachſen herauß klei⸗ ne Moſechtige Bluͤmlein / die an duͤnnen langen Stilgen ſtahn. Es waͤchſet auch dieſer Waßeerfenchel an ſandechti⸗ gen sachen vnd ſtillſtehenden Waſſern⸗ V. Das fuͤnffte Geſchlecht dieſes Krauts / iſt dem zwey⸗ Das Erſt Buch / Von Kreuiern F en Geſchlecht deß Waſſerfenchels mit den Blettern gar 189 nahe gleich / feind doch diinner vnd Fleiner dann die Bletter deß Fenchels / am euſſerſten theil der Bletier hat es weiſſe Knoͤpffechtige Blaͤßlein von Farben dunckelgruͤn. Die Stenglein an dieſem Gewaͤchs feind dinneines Schuchs oder anderhalben hoch / an der Farb roͤtlechtig: Die Bl, men die obereinander an den Stilenohne Bletter herauf wachſen / die feind wie befchloffene Helm/ von Farben aeel} aneinem jeden Stilgen nur cin einsige-Es wächfkanfeuch, zen Orten / alsinden Pfigen vnd Lachen / fonderlich in Gel, lerlandt / Zuͤtphen vnd Slanderd® | VI, Dasfechfte Geſchlecht har lange geele dünne Wuͤrtz⸗ fein durcheinander geflochten/ die Blärtlein feind langlech⸗ tig den kleinen Jungfrauwen Bluͤmlein nicht vngleich / je zwey vnd zwey gegen einander / die wachſen auf dünnen hin G vnnd her gekruͤmpten Stilgen : oben am ende jedes Stielg. hat es ein grüne geffirnte Blum. Diefeg waͤchſt wie auch die vorigen in Waſſerechtigen / vnnd ſtill lauffenden Baͤch⸗ lein. | * VII, Seder Waffergarben Krane, Millefoliam aquaticum pennatum, Calpa.Bauhini. v1. [Man finder bey ons noch zwey Geſchlechter deß Waſſerfenchels oder Waſſergarben Kraut/ beren abconter⸗ feytung man vns noch nicht mitgetheilet hat. Deß erſten Wurtzen iſt von vielen langen vnd dünnen Zaſeln / von wel⸗ cher etlich buͤntzechte hole Stengel mit vielen Gleychen vnd holkelen vnderſcheiden find / vnnd Elen lang mit vielen Ne, K benaͤſtlein / fo auff dem Waſſer liegen. Auf den Gleychen kommen herfuͤr drey oder vier Bletter / deren ein jedes der ge⸗ ſtalt und zaͤrte halber einer kleinen geſtirnten Feder gleich /fo etwas rauwfarb find / je ein gefen sleychs lang vom anderen / ſo auff dem Waſſer ligen als wanns Federn weren. Die o⸗ bertheill deß Stengels richten ſich auff / alſo daß ſie einer halben / zu zeiten ganzen Spannen lang ob dem Waſſer fie, hend / jedoch krum hin vnnd her gebogen. Dieſe bringen herſuͤr im Brachmonat vnnd Heuwmonat jhre samen gedrungene geele Purpurbraune aͤhren / welche main fie \ ⸗ auffge⸗ — a mm — — 4 A. FVIn Gehoͤrntes Waſſergarbenkraut. Millefolium aquaticum cornatum Cafpa. Bauhini. — —— x N B 2 — N Ss \ I N F N NE —— N N N N Nr v2 —— AZ Pu — auffgehend von Farben Bleichgelb find / vnd ſind deren off⸗ termahlen bey xx. bey einander. Auß wel chẽ wachſen hernach etlich kleine ſchwartze runde vnd harte Koͤrnlein gemeinlich vier oder fuͤnff zurings vmbher geſetzt / in welchen der kleine Samen verſchloſſen iſt. Es waͤchſt in ſtillen Wafteren / oder Fiſchweiheren in ſtarcken Leumgruͤnden / hab es viel Jahr geſehen zu Weckenthal in dem Schloßgraben / fo jetzt⸗ malen dem Edlen Hans Jacob Waldneren von Fruͤndt⸗ ſtain meinem guͤnſtigen Junckern zuſtehet. VII. [Das ander Geſchlecht har auch feine aebogene podünne Stenglein auff dem Waller liegende / welche einer E⸗ len lang mit vielen glaichen vnderſcheiden / auß welchen die Rebenaſtlein herfuͤr wachſen / welche ringsweiß vmbgeben werden von den Blettern ſo gar zahrt vnnd duͤnn zerſchnit⸗ gen ſind / deren vnderſte den Hirzenhoͤrner von geſtalt gleich find / welche wann fie duͤrr find / werden fie ſchwarz vnnd etwas ſteiff. Auß jedem gleich ſcheuſt herfuͤr ein kleines aͤſt⸗ lein / ſo drey oder vier zwerch Finger lang / auff deren jedes ein eingig klein weiß vierblettig Pluͤmlein: welchem erfolget ein klein gruͤnes Koͤpfflein wie an dem Hanenfuß von fuͤnff oder ſechs Koͤrnlein / darinnen der Samen verſchloſſen iſt. Diefes hab ich erſtlich gefunden in einem Baͤchlein bey dem Dorff Hiltelingen / ſo auff ein Stundt Wegs von Baſel: Demnach auch in den flieſſenden Waffergraben / fo vmb den Fuͤrſtlichen Garten zu Muͤmpelgart.) Von den Namen der Waſſer⸗ fenchel. I, 5! serft Gefchlecht deß Wafferfenchels/dae iſt allein Fon dem Diofcoride vnnd andern alten Lehrern bes fchrieben worden / das wirdt von ihnen Briechifch / Mvac- QuMoV, Zregrti@rikn ; Ay Nu» oder AydMuov, MuMdgumor vnnd Xguasma, genannt. Lateiniſch / Mytiophyllum, Mil- Jefolium , Stratiotice Achillium, Melophyllum, Chryſi⸗ E * S. Jacobi Theodort Taberne montani F tes, Acorum fyluaticum , vnnd von Apuleio Vigentiana, \ Diofcoridi wirdt es auch Supercilium Veneris genannt, Honden Kreutlern Millefolium paluftre, Feeniculum a- quaticum , vnnd Militarisaquatica. [Millefolium aqua- ucum vmbellatum, CB. Millefolium,Cord. in Dief.Lon. aquatile, Dode. Myriophyliam ‚Match. Lac. Call, ptius. bug, aut Maratriphyllum paluftte , Lobelo. Italianiſch / Mirigphylio,ond Millefoglio acquarico. Frann oͤſiſch / Milefuenlie 2 Eaue. In der Walachey heiſſet es Diodela. Engliſch / MWarer Milfoyle / vud Water Geruwe. [Yarrom.] Sch, miſch und Brabaͤndiſch / Waterven chel vnd Watergerwes. Hochteutſch / Waſſerfenchel / Fenchelgarb vnnd Waſſer⸗ arb. IT, Das zweyte Geſchlecht wirdt von den Kreutlern Mil- lekfolium aquaticum alterum, Fœniculum aquaticum al- G terum vnnd Viola aquatilis genannt. | Millefoliam ſeu Violaaquaticalatiore folio , CB, Myriopbyllumalterum, Matth.Lugd. Lac. Stratiotes Aluuiatilis, Gef. Viola aqua- tilis, Dodo, gal. & poft. ] Sranssfifch / Giroffles d Eaue, — ch Water Wiolet.] Flehmiſch und Brabaͤndiſch⸗ ater violieren. Vnd Hochteutſch / Waſſerveiel. II. Das dritte Geſchlecht wirdt von den Kreutlern Millefolium oder Feniculum aquaticum tettium genant, [Millefolium aquaticum Ranunculicapitulo, CB. mara- tiphyllum tertium,Lob.in icon, Alga prima, Trag.F- niculusaquaticas Dalech.Lugd, Mytiophyllum aquaticũ A.albo, Cluſ pao. Myriophylli ſpecies coliculis Auitanti- bus imbecillis Thalio.] Teutſch / der dritt Waſſerfenchel. [Engtifch/ Crowfoote ahr water Miltefoite.) IV. Das vierdte Gefchlecht nennen die Kreutler Mil- u lefolium aquaticum peucedani folio, Feniculum aquatr- ‚ cum peucedani folio, vnnd Peucedanum paluſtre, vnnd Peucedanum aquaticum. [Millefolium aquaticum peu- cedani folio,CB. Mytiophylion maratriphylium paluſtre, alterum, Lobelo in icon.] V. Das fünfte Geſchlecht wirdt von den Kreutleru Fœniculum aquaticum galericularum, vnnd Millefoli- umaguaticum galericnlarum. Millefollum aquaticum lenticulatum Jureum, CB, aquaticum flore luteo gäleri- culato, Lob. iun. Meum aquaucem &Lentibularia, Gel- nerodecol. firpium.] Vnnd zu Teutſch / Waſſer Helm⸗ kraut genannt. | ” vi. Das fechfte Gefchlecht wirdt von din Kreutlern Fœniculum aquaticum ftellatum,Millefolium aquaticum fkellarum, vnd Stellatia aquatica genannt. [Stellariaaqua- Itica,CB.& Lob in icon. Flehmiſch vñ Brabaͤndiſch Was | ger ſterre cruyt. Vnd Hochteutſch / Waſſerſternkraut. vi. [Das fiebende Geſchlecht ſetzet Tragas vnder Die Sam bremer / vnnd vermeint es ſey bey dem Posten Kurgı- lio, Alga genannt: ich habs genennet Mulefohum aqua- ticum pennatuw, das iſt / Feder Waſſergarben Kraut. Vi, Das achteſt fo biß hieher nicht befchrieben/ fo viel bewuſt / heiſſet Millefolium aquatıcum cornutum, das iſt / Gehoͤrntes Waſſergarben Kraut / weil die Bletter den Hir⸗ tzenhoͤrnern Ähnlich find.) Sn Von der Natur / Krafft / Wirckung und Ey⸗ genſchafft der Waſſerfenchel. N Er erſte Waſſerfenchel wie auch die anderen Ge £ D ſt ſſerfench e⸗ ſchlecht haben eine Krafft vnd Engenf chafft / zu truck⸗ nen vnd zu conſolidiren / derowegen ſie nuͤtzlich zu den Wun⸗ den moͤgen gebraucht werden. Innerlicher gebrauch deß Waſ⸗ ſerfenchels. Er Waſſerfenchel mit Saltz vnd Waſſer getruncken / iſt denen heylſam vnnd gut die gefallen oder geſtuͤrtzt ſeindt. Der auß⸗ —— — — — eis FE 7 — ana, N ine, Mar Qi. Lon, Tas, iſch | aa liſch/ Fleh, tot, aller, Mil. nal. N ſeu tum, aqua- Laue diſch⸗ itlern nant, mara. . Fœ. laticũ tanti« nchel. Juati-· vnnd apeu⸗ uſtre, utlern efoli⸗ cum: äleri- ‚Gel. lin, utlern ticum aqud- Bar: t. er die batgr iqua ſo viel ae Hit — Ge⸗ | ruck Bun cken / tuͤrtzt auß⸗ Das Erſie Buch / Von Kreutern ii A Deranpgesrefte Safft deß erſten Geſchlechts deß Waſ⸗ F ſerfenchels mit Eſſig getruncken / dienet wunderbarlich wi⸗ * U. Beerwurtz. der das ſchwerlich harnen. Der andern haben wir noch e® Feine fonderliche Wirckung erfahren, Meum Adulterinum. * $ | 4 | 0 Euſſerlicher gebrauch deß Waſ⸗ ⏑⏑⏑⏑⏑——— ſerfenchels. me 972 Fr Sferdicke Kraut / wie Apuleiusfchreibt / der Achilles BR V — > erfunden haben mit welchem er die Wunden /fo mit NV \ Eyfenen Waffen gemacht worden, geheylet hat / deromwegen N 2 2 es auch von jhme den Namen Achıl um befommen hat/ mit diefem Kraut foler dem Telepho geholfen habe N N —— Waſſerfenchel frifch oder gedeͤrrt / mit Eſſig vermiſchet ? — —V ae vnnd vbergelegt wie cin Pflafter/ verhiiter daß die Wunden 7 Na \ B nicht hisig werden oder geſchwellen. wi \ SV PB Waflerfenchel mit Schweinen ſchmaltz geffoffen / vnnd = wie cin Pflafter vbergelegt / reynigt vnd heyleralle Wunden Ri fovon Eyfenen Waffen gehaumen feind. hi Wafferfenchelmit Buttern gefloffen end zu einem Pfla⸗ fer temperiere vnnd vbergelegt wie cin Pflaſter / dient wider alle Geſchwulſt. | Waſſerfenchelwurtzel nichtern im Mundt gekaͤuwet / fillst das Zanwehethumb. Sag Zwantzigſte Kapitel. Von der Beerwurtz. I, Beerwurs. Meum. | c fich weit auf / eines guten lieblichen Geruchs onnd hitigen ſcharpffen Geſchmacks. Das obereheil der Wurgel ge⸗ gendem Kraut vnnd Stengel/ift mir vielem rauhen Naar bedeckt vnnd vberzogen. Die zinnelechtigen zerſchnitte⸗ ne Bletter feind dem Dillkraut durchauß gar gleich / fo es aber in feyſten Orten gejunden wirdt / feind ſie etwas voll kommenlicher vnnd den Blettern deß Fenchels ſo aͤhnlich / daß die jenigen die es nicht wol kennen vor Fenchel anſehen moͤchten. Der rund Stengel waͤchſt gemeiniglich zwey⸗ er Elen hoch / der har feine Gleych vnnd Gewerblein / wie ‚I ver Fenchel oder Dillkraut: imobertheil der Stengel vnnd Neb enzweiglein hat ſie ſchoͤne Kronen / mit ſehr kleinen weiſ⸗ ſen Bluͤmlein / wann dieſelben vergehen vnnd abfallen /fols get ein kleiner Samen / welcher wann er zeitig wirdt / verglei⸗ chet er ſich dem Bockspeterlein oder weiſſen Bibernellen Samen. Dieſe Wurgel waͤchſt im Schwartzwaldt vnd in anderm hohen Gebirg / deßgleichen auff den bergechti⸗ gen Wieſen / vnd andern dergleichen Orten vnſers Teutſch⸗ landes / die Sonnreich ſeind. Man zielet ſie auch in den Gaͤrten von dem Samen / wiewol ſie viel ehr fort wachſen / fo man die Haͤupter der Wurtzeln zertheilet vnnd abreiſſet / vnnd darnach pflantzet. Sie wehret vnd helt ſich lange zeit in den Gaͤrten ER Pu ?r. 3 > N N 2 2 S * u, IR N a ü MEN 7 N N RU MN x AN IX — RER, D un 4 VW — So, —— aut en BR A U — — — —— — ZZ m =: ££21773 SER = 5 UI RN RT Y F x DNSITY 9 N S—— EN — Ns F Io {\ > MN SZ] — > = j SS SIT — —— > —— * Il. Das ander Geſchlecht der Beerwurtz / welches man K ein lange zeit in Welſchland vnnd etlichen Orten Karopæ vor das rechte Meutu, nicht ohn groſſen Irrthumb ge⸗ braucht hat / iſt der jeztgemeldten Beerwurtz nicht faſt vn⸗ gleich / doch ſeind Die zerkerfften Dierter breyter vnnd groͤſſer als dte Bletter deß Fenchels / die Wurtzeln ſemd groͤſſer zim⸗ Fr fichen Fingers dicke / ſchwartzellechtig fchier wis die Wurtzel JeBeerwurtzel hat lange Wurtzeln faft deß Haarfirangs/ allein daß diefer Wurtzeln mehr vnd hin Ikleinen Fingersdick / die wwachfen in der Erden vnd her durch einander geſchrenckt wachfen / allerdings wie in vnnd wider / etliche auffrecht di: andern die Beerwurtz / eines vnlieblichen vnſreundtlichen Geruchs krumb / zwerch vnnd durch einander / fpreysen vnd Geſchmacks. Der Stengel iſt auch dicker vnd lenger / hat ſonſt | Kr D. Jacobi Theodori Tabirnemonfant! A harlonitfeine Gleych vnnd Gewerb/ rechte Beeren, Es wächfer auch Diefe im Gebirg vnnd auff den bergschtigen Wieſen⸗ Von den Namen der Beerwurtzel. Er Je erſt vnnd rechte Beerwurtz / welche das warhafftig = Meumder Alten iſt / wirdt von den Griechen Mr» vnd Maorgenannt. Lateiniſch / Meum, vnnd von den gemeinen Xerzten vnd in den Apotecken indeclinabiliter Meu· Bey den Kreutlern wirdt es wie auch bey den Alten Meum Atha⸗- manticum, vnd and) ſimpliciter ohn ſerrnern zuſatz Acha- wanticum, zu vnderſcheidt deß falſchen Mei, genannt. Sonſt wirdt es weiter von den Kreutlern / Anethum fylue- ſtee, Anethum vrſinum, Anethum tortuoſum, Fœnicu- B lum vrſinum, Fœniculum tortuoſum vnd Siftra geheiſſen. [Meum foliis Anethi, CB, Meum, Gef, Anguil. Lac. (cui &.Anethum fyl,) Ruellio (cui & Anethum tortuofum) Lob. Dodo, Caft. Lugd, Cam. Meu, Imperatoria quibul- dam , Cæſ. Daucus Creticus, Trag. Fuch. Ericio Cord. Lob. icon, Sefeli Creticam ‚Fuch.icon.Lon.Libanotidis primumgenus & Foniculus poreinus, Dodo.gal, Tady- lion, Cotdo.] Arabifchtwirdt esvon Serapione lib, fimp. cap. 182. Mu genannt. Bey andern liſet man auch Meu vnd Azabafer. Italianiſch wirdtes genannt Imperatrice, Meo, Fe- nochiela, Einochiella vnnd Spieula. Hiſpaniſch / Pinillo,Pinello vnd Siflra.. Candiſch oder Eretifch / Agre Agnirho ‚das ift/ A- grefle, Anethum. Sranköfifch / Fenoil ſauuage. Boͤhmiſch / Koprnijk. Engliſch / Mew. [Spignell. ] Flehmiſch vnnd Brabaͤndiſch / Beerwortel. Hochteutſch / Beerwurtz oder C Baͤrwurtz / wilder Dill, Beerendill / Beerenfenchel / Hauß⸗ marck / Mutterwurtz / Beermutterwurtz vnd Hertzwurtz⸗ 11, Die ander Beerwurtz wirdt von den Kreutlern Meum fpurium vnd adulterinum genannt. [Meumadulterinum, CB. (ecundum, Macth, alterum fpurium Italicum, Lob. Lugd'] Von der Natur /Krafft / Wirkung onnd Ey⸗ genſchafft der Beerwurzt. EShatdie Beerwurtz ein Krafft vnnd Eygenſchafft zu waͤlmen vnd zu trucknen / iſt warm im dritten vnd tru⸗ cken im zweyten Grad. Es hat auch die zweyte Beerwurtz ein Krafft zu waͤrmen end zur trucknen / wirdt aber heutiges Tages / ſeither das warhafftig Meum bekandt / nicht weiter in der Artzeney gebrauche | Innerlicher gebrauch der Beerwurtz. I Rindviehe jſſet das Kraut von der Beerwurs faft gern / vnnd befommen die Kuͤhe viel Milch darnon / darauß treffenliche gute Kaͤß im Schwartzwald vnnd an⸗ derßwo gemacht werden. | Beerwrg die Wurtzel in Waffer oder Wein geforcen/ vnnd die durchasfigene Brühe daruon Morgens vnnd A⸗ bendts warm getruncken / sertheiler die Windim Magen’ vertreibt das auffröpfen vnd den Wehethumb deifelben/ di, ner wider die verftopffung der Blaſen / der tieren vnnd Harngeng / vnnd wider alle, Gebrechen daruon der Harn ſchwerlich vnnd peinlich verhalten wirdt. Dieſer Tranck * file auch das Bauchtrimmen / vnnd heylet alle Gebrechen der Mutter. Die Wurtzel zu Puluer geſtoſſen / vnnd ein quintlein daruon mit Wein getruncken / hat gleiche Krafft vnd Wirckung. — ——— Die Wurtzel zu reynem Puluer geſtoſſen / mit drey theil Honigs vermiſcht / vnd ein Latwergen darauß gemacht / die iſt gut wider die inwendige auffblehung deß Magens / wi⸗ der das Krimmen im Leib / wider das auffſteigen vnnd er⸗ ſtickung der Mutter / ſchmertzen der Gleych / vnnd wider die G werb/ wie der Fenchel vnnd FF ſo vom Haupt herabin die vndern Glieder fallen / einer gemeinen Caſtanien groß daruon nüchtern eingenommen, Dient auch wider dieverfiopffung der Bruſt vnnd Lungen / erweychet vnnd loͤſet ab den zaͤhen vnnd dicken Schleim vnnd Lungenkoder / vnnd machet denſelben leichtlich auß⸗ werffen. Es wirdt auch die Beermurg jhrer treffenlichen Krafft halben / zu dem edlen Theriack gebrauchet. Es ſchreibet Dioſcotides lib.i.c. 3. So man der Beer⸗ wurtzel zu viel jſſet oder trincket / ſol ſie Hauptwehe machen. Euſſerlicher gebrauch der Beer⸗ E wurgel. Na Sendenbad von Beerwurtzkraut vnnd Wurtzel ge⸗ Mmacht / vnnd darein geſeſſen / das bringt den Weibern ihren natuͤrlichen Monatblumen. Oder dag Kraut vnnd "MWurselin Waller geſotten / vnd den Dampff daruon durch ein Trechter in die Mutter empfangen, Wann die jungen Kinder nicht harnen koͤnnen / ſol man das Kraut vund Wurzel klein ſchneiden oder ſtoſſen / dar⸗ nach mit eim wenig Baumoͤlen vnd Weins roͤſten / folgends zwiſchen zweyen Tichern vber den vndern Bauch warnt ge⸗ legt / das treibet den Harn fort / vnd macht ſanfft harnen. Kon der Beerwurtz macht man ein fuͤrtreffenlichen Wundbalſam: Nimb Beerwurz mit den Blettern ehe die zum Stengel waͤchſt / die noch gruͤn iſt ſechs zehen loth / Sa⸗ nickel acht loth / Leinoͤlen ſechs zehen Bus Loroͤlen acht vntz / ſchneid vnd ſtoß die Beerwurtz mit dem Kraut vnnd Sani⸗ ckelklein / vermiſch die genandten Oele darunder / laß dar⸗ nad) firtiglich mit einander ſieden biß daß der Safft in den Kreutern vnnd Wurseln fich verzehret / als dann feihe es durch :darinn zerfaffedann acht loth Terpentinyondein loth def Gummi Galbani in Wein zerlaſſen: Folgends vermifch darunder Mafig vnnd Myrrhen zu einem reinen ſubtilen Puluer geſtoſſen / ſo haſtu einen koͤſtlichen Balſam / der alle friſche Wunden heylet. Wann du aber dieſen Balſam zu alten Schaͤden gebrauchen wilt / die faul Fleiſch haben / ſo thue zu dieſer gemeldten Compoſition Spangruͤn ein loth / Bierillein halb loth / alos zu einem ſubtilen vnd reinen Puls uer gemacht. Beerwurtz kraut kan nuͤtlich zu den Mutterbãdern / vnnd ſchwachheiten der ſchmerhenden Glieder / vd vor DIE Laͤhmbde in den Schweiß baͤdern gebraucht werden. Gediſtillirt Beerwurt waſſer. Mei Aqua ſtillattia. Jewol das Beerwurtzwaſſer nicht in dem gemeinen Brauch iſt / ſo iſt es doch zu achfolgenden Gebrechen bewehrt befunden. Die beſte zeit ſeiner diſtillierung iſt im Hewmonat / die Wurtzel / Kraut vnnd Blumen mit dem halbjeitigen Samen klein gehackt / darnach in Balneo Ma- tie gediſtilliert / vnnd in der Sonnen gerectificirt vnnd auff⸗ gehalten. Innerlicher gebrauch deß Beer⸗ wurgwallers. h K 3 Eerwurgwaffer getruncken / eröffner die verflopffung der Leber / der Nieren / Harngeng vnnd der Blaſen / vertreibt die Geelſucht / Waſſerſucht / den ſchmertzen der Daͤrm vnd der Mutter / fuͤhret auß den Stein / treibet den / vertreibt die Harnwinde / vnd daströpfflingen harnen. Alle Morgen vnnd Abend eine zeitlang jedes mat ij. loth getruncken / vnnd den Wein and) darmit vers miſcht / dienet wider den weiſſen Fluß | Der Weiber, Das — it PR = | BA fi nn ee — — 3 Erw? ———— * — ⸗ Mt bij Ir N, N im iß⸗ ifft N n. ge⸗ ern ind irch nan dar⸗ nds 196 . chen die Sa— onz / 11117 dar⸗ dent he ts loth niſch tilen ralle m zu n / ſo loth / Puls vnnd r die inen chen ſt im dem Ma- anf fung fen) der den / {och ig | ; | 0 DAE XXI. Gapikel, | Von Dauco oder Candiſchem Moͤhrenkuͤmmel. | I, Candiſch Moͤhrenkuͤmmel. Daucum. B \ C Eß Möhrenfimmels werden von Diö- USW fcoride Lib.3,cap. 72. drey Geſchlecht beſchrie⸗ ER ben? a N | | rt I. Das erfte Geſchlecht hat ein lange eintzi⸗ | D ge Wursel / die ift Singers dick / reucht faft wie die Pafte, | nach. Die Better ſeind dem Fenchelkraut aͤhnlich / außge⸗ | nommen daß fie kleiner vnd ſchmaͤler ſeindt. Seine Sten, Ä gelwachfen Spannen lang mir einer Dofden oder Kronen / von fleinen weillen Bluͤmlein wie der Coriander. Sein Samen iſt weiß / haarechtig / am geſchmack sänger vnnd hitzig / eines ſuͤſſen vnud lieblichen Geruchs. Erwächft an Stmechtigem Erdtreich / vnnd in ſolchen Orten die den | Sonnenfchein allweg haben. In Candia oder Eretawäch, | fer er heuffig vor jich feloft / deßgleichen in tatia auff deß | heiligen Engelsberg Gargano / vnnd andern mehr Orten wi; Reiichlandes / Bey vns aber in Teutſchlandt wirdi gr mic \ andern frembden Gewaͤchſen in den Gärten gezielett | gro: 52532238 | ER I, Moͤhrenkuͤmmel. Fe | J — | 3 Daucum fecundum. AS "2 — | J uw er RN TN un an en . r ae oT ** AII. Deß Moͤhrenkuͤmmels iſt noch ein ander Geſchlecht / | dem wilden Eppich Ähnlich / am Geſchmack ſcharpff vnnd hitzig / eines lieblichen Geruchs wie Gewuͤrtz⸗ Das Erſte Buch / von Kreutern. ua Bere Bo Moͤhrenkuͤmmel. 8 Daucumtertium, & Fi) — ale a Hays ce „I. Das dritte Geſchlecht har Bletter wie der Corian⸗ der / mit weiſſen Blumen / Koͤpfflein vnnd Samen wie der Dill / vnd Kronen oder Dolden wiedie Paſteney / mit einem langen Samen dem Pfefferfimmel ähnlich / am Ge⸗ ſchmack zanger vnd ſcharpff⸗ Gi „Bondem )Namen der Moͤhrenkůmmel. SE Moͤhren kuͤmmel heiſſet Briedyifch/ Aain©-, oder Aaöxov nο Awvxıov. Cateiniſch / Daucus oder Dau- eum vnd Daucium. [1.Daucus folio feniculi, CB. Creti- eus, Caſt. Cæſ. Cretenſis, verus Diofcoridis, Lob.Daucum primum, Marth. Lugdun, ] Arabiſch / Cefis. Bey dem Glof- fographo Auicennz Algofarel, auch bey andern Gezar. Der Samen aber deß Moͤhrentuͤmmels heiſſet Arabifch /Befer Algofarel. Italianiſch / Dauco. Hiſpaniſch / Dauco. Frannoͤ⸗ ſiſch / Paner ſauuage. Boͤhmiſch / Dayworec vnnd Cjapij hnysdo. Flehmiſch vnnd Brabaͤndiſch / Croonkens cruyt. Vnd Hochteutſch / Moͤhrentuͤmmel. Das erſte Geſchlecht heiſſet Baucus Creticus Von Serapione lib.ſamp.cap.ꝛʒ 4. Cartıton. [Englifch/Candie Carrots! Von der Natur / Krafft / Wuckung vnd Ey⸗ | genſchafft deß Moͤhrenkuͤmmels. SE Möhrenfümmel hareine Krafft vnnd Wircfung ju waͤrmen / duͤnn zu machen / durchzutringen / zu Sf nen vnnd zu treiben. Der beſt aber vnder den obgemeldten Geſchlechten / iſt der erſt / er auß Candia oder Creta / dauon braucht man den Samen am allermeiſten / vnd auch bißwei⸗ len die Wurtzel. | nnerlicher gebrauch deb Moͤhrenkůmmels. Hay ntudame in Wein geſotten / vnnd die öurchgefigene Bruͤh Morgens vnd Abends jedesmal ein guten Trunck warm gethan / filler den fchmersen def Magensvon Winden verurfacher /dient widerden Klux 0, Der Heſchen / iſt faſt heyſſam den Wafferfüchrigen/ftiller das Krimmen vnd Schmerzen der Daͤrm / zertheilet die Wind im Leib und treibet ſie auf / fuͤrdert den Harn vnnd vertrelbt das troͤpflingen harnen / vnd treibet die Monzeit der Weiber. Moͤhrenkuͤmmelſamen zu Puluer geſtoſſen und j, quint⸗ lein ſchwer daruon mit Wein zertrieben vnd getruncken / hat gleiche Wirckung mit dem obgemeldten Tranck / vnd treibet fort den verſtandenen Harn / ſtillet das Mutterkrimmen vnd die Nachwehen nach der Geburt / treibet fort das Buͤrdlein oder Nachgeburt / wehret dem auffſtoſſen oder erſtickung der Mutter / vnd zertheilet die Wind darinn. Gepuͤluerten Moͤhrenkuͤmmels j. quintlein mie Meth ge, truncken / vertreibt die vndaͤuwung deß Magens. Die Wurtzel deß Moͤhrenkuͤmmels gepuͤluert vnnd ein quintlein oder anderhalb mit Wein getruncken / dienet wider alle Beſchaͤdigung der gifftigen Thier. Der Samen def Möhrenfimmels in Wein geſotten / K oögraber das Puluer deſſelben mit Wein zertrieben vnd ge, truncken / dienet wider die Biſſz der giftigen Erdtſpinnen / die man Phalangianennet, | Moͤhrenkuͤmmel mit Feigen in Weinoder Waſſer geſot⸗ ten / je nach gelegenheit der Schwacheyt / vnnd etliche Feigen darzu gethan / darnach durchgeſtegen vnnd getruncken / ver⸗ treibet den langwirigen Huſten. Moͤhren kuͤmmel gepuluert / vnd ein quintlein mit einem halben quintlein gepuͤlnerten Peterlein Samen in einem Truͤncklein Weins zertrigben vnd warm getruncken / treiber | R fort die I 194 a foredie verſtandene Monatblumen der Weiber / dann dieſer Samen von feiner gantzen Eygenſchafft die Weiblichen Blumen zu bringen pfleget. * WVor den Schmersen vnnd Wehthumb der Mutter: Nimb gepůluerten Moͤhrenkuͤmmelj. quintlein /vermiſchs mit vier loth Roſenhonig / vnnd gibs der ſchwachen Perſo⸗ nen auff einmal eyn / ſo offt ſich der ſchmertzen erzeiget / es hilfft baldt. | Euſſerlicher gebrauch deß Moͤhrenkuͤmmels. nazretimme zu Puluer geſtoſſen / vnnd wie ein Pflaſter vbergelegt / vertreibet die Geſchwulſt. Moaoͤhrentuͤmmel mit Pappeln und Bingelkraut in cin Sadacklein eingeriegen / in Wein vnnd Waſſer geſotten / dar⸗ nad) mit zweyen Brettern hart auß getruckt / vnnd ſo warm 3 es zu leiden vber den Nabel vnd Bauch gelegt / vertreibet den Schmerzen der Daͤrm. | Moͤhrenkuͤmmel Samen vnnd Wurtzel geſtoſſen / zeucht auß Dornen vnd Spreiſſen / wie ein Pflaſter vbergelegt. Gediſtilliert Mohrenkuͤmmel Waſſir. Dauci aqua ſtillatitia. wel das Moͤhrenkuͤmmelwaſſer wenig im gebrauch der Artzeney iſt / weil er heutigs tags wenig Practicıs be⸗ anne ift/ fo iſt doch daffelbig erfahrnen Medicis inn den Mutterſchwachheyten fürnemlich ng befunden udn, Die befte zeit aber daffelbigau diſtillieren iſt wann ea voler Sluͤth iſt / folmandas Kraut mit der Wurtzeln vnnd aller feiner Subtang klan hacken / darnach mir ſauff ein Fewer in Balneo Manız diſtillieren / vnnd wie gebraͤuchlich an der Sonnen rectificieren / darnach wol verwahrt zum gebrauch bewahren. Vnnd ſo man das Waſſer kraͤfftiger haben wil/ folman vier Vnz deß Samens groblecht ſtoſſen / eine Maß def gediſtillierten Waſſers darüber ſchuͤtten / darnach vier vnnd zwantzig ſtunden ın Balnco Maria digerieren laſſen / vnd folgends wie zuuor zum andern mal ſittiglich mit einem linden Fewerlein abziehen / vnd zum gebrauch behalten. Innerlicher gebrauch deß Moͤhrenkuͤm⸗ mel waſſers. S⸗ gediſtilliert Waſſer deß Morgens vnnd Abends je⸗ D desmal iij. oder inij. auch biß in ſuͤnff loth getruncken / iſt eine fuͤrtreffenliche gute Arzeney Die windigen Blaͤſt im Lib vnnd der Mutter zu zertheilen / außzutreiben / vnnd die Schmerzen die daruon verurſacht werden / zu ſtillen vnd zu D miltern. Es treibet gewaltig den Harn / wehret das troͤpflin⸗ gen harnen / vnd fürdertdie Monatblumen der Weiber. Die Weiber die mit dem auffſtoſſen vnnd erſtickung der Murter beladen feindt / diefen Zufall zuuerhuͤten /nachfol, gendts Träncklein daruon gebrauchen. Man folnemmen deß gemeldeen Waſſers iii. loth end darinn zertrieben zwey drittheil eines quintleins gepuͤluerten Bibergeils / vnnd zu vierzehen Tagen zum allerwenigfien cin mal warm getrun⸗ cken / das verhindert den gemeldten Zuſal Moͤhrenkummelwein. Dacites Fr Möhrenfiimmelweinsotrde von den Griechiſchen RE Yorsten aavnms , vnd Lateiniſch / Danıı - genannE I: — er — zer di + B) I.dien = wirdt nach dermeynung Dioſcotid s 02.5 folgende weiß gemacht: Man nimpt der Moͤhrenkuͤmmel⸗ E wurxeln anderhalb lorh / ſtoͤſſet ſie vnnd thut fir in achtig Pfundt / das iſt xj. Elſaſſer Maß vnd vier Vntz Moſts / vnd jäfferdendarüiberverjähren, Vber drey Monat laſerman den Wein ab / vnnd geuft den in andere Geſchirr. Dieſer Mein i gut wider die Schmertzen der Bruſt / deß Zwerch⸗ fells vnd der Beermutter. Er treibet den Harn vnud zeit der Frawen / machet roͤpſen / vnnd iſt gut wider der ſten / vertreibet den Kramp f— / vnnd iſt heylſam denen prochen ſeindt. Maicelius Einpyricus [ober dicſen Wein ſehr wider das Krimmen vnd Schmertzen der Daͤrm. 6 H D. Jatobi Theodor Tabern⸗montani F Das zwey vnd zwentzigſt Capitel. Von den Paſtenachen oder za⸗ men Möhren. 1, Zam Pafteney. Paftinaca fatiua. Er samen Waftenachen feinde dry Ge [ER 3 ſchlecht / als geel weiß vnnd Purpurrot / vnder Fa 15.3 denen die geele die aller gemeinſte ft: Deren FRA Wurgeln ſeindt dick / groß vnd lang wie Die lan⸗ gen Raͤttich. Die Bletter ſeindt tieff zerkerfft vnnd zinnes / acht viel kleiner als der Körffel / rauh vnnd Sattgruͤn von Farben. Im andern Jahr ſtoſſen dieſe Ruͤben jhre Stens gel zur Blumen ddie ſeind außwendig haarechtig vnd ranch / inwendighof. Die Blumen wachfen auff ſchoͤnen Dolden oder Kroner wie der Koͤrffel oder Schirling/ die feind weiß don Farben / wiewol etliche auch biß weilen Leibfarb werden. K In einer jeden Kronen oder Blumen findet man in der mie, ten /ein befonders / einzigs / knuͤpffigs Bluͤmlein / als ein Hirfen Koͤrnlein / das iſt Purpurfarb / fo man daſſelbig zet⸗ Wbern / teirdtes viel braͤuner / welches die einzige Nota oder NMerckzeichen iſt / darbey man die warhafftige Paſteney der alien / vor der ſalſchen die zu vnſern Zeiten an deren ſtatt faſt vnfuͤglich iſt eyngefuͤhrt / vnnd faͤlſchlich vor die rechte zame Paſteney biß her in der Artzeney iſt gebraucht worden. Want die Bluͤmlein an der Paſteney abjallen vnd vergehen / folgei ein Samen der dem Aniß nicht faſt ander geſtalt vngleich iſt / der iſt aber haarechtig vnd rauch / als wenn er mit kleinen Stachein vberzogen were, Dieſe Ruͤben werden auch wie die andern vnd zwey nachfolgende Geſchlecht heutigs Tags fleiſſig in groſſer menig zur Speiß gezielet⸗ Das ander Gefchlechtift dem jeztgemeldten mit Blet⸗ tern / Wurzzeln / Blumen vnd dem rechten Kennzeichen / wie anch mit dem Samen durchauß gleich / allein daß die Wur⸗ sein oder Ruͤben ſchon weiß ſeindt / vnd die andern gar geel. I. Das ER u el ne. eren lan⸗ une von ten uch / veiß den. mit ein zet⸗ der der faſt me art get ich en wie 146 ſet⸗ vie ur⸗ ch ag — — — Das Erſt Buch / Von Kreutern. 195 + IL Rot Pafteney. Paftinaca ſatiua rubra, * III. Das dritte Geſchlecht ift gleichfalls der Paſtena⸗ hen durchauß gleich / allein daß die Wurtzel dicker / groͤſſer ond lenger /onndvon Farben ganz rot wirdt / viel rörerals die roten Mangoltrüben. Es werden diefe Rüben indem Coͤlniſchen Acker mir den andern beyden Geſchlechten hauffechtig zur Küchen gesieleg / welche nun bey vns in O⸗ berreurfchlandt fehr gemein worden ſeindt / vnnd gleichfalls in grofler menig gepflanget werden / alſo daß fie zur Küchen fchier gemeiner worden ſeindt als die gemeinen Rüben. Dies fe Rüben mülfenein feyſtes / tieffgegrabens / wolgebawens vnd muͤrbes Erdtreich haben) darinn gerahten fie wol / vnd werden dick vnd groß. Ste follen aber im Chriſtmonat / oder D im Jenner / oderim Hornung / oder aber im Mertzen geſaͤet werden / wann fie wol gerahten follen. Wil man daß die Wurtzeln groß vnd dick werden / muß man das Kraut offt abfchneiden und nichtlang wachfen laſſen. Vnſere Weiber wann fie diefen Samen fäen wöllen / reiben fie denfelbigen wol mit einem wuͤllin Tuch/daß die rauhe Stacheln daruon fallen / dieſer meynung / daß die Wurtzeln dieſer Ruͤben deſto glatter werden follen? Don den Namen der samen Dafteneyen. D Je zame Paſteney oder Paſtenach / wirdt Griechiſch Zraguaiv & ‚ unteurds unmasös oder Huep& genannt. Lateiniſch Stapbıylınıas und Paftinscadumeltica,vnd feindr deren fürnemlich drey Geſchlecht. 1. Das erſte mit den geelen Wurtzeln oder Ruͤben / wirdt E von den Kreutlern genannt Staphylinus luteus, Carotis ſeu Catota lutea, Paſtinaca lutea, Baucia hortenſis, Paſti- naca ſatiua Dioſcoridis, Zu dem vnderſcheidt der Hirtzpa⸗ ſteney / die faͤlſchlich bißher Die ſtatt Paſtidacæ veræ vertret⸗ ten hat. Don Alexandro Benedicto wirdt ſie genannt Pa- ſtinaca crocea, yon Theophraſto vnd Galeno Daucus. X, rabiſch wirdt fie von Ioanne Serapione lib, ſimp. c. 166. Tezar, vnd von auerrhoe Halgazar genannt. Won Andrea Bellunenfi Giezar , yon andern Iefarı m , Zerzır vnnd Bezar. Sonſt wirdt die same Paftenad) Arabiſch genant Baigexar 6 x Abuſten, vnd der Paſtenachſamen Bizeri Zerzir. Vnnd iſt dieſe die recht Paſtinaca latiua, vnd hindert nichts / daß ande⸗ re ein ander Gewaͤchs entlehnet haben. Es wirdt auch dieſe Paſteney von den Kreutlern zu dem vnderſcheidt der fal⸗ ſchen eingeriſſenen Paſteney / die man Hirtzpaſteney nennet / aftinacarenuifoliagenannt. [Paftinaca tenusfolıä ſatiua radice lurea, CB. radıcıbus luteis, Gef. fatiua prima, Fuch, fatıua flaua, Lon, fatiua Dioſ. & Daucus Theoph, Lob. te- nuifoliafatıua, Dodo, Staphylinus primus, Trag, luteus, Dodo. g.l.Sifer, Lac. alterum, Matth. Carera altera, Caſt. noftra lutea , Lugd, radice buxei coloris, Daucus dome- fticus Galeni, Cztalpino.] Italianiſch wirdt diefe Paltina= ca, Paflınaca Gialla genannt. SHifpanifch Paftınaquss vnd Ce- nouras. Sranzöfifch/Paftenade,P aftinades laulnes vnd Carottes laulnes. Boͤhmiſch / Mrkew. Vngeriſch / Sargarepa und Metkaez. Englifch heiſt es Parſnyps wie Milo Couerda- lus olim Oxonienhis Epilcopus auf Engellandt mir zuge⸗ fchrieben har. [Yellow Carrot.] Siehmifch und Brabän, difch / Tamme moren / Öeelpeen / Geelpoten / Geel worte⸗ len / Paſternaecke vnnd Paſtinaten. Hochteurfch/Pafte, nach / Paſteney / Beſtenaw vnnd geel Paſtenach / geel Moͤh⸗ ren vnd geel Ruͤben / dieweil ſie taͤglich wie die Ruͤben zu der Speiß gebraucht werden? | 1. Das ander Geſchlecht wirdevon den Kreutlern und Alexandto Benedicto Pattinaca alba, Srapbylınus albus, Carotis alba vnd Bauciaalba genannt. [Paftinaca tenui- folıa fatiua radıce alba, CB, fariua Carotta. Cord. in Diof. vulgo Carottaradicibusalbis , Gef. Staphylinus 2. Trag; Siferalterum radicealbıcante, Matthiolo. ] Italianiſch / baſtinaqua Bianca. Spaniſch / Sahanoria Blarca Franzooͤſiſch / H paſtenades blanc. Engliſch / Whyte parſnyps. Flehmiſch vnnd Brabaͤndiſch / Withe peen / Withe pooten vnd Withe Pinſternaecke. Hochteutſch / weiß Paſtenach / weiß Moͤh⸗ ren vnd weiß Ruͤblein. Il. Das dritte Geſchlecht wirdt von Theophraſto lib. 9. hiſt. Daucus niger, von Theodoro Gaza, Paſtinaca ni gra , von Alexandro Benedicto Paltinaca purpurea, vnnd von lacobo Manlio Caryora ‚von den Kreutlern Paftınaca gallica, Carota vnnd Carocıs genannt, Etliche nennen diefe auch Carotam rubram , fo doch Carora, Carotis oder Caryora eygentlid) Paftinaca rubra iſt. [Paltinacatenui- folia ſatiua tadice atrorubente, CB. prima, Turn, radici- bus purpureis, Gel. fatiuaaltera, Fuch. ſatiua atrorubens, Lob.cui& Daucus niger Theoph. ſatiua rubens, Dodo. 1 Staphylinus tertius, Trag. niger, Dodo. gal. Carorx, Match. Caft. Cam. Carora Matthiolialtera , Lugd. radice fangninei coloris, Cæſ. Ben.rubrum Anguillarz.] Bon ‚den Xrabern wirdt auff jhre Sprach Lilingalio, Lilingaliem, Sfemoria, Sfamerhe vnnd Sumerie genannt. Italianiſch / Paſtinæqua roſa, Carota vnnd Gn fo. Hiſpaniſch /Sahanerıa vnd Canahoria. Franzoͤſiſch / Paſtinades rouges, Cariotes vnnd Carotes rouges. Engliſch / Redde parſnyps. Flehmiſch vnnd Niderlaͤndiſch / Roode peen vnd Caroten. Hochteutſch / rote Ruͤben / rot Paſteney vnd Caroten. Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Eygenſchafft der Paſtenachen oder Moͤhren. K U drey Gefchleche der Möhren oder Paftenachen feind warm inn dem mittel deß zweyten Grads / vnnd feucht im mittel def erften Grads. Das Krane aber / die Bu, men vnnd der Samen ſeindt warm im dritten vnnd trucken im andern Grad. Die Rüben oder Wurtzeln dieſer Ges wachs merden in der Küchen allein gebraucht. Das Krantaber vnd der Samen haben ihren gebrauch beyde innerlich vnd cu; fertich in der Artzeney. Ri Inner⸗ — ——— — — — — — — — — 196 Innerlicher gebrauch der Paſtenachen. S ſeindt die Wurtzeln der zamen Moͤhren / vnd ſonder⸗ lich aber die geelen vnnd Weiſſen / vnſern Kuͤchen ſo ge⸗ mein worden als jrgendt ein ander Gemuͤß jmmer fein mag: dann man die täglich mit Hammel oder Rindtfleiſch pflegt zu fieden / welche dem Fleiſch vnnd der Suppen oder Bruͤhen ein guten gefchmack mittheilen / fondern fie feyn auch faſt dienjtlich denen fo da Hauptwehrhumb haben von der geelen Gallen / deßaleichen den Milsfüchtigen / vnd find ſonderlich dienftlich denen die verflopffungen ver Nieren vnd Blaſen haben’ fürdern den Harn /feind faſt bequem in der Harnwinde vnnd dem tröpfflingen harten. Item / den ſchwachen Mannsperſonen die zum ehelichen Wercken von aefchieft ſeindt defgleichen den erfalten vnfruchtbaren Weibern / vnd machen den Seugammen viel Milch / dienen B wolden magern Leuten / dann fie geben ziemliche gute Nah⸗ rung / vnd machen feyſt vnnd den Leib zunemmen. In ſum⸗ ma wie man die in der Speiß genieſen kan / es ſeye in den Suppen oder Muſſern / fo ſeindt ſie denen dienlich / die mit obgemeldten Bchrechen befinden feindt/ and) den fo mit dem Gließ und Sendentein beladen ſeindt / vnd die ein Materi im harnen von ſich geben wie Kieyen. Ettliche hoͤlen diefe Ruͤben auß / nemmen gut Kalbfleiſch end einwenig Speck / hackens klein vnnd vermiſchen Eyer⸗ dotter darunder / thun klein Roſeinlein vnnd ziemlich Saltz dazu / fuͤlen die Ruͤben damit / darnach roͤſten ſie die in But⸗ gern biß fie braun werden / darnach ſchuͤtten fie ein gutt Rinds oder Ochſenfleiſchbruͤh darüber / laſſens wol ſieden / fo wirdt es eine geſundte vnd wolſchmeckende Speiß. Etli⸗ che bereyten gemelt Fülgel mir Zwibeln vnd Knoblauch / a⸗ g ber die erſte iſt beſſer vnnd geſuͤnder. Andere bereyten das Fuͤlzel mit guten Kreutern / als Maieran / Thymian / Quen⸗ del vnnd Roß marin / thun darzu gebrochene Pfefferkoͤrner vnd ein wenig Muſchatenbluͤht. Geel Moͤhren in der Aſchen weych gebraten vnnd wann man zu Beth wil gehen / geſſen / das machet den Seugmuͤt⸗ tern vberauß viel Milch. Etliche die deß vermoͤgens ſeind / die beſtreuwen ſie mit Zucker / die vollbringen alſo jhre Wir⸗ ‚fung deſto kraͤfftiger / vnnd wirdt auch die Milch deſto ge⸗ finder. Die rote Paſtenach / wiewol fie auch ihren gebrauch in der Kuͤchen hat / ſo wirdt fie doch felten mit dem Fleiſch ge⸗ kocht wie die geel vnnd weile. Darauß macht man Win— terszeit gute Salat / wann man andere Salatkreuter nicht haben kan / ſo ſeudet man dieſelben biß ſie weych werden / dar⸗ D nad) macht man das Oberhaͤutlein daruon / zerſchneidt ſie ſcheubelechtig wie man die Raͤttich zu ſchneiden pflegt / geuß Eſſig vnd Baumoͤlen daruͤber vnd Saltzſo viel genug iſt / ſo gibts ein herrlichen Salat. Nuͤdere machen ſie mit Eſſig ein auff folgende weiß: Cie thun die roten Moͤhren in ein fauberen Hafen / den verdecken ſie / vnnd ſtellen den in einen Backofen / wann man Brodt backen wil / laſſen den darinn ſtehen biß das Brodt gebacken iſt / thun fie die Wurtzeln herauß / ſchaben Das ober Haͤut⸗ fein darnon / ſchneiden darnach dieſelben ſcheubelechtig / nemmen darzu in gut theil Meerraͤttichwurtzeln klein wuͤrf⸗ felechtig zerſchnitten / Eorianderſamen gleich ſo viel als deß Meerrättichs iſt / Aniß ſamen der geſaubertiſt / Sifhfums mel / deren jedes halb ſo viel / thun darnach die geſchnitten rote Ruͤben in ein ſteinern Hafen / zedeln den Meerraͤttich E Mit den gemeldten Samen durch einander vermiſcht / dar⸗ zwiſchen / wann der Hafen gefüllt / ſchuͤtten ſie ein guten Weineſſig daruͤber / vnd beſchwerens daß der Eſſig daruͤber gange / ſo wirdt ein herrlicher Compoß darauß / den man v⸗ ber Jahr behalten kan / den gibt man zum Fleiſch vnnd Ge⸗ bratens. Andere ſieden die geſcheelten roten Ruͤben in halb Wein vnd Eſſig biß ſie weich werden / darnach ſchneiden fie dieſelbig wie gemeldet / machens auch gleicher geſtalt mit dem Meerraͤttich vnnd ven obgemeldten Samen ein / ſchuͤtten darnach die Bruhe / darinn du Wurtzeln geſotten ſandt / K de8 Pflaſter von den geelen Paſtena chen: d &. Jacobi Theodori Tabern montani⸗ F darüber; vnnd ſod mangel mit Eſſig/ vnd behaltens zu obgemeltem gebrauch. An etlichen Orten pflegt man in der Faſten oder man, dern Safträgen/ die roten Paftenachwurgeln zu langen Stücktein eines kleinen Fingers dick vnd lang zu zerſchnei⸗ den / tuncket die in ein duͤnnes Teyglein mit Weißmeel / Ey⸗ ern vund ein wenig Saltzs gemacht / baͤcket die darnach in Butternoder Schmals / darnad) macher maneın Pfeffer (in dartiber / wie man vber die gebackenen Sifch zu machen pfleget / vnnd jſſet das an ſtatt der Fiſch / ſonderlich an denen Dreen/pa die Fiſch nicht wol zubekommen ſeindt. Solch Eſ⸗ ſen pflegen auch etliche von den geelen vnd weiſſen Paſtena⸗ chen zu machen. Etliche backen die roten / weiſſen vnd gelben Paſtenachen in ftlichiein kleinen Singers groß geſchnitten / ohn allen Zus & far in Schmaltz / biß fie braunlecht werden / darnach fegen & fie dieſelben zum Fewer mit einer guten Ochſen oder Rindt⸗ fleiſch bruͤhen / laſſens woh ſieden biß ſie widerumb weich wer⸗ den/reiben ein klein wenig Broſſem von weiß Brodt darein / oder Schteeiffen em Geröft Mehl mit Buttern darein / daß es ein dickes Bruͤhlein gebe/ift ein fehr gute Speiß. Die euſſerſte Rinde von den samen Paſtenachen gedoͤrrt / zur einem fubtielen Puluer geſtoſſen / vnd ein quintlein ſchwer mit einem Truͤncklein guten weiſſen Wein zertrieben / reynt⸗ ger die Nieren und Blaſen von allem Vnrath / vnnd treibet auß den Lendenſtein. Zam Moͤhrenſamen zu einem ſubtielen Puluer geſtoſſen / vnnd mit gutem weiſſem Wein ein quintlein auff einmal ge⸗ truncken / hilfft den erkalten Mannen wider auff den Gaul / vnd mehret den Mannlichen Samen. Das thun auch die H Wurselminder Speiß genoſſen / vnd machen gut Gebluͤt. Das Kraut von den zamen Paſtenachen iſt auch ein ſehr heylſames Wundtkraut / jnerlich vnnd euſſerlich gebraucht / danonfol man ein Wundtranck bereiten / der dienst zu allen gehawenen vnnd geſtochenen Wunden: Nimb das Krane von den geelen Paſtenachen zwo Handvoll / Heydniſch Wundkraut / Sanickel / jedes j. Handvoll / Sinnauw / Ha⸗ felwurgfraut / Waſſerpfeffer / jedes eine halbe Handvoll / Walwurtzel / Mumia / jedes ein halb loth / weiſſen Zucker v. oder vj. loth. Dieſe Stuͤck ſol man klein zerſchnitten in ein gefchranbte Flaͤſchen thun / vnd Darüber ſchuͤtten eine Maß weiſſen Wein / Bier oder Waſſer / je nach gelegenheit deß Kraͤncken vnnd der Zufaͤll / vnnd vier Stunden lang in ein Keſſel mir ſiedendem Waſſer gefene/ ſieden laſſen / darnach ſelbſt alſo laſſen erkalten / die Flaͤſch darnach auff ſchrauben / Jvnnd den Tranck durchſeihen. Daruon ſol man dem Ver⸗ wundten allen Morgen nuͤchtern / deßgluchen auch deß As bends / jedes mal ein par Stunden vor den Imbſen vier oder fuͤnff loth warm zu trincken geben / dieſer Trancf Krafft hat / vom Grundt herauß zu heylen. Der zamen / geelen / roten oder weiſſen Moͤhren ſamen zu einem ſubtielen Puluer geſtoſſen / vnnd j. quintlein oder au⸗ derhalbes mit Wein zertrieben vnd getruncken / vertreibt den Kluͤx / miltert das Leibwehe / treibt auß Sandt vnnd Grieß / vnd fůrdert die Monatblumen der Weiber. Euſſerlicher gebrauch deß Paſtenachs. N Er außgepreſte Safft von den Paftenachen in dem F Yumde warm gehalten/ die Biller vnd Zahn woldans mie gerieben / miltert das Zahnwehe. Bor das Zipperfein oder Podagram / mach nachfolgens dimb xij. kleiner Paſtenach Wurtzeln die ſchneid klein vnnd ſtoß ſie zu Muß / vnnd xij. Cypreſſennuͤß zu einem ſubtielen Puluer geſtoſſen / ſiede dieſe mit einander in x. vntz Waſſers zu eine Brey / thue dazu xij vntz Baumoͤlen / alt Schweinen Schmalz vnd geel Wachs / jedes ſechs Vntz / laß ſittiglich zergehen / darnach fo ruͤhrs biß es anfehet ein wenig dicklechtig zu werden / ſo ſtreuwe darein vj. loth oder drey Vntz rein geſtoſſenen Wey⸗ rauch / ruͤhrs wol durch einander biß es gar kalt wirdt / ſo ver⸗ miſcht es ſich fein durch einander / daruon ſtreich auff eun Zilk eren nicht genug iſt / ſo erſtatten ſie deren 2 9 He — — ED a Bench ieh . GE E rn — _ — t/ 19) et n / ze⸗ ul / die Rp hr ht / en ut I) l/ v. ein aß ct tin ich nl era A⸗ U ii die 12 ZU Das Erſte Buch / von Kreutern. A uch / vnndlegs vber das ſchmertzhafftig Ort / es ſeye gleich an Fuͤſſen / Henden oder andern Orten. Paſtenachenkraut / es ſey gleich von geelen / weiſſen oder den roten / in Waſſer oder Wein geforten / darnach durchge⸗ ſigen / das iſt ein heylſames Wundtwaſſer / reinigt die Wun⸗ den vnd Schaͤden / vnnd fuͤrdert die zur heylung / dieſelbigen offtermals warm darmit gewaͤſchen. Das gruͤn Kraut der geelen Ruͤben geſtoſſen / vnnd Pfla⸗ ſtersweiß vbergelegt / das ſaͤubert vnnd heylet die alten Ge⸗ ſchwer vnd Schäden, Das gemeldte Kraut gleicher geſtalt wie ein Pflaſter v⸗ bergelegt / hilfft den verlezten Beynen vnd den gefchädigten Kroͤſpelen. Das geel Ruͤbenkraut in genugſamem Waſſer wol ge⸗ ſotten / hilfft ſehr wor den erfrornen Gliedern/ ſo man ſie an⸗ B faͤnglich offtermals darinn bader. Eingemachte rote Moͤhren. Paſtinaca | rubra condita. Na: fe die roten Möhren alfo einzumachen/ mar feuder diefelben/ darnach wann fie vonder obern Rin⸗ den gefänbert feindt / fchneider man die zu Stuͤcklein eines Eleinen Fingers lang /darnach läffer man fie noch eın wenig fieden mit einem dünnen wol verſcheumpten Honig / biß zu einer rechten dicke / folgends wirfft man gantzen bereyten Co⸗ rtander darzu / vnd behaltet ſie in kleinen Faͤß lein zum taͤgli⸗ chen gebrauch. Dieſe Rüben alſo eingemacht fer man nit allein zum gebratens / ſondern ſtellet ſſe auch zun Bancketen end Schlafftrunck auff. Sonſt maͤſſig vor cin Artzeney ge⸗ braucht / vnd jedertweilen deß Abendto daruon geſſen / ſeindt c ſie faſt dienlich den erkalteten vnnd zun ehelichen Wercken D E vngeſchickten Mannen : Sie erweychen den Bauch / dienen wider den Huſten / machen weit vmb die Bruſt/ vnd bringen Luſt zur Speiß De — Etliche ſieden dieſe Wurtzeln im Mitch / darnach ma, ſte dieſelbige mit Honig ein / zu den obgemeldten Ge⸗ rechen, | | Es iſt aber beſſer die vnvermoͤglicheyt zn den ehelichen Wercken wider zu recht zu bringen / daß man klein gefchmie⸗ tenen Ingber und Näglein/ deßgletchen andy aroblecht zer, ſtoſſenen Pfeffer im einmachen der gemeldten Wurtzel mit vermiſcht / fo wuͤrde es zn den gemeldten Gebrechen em be, ruͤhmbte Arzeney. Die Arabifchen Kerze nennen die Pa⸗ Ban auff foldhe weiß eingemacht / Algingibel, auff jhre Sprach, —* Paſten achenwein Staphylinites. ON Paſtenachenwein / wirdt su vnſerer zeit darinnen doch die Kreuter Wein mehr im brauch / dann ſie je zu einer andern zeit vor vns geweſen ſeind / nicht bereytet / ſinte⸗ mal aber er von Marcello Empyrico, vnnd Guilielmo Va- rıgnana, hoͤchlich gelobt wirdt / hab ich nicht woͤllen under, laſſen / auch deſſelben zugedencken / der wirdt aber von dem Samen der geelen oder weiſſen Paſtenach gemacht / wie der Pfefferkuͤmmelwein / da einer / der Luſt denſelben zubereyten hette / die beſchreibung finden wirdt. Etliche aber loben die, ſen Wein ſo er von dem Samen mit ſeinem Dolden oder Kronen gemacht wirdt / ehe der Samen abſellt / vnnd ma⸗ chen den in ein Faͤſſſe mit Hanbůchen Spaͤhnen ein / wie wir den Wermuthwein oder andere Kreuterwein bereyten / da⸗ mit ich den weitberuͤhmbten Philoſophum Guilielmum Turnetum viel hab ſehen außrichten. Guilielmus Vari- ghana aber machet feinen Paſtenachwein auß den Sur, zzeln / welches mehr zu loben were ſo derſelb mir den Wurzeln deß wilden Paſtenachs als die viel kraͤfftiger ſeindt als die zamen / gemacht wuͤrde. Der Paſtenachenwein iſt ein ſonderlicher guter Tranck den kalten blöden Magen zu ſtaͤrcken / das auffroͤpſen deſſel⸗ ben vnnd den Klux zuvertreiben / die daͤuwung zu ſtaͤrcken vnd den Appetit zur Speiß zu fuͤrdern. Er iſt treffenlich gut 197 Fond heylſam den Leberſuͤchtigen / vnnd diener wider die auff⸗ baͤhungen deß ganzen Letbs/ zertheilt die verſchloſſenen Winde vnnd fuͤhret fie auß / trelbet den Harn vnnd Nieren⸗ ſtein / vnd fuͤrdert den Weibern die Monaͤtblumen. Etliche machen ein herrlichen vnd guten roten Wein von den roten Paſtenachwurtzeln / zerſchneiden die Wurtzeln / werffens darnach in ein guten Moſt / vnd laſſen den daruͤber verjähren / fo wirdt der Wein ſchoͤn rot wie ein natuͤrlicher —— * — roter Wein / vnd iſt aber viel geſunder zu trincken / als der von Natur rot iſt. Das xxun. Capitel. WVon der Wilden Paſtenach. Wildt Paſtenach. Paſtinaca ertatica. FR Ye witde Waftenach auch Vogelneſt ge⸗ RER) nannt / hat ein lange weiſſe Wurzel kleinen Fin, E gers dick / eines ſuͤſſen ſcharpffen Geſchmacks OR vndlichlichen Geruchs. Die Bletter ſeind dem Koͤrffelktraut oder den Blettern der zamen Paftenach aͤhn⸗ lich / doch breyrer vnnd ein wenig bitter. Es hat ein rauben Stengel Elen lang vnnd lenger / mit Nebenzweiglein / dar, auff Kronen wie ein Schatthuͤtlein / die ſeind außgehuͤlcht wie ein Vogelsneſt / mitweifen Bluͤmleim / welche in der mitten ein Purpurfarb Buͤßlein haben / wie die zamen Pas K fienachen/ welches Diofcorides ſonderlich acht genommen / vnd das rechte Kennzeichen der wahren Paltinacz iſt. Der Samen iſt auch dem Samen der zamen durchauß gleich / wie auch das ganze Gewaͤchs demſelbigen nicht vngleich iſt / allein daß es kleiner / iſt aber am Geruch ſtaͤrcker vnnd kraͤff⸗ tiger in aͤlen dingen. Es waͤchſt allenthalben hinder den Zaͤunen / an den Rechen / Aeckern vnd graßechtigen trucke⸗ nen Plaͤßen / in ſteinechtigem Grundt vnnd ſandtechtigem Erdtreich.* Ri Ben’ 198 A Von dem Namen der wilden Paſtena⸗ BR chen oder Vogelsneſt. (HS ift die wilde Hirspaftenach auch vor die rechte Pakti- nacam Dioicoridis bißher fälfchlich von vielen ge braucht worden / dieweil fie die zame Hirtzpaſtenach vor die rechte Paltinacam iatiuam Dioſcoridis nicht ohne groſſe Irrthumb gehalten / vnnd derfelbigen die ſtatt / ſo den geelen vnnd weiſſen Moͤhren gehoͤrt / eingeraumet haben / welcher Irrthumb auß der befchreibung Diolcoridis fo klar bewie⸗ fen wirdt / alſo daß er ferrners beweiß nicht bedarff. Wel⸗ cher nun die rechte zame Paſtenach kennet / vnnd auff jhr recht Kennzeichen acht hatı/ dem wirds auch die Wilde / die auch daffelbige Kennzeichen hat / als baldt bekannt werden : Dann die beyden falſchen eyngefuͤhrte Paſtenachen / mit den breiten Blettern dem Alexandriniſchen Pererlen aͤhn⸗ Blich / vergleichen ſich mit den wahren Paſtenachen / wie der c Dannenbanm mir dem Ruͤſtbaum / oder der Roßmarein mit den Reifen. Nu dieſe vnſere wilde Paſtenach / iſt das rechte Paltinaca der Alten / welche in der Artzeney / als die träfftiger ift dann die zame / fol gebraucht werden. Diefe wirdt von den Griechen genannt / Erapuan& dyu& , &- yaszagurın © , Main 2, ©*, xieas vnnd von Achenzo girrepr. Cateiniſch/ Staphy nus ſylueſtts, Paltinaca erra- uea, Paſtiuaca Mueſtris oder tuſtica, von dem Theophra- ito Daucus tylueltris vñ Bracofa. Don den Kreutlern / Bau- cia ylueſttis Caciota ruſtica, Carota yluarica, Paftinaca renuiföhafyluefteis , zum vnderſcheidt der wilden Hirtzpa⸗ ſtenach mir den groffen vnd breyten Blettern / vnnd Daucus alivinus, Paftinaca alinina , dieweil dieſes Gewaͤchs den Es feln eine anmuͤtige vnd liebliche Speiß vnd Futter iſt / vnnd fie es gern eſſen. Von dem Apulei wirdt es Vdonaulium, vnd vonden Achenzo Philtrum genannt / dieweil es anrei⸗ sung zur Vnkeuſchheit gibt. Es hat auch Orpheus bey dem Plinio lb. 20, cap. 5 dauor gehalten / daß diefes Kraut etwas Kräften hab / Bulerey damit zu wegen zu bringen, [ Paltınaca tenuıfolia Iyl. CB,Dodo. {yiueltris,Maitch.Lac. Lon. Caft. erratica, Fuck. Cord, in Diof.erratica magna, Fuch. icon. quatta Plinüi , Cam, Germanicafyl. paltinaca_ Diofe, Lob. Staphylinus fyl, Trag. Dodo. gal. Cæſalp. Dauci tertiun: genus. Dodo. gal. Daucus vulgaris, Cluf, pan: tertius, Thalıo?] Es wirde die wilde Paſtenach Arabifch von Auicenna Gezar genannt / von Andrea Bellunenhi, Giazarberi, von andern segarvundlegari, Eshat auch die obgemeldren Ara» bifchen Namen wie die oben von der zamen Paftenachen p erzehlet / miederfelben gemein / dann die Arabifchen Aertzt allwegen wie die Griechen die wilde Paſteney als die kraͤff⸗ tigſte in der Artzeney der zamen vorgezogen / vnnd verſtehen auch allwegen durch die obgemeldte Dramen die wilde. Aber inder Diet verſtehn fie allmegen die zame. Auerihoeslıb. Gmp. cap. 42. fchreibet / daß die wilde Paftenach feye Dau- cus, foift auch > ucas Accıı nichts anders dann die zame vnd wilde Paſtenach. Deßgleichen beseuget Galcnus, daß su feiner zeit die wilden Paftenach vor den Daucum ſeye ge, halten worden / ſo hat auch loan. Serapio lib. ſimp. .166.die Paſtenachen zame vnnd wilde vor Daucos gehalten / wie auch Theophraſtus. Auicenna aber der vermiſcht den Daucum Dioſcoridis mit der Paſtinaca oder dem Dau.o Theophrafti vnnd Aetu vnweißlich. Danıı D ulcorides ein befondern Daucum hat / wie wir hiebeuor im 21, Cap. E angezeigt vnd befchrieben haben, Marcellus Virgiltus Flo- reutinus, da er in Diofcoridem vber das Capitel Daucum gefchrieben hat verfichter hefftig / das vnſer wilde Paſtenach der warhafftige Daucus Moicoridis ſey / vnnd wiewol er in dem ſich jrret / ſo iſt aber doch dieſelbig auch ein Daucus doch nicht Dioſcoridis ſondern Theophrattı, Acılı, Serapionis end Galevi. vñ mag deromegen auch ohn einigen Irrthumb vor den rechten Daucum in die compolittones deren 4% meldten Authorn gebraucht vnd genommen werden / dann wir wenig svupwanwasshaben/darinn der Moͤhrenkuͤm⸗ D. Jacobi Theodori Taberrne montani F mel / das iſt Daucus Dioſcoridis eingehet / darinn dann bil⸗ fich der Moͤhrenkuͤmmel ſol genommen werden welches af les fleiffig wargenommen werden ot? Italianiſch wirdt die wilde Paſtenach / Paſt naca Saluati ia genannt. Hiſpaniſch /anahoria Sumagr. Srangöfifehy Paſtinade ſauuag-. Fanprifch/Babıt yru. Africanıydı/sicham, Engliſch / Wildt carrot / Wild Parſnyps. Flehmiſch / Wilde Paſtinaecke / wilde Veldtearot / Bogelsneſt vnnd Cron— kens cruyt. Hochteutſch wilde Paſteney / Wildmoͤhren / WVogelsneſt / Wildruͤblein vnd Eſelsmehren / das iſt / Paſti- naca alınina® Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Ey⸗ genſchafft der wilden Paſtenach. Er wilde Paſtenach iſt ſtaͤrcker vnd kraͤfftiger dann der same Paſtenach / iſt derwegen dienlicher zu der Artze⸗ ney als der zame. Er hat ein gleiche Krafft vnd Wirckung mit dem Moͤhrenkuͤmmel / vnnd iſt warm vnnd trucken im dritien Grad. Man braucht die Wurtzel vnd Kraut in der Arteney. Der Samen iſt bisiger Natur dann die Wur⸗ gel / foiftdie Wurzel higiger dann das Kraut alfo die Wurselinder Wärmbde vnnd Truͤckne den zweyten Grad etwas vbertrifft / vnnd das Kraut den mittel deß zweyten Grads? | Innerlicher aebrauch der wilden Paftenach. D lotcorides fehreibt bb 3- <-p- st. daf man zu feiner seiedie Wurgel der wilden Paftenad) gefocht vnnd in der Speiß geffen hab. Welcher gebrauch bey vns abaan, gen/ fintemal wir derzamen vberflüflig ang haben. Zu dem fo ift die Wurtzel der wilden Paftenachen ſo zehe vnnd holz, H echtig / daß mandienicht wol genieſſen fan / doch fo fic bey demSteifch oder fonftin den Suppen geforten wirdt/befoms mendie Bruͤhen ein guten Geſchmack daruon / vnnd feinde ſonderlich nutz den Harn vnd Weiberblumen zutreiben / vnd in allen denen Schwacheyten dienlich / wie wir im nechſten Capitel erzehlet haben / ſo man die bey der Speiß allein kocht / vnd ſie ſchon nicht jſſet / dieweil ſie zu eſſen zu sche vnnd holtz⸗ echtig ſeind. Wild Paſtenachwurtzeln ein gute Handtvoll geſpalten vnnd klen geſchnitten / mit vj. loth Marſilier Korbfeygen / die auch zerſchnitten ſeindt / vnd iiij. oder v. loth braunen Can⸗ delzucker in einer Maß Waſſers den vierdten theil eyngeſot⸗ sen vnnd durchgeſigen / darnach Morgens nuͤchtern / Nach⸗ mittag vmb ij. Vhrn / deßgleichen auch deß Abendts wann man zu Beth gehen wil / jedes mal ein Vnz oder vier warm getruncken / dient wider den Huſten fo von Kaͤlte kompt / rey⸗ nigt die Bruſt vnd Lungen / vnd macht wol außwerffen. Wilde Paſtenachſamen zu einem ſubtielen Puluer ges ſtoſſen / vnd mit iij. Vntz Scabiofenwaffer getruncken / hilfft wider das ſtechen vnd ſchmertzen der Seiten. | Die Wurselgerfehnirren und in Milch geſotten / vnd de Tags drey mal / jedesmal ein Bechervoll warn getruncken / hilfft wider den Huſten / vnnd das Seitengeſchwer oder in⸗ nerliche Apoſtemen. Wild Paſtenachwurtzel eine Handtvoll in einer Maß Meth den vierdten theil eingeſotten / darnach durch ein Tuch geſiegen / vnd von dieſem Tranck allen Morgen nuͤchtern ein gemeinen Bechervoll warm getruncken / vnnd auch ſo viel vor dem Dachteffen / miltert den ſchmerzen der deber / deß Miltzes vnd der Nieren / vertreibt das Lendenweh / vnnd rey⸗ K nigt die Nieren / Harngaͤng / Blaſen / vñ macht wol harnen. Bor dieverftopffung der Leber vnnd deß Miltzs: Nimb wild Paſtenachwurtzeln / vnnd der oͤberſten Kronen derſel⸗ ben mit den Blumen vnnd halbzeitigem Samen / jedes ein Handvoll: Send dieſe Stuͤck in einer Maß Waſſers halber ein / ſehe darnach die geſottene Bruͤh durch ein ſauber Tuch / thue ferrner darzu xvj. vntz friſch auß gedruckts Fenchelſafft / Feinzucker iiij. vntz / laß es widerumb vber einem Kolfeuwer⸗ ein auffſieden / vnd ſeihe eg wider durch / vnd gib dem Kran cken alte Morgen vnd nuͤchtern / jedes mal ein par Stunden vierte a — Er an. zei Fe ⏑ ————————— —ES * — — 7 — — mr as at Fr33 u. $ init — — mn = — "5538 Dar = = => 34H i don ſakke in Abaı * Uns 1177 se uati. ſiſch / * bilde ton, ren / alt. n der rag, ung n im N der Bar, ) die rad hten einer din gan, dem 'oltz⸗ bey Ott inde vnd ſten cht / oltz⸗ ‚ten / die I? for, ach⸗ ann arm rey⸗ 1% ft | uf ken / rim Naß uch ein vitl deß rey⸗ uen. mb rſel⸗ tin (ber ch/ fft / er⸗ mn⸗ den —X — — — Daß Erſie Buch / von Kreutern A dan Morgen und Nachtjmbiß iij. vntz warm zu trincken / es F ehutin gemeldtem Fall augenſcheinliche huͤlff. Wild Paſtenachſamen zu Puluer geſtoſſen vnd auff ein⸗ mal ein quintlin ſchwer mit Wein getruncken / vertreibt das ſchwerlich vnd troͤpfflich harnen / reynigt die Nieren vnnd Blafen / vertreibet das Lendenwehe / fuͤrdert die Monatblu⸗ men der Weiber/ hilfft zu der entfpengnuß / wehret der anfa⸗ henden Waſſerſucht / hilfft wider das Seiten flechen / zer⸗ theilet vnd vertreibet die Geſchwulſt deß Bauchs / von ver⸗ haltenen Blaͤſten vervrſachet. Deßgleichen getruncken / hilfft es wider die Biß vnd Stich der vergifften Thier. Es ſagt Dꝛolcoudes, welcher den Samen der wilden Pa: ſteneyen vor eynnimbt / der ſolvon ven Schlangen vnd an, derm vergifften Gewuͤrm nit beſchaͤdigt werden. Wilden Paſtenachenſamen geſtoſſen vnnd obgemeldter maſſen mit Wein / oder a Eſſig vnd aller gefruns G aoreroi — l ber mit Eſſig vnd Waſſer ge G vertreibt das Magenwehe von Btäften und Winden vers cken / ſoll ein ſonderliche huͤlff feyn/ denen fo von den Scor⸗ pionen geſtochen ſindt. Wild Paſtenachkraut j. Handvoll in gnugſamem Waſ⸗ fer biß auff iin. vntz ungefährlich eyngeſotten / darnach hart außgetruckt vnnd durch ein Tuch geſiegen / darnach xxxv. Pfefferkoͤrner geſtoſſen / darinn zertrieben vnd warm getrun⸗ cken / iſt ein gewiſſe uff die verftandene Blumen der Wei, ber wider zubringen. | Wilden Yaftenachfamen zu Puluer geſtoſſen / vnd deſſen j. quintlein mie Wein getruncken / bringet die verruck te Mut⸗ ter wider in die rechte ſtatt. Wild Paſtenachkraut vnnd Samen in Wein geſotten / vnd die durchgeſigene Bruͤh Morgens vnd Abends getrun⸗ cken / hilfft den erkalten vnfruchtbaͤren Weibern zu der ent, pfengnuß. | Die Wurseln zerſchnitten ondin Waſſer gefotten vnnd getruncken / treibet auß das Monkindt / man muß aber auch ein Wurtzel von dieſem Kraut zu ſich thun / wie ein Mutter sapflein, | Den Samender wilden Paſtenachen gepuͤluert / vnd ein quintlin dieſes Puluers mit Wein getruncken / dienet wider das auffſtoſſen vnd erſtickung der Mutter / vnnd vertreibet den auffgelauffenen Bauch der Weiber von Blaſten vervr⸗ ſachet / zertheilet die Wind vnd treiber fie auß- Die Wurtzel von dieſem Kraut gedoͤrrt / zu reynem Pul⸗ uer geſtoſſen / darnach durch ein haͤrin Sieblein gefchlahen/ vnd darvon genommen ij. loth vnd mit vj. loth Feinzucker in Maluaſier zerlaſſen ein Latwerglein darauß gemacht / vñ alien Abend einer mittelmaͤſſigen Caſtanien groß davon geſ⸗ D ſen / wann man zu Beth gehen wil / bringet groſſe Begierde zur Vnkeuſchheyt. Iſt den vnvermoͤglichen Mannen eine heylſame Artzeney / deß gleichen den onzruchtbaren Weibern dann es gibt gute befürderung zu der entpfengnuß. Du magſt aud) die gemelte Latwerg alfo machen/ nemlich daß du nemmeſt dep Puluers von den Wurseln ij. loth / vnnd reyn gepuͤluerten Vechin Ingber ein loth / vnd macheft eine Latwerg darauß / vnd braucheſt ſie wie die vorige. Die Wurxzel zu Puluer geſtoſſen / vnd j. quintlein deſſel⸗ ben mir Meth zertrieben vnd warm getruncken / iſt faſt nuͤtz⸗ lich zu den Gebrechen der Leber / deß Miltzes vnnd der Nie⸗ ren. Schleim vnd allem andern vnrath zu reymgen: Nimb wild Paſtenachwurtzeln j. Handvoll / Fenchelwurtzel / Peterlin⸗ E wurtzel / Siebftöckelwurgel/ Fencheiſamen / Pferſichkernen / von jhren Scheelen gereynigt / jedes ein halb handvoll / Pfef⸗ ferkoͤrner j. loth. Solche Rück klein geſchnitten / vnd die Pfef⸗ ferkoͤrner ein wenig gebrochen / ſeud in anderhalb Maß waſ⸗ ſers den drittentheileyn / ſeihe das darnach durch ein Tuch / vnd zerlaſſe vj. loth Zucker in der durchgeſigenen Bruͤhen / trinck darvon allen Morgen nüchtern vier vntz warm / vnd beharr das ſo lang der Tranck wehret. Dieſer Tranck ver⸗ treibet auch die Geſchwulſt vnd auffblaͤhung deß Bauchs / von Blaͤſten vervrſacht. a en Er e - e ⸗ Die Nieren / Harngaͤng vñ Blaſen / von Sandt / Grieß / | 199 Euffesticher gebrauch der wild Paſtenach. Hay Rh Paſtenachkraut in saugen geforten / vnnd darmit das Haupt gewaͤſchen / diene wider die Flͤß. Das Kraut in ein Saͤctlin eyngeriegen / darnach auf emem heiſ⸗ ſen Zigelſtein gewaͤrmet / vnd vber die Scheytel deß Haupts gelegt / truͤcknet die Fluͤß wunderbarlich. Die Geſchwulſt vnd gaͤhen Fluß der Augen zuvertreiben ſeud wild Paſtenachwurtzeln in Waſſer / vnnd waͤſche vnnd baͤhe die Augen mit dieſem Waſſer: netze auch Tuͤchleyn da⸗ reyn / vnd legs daruͤber / es hilfft. Wilden Paſtenachbletter mit den oͤberſten Cronen / inn ein Saͤcklein eyngeriegen / darnach in gutem Wein vnd Oe⸗ le geſotten / darnach mit zweyen Tellern hart außgedruckt / vrſacht / warm vber den Magen gelegt. Wild Paftenachfamen geſtoſſen / vnd in ein langes Tuͤch⸗ kin eyngenehet / darnach wie cin Mutterzaͤpflin zu ſich ge⸗ than / fuͤrdert di Monatblumen der Weiber, Solches thut auch die wurtzel in gleicher geſtalt zu ſich gethan / vnnd treibt auch auß die todte Frucht. Wild Paſtenach mit Kraut / Wurtzel vnd Blumen inn Waſſer geſotten / vnd den Dampff in die Mutter durch ein Trechter entpfangẽ / thut ſehr wol den Weibern ſo in Kindts⸗ noͤthen ligen / dann es macht daß ſie leichtlich geberen: Hilfft auch den Weibern die nit genug gereyniget werden / vnd fürs dert jhnen jhre Monatblumen. | Wild Daftenachwarselgeftöflen/ vnd wie ein pflaſter v⸗ bergeſchlagen / legt den ſchmertzen vnnd die Geſchwulſt ver Hoden vnd Gemaͤcht. Die Wurtzel am Half getraͤgen / ſol gleiche Wirckung haben / wir Plinius lib. 4. cap, 32. be⸗ zeuget. ; Wild Paſtenachbletter geftoffen/ mit Honig temperiert / heylen die alten vmbſich freifenden Schaͤden / wie ein pflaſter Tuch 55* vnd daruͤber gelegt. | riers darnach mic Hederichkrautſafft vnnd Honig zu einem duͤnnen Augenſaͤlblein / vnd beſtreich dem Vieh oder Pfer⸗ den die Augen damit. Dieweil aber die Mucken / Bienen aa Hornüß dem füllen Geruch deß Honigs nachfilegen / nd das Vieh an den Augen durch diefelben nit mehr ges leger werde / ſo muſtu nemmen dörre oder Weychbeih oafs felbige mit Baumoͤlen temperieren / md dem Dich die Au⸗ gen herumb damit beftreichen / ein Circkel auff zweyer Fin⸗ ger broyt / fo werden fie von den gemeldten Thieren icht geletzet. Gediſtilliert Waſſer von wildem Paſtenach. Paltinaczerraticz aqua ſtillatitia. DR dem milden Baftenach diftilfiere man auch ein nuͤtz⸗ lichs Waſſer. Man nimbt im Hewmonat das Krauf mit den Wurtzeln vnnd Blumen hacker es klein / diſtillierts darnach mit ſanfftem Fewer in Balseo Marız, vnd ſetzet s indie Sonn zu rectiflcieren / vnd behalts zum gebrauch. k JInnerlicher gebrauch deß wilden Pas fenachswallers; = Kld Paſtenachwaſſer auffeinmal iiij. oder v. loth ge⸗ Ntruncken / ſtillet den ſchmertzen der Mutter / legt dag Reiſſen im Leibe nach der Geburt / vnd reynigt die Kindtbet. terin wol / Iſt auch ſonderlich dienlich den Weibern vnnd Jungfrawen / die ſonſt nicht genugſam gereynigt werden, Bild Paſtenachwaſſer vier vntz mit einer ung Roſenho⸗ nigs vermiſcht vnnd getruncken / iſt ein heylſame Artzeney R ij svider | : fe ER FOR 4 er [EWR U PIE ER DS | 200 D. Jacobi The odori Taͤbern monlani / A wider das auffſtoſſen vnd erſtickung der Mutter / vnd hilfft F J. Zam Hirnpaſtenach. ſo offt es gebraucht wirdt. Elaphoboſcum ſatiuum I. Wild Paſtenachenwein. Ftaphylinites. Sf dem vorigen Capitel haben wir angezeigt / wie man Dmit der samen Paſſenach ein guten vnnd nitglichen Wein machen fol / chen deſſelben gleichen fol man auß der Wilden einen bereyten / der dient wider alle Schwachheyten / darzu der von der zamen Paſtenach gebraucht wirdt / vnnd vollbringet ſeine Wirckung viel kraͤfftiger als derfelbige/ond iſt fonderfich den Mutterſie chen Weibern vnd denen fo nicht gnugſam gerepnigt werden/ faſt dienlich. | Extract von wilden Paftenach. Paftinacz erraticz extradtum, | DI der wilden Paſtenach / kan man auch einnüglichen © Extract machen / wie man den auß dem duͤrren Wer—⸗ nuth zu extrahiren pflegt. Darzu nimbt man die Wurzel / Kraut vnd Samen mit einander / vnd extrahirt den wie wir in dem obgemelten Ort genugſam berichtet haben. Dieſer Extract wirdt zu allen innerlichen Krauckheyten gebraucht / darzu man die Wurtzel / Kraut vnd Samen zugebrauchen pflege. Darvon gibt man auff einmal ein drittheil eins quint⸗ leins mit ſeinem gediſtillirten Waſſer oder aber einem an⸗ dern bequemen Safft. Es wirdt auch dieſer Extract nuͤtz⸗ lich mit andern Artzeneyen vermiſchet / je nach gelegenheit der Kranckheyt. ⸗ J 2 4 3 4 =” RE Y \ AN NIC ) * Saltz von wilder Paſtenach. Paſtina- 4— cæ etraticæ Sal. at derdürren Wurgel/Krautond Samen pn wilden | Paſtenach / macht man auch wie auß andern Kreuten aka — | ein beylfames Saltz / das brauchet man zu den Gebrechen Pitel die Hirtzpaſtenach / die viel Jahr her faͤlſchlich der wah⸗ der Nieren / Blaſen vnd ſonderlich vor das ſchwerlich har⸗ TEN Paſtenach Dioſcoridis Luͤcken vertretten / vnd an deren nen / init Wein oder einem andern bequemen Safft / oder ſtatt gebrancht worden iſt / auch zubeſchreiben / vnd ſeindt a⸗ vermiſchts ſonſt mit Pillulen / Latwergen oder andern taug⸗ ber derſelbigen zwen Geſchlecht / nemlich ein zames vnnd ein lichen Arzeneyen. wildes. N ee | II. Wild Hirspaftenadh. Außgezogener Paſtenachenſyrup. Syrupus Elaphobofcum erraticum II. cxtractionis paſtinata erraticz, | Ra a0. 1 Kong 9*F BY TEE nn j —86 W Ach — 3* ar yzde man auß dem Wermuth ein aufgssognen Syrup ri F Ale ; z = ‘ 9 zu machẽ pflegt / alſo macht man auch ein auß der wilde Pr 7 ER q Paſtenach / darzu nimbt man das Kraut mit der Wurtzeln N / _ sndaller Subſtantz. Diefer Syrup dienst auch wider alle X Doberzehlte Gebrechen vnd Kranckheyten / darzu der wild Pa, I ſteney ſonſt gebraucht wirde/ davon gibt man auff einmal j. joth mit feinem gediſtillirten Waſſer oder Wein / oder aber ihireinen andern bequemen Safft zertrieben. | Gediſtilliert wild Paſtenachoͤle. Paftinacz errätic# oleum ftillatizium. X⸗ gediſtiert wild Paſtenachoͤle / wirdt von dem Sa, 2 men wie das Anißoͤle außgezogen / vnd dient auch zu al⸗ len innerlichen Kranckheyten / darzu der Samen dep Pa, ſtenachs gebraucht wirdt. Davon gibt man auff einmal ij. oder iij. Troͤpfflin mit Wein / oder aber ſonſt mit einem be⸗ quemen Waſſer / es wirt auch heylſamlich mit Pillulen vnd 9 A aͤndern Arzeneyen vermiſchet / welches wir den Medicis pra- SEN (Wr cticis befehlen. | A MN BE: E Das Bierond zwentzigſt Capitel.“ Von der Hirtzpaſtenach. Jeweil wir inn dem nechſten Capitel der NL rechten wahren Geſchlechten der Paftgnachen meldung gethan / vnd diefelbige beſchrieben / ha» ben wir nicht vnderlaſſen woͤllen in dieſem Ca⸗ " — and ——— — —— * um ü—ñ— 8 — — — — — Ta | Das Erſt Buch’ Bon Kreutern. 201 Ela nn alic Hirspaftenadı, | kvnd der alten nicht raͤumen woͤllen / ſo haben fie ein Siarum p a ** darauß gemacht / welches nicht weniger ein geringer Irr⸗ * \ | SM thumb iſt / als deren die Paltinacam darauf gemacht, Ss — as \ — Da). Dr e 2 £ . —— 81 h —— N: —866 NL ) | man nun Diefes mit der Defeription deß Elaphobofci vo RU 4 W fcoridisdurrchauf conferiren wirt / ſo wirt niteinNorafehlen ſ m | 8 der nit mit dieſem Kraut zutrifft. Es ſchreibet auch Diofco- N WU W rides vnder anderm daß dieſe Wursel füß vnnd zu eſſen gut vnd bequem ſeye: Daß ſie auch in der Speiß geprieſen wer⸗ de bezeuget auch Plinuslib.& cap.22. Was dann ferener die Krafft vnd Tugendt die jhr zugefchrieben wirt / belangen thut / bezeugt die erfahrung / daß ſie wider alles Gifft heyl⸗ ſam vnd gut iſt / derowegen wir ſie mit ihrem rechten Namen klaphoboſcum nennen / wie ſie dann von den Alten genant worden iſt? Bey dem Dioſcoridi vnd andern heiſſet fie Griechiſch * — — — — — D — — — — — oder —2 — — opsoxlcyav, Äu- pen, Epmuln Oder kpwi&n, UND vegeso. Sateinifch Elaphobolcum (oder wie Heſychius vnd Varınus haben. zAapokorxds, Ela- phicum, Ophiogenium oder Ophigenium, Ophiodtonü, Nephrium vnd Ceruiocellus, Beyden Kreuflern wirdt fie genannt Paltiraca domeltica latifolio, zum vuderfcheidt der wahren Paltinacz Diofcoridıs tenuifolie, Paſtinaca ceruina Olus cerunum, Herba ceruina, Pabulum cerui. vnd von Marchzo Syluatico, Ceruaria. Guilielmus Tu L- nerus nennet fig Paftinacam adulterinam, | Paftinaca fati- ualatifolia,C,B, Dodo. Satiua, Trag. Lac. quoad iconem: Cam. fatiua vulga, Lugd. demeltica, Match. Anguil.Catt. vulgi, Dodo.gal. Gef. Czül, domelica vulgi, Lob, gal- lica, Cord, in Dioſcor. Si’aram ſatiuum magaum, Fuch, Turp. Sifer Dioſcoridis, Columne, ] Italianiſch / heiſſet fie H Elaphobofco vnnd Paflinaca domeflica. Hiſpaniſch / Can choria I. Die zame Hirtzpaſtenach hat eine lange / weiſſe Wur⸗Alanqua. Fran tzoͤſiſch / Paffınagues. Von den Egyptiern Che- J zzel / mit wenig Zaſeln / die iſt am Geſchmack lieblich vnd fuͤt me Von den Africanern/ Afcaurau, Aſcaucau vñ Aſaru hu. n derwegen ſie auch taͤglich inn der Speiß gebraucht wirdt. Engliſch / heiſſet fie Perſenippe / Parſneps.) Flehintſch on % | Die Bieter ſeindt zweyer Singer breyt / aber viel lenger vnd Brabaͤndiſch / Hoffpaſtenaken / vnd Moren van die Houe⸗ ein wenig eyngebogen / dem Alexandriniſchen Peterlen / der niers Hochteutſch / Hrtzmorellen / Hirzaug / Hirtzpaſte⸗ * wieDiolcorides ſchreibt / den Blettern deß Terpentinbaums nach vnd Hirtzkraut⸗ aͤhnlich. Es hat ein groſſen / langen Stengel wie der en, I, Das zweyte vnnd wilde Geſchlecht / wirdt von den chel oder Berenklanw / mit vielen Knoͤpffen oder Gleychen Krentlern genannt/Paltınaca ceruina latıtolia,Brancaleo- daran viel Nebenäftlein wachfen/ darauff fchöne Dolden ninapnp Elaphobofcum ſylueſtre.ſ Paſtinaca lyl. latifolia oder Cronen wachſen wie am Berenklauwen mit geelen C. B. Paſtinaca, Brun. iyl. Trag. Auguil. Cain; Thal. ſyk Bluͤmlein / den Bluͤmlein deß Dillkrauts gleich. Nach de⸗ gallica, Cotd.in Diofe. larıfolia ſyl Dodo. fponte orta, nen folger ein breyrer Samen dem Dillſamen aͤhnlich / iſt ©» Cefal.Paltinacz ſyl. genus, Gef. Sifer (ylu. Fuch. Sılarum | ber gröfler vnd breyter/ faft wie der Samen am Derenflaw. ſyl. Turn, Elaphobolcnm, Dodo. gal.tyl. Lac. (eu Baucia, Diefes Gewaͤchß zielet man bey vns in den Gärten / wie die Lugd.] Teutſch / Hirtzmorellen / vnd Wildtmorellen. Paſtenachen oder wie andere Ruͤben vnnd Rettich. Es ul. Der Hochgelehrt Mathiolus ſetzet ein ander Kraut waͤchßt aber gern in einem feyßten vnd wolgebauwenen tiff vordasElaphobofcum,swelcheg er geswungen thun muß/ gegrabenen Erdtreich. Etliche ſaͤen diſen Samen im Chriſt, dieweil er das wahre Elaphobolcum, paltınacam domelti- monat / die andern im Hornung / Jenner oder Merzen wie cam genannt hat / was nu daſſelbig ſey / iſt vns noch vnbe⸗ die Paſtenachen. Wann man dieſe Wurtzeln ſchoͤn nnd kannges ſol vmb Trient wachſen / welches ſo es vns zu han, groß haben wil / ſo muß man daß Kraut nicht zum Stengel den kompi / wirt es auch ſein ort finden, Dieſes vnderſchei⸗ laſſen waſſen / vnd eg offt abſchneiden / ſonſt werden die wur, den war nicht von dem andern Wildtmorellen genannt.) sein holtzechtig / daß man ſie inn der Speiß nicht genieſſen Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Ey⸗ RI SS A kan / vnd verderben. Wann dieſes Gewaͤchß wol auffgam 7 genſchafft der Hirtzpaſtenach. gen iſt / mag es wol leiden daß man daruͤber gehe vnd es taͤg⸗ S har die Hirtpaſtenach eine Krafft zu warmen vnd zu lich mie Fuͤſſen trette / damit das Kraut nit auffwachſen mos trucknen / iſt warm im zweyten / vnnd trucken im mittel ge / ſo werden die Wurtzeln deſto groͤſſer und dicker? deß zweyten Grads. Es wirdt die Wurtzel / Kraut vnd Sas ıl. Das ander vñ wild Geſchlecht / iſt dem zamen durch meninder Artzeney gebraucht. auß mit Wurtzeln / Bletter / Stengel / Blumen vnnd Sa, Innerlicher gebrauch der Hirtzpaſtenach. men gleich / aber allerding kleiner / vnnd vnderſcheidet dieſes Gewaͤchß nur allein die Pflantzung / daß das zame vor die, ſem groͤſſer vnd zur Speiß duͤchtiger wirdt. Das wilde Ge, ſchlecht aber iſt kraͤfftiger dann das zame / derowegen es auch vor dem andern zur Artzeney erwehlet wirdt. Es waͤ chſet hin vnd wider vnder andern Vnkreutern an den Rechen der de, D Je jungen außgeſchl oſſenẽ Stengel mit den zarten blet⸗ x tern braucht man heutiges Tags auch wie bey den Alten) inder Speiß wie andere Kochkreuter / vnnd find ſonderlich gut vnd faſt anmuͤtig zu den Kreuterſuppen. Die Wureln braucht man faſt am ganze obern Rheinſtram durch die gau zze Faſte hinauß zu Muͤſern on Suppen / ſeudet die auch ſonſt sferond Beinber gen / vnd angraßechtigen Orten vnderm purchd; ganze Jahr bey de Fleiſch / daů diſe den Suppen vi | onen Wieſen. Bruͤhen ein ſehr guten anmůtigen Geſchinack geben / vñ ge⸗ | Von den Namen diefer Kreuter. ben auch ziemliche gute Nahrung / machen ein zut Goͤn — Siſt dieſes Kraut wol gemartert: Dann nach dem, verzehrẽ den zaͤhen Schleim im Magen / dienẽ vor den Huſtẽ liche gemercket daß es ſich mit der PaltınacaDiolcouidıs vn ſind dienlich den keichenden / treiben den Harn vnd eroͤff⸗ Nen — ” 202 I. Jacobi Theodori Tabernemontani A nen die innerliche verſtoffungen / vnd dienet fonderlich wider F zum gebranch verwahret / wieich vom Wer muth gelehrt ha⸗ der vergifften Thier Biſſz vnd Stich / wie ſolchs Aetius Te- trabib. 1. lib. bezeugt. Derwegen iſt es faſt dienſtlich / daß man in allen obgemeldten Gebrechen die Hirtzmorellen zur Speiß gebrauche / oder zum wenigſten mit oder bey andern Speiſen ſieden laſſe. | Etliche backen diefe Wurgeln zuvor in ein Teyalein von Eyern vnd Weißmeel eyngetunckt / wie die Paſtechẽ. Ande⸗ re breunen ſie allein in Buttern / darnach ſetzen ſie dieſelben zu mit einer Ochſen oder Rindtfleiſchbruͤhen / laſſen fie ſieden biß ſie weych werden / beſtreuwens mit ein wenig Pfeffer / vñ effen ſie wie die Geyerlein. Mat koche nun dieſe Wurtzeln wie man woͤlle / ſo ſeind fie geſundt vnd gut / ſonderlich aber ſeindt ſie dienſtlich warn boͤſer vergiffter Lufft regiert / derwe⸗ gen inn ſolcher zeit jhme ein jeder dieſe Wurtzeln inn der Koſt B zu gebrauchen ſol laſſen befohlen ſeyn / ſintemal ſie aller vers gifftung widerſtandt thun. | _Diotcorides lib. 3.cap. 70, vnnd Pliniuslib.& cap, 22: ſchreiben / daß wann die Hirtz wenden / follen fie darmit der Schlangen Biffen widerſtandt thun. Es iſt auch der Sas men gutwider die Schlangen Biß in Wein getruncken. So einen ein Scorpion geftschen hette / der folden Sa⸗ Men von den wilden Hirtzmorellenkraͤut zu Puluer ſtoſſen / vnd eins Guͤlden ſchwer mir Weyn eynnemmen. Der Samen die Wurtzel vnnd Kraut / auff welche weiß man die gebraucht / ſeind ſie gut wider das Krim̃en im Leib / aber das wilde iſt allwegen kraͤfftiger zur Artzeney zu brauchẽ als das zame / welches man fleiſſig mercken ſol. Gediſtilliert Waſſer von dem wiſden Hirtzpa⸗ ſtenachen. Elaphoboſci ettatici aqua ſtillatitia. AIAIs gediſtillirt Waſſer von dem wilden Hirtzpaſtena⸗ chen / wiewol es wenig im gebrauch / vnd auch das Kraut wenigen bekannt / fo ift es doc) von wegen feiner heylſa⸗ men Wirckung micht zuverachten. Die beſte seit ſſolches zu diſtillieren iſt im Hewmonat / daß man das Kraut mit der Wurtel vnd aller Subftanz klein hacke / vnd darnach difhil, lier mit ſanfftem Fewer in Balneo Mariæ, folgends rectifici⸗ re in der Sonnen. — | Hirypaſtenachen waſſer treibt den Schweiß gewaltig / iij. oderiiij. [oth getruncken / vnd ſich nidergelegt / deß Schweiſ⸗ ſes alſo im Beth außgewartet. Wann auch einen die Peſti⸗ long angeſtoſſen hette / der zertreib darinn j. quintlein guten Theriack / oder eins Gulden ſchwer deß guͤlden Eyes / vnnd D trinck das warm / leg ſich nider / deck ſich warm zu vnd ſchwi⸗ tze drey Stunden / ſo treibet es alles Peſtilentziſch Gifft durch den Schweiß auf: | Bild Paſtenachwaſſer iiij. oder v. loth getruncken / die⸗ net wider das Leibwehe vnd Krimmen / treibet den Harn / rey⸗ niget die Nieren vnd Blaſen / miltert das Mutterwehe vnd Krimmen derſelben nach der Geburt. ⸗ Den jungen Rindern jedertweilen ein Loͤffelein voll dieſes Waſfers eyngeben / legt jhnen das Reiſſen im Leib. Wild Hirtzpaſtenachen Wein. Ela- phobolcıres, Var haben die Alten diefen Wein nicht befchriebe/ ſo iſt er auch bey vnſer Zeit nit im brauch geweſen / aber vm deß Kraus fuͤrtrefflicher Tugendt willen / hab id) vor Jahren E nit vnderlaſſen koͤnnen dieſen Wein zubereyten / denſelben in e inem langwirigen Leibwehe / ſo mir von einem vergifften G K Tranck zugeſtanden zubrauchen/ welcher mır dann darinn treffenliche huͤlff gethan / alfo daß ich vervrſachet worden denſelben auch hinfuͤrter in dergleichen vnd andern ſchwach⸗ Heytenzugebrauchen. Ich habe genommen die Wurgel / Slengel / Kraut vnnd Blum̃en mit dem halbzeitigen Sa⸗ men / vnnd klein zerſchnitten mit aͤſcheren Spaͤhnen in ein Faͤßlein eyngeſchlagen / daſſelbig darnach mit gutem Moſt gefuͤllt / vnd daruͤber verjähren laſſen / darna ch den vber Jar be. Dieſer Wein legt alle Leibſchmertzen vnd das Krimmen / fuͤrdert die Daͤwung/ macht luſt zu eſſen / treibt den Harn er⸗ öffnet innerliche verffopffung / widerſteht dem Gifft / legt Mutterſchmerßen / vnd iſt ein heylſamer Tranck den Kindt⸗ betterinnen / verhuͤtet fie vor Mutterwehe vnnd Krimmen nach der Geburt / vndxeynigt ſie wol. Diener auch wider den vergifften Peftitehsifchen Lufft / vnnd iſt zu trincken liche lich vnd anmuͤtig. > ER Wild Morellen Saltz. Salelaphobofci. KR Ann du wilt ein Sals auf dein wilden Morellentkraut machen / muſtu das Kraut mit Wurtzeln vnnd Sten⸗ geln / Samen vnd aller Subſtantz doͤrren / darnach zu Ae⸗ fchen brennen / folgends das Saltz kuͤnſtlich davon ziehen / wie wir das hiebevor von Wermuth vnnd andern Kreutern zubereyten gelehrnet haben. Dieſes Salzz fan fruchtbarlich vor die Biff der gifftigen Thier / vnnd andere mehr Gebre⸗ chen wie die oben erzehlet ſeindt / gebraucht werden. Gediſtilliert Oele von wilden Morellen. Ela- — phoboſci oleum flillaritium, \ 9 WVß dem Samen deß wilden Morellenkrauts kan man wie auß dem Aniß oder Fenchelſamen ein koͤſtlichs Dele diſtillieren / welches ich in Krimmen / Leibsſchmertzen vnnd Mutterwehen fuͤrtreffenlich gut zu ſeyn / erſahren / dann es die Schmertzen bald leget / ſo man ij · oder iij. Troͤpfflein deſ⸗ ſelben mit einem Truͤncklein Weins / Chamillenwaſſer oder zoildt Morellenwaſfer zu trincken gibt. Andere kraͤfft vnnd Tugend können taͤglich auß oberzehlten deß Krauts Tugen⸗ den erlehrnet worden. | * Das funff vnd zwenbbigſt Capitel. Von dem Geyerlein oder der Gar⸗ sen Rapuntzel. Geyerlein. Sifarum. — ee NS ) RUN — f — m — — — —— — ——* — — — — A or Das Erfie Buch) von Kreutern FJeweil wir hiebevor die Paſtenachen vnd F in der groſſen Herzen Kuͤchen / die werden auff vielerley wei Hirtzmoͤhren befchrieben / ihren rechten alten Namen angezeige/vi deren meynung verworf, ſen / die die Hirsmorelfen vor das rechte Siſarum der Alten gehalten / hat die notturfft erfordern woͤllen hie an dieſem Ort auch das warhafftig Silaram zubeſchreiben. Es hat das rechte Silarum von einem Stammen viij. oder ix. langer Wurtzeln eines Fingers dick / mitvj,oder vij. vnder⸗ ſchiedtlichen Gleychen / hat keine Zaſeln / iſt mrb vn⸗ eines faſt lieblichen ſuͤſſen anmütigen Geſchmacks/ mir einer ge⸗ ringen bittere vnd ſchaͤrpffe. In der mitte hat ein jede War, tzel ein faſt zaͤhe / kline Nerue durchgehen / dieman nir beiſ⸗ ſen kan. Die Bletter ſeind breyt vnd langlechtig / viel kleiner dann der Hirtzmorellen / der weiſſen Bibernellen oder dem B Brunnenpeterlein aͤhnlich vnd auch alſo zerkerfft. Die ſten⸗ gel werden Elen hoch / gewinnen ziemliche Nebenzweigiein/ oben am ende derſelbigen formen weiſſe Bluͤmlein auf Kro, nen / darauff folget ein breyter grauwer Samen / auf wel, chem man wider junge Stoͤcklin zielet. Es wirdt dieſes Ge⸗ waͤchß am Rheinſtram inn groſſer menig gezielet. Es muß ein feyßten wolgebawenen Grund haben / der von Steinen vnd Vnkraut wol gereynigt ſeye. Man ſaͤet dieſe Ruͤblein im Herbſt vnd Srühling/ doch iſt der Herbſt beſſer darzn / fo man ſie in der Faſten zur Speiß haben wil. Ge laſſen ſich di⸗ ſe Wurtzeln auch verſetzen im Herbſt vnnd Fruͤhling / dann wann man die Wurtzeſn von jren Stammen abreißt vñ zer, theilet / vnnd cin jedes widerumb feser/ fo wachſen ſie beſſer fort dann von dem Samen / vnd bringet alſo ein jedes Mir, nelein widerumb viel Wurtzeln / die ſich in der Erden meh, e ten/onnd eher groͤſſer werden / als die vom Damen gezielet H werden. Waum man dieſe Ruͤblein fäen wil/ muß man ſie nit zu dick ſaͤen / damit fie deſto beſſer in die dicke vund groͤſſe wachſen moͤgen. Man muß fie auch bald nach dem ſaͤen / vnd auch wann groſſe Hitz vnd duͤrr Wetter iſt / etlichmal in der Wochen mit vberſchlagenem lauwem Waſſer begieſ fen. Wil man dieſe Ruͤblein von groſſen vnnd fdhören di, gen Wurgeln haben / fo muß man das Kraut nicht Taf fen inn die höhe wachfen / fonder daſſelbig offtermals ab. fchneiden? Von den Namen diefer Wurtzeln. | Di Geyerlein oder Garten Rapuntzela / wirdt von dem Dioſcoride vnd andern Griechiſchen Aertzten is æae⸗⸗ genannt. Lateiniſch Sılarum, S-far, Sıter, vnd von lacubo Syluio Sefarum. “Bon den Kreutlern / Seruilla. Servillum vnd Chetuillum. [Sılarum, C. B. Dodo, gal. & part. Lob. ſatiaum minus, Turu. Sler, Bruno, Cord, in Diofcor, Gef. Lon. Cam, ſatinum, Fuch,fariunm ptrmum ‚ Fuch: icon. primum Matth, Cat. alterum, Lac. Germanicum & Ela- phobofcum Plinii, Cæſ. Elaphoboſeom Diofc.Columnz.] Italianiſch / Slaro Hiſpaniſch /Cberinias, Chiriuiasond Chr 31, Arabiſch wird diefes Ge Sache von Au icennahbsz.tr,2 c,6 40 Seiſaron vñ von and Culcas, Se ſucon vſ Fifarı genañt. Franoͤſiſch / Ceruys, Cheruy, des Cherutes vnd yrotes Boͤh⸗ miſch / Mrkew Engliſch / Scyrrech/[ Sfirvors, Slehmiſch vnd Brabaͤndiſch / = meer Wortels vnd Serillen, Hoch⸗ teutſch / Gierlein / Girgele / Geyerlein/ Goͤrlin / Gerlin/ Klingelrüblein/ Garten Rapuntzel / Klingelmoͤhren/ Gri, tzelmoͤhren vnd Zuckerwurtzel. Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Eygenſchafft der Geyerlein. Je Geyerlein haben eine Krafft zu waͤrmen / ſeind warm Din zweyten Grad / mit ein wenig bitterkeit und einer ge, singen zuſammenziehung. | Innerlicher gebrauch der Geyerlein. E⸗— ſeindt die Geyerlein heutigs Tags in ſtaͤtem gebrauch G eincheylj 203 — — in der Speiß genuͤtzt / ſintemal ſie ſuͤß / wolgeſchmack vnnd ſehr lieblich zu eſſen ſeindt. Es ſol der Keyfer Tiberius. wie Pliniuslib, 19.c. s.Threiber/ein folchen Kiſt zu diefen Ruͤb⸗ bein zu fen gehabt haben 7 daß er fie alle Jahr am Rhein⸗ ſtram beſtellen laſſen / vnd in Iraliam hab fuͤhren laſſen / dann ſie ſeindt dem Magen nuͤtß vnd gut/ wie Dioſcorides lib. 2 cap, 102. folches bezeuget / treiben den Harn vnd machen ein beggerd zu ejfen? Gemmeldte Ruͤblein / feinde denen auch gut die mit dem Grieß beladen / vnnd die ſtaͤtig Leibwehe haben / auch den Weibsperſonen die ni cht genugſam gereynigt werden. Bey dem Fleiſch vnd andetn Speiſen geſotten / oder Muͤßlein o⸗ der Suͤpplein darauß gemacht? Dieſe Ruͤblein auff alle manier sur Speiß gekocht / ſeind ame Attzeney / den verzehrten Meuſchen die durch langwirige Kranckheyt in abnemmung deß Leibs gerathen ſeindt / machen daß ſie wider zn Kraͤ fften kommen / vnd am deib zunemmen. Sie mehren auch den natuͤrlichen Samen? reitzen zur Vnkeuſchheyt / vnd Helfen den erfalten Mannen wider auff die Beyn. Etliche ſieden dieſe Wurtzeln / darnach backen fie die inır Buttern / zuvor in ein Teyglein getunckt von Eyern / weyß⸗ Meel vnd ein wenig Salz bereytet / beſtrewen die mit ein we⸗ nig geſtoſſenem Pſeffer / vnd eſſens at ſo. Andere machen ein Pfefferlein daruͤber wann ſie alſo gebacken ſeind / vnd eſſens an ſtatt der Fiſch / ſonderlich andenen Orien / da mangel an Fiſchen iſt. | Erliche backen die Wurtzeln rohe ohn allen zuſatz in Bus, tern biß ſie braunlechtig werden / darnach ſetzen ſie die mit ei. ner guten Ochſenfleiſchbruͤhen zum Fewer / laſſens ſteden biß ſie weych werden / ſchweyſſen ein wenig Weyßmeel oder ein geribelt broſam Weißbrots niit Zucker / thuns darm / laſſens mit ſieden daß es cin dickes Bruͤhlein gebe/ thun day, zu ein wenig geſtoſſenen Pfeffers / fo wirt es ſehr ein wolge⸗ ſchmackts Eſſen. Etliche machen vor die verzehrten Menſchen ein nachfol⸗ gends Eßlein. Sie ſchaben Die Wurheln ſauber / ſchuei⸗ dens zu ſcheublein wie man die Rettich ſchneidet / ſezens zum Fewer niit frifcher gemolckener Milch / Laffen die fieden biß fie gar weych werden / darnach ffreichen ſie die durch ein haͤ⸗ rin Tuch / thun mehr Milch darzu / vnd eilich friſche Eyers dotter / ſalzens ein wenig / machen ein Breylein darauß / vñ beſtrewens mit Zucker / das iſt fehr anmuͤtig zu eſſen / vnnd gibt treffenliche gute narung. Andere nemmen an ſtatt der 1 Milch ein gute Capannenbruͤhe / Huͤnerbruͤhe / oder ein kraͤft Siſarum Fachſui, Angurl. {eu Rapunculus horzentis, Trag. tige Rindtfleiſch oder Hammelfleiſchbruͤhe / vnnd bereytens obgemeldter geſtalt. In ſumma / man bereyte dieſe Ruͤblein wie man wöllefo ſeindt fir geſund vnd verdäwficherdann die geelen Ruͤben oder Paſtenach / vnd machen ein ſehr reynes vnd duͤnnes Gebluͤt. Man macht auch gute Salat auß dieſen Ruͤblein fein ſauber gefchaber/darnadı weych geſotten / abgekuͤlet in einem friſchen Waſſer / vnd das zaͤhe Neruelein darauß gerhany folgends mit gutem Weineſſig / Baumolen vn⸗ Saltz zu ei⸗ nem Salat / wie breuch lich / bereytet. Etliche gebens alſo ro⸗ he vnd vngeſotten. Diefe Ruͤblein geſtoſſen / den Safft darauß getruckt vñ mit friſch gemolckener Geyßmilch getruncken/ iſt ein gute Artzeney wider die Bauchfluͤß. Heraclıdes bey dem Plino lobt dieſe Ruͤblein wider die ſchaͤdlichkeyt deß Queckſtlbers. Seind derowegen den Goldſchmiden die dag Queckſilber zum verguͤlden muͤſſen gebrauchen / vnd von dem vergifften Raͤuch ſchaden empfahen / faſt dienſtlich. Inſondetheyt aber den jenigen / die m der Frantzoſen Eur gelegen / vñ die NReck ſilber ſchmier gebraucht / die ſollen nach der Cur ein zeitlang die gemeldten Ruͤblein in Speiß vnnd Tranck gebrauchen / Dig werden die ſchaͤdlichteyt die das Queckſuͤber hin⸗ derſich gelaſſen / hinweg nemmen vnnd verzehren. * Eynge macht 204 A Eyngemacht Geyerlein mit Zucker. Sifariradices ſaccharo conditæ. DI Geyerlen macht man mit Zucker auff folgende weiß ehn: Man nimbt der Ruͤblein ein gut theil / ſchabet vnd ſeubert die wol / zeucht das inner zaͤhe Neruerlein herauß / waͤſchet die ſauber / ferer ſie darnach mit einem duͤnnen Zus ckerſyrup / in einem Keſſelein oder andern bequemẽ Geſchirr⸗ lein vber ein Kolfewrlein / vnd laſſet die gemaͤchlich mit ein⸗ ander zu rechter bequemer dicke ſieden / vnnd darnach thut mans inn ein ſteininen Haſen oder Porcellan Buͤchß / ſo darff man kein weiter arbeyt mit haben / ſo ſeind ſie recht vnd wol eyngemachet. Auff dieſe weiß kan man alle friſche wur⸗ geln mir Zucker eynmachen. | Die Zusferwursen alfo eyngemacht iſt ein heylfame Ars B tzeney den jenigen ſo durch langwirige Kranckhent vom Leib kommen ſeind / jedertweilen ein par darvon geſſen. Sie die nen auch den bloͤden / erkalten vnd zu den Ehelichen wercken vngeſchickten Mannen / Morgens vnd Abends dieſer Wur⸗ zeln geſſen: koͤnnen auch mit andern Hertzſterckenden Artze⸗ neyen faſt nuͤtzlich gebraucht / vnd vermiſcht werden, Geyerlein Conſeruenzucker. Con- ſerua radicum Siſari. Ra 128 den füffen vñ fieblichen Geyerlein macht man auch cin föftlichen Conſeruen zucker: Man nimbt der gefchech % D. Jacobi Theodori Tadernemontani! F ten vnd geſeuberten Wurtzeln ein pfundt: die ſchneidet man klein ſcheubelechtig vnnd dünn wie Rärtich / darnach ſetzet man die in einem Zuckerkeſſelein mit genugſamem friſchem Waſſer auff ein Kolfewerlein / laſſet die ſittiglich ſieden biß daß Waſſer fihtergareingefeuder/ / vnnd die Wurtzeln wol weych werden / die zertreibt man dann klein mit einen huůltze⸗ nen ſtoͤſſer oder ſauberen Kochloͤffel / darnach ſtreicht man die durch ein haͤrin Sieblein / oder aber durch ein new Pfef⸗ fertuch / vnd was im Sieblein bleibe / daß nicht durchgehen wil / das wirfft man hinweg. Zu der durchgeſtrichenen Ma⸗ teri aber. thni man zwey pfundt Seinzucker/ laſſets vber ei⸗ nem linden Kolfewerlein ſieden / biß daß die dicke einer far wergen / oder Conſeruenzuckers bekompt / als dann iſt es ge⸗ recht / das verwaret man dann zum gebrauch in Steininen oder Porcellanbuͤchſen. Diefer Conſeruenzucker hat gleiche G wirckung mit den eyngemachten Zuckerwurtzeln. Darvon gibt man zu den obgemeldten Gebrechen einer Caſtanien groß eyn auff eynmal. Auff dieſe weiß kan man faſt von allen Wurtzeln Confernenzusfer machen / außgenommen daß man zu denzangeren/hisigenond ſcharyffen Wurtzeln / als dafeinde Alantwurtzel / Angelica / Liebſtoͤckel / Bi⸗ bernellen und dergleichen iij theil Zucker nimpt | vnd zu den füllen nur zwey theil. Section dieſes Hreuterbuchs. Das GErſte Capitel. Von Brunnen vnnd Weyerpeterlein. * I.Waſſerpeterlein. az TER — Auge s * er Sium primaminus. | 11, Wafferpererlein, Sium medium Il. ZT m, u —— Ndoc diede Bein Bi: ‚dire 1] 1 Daß Etſte Buch von Kreutern A Ill. Waſſerpeterlein. Sium maiuslatifolium III, Eß Wafferpeterleins / oder wie es etliche SUEHN nennen WBaffermorellen/haben wir vier vonder; DS ſchiedlicher Geſchleeht / ohnangeſehen daß Dio- —— ⸗ tcorıdes, Galenus vnd andere der alten nur ei⸗ nes Geſchlechts gedencken. J. Das erſt vnd kleineſt vnder den vieren hat an ſtatt der Wurgelvieldinner und kleiner Zaſeln / die Bletter ſeindt breyt / den Blettern der Hirtzmorellen / oder wie Diofcorides hat / dem Alexandriniſchen Peterlein oder Roßeppich gleich / doc) kleiner / feyßter / vnd wolriechender. Die Stengel wer⸗ p den faſt einer Elen lang / ſeind rund vnd innwendig hole / mit Nebenzweiglein / die bringen am oͤbern theil in dem Brach⸗ monat ſchoͤne gekroͤnte weiſſe Bluͤmlein wie der Eppich. Wann dieſe abfallen / ſo folget der Samen / welcher ſo er zei⸗ tig wirdt / vergleichet er ſich etlicher maſſen dem Aniß ſamen / iſt doch runder vnd ſcheubelechtiger / eins lieblichen Geruchs wieder Coriander / am Geſchmaͤck hannig vnd raͤß. Dieſes Gewaͤchß finder man bey vns vberfluͤſſig in Teutſ chland in den Brunnenfluͤſſen / vnd friſchen flieſſenden Baͤchlein / vn⸗ der vnd nat den Bachbungen wachſend! 11, Das zweyt Geſchlecht / iſt mit Stengel vnnd Blet⸗ tern viel groͤſſer doch an der Geſtalt nicht vngleich / der Strom, gel iſt eckechtig/ dicker / feyßter vnnd dicker / mit Gleychen vnderſcheiden / auß welchen die Nebenaͤſtlein vnnd Bletter herauß wachſen. Die Blumen vnd Samen ſeind dem jetzt⸗ E gemeldten auch gleich / aber groͤſſer. Der Geruch iſt ſtarck doch nit ſo lieblich wie deß erſten / dem Geruch deß Steinoͤls oder Erdtbechs ſich etlicher maſſen vergleichend. Dieſes waͤchſet auch viel in Teutſchland / Franckreich/ Braband / vnd im Gellerland an den ſtillſtehenden Waſſern vnd Fiſch⸗ weihern? 1III. Das dritte Geſchlecht iſt dieſem nechſtgemeldten durchauß mir Wurzeln / Bletter / Stengel Blumen vnd Samen gleich / allein daß es doppel groͤſſer iſt / nd der Bitn⸗ minoſiſch oder Erdbechiſch Geruch ſtaͤrcker iſt. Dieſen Waſ⸗ F +, IV. Waͤſſerpeterlein. Sium maius angult.£,lum IV. (Hi EN 99 RL) i —— \ — V⏑ ⏑ V/ ON FA: Y N kr VIE N I * 1 + A EN Y \ B g ii. —7— ar 4 Wi 9 LT? — — — * A y 7 ala, 8* & —— N * Aa 6 — I — — — EN m — — * “ N NEE: a ne an NAT — —WBB 4 - ferpererlein finder man in vnd an den Geſtaden deß außge⸗ lauffenen ſtillſtehenden Rheins zwiſchen Speyer / Wormbs vnd Oppenheym / den man den alt Rhein neñet. Vnd fin⸗ det man auch an denſelben Orten gemeinlich die Bitumino⸗ ſiſche oder Erdbechiſche Waſen / die man Torff nennet / ſo man darnach nur ein wenig graͤbet / alfo daß leichtlich da⸗ rauß abzunemmen / daß derfelbig Torffiſch vnd Erdbechiſch Grund dieſem Gewaͤchß den Geruch mittheifer® IV. Das vierdt Geſchlechtiſt auch ein groſſes Gewaͤchß doch nicht ſo groß als das jetztgemeldt. Die Wurtzel vnnd Stengel ſeind dem vorigen gleich / die Bletter aber feind ſekmaͤler vnnd viel Fleiner/ fehr tieff mir ſchnitten zertheilet / auch tieffer gekerfft. Es hat viel Nebenzweig darauff / wie auch auff dem Hauptſtengel Cronen oder Schatthuͤtlein wachſen / mit gruͤngeelen Blumen. Dieſes hat auch ein ſtarcken Geruch / iſt aberam Geſchmack nit ſo ſcharpff als die obgemeldten. So man die Wurzeln zerhawt / ſofleußt herauß ein Geſafft ſo gelb iſt eines ſcharpffen Geruchs / ſo den Haupt befchwerer. ] Es waͤchſet auch dieſes in ſtillſte⸗ henden Gräben und Waſſern in Hochreufchland im alten Rhein / vnd in Flandern / in den außgelauffenen Waſſern vonder Scheldt / bey Dendermont* — Von den Namen der Waſſerpeterlein. J. — ſonderlich das erſt vnnd kleineſt Gefchfecht/deifen Diofcorides, Galenus vnd ande, K revonden Alten befchrieben / gedencken / wirdt Griechiſch Ziov, a vayamis ivudess, Adptvion, UND Lateiniſch Sıum, end von Plinio Lauer genannt. Diofcotides nennet es auch A- nagallidem aquaticam vnd Darenium, Bon den Kreut⸗ {ern wirdt es genannt Sium odoratum , zum vnderfcheidt der Brunnkreſſen das Sıum alterum auch yon Dio:coride genannt wirdt / oder darımb daß erliche die Bachbunaen auch färfchlich Siam nennen, Weiter heiffer es bey den Sim⸗ plicifien auch Apium aquaticam, Apıum fontanum, und Apıum fontanum oder aquaticum minus, Paftinaca aqua- tıca, ur - nn nn — — = — = } — — — - — _— . — = — — — = Zr — ——— — — — —— — — — — nn m nn = — = TE — — — — — === — — — — — — ne — —r Bos — ER >> 8 * kn —— — ——— dere nennens Berulam, vnnd mit einem Italiauiſchen Dia; men Raneliam sd Lauerulam. | Apion paluftie folus ob- lougis feiratis. C.B, paluftre, Fach. Lon, Lugd. Sion odo- ratum, Trag, Sur Lauer Diofc.olularrı foto fiue Paftivaca aquarıca, Lob, ıcon, Siuw, Cord, in Diol. Geſ. Dodo. ve- tum, Matth. Lugd. Thal. maius Crateuz, Lugd. Sii priwũ genus quod cauer vulgo, Fuch.icon. Laucr Clateuz, Do- a — enge fr 5 u 1° . .. 3 do, gal.fine Sion, Turn, Silaum Plinit, Anguil.Cıefeione vulgo, Eleufelinum Diefe. Theo. Plinii, vei Sum Galeni, Ceialpi: o. Bon Auicenna wirdt es hb. 2.t. 2. c. 56 3. Pu- pillaoculigeheiflen, Arabiſch aber wirdt es von Auicenna in gemeldtem Bud) cap. 641.Sumımm vnd ıbare alhıyn ge⸗ nannt. Donandern Arabifchen Authorn/ Rorcarkalmı, In- bamelhaxeita und Hmehanella. Italianiſch / Gorgslefre, Sio, ondzu Rom Ranelle. Böhmifch / Potocnijk. Sranssfifch/ Berle vnd desBerbs. Hiſpaniſch heiſſet es Kabacas. Flehmiſch vnd Brabaͤndiſch / Water eppe. Hochteutſch / Brunnenpe⸗ terlein / Waſſerpeterlein / Waſſermorellen / Waſſereppich vnd Waſſermerck. | 11. Das zweyt Öefchleche wire vonden Kreutlern Sium medium. Pattına. a aquatica me dia vnd Paltinaca palwitris genannt. Zu Teutſch / Weierpeterlein / dieweil es an Den vnd Fiſchweihern waͤchſet. [ Englifc) water Creſ⸗ ſcs. 111. Das dritt welches das aller groͤſte iſt / wirt von den Kreutlern Sium maius latifolum zum vnderſcheidt def nachfolgenden / Sium bituminoſum, Apium paluſtre, oder Aquaticum bituminoſfum, vnd Paftinaca aquatica maıor latifolia genannt. Teuefch/ groffer Waflerpaftinach / vnnd © Hartzpaftenach / von wegen deß Erdbechiſchen Geruchs. Es möchte derwegen wol Torffpeterlin genannt werden / dieweil es an denen Orten da man die Torff graͤbet / wächfer. [Eng liſch water Parfneg. V. Das vierdte Geſchlecht wirdt von den Kreutlern / Sium marusangsttif.lium, vnd Apsum aquatıcum augu- fHifolium manıs genannt. [Stum maiuseruez folio, C.B. alterum, Dodin alterum Olufarri facie, Lob, alterum eru- cz folio, Lugdinenn.) Bey ons Tentfchen hat es noch kei⸗ nen gewiſſen Namen / wir aber habens geelen Waſſermerck von wegen der gruͤngeelen Blumen genannt. Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Eygenſchafft der Brunnenpeterlein. Er Brunnenpeterlein haben ein krafft zu waͤrmen vnd D’ayet ʒrunnenp afft; zu trucknen / wie Galenus vñ Aetius das bezengen / muͤſ⸗ ſen derowegen wir dem kleinen Waſſerpeterlein den vorzug geben. Nach dieſem dem Weiherpeterlein. Was dann den Froſſen Harspereriein anlangen thut / wiewol er auch gleiche kraͤfft vnd wirckungen mit den obgemeldten hat / ſeind dieſel⸗ bigen doch geringer / vnd iſt vil rathſamer daß man dieſelbi⸗ gen inn der Arzeneyzu gebrauchen vnderlaß/ ſintemal deß Brunnen vnnd Weiherpeterleins man den vberfluß vnnd menge haben kan: dann zu befoͤrchten daß der groß Hartzpe⸗ cerlein bloͤden ſchwachen Leuthen / die ein bloͤdes Hirn haben / leichtlich von wegen deß ſtarcken Bituminoſi ſchen Geruchs die fallende Sucht erwecken moͤchte / dieweil ſein Geruch dz Haupt vnd Hirn mercklich verletzet / woͤllen derowegen me⸗ niglich daruor gewarnet haben. EInnerlicher gebrauch def Brunnen Pererleins. ca En Brunnenpeterlein / deßaleichen and; den Weiher peterlein brachen vnſere Weiber und Koͤch im Früling end anfang deß Sommers / wann er noch jung ift / inn der Kuͤchen / machen Salat darauß / deßgleichen gruͤne Mey⸗ enmuͤſſer mit andern Kreutern / vnnd gute Kreuterſuppen / S. Jacobi Theodori Tabern· montani⸗ A ca, dieweil die Bletter der Hirtzmorellen ähnlich feind. An⸗ F welche Speiſen den Waſſerſuͤchtigen / vnd denen ſo mit dem Stein beladen / auch den Weibern die nicht genugſam ge⸗ reynigt werden von jhren Monatblumen jaft geſund ſeindt. Dann Divlcondes bezeuget vb. 2. cap. 113. daß der Brun⸗ nenpeterlein rohe oder geſotten geſſen / breche den Setein / fuͤh⸗ re den auß / treibe ven Harn / end fürder Die Monatblumen der Welder / vnd diene wider die Ron Rhur. Darvor aber ſollen ſich hůten die ſchwangere Weiber / dann ſie treiben die Frucht von jnen. Der Samen deß Brunnenßeterleins zu Puluer geſtoſ⸗ ſen / vnd cin halb loth deſſelben mit einem Truncklein guten weiſſen Weins zertrieben / bricht den Senden oder Nieren⸗ ſtein / vnd treibet den gewaltig auß / treibt fort den verſtande⸗ nen Harn / reynigt die Nieren / Harngeng vnd Blaſen vom ſchleim vnd aller vnreynigkeit. G Der Samen deß Brunnenpeterleins in Wem geſotten / darnach durch ein Tuch geſigen / vnd davon deß Tags zwey⸗ mal / jedesmal ein guten rrunck warm getruncken / wircket deßgleichen. Euſſerlicher gebrauch deß Brunnen Peterleins. Er Brunnenpeterlein wirdt euſſerlich zu den Mutter⸗ = pädern vnd Lendenbaͤdern vor den Stein faſt nuͤtzlich gebraucht. Ein Lendenbad von dieſem Kraut geſotten vnnd darinn gebadet / oder den Dampff von dem geſottenen Kraut durch ein Trechter in die Mutter empfangen / fuͤrdert die verhalte⸗ ne Monatblumen der Weiber. Den Nierenſtein außzutreiben mach nachfofaendes Sen. A senbad: Rim Brunnenpeterleinkraut vier Handvoll/ Pape pellen der wilden drey Handvol/ Tag vnd Nachtkraut / Y⸗ biſchkraut / Chamillenblumen / jedes ij. Handvoll / wild Pa⸗ ſtenachen / Gundelreb / Steinklee / Griechiſchhewkraut / Leinſamen ein wenig gequetſcht / jung Ruͤbenkraut / jedes ein Handvoll. Dieſe Kreuter ſchneide klein / reyhe dieſelbigen eyn in ein langen Sack / der vmb die senden vnnd Bauch gehe/ ſeude den in gnugſamem Bachwaſſer / mach darauf ein Lendenbad / vnd bade deß Tags zweymal / jedesmal ein par Stunden darinnn / wann der Magen nuͤchtern vnd die Speiß wol abgedaͤwet iſt / vnd ſo offt du in das Bad eynſitzen wilt / ſo trinck vier loh Brunnenpeterleinwaſſer mit ij. loth wilden Pappelnwaſſer vermiſcha/ vnd winde den Sack mit den Kreutern vmb die Senden vnd Band) biß zum Gemaͤcht zu / ſo wirſtu wunderbarliche huͤlff vom Stein in kurtzer zeit I empfinden. Brunnenpeterlein Waſſer. Sii odorari aqua ftıllarırıa. - GN Brunnenpererlinwalfer/fo man das recht diſtilli⸗ Dren wil/ ſoll man das Kraut vnnd Blumen mit den Stengeln im Brachmonat ſamlen / darnach klein hacken / vnd mit groſſem fleiß in balneo Mariæ mit ſanfftem Fewer abziehen / darnach in der Sonnen rectificieren / vnd zum ge⸗ brauch behalten. So du aber das Waſſer kraͤfftiger haben wilt / ſo nimb vier vntz deß Brunnenpeterleinſamens / den ſtoß groblecht / thue den in ein glaͤſine Cucurbit / ſchůtte daruͤ⸗ ber deß Brunnenpeterleinwaſſer ein maß / laſſe den vier vnd zwentzig Stunden alſo in einem warmen Balneo Mariæ bey⸗ K sen/darnach diſtillirs zum zweytenmal. Brunnenpeterlein Waſſer Morgens vnd Abends jedes mal vier oder fuͤnff loth getruncken / treiber dan Harn / fuͤhret auß den Stein / treibet die Monatblumen / eroͤffnet die Leber / vnnd diene wider die Waller, fucht, Das M \ \% t. un h, en er die of en de⸗ m NV 1) ket m. ich 1 te⸗ p⸗ A a⸗ it / in en iß in ie en th it ht Daß Erſte Buch / von Kreutern 207 A | Difvr wre f F Wurgel Fingers diek / inwendig weiß / darauf wächft ein Das Ander Capitel. Stengel auff anderhalb Elen hoch / a = — * | Senchelähntich. Die Bletter feind rieff zerſchnitten dem Von dem Welſchen Liebſtoͤckel. — boch etwas breyter vnd runder, O⸗ Liguſtico vero. ben am end deß Stengels vnd der Nebenzweiglein gewinnt I. Welſcher Liebſtoͤckel. * II. Weſlſch Liebſtoͤckel. Liguſticum verum L Liguſticum alterum herbariorum, * — 6 N, 4 ERS CN x 3 Wr) =, \ Ü Ir — 1, vu | ’ AR" —E FR SER W WE h ee \| ED: g TAU Be & 7 FR ! g — 3 £ { MEN TG Li N, 2) Leiffige Herne die sielen den wahren Ligu⸗es ſchoͤne Krönleindem Cretiſchen Roßpererlein gleich / die NE; ficum,dasiftiven Welſchen Siebfisekefingren Bringen einrunden wolriechenden Samen / ver fich etwas 9 ƷBGoaͤrten / daß man denſelben in ver noth zu den AUffein Wuͤrtgeruch neiget. Dieſes Gewaͤchß muß auch in NFRE Ars eneyen gebrauchen moͤge / diewen Derfelbig dieſen Landen in den Gaͤrten geielet werden / dann es vor ſich den Teutſchen — — man viel Jahr 7 Felbftnichebey ons wächeet: in Den Sufigärten — — D her der gemein Siebftöefelan ſtatt deß wahren Liguttici der 7 Mes faſt gemenm / datches dann auch zu aller erfen bey dem Alten faͤlſchlich iſt gebraucht worden/fo kan man den wah, edlen Herren Johan Boyſot geſehen hab / der es auch neben rerLibyfticum der Allen wol auß Itaien die mentg haben / andern frembden Sewächfen/ in feinem herrlichen Luſtgar⸗ deſſen viel darinnen / vi ſonderlich in &ignrienwächfe. Bm, nu Bruͤſſel pflantzen laſſet. ſere Simpliciſten vnd Kreutler die haben heutigs Tags drey | Kreuter die ſie alleLigaftica nennen / darunder aber nur eing .— iſt / welches Dioſcotides vnd die Alten beſchrieben / vnd daſ⸗ Be‘. aß felbig auch das wahr Ligufticum iſt. | Ü III. Welſcher Liebſtoͤckel. 2 1. Der erſt Welſch Liebſtoͤckel / vnnd rechte Liguſticum & 8% Diotcoridis, hat ein weiſſe Wurgeleines Fingers dick / vnd 2 Liguſticum tertiam herba- ® auch bißweilen dicker / eins ſtarcken wolrtechenden Geruchs / —— riorum. © vnd iſt gut zu eſſen / dann ſie iſt am Geſchmack Tiebtich mitt; + EN 5) nerzangerenden raͤſe oder fchärpffe. Es har einen holen ſten⸗ BEBBDTESIFSEITSRTSER gel / mir Öleychen der Dillen ahnlich. Die Bletter feind | ſchmal dem Honigklee oder ven Blettern der Öcyfrancken III. Das dritte Geſchlecht / das hat gar fein gleichheyt E gleich/ zu oͤberſt deß Etengels vnd der Nebenzweiglein / hat K fovieldie geſtalt der Bletter anlangen thut / daun die Blet, es Krenlein wie Schatthuͤtlein / den Kroͤnlein der Beerwurg terfichdemAleranprinifehen Peterlein / den man anchRoß, ahnlich: darauff waͤchßt ein ſeyßter braunlechtiger Samen/ peterlein nennet / beſſer vergleichen dann dem L’gultico , ſie an der geſtalt faſt wie der Fenchelſamen am Geſchmack ſeind doch etwas groͤſſer vnnd lenger / faſt den Blettern deß zanger vnd ſcharpff / eines lieblichen wolriechenden Wuͤrtz⸗ Ruͤſtbaums aͤhnlich / auß genommen daß ſie ſchmaͤler ſeind. geruchs. Dieſes Kraut waͤchßt viel in Italien / in Ligurien Der Stengel iſt dick mit Gleychen gleich dem Beerenklaw/ auff dem Apenniniſchen Gebirg neben den Alpen / daher es oder Paſtenach / vnd bringt auch gleichfalls alſo feine Blu⸗ auch wie DBiolcotides bezeugt den Namen Liguftieum von men auff Kronen mie die gemeldte Gewaͤchß. Die Wursel ber Sandfchaffe Ligurien empfangen hat? iſt Daumes diek / gleich wwie die Wurtzel Panaeis, eines raͤſen Il, Das zweyt Geſchlecht / hat ein grawlechtige glatte vnnd ſcharpffen Geſchmacks / gleich wie auch der Samen. | S ij Es iſt 5 I 1 J N — — — = er — z mm en ——— F * * A Es iſt auch dieſes ein frembd Gewaͤchß / welches bey vns in den Gaͤrten allein zum Luſt gezielet wirdt⸗ — Von den Namen der Welſchen Lieb⸗ ſtoͤckeln. De warhafftig erſt befchrieben Mech eos; /elriftdas Liguſticum Diofcoridis ; welches Grie⸗ chifch von me genandt wirdt Aryuszar, vnd von Galeno Ar- Evarır. Sareinifch Ligaftiee vñ Lidylicam Bey den gemei⸗ nen Kersten vnnd Apoteckern / wirdt es miteinem zerſtoͤrten Namen Leuiticum genannt / dadurch ſie aber allwegen den gemeinen Liebſtoͤckel / welcher ein Geſchlecht Lalerpitu iſt / faͤlſchlich verſtanden haben, Plinius lib. ꝛ. cap. ıs.nenntes auch Biuiſticum. | Sıler montanum;, C. B. Trag. Dodo. Ciuf,pan. oflicınarum, Lob.Liguficum, Mattb. Lac. Caſt. B Lugd.verum, Dodo. gal.feu Lybifticum verum, Gcf. Se- telı (quod vu!go Sıler montanum, )Gef.Mafhilienfe,Co:d. in Diof. Italicum,Caft.Sermontanum vulgo, Calalpinc.] Arabifch heiffer das Ligufticum bey dem Serapione vnd A- incenna Kefim oder Keyfin vnd Chafim. Bey dern Halıabba- ti Caffemum vnd C. ffenum. Bey dem Stephano Haliabbatis Gluflogeaph.. Zufara, vnd beyandern Zufsaria. Italianiſch heiſſet es / Liguſtico, Libiſtico, Leu ico. Vnd zu Venedig / Le- uiſtrego. Hifpanifch Du tico. Polniſch / Potocniit. Englifch Louage. ] Bnd Hochteutſch / Welſcher Liebſtoͤckel vnd Ligu⸗ rierfrane® Eu i 11, Dieander zwey Geſchlecht haben noch zur zeit feine andere Namen/dann daß das erft Ligufticum alterum her- barioruw, vnd Ligu fticumSetel:fohum genanntwirdf.[Li- gulticunralterum Belgarum, Lob.alterum, Lugd. an Se- & (eli montanum primum Clal, pan.] III. Dasander Geſchlecht / Ligulticam regtiam herbas riorum vnd Ligufticum latıfolium, Yon der Natur / Krafft / Wirckung vnd Ey⸗ genſchafft dieſer Kreuter. 1. As recht vnd erſt Liguſticum hat ein krafft zuerwaͤr⸗ men / vnd iſt warm m anfang def dritten Grads / vñ trucken im erſien. Darvon wirdt die Wurtzel vnd der Sa⸗ men in der Artzeney gebraucht. II. Das zweyt Geſchlecht iſt in der krafft vnd wirckung mit allen eygenſchafften dem erſten gleich / vnnd Fan wol ein Geſchlecht deß wahren Liguſtici genennet werden. that: Das dritt aber mit den breiten Blettern reimet ſich mit dem Ligultico gar nicht / vnd ob wol dieſem auch Die wir⸗ engen deß wahren biguſtici zugeſ chrieben werden / ſo gibt D der Gauch vnd Geſchmack zeugnuß / daß ſie doch viel gerin⸗ ger ſeind / ſintemal es in der waͤrmbde / den zweyten Örad/ Ind im trucknen den erſten Grad kuͤmmerlich erreicht / ſo iſt es derowegen auch in der wirckung ſo viel deſter geringer. Innerlicher gebrauch deß wahren Lig uſtici, oder Welſchen Liebſtoͤckels. loſcorides fehreibtiib. 3. cap. so daß die Wurtzeln vñ der Samen deß lLiguſtici nuͤtzlich werden eyngemacht / vnd mit Eſſig zu den Sultzen behalten / derowegen auch die Inwohner der Landtſchafft Liguriæ den Samen dieſes Ge⸗ waͤchß an ſtas deß Pfeffers in jrer Spaß vnd Genuß ge⸗ brauchen / wie dann ſolches noch auff den heutigen Tag ge⸗ breuchlich ift. Die Wurtzeln vnd der Samen ſeind gut vers miſcht vnder den Artzeneyen / die bereytet werden der daͤwung E zu helffen / dann fie helffen die Speiß wol abdaͤuwen / vnnd ſeind dem Magen faſt nuͤz. Sie ſeindt gut wider die wehe⸗ thumb der innerlichen Glieder / wider die Geſchwulſt vnnd auffblaͤhung / ſonderlich aber deß Magens / vnd wider der Schlangen vnd gifftigen Thier Stich vnd Biß. Die Wur⸗ zeln vnd den Samen getruncken / treiben den Harn vnd die Monatblumen der Weiber. Kgurierkrautſamen gepuͤluert / vnnd ein quintlein dieſes Pnluers mit weiſſem füͤrnem Wein zertriben vnd warm ge⸗ truncken / zertheilet die Wind im Magen / inn dem Eynge⸗ G H — K D. Jacobi Theodori Cabern⸗moniani / 7 weidt vnd der Mutter: Treibt auch fort den Harn / wehret das troͤpfflingen harnen / vnd fuͤrdert die Monatblumen der Weiber. Der Samen vnd Wurselin Wein geſotten / hat gleiche wirckung. | Wor den wehethumb deß Magens vnnd der Därmvon windigen Blaͤſten herkommende: Nimb Ligurierkrautſa— men ij loth / Galgan klein geſchnitten / Zimmatrinden klein geſchnitten / jedes j. loth / vnd Zucker ſechs loth / in einer maß fWeins drey Stunden lang iu einer verſchraubten Flaͤſchen in einen Keſſel mit Waſſer geſetzt geſotten / vnd darnach von dem durchgeſigenen Tranck alle Morgen vnd Abendein gu⸗ tn Becher voll warm getruncken / legt den ſchmertzen deß Magens vnd der Daͤrm / zertheilet die Windt / hilfft der daͤu⸗ wung / vnd ſtillet auch den ſchmertzen deß Miltzes. De Blaͤſt auß zutreiben: Nimb Ligurierkrautſamen ij. loth / Zimmatrinden anderhalb loch / Muſchatenblůht ein halb loth / ftoß dieſe Stuͤck zu Puluer / vnd ſchlags durch ein haͤrin Sieblein / darnach fo nimb xiiij. loth Roßmarinblu⸗ menhonig / laß ein wenig ſieden biß es dickele chtig wirdt / dar⸗ nach vermiſch das gemeldte Puluer wol darmit / ſo wirdt es ein Latwerg / die behalt in einem Zuckerglaß oder Porcellan⸗ buͤchſen. Branch darvon Abends vnd Morgens einer Ca⸗ ſtanien sro: Ä Sigurierfrantfamen in Wein geforten/ und Mergens vñ Abends ein guten Trunck darvon gerhan/vertreibt den Klux von Bläften vervrſacht. Das thut auch der gepäluert Sa» men mit Weingerrunden. - | Auf der Wurgen macht man ein heylſame gute Sat, tzen / die die Speiß im Magen wol bilfft abdaͤuwen / vnd er; waͤrmet / vñ die windige Blaͤſt zertheilet: Nimb Ligurierkau⸗ wurtzel anderhalb loth / Galgan / Pſefferkoͤrner / Bibernel⸗ lenwurtzel / weiſſen Ingber / jedes anderhalben quintlein / Liebſtoͤckelwurtzel ein halbs quintlein. Stoß alles zu einem reynen Puluer / vnnd vermiſch darmit ii. loth geſtoſſenen Feinzucker / vnd behalts in einem Buͤchßlein zum gebrauch. Wann du nun ein Saltzen zu Fleiſch oder Fiſchen habẽ wilt / fo thue ein Loͤffel voll oder zween in ein Schuͤſſelein / vnd zer⸗ treibs mit Baſtart oder ſonſt einem geſottenen Wein / ſo haft du ein gute geſunde Saltzen. | . Oder nimb der igurierwurtzeln ij. loth / Bibernellenwur⸗ zeln der weiſſen die man auch Bockspeterleinwurtzel nennet / anderhalb loth / weiſſen Ingber / weiſſen Pfeffer / Pfeffer⸗ kuͤmmel / jedes ein halb loth / mach ein reyn Puluer auß die⸗ ſen Stuͤcken / ſchlags durch ein Sieblein / vermiſch darnach Baſtartwein / oder ein geſottenen Wein auf ein halb Eifaß fer maß oderij, Kremer pfundt darmit / vnd behalts meinem S teininen oder jrrdinen Geſchirr / ſo haſtu zu obgemeldten Gebrechen ein herzliche gute Magenſultz. Du magſt auch fuͤnff loth Zucker darzu thun / ſo wirdt die Sultz deſter lich» licher. Euſſer licher gebrauch deß Ligurier⸗ kraͤuts. IJe gruͤnen Bletter deß igurierkrauts geſtoſſen / vnnd den S afft darvon außgedruckt / darnach mit Wein ver⸗ miſcht / diene wider die Fuß der Augen / dieſelbigen offter⸗ mals damit beſtrichen. Die Bletter friſch gekewet / vnnd mit demſelben Safft / den Arßwolff fo von reiten vervrſacht wirdt / oder ſonſt von gehen oder andern vrfachen herfommend/efftermals beſtri⸗ chen / heylet denſelben in kurtzer zeit. Die Wurselift faſt dienſtlich die verffandene Monatblu⸗ men wider zu bringen / ſo man diefelbig wie cin Muttersäpfts lein / zuſich in die Schamthut. * Bor das auffſtoſſen vnd erſticken der Beermutter: Nim̃ Agurierkraut ij. theil / Yſop / Farnkraut / Wermuth / jedes cin cheil / ſeude dieſe Kreuter in Waſſer / vnnd legs zwiſchtn zweyen Tuͤchern vber den vnderſte Bauch biß zu der Scham nd auff den Ruͤcken auch eines gegen dem andern / das thut vielguts. kom | a, Eee re ai u — —— be an — un — UT ENERP ,, — — — — — — * u 6; ! 4 | } h — Ligurierkrautwein. Vinum ex Libyftico, oder Libyſticites, oder Liguſticites. S haben die alten dieſes Weins von dem Igurierkraut “gar nit gedacht: Plınius Secundus aber !ib, 5. cap. 34. gedenckt dieſes Weins / vnd lobet den ſeht wider das Krim, men / von kaͤlt vervrſacht / vnd nennet den Lemltarum vın ö, So einer nu luſt denſelben hette zumachen / der mag den be⸗ reyten wie ven Aniß / oder Pfefferkuͤmmelwein / vnd den zu dieſen Breſten gebrauchen. Dieſer Wein twirrohn allen zweinel den Weibern den fr Monatblumen verſtanden faſt dienlich ſeyn / dann wann man dieſen Samen vber Racht in Wein legt / vnd darvon trincket / fo ſuͤrdert es die Monat zeit. Das Dritte Capitel. Von dem gemeinen Liebſtoͤckel. Liebſtoͤckel. Liguſticum adulterinum. 7 * — J U * 4 J * C * ——— —— DIR EN — ERTL EAN DR FR — — ———— —F —— RR 78 "\ 77ER EIEN AI SAT EZ MINE —* in ZNN. zw 2 —— INT ir, FJeweil wir von dem wahren Liguftico ge handelt / habẽ wir nicht vnderlaſſen wollen auch von dem Liebſtockel der ſo viel Jar her faͤlſchlich vor das Liguſticum der alten gehalten vnnd ge⸗ braucht worden iſt / zuhandlen vnd denſelben zubeſchreiben. Vnd hat der Liebſtoͤckel ein ſchoͤne groſſe Hauptwurtzel / auß deren viel andere Wurtzeln Fingers dick vnd auch dicker ſich außtheilen mit wenig Zaſeln behenckt. Die Bletter ſeindt dem Eppichkraut ahnlich / allein daß fie groͤſſer / liechtgruͤ⸗ ner vnd tieffer zerſchnitten ſeind. Der Stengel iſt rund / dick / K groß vnd inwendig hole / dem Stengel der Angelick oder dem Fenchel gleich / der hat viel neben Zincken / die bringen mit dem Hauptſtengel oben ſchoͤne Dolden oder Kronen / die bluͤhen gege dem Hewmonat geel wie der Fenchel oder Dill, kraut: wann die abfallen / ſo folget ein leichter / breyter Sa⸗ men / wie der Samen der Angelick / allein daß er ein wenig kleiner iſt / von Farben grawlechtig / wolriechend vnnd eines ſcharpffen vnd raͤſen Geſchmacks auff der Zungen. Dieſes Das Erſt Buch / Von Kreutern 20) F Kraut iſt von wegen feiner groſſen tugend meniglichen wol bekannt / derowegen es von feiffigen Haußvaͤttern beyde von dem Samen vnd der Wurtzel in den Gärten gezielet wirdt. Dieſes Krauts Wurtzel bleibet lang vnverſehrt in dem Erd⸗ reich / alſo daß fie ſich biß in die zwoͤlff Jahr erhaltet / wann fienicht verletet wirdt. Alle Jar ſchlegt fie widerumb im Fruͤ⸗ ling auß / vnd vergleichen ſich die erſten Bletlein der jungen Angelick / darnach je groͤſer fie werden / je Mehr fie dem Eppichkraut aͤhnlicher werden. Es ſchlegt dieſes Gewaͤchß feinen Grund nicht auß / wiewol es von Natur die ſchattech⸗ nigen Ort liebet. Die Wurtzel / ſo die mit einem Meſſer oder Waffen gelenet wirdt / gibt fie von ſich einen woltlechenden brauner Safft wie ein Harg- | Von den Namen dep Liebſtoͤckels. 68 Ir haben vorzeiten den Liebſtoͤckel vor dag Hippofeli- nũ oder den Roßeppich Diolcoridis gehaften/ aber ſeit⸗ hero wir die Schrifften der alten dehrer Heiliger befichtigt/fo befinden wir daß difes Kraut ein wahres Laterpitium iftvon wiewol es nicht eygentlich das Sprifch / Armeniſch / Me— diſch / oder Epbifch Laferpi-ium Dipfcoridis iſt / ſo iſt es doch ein wahres Geſchlecht deſſel ben / vnnd fan oder fol in keinen weg von dem Laferpirro abgeſuͤndert werden / dann es mit der befchreibung Theophraſti 6. hiſt. 3. fo gerad vber ein⸗ ſtimpt / als wann Theophraſtus dieſes Kraut inn feiner be, ſchreibung vor Augen hette gehabt. Was dann ſeine tugend⸗ krafft vnd wirckung anlangen Ha I bat es mit den wahren Laferpitio gleiche krafft vnd wirckung. Die Hippiarri oder Veretinaris haben folches auch vor cin Laferpitium gehal, ten / vnnd gedencken deſſen offt in jhren Schriften, Es H wirdt aber dieſes Kraut von Theophraſto Griechiſch zia- 90, vnd in den Mppiatricis Addacy Taranrev genannt. La⸗ teiniſch Slphium & Lalerpitium Theophrattı , von den Hippiatris vnnd loanne Ruellio, Laſerpitium Gallicum, von den Kreutlern / Laſerpitium Europeum, Lafer Galli- cum, Silphium Europzum, Laferpitium Germanicum vñ Leuifticum feu Lybifticum adukerinum,[Leuifticum vul- gare C.B.Dodo. rulgo, Cef. fiueHippofelinum, Math, & Germanicum Laferpitium, Lob, Leuiftic:ıs, Brun. Li- guftieum, Brun. Gef, Cord, in Diof. Lon.fatiuum, Trap, Cord. vulgare,Dodo,gal.Cam.Libylticum vulgare,Fuch, icon, Laferpitii vel Leuittici loco habita herba, Anguil. Smyrnium, Fuch, Lac. Hippofelinum, Lugdan.] Sranss, ſiſch heiſſet es Linefche, Vngeriſch / Leueſticon. Engliſch / Lo⸗ nage / Safer woort. ] Flehmiſch und Brabaͤndiſch / Laneſche / Lauetſe / vnd in Holland / Lauas. Hochteutſch / Liebſtoͤckel vnnd Badkraut / dann es ein ſonderlich nuͤtzlich Badkraut iſt / vnd von den Teutſchen vor andern Kreutern zum baden gebraucht wırdt.® Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Eygonſchafft deß Liebſtoͤckels. Kar lieblich geruch deß Krauts / Wurtzel Blumen vnnd Samen / darzu her raͤß vnd ſcharpff geſchmack deß Sich, ſtoͤckels / geben genug ſame anzeigung / daß er warmer vnnd truckner Natur vnd Eygenſchafft iſt / vnnd hat ein krafft zu waͤrmen vnd trucknen im dritten Grad. Es werden Kraut / Wurtzeln vnnd Samen heutigs Tags in der Artzeney ge⸗ braucht, Innerlicher gebrauch dep Liebſtoͤckels. DI jungen Dolden oder Schoß def Liebſtoͤckels / wann Reim Fruͤling auß der Erden herauſſer ſtoſſen / werden von etlichen in der Speiß gebraucht / etliche machen die vnder Die Salatkreuter. Diefe bringen Otulgäng vnd erweychen den Bauch / fuͤhren auß zaͤhen Schleim vnd andere boͤſe fa, le waͤſſerige Feuchten. Die Wurzeln auff allerley weiß gebraucht / die eroͤffnen vnd loͤſen auff die verſtopffung der Lebern vnnd deß Mutzes/ fie thut widerſtand alem eyngenommenem Gift / diengpı, Der dig Peſtilentz vnd ſaulen vergiſſten Lufft: Dannmwelcer J J — — — = — —— — — * 210 D. Tarobi Theodort Tabern monlani ae zu * — —A ——— — — A de Morgens ein Siͤcklein von dieſer Wurtzel eynnimpt / F du wilt inn die Gruben fahren oder init die Huͤtten gelen / ſs der iſt denſelben Tag durch Gottes gnedigen Segen / vor dieſer Seucht ſicher. Sie treibt alle vergifftung durch den Harn vnd Schweiß hinweg. Sie dient vor den Huſten von kaͤhem ſchleim vnnd kaͤlt vervrſacht / reynigt die Bruſt vnnd Lungen / vnnd macht wol außwerffen / dann fie zertheilet den dicken Schleim vnd zaͤhen Lungenkoder. Sie ſtaͤrcket den Magen / zertheilet das gerunnen Gebluͤt im Leib / vnd fuͤhret es auß / ſie kraͤfftiget das Hertz / ſtaͤrckt den Magen vertreibt das keichen vñ den engen Athem / verzehret den zaͤhen ſchleim im Magen / vertreibt den widerwillen zur Speiß / bringt wi⸗ der zu recht den verlornen appetit / vnnd hilffet die Speiſen wol abdaͤwen. Solche tugenden ſampt anderen nachfolgen⸗ den / ſeind an dem Liebſtoͤckel erfahren / derowegen wir auch deſter weniger zweiffeln / daß es nicht ein wahres Laletpitiũ B ſein folce® Die Wurzel deß Siebftöckels in Wein’ Bier/ oder Waſ—⸗ fer geſotten / je nach gelegenheit deß Krancken / vnd die durch⸗ geſiegene Bruͤhe getruncken / loͤſet auff die verſtopffungen der innern Glieder / zeitiget den zaͤhen Schleim / vnnd berey⸗ zer denfelben zum außſuͤhren / vnd dienet auch wider die obge⸗ meldten Schwachheyten. Alſo genuͤtzet dient ſie auch wider die Biſſz der gifftigen Schlangen / vnd der Hundsbiſſz. Die Wursel getrucknet vnd gepuluert / vnnd darvon ein quintlein mit Wein zertrieben vnnd getruncken / ſtillet allen innerlichen ſchmertzen / verzehret alle vberfluͤſſige feuchtig⸗ keit / treibt auß alles Gifft / fuͤrdert der Weiber Monatblu⸗ men / vnd bringt wider den verſtandenen Harn / reyniget die Nieren vnd Blaſen / bricht den Nierenſtein vnd führer den auß: Stillet auch von ſtundan die wehtum der Beermutter. Kebſtoͤckelſamen zwey theil mit einem theil Pfefferkuͤm⸗ mel zu Vuluer geſtoſſen / vnd darvon ein quintlein mit Wein getruncken / fiilier den ſchmertzen deß erkalten Magens / vnd le gt das reiſſen der Daͤrm. Gepuͤluerten Liebſtoͤckelſamen ein quintlein ſchwer mit Wein getruncken / toͤdtet vnnd treibet auß die Spuͤlwuͤrm / vnd bringt den Weibern Monatblumen. Kiebſtoͤckelwurtzel gepuͤluert / vnd ein halbs quintlein der, ſelben wit einem uintl. guten Andromachiſchen Theriack vermiſchet / darnach mit einem Truͤncklein Weineſſigs zer⸗ trieben vnd warm getruncken / iſt ein treffenliche Artzeney ſo einen die Peſtilentz hette angeſtoſſen / fo man ſich darauff ni⸗ derlegt / vnd ein Stund oder drey wol ſchwitzet. Gepülnerten diebſtoͤckelſamen mit weiſſem Wein auff die anderhalb quintlein zertrieben vnd auff ein mal getruncken / D treibet auß die todte Frucht. Etliche ruͤhmen dieſe Wurtzel gar ſehr vor die Geelſucht / ſoll auch den Leberſuͤchtigen zu huͤlff kommen. & ie zerſchnei⸗ den die Wurtzel / legens in ein Kannten mir Wein / vnd dar⸗ seinen Ducaten oder Vngeriſchen guͤlden / vnnd trincken alſo neun Tag darvon / vnd enthalten ſich darneben dieſe zeit alles anderen Getraͤncks. Es iſt gleichwol dieſes ein ſchlech⸗ te Artzeney anzuſehen / aber ich hab doch geſehen / daß vielen damit geholffen iſt worden. Vor die Geelfucht: Nimb Liebſtoͤckelſamen / Peterlein⸗ ſamen / Fenchelſamen / jedes j. loth / geſchaben Helffenbein anderhalb loth / ſtoß dieſe ſtuͤck zu reynem P uluer ſchlags durch ein haͤrin Sieblein / vnd behalısin einem Schaͤchtlein gib darvon einem Geelſuͤchtigen etlich Tag ein quintlein mit Ziſererbſen Bruͤhen / oder mit Fenchel / der Flachsſeidem E waſſer / vnnd laſfe jhnen darauff inn oder auſſer dem Bad ſchwitzen. Dit Bergtnappen brauchen dieſe Wurtzel vor das boͤß Wetter vnnd die gifftigen metalliſchen Schwaͤdem vnnd Daͤmpff / wann ſie in die Bergwerck fahren / ſo trincken ſie ein halbs Loͤfflein volldiefer Warzen mit Wein. Oder nimb Liebſtoͤckelwurtzel ij. loth / Holwurtzel ein loth / Weielwurtzel / Aniß ſamen / jedes ein halb loth. Stoß inch nem reynen Puluer / ſchlags durch ein Sieblein / vnd wann nimb ein quntlein darvon / zertreibs mit Wein / vnd trincke es warm / ſo wirdt dir das boͤß Wetter nicht ſchaden. Daß aber etliche Kreutler in jhren Krenterbuͤchern ſchrei⸗ ben / daß man die Wurtzel mit Eſſig on = als par Speiß eyn⸗ nachen ſoll / iſt ein eyteler wohn / dieweil ſie dieſes vor dz recht Liguiti um der Alten gehalten haben. Durch ein Lebſtoͤckelſtengel oder Rhor ſtaͤtig getruncken / iſt denen gut fo mis dem Halßgeſchwer Angma beladen ſeindt. | Die Kindtbetterinnen follen ihnen diefes Gewaͤchß laſ⸗ fen beſohlen ſeyn / die Wurtzel vnd den Samen injrerSpeiß zugebrauchen / das reynigt ſie wol nach der Geburt / vnd ver⸗ huͤtet die Nachwehen. Liebſtoͤckelkraut in Waſſer vnd Mein jedes gleichviel ge⸗ G ſotten / vnd die durchgeſigene Bruͤh Morgens vnd Abends / jedes mal fo viel als vier vntz getruncken / das heylet alle innerliche Wunden. Euſſerlicher gebrauch deß Liebſtoͤckele. © wirde der Liebftöckel heutigs Tags den mehrenrheif zu den Bädern gebrancht/fintemaldas Waſſer / darin Liebſtoͤckelkraut geforten worden ift/ ein ſchoͤne alarte vnnd zarte Haut machet. So brauchens auch die Weiber in den Schweiß vnnd Sendenbädern / fich damit zu reynigen / die Mutter zuerwaͤrmen ond dgren fchmergen zulegen. VWor das auffſteigen vnd erſticken der Mutter: Nimm Siebftöckelwurgel/ zerſchneid die klein / vnnd thu die in ein lei⸗ nines Saͤcklein / reihe es mit einem Faden daß die Wurtzeln H nicht zuſammen lauffen / ſeuds in halb Wein vnnd Waſſer / preß es darnach hart mit zweyen Tellern auß vnd legs warm vber den vnderſten Bauch. Die verſtandene Blumen der Weiber wider zu bringen: Nimb Siebflöckelfrane ij. theil/ Seuenbaum / Doſtenkraut / Stabwurtz / Salbeyenkraut / Neptenkraut oder Katzennep⸗ ten / Oſterluceyenkraut / Balſammuͤntz / Beyſuß / Acker⸗ muͤntz / jedes ein theil. Dieſe Kreuter ſende in genugſamem Waſſer / vnnd mach ein Lendenbad darvon / bade deß Tags zweymal / jedesmal auff ein par Stund. Oder aber ſeude die gemeldten Kreuterin eim Hafen mir Waſſer / vnd empfahe den Dampff darvon durch ein Trechter in die Mutter. Die euſſerſten Schaͤlen von den Stengeln deß Liebſt oͤ⸗ ckels / ein gut theil in Waſſer geſotten / vnd die Biller mit der 1 durchgefigenen Brüben wol mit gewaͤſchen / heylet alle ver» ' wundung derſelben / vnd jtiller den groſſen ſchmertzen. Wiltu ein ſchoͤn zart Angeſicht machen / fo ſeud Liebſtoͤ⸗ ckel in Waſſer / vnd waͤſch dein Angeſicht offtermal darmit / Oder nimb Lebſtoͤckelwurßzel / zerſtoß fie vnd ſeuds in Waſ⸗ fer vberdasf alb ein / darnach ſeihe es vnnd preß das Safft wol auß den Wurtzeln / vnd ſtreichs damit alle Morgen vnd Abend an. Es wirdt auch dieſes Kraut zu heylung der Wunden in⸗ nerlich vñ euſſerlich gebraucht / dann es ſehr ein gut Wund⸗ kraut iſt / ſonderlich aber zu denen die Weydtwund ſeindt. Man macht auch ein herrlich Wundpflafter zu allen Winden: Nimb gruͤn Liebſtoͤckelkraut wii. vntz / Schell⸗ wurtzelkraut / Baldriankraut / Scharlachkraut / jedes ſechs vntz. Die Kreuter muß man in einem Moͤrſer alſo gruͤn ſtoſſen / vnn darmit vermiſchen friſchen vngeſaltzenen But⸗ Kiern / vnnd Rindern Vnſchlit / jedes xij. vntz / dieſe ſoll man wol durcheinander arbeiten / vnd darnach ſittiglich in einer Pflaſterpfannen vber einer glut ſieden laſſen / biß daß ſich alles Safft der Kreuter verzehrt hat / dañ ſol mans hart auß preſſen / vñ durchſeihen. Wan das geſchehen fo thue ferner darzu / Jungfrawenwachß vi. vntz / Terpentin if. vntz / laß dieſes ſetiglich zergehen / thue es vom Fewer vnd ruͤhrs wol / wenn es wil anfahen kalt zu werden / ſo zedel —* us — — ——— a —— — — 2 en "= = iich — — — Das Erſt Buch / Von Kreutern ner aofap An h — A Stuͤck zu reynem Puluer geſtoſſen dareyn / als nemlich / Myrrhen Maſtix / Aloepatick vnnd Spaniſch gruͤn / jedes anderhalb loth. Dieſe Stuͤck ſol man darnach mit den Haͤnden wol durcheinander arbeiten / darn ach zapffen dar⸗ auß machen. Ein ander gut Wundtpflaſter: Nimb Liebſtoͤckelkraut das gruͤn iſt viij. vntz / Ddermenig / Betonienfrant/icdes vi. Vnßß / ſriſchen Buttern / Hirſchenvnſchlit / ſedes zwoͤlff vntz / ſtoß die Kraͤuter Flein/darnach den ®itttern on vnſchlit der, under: dann laß es vber einer Glut ſieden / biß der Safft der Kreuter ſich verzehret / als dann preß es hart auß / zerlaß fol⸗ gends dariñ weiß Hartz / Jungfrawenwachs / jedes viij. vntz / wann es zergangen ſo ruͤhr biß es kalt wirdt / darnach boͤrs wol mit den Haͤnden / vnnd mach Zapffen darauß. Dieſes Pflaſter heylet alle friſche Wunden /da kein faul Fleiſch inn iſt / in kurtzer zeit. Ein Schweißbad gemacht von zweytheil Liebſtoͤckel / Griechiſchhewkraut / Rheinblumen / Roßmarin / Meter, kraut / Chamillen vnd Steinklee / jedes ein theil / vond darinn gebadet / iſt gut wider die Geelſucht vnd die Gliedtſucht. Liebſtoͤckelwurtzelwein Laſerpitia tum vioum, Ko" findet viel Leuth die die Wurtzel deß Siebftschels . serfchneiden vnd in Wein legen / in Sterbens länffen darüber zutrincken / die thun gleichwol recht daran / viel beſ⸗ ſer aber were es / daß ſie zu Herbſtzeiten ein Wein daruon maͤchten / den fie vber Jar gut vnnd frifch behalten koͤnten / vnnd vor ſolche vergifftung denſelben braucheten / welcher dann auch zu obenerzelten kranckheiten dienlich iſt. Den Wein mag man bereyten wie den Alantwein / mit rohem Moſt / oder mit geſottenem Wein / wie der einem jeden an⸗ muͤtig ſeyn wil. | Liebſtoͤckelwaſſer. Laſerpitii Europæi aqua ſtillatit a. AF dem Liebſtoͤckel diſtilliert man auch ein koͤſtlichs Waſſer / welches ſchier von meniglich gediſtilliert wirdt. Die beſte zeit daſſelbig zu diſtillieren iſt im Hewmonat / wann es in voller Blüherift/das Kraut / Wurtzeln / Stengel vnnd Blumen miteinander gehackt / darnach in Balneo Matiæ gediſtilliert / vnnd folgendts in der Sonnen gerectificiert. Innerlicher gebrauch deß Liebſto⸗ ckelwaſſers. | 3 Sfollen ihnen die Kindrberterinnendiefes Waſſer laſ⸗ fer befohlen feyn / dann es reynigt ſie wol nad) der Ge⸗ burt / vertreibt vnd verhůtet die Nachwehen / iij. oder vier loth auff ein mal getruncken. Es zertheilet das gerunnen Gebluͤt im Leib / vertreibt den ſchmertzen der Seiten / Nieren vnnd Harngeng / treibt den Harn vnd fuͤhret auß den reiſſenden Stein / vnd fuͤrdert die Monatblumen der Weiber. Es dient auch dieſes Waſſer vor die Engbruͤſtigen vnd Keichenden / dann es loͤſet ab die zaͤhen Schleim vnd ſeuchtigkeiten in der Bruſt vnnd Lungen vers ſammlet / macht leichtlich außwerffen / vnd heylet alle inner⸗ Kche verſehrung. Euſſerlicher gebrauch de Liebſto⸗ ckelwaſſers. E Ee eete waſer macht ein klar vnnd ſauber Angeſicht / ein ſchoͤn vnnd weiſſe Haut / vertreibt auch die rote vnnd blawe Maͤhler / vnnd heßliche Grindtflecken / wo die am Leib entſtanden werend / deß Tages etlich mal damit gewaͤſchen: Es heylet auch alle ſerigkeit im Mundt / Halß vnd der Gur⸗ gel / vnd iſt ſehr dienlich wider das Halßgeſchwer Anginam, damit offtermals gegurgelt: auch alle verſehrung im Hin⸗ dern / an heymlichen Orten / wol damit gewaͤſchen / vnnd leinine Tuͤchlein darinn genetzet / vnnd vber Die verſehrung gelegt. ic F o G — Zu Mann einem der Kopff vund Angeſicht zeſchwollen iſt / der leg Tuͤcher darüber die in warmen Siebftörfelmafer ge⸗ netzt worden ſeindt / vnd wider ein wenig außgedruckt / daß fie nicht trieffen / das wirdt baldt helffen / aber je waͤrmer dieſel⸗ ben vber gelegt werden / je beſſer es iſt. Lebſtoͤckel extract. Laferpitüi extradtum, N DE den gruͤnen oder duͤrren Wurtzeln macht man auch ein fehr koͤſtlichen Extract / wie wir das nun zum offter, mal in dieſem Buch angezeigt haben / der wirdt zu allen ob» gemeldten Kranckheiten faftnuslich vor ſich ſelbſt/ vnd mit andern bequemen Artzeneyen vermiſcht gebraucht / daruon gibt man auff ein mal ein ferupel mir feinem Waſſer / Wein / oder einem andern bequemen Safft zertrrieben. Lebſtoͤckelwurtzel Conſeruenzucker. Laferpitii Europzi radicum © onferua, he ¶ Onſeruenzucker von den Liebſtoͤckelwurzeln / macht man wie den Conſeruenzucker von den Geyerlen / dag dient vor die Peſtilentz / alle vergifftung vnd andere mehr ob⸗ erzehlete Kranckheiten / vnnd iſt ſehr wol vnnd angenemeiu brauchen. Dan braucht aberanffein mal j. loth oder gemei⸗ nen Caſtanien groß nuůchtern daruon. Dieweil dieſe Wur⸗ selfehr ſtarck / muß man deß Zuckers sum Conſeruenzu cker drey mal ſo viel nemmen als der Wurtzeln. Gediſtilliert Liebſtoͤckeloͤle. Laferpicii Euro- pæi oleum filladcrum, ' DE dem duͤrren Kraut / Wurtzel / Blumen vnnd Sa, men zeucht man ein ſehr koͤſtlichs Oele auß dem Liebſtoͤ⸗ ckel / wie wir ſolches biebener von dem Wermmth haben ge⸗ lehret. Das dient zu allen obgetneldten innerlichen Kranen heiten / vnnd fonderlich vor das Krimmen vnnd Seibwche, Man gibt auff einmal zwey biß in drey Tröpflein niit Wein sder einem andern bequemen Safft. Liebſtoöckel ſaltz. Laferpicii Euto- pzi Sal, IRRE man auf Wermuth / vnnd andern Kreutern ein Satz außzeucht / alſo wirdt es auch von der ganzen Snubſtantz deß Liebſtoͤckels außgezogen / welches vor alleg GBifft vnd boͤſen Lufft faſt dienlich iſt / daruon gibt man zehen K gran mis einem bequemen Safft oder Waller. Das Dierdte Capitel. Von dem Lafere oder Laſerpitis - Diofcoridis, fr Safer. 8 Laſerpitium feu Lafer Diofcoridis. — —— eases R: Yerveil wir im nechſt gemeldten Capittel R den Eebfiöckelbefchrieben haben der ein wahres Geſchlecht Lalerpitu iſt / fo haben wir auch x nicht vnderlaſſen tollen / den Laferpitium EICHE „\ f : Dioſcoridis hernach zufegen / vnnd beſehen was diefer ac, meinfchaffe habe mit dem Liebſtoͤckel. Was das Gewaͤchs deß Laferprtii Diolcoridis, wie er ſolches lib. 3 beſchreibt / anlangen thut / ſo ſchlegt dieſelbig mit vnſerm Liebſtoͤckel © iäj feht zu + 272 wachs kalten das doch dem Liebſtoͤckel gleich / vnnd ein Se ſchlecht deſſelben fer Wie wir dann and) das vor gewiß halten / daß tag Lalerpitinm Syriacum ein anders feye/ dann das Cyrenaicum, vnnd daß je eines das ander in dem Geruch mit der guͤte vnnd lieblichteit vbertreffe. Dann der Lafer Cyrenaicum cines ſehr lieblichen Geruchs iſt / ſo da⸗ gegen das Syriacom vnnd Medicum cin ſtinckenden ab⸗ fchentichen Geruch hat / wit auß der beſchreibung Diofcori- ‚ dsfolches anch wol absunemmenift/ da er den wolriechen⸗ den Cyreniſchen Safft oder Gummi son dem Sprifchen vnd Medifchen vnderſcheidet / vnnd ſpricht daß dieſer / nem⸗ lich der Mediſch oder Syriſch vnkraͤfftiger ſehe als der Cy⸗ reniſch / vnd daß er einen ſtinckenden Geruch habe. Vnd be⸗ ſchreibt aber Dioſ orides ſein Laſerpitium mit folgenden B Worten: Das SratitS:lphrum oderLäferpitinin, wacht in Syria, Aımenıs, Media end Lybia, bringt einen Stengel ven neñt man Mafperim, end ift dem Stengel deß Krauts Ferula ähnlich / mie Blettern dem Eppich gleich / vnnd hat einen breyten Samen / ſeine Wurxrel bat ein Krafft damit ſle waͤrmet. Auß dieſer Beſchreibung fan man leichtlich ab» nemmen / daß vnſer Liebſtoͤckel ein Geſchlecht deß Lalerpitii Tr / welches dann auch feine Kraͤfft vnnd Tugenden genug⸗ ſam beweiſen / daß er dauen nicht fan abgeſondert werden Was dann den Safft deß Cyreniſchen Lalerpitii, den man Later Cyrenaicum nennet / anlangen thut / gibt die Wurtzel vnſers Liebſtoͤckels wann ſie verwundet wirdt ein gleichen ſchoͤnen braunen Safft / der die Luͤcken deß Cyreniſchen La⸗ ſers wol vertretten kan / vnnd were etwann beſſer daß man ſolche gute bekannte ding brauchete / dann daß man frembde Conbekante ding in die Arzeneyen vermiſcht / nicht ohn gerin⸗ ge gefahr / vnd koͤndte eg mit beſſerem Gewiſſen vnnd ſicher⸗ deyt thun / ſintemal wir den rechten wahren Lafer Cyrenai- cum noch nicht gehabt / dann das jenig jo man heutigs Ta, ges Benzui nennet / vnnd vor das recht Laſerpitum biß da⸗ herift ſaͤlſchlich gehalten worden / iſt nicht ein Safft eines Krane, fondern em Gumm / / das auß einem Baum fleuſt / welches heutiges Tags fo bekannt iſt daß mans nicht ver⸗ neinen kan. Daß aber der recht Laſer kein Gummi eines Baums / ſond ern eines Krauts / das bezeugen Alle alte dch, set. Daun Hioſcotdes der ſpricht an obangezogenem Dre von dem Lafere weiter alſo: Auß dem Kraut Silphio wirdt ein Safft geſammlet / welcher auch Sılphıum end Lafer ge⸗ kannt wird: man verwundet die Wurtzeln vnnd Stengel deß Krauts / darans fleuſſet ein Safft / den ſammlet man wie ſichs gebuͤrt. Der beſte Safft iſt der / welcher rotlecht / klar / durchſichtig vnd mit ſeinem ſtarcken Geruch der Myr⸗ rhen ähnlich / vnnd nicht dem Luchel/ am Geſchmack ſuͤß / der im Waſſer leichtlich zerſchmeltzt / vnd darinn weiß wirdt. So jemands deß Saffts Silphu Cerenaici cin wenig in den Mundt nimpt / vnnd den verfücht treibt er ein feuchtig⸗ feirheieein Schweiß vber den gangen Leib / mit einem ſanff⸗ ten vnd linden Geruch / alſo daß der Mundt deſſen der jn ver⸗ ſucht hat nur ein wenig / vnd nicht lang darnach ſchmecket. Der Safft aber deß Silphu oder Lateris , welcher in Me- dia und Syria waͤchſt / daruon er auch genannt wirdt / iſt viel vnkraͤfftiger / vnd hat einen ſtinckenden Geruch. Diefer a, ferfafft wirdt gefälfchermirSagape no, oder Bonenmeel / zu⸗ vor ehe er trucken wirdt. Aber den Betrug befindet man bald mit dem Geſchmack / Geruch / Geſicht / vnd wann man den E zerlaſſet. | Bon den Namen dep Laferpitii Diofco- | ridis vnd def Laſerſaffts. | a En Laferpitium nennt Diofeorides Griechiſch zir- > 12, nnd wirdt von andern Adeer@& geheillen. Latei⸗ niſch / ilphium vnd Later, beyde das Kraut vnd der Safft. Der Stengel dieſes Krauts heiſſet Griechiſch Maoxt roy, da⸗ teiniſch / Maſpetum. Die Wursel Mayuiders, vnnd Latei⸗ niſch / Magydaris. Cs ſeindt etliche die den Stengel dieſes * D. Jacobi Theodori Tabern monani / A ſehr zu / enangeſehen daß wir es doch ſonſt für ein ſonder Ge⸗/ F Krauts ſonderlich Silphiom nennen / die Wurtel Magyda⸗ rim, vnd die Blaͤtter Malpeta⸗ | Der Safft def Cyreniſchen daſerkrauts / dz wirdt Grie⸗ chifch Ords Kurwaiz©- genannt. Lateiniſch / Lafer oder Sıl- pbun, Cerenaicum, Lachryma Cytenaica, vnnd Succus Cytenaicuss Dieſer wirdt heutigs Tags nichtmehr zu vns gebracht / vnd iſt fan wunder / ſintemal man allbereidt zu der zeit Plinn deſſelben mangel gehabt / vnd jrren die derowegen nicht wenig / die das wolriechend Gummi Belzoin oder A⸗ ſant genannt / biß Daher vor den liquorein Cyienacum fälfchlich gebraucht haben / daruon wir un dritten theil dieſes Buchs weiter handlen woͤllen. Vnnd jrren all die jenigen nicht die den hargechtigen Safft vnſers Kebſtoͤckelswurtzel / an deß rechten Syrenifchen Laſers ſtatt gebrauchen / ſo ſeindt ſie doch ð wirckung die jme zugeſchrieben werde gewiß. Aras G biſch wirdt von Serapione vnd Mauiceuna das Kraut deß La⸗ ſers Aniuden vnd bey anderen Ansiden. Das Gummi daruon wirdt genannt Altith, von Alla harauid Altu vnd Haltit, auch von andern Hailthit, Haltich. Bon dem Gloſſographo Hali⸗ abbatis Heſtitum vnnd Heltice, von Auerrhoe Eltiph, Die Wurtzel wirdt von Secrapione lib. limp.c.241. Maharoth ge⸗ nennt. Bon Alboanifa vnd Meſue, Almahareth vnd Alma- baroch. Ion Andrea Bellunenſi, Almharuth vnd Adincharut. Sonſt wirdt auch von Serapiane die Wurtzel Magitadas, vñ das Kraut oder Dlerter/Mafiaften genent. Dig Lachiymam Cyrenaicam nenntSerapio an gemeldtem Dit Kurbanchas,t Der ſtarck vbelriechend vnd ſtinckend Mediſch oder Sy riſch Laſer / heiſſet Griechiſch O a⸗ Mndurds,ONd OrTls Zvae- xbs. Lateiniſch / Laler Medıcum ‚Later Syriacum, Succus „ Syriacus,Suceus Medicus, aan? Syriaca, Lachıyma Medica, Lafer fetidum,Seordolafaruım ; Nicolao Myrep- fo,Scordorafarum : Alexandro Benedito,Opoparthicum Opoparthia vnd Scorodolafer. Bon den gemeinen Medi- cis vnd den Apoteckern wirdt eg geheiffen Alla faztida ‚Ster- cusynd Merda Dzmonis, Polnifch / Czarcie. Flehmiſch vñ Brabaͤndiſch / Duyuels dreck vnnd Fierilen fonfa. Hoch⸗ teutſch / Teuffelsdreck / welche Namen es von wegen ſeines abſcheulichen boͤſen geſtancks bekommen hat? | Innerlicher gebrauch dep Laferfrauts vnd 5 aſerſaffts / auß Dioſcoride. RL Wurtzel dep Laſerkrauts geflen 7 ift ſchwerlich sw derdaͤuwen / vnd iſt der Blaſen ſchaͤdlich. | Die Wurseleingenommen oder getruncken / widerftehet dem Gifft. Inden Speiſen oder Saͤlſen vermiſchet / macht daß fiedem Mund lieblich und angenen werden / vnnd ma ⸗ chet einen guten Athem. Der Safft diefes Gewaͤchs ift das aller kraͤfftigſt / dar⸗ nach die Blerter/zumlegtendie Stengel. Der Safft ift ſcharpff vnd zanger / vnd macht auffblehen. Mit Eſſig /Pfeffer vnnd Wein vermiſcht / heylet den Gebre⸗ chen Alopeciam, dauon das Haar außfellt / angeſtrichen. Deßgleichen zu den Augen gebraucht / macht er ein ſcharpff Geficht / vnd vertreibet die anfahende Starrfell der Augen, Dieſer Safft iſt gut wider die vergiffte Pfeil end widers ſtehet aller giffrigen Thier Stichen end Biſſen / beyde einge, nommen / getruncken / vnd auch vbergelegt. Er hilfft der alten rauheit vnnd ſcherpffe deß Schlunds vnd Half. In Waſſer zerlaſſen vnd getruncken / vertreibt die ſchnelle vberfallende heilferheie der Stimmen. Er machet denen ein huͤbſche Farb / die jnen in der Speiß K gebrauchen. In einem weychen Eye vermiſcht vnnd enger. enncken / iſt ergut wider den Huſten. Miteiner Brühe ge⸗ truncken / iſt er gut wider die Bruſt vnd Seiten Geſchwer. Mit Feigen eingenommen / vertreibt er die Geelſucht / vnd iſt auch gut wider die Waſſerſucht: mit Pfeffer vnnd Wey⸗ rauch in Wein getruncken / vertreibt die kaͤlte vnd ſchaudern / ſo die Leut ankommen in dem eyngang der vnderlaſſenden Febern. Er iſt gut eingenommen eines halten ſcrupels ſchwer wi⸗ der den Krampff und ſtarrigkeit deß Halß / wann einem das Haupt 2 1 — 1 i Das Erſte Buch / son Kreutern 213 A Haupt hinder fich gezogen wirdt. Er iſt gut getruncken wider die gerunnen Mitch. Mit Pfeffer und Myrrhen getruncken / greibet er Die Monatblumen der Weiber, Er ftopffer den Bauchfluß mireinem Traubenkoͤrnlein eingenommen. Mit Laugen getruncken / iſt er gut wider den ſchnellen ankommen⸗ den Krampff / vnd wider die Brüche. In den Traͤncken zu gebrauchen / ſol der Laſerſafft zerlaſ⸗ fen werden mit bitter Mandelkernen / oder Weinranthen/o, der warmen Brodt / der Safft der Blettet vermag dalfel, big auch / aber viel ohnkraͤfftiger. ManjiferdasSaferkraut mit ſaurem Honigſyrup (Oxymelıre) ein gute Stimm da; mit zumachen / vnnd Die verlorne Stimm wider zubringen. Man gebrauchet auch das Laſerkraut in der Speiß mit Sat, tid) an ſtatt deß weiſſen Senffs. * Euſſerlicher gebrauch deß Laſerkrauts vnd Saffts / auf Diofcoride. rwurre mit Baumoͤle vnd Wachs vermiſchet vnd vPbergelegt / heylet die Geſchwer / Beulen vñ Geſchwulſt / die man Strumas vnd banos nennet. | Safer mit Baumoͤle vermiſcht / vnd wie ein Pſtaſter vber⸗ ar Streichmaſen / vnd das vndergerunnen — * Die Wurtzel mit der Violwurtzſalben Irino,oder mit der Syartrigelfalb / x yprino , vermifcht / fenffriger den fehmer; gen der Hüfte. Mit Eifig geforten / in einer Grangtoͤpffel ſchalen angeftrichen/ vertreibt alle vnnatůliche Knollen ond Beulen deß Hindern. | | | Saferfafftin die hole Zaͤhn geſteckt oder mit Weyrauch in ein reyn leinin Tuͤchlein vmbher gebunden /oder mit Yfoy „ vnd Feigen in Waſſer vnd Eſſig gefotten / den Mund damit gewaͤſchen / miltert vnd legt den ſchmertzen der Zaͤhn Dieſer Safft iſt gut in die Wunden gerhan / fo von wii, tenden Hunden / oder andern Thieren gebiſſen ſeindt: er iſt kraͤfftig wider die vergifften Pfeil / vnd widerſteht aller giffti⸗ gen Thier Stichen vnd Billen/ beyde vbergelegt / eingenom⸗ men / vnnd getruncken: in Baumoͤle zerlaſſen / iſt gut wider der Scorpionen Stich / angeſtrichen. BROS? Der daferfafftift gut in die Geſchwer onnd Schäden gu, than /die fich in das falt Feuwer eder den Brannt verwan⸗ deln / dauon die Glieder faulen vnd abſterben / wann ſie vor mit einer Fliethen auffgehauwen ſeind / dann er wehret daß der nicht weiter vmb ſich friſt. Er iſt auch gut allein vor ſich / oder mit Weinrauthen / Bergſaltz vnnd Honig vermiſcht / wider die guten / Carbun⸗ ckel oder Zinnblatern / wie ein Pflaſter vber gelegt: mit Wachs / oder dem jnnern Marck der Korbfeigen vermiſcht vnd vber gelegt / vertreibt die harten Hornbeulen vnnd Kraͤ⸗ enaugen / wann ſie vor mit einer Fliethen auffgehauwen ſeindt / vnd gerings herumb auffgeloͤfet. Mit Eſſig vermiſchet vnnd angeſtrichen / heylet die neuwen friſchen Flechten oder Zitterſchen. Das außgewachſene Fleiſch vnd Naſengeſchwer Poly- pus genannt / ſeindt leichtlich mit einer Scheren außzuzie⸗ hen / wenn ſie zuuor mit dieſem Safft / Vitrill vnnd Spa⸗ niſch gruͤn / durch einander vermiſcht / etlich Tag angeſtri⸗ chen worden ſeind. Laſerſafft mie Honig vermiſcht / wehret dem abgefallenen Zaͤpfflein / vnd hebt es wider auff / angeſtrichen. Mit Honigwaſſer zertrieben / vnnd damit gegurgelt / ver⸗ E treibt das Halfgefchwer/ Anginam. Mit Eſſig vermiſcht vnd gegurgelt / iſt er gut wider die Bluteglen Hirudınes ‚die ſich in Halß angehenckt haben. Innerlicher gebrauch deß Teuffelsdrecks. | Alz fœtidæ. | S iſt der ſtinckende Safer oder Teuffelsdreck bey den Inddianiſchen Voͤlekern heutiges Tages in groſſem ge⸗ brauch / nicht allein in der Artzeney / ſondern auch in der Speiß dieſelbe darmit wolgeſchmack zu machen / vnnd wie⸗ wol ſolches von wegen deß vbelxiechenden Geruchs ſcheinet F vnglaͤublich ſeyn / fo bezeunget doch D. Garcias ab Horro def Koͤniglichen Statthalters in Indien Medicus, daß daſſel⸗ bige gewiß / vnnd die Indiamſchen Voͤlcker / einen fonderli⸗ chen Luſt darzu haben / vnd daß er auch ſelber ſolche condirte Speiſen verfucht / die er ziemlich wolſchmaͤckend beſunden / doch nicht ſo faſt als ſie die Indianer lobten / ſo woͤllen wir hnen den Indianern jhren gebrauch alſo laſſen / vnnd fuͤrter anzeigen warzu dieſer ſtinckend Safer dienlich ſeye / vnd was wir zu vnſer zeit daruon neben dem jenigen fo Diofcorides angezeigt / erfahren. Teuffelsdreck cin wenig deß Abendts mit einem weych⸗ geſottenen Eye eingetruncken / diener wider das keichen vnd ſchwerlich aͤth men/ Aſthwa genannt. Teuffelsdreck j. quintlein mr Waſſer zertrieben / vnnd ge truncken / zertheilt die gerunnen Milch im Magen. G Wivderdie Schädlicheyr der eingenommen Alranın/ end dep ſchwartzen Magſamenſaffts / © pium genannt / mach folgendes beruͤhmbtes Latwerglin: Nimb Teuffels dreck / Wechholterbeeren / Bibergeyl / jedes j. loth. Stoß die zu ei⸗ nem reynen Pulner / vnd mad) mit ix · loth Honig ein Latwer⸗ gen darauß. Daruon gib auff einmal einer Hafelnuß groß mit Wein zertrieben. | Teuffelsdreck vnd Bibergeyl / jedes ein fechften theil eines quintleins durcheinander vermiſcht / vnd ij · oder iij Pillulen darauß gemacht / vnd gant verſchlucket / dienet wider die ers ſtickung vnd auffſtoſſen der Mutter. Oder nimbein quint⸗ lein mir einem halben quintlein wildt Paſtenachenſamen klein geſtoſſen / vnd mit ein wenig Honig mach Pillulen dar⸗ auß / vnnd gantz verſchlucke. Oder nim Teuffelsdreck / guten Methridat / vermiſches H durch einander / darnach fo mach Pılulas darauß / vnnd ver; ſchluck die gang. So auch die Weiber die mit dieſem Gebre⸗ chen ſtaͤtig geplagt werden / je zu iij. oder itij. Wochen diefe Pillulen einmal eynnemmen / werden fie vor dieſem Gebre⸗ chen behuͤtet. | | Teuffelsdreck anderhalb quintlein mireinem Truͤncklein Weins zertrieben vnnd getruncken / mehret vnnd fuͤrdert die Mannlicheyt / ennd bringt die Schwachen in dieſem Werck wider zu recht. 5. Teuffelsdreck jedertweilen ein halbes quintlein / mehr oder weniger / je nach gelegenheit deß Menſchen alters / mit Ho⸗ nig eyngenommen / verhuͤtet den Außſatz. | Wider das vierräglich Feber: Nimb Teuffelsdreck / Weinrauthenblerter / langen Pfeffer / jedes ein halb quint⸗ lein / ſtoß zu Puluer vnnd vermifchs mir Honig wie cin Sat, I werg / vnd nimb folches ein zwo Stunden zunor ehe dich dag Feber anſtoͤſſet / das magſtu einmal oder drey thun / biß daß du beſſerung befindeſt. Teuffelsdreck mit Eſſig zertrieben / dauon getruncken vnd ſich darmit gegurgelt / treidt auß dem Leib vnd Schlundt die angehenckten Bluteglen / die etwann ohngefehr mit vnrey⸗ nem Waſſer hineyn getruncken werden. | Wider die zerknitſchung dep Maͤußfleiſches/ wo die am Leib ſeyn moͤgen / gib dem Krancken Teuffelsdreck mit Grar naten ſafft zu trincken / oder laß jnen denſelben in ein Wachs wickeln / vnd alſo einſchlucken. Euſſerlicher gebrauch deß ſtinckenden Laſer oder Teuffelsdrecks. SE Teuffelsdreck erwecket die fchlafffüchtigen foman = ihnen den vor die Naſen halter/ oder cin Rauch dauon machet / daß fie den indie Naſen ziehen moͤgen. Deßgkeichen vor die Naſen gehalten / kompt er den Weibern zu huͤlff die mit dem auffftoffen vnd erfticken der Mutter geplagt werde, Bordas Zaͤhnwehe: Nimb Teuffelsdreck vnnd weiſſen Weyranch/ jedes gleich viel / vermiſchs durch einander / vnd leg es auff den ſchmerzhafftigen Zahn, Teuffels dreck an Halß gehenckt vnd getragen / ſol ein ge⸗ wiſſe Kunſt ſeyn vor das Halßwehe / das Zaͤpflein vnnd das Halßgeſchwer Anginam ‚als Zoar bezeuget. Es wärdt ⸗ 214 A Es wirdeder Teuffelsdreck in dem Parlyß hefftig gelobt F eingenommen / in Salben vnnd Gurgelwaſſer gebraucht. So man den einnemmen wil / folmananderhalb quintlein in Wein serrreiben / vnnd zu trincken geben / mie Weinrau⸗ then ond Pſefferpuluer vermiſcht. Diefer Tranck murct al: len Gebrechen der Neruen. | Ein ander Arzeney vordas Parlyß: Nimb Tenffels, dreck vnd zerlaß mit Steinoͤlen bey einem Kolfewerlein / vnd thu darzu gepuͤluert Euforbium , Beibergeyl vñ lebendigen Schwefel / vnnd ein wenig Wachs / daß «sein linde Salb werde / vnd ſchmier die Paralytiſche Glieder darmit. Vor das Halß geſchwer Angınam : Nimb Teuffelsdreck ein quintlein / gepuͤluert Veielwurtz ein loth / vermiſchs wol in einem Moͤrſer / vnnd mach mit Koͤlſafft ein Mallam dar⸗ auß / darnach ſo fingier kleine Zeltlein darnon / vnnd nimb B jedertweilen eins vnder die Zung. So dann der Schlundt in dieſem Gebrechen zugeſchwellen woͤlte: ſo nimb Teuffels⸗ dreck / gemein Saltz / Niter oder Bergſaltz / Myrrhen / deß Gummı Ammonati, Schirlingſamen / jedes j. loth. Mach = Puluer darauß / vnnd blaß dem Krancken dauon in den dalß. So die Weiber in ſchweren Kindsnoͤten liegen / ſollen fie an Teuffelsdreck riechen / das erleichtert jhnen die Geburt. Teuffelsdreck mit gleichem theil gepuͤlnerten Bibergeyls in Bibergeyloͤlen ſo viel genug iſt zu einem Saͤlblein tempe⸗ riert / vnnd damit das Männlich Gliedt geſalbet / machet die Eheleut luſtig / vnd hilfft sun der entpfengnuß- Alles Gifft auß den Wunden zu ziehen: Nimb Teuffels⸗ dreck / deß harzechtigen Saffts Galbani / jedes ij. loth. Thue dieſe Stick in ein Haͤflein / fehürte guten Weineſſig daruͤber vnnd laß ober Nacht ſtehen / Morgens thus in ein Pfaͤnn⸗ lein / laß es vber Kolen dergehen / darnach ſeihe es durch ein Tuͤchlein / af darnach widerumb ſieden biß daß es ein dicke einer Salben vberkomme / darnach thu dazu der Baſilicon⸗ ſalben iiij. loth / vermiſ⸗ ch wol durch einander / vnnd behalts zum gebrauch, So du nun vergiffte Wunden haſt / ſo lege diß Pflaſter daruͤber / das toͤdtet vnd zeucht auß alles Gifft. Wann das geſchehen / ſo heyle darnach den Schaden wie ein ander Wunde. Der Teuffels dreck auch allein vber ein gifftige Wund gelegt / thut dergleichen. Zu der auß ſallenden Mutter / mach nachfolgende Deut, terzaͤpflein: Nimb Teuffelsdreck ij. loth / Cypreſſennuͤß / Weyr auch / Galloͤpffel/ Maſtix / Myrthenkoͤrner / jedes cin quintlein. Zerſtoß alle Stuek zn Puluer / vnnd mach mit Pyrehendien ein Teyglein darauß / daruon mach Mutter⸗ zaͤpflein nach deinem gefallen / ſtoß in den vordern Leib / zunor mit Myrthenoͤlen geſalbet. | Zu dengefibmollenen und auffgelauffenen Milz: Nimb Teuffels dreck / deß Cawhroianowéniaci, jedes ij loth / die zerlaffe in Eſſig vnd ſeihe ſie durch / laß darnach ſittiglich ſie⸗ den / biß es wirdt wie ein Cerat / ſo thue darnach darzu ge⸗ ſchaben Wachs vnd Baumoͤlen / jedes ij. loth / laß zergehen / ruͤhrs darnach biß es kalt wirdt / das ſtreich darnach auff ein Tuch / vnd legs außwendig vber die Geſchwulſt. Das Fuͤnffte Capitel. Von dem Maſſiliſchen Laſerkraut. Eutiges Tages hat man auch ein newes F vnd ander Gefchlecht dep Laſerkrauts funden / NE das fol allein in Maſſilien vor ſich felbeft vnge⸗ — 53 deßgleichen auch in etlichen Orien in der Prouins Franckreich vnnd Lan⸗ guedocken / das hat ein groſſe lange aͤſchenfaͤrbe Wurgzßzel / die ſt innwendig weiß vnd voll hartziges Saffts oder Gummi / die iſt feyſt vnnd eines guten lieblichen Geruchs / vnnd eines ſcharpffen Geſchmacks auff der Zungen. Die Stengel ſeindt den Stengeln deß Fenchels oder dem Kraut Ferulæ S.Jacobi Theodori Tabern⸗ montann / * Maſſiliſch Saferfrant. | Laferpitinm Maflioticam. * v\ — AN 9— A Mayen: ER PR Al — - Pr aͤhnlich / mit Knoͤpffen oder Gleychen / die haben Neben⸗ zWeiglein / auff welchen wie auch an den Hauptſtengeln brey · te Kronen wachſen wie Schatthuͤtlein / dem Dillkraut aͤhn⸗ lich. Der Samen wirdt groß / leicht / duͤnn vnnd breyt wie der Samen deß Siebflöckels oder Angeliea, von Farben gruůngeel / eines faſt lieblichen vnnd anmütigen Geruchs. Dieſes Laſerkraut iſt noch ſehr ſelzam / dann ichs noch nicht grün geſehen. Die Bletter vergleichen ſich etlicher maſſen dem Eppichkraut / ſindt doch lenger / vnnd nicht fo tieff ser, ſchnitten. Es wirdt nun mehr auch in die Luſtgaͤrten as pflantzet / wie ich dann vernimm / daß es Herr Johann Boys 1 fotin feinem Garten bekommen haben fol / deſſen ih an K von jhm gewertig bin. Es hat dieſes Kraut noch Fein fon, dern gebrauch in der Artzeneh / dieweil es noch vnbekankt it die Zeit wirdt ſeine Kraͤfft vnnd Turgendt auch an Tag brin⸗ gen. [Laferpitium Gallicum, CB.Laferpitrum,Silphium, Ad.Lob. Lugd.]AP- Das Sechſte Capittel. Von dem Serapinkraut vnd Gummi. rEEEREITTERT | 5 Serapinkraut. Sagapenum, & Scrapinfafft oder Gummi. 5 Sagapenilachryma, RESIETEEETISIHEBSBIERNE As Serapinfraut iſt ein Geſchlecht deß Krauts kerulæ, weiches wie Dioſcorides lib. 3: DE cap. 83. bezeugt / inn der Landtſchafft Media SER, waͤchſet / hi SE de ii \ bei 10 ihn, twit rben die. richt "N ab I fort, ei fill, u N yi dia et/ - — — — — — —— m — Rs > — —— — — — Das Erſt Buch / Bon Kreutern 16 A waͤchſet vnd iſt zu vnſerer zeit / wie es auch zur zeit Dioſcori- dis geweſen / vnbekannt / der hartzechtig Safft aber oder das Gummi wie man es nennen wil / das iſt bekannt / vnd wirdt taͤglich in allen wolgeruͤſten Apotecken in der Artzeney ge⸗ braucht / iſt außwendig von Farben geel / vnnd innwendig weiß / hat ein mittelmaͤſſigen Geruch / zwiſchen dem Safer, fafft oder Teuffelsdreck / vnd dem GummıGalbano, iſt am Geſchmack zanger vnd ſcharpff Diefer Safft wirdt recht⸗ geſchaffen vnnd gut auß Alerandriasıı ung gen Venedig vnd andere Oerter Kuropæ gebracht Von dem Namen deß Serapinkrauts vnnd ſeines Gummi. —— As Serapinkraut wie gemeldet wirdt zu vns nicht ae bracht / vnd iſt der Chriſtenheit gar vnbekannt / derwe⸗ 4 g gen wirdt ſeines Namens auch wenig geachtet. Galenus nennt das Gewachß Sricchifcy/zandene, vnd ateiniſch Sagapenum, Vnſere Kreutler nemnen den kemn laga pen feram, vnnd kerulam Medicam. Das Gummi oder hartzechtig Safft wirdt von Diofcoride Griechiſch Zay«- wor, Lattinifch/Sagipenum, Sıcopeninin ‚Sagapenum, vnndvon Galeno Lachryma vnnd fuccus Sagapeni. Das ganze Gewaͤchs wirdt Arabiſch/ Aaſudeg, vnd von Meſueo Albafichundig,.genannt, Der Safftaber wirdtvons-rapio- ne lib. fimp. cap. 292. Sachzbenigı vnnd Sechinegi geheiſſen: Von dem Gloffögtapho Haliabbaoıs, S:quebinetum. Bon anderit/Sachabeng Sach benz, Serabentti, Secchabengı Stebinech vnnd Berengi, durch welche Namen die Araber in Ihren Schriften allwegen den Saft oder Gummi Sagapenum verfiehen. Vnſere Simpficiften Hemene, Lädhrymam Ferule Medicz , vnnd die gemeinen Aertzet vnnd Apotecker Serapinum, Italianiſch / Serapino, Spaniſch / Serapino, vnd Teutſch Serapinfaflt / oder Serapingummi! Die Natur / Krafft / Wirckung vnnd Eygen⸗ J genſchafft deß Serapingummi. * cyus ſchreibt daß das Kraut vnnd der Stengel vn⸗ kraͤfftig ſeye / vnd zur der Artzeney vntuͤglich. Der Safft aber wirdt als eine kraͤfftige Artzeney täglich gebraucht / vnd hat eine waͤrmende Krafft. Er machet duůnn vnnd fubriel was sche ift/ zertheilet / loͤſet ab / vnnd zeucht an ſich / ja er hat eine ſolche Krafft an ſich an ziehen / daß er auch Dorn vnnd Eyſen außzeucht. Innerlicher gebrauch deß Serapinſaffts oder Gummi. D € Serapinfafft ſaͤubert vnnd treiber auf die dicken e ſchleimige Feuchten / anf der Bruſt vnd Langen / vnd erwaͤrmet vnnd ſtaͤrcket dieſelbige / vnnd dient alſo wider den alten langwirigen Huſten. Er iſt gut wider den ſchmertzen der Bruſt vnnd Seiten / wider den Krampff vnnd Bruch’ deßgleichen wider die fallende Kranckheit / vnd den verſtarr⸗ ten Halß darinn das Haupt hinderſich gezogen wirdt / wider die Miltz ſucht / Parlyß / froſt vnd erkaͤltung / vnd angang der nachlaſſenden Febern⸗ſo man den zu trincken gibt? Hit Honigwaſſer oder Mech getruncken treibet er fort die Monatblumen der Weiber. Den ſchwangern Frawen aber iſt er ſchaͤdlich / dann er toͤdtet die Frucht / derwegen man dieſes Safft mir beſcheydenheit gebranchen fol Er iſt gut mit Wein getruncken wider der gifftigen Thier Stich vnd Biſſz. Dieſer Safft eingenommen ſtaͤrcket vnnd erwaͤrmet die Mutter vnd die Gleych der Glieder / reynigt ſie gewaltig von allem Schleim vnd vberſluͤſſigkeit / verhůtet dag kalt Zip⸗ perlein vnd Gliedtſucht / dann er purgiert gewaltig auß den Gleychen / vnnd was die Neruen verletzt. Er purgiert auch die Leber / Nieren vnd Blaſen / vnd remigt ſie vom Schleim Grieß vnnd allem anderm Vnrath darnon der Stein zu wachſen pflegt / und reinigt dag Haupt vnnd Hirn von den dicken / zehen / Feuchten / vnd dienet wider die kalte Waſſer⸗ ſucht. Es thut gewaltige huͤlff wider das. Krimmen / vnnd xDaͤrmgegicht oben eingenommen oder mit den Cliſtiren gegeben. Serapinfaffe ij. ferupel in einem Truͤncklein Weinrau— thenſafft oder X autenwaſſer zertrieben vnd getruncken / iſt eine treffenliche gute Artzeney vor das keichen vnd ſchwerlich aͤthmen. Serapinſafftj. quintlein mit Waſſer darinn Betonien⸗ kraut geſotten ĩſ / zertrieben vnd getruncken / dient wider den Hauptnagel oder Hauptwurm Hemicraniam , dient den Paralytiſchen vnd denen fo mit der hinfallenden Sucht be⸗ laden ſind / vnnd vertreibt den Schwindel. Solchs thut auch ſo du Pillulen auß dem Safft macheſt / vnnd die ſelben in obgemelter Quantitet verſchluͤngeſ·. — Serapinfafft obgemeldter maflen in einem Truͤncklein guten weiſſen Mein gertrieben onnd getruncken / thut wider, G fiandr dem eyngenommenen Gifft / vnd treiber fort die Mo⸗ atblumen der Frauwen. Serapingummi j. quintlein mit einem Truͤncklein auten Weineſſig zertrieben vnd warın getruncken / iſt gut wider die Serchnuift deß Milßes. Gemelts Gummij. quintl. mir Wein zertrieben vnd ge⸗ truncken / zermalet vn treibt fort den Nieren ei Blaſenſtein. Serapingummi hh. ſerupel zu Pillulen formiert / dieſelben verſchluckt / vertreibt das auffſtoſſen vnd erſticken ver Mut ter, Das hilffr auch fo man jhnen das Gummi vor Die as fen haltet / vnd den Geruch an ſich eucht. Vor den verhaltenen Haru / zertreib den Serapingum, mi auff ein quintlem mit gitem Wen Sind rincke warıny es hilfft. | Euſſerlicher gebrauch deß Serapin⸗ ſaffts der Gummi. | Woewo der Serapingummi ein ſchweren vnd abſchew⸗ lichen Geruch hat / fuͤget er doch deßwegen niemande kein ſchaden zu / dann er vielen ſchwachbeiten widerſteht / ver⸗ hůtet vor daͤnlnuß / er zertheilt dentricben/ böfen und ſaulen Lafft / vnd verbeſſert den vergifften und Peſtilentziſchen Se, ſtanek / der auß faulen Sachen / ſtillſte henden Waſſern vnnd Weihern auffſteiget. WMit Eſſig zerlaſſen / vnnd wie ein Saͤlblein temperiert / heylet die grindigen Angbrauwen / dieſelben etlich mal deß Tags damit angeſtrichen. Mit Weinzerla ſſen / durchgefie⸗ gen / darnach zu einem Cerat geſotten / vnnd auffein Tuch o⸗ der Barchet auffgeſtrichen wie ein Pflaſter / heylet das Sei, tengeſchwer Pieuritim , warm v̈bergelegt/ gleicherweiß gebraucht / leget es einjeden Schmerzen der Seiten nnd Lenden. Verhuͤtet daß die Hofer ni cht wachſen / vnnd verzehrt die fo angefangen haben / auff ein Leder wie ein Geratoder Pfla⸗ ſter geſtrichen / vnd drauff gebunden. Mit Rauihenoͤle zerlaſſen vnnd tempertert wie ein Sälbs fein / miltert den fchmergen dep Ruͤckens / deß Ruͤckgrads vnd der denden / damit angeſtrichen vnnd etlich mal deß Ta, ges geſalbet. | Serapingummi auff Kolen gelegt / erwecket die Sch! af, ſuͤchtigen foman jhnen den Rauch vnder die Naſen laͤſſet gehen, Dieſe Artzeney hilfft auch wider das erſticken vnud auffſtoſſen der Mutter. — DAL Bordie Angengefchwer die man Wörner nenne sound su Satein Nordesla, zerlaß Serapingummi mit Eſſig⸗ K ſtreichs auff ein Tuch wie ein Pflaͤſterlein. Serapingummi vnd Operment / jedes gleich viel zu put, tier geſtoſſen / darnach mit Banmoͤlen temperiert wie ein Pflaflerimasher die ſchrundechtige hoͤſe vnnd krumme Naͤ⸗ gel gbfallen / darüber gelegt. | Ein Mutterzaͤpflin auß Serapingummi gemacht / trei⸗ bet fort die verhaltene Nachgeburt / zu ſich in die Scham gethan. Pıilulz Serapingummi auff gluͤende Kolen geworffen / vñ damit geraͤuchert / vcrtreibet Echlangen vnd aue gifftige Thier. — mm m == an ae 216 Pilulæ de Sagapeno. Gerapin Pılulz, On dem vbefriechenden Gummi Serapino, macher man heutigs Tags zweyerley Pillulen / die einen nennet man Pılulas de Sagapeno, die andern werden von wegen jh⸗ res ſtarcken vbelriechenden Geruchs Pılulz fœtidæ genannt die finder man in allen wolgeruͤſten Apotecken zu jederzeit ber reyjet / dieweil ſie in täglichen gebrauch ſeyn. Dieſe Pillulen dienen zu allem Schmerxtzen der Glieder / als vor das Huͤfftweh/ Zipperlein/ Knieweh / Schmertzen deß Ruͤckens vnnd deß Ruͤckgrads / der Gleych / von kalter jeher feuchten vnnd groben Blaͤſten verurſachet / dann ſie die gemeldten Feuchten gewaltiglich außfuͤhren / vnd die von ob⸗ Pgemeldten Schmertzen erledigen. Sie dienen auch wider die Melancholey vnnd Bnfinnigfeit/fovon Gebrechen deß Magens jhren vrſprung haben. Sie ſeindt auch gut wider das Parlyß / Laͤmbde / den Krampff/das kalt lauffende Ge⸗ ſicht der Glieder / vnnd alle erkalte Gebrechen deß Haupts / deß Hirns vnd der Neruen. Sie vertreiben das fi chmerztzli⸗ che Krimmen im Leib vnnd das Daͤrmgegicht / von obge⸗ meldten Fechten vnd groben Blaͤſten verurſacht. Sie die⸗ nen auch zu mancherley Gebrechen der Mutter / vnd fuͤrdern en Weibern jhren Monatblumen. Andere bilulæ von Serapinſafft. Pilule fœtidæ genannt. SIJe andern Pilulz die man von dem Serapin ſafft be⸗ 4 C reytet / die nennt man nicht von dem Serapin / ſon⸗ dern von wegen deß ſtinckenden Geruchs / nennet man ſie Yılalasfeenidas. Diefepurgieren vnnd führen auß den gros ben / schen Falten Schleim deß Haupts vnd Magens/auch den ſenigen / der. in den Gleychen der Glieder verfchloifen iſt / ſeindt derwegen nug wider die Gliedtſucht / Zipperlein / Süniereche/ Ruͤckenwehe vnd Huͤfftwehe. Deß gleichen de⸗ nen jo der Krampff das Maulkrumb zeucht / vnnd die das Halßgeſchwer haben / von zehem grobem Schleim. Sie feindt auch faſt nüstich zu dom Fraß oder Kuͤehunger / vnnd geiderdie kalte Waͤſſerſucht. Sie treiben auf die Monkin⸗ der onnd Murtergemwächs/ vertreiben das Krimmen vnnd Darmgegicht. Sie dienen. wider den Krebs der Naſen / Malaßey/ Auß ſatz oder Feldtſucht / vnd allerhandt Grindt vnd verunreynigung der Haut. Das Siebende Capittel. Von dem Galbenkraut vnd feinem Gummi: N rulfranes/ welches allein wie Diofcorideslib, H 3. cap.85 ſchreibet in der Landtſchafft Syrien’ FRI geächtet / vnd iſt dem Ferulfrant von geſtalt fat Nach / fo viel ſonderlich den gleychechtigen Stengel be⸗ lanoer? Die Bletter ſeindt kleiner dann dep Sewfenchels / oder E Reffsfenchels. Die Wurgel iſt aͤſchenfarb eines Singers dick / vnnd voll harnigen Saffts. Es bringt feine Blumen auff Kronen wie der Fenchel oder Fernlkraut. Der Sa⸗ men iſt lang / breyt und ieicht / wie der Angelicaſamen eines fiebfichen guten Geruchs / deßgleichen auch das Kraut vnd die Wurtel. Es wirdt dieſes feisame Gewäachs heutiges Tages von fleiſſigen Medicis vnnd Apoteckern in den Luſt⸗ garten gezielet / iſt vor kurzen Jahren in Teutſ chlandt vnnd andern Nationen Europe vnbekannt geweſen.“ Dioſcotides hat an gedachtem Ort nur allein deß Krauts As Galbenkraut iſt ein Geſchlecht deß Fe⸗ D. Jacobi Theodor Taberrnemontani / | F * Balbenkrant. Galbanifera Ferula. * es De a G SINE i —E NINE, — ohne einige beſchreibung gedacht / darauf dann ſcheinet / die⸗ weil er gleich deß Saffts oder Gummi / ſo darauß gemacht wirdt / form vnnd geſtalt beſchreibet / daß jhme ſolches auch vnbekannt geweſen ſeye. Galbanum fprichter: iſt ein Safft eines Krauts / Ferula genannt / welches in der Landſchafft Syrien waͤchſt. Der Saffrift der beſte / welcher dem Wey⸗ rauch Ähnlich iſt / koͤrnlecht / lauter / feyſt / nicht holtzechtig / vnnd der etwas von ſeinem Samen vnnd Kraut in ſich ver⸗ miſcht hat / eines ſtarcken Geruchs / der nicht zu feucht noch zu duͤrriſt. Er wirdt gefaͤlſcht mit Bonenmeel / Hartz / vnd mit dem Gummi Ammooiaco, Heutiges tages findet man deß gefelſchten Galbenſaffts hin vnnd wider in den Apote⸗ 1 fen / wiewol er auch auß Syrien gen Alexandriam, vnnd nachmals von dannen gen Venedig vnnd andere der Chri⸗ ſtenheit Kauffſtaͤtt auch ſauber vnd reyn (außgenommen feines Samens vnd Stucklin von ſeinem Stengel die mit vermiſcht find/) gebracht wirdt. Derwegen ſollen die Apo⸗ tecker fleiſſig darauff acht haben / darmit fie nicht betrogen werden / vnnd den falſchen oder gefaͤlſchten vor den vnge⸗ faͤlſchten tauffen / vnnd ſo der ſchon mit dem Samen vnnd Stückleinvondem Kraut vnnd Stengel vermiſcht iſt / fan derſelbige leichlich daruon geſaͤubert werden· vnd wirdt aber diefer Safft nach der lehr Diofcoridis auff diefe weiß ge⸗ fäubert Man wirfft ihnen in ein fiedend heiß Waller / dar nach wann er von der Hitz deß Waſſers jergangen ift/ fo ſchwimmet alles was darınn vnſauber iſt / embor / welches leichtlich daruon abgeſuͤndert werden mag. Es iſt auch noch K cine weiß denſelben zu laͤutern / man nimbt den Galbenſafft in ein dunn / fauber / leinen Tuͤchlein / vnd hencket das in ein jrrdin Haͤflein / oder in ein kuͤpffern Buͤchßlein / alſo daß es den Boden deß Gefeß nicht anruͤhre / darnach vermacht man die Buͤchfen beheb zu / vnnd ſtellet fie in ein ſiedend heiß Waſſer / darmit ſeihet ſich alles was darinn nuͤtz iſt durch das LTuͤchlein in die Buͤchß / was aber holtzechtig darinn be⸗ ſunden wirdt / bleibe indem Tuͤchlein hangen. Wiewol nun dieſe Weiſe Dioſcotidi den Galbenſafft zu reynigen nicht zuverwerffen iſt / ſo kan doch ſolches viel leichter /die acht uch haftt Bes htig/ ver⸗ noch vnd man vor onnd Shris men je mit Apo⸗ rogen vnge⸗ vnnd tan tabet iß ge⸗ / dar⸗ iſt / ſ che hnoch nſaft ine daß — dheiß durch innbe⸗ anfaft 8 viel cichtel — | Das Erſt Buch / Bon Rreutern. A leichter auff dieſe weiß gefchehen: Nimb deß Galbenſaffts ein Pfundt weniger oder mehr nach deinem gefallen / zerſtoß den ein wenig in einem Moͤrſer / thue den darnach in ein ſtei⸗ nin Haͤflein / vnd geuß ein gut theil ſiedend heiß friſch Wafı fer daruͤber / decke es zu / laß vber Nacht an einem warmen Ort ſtehen / deß Morgens thue es herauß in eine Pfann / laß ſittiglich zergehen vnnd ein wenig fieden/ biß alles Safft zer⸗ gangen iſt / darnach ſeihe es durch ein Tuch / vnnd wäfch die Stengel vnd Samen mit heiſſem Waſſer wol abe / darnach laß dieſes widerumb ſütiglich auff einem Kolfſenwerlein fies den / biß zu bequemer dicke / vnd behalts in einem Porcellan Buͤchßlein zum gebrauch / ſo biſt du allezeit mit geſaͤuberten Galbano wolgefaft? Von den Namen de Galbenfrauts end feines Saffts. B: * oo JRR Galbenfrant heiſſet Griechiſch Mare row, vnnd SF Mapin& Zvesani. Sateinifch / Metopium vnnd Ferula —5 — Die Kreutler nennens Ferulam Galbaniferam. Teutſch heiſſetes Galbenkraut / vnnd Syrifch Ferulkraut. Ferulago latiore folio, CB.Ferulago, Gel, Dodo.Cam, cui & Narthecion Theophraſti: Galbanıfera ferula, Lob. Lugd. Ferula fœmina, Cæſalpino.] Der Safft aber oder das Gummi heiſſet Griechiſch xar an vnnd Zuzunine. Lateiniſch / Galbanıım oder Galt anus, Stagonitis,Chalba- ne, Chalbanum, vnnd von etlichen auch Galbina. Die Kreutler nennens auch lachrymam Metopii, vnnd Ferulx Sytiaczlachrymam, Bey dem Serapioni lib. ſimp.c.ʒ io. wirdt es Arabiſch genannt Chenechalbebi. Bey dem Auer · rhoi, Halcherina. Bey Andrea Bellunenſi Barzæd vnnd Be- C Sard. Bey Stephano Haliabbatis Gloſſogtapho Brzare- dum, Satezedum, vnnd Sarzeredum. Bey dem antiquo Gloſ. ſographo Auicennæ, Beliatal gena, vnnd bey den andern A⸗ rabiſchen Authoren werden hin vnnd wider nachfolgende Namen geleſen / Bezadarab, Bexaard, Becaderad, Bezarat, Gnaſac, Halterma, Hazad, Haze, Zuffere, Addmiariar, Hnealbe- gi, Azad, Kenechs albedı ‚ Kieth, Recoab vnnd Sararedo. Italia⸗ nifch wirde der Galbenſafft Galbano genannt. Hiſpaniſch / Gilbano. Frantzoͤſiſch / du Galbanon. Candiſch oder Cretiſch / Galbani, vnd Polniſch / Galban⸗ | Von der Natur I Krafft / Wirckung vnd Ey⸗ genſchafft deß Galbenſaffts. Er Galbenſafft hat ein Krafft zu waͤrmen / zu reſolni⸗ Dren / zu digeriren / zuerweychen vnnd an ſich zu ziehen. r iſt warm im anfang deß dritten / oder im end deß zweyten rads / vnd trucken im anfang deß zweyten. Wirdt inner⸗ lich vnnd euſſerlich zu vielen Leibsgebrechen heylſamlich ge, braucht. | ' Ä ' Innerlicher gebrauch dep Galbenfaffte. GRAbenſafſt iſt gut eyngenommen wider den alten Dſten / kurzen vnd ſchweren Athem / wider das Keichen wider die Bruͤch vnnd den Krampff. Mit Myrrhen vnnd Wein getruncken / widerſteht dem Gifft Toxico, damit man die Pfeil vergifft. Gleicher maſſen getruncken / treibet er auß Mutterleib die todte Geburt. Er iſt auch gut wider die Harnwinde vnd das ſchwerlich harnen. Den Galbenſafft eynzunemmen vnd zu den Getraͤncken zu brauchen / wirdt er zerlaſſen wie Dolcondes ſagt / mir bittet Mandelkernen oder Rauthen / oder Waſſer / oder Honigwaſſer / oder war⸗ Emem Brodt. | Bereyten Balbenfafft su fleinen Pillulen formiert/onnd diefelben alfo gang verfchluckt/ift eine beylfame Argeney wi⸗ derden Huſten vnd das Keichen. Vor den Huſten der von duͤnnen ſubtielen Fluͤſſen ver⸗ urſacht wirdt: Nimb Galbenſafft der gereyniget ſeye / deß wolriechenden Gummi Styracis, ſonſt Storax genannt / deß auffgetruckneten Magſatſaffts Opıi, außerleſenen Myr—⸗ rhen / jedes gleich viel ein loth / oder ein halb loth / nach dem du viel oder wenig machen wilt / ſtoß vnd zerlaß dieſe Stuͤck MR F wol in einem warmen Moͤrſer / vnnd gieß jederrweifenein wenig Baſtartwein / oder von einem andern fülfen oder ge⸗ fottenen Wein zu / vnd das thue fo lange biß daß du gemeldre Stuͤck in harten Teng gebracht haſt / darauß mache darnach Pılulas in groͤß der Eruen oder Wicken. Daruon gib dem Krancken watin er zů Berh gehen wil / drey zuuerſchlucken / vnd laſſe ihnen ein Loͤffel volldrey oder vier gutes geſottenes Weins darauff trincken / das wirdt beyde die Fluͤß vnd den Huſten gewaltig ſtillen / dann es iſt ein Experiment in die⸗ ſem fall. am Vor das Reichen und ſchweren Athem: Nimb Galben⸗ ſafft der bereyt ſeye / Cypriſchen Terpentin / Honig / jedes gleich viel / zerlaß durch einander vber einer Glut / daß es ſich wol vermiſch / vnd laß ein klein wenig ſieden / darnach behalts sum gebrauch / vnnd nimb allen Morgen daruon einer Bo⸗ G nengroß / laß ſittiglich im Mundt zergehen / vnnd darnach allgemaͤchlich mit Süpflein hinab fchleichen. Galben ſafft iu Pillulen formiert vnnd verſchluckt / oder ſonſt in andere weg eyngenommen / thut wunderbarlichen Widerſtandt allem eingenommenem Gifft/ wie ſol ches Ha: li bezeunget. Mit Honig zerlaſſen / dient wider das eynge⸗ nommen Gifft der Salamander oder Mollen / offtermialg dauon genuͤtzet. „pen Galbenſafft mit Wein getruncken / iſt denen cin gu⸗ te Artzeney / die mit vergifften Pfeilen ſeindt geſchoſſen wor⸗ den / dann es treibet das Gifft auf von dem Herzen, | Galbenſafft zu Pillulen formiert vnd verſchluckt / vertrei⸗ bet die Heiſſerigkeit / vnd macht eine klare helle Stimm. Bereytet Galbenſafft einer Bonen groß mit Eſſig/ Wein / Meth oder Honigwaſſer zertrieben vnnd getruncken U iſt denen ſo hoch gefallen ſeindt / eine heylſame Artzeney / dann es zertheilet das gerunnen Gebluͤt / vnd fuͤhret es auß. Vor den Schmerzen deß Milzes: Nimb deß bereyten Galbenſaffts j. quintlein / mach Pillulen darauß vnnd ver⸗ ſchlucke diefelbigen gantz / dann fie helffen wunnderbarlich. Galbenſafft in Pillulen formiert vnnd mir Penidzucker verſchluckt / to-ͤdtet vnd führer auf die Wuͤrm im Leib. Sonſt vertreiben auch dieſe Pillulen ohn Zucker eingenommen / den ſchmertzen der Senden vnd Seiten. ie Vor die vnfruchtbaren Weiber: Nimb Galbenfaffeder bereyt iſt anderhalb loth. Zertreib den in einem Pfundt Geyß milch / vnd laß ein wenig miteinander ſieden / darnach thn es zudem Weib durch ein Schrizin die Mutter / lauw warm. Gefenbert Galbenſafft einer Bonen groß in guten weiß, fen Wein zerlaſſen / vnnd warm getruncken / hilffer wider die ſchwere Geburt / vnd macht leichtlich geberen, Vor das erſticken vnd auffſteigen der Mutter ein Expe⸗ riment: Nimb Galbenſafft der geſaͤubert iſt / Teuffelsdreck / jedes j. quintlein. Stoß dieſe Stuͤck in einem Moͤrſer wol / daß ſie ſich durch einander vermiſchen / vnnd geuß ein wenig deß ſauren Eſſigs Syrup darzu / daß es ein Mallam gebe/ vnd mad) daranß ſechtzehen Pillulen / die behalt zu dem ob, gemeldten gebrauch / vnnd wann dieſe Schwachheyt ſich er⸗ zeigen wil / ſo gib der krancken Frawen zwey dieſer Pillulen zu verſchlucken / vnnd mach einen Rauch von dem Galben⸗ ſafft / den laß die Frawe in die Naſen ziehen. Oder: Nimb Galbenſafft der gereyniget ſehe ein halb loth / Haſelwurtz / Beyfußblumen oder Koͤrnlein / Sanct Johannsblumen / K jedes ein drittheil eines quintleins / alles zu einem ſubtielen Pulner geftoffen / mach mit ein wenig, Wein ein Teyglein darauf /daruon formierdann achtzehen Pillulen / deren fol die francke Fraw je vber den vierdten Tag drey verſchlucken / biß ſie die alle verbraucht. | e Galbenfafft gereyniget ein quintlein in Geyßmilch jer, trieben vnnd getruncken / treibetauß dag Murtergewäche/ das man cin Monkindt neunet. Mit Wei ertrieben vnd getruncken / treibet ſort den verſtandenen Harn / vnd wendet dis Harnruhr PDiabetem· ⁊ Die — Se 218 ſafft / geruͤluerten Myrrhen / deß Gummi Ammonıacı,jedeg ein drittheil eines quintleins / deß geſottenen Waſſers darin Peterlen ſamen geſotten worden feye / gelaͤuterten Fenchel⸗ ſafft / jedes ij. vnßz / vermiſch dieſe ding wol durch einander zu einem Tranck / vnd gibs der Frawen warm zu trincken. Geſaͤubert Galbenſafft ein halb loth mit friſchem Waller zertrieben vnnd getruncken / ſtillet den vnmaͤſſigen Fluß der guͤlden Adern. Euſſerlicher gebrauch deß Gal⸗ benſaffts. SE Dampff def angezuͤndten Galbenfaffts in die Scham der Weiber entpſfangen / bringen die verhalte, Bine Monarblumen der Weiber / vnd treiber fort die Frucht. Deraleichen Wirckung hat er auch wann man ein Mutter⸗ zaͤpflein darauf machet / vnd in die Mutter hut. Galbenſafft mir Niter vnd Eſſig vermiſcht / vertreibet die Be vnd Stecken deß Angefichts/diefelbigen damit ange» richen. Der Galbenſafft wie ein Pflaſter auff ein Tuch oder Le⸗ der geſtrichen vnnd vber gelegt / vertreibet den ſchmertzen der Seiten vnd Blutſchweren. Der Geruch deß Galbenſaffts erwecket die ſo von der fallenden Sucht / erſtickung der Mutter vnnd Schwindel mider gefallen ſeindt: Erwecket die Schlaffſuͤchtigen / mir Hirghorn vermiſchet. Der Rauch oder Dampff deß angezuͤndten Galben⸗ ſaffts / vertreibet die Schlangen / vnd die ſich damit anſtrei⸗ c hen oder ſalben / werden von den Schlangen nicht gebiſ⸗ fen : eödter die Mucken / Schnacken vnd Bobenheymer. Balbenfafft mit Beerenklauwe in Baumoͤle vermifcht vnnd vber gelegt / toͤdtet die Schlangen /auch jo fie darmit nur angeruͤhrt werden / bezeuget Diotcorides. Balbenfafftindicholen Zaͤhn gelegt / vertreibet den We⸗ hethumb derſelben. Galbdenfafft mit Honig zertrieben vnnd wie cin Saͤlblin temperiert / heylet den Erbgrindt vnd die ieſſende Geſchwer deß Haupts / offtermals damit angeftrüßen. Galbenſafft vnd Weyrauch / jedes gleich viel wol durch einander geſtoſſen / vnnd darzu gethan ſo viel als deren bey⸗ den iſt / Gerſtenmeel / darnach mit Eyerweiß temperiert wie ein Pflaſter / vertreibt den ſchmertzen der Augen / vnnd den Hauptnagel warm vber die Schlaf vnd die ſ chmertzhaffti⸗ pp sen Ort gelegt / drey Tage nach einander / alle Tag drey mal erfriſchet. Gereynigter Galbenſafft mie verſcheumptem Honig zu einem zarten Saͤlblein temperiert / vertreibet die Slecken in den Augen / dieſelben offlermals angeſtrichen. Galbenſafft mir weiß Lilienoͤle oder Roſenoͤle zertrieben / vertreibet den Schmertzen der Ohren warm dareyn ge⸗ traͤufft. | | — 59 mit einem Meyſel in die Ohren geſteckt / er⸗ weychet vnd zeitiget die kalten Geſchwer darinnen / zeucht ge⸗ waltig an ſich / vnd leget darmit den Schmertzen. Mit dem ſauren Honig Syrup Oxymelite zertrieben vnd in die Oh⸗ ren gethan / reynigt die ſchwerenden Ohren von dem Eyter / vnd ſuͤrdert dieſelben zur heylung. Mit Roſen vnd Indiſch Nardenoͤle zertrieben vnnd indie Ohren getraufft / heylet die E Geſchwer derſelben. Gelaͤuterten Galbenſafft mit gutem Weineſſig vnd Ho⸗ nig zu einem Collyrio temperiert / vertreibet die Taubheit warm in die Ohren getraufft. Galbenſafft mit Niter oder Bergſaltz zu einem Pflaſter vermiſcht / vertreibet die Augenwoͤrner / auff ein Tuͤchlein ge⸗ ſtrichen vnd vbergelegt. Galbenſafft der geſaͤubert iſt mie Honig zu einem duͤn⸗ nen Saͤlblein vermiſchet / vertreibet die Blaͤtterlein deß Mundes das Eſſen genant / darmit angeſtrichen. S. Jacobi Theodori Tabern⸗ montani A Die WVachgeburt außzutreiben: Nimb bereyten Galben/ FWor das abgefallen Zaͤpflein: Nimb Galben ſafft . loch / deß Saffts oder Gummi Opopanacis, ein halb loth. Zerlaß mit Wein / ſeihe ſie darnach durch ein Tuch / laß darnach fir, tiglich ſieden in der dicke eines Saͤlbleins / darnach vermiſch ven gepulnert Bergming dareyn / fo lang biß es fo dick teirde nisein Cerat oder Pflaſter / das ſtreich auff ein Bars chet oder Tuch / vnd lege binden auff den Nacken. Vor den ſchmertzen der holen Zahn: Nimb Galbenſafft zwey theil / geſtoſſenen Weyrauch ein theil / Stoß zu einem harten Teyglein mit Baſtart oder ſonſt einem andern füllen vnnd geſottenen Wein / mas Pillulen darauß / die ſtecke in die holen Zahn, J h, Die Kroͤpff zuuerzehren: Nimb Galbenſafft / ſtreichs auff ein Barchet oder Tuch / vnnd legs vber die anſahende Kroͤpff. Oder: Nimb Galbenſafft / geſtoſſenen lebendigen G Schweffel / jedes gleich viel / temperiers mit genugſamem Pinhartz zu einem Pflaſter / das ſtreich darnach auff ein Le⸗ der oder Barchet / vnd legs vber den Kropff / erfriſch es inn der Wochen ein mal oder zwey / das treibt an ſo lange biß ſich der Kropff verzehret. | Bordie Geſchwer hinder den Ohren / die Dhrenmusel oder Ohrklamm genannt ein bewehrt Pflafter: Nimb deß geſaͤuberten Galbenſaffts zwoͤlff Vntz / Salmiax zwölf Vnzz / reyn gepuͤluert Silbergledt ſechs Vntz / Baumoͤlen zwoͤlff Bag. Vermiſch erſtlich das Silbergledt vnnd Baumoͤlen wol durch einander / laß ſie ſittiglich mit einan⸗ der ſieden biß zu der dicke eines Honigs / dann thue den Sal⸗ miax reyn gepuͤluert dareyn / laß ein wenig ſieden vnnd ver⸗ miſch es wol: Darnach zerlaß den Galbenſafft mit ein we⸗ nig weins / vnd thue den auch darzu / ruͤhrs darnach gewal⸗ H tig durch einander bis es ſich wol vereinbart vnd kalt wirdt. Ein ander Pflafter/wor harte Knollen Drüfen und Ge⸗ ſchwulſt: Nimb Galbenſafft / Terpentin / geel friſch Wachs / jedes ſechs loth / Rebenaͤſch / wildt Feygenzweigaͤſche / jedes zwey loth / Veielwurtoͤle iiij. loth. Zerlaß das Wachs / Ter⸗ pentin vnnd Veielwurnoͤle ſittiglich vber einer Glut / ruͤhr darnach die Aeſchen dareyn / vnnd den Galbenſafft mie Wein zerlaſſen: Wann es kalt worden iſt / ſo boͤre es wol / vnd behalts darnach. Wann es die Noth nun erfordert / ſo ſtreich daruon auff ein Tuch / ſchneidt Pflaſter darnon / vnd legs vber, Dieſes Pflaſter verzehret auch die Kroͤpff Der Rauch oder Dampff ven dem angezuͤndten Galben⸗ ſafft / vertreibet vnnd toͤdtet die Rebenſticher vnnd andere Wuͤrm vnd Vngezifer / die die Neben vnd Trauben in vnd nach ver Bluͤhet verderben / vnnd denen Schaden zu fuͤgen. 1 Es verrreiber and) die vergifften Thier vnd die Schlangen? wie dann folches aud) Virgilius bezeuget / da er foricht: Diſte & odoratam ſtabulis incendere cedrum, Galbaneog, agitaregrauesnidorechelydvos. Die Schlier vnnd Brodtgeſchwer (Panos sder Panicu> las) zu erweychen vnnd zu heylen :Nimb Galben ſafft / Pins hartz / Wachs / Bilſenkrautbletter / Schweinenſchmaltz das friſch vnd nicht geſaltzen ſeye / jedesvier Vntz. Das Pin⸗ hartz / Wachs und Schweinenſchmaltz / zerlaß durch einan⸗ der / thue darnach den Galbenſafft mie Wein zerlaſſen darzu / ſampt dem geſtoſſenen Bilſenkraut / vermiſch es durch ein⸗ ander wie ein Pfaſter / daruon ſtreich auff ein Tuch vnnd legs vber. k N Der Rauch oder Dampff def angesiindten Galbani vñ Schweffels / jedes gleich viel / vertreibt ige Scorpionen und K toͤdtet fie, Dergefänbert Galbenſafft auff ein Tuch wie ein Pfla⸗ fter geſtrichen / heylet die Stich der Scorpionen / vbergelegt. Glaͤcher geſtalt gebraucht / heylet es auch die Biſſi der Ziß⸗ maͤuß. —— obgemeldter maſſen wie ein Pflafter vber⸗ gelegt / heylet die Zinnblatern oder Carbunckeln: vnd ſo die heylbar ſeindt / ſo hangt dag gemeldte Pfla ſter hart an / vnnd thut das alſo baldt / alſo daß man es nicht hinweg thun kan / man ziehe dann die Blater mit ſeiner Wursel hinweg. Wann ſich — sYE-3 — =] J its 6 ck I} fr N en hs ide en IM ich thel deß len md an⸗ als der⸗ va dt, N ds {m ühr mit vo fe en⸗ dl m en) we. cu⸗ das in⸗ an⸗ zu / im nd nd {N 0 iß⸗ er⸗ die nd nl ch ch/ — ——— ——— —— — — — — — — — — — — —— — — —— — F Kraͤenangen. 4 Sa Erſte Buch / von Kreutern. A Wann ſich dieſes nicht: gleich anfangs wol anhengt / fo ift -F periment: Nimb Galbenſafft / deß ſchwartzen Saffıs oder die Zinnblater vnheylbar. Oder: Nimb Galbenſafft / Erdt⸗ bech oder Juͤdenleym / Niter oder Bergſaltz / Arſenick / Haͤm⸗ melen Vnſchlit von den Nieren / jedes zwey loth. Zerlaß den Galbenſafft mit Wein daß er duͤnn werde / vnd vermiſch die andern Stuͤck ordenlich darmit daß es ein Pflaſter werde / dag ſtreich auff ein Tuch / vnd legs vber. Dieſes Pflaſter hey ſet auch andere vergiffte Blattern. Ve Galbenſafft ein theil mit vj theil Baumoͤle zerlaſſen / dar⸗ nach ein vngewaͤſchene Schaaffwollen darinn getunckt / wi⸗ der ein wenig außgedruckt vnd warm vber gelegt / erweychet alle Geſchwer / ſo man das ein tag etliche nach einander be⸗ harret / vnd taͤglich zweymal erfriſchet. Galbenſafft allein vor ſich ſelbſt auff ein Tuch geſtrichen wie ein Pflaſter / vertreibt den Hauptnagel Hemicranıam, B vber das ſchmertzhaffte Ort gelegt. So du aber kraͤfftiger haben wilt / ſo nimb deß Galbenſaffts zwey loth / weiſſen reyn gepuͤluerten Weyrauch / deß Saffts Laudani,jedes ein halb loth. Zerlaß den Galbenſafft mit Wein / vnnd tempe⸗ rier die andern Stuͤck gepuͤluert darunder daß es ein Pfla⸗ ſter werde / das gebrauch wie das vorgemeldte auff ein Tuch geſtrichen. Galbenſafft vor ſich ſelbſt / oder mit einem andern Pfla⸗ ſter vermiſcht / wie ein Pflaſter auff ein Tuch geſtrichen vnd vber gelegt / zuucht auß den Wunden die Beynſpreiſſen. In gutem Weineſſig zerlaſſen / darnach wie ein Pflaſter auff ein Tuch geſtrichen vnd vbergelegt / vertreibt die Wartzen vnnd Bor das ſchmertzlich Huͤfftwehe Sciaticam: Nimb Gal⸗ benſafft xij. loth / Vogelleym / Terpentin / jedes viij. loth. Zer⸗ e laſſe dieſe Stuͤck durch einander / vnd vermiſch darunder ge⸗ puͤluerten Pfefferkuͤmmel biß es dick genugwirdt / das ſtreich dann auff ein Leder oder Barchet vnnd legs vber den Schmertzen. | Ein anders: Nimb deß Halbenfaffts fünffloth/Gum mi Amimoniacıtiij.loch/deß Gummi Bbdell jiiij. loth / Vorſtoß v oth / Terpentin vj. loth / Wachs ijloth. Zerlaß den Bor ſtoß / Terpentin vnnd Wachs / vermiſch darmit den Galben⸗ ſafft vnd Gammı Ammomacam zuuor in Wein zerlaſſen / das Bdellium ſtoß zu reynem Puluer / vnnd vermiſch dieſe Stuͤck alle mie Veielwurnoͤlen fo viel genug iſt daß es ein Pflaſter geben möge / danon ſtreich auff ein Barcher oder Seder/ond legs vber den ſchmertzen. Ein anders nicht weniger erfahren: Nimb deß Galben⸗ ſaffts / Wachs / Terpentin / Vogelleym / Myrrhen / Beiel, D wurztz jedes ſechs loch. Kerlaß den Galbenſafft mir Eſſig / vnnd vermiſch es wol mit dem Wachs / Terpentin / Vogel⸗ leym / vnd ſo viel Hartriegeloͤle auff einer Glut zunor zerlaſ⸗ ſen / ſo viel der andern Stuͤck eins iſt / darnach ſo thue die an⸗ dern ſtuͤck reyn gepuͤluert darzu / ruͤhrs wol durch einander/ vnd gieß ſo viel Hartriegeloͤlen zu / ſo viel genug iſt / daß es ein recht Pflaſter werden moͤge / das gebrauch wie die obge⸗ meldten. Galbenſafft mit Eſſig zerlaſſen vnnd temperiert wie ein Pflaſter und Cerat / zertheilet vnd vertreibet die Knolken der Gleych / von dem Zipperlin vnd der Gliedtſucht verurſacht / vbergelegt. Wor die Spalten vnnd Wunden der Ferſchen vnnd der Fuͤß / von Kälte oder Winterfroſt verurſacht: Nimb Gal⸗ benſafft ij. loth / reyn gepuͤluerten Traganth ij. loth / Geiſſen E Vnſchlit j. loth / Wachs anderhalb loth / geel Veieloͤlen iiij. loth. Zerlaß das Geiſſenvnſchlit Wachs vnnd Weieloͤle durcheinander / thue den Galbenſafft mit Wein zertrieben darunder / vermiſch es wol vnd ſtrauwe den Traganth allge» maͤchlich darein / arbeit ſolches wol durch einander / vnd ſo es nicht weych genug iſt / ſo nimb mehr deß geelen Weieloͤls dar⸗ zu fo viel du bedarffſt / daß es ein lindes Pflaſter geben mag / das ſtreich auff ein Tuch / ſchneidt Pflaſter daruon nach dei⸗ nem gefallen / vnd legs vber den Schaden. Vor die Geſchwulſt der Hoden vnd Gemaͤcht: cin Ey; 219 Gummi Laudanijedesij.lorh/weäiß Lilienoͤle / Chamillenoͤle / jedes ij. loth / gepuͤluerten Roͤmiſchenkuͤmmel ein halb loth/ Wachs anderthalbloth. Die Gumtmi zerlaß in Eſſfig / das Wachs / vnnd die Oele auch beſonder / darnach vermifch es mit dem geſtoſſenen Kümmel wol durch einander / ftreichs auff ein Tuch / vnd legs vber dte Geſchwulſt. Ein Mutterzaͤpflein in die Scham gethan / fuͤhret die tod⸗ te Frucht auß Mutterleib. Den Rauch deß angezuͤndten Galbenſaffts durch ein Trechter in die Mutter entpfangen / thut deßgleichen. Solche Artzeney aber wirdt kraͤfftiger ſo man Kuͤehgallen dazu thut / vnd mir raͤuchert. Oder nimb Galbenſafft / Myrrhen vnnd Bibergeyl / jedes gletch viel / wirffs auff Kolen / vnd laß ſie den Rauch obgemeldter maſ⸗ ſen entpfangen. G Por das auffſteigen vnnd erſticken der Mutter / reich Galbenſafft mit Wein zerlaſſen auff ein rund Leder / das rund geſchnitten ſey wie ein Teller / vberziehs darnach mit einem roten Zendel / vnnd ſtepffe oder reihe es enge mit einem ſeide⸗ nen Faden daß es nicht zuſammen lauffen kan / das leg dem Weib vber den Drabel/fo verhuͤtet es dieſe Schwachheyt / vñ iſt ein Experiment. Oder ſo du es ſtaͤrcker haben wilt / ſo nimb Galbeſafft iiij loth / Teuffelskaat ij. loth. Zerlaffe die in Eſſig oð Wein / ſtreichs darnach wie zunuor gemeldet auff ein rund Leder / ſtepffs wie das vorige / vnd brauchs auch alſo. Das Galbenſafft auch vor die Naſen gehalten vnnd den Geruch wol zu ſich gezogen / feger auch nider vnnd treibet wis der zu ruͤck die auffſteigende Mutter vnd ſtillet dieſelbig. Galbenſafft obgemeldter maſſen auff ein Leder geſtrichen vnd vber ven Nabel gelegt / bringet die verruckte Mutter wi, H derumb in jhre rechte ſtatt. Ein halbes quintlein deß gerey⸗ nigten Galbenſaffts mir Wein zertrieben vnnd getruncken / thut deßgleichen. Galbenſafft zwey theil / Bibergeyl vnnd der kleinen Mu⸗ ſcheln Blattæ Byzantız genannt / jedes ein theil durch einan⸗ der vermiſchet vnd auff gluͤende Kolen gelegt / folgendts den Rauch daruon durch ein Trechter in die Mutter entpfan⸗ gen / bringet wider die verſtandene Monatblumen der Wei⸗ ber. So man auch ein Mutterzaͤpflein auß dem Galbenſafft machet/ond zu fich thut / wircket es deßgleichen / führer auß die Muttergewaͤchs. Etliche machen die Mutterzaͤpflein von diefem Safft mit Warfer/ darinn Wermurh vnnd Feygbo⸗ nen geforten worden feindr, Der Halbenfaffe/fo man den mir Nießwurtz und Biber, geyl vermifcher / folgendts auff glüende Kolen wirfft / vnnd 1 den Rauch daruon indie Mutter entpfengt / führer auß die Monkinder. Auß den Galbenſafft machen die Wundtaͤrtzet einen gu⸗ ten Wundtbalſam auff folgende weiß: Nimb Öalbenfaffe ijj .loth / deß Gummi Ammoniaci, deß Gummi Bdellij , jedes j. loth / Myrrhen / Maſtix / weiſſen Weyrauch / jedes ein halb loth / Terpentin viij. loch / Baumoͤle drey Pfundt. Die ge⸗ meldten Gummi beyſſet man iij. tag in einem guten weiſſen vnd alten Wein / daß der Wein wol daruͤber gehe: Darnach laß die Gummi mit dem Oele vber einem linden Kolſewer—⸗ lein ſieden / biß ſich der Wein gar verzehrt / darnach ſeihe es durch ein Tuch vnd drucks hart auß / als dann vermiſch den Terpentin darmit / vnnd laß es acht Tage in einem kuͤpfferin Becken oder Pfannen ſtehen / ſo wirdt der Balſam gar ‚Schön gruͤn / er heylet alle friſche Bunden. KEin gut Pfiaſter zu alten Schaden: Nimb Galbenſafft acht loth / Serapingumi /Baumoͤte / jedes vier loth / Wachs / Terpentin / Goldtgledt / Maſtix / jedes ij.loth. Laß das Goldt⸗ gledt mit dem Baumoͤlen ein wenig ſieden / biß ſie ſich mit ‚einander vereinbaren / Thue darnach darzu den Galbenſafft vnd Serapingummi / mit Wein zerlaſſen / dann durchgeſie⸗ gen / vnd in der dicke eines weychen Pflaſters geſotten / rühre es wol durch einander: Folgendts zerlaß darinn das Wachs vnd Terpentin / wann die zergangen / fo ſtreuwe den Maftix reyn gepuluert dareyn / vermiſch es vnd boͤr es wol durch ein⸗ Ti ander’ 220 D. Jacobi Theodort Taberrnemonkani A enderiend mache Zapffen darauß. Dieſes Pflaſter ift auch F Balſam hat. Dieſes Oele diene wol den Paralytiſchen ein edel Zugpflaſter / dann es weychet die Geſchwer / zeucht den Eyter vnd Wuſt zuſammen / vnd zeucht Spreilfen vnd Beyn auß den Wunden. Ein anders: Nimb Galbenſafft / Pinhartz / Hirtenvnſch⸗ lit / jedes acht vntz Wache vier vntz / Peteroͤle oder Steinoͤle ein loth / Baumoͤle zwey loth // Terpentin / Maſtix / weiſſen Weyrauch / Balſamoͤle / jedes j. loth / Drachenblut ein halb loth / Grimſpahn ein halbes quintlein. Zerlaß das Pinhartz / Hirtzenvnſchlit / Peteroͤle / Baumoͤle vnnd Balſamoͤle vber einem linden Kolfewerlein / darnach hebs ab vom Fewer vnd vermiſch den Galbenſafft mit Wein zertrieben wol darmit: darnach ruͤhr die andern Stuͤck zu einem ſubtielen Puluer dareyn / biß es gar kalt wirdt / als dann boͤre es wol mit den Haͤnden vnd mache Zapffen darauß. | B GBalbenfafft das geſaͤubert iſt / mir Rauthenoͤle zerlaſſen vnd wie ein Saͤlblein temperiere / vertreibet das Krimmen vnd Därmgegicht / fich deß Tages zwey oder drey maldars mit warm gefchmieret. Galbenfafft mirrorem Wein zerlaſſen / darnach durchge⸗ ſiegen vnnd vber einem linden Fewerlein zu einem duͤnnen Cerat geſotten / darnach gepuͤluert Cypreſſennuͤß dareyn ge⸗ ſtreuwet vnd wol durch einander temperiert / biß es dick wirdt wie ein Pflaſter / folgends auff ein Tuch oder Barchet geſtri⸗ chen / iſt ein edel Bruͤchpflaſter / die Bruͤch darmit zu heylen / vbe gelegt. Wann die Hunde heßlichen Grindt vnd Blatern haben / fo mach jhnen dieſe Salb: Nimb Galbenfaftt / Storax / Hirtzen marck / Wachs / Baumoͤle / Berg oder Niterſaltz / Honig jedes gleich viel. Zerlaß das Hirzenmarck / Wachs / C Honig vnnd Baumoͤle vber einer Glut / vnnd ruͤhr darnach den Galbenſafft mit Eſſig zerlaſſen dareyn / daß dieſe wol mir einander vermifche werden / als dannthue ferrner darzu den Storax vnnd Niterſaltz zu einem reynen ſubtielen Pul⸗ ner geſtoſſen / temperiers wol durch einander iſt dieſe Selb nicht daͤun genug / ſo thue mehr Baumole darzu / biß daß ſie recht wirdt / nach deinem gefallen. Galbenfefftöfe. Galbani oleum, SD dem Galbenſafft wirdr ein Föftlich Dele gediftil, —5* chestaft hisiger Natur iſt / vnnd in vielen falten Gebrechen heylſamlich zugebrauchen. Galbenoͤle vber den Nabel geſtrichen / treibet gewaltig den verſtandenen Harn / vnd die verſtandene Monatblumen der Weiber. Ein Troͤ⸗ pflein oder zwey mit Wein getruncken / treibet auß das eyn⸗ D genommen Gifft / vertreibet das Keichen vnd den alten Hu⸗ ſten vnd die Engbrüfiigkeit. Galbenoͤle vber Geſchwer ge⸗ ſtrichen / zeitiget fie baldt. In die Raßloͤcher gefrichen/ift gute widerden Schwindel vnnd die fallende Sucht / erwecker die Schlaffſuͤchtigen/ vnd die Weiber fo von erſticken vnd auff⸗ ſtoſſen der Mutter niderfallen. Mit Siebftöcfelmajfer ver, mifchr end angefirichen/ macht ein ſchoͤn weiß Angeficht/fo man dasvon fich ſelbſt Läffer trucken werden, In die holen aͤhn gethan / legt den Schmertzen derſelben. Dieſes Oele dit andern Salben vn Oelen vermiſchet / heylet den Haupt grindt / das Haupt offtermals damit geſalbet. Wie man a⸗ ber ſolches Oele kuͤnſtlich bereyten ſol⸗ fiudeſtu Bericht in vnſerm Diſtillierbuch. ar Arnoldus Villanovanus befchreibet in feinem Breuiario capite de Paral. ein fuͤrtreffenliches heylſames Dele von g dem Galbenſafft / welcheswir nicht underlaffen wollen hie an diefen ort zugedencken / vnd wirdt ſolches bereytet. Nimb deß frembden Galbenſaffts ein halbPfundt / Ephewgummi vi. loth. Stoß dieſe und vermiſch fie durch einander / thue ſie in ein Diſtillierzeug / vnd das Waſſer vnnd das Oele / ſo du daruon eutpfahen wirft / vermiſch mit zwey loth Loroͤle / vnd j. Pfundt Terpentin / vnd diſtillier abermal Oele vnd Wafı fer mit einander / darnach fönder pas Oele von den Waſſer ab / vnnd behalt es gleich wie ein Balſam / dann es hat alle Wirckungen vnnd Tugenden die der edel vnnd natürliche Gliedern und eyngeſchrumpfften Neruen / für die hinfallen, de Kranckheyt / Krampff vnd alleandere Kranckheyten die von Kälte verurfachr werden. Diefes Oels hat einer einem Schlagſuͤchtigen einen Tropffen in den Nabel gerieben’ welcher alsbald iſt auffgeſtanden vnnd wider zu jhm ſelbſt £ommen. Den Nacken oder hindertheil deß Haupts mit die⸗ ſem Oele geſalbet / deß Nachts wann man wil zu Beth ge hen / vnd Morgens ein halb quintlein Weinbeerlein genom⸗ men / macht ein ſcharpffe gute Gedaͤchtnuß · Es iſt auch fürs treffenlich gut wider das blod Gehoͤr oder die Taubheyt / vnd wider alle andere Kranckheyten die von Kälte jren vrſprung haben / vnd bringt wider den verlornen Geruch ver Naſen. Das Achte Capitel. Von dem Safft oder Gummi Ammoniaco. 8 Armoniac / oder Gummi Armoniac. J Ammoniacum. ÜSSSSCHIPIERTEREERIEEN >>, Rmoniacoder Gummi Armoniac / iſt / wie kat Diolcorideslib, 3. cap. x6. bezeuget / ein Safft Sure) eines Krauts / welches ein Geſchlecht dep Fe⸗ rultrauts iſt / in der Landtſchafft Lybia bey Ey⸗ renen / vnnd bey dem Tempel deß Heydtniſchen Abgotts Jupiters Ammonis, Daher es auch feinen Ras men entpfangen hat” 1. Der befte Armoniacift der / welcher wolgeferbetiſt / vnd kein Holtz noch Steinlein hat / mit kleinen Koͤrnlein dem Weyrauch aͤhnlich / feſt / lauter / vnd der feine Vnreynigkeit in jhm hat / mit ſeinem Geruch dem Bibergeyl gleich / vnnd am Geſchmack bitter. Das Kraut aber darauß gemeldter Safft geſammlet wirdt / iſt zu vnſern Zeiten wie auch zur Zeit Diotcondis vnbekannt. Deß Saffts aber werden heim tiges Tages zwey Geſchlecht zu vns gebracht / nemlich das erſte wie es hie oben beſchrieben iſt / welches doch nicht faſt ge⸗ mein vnd ſchwerlich zubekommen? lt. Das ander Geſchlecht iſt mit Steinlein / Sandt vnd andern Vnrath vermiſchet / das wirdt in groſſer Menge zu vns gebracht / vnd iſt in allen Apotecken gemeiner / dann das erſte unnd beſte / den pfleget man aber auff folgende weiß zu ſaͤubern: Nimb deß Gummi Armoniaes ſo viel du wilt / zer⸗ ſtoß den ein wenig / thue den in ein ſteininen Hafen oder Topff / geuß friſch Brunnenwaſſer daruͤber / laß darüber ab ſo vier vnd zwensig Stunden verdeckt ſtehen / deß Morgens iaß es ſittiglich vber einem Kolfewerlein zergehen / darnach ſeihe es durch ein ſtarck Tuch / vnnd druck es hart auß / ſo blei⸗ ben die Steinlein / Sandt vnnd aller Vnrath in dem Tuch⸗ laß folgendes widerumb fittiglich ſieden mit ſtaͤtigem ruͤhren biß es dick wirdt / dann geuß es auff ein Stein der ein wenig mit Oele geſalbet ſeye / vnd formier als dann Stuͤcklein dar⸗ Kaauß nach deinem gefallen / vnd behalt fie zum gebrauch. Auff ſolche weiſe mag man alle Gummi oder dergleichen Saͤfft/ ſo ſich nicht ſtoſſen laſſen / vnd vnſauber ſeindt / ſaͤubern. Von den Namen deß Gummi Armoniacs / vnnd ſeines Krauts. As vnbekannt Ferulkraut / dauon das Gummi oder der Safft Armoniac geſammlet wirdt / heiſſet Grie⸗ chiſch ben dem Diotſcoridi vnd and — D—— vñ Karddnos.Sareinifch/Agatyllis,Agalyl?,Criochew,Hehu- ſtrum vnd 9) a Mi A der rit⸗ 18 I) ren Das Erſt Buch / Von Kreutern Aſtcum vnd Eliuſram. Von dem Serapioni de ſimp.c.a38. F wirdt es Arabiſch Aſios, vor Auscennalıb.2.rad. 2. Altar- hat, Von dem alten Gloſſographo Auicennæ, Altorınr vnd Tarfis genannt: Sonſt wirdt auch bey den Arabiſchen Au, thoren Aitharıhur geleſen / wie auch bey dem Andreæ Bellu- ueni: 1; Das erſte Geſchlecht deß Armoniacs / das ſchoͤn / ſau⸗ ber / reyn iſt dom Weyrauch gleich / heiſſet Griechiſch von Plinio vnd Dioſcoride @ggusor vnnd Oexisua. Sateinifch/ Thraufum vnd Thrautma. Arabifch von Serapione, Car- nifima ıl, Dasander gemein vnnd vnſauber Geſchlecht / heiſſet Griechiſch bey dem Diotcoridi @iesue,ond $ateinifch/Phy- sama; Von derapiune Arabiſch Chıranıa. In gemein aber wirdt der Gummi Armoniac Griechiſch B a pumvi@xiv und A uuonaxdı Oyniapa genannt. Lateiniſch / Hammonıacum, Hammoniacum Thymıama, Ammo- niacum vnd Ammoniacum Thymiama, Sintemalibnen die Alten zu dem räuchern gebrauchehaben. Sonft wirdter auch genanut Gutta vnd Gutta Ammoniaca, Pirmus nen- net den auch cum. hu:plicım , Amoniacum vnd Amo- niacum Thymiarum,Finond wider. Die gemeinen Xerget und Aporecfer nennens Armonıacum mit einem zerſtoͤrten Namen. Bey dem Serapioni heiffer er Arabiſch Raxach. Bey Auicennz, Gumma Altarhur. Bey Andrez Bellunenfi, Alaffach, Affegi, und Aſach. Bey dein alten. Gloſſogcapho A- uicennz,Alafeean. Bey andern Arabifchen Kersten’ Tarfız vnd Laſac. Heutiges Tages wirdt er von dem gemeinen Ara» bifchen Volck / wie And:eas Bellunenlis bezeuget / V ſach, ge⸗ heiſſen. Von den Italianern wird er Armoniaco vnd ammo⸗ C niaco. Hiſpaniſch / uaxague vnd armoniaque. Frannoͤſiſch/ Armonıa. Teutſch / Armoniac vnnd Gummi Armoniac ge, nannt. Die Kreutler nennen das Ferulkraut / das dieſen Gummi Armoniac von ſich gibt / Ferulä Ammaniacıterä, zum vnderſcheidt der andern Geſchlechten der Ferulkreuter. VWon der Naiur / Krafft / Wirckung vnnd Ey⸗ — genſchafft deß Gummi Armoniacs. S hat das Bummi Armoniar eine Krafft zu waͤrmen / — zuweychen / zuzertheilen / zu diſſoluieren / zu kochen/ zu jeitigen vnnd gewaltig an ſich zu ziehen / alſo daß es auch Spreiſſen / Dorn vnnd andere Ding fo im Fleiſch ſtecken/ außzeucht. Es iſt warm in dem end dep zweyten / vnd trucken im erſten rad, ei . Innerlicher gebrauch def Gummi Armoniacs. TWVmmi Armoniac getruncken / treibt den Stulgang / RXAzeucht die Frucht auß Mutterleib / derwegen ſollen ſich die. ſchwangern Frauwen daruor hüten. Eins quintleins ſchwer mit Eſſig zetruncken / mindert das Milz. Innerlich gebraucht / miltert das Huͤfftwehe / Zipperlein vnd die Gliedtſucht. Er iſt gut mit, Honig zertrieben wider den alten Huſten / wider das Keichen vnnd kurtzen Athem / vnnd denen die nichtaͤthmen moͤgen / ſie ſeyen dann auffge⸗ richt / dann er loͤſet ab / reynigt die Bruſt vnnd Lungen / von dem zaͤhen / groben Koder. Oder ein drittheil eins quintleins (weniger oder mehr / je nach gelegenheit der Perſon oder deß Alters) mit dem ſauren Honig Syrup Oxywe lite zertrie⸗ ben vnnd eyngenommen. Etliche thun ein Loͤffel voll Yſop⸗ waſſer oder ein ander Bruſtwaſſer darzu / daß ſie es deſter E eynnemmen moͤgen: Andere nemmens mir Waſſer darinn Alantwurtzel gefotten iſt. Oder vermiſch mit Bruſtlatwer⸗ gen vnd Saͤfften / dann er macht weydlich außwerſſen. Gummi Armoniac mit Honig vermiſcht vnnd eynge⸗ ſchluck / oder mit geſcheelter Gerſtenbruͤh (Prılanz ſucco) iſt er denen gut / welche viel Feuchtigkeit in der Bruſt haben. Er erwaͤrmet die erkalte Leber vnd Miltz / vnd treibet blutigen Harn. Eins quintleins ſchwer mit Honig zertrieben vnnd angenommen / dient wider die groſſe Kranckheyt oder fal⸗ lende Sucht. —* — 221 Ein drittheil eins quintleins geſaͤnberten Armeniacmit einen weych geſottenen Eye verſchluckt oder eyn getrun fken / iſt ein Experiment wider das Keichen vnnd kurten Ath Sul dann es hilft baldt von fund an. Etliche machen auß dieſem Gummi iij over anf. Pllulen / vnd verſchlucken fie mit Oxy- melle, oder ſonſt einem Bruſtſyrup. Bor den fchweren Athem / Keichen / ſonderlich da man den Athem nicht holen fan / man ſtehe dann-oder fir auff⸗ richtig / ſeindt nachfolgende Pılulz erfahren: Nimb deß ge⸗ ſaͤuberten Gummi Armoniac/ wildt Rauthenſamen / Stabwurtz / Oſterluceywurtz / deß bereyten Schweffels / (Florum Sulphuris.) jedes ein loth / Cardomoͤmlein ander, halb quintlein / Caſienrinden / Angelica / Florentiniſch Vei⸗ elwurtz / edes ij. ſerupel oder ij. drittheil eines qumtleins / vnd drey graͤn. Stoß alle dieſe Stuͤck zu einem ſubtielen Puluer / vnnd mach mit dem fauren Honig Syrup Oxymelle ein Teyglein darauß. Nimb auff einmal daruon einer Bonen groß / mach Pilluſen darauß nach deinem gefallen / vnd vers ſchluck allen tag ſo viel / biß du gute beſſerung entpfindeſt. Gereynigten Armoniac ein drittheil eines quintleins / mit gutem weiſſem Wem zertrieben / iſt eine heyſſame Artzeneh wider das boͤſe Wetter / gehoͤrt vor die Bergieuth. Vor die erhaltung der Leber vnd deß Milzes: Nimb ein drittheil eines quintleins deß gereynigten Armonacs / mach iij. Pillulen darauß / vnd verſchluck allen Morgen ſo viel / biß du wider gute beſſerung befindeſt. Gereynigten Armoniateineg quintleins ſchwer mit Eſſig getruncken / dienet wider die Geſchwulſt deß Miltzes. Wider die verſtopffung vnnd den ſchmertzen deß Miltzes ein bewerte Arzney: Nimb geſaͤuberten Gummi Armoniac ein halb loth / Schaaffmältenfamen / Tamariſcken / Hirtz⸗ zungen jedes ein ſerupel / mach mit dem ſauren Eſſig Syrup / Sytupoacetoſo de radicibos, ein Teyglein darauß / daruon mach achtzehen Pillulen. Von dieſen ſol der Kranfallen Morgen nuͤchtern zwo Stunden vor dem Morgenjmbiß⸗ deßgleichen auch fo viel vor dem Nacht mbiß / jedes mal zwey verfchlucken/ond fol alwegen folgenden Tranck warn darauf trincken / vnd ſolches acht taglang beharren. Den Tranck mach alfo: Nimb Tamariſckenwaſſer / Hirtzzungen⸗ krautwaſſer / Wegwartenwaſſer / jedes ij. loth / Meer wibel⸗ eſſig ein Loͤffel voll Zucker ein loth / vermiſchs vnnd trin eks wie gemeldet / warm. Wider den ſchmertzen deß Miltzes von Blaͤſten: Nimb cin halb quintlein geſaͤuberten Bummi Armoniac / thu dar⸗ zu ij. Troͤpflein Aniß oder Dillſamenoͤle / dag gediſtilliert iſt / mach Pillulen darauß vnd verſchluck ſie nuͤchtern. Geſaͤuberten Gummi Armoniac ij. ſcrupel zu Pillulen gemaͤcht / vnnd allen Morgen ſo viel nuͤchtern eyngeſchluckt mit Hirtzz ungen Syrup / iſt ein edele Arzeney zu der verſto⸗ pffung vnd Schmertzen deß Miltzes / cin Tag oder acht alſo nach einander beharret. Gemeldte Pillulen ſeindt auch dienlich wider die verſtopffung der Leber / man muß ſie aber mit dem ſauren Eſſigſyrup / Syrupo acetato de radıcibus, eynnemmen. | Wann einer Mülsfüchtigift/fo gib jhm ſechs Tage nach einander / allen Tagein quintlein deß gefänberten Gummi Armoniacs/mit Eſſig zertrieben zu trincken. | Wider die erhartung vnnd Schmerzen deß Milges : Nimb def gereynigten Gummi Arınomaci drichalb loth / Cappernkraͤutbletter / die öberffer Gipffelvon dem Tama⸗ K riſcken / jedes ein halb lorh / Niter oder Bergſaltz cin quint⸗ lein: Stoß alles / außgenommen den Armoniac / zu einem reynen Puluer / vermifch es darnach mit dem Armoniac/ vnd mach mit dem ſauren Honig Syrnp ein Teyglein dar⸗ auß. Daruon brauch allen Morgen ein quintlein in Pillu⸗ len formiere mir dem obgemeldten Syrup / vnnd verſchlucks ganz. Das beharr ſo lang biß du befferumg befindefk. Wider die erhartung der Nieren: Nimb bereyten Ars moniac/teß Gummi Bdelljj, jedes ein halbes quintlein / zer⸗ treib es mit einem Truͤncklein Waſſers / darinn Chamillen⸗ Ti blumen 222 D. Jacobi Theodori Tab montam / A blumen oder Steinklee geſotten worden iſt: das Traͤncklein Elegt / vertreibt den ſchmertzen dep Halß vnd der Kelen. beharr ein Tag etlich nach einander / biß du entpfindeſt daß dir beſſer worden ſeye. Gereynigten Armoniac eines quintleins ſchwer / oder a, ber ein halb loth (zu ſtarcken Leuthen) in weiſſem Wein zer: trieben vnnd getruncken / bringet wider den verſtandenen Harn / vnd vertreibet das troͤpflingen harnen. Ein quintlein deß obgemeldten Gummi mit Wein warm getruncken / fuͤr⸗ dert der Weiber Monatblumen. Euſſerlicher gebrauch deß Gummi Armoniacs EA Er Armoniacfafft wie ein Pfafter gebraucht vnnd v⸗ Dbergelegt / erweychet die harten Beulen / Brodtge⸗ Schwer (Panvs) vnnd alle hartigkeit / als Drüfen/ vnnd die auffgeworffenen Knollen der Öfeych / vom Zipperfein oder Podagra / oder aber fonfien auß andern vrſachen herkom⸗ B mende, Er hilffe dem gefchwollenen Mils / vnnd zertheilet die Kroͤpff. Miltert auch den Schmersen der Gliedtſucht / vnd ſaͤnfftiget das Huͤfftwehe. Armoniacversreiber die Flecken der Augen / vnnd macht die rauhen ſcharpffen Augbrawen glat. Armoniac Gummi mie Honig oder Bech vermiſcht / ver⸗ treibt die harten Beulen vnnd Knollen der Gleych / wie ein Pflaſter bergelegt. Es iſt auch gut angeſtrichen wider die Muͤdigkeit / vnd wider das Huͤfftwehe / mit Eſſig / Niter oder Bergfaltz / vnd Hartrigeloͤle / vermiſcht. Sen verſtopfften Catharr vnnd Schnuppen im Haupt ma hen flieſſen: Rimb Gummi Armoniacj. loth / gepuͤluer⸗ sen Bertram ein halb loth / ſtoß wol durch einander in einem Moͤrſer / vnnd mach mit Himmelſchwertelwurtzelſafft ein Teyglein darauß / nimb daruon ein wenig auff ein Meſſer / C fireichs warm in die Naſen / fo wirdt als baldt Waſſer her⸗ auß flieſſen. Bereyten Gummi Armoniac mit Frawen Milch zu ei» nem Angenwaͤſſerlein jertricben/ vertreibt die Darben vnnd Flecken der Augen / jedertweilen cin Troͤpflein oder drey darinn gerhan: die cs ſtaͤrcker woͤllen haben / moͤgens mit Wenn vnd Honig zertreiben / vnd gebrauchen. Geſauberten Gummi Armoniac mit weiſſem Wein zer⸗ trieben / vnd zu einem Augenwaͤſſerlein temperiert / vertreibet Die Dunckelheyt der Augen / vnd machten klar / hell Geſicht / jedertweilen ein par Troͤpflein dareyn gethan. Gummi Armoniac mit gleichem theil Galbenſafft / mit Eſſig zu einem Pflaſter temperiert / auffein Tuͤchlein geſtri⸗ chen vnd vbergelegt/ eylet die Augenwoͤrner. | Gereynigen Gummi Armoniac mit Waſſer zertrieben / D vnnd zu einem dunnen Saͤlblein temperiert / vertreibt die Flecken vnnd Riſemen im Angeſicht / daſſelbig damit offter⸗ mals angeſtrichen. — Vordie Blatern vnnd roten Buckeln deß Angeſichts: Nimb bereyten Gummi Armoniac/ Bergfals / weiſſen Weyrauch / Maſtix / jedes drey loth / Fratzoͤſiſch Seyffen vj. ns, Das Gumm Armoniac ſeud in einem Aechtmaß o⸗ der Schoppen friſches Brunnenwaſſers / biß es gar zergan⸗ gen iſt / vnnd widerumb geſotten biß zu der dicke eines Ho⸗ nigs: Darnach ehe den Bergſaltz / Weyrauch vnnd Pas ſtix / alle zu einen ſubtielen Puluer geſtoſſen/ vnnd durch ein reynes haͤrin Sieblein geſchlagen / Dasıt/ vermiſchs wol / thu es folgends in ein Moͤrſer / vnnd Die Seyffe darzu / ſtoß woldurch einanden/ darnach behalts in einem ſteininen Ge⸗ ſchirr oder in einer Pordelan Buͤchſen. Wann cs nun Die E Notturffterfordert / fo ſtreich dag blaterechtig oder buckel⸗ echtige Angeſicht mit der gemeldten Salben an / darnach waͤſche es mit warmem Waſſer vber eine kleine weil wider, umbab / doch daß du das Angeſicht zuuor ein weniglinde kraßeſt. Thue das offt / vnd beharre es ein zeitlang / es hilffet ſein / vnd macht ein ſchoͤn ſauber Angeſicht. Gummi Armoniac mir Honig wie ein duͤnnes Saͤlblein temperiert / vertreibt das Halß geſchwer Angınam, ein Feder darinn getunckt / vnd den Halß offtermals innerlich damit angeſtrichen. Wie sin Pflaſter außwendig vber den Halß ge⸗ G — Das die boͤfen Zaͤhn ohn ſchmertzen außfallen: Nimb Gummi Armenia zerlaß den in Eſſig vnd ruͤhr geſtoſſenen Bilfenfamen dareyn / daß es werde wie ein Saͤlblein / damit ſalb den boͤſen Zahn vnnd feine Wursel /fo fellt er auß von ſich ſelbſt. So das aber u ſchwach ſeyn wolte / ſo nimb Gummi Ar; moniae / Operment / Rhebarbara / jedes gleich viel / ſtoſſe die zu einem reynen Puluer / vnd mach mit ſtarckem Weineſſig ein Teyglein darauß / darnon leg deß Abends ein wenig mit einem Tuͤchlein anff den Zahn / vnd laſſe es vber Nacht dar⸗ aufflienen / ſo zeuchſtu darnach den Zahn ohne ſchmertzen herauß. Gummi Armoniac mit Wein oder Eſſig zerlaſſen / dar, nach wie ein Pflaſter vber die Bruͤſt der — gelegt / ver⸗ treibt jhnen die Milſch / fo fie deren vberflüſſig haben. Mit Wem oder Waſſer zertrieben wie ein Sälblein / vnnd die Bruͤſt damit angeſtrichen / thut gleiche Wircfung. Gummi Armoniac mit friſchem Waſſer zerlaſſen / vnnd der Weiber Bruͤſt damit geſalbet / darnach mit gruͤnen Lattich Blettern bedeckt / iſt ein gewiſſe Arzeney die Milch zunertreiben. Bor vie Milch die in den Weiber Bruͤſten gerunnen / vi zu Knollen worden ift: Rimb GummiArmoniac / Teuffels⸗ dreck / Wachs / jedes ij. loth / Banmoͤle iiij. loth / den Armoni⸗ ac vñ Teuffelsdreck zerlaß mir Wein / daß er ſey wie ein weich Pflaſter / darnach zerlaß das Wachs vnnd Baumoͤl / vnnd vermiſchs wol durch einander daß es ein Pflaſter werde / ſtreichs dann auff ein Tuch / vnd legs vber die Bruſt. Wider die geſchwer deß Magens / deß Eyngeweyds / vnd wider die erhartung deß Milzs: Nimbe Gummi Armonigc H v loth / deß Gummi Bdelliums drithalb loth / zerlaß dieſe Stuͤck mit gutem Weineſſig / vnd ſeud ſie wider zu der dicke eines Cerats oder Pflaſters: thu darnach darzu Seſamoͤl iij.quintlein / gepuͤlnerten Weyrach / Saffran / Bibergeyl vnd Maſtiy / alle zu eim reynen Puluer geſtoſſen / vermiſchs wol durch einander / thu ſo viel Wachs darzu als es von noͤ⸗ sen iſt / daß es ein Pflaſter werden moͤge / das ſtreich auff ein Tuch vnd legs euſſerlich vber. Gummi Armoniac in Waſſer darinn Senff geſotten worden iſt / widerumb geſotten / vñ damit die oͤrter da vergiff⸗ te Thier jhre wohnug haben beſprengt / vertreibt diefelben. Gummi Armoniacjj. theil in iiij. oder v. thei Baumoͤlen zerlaſſen / darnach ein vngewaͤſchen Wollen darinn geruns cket / vnnd warm vbergelegt / erweychet alle Geſchwer. In weiſſem Wein zerlaſſen / darnach wie ein Pflaſter auff ein Tuch geſtrichen / zertheilet die Knollen vnnd Druͤſen vberge⸗ Isar. So du aber dieſe Artzeney kraͤfftiger haben wilt / ſo thu ferrner darzu runde Oſterlucey gepuͤluert / vnnd ein wenig geſtoſſenen Saffran / vnd vermiſchs wol / dann brauche wie gemeldt. Gummi Armoniae mit Eſſig zerlaſſen / wie ein Pflaſter temperiert vnnd auff ein Tuch geſtrichen / dient wider die er⸗ hartung der Leber. O der nimb Gummi Armoniac vnd Gal⸗ benſafft / jedes gleich viel/zerlaffe die in Holderblutheſſig / vnd temperiers zu einem Pflaſter / ſtreichs auff ein Tuch ſAegs v⸗ ber: dieſes iſt kraͤfftiger. | Wider den ſchmertzen vnnd erhartung der Leber: Nimb Gummi Armoniac / Roſenoͤl / Wachs / iedes vi. vntz / zerlaſſe die ſtuͤck durch einander / außgenommen den Armoniac / den muß man mit einem guten Weineſſig zertreiben: Wann das K Dele vnd Wachs kalt werden wil / ſo vermiſch wol durchein⸗ ander / vnd thu ferner darzu ein halb loth reyn gepuͤluerten Saffran. Ein ander Pflaſter wider die Geſchwulſt der Leber / der Milsfiichtigen faft dientih : Nimb Gummi Armoniacd Roſenoͤl / Wachs /jedes ſechs Vntz / der Kügelen Croco- magmatis ein loth / serlaß das Wachs vnd Roſenoͤl vber cd ner Glut / vnnd das Gummi Armoniac zertreib mit Eſſig / dafs es werde wie ein dick Honig / darnach thu es zu dem Ro⸗ ſenoͤle vnnd Wachs / zedel auch das Crocomagua u alles reynſten en fin lt nn ES Ül nn un nun Ü en a Das Erſt Buch / Von Kreutern. A reynſten gepuͤluert dareyn / vnd vermiſchs wol durcheinan⸗ der / ſo haſtu ein heylſanies Pflaſter / welches dient auch wis der das Hauptwehethumb auffein Tuch geſtrichen vnd vber die rien gelegt, Wider die erhartung der Leber und def Magens: Nimb ij. oder iij. vnz dep Gummi Armoniacs/ thu es in ein ſauber Pfaͤnnlein / vnd ſchuͤtt ein guten Weineſſig daruͤber / vnnd laß ſo lang ſieden biß es ſo dick wirdt wie ein Honig / darmit ſchmier die erhartung gar wol / leg darnach ein Papier da⸗ rauff / vnd verbindes. | Wider die erharrung deß Miltzes: Nimb Gummi Armo⸗ niac / vnnd deß Gummi Opopanaci, jedes j. loth / der Sal» ben Dialtheæ, der Salben Agrippæ, jedes j. loth / vermiſch diſe Stuͤck durcheinander ſo wirdt ein Pflaſter darauß / das leg auff ein Tuch oder Leder geſtrichen vber. Ein anders das ftärcferift : Nimb Gummi Armoniac iiij. loth in ſtarckem Weineſſig zertrieben / S. Johannsblu⸗ men / Eſelskuͤrbſenoͤle (ole Sycionii) ſuß Mandeloͤle / Ro⸗ ſenoͤle / jedes ein loth / Wachs ij. loth / zerlaß vnd vermiſch die ſe ſtuͤck durcheinander / ſtreichs darnach auff ein Leder oder Barchet / vnd legs vber. Oder wiltu es noch ſtaͤrcker haben / ſo nimb deß Gummi Armoniacs iij. loth / eß Gummi Opopanaci j. loth / zerlaß mit Eſſig / ſeuds widerumb zu bequemer dicke / vnd mach mit Springkuͤrbſenoͤle / fo viel du bedarffſt vnnd genug iſt / ein pflaſter darauß / vnnd brauchs wie das vorige auff ein Bar⸗ chet oder Tuch geſtrichen. Oder nimb deß Gummi Ammoniacs vier loth in Wein⸗ eſſig zerlaſſen vñ wider zu bequemer dicke geſotten / Cappern⸗ oͤle iij. loth / weiß Lilienoͤle ein loth / Wachs anderhalb loth / ſo wirdt ein pflaſter darauß / das gebrauch obgemeldter maſ⸗ ſen. Wann aber die erhartung noch nicht lang gewehret hat / ſo iſt nachfolgends pflaſter anſenglich am aller beſten: Nimb deß Gummi Armoniacs in Effigobgemeldter maſſen zerlaſ⸗ ſen zwey loth / Roſenoͤle / Wachs / jedes ein loth / zerlaß das Wachs vnnd Oele vber einer Glut / darnach vermifch den Armoniae wol darmit. Wider die erhartung deß Milz: Nimb Gummi Armo⸗ niac/ grün Rauthenbletter / gepuͤluerten weiſſen Weyrauch / jedes gleichviel / ſtoß dieſe Stuͤck wol durcheinander / vnnd temperiers mit genugſamem Weineſſig / daß es diinn werde wie ein Saͤlblein / damit ftreich das Viltz außwendig zim⸗ lich dick an / vnd laß es trucken vnd hart werden / darnach ſo waͤſch es ab mit Waſſer vnd Eſſig / darinn Chamillen vnnd D Steinklee geſotten worden ſeind. Wann das geſchehen / fo ſtreichs widerunib wie zuvor an / vnnd wann es trucken wor⸗ den iſt / ſo waͤſchs wie zuvor mit obgemeldter Kochung ab: das thu ein Tageinmaloder drey vnd beharr es ein zeitlang biß du genieſeſt. Dieſe Artzeney miltert auch den ſchmertzen deß Miltzes. = Oder nimb Gummi Armoniac/geftoffene Pſefferkoͤrner / geſtoſſenen Weyrauch / jedes gleich viel / temperirs mit Wein eſſig wol durcheinander zu einem S aͤlblein / vnd brauchs wie das vorige. Den Miltzſuͤchtigen kompt nachfolgendes Pflaſter wun⸗ derbarlich zu hilff Nimb Gummi Armoniac / deß fremden Gummi Bdellm Korbfeigen / jedes zwey loth / Sauwerteyg ein loth / Weinrauthenbletter / die Frucht von Tamariſcken / Bergſalm jedes ein quintlein. Den Gummi Armoniac vnd x Sauwerteyg zerlaß mir Eſſig / vnd ſtoß alle obgemeldte ſtuͤck damit wol durcheinander daß es ein pflaſter werde / dz ſtreich dann auff ein Tuch oder Barchen / vnd legs vber. Bor den ſchmerten vnd erhartung deß Miltzs / iſt ſchier folgender Artzeney keine zuvergleichen: Nimb deß Gummi Armoniacs / Wachs / jedes neun vntz / Cypriſchen Terpen⸗ tin / deß Gummi Bdellii, Galbenſafft jedes zwo vntz / weiſſen Weyrauch / Myrrhen / jedes ein ung / Hartriegelblumenoͤle fuͤnffthalb vntz. Den Armoniac / Galbenſafft vnd Bdellium F 223 zerlaß mie den beſten Weineſſig / zerlaſſe auch das Wachs mit dem Terpentin vnd Oele beſonder / vermiſch ſie wol mit einander biß ſie ſich vereinbaren / darnach thu den Myrrhen vnnd Weyrauch reyn gepuͤluert dareyn / vnnd boͤre es wol / ſtreichs dann auff ein Barchen oder Leder / vnnd legs vber das breſthafftig Miltz. Oder nimb Gummi Armoniac/ deß Bummi Baellii, Gumi Serapin / weychen Storax / Maſtix / Griechiſchbech / NHonig / Aloepatick / Galgan / jedes ij. loch / Terpentin vier G C sermifchediefe ſtuͤck vnd zerlaß ſie ordenlich wie ſichs gebürt/ H uni loth / Erdſcheibenſafft Wermuchfaffe / jedes zwoͤlff vntz / Chamillenoͤle ſechs vntz gel Wachs drey vntʒ. Die Gum⸗ mi zertreib ale in einem gutem Weineſſig vnd ſeude die zu bes quemer dicke eines pflaſters. Das Chamillenoͤle ſeude auch beſonder mit dem Erdſcheiben vnnd Wermurfafft / fo lang biß fich die Saͤfft verzehren / darnach feihe die durch ein Tuch / thue darzu den weychen Storax / Griechiſchbech / Honig / Terpentin vnd Wachs / laß ſittiglich vber einem linden Fe⸗ werlein zergehen / darnach vermiſch die obgemeldten Geſot⸗ tenen Gummi wol darmit / thu folgends alle obgemeldte vb⸗ rige ſtůck zu einem reynen Puluer geſtoſſen dareyn / boͤre die wol durcheinander / vnd brauchs wie gemeldet. Dieſes pfla⸗ ſter vertreibt auch die windigen auffblehungen deß Milts. Wider die ſchlauch Waſſerſucht (Atcıren ) iſt faſt dien, lich nachfolgends pflaſter: Nimb Gum̃i Armontac vj. vntz / Kupfferſtein oder Kupfferkiß / gepuͤluerten Roͤmiſchentuͤm⸗ mel / Niter oder Bergſaltz / jedes anderhalb loth / Wachs / Terpentin / jedes zwey oder drey loth / zerlaß das Wachs vnd Terpentin vber einem linden Kolfewerlein / den Armoniac aber zertreib mit Eſſig vnd laß jhnen widerumb zu bequemer dicke ſieden / vermiſchs darnach wol durcheinander / chufere · ner die andern ſtuͤck zu eine reynen Puluer geſtoſſen dareyn / böre ss iwolond ſtreichs auff ein Tuch oder Barchen / vnnd legs vber den gantzen Bauch. ß Gereynigten Gummi Armoniac mit Loroͤle / Zeckenkoͤr⸗ neroͤle / oder aber mit Weinrauthenoͤle zertrieben vnnd zu ei⸗ nem Saͤlblem temperirt / iſt ein nuͤtzlich Artzeney wider den ſchmertzen deß Ruͤckgrads / ſo man denſelben taͤglich zwey⸗ mal wol damit ſalbet. Oder das Gummi mit zwey theil Dil⸗ lenoͤle vnd einem theil Zuchßſchmaltz zertrieben vnd zu eim 2 blein temperirt / thut nicht weniger / gleicher gejtalt ge⸗ raucht. Die verffandene Monatblumen der Weiber gewiß wider. zubringen: Nimb Bummi Armoniacij, tbeil/ Galbenſafft / Teuffelskaat / jedes j. theil / vermiſchs vnd ſtoß es durchein⸗ ander / wuͤrff davon auff gluͤende Kolen / vnd laß die kranck Weibsperſon den Dampff darvon durch ein Trechter inn die Mutter entpfahen: Oder Gummi Armoniac mit Gal⸗ benſafft / Serapingum̃i vnd gutem Theriack wol vermiſcht / vnd ein Mutterzaͤpfflein daraus gemacht / iſt auch ein gewife ſe Artzeney darzu. Wider die ſchwer Geburt: Nimb Gummi Armoniac / deß Gummi Opopanaci, Chriſtwurtz / Steinbrech / lang vñ rund Oſterlucey / deß Marcks von Coloquintenaͤpffeln / je⸗ des gleich vil / ſtoß wol durche inander / vñ mach mit Spring⸗ kuͤrbſenſafft / Kuͤhgallen vnnd Weinrauthenſafft ein Teyg darauß. Darvon bereyt Mutterzaͤpfflein / vnnd ſo ein Weib in ſchwerer Kindtsarbeit ligt / ſo laſſe ſie ein Zaͤpfflein zu jhr thun / ſo wirdt es jhr die Geburt fuͤrdern. Gummi Armoniac vnd Sauwerteyg / jedes gleich viel / mit Rindsgallen vermiſcht zu einem Teyg / vñ Mutterzaͤpff⸗ K leindarvon gemacht / treiben fort das Buͤrdlein / ſo man die au ſich thut. Oder Gummi Armoniac vnnd Panaxwurtzel⸗ ſafft oder Gummi / jedes gleichviel vermiſchet mit Pappel⸗ wurtzelſafft / vnd zu einem Teyg temperirt / Mutterͤpfflein darvon gemacht vnd zu ſich gethan / treiben fort die ander Geburt / vnd todte Frucht. Gummi Armoniac vnnd das Gummi Laudani, jedes gleichviel vermiſcht / ein wenig geſtoſſen / vnnd auff gluͤen⸗ de Kolen gelegt / vertreibt das auffſteigen der Mutter / ſo | z Mi man 214 A manden Dampff darvon empfahet. Dder Nimb Gummi Armoniac / Maͤſty / jedes ein loth / Peruaniſchen Balſam / BVeielwuryoͤle / jedes fo viel genug iſt ein Teyglein darauß zu machen / darvon bereyt Mutterzaͤpfflein. Gummi Armoniac / duͤrr ver Weychbech / Wachs vnnd Griechiſchbech / jedes gleich viel / durch einander vermiſcht vertreibi die rauhen vngleichen Naͤgel / wie ein Pflaſter vber elegt. \ uß dem Armoniae macht man auch ein gut Etzpflaſter: Nimb Gummi Armoniac / Worſtoß / Alaun / jedes ein halb loth / weiſſen Weyrauch anderhalb quintlein / Galbenſafft/ Operment / jedes ein quintlein / incorporiers durcheinander das Armoniac zuvor mit Eſſig zerlaſſen / daß es ein Pflaſter werde: So du davon vber ein Geſchwer legeſt / macht es daſ⸗ ſelbig bald auffbrechen. | B Gummi Armoniacmitgurem Weineflig serlaffen vnnd wie Pflafter temperiert / auff cin Tuch geftrichen vnnd vber⸗ gelegt / vertreibt die harte ſchwellung der Fuͤß in vier tagen. Mit Bech vnd Wachs / jedes gleichviel zu eim Pflaſter ver⸗ miſcht / zertheilet die Knollen der Gleych vnd vertreibet ſie / auff ein Tuch geſtrichen vnd vbergelegt. Mit Wein zerlaſſen vnd zu eim Pflaſter temperiert thut gleich viel. | Wider das ſchmertzlich Huͤfftwehe: Nimb Gummi Ar moniac iij. loth Gummi Serapin / deß Gummi Opopa- nacum genannt / jedes drey quintlein / deß Gummi Bdel⸗ liums ii. quintlein / gepuͤluert Erdſcheibenwurtzel / gepuͤl⸗ nert Zeitloſen / jedes ii, loth / Vitriol iij. quintlein / Eſels⸗ kuͤrbfenoͤle vnd Wachs ſo viel genng iſt / daß es cin Pflaſter werden moͤge / das leg vber den ſchmertzen auff ein Barchen geſtrichen. NGumn Armoniaemit Honig temperiert zu einem Pfla⸗ H ſter / vnd vbergelegt / vertreibt die Wartzen vnnd Kraͤhenan⸗ gen an Händen vnd Fuͤſſen. Gimmi Armoniac vor ſich ſelbſt wie ein Pflaſter vber⸗ gelegt / oder mit andern Pflaſtern vermiſcht / zeucht auß Spreiſſen / Doͤrn vnd andere Ding ſo im Fleiſch ſtecken. O⸗ der nimb Gummi Armoniac iij. loth / Rhorwurtzeln iiij. loth / Narciſſenwurtzeln ij. loth / ſtoß die wol vnd incorporirs mit Honig ſo viel genug iſt zu einem Pſeaſter / ſtreichs auff ein Tuch vnd legs vber / es zeucht gewaltiglich auß. Gummi Armoniac mit gutem Weineſſig zu einem Pfla⸗ fir temperirt / oͤffnet die Zinnblatern oder Carbunckeln/ vnd ducht ſie mit der Wurtzeln herauß / ſo man die auff ein Tuch geſtrichen daruͤber gelegt. Piper den ſchmerten der Neruen vũ Sennadern: Nim̃ D Bummi Armonige iij. vntz / deß Pflaſters Diaquilon, geel Waͤchs / jedes vj. vntz / gepuͤluerten weiſſen Weyrauch vnd Maftir/jedesi. loth. Dieſe ſtuͤck incorporier zu einem Pfla⸗ ſter / ſtreichs auff ein Barchen / vnd legs vber das ſchmerrtz⸗ hafft Orth. | Armoniaec mit Eſſig zerlaſſen und gleicher geſtalt wie cin Pflaſter vbergelegt / vertreibt die Geſchwulſt der Hoden. Gnmmi Armoniac auff gluͤende Kolen gelegt / vertreibt den Krampff denen ſo verwundet ſeind / ſo man den Rauch in die Wunden entpfahet. — Die Petitengbenten oder Druͤſen bald zu zeitigen Nim̃ Gummi Armoniae iij. loth / Serapin Gummi / dep Gum⸗ mi Bdelliums / jedes anderhalb loth / guten Sauwerteyg ij. Loth / Korbſeigen xij. ander zahl / Senffſamen / gepuͤluert Berthrammursel / jedes ein haͤlb loth / gepuͤluert Euphot⸗ E biumij. ſerupel. Zerlaß die Gummi vnd den Sauwerteyg mit genugſamem Eſſig / vnnd temperiers alles ordenlich — zu einem Pflaſter / das brauch auff ein Tuch eſtrichen. | k Gummi Armoniac mie Wein zerlaſſen / vnd mit geſtoſſe⸗ nem Pfefferkuͤmmel su eim Pflaſter reimperiere/ vnd vberge⸗ legt / treibt wider hineyn den gebrochenen Nabel. Doch ſoll man den Nabel zuvor hineyn thun / darnach das Pflaſter daruͤber legen vnd ſatbinden / and) ein zeitlang ligen laſſon / fo bleibt der Nabel dinnen vnd verbeylet. F G — ⸗ D. Jacobt Cheodorl Tabem montani Eim ſehr ſtarck und gewaltig Zugpflaſter: Nimb Gummi Armoniacin.tothwolgemegen/ Galbenſafft iij. quintlein / deß Samens von dem Kraut Libanotis genannt anderhal loth / get Wachs drey ehendhalb loth / Baumole xij. unz, Laß das Wachs mit dem oͤle zergehen / vermiſch darnach ven irmeniacond Galbenſafft in Sein zerlaſſen vnd wider zu bequemer dicke geſotten wol darmit / dann zettel die andern Stuͤck reyn gepuͤluert dareyn / vnd malaxiers wol durchein⸗ ander / mach Zapffen darauß. Es ſoll billich der Gummi Armoniac in alle Schaden, pflaffer gebraucht werden/ Dann er verzehret das Faulfleiſch darinn / vnd macher widerumb gutes an feine ſtatt wachfen. Derwegen wirt es nuͤtzlich mit den Pflaflern vermiſchet / die man zu den boͤſen / alten / gifftigen / vmbſichſreſſenden vnd der hehinng widerſpennigen / Schäden gebraucht. Ein koͤſtlich gut Beerpflaſter su allen alten Schäden heyl⸗ ſam: Nimb deß Gummi Armoniacs iij. loth / deß Gummi Boelliumsanderhalblorh/ Galben ſafft oder Gummi / deß Gummivonder Panaxwurgel / jedes iij. quintlein. Zerlaß dieſe Gummi alle mit gutem alten Wein / vnd ſeude ſie wi⸗ derumb zu bequemer dieke. Darnach nimb weiter geel wachs woͤlff loth / Baumoͤle xvj. loth / Hirſchen Vnſchlit / Grie⸗ chiſch Bech / jedes zwey loth / Beerenſchmaltz j. loth / vie ser, laß beſonder vñ vermiſch ſie wol mit den obgemeldten Gum⸗ mi / vnd ſtrewe folgende ſtůck reyn gepuͤluert dareyn / weiſſen Weyrauch / Maftır/iedesii.lorh/ / Kalmey ein loth / Wey⸗ rauchrinden / Silbergledt / Myrrhen / jedes ein halb loth Kupfferſchlag / Holwurtzel / jedes ein quintlein boͤre das alles wol durcheinander / ſo haſtu ein edel Schadenpflaſter. Gummi Armoniacoͤle. Ammoniaci oleum. > Pi dem Gummi Armoniac bereytet man auch ein koͤſt⸗ lich oͤle durch die Kunſt der Deſtillation / wie wir ſolches weytleuffig in vnſerm Diſtillierbuch angezeigt haben / das wirdt zu vielen innerlichen vnnd euſſerlichen Leibs gebrechen nüslich gebraucht / derowegen es auch in den wolgeruſten A⸗ potecken bereytet funden wirdt / da es ein jeder vmb biluch Gelt bekommen mag. Innerlicher gebrauch deß Oels von dem Gummi Armoniac. San ſoll fich fleiſſig huͤten daß man diefes vnnd anderen Gummi gepiftilliree öle / wie anch alle andere olefo von Kreutern / Wuͤrtzeln / Samen end Gewürg durch die Da ſtillation bereytet werden/ nicht freuenlich ohn ein zufas we⸗ der innerlich noch euſſerlich gebrauch / dann dieweil ſie auff das aller hoͤchſt auß gezogen / vnnd gar von feinem Corpore geſcheyden ſeind / vnd kein temperament mehr haben / ſo ſeind ſie nicht allein enſſerlich von wegen jhrer brennenden krafft fchädtich/fondern ſeind auch innerlich in Leib gebraucht kein heylſame Artzeney / ſondern ein ſchaͤ dlich brennend gifft. So ſie aber mit andern bequemen Artzeneyen vermiſcht werden / alſo daß ſie widerumb ein temperament bekommen / ſo ſeind ſie ein heylſame geſunde Artzeney die jhre wirckung bald voll⸗ bringen / ſintemal ſie durch ihre ſubtile / luͤfftige geſchwin⸗ digkeit bald durchdringen / vnnd jre temperirte vermiſchung gefchwind zu dem ſchwachen Glied führen / alſo werden fie geſund vnd heylſam. So man ſie aber allein gebraucht / thun fie dem Menſchen groſſen ſchaden / dann die Lung vnd Mas genmercklich darvon gelegt werden / als wann fie verbrandt x dorden weren / daß man ſie mit Fingern zertreiben Fan wie ein ander verbrandt ding / welches ich an etlichen Perſonen geſehen hab / die darvon ſterben muͤſſen / denen durch ſreuele Buben folche gediftilliree oͤle eyn gegeben word ſeindẽ / ohn ei⸗ nig zuſatz. Wil derwegen meniglich gewarnet haben / daß ein jeder fich vor ſolchen Buben vnnd Moͤrdern huͤte / vnnd ſich jhr vnnůtz Zahnbrecher Geſchwetz / vnnd den Tex daß fie auch Doctotes ſeind / nicht betriegen laſſe. Daßku aber den gebrauch diſes oͤls anzeige / ſo iſt es zu ſolgenden an? heyten dienlich. Armo⸗ iulf Km fi > m 3 4 » en > Wi gen. u nl A ne Fe an [nen 8 — Zn > — ee — — — Daß Erſte Buch / von Kreutern A Armoniacoͤle zwey oder drey Troͤpfflein mit einem Tründ, E lein Weins / oder Bruͤhen vermiſcht vnnd getruncken / er⸗ weychet den Bauch vnd macher Stulgaͤng. Drey oder ti. Tropffen mit Llienwaſſer getruncken / treibt auß die Mutter⸗ gewaͤchß / die Monkinder vnd die todte Frucht, Mit Yſop / Alantwurtzwaſſer / oder mit einem Bruſtſafft obgemeldter maſſen getruncken / vertreibt das keichen vnnd ſchwerlich aͤhmen. Gemeldte Artzeney verzehret auch die kalten Schleim vnd Fluͤß ſo ſich in der Bruſt vnnd Lungen geſamblet haben. Sie treibt den Harn kraͤfftiglich mit Pe⸗ terlinkraut oder Steinbrechwaſſer getruncken. Dieſes oͤle hat auch ein ſondere krafft wider die Fallend Sucht / zwey oder iij. Troͤpfflein mit Meyenbluͤmlein oder Schluͤſſelblumen waſſer getruncken. Sonſt dient es auch wider aue Gebrechen der Mutter / vnnd wider alle innerliche Kranckheyten / darzu der Armo⸗ niac vor ſich ſelbſt gut iſt / wie hiebevor in dem innerlichen ge⸗ branch erzehlet feind/fo man das mir Wein / oder bequemen Waſſern vnd Saffren gebraucht, Es wirt auch heyl ſamlich mit andern Artzeneyen / als Pillulen / Latwergen / Confers uen / vnnd dergleichen vermiſcht / welches wir den Medicis practicis befehlen woͤllen. Euſſerlicher gebrauch deß Armo⸗ niacoͤls. S hat das Armoniaeoͤl ein erwarmende krafft / ſo eg mie Mandern Oelen vnd Salben vermiſcht wirdt / (dann vor ſich ſelbſt hat es ein brennende Krafft.) Es trucknet / erwey⸗ chet / zertheylet / vnd zeucht gewaltiglich an ſich. Es erwey⸗ chet aber inſonderheit die harten Knollen der Gleych / vñ die Cerhartung deß Miltzs / deßgleichen auch die harten Geſchwer vnd Druͤſen / an allen Orten deß Leibs / ſo es mit anderen ber quemen Delen/ Salben vnd Pflaſte n vermiſcht wird:, Armoniacole ein Troͤpfflein mir Frawenmilch vnd Sem chelwaſſer wol zertrieben / vnnd zu einem Augenwaͤſſerlein temperirt / heylet die Flecken darinn / deß Tags einmal oder drey / jedes mal ein Tropfflein indie Augen getraufft. Armoniacöle zwey Troͤpfflein mit einem loth der Citrinat Salben vagusnto Citrino genannt / oder aber mit einer an» dern bequemen Salben vermiſcht / heylet die ſchebigen Aug⸗ braͤuwen. rn Armonigcoͤle zwey Tröpfflein mie einem loth Chamillen oder Dillenoͤle vermiſcht / vnd in die Ohren ein wenig davon getraͤufft / benimpt gewaltig den ſchmertzen derſelben / ſo von kaͤlt vervrſacht iſt. | | Armoniacöleij. oder ii. Tröpfflein mit j. loth Wermuth⸗ oͤle wol vermiſcht / vnd den jungen Rindern indie Naͤbel ge⸗ riben / toͤdtet die Wurm vnd treibet fir gewaltig auß. Dieſes oͤle wirdt auch faſt heylſamlich gebraucht / in die Salben vnd Pflaſter / die man zu den alten / gifftigen / fau⸗ ten Schaͤden vnd Frantzoſenloͤcher gebraucht / dann es vers zehret darinn das erfault boͤß Fleiſch / vnd machet widerumb friſches an die ſtatt wachſen / vnd verbeſſert die gifftigkeit der Frantzoſen Schaͤden. Das Neundte Capitel. Von dem Ferulkraut. Jeweil wir biß daher von den Ferulkreu⸗ tern / davon die Hartzechtigen Saͤfft oder Gum⸗ Rmi als das Saferfafft / Serapingummi / Gal⸗ 8 benſafft vnd Gummi Armoniac gehandelt ha, ben / haben wir nicht vnderlaſſen woͤllen auch von dem Fe⸗ rulkraut oder Ferala,dem dieſer Name eygentlich gebuͤret / zu handlen / daſſelbig auch zu beſchreiben. Es laſſet ſich wol bey dem Dioſcoridi lıb, 3.c, 59. anſehen / als wann der Sera⸗ yingummidarvon geſamlet warde/ dann inerlichen Exem⸗ vo 225 + Ferulkraut. a Ferula * FEN ZERNNNNE ZEN) EIN SON —BR SOUND) EN) Sg, * IN N — BEDBSERSUSEE ER 2* 8 RKlein Ferulkraut. | & 8 Ferulago. | Üssess BEISEBEDIEREBERTER — plaren Diofcoridis wirdt in dem End deß Capitels von dem Ferulkraut gemeldet / daß die Stengel deß Ferulkrauts vn⸗ den bey der Erden verwundet werden / welche einen Safft geben / der Sagap-num, das iſt Serapinſafft / oder Serapin⸗ gummi genennet werde. Aber die rechten correcten Exem⸗ plar haben ſolches nicht / derowegen es viel gelehrten darvor halten / daß es etwann von einem verſtendigen gelehrten Mann / der nicht anderſt gewuſt / dann daß das Serapin⸗ gummi von dem gemeinen Ferulkraut geſammlet werde / hinzu geſetzt worden ſeye / ſintemal Dioſcorides in dem ge⸗ meldten Buch im 83. Capitel von dem Serapingummi ſchreibet / daß er von einem Ferulkraut geſammlet werde / ſe⸗ ser auch ferner hinzu / welchs in dergandfchafftt Medi» wach⸗ ſe / welches der gut Mann vberſehen hatt. Vnd geſetzt daß derſelbig anhangend Teyt von Dioſcoride ſeloſt alſo hine gelegt worden ſeyn ſolte / fo iſt es doch gewiß / daß der Sera⸗ pingummi von dieſem gemeinen Ferulkraut nicht geſamm⸗ let wirdt / dann ob es gleich auch einen weiſſen Hartzechtigen K Saft gibt / wie faſt alle andere Ferulkreuter / fo iſt er doch weder an dem Geruch oder der Geſtalt dem Serapingum⸗ migleich: Dann das Serapingummi / wie Dioſ orides an gemeldtem Orth bezeugt / hat einen mittelmaͤſſigen Geruch ſwiſchen dem Galbano vnd dem ſtinckenden Laſerſafft / dag wir Teuffelskaat nennen / wie dann heutigs Tags noch an dem Serapingummi welches zu vns gebracht wirdt wol ab⸗ zunemmen iſt / vnnd mit der Beſchreibung Diofceridis fein zuſtimmet. Zu dem iſt es gewiß / daß die Hartzechti⸗ gen Saͤfft oder Gummi der Fexulkreuter Dem Diofcucidi allein 226 D. Jacobt Theodor Tabern⸗ monlanmi / A allein bekannt geweſen ſeyn / vnd nicht die Kreuter / wie man F phraſto genannt Napbnila, von den Lateiniſchen Narthecia, das leichtlich auß derſelben Beſchreibung verſtehen kan / dann er deren Kreuter keines (außgenomen dife Ferulä) be, ſchrieben / vnd was er darvon in ſeinen Schrifften gedenckt / daſſelbig allein von hören fagen verzeichnet.” Daß wir aber nun wider zu vnſerem fuͤrnemmen kom⸗ men / fo ſeind deß gemeinen Ferulkrauts zwey Geſchlecht / wiewol Dioſcotides vnd Galenus nur eins Geſchlechts ge⸗ dencken!? | 1, Das erſt ond wahre Ferula Diofcotidis, hat ein groffe vnd fehr lange Wurgel/ die ſchwerlich gang Fan außgegra⸗ ben werden / dieift voller weiſſes Harzechtigen Saffts / wie die Wurtzel deß Bergpeterleins / eines ſtarcken doch nicht ſtinckenden Geruchs. Es gewinnt einen Knopffechtigen di⸗ cken holen vnd eintzigen Stengel wie das gemein Rhor / der B wirt vier oder fuͤnff Elen lang / daran wachſen die Neben⸗ zweig zu beyden ſeiten biß oben an. Die Bletter von vnden an biß oben auß ſeind den Fenchel Blettern aͤhnlich / auß ge⸗ nommen daß ſie raͤnher vñ breyter ſeind. Oben an den Gipf⸗ feln beyde deß Hauptſtengels vnd der Nebenzweig / gewinnt es groſſe ſchoͤne Kronen wie Schatthuͤtlein dem Dillkraut gleich / die blühen im Brachmonat vnnd Hewmonat geel. Wann die Bluͤmlein abfallen / folget hernach ein langer / duͤnner vnd breyter Samen / der iſt faſt noch fo groß als der Samen der, Augelick / eines ſtarcken Geruchs vnnd raͤſen ſcharpffen Geſchmacks. Wann die Stengel nach abfallung deß Samens duͤrr werden / ſo werden ſie gar leicht / als dann ſamblet man dieſelbigen in Buſchlein / vnnd brennet ſie im Fewer wie ander reiſſig Holtz. Es bleibet dieſes Gewaͤchß das gantze Jahr ober Winter vnverſehret ſtehn. Im Fruͤh⸗ C ling ſtoͤſſet die Wursefein newen Sproß oder Aug herfuͤr / das verßleicht ſich eim harten Eyerdotter / das bricht man ab / wickelt es in ein Tuͤchlein oder naß Papier / bratet es inn heiſſer Eſchen / beſtrewet es darnach mit Pfeffer vnd Saltz / vnd fer es / dann es iſt am Geſchmack anmuͤtig / iſt ein ge⸗ ſunde Speiß den erkalten Mannen ſo zu den Ehelichen wer⸗ cken vndermuůglich ſeind / dann es bringt luſt vnd begierd zur vnteuſchheyt. Dieſes Kraut waͤchßt gern in warmen vnnd Sonnreichen Landen / in ſteinechtigen Orten zwiſchen den Kluͤfften der Felſen. In Teutſchland waͤchßt es nicht von ſich felbſt fondern wirdt allein zum ſchaw in den Gaͤrten ge⸗ zielet / darinnen es dann viel Jahrerhalten wirdt. In Ita⸗ lien aber vnd Apulien / deßgleichen in der Prouintz Franck⸗ reich / in Languedock / vmb Montpelier / in Hiſpanien / Por⸗ ‚usa / vnd in den Jnfilen Canariæ⸗ 11. Das ander Geſchlecht / hat auch einen holen vnd ein⸗ sigen Stengel wie das vorige / mit gleichmaͤſſigen Blettern aͤllein daß das gantze Kraut durchanß nidertrechtiger vnnd kleiner iſt. Es waͤchßt von ſich ſelbſt in den obgemeldtenLand ſchafften / in Teutſchland aber muß es wie andere frembde Gewaͤchß in den Gaͤrten gepflantzet werden⸗ Von den Namen deß Ferulkrauts. I. ar Serultran wirdt von Diofcoride, Galeno vnd Thoophrato, Griechiſch N&edn& genannt / Latei⸗ nifch aber Narehex vnd Ferula. Von den Kreutlern Ferula maioı zu vnderſcheidt dep Eleinen/ond Canna Ferula, von gegen dep Rhorechtigen Stengels. [Ferula femina Plinii, G;B. Ferula, Matth, Anguil. Turo. Cord. in Dicfc.Lac. Gef. Lon.Lob. Dodo. Caft. Lugd. Tab. mas, Cef. Liba- nöris prima Diofcoridis ferulacea, Gelnero. ] Italianiſch Ferola. Hiſpaniſch / Cananheia vnd Frefcha. Vnd Frantoͤſiſch Ferule. Don Serapione lib. ſimp.· c. 329. wirdt es Arabifch Caricas genannt / vnnd von dem Eloſſographo Auicennz Capatia, vnd von anderen Kalcar. Teutſch wirdt es genannt Ferulkraut vnd Steckenkraut / dieweil man die Stengel an ſtatt der Stecken brauchet / ſich darmit zu ſteuren. Engliſch Feunell Giant!) 11, Das ander Geſchlecht / wirdt Griechiſ ch von Theo- von Theadoro Gaza Ferulago, vnd von den Kreutlern Fe- zula minor; Teutſch / klein Ferulkraut vnd klein Stecken⸗ kraut. | Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Ey⸗ genſchafft deß Ferulkrauts. ar Je Wurtzel vnnd der Samen deß Ferul oder Stecken⸗ krauts / haben cin Krafft zu waͤrmen / zu trucknen / ſub⸗ tiel vnd důͤnn zu machen. Das Marck aber deß ſriſchen gruͤ⸗ nen Krauts / hat ein zuſammenziehende vnd ſtopffende Ey genſchafft. Dieſes Kraut iſt den Eſeln ein gnmuͤtige Speiß / dem andern Viech aber ein toͤdlich Gifft. Innerlicher gebrauch deß Ferul⸗ krauts. | Di Marck oderdas obgemeldte Aug dep friſchen gruͤ⸗ nen Ferulkrauts / iſt nuß getruncken wider den Bauch, fluß / Blutſpeihen / vnd das Kotzen. Auch iſt er gut getrun⸗ cken mit Wein / wider die Biß der Viperſchlangen. Der Samen deß Ferulkrauts iſt gut getruncken mit Wein wider das Bauchkrimmen. Die jungen Stengel deß Ferulkrauts wie Hopffen oder Spargen gekocht vnd geſſen befommen dem Magen wol / Be man deren aber zur viel jſſet / machen fie Hauptwehe⸗ thumb, | Man machet auch die Stengelwann fie nochjung feynd eyn mit Saltz vnd Sacken/ wieden Draconvnnd Bacillen⸗ kraut / vnd behalter die ober Jar zur Speiß. Euſſerlicher gebrauch deß Ferul⸗ krauts. Marck oder das obgemeldte Aug deß Ferulkrauts / in die Naſen geſteckt / ſtopffet das Naſenbluten. Die Stengel deß Feruikrauts zu Aeſchen gebrannt / zu Puluer gemacht vnnd in die blutende Wunden geftreurser/ ſtopffet das Blut derſelbigen. Das thut auch das Marck oder das Aug fo man das in einem heiſſen Ofen duͤrret / dar ⸗ nach zu Puluer macht. Ferulkrautſamen zu einem reynen Puluer geſtoſſen mit Baͤumoͤlen wie ein Saͤlblein temperirt / vnd den Ruͤckgrad warm darmit geſalbet / fuͤrder den Sweiß. Das Zehende Capittel. Von dem Kraut oder Wurtzel Panax. gen : Ar >) Herculeum'genafit/ hat ein weiſſe dicke wurs >. * zel die ſich gleich von ihrem Haupt in ſechs o⸗ der ſieben Wurtzeln kleinen Fingers Diet abs theilet / die ſeind einessimlichen ſtarcken Geruchs / vnd raͤſen ſcharpffen bitterlechten Geſ chmacks / haben wenig Neben⸗ wuͤrtzlein. Die Bletter ſeind mit ſuͤnff ſchnitten gertheilet / vnnd gerings herumb zerkerfft / die vergleichen ſich etlicher maſſen den Blettern deß Feigenbaums / ſeind an der Farb Graßgruͤn / rauch vnd ſcharpff / ligen auff der Erden außge⸗ K ſpreytet / feine Stengel ſeind lang vnd hoch faſt wie die ſten⸗ gel deß Ferulkrauts / mit weiſſen Haͤrlein / als wann ſie mit weiſſer Wollen vmbgeben werend / daran ſtehen auch ge⸗ rings herumb Bletter / die ſeind aber viel kleiner dann die vn⸗ derſten. Oben am Gipffel tregter ſchoͤne Kronen wie ein Schatthuͤtlein mit geelen Blumen die bringen, einen wol⸗ riechenden vnnd breyten Samen / der ift am Geſchmack ſcharpff vnd hitzig Diefes Kraut waͤchßt wie Dioſcotides bezengtbey Chrenen / in dem Landt Lybia vnnd Macedonia. Heutigs Tass aber findet man es auch in Apulien a dent ; pen⸗ As Heylkraut Panaces oder Panax Pa SE 7 en it —/ e⸗ 4 # st tl r⸗ t / 144 W) e⸗ 1 it u tr it ls es aq. 15 — — — — — — — —— — — 7 * Daß Erſie Buch / von Kreutern 227 4 I. Panaxkraut oder Wurtzel. PanaxHecculeum I, Apenninifchen Gebirg / vnd auff deß heiligen Engels Berg, Gargano, in groſſer menig / wirdt auch ſonſt hin vnnd wider in vnſerm Ober vnnd Nider Teutſchland in den Luſtgarten gepflantzt. Es waͤchßt fein and) viel wie Dioſcorides meldet in Beotia, vnd in Phocıde der Landtſchafft Arcadız, davon manden Gummı Opopanacuım genannt / ſammlet / an wel⸗ chen Orten es von wegen deß groſſen nutzs vnd gewinns / ſo man auß dem Safft oder Gummi hat / in den Gaͤrten fleiſ⸗ ſig von den Inwohnern gepflantzt. Denſelben aber ſamblet man auff folgende weiß: Wann die Stengel herfuͤr ſtoſſen vnd noch zart ſeind / ſo vmbgraͤbet man ſie / verwundet die Wurztzel / darauß fleuſſet dañ ein weiſſer hartzechtiger Safft / D den empfengt man auff deß Krauts Bletter / welche man zu⸗ vor in die gemeldten Gruben vndergeſtreuwet hat / welcher wann er getrucknet wirt / gewinnt er als dann außwendig ein geele Saffranfarb / den heben fie darnach auff. Deſſel⸗ bigen gleichen verwunden fie auch die Stengel in dem Som⸗ mer / in der zeit der Erndt / vnnd den Safft der darauß fleuſ⸗ ſet / den ſammlen ſie wie vorgemeldet. Die beſten vnder den Wurtzeln ſeind die / welche nit runzlecht ſeind / ſondern dick / voͤllig / weiß / trucken / vnnd nicht wurmſtichig / vnnd die ein Wuͤrtz oder Specerey geruch haben / am Geſchmack ſcharpff vnd hitzig⸗ Der Samen iſt der beſt / welcher von dem mittelſten ſten⸗ gel geſamlet wirdt / der aber von den Nebenzweigen / iſt ſchwaͤ⸗ cher vnd vnkaͤfftiger⸗ Der beſt Safft oder Gummt/ iſt der / der faſt bitter am Geſchmack iſt / außwendig geel vnd Saffranfarb innwen, K dig weiß oder bleychgeel / glat / ſeyßt / vnnd der leichtlich zer⸗ trieben vnd zerlaſſen mag werden / wann man Waſſer oder Eſſig daruͤber geuſſet / vnd der ein harten Geruch von ſich gibt. Der aber / weicher ſchwartz vnnd weych iſt / der iſt nit gut / ſonder vntuͤchtig. Dieſes wirdt gefaͤlſcht mit dem Bummi Armoniac vnd Wachs. Der Betrug aber wirt dardurch bekannt / daß der vngefaͤlſcht Opopanacum / wann er mit den Singern in Waſſer gerieben wirdt / zergehet vnnd Milchfarb wirdt | | 2 I. Panaxwurtzel oder Heylkraut. Panaces Herculcum LI, — Sa the ER re SEAN, AN —8 N | az VW a — ER >. Ne 1% — ir ——— “ Bl NS Je Diefer Gummi Opopanacum, wie er zu vnſer zeit in den gemeinen Apotecken verkaufft wirt / iſt gemeinlich mit Holtz / Steinlin vnd anderer vnſauberkeit vermiſcht vnd gefaͤlſcht/ wiewol derſelbig auch gut in andern rechtſchaffenen Apote⸗ cken gefunden wirdt / foll derwegen ſich niemand die wolfey⸗ le betriegen laſſen / ſintemal der vngefaͤlſcht thewrer als der vermiſcht verkaufft wirdt / ſo findet man auch in dem gemei⸗ nen / wann man denſelben ſeubern wil / das halb theil Holtz / Spreiſſen / Steinlein vñ andere vermiſchung / alſo das man doch wolfeyler kaufft an dem vngefaͤlſchten / als an dem ge⸗ memen vnnd gefaͤlſchten / ob man ſchon doppel fo viel das rumb geben muß. Wann man den Opopanacum ſeubern wil / muß man es thun wie oben von dem Gummi Armo⸗ niac gelehrt worden iſt⸗ Il. Heutige Tags hat man noch ein ander Geſchlecht der Panaxwurtzel geſunden / darvon die Alten nichts ge⸗ ſchrieben haben / welches mit Krafft Wirckung vnd Tugendt dem obgemeldten wahren Panace durchauß gleich iſt / vnan⸗ geſchen daß vnder den Blettern ein groſſer vnderſcheidt iſt / fo laſſet es ſich doch anſehen / daß der mehrentheil deß Opo- pzvacı von dieſes Krauts Wurzel vnd Stengel gemacht werde / ſo gar kompt der Geruch vnnd Geſchmack deſſelben ſampt der Krafft vnd Wirckung / beyde mit der Wurtzel vñ dem Safft Panacis vberein / derwegen auch beyde die Kreut⸗ ler wie auch andere gelehrte Medıcı ſolchs vor ein wahren Panacem Herculeum angenomen haben / vñ es heylſamlich wie auch den wahren Pauacem in der Wirckung befinden / derowegen wir es auch vor ein wahres Geſchlecht Herculei Panacis erkennen. Dieſer Panar hat ein faſt lange / dicker vnnd u die harein harzechtigen Safft / eines ſtarcken Geruchs wie der Opopanacum , vnnd eines fcharpffen vnd wärmenden Wuͤrßgeſchmacks. Der ſten— gel iſt gleich dem Ferulkraut / inwendig hole vnd auß wendig rauch vnnd Haarechtig / hat feine Gleych wie der dene chel / wire ongefaͤhrlich Dreyer und auch bißweilen vier Cien — ; hoch/ — —— en —— — — — — = E — — — — = m — — _ — — nr — * 228 S. Jacobi Theodor Tabernamoriiantı A hochrauf den Bewerben kommen herfuͤr die Bletter vñ Ne, IF benzweig / die Bletter ind lang vnnd breyt/ wicdie Blet⸗ ter der Hirtzpaſtenach / welcher jedes von einem beſondern Stiel waͤchßt / feind doch rauher / vnd fornen fpisiger: An dem Gipffel deß Hauptſtengels / wie auch an den Neben⸗ zweiglein / gewinnt es ſchoͤne Kronen oder Dolden wie Schatthuͤtlein / gleich dan Paſtenachen. Es iſt ein frembd Gewaͤchß welchs allein bey vns in den Gaͤrten gezielet wirdt. Dieſes bat mir abzureiſſen mitgetheilet Alpin guͤnſtiger Herz vnd beſonderer Freundt Philippus Siephanus Sprengerus der Churfuͤrſtlichen Pfalz Hoffapotecker / welcher ein beſon⸗ dern Fleiß vnd groſſen Koſten anwendet / frembde Kreuter zu bekommen / der dieſes neben andern vielen frembden Ge, wächfen in feinem ſchoͤnen vnnd luſtigen Kreutergarten zie⸗ let. Sonſt iſt gemeldt Gewaͤchß in den Luſtgaͤrten deß Ni⸗ B derfandgfehrgemein? * Von den Namen der gemeldten Panaxkreu⸗ | ter / vnnd deß Gummi, (° folder Hercules diefe Heylwurtz erſtlich erfumden haben/ wie Plinias davon fchreiber/ daher fie auch jhren Namen bekommen haben fol. Sie wirdt Gricchifch.Tlave- x, Ära EONdIIdvanes negnann,genanitt.Sateinifc) Pahax, Panaces vnnd Panaces Herculeum oder Heracleon. Ara» bifch heiffer fie Fanafi und Fanax. talianifch/Panace Heratleo. Bad Hifpanifch/ Panaque. | Englifch/ Hercules Alheala / oder Woundwoort.] Zu Teutſch / Panaxkraut / Panax⸗ wurtz vnd Heylwurzt · Panax Sphondyli folio quod Heracleum,C,B. He- räcleolicum, anguil.Heracleum,Lob, Lugd. Cam. Her- C culeum, Cord. in Dioſ. Geſ. Cæſal. Panaces Heracleum, Matth. Lac. Geſ. Cluſ. incord. Dodonei, Dodo. ( cui & Sphendylium alterum) Caſt. Herculeum Lugdun.] [ 11: Panax oluſatri folio, an Syriacum Theoph. C. B. Sagapenum exiſtimatum, Gel. Panaces petegrinum, Do- do; Panax altera, Lob. altera recentiorum Olufatriaut Pa- ftinacz folio,Lob.icon. chironium, Lugd. Panacis Her- eufei älterum genus, Celalpino. ] | Das Bummi oder aber der Safft der auß der Wurtzel vnd dem Stengeldiefes Krauts geſamlet wirdt / heiſſet bey dert Griechen Ororavas, Lateiniſch Opopanax, vnd bey den gemeinen Medicis vnd Apoteckern Opopanasum , von den Kreutlern / Gummi Panacis, Panacis lachtyma vnd Pana- eis iuccus. Bey dem Serapioni lib. ſimp.c. 252. wirdt dieſer Gummi Arabiſch leuſ vnd leuſir genannt. Bey dem Auer- D rhoe, Steuſir vnd lhanſir. Bey Andrcæ Belluvenfi, Giafır, vnd Giaufir, Bey dern Hali,taufr. Bey Stephano demGlof- fographo Halıabbatis lauſari vnd Iaxuon. In den Arabi⸗ ſchen Authoren werden auch hin vnnd wider nachfolgende Innerlicher gebrauch der Heyl wurtz. Eylwuryel iij loth / miteinem loth deß auffgetruckneten &) Berinfel oder Sip von dem Meerkalb / zu einem reynen Puluer geſtoſſen / vnd darvon auff einmal eines quintleins fchwer mit Wein oder einem andern bequemen Saßſt oder Waſſer getruncken / hilfft wider die Sallende Sucht, Heylwurtzel ein quintlein zu Puluer geſtoſſen / vnnd mit einem Truͤncklein Baſtardwein / oder aber einem andern ac, ſottenen oder füllen Wein getruncken / diene wider den Hu⸗ fen vnnd das Keichen. Ein quintlein ſchwer mit weiſſem Wein getruncken / iſt denen ein heylſame Artzeney die von den gifftigen Zißmeuſen gebiſſen worden ſeind. Dieſe Ar, tzeney gleicher geſtalt gebraucht / wie auch ein quintlein & def geſtoſſenen Samen / fuͤrdert den Weibern die verſtande⸗ ne Monaͤtblumen / treibt auß dic Rachgeburt / deßgleichen die Muttergewaͤchß vnd Monkinder / legt das erſticken vnd auffſtoſſen der Mutter / vnnd vertreibt die Harnwinde vnnd das Tröpfihngenharnen. Es iſt auch denen ein gebenedey⸗ te Arteney ſo Schwaͤmm geſſen haben / getmeldter maſſen genügt / dann fie benimpt denſelben jhre gifftige ſchaͤdlich⸗ keit. Re Heylwurtzel obgemeldter maſſen oderin andere weg ge⸗ braucht/in Speiß oder Tranck / oder wie das geſchehen kan / dient gewaltig wider die Waſſerſucht. In Wein geſotten vñ die durchgeſiegene Bruͤhe getruncken / vertreibt die Harn⸗ ſucht vnd das Troͤpfflingen harnen. Mit Zucker oder Ho⸗ nig ſuͤß gemacht / vertreibt den Huſten / alle Morgen vnnd Abend ein Becherlein voll warm davon getruncken / vnd ein Tag oder vierbeharree. Wider das Daͤrmgegicht: Nimb Heylwurtzel / Roͤmi⸗ ſchentuͤmmel / jedes ij. loch / Niterſaltz j. loth / ſtoſſe dieſe ſtuͤck zu einem reynen / ſubtilen Puluer / ſchlags durch ein haͤrin Sieblein / vnnd mach mit xv. lothen verſcheumpts Honigs ein Latwergen darauß / die behalt zum gebrauch / vnnd wann es die notturfft erfordert / ſo nimb darvon einer kleinen Ca⸗ ſtaniẽ / oder einer groſſen Haſelnuß groß / zertreibs mit Wein oder warmen Waſſer / je nach gelegenheit deß Krancken / vñ gibs jm warm zu trincken. Wider das Krimmen Colicam vnd das Daͤrmgegicht Niacam paſionem: Nimb der Panaxwurtzelij. loth / Myr⸗ rhen/ Gummi Serapin / Beerenklawwurtzel Sphundylıon genannt / Galbenſafft / Pfefferkoͤrner / Berthramwurgzel / Saffran / jedes j. quintlein / ſtoß alle dieſe ſtuͤck zu Puluer / ſchlags durch ein Sieblin / vñ mach mit xj. lot verſcheumpts 1Honigs ein Latwergen darauß / vnnd gib dem Krancken da⸗ von auff einmal einer Bonen groß mit nachfolgendem Tranck auff folgende weiß: Nimb dep Erdkifferkrauts / Namen geleſen / Heufr, Gemen, Geſir, Gueſcir, Gueſir, Gnufir, Branntlattichwurtzel / jedes cin Handvoll/ ſeuds miteinan⸗ M Genfer, Haufir, Haufur, Hazechir, Kemefir , Kemeifir , Alieufir, der vber einem Kolfewerlein biß es halber eyngeſotten iſt / das 4 seldebinesi, Zauflor vnd Hermefir. Italianiſch heiſſet das 9, feihedann durch ein Tuch / vnnd nimb darvonein gemein, fe pevanay/Opopanaco. Hiſpaniſch / Opopanaque. Frangzoͤſiſch / Zrinckbecherlein voll / zertreib darinn der obgemeldten Sat, Opöpanac. Teuͤtſch / Paͤnaxgummi / Heylwurzgummi / und wergen gner Bonen groß / vnd gibs dem Krancken warm MR GummiDpopanac z trincken ſo offt es die notturfft erfordert. Oder gib deß Mm | Puluer: Nimb Heylwursel/ Bibergepl/jedesiij,guinelein/ | t der Panax⸗ Fenchelſamen / Ammeyſamen / jedes ein quintlein / mach ein 1: ——— a Panar fubtiel Puluer darauß / vnd gibdarvon anderhalb quintlein KM —* Pop Ä mir Mech oder Wein auff einmalwarmautrinden. a M RT * * * lwurtzel gepuͤluert / vnd j. quintlein ſchwer mie Wein⸗ eeuſſerſte Rind der Heylwurtz / hat ein krafft und wir, De Zefa | a — DH pa Ahnen —— un (doch wenigerdann K meth getruncken / iſt ein geſunde Artzeney den Milezſuͤchtigen / N E der Saft oder Gumm/ ond reynigt / derohalben fie su den vnd wider das Huͤfftwehe. j . entbloͤß ten Beynen / vnnd alten böfen Schäden gebraucht wirt / dann fir ſeübert dieſelben vnnd trucknet fie ohne beiſſen vnd ſchmertzen / machet darneben gut geſundt Jleifch darinn wachſen. Das Gummi hatein krafft zu erwaͤrmen / zu zer⸗ theilen vnd zu trucknen / iſt warm im dritten vnd trucken im zweyten Grad. Der “amen wärmer vnnd trucknet auch doch weniger als das Gummi / vnd werden alle drey nutzbar⸗ lich innerlich vrrd euſſerlich in der Artzeney gebraucht. Euſſerlicher gebrauch der Heylwurtzel. Anaxwurtzel zu Puluer geſtoſſen / vnnd mit Baumoͤ⸗ (en zu einer Salben temperirt / vnnd auff leinine Tuͤch⸗ lein geſtrichen / vber die Stirn vnd beyde Schläff gelegt / ver⸗ treibt den Hauptſchmertzen von kaͤlt vervrſacht. Der Raͤuch der angezundten Wurtzel in die Naſen ent⸗ pfangen / erwecket die Schlaffſuͤchtigen. | Heylwurtz yt, on zel/ cr pts da⸗ et tb / an⸗ as cin, ats rt deß in / ein ein in⸗ en/ noͤ⸗ ch⸗ 14%) nt ı# | — Kr » a Re Das Erſte Di Don Kreutern. A, Heylwurg in Wein geſorten / vnd die durchgeſt gen Blu⸗ be warm im Munde gehalten / vertreibt das Zanwehe von kaͤlte vervrſacht. Die Wurtzel im Mundt gefenwer/oder dag gehen Puluer in die holen Zaͤhn gethan hat gleiche wir⸗ Kung, Heylwurtz in Waller geſotten / und mit der durchgeſte⸗ genen Bruͤhen den Halß offtermals warm gegurgelt / ver, treibt die Geſchwulſt deß Halß / vnd das Halbgefchteer An- ınam, Dierohe vngekochte Beulen vñ Geſchwer die one ſchmer⸗ zen feinde zu zeitigen: Nimb Heylwurg klein geſtoſſen / die Broſam von Weytzenbrodt / vnd Seigbonenmeilijcdes gleich viel / Eſelscueumernoͤle vnd Schweinen ſchmaltz / jedes fo viel genug iſt / mach ein Pflaſter oder Cara plaſma darauß / vnd legs deß Tags zweymal warm vber das Geſchwer / auff B cin Tuch geſtrichen. „ Bor dieauffgelauffenen Geſchwulſt vnd Benfen wo die am Leib ſeind: Nimb gepuͤluert Panaxwurtzel ein loth / Ni⸗ terſaltz gepuͤluert v. quint. lebendigen Kalck j. quintl,. Bess renſchmaltz iiij loth / Wachs ein halb loth. Zerlaß dz Wachs vnd Beerenfi chmaltz vber einer Glut / hebs vom Fewer / vnd wann es kalt werden wil / ſo ruͤhr die obgeweldten Stuͤck reyn gepltuent dareyn / vnd flreich davon auff ein Tuch / und legs vber. Daß die Schlangen vnd andere vergiffte Thier / dir nit ſchaden oder dich mit Biſſen vnd Stichen nit verlesen mö gen: Nimb Heylwurtzſamen / die Blum vnd den Safft/ zer⸗ freibs mit Baumoͤle / vnd ſchmier dich damit. Die Panarwursel zerſchnitten vnnd damit gereuchert / vertreibt Schlangen vnd alleandere vergiffte Thler eylwurtzſamen ſtoß den zu Puluer / vnd nach) mit Honig ein duͤnnes Teyglein daranf / darinn netze Mutter zäpfflein mit Baumwollen in ein Tuͤchlein genehet / vnnd laß ſie das eib zu jhr in die Muster thun. Dasthut auch in Mut⸗ terzaͤpfflin auß der Wurhel gemacht / vñ treibt auß die Mut⸗ tergewaͤchß vnd todte Fucht. WVor die erhartung der Mutter / ſeude Panaxwurtzel inn aſſer / vnd baͤhe die Muster warm damit / oder mach ein Lendenbad darauß vnd bade darinn. Panaxwurzzel grün oder duͤrr geſtoſſen / vnnd mie Mens ſchen Harn temperirt wie ein Pflaſter / heylet die Krotten⸗ biß / auff ein Tuch geſtrichen vnd vbergelegt. Vor ſich ſelbſt — vnd vbergeleget / heylet die vergifften Biß der Ziß⸗ men + D Heylwurtz zu Puluer geſtoſſen / und mir fleinen Roſein⸗ lein geſtoſſen vnd zu einem Pflaſter temperirt / vertreibt die ſchmertzen deß Zipperleins vnd der Gliedſucht. Panaxwurtzel zu Puluer geſtoſſen vnd in die faulen ſchaͤ⸗ dtn geſtrewet / oder mit Honig zu eim E aͤlblein temperirt vñ eyngelegt / oder mit Wein zertrieben / ſeubert dieſelben vnnd fuͤrdert ſie zur heylung. | Deß gleichen moͤgen auch die Krenter beyder obgemeldter Heylwurtz in Waſſer oder Wein geſotten werden / die alten vnreynen Schaͤden damit zu waͤſchen / welches fie dann tref⸗ fenlich zur heylung fuͤrdern wirdt. Das Kraut vnd die Bletter mögen nuͤtzlich zu Dampff⸗ baͤdern vor die Mutterkranck heyten vnd die Weibliche Mos natblumen zu fuͤrdern gebraucht werden / oder mage man Lendenbaͤder darauf machen, E Wasvondem erſten Gefchlechtder Heylwurtz gefagt iſt / das foll auch von dern andern verftanden werden / vnd mag mann mangel deß einen / dz ander ohne einige forg gebrau⸗ chen / ſintemal ſie einerley Krafft und Tugend haben. Innerlicher gebrauch deß Gummi Opopa- N | nacıs oder Heylwurtzſaffts. Gramm auff ein quintlein zu Pillulen formiert / „FORD gan verſchlückt treiben den Stulgang / vnd fuͤhrẽ sen groben aͤhen Phlegmatiſchen Schleim anf. Oder zu 229 F Stufjäpfftein formirt / vnd in Rindsgallen genetzt / vnnd zu CDen verſtandenen Weiberfluß wider zubringen: Nimb FI — ſich in den Afftern gethan / iſt ein gute Artzney in dem Schlag vnd dergleichen Kranckheiten / da man den Krancken ſonſt Fein Artzeney eyngeben kan. En Vor das Pariyß feind folgende Pilulz erfahren: Nimb def Gummi Opopanacis, Weinrauten / Serapingummi / Bibergeyl / Pfefferkoͤrner / Liebſtoͤckelſafft oder deß Extracts davon / Myrrhen / jedes j. quinilein. Stoß alle dieſe rück zu puluer was ſich ſtoſſen laffer/vie Gummi aber vnd Siebftöckel ſafft zerlaß mit Wein / temperiers wol durcheinander / vnnd mach mie Schluͤſſelblumenſafft ein Teyglein darauf. Da⸗ von brand) je vber den dritten Tagj. quintleinnach Mitter⸗ nacht / vnd trinck allemal ein Truͤncklein Meth darauff. Wor die Fallendſucht ein bewehrte Argenen: Dim Gum- miOpopanıcum, rohe Spitzglaß / Bibergeyl vnnd Dra⸗ chenblut / mach ein ſubtil Puluer darauß / vnd ſchlags durch ein reyns haͤrin Sieblein / von dieſem Puluer gib dem Kran⸗ cken auff einmal alle Tagj. quintlein mit Schluͤſſelblumen conſeruenzucker / oder wie du es jm ſonſt eynbringen kanſt. Wider die gerunnen Milch in dem Leib: Nimb ij. ſcrupel deß Opopanacs / vnnd mach vj. oder vij. Pillulen darauß / die verſchluck ganz. | Opopanacj. loth mit xij· vnz Rauthenoͤle sertrieben / ift denẽ ein heylſame Artzeney / die den Krampff durch den gan⸗ zen Leib habe/durch ein Cliſtierzeug zn dem Kranckẽ gethan. Dpopanae j. drittheil eins quintl in Pillulen formirt / iſt ein gute Artzney wider alle Feber ſo man die / ehe einen dz Feber ankompt / mit Wein verſchluckt: das ſoll man einmal oder etlich thun / ſo werden die Feber bald vergehen vñ nachlaſſen. So einem die Adern vnd das Manßſleiſch zerſtoſſen und zerquetſcht iſt / ſo gib jhm alle Tag ein drittheil eines quintl. deß Gummi Dpopanacs mit halb Wein vnnd halb gediſtil⸗ lirt Regenwuͤrmwaſſer / alſo das jedes ij. loth / es hilfft vnnd heylet gewaliig. Bor den verſtandenen Harn von kaͤlt ein Erperiment: Nimb deß Gummi Opopanacs v. quintlein / weychen Sto⸗ rax / geſcheelt Haſelnuͤß / jedes iiij. ſcrupel / vnd ſieben gantzer außerleſener Pfefferkorner. Stoffe alle Stück zu Puluer / aͤußgenommen den Storayx / vermiſchs darnach wol in einẽ Moͤrſelein / daß es ein feſtes Teyglein werde / darauß mach Pillulen mie die groſſen Gartenerbſen / darvon gib auff ein⸗ mal vier oder fünff biß in die ſieben vnd acht / je nach gelegen⸗ heit deß Alters / oder der ſtaͤrck deß Krancken / vnd laß ihn die mir Wein verſchlucken. Opopanac zwey drittheil eines quintleins mir einem drit⸗ theil eines quintl. gepuͤlnerten runden Oſterlucey / in Wein zertrieben vnd getruncken / hilfft wider die Biſſz aller gifftigen Wuͤrm vnd Thier. Oder ein quintlein mit eim Truͤncklein Weins zertrieben vnd getruncken / treibt gewaltig auß alles eyngenom̃en Gifft. So auch einer von einem gifftigen Schlangen Alpide ge⸗ biſſen worden were / ſoll er fo bald muͤglich die gemeldte Ares ney eynnemmen / vnd ſo ſie wol bey jhm erwarmet / wider von ſich brechen. | Gummi Dpopanacanffein halb loth mir Wein zertrie⸗ ben und getruncken / bringe wider den verflandenen Harn’ vnd vertreibt Das tröpfflingen harnen. Bringt wider zurecht die verftandene Monatblumen ver Weiber fo von kaͤlt vervr⸗ ſacht wordeniff, n Ein quintlein mir Wein oder Bergmuͤntzwaſſer getrun⸗ ckeny treiber die Nachgeburt. K Ein quintl. oder anderbalb mit Honig zertrieben vñ eynge⸗ nom̃en / treibt auß die Muttergewaͤchß vnd die Monkinder. Bummi Opopanac zwey drittheil eins quintleins mit ei⸗ nem halben quintlein Bibergeyl geſtoſſen / vnd mir Wein ge, truncken / hilfft wider das Huͤfftwehe Euſſerlicher gebrauch deß Opopanacis. 2 Vmmi Opopanacmit ein wenig Eſſig vnd Hartrigel: NRoͤle zerlaſſen / auff sin Tüchlein geſtrichen onnd wie ein Pflaſter 230 D. Tacodi Theodort Taberrne montani⸗ A Pflaſter vbergelegt / vertreibt die Augenwoͤrner. Mit Fen / F Won dem Gummi Opopanac macher man auch ein gut chelſafft oder gediſtilliertem Fenchelwaſſer zu einem Augen, waͤſſerlein temperirt / ſcherpffet das Geſicht / die Augen dar, mit angeſtrichen. > In Eſſig gebeytzet / vnd denfelben Eſſig warm im Mund gehalten ſtillet das Zahnwehe / wie auch das Gummi in die hole Zaͤhn geſtoſſen. Der Dampff deß angezuͤndten Opopanacs / erwecket Die Schlaffſuͤchtigen / ſo man jnen denſelben inn die Naſen laſ⸗ ſet gehen. In den Mundt empfangen hebt widerumb auff das abgefallen Zaͤpfflein. Opopanac mit Roſenoͤlen / Mandeloͤlen und Wein zer, trieben / vnd darvon in die Ohren getraufft / ſtillet den ſchmer⸗ tzen derſelben. | Opopanae mit einwenig Weins zerlaſſen / vnd geſotten B zu der dick eines Cerats oder pflafters / vertreiber das Knie, suche / auffein Tuch geſtrichen vnnd vbergelegt. Gleicher geftalt eyngenommen / oderinn Pillulen vnnd Cliſtiren ge⸗ brauche auff alle maß vnd weg wie man wil / iſt es zugemeld⸗ ten Gebrechen dienlich: auff ein Tuch geſtrichen vnnd vber⸗ gelegt / vertreibt den Schmertzen der Lenden vnnd der Sei⸗ ten. Gummi Opopanac mit kleinen Roſelein wolinn einem Moͤrſer geſtoſſen / vnnd wie ein Pflaſter temperiert / heylet der gifftigen Schlangen Biß / deßgleichen alle andere Biß der gifftigen Thier / auff ein Tuch geſtrichen vnd vbergelegt. Mir Bech zu eim pflaſter temperirt / / auffgeſtrichen vnnd ©» bergelegt / heylet die Biß der vnſinnigen Hund. Oder nimb Gummi Dpopanaciij.lorh/Dech xij. loth / zerlaß dz Gum⸗ mi in gutem ſtarckem Weineſſig / darnach vermiſchs wol C durcheinander zu einem Pflaſter / vnnd brauchs wie jetzt ge⸗ meldt. | Oder mach nachfolgends bewehrt Pflaſter: Nimb Gum⸗ mi Opopanac / Galbenſafft / jedes vj. loth / Picis ij. loth / gu⸗ ten ſtarcken Weineſſig iij. loth / zerlaß Den Gummi vñ Gal⸗ benſafft mit dem Eſſig / darnach vermiſch das Bech darmit vnd boͤre es wol durcheinander. Gummi Opopanac / Bibergeyl vnd Galbenſafft / jedes gleichviel auff gluͤende Kolen gelegt / vnd den Rauch davon durch ein Trechter in die Mutter entpfangen / führer auß de Buͤrdlein oder die ander Geburt. — Gummi Opopanac vor ſich felbſt oder mit Kuͤhgallen auff gluͤende Kolen gelegt / vnd den Dampff darvon inn die Mutter entpfangen fuͤhret auß die todte Frucht / ſo aber die Frucht noch lebendig iſt / wirdt ſie von dieſem Rauch getoͤd⸗ D tet / derwegen ſoll man fleiſſig warnemmen / daß man dieſes mitiel nicht eher brauche / dann biß man der ſachen gewiß eye. —* Ein Mutterzaͤpfflein von dem Heylwurtzgumi gemacht / vnd zu ſich gethan / fuͤhret auß die todte Frucht / treibet auch fort die Muttergewaͤchß. | Gummi Dpopanac vertreibet das auffſtoſſen vnd erſti⸗ ckung der Mutter / vordie Naſen gehalten vnd daran gero⸗ en, £ 9 Gummi Opspanacmit Loroͤlen oder Wunderbaumfors nersfen/oderaber mit Rauthenoͤlen zertrieben / vnd zu einem důnn uSaͤlblein temperirr/ift ein fuͤrtreffenliche huͤlff wider den ſchmertzen deß Ruͤckgrads / ſo man denſelben Morgens vnd Abends damit ſalbet. Da Rauch deß angezuͤndten Gummi Opopanacs / ders & treibt Schlangen vnd alle gifftige Thier. Wider dag ſchmertzlich Huͤfftwehe: Nimb Gummi O⸗ popanac ij · loth Wachs vi. loth / Hartriegeloͤle viij. vntz / dõ Gammizertreibmicein wenig Eſſigs / darnach zerlaſſe Das Wachs vnd Dele/ vermiſchs darnach wol vnd temperirs zu einem Pfiaſier / das leg auff ein Tuch geſtrichen / vber das ſchmertzhafftig Glied. Gummi Opopanac hefftet Wunden vnd Stich zuſam⸗ men vnd heylet ſie / ſo das mit Pflaſtern vermiſcht wirt. Alſo heylet es auch alte Schäden vnd Fiſteln. | f Wundtpypflaſter zu allen frifchen Wunde/ welches die Wund⸗ aͤrzet kEwplaſtram de lino nennen / das wirdt alſo bereytet: Nimb Gummi Opopanac / Honig / Roſenoͤl / Wein jedeg v. loth / Silbergledt / Aloepatick / deß Gummi Sarcocollæ jedes ein loth / reyne ſchabet / von leininem Tuch auch ein for, vermiſch alle dieſe Stuͤck ordenlich zu einer Salben oder Pflaſter. Gummi Opopanac iſt gut angeſtrichen wider die wehe⸗ thumb der Huͤfft / er wirdt mir den Artzeneyen vermiſcht / die wider die muͤdigkeit vnd wehethumb deß Haupts bereytet erden, Er bricht die geſchwer vndZinnblatern mir Roſein⸗ lein vermiſcht vnd vbergelegt dient er wider das Podagra & der Zipperlein. Heylwurtzwein. Panacites. De ein von der Heylwurt ift beyden Alten fehr im branch geweſen / der iſt aber hernach da man fich der er, kanntnuß der Kreuter nicht mehr angenommen / vnd dieſel⸗ bige in vergeß geſtellet / auch in Abgang komen vnd nit mehr gemacht worden. Dieſer Wein wirt von Dioſt oride auff ſolgende weiß bereytet: Man nimpt ij. loth der Heylwurtz / vnd ſencket die in x. pfund Moſts / laſſet es darüber verjaͤhren vnd laſſet darnach ven Wein ab. Diefer Wein iſt gut wider die Bruͤch / den Krampff / wider die zerſtoſſenen Schaͤden / vnd denen iſt er dienſtlich die den Athem nicht holen koͤnnen / die ſihen dann auffrecht. Er mindert das groß geſchwollen Miltz / vnd iſt denen gut die ſchwerlich daͤuwen: auch iſt er gut wider das Krimmen vnd das Huͤfftwehe. Er fuͤrdert die Monathlumen der Frauwen / vnd macht leichtlich geberen. H Diefer Mein iſt auch gut getruncken wider die Waſſerſucht / vnd die Biſſz der gifftigen Thier. Marcellus Empiricus dieſen Wein ſehr wider die ſchmertzen der Därm, Sram leichtlich zu vnſer jeit widerumb bereytet werden vnnd in den gebrauch kommen / fintemal die Heylwurtz wider befanne worden ift. Guilielmus Varignana cap.de Splene. [ehret den Wei von dem Heylwurtzſafft su bereyten / den Pan * der die verſtopffung vnd erhartung deß Miltzes. Er nimpt deß Hartzechtigen Saffts Opopaoacis, dritthalb loth / vnd ſencket die in fuͤnff maſſen gutes Moſts / laſſets daruͤber vers jaͤhren / vnd nach zweyen Monaten / laſſet er denſelben ab / vnd behaltet den zu obgemeldtem gebrauch. Gummi Opopanacs gediſtillierts Diele. Opopanacis oleum ſtillatitium. Sr dem Gummi Dpopanac bereytet man auch ein 9 berauß koͤſtlich öle/ durch die Kunſt der Deftillation/ wie ſolches in vnſerm Diſtillierbuch gelehrt worden iſt. Dies ſes Oele hat viel treffenlicher Krafft / Wirckungen vnnd —35* vnnd wirdt innerhalb vnd auſſerhalb deß Leibs ge⸗ raucht. Innerlicher gebrauch deß Gummi Opo⸗ panacsoͤls. eS hat das Dele von dem Dpopanac ein befondere Krafft zu erwaͤrmen / ſubtiel zu machen/ vnnd zuerwey⸗ chen: Es ſoll aber wie auch das Armoniac vnnd andere gedis ſtillirte Delenimmermehr allein gebraucht werden / fonder foll allwegen mit Wein over einem gediftillirten bequemen Waller oder Safft eyngenommen werden / daß es wider zu K einem Temperament gebraucht werde. Deß oͤle ij. oder drey Troͤpfflein mit Baſtard oder abereine anderen ſuͤſſen Wein eyngenommen / dient wider das keichen vnd ſchwaͤrlich aͤth⸗ men / vnnd vertreibt den alten Huſten / kompt auch su huͤlff allen gebrechen deß Miltzs. Mit weiſſem gutem Wein obgemeldter waſſen genuͤtzet / ſtillet es das Krimmen end Leibwehe / deßgleichen bie Dont terfrimmten/ dann es zertheilet die windigen Blaͤſt im dutb/ - in der Mutter vnd Geburtglieder verſammlet. Af r J 4 N Kl — — = S — — ——— ——— RE ä — — — A Iſt auch ein heylfam rs vnd srfchüirten der Feber. Man můß esaber zuvor / che einen das Feber anſtoſſet eynnemmen. Es miltert auch den ſchmer gender Senden vnd ſtechen der Seiten / vertreibt die Harn, wind vnd das troͤpfflingen harnen heylet auch alle ſchaͤdi⸗ gung vnd verletzung der Blaſen. a Sonſt fan gemeldtes Delezu den obgemeldten vnnd anı dern viel mehr Stibs gebrechen gebraucht werden / fo es mit Pillulen / Latwergen / Conſeruenzuckern vnd andern Ares neyen vermiſcht wirdt / welches wir den Medicis practicis woͤllen befehlen. | Eufferlicher gebrauch dep Gummi Opo⸗ panaesoͤls. Se gediftiltire Oele / mie Chamillen oder Dillensten vermiſcht / alfo daß vnder cin ung der gemeldeten Dele vberdrey Troͤpfflein nit genommen werden / hilfft treffenlich wol wider das ſtechen der Seiten vnd ſchmerhen der Lenden / die Ort deß Tags zweymal darmit geſchmiret / oder aber ein Sambwollendarinn genetzt vnd ein wenig anß gedruckt / und warm vber die Seiten gebumden. Es fliller auch das Krim— men im Leib vnd in den Daͤrmen. Gemeldt Oele mit weiß Silichöfe oder Mit der Salben Dialthez vermiſcht / erwehchet die harte vnnd geſchwollene Mutter / alſo daß man ij. oder iij. Troͤpfflein mirsiner on deß Oels oder der Salben vermiſche. | Alſo iij. Troͤpfflein mit ij. loth Springkuͤrpſenoͤle / oleo Sicyonio vermiſcht / miltert das Huͤfftwehe / ſo man dag ſchmertzhafftig ort damit ſchmieret / oder ein vngewaͤſchene Schaffswollen darinn duncket / vnd warm daruͤber bindet. c Es dient and) wider die ſchmeren deß Zipperlins vnnd der Gliedtſucht / dte von aͤl ren vrſpringhaben. Obgemeldt Oele ein Troͤpfflein in ein holen Zahn gethan ſtillet den ſchmertzen deſſelben. = FREE Sean ein wol vermiſcht nd dur cheinander geklopfft / ſcherpffet under, leutert das finſter dunckel Geſicht / jedertweilen ein par troͤpf⸗ flein in die Augen ethan. | | Es mag auch dieſes Der nit andern Sthefern als mir ; einem loch Fenchelwaſſer Pflaſtern vnd Salben / zu aller fchadigung gifftiger Thier nuͤtzlich gebraucht werden; deßgleichen zudenBilfen der wuͤ⸗ tenden Hund. ilulæ von dem dumm Dpopanac, Pilulæde Opopanace. D DI dem Bummi Dpopanac werden fafkin allen wol⸗ geruͤſten Apotecken Piliulen bereytet / die man Pilulas de Opopanace nennet / die beſchreibet Lodunes Meſae lib. 3. de Anti. Die ſeind fuͤrnemlich dienſtlich ven zaͤhen / groben vnd dicken Schleim / von dem Hirn’ Haupt / von den Gley⸗ chen vnd dem Geaͤder / ſampt der Gallen vnd Melancholey / zu purgieren / ſeind derowegen nun vnd faſt krafftig / in dem Parlyß / Leinbde / vnd inallen kalten Gebrechen der Nieren vnnd Spannadern / deß Zipperlins / der Gliedſucht / deß Krampffs / deß Munds oder gekruͤmpten Munds Ralſmo Cynico, ſchmerhen der Knie vnd deß Ruͤckgrads / vnnd zu allem kaltem Geſuͤcht vnd Gebrechen der Gleych vnnd der Glieder. Das Elffte Capitel. © Don Roſtenheytwwuttz. NG fan diefes gegenwertig Kraut fich der Br Danaywurg gar nit verleugnen / vnd fonderfich EI FT- dein ʒu eyien Geſchlecht hiebevor beſchtieben / mit 3 Selchem es ein gleychheyt vnnd gemeynſchafft par. Es hat cin simlich groſſe Wurzel Daumens dick E⸗ ſcheufarb mie etlihen Nebenwuͤrßlein behenckt / die hat cine eney wider das hefftig frieren F Das Erſte Buch / von Kreutern. 231 Haan Kofenfafeng Panaces Coſtinum. DIFF J I, N R ——— = di er : \ — —* LEN uU ESSEN y > U ae Pre TR N) ISIS NS Mt dicke / feyßte Rinde / eines bitteren Geſchmacks / und ziemli, chen doch nicht vnlieblichen Geruchs. Der Stengel iſt kno⸗ techtig vnnd gleychechtig / rundt wie der Stengel deß Fen⸗ chels / der iſt faſt weyer Elen hoch. Die Bletter ſeind Eleiner) rauher vnd runder dann die Bletter der zweyten Heylwurtz / vnnd ein wenig eyngeſchrumpfft / die liegend vnden her auff der Erden. Oben am Gipffel deſſelbigen / deßgleichen an den nebenzweiglein geriet es ſchoͤne / unde Dolden / oder Cronẽ die blůhẽ geel / dar auff folget ein breyter langlechtiger Samt; der ſtehet bloß. Dieſes Gewaͤchß vnd ſonderlich feine Wur⸗ zel iſt erſtlich auß Windiſchlandt vnder de Namen der Ko, ſtenwurtz zu vns gebracht worden / heutiges Tags aber fan man der genugſam auß Apullen von dem Berge Gargano haben / darauff ſie in groſſer Mennige waͤchßt. Bey ons wirdt ſie in Teutſchlandt inn den Luſtgaͤrten gezielet Sie waͤchßt gern an denen Orten da die Sonn wol hinkommen kan / in anem Erdtreich das mittelmaͤſſig vnd nicht zu feyßt iſt⸗ | Von den Namen der Koſten⸗ heylwurtz. Wurtzel dieſes Krauts wirt heutigs Tags faͤlſchlich vorden wahren Coftum verkaufft / vnd auch von vielen darvor gehalten / fo er doch init dem Coſto feine gemein⸗ ſchafft hat / ſonder iſt ein Geſchlecht Panacis, dannenher wir K jm den Namen geben. Vondem Panace vnd Coſto, pie er dann Panaces Coſtinum von vns genannt wirdt / vnnd Koſtenheylwurt. Don den Kreutkern vnd Simpi itiſten wirt er Coftum ıllyrieum genannt / vnd Coftum Adulceri- num. [Panaces coſtinum, S. B. Coftus)Mätth, Lon. vui- garis, Caft, Cam. in Matth. Pfeudocoftus, Matth.Lugd. Herba Cofta, Cæſal. Panax chironicum Theophaafti, Ca- meratio, cui & Ferula Sagapeni fera quorundam?] ij Fon 232 A Wonder Natur / Kraffeı Wirckung und Eys genſchafft ver Koftenheylwurs,. DS Koſtenheylwurzt hareine Krafft zuerwaͤrmen ond zu trucknen / wie das zwehte Öefeblecht der Heylwurtz / vnd wirdt heutiges Tages nicht allein die Wurtzeln dieſes Ge, waͤchß / fondern auch das Kraut vnd die Bletter in der Ars tzeney gebraucht." : Gebrauch der Koſtenheylwurtz. J Wdewo dieſe Heylwurtz eiamewes vnd bißher vnbekan⸗ tes Gewaͤchß geweſen / deſſen Tugend wenigen bekant / ſo iſt es doch in furgen Jahren durch täglichen gebrauch fo wert kommen / vnd zunachfolgenden Kranckheyten heylſam zu ſeyn / durch die taͤgliche erfahrung erlehrnet worden / vnd mag man dieſe Wurtzel in Waſſer oder Wein geſotten / oder dieſelbe zu Puluer geſtoſſen gebrauchen. Sie iſt gut wider den Schwindel / das langwirige Hauptwehe / Schlaffſucht / die groſſe Kranckheyt od den fallende Siechtage / Krampff / Schlag vnnd alle Gebrechen fo von kalter vrſach jren vr⸗ ſprung haben? | Es diener auch die Roftenheylwurg wider d5 Keichen ven fehweren Athem / Huſten / Geelſucht / Huͤfftwehe / Zipper; lein / Gliedtſucht / das kalt lauffendt Geſuͤcht der Glieder / vnnd allen Schmertzen derſelben von Kaͤlt herkommende: treibt auß die Bauchwuͤrm / dienet wider das Krimmen vnd reiſſen der Daͤrm / treibt auß den Lendenſtein / den verhalte⸗ nen Harn / die todte Frucht / der Weiber Monatblumen / vñ —— Es iſt dieſe Wurtzel eine gebenedeyte Artzeney die Mutter⸗ C frimmen von Kaͤlt vnnd Winden vervrſachet zu ſtillen / wie dann auch die Nachwehen / ein quintl. der gepuͤluerten wur⸗ gel mie Wein zertrieben vnd warm getruncken. Das Krant iſt faſt gut zu den Schweiß vñdendenbaͤdern / zu den obgemelten Gebrechen gebraucht. Dieſelben in Wein oder Waſſer geſotten / vnd die alten / faulen / flüſſige / vnrey⸗ ne Schäden damit gewaͤſchen vnd gereynigt / fuͤrdert dieſel⸗ ben zur heylung. | Das Zwoͤlffte Capitel. Von der Heylwurtz Alclepio, oder Panace Aſclepio. Ie Heylwurtz mit demgunammen Acle- R genañt / hat eine ſchmale / kleine vnd weiſſe r Warrsel/der Stengel iſt gleychechtig vn ſchmal einer Elen lang / der iſt gerings herumb mit klei⸗ len vnnd tieff zerſpaltenen Blettern beſegtzt / die ſeindt dem Fenchelkraut aͤhnlich/ ſeindt doch etwas groͤſſer vnd haarechtiger / eines ſtarcken vnd ziemlich wolriechenden Geruͤchs. In dem obertheil deß Stengels / wie auch an den Nebenzweyglein/hatesfchöne Croͤnlein wie Schatthuͤtlein / die bluͤhen Goldtgeel / eines ſtarcken Geruchs. Es iſt auch dieſes Gewaͤchß in vnſerm Teutſchlandt ein frembder Gaſt / dann es waͤchßt fo viel mir bewuſt nit von ſich ſelbeſt darinn / I vnd muß inn den Gärten wie andere frembde Gewaͤchß gu zielet und gepflanger werden. Syn Apulien vnd andern heiſſen Landen waͤchßt es vberfluͤſſig von ſich ſelbſt / daher man es — heutigs Tags wol bekommen fan! Von den Namen dieſer Heylwurtz Aſclepii. AAVge gemeldte Heylwurz fol der Acfculapius erfunden Dfaben/die wirdt Öriechifch TIavanıs acxanrıov, Satei, niſch / Panaces Aeſculapri, Panaces Afclepium, vnd Panax Alölepias.[Libanotus folio & (emineferulz, C.B. Panax Afclepıum, Ad. Lob. Gef. Alclepias, Cam. Pavaces Afcle- pium, Cam. in Match, Caft, Afclepium vt exiftimatur, D. Jacobi Cheodori Kabernemontanf! F *Heylwurtz Alclepiam Panaces Aſcle pium. * 8 — —00)7 In, FERN NND — ZN, SEN 90 — — > 7 re a; Dodonzo.] Bon Serapione wirtesArabifch Panax Aſchi- liber, Fanafifeu Fanax Afchilibet genannt / vnd “talianifch Pa- nace Afclepio? Von der Natur / Krafft / Wirckung und Ey genſchafft der Heylwurtz Alclepii. gyIennlwurs Afclepiiift warmer vnd truckener Natur / Dwaͤrmet aber vnd trucknet weniger dann die Heylwurtz Panax, darvon wir im anfang deß x. Capitels meldung ge⸗ than haben. Sie iſt warm im zweyten vnd trucken in dem end deß letzten Grads / iſt heutiges Tags wenig im brauch / ſintemal fie nicht vielen bekannt iſt.⸗ Der gebrauch ver Heylwurtz Aſelepũ. DI Blumen vñ der Samen(jpricht Diofcorides) flein geftojlen/ mit Honig vermifcht vnd vbergelegt/feind gut wider die vmbſichfreſſende Geſchwer fo das gefundre Fleiſch Derzehren. Auch heyfen fie die Brodtgeſchwer / Panos ge⸗ nannte. Wider die Schlangen feindt fie gue mir Wein ges truncken / vnd mir Baumoͤlen vermifcht und vbergelege> N» Das Dreyzehende Kapitel. Bon der Angelick oder En- gelwurtz. Jewol es fuͤglich geweſen vnnd es die not⸗ curfft auch erfordert / das ich die vbrigen Ge⸗ YO ben haben ſolte / ſintemal aber / dieſelbigen zu vn⸗ ſerer angeſangenen Ordnung ſich nicht haben ſchicken woͤl⸗ len / ſeindt ſie hie an dieſem Ort vnderlaſſen worden / ſollen aber hernach jn jhrem gebuͤrenden Dre mit jhrens gleichen Kreutern beſchrieben werden. Dieweil dann auch die Ans gelick und ihre Geſchlecht zu ven befchriebenen Heylwurtzen ſich gar wol ſchicken / vnnd auch von erlichen vor — derſel⸗ ze PIE ET ne 2 pr ee zer 2 u « eo DD») — ſchlecht der Henlwurs nad) einander befchries _ — — — =. "U WE > — u J Das Erſte Buch Don Kreutern. 23 * 1, Angelick oder Engelwurtz Angeliea I, * — Wlan NR) A 2? RI- ) u \\)R m F Al eh Y —— O IA N, Rn — he" FF HN KG) u UN y \N7 wu U fe N pP: j NR \ \ — ⸗ \\ | Da — —— N ei 8 — & 88 8* —8 Ir derfelben gehalten werden /fo haben wir nit vnderlaſſen ost, fen? diefeldige den Heylwursen zu ingefellen) vnnd bie zube⸗ ſchreiben / vnd haben wir derfelben vier anderfchiedliche Ge⸗ ſchlecht⸗ | a "L Das erſte Öefchlechrift die gemeine gebräuchtiche An⸗ gelick / die yoir die zame Angelick nennen’ dieweilfie bey ung allein in den Gaͤrten gepflanger wirdt/ wiewol fie anderſtwo von frch felbft in dem Gebirg waͤchſt. Es hat viefelbige Ans gelick / ein dicke / lange Wurgeln/die von einem Haupt fich inerliche Wurzeln außtheiler / mir ziemlichen Zafeln oder Nebenwuͤrtzlein / auß wendig braun / vnd innwendig weiß/ eines ſehr anmuͤtigen vnd guten lieblichen Geruchs / vnnd am geſchmack raͤß / hizig vnd bitter. So man die Wurtzel auffſchneidt oder verletzt / fo gibt fie ein geelen harzechtigen ag Gummi der iſt am Gefchmack ſehr fcharpff vñ hitzig. Die Bletter ſeind langlecht / rundt wie die Bletter deß Alexandriniſchen Peterlins zerſchnitten / vnnd gerings herumb zerkerfft / von farben ſattgruͤn / vnd an dem Geruch nit vnlieblich. Im dritten vnnd auch bißweilen im vierdten Jahr / ſteigt von der Wurtzel herfuͤr ein dicker vnnd groſſer rohrechtiger Stengel / mit Knorren vnd Gleychen wie der Stengel deß Liebſtoͤckels / der wirt faſt dreyer vnnd auch biß⸗ weilen vier Elen hoch, An dem Stengel gewinnt es duͤnne Flemen oderauffgeblafene Saͤcklin / auß denſelben kommen herfuͤr ſchoͤne Dolden oder Cronen wie Schatthuͤtlein glei⸗ cherweiß wie am Fenchel / die tragen geele Bluͤmlin / darauff folget ein breyter dͤnner Samen / der vergleichet ſich dein Samen der Beerenklawen / iſt doch bletterechtiger / duͤnner vnnd leichter / der hat ein guten Geruch vnd ſcharpffen Ge⸗ ſchmack wie die Wurtzel. Dieſes Gewaͤchß wirt hin vnd wi⸗ der bey vns in den Gaͤrten gezielet / vnd ſonderlich wirdt die am meiſten geprieſen / die zu Freyburg in Breiß gatw von den Moͤnchen in der Carthauſen inn groſſer menng gepfantzet wirdt / welche nit allein in Teutſchlandt / ſonder auch in an⸗ dere frembde Landt verkaufft wirdt. Dom Samen zielet man junge Stoͤcklin / den ſaͤet man vmb S. Martins Tag / De MH; Wi Angelick. Angelica ſylueſtris IT. — EN Le h y \d ANY ü ih Pr KIT NL * EN N N 3*8* ER — ih an fd Sei: ware —3 —— 63 - “ II, Klein wild Berg Angelich, Br #43 * x | = Angelicı minor monrana Lil. ER * N a En Me HT 0 WEESDEOREREDERBER SEE DE. auff folgende weiß: Man legt den Samen vber Nacht in ein friſch Waſſer / deß Morgens wirt er in ein gut vnd fchwars Erdtreich geworffen / der thut ſich im Fruͤhling auf dent Grundt / wie der Samen deß Koͤrffels / vnnd die erſte Blaͤt/ lein die herfuͤr wachſend dem Peterlinkraut gleich. Dieſe junge Stoͤcklein fest man inn dem newen Liecht im Meyen auß / auff die anderhalb Schuh von einander, Im vierdten Jahr ſtoͤſſet der Stengel herfuͤr / bringet Blumen und Sa, men / wann der abfellt / ſo wirdt der Stengel vnnd Wurzel holtzechtig vnd verderben. So man die Angelica inn ein gu⸗ ten feyßeen Grundt ſetzet / fo beſamet fie ſich ſelbeſt daran dann junge Stoͤcklein wachſen / die man verfegen kan: Sie muͤſſen aber ein wolgebaweten Grundt haben / muͤſſen auch von Vnkraut jettet vnd wohgereyniger/vnd offtermals mir vberfchlagenem Waſſer begoſſen werden. So mandiewur, sel zum gebrauch der Arzeney ſammlen vnd ober Jahr hat, ten wil / ſol folchesim Fruͤhling gefehehen/che fie den Sten, K gel ſtoſſen / zu welcher Zeit ie dann am kräfftigften ſeind / vnd ſollen fie wann fie zuvor ſauber gewäfchen vnnd von der Er, den vnd Grundt gereynige/in einer warmen Stuben in ge, meder Waͤrm auffgetruͤcknet werden / fo halten fie fich vnd bleibe fang gut / fonft werdt fie von wegen jrer fenften Feuch⸗ tigkeit bald ſchimmelecht vnd verderben® if IL, Die wildt Angeliek iſt mit Wurzel/ Bletter dein roh⸗ rechtigen holen Stengel vnd Blumen / der zamen aller ding durchauß gleich (vnd bi uͤhen der etliche geel vnnd etliche gar weiß) außgenomen daß ſie in allen ſtuͤcken Eleiner/ die Ber B ter — —— — — — — — — — — — — — — — C D IV. Nordewegifch Angelick. Archangelica IV. WW DEN IR hi) F IE ” — — RN ALLEN ESRS, m 2 8 BER —V SD RR — — 7 * * — — N, EN 2 £ ä iS un Fo ee FR n —90— ERS N —0 — AN TEN AR FE TEN) — II öl — u æcul In I. ee ger bleychgruͤner / vnd die Wurtzel viel kleiner vnd weißfaͤrbi⸗ ger iſt / wie ſie dann beyde am Geruch vnnd dem Gef chmacf imilterond nit ſo ſtarck wiedievorgemelre, Difes Gefchledyt mächfrin dunckelen ſchattechtigen Orten / an den Waſſer⸗ geſtaden vnnd Baͤchen / vnder den Baͤumen / vnnd in den feuchten graßechtigen Baumgarten? li. Das dritte Gefchlecht ift dem jegegemeldten / mit Blettern und Wurxeln vberal gleich/ allein daß fie am Ge⸗ such vnd dem Geſchmack der samen nichts bevor gibt / dann fie eben fo raͤß vnd ſcharpff iſt wie die zam / vnnd iſt doch kuͤr⸗ ger vnd kleiner dann die wilde/ die Wurtzel aber iſt voller har⸗ zechtigen affts / wie die zame/ dan wan man den Stengel am oberneheil der Wurtzel abſchneidet / gibt ſie jhren geelen Safft viel reichlicher als die zame / der iſt ſehr hirig vnnd ſcharpff am Geſchmack / vnnd vbertrifft den Safft der za⸗ E men faſt vmb einen Gradin der ſchaͤrpffe. Dieſes Gewaͤchß hab ich viel ſunden in der Graffſchafft Zwerbruͤcken im Ge birg/ fonderlich nicht weit von dem Dorff Mittelbach / deß⸗ gleichen iun dem Vehſch Gebirg das Lothringen / Hochbur⸗ gundt vnnd das Elſaß ſcheidet / in welchem es vberfluͤſſig zu finden ift? — IV. Das vierdte Geſchlecht hat ein groſſe / dicke vnnd lange Wuryel / mit vielen Rebenwurtzeln / wolriechend / doch vbiel minder vnd weniger als die zame / auch am geſchmack nie ſo ſcharpff und raͤſſe. Die Bletter feindr groͤſſer vñ breyter als die bleuer der zamen / von farbẽ ſchwartzgruͤn / die ligẽ auff der Erden außgeſpreytet / am vndertheil ſeindt grawblauw / Die die Schellwurg oder Ackeley / vnd wann fie im Fruͤhling auß der Erden herfuͤr kommen / ſeind ſie rotlechtig. Es ſtoͤſ⸗ ſet herfuͤr ein groſſen / holen / rohrechtigen vnd tnotechtigen Siengel / der wirt dreher Elen hoch / von farben rotlechtig / der hat viel Nebenzweig / auff denſelben wie auch auff dem Hauptſtengel gewinnt es ſchoͤne / zweyfache / oder doppele breyte Eronen / faft ſchoͤn vnnd luſtig anzuſehen / darauff vachſen geele Bluͤmlein / wann die abfallen vnnd vergehen / — S. Jacobi Theodor Tahernzimontant F folgetein groſſer / bletterechtiger / duͤnner Samen / der zamen Angelick gleich / allein daß er runder iſt. Es wirdt auch die, ſes Gewaͤchß bey vns in den Gaͤrten gezielet / vnd fordert ein guten wolgebauweten Grundt vnd sin kuͤles ort. Es iſt erſt⸗ Tich zu vns in dieſe Land auß Nortwegen gebracht worden / da es dann hauffig waͤchßt / wir auch in dem Landt zu Pom⸗ mern / daher auch die Wurtzel heutiges Tages zu vns duͤrr gebracht wirdt / mag aber der Kraͤfft vnd S taͤrck halben der vnſeren nicht verglichen werden? Von den Namen der Angelick oder | Engelwurtz. (© hat die Angelick fich viel leiden muͤſſen / dann es etliche vordaserfi Öefchlecht der Heylwurtz gehals ten/dag Panaces Herculeum von Dioſcoride genant wirr/ anderc haben ein Smyrnium darauf gemacht / vnnd etliche ein Laferpitmum vnd wiewol es mit allen obgemeldten Kreu⸗ tern ſich nicht fo gar vbel reimet / vnnd doch etliche Merckzei⸗ chen auch daran mangeln / kan es der obgemeldten Kreuter keins ſeyn / ſintemal wir dieſelben ſchon ange eigt vñ beſchrie⸗ ben haben / muͤſſens derwegen Angehcam laſſen bleiben. Bon vnſern Kreutlern wirdt es Aogelica maior, Radix ſanctiSpiritus, Coftusniger oder Coſtum nigrum vnd Pa- naces Angelicum genannt. Die Medici Practici vnd Apo⸗ tecker nennens Angelıcam, [ Angelica ſatiua, C. B. Ange- lica Brun. Anguil. Lac. Lob.fatıua, Trag. Matth. Fuchhi, Did .gal. Gef.Lon. Cæſ. Lugd.maior, Dodo. Caft. odo- rata, Cam. Lalerpitium , Lac. gallıum , Gel. Smyrnıum, Cordo.] Beyden Italianern wirdt es genannt Angelıca, Sransöfifch heiſſet es Angels und Angeligu:. Behmifd) Ans gelica, Engliſch Angelica. Stehmifch und Brabandifch Ans gelyka. Hochteutſch Angelick / Heyligengeiſtwurtz / Bruſt⸗ wurtz vnd Engelwurtz / vnd das vmb ſeiner fuͤrtreffenlichen Krafft vnnd Tugendt willen / als wann der heylig Geyſt ſel⸗ ber oder die lieben Eugel dem menſchlichen Geſchlecht dieſes Gewaͤchß vñ heylſame Wurtzel geoffenbaret hetten / derowe⸗ gen es dann auch nicht vnbillich von etlichen Panaces Ange- lieum genannt wirdt. II. Das zweyte vñ wildt Geſchlecht wirt von den Kreut⸗ lern Angelica mınoraquatıca, vnd Angelica minor ſylue- ftcıs genannt, [ Angelicaſyl.maior, C. B.Sylueſtris, Matth. Trag. Fuch. Dodo. gal. & poft. Lob. Lon. Lugd. Thal, fyl.monrana, Cameraco. [Italianiſch / Angelicaminore, vnd Angelica ſaluatica. Teutſch / wildt Angelick Waller An⸗ gelick / vnd klein Angelick. 111, Das dritte Geſchlecht hab ich genennet zum vn⸗ derſcheidt deß vorigen / Angelicam minorem montanam, vnd Anz; licau (ylueltrem montanam, weil dieſes in hohen Bergen / vnd das ander in Thaͤlern Wieſen vnd Graßgaͤr⸗ ten EN Berg Angelick / vnd wildt Berg Angelick. | IV. Das vierdte Ei fchlecht/ wirdt von den Kreutlern / AngelıcaScandiaca vnnd Archangelica genanne/ wiewol doch die Taubneſſel auch von etlichen alſo genennet wirdt. Die Welſchen / Flehming vnd Brabaͤnder oder Wallonen / nennen dieſe Angelicde Nortweden. Teutſch / wirt ſie Nort⸗ wegiſch / vnd Pomeriſch Angelica genannt. Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Ey⸗ genſchafft der Angelick oder Engel, wurtz. —S Angelica / ſonderlich aber die zame hat eine Krafft vund Wirckung zu waͤrmen / zueroͤffnen / vnnd it trucknen / vnnd iſt warm im dritten / vnnd trucken im zwey⸗ ten Grad. Der Samen iſt inn der Wirckung vnnd der Wurteln gleich / wie auch die klein Berg Angelick. Die Elein waſſer Angelick vñ die auß Nordtwegen gebracht wirt. erreichen indem waͤrmen nicht vber den zweyten Grad / vnd im trucknen den erſten. Der zamen vnd wilden Berg An⸗ gelick⸗ — — nn EEE EEE hi i y kt f f N 1 HN 9 — — — — —— — — — — u — ara Das Erſte Buch / Don Kreutern; A gelickkraun / iſt auch weniger higig als die Wurtzel find bey⸗ de heylſame Wundtkreuter / die innerlich vnnd euſſerlich die Wunden vnd Stich zu heylen / faſt nuͤtzlich zur Traͤncken vn» Wundtpflaſtern gebrauchet werden, Innerlicher gebrauch ver Angelick. AN gelickwurckel /erfreiwer das Hett vnd treiber allen zaͤ⸗ Ahen Schleim und ſchaͤdtliche Materi auß dem Magen’ vertreibet den vnluſt zur Speiß / vnnd bringet wider den ver, lornen Appetit. Die Wurtzel im Mundt gekaͤuwet vnd dar⸗ inn gehalten / auch bißweilen ein wenig hinein geſchluekt / ver⸗ treibet den ſtinckenden Ahem. Etliche brauchen die Bletter von der Angelick zu den gruͤ⸗ nen Salſen / vnd eſſen die zur Speiß / dann ſie zertheilen die groben Feuchten / helffen wol daͤuwen / vnnd vertreiben den vbelriechenden Athem / xraumen die Bruſt / vnnd bringen B luſt zur Speiß. Dieſe Salſen ſeindt bey den Engellaͤndern faſt braͤuchlich / die auch Suppen daruon machen / die ſehr wol ſchmecken / ſonderlich wann ſie von dem jungen Kraut der wilden Angelica gemacht werden. In Sterbenslaͤuffen wann boͤſer / fauler Lufft vnd die Peſtilent regieret / ſolte man ſolche Suppen vnd Salſſen in ſtaͤtem gebrauch haben / vnd in den gruͤnen Muͤßlein vnnd andern Speiſen die Bletter dieſes Krauts gebrauchen. | Angelicawursel ift ein edle Hertzſtaͤrckung warn das Herz von kalter vrſach ſchwach iſt / vnnd dienet inſonderheit wider die Ohnmachten vnnd das Geſchwinden / auff aller weiß wie man kan / eyngenommen. Angelickwurtz zu Puluer geſtoſſen / vnd mit verſchaͤumpe⸗ tem Honig ein Latwergen darauß gemacht / alſo daß man der Wurtzeln ein theil und deß Honigs vier theil nemme / iſt C ſolche Latwerg ein heylſame Artzeney zu allen verſehrungen vnd kalten Gebrechen der Bruſt vnd Lungen / vertreibet den alten / boͤſen Huſten / reynigt die Bruſt vnd Lungen von dem zaͤhen Koder vnd Schleim / derhalben wird auch dieſe Wur⸗ tzel Bruſtwurtz genannt. Ein Tranck mit Wein von er Engelwurgeln geſotten vnd mir verfchäumpeen Honig füß gemacht / vnnd daruon Morgens vñ Abendts / jedesmal ein klein Trinckbecherlein voll dauon getruncken / erwaͤrmet die Bruſt vnnd Lungen / vertreibt das keichen vnd das ſchwerlich aͤthmen / erweychet vnd loͤſet ab allen zaͤhen Koder vnd Schleym / vnnd bereytet den daß er leichtlich mag außgeworffen werden: Vertreibet auch alſo den alten kalten Huſten. Oder: Nimb Angelick⸗ wurtz ij. loth / weiß Bibernellenwurtz ein loth / Veielwurtz iij. quintſein / Edelgamaͤnderlein / die oͤberſten Gipffel von D duͤrrem Yſop / Stabwurtz / Anißſamen / Fenchelſamen / Aronwurtzel / Bergmuͤnzz / jedes ein halb loth. Thue alle die, fe Stuͤck in ein Flaͤſch mit einer Schrauben / vnnd thunoch ferner darzu v. oder vj. Intz verſchaͤumtes Honigs / friſch Brunnenwaſſer ein Elſaſſer maß oder vier Krämer pfund / fchraube darnach die Flaͤſch zu / vnd fege fie in ein Keſſel mit ſiedendem Waſſer / vnnd laffetiii. Stunden darinn fieden/ darnach laß erkalten / dann thue die Flaͤſch auff / vnnd ſeihe den Trancek durch / dauon gib allen Morgen vnnd Abend / je⸗ desmal ein par Stunden vor den beyden Imbſen vier vntz daruon warm zu trincken. Angelicawurtz gekocht in halb Wein vnd halb Yſopwaſ⸗ ſer / alſo daß der Wurtzeln ſeyn zwey loth / deß Weins vnnd Yſopwaſſers / jedes ein halb Maß / vnnd darzu gethan schen: loth Zuckercandit / folgends obgemeldter maſſen in einem E Keſſel mit Waſſer vier Stunden geſotten / darnach durch⸗ geſiegen / vnd dauon allen Morgen vnd Abendt wie oben ge⸗ meldt auff die vier vntz warm getruncken / iſt eine treffenliche Artzeney wider alle kalte Gebrechen der Bruſt / die von Feuchtigkeit vnnd Fluͤſſen herkommen / als wider den alten Huſten / wider das Keichen / wider das Stechen der Bruſt / vnd die innerlichen Apoſtemen. Solcher Tranck verzehret auch die vbrigen Fenchten in dem Magen / vnd vertreibet den Sodt / vnd das brennen deß Magens. Auß säglicher erfahrung haben wir erlernet / daß die An⸗ 235 F gelickwurtz ein ſonderl iche Cygenſchafft hat alles Gifft auß⸗ zutreiben / vnd fuͤrnemlich ein beſonder Experiment ſeye wi⸗ der die Peſtilentz / peſtilentziſche Feber vnnd andere vergiffte Kranckheyten zuvertreiben / vnnd denſelben widerſtandt zu thun: Vnd ſo einen die Peſtilentz / ein hitzig peftilensifch Fe⸗ ber / oder die Schweißfucht anſtieſſe der nemme cin halb quintleinreyn geftoffener Engelwurtz / vermiſch die mit eine quintlein gute Therlack / vnd ein wenig geforten Küttenfafft ohne Zucker / zertreib dieſe Stuͤck mit ut. loth gediſtillert Ans gelickwaſſer / vnnd einem loth Naͤgleinblumeneſſig / oder in deſſen mangel mit gemeinem Eſſig / daß es ein Schweiß⸗ traͤncklein gebe / vnd trincke das warm / lege ſich nieder / decke ſich wol daß feine dufft zu jhm gehen mag / vnd ſchwitze drey Stunde darauff. Wann aber einer den Theriack nicht bey der Handt hette / dernemme deß Engelwurtzpuluers ein G ganzes quintlein / vnd zertreib es mit iij. Loth gedifkillierr Ein, gelmurgn aſſer / vnd iij. loth Eſſig / trinck daſſelbig vnd ſchwitz obgemeldter maſſen. Go auch einer das Angeliekwartzwaſ⸗ fer nit hette / der mag an deſſelbigẽ ſtatrt Cardobenedicrenwaps ſer / oder Meliſſen / dder aber Ehrenpreiß waſſer nemmen. Engelſuͤßwurtzel gepuͤluert / vnd eines guͤlden ſchwer dar, uon mit Naͤglinblumeneoſſig / oder aber mit gemeinem Wein⸗ eſſig warm getruncken / and obgemeldter maſſen daranff ae, ſchwitzt / hilfft nicht weniger dann die. obgemeldte Artzeneyen / die DE ch Vergifftung außzutreiben. ‚Den Menſchen aber vor dieſer vergifften Seucht zuver⸗ hüten / ſol er / wann er in den Lufft aufgeht / ein ſtůcklin der Engelwurtz in Mundt halten vnd kaͤuwen / auch bißweilen ein wenig hinab ſchlucken. Oder er ſol wann er außgehen wil deß gemeldten Puluers einer Bonengroß/ Winters zeit H mit gutem kraͤfftigen Wein zertrieben / eintrincken / vnnd Sommerzeit mit gutem kraͤfftigen Roſen oder Sanram⸗ pfferwaſſer. Welcher folche huͤſff vnnd Artzeney def Mor⸗ gens nuͤchtern braucht / der iſt deſſelben tags durch Gottes Gnad dieſer vergifften ſeucht ſicher. Gleicherweiß thut auch dieſer vergifftung widerſtandt / wann man die Wurtzel vber Nacht in gutem tarckẽ Wein, eſſig beytzet / nd dauon Morgens fruͤh im Mundt nimb / vñ auch etwann ein wenig eintrinckt / vnnd auch in einem Schwaͤmmlein vor die Naſen hattet. Deß Puluers von as, meldter Wurtzeln deß Morgens nuͤchtern ein wenig auff ei⸗ nem Biſſen Brot in Eſſig getunckt / geſſen / bewaret auch vor dieſer Seucht. Ein ander gute heylſame Artzeney wider die Peſtilentz / be⸗ reyt alſo: Nimb Angelickwurtz j. loth / Wechholterbeern ein I wenig gequetſcht / Indianiſchholtz / Zimmatrinden / Galgen⸗ wurt / Naͤglinblumenwurztz / jedes ein halb loth / gutẽ weiſſen fuͤrnen Wein / ſtarcken Weineſſig / Angelickwurtz gedeſtillirt Waſſer von dem Kraut vnd Wurtel / ſedes xvj. Vntz / Con⸗ ſernenzucker von Bibernellenwurtzel iij. vntz. Vermiſch dies fe ſtůck wol durcheinander / thu ſie in ein verſchraubte Flaͤſch vnd laß in eim Keſſel mit fiedenden Waſſer auff iij. ſtunden lang an einander mit ſtaͤtem Fewer ſieden / darnach thu es herauß / vnnd wann es kalt worden iſt / ſo thu die Flaͤſch auff vnd ſeihe es durch ein ſauber Tuch / behalt dieſen Tranck in cis nem wolvermachten Glaß / vnnd ſo einen Menſchen dieſe Seucht anſtieſſe / ſo gib im vj. oð vij. and) biß weilen viij. loth dauon warm zu trincken / laſſe jhn nider liegen vnd iij. ſtun⸗ de wol darauff ſchwitzen / dann dadurch wirdt alles Peſti⸗ lentziſch Gifft durch den Schweiß vnd Harn außgetrieben. K Man mag auch allen Morgen su einem Praferuatifi.göffel voll von diefem Tranck einnemmen / das verhuͤtet den ſelben Tag vor dieſer Vergifftung. Kin gut Puluer von Engelwurg wider die Peſtileng Nimb Engelwursanderhalblorh / Meifferwurg / Entzian / Tormensiliwurgel / Diptamwurtzel / Baldrianwurgell/ Bergwermuth / Armeniſchẽ Bohus, jedes ein halb loth. Stoß alle dieſe Suͤck zu einem ſubtielen Puluer / vnnd ſchlags durch ein reynes haͤrin Sieblein / behafts folgendts wol ver⸗ wahrt in einem faubern ledernen Saͤcklein zum gebranch. V ti Eonun \ \ 236 &. Jacobt Theodori Taberne montani/ a So nun es die Notturfft erfordert / fo fol man j. quintlein F daruon mir Cardobenedicten oder Ehrenpreifwarfer/ vñ ei⸗ nem Leffelvoll Eſſig zertrieben in eines Traͤnckleins geſtalt eyngeben / vnd obgeme&idter m aſſen darauff ſchwitzen. Ein gute Latwerg wider die Peſtilen z: Nimb Engelwürtz drithalb loch / Tormentillwurtzel/ weiß Diptamwurtel / je⸗ des h.loch. Herrgotsbaͤrtelwurtzel anderthalb loth / der ge⸗ rechten Tertæ oigillatæ, oder deren die man auß der Schle—⸗ ſiem heutiges Tags zu vns bringt / deß gerechten Armen, fchen Bolus, jedes anderthalb loth / weiß Bibernellenwurtz / Maſterwurtz / jedes ein halb loth. Stoß alle dieſe Stuͤck zu ulner vnd ſchlags durch ein haͤrin Sieblein / thu darnach darzu guten Andromachiſchen Theriack vj. loth. Vertmiſchs wolin einem Moͤrſer / vnnd ſtoß durch einander / vnnd geuß darzu deß außgezogenen Angelickſyrups ſo viel genug iſt / z eine feſte / dicke Latwerg wie das guͤlden Eye darauß zu ma⸗6 chen / vermiſch auch im ſtoſſen darmit ein drittheil eines quintleins gediſtilliert Angelicköle / mach darnach ein Roll⸗ zapffen darauß / vnnd alles Gifft / daruon braucht man auff einmalj. quintlein ſchwer / wie die Latwerg vom guͤlden Eye/ mit einem bequemen gediſtillierten Waſſer / vnnd ſchwitzet darauff. —— Ein gut bewehrt Puluer wider dic Peſtilentz: Nimb An, gelickwuͤrtz ij. loth / Bergmuͤntz / Meiſterwurtzel / Scorzone⸗ venwursel/jedes).loth. Mach ein reyn Puluer darauß / vnd brauch darnon j. quintlein obgemeldter maſſen / mit einem be⸗ quemen Waſſer. F ak - Das geſtoſſene Puluer von Engelwurzz / dienet faſt zu al⸗ fen innerlichen Gebrechen / ſonderlich aber vor das Seiten ſtechen Pleurefim, ſo es anfenglich gebraucht wirdt / dann * 1 Stoffen oder Fallen / vnd zertheilet auch das gerynnen Bla im Leib / vnd ſuͤhret es auß. Deſſen j.quintlein mit Wein odet Waſſer darinn Beyfuß geſotten worden ift / zertrieben vnnd warm getruncken / zertheilet nicht allein das gerunnen Blut / ſondern auch die gerumen Milch im Leib end führer die auß. So einem Menſchen der Harn verſtuͤnde von erkaltung / der fiede Engelwurtz in Wein / vnnd trinck denſelben —* Morgẽs vñ Abends jedes mal j. gemein Tiſchbecherleinvoll. ann ein Menſch durch den Leib geſchoſſen oder geſto⸗ chen were / vnd doch nicht Weydwundt / ſo iſt nachfolgender Wundtranck darzu erfahren / vnnd auch einem dardurch geholffen worden / der durch den Maſtdarm iſt ges fischen worden/ and num biß in Die dreyſſig Jahr hernach ge lebet Mimb der zamen vnd wilden Angelickbletter / jedes ans derhalb Handvoll / Geiß fuſſelkraut Kebſtuͤckelkraut / Sas nickel / jedes ein Handvoll / Guͤldengunzzel / Prunellenkraut / Aekelehenkraut / Schatheyl / Sonnenbluͤmleinkrant vnnd Maͤuß oͤhrlein oder Ragelkraut / jedes ein halbe Handvoll Mumig / Kebſtoͤckelwurtz / Engelwurtz / Tormentill / jedes ein halb loth. Dieſe Stuͤck ſol man klein zerſchneiden / dann in einzinnen Flaͤſch thun / darzu ferrner nemmen vj. loth Zucker vnd daruͤber ſchuͤtten guten fürnen Wein und friſch Brun⸗ nenwaſſer jedes ein halb Maß / darnach die Flaͤſch zuſchrau⸗ hen / vnnd in ein Keſſel mit ſieden dem Waſſer ſetzen / vnnd fe vier Stunden darinn ſieden laſſen mit ſtaͤem Feuwer / dar· nach wann es kalt worden iſt / ſo mans zum gebrauch durcl ſeihen / vnd dem Verwundten alle Morgen vnd Abendtein Vnßz oder drey darnon warm zur trincken geben. Man ſol jhm auch in ſein Wein oder Trincken zam oder wildt Engel⸗ wurtzkraut legen / daß er darnon trincken moͤge / vnd ſo man c diefe Wurtzel ſolchen zufluß verhuͤtet. Es dienet auch zu al⸗ N jhme das auch in der Koſt vnd Speiß gibt / ſo iſt es fo viel de⸗ (en innerlichen Bruͤchen vnd verſehrungen der Lungen / dar⸗ anf boͤſe Huſten vnd dieLungenſucht kommen / Es ſtillet das Kemmen im Leib vnnd in den Daͤrmen / vertreibt die Harn⸗ windt vnd das troͤpflingen harnen / es fuͤrdert die Weibliche Ronalblumen / hilfft der ſchweren Geburr/sereheiler allein, herliche Geſchwulſt vnnd Blaͤſt / legt dir Mutierkrimmen/ vnd fonderlich ſtillet es den Mutterſ chmertzen nach der Ge⸗ birrt. Zu allen obgemeldten Gebrechen brauchet man auff einmal j. quintlein mir Wein / oder einen andern bequemen Waſſer. Auch mag man von dieſer Wurzel Traͤnck darauß ſieden / mit Wei oð Mech / je nach der kranckheitgelegenheit. Ein halb quintl. deß Puluers mit Angelickwaſſer getrun⸗ cken / treibt fort die ander Geburt. Engelwurtzel geſtoſſen vnd j. quintlein daruon mie Wen’ fto beſſer / vnd wirdt er auch defto bälder geheylet. Dean hat auch durch den säglichen gebrauch der Engel⸗ wurtz erfahren / daß diefelbigegrofle hulff thut die vnnatur⸗ lichen Schäden zu heylen / die etwann nach einer ſchmertli⸗ chen Geſchwulſt auffbrechen / darauß dann bißn eilen vn⸗ natuͤrliche ding gehn / als Liechtbutzen / alte kumpen / Werck / Fliegen vnd andere dergleichen ding mehr / die geachtet wer⸗ den daß ſie durch Za uberey herkommen / wie es dann den boͤſen Feindt ein geriſige Kunſt iſt / ſoſche ding in ein Gliedt (ſo es jihme von Gott dem HErrn zugelaſſen wirdt) durch feinen Werckzeug an Gaucklen / vnnd ob ſ chon ſolche vnna⸗ zuͤrlich fcheiaen zu ſeyn / ſo koͤnnen fie doch durch natuͤrliche mittel widerumb geheylet werden / iſt vnvonnoͤthen vnna⸗ ruͤrliche vnnd von Gore verbottene Mittel darzu zugebrau⸗ D getruncken / toͤdtet die Wuͤrm / vnd fuͤhret ſie auß. Gleicher 1 dyem. Dergleichen Schaͤden hab ich vnder vnnd heben an, geſtalt gebraucht treibt ſie auß alles Gifft / vnnd dient wider die Stich vnnd Biſſz der vergifften Thier / als der Scorpio⸗ nen vnd Schlangen. Ar ann emem Mehfchen vergeben worden werd / oder fonjt Gifft geſſen oder getruncken hette / der mad) folgende Xrseney : Nimb Engelmurg anderthalb foth / Cretiſchen Dipiam / Buchwurt oder weiſſen Diptam / weiß Bibernellenwarsel / Baldrianwurtzel / Meiſterwurtzel/ jedes cin quintlein / Armenifehen Bolus, der gerech⸗ ten Terræ lignla æ jedes ein halb loth. Mach dieſe Stuͤck al⸗ le zu einem rennen Puluer / vnnd ſchlag ſie durch ein N Sieblen / vnd behalt fie in einem ledernen Saͤcklein. So es nim-die Rotturfft erfordert / ſo ſol man deß Puluers nemmẽ j. quintlein vnnd gleich ſo viel guten Theriack / vnnd das mit E halb Wein vnnd halb Scabtofenwafler fo viel genug iſt / zer⸗ K gricbenvonnd dem jenigen ſo vergeben worden iſt / zu trincken geben / vnd ſol daſſelbige ein Tag etliche nacheinander geſche⸗ ben. So man auch einem Menſchen den Die Peſtilentz ange⸗ ſtoſſen hette / vor den xij. Stunden dieſe Artzeney eingibt / vnd jaſſet jhnen ein Stundt oder etliche darauff ſchwitzen / ſo trei⸗ ber fie die Peſtilentziſche vergifftung wunderbarlich durch ven Schweiß anf. Angelickwurtz in Wein vnnd Waſſer geſotten / heylet die inwendige verwundung vnd verſehrung / ſo da lommen von dern enfferlichen Mitteln helffen mit nachfolgende Wund⸗ trance beyfen / den ſol man alſo bereyten · Nimb Angelica⸗ bletter jahm vnnd wildt / Teuffelsabbißkraut / die oberſten Gipffel von Sanct Johannskraut / Ingruͤnkraut / jedes ei⸗ ne Handtvoll / Sancckel / Guͤldenruch/ Widerthon / guͤlden Widerthon / Haſenoͤhrlein oder fpis Wundtkraut / Beyfuß / jedes ein halbe Handtvoll / guten Feinzucker vij. loth / friſch Brunnenwaſſer j. Maß / guten fuͤrnen weiſſen Wein ein halb Maß. Alle Kreuter zerſchneidt klein / thue ſie mit dem Zucker in ein groß Zinnenflaͤſch / ſchuͤt das Waſſer vnd den Rein daruͤber / Taf wie oben gemeldet vier Stunden in ei⸗ nem Keſſel mir Waſſer fieven / vnd warn es kalt worden ift/ ſo thue die Flaͤſch auff vnd nicht eher / darmit die Spiritus nit zum theil verriechen / dann ſerhe es durch ein Tuch / vnnd gib dem fchadthaffren Menſchen allen Morgen vnnd Abendt auff die drey Vntzen daruon warm zu trincken / du wirſt wunderbarliche Wirckung erfahren / mit ſeinem zugehoͤri⸗ gen Pflaſter / wie baldt hernach folgen wirdt. 1-4 Ertiche brauchen zu den vnnatuͤrlichen verzauberten | e ee Schävenfolgende Stuͤck: Sie nemmen Engelwursel ii. loth / hafeln Miſpel ein loth / Beyſuß / Widerthon / jedes ein halbe Handtvoll / das zerſchneiden ſie / vnnd bindens in ein Tüchlein/ legen es dem Schadthafften in ſein Trincken / vnd das thun fienicht allein in den verganberten Febr onder x ut⸗ zli⸗ vn⸗ {| 107] den edt Hi) 1 ⸗ iche na⸗ allı an⸗ ud ca⸗ * Das Erſte Buch / von Kreutern. 237 A ——— auch ſonſt zu allen denen die ſonſt verzau⸗ bert feinde/ vnd etwann vnnatuͤrliche ding zum Mundt auf dem Leib herauß brechen / oder aber durch den Stulgang von ſich geben. Engelwurgel gepülnert / vnnd ein quintlein mit weiſſem Wein getruncken / ſtaͤrcket vnnd erwaͤrmet die falte entrich⸗ tung der Leber / vnnd loͤſet die verſtopffung der gemeldten Glieder. — Engelwurtzel nuͤchtern im Mundt getragen / vnd biß wei⸗ len ein Stuͤcklein hinab geſchluckt / erwaͤrmet vnnd ſtercket das Haupt vnd Hirn / vnnd bewahret die alten vnnd kalten Leuth vor dem Schlag oder Roͤßleim. Engelwurtzel zu Puluer geſtoſſen / vnnd ein quintlein da⸗ uon ehe einen das Feber anſtoſſet getruncken mit einem war⸗ men Wein zertrieben / vertreibt das viertaͤglich / auch das B taͤglich Feber / ſo man das einmal etliche thut. Etliche ges brauchen ein quintlein dieſer Wurtzeln mit Fuͤnfffinger⸗ kratwaſſer / vnnd trinckens nach einer gebuͤrlichen Pur⸗ gierung. Wann einem Menſchen Schlangen oder andere gifftige Wuͤrm in Leib kommen / die etwann auch von vnreynem ge⸗ truncken Waſſer da derenleicht mit eingetruncken wird / / im Leib wachſen / fo fol man die mit folgender Artzeney außtrei⸗ ben: Nimb Angelickwurtz / Meerrettichwurtzel / jedes gleich viel / Stoffe die zu einem reynen Puluer / vnd fchlags durch ein Sieblein. Von dieſem Puluer gib einem vier Morgen nacheinander nuͤchtern vier Stunden vorm Eifen ein gu⸗ ten Löffel vollgertrieben mit einem Truͤncklein Weins warm au trincken/es treibt die Schlangen ond Würm mit gemalt, fort / dag fie entmeder zu dem Mundt oder durch den Stuls C sang müflen außgehn. Mit diefer Arsenen habich von ei⸗ nem Mannein Mollen oder Salamander getrieben / vnnd⸗ dann iij. Fröfchvon einer Weibesperfonen. Es mag auch dieſes Puluer nuͤtzlich dor die Peſtilenz vnnd eyngenomme⸗ nen Gifft gebraucht werden. Euſſerlicher gebrauch der Angelick oder Engelwurtz. F Ngelwurtz grüne Bletter frifch auff das Haupt gelegt / vertreiben vnnd ziehen die Hin auß dem Haupt in den 4 Sebern. Der Safft vonder Engelmurgimit Dillen oder Chamil, lenoͤlen zertrieben / vertreibet den ſchmertzen der Ohren von Kaͤlte verurſacht / ſo man daruon in die Ohren thut. D Engelwurtzſafft in die ſchmerhafftigen boͤſen Zaͤhn ges than / ſtillet deßfchmergen derſelben / vnnd leget die Schuͤß darinn. Die Wurtzel zerſchnitten vnnd in Wein geſotten / darnach die durchgeſigene Bruͤh warm im Mundt gehal⸗ ten / vertreibt das Zahnwehe. Gemeldten Safft mit gelaͤutertem Fenchelſafft oder Waſſer zertrieben / vnnd zu einem Augenwaͤſſerlein tempe⸗ riert / erlaͤtert dag Geſicht / vnd verzehret die Flehmen darin / ſo man jedertweilen ein par Troͤpflein darein thut. Etliche Leute ſeindt beredt / wo ſie dieſe Wurtzel bey jhnen tragen / ſol jhnen keine Zauberey oder boͤß Geſpenſt ſchaden moͤgen / vnd alle Fantaſeyen vnd boͤſe erſchroͤckliche Traͤum vnnd Nachtgeſpenſt hinweg treiben. Andere henckens an Halß vnnd tragens auff bloſſer Haut / zur bewahrung der Peſtilentz. Die Bletter der Engelwurtz in einer Pfannen: mir E Baumoͤlen end ein wenig Weins geröfcher7 vnnd darnach zwifchen zweyen Tuͤchern vber die Brück oben pber die Scham gefchlagen/ fo warm man es leiden fan /bringer wi⸗ der den verftandenen Harn / vnd vertreibet das tröpflingen barnen. Wann man die Blerter der zahmen nicht haben fan /folman die Bletter der wilden nemmen. | Wann einer von einem wuͤtenden Hundt gebiſſen wor, den were / dernemme Eingelwursfrant vnd Wurtzel / vnnd thue darzu Rauthen. Zerftoß diefe Stuͤck wel vnnd mach mit Honig ein Pflaſter darauß / ſtreichs auff ein Tuch vnnd F legs ober den Schaden / das zeucht alles Gifft heranß. Es mag anch gleicher geſtalt vor Schlangenbiſſz / vnd das Ste⸗ chen gebraucht vnd vbergelegt werden. Darneben ſol man auch die Wurtzel in Wein ſieden / dauon Morgens vnd U; bendts trincken. Engelwurtzel gepuͤlnert vnnd mit Bech vermiſchet / gibt auch ein gut henlfam Pflaſter zu den Wunden die von den vnſinnigen Hunden gebiffen worden ſeindt. Hiebeuor haben wir eines Pflafters gedacht das zu dern Wundtranck gehörer / welchen man brauchet zu den vnna⸗ tuͤrlichen Schäden; Nimb der zahmen Engelwurrbletter zwo Handtvoll / der Bletter der wilden Angelick / Wider⸗ thonkraut / Beyfuß / Geyßfuͤſſel oder Hinfuß / die oͤberſten Gipffel von dem Sanct Johannskraͤut/ Teuffelsabbiß / Ingruͤn / jedes ein Handtvoll / die Bletter von Birckenmi⸗ G ſpel auch eine Handtvoll / Weinranthen/ Guͤldenruth / Nas ſenoͤhrlein Doſtenkraut. Alle dieſe Kreuter muͤſſen frifch vnd gruͤn ſeyn / die muß man hacken / vnd darnach klein ftof fen / im ſtoſſen ſol man darmit vermiſchen friſchen vngeſal⸗ genen Buttern xvj. vntz / friſch vnnd gut zeitig Baumoͤlen xxiiij. Vnzz / vnnd guten fuͤrnen Wein ein Pfunde. Sols ches alles fohman in ein ſteininen Hafen hun / vnd ein Tag oder viergehen in der Sonnen beysen laſſen / darnach fot mansinein Keſſel oder Pfann thun vnnd ober einem Kol; fewer fieden laſſen / biß fich der Wein vnnd der Safft in den Kreutern gar verzehret / vnd mit dem Buttern vnd Baum⸗ oͤlen vereiniget hat / als dann ſol man es durch ein Tuch ſei⸗ hen / vd dieweil dieſe ding noch warn ſeindt / hart mit einer Preſſen außpreſſen / vnnd darzu thun Silbergledt / Goldt⸗ gledt zu einem ſubtielen Puluer geſtoſſen vnnd durch ein rey⸗ nes Sieblein geſchlagen. Dieſe Stück fol man mit einan _ der auff einem linden Kolfewerlein ſieden biß ſie ſich verein, baren vnnd die dicke eines weichen Pflaſters bekommen / als dann ſol man damit vermiſchen Gummi Opopanac drey loth / Gummi Armoniac/ Gummi Serapin vnnd Galben. ſafft / jedes zwey loth in Eſſig zerlaſſen / dann durchgeſtegen vnnd wider zu bequemer dick geſotten: Wann das wol ver⸗ miſcht iſt / ſo laſſe ferrner ſittiglich darinn zergehen / geel Wachs reyn geſchaben / Terpentin / jedes zwoͤlff loch / Pin hartz vnnd Therroder weych Bech / jedes acht loth. Wann dieſe Stück vergangen ſeindt / ſo thu ferner darzu iiij. loth gediſtilliert Wechholteroͤlen / oder von den Beeren außge⸗ druckt / wie man das Leinoͤlen außpreſt: Darnach fo ſtreuwe nachfolgende Stuͤck reyn gepuͤluert dareyn / als da ſeindt Engelwurt vier loth / fchwargen Agſtein drey loch / geriebe⸗ nen weiſſen Agſtein ij. loth / Maſtix / weiſſen Weyrauch / A⸗ loepatick / jedes anderhalb loth / gülden Widerthod / rote vnd weiſſe geriebene Corallen / jedes ein loth. Dieſe Stuͤck alle vermiſch wol durch einander / boͤre es wel mir Johannsoͤlen / vnnd mache Zapffen darauß. Dieſes Pflaſter dienet nicht allein zu den obgemeldten Schaͤden / ſondern es heylet auch ein jeden Schuß vnd Stich / vnd wirdt Emplaſtrum ex An- gelica,oder das Engeliſch Pflaſter genannt. Engelwurtzbletter beyde von der zahmen vnd der wilden / dienen auch zu allen alten Schaͤden / dem Krebs vñ Fiſteln / in Waſſer vnd Wein geſotten / vnnd mit dieſer Kochung die Schaͤden gewaͤſchen vnd gereynigt / dann es ſaubert ſie / ma⸗ N auch frifch Steifch darinn wachſen / vnnd fürdert fie zur heylung. Sonſt ſeindt ſie auch dienlich zum Schweißbaͤdern die K falten boͤſen vbrige Feuchten durch den Schweiß auß zutrei⸗ ben. Sie dienen auch zun Daͤmpffen vnnd Lendenbaͤdern die erkalte Mutter zuerwaͤrmen / vnd die Weibliche Monat⸗ blumen zu fuͤrdern / auch die Schmertzen der Mutter zu miltern. Auffgetruckneter Engelwurt ſafft. Angelicæ ſuccus exiccatus. Do den Wurzeln der frifchen Engelwurtz bereytet | man auch ein nuͤtzlichen Safft / wie man den Safft fonft auß — vi | v na: IJ N" m \ N { — — — — — — e — — — — — — | 5 En A 1 vi 2 h „fi | —90 chi { \ IF UT EFEN | 30 3000 354 JF 14 u 1 Hi Bil 2 \ J 0 A|) t ‚DM e {Hj Mi N il) ir) ' Ha 133 j 4317 Ianlt! "BR Ka EI N? 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(BB Swirdrdas Angelickwurtzſafft auff man cherley weiß gediſtilliert vnd bereytet / die gemeineſt weiß aber / wirdt fuͤrnemlich verſtanden / wann man Engelwurtzwaſſer ohn ein weitern Zufan begert / vnd dafſelbige wirdt alſo bereytet: Mannimbedie Angelick mit Kraut vnnd Wursel/ hacker fie klein / vnd diſtilliert diein einem gläfinen Geſchirr ın Bal- p Deo Mari&, mit ſanfftem Fewer / darnach lAlfer mans eine zeitlang in der Sonnen ftehn zu rectificieren. So man es > aber ftärcfer haben wit / fo fol man der duͤrren guten Wur⸗ geln ein vierling oder viij. loth zu einem groben Puluer ſtof⸗ fen vnd in ein Kolben Glaß thun / vnd darüber ſchůtten ein Elſaſſer Maß deß vorigen Angelickwaſſers / ſoles Tag vnd Naͤcht / in Balneo Marſæ, oder an einem warmen Ort dige⸗ rieren vnnd beytzen laſſen / darnach mit ſanfftem Fewer ſin Balneo Matiæ (oder aber in der Aeſchen / da wirdt es ſtaͤr⸗ cker /) abziehen vnd zum gebrauch behalten. Anderenemmen Kraut und Wursel / ſtoſſens vnnd ha⸗ ckens klein / ſchuͤtten guten fuͤrnen Wein darüber / laſſens sin Tag etlich beygen/ darnach ziehen ſie es ab / vnnd behal⸗ tens alfo zum gebrauch / aber das ander iſt kraͤfftiger / das mit dem gemeinen Waſſer vber die Wurtzeln gegoſſen zum an⸗ dernmal gediſtilliert wirdt. | Erlichenemmen die dirren Engelwurtzeln / ſtoſſens zu ei⸗ nem groblechten Puluer / ſchuͤtten darnach ein guten alten Woein damber / daß er zween Zwerchfinger Darüber gehe / laſſens eine zeitlang beysen / darnach diſtillieren fie dieſelbi⸗ ach / das gibt gar ein ſtarek Waſſer gleich einem Agua vırz, das fol beſonders auch wie ein Aqua vitæ, vnnd nicht vor ein gemein Engelſuͤßwaſſer gebraucht werden. Inner licher gebrauch der Angelick oder Engelwurtzwaſſer. EM AS gediſtillierte Waſſer sum zweyten mal abgesogen? = penimbeden ſchmertzen vnd wehthumb im Leibe / vnnd das Krimmenin Daͤrmen / von Kaͤlte verurſachet. Dienet wider den langwirigen vnnd alten Huſten / vertreibet das troͤpflingen harnen vnd die Harn winde / fuͤrdert die Weibli⸗ che Ronatblumen / vertreibet den Schmertzen der Beer⸗ murter/ond.die Rachwehen / reyniget die Kindtbetterin wel end derhtet fe yor Mutterkrimmen / es fuͤrdert die Geburt / vnd treibet fort die Nachgeburt. n | Engelwurtzwaſſer zercheilt vnnd loͤſet ab allen innerlichen Schleim / vertreibt die Blaͤſt vnd treibt auß das gerunnen Bluesnd alles Gifft / vnnd laͤſſet daſſelbige nicht zu Hertzen eommen/dannesthuraller Vergifftung gewaltigen wider, ſtandt / jedes mal itij. oder v. loth gerruncken. In Sterbensläuffen fol man deß Morgens nuͤchtern ehe man auß gehet / ein Truͤncklein dieſes Waſſers thun / das verhuͤtet den Nenſchen vor der vergifften Contugion / fol; ches mag man auch den jungen Kindern gebrauchen / vnnd darmit ſe es aber deſto lieber einnemmen⸗ ſol man deß Waſ⸗ s E ſers nemmen ſichtehen Vntzen / vnnd Graßnaͤgleinzucker acht loth. Solches ſol man in ein. Kaͤnntlein thun / vnnd es werdecitineine Pfann mit Waſſer ſtellen / vnnd daran ein Wall oder schen laffen auffſieden / darnach ſol man es durch ein ſauber Tuch ſeihen / vnnd in einem Glaß wol vermacht zum gebrauch behalten. Daruon ſol man einem jungen Kindt vnder fünff Jahren allen Morgen ein Loͤffel voll ge⸗ hen / vnd denen fo darüber ſeindt zween Loͤffel voll. Das Engelwurtzwaſſer das ven den duͤrren Wurtzeln mit Wein infundiert vnnd darnach gediſtilliert wirdt / otenet O. Jacobi Theodori Dabernemontam A ſonſt auß dem Wermuth auß zuziehen pflegt / der wirdt mit F ji allen obgemeldten Gebrechen/ Aber dieweil es ſtarck iſt gleich dem Aqua vite, ſo ſol auff einmal vber zween Löffel doll icht gebrauchet werden. | | & Es ſollen die jenigen ſo fich vor dem Schlag oder Roͤß⸗ fein fuͤrchten / alle acht tas weymal / jedesmal ein par Loͤffe⸗ fen bol blauchen / deß Abends wann fie woͤllen zn Peth ge⸗ ben / vnnd das allwegen wann ein Quart mw oder voll Sicchteyngehen wil/ ein Tag zunuor einnemmen / vnnd dar⸗ nach auff den folgenden Tag auch wann das Kiecht eynge⸗ het / das iſt erfahren daß es ſolchen Gebreften verhuͤtet. Ein ander Waller vor die fallende Sucht: Nimb Ange, licktraut vnd Wurtzel / Lauanderblumen jedes gleich viel: Harke die klein duͤrcheinander / ſchuͤtte darnach guten alten rein dariiber vnnd laſſe fie in einem wolvermachten Glaß auff vie gehen Tag mit einander beytzen / diſtilliers darnach G in Balnee Marie, 9nd behalts wol vermacht. Dieſes Waſ⸗ ſer iſt eine herrliche Artzeney / jedertweilen ij. oder drey Löffel Sölldanıen Hugenommen. Oder: Nimb Angelickwurtzel acht Bingen / weiß Bibernellenwurtzel vier Vnzz / die zer⸗ ſchneidt vnd ſtoß fie klein / geuß eine Maß guten alten Wein dartiger / laß in einem wolvermachten Glaß auff die acht Tage mit iinander beytzen / darnach diſtillier mans in Balneo6 Maci& in einem gläfinen Geſchirr / dam flelle man es eine zeitlang an den Sonnenſchein zu re crifteieren. Darion fol man dem inftcierteninf vollen vnd neuw Mon / deßgleichen in den beyden Darren’ jedes mal ein par Loͤffel voll su rin fen geben. So man aber das gemeldte Waller Fräfftiger haben wit / fol man acht loth friſchen vnnd gruͤnen haͤſelen Miſpel / oder die Miſpel von einem Andenbaum mit der ob⸗ 3 gemeldien beygung vermiſchen / vnd darnach diſtillieren. Euſſerlicher gebrauch der Angelitk oder | Engelonrgwallers. 2 ————— in einem verdeckten Geſchirr in &% nem heiſſen Waſſer gewaͤrmet / vnnd fo warm es zu lei⸗ den iſt in dem Mundt gehalten / miltert den Schmertzen der Zaͤhn. In die Augen getraufft / erlaͤutert das dunckel Ge⸗ t icht. le | Engelwurtz waſſer vertreibet die Malzeichen von beit Purpeln oder Kinderflecken / offtermals damit angeſtrichen vnd von jhm ſelber laſſen trucken werden. Dieſes Waſſer mir darinn genetzten Tuͤchern auff die ſchmertzliche lahme Huͤfft / vnd andere ſchmertzliche Glleder don Zipperlein oder Gliedtſucht warn gefchlagen/ benimbt das duͤten vnd den Wehthumb / vnd zertheilet die ver ſamble⸗ te zaͤhe Feuchtigkeit. Angelick oder Engelwurtzwein. Vinum ex Angclica, —— Angelickwurz machet man in Herbſtzeiten ein fuͤrtreffenlichen guten Wein / auff folgende weis: Man nimbe der auffgetruckneten Engelwurz acht loth / die ſchnei⸗ d man klein / vnd ſtoͤſſet ſie groblecht /darnach thut man fie mein lanen Saͤcklein / machet die eyn mit Haͤſelen Spaͤh⸗ den in ein fechzehen maͤſſigs Faͤßlein / fuͤlet das darnach mit gutem Moſt zu / vnd laſſet den daruͤber verjaͤhren: Vber vj⸗ Monatläffer man den Wein ab / thut die Spaͤhn vnd Wur⸗ Kein hinweg / butzet daß Faͤßlein ſauber anf / vnnd thut den K Wein wider in das Faͤßlein / fuͤllet daſſelbige mit einem art dern gutem Nein wider / vnnd ſchlegt das behebe zu / vber Jahr daruon zu trincken. Dieſer Wein iſt gut wider das duchen / ſchwerlich aͤthmen / vnnd wider alle kalte Gebrechen / der Brufi / Lungen vnd Seiten / er fuͤrdert den Harn vnd die Weibliche Monatblumen / dienet wider die Schmertzen vnd Krinifhen der Beermutter / reynigt die Kindtbetterinnen / vnd verhuͤtet ſie vor den Nachwehen vnd Muttertkrimmen / ohnd dicner auch wider alle Gebrechen / die oben von dem in⸗ nerlichen gebrauch der Engelwurn erzehlt worden — tlicht U En = gl nn ee ne ——— (ki ei⸗ 119 br 14 1 kn en —J 17 nf \ ww 1d n/ nf 1 i - Daß Erſte Buch / von Kreukern | A Edtliche machen den alfo: Sie nemmen dürte / geſchnit⸗ F und Rücken / daß fie ſaͤnffter ein Kindt geboren hette / vnnd tene vnnd groblecht zerſtoſſen Angelick nach jhrem gefallen / nach dent fie den Wein gering oder ſtarck / oder viel oder tue, nigmachen wöllen / fieden die im Herbſt in friſchem Moft wie er von der Kelter kommet / als viel man wil / den dritten, theil eyn / verſchaͤumen den im ſieden ſtaͤtig / laſſen jhn vber Nacht ſtehen / deß Morgens laſſen fie denſelbigen durch ein wuͤllin Sack lauffen / chin den folgendes in ein Faß / darzu gieſſen fie noch zweymal oder dreymat fo viel ſuͤſſes Moſts / vnd laſſen den Wein alfo durch einander verjähren. Dar nach fchlagen ſie das Faß zu / vnnd behalten den Wein zur Notturfft vber Jahr daruon zu trincken / vnnd wann man darab trincket / ſuͤlle man den mit andern Wein widerumb / ſo bleibet er lange gut. | Anderenemmen dürre Angelickwurtz / zerſchnitten vnnd B groblecht zerſtoſſen / hencken den in einem leininen Saͤcklein inein Faͤßlein / zwiſchen Hanbüchen / Aeſcheren oder Haͤſe⸗ len Spaͤhn / vnd füllen das Faͤßlein mit gutem ſuͤſſen Moſt / daß es das drittheil laͤer bleibet / füllen es mit gefortenem Moſt zu / vnnd laſſens alſo verjähren / vnnd thun wie obge⸗ meldet. Hieronymus Tragus mein Præceptor der bereytet den wider die Peſtilentz / vnd alles ander eingenommen Gifft al⸗ ſo: Nimb der auffgedoͤrrten friſchen Engelwurtzel vj. loth / weiß Bibernellenwurtzel dritthalb loth / Cardobenedicten⸗ kraut zwy loch / Sormentillwurtzel / Meiſterwurtzel / jedes anderhalb loth weiß Diptamwurtzel / fuͤnff quintlein / ©, Johannskraut die oͤberſten Gipffel darnon / Wechholter⸗ beeren ein wenig gequetſcht / Betonienkraut / Zitwanwurtz / jedes ein loth / Peſtilenzwurtz / Eiſenkraut / Kalmußwurgtzel / e Galgenwurtz / Weinrauthen / Ochfenzungenblüml«in / Borragenblümlein / jedes ein hatb loth. Alle Wurzeln foi man jerfchneiden vnnd groblecht ſtoſſen / die Kreuter aber als lein zerſchneiden / vnnd die Blunten darnach ganz mit allen öbgemeldten Stuͤcken vermifchen / darnach mır Haͤſelen o, der Hanbůchen Spähnenin ein vier vnd zwantzig mälligg _ Faͤßlein eynmachen / mit gutem Moſt zufüllen/ vnd verjaͤh⸗ ren laſſen. Vber ſechs Monat den Wein ablaſſen / die Spaͤhn vnnd die Species hinwerffen / vnnd den Wein ober Jahr behalten vnd verwahren / wie anfangs von dem erſten ift gelehrt worden. Wer ſolchen Wein taͤglich im brauch hat / vnd zun beyden Imbſen im anfang ein Becherleinvoll darnon trincket / der wird nicht allein vor der Peſtilentz vers wahrer fondernes fchaderihm auch fein Gifft / oder kalte vngeſundte Speifen/ als da feindt kalte Fiſch / Cucumern/ D Melonen / Pfeben / Schwaͤmm vnd dergleichen. So auch einer ein Argwohn hette / daß jhme mit Gifft vergeben wor⸗ den were / der ſol dieſen Wein ein gantz Jahr lang trincken / ſo wirdt jhme daß Gifft nicht ſchaden moͤgen. Er loͤſet auch auff alle innerliche verſtopffung / treibet den Harn / reyniget die Nieren vnd Blaſen / ſaͤubert das vnreyne melancholiſch Gebluͤt / vnnd verbeſſert die Vergifftung der Frantzoſen Kranckheyt / behuͤtet das Gebluůt vor Faͤulnuß / vnd iſt denen ein heylfamer guter Tranck / die neuwlich auß der Frantzoſen Cur kommen ſeindt. | ° Ein anderer/ den Meibern dirnlich die nicht genugſam von jhrer Weiblichen Monatblumen gereynigt werden : Nimb Ingelwurg iij. loth / Peterlinſamen j. loth / Berg mins / Cretiſchen Diptam / Poleyenkraut / jedes ein halb loch / Thymiankraut / Erdkiffer / jedes j. quint. Mutterzimet / E Indianiſche Spicanarden / jedes ein halb quintlein. Die Angelick zerſchneidt vnnd ſtoſſe ſie groblecht / vermifch dar⸗ nach die andern Stuͤck darzu / vnnd ſchlage die mit Haͤſelen oder andern Spaͤhnen wie gebraͤuchlich in ein viertzehen maͤſſigs Faͤßlein eyn / vnd fülle das Faͤßlein darnach mit gu⸗ sem Moſt zn / vnd laſſe den darüber verjaͤhren / vnnd handel damit wie oben meldung geſchehen. Dieſen Wein hab ich vorzeiten einer Graͤffinnen verordnet / die ihre Monatblum nimmer recht gehabt / vnd wann ſie ſich ſchon erzeigen wolt / tame ſie mit ſolchem Reiſſen vnnd Krimmen in dem Leibe 239 kame doch nicht genugſam / vnd nach dem ſie viel Raths ge⸗ pflogen / vnd doch nimmer zu beſtaͤndiger Geſundtheit kom⸗ men moͤgen / iſt jhr endlich durch den taͤglichen gebrauch die, ſes Weins geholffen worden? daß fie hernachmals jhre Mo⸗ natblumen zu rechter gebuͤren der Zeit vberkommen ohne ei⸗ nige ſchmertzen / die auch dieſen Wein vor ein groſſen heym⸗ lichen Schatz gehalten / denſelben andern Weibern mitge⸗ theilet / aber die Beſchreibung deſſelbigen / hat niemandt von jhr bringen koͤnnen. | Guilielmus Turnerus der Argeney Doctor / hat vor den Wehthumb / auffblaͤhung vnd andere Gebrechen dep Mil⸗ zes / den nachfolgenden nuͤtzlich gebraucht / nicht allein an⸗ dern gerahten / ſondern hat jhnen auch Jaͤhrlich ſelbſt berey⸗ tet / vnd im täglichen gebrauch gehabt: Nimb Angelickwur⸗ S zzeln klein geſchnitten iiij. loth / Welſch Venushaar / Tama⸗ riſckenholtzrinden / jedes vier loth / Cappernwurtz / klein vnd groß Reſſelfarn / Veielwurtz / jedes zwey loth / Zimmatrin⸗ denj. loth / Naͤglein ein halb loth. Alle dieſe Stück ſol man klein zerſchneiden / vnd mit aͤſcheren Spaͤhnen in ein ſechtze⸗ hen maͤſſigs Faͤßlein einmachen / daſſelbige darnach mit gu⸗ tem Moſt zufuͤllen / vnd daruͤber verjaͤhren laſſen. Dieſer Wein dienet auch wider die verſtopffung der Nieren vnnd Blaſen / treibet den Harn / fuͤhret auß den Lendenſtein / vnd reynigt die Nieren vnnd Blaſen von dem Schleim / daruon der Stein zuwachſen pflegt. > der Angelick macher man einen herrlichen Meth: AMan nimbt der Engelwurtz I. loth / zerſchneidt die klein / thuts in eine Zinnenflaͤſch / ſchuͤttet daruͤber auff digander⸗ halb Maß Waſſers / ſchraubt die Flaͤſch geheb zu / ſtellet fie darnach in ein Keſſel mit ſiedendem Waſſer / vnnd laſſet ſie vier Stunden mit ſtaͤtem Fewer darinn ſieden / thut ſie dar⸗ nach herauß / vnd laſſet die alſo verſchloſſen kalt werden / daß feine Spiritus verriechen moͤgen: Darnach nimbt man zwo Maß Honigs / thut den in ein bequemen Keſſel / vnd ſchuͤttet daruͤber xvj. Maß friſch Brunnenwaſſers / ſetzet den Keſſel/ vber ein lindes Fewer / (dann ſtarcke Fewer leider das Honig nicht / wirdt ſonſt vber ſich getrieben daß es vberlauffet /) vnd laſſets ſittiglich ſieden / im ſieden muß man es ſtaͤtig ver, ſchaͤumen / vnnd alſo allgemaͤchlich ſieden laſſen biß daß es ſchier halber eyngeſotten iſt / fol man als dann die geſottene Bruͤhe von der Angelick durch ein Tuch geſiegen darzu 1 fchütten/ vnd follends ſieden laſſen biß es halber eyngeſotten iſt / alſo das xvj. Maß vber bleiben / darnach ſol mans vom Fewer thun zudechen vnd vinſtellen daß es kalt werde. Fol⸗ gends ſol mans in ein Faͤß lein thun / vnnd etwann ein Loͤffel vol Bierhoͤfen mit vermiſchen daß es jaͤhren mögelond alſo verjaͤhren laſſen. Man mag auch die Engelwurtzel klein ge⸗ ſchnitten vnd groblecht zerſtoſſen in ein Saͤcklein thun / vnd in das Faͤßlein hencken / vnd den geſottenen Meth mit dem Honig daruͤber verjähren laſſen / wie es einem jeden gefellig ſcyn wil. Dieſer Meth iſt ein faſt heyſſame Argeney su allen Gebrechen der Bruſt vnd Lungen vñ derſelbigen erfältung/ dienet gewaltig wider das Keichen vnnd ſchwerem gefange⸗ nen Athem / vertreibet den alten Huſten / erwey chet den kal⸗ ten / zaͤhen Lungenkoder / vnnd fuͤrdert den zum außwerffen / vnd rehniget alſo die Bruſt vnd Lungen / vnd erwaͤrmet ſie. KWider obgemeldte Gebrechen hab ich auch nachfolgen⸗ den Meth verordnet / vnnd ſehr gut befunden: Nimb Ange⸗ lickwurtz klein geſchnitten zwey loth / Alantwurz ein loth / Meiſterwurtz ein halb loth / Veielwurtzel jein quintlein. Diefe Stuͤck ſollen alle klein geſchnitten ſeyn: darzu nimb zwo Maß Honigs vnd xvj. Maß friſch Bruuenwaſ⸗ ſer / vnnd bereyt einen Meth daruon / aller dings wie oben ge⸗ lehrt iſt. Angelick A rar 240 Angelick oder Engelwurg Extract. Angelic® exıradtum, at Extract von der Angelickwurtz / wirdt anf der dir, Eye Wurtzel auß gezogen / wie wir andere Eytraet auß dem Wermuth gelehret haben außzuziehen. Etliche nem⸗ men das Kraut vnnd Wurzzeln miteinanderonnd machen einen Extract darauß / vnd wiewol derſelbige kraͤfftig iſt / vnd nicht zuverwerffen / ſo iſt doch der ſo auß der duͤrren Wur⸗ sein allein gemacht wirdt noch kraͤfftiger. Er wirdt nuͤtzlich gebrauchet zu allen obenerzehlten. Kranckheyten / wie dein dem innerlichen gebrauch der Engelwurtz angezeigt worden. Danon sibeman auff einmal ein zwölften theil eines loths / oder ein drittheil eines quintleins mit Wein / oder mit Ange⸗ lica Waſſer / oder aber mit einem andern bequemen gediſtil⸗ lierten Waſſer oder Safft. Es wirdt auch nuͤtzlich mit an⸗ dern Artzeneyen vermiſcht. Engelwurtz oder Angelick Conſeruenzucker. Angelicæ radicum Conlerua. > der Wuryeln der Angelic macher man ein koͤſtli⸗ chen Conſernenzucker: Man ſchneidet die Wurtzeln nach dem fievon aller Vnreynigkeit wol geſaͤubert feyn / zu ſehr dünnen Scheublein wie man die Rettich zu ſchneiden pfleget: Darnach ſeud man fie in genugſamem Waſſer biß fie wor weych werden’ vnd das Waſſer fchter eyngeſotten iſt / darnach ſtoͤſſet man die zu Muß / vnd ſtreichet ſie durch ein Pfeffertuch / darnach thut man viermal ſo viel Zucker dazu alsder Wurtzeln geweſen feinde/ laͤſſet es mit einander zu bes quemer dicfeeiner — ſieden / vnd behelt ſolche inn ei⸗ nem glaͤſinen oder Porcellan Geſchirr. CSoman in Sterbenslaͤuffen wann vergiffter Lufft iſt / deß Morgens nüchtern ein halb loth von dieſem eynnimbt / ſo iſt man deſſelbigen Tages derſelbigen Vergifftung ſicher / dann das Hertz daruon geſtaͤrcket vnd bewahret wirdt / vnnd ſolcher Bergiffrung gewaltigen widerſtandt thut. Te wirdt auch gemeldter Zucker zu allen obenerzehlten Gebrechen nüslich gebrauchet / nicht allein vor füch ſelbeſt fondern auch mit andern bequemen Argeneyen vermif ht, Angelickwurtz außgezogener Syrup. Syrupus extractionis Angelicæ. %S wirdt anf der Engelwurtz ein kuͤnſtlicher außgezoge⸗ ner Syrup bereytet / wie man den außgezogenen Sy⸗ rup auß den Zimmatrinden machet / der wirdt zu allen Klanckhe yten heylſamlich gebraucht / darzu Die Engelwurtz an jhren ſelbſt nut iſt. Daruon gibt man auff einmal nicht mehr als ein loth / vnd ſol aber dieſer Syrup auß der durren Wurhel gemacht werden / ſintemal derſelbige viel kraͤfftiger wirdt als der ſo auß der grünen auß gezogen wirdt. Angelick oder Engelwurtz gediſtilliert Oele. Ange licæ oleum ſtillatitium. S wirdt auß der Engelwurtz cin vberauß treffenliches ESele durch die Deſtillation bereytet / wie folger · Nimb guter / frifcher / auffgetruckneter Angelick ein Pfundt / ſchneide die klein / darna ch ſtoß ſie groblecht / thue die in ein glaͤſin oder ſteinin Geſchirr oder Kolben / vnd ſchůtte drey o⸗ der vier Maß friſt ch Brunnenwaſſer daruͤber / vnd mach das Gefaͤß beheb zu / laſſe alſo mit einander fuͤnff oder ſechs Ta⸗ ge beynen / darnach thue die obgemeldte Materi in ein Diſtil⸗ £ lierzeug / ſere den in cin Sandt / mach erſtlich ein gering Fewer / laſſe es ſittſam vnd linde brennen / darnach mache es je lenger je ſtrenger / vnnd ſetze ein Fuͤrſatzglaß vor den Schnabel deß Alembicks / vermachs wol daß es nicht ver⸗ riechen möge / vnnd wann vngehfaͤhrlich ein alte Map Wafı fers in dem Receptorio oder Fuͤrſatzglaß jich geſammlet hat / ſo thue es hinweg vnd verwahre es wol daß es nicht ver⸗ ziehe, dann da haſt du mit dem Oele ein ſo edels Angelick vnnd kraͤfftig Waſſer / als du jmmermehr eins diſtillieren magſt. Darnach ſetze ein ander Fuͤrglaß ſuͤr / vnd ſammel D. Jacobi Theodori Tabern montani / F noch auff anderhalb Maß Waſſers / mit den gehet faſt alle Olcoßtet herauß / laſſe dieſe darnach ſtehen / biß ſich das De⸗ fe oben ſammlet / das ſeparier darnach fein von dem Waſſer / vnd hebe das Oele ſonder auff / vnnd auch das erſte Waſſer / dann das magſt du vor sin kräfftig Angelickwaſſer in den obgemeldten Gebrechen nislich gebrauchen, Das ander Waſſer aber iſt nicht fo kraͤfftig als das erſte / das kan vorcin gemein Angelickwaſſer gebraucht werden / Dover du magſt daffelbige auffheben / biß dur wider Angelickölen diſtilleren wilt / ſo brauche daſſelbige wider neben anderen zu der In⸗ fuſion. Man kan auch auß Wurmſtichiger / verlegener Ange⸗ lick ſehr wol ein kraͤfftiges Oele diſtillieren / aber das Waſſer iſt nichts werth / die Oleoſitet aber darinn kan nicht ver⸗ derben. GAngelickwuroͤle zwey Troͤpflein mit einem Conſeruen⸗ zucker von Saurampffer / Gauchklee / Ochſenzung oder von Borragen deß Morgens nuͤchtern eyngenommen / ohn⸗ gefaͤhrlich einer halben Caſtanien groß / behuͤtet den Men⸗ ſchen vor der Peſtilentziſchen Vergifftung. Sonſt mag das Engelwursöfen zu allen innerlichen Kranckheyten warzu die Wırrgel anihrfelbft gut iſt / heyl⸗ ſamlich gebraucht werden / vnnd ſol daruon auff einmal nicht vber zwey oder drey Troͤpflein mit ein wenig Weins o⸗ der einem andern bequemen gediſtillierten Waſſer oder Safft / je nach gelegenheit der Kranckheit gebraucht wer⸗ den. Dieſes Oele wirdt auch mit andern Artzeneyen / als mie Pillnlen / Latwergen vnnd Confecten zu mancherley Leibsgebrechen nuͤtzlich vermiſcht. Eyngemachte Engelwurtzel oder Angelick. Angelicæ radices conditæ. | Ka pflegen die Angelickwurtz von wesen ihres higie gen vnnd hannigen Geſchmacks mit Zucker eynzuma⸗ chen / darmit fie deſto anmuͤtiger zu brauchen ſeye: Man nimbt gefäuberte frifche Angelick / reyniget die von der Er⸗ den / vnnd ſchneidet die Nebenwuͤrtzlein hinweg / darnach ſpaltet man fie vnnd macht kleine lange Stuͤcklein daran) die thut man in ein Keſſelein darinn guter weiſſer Zucker zu einem dünnen Syrup zerlaſſen ſeye / vnnd laſſet die allge⸗ maͤchlich mit dem Zucker Syrup ſieden biß zu bequemer di⸗ cke / als dann laͤſſet man die Kalt werden / vnnd hebt ſie zum gebrauch auff. Dieſe weiſe die Wurtzeln einzumachen iſt die beſte / geht mir geringer muͤhe zu / vnnd bleibet alle Krafft darinn. Eyngemachter Engelwurtzel Wurtzel / ein Stuͤcklein ei⸗ nes Glehchs lang deß Morgens nuͤchtern geſſen / iſt ein edele Prafernatifin Sterbensläuffen wann die Peflileng regiert. Sie erwärmer auch vnd ſtaͤrcket den Magen / vnd das Hertz / vnnd bewahret vor dem Schlag / iſt alten Leuten eine faſt be⸗ queme Artzeney / vnd dienet wider alle Gebrechen / darzu die Angelick vor ſich ſelbſt gebrauchet wirdt. Vberzogene Angelick mit Zucker, Ange- [1caSaccharoincraflara. Tliche vberziehen die Angelichwurgel mit Zucker: Sie fchneiden fie zur vierecfechrigen kleinen langen Stu, fein / laſſen fiedarnach mit einem guten zerlaſſenen Feinzu⸗ cker vberziehen / vnnd behalten den zum gebrauch / der iſt gut vnd dienlich zu gebrauchen zu den obgemeldten Gebrechen / K darzu die eyngemachte Engelwurtz gebrauchet wirdt. Angelick oder Engelwurtz Taͤflein. Tabulæ ex Angelica. ri laſſen Täflein auf der Angelickwurtz machen / darmit fie auch deſter lieblicher zugebrauchen ſeye Man nimbt zwoͤlff Binz guten Feinzucker / zerlaſſet den in gutem Angelickwaͤſſer / vnnd ſeudet den zu rechter dicke / dar⸗ nad) thut man cin Vnzz reyn gepuͤluert vnnd La chgeſiebet Angelick⸗ ihi⸗ na⸗ an FH ach uß/ r zu lge⸗ rdi⸗ um if aft ich ele ert. rtz / dit — ie [17 zu⸗ zut n / n / + in ar⸗ het fs {| N! ! I J — Tr — — ⸗ PR e Tg — — — nn ⁊ 2 B Diiſt ein hey Das Erſte Buch / Mon Kreutern. aAngelickwurtzel Puluer dareyn / vermiſchets wol mit dem uon auff ein Marmelſtein / oder auff ein eychene Taffel/ins vor ein wenig feucht gemacht, Von diefen Taͤflein brau⸗ chet man deß Morgens nuͤchtern zuden obgemeldeen Ge⸗ brechen zwey oder drey / nach) dem fie groß oder klein feindt. Es dienen auch wider den alten Huſten/ vertreiben dag Rei, chen vnnd ſchwerlich aͤthmen / vnnd reynigen die Bruſt von dem al Koder vnd Schleim / dann fie machen wol auß⸗ werffen. © Zuder durch einander / vnnd geuſſet darnach Täfflein dar⸗ Angelick oder Engelwurg ſaltz. Angelicæ ſal. AS Sals ſo man auf der Angelickwurtzel außzeucht ame Artzeney wider die Peſtilentz vnd alles Gifft auß zůtreiben cin ſechſten theil oder auch vor ſtarcke er⸗ wachſene Leut ein drittheil einesqnintleing mit Angelick / o⸗ der Cardobenedicten oder Seorzoneren Waffer/ eingenoms men vnnd darauff geſchwitzt. Es dienet and) wider das key⸗ chen vnnd ſchwerlich aͤthmen / vnnd fuͤr viel andere Leibs ge, brechen vor ſich ſelbſt oder mit Pillulen / Latwergen / Confec⸗ ten/ Conſeruen vnnd anderen dergleichen Arzeneyen ver, miſcht vnnd gebraucht. Es ſol bercyter werdeh/ wann die Angelick Blumen vnd halbzeitigen Samen hat /in anfang ach Augſtmonats ſol mans ſammlen mit Stengel / Waur⸗ ‚sel/ vnd aller Subſtantz / es wol in der Sonnen laſſen dürr werden / darnach zu Aeſchen brennen / vnd das Salß daruon ziehen / aller dings wie wir im Wermuth gelehret haben. C Das Mierzehende Capitol Von der Meiſterwurtz. ‚wand. Meiſterwurtz. Imperatoria, HIER e HSV Ku 2 3 DEN NL D. E. F G 241 Eifterwurg hat eine Knodechtige vnsd Gleychechtige Wurzel / wie die Naterwurz o⸗ I derdas Theriackkraut eines Fingers dick vnnd auch bißweilen dicker mit vielen Zaſeln / die kreucht vnd fladert hin vnnd her in der Erden / waͤchſt mehr neben ſich dann vnder ſich / alſo das viel Ne⸗ benzincken von einer Wursel ſich außſtrecken / darauß be, ſondere Stoͤcklein herfuůͤr wachfen: mit ſolchem kriechen vnd fladern nimpr dieſes Gewaͤchß / da es hin geſaͤhet wirdt ein groſſen Platz ein / daß es ſchwerlich zueröfen iſt. Dieſe Wurtzel iſt außwendig grawſchwartz / vud innwendig weiß/ die gibt ein zaͤhen geelen Safft / der iſt gleich wie die Wurtz el eines ſehr hiigen vnnd raͤſen Geſchmacks / alſo daß er die Zung brennet viel mehr als ein Geſchlecht deß Pfeffers thun mag. Die Bletter ſeindt ſattgruͤn / vnnd vergleichen ſich den Blettern deß Beerenklaws. Fin ſedes Blat iſt erſt⸗ mals in drey volkommener vnderſcheidt zerſchnitten / rund vnnd Circkelsweiß: darnach iſt ein jedes zerſchnitten Blat widerumb mit zweyen oder dreyen ſchnitten halte: zerſpal⸗ ten / vnnd außwendig gerings herumb mit kleinen Kerfflin zerkerfft wie ein Seegen. Der Stengel iſt klein und ſchmal / Gleychechtig wie die Stengel deß Dillkrauts / auff die ans derhalbe Elen hoch / auß den Gleychen wachſen herfuͤr viel Nebenzweiglein / die bringen viel ſchoͤner huͤbſcher Kronen oder Dolden wie Schatthuͤtlein / den Kronen der wilden Angelick aͤhnlich / die tragen viel klaner weiſſer Bluͤmlein wie der Aniß oder Coriander. Wann die abfallen vnd verge⸗ hen / folget ein dͤnner grawſchwarger Samen reis der Dill, H — Das gantz Gewaͤchs hat ein ſtarcken Geruch. Diefes Ge⸗ waͤchs finder man viel in dem hohen Gebirg / im Schwartz⸗ waldt/ deßgleichen im Churer Biſthumb. Man zielets auch in den Gaͤrten / vnd haltet ſich faſt lang darinn. Der gemein vnnd Bauwers Mann zielet es vor das Rindviech / vnnd waͤchſt gern in ſchwartzem Erdtreich vnnd dunckeln Orten Man ſaͤet es im Chriſtmonat wie die Angelick / vnnd verfegr die auffgegangene Stoͤcklein im Meyen/ Schuchs weit von einander. Die beſte pflantzung aber iſt / daß man die Wurzel außgrab / von einander reiß / vnnd was Augen oder junge Schoß hat / das ſetzt man wie gemeldet Schuchs weit von einander, Es bluͤhet gegen dem Hewmonat / vnnd wirdt der Samen gegendem Herbſtmonat zeitig / zu welcher zeit er ge⸗ ſammlet werden ſol. Die Wurtzel aber ſol im Fruͤhling zum gebrauch der Artzeney geſammlet werden / zu welcher zett ſie dann am beſten / vnd voller zeitigs Saffts iſt | [Man finderin vnſerem Schweiger Gebirg noch ein an⸗ dere Meiftermurg / welche aller dingen kleiner iſt dann die vorgemeldre/ dann auß der Wurselfo der vorigen nicht on; gleich/allein daß fie viel fcherpfferift und nicht mehr brennet / wachſen herfür die Stengel fo viel Eleiner vnnd zarter ſindt / die Bletter find auch fchmäter?] Von den Namen der Meifterwurs. ALS ift die Meifterwurg wie auch die Angelick wolgemar, tert worden / dann etlich einSmyroium darauß wollen machen die andern ein Silphiam oder Laferpitium, dieweil etliche Gemerckzeichen diefer beyder Gewaͤchs mit der Mei⸗ ſterwurtz fich vergleichen / aber doch nicht durchauß mir zu» fämmen. Nun aber befchreiben die alten Schrer zwey Smyrnia, dann Diofcorides hat fein eygensmyenum, fo hat auch Galenus fein. befonders / deren doch vnſer Meifters wurg keines nicht iſt wie wir dann hernach Diefe beyde ge⸗ meldre Smyraa an feinem Dreh befchreiben woͤllen / daranß dann ein jeder leichtlich abnemmen wirdt koͤnnen / daß die Meifterwurg feinSmyrnıum nicht iſt. Was dann das La⸗ ſerpirum oder Sılphinm anlangn thut / haben wir hiebeuor dauon gehandelt vnd dieſelben beſchrieben. Was aber vnſer Meiſterwurtz bey den Alten ſey / vnd wie ſie dieſelbig genennt haben / hat noch keiner angezeiget / muͤſſen derowegen ſie mit jhren gememen Namen bleiben laſſen?“ 1. Es wirdt die Meiſterwurtz bey * Kreutlern / Simpli⸗ ciſten SD .dacobi Theodori Tabern. montann / ; I. Kleine Meiftermurs, 242 | A FO Bonder Natur! Krafft Wirkung vnd Ey⸗ Imperatoria montana, ciften vnnd den erfahrnen Medicis, Imperatoria genannt. DBey den Salendermachern / die ihre Santafenen mit dem Geſtirn haben / deßgleichen auch bey den Apoteckern hat viel zerſtoͤrte vnd Barbariſche Namen bekommen / dann es von jhnen genannt wirdt / Oſtricium, Alttencium, Oftentium, Aſtrantia, Oſtrut um, Aſteritinto, Aſtrutinm, vnd Mägi- ſtrantia. Welche Namen meines erachtens von dem Wort / StruthiumD «tccridis, dag auch von ihm Herbalanaria vnd Radicala genannt wirdt / herfommen end corrumpirt worden feindt/ fintemalvieldie Meiſterwurtz vor dag Stru- thium gehalten haben welches Irrthumbs fie aber leichtlich vberwieſen koͤndten werden / warn man die befchreibung D Struthij Dioſcoridis mir der Meiſterwurß conferirt. Vnd muͤſſen derwegen die Barbariſche Namen behalten / dieweil die gemeinen Aertzet dieſelben in jhren Schrifften gebrau⸗ chen vnnd die Meiſterwurtz dardurch verſtehen / biß mir die wahre Namen / wie die bey den Alten geheiſſen worden / be⸗ fommen. [Impersroria, CB. Matth. Lac. Geſ. Lob. Caſt, Lugd Aſtrancia, Brun. Gef. Dodo. Magiſttancia, Cawer. Smytnium hortenſe, Trag. Lalerpitium Germanicum, Fuch. Oſtratium. Dodo.gal. Lon. Struthion, Cordo. Ligu- ſticum, Anguil. Herba tena, Cæſalpino.] Bon den Italia⸗ nern wirdt dieſes Gewaͤchs Imperatoria genañt. Franhoͤſiſch / Otruche vnd Imperatorie. Boͤhmiſch / Wſſedobr. Engliſch / Pellitorie of Spanne. Maſterwoort. Flehmiſch und Bra⸗ baͤndiſch / Meeſterwortel. Hochteutſch / Magiſtrantz / Keyſer⸗ wurtz / Aſtrentz vnnd Meiſterwurtz / vmb ſeiner fuͤrtrefflichen E Krafft vnd Tugent willen.” [II. Die ander vnnd kleinere Meiſterwurtz nennen wir Imperatoriam motranam minorem, das iſt / die kleinere Bergmeiſterwurtzel: Von den Schweisern da es waͤchſet / wirdt es wilde Streng oderBergſtrentz genannt. Don etli⸗ chen Bergmeiſterwurtz. lwperatoria Alpina, vel Aſtrantia alpina, Cam.in ſuo Matthiolo. Etliche wollen es Aſtrantiã marem nennen / vielleicht weil es kraͤfftiger iſt als die man in Gaͤrten zielet / wie man in gemein alle Bergkreuter dafuͤr ſchetzett] — | aenfchafft ver Meifterwursel. (ES gibt nicht allein der ſtarck Geruch /fonder auch der hizig / ſcharpff vnnd vberauß brennend Geſchmack ein anzeigung jrer Eygenſchafft / daß fie vber die maß hitzig ſeye / dann fie in der ſcherpffe alle hizige Gewuͤrtz / als Paryßkoͤr⸗ ner oder Pfeffer vbertrifft / derowegen die Wurtzel im dritten vnd der Safft gar nahe biß in den vierdten Gradt hitzig vnd triscken geachtet wirdt Der Samen vergleicht ſich der Wurgyeln / aber das Kraut if eines Grads weniger hitzig vnd trucken. Die Wurtzel vnnd Samen mochten wol vor andere Wuͤrtz zun Fiſchen / derſelbigen vbrige feucht vnnd kaͤlte zu corrigieren / zur Speiß gebraucht werden. III. Die andere vnnd kleinere iſt viel kraͤfftiger die auch jhre wirckung viel eher volbringet / vnnd gebrauchens zu den ʒviertaͤgigen Fieber / das Haupt zureinigen / die blaͤſt zuver⸗ treiben / vnnd die ſchmertzen deß Grimmens zu ſtillen / wel⸗ ches dann auch vnſere gemeine auch thut.) Innerlicher gebrauch der Mei⸗ ſterwurtz. Je Wurzzel / der Samen / Kraut vnnd Safft / ſeindt *rreffenlich nuͤt und aut wider alles Gifft: ſollen in ſon⸗ derheit in Sterbenslaͤuffen wann die Peſtilentz regiert / wi⸗ der den boͤſen vergifften Lufft gebraucht werden. Sie zer⸗ theilen vnnd verzehren die groben / zaͤhen Feuchten im Leib. Dienen wider den Huſten von kalter vrſach herkommende. Sie zertheilen auch vnnd loͤſen ab den zaͤhen Schleim vnnd Koder der Bruſt vnd Lungen / vnnd fuͤrdern denſelben zum H aufßmwerffen. Meifterwursim Mundt gekeuwet /reynigerdas Haupt vnd Atınvon allen stufen onnd fchädlicher Feuchtigkeit. Zu Puluer geſtoſſen vnd zwey drittheileines quintleins mie einem Truͤncklein Weins zertrieben getruncken / vnd etliche Tag alſo beharret / bringt die Paralytiſchen widerumb zu recht. Dient and) wider den Schwindel / Krampff vnnd die tampffvnndde Fallende ſucht. | 4 Mäfterwursim Munde gekeuwet / vnnd bißweilen ein wenig hinab geſchluckt / vertreibt den vbelriechenden vnnd ſtinckenden Athem. | | So ſich einer beſorgt daß er boͤß Waſſer getruncken hette / oder vbel gekochte Speiß die jme widerſtanden / oder ſchwer⸗ lich zur daͤuwen / der fol Meiſterwurtzel gepuͤluert mir Wein gebrauchen. 1Meiſterwurtz / Kraut vnd Wurtzel in Wein geſotten / vnd die durchgeſigene Bruͤhe getruncken / iſt gut wider den Schlag 08 Handtgottes / wider die Fallende ſucht Krampff vnd alle kalte Gebrechen aer Neruen: treibt auch den Harn vnd Nierenſtein / ſuͤrdert die Weibliche Monatblumen / fuͤh⸗ ret auß die todte Frucht vnnd die Nachgeburt / miltert das Huͤfftwehe von kaͤlte verurſacht: Treibt auch gewaltig den Schweiß / vertreibt die kalte Geelſucht vnnd Waſſerſucht / vnnd hilfft den erkalten vnvermuͤglichen Mannen zu den Ehelichen wercken. Er dient auch wider die erkaltung der Bruſt vnnd gungen’ vertreibt das Keichen vnnd den falten Huſten / Morgens vnnd Abendts jedesmal ein gemein Be⸗ cherlein voll warm getruncken. Wann einer vbel gekochte Fiſch geſſen hette / daruon jhm wehe wuͤrds / der nemme zwey drittheil eins quintleins ge⸗ K puͤluert Meiſterwurtzel / vnd ein drittheil eins quintleins ge⸗ puͤlnert Dolruͤben / oder Stickwurtzel / vermiſche dieſe beyde mit einem halben loth Zucker / zertreibs mit einem Trunck⸗ lein Weins / vnnd trincks warm / es wirdt jhme bald ge⸗ holffen. | Meiſterwurtzel gepuͤluert und zwey drittheileines quint⸗ leins eingenommen vnd mit Wein getruncken / dient wider die gifftige Biſſz der vnſinnigen Hundt / vnnd der andern vergifften Thier Biſſz vnnd Stich / auch wader alles singen nommen Gifft. Meiſter. 243 anf 7 De A Meiſterwurt mit halb Wein vnd halbEſſig geſotten / vnd F Doftenfraue/ Griechiſchhewſamen / Galganwurt/ | i | Das Erſte Buch / von Kreutern. die durchgeſigene Bruͤhe getruncken / toͤdtet die eingetrun⸗ Samen / Lorbeeren / jedes Ti. loth / Stoſſe gemeldte rück / Tu ckene Blutegel. Die Wurtzel gepuͤluert vnd mit Weinend vndereinander / vnnd gibs dein Roh vnder dein Futer / n Eſſig getruncken / hat gleichewircfung. Mit Wein getrun am Morgen vor dem trincken / vnnd deß Nachts nach dem M cken / zertheilet die gerunnene Mitch vnnd das gerunnen rrincken. | 5 t Blut im Leib. Wann ein Menſch mit einer Kugel oder Pfeil geſchoſſen n Wider die Geelſucht von Fälteverurfache: Nimb Mei» worden iſt / vnd das Eiſen vom Pfeil oder die Buͤchſenkugel N fierwurselein halbes loth / zerſchneids klein / vnd thu die inein ſchon noch in der Wunden ſteckt / fo gib dem Verwundten er Ranntlein / ſchuͤtte darüber xij. vngen gutes fürnen Weins / nachfolgenden Wundtranck zu trincken / vnd lege jhme dar⸗ ig ſtell das Kaͤnntlein inein Pfann mit ſſedendem Waſſer / laſ/ neben ein gerecht Stichpflafter vber die Wunde. Den feesein Stundt darinn fieden/darnadı ſeihe es durch und Tranckaber mach alfo: Nimb Meiſterwurtzel die gefaubert id trincke das halb Morgens nuͤchtern warm / vnnd das ander ſeind vier loth / Meiſterwurtzkraut / Beyfußkraut / jedes zwo halb deß Abends zwo ſtunden vor dem Nachteſſen. Handvoll. Zerſchneide die Wurtzeln vnd die Kreuter klein / ch Meiſterwurgkraut das noch grün iſt / geſtoſſen / den Safft thu die in ein Zinnene Flaͤſchen / ſchůtte dariiber cin maß gu⸗ en daruon außgedruckt / cin wenig mit Zucker füß gemacht con Wein / vnd ein maß friſch Brunnenwaſſer / ſ chraube die B vnd alle Morgen vnnd Abendt jedesmal vier oder ſuůnff lot b G Flaͤſch beheb zu / vnnd ſetze de in ein Keſſel mit ſiedendem MR getruncken / iſt cine heylſame Artzeney den Leberſuͤchtigen. Waſſer / vend laffe die gemeldten Stück vier Stunden lang Menſchen. € fieden mit einem ſteten Fewer: darnach thudie Flaͤſch ber, Meiſterwurtz mir Wein oderinandere weg gebrauchet / auß / wann es kalt werden ift / vnnd ſeihe den Tranck durch erwaͤrmen den erkalten Magen ſtaͤrcken die daͤnwung / vnd ein Tuch / vnd behalt den an einem füllen Ort wol vermacht. verzehren darinn die alten verlegenen boͤſen Feuchten. WVon dieſem Tranck gib dem Verwundten deß Morgens Meiſterwurtz zu Puluer geſtoſſen / vnd ein halbs quintlein nuͤchtern / darnach nach Mittag vmb zwo Vhren / vnd deß de biß auff ein quintlein mir Wein warm getruncken / hilfft wi⸗ Nachts wann er einſchlaffen wil / jedesmal fuͤnff loth warm n. wer die ſchmertzen / vnnd erſticken der Beermutter: dient zu trincken / du wirft wunder erfahren / dann dieſer Tranck I and; den unfruchtbaren Weibern/ die von wegen rfälung nicht allein die Kugeln vnnd Pfeil hilfft auß den Wunden 'd der Mutter nicht entpfangen föndten. | treiben /fondern er heylet auch die Wunden vom Grundt b. Meiſterwurtzel gepuͤlnert vnnd ein halbes quintlein mit herauf /onndverhüterdiefelbigenvorenziindung. Wann R. einem quintlein Theriacond fünff loth Meiſterwurtzwaſſer nunein His oder Feber darzu ſchlůͤge / wie dann auch gemei⸗ nd vermiſcht vnnd zu einem Traͤneklein temperiert / und warnt niglich zugeſchehen pfleget / ſo ſolt du den Wein zum Wund⸗ m getruncken / ſich darauff nidergeleget / vnnd ein Stund oder ,, tranck herauf laffen / vnndan ſtatt deffelben noch ein maß C drey wol darauff geſchwitzet / das treibt alles Peſtilenziſch Waſſers nemmen / vnd denſelben mit eytel Waſſer ſieden. pt Gifft gewaltig durch den Schweiß vnnd Harn auf. Co Man ſol auch nemmen ein Handvoll Meifterwurgfrauf it. man ein Loͤffelvoll Eſſig zu dieſer Artzeney thut / wireket Re vnnd ein halb Handvoll Beyfuß / fol dieſe Stuͤck in einen nit defter beſſer. | ſteininen Krug thun / vnd ein maß Weins daruͤber ſchuͤtten / che Meiſterwurtz deß Morgens nuͤchtern zwey oder drey vnd den Verwundten ſtaͤtig darnon nach notturfft trincken iu Stuůͤcklein mit Salz geſſen / ſtaͤrcket vnnd erwaͤrmet den kal⸗laſſen / vnd ſo das Kraut Krafftloß wirdt / hinweg werffen / die ren ſchleimigen Magen / vnnd iſt ein gute Pra ſernatif wider vnnd wider friſches an ſeine ſtatt nemmen. So aber wie ge⸗ SQ die gifftige / Peſtilentziſche ufft. meldt cin Feber oder Hitz zuſchluͤge / fol man ihm keinen ein Sco ·einer mit der Peſtilentz angegriffen würde / der fol "Mein zutrincken geben /fondernjm ein Gerſtenwaͤſſer ſieden nd von Stund an nemmen ein halbes quintlein Meiſterwurzel vnd ein halb loch Meiſterwurtzel / vnd ein Blaͤtlein oder ſechs zu Puluer geſtoſſen / guten Methridat ein quintlein / ſoldas Beyſußbletter mit ſieden / vnd jhnen trincken laſſen / fl zertreiben mic fünff loth guten Weineſſig / vnnd darnadı Meiſterwurtzpuluer ij · drittheil eins quintleins mit einem er warm trinken / ſich niderlegen vnnd biß in drey Stunden Truͤncklein Weins zertrieben vnnd warm getruncken / dient wol darauff ſchwitzen / der wirdt durch Gottes huͤlff ledi don wider das viertaͤglich Feber / ſo man das etlich Tag nach ein, dieſer Seucht / dann es iſt ein Experiment. Oder: Nimb j ander auff welchen dag Feber sr kommen pflegt / vor der an⸗ nd Meiſterwurtz ander halb loth / Tormentillwurtzel j loth / Dra⸗ ¶kunfft deß Febers beharret / fo macht es das Feber allge⸗ en —— —* — ie ein —* maͤchlich abnemmen / biß es endlich gar außbleibet. Stoſſe dieſe ding zu ‚nem ſubtielen Puluer / vnnd ſchlage ee - | M durch ein reyes haͤrins Sieblein / vnd behalts in ein em ůde⸗ | Euſſer licher gebrauch der Meiſterwur tzel. p ren Saͤcklein / vnnd gibauff einmal daruon j.quintlein mit Eiſterwurtzel klein geſchnitten vnd in Wein geſotten / * bequemen gediſtillierten Waſſern / vnd ein wenig Eſſigs zer⸗ ſtillet den ſchmertzen der Zaͤhn / ſo man die Bruͤhe dar⸗ en trieben. | ‚non in dem Mundt warn halter, Der Safftin die holen / Dover: Nimb Meiferwurg dritthalb loth / teeiffen Dips, Zahn gethon / ſtillet den fchmergen, | m tam / Tormentillwurtzel jedes anderhalb loth/ die Blumen Die Hauptfluͤß vnd den Schnuppen zuuertreiben vnnd * von Tauſentguͤldenkraut / weiß Widerſtoßwurtzel / Entzian / außzutrucknen / ein Erperiment: Nimb Meiſterwurtz die m jedes j. loth / Gifftheylwurtzel / Einhorn / gerieben Hiachn⸗ duͤrriſt / zerſchneidt ſie klein / wirffs auff gluͤeade Kolen / vnd thenſtein / Terrz ligillate, Armeniſchen Bolus, jenes ein entpfahe den Rauch daruon in die Naſen. halb loth. Mach auß allen dieſen Stuͤcken ein reynes Pul⸗ Meiſterwurtzel kompt denen fo die Schlaffſucht haben uer wie obgemeldt / vnd gebrauchs auch alſo. zu hilff / geſtoſſen vnd wie ein Pflaſter vber die Stirn gelegt. 3 Ein ander mit geringerem Koſten zubereyten Nimb Deß Puluers von der Wurtzel cin wenig in Die Naſen ErMei terwurtzel vier loth / Saurampfferſamen itj. quintſ ein / Kageblaſen. Ei v Scorzonerenwurtzel ij. quintlein / mach ein reyn Puluer dar⸗ Meiſterwurtbletter die noch friſch vnnd gruͤn ſeindt ge⸗ auß / vnd brauchs wie zuuor gemeldet iſt. Er | ſtoſſen / den Safft daruon auß gepreſſet / vnnd vor ſich ſelbſt Meiſterwurtzel zu Puluer geſtoſſen / vnnd mit viermal ſo oder mit ein wenig Wein in die Ohren getraufft / toͤdtet die sieh Saltz vermiſcht / behuͤtetdas Rindviech vor der Daft, Wuͤrm darinn. | ’ lentz vnnd dem S chelmen / ſo man jhnen dieſe Artzeney alle Wann eim Weib na ch der Geburt das Gebluͤt zunil ge⸗ Tag zulecken gibt. Vertreibetzauch dem Viech das keichen hen wolt / die ſol ein Meiſterwurtzel in der Handt halten / die vnd ſchwerli aͤthmen. wird dag zuniel bluten verhiiten, | . | Wann ein Koi; Daͤmpffig oder Engbruͤſtig iſt: Nimb Meiſt erwurg die Wurtzel vnd Krant geſtoſſen / zertheilet | Meiſterwurtzel / weiſſen Ingber / Wermůth / Zitwanwurtz / alle Geſchulſt / Beulen vnnd en von kalter Phlegma⸗ — | ij tiſchet — — — 244 D. Jacobi Theodort Tabernemontani A sifcher Feucht verurſacht / Pflaſtersweiß darauff gelegt: dies F darinn genetzet vnnd warm daruͤber gelegt / dann es legt den net auch wider die kalte wuͤtende Gegicht. Wann einem Gaul der Schlauch geſchwollen ift/ fo nimb Meifterwurg die dürrift / / vnnd au kleinen Stuͤcklein gefchnitten/ wirff die auff gluͤende Kolen / vnnd laſſe ven Rauck dem Gaul an den Schlauch gehen / vnd bedecke den Gaul wol mit einer Decken / daß der Dampff wol zu jhm gehen mag / das thu alle Tag zum wenigſten dreymal / vnnd beharr ſolches acht Tag nach einander. Meiſterwurtz außgetruckneter Safft. Imperatoriz faccusexiccatus. Er außgetrucknet Meiſterwurtzſafft / wirdt bereytet auf der Wurtzeln vnd Kraut / wie wir den Wermuth⸗ ſafft zu bereyten gelehret haben / vnnd wirdt der am kraͤfftig⸗ B ſten / der auß der duͤrren Wurtzeln vnd Kraut auß gezogen wirdt. Er wirdt gebraucht zu den Gebrechen darzu die Meiſterwurtz an jhr ſelbſt dienlich iſt. Der Safft aber der von ſich ſelbſt auß der Wuryel fleuſſet fo man fie ſchneidet oder verletzet / der verzehret das ſaul Fleiſch in den Schaͤden. Meiſterwurtzwaſſer. Imperatoriz aqua ſtillatitia. San ie befte zeit die Meiſterwurtz zu diſtilliren iſt im Hew⸗ monat wann ſie voller Bluͤeth iſt das Kraut mit der Wurxeln vnd aller Subftans klein gehackt / vnd allerdings in Balneo Maris gediſtilliert wie wir von der Angelickwurtz gelehret haben / welches man auch zum zweyten mal diſtil⸗ lieren mag/ fo man es kraͤfftiger haben wil, Meiſterwurtzwaſſer Innerlicher G gebrauch. HEiſterwurtzwaſſer erwaͤrmet den Falten Magen vnnd ſtaͤrcket denſelben / verzehrer allen säben Schleim vnnd waͤſſerige Feuchten darinn. Es dient auch vberdiemaß wol der erkalten Bruſt / Lungen / genden / Nieren vnd der Mut⸗ ter / vnnd iſt ſonderlich gut den erkalten vnfruchtbaren Wei⸗ bern. Es treibt den Harn / Grieß vnd Lendenſtein fuͤrdert die Weibliche Monatblumen / vnnd treibet auß die Nachge⸗ burt / vnd iſt ſehr dienlich wider die Mutterkrimmen / vnd die Wehe ſo nach der Geburt bißweilen kommen / vier oder fuͤnff loth auff einmal getruncken. Meiſterwurtzwaſſer gleicher geſtalt getruncken / miltert das ſtechen der Seiten ſo von kaͤlt kommet / vertreibet das Lendenwehe / vnnd zertheilet die gerunnene Milch vnnd das D gerunnen Blut im Leib. Treibet den S chweiß / die Waſſer⸗ fircht/erwärmer die Nieren / macht fluͤſſig den Mannlichen Samen / bringet die erſtorbenen vnd kalten / zun Ehelichen Wercken vngeſchickten Männer zu kraͤfften / ſon derlich fo fie jhren Wein damit vermiſchen / welches an guten alten ehr⸗ lichen Maͤnnern verſucht worden iſt. So einen ein wittender Hund gebiſſen hette / der nemme Meiſterwurtzwaſſer iii. Bag / Angelickwurtzwaſſer / weiß Diptamwaſſer / jedes ij. Vntzen / guten Andromachiſchen alten Theriack anderhalb loth / Engelwurtz gediſtilliert Dele/ Meiſterwurtz gediſtilliert Oele / jedes iiij. Troͤpfflein: Dieſe gemeldte Stück vermiſch wol durcheinander / nnd gib den geſchaͤdigten Menſchen alle Tag nuͤchtern ij. loth daruon zu trincfen / vnnd waͤſche jihm den Schaden init Meiſterwurtz⸗ waſſer / oder mit dem Waſſer darinn Meiſterwurtz mit jrem Kraut geſotten worden iſt / darnach zedel das Puluer von E Meiſterwurtzkraut in den Schaden, Euſſerlicher gebrauch deß Meiſter⸗ wurtzwaſſers. MEiſterwurrwaſſer heylet den Grindt vnd Schebigkeit deß Haupts / daſſelbig offtermals darmit gewaͤſchen. Das thut auch das Waſſer darinnen die Bletter vnd Wur⸗ zeln geſotten ſeindt. r Es dient and) widerdas fchmersfich Huͤfftwehe / Zipper⸗ ſein vnnd Gliedtſucht von kaͤlt verurſacht / leinine Tücher Schmertzen. Meiſterwurtzwein. Vinum ex Impe La! oria. N Er Meiſterwurtzwein wirdt im Herbſt bereytet / wie D wir den Angelickwurtzwein zu bereyten gelehrt haben / vnd mag man den nit geſottenem oder vngeſottenem Moſt / wie der dem ſo ihn brauchen wil / anmuͤtig ſeyn wil. Etliche nemmen das duͤrr Kraut mit der Wurzel zer— ſchnitten / ſchlagens in ein Faͤßlein eyn mit Hanbuͤchen Spaͤhnen / vnd uͤllen darnach cin guten Moſt daruͤber vnd laſſen den daruͤber perſaͤhren / allerdings wie man andere Kreuterwein bey vns Teutſchen zu machen pfleget. G.Meiſterwurhwein iſt vber die maß der erkalten Bruſt / Magen / Lenden / Nieren / Blaſen / der Mutter vnd Geburt⸗ glieder nuͤtzlich / ſonderlich aber den erkalten Weibern / ſo von Kaͤlte vnd vbriger Feucht vnfruchtbar ſeindt. Dienet auch wider alle Gifft / vnnd iſt ſonderlich nuͤtzlich in Sterbens, laͤuffen wann die Peſtilentz regiert / Winterszeiten zu trin, cken / aber im Sommer iſt er zu hizig. Er verzehret auch al, len ſchaͤdlichen / faulen / zaͤhen Schleim / vnnd faule waͤſſeri— ge Feucht im Magen / vnnd andern innerlichen Gliedern vnd Eyngeweyd / ſonderlich in der Bruſt vnd Lungen / dero⸗ wegen er denen nutz iſt / die mit dem alten falten Huſten bes laden ſeindt /dann er zertheilet vnnd loͤſet ab den sähen Sun, genfoder vnd groben Schleim vnnd bereytet denfelben daß er leichtlich außgensorffen werden mag / vnd gibedem ganzen H Lib ein ſchoͤne liebliche vnnd lebliche Farb. Dieſer Wein ſtaͤrcket die daaͤuwung vnd erwecket widerumb den verlornen Appetit zu der Speiß. Er zertheilet das gerunnen Blut im Leib / treiber den Harn / reynigt die Nieren / Harngaͤng vnd die Blaſen von allem Schleim vnnd Bnrath / führer auf Sandt vnd Grieß / vnd laſſet den Oreinnichrwachfen. Er . fuͤrdert den Weibern die Weibliche Monatblumen / ſtillet den Schmertzen der Mutter / vertreibet das Ruͤck vnnd dans denwehe / erwaͤrmet alle Glieder deß gantzen Leibs / vnnd er⸗ haltet die angeborne waͤrmbde. Meiſterwurtz Conſeruenzucker. Radieis lmperatoriæ Conſerua. Yyon der geſeuberten Meiſterwurtzel / bereytet man ein 1.)Nguten Conſernenzucker / wie auß der Angelickwurtz / der iſt anmuͤtiger zugebrauchen / dann die hannigeraͤſe Wurtzel. Daruon gibt man auff einmal ein halb loth / iſt ein edele Prefernarif vor die Peftileng deß Morgens nuͤchtern geſ⸗ ſen ſo man in Lufft gehen wil. Dient ſonſt auch wider alle Gebrechen / wider die die Meiſterwurtz gebrauchet wirdt: vnnd wirdt aber dieſes Conſeruenzucker nicht allein vor fich ſelbſt heylſamlich gebraucht / ſonder wirdt auch mit andern Artzeneyen nuͤnlich vermiſcht. Meiſterwurtz Extract. Imperatoriæ Extractum. IE Extract von der Meiftermurg wirdt von dem Kraut vnd Wurgelmireinander aufgezogen’ wie wir oben den Wermuthextract außzuziehen gelehrt haben. Dies fer Extract dient zu allen Gebrechen /darzu die Meiſtrwurz gebraucht wirdt / und gibt mandarıron auff einmal ein drits theil eineg quintleing mir feinem gebiftierten Waſſer / oder mit eim andern bequemen Waller oder Safft: wirdt auch heylſamlich zur vielen Seibsgebrechen mit andern Artzeneyen vermifcht. Meifterwurg außgezogener Sprup. Syrupus extractionis Imperatorız, Er anfarsogen Meiflerrnerfprup wirdt auß der duͤrren Wuͤrtzel bereytet allerdings mie man den Zim⸗ ) f | | — ui ten u — — — — — ——— —— —— — Aden 3 immetſhrup zubereyten pfleget. Der wirdt zu allen Kranckheyten gebraucht / darmn Meiſterwurtz gebraucht wirdt. Daruon gibt man auff einmal ein Loͤffelvoll. Meiſterwurtzſaltz. Sal Impexatorizx. N Sf der Eſchen def dürren Krauts vnnd Wurselder Meiſterwurtz / wirdt ein heylfam Sat außgezogen wie auß der Angelickwurg. Das dient wider das Keichen/ Pe ſtilentß vnnd alles Gifft vnnd gifftiger Thier Biſſz / ein drit⸗ cheil eines quintlems mit Wein oder Meiſterwurtzwaſſer / oder aber einem andern tauglichen Safft eyn genommen. Des Saltz wirdt auch zu vielen anderen Leibs Krauck, heyten / mit andern Arzeneyen beylfamlich vermifcht/ale mit Pillulen/ Latwergen / vnd dergleichen Artzeneyen / wie die Mediel piactierſolches zu vermiſchen Kiffen. 3 Woaiſterwurtz gediſtilltert Dele. Impera- toriæ dleum ſtillatitium. Edi der ganzen Subffang der duͤrren Meiſterwurtz / wirdt durch die Deftillation ein herzlich Dele fünftlich außgezogen / wie auf dem Wermurh/ das wirdt auch zu al ion innerlichen Gebrechen heylſamlich gebraucht / darzu die Meiſterwurtz dienlich iſt. Daruon gibt man auff einmal ij. oder zum allermeiſten iij. Tropffen mit Wein / oder aber mit einen bequemen Waſſer oder Safft. Es wiwdt auch nutzlich mie Pillulen/ Confecren vnnd anderen Argeneyen vermifcht/ welches wir den Doctoribus pradtıcis hefehlen. Euſſerlich mag es dergleichen mir Oelen / Salben / Pfla- ſtern / vnd dergleichen/zu vielen Euſſerlichen Gebrechen vnd Mängeln gebraucht werden. “ Sas Kunffgehende Capitel. Vonder ſchwartzen Meifterwurg. Na eL, Ben! IN rn X rICH Schwarz Meiſterwurtz. Imperatoria nigra. von Kreutern 248 F — Je ſchwartz Meiſterwurtz hab ich gleich Ider Meiſterwm urt nach ſetzen woͤllen / nicht von deßwegen daß ich dieſelbig vor ein Geſchlecht der Meiſterwurtz halte / ſondern allein von deß Namens wegen. Es hat dieſes Kraut ein ſchwartze Wur⸗ rel eines kleinen Fingers dick / mit vielen kleinen Wuͤrtzlein behenckt / vie ſich etlicher maſſen der Chriſtwurtz vergleichen. Die Wurzel iſt innwendig weiß / vnnd gibt einen geelen Safft / der iſt aber garnicht ſcharpff nieder Safft der Mei⸗ ſterwurz. Bon der Wurtzeln kommen im Fruͤling glatte duͤnne Stengel herfuͤr mit Gleychlein auff die anderhalb Spannen lang. Die Bletter die vonder Wurßel herauß wachſen / deßgleichen auch die auß den Gleychlin der Sten⸗ gel herfuͤr kommen / die ſeindt in fuͤnff Bletter zertheilt / ein je⸗ des Blat auff feinem eygenen Stengel / vnnd gerings her⸗ umb zerkerfft / anzuſehen wie die Bletter deß Fuͤnfffinger⸗ krauts oder deß Sanickels / von Farben dunckelgruͤn. Am obertheil der Stengel vnd den Nebenaͤſtlein die zwiſchen den Blerrern auß den Gleychlein herfuͤr wachſend / gewinnt es im Meyen ſchoͤne gerolte runde flockechtige Bluͤmlein / ein jede Blum auff ſeinem Stil beſonder / an der geſtalt den ge, fuͤllten Maßlieblein / oder den Blumen deß Sceabioſen⸗ krauts gleich / von Farben weiß / vnd an etlichen Stoͤcklein geſprinckelt mit Purpurbraunen Flecklein / denen folget ein langlechter weiſſe Samen. Es naͤchß in ſinſtern dunckeln Waͤlden / vnd in Bergen: ſonderlich aber finder man deſſen vberfluͤſſig vnd in groſſer menig hinder dem Berghauß Ko⸗ nigftein am Feldtberg / deß gleichen hin vnnd wider auff dem Schwartzwald vnd Speſſart. Etliche die weit von den ge, meldeten Orten wohnen/die zielens in den GärtenvvdvieWun, den darmit zu heylen vnd Wundtraͤnck daruon zu bereyten? [U. Dieſes finder man auff dem Pilatus Berg bey Sur, cern / wie dann auch auff dem Spligelberg genannt / ſo in den Poͤnthen ligt / ein ander Geſchlecht ſo aller dingen kleiner iſt / mit ganz ſchmalen Blettern / wie ich dann in meinem Kreuterbuch ferrners beſchreiben wil / vnd auch die ware Fi⸗ gur mittheilen?] Von den Namen der ſchwartzen Meiſterwurtz. Dt chwartze Meiſterwurtz ift ein Mittelgewächs oder | Zwickdorn / vnder der Meifferwurg onnd dem Sani⸗ ckel / dann was die Wurtzel anlangt / hat ſie ein groſſe gleich⸗ heyt mit der Meiſterwurtzel / dannen her ſie auch ſchwartz Meiſterwurtz iſt genennt worden, Was aber dag Kraͤut / Stengel vnd Blumen anlangt / hat ſie nicht ein geringe ge⸗ I meinfchafft mit dem Sanickel / derowegen es auch etlich dem Sanickel zugeſellet haben. Kewbertus Dodonæus hal, ter dieſes Gewaͤchs vor das Veratrum nigrum Dioſcoridis, ſo es doch gantz vnd gar kein gemeinſchafft mit dem Veratro hat / wie dann das die Beſchreibung Diotcoridis bezenget / ſo man dieſes Kraut mit derſelben conferirt. Es hat gleichwol dieſes Krauts Wurgel ein leichte purgierende Krafft / wel che dieſen hochberuͤhmbten Mann in dieſer ſeiner Meynung geſtaͤrckt / aber dieſelbige purgierende wirckung / iſt nicht ge⸗ nugſam / die dem Veratro nıgro gebuͤret. Das wahre Vera- tram nigrum wirdt hernachfolgend an feinem Dre befchrie, ben werden. Die ſchwarz Meiſterwurtz wirdt von den Kreutlern imperatoria nıgra, Altrancıa MR. ‚Oitiurum nıgrum. Bon Leonardo Fu« hſio, Sanicula fæwina. Von andern mperatoria minor, vnnd Sanicula nigra genannt. K | 1.Helleborus niget Saniculæ folio maior, CB.Oſteritium montanum, Trago: Sanicula feemına adulterina, Trag. f@mina, Fuch. Gef. Lugd. Veratrum nigrum. Dodo. gal, Lac.nigrum Diofc. Dodo. nigrum fecusdum, Cluf. pan. Ellebotusniger.Lugd.Pulfacılla Polonorum, Get. Aftran- tıa nıgra, Gel, Lobelo.] Italianiſch / San‘cola oder Sanıcola femına Teutſch wirdt fie genannt ſchwartz Aftreng/ ſchwatz Meiſterwurtz / Mutterwurtz / klein Meifterwurg / Sanickel Weiblein / vnnd ſchwartzer Sanickel. Engliſch / Blacke Maſterwoorts X ti Ill. Das G folio minorem, das iſt / Eleine ſchwartze Hreßwnrgel mit Sanicfelblereer®] Von der Natur Kraft! Wirckung end Ey; genſchafft der ſchwartzen Meiſterwurtz. Ss har die ſchwartz Meiſterwurtz ein trucknende vnnd adſtringierende zuſammen ziehende Krafft vnnd Mir ckung / beyde Wurtzel vnnd Kraut. Darneben aber hat die Wurtzel auch die Eygenf chafft den Bauch zubewegen / vnd das mic einer adſtriction wie die Rhabarbara vnnd die My- xobalanı® | Gebrauch der ſchwartzen Meifterwurg. Gt Krane der ſchwartzen Meiſterwurtz / iſt im Taͤgli⸗ chen gebrauch beyde innerhalbs vnd auſſerhalbs Leibs / die Wunden vnd Stich darmit zuheylen. Innerlich wirdt es gebraucht zu den Wundtraͤncken / vnnd euſſerlich zu den B Salben / Pflaſtern vnnd Wundoͤlen. Es wirdt auch das Kraut gebraucht zu den alten fluͤſſigen Schaͤden / vnd wirdt in Wein und Waſſer geſotten / die alten Schaͤden damit zu waͤſchen vnd ſaͤubern / vnnd dieſelbige zur heylung zu defuͤr⸗ dern. Darzu wirdt auch das gepuͤluert Kraut gebraucht vnd in die Schaͤden geſtreuwet. Die Weiber brauchen die Wurtzel vor ſchmertzen vnnd Krimmen der Mutter / ein quintlein ſchwer warm mit ein gerruncfen. NE Is Dieweil auch die Wursel die Melancholifche feiicht gar. firtiglich auß ſuͤhret / wirdt ſie heylſamlich mit den Traͤncken vnd andern Arseneyen vermiſcht / die man wider das vier⸗ täglich Feber brauchet. E Frlichelegen dieſe Wurgelin Wein / vnd trincken taͤglich darnon wider die ſchwartz Geelſucht vnd befinden gute huͤlff daruon. t Es brauchen auch die Weiber das Kraut mit andern Krentern in den Schweiß endgendenbävern wider Kranck⸗ heyten der inter. Das Sechzehende Capitel. Von dem Geyßfuß oder Hinfuß. As Kraut fo man Geyßfuß oder Geyß⸗ Ffuͤſſel nennet / das hat mehr gemeinſchafft mit B der Meiſterwurtz / danu der ſchwartz Sanickel X oder Aſtrentz. Wiewol ſich die Bletter der Ange lick mehr vergleichen / es hat ein fleine weiſſe Wurgel mit wenig Zafeln’ die freucheindem Erdrreich hin vnd her vnd nimpt in kurtzer zeit ein ganzen Garten ein / dann wo ſie ein⸗ mal eynwuryelt / iſt ſie nicht leichtlich mehr außzurotten. Die Stengel ſeindt rund mit Holkelen / vnnd Gley chechtig / die werden Elen lang / von den Gleychen wachſen Nebenaͤſt⸗ fein heranß / auf holen Saͤcklein wie auf der Angelick / dar⸗ auff wachfen wie auch an dem Hauptſtengel ſchoͤne Dolden oder Kronen mit weiſſen Blumen den Kronen per Meiſter⸗ wurtzel gleich. Es waͤchſt in den Graßgaͤrten / hinder den Zeunen / vnnd feuchten feyſten Orten. Das Kraut hat ein simlichen ſtarcken Geruch / doch viel ſchwaͤcher als die As gelick vnnd Meiſterwurtzel / am Geſchmack raͤß vnnd g ſcharpffelecht· Von den Namen deß Geyßfuß En Geyßfuͤſſel wirde von etlichen vor ein vitium An- Dge licæ gehalten / dieweil die Bletter derſelben gleich feindt. Es wirdt von den Kreutlern vnnd Simpliciften/ Aegopodium, pes Caprz, Podagraria vnd Herba Gerhar- di genannt. Angelica ſyl. erratica, CB,communis, Cam. erratica, Thal. Angelicz virium, Trag Lonic. Pæno- gomos,Brun. fimilıs, Coul. in Diofcorid. Ofteritium ſyl D. Jacobi Theodori Taberrnemontani / A L[1.Da$ ander nenn id} Helleborum nigrum Sanicole F Geyßfuß. Aegopodium. RETURN — 99 en: ie) | | Se zZ, ag DE EN N EN en N Trag. Corchorus quibufdam Gef. Herba Gerardi Dodor gal. & fol. Podagraria Germanicaaut Belgica, Lob, Po- dagtaria, Caftori.] Engliſch / Aifchweede. Flehmiſch end Brabändifch / Geeraerdes eruydt /wilde Vlindre / Lands⸗ loop vnd Fleirſyncruydt. Hochteutſch / Geyßfuß oder Geyß⸗ fuͤſſel / Zipperleinskraut / Podagramskraut / Hinfuß / Hin⸗ lauff vnnd Witſcherlenwetſch / dieweil es alſo in der Erden hin vnd her Fladert wie die Quecken. Baumtropff·] Innerlicher gebrauch deß Geißfuß. Jewol der Geyßfuß ein veracht und vnachtſam Kraut 1 iſt / ſo hat es doch auch feinen gebrauch in der Artzeneny vberkommen / vnd wirdt inſonderheyt hoͤchlich gelobt zudem Zipperlein / Gliedtſucht vnd Huͤfftwehe. Deß gleichen su den faulen Febern in Wein geſotten / vnd Morgens vnd Abends dauon getruncken / oder ſonſt zun Getraͤncken gebraucht. Wider die faulen Feber ſol man die Wurtzel zu Puluer ſtoſſen / vnnd daruon ein quintlein mit Wein darinn Geiß⸗ fuͤſſeltraut geſotten worden / etliche Tag nach einander warm trincken / vnd darauff ſchwitzen. Euſſerlichergebrauch deß Geyßfuͤſſels As Geyßfuͤſſel / euſſerlich Pflaſtersweiß vbergelegt / o⸗ der darmit gebaͤhet / iſt ein gute Artzeney wider das Zip⸗ perlein / Gliedtſucht vnd die [hmernen der Harrer Schweißbaͤder darnon gemacht / vnnd deß Puluers ein K quintlein mit Wein getruncken /wanmaninein Schweiß» bad wil gehen / und wol geſchwitzt / verhuͤtet den Menfchen vor dem Zipperleinond Gliedtſucht / vertreibt das kalt vnd lauffend Gegicht in den Gliedern. Es iſt auch der Geyßfuͤſſel den Wundtaͤrtzten bekannt worden / dann ſie es zur heylung der Wunden und al ten Schäden gebrauchen / wie es dann in der warheit ein fuͤrtreffenlich Wundt⸗ traut iſt. Das & — — — — — — zz er zZ ec ee a a — I = — — — — — > — “ — ——————— Daß Erſte Buch / von Kreutern. Das Giebenzehendt Kapitel: Von dem Sanickel. Sanickel. Sanicula. V——— FIN I? * ⸗ ——— —⏑⏑ ⏑⏑—— 32 B a ge Wurztzel der Chriſtwurtz faſt aͤhnlich / die iſt EI inwendig weiß / eines herben vnnd bitteren Ga ſchmacks. Die Bletter ſeind rund wie die Blet⸗ ter deß Taubenfuß / in fuͤnff vnderſ cheidt zerſchnitten wie dz D Fuͤnfffingerkraut / von Farben liechtgruͤn vnd glat / die ſeind neben herumb auch weiter ein jedes in zwey theil zerſchnitten vnnd gerings herumb zerkerfft: ein jedes Blat har feinen be⸗ fondern Ssenael von Farben rothraun / welcher Stengel vñ Bletter viel von feiner Wurtzeln herfuͤr wachſen. Mitten auß dem Stoͤcklin dringet ein duͤnner / glatter / bintzechtiger Stengel ohn alle Gewerb oder Gleychlein / auff die ander⸗ halb Spannen hoch herfuͤr / das ſpreytet ſich oben auß in viel kleine Zincklein / darauff im Brachmonat fich erzeigen viel ſchoͤner / kleiner / drauſchelechtiger weiſſer Bluͤmlein / gleich wie kleine Kroͤnlein / auß welchen hernachmals ein Saͤmen folget wie kleine Klettlein der ſich an die Kleyder henckt / wie der Samen deß Kleberkrauts oder der Adermenig / die geben widerumb junge Stoͤcklin. Dieſer Sanickel / wiewol er vber Winter / vnder allem Schnee vnd Eiß / ſchoͤn / gruͤn vnd vn⸗ E verſehrt bleibt / verwelcken doch die Bletter gegen dem Fruͤh⸗ ling / vnd verdoͤrren / erjungen ig ſich doch Jaͤhrlichs im an, fang deß Aprillen wider mit newen Blettern. Dieſes Kraut waͤchß nicht allein in dem hohen Gebirg / ſondern auch inn den feuchten Daͤlern vnd dunckeln Waͤlden / iſt in Teurfch, landt ſehr gemein / vnnd wirdt vberfluͤſſig darinn gefun, den. An denen Orten aber die den Bergen vnnd Wäl, den entlegen feindt / wirdt es von wegen feiner vielfaltigen nusbarfeit inden Gärten gezielet. Es erfordert der Sanickel sin ſeyßt ſchwartz Erdrreich/ vnd dunefele Ort / da de Sonn x Er Sanickel hat ein ſchwartze Zaſerechti⸗ ner F nit hinkommen mag. Dieſes Kraut wirdt im Brachmo⸗ nat mit feinen Blumen zu mancherley notturfft eyngeſamb⸗ let / vnd im Scharen getrucknett Donden Namen deß Sanickels. EJe der Sanickel von den alten Griechiſchen oder Sa? teinifchen Aertzten vor langen Jahren genenner wor den ſeye / ift biß daher noch von niem ands gewiß angezeigt worden / wiewol ich die Gelehrten zu vnſerer Zeit / treffen; lich ſehr damit bemuͤhet haben / etliche dem Fuͤnfffingerkraut haben woͤllen zugeſellen / ſintemal ſeine Bletter in fünff theil zerſpalten ſeindt. Die andern gaben fuͤr daß es Peplis Dio- tcorıdıs were / die habens aber ſehr vbel troffen. Die dritten haben das Scymphytum hetræam darauß woͤllen machen / das iſt die Steingunſel Dioſcoridis, die hren Namen daher entpfangen hat daß ſie gemeiniglich in den Felſen vnd ſtein⸗ echtigen Orten waͤchſt / in denen doch der Sauickel nimmer gefunden / vnnd ſo er an dergleichen Orth gepflantzet wirdt / verdirbet vnd verdorret er / welches gewiſſe anzeigunge ſeind / daß dieſes Gewaͤchß nicht daß Scymphyrum P.trxam iſt / ob es ſchon mit der Krafft / Wirckung vnd Tugendt die ſie etlicher maſſen mit der Steinguntzel gemein hat⸗ verglichen werden mag. Weil dann vngewiß iſt oh die alten Aertzet di⸗ ſes Kraut beſchrieben / oder jhnen bekannt geweſen ſeye / woͤl⸗ len wir vns mit den gemeinen Namen die jhme von den Kreutlern vnd Simpliciſten gegeben worden ſeind / biß wir eines beſſeren auß den Schrifften der Alten berichtet wer⸗ den / zufrieden ſeyn vnnd vns genügen lajlen/ daß wir die Krafft vnd Tugend dieſes Krauts willen / vnd durch taͤgli⸗ chen gebrauch erfahren haben? | Die Kreutler nennen den Sanickel / Saniculam vnnd Sanarıan,dfanuudo,dagıft/ vom heylen / dieweil es faftalle Wund kreuter mit feiner heylfamen Kraffr und Wirckung vbertrifft. Sonffwirdrervon andern genannt Sannıcula, Sennie ıla, Diapenfia, Sanicula quınquefolia, Confolida quinquefolia vnd Ferraria minor. [Sanıcula ofhicınarum, C. B Sanicula, Brun, Trag. Ang, Dodo. gal, & fol. Lac. Gel.Lon.Lob. Cef, Thal. Cam, mas, Fuch. Lugd. vulga- tis, Cluf.pan. Diapenfia, Match. Brun, Caft. cui & Pen- taphy!lı quarta fpecies, Sideritis tertia Diofcoridis, Co- lum.:z. Italianiſch heiſſet es Sanicola, Sannicula, Diapenfia, Sanicola cinquefoglia, und Sannicolamafchro. Franqoͤſiſch / Sa⸗ nice, Boͤhmiſch / Zanikl. Vngeriſch / Sanicor. Engliſch / Sanikel vnd Sanicle. Flehmiſch vnd Brabaͤndiſch / Sa, nikel vnd Sanikle. Hochteutſch / Sanickel und Sennickel: T weiche Namen es in allen Sprachen von feiner heylfamen Krafft vnd Tugendt entpfangen har. Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Ey⸗ genſchafft deß Sanickels. | ne herb zuſammenziehend vnnd bitter Geſchmack def Sanickels / gibt ein genugſame anzeigung / daß es war⸗ mer vnd truckner Natur ſeye / derowegen es heylſamlich bey⸗ de — vnd euſſerlich die Wunden zuheylen gebrauchet wirdt? Innerlicher gebrauch deß Sa⸗ nickels. —— vnd Wurtzel in Meth oder Honigwaſſer K geſotten vnd gerruncken/ heylet die verſehrte Bruſt vnd Lungenrhoͤrlein / vnnd heylet alles was innerlich im Leib ver; wundt iſt! Sanickel in Wein oder Waſſer geſotten vnd getruncken / ſtillet das Blutſpeihen / das Bauchkrimmen / vertreibet das Lendenwehe / vnd ſtopffet allerley Blutfluͤß. Das Kraut gruͤn vnd friſch geſtoſſen / den Safft darvon außgedruckt / vñ ein zeitlang alle Morgen vnd Abend ij. loth / mit j. loth alten Roſenzucker zertrieben / vñ warm eynigetrun⸗ | cken / 248 here} A cn 7, ilffe wider das Blutſpeihen / vnd heylet die verſehrte F a | gung. Sanickel in Waſſer / Bier oder Mein geforten / vnnd von der durch geſigenen Bruͤhe Morgens vnnd Abends iv 5 , * * ee a . des malein Pfenning glaͤßlein vol / oder drey vnzen warm getruncken / heylet die innnerliche verwundung der Druft/ Def Eyngeweyds vnd der Daͤrm. Esenerem boͤſen Magen hette vnnd jm die Daͤrm ver, ſchl mpt weren / der vermiſch = anickel zu reynem Puluner aefoffen/ mit Honig vnd Suͤßholtz / vnd trincke ſolches mit Rein zertrieben deß Abends wann er zu Beth geben wil / dz reynigerden Magen vnnd allen innerlichen Vnrath / vnnd ſenderlich der Bruſt. Sanicfel mit Kraut vnnd Wurgel in Waſſer geſotten / durch ein Tuch geſigen / vnd dareyn vermiſcht Roſenzucker vnd Roſenhonig / jedes gleich vil / alſo daß der vorigen geſot—⸗ enen Brühen ſeye zwey theil / vnnd deß Roſenzuckers vnnd Honigs ein theil / vnd ſolches Morgens nuͤchtern warm ge uncken / das erweychet den Bauch ſenfftiglich / vnd fuͤhret auß den verlegenen Schleim auß dem Magen vnnd Daͤr⸗ men. Saniefelij. Handvoll mit Wintergruͤn vnd Beerwinck jedes ein Handvoll / inn einer maß Weins den drittentheil eyngeſotten / darnach durch ein Tuch geſigen / vnnd darvon ale Morgen vnnd Abend / jedesmal ein gemein Tiſchbecher⸗ kin voll warm getruncken / zertheilet vnnd verzehret alles ge⸗ runnen Blut innerlich im Leib / ohn einigen nachtheil oder ſchaden. Das gerumnen Blut im Leib zu zertheilen / zuverzehren vnnd alle innerliche Wunden von fallen oder ſtoſſen zu hey⸗ C jen/iftnachfolgende Salb in Leib zugebrauchen faſt heylſam ond erfahren / fo man alle Morgen vnnd Abend ein loth mit einem Trüneflem Bier zertrieben warm trincket: Nimb fri⸗ ſchen Sanickel acht loth / Betonienkraut / junge Dolden von Fenchelkraut / gruͤn vnzeitig Wechholterbeern / jedes vj. loth / Alantkrautwurtzel / Wallwurtzel Weinrauthen / E⸗ delßamaͤnderlein / Roßmareinkraut oder die Zweigen dar⸗ von / jedes vier loth/ gute ſaͤfftige Rhapontick vier loth. Alle diefe Stuck muͤſſen friſch vnnd gruͤn ſeyn / die ſoll man klein ſchneiden / darnach mit zwey Kremer pfundt friſchem But⸗ ern zu Muß ſtoſſen / vnd acht Tag an die Sonn ſetzen / dar⸗ nach ein Becherlein vol Sanickelwaſſer darzu ſ chuͤtten / vñ folgends vber einem linden Feuwerlein ſittiglich laſſen ſie⸗ den biß das Waſſer vnd die ſafftigkeit inn den Kreutern gar verzehret iſt / als dann ſoll man es hart außpreſſen / laſſen D falt werden / fo gibt «sein ſchoͤne gruͤne vnd koͤſtliche Salb / die ſoll man gebrauchen wie gemeldet / vnnd darneben euſſer⸗ lichen die ſchmerzhafften Ort / wol vnnd warm darmit ſal⸗ ben. | r So einer inwendig gebrochen were vnnd jhme das Ge⸗ weyd indas Gemaͤcht gienge-: Der nemme Sanickelfafft sier vnzen / Weinrauthenſafft / Wegwartenkrautſafft / Hanfwursfaffe, Knabenkraut oder Wundfrantfaftt/jedes zwo vntzen / vermiſche dieſe Saͤfft zuſammen / laſſe fie auff⸗ fieden / ſo lauffet die Hoͤſen zuſamen / ſeihe es darnach durch ein Tuch / vnd drucks nicht / ſo lauffet das Safft lauter vnd reyn durch / vnd bleibet die Hoͤfen im Tuch / zerlaß darınn ij. oder in. loch Zucker vnd behalts an einem kuͤlen Ort. Go du nun einem helffen wilt / ſo thue jhme den Bruch ſittiglich hineyn / vnnd verwar den mit einer Bruchbinden daß er E nicht herauß gehet / halte den Gebrochenen ſtill / daß er ſich nicht viel bewege / vnd gib ihm alle Morgen vnd Abends deß gemeldten Saffts jedesmal iij.l oth warm zutrincken / biß er enieſet. een Mein oder Waller je nach gelegenheyt geſotten / vnnd Morgens vnnd Abends jedes mal ein ge⸗ mein Trinckbecherlein voll warm getruncken / ſtillet die vnmaͤſſige Weiblichen Monatblumen / etliche Tag alſo beharret. — | Sp einerverwimdt wer / der trinck allg Tagij.Iord Sani⸗ D. Jacobt Theodori Taberrne montan ckelſafft mit ſo viel Kerbelwaſſer / ſo heylet die Wundinwen dig vom Grund herauß. "Der Sanictelfaffe ft ein edle heylſame Arseney zu den tiefen innerlichen Wunden / da man mit den Meiſſeln nicht zukommen kan / denſelben ſoll man alle Tag Morgens vnnd Abends/ edes mal zween Loͤffel voll dieſes Saffts zutrincken geben / vnd ſoll jhnen darneben Sanickelkrautin jhr trincken legen / vnnd ſie ſtaͤtig darvon trincken laſſen / das hefftet die Wunden zujammen vnd heylet ſie von Örundtleranf, Der anickel it vndenalen Wundkreutern dz gebreuch⸗ lichſt Kraut bey den Wundaͤrtzten / den gebrauchen fie tag⸗ lich zu ihren Wundtraͤncken/ damit ſie au ch viel außrichten / | ſonderlich die in der Wundartzeney erfahren / vnd jr Kunſt auff den Vniuerſiteten erſtmals gelernt / vnd folgends ınn Kriegen vnnd Heerzůgen geubt / vnnd nicht die jihre Kunſt G in der Scheerftuben vnd bey den Zahnbrechern gelert haben / wie vnſere Bartſcherer vnnd Schnabelwaͤſcher / die ſich daͤlſchlich vor Wundaͤrtzet auß geben / vırd auch vil Leuth ver⸗ derben. Dieweil wir nun an die Wundtraͤnck kommen / wil ich deren etliche beſchreiben. Erſtlich zu allen friſchen 3 unden dnnd Stichen / die Wunden von innen herauß zu beylen: Nimb Sanickelii. Handvoll / Sinnaw / Wintergrün / je, des j. Handvoll / thue dieſe Stuͤck klein zerſchnitten inn ein e geſchraubte Flaͤſchen / ſchuͤtte daruͤber ein Elſaſſiſche maß zuten Wein / ſchraub die Flaͤſch beheb zu vnnd laß ſie vier Stunden in einem Keſſel neit Waſſer inn ſtaͤter Hin ſieden / darnach thu die Flaͤſch herauß / vnd wann der Tranck darin £att worden iſt/ ſo ſeihe den durch / vnd behalt jhn in einem fü, len Orth wol vermachet. Davon gib dem verwundten alle Morgen vnd Abend v. loth zutrincken. —* So aber ein Hitz oder ein Fieber darzu ſchluͤge fi „tan den Wundtranck nie mie Wein / ſonder mir Bier oder waſſer fieden/daß foll man auch thun wan der verwundt von ar tur keinen Wein trincke. Du magſt and) Zucker oder Kos ſenzucker damit fieden laffen/ oder ohne Zucker bereyten / wie es den Verwundten anmuͤtig feyn wil. Ein anderer; Nimb Sanickelij. Handvoll / Benedicten, kraut mir den Wurtzeln / Wegwarten / Ochſenzung / Wins tergruͤn / jedes j. Handvoll. Siede die in einer maß Weins oder Bier wie obgemeldet / vnd brauchs zur Notturfft. Ein anderer Wundtranck: Nimb Sanickelkraut mit den Wurzzeln / iij. Handvoll / Genſerichkraut ij. Handvoll. Zerſchneide dieſe Kreuter / laſſe fie obgemeldter maſſen inn aner verſchraubten Flaͤſchen vier Sſtunden lang ſieden. 1 Darnach gebrauch den gleicher geſtalt. Wann du einem Verwundten diefen Tranck zutrincken gibft/ under den wi⸗ der oben von fich gibt / iſts ein böß zeichen / vnnd zu beforgen So er jh nen aber hehelt iſt es cin gut zeichen / dann er bald heyl werden wirdt. Ein ander faſt koͤſtliche Wundtranck zu gehawenen / ge⸗ ſtochenen vnd geſchoſſenen Wunden: Nimb Sanickel mit Kranut vnd Wurtzel j. Handvoll/ Birckenmiſpel mit den Blettern em Handvoll / geel Weyderichkraut / Berwinck / die oͤbberſten Gipffel von Harthew / die jungen Juncken vom Brombeer tauden / Ehrenpreiß / Haſenoͤhrleinkraut / Gundelreb / jedes ein halb Handvoll / Schwalbenwurtz alt» derhalb loth / Liebſtoͤckelwurtzel drey quintlein / weiſſen Zu⸗ cker ein vierling. Zerſchneid alle Stuͤck klein / thue fie wie o⸗ ben gemeldet inn ein geſchraubte Flaͤſchen / ſchuͤtte daruͤber ein Elſaſſer maß Weins vñ ein halb maß Waſſers / ſchraub xKdie Flaͤſch beheb u / ſtelle die in ein Keſſel mit fiedendem af ſer / vnd laſſe fie vier Stunden lang mit ſtaͤtem Fewer ſieden darnach wañ es kalt worden iſt / fo ſeihe es durch ein Tuch / vnd brauchs wie oben gemeldẽt. Ein anderer heylſamer Wundtranck zu allen Wunden dienlich; Nimb Sanickelkraut / Tauſentguͤldenkraut / roten Beyfuß / Walwurtz / Gottesgenad / Heydniſch Wundt—⸗ frauc/ Wintergruͤn / jedes ein Handtvoll / Feinzucker ein visrling. Zerſchneide alle dieſe Stůck / thne ſie in ein Stäfa pn nn — —— * — — — — u — — — — — — — A vnd ſchuͤtte daruͤber ein B. Sanuckel zu Puluer geſtoſſen / ſtillet dag halbe Maß Waſſers / laß darnachvier Stunden obgemeld⸗ ter maſſen ſieden / darnach ſeihe den Tranck durch / ſo haſtu ein bewehrten Wundtranck / ſonderlich u Suchen vnnd —— den gebrauch Morgens vnd Abends wie gemel⸗ et. Euſſerlicher gebrauch deß Sa⸗ nickels. Sie mir Kraut vnd Wurgelin Maffer oder Wein geſotten / durchgeſiegen vnd den Mund vnd Halß dar⸗ mie gewaͤſchen vnd gegurgelt / heylet die Loͤher vnd Geſchwer in Rund vnd Halß / ſonderlich aber die Mundtfeule. Der auß gedruckt Saſt hat gleiche Wirckung den Munde offter⸗ mals damit gei. ajchen, man daſſelbig in die Nafen thut. Es iſt auch das gemeldt Puluer ein gute Blutſtilung der Wunden / © man ſolches in die blutende Wunden thur. F Vor das abgefallen Zaͤpfflein / ſende Sanickelkraut inn gutem Wen vnnd gurgel mit der durchgeſigenen Bruͤhen den Halß offtermals warm / es hilffet. Em Mutterzʒaͤpfflein von Sanickelkraut gemacht / ſtillet die vnmaͤſſige Monatblumen der Weiber/ fo man ſolches zu ſich inn die Scham thut. Darzu dient auch der Safft / ſo man ein Zaͤpfflein von Baumwollen in ein Tuͤchlet nehet / vnd netzet es iun Sanickelſafft / vnd thut es zu ſich. Fin Sen, denbad von Sanickel geſotten / vnnd dareyn geſeſſen / dient gleich fals wider den obgemeldten Gebrechen. Danickelſafft mit einer Schritzen zu ſich inn die Mutter C gethorzhenlerdie Geſchwer der Mutter. In mangel def H K Saffts ſoll man nemmen drey guter Handvoll Sanickel— kraut vnnd es in einer maß Waſſers zum halben theil eynſie⸗ den / darnach durchſeihen vnd warm mit einer Schritzen in die Mutter thun. Sanickelkraut grün zerſtoſſen / oder aber geſotten / vnnd wie ein flaſter vbergelegt / vertreibt die Geſchwulſt an Menſchen vnnd Biech / hefftet die friſchen Wunden wider zuſammen / vnd heylet ſie. ‚Der Eanckel dient auch treffenlich wol zu den Bruͤchen derwegen fol man denſelben zu den Bruchpflaſtern vermi, ſchen wie die Walwurtz. | Sanickel mit Odermenig geforten/darnadh wieein Pfla⸗ ſter vbergelegt / heylet die Wunden deß Rindviechs/ man muß aber auch die Schaͤden zuvor allwegen wol baͤhen vnd D waͤſchen. | 1 Auß dem Sanickel macher man herzliche gute Wunds pflaſter vnd Wundoͤle oder Balſam / deren na chſolgend pfla⸗ ſter su allen Wunden erfahren / dieſelbigen zu haͤfften vnd zu heylen / das wirdt auff folgende weiß gemacht : Rimb gruͤn Sanickelkraut acht ong/ Wegerichkraut / Egelkraut / Fuͤnff De fingerfrant/ Satbeyenfrane/ Wintergrün / Ehrenpreiß / SBrunellenkraut / jedes vier vnz.· Dieſe Kreuter muͤſſen alle gruͤn ſeyn / die ſoll man zerſchneiden vnd mit drey gemeinen Kraͤmerpfund friſchen Buttern u Muß ſtoſſen / vñ.j pfundt Wein dazu vermiſchen / darnach mein P flaſterpfann thun / auff einem linden Kolfewer laſſen ſieden / biß der Wein vnd alle ſaͤfftigkeit in den Kreutern verzehret iſt· darnach hart mit einer Preſſen außdrucken vnnd darinn zergehen laſſen / geel Wachs xij. vntzen / Pinhartz / Terpentin / jedes vj. vn⸗ gen. Wann dieſe zergangen ſeind ſo thu es vom Fewer / vnd E wann es vberſchlagen ſo ruͤhr nachfolgende ſtuͤck reyn gepuͤl⸗ nert dareyn / als da ſeind / weiſſen Weyrauchachtlorh / Fe- numgızcum, Maftiy/jedesj. loth / vermiſchs vnnd mala⸗ xirs wol durcheinander zu eim Wundpfiaſter. Ein herrlicher vnd heylſamer guter Wundbalſam mach alſo: Nimb Sanickelkraut zwey Handvoll/ jung Fenchel⸗ kraut / Wintergrun / Nagelkraut / jedes ein Handvoll. Die, fe Kreuter muͤſſen alle friſch vnd gruͤn ſeyn / die ſoll man zu Muß ſtoſſen / vnd darzu thun acht vntzen Roſenol/ acht vñ⸗ Das Erſte Buch / von Kreutern Map guten fuͤrnen Wein / vnnd ein F gen Leinoͤſe / guten fuͤrnen Wein acht vnzen. € olches ſol Naſenbluten / ſo Kraut darenn jedeln. 249 man fttiglich ober einem linden Kolfewerlein in einer Pfan⸗ nen laffen fieden/ biß fich der Wein vnd die fÄfftigfeit der Kreuter verzehret / darnach feihe das Dele durch ein duch/ vnddrucke die Kreuter hart auß / vnnd zerlaß darinn guten Terpentin ſechs vntzen / laſſe darnach acht Tag in einer vers deckten kuͤpfferin Pfannen ſtehen / ſo wirdt er ſchoͤn gruͤn / vnd bekompt auch darvon ein Krafft zu reynigen. | Sanickelſafft heylet die Gefchwer vñ Schrunden ſchwel⸗ lung vnd entzundung im Hindern / dieſelbigen offt damit be⸗ ſtrichen / vnd leinine Tuͤchlein darinn genetzt vnd vbergelegt: Heylet auch die Löcher vnd ſchaͤden der heymlichen Ort bey⸗ de in Manns vnd Weibsperſonen. In mangel deß Saffts fol man das Kraut wol in Waſſer fieben / vnnd die ſchaͤden darmit zum offtermal waͤſchen / vnd darnach das gepuͤluert Wann aber die Loͤcher vnnd Ge— ſchwer gar faul ſeind / ſoll man den außgetruckneten Safft von dem Sanickel zu Puluer ſtoſſen / vnd den dareyn ſtreu⸗ wen. Wann ein Pferdt vom Sattel gedruckt vnd wund wirt / ſoll man gepuͤluerten Sani rewen / dag truck⸗ nets vnd heylets bald. Der Sanicfeliftfoein heylſam Kraut / daß es auch das Fleiſch in Hafen zuſammen hefftet / wann die Wurtzel def, ſelben darbey geſotten wirdt. Sanickelwaſſer. Saniculæ aqua ſtiatitia. D Je beſte zeit den Sanickel zu diſtillieren / iſt in Brach⸗ monat wann es zeitig iſt vnd feine Blumen bringt / dag aut mit der Wurzel vnd allem gehackt / darnach ſenfftig⸗ lich in Balaeo Mariæ abgegogen / darnach in der Sonnen rectificirt. | , Innerlicher gebrauch deß Sanickel⸗ Waſſers. Anickelwaſſer deß Morgens vnd Abends jedesmal vier oder fuͤnff loth getruncken / iſt ein heylſame Artzeney zu den innerlichen Bruͤchen vnd verſehrungen. Bnd ſo einer verwundet worden were / vnd das Waſſer trincke / wuͤrde eg jhm groſſe fuͤrderung sur heylung thun / dann eg hilfft daß die Wund inwendig von Grund herauß heyler. Darzu hilffet auch wann der verwund ſeinen Wein mit dieſem waſ⸗ ſer vermiſchet. Auß dem Sanickel kan man ein herzlich Wundwaſſer bereyten / welches an ſtatt eines Wundtrancks ſoll gebraucht werden / das dient zu allen Wunden / ſie ſeyen geſtochen / ge hauwen oder geſchoſſen / darvon gibet man auff einmal vier loth eyn / vnnd gebraucht das Morgens vnnd Abends/ dag heylet wunderbarlich ale Wunden von Grundr herauf: Nimb Sanickel mit den Wurtzeln acht Handvoll / Beyſuß⸗ kraut vier Handvoll / Guͤldenguntzel/ Guͤldenruth / jedes drey Handvoll / roten Mangolt / Siebfköcfelfranr/geeler Sins gerhut / ſpitziger Wegerich / Waldlilgenbletter oder Wald, meiſter / Harthew Blumen vnd Bletter / Walwurg / jedes ‚wo Handvoll / Wachholterbeer em wenig zerquetſcht / Bir⸗ ckenmiſpel mit den Blettern/ rot Weiden Bletter / jedes an, derhalb Handvoll / Naterzunglein / Haſelwurtzbletter / Kit, terſporen / Gundelreb / jedes ein Handvoll. Alle diefe Kreuter ſoll man klein hacken / darnach ineinVelicam thun/ darüber ſchuͤtten ein Eymer voll ſriſch Brunnenwaſſer/ 0, der aber fo viel genug iſt / daß Die Kreuter inn der Velica ſie den mögen ohne anbrennen : darnach ſetze ein Helm dar auff / vnd diſtilliers mit ſanfftem Feuwer biß du drei maß deß Waſſers haft/ als dann fo hoͤre auff / dann das hernach fomprift vnkraͤfftig / fo haft dur ein edel vnd heylfam Wand, waſſer / dag fanft du ober Jahr behalten / vnnd wie obge⸗ gemeldet / gebrauchen. Man fan dieſes Wundwaſſer auch im Winter von duͤrren Kreutern obgemeldter maſſen diſtet lieren / 250 A lieren / dag wirdt eben ſo kraͤfftig als das ſo von den grünen F Kreutern gemacht wird / aber man muß der Kreuter nur halb ſo viel nemmen / dieſelbige groblecht ſtoſſen / vnd wie ge⸗ meldet friſch Waſſer daraber ſchuͤtten / vnd drey maß davon diſtillieren / dann die beſte Krafft im anfang mit herauß geht / das ander iſt krafftloß. Oder ſo du wilt magſt du mit Sanickelwaſſer folgenden. Wuͤndtranck bereyte/ der zu allen Wunden dienlich iſt: Nim Sanickelwaſſer ein maß / leg dareyn Wintergruͤn j. Hand⸗ dou / Singruͤn oder Berwinck / Guͤldenruth / jedes ein halb Handvoll/ thu ſolche in ein Zinnenflaͤſch / ſchraube die beheb zů / vnd laß in einem Kefſel mit Waſſer drey Stunden lang mit ſtaͤtem Fewer ſieden / vnd wann es kalt worden iſt / ſo ſeihe durch ein Tuch / vnd gib dem verwundten deß Morgens vnd Abends / jedes mal drey Loͤffel voll darvon. Euſſerlicher gebrauch deß Sanickel⸗ Waſſers. G —— heylet die Mundtfeul / vnd die $öcherond Geſchwer deß Halß / den Mund zum offtermal darmit geſpuͤlet vnd auß gewaͤſchen / auch den Halß wol damit ge⸗ gurgelt. Heylet auch alle euſſerliche Verſehrungen / inſonderheyt aber / die Berfehrungen vnnd Löcher der heimlichen Derter/ offtermals damit gewaͤſchen vnd leinine Tuͤchlin darinn ge⸗ nerzet / vnd daruͤber gelegt. | | So auch ein Rolls ge brochen iſt vnder dem Sattel / ſoll man die Wund mit Sanickelwaſſer waͤſchen / vnd darnach gepuͤluert Sanickelkraut dareyn faͤhen. In mangel aber deß c Sanickelwaſſers / follman das Krauti mie derfelben Bruͤhen waͤſchen / vnd folgends das geforfen Krasıe dariiber ſchuͤtten. Sanickelwein. Vinum ex Sanicula. ar dem gedoͤrrten Kraut deß Sanickels / bereyten etli⸗ A che fahrne Wundaͤrtzet zu Herbſtzeiten einen Wein: Srenımendas Kraut vnd Wurtzel mit einander / ſchlagens mit Hanbuchen Spaͤhnen inn cin Faͤßlein / füllen darnach cin Moſt daruͤber / vnnd laſſen den daruͤber verjaͤhren / den brauchen ſie vber Jahr / vnd geben dem Verwundten Mor⸗ ag vnnd Abends zu den beyden Imbſen / jedesmalim an⸗ 93 deß Eſſens einen gemeinen Tiſ⸗ chbecher voll darvon zu⸗ ineten / oder laſſen den Verwundten ſeinen Trinckwein da⸗ mie vermifchen / welches ſehr viel die heylung der Wunden fürdert. Ertichemachen ein guten Wundtwein alſo: Sie nem⸗ men auff getruckneten Sanickel mit der Wurgelacht Hand: voll/ Schluͤſſelblumenkraut vñ Bletter / Ehrenpreiß / Heyd⸗ niſch Wundkraut / jedes vier Handvoll. Dieſe Kreuter zer⸗ ſchneiden fie klein / Id machen die mit Haͤſelen Spähen in ein zchen oder zwoͤlff mälligs Faßlein eyn / füllen Das mit gu⸗ sein Voſt laſſens verjaͤhren / vnd brauchens vber Jahr an ſtatt eines Wundtraucks. Es ſeind ſehr ſorgliche Wunden mit dieſem Tranck geheylet worden. Ein ander herrlicher vnd beruͤhmbter Wundwein: Nimb Sanickelkraut vnd ndvoll / Wintergrün | Wurselfechs Ha drey Handvoll/ Geyßfuͤſſel / AIngelicktraut / Sonnengun⸗ tzel oder Sonnenblu m/Natermwurgfraut / jedes zwo Hand» voll / wild Ochſenzung / Tauſentguͤldentraut / jedes ander⸗ halb Handvoll Monrauthen ein Handvoll, Diefe Kreu⸗ F rerzerfchneidr man flein/ vnd thut noch ferrner darzu Rha⸗ pontick drey loth / klein geſchnitten vnnd groblecht zerſtoſſen / amiſcht die durcheinander/ machet ſie in ein zehen maͤſſigs Faͤßlein eyn / fuͤllet einen guten Roſt daruͤber / vnd laſſet den verjähren. Dieſen Wein gebrauchet man wie den obengemeldten. n Waſſer ſieden / vñ yy D. dacobi Cheodori Cabern montani⸗ Das Achtzehendt Capitel. Von dem Helleborinkraut. Helleborinkraut. Hellebotine. * Eß Helleborinenkrauts beſchreibet Dio- MR (corides lib. 4. cap. 39. nur ein Geſchlecht / deſ⸗ ſen gedenckt auch Theophraftus 9.hift. welches zleichwol ein anders iſt / Nann das fo Diotcori- des gedenckt: Dem ſeye aber num wie ihm wölle/ fo geden⸗ een bende gemeldre Auchores nur dieſes Krauts mie den bloſſen Namen / vnd beſchreiben den Gebrauch vnd die Tu⸗ gendt vnd Wirckung deffelben/ die Form aber vnnd Geſtalt beſchreiben ſie gat nicht / alſo daß ſchwerlich auß jhren fi chriff⸗ ten das wahre Helleborine zu erkennen iſt. Die Gelehrten zeigen heutigs Tags zwey Kreuter die ſie Helleborinas nen⸗ nen/von deßwegen daß dieſelbigen der fi chwartzen vnd weiſ⸗ ſen Nießwurtz / das iſt den beyden Helleboriserlichermafe fen an der Geftaltähnlich feind. Diefer Form gedenken die vorgenaũten Authores gar nicht / derwegen daran zu zweiff · len iſt / ob dieſes Kraut ſo wir hiebey abgemahlet haben der Alten Elleborine ſeye oder nie; dann wann es der Form hab ben foes mir der Chriſtwurtz (Helleboro nigro) gemein hat verftanden werden folt/ moͤchte es mit dẽ Helleborine Dio- fcoridis paffieren/ wo aber nicht/ ſo iſt es hoͤchlich inn zweif⸗ K felzufegen / dann Die gar eurse Befchreibung Diofeoridis ftöifer uns vor den Kopff / daß wir nicht wol glauben koͤnnen / daß es Helleborine Diofcoridis feye / dann das ift wie er fchreibe / ein kleines Kreutlein / mit ſ chmalen kleinen B laͤt⸗ fein / die Bletter aber dieſes abconterfeyten Helleborinæ herbariorum, ſeindt nicht klei nond fchmal/su dem ſo iſt das Krantmicheflein/wirdedennoch auff die anderhalbẽ Span⸗ nen lang / alſo daß es Helleb otine Divlcoridıs nicht ſeyn kan / aber wir woͤllens doch ein H elleborinen yon wegen der geftalt daß es dem Helleboro nzto ähnlich ift / bleiben laſ⸗ ſen / A fen / doch nicht Diofeotidis, ſondern vnſere Kreutlerunnd F Simpliciſten. Diefes Kraut aber hat ein ſchwarge Wursel mit vielen Zaſeln oder kleinen mirslein gleich wie die Chriſt⸗ wurtz / dieBletter ſeindt den Blettern deß Sanickels oder deß Hanenfuß aͤhnlich mirvielen Rippen oder Aederlein die vonder Wurtzeln herfuͤr wachſen / auff kleinen Stielen / auff einem jedem Stielein beſonder Blatwieam Sanickel/ond auch alfoin fünff theil sertheilet/ond gerings herumb wie ei⸗ ne Sägemitfleinen Schnireleinzerkerff. Die Blumen wachfen auff befondern/Iangen bloffen vnd glatten Stielen / die ſeindt den Blumen der Chriſtwurtz glei: / end hat auch ein jeder Stengel fein eygene vnnd eintzige Blum von ſechs Blettern / Sternweiß getheilet Die Wurtel hat ein hitzigen vnd raͤſen Geſchmack. Dieſes Kraut waͤchßt inn dem hohen Gebirg vnd in den Alpen⸗ B Das ander Geſchlecht deß Helleborinkrauts / haben wir G vnden an ſeinem ort nach der weiſſen RNleßwurg befchrieben? | Von den Yamendep Helleborinfrauts, 4 DAb Helleborinkraut Diofeoridis wirdt Griechiſch / Emı- Fern, vnd Bderov genannt. Lateiniſch Epipactts, Bo | num, Helleborine, vnd-Eelleborinc. Der Kreutler Helle⸗ J borinkraut / wirt Helleborine nigra herbariorum, vnnd zu Tuurfch / Helleborinkraut vnnd ſchwartz Helleborinkraut / zum vnderſcheidt deß andern ſo der weiſſen Nießwurtz aͤhn⸗ lich ift/genannt, Es woͤllen auch etliche ein Alpſanickel auß dieſem Kraut machen / aber ſie jrren / dann nit alle Kreuter Sanickel ſind / die Bletter haben wiederfelbe.[Helleborine faniculz fıcie, C. B. Epıpactis March, Lac. Elleborine, Matth. Lagd. Alpinaelleborine Sanıculz & Ellebori ni- € grifacie, Lobelo.]. Engliſch Neeſewoort Sanicle⸗ H Von der Natur) Krafft / Wirckung ond Ey, genſchafft deß Helleborinkrauts. Iofcorides lobet fein Helleborinkraut / wider dag Gifft vnd gebrechen der Leber / gerrungfen, Das gemeine Helleborinkraut / das wir jet beſchrieben haben / iſt warmer — — — — 2 [m —— Tui — — — — — J vnd truckner Eygenſchafft / wetter erkanntnuß feiner krafft vnnd Tugendt / ſeindt vns nicht bekannt / die Zeit aber wirdt dieſelbig offenbaren? ag - ® | Das Neundtzehendt Capitel. Von dem Alpſanickel. I x Er Alpfanicket hat vnzehlige Fleine graw⸗ Eſchwartze Wuͤrtzlein von dem vnderften Haupt IP eh Stengels / gleich wie die Chriſtwurtzel Bon 73 BR denen wachfen im Fruͤhling herfuͤr / viel runder / eckechtiger / dicker Bletter / auff dicken Stielen / ein jedes Blat beſonder auff ſeinem Stiel / die ſeindt in viel kleine vn⸗ derſcheidt zertheilt oder zerſchnitten / vnnd darzwiſchen zer⸗ kerfft / am obern theil voller Neruen vnnd Adern / glantzend vnd ein wenig wollechtig. Darzwiſchen waͤchßt herfuͤr ein ſtarcker / gerader / runder vnd bloſſer Stengel / der iſt haarech⸗ chtig vnd ohne Bletter / auff welchem im ende deß Meyens vnd im Brachmonat / neun oder zehen ſchoͤner Purpurroter Roͤßlein ſich erzeigen / die vergleichen ſich ander Geſtalt etli⸗ cher maſſen den Schluͤſſelblumen / die hangen vnder ſich wie — E fleine Gloͤcklein. Innwendig am Boden ſeindt ſie weiß / K darauß wachſen kleine / geele Faͤſelein / eines faſt lieblichen vnd anmuͤtigen Geruchs. Das gantze Gewaͤchß wie auch die Wurtzel / haben einen raͤſen vnd hizigen Geſchmack. Es waͤchßt in dem hohen Gebirg zwiſchen Byzantz und Veſontz vnd Muͤmpelgart / deßgleichen im Vehſch Gebirg vnd im dothringiſchen Gebirg zwiſchen Spinal vnnd Fonte⸗ nauw. Es ſoll auch viel inn den Alpen wachfen? — — — G — — — Das Ecrſie Buch / Don Kreutern 251 | Alpſanickel. Sanicula Alpina, AN re AN: FRI 37 ER: Rn. — —8 — SWEET: N , — — en ER ZN NA J 2 ) 772 8 N MS a me Z fl in ?; 9 N — AND ’ N \ 7% — {} 2 a RWæ ER n h N, * >, a fi * 117 5 — VIERTE, 9 N — — xp I 7 FR? PER — Mil >, Bon den Namen deß Alpſanickels. Er Alpſanickel iſt vielen noch ein vnbekannt Kraut / der⸗ wegen es auch bey den Kreutlern vñn Simpliciſten noch Ein ander beſſer Figur deß Alpſanickels. Saniculæ Alpina Icon verior, Des 4 S D 3 a N rm N \N A x le Ir) N ul Y IN Aunlun Ss 9 N Nr feinen — —_ — —— — — = — — em — — — — — 234 A feinen Namen hat / ſo iſt es auch vnſern Medicis vnd Apo⸗ F teckern nit bekannt. Her? Carolus Cluſius der dieſes Ge⸗ waͤchß erſtlich conterfeht in den Tag geben vñ daſſelbige auch beſchrieben hat / der nennets Saniculam montanam. Mar- thiolus nennet es Hırbam cortuſam, vnnd wil ein Benedi⸗ ctenkraut darauß machen / mit welchen es ſich gar nicht rei⸗ men wil / wir laſſens ein Sanıcalam bleiben, Die Hirten in Vehſch Gebirg nennens der heiligen Dreyfaltigkeit Gloͤck⸗ lein / daher ichs and) bisher Campanulam fauctæ Tricita- tis genannt habe / vnnd von wegen feiner heylenden Krafft vnd Wirckung die jme die Hirten an gemeldtem Dre zuga⸗ ben/ Campanulam vulnerariam vnd Saniculam Alpinam. [Sanicula montanaCortula dicta, CB. Cortufa, Matth. Caft. Lugd. Cam. Caryophillata Veronenlium flore, Sa- nicula vıfinz, Lob. Sanicula montanaalreravelalpına ru- B bro flore, Cluf. pan. ] Zu Teutſch / Wundgloͤcklein oder Heylgloͤcklein / Bergſanickel und Alpfanigfel. | Beares care Sanicle.] Diefes Gewaͤchß habe ich in den Fuͤrſtlichen lu⸗ ſtigen Garten zu Vdenheyim zu pflantzen geben / darinn es weymal ſchoͤn geblüher/ im dritten Jahr aber iſt es verwel⸗ cket vnd gar verdorben / dann der Ort jme zu hitzig vnd tru⸗ cken geweſen iſt? VER a Ne | - Bonder Natur] Krafft / Wirkung und Ey⸗ genſchafft deß Alpſanickels. De hisig vnd räß Geſchmack der Wurtzeln / Krauts vi deß gantzen Gewaͤchs / geben genugſame anzeigung das es warmer vnnd truckener Natur vnnd Eygenſchafft ſeye. Sonſt haben wir von ſeiner Krafft vnd Tugend weiter keine erfahrung / dann was wir von den Hirten gelernet haben / daß es ein treffenlich heylſam Wundtkraut ſeye / beyde Wun⸗ den vnd Schaͤden zu heylen / das Kraut geſtoſſen vnnd den Safft in die Wunden vnnd Schäden gerraufft/ auch mit Tuͤchlein dareyn gelegt / vnnd das Kraut wie ein Pflaſter v⸗ bergelegt —— Sontſt ſagten ſie auch wie es treffenlich gut were / wider den Huſten der Schaaff vnd deß indtviechs / das Kraut zu Puͤluer geſtoſſen / mit Salt vermiſcht / vnnd zu lecken ge⸗ ben. Waů man auch das Kraut klein zerſchnitte / vnnd es den Gaͤulen vnder das Futer vermiſcht / ſolt es jhnen das Keichen vertreiben? M 2 Das Zwantzigſt Capitel Von dem Sinnauw. x Er Sinnauw iftauch der rechten und bes Rruhmpten Wundtkreuter eines / gleich mie der Sanickel / derowegen wir denſelbigen auch von ES feiner zerſchnittenen Bletter wegen / darmit vn⸗ ſer Ordnung gehalten werde / den Sanickeln gleich nachſe⸗ gen, Die Wursel diefes Krauts iſt außwendig ſchwartz / Fingerslang / die waͤchßt vberzwerch inn der a; ya echtig/ ond har viel Zafeln oder angehenefte A firslein/ am Geſchmack bitter vnd rauch / mit einer Aftrierion. Die Blet⸗ ter feindt rundt / zuſammen gefalten vnd gekraͤuſelt / vnd ge⸗ ringsherumb mit kleinen Kerfflein zerterfft / in neun oder ze⸗ hen fpiser vnderſcheidt zerſpalten wie cin Stern / oder auff⸗ gethaner Loͤwenfuß / von farben falb oder Schweitzergruͤn. * 8 — * E Dielangenondrauhen Stiel / darauff die Bletter ſtehn / ein jedes Blat anff ſeinem eygenen Stiel kommen im Fruͤhling hald ven der wurgefherfür / darneben wachſen auch herauß duͤnne / runde Stengelin / faſt anderhalben Spannen lang⸗ welche ſich oben in erliche Zincklin oder Nebenzweiglein auß⸗ — we E39} u} &. Jacobi Theodori Tabern montani G pe Sinnauw. Alchimilla. — MEET > — J— DINO M f' DR (WU EN 5 IN S le Bluͤmlein / denen folger ein fleiner Samen nad) im Hew⸗ monat / dẽ Magſamen aͤhnlich / iſt doch von farbe geelechtig / in kleinẽ grün ẽeoͤllelin verſchloſſen. Es waͤchſt gern in graß⸗ echtigen Orten in feuchtem Grundt / vnnd in den Wieſen ſo im Gebirg liegen / an Haldungen vnd Rechen. Es wirt auch dieſer zeit von wegen ſeines vielfaltigen gebrauchs inn den Gärten gezielet. Es wirt eyngeſamblet im Brachmonat wann es in voller Blührift! | Von den Namen deß Sinnauws. (© haben etliche anf dem Sinnaw dasLeontopodium So Dıofcoridis woͤllen machen / die andern haben gewoͤllt es fey Leontopetaluw, vnd hat es aber einereben fo wol trof⸗ fen als der ander / dann der Sinnaw weder mit der Krafft vnd Tugendt noch mir deren Deferiptionen einen zuſtimpt. Wir wellens wol Lentopodium herbatiorum feyn laſſen / aber nit Dioſcoridis. Was aber Lentopodium vnd Lento- petalum Dioſcoridis vor Gewaͤchß ſeindt / werden hernach an jren Orten beſchrieben werden. Wie aber der Sinnauw bey den alten Lehrern genannt worden / oder ob er jhnen auch bekannt geweſen ſeye / iſt vns noch zur zeit vnwiſſend. Es wirt von Valerio Cordo Pſiadiuw, Droſium, Droleta, vnd von etlichen Heliodroſium, das iſt Sonnendaw genannt / ſintemal das Kreutlein auch bey dem Sonnenſchein vnd zu jederzeit mit ſchoͤnen hellen Waſſertroͤpfflein gefunden wirt / x als wann es darauff gedauwet hette. Bon andern wirdt es ſpreyten: Zwiſchen den Gewerblein der gemeldten Neben⸗ zweiglein / wachſen nechſt den Stengelein viel kleinere / doch auch runde vnnd zerkerffte Blaͤlein / biß oben auſſen. An Gipffel vnnd den enden derfelbigen / erzeigen ſich im Meyen vnd Brachmonat / gantze / kleine / drauſchelechtige / gruͤngee⸗ geheiſſen Lentopodium herbariorum, PesLeonis, Plaota Leonis, vnd Brancha Leonis. Von den Medicis vnd Apo⸗ teckern / Scellaria, Alchimilla, achimilla vnnd Arcincilla. [Pesleonis, C. B. Brun. (& Leontopodium) Fuch. Lon. Alchimilla, Trag: Anguil. Lac. Dod.gal.& fol. Lob.Cluf; pan.Cafal. Thal, vulgaris, Cam. Stellaria, Matth. Caft. Lugd.Stellaherba ltalis quibufdam,Gel.Drofera, (eu Dro- fum, Cordia Dioſc.] Italianiſch / Pie de Leone. Frantzoͤ⸗ ſiſch / Pied de Leon, Behmiſch/ Huſinuzka. Engliſch / Great 0 Sanifels/ ah joe 1 J meld april Y an vuhel dm hen i INH ' 2 Das Erſt Buch / Bon Kreutern 253 : — — — — * = und Brabändifch/ Synnawe vnnd vnſer Vronwen Dan, sel. Hochteutſch / Sinnaw oder Synnaw / Sinndawe / guͤlden Gaͤnſerich / Loͤwenfuß / L-oͤwentappen / vnd vnſer Fra⸗ wen Mantel. Von der Natur / Krafft / Wirckung und Ey⸗ genſchafft deß Sinnauws. SInnawiſt einer temperierten Eygenſchafft zwiſchen der Kaͤlt vnd Waͤrmbde / alſo daß er nit zu viel fälternoch zu > . nA N . =) - ’ > » . 9 A Sanitels / vnnd Ladies Mantel. [Sons foote] Flehmiſch Fſchraubet vnd vier Stunden lang in einem Keſſel mir ſieden⸗ il dent heiſſen Waſſer in ſtaͤter Din geforren / darnach wann der Tranck kalt worden iſt geoͤffnet vnd durchgeſiegen / iſt ein edler Wundtranck zu geſtochenen vnnd geſchoſſenen Alm den / dann cr heylergewaltig ven grund herauß / allen Dior, gen vnd Abend iiij. loth getruncken. Ein guter, heylſamer Wundtranck zu den geſchoſſenen Wunden / der den Brandt vom Puluer mit leſchet / vnd die Wunde vom grundt herauf heylet / auch feine enzuͤndung darzu ſchlahen laͤſſet den mach alſo; Nimb Sinnauwkraut ij. Handtvoll / werfen vnd roten Beyfuß / Gauchheyl mit viel waͤrmet / hat darneben eine Krafft zu hefften / zu conſoli⸗ kr I | diren vnd zu —— RN ne le et —— N 9— derowegen zu den Waurnden/beydeinnerfichennd sufferichy gruͤn / Nageltraut⸗ Schadhenl/ Sulpenruch/ Wintergrun⸗ IN heylſamlich gebrauchte + · jedes]. Handvoll / gemein Khorwursel ij. loth / Wech holter⸗ — beern ein wenig zerquetſcht ij loth / Schwalbenwurtz j. loth. Innerlicher gebrauch deß Sinnaws. G Alle Stuͤck ſoll man klein zerſchneiden / Durcheinander ver; 90 Si. Handtvoll mit ij cheil Waſſers vnnd einem miſchen / in sin groſſe Kannten oder Flaͤſchen thun / daruͤber Kl theil Weins (daß es zuſammen ein maß ift) geforren ſchuͤtten ein maß Waſſers vnnd ein hald map Weins / die | him | biß der drittheil verzehrt iſt / vnd vi. uns guts Honigs darzu Kannten verlutieren / vnd zum wenigſten vier Stunden m N gethan / darnach durchgefigen/on alten Morgen vnd Abend einem Keſſel mie Waſſer ſieden laſſen / darnach zu dem ge⸗ IM | jedesmal ein gemein Tiſchbecherlein voll davon getruncken / brauch in einem kuͤlen ort behalten. Darvon gibeman dem le | das heylet alle verwund ung vnd verſehrung der Bruſt. Ge⸗ geſchoſſenen Morgens vnd Abendsjedssmalnij.Iorh warm IM | ne heylet andy alle innerliche verfehrumg onnd äwtrinchen, | I rich, | | Ein. ) Sinnauw geſtoſſen vnd den Safft darvon auß getruckt / Euſſerlicher gebrauch dep Sin. \ vnnd drey Morgen nüchtern nad) einander / jedes mal drey vnzzen darvon getruncken / dient wider die fallende Sucht. Den vierdten tag darnach fol man denn brefthafftigen Men, fhen ein Ader laffen fchlahen auff der lincken Handt / zwi⸗ fchen dein Zeyger vnd Daumen’ cs hilfft ohne zweiffel / aber man muß dieſe Artzeney Meich anfangs gebrauchen’ wann’ die Kranckheyt einen Deenfchen zum erſten anfompr® Wider das bluten der Wunden: Nimb Simaım’ Sa; nauwkrauts. Innauwtraut ein Handtvoll / mit iitj. loth Roſenhonig in ein Kaͤnntlein gethan / vnnd daruͤber geſchuttet dritt, halb aͤchtmaß ſriſch Brunnenwaſſer / ſolches inn eine Pfañ mit ſiedendem Waſſer geſetzt / vnd zum wenigſten ein ſtundt H darinun mit ſtaͤter Hitz laſſen ſieden / darnach durchgefiegen/ das ift ein edel heyſſam Waſſer zu allen Loͤchern / verwun⸗ dung vnd geſchweren deß Halß vnd deß Munds / damit den | i nickel / Heydniſch Wundkraut / der fangen friſchen Regen, Halß zum offtermal gegurgelr/ vnd den Mundt damit auß⸗ a ii 1: wuͤrm / jedesein Handvoll. Zerſchneidt diefeftüicfunnd geſpuͤlet. Es heylet dieſes Waſſer auch die Mundfaͤul / vnd J ſeud ſie in einer maß Regenwaſſer den halben theil eyn / dar, alle andere verſehrungen vnd Schäden in dem Mundt vnd En — nach ſeihe es durch ein Tusch vnd druck die Kreüter hart auß / Halß. — — * "un | die lege alfo warn ober die Wunden wie ein pflaſter / and Bor dielange hangendẽ Duͤtte: Nimb Siñauwkraut vñ ul! N gib dem Verwundten je dertweilen cin Trunck von dem ge, ſeuds im Regenwaſſer zum halben theil eyn / ſeihe es dann J meldten Tranck / das ſtillet alle blutende Wunden / vnd hey. durch / vnd netz ein zweyfach oder vierfach leinen Tuch darm/ IE J let ſie. vnd legs vber die Bruͤſt. Wilt du aber dieſe Artzeney kraͤffti⸗ ii) Wider das gerunnen Gebluͤt im Leib: Nimb Sinnaw / gerhaben/fonimb Sinnausfran dry Handvoll / Schaͤff⸗ Peterlintraut / Fenchelkraut / Salbeyen jedes j. Handvoll, tnbewanderhalb Handvoll / rote Roſen cine Handvoll / deß ir Yſop / Alantwurtz / Aniß / Fenchelſamen / jedes ij. loth. Seud Saffts Hipociftbidis, Alaun/ jedes ij.loth. Deud ſolche 9 gemeldte ſtuͤck klein zerſchnitten in iij. aͤhtmaß Waſſers den ſtuͤck in einer maß Regenwaſſers zum halben theil eyn / ſeihe N: D dritten theil eyn / feihe es darnach durchein Tuch / darvon J es durch. Diefes Waſſer laͤſſet auch die Bruͤſt nicht zu groß J trinck allen Morgen nuͤchtern iij. Stunden vor dem eſſen ein wachſen / obgemeldter maſſen vbergeſchlagen. Der außge⸗ 94 Becher voll warm / vnd auch einen deß Nachts ij. Stunden druckte Safft von dem Sinnaum/ hat gleiche Wirckung. vor dem Nachteſſen / oder aber deß Nachts wann du zu Beth So ein Menſch gebrochen iſt / er ſeye alt oder jung / der I! wilt gehen / das zertheilet alles gerunnen Gebluͤt / ondführee nemme Sinnaumekraut / vnd laſſe das in genugſamem wap il | es auß durch den Harn vnd Stulgang. fer dz zweyte theil eynſieden / darnach ſeihe ers durch ein ſau⸗ 90 Sinnawſafft etliche tag deß Morgens jedesmal ij. loth ber Tuch / vnd trinck von diſem Waſſer neun Tag vnd ſonſt getruncken / vnnd deß Abends auch ſo viel / dienet wider den keinen andern Tranck / er genieſ. 9 | seiten Deusreriinß.Den Safft and) warm mit einer Spri; Es wirdt diefes Krane von menniglichen fonderlich ge, —9 | gen zu ver Frawen inn die Mutter gethan / hilfe dep, lobt / als eyn heylſam Kraut alle Bruͤch zu heylen / den jun, h | gleichen, In maͤngel deß Saffts foll manvier Yandvell gen Kindern durch Tränck / baden vnd euſſerliche aufflegung | Sinnauwtraut in entermap Waſſers zum halben theileyn/ deß Krauts fampr der Wurtzel. Es wirdt auch faſt nuslich | fiedenlajfen/darnach durchfeihen/ vnnd zum wenigſten an gebraucht / nicht allein in Traͤncken / ſonder auch in Luluer / | Becher vol warn obgemeldter maſſen zu der Sranwen Pflaſter vnd Salben/ wieder Santskelvnd andere Bund, 9 | thun. kreuter. Gala m | E Socinem Weider Half der Mutter zu ſchlipfferig en, _ _ Eintöfttih Wundſalb: Nimb Sinnaumwtraut / Sani⸗ N #4 | fechert vnnd zu weit offen ſtůnd / alſo daß ſie nit entpfangen 8 cfel/ Wintergruͤn / jedes itij. Handtvoll. Die Kreuter muͤſ⸗ | koͤnne / vnnd der Samen wider von jhr fieffe/ die fol Sin, ſen alle grün ſeyn / die muß man zerſchneiden vnd klein ſtoſ⸗ il | nawkraut zu Puluer ſtoſſen / vnnd xx Tag lang allen Dior, fen/darnach ineine Pfann thun / vnd xvj. vntzen Baumoͤlen gen ein Loͤffelein vol deſſelbigen mit Wein / oder aber mir ei. daruͤber ſchuͤtten / vnd vber einem linden Kolfeuwerlein ſie⸗ ii 1 ner Brühen warm trincken / das wirdt fie wider zu reche den laſſen / biß alle Saffrigfeit in den Kreutern verjehree N bringen, Sinnawkrant üiiij Handvollin ein Zinnenflaͤſch gethan / vnd darüber geſchuͤtt ein maß Waſſer / Bier oder Wert / je nach gelegenheit deß Verwundten / darnach beheb zuge⸗ feyn / dann ſol mans durchfeihen/ bart außpreſſen / vnnd darinn zergehen laſſen Pinhartz / Wachs / jedes zwölf lotb. Wann es nun vberſchlagen vnnd kalt werden wil / fol man nachfolgende ſtuͤck reyn gepuͤlnert darzu chun / als Oſterlu⸗ Y ceywur⸗ ⸗ — — — — — — — ie — — — —z — — — — — 254 Aſceywurtzel zwey loth / Spaniſchgruͤn ein loth. Solches ſoll man wol durcheinander rühren biß es kalt wirt / darnach zum gebrauch verwahren. Sinnauwkraut iſt vber die maß nuͤtzlich zu den higigen Wunden / deß gleichen zu allen hitzigen Geſchwulſten difelbt, gen zu leſchen / ſie ſeyen gleich zu oder offen / die Bletter wie ein Pflaſter vbergelegt. | S innanwfrantin Regenwaſſer geſotten / vnnd tin sen. denbad darauß gemacht / vertreibet den Weibern den weiſſen Mutterfluß / oder daß weiß Geſicht / ſo ſie etlich Tage nach⸗ cinander deß Morgens vnd Abends nuͤchtern darinn baden / jedesinatein par Stunden / oder ſo lange fie es Kraͤfften hal⸗ bin erleiden moͤgen. Sinnauw in Waſſer geforten/onddas Waſſer durch ein Spritzen warm in die Mutter gethan / dz heylet die Geſchwer B vnd alle Verſehrung derſelben. Dieſes Kraut in Regenwafler/ oder aber inn Leſchwaſſer darmn die Schmidt das gluͤend Eiſen ableſchen geſotten / vnd mit demſelbigen Waſſer die heymlichen Oerter der Bei, ber gewaͤſchen / dringet es dieſelbigen zuſammen / als wann fie Jungſtawen werend. Wann eme Franw nach der Geburt den Harn nicht hal⸗ sen kan / ſol ſſenemmen Sinnauwtraut zwey theil/ Rhein⸗ farn / Heydniſcht undkraut / Beyſuß end weiß Wulkraut / jedes ein theil / Dieſe Stuͤck in Waſſer ſieden / vnd dz Weib dreymal deß Tages wol darmit daͤmpffen / alſo daß ſie den Dampff durch em Trechter zu ſich entpfange: Sie ſoll auch ſo offt das geſchehen / mit der Bruͤhen der Kreuter das heym⸗ Jiche Ort wol waͤſchen. Wann ein Gaͤul wundt wirt: So nimb Sinnauwkraut © nd Wurzel ij · Handvoll / Haſelwurtzeltraut vnd Wurztzel / Beyfuß / jedes eine Handvoll, Seud ſolche Stuͤck in genug⸗ ſamem Waſſer den halben theileyn / ſeihe es durch / vñ waͤſch dem Roſſz die Wunde zum wenigſten viermal im Tag dar mir, | Das faul Steifeh in den Wunden der Roſſz zuverzehren: Nimb Sinnauw iii. loth Spangränij. loth. Stoß dieſe Stuͤck zu einem reynen Puluer / vnd behalts zum gebrauch. Wann ein Roß nun wildt oder faul Fleiſch in den Wunden hat / ſo ſrrewe diß Puluer darauff. J Sinnauwwaſſer. Aqua Alchi- millzftillatitia. ran, beſte Zeit den Sinnauw zu diſtillieren / iſt im Brach⸗ Onm nat wann er in voller Bluͤhet iſt / das Kraut vnnd Wurzel mit aller Subſtantz klein gehackt / vnd mit ſanfftem Fewer in Balneo Mai gediſtilliert / darna ch auff ſeine zeit inder Sonnen gerectificiert. So man es aber kraͤfftiger has ben wil / ſol man ein vntz oder vier deß duͤrren Sinnawkraut end Wurgel groblecht ſtoſſen / vnd ein mag Sinnauwwaſ⸗ ſers daruͤber ſchuͤtten vnnd zum andernmal diſtillieren / ſo wirdt es vber die maß kraͤfftig zu alen folgenden Gebrechen. Innerlicher gebrauch deß Sinnauw⸗ waſſers. | en Innauwwaſſer deß Morgens vnnd Abends / jedesmal ij. oder v. loth getruncken / iſt denen faſt dienlich die ge⸗ brochen ſeindt / vnd iſt ſonderlich gut den jungen Kindern / ſo man denen jedertweilen ein par Loͤffelein voll darvon zur trin⸗ E un gibt. Es dient auch difes Waffer zu allerverfebrung der Bruſt vnd allen innerlichen Gliedern / ſo man daſſelbige obgemeld⸗ fee maſſen trincket / vnd iſt aber ſolches inſonderheit dienſtlich in rhrung der Daͤrm / fie komme gleich von der Ruhr o⸗ der anderswoher. Es win auch gemelt Waſſer an ſtatt eines Wundtrancks gebrauchet / obgemelter maſſen Morgens vnnd Abends ge⸗ runcken / vnd auch den Wein darmit gemiſcht. Bon dieſem Waſſer wirdt ein herrlicher Wund tranck D. Jacobi Theodori Tabernr monlan F bereytet: Nim ein maß gediſtillirt Sinn auwwaſſer/ Schad⸗ heyl ein Handvoll / Sanickel / Naterzůngleinkranut / jedes ein halbe Handvoll. Zerſchneidt die Kreuter vnd thue dieſel⸗ bige in ein Kannten oder Flaͤſch / vnd ſchuͤtte das Waſſer da⸗ ruͤber / verlutier darnach die Kannte oder Flaͤſche / ſetze die in ein ſiedend heiß Waſſer / vnd laſſe ſie drey Stunden darinn ſieden mit ſatem Fewer / darnach ſeihe es durch / vnnd gib dem Verwundten Morgens vnd Abends / jedesmal ij. oder drey doͤffel voll darvon zu trincken. So du aber zu den geſchoſſenen Winden von Buͤchſen oder Pfeilen ein beſonderen Wundtranck machen wilt: So nimb deß gediſtilirten Sinnauwwaſſers ein maß / Beyſuß ein Handvoll / Nagelkraut ein halb Handvoll / gemein Rhor⸗ wurtzel zwey loth / Schwalbenwurtzel ein loth. Zerſchneidt die Kreuter vnd Wuryteln Elcın/ 5— ein Kannten oder G Flaͤſchen / ſchuͤt das Waſſer dariiber / vermach oder verlu—⸗ tier die Kannten oder Flaͤſch wol / laſſe die in einem Keſſel mit waſſer ſieden / darnach ſeihe es durch vnd gib dem Verwun⸗ ten drey Loͤffel voll darvon zu trincken auff einmal. So du aber ein Wundtranck zu allen Wunden bereyten wilt durch die Deſtillation / den man vber Jahr behalten kan / vnd denſelbẽ allezeit bereithabẽ / ſe mache denſelben alſo: Nim̃ Sinnauw ſechs Handvoll / Berwinck / Schadheyl / Sa⸗ nickel / jedes ij. Handvoll / Brunellenkraut / blawen Gauch⸗ heyl / jedes anderhalb Handvoll / Thannen oder Fichten Dis ſpel mit den Blettern / Eiſenkraut / Pferſingkraut mit den Flecken / Schluͤſſelblumenkraut / Steingundelreb / Benig⸗ nenkrautbletter / jedes eine Handvoll / guͤſden Widerthod / wild Angelickkraut / Scabioſenkraut / Oepffelbaumbluͤhet / blaw Gamaͤnderlein / jedes ein halb Handtvoll / Weberkar⸗ H tenwurtzel drey loth. Alle gemeldee Stuͤck ſollen gruͤn ſeyn vnd friſch geſamblet / die ſol man klein zerſchneiden / darnach in ein Veſicam thun / vnnd darüber ſchuͤtten vj. maß friſch Brunnenwaſſers / vnd mit ſanfftem Fewer zwo maß davon diſtillieren / gib einem Verwundten davon Morgens vnd A⸗ bends tiij. loth zu trincken / das heylersine jede Wunde vom Pu, grundt herauß. 2. | .. Eufferlicher gebrauch deß Sinnauw⸗ ER waſſers. Sunaun wager mit leinen Tuͤchern vber die hangen⸗ den Bruͤſt gelegt / machet die hart vnd ſteiff / etliche Tag nacheinander beharret. Dieſes Wafler gleicherweiß gebraucht / leſchet die Hitz Ka * 9 vnd Entzuͤndung der Wunden vnd Geſchwer. Mit dieſem Waſſer den Mundt zum offtermal gewaͤ⸗ ſchen / auch den Halß damit gegurgelt / heylet die Mundt⸗ faͤule / alle verſehrung deſſelbigen / deß gleichen auch den ver wundten verſehrten vnd ſchwirigen Halß. Sinnauwwein. Vinum ex Al- — chimilla. A dem auffgetruckneten Sinnauwkraut vnnd Wur⸗ zel macht man im Herbſt wie auß andern Kreutern ein heylfamen Wundwein / den braucht man vber Jahr an ſtatt eines Wundtraneks / vnd laſſet auch die Verwundten jhren Tranek damit vermiſchen. | Fin anderer gurer Sinnauwwein von mehr Stuͤcken / welcher nuͤhlich allen Verwundten / an ſtatt eines Wundt⸗ trancks mag gebraucht werden / wo kein Hitz oder Feber vor ⸗ K handen iſt / den macht man alſo: Nimb auffgetrucknet Sin⸗ nawkraut iiij Handvoll / Sanickel / Birckenmiſpel mit den Blettern / roter Gauchheyl / jedes ij. Handvoll / Eglentier Roſen ſtoͤckrinden / Geyßfuͤſſel / Teuffelsabbiß / jedes ander» halb Handvoll / geel Weidrichkraut / die Rinden von der Wurzel der Eglentier Roſen Weißwursblereer / Aderme⸗ nig / ſchwarn Meiſterwurgbletter / Wieſenrauthen / An⸗ dorn / jedes ein Handvoll / groß Klettenwurtzel vier loth / Rhorwur hel ii. loͤth. Alle obgemeldte Stuͤck INN, ey eyn Ze VE En IN u > A U ⏑⏑ 773 BE ovi | | m P--: — — — — — — — — — — — — — — — Das Erſte Buch / von Kreutern. 255. A ſeyn / die ſoll man klein zerſchneiden / vnd mit Eſpen Spaͤh⸗ F da man ſich wider auff dieſe Kunſt gelegt / viel vnd mancher⸗ nen in ein zwoͤlff maͤſſigs Faͤßlein eyn ſchlahen / vnd darnach cin guten Moſt daruͤber verjähren laſſen / folgendts vber ij. oder v. Monat ablaſſen / vnd den darnach vber Jahr gebrau⸗ chen. Sinn auw Conſeruenzucker. Alchi- mılla.conisrua, ur dem Sinnauw macht man auch ein koͤſtlichen gu⸗ ten Conſeruenzucker: Man nimbt die abgeſtreufften Bletter vnd Bluͤmlein deß Sinnauws die friſch eyngeſam⸗ let worden iſt / wiegt darvon vier vntzen mehr oder weniger / zerſchneidet die auff das aller kleineſt auff einẽ ſaubern Breth mit einem darzu bereyteten Schneidtmeſſer. Darnach ſtoͤſ⸗ ſet man die wol in einem ſteininen Moͤrſer / vnnd thut darzu B guten Feinzucker zwoͤlff vntz / vermiſchts vnnd ſtoſſets wol durcheinander / biß daß es wirdt mie ein Latwerg / als. dann thut man es in ein Zuckerglaß oder Porcellanbuͤchß / vnnd ſtellets auff ein Monat in die Sonn / darnach behelt mans vber Jahr zu dem gebrauch. Dieſer Zucker iſt ein edele Ar⸗ tzeney / den Weibern ſo mit dem weiſſen Mutterfluß beladen ſeyn / allen Morgen vnd Abend einer Caſtanien groß davon geilen. Er dienet auch zu den verwundten onnd verſehrten Daͤrmen von der Ruhr oder anders woher vervrſachet. Das Em vnd Zwantzigſt Capitel. Von dem Smyrnenkraut. Smyrnentraut. Smyrnium, BD De ( me k if DIN N RX ® — ud Nasa N * —RBV et > —8 = 23 Kg u, en N N Da / NN = AN * * N * As Smyrnenkraut oder Smyrnium Dio- & IF Tags vnnfere Kalendermacher fich der erkannt⸗ nuß der Kreuter fehr wenig angenommen/ dardurch viel temal vnſere Vorfahren wie auch noch heutiges Kreuter in vergeß kommen / vnd hernachmals zu vnſer zeit / ſcoridis iſt viel Jahr her vnbekannt geweſen / ſin⸗ ley meynungen von den Kreutern geweſen / biß man einem jeden widerumb fein Play vnd ſtat eyngeraumet. Alſo iſt es auch dem S nyenio oder Smyrnenkraut gangen / dann ei⸗ ner hat gewoͤllt vnſer Meiſterwurtz ſeye das wahre Snyının, andere haben den gemeinen Liebſtoͤckel darvor gehalten / die dritten Die Angelicam, vnd die vierdten den Alexandriniſchẽ Peterlen / vnder welchen der hohe vnd weitbernhmbte Philo- lophu⸗ loanues Manardus Fertarienfis der erfte geweſen / der hefftig geſtritten / daß gemelter Peterlen das wahre vnnd rechte Ss yramum der alten ſeye / welcher es auch vnder den andern allen am beſten getroffen / vnd wiewol es doch nit das Smyrumm Dioſcoridi iſt / ſo iſt es aber doch ein Smyramım, nemlich das FSwyenium Galeni, wie wir weiter hernach inn folgendem Capitel anzeigen wöllen. Das Smytauum aber G fo Dioſcorides beſchrieben / iſt ein ander Gewaͤchß / welches Figur wir hiebey abreiſſen laſſen. Dieſes Smyrnenkraut hat eine ziemliche dicke Wurtzel / die iſt außwendig ſchwartz / vnd innwendig bleychweiß / kleiner und kuͤrtzer dann die wur⸗ tzel deß Alexandriniſchen Peterlens / eines ſtarcken Geruchs wie der Geruch deß Myrrhen / am Geſchmack raͤß vnd zan⸗ ger mit einer bitterkeit vermiſcht. Der Stengelift dem Ep⸗ pichkraut gleich / gleychechtig mit vielen angewachſen Ne; benaͤſtlein / die vnderſten Bletter ſeind kleiner dann deß Ale⸗ xandriniſchen Peterlens / den Blettern deß Macedoniſchen Peterlen aͤhnlich. Die andern Bletter aber die oben bey den Gewerben ſtehen / ſeyn rundt / ſteiff / nd am Vmbkreiß zer, kerfft / vnd geben die Stengel aller Rebenzweiglein wie auch der Hauptſtengel / durch die bletter / als weren fie dardurch gezogen / dem Durchwachs gleich. Auff dem obercheil der H Zweiglein wachſen Croͤnlein oder Scharthürlein/ wie auff dem Dill oder Durchwachs / die blühen grüngesl vnd bleych / wann die abfallen vnd vergehen / folget ein runder / Braun⸗ ſchwartzer Samen / dem Koͤlſamen aͤhnlich / derſelbige iſt zanger / am Geſchmack der Myrrhen gleich. Dieſes Krauts waͤchßt viel in der Landtſchafft Ocia auff dem Berg Ama- no, als Dioſcotides davon ſchreibet / vnd an ſteinechtigen Bergen / vnd inn feuchtem vngebauwenem Erdtreich. Heu⸗ tiges Tages wirt es bey vns in den Luſtgaͤrten gezielet vnd ge⸗ pflantzet / dann es von ſich ſelbeſt in Teutſchlandt nicht waͤch⸗ ſet. Es wirdt aber zu vns gebracht auß Candia, da es inn groſſer Meng vnd vberfluͤſſig mächferr Bon den Namen deß Smyrnenkrauts As Smyrnenkraut heiſſet Hriechifch Zuugrsor und Its- Sn TpoasAwor KıAıkiov. Sareinifch / Smyrnium, Smirnium Perrofelinum Cilicıum, end bey dem Plinio lib. 19. in fine, Murrha. Bon den Krentlern vnnd Simpliciſten wirdt es genannt Smytnium Dioſcoridis, Smyrnium Creticum, dit Sınyratum Candiacum zum vnderſcheidt deß Smyrnıı Ga- leni, vnd der andern falſchen Smyrnenkreuter / denen der Namen Smyraium vnbillich auffgetrungen mworden iſt. [Smyrnium verum peregrinum, C. B. Creticum Match. Caft. Lugd. Cam. verum, Gef. Lugd. Ammani montis, Dodo.Smyrnium Gef. Lob.Olufarri alierum genus pere- grioum, Cxfalpin.] Bon Serapionelib fimp. c. 280. wirt dieſes Kraut auff Arabiſch Seniruion vnd Smirinon, vnd von Auicenna sumurion grnannt: Sonſt wirt bey den Arabi⸗ ſchen Aertzten auch hin vnd wider geleſen / Semurion, Sumi- hon, Summion, Suramion, Suraſiron, Zunirinum vnd Zinirmon, vnd laͤſſet ſich anſehen daß die Araber alle gemeldte Namen von den Griechen entlehnet vñ alſo corrumpiert habẽ. Ita⸗ lianiſch wirts Smirmio vi Smunio di Candia genañt. Fran tzoͤ⸗ ſiſch Snrnum de Candie, vnd Smirn'um de Crute, vnd Teutſch Smyrnen oder Myrrhenkraut / von wegen deß Myrrhen Geruchs. [Englifch Candie Aleyanders:] Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Ey⸗ genſchafft deß Smyrnenkrauts. (42.5 iſt das Smyrnenkraut ſampt der Wurtzeln vnnd —* | yı Samen / — —— — — — —— — * — — — — 256 A Samen) warmer unnd truckener Natur biß inden dritten F Grad / vnd mögen derwegen nüglicher innerlich vnd euſſer⸗ lich zu mancherley Gebrechen deß Leibs gebraucht werden? ohnangeſehen daß dieſes Gewaͤchß biß daher auß fahrläß ſigkeit vnnd vnwiſſenheyt / auß feinem gebrauch kommen ft! Innerlicher gebrauch deß Smyr⸗ nenkrauts. Ie Bletter deß Smyrnenkrauts ſeind wie Di ofeorides Wötzeugt / lib. 3. cap. 69. bey den Alten / zubeh alten eynge⸗ macht vnd geſaltzen wordẽ / die man zu der Speiß gebraucht hat / die ſtopffen den Stulgange Smyrnenmwursel getruncken / iſt gut wider der Schlan⸗ genbiß / wider den Huſten / kurzen vnnd ſchweren Athem / p vnd fonderlich denen ſo nicht dann auffgericht aͤthmen koͤn⸗ ien. | S myrnenſamen iſt aut wider die Gebrechen deß Mılss/ Nieren vnd Blaſen. Er treibet die weibliche Monatblumen pi die Nachgeburt. Er iſt auchdene dienlich ſo dz Huͤfftwene haben / in Wem getruncken. Er zertheilet die windige Blaͤſt deß Magens / treibet den Schweiß / bringet das roͤpſen / vnd iſt ſonderlich gut den Waſſerſuͤchtigen / vnnd wider das its fommen der vnderlaſſenden Febern. Euſſerlicher gebrauch de Smyr⸗ nenkrauts. Myrnenkrautwurztzel zerſtoſſen / vnd wie ein pflaſter v⸗ bergelegt / vertreibet die hirigen vnd friſchen Geſchwuͤl⸗ ſten vnd alle haͤrtigkeit / bringet die Wunden zu der heylung. Weytere Kraͤfft vnd Tugendt dieſes Krauts vnd MWurgel/ wirdt durch die tägliche erfahrung erlernet werden. Das Zwey ond zwantzigſt Cap. Von dem Alxandriniſch en Pe⸗ — | on gerlen. e Er Alexandriniſch Peterlen wirdt von etli⸗ chen A ex ander genannt / hat eine zieml iche dicke A 5% Wurgel/ fonderlich wann fie gepflanser wirdt / DR.# I aufwendig grawſchwartz end innwendig weiß / faffie vnd weych eines f charpffen Geſchmacks vnnd liebli⸗ p ben Seruchs/nicht vnlieblich im Mundt vnnd zu eſſen be⸗ queme. Die Bletter ſeindt dem Waſſereppich an der form vnd geſtalt gleich / ſeindt doch groͤſſer vnd breyter von farben dunckelgruͤn / vnnd gegen der Erden auff Keſtenbraun ge⸗ neigt. Der Stengel iſt zwoer Elen hoch / weych vnd hol / ge⸗ * eher CN Ne zeychnet als wereer mit Sinien durchjogen/vnnd vielen Ne⸗ benäfilein. Auff dem Stengel vnnd Rebenaͤſtlein wachſen Croͤnlein oder Dolden mit vielen vnd kleinen weiſſen Bluͤm⸗ lein / wann die vergehen / folget hernach ein ſchwartzer / lan⸗ ger / getrungener vnnd gebogener samen der iſt am Ge⸗ fchmack zanger / vñ hat einen Wuͤrtzgeruch / wie auch dz gan⸗ ze Kraut. Es wirdt bey vns in den Gaͤrten mehrentheils ge⸗ zielet / an etlichen Orten waͤchßt es auch von ſich ſelbeſt ohne einige Pflantzung. Es liebet einen feyßten ——— oder Erdtreich / vnd waͤchßt faſt gern darinn. E Donden Namen deß Alexandriniſchen Peterlens. ° haben auch etliche ein Smyraium auf diefem Kraut woͤllen machen ohn einigen ferrnern vnderſcheidt / vnnd haben nit weiter daran gefehlet / dann daß ſie es vor dz Swyr- niam Diofcoridis aehatten/welches wir in dem nechſten Ca— pitel beſchrieben haben. Wann ſie aber Galenum, Aetium vnnd Apulcium fleiſſig davon geleſen hetten / wuͤrden ſie bes funden haben / daß dieſe Gewaͤchß nit das 5myrnium Dio- — D. Jacobt Throdori Tabernemonsani Alexandriniſcher Peterlen / Hipp: felınum. feoridis, ſonder Galeni, Aetii and ApuleiiSmyrnium ſeye / welches D:otcorides Hippofelinum, vnnd Olus arrum ge⸗ nennt / auch dabey vermeldet / daß es von etlichen Sanyrnium genannt werde. Was nun Galenus, Aetius vnnd Apuleius in ihren Schrifften von dem Smyraio gefchrieben/ dag ver» ſtehen fie allwwegen von dem Alex andriniſchen Peterlen / wel⸗ ches man fleiſſig warnemmen ſoll / damit man fein Confu⸗ fion in diſen beyden Kreutern mache / wie llinius vi Theo- phrattusgerhan/end in jhren Schrifften zuſehen iſt. Dann fo bald man in cine Kraut einen Miß verſtandt hat / vnd eins vor das ander ſetzt / muͤſſen auß einem Irrthumb noch viel mehr ſolgen. Dergleichen was auch Let orides von ſei⸗ nem So ytvio geſchrieben / das fol von feinem Smymıo weldies wir Smnyrnenkraut genannt haben verftans denwerden. Der Alexandriniſch Peterfen wirt von Dio- ſcotide Sriechifch irmoagrıvor, TeisAov vnnd A’yrioss- Auvov, vnd von Galeno wie aud) vonandern Zuuproov, Catei⸗ nifch Hippofelinum, Olufarruin, Grielum , vor Galeno, Aectıo end Apnleio Swyrnium, vnd von Theodoro Gaza, Equapıum. "Bon den Kreurlern wirdt es genanntSmyr- nium Galeni, Smyraium Holeraceum, Apıum Hilpan’= eum, Apium Perficum, Apium Grande , Apium Alexan- drinum, Apium Equinun, Herba Alexandrina‘, Perrofe- lwum Alexand inum, vnd Petroſelinum Equinum. Bey den gemeinen Aertzten vnd Apoteckern / vnd bey dem Sorano Epheſo wirdt es Ale xandrutn, Otylatrum vnd Olixatrum, nie Darbarifchen Damen genannt / welche es auch faͤlſch⸗ ich Peirefelinum Macedonicun nennen / vnd es nun viel ahr her auß groſſem vnverſtandt darvor gebrauchthaben? ficesdann noch heutigs Tages gefebicht. Was abernum Peu felıaum Macedunteum feye / wollen wir in nachfols gendem Capitelanzeigen. [Hıppolchoum vel Swyrnum vulgitum, C. B.Petrolelinum Alexandrinum, Trag.Hıp» polelinum, Fuch. Dodo. gal, & fol, Gel. Lac. Cord. Lob. Tbeophrafti, Alexandrinum vulgo, Anguıl, Smyrnu v- Matıh.Get.Catt. Cam, Olufatıum;, Cord. in Diofe. Gek Lon, Cztalpıno?] Vet Das J I — — — — — — — — — — us Das Erf Buch / Bon Kreutern A Das Hippofelinum wirt von Serapione lıb,fimp.c.280. Samarımon genannt. Italianiſch heiſſet Macerone. Zu Ve⸗ nedig Herba Alexandrına. zu Veapolis Alexandre , vnnd in Candia Macedonico. Hiſpaniſt ch) Perexil de Maciaanto, vñ Apio- donuo. Frantzoͤſiſch Macero, Egyptiſch Denterobon. Polniſch Gies. Engliſ⸗ ch Alexandre. Alexanders.] Flehmiſch und Brabaͤndiſch Petroſilie van Macedonien / vnd Groote Ep⸗ pe. Hochteutſch Alexandriniſcher Peterlen / oder Peterlen auß Alexandria / Roſſzpeterlen/ Roſſzeppich / Spaniſcher⸗ eppich / Perſiſchereppich vnd Aeyander Von der Natur / Krafft / Wirckang vnd Ey⸗ genſchafft deß Alexandriniſchen Peterlens. B Sa Alexandriniſch Pererfen/ har sine waͤrmende vnnd trucknende Krafft / iſt heiß vnd trucken im dritten Grad / es wirdt Kraut / Wurtzel vnd Samen / beyde in Speiß vnd Artzeney heylſamlich gebraucht Innerlicher gebrauch deß Alexandrini⸗ — ſchen Peterlens. | a: Alex andriniſch Peterlen iſt von den Alten wie ande⸗ ve Mußkreuter in der Speiß genoſſen worden / die Blet⸗ ter vnd Stengel haben ſie geſotten geſſen wie den Peterlen / habens auch mit Fiſchen gekocht / hahen dieſelben auch rohe mit Lacken zur Speiß eyngemacht vnd vber Jahr behalten. Die Wurtzel haben rohe vñ gekocht geſſen / wecher gebrauch noch in Franckreich / Engelland vnd auch in etlichen orten deß Teutſchlands auff den heutigen Tag wehret / dann es ein geſund Gemuͤßkraut iſt / wie der Peterlen / vnd denen ſo ein bloͤd vnd flüffig Haupt haben geſunder dann derſelbig / vnnd macht den ſeugenden Weibern viel Milch / in alle weiß vnd feegwiemanmwilgenune® | AlerandrinifchenPererfenfamen gepuͤluert vnd mir einer Bruͤhen getruncken / dienet wider den tarlichen Durchlauf vnd benimpt die Schluͤpfferigkeit der Dry Die Wurselin Wein geſotten / vnnd davon ein seitlang Morgens vnd Abends / jedesmal ein gemein Tifchbechervoll getruncken / vertreibet den ſchmertzen der Lenden vnnd deß Ruͤckgrads: Diener auch wider die Harnwinde / fuͤrdert die weibliche Monatblumen / vnnd treibet auß den Senden oder Nierenſtein. — We Alexandriniſch Peterlenwurtzel zu Puluer geſtoſſen / vnd eins Guͤldenſchwer oder ein quintlein oder anderhalbes mit D Wein getruncken / dient wider die Biſſz der wuͤtendẽ Hundt end Stich der Scorpionen. Dieſes Kraut vnd Wurzel inn der Speiß oder ſonſt in andere weiß vnd weg wie in Artzeney gebraucht / ft heylſam vnd gut wider die Geelſucht. I, Alerandrinifihen Peterlenſamen gepuͤluert / vnnd deß Puluers ein quintlein ſchwer mit Wein getruncken / dienet wider das ſchmertzliche Huͤfftwehe. Bd mit Weinmeth ge⸗ truncken fuͤrdert dte Monatbhlumen. | Alexandriniſch Peterlenkraut geſtoſſen vnd ein quintlein mit Baſtard oder anderm ſuͤſſen Wein getruncken / dienet wider die ſchebigkeit der Blafen / vñ vertreibt die Harnwind end das troͤpfflingen haren kräfftiglich. Gemelt Kraut inn ſůſſem Wein geſotten / vnnd die durch geſiegene Bruͤhe def Morgens vnd Abends warm getruncken / hat gleiche Wir⸗ Eſckung. | — Weer die Harnſtreng oder Harnwind der Ro; vund wauuſie TT men onimb zwo oMNMer⸗ ten Krauts oder dex Wurgeln deß Mande efer, lens / vermiſche das mit einer aͤchtmaß Weins / vnnd ſchuts dem Gaul warm eyn. | Eufferlicher gebrauch deß Alexandri⸗ 2 niſchen Pererlens. Acrandriniſchen Peterlen kraut vnnd Wurst friſch ge⸗ H der wuͤtenden oder vnſinnigen Hundt / vnnd die Stich der Scorpionen. Ein Mutterzaͤpfflin auß der Wurtzel deß Alexandrini⸗ ſchen Peterlen gemacht / vnnd zu ſich gethan / bringet wider die verſtandene Monatblumen der Weiber, | Wider die rohen vnzeitigen Geſchwuͤlſt vnnd Gefchwer/ die ſchwerlich zur Zeitigung zu bringen ſeindt: Nimb Ale⸗ xandriniſch gepuͤluert Peterleinwurtzel vj. loth / gepuͤluert Eibiſchwurtzel zwey loth / Feigbonenmeel / Ziſererbſenmeel / Jedes drey loth / die Broſam von Weitzenbrodt vier loth / E⸗ ſelscucumernoͤle / alt ſchweinen Schmaltz / jedes fuͤnff loth. Seide dieſe Stuͤck zuſammen inn genugſamem Waſſer / wie ein dickelechtigen Biey / daß es ein Pflaſter werde / dag ſtreich auff ein Tuch vn leg es warm ober Die Geſchwulſt. Alexandriniſchen Peterlin ſamen zu einem fuͤbtielen pul⸗ Nuer geſtoſſen / vnd neit Baumoͤle zu einem Saͤlbſein tempe⸗ riert / vertreibt das ſchaudern vnd beben der Feber / den Rich, grad vor der ankunfft derſelbigen / wol’ vnd warm angeſtri⸗ chen. * Das Dreyenzm entzigſt Capitel. Bon dem Mar doniſchen Pe terlein. Macedoniſcher Bere: lein. -Perrcfelinan Macedoncum. Er rechte vnnd wahre Macedoniſcher Pe⸗ 18 terlin / har ein weiſſe Wurtzel dem gemeinen Garsenpererlin/ vnnd rechten Apıo der alten gleich / die iff aber am Geſchmack raͤſer / ſchaͤrpf⸗ fervnobitrer, Die Bletter ſeind auch dem Bartenpererfent nicht ongleich/ feindt aber groͤſſer / den Blettern der weilfen Bibernellen ähnlich. Der Stengel iſt dick / eckechtig mitvig, len Nebenzweiglein / darauff wachſen viel kleiner weifer Bluͤmlein auff Croͤnlein / wie am gemeinen Peterlin / waun Y Mi die 257 'F ffoffen vnd wie ein Pflaſter vbergelegt / iſt gut wider die Biß HR} if 90 KM Hin; — — F J a Amer er en nn ne — z — — — — un na eu — — re ee 23 . Jacobt Theodor Taberrnemonlani⸗ RK die vergehen vnnd abfallen / folget ein Samen der iſt kleiner F dann der Samen deß Peterleins am Geſchmack ſcharpff vnd bitter / eines lieblichen Geruchs / dem Geruch deß Am⸗ meyſamens aͤhnlich. Der aller beſte Macedoniſche Peterlen waͤchßt in der Landtſchafft Macedonia auff etlichen Gebir⸗ gen vnd hohen ſpitzigen Felſen / wiewol man denſelben auch wie Galenus bezeuget / in der Landtſchafft Epyro, die an Ma- cedoniar ſtoͤſſet / indet. Diefes Gewaͤchß waͤchßt fonft niergends dann in Europa, aber wirt doch heutige Tags bey vns in den Härten gepflangt / vnnd waͤchßt fonderfich gern in einem ffeinechtigen Erdereich/ und fonderlich in dem / fo mit Kalckſteinen vermifcherift? Don den Namen dep Marcedonifchen B Peterleins. x Sandefchafft Macedonien / darinnen er waͤchßt / bekom⸗ men / nit aber allein darumb / ſondern auch deßwegen daß er am aller kraͤfftigſten vor andern inn gemelter Landtſchafft waͤchßt! * Es haben bißher die gemeinen Aerst/diein den Simpli- cibus wenigerfahren feind/den Alerandrinifi chen Peterlen / den der gemeine Mann auch bey vns Alexander nennet / vor den wahren Macedoniſchen Peterlin faͤlſchlich gebrauchet / vnd den ſelben auf vnverſtandt auch darvor gehalten / wel, ches keine andere vrſach iſt / dann daß ſie der Erkanntnuͤß der Simplicien wenig geachtet / vnd alſo in jhren Recepten quid pro pro den Krancken fuͤrgeſchrieben. Der Steinpeterlein wirdt Griechiſch Mlergoservov ge- nannt. Sateinifch/ Apium Saxatile, Apium Petrzum , von Y Galeno Petrofelinnm lib. ı. de Antid. vnd Petroſelinum Efreaticum, Bon den Krentlern Petrofelinum Macedo- nieũ zum vnderſcheidt deß falfchen eyngefuͤhrtẽ Steinpeter⸗ leins / der den Namen Perrofelio: vermeindtlich vertretten hat muͤſſen. Petroſeli num Macedonicum. C. B. Match. 1..5.Dod:.Caft.Lugd. Cam. Apii alterum genus pere- giinum, vel Apium latifolium, Czfalpinn. ] Bon den % tabifchen Kersten wirdt er Machdunss geheiffen: Italigniſch / Petroſeliao Matedenitco, vnd Petroſello Macedonito Hiſpaniſch / Apio que creſce en las picdras. Srangefifch / Afche des Rochurs, Engliſch / Stone Perfily. [Stone Karfley. | Flehmiſch vñ Brabandifch Steen eppe / vnnd Perercelie van Macedo⸗ nien. Hochteutſch Macedoniſcher Peterlin / Steineppich vnd Steinpeterlein: D Won der Natur / Krafft / Wirckung vnd Ey⸗ genſchafft deß Macedoniſchen Pe⸗ terleins. a Er Macedonifch Peterlin hat die Krafft vnnd Eygen⸗ WRNſchafft zu ern aͤrmen / zu trucknen / abzuloͤſen / zueroͤffnen vnd důnn zu machen / vnd iſt die Wurtzel vnnd der Samen warm vnd trucken im dritten Grad. Das Kraut aber iſt geringer ynnd fchnächer / inn alen gemeldten Wirckun⸗ gar" | Innerlicher gebrauch dep Macedo⸗ niſchen Peterleins. | An brauchet den Samen deß Macedoniſchen —* E fing zu dem edlen Theriack vnnd andern Artzeneyen / die wider das gifft bereytet werden. Sonſt dient er zudem K. Hertzklopffen von Kaͤlte vervrſacht / loͤſet auff Die verſtopf⸗ fung der Leber / iſt gut wider die Waſſerſucht / treibet den Harn vnd die Weibliche Monatblumen: Er iſt auch gut wi⸗ der die windige auffblaͤhung deß Magens vnnd Der Daͤrm / vertreibt dag krimmen miltert / den ſchmertzen Der Sei⸗ ten / Nieren vnd Blaſen / im Tranck eyn⸗ genommen. Er Macedoniſch Peterlin har feinen Namen von der Das Vier vnd zwentzigſt Capitel. Von der Bibernellen oder Bocks⸗ peterlein. 1. Groß Bibernell. Tragofelinum maius, 11, Klein Bibernell. Tragotelinum mınus. re ya > NER } lık Stein — — — — —— —— — — a aa — Das Erſt Buch / Bon Kreutern. F ſtalt nach gleich / allein daß viel kleiner iſt / vnd die Stenglin II, SteinBibernell. Tragoſelinum Petrzum. N IP RITA 7 3 ; J \ SR E rhabennicht onderfaffen Fönnen onfere Dibenellen dem Macedonifcheh Peterlin nachzuſetzen vnnd zubefchreiben/ ſintemal die; ſelbigen wahre Geſchlecht deß rechten Stein⸗ er peterleing feindt / vnd das nicht allein derform vnd geſtalt halben/ fondern auch der Kraft vnnd Tugendt / die es mit dem wahren Macedoniſchen Peterlin gemein hat/ vnd darinnen demſelbigen im wenigſten nicht weichet / vnnd ligt daran nichts daß er in Macedona nicht waͤchſet / dann der Allmaͤchtige Gott nicht allein Macedonsam vnnd Epy- rum, ſonder auch Earopam vnnd andere deſſelben Landt⸗ ſchafften / vnnd infonderheit vnſer liebes Teutſchlandt / mit koͤſtlichen Kreutern verſehen / alſo daß andere frembde Ras D tionen vns dieſes orts nit zuverweiſen haben / welches vnſere Bibenelle/die rechte wahre hetrole lina ſeind / jeugnuß gebe? Daß wir nun widerumb zu vnſeren Bibenellen oder Steinpeterlein kommen / ſo haben wir in Teutſchlandt drey vnderſchiedtliche Geſchlecht? . Das erſte vnd groͤſſer Geſchlecht vnder dieſen dreyen / hat eine lange / glatte / weiſſe Wurtzel wie die Wurtzel deß gemeinen Gartenpeterleins / die iſt am Geſchmack raͤß vnd zanger wie der Ingber / die gibtein ſcharpffen / hitzigen / geel⸗ echtigen Safft von ſich / wann ſie verletzet oder verwundet wirdt. Die Bletter ſeindt ſatt oder ſchwartzgruͤn / zerſchnit⸗ ten vñ vnderſchieden biß zum mittelſten Stenglin / zu beyden ſeiten anzuſehen wie der groſſe Peterlin / 08 feinen Paſtena⸗ chenbletter. Gegen dem Meyen waͤchſet von der Wurzel herfuͤr / ein knoͤpffechtiger / langer / holer Stengel / mit vielen gE Nebenzmeiglem / darauff werden Kronen oder Dolden wie Scharthütlein/mirvielen weiffen Bluͤmlein: denen fompt hernach ein wolricchender Samen / dem gemeinen Peters lin ſamen aͤhnlich / ift aber doch higiger vnnd fchärpffer auff der Zungen, Es wächft in ſteinechtigen Marten /anffden Dechen der Weinberg / vnnd andern graßechtigen orten in den Zwingern vnd Baumgaͤrten? 1, Dasander Öefchlechr der Bibernellen hat ein lange / duͤnne Wursel / ohn Zafeln oder Nebenwuͤtzlein / dieift am Geſchmack ſchaͤrpffer vnnd hisiger auff der Zungen. Das Kraut / Blumen vnd Stengel iſt dem jetztgemeldten aller ge⸗ 259 vnd Rippen etwann braunrot ſeindt. Es bluͤhet wie das vo⸗ rig Geſchlechtim Meyen. Der Samen vergleicht fich dem falfchen und groffen Amenfamen/ift wolriechend/ ſchaͤrpffer vnd zangerer/dannder Samen deß Erften Geſchlechts. Es waͤchſt auff den Steinechtigen Bergen / vnnd graßechtigen ſandechtigen Rechen / die in der hoͤhe liegen? li, Das dritte Geſchlecht iſt mit Wursel/ Stengel/ Blumen ennd Samen / ſampt feinem Gernch vnnd Ge⸗ ſchmack dem zweyten gleich / allein daß es noch etwas raͤſer vnd ſchaͤrpffer iſt. Die Bletter ſind ſehr klein zerkerfft vnnd zerſchnitten / ſchoͤn krauß / ſchier anzuſehen wie der krauß Peterlein / iſt das ſcharpffeſt vnd ſtaͤrckeſt vnder allen Biber⸗ nellen. Es waͤchſet an ſteinechtigen Bergen / fuͤrnemlich a, ber in Felſen vnd Steinkluͤfften / deßgleichen auff den Maus G rinvndalten Gebaͤuwen / darinn ſich die Wursel dermaß fen hinein dringen / vnnd zwifchen die Fugen der Selfen ver; kraͤucht /alfodaß man fie nimer gang heran bringen mag/ dannich fie biß in die anderhalb Elen lang herauf gegraben/ vnd doch das ende nie erreichen mögen. Es werden die ger meldten Kreuteronnd Wurgeln auch von etlichen in den Gärten gezielet / daß man die in der Kuͤchen gebrauchen mag / vnnd werden alfo durch die Pflangung etwas zärter/ vnd sur Speiß bequemer" on den Samen der Bibernellen. SJe Bibernell hat keinen andern Namen bey den Alten dann Pætroſelinum. dann fie der rechte Steinpeterlein iſt. Die wirdt von Nicolao Myrepſo Penpinela genannt / von loanne Ruellio Pampinarıa, von Hermolao Barbaro, Bibinella. von andern Puppinella, Pampinula, Bipennu- H la,Bisinnelta. Painpinella, Pinpinella vnnd Biopinella. Bon Simone lannenfe wirdt fie genannt / Petraſndula vnnd Saxikrag:a. Don den Kreutlern vnnd Simpliciſten Tragufelinum, Apium Hırcınum, Petrofelinum Hiırkci- num, Pimpinclla Hircina, von wegen ihreg ſtarcken Ge, ruchs / vnnd zum onderfcheidt deß Nerrgoresbärtlein/ dag auch Pimpineliagenanntiwirde. Item /Saxıkagia Hırcı- na, Pimpinellaalba , vnd Pımpinella Saxifraga. Arabiſch fol fie heiffen wie Matchzus Syluaricus bezeuget / Halimach, Kezai , Kezair , vnd Nefeblach ‚welche Namen ich nie bey kei⸗ nem Arabifchen Seribenten gelefen habe. Italianiſch heif, ‚fer die Bibernell Pimpinella, vnd Perrofelo Saluatico. “in Can- dia, Pıpineha Frangöfifch/ Pimpinelle. Boͤhmiſch / Bodruyck. Polniſch / Biedrzennecz. Bngerifch/Chaba re. Engliſch / Burnet.) Saxifrage. Flehmiſch vnd Bradaͤndiſch / Des uernell. Hochteutlch / Bibernell / Bibinell / Steinpeterlein vnd Bockspeterlein. J. Das erſte Geſchlecht wirdt von den Kreutlern Tra- golcliaum maius, vnd Pimpinella maioı genannt, [Pim- pinella waior vmbeila candida, CB. Pimpinella, Brunf. Satdo. Lon. Cord. in Diof. maior, Trag. Fuch, Turn.Grf, Lob. ſaxifraga, Matth. faxifraga maior,Lugd.Cam. noftras communis maior, Thal.Bipennula,Lac. Petra fendala, Ia- nuenfi, Saxifraga maior,Dodo,gal. magna, Dodo. hircina maior,Gef.Catt.Cam, vulgaris maior, Cluf,pan.Saxifragıa prima, Cæſal.] Stalianifcy/Pimpinella maggiore,ond Perrofel- lo ſaluatico maggıore, Franqooͤfiſch / Pimpinelle grande. Engliſch / Great Saxifrage. Flehmiſch vnnd Brabaͤndiſch / Groot Beuernell vnd Beurenaert. Hochteutſch / groß Bibernell vnd groſſer Bockspeterlein. I, Das ander wirdr'gemeiniglich Pimpinella von den _ Medicıs vnd Apoteckern ohn einen fereneren Zuſatz genanr, Von den Kreulern aber Tragofelinum minus, vnd Pınpi- nella minor. [Pimpineila minor, CB. Fuch. Turu. Cam. in Matth.laxifraga minor, Lugd. Cam. noſtras communis mi- nor;Thal,Pimpinelie ſecunda ſpecies, Trago,Deucus,feli- noides, Cord. Dauei tertium genus,Lugd.Saxıfraga minot Dodo.gal.hireina minor, Gef. Cam, vulgaris minor, Cluf. pan, fecunda, Cæſalp. Tragnm Columne. ] Italia⸗ nifch / FPimpinella minore, vnnd Petrofello ſaluatico minor: | P üiij Frangoͤ⸗ x, * 260 A . Sransöfifch/Pimpinelleperire. Engliſch / Littel Saxifrage. Flehmiſch und Brabaͤndiſch / Beuernel vnd Cleyn Beuer⸗ nel. Hochteutſch / klein Bibernell / kleiner Bockspeterlein / vnd kleiner Steinpeterlein. | 1. Dasdiieee Geſchlecht wirdt von den Kreutlern ges nannt Pimpinella Petræa, TragofelınumPetizum , Pım- pinellaSaxaralıs, Pımpinella Crilpa,onnd Tragofelinum Saxatile. [Pimpinella minoraltera, CB;tertiavel erifpum genus, Tıag, Sax f.aga parua, Dodo, Bipinella; Lobelo, ] Engliſch / Ston Sayifrage. Flehmiſch vnd Brabaͤndiſch/ Seeen Beuernel / vnd Hochteutſch / Steinbibernel/ Stein peterlein / Mauwerpeterlein / vnd trauß Bibernell. Don der Natur /Krafft / Wirckung vnd Ey⸗ genſchafft der Bibernellen. B D Er hannig vnnd ſcharpff hitzig Geſchmack der Biber, nellen geben genugſame anzeigung daß ſie warmer vnd truckner Natur ſeindt / vnnd haben auch darneben eine Krafft pin zu machen Jabzulgfen vnd zueroͤffnen / vnd iſt das groͤſſer Geſchlecht warm vnnd trucken im amfang deß dritten/ vnnd die zwey kleiner warm vand trucken im dritten ‚Grad. Es werden die Kreuter / Wurtzel vnd Samen heyl⸗ ſamlich von dieſem Gewaͤchs mm der Artzeney gebrauchet: Moͤgen derowegen als rechte vnd wahre Steinpeterlein inn die Ärgeneyen vnnd Compobuones, an ſtatt deß Macedo⸗ il can Hier zwey kleiner Gefchlecht / vnder welchen das krauſe ſo auff Ih en Felſen waͤchſet / das aller. beſte vnnd ſtaͤrckeſt iſt / welches | dann auch alleseit fol vor den andern. erwehlet werden / ſinte⸗ N IN inalcs auch kraͤfftiger iſt dann der Macedoniſche Pererlein 90 € der bey vns gezielet wirdt / welcher ſeine Staͤrcke durch die veraͤnderung deß Luffts den mehrentheil verleurt. Innerlicher gebrauch der Bi⸗ bernellen. IVſer Bibernell / ſenderlich aber feine Wurtzel / gedoͤrrt vnnd gepuͤluert / mag von dem gemeinen Mann vnnd Geſundtheit / dann ſie der Speiß nicht allein ein guten Ge⸗ | ſchmack gibt / ſonder fie bewehrt den Menſchen vor aller⸗ handt Gifft / vnnd iſt dem gantzen Leibe faſt dienlich zuge⸗ branchen/ dann ſie ern aͤrmet den Magen / die Leber / die Div, ren vud Blaſen / vnd ſarcket ſie: Eroͤffnet die verſtopffung derſelbigen / iſt heylſam den Engbruͤſtigen vnd Waſſerſuͤch⸗ p tigen bey dem Fleiſch und f onft auch wie die Peterl inwarsch —Jd— geſotten / vnd Dientinallen kalten vnnd feuchten Kranckhei⸗ sen, Es ſol dieſe Wurtzel in Sterbenslaͤuffen fuͤrnemlich inalfen Speiſen vnnd Tranck genuͤtzt werden / ſonderlich a⸗ — alleinallen Gifte hefftigen Widerſtandt / ſondern ſie behuͤ⸗ I | ber im Fruͤhling / Herbft vnnd Winter /dann ſie the nicht IN N INN NS — ger den Menfchen vorder Peſtilenziſchen Contagion / reyni⸗ IP. ER get das Gebluͤt / vnd Kärcher das Hertz gewaltiglich. 9000— Das rohe Bibernellenkraut wann es noch jung iſt / brau⸗ chet man auch zur Speiß vnd zum Salat / dem Magen den verlornen Appetit zur Speiß wider zu bringen / vnd alle boͤſe ſchleimige Feuchte darinnen zuuerzehren / den Harn zu fur⸗ 9— dern / die Rieren vund Blaſen vom Grieß / Sandt vnnd I Stein zu reynigen. I} ni 2, . i 4 u! Blibenellenkraut Wurtzel vnd Samen / wie vnd welcher HEREIN g gehalt man diefelbige gebrauchen fan/ es ſey ın Speiß/ IN oe Trank / Gerränefen Paumuern oder Latwergen / fo iſt fie w J— allezeit dienftlichy wie die gewiſ e vnnd langwirige erfahrung —— bezeugt / den Harn zu treiben / Sandt vnd Grieß außzufuͤh⸗ Geburtglieder zu reynigen: In welchem allen vnſer Biber’ nell die Eppichkraͤuter weit vbertrifft / dann er au ch in ſeiner ren / den Stein zu zermalen vnnd außzufuͤhren / die innerli⸗ Ai chen varß opffung zueröffnen/ den ſchmeren deß Lendenwe⸗ hes zu miltern vnd hinzunemmen / die Nieren / Blaͤſen vnd ul NAH. Eygenſchafft vnd Wirckung / hitziger und truckner iſt. Es niſchen Peterleins vermiſchet werden / vnnd ſonderlich die von menniglich vor Pfeffer in der Speiß genuͤtzt werden zur D. Jacobi Theodori Taberrne montani⸗ f benimbt auch dieſe Wurtzel oder ·Samen den ſchmertzen der Eyngeweidt / treibet den Schroelß gewaliig / führer die ſau⸗ len Feuchten durch ven Schweiß auß den Leib / kraͤfftigt vnnd ſtaͤrcket die natuͤrliche Waͤrmbde / darinn das Leben ſteht. Bibernellenwurtzel zu Puluer geſtoſſen / vnnd ein quint⸗ lein deſſelben mit Wein zertrieben vnd warm getruncken / erwaͤrmet die erkalte Bruſt / vertreibt den kalten Huſten / onnd machet außwerffen den kalten / zaͤhen Schleim vnnd Lungenkoder. Es iſt auch ſaſt dienlich folgende Artzeney: Nimb ai: nert Bibernellwurtzel ij loth / Fen chelſamen / Rauthen / Roͤ⸗ miſchenkuͤmmel / Suͤßholtz / jedes j. loch. Alle gemeldte Stuͤck ſtoß zu einem ſubtielen Puluer / ſchlags durch ein reynes haͤrin Sieblein / vnd mach mit xij. Vntz verſcheump⸗ G ten Honigs ein Latwerglein darauß / vnnd brauch deß Mor⸗ gens vnd deß Abendts einer Caſtanten groß / laß ſolche ſit⸗ tiglich im Mundt zergehen / vnd folgends allgemaͤchlich mit güpften hineyn ſchleichen. | Dver mach folgende Latwerg: Nimb weiß Bibenellen, wurtz dritthalb loch / geſcheelte Lorbeern / Wechholterbeern / jedes anderhalb loth / Alantwurtzel ein halb loth. Stoß ge⸗ meldte Stuͤck zu Puluer / ſchlags durch ein haͤrin Sieblein / vnd mach mit xij. Vnzz verfchenmpren Honigs ein Latwerg darauß / die gebrauch wie die vorgemeldte. Wider die verwundung der Bruſt / Bruſtgeſchwer vnd den Eyter ſo ſich vmb die Bruſt geſammlet hat Nimb weiß Bibernellen wurtzel inj. loth / Die serfchneidt klein / thue ſie in ein ſauber Geſchirr / ſchuͤtte darüber ein maß frifch Drums nenwaſſer / laſſe darnach ſittiglich vber einer Glut zum hal⸗ H ben theil eynſieden / ſeihe die Brühe durch ein ſauber Tuch / vund thn ferrner darzu drey aͤchtmaß guten Weins /vnnd viergehen Vnitz Honigs / laſſe widerumb ſittiglich auff einer gelinden Glut ſieden / vnnd verſcheumms wol / darnach ſo feihe es durch ein Claretſack / vnnd behalts zum gebrauch. Gib dem Krancken Morgens vnd Abendts ein gemeinen ſchbecher voll daruon zu trincken / fo warm er es trincken kan / das hilfft nicht allein den obgemeldten Gebrechen / fort» dern es iſt auch faſt dienlich wider alle kalte Gebrechen der Bruſt vnd Lungen / es vertreibet den alten Huſten / benimpt das Keichen vnd ſchweren Athem / vnd iſt ein heylſamer ge⸗ ſunder Tranck den jenigen / die den Athem nicht holen koͤn⸗ nen / ſie ſtehen dann oderfisen auffrecht. Wider das keichen vnd ſchwerlich aͤthmen / vnnd vor alle kalte Gebrechen der Bruſt: Nimb Bibernellenwurtzel drey 1 loch / Angelickwurtzel / Neſſelwurtzel / jedes. loth / Stab» wurtz Bergpolin / Erdtifer / Spitz ſalbeyẽ / jedes ein halb loth. Zerſchneid alle obgemeldte Stuͤck klein / thu ſie in ein Kann⸗ fen oder Zinnenflaͤſch / ſchuůtte daruͤber cin Maß gnuten Mech verkleib die Kannten oder Flaͤſchen mol / daß nichts außricchen mag / vnnd ſtelle fie in sin Keſſel mir ſiedendem Waſßſer / laſſe dieſelbigen Stuͤck vier Stunden lang mit ſtaͤ⸗ tem Fewer fieden / darnach wann es kalt worden iſt / ſo ſeihe es durch ein ſauber Tnch / vnd laß den Krancken alle Mor⸗ gen vnnd Abendr ein Becherlein voll daruon warm trin⸗ ——— Wider die Schwindtſucht vnnd Lungenſucht Phibiſis genannt / iſt folgende Latwerg offtermals probirt worden: Nimb Bibernellen zu einem ſubtilen Puluer geſtoſſen vier "Joch / vermiſchs mit xij· loch verſchemptem Hong zu eine. K Satseergen / daruon gib dem Lungenſuͤchtigen alle Morgen ' nüchtern em halb loth / vnd laſſe hnen drey Vntz gediſtilliert Bibernellenwaſſer daranff irincken. Marcus Gattinatia vnd Matchzus ðyluaticus bereyten dieſe Artzney alſo: Nimb Bibernellen zu reynem Puluer geſtoſſen / vnd mach mit Ro⸗ ſenzucker ein Latwergen darauß / daruon ſol der Lungenſuͤch⸗ tig alle Morgen fruͤhe nüchtern ein halb loth eſſen / vnnd acht loch dep gediſtillierten Bibernellenwalers daranff trincken / vnnd halten ſolches zn gemeldtem Gebrechen vor ein ſonder⸗ lich Experiment. | Andere — hen En nn — M oh — — — — Das Erſte Bitch’ von Kreutern. | 261 A Andere nemmen Bibernellenſafft Drachenwurgzſafft / jedes j. loth / vermiſchen darunder iij. loth Roſenzucker/ vnd ſtellens in die Sonn / biß es ein dicke einer Latwergen vber⸗ kompt / vnnd brauchen deß Morgens darnon ein halb loth / vnnd trincken iij. Vnz frifch gediſtilliert Bibernelenwaſſer darauff. Wann einer ein ſtechen vmb das Hertz hette von Gebluͤt oder anderswoher / es were von fallen oder ſtoſſen /derfeude _ Bibernellenkraut and Wurzel mie Waſſer den halben heil ein / feihe dann die gefochte Bruͤhe durch ein fanber Tuch/ vnd rind deß Morgens nüchtern vnd dep Abends wann er zu Beth gehen wil jedesmal ein Becherlein voll warm dar, non / er genieſet. Bibernellenkraut vnnd MWursel auff alle manier ge— braucht vnd innerlich genuͤtzt / bekompt treffentlich wol allen B Maͤngeln vnd Gebrechen der Augen. Den vndaͤuwigen boͤſen erkalten Magen wider zu recht zubringen vnnd zuſtaͤrcken / mach folgende Latwerg: Nimb Bibernelenwurtzel vij. loth / Chamelenhew vier loth / 9 brennender Neſſelbletter / Florentiniſch Veielwurtz / wilder Galganwurzz / jedes zwey loth. Stoß alle vie Stuͤck zu ei⸗ nem reynen Puluer / ſchlags durch ein ſubtil haͤrin Sieblein durch / vnnd mach mit lxxij. Vntzen verſcheumpts Honigs ein Latwergen darauß / daruon brauch alle Morgen nuͤch⸗ tern einer halben Caſtanien groß / zwo Stunden vor dein Eſſen. Dir magft auch bißweilen ein Loͤffel voll dieſer Lat⸗ wergennemmen / vnd diefelbig mir Bein oder Eſſig zertrei⸗ ben /ein Salfen darauf machen / vnnd mit anderer Speiß eſſen / dann fie hüfft ereffentich vnd wol abdaͤuwen. So einer nicht wol daͤnwen mag / vnnd jhme der Magen Cerkaltiſt / der nemme zwey loth Bibernellwurtz / vnd ein loth Pfeffer / mach ein ſubtil Puluer darauf / vnnd trinck deß Morgens nuͤchtern ein quintlein mir Wein zertrieben. Man mag auch gemeldet Puluer mir allen Speiſen vermiſchen/ vnd zu gemeldten Gebrechen nüslich gebrauchen. Bibernell mit ſuͤrnem Wein geſotten vnnd getruncken / vertreibt den ſchmertzen der Lenden: iſt auch ſonderlich gut vor den boͤſen Huſten / vnd reyniget die Bruſt vnd ungen. Die Wurselzu Puluer geſtoſſen vnd mit Wein getruncken / har gleiche wirckung. Das Puluer mit Wein oder Eſſig ge⸗ truncken / toͤdtet vnd treibet auß die Wiürm. Bibernellenkraut vnnd Wurtzel ein gut Handtvoll klein zerſchnitten / darnach in ein Kannten oder ge— ſchraubte Flaͤſch gethan / darüber geſchuͤtt ein mag Weins / die Kannt oder Flaͤſch darnach wol verlutirt / folgendts in ein Keſſel mit ſiedendem Waſſer geſetzt / vnd zum wenigſten iij. Stunden darinn laſſen ſieden / darnach durchgeſigen / vnd Abendts vnd Morgens jedesmal ein guten Becher voll warm dauon getruncken / treibet vnd fuͤhret auß den Lenden⸗ fein. Die Wuꝛrtzel zu Puluer geſtoſſen / vnnd ein quintlein mit gutem Wein zertrieben / wircket deßgleichen. Beyde obgemeldten Artzeneyen treiben auch den Harn / vnd wehren das ſchwerlich harnen. Ein anderer herrlicher Tranck wider den Stein vnnd die gemeldte Gebrechen / mad) alſo: Nimb Bibernellenwur—⸗ zel / gemeins Peterlinſamens / jedes vj. loth. Thu dieſe ſtuͤck in ein ſauber Geſchirr / vnnd ſchuͤtt daruͤber ij. maß friſch Brunnenwaſſer / laſſe die auff einem linden Kolſeuwerlein ſittiglich miteinander ich / bi der drittheil verzehret ift: darnach ſeihe es durch ein Tuch thu ſerrner zu der durchge» x ſigenen Bruͤhen xij. Vn Honigs / vnd laß widerumb ſitti⸗ glich den drittentheil einſeden / folgends ſeihe es wider durch / vnd trinck Morgens vnd Abends jedesmal auff die iiij. vnß D — Be „ warm daruon / es hilfft fehr wol. | we Bibernellenfamen gepuͤluert / vnd ein quintlein mit Wein zertrieben warm getruncken / iſt auch ein gewiſſe huͤlff zu den obgemeldten Gebrechen. & | Ein faft bequemes unnd bewertes Puluer vorden Stein pndverhaltenen Harn : Nimb Bibernellenwurgel/ Krebs, ſtein / jedes zwey loth weiß Sreinbrechfamen cin forh: ö— — — — m —— F Stoß dieſe Stuͤck zu eim ſubtilen Puluer / ſchlags durch ein haͤrin Sieblein / vnnd behalts zum gebrauch. Daruon gib dem Krancken ein quintlein ſchwer mir Wein warm zu⸗ trincken. Dover: Nimb Pibernellenwursel vier loth / ge⸗ mein Peterleinwurtzel vier lorh / Steinbrech / Meerhirſſen / Spargenwurzel / jedes anderhalb loth / fuͤrnen Wein/ friſch Brunnenwaſſer / jedes ein halb maß. Zerſchneid alle ſtuͤck klein / thu ſie in ein Kannten oder Flaͤſch/ ſchuͤtte den Wein vnd Waſſer daruͤber / machs beheb zu / ſtells in ein Keſſel mit Waſſer / vnnd laß vier Stunden mit ſtaͤter His darinn ſie⸗ bends / jedesmal vier uns warm daruon. Wider den ſchmertzen der Blaſen / den verhaltenen Harn vnnd das Troͤpfflingen barnen: Nimb Bibernellenſamen fünfflorh / Fonngreckſamen ſunfftzehen quintlein /röfchte dieſe zw een Samen ein wenig in einem Eiſenen Pfaͤnnlein vber einer Glut biß ſie cin wenig braun werden’ thu darnach darzu / Myrrhen j. quintl. vnd xij. guter außerleſener Pfeffer⸗ toͤrner. Stoß alle dieſe Stuůͤck zueinem ſubtilen Pırkuer/ond ſchlags durch ein reynes Sieblein / behalts darnach zur dem gebrauch. Daruon gib ein quint. ſchwer in eim Lendebad mit Wein warm zutrincken / ſo wirdt er bald beſſerung empfind. Zu der verſtopffung vnd verſchlieſſung der Blaſen / vnd dem verhaltenen Harn: Nimb Bibernellenwursel vier loth / gemein Peterlinwurtzel / Steinbrech jedes ij. loth. Zer—⸗ ſchneide dieſe Stuͤck klein / thu fie in ein Kannten / Seins zucker acht forh / friſch Brunnenwaſſer / guten fürnen Wein / jedes ein halb maß / verlutier den Ranfft der Kann, ten wol mir einem Rockenteyg / vnd laß vier Stunden in zz ein Keſſel mir ſtedendem Waſſer ſieden / dann ſeihe es durch / vnd gib vom Krancken Morgens vnnd Abendts / jedesmal auff die vier Vntz warm daruon zutrincken. Oder: Nimb Bibernellenſamen / Bibernellenwurtzel / der Koͤrnlein fo man in den Feigen findet / jedes j. loth / guten außerleſenen Myrrhen ein halbs quint lein / vnnd x. Pfefferkorner der fchwärften/Pererleinfameni.Torh. Stoß dieſe Stück zu ei⸗ nem reynem Puluer vnd ſchlags durch ein Sieblein / behalts zum gebrauch / vnnd wann es die notturfft erfordert / ſo gib eins guͤlden ſchwer dauon mir Wein zertrieben warm zutrin, cken in einem Waſſerbad. fire _ Bibernellenwargel in dem allerbeften fürnen Wein ae, foren / vnnd die durchgeſigene Bruͤhe getruncken / iſt ein bes wehrte Artzeney wider die Harnwinde vnd den verhalrenen Harn vom Stein verurſacht. Wider das hefftig Krimmen vnnd Leibwehe: Nimb Bi— bernellenwurtz / Bibernellenſamen / geſcheelte Lorbeern / Pfeffertoͤrner / jedes j. loth. Mach ein reyn Pulu er darauß / ſchlags durch ein Sieblein / vnd vermiſchs mit xij. loth Ho⸗ nigs zu einer Latwergen / vñ brauchs mit folgendem Tranck: dimb Fenchelwurtzel / Bibernellenwurgel / Meußdorn— wurtzel / Weinrauthen / Poleyenklaut / jedes ein loth. Seuds in ij. achtmaß Waſſers vnnd einer aͤchtmaß fürnen Wein sum drittentheileyn / darnach ſeihe es durch / vnnd nimb dar, uon auff die drey eng / vnd zertreib einer Caſtanien groß der obgemeldten Latwergen darinn / vnnd laß den Krancken warm trincken / fo offt es dig notturfft erfordert. Bibernellenkraut vnnd Murselin Wein geſotten / vnnd Morgens vnnd Abendts / jedesmal ein gemein Tiſchbecher⸗ lein voll warm daruon getruncken / iſt gut wider das auff⸗ ſtoſſen vnd erſtickung der Mutter. Die Wurtzel zu Puluer RK aeftoffen / vnnd deſſen eines guͤlden ſchwer mit warmem Wein deß Morgens nuͤchtern getruncken / hat gleiche Wir⸗ ckung. Dieſe Artzeney fuͤrdert auch die Weibliche Monat⸗ blumen / welches etliche Weiber vor ein ſonderlich Experi⸗ ment halten. | Bibernellenwurtzel deß Morgens nüchtern genuͤtzt / oder nur in dem Mundt gehalten in Sterbenslaͤnffen / laſſet den vergifften Lufft nicht hineyn in den Leibtringen. Die gemeldt Wurtzel in Wein geſotten / vnnd daruon getruncken / vertreibt das vergifft vnnd boͤß Peſtilen giſch Gebluͤt den / darnach ſeihe es durch / vnnd trinck Morgens vnnd A⸗ m = — * — nn r — — — — — — — 9— — — — — m a a — — — —— s — — — —— —— — ——— m — > 262 A Geblůt vom Hersen. In Wein gehenckt / täglich darırom getruncken vnnd zum offtermal erfrifchet/ iſt ein heylſame Pre ſernatif vor der Peſtilentz. Ein gut Puluer welches vor der Peſtilentz verhuͤtet: Nimb Blbernellenwurtzel zwey loth / Tormentillwnrseh/ Diptamwurzel / jedes ein loth. Mach darauß ein reyn Pul⸗ ner ſeihe es durch ein haͤrin Sieblein / vnd brauch Morgens nüchtern einer Haſelnuß groß daruon / mit einem ſchnitlein Brodts / in einem ſuͤrnen Wein geweycht. Bibernellenwurtzel ein halbs quintlein gepuͤluert genom⸗ men / vnnd mit drey loth Sauwerampfferwaſſer / vnnd zwey loth guten Wein zertrieben / vnd Morgens nuchtern getrun⸗ cken; verhuͤtet den Menfchendenfelben Tag vor der vergiffs gen Infection der Peflileng. Oder mit einem quintlein gu—⸗ ten Andromachiſchen Theriack vermiſcht / darnach mir vier B loth guten Weineſſig / vnnd zwey loth gediſtillirtem Biber⸗ nellenwaſſer zu einem Schweißtranck temperiert / vnd warm getruncken / ſich darauff nidergelegt / vnndein Stund oder drey wol darauff gef chwitzt / treibet alles Peſtilentziſchs Gifft mit gewalt durch den Schweiß hinauß. Ein ander bewehrte Artzeney wider die Peſtilentziſ che ver⸗ gifftung: Nimb Bibernellenwurtzel gepuͤlnert iij. quintlein / Angelickwurtzel gepuͤluert ein halb loth / Cardomoͤnlin ein drittheil eines quentleins / Zimmetrinden ein halbes quint⸗ lein / Campffer / Einhorn / jedes x. graͤn / deß beſten Theriacks / deß beſten Metridats / jedes zwey loth / gediſtillier Wechhol⸗ eroͤl auß den Beeren j. quintlein. Alle gemeldte Stuͤck ſol man durch einander vermiſchen / vnd in einem Moͤrſer wol ſtoſſen / darnach zum gebrauch verwahren. Wann nun ein ſtarcker Menſch mie dieſer Seucht ergriffen wirdt / ſol er 23 C dauon nemmen anderhalb aninelein/ Negleinblumeneſſig oder ſonſt guten kraͤfftigen Weineſſig / vnd Bibernellenwaſ⸗ ſer / oder Angelickwaſſer / jedes vier loth. Solches foler wol ‚durch einander vermifchen vnnd warm trinken / darnach zum wenigſten drey Stunden wol darauff ſchwitzen / das treibet gewaltig alles Peſtilentziſch Gifft durch den Schweis vnd den Harn hinweg. Einem ſchwachen oder mittelmaͤſſi⸗ gen Menſchen nimb der gemeldten Latwer gen ein quintlein / vnd deß Eſſigs vnnd gediſtillierten Waſſers / jedes drey loth / ond mache ein Schweißtraͤncklein darauß / vnd gebrauchs wie zunor gemeldet. Wider alles eingenommen Gifft Nimb Bibernellen⸗ wurselimabnemmenden biecht gegraben / Tormentillwur⸗ gel / außerleſene Zimmatrinden / jedes ein loth / Paradeiß⸗ D holtz / weiſſen Calecutiſ chen Ingber / jedes j quintlein⸗ Mus fchatenbluͤth ein halbs quintlein. Vermiſche die gemeldte Stuͤck / vnd mach ein reyn Puluer darauß / ſchlags durch ein ſubtiles haͤrin Sieblein / vnd behalts wol vermacht in einem federnen Saͤcklein. Wann nun ſich einer beſorgt daß jhme vergeben worden / oder er etwann Gifft geſſen vnnd getrun⸗ seen hette / ſol man jhme ein halb loth von dieſem Puluer mit dem beſten Wein eingeben / ſo ſchadet jhm das Gifft nicht. Diefes Puluer iſt probiert worden von deß Koͤnigs auß Engellands Libartzet. — | Di frifch Wurxzel der Bibernellen zerſchnitten / vnd in einem ſteininen Moͤrſer mit Wein zerſtoſſen / darnach hart auß gepreſt vnnd durchgeſigen / iſt ein heylſame Artzeney wi der alle Biſſz der Schlangen vnd anderen giftigen Thier iij. oderdier Bis daruon gerrundken. u Bibernellenkraut vnnd Wurtzel ij. Handtvoll zerſchnit. £ ten /onndineinermaß Weins den halben rheileingefortend darnach durchgeſigen / vnd mit nachfolgen dem Puluer eyn⸗ genommen / iſt anch ein ober die maſſen kraͤfftige Artzeney Inder alle Biſß der gifftigen Thier. Das Puluer wirdt al⸗ fo bereytet: Nimb Entzian / deß edelen Gamaͤnderleins / der fangen Oſterluceywuryel / jedes ein loth / mach ein ſubtil Puͤl⸗ herlein darauß / vnnd ſchlags durch ein haͤrin Sieblein / dar⸗ nach behalts zum gebrauch. Wann es nun die notturfft er⸗ fordert / nemme deß obgemeldten Trancks drey vntz / vnd zer⸗ zreib darinn ein quintlein deß gemeldten Puluers / vnnd gebe D. Jacobi Theodori Tabern; montanu F es dem Geſchaͤdigten warm zutrincken / vnnd thue das etlich Tagnachemander / es führet alle vergifftung gewaltigauß: Wann einer zu hart mit ver Queckſilberſalben in der Frantzoſen Enr geſchmiret worden were / ober Queckſilber eingenomen hette / der ſeude Bibernellenkraut vnd Wurtzel in Mein sum halben theil ein / ſeihe es durch ein Tuch vnnd triucke deß Morgens nuͤchtern tt. ſtunden vor ven Morgem jmbiß / deß gleichen auch Abends vordem Nachtimbiß edes malvierenswarın daruon / vnd beharr daſſelbig ein Tag od erlichreshitffeihnen gewiß / dañ dieſe Artzeney ein ſonderlich Experiment iſt / vnd etlichen darmit geholffen iſt worden / de⸗ nen man das Queckſuber in den Adern hat ſehen hin vnd her lauffen. Dieſe Artzeney iſt auch faſt dienlich den Goldſchmi⸗ den / wann fie mit Queckſuͤber vergulden / ſollen ſie dieſelbig gebrauchen wider den vergifften Rauch deß Queckſilbers. G Die gedoͤrrt Wurtzel von der Bibernellen zu Puluer geſtoſ⸗ ſen / vnd dauon ein quintlein mit gutem warmem Wein ge⸗ runcken / hat gleiche wirckung. Es iſt auch faſt dienlich / daß man das Kraut vnd Wur hel in Wein lege / vnd ſtaͤtig darı on trincke. Es iſt auch die Bibernell ein gewiſſe Artzeney / Frantzoſen Kranck heit zu heylen / dann ſie die boͤſe vnd gifftige boß heyt derſelben verbeſſert / vnd von Grundt herauß heylet / ſo man die ein Monat / v. oder v. Wochen / je nach gelegenheit der Kranckheyt gebrauchet / mit gebuͤrlichen Purgationen vnnd Schweißtraͤncken / deß gleichen auch gemeine Traͤnck zur Speiß vnd den Durſt zu leſchen dauon bereyteſt / allerdings sie man die Salfam Parillam zubereyten pflegt. Du wirſt auch vielmehr mit der Bibernellen außrichten / dan mit der Salfa Parılla. Aber wir Teutſchen thun wie die Affen / was frembd und ſeltzam iſt / beliebt vns mehr / als das jenig ſo bey vns waͤchſt vnd gemein iſt. | Wann einen dag Feber anſtoͤſſet / ſol er von ſtundan fo baldt jm jmmer moͤglich iij· vntz Bibernellenſafft warm trin⸗ cken / vnd darauff ſchwitzen / ſo wirdt es jn verlaſſen. So auch einer das Tertian oder ein ander Feber hette / der ſol dreymal nacheinander allwegen auff den Tag wann jn Bas Feber ans ſtoſſen wil / ſo viel deß gemeldten Saffts trincken vnd ſchwi⸗ hen / ſo verlaſſet jnen das Feber. Wann aber einer den Safft nicht haben koͤndte / als im Ainser/derneimme ij. Handtvoll Bibernellenkraut vnd Wurgel/ oder dis Wursel allein’ zer⸗ ſchneid die klein vnd ſeud die in einer maß guten Weins zum halben theil ein / ſeihe dann Die Bruͤhe durch ein Tuch / vnnd trinke an ſtatt deß Saffts vier vntz deß gemeldten Trancks. Die gedoͤrrte Wurtzel zu Puluer geſtoffen / vnd deß Puluers j. quintlein iij. vntz Blbeinellenwaſſer getruncken / har glei⸗ che wirckung. Wider das Tertian Feber: Nimb drey Bibernellenkraut⸗ bletter / ſtoſſe die zu Puluer / vnd gibs dem Krancken mitvi. och Cardeubenedictenwaſſer su trincken / ehe jhn das Feber pflegt anzuſtoſſen / oder gleich im anfang wannindas Seber anfomyt.Ddernimb Bibernellenfraut vñ Wurgeldienocdh frifch end grün feind/serfi chneide ſie klein / vnd ſtoſſe die in ei⸗ nem Moͤrfer mit Wein / darnach druck den Safft auß durch ein Tuch / vnd trinck daruon iij. vng gleich wann dich das Fe⸗ ber anſtoſſen wil / das wirſtu vber dreymal nicht thun / das Fe⸗ ber wird dir gar außbleiben. Dieſe Artzeney hat auch manch⸗ mal das viertaͤglich Feber vertrieben. Ein Speißtranck in allen Febern ſehr gut vnnd heyl⸗ ſamlich zutrincken: Nimb Bibernellenwurtzel ſauber gerey⸗ K nigt vnd gewaͤſchen / an der zahl iiij. Wegwartenmurgelar derzaflij. Fenchelwurtzel Fenchelſamen / geſ⸗ chaben Suͤß⸗ holtzwurhel / jedes ij. loth / ſauber gewaͤſchen Gerſten iii. loth / ii. Hirz ungenbletter. Zerſchneid die Wurtzeln vnd Dlerter klein / thu fie mit der Gerſten vnd Fenchelſamen in ein Kann⸗ ten oder groß Zinnen flaͤſchen / ſ chuͤtte dariiber iij. maß friſ ch Brunnenwailer / verlutier die Kannten oder Flaͤſche beheb / ſtelle ſie in ein Keſſel mit ſieden dem Waſſer / vñnd laſſe die ii. oder v ſtunden mit ſtaͤtem Fewer alſo ſieden / darnach wur ce kalt worden iſt / ſo ſeihe es durch ein Tach / ſo haſtu ein * ſentlich — — 2. en u ee ee u We Te. rn. ET ._ — — — Das Erſt Buch Bon Kreutern. A fentlich gut Trinckwaſſer / danon maaftı zun Imbſen vnnd darzwiſchen nach Durſt trincken wann du aber das Seber haft / ſolt du dich deſſelben / wie auch alles anderen getraͤncks enthalten / biß das Feber hinuͤber iſt. Ein guter Wundtranck: Nimb Bibernellenkraut zwo Handvoll / Heydniſch Wundtkraut / Sanickel / jedes j. Handvoll. Zerſchneid gemeldte ſtuͤcklein / thu ſie in ein Kant ten / geuß darüber ein maß Weins oder Bier: verluttt die Kannt / vnd laſſe dieſe Stuͤck vier ſtunden lang in eim Keſſel mie Waſſer ſieden / darnach ſeihe den Trank durch ein Tuch vnd gib dem Verw undten alle Morgen vnnd Abend v. oder vj. loth daruon zutrincken / er heylet ſehr vnd bald Oder nimb Bibernellenkraut wirseln die friſch vnnd grün ſeind / ſchneide die klein / ſtoſſe fie darnach in einen ſtei⸗ ninen Moͤrſer wol mit Wein / preſe darnach ven Safft auß / Z vnnd gib dem Verwundten alle Mergen vnnd Abendt vier loth daruon zutrincken. Ein anderer koͤſtlicher Wundtranck der alle friſche Wun⸗ den fuͤrderlich heylet / den mach alfo: Nimb klein Vibernel⸗ lenkraut anderhalb Handvol/fpis Wegrichkraut / Gilden, ruth / die Rinden von den wilden Roſenſtoͤcken / Eglentier ge nannt / jedes j. Handvoll / roten Mangolt / Harthewblumlein vnd Bletter / wild Ochſenzungen / weiß Wintergruͤn / oder Leberbluͤmlinkraut / Meyblumenkraut / Sperflilgenblerter/ klein Monrauten / Rheinfahrn / S. Kuͤnigundskraut / Car⸗ denbenedicten / groß Fuͤnfffingerkraut / jedes ein halb Hand, voll. Alle gemeldte Kreuter ſchneid klein / miſche ſie wol durch einander / nimb daruon das halb theil / thu fie in ein Kaũten / vnd geuß daruͤber guten fuͤrnen Wein / friſch Brunnenwaſ⸗ ſer / jedes ein halb maß / oder aber fo der Verwundt nit Wein E trincken duͤrfft / ein maß Bier: verklebe die Kanten wol / daß nichts außriechen mag / vñ laſſe vier ſtundt mit ſtaͤtem Fewer in einem Keſſel mir ſiedendem Waſſer ſieden / darnach wañ es kalt worden iſt / ſo ſeihe es durch ein ſauber Tuch / vnnd be⸗ halts wol vermacht in einem Keller oder kuͤlen Dre / vnd gib dem Verwundien alle Morgen und Abend / jedesmalv. oder vj. loth dauon zutrincken. Wann dieſer Tranck verbraucht / ſo ſeude widerumb einen friſchen auß den vbrigen Kreutern. Ein anderer herrlicher Wundtranck zu allen Wunden deß Haupts faſt dienſtlich: Nimb der kleinen Bibernellen⸗ kraut ij. Handvoll / Betonienkraut / Schluͤſſelblumen / oder das Kraut daruon / jedes anderhalb Handvoll / Eiſenkraut / Wegwarten / Guͤldenruth / Sinnaw / Wechholterbeern ein wenig zerſtoſſen / Maßliebleinkraut / Linden oder Haͤſeln⸗ miſpel mit den Blettern / Benedicten Roſenbletter / Sani⸗ D ckel / jedes j. Handvoll / Steinlindenbluͤth / Meyenbluͤmlein / Tauſentguͤldenkraut / jedes ein halbes Haͤndleinvoll / Bene, dictenwurtzel / Angelickwurtzel jedes j. loth. Solche ſtuͤck alle zerſchneid klein / vermiſch fie wol durch einander / vnnd nimb daruon das drittheil / thu es in ein Kannten / vnd ſchuͤtte dar⸗ vber guten ſuͤrnen Wein / friſch Brunnenwaſſer / jedes ein halb maß: verlutir die Kannt / vnnd laß vier Stunden lang obgemeldter maſſen ſieden / ſeihe es dann durch vnnd ge⸗ brauchs gleicher geſtalt / Morgens vnd Abends. Ein koͤſtlicher Wundtranck zu den Fiſteln vnd den Krebs zuheylen: Nimb klein Bibernellenkraut anderhalb Hand⸗ voll / Betonienkraut / Adermenig / Wegdritt / Steinbibernel⸗ lenkraut / jedes j. Handvoll. Zerſchneide dieſe Stuck klein / vñ laſſe ſie in iij. maſſen Waſſers den drittentheil eynſieden / dar⸗ nach ſeihe die Bruͤhe durch ein Tuch / vnd druck die Kreuter E hart außethu ein ein Keſſelein / vñ ern darzu xxxvj · vntz Ho⸗ nigs / ſetze es vber ein Kolfewerlein / laß ſittiglich fieden/onnd verſcheums im ſieden wol / wann es nu keinen ſchaum mehr gibt / ſo hebs vom Fewer vnd ferhe es durch ein weiß Wuͤllin Tuch / behalts wol vermacht / vnnd gib dem Schadhafften Menſchen deß Morgens nuͤchtern ij. Vntz warm daruon / vnd laſſe jhn darauff drey Stunden faſten: deß Abends drey Stunden vor dem Nachteſſen gib jm widerumb ſo viel / vnd beharr biß der Patient heyl wirdt. Ein anderer guter Wundtranck die Fiſtel zuheylen: Nimb der kleinen Bibernellenkraut / krauß Bibernnellenkraut / jedes 263 F anderhalb Handvoll Baldrian / Adermenig / Cardenbene⸗ dictenkraut / Tormentillenkraut vnd Wurtzel / Rheinfahrn’ Ks). Handvoll / Aniß ſamen / Steimpeterleinſamen / jedes ein halb loth / Hanffkraut viij. loth. Alle gemeldte ſtuͤck ſchnei⸗ de klein / vnd ſeuds in zwo maſſen guten eeiſſen Weins / vnd in einer maſſen Brunnenwaſſers den dritten theil ein / dar⸗ nach preß das Gekreut hart auß / vnd ſeihe den Tranck durch ein Zuch / thu darzu xij. vng Honigs / laß es twidgrumb ober ei⸗ ner Glut ſittiglich ſieden daß es nit vberlauff / vñ verſcheums wol im ſieden / wann es nun verfcheumprift/fo ſeihe es wider durch / vnd behalts zum gebrauch. Bon diefem Tranck gib dem Schadhafften alle Morgen vnd Abend iij vnß daruon warm zutrincken / allwegen iij. ſtunden vor dem Eſſen. Bann ein Roſſz oder Gaul Banchfchlechtig oder Dam onimb Bibernelienwursel/ Fenumgrzcum G gemein edes YDI.DRH/Ensian vi ons. Diefe Sm rennen Pulner/thue LI SS LUNEIRDATTETTAB TI wol ine einander Ticde blß engefehrlich auffoiev.maß vberbleiben/ Darıron gib dem Roſſz alten Tag ein halb maß zutrincken / fo warm es zu leidẽ iſt: das beharr ix. Tag nach einander / ſo wirdt das Roſſz wi⸗ der geſund: vnnd ſo etwas von dieſem Tranck vberbliebt/ ſo gibs jm den zehenden tag vollends zutrincken. Euſſerlicher gebrauch der Bibernellen. AMIbernellenkraut vnd Wuryel geſtoſſen vnd den Safft außgedruckt / vertreibt die Mafen vnd Flecken im Ans geſicht / daſſelbig offtermals darmit beſtrichen / vnd vonyhm ſelber wider laſſen trucken werden. | Bibernellenwursel im Mundt wol gekaͤuwet / vertreibet das Zahnwehthumb / vnd zeucht einen groffen Schleim vnd H Vnrath herauß. Die Wurtzel zerſchnitten vnd in Wein ge⸗ ſotten / den ſelbe als dan durchgeſiegen vnd im Mund gehaltẽ ſo warm als man kan / vñ offtermals wider erneuert / hat glei⸗ che wirckung / vnd vertreibt auch den ſchmertzen der Biller. Steinpeterleinkraut od die krauß Bibernell / hat ein wun⸗ derbarliche / heymliche vnd verborgene Krafft / den ſeugendẽ Weibern die Milch zu bringen dann warn fie nur das Kraut außwendig auffdie Bruſt legen’ fo bring es in ſechs Stunden die Milch ſo gewaltig / daß man das Kraut wider hinweg thun muß. ER au: Bibernellenwurnel fol die entpfengnuß verhindern / fo man die bey fich trägt auff bloffer Haut. —— Die gemeldte Wurtzel auff bloſſer Haut am Halß getra, gen / ſol den Menſchen bewaren daß jnen di: Deftifeng nicht anſtoſſe. Vnd ſo auch einer damit inficiert wird / ſol er vor al I len dingen erſtlich ein Bibernellenwurtzel an Halß hencken / darnach ein Schweiß vnnd Giffttranck einnemmen / drey ſtunden darauff ſchwitzen / ſo ſol jhme dieſe vergiffte Seucht nichts ſchaden / welches glaubwirdige Leut betheuwren war ſeyn / die es erfahren haben: Dieweil dann ſolches ohne allen Aberglauben zugeht / mag man es verſuchen / dann viel ver⸗ borgener heymlichkeit in der Natur ſind / die wir mit der Ver⸗ nunfft nicht erreichen moͤgen / wie dann ſolches die taͤgliche erfahrung bezeugt. — Bibernellenkraut vnnd Wurgel vnnd friſch Leinkraut / durch einander geſtoſſen / vnnd vber die Peſtilenz oder Zinn⸗ blatern wie ein Pflaſter gebunden / machet fie auffgehen / zeucht das Gifft herauß / vnd heylet ſie. Friſch Bibernellenfraut geſtoſſen und wie ein Pflafter v⸗ ber den Nabel gebunden / macher die ſchwangeren Weiber K leichtlich geberen / vnnd rreiber fort dis ander Geburt / dag Bürdlein genannt. | Bibernellen geftoffen / den Safft dauon außgedruckt / heylet Wunden vnnd Schaͤden / ſo man den Safft dareyn thut oder mit Tuͤchlein hineyn legt / vnd. das Kraut daruͤber bindet wie ein Pflaſter. Gleicher geſtalt das Safft in die Wunden gethan / vnd das Kraut darüber gelegt / ſtillet dag Gliedtwaſſer / vnd iſt ein gewiß Experiment. Ein gut Wundtpflaſter: Nimb grün Bibernellen— kraut xvj. Vntzz / Sanickelkrant / Chrenpreiß / alle friſch und gruͤn/ Le. — — — — — — — 2 — = Er re — — — * ze =— = = = — — — — — — — 3 — — > — = — — — — — — —— = — = — — — me — — — = — EEE — — — — — — — = — — — nn — — — — — —— — — —— — — ——— — Nil IN NN iu Ib bl he ME du ll 5 9 Aula ER J Ei | I 4 Fi Du TEh N Hl an ll J J066 RHERIE RN Ni da } ARE —— ih, 1 1 | Hi IR HrsE a —90 4 IN Kuh Fit IA Bil, 1 9 Hi ! 0 99 1a Kam! —J—— Ik. a 900 Ne.) AAN ih lt Hi a ie I Pike, 264. A grün / jedes viij. Bra. Zerſtoß diefe Kreuter wol in einem F Meörfer / thue fie darnach in ein Pflaſterpfann / vnnd noch ferner dazu / Boͤckenvnſchlit xvj. vntz / Schweinenſchmaltz viij. vntz. Laſſe dieſe gemeldte Stuͤck mit einander ſieden mit ſtaͤtigem ruhren daß es nicht anbrenne biß daß alle Saft, tigkeit der Kreuter verzehret iſt / darnach ſeihe es durch ein Tuch vnnd preß hart anß: Thue weiter darzu friſch vnnd nass Wachs achte Vnzz / Pinhartz / Terpentin / jedes vj. vntz. Laſſe dieſe Stuͤck durch einander auff einer Glut ſittiglich zergehen / darnach thue ſie vom Fewer / vnd wann ſie ein we⸗ nig vberſchlagen ſeindt / ſo ruͤhre iiij loth reyn vnnd ſubtil ge⸗ puͤluerte vnnd durchgeſiebete Bibernellenwurtzel dareyn / ſo haft du ein herrlich gut Wundtpflaſter zu allen friſchen Wunden end Stichen erfahren, Blbernellenwurtzel zerſchnitten onnd geſtoſſen / darnach B wie ein Pflaſter vbergelegt / zeucht Spreiſſen / Beyn / Dor⸗ 9 nen vnd andere dergleichen ding auß den Wunden / oder ſo die ſonſt in der Haut ſtecken. | Bibernellenwurtzel zu reynem Puluer geſtoſſen / vnd mit Bibernellenkrautſafft vnd einem Eyerweiß durch einander getemperiert wie ein Saͤlblin / vnnd vber den Brannt vom Beier gelegt / heylet denſelbigen wunderbarlich. Vibernellentraut vnd Wurgel alſo gruͤn in einem Moͤr⸗ fer geſtoſſen / den Safft daruon auß gedruckt / heylet die Fiſtel end Krebs / den Safft dareyn gethan / vnnd das Kraut wis ein Pflaſter vbergebunden. | Den Krebs zu heylen : Nimb Bibernellenfraut vnnd Wursel/jedesir theil / Chriſtwurtzel ein theil. Stoffe diefe Ding klein / vermiſch mit Baumöle wie cin Pflafter / vnnd legs deß Morgens vnd Abendts vber / biß der Schaden weiß wirdt. Darnach nimb Widernvnſchlit / Wachs / jedes zwey cheil / zerlaß vber einer Glut / vnnd thue darna ch reyn gepuͤl⸗ nerten Weyrauch dazu / vermiſchs vnd ruͤhrs wol durch ein⸗ ander / vnd mach Pflaſterzapffen darauß / dauon ſtreich auff ein Tuch / vnd legs deß Tags zweymal vber biß er heyl wirdt. WVBier den Krebsder Mannsruthen / vn der heymlichen orten der Weiber: Nimb Bibernellenkraut ij theil / Aderme⸗ nig / Hundszungenkraut / jedes ein theil. Stoß dieſe Kreuter gruͤn durch einander / druck den Safft darauß / den leg mit Faͤſelen von zartem leinenem Tuch in den Schaden / vnnd bindedie Kreuer daruͤber wie ein Pflaſter. Du ſolt auch die gemeldte Kreuter in halb Waſſer vnd Wein ſieden / vnd den Schaden deß Tages zweymal damit außwaͤſchen. Es iſt in warheit die Bibernellen ein fuͤrtraͤfflich heyſſams Woaundkranut / das nicht allein die friſchen Wunden / ſonder D auch die alten Schaͤden wie die Namen haben moͤgen / hey⸗ et / derwegen ſol es in alle Wund vnnd Schaͤdenpflaſter ge⸗ ommen werden / ſonderlich aber zu den Hauptwunden / ſin⸗ emal die erfahrung bezeugt daß es ſonderlich heylſam iſt / die Hauptwunden zů heylen. Es bezeu gen etliche / ſo einer biß indie Hirnſchale verwundt were / dem ſol man den friſchen außgedruckten Safft von der Bibernellen dareyn trauffen / das foldie Wunde bald vnd ohne Schaden heylen / das ha⸗ ben fie an Hanen verſucht / wie folget: Sie haben einen Ha⸗ nen die Hinſchal oben auffgeſtochen / doch nicht gar durch biß in das Hirn / darnach den Safft von der Bibernellen in die Wunden getraufft / das haben fie einmal oder etlich ge⸗ than / ſo feye die Wunden wider geheylet. Vibernellen — Pimpinel- æ aqua ſtillatitia. E D beſte Zeit die Bibernellen zur diſtillieren iſt in dem Brachmonat wann ſie in voller Bluͤht iſt / das Kraut mit der Wuirsel vnd aller feiner gantzen Subſtanzz klein ge⸗ hackt / mit ſanfftem Fewer ĩ Balneo Marie abgezogen / dar⸗ nachin der Sonnen fein gebuͤrliche zeit / rectiftcirt. Wann man aber daſſelbig kraͤfftiger haben wil / ſo ſo man nemmen der auffgetruckneten Bibernellenwurtzeln / vnnd deß Sa⸗ mens von derſelben / jedes iiij. loth. Das groblecht ſtoſſen / folgends in ein Kolbenglaß thun / vnd eine Maß deß gemei⸗ nen Bibernellenwaſſers daruͤber ſchuͤtten / darnach ein blin⸗ D. Jacobi Theodori Taberrne monlani den Helm darauff ſetzen / die Fugen deß Kolbens vnd Heſms wol verlutieren / vnd dann Tag vnd Nacht in ein warm Bal- neom Marz ſezen: Wann das geſchehen / ſol man dann ein Helm mit einem Schnabel darauff ſeren vnnd den andern himwegthun / vnd zum andernmal ſaͤnfftiglich diſtillieren / ſo wird das Waſſer ſehr kraͤfftig zu nachfolgendẽ Kranckheite. Innerlicher gebrauch dep Bibenel⸗ lenwaſſers. WBgeernel enwaſſer obgemeldter maſſen gediſtilliert / vnd Morgens vnd Abendts / jedesmal vier oder fuͤnff loth getruncken / fuͤhret anß das Grieß / Sandt vñ Stein / treibet den Harn / reynigt die Nieren / Harngaͤng vnnd die Blaſen von dem Vnrath vnd Schleim / daru der Stein zu Mach⸗ ſen pflegt. @ ® Erwaͤrmet den Weibern die erkalte Mutter / ſaͤnfftigt dag N) G krimmen derfelben/ vnd bringe den Welbern die Monatblu⸗ men. Es vertreibt dan fehmergen der Senden / iſt heylſam vnnd nüslichim Seitenſtechen / reynigt das Gebluͤt / macht weit vmb die Bruſt / vnd benimbt alle beſchwerung deß Her⸗ tzens / vertreibet die Winde vnd Blaͤſt im Leib / vnd dient wi⸗ der Gifft. Blbenellenwaſſer allen Morgen ij. loch getruncken / ver, wahret den Menfchen denfelben Tag vor der Peſtilentz / vnd ſtaͤrcket das Herz. Es iſt ſehr rathſam daß ein jeder Menſch in Sterberslaͤnffen neben andern täglichen Preſeruatiuen je zu acht tagen einmal deß Morgens / oder Nachmittag wann der Magen nuͤchtern worden / ſechs loth deß Waſſers trincke / vnd zun wenigſten ein par ſtunden darauff ſchwitze / dann es alle verborgene Gifftigkeit durch den ſchweiß vnnd Harn außfuͤhret. | Ein wenig Bibergeyl in Bibernellenwafler geforten und getruncken / vertreibt das lauffende Gicht in Gliedern / oder wann der Krampff die Glieder zuſammen zeucht. Ein drit⸗ theil eins quintleins gepuͤluerten Bibergeyls mit iitj. oder v. loth Bibernellenwaſſer vermiſcht vnd warm getruncken / hat gleiche Wirckung. So ein Menſch ein ſtechen hat vmb das Hertz es ſey von Gebluͤt oder anderer Feuchten / oder aber von fallen oder ſtoſ⸗ fen verurſachet / der Trinck dep Morgens vnd Abendts v. o⸗ der vj. loth Bibernellenwaſſers / ein Tag oder drey vier / er wirdt gute beſſerung dauon befinden. Wider die verſtandene Monatblumen: Nimb gediſtil⸗ liert Bibernellenwaſſer vitj. loth / weiſſen Feinzucker ein halb loth / geſtoſſenen Saffran ij. graͤn. Vermiſchs durch einan⸗ der vnd zergehen / vnnd gibs dem Weibe Morgens nuͤch⸗ Itern iij. Stunden vorm eſſen warm zutrincken / vnnd deß A⸗ bendts wann ſie zu Beth gehen wil widerumb ſo viel / es hilfft wunderbarlich. Wider den Lendenſtein ein bewehrt Waſſer: Nimb die de berſten Gipffel von der Bibernellen mit der Bluͤht vnd dem Samen / Peterleinſamen / Eppichſamen /Eppichkraut / Roſſt hub mit den Wurtzeln / jedes j. Pfundt / Drachenblut ij. loth / Saffran j. quinel, Zerſtoß die Samen groblecht / die Kreuter ſchneidt klein / vermiſch es alles durch einander / vnd befeuchts mit ſtarckem Weineſſig / laſſe ſie darnach ein Tag oder acht mit einander beytzen / darnach diſtilliers durch ein gläfinen Diſtillierzeug / vnd behalts wolvermacht. Von die⸗ ſem Waſſer gtb iiij. loth zutrincken / das treibet den Stein ge⸗ waltig fort. Wider die Peſtilentz ein koͤſtlich zut Waſſer: Nimb Bi⸗ K bernellenwurtzel ij. loth / Angelickwurtz j. loth / Paradeißholtz / weiſſen Weyrauch / Myrrhen / jedes j·quintlein / Muſchaten⸗ blůht ein halb quintl. Theriack / Methridat / jedes j. loth / Mal⸗ Hafer / oder in mangel deſſelbigen def allerbeſten ſuͤrnen Weins vj. vntz / Ehrenpreiß waſſer / Cardenbenedictenwaſſer Angelickwaſſer / Taubenkropffwaſſer / jedes ij. Uns. Die Wuͤrrein vnd andere duͤrre Stuͤck / ſtoß groblecht / ſchuͤtt den Wein vnd die gediſtillirrte Waſſer daruͤber / vermiſch es wol durch einander / laß ein Tag oder viij. beytzen / darnach diſtil⸗ liers durch einen gläfinen Diſtillierzeng / vnd behalts zum 2 brauch. — a un a PEN. N Von Een ? - — ——— — eo ui nr hi f gi geil A it pt 23 ET nz u 2 7 a ee en ME en A — 17 5 Das Erfte Buch / von Kreutern. A brauch. Wann es nun die notturfft erfordert / daß einer mit F der Peſtilentz infteiert wuͤrde / ſo nunb deß gemeldten Wafs (7 vj. loth / vnd zertreib darinn ein halb quintlein deß aller, eſten Theriacks / gib es dem inſteirten auff einmal warm zu trincken / vnd laſſe ihnen iij. Stunden darauff ſchwitzen / das treibet alle Peftilengifche Vergifftung gewaltig durch den Schweiß hinweg. | ; Erin koͤſtlich Waſſer wider den Stein der Nieren vnd der Blaſen: Nimb Bibernellenfamen ij. theil / Eppichfamen/ gemeinen Peterleinſamen / Senffſamen / Garaͤfelwurtzel / jedes j.theil. Zerſtoß alle gemeldte Stück groblecht / vnnd be⸗ ſprenge ſie mit ein wenig Eſſigs / darnach vermiſche fie wol mir genugſamem friſchem Bocksblut / vnnd diſtilliers inn Balneo Mariæ mit ſanfftem Fewer / inn einem glaͤſinen Ge⸗ ſchirr. Dieſes Waſſer verwahr in einem Glaß wolver, B macht / vnnd gib dauon wann es die notturfft erfordert vier G loth auff einmal zu trincken / es treibt gewaltig vnnd bricht den Stein. Von der Bibernellen kan man auch ein herelichen Wundtranck diſtillieren / den man vber Jahr nuͤtlich an ſtatt eines geſottenen Wundtrancks gebrauchen mag: Nimb Bibernellenkraut vj. Handvoll / Sanickel vier Handvoll / Egelkraut / Heydniſch wundkraut / Ingruͤn / je⸗ des iij. Handvoll / braunen Fingerhut / Eglentier Roſenblet⸗ ter / Walwurtzel / blauwer Gauchheyl / jedes ij. Handtvoll / Tormentillkraut mit der Wurtzel / ſpigen Wegerich / Nater⸗ zuͤngleingkraut / deß groſſen Fuͤnfffingerskrauts / klein fuͤnff⸗ fingerkraut / jedes anderhalb Handtvoll / Kuͤttenbaumblet⸗ ter / Rheinblumen / jedes j. Handvoll / Bockenholtz das klein gedrehet iſt vj. loth / wildt Angelickwurtzel / Baldrianwuryel / C jedes iij. loth. Alle gemeldte Kreuter vnnd Wurzeln ſollen friſch vnd gruͤn ſeyn / die ſol man klein zerſchneiden / vnd mit Bockenholtz vermiſchen / die ſol man darnach in ein Cucur⸗ bit oder Vehcam thun / vnd acht oder neun maß friſch Brun⸗ nenwaſſer daruͤber ſchuůtten / vnnd mit ſanfftem Fewer drey maß daruon diſtillieren / fo har man cin bewerten Wund⸗ tranck /der ale Wunden vom Grundt herauß heylet. Da non gibt man dem verwundten Morgens vnd Abends iii). oder v. loth auff einmal zutrincken. Euſſerlicher gebrauch deß Bibernel⸗ lenwaſſers. Wgbernelenwaſer vertreibt die Maſen vnd Flecken im Angeſicht / vnd machet daſſelbig ſchoͤn / huͤbſch vñ glat / offtermals darmit gewaͤſchen / vnd widerumb von ſich felbſt D laſſen trucken werden. Es machet auch ſchoͤne vnnd weiſſe weyche Haͤndt: machet auch ein hell vnd ſcharpff Geſicht / ſo man die Augen offtermals damit waͤſchet / vnd jedertwei⸗ len ein Troͤpfflin oder drey in die Augen thut. Bibernellenwein. Petrofelinites, Vinum ex Pimpinella. a Bibernellenwein fol man bereyren wieden Wein von der Angelickwurtz / mit rohem oder gefortenen Moſt / wie wir genugſame anweiſung von dem Angelick, wurtzwein gegeben haben. Der Bibernellenwein iſt ein heyſſamer Tanck Winters⸗ it wann die Peſtilentz regiert / vnnd der Lufft faul vnnd ver, gifft iſt dann er demſelben widerſtandt thut / vnd den Men, ſchen vor der Peſtilentziſchen Contagion verwaret. Sonſt dient er wider das ſchwerlich aͤthmen / erwaͤrmet die kalte E Bruſt vnd den Magen / erwecket den appetit zur Speiß / hilfftt K wol daͤuwen / treibet den Harn / reyniget das Gebluͤt / vnd iſt ein faſt heylſamer Tranck denen ſo Fiſch / Melonen / Cucu⸗ mern vnd andere kalte Speiſen genieſen / dann er verbeſſert die ſchaͤdlichkeit derſelben. Es mag auch dieſer Wein zu al⸗ len oberzehlten innerlichen Gebrechen / wie die in dem inner⸗ lichen gebrauch der Bibernellen erzehlet ſeindt / mit groſſem nun gebraucht werden. | Diofcorideslib. 5.c. sr.macherden Bibernellenwein nit auß den Wurtzeln / ſondern auß de Samen / wie folgt; Man H — 265 nimpt deß zeitigen friſchen Bibernellenſamens / geſtoſſen / ge⸗ ſiebt / vnd in cin leinen Tuͤchlein gebunden xviij. loth / vnd fen» cket das in achtzig pfundt neues Moſts. Dieſer Wein macht ein luſt zu eſſen / vnd iſt den Magenſuͤchtigen gut: auch iſt er gut wider die Gebrechen dauon der Harn ſchwerlich gefans gen wirdt / oder wider das ſchwerlich Harnen. Ein ander koͤſtlicher Wein von mehr ſtuͤcken / wider die obgemeldten Gebrechen / vnd wider das keichen vnd ſchwer⸗ lich athmen: Nimb Bibernellenwurtzel vj. loth / Bibernel⸗ lenſamen iij. loth / Alantwurtzel / Lebſtoͤckelwurtzel / jedes ein loth / Pfefferkoͤrner / Myrrhen / jedes ein halb loth. Stoß dieſe ſtuͤck groblecht / vnnd thu noch ferrner darzu ij. Pfund guten Feinzucker / vnd j pfund Jungfrawenhonig / vnd mach dieſe Stuͤck mit Hanbuͤchen Spähnen oder andern Spaͤhnen in ein xvj. maͤſſigs Faͤßlein eyn / darnach fuͤlle es mit einem guten Moſt zu / vnnd laſſe den dar ber verjaͤhren / ſo iſt er be⸗ reyt: vber v. oder vj. Monat laſſe — /vnnd handel allerdings darmit wie hiebenor von den andern Kreuterwei⸗ nen geſagt worden iſt / darmit du jhnen vber Jahr zugebrau⸗ chen haſt. Bibernellenmeth. Multa € Pimpinel- la vel Petroſtlino. Syn kan auch auf der Bibernellenwurtzel ein herrlichen eh zu vielen Seibsgebrechen machen. Der diene in, fonderheit wider die erkalte Bruſt / den Falten Huſten / kei⸗ chen vnd fchwerlich aͤhmen: wider die verffopffung der Nie⸗ ren / Harngaͤng vnd der Blafenitreibt den Harn / ſuͤhret auß das Grieß vnd Lendenſtein. Er wirdt bereyt wie der Meth von der Angelickwurtz. | Auffgetruckneter Bibernellenfaffe, Pimpinel!zfuccus exiccatus. DB dern Krane vnd Wurtzeln famprder ganzen Sub⸗ Aſtanz der Bibernellen fan manauch ein nugliche Saft bereyten / den man vber Jahr wie die Bibernellen zu gebrau⸗ chen hat / vor ſich ſelbſt oder mit andern Artzeneyen zuvermi; ſchen / der wirdt bereytet wie der Wermuthſafft / vnd iſt aber der jenig der kraͤfftigſt der von dem duͤrren Kraut gemacht wirdt. Bibernellen Extract. Petroſelini vel Pimpinellæ extractum. DV dem dürren Kraut vnnd Wurtzel macht man ein herrlichen Extract / wie wir oben ven Extract auf dem Wermuth haben lehren machen / der dient zu allen innerli— chen Gebrechen / darzu die Bibernell gebraucht wirdt / dauon gibt man auff einmal ein drittentheil eines quintleins mit Wein oder Bibernellenwaſſer / oder aber mit eim andern be; quemen Wafferoder Safft / je nach der Kranckheit gelegen, heit. Es wirdt auch derſelbig heylſamlich mir anderen Artze⸗ neyen in vielen Krancfheyten vermiſcht / wie ſolches den Doctoribus Pradtieis wol bewuſt iſt. Sonſt iſt dieſer Extratt ein koͤſtliche Artzeney / nicht allein die Tertian Feber /fonder auch die Quartan zuvertreiben / wann man deß Extracts minbt ein drittheil eines quintleins / vnd Bibernellenwaſſer ij loth / vermiſcht ſolchs durch einander vnd gibts dem Kran. cken eyn / wann jhn das Feber anſtoſſen wil / das muß er aber einmal oder drey thun / es hilfft jhym gewiß, | Außgezogener Bibernellnfprup. Syrupus extractionis Pımpmeliz. Er außgezogen Bibernellenfprup / wirdt auß der dns = Yen Wurtzelder Bibernellen bereyt vnnd außgezogen / allerdings wie wir den Zimmetſyrup zu machen gelehrt has ben. Diefer Sprup dient wider alle Gebrechen darzu die DBibernellinnerlichen in Leib gebraucht wirdt. Daruon gibt man auff einmal nicht mehr als j. loth mit feinem gediſtillir⸗ ten Waſſer oder vor ſich ſelbſten. Er wirdt auch mit andern Artzeneyen vermiſcht. Inſonderheyt aber iſt gemeldter Sy⸗ rup ein heylſame Artzeney den jenigen fo in der Franzoſen Eur zuuiel mit der Queckſilberſalben nd geſchmiert wor⸗ Fe den / fo — —— — ee = = 22 = — — — — 266 — — — —— * dieſes Syrups loth mit iij. loth Bibernellenwaſſers trin⸗ cken / biß ſie beſſerung befinden, Er dienet auch denen fo Queckſilber geſſen oder in Leib geſchlungen Herten / danmer benimpt dem ſelben alle gifftige ſchaͤdlichkeit und boͤß heit / al⸗ ſo daß es dem Menſchen nicht ſchaden kan. Eingemacht Bibernellenwurtzeln. Ra- dices Pimpinellæ conditæ. RS wirdt heutigs Tags die Bibernellenwurtzel in allen wolgeruͤſten Apotecken eyngemacht funden / vnnd wirdt auch ſonſt von vielen Haufmürtern zu täglichen gebrauch gleichfalls bereytet / wie ſolget: Nimb der milteſten / feyſten vnnd geſchlachteſten Bibernellenwurtzeln /Taffe fie in einem kalten Brunnenwaſſer wol erweychen / Daß du fie von aller 3 vnſauberkeit reynigen moͤgeſt / ſchneide dieſelbig auff vnnd nimmedashülsen Herß oder Marck herauß / dann ſchneide fie zu kleinen Stücken nach deinem geſallen / laſſe die mit Wein od Waſſer gemaͤchlich ſieden / daß ſie lind werden / vñ jre hannigkeit vnd ſchaͤrpffe ein wenig verlieren: darnach ſo bereyte ein Syrup von Honig od Zucker mit friſchen Brun⸗ nenwaſſer / ſeude ihnen zu rechter vnnd bequemer dicke / als dann wirff die Wuryeln dareyn / vnnd laß ein wenig mitein⸗ ander ſieden / vnd hernachmals kalt werden / dann thu ſie in ein Steinin oder ander bequem Geſchirr / vnd behalts zum taͤglichen gebrauch. Wiltu aber daß ſolche eyngemachte Wurgzeln deſter anmuͤtiger werden / magſtu ein wenig Zim⸗ metrinden / Naͤglin vnnd Muſchatnuͤß klein geſpalten vnnd zerſchnitten darzu werffen. Oder mag einer ſolche Wurtzel eynmachen wie die Wißkuͤmmelwurtzel / wie wir ſolches hie⸗ beuor an ſeinem Ort gelehrt haben / welches die beſte weiß iſt / dann da bleibet alle Krafft bey den Wurtzeln. Die eingemachten Bibernellenwurtzeln ſeindt ſonderlich dienſtlich die erkalte Bruſt vnnd erkalten Magen zuerwaͤr⸗ min / zu dem fuͤrdern fie die daͤwung / reynigen den vndaͤwi⸗ gen ſchleimigen Magen von aller vnreynigkeit / fie ſtillen Das Leibwehe vnnd das Krimmen/erwärmen den erfalten Wer bern die Geburtglieder / fie ſeindt nuͤtzlich in allen Phlegma⸗ tiſchen vnd falten Kranckheyten: infonderheit aber thun fie treffenlichen wiverftand dem böfen vnd vergifften Peſtilen⸗ sifchen Lufft / vnd bewaren den Menfchen vor der Infection diefer vergifften Seucht / deß Morgens vnnd Abendts jedes mal auff ein halb loth der gemeldten Wurzeln geſſen. Bibernellenwurtzeln Conſeruenzucker. Radicum Pimpinellæ conſerua. SEr Conſeruenzucker von der Bibernellenwurtzel wirdt BE gemacht mie der Conſeruenzucker von der Angelick. Die Wurgelvon allem vnraht gefenbert/darna ch zu kleinen dünnen ſcheublein serfchnirten / mit Waſſer geſotten biß fie weych werden / folgendes durchgefirichen vnnd mit iij. theil Feinzucker zu eim Conlerus bereyt / allerdings wie wir hie⸗ beuor vonder Engelwurtz vnderweiſung gethan haben. Dies fer Conſeruenzucker dient zu den obgemeldten innerlichen Gebrechen /auch zu denen wie die von der Bibernellenwur⸗ zel erzelet ſeindt. Bibernellenwurtzel mit Zucker vberzogen. Radices Pımpinellzfaceharo ıncrallutz. (pr S wirdt auch die Bibernellenwursel heutiges Tags ‚vonetlichen mit Zucker vberzogen / die zerſchneiden ſte E in lange viereckechtige Stuͤcklein wie die Zimmetrhören/ wiewol fie auch von etlichen gang genommen werden / Die gherzichen ſie mit Zuefer wie andere Confect. Solche feindt zu allen Gebrechen zugebrauchen / wie die eyngemachten Bi⸗ bernellenwurtzeln. Bibernellenſamen mit Zucker vberzogen. Pim pinella ſemen lacchato incraflatum. fleiſſigen Apoteckern mit Zucker vberzogen / wie man Wetr wirdt auch der Bibernellenſamen von etlichen D. Jacobi Theodori Tabern monkani * * * — es ; 5 - — A den / ſo ſie etlich Tag nach einander deß Morgens vñ Abends F ven Aniß / Wißkuͤmmel vnnd Fenchelſamen a vberziehen pflegt. Der wirdt mit den Magenpuluern ſampt andern Eonfecten nuͤtzlich vermiſcht. Vor ſich ſelbſt aber allein ge⸗ nuͤtzt / zertheilt er die Blaͤſtynd Wind deß Magens / legt den ſchmertzen deſſelben / vnnd wirdt zu allen kalten Phlegmati⸗ ſchen Kranckheiten heylſamlich genuͤtzt / er miltert allen fchmernen im Leib vnd ſtillet das Krimmen / dient wider den ſchmertzen der Nieren von kaͤlt verurſacht / fuͤhret auß das Grieß / reynigt die Nieren vnd Blaſen erwaͤrmet die erkal⸗ te Mutter vnnd Geburtglieder. Er iſt auch ſonderlich gut den Menſchen vor der vergifften Peſtilenziſchen Contagion zuverhuͤten / deß Morgens vnnd Abends / deßgleichen auch wann man auß in Lufft gehen weil / ein wenig m Mundt ge⸗ nommen / gekenwet / vnd dann hinab geſchluckt. Bibernellen kuͤchlein vder Taͤflein. G Tabulz «x Pimpinclia. 5) der Wurseln der Bibernellen macher man auch fräfftige Zuckertaͤfflein: Dean nimpt xij. Vntz guten Feinzucker / zerlaſſet denfelben mit Bibernellenwaſſer / vnd feuder den wider zu bequemer dicke / darnach rührer man drey loth Bibernellenwurtzeln zu reynem Puluer gefloffen dareyn / vermiſchts wol vnd geuſſet Taͤfflein daruon. Dieſe Taͤfflein dienen wider alle oberzehlte Gebrechen / wie die von der Bibernellen erzehlt ſeindt / ſeindt aber fürnemlidy que den boͤſen Peſtilentziſchen Lufft su corrigiren / vnd ven Menſchen vor folcher vergifftung zuverhuͤten fo man deß Morgens jedertweilen fo man aufgehen wit cin Taͤfflein in Mundt nimpt / fittiglich zergehen laſſet vnd darnach hinab ſchlucket. Sie machen auch ein wolriechenden Mundt / vnd vertreiben gi den abſcheulichen ſtinckenden Athem. Außgepreſt Bibenellenſamens oͤle. Seminis Pimpinellæ oleum expreflum. I) Aymundus Lullus fehrer in feinem Buch von dem Waſſern / wie man auß dem Samen deß Bibernellens krauts ein nüglid) Oele bereyten ſol / auff folgende weiß: Leg Bibernellenſamen in gutem roten Wein etlich Tag lang / laſſe den wider trucken werden / vnnd zerſtoſſe den / vnd drucke das Oele daruon durch ein Preſſen nach dem gemeinen brauch / ſo gibt es ein herrlich Oele. Dieſes Oele nuͤchtern getruncken / bricht ven Stein in der Blaſen vnnd Nieren / fuͤhret auß das Grieß / es komme gleich von welcherley vr⸗ ſach es woͤlle. Es machet auch ring vnnd leicht die ſchweren vnd muͤden Glieder deß Menſchen damit geſchmiret. 1 Gedoiſtillirt Bibernelleno «.Pimpinelle oleum tillatitiam feu Chymica arte extractum. >, dem duͤrren Kraut / Wurtzel / Stengel vnnd Sa. men / das iſt / auß der ganzen Subſtanzz / wirdt auch durch die Deſtillation ein vberauß fuͤrtreffenliches Oele außgezogen / wie auß dem Wermuth / Engelwurztz vñ andern Kreutern: das dient zu allen inerliche Kranckheitẽ / darzu die Bibernellen gebraucht wirdt / vnnd gibt man daruon zwey oder drey Troͤpfflein mit zwey loth Bibernellenwaſſer / oder mit Wein / oder aber mit eim andern bequemen gediſtillirten zaſſer oder Safft. Es wirdt and) dieſes Oele mit Pillu⸗ len / Latwergen / Syrupen / Confecten vnd andern Artzney⸗ en zu mancherhand Gebrechen heylſamlich vermiſcht / vnd nüslich gebraucht / wie das die Doctores Practici zuvermi⸗ ſchen wiſſen. Bibenellenſaltz. Pimpinellæ Sal. As Sals wirdt von der ganzgen Subftantz deß duͤrren DBond zu Aeſchen gebrandten Bibernellenkrauts wie von dem Wermuth vnd andern Kreutern außgezogen. Dauon gibt man wider die Peſtilentz ein drieeheil eines quintleins mit Angelickwaſſer zertrieben / vnd laſſet den Inficirten dar⸗ auff drey Stunden ſchwitzen. Sonſt wirdt es auch zu vie⸗ len erzehlten Gebrechen gebraucht / vnnd mit anderen Artze⸗ neyen vermiſcht. — —— Das ' a | E- Das Erſte Buch / Don Krenten 267 Das funff vnd zwantzigſt ap. Von der Bibernell oder Steinpeterlein. J. Gemeiner Peterlein. Be: Apium fatiaum. X 8 Sn Nr Y x W vb IN h N ) W B IN \ \V | ) AV X) \ KA NV NN \ AV YA J Nr A Be — 1 | 6 t n ce t J / k n Siſt ber Peterlin bey den Alten in hohen rvuͤrden gehalten worden / vnd in Suppen vnd q andern Speifen var ein herzlich en wolſchme⸗ cckend Condiment gebraucht werden / wie fols ches Plinius lib.20.cap. ır. bejengt : welche wuͤrde vnnd [ob D ihm heutiges Tags faftin allen Nationen der ganzen Chris ſtenheit / vnnd fonderlich in vnſerm Teutſchlandt noch zuge⸗ ſchrieben wirdt / dann er dermaſſen in ruff kommen / daß er vor allen andern Kuͤchenkreutern / als das aller gebreuch⸗ lichſt / faſt in allen Gaͤrten vnd Feldern / beyde zu der Speiß vnd Artzney gepflantzet wirdt / vnd das durch das ganz Jahr hinauß / damit man denſelben allezeit zart vnnd jung haben möge/fintemalerim Sommer vnd Winter durch das gantz ’ Jar den Bererlein vnd feine Wurtzeln zu den Supven/zum leiſch / Fiſchen vnd andern Speiſen gebraucht / die denſel⸗ ben ein ſonderlichen guten geſchmack geben / den Appetit vnnd Luft zum eſſen erwecken / dann ſie dem Magen geſundt vnnd angenem ſeindt / wie ſolches auch Galenus lıb, 2.ali- ment. bezeugt / vnnd hat derſelbig ein ſondere anmut darzu / derwegen Apitius vnd Platina feine Speifen in der Kuͤchen E nicht haben koͤnnen erdencken / es hat Peterlein muͤſſen dar⸗ | bey ſehn / welcher gebrauch heutiges Tags noch allen Köchen | "gemein iſt / vnd werehöchlich su loben daß wir ben folchem/ | | vnd auch andern dergleichen guten bekannten Kreutern und MWurseln blieben weren / dañ daß wir die frembden Gewürz 9 Indien / Arabien vnd Calecuthen in vnſere Kuͤchen ge» führt / vnnd vnſere herrliche Gewaͤchs / Kreuter / Wurtzeln / Blumen / Samen vnd Fruͤcht / damit der Allmaͤchtig Gott vnſer liebes Teutſchlandt ſo hoͤchlich begabet vnnd geſegnet hat / nit darauß außge muſtert hetten / damit man die Spei⸗ * H, Krauſer Peterlein. Apium criſpum. —2 —4 NUR Salt nr ang Arie RRAUGF (f Wat NY Y I 9 — NY WS J pe J — ⸗ ir EXT * 6 * —S x — RZ Al N NEE va DIS ER 5 = Er An ſen eben ſo wol condiren vnnd wolgeſchmackt machen kan / als mit den frembden Gewuͤrtzen / damit heutigs Tags fo viel Betrug getrieben wirdt/ daß es wol zu erbarmen: Vnd weren zwar vnſere liebliche Gewaͤchs vnſer Natur anmuͤti⸗ ger vnnd geſuͤnder / als die frembde außlaͤndiſche Gewuͤrtz. Vnd ſchreib ich das nicht darumb / daß ich die koͤſtlichen Ge⸗ wuͤrtz vnd Fruͤcht verachten oder verwerffen wil / die wir bile lich auch teuwre vnd gute Gaben Gottes mit danckſagung annemmen ſollen / vnd die im notfall zur Artzney gebrauchen moͤgen / ſondern erſtlich darumb daß der vberfluß derſelben vnnd der vnnuͤtze Koſten möchte wol erſparet werden / vnnd sum andern daß ſo viel vnnd groſſer Berrug darmit vnder⸗ 1 auffet. Das wir nu aber widerumb zu vnſerm Peterlein kommen / fo haben wir derſelhen drey vnderſchiedliche Ge, ſchlecht / wie dann dieſelbigen biebey zwey abgemahlet ſeindt / erſtlich den gemeinen Peterlein / vnd dann den krauſen / vnd lehlich den mit den ſchmalen Bletter | 1. Der gemein Peterlein iſt dermaſſen von wegen feines vielfaltigen gebrauch8/ jederman fo wol bekannt / daß es nit vonndrenift denfelben weitleuffig zubeſchreiben. Er hat ein lange / weiſſe glatte Wurtzel mit vielen Nebenzincken / wie der Fenchel eines guten vnnd wolriechenden Geſchmacks vnnd Geruchs mit einer zimlichen ſchaͤrpffe auff der Zungen Die Bletter ſeindt auß geſchnitten / klein zerkerfft / vnd groͤber zer⸗ ſchnitten dann der Koͤrffel / von Farben liecht oder Schwei⸗ hergrun. Die Stengel ſeindt halb rund / auff die anderhalb oder faſt zweyer Elen laug / mit vielen Nebenzweiglein wel⸗ K cheallererft im zweyten Jahr / nach dem er geſaͤet worden iſt / von der Wurrel her ur wachſen. Auff den Gipffeln der Stengel vnd Nebenzweiglein wachſen kleine Kroͤnlein mit geelen Blůmiein / darauff folger sin tleiner Samen dem groffen Ammey / oder Ammey Peterleinſamen / oder dem Samen deß Waſſereppichs gleidy/ deriſt wolriechend / vnd am Geſchmack etwas fi charpff/von Farben geelgruͤn. Wañ wie gemeldet / der Peterlein feine Stengel ſtoͤſſet / ſo verlieren ſich die Bletter / werden lenger/ ſpitiger vnnd ſchmaͤler⸗ alſo daß ſie (wann der Eeruch nicht 0 ——— vor Bu J terlein 268 8. Sacobi Theodor Taberne montant / A erlein moͤgen karte werden. Der Peterlein begeret wie alle F * IV. Groß Gartenpeterlin, ander Apia ein lucken fenchten Grund / wiewol er fein Erdt⸗ reich darinn er geſaͤet wirdt auß ſchlegt / allein da er in dem einen froͤlicher vnd luͤſtiger waͤchſt als in dem andernd . Der aͤnder end krauß Peterlein / iſt dem jeztgemeld⸗ gen mir Wurztzel / Stengel / Blumen / Samen / Geruch vnnd Geſchmack gan gleich / allein daß die Bletter vielfaltig ge⸗ doppelt / oder gefüllt vnd ſchoͤn gekreuſelt ſeindt / vnnd an der groͤſſe den andern gleich vnd ſchter volllommener . Noch findet man ein and Geſchlecht deß gemeine Pe⸗ terleins art / mit ſchmalen / zinnelechtigen kleinen tieff zerſpal⸗ tenen Blaͤtlin / dem Fenchelkraut nicht vngleich / welches etli⸗ che dem bauwen vnd dem ſaͤen die ſchuld geben. Sonſt iſt es mit der ganzen Subſtantz / wie auch mit dem Geruch vnnd Geſchmack den obgemeldten zweyen Geſchlechten durchauß B gleich? | 6 Vnſere Gaͤrtner faͤen den Pererfeinfamen erftlich im A⸗ prillen vnd gegen dem Meyen / nach der Schr Palladij: deß⸗ gleichen vmb S. Laurentzen Tag vnnd bartholomæi, auff daß man den Sommer jungen Peterlein moͤge haben. Er gerathet aber allwegen viel beſſer wann man denſelben / wo heiß Landt iſt / mm Hewmonat ſaͤet. In den temperirten aber ond mittelmaͤſſigen Landen / im Augſtmonat / vnnd in falten vnd froͤſtigen Orten im Herbſtmonat. Etliche ſaͤen den bey vns im Chriſtmonat / vnd er gerathet faſt wol / alſo daß man gegendem Meyen ſchoͤnen jungen Peterlein haben moͤg Der Peterleinſamen gehet vor vierzig Tagen nicht auff / erſtrecket ſich auch bißweilen biß in funfftzig Tag. Er gehet auch viel ehr auff von altem Samen / dann von dem der ſriſch iſt / wirdt auch ſchoͤner vnd groͤſſer / doch muß der Sa⸗ C men gang vnnd nicht faul oder Wurmſtichig ſeyn / dann es H kan ſonſt der Peterleinſamen das alter wol leiden / vnd bleibet in das fuͤnfft Jahr bey ſeinen kraͤfften. Etliche machen den Peterlein wider ſein Natur eher vnd baͤlder auffgehen/ als er ſonſt pfleget / die treiben jn mie Kuͤn⸗ ſten herfür/eg iſt aber rathſamer man la ſſe die Natur ſolches ſelbſt verrichten. ESo einer ſchoͤnen breyten Peterlein wil haben / ſo ſol er al⸗ ten Peterlein ſo viel er mit dreyen Fingern faſſen kan / in ein reynes Tuͤchlein oder Luͤmplein binden / vnnd alſo in kleine Gruͤblein in Grundt ſetzen: oder er fol Peterleinſamen in Geißbonen verſchlieſſen / vnnd alſo ins Erdtreich verſchar⸗ ren. Das geſchicht auch wie der Keyſer Conftautinuslib. 12. cap. 23. beſenget / fo man vmb die Wurzel grabet / Spreuwer dar ſchuͤttet / vnd darnach begeuſſet. D Der Peterlein wirdt huͤbſch zinnellecht vnnd krauß / fo man den Samen ehe man jhn ſaͤet zunor in eim Moͤrſer ein wenig quetſchet / vnnd ſo baldt er anfahet herfuͤr zu wachſen / sen Gennor darnach mit einer Waltzen ebnet / welches Tbeophraius hb.2.caul,s.Lucrus Columellalib,12.cap-3- vnd Conttantinus cinhelliglich bezeugen. | IV, [Wir haben noch cin ſchoͤnes Gefchlecht von Peters Yin welches wenig bekannt / auch von niemandf anders iſt be⸗ ſchrieben / fo viel mir bewuſt / vnd ein Geſchmack hat wie der gemein. Dieſes hat ein lange weiſſe glatte Wurtzel mit we⸗ nig zaſelen / ſo nicht ſonders duͤck zu der groͤſſe deß gantzen Gewaͤchs. Auß welcher Stiel einer oder anderhalb Span⸗ nen lang herfuͤr wachſen / daran die Bletter / ſo gleich wie die Stiel bleich gruͤn ſeindt / welche erſtlich un drey theil zerſchnit⸗ cen / vnd ein jedes derſelbigen widerumb in drey theil getheilt / Apium hortenfe maximum, Caſp. Baubini, — ir * — IN 4 albereit in Italia zimlich gemein / da man die Bletter / Sten⸗ gel / fo wol als die Wurtzel jſſet.) | Bon den Namen dep Peterleins, Jewol der Peterlein ein gemeines Kraut vnnd menni⸗ glich bekannt iſt / fo iſt er doch ein lange zeit hero den mehrentheil Aertzten / vnd fonderlich aber vnſern Kalenders machern vnd Himmelskuͤnſtlern ſo vnbekannt geweſen / daß ſie denſelben vor das recht betrolelinum der Alten nit ohne geringen Irrthumb gebraucht haben/ den wahren Steinper terlin.alfo feines Orts auf vnwiſſenheit beraubt / vnd den ger meinen Peterlein / welches das wahr Apıum der Alten iſt / an ſein ſtatt gefegt / darauß dann je ein anderer Irrthumb auß dem anderen erſtanden / ſintemal fie den Elcofelinum dar⸗ nach an deß Apij ſtatt gefegt haben / vnnd alſo vnweißlich ei⸗ nes an deß andern ſtatt verwechſelt / welche Irrthumb ohne allen zweiffel weren verhuͤtet worden / ſo fie fich ihres Ampts fleiſſiger erinnert / vnd demfelben wie fie ſ chuͤldig geweſen ob⸗ gelegen weren / vnnd die Schrifften der alten Lehrer / als Di- ofcoridis, Thcophraft / vnnd Pl:n:z fleiſſig hetten geleſen / ſo hetten fie ſo klare anzeigungen in ihren Beſchreibungen deß Apij geſunden / daß auch ein Kindt hette bekennen muͤſſen / daß vnſer gemeiner Peterlein / den man heutiges Tags faſt inailcn Speiſen gebraucht / wie auch bey den Alten gefchehe/ das wahre Aprum ſey / ꝛc. So haben wir nun Gott lob auch das wahre Apıan: der Alten wider an ſein rechte ſtatt geſegt / vnd dem Waſſereppich / der an dieſen Stell geordnet worde/ E foringsweiß zerkerfft ſindt / welche drey ja viermal groͤſſer K fein geburlich Ort auch rider eyngeraumet. ſindt dann deß gemeinen Peterlin. Zwiſchen den Blettern fommen herfuͤr etlich Stengel fo dünn vnd holkelen haben / ſaſt zweyer Elen hoch / vmb welchen wenig bletier ſindt / auch gar wenig Nebenzweiglein haben: auff den Gipffelen deß Stengels / wächfer ein kleine weiſſe Kron fo mit kleinen Bluͤmlein beſetzet / nach welchen der Samen folget / dem ge⸗ meinen Peterlein gleich / jedoch faſt dreymal ſo groß / ſo et⸗ was ſcharpff / vnd einen lieblichen Gewuͤrtz geſchmack hat. Die es wirdt bey vns von etlichen in garten gegteler/ vnndiſt 1. Der Peterlein oder recht Garteneppich / wir dt von den Griechen zdrvov Und Zerrror wumarov genannt. Lateiniſch / Apium Selinum,Apıum hörtenle,fatıuum vnnd demeftir cum.Diegerneinen Aertzt und Apotecker heiſſens noch auff den heutigen Tag faͤlſchlich Petroſeliuum. Petroſilium vnd Perüliam ‚ dannenher auch erfolget / daß es faſt in allen Sprachen / wie auch bey vas Teurfche/die Namen von dent pcuoſelino bekommen vnnd daruon genennet worden iſt. [Apium hottenle, ſeu hetroſelinum vulgi GB.commune velmas — — 228 Cat. Lugd.domefticum, Cæſ. Perrofelinum, Brun. Tag, Cord. in Dioſc.ſylueſtre, Fach,icon. vulgare, Anguil. Lon. Orecoſelinum, Fuchfio.) Bey dem Serapıoni lib.ſaop. cap. % 280. wirdt es Arabiſch Karphsond Karphı. Bey dem Auer- shoi Alcarſphas, vnd bey dem Gloflographo Auicennæ, Al- „sarafz. Bey den andern Arabifchen Aertzten werden hin vñ wider in jhren Schriften folgende Namen gelefen / Charfs, Charfi, Chares, Carphı, Alcarpfe, Charafz, Aikarapfe, Karfi,; Ca- rafcis, Harps, Naru, Querraflum, Querraffum , Querferum , Kerf ond Safonech. Italianiſch Heifferder Peterlein / Pirrofello, Pe- © trofelino, Apio domeftico, betroſello, Petrofelino domeſtico, vnd Pe- trofemolo. Hiſpaniſch / Perexıl, Iulınert , vnd Portugaleſiſch / Salfa. Frantzoͤſiſch wirdt er genannt / Ferhil, du Perſit, Perfil de Fi Jardın, vnd Perfildomeltque. Boͤhmiſch / Petrel vnnd Petrus B sel. Engeliſch / Perſele / Perſelij / vnd Garden parſelij. Sch: miſch / Perercelie/ Petroſelie vnd Peterſelie. Hochteutſch / Peterlein / Peterſilg / Peterſilien vnnd Garteneppich / zum vnderſcheidt deß Waſſereppichs / der faͤlſchlich bißher deß Garteneppichs ſtatt vertretten hat. | 11. Dasander vund frauß Geſchlecht / wirdt von den Kreutlern / Selinum polyphyllam, Apıum mulrfolium, vnd Apium criſpum genannt. [ Apium erıfpum, C.B.hor- tenſe criſpatum, Lugd. Petroſelinum crilpum, Cam.] Iu Zeutſch / gefuͤllter Peterlein vnd krauſer Peterlein. [Eng liſch Curled Parficy.] 111. Das dritt Geſchlecht mir den ſchmalen Blettern / wirdt von den Simpliciſten und Kreutlern / Apium oder Se- linum tenuifolium vnnd Apıuw fœmina genannt / wie fie dann dargegen auch den gemeinen Peterlein / Abium latifo € lium vnd Apium mafculum nennen, LIV, Das viert Geſchlecht mit den breiten Blettern iſt erſtlich vnder dem namen Apir Anglıcı, das iſt / Engliſchen Peterlein geſetzt worden / ich habs Aptum hortenfe maxi- mum, das iſt / das groͤſeſt Garten Bersrleingenenner. ] Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Ey⸗ genſchafft deß Peterleins. Er Peterlein iſt warmer vnnd truckner Eygenſchafft Mhiß in anfang deß zweyten Grads. Er wirdt nicht al⸗ lein zu der Speiß von meniglich diſer zeit genutzt / ſondern auch zu der Artzeney innerlich vnd euſſerlich gebraucht. Das Kraut finder man vber Winter gruͤn vnnd auch das gantz Jahr hinauß in den Gaͤrten. Die Wurgeln ſollen im Fruͤh⸗ D ſing zu der Artzeney geſamblet werden / vnd ſeind aber die erſt⸗ jaͤrigen am kraͤfftigſten. Der Samen wirt im Augſtmonat zeitig / in welcher zeit er beyde zum ſaͤen vnd Artzeney geſamb⸗ let werden ſoll. Innerlicher gebrauch deß Peterleins. Ho wirdt der Pererlein heutigs Tags als ein edel und au, A fundes Condiment faft inn allen Speifen gebraucht, welchen gebrauch wir von den Alten ererbet haben / vnd were zu wuͤndſchen daß wir jhnen in andern mehr dergleichen fi» cken nachfolgten / diefaftalleihre Speifen mit guten bekan⸗ ten vnd gemeinen Kreutern zugericht vnnd wol geſchmackt gemacht haben. Wiewol nun jhnen die frembden Spece⸗ reyen vnd Gewuͤrtz auch wol bekannt / vñ ſie dieſelbigen auch fleiſſig beſchrieben haben / ſo haben ſie ſich doch inn condirun g £ der Speiſen mit den Kreutern den mehrentheil beholffen / vñ die Specerey vnd Gewuͤrtz zu dem gebrauch der Artzeney ge⸗ ſparet. — Dieweildan nun vnſer Peterlin in aller Speiß fo gemein iſt / habich nie onderlaffen wöllen/ feine Kräffe und Tugendr anzuzeigen in welchen Kranckheyten derinden Speifen zu⸗ gebrauchen / vnd in welchen er vermitten werden ſol. Es hat der Peterlein die Krafft vnd Eygenſchafft zueroͤff⸗ ner zuſtaͤrcken / vnd zuerwaͤrmen / er erwaͤrmet vnd ſtaͤrcket die Leber / die Nieren vnd Blaſen / er kochet den kalten zaͤhen — — — — — — Das Erſte Buch / von Kreutern 51 * * x Kenn; R P ..Y Try’ Avel masPlin.Gefhortenfe,Matth.Lac,Dod.gal.& fol. Lob. F Schleim/eröffner die verſtopffungen allerinnerfichen Glie⸗ 269 der / ſonderlich aber der Leber / vnd reynigt dieſelbig / er vertrei⸗ bet die Geelſucht / treibet den Harn / reyniget die Nieren / Harngeng vnd die Blaſen / er ſaͤrcket den Bauch vnd alles Eyngeweyd / rohe oder geſotten geſſen. Derowegen dient er treffentlich wol fo man den in den Speiſen als beym dleyſch/⸗ Fiſchen / Suppen / vnd in anderen Speiſen kochet / die erkal⸗ te / ſchwache und bloͤde Leber zuſaͤrcken vnd zuerwarmen. Er iſt faſt gut vnd heylſam in der Waſſerſucht / in allen Kranck⸗ heyten der Nieren vnd Blaſen von kaͤlt vervrſacht. Item in der Geelſucht / dem grunen Siechtagen Cachex a, verſtopf— fungen der Leber vñ deß Miltzes / deßgleichẽ in allen Kranck⸗ heiten der Leber vnd Milses/ die von kaͤlten hren vrſprung haben. Inn den Bauchfiuſſen die von verſtopffung der Le⸗ bern herkommende. rem denen fo Baudıwürm haben/ G auch den Weibsperſonen fo ihres natürlichen Monatblır mens beranber feind/ oder dieſclbigen nicht genugſam / oder zu ongebürticher Zeit haben deßgleichen den vnfruchtbaren Weibern / auch denen die mit der Colick/ Krimmen/ Seidwe, he vnnd Daͤrmgegicht beladen ſeindt. Deßgleichen inn den Magen Kebern / Quotidian / Tertian Dnartan vndal— len anderen Febern ſo von kaͤlte vnd verſtopffung ihren vr, ſprung haben. Inn allen gemeldten Kranckheyten foll man Peterleinkraut / Wurtzel vnnd Samen / in den Speifen auff alle weg / wie man kan / gebrauchen. Dieweil auch der Peterlein ſonderlich dem Gifft widerſtandt thut / vnnd dero⸗ wegen hoͤchlich von den Alten gelobt wirdt / foll man denfel, ben feines wegs mirden Speifen/in Sterbengleuffen/wan vergiffrer vnd boͤſer Peftitenzifcher Lufft / oder ſonſt giftige Peſtilentziſche Feber regieren / darbey zu kochen vnderlaſſen / vnd das fuͤrnemlich in kalter zeit vnd im Winter. Den Peterlinſamen pflegt man auch mit dem Brodteyg zuvermiſchen vnnd zubacken / welches Brodt ſonderlich den Waſſerſuͤchtigen / auch denen fo viel Wind vnnd innerliche verſchloſſene Blaͤſt haben / vnd darvon auffgelauffen feind/ gut vnd geſundt iſt. Im Sommer pflegt man den jungen Peterlin zun Sa, laten mie Eſſig / Saltz vnd Baumoͤlen zubereyten / vnd den, ſelben ſonderlich mit dem Lattich / Porcellankraut vnd ande⸗ ren kalten Kreutern zuvermiſchen / deren vbermaͤſſige Kaͤlt zu temperieren. Etliche machen auß dem jungen Peterlein gute Muͤßlein mit Huͤner vnd Fleiſchbruͤhen / oder bereyten die wie andere gute Krautmuͤßlein. Etliche vermiſchen den mit dem Bi, netſch vnd andern Kreutern. Es werden nun ſolche Muͤß⸗ lein bereyt wie ſie woͤllen / ſo ſeind ſie gut vnd geſundt / vnd in obgemeldten Kranckheyten heylſamlich zugebrauchen. Etliche ſieden den jungen Peterlein mit ſeinen Wurtzeln weych / zerſchneiden den darnach ein wenig / fchuͤtten darnach ein Agreſt oder guten Weineſſig daruͤber / vnd eſſen das mit anderer Speiß als ein Condiment / dann es ſchmecket lieblich vnnd wol / iſt auch zu den gemeldten Gebrechen ge⸗ ſundt. Andere nemmen jungen Peterlein ein gut theil / hacken das klein mit einem Loͤfllein vol Habermeels oder gerichel, tem Weißbrodt / ſetens darnach mir einer gutẽ feyßten Och⸗ ſenfleiſchbruͤhen / oder aber mir Huͤner oder Hammelfleiſch⸗ bruͤhen zum Fewer / laſſens wol ſieden / ſo gibt es ein herrliche vnd gute Peterleinſuppen in gemeldten Kranckheyten ſehr geſundt. So man aber der gemeldten Bruͤhen keine bey der K Handt hette / mag man an deren ſtatt ein Erbeßbruͤhe oder aber ein ſchlecht Waſſer nemmen / vnnd das gehackt Perer, leinkraut obgemeldter maſſen darinn ſieden / vnd folgends mir Buttern ſchmeltzen. Etliche nemmen Peterleinwurtzeln / laſſen die in einer gu⸗ ten Fleiſchbruͤhen oder anderen kraͤfftigen Bruͤhen wol fie, den / zerſchneiden fie darnach / vnd ſtoſſen fie klein / vermiſchẽ etliche Eyerdotter darmit / laſſens darnach miteinander ſie⸗ den / das iſt ein gute vnd geſunde Speiß zu obgemeldten Ge, brechen vnnd in allen Kranckheyten / die von vnnatuͤrlicher zZ kaͤlt H I c — — — — — — — — — ⸗ nur u — — 270 D. Tacobi Theodori Tabern⸗montani / A kaͤlt vnd ſeucht / mit vberfluß kaltes zaͤhes Schleims / jhren F won/ondbehalefiean einem kuͤlen ort verdeckt / dauon trinck vrſprung haben. Weil wir nun angezeigt haben / in welchen Kranckhey⸗ ten der Peterlein in der Speiß dienlich vnnd heylſam / ſo wil nun die notturfft auch erfordern zuvermelden / in welchen der gebrauch deß Peterleins fehädlich eye. Sol derowe— gen derſelbig in allen Kranckheyten deß Haupts vnnd der Augen in den Speiſen vnnd innerlichem gebrauch vermit⸗ ten werden / ſonderlich aber ſollen die jenigen ſo ſich vor der Fallenden fucht beſorgen / oder eine neygung darzu haben / wie auch die ſo damit behafft ſeindt / fich deß Peterleins inn Speiſen oder Tranck enthalten / vnnd deſſen gebrauch gentz⸗ lich vermeiden / dann er ſolchen Gebrechen gern erwecket. Sonderlich aber follen ſolchen die ſchwangern Weiber ver meiden / dann fe werden gar vnkeuſch darnon / vnd werden D die Kinder wann ſie in die Welt geboren werden / gemeinig⸗ lich mit obgemeldten Wehe behafft. Es ſollen auch die ftir genden Weiber denſelben nicht eſſen / dann es mindert jhnen die Milch / vnnd bekommen die Kinder die Kraͤnck daruon. Es ſollen denſelben auch meiden die ſo da Blut ſpeihen / deß⸗ gleichen auch die erkalten Maͤnner / die zun Ehelichen wer⸗ cken vngeſchickt ſeindt / dann ſolche dardurch gar vntuͤchtig gemacht werden / ſo ſie deſſen zu viel genieſſen. Derwegen die Alten den Peterlin in allen obgemeldten Kranckheyten nicht ohn vrſach verbotten haben. Vnnd ſol der alte boͤſe brauch bey vns Teutſchen billich vnnd mit ernſt abgeſchafft werden / da man den Kindtbetterinnen / wann man jhnen gute kraͤfftige Suͤpplein machen wil / in allen denſelben Pe⸗ rerlinwurtzel ſieden laſſet / dann dadurch manchmal die Kin⸗ der verderbet / alſo daß ſie nicht allein der guten geſundten EWMilch beraubet / ſondern auch dauon die Kraͤncke der boͤſen Seucht bekommen / alſo daß deren viel daran ſterben muͤſ⸗ ſen. Solchen ſchaͤdlichen gebrauch / haben die vnerfahrne Aertzt auff die Ban gebracht / vnnd auß jhrem vnverſtandt viel fchaden damit gethan / der noch heutigs Tags bey etli⸗ chen eingewurtzelt / alfo daß fie ſchwerlich dauon abgehalten werden mögen. Wann aber die Kindtbetterinnen jre Kin⸗ der nicht ſelbſt ſeugen / vnd ſie ſonſt nicht Hauptſchwachhey⸗ ten haben / ſo ſeindt jhnen die Peterleinwurtzeln vnd Kraut nicht vngeſundt / ſonder werden wol daruon gereynigt / vnnd thut jhnen die Milch die dauon gemindert wirdt / keinen ſcha⸗ den / lauffet nicht zuſammen / vnd thut jnen auch nicht wehe. Peterlin j. Handtvoll mit Weyrauch in Honigwaſſer o⸗ der Meth zum halben theil eingeſotten / darnach durchgeſie⸗ gen / vnd Morgens vnnd Abends auff die vier Vntz warm p getruncken / vertreibt den Schwindel vnnd das vmblauffen vor den Augen. * Peterlinwurtzel geſaͤubert vnd klein gefchnitten / ſie ſeyen gleich gruͤn oder duͤrr / vnd eine Handvoll in einer maß waſ⸗ fers zum halben theil eingeſotten / darnach durchgeſiegen / vnnd daruͤon genommen drey Vntz / vnnd anderhalb Vntz Yſop Syrup darmit vermiſchet / folgendts Morgens vnnd Abendis / jedesinal fo viel warm getruncken / vertreibt das keichen vnd den alten Huſten / vnd erwaͤrmet vnd ſtaͤrcket die erkalte Bruſt. Wann einer das keichen Aſtbma hette / vnnd neben dem außwerffen am Leib abneme / vnd taͤglich ein ſchauder vnnd fliegende Hitz vberlieffe / der neme einen guten Capaunen / laſſe denfelbigen außweyden / vnnd fuͤlle den mit kleinem ge⸗ ſchnittenen Suͤßholtz / Feygen ſauber gewaͤſchen vnnd zer⸗ xſchnitten / vnd kleinen Roſeinlein oder Corinthtraͤublein / je⸗ des gleich viel / vnd thue darzu Zimmatrinden / Muſchaten⸗ bluͤch / der vier groſſen falten Samen / jedes cin quintlein/fpig - Salbeyenbletter / Mertzenviolen / Borresbluͤmlein / jedes ein halbe Handvolldiefe ding vermiſche alle durcheinander vnd fuͤlle den Capaunen darmit / vnd wirff darzu eine gute Hand⸗ voll friſcher Peterlinwurtzel die ſauber gewaͤſchen vnd gerey⸗ nigt ſeindt / vnd ſeud alles mit einander in acht maß Waſſers fo lange biß ſich das Fleiſch deß Capaunen von den Beynen abloͤſet / als dann hebs vom Fewer vnnd thue die Bruͤhe dar⸗ allen Morgen vnd Abendt ein Becher voll warm / das wirdt dir gute huͤlff beweiſen. Peterlinkraut mit der Wurtzeln / wann es noch gruͤn vnd friſch iſt / geffoffen vnd den Safft daruon außgedruckt / dar⸗ von Morgens vnd Abendts iiij. oder v. loth mit Waſſer ver⸗ miſchet vnd getruncken / iſt gut wider das Blutſpethen. Wider den ſtinckenden Athem von Knoblauch / jß ein rohe Peterlinwurtzel / vnnd trinck ein Loͤffel voll guten Weineſſig darauff. Es vertreibet auch der Peterlein ſonſt allen Sc ſtanck deß Athems oder deß Mundts / wann er rohe geſſen wirdt. Solcher geſtalt rohe geſſen / vertreibet den ſtarcken geruch deß Weins / iſt eine gute Artzeney vor die Wein— ſchleuch / die deßs Morgens zum Halß herauf riechen / wie die laͤeren Kappesfaͤßlein. Paeterlein vnd Baſilienkraut mit einander in Waſſer a6, ſotten / vnnd die durchgeſigene Bruͤhe getruncken / ſtillet das kotzen vnd brechen / vnd vertreibt den Widerwillen vnnd die Maßleyde. Peterlintraut vnd Wurtzeln auff alle Manier in Speiß / Traͤnck oder Artzeney gebraucht / ſtaͤrcket die ſchwache Leber vber die maß wol / vnnd erwaͤrmet ſie: Sollen derwegen die jenige ſo ein bloͤde vnd ſchwache Leber haben / jhnen die Pes terlinwurtzeln laſſen befohlen ſeyn / vnd ein Salſen auß Pr terlinkraut mit Eſſig vnnd einem Broͤſamlein Brodts ma⸗ chen / vnnd dieſelbige in ſtaͤtem gebrauch haben die Speiſen darmit zu eſſen. Sch laſſe dieſelbige auff folgende weiß berey⸗ ten: Nimb zwo Handvoll jung Peterleinkraut / vnnd eine Handtvoll friſcher Salbeyenbletter / die zerſchneidt klein vnd ſtoſſe es mit einer Broſamen Brodts ſo groß wie eine H Baumnuß/ gar klein / darnach ſtreichs mit einem guten Bechervoll Weineſſigs oder Agreſts durch ein Pfeffertuch / ſo wirdt es ein gute wolſchmaͤckende Salſe. Wann einem die Leber erkaltet were / von kaltem zaͤhem Schleim der in der Lebern klebet / der ſeude zwo Handtvoll Peterleinkraut mit den Wurtzeln in einer maſſen friſch waſ⸗ fer den halben theil eyn / vnnd nemme von der geſottenen Bruͤhen die durchgeſiegen ſeye drey Vntzen / vnnd vermiſch darmit anderhalb Bntzen deß ſauren Syrups Oxyſaccha- ræe, vnnd trincks Morgens nuͤchtern warm / vnnd thue das ſechs Morgen nach einander / vnnd am ſiebenden Morgen fo nimb der obgemeldten Bruͤhen wider drey Basen / zer⸗ treib darinn zwey loth deß Syrups Oxylaccharz, vnnd ein loth oder anderhalbes der purgierenden Dattel Latwergen / Diaphœdicon genannt / vermiſch es wol / vnnd trinck es 1 Morgens früh nuͤchtern / vnd faſte vier oder funff Stunden darauff. Wider die Schwachheiten vnnd Geſchwulſt der Leber: Nimb gelaͤuterten Peterlinſafft von dem Kraut vnd Wur⸗ sein/ gelaͤuterten Fenchelſafft / jedes xviij. vntz / guten Seins fer xxiiij. ong. Sale ſittiglich mit einander ſieden / biß es wird in der dicke eines Syrups: Im ſieden verſcheums vnd laͤu⸗ ters mit einem Weiſſens eines Eyes / darnach ſeihe den durch / vnnd behalt jhnen in einem Glaß oder ſteinen Krug. Daruon gib dem Krancken allen Morgen iiij. loch / mit vj. loth Wermuth vnd Hirtzzungenwaſſer zu trincken. Peterleinkraut vnd Wurzzel geſtoſſen / den friſchen Safft auß gepreſt / vnnd daruon genommen xxiiij vntzen / vnnd dar⸗ sur gethan vier vntzen Feinzucker / darnach vber einem linden Fewerlein ein mal oder vier Laffen auffſieden / folgends erſitzẽ K laſſen / vnd dann durch ein weiß wuͤllin Tuch geſiegen / vnnd daruon allen Morgen vnd Abendt wann der Magen nuͤch⸗ tern iſt / allwegen drey ſtunden vorm Eſſen iij. vnz von dem gemeldten Tranck getruncken / reynigt vnnd heylet die Ge⸗ ſchwer der Lebern. Darneben aber ſol man dem Krancken auch folgendts Trinckwaſſer bereiten / vnd ihnen ſonſt nichts anders trincken laffen. Man ſol nemmen j. Handvoll Peter⸗ linwurtzeln klein geſchnitten / vnd iij. loth Fenchelſame / Fein⸗ zucker vj. loth / vñ ſolche ſtuͤck in drithalb maſſen friſch Drums nenwaſſers in einer verſchraubten Flaͤſchen / oder verlutirten Kannten Das Erſt Buch / Bon Kreutern. Er Kannten iii. ſtunden lang in einem Keſſel mit Waſſer ſieden F laſſen / vnd darnach zum gemeinen Tranck durchſeihen. Wider die verſtopffung der Leber / Milt / Nieren / Harn⸗ gaͤng vnd der Blaſen: Nimb Peterleinwurtzel vier loth / 4— Spargenmwursel/ Bibernellenwurtzel / Fenchelwurtzel Der, elwurtzel / Queckengraß wurtzel / Mauß dornwurztzel / jedes ij. loth. Solche Wurzeln ſoll man alle klein zerſchneiden / vnd darzu thun viij. vntz Zucker / Eſſig xvj. vntz / vnd dritthalben maß Waſſers. Darnach ſol mans in einem doppeln verlu⸗ tierten Geſchirꝛ v. Stunden in einem Keſſel mir Waſſer in ſtaͤter His ſieden laſſen / vnd folgends durchſeihen. Von die⸗ ſem Tranck alle Morgen vnd Abends nuͤchtern / jedes mal iij. vntzen warm trin ſen / drey Stunden darauff faſten / vnd das treiben biß der Tranck gar getruncken iſt. Peterlinkraut in Waſſer gefotten vnnd getruncken / ver. FETTE Peterleinſamen / Fenchelwurtzel / Wießkuͤmelwurtzel / Fen⸗ chelſamen / Anißſamen / Bibernellenwurtzel / jedes zwey loth ſchneiden die Wurtzeln klein / vermiſchens mit dem gemeld⸗ ten Samen / laſſens darnach in einem ſteinen Krug in an⸗ derhalb maß Weins vber Nacht weychen / deß Morgens v⸗ ber das drittheil eynſieden / ſeihens darnach durch ein Tuch / vnd geben Morgens vnd Abends drey Stunden vor den bei⸗ den Malzeiten / jedes mal vier vntz darvon warm zu trincken. Diefer Tranck eroͤffnet die verſtopffte Leber und Miltz / treibet auß die Geelſucht vnnd Waſſerſucht durch den Harn’ loͤſet auff die verſtopffung der Nieren / Harngaͤng vnd der Bla⸗ ſen führer auß daß Grieß vnd den Lendenſtein. Andere machen wider die Geelſucht vnnd Waſſerſucht ein ſolchen Tranck: Sie nemmen Pererleinwurgen ander⸗ halb Handtvoll / Holderbluͤhet / Senchelwurgel / jedes ein B treibt das bren nen im Magen’ vnd Iefcher den Durftderdas G Handvoll/ Baldrianwurel/ Attichwurtzel / jedes ij loth / A⸗ von kompt von ſtundan. Ks‘ Wider den Schmertzen deß Magens / der Daͤrm vnd al⸗ ler innerlichen Glieder: Nimb Peterleinſamen vi. quintl. Dill ſamen drey quintlein / Bibergeylen ein halb loth / roten Myrrhen / deß auffgetruckneten Magſamenſaffts / Opium genannt / Pfefferkoͤrner / jedes j. quintſin. Stoß alle obge⸗ meldte ſtůck (außgenommen den Magſamenſafft) su Pub uer / vnd ſchlag ſie durch ein haͤrin Sieblein / vnd mach mit vj · vntzen gutes verſcheumpts Honigs cin, xatwerglein dar⸗ auß / vnd vermiſch den Magſamenſafft mit gutem Malua⸗ ſier zertrieben wol damit / darnach laſſe es ein Monat mitein⸗ ander jaͤhren. Darvon gib auff ein nal einer Bonen groß mit Maluaſier / Spaniſchem Wein / oder einem ander für nen ſtarcken Wein zertrieben. Friſchen außgedruckten Peterleinſafft vi. loth mir zwey loth Honigs vermiſcht vnd warm getruncken / zettheilet das gerunnen Blut im Magen vnd fuͤhret daſſelbige auß. Oder nimbPeterlinwurtzeln ij. Handvoll / Beyſußkraut / Quendel / jedes j. handvoll / Thymian ein halb Handtvoll / Veielwurztzel / Feberroͤtewurtzel / jedes ein halb loth. Seud ſolche ſtuͤck in anderhalb maß Weins den dritten theyl eyn / darnach ſeihe es durch ein ſauber Tuch / thue darzu viij. vng guts Honigs / ſetze es wider vber ein Glut / laſſe es ſittiglich ſieden / vnd verſcheums wol / darnach ſeihe es durch ein weiß wuͤllin Tuch / vnd trinck davon allen Morgen vnd Abend iij. vntzen warm / es führer alles gerunnen Blut auß dem Leib / es verhalte ſich gleich wo es woͤlle. Peterleinſamen zu Puluer geſtoſſen / vnd davon j. quintl. mit weiſſem Wein zertrieben vnnd warm getruncken / vor» blumen der Weiber. Peterlinwurtzeln klein zerſchnitten / ij. Handtvoll inn ein Kannten oder Flaͤſchen gethan / vnd noch darzu deß Krauts Venushaar genannt j. Handvoll / Feinzucker vj. loth / gu⸗ ten ſtarcken Weineſſig viij. loth / vnd friſch Brunnenwaſſer j. maß / darnach verlutiert vier Stunden inn einem Keſſel mie Waſſer geſotten in ſtaͤter Hitz / fſolgends durch ein Tuch geſiegen / vnd allen Morgen vnnd Abendt / jedesmal vier un Ben darvon getruncken / iſt ein gewiſſe Artzeney die Geelſucht durch den Harn außzutreiben. Wann einer ſeine natuͤrliche Farb von wegen langwiri⸗ ger Kranckheyt verlohren hat / der gebrauche Peterleinkraut vnd Wurseln in allen feinen Speiſen / vnd trinck auch ober die Wursel/fofompr dieſelbige wider. E Peterlinwurtzeln zwo Handtvoll/ vnd Bibernellenwur⸗ maß Weins den dritten theil eyngeſotten / darnach durchge⸗ ſiegen / vnd Morgens vnd Abends jedesmal ein Becher voll warm darvon getruncken / eroͤffnet die verſtopffung der Le⸗ bern / vnd kompt den Waſſerſuͤchtigen zu huͤlff / ein zeitlang continuirt. Etliche bereyten fuͤr die Geelſucht vnd Waſſerſucht nach⸗ folgenden Tranck / darzu nemmen fig Pererleinwurgel/ nißfamen/ Fenchelſamen / jedes ein loth. Die Wuttzeln zer⸗ ſchneiden fie klein chung mit dem Samen inn ein ſteininen Krug / laſſens vber Nacht weychen in Wein vnnd Waſſer / jedes ein maß / deß Morgens laſſen ſie es ſittiglich zum hal⸗ ben theil eynſieden / vnnd gebrauchen von dem durchgeſiege⸗ nen Tranck allen Morgen vnd Abendt jedes mal vier vngen warm. Ein Tranck faſt nuͤtzlich inn der Waſſerſucht zugebrau⸗ chen: Nimb Peterleinwurtzel Spargenwurgel/ Haſel⸗ wurztz vnd Poleyenkraut / jedes ein Handtvoll. Thue dieſe Stuck klein zerſchnitten in eine Kannten oder verſchraubie Flaſchen / vnnd ſchuͤtte daruͤber ij. maß friſch Brunnenwaſ⸗ ſer / verlutier die Kannte oder Flaͤſch / vnd ſtelle ſie in ein Keſ⸗ ſel mir ſieden dem Waſſer / vnd laß vier Stunden darinn ſie⸗ den / darnach ſeihe es durch / vnd laſſe den Waſſerſuͤchtigen dieſen Tranck trincken / den Durſt damit zu leſchen / vnd ſonſt fein andern Tranck / oder laſſe jihnen feinen Wein zum drit, sen theil darmit vermiſchen / oder aber lege gemeldte Kreuter inzwo map Weiſſen Weins/ vnnd laſſe jhnen flätigdarvon trincken. Oder mach jhme folgenden Tranıf, Nimb vj. Peterlinwurtzeln die ſauber gereynigt ſeind / A⸗ niß ſamen / Wießkuͤmmel / Fenchelſamen / jedes ein halb lot / Laſſe ſolche Stuͤck inn einer verlutierten Kannten mit zwo maß friſch Waſſers vermiſcht / vier Stunden in einem Keſ⸗ ſel mit Waſſer ſieden / darnach ſeihe es durch / vnnd laſſe jh⸗ zun beyden Imbſen / vnd ſonſt nach Durſt darvon krin⸗ en. Peterleinſamen zu Puluer geſtoſſen / vnnd eines Guͤſden ſchwer mit vier loth guten Weineffigs/ on zwey loth deß ſau⸗ D treibt die Geelſucht. Diefe Artzeney fuͤrdert and) die Monat⸗ I ren Eſſig Syrups (Syrupiacerati implicıs) vermifcht ge⸗ truncken / treibet auß dem Leibe die Spuͤlwuͤrm. Wider das ſtechen in der Seiten: Nimb Peterleinkraut mit den Wurtzeln j. Handvoll klein zerſchnitten / vnd Peter⸗ linſamen ij. loth. Send dieſe Stuͤck inn einer halben maß Weins den halben theil eyn / ſeihe es dann durch ein Tuch / vnd trinck darvon Abends vnd Morgens / jedesmal vier vn⸗ tzen warm. Peterleinſamen gepuͤluert / vnd ein quintlein darvon mir Eſſig getruncken / iſt gut wider dag Lendenwehe. Friſchen Peterleinſafft drey loth / mit ſechs loth weiſſen Wein vermiſcht / und warm getruncken / iſt eine gewiſſe huuff wider das Lendenwehe. Peterleinwurtzel die noch friſch vnnd gruͤn iſt / in einem Moͤrſer mir Wein wol geſtoſſen/ darnach den Safft hart durch ein Tuch außgepreßt / vnnd davon vi, odervij.lorh ges tzeln ein Handvoll klein gefchnirten / vnnd inn anderhalb K truncken/ift cin gute Argney wider den ſchmertzen deß Ruͤck. grads. Peterleinſamen zu puluer geſtoſſen / vnd ein quintlein oder anderhalbes darvon mit gutem Weineſſig vermiſchet vnnd warm getruncken / ſtillet das Krimmen. Peterleinwurtzel mit Peterleinſamen vnd Griechiſchem⸗ hewſamen / jedes j. Handvoll in einer Maß Waſſers vnd ei⸗ ner halben maß Weins den hal ben theil eyngeſotten / durch⸗ 8 Mi geſiegen / 272 D. Tarobi Theodor Tabernemontani / A geſiegen / vnd darvon dei Abends vnd Morgens / jedesmal F durdsein härin Sieblein. Bon diefem Puluer ſolle er nem— vier vntzen warm getrun cken / miltert das Krimmen vnd das Daͤrmgegicht. | — Peterlinſamen ein gute Handtvoll / Banmoͤle ein pfund / guten Wein ein halbpfundt. Send dieſe Stuͤck miteinan⸗ der biß ſich der Wein verzehret / darnach ſeihe das Oele durch ein Tuch / vnd thue es durch ein Cliffierseng zu einem der das Krimmen oder Därmgegicht hat / vnnd laſſe jhnen das wo muͤglich ein par Stunden bey jm behalten / es vertreibet allen Schmertzen. Peterlinſamen gepuͤluert / vnnd j. quintlein mit weiſſem Wein vermiſcht vnd warm getruncken / bringt den Weibern jhren Monatblumen. Wann die Mutter auß jhrer ſtatt verruckt iſt / ſe nimb Pe⸗ terlinſamen ij. theil / vnd Feenigreckſamen j. theil. Vermi⸗ B ſche vnd mache ein reyn Puluer darauß / vnd gib dem Kran⸗ cken Weibe eines Guͤldenſchwer darvon mit weiten Wein warm zu trincken. Friſchen außgepreßten Peterleinſafft auff die ſechs loth getruncken / reynigt die Mutter von aller vberfluͤſſigkeit vnd fauler verſamblung. Poeterleinkraut mit der Wurtzel wann es noch friſch und gruͤn iſt / zerſchnitten / inn einem Moͤrſer wol geſtoſſen vnnd mit Eſſig beſprenget / darnach hart durch ein Tuch außge⸗ druckt / vnd einer Frawen die in Kindtsnoͤthen ligt / darvon auff die ſieben oder acht loth mit ein wenig Saltz warm zu trincken geben / hilfft daß ſie leichtlich geberen mag: Sechs loth Peterleinſafft mir einem Truͤncklein Malnaſier ver miſcht / vnd jhr zu trincken geben / hat gleiche Wirckung. Peterleinkraut vnd Wurtzel in Wein geſotten vnnd dar⸗ © von Morgens vnnd Abends warm getruncken / reynigt die Weiber nach der Geburt / vertreibet die Nachwehen / fuͤrdert die Afftergeburt. Doch ſollen die Weiber die jhre Kinder felber ſeugen / ſolchen Tranck und was von Pererlin gemacht iſt vermeiden. | Peterlein ſamen in Wein geforren vnnd darvon getrun⸗ cken / vertreibet die Harnwinde die von dem Stein vervr⸗ ſacht werden. Das thut auch der Peterleinſamen zu Pul⸗ ner geſtoſſen / vnndj. quintlein mit weiſſem Wein vermiſcht vnd warm getruncken. Den verhaltenen Harn wider zubringen: Nimb einen gu⸗ ten Capaunen / entweyde denſelbigen / thue den in ein Hafen / ſchuͤtte daruͤber acht maß Waſſers / vnd werff darzu ij. guter Handvoll geſpaltener Peterleinwurtzeln / vnnd laſſe den ſo laͤnge ſieden / biß ſich daß Fleiſch von den Beynen abloͤſet. Won dieſer Bruͤhen nimb vj. vntz / vnd vermiſch darmit ein halb loth gepuͤluert Pinhartz vnd trincks ſo warm du kanſt⸗ Peterleinkraut vnd Wurtzeln / rohe oder geſotten geſſen die ireiben den Harn / das thut auch der Samen / auff alle manier vnd weiß gebraucht / welches auch dem Poeten Ac- inilio Macro nicht vnbewuſt geweſen iſt / wie er ſolches mit folgenden Verſen bezengt. prouocat vrinas hac truda comeſta, vel hauſta: Sed mage radicum faciet decoctio ſumpta: Hocitidem ſemen operatur fortius hauſtum. Peterleinſamen ij. loth in ſtarckem Weineſſig vnnd fri⸗ ſchem Brunnenwaſſer / jedes acht vntzen / biß zum halben theileyngeforten/ / darnach durchgeſiegen vnd zu zwey malen warm getruncken / fuͤrdert den verſtandenen Harn gewaltig⸗ E lid). — | Peterlein mit der Wurtzeln geſtoſſen vnnd mit Eſſig ver, mifcht vnd hart außgepreßt / darvon auff die iij. vntz getrun⸗ cken / zertheilet das gelieffert Blut in der Blaſen vnd fuͤhret es auß. Wann einer ſchwerlich harnet / vnd ein Materi von jhm gehet wie Kleyen: Der nemme Peterleinſamen / Roͤmiſchen fümmel/fchtwarsen Coriander / Seſelſamen / jedes j. loth / vnd ſtoſſe dieſe ding zueinem ſubtielen Puluer / vnnd ſeihe es men ein quintlein aufeinmal/ friſch gemolcken Milch drey vntz/ vnd guten Honig j. vnz / ſoſches ſol er vermiſchen / vnd deß Morgens nuͤchtern drey Stunden vorm eſſen warm trincken. Wider die Schaͤbigkeit der Blaſen ein bewehrt Arteney: Nimb Peterlinſamen v. quintlein vnnd ein drittheil eines quintleins / Bibernellenſamen / Myrtillen / jedes ein halbes loth vnd ij. drittheil eins quintlins / Ammeyſamen / j. quint kein onndi, drittheil eins quintleins Marion Magdalenen⸗ blumen / zwey drittheil eines quintleins / Myrrhen ein dru⸗ theil eins quintleins: Stoß alle gemeldte ſtuck zu einem ſub⸗ tielen Puluer/ vnd ſchlag es darnach durch ein Sieblein / vñ vermiſch es mit v. vntzen Honigs zu einer Latwergen / vnd be⸗ halts in einer Porcellanen Buchſen. Bon dieſer Latwergen G nim auff einmal ein halbloth / zertreibs mit iij. vntzen Meth / vnd gibs warn zn trincken. Wider den ſchmertzen der Blaſen: Nimb Peterlinwur⸗ tzel anderhalb Handvoll / Spargenwurtzel / Fenchelwurzzel / jedes j. Handtvoll / ſchneidt fie klein / thue ſie m cin ſteininen Hafen / ſchuͤtte daruͤber ein map Weins vnd ein halb Maß waſſers / laſſe alſo ein Nacht verdeckt ſtehen vñ weychen / deß Morgens füge die zum Feuwer vnd laß ſittiglich den dritten theileynfieden/darnacı ſeihe es durch / vnd gib davon Mor⸗ gens vnd Abends dren oder vier ung warm zu trincken. ‚Dies fer Tranck iſt auch gut vnd heylſam vor die verwundte Bla⸗ ſen / gleicher geſtalt gebraucht. Peterlinkraut vnd Wurtzel ſtaͤtigs gebraucht vnd genuͤtzt / beyde inn Speiß vnnd Tranck / vertreibet den Sandt vnnd Grieß / verhuͤtet den Menſchen vor dem Stein / dann er ver⸗ H zehret den Schleim darvon der Stein und das Grieß wach⸗ ſen. Peterlinwurtzel vnd Samen jedes gleich viel in Eſſig ge» ſotten vnd davon getruncken / treibet den Lendenſtein gewal⸗ tiglich auß. Wider den Stein ein bewehrt Puluer: Nimb Peterlin⸗ wurgel/ Peterleinſamen / jedes anderhalb loth / Steinbrech / Hauwhechelwurtzel Spargenwurtzel / Bibernellenwurtzel / vnd Samen / Pfefferkoͤrner/ jedes j. loth / Meerhirſen / Ale⸗ xandriniſchen Peterleinſamen / Liebſtoͤckelwurtzel / vnd Sa⸗ men / jedes ein halb loth. Stoß alle dieſe ſtuͤck zu reynem Yo luer / ſchlags durch ein haͤrin Sieblein / vnd ſo es die not⸗ rurfft erfordert / fogibdarvon auff einmalj. qnintf n mit ei⸗ nem Truͤncklein Weins zertrieben in einem Linden Bad, Den Stein aber zuverhuͤten ſoll man alle vierzehen Tag vor der verenderung deß Liechts / das iſt want: das Liecht neuw oder voll werden wil / auch jedesmal j. quintlein mit warmem Wein deß Morgens nuͤchtern trincken. Oder nimb Peterleinwurtzel vnd Samen / Bibernellen⸗ ſamen / jedes ij. lotrh. Mach darauß ein reyn durchgeſiebet Puluer / vnd nimb darvon eines Guͤldenſchwer eyn in einem Lendenbad. Wilt du aber den Stein verhuͤten daß er Micht wachſe / ſo vermiſch vnder das obgemeldte Pulner vier loch geſtoſſenen Feinzucker / vnd jß allen Morgen nuͤchtern vnnd deß Abends wann du ſchlaffen wilt gehen / auch allwegen nach dem Eſſen / jedesmal einer Caſtanien groß deß Pul⸗ en mie einem Schnittlein Brodts inn Wein gewey⸗ Jet. u Die Brühe darinn Pererlinfraut und Wurseln geſot⸗ tenhaben/ durch ein Tuch gefiegen und getruncken / wieder, K ficher allem Gifft/ dann fie macht brechen. Der Peterlein ſamen iſt gut wider der gifftigen Thier biß/ vnnd vertreibt auch die windigen auffbloͤungen deß Leibs. Es wirt auch dieſer Samen nuͤtzlich vermiſcht vnder die Ar⸗ tzeneyen die man bereytet die Schmertzen zu miltern / andy vnder Die fo wider das Gifft eyngenommen werden / deß⸗ gleichen auch vnder die fo wider den Huſten gebraucht wer⸗ den. Peterleinſamen gepuͤluert vnd mit Wein eines Guͤlden ſchwer getruncken / dienet wider die vergiffte — de / ei TE U Tue _ N ee FE EEE EEE — — Das Erſte Buch / Von Hreutern. Peterleinſamen gepuͤlnert vnnd mir Wein eins Guͤlden F ſchwer getruncken / dienet wider die vergifftige ſchaͤdlichheyt deß eyngenommenen Queckſilbers. Dieſe Artzeney iſt auch denen nutz / die Silbergledt oder der Bletter von dem Eyben⸗ baum geſſen haben / mit ſuͤſſem Wein getruncken. Peterleinkraut wann es gruͤn iſt mit ſeiner Wurtzeln zer⸗ ſchnitten / geſtoſſen / den Safft durch ein Tuch außgedruckt / der vertreibt die Feber ſo man deſſen vj. loth trinckt wann ei⸗ nen das Feber anſtoͤſſet. Er muß es aber einmal oder drey thun biß es jhnen verlaͤſſet. Etliche geben Peterlinſamen ge⸗ puͤluert mit warmem Waſſer zu trincken / ſol das drittaͤgig Feber vertreiben. Das drittaͤgig Feber zuvertreiben ein Experiment: Nimb Peterlinkraut vnd Wurtzelnſafft ij. loth. Salbeyenſafft / ſtarcken Weineſſig / jedes ij. lorh, Vermiſch es durcheinan⸗ B der / trincks drey Stunden zuvor ehe das Feber ankompt / es G wirt dir wol bekommen / vnd ſo es das erſtmal nicht hilfft / fo brauch es noch einmal. Peterlinwurtzel zu Puluer geſtoſſen / vnd davon vngefehr⸗ lich auff ein halb loth mit warmem Waſſer getruncken / ehe einen das Feber anſtoͤſſet / ſol es das taͤglich Feber vertreiben / das bezeuget auch der Post Macer mit folgenden Verſen. Vnaquaq die vexantem corporafebrem, Cunm lympha potata fugat ſebris ante tremorem. Wider das viertaͤglich Feber: Nimb eine alte gute Hen⸗ nen / entweyde dieſelbige / fuͤlle dieſelbige mit ſo viel Peterlin⸗ wurtzel klein zerſchnitten / ſo viel dareyn geben mag ſampt ei⸗ nem einigen friſchen vnnd Saltz / fo viel genug iſt. Laſſe ſol⸗ C che darnach mit v. maß Waſſers ſieden biß vngefehrlich an⸗ H derhalb maß vberbleibt. Von dieſer Bruͤhen ſol der Kran⸗ eke jedeswal ein guten Becher voll warm trincken / nemlich deß Morgens / zu Mittag / Nachmittag vmb zwo oder drey Vhren / zum Nachtjimbiß / vnnd deß Nachts wann er zu Beth gehen wil. Solches ſol drey Tage nacheinander thun / vnd keine andere Speiſe / dann dieſe Bruͤh genieſſen. W Keil; das Leibwehe hat / ſaui Mſamen jedes ij loth 11 SecherlemvelNonigsvnd auff zwey] D ſaltzens wol vnd veemiſchens mit dem Futer. Andere nem⸗1 men Peterleinkraut mie der Wurtzel uj. Handvoll / ſieden das in anderhalb maß Wein vnnd Waſſer vber den halben theil eyn / vnd gieſſens dem Roſſz warm eyn durch ein Horn oder ander bequem Geſchirr. angel hat / |hufte es DENT PTEFD len ober prrertanttimerfen laffen / vnnd ihnen Kraut vnnd Wurtzel vnder dem Futer zu eſſen geben, Eufferlicher gebrauch deß Peterleins. N | Di alten haben den Pererlin in hohen ehren gehalten, und damit die Giger oder vberwunder in Nemzorum factis certaminibus gekroͤnet / deſſen auch der Poet Iuuena- lis gedenckt / als er ſpricht: * | ‚Graieq, Apium meruiſſe coronæ ie tolle klein / vermiſch darmit trincken laſſeñ dur chnit⸗ ten / jhme mit dem Juter vermiſcht zu eſſen geben. In ſum⸗ ma ſo emer geſundte Pferdt haben wil / der jspertweis. ar 27 3 Sie haben auch der Todten Gräber Damit gesieret / daher dann das ES prichworterwachfen vnnd herkommen / dellen Plutarchus in Timoleo gedensft/ Apio indiger, welches man von denen pfieget zu fagen/an deren Geſundthe yt man gar zweiffelt / daß ſie deß Laͤgers auffkommen möchten / als wie man bey vns in dem gemeinen Sprichwort fagt/ er iſt gelieffert / es iſt mit jhm auß / da fagten die Alten/ Apıo indı- get,erbedarfj dep Pererleins. Diefer gebrauch ift bey ung widerumb abgangen/ vnd wirdt aber fonft der Pererlein zu vielen euſſerlichen Mängeln wie folger/heylfamlich genuͤtzet. Peterleinkraut mit ſriſchem Weißbrodt oder Semel⸗ brodt geſtoſſen / vnd wie ein Pflaſter vber die hitzige geſchwol⸗ lene Augen gelegt / zertheilet die Geſchwulſt / vnd leget die en⸗ zuͤndung derſelben: Gleichfals gebraucht / legt vnd zertheilet die hihige Geſchwulſt der Weiberbruͤſt. Acmilius Macer gedencket dieſer Artzeney auch / aber er nimbt an ſtatt deß Pe⸗ terleinkrauts den Safft darvon / welches gleich viel gilt / vnd ſpricht alſo: Illius ſucco ſi candida mica terendo Panu iungatur, oculu ſedare tumorem Dicutur emplaſtri, noctu, ſuperaddita more: Sicg,ferunt mammu prodeſſe tumentibus illam. Es iſt auch gut wider das Rotlauffen und wild Feuwer / dann es miltert den ſchmerzen vnd legt die engindung / wie ſolches nun offtermals erſahren iſt. Vber den hitzigen Mas gen gelegt / leſchet das brennen deß Magens vnd miltert den fhmersen. Oder das Kraut mit Gerſtenmeel geſtoſſen / vnd wie ein pflaſter daruͤber gelegt. Peterlinkraut mit Weibermilch geſtoſſen / legt den ſchmer⸗ gen der Augen / wie ein pflaſter vbergelegt. Peterlin mie Eyeroͤle / Honig vnd ein wenig Saffran ges ſtoſſen vnd wie ein pflaſter temperiert / leget die geſchwulſt vn miltert den ſchmertzen der Augen. | Wider die roren Augen die mit Blut vnderlauffen feind: Nimb Pererlinfafftein gueeheil/ein Weiß von einen Eye/ das vermifch wol durcheinander / vnd nimb darzu die Bros fam von einem Rockenbrodt / temperiers durcheinander wie ein pflaſter / vnd legs ober die Augen. Dder nimb Peterlen⸗ kraut / ſtoß es mit Aloepatick / vnd temperiers mit Frawen⸗ milch gleich wie ein pflaſter / das leg vber die blutigen vnd ro⸗ ten Augen / es hilfft vnd iſt ein Experiment. Ein anders: Nimb gelaͤuterten Peterlinſafftij. theil / vnd vermiſch ein theil Eyerweiß darmit / vnnd ſtreich die Augen offtermals damit an / oder thu jedertweilen ein Troͤpfflein o⸗ der vier dareyn. | | | Peterlinkraut mit Mein geſtoſſen / den Safft davon durch ein Tuch gedruckt / vnd ein Nacht erſitzen laſſen / darnach dz lauter oben abgeſiegen vnd in einem beſondern Geſchirelein behalten / das vertreibet den groſſen Biß der Augen / ſo man jedertweilen ein Troͤpfflein oder iij. darvon in ein jedes Aug thut. Wider die finſtern vnd dunckeln Augen / dieſelbigen zuer⸗ laͤutern vnd das Geſicht zu ſtaͤrcken: Nimb gelaͤutert Peter⸗ leinſafft von der Wuͤrtzeln ij. loth / Honig / Eyerweiß / jedes ein loth / vermiſchs es durcheinander zu einem Augenwaͤſſer⸗ lein / vnd thue darvon jedertweilein ein Troͤpfflein oder zwey in die Augen. Peterleinkraut mit Stabwurtz in Laugen geſotten / vnnd K das Haupt damit gezwagen / dient wider dz Haar außfallen. Petericinſafft mit Wein vermiſcht vnd in die Ohren ge⸗ traufft / vertreibt den ſchmertzen derſelben. | Peterleinwurtzel an den Halß gehenckt vnnd auff bloffer Haut getragen / ſol das Zahnwehthumb vertreiben / welches elliche vor gewiß halten / Dieweil es nun ohne Aberglauben zugehet / vnnd viel Heymlichkeiten inn den natuͤrlichen Ge⸗ waͤchſen verborgen ſeindt / die vns verborgen vnd durch taͤg⸗ lichen gebrauch muͤſſen erlernet werden / fan man ſolche Ar⸗ zeney verſuchen. Wider — — — — — — SE: — — — Im Gil he 4 1306— IE Se I‘ 7 u IE, dB I In NE, J IS I I AESE u a Mi NET Inka h i5 | art Sun 1 u un h at meh, ig 1A 44 J I GH F 3 9 IR 5 ug "lea dab { ‘ 9 "EEE "ER Fi; in 44 14 — a ‚A 274 Wider das ſchmertzliche Zahnwehthum̃ der holen Zaͤhn: F Nimb Peterlinſamen j. loth / deß auffgetruckneten Magſa⸗ menfaftsOpn Bilſenſamen / jedes ein fechften theil eins quintleins. Die Samen ſtoß klein / zertreib den Magſamen⸗ fafft mit Wein / vermiſch es vnd ſtoß wol durcheinander zu einem Teyglein / darauß formier Prlulas die inn bequemer groͤſſe ſeindi / thue eins in den holen Zahn / vnnd laſſe es ein Stund darinn. | Oder mach folgende Artzeney welche ein wenig Fräfftiger iſt: Nimb Peterlinſamen j. loth Berthrammursel ein halb loth / Bilfenfamen/ auffgetruckneter Magſamenſafft / jedes ein drittheileins quintleins. Stoffe gemeldte Stuͤck zu pul⸗ ner / vnd mad) mit Wein Pillulen darauß / die thue inn die 7 tt. Wider die weiffen Bläterlein de Mundts / fo man das B Eſſen zu nennen pflegt. Stoffe Pererleinfamen zu einem G reynen puluer / ſchlags durch ein Sieblin / temperier daſſel⸗ bige darnach mit friſchem Brunnenwaſſer wie ein duͤnnes Saͤlblein / vnnd beſtreiche damit die Blaͤterlein offtermals mit einem Federlein / das heylet dieſelbigen fo die von Kälte jhren vrſprung haben. Die Kindtbetterinnen wann ſie die jungen Kinder von der Milch entwehnen woͤllen / ſollen ſie Peterleinkraut ſtoſ⸗ ſen vnd vber die Bruſt wie ein Pflaſter legen / das zertheilet die zuſammen gelauffen Milch / leget die Geſchwulſt vnnd vertreibt die Hitz mit milterung deß ſchmertzens in kurtzer zeit. Hain Oder nimb Peterlinkraut vnd Huͤnerdaͤrmkraut mit den weiten Bluͤmlein / jedes gleich vil / ſtoſſe fie ein wenig / roͤſche fie darnach mir friſchẽ Bůtter in einer Pfannen / vnd ſchlags C warm vber die Bruſt wie ein Pflaſter / es iſt ein gewiß Expe⸗ riment. Peterleinkraut geſtoſſen vnnd vber die hart geſchwollene Bruſt von Kaͤlte oder Gebluͤt vervrſachet / wie ein Pflaſter gelegt / vertreibet die hartigkeit vnnd Geſchwulſt inn wenig Tagen. Sseihet ſeugenden Frawen die Milchnicht fallen wolt / alſo daß fie nicht ſeugen fönne: So nimb P eterleinkraut vñ Wurtzel · loth / Germſel oder Lipp von einem Ziegklein ein foth/deß Gummi Storax genannt/ ii. quintlein/ Gerſten⸗ meel iij loth. Stoß alle obgemelte Ding Flein / vnnd mach mit friſchem ſuͤſſem Mandeloͤlen vnd Peterleinſafft / jedes gleich viel in Pflaſter darauß / ſtreichs auff ein Tuch vnnd ſegs warm vber den Circkel der Warsen/das wirt die Milch herauß ziehen. | DPeterlemtraut in Waſſer geſotten / in ein leinin Saͤcklein gethan / vnd eyngeriegen daß es nicht zuſammen lauffet / dar⸗ nach mir zwehen Tellern auß gepreßt / folgends warm vber die fchmertzhafftige Seiten / in dem ſtechen oder Seitenge⸗ ſchwer gelegt / vnnd das offtermals gethan / legt den ſchmer⸗ zen kraͤfftiglich. — Peterleinſamen in Baumoͤle vnnd ein wenig Weins ge⸗ ſotten / biß ſich der Wein verzehrt / darnach durchgeſiegen / vnd ein Filt darinn genetzt vnd widerumb außgedruckt / dar⸗ nach alfo warm vber den Magen gelegt / vertreibet deſſelbigen auffblaͤhung. Peterlinkraut vnd Wurtzeln zerſchnitten vnd geſtoſſen / darnach mit Baumoͤlen in einer Pfannen geroͤſcht / vertrei⸗ bet den ſchmertzen der Hertztammern / warm wie ein pflaſter vbergelegt. E Widersen fchniergenond reiſſen im Leib / der von vielen Stulgaͤngen erreget wire: Nimb Peterlinkraut / ſtoß es vnd roſch es in Kutten dle / vnnd ſchlags vber den Bauch wie cin pfiaſter / ſo warm du es erleiden magſt / es hilfft vnnd legt den ſchmertzen baldt. | Peterleinkraut klein zerſchnitten ij. Handvoll / mit einer Handvoll Eybiſchſamen in vnd mit den rundten Boͤllelein ineinem Moͤrſer geſtoſſen / darnach inn einer Pfannen mit ein wenig Cappernoͤlen geroͤſcht vnd warm vber das Milz &. Jacobi Theodori Tabernxmontani / geſchlagen wie ein Pflaſter / oͤfnet vnd laͤſet auff die verſtopſ⸗ fung / vnd miltert den ſchmertzen deſſelbigen. Peterlinkraut geſtoſſen vñ in friſche Butter oder Baum⸗ Ölen geroͤſchet / darnach warn wie ein Pflaſter vber das Ge⸗ maͤcht vnd neben herumb geſchlagen / treibet fort den verſtan⸗ denen Harn / vnd vertreibet die Harnwind / vnd das troͤpff⸗ lingen harnen / vnnd iſt die ſe geringe Artzeney ein gewiß Ex⸗ periment. Ein Lendenbad gemacht von zwen theil Peterleinkraut / vnd Pappelen vnd Eybiſchkraut / jedes ein theil vnd darinn gebadet / leget den ſchmertzen deß Lendenſteins / vnnd treibet denſelben fort, Ein ander kraͤfftiger Lendenbad: Nimb Peterleinkraut vnd Wurtzeln iij. Handvoll / Pappellenkraut / Eybiſchtraut Tag vnd Racht / jedes ij. Handvoll / Dillkraut / Chamillen⸗ blumen / die oͤberſten Gipffel vom Fenchelkraut / Griechiſch⸗ hewbletter / Leinſamen ein wenig zerquetſcht / jedes j. Hand⸗ voll, Alle gemelte ſtuͤck ſoll man in ein langẽ leine Sack thun / denſelben in Bachwaſſer ſieden / darvon ein Lendenbad ma⸗ chen / vnd den Sack vmb die Lenden im Bad winden / vnnd deß Morgens vnd Abends zum wenigſten jedesmal ein par Stunden darinn baden / biß der Stein hinweg gehet. Wider den Lendenſtein iſt auch nachfolgendt pflaſter er⸗ fahren : Nimb Peterleinſafft zwoͤlff vntzen / Fenchel. ſafft ſechs vntzen / vermiſch vnnd riebel ein Broſam Brodis dareyn fo viel du meyneſt genug ſeyn / thue darzu Scor⸗ pionenoͤle / Dilloͤle / jedes zwey loth. Laß vber einem linden Fewerlein ſieden daß es werde wie ein Pflaſter / das ſtreich darnach auff ein Tuch vnd leg es warm vber die Lenden / da du den ſchmertzen deß Steins fühleft. Enn gute Kunſt wider den Lendenſtein: Nimb Peterlein⸗ kraut vnd Wurxzeln / ſchneide die klein / vnnd fülle einen lan⸗ gen leininen Sack darmit / den ſeud inn ſuͤſſem Waſſer fo viel genug iſt zu einem Lendenbad / ſete dich in das waſſer / vnd winde den Sack mit dem Peterlein vmb die Lenden he⸗ rumb / bleib darinn fienein Stunde oder anderhalb zum we, nigſten. Wann du nun auß dem Bad gehen wilt / ſo nimb Meerrettichwaſſer / Erdbeernwaſſer vnd Veielkrautwaſſer / jedesiij. loch, Die vermiſch durcheinander / und trinck Dies felbigen / leg dich drauff nider / deck ich warm vnnd ſchwit wol darauff / fo wirftu baldebefferungentpfinden. erleinin Wein gefotten vnnd wie cin pflaffer vber die geſchwollene vnnd feuchte Feigblatern der guͤlden Adern ge⸗ legt / ſtillet den ſchmertzen vnd trucknet ſie. Deßgleichen thut auch Peterlein zu puluer gebrannt / vnd dieſelbige mis Honig temperiert wie ein pflaͤſterlein vnd vbergelegt. Die Roͤtelen oder die Kinderflecken bald herauf zur trei⸗ ben/ fo nimb Peterlinkraut vnnd Wurtzel ij. theil / Fenchel⸗ kraut vnd Wuͤrtzel ein theil Zerſchneidt ſie klein / vnnd laſſe ſie in genugſamem Waͤſſer wol ſieden / ſeihe es dann durch / vnd netze ein zweyfach leinen Tuch darinn / vnnd drucks cin — wenig auß daß es nicht trieffe / winde das dem Krancken fo. warm vmb ſeinen ganzen Leib als ers leiden fan / deck jhnen warm zu / daß das Tuch nicht kalt werde / vnnd ſo es trucken mwordenift/fonenees wider wie zuvor / das thue fo offt biß du 7 fie wol herauſſer gebracht haft. Wider den Brandeder hitzigen Feber / wirdt hoͤchlich ger lobt der Peterlinſafft mit Baumoͤlen vermiſcht vnd durch⸗ einander geklopfft / die Glieder vnd den ganzen Leib darmit angeſtrichen / welche Argency dem Poeten Sereno auch nit bezeugt / ſprechende: Sin autem calida depaſcent corporafebres, Tunc Apii ſuccus leui ſaluatur olimo: Membraline, fotug ferus mulcebitur igni. Die faulen Geſchwer der Mutter zu reynigen vnd zu hen In: Nimb Peterleinſafft wi. loth / Meth oder nenigealie sro SI 2 Be K vndekannt geweſen iſt / wis sr dann mit folgenden Verſen len ſch nd⸗ un A Ad, par krer— ed, odtz con iden reich Id fein ‚lan aller fer vhu twe umb iſer/ dies hnig r die n g⸗ thut trei⸗ chel⸗ fallt irch/ gein nf men | cken Us ) a0 rch⸗ mil LE rſn hen k fr onig LS P.R AR Das Erſt Buch / yrrhen ein halbes quintlein / as durch ein bequem Inſtru⸗ Mutter / das thue etliche Tag nach A zwoͤlff loh / reyn gepuͤluerten vermiſchs es wol / vnnd thue d ment / der Frauwen in die einander biß daß du gute beſſerung vermerckeſt. Peterleinkraut alfo friſch geſtoſſen / vnd wie ein pflaſter v⸗ bergelegr/miltert den fchmergen def Zipperleins. Du magſt auch Gerſtenmeel fo viel dich genug duͤncket / darmit vermi⸗ ſchen / vnd vberlegen. Die gifftigen Zinnblatern oder Carbunckeln zu heylen: Nimb Peterlein ſafft vj. lot h/ geſtoſſenen Zucker iiij. loth / ge⸗ ſtoſſenen Saffran ein ſechſten theil eines quintleins / onnd zween frifcher Eyerdotter. Vermiſche dieſe ſtuͤck durchein⸗ ander / vnd nimb darzu ſo viel Weygenmeeldaßesein weych pflaſter geben moͤge / das ſtreich auff ein Tuch / vnd legs vber die Ziũblater / es toͤdtet fie/miltert ven ſchmertzen vnd heylet. B Den Bißdeß gantzen Leibs zuvertreiben: Nimb friſchen Peterlein / zerſchneide den klein vnd ſtoſſe denſelben mit Ro⸗ Bu faft wol / vnd ſtreich den Leib darmit deß Tages etliche mal an. Peterleinkraut mit einer Broſam von Weißbrodt geſtoſ⸗ ſen oder mir Eyerweiß temperiert vnnd wie ein pflaſter vber⸗ gelegt / heylet Flecken vnnd Maſen / auch die blawen ſtreich⸗ maſen. Peterleinkraut klein geſchnitten vnnd mit einer Broſam Rockenbrodts geſtoſſen / folgends wie ein pflaſter vbergelegt / a ED vertreibet das wildt Feuwer oder Rotlauf⸗ en. Den boͤſen Schleim vnd Feuchtigkeiten auß dem Wein subringen/ fo wirff Peterlinkraut mi dem Sameninn dag Faß / das ſol jnen bald hell vnd klar machen. Peterleinkraut in ein Fiſchweiher / oder inn ein Behalter geworffen / macht die ſchwachen Fiſch wider wacker. Sol derwegen ein jeder der Fiſch lange behalten wil / allwegen ein Handvoll friſch Peterleinkraut darzu werffen / ſo offt er jh⸗ nen friſch Waſſer gibt. Gediſtilliert Peterleinwaſſer. Apii aqua ſtulatitia. De Peterlin fol gediſtillirt werden im anfang def Früh, lings wann die Wurtzel noch kraͤfftig iſt folman Kraut vnd Wurtzel miteinander klein hacken / darna ch ſenfftiglich in Balnco Macæ abziehen / vnd folgends m der Sonnen ſei⸗ ne gebürliche zeit rectiftcieren: Wil man aber daß Waſſer fräfftiger haben / fo fol man nemmen der auffgetruckneten Peterlinwurtzeln / Peterlinſamen / jedes iij. loth / vnd gedoͤr⸗ p fer Peterlincronen mit der Bluͤht ij. handvoll. Diefe Stuͤck groblecht ſtoſſen / darnach in ein Kolbenglaß thun / vnd deß vorigen Peterlinwaſſers j. maß darüber ſchůtten / ein Helm ohn ein Schnabel darauff ſetzen / vnnd xxiiij. Stunden inn Balneo Marıa digeriren laſſen/ folgends ein Helm mit einem Schnabel darauff ſetzen / vnnd ſaͤnfftiglich zum andern mal abjiehen/ vnd dann zum gebrauch behalten. | — — — — — c | | ' | Innerlicher gebrauch deß Deterlein; waſſers. | P Eterleinwaſſer deß Morgens vnnd Abends / jedesmal vier oder fuͤnff loth getruncke / eroͤffnet die verſtopffung der Leber / reynigt vnnd ſtaͤrcket diejelbig / zertheilet die ver, ſchloſſenen Wind im Leibe / ſtaͤrcket die Däumwung / reynigt die Bruſt von allem vnrath und Schleim / loͤſet auff die ver⸗ ſtopffung der Nieren / Harngaͤng vnd der Blaſen/ reyniget dieſelbigen / fuͤhret auß das Gruͤn / treibt den Harn / hilfft wi⸗ der die Harnwinde / das troͤpfflingen harnen / vnnd fuͤhret auß den Nierenſtein. ; Eufferlicher gebrauch dep Peterlein⸗ waſſers. SYS Ererteinwarfer andie Schläffond Stirn angeftricher Moder leinine Tuͤchlein darinn genetzt vnd lauwlecht vber Bon Kreutern. 275 F die Stirn gelegt / miltert dag Hauptwehethumb vnd fuͤ rdert den Schlaf. Kan derowegen faſt nutzlich zu den Diem ſchlaͤgen inn hizigen Febern vnnd Hauptkranckheyten ge⸗ braucht werden. | Wann die Kinder die Roͤtelen oder Kinderflecken befoms men vnd dieſelbigen nicht recht herauß wöllen/ fol man Pe⸗ terleinwaſſer und Fenchelwaſſer / jedes gleichviel durchein, ander vermiſchen / ein leinin Tuch darmn netzen / vnd ein we⸗ nig außdrucken daß es nicht trieffe / vnd das Kindt fo warm es zuleiden / dareyn wickeln / darnach warm zu decken vnnd nicht laſſen kalt werden / das wirdt die Jlecken fein herauß ziehen. Peterleinwein. Selinites, Apia- tum vinum. G ge Peterleinweinift heutiges Tags wiewol er von den Alten fleiſſig iſt bereytet/ vnd zu vieler, handt Gebrechen iſt genuͤzt worden Diotcorides lib. gast. befchreiber denfelbigen wie folge: Man nimbt deß frifchen geitigen Peterleinſamens / geſtoſſen / durchgeſiebet / vnnd in ein leinin Tuͤchlein gebunden achtzehen loth / vnd ſencket den in achtzig Pſundt neuwes Moſts. Dieſer Wein machet eis ne luſt zu eſſen / vnd iſt den Magenſuͤchtigen gut / deßgleichen denen ſo mit not harnen / vnd machet einen leichten Athem. Conttarvnus isb. 8. ap. ı5.fpricht von diem Wein alfo: Der Weindarinn Peterliuſamen geweycht iſt / treibet den Harn / bringet uſt zu eſſen / ſtilletden fchmertzen der Ner⸗ uen vnd der Seiten. MarcellusEmpiricusde Med. cap.50, lober den Peterleinwein ſehr wider die fchinergen der Därm. Conttastinus lib.8. cap. 29: befchreiber nod) einen anderen FE ein von dem Pererlein / wie folget: Nimb Pererlenfas . men j. loth / (erliche nemmen ein loth vnd vier jerupel) Raus tenfamen oder die grünen Bletter derfelbigen ein halb loth/ verſcheumpt Honig xxiiij. vntz guren fürnen Weimn acht pfundeondvierong. Dieſe ſtuͤck folman vermiſchen vnnd xv. Tag miteinander beytzen laſſen. Wiewol nun Conitau- tinus den gebrauch dieſes Weins / auch zu welchen Kranck, heyten er nuͤhlich ſeyn ſol / mit anzeiget / kan er doch heylſam⸗ lic) zu allen obgemeldten Gebrechen gebrauchet werden/und ſonderlich für den Schmergen der Darın vund das (wer; lich harnen. Ein anderden mache manalfo: Nim̃ Pererlinfanren xv. vntzen / Fenchelſamẽ / Satureykraut die oͤberſten Gipffel da⸗ von / jedes ilij. vntzen / Pfefferkoͤrner j. loth. Alle gemeldte Stuͤck ſol man groblecht zerſtoſſen / vnnd mir Hanbuͤchen o⸗ mder haͤſelen Spaͤhnen inn ein rx. maͤſſigs Faͤß lein eynf chla⸗ gen / darnach mit gutem Moſt zufuͤlen old denſelben daru— ber verjaͤhren laſſen / darnach damit handlen wie von denans dern Kreuterwemen angezeigt worden iſt. Dieſer Wein zertheilet vnd fuͤhret auß die verſchloſſene windige Blaͤſt inn dem ganzen Leib / vnd kompt zu huͤlff / dem Kruͤnmen vnnd Daͤrmgegicht. Ein ander von der Peterleinwurtzel gemacht / Mu'Gım Apiatum genannt: Nimb Peterleinwurhel viervntz / Ref ſelwurtz / Vejelwurtz / Angelickwurtz / jedes zweh loth / tab» wurtz / Bergpolium / Erdkiffer / Salbeyen / jedes ein loth. Alle dieſe Stůͤck ſol man groblecht zerſtoſfen / vnd dar: rehum guten Jungfrawen Honig ein Diaß/ vnnd die michanien Spähneninn ein ſechtzehen Maͤſſigs Faßlein eynſchlagen / darnach ein ſiedenden heiſſen Moſt / der ven dritten theil eyn⸗ geſotten worden iſt / daruͤber ſchuͤtten vnnd alſo ligen laſſen. K Wann man nun anfahet davon zugebrauchen / ſol man den allwegen mit tinem guten Wein wider zufůllen ſo hat man ein gang Jahr ein guten Peterleinwein. Dieſer Wein iſt heylſam vnd gut wider die erkalte Bruſt vnd Lungen / dieſel bige zuerwaͤrmen / den alten langwirigen Huſten zuvertrei⸗ ben / die Bruſt vnd Lungen zu reynigen / dann er machet wol außwerffen / vnd iſt ein ſonderliche gute Artzeney wider das keichen vnnd ſchwerlich aͤthmen. gar nit im gebrauch / H Weinmeth A 276 Weinmeth von Peterlein. Selinites mullum, Apiatum mulſum. (sn herzfichen Weinmerh von dem Peterlein machet man alfo: Nimb guren zertigen Peterlenſamen viij.loth / Bibernellenſamen / ſchwartz Myrthenbeern / jedes tin. loth / Ammeyſamen ij. loth / Marien Magdalenenblumen j. loth / Myrrhen ein halb loth. Alle gemeldte Stuͤck fol man grob, lecht zerſtoſſen / vnd mit haͤſelen Spaͤhnen inn ein bequemes Faͤßlein eynſchlagen / darnach nemmen zwoͤlff maß guten Moſts vnnd darmit vermiſchen ſechs maß Honigs / ſolches in das Faͤßlein ſchuͤtten / vnd daruͤber verjaͤhren laſſen. So man aber lieber wil / ſo kan man dieſen Weinmeth auch wol von fuͤrnenem Wein zu aller zeit obgemeldter maſſen berey⸗ gen. Dieſer Wein iſt denen eine heylſame Artzeney / die den Harn ſchwerlich vnd mit not von jhnen laſſen / dann er trei⸗ ber ven Harn gewaltiglich / reyniget die Nieren / Harn⸗ gang vnd die Blaſen / vom Grieß / Schleim vnd allem Vn⸗ rath. Das Sechs vnd zwantzigſt Cap. Von dem Gleiß oder Hundts⸗ peterlein. * Gleiß oder Hundtspeterlein. Petroſelinum caninum. * 9 U, £ A y — — * a = MEET, \ je) = => UA 7 2 AUKE, ; * Wie — a 7 = — — Muh X —— I SW — — — — WB AIR RG DR Zu 11% IN Nase SS Fe “ AN — = — B \ —— IN AN DL FU ß A —— ZN h N A — Bè 2 ik SUN R : u My Ar WINZER SANT — — Mr N N a, J — id * —9 8 WE, 4 * N ” Y 1 03% d R Son dem wahren Garteneppich der alten/ wel, SIDE ches wir Peterlein nenn / gehandelt / haben EL < wir in dieſem ort den falfchen Peterlin den der gememe Dann beyvns Gleiß vnd Hundtspeterlein nennet / ſchlonderlaſſen koͤnnen auch zubeſchreiben / ſintemal er viel gleich heyt mit dem Peterlein har. Es hat der Gleiß ein wur⸗ hel die iſt nit vber Spannen lang / der Peterleinwurtzel nicht faſt vngleich / allein daß dieſelbig lenger iſt als die Hurtzel deß Glaiſſen / hat einen ſelzamen vnlieblichen Geruch / fo WJeweil wir in dem vergangenen Capitel Ki D. Jacobi Theodori Tabernxmontani / F dargegen die Wurtzel deß Peterlein s wol vnnd lieblich raͤu— chet. Die Bletter deß Gleiſſens ſeind dem Peterlinder ges ſtalt halben fo aͤhnlich end gleich / daß man ſie kaum vor ein⸗ ander vnderſcheiden fan / vnnd iſt der größte vnderſcheidt vnder jhnen beyden dieſer / daß der Gleiß ſattgruͤne Blet⸗ ter bat / du dargegen deß Peterlinkrautsbletter liechtgruͤ⸗ ner vnnd lieblicher ſeindt. Es gewinnet der Gleiß auch ein runden Stengel wie der Peterlin / welcher gleich deß er⸗ ſten Jahrs ſeine weiſſe Bluͤmlein bringet auff Croͤnlein oder Dolden wie der Peterlein / daraufff olget ein langlechter Sa⸗ men dem Kuͤmmel aͤhnlich. So dargegen der Peterlein im zweyten Jahr aller erſt zum Siengel ſcheußt / vnd feine geele Bluͤmlein bringet / darinnen der vnderſcheidt dieſer beyder Kreuter iſt / darbey fie zu erfenen vnd zu vnderſcheiden ſeind / zudem ſo iſt ver Gleiß auch nicht wolriechend wie der Peter, Glein / ſondern bar ein vnlieblichen ſtinckenden Geruch. Cr waͤchßt gememiglich in den Gaͤrten mit andern Mußkreu⸗ tern / vnd ſonderlich mit den D ererlein auf, Von dem Namen deß Gleiſſen. ar haben etliche faͤlſchlich und nicht ohn geringen ſchaͤd⸗ lichen Irrthumb den Gleiſſen oder Hundtspeterlein vor das Sılon Diolcoridis oder Sıaon Hippocratis gehalten) vnder welchen Adamns Lonicerus einer ift/ welcher ſchaͤdlt⸗ che Irrthumb billich zuverwerffen iſt / daß man einem heyl⸗ ſamen wolriechenden Kraut / wie das wahre diſon iſt / ein ſo ſtinckenden / vnlieblichen / gifftigen Kraut vergleichen / vnd an ſeine ſtatt ſetzen ſol / wie wir weiter an ſeinem Ort anzeigen woͤllen. Nun iſt aber der Gleiß ein Geſchlecht deß Schir⸗ H lings / welches der ſtinckende vnliebliche Geruch / vnd ſeine Kraͤfften genugſam anzeigen. Von deß wegen wirdt es von den Kreutlern / Apium cauinum, Cynapium, Cynofelinü, Petrofelinum caninum, vnd Apıumadulterinum, genañt. [Cicuta minor, C. B. Cord. Cam, Cicutaria fatua, Lob. Perrofelini vicium, Trago: Apii communis vitium, Gel. Apium cicutarium, Thal.Sifon, Lonicero,] Teutfch heiß ferer Hundtspeterlein / Gleiß vnd ſtinckender Peterlein · Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Ey⸗ genſchafft deß Gleiſſen. He vnliebliche fincfende Geruch gibt genugſame anzei⸗ gung/ di der Gleiß einegifftige/ ſchaͤdliche Eygenſchafft an jm hat / derowegen er nicht vnbillich vnder die ſtinckende / gifftige / wuͤteriche Kreuter gerechnet wirdt / ſintemal er gleich wie der Wuͤterich die Menſchen doll machet / fo der auß vn⸗ verſtandt von wegen der gleichhenr/ ſo er mit dem Peterlein hat / vor Peterlein in der Speiß genuͤnget wirdt. Sonſt hat er feinen weiteren gebrauch AG: Das Steben ond zwantzigſt Cap. Von dem Waſſereppich. CEr gemeine Eppich oder Waſſereppich / iſt dem rechten vnd wahren Garteneppich / welchen SED tengeln vnd Cronen durchauß gleich / doch al⸗ erd ngs groͤſſer / dicker vnd feyß ter / auch am Gef chmack bit⸗ tererondam Geruch flärefer. Seine getroͤnte Bluͤmlein aber ſeindt weiß vnd nicht geel / wie die Bluͤmlein deß Peter⸗ (eins. Der Samen iſt auch kleiner / dem Ammeypeterlein gleich / eines faſt raͤſen vnd hitzigen Geſchmacks. Erwaͤchßt gern an naſſen vnd feuchten Orten / als bey den Lachen / Pfuͤ⸗ iin / Gräben vnd ſchattechtigen feuchten Gaͤrten / zwiſchen den Danren vnd Zeunen. Wiewol nun dieſes Gewaͤchß bey vns in Teutſchlandt faſt gemein vnd von ſich ſelbſt — —— — — — ——— — — — — — — — —— wir Peterlein nennen / mit Wurtzeln / Blettern / — — * — ers * = I, Te WERE © We > N ih ßt uͤ⸗ en li le⸗ en Waſſereppich. Paludapium, —— len Orten waͤchſet / fo wirdt es nicht deſto weniger auch von vielen in den Gaͤrten gezielet vnd geyflantzet / wo es auch ein⸗ mal hingeſaͤet vnnd gepflantzet wırde/wächft es in kurtzer zeit vmb ſich / vnd nimbt ein groſſen Platz eyn / alſo daß es nicht wol widerumb zuvertilgen iſt. Es waͤchſet an einem jeden Ort / ſo es in ein wolerbawet Erdtreich an die Mawren vnd da es ſchatten haben mag / vnd ein feuchten Grundt hat / ge⸗ pflantzet oder aber geſaͤet wirt Man mag den ſaͤen vom Hor⸗ nung an biß in den Herbfimonar® | | Don den Namen deg Waſſer⸗ / DB. eppichs. yore gemeine Pradtici, vnd fonderlic) die Kalender; ſchmidt / haben difen Epptch vor dag Apıum ver alten angenommen/vndviel Jahr her daſſelbig darvor indie Cö- politiones vnd jre Recept fälfchlich vor das wahre Apium, welches vnſer Peterlein iſt gebraucht. Bey den Griechen wirdt der Waffereppich genannt ErAaroreAwvor, E’AnogzAıvov, uesetAyov, edv, vnd bey dein Homero Iliad. B, E’Acıd- Sperren, Ben den Satinern/ Eleofelinum, Eliofelinum, He- liofelinum, Apium ruſticum, Apium aguaticum, Apium paluftre, Pedinum, Apium «quæ, Pupilla oculi. Bey dem Homero, Eleodrepton, vnd bey Theodoro Gazæ, Paluda- pium, [Apium paluftre, C,B. Matth..Cord. in Diofc. Gef, Caft. Lugd. Apium, Brun. Fuch. Lon, vulgate, Trag. a- grefte, Cord. Apitaliud genus, Cxf, Eleofelinum, Fuch. i- E con. Dodo. gal. & poft. Lebelo.] Won Serapione lib. fimp.cap. 280. wirdt er Arabiſch Aalu genannt / von An- drea Bellunenfi , Chare alhayn, vnd von andern Afars vnd Aßili. Italianiſch Apto, Apiepaluftre, Apio acquatico , Pitrojello acquatico, vnd Petrofemolo del Aqua. Hiſpaniſch / Apio, vnd Pe- rexildagoa. Sransöfifch/ Afche, Ache, Perfildelean, vnnd del’ ‚Appe. Engliſch / Smallage[warer Parſley] und Marfche, Flehmiſch vnd Brabändifch/ Eppe und Jouffrouwmerck. Hochteutſch / Epf / Eppich / Epfich / Eppe / Hepfen / Bauw⸗ Das Erſte Buch / von Kreutern 277 Ekreneppich / Waſſerepf / Waſſermerck / vnd wilder Eppich? Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Ey⸗ genſchafft deß Waſſereppichs. De Eppich hat ein waͤrmende vnnd trucknende Eygen⸗ ſchafft / vnd iſt warm vnd trucken im erſten Grad / vnnd hat gleiche Krafft vnd Wirckungen mit der Peterſilgen / a⸗ ber doch nicht in der Speiß / ſonder allein inn der Artzeney. * Eh die Wurtzel / das Krane vnnd der Samen ge⸗ raucht? | Innerlicher gebrauch deß Waſſer⸗ eppichs. 6 E ſeindt etliche erfahrne vnd fuͤrwinige / Ange Weiber/ die brauchen den Kindtbetterinnen den Samen deß Waſſereppichs / jnen die Milch darmit zu mehren / vnnd ge⸗ ben jhnen denſelbigen eyn mit etlichen Spruͤchen / wel chen abſcheuwlichen Irrthumb ſie von jhren ſchoͤnen Doctoti- bus Merdicis gelernet haben / vnd ſol ein ſonderlich heymlich Secret ſeyn / ſo doch das Widerſpiel eben war iſt / daͤß nichts mehr die Milch vertreibt vnnd verzehrt / als eben dieſe Arze⸗ ney / alſo weiß der Teuffel wo er nicht ſelbſt hinkommen kan / feine Botten vnd Werckzeug zu ſchicken / damit er den Leu⸗ then Schaden zufuͤgen moͤg Etliche legen Waſſereppich in den Wein vnnd trincken ſtaͤtig darvon fuͤr den Zorn / vnnd geben auß daß ſolches ſie helffen / vnd den Zorn miltern fol: Waſſereppichſamen in Wein geſotten vnnd darvon deß H Morgens vnd Abends getruncken / vertreibet den ſchmerzen vnd Krimmen der Daͤrm / von Blaͤſt vervrſacht. Den Leherſuͤchtigen machet man von Waſſereppich eine heylſame gute Arzeney: Dan nimbt Waſſereppichſafft / Wermutſafft / weiſſen fürnen Wein / jedes ein pfundt / ver⸗ miſcht ſolches durcheinander / vnd gibt deß Morgens vnnd deß Abends / jedesmal it. Stunden vor den beyden Imb⸗ ſen iij. vnzen warm zu trinken, | Wider den ſchmertzen der Leber: Nimb Waſſereppich⸗ ſafft / Fenchelſafft / jedes ij. loth. Vermiſch es vnd gibs dem Kraneken Morgens vnd Abends / jedesmal fo viel warın zu trincken. Dieſe Artzeney hilfft auch wider die Piltz / Ge⸗ ſchwulſt vnd die Waſſerſucht / ein tag oder etliche nacheinan⸗ der alſo getruncken. Wider den verhaltenen Harn: Nimb Waſſereppichſa⸗ men / Fenchelſamen / jedes ij. loth. Seuds in einer halben maß Weins oder Bier den halben theil eyn / ſeihe es dann durch ein Tuch / vnd trincks zu vier malen warm / deß Mor⸗ gens ein Trunck vmb ij, oder fuͤnff Vhren / vmb neun Vh⸗ ren ein Trunck / nach Mittag vmb ii. Vhren auch ein trunck / vnd einen deß Abends vmb ix. Vhren wann man zu Beth gehen wil. Wider den Lendenſtein: Nimb Waſſereppichſamen / Pe⸗ terleinſamen vnd Bibernellenſamen / jedes ij. lorh. Mach ein reyn Puluer darauß / vnnd brauch darvon ein quintlein auff einmal / zertreibs mit einem Truͤncklein Weins / vnnd trincks warm. Wider die Lenden vnd Nieren Geſchwer: Nimb Waſſer⸗ eppichſafft / Fenchelſafft / Wermuthſafft / jedes gleich viel / laſſe die miteinander auffſieden / laß darnach ein wenig ſitzen K vnd ſeihe es durch ein Tuch: Nimb darvon ein loth / Eſels⸗ milch zwey loth / vermiſch es wol durcheinander / vnd gib jm Morgens ſo viel nuͤchtern zu trincken / vñ deß Abends ein par Stundẽe vor dem Nachteſſen auch ſo viel / das reynigt dz Ge⸗ ſchwer wol. — | Sonſt magſtu den Waſſereppich nuͤtzlich zu allen Kranck heyten gebrauchen / darzu der Peterlin gebraucht wirt / wie die hiebevor erzehlt finde. Aber in der Speiß fol er gar in fein? weg gebraucht werdẽe / dañ er ſehr groſſe fürderung zu der fat, leuden Sucht gibt. Es ſollen auch die Kindtberinnen vnnd Aa Seugmuͤt⸗ 278 D. Tarobt Theodori Cabernemoniani / rn Re... — a — kön cas , A Sengmuͤtter denſelben in Speiß und Artzeney vermeiden, Ffereppich mir den Wurtzeln drey Handvoll Peterleinkraut dann die jungen Kinder vberkommen fonftden obgemefdten Gchrechen darvon. Bann dem Rindeviehe die Augen fchweren / oder fonft einen Fluß bekommen / fonimb Waſſereppichſafft ein Be, cher voll / vnd fchürte jnen denfelben eyn / vnnd öffneinen die Ader vnder der Zungen. Wann ein Pferde Huͤnermißt mit dem Suter geſſen her, ie / darvon dann ein Krimmen kompt: Sonimb vier loth ge⸗ puͤluerten Waſſereppich / ein Pfenning glaͤßlein voll Horigs vnnd ein aͤchtmaß Weins / vermifch es wol durcheinan; der vnd machs warm / ſchuͤtte es darnach dem Gauleyn. Wider das Hirnwuͤten der Pferde: Nimb Waſſerep⸗ vnd Wurselnzmo Handvoll’ Sendkelfrant vnnd Wursef/ Dillenkraut mit der Wurtzel / Eybiſchkraut / Pappellen mie den Wurtzeln / Leinſamen ein wenig zerquetſcht / Waſſerep pichfamen/ Peterleinſamen / Dillſamen / Fenchelſamen je, des eine Handvoll. Zerſchneidt die Kreuter klein die War, zeln zerquet chin einem Moͤrſer / vermiſch es alles durchein⸗ ander / vnd thu ſie in ein langen leininen Sack / den ſeud wol in Bachwaſſer / mache darauß ein Lendenbad / darinn bade deß Morgens nuͤchtern dritthalben ſtunden / Nachmittag vmb zwo Vhren zwo ſtunden / vnd zu Nachts wann du wile ſchlaffen gehen auff die anderhalb ſtunden / vnd brauche all⸗ wegen darzu das obgemeldte Steinpuluer mit dem Wein. pich/ Gerſtenſtro / Kleyen vnnd Lattichkraut / zerſchneidts Am Bad aber leg den Sack mit den Kreutern ein weil vmb I klein / miſ che es durcheinander vnnd gibs dem Pferöroffters die Lenden biß auff den Bauch / darnach ſitz ein weil darauff | mals zu eſſen. °G warm du es leiden magſt / vnd thue das drey Tagnachein, u Waſſereppichtraut klein zerſchnitten / vnnd den Roſſen ander / der Stein reiſſet vnd gehet gewiß hinweg. | EIN dem DEE AIECIISE RRDERFTORINEENSTIRIIEN- Ein ander gut Lendenbad wider den Stein / bereyt alfor Eufferlicher gebrauch deß Waſ⸗ ſereppichs. rin Waſſereppichkraut geſtoſſen / den Safft außge⸗ druckt / vnd in die Augen gethan / bekompt wolden vber⸗ ſtilpfften Flarraugen. Eppichkraut mit Stabwurtz in Laugen geſotten / iſt gut wider das Haar außfallen / das Haupt offtermals darmit gezwagen. | Wider den ſchmertzen der holen Zaͤhn: Nimb Waſſerep⸗ vichſamen j. quintlein / Bilſenſamen / deß auffgetruckneten C Maafamensfafft/ Opii, jedes zwey drittheil eins quintlins. H Die Samen ſtoß zu Puluer / den Magſamenſafft zerlaß mit ein wenigEſſigs / vermiſchs darnach vnd ſtoß wol durch⸗ einander in einem Moͤrſer / gieß Eſſig zu daß es moͤge ein di⸗ ckes Teyglein geben / darauß mac) Pillulen / thue deren eins inn den Schmertzhafftigen Zahn / laſſe es eine Stund dar⸗ inn⸗ Wider die geſchwulſt vnd ſchmertzen der Bruͤſt: Nimm ſriſch Waſſereppichkraut / zerſchneidts / ſtoſſe es darnach in einem Weoͤrſer / vnd ach mit Honig vnnd Gerſtenmeel ein Pflaſter darauß / das leg deß Tages zweymal / das iſt deß Morgens vnd Abends vber / es ſtillet den ſchmertzen vnd ver⸗ treibt die Geſchwulſt. | Wider die enzindung ond hirige Geſchwulſt der Bruͤſt: Nimb Warlereppich zwey guter Handvoll/ Weinranchen/ Pferfingbaumbierter/jedesj. gute Handvoll. Stoß die mit einanderin einem Moͤrſer / darnach feud die mit Eſſig vnnd Roſenoͤlen / mac ein pflafter darauf vnnd legs obgemeldter maſſen vber. Waſſereppichkraut in Waſſer geſotten / vnnd den Laum darvon durch ein Rohr in die Mutter entfangen / fuͤrdert den Weibern jhre Monatblumen. | Wider den verfandenen Harn: Nimb Waſſereppich⸗ traut / Peterlinkraut/ Fenchelkraut / jedes gleich viel / Zer⸗ ſchneidts vnd ſtoſſe fie klein / roͤſchte ſie darnach in Buttern / vnd legs warm vber die Gemaͤcht vnd vber die Senden / als warm es der. Krancke erleiden mag / eb macht bald vnd ſanfft Nimb Waſſereppichkraut / Kleyen / jedes drey Handtvoll / Pappellenkraut / Eybiſchkraut / Chamillenblumen / jedes zwo Handvoll/ Peterlinkraut / Tag vnd Nacht / Manwer, rauthen / Pfrimenbluͤhet / Mertzveielkraut / jedes eine hand⸗ voll. Thue gemeldte Stück klein geſchnitten inn ein las gen Sack / ſeuds inn Waſſer / vnnd brauch es wie oben ge⸗ meldet. ————— Waſſereppichkraut gruͤn vnd friſch zerſchnitten / darnach mit einer Broſamen Rockenbrodts und Sals/inein Moͤr⸗ ſer wolgeſtoſſen / vnnd darnach wie ein Pflaſter vbergelegt / heylet die vergifftigen Biß der Schlangen. Waſſereppich geſtoſſen vnd pflaſtersweiß vbergelegt / iſt gut vor die blauwen Maͤhler / vnd geſtanden oder vnderlauf⸗ fen gerunnen Blut. | Apoſtemen / Eyſſen und Beulen zuerweychen und zuhey⸗ len: Nimb Waſſereppichſafft iiij. loth / Honig drey loth / zween Eyerdotter / vermiſch die wol durcheinander mi Wey⸗ tzenmeel / daß es werde wie eine dicke Salbe / die ſtreich dann auff ein Tuch / vnd iegs vber. Wider die Geſchwulſt vnd Beulen von Schlaͤgen oder Stoſſen: Nimb Waſſereppich mit den Wurtzeln. Zer—⸗ ſchneidt vnd ſtoſſe ſie klein / darnach ſeud ſie mit Eſſig / vnnd legs warm druͤber wie ein pflaſter / es verzehrt die Geſchwulſt vnd Beulen. “| Waſſereppichſafft mit Eyerweiß vermifcher / vnd in die frifchen Wunden gelegt / es heylet wo man andere Artzeney nicht haben man, 1. Waſſereppichſafft genommen ein gut theil das frifch au epreßt worgen iſt / thue darzu Rockenmeel vnnd ein wenig Buttern / vermiſch es wol durcheinander / daß es cin Pfia⸗ ſter werde / das ſtreich auff ein Tuch / leg es vber Beulen / Schlier / Eyſſen / oder dergleichen Geſchwer / es zeitiget ſie bald vnd reyniget ſie. Die Wundtaͤrtzet machen ein koͤſtliche Salb von dem Maffereppich / das wirdt vnguenrum de Apıc genannt/ vnnd iſt ein herzlich Reynigung / in Wunden / Geſehweren vnd alten Schäden’ die bereyt man alfo: Nimb den frifchen außgepreßten Safftvon Eppichfraut zwoͤlff ung / Honig — BB harnen. acht vntz / Gerſtenmeel drey vntz. Dieſes vermiſch durch⸗ Wider den Kaltſeych oder die Harnwind cin Lendenbad: einander / vnnd ſeude esanff einem linden Feuwerlein zu Nimb Waſſereppich iij. Handvoll’ Peterlinkraut / Fuͤnff⸗ der dicke einer Salben / die behalte zum gebrauch. Wolte ’ fingerkraut / jedes ij. Handvoll / Chamillenblumen / Brunn, K ſich aber ein Schad zu einer Fiſtel oder Krebs ſchicken / fo : E kreß / Pappellen / Berhonienkrans / Eybiſchkraut / Farrn⸗ kraut / jedes eine Handvoll, Dieſe ſtuͤck ſeud in genugſamem Bachwaſſer / vnd mach ein Lendenbad darauß / ſetze dich das reyn / vnnd bade nicht vber den Nabel / verharre darinn ein Stundt oder anderhalb / es machet bald vnd wol harnen / vñ vertreibet die Harnwinde. Du magſt auch dieſes Bad wol fuͤr den Lendenſtein gebrauchen. Wider den Lendenſtein cin gut Lendenbad: Nimb Waſ⸗ nimb den halben theil Wermuthſafft darın. Wann ein Schad hitzig were / ſo nimb darzu Wegerichſafft vnnd ein wenig Feigbonenmeel. Iſt der Schad an aͤderechten Or⸗ ten / oder bey den Neruen vnd Sennadern / ſo thue darzu ein loth oder vier Terpentin. Seind aber die Schäden ſtin⸗ end vnnd vnreyn / fo thue darzu ein loch oder anderhalbes reyn gepuͤluerten Myrrhen / Vnnd alfo magſt du auß die⸗ fer Salben machen mancherley art der Wirckung / vnnd behaltet auf enig im llen / 4 dem unt / eren hen nig rdh 1 ji lt ſo ein Ir ein fie heb die⸗ nd Itet — — ö—rrn —— — — — — ru u u — r — — fi B Das Erfie Buch) Don Kreutern. + 1. Bergpeterleit: Oreofelinum I. * behaftet doch darneben fein eygen Mundificatiuum, Erfiche F machens auff nachfolgende weiß / (aber Lanfrancus vnnd Guidoals fuͤrtreffenliche Wundtaͤr zet laſſen jhnen die vor, geſchriebene Deſcription vor andern gefallen.) Sie nem⸗ men Eppichſafft vj. loth / durchgeſiegen Nofenhonigrij.lorh/ Gerſtenmeel iij. loth / Terpentin ij.l oth. Solche ſtuͤck vermi⸗ ſchen fie zu einer Salben / vnd brauchens die Wunden/Ge ſchwer vnd Schäden damit zu reynigen Waſſereppich mit einer Broſamen Brodts geſtoſſen / ver⸗ treibet die Hitz vnd das brennen im Magen / fo man denſel⸗ * wie ein Pflaſter auff ein Tuch geſtrichen ober den Mas gen legt. | Es ſchreibt Diofcorides lib, 5. cap. 65. daß der Waller, eppich inallen dingen innerlich vnnd euſſerlich zu brauchen ſeye / wie der same Garteneppich oder Peterlein / derhalben ich vor vnnoͤtig geacht / hie an dieſem Ort weiter darvon zu ſchreiben / habe doch nit vnderlaſſen koͤnnen / dem guͤtigen Le⸗ fer auch meine Experimenta , warzu ich denſelbigen ge⸗ braucht / mit zutheilen. C Gediſtilliert Eppichwaſſer. Paludapii aqua ſtillatitia. ya Waffereppich folallerdings gediftilliere und infun⸗ dire werden mit dem gemeinen Eppichwaſſer / wie wir fol, chesim Capitel vom Pererlin/ denfelben gut vnd fräfftig an diſtillieren gelehret haben / an welchem ort berichts genug zn finden iſt. — Innerlicher gebrauch deß Eppich⸗ waſſers. Sys Eppichwaffer hat ein öffnende/harntreibende Krafft wie hiebevor von dem Peterleinwaſſer gemeldet iſt wor⸗ den / allein daß dieſes etwas kraͤfftiger vnnd ſtaͤrcker inn der Wirckung iſt. Es dient denen in ſon derheyt wol / die ſchwer⸗ lich harnen / vnd die mit dem Stein vnd Lendenwehe beladen ſeindt. Es oͤffnet auch die verſtopffung der Lebern / vnnd iſt gut wider die Geelſucht / vnd den grünen Siechtagen Ca- ehexiam, Morgens vnd Abends / jedesmal iiij. oder v. loth getruncken. | ufferlicher gebrauch deß Eppich⸗ x waflers. N ifereppichwarfer eufferlich an die Schläff und Stirn geftrichen/ oder aber zweyfache leinine Tuͤchlein darinn generer vnd vber die Stirn vnd Schlärf gelegt / machet ru⸗ D ben vnd ſchlaffen / vnnd mag ſolches nuglich mit andern zu den Vberſchlaͤgen zum Haupt vermiſchet werden. Eppichwaſſer bekompt wol den vberſtilpten Flarraugen / dieſelbigen offtermals darmit gewaͤſchen / vnnd jedertweilen ein Troͤpfflein oder zwey dareyn gethan. Von dem Eppich wirdt ein koͤſtlich Augenwaſſer gediftil, liert / wider die dunckelheyt der Augen / welches dieſelbige ver⸗ treibet / vnd das Geſicht ſchoͤn / hell vnd lauter macht / das be, reytet man wie folget: Nimb Waſſereppichſafft fechzehen vntzen / guten friſchen Honig acht vntzen / Roͤmiſchenkuͤm⸗ mel/ Saffran / alle groblechtig gepuͤluert / jedes ein loth. Die⸗ fe ſtuͤck vermiſch durcheinander vnd diſtilliers in einem kuͤpf⸗ ferin Diſtillierzeug in Balneo Mariz, vnnd behalts zum ge⸗ brauch. Davon thue taͤglichs einmal oder drey / jedes mal ein Troͤpfflein oder zwey in ein jedes Aug. | Das Acht ond zwantzigſt Cap. Von dem Bergpeterlein. Ioſcorides lib. 3. cap. 66. beſchreibet nur ein | Geſchlecht deß Bergpererleins / aber wirfinden zur vnſer Zeirdrey onderfehfednfche Geſchlecht / darun⸗ G 279 derdas erfte das Oreofelinum Diofcoridisift / die andern zwey aber die fönnen darvon feines wege abgefönderr wer, den / fintemal fie nit alleinrechte Gefchlechter dep Bergpe⸗ terleins der Geſtalt halben feind/fondern auch der Krafft vñ * II. Bergpeterlein. Oreoſelinum — Wirckung halben/diefiemirdem wahren Oreofelino Dio- leoridi⸗ gemein haben? et 1. Das erft Gefchlecht hat ein weilte Wurtzel Daumens dick / vnd auch erwan dicker faft einer Elen lang / auch kleiner vnd kuͤrtzer nach dent fit jung oder alt iſt / welche ſo ſie verletzt wirt / gibt fie von ich ein Miſchweiſſen hartzechtigẽ Safft / der iſt gleich wie auch die Wurtzel eines bittern vñ fi charpffen Ge⸗ ſchmacks / wiewol doch der Safft ſtaͤrcker vnd ſchaͤrpffer iſt alsdie Wurtzel. Donderfelben wachſen gegen dem Fruͤh⸗ fing viel zerkerffter Bletter an befonderen Stielen herfur/die vergleichen fich an der Geſtalt dem Peterlein / die figen weit D auff der Erden außgeſpreytet / dick vbereinander / zwiſchen den Blettern kompt herfuͤr ein runder Stengel mit holkelen vnnd Gleychen wie der Stengel deß Dillſamens / der wirdt Elen lang vnnd auch lenger / der hat Nebenaͤſtlein / darauff wachfen Dolden oder Kroͤnlem mir weiſſen Bluͤmlein wie an dem Schirling: Wann die abfallen vnd vergehen / folget ein langlechter doppeler breyter Samen / der iſt groͤſſer dann der Dill ſamen vnd auch dicker / von Farben grawſchwartz / wolriechend/ am Geſchmack raͤß vnnd zanger wie die Wur⸗ zel. Dieſer Peterlein waͤchßt an den Bergen / vnd ſandech⸗ tigen ſteinechtigem Erdtreich in der Ebne. Fuͤrnemblich a⸗ ber waͤchßt er vberfluͤſſig bey Cronweiſſen burg auff dem Wurmberg / der fonderlich groſſe vnd lange Wurtzeln hat / gleich vnden am Keſtenwald. Deßgleichen finder man deſ⸗ ſen auch viel im Behwald auff der Ebnen inn ſandechtigem ſabern vnddalfelbig Gebirg hinab. So man das in die Gaͤr⸗ gen pflantzet / waͤchßt es gern vnd bleibet lang / begert feinen feyß ten Grund / oder fonderer ann 11. Das ander Gefchlecht hat ein lange / wofriechende Wırsel/dieift aufwendig Efchenfarbondinmwendig weiß/ einesräfen vnd ſcharpffen Wuͤrtzgeſchmacks / die hat am o⸗ bern theil / wie der Stengel herfuͤr waͤchßt / ein rauhen / haar⸗ echtigen weißgrauwen Buſch / wie die Beerwurtz oder Hirt⸗ wurg, Die Bletter ſeind dem Steinpeterlein aͤhnlich / vnnd € Br TON H x fteinechtigem Erdrreich/deßgleichen am Gebirg under Berg» K 280 &. Jacobi Theodori Tabernxmontani / — 111. Bergpeterlein. Oreoſelinum III. E ſoreyten ſich went auß vmb dem Stiel ’ welcher auff die an⸗ derhalb Schuch lang wirdt. Oben am Stengel gewinnt es feine Blumen vnd Samen auff Kroͤnlin / der iſt am Ge ſchmack vnd Geruch raͤß end wolriechend wie die Wurzel vnd an der Geſtalt vnd groͤß dem Macedenifchen Peterlin gleich. Er waͤchßt am Gebirg am Rheinſtrom / vnnd im Behwald in ſandechtigem vnd ſteinechtigem Erdtreich / wie der vorig / waͤchßt auch gern in den Garten wann er darinn gepflantzt wirdt 111. Das dritt Geſchlecht hat ein kleine / kurtze vnd run⸗ de Wurgel/die iſt auß wendig runtzelecht vñ ſchwartz / mwen⸗ dig aber luck vnd weiß / die theilet ſich vnden in zwey oder drey theil oder vnderſcheidt mit wenig Zaſeln. Am obertheil da der Stengel herauß waͤchßt / har ſie dicke / rauhe / haarechti⸗ ge Buͤrſten gerings herumb / die ſeind viel groͤber vnd groͤſſer dann die an der vorigen. Die Bletter ſeind ſchmaler dann deß Peterleins / tieff zerſpalten / anzuſehen wie die Bletter deß Steinfenchels/ oder aber deß Haarſtrangs / jedoch Ele, nervnd kuͤrzer. Darzwiſchen waͤchſet herauß ein dickechti⸗ ger runder ſtengel mit Gleychen / der wirt nit viel vber Span⸗ nen lang mir vielen Rebenzweiglein / die ihre weile Bluͤm⸗ lein bringen auff fleinen Rrönlin / darauff folge ein kleiner Samen dem Peterlein aͤhnlich. Das ganz Gewaͤchß hat ein Geſchmack wie die wild Paftenach / doch iftdie Wurtzel vnd der Samenräfer. Dieſer Pererlein waͤchßt auch inn BergendadieSonn hin fommen kan / vnd in graßechrigen Huͤbeln vnd Rechen® | | Von den Namen deß Bergpe⸗ terleins. ] Oannes Dantzius der helt onfern gemeinen Pererlin vor das wahre Oreofelinum Diofcoridis, welcher ander mehren zu folchem Irrthumb vrſach geben hat/ vnd das fols ches ein grober jrrhůmb / darff es nicht viel vberweiſens / fin, temal die defer;ptiones der Alten ſolches genugfam anzei⸗ gen/ weicher fie Heiflig mit den gemeldten Kreurern conferirt. So feind aber auch erliche die difes Capitel Dioſcoridis vor vberfluͤſſig halten / vñ vberreden ſich felber vermeyndlich / daß Peirotelinum Diofcoridis vnd Otcoſelinum, di iſt / Stein⸗ peterlein vnd Bergpeterlein ein Gewaͤchß ſeye / welchen Irr⸗ thumb Diofcorides ſelbſt widerlegt / da er indem beſchluß deß Capitels von dem Bergpeterlein alſo ſpricht: Hie muͤſ⸗ ſen wir vns fuͤrſehen / daß wir nicht betrogen werden / vermey⸗ nende / daß das Kraut Petrofelinum, oder-Saxatıle Apium, das ift Steinpererlein/eing mitdem Orsofelino oder Berge peterlein feye/nach dem es vnderſcheidene Kreurer feind/ fo viel Diofcorides: Darauf dann leichtlich abzunemmen iſt / wie groͤblich die jrren die diefe Kreuter confundiren / vñ auf den zweyeneingmachen woͤllen. Es wirdt aber der Berg peterlein von Dioſcoride vnd andern Opeossrwov genannt / vnd von Conrado Geſnero OpesasAsvon EyxuAov oder Evoroy, von wegen ſeines weiſſen hartzechtigen Saffts zum vnder⸗ ſcheidt deß zweyten Gefchlechtsdeß Bergpeterlins / welches Wurgel feinen ſolchen harzechtigen Safft gibt. Lateiniſch wirt er genannt von den Kreutlern vnnd < impliciſten / O- reoſelinum, Apıum montanum, Monrtapium,Apium cer- uinum, Petrofelinum montanum, Petrofelinum ceruinũ vnd Elaphofelinum, von Valerio Cordo Polychreftum, vnd von Conrado Gefnero Polytmetum, Italianiſch wirt er genannt / Ap:o montano, Pitroſello montano vnd Petrofemola montano. Hiſpaniſch / Apio montefino vnnd Perexil montefino. Sransöfifch / Perf des montaigres. Enalifch/ Monntanne yarfley. Egyptiſch / Anonim. Slehmifch vnd Niderlaͤndiſch / Bergeppe / vnd Bergpeterſelie. Hochteutſch / Bergeppich / Bergpeterlein / vnd Hirtzpeterlein. Arabiſch wirt er genannt Acrajelınum. welches Wort die Araber ſonder alten zweinel vondem Griechiſchen Wort Oreofelinum genommen vnd in Acralelinum verkert haben⸗ [l. Apium s ft A An | lift FE ID HE ER TV BT — — x A. | | c fahren’ das beyde Wurgelvand Samen’ beyde fampr oder Das Erf Buch / Yon Kraitern. A LT. Apium montanum £olio ampliore, C,B.monta- F den /dod) iſt er an der Wirckung nicht fo kraͤſſtig / wie die num, Caſt. DalechampirLußgd.Oreofehhum,Clut. pän.ü- ue Petrofelinum,Lob, fiue Vcelgutra,Dodonzo. Ii. Dau- cus montanus apii folio minor, E. B. Apium monranum, Geſ.Oreolelinum oigrum, Eidem:an Polychreſtum, Cot- do. III. Selinum montanum pumilum, Cluſio pan®] Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Ey⸗ genſchafft deß Bergpererleins, EL. zweyt Bergpererlein feind warm vnnd tru⸗ een im dritten Grad. Der Safft aber deß erſten pber, trifft die Wurtzel in der Krafft zu waͤrmen vnd zu trucknen. Die Bletter ſeind ſchwecher als die Wurzeln: Der Samen iſt m der Wirckung der Wurzeln glach. Bao moͤgen alle auſſerhalb deß Leibs gebraucht / vnd zur Artzeney ein jedes zu ſeiner zeit eingeſammlet werden. Innerlicher gebrauch der Verg⸗ peterlein. DZ Erspeterfeinsfanen (fpricht Diofcorides ) inn Wein. geſotten / vnd darvon getruncken / treiben von Harn vñ die Weibliche Monatblumen. | - Sie werden auch vermifchronder die Artzeneyen / die wis derdas Gifft eynzunemmen bereyrer werden: darzu auch vn der die / die man bereytet den Harn zu treiben / vnd die zu wärs men gemacht werden. Zu dieſen deß Diofeoridis wirckungen / hab ich weiter er, ein jedes beſonder in Wein geſotten / vnnd denſelben getrun—⸗ cken / daß Grieß vnd den Lendenſtein gewaltig außtreib. O⸗ der aber die Wurtzel oder Samen zu Yuluer geſtoſſen / vnd eins quintleins ſchwer darvon mit Wein eyngenommen. Die Qdurgel gepuluert vnnd eins gulden schwer mit eim halben quintlein Thettack mit dem gediſtillirten Waſſer die, ſes Krauts vnd Wurtzeln vermifchrend ein wenig Weinef⸗ ſigs / darnach mi er gelegt vnnd geſchwitzt / ifl ein gewiſſe Ar⸗ zeney / wann ein Men aen die J eſtlenneader ter ein Peſti⸗ lentziſch Feber angeſtoſſen hette/ dannes alle vergifftung ge⸗ waltig außtreibet / welches ich an beyden Bergpeterlein ge⸗ wiß erfahren hab. Wann man aber den Therlack nicht ha⸗ ben koͤndte / ſoll man deß Puluers anderhalb gualden ſchwer nemmen / vnd gleicher geſtaͤlt gebranchen. pD . Etliche geben auch die fe beyde Wurtzeln den Schweinen im Sterben vnder jhr Eſſen gepuluerr vermtftht / dus ſoll fie vor dem Echweinsfierben / oder ven Sehen verhuten daß ſie nit inficiert werden. Sfr gleichemfal ER man das Puluer dieſer beyber Uhren zwey then⸗/mireinem theil ge⸗ pulnerten Wechholterbeern/ mit Cal vermiſcht aiſecken geben / das ſoll fe auch im Schaffſterben vorm Schel men bewarch, RE EE Bergpeterleinwurtzel oder Samen gepuͤluert/ vnnd ein.) quintlein ſchwer mu warnen Wem getruncken / zertheilet Die windigen Blaͤſtam derb / vortreibet das reiſſen in den Daͤr⸗ men. Dear Samen gleicher geſalt getruncken / bringt wider den verhaltenen Harn / vnd vertreibt den Kaltſeich. Euſſerlicher gebrauch deß Berg⸗ peterleins ¶As Kraut von beyden Bergpeterlein inn Waſſer geſot⸗ D ten / vnd den Laum davon in Die Mutter durch. ein Trech⸗ ter entpfangen / ſürdert die Meibltehe reynigung. Sonſt mag das Kraut zu Mutterbaͤdern / deßgleichen auch vor den Stein zu Lendenbaͤdern vor ſich ſelbſt oder mit andern ſtuͤcken und Kreutern sermifcht gebraucht werden, Wasnun den dritten Derspererlemanlangen thut / mag er gleichfalls zu allen obgeme dien Gebrechen gebraucht wer—⸗ p gemeldte ref heylſamlich vnd nuntıch/ beyde innerhalb vnd G 281 zween obgeitteldren. Bergpeterleinwaſſer. Ore.felini aqua itısıaclila. Ne Derapeterfein ſoll im Augofto mit Wurtzel / Sram gel / vnd ſeiner gantzen F übſtanz klein gehactt / vnd ſol⸗ gends in Balneo Mania ſenfftiglich zum am eptenmalabge;o, gan werden / wie wir von den Angelick vndBibernellen gnug⸗ ſam vnderweiſung geben haben. Vnd ſoll ſolches von bey, den Bergpeterlein verſtanden werden. Innerlicher gebrauch deß Bergpe⸗ tetleinwaſſers. nt Bergpeterleinwaſſer dient wider alle vergifft / vnd iſt ſonderlich gut in der zeit der Pefiiteng gebraucht / derſel⸗ ben vergifftung widerſtand zuthim. Bergpeterleinwaſſer deß Morgens vnnd Abends / jeden, mal vier oder v. loth getruncken / miltert den febmersender Mutter / zertheilet die Wind im Leib / vertreibt den ſchmertzen der Daͤrm vnd das Krim men / tretbet den Harn / ſühret auß Grieß on dendendeſtein / derglelche auch die verhaltene Mo⸗ natblumen der river, Das Neun vnd zwantzigſt Cap. Von dem Baſilgenpe terlein. + Baſilgenpeterlein. Silſon. * Er Bufit ary tenein ha cin klein \o ech" u‘ titze vntuůchtige Wurtel mit vielen framm MORD CE psarten Nebenincken / oder Zaſeln. Die Bletter ſeind greffer vnd auch weiter auß geſchnitten van dr: Blat⸗ ter deß gemeinen eterlems / der groſſen Bibe elleng lei gerings herumb mit ſcharpffeñ Kerfflein gleich einer Sa egen ackerftr. Der Stengel vergleicht ſich wit ſeinen Gewer. lein vnnd vielfaltigen Nebenzincklen dem Waſſereppich. Im Ja mW 282 S. Jacobi Theodori Tabernaittontani! A Hewmonat gewinnt es ſchoͤne weiſſe Bluͤmlein wie die Bi, F bernell / darauß folget ein kleines ſchwartzelechtigs Saͤmlein / Von der Natur / Krafft / Wird — u IR irckung und € faſt in der groß dep Peterleins / eines lieblichen anmuͤtigen genſchafft deß ——— er Geruchs / vnnd hannigen Wuͤrtzgeſchmacks wie deß Pfef—⸗ ſers / wann der geſamlet wirt / ſo verdirbt darnach das Kaut 5 hat der Baſil nei i ! ——— EN Kra genpeterlein ein krafft vnd eygenſchafft mit der Wurzel? dann es em recht Sommer Gewaͤchß iſt / * trucknen / zu waͤrmen vnd zu zertheilen / Bun ah vnd muß Jaͤhr Une Samen wider ernewert vnd frifch duͤnn zu machen / vnd iſt aber warm vnnd trucken im dritten gezielet werden. Wann man den Samen fien wil/follman Brad, Der Samen allein wirde in der Speiß vnnd Artze⸗ den in friſchem Waͤſſer zuvor wol erweychen laſſen / vnd dar⸗ ney gebraucht? | nach in cin harten felfigen Grund fäcn/ vnd offrermals mit | lawwarmem Waller begieſſen / fo gehet er auff vnnd wächft Innerlicher gebrauch deß Baſil⸗ ‘ Luft, — wo er die Sonn haben mag / dann er war⸗ genpeterleins. me ſtaͤt licher? Ai vr | | B iſt gut ge⸗ | truncken wider die Gebrechen deß Miltzes / wider di B Ron den Namen deß Baſil⸗ Harnwinde / vnd die verhaltene Monatblumen der Weiber, genpeterleins. | Die Inwohner der Landſchafft Syrien / gebrauchen den ge, — RE ae meldten Samen vorzin Condiment / vnnd eſſen den mit a Jeſer Peterlein iſt noch etwas frembd vnnd wenigen be⸗ foren Kuͤrbſen vnd Eilig! | ß | er kannt / dann der Samen dieſes Peterleins vnder einem Nun iſt das gewiß daß vnſer Baſilgenpeterlein alles das frembden Namen / bey den vnerſahrnen Aerzten vnund Ras jenig fräfftigfich verricht/ was Diofcorides dem Sinom jı tendermachern gebraucht curdt/ nemlic) vor den wolriech fchreiber. Vnd iſi auch ein herzlich vnd gur Condimene/ Die enden Amonıum, von welchem wirhiernadh fagen werden Speiß damir abzuwuͤrtzen vnd wol gefchmackt zu machen/ Wie nun die gemeldten Aerge/difen wolricchenden Samen er werde gleich zu Sifchen oder Fleiſch gebraucht. Pin. lib | fatichtich Ansomwum getaufft haben / alfe haben ſie au deſſn cap. 30, Jobt das Brodt darinn diefer Samen gebacken ir ſtatt ein gifftigen ſtinckenden Samen/ welcher von dem fa vnd lehret daß es in Gebrechen der Leber vnnd den Waller, a ee en ee ee taufft / welcher Name diefem vnſerm Bafilgenpererlein ey ⸗ chet / ſonder and) indem Krimmen vnnd ale er gentlic) gebuͤret / dann es das recht vnd warhafftigSitonder brechen/fo von verhaltenen Bläften herfommen. Scmeidr Alten iſt / vnd ob fie ſchon folches kürzlich beſchrieben / vnnd „, Brodt mit dieſem Samen gebacken’ preifet Actius tetr ſonderlich die Geſtalt deß Krauts nicht angezeigt / fo haben A cr. 11.cap. 9. wider die auffblaͤhung def Miltzs iR fie doch die Geſtalt deß wolrtechenden Saͤmleins fo artig be⸗ Bafilgenpererleinfamenzu Puluer geftofjen sound eins ſchrieben / alſo daß man in keinen zweuel ſetzen darff / daß die⸗ quintlins ſchwer mir Wein vermiſcht / vnnd warm getrun⸗ ſer — — folte das Sılun ji Alten in: cken / bilffe wider das Krimmen ond ſchmertzen der Daͤrm / Dann Diolcondeslb. 3.cap. 54. beſchreiht dieſcs alſo· Sir zertheilerdie Blaͤſt treibt den Harn / dient wider den Kalt⸗ fc: iftein tlein Saͤmlein in der Landtſchafft Syrien wach fendy/verrreibedie Mutterkrim̃en / vnd alle innerliche ſchmer ſend / dẽ Peterlin oder Garteneppich aͤhnlich / lang / ſchwartz / zzzen / von kaͤlt vnd windigen Blaͤſten vervrſacht Sau eines zangern vnnd feharpffen Geſchmacks. Auß welcher a —3 deß Dioſcoridis Beſchreibung leichtlich abzunemmen iſt / | | FR daß diefer Samen dasrecht Sılon der Alten / vnd die ſer Na⸗ Eu erlicher gebrauch deß Ba ſil⸗ me keinem andern Kraut oder Samen gebuͤret / dann eben genpeterleins. dem Baſilgenpeterlein / den etliche auch Syriſchen Peter⸗ EEE Mae fein nennen / dieweil er auß der Landtlchafft Syrien vns Afilgenpeterleinfamen ein Handvoll mit einem pfundt gebracht wirdt. ieil dann die Beſchreibung Molcoridis Baumölen vnd einem halben Besherlein voll Wein⸗ mit dieſem Pererlein nicht allein durchauß zuſchlegt / fon» geforten/ biß der W — rtiſt / darnach durch cin Tuch dern auch die Wirckungen vnd Eygenſchafft Die er demſel ⸗ 5 un nisch Cl —* uf einmal warm au ich genom⸗ ben Sılon» quſchreibt / an diefem vnſerm Baſilgenpeterlein — ER er auch befunden werden / ſo muͤſſen wir es das wahr Silon blei⸗ der drep alfogebrasscht werden. 1ales Bu ben laſſen / vnd den aufftigen flinefenden Samen deß Gleiſ⸗ —* fen wider außmuſtern / vnd verfluchen / vnd jhren Meiſtern — — * / — —— * Tauffpatten denſelben ſelbſt zugebrauchen heymſchi⸗ — ober die auffblehung de Milses u. —* dien: ir Lagens gelegt / zertheilet es die Blaͤſt / vnd legt das Wehe⸗ ¶Der Baſilgen Peterlein wirdt bey dem Dioſcoridi vnd umb gemeldter Glieder, Galeno Briedyifd) z/rov genannt / vnnd von —— Zivar, Sateinif h/ Sılon,Sınon,Sinonum, Senon , Silion, 2 Ra ar) 2, 507 Er la vnd von Plin .lib.2. cap. 30. in Dizta Hydropicorum Se- Dafilgenpeterleinwein. Sifonites, feu Sinonites, nonium. Die Kreutler nenneng Apium Syriacum,vnd Pe» oder vinum ex Sifone confectum. trofelinum, Syriacum. [Sıfon Diolcoridis C.B. Amomum | - Germanicu * re Macedonicum,Fuch. — hat der Alten Aertzt fo viel mir hewuſt / keiner den Ba ⸗ g Dodo.gal. &poft.Lon. Ammi paruum, Gef.Sifon,Lugd. x "m Nlgenpererleinmein befchricben/ Actins aber an dem ob» Camerario.] Arabifch/ Muduan, Muduani vnnd Chorat. 67 gemel ören ort lobt denfelben Wein wider die auffblehung deß gyptiſch / Anonim. Italianiſch / Sifone. Teutſch / Bafilgens pe: MS. — nun einer — gern — wolte / feffer / Pfeffer rifchen Pererlein/ dieweig ſo mag er den beereyten wie den Kümmel oder Peterlinwein. — Der dient aber nit allein zu der auffblehung deß Miltzes / ſon⸗ er wie Pfeffer in der Speiß gebraucht wirdt / wie er dañ auch oh den Alten — worden iſt / wie herr der er mag auch mit groſſem nutz zu allen obenerzehlten iR. er | bracht werden. | | : — a Das. — X \e — — u 2 = be Fe ER an Ar. — — —— — — —— — — — — — = Das Erſte Buch Don Kreutern. 283 Das Dreiſſigſte Capitel, Von dem Ammeypeterlein. Ammeypererlein, 4 Ammioſelinum. KRELTER SEES Er Ammenpeterlin hat ein weiſſe Wurtzel a wie der Schirling / die iſt holzechtig vnnd hart, mit vielen Nebenzaſeln / zur Artzney vntuͤchtig. Wann das Kraut erſtlich vom Samen auff⸗ NER‘ 4 EZ ' D geherifrenchtesmitziveyen ſpitzigen Blaͤtlein berfür wieder J Garteneppich oder Peterlein / die andern Bletter die hernach folgen / werden kraͤfftiger vnd breyter / den jungen Hoiderblet⸗ teen ͤhnlich / gerings herumb mit kleinen ſchmitlein zerkerfft / welche / ſo ſie zu ihrer groͤß kommen / fo werden fieden Blets tern deß Geyerleins gleich / deren gemeiniglich fuͤnff anxinẽ Stiel wachſen. Der Stengel wirdt rund / knoͤpffechtig ah? kleinen bolfelen/ iſt inwendig hol vnd luck / vnd gemeiniglich wirdt er zweyer Elen lang / wiewol er auch bißweilen Manis hoch waͤchſet / gewinnt gleich von der Wurtzel an viel Reben zweiglein / auff welchem wie auch auff dem Hauptſtengel im. Brachmonat / breyte Kroͤnlein wie Schatthuͤtlein ſich erzei⸗ gen / die bringeim Hewmonat ſchoͤne weiſſe geſtirnte Bluͤm⸗ lein / den Bluͤmlein deß Wißkuͤmmels aͤhnlich / welche ſo ſie vergehen vnd hinfallen / ſo folget im Augſtmonat ein kleines E Saͤmlein in der groͤſſe deß Peterleins / ein wenig braunfaͤr⸗ K big / der wirdt im Herbſtmonat geſamlet / iſt am Geſchmack bitter vnnd ein wenig ſcharpff. Dieſes Gewaͤchß wirdt in vielen Orten Teutſchlands wie ein and frembd Gewaͤchs in den Gaͤrten gezielet / dann es nit allenthalbenvon ſich ſelbſt waͤchſt. Zu Goßlar ſol es in groſſer menig wie ein ander wild Kraut gefunden werden:deß gleichen hoͤre ich / daß es in En⸗ gelland / wie auch in Franckreich ſehr gemein iſt / waͤchſt gern an den Waſſergraͤben / wiewol es auch in den Krautgaͤrten vnder dem Gemuͤß son ſich ſelbſt wachſend gefunden wirdt F Der Samen dieſes Gewaͤchs ſol im end dep Apriffen geſaͤet vnd zim lich mie lawem Waſſer begoffen werden / dann wies wolerdie Sonn wolkiden mag / fobegerter doch ein feuch⸗ tn Boden? Von den Namen deß Ammenpeterleins: Shaben vnſere Aertzet vnd ſonderlich die vnerfahrenen inn der erkanntnuß der Gewaͤchs) Kalendermacher / den Ammeypeterleinſamen vor das wahr vnd recht Ammey oder Ammium der Alten angenommen / vnnd viel Jahr her anß groſſem vnverſtandt vor dag wahre Am̃ey in jre Com- potitiones fälfchlich gebraucht / mie welchem groben vnnd falſchen Irrthumb man noch auff den heutigen Tag zu thun vnd dieſen Samen auß deß Ammeys ſtatt bey vielen Apote⸗ cken nit mehr bringen kan. Es iſtaber der Ammeypeterlein .g ein Mittelgewaͤchs zwiſchen dem Peterlein und Eppich / dar umb wir jhnen Ammeypeterlein genannt/fintemalererlicher maſſen mit dem Peterlein gemeinfchafft hat / vnnd biß daher faͤlſchlich Ammey iſt genannt worden / derowegen wir bey dem gemeinen Dann den Namen deß Ammeypererleing gemein gemacht haben. Damit wir aber auch vnſer Mey⸗ nung darthun / wiediefes Gewaͤchs bey den Alten mag ge⸗ heiſſen haben / fo halten wiresvordas Buboniuım Hıppo- craus, deſſen er lib. de Morh, mul, gedencft / das wirdt von ihme Griechiſch B+Baver genannt, Lateiniſch / Bbbopium Lppogatis (dann dag NRoſcoridis Bubonium ein ander Gewaͤchs iſt) und von den Kreutlern Ammiofelinum,ker- pedium vnd Ammiumadulterınum. Teutſch / Ammeype⸗ terlein. Engliſch / Bishops weede,] [Aminımarus,CB, Ammı, Brun. Trag. Fath. Cord.ın Diol. & hiſt. Tur.Lon, H Gef. Lugd. cui & Bupleuson Plinij quorundam : Ammi eommune,Do do.gal.vn Igarius,Lob.vuiga re,Dodo Cam. Cumiaum Al:xandrinum, Ruellio?] Von der Natur! Krafft / Wirckung vnd Ey⸗ genſchafft deß Ammeypeterleins. N >Pdem bineren vnd mittelmaͤſſgen raͤſen Geſchmack roch Ammeypeterleins / iſt leichtlich absunemmen / daß es den zweyten Grad ſeiner waͤrmenden vnd trucknenden Ey genſchafft nicht vberſchreitet / vnd iſt ſolches allein vom Sar men zuuerſtehen / dann das Kraut vnnd Wurtzel gar keinen gebrauch in der Artzeney haben? | JIuner licher gebrauch deß Ammey⸗ a peterleins. N Samen deß Ammeypererleins ifterfahren daß er den Harn treib/die Nieren / Blaß on Yarngäng vom Sandı Grieß vnd Schleimreynige, Was fonffin andern Krenterbüchern von diefem Gewaͤchß gefchrieben iſt / das ſol alles von dem wahren vnnd rechten Ammenverftanden werden / welche Wirckungen diefem Gewaͤchs fälfchlich find geben vnd zugefchricben worden. W?- | Ds Das ein ond dreiffigfte Cap. 0 Zondem Dlfenih. \ | eg | * Dlfenich. * — Olſenichium.* 8 EEE: — — un ar — nm — — — en ** — ⸗ F —— Me nenanne/iftein mittel Gewaͤchs vnder dem Pe⸗ id Be terfin vnd der Paftenachen, Es hat cin ſchwar⸗ — se Wurgel / die ſich von jhrem Haupt inn etliche Nebenwurzzeln bin vnd wider vnnd vberzwerch außtheilen vnd vnderſcheiden / die ſeindt faſt eines kleinen Singers dis? vnd auch kleiner / mit etlichen Zaſeln behenckt / iſt mwendig weiß / am Geſchmack ſubtil / faſt hizig vnd bitter. Seine blet⸗ ter ſeind breit vnd im viel theil erſchnitten / kleiner vnd ſchmaͤ⸗ ler dann deß Peterleins / faſt aͤhnlich den Blettern deß Schirlings vnd der Paſtenach. Von der Wurselwachfen herauß zween vnnd auch etwann drey Stengel mit eckechti⸗ gen holkelen / die ſeindt rund vnd inwendig hol / gegen der Er⸗ denzu braunrot / die ſeindt mit Gewerben oder Gleychen vn⸗ derſcheiden / die werden Elen lang vnd auch lenger. Die blet⸗ B rer fo auß de Gewerbe oben her herauß wachſen / ſind ſchmaͤ⸗ ler vnd Fleiner dann die vnderften. Oben am ende der Stun; gelgewinnen fie ſchoͤne Dolden oder Kronen wie Schatt⸗ huelein wie der Dill / mit vielen Fleinen vnnd weiſſen Bluͤm⸗ lein + denen folget nach ein runder breiter doppeler Samen / welcher ander Form vnnd Geſtalt dem Dillſamen Ähnlich ift/eines hiigen vnnd bitteren Geſchmacks wie die Wurtel. Diefes Gen ächs hat ſeine Wohnung in feuchten Orten / da es gern waͤchſt / nemlich da Pfül vnd Suͤmpff ſeind / in dem Moß bey den Erlenſtauden. Vnd findet man deſſen ſonder⸗ lich viel zwiſchen Kneßlar vnnd der Statt Gendt inn Flan⸗ dern / da ichs in groſſer menge gefunden hab / in den Orten da viel Erlenbaum wachſen. In Sachſen iſt es auch ſehr gemein / aber im Oberteutſchlandt ſehr wenigð Von den Namen deß Olſenichs. DyWuneldeß Oſſenichein viel Jahr her von etlichẽ Kersten vnd Apoteckern vor das Meum der Alten / wel⸗ ches vnſer Beerwurz iſt / gehalten worden / die es in jren Ar⸗ zeneyen vor daſſelbig / doch nit ohn kleinen Irrthumb faͤlſch⸗ lich gebraucht haben / ſonderlich aber in den Niderlanden vñ Mimaͤchtigen Orten / wie ſolches dann noch auff den heuti⸗ gen Tag in Polen vor das recht Meum gehalten vnnd ge⸗ braucht wirdt / dann ſie das Meum der Alten auff jhre Mut⸗ 8 ei C zerfprach Oleß nick nennen / daher auch fonder zweiffel der Name Olſenich bey vns Teutſchen den vrſprung befommen hat. Was nu das recht vnd warhafftig Meum der Alten iſt / haben wir hiebevor an ſeinem Ort von der Beerwurtz ange⸗ zeigt. Olſenich aber was es bey den Alten geweſen / haben biß⸗ her noch wenig angezeigt Doch halten wir es eygentlich vor D das Thydelium, welches Plinius hb.25.c. IJ. beſchreibt / fin emal die Beſchreibung durchauß mirenferm Olſenich v⸗ berein ſtimmet. Die Kreutler nennens Oſlemehium vnd Meum Paluftie. Die Polen Oleßnick / vnnd die Teutſchen Olſenick. Gricchifch wirdt es @vareaıor genannt. [Apium ſyl.lacteo facco tuigetis, CB.tylueltre, Dodo. gal,& poſt. (eu & Thyfflelum) Lugd,Thyflelinum Plin,Lob.Daucus‘ aluftris, Gef. Sılaus Plinyj, Valerando : Oifenichium,, Co:d.Thalı®] Donder Natur / Krafft / Wirckung und Ey⸗ genſchafft deß Olſenichs. —* Je Wurzel / Kraut vnd Samen haben ein waͤrmende nd trucknende Eygenſchafft / melches der bisig vnnd bitter Geſchmack genugſam anzeigung gibt / und ſeindt aber E waum ondtruckenim dritten Grad. Die Wurtzel vnd Su K men werden allein zur Arteney von etlichen gebraucht / ſin⸗ temal ſie nicht jederman bekannt iſt / wie hiebevor auch an⸗ gezeigt⸗ | Gebrauch dep Olſenichs. ae Wurtzel vnd Samen deß Olſenichs / wirdt heuti⸗ Fes Tags neben dem daß ſie an etlichen Orten vor das wahre Meum der Alten gebrauchet wirdt / auch wider die verſtopffung der Nieren / Blaſen vnd Harngang gebraucht/ S.Jacobi Theodori Taberne montam / As Gewaͤchs von den Sachſen Olſenich F den verſtandenen Harn / Grieß vnd Schleim fort zutreiben vnnd außzufuͤhren. Sie wirdt auch für alles Gifft nuͤzlich eingegeben / daſſelbig durch den Schweiß auß Die Wurtzel im Mundt gekenwet / zeucht viel Schleim auß dem Mundt / vnnd miltert das Zahnwehe. Das thut auch ſo man die Wurtzel in Wein ſendet / vnnd darnach die durchgeſigene Bruͤhe im Mundt / ſo warm man die leiden kan / haltet / vnnd das offtermals reiterirt. Dieſe Wirckung ſchreibet and) Plimius dem Thyſſelio zuꝰ - Das zwey vnd drei igſte € ap. Von der Beerenklauwe. I, Beerwurg, Sphondylium I. —0 NT Ad N y 3 N N NY, WERENUUVA — 4. a, —S AN ht Ma —ú— — N} a / a | RRODA 3, Q GUN — > N A * = S\ Y dicke Waurrgel wie der Fenchel oder Paſtenach / die wirdt etwan Elen lang / vnd theilet ſich vn⸗ den her in etliche vnderſcheidliche Wurtzeln auß die iſt inwendig weiß vnd voller geeles Saffts / wie ein duͤnn Hartz / gleich wie der Liebſtoͤckel oder Meiſterwurtz / eines zimlichen guten Geruchs / vnd raͤſen ſcharpffen Geſchmacks auff der Zungen. Die Bletter ſeind ſehr groß / ſchwartzgruͤn vnd rauch: ein jedes Hauptblat dieſes Gewaͤchs iſt zerſpal⸗ „ten vnnd zertheilet in fuͤnff oder ſieben Nebenbletter / außge⸗ ſchnitten gleich an der Geſtalt einem groſſen Beerenſuß / die Stiel darauff dis gemeldten Pletter ſtehn / iſt jedes etwann eines mittelmaͤſſigen Fingers dick / mit braunen Aederlein durchzogen Zwiſchen den Blettern waͤchſt ein dicker / rauher runder ſtengel gegẽ dem Meyen herfuͤr auff anderhalb Elen lang / der iſt mi gleychen vnderſcheiden mic der Stengel deß Fenchelkrauts / od der Engelwurtz / der hat ſeine Nebenaͤſtlein vn Zweig / darauff komen im Meyen ſchoͤne Dolden vñ Kro⸗ nen mit vielen weiſſen getrungenen Blům lein / die ſi ding an⸗ As Kraut Beerenklaw genannt! hat ein ind aller⸗ = — Be >. ——— = = = > — —— — —E — ü— —— — — er — — — En — — — ic EEE EEE SEELE UNE - Das Erſte Bauch / Don Krcutem. I. Beerwurtz. Sphondylium II. 8 RENT NZ G NEIN ERBSRERDSERESETERBSBEEERZ * * U, Beerenklauwe. er —9 Sphondylium II, Crifpum, | — DE y ee: MIERTHRRE SESDSERTTEEEEN ding anzufehen wie die Bluͤmlein vnnd weilfe Cronen deß Maß holders / doch etwas kleiner: Wann diefe abfallen und vergehen / fo folget ein breyter doppeler Samen / der iſt groͤſ⸗ D ſer vnnd breyter dann der Dillſamen / je zwey Sämleın zu— ſammen geſetzt / wie zwey Tellerlein. Es waͤchſt gern in rau—⸗ hen felſichten Graß gaͤrten / ſandechtigen Wieſen vnnd Re⸗ chen der Weingaͤrten / iſt in Teutſchlandt ſehr ein bekannt vnd gemein Kraut / alſo daß man es nicht achtet in die Gaͤr⸗ ten zu pflantzen / fintemales inn groſſer menge allenthalben genugſam gefunden wird“ il, Diefes Krauts findet man bey ung noch zwey Ge⸗ ſchlecht / vnder welchen das eine / das doch an der zahl das zweyte iſt / Dem jetztgemeldten allerding gleich iſt / allein von Gewaͤchs viel ſchoͤner / groͤſſer vnnd von Blettern volltoms mener / ſehr ſchoͤn anzuſehen / ſo wirdt auch die Wurtzel groͤſ⸗ fer / die fich aleich von Ihrem Haupt in drey oder vier under; ſcheidenlichen Wurtzeln abthellet / die ſeindt lang / weißfarb vnd Daumensdick / am Geruch vnd Geſchmack der erſten E gleich. Die Blumen vnd Samen ſeindt auch vollfomme, ner vnnd fchöneralsdervorigen. Dieſe ift nicht fogemein als diefelbige/wächftan bergechtigen feuchten Wieſen / vnd iſt wol werth daß man fie in den Gärten pflanser. Deren finder man viel am Meyenftrom zwifchen dem Gebirg auf den ſandtechtigen feuchten Wiefen/ wiewol ich fie in den Sertengriinden auffdem Kreychgam auch fundenhab, Sie wächfer faft ſchoͤn vnd gern in den Gärten fo man die pflan⸗ ser. [Die Figur ſo allhie für das ander Geſchlecht geſent iſt / findeftu auch oben / vnder dem Namen Panarfraur:] 285 I. Das dritte Geſchlecht wirdt nicht arsffer als das er: ſte / die Bletter aber ſeindt etwas kleiner / vnnd nicht ſo gat ranbe / vnd merden fchen krauß / anzuſehen faſt luſtig ſonſt ſeindt fie mit Stengel / Blumen) Wurtzeln vnnd Samen der erſten gar durchauß gleich. Es wirdt auch dieſes Ge, ſchlecht nicht allenthalben gefunden. Es waͤchſet aber ziem⸗ lich viel an dem Strohm der Saren / zwiſchen Saralben vnd Sarbruͤcken / auff den Wieſen. Defgleichen am Re⸗ ckerſtrohm / vnnd ſonderlich auff den Wieſen vmb das Klo» ſter Neuwenburgke | "IV, Beerenklauwe. Sphondyliumgiabrum. Caſp. Bauhini, S \ ne * KANNE e BEN. ,,, Yn3 2 TR I j MD SER 1) G, ei; i I 7 I 1% FR AAN” N 9 7 We “d= = ER, — 4 J — 2 ZUR Ir dr * u 4 — V — — Z [Das vierdte Geſchlecht har ein ſtarcke dicke weiſſe Wur⸗ Bel; die Bletter ſindt dreymal groͤſſer dann der gemeinen Beerenklauw welche glatt ſindt / vnd von farben bfeichgrün? derencin jedes gemeiniglich in drey theil zertheilet iſt / vnd zu⸗ rings herumb zerkerfft. Die Stiel darauff die Bletter [tes hen ſind lang und ein wenig haarechtig. Zwiſchen den Blers tern waͤchſt ein Stengel zweyer Elen hoch mit geleichen vn⸗ derſcheiden / der auch nicht rauch iſt. Darauff kompt im Brachmonat ein ſchoͤne Dolden oder Kron mit vielen weiſ⸗ ſen Blumen / die der gemeinen von Geſtalt vnnd Farb gleich ſind / aber viel tleiner wie auch der Samen. Die ſes hab ich auff dem hohen Berg ſo man die Waſſerfall nennet / ſo auff drey meil von Baſel iſt / vnnd den Schweitzern zu ſtehet / ger ſunden / vnd zu vnderſcheid der anderen/ Sphondylun: gla- brum, das iſt / Glatten Beerenklauwe genennet / weil ſie von x niemandts iſt beſchrieben worden] Von den Namen deß Beeren⸗ klauwes. a Gewaͤchs ift auch von den vnerfahrenen Aertzten vnnd Apoteckern lange Jahr her / vor den wahren Acanthum Diofcoridis fälfchlich gehalten vnnd gebraucht worden / fo es doc, mit demfelbigen Gewäche sang vnnd gar feine gemeinſchafft nicht har. So man aber die 286 diefem Kraut halter, fo befindet ſich darauß daß vnſer Ber, renklauw das kechte und wahre Sphondyliumft/vnnd ligt daran gar nichts daß etliche die Meiſterwurtz daruor gehal⸗ ten / welches gleich fo wol ein Irrthumb iſtiſt / als der vorige. Es befinden fich auch alle Wirckungen die Dioſcorides dem Sphondyliozugibt/ durchauß in onfer Beerenklauwen / de roͤwegen es auch das wahre 8phondyliam iſt vnnd bleiben muß. Wasabernun der wahre Acanthus Diofcoridis fey/ das wirdt hernach an feinem Ort aud) angezeigt werden. Bonder Meifterwang haben wir auch hiebeuor vnſer mey⸗ nung angezeigt Die Beerentlauw wirdt von Diofcoride Griechiſch ge⸗ nannt / EZgovdluAsov, ZwordlvAov, ZooNurls, Erovdluris,A- edyın Bardıyıov, Niavas, Koegdarov,ondvonGaleno Erin B vAor, auch bey etliche EHovdliaser BAND Errovdliäsor. Latei⸗ Sbondylidin oder Spondilium, Cho- rodanum, Spondylis, Sphondilis, Nifyris, Phalangium, Verticıllarıs, Herba Rutinalis, vnd von Galeno Spondy- lum. Bonden Kreutlern wirdt ſie genannt / Chamæplata- nus, Planta Vrhna, Branca Vtſina, vnnd Branca Vrſina Germanica, Zum vnderſcheidt deß Acanthi, welches auch Branca Vilina von den außlendiſchen Medicis genannt wirdt. Von ivoanne Ruellio wirdf es Panaces Iylueitre genannt/von Antenıo Fumanello ‚Plaranella , von wegen der Bletter die dem Welſchen Ahornsbaumblerter gleich feindt / der Platanus genannt wirdt / vnnd von Guislielmo Rhegino, Panacia tylueltris. [Sphondylium hirfutum, CB.Sphondylium,, Matth. Anguil. Lac, Lon, Gef, Caſt. Cef, Spondylium , Turn. Lob. Dodo. vulgare, Lugd, c Branca vrfina, Brun. Trag. Cord.in Diof. (cui& Bupleu- ron Nicandti,& Bupreftis Gr&corum) Thalıo ;germani- ca, Dodo.gal. Acanthus Germanica, Fach, vulgarıs,Fuch, icon.) Arabifch wirdt es bey dem Serapione hıb.fiinp. cap. 253. Sachilios UND cap 3 10. Sarhidalion genannt Bon A- uicenna Sacundulion, vnd von andern Micharia, vnd Micaria. Italianiſch / Sphondilio vnd Spondilio. Behmiſch / Nedwe⸗ dy Paznoth. Vngeriſch Meduetalp. Flehmiſch vnnd Brabandifch / Beerenclaeuw. Hochteutſch / Beerenklau⸗ weond Berrentag. [Engliſch / Com Parſnep· Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Ey⸗ genſchafft der Beerenktlauwe. —S Beerentlauwen alle drey Geſchlecht / haben gleiche Wirckung. Sie waͤrmen / truckenen / durchtringen / offnen vnd zeitigen. Werden beyde zur Speiß vnd Artzeney gebraucht. Innerlicher gebrauch dep Bee⸗ renklauwes. Ecerenklauwe wann es im Fruͤhling noch jung vnnd SI: are iſt/ kochen es vnſere Weiber vnder die Muͤſer mit andern Kreutern / als jungen Hopffen vnnd ſuͤſſem Hanen⸗ fuß / jungen Neſſeln vnnd Wieſenkoͤle / alfo daß es ſeinen Platz neben der Artzeney and) in der- Küchen junden hat/ defgleichen auch die Wurztzeln daruon. So man aber ein ſolch Muͤßlein bereytenwil / muß man deß Beerenklauwes nicht zu viel nemmen / dann er ſonſt gewaltig treibet durch den Stulgang. —— Jungen Beerenklanw eine Handvoll genommen vnnd mit einem E mit einer guten Fleiſchbruͤhen sum wenigften eine halbe Stundt ſieden laſſen / ziemlich geſalten vnd folgends warm ohne Brodt, nüchtern geſſen / oder außgetruncken / vnd ein Samdt oder vier darauff gefaſtet / purgieret den zaͤhen Schleim ſampt der Gallen als wann einer ein Purgatz eyngenommen hette / vnd das ohn einigen Schaden / welche Arneney nicht fol verachtet werden / dann ſie manchem zu aut formen mag / fonderlid) aber denen die die Artzeney nicht allwegen haben koͤnnen / oder die moͤgen. söffelein von Habermeel klein gehackt / darnach Apotecken erreychen S. Jacobi Theodori Tabern monkant / a aber die Beſchreibung deß Sphondulij Diofcoridis gegen F Die Wurgeln bey dem Fleiſch geſotten / ſchmaͤcken nicht vbel / vnd machen die Bruͤhe wolgeſchmack. Solche Bruͤhe nüchtern eine gute Schuͤſſel voll getruncken / erweychet den Bauch vnd machet Stulgaͤng. | Die Wurgeloder Samen dep Beerenklauwes in Wein oder Waſſer geſotten / vnnd die durchgeſiegene Bruͤhe ge⸗ truncken / treiber die phlegmatiſchen zaͤhen Senchten durch den Stulgang. ft dientich den Seberfücchtigen/ end denen fo mit der Geelſucht beladen feind/ deß gleichen die ein kurtzen vnd ſchweren Achem haben’ and nichrärhtiten mögen fie ſeyẽ dann anffgericht. Auch it diß Krant gut wider die fallende Sucht und wider das auffſtelgen der Beermutter. Die Wurkel oder der Samen zur einem fubtielen Puluer gemacht / vnnd daruon ein quintlein mit Wein getruncken / hat zu den gemeldten Gebrechen gleiche Wirckung wie der obbgemeldte Tranck. Etliche geben deß gemeldten Puluers ein quintlein ſchwer eyn / mit einem Trunck guten Baumoͤlen gertrieben / das ſol eine ſonderliche Artzeney ſeyn / wider das kei chen vnd ſchwer⸗ lich aͤthmen. — Wider das Krimmen von phlegmatiſchem Schleim: Nimb Becenklauwe zwo Handtvoll / Bengelkraut / Pap⸗ pellen / Eybiſchkraut Kleyen in ein Tuͤchlein gebunden / Lein⸗ ſamen ein wenig zerknitſchet / jedes eine Handtvoll / Grie⸗ chiſchhewſamen auch ein wenig zerquetfchet drey oth / Dill⸗ ſamen zwey loth. Seud dieſe Stuͤck in emer Maß Waſſers zum halben theil ein / ſeihe es durch ein Tuch nimb daruon zwoͤlff Vntz / Seſamoͤlen / Dillelen / jedes drey loth / Roſen⸗ honig dreylorh / der gattvergen Hs ız rier®. auß gezegener Cafhız Siftetrjedes anderhatbterh / Sreinfals ein halb loth. H Dermifch ſolche Stuͤck durch einander zu einer Cliſtier / vnd thue die durch einen bequemen Zeug zu dem Krancken / HH Pi sum wenigften ein Stundt behalten! es thut gute uͤlff. Die Polen vnd Littauwer machen einen Tranck von dem Kraut vnnd Samen deß Beerenklawes mit Waſſer / thun darzu Sauwerteig oder Hoͤfel / das pflegt das gemeine Volck vor Bier zu trincken. Euſſerlicher gebrauch deß Bee⸗ renklauwes. REerenklauw geſtoſſen / vnnd den Safft daruon außge⸗ Dpreſt / reynigt das Haupt von dem zaͤhen phlegmati⸗ ſchen Schleim / vertreibt das alt vnd langwirig Heuptweh⸗ thumb / deßgleichen den Hauptnagel Hemicranıam , von j gemelter Feuchten vernrfacher/ fo man den Safft Mor, gens nuͤchtern ein gut theil durch die Naſen eynſuppet / vnd ein Tag oder drey nad) einander verharret. Es ſol aber der Leib zunor durch ein bequeme Purgation gereynigt werden. Dieſe Artzeney dient auch denen ſo zu der fallenden Sucht geneigt ſeindt. Der Dampff deß angezuͤndten Samens von der Bee⸗ renklauwen in die Naſen entpfangen / erwecket die Schlaff⸗ füchtigen, Solches thut auch der Samen in Baumoͤle ge⸗ kocht / fo man mir dieſem Oele das Haupt warm ſalbet. Die⸗ ſes Oele gleicher geſtalt gebraucht / dient wider das Hirnwuͤ⸗ gen Dhrrneu, vnd wider den wehthumb deß Haupts. Das Kraut vnd Wurztzel der Beerenklauwen zerſchnit⸗ gen / vnnd in einem Moͤrſer klein geſtoſſen / darnach warm wie ein Pflaſter vber das Haupt gef chlagen / erwecket / die ſo indie Schlaffſucht gefallen ſeindt. Man mag auch das ob⸗ gemeldte Kraut zuuor ehe mans vberlegt / inn ein wenig Baumoͤlen roͤſchten / ſo wircket es deſto beſſer. Der Safft auf ven friſchen Blumen def gemeldten Krauts gepreſt / iſt gut wider Die eyterigen vnnd ſchwerende Ohren / warm dareyn getraufft. Die gemeldten Blumen gedoͤrrt / zu Puluer geſtoſſen / vnd mir Roſenoͤlen zertrleben⸗ ſolgendts warm in die Ohren getraufft / hat gleiche Wir⸗ ckung. Diefen Safft haben die Alten zu dieſen vnnd dergle · en Gebrechen * >. Kir N * — y⸗ (vu ib th ei eb 0 nig fh it A) ch) 8 m il In ſen 2 \ ! f | — — Das Erſt Buch Bon Kreukern A Gebrechen außgepreſt / denſelben in der Sonnen laſſen tru⸗ cken werden / vnd vber Jahr behalten. Beerenklawenſamen mit gutem Wein vnd Baumoͤlen fo lange geſotten biß der Wein ſich verzehrer / das Oele dar— nach durchgeſiegen / cin Filtz darinn genetzt / vnd warm vber den Magen gelegt / vertreibt den Wehthumb deſſelbigen. V⸗ ber den ganzen Bauch gelegt / miltert ven Schmernen deg Krimmen vnd das Daͤrmgegicht. Der angesinder Dampff deß Beerenklauwenſamens in die Naſen entpfangen / erwecket die Weiber die von dem auffſtoſſen der Beermutter hin gefallen ſeindt. Solches thut auch das Kraut wann man daſſelbige ſampt der Wur⸗ gel klein zerſchneidet / darnach in Eſſig kocht / vnd daſſelbige vor die Naſen haltet / oder den Dampff daruon inn die Na⸗ fen entpfaͤhet. Beerenklauwenkraut vnd Wurtzel iij. Handtvoll / Beyfuß / Pappellen mir den Wurtzeln / Eybiſchkraut / Chamillenblu⸗ men / Seuenbaum / Lauanderblumen / Roßmarin / Holder⸗ bluͤht / jedes j. Handtvoll / Haſelwurtzkraut vnd Wurxeln ei⸗ ne halbe Handvoll / Peterleinſamen / Fenchelſamen / Dillſa⸗ men / Aniß ſamen / Leinſamen ein wenig zerquetſcht / Grie⸗ chiſchhewſamen / jedes ij. loth. Thue alle Stuͤck durch einan⸗ | der vermiſcht in ein leininen Sack / Taf den wolficden in ge, nugſamem Bachwaſſer / vnd mach daruon ein Sendenbad/ laß das Weib Morgens nüchtern zum weniaften ii. Stun, den darinn baden / vnd Nachmittag vmb ij. oder iij. Vhren anderhalb Stundt / vnd dieweil ſie im Bad iſt / ſol ſie auff dem warmen Sack ſitzen. Wider die tieffe erhartung der Weiber bruͤſt: Nimb Bee⸗ c renflaumenfraut / vnd Affodillwurtzel / jedes gleich viel / jer· H ſchneidts vnnd ſtoſſe fie klein in einem Mörfer/ ſeud ſie dar⸗ nach in Wein mit ein wenig Baumoͤlen / vnd legs def Tags zweymal warm vber die Bruͤſt. Beerenklauw mit Weinrauthen vermiſchet / jedes gleich viel / vnd obgemeldter maſſen geſtoſſen / vnnd vbergelegt / hey⸗ let die vmbſichfreſſende Schaͤden. | Beerenklauwkraut vnd Wurseln geftoffen und geforten/ erweychet alle harte Geſchwulſten / fonderlich aber die Ge, ſchwulſt der Leber / Miltz vnd der Mutter / warm wie ein Pfla⸗ ſter vbergelegt. | Die harten Geſchwer / Schlier / Eyſſen vnnd Beulen zu⸗ erweychen / vnnd deren ſchmertzen zu ſtillen: Nimb Beeren⸗ klaw / ij. Handvoll / Windenkraut / Pappellen / Eybiſchkraut / Mertzenveielnkraut / Tag vnnd Nacht / Bilſenkraut / jedes j. p Handvoll, Zerſchneid fie klein / vñ ſtoß ſie wol in einem Moͤr⸗ fer / thue darnach dazu Weytzenmeel itij. loth / Gerſtenmeel in. loth / Leinſamenmeel / gepuͤluerten Fonigree / ſedes ij. loth / miſch es durch einander / ſeuds in genugſamem Waſſer / vnd thue dazu vj. Basen alt Schweinenenſchmaltz / vnnd laß eg mit einander ſieden zu einem Pflaſter / daruon ſtreich auff ein Tuch vnd legs deß Tages zweymal vber. Wann man das Haar nach dem man das Hanpt ge⸗ zwagen hat / mit dem Safft von Beerenklauwen offtermal beſtreicht / darnach allwegen von ſich ſelbſt laͤſſet trucken wer» den / ſo wirdt das Haar krauß. Die Wurzel von Beerenklawen vmbher von dern euſ⸗ ſerſten Haͤutlein abgeſchaben / verzehret dic hartigkeit der Fi⸗ ſteln / darein geſteckt. Wiltu ein dicken roten Wein / oder aber einen weiſſen truͤ⸗ E ben Wein lauter machen / daß er ſchoͤn vnnd klar werde: So nimb Beerenklauwenkraut vnd Wurselfein gewaͤſchen on geſaͤubert / darnach wider getrucknet / vnd hencke eines Men⸗ ſchen Haupt groß daruon in ein Fuder / laſſe es ein Tag oder drey darinn hangen / darnach thu es wider herauß / laſſe es trucken werden / darnach hencks widerumb dareyn / vnd vber drey Tag ziechs wider herauß / vnd wann es trucken worden iſt / ſo hencks abermal wie zuitor in den Wein / vnnd laſſe eg darinn hangen / biß vierngehen Tag von anfang ſich verlauf⸗ fen haben / als dann thue das Kraut gar hinweg / ſo haſt du 287 F ein ſchoͤnen hellen Wein ſo klar wie eine Criſtall. Iſt es aber ein roter Wein / ſo wirdt er hell vnnd klar wie ein fchöner Cla⸗ retwein oder Schieler. Beerenklauwenwein. Sphondylites, Jewol ich bey den alten oder newen Lehrern nichts von dem Beerenklauwenwein je gefunden oder geleſen hab / fo hab ich doch nit vnderlaffen wollen / nachfolgen en Wein den ich von der Beerenklauwen zu machen / vnd in dem groſ⸗ fen Leibwehe / Kuimmen vnd Daͤrmgegicht / offtermals zuge⸗ brauchen pfleg / vnd den allwegen heylſam befunden / an die⸗ fem Ort zuoffenbahren / den bereyte alfo: NRunb auffgerruck⸗ neter Beerenklauwenwurtzel n / Beerenklauwenſamen / jedes vj . loth / friſcher außerleſener Senatsbletter xvj lorh/ def ges pfaͤhe „meinen Roͤmiſchen Wermuths iij. Han r⸗ B Wider die verhaltene Monatblumen der Weiber: Nimb G Be RE et muth / Venushaar / důrren Yfop/jedes zwo Handvoll / weiſ⸗ fen Ingber / Kalmuswurtzel / Dill ſamen / jedes ij loch / weiße fen Lerchenſchwamm iij. loth. Alle gemeldte Stück folman in acht oder neun maͤſſigs Faͤß lein mit Haͤſelen Spaͤhnen einſchlagen / vnd darnach einen guten Moſt vnd alſo verzaͤhren laſſen. Von dieſem Wein fol man allen Tag zum Morgenjmbiß einen guten Becher voll gleich im anfang deß eſſen zur vemerften Trunck ein gemeinen Tifch, bechervoll trincken / den Bnrft darnadı mir einem andern weiſſen Trinckwein nach notturfft leſchen / das wirdt ſanffte Stulgaͤng bringen / vnd viel wůſten Scheim vnnd Gallen außfuͤhren. Im fall es aber nicht genugſam wircken würde/ fo fol man deß Nachts zum Imbiß noch einmal deß gemeld⸗ ten Weins trincken / ſo wirdt es genugſam vnnd kraͤfftiglich die gemeldten Feuchten auffirhren. Wann aber dieſer Tranck dir zu ſtreng werden wölt/ magſt du je vber den an⸗ „bern Tag zween Becher voll / oder aber auch nur einen krin⸗ cken / vnnd ſol derwegen ein jeder nach feiner Natur / vermoͤ⸗ gen vnd Kraͤfften dieſen Wein mehren vnd mindern. Den Wein aber ſol man / wann man daruon trincket / alen Abend widerumb fuͤllen / vnnd kan ſolcher wol leiden / daß man noch ein Maß oder acht nachfuͤllet. Wañ aber einer dieſes Weins nottuͤrfftig were vnd deß Herbſts nicht erwarten koͤnne/ daß er denſelbigen von neuwem Moſte bereyten moͤchte / der mag jhn gleicher geſtalt wie gemeldet von gutem fuͤrnenem Wein machen laſſen. Das drey vnd dreiſſigſte Cap. Von dem Körffelfraut. Re A Koͤrffel oder Koͤrbelkraut / hat eine důn⸗ SUCHE NE vnnd weiſſe Wurgel mit vielen Zaſeln be⸗ Fhenckt. Die jungen Bletter feindt dem Peter, leinkraut faft gleicy / wann fie aber ing wach⸗ fen kommen / werden fie kleiner vnnd sinnelechrer zerkerfft / wie der Wuͤterich oder dag junge Kraut an der Paſtena⸗ chen, Eshat ein braunlechtigen / glarten / holen Stengel mit vielen Nebenzweiglein / die bringen im Meyen weiſſe Blümlein auff Krönlein wie der Coriander/ Wann die abfallen vnd vergehen/ kompt hernach ein ſchwartzer / langer vnd leichter Samen / der iſt am Geſchmack ſuͤß / vnd hat kei⸗ nen Geruch / ſo doch das Kraut / Wurtzel vnnd Blumen ein K guten / lieblichen vnnd faſt angenemen Geruch haben. So bald nu 8 Samen zeitig wirdt / vergehen die Stengel / Kraut vnnd Wurseln mit einander / dann es auch ein Sommer⸗ Gewaͤchs iſt / vnd muß alle Jahr von newem widerumb von ſeinem Samen gesieler werden / wiewol es ſich ſelbſt anch widerumb vom außgefallenen Samen Jaͤhrlich erjuͤnget. Es wirdt heutigs Tags nicht allein in Teutſchlandt / ſonder auch in andern Nationen / haͤuffig / beyde zu der Artzeney vñ Kuͤchen gezielet. Es begert ein feuchten vnd wolgeduͤngten Grundt / darinn es dann freuwdig fortwaͤchſt / fo man aber denſelben daruͤber fuͤllen / — AI. Koͤrffelkraut. Cerefolium. er —— NY ü Ki Ni Ni IIYF SL... NUN Ni 11N/ N VE ZN 5 N a => — V— A) Det MM * N ’ IN NR), CN) 4 14 \ A — — 5 N I WR : x NER — = 2 7 a B SEN denſelben nicht haben mag / muß es deſto offter begoffen wer⸗ den, Wann man aber den Samen ſaͤen wil / ſol es im Hor⸗ nung / Mersenend Aprillen geſchehen / vnd bißweilen auch I, Wilder Koͤrffel. Cersfolium ſylueſtre. D. Jacobi Theodori Caberne montan F III. Spaniſcher Koͤrffel. Cerefolium Hiſpe nicum. im Augſtmonat vnnd Herbſtmonat / damit man durch den Winter vber allwegen friſchen Koͤrbel zur Küchen habe I. Das wilde Geſchlecht deß Koͤrffelkrauts hat eine Wurtzel die dem zahmen Koͤrffel nit vngleich iſt / die ſchlegt Jaͤhrlich wider auß / ſintemal ſie vber. Winter vnverſehret ſtehn bleibt. Das Kraut iſt dem zahmen gleich / allein daß die Bletter groͤſſer vnnd breyter ſeindt. Die Stengel ſeindt auch dicker / gantz rauch mit vielen Rippen vnnd Gleychen vnderſcheiden / wie die Stengel der Paſtenachen. Die ge⸗ kroͤnte Blumen / wie auch der Samen / ſeindt etwas groͤſſer als die an dem zahmen Koͤrffel: der Geſchmack vnd Geruch iſt auch ſtaͤrcker. Dieſer Koͤrffel waͤchſt von ſich ſelbſt in den deßgleichen in den Zwingern an den Mauwren / vnnd au etlichen duͤrren Wieſen / vnd bedarff gar feines pflangene. ul. Das dritte Geſchlecht deß Koͤrffels / der bey ung Teutſchen Spaniſcher Koͤrffel genannt wirdt / hat ein ſehr groſſe / lange vnd dicke Wurtel / die ſich biß weilen von jhrem Haupt in etliche Wurtzeln vnderſcheidet vnd außtheilet / die iſt von farben weiß / vnd inwendig luck / am Geruch der Pa⸗ ſtenach gleich / vnnd fo viel den Geſchmack anlanget / hat ſie eine gleichheyt mit dem Alexandriniſchen Peterlein / iſt doch darneben fuͤß vnd bey der Speiß gekocht / ſehr gut zu eſſen. Die Bletter ſeindt groß vnd breyt / ſehr tieff zerſchnitten / wie die Bletter deß Schirlings / die ſeindt ein klein wenig rauch / an der Farb / Geſchmack vnnd Geruch lieblich vnnd dem Koͤrffelkraut gleich. Der Stengel (deren es doch gleichwol K mehr dann einen har/) if dick / faſt zweyer Elen lang / mit knoͤpffechtigen Gewerben oder Öleychen pnderfcheiden/ der hat feine Nebenzweig / darauff weiſſe Blumen auff Kronen blühen. Nach den Blumen folget ein groſſer / langer / dicker vnnd ſchwartzfarber Samen / der iſt doppel ſo groß als der Pfefferkuͤmmel. Es wirdt bey vns gleich wie der gemeine Körffel/inden Gärten allein gesteler/ und waͤch ſt an feinem ort Teutſchlandts von fich felbft ungepflanser / wie ſich deſ⸗ ſen etliche faͤlſchlich ſelbſt bereden / vnnd den wilden Koͤrffel mit dieſem Gewaͤchs vnweißlich vermiſchen. Dann | wann man \ Baumaärten/in Graßgaͤrten / auff graßechtigen Nechen/ — — — — — a — = — — — .n — — Re / A Vas Erſt Buch? Von Krenten. 289 wann man ſchon vnſern wilden Koͤrffel in die Gaͤrten pflan⸗ get vnd verſetzet den wie man jmmer woͤlle / ſo wirdt er nicht anders dann wie er ſonſt auch iſt / vnnd zur Speiß nimmer; mehr ſo tuͤglich als der Spaniſchkoͤrffel. Dieſer Koͤrffel wirt geſaͤet wie vnſer gemeiner Koͤrffel / vnd muß auch ein wol ge⸗ dungten vnd wolgebauwenen Grundt haben⸗ Von den Namen deß Koͤrffel⸗ krauts. P Tliche vermeinen / vnſer Koͤrffelkraut ſeye das Gingidi- um Dioleo idis, aber fie jrren ſich / dann wiewol dag Koͤrffelkraut etlicher maſſen mit de Beſchreibung deß Gin⸗ 5:4 Dot orid 5 ʒutrifft / ſo wird doch debtere deß Krauts vnd der Wurtzel / die Ditcorides ſcinem ogidio zuſchrei⸗ bet / an vnſerm Körffelnicht beſunden / ſintemal es ein liebli⸗ Eben vnnd anmüttgen Geſchmack har febier kie ein jüß Ge, wuͤrtz / derwegen es das Giogidium Dioſcoridis nicht ſeyn kan / doch woͤllen wirs von dem Gingidio nit gar außſchlieſ⸗ ſen / vnnd es von wegen etlicher gleichheyt ſo es mit demſelbi⸗ gen hat ein Geſchlecht deſſelben bleiben laͤſen. Was aber das rechte Gingidium Diofcoridis vor ein Gewaͤchs ſeye / dag wirdt bald hernach angezeigt werden. Vnſer Koͤrffelkraut aber wirdt von dem Lolumellalib, ı0. Chziephy:lum ge, nannt / von Pa ladıo lıb.3.cap.24.Cerefolium, Griechiſch Karpegumav, vnd Karertinrom Plinius lib,19.cap.B.aedencfer auch deß Chztephyili, vnd fagtes werde von den Öriechen Pzderos genannt / ſo iſt aber dem maıdepws bey dein Wiolco- ridivnd andern Grichiſchen Aersten Acanthus. Apuleius ‚ Platonicus lib.de med.c.1o 4.nennet fein Cer:folium auch Griechiſch Pæderota, dadurch er mens erachtens den A- C caonthum verffeher / vnd nennet denſelbigen auch mit einem andern Namen Ardtophylion. Dieweil nun Plinus an dent oben angezogenen ort / ſeyn Cnzrephylium vnder die Bletter zehlet / vnnd mit dem Apuleio bezeuget daß es von den Griechen Pæderos genannt werde ſo halte ich gaͤntzlich daruor / daß ſie beyde nemlich Pirnius durch feynChxre phyl- um, vnnd Apaleıns durcfein Cerefolium nicht vnſern Koͤrffel / ſonder den Welſchen Beerentap / Acanchum ver, fanden haben / der auch mit einem andern Namen vonA- pulero Artophylion das iſt / Beerenblat genannt wirde. Was num aber ferrner meine meynung ſeye von dem Koͤrf⸗ felkraut / wie es nemlich bey den Alten genannt worden ſeye / halte ich es vor das Antrıfkum Plıny) dejfenerbib.zu.cap.ıs, vnd lib. 22. cap. 22. neben Scandice oder Nadelkoͤrffel vnnd andern Mußkreutern gedenckt / deß gleichen vor den Ena pücum Theophralti, lib.7. hiſt.7. die Öriechifch/AvIpırx@- vnnderssarnev genenner werden. Die Serenler nennen das Koͤrffelkraut Cheriphiliuw, Cerefoltum, Cerifolium, Ce- refolium, Cerephyllum, vnd Cerehillum. Chærophyllũ Columellx,CB.Cherefolium,Brun.Dodo.tatinum, Trag. Cerofolium, Matth. Lugd. Cerefölium, Dodo. gal. Lob. icon.Lon.Calal, Cam.Cerifolum,Gef.Gingidium, Ruel. Fuch.Lac. Tur. Gingidij {pecies, Lob.Oreofeligum An- gZuillare. Bonden Italianern wirdt er genannt/Cerafaglo, Cerefoliapnd Cerfoglo. Fran tzoͤſiſch / Cerſueil, vnd du,Cerfasil. Seile nenokrerblök. Engliſch / Cheruel. Fleh⸗ fh vnnd Brabaͤndiſch / Kernel. Hochtentſch Koͤrffel / Koͤrffelkraut / Koͤrbelkraut / Kerbel der Keruelkraut / welche Namen alle von dem Chærephyſlo oder Cerefolio ihren vrſprung her bekommen haben" Mer wildt Koͤrffel heiſſetbey den Kreutlern vnd Sim, Pliciſten / Ceretoum oder Chærephyllum ſylueſtre, Cere- tolıum Alıninum, Apıum Alıninam, Onofe:linum, vnnd Pettoſelinum Aßnionm. [Chzrophylium yl.CB.Chare- £olium ſyl. Trag. Dauci fyl.genus, Gef. Anrhrjfens forte, Jugd.] Jtalianifch/Gerefoghe falgarico, und Teutſch / wilder Koͤrbel / wildt Koͤrbelkra ut / Eſels koͤrbel vnd Eſelspeterlein. All. Der Spaniſch Koͤrbel / wirdt von etlichen vor das Myrthis oder MyrrbenförffelDiorco ridis gehalten / aber mie ſchwerlich vñ groͤblich ſie jrren/ ſol hernach von dem vahren F Myrrheatoͤrffel angezeigt werden Sonſt wirdt dieſer Koͤrf⸗ fel Ceretolum Hılpanıcum genaunnt / Die weil es darnor ge⸗ haften wirdt / daß er erſimals auß Hiſpanien in vns im Teutſchlandt gebracht worden iſt. Etliche nennen jhnen Cr- —— Cherephyilam mans, Myithis maiot, CB, Myrthis, M atth.Korduin Diof,Gef, Lau. Dodo. Lob. Cat, Lugd.vera, Ad ,farına Cam.av Set: # Peivponenle,Anguil» laræ. Teutſch/groſſer Kerbel / Spaniſcher Koͤrffel oder Hi, ſpaniſcher Koͤrbel. | Sonder Natur] Kraffe, Wirkung end Ey genſchafft der Koͤrbelkreuter. | RS hat das Koͤrffelkraut nicht ohne vrſach feinen plaz in er Küchen bey vns bekommen/ dann es bey den Ge⸗ ſundten vnd Krancken zu ederzeit ohne einige Schaden in J G den Speiſen nutzlich mag gebraucht werden / iſt temperierte vnd mittelmaͤſſiger Waͤrmbde/ iſt warm im erſten Grad / in der truͤekne vnnd fenchte halter cs das mittel. Das Krant/ Wurtzel vnd der Samen werden Inder Artzeney gebraucht. Innetlicher gebrauch deß Kür; belkrauts. Oerbelkraut inn der Speiß oder ſonſt auffandere Ma, nier gebraucht wie man jmmer wil / iſt dem Magen vnd Haupt geſundt von wegemſeines lieblichen Geruchs vnnd Geſchmacks / er reyniget das Geblut / vnd mache lufſtig zu eſ⸗ fen. Iſt derowegen ſonderlich gut in Suppen vnd allenan, dern Speiſen gebraucht / denen fo mie nachfolgenden Kranckheyten beladen ſeindt / als in Hauptſchwach heiten/ im Schwindel / vnd deren gleichen Schwachheyten. Iten H in Kranckheiten der Bruſt vnnde ungen / vnd ſonderlich im Seitengeſchwer vnd innerlichen Apoſtemen: deßgleichen in allen Febern / ſuͤrnemlich aberim Tergtan Feber / vnnd auch andern vergifften Febern / vnd zur zeit boͤſes uffts vnnd re⸗ gierender Peſtilentziſchen Seuchten. Ferrner iſt er dienlich in der Frantzoſen Kranckheit /danner das Gebluͤt reyniget. Er iſt auch heylſam vnd guein genden vnd Rückenwehe/in verflopffung deß Harns / der Neren vnnd Blaͤſen Kranck, heiten / als in der Harnwinde / im Grieß vnnd Stein / vnd iſt ein beſondere gute Speiß vnnd Artzeney den Weibern die jhren natürlichen Blumen nicht rech haben / oder denen die, ſelbige verhalten wirdt. In allen obgemteldeen Kranckhei⸗ ten mag man ven Körbelnüslich und heylſamlich in den Suppen / Muͤßlein vnd allen andern Speiſen gebrauchen / vnd das zu jederzeit vnnd in jeder Schwa chheit / von weger 1 feiner temperierten Wärmbde / es feyeim Sommenr Winter / in kalten oder hisigen Kranckheiten. Koͤrbelkrautſafft friſch außgepreſt / daruon genommen iij. Vntzen / vnd darinn ein quintlein geyñluerten Andorn zertrieben / da nach nüchtern vnd warın getruncken / vertrei⸗ bet die Geelſucht. | Koͤrbelkraut in Wein geſotten vnd von der durchgeſiege⸗ nen Brüben deß Morgens vnnd Abendrs /fedesmalein ge⸗ mein Tifchbecherlein voll warm getruncken / vertreibet dag Seitenwehe. | Koͤrbelkrautſafft mie Zucker auf einmal ii, Basen eingenommen / thur defgleichen / vnnd fo man das mi Gerſtenwaſſer vermiſchet /diener er wider das ffechen Pleu- telim. r , Koͤrbelſafft ij. vngen miteiner vntzen Honigs vermiſcht K pnd warm getruncken / iſt gut wider den Huſten. Koͤrffel ſafft auff die ſechs loth getruncken / zertheilet das gelieffert Blut im Leib / fo von fallen / ſchlagen oder ſtoſſen gerunnen vnd zuſammen gelauffen iſt. Wo man dieſe Ar⸗ tzzeney kraͤfftiger haben wil / ſol man Lindenkolen vnd Kıebg, ſtein reyn gepuͤluert / mit dem Safft vermifchen, Wider das gerunnen vnnd zuſammen gelauffen Gebluͤt im Leib iſt nachfolgender Tranck erfahren /onnd heylet dar, neben alle innerliche verwundung / von fallen , ſtoſſen oder ſchlagen verurſachet: Nimb Koͤrffelkraut ij. Handtvoll / Bb Sanickel / Pr >» 390 4 Sanickel / Sinnauw / Wintergruͤn / jedes ij. Handtvoll. F Zerſchneidt dieſe Stuͤck klein / thue ſie in eine Kannten oder derſchraubte Flaͤſchen / ſchuͤtte daruͤber cin maß guten weiſ⸗ ſen Wein / verlutier die Kannten oder Flaͤſchen wol / vnnd laſſe ſie in ein Keſſel mit ſiedendem Waſſer geſetzt / vier ſtun⸗ den in ſtaͤter Hiz nacheinander darinn ſtehen vnnd ſieden / darnach ſeihe den Tranck ab durch ein Tuch / vnd gib daruon allen Morgen vnd Abendt / jedesmal iiij. Vnz warm zu trin⸗ cken. Esift auch faſt dienlich vnd heylſam daß man in fol, chen Faͤhllen / Koͤrbelkraut in Suppen vnnd allen andern Speiſen gebrauche. Oder: Nimb Koͤrbelkraut ij. Handtvoll / Guͤldenguntzel / roten Beyfuß / jedes anderhalb Handtvoll / wildt Salbeys en / Sinnauw Wimtergruͤn / jedes j. Handtvoll / Linden, bluͤht / Nagelkraut / Erdtbeerkraut / jiedes ein halb Handvoll / Weifwursel/iRhascne odergroß Aurin / Wechholterbeern ein wenig zerquetſcht / jedes anderhalb loth / Schwalben⸗ wurtz / Angelickwurtz / Kebſtoͤckelwurtz / Ferberroͤtwurtzel / je⸗ des drey quintlein. Alle gemeldte Stuͤck fol man klein zer⸗ ſchneiden vnnd in ein Zimmenflaͤſch thun darüber ſchůtten zwo Maß guten weiſſen Wein / die Flaͤſch beheb zu ſchrau⸗ ben vnnd verlucieren/ darnach vj. Siunden in einem Keſſel mit ſiedendem Waſſer obgemeldter maſſen ſieden laſſen / vnd dann durchſeihen / vnd wie gemeldet trincken. Koͤrbelkrautſafft ij. Vnzen / mit fo viel gutem Weineſ⸗ ſig vermiſcht vnd getruncken / toͤdtet die Wuͤrmim Leib / vnd treibet ſie auß. c· Koͤrbelſamen zwo guter Handtvoll in ein Maß Wein ges ſotten / biß das halbe theil verzehret iſt / vnd dann durchaefie, gan vnd daruon Morgens vnd Abendts / jedesmal vier uns a getruncken / dienet wider die Biſſz der vnſinnigen Hund. H Man muß aber auch den Schaden zum wenigſten zweymal mir dieſem Trauck deß Tages waͤſchen. Du ſolt auch ne⸗ ben der gemeldten Artzeneyen Koͤrbelſamen inn friſchem Waſſer ſieden zu einem Trinckwaſſer vnd den Verwundten danen nach Durſt trincken laſſen Deßgleichen ſoltu jhm in allen feinen Speifen Koͤrffelkraut zu eſſen geben. Sin Salat von jungen Körffelfrant mit Eſſig / Baumoͤ⸗ ſen vnd Saltz gemacht / vnnd den im anfang dep Eſſens etli⸗ che mal geilen / bringet wider den verlornen. Appetit zum eſ⸗ ſen / vnd macht den Menſchen begierig zur Speiß. Woan darmn Koͤrffelkraut geſotten worden iſt vnnd ge⸗ truncken / iſt den Gebrechen der Blaſen ſehr nüslich. Deß⸗ gleichen gebraucht / bringet er den Weibern jren natuͤrlichen Monatbinmen. Das thut auch der außgeprefte Safft fuͤnff oder fechs loth getruncken / vnd führeranß den Sandt / Grieß vnd Nierenſtein. Den Stein zubrechen vnd auß zufuͤhren: Nimb Koͤrffel—⸗ krautwurtzel vnd Steinbrech / jedes gleich viel. Laſſe die wol in Wein fieden/feihe den durch / vnd trinck offt daruon. Der wildt Kerffel iſt Faͤrcker / vnnd den Weiblichen Mo⸗ natfluß außzufuͤhren mächtiger / in Wein geſotten / denſel⸗ bigen durchgeſiegen vnd getruncken / ſol auch dienſtlich ſeyn / geie erlichefürgeben/ wider die Peſtilentz vnd ander Gifft/in vorgemeldter maſſen gebraucht. ! Der Spanifehe Körffel ift vnſern Küchen fehr gemein worden/end wirdiin Suppen’ Muͤſer vnnd andern Speis ſen gebrauchet mie der gemein Koͤrffel. Die Wurzeln wer⸗ den beym Fleiſch geſotten wie die Peterleinwurtzel / vnd Mag aller maſſen wie vom Koͤrffel geſagt iſt / vor die obgemeldten Kranckheiten in allen Speiſen genuͤtzt werden. Sonſt hat in der Argeney feinen gebrauch: Doch haben wir dieſe er⸗ fahrung / daß er die Harngaͤng oͤffnet / vnd gewaltig harnen machet / derowegen er nuͤtzlich in der Geelſucht / Waſ⸗ ſerſucht / vnd in den Gebrechen der Nieren vnnd Blaſen mag genuͤtzet werden. D. Jacobl Theodort Tabernxmontani / Euſſerlicher gebrauch deß Koͤrf⸗ felkrauts. F Waſſer geſotten oder in Laugen / dar⸗ nach mit Eſſig vermiſchet / vnnd das Haupt darmit ge⸗ wäfchen/ vertreibet die Kleyen vnnd Schiepen / deßgleichen die Milwen im Haar. Koͤrffelkraut geſotten vnd wie ein Pflaſtet ober die Stirn geſchlagen / iſt gut wider den Schwindel, iefes Kraut in Waſſer geſotten / durchgeſiegen / vnnd die Augen offtermals darmit gewaͤſchen / vertreibt das trick, fen vnd rinnen derſelben. Koͤrffelkraut geſtoſſen vnd mit Schweinenſchmaltz tem, periert / wie ein Pflaſter / vertreibet die Geſchwulſt vnnd boͤſe Geſchwer bey den Ohren. Koͤrffelkraut geſtoſſen vnnd wie ein Pflaſter auffgelegt / zertheilet die Geſhwuiſt und das gelieffert oder vndergerun⸗ nen Blut zwiſchen Fell vnd Fleiſch / ſo ſich von fallen / ſtoſſen oder ſchlagen geſammlet hat. Koͤrffelkraut mit Schweinenfchmals vnd Wachs zu ei⸗ nem Pflaſter gemacht vnnd vbergelegt / zertheilet alle Apoſte⸗ men / Geſchwulſt vnd Beulen. Koͤrffelkraut geſtoſſen vnd mit Honig temperiert wie cin Pflaſter / heylet den Krebs vbergelegt / welche Artzeney dem Poeten Acn:ılıo Macro nicht vnbewuſt geweſen iſt / weſches gr mit folgendem Verß bezenget: Appufitum cancri tritum cum melle medetur. Koͤrffelkraut geſtoſſen vnd mit ein wenig Wein vnd But⸗ ter in einer Pfannen geroͤſchet / vnnd zwiſchen zweyen Tuͤ⸗ chern fo warm es zu leiden iſt / vber Die Scham geſchlagen / bringet wider den verſtandenen Harn. Körbelfrautwaflir. Cerefolij aqua ſtſlaitia. Ge doͤrffelkrautwaſſer folim Meyen gediftilliere wer, = den/ vnnd ſol man das Kraut ſampt der Wurtzel mit aller feiner Subſtantz klein hacken / darnach fänfftiglich in Balneo Mariz abziehen / Diefes Waſſers fol man nemmen ein Maß / vnd dazu thun gepuͤluert Koͤrffelkrautwurtzel vnd auch deß Samens / jedes iiij. loth. Solches ſol man vermi⸗ ſchen vnd in ein Cucurbit thun / darauff ſeten cin Helm ohn ein Schnabel Alembicum Geun genannt / denſelbigen am Ranfft wol verlutieren / vnnd xxiiij. Stunden in ein warm Balneum Marie fegen zu digerieren / wann die her⸗ umb / ſol man ein andern Helm mit einem Schnabel dar⸗ auff ſehen / vnd zum andernmal ſaͤnfftiglich in Balneo Ma- riæe abziel en / folgendts wol vermacht inn die Sonn ſetzen zu digerieren. Innerlicher gebrauch deß Körffeh krautwaſſers. Oerffelkrautwaſſer allen Morgen vnnd Abendts jedes⸗ mal bier oder fuͤnff loth getruncken / iſt ein ſehr nuͤtzlich Waſſer das gerunnen Blut im Leib von Schlägen / fallen oder ſtoſſen zů zertheilen vnd auß zufuͤhren / vnd die innerliche Bruͤch vnnd Verwundung von gemeldten vrſachen her⸗ kommende zu heylen. Dieſes Waſſer obgemeldter maſſen getruncken / treibet den Harn / fuͤhret auß das Grieß / bricht den Nierenſtein / K vnnd fuͤrdert die weibliche Monatblumen. Es iſt auch ein — huͤlff wider das Lendenwehe / vnd ſtechen in der eiten. Wider das gerunnen Blut im Leibe / nemmen etliche Koͤrffelwaſſer vj. loth / gepulnert Lindenkolen vnnd Krebs⸗ aͤuglein / jedes ein halbes quintlein / das vermiſchen ſie vnnd gebens warm zu trincken / vnd iſt ein ſehr gute Artzeney. Andere nemmen Koͤrffelkrautwaſſer inj. vntz / Cardenbe ⸗ nedictenwaſſer / Roͤhrlein krautwaſſer / jedes ij · vñt / vermiſchẽ Das durchemander / vnd geben allen Morgen vnd — — ——— — {N Ih n/ er⸗ nit in I nd mi⸗ hn gen ein het» ar⸗ har 5) I lich llen iche er⸗ ibet cin! iR der iche ebs⸗ nnd nbe⸗ fr tij. — — — — — — — — — — — ———— — — — —— A Vnz daruon zu trincken. Etliche aber die nemmen Koͤrffel⸗ F krautwaſſer ij. Vntz / Liebſtoͤckelwaſſer vnnd Ritter ſporem waſſer / jedes ij. Vntz / vermiſchen dieſe / vnnd gebens obge⸗ E * 9 meldter maſſen zutrincken. Das vier vnd dreiſſigſte Cap. Von dem Syriſchen Koͤrffelkraut vnd ſeinen Geſchlechten. I. Syriſch Koͤrffelkraut. Gingidium I, — — —J ’ — — — As Syriſch Koͤrffelkraut iſt / Gott dem HErren ſey Lob / vnſerm Teutſchlandt auch be, Ar Ey kandt worden / welches das wahre Gingıdium —der alten iſt / vnd haben wir heutigs Tags deſſel⸗ ben drey vnderſchiedliche Geſchlecht? I. Das erſte vnd rechte Gingdium Dioſcoridis hat eine weiſſe Murtzel / kleinen Fingersdick vnnd einer Spannen lang / mir wenig Zaſeln / dieift am Geſchmack bitter mit ei⸗ ner zuſammen iehung. Die Bletter ſeindt der wilden Paſte⸗ nachenblettern aͤhnlich / ſeind aber kleiner vñ am Geſchmack bitter / vnder denen die vnderſten ſich etlicher maſſen dem ge⸗ meiney Peterlein vergleichen / außgenommen daß ſie lenger ſeindt. Von der Wurtzeln kommen zwiſchen den Blettern herfuͤr / kleine / runde Stengel / die werden faſt einer Elen lang mit Holkelen / die haben ihre Nebenzweiglein / darauff wachſen kleine Kroͤnlein mit weiſſen Bluͤmlein / die ſeind ge⸗ rings herumb mit kleinen / gruͤnen Blaͤtlein beſetzt / die ſeindt tieffer zerſchnitten dann die Bletter ſo an Stengeln ſtehen. So die Bluͤmlein abfallen / ruͤmpffen ſich die Dolden / vnnd ſchlieſſen ſich zuſammen wie die Kronen oder Dolden an der Paſtenachen / welche / ſo ſie angetaſtet werden / kleiben ſie an den Fingern. In denen findet man ein kleinen Samen dem Ammeyſamen aͤhnlich / veriftam Geſchmack wie die Wur⸗ zel vnd Kraut etwas birrer/ond zufammensichend! II, Das ander Geſchlecht hat auch eine weißlechtige Das Erft Buch! Bon Krentern. 1. Syriſch Koͤrſſelkraut Gingidium Fr: ’ EN EN INTERN al NENNE: 7 N s d° CR U) / : — u p I an 132. —— f & „ _ 9 uk A LOS R Pal! * N A Y ö ) i Wurgel/ dieift etwas kleiner dann die Wurtzel deß jetztge⸗ meldten / am Geruch der wilden Paftenachen gleich / vnd as beram Geſchmack bitter mie dievorige. Die Dlerter feinde breyt/vergfeichen ſich erlicher maffen der Hirsväafteney/ find aber runder ond fleiner. Der Stengel iffrundt/ haarechtig/ vnnd mir Gewerblein oder Gleychen onderfcheiden / an der Sarb grauwſchwartz / vnd auff anderhalb Schuch lang / der hat auch feine Nebenaͤſtlein / darauff kommen kleine Kroͤn⸗ fein mit weiſſen Bluͤmlein / die ſeind mit etlichen / langen vnd ſchmalen Blärlein beſetzt. Nach den Bluͤmlein folget em rauher grauwer Samen / der hat ein Geruch wie der Paſte⸗ I nachfamen/der Geſchmack aber iſt bitter wie deß erſten Gin- gidıj , mir einer zuſammenziehung? II. Das dritte Geſchlecht hat ein weiſſe Wursel/ Elch nen Fingersdick / mit etlichen Nebenwuͤrtzlein / die hat ein Geruch vnd Geſchmack den vorigen gleich / die Bletter ſind lenger / ſchmaͤler vnnd tieffer zerſchnitten / dann die Bletter deß erſten / die ſeindt der wilden Paſtenachbletter durchauß gleich/allein daß fie zaͤrter / glaͤtter vnnd nit ſorauhe ſeind wie dieſelben. Der Stengel hat ſeine Gewerb vnnd Gleych / deß⸗ gleichen auch die Kroͤnlein oder Dolden die darauff vnd auff feine Nebẽzweiglein wachſen mir de weiſſen Bluͤmlein / aller⸗ dings wie die wilde Paſtenach oder Vogelsneſt. Wann der Samen dieſes Krauts zeitig werden weil / fo rümpffen ſich die Kroͤnlein ein/ond ziehen ſich zuſammen wie die Krönfein der andern zweyen. Die Stiel daran der Samen gewachſen dieſelbigen zu Zahnſtuůckern gebrauchen kan / darzu ſie dann ſonderlich auffgehaben werden. Alle gemeldte drey Ge⸗ ſchlecht find zu vns auß Syrien vnnd dem Land Cilicien ges bracht worden / da ſie dann vor ſich ſelbſt vberfluͤſſig wach⸗ fen / wiewol das dritte Geſchlecht auch in etlichen Orten Hi⸗ fpartien von ſich ſelbſt wachſen ſol / derwegen es auch bey den Kreutlern dem Namen zum vnderſcheidt der zweyen erſten bekommen hat / die 68 Ginpgidium Hiſpanicum genannt has ben. In Teutſchland muß man dieſe Gewaͤchs in Gaͤrten Bb ij zielen / — K werden Gelbfarb vnnd ſo hart wie ein hart Holtz / daß man A Ur Syriſch Koͤrffelkraut. Gingidium III. zielen / vnnd in ein wolgebawenen ſchwartzen Grundt ſaͤen / fie auch wol mit lauwem Waſſer taͤglich beſprentzen 7 biß ſie ins Gewaͤchs fommen® Ven den Namen der Syriſchen Koͤrf⸗ felkreuter. Sn hat nun viel Jahr her das gemeine Körffelfrant Avor das wahre Gingidium gehalten / welcher Irrthumb nu Gott Lob auch offenbar worden iſt / ſeithero wir das rech⸗ fe Gingidium Dioſcoridis bekommen haben / alſo dag nun ein jeder dem nur ein wenig zu helffen ift / diefen feinen Irr⸗ thumb leichtlich erfennen mag / wann erbeyde Krenter gegen p der Deſcription Diofcoridis halter vnd fie fleiffig eramınırt WBnd wiewol wir deß rechten Syriſchen Körffels biß daher gemangelt / hat vns Gott der HErr denſelbigen mangel wi⸗ derumbreichlich erſtattet / vnd an eines Krauts ſtatt drey of fenbaret vnd zuerkennen geben / welchem wir billi ch vor dieſe onnd anderefeine Gutthaten / ſo er vns räglid) beweiſet / vn⸗ auffhörenden Danck ſagen ſollen⸗ “1 Das erſte und rechte wahre Gingidium Diofcoridis oder Syrifch Koͤrffelkraut / heiſſet Griechiſch Teryigor. 0, teinifch } Ging'd um, vnd Bifacutum. Von den Kreutlern wirdt er genannt Gi agıdium Selinophyllum zum vnder» ſcheidt der zweyen folgenden Geſchlechten / deßgleichen auch zum vnderſcheidt deß gemeinen Körffelfrants/Chzrephyl- Jum Sytiacum, Chzrephylium Cilicium, Cerefolium Sy- riacum vnnd Cerefolium Cilicium. [| Gingidium fol;js £ Chzrophylli,C B.Gingidium;Matth.Caft.Lugd.}Stalia, niſch / Singidio und Bifacneo.Arabifi ch / Gidium Egyptiſ⸗ ch /Do- ryfaftru vnd Doryfatrum. Syriſ ch/Adoris oder Adorium. Afri⸗ canifch/Trida. Tentfchy Syriſcher Koͤrffel. = I, Die andern zwey Gefchleche deß Syriſchen Körf, fels follen von wegen ihrer Geſtalt / Krafft vnnd Wirckung dem Gingidio billich zugeſellet werden / ſintemal es wahre Geſchlechter deſſelbigen ſeindt / derwegen ſie auch in keinen weg daruon abgeſoͤndert koͤnnen werden / vnder welchen das erſte mit den breiten Blettern von den Kreutlern Gingidium D. Jacobi Theodort Tabern montan F alterum,snd Gingidium latifolium genennt wirdt. Gin? gidium folijs paftinaca latifoli@, CB, folijs Bauciz Syria- cum,Lob.Lugd.primum,Dodonei.] Zu Teutſch / Syri⸗ ſcher Koͤrffel mit den breiten Blettern. Engliſch / Broade toothpicke Chernill.) It, Das dritte Geſchlecht wird von den Kreutlern Gin- gidjum tertium, Vilnaga, Bilnaga, vnd Dentifcalpiaria ge⸗ nannt, [ Gingidium vmbellaoblonga, CB. Gingidium, Dodo, gal. Anguil. Syriacum olus, Cord. alterum; Dodo, fine Bifnaga, Cluf. hifp. Vifnaga, Math. Lob. Lügd. Catt, cui & Paftinaca fyl,maior; Cumini fatiui alterum genus, Cæſalpino.] Spanifch/Bifnage, Vılnage und Den:ifcalpiaria, vnnd zu Teutſch / Zahnſticherkraut / dieweildie Stiel daran der Samen waͤchſet vor Zahnſticher gebraucht werden. [Engliſch / Spaniſch toothpicke Chernill.] © on der Natur / Krafft / Wirckung vnd Ey genſchafft der Syriſchen Koͤrbelkreuter. He Syriſche Körffelfreuter haben ein mittelmaͤſſige Vtemperterte Eygenſchafft vnd Waͤrmbde / welche das en⸗ de deß erſten Grads erreichen / ſeindt aber trucken im zwei⸗ ten Grad mit einer zuſammenziehung / vnnd wiewol ſie von den Alten zur Speiß gebraucht worden ſeyn / wie ſie dann noch heutiges Tags gebraucht werden / ſeindt ſie doch viel nuͤtzer zu der Arzeney dann zur Speiß / ſintemal ſie dem Lei⸗ be keine Nahrung mittheilen. Innerlicher Gebrauch der Syriſchen RKoͤrffelkreuter. ES werden heutigs Tags die gemelten Syrifchen Koͤrf⸗ felkreuter fehr wenig in der Artzeney gebraucht / gleich wie bey den Alten auch/ aberin der Küchen wirdt es in ziem⸗ lichen Wirden gehalten / wie Diofcorides folches lib. 2. cap. 123, bezeugt / alg er fpricht: Gingidium (dasift/ Syriſch Koͤrffelkraut) wirde geffen wie andere Mußkreuter / rohe ges kocht und eingemacht/ vnnd iſt fürnemlic) dem Magen nuͤtz vnd gut / vnd treibet den Harn. Wein darinn Syriſch Koͤrffelkraut geſotten worden if? getruncken / iſt der Blaſen faſt nuͤß vnd bequem. Die jenigen ſo die Maßleydt haben vnd keine Speiß nit riechen moͤgen / die ſollen Syriſch Koͤrbelkraut rohe mit Eſ⸗ ſig / Baumoͤle vnd ein wenig Sals eſſen wie ein Salat / das machet den Magen wider begierig zur Speiß / vnnd bringt den veflornen Appetit wider. Rohe oder gekocht in der Speiß geſſen / verzehret alle vbri⸗ 88 Feuchten in dem Magen / vnd trucknet ſie auß. Das fuͤnff vnd dreiſſigſte Cap. Von dem Nadelkoͤrffel. Eh Nadelkoͤrffels haben wir zwey Ge⸗ H SE fchlecht/nemlich ein groſſes vnd ein fleines/ond . wiewol diefe beyde Kreuter in Teutſchlandt TIPS fehr.gemein feinde / feindt fie doch vielen Medi- cis v1 fern wenig.achten? I. Das gröffer Geſchlecht har ein Fleine/meiffe vnd holtz⸗ echtige Wurtzel. Die Bletter feinde breyter / ſattgruͤner vnnd K mieme nitten zertheilet / dann die Bletter deß gemei⸗ nen K rauts / vnnd auch nicht ſo wolriechend / verglei⸗ chen ſich faſt den Blettern der zahmen Paſtenachen / ſeindt doch ſchmaͤler vnd kleiner. Es hat runde gleychechtige Sten⸗ gelein / die werden nicht viel vber Spannen lang / die theilen ſich in Nebenzweiglein / auff welchen ſich kleine Kroͤnlein in dem Meyen erzeigen mit weiſſen Bluͤmlein / wann die abfal⸗ len / ſo folgen hernach lange Schnaͤblein / ſchier den Storch, ſchnaͤbeln gleich/oder wie auß geſpitzte groſſe Nadeln/dasift . der Samen diefes Krauts. Es waͤchſt hin vnd widerin den | gebauwe⸗ Wekaunt / ſintemal fie derſelbigen als gemeinen Kreu⸗ Ds Ei N fr 16 1 ei⸗ 13 IN Nr sth ich m⸗ ap. ſch ge⸗ It: if nit Eß das hat hri⸗ nd ; idt di« il ° ſtz⸗ nd ei⸗ (ch dt lb ik. en x⸗ ã — —üñ — — — — — — — — — — —— | — — — — — — — — — — — — — — — — — —— — — —— — — — — — — — — ( A I. Nadelkoͤrffel. Scandix. sERAR BAY — BRNERS, | N) —8 —J BA — 956946 \ EN. —— 1% IM = Ivy’ NN ’ OR 9 FR N N LM : — — * A u, N SL u: h 7, \ fl } N |& 7 N iu \p AN, 2. de J — V— ur £ N INZUNE I 3 VAN, ee IM AN > > am ZA — — EZ / BEN a SEN, NV "ARE: N IS —— a N u WEG IN N I IP NM PN — —— SZ * N 7 * Ä } N N N SEE — DREI, £) az M uf > N Na SEES N > KUH Y AUT = ne 2 ME m — n EI NET — — ——— FR zZ AND - 6; AIR 2 U * —— — er — = AN 7 EN NZ» PIE KEN — N vl EN A) Y N AP — * —8* N * Na ZEN N. —* N — I N 3 7 Vz Se? Z a A N ER —— — WARNEN VD LER FASO, 2 y — WR 7 | TE : SEN —B— € gebauwenen Friichrfeldern in Teutſchlandt / ſonderlich aber fin det man daſſelbige in groſſer menig zwiſchen Cronweiſ⸗ ſenburg vnnd Lan dauwen den Reichßſtaͤtten in den Frucht⸗ feldern vnder dem Korn / Speltz vnd anderm Berreydr” II. Klein Nadelkoͤrffel. Scaadıx minor. II. Dasander vnnd fleiner Geſchlecht har mehr gleich” E heit mit dem Koͤrſſelskraut dann dasworiac/h dünnes vnnd langes / zaſelechtiges Wuͤrtzſein/d tenge⸗ lein wirdt nicht vber Spannen lang / das iſt mit Koͤrffelblet⸗ tern beſetzet von vnden an biß oben auß / die werden je höher das Stengelein hinauff ie kleiner / behalten doch die form on. geſtalt der vnderſten. Die Bluͤmlein ſeindt gruͤnſarb. Es waͤchſet auch dieſes Kreutlein in den Fruchtfeldern vnder dem Getreydt / aber iſt in Hochteutſchlandt nicht gemein od bekannt / dann ichs bey vns von ſich ſelbſt wachſen nie geſehẽ hab. [In den Kornfeldern vmb Baſel herumb waͤchſet es Das Erſt Buch / Von Kreutern. kleines / K 293 F ſehr viel.]) Aber in den Niderlanden als in Brabandt vnnd Flandern finder mans in obgemeldten Orten vberſtüſſig / fuͤr⸗ nemlich in truckenen Feldern zwiſchen Antuerp vnnd Me cheln / deß gleichen zwiſchen Alſt vnd Gendt vnd andn Orten mehr / da ichs dann in groſſer menig geſehen hab. Beyde ge⸗ meldte Kreuter ſeindt bitter mit einer ſchaͤrpff / doch iſt dag kleineſt mehr bitterer als das gröfte® Von den Namen der Nadelkoͤrf⸗ felfreuter. | NE Nadelkoͤrffel iſt vnſern Aertzten in der Apotecken vnbekannt / vnnd iſt das rechte Scandıx Dioicoudıs, welchs von jhme vnd Gaieno Griechiſch / Zrar uE genannt wirdt. Lateiniſch / Scandix, herba Scanarıa, Acucia, Acula vnd Acicula, wie Diofcor.lib.2,cap.r24. bezeuget. Bey dem € Plinio wirdt es Pecten Veneris genannt / vnnd hat alle ſol⸗ he Namen von den langen Samen / der jich den groſſen Orechnadeln vergleicht/befommen. Sonft heiſſet es bey den Kreurlern Cherephyllum Acıculatum, vnno Cerefolum Aciculatum. [Scandıx femine toſtrato vulgarıs, CB, Scan- dix,Dodo.gal.& pofl.Lac. Gef. Cord. in Diof. Czf. Cam. Pedten Veneris, Match, Gel. Lug. Cam. Caft. Veneris pe» &tenPlin.Lob.Acus paftoris valgaris,Cluf-pan.] Won 5e- rapione wirdt esl»b.timp.c, 203. Kulhas vnnd Kuikafıia Ara, bifch genennet. Italianiſch heiffer diefes Kraut Scawsice vnd Pettine di Venere Hiſpaniſch / Quixones Engliſch / Pinkencole / Storckesbyll vnnd Pinfenelde. [Schepheards Needle.) Flehmiſch und Brabaͤndiſch / Naͤeldekeruel / vñ Hochteutſch Nadeltoͤrffel / Venusſtrehl/Nadelmoͤhren / Schnabelmoͤh⸗ ren vnd Schnabelkoͤrffel. H UII. Das kleine Geſchlecht wirdtScandix minor genant/ fintemal es von dem Scandıce nicht mag abgeſoͤndert wer; den / dann es ein wahres Geſchlecht deſſelben iſt. Heiſſet Teutſch / klein Nadelkoͤrffel vnd klein Nadel moͤhren. [Scam dix minot ſax fragia, Cd. Perchepier Anglorum,AaLon. Lugdun?] on der Natur | Krafft / Wirkung vnd Ey⸗ genſchafft der Napdelförffel. an: Madeltoͤrffel haben ein fcharpffen Geſchmack mit mit einer bitterkeit / Darauß leichtlich abzunemmen iſt / daß ſie eine waͤrmende vnd trucknende Eygenſchafft haben / vnder welchen das erſte vnd groͤſſer Geſchlecht warm vnnd trucken iſt / in dem anfang deß erſten Grads / das kleiner aber ſintemal es ſchaͤrpffer vnd auch bitterer iſt dann dag groͤſſer / 1 ift es volltommen warm vnd trucken in dem dritten Örad. Ihr gebrauch iſt mehr befannt in der Speiß / dann in der Artzeney. | Innerlicher gebrauch der Nadelkoͤrf⸗ felkreuter. 6 gröffer Geſchlecht deß Nadelkoͤrffels iſt dem gemei⸗ nen Bauwersvolck bekannt / die es / wann es noch jung iſt / rohe vnd gekocht / mit andern Salat vnnd Mußkreutern eſſen / Welches bey den Alten auch gebraͤuchlich geweſen iſt / dann ſie dieſes Kraut auch vnder die Koch vnd Mußkreuter gezehlet haben / wie folches Dielcorides ir, 2. c. 124. bezen⸗ ger / da er von dieſem Kraut alſo ſpricht: Scandıx over Na⸗ delkoͤrffel iſt ein wildt Kochkraut / waͤchſt inn vngebauwetem Erdtreich / wirdt rohe vnd gekocht geſſen / i em Ma gen vnd Bauch nutz vnd gut / treibet den Harn. Die Bruͤhe / da dieſes Kraut inn geſotten iſt worden / getruncken / iſt den Dieren/ Blaſen vnd Leber dienlich. Gemeldten Tranck Morgens vnnd Abends getruncken / jedes mal vier vntzen / iſt eine gute vnd gewiſſe erfahrne huͤlff / wider die verſtopffung der Leber vnnd aller innerlichen Glie⸗ der verſtopffung. Der Samen zu Puluer geſtoſſen vnnd mir Eſſig getrun⸗ cken / ſol den Kluxen oder Heſchen von ſtundan vertreiben / wie Plinius kb. & cap. 22, ſolches begeuget. Bm Die War, & Gülden ſchwer mit Wein getruncken 7 treiber fort den vers ſtandenen Harn führer aug Sandt vnd Grieß / fuͤrdert die ie der Weiber / vnnd brichtden Stein inn den Lenden. Das klein Nadelkoͤrffelklraut wirdt gleichfals von den Flehmingen vnd Niderlaͤndern zu den Mußkreutern in der Speiß genůßt / deßgleichen zu den Salaten mir andern Kreuiern vermiſcht / vnnd ſchmeckt ſehr wol darinn / treibet den Harn / vnd iſt nicht weniger dem Magen gut / dann das vorige. | Das gemeldte Kreutlein in Wein oder Bier geforten/ vnd Morgens vnd Abendts daruon jedesmal ein Vnz oder vier getruncken / treibet den verſtandenen Harn gewaltiglich fort / reynigt die Nieren / Harngaͤng vnnd Blaſen vom B Sandt / Grieß vnnd Schleim / oͤffnet die verſtopffung der Leber / vertreibet die Harnwinde vnnd das troͤpfflingen har⸗ nen / vnnd iſt in ſeiner Wirckung ſtaͤrcker / als der erſte Na⸗ delkoͤrffel. | Eufferlicher gebrauch dep Nadel⸗ N koͤrffels. —— Weiber brauchen das groſſe Nadelkoͤrffelkraut uͤr den Stein vnd das Lendenwehe / in den Schiwiß vnd Sensenbädern/unndhabichs gleichwolan jungen Kin⸗ dern mehr als einmal nichtohne Frucht fehen gebrauchen. Sie nemmen deß Nadelkoͤrffels zwey theil / vnnd der kleinen Pappellen mit den Wurtzeln ein theil / ſie dens in flieſſen dem Waſſer vnnd machen ein Bad daruon / laſſen darinn die Kinder baden / deß Tages zwey oder drey mal / jedes mal zum wenigſten eine Stundt. Welches ich hernach offtermals verſucht / vnd den jungen Kindern darneben ij. Loͤffeleinvoll deß gediſtillierten Waſſers von den obgemeldten Kreutern wann man fie baden follen / eingeben / alſo daß deß Nadel⸗ koͤrffelwaſſers ij. theil / vnnd der Pappellenwaſſer ein theil durcheinander vermiſcht geweſen / vnno batfi olche Artzeney beſſer feine Wirckung eher vollbracht / als wann man nur allein gebader. Radelkoͤrffelkraut zwey theil / mit einem theil Peterlen⸗ kraut / mit ein wenig Wein vnnd Butter in einer Pfannen geroͤſchet / vnd folgends zwiſchen zweyen leininen Tuͤchern fo © arm es zuleideniffobeh,dte Gemächt oder Brücken gelegt fuͤrdert vnnd treiber den verftandenen Harn an alten vnnd jungen Menſchen / deßgleichen auch den jungen ſeugenden Kindern. Das kleine Nadelkoͤrffelkraut allein obgemeldter maſſen geroͤſchet / vnd vbergelegt / iſt in dieſem fall nicht zuverbeſſern / den verſtandenen Harn zu ſuͤrdern. Das fechs vnd dreiſſigſte Cap. Von dem Klettenkoͤrffel. SE wahren Klettenkoͤrffels von Dioſcori- I 1e Caucatis genennet / haben wir zwey vnder⸗ ſchiedtliche Geſchlecht / die in Teutſchland wach⸗ STE fen / darzu die Kreutler das Dritte auch thun / welches meines erachtens dieſen Geſchlechten vnbillich zu⸗ gerechnet wird SE E 1. Daserfie Geſchlecht hat eine weiſſe harte Wurtzel mit rielen Zafeln / die vnderſten Bletter bey der Wurtzeln ver, gleichen fich faft dem Koͤrffelkraut oder dem Peterleinkraut / d berften den Stengel hinauff ſeindt aber viel kleiner / ſchmaͤler vnd tieffer zerſpalten mit mehr Schnittlein / ſeindt auch ein wenig rauhe vnd haarechtig. Es hat ein Stengel wie die Paſtenach mit Gleychen vnderſcheiden / der wirdt doch ſelten vber Spannen lang" hat ſeine Nebenzweiglein / an welchen su oberften am Gipffel weiſſe Kroͤnlein oder Schatthůtlein erſcheinẽ wie dis Kroͤnlein deß Maßholders / Die Wurtzel gedoͤrrt vnd sn Puluer geſtoſſen / vnnd eins F * D. Jacobi Theodori Taberne montani J. Rlettenkoͤrffel. Caucalis 1, 8 RR — W 9— N \ G von ſchoͤnen wolriechenden Blümlein / wann die abfalen vnd vergehen / ſo folger ein rauher langlechter / vnnd ſtachel⸗ echter Samen wie kleine Kletten / in der groͤſe der Wandt⸗ * 11. Klettenkoͤrffel. Caucalis II 4 täuf/ A ) 1 — — — — — — — — Das Erſte Buch / Don Kreutern. a "TIL Klettenkoͤrffel. Caucalis 111. laͤuß / je zwey ben einander. als zwey rundtechtige Scheublein ſolche hencken ſich an die Kleyder wie andere ——— Diß Kreutlein waͤchſt inn den Fruchtfeldern vnder dem Korn / Speltz vnd anderer Getreydt ſo haͤuffig vnd vberfluͤſſig zwi⸗ ſchen dem Gebirg den gantzen Rheinſtrohm hinab / daß man es nicht genugſam außreuten kan · II. Das zweyte Geſchlecht hat eine gleiche Wurtzel mit dem vorigen / die Bletter ſeindt breyter vnnd dem Peterlein mehr gleich / doch etwas dicker. Der Stengel vnd die Kroͤn⸗ lein ſeindt dem vorigen an der geſtalt gleich / allein iſt der vn⸗ derſcheidt daß dieſe Blumen rotlecht oder Purpurrot ſeindt / d ſo wirdt der Samen auch groͤſſer / dreyeckechtig vnnd lenger dann der vorige / iſt auch ſtachelechtig vnd hencket ſich feſt ann die Kleyder Diſes Gewaͤchs finder man auch in den Frucht⸗ feldern / aber iſt nicht ſo gemein wie dag erſte / derowegen es auch von etlichen in von Gaͤrten gepflanz wirdt / welches auch durch die pflanzung ein weniglenger vnd groͤſſer wirdt / ſonſt iſt es mit dem Geruch vnnd Geſchmack dem erſten gleich⸗ 2 111, Das dritte Geſchlecht hat ein lange weiſſe Wurtzel die hat ein raͤſen Geſchmack wie die Paſtenach. Die Blet⸗ ter feind ſchmal vnnd tieff zerſchnitten / wie die Bletter deß Fenchels / ſeindt doch breyter. Der Stengel iſt einer Elen lang vnd gleychechtig wie der Stengel am Dillkraut mit ſei⸗ nen Nebenzweiglein / die bringen am Gipffel breyte Kroͤn⸗ fein oder Schatiguͤtlein mit weiſſen Bluͤmlin / den Kroͤnlein vnd Bluͤmlein der Garben ähnlich, Dieſes Kraut waͤchſt E nicht von fich ſelbſt inn Teutſchland / dann es allein inn den Gaͤrtẽ gezielet wirt / iſt erſtmals durch den gelehrte Philofo- hum Guilielmum Tornetum anf Engellaͤnd mir zuge⸗ ſchickt / und etlichen bekannt gemacht worden. [ Die Figur fo allhie/findeft auch oben fir den Stein, fendjelgegr‘} | J F — } WB Von den Namen der Rlertenförffek kreuter. NE zwey erſten Kreuter ſtimmen init der Geſtalt / auch mit der Krafft vnnd Wirckung durchauß vberem mit dem Caucalide, welches Dioſc. lıb. 2» cap. 125. befchreiber) vnnd wiewol er nur eines Geſchlechts gedencket / fo fan doch di ander in feinen weg davon abgeſoͤndert werdẽ / ſintemal es auch ein wahres Caucalısift/ dieweil ſie mit gleichen kraͤfften vnd engenden begabet / vnnd der geftalthalben einander vers wandt ſeindt. Diofcorid. vnnd Galeno wirdt der Klet⸗ tenkoͤrſfel Griechiſch Kauzeaisond Aadxss ayp@, vnd dem De mocruo Aeior, genannt. Sateinifch/ Caucalıs, pes pulli, pes gallinaceus dem Dioicoridı vnnd Theodoro Gaze, Brion, dem Democrito,dem Alexandcu Benedicto, Daualıum, dem Plinio fecundo lıb. de re med, in Diæta Epilepticac. 7. Cancalis. Bonden Kreutlern aber wirdt 8 Apiumfeu Perrofelinum aruenfe, Perulium nothum, Lappulaarnenfis vnd Lappula campeltris genannt. [Cau- ealisaruenfisechinata, magno flore,C.B, Laucalis, Dodo. —* &polt.Gef.albisorıbus vulgarıs, Lob, alia vulgaris, ugd.coronara vmbilla, Cam. Scandix, Turn, Myrrhis lappa Dalech. Lugd, Lappa ageftis, Trag. Tribulus lyl, & Lappa campeſtris, Lon. Lappula canarıa Piinii, Auguil. Daucus wxavrsxapr@ Icu Exırönmpr@ , [cu Farddnapr& minor; Thalio. |Arabifch heilletesCafac. la vnd Cantali, wel, che Dramen die Araber von den Griechen genommen vnnd corrumpiert haben. Scephanus der Gloflogr-ph.Halıaboa- tis har es falſchlich lexarum Arabifch außgelegt / dann durch dag Irz ır oder lexzarum verſtehen die Araber die zam vnd wild Paſtenach / wie wir an feinem orth auf Serapione ſolches erwieſen. Egyptiſch heiſſet der Klettenkoͤrffel Sefeli: Italia⸗ niſch / betroſello ſaluatio, vnd Cauc-lide. Hiſpaniſch / Deyones hierua. Sransöfifch / Perfil baſtard. Teiiſch / Klettenkoͤrffel / Klettenpeterlen / Ackerpeterlen vnd Ackerkletten. Engliſch Baſtard Parſley!] | Il. Das zweyt Geſchlecht mie den Purpurroten Blu⸗ men / wirt von den Kreutlern Apıum tea Pecrofelinum a:- uenierubıum, vnnd Lappula argenfis rubea ‚zum under, fcheidt deß vorigen genannt, [Causalıs aruentıs echinata patuo flore, C,B. Lappa Boarıa Plinü, Lugd.Daucussywd xp & , aut ar 3oxapr@- maior, Thalıo:an Daucoides mivor, Cordi& Thaliı.] Feuſch / roter Klettenkoͤrffel / ro⸗ ter Klettenpeterlen / vnd rot Ackerkletten. | 11. Das dritt Geſchlecht hab ich mit Guilielmo Tur- nero Caucalidem Anglıcam genennet / wiewoles mit den Caucalidibus fein gemeinſchafft hat / vnd ſich viel beſſer mie dẽ Steinfenchel vergleicht / wie ichs dann auch vor ein Ge⸗ chlecht deſſelben halte. ¶Caucalis fœniculi folie, C.B.Cau- calis, Anguil, Lob, icon. PenzLugdun.) Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Ep⸗ genſchafft dep Klettenk oͤrffels DI Ackerkletten oder Klettenkoͤrffel ſeind truckner vnnd warmer Natur vnd Eygenſchafft. Galenus7.timplic, halter dieſes Kraut an der wirckung vnnd kraͤfften dem wils den Paftenach durchauß gleich / welcher iſt warm vnnd tru⸗ cken im andern Grad / hat darneben cin Krafft ſubtielzuma⸗ K chen / vnd die verſtopffung zu eröffnen. Das dritte Geſchlecht halten wir gleiche krafft vnnd wir, ckung haben mit dem Steinfenchel. Innerlicher gebrauch deß Kletten⸗ koͤrffels. — auch dieſes Gewaͤchs wenig Medicis-hefann ift/foiftesdoch dem gemeinen Mann vnnd fonderlich * wie vnſern — — = — — — — — — — — — — — — — — — — — — IHR) I il N l) —90 4 Jun | |) h 'l u HEILER 51 | —900— 904 ANNE EN I! IR IN I! II AIR: il Nein 00 irn iin il | if) \ IN 9 hir —000040 An) Kilnn J | ll |) | IN ja) Hl ll H —50 | | I al IHNEN u ur 9 al Bi ER ] 9— „ — —— —— — — — — — — —— — — Ai hi BA na Pi I.ZBE S. Jacobi Theodori Tabern montanti / Avnſern Weibern nit vnbekannt / die es ſamlen wann es noch F Sendenbädern branch et / welche Artzeney auch an vielen orten zart vnd jungiſt / vnd brauchens nicht allein zun Salaten / fi ondern Fochens auch mirandern Mußkreutern / vnd haben ſie ſonder allen zweiffel dieſen gebrauch von den Alten her/ der auff vns geerbt / erlernet. Dann nit allein DBoſcorides diſes Gewaͤchß vnder die Mußkreuter zehlet / (mer auch Theo- phaſtu⸗ vnnd Plinms, deß gleichen auch Galenus an oben angezogenem orth / ſchreibet / dz man es mit lacken zur Speiß zugebrauchen eynmache. Vnd ſeind aber gemeldte beyde Geſchletht deß Klettenkoͤrffels denen Menſchen in der ſpeiß heylſam / die mit innerlicher verſtopffung der Leber vnnd deß Miltzs / der Nieren / Harngeng / vnnd der Blaſen bs ſchweret ſeindt. „md Kiereenförffelin Wein öder Bier geforten/ond die durch, geſigene Bruͤhe deß Morgens vnd Abends jedesmal ein vntz oder vier getruncken / treibet den Harn / reynige die Nieren G vnd Blaſen / treibt auß daß Grieß vnd den Stein / vnd mil⸗ tert den wehethumb der Seiten. Es fuͤrdert auch die Weib⸗ liche Monatbiumen / vnnd iſt ein faſt heyſſamer Tranck den erkalten vnſruchtbaren Weibern. Vnd iſt faſt dienlich / wan ſie die gemeldten Kreuter in allen jhren Speiſen gebrauchen: Gemeldter Tranck Löfer auch auff die verftopffung der Leber vnd des Miltzes / vnnd reyniget den zaͤhen Schleim von den innerlichen Gliedern Ackerklettenkraut obgemeldter maſſen mit Waſſer geſot⸗ ten vnnd getruncken / vertreibt das brennen in dem Magen von der Gallen / welches man den Sodt nennet. Die gemelte Kochung mit Baſtard Wein vermiſchet / vñ getruncken wan man in dz Bav wil gehen / treibet die Geelſucht auß durch den Schweiß. Zwo vntzen deß außgedruckten Saffts mit Ba⸗ C ſtardwein getruncken / hat gleiche wirckung. Klettenkoͤrffelktraut miedem fauren SJenigfprupOxyme- lite wieein Salat geffen/ vnnd darnach wider oben von ſich geben/reynigrden Magen von Ballen vnd E chleim / macht luſt zu eſſen / vnd bringt wider den verlornen appetit. Ackerklettenkraut geſtoſſen vnnd den Safft darvon auß⸗ gepreßt / vnd iij vntz davon getrunckẽ / mindert das geſchwol⸗ Ion Milt / treibet auf den Lendenſtein / fuͤrdert den verſtande⸗ nen Harn / die weibliche Monatblumen / legt den ſchmertzen der Nieren/der Senden vnd Blaſen / reynigt das Gebluͤt / on fuͤhret auß die verbrannte Melancholiſche Feuchte / dienet derwegen alſo genutzet ſuͤr die Reude / Grindt / Muſelſucht / vnd verbeſſert die vergiffte Contagion der Frantzoſen Kranck⸗ heyt / vnd wirdt heylſamlich wider ven Schorbock gebraucht. Sol derwegen das obgemeldt Kraut / Wurtzel vnd Samen D nit vnderlaſſen werden / mu den obgemeldten Kranckheyten mit andern Artzeneyen zuvermiſchen. Wider das Martan Feber trinck allwegen iij. ung dieſes Saffts / wann du vermerckeſt daß das Feber vorhanden / vñ leg dich darauff nider / thu das etliche mal ſo wirdt das Feber nachlaſſen. u RT Der Samen der Arkerkletten zu Puluer geſtoſſen / vnd j. ſumtl. davon nit warmem Wein getruncken / hilfft den vn⸗ fruchtbaren Weibern zu der entpfengnuß. Gemeldte Artzney führer auch auß den Lendenſtein / vnd fuͤrdert die Weibliche Monatblumen. | Eufferlichergebrauchder Ackerkletten / 00 oder. Klertenförffels. fizfereneörfierauegefofien on mir Schteinenf chmaltz tempertert wie ein Pflaſter / verzehret die Knollen am E Halß vnd die Kroͤpff / vbergelegt. —J Klettenkoͤrffelkraut geftoifen/ vnnd mit ein wenig Wein end Burterinn einer Pfannen geroͤſcht / darnach zwiſchen zieren Tuͤchern vber die Scham auff die Brücken gelegt / bringet wider den verſtandenen Harn / vertreibet die Harn⸗ wind vnd das troͤpfflingen harnen. Es dienet auch een, den Stein/fo man den⸗ elbigen allein oder mit andern Kreutern vermifcht an den 8 — dem gemeinen Mannbekannt iſt. Klettenk orffel Gediftilliertwaffer, Cauca- lidis aqua ftiliacıtıa. Je beſte Zeit den Klettenkoͤrffel zu diſtilliren iſt im Augſt⸗ DRona das Kraut / Wurtzel vnnd Blumen mit aller Subſtanß genommen vnd klein gehackt / darnach ſenfftilich in Balneo Marreäbgegogen. Zu ſeder maß dieſes Waſſers ſol man dann nem̃en der dürren Wurtzel vnd deß Samens zu einem groblechten Puluer geſtoſſen / vnnd durcheinander vermiſchen / ſolchs dann in einer verlutirten Cucurbit xxiiij. Stunden in Bälneo Mariæ digerieren laſſen / darnach zum andernmal fänfftiglich diſtillieren / vnnd darnach zu rectifi⸗ ciern inn die Sonn ſtellen / vnd zum gebrauch verwahren. Diefes Waffer deß Morgens vnd Abends iiij. oder fuͤnff loth getruucken / legt den ſchmertzen in dem Magen vn Daͤr⸗ men / zertheilet die Winde vnnd ſuhret ſie auß / reyniget die Nieren / Harngaͤng vnd Blaſen von Schleim / Sandt vñ Grieß / ſuͤhret auß den Nierenſtein / vnnd verhuͤtet daß der Stein nicht wachſen kan / vnd iſt ſehr ein nuhlich Waſſer wi⸗ der die verſtopffung der Leber und deß Miltzes / treibet auß die Geelſucht / reynigt das Gebluͤt / vnd dient ſehr wol in dem Quartan vnd andern Febern. Klettenkoͤrffelwein. Caucalitos oder vi-· num € Gaticaitde. DEE pIereianf obenerzehlten drfachen der Wein von dem Klettentoͤrffel nicheim gebrauch iſt / fo wer es doch gut vnd rathſam das er in den gebrauch gebracht murde/von we⸗ gen feiner fürtrefflichen Wirckung foer hat in den oberzehl⸗ en Gebrechen / vnd fonderlich aberifterdientich venen fo mit dem Stein beladen ſeindt / dann er treibt nicht allein denſel⸗ ben fort / ſondern er laͤſſet auch durch den täglichen gebrauch den Stein nicht wachſen. Ferrner iſt er denen dienlich vnnd heylſam die ſtaͤtig mir verhaltenen Winden geplagt werden: Item die ſtaͤtig Leibweh vnd Krimmen inn Darmenhaben. Er dient auch faſt wol den Kindtbetterinnen / dann er reynigt fie wol/ behůtet ſie vor Nnetertrimmen oder den Nachwe⸗ ben. Sonſt dient er auch den Weibsperfonen die nicht ges nugſam gereynigt werden / vnd denen ſo ſtaͤtig Mutterwehe haben. Er iſt auch ſonderlich gut den bleychen miß faͤrbigen Jungfrawen / vnd den vnfruchtbaren Weibern / dan er rey⸗ nigt die erkalte Mutter von vbriger kalter Feucht / vnd hilfft zu der entpfengnuß. Ferrner reynigt er das Gebluͤth / iſt ein nuͤtzlicher Trauck den Grindigen / den Außfärigen / vnd de⸗ nen ſo mit der Muſelſucht vnnd Frantzoſen beladen ſeindt / deßgleichen auch denen ſo das Quartan Feber oder andere faule Feber habe Dieſer Wein aber wire bereytet wie man bey ons Teutſchen den Wermuthwein oder andere Kreuter⸗ wein zu machen pflegt. & Das Sieben vnd dreiffiaft Kap. Von dem Nappen oder Myrrhen · koͤrffel. — Er Nappenkoͤrffel hat ein weiſſe / runde / aangechtige / zarte vnd weiche wurtzel / ſon der lich im Frauͤhling iſt fie rundt wie ein kleines Ruͤblein geſialt / biß daß fie anfaͤhet ven Stengel zuſtoſ⸗ ſen / wirdt fie lenger vnnd behaltet doch jhren runden Bauch inn der mitten / die iſt eines guten Geruchs / vnnd füllen lieblichen Geſchmacks. Das Kraut iſt mit ſeinen Blet⸗ term vnnd Stengeln dem Schirling fo gar aͤhnuch⸗ daß man fie nicht wol vnderſcheiden kan / dann allein an Der Wartzel „ in e⸗ t/ re le A in fr n t⸗ ß — — —— A —— Nappenkoͤrffel. | Myrrh IH ZI AN * — — —— RN — A, () ZZ NT a y NR / N) 2 EN V: EN — —JFJ6 a RN | } % We A 9 RG BEZ Y N N SER N u * N j | NG 7 ER 49) : ET NDELE ® | 2 tr Bergmyrrhenförffel. 5 Myrrhis montana. * ander Wurtzel vnd Blumen / deßgleichen auch an dem Ge⸗ ruch / dann die Wurtzel deß Nappenkoͤrffels iſt rundt vnnd baͤuchig wie ein kleines Ruͤblein / ſo iſt die Wurtzel deß Wir terichs duͤnn vnd lang wie die Peterleinwurtzel. Was dann die Blumen anlangen thut / ſo ſeindt deß Schirlingsblu⸗ men gar weiß / deß Nappenkoͤrffelsblumen aber ſind gruͤn⸗ weiß oder weiß mit gruͤn vermiſcht / vnnd auch kleiner dann die Blumen deß Schirlings. Was dann den Geruch be⸗ langen thut / ſo har der Myrrhenkoͤrffel ein lieblichen Geruch / ſo dargegen der Schirling ein ſtinckenden abſchewlichen Ge⸗ ruch hat / ſonſt bringt eg feine Blumen auff Croͤnlin oder Schatthuͤtlein wie der Schirling. Wann die Blumen vnd der Samen vergehen vnnd abfallen / ſo verdirbt Stengel Kraut vnd Wurtzel mit einander. Dieſes Gewaͤchß iſt in Teutſchlandt ſehr gemein / vnangeſehen daß es vnſern Aertz⸗ ten nicht bekannt iſt / vñ ſie ein vnrechtes vñ falſches darvor gebrauchen. Es waͤchßt an graßechtigen truckenen Orten / hinder den Zeunen vñan den Rechen der Accker / neben den Straſſen hin on wider / ſonderlich aber im Wormbfergam/ vnnd wirt manchmal vnder dem Schirling gefunden / alſo daß dieſes heylſam Kraut mit groſſer fuͤrſichtigkeit muß geſamblet werden / darmit man nicht auß vnfuͤrſichtigkeit das gifftig Kraut Schirling mit eynſamblen vermiſche / da⸗ rauß dann groſſer Vnrath entſtehen moͤchte: derowegen ſol man fleiſſig acht haben auff die obgenannte Kennzeichen / wann man dieſes Kraut colligieren wil® li. Vnſere Kreutler vnnd Simpliciſten haben noch ein ander Kraut gefunden daß fie Myırhidem montanam, das — —— E Das Erſt Su! Bon Kreutern. + 297 F ift Bergmyrrhentoͤrffel nennen / das har ein harte vberzwer⸗ che Wursel/ mit vielen Zaſeln behenckt / eines bitterechtigen Geſchmacks / mit einer ſchaͤrpffe vermiſchet / iſt außwendig graue vñ inwendig weiß. Die Bletter vergleichen ſich dem Spanifchen Koͤrffel / wie auch die Stengel vnd die Cronen oder Schatthuͤttlein / aber ſie ſeyn allerdings kleiner / vnnd ſeindt auch der Bletter weniger. Der Samen iſt langlechtig dem Samen deß Candiſchen Moͤhrenkuͤmmels aͤhnlich / a⸗ ber doch kleiner / der hat ein Geſchmack mie die Wursel/fonft raͤucht das ganze Kraut wie der Spaniſch Koͤrffel. Es waͤchßt auff den Bergeln vnd Huͤbeln / vnd wirdt auch von etlichen in den Luſtgaͤrten gezielet⸗ Von den Namen der Myrrhen⸗ | koͤrffel. — H% haben wir den rechten Myrrhenkoͤrffel oder Myrrhi- 5 da der alten/darumbfich onfer Gelehrten fo viel Jahr her gezanckthaben, Der hochgelehrte vnnd weirberühmpre Medicus vnd Philofophus loannes Manardus Ferratien- ſis der hat das gemeine Körffelfraut vor das Myrrhida der alten gehalten: die andern haben gewoͤllt der wildt Körffel o⸗ der Eſelspeterlen feye dag wahre Myrrhis: die dritten haben den Spanifchen Körffeldarvor gehalten’ vnd haben gleich, sool alle gefehler/einer fo wol algder ander. Dann wann fie Diefen vnſern Myrrhenförffel gegen der Deferiprion Dio- fcoridis halten vnd — fleiſſig werden erwegen & vnd mirderfelbigen ce ren/fo werden ſie jhren Fehl erken⸗ nen vnd bekennen muͤſſen / daß derſelbige dz wahre vnd rech⸗ te Mytrhis der alten ſeye / darumb ſie ſo lange vergeblich ge⸗ A zanckt haben? Das Myrrhenkraut wirdt von den Griechiſchen Aertzten Mozo vnd Miſe genannt, Lateiniſch / Mytrhis, Myrrha, Cicutaria, vnd von Plinio Smyrriza vnd Merthris. Italia- niſch Mrriade vnd Mirrhide. Teutſch Nappenkoͤrffel von we⸗ gen der runden Wurgeln/die ſich den kleinen Ruͤblein die wir Nappen nennen / vergleichet / daher es auch Nappenmoͤhren genannt wirt / andere nennens Myrrhenkoͤrffel. [I. Cicu- taria bulboſa. C.B, pannonica,Cluf. pan. II. Myrrhis mi- nor, C. B. Myrrhis altera, Ad. altera parna, Lob. Lugd. Cicutaria fecunda, Cæſal.] Von der Natur / Krafft / Wirckung vad Ey⸗ genſchafft der Myrrhenkoͤrffel. I De Nappenk oͤrffel iſt warm biß in zweyten Gradi vnnd iſt von feiner Subftang ein wenig fubriel / hat auch inn fich ein wenig windigfeit / dardurch er betwegung gibt zun ehelichen Wercken. Der Bergmyrrhenförffel ift etwas his siger vnd truckener Eygenſchafft / erreicher faſt den dritten Grad inn der waͤrmbde vnd truckne / vnnd ſcheinet mehr ge⸗ meinſchafft su haben mit dem Spanifchen Koͤffel / dann mic dem Myrrhenkoͤrffel. Innerlicher gebrauch deß Myr⸗ u rhenförffels. Wern dieſes Kraut den Medicis bekannter were als es iſt / moͤchte es nuͤtlich ſampt feiner ſuͤſſen Wurtzel inn K der Koſt in vielen Gebrechen gebraucht werden/dann Sup⸗ pen von dieſem Kraut vnd der Wurtzel gemacht / vnnd den Lungenſuͤchtigen vnd Schwindrfirchtigen zu eſſen geben / iſt jhnen ein geſunde Speiß vnnd heylſame Arzeney. Man magsihnen auch in Muͤßlein vnd mir andern Speiſen ko⸗ chen laſſen / dann es jhnen auff alle weiß gebraucht / heylſam iſt / vnd koͤnnen darmit fo auch dieLungenſucht gar vberhand genommen hette / die Breſthafftige lange Zeit erhalten wer⸗ den / wie ich ſolches an etlichen Perſonen gewiß erfahren hab. Ss En —— _ 5 298 | A Comag auch gemelde Kraut ſampt feiner Wurselmüge F lich in Speiß vnd Tranck gebraucht werden den Weibsper⸗ ſonen / die jhre natuͤrliche Monatblumen nit haben / vnnd iſt D. Jacobi Theodori Tabern montani / Myeum. | fondertich gueden Kindiberrerinnen / dann fie werden wol darvon gereynigt / vnnd vor den Nachwehen vnnd andern Schwachheyten verhuͤtet. Deßgleichen weren ſie dienlich in Speiß vnd Tranck zugebrauchen inn, Sterbenslaͤuffen / dann dieſes Krauts Wurgel ein beſondere Eygenſchafft hat die Menſchen vor der Peſtilenziſchen Contagton zu bes waren: Zu dem bringet ſie eine luſt vnd begierlichkeit zu der Speiß. So iſt ſie auch faſt nutz vnnd gut denen fo den Hu⸗ ſten vnd verftopffung der Bruſt vnnd Lungen haben von zaͤ⸗ hem Koder vnd Schleim / dann ſie reyniget dieſelbigen vnd machet außwerffen. — * Nappen koͤrffelwurtzel gepuͤlnert vnnd mit Wein getrun⸗ Becken / dienet wider die gifftigen Biß der Erdtſpinnen. Gleicher geſtalt gebraucht / reyniget ſie die Kindtbet⸗ terinnen nach der Geburt / vnnd fuͤrdert die Mönarbliumen ver Weiber. Das Kraut vnnd Wurtzel in Weingefotten/ vnd Morgens vnnd Abends jedesmalein guten Bechervoll darvon getruncken / thut deßgleichen. Die Wurtzel zu Puluer geſtoſſen vnnd mit drey theil ver⸗ ſcheumptem Honig zu einer Latwergen temperirt / iſt ein heyl⸗ ſame Artzeney den Lungenſuͤchtigen vnd Huſtenden / deß Ta⸗ ges einmal oder vier einer halben Caſtanien groß darvon Hngen ommen / vnd ſittiglich mir Lůpfflen laſſen hinab ſchlei⸗ chen. Gemeldte Wurzel deß Tage ey oder dreymal mit Wein getruncken / die werden vor der gifftigen Seucht der Peſtilentz verwahret / daß ſie damit nit infirirt werden / wie C Dioſc.lib.4. cap. 99. bezeuget. Myrrhenkorffelwurtzel Conſeruen zucker. M yırhidis radicis confexua, en Bf der Nappen oder Myrrhenkoͤrffelwurtzel kan man 2* edlen Conſeruenzucker machen / wie der von der Angelickwurtz gemacht wirdt. Aber zu dieſer Wurtzel als die nicht hitzig vnd zanger / ſondern ſuͤß / milt vnd lieblich iſt / ſol mannur zwey theil Zucker nemmen. Diefer Confernenzucker iſt ein heylſame gute Artzney dert Schwindt oder Lungenfuͤchtigen / fo fie deß Tages einmal oder head: har einer halben Caſtanien groß darvon eyn⸗ nemmen. Vnnd mag man ſolchen Zucker auch den jungen Kindern inn gleichem fall ohneinigen Nachtheil eyngeben. D Sonßt dienet er wider den Huſten / vnnd iſt fonderlich dien⸗ fich den jungen Kindern die mit dem Hoͤrcheln vnd Hertzge⸗ ſperr beladen ſeind / ſo man ihnen jedertweilen einer Tuͤrcki⸗ ſchen Bonen groß darvon zůu lecken gibt: Bon dieſem Zu⸗ cher def Morgens vnnd Abendts jedes mal einer kleinen Ca⸗ ſtanien groß eyngenommen / iſt ein edel vnd gut Præeſeruatif wider die Peftiteng. Weil dann die jungẽ Kinder diſen Con⸗ ſeruen zucker von wegen jrer lieblichteit wol gebrauchen koͤn⸗ nen / ſo ſol mans denſelbigen auch einer Tuͤrckiſchen Bonen groß darvon geben. - Das Acht vnd dreifigft Cap. — Von dem Kraut Iſopyto. loſcorides lib, 4. cap. 104. beſchreibet das De ſopyram fehr furg mit felgenden Wor tenalfo: Das Kraut llopyrum wirdt von etlichen Phafiolus genennet / von defwegen daß feine Bletter / wel⸗ che den Anißblerrern ähnlich ſeind / am obern theil gedrehete Zincken oder Gaͤbelein haben / wie die Tuͤrckiſchen Bonen⸗ felcheman Phaliolos nennet. Auff dem oberſten theil deß “ . \ / 7, CL u — —V AN 8 ) I \ ” EN UND ES) Ri UN, N — + IR N % T UN, IS: F MIN j y NG Fa N 2* — AZ TA Stengels gewinnt es Fleinesarte Döllelein oder Koͤpfflein / welche voller Samens ſind / der am Geſchmack dem ſchwar⸗ sen Coriander oder Nardenſamen aͤhnlich ift! Von dem Namen lIſopyri. HR der kurtzen Befchreibung Diofcaridis iſt ſchwerlich suverftchen was Hopyrum eygentlich vor ein Kraut ſeye. Es habenerlicheden Damafcenifchen Narden / Melanthiũ Damafcenum davor gehalten. Der hochberuͤhmbte Medi- cus vnd Philofophus Rembertus Dodonæus, vermeint es A feyeonfer Biberklee / wie er den Text Dioſcoridis an demſel⸗ ben Ort emendirt / vnnd vergleichet die Bletter deß llopyri dem Phaſiolo, welches er auch vnſere gemeine Bonen inter⸗ pretiert vnd außlegt / mir welcher Außlegung die Gelehrten nicht zufrieden feind, Zu dem fchreibt Diofcorides nicht daß die Dierter dieſes Krauts dem Phafiolo (man verteut⸗ fche fie gleich gemeine oder Türefifche Bonen ). gleich ſeyen / fonvernden Blettern deß Aniß / vnd daf das llopyrum GA, belein oder Zincklein hab am Oberntheil der Bletter wie die Tuͤrckiſche Bonen / darneben fo bekomme der Stengelant Gipffel kleine Bollen oder Haͤuptlein die voller Samen ſeind / welcher dem Nardenſamen Melanthio gleich ſeye / de⸗ rowegen vnſer Biberklee garin feinen weg das Iſorytum Diotcoridis nit ſeyn / oder ein ze gleicheyt oder gemein ſchafft mit jm haben kan / welches wir dem hochberuͤhmbten Philo- fopho Remberto Dodonzeo, als einem wolverdienten K Mannn / der von wegen feiner geſchicklichheyt vnnd hohen Gaben / alles lobs vnd ehren werth iſt / nicht zu nachtheil ſon⸗ der zit erkuͤndigung der Warheit vnnd beſſerm nachdencken / freundtlich woͤllen anzeigen vnd erinnern. Der hochgelehr⸗ te und weitberuͤhmbte Petrus Andreas Matthiolus, vn nach jhme / der auch hochgelehre vnd fuͤrtreffliche Med cus Ca- ftor Purantes Gualdenſis haben das hiebey conterfeyte oder abgeriſſene Kraut vor das wahre llopyrum Dolcoridis ge⸗ halten / welches ſo viel die vnderſten Bletter belangt = niß⸗ — — — — — — — = Das Erſt Buch / Von Kreutern. 299 A Anißblettern gleich vnnd aͤhnlich ſeindt / darnach auch die F Ammey Haͤuptlein vnnd der verſchloſſen Samen darinn / der dem Nardenfamen ſich vergleichet / gar wol vnnd durchauß mit ver Beſchreibung llopyrr vbereyn kommet / vnd mangelt al⸗ lein daran daß die zuſammen gedrehete Gaͤbelein oder Zinck⸗ lein an dem oberntheil der Bletter nicht geſehen werden. So gedenekt aber auch Dolcorides der obern bletter die reyn vnd sinnelechtig ſeindt / wie die Bletter deß Nardenkrauts gar nicht / alſo daß ſich nicht wol dareyn zurichten iſt / ob es ey—⸗ gentlich das lopyrum ſeye oder nicht, Dieweil aber die Bletter / Haͤuptlein vnd der Samen ſich wol darmit verglei⸗ chen / woͤllen wir cs mit den obgemelten hocherleuchten Maͤn⸗ nern vor das lloͤpyrug halten / biß Gott der Her: uns ein Apollinem oder Alclepıun: erwecket / der vns ein ander Ifo- B pyrum offenbar® Das gemeldte Kraut wirdt von Doſcoride vnd Galeno G Griechiſch Trsrverr vnd Sarioros genannt. Lateiniſch Iſo- pyrum, oder Iloprum vnd Phatiolus. Italianiſch 1/opiro. Bey vns Teutſchen hat es noch keinen Namen inn vnſer Sprach? Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Ey⸗ genſchafft deß Krauts lopyn. ee ſchreibet: dieweil der Samen deß Krauts Ifopy- ri ein bittern vnd rauhen Geſchmack habe / fol er abloͤſen den dicken vnd zaͤhen Schleim / alſo daß er den Leib ſtopff mit einer zuſammenziehung? Innerlicher gebrauch deß C llopyri. Er Samen deß Krauts llopyri iſt gut getruncken mit H Meth oder Honigwaſſer / widen die Gebrechen der Bruſt Ammium |. Alexzaud:inum * — — — “ = —— vnd wider den Huſten. Auch iſt er den Leberſuͤchtigen gut — vnnd denen die Blut ſpeihen. Gleiche Wirckung gebrauch werden von friſchem Samen / intemal es ein recht Som⸗ u dem Samen llopyti. Plinius lib. 27.4p. 11. weitere Kraft mer Gewaͤchs iſt / das war feinen Froſt leiden kan. Er r vnd Tugendt wiſſen wir von dem gemeldten Kraut oder Sa⸗ begert einen guten wol erl auweten / feyßten v ınd rolage⸗ men auff dißmal nicht anzu zeigen" duͤngeten Grundt / der der Sonnen wol gelegen iſt. Mau Caſtot Duranres Gualdenus gibt dem Iſopyro noch weis —4 ter zu / daß es die vbrige Monatblumen der Weiber vnd alle — * 111. Ammtey. | Bluthluͤß ſtillen ſol welches Tugendr vñ Wirckung er ſchoͤn IIL Oredeum. * J in folgenden Verſen beſchrieben hat / vnd ſpricht: J— Yopyrum ſiſtit menſes, & ſanguinu omne SC 4 — — Profluuium, atq aluum, ſpiſfat, cohivetg,, iecurg, REN UN | u. EB Adiuuat : €> tußım conıra potatur, ıtemg, —8 | il nie —99 g D Pedoris ad vitia: & confert a! ſputa ctuenta. 8 & — 208 N 4 ö F ri | ” Das Neun vnd dreiſſigſt Kap. je | h Von dem Ammey. | | | 5 h Eß Ammeykrauts haben wir heutiges Ta⸗ ges drey Geſchlecht / vnder welchen das erſte das t a: AR wahre Ammiu. oder Ammı Dickondıs iſt. t SIR, IF Die andırn zwey aber koͤnnen von demſelben in feinen weg/ von wegen dir gleichhent vnnd der Krafft vnnd . Wirckung gefiheiden werden?” i f g 1. Daserft Geſchlecht hat ein kleine / duͤnne / weiſſe Wur⸗ zzel / vnd zarte Bletter wie der Mohrenkuͤmmel / die ſeindt a- K ber kleiner vnd ſchmaler / wie auch der Stengel vnd die Croͤn⸗ lein oder Schatthuͤtlein mit jhren weiſſen Bluͤmlein. Der Samen wirdt ſehr klein vñ milwechtig / von farben ſchwartz⸗ graumw / eines ſcharpffen Geſchmacks wie der Pfeffer / mie siner Bitterkeit vermiſcht / vnnd eines faſt lieblichen Ge⸗ ruchs wie der Candiſch Wolgemuth. Der Samen iſt erſt⸗ lich auß Alexandria Aegypti zu vns gebracht worden / von welchen er hern achmals bey vns inn die Gaͤrten iſt geſaͤet ‚Bund gepflantzet worden / vnnd muß ale Jahr erneuwert ſol Ban EB» zu >- iM SE >. Se SE. A ſol dieſen Samen im Morgen oder ende deß Aprillens ſaͤen / vnd ſo der anfahet auffzugehen / offtermals mit lawem Waſ⸗ ſer begieffen? — DD, WILSESTE RIESERTERTEREERE — * 08 3 ei 11. Ammey. Ro e8 er en — | 63 0: Ammium 11. Italicum. 5 % — 3 —* ———— u — ee KIN Be | 069 11, Dasander Geſchlecht har eine dickere Wurtzel dann das jegtgemelder/dieift weiß/ vnd har viel kleine Zaſeln: Die B Bletter feind lang vnd tieff zerkerfft wie die Bletter der Par ſtenachen· Dir Stengel iſt rundt / gruͤn vnnd kleiner dann der Paſtenachen / mit vielen kleinen Zweigen vnd Nebenaͤſt⸗ kein. Am obern theil derſelben bringet es kleine Croͤnlein / mit vielen / weiſſen vnd kleinen geſtirnten Bluͤmlein / nach dem dieſelben abfallen / folget ein kleiner Samen / der hat ein ſcharpffen vnd bitteren Geſchmack faſt wie der Pfeffer / der Geruch ſt lieblich gteich dam Pfefferkuͤmmel ond Candiſchẽ Doſten / als wann diefe beyde durcheinander vermifcht we⸗ rend. Es waͤchſt nicht von ſich ſelbſt in Tentſchland / ſondern mußinden Gärten gezielet werden / vnd ſo man es ſaͤet oder pflantzet / waͤchſt es gern vnd iſt beſſer auffzubringen / als das ander / vnd erjuͤnget ſich alle Jahr ſelbſt von dem auß gefalle⸗ nen Samen? III. Das dritte Gefchlecht/ hat eine dicke / weite Wur⸗ * geleineg Eleinen Fingers dick mir wenig Zaſeln / die Bletter find den Blettern deß Wießkuͤmmels aͤhnlich / Die Stengel ſeindt rundt / mit vielen Zweiglein vnd Nebenaͤſtlein / mit Schatthuͤtlein vnnd kleinen Bluͤmlein wie das vorige / der Samen vergleichet ſich dem Peterlenſamen / iſt doch kleiner eines ſcharpffen bitterlechtigen Geſchmacks vnnd lieblichen Wareruchs / wie der Candiſch Doſten. Dieſes waͤchſt von ſich ſelbſt in Candia / muß bey vns in den Luſtgaͤrten ge⸗ sieler werden / vnd waͤchßt gern in gutem Erdtreich⸗ Von den Namen deß Ammeys. 74 © hat biß her ein jeder Medicus vnd Apotecker ein beſon⸗ Karder Amer gehabt / vnd iſt feines das etwas gleichheyt mit dem Ammey der alten gehabt hette / welcher Irrthumb nun zur zeit bey vielen offenbaret vnd außgereutet worden iſt / D oend das wahre Amauum der alten wider an ſeine ſtatt fon | 1 darvon getruncken / vertreibt das Krimmen/ Daͤrmgegicht / men — 1, Der Ammey wirt von den Griechen ap, von Gale- nolıb, 6. lump.dur, von Aetioaupıov vnnd Awıov genannt. Lateiniſch Ammı, Ami, Amium vnnd Ammium, yon den Kreutlern Ammium Alexändrinum, Ammium Syrtacum, Cams ,eha, Cuminella, Cyminclla, und Muriola, Sonden gemeinen Aergeen vnnd Apoteckern / Ameos, Amios, Am- imeos vnd Amimıos in genitiuo caluindeclinabiter. [Am- mi paruum foliis feenic uli C. B. verum Gel. paruumy Do- do.grl. perpußllum, Leb.& Lugd, alterum paruum; vel tenuf: um minns, Dodo: Anmımi, Czfal. Anmi ſiwile, Anguik] Arabifeh wirdt das Ammey won Serapiore ib. finnp. cap. 287, Nanachach vnnd Anazis genannt. Ron AuerrHoe Naussa. Bendem Gloſſographo antiquo Aui- cennz, Aluenic vnnd Neralerti. Bon Auicenna Manochne. Sonſt werden bey den Arabiſ chen Authoren folgende ar men auch hin vñ wider geleſen / dadurch fie allwegen dz Am- mium verſtehen / als Ancmo oder Aneme, Ecindebel, Leligan vnd Leligani, Nachana, Nemicha, Nemichie, Nenuca vnd Nenu- cha. Italianiſch heiffer es Mmio, ammi und Ammeos. Hiſpa⸗ niſch Ammi vnd Zanagrıa. Frunßoͤſiſch ammi. Behmiſ ch / Aunmi. Polniſch Polskikma Engliſch Ammy. Flehmiſch vnd Brabaͤndiſch Ammy· Hochleutſch Ammey / Any on Ammeykraut. Es wirdt auch das rechte vnnd wahre D. Jacobi Theodort Tabernxmontani / F Ammey zum vnderſcheidt der andern zweyen Alexandrinm, ſcher Ammey genannt. . Das zweyte Geſchlecht wirt von den Kreutlern Am- mium laluum, Ammium Apulum vnnd Romanum ar, nannt / weil es in gemeldten Orten wachſen fol. Teutſch Yu taltaniſcher vnd Roͤmiſcher Ummey⸗ Fu 111. Das dritte Geſchlecht wirt von den. Kreutlern Am- mium Candiacum vnnd Ammiem Crédicum genannt. [Ammi temineapi C.B. Ammi,Match. Anguil. Lae.Cätk. Cain. Lugd maioribus & fesratis folüs,Gel. cretienm a10- maricnm,Lohb.Cuminufatinum Calalpinifoite.] Teutſch Cretiſcher oder Candiſcher Ammey. —* Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Ey⸗ genſchafft ver Ammey.⸗ * | D Er Samen aller gemeldten Ammeykreuter / iſt hixiger vnd truckener Artvnd Natur / wärmer derwegen vnnd trucknet im dritten Grad / vnd hat eine Krafft vnnd Enge, ſchafft abzuloͤſen / su kochen / zur sereheilen/ zu reynigen vnd zu ſaͤubern. Das Kraut har gleiche Krafft ehe es zum Samen kompt / doch viel geringer vnd minder als der Samen. Imnerlicher gebrauch deß Am⸗ meyſamens. S iſt der Ammey umen ein edel Condiment zu Jiſch on. Fleiſch Speiſen / dann er macht dieſelbig wolgeſ mackt vnd lieblich / vnd ſeind alle Speiſen / die darmit bereytet wer⸗ den / dienlich denen Menſchen fo mit ſtaͤttgem Magenwehe / Krimmen vnd Daͤrm gegicht / deßgleichen den Waſer h⸗ tigen vnd den Weibern fo mir ſtaͤtem Mutterſchmertzen 52 hafftet ſeindt. Gemelten Samen mit dem Brodteyg gebacken / iſt ſolchs Brot in obgemeldten Gebrechen faſt dienlich zugebrauchen. So man aber deſſen zu viel braucht / machet er ein bloͤde vnd bleyche farb. zer : Ammeyfamenerwärnter und ſtaͤrcket die Bruſt / Lungen / Hertz / Leber / Miltz und alles Eyngeweyd / zertheilt vnd ver, treibt die Blaͤſt deß Magens / der Daͤrm vnnd der Mutter / vnd leget derſelben Schmertzen anf Kaͤlte vervrſacht. Er oͤffnet vnnd loͤſet auff die verſtopffung der Leber / deß Miltzes vnd der Nieren. Er fuͤrdert die weibliche Monatblumen / on mindert die vbrige Vnkeuſchheyt. Dieſer Samen in Wein geſotten / darnach durchgeſigen vnd deß Morgens vnnd Abends / jedesmal ein Becher voll Mutterwehe / reynigt die Nieren / Harngaͤng vnd Blaſen / treibet fort den verſtandenen Harn / benimbt die Harnwind / vertreibt das troͤpfflinge harnen vnnd fuͤrdert die weibliche Monatblumen. | Gemelter Samen zu Puluer geſtoſſen vnnd j. quintlein mit warmem Wein getruncken / hat gleiche Krafft vnd wir, ckung / vnd thut gewaltigen widerſtandt der vergifftung vnd ſchaͤdlichheyt deß eyngenommenen Schirlings / vnd vertrei⸗ bet die Wind im Leib. | Ein halb loth mir Wein getruncken / vertreibt den ſchmer⸗ gen der denden vnnd Nieren: diene wider die vergifftung der Erdtſpinnen. | Ammeyfamen vnd Bibergeyl / jedes aleich viel zu einem K reynen Puluer geſtoſſen / vnd darvon ein halb loth mit Meth vermiſcht vnd getruncken / iſt eine gewiſſe huͤlff wider die Co⸗ lick und das Daͤrmgegicht. Ammeyſamen berehtet vnd geſotten wie die Wurtzel Chi- na, vnnd auch alſo gebraucht / hilfft wider vie vergiffte Con⸗ tagion der Sranzofen Kranckheyt / vnnd verbeſſert dieſel⸗ bige. Wider die Lungenſucht Phhiſim vnnd die verwundung derſelben von täglichen Fluͤſſen Nimb Ammeyſamen / Er⸗ nen / Pfefferkoͤrner / jedes ij quintlin / Veielwurtz / ee pic — —————— — iger nd 7 da nen ackt ver⸗ ſchs je, ond 107] ver⸗ ter / it in ud ch vñ 2 in) \ E N Das Ef Buch / Bon Kientem. 301 A ſpick / jedes j qumtlin. Stoß allegemeldte Stuͤck zu einem reynen Puluer / vnd thu darzu ein halb loth Cypriſchen Ter⸗ penrin / friſchen Buttern vñ xij. loch verfehenmpts Homos / vermiſch es zu einer Latwergen / vnnd branch darvon allen Morgen einer Caſtanien groß. | Ammeyfamenzu Puluer geftoffen end mir viermal ſo vil verſcheumptem Honig ein Latwerg darauf gemacht/ iff gut wider den Falten Huſten / erwaͤrmet die Bruſt vnd Lungen / Morgens nuͤchtern vnd deß Abends jedesmal einer gemei⸗ nen Caſtanien groß eyngenommen. Wider die Nachwehen und ſtechende Schmertzen nach der Gehurt: Nimb Ammeyfamen/ Eppichſamen / Ingbet/ Wießtuͤmmel / langen Pfeffer / jedes ein halb loih waiſſen VFeinzucker drithalb loth. Mache ein reyn Puluer darauß z vnd gib darvon auff einmal j. Loͤffel voll mit weiſſem Wein zu trincken. Wider die vnkeuſchheyt vnd den Mannlichen Samen zu mindern: Nimb Ammeyſamen / Fenchelſamen / jedes vj. graͤn / vnd ein wenig Rauthen / jß die mit dreyen Zeigen alle Monat einmal oder ſo offt du wit. Euſſerlicher gebrauch deß Ammeys. AVNwe⸗ su Puluer geſtoſſen vnnd mir Sacken oder Saltz⸗ waſſer temperiert / iſt gut wider den auß gangenen Nabel F wie ein Pflaſter darauff gebunden. Ammeyſamen mit Pinhartz auff glůende Kolen gelegt / vnd den Rauch darvon in die Mutter entpfangen / vertreibt die Wind vnd Blaͤſt darinn / vnd reyniget die verſchleimpte Mutter von allem Vnrath. Ammeyſamen zu Puluer geſtoſſen / vnnd mie Roſeinlein vnd Honig temperiert wie em Pflaſter / heylet vnnd vertreibt die blawen Naͤhler / vbergelegt. | Ammeykraut mit aller feiner&ubftang geſotten / vnd den Saum oder Dampff davon in die Mutter entpfangen / für. En er weibliche Monatblumen / vnnd erwaͤrmet Dieerfalte utter. Wider die Geſchwulſt der Hoden von waͤſſeriger Feucht oder Winde: Nimb gepuͤluerten Ammeyſamen / vnnd ver⸗ miſch den mit wolgeklopfftem Eyerweiß wie ein Pflaſter / ori G legs warm vber die Geſchwulſt. Ammeyſamen in Waſſer geſotten vnnd den Stich eines Scorpions damit warm gebaͤhet vnd gewaͤſchen / leget den Schmeryen als baldt. | Aug dem Kraut vnnd den Stengeln deß Ammeys / kan man gute Baͤhung vnd Baͤder machen wider den Stein / Lendenwehe vnd Mutterkranck⸗ heyten. \ Settiondieſes Rreuterpußs, Das Frſte Capitel. | Von dein Berthram. a }. Bertfram. Pyrethrum 1, — * AI AN; —— 7 U} u 6 ZZ? 4 — F — — 4 — N, N Ns VAR N N, NL — V NEN — KH, — RL KX G SER — — IS MIR N; Ir _ X ANNE ri SOSE AN e — B 7 11. Berthram. Pyterhrum II. * J ve J IE 4* iR Al, 3 Haan —1* —J Zt A Bl | a 4 I N a fe! 4 H Al 9J Fi Ei" } IM N Ni 4 1a Ma | ah u u h ve h | H | hi a ee — — — SH Sb — — = — — 9 Eß Berthrams haben wir heutiges Tags zwey vnderſchiedtliche Geſchlecht. I.] Die erſt vnd rechte Berthram oder der alten yrechrum, a rt hat ein ſchlechte vnd glatte Arurgel / faſt eines Fingers dick vnd einer Spannen lang / am Geſchmack ſehr Disig vnd brennend. Die Bletter ſeindt den Blettern deß Garbenkrauts ſo aͤhnlich / daß ſie / wann ſie noch jung ſeind / nicht wol von einander vnderſcheiden moͤgen werden. Die Stengel werden anderhalben Spannen hang / vnd and) biß⸗ weilen lenger / am ende derſelben erſcheinen im end deß Mey⸗ ens allererſt im zweyten Jahr nach dem ſie gepflantzet oder geſoͤet worden iſt / ſchoͤne / groſſe vnd geſtirnte Blumen / den Johannesblumen ahnlich / allein daß die Blum groͤſſer iſt vd dicker / vnd außwendig mit rotfarben Sprengklein ge⸗ 3— „mal ist/ gleich wie an den Maßlieblein zuſehen iſt. Inwen⸗ =. dig iſt ein jede Blum mit einem goldtgeelen Apffel gefuͤllt / geriugsherumb mit weiſſen Blaͤtlein befent / darauß wirdt Der Samen / welcher im Hemmonat zeitig wirdt / darauß zie⸗ let wan junge Pflauzlein / wiewol er ſich ſelbeſt beſamet fo man den Samen außfallen laͤſſet. Dieſes Gewaͤchs wirdt bey vne in den Gaͤrten gezielet / vnnd iſt gut auffubringen / dann es ein jedes Erdtreich annimpt. Es waͤchßt viel in Ita⸗ lien in dem Apenniniſchen Gebirg von ſich ſelbſt / aber daſſel⸗ be iſt eht ſo hitzig vnd raͤß a s der ſo auß den Orientiſchen Orten zu vns gebracht wurde, 1. Das Reyte Geſchlecht iſt erſtmals auß Italien su vns in dieſe Landt gebracht worden / da es auch wie cin ander frembd Gewaͤchß in den Gärten gezielet wirdt. Die Wurscl iſt weiß / lang vnd Fingers dick / zaſelechtig / eines ſcharpffen vnnd raͤſen brennenden Geſchmacks. Die Bletter find c fchmat/ klein vnd tieff serfpalten/ den Blettern deß Krotten⸗ dills ähnlich. Don der Wurzel kommen herfür v. oder vi. Stengel faſt einer Elen lang/die haben jhre Nebenzweiglein / darauff wachſen Croͤnlin mit vielen kleinen Stielen dem Dillen oder Nadelkoͤrffel aͤhnlich / mir vielen weiſſen Bluͤm⸗ lein gezieret / die haben ein raͤſen vnd bittern geſchmack. Es seirdr auch dieſes Gewaͤchß allein bey vns in den Luſtgaͤrten gepflantzet / dann von ſich ſelbſt waͤchſt es nicht in diefen Lan⸗ den. Dieſes aber muß einen guten wolgebaweten Grundt haben / bedarff guter wartung vnd pflegung / dann es nicht ſo gern vnd freuwdig fort waͤchſt wie das erſte Geſchlecht. Von den Namen dep Berthrame Er Berthram wirdt von Dioſcoride vnnd Galeno wie p Dauch von den andern Griechiſchen Aertzten Griechiſch TIipsdesv, Ið eivor, Hveador, Hupobe⸗ vnnd Llverrns genannt. Kon Nicolao Myrepſo A’praudvoor. Cateiniſch Pyrethrum, Pyrinum, Pytoihum, Pyınbes vnd Attimouium. Bon den Kreutlern Saliuaris herba, Pes Alexandrinus vnd auch vonerlichen Dentaria, dieweil es heutiges Tags den mehren⸗ theil vor das Zahnwehe gebraucht wirdt. Bey dem dera⸗ pioni lib. ſawp.· cap. 356. wirdt der Berthram Arabiſch M hararaha genannt. Bey dem Auerchot Halacarta. Bey dem Haliabbatı Harıharach, Hakarkaraha vnnd Harcathacha, Bey dem alten Gioflographo Auicennx , Alshecarachavınd Arcandros. Bey Stephano dem Gloſſographo Halabbatis, Barchanchara vnd Barchanchathara. Sonſt werden hin vnd wider bey den Arabiſchen Aertzten folgen folgende Namen geleſen / als Hacharchara, Alcharcharata Archaba Barcatartaha, Barcharkaraba, Azaracades, Harıharcharach, Archaha, Harchar- E chaha, Halazarata, Lagiafır, Archarcharaha, Tacedenfe. Tagedeũ vnd Tagander. Italianiſch wirdt der Berehram genannt Pr- yeihro.Canvifch oder Cretiſch Pilatro.Hifpanifch belitre und Piletre. Sranzöfifch Pied d’ Alexandrı, Pyrethre vnd Piedde Li- fandre. Behmiſch Pelthram. Engliſch Bertram. [Pellito, rie.J Flehmiſch vnd Brabaͤndiſch Pyretrum. Hochteutſch Berthram / Berchtram / Gemeuerwurtz / Pertrem / Zahn⸗ wurtz / Speychelwurtz vnd Geyferwurtz. [Pyrechrumflore Bellidis, C.B.Pyreihtum. Biun. Tiug. F uch.Tura.Dodo. F H u. &. Tarobi Theodor Tabernzimontant! gil. & fol. Cord. ia Dioſc. Gel. Lac. alterum, Matth. Lugd. Cæſ. Cam. Germanicum, Gef, maius, Lon. veram, Cait, officinzrum, Lobelo. Il. Pyrerhrum vmbeila candıda, C. B. verum, Matth. Lugd, in Italia, Gef. alterum, Lob. Cait, Dioſcoridi pıımum, Cam. Pyrechsum, Cælalpini forte; Feniculum monranum,Trago.] | Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Ey⸗ genſchafft deß Berthrams. DD Berehramsmurgelift faſt hizig mir einer brennenden räfe und ſchaͤrpff / derwegen iſt fie warm und trucken vber den dritten Grad / ſie machet duͤnn / durchtringt vnnd treiber den Schweiß gewaltig / wirt derwegen nit vnvbillich zu alien kalten ſeuchten Gebrechen / innerlich vñ euſſerlich gebraucht. Das zweyte Geſchlecht hat gleiche Krafft vnnd Wirckung. Es wirt allein die Wurtzel gebraucht Innerlicher gebrauch der Ber thramwurgel. Be— mwurtzel oder den Samen darvon in Wein ge⸗ ſotten / vnnd ein guten Becher voll der durchgeſiegenen Bruͤhen davon warm geiruncken / loͤſet allen kalte Schleim im Leib ab / zeucht denſelben zuſammen / vnd fuͤhret jhn durch den Harn vnd Stulgang auß. Solchen Tranck mit Zus cker temperiert vnd füß gemacht / iſt ein nügliche Artzeney vor die erkalte vnd verſtopffte Bruſt / die mit kaltem / zaͤhem / wi⸗ derſpenſtigem Schleim beladen iſt / dann er loͤſet den ſelbigen ab / machet außwerffen / erwaͤrmet vnnd ſtaͤrcket die Bruſt / vnnd iſt vber die maß eine heylſame Artzeney vor das keichen vnd ſchwerlich aͤthmen. Wie auch ſo nachſolget: Nimb gu⸗ ter friſcher Berthramwurtzel vier loth / Zittwan j. loth / Suͤß⸗ holtz ein halb loth / Roͤmiſchen kuͤmmel / Dillſamen / Alant⸗ wurtzel / Yſop / Roͤmiſchen Quendel / jedes ein quintl. Stoß alle gemeldte ſtuͤck zu einem reynen Puluer / vnnd ſchlags durch ein ſubtiel haͤrin Sieblein / vermiſch darnach darmit xxviij. loth guts verſcheumpts Honigs / vnnd temperiers zu einer Latwergen / gib darvon allen Morgen vnnd Abend einer gemeinen Caſtanien groß / laß ſittiglich im Mundt zer⸗ gehen / vnd laß mir Luͤpfflen allgemaͤchlich hinab ſchleichen / beharr es ein zeitlang / es thut treffenliche huͤfff/ Berthramwurtzel zu einem ſubtielen Puluer geſtoſſen / vnd deß Puluers ein Loͤffel voll mit Baſtard / oder einem an⸗ dern guten ſůſſen Wein getruncken / bewegt und reiner die vn⸗ tuͤchtigen erkalten Männer zum ehelichen Wercken / vnnd bilfferinen wider in den Sattel. Gepuͤluert Berthraͤmwurtzel ein quintlein mit gutem weiſſen Wein zertrieben vnd getruncken / iſt wider die giffti⸗ gen Biß der Zißmaͤuß. Berthrammurgel vier loth / mit zwey loth Entzianwur⸗ zel vnd acht loth Feinzucker / alles klein zerſchnitten / mit einge maß Waſſers in einer verlutierten Kannten oder Zinnen⸗ flaͤſchen / vier Stunden lang in einem Keſſel mit Waſſer ge⸗ ſotten / darnach wann es kalt worden iſt / durchgeſiegen / vnd allen Morgen nuͤchtern ein guten Becher voll warm darvon getruncken / vnd ein zeitlang beharret / iſt ein bewehrte Arno ney wider das Quartan over viertaͤglich Feber. Euſſerlicher gebrauch der Ber⸗ thramwurtzel. | DZ Erehramwursel iſt bey vns inden gebrauch kommen / daß man ſie am allermeiſten vor das Zahnwehthumb brauchet / vnnd das gleichwol mit nutz / dann der zaͤhe / kalt vnnd phlegmatiſche Schleim / ſo ſich vnder die Zaͤhn vnd Biller ſetzet / vnd Zaͤhnſchmertzen erwecket / wirdt von dieſer Wurtzel gewaltig herauß gezogen / ſo man die im Nund wol kaͤuwet vnd darinn haltet / welches auch der Post Macet mit folgenden Verſen bezengt. * nn ech hen ee a ET — MN en eins — — — Eures ze —— TE 2 CH = vo — — — — ft f — ——— — ⸗ — | 4 Das Erſt Buch / Von Kiälten. 0 A Eitpyrethrum calidum,ficcum guoque,guartis in ſtu F Panlus Asginera, fonder auch der Poet Setenus mit folgen, c, | Ef gradus, excruclat dentesfi ędus humor, dem Ber bezengt/alser ſpricht: —— — — Purgatur cerebrum manfaradice Pyrethri, — Dieweil aber die gemeldte Wurseldurd) jr hefftigs Grein, Berthramwurtzel mit Feigen inn Eſſig oderinn ſuͤſſem | nen die Zung vnd den Mundt verlehet / vnd die Haut auf» Wein geſotten / vnd darmirden Halß gegurgelt / vnd warm zet / wickeln etliche die Wurtzel in ein Tuͤchlein / vnd kaͤuwen im Mund gehalten / reyniget das feuchte Hirn / vnd zeucht | daran / darnach legen fie es vber die Zähn/ zeucht es nit defto den zaͤhen und falten phleginatifchen Schleim herauf. weniger viel Schleims auß. Berthramwurtzel aͤn Half gehenckt vñ auff bloſſer Haut —— Berthram in Eſſig geſotten / vnd die durchseſie gene Bruͤ⸗ getragen / auch offtermals daran gerochen / iſt ein gute huͤlff 4 he ſo warm man kan / im Munde gehalten / har gleiche ir, wider die fallende Sucht / welche Artzeney dem Poeten As- bet ckung. Gemeldte Artzeney vertreibet auch die Geſchwulſt wilio Macro nicht vnbewuſt geweſen iſt / der inn folgenden vs der Zungen / welches obgemeldter Poctgleichfallsmitfob DBerfenvondem Berthram alfofpricht s a genden Verſen gedencket. a me Sufpenfumcollapuerisprodeff; caducis ng. B Er muat admixto fi gargarizetur aceto, 0 G Disstur, & folo [uccurrerefertur odore, | Hocg, modo Sumidam reprimit de phlegmatelinguam. IRB EL ie RES ade} Den Nimb gepuͤluert Borthramwurtzel/ gepuͤluerten Maſtix / Ein andere Artzeney wider das Zahnwehe: Nimb Ber, jedes gleichviel / vermiſch die mit zerlaſſcnem Waͤchß / vnnd + } thram / Roßmüngond Doſten kraut / jedes gleichviel / ſeuds mach kleine Zel llein darguß wie die Feigbonen / die kaͤuwe al, in Eſſig / vnnd halt die durchgeſie gene Bruͤhe im Mundt / ſo len Morgen nuͤchtern ſehr wol im Meund/ fo sieben fiesin we warm du es leiden kanſt. — Na falten Schleim herauß / den ſpeihe auf / das verhůtet den I Oder nimb Berthram / weiſſen Ingber / weiſſen Senff⸗ Schlag vnd fallende Sucht / machet ein leichtfertig geſundt — ſamen / Pfefferkoͤrner Berafalzoder Niterfals/ Pfeffer NHaupr/ond verhuͤtet das Geſicht vor Flüffen und anderen X fraut/ jedes j. ſoth. Stoß Diefe ſtůck zu einem reynen Put, Zufällen. A a ee N uer / vnd reibe die Zaͤhn darmit / es zeucht allen kalten SchlemWiter die Laͤmbde oder vnbeweglichheyt der Zungen: vor auß / vnd ſtillet den fchmertzen der za. N — Nimb Berthram vnd langen Pfeffer/ fiede die mit Wein / Item / Nimb Berthramwurtzel / Steffenskoͤrner zn pul· ſeihe ſie darnach durch ein Tuch / thue Maieranſafft nach gen uer geſtoſſen / jedes gleichviel / mach cin wenig Wachs weych deinem gefallen dazu / vnd halt ſolches ſo warm dn eg leiden uf. | vnd vermiſch das Puluer damit / vnd kleibs außwendig und kanſt im Munde: wann es nun ein Schleim gezogen vnnd hen C inwendig vber den Zahn der dit wehe thut / es legt den ſchmer⸗ kalt worden iſt / ſo ſpeihe es auß / vnd nimb wider von gemel⸗ gu⸗ Beh, | | fer Artzeney / das thu offt / es hilffe fehr wol, u Seindt aber die Zaͤhn hol / ſo nimb Bexthramwurtzel vn Berthram geſtoſſen / vnd in gebrandtem Wein gebeyner/ Ze as Mittel oder Marck von einem Gallapffel / machs zu vnnd die jame zung damit beftrichen/ bringe widerumboie toß | uluer eins fo viel als deß andern/vermenge eg mit ia: Verlorene, a aa: | ags tig Broſam von einem frifchen Brodt / mach kleine Kuͤge⸗ Berthram mit Veielwurtz vnnd weiſſem Senffſamen / mit n darauß / vnd ſtoſſe die in die Zahnloͤcher / vnd laß ein gu⸗ jedes gleichviel in Wein geſotten / vnd mit der durchgeficge, iers te weil darinnen / dag thue einmal oder etlich / fo wirrder nen Bruͤhen den Munde warm gewäfchen/ und fo warın eg il fchmergennachlaffen. su leiden im Mund gehalten / iſt gut wider die Geſchwulſt tt Oder nimb gepuͤluert Berthramwurtzel vnd Galbenfaffe der Zungen. | | ſen / jedes gleichviel / ſſoß es in einem Moͤrſer durcheinander / vnd Wider den Hauptnagel / das iſt wider das ſchmertzlich | gieß jrifche Wolffsmilchſaft / das vor fid) ſelbeſt herauß wehethumb deß Haupesdereinen Seiten / fo man Heni- ſen / lauffet / im ſtoſſen mir zu / biß ein Teyglein gibt / darauß mach cramam nehtter Nimb Berrhrammurgel/ Steffenskoͤr⸗ a Kuͤgelein / vnd ſteck diein die Zahn? es hilfft. —— ner / Pfefferkoͤrner / Maſtix / jedes gleichviel zu reynem Pul⸗ vn⸗ Oder nimb gepuͤluerten Berthram j. quintl. ſchwarzen ner geſtoſſen / vermiſchs mit dem Marck von kleinen Roſein⸗ and D gepuͤluerten Coriander ein qumelcin/ guten Therigck). loth / I lein vnd zerlaſſenem Wachs / vnnd mach kleine Zelrfeinda, gerectiftcierten brannten Wein ein wenig / vermiſch ſolches rauß in groͤſſe der Feigbonen / die keuwe allen Morgen nich, tem wol durcheinan der zu einem harten Tehyglein / vnd mache be⸗tern wol im Mundt / ſo ztehen fie den boͤſen Schleim herauß ftis queme Kuͤgelein darauß/ thue diefelbige un die holen Zähn, davon der fchmersenfompe/den fpeihe auß / vnd beharr das Berthram vnd Salbey in Dein gefotten / vnd die durch⸗ ein Tag etlich / es hilffet wol. its gelegene Brüh warn im Mund gehalten / ſtillet auch dag Wider die Lembde / das Parlyß vnd ſchlagſuͤchtige Glie⸗ ner Zahnwehe. Etliche ſieden die Berthramwurtzel mit halb der: Nimb Berthram groblecht zerſtoſſen iiij loth Baum, et» Eſſig vñ Wa ſſer / vnd etliche mie Walfer allgin / vnd gebrau⸗ oͤle xvj. loth / guten fuͤrnen weiſſen Wein xij. loth. Seude die, ge⸗ chens. Es werde aber gebraucht gleich wie es wolle/ fo iſt fe fittiglich miteinander vber einem Kolfeuwerlein fo lang nd es dienlich vnd gut. nn — DEE big ver Wein ſich verzehret / als dann ſeihe es durch ein Tuch/ of DE Zahn ſelbeſt machen außzufallen. NimbBerchram/ onnd behalts zum gebrauch⸗ Mit diefem Oele ſchmieraue ze⸗ Schampaniericiigo der weiß Nießwurtz / deß auffgetruck, Tag die erlambten Glieder zweymal / nemlich deß Morgens neten Saffts Eußns bun, deß auffgetruckneten Saffts vnd deß Abends / wann der Magen wider nuͤchtern worden ſScammoninjcdes j. quintlein. Stoß die zu Puluner/ temp⸗⸗· iſt. re a ee riers darnach mit Ffligsn einem Saͤlblein / laſſe das Zahn, Dieſes Oele fuͤrdert den Schweiß den Leib darmit geſal⸗ E fleisch vnd ven ſchmerrhafftigen Zahn bicfen mie emer Flie⸗ bet / erwaͤrmet die Spannadern / vnnd alle kalte gewerb der ten / vnd reibe daſſelbige ort deß Tages offtermals darmit / es K Glieder. Obgemeldter maſſen gebraucht bringet wider zu⸗ n hilfft / iſt aber ein ſtarck Mittel / derwegen ſol es nicht an das recht die ſchwinnende Ölieder / bringt wider herfuͤr die ver, nb geſundt ort angeſtrichen werden / es machet ſonſt die guten lorne waͤrmbde der Glieder / fo durch den Froſt vnd Winter, alt Zaͤhn auch auß fallen. ea ey fält dahinden blieben iſt. —— nd Die Alten haben den Berthram ſehr im gebrauch gehabt / Das gemeldt Oele verhindert das ſchaudern oder den fer die falten Feuchtigkeiten vnd sahen Schleim auf de Haupt Froſt der Seber/fomandengangen Ruͤckgrad vnnd vnden yol vnnd Hirn zu reynigen / die Wurzel wie oben gemeldet im die Solen an den Fuͤſſen an damit falber/ ohngefaͤhrlich nit | Mund wol gekaͤuwet / welches nicht allein Diofcondes und cin Stund zuvor ehe einen das ——— | Es 204 von kaͤlt vervrſacht / fo die fchmerspafftigen ort damit warn gefalberwerden. Obgemeldte wirckungen alle feind dem Poeten Aelauo Macio nicht vnbewußt geweſen / welcher fie Reiffig mir nachfolgenden Verſen beſchrieben hat/ wie fol get / ſppechende: Exoleo quo decoquitur fi corpus inungas Ante ſebru motum, toller, mınuetg,rıgovem: KRenum [spe grauem ſugat vnguentale dolorem: M:ram ſentit opem Paralyticus inde perunctus, Non leiuter man hus fucrit ſi ſae fricatus Vnguinefi totum corpus muicebitur iſto, Largæs per poros fu.lor pracedet apertus, Mesubrorum folet hoc quemauis curare luporem , Ei vorpw (erware poiefl a feigore turum. Dar Rauch der ange uͤndten Berthramwurgel / vertreibt Die Schlangen vnd andere vergiffte Thier. . „Piyreuanos bey dem Gonftantinv von den Feldtbaw lib. 13.035. 3. lehret mit folgender Artzeneydie Schlangen vnnd alcandersgitige Gemurm vnnd Thier zuvertreiben: imb Berthram / Laſerſafft / Nardenſamen / Galbenſafft / Hirthorn/ Yſop/ Schwebel / Haarſtrangwurtzel vnñ Geyß⸗ klawen / diefe tief vermiſch onrchemander vn ſtoſſe ſie klein / temperier fie darnach mit ſcharpfſem Weineſſig / vnd mach kuͤgelein darauß / deren leg ein nach dem andern auff gluͤende Kolen / vnd reuche damit / fo bleibet kein gifftig Thier in ders. ) felben gegne. 1 Berthramin guten Wein gelegt vnd in die Sonn gefent/ C gibr ein fehr feharpften vnd ſtarcken Eſſig. er er Zu verhüten daß das Bier nicht fairer werde / fondern frifch vnnd gut bleibe / jo ſoll man j. oder iij. loth Berthram⸗ wurtzel klein ſchneiden / vnd ein gute JJandvoll Tauſendguͤl⸗ denkrant darzu thun / auch klein geſchmtten / vnd ſolle ſie inn einem ſaubern leinin Sacklein in das Bier hencken. Das Ander Capitel. =. Vom Backiullenkraut. rn Er Bacillen oder dep Meerfenchels bes ER chreibt Du ſcorides lib.2. c.p. i75. nur ein Ge⸗ chlecht / welches gleichwol von Coluroella vnd EIER andernin zwey Geſchlecht abgetheilet wirt / wie ir pernach anzeigen woͤllen. Wir haben aber heutigs Tags diefer Bacillenkreuter vier vnderſchiedliche Geſchlecht / nem⸗ lich drey Die vor ſich ſelbſt an der Ser oder am Meer wachſen ondeing das bey vns in den Fruchtſeldern wechſet) 1. Das erſt Geſchlecht deß Bacillenkrauts deſſen Dio- ſcorides an dem obgemeldten angezogenen orth / vnd Plinius 1ib.26, cap. 8. gedencken / hat iij · oder vier weiſſer Wurtzeln / Singers dick / eines lieblichen Geruchs vnnd Geſchmacks. Das Gewaͤchs iſt ſtandelechtig / allenthalben voller Bletter / wirt faſt einer Elen laug / die Bletter ſeind feyßt vnd dick / wie die Bletter deß Burtzelkrauts / ſeind doch viel lenger / eines arfalzenen Geſchmacks. Es brinngt oben am Stengel vnd feinen Nebenzweiglein weiſſe Bluͤmlein auff Kroͤnlin wie das Roßmarinkraut Labanotis, der iſt wolriechend. Es waͤchſt bey der See oder bey de Meer in ſteinechtigẽ Grundt / bey vns zielet mans auch in den Gaͤrten / vnnd waͤchſt ſchoͤn vynnd gern in einem jeden gebauwenen Grundt: Iſt inn der Speiß zu nieſſen dienſtlicher / vnd am Geſchmack lieblicher vnd anmuͤtiger / dann das wild. Derowegen es auch Plınius vnnd Columella von dem wilden ſonderlich vnderſcheiden / vnd es Batim hortenſem oder ealan hortulanam nen⸗ nen / zum vnderſcheid deß ander, — D. Jacobi Theodori Tabernx montan A Esvertreiber auch den ſchmertzen der Lenden vnd Nieren F I, Bacillenkraut. Crichmas. 1. N Ä N N Y\ N N S 9 » Y 11. Das zweyt Geſchlecht har auch ein weiſſe vnd zaſech⸗ tige Wurgzzel / inn der dick eines Fingers / daranß wachſen viel gerader Stengel / die werden auff die anderhalb Elen lang / dig ſeind mit vielen ſchmalen / langechtigen / feyßten 11. Bacillenkraut. Crithmus II, — —n—“ —— N 3 NN * * > \W N N PAR —1 N N hi Mm 8 * WED N (3 * I 5” 3 end x ———— ————— en a 2 En ee EEE hehe ET a — III. Bacillen. Crithmus II, RR". uns U En \ Yes Qi — DEREN IIND HE I U N N — ZEN 7028 N Sy 2 > vnnd dicken Blettern beſetzt / je ein geſe oder reyhe nach der andern / vnd vnder einem jeden geſetz gehet ein langes / ſchma⸗ es Bletlem herfuͤr / das iſt zweyma ſo lang als die andern Bletter / die ſeind alle am Geſchmack geſaltzen wie die Blet⸗ — IV. Bacillen. IV. Ctithmus. —— wg ————— ———— BR J N — v4 N NN 9 Das Erſte Buch / Don Kreutern. 305 F ter deß vorigen. Oben am Gipffel der Stengel wachſen herfuͤr ſchoͤne geele geſtirnte Blumen / dem Rindtsaugen⸗ kraut oder Sternkraut ahnlich. Es waͤchſet wie das vorig bey dem Meer an den Staden vnd ſandechtigen orten III. Das dritt Geſchlecht bar ein lange Wurtzel der Dar, ſtenachen die man Hirtzpaſtenachen nenner aͤhnlich / eines guten vnnd lieblichen Geſchmaͤcks / derowegen fie auch wie diefelbig in der Speiß gebraucht wirdt / die Bletter ſeind dem erſten Geſchlecht faſt aͤhnlich / ſeind aber ſchmaͤler vnnd mit tiefferen Schnitten zertheilet / ſornen ſcharpff und ſpitzig / ei⸗ nes verſaltzenen vnd hizigen Geſchmacks. Der Stengel iſt auch lenger / ſafftiger vnnd ſteiffer dann der Stengel dep erſten Geſchlechtes / vnnd mit Gewerben oder Gleychen vr derſcheiden / die bringen am Gipffel drey oder vier Neben, zweiglein / auff deren jeden waͤchßt ein Dolden mit weiſſen G Bluͤmlem / wann die abjallen fo jolger hernach ein ẽ amen der jich faſt der Geſtalt halben mirdem Fenchelſamen ver, gleichet / Der hat einen guten vnnd lieblichen Gefchmack wie die Wurzel. Es waͤchſet auch diefes Kraut an den obgemel, ten orten bey dem Meerzpnd laſſet fich quch gern pflansen/ wie das erſt Gerät | IV. Das vierdt Geſchlecht hat ein fait lange Mursel/ am obern theil Singers dick / die vergleicht ſich der Wurzeln der Brasfenniffel oder Mannstrew. Es gewinne lange/ ſchmale / rauhe Bletter / von Sarben ſchwartzgruͤn / die feind zerſpalten wie die Pletter der wilden Chriſtwurtz / vnnd ge⸗ ringsherumb auff beyden Seiten zerkerfft wie ein Sichel. Die Bletter die oben nahe bey dem Gipffel ſtehen ſeind klei⸗ ner vnd kuͤrtzer / vnd iſt ein jedes Hauptblat in zwey oder dre Nebenbletter zertheilet. Der Stengel wirdt faſt zweyer E len hoch / ver iſt knodechtig oder mit Gewerben vnderſchei— den/ důnn vnd rund: am Gipffel erſcheinen ĩm Hewmonat ſchoͤne weiſſe Dolden / wann dieſelben vergehen / ſolget her— nad) cin langlechtiger Samen / dem Peterlinſamen nit faſt vngleich / allein daß er lenger iſt derift am Geruch wolriech⸗ end vnd ſcharpff. Es waͤchſt dieſes Krauts gar vilin Teutſch⸗ land / ſonderlich aber an dem Rheinſtrom / inn den Fruchtaͤ⸗ ckern / vnder dem Getreyde / deßgleichen an den Rechen oder Reynen der Aecker vnd neben den Straffen® Bon den Namen der Bacillen vnd ſeiner Geſchlecht. I, FREcx Hochgelehrt vnd weitberůmbt GuilielmusRon- # 2 d n delerius halter ven Meer oder See Bacillen vor das Empettum Dioſcoridis, vnnd wiewol es faſt gleiche Krafft vnd Wirckung mit dem Empetro hat / daher es dann auch den Damen, Eimperrum marinum von den Kreutlern be, kommen hat/zum vnderſcheidt deß Emperii Diofcoridis, fo iſt es doch nit das wahre Eimperrum, das Diofcorideslib.4, cap. 159. beſchreibet / wie wir an feinem ort anzeigen wöllen. Es iſt aber dag Werbacillenkraut / das wir in der erften Stell beſchriehen haben / das wahre Crichmum, das Diofcorides lıb. 2,cap.rı 5. beſchreibet / welches von jhm Griechiſch kei9- por vnnd Kerdauov , vnd von Gaieno de ampl. Med, facult. Kpedor oder Kpedpos genenner wirdt. Lateiniſch heiffer eg Cricthmus oder Crichmum, Crithamum vnd Crechmum, Bey dem Hıppocrat 2, de Dizra. feirdt Kenaros gelefen vor Kon duos, welches ohn zweiuel der Drucker vnd Setzer ſchuld iſt / die ſich darinn gejrrer haben. Bon den Kreutlern wirdt K die Bacillen heutigs Tags genannt / kniculum marinum, Petroſelinuc marınum, Herba diui Petri, Crethanus ma- rina, Sampetra, Batis marına, Empetrum marinum, Cal- cifraga marina, Saxifragia marina, vnd Vpguis aquilz, Bon Plinio wirdt es Batıs genannt/ von den Apoteckem Cretha marina vnnd Salta matina. Perrüs Crefcentienlis nenner diefes Gewaͤchß Rincum warınum. [ICrichaum feu Fœmcuſum marınum, C. B. Batis hortenſis, Piinio: Cretamum marinum, Creſcentio: Crithmum, Dodo, Fa f sc u gel. & 306 marinum, Dodo. Crichmus, Turn. matinus. Salfa marina, Ge(,Crerhamum marinum, Cordo; Creta marina, Lon, —— marinum Empetrum x ordeletio ſeucalcifta- ga. Lob, Batıcula vulgo, Czf:lpin.)Die Araber nennen es erain vnd Albulaic. Italianiſch heiſſet es Ferocchio marino, Herbadi ſant Piero, Crithme , Crithamo vnd Crethmo. Hiſpa⸗ niſch / Perexil de la mar, Hinoio marino. Fenol mari, Fungo ma- rinho, vnd Vnhas de agnula yerua, DAS iſt / Voguis aquilæ her- ba. Srangefifch/ Bacilles, Senpierre, Fenoil marin, Fenouil ma- in, de la Creflemarine, vnd de la Bacille. Boͤhmiſch/ Strac⸗ nuozka. Engliſch / Rocke Sampior /] Sampere / Perſche⸗ sier. Flehmiſch vnd Brabaͤndiſch Zeevenkel / Zeepeterſelie dud Gleiha marına Hochteutſch / Meerfenchel / Meerba⸗ Berillen / vnd Meerpeterlen. 2. Das zweyt Geſchlecht dieſes Krauts hat keinen anderen vnderſcheidt von dem erſten / dan dz diſes in den Gärten ge⸗ zielet wirdt / welches dann durch die Plantzung viel mildter / vnd zur Speiß anmuͤtiger wirdt. So dargegen das ander wildt / beyde am Geruch vnd Geſch zack nimmer fo lieblich vnd angenem iſt. Dieſes wirdt von Plioio Batis Hottenſia- na genannt / vnd Aſp⸗ agus Galleus: von olumella, Olus Chordum: von den Kreutlern / Creihuus ſatiua, Cretha- pusHoriulana, Baticula vnd B-cilla. Italianiſch / Baticula vnd bacigla. Teutſch / Bacillen / Bacilienfraut/ vnd Gar⸗ ten Bacillen. IL Das ander Geſchlecht der Bacillen / wirt von den Kreutlern / Chrithmum Chryfanthemum, Chryfanthe- C mum littoteum, vnd Aſter Atticus Marinus genannt / allein ſeiner Blumen halben / die dem Chiylanthemo vnd Afteri H Artico gleich iſt / und ſeind ſolche Namen den Kreutlern zn zulaſſen / ſintemal ſie jhnen nicht die ſchlechten Namen Alte- ns nd Chiyfanchemi geben/ fondern feren zum vnderſcheid deß wahren Chryfanthewipnd Aſteris die Zunamen dazu / dardurch ſie von den andern vnderſcheiden koͤnnen werden. [ Crithmum marinumafteris Aore, C.B, certium, Match. Lugd.Cam.Chryfanthemum& After atticus marinus qui- buldam, Dodb. Anchyllesprima Diuic, Crfal, Chryfan- themum litroreu n, Lubelo, | Flehmiſch vnd Drabändifch wirdt es Zee Chryfanthemum genannt. [Engliſch Golden Sampier,] Hochteutſch / Meerſternkraut vund geel Bacil⸗ Yen. | III Das dritt Gefchlecht der Bacillen / wirdt von we⸗ D gen der fFachelechtigen Bletter von den Kreutlern Crichmü ipinofum, vnd Paftınaca marına genannt / dieweil die Wur⸗ zeln dieſes Krauts ein guten lieblichen vñ ſuͤſſen Geſchmack haben / vnnd wie die Paſtenachen inn der Speiß gebraucht werden. Etyogium waritimum foliis Apiı C. B. Crith- mum fecundum,Matth, Cam, Spinofam, Dodo, fylue- ftre, Cæſal. Secacu), Anguil. Paftinaca marina.Lob.Lugd. Tribulus marinus, Lugdun. | Diefe Artder Bacillen wirt Flehmiſch end Brabaͤndiſch genannt Zeepaſtinaten. ¶Eng⸗ uͤſch Thorny Sampier. Hochteutſch / Meerpaſtenach / vn ſtechend Bacillen / das iſt / Baticula ſpinoſa. IV. Das vierdt Geſchlecht der Bacillen / wirdt von delt Kreutlern genannt Crethanus aruenſis, Crithmus aruen- fis, Crithamus terreftris, vnd Falcaria herba. IEryngium E fegetale foliis falcem referentibus, C. B. Crithmum quar- rum, Matth. Caft. Cam. Crithamusagreftis, Trag. Eryn- gium quartum, Dodo. montanum recentiorum alterum, Lob. Lugd. Ammi quorundam Dalecbampii, Lugdun. ] Jtalianifch / Criebamoterreftre. [Engl ch Mountaitre Sea Holly.) Teutſch / Sichelkraut / Sichelmoͤhren / Ackerbacil⸗ fen und Feldbacillen. Wie ſolches bey den Alten ge⸗ nannt worden / iſt niemandts bo wuſt. D. Jacobi Theodori Tabern. montani A gal.Angail.Cord,in Diofe,Lac.Caft-Lug,primum,Matth, F Von der Natur / Krafft / Wirckung end Ey genſchafft der Bacillenkreuter. Er D drey erſten Geſchlecht der Bacillenkrenter vnnd fon derlich der Meerfenchel / haben alle ein verſalſenen Ge ſchmack mit einer bitterkeit / derowegen haben ſie ein Krafft zu trucknen vnd zu ſaͤubern. Das zam Geſchlecht der Ba⸗ cillen iſt dienlicher zur Speiß zugebrauchen dann sur Arzze⸗ ney. Wann auch dieſe Kreuter zum gebrauch der Argeney begert werden / ſoll man nicht die zamen / ſondern allwegen die wilden verſtehen / ſintemal fie kraͤfftiger ſeind als die a, men. Das letſte Geſchlecht / Sichelkraut genannt / hat ein mittelmaͤſſige waͤrmbde / eroͤffnet / machet ſubtiel / vnd truck⸗ net nicht wenig / ſonderlich aber die Wurtzel vnd der Sa⸗ men. — Innerlicher gebrauch der Bacil⸗ lenkreuter. HE Meerfenchel iſt von den Alten rohe vnnd gekocht inn der Speiß wie andere Kochkreuter oder Gemuͤß geſſen worden. Deßgleichen haben ſie denſelben auch eyngemacht mit Saltz vnd Eſſig / vnd den vber Jahr sum gebrauch be, halten. Welcher gebrauch auch noch auff den heutigẽ Tag in Franckreich / Seeland / vñ andern mehr orten / wie auch in et· lic) eorten Teutſchlands behalten vñ auff vns geerbet iſt. In der Prouintz Franckreich vñ Languedock / da diſes Kraut an den fandechtigen trucknen ortẽ deß Meersvberflüflig waͤchſt wirdt es obgemeldter maſſen in groſſer menge eyngemacht / vnd in Faͤßlein zu vns gebracht / welches nicht allein inn der Speiß genoſſen dienlich iſt / ſonder es iſt auch ein treffenliche Artzeney vor die Harnwind vnnd das troͤpfflingen harnen. Es vertreibt die Geelſucht / bricht den Nieren ſtein / vñ bringt den verlornen Appetit wider / wan mans vor anderer Speiß jſſet / So offt man den aber gebrauchen wil / ſoll man den in lawlechtem Waſſer abwaͤſchen / darnach Eſſig vnd Baum⸗ oͤlen daruͤber ſchuͤtten / vnd ein Salat darvon machen / oder aber mit anderer Speiß eſſen. Das zame Bacillenfrautaberift in der Speiß anmuͤti⸗ ger zugebrauchen / das ſoll man vber Jahr zubehalten auff ſolgende weyß eynmachen. Samle deß Bacillenkrauts / ehe dann es zur Bluͤth vnnd zum Samen geſchoſſen iſt / ein gut theil nach dem du vil oder wenig eynlegen wilt / neme die dick⸗ ſten Stengel mit ſeinen feyßten Blettern / waͤſche die feyn ſauber daß der Sandt vnnd Erdtreich hinweg komme / dar⸗ nach lea fie auff ein ſauber Tuch / laſſe ſie drey Tag darauff li. gen / daß ſie im Schatten ein wenig welck werden / mimb ein bequemes Faͤßlein / beſtrewe den Boden mit Saltz / darnach leg ein lege deß gemeldten Krauts darauff / ſtrewe wider Saltz daruͤber ſo viel von noͤthen iſt / vnd das thue folang al ſo daß du je ein leg vmb die ander / wie gemeldet mit Saltz be⸗ ſtreweſt · Wann nun das Faͤßlein voll iſt / fo ſchuͤtte ein gu⸗ ton Weineſſig daruͤber / oder ſo du lieber wilt / fo nimb halb Eſſig vnd halb Agreſt / ſtelle darnach das Faͤßlin an ein truck⸗ nen orth / damit das eyngelegt Kraut nit ſchimmlecht werde / vnd damit das Krantallezeitinder Brühe bleibe vnnd nicht verderbe / ſo magſtu ein ſaubern Teller oder Schifferſtein das K raufflegen / vnd mit einem Stein beſchweren. Wann du nun darvon brauchen wilt / ſoltu nicht mit den Haͤnden da⸗ reyn greiffen / ſonder allwegen mit einem Loͤffel oder anderen bequemen Inſtrument / jedes mal ſo viel herauß nemmen als du bedarffft / ſonſt verduͤrbe das Kraut mit einander. Auff ſolche weiß kan man auch alle andere Kreuter / Blumen vnd Wurselneynlegen/vnd zum gebrauch behalten. Der Gartenbacille/ alſo rohe wie er an jin ſelber iſt / mit Eſ⸗ ſig oder Agreſt / Baumoͤle vnd sin wenig Saltz zu einẽ Salat gemacht / —— m za mas am * en — — R — ö— — — — —— — win „i — 7 t 19) ft a⸗ ze N) en za, in ck, 17 tn gin Ih | tan of dr dr icht IN, ingt peiß n in 1117 odet Hit, auff ehe gut dich feyn dar⸗ ff fir ci ach Det gal⸗ z be⸗ I) halb ne rde / icht da⸗ da da⸗ ren als uf vnd — lat cht / gemacht / vnd vor anderer Speiß geſſen / erwecket den appe⸗ F tit / vnd bringt Luſt zum effen. Den mag man auch mit an⸗ dern Salattreutern vermiſchen / vnnd obgemeldter maſſen genieſſen. | Öartenbacillen inder Speiß mit anderm Gemäß / auch mit dem Sleifch vnnd Huͤnern gekocht / iſt faſt dienftlich den Geelſuͤchtigen / vnd denen ſo mit dem Grieß vnd Stein be⸗ laden ſeindt / die Lenden vnnd Nieren ſchmertzen haben / In ſumma es dient wider alle Gebrechen der Nieren vnnd Bla⸗ ſen. Die Speiſen mit der gemeldten Bacillen bereyt / ſeindt den vnfruchtbaren Weibern eine koͤſtliche Artzeney / deßglei⸗ chen denen ſo die Mutter mit faulem Schleim vnd anderm Vnrath beladen. Sie ſeindt auch denen dienlich / die von wuͤtenden Hunden gebiſſen ſeindt / deßgleichen die den gruͤ⸗ nen Siechtagen haben / vnnd den Weibern denen die natuͤr⸗ B liche Monatblumen verſtopfft / oder ſonſt dieſelbige nit recht G vnd genugſam haben. Wer das gemelt Kraut viel gebraucht dem macht es ein ſchoͤne natuͤrliche vnd lebliche Farb⸗ Die Wurgelder Bacillen / deßgleichen auch die Bletter vnnd der Samen in Wein geſotten / vnnd die durchgeſigene Bruͤhe deß Morgens vnnd Abendts etruncken / treibet den Harn / eroͤffnet die verſtopffung der Lebern / fuͤhret auß die Geelſucht / loͤſet auff die verſtopffung der Nieren vnnd Bla⸗ ſen / reinigt die Harngaͤng / treibt auß Grieß vnd Stein / ver⸗ treibet daß Lendenwehe / die Harnwinde / vnd das Troͤpfflin⸗ gen Harnen / vnd fuͤrdert die Weiblich Mnatblumen. So der Menſch Hitzig oder ein Feber vorhanden / oder aber ſonſt keinen Wein von Natur trincke / mag er die gemeldte Wur⸗ tzel / Kraut oder Samen / in Bier oder Waſſer ſieden / vnnd gleicher geſtalt brauchen. u CEin Handvoll Bacillenkraut das gruͤn vnnd frifch ift/in einer Huͤner oder Fleiſchbruͤhen geſotten / vnd die Bruͤhe deß Morgens oder Abendts ein Stundt vor dem Imbiß warm getruncken / erweichet den Bauch / vnd machet ſanffte Stul⸗ gaͤng. Das thun auch die Bletter fo man fie mit einer fleiſch⸗ bruͤhen kochet wie ein Muͤßlein / vnnd daſſelbig anfangs Ef ſens jſſet / ſolche Speißlein macht auch ein klar vnd hell Ge⸗ ſicht / derowegen die ſo dunckel Augen vnnd ein bloͤdes Ge⸗ ſicht haben / ſollen jhnen die Bacillen laſſen befohlen ſeyn / Suͤplein vnd Muͤßlein darnon machen / oder in andere weg in der Speiß nuͤtzen. HIN: Bacillenſamen zu Puluer geſtoſſen / vnd dieſes Puluers ein loth mit Wein zertrieben vnnd warm getruncken / treibet auß den Lendenſtein / vnd legt den ſchmertzen der Lenden vnd — — — — EEE ER RER. * 3 . der Nieren. | m.D 2 und Vaſen rinnen / ſol man jme dag Bacil ut ein gut theil klei it 4, Mitden Sutter zu eſſen geben / Oder man fol die Wurzel Krant oder Samen / wie man es haben fan/tlein ſtoſſen / vnd ein viertheil eines Pfundts mit warmem Waſſer zertrieben dem Roſſz einſchuͤtten. Diefe Artzney dienet auch dem Rind» viech wider gemeldten Gebrechen / gleichfals gebrauchet / oder | mag matt das geftojfen Puluer demfelben mit Sal vers mifcht zu lecken geben. Eufferticher gebrauch deß Baeil⸗ lenfrants. | Wdder die fchmergen deß Steins: Nimb Bacillenkraut / Brunnenkreß vnd Bingelkraut / jedes gleich viel vnnd Das Erſte Buch / Don Kreutern. 307 Das Kraut in Dampflbaͤdrn ‚oder, Sendendäden go braucht/fürdereden Weiblichen Monatblumen / reynigt die Mutter / ſuͤhret auß den Stein / vnd vertreibt den ſchmertzen der Lenden vnd der Nieren. Das Dritte Capitel. Von dem Kraͤhenfuß. | 1. Krähenfuß. Cöronopus I, FAN | N N L\ N \. I x y R N — —9— Vf \ ı J 8 hi e i 3 % / / = [m 107 a | , 3 2 E\y/A g u“ sa N \ u + = $ 2 KL 3 = > 39 4 J —8 < 5 93 J 7 R h Yes r #: — — EN es u — «7 ? » ha ü =: keit D s FI b 9 sei” 9 * — Sp El ES / > ER I FE } ap ES 8 & FH d —3* —— N EN 9 Me / t X N ‚25-% BLERY L (3 N EI NE 4 R Y: Ei) 63) “ EINE NPHE Br 7 “URN? * ER { (cn 3 NG T 8 ei x rl /z A 7 ER Kraͤhenfuß hat ein dünne ſchlechte RXWurzel mit vielen Zafeln / am Geſchmack zu⸗ A fnmen sichende mit einer waͤrmbde. Die Blet⸗ IE ter feind ſchmal vnd lang / und gewinntein jedes Blat erliche Nebenzincklein / die finde den oder Hirfchhörnern der geſtalt nach aͤhnlich / von Farben ſatt oder ſchartzgruͤn / die liegen auff der Erden gerings herumb Sternenweiß. Zwiſchen den Blaͤtlein dringen herfuͤr ſchmale / runde / haarechtige Stengel / die bringen oben am Gipffel lange Koͤlblein oder Aeher / die ſeind mit Bluͤhet vnd dem Samen den Ahern am ſpitzen Wegrich aͤhnlich. Es wächft an etlicken Orten zen fich ſelbſt / wirdt aber doch heu⸗ Jeges Tags den mehrentheil in den Gärten zu em Salat gezielet. Es wächft gar gern vom Samen (bedarfffeines be, Vogelsklauwen ein gut theil / zerſchneid fie vnd thu fie in ein Saͤcklein / vund , fonvern pflangens oder wartens) vnnd baldt in einem jeden E legs ſo warm vber als man es leiden kan / es bringt gute ruhe. IK Grund / er fen gleich gebauwet oder nit. So man aber ſchoͤne Bacillenkraut mit ein wenig Wein vnnd Buttern oder Baumoͤlen in einer Pfannen geroͤſchet / darnach zwiſchen zweyen Tuͤchern fo warm man es leide kan / vber die Scham geſchlagen / treibt fort den verſtandenen Harn / vnd vertreibt die Harnwinde vnd das Trüpfflingen harnen / vnd iſt ein be, ſonder Experiment. Bacillenkraut geſotten / vnnd wie ein Pflaſter vber die Scham vnnd Schloß gelegt / iſt ein gute Artzeney wider die Harnrhur / Diabetem. vnnd dicken Kraͤhenſuß haben wil / fo muß man das Kraut offt abſchneiden laſſen / damit es nicht vberſich in die höhe wachſe / derowegen ſol man mit einer Waltzen daruͤber fah⸗ ren / oder mit Fuͤſſen wol dretten / damit es vnderſich wach⸗ fon moͤger — II. Der wildt Kraͤhenſuß das hat ein lange Wurtzel gleich der Graßnaͤgelen Wurgel/ die har cin zufammen, ziehenden Geſchmack / das iſt / dem erſten mir Blettern/ Kolben Blumen vnnd Samen durchauß aleıch 7 aha E a8) 441 Hide 308 D. Jacobi Theodor Tabern montan A 1, Wilder Kraͤhenfuß. F IV. Krischender Kraͤhenſuß. Coro"opusiylueftris 4 Coronopusrepens Iv. Vz PR » EIER 5 B 6 IN AN SU) nen Stilen gerings vmb auff der Erden auß geſpreytet / es MIA Mm ) tregt weiſſe Blůmlein / wann dieſelben abfallen / ſo folgen her, | ( 2, Ss Al \\\ 9 nach runde EEE N DNS, N —90 INN rauhe vnd fechend. Es waͤchſet dieſes Kreutlein viel in den 9 mn PN — 6 Fruͤchten quff den feuchten Refvern / ſonderlich aber in dem — IR ı ) N INN il —99 Bruhreyn / vnd an den Straffen vnnd andern feuchten Dr, My) T N | \) IF N gen hin ond wide Im Niderland vñ Flandern ſindet mans — FERN KIVE oberfüͤſſig / deß gleſchen auch im Herzogthumb Bergen —— | V. Maffitifcher Rrähenfuß. auße uommen daß die Bletter ſchmaͤler / duͤnner /onnd mie Coronopus Maflioticus V. kleineren Zincklein zerſpalten ſeindt. Ss waͤchſt in důrrem | 9— vngebauwenem Erdtreich von ſich fe | N " — N AN | 3 0% * S Nr; RE 11. Kleiner Krähenfuß, -" ua Cotonopus minor ll, | = V. Dasfünfft Gefchlecht hat ein langechtige Wurgel/ dieift hofsechtigonnd dick / am Geſchmack ein wenig räfe/ gleich soie Würg oder Specerey. Es har viel außgeſpreyte | | Vlatter / die ſeindt den Blettern deß wilden Kinbaums aͤhn⸗ Nu oO £let Heſchlecht ſt dem jertgemelten —— Wehe En —— hai U. Das dritt vnd klein be Palmen lang / darauff wachen klein Kölblein 08 Aeherlein E durchauß ei? alten daß eg allerdings Fleiner iſt / vnd daß K De fnd eneherfein def milde Kraͤheſuß oð den Wegerihs cs granwe vnd rauhe Stielgen hat. Dieſes waͤch pc von KRolblem gleich / darinen ð famen verfchloffenift. Diefes Ge⸗ a — ac — aim — Ncs wich — — — yon Gebirg / vnd in der Proumtz ð vnder dem Bocksdorn auff den Hu nd rauhen Nelfel Lobelius ehe der dieſes Kreut, nahe bey SH Yen erſt iſt geweſen lein gefunden vnd ofrenbarethat:” _ aA der esin Schriften angezeigt hat | i vierdte Geſchleck in kleines vntuͤchtigs * iV. Das vierdte Geſchlecht hat ein kleines HAI g Von den Namen der Rrähenfüflen. Wuͤrglein / die Bletter ſeindt viel Fleiner dann deß erſt be⸗ Ale, N * C fehriebenen Kraͤhenſuß / ſonſt ſeindt fie denſelben der Geſtalt Gt erſt — — a he halben mit den Nebenzinckiennichtungleich/daslige mit ſei⸗ nopus, welches Wiolcoridestb.2.cap«dld« 45 eg vn J M J nö ee ET, - N Ve, 7. — — — — — — Sas Erſet Buch von Kreukern das wirdt Griechiſch ginane/kepwria &,Kogavordduov, Ack- ur, a ua © vnnd A’szior. Lateiniſch aber/Coronopus, Coronopodium,Pes cornscis,Dactylus, Ammonus,d: iff/ Arenaria,Aftrium, Caciarrıx vnnd Stlago, oder wie etliche wollen Sılago, Bey dem Calu welix wirdt es genannt Pes Mluinus vnd bey Apulero Galli crus, oder Urus galli. Bey den Kreutlern Pes cyorm, Ceruicornn vndCernicorniaher- ba,Gramen ceruinun Stellamarıs.C a priolı vnnd Herba Stella dieweil dieſes Krauts Bletter Zincken haben wie die Hirtzhoͤrner / vnnd darnach daß die Bletter gerings herumb Sternsweiß vmb den Stengel auff der Erden ligen; | Co- ronopushurtentis, CB. Loronopus, rag, Matth. Fuch. Turn, Angarl.Lac.Lun Lob.Log 1. Cæſveta, GCord. in Diof.Atina, Cord. Cal. \.am. Bi. uducoronopus Dodo. gal. Herbattelta , Dado. Cornu cerumum ‚Lobel. con. ] Italianiſch heiſſet es Coronon» vnnd Cor onopo somejlive. Herba - ſtella, vnnd Cerno cerumo. Hiſpaniſch/ Guiabeſha Frankoͤſiſch / Capriole,ond € rn de cerf. Boͤhmiſch / Wranij noha. Engliſch Buckhorne vnd Crowfoote. Hartes horne. Flehmiſch und. Brabaͤndiſch / Herzhoͤoren/ Graͤimne, Grauinneeruyt / Craeyen voet vnt Rauenvoet. In Africa heiſſet es arıhpre. Teutſch / Kraͤhenfuß / Rappenſ uß / Hirzhorn vñn Nirrgraß. I. Das zweyt Geſchlecht / heiſſet bey dem Pinto Uana- ria. Bey Auicennz S unguinarıa Bey den Kreutlern Coro⸗ nopus lylueſtris Serpentmma, vend Grimen erpentinum. [Holoſteum ſtrictiſſmo folio maras, CB. Coronopus iy!.Marth.icon.Lob.icon.Caft,Lugd.monanus,Cz{ Co- ronopꝰ ſiue S. rpentina,Matrh.Coionopifyl.ipectes, Gef. Serpentina,Lob.Dodo. Plansag» mariva,Canı.] Italia⸗ niſch / Coronopo faluariro. Serpentina vnnd Herhaſt. Ila ſaluatica. Flehmiſch und Brabaͤndiſch / Wildehertzhooren Engliſ⸗ ch / Sea Buckhorne.] Hochteutſch / Wildhirzhorn / Schlan⸗ genzwang vnd Schlangengraße In, Das dritte Geſchlecht wirdt von den Krentlern ae, nannt Coronopus minor vN>erpenenaminor.| Hoſolte ũ St ietitlisno Folio minus, CB Coronopusalterain zdıfcijs, Czial.Serpentin: minima,Dod : Omnium minim a, Lob. Lugd.} Teutſch/kleiner Kraͤhenfuß / vnd Hein Schlangen, graß. Engliſch / Smal Buck horne Plantaine.) IV, Das vierdte Geſchlecht wirdt von den Kreutlern Coronopusrepens,Corovopusaruenlis, vnd Coronopus Theophraft; genannt. [Ambroßafyl. vel Coronopusre- pens,CB.Amioroila,Mauh,Sponranca ftiigotior.Lob.pti- ma;Lugd.Pieudoambrotia,Cam, in Match cui & Naftur- tium verrucarum, Corönopus Ruelhj, Dodo. gal. Gef. D Lugd. repens Rtell’j, Lob. Lac. Lugd, Cornu cerui alte- rum repens.Dode. Carara,Czfal.) Engliſch / Swyne ereſ⸗ ſis. Buckshorne. Flehmiſch en Brabaͤndiſch / Cruypende Hertzhooren / Cruypende Kraeyenvoet / ende Cruypend Ras nenvoet. Hochteutſch / kriechender Kraͤhenſuß VFeldhirtz⸗ horn / vnd Ackerbirshorn. | V. Das fünfte Geſchlecht wirdt von den Kreutlern Co- ronopus Mahuoncus. Holt um Maſfſilenſfe, CBCo- ronopi & ſedi wontan media planta Matſi hehſium, Lob, Coronopus Maihlienlium Pevz Lugd.] Flehmiſch onnd Brabaͤndiſch / Craeyenvoet van Marſcillen. Vnd Hoch⸗ seuefch / Marfiliſcher Krahenfuß genannt. | Englifch/ Smal ſea Buck horne.) — Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Ey⸗ genſchafft der Kraͤhenfußkreuter. E As erſt beſchrieben Kraͤhenſuß kreutlein hat ein trucke⸗ ne Eygenſchafft mit einer geringen waͤrme / ſampt einer zuſammenziehung. Der kriechend Kraͤhenſuß od Feldhirtz⸗ horn iſt dem erſten in der Natur gleich / vnd werden mehr inn der Speiß dann in der Artzney gebraucht. Der wild Kraͤ— henfuß / ſonſt mit anderen Dramen Schlangengraß genant/ hat ein ftopffende Eygenſchafft / ift temperirter oder mittel⸗ maͤſſiger waͤrmbde / die ſich doch mehr zu kuͤlen dann zu waͤr⸗ men neyget. Der klein Kraͤhenfuß auß der Prouint Franck⸗ zeich / iſt dem Schlangengraß ander Natur vnnd Eygen⸗ 309 F fchaffrgleich. Das fünf Geſchlecht / iſt waͤrmer vnd truck ner Eygenſchafft / dann er hat ein warmen / raͤſen Wuͤrtzge⸗ ſchmack. | | Innerlicher gebrauch dep Kraͤhen fuß. lofcorides lıb,2.car ‚126, fpricht/ der Kraͤhenfuß werd ach gekocht vnnd geſſen wie andere Gemüßtrenech, Heutigs Tags wirdt er den mehrentheil zu den Salaten ge⸗ brauchet / wiewol er auch gleich wie der Aeckerhirzhorn init Saltz vnd Eſſig in aͤß lein em gemacht / vnd vber Jar behal⸗ en wirde mit andern Speiſen zu eſſen / den appetit vnnd lußt zum eſſen zuerwecken. Er wirdt aber eingemacht wie das Bacillenkraut. Diutortdes, Plinius, Galenus nd Aeriusfchreiben die, fem Kreutlein zu / daß fo c geilen werde 7fot esneider die - Bauc niſ Bauchfluͤſſen gebrauchen. Man hat auch weiter erſahren / daß gemeldt Kreutlein dien wider Die Mutterfluͤß und dag Blutſpeihen / in Speiß / Tranek oder Artzenehen gebraucht. | Dieſes Kreutlein geftoffen vnnd den Safft darauß ge⸗ druckt / dauon if. oder v biß in vj. loth getruncken iſt denen aut die von Schlangen gebiſſen feind / dann er benimpt dem Schlangengifft jein Krafft / daß es dem Menſchen nit ſcha⸗ den mag. | i 1 Archigenesbeydem Astiopreiferdas Hirzhornkreutlein fonderlichden Bafferlüchtigen dienſtlich zu ſeyn / ſo ſie das in der SE prik gebraͤuchen. au oorsSylirusei hi ochbekuͤmb⸗ ter Man / rathet das in der Diet zugebrauchen in Sfrbens, leufften / dann es ver Peſtilenziſchen vergi fftung widerſtand ehr: ſolle. Es wirdt der Kraͤhenſuß heutiges Tags auch von vielen gelobt wider das Gruͤn vnnd den Lendenſtein / ſo man den in der Koſt oder Artzeney gebrauchet. Etliche ſtoſſen die Nur, tzel zu Puluer / vnnd geben deſſen eines guͤlden ſchwer mit ei⸗ nem weiſſen fuͤrnen Wein zertrieben / warm zu trincken / das treibt gewaltig fort, nu Der wild Kraͤhenfuß / ſonſt Schlangengraß genannt / iſt ein fuͤrtreffenlich Kraut wider die gifflige Biſſ vnnd Stich der Schlangen / ſo man deſſelben ein halb loch auff tinmal zu einem ſubtilen Puluer geſtoſſen / mit einem ITrüncklen weiſ⸗ fen fuͤrnen Weins zertr leben warm einnimpt / dann eg ein ge⸗ ſchwinde huͤlff erzeiget / rund wirdt vor ein beſonder Expern ment gehalten. Die Wurtzel deß Schlangengraß in Wein geſotten / vnd von dern durchgeſigenen Wem ein Vnztz oder vier warn ge truncken / darauff fich nidergelegt vnd geſchwiet / vnnd das etlich Tag nachemander beharret / iſt ein heylſame Artzeney den Waſſerſuchtigen. | —— Schlangengraß ſamen zu einem ſubtilen Puluer geſtoſſe vnd deſſen cin quintlein mit rotem Wein getruncken / ſtopffet allerley Bauchflůß / vnd vertreibet das Blutſpeihen. Kraͤhenfuß oder Hirghornwaffer. i Coronopi aqua ſtillatitia, WIwol der Kraͤhenfuß heutigs Tags wenig gebraucht wirdt / vnd fein gebrauch auch ven mehrentheil vnſeren Practicanten vnbekannt iſt / fo haben doch etliche erfahre die den natürlichen Dingen fleiſſig nach forſchen / daß das gedi⸗ ſtillirt Waſſer dieſes Kreutleins zu folgenden Gebrechedien, K lich iſt. Die beſte zeit aber daſſelbig su diſtilliren iſt in Brach⸗ monat / alſo daß man dz Kreutlein mit ſeiner wurtzel vñ aller fubftang klein backe / darnach ſittiglich m Balneo Mariæ ab, ziehe. Dieſes Waſſer fol man dann nemmen ein Maß / vnd def duͤrren Hirzhornstraut vn Wurselgroblecht zerſto fen damit vermiſchen / darnach in ein Kolbenglaß thun / darauf ſetzen ein Helm ohn einen Schnabel / vñ den Ranfft darunb wol verlutieren / ſolgends 24. ſtunden Balneo Matiæ dia riren laſſen dan deß Morgens ein anderen Helm mit eine Schnabel darauff ſetzen / vnd fenfftig ch zum andernwaſdi fli er xp Dienlichfeyn. Plime lehret / daß man die Wu, zzel in heiſſer Aeſchen braten vnd trucknen ſol / ſolgends zu den — — — — — — —— Pe — — — —— — en — —— — — nn - —— ————— — Inu — * = —— nn — — — — — — —— —mnnd — — — — == \ m — 310 D. Tarobi Dheodori Tabernımontani) A ſtilliren / darnach in die Sennwolvermachtfenen zu vectift. F vnſern Landen wolleiden mag / zu dem gehet es in einem u siren/onddann zum gebrauch behalten, Innerlicher gebrauch dep Kraͤhen⸗ fußwaſſers. Raͤhenfußwaſſer deß Morgens vnd Abendts jedesmal vier oder fuͤnff loth getruncken / treiber den Grieß / bricht den Stein der Nieren vnd fuͤhret ne * niget die Nieren / Harngaͤng vnnd die Blafen von Schleim vnd Wuſt. Dient wider das Blutſpeihen / ſillet den durch⸗ lauff deß Bauchs / vnd die Mutterfluͤß. | Das Bierdte Kapitel. » Vondem Sefelfrausoder Zirmet. 1. Marfitifcher Seſel. Sefeli Mafiliotieum LE —8 * RAY) ” N 8 8 Le, % NERDn NV M NN N —2* NN, F 9 RI, N x —9— Na h — NV, — — hun SION 1 N —866 A ; \\ 0 \ ur N ei —9* R NA Sn —9 N) | 1), Eß Marfitifchen Sefelfrants haben wir AR heittias Tags zwey Geſchlecht / ob gleichwol die EN CH Arten nur eineg gedencken/foift doch die Natur te < fo Reich / daß fie auch in diefem / wie in andern mehr Sewächten / jhren vberfluß erzeiget onnd zu erkennen ibt = 1. Das erfte Geſchlecht deß Marftlifchen Seſels / hat ein lange/ dicke Wurtzel eines guten Geruchs. Die Bletter vergleichen fich den Blettern deß Fenchels / ſind doch dicker, E Der Stengeliftftarck vnd ſteiff / wie der Stengel deß Ferul⸗ krauts / i di auff anderhalb Elen lang / der hat ſeine Neben⸗ zweiglein / auff denſelben wachſen breyte Kronen / dem Dill⸗ frau ähntich/ darinnen ein eckechtiger / langer ſamen waͤch⸗ fer / der iſt eines guten Geruchs / vnnd an dem Geſchmack ſcharpff vnd sanger: Dieſes Kraut waͤchſt viel auff den rau⸗ hen Feldern bey Marſilien vnd andern vielen Orten in Lan⸗ guedock / deßgleichen in Stalin Bey vns siefet mans in den Luſtgaͤrten / vnd wann es einmal anffgebracht wirdt / ſo blei⸗ bet es eiliche Jahr vnverſehret / dann es den Winterfroſt in den Erdtreich auff⸗ Marſiliſchen Seſels ein beſſere Figur. Selelios Maſſilienſis icon verior. IL, Dasander Gefchlecht hareinegroffe / lange / weiſſe Wurtzel wie der Fenchel / die ſtreckt fich tieffin das Erdtreich hinein / alſo daß fie nicht gut ganz außzugraben iſt / die hat ein guten Geruch / vnd ein hannigen / raͤſen Geſchmack. Die Bletter ſeind den Fenchelblettern aͤhnlich / ſeind aber breyter / ſteiffer / dicker / vnd auch nicht ſo viel / wie am Jen chel geſehen werden / die ſeind von farben weißlechtig. Der Stengel iſt ſteiff / mit Gewerben vnderſcheiden / wieder Stengel deß Fe⸗ zulkrauts / der wirdt auff anderhalb Elen lang / auß den 1 Gleychen oder Gewerben wachſen vmb den Stengel Ne—⸗ benzweig herauß / darauff kommen Kronen oder Schatthuͤt⸗ Sein herfuͤr mit weiſſen Blumen / wann die vergehen/fo folget der Samen / der iſt groͤſſer dann der Anißſamen / hat ein ſtar⸗ cken Geruch vnd hannigen raͤſen Geſchmack wie die Wur, gel. Es waͤchſet auch dieſes Gewaͤchs ſehr viel in Langue- dock vnd vmb Marſilien. Bey vns muß es wie das vorig in den Gaͤrten gezielet werden" Von den Namen deß Seſelkrauts. A Erisszese haben wir in vnſern Apotecken den ſamen deß wahren Seſelkrauts widerumb / vnangeſehen / daß etliche den Samen deß Beerenklaws viel Jahr her daruor | gebraucht haben / den fie gleichwol thewer kauffen muͤſſen / vñ ‚2 K haben denſelben ſelbſt genug vnnd häuffigin Teutſchlandt ‚R wachſen gehabt/alfo leiffig feind vnſere vnerfahrne Praici 3 und Calendermacher gewefen / haben alle jhre Sachen den A Materialiſten vnd alten Weibern befohlen / want es dieſel⸗ 4 ben troffen haben / ſo haben fie auch nicht gefehlet⸗ 4 1. Der Seſel oder Seſelkraut wirdt Griechiſch genannt L Sioerı,Zioerg, Eiger MaasaAtaraöv, [1 Karucuulvon, vñ bey i dem Hippocrati ZA, 3A, vñ sin, Sareinifch/Sefeli,Sefelis, Sefeli Mafliliorich ,Sefelt Maflienfe,Selı, Sil,Sili,Sefelidl,‘ v8 Sorano Epheſioʒ Siſeli, vd Alexandro Benedidto Cor‘ dyla vnd — od I Pe En er u; ; wife ei die hat k. Die eyter / eſehen igeliſt ß den el Ne⸗ tthuͤt folget nfatı Vur, ngue rigin noch iefeh annt abe ſelis, eliũu Jo und u — — — — — — — — — — — — — — — Sefeii Maffjlioticum IL, * AR . 3 )) HR * — BL FR. VAR —W ff 4, e MA FR r: y AN En N A — Er \ a N a , E V⸗ 8 \ V ii Be ’ \V/ N a \\ 3 8 8 9 \) 7 JR * Ayla vnd Silis. Die Kreutler nennens mit Nicolao Myrep- fo, Platycynıinam, mit Ruellio, Saxifragiam monranarn, vnd mit andern Saxifragiam maiorem, Won den aemeinen Aertzten vnnd Apoteckern /Silermontanum,, Zum onder, ſcheid Stlerisaquarii dann der name Seteli ‚Seli oder Sili, von jnen in das wort Siler corrumpiert worden. Sonſt wirt es auch von jhnen delelios vnd Sile lios indeclin⸗bilitet ge, nannt,[Sefeli Maſſilienſe ferulæ facie,CB.Lob.Maihilien- ſe, Matth. Lac. Gel. Lon. Caſt. Lugd. Maſſi tienſe auperorũ, Lob, icon. Von Serapione dem Arabiſchen Arzt/ wird eg hıb,fimp.c.190 Siſalos vnd Siſalios Arabifch genannte. Bon Auicennalib.2.tr.2.c.63 4. Alanmdem Romanum. Bon D Auerthoe Acicelios. Sonft werden and) folgende Namen bey den Arabiſchen Authorn gelefen / als / Alfi'zliss, Chefars, Thefi,Farcal,Farchalı.Sıfelios, Negumar. Afchegellosynnd Afcege- leos,Bezer Chefltı.oder Bezer Ihefi. wirdtder Samen def Se⸗ ſelkrauts auff Arabifch genannt. Italianiſch heifferder Sk, ſel / Seſeli. Sılermontano, Scrarmantana,Sılıo vnnd Stramontan, Spanifch/Silermonteno. Frantzoͤſiſch / xe rvontayn In Creta oder Candia heiſt er Platyeymm⸗n Polniſch / Oleßneck vnd Kmynvelki. Engliſch / Siler. Flehmiſch vnd Brabaͤndiſch / Seſeli von Marſeillen. Hochteutſch / Seſel / Seſelkraut / Marſiliſcher Seſel / Bergſeſel / Roſſzkuͤmmel / Zirmet vnnd Siler Monta | II. Das zweyte Geſchlecht iſt auch ein Geſchlecht deß wahren Seſelkrauts / vnd kan daruon nit abgeſoͤndert / ſon⸗ dern eins vor das ander gebraucht werden. Das wirdt von g den Kreutlern vnd Simpliciſten Sefeli Maſfſioticum oder Maſſilienſe alterum genannt, Seleli Maſſilienſe fœmcu- lum folio, CB.Seſeli Maſſilienſe, Anguil. Dodo. Lugd. Cæſ. Cluſ.hiſp. Seſeli Mafl,oonnulloram,Ca:n.in Marth,Seteli Maſs.folio fœniculi crafliore,Ad.Lob.Feaieulum tortuo- tum Lugd.] — Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Ey⸗ genſchafft deß Marſiliſchen Seſels. | Er Marſiliſch Sefelfamen vnnd feine Wursel haben _ ein waͤrmende vud trucknende Natur / ſie durchtringen 3 Das Erſte Buch / von Kreutern A, * 11. Marfitifcher Sefel, 311 F hoͤſen auff / verzehren vnd ziehen zu ſich / vnd ſindt warn vnd trucken biß in dritten Grad. Das Kraut aber vbertriſzt den zweyten Grad nicht im trucknen vnd waͤrmen. Innerlicher gebrauch deß Seſels. Ges, Er Samen vnd die Wurtzel deß Marſiliſchen Seſels ſtaͤrcken vnd erwaͤrmen das kalt vnd feucht Hirn / deß⸗ gleichen die Bruſt vnnd Lungen / verzehren die vbrige feuch⸗ rigkeit / vnd find denen faſt dienlich fo mit dem fallenden Weh beladen / oder dazu geneigt ſind / m der Artzeney / Speiß oder Tranck gebraucht / dann es hat die Eygenſchafft / daß es der Fallendenſucht von feiner gantzen ſubſtantz widerſtandt thue. | | Sefelfamen oder Wurtzel zu Puluer geſtoſſen / vnnd das on genommen zwey drittheil eins quintleins mit einem drit⸗ ten theil lan gen Pfeffers / vnnd ſolches mit einem Truͤncklein weiſſen ſurnen Weins vermiſcht vnd warm getruncken / iſt ein herrliche Artzeney wider die fallende Sucht. Sefeliamen oder Wurtzel in Speiß oder Tranck gebrau⸗ chet / iſt eiine heylſame gute Artzeney / das dunckel vnnd blöde Geſicht zu ſtercken. Oder: Nimb Seſelſamen / Zimmat— rinden jedes ij. loth / Roßmareinbluͤth j. loth / Fenchelſamen / Aniß ſamen / Augentroſt / jedes ein halb loth / Pariß koͤrne / Cubeben / Muſchatenbluͤhet / Naͤglein / jedes ein halbs quint⸗ lein. Stoffe gemeldte Stuͤck zu einem reynen Puluer/vnnd ſchlags durch ein haͤrins Sieblein. Don dieſem Puluer brauche deß Morgens vnnd deß Abends ein ſtundt vor den beyden Imbſen / jedes malj. quintlein / es ſtercket dag Geſicht wunderbarlich. | Seſelſamen oder feine Wurgelin Mech oder Honigwaſ⸗ H fer geforten / vnnd die durchgefiegene Bruͤhe deß Morgens vnd Abends getruncken / dienet wider den alten Huften/löfer ab den zaͤhen Lungenkoder / vnnd führerden gewaltiganf. Oder aber zu einem fubrielen Puluer geſtoſſen/ vnd mir dein vierdten theil verſcheumpten Honigs zu einer Latwergen ver⸗ miſcht / vnd deß Morgens vnd Abendts einer kleinen Caſta⸗ nien groß daruon eingenommen / hat gleiche Wirckung wi⸗ der den alten Huſten / vnd vertreibet das keichen vnd ſchwer⸗ lich aͤthmen / iſt ein beſondere / heylſame Arzeney / denen ſo den Athem nicht holen koͤnnen / man richte fie dann auf. Solches thut aud) das Puluer von der Wurrgel oder dem Samen / ſo man darızon eines quintleins ſchwer mit füffen Wein oder Mech zertrieben warm trincker. | Der Sefelfrautsfamen oder Wurzel in Wein oder Wajfer geſotten / vnnd der durchgeſiegenen Brüben allen . 1 Morgen vnnd Abende / jedesmal drey oder vier Busen ge⸗ truncken / treiben den Harn / reinigen die Nieren/ Harn⸗ gaͤng vnnd Blaſen / vertreiben die Harnwinde vnnd dag troͤpfflingen harnen / treibet di Monaͤtblumen der Weibern/ dienet wider das auffſtoſſen vnnd erſticken der Mutter / ma⸗ cher die ſchwangeren Weiber leichtlich gebaͤren / ſtillet das Krimmen vnd Darmgicht. Seſelſamen su Puluer geſtoſſen / vnnd eines quintleins ſchwer mit dem ſauwrem Honig Syrup / Aceto mullo ein⸗ genommen / iſt gut wider den Krampff. Seſelſamen oder die Wurtzel zu Puluer geſtoſſen / vnd in Speiß oder Tranck gebraucht / ſtercket vnnd erwaͤrmet den bloͤden erkalten Magen / iſt auch ſehr dienlich den Waller, ſuͤchtigen. | Seſelſamen zu Puluer geffoffen und mit gebrasenen Sei, K gen geſſen / eroͤffnet die verſtopffung der $eber/dch Miltzs / der Nieren vnd Blaſen. Obgemeldt Puluer mir gutem Wein zertrieben vñ warn getruncken vor dem Beyſchlaff / hilfft den erkalten Weibern zu der entpfaͤngnus. Seſelſamen gepuͤluert vnd mit geſtoſſenem Pfeffer / jedes gleich viel eines qumtleins ſchwer mit gutẽ fuͤrnenem Wein deß Morgens nuͤchtern getruncken / thut gewaltigen wider ſtandt der Winterkaͤlt / iſt den jenigen ein gute vnd heylſame Argney die vil im falten Winter rey ſen vn wandern nſen Wiver A 8 D . Dafgemelöte E > en «) ; 312 Wider den ſchmertzen dep Ruͤckens vnnd der Lenden von Kaͤlte verurſacht: Seud Seſelſamen oder Wurtzel mit halb Mein vnnd halb Waſſer ſehr wol / feihe es durch / vnnd trinck je vber den andern Tag vier Bis warm darnon / es hilfft / vnd treibet auch alle muͤdigkeit auß den Gliedern. Wider den Nieren oder Lendenſtein / mach nachſolgendt Puluer: Nimb Seſelſamen / Wießkuͤmmel / weiſſen Inb⸗ ber / Fenchelſamen / Naͤglein / Peterlenſamen / Zimmerrim den / Anißſamen / geſcheelte oder gereynigte Lorbeern / ge⸗ f haben vnd gefchnirten Suͤßholtz / jedes j. loth. Alle gemeld⸗ te Stuͤck ſo man zu Puluer ſtoſſen / durch ein haͤrins Sieb» lein ſchlagen / vnd mit x loth Feinzucker vermiſchen / vnd in einem wol verſchloſſenen Schaͤchtlein zum gebrauch behal⸗ ten: daruon gib auff einmal ein halb loth mit gutem weiſſem fuͤrnenem Wein. B.Seſelſamen oder ſeine Wurtzel zu Pulner geſtoſſen / vnd eins quintleins ſchwer mit Baſtardwein / oder aber mit ei⸗ nem andern ſuͤſſen Wein getruncken / dienet gewaltig wider die ſchaͤdlichkeit deß eingenommenen Schirlings. Dioſcorides ſchreibt / man gebe auch den Seſelſamen / den jungen Geyſſen vnnd anderm Viech zu trincken / damit ſie deſto leichter gebaͤren moͤgen. Gemeldter Samen mit Wein getruncken/ iſt gut wider die Feber ſo von weiſſem ſaurem Schleim jhren vrſprung haben / die man Epialas febtes nennet. Euſſerlicher gebrauch deß —Egeile. Seitanen ir. loth / miteinem loth guter Zimmetrin⸗ den/ alles groblecht zerſtoſſen in einem Pfundt Baum⸗ oͤlen vnnd viij. Bntzen guten fuͤrnen Wein geſotten / biß der Wein verzehret iſt / dann durch ein Tuch geſiegen / iſt ein edel Defe vnnd gute Artzeney wider den Krampff fo man fich warn damit falber. Rider die Geſchwulſt der Bruͤſt von gerunnener Milch J von kalter vrſach enrfprungen: Nimb gepuͤluerten Seſelſa⸗ men vj . loth / geſtoſſener Fenigreck / Feigbonenmeel / jedes iij. loth / gepuͤluerten Myrrhen j. loth gepuͤluerten Saffran ein qumilein: Seud alle gemeldte Stück mit vj. loth / Cha⸗ millenoͤle / vnd weiſſen Wein ſo viel genng iſt zu einem dicken Breh / das ſtreich dann auff ein Tuch wie ein Pflaſter / vnnd legs vber die Geſchwulſt / es zertheilet fie baldt. Met‘ Das Sefelfrantin Waller geſotten / vnnd den warmen Dampff dauon durch ein Rohr inte Mutter empfangen’ reyniget dieſelbige / vnd fuͤrdert die? onatblumen. baͤdern zugebrauchen / dann es treibet den chweiß gewal⸗ tig / vnd dient wol zu den erkalten vnnd erlameten Gliedern vnd der Coñtraction. hy ange Das Fünffte Capitel. Von dem Moren vnd Griechi⸗ ſchen Seſel. Sefelkrauts zubeſchreiben nemlich ein Ge⸗ R ſchlecht deß Ethiopiſchen Seſels / vnnd zwey deß Griechiſchen Seſels I 1, Der Ethiopiſch Seſel iſt ein Staud der wirdt zweyer Elen lang vnnd biß weilen auch lenger / der hat ein harte holtzechtige Wurtzel wie aller Stauden artifl / die hat einen ziemlichen lieblichen vnnd guten Geruch / von wel⸗ cher wachſen viel holtechtiger / ſchwarzbrauner Stengel / die haben Nebenaͤſtlein / die ſeindt faſt einer Elen lang / al⸗ ſenthalben mir dicken / ſteiffen vnd glatten Blet tern bekleydt / die ſeindt ziemlich breyt vnnd lang / den Blettern der Wald oder Speckliligen Abntich : Am ende der oberntheil der Kraut iſt auch — den ſchweiß ⸗ Je haben wir noch drey Geſchlecht deß D. Jacobi Theodori Tabernemonani J. Moren Seſel. H — Stengel vnd Nebenäftlein wachſen im Hewmonat ſchoͤne Kronen / dievergleichen fich den Kronen am Dillenfrant/ bringen im Augſtmonat ſchoͤne geele Bluͤmlein / welche fo fie \ II. Griechiſcher Sefel. H. Sefeli Peloponeſiacum. I. = aofallen, 8 ö— — — —— ⸗ zu — — — —— — — — —— — — — — — — —— - — — = Das Erſte Buch von Kreutern a Abfallen / folget ein langechtiger Samen der iſt groͤſſer dann der Fenchel / hat ein ſcharpffen / raͤſen vnnd bistern Ge» ſchmack / lieblich vnnd wolriechend wie Specerey oder Ge⸗ wuͤrtz / wie dann auch der ganze Stand wolriechendift. Dies fes wirdt inn Teutſchlandt allein in den Luſtgaͤrten gefun⸗ den / darinn man es pflantzet vnnd zielet / wie andere frembde Gewaͤchs. In Languedock vnnd in der Proning Franck, reich waͤchſet es von ſich ſelbeſt in groſſer menge / an unge, bauwenen ſteinechtigen Orten Il. Das ander Geſchlecht / welches iſt der erſt Griechiſch Seſel / hat ein dicke vnnd lange zafelechtige Wurzel / die iſt außwendig grauwſchwartz / innwendig weißlechtig / vnd volles weiſſes hatzechtigen Saffts / wie die Wursel deß Bergpeterleins / der iſt am Öef chmack bitter vnnd fcharpff. Der Stengel wirdt faſt ij. oð iij. Elen lang / Fingers dick / mit p Gleychen vnderſcheiden wie der Stengel deß Feruls oder Steckenkrauts / der iſt innwendig hol vnd luck / die Bletter ſeindt rauch / groß / breyt vnnd vielfaltig zerſchnitten gleich den Blettern deß zahmen Paſtenachs oder den geelen Ruͤ⸗ ben. Auff den Gipffeln deß Stengels vnd feiner Nebenaͤſt⸗ lein / gewinnet es groſſe breyte Dolden wie Schatthuͤtlein / mir geelen Blumen / denen folget ein zroſſer / breyter / langer vnnd glatter Samen / der iſt vielgröffer dann der Samen der Angelick / der hat ein ſtarcken vnnd lieblichen Geruch. Dieſes Gewaͤchs wirdt auch in Teutſchlandt nur allein inn | den Gärten gezielet / in Hiſpanien ſol es von ſich ſelbſt vnge⸗ pflantzet wachſen / von dannen dann der edel Herr Heinrich von Wildtberg Koͤniglicher Majeſtat in Hiſpanien Diener den Samen vns erſtlich zugeſchickt har. Dieſes wirdt im andern Theil, fedkır.cap.so. vnder dem Namen Thapfız - claufolie Cluſij, widerumb gefegt BRSEPTERTASEERTIELERREEN & * III. Griechiſcher Sefel, nee III. Safeli Peloponnehacum 11. 6 ERSSSPIBIRRRIEHHRINREHERN 5. IT. Das dritte Geſchlecht / vnnd das zweyte Griechiſch Seſelkraut / hat ein dicke vnd glatte Wurnel / die iſt außwen⸗ dig Erden farb / vnnd innwendig weiß eines raͤſen Ge⸗ ſchmacks vnnd wolriechendt. Die Bletter ſeindt tieff zer⸗ ſchnitten / an der geſtalt den Blettern deß Schirlings gleich / a 7 D die ſeindt gekruͤmpt / ein wenig haarechtig / krauß vnnd run⸗ zelechtig. Der Stengel wirdt anderhalb Elen lang / iſt faſt Fingers dick / der iſt auch mit Knoͤpffen vnderſcheiden wie dag Ferulkraut / hat viel Nebenzweiglein die von den Gley⸗ chen herauß wachſen / die bringen mit ihrem Hauptſtengel wel Kroͤnlein oder Dolden mit geelen Blumen / die ſeindt den Kroͤnlein deß Dillens aͤhnlich. Wann dieſelben verge⸗ hen / fo folget ein duͤnner / breyter Samen der iſt der geſtalt vnd groͤſſe halben dein Samen der Angelick gleich / von Far⸗ ben bieychgeel / hat ein ſcharpffen Geſchmack vnd guten Ge, ruch / gleich dem Ethiopiſchen Seſelſamen. Es wirdt dieſes Gewaͤchs mit andern frembden Gewaͤchſen in den Luſtgaͤr⸗ ten bey vns gepflantzt / aber in der Prouintz Franckreich und Languedock waͤchſet es von ſich ſelbſt / von dannen der Sa, menzu vns gebracht worden iſt. Zwiſchen dieſen beyden E Geſchlechten iſt kein ander vnderſcheidt / dann das eines groͤſſer iſt dann das ander Von den Namen deß Ethibpiſchen vnd | Griechiſchen Sefels: — | ars erſte Gef chlecht deß Seſels / iſt das wahre Seſeli Aethiopicum Dioſcoridis lib. 3. cap. $2. dann die gantze Beſchreibung mit dieſem durch auß vbereyn ſtimmet / vnd jrren derwegen Die jenigen nicht wenig / die vnſere weiſſe Hirtzwurtzel biß daher faͤlſchlich vor dag gemeldt Scleli ge⸗ 313 F halten haben / welches ein Kraut vnd fein Staud iſt / dann Divfcocides an obgemeldtem ort ſagt / daß Selell Ach wpt- eum ein ſchwartzer Staudrfey / mir Zweigen zweyer Elen lang/ daran Aeſtlein wachfen ſpannen lang / vnd eiwan an, derhalben Fuß fang. Item / er habe Bletter dem Ephenw aͤhnlich / außgenommen daß ſie kleiner ſeindt vnd langechtig / wie die Bletter der Waldtlilien. Auff den Stengein vnnd Nebenaͤſtlein / wachſen Kroͤnlein wie auff dem Dill. Item / fein Samen ſeye feft wieder Weise /fchwarg / bitter / ſchaͤr⸗ pffer vnnd eines flärcfern Geruchsdann der Marjilier Sy fel. Welche Merckzeichen alle miteinander an vnſerm E⸗ thiopifchen Sefel geſunden werden / vnnd gar nicht an der weiſſen Hirtzwurtz· Was aber die gemeldte Hirtzwurtz vor ein Gewaͤchs ſeye / vnd wie es Hey den Alten genennt worden / wirdt hernach von dem Roßmareinfrant Lbanotide an G feinem ort angezeigt werden, Der Ett iopiſch Seſel wirdt Griechiſch Zirıd uor22, vnd Lateiniſch / Seleli Aethio- picum. Seſeli Aethiopicum herbarıorum, CB. Aethio- picum , Anguıl, Ad. Cait. Aethiopieumalterum, Matth. Gef. verum, Lugd. Cam. frutex Dodo. Herba quz pro Seleli Aethiopico oftendicur, Czfalpi.) Italianiſ. ch / Seſeli Erhiopico, Flehmiſch end Brabändifch / Sefelivan Erhio, pien. Engliſch Shrub Hart woort of Aethtopia.) Bnd Hochteutſch / Ethiopiſcher Seſel / Morenſeſel uns Moren⸗ fümmel genannt⸗ | U, Dasander Geſchlecht and der erſt Griechiſch Seſel / wirdt heutige Tags von etlichen vor dag Seielh Peloponne- hacum gehalten Dieweil aber die Wurzel ein hartzechtigen / weiſſen Milchſafft von ſich giht / warn. fie verlegt wirdt / fo fene ichs in ein geoffen zweiffel dapes ein Geſchlecht Seteti Peloponneliacı fenn fol / fintemal Dioſcorides vnder allen Geſchlechten der Sefelfrenter mit feinen wort gedenckt / daß einigs Geſchlecht deß Seſels ſeye / welches Wurtzel ein ſolchen hartzechtigen Safft von ſich geben ſolle / deröwegen ich es eher vor ein Geſchlecht Thapliæ halte / dann vor dag Sefeli Peloponnehacuro , oder auch ein Geſchlecht deſſel⸗ ben / daruon wir weiter an ſeinem ortvon der Taapha hans, deln woͤllen. [Seleli Peloponenfe, CB. Peloponenſe ma- ius, Lob, Peloponenfevt putatur, Dodo. Thapfis larif»- lia, Cluf. hifp. ] II, Das dritte Geſchlecht / iſt der wahre Briechifch Se, ſel / oder Seſel Peloponnefiacum Diofcoridis, ſintemal alle Kennzeichen deſſelben / die itme Dioſcorides zuſchreibt / an dieſem Gewaͤchs beſunden werden. Der wirdt Griechiſch 1 Ztoedrı weromovvenaxov. Sareinifch/Sckeli Peloponneſiacum vnd Peloponnenfe genannt. [Sefeli Peloponenfe folio ci- eur, Ad, Lob. icon, Lugd.] Italianiſch / Seſeli Peloponne- Faro, Vnd Teutſch / Griechiſcher Seſel. ¶Engliſch / Harts⸗ woort of Peloponeſus.] Er iſt aber Peloponneſiſcher Ser ſel von Diofcoride genannt worden / dieweil er in Græcia der Landſchafft Peloponneſo waͤchſt / da jhn Dioſcorides zum erſtenmal gefunden hat. Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Ey⸗ genſchafft deß Griechiſchen Seſels. Fr beꝛengen Dioſcorides, Galenus vnnd andere Alten Lehrer / daß der Ethiopiſch Sefel/ deßgleichen auch der Peloponneſiſch oder Seſel auß Griechenlandt / gleiche K Krafft vnnd Wirckung / mit dem Marſiliſchen Sefel ge, mein haben. Dieweil wir dann auch keine weitere erfah⸗ rung derſelben haben / woͤllen wirs auch dabey bewenden laſſen / vnnd mag derwegen in mangel deß einen der ander nuͤtzlich daruor gebraucht werden. Was aber den erſten Pe, loponneſiſchen Seſel anlangen thut / halt ich daruor / daß feine Kraͤfft vnd Wirckung mehr gemeinſchafft haben mit der Thapſienwurtzel dann mit dem Seſel / dauon wir anderswo wäter hans Ar deln willen. ODd Das a . | Das Sechſte Capitel. Von dem Cretiſchen Seſel. . Cretiſcher Seſel. Seſeli Creticum I, J— | V Url KR ERGS C * RE" Cretuchen oder Candiſchen Seſels ha⸗ bewir heutigs Tags zwey Geſchlecht / vnangeſehẽ EI F daß ld.otsonides vnd andere Alte Lehrer nur ein Geſchlecht beſchrieben / vnd ſeindt aber dieſe bey» de Beh lechrnicht allein der form vnd geſtalt / fondern auch ihrer Krafft und Tugendt halben alfo gleich / daß keins von dem andern mag abgeſoͤndert werdet | 1- Das erſt und wahre Sefeli Creticum Diofcoridis,hat ein lange / weiſſe vnnd duͤnne zafelechrige Wurzel. Das Kreutlein iſt klein vnd ſtaudechtig / rauch vnnd ſi charpff / mit Anden Blettern / dem Koͤrbelkraut faft gleich / finde aber doc) gröffer vnnd breyter / vnnd nicht fo tieff zerkerfft. Der Stengel iſt ſchmal vnnd rauch / nicht viefober Spannen lang / der har feine Nebenzweiglein / darauf feine Kroͤnlein oder Scharthürlein machfen/ wiedie Kroͤnlein def Kletten⸗ koͤrffels mit weißleibtärbigen Bluͤmlem / wann diefelben ab, fallen / fo folgt hernach ein breyter / rundter / gedoppelter Samen der har gerings herumbein vmblege / vnd iſt anzu⸗ ſehen wie ein Schilt / am geſ chmack ein wenig zanger / vnnd eines lieblichen Wuͤrzgeruchs. Es wirdt auch dieſes Kreut⸗ feinin Teutſchlandt in den Luſtgaͤrten gezielet / aber in der Prouintz Franckreich wächfer es häuffig inden Sruchtfel, dern vnd neben den Straffen / wietwolDiofcorides fehreibt/ daß es auff dem Berg Amano in der Landtſchafft Cilicta wachfe / da er dieſes Gewaͤchs ohne allen zweiffel zum erſten mal funden hat” IT. Das ander Geſchlecht iſt dem jetztgemeldten aller⸗ dings gleich / aufgenommen daß es groͤſſer vnnd lenger iſt / dann die Stengel werden faſt zwoer Elen lang / ſo ſeindt D. Jacobi Theodori Tabern montani / F * I. Cretiſcher Seſel. Sefeli Creticum II, * a "RT US R ie nz x — ZN» m auch die Bletter lenger / vnd gerings herumb wie ein Sägen zerkerfft / der Samen iſt dem vorigen an der form / geſtalt / geruch vnd geſchmack durchauß gleich. Es waͤchſt von ſich ſelbſt in den obgemeldten Landtſ chafften / vnd wirdt bey vns in den Gaͤrten gezielet. Dieſes Gewaͤchs hab ich zum aller erſten mal bey dem Edlen Herrn lohannı Boyſoto zu Bruͤſ⸗ jelin Brabandt in feinem herrlichen Luſtgarten geſehen Von den Namen deß Candifchen Seſelkrauts. S haben viel gelehrter Maͤnner vnſer Beerwurtz lange 1yzeit vor das Selelı Crericun. gehalten / wie ſchwerlich as K ber fie gejrret / gibt das Kecht das jhnen nu mehr vnderdie - Augen fcheint zuerfennen/ welches durch diefe zwey Ge⸗ waͤchs offenbar worden / alſo daß wir nu auchden wahren vnd rechten Sefeli Creticum der alten haben.” 1. Der Ererifch Sefel wirdt von Distcoride vnnd a dern Griechifchen Aertzten / auff ihre Sprach / Togatvaıor, Topfivärov ‚Tdpfluaov, TopyuAar . Zererr nenmxöv, Vnnd von dem Nicandro O’eAiro, genannt. Lateiniſch Tordylium, Gordylium, Sefeli Crericum, Selelı Candiacum , Sefeli Cilicium, Gorgylum .Vnnd von Nicandro Ordelium. [Sefelı Creticum minus, CB. Cam. Creticum , Lac, Lob, icon, Dodo. fol. Caft. Sefeli Cretium ıpecies Elapho- bofco ſimilis, Anguil, Tordylinm, Dodo.gal. Gef. Lob. Lugd, Pimpinella Romana vulgo ‚ Cæſ. Caucalis, Bello- nioinicon, cui & Cafcaliftra Turcarum, & Gelnero. Or- dilion Nicandri & Tordylion ger Anguillarz, ] Ita⸗ lianiſch / Sefeli Crerico. Arabifch/ Aturdilon. Flehmiſch vnnd Brabändifch/Sefelivan Candien/ end Candiotiſch Seſe⸗ li und Hochteutſch / Cretiſcher Seſel / vnd Candiſcher Se⸗ ſel. [EngtifchrNHartewoorts of Candie . Das ander vnnd groͤſſer Geſchlecht deß Cretiſchen Seſels / wirdt von den Kreutlern Sefeli Creticum wa- ius, vnnd Tordylium maius, Zum vnderſcheidt dep erſten / welches viel kleiner iſt / genannt / wie ſie dañ auch Ba eleli J —— ——— — J — — EEE BEER 12 Ur Das Erſte Buch / Von Kreutern. 315 ASecteli Creticum minus vnnd Tordyliam minus, zum vn; derfcheidt dieſes zu nennen pflegen, [Sefeli Creticum ma- ius. CB. Lob, icon.Cam. Tordylium fine Sefeli Creticum maius, Lob. Lugd. Pimpinelle Romanzälterum genus, Czfalp.] Don der Natur / Krafft / Wirkung und Ey genſchafft deß Grerifchen Sefels. GE Cretiſch oder Candiſch Sefel har eine Krafft zu | warmen Und zu trucknen / und ift warm vnnd trucken im andern Örad. Das fol auch gleichfals von dem zwey⸗ sen Geſchlecht verfianden werden / ſintemal fie einerley Krafft vnnd Wirckung haben / vnnd mag derwegen je eins vor das ander / ohn einige gefahr nuͤtlich gebraucht werden. Innerlicher gebrauch deß Candi⸗ ſchen Seſels. Er Samen deß Candiſchen Seſels iſt gut getruncken wider die Harnwinde / das troͤpfflingen harnen / vnnd wider alle andere hin dernuß deß Harns / vnd treiber die weib⸗ liche Monatblumen. Der Safft auß dem friſchen Kraut vnnd Samen ge⸗ preſt / vnd eines halben quintleins ſchwer mit Baſtardwein zehen Tag nach einander getruncken / heylet die Gebrechen der Nieren. Die Wurtzel zu Puluer geſtoſſen / vnnd mir dem vierdten theil verſcheumpts Honigs zu einer Latwergen temperiert / vnd daruon deß Tages etliche mal ein wenig eingeleckt / rey⸗ niget die Bruſt / vnnd macht den zaͤhen Schleim vnd Koder c leichtlich außwerffen. Euſſerlicher gebrauch deß Candiſchen eſelkrauts. — Er Rauch oder Dampff deß angezuͤndten Cretiſchen | oder Candiſchen Sefels in die Naſen entpfangen / er; ' wecket die Schlafffüchtigen. | Das Kraut vnnd Stengel mögennüsfich zu Dampff und Sendenbadern genuͤtzet werden /die weibliche Monatblu⸗ men zu fiirdern/ die Mutter zu reynigen vnnd znerwärmen, Iſt auch faſt dienlich zu den Schweißbaͤdern / dieweil es den Schweiß treibet / vnd die erkalten ſchwachen Glieder erwaͤr⸗ met vnd ſtaͤrcket. | » Das Siebende Kapitel. Von dem Roßmareinfrautoder Weyrauchwurtz. ee Ef Roßmarinfrautsoderder Weyrauch⸗ ER: & ſchlecht / zwey dir fruchtbar ſeindt und Samen SE bringen / vnd eins das vnfruchtbar vnnd weder Samen oder Blumen gewinnt «I. Das erſte Geſchlecht hat ein dicke / groſſe vnnd weiſſe Wurtzel / die hat ein guten Geruch wieder Weyrauch / das her auch diß Gewaͤchs denn Namen Libavotis bekommen / das iſt Weyrauchkraut. Dieſes Krauts Bletter ſindt etli⸗ E cher maſſen dem Fenchelkrautaͤhnlich aufgenommen daß ſie breyter vnnd dicker ſindt / die ſpreyten ſich vnden her auff der Erden rundt auß wie ein Radt / haben einen lieblichen Geruch / der Stengel wirdt Elen lang vnndauch bißweilen lenger / mit vielen Nebenzweigen / darauff wachſen weiſſe ſchoͤne Kronen oder Schatthuͤtlein / die bringẽ viel Samen / derſelbige iſt weiß / dem Samen der Beerenklauwen aͤhn⸗ lich / an Ber geſtalt rundt vnd eckechtig am Geſchmaͤck zan⸗ ger / raͤß vnd hartzechtig / vnd ſo er ein wenig gekaͤuwet wirdt / brennt er die Zungen wie der Berthram. Es waͤchſt an wil⸗ | wurs! haben wir heutiges Tages drey Ger. F 1. Roßmareinkraut. Libanotis 1, den vnnd rauhen Drrenin dem Gebirg. Diefes Kraut hab ich in groffer meng gefunden in dem Hertzogthumb Bur⸗ gund/nicht weitvon Burbon / in dem Waldt wie man auff Iſchurtilles zu zeuht. Es waͤchſt auch in dem Gebirg bey Bizantz vnd andern mehr Orten J —8 II. Roßmareinkraut. — Libanotis I. — — % 3. * N ö SER ern EESBEESBEBTDTTHIEBEEREEE: SOSBEBTESHTBTETEETBIETES Ul, Roßmareinkraut. * Libanotis III. Sterilis. MESBTTSDEDSHTPTHRETRRREN 11. Das ander Sefchlecht har auch ein dicke / weiſſe und lange Wurtzel mit erlichen Zafeln oder Nebenwürglein / die hat ein ſtarcken und hargechtigen Weyrauchs Geruch. Die K Bletter finde dem Fenchel gleich / aber dicker / von Farben dunckelgruͤn. Es hat einen diefen / langen / knopffechtigen Stengel / der iſt mit feinen Knoͤpffen oder Gleychen un, derfcheiden wie der Stengeldeß Fenchels oder Ferulkrauts / der ift gemeinglich zwoer vnnd auch bißweilen dreyer Elen lang / daran viel Nebenzweiglein vnd Aeſtlein auf den Gley⸗ chen herauß wachſen / die bringen ſchoͤne / breyte Dofden/ breyter dann die Kronen deß Fenchels / mit geelen Blumen. Denen folger nach ein langer / bletterechtiger Samen / dem Samen deß Aſchbanums gleich / mit Holkelen / wann der mic d ii den Sin — 315 A den Fingern zerrieben wirdt / gibt er von fich ein ſtarcken Weyrauchgeruch wie die Wurgel / vnnd iſt am Geſchmack zanger. Diefes Gewächs wirdt alleinin den Luſtgaͤrten ae, pflanser/dann es / ſo viel vns bewuſt / in Teutſchlandt nicht von ſich ſelbſt waͤchſet / ohnangeſehen / daß es den Winter⸗ froſt wol leiden mag? It, Das dritte Geſchlecht / welches Dioſcorides be, ſchreibet / das vnſruchtbar iſt / das iſt dem erſten Geſchlecht gleich / bringt aber weder Stengel / Blumen noch Samen / vnd waͤchſt in ſteinechtigem / rauhem Erdtreich Von den Namen der Roßmareinkreuter / oder Weyrauchwurtzeln. > Se drey Roß mareinkreuter die werden mirdem Namen "L:banotis getaufft / vnd doch wir folger mit jhren Zuna⸗ B men vnderſcheiden . Das erſte vnd fruchtbar Sefchlecht dep Roßmarein⸗ krauts / wirdt Griechiſch Außovons, Ziw, Koufavema, vnnd MbBavoöns Karguos& genannt, Lateiniſch / Libanotis, Zea hetba, Campſanema, Libanotis fructifeta, vnd Libanotis Cachryfera genannt. Won Apuleio Chamædyoſmus, Macærinthe, Theopnoe vnnd Saluratis herba. Von den Kreutlern wirdt es genannt Rofmarinus heıba, Libanotis herbacea, Kofmarinum herbaceum, Roſmarinum Ca- chryferum, Libanotis ferulacea, Libanotis vmbellifera, vnnd Herba incenfaria, [Libanotis fœniculi folio ſemine foliaceo, CB.Liban. 2, Dodo. nigra Cæſ. Panax Afclepiü, Ang. Cam, Rofmarinum ferulaceum , Adu, alterum feru- laccum Diofc. Lobelo.] Bon Serapione lib. fimp. cap. 317. wirdt es Arabiſch genannt /Xaieralmeriem, Alpinalfach, Cachola, Ra, Conuſana vnnd Cafanemo , vnnd von Auicenna -— Buchormarien. Egyptiſch wirdt es Semen, vnnd Walladhifch Dracontos genennet. Italianiſch / Rofmarino herba, vnd Liba- notide. Hiſpaniſch / Romero alichri. Teutſch / Roßmarein⸗ kraut vnnd Weyrauchwurtz. Der Samen aber dieſes Krauts wirdt Griechiſch Kayagu, Kayagvs, Kajges vnnd xAxe genannt. Lateiniſch / Canchry, Ganchrys, Cachtys vndb Chachrys. Arabiſch / Fachi, Canereos, Cathyros, vnd von dem Stephano Haliabbatis Gloflograph o Merua. Italia- nifch / Semente de Koſinanno, Frutto de Rofmarino- Hiſpaniſch / Simiente di Romero, vnd Fruto dalichri. Teutfch / Roßmarein⸗ traut oder Weyrauchwurtz Samen, Engliſch / Roſemarie Frankincenſe.) II. Das zweyte Geſchlecht deß Roßmareinkrauts oder Weyrauchwurz / wirdt von den Kreutlern vnnd Simplici⸗ ſten Libanotis altera, Libanotis herbacea altera, vnnd Rof- marinum vmbelliferum alterum genannt. II, Das dritt vnnd vnfruchtbar Geſchlecht dieſes Ge⸗ waͤchs / wirdt Griechiſch Amavans dnapr © genannt. Latei⸗ niſch / Libanotis infeug fera,Libanotis ſtetilis, vnd Roſma- rinum ſterile, oder infrugiferum. Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Ey⸗ | genfchafft ver Roßmareinfreuter. = KeMurzelonnddas Krantaller dreyer Roßmarein, kreuter / haben eine Kraffeond Eygenſchafft zu zerthei⸗ len vnd zu weychen. Der Samen aber deß erſten Geſchlech⸗ 18 / welcher Cachrys genennt wirdt / har eine Krafft hefftig zu waͤrmen vnd zu trucknen / derhalben wirdt er nuͤtzlich ver⸗ miſcht mit den Artzeneyen die da ſaͤubern. E Junerlicher gebrauch der Roßma⸗ reinfreuter. \ a Samen def Roßmareinfrauts / iſt gut wider Die hinfallende Sucht / vnnd alte / falte Gebrechen der Bruſt / auff allerley weiß gebraucht. Roßmareinkrautſamen mie Doſten oder Wolgemuth im Mundt wol gekaͤuwet / bringt die ſchwere erlamete Zung wider zurecht. Wider den Huſten: Nimb gepuͤluert Roßmareinkraut / vermiſch darmit zwantzig Pfefferkoͤrner zu Puluer geſtoſ⸗ D.Jacobi Theodori Tabenn momani F fen/on vier loch gut verſcheumpt Honig / Stoß es wol in ein Moͤrſer durch einander / daß es ein hartes Teyglein werde, mach auß dem Teyglein kleine Kuͤgelein wie cin Kreuter/ vnd nimb darnon allen Morgen eins in Mundt ehe du auff⸗ ſteheſt / vnnd laß es allgemaͤchlich vergehen/darnad) ſchling es langſam hineyn. Das ſoltn auch allen Abendt thun / wa, du dich zu Bech legeſt. Wider den ſchmertzen der Sebern vnnd aller innerlichen Glieder: Nimb deß Weyrauchwurtzkrauts eine Handvoll, thue darzu einwenig Awomum, oder an deſſen flatteinwe, nig Indianiſcheſpick auch zwo Datteln ohn die Kernen/ vnnd ein Stenglein Ranthen / laſſe folche Stuͤck mit einan⸗ der in einer halben Maß Waſſers halber eynſieden / ſeihe es dann durch / vnnd gib dem Krancken zween Tag / allen Morgen vnd Abendt / jedesmal vier vnz warm zu trincken / Ses hilfft gewiß, Der Samen zu Puluer geſtoſſen / denſelben mie Pfef— fer — ſcht vnd mit Wein getruncken / vertreibt die Geel⸗ ſucht. Das grün vnnd friſch Roßmareinkraut in der Speiß oder ſonſt genoſſen / oder aber das duͤrr Kraut zu Puluer gu, ſtoſſen / vnd mit Wein getruncken / dient wider alle innerliche Schmerxyen. — Das Kraut gedoͤrrt vnd zu Puluer geſtoſſen / dauon eins Guͤlden ſchwer mit warmem Waſſer getruncken / vertreibet das drittaͤgig Feber. | | Die Wurgelsu Puluer geftoffen/ / vnd daruon ein quint⸗ lein mit weiſſem Wein zertrieben vnd warm getruncken / iſt wider das viertaͤglich Feber. Dieſe Artzeney aber fol man allwegen gebrauchen / wann einen das Feber anftoffen wil. Diener aucd) wider der gifftigen Schlangen Bill; / deßglei⸗ chen wider die Biſſz der Meerſcorpionen /der Rochen / Pyl⸗ ffere und Meerdrachen. Die Wurselin Wein geſotten / vnd von der durchgeſige⸗ nen Bruͤhen Morgens vnd deß Abendes / jedesmal auff vie vier Vntzen warm getruncken / iſt gut wider das Krimmen / * Därmgegicht vnnd alle innerliche ſchmertzen / treibet den Harn / reynigt die Nieren / Harngaͤng vnd Blaſen / vnd für, dert die Monatblumen. Die Wurtzel / Kraut vnnd Samen geſotten vnnd zu den Cliſtiern gebraucht / iſt ein ſehr gute Artzeney in dem Krim⸗ men vnd Daͤrmgegicht / die ſchmertzen zu legen / vnd die ver⸗ ſchloſſene Blaͤſt vnd Winde zuzertheilen. Der Samen oder die Wurgelzu Puluer geſtoſſen / vnnd eines quintleins ſchwer mit Wein zertrieben vnd getruncken machet gewaltig ſchwitzen. Der Safft außgedruckt von dem friſchen Kraut / vnnd daruon genommen vier loth / guten fuͤrnen Weins / vnnd friſch Brunnenwaſſers / jedes zwey loth. Solches durch, einander vermiſcht / vnnd drey Tage nach einander allen „ Morgen vnnd Abendt / jedesmal ſo viel warmgetruncken / reynigt das Gebluͤt / vnd vertreibt das Kretz vnnd beiſſen der Haut. Euſſerlicher gebrauch deß Roßma⸗ reinkrauts. Er Samen geſtoſſen vnnd vber die Stirn gebunden / dienet wider die Fluͤß ſo in die Augen fallen / alſo daß — drey Tage darauff liegen bleib / ehe man den wider auff⸗ indet. K Der außgepreſte Safft auß dem Krane oder Wurtzeln mit Honig vermiſcht vnnd in die Augen geſtrichen / machet ein ſcharpff vnd klar Geſicht / vnnd vertreibet die Flecken in den Augen. Der Samen zu einem reynen Puluer geſtoſ⸗ ſen / vnd mit Honig zu einem Augenſaͤlblein temperiert / hat gleiche wirckung / deß Tages einmal oder drey angeſtrichen. Deß Samen drey Bngen groblecht zerſtoſſen / vnd dar⸗ zu gethan ſechs Bngen guten weiſſen Weins / vnnd zwoͤlff Vntzen Baumoͤle / ſolches wolvermiſcht / folgendts ſittig⸗ lich vber einem linden Kolfeuwerlein geſotten / biß I der Wen j i a Te ei Das Eifie Artzeney die Schlagfüchtigen / Paralytifchen nnd Con, rracten / erkalten erlameren Glieder widersu recht zu brin, gen / ſo man ſie deß Tages zum wenigſten zweymal darmit ſalbet / bey einer Glut / darnach die Glieder mirwarmen Til, hern vmbwindet. Dieſes Oele dienet auch wider den Krampff / vñ iſt ſonderlich denen dienſtlich / die der Krampff hinderſich zu ruͤck zeucht / gleicher geſtalt gebraucht. Die Wurtzel im Mundt gefänmer/wertreiberden ſchmer⸗ sender Zaͤhn / der auß gepreſte Safft daruon im Mundt ge⸗ halten / thut beſſer. Wider die Geſchwulſt der kalten Waſſerſucht: Nimb deß gepuͤluerten Samens iiij. loth / zuuor durch ein reynes haͤ⸗ rin Sieblein geſchlagen / vnnd vermiſch damit wii. Binz Baumoͤlens / damit ſchmiere die Waͤſſerige Geſchwulſt deß II: B Tags einmal oder drey warm / es hilfft fehr wol diefelbe zur, versehren/ dann ſolche Artzeney fuͤrdert auch den Schweiß gewaltig. Das Krant aller Roßmareinkreuter / in gemein geſtoſſen vnd wie ein Pflaſter vbergelegt / ſtopffet den vbrigen Fluß der guͤlden Adern / miltert die higige Geſchwulſt deß hindern vñ der Feigwartzen. Die Wurtzel oder das Kraut gleicher geſtalt geſtoſſen on vbergelegt / zeitigt die Geſchwulſt vnnd Geſchwere / die nicht leichtlich zur zeitigung moͤgen gebracht werden. Die gemeldte Wurtzel gepuͤluert / mit Honig vermiſcht vnnd zu einer Salben temperiert / reyniget die Gefchwer/fe man das dareyn leget. Roßmareinkraut geſtoſſen / vnd mit Schweinenſchmaltz temperiert wie ein Pflaſter / heylet Wunden / ſo man das deß C Tages zweymal vberlegt. Roß mareinkraut geſtoſſen vnd wie ein Pflaſter vbergele⸗ get / vertreibet alle Gefchwulſt. — Der Samen zu reynen Puluer geſtoſſen / vñ mit Baum⸗ oͤlen zu einem dünnen Saͤlblein temperiert / vnd den Leib dar⸗ mit geſalbet / treibet den Schweiß. Er iſt auch gut wider die Bruͤche / wider den Krampff vnnd das Zipperlein / mit Lu⸗ lichmeel vnnd Eſſig temperiert / vnnd wie ein Pflaſter vber⸗ gelegt. Der gemelte Samen zu Puluer geſtoſſen / vnnd mit gu⸗ tem Weineſſig temperiert wie ein Saͤlblein / vertreibet Flech⸗ ten vnnd Flecken der Haut / deß Tags zum wenigſten zwey⸗ mal damit geſalbet. — Der Dampff der angezuͤndten Wurgeln / vertreibet die J Schlangen / vnd alle andere gifftige Thier. D Das Kraut aller Roßmareinkreuter mag nuͤtzlich zu den Schweißbaͤdern gebrauchet werden / dann es fuͤrdert den Schweiß gewaltig / vnd erwaͤrmet die erkalte Glieder. Das Achte Capitel. Von dem Roßmarin. J J IRRE von den Roßmarinkreutern an dieſem Ort gehan delt worden / vnd deß gemeinen Roß⸗ Nmarimn feine meldung geſchicht / habich die Hi- ſtoriam hieherfegen wollen / weil er nicht allein vmb der Kränz willen von den Junaframen in E den Gaͤrten gezielet wirdt / ſondern auch in der Artzeney ein nüslich Kraut iſt⸗ Roß marin iſt ein holtzechtiger Staudt mir vielen kleinen Reißlein die ein weißlechte Rinden haben / die find mit lan⸗ gen / ſchmalen / dicken Blaͤtlein befese / die vnden gegen der Erden gang weiß oder grauwlecht / oben aber faſt gruͤn vnnd ſtreiffecht. Die Bluͤmlein fo Fruͤhling vnd Herbſtzeit her⸗ für kommen / ſeindt weißblauw / im angriff zaͤhe. Nach der Bluͤht kompt ein kleiner ſchwartzer Samen / darauß man Stoͤcklein dielen kan / wiewol es viel ehe von den Zweigen ge⸗ Ich / Von Kreutern. A Bein verzehret / darnach durchgeſiegen / iſt eine hehlſame FE # * Reßmarin. Rofmatiaus hortenſis coronarins. nn TEEN N A) \/ \ | VIENNV NR 1,94 RLFALER/ RZET —eN\ | k RUN — ZA TE " N N N \ — —— AR — GN 4 zielet wirdt / ſo man dieſelbigen gegen dem Fruͤhling ſetzet. Die Wurzzel iſt holtzecht / greifft weit vmb ſich auff ver Erden? Der Roßmarin zu gewiſſer zeit an junge Wacholder, ſtauden gepfropfft / bleibt deſto lieber vber Winter im Felde. Waͤchſt ſonſt gern an Orten / dahin viel Sonne kompt. In Franckreich / in Languedocken iſt cr ganz gemein / daß er auch wie ander Holz im Fewer gebrannt wirdt / ja auch fo groß / daß man dauten / Tiſch / vnnd anderen Zeug darauß bereitet. Iſt auch erſtlich auß Langendocken in Teutſchland kommen I Reucht wol vnnd ſtarck / faſt wie Weyrauch / darumb er auch bey dem Griechen Libanotis heiſſet / Arßavans paro- varen. Cateiniſch / Rofmarinum coronarium, Arabiſch / Elkial geber. Italianiſch / Roſimarino coronario und Ramerine. Hiſpaͤniſch / Komero, Frauzoͤſiſch / Roſmarin. Teutſch / Roß⸗ marin. Engliſch / Garden Roſemarie. Anguillara wil / es ſey Cneorumnigrum Theophraftı? Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Ey⸗ genſchafft deß Roßmarin. I: ßmarin iſt warm vnnd trucken / zertheilt alle grobe euchtigkeit in vñ auſſerhalb deß Leibs: am Geſchmack vermiſcht / ſcharpff / bitter / vnd ein wenig zuſammen ziehend / vnnd iſt im Herbſtmonat am dauglichſten. Die Bluͤmlein K koͤnnen gut vnd friſch auff zwey Jahr erhalten werden / wañ ſie zunor ein wenig in der Sonnen / vnnd hernach follends im Schatten getrucknet werden? Innerlicher gebrauch deß Roßmarein. Bo bmarin gehoͤrt auch in die Kuͤchen / Keller vnnd X. Npotecken / darumb daß alle Speiß vnnd Tranck mit Roß marin bereytet / lieblich vnd wol ſchmecken / auch zu vie⸗ len Gebreſten dienlich iſt | x Dd ii Roßma⸗ 318 Roßmarin ſtercket das Hirn vnnd allerley Sinn’ iſt gut wider alle kalte Fluͤß vnnd Kranckheiten deß Hirns vnd der Glieder / als da iſt die fallende Sucht / Schlaffſucht / Tropff / Laͤme / Zittern vnd vnempfindlichkeit. Roßmarin vnd Rauten in Wein geſotten vnd ein wenig Pfeffer darunder vermiſchet vnnd getrüncken / braucht man zur fallende Sucht. Roßmarinblettlein die ganze zeit weil es bluͤhet / ſampt den Blumen’ mit ein wenig Sals auff einer ſchnitten Brodts gezetlet / vnnd alle Morgen nüchtern geffen/ macht E% aut ſcharpff Geſicht: verrreiber auch den ſtinckenden tem, Roßmarin gedoͤrrt / zu Puluer geſtoſſen / vnd auff einem geheheten Brodt geſſen / oder das Puluer mit Malnaſier ge» truncken / iſt gut dem falten blöden Magen / welcher die 5 Speiß nicht fan behalten. | Roß marin und Hirzzungvber Nacht in wein gelegt vnd dauon getruncken / benimpt die Geelſucht. Roß marin in Wein oder Waſſer geſotten / zu Morgens fruͤhe getruncken / vnd nach etlichen Stunden ins Bad gan⸗ gen/nüchtern vnd trucken Geſchwitzt / zertheilt vnd heylet die Geelſucht / treibt viel vberfluͤſſigkeit von dem Menſchen / leſt kein Gifft ſchaden / thut auff die verſtopffte Leber vnd Miltz / vnd ſtercket ſie in jhrer ſchwachheit. Roß marin wehret den weiſſen Mutterfluͤſſen / ſo die Weis ber daruon trincken / vnd Dampffbaͤder oder Baͤhung dar⸗ auß machen. Der Roßmarinwein / oder das Kraut mit ſein Blumen darinn geſotten / Abends vnd Morgens ein warmen trunck gethan / wehret dem Keichen / eroͤffnet die Lufftroͤhr an der c {ungen machet auß werffen / hilfft der daͤuwung / ſtillet das Grimmen / reyniget das Geblůuͤt / vnnd macht ſchwitzen / we man ſich im Beth zugedeckt ſtill behelt. Auß den Blumen mir Zucker zuſammen in einem Stei⸗ neren Moͤrſel geſtoſſen / vnd bereitet als Roſenzucker / macht man ein Conſerua oder Zucker / iſt ſonderlich gut wider die Dhnmacht. ; Man diſtilliert auch auß Roßmarin ein Waſſer / ein trüncklein am Morgen darnon gethan / dienet dem Magen vnd Herztzen / die Sprachloſen erweckts wider sit der Sprach vnd Bernunfft. Ein Oele bereytet man auch darauß / welches eines lieblt⸗ chen Geruchs / vnd zu obgemeldten Kranckheiten dienſtlich. Euſſerlicher gebrauch. p NOßmarin gebraͤnt / den Rauch in Halß vnnd Naſen empfangẽ / iſt gut für den Huſten on fluͤſſe deß Haupts. Roßmaͤrin nie Bertram in Wein geſotten / iſt gut zu dem Geſchwollenen Zaͤpfflein / damit gegurgelt. Mit Eſſig vnd ſaurem Wein geſotten / den Mundt damit geſchwenckt / dienet zu den faulen Zaͤhnen vnd Zahnfleiſch. Roß marin vnd Meliſſen geſotten in Waſſer / die Mutter damit gereyniget / macht Fruchtbar. So es aber mit Dietam geſotten / ſaͤubert das Waller die faulen Wunden vnnd Ge— ſchwer / vnd das Puluer darein geſeet. Baͤder auß Roßmarin gemacht / haben die art der samen Muͤnztzen / deß Dictams vnd Poleyen. Alſo fo mans in Lau⸗ gen kat / iſts gut zu dem Hauptzwagen. Mit der Bruͤhe / darinn Roßmarin geſotten / werden die Glieder nuͤtzlich gebehet. Das Hauß zur zeit der Peſtilentz mit Roß marin geraͤuchet / vertreibt die boͤſe Lufft. Auf Roßmarinholtz macht man nuͤtzliche Zahnſtuͤrer. Man brenner auch auß dieſem Holtz Kolen / welche in ein ſeiden Tuͤchlein vermacht / vnnd die Zaͤhn damit gerieben / machet ſie friſch / vnd toͤdtet die Wuͤrm darinne. Es brau⸗ chen auch die Mahler dieſe Kolen darmit zu entwerffen. Mit dem gebrannten Waſſer das Genick vnd die Schlaͤff warm gerieben / iſt denjenigen dienſtlich / die ein bloͤdt Haupt vnnd den Schwindel haben. Dienet wider den faulen A⸗ them / vnd ſtercket die Zaͤhne. D.Jatobi Theod or Tabernemontant / xDas Oele iſt nuglich den Gliedern / die lahm oder verhar⸗ tet ſindt. Item / zu verhuͤtung deß Schlags / ſchmieret man damit das Genick. — Das Neundte Capitel. Von der Hirtzwurtz vnd deren Ösfchtechten. u; Weiß Hirtzwurtz. Libanotis Theophraſti alba T, AR⸗⸗ BT —D N N — N ) [B Fe IN Ze — W/ 9 — UL BB | De ’ ⸗ Je weiſſe Hirtzwurt hat ein lange! Dicke onnd weiſſe Wurtzel /obfchon gleichtmwordieenfß. # ferfte Schaͤle daruon grauwlechtig iſt. Die hat am obertheil vber der Erden einen rauhen Kran; mit braunlechtigem Haar wie die Beerwurg/ die hat ein hartzechtigen heblichen Geruch wie Specerey und Wey⸗ rauch / iſt am Geſchmack zanger / ſcharpff vnnd raͤß. Die Bletter find groͤſſer vnd breyter dann die Bletter def Waſ⸗ ſereppichs / deren es auch weniger hat / die ſindt gerings her⸗ umb ein wenig zerkerfft. Der Stengel wirdt auff ander⸗ halb Elen lang / iſt mit Gewerben vnd Gleychen vnderſchei⸗ den / wie der Stengel deß Fenchels oder Ferulkrauts / der K hat ſeine Nebenaͤſtlein / darauff wachſen Kronen oder Schatthuͤttein mit weiſſen Blumen / wann die abfallen vnnd vergehen / waͤchſt hernach ein duͤnner / leichter / breyter vnnd langechtiger Samen / dem Samen der Engelwurtz faft ähntich/ der hat ein liebſichen Wuͤrtzgeruch / vnnd iſt am Geſchmack hitzig vnnd raͤſe. Dieſes Gewaͤchs wirdt vber⸗ fluͤſſig inn Teutſchlandt geſunden / ſonderlich aber waͤchſt deſſen viel im Schwartzwaldt inn ſteinechtigem rauhem Erdtreich vnd auff den Wieſen die im Gebirg liegen / in vie⸗ len Orten Teutſchlandts — —— — — ie F x ; 4 | ” > — Sr | Das Erſte Buch / Von Kreuter — 3 As 1% Broßweiß Hirgwurs, F 1V. MaldeSanid Libanotis Theophrafti albamaior 11, ' ‚AnLibanotis Theophraſti Lactucacea: I V. DBR49 —— 66 —* NUN — WB 0 H 1, Das zweyt vnd groͤſſer Gefchleche if mir der Wur⸗ ————— sel Stengel Blumen vnd Samen / dem jetztgemel en gleich / kaͤmpt iſt. Sonſt wirdt auch dieſes Gewaͤchs an aller ſeiner außgenommen daß die Bletter dicker, breyter vnnd groͤſſer Subſtant groͤſſer dann das vorig / aber ſo vil den Geruch vñ ſeindt vnd glanrendt / vnnd daß der Samen ein wenig ge⸗ Geſchmack belangen thut / ſo iſt er dem vorigen durchauß gleich / wolriechend / ſcharpff vnd raͤſe III, Schwartz Hirtzwurtz. Rare —5* | 111, Das dritt Sefchtecht ſchwartz Hirzwurn genanne/ hat ein lange / ſchwartze vnd dicke Wurtzel / die hat ein rau⸗ hen haarechtigen Kranz vber der Erden / gleich wie die weiß Hirtzwurtz / die Bletter ſeind kleiner dann die Bletter deß er⸗ ſtens / dem Waſſereppich aͤhnlich / vnd ein wenig groͤſſer als der Peterlen / der Stengel wirdt Elen lang vnd auch etwan groͤſſer oder lenger/ift mir Gewerben vnderſcheiden / wie der Stengelder werfen Hirtzwurtz / der hat auch feine Neben, zweiglein / auff welchen Cronen oder Schatthůtlem wach⸗ ſen / den Cronen deß wilden Paſtenachs aͤhnlich / darauff —⸗ gleich / iſt aber etwas vollkommenlicher / der iſt wie die Wars zel / wolriechend wie Weyrauch vnd hannig / vnd ſcharpff am Geſchmack. Diſes Kraut waͤchſt in dem hohen Gebirg auff dem Schwartzwaldt / deßgleichen inn dem Elſaſſiſchen ches das zweyte vnd vnfruchtbar Geſchlecht Theopralti iſt / ſchreibet Theophraſtus lib 9. cap, 12. daß es dem bitteren wilden Lattich ahnlich ſeye / außggenommen daß die Bletter rauher anzugreiffen / vnd weiſſer ſeind mit einer kurtzen wur⸗ x zeln / vnd daß daſſelbe Kraut eyngenommen oder getruncke⸗ vberſich vnd vnderſich purgier / vnd daß es an wuͤſten ſtein⸗ echtigen Orten wachſe. Nun wächſt bey vns in dem Ott; deß Waß gaws ein Kraut in den dunckeln vnd finſtern Waͤl den / in wuͤſten ſteiuechtigen Kluͤfften der Berg / wirt Elen lang / iſt mit der geſtalt der Bletter der Gaͤnßzung oder wil, den Lattich aͤhnlich / die ſeindt etwas leichtgruͤner / doch mir den Stengeln vnnd Stacheln dem wilden Lattich durch, ang gleich / die gewinnt gegen dem Auguſto dunckele / brann⸗ DD ii rote wachſen weiſſe Bluͤmlein / vnd ein Samen dem Dillſamen vnd Vehſch Gebirg / vñ andern vielen Orten Teutſchlande IV. Das vierdte Geſchlecht der Weyrauchwurtz / wel⸗ waldt / Schwarzwaldt vnd Speſſart / wie auch im Gebirg — — — — — F — - —* re — — — — — — — — * = — — — zn mn 255 — — 320 ! tichs gleich / der fleugt darnach mit feinein gramen Haar darvon / wie die andern Samenaller Sattichfreuter/die wur, sel ift kurtz fchwargrorondvoler Zaſeln. Wann nun die, fes Geſchlecht nicht Blumen vnd Samenbraͤchte / ſo wolte ich kuͤnlich ſagen / daß dieſes Kraut das Sterilis Libanotis Theophrattı were / weiles aber Blumen bringet / muß ichs inzweiffelfegen, Vnd mag wol ſeyn / daß eben Theophta- ftus dieſes Kraut verſtanden hab / vnd die Blumen nie geſe⸗ hen / wie ich dann bekeñen muß / daß ich in ſechs gantzer Jahr dieſem Kraut nachgangen / vnd mich ſehr bemuhet zuerkun⸗ digen / ob es Blumẽ trage oder nit / habe es aber mit Blumen nie finden koͤnnen / vnd gaͤntzlich darvor gehalten / daß es kei⸗ ne Blumen bringe / wie ichs dann auch ohne Blumen habe aſſen abreiſſen / wie hiebey zuſehen iſt. Nach dem ichaber im Jahr achtzig ſechs im Oſtwaldt hin vnd wider Kreuter ſuch⸗ te / fandt ich etliche Staͤudlein dieſes Gewaͤchs mir den obge⸗ meldten Blumen im end deß Auguſti, deren Gipffel ich dar⸗ nach zu dem vorigen Abriß abreiſſen laſſen / wie hierbey zuſe⸗ hen iſt / vnd habe dieſes Krauts Blumen / welches mir vber die viergig Jahr bekannt geweſen / zuvor nie geſehen / mag daruͤber anderer Vrtheil gern hören. [Deſſen thut er wide, rumb meldung vnden inn der 5. Sect. am 28. cap. Wildt Sonchenkraut das z. nennende Von den Namen der Hirtz⸗ wurtz. HERE haben hiebevor in dem nechſten Capitel die Roß ma⸗ Feinfrenter oder Weyranchwurs Diofcoridıs beſchrie⸗ kreuter oder Weyratichwursen Theaphraft: hie inn dieſem ort auch zubeſchreiben / ſintemal die der form vnd geſtalt hal⸗ ben ein groſſe vngleichheyt mit den Roßmareinkreutern Dio- kcondis haben / dann dieſer feine mit den Blettern deß Fen⸗ chels / vnd der ander die feinen mir den Blettern deß Waſſer⸗ eppichs bergleichet / ſo iſt auch vnder deren beyden Authoren Kreuter / auch nit ein N vnderſcheidt in den Wurzeln vnnd Samen / alfo daß den Roß mareinkreutern Niolcoridis der form vnnd geſtalt halben gar kein gemeinſchafft miteinander haben. Was nun die Roß mareinkreuter Diolcoridis belangen thut / haben wir dieſelben ordentlich beſchrieben vnd angezeigt / daß wir ver⸗ hoffen es werden gelehrte ein genuͤgen daran haben. Was die Libanotides Theophrafti mit dann ferener die Roß mareinkreuter Theophrafti anlangen thut / halten wir die drey vnderſ chiedtliche Geſchlecht vnſe⸗ dr ⸗ vr Hirtzwurt darvor / dieweil folche nicht allein der form vñ ganen geſtalt halben / ſondern auch mit jhren Kraͤfften vnd Fugenden mie der Deſeription Theophraſti durchauß zu⸗ Pi}. ſchlahen end vberemkommen. Vnd hindert vns gar nicht daß heophraltos nur ein Geſchlecht deß fruchtbaren Roß⸗ marenkrauts beſchreibet / dann and) Dioſcorides vnd ande» re alte Authores manchmal nur ein Kraut beſchreiben / de⸗ ren doch wir zu vnſerer Zeit mehr Geſchlechter gefunden vñ anaeseigt haben / die man nicht von den andern⸗ diedie Au⸗ thöres befchrieben/abföndern koͤnnen / wie wir mit den Stor⸗ cenfchnabeln / Windtroͤßlein / Hanenfuß vnd andern mehr Kreutern genugſam angezeigt haben. Gleicher geſtalt traͤgt ſich auch zu mit dieſen Roßmareinkreutern J heophralti, wiewol derſelbige nur ein Geſchlecht deß fruchtbaren Roß⸗ marinkrauts beſchrieben / ſo koͤnnen doch die anderen zwey E Geſchlecht der weiſſen vnd ſchwartzen Hirtzwurtz Mit nichten darvon abgeſoͤndert werden / vnnd das nicht allein jhrer ge⸗ ſtalt halben / ſondern auch von wegen jhrer Krafft vnd Wir⸗ Fung die fie mie dem erſten Geſchlecht gleich vnd gemein ha⸗ ben / derroegen wir ſie auch darvon nicht abf oͤndern woͤllen / ſondern fie mit dem erſten Gef chlecht Theophraſti Libano- tides bleiben laſſen 1. Das erfte Geſchlecht wirdt von Theophrafto Grit, chiſch Aıßavans naypusders genannt. Lateiniſch Libanotis G © ben / fo hat woͤllen die notturfft erfordern die Roßmarein⸗ gg — SD. Jacobi Theodori Tabern⸗montani A rote Bluͤmlein / der Samen iſt dem Samen deß wilden Lat⸗ F Cacchtyfera Theophrafti, Libanotis Theophraftialba,Li- barotis ceruina, vnd Rofmarinum Theophrafti vmbelli” ferum oder ferulacenm. Die Kreutler nennens Ceruariam radicemalbam. Engliſch wirdt fiegenannt / witte harte Root / ¶Great herba Sranfiscenfe/ vnd Teutſch weiß Hirtz⸗ wurg. [Libanotis latifoliaaltera, C.B. Libanotis Theo- phrafti, Dodo. Ad.Lob. Thal.alba Dodonei, Gef, tertia Dodonei, Lugd. Sefeliprimura, Trag.zthiopium,Match, Fuch. icon. Gefn. Turn, (cui & Daucus alter) Lac. Lon, Cluf.pan. Lugd. Cam. zthiopium herba, Dodo. Dauci alterum genus, Fuch. Lugdun. | IL, Das zweyte Geſchlecht wirdt Sareinifch und von den Kreutlern Libanotis Theophraftı maior, Libavorıs cerui- na maior, r olmatınum ceruinum malus, Radix ceruaria maior, vnd Rofmarinum vmbell;ferum Theophrafti ma- iusgenannt, Englifch/ Öreate witte harte Root | Small herbe Srankincenfe. vnd Teutſch weiß Hirtzwurtz. [ Liba- notıs latifoliamator, C.B. Theoph, maıor, Lob. Lugdun, Rofmarinus Theoph. Angail. Sefeli zthiopicum 2. Cluſ. pan\zthiopicum vulgate, Cam.in Matth. Elaphobofcum album, Lon.an Ligufticum alterum, Matth, & Caftori. III. Das dritte Geſchlecht wirt vonden Kreurlern Rof- marinum Theophraſti nigrum, Libanotis Theophraſti ni- gta, Roſmarinum ceruinum nigru m,Apium ceruinum ni- grum, vnd Radix ceruaria nigra, vnd vonden Venediſchen Artzten Saxıfragia genannt. | Daucusmontanus apii folio maiot, C. B ſecundus Selinoides, Lob,Daucum alterum, Match. Lugd. Dauci 2.genus, Trag. 3. genus Fuch. Turn. Sefeli 2, Trag.Peloponefizcum,Fuch.icon.Gel.Cam.pan- nonima 2. Cluf.pan. Libanotis nigra, Gef. Thal. Libano- tides alterum genus Dodo.gal. Lugd. Elaphobofcum ni- grum, Lonicero,] Englifch Blacke harte Root / [Blacke herba Frankincenſe /) vnd Teutſch ſchwarz Hirzwurtz vnnd fchwartzer Hirnpeterlen/ zum vnderſcheidt deß Bergpeter⸗ lens / der auch Hirgpeterlen von den Wurtzeltraͤgern genaũt wirdt. IV, Das vierdt Geſchlecht das Bletter dem wilden Sartich ähnlich hat / von Theophrafto ander zweyten Stell befchrieben/ wirdt von jhme Arfavans daxapr ©. Cateiniſch / Libanotis Theophrafti fterilis, Rofmarinum Theophra- ſti infrugiferum, vnd Libanoris Ladtucacea genannt. Hoch⸗ teutſch Waldtlattich / fo anders daſſelbige mit der Deferis ption Theophrafti auß eben angeseigten vrſachen pallieren mag/ das wir doch nicht gewiß fchlieffen / fondern den Ge⸗ lehrten befehlen wöllen. Lactuca montana putpuroceru- leo flore,C.B:La&.tyl. purpureo flore, Gef. ſyl. guSear 3e- „>, Thal.Sonchus arborefcensDiofe.puniceo flote, Geſ. fecundus Cluſ pau.)] Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Ey⸗ genſchafft der Hirtzwurtzel. DI Hirtz wurtzel Geſchlecht mit einander / ſonderlich die Vdrey fruchtbaren Geſchlecht / die anfenglich beſchrieben ſeindt / wie gemeldet / die wahren Roßmareinkreuter Theo⸗ phraſti, haben eine gleiche Eygenſchafft / Kraͤfft vnnd Wir⸗ ckung / mit den Roßmareinkreutern Dioſcotidis, nemblich K zu waͤrmen / zu trucknen vud zu ſaͤubern / oder zu reynigen. Innerlicher gebrauch der Hirt⸗ wurtß. HD drei Gefchleche der Hirtzwurtzel ſeindt bey dem ge⸗ meinen Mann in groſſem gebranchinn dein ſterben deß Rindtviechs vnd der Schaaff. Dann ſie ſtoſſen die Wur⸗ sein diſer Kreuter zu puluer⸗ vermiſchens mit Satenalkn a / Adas Rindtviech vnd die Schaff allen Tag davon lecken / das bewahret ſie von der Infection deß Schelmens oder der Pe⸗ ſtilentz. Waͤnn auch ein Rindtviech auffſtoſſet / die Ohren hencket vnnd kranck wirdt / fo ſchuͤtten ſie hhme ein loth oder vier der gepuͤluerten Wurgeln/mit warmem Eſſig zertrieben eyn / vnnd darvon wirdt das Viech geſundt vnnd von dem Schelmen erhalten vnd erledigt. Etliche nemmen der Hirtz⸗ wurtzel zwey theil / vnd ein thei Wechholterbeeren / ſtoſſens zu Puluer / vnnd gieſſens dem Erancfen Viech obgemeldter maſſen eyn. Dem gefundten aber geben ſie ſolches mit Saltz vermiſcht / es vor der gemeldten Seucht zubewahren / taͤg⸗ lichs zu lecken. Den Schweinen geben ſie die Wurtzel allein oder mit gepuͤlnerten Wechholeerbeern/ mit ihrem Aaß ver miſche zu eſſen / vnnd hab ich bey der warheit augenſcheinlich geſehen / daß man viefdarınic außgericht hat. Etliche machen vonder Hirzwursel nachfolgende Pul⸗ ner / das gebrauchen fie wie obgemelot/ond es hilfft fehr wol / vnd iſt in dẽ Viechſterben erfahren: Sie nemen der weiſſen vñ ſchwartzẽ Hirtzwurtzel / Bergpeterlen wurnel / Wecholter, beeren / jedes ein halb pfundt / Eberwurxel / Liebſtoͤckelwurtzel / jedes ein viertheil eines Pfundts / ſtoſſen das zur einen Pul⸗ ner / vnd behaltens zu obgemeldtem gebrauch. Erkiche nemmen das Kraut der weiſſen oder ſchwartzen Hirtzwurtz / machens zu Puluer / vermiſchens mit Saltz vnd gebens dem Rindtviech vnd den Schaaffen zulecken / damit es viel Milch geben moͤge / derwegen auch andere mit jhrem Aaß das Kraut vermiſchen / dann es werde gebraucht / wie es woͤll / ſo macht es dem Viech viel Milch. Weiß oder ſchwartz Hirzwurtzel zu Puluer geſtoſſen / vnd davon. quintlin genommen / vnnd daͤzu gethan ein halbes Nuintlein guten Theriack / darnach mit vier loth Ehrenpretß⸗ waſſer vnd ij. loth Eſſigs zertrieben / warm getruncken vnd ſich darauff nidergelegt / vnd zum wenigſten drey Stunden darauff geſchwitzt / dz treibet alle Peſtilen tziſche Vergifftung vnd Contagion durch den Schweiß hinweg. Es mögen auch die obgemelte Wurtzeln vor alles Gifft / vnd der gifftigen Thier biß nuͤzlich on heylſamlich gebraucht werden / mit Wein eyngenommen. Den Samen der Hirtzwurtzel gepuͤluert / vnd eins quint⸗ leins ſchwer mit Wein getruncken / pertreibt die Harnwinde vnnd das troͤpfflingen harnen / reynigt die Nieren / Harn⸗ gaͤng vnd Blaſen / treibt auß das Grieß / fuͤhret auß den Nie⸗ renſtein / vnd vertreibet das Lendenwehe vnnd ſchmertzen der Seiten. Die Wurtzel von der weiſſen oder ſchwartzen Hirtzwurtz D zu ſubtielem Puluer geſtoſſen / vnd ein quintlein darvon mit Wein zertrieben vnd getruncken / treibet die verhaltene Mo, natblumen fort / reynigt vnd erwaͤrmet die Mutter. Die Bletter der ſchwartzen Hirtzwurtz inn der Koſt oder im Tranck / oder aber auff andere weiß vnd maß gebraucht / mehret den Seugmuͤttern die Milch. Euſſerlicher gebrauch der Hirtz⸗ wurtz. As Kraut vnnd die Wurtzel aller dreyer Geſchlecht der ———— geſotten / vnd den Dampff durch ein Trechter in die Mutter entpfangen / fuͤrdert die monatli, che Blumen der Weiber. Deßgleichen inn den Lendenbaͤ⸗ dern gebraucht / thut dergleichen / treibet auß den Stein vnd g das Lendenwehe. Gemelte Kreuter vnd Wurseln/ trucknen vnd heylen die alten fluͤſſigen Schaͤden / vnnd ſaͤubern die ſo vnreyn ſeindt / in Waſſer oder Wein geſotten / dieſelbigen darmit gebaͤhet and gewaͤſchen / oder die Wurtzeln zu Puluer geſtoſſen / vnd mir Nofenhonig zu einer Salben temperiert / | darnach in die Schäden eynge⸗ legt. Das Erſte Buch / Don Kreutern. 2 F Das Zehendt Kapitel, Von der Hirtzheylwurtz. * Hirtzheylwurtz⸗ Libanoris Panacea. * RN N a bern DAR N N" v — ir Ne N) N (7 RER, RN SAN IE N a DD N: Wei ⸗ SFR & — aid 7 A N —2* — 7 Av H ® RR Je Hirtzheylwurtz wirdt von etlichen auch ARTRR IM Onder die Dirtwurg vnnd Roßmareinfreuter 1 ER, Ri; Theophrafti gerechnet / aber dieweil Diefelbige ODE ein Mittelgewaͤchs swifchen der Hirtzwurtz vnd Heylwurt iſt / das iſt ein halbe Hirtzwurtz vnd ein halbe Heyl⸗ wurtz / ſo haben wir ſie in einem befonderen Capitel befchrie, ben / vnd von den Roßmareinkreutern als ein Zwickdorn ab; ſoͤndern woͤllen. Dieſes Gewaͤchs har ein ſchwarne zafech⸗ tige Wursel/eines ſehr guten vnd lieblichen Geruchs. Die Bletter ſeindt kleiner vnd auch weniger dann die Bletter der ſchwartzen Hirtzwurtz / oder deß Venediſchen Steinbrechs/ / Die feindr geringsherumb mit Fleinen Kerfflein serfchnireeur - vnnd ein wenig geruͤmpffelt. Erlicher maſſen dem zweyten Geſchlecht der Heylwurtz ähnlich / doch viel kleiner. Der Stengeliſt rund / dick vnd krumb / mit Gewerben vu Knoͤpf⸗ fen vnderſcheiden / der wirdt faſt zweyer Elen lang vnd zu sei, ten auch lenger / der hat ſeine Nebenſtengel / darauff Croͤn⸗ K lein oder Schathuͤtlein wachſen mit weiſſen Bluͤmlein / wel⸗ che ſo ſie abfallen vnnd vergehen / ſo folget ein weißlechtiger breyter Samen / der iſt der geſtalt halben dem Dillſamen aͤhnlich / eines lieblichen guten Geruchs / vnd raͤſen ſchatp fen Geſchmacks. Es waͤchſet dieſes Kraut inn dem Ges birg vnd rauhen / ſteinechtigen Orten / etliche pflantzens vnd zielens auch in den Luſtgaͤrten wie frembde Gewaͤchs / ſonder⸗ lich aber die ſo weit von dem Gebirg wohnen · Bon Ki Ir A 322 Von den Namen der Hirtzheyl⸗ OF wurtz. —— dieſes gemeldte Gewaͤchs ein Mittelgewaͤchs iſt / zwifchen der Hirzwurtz vnd der Heylwurtz Panacıs, ha» ben wir es Libanotidem Panaceam genañt / vnd zu Teurſch Hirtzheyl wurtz / alſo daß es den Namen der Hirtzwurtz vnd Heylwurgtz hat / wie er jhm dann auch gebuͤrt / von wegen der | geſtalt vnd auch feiner Krafft vnd Tugendt halben. Etliche woͤllen es der Weyrauchwurtz oder den Noßmareinfrenrern Theophraſti zuſchreiben oder zugeſellen / vnd nennens Liba- notidem Theophraſti winorem, welches wir jhnen gern zulaſſen / doch daß ſie auch vnſer meynung jhnen gefallen laſſen / dann wir zu beyden theilen dieſes Orts feines Irr⸗ thumbs koͤnnen geſtrafft oder vberzeuget werden. So halten p auch etliche dieſes Gewaͤchs vor ein Geſchlecht Panacis wel⸗ ches auch zu leiden iſt. — apii folio, C. B. Theo- | phrafti minor, Lobelo, Von der Natur! Krafft / Wirckung vnd Ey genfchafft der Hirtzheylwurtz. at Hirtzheylwurtz hat ein Krafft vnnd Eygenfchafft su Nwaͤrmen vnd zu trucknen / wie die Hirtzwurtz vnd Heyl⸗ wurtz / derowegen mag fie heylſamlich wie gemeldte beyde Ge⸗ rraͤchß gebrauchet werden. Sonſt iſt ſie innerlich dienſtlich wider alles Gifft / wider die Peflileng on der Gifftigen Thier biß. Euſſerlich aber dient fie zu den alten fluͤſſigen Schaͤden / dieſelben zu ſeubern vnd zu heylen / deßgleichen auch zu allen Wunden / dann dieſes Gewaͤchß ein treffenlich heylſame Krafft hart Das Zilffte Capitel. Bon den Sperbenkraut / oder Welſchen Bibernellen. 1. Groß Sperbenkraut. 8§ anguilorba maior I. — S.Jacobi Theodori Tabern mon lant II. Klein Sperbenkraut. Sanguiforba minor 11, 5 2 — 6 — RN EOS EL DT N OR AB DER = A — * * a = — — Es Sperbenkrauts haben wir zwey Ge. KOSU fchleche/mit einem andern Damen Welſch Bi⸗ bernell genennet / die feinde menniglich wol be SIE Fannr | 1. Das erſt vnnd groͤſſer Geſchlecht / hat ein lange vnnd krumme / hölgechtige Wurtzel / die iſt rotlechtig eines herben zuſammenziehenden Gef chmacks. Die Bletter ſeind lang» lechtig / ranhe vnd gerings herumb zerkerfft / ſchier anzuſehen wiledie Bletter deß Betonienkrauts / ſeind doch linder / duͤn⸗ ner/ond zaͤrter / vnd etwas blawfaͤrbig. Die Stengel wer⸗ den Elen lang vnd auch bißweilen lenger / ſeind duͤnn vnnd And wie die Rockenhelmer / braunfarb mit vielen Neben⸗ zweiglein / die ſeind wie der Stengel glatt / vnd doch mit haͤr⸗ fin einer zarten Wollen aͤhnlich / ein wenig vberzogen⸗ Auf den Stengeln wachfen an ſtatt der Blumen / ſchoͤne Keſten. braune Koͤlblin / die feind voller Loͤchlein oder Heußlein / wie die Roſſen der Bynen anzuſehen / die thun ſich gegen dem Brachmonat auff / darauß kommen kleine gruͤne Bluͤm⸗ lein / die haben in der mitten geele haͤrlein / wann die vergehen/ fo wirdt darauß ein rauher / eckechtiger / grawer Samen / darauß wider junge Stoͤcklein wachſen. Es waͤchſt dieſes Krautsvielam ganzen Rheinftrohm/anff den duͤrren Wie⸗ ſen / vngebauweten Aeckern vnd Graßfeldern / ſo die Sonn ſtets haben mögen? 11, Dasander Geſchlecht hat ein kleinere Wurtzel / die iſt etwas geelfarb / zeucht doch nicht deſterweniger den Mund zuſammen ſo man die keuwet / als die erſte / vñ iſt ſonſt durch⸗ Kauf derjenrgemeldren mit Blettern Blumen vnd Samen gleichranfgenommen daß fie viel kleiner / luſtiger / vnd zar⸗ tervon Blettern iſt / deren auch viel mehr vnd drauſchelech ⸗ ter anzuſehen iſt. Beyde gemeldte Kreuter haben ein Geruch wie die Peponen oder Cucumern / doch iſt der Geruch deß kleinen Geſchlechts viel lieblicher vnnd anmuͤtiger als deß groͤſſeren Geſchlechts. Dieſes Krauts waͤchſt viel in dem Gebirg vnd ſteinechtigem Lettengrund an den Huͤbeln vnnd Rechen der Straſſen / hin vnd wider an dem Rheinſtrom / deßgleichen im Oſtwald vnd Franckenland hin vnd wider. Die weil zs — — —⏑ü — — — — “ex 4 — 3 A 2m ne a The en TE A rt ar te u ” — be ME ea kn — A Das Erſte Buch / von Kreutfern x Dieweil auch dieſes Gewaͤchs zaͤrter nd linder iſt / als das groͤſſer / ſo wirdt es faſt in allen Gaͤrten gepflantzet zu den Sa, laten / Euppen vnnd anderen Speiſen / dadurch es dann noch geſchlachter vnd in der Speiß zugebrauchen / linder on milter wirde® | Bon den Namen der Sperbenfreuter] oder Welfchen Bibernellen, As dieſe beyde Gewaͤchs bey den Alten geweſen / vnnd wie ſie genannt worden / hat noch niemandt eygentlich angezeigt. Etliche haben vermeint es ſeye das Lragisn Dio- fcoridis, Die anderen haben das zweyte Sıderiti.: darauf machen wollen’ dieweil aber dieſer Kreuter feins mir den be, B ſchreibungen der gemeldten Kreuter zuftimmer / vnd andere vorhanden die neher zufchlagen/ wie an feinem orth ange, zeigt werden ſoll / woͤllen wir fie dieweil bey jhren gememen befannten Dramen bleiben laſſen? I, Das erſt und gröffer Geſchlecht diefes Krauts wirdt von den Kreutlern / vnnd erfahrnen Medıcıs, Sanguilorba maicr, Solbaftiella maror, Sorbaftrellamaior, Surbaria maior, Sorbus pumila maior, Barbula Chrifti maior , Sol- baftrelia pratenfis, Sanguiforba pratenlis, Pimpineila fan- guinaria maiot, Pimpineils fanguılorba maior, vnd Pim- pioella Iralica maior genannt / dieweil eg die Italianiſchen Arser vordie Bibernell im brauchhaben. Die andern Na⸗ men hat es faft alle befommen von den Blettern deß Sper⸗ benbaums / die weil dieſes Krauts Blerrer den Blettern dies ſes Baums aͤhnlich ſeindt. Bon Alexandrö Benedidto 323 xVaon der Natur / Kaffe / Wirckung vnd Ey⸗ genſchafft der Sperbenkreuter. D Iebeyden Geſchlecht der Sperbenkreuter / haben ein zu⸗ ſammenziehenden vnd kleberechtigen geſchinack / haben derwegen cin Krafft vnnd Eygenſchafft mirtelmäffig zu fi len / zu trucknen vnd die Wunden zu hefften / vnd das Blut gewaltiglich zuſtellen. Innerlicher gebrauch der Sperbenfreuter - oder Welfchen Pimpernellen. } Rent die Flein Welſch Pimpernell fo gemein worden? daß die Koͤch deren in ver Kirchen nichtentberen woͤllen/ dann fienit allein täglich zu den Salaten gebraucht wirdt fondern fie wirdt auch nuͤtzlich mir andern Mußkreutern zu G dem Gemuß vnd Suppen vermiſcht. Dieſes Krant wirt auch heutigs Tags den gantzen Som⸗ mer friſch inn den Wein gelegt / darab zu trin cken / dann eg demſelben cin anmůtigen Geſchmack mittheilet / zudem iſt es allen denen dienlich / fo mir ſtaͤtgen Hauptfluͤſſen beladen ſeind / ſonderlich fo dieſelben zu der Bruſt vnd Lungen fallen’ dann es verhuͤtet vor der Lungen vnd Schwindtſucht / ſolen derowegen ſolche ſtaͤtig vber das Kraut trincken. Es fole * auch die traurigen veenſchen froͤlich machen, Esvermifchen heutiges Tages vnſere Arser auf unver, Kande die Kraͤfft vnd Turgendr der Pimpernellenkreuter / mit der Krafft vnd Tugendt vnſerer gemeinen weiſſen Bibernel⸗ Ten vnweißlich / alſo wann fie der Italianiſchen vnnd Wel⸗ ſchen Authoren Schrifften von der Bibernellen lefen / fo ge⸗ ben ſie es der vnſern zu / da ſie die Italianer doch allwegen wirdt es Thriallis genannt / welcher Namen eygentlich eis H durch die Bibernellen / das Gemeidt Sperbenkraut verſte⸗ nem Geſchlecht Verbaf.ızufteher. | Pimpinella tangulor- ba maior, C.B, Matth.Lugd. Cat. Cam. Cluf. pan, ma- ior, Dodo.gal.tyiuelttis, Dodo, Ita.i a maıor, Thal. Pim- pinellz Icalicz lecunduın genus, Tıago, Sanguıf ba ma- ior, Fuch, altera maior, Lubelo.]) Von den Stalianern/ Fimpin.Ka, Solbaſtrella, vnnd in der Sandrfchafft Hetrurien/ Strelle , wig Alexander Benedictus bezengt, Frantoͤſiſch / Sanguiforbegrande, vnnd Pimpinelle grande. Engliſch / great Burnet. Böhmifch/ Krwawe korenii. Brabandifch vnnd . Flehmiſch / groote Pimpinelle/ond Hochteutſch / groß Sper⸗ benkraut / groß Blutkraut / groß Welſch Pimperneil / groß Koͤlbleinkraut / groß Bluttroͤpfflein / vnd Wurmwurtz / die⸗ weil es wider den auß werffenden Wurm der Pferd dienlich iſt / vnd denſelben vertreibt vnd heylet. Die andern Namen D hat es daher / daß gemeldt Kraut etlicher maſſen der Biber⸗ nellen ſo viel die Bletter belangt aͤhnlich iſt / vnd daß es dient wider die Blutfluͤß⸗ ‚Il. Das zweyt Geſchlecht / wirt von den Kreutlern/Pim- pinella ltalica minor, Solbaſtrella oder Sorbaſtrella, oder aber Sorbaria minor, Pımpinella ſangumaria minor, Pım- pinella fanguiforba minor, Solbaftreilamontana, vnd von Gefnero Peponella genannt / fintemalder Geruch den Pe⸗ ponen gleich iſt. Pımpinella ſauguilorba minor hirſuta, C.B.Pımpineila, Lob. Cæſ. minor, Dodo, gal. Lugd.Ita. lica minor, Thal. minor tyl. Gef, Pimp. Sanguiſorba, Do- do.Pimp. fiue Sa guiſorba mınor,Match,Catt.Cluf, pan. Cam, Pımpinelizltalicz primurm genus, Trago: Sangui- forba minor, Fuch. Cordo,Sideritis2. Anguıl. Pepenella, Czllpino.) Italianiſch / Pımpinellaminore, Solbaftreila mi- nore, vnd Strella minore. Frantzoͤſiſch / Sangusforbe,perir, vnnd Fimpinelleperit. Engliſch / Htle Burnet. Flehmiſch vnd Ni⸗ derlaͤndiſch / cleyn Pimpinelle / vnnd Hochtenefch / klein Welſch Pimpernell/ klein Sperbenkraut / klein Blutkraut / klein Herrgotsbaͤrtlein / klein Koͤlbleinskraut / klein Blutstroͤpfflein und Megel⸗ | traut. hen / wei hes dann nicht ein geringer Irrthumbiſt / ſo man die Natur / Krafft / Wirckuug vnnd Eygenſchafften dieſer beyder Kreuter gegen einander erwegen wil. Sie geben bey⸗ den gemeldten Kreutern / das iſt / vnſer weiſſen Bibernellen oder Bockspeterlen vnd dem Sperbenkraut dieſe Tugenden zu / daß fie wider die ingenſucht vnd Schwindtſucht dien, lich ſeyn ſollen / vnd thun gleichwol recht vnd wol daran / aber daran thun ſie gar vnweißlich / daß ſie die Kraͤfften dieſer Kreuter nit vnderſcheiden / wann ein jedes gebraucht werden ſoll / damit den Krancken mehr ſchaden dann nutz zugefůget wirdt. Dann vnſer gemein Bibernell oder Bockspeterlen hat die Eygenſchafft vnd Wirckung den zahen Schleim vñ Lungenkoder abzuloͤſen / dͤnn zumachen vnd durch den Hu⸗ ſten auß zufuͤhren / und ſo lang das von noͤten iſt / thut man recht daran / daß man ſie braucht: aber wann man die geſchaͤ⸗ digte Lung heylen wil / ſoll allwegen die Welſch Pimpernell gebraucht werden / dann kaum vnder allen Kreutern eins ge⸗ funden wirdt / das zu der Lungenſucht dienlicher iſt / die ver, wundung derſelben zu heylen / aber zum auß werffen iſt es vn⸗ tuͤglich / da thut die weiß Bibernell das beſt. Das WelſchBibernellenkraut klein gehackt / vnd j hand⸗ voll davon mit einem Loͤffel vol Habermeel inn einer guten Fleiſchbruͤhen geſotten / darnach an ſtatt einer Suppen alen Morgen geſſen / iſt nicht allein ein gute Speiß / ſondern auch ein heylſame Artzeney den Lungenſuͤchtigen / dann ſolche Brühe ſpeiſet nit allein/fondern heylet auch das &efi chwer vnnd ſchaͤdigung der Lungen, Gleicher geſtalt in Muͤſſern vnnd anderen Speiſen gebraucht / iſt es nicht weniger dien; lich. | Das gemeldr Kraut inn der Artzeneh auff alle weiß ge⸗ Kbraucht / iſt es den Lungenſuͤchttgen dienlich dann es heylet die Geſchwer der Lungen / vnnd wehret der Schwindtfucht / thut deren gewaltigen widerſtandt / vnd heylet darneben aller innerlichen Glieder verwundung / ſonderlich aber der Daͤrm in der Rhur vnd durchleuffen. Es wirdt auch das Kraut nuͤtzlich zu den Wundtraͤn⸗ cken gebraucht / vnd iſt in ſonderheyt dienlich zu den Wunden and Dtichen der Bruſt / wie ic) folches etlichmal a eh | erſtlich * D. Jacobi Theodor Tabernx montant⸗ A erſtlich an einem Druckergeſellen / der durch die Bruſt vnnd F Lungen geſtochen worden / vnd dañ aneinem Spanier / wel⸗ her mit einem Dolchen durch die Lungen vnnd Rippen von der Bruſt oben herab mehr als einer Spannen lang geſto⸗ chen worden / diefe beyde ſeindt in furger zeit mit folgenden Wundtranck vongrundt herauf gluͤcklich geheylet worden / den hab ich jhnen zu Heydelberg / vnnd dann zu Speyer ma⸗ chen laſſen. Nimb der kleinen Welſchen Bibernellenkraut ij. Handvoll / Thannenmiſpelbletter mit den Beeren ander⸗ halb Handvoll / Sanickel / Brunellenkraut / wild Angelick / Brandtlattich/ Egelkraut / jedes ein Handvoll / Ehrenpreiß / Sophienkraut / wild Salbey / Stabiofenfraut/ Betonien / Maßliebenkrant / jedes ein halb Handvoll / Wechholterbee⸗ ren ein wenig zerquetſcht / anderhalb loth / Angelickwurtz ein loth. Zerſchneid alle dieſe ſtuͤck klein / vermiſchs wol durch⸗ Es wirdt auch beyde das Kraut vnd Wurrel ven en lichen erfahrnen vnnd gelehrten Maͤnnern hoͤchlich gelobet / daß es der Peſtilentziſchen Contagion inn Sterbensleuffen treffenliche widerſtandt thun ſolle / in Speiß / Trank / vnd Artzeney gebraucht. | Etliche machen vonder wurselmachfolgend puluer wider die Peſtilenz: Nimb der Welſchen Bibernellen j. loth / Bal⸗ drianwurtzel / Zimmatrinden / Mutterzimmat / Wechhol⸗ terbeeren / CEitrmatoͤpffelrinden / Graffeyenwurtz / Aronwur⸗ hel / Candiſchen Diptam / Tormentillwurtzel / Kuͤchenſchel—⸗ jenwurtzel / Gifftheylwurtzel / Angelickwurtz / Armeniſchen Bolus, der rechten vnd wahren Ten higiliarz jedes ein halb loth / roten / geelen vnd weiſſen Sandel / Eberwurtz / Geyß⸗ rauthen / weiß Bibernellenwurtzel / Meiſterwurtzel / Schwal ⸗ benwurtz / edel Gamanderlein / Waſſerbathengel / Meliſſen⸗ B einander / nimb davon das halb theil / thue ſie darnach in ein G kraut / Kermeſinbeeren / jedes ein quintlein. Alle gemeldte Kannten oder Zinnenflaͤſchen / ſchuͤtt daruͤber j. maß frifch Brunnenwaſſer / vnnd weiſſen fuͤrnen Wein ein halb maß/ verlutir den Ranfft der Kannten oder Flaͤſchen wol / fer die darnach in ein Keſſel mit ſiedendem Waſſer / vnnd laß vier Stunden in ſtaͤter bis ſieden: Wann der Tranck num kalt worden iſt / ſo thue die Kannten oder Flaͤſchen auff / vnd ſeihe den dan durch ein ſauber Tuch / behalt den in einem wolver⸗ machten Glaß zum gebrauch: gib darvon dem Verwundten allen Morgen vnd Abendts jedesmal v. oder vj. loth warm zutrincken / zum wenigſten zwo Stunden vor dem Imbiß. Darneben verbinde. den Krancken deß Tages zweymal mit einem Stichpflaſter / vnnd inn den Stich brauch folgen⸗ den Wundtbalſam von Pimpernellen warm mit Meyſſeln / fo wirſtu in kurtzer zeit ein wunderbarliche heylung fehen- C Den Balſam aber mach alſo. Nimb der jungen Welſchen Bibernellen / die noch gruͤn vñ friſch iſt / viij vntz / Buchſpick ſonſt auch groß Meußoͤrlein genant / vier vntz / Sophienkraut / Maß liebleinkraut / Ehren⸗ preis / Brunellenkraut / Egelkraut / jedes ij. vntz / Sanickel / Brandilattich / jedes j. vntz. Alle gemeldte Stuͤck ſtoß klein in. einem Moͤrſer / vermiſch darmit ein pfundt Baumoͤlen oder yvj. vntzen / guten Meybuttern vier vntzen / vnnd guten türnen Wein wii), vntzen / laſſe dieſe flück miseinander ſieden vber einem linden Kolfewerlein biß der Wein vnd Safft ſich gar verzehrt haben / darnach preß es hart auß durch ein reym Tuch in cin kuͤpfferin Pfann / vnd thu noch ferner darzu vj. vntzen Terpentin/onnd ij. Loth, gediſtillirt Wechholteroͤlen / laß ein Tag oder acht wol verdeckt in der Pfannen ſtehn / ſo wirdt der Balſam ſchoͤn grün / vnd bekompt neben dem er D heylett / ein Krafft zu reynigen vnd zu, ſeubern / vnd magſtu folchen Balſam zu allen Wunden und Stichen kuͤnlich ge⸗ brauchen. | r \ „Wider das ſchwindtſuͤchtig deber dag gemeynlich mit der Lingen fucht kompt mach folgenden Syrup: Nimb deß fri⸗ ſchen Bibernellenkrauts ij. Handvoll / Hundszungenkraut / Gerolt vnd gewaͤſchen Gerſten / jedes j handvoll / deß Gum⸗ mi Tragansj.Torh, Seude dieſe ſtůck in in. aͤchtmaß Waſ⸗ ſers vor das dru heil eyn / ſihe es dann durch ein Tuch) / thu darzu xvj. vntzen guten Feinzucker / laſſe miteinander ſittig⸗ lich zu der dicke eines Syrups ſieden / vnd gib dem Krancken je vber drey Stunden ein guten Loͤffel voll mit ij. vnnz Welſch Pimpernellenwaſſer zutrincken. ar: Welſch Pımpernellefraut ij. guter handvoll in einer maſ⸗ ſen Regenwaſſers geſotten biß vber das drittheil / darnach g durchgeſtegen / vnd alen Morgen vnd Abendt jedesmal drit⸗ ſtuͤck ſoll man zu einem ſubtielen Puluer ma chen / durch ein haͤrin Sieblein ſchlahen / vnd zum gebrauch in einem lideren Saͤcklin behalten. Darvon ſoll man allen Morgen cin halbs quintlein zur bewahrung nüchtern eynnemmen / ſoll einer denſelben Tag vor dieſer Seuchte ſicher ſeyn. So aber einer damit behafft wuͤrde / ſoll er diſes Puluers nemmen ein halbe quintlein / guten Theriack ein quintlein / ſtarcken 2 einelig ij. loth / Angelick / ehrenpreiß oder Cardenbenedieten wa er / welches man vnder diſen habe kan iiij.loth. Solches fol mar vermiſchen vnd warm trincken / darauff im Beth auff die iij. Stunden ſchwitzen / dz treibet alles Peſtilentziſch Gifft durch den Schweiß hinweg. * Welſch Bibernell geſtoſſen / vnd den Safft darvon auß⸗ gedruckt / vnd in die Fiſtel gethan / darnach das Kraut wie H sinpflafter daruͤber gebunden / heylet dieſelbige. Wider die Fiſtel iſt auch folgender Wundtranck erfahren: Nimb Welſch Bibernellen zwo Handtvoll / breyter Wege⸗ rich / ſpizer Wegerich / Wermuth / Bethonienkraut / Schle⸗ henbluͤth / jedes ein Handvoll, Zerſchneide dieſe finct Flein/ vnd laſſe ſie in einer maß Weins zum halben theil eynſieden / darnach ſeihe es durch ein Tuch / vnd zerlaß ein quart Heiug darinn / trinck darvon allen Morgen vnd Abendt / jedesmal drey Stunden vor den beyden Imbſen iij. vntzen warm / vnd beharr dieſen Tranck biß du beſſerung befindeſt. Wider den außwerſfenden Wurm der Pferde / iſt das, aroß Sperbenkraut ein gewiſſe erfahrne Artzeney / derowe⸗ s auch Wurmwurtz genannt wirdt. Wan ſoll dem Dferdedie Wurgeldeß Krauts anhencken / vnd das Kraut EBENE RT iedem Surervermengen/dasKraurand) oiſtesg ren / vnd au befunden, DD | fchmidt offenbarer / der es vor ein ſonderlich Secret hieite. Hernachmals aber hab ichs auch fehen einen Teutſchen vom Adel Friderich von Iybenftein genannt / brauchen / der nennt es Wuͤrmwurtz / der hat es auch zum offtermal erfahren. Die gemeldien beyde Kreuter die ſtopffen den vnmaͤſſigen Blutgang der Weiber vor allen andern Kreutern / ſo man diein der Koſt nuůtzet / oder aber die. Kreuter in Wein leget vñ darab trinckt. Gleicher geſtalt gebraucht / dient es den ſchwan geren Weibern ſehr wol / dann es verhuͤtet ſie wor der Miß⸗ halb vnten / mit anderhalb vnzen Roſenſyrup von den dns. K geburt. rarroren Nofen vermifche/ und warm getruncken / dient wi⸗ der die Blutrhur vnd alle andere Bauchfluͤß· Eb iſt in warheitdiefes Kraut zu dan vergifften Bauch, fluͤſſen / da bißweilen sin peſtilentziſche Contagion mit vnder⸗ Yauffesein edle Artzeney in Speiß / Tranck / Artzeney auff al⸗ le manier gebraucht / derowegen man es auch in ſolchen zei⸗ enden jungen Kindern gebrauchen ſoll / dieweil ſie noch ge⸗ ſundt ſeindt / das verhuͤtet ſie daß ſie die Blutrhur nicht be⸗ fommen. Sonſt dienen ſie beyde vnd deren Kraut / Wurtzel / vnnd der auß gepreßt Safft wider ale Blutfluůß / die Blutrhur vñ durchlauffen / vnd ſtillen den Fluß der guͤlden Adern⸗ auf alle weg gebraucht / vnd ſonderlich darvon getruncken vnd in den Wein gelegt / oder in Speifen gebraucht. Euſſer⸗ m an ud — — — ** ne a ww A — Euſſerlicher gebrauch der Sperben⸗ kreuter. Mei Bibernellenwurtzel indie Naſen gethan / oder 4; ber das Kraut vber die Stirn gebunden / ſtillet das Na⸗ ſenbluten gewaltiglich. | Die Wurzel ſtillet das bluten der Naſen / fo fie nur in der Handt gehalten wirdt biß ſie erwarmei. Die Bletter geſtoſſen / heylen allerhand Wunden / Fiſteln Krebs / vnd alte Schäden/den Safft dareyn gedruckt / vnd das Kraut vbergelegt wie ein pflaſter. Die Wurzzel zu Puluer geſtoſſen / vnnd inn die blutende Wunden gethan / ſtuͤlet das Blut / vnd haͤffret die Wunden zuſammen vnd heylet ſie. Ein dendenbad von dieſen beyden Kreutern gemacht / ſtil⸗ B let den vnmaͤſſigen Blutfluß der Weiber / deßgleichen auch den Fluß der guͤlden Adern / darinn gebadet. An dieſem Gewaͤchs finder man in dem Sande zu Polen / vund andern Mitnaͤchtigen Landen / runde Koͤrnlein dis an dieſem Kraut wachſen / die haben ein ſtarcken Geruch/ die haben ein ſaurẽ Geſchmack / ſeind von Farben braunſchwartz den Corinthtreublein aͤhnlich / die werden von den Ferbern zu der Seiden gebraucht / vnnd geben ein ſchoͤne Kermeſin⸗ farb / derwegen ſie thewr vnd hoch verkaufft / vnd dem Goldr sum halben theil gleich geachtet werden. In vnſern Lauden aber werden ſolche Körnlein nimmer an diefem Gewaͤchs gefehen. " | . Von dem gediſtillierten Waſſer dep frauts, Sanguiſorbæ aqua ſtilla- | titia. perben⸗ A* dem Sperbenkraut pflegt man auch ein kraͤfftig vñ gut Waſſer zu diſtillieren / vnd aber die beſte zeit daſſelbig zu bereyten / iſtim Brachmonat / das Kraut mit den Wur⸗ sein vnd Blumen klein gehackt / darnach ſaͤnfftiglich in Bal- neo Mariz abgezogen / vnnd deß Waſſers genommen ein maß / darinn vier vntz deß vorgenannten Krauts vnd Wur⸗ zeln zu einem groblechten Puluer geſtoſſen / zertrieben / in ein Kolben gethan / folgends mit einem blinden Helm verf chloſ⸗ ſen / vnd xxiiij. Stund in Balneo Mariæ beytzen laſſen dar⸗ nach zum zweytenmal gediſtillirt / vnnd wie gebrendhlich im: der Sonnen gerectificire/ und zum gebranch behalten. E Innerlicher gebrauch deß Sperben⸗ krautwaſſers. ar Sperbenkrautwaſſer deß Morgens vnd Abends gu, truncken / heylet alle verwundung vnnd verſehrung der dungen / der Daͤrm vnd aller innerlichen Glieder. Wider die Lungenfucht vnd Schwindtſucht: Nimb deß Waſſers ein halb Maß / guten roten Roſenzuckers / der zum wenigſten drey Jahr alt iſt / viij. vntzen / zerlaß das durchein⸗ ander / vnd ſeihe es dann durch ein Tuch. Davon gib dem sungenfüchtigen Morgens vnd Abendts / jedesmal iij. vn zen warm zu trincken. Sperbenkrautſyrup. Sanguilorbæ iyrupus, | An bereytet auß dem Sperbenfraue einfaft heylfame Nond nuͤtzlichen Syrup alſo: Man nimbt deß aufge, preſten Saffts deß gemeldten Krauts drey pfundt / guten Feinzuckers ij. pfundt / zerlaſſet das ſittiglich vber einer Glut / vnd laſſets ſieden biß es ein dicke eines Syrups bekompt: Im ſieden verſcheumpt man es wol vnd leuterts mit einem Eyer⸗ weiß / dann ſeihet man den durch ein Tuch / vnd behaltet jh⸗ nen zum gebrauch inn einem glaͤſinen oder Porcellange⸗ ſchirr. | | Dieſer Syrup dient vornemblich vor die Schwindt und Das Erſte Buch / von Kreutern 325 F Lungenſucht / heylet alle innerliche verſehrung / vertreibet die Blutrhur / vnnd alle andere Bauchflůß / deßgleichen auch den Fluß der guͤlden Adern / vor ſich ſelbſt / oder mir feinem gediſtillirten Waſſer vermiſcht / gebraucht. * Sperbenkraut Conferuenzucker, Sanguiſotbæ conlerua. UF der zamen MWelfchen Pimpernellen machet man Aauch ein gute Conſeruenzucker auff folgende weiß: Man nimbt der jüngfien vnnd zarteſten Blärlein der samen eh, ſchen Bibernellen mit jhren Schoͤß lein/ erſchneider die auff einer Taffel mit einem bequemen Schneidmeffer auff dag aller kleineſt als es ſeyn fan/ davon nimptmanein theil / ſtoͤſ⸗ ſets darnach in einem ſteininen Moͤrſer gar klein / thuͤt ferner G darzu iij · theil gutes Feinzuckers / vnd wanneg wol mit dem H s K floffen durcheinander gearbeit ift/fo verware mans darnach in einem Zucferglaß oder Porcellanbüchfen. Diefer Con ſeruenzucker dient zu allen obgemeldten —— wie von dem Syrup iſt angezeigt worden / def Tags zum wenigſten einmaloderbrey / jedesmal einer gemeinen Eaſtanien groß darvon eyngenommen. Das Zwoͤlffte Kapitel. Bon dem Streichkraut. I, Streichkran. Catanance I. As Streichkraut gewinnt ein lange) weiſſe / bdicke vnd ſchlechte Wurtzel / Die Bletter ſeindt 9 v; D, lang/ſe chmal von Farben ſatt oder ſchwartgruͤn RXyvnd eyngeruͤmpfft / die ligen das erſt Jahr allein ohn einen Stengel auff der Erden außgeſpreytet / dann es im andern oder zweyten Jahr allererſt ſeine Stengel bekom̃t / $ dere | v ll ie 19 At f Bra | a 4% 4 n I IAR f Dani iz 1 117 N } I j EI HN & ' | id Y ! j 1 % & 23 2 BEER EERTBIERTESEER | 3 a a — Ri ÜDPPEPBPEPFBTBBERTSFFTTH * ® 11. Geſchlecht dieſes Kraͤuts. & er An zance Hl; an 2 Caranan an 3,8) deren wachfen fünf oder fechs von einer Wurtzel mit vielen Aeſten oder Mebenzweigen/die werden faft zwoer Elen lang / die ſeindt rundt / haben fein Gleych/ in gendig hole. Die ſeindt vnden herauff mit ſchmalen Blettern geringsumb be, kleydet. Die ſeindt faſt den Blettern den Steinveiln aͤhn⸗ lich / ſeinddoch lenger / ſchwarßgruͤn / geruͤmpfft/ vñ ein wenig gefalten oder gekroͤſelt / dercetliche Zincken habe wie dz Hirtz⸗ hornkraut. Faſt von der mitte der = — = — — ai — —— — — —— — —— a — - Be — Inn ee — = — — — nn Zn = Se: - == — — — — ni Q = — — — — — — — — 28 DO. datobi Theodor Caberna montan auchder ſchwartzbraun / ſeindt F A hend Geſcmack / deß gleichen ‚allerdings demerſten durchauß gleich. Dieſes waͤchſt in dem Wormbfer Gawin den Fruchtaͤckern / vnd wirds auch biß⸗ weilen an den Rechen der Aecker vnnd neben den Straſſen gefunden / aber doch nicht ſo vberfluͤſſig als das erſt Ge⸗ ſchlecht? F Br IIl, Dasdrirte Gefchlecht hat ein lange vnd groffe wur, sel dem erſten gleich / dag wirdt etwann drey oderdi vr Klen lang / auch biß weilen lenger / die Bletter ſein ſchma / lang / in vieltheil tieff zerſchnitten / gleich wie das erſt Geſchlecht/ ſeindt aber viel groͤſſer / wie auch die Blumen. Die lan⸗ ge Haͤuptlein oder Heußlein die nach den Blumen fol gen/diehangen vnderſich / darinnen es auch wie mit der groͤſ⸗ fevon dem erſten Geſchlecht vnderſcheiden wirdt / ſonſt was B den Geſchmack belangen thut / iſt es den anderen beyden auch gleich. Dieſes Gewaͤchs wirdt bey vns in den Gaͤrten gezie⸗ fee: Zu Bruͤſſel in Brabandt habich dieſes Kraut auff ans derhalb Manns lang in deß Cardinals Granuells Garten geſehen / vnd iſt in der warheit ein ſchoͤn luſtig Gewaͤchs an⸗ zufchen, Der Samen ſoll erſtmals auß Hiſpanien in dieſe Landt kommen ſeyn! Von den Namen dieſer Kreu⸗ ter. S haben die gemeldten zwey erſten Kreuter / wie auch das driu noch keinen Teutſchen Namen bey dem gemei⸗ nen Mann foift das Gewaͤchs an jhm felbft den mehren⸗ theil onfern Arten vnbekannt. Es feinen aber diefe Ge⸗ c waͤchs viel gemeinfchaffe mit dem Streichkraut zu haben’ wie es hey dem Diolcoridi, Theophratto oder den anderen Griechiſchen Artzten ſeye genennet worden / weiß ich nicht / vnnd hars auch ſonſt noch feiner nicht angezeigt. Aber ich halt es mit etlichen Kreutlern vor das Refedam Plinii, lib. 27.cap· 12, Sonſt wirdt eg weiter von den Kreutlern vnnd Simpliciſten genennet / Eruca Cantabii. a vnnd Erua Hi- ſpanica, dardurch ſie das groͤſſer vnnd zam Geſchlecht ver⸗ ſtehn. Italianiſch heiſſet es Refeda , vnnd Teutſch⸗ Spani⸗ ſcher Raucken / das iſt / Eruca Hiſpatuca. Engliſch Cram⸗ bling Rockett Das zweyt Geſchlecht mit den breyten Blettern haben wir zum vnderſcheidt deß erſten Geſchlechts Reſedam lati⸗ foliam genannt / vnd das erſt ef chlecht Reſedam tenuifo- liam.[ 1. Refedaaiba, C. b. Punu eotericorum, Ad. Lob. g putata Plinii, vel ſupina, Cam. maior, Thal. Sefamoides primum, Cexl.Ipıno,IEl, Refedalurea, C. B. Lugd. max - ma,Lub, Reſeda quam Sefamoides maius Chinus voca- bat, Gel.reda Cam, Sefamoides magaum , Lac. altıum, Caſ. an Pycnocomon, Anguil.) Bon der Natur | Krafft / Wirckung ond Ey⸗ genſchafft deß Krauts Keledæ. SE raͤſe vnd ſubtil zuſamenziehend Geſchmack der ge⸗ I meldten dreyer Kreuter / ces genugſame anzeigun⸗ gen / daß ſie ein waͤrmende vnd ſtaͤrckende Krafft vnd Wir⸗ ckung haben / mit einer geringe aſtriction. blio us der ſchreibt daß man zu ſeiner zeit die Geſchwer vnd entzuͤndungen mit dieſem Kraut zertheilet habe / doch meldet er darbey das man dieſe Wort darzu hab muͤſſen zum drittenmal ſprechen / Re- (edamorbos Refeda, fcıfne, ſciſne, quis hic pollos egerit, necprdes. nec caput habeant? Dieweil aber auß dem Ge⸗ ſchmack dieſes Krauts wie oben gemeldet / leichtlich abzu⸗ nemmen iſt / daß dieſes Kraut ohn die gemeldte Zauberiſche Wort / darab billich Chriſten ein abſcheuen haben ſollen / die Geſchwer vnd entzuͤndung wol zertheilen vnd vertreiben fan / fo ift vnvonnoͤten Ehriſtliche Gewiſſen mit den obges meldren Zauberworten zubeflecken. Weitere Kraͤfft vnnd Tugenden dieſes Krauts ſeindt vns vnwiſſendt. oe) Er — Das Viertzehendt Capitel. Von dem Heylgifft. | 1. Heylgifft. -Anthora I, En 4 2 — J ⸗ wey Geſchlecht / darzn der Autbor Pa: decta- y cum auch das dritte angeseiger vnd befchrieben ee harte 1, Das erft Geſchlecht hat ein zwifa che Wurtzel / auch ſe⸗ dertweilen ein dreyfache / die vergleicht ſich der runden Ciper⸗ wurs/oder Knabenkrauts / die iſt außwendig ſchwartzbraun / geruͤmpfft / vnd inwendig weiß / eins ſehr bittern vnlieblichen Geſchmacks. Der Stengel wirt anderhalb Spannen lang / vnnd bißweilen lenger / der iſt rund vnd ſteiff. Die Bletter daran deren es viel hat / ſeynd breyt vnd in viel ſchmale Zin⸗ cken tieff vnd ſubtiel zerſpalten / den Blettern deß Napellen⸗ krauts aͤhnlich / außgenommen daß fie viel zarter vnd kleiner zerſchnitten ſeindt / je ein gefer vber dem andern / oben am Stengel deßgleichen vber der mitte deſſelben zwiſchen den Blettern herauß bringt es bleichgeele Blumen / die ſeindt x den Blumen def Eyſenhuͤtlin aͤhnlich / wann die vergehen / folgt ein ſchwartzgrawer Samen / faſt dem Narden ſamen gleich / in kleinen Heußlein verſchloſſen. Dieſes Gewaͤchs waͤchſt in dem Gebuͤrg bey Genff / vnd im ophoyerlandt / deßgleichen in den Alpen im Schwerserlandt/ von dannen es zů vns gebrache wirdt. Sonſt wirdt es auch bey vns inn den Gaͤrten gezielet / vnd wachſt gern fo es mit der vurtzel alſo gruͤn vnd friſch geſezt wirdt. Don dem Samen aber fompreslangfam/dann es felten vor dem dritten Jahr auff· * | abe * rn —— 2 ee" Das Erſt Buch / Won Kreutern F * Burselvon Heylgifft. Anthore radıusvarix ’* DD Q 9 \) 2 Ä A — Mi } EI NER 1) — a 2 93 * * * V — Dat! LA [1222 III. Heylgifft. 7 ir | i 2 Anthora II, AR 3 ea ET MEERE BR) MEREEESTTERBEBEBBITTHERIN Die Geſchlecht har nie allzeit gleichliche Wurtel: etlich ſeind einzig vnd rond andere haben zwo Wurßeln bey ein⸗ ander / welche zu zeiten lang ſeindt / zu geiten etwas runder er, D lich haben drey Wurtzeln beyeinander: etlich vergleichen ſich einem Scorpion. Wie dann auß hiebey geſezter Figur ab⸗ zunemmen 94 11. Das ander Geſchlechtiſt mir Wurtzeln / Blettern / Blumen vnd Samen dem jetztgemeldten durchauß glach / auß genommen daß die Blumen blaum ſeindt / ſonſt iſt kein weiterer vnderſcheidt darunder. Eswächftan den obgemel⸗ ten orten / iſt aber nicht ſo gemein / wie das erſt mit den bley⸗ den Blumen? | Il. Das dritte Geſchlecht deß Heylgiffts welches Mat- thæus Sduaticus der Author Pandeetarum beſchreibet / das bat auch ein runde bittere Wurtzel / die ff langlechtig ihn der groͤß vnnd geſtalt der Oliuen. Die Bletter ſeindt rund faſt de Blettern der Haſelwurtzel aͤhnlich / die ſeint geringsher umn ein wenig zerkerfft / ſeind aderechtig wie 8 Haſelwurtzbletter / E dieſes Gewaͤchß iſt mir nur einmal von einem ealianifchen Wirrgelträgersufommenond mitgetheilet worden / das hat aber noch keine Blumen / welche der geſtalt halben den Bu— men der Erdtſcheyben gleich ſollen ſeyn von Farben Beiel, braun / wie auch der Silaaticus meldet / aber es bat mir ſol⸗ ches mit den Blumen nie moͤgen zuſehen werden/samir ichs abreiſſen mögen. Die Wurzel har ein bitteren Geſchmack wie die obgemeldre. Diefes Gewaͤchs hat mir der obgemeldt Wurtzeltraͤger auß Italien gebracht von dem Berg Garga- no, vnd ſagte darbey daß es in Saphoyen vnd Piemont v, berfluͤſſig wuͤchſe in dena hohen Gebirg⸗ IJe haben wir den rechten wahren Zedoatiam Anicen- 329 Von den Namen deß Heyl⸗ giffts. % Fun "AH > “ 5 af 4 5 sr an BE ve end Serapionis, welches ſtatt ſo lang vnd viel zyanr l s — - her derZitwann faͤlſchlich vertretten hat / vnd die ſchuldt nie⸗ mandts anders kan zugelegt werden / dann den fanfen ſchlaͤ⸗ ferigen Artzten / die die Schrifften der gemeldten Lehrer nicht fleiſſig geleſen vnd eraminire. Sind hat gleichwol der inter- pres ſSerapionis nicht wenig vrſach darzn gegeben / welcher bey dem Sersp. lib. imp.cap. 172. den Zitwan welcher der Araber z rumbeth oder Zurumbeihift/ feifchtich Zedoariam, das iſt Zitwan / außgelegt hat. Dann das Zedoatia, oder wie es Auicenna G edyar nennet vnd Zarumbeth zwey under, @ fchiedliche Ding ſeyen / das bezeuget Auisena ſelbſt ıb.2.re. 2.649.745. da er von dem Gieduar oder Heylgifft handelt / ſpricht er in dem ende deß gemelten E apitels/ daß wo Giednar oder Zedaaria nicht bey der Hand ſeye / fell man in mangel deſſelben dreymal ſo viel Zursmbeth. das iſt / Zitwan an ſeine ſtatt nemmen / darauß offenbarlich erſcheinet daß Zedonris vnd Zerumbeth zwey vnderſchiedliche Sinplicia ſeyend / vnnd das Zedoaria oder Heylgifft in feiner Krafft vnd Wirckun— dreymal ſtoͤrcker vnnd krafftiger ſeye dann Zuramberh oder Zitwan. Zu mehrer bekraͤfftigung aber deſſen beſchreibet A- urr nn im dritien Capitel gleich Nach der Zedioa: ia das Zu- rumberh beſonders / da er au ch deß Heylgiffts oder Zedoariz beſonder gedencket / als eines vnderſchiedlichen Dings von dem Zitwan oder Zurmberh, Auß welchen der Irrth umb deß Außlegers derapionis /vnd aller ſeiner Nachfolger zuer⸗ kennen vñ zuſehen iſt / wie dir helle Sonn vm den Mittagam Firmament deß Himmels. Ich hab dieſen Irrthumb vor ſuͤnff vnd zwentzig Jahren ın meinem Trgeräckein de peite angezeigt / es ſeindt aber wenig die fich darauf gebeffere ha⸗ ben, Was aber das Heylgifft bey den alten Grie chen gewe⸗ ſen ſeye / das hat noch niemandts angezeigt / ich wolte es gern Delphinum Dioſcoridis taͤuffen / fintemaldiefes Gewache allın Gifft vnd gifftigen Thieren vor allen andren Gewach ſen ſo haͤfftigen vnd gewaltigen widerſtandt thut / welches die Ritter ſporen die etlich Delphinium deuten / bey weitem nicht thun oder vermoͤgen / vnd ſo je von ſolcher Arc Kreuter eines ein Delphinium ſeyn ſolte / wolte ich cher. dem Heylgifft die, fen Namen geben / dan den Ritterſporen / doch til ich darin nichts freuentlich ſchlieſſen / dieweil die Beſchreibung D-o ſcoridis eben fo wenig durchauß mir dem Heyfgifft zutrifft / als mit den Ritterſporen / wilden Gelehrten derwegen darm das Vrtheil zufellen befohlen haben. Bey den neuwen ri. chen / Aetio, Actuario, vñd andern / wirdt die Heyla— ge⸗ nannt/Zadovapız, Zadover,Zadwp, Zudue, Zadeee nd Ziiuzp. Sateinifch/ Zadura, Zador, Zaduaria, Zudar, Zidera vnnd Zaduar. Bey dem Auicennz Napellus Moyſis. Bey Mar- cello Empirico Antura. Bey den Kreutlern / Ancora, An- thora, Authullia, Antitora, Zedoaria, vnd Aconitum H- lutiferum [Aconitum ſalutiferum C. B, & Antitora,Gefn. Zedoaria & Napellus Moyfis, Auicennæ: Antora, Matth. Gef, Caft. Cæſ. Cam. Anthota, Dodo. Lob.Lon, Lugd.] Italianiſch / Anthoro und Antore. Don den Sranzofen fo an die Sralianifchen Alpen grensen / wirdt es Anthalle ge, nant.Arabifch/ heiſſet es bey dem Auscenoz Gieduar. Teurfch Heylgifft vnnd Gifftheyl. ¶Engliſfch Holſame Woofeg, K baue. Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Ey⸗ genſchafft deß Heylgiſfts. Er vnlieblich vnd faſt bitter Geſchmack der Wurtzel deß D — ſie ein Krafft vnd Eygenſchafft hat zu waͤrmen / zu trucknen / duͤnn uma chen / abzuloͤſen vnd zu ſeubern / wie ſolches der weitberuͤmp Ee iij Philo | 1 a en — = — — — — — — — a — - — — — — — — — —0 am — — — — — —— — — — — eu = — — = ne = nn = > —— — =" — — — = Een es 4 — — — —— — — * * - - 4 ri 2 330 — — er nn - = — us 2 - — — — —— kuͤrtzlich zu verſtehen geben: | Abfergit,tennatg,, fecat res quauis amara, Et calet & ficcat plante fapor omn is amarus. Junerlicher gebrauch deß Heyl⸗ giffts. | D Wurtzel deß Heylgiffts wirdt hoͤchlich gelobt wider alles Gifft vnnd der Gifftigen Thier Biß / deßgleichen auch wider die Peſtilentz / vnnd wider das erſchroͤcklich vnnd woͤdtlich Gifft deß Krauts Thotæ, vnd def Napellenkrauts das alle andere Gifft weit vbertrifft / alſo daß auch der beſte Theriack dieſem Gifft kein widerſtandt thun mag / dem ſoll 5 allein mir der Wurtzel deß Heylgiffts widerſtandt gethan D. Jacobi Theodor Tabernemonlant / Philoſophus Guilielmus Turnerus mit folgenden Verſen = chesdann ein zeichen iſt dag dem Gifft ſein krafft den Men, ſchen zu toͤdten genommen iſt. Darnach foller allen Mor; gen einer Tuͤrckiſchen Bonen groß nüchtern der gemeldten Latwergen mit den obgemeldten Waſſern auff zween Loͤffel voll zertreiben zwentzig Tag nacheinander eynnemmen / vnd allwegen drey Stunden darauff faſten / ſo wirt es alles vbri⸗ ges Gifft ſo noch dahinden blieben iſt / verzehren / alſo daß der ER jich feiner ferrneren Gefahrligkeit beforgen darft: > = Die gemeldre Latwerg iſt auch ein vberauß koͤſtlich Bre- ſeruatiff wider die Peſtilentz fo man zur Wochen dreymal/ jedesmal einer Türefifchen Bonen groß mit einem par doͤff⸗ el voll Weins / oder Citronenrindenwaſſer im Winter? vnd im Sommer mit Sawerampfferwaſſer oder aber Citroͤnen⸗ waſſer von der ganzen Subſtanzz gediſtillirt / zertrieben / eyn⸗ werden / die die Krafft hat / jhme feine Krafft zunemen / def G nimpt. fen gibt man die Wurtzel zu Puluer geſtoſſen ein quintlein / die ſoll das Gifft vnden durch den Stulgang / Harn / vnd o⸗ ben durch das erbrechen außfuͤhren. | - Diefe Wurgelhat neben dem das ſie daß Herz ſtaͤrcket / auch ein purgierende Krafft / dann fie treiber das faul Ge waͤſſer vnnd den zaͤhen phlegmatiſchen Schleim durch den Stulgang auß / mit einer Bruͤhen obgemeldter maſſen eyn⸗ genommen / vnd etlich ſtunden darauff gefaſtet. Antonius Guaneriustradtatu de pelte, didereu. 2. c. 3. lobet dieſe Wurrgelhöchlich wider die Peſtilenz vnnd deren Contagion / vnd ſagt daß ſie in jhrer Krafft vnd Tugend dem Candifchen Diptam gleich ſeye. Es werden faſt nuͤtzliche Pilulæ von diſer wurtzel gemacht / wider die vergiffte Seucht e der Peſtilentz / en Menfchen darvor zubehuten / fo man ders ſelben alle ſieben Tag einmal ein halbs quintlein oder zween H drittheil eins quintleins deß Morgens oder deß Abends zwo Stunden vor dem Morgen oder Rachtjmbiß eynnimbt / die werden wie olget bereytet: Nimb der gemeinen Peſtilentz pillulen zwey loch / der Gifftheylwurtzeln / deß berey en Dan⸗ nen oder Lerchenſchwams (Agasicı tadeh ſcati) jedes ein loth. Stoſſe dieſe fick zu Puluer / vnd mad) mit Geyßrau⸗ thenſafft ein Mallam darauß / darauß formier Pillulen nach deinem gefallen, Diſe Pillulen verzehren alle ſi chaͤdliche fau⸗ le feuchten im Leib / vnnd verwahren das Hertz vor aller ver⸗ gifftung / vnd ſtaͤrcken daſſelbig gewaltig. So einem mit dem boͤſen Italianiſchen Gifftdeß Thorz oder Napellenkrauts vergeben worden were / iſt folgende Lat⸗ werg vber die map kraͤfftig das außzutreiben / daß es dem Menſchen nicht ſchadet / welche Lat verg ich vor dreyſſig Jahren in einem alten Moͤnchiſchen Artzeneybuch zuHorn⸗7 hass indem Kloſter gefunden vnnd abgeſchriben hab / dar⸗ nach auch zu der obgemeldten vergifftung bereytet / vnd das vorgemeldte ſchaͤdlich vnd toͤdtlich auß zutreiben warhafftig befunden / die wirdt alſo bereytet: Nimb der Bursein Gifft⸗ heyls zwey loth / deß Puluers Diamufehı auß der Apotecken anderhalb loth / guten Alexandriniſchen Biſſem em quintl. deß beſten Andromachiſchen Metridats vier loth / deß Sy⸗ rups von den Rinden der Citrinatoͤpffel der in der dicke eines Honigs geſotten ſeye xj. loth. Dieſe tuͤck ſoll man orden⸗ lich mit einander zu einer Latwergen vermiſchen / vnnd in einem ſilberen Geſchirrlein zu dem gebrauch behalten. Bun nun einer den Argwon hette / daß jhme mirdem genannten Gifft oder einem andern vergeben worden were / welchs bald von den erſchroͤcklichen zufellen / die ſich von dieſem Gifft er⸗ zeigen abzunemmen iſt / wie hernach von dem Kraut Thora K vnd dem Napellenkraut weiter angezeigt werden ſoll / ſo ſoll er alſo bald anderhalb quintlein oder ein halb loth dieſer Lat⸗ wergen mit einem Truͤncklein Meliſſen oder Citrinatrinden waſſer zertrieben eynnemmen / vnnd ſoll ſehen daß er es zum wenigſten ein Stundt bey jhme behalte / ſo wirdt es das Gifft den mehren theil durch das erbrechen außführen. Den ans dern Tag ſoll er es wider thun / vnd auch den dritten / vnnd das fo lang antreiben biß daß er ſich nicht mehr erbricht / wel⸗ > Die Gifftheylwurtzel dienet auch wider alle Biß der giff⸗ tigen Thier / fuͤrnemblich aber der Schlangen vnnd Wißer⸗ ſchlangen / vertreibet d Bauchgrimmen / benimpt das Herz⸗ zittern vnd Ohnmacht. Sr Diefe Witrseliffauchein fürtreffenfiche Artzeney Wider die Biß der wuͤtenden Hund / ein quintlein deß Paluers mit einem Truͤncklein Gauchheyl eyngenommen. Ferner ſſt ſie auch heylſam vnd gutwider die Bauchwuͤrm / ſo man dieſe Wurtze lzu Puluer geſtoſſen / den Kindern inn Mitch oder Wein zutrincken gibt. — Das Fuͤnfftzehendt Capitel. Von dem Zahnfraut. / I, Zahnkraut. 'Dentaria 1, — — — — * 8 4 J Du a iu ec — Er Zahnkreuter haben wir heutiges Tags fuͤnff vnderſchiedtliche Geſchlecht / die einander — gar nahe verwandt / vnd deren wegen billich faſt mit gleichen Namen genennet werden⸗ I. Das erſt Geſchlecht hat ein lange vngleiche Wurtzel / von vielen Knoͤdtlein oder Gleychen zuſammen geſetzt / ſo man die von einander abſuͤndert / ſeindt fie anzuſehen wie Menſchenzaͤhn / daher auch den Namen Zahnkraut hat. Es hat Bletter die ſeindt breyter vnnd groͤſſer dann die Bletrer deß Sinfffingerfrants/jefünffaneinem Stile / die ſeindt ge⸗ ringsherumb ziemlich tieff zerkerfft / faſt den Blettern deß Hanffskrauts aͤhnlich / auß genom men daß fie kuͤrher fernde. Es gewinnt ein ſchmalen / runden Stengel / der irdt nicht viel vber Spannen lang / darauf wachfen purpurbraune ſchoͤne Bluͤmlein / die findt den brannen Sartenseielen aͤhn⸗ lich. Wann die abfallen vnd vergehen / fo folgen auch ſolche Schoͤtlein hernach wie die Schötlein der gemeldren Diole/ darinnen iftder Samen verfchleffen. Diefes Krane wächft in den dunckelen feuchten Waͤlden / inn den Gebuͤrgen / fürs nemlich aber in dem Schwartzwaldt / vnd auff dem Gebuͤrg vnden am Feldtberg bey Koͤnigſtein / vnnd andern mehr or⸗ ten. Es bringt feine Blumen im end deß Aprillens vnd im Meyen | 4 u. er I, Zahnkraut. Dentaria u, 02 I Va lt 9 9 u 2, ID YUARS TS — Ta‘ * N KISS 4 u AN ZN z S z I, Das zweyte Geſchlecht / hat ein lange vngleiche ober; zwerche weiſſe Wurzel / mit vieſen Zincken / den weiſſen Co, E allen Ähnlich / außgenommen / daß fie dicker ſeindt. Die Bletter ſeindt lang vnnd ſchmaͤler dann die vorigen / ſeindt auch fubtiler und mit kleineren fchnirtlein zerkerfft / die feinde gegen einander gefert / deren ſeindt ſuͤnff vnd auch fieben an enem Stil / den Blettern deß Baldrians ähnlich, Es gewin⸗ net ein runden / duͤnnen / binzechtigen Stengel / faſt einer & len lang / darauff wachſen weiſſe Bluͤmlein von vier Blet⸗ tern den vorigen der geſtalt halbe gleich / wie auch die Schoͤt⸗ lein darinnen der Samen verſchloſſen iſt welcher dem Sa, nen der Winssrviolen aͤhnlich. Es bluͤhet im end deß April⸗ Das Erſt Buch / Von Kreulern F len vnd im Meyen. Waͤchſt in ſinſtern Waͤlden im Wap gaw / vnd auff dem Donnersberg III. Zahnkraut. Dentaria III, ( sel kleinen Fingers dick / die iſt von vielen Zincken sder Gley⸗ chen zuſammen geſetzt / anzuſehen wie die Wurtzel deß En gelfüg/ift weiß glantzend wie die vorig. Die Blete⸗ ſeind den Blettern der Chriſtwurtz aͤhnlich / vnd auch alſo zerſchnitten oder zerkerfft / je fünffaneinem Stil. Der Stengelift zarr/ bintzecht vnd Elen lang /die Blumen ſeyn bleychrot /den vos rigen an der geffalt gleich / wie auch die Schoͤtlein darinnen ein kleiner Samen verfchloffenift. Diefes ganz Gewaͤch⸗ Ihatein hannigen vnd bitreren Geſchmack. Es achſt in dem Gebuͤrg zwiſchen Muͤmpelgart vnnd Baſel / deß gleichen in dem Vehſch gebuͤrg zwiſchen Spinal vnnd Fontenau Es bluͤhet im Fruͤling gleich im anfang deß Mehens Dieſes kompt mit dem erſten Geſchlecht vberein | IV, Das vierdte / iſt dem erſten mit der Wurtzel / die fich mit viel Stuͤcklein zertheilen laſſet den Menſchen zaͤhnen aͤhnlich / gantz gleich / allein daß fie der Zaͤhnlein oder Knoͤdt⸗ lein weniger hat / die Bletter ſeindt auch ſchmaͤler / vndenhet zerkerfft / vnd oben nicht zerkerfft / von Farben dunckelgruͤn⸗ welche auch viel ſchmaͤler ſeindt dann die vnderſte / deren fin⸗ det man an einem Stil ſieben vnd auch fuͤnff / die ſeindt auch faſt den Blettern deß Baldrians aͤhnlich. Der Stengel wirdt anderhalb Schuch lang / die Blumen feind bleychrot/ den vorigen der geſtalt halben nicht ungleich. Die Wurtzel K hat ein räfenend trucknen Geſchmack. Diefes Geſchlecht waͤchſt in dem Thüringer Wald / vnd andern dunckelen ar, ten deß Speſſarts vnd Schwarzwald? V. Das fuͤnffte Geſchlecht har ein Wurtzel die iſt der Wurtzel deß dritten aͤhnlich / die Bletter ſeindt vnden her breyt wie fie vonder Wurtzel herauß wachſen / vnnd 0, benher am Stengel ſpitzig vnd ſchmal / mit groben ſchnitten zerkerfft / je drey Bletter an einem jeden Stil / der Stengel wird andhalb Spannen lang / vñ ſindet man ſelten vber drei Bletter an einẽ Stengel / alſo das vber neun Blekteran: n Ee ii Stand 33: IIL Das dritte Geſchlecht deß Zahnkrauts / hat ein Wur⸗ — Bi‘ Nu N N ! AB Ri * 9 I) 1 A un! j N N | N "Hl | } } h u N u er 'E hl 2 vl. mi ‚ıh N 3 — —— — 7 NR Stengel nit gefehen werden 7 die feindr von farben ſchwartz⸗ grün. Die Bluͤmlein feindt den vorigen der form vnnd ge ſtalt halben gleich / aber von farben bleychgruͤn / die Hoͤrnlein V. Zahnkraut. Dentaria V. A F N Wi ð — h Q N N % Us me 89 MH _ N U SS — 7 — A F N 47 ri Dabanzmonteni! F oder Schötlein die nad) den Bluͤmlein herauß wachſen > D. Jacobi Theodo — IV. Zahnkraut. Dentaria IV, darinnen der Samen verborgen ligt / ſeindt den andern Scheren auch gleich / ſeindt allein etwas lenger vnnd ſpitzi⸗ ger. Dieſes Gewaͤchs bluͤlet wie die andern Zahnkreuter Mendede Aprillen vnd im Meyen. Es waͤchſt in den Ge, birgen ons dunckeln Orten vnd Waͤlden wie Die vorige Ge⸗ ſchlecht. Von den Namen der Zahnkreuter. S haben die Zahnkrenter jhren Damen daher bekom⸗ men / daß die Knoͤdtlein oder Gleych der Wurzzeln / wann ſie von einander abgeſ oͤndert vnd zerlegt werden / den Menſchen Zähnen aͤhnlich finde. Was aber die gemeldte Kreuter bey den alten Aertzten vor Namen gehabt haben / oder ob jhnen dieſelben bekannt geweſen oder nicht / iſt von G niemandt noch angezeigte worden, Vnſere Kreutler nen, nen ſie gemeiniglich Dentarias vmb der obenerzehlten vrſa⸗ chen willen. | 1. Daserft Geſchlecht wirdt von jihnen genanneGonfo- lida den taria, Symphytam dentarium , Saniculadentaria, vnd Denraria quinquefolia. Rembertus Dodonzus neh» net alle Zahnkreuter /deren er zwey beſchrieben hat/Violas . dentarias, dieweil die Blumen derfelben Kreuter den brau⸗ nen Garten Veieln gleid) feinde. [Dentaria penrapbyllos CB. Ciuf.pan. minor (& Sanıcula quinquefolia) Matth, Lugd. minoralteraforte, Cæſal. Saxifraga monrana qui- nisfolijs, Gef.Saniculaalba ,& Pulmonaria quorundam, Eidem. Coralloides,Cordo,Thal.cui & Rhizocorallium. Violadenraria prima,Dodo, Dentillariarubra,Lugd,Ne- moralisalpina herbariorum Alabaifrites, Lobelo.| 2 1, Das zweyte Geſchlecht wirdt von Valerio Cordo " Coralloides genannt / vnd von den andern Krentlern/Sym- phytum Coralloides, Conſolida Corallina, vnd Sanicula Corallina, dieweil die Wurtzel den weiſſen Corallenzacken etlicher maſſen der geſtalt halben aͤhnlich ſeindt. Es wirdt auch von etlichen Alabaſtrides Alpina genannt. | Dentaria heptaphylios, CB. Cluf.pan. Saxifiage montanz alia ſpe- cies, Gef. Alabafteitesaltera, Lobelo qui Coralloıdem al- teram Cordifacir. Viola dentatiaaltera,Dodo. Dentella- ria altera, Lugd: Aconiti lycoctoni genus aliud Dalech, Lugd. Dentaria maior, Cafalpino. | Teutſch / Corallen⸗ wurtz / Corallenguntzel vnd Corallen Sanickel. Engliſch / Seauen leafed toothed Violet.) IL, Das dritte Geſchlecht wirdt von den Kreutlern Coralloides altera, Dentaria Corallina altera, vnd Denta- jria quinquefolia altera genannt. [ Englifch / Fiue leafed toothed Violet.) IV, Das vierdte Geſchlecht wirdt von den Kreutlern Dentaria teptifolia, vnd Dentatia Heptaphyllos genannt. [Dentaria baccifera, CB. Cluf. pan. bulbifera, Lob.Cam. minor, Cæſ. Coralloidesalia ſpecies, Cotdo. Engliſch / Toothed —— | v. Das fünffte Gefchlecht wirde [Engliſch / Coral toorhed Violet] von den Kreutlern Dentaria ırıfolia, Dies weileganeinem Stiel nur drey Bletter hat / vnnd Denraria Enneaphyllos, ſintemales gemeiniglich nur neun Bletter an einem Stengel hat / genannt. | Dentaria triphyllos, CB.enneaphylion, Lob. Coralloide radice 2. Clul.pan. Dentaria, Caftori.] | | K Bonder Natur) Kraſft / Wirkung vnd Ey genfchafftder Zahnkreuter. 5) $te Geſchlecht der Zahnkreuter / haben eine märmende Aonderuchnende Natur / mit einer kleinen zuſammeng⸗⸗ hung wie die Sanickelkrenter / vnd ſeindt warm vnd trucken im zwwenten Grad. Werden heutiges Tages zu den Wunden vnnd Schäden gebraucht wie die Sanickelkreuter. Innerlicher — — —— 1 | i | Das Erſte Buch / von Kreutern Innerlicher gebrauch der Zahn⸗ kreuter. DM Zahntreuter werden höchlich gelobt zu den Brüchen vnnd allen innerlichen Wunden. Zu den Bruͤchen fol mans zu Puluer ſtoſſen / vnnd vierzig Tag lang nach einan⸗ der deß Morgens früh nuͤchtern ein halb loch mir gediſtillier⸗ tem Walwurtzwaſſer / oder in mangel deſſen mit der geſotte⸗ nen Bruͤhen von der Wurtzel zertrieben trincken / vnnd dar⸗ auff drey Stunden nüchtern bleiben. Das Kraut aber fol man aud) aufwendig wie ein Pflaſter auff den Bruch le⸗ gen / vnnd mit gebendt wolverforgen daß der Bruch darin nen bleibe, Werden auch heyiſamlich zu den Wundtraͤn⸗ cken gebraucht, vnd nügliche Wundtoͤlen vnd Pflafter dar» auß gemacht, Das Sechtzehende Capittel. Von den Benedictenkreutern. 1 Benedictenkraut. Cariophyllata I. = EEr Benedictenkreuter haben wir vier ons N — Re m EA verfchtedeliche Sefchlechter / wiewol gemeinig⸗ PR Ich nurcinesheutigs Tags ım gebrauch der Ars xeney if” 1. Das erſte vnnd gebränchlichfte Geſchlecht har cine £ safechtige Wurzel / die ift etwann Fleinen Singers dick / iſt vnden ſtumpff als wann fie abgebilfen were / oderin der Er, den abgefauler/von farben auflerbalb ſchwartz end innwen⸗ Digrorfarb. Diefe Wurzel hat einen fonderlichen lieblichen vnnd anmuͤtigen Geruch / gleich wie die Naͤglein / ſie ſeye gleich gruͤn oder duͤrr /fürnemlich aber wann ſie im Merzen gegraben wirdt / darnach wol geſaͤubert / vnnd im fihartechtt, gen Lufft auffgetrucknet vnnd gedoͤrrt. Die Bletter ſeindt rundt / eckechtig / gerings vmb geterfft vnnd tieff zerſpalten wie die Erdibeerbletter / von farben grün vnd am griff rauche 4 * 332 F wie die Bletter der Ddermenig/ deren wachſen gemeiniglich vndenher fuͤnff an einem Stiel / vnder denen ſeindt Dit vin derften fehr klein / vnd dercn ſeindt zwey gegen einander vber geſetzt / die oͤberſten aber ſeindt groß / werden doch" m Sten⸗ gel hinauff kleiner. Dieſes Gewaͤchß bringt alle Jahr ein neuwen Stengel neben dem alten / der den Winter vber ver⸗ dorret iſt / von farben braunrot vnnd faſt anderhalben Elen lang / haarechtig / rundt / der ſpaltet ſich oben her in etliche Nebenaͤſtlein / die tragen geele Bluͤmlein von ſunff Blaͤt⸗ fein den Bluͤmlein deß Tormentills oder Gaͤnſerichskrauts aͤhnlich. Wann die Blaͤtlein der gemeldten Bluͤmlein ab⸗ fallen / folgen hernach ranhe Boͤllelein oder Koͤpfflein in det groß der gemeinen Haſelnuͤß / von farben gemenat gruͤn vnd braunfarb / wie Klettlein anzufehen / allein daß ſie nicht ſcharpff / ſondern die Spitzlein daran linde vnd weych ſeind. Ein ſedes Spitzlein hat vnden ein dickes Koͤlblein / das iſt der Samen / fo derſelbig zeitig wirdt / ſo zerſelet als dann das Koͤlblein / dauon wachſen dann wider junge Stoͤcklein herfuͤr. Dieſes Gewaͤchs iſt alenthalben gemein in Teutſch⸗ landt. Es waͤchſt gemeinglich in einem haͤrten vnd feuchten Erdrreich / vnd ſonderlich da es Schatten haben mag als in Gärten an Mawren / hinder den Zeunen / in Hecken vnnd Dornbuͤſchen. Sie wirdt aber gleichwol auch won ex gen Ihrer trefflichen Nutzbarkeit von vielen in den Garten gepflantzet.* II. Benedictenkraut. Cariophyllata Il. A. II Er — A) Sn) Mu j N, RR — > 7 SB! £ SG URN 7, — v RT 1 — ee) 7 w NUR N — —/ SAT; h —J9 J —F Al = ln — 9— le; 2a en U, 2 ET — —3 BF. S SUR 4 ; me 5 Br N — — % - S INN —* -f I? 72 N IA ARTE N ’ —8 — Eh RE : E 4 7 A G “ ERST ( K 1, Das zweyte Geſchlecht der Beuedictenwurtz / hat ei— ne Wurzel die iſt Fingers vnnd auch biß weiſen Daumens⸗ dick / mit etwas weniger 230 x In 0 der N ebenwürßzlein behen⸗ cket als vie vorige / die har auc) ein lieblichen Geruch wie Naͤglein / aber doch viel minder vnnd ſchwaͤcher dann die Wurtzel dep erſten Geſchlechts/ iſt am Geſchmack herbs trucken vnd zuſammenziehend. Die Bletter ſeind den Blet⸗ tern deß erſten Geſchlechts nit vngleich / allein daß ſie liecht⸗ grimer vnd drey oder vier mal groͤſſer ſeindt / vnd iſt ein ſedes Blat gemenliglich in drey Spalten zertl eilet vnd gerunde/ mit klei⸗ J — — — — zo — — 2 — ẽ — —r— E = — = — — — —— — en Sn = es = = —— 8 — ee — — — — — en m — — — m — = — 7,— — — — = — — — — — —— —. - = 7 *2* vr % pr - * — — — — — re = a nn 2. =, — zu — = 2 = = — — 2: — m — — — een * 5 = — — — = 5 — — — — — en, — — — = N — ———— — =: —— ee — — — — — — —— ——v = = — — — — — — — — — — — = — — rs — — ——— — = — Ex SE ehr: E = = = = == — — = * * - —— — —— = - > ri — — — = * = _ — — — .— . a Fe Tee = — — — — — ——— — nn = — - = — * — — — .u = —— — — —— — J * — — — — e ne = 2 re 4 — = — * e m 27m — - — > — — ni * 2 = “= — — 8 —— * — — — — — — — — = — = —— — — = y = —— = : * — — — — — * — ——— ve e € — — — — — — — —— — 8 ne > = e F = - - E — — — = —— — J— — — — = = nn en m — —— —— — x . = — — — — — — — — en —— m — = Pe = —— mn =. nme an nm in 2 — — — —c = ee fee a ee — N 334 iſt rundt / faſt anderhalben Schuch oder Elen lang / mit rau⸗ her Wollen vberzogen wie auch das gantze Gewaͤchs / dar⸗ auff wachfen ſchoͤne geele Roͤßlein von ſechs Blettern / den Ciſten Roͤßlein ähnlich / Der Apffel innwendig iſt von vie⸗ len geelen Faͤſelein formiert / darauß wirdt ein ſchwarzlech⸗ ser Samen mir Wollen vberzogen gleich wie die Kuchen, ſchell oder die Snenenreben. Diefes Gewaͤchß wirdt nier⸗ gens von fich felber wachfend gefunden, dann in den hoben Beraeningraßechtigen Orten / als im Vehſch Gebirg/ vnd etlichen Gebirgen im Waßgauw gegen auffgang der Son⸗ nen gelegen. Man zielets auch in den Gaͤrten als andere frembde Gewaͤchßꝰ 11, Benedictenkraut. Caryophyllata Ill. 5 Meder = 2 : Si Wa IN Das dritte Gefchlecht hat ein braune /rore Wurzel von vielen Zaſeln / wie die Wurtzeln der Dreyfaltigkeitgloͤck⸗ lein oder Mpſanickels. Die Bletter vergleichen ſich mit den Bletiern deß Tormentills oder deß Fuͤnfffingerkrauts / vnd ſeindt auch alſo gerings herumb gekerfft / vnnd die vnderſten ſo von der Wurztzel herauß wachfen / deren ſeindt etliche inn ſechs vnd auch etliche in ſieben zertheilet / die aber am Sten⸗ gel wachſen die ſeind in fuͤnff Bletter abgetheilet. Die Sten⸗ S. Jacobi Theodori Tabern montant / A mit kleinen Schnittlein gerings vmb gekerfft. Der Stengel | F a | —8 —9 IV, Benedictenkraut. er e Cariophyllata IV, es pP reben aͤhnlich / anß genommen daß fie haarechtig oder wol, echtig ſeindt / die ſtehn auff kleinen duͤnnen / rauhen Stie, len. Der Stengel wirdt faſt Elen lang / der iſt auch wie die Stiel der Bletter rundt / duͤnn vnnd wollechtig. Ein jeder Stengel bringt ſelten ober drey Blumen die ſindt ſchoͤn geel / die wachſen auff kleinẽ bleichẽ Koͤpfflein / denen folgt nach ei⸗ G neweife/flockechtige Wollen / gleich wie die Flocken der Ha, gel deren etwann zween etwann drey von einer Wurtzel Wachſen / vie werden auff Die anderhalben Spannen lang / darauff wachſen bleychgeele Blumen von fuͤnff Blettern / die ſeindt etwas kleiner dann der gemeinen Garafelblumen. Das ganze Gewaͤchß if haarechtig vnd wollechtig. Die Wurt n haben.ein lieblichen Naͤgelein Geruch / gleich der gemeinen Garafeln. Dieſes Gewaͤchß wirdt allein bey vns in den Gaͤrten gezielet / aber in den Alpen waͤchſet es von ſich ſelbeſt / von dannen es zu vns gebracht wirde" IV. Das vierdte Geſchlecht iſt mit der Wurtzel dem er⸗ ſten Geſchlecht gleich / hat aber weniger Zaſeln / vnnd iſt die Hauptwurtzel ein wenig dicker / eines viel geringern Ge⸗ ruchs. Die Bletter ſeindt klein vnnd rundt mit kleinen Schnittlein zerkerfft / die ſendt den Blettern der Gundel⸗ — ſenkoͤl vnd Habbichkreuter. ES wachſet dieſes Geſchlecht viel in S. Peters Waldt / zwiſchen Sanct Rennig vnnd Santerburg. Deß gleichen hab ichs viel gefunden in Bra, bandt bey Mecheln nicht weit von dem Waſſerhauß Bür, genſtein / inn dem Eychinen Walde. Die Wursel dieſes Krauts hat ein trucknenden vnnd zuſammenziehenden Ge⸗ ſch mack Von den Namen der Benedicten oder Garafelwurtz. ride wölfenein Lagopum auf dem Benedietenkraut machen / die andn wöllen ss fen ein Geſchlecht der Oder⸗ menig/aber fie fehlen beyde.Plinius gedenckt dieſes Gewaͤchß H lib. 27.cap.7. vnd nennet es Geum. Von vnſern Kreut lern wirdt es Aaydpraru@ ‚ Lagophtalmus, oculus lepo- ris, Auasıtia, Caryophyllaca oder Catiophyllata vnd Sana- munda genannt / Don Scalligero Getia, Bon den gemei⸗ nen Pradticıs vnnd Aporerfern Auartia , Herba Benedicta vnd Garyophyllara. [| Caryophyllara vulgaris, CB, Clui. pan, Cam. Caryophyllara, Match. Fuch, Gef. Lac, (cui & Chıyfogonum) Dodo. Caft. Lugd, Thal, Garyophyllata, Brun.(cui& He: baBenedidta)Trag. (cu: & Nardus roſti⸗ ca & Sanamunda) Dodo. gal. Lon. Benedicta, Geſ· cui & Geum vrbanun: Geum, Turn. Gariofilata vulgo. Cæſaſpĩ- no,] Italianiſch / Sarioſilata und Garoſonata. Franzzooͤſiſch / Galiot, Reſise, Herbe Benoite vnd Salmonde. Boͤhmiſch / Bene⸗ dyckt. Engliſch / Auenes / oder Auens vnd Herbe Bennet. Flehmiſch vnnd Brabaͤndiſch / Gariophylaet vnnd Nagel⸗ cruyt. Hochteutſch / Benedictenkraut / Benedictenwurtz / Sanamundtkraut / Nardenwurtz / Garafelkraut / Garafel⸗ wurtz / Haſenaug / Heyl aller Welt / vnd Gariofilat. II. Das zweyte Geſchlecht wirdt von den Kreutlern Ca- ryophyllata movtana, Gatyophyllata montana, Auantia montana vnd Caryophillata maior genannt. [Catyophyl- lata alpina lutea, CB, montana, Matih. Dodo. Lugd. montana ſecunda, Cluf, pan. alpina, Cam. marortotune difolia, Lob, Geumalpinum & 4. Gel. Gatioſilatæ alie- rum genus monranum, Cælal.] Flehmiſch und Brabaͤn⸗ diſch / groate Gariophyllaet. Engliſch / greate Auenes vnd greate Herbe Bennet. Moantaine Auens.) Italianiſch / Gariofillatamontuna, Garofanata maggiore vnd Garoſanata ſal- watica. Hochtentſch/ Bergbenedictenwurtz / Berggarafel⸗ K wurtz / vnd Bergnaͤgleinkraut. III. Das dritte Geſchlecht wirdt von den Kreutlern Ca- ryophyllata Alpına, vnd Teutſch/ Alpgarafelwurtz genanñt. [Caryophyllata alpina quinquefolia maıor, CB. Alpina ‚ pentaphylixa Catyophyllata,Ad,Lob. icon. ] IV. Dasvierdte Befchlechtwirdt Cariophyllata fylua- tica, vnd Herba Benedidta tyiueftcis genannt. Flemiſch vnd Brabaͤndiſch / wilde Garyophyllaet / vnd Hochtentſch / wildt Benedietenwurtz / vnd Waldtgarafel. | | Ä Don der — ET a A en — — — beiten — — — — Ba A hi u BE Be ben az > m waere Das ErfeBuhivonkraiten. -— 3 A Bonder Natur) Krafft / Wirkung und Ey⸗ genſchafft der Benedictenwurg. Er gemein Benedictenwurtz iſt warmer vnd truckner Natur mit etwas zuſammenziehender Krafft vnd Ey⸗ genſchafft / darneben aber reynigt ſie auch vnnd ſaͤnbert / zer⸗ theilet die Feuchtigkeiten / vnnd ſtercket alle innerliche Glie⸗ der / ſie iſt aber warm vnnd trucken im andern Örad. Die Alpin Garafelwurtzel iſt der gemeinen an jhrer Krafft vnd Wirckung gleich. Die Berggarafel vnd die Waldrbenedi, ctenwurtz / ſeindt kraͤ ftiger in der Aſtriction vnd zuſammen⸗ ziehung dann die andern beyde Geſchlecht. Innerlicher gebrauch der Bene: Dictensontg, B RL Benedictenwurz ſtaͤrcket fräfftiglich das ſchwache Hirn vnd Haupt / deßgleichen das Ners vnnd lebliche Geiſter / vertreibet das Hertzwehe / vnd bringet jhr lieblicher Geruch die wider zu recht / denen die in ohnmacht gefallen ſeindt / vnd der Geiſt verzuckt wirdt / in Speiß / Tranck/oder Artzeney gebraucht, In gleichem fall genuͤtzt/ flärcfer ſie ge⸗ waltig das blod / ſchwach Geſicht / vnd dienet wider alle Ge brechen der Augen. Benedictenwurtzel in Wein geſotten / vnd von demſelbi⸗ gen Morgens vnnd Abendts / jedesmal ein guten Trunck warm getruncken / dient wider die obgemeldten Gebrechen / vnnd iſt ein fonderliche heylfame Artzeney wider das Parlyß vnnd den Schlag / dann es verzehret den Schleim in den Sennadern / vertreibet das Krimmen vnnd Mutterwehe / J 7 beſſert die Daͤwung / bekommet wol dein Falten verſchleim— pren Magen / dienet wider die Geſchwer der Lungen / reynigt fie von Eyter vnd Schleim / heylet die verſehrung derſelben / vnnd aller anderer innerlicher Glieder / eroͤffnet die verſtopf— fung der Leber / vnd ſtaͤrcket ſie kraͤfftiglich. Die Garaſelwurtz diene wider alle Gebrechen def Her „Bene fo von Falter vrſach ihren vriprung haben/ man ge⸗ brauch ſie gleich wie man woͤll / derwegen auch der weitbe⸗ ruͤhmbte Guilielious Tur erus dieſe Wurtzel an ſtatt der ro⸗ en vnnd weiſſen Behenonrtzeln in den Artzeneyen zu dem Hertzen bereytet gebraucht hat / ſintemal wir dieſelben Wur⸗ zeln nimmer recht vnd vngefelſcht haben moͤgen / derwegen iſt zu rathen / daß man dieſem loͤblichen Mann darinn nach⸗ folge. | | Garafelwurtzel im Mundt gekaͤuwet / vertreibt den ſtin⸗ ckenden Athem vnd vbeln Geruch deß Munds. Es werden die jungen Bletter heutiges Tags auch mit andern Kreutern zum Salat nuͤtzlich gebraucht / vnnd thut man wol daran / dann fie ſtaͤrcken die daͤuwung vnd machen ein luſt vnnd begierd zum eſſen. Etliche nemmen die jungen gruͤnen Bletter / vnnd ſtoſſens mit grunem Korngraß klein ſampt einer Broſſam Brodis / ſtreichens darnach durch ein Tuch mit geuugſamem Eſſig / vnd machen cin Salſen dar, auß / die eſſen fie mir dem Fleiſch / Voͤgeln / Fiſchen vnnd ans derer Speiß / den Luſt zum eſſen zu erwecken. Andere ſtoſſen das gemeldte Kraut mit gleich ſo viel ſawer Ampfferkraut vnnd einer Broſſam Brodts/ ſtreichen dar, nach zu einer Salfen mit Eſſig durch / die iſt ſehr dienlich in hitzigen Febern vnd in Sterbenslaͤuffen / dann ſie nicht allein den luſt zum eſſen erweckt / ſondern verhuͤtet auch den Men, ſchen vor der vergifften Seucht der Peſtilentz. Die Weiber / vnd ſonderlich die Seugm uͤtter / die groſſen ſchmertzen vnd entzuͤndung in den Bruͤſten fuͤhlen / die ſollen Garafelwurtzel in wein oder Bier legen / vnd dauon trincken ſo befinden fie. beſſerung. Fi - Gleicher geftalt getruncken / erfrewet dag Hertz / vnnd die’ net wider alle andere obgemeldte Gebrechen. Benedictenkrautwurtzel in Wein geſotten und Morgens vnnd Abendts von der durchgeſiegenen Bruͤhen / jedes mal F vier Vntz warm getruncken / vertreibet das Bauchwehe/ reiſſen in den Daͤrmen / vnd andern innerlichen Gliedern. Wider die auffblaͤhung der zungen von kaller feuchtig⸗ keit / als wann einem die sung in Hals ſteigen vnd ven Men⸗ ſchen erſticken wolte: Nimb Garafelkraut vnnd Mursel zwo Handtvoll / R oͤmiſchſalbeyen oder Fraumenmuͤntzwur⸗ zel / weiſſen Ingber / Pfefferkoͤrner / Beielwurtz edes zwey loth / Rhapontick ein loth / die man ſonſt groß Centaurwurtz nennet: Dieſe Stuͤck ſchneidt klein / thůe ſie inn eine ſauber Kannten oder geſchraubte Flaͤſchen / thue darzu vj. Vntzen guten verſcheumpten 5) onig / vnnd ein Maß werfen fuͤrnen Wein / verkleibe den Ranfft / ſepe in ein Keſſel mu ſiedendem Waſſer / vnd laſſe vier Stunden in einem ſtaͤtigen Sud ſie⸗ den / darnach wann es kalt worden iſt / fo jeine es durch ein ſauber Tuch / vnd trinck daruon allen Morgen v. oder vi.lorh warm / das wirdt groſſe huͤlff thun. | Wider die erfalte Bruſt vnd Gebrechen der Jungen / die mit alte zähen Koder vnd Schleim beladen iſt / vnnd die suagen Köbrlein verſtopfft / mach nachſolgende Artzeney: Nimb Benedietenwurtz zwey loth / duͤrren Yſop ein loth/ Stabw urtz / Poleyenkraut / Doſten / Weinrauthen / Jens chelſamen / Veielwurtz/ langen Pfeffer/ Muſchatnuͤß / Galgenwurtz Naͤglein / Zimmatrinden / weiſſen Ingber/ jedes ein halb loth. Stoß alle gemeldte Stuͤck zu einem rey⸗ nen Pulner / vnd ſchlags durch ein haͤrin Sieblein / vermiſch neun Vntzen guten geſtoſſenen Feinzucker darmtt / daß es ein Treſeney werde / vnnd nimb daruon allen Morgen vnnd Abendt / jedesmal ein par Stunden ver den beyden Imb— fen ein Loͤffelvoll mit einem Schnittlein gebaͤheten Weiß⸗ brodt in fuͤrnenem weiſſen Wen geweychet. Benedictenkrautwurtzel gepulnert / vnd eines Guͤlden ſchwer allen Morgen nuͤchtern mit rotem Wein zertrieben vnd warm getruncken / ſtillet vnd verzehret den weiſſen Wett. terfluß der Weiber / ſo man das ein Tag etliche nach einan⸗ der beharret. | Sarafeissurgelpufuer mit weiſſem Wein oder aber inn Speiß oder Tranck / eder in andere weg gebraucht / hilfft den vnfruchtbaren Weibern zu der entpfengnuß / dann ſie verbeſſert die ſchluͤpfferigkeit der Mutter / truͤcknet anf dien, brige Feuchtigkeit vnd ſtaͤrcket ſie / alſo daß fie den Mannli⸗ chen Samen beſſer behalten kan. —* Die gemeldte Wuryel reynigt das vnreyn vnnd faul Ge bluͤt / dient wider alle vnreynigkeit der Haut / als Grindt/ Flechten / Muſſelſucht vnnd die Frantzoſen Kranckheit / ſo man die brauchet / wie man die Wurtzel Schina oder die Sal- I fa Parilla zu brauchen pflegt/ dann fie verbeflert die boͤſe vnd gifftige Contagion diefer Kranckheit / derwegen fie billich in allen Artzeneyen wider die Srangofen Kranckheit gebraucht werden fol. Tat, ns Benedictenkrautwurtzel zu Puluer geſtoſſen / vnnd cin quintlein ſchwer mit weiſſem Wein getruncken / widerſtre⸗ bet dem Gifft / vnd heylet alle innerliche verſehrung. Diefe Wurtzel deß Morgens nuͤchtern im Mundt ge⸗ kaͤwet / end darnach hinab geſchluckt / ſtaͤrcket das Hertz / vnd verhuͤtet don Menſchen vor aller vergifftung vnd Contagien der Peſtilentz. Etliche brauchen ein wenig deß Puluers von der gemeldten Wurtzeln mit Wein. Man machet auch auß dem Kraut vnd ſeiner Wurtzeln koͤſtlich Wundtraͤnck / wie folget: Nimb Benedictenkraut mit der Wurtzel zwo Handtvoll / Ochſenzungenkraut / Sa⸗ K nickel / Baldrian / Ehrenpreiß / Heydniſch Wundtkraut / Wegwartenkraut / jedes ein Handtvoll. Diefe Sruck zer, ſchneidt klein / thue fein ein Kannten / ſchuͤtt daruber ander, halb Maß weiſſen Wein oder Bier / verlutir die Kannten beheb zu / ſtelle fie in ein. Keſſel mit ſiedendem Waſſer / laß darinn fuͤnff Stundt in ſtaͤter Hitz ſieden / thu die Kannte darnach herauß / wann es kalt worden iſt / ſeihe es durch ein Tuch / behalt den Tranck in einem kuͤlen Ort / in einem ver⸗ ſtopfften Glaß / gib dem verwundten allen Morgen vnnd A⸗ bendt / jedesmal iij· vnzen daruon warm zu trincken er 8 Be: 336 A Ein ander Wundtranck; Nimb Benedictenkraut mit der Wurtzel ij. Handvoll / Wintergruͤn / Sanickel / Weg⸗ wartenkraut / Ochſenzungenkraut/ jedeß j. Handvoll, Zer⸗ ſchneid die Kreuter / thu die in ein Kannten / ſchuͤtt daruͤber ein Maß Weins oder Bier / laſſe darnach in einem Keſſel mir Waſſer auff die drey Stunden lang ſieden. Wanns kalt worden iſt / ſo ſehe den Tranck durch ein Tuch / vnd gebrauch jhnen wie den obgemeldten. Ein herzlicher vnd koͤſtlicher Wundtranck zn allen Wun⸗ den vnnd Schaͤden nuͤtzlich / welchen man vber Jahr behal⸗ ten mag / den mache alſo: Nimb Garafelkraut vnnd Wur⸗ sein vj. Handvoll / Heydniſch Wundtkraut iij. Handvoll / Thannen oder Kinbaͤumen miſpel mit den Beeren / Pfer⸗ ſingkraut mit den Flecken / Sinnaw / Scabioſen oder Apo⸗ ſtemenkraut / guͤlden Leberkraut Nofenmwurgbletter / jedes B i. Handvoll / ndenbluͤth / Holwurtzkraut / deß Farnkrauts daß die Blumen trägt / Meiſterwurtzbletter/ Kuͤttenbaum⸗ bletter / geel Weyderichkraut / jedes anderhalb Handvoll Schwalbenwurg vi. loth / Weißwurtz ilij. loth. Dieſe Stuͤck ſollen alle grün vnnd friſch ſeyn / die muß man klein backen) darnach in ein Vehcam thun / daruͤber ſchuͤtten ein Maß eder zehen friſch Brunnenwaſſer / folgends ein Helm darauff ſetzen / vnd it. Maß Waſſers daruon diſtillieren / fo haſtu ein edlen Wundtranck den du vber Jahr behalten kanſt / wie ein ander gediſtilliert Waſſer / dauon gibt man ei⸗ nem verwundten oder ſchadhafften Menſchen allen Mor⸗ gen vnd Abendt iiij. oder vrloth zu trincken. Wann es nun im Winter were vnd dir an dieſem Wuſ⸗ fer abgieng / ſoltu der gemelten Kreuter vnnd Wurtzeln nur halb fo viel nemmen / die fein im Schatten getrucknet wor, C den / vnd ſie zu einen groblechten Puluer ſtoſſen / darnach ih die Veficam thun / wie oben gemeldet / Waſſer darüber gieſ⸗ ſen / darnach cin blinden Helm daranff ſetzen / ein kleines ge⸗ ringes Feuwerlein darunder machen daß es nicht ſiede / ſolts alſo 24. Stunden beytzen vnnd weychen laſſen / darnach ein Helm mit einem Schnabel darauff feren/ond vier Maß da uen diſtillieren / ſo haſt du eben ſo ein kraͤfftigen vnnd heylſa⸗ men Wundtranck als wann er gleich von gruͤnen Kreutern gemacht worden were. Wider die Fiſtel ein attderer koͤſtlicher Wundtranck / mach alſo: Nimb Benedietenkraut vnd Wurtzel / R einfarn / Bi⸗ bernellenkraut / Ruprechtskraut / Baldrian / Maͤußoͤhrlein / jedes). Handvoll. Zerſchneidt die Kreuter vnnd Wurtzeln klein / thu ſie in ein Kannte / vnnd geuß dazu j. Maß Weins oder Bier / vnd laß iij. Stunden obgemeldter maſſen fieden/ D vnd trinck allen Morgen und Abendt iij. Vntzen warm dar⸗ uon / biß du genieſeſt | Garafel offtermals mit Wein getruncken / vnd außwen⸗ dig vbergelegt wie ein Pflaſter / heylet die Fiſtel wunderbar⸗ — — Zu den innerlichen Schaͤden vnnd Wunden / zu denen man mit den Meyſſelen nicht kommen fan/folman trincken von der Bruͤhen deß geſottenen Benedictenkrauts / deß Morgens vnd Abends auff die ij. Vntzen / end außwendig ° auchdie Schaͤden vnd Wunden damit warm wäaſchen / das hilfft gewaltig zur heylung. Euſſerlicher gebrauch der Garafel oder Benedictenwurtz. Enedictenkraut on Wurtzel mit Tag vnd Nachtkraut / E jedes gleich viel in Regenwaſſer geſotten / vnd warm v⸗ ber den Bauch gelegt / vertreibt das Krimmen im Leib vnnd in den Därmen. In Waſſer geſotten / vnd den Dampff da⸗ ton durch ein Rohr in die Mutter entpfangen / bringt den Weibern jhren natuͤrlichen Monarblumen. Das Kraut vnnd Wirrsel alfo geſotten / vnnd wie ein Pflaſter vber die Scham geſchlagen / thut deßgleichen. In Wein oder Waͤſſer geſotten / vnd mit der Bruͤhen die Wunden / Fiſteln / Krebs vnd andere fluͤſſige vnd alte / faule Schaͤden gewaͤſchen vnd gereynigt / fuͤrdert ſie zur heylung · D. Jacobi Theodori Tabernxmontami / F Sofches hut auch das Puluer von dem duͤrren Kraut vnd Wurtzeln / dareyn geſaͤt. Gaͤraſelwurtzel vnd Kraut in Wein vnnd Waſſer geſot⸗ ten / vnd der durchgefiegenen Bruͤhen genommen xvj. Bu, tzen / vnd ilij. Vntzen Roſenhonigs darinn zertrieben / heylet die Mundtfaͤul vnd alle boͤſe ſluͤſſige Schaͤden vnd Loͤcher im Mundt vnd Halß / den Mundt zum offtermal warm damit gewaͤſchen vnnd außgeſpuͤlet / vnnd auch den Halß damit warm gegurgelt. Benñedicte ukraut vnnd Wurtzel mit cin wenig Weins vnnd Baumoͤlen in einer Pfannen geroͤſchet / darnach hin, den vnnd fornen wie ein Pflaſter gegen dem Herzen vberge⸗ legt fo warm man es leiden fan / vertreibet das Hertzwe⸗ he / vnd ſonſt auch einen jeden Schmertzen der Bruſt vnnd Seiten. Bæœdictentxaut vnd Wurtzel in einem reynen Puluer —X nal in t Kuchen / die vom Reiten oder Sartel verirfacht worden ſeindt / dareyn geſaͤet. Gleicher geſtalt gebraucht heyfer esalle Schädenond Wunden / beyde an Viech vnd Men, chen. | h Ein Bier zu bereyten daß es Tieblich zu trincken ſeye. Nimb zu einem fechften theil eines Fuders gefäuberr Gara⸗ felwurgelvii. Vnztz / wilde Salbeyenkraut iiij. Vntz. Die ſes zerſchneidt klein oder ſtoß fie groblecht / vnnd hencks in ei⸗ nem Saͤcklein in das Bier / es wirdt lieblich zu trincken / vnd iſt darzu geſundt. So ein Wein abfellt / ſich verkert vnd den geſchmack ver⸗ loren hat / ſo henck Benedictenwurtzel dareyn / ſo kompt der Wein wider zu recht. | H Wiltu ein Wein ſtaͤrcker vnnd kräfftiger machen als er von Natur iſt / ſo nimb Benedietwurtzel zwey loth / Zimmat⸗ rinden ein halb loch / Galgantwurtz / weiſſen Ingber / Naͤg—⸗ lein / Muſchatennuͤß vnnd Muſchatenbluͤht / jedes j. quint⸗ lein. Dieſe Stuͤck ſchneide gar klein / vnd hencks in ein drit⸗ theil oder ein halb theil eines Fuders guten Moſts / nach dem du den Wein kraͤfftig oder ſtarck haben wilt / ſo wirdt daſſelbige ſehr ſtarck vnd gut wie ein Maluaſier / der iſt alten Leuten vnd die kalter Natur ſeindt / bequem vnnd dienlich / a⸗ ber jungen vnd hitzigen Leuten fchädlich. Garafelwurtzel vor die Naſen gehalten / vnnd daran ge⸗ rochen / bringet die ſo in ohnmacht hinfallen wider zu recht / dann ſie erquicket vnnd ſtaͤrcket die leblichen Geiſter vber die maß wol / vnd ſtaͤrcket darneben das Hirn vnd Herz. Die Wuryelgeſaͤubert / vnnd im Schatten getrucknet / I folgends mir ein wenig Eſſigs beſprengt / vnnd zwiſchen bie Kleider indie Kiſten gelegt / gibt den Kleidern nicht allein ein lieblichen / guten Geruch / ſonder verhuͤtet ſie auch vorden Wuͤrmen vnd Schaben. | Garafeloder Benedictenkrautwaſſer. Catiophyllarz aqua ſtillatitia. sun pfleger ein £öftlich Waller von dem Benedicten⸗ Kraut vnd Wurgelnauff folgende weiß zur diſtillieren. Man ſammlet das Kraut vnd die Wurtzel im Mergen/fär bert fie vonder Erden / hackts darnach klein / vnd zeuchts ab mit fanfftem Fewer / in Balneo Matiz, darnach nimbt man zu jeder Maß deſſelben Waſſers / vier Vntz der friſchen auff⸗ getruckneten Wurtzeln zu einem groblechtigen Puluer ge⸗ x ſtoſſen / vermiſcht dieſe in einem Kolbenglaß durch einander / ſetzet darauff ein blinden Helm / laſſets vier vnnd zwantzig Stunden inn einem warmen Balneo mit einander beytzen / darnach fegt man ein Helm darauf mit einem Schnabel / vnnd diſtillierts zum andernmal ſaͤnfftiglich / ſtellts darnach wol verſtopfft in die Sonn zu recttficieren / ſo hat man ein edel /kraͤfftiges one wolriechendes Waſſer zu nachfolgenden Gebrechen dienlich· * | Innerli⸗ BE - > Br aa 7 a. 1 un > DB — — — ——— Innerlicher gebrauch deß Ba⸗ rafelwaſſers. | 2 Enedictenkraut vnnd Wurgel Waller def Abendts vnnd deß Morgens / jedesmalvier oder fuͤnff loch ge truncken / dienet wider alle innerliche Bruͤch vnnd verwun⸗ dungen / reyniget die Bruſt vnd Lungen / den Magen vnd al⸗ le innerliche Glieder deß Eyngeweids / von allem zaͤhen Kos der / Schleim und faulem Gewaͤſſer. | | So einer fchädeliche Speiß geſſen herte / vnd diefelbige nicht verdaͤuwen koͤndte / der rinck das Waller obgemelorer malen / dann esverschreralles was fchädliches im Diagen ligt. Es vertreibet das Leibwehe vnnd die Mutterkrimmen / ſtaͤrcket das Hertz vnd lebliche Geiſter kraͤfftiglich / derwegen wirdt es nicht ohne nutz zu den Hertzſtaͤrckungen gebraucht, Wann cin Menſch in groſſer Hertzſchwachheit kranck le⸗ ze / ſol man nemmen dep gemeldten Waſſers iij. vntzen / vnd ein vntzen guten Malnaſier oder Spaniſchen Wein / oder a⸗ ber den beſten weiſſen fuͤrnen Wein an derſelbigen ſtatt / gutet Manus Chriſti Küchlein zu reynem Puluer geſtoſſen / vnnd cin halbes quintlein weiſſen geriebenen Agſtein. Solches al⸗ les ſol man wol durch einander vermiſchen / das wirdt ein e⸗ del Hertzwaſſer / das bloͤd vnd ſchwach Hertz vnd die leblichen Geiſter zuerquicken / dauen fol man den Krancken alle Stunde cin Söffelein vollzu trincken geben / das iftin falten Hertzſchwachheiten nicht wol zu verbeſſern. Garafelwaſſer obgemeldter maſſen getruncken / iſt ein gu⸗ ter vnd heylſamer Wundtranck / allerhand Wunden vnnd Schaͤden zu heylen / darmit ſol man auch der Verwundten Wein vermiſchen / dañ eg fürdert die Heylung gewaltiglich. Euſſerlicher gebrauch deß Gara⸗ felwaſſers. As Waſſer vertreibt die heplichen Flecken vnnd Mut⸗ termal deß Angeſichts / dieſelbigen offtermals darmit gewaͤſchen oder angeſtrichen / vnnd von ſich ſelbſt laſſen tru⸗ cken werden. Das bloͤd vnd ſchwach Hertz / das von Kaͤlte kranck vnnd ſchwach iſt / zu ſtarcken / mach folgenden vberſchlag: Nimb deß Waſſers iii. Vntz / Ochſenzungenwaſſer / Borragen⸗ waſſer jedes ij. Vntz / Meliſſenkrautwaſſer/ guten Malua⸗ fir Dägleinblumeneflig/ jedes anderhalb Vnztz / gepuͤlnert Citronenrinden j. quintlein / gepuͤluerten Saffran eines Pfennings ſchwer. Dieſe Stuͤck alle vermiſch durch einan⸗ der / nimb daruon ein wenig in ein Zinnlein / laſſe es auff Ko⸗ len warm werden / netze darinn ein zwyſachen roten Zendel / druck den ein wenig auß daß er nicht trieffe / vnd leg jhnen al⸗ fo warm außwendig vber das Hertz / onnd fo offt der Zendel trucken wirdt / ſo nete den wider darinn / vnnd legs wie zuuor vber / das ſtaͤrcket das Hertz kraͤfftiglich / darinn mag man auch Pulßſaͤcklein netzen / vnd vber beyde Pulß binden. Garafel oder Benedictenwurtzwein. Cariophyllatæ viuum. Er gemein Mann macht einen faſt nuͤtzlichen Wein D von der Wurtzel: Nimbt der friſchen Wurtzeln in Fruͤhling gegraben faͤubert ſie wol von der Erden / vnd laͤſſet ſie darnach a ſchattechtem Lufft wol trucken werden / faſſet xENe darnach an ein Schnuͤrleim / vnd hencket fie in ein ſuͤrnen Wein / in ein Elſaſſer Ohmen cin gute Handvoll / den trin⸗ cken ſie hernach den Leib in Geſundtheit zu erhalten. | Andere nemmen die Wurgeln /fihneiden ſie klein / hen⸗ efen deren ein gute Handtvoll in ein Elſaſſer Obmen guten Moſts / laſſen den alfo darüber verfahren. Etliche aber das mit der Wein fuß bleibe / fieden fie die Wurtzel in friſchem ſuͤſſem Moſt wie der von der Kalter lauffet / vnd nemmen noch mehr Gewuͤrtz darzu / als Zimmerrinden / Naͤglein / Muſchatnuͤß / Muſchatbluͤhet vnnd Galgenwurt / ein jeder Das Erſt Buch / Bon Kreutern. 337 F nach feinem gefallen / ſintemal hieriũen kein vnderlicher Irr⸗ thumb geſchehen fan, Dieſer Wein iſt alten Leuten faſt nutz vnnd heylſam / deß gleichen auch denen fo in kalten / feuchten vnd vndauwigen Magen haben / Er erquicket das Hertz vnnd lebuche Geiſter / Diener wider den ſchmertzen deß Herzens / vnnd verhuͤtet den Menſchen vor der Contagion der Petition / ſonderlich in kalter zeit gebraucht / dann im Sommer iſt er zu hitig. Er eroͤffnet auch) die verſtopffung der Leber von Kaͤlte verurſacht / vnnd reyniget die Bruſt von dem zaͤhen Koder vnd Schleim. Man mag auch dieſen Wein bereyten wie den Angelick⸗ wurtzwein / dann alſo dienet er and) wider die giftige Boß⸗ heit der Frantzoſen Kranckheit / dann er reyniget das Ge⸗ bluͤt / vnnd verbeſſert die gifftige Contagion der Frantzoſen. „Si auch ein heyl ſamer Tranck, denen Menſchen fo viel Fiſch / kalte Speiſen / Cucumern Metonen/Pterfing vnnd andere kalte Fruͤcht eſſen / dann er temperiert vnnd maͤſſiget die vberentzige Kaͤlte / vnd hilfft wol abdaͤuwen. Garafelwurtzel Conſeruenzucker. Caryo- phyllatæ radicum conſerua. DH den srofriechenden Wurtzeln deß Denedicren, krauts macht man ein herrlichen Hertzſtaͤrckenden Gen, ſeruenzucker / auff folgende weiß. Man nimbedie Wurzeln die frifch im Mertzen gegraben worden feindt / reymiger fie fanber von den fleinen Zaſeln vnnd Haͤrleim / mäfcher fie wol auß Waſſer / darnac auch außcınem weiſſen Wen / Kt fie darnach auff ein fander Tuch biß fie trucken werden. dar, Ken nimbt man dann ein theil / ſchneidet fie aufs kleineſt H auff einem faubern Brere mit einen bequemen Schneidt⸗ meſſer / varnach ſtaͤſeet man fie gar Kein ar ener Teinmnen Moͤrſer / vnd thut darzu drey thei Zucker / ſtoͤſſets vider vnd vermiſchts wol durch einander biß es wirdt wie eineLatwerg / darnach thut mans in ein Porcellanbuͤchß oder Zueferglas/. vnd hebts auff zu dem gebrauch. Von dieſem Conſeruen⸗ zucker deß Morgens nuͤchtern ein loth geſſen / dienet wider alle oberzehlte Kranckheiten. Aber das Hertz in Ohnmach⸗ sen zu ſtaͤrcken / folman jedertweilen einer Haſelnuß groß daruon eſſen. In zeiten böfes Luffts wann die Deftileng re, gierer/ fol many wann manin Lufft aufgehen wil/ einer zim⸗ lichen Haſelnuß groß effen. Deßgleichen ſol man auch at, len Morgen vnd Abendt einer halben Caſtanien groß dauon nemmen / deß Morgens nuͤchtern / vnnd dann deß Abendts wann man zu Beth gehen wil. Das Siebenzehende Capitel. Von der Odermenig oder A⸗ grimonien. 2Je Odermenig oder Agrimonien iſt ein gemein vnnd gar wol bekandt Kraut in vnſerm Lecutſchlandt / Es har eine ſchwartzbraune EL Murgel mit vielen Zincken / die iſt hart vnnd hol echiig / groͤſſer vnnd lenger dann die Wurtzel deß Ben, dictenkrauts / bat feinen Geruch / aber ein bitteren Ge⸗ ſchmack mit einer Aſtriction oder zufammenziehung. Die K Bletter ſeindt in viel kleiner Blaͤtlein zerfpalten gleich wie das Gaͤnſerichkraut / von farben gran oder aͤſchenfarb / dieſelbige neben zerſchnittene Blaͤtlein ſeindt widerumb ge, ringes herumb mir kleinen Schnittlein zerkerfft wie die Sicheln / oder wie die Kerfflein am Fuͤnfffingerkraut. Im ende dep Meyens kommen gemeiniglic von einer Wurseln zween langer / holzechtiger / rauher vnd haarechti⸗ ger Stengel / Die mwachfen gerad vber ſich auff einer Elen hoch / vnd auch bißweilen hoͤher: vber ver mir der gemeldten Stengel / wachfen kleine / bleychgeele / geſtirnte Bluͤmlein / — eines Odermenig. kupa orium. # eine am andern nad) gerings weiß herumb biß oben anffen/ de find onderfich geboaen/ nach den Blumlein / wann diefel» ben vergangen vnnd abfallen/erfcheinen kleine / rauhe Klett⸗ lein / die hencken fich an die Kleider der fuͤrgehenden / darin⸗ nen findet man weiſſe vnd ſuͤſſe Koͤrnlein / das iſt der Samen darauß junge Stoͤcklein wachſen. Diefes Kraut waͤchſt hin vnd wider in den Hecken / auff den Straſſen neben dem Weg / an Rechen ver Äecker / auff nidrigen Buͤhelin / hinder den Zeunen vnd Mawren / vnnd auch etwann in truckenen Wieſen vnd Graßplaͤtzen. Bluͤhet faſt den gantzen Som⸗ mer durchauß / welche Zeit ſie ſampt den Blumen vnd Sa⸗ D wen geſammlet vnd zu der notturfft auffgetrucknet / vnd im Schatten gedoͤrrt werden ſol * Von den Namen der Odermenig oder Agrimonien. Iß man heutigs Tags die Odermenig oder das Agri⸗ D monienkraut / welches das wahr vnd rechtkupatorium der Griechiſchen Arse iſt bey den Practicanten / Apote⸗ ckern vnd gemeinen Aertzten zu Latein Agriwobiam nennt / welches wort von dem wort Atgemohe erſtlich ſeinen an⸗ fang bekommen hat / das ein ander Kraut iſt dann Oderme⸗ nig oder Epatotiumn, vnd von vielen fälf —— zu den zeiten Dioſcoridis vor das wahre Eupatorium iffgehalten worden / das ſol niemands jrren / allein — daß das gemeldte Kraut dag rechte Leberkraut Rapatotiniw iſt/ gr welcheg ger Koͤnig Bupat c erfimals erfunden / vnnd auch den Namen Eupgiprit uihme bekommen hat / wie es gar ah BR den heutigen Tag daher bey vielen zu eutſe Koͤnigskraut genennet wirdt. Es hat viel Jahr her ſchier ein jeder Medicusend Practicant fein eygen Eupato rian gehlbt / alſo daß man faſt in gllen Apotecken ein beſong Frhr ae t / die wild Sal⸗ bey ſeye das recht der aͤnder hatdie trew daruor gehalten / ern hard; herdur Confzanı. Eupatorium genennet / der vierdte Floͤchpfeffer Perlicatiam, ru 338 SJacobi Theodorl Tabern montanꝰ / FE der fuͤnfft das Kuͤnigundkraut oder Waſſerdoſt / vnnd te, mol fie alle mit einander gefehlet und groͤblich gejrret haben / fo iſt doch vnder folchen Irrthumben der am vnſchaͤdlichſten geweſen / die den Waſſerdoſt vor das Euparorinm gehalten / nemal es auch ein Eopatorum iſt / aber doch nicht dag Eupatormm Gre. rum, welches doch zu allen verſtopffun— gen vnnd gebrechen der Leber feine Wirckung fo wol hat als die Odermenig vnnd dag rechte Eupatorium Græcorum. Dieweilaberniimehrdag recht vnd wahre Enparorium of; fenbar worden Ift / wil ſich in feinen weg gebüren ein anders oderfalfches dauor zu gebrauchen /onnd wer dermalen eing hohe zeit / daß man vnſere Apotecfen ein mal eins von den falfchen Eupatorsjs reyniget / vnd das wahre vnd rechte an derſelben ſtatt wider ordnet / vnd jhme ſein gebuͤrlich Ort eyn⸗ raumet. Die Odermenig aber vnd recht Knpatorium Die- Evuæræro erov hrarapı nd hranns. Lateiniſch / HRapatotiũ, Hepato um, Hepatis, vnd bey dem linio Eupatoria. Bey den Kreutlern wirdt die Odermenig Eupatorinm G: wco- rum genennet / zum vnderſcheidt der Araber Eupatotijs de⸗ ren jeder auch ein beſonders hat. Item Marmorella, Con- cordıa,Ar: ella,Anfcella, Aſella, vnd Lappa inmerfa.diewveil feine Klettlein onderfich gewendet ſeindt. Bey den Apotes ckern vnd gemeinen Aertzten wirdt es Agrimonna vnd Agrı- monıum genannt, | Eupatorium vererum, CB. Eupato- rium, Bru.:.Matth,Fuch, Tor. Dodo.gal, Cordo in Diof. &chift.Gef.Lac.Catt, I hal,vulgare, Trag grecorum, Lob. verum, Lugd. Auicennz, Anguil. Agrimonsa, Brun. Lon. Dodo. Cztalpino.] Wiewol nu die Arabereinjeder auch ein befonder Eupatorium hat/fohalterdochiohanes$ rapio “es mit Diofcoride vnnd Galileo, welcher in allen ſeinen Schriften / daerdeß Envarorij gedenckt / fein ander Eupa- toriurm verſtehet / dann eben das ſo Dioicorides vnd andere “ Griechen befchrieben haben / wie folches feine eigene Schriffs ten genugſam bezeugen ; der nennetlib, mp. «ap. 7-&77- das Euparoriam auff feine Arabiſche Sprad) Cafar und Ga- fr. Bey dem Auerkho. wirdt es Oltbarda, vnd bey dem Al- faharauıo Gafet vnd Algafer. Bey dem Gloflographo Aui- cennæ, Aſeſſeiguaſil, Algafır und alguefit genannt. Bey dent Halrabbari Ferfelimia, vnd hin vnd wider in den Schriften der Araber irerden folgende Namen gelefen/als Gazatı.Gha- fati, Fidebegt, Gafeara vnnd Ciſit. Wann nun bey dem Sera- pioni der obgemeldten Namen einer geleſen wirdt / fo fol all» wegen die Dvdermenig oder das Agrimonienkraut verſtan⸗ den werden /fo aber gemeldte Namen bey dem Anicennz vñ Mefuxo gefunden werdenyfol man auch eines jeden Autho- ris Eupatorium verftehn / welche nit allem bey jnen ſelbſt ons G ſcoridis vnd der Griechiſchen Artzt /heijfer ben den Bricchen i ji / derfcheidene Kreuter ſeindt / ſondern fie haben auch gar keine gemeinſchafft mit dem Enpatori der Griechen / wie an ſei⸗ nen ort angezeigt werden folle. Derwegen man bißher gar höchlich gejrret / daß man die Euparoris fo hinlaͤſſig ohne al fen vnderſcheidt in die Artzeneyen vermifche hat / vnnd die Schriften der Griechen vnnd Araber nicht onderfcheiden? jgviel mehr nicht verſtanden. Italianiſch wirdt die Oderme⸗ ntg genañt Agrımomıa vnd bupatorio Hiſpaniſch / Agramonia, Agrımoma vnd la Agrimonia Frantzoöſiſch / de Lempatoire, Algre- monie, Ägrımonie, Agremoine vnnd Euparoire. Boͤhmiſch / Rʒzepyceck vnd Starceck. Polniſch / Szadziecz vnnd Bad⸗ — onie. Flehmiſch vnd Brabaͤndiſch / A⸗ grimdme vnd Leuercruyt. Hochteuſch / Agermeng / Agrimi⸗ K nien/ Adermenig / Odermenig / Agrimonien / Bruchwurtz Leberkletten vnd Koͤnigskraut⸗ | ‚ Bon der Natur /Krafft / Wirckung vnd Ey⸗ — genſchafft der Agrimonien. SCART: Odermetug oder das Agrimonienkraut iſt warm Be ſten a | vnd trucken im andern/ift ſubtieler ſitb⸗ ſtan/ es loͤſet ab / Ithetlet / ſaͤubert vnd reynigt ohn merckli⸗ e Hip / mit einer geringen Aſtriction oder zuſammenie⸗ hung / dardurch esdanndie Leber mercklich ſtaͤrcket / vnnd in Gefundtheit erhaltet | Inner⸗ ei — — — EEE — — " u u * — — — Das Erſte Buch / von Kreutern Innerlicher gebrauch der Odermenig. Ss iſt die Odermenig ein edel vnnd rechtes heylſames Leberkraut / dann eg iſt fuͤrnemlich vor andern Krems gern der Lebern NUR vnd gut / die verſtopffung derſelben zu er⸗ oͤffnen vnnd zu ſtaͤrcken Soesmit feiner Wurtzel / Kraut / Blumen vnd aller Subſtantz geſaͤubert / darnach in genug⸗ ſamem Wein geſot nn durch ein Tuch geſiegen / vnd getruncken wirdt Gemeldter Tranck loͤſet auch auff die verſtopffung deß Miltzes vnd anderer innerlichen Glieder/ vertreibt die Geel. ſucht / Ne Waſſerſucht vnnd die faulen alren Feber / die von verſtopffung der Leber vnd Miltzes jren vrſprung haben. Er ſtillet auch das Blutſpeyen vnd benimbt den Huſten / toͤdtet die Wuͤrm im Leib / vnd verhuͤtet daß ſie nicht wachſen / brin⸗ get den weiblichen Monatfluß vnd treibet den Harn / ſtopffet den fluͤſſigen Bauch vnd die Blutruhr Die Leberſuͤchtigen ſollen ſtaͤtig das Agrimonienkraut in ihrer Speiß gebrauchen / vnnd das Krautin jhren Wein le⸗ gen / daruͤber zu trincken. Denen iſt auch faitnüslichennd heylſam die folgende Arzeney: Nimb der Bletter der Oder, menig fü. Bas / Coſtenwurtzel ij. Bang / Pfefferkoͤrner ein Vnz. Stoß gemeldte Stuͤck su einem ſuͤbtielen Puluer/ vnnd ſchlags durch ein haͤrin Sieblein / darnach mache mit yon. Vntzen verſcheumpts Honigs eine Latwergen darauß / die behalt zum gebrauch in einer Porcellanbuͤchſen / daruon gibdem Leberſuůchtigen allen Morgen nüchtern einer Caſta⸗ nien groß zu eſſen / das wirde jhm treffenliche gute huͤlff be, weiſen / vnd auch den fchmergen der Leber legen, Oder nimb auffgetrucknetes Odermenigkrauts iii. loth / Cgeſchaben Sußhols iij. loth Ammeyfamen anderhalb loth / Indianiſchen Narden / Saffran / Coſtenwurtz / Feigbonen / Myrrhen / jedes iij. quintlin. Stoß alle gemeldte Stuͤck zu einem reynen ſubtielen Puluer / vnnd mach mit gutem Malnafier cin Teyglein darauf / dauon formier kleine Kit gelein oder Zeltlein in der gröfle der Seigbonen / Laffe ſie dru⸗ eeen werden / vnd behalrefiein einem Schächtlein um ges brauch. Wann es nun die Rotturfft erfordert /fo gib einem geberfüchtigen ein quintlein zu reynem Puluer geſtoſſen mit Wein zutrincken / ſo er aber His oder ein Feber herte/fo gib es jhme mit warmem Waſſer / vnnd fol ſolches deß Morgens nüchtern iij. Stunden vorm Eſſen gefchehen. Ein ander gute Argeney den Seberfüchtigen faft dienlich / die ach den ſchmertzen der Leber ſtillet: Nimb Odermenig⸗ kraut / Griechiſchheuwſamen / Florentiniſch Veielwurtz / je⸗ D des ein loth. Stoß ſie zu Puluer / vnd ſchiags durch ein hä, rin Sieblein / vnd behalts zum gebrauch / gib dauon ein Loͤffel voll mitij.lorh deß ſauren Eſſigs Syrupg Oxymelite, vnd 339 F Maß frifch Brunnenwaſſer / verlutier den Ranfft der Kaũ⸗ ten / biß der drittheil verzehret iſt · vnnd 6 A ten wol / vnd fer fie in cin Keſſel mit ſiedendem Waſſer / dariũ laß iiij. Stunden mir einander ſieden in ſtaͤter Hiztz / darnach thudie Kannte herauß / vnd warn es kait worden iff/ ſo ſei⸗ be es durch ein Tuch / vnd gib dem Geel ſuͤchtigen allen Mor⸗ gen vnd Abendt nuͤchtern ni. Uns dieſes Trancks warm zu trincken / ſo lang der Tranck wehret. Deß friſchen außgedruckten Saffts von Agrimonien genommen iiij. loth / vnd darmit vermiſcht ij. loth Peterlen⸗ ſafft / vnd allen Morgen nuͤchtern jedesmal etliche Tag nach einander fo viel getruncken / iſt eine gute Artzeney wider die Waſſerſucht. | Doermenig su Puluer geſtoſſen und deß Puluers ander⸗ halb quintlein mie Wein zertrieben/ vnd deß Morgens nuͤch⸗ tern warm getruncken / toͤdtet die Würmim Seib. Deß auß⸗ gepreſten Saffts drey Vntz warm getruncken / hat gleiche wirckung. Odermenigpuluer obgemeldter maſſen mit Wein getrun⸗ cken / deß Abendts wann man wil zu Beth gehen / iſt ein gute Argeney wider die Harnruhr/Diaberem, Dder: Nimb A⸗ grimonienkraut v. quintlein / deß gebrannten Puluers von einem Igel / deß gebrannten Puluners von einem Haſenkopff der innerſten Baͤlglin den Huͤnermaͤgen die bereytet ſeindt / Maſtix / jedes j. loth. Stoß dieſe Ding zu einem reynen Pul⸗ uer / vnnd ſchlags durch ein haͤrin Sieblein / dauon gib dem der es bedarff anderhalb quintlein mit rauhem / roten Wein zertrieben warm zu trincken / deß Abendts wann er ſich zu Beth begeben wil: iſt erfahren. Rauhe Klettlin der Dvermenig mie dem Samen zu Puluer geftoffen/onnd ein quintlein mit Wein getruncken / iſt gut wider die rote Ruhr. Welche ein geſchwollenẽ Miltz haben / die ſollen die Oder⸗ menig ſtaͤtig in jhren Speiſen gebrauchen vnd fuͤr vnnd für daruͤber trincken. Odermenig in Wein oder Waſſer geſotten / je nach gele⸗ genheit der Kranckheit / oder deſſen / der dieſe Artzeney ge⸗ braucht / vnnd der durchgeſiegenen Bruͤhen ein Becher vol getruncken / mit einem loth Zucker / treibet anf den Senden, Kein. Dieſer Tranck iſt auch ein gewiſſe huͤlff vnnd Expert, ment wider die Harnwinde. Agrimonienkraut in gediſtillirtem Spargenwaſſer ge⸗ ſotten vnd warm getruncken / treibet den verhaltenen Harn gewaltiglich fort. | | Odermenigkraut gepuͤluert / vñ eines Guͤlden ſchwer mir warmem Wein getruncken / vertreibet das Quartan Feber / I foman das eine zeitlang brauchet / ſo baldt man vermercket / itij. loch deß gediſtillierten Agrimonienwaſſers zu einem Traͤncklein zertrieben / vnnd laß es den Krancken Morgens nuͤchtern drey Stunden vorm Eſſen trincken. Odermenig in der Speiß vnd Tranck genuͤtzt / iſt den geel⸗ ſuͤchtigen ein geſundte Arseney/ die auch ſtaͤtig vber das Kraut trincken ſollen. Odermenigkraut das noch friſch vnnd gruͤn iſt / geſtoſſen vnd den Safft dauon außgepreſt / vnd deſſelben genommen iiij. loth / vnd darinn zertrieben j. loth Geyßbonen oder Geyß⸗ koth / darnach durch ein Tuͤchlein geſiegen vnnd wol auß ge⸗ druckt / folgendts deß Morgens nuͤchtern getruncken / vnnd das iij. Tag nach einander gethan / iſt ein gewiſſe huͤlff vnnd E Argeney wider dig Geelſucht / vnnd iſt ein deſonders Experi⸗ ment. Wider die verſtopffung der Leber / vnnd die Geelſucht su vertreiben / iſt auch nachfolgender Tranck bewehrt erſunden / den mach alſo: Nimb Odermenigkraut ij. Handtvoll / Neſ⸗ ſelſeiden / Wegwarten / Taubenkropff / zedes eine Handtvoli / Schellkrautwurtzel Wegmwartenwursel/ jedes anderhalb loth / Aniß ſamen / Fenchelſamen / jedes anderhalb quintlein. Zerſchneidt ale gemeldte Stuͤck klein / thud qu ein vierling Feinzucker / vnnd thu ſie in cin Kannten / ſchůtt dartiber cin K daß Das Feber vorhanden iſt / vñ ſich darauff niderlegt. Sol⸗ ches thut auch wann man nimbt deß Agrimonienkrauts itj. Handtvoll / vnnd laͤſſet das zum drittentheil eynſieden / dar⸗ nach ſeihet man es durch ein Tuch / vnd gibt dem der mit dem Feber behafft iſt / allen Morgen vnnd Abendts jedesmal vier Vnzzen warm zu trincken. 4 4 Oder nimb deß außgepreſten friſchen Odermeningsſafft iij. vntzen / vnd guten Mainaſier j. vntz / vermiſch es durch ein⸗ ander / vnnd gibs dem der das Quartan Feber hat drey / oder zum wenigſten zwo Stunden zuuor warm zu trincken ehe jh⸗ nen das Feber anſtoͤſſet / vnd thue es ein mal etliche / alwegen auff den Tag deß Febers / ſo wirſt du gewiſſe huͤlff befinden: Es muß aber der Leib zuuor durch ein bequeme Artzeney ge⸗ reyniget ſeyn. Wdder die alten langwirigen faulen Feber / die jhren vr⸗ ſprung von verſtopffung der Leber haben / mad) folgenden Tranck: Nimb Odermenigkraut ij. Handtvoll / Oderme⸗ nigwurtzeln eine Handvoll. Die jungen Spargen von den Hopffen / oder die oͤberſten Spitzen mit den Blettern der Hopffen / Hopffenblumen / Haſelwurtzkraut vnnd Wurtzel mit einander / jedes j. Handtvoll. Laß dieſe Stück mit einan⸗ der in einer alten Maß Waſſers den drittentheil einfieden/ darnach ſeihe es durch ein Tuch / vnd zerlaß ein vierling Zu⸗ cker darinn. Von dieſem Tranck gib dem Krancken allen DIR Morgen A B € D E 349 Morgen vnnd Abend / jedesmal iiij. Vntz warm zu trincken / daß er drey Stunden darauff faſten möge." Agrimomenkraut zu Puluer geſtoſſen / vnnd deſſen ein quintlein oder anderhalbs mit Wein oder einer Bruͤhen deß Abendts wann man zu Beth gehen wil warm getruncken / iſt denen ein gute Arzeney die deß Nachtsden Harn nicht Finnen halten / vnd alle Nacht ins Beth feychen. Daru iſt auch ſehr nuͤzlich nachfolgends Puluer / wel⸗ ches von Bartholomæo Montagnana hoͤchlich gelobt wirdt / vnnd in dieſem fall erfahren iſt: Nimb Odermenigkraut ij. loth / die innern Faͤllin von den Huͤnermaͤgen die bereyte vnd auffgetrucknet ſeindt j. loth / der Aeſchen von einem ge brannten Igel iij. quintlein. Stoß ſolche Stuͤck zu einem reynen Puluer / vnnd gib daruon j. quintlein mit warmem Wein oder einer Bruͤhen zu trincken / ſo er wil zu Beth gehẽ. Odermenig Wurtzeln ij. Handvoll in einer Maß Weins den drittentheil eyngeſotten / darnach durch ein Tuch geſie⸗ gen / vnd Morgens vnd Abends jedesmal ein guten Becher⸗ voll warm daruon getruncken / iſt ein heylſame Artzeney dr; nen ſo lam vnnd contract ſindt / ſo ſie dieſe eine zeitlang be⸗ harren. Der außgepreſte Safft von dem friſchen Kraut / iſt eine gebenedeyte Artzeney zu allen Fehlen derſelbigen / vnnd ſon⸗ derlich wider den Wehthumb vnd Schmerzen der Seber/ fo man etliche Tage nach einander allen Morgen deſſelbigen iij. Vntzen nuͤchtern trincket. nt Seiner von einem gifftigen Thier gebiffen oder geſchaͤdi⸗ ger worden were /dernemme ij, Vnz frifches außgepreſtes Safftsvon dem Agrimonienkraut / vnd vermifch darmit j. quintlein reyn gepuͤluerten Eyerſchalen / vnd trinck das mit einander hineyn / das treibet alle vergifftung durch den en fehr ſchnell hinweg / vnd heylet einen jeden gifftigen Biſßs. Das Kraut gepuͤluert / vnd auff bie anderhalb quintlein mit Wein getruncken / iſt gut wider die Schlangenbiſſz / vnd wider die Bil; der vnſinnigen Hundt vnd der Menſchen. Odermenig in Wein oder Waſſer geſotten / vnnd der durchgefiegenen Bruͤhen allen Morgen vnd Abend ein Be⸗ eher voll getruncken/ iſt eine heylfame Artzeney wider die Biſſz der vergifften Thier. Wder die Wuͤrm im Afftern: Nimb ein gute Handvoll Odermenigkraut / vnd ſend das in einer Maß Waſſers den halben theil ein / ſeihe es dann durch / vnnd trinck allen Mor⸗ gen vnd Abend ein gemeines Tiſchbecherlein daruon warm / ond waͤſch den Hindern auch darmit / es hilfft baldt. So a⸗ ber die Wuͤrm tieff in Afftern weren / fo fol man von dem ge⸗ meldten Tranck mit einer Schritzen in den Afftern hineyn ſchritzen. Agrimonienwitrtzeln geſaͤubert vnd gedoͤrrt / darnach zer⸗ ſchnitten und zu einem reynen Puluer geſtoſſen / vnd ſolches in allen Speifen gebraucht vnd genoſſen / auch ſtaͤtig vber Die Wurzel getruncken / heylet den Krebs. Dann diefes Kraut hat eine wunderbarliche wirckung Die Fiſteln vnd den Krebs zu heylen: Dann das Krant in Mein geforten / darnach durchgefiegen / und allen Morgen vmb vj. Vhren ein Be⸗ chervoll warm getrunckẽ / deß gleiche auch nach Mittag vmb iij. vhr / vñ alle maliij. ſſunden darauff gefaſtet / vñ das geſot⸗ en Kraut außwẽedig an ſtatt eines Pflaſters vbergelegt / hey⸗ let die Fiſtel vñ alle alte fluͤſſige Schaͤde / vi ſolle aber die Ge⸗ ſchaͤdigten darneben ſtaͤtig ab dem Agrimonienkraut trinckẽ. Wider die Fiſtel / den Krebs vnd alle alte Schaͤden / wirdt folgender Wundtranck hoch geprieſen Nimb Agrimoni⸗ enkraut / Tauſentguͤldenkraut / Garafelkraut mit der Wur⸗ zeln / jedes ij. Handvoll / gute Rhebarbara ein halb loth. Alte gemeldte Stuͤck fol man klein ſchneiden darnach inn ein Kannten thun vnnd darüber ſchuͤtten j. Maß guten fuͤrnen weiſſen Wein / Garafelkraut vnnd Wurtzel Waſſer / Oder⸗ menigwafler/jedesj.ächtmaß oder 16. Vntz. Die Kannte folman als dann wol verlutiren / darnach in ein Keſſel mie fiedenden Waller ſethen / vnd 9. Stundendarinn mit ſtaͤtem G Ein anderer herrlicher Wundtranck zu allen D. Jacobi Theodeni Tabernxmontant / F Seiwer ſieden laſſen / darnach fol man es herauß thun / vnnd wann es kalt worden iſt / durchſethen. Von dieſen Tranck ſol man dem geſchaͤdigten allen Morgen vnnd Abendtfünff oder ſechs loth zu trincken gehen / daun er heylet gewaltig vnd wunderbarlich. Ein guter Wundtranck zu den friſchen Wunden: Nimb Odermenigkraut ij. Handtvoll / Sanickel / Salbeyen / Be⸗ thonienkraut / breyten Wegerich / jedes j. Handvoll, Zers ſchneidt alle gemeldte Stuͤck klein / thu fie in ein Kannten vñ noch ferrner darzu iiij vntzen Feinzuckers / ſchuͤtt Darüber an, derhalb Maß Weins oder Biers / verlutier die Kannte vnd laſſe darnach fuͤnff Stunden wie oben gemeföggip einem Keſſel mit Waſſer ſieden / ſeihe den Tranck darn gebrauch daruon deß Morgens vnd Abends / jeda oder ſuͤnff loth / warm. | fiefeyen gleich gehawen odergeftochen / fo heylet grundt herauß / fehr fehnell: Nimb Agrimonid Handvoll/Gaͤnſerich / wildt Ochſenzungenkraut / ſeltkraut / klein Schwalbenkraut mit den runden % weiſſen Andorn / Fuͤnfffingerkraut / rtten Mangoſ handvoll / weiſſen Wintergruͤn / Gochheil mit den vi lein / jedes and halb Handvoll / Hagendornbluͤht / kl kraut / jedes ein halbe Handvoll: Alle gemeldte ſtůͤ klein zer ſchneiden vnd durch einander vermiſchen darzu thun ij. loth Schwalbenwurxtzel auch klein sen vnd daruon abwiegen das halb theil / ſolches in ein Rañ thun / vñ Feinzucker darzu auff die iiij. vntz oder vitf. loth / dar⸗ nach guten weiſſen Wein oder gut Bier / auff die anderhalb Maß daruͤber ſchuͤtten / vnd die Kannte wol verlutieren / dañ v. Stunden in eine Keſſel mit Waſſer ſieden laſſen/ folgends durchſeihen / vnd den Verwundten Morgens vnd Abendts jedesmal vier oder funff loth warm zu trincken geben. Wiltu aber cin guten Wunderanck zu allen Wunden vnd Schäden machen/den man mit vber Feldt führen vnd v⸗ ber Jahr behalten kan: So nimb Odermenigkraut Sechs Handtvoll/ Sanickel / Egelkraut / Buch⸗ koͤle / jedes iij. Handvoll / Waſſerbungen / wildt Ochſenzung / Hagendornbluͤth / jung Meyblumenbletter / Specklilgen / Teuffels abbiſſz / Pfaffenroͤhrleinkraut / Bibernellenkraut / Benedictenkraut / Garafelwurzzel / jedes ij. Handvoll / Ha⸗ ſelwurtzbletter / Lindenbluͤht / Schaffgarben / jedes anderhalb Handvoll. Alle gemeldte Stuͤck fs! man klein ſchneiden / die darnach in ein Vehcam thun / vnd auff die schen Maß friſch Brunnenwaſſer daruͤber ſchutten / vnd folgendts fuͤnff Maß mdaruon mit ſanfftem Feuwer diſtillieren laſſen / ſo haſtu eir herrlichen Wundtranck / auch zu allen alten fluͤſſigen Schaͤ⸗ den / Fiſteln vnnd den Krebs / dauon gibt man in den Wun⸗ den vier loth auff einmal Morgens vnd Abends zu trincken / vnd in den Schaͤden / Fiſteln oder dem Krebs ſechs loth. So es aber im Winter were / vnd der obgemeldte Wund⸗ tranck dir abginge / ſoltu der obgemeldten auffgetruckneten Stuͤck nur dag halbe theil nemmen / die vermiſchen vnnd klein ſchneiden / darnach ein wenig ſtoſſen / felgends in ci Velicam thun / darüber schen Maß Waſſers ſchuͤtten / vnd vier vnd zwantzig Stunden mit einander beytzen laſſen / vnd dann mir ſanfftem Fewer fuͤnff Maß daruon diſtillieren / ſo haſtu fo einen kraͤfftigen Wundtranck / als wann er von fri⸗ ſchen vnd grünen Kreutern gemacht were. Ein anderer guter Wundtranck den ich gluͤcklich vnnd K wolin heylung der Wunden hab geſehen gebrauchen / der iſt leichtlich zu machen / vnnd wirdt alſo bereytet: Nimb der Wurtzeln von den Agrimonienkraut ij. Handvoll / Hunds⸗ zungenkraut / Wintergruͤn / Garafelkraut vnd Wurel/ ſe⸗ des Handvoll / guten Iungfrawenhonig schen loth / fuͤr⸗ nen Wein / od aber gut Bierj· maß. Die Kreuter zerſchneidt klein / vermiſchs durch einander / thue alle Stuͤck zuſammern inein Kannte/verlurit den Ranfft der Kannten wol / ſetz es darnach in ein Keſſel mit Waſſer / vnd laß darinn vier ſtun⸗ den lang in ſtaͤtem Sud ſieden / darnach wann es kalt u. ven iſt / —— — — — — — — A den iſt / ſo ſeiſ es durch einT 3 in Hindern wol in den Affternhineyn / « Das Erſt Buch / Bon Kreutern. | 34l wol vermacht in einem Glaß an einem fülen Ort / vnnd gib daruon auell Morgenenko Abende dem Verwundten ij, loth / jedesmal zu trincken. Die Kroͤpff / Knollen vnd Truͤſen zu vertreiben iſt folgen⸗ de Artzeney gut erfunden worden: Nimb deß friſchen aufge. druckten Agrimonienkrautsſafft iij. Vntzen / vermiſch das mit drey Vntzen friſchem Kaͤß waſſer / vnnd trinck ſoiches Morgens nuͤchtern warm / faſt zum wenigſten iij. Stunden darauff / vnnd beharr das neun Tag nach einander in dem abnemmenden Liecht. er zuͤrche Wer ſcheiſſen fan / To nimb ein ſtuͤck Speck Singers lang vnd grofien Daumens dicke / onnd beffreusoe das wol mit gepuͤluertem Agrimenicnfrant/v 3084 baldt. Wider den beiſſenden Wurm der Pferdt: Nimb. Oder, menigkraut vnd Wurztzel / ſtoß es zu Puluer / gib dem Rei iiij. loch mie warmem Mafler zertrichen eyn / vnnd ſchneide 4 ch das Kraut klein / vnnd gibs jhme vnder dem Futter zu eſſen. Euſſerlicher gebrauch deß Agrimor nienkrauts. (3 Dermenigkrane nit Balſamkraut geſtoſſen / jedes gleidy viel / darnach mit einem Eyerweiß temperiert wie ein Pflaſter / vnd vber die blutigen Augen ybergelegt / ver⸗ treibt vnd zertheilet das vndergerunnen Blut / von ſchlagen vnd von ſtoſſen verurſacht. — EAgrimonienkraut mir Weinranthenbletter / deren jedes 4 ein Handevollin zwantzig Vntzen Weins den halben theil eingeforten / vnnd mir ver durchgefiegenen Bruͤhen die Ge⸗ ſchwer und Fifteln der Augen offtermals gemäfchen / reyni⸗ ger Die ,sibige vnd bujigtfie. — Die Wurtzel grun vnd friſch geſtoſſen / fuͤrdert den ſchlaff ſo man die wie ein Pflaſter vber das Haupt leget. Wider die Beamer deß Munats vnd der Mundtfaͤul: Nimb Odermenig zwo Handıyall/ Olinenbaumbletter eine Handtvoll. Zerſchneide dieſe Stuck / vnnd ſend ſie in einer halben Ma, aers / vnd einer achtmaß Weins vber den dritten theil ein / ſeihe ſie dann durch / vnd zertreib u]. oder vij. loth Roſenoͤle darinn / vnd waͤſche den Mundt zum offtern⸗ mal warm darmit. Na: Wider die Geſchwer der Zungen: Nimb Agrimonien, D traut anderhald Handtvoll / auffgetrucknet Saurachbeer, lin / Sumachbeerlin / Myrthenkoͤrner / jedes ein halb loth. Zerſchneidt das Kraut / die Beerlein vnnd Koͤrner zerſtoß ein wenig groblecht laß darnach inn xx· Vntz Waſſers den halben theil einſteden / vnd ſeihe es durch en Tuch / thu darzu vier loth Roſenhonig / vermiſch es wol durch einander vnnd Gurgel die Zung offt darmit / ſo warm du kanſt. RS Wider den Grindt deß Haupts den man den Erbgrindt nennet: Nimb Agrimonienkraueſafft / vnnd ſchmier dag Haupt offtermals darmit. Das Kraut auch in Wein ge⸗ ſotten vnnd das Haupt offtmals damit gezwagen / heylet gleichfals den Erbgrindt vnd allen andern Hauptgrindt. Agrimonienkraut an dem Halß getragen ſol gut wider ‚den Sod vnnd brennen deß Magens eyn pnnddenjelben verhuͤten. ae let die Geſchwer der Bruͤſt / wie ein Pflafter vbergeſchlagen. Mit Baumoͤle vnnd Saltz geſtoſſen / vnnd wie ein laſter durch einander temperiert / darnach vbergelegt verträtbt die Geſchwulſt der Bruͤſt. Wa Agrimonienw urtzel in der Handt gehalten biß ſie erwaͤr⸗ mer /ftiller das bluten der Naſen. | Agrimonienkraut vnd Wurselvor die Mutter gehalten / fuͤrdert die Geburt gewaltig / die ſol man aber als baldt nach der Geburt hinweg thun / damit die Mutter nit hernach folge. uch / vnnd behalt den Tranck F Agrimonienkraut in ein Sack gethan / vnnd in genugſa⸗ mem Bachwafſer zum drittentheil eyngeſotten / dauon cin Lndenbad gemacht / vnd darin gebadet / den Sack auch im Bad mit den Kreutern vmb die Senden geſchlagen / tretbet auß den Nierenſtein / vnnd bringet wider den verhaltenen Harn. Agrimonienkraut mit Saltz geſtoſſen vnnd wie ein Pfla⸗ ſter vber das Miltz gelegt / verrreibet die Geſchwulſt def. ſelben. Wider die Hit deß Terttan Schers : Nimb Agrimonien⸗ Eon temperiers mit Honig / damit ſchmier beyde Schaͤff. Wider die muͤdigkeit der FÜR von dem reyfen/ Send U grimpmienfrautin Waſſer / vnd machein Fußbadt daruon / daß zeucht alle muͤdigkeit auß den Fuͤſſen. So jemandts ein Gliedt verrenckt hette / der nemme A⸗ s iſt gut vnnd hilfſte grimonienkraut / grun oder duͤrr / thue darzu Weyhenklehen / laſſe fie mit einander ſieden in Orauffiocn / daß es dick wer⸗ de gleich wie ein Pflaſter / darnach ſtreichs auffein Tuch vnd legs warm vber / es bringt das Gliedt wider zu recht. Etliche roͤſchten dieſe Stůck in ein wenig Eſſig vnd Buttern / vnnd legens warm vber. nn Agrimonienwurtzel geſtoſſen und mit Eſſig geſotten vnd getemperiert wie ein Pflaſter vnd warm vbergelegt / miltert den Schmertzen deß Zipperleins oder Podagrams. Agrimonienſafft mit geſtoſſenem Bibergeil geſotten / vnd wie ein Salblein temperiert / iſt ein gute Artzeney wider die ſchlagſuͤchtige Glieder / dieſelben deß Tage ſum wenigſten zweymal damifgefalbet. | Wider die er ſrorne Süß vnd Löcher vonder Winterkaͤlte verurfacher/ Seud Agrimomenkraͤut vnnd Alantwurtz inn Waſſer/ vnd bad die Fůſſe deß Tags ſweh 88 dreymal dariñ / es zeucht die Kälte herauſſer / vnd heylet die Loͤcher. Die alten haben eine nuͤtzliche Salb oder Pflaſter von dieſem Kraut bereytet / vnd haben die gruͤnen Bletter der A⸗ grimonien mit Schweinenſchmaltz wol zerſtoſſen / dieſelbige au den alten Wunden gebraucht / vnnd alte / faule / boͤſe / flůſ⸗ ſige / vnartige Schäden vnnd Geſchwer / welche ſich nicht leichtlich woͤllen ſchlieſſen / oder zuheylen laſſen: vnd kan man heütiges Tags mehr mit dieſer Salben oder Pflaſter auß⸗ richten vnnd heylen / dann mit vnſerer vermeynten Wundt⸗ aͤrzten der Bader vnnd Scherer / geelen / gruͤnen vnnd roten Karrenſalb oder Wagenfchinier / damit fie die Leut fange > vergebens auff halten vnd dbelärger machen, Agrimonien in Wein oder Waſſer geſotten / vnnd die Wunden vnd alte Löcher vnd Schäden der Menſchen vnd Jdeß Viechs zum offternmal warm damit gewaͤſchen / auch Tücher darinn genetzt / vnd waͤrm in vnnd vber die Wunden gebunden / heylet disfelbts en ſehr baldt. Man mag auch dag Kraut zu einem reynen 30 ſtoſſen / vnd in die Wunden vnd Löcher ſtreuwen / dann es ſaͤubert vnnd heylerdiefelben RECHTE De el Ar Agrimonienkrautbletter grün mit Schweinenfchmalg wol geſtoſſen / vnnd auff ein Tuch geftrichen vnd vbergelegt / *8 heylet Fiſteln vnd Krebs. Agrimonienkraut mit ſtarckem Weineſſig vnnd Saltz geſtoſſen / vertreibt und heylet die Wartzen vnd Kraͤhen Au⸗ gen / vbergelegt wie ein Pflaͤſter / vnd deß Tages zum wenig⸗ ſten zwey oder dreymal erfriſchet. So ein Roſſz vnder ven Sattel vom reiten iſt gedruckt worden / ſo ſed Agrimonich in Wein / vnd waͤſche den ſcha⸗ E Agrimonienkraut mit Schweinenſchmaltz geſtoſſen /beys ı K den darınır auß / darttach ſtreuwe gepůluert Odermenig⸗ kraut dareyn / es heylet baldt. ann cum Pferdt georochen if: Nimb Agrimonienfraus ſambt der Wurzel eine gute groffe Handtvoll / Seud das in Waſſer / darmit waͤſche den Bruch wol / ſo warm es zu leiden iſt: darnach binde das geſotten Kraut darüber / vnd lege ein dickes vierfaͤchs leinen Tuch even darauff / binde es darnach mir Tuͤchern vmb den Leib / darmit die Artzeney darauff moͤge ligen bleiben. Dieſes beharr etliche Tag alſo nach einander deß Morgens vnd Abends / biß das Roſſz geſundt wirdt. St Den — — — — J 2 * — —3 nu 4 J a F — 94 4 | ı | u du | IR 1] N 1 ka 1 mal lv — I Nas au all 9 — J IN WIE i #1 in it IE 1 | ) IN 3 \ 1 h } — 4 1 1 a —9 on \ 4 | KICK Ehe IR j Il 1; Dani [ EINEN: JH v "5 Is Mir 4 ME! 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SF der Odermenig diflillieremanauch ein £öftlich gut Fihfeherwaller / vnd iſt die befte zeit daſſelbe zu diftilliereni ende deß Brachmenats / fol man nemmen das Kraut mit Wurzeln vnnd Blumen’ daſſelbige fänbern /darnach klein hacken vnd in Balneo Mariæ mitfanfftem Fewer abziehen ; 7 Wann das aefchehen/ ſol man zu jeder Maß dep gediſtillier⸗ 6 ten Waſſers iiij. vntzen deß gedoͤrrten Krauts mit den Wur⸗ tzeln vnnd aller Subſtantz zu einem groblechten Puluer ge⸗ ſtoſſen vermiſchen / vnnd 24. Stunden in Balneo Mariæ beytzen jaffen / darnach fol mans zum andern mal mit ſanff⸗ tem Fewer diſtillieren / vnd in einem wol vermachten Glaß zu rectificieren in die Sonn ſetzen. | Innerlicher gebrauch deß Agrimo⸗ nienwaſſers. S iſt das Agrimonienwaſſer ein herrliche Artzeney zu alten Maͤngeln der Leber / dann es loͤſet auff die verſto⸗ pffung derſelben / vertreibet die Geelſucht / dienet wider die geſchwer vnd ſchmertzen der Seber/ftärsker ſie / vnd behuͤtet die in guter Geſundtheit / deß Abends vnnd Morgens jedesmal Cſiij oder v. loth getruncken / vnd den Wein darmit gemiſcht. Gleicher geſtalt gebraucht / eroͤffnet alle Glieder deß Eyn⸗ geweids / dient wider den gruͤnen Siechtagen Cachexiam vnd anfahende Waſſerſucht / vnnd verhuͤtet ſolche Kranck⸗ heiten / deßgleichen die Geelſucht / Feber / vnnd was vor Ge⸗ brechen von obgemeldten verſtopffungen verurſacht werden moͤgen. Srtercket die daͤuwung deß Magens vnnd der Leber / ma⸗ chet dem gantzen Leib ein natuͤrliche gute Farb / toͤdtet die rn im Leib / vnnd laͤſſet die nicht wachſen / darumb fol ches Waſſer nicht allein den alten Menſchon / ſonder auch den jungen Kindern dienlich iſt. Einem alten Menſchen gibt man iiij. v. biß in vj. loth / einem jungen mittelmaͤſſigen Menfchen ij. oder iij. auch biß in iiij. loth / vnd einem jungen Kindt /j.loth / auff einmal zu trincken / vnd ſoll man aber daſ⸗ D felbig deß Morgens vnd Abendts thun. Agrimonienwaſſer deß Morgens vnd Abends / jedesmal iiij. oder v. loth / oder auch biß in vj. loth getruncken / vnd den Wein darmit gemiſchet / reynigt das vnſauber boͤß Gebluͤt / vnd iſt ein ſonderlich gute Artzeney wider das drittaͤgig vnnd viertaͤgig Jeber / dann es nicht allein die verſtopffung der fer ber / fondern auch deß Miltzs verſtopffungen oͤffnet / vnnd iſt denen faſt dienſtlich die ein geſchwollen Miltz haben. Euſſerlicher gebrauch deß Agrimo⸗ nienwaſſers. A—— dient wider die Geſchwer vnd Loͤcher deß Halß /wider die verſehrung deß Mundts / der Zahn⸗ hbiller vnnd die Mundtfaͤul / den Half offtermals damit ge, E gurgelt / vnd den Mundt vnnd Biller wol damit gewaͤſchen vnnd außgeſpuͤlet. So man ſolche Artzeney aber kraͤfftiger haben wil / ſol man den ſechſten theil Roſenhonigs darmit vermiſchen. Diefes Waſſer vertreibet auch vnnd heylet den jungen Kindern das eſſen im Mundt / ſo man ihnen Dig Zung und den Munde offt damit außwaͤſchet. D. Jacobi Theodor Taberne montant *AAgrimonienwein. kupatorites oder vinum ex Agrimonia, 4 S gedencken die Alten Schrer deß Agrimonienweins A sar nichtin ihren Schriften / deſſen ich mich offter, mals verwundert habe / ſintemal fir anderer Kreuter Wein befchrieben / die man beſſer dann diefeg edlen Kraus Wein inangeln hette koͤnnen. Zu vnſerer zeit aber tft er bey etlichen in den gebrauch kommen / vnd zweiffelt mir gar nicht / wann man die herrliche Kraͤfft / Tugendt vnnd nutbarkeit dieſes Weins wuͤſte / vnd fie den gemeinen Practicanten / oder dem gemeinen Mann bekandt werendt / es wirdt in. ‚Ah ger nichtfeyn / der nicht auch jährlich ein Agrimoflienwern im Herbſt wuͤrde zurichten / daß erdenfelben vber Jahr ge⸗ brauchen moͤchte / den Leib in guter geſundtheit zu erhalten. Es wirdt aber dieſer Wein wie der Wermuthwein vnnd anderer Kreuterwein zugerichtet: Man nimpt deß Agrimo⸗ nienkrauts mie Wurtzeln / Kraut / Blumen / vnnd aller ſei⸗ ner Subſtantz / von der Erden wol gereynigt gewaͤſchen / vnd im Schatten vnd Lufft wol getrucknet ein gut theil / dag zerfchneiderman/ond machts mir Haͤſelen oder Hanbuͤchen Spaͤhnen in ein Faͤßlein eyn / fuͤllet daſſelbig darnach mit einem guten Moſt zu / vnnd laſſet den Moſt daruͤber verjaͤh⸗ ven/wann das geſchehen / laſſet man den vber etlich Monat ab / vnd verwaret den / daß man vber Jahr daruon trincken mag / aller ding wie wir oben von dem Wermuthwein ges lehret haben. Der Agrimonienwein iſt ein edler vnd heylſamer Wein die Seber vor allen anderen Kreuterweinen zu ſtaͤrcken / de⸗ ven verffopffungen zu öffnen / den Magen zu ſtaͤrcken / die dauwung su fürdern / die Leber vnnd alleinnerliche Ölieder in geſundtheit zu erhalten / den Menſchen vor allen Febern / der Geelſucht / dem grünen Siechtagen / Waſſerſucht / Grieß vnd Stein zu verhuͤten / die boͤſe bleyche Farb zu ver⸗ treiben / das Gebluͤt zu reynigen / vor aller ſaͤulnuß zu verhuͤ⸗ ten / vnnd den Menſchen in beſtendiger geſundth eit su erhal⸗ ten. Er dient auch wider alle oberzehlte Kranckheiten / wie die in dem innerlichen gebrauch der Odermenig erzehlet wor⸗ den ſeindt. Vnnd iſt ſolcher Wein ein ſonderlicher guter heylfamer Tranck in heylung der Wunden / der alten boͤſen fluͤſſigen Schaͤden / Fiſteln / Krebs vnd dem Schorbock / ſtaͤ⸗ fig zn einem Speiß wein getruncken. | Frliche die groſſe verftopffung def Miltzes haben / ſtaͤti⸗ ge ſtechen der lincken Seiten / vnd ein auff geblehetes oder ge⸗ fchwollen Miltz haben’ die machen folgenden Wein vonder Odermenig: Sie nemmen deß auffgetruckneten Agrimo⸗ nienfrauts fechseben Vntz / Spicantkraut oder groß NP ſelfarn / NHirszungenfrant/ jedes acht Vntz. Gemeldte Kreuter ſchneiden fie klein / vnnd machen die mit Eſcheren Spaͤhnen eyn in ein ſechzehen maͤſſigs Faͤßlein / vnnd ſchuͤt⸗ ien ein gueen Moſt darüber / laſſen den darüber verjaͤhren / onnd trinefen vor die obgemeldten Gebrechen vber Jahr dauon. | | Ein ander eöftlicher Wein von mehr Stücken /den wir offtermals in folgenden Kranckheiten heylfam befunden haben / vnnd noch täglich vnſern Kranken gebrauchen / der wirdt alfo bereytet: Nimb deß Agrimonienfrauts das im Schatten auffgetrucknet worden ifl / acht Vnzz / klein Noͤſſelfarn / fonft mit einem andern Samen klein Pils kraut genannt / zwo Vnzzen / guter Rhebarbareniwurg drey loth /Edelgamaͤnderlein / roter auffgetruckneter Roſen / je⸗ des ij. loth / Haſelwurtz vnnd Kraut / anderhalb loth / Aniß ſa⸗ men v. quintlein / Indianiſch Spickenarden / Zi amatrindẽ/ jedes ein halb loch. Alle obgemeldte ſtuͤck folk man auffs kleineſt ſchneiden / vnnd mit Haͤſelen oder Hahznbuͤchen Spaͤhnen in ein acht oder neunmaͤſſigs Faͤßlein einf chlagen darnach mir gutem Moſt zufuͤllen / vnnd daruber verjaͤhren laſſen / vnd den wie andere Kreuterwein verwahren. Dieſer Wein loͤſet gewaltiglich auff die verſtopffun⸗ gen der Leber vnnd deß Miltzes / vertreibet die — W 1 A 4 u y R J Das Erſte Buch / Don Kreutern. 343 F gebrauchift beyonferen Practicanten / vnd fieden Syrapum 7 Feber die von obgemeldten verſtopffungen entſpruugẽ ſeind / deßgleichen die erſtorben Geelfucht / vnd den grünen Siedy, sagen Cachexiam. Bon dieſem Wein fol man nicht trin⸗ gen nach Durſt wie ven dem gemeinen Agrimonienwein/ fonder fol allen Imbiß nicht mehr dann einhalbächemaß im anfang deß eſſens trincken / vnd den Durſt mit anderem gemeinen Tiſchwein leſchen: So aber der gemeldt Wein simlich gebraucht vnd gefuͤllt worden / alſo dah man ein maß zwoͤlff oder viertzehen davon getruncken hette / mag man deſ⸗ ſen darnach zun Imbſen nach Durſt trincken / vnnd ſo lang — folang man vermercket / das Krafft darinnen eye. Ein añ derer guter Odermenigwein / welchen wir auch ein zeitlang her im brauch gehabt haben / der wirdt wie fol gt ge⸗ mache: Nimb deß auffgetruekneten Agrimonienfrautsv. nen drey loth / rot Roſen anderhalb loth / Anißſamen j. loth / Haſelwurztz / Feberroͤtwurtzel / J eterlenſamen / jedes ein halb loth. Die Kreuter vnd Wurtzeln fol man klein ſchneiden / die bitter Mandeln klein ſtoſſen / darnach alle ſtuͤck durchein—⸗ ander vermiſchen / vnd mit Haͤſelen Spähnen oder Hanbuͤ⸗ chen Spaͤhnen in ein zwoͤlffmaſſigs Faͤßlein eynma chen / fol⸗ gends das Faßlein mit einem guten Weoſt zufuͤllen / vnd da; rüber verjähren laſſen. | Diefer Wein eröffner die verffopffung der Leber / vnd vers greibt die Geſchwulſt derſelben / er kompt zu huͤlff der Waller, ſucht / bringt wider zu recht die verlorne natuͤrliche Farb / vnd vertreibet den gruͤnen Siechtagen. * Auffgetruckneter Agrimonienſafft. Eupatorii ſuccus exiccatus. © wirdt der auffgetruckneter Saffevon dem Agrimo, nienkraut in der Artzeney auch manchfaltig in die Con, feet / Latwergen / vnd andere vermif chung gebraucht / dero⸗ wegen die notturfft erfordern wil / deſſelbigen auch hie inſon⸗ derheit zugedencken / derſelbig wirdt auff nachfolgende weiß von den Apoteckern auffgetrucknet / vnd zu obgemeldtem ge⸗ brauch behalten. Nimb deß außgepreßten frifchen Agrimo⸗ nienſaffts / thue den in ein faubere Schweinine oder Rinds⸗ blaſen / die zuvor auffgeblaſen vnnd wol getrucknet worden ſeye / binde die ſelbig wol vnd geheb zu / hencke die Blaſen auff / vnd laſſe den Safft darinn vertrucknen / den bewar denn zu dem gebrauch der Artzeney. —* Der Agrimonienfafft aber auß dem duͤrren Agrimonien⸗ kraut außgezogen / iſt viel beſſer / dann der obgemeldter maſ⸗ D ſen auß dem aufigepreften Safft gemacht wirdt. Der ſoll aller dings bereytet werden auß dem Kraut / Wursel vnnd der gantzen Subſtantz der Odermenig / wie wir ſolches von dem Wermuch gelehrt haben. Agrimonienoder Odermenig Extract. — * Euparorijcxtiadtum, , ya Eperachder Dvermenig wirdt auß dem auffgetruck, neren Kraut / Wurtzel / Stengel vnd Blumen der Agri⸗ monien außgezogen / aller dings wie der Extract deß Wer, muths. Da dient aber der gemeldt Extract zu allen obgemel⸗ sen innerlichẽ Kranckheiten / dazu die Odermenig gebraucht wirdt / wie wir ſolches ordenlich in dem innerlichen gebrauch der Odermenig erzehlet haben, Band gibt man aber dieſes Extracrs auff einmal ein drittheil eins quintleins / mit Wein zertrieben zu trincken / oder aber ſonſt mit einem anderen Safft oder bequemen gediſtillirten Waſſer / je nach gelegen⸗ heit der Kranckheit Es wirdt and) mit andern Arseneyen/ als Pillulen / Mixturen / Confecten vnd dergleichen vernu—⸗ ſchet zn vielen und mancherley Leibsgebrechen / welches wir din Medicis Practicis wöllen befohlen haben, ‚ Agtimonienfaffe Syrup. Eupatorii = lucci Syrupus. WJewol der Agrimonienſyrup heutigs Tags nicht vil im P ongen/guter Rhebarbarenwurtz v. loth / bitter Mandelker⸗6 4 — de Enpatörio Meſuei allwegen gebrauchen/s licher guter Syrup iſt wann ervon vnuerfaͤ vnnd von dem rechten wahren Eupatorio Meluei gemacht wurde / Fo ift doch auch diefer keins wegs der Allein auf dem Saft deß Agrimenisnfranes bereyter wirdt zu verwerffen / ſonder dieweiler ein herrlicher Syrup iſt / in allen oben eir dehl⸗ ten Kranckheiten zugebrauchen / ſoll er billic) hinfuͤrter auch feinen Platz in der Apotecken haben / vnd wirdederfel big alſo gemacht: Man nimpt deß außgepreſten Agrimonienſaffts wann es noch jung iſt im anfang deß Mehens / in welcher zeit es dann auch am kraͤfftigſten vnnd wolriechendeſten iſt / ij. pfundt geleutert vnnd gereynigt / chut darn zwey pfundt Feinzucker / laſſets ſittiglich mir einander ſieden / vnnd ver⸗ hten ſtuͤcken ſcheumpts im ſieden mit einem geklopfften Eyerweiß / biß es die dicke eines Syrups bekompt / dann ſeihet mans durch / vnd behaltet den in einem Porcellangeſchirr zu obgemeldtem gebrauch. Außgezogener Agrimonien Syrup. Eupatorii extractionis Sytupus, SyDPrem duͤrren Kraut / Wurtzel Stengel vnnd Blu⸗ men / macht man and) ein herrlichen auß gezogenen > y⸗ rup / der wirdt allerdings bereytet wie der auß gezogen Wer muthſyrup / da man deſſen Præparation fu chen mag. Dies fer Syrup dient wider alle obgenannte Kranckheiten/ wider die der Agrimonienfaffe Syrup gebrancht wırdt, Deſſen gibt man aber viel weniger eyn auff einmal/dann deß ande⸗ ren / nemblich nur ein loth / der vollbringt doch gleichwol ſein wirckung fo kraͤfftig als vier loth deß andern der auß dem Safft bereytet wirdt. Etwan braucht man den un Weiny vnd etwann mit Agrimonienwaſſer / oder aber einein andern bequemen Safft zertrieben. Das Achtzehendt Sapitel, Von dem Künigundfraut oder | R Waſſerdoſt. Re Sf Kanigundkrauts haben wir in vnſerm RD Teutſchlandt zwey onderfchiedficher Geſchlecht vnangeſehen daß das eine / welches von etlichen BT vor das Weiblein gehalten wirdt / mir diefen Namen nicht befannsißt/ fo wächfer es doch vberfluͤſſig vnd in groffer menge bey ons. | 1. Das erſt Geſchlecht dieſes Kraus / wirdt bey vns ge⸗ meiniglich neben dem obgemeldten Namen / NHirsflee oder Waſſer doſt genannt / das hat ein lange / zafechtige Wursel mit vielen Zincken / die kreucht hin vnd her im Grund wie die Wurtzel dep Attichskraut. Die Bletter ſeindt lang / vor Farben ſattgruͤn vnd ein wenig rauhe / mit kleinen ſchnitlein zerkerfft wie die Bletter am Hanffkraut. Es gewinne ein runden / rotbraunen Stiel / der wirdt zweyer vnnd auch biß⸗ weilen dreyer Elen lang / inwendig mit weiſſem Marck ge⸗ fuͤllt / vnd auß wendig auch ein wenig rauhe / mit etlichen Ne⸗ benzweigen / an dem oberntheil derſelben bringt es im Hew⸗ monat ſchoͤne Dolden oder Kronen / mit vielen kleinen Seibs farben Bluͤmlein / den Blumen deß Baldrians aͤhnlich / ſo dieſelben zeitig werden / ſo wirdt ein Wollechtiger Samen K darauf wieder Samen d Gaͤnßdiſtel / der wirdt vom Wind hinweg getrieben / wie derſel big / vnnd der Samen der Hab⸗ bichkreuter. Diefes Kraut bringt ale Jahr newe Stengel herfuͤr / vnd iſt eines bitteren Geſchmacks vnd zimlichen gut, ten Geruchs. Es waͤchſt an feuchten orten auff den Rechen nahe bey den flieſſende Bechen vn auff den Waſſer Geſtadẽ / hin vnd wider / vnd iſt ſehr gemein vnd bekannt. Wann man es in die Garten pflantzet / weret es zimlich lang / vnd waͤchſt wol / doch wil es auch wol begoſſen ſeyn / ſo harret es darinn ins dritte Jahr vnd daruͤber? St ij IH. Das ſches ein her, N! JEAN 3, UNE (1 46660 AH, an { cl } j Ri —* N Blunt ä Kl R J Fe) J 114 al N 48 nt \ HERE i ! 19 Der \ IA. } \ 8 . 4: dh a; 9 —3 Il: Sl El ll El | \ ht 2, — Mrd #h Kal | ! 4 wi lie \ Ki —996 alt \ n \ ! f “| Fin, ala I, Nr 9 0 ; a t I NE. 1 u! 99 P 2 Hp 2} — — * 1, Ruͤnigundkrant. Heıba Kunigundis I, * N ASÜN, Ko Sr 8 N IT, Das zweyt Befchlecht harein safechrige Wurtzel von vielen / Heinen / duͤnnen Beywuͤrtzlein / wie aller Waſſerge⸗ wachß art iſt. Die Bletter ſtehn an jhrem tel vnd Neben⸗ zweiglein gegeneinander vber / je ein geſeß vber dem andern / 11. Kuͤmgundkraut. Heiba Kunigundis TH, DEE UEZRNEINA LTR rn} UN — UN YEARS > NEED ZH NH N FT > { (7 4 KR V — 97 NS —— 7 N a5 IE ER D. Jacobi Cheodori Tabernemontant / f auß ihren Gleychen oder Gewerben / die ſeindt den Blettern dei Kanigundkrauts oder dep Hanffs aͤhnlich / allein daß fie ſpitziger/ tiefer zerkerfft vnd auch lenger ſeindt / nieht ralhe oder haarechug, Der Stiel iſt braunrot wie auch die Re benzweiglein / faſt auff die anderhalb Elen lang / vnd weniger holtzechůger als der Stengel deß Kuͤnigundkrauts / der iſt auch mit Gewerben vnd Gleychen vnderſcheiden / darauß von vnden an biß oben auß die Nebenajuiem wachſen / ſchoͤn vnnd luſtig anzuſehen wie ein drauſchellechtigs Baͤumlin Die Bhimen die oben am Hauptſtengel auch an den Ne⸗ benzweiglein ziniſchen den Bleitern atenn HUREN, seEN Sti⸗ len herauß wachſen / die ſeindt ſchoͤ geel / ein jede vmb ihrem Apffel mit acht Bletlein beſetzt / anzuſehen wie die Blumen deß geelen Sierntrauts / die erzeigen ach von den vnderſten = Nebenzweiglein an biß oben auß. Der Ap ffel inwendig iſt G auch geel mit kleinen ſchwartzen Duͤpffelein oder Puͤnetlein gepuͤckelt / eines ſtarcken guten Geruchs / gleich dem Than⸗ nen oder Pinhark. Der Samen welcher im September zei⸗ tig wirdt / iſt dem Samen deß Berthrams aͤhnlich / lang / zu⸗ fammen gedruckt vnd rauhe / alſo daß er ſich an die Kleyder hencket. Das gantze Gewaͤchs iſt am Geſchmack faſt bitter / aber wirt kein aſtriction oder zuſammenziehung darinn ver⸗ merckt. Es bluͤhet im Hewmonat vnd Augſtmonat. Es waͤchſt ſein ſehr viel an Waſſerechtigen vnfeuchten orten / hin vnd wider am Rheinſtrom an den außgelauffenen Waſſern vnnd nahe bey dem Gebirg an den Geſtaden der friſchen Bächlein/ vnd auch dariñen / da das Waſſer nicht zu ſtreng lauffet⸗ | [Es iſt noch ein dritt Geſchlecht / welches ein zaſechtige Wiurgel hat / wie die gemeldte von Deren gemeimiglich ein H Ötengelder do braun vnd rundt iſt mit gewerben oder Gley⸗ chen / awan anderthalb Elen lang herfuͤr waͤchſet / vnd wirdt in viel Nebenzweigen auß getheilt. Die Bletter ſeind gemei⸗ niglich in drey theil zerſchnitten / zu zeiten auch in fuͤnff vnnd ſechs theil / wie am Eyſenkraut. Im Augſtmonat tregt es ſchwartzgeele runde / vngeſtirnte vnd doch gefuͤllte Blumen / ein jede Blum aber iſt in ein gruͤn rundes Raͤdlin geſetzt / ans zuſehen als ein Aug / mit braunen Augbrauwen⸗ daß auß ei⸗ nem gruͤnen geſtirnten Raͤdlein leuchtet. Der Samen hat zwey ſpitzlein / damit er ſich an die Kleider hencket. Es wachſt an den feuchten Waſſerechtigen Stetten / als auff den Graͤ⸗ ben vnnd an den Pfuͤtzen / iſt viel gemeiner in Teutſchlandt / dann das ander!) * Von den Namen der Kuͤnigund⸗ kreuter. T. See Gefchlecht diefes Krauts eygentlich Kuͤni⸗ gundktaut oder Waſſerdoſt genannt iſt viel Jahr her / wie auch im Capitel von der Adermenig iſt gemeldt wor⸗ den / vor das wahre vnd rechte Eupatorium Diotcoridıs,Se- rapıonıs, Mefueı ond anderer Arabifchen Artzet on einigen vnderſcheidt gehalten vnd gebraucht worden / welches ein zimlicher grober Irrthumb vnd vnfleiß geweſen / vnd wiewol eben das auch ein herzlich vnnd gut Leberkraut / das zu allen Geblechen der Leber ſo wol dienlich iſt / als die Odermenig fe folget darumb nicht darauf / daß man dieſe Kreuter alſo vermiſchen / vnd daß vor dieſes außgeben / dann auß einem Irrthumb hernachm als vnehlich viel Irrthumb erfolgen / alfows man ein Kraut mit einem falſ chen Namen taufft / ſo muß darnach wider je ein falſches deß andern ſtatt vertret⸗ ten/alfo daß man in ejn Irrgarten fompt/ daranß man ſich nichewider außwickein fan. Doch iſt der Irrthumb deren fo das Rünigunderant vor der Griechen vnd Meiuei’Eupa- toriam gebranschtnichrfegroß und gar zu ſchelten / als deren die die vd Salbey / die Brackediſtel vñ andre mehr Kreuter davor auß mehrer vñ groͤſſer vnwiſſenheit darvor gebraucht haben / fintsmal das Kuͤnigundkraut eben Die Kraͤfft vnnd Tugend — ——— 1 f 1 = ] et ee. 1 | A Tugendt hat in allen Schwa ch patorium Græcorum, das iſt vnſer Adermenig⸗ Marcus Platearius hat diefes Kraut Marum Diofcoridis getauffet / daB Vergleicht fich mirdem Maro,, gleich wie dag Neſſelkraut mit dem Roßmarin, So hat loannes Rueilius den Hydropıper Diofcoridis darauf wöllen machen / wel, ches auch ein groffer Irrthumb iſt / wie weiter an jhren ge⸗ buͤrlichen orthen wirt angezeigt werden. Das wir aber auch vnſer meynug darthun / vnnd anzeigen / wie dz gemeldt Kuͤ⸗ nigundkraut oder Hirtzklee beyden Alten genennet worden / ſo halten wir es mit vielen gelehrten Leuthen vnſerer zeit / als mit Guil elmo Turnero. Perro Turı ero, lohanne Rode- sico Luſitano, vnnd andern mehr gelehrten vnd erfahrnen Medicis, vor das Eupatorium Auıcenn mitden Hanf blettern / welches er l b.2.tract. 2. cap.24. beſchreibet / vnnd hindert vns gar nicht / daß der Interpres Aucennæ die Bl © men deß gemeldten Krauts den Seeblumen fälfchlich vers glichen hat / ſintemal die andern Noten vnnd Kennzeichen ſampt der Krafft vnd Tugendt dieſes Krauts mit dem Eu- patorio Auicenna durchauß vbereinſtimmen / vnd ſoll auch derwegen diſes Kraut allwegen indie Compofitiones wo er dep kupatorii gedenckt genommen / vnd gebraucht werden. Bon den Kreutlern wirdt es genannt / Lupatoriam Can- nabinum, vnd Eupatorium Cannabinum mas, zum Vn⸗ derfcheid de nachfolgenden, tem Cannabina aquatica, Herba Kunigundıs , Eupatorium vulgate ,Origanum a- quaticum, Trifolium ceruinum, Confölrdaceruina vnnd Eupatorium ada terinum, dieweil es bißhero von den vn⸗ — verſtaͤndigẽ Artzten vor das Eupatorium Græcorum faͤlſch-⸗ lich iſt gebraucht worden. [Eupatorinm cannabinum, C.B, „ vulgare, Matth. Turn, Cat. Lugd. Eupat. Auıcennz,Lac. F ⸗ * * Lon, Cam, Cæſ, adulterinum ſeu aquatieum, Fuch, Pieu- dohepatorium mas, Dodo. ga, Thal. Hepatorium vulga- re, Dodo. HerbaS, Kunigundis, Trago: Terzola, Sardo; Turfolium ceruinum aquaticum, Gef, Cannabina aquati⸗ ca, feu Eupatorium mas, Lobelo,] Arabifch wirdt es von Auicennasafer genannt, Italianiſch Eupatorio vulgare, Eupa- torio d' Auscenna ‚und von den Vercellenſern / Caneuaza. Hi⸗ ſpauiſch / Guafere, welches Wort mit dem Arabiſchen Wort Gafer gemeyn ſchafft / vnd daher auch ohne allen zweiuel den vrſprung bekommen hat, Frantzoͤſiſch heiſſet es Euparorreba- fard. Boͤhmiſch / S. Runygnıdyrranf. Flehmiſch vnnd Brabaͤndiſch / Boelkenscruyt Manneken Hochteutſch / Hirtzklee / Waſſerdoſt / Kuͤnigundkraut / Hirtzgunzzel / vnnd ©. Kuͤnigundskraut / Doſtenkraut / Albkraut vnnd Hirtz⸗ wundkraut. I. Das ander Geſchlecht wirdt von den Kreutfern/Eu- patorium Cannabinum Chrylauthewum genannt / deß⸗ gleichen Eupatorium Cannabinum fœmina, Virga auıca aquatica, Stellaria aquatica vnd Conſolida aquarıca Bon de Vercellenſern wirt es Italianiſch Terzala genañt / dieweil es wider die Feber vnnd ſonderlich wider das Tertian Feber nuͤtzlich gebraucht wirt / iſt aber nicht das Teizulander Ter- zolla Baptiſtæ Sardı, deſſen ek auch in dem ende Pandedtarü Syluarici gedenekt / daß ein viereckechtigen Stengel vnd bla⸗ we Blumen hat / thun derwegen diejenigen vnweißlich vnd vnrecht / die das Terzollam Baptiſtæ Saudi mir dieſem Ge⸗ waͤchs vermiſchen / fintemaleg zwey vngleiche Gewaͤchs vi; Ek keines mit dem andern fein gemeinfchafft oder gleichheit hat außgenommen / daß ſie beyde wider das Drittaͤgig Feber ge· K braucht werden / derwegen wir das jezig Gewaͤchs zum on, derſcheidt deß andern Terzollam luteam, das iſt 1 ertiang- ziam luteam genennt haben, [Cannabina aquatica folio non diuifo, C,B. Eapatorium Cannabinum femina Sep- tentrionalium, Lob. Euparorii cannabini altera fpecics, Ad.Hydropiper alind Dalech. Lug, Bidens folionondif- _ ſecto, Cæſal.) Flehmiſch vnnd Niderlaͤndiſch wirdt dieſes BGewaͤchs genennt Boelkenscruyt Wyftken. Engliſch Was Das Erſt Buch / Von Kreukern heyten der beber / wie das Ru⸗ F A 345 ter Hempe.] Hochteutſch / Waſſerwundkraut/ Waſſer Sternkranut / geei Feberkraut / vnd Kunigundkraut Weible ¶Das dritte Geſchlecht wirdt von Tago vnder die Eh⸗ ſenkreuter gezelt / von anderen vnder das Kuͤnigundkraut Weible. Cannabina aquatica folio tripartito diuiſo, C. B. Verbena ſupina vel 3. Trago.Pſcudohepatorium ſœmi- naDodo.gal, Hepatoriuc aquatile, Dodo. Pfeudohepa- torium alterum feu Femina, Thal. Verbenaca redta, Cord. in Diofc,Forbetino, Bitonienfum , Conifka palu- ftris quibufdam, Gef. eni & Verbelina, Hydropiper,Lugd, Bidensalia, Gef. Auff Teutſch / Fotzen Igel / Nanenfamp oder Krůden / vmb der zerterfften Blettet willen. | Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Eys genſchafft der Kuͤnigundkreuter. IAAs Kuͤnigundkraut iſt warmer vnd truckner Natur / welches fein bitterer Geſchmack zuerfennen gibts es hat ein Krafft vnd Eygenſchafft auffzuloͤſen / vñ die diefen feuch⸗ ten fluͤſſig zumachen / deß gleichen von wegen der geringen a» ſtriction die es neben der bitterkeit har die Leber zu ſtaͤrcken / welches villeicht auch vrſach geben / daß es ſo viel Jahr her / vor das recht Eupatorium der Alten gehalten iſt worden, Das ander Geſchlecht iſt an feiner Natur / Krafft / Wir, ckung vnd Eygenſchafft / dẽ jeztgemeldten durchauß gleich? außgenommen dieweil kein aſtrittion dariũ vermercker wirt/ daß es weniger krafft hat die Leber zuſtaͤreken / als das ri, [Das drier iſt bierer/ derohalben warmondrrucfen.] Innerlicher gebrauch dep Wafferdofter oder Der beyder Kuͤnigund⸗ kreuter. As erſte Geſchlecht deß Kuͤnigundkrauts / hat ein tref⸗ fenliche Krafft vnnd Wirckung in allen Kranckheiten der Leber / derowegen es auch in ſeiner Art ein fuͤrtreffenlich gut Leberkraut iſt / dann ſo man die gewiſſe erfahrnuß dieſes Krauts / mit den Kraͤfften vnd Tugenden deß rechten Eupa- torii Græcotum. welches vnſer Adermenig iſt / vergleichen wirdt / ſo wirdt man kein vnderſcheidt finden / derwegen man es anch ein recht edel Leberkraut wirdt muͤſſen bleiben laſſen. | Das Kraut inn Wein geforten/ darnach durch ein Tuch geſiegen / vnd Morgens vnd Abendrsjedesmal ein vntz oder ‚vier warm Davon getruncken / erwaͤrmet die Bruſt / benimp⸗ den kalten ſeuchten Huſten / von Falten Fluͤſſen vervrſacht: eröffnet oder loͤſet auff die verflopffung der Scher vñnd deß Mitses/ sreiber den Harn / fuͤrdert die Monatblumen der Weiber / vertreibet die wrißfarb/Geeffircht vnd Waſſerſucht Item die langwirige Feber ſo von ſchleimigen / zaͤhen ſeuch⸗ gen vnd obgemeldten verſtopffungen jhren vrſprung her ha; ben. Dieſer Tranck dient auch wider der Schlangen vnd giff, tigen Thier Biſſz vnnd Schaͤdigung / nicht allein obaenıch ser maſſen gettuncken / fonderen anch die Biß eufferlich warm darmit gewaͤſchen / vnnd das Kraut wie cin Pflaſter daruͤber gelegt / vnnd zum wenigſten deß Tags zweymal ex friſchet. Iſt auch ein heylſame gute Artzeney wider den ſchmerhen vnnd Geſchwer der Leber / dann er miltert nicht alleın d.1r ſchmertzen / ſondern er reynigt auch die Leber / vnd heylet alle verſehrung derſelben. Erwaͤrmet auch die erkalte Kber / vnd vertreibet die Geſchwulſt derſelben / vnd auch die Geſchwulſt deß Miltzes: vertreibt auch die Wißfarb vnnd den grünen Siechtagen Cachexiam. Der außgepreſt afft deß Waſſerdoſts/ auff einmal vier oder funff loth vor ſich ſelbſt / oder mir Zucker füß gemacht/ 28 346 A deß Morgens vnd Abends jedesmal fo viel getruncken / iſt zu — obgemeldten Kranckheiten viel kraͤfftiger vnnd dienli⸗ er, Def Saffts auff einmal fünff oder ſechs loth allein ohne einige vermifchung getruncken / toͤdtet die Wuͤrm im Kib / vnd führer ſie auß / vnd ſoll man das einmal oder drey thun. Wider die Waſſerſucht iſt folgends Traͤncklin ein beruͤm⸗ te Arzeney: Nimb deß ſriſchen außgepreſten Waſſerdoſts⸗ ſaffts ij. loth / blaw Himmelſchwertelwurtzelſafft em loth / deß beſten Mithridats ein halbs quintlein deß beſten Theriacks ein drittheil eines quintlins / gepuͤluerten Zu ker Candi ein halb loth. Vermiſch ſolche ſtuͤck durcheinander zu einem Truͤncklein / vnnd gibs dem Waſſerſuͤchtigen alle acht Tag einmal zu trincken / es treibt das Gewaͤſſer gewaltig auß. Waſſerdoſt vnd Taubenkropff jedes gleichviel in friſchem B Molcken geſotten / darnach durchgeſigen / end allen Morgẽ vnnd Abendt ein Becherlein voll darvon warm getruncken / reynigt das vnſauber Gebluͤt / vnnd heylet den Grind vnnd alle ſchaͤbigkeit der Haut. Etliche ſieden das gemeldt Kraut mit Erdtrauchwaſſer / fo wirdt die Artzeney kraͤfftiger. Waſſerdoſten mit Kraut vnd Blumen wann er in ſeiner vollkommenen Bluͤhet iſt / mit Wein geſotten / vnd durchge⸗ ſigen / iſt ein Föftlicher Wundtranck / nicht allein die euſſer⸗ liche Wunden darmit zu heylen / ſonder auch die innerliche Bruͤch vnd Verſehrungen deß Morgens vnd Abends vier oder fuͤnff loth getruncken / vnd den Schaden auch euſſerlich damit gewaͤſchen / vnd darinn genetzte Tuͤchlein vbergelege: Auß gemeldtem Waſſerdoſt macht man ein ſehr koͤſtlichẽ Wuntranck / zu allen gehauwenen vnnd geſtochen Wun⸗ den/alfo; Nimb Waſſerdoſt zwo Handvoll / Wintergruͤn / C roten Gochheyl / guͤlden Leberkraut / Beerwinck / jedes ander⸗ halb Handvoll / Genſerichkraut / Geyßfuß / guͤlden Heyl⸗ wurztbletter / jedes ein Handvoll / wild Ochfenzung / Weiß» wurtzbletter / klein Monkraut / weiſſen Andorn / Baldrian⸗ kraͤut / jſedes j. halb Handvoll, Zerſchneid ſolche ſtuͤck klein / theil fig ab in zwey theil zuvor wol durcheinander vermiſcht / chue ſie in ein zinnen Kannten / ſ chuͤtte daruber ein maß weiſ⸗ fen fuͤrnen Wein / oder fo viel gutes Bier / verlutier die Kan⸗ ten vinb den Ranfft wol daß nichts ausriechen mag / vñ ſtell ſie in ein Keſſel mit ſiedendem Waſſer / laſſe ſie vier Stundt an ſtaͤter hitz darinn ſieden / darnach thue ſie herauß / vñ wan ſie kuͤle worden / ſo ſeihe den Tranck durch ein Tuch / vnnd be⸗ halee denn wol verſtopfft inn einem Glaß an einem kuͤlen ort. Gibdem Berwundten darvon allen Morgen vnnd A⸗ bend / jſedeß mal vier oder fühff loch zu trincken / es heylet cin D jede Wund oder Stich von grundt herauß Hann ein Roſſz oder Rindtviech Leberſiech were / ſo ſoll man jhme Waſſerdoſt vnder das Futer klein zerſchnitten ver⸗ mifchen / oder dem Rindtviech ſonſt zu eſſen geben / vnnd das geſtoſſen Puluer darvon mit Saltz vermiſchet zu lecken ge⸗ ben / diſes iſt auch den Schafen eine gute Artzeney zu gemel⸗ tem Gebrechen. | \ Man mag auch einem Roß oder Rindtviech etliche Tag nacheinander deß gepuͤluerten Krauts vier loth mit warme Waͤſſer vermiſcht / wider den gemeldren Gebrechen durch ein bequemes Inſtrument eynſchuͤtten / dann es thut wun⸗ derbarliche huͤlffe. | Das weyt Gefchlechediefes Krauts mit den geelen Blu⸗ inen/welchesauch Waſſerwundtraut genennet wirdt / hat in allen obgemeldren Gebrechen der geber/ gleiche Krafft on E Wirckung wie der Waſſerdoſt / allein daß feine Krafft gerin⸗ ger iſt dieſelbig zu ſtaͤrcken / ſintemal man ſchier gar kein zu⸗ fammensichende Krafft darinn vermercket. Sonſt mag es fruchtbatlich sit allen oben erzehleten Kranckheiten / deß⸗ gleichen auch zu Wunden vnd Bruͤchen gebraucht werden / dann es vber die maß ein bewertes Wundkraut iſt / darauß manbeylfame Wundtraͤnck machen kan / wie dann nachfol⸗ der in allen gehauwenen vnnd geſtochenen Wunden bewert iſt / dieſelben vom grundt herauß zuheylen / den bereytet man alfo: Nimb Waſſerwundtkraut anderthalb Handtvoll / D. Jacobi Theodori Tabernemontant! F Sonnenbluͤmleinkraut vnnd Blumen / klein Fuͤnfffinger kraut / das auch von etlichen Terpentill genannt wirdt / ein Handvoll / Sinnaw ein Handvoll / Eiſenkraut / Schluͤf⸗ ſelblamenkraut / Kreutzwurtzellraut vnd Wurtzel mit einem andern Namen Sperrenſtich genannt / Ackeleyenkraut / je, des ein halbe Handtvoll. Dieſe Stuͤck ſoll man klein zer, ſchneiden / vnd in ein bequeme Kannten thun / daruͤber ſchuͤt. tenein maß Weins oder Bier / die Kannt verlutieren / vnnd vier ſtunden lang inn einem Keſſel mit Waſſer ſieden laſſen / vnd denſelben darnach wan er durchgeſiegen iſt / gleicher ac, ſtalt brauchen. Ein anderen guten erfahrnen Wundtranck mach alſo: Nimb Waſſerwundkraut zwo Handvoll / Sanickel / Scor⸗ zonerenkraut vnd Wursel/jedes anderhalb Handvoll / Pru— nellenkraut / Adermenig / blaw Sternkrant / klein Fuͤnfffin⸗ G gerfraut/ Garafelkranut / jedes ein halbe Handvoll / brauner Fingerhut / Schlangenzuͤnglein / der jungen Bletter von den Eglentier Roſen / junge rote Weidenbletter / jedes ein halbe Handvoll. Alle gemeldte ſtuͤck ſoll man klein zerſchnei⸗ den/ond darzu thun vier loth friſcher Wechholterbeeren ein wenig groblecht geſtoſſen / ſolches alles wol durcheinander vermifchen/vnd darnach in zwey gleiche theil abwigen / dag eine cheil inn ein Kannten oder Zinnenflaͤſchen thun / dark, ber ſchutten ein maß weiſſen Wein oder Bier / die Kannten am Ranfft wol verlutieren / vnd darnach vier Stunden inn einem Keſſel mit Waſſer ſieden laſſen / folgends auch obge⸗ melter maſſen gebrauchen. Euſſerlicher gebrauch der Kuͤnigund⸗ H kreuter Beꝛꝛ⸗ obgemeldte Kreuter werden euſſerlich nuͤtlich zu allen Wunden vnd Schaͤden gebraucht / derwegen jh⸗ nen die Wundtaͤrtzet ſolche Kreuter ſollen laſſen befohlen ſeyn / Wundtwaſſer / Balſam / Salben und Wundpflaſter darvon zubereyten / dann fie beyde herzliche Wundtkreuter ſeindt / Wunden vnd Schaͤden an Menſchen vnnd Viech damit zu heylen. Dann es iſt von den Jaͤgern wargenom⸗ men worden / daß die verwundten Hirtz das Kuͤnigundkraut eſſen / vnd ſich damit heylen / daher es auch Hirtzwundkraut genannt iſt worden. Waſſerdoſt in Waſſer geſotten und ein Lendẽbad darauf gemacht / darinnen deß Tags zweymal jedes mal auff die am derhalb Stunden gebadet / bringt den Weibern die verſtan⸗ 1 dene Blumen wider zurecht. Das thut auch der Dampff von dem gefortenen Krant/fo cin Weib fich daruͤber ſetzet / vñ denſelben durch ein Rhor zu ſich in die Mutter empfaͤhet / deß Tags zweymal. Beyde obgemeldte Kreuter ein jedes vor ſich ſelbſt / oder aber beyde zu gleichem theil vermiſcht / in Wein vnd Waſſer geſotten / die ſaulen Wunden vnnd Schaͤden damit außge⸗ waͤſchen / vnd die Kreuter darnach zerſtoſſen vnd wie ein pfla⸗ ſter daruͤber geſehlagen / weychen / zeitigen / reynigen vnd hey⸗ ien / ziehen viel Fleiſch / vnd mögen vor andern Wund vnnd Schadentreutern ohn einigen Nachtheil und Schaden in⸗ nerlich vnd euſſerlich gebraucht werden. Der außgepreſt Safft von dem Waſſerdoſt / mit Eſſig vnd Salt vermifcht / oder durcheinander temperirt / vnd das grindig/flüffig Haupt damit deß Tags einmal oder drey be⸗ ſtrichen vnd geſalbet / heylet allen boͤſen Grindt. K DerKand) oder Dampff deß angezuͤndten Waſſerdoſts vertreibt die Schlangen vnd alles vngeziffer. Waſſerdoſt in Wein oder Waſſer geſotten / heylet die Biß der Schlangen vnd ander gifftiger Thier / fo man die Biß end Wundendeß Tags erlichmaldamit auß waͤſchet / vnnd das geſtoſſen Kraut pflaſtersweiß daruͤber leget / vnd ſo offt es trucken wirdt / wider erfriſchet. Waſſer⸗ A 1 — I I Das Erſte Buch / Don Kreutern F a MWafferdoft gediſtilliert Waſſer. Herbz Kunigandıs aqua ftillarıuıa. | LE Waffer von dem Waſſerdoſt / ſoll im end deß Brach⸗ RAmoenats / oð Hewmonats wann es in ſeiner vollkomenli⸗ chen Bluͤeth vñgeitigung ift/gediftiliirewerde Man nimt die ſtengel mit den Blettern vnn Blume / hackt fie auffs kleineſt / darnach diſtilliert mans fänfftiglich in Balneo Mariz, wann das gefchehen / nimpr man der Bletter vnnd Blumen deß Krauts im Lufft getrucknet vnd gedoͤrrt / zu einem groblechti⸗ gen Puluer geſtoſſen vnd vermiſcht mit jeder maſſen deß ge⸗ diſtillirten Waſſers deß gemeldten 1 uluerg vier vntzen / laſ⸗ ſets mit einander inn einem warmen Balneo Matiæ in ein Kolben gethan 24. = tunden beytzen / darnach zeucht mans abin Balneo Massa zum andern mal / vnd ſetzts meinem wol z vermachten Glaß feine zeit in die Sonn zu rectificieren / dar⸗ nach verwahret mans zu dem gebrauch. Innerlicher gebrauch deß Kuͤnigund⸗ krautwaſſers. K Rnzundtrauwaſſer hat ein beſondere Krafft vnd Ey⸗ genſchafft die Leber zu ſtaͤrcken / vnd jhre Wirckung zube⸗ kraͤfftigen / cs eroͤffnet vnd loͤſet auff alle verſtopffung derſel⸗ bigen / deßgleichen deß Miltzes / vnd heymlicher gaͤng der A⸗ dern / es benimpt die boaͤſe Todtenfarb vnd den grünen Siech⸗ tagen Cachexiam, vnd die anfahende Waſſerſucht / deß glei⸗ chen alle Feber die von verſtopffung der Leber vnd deß Mil, zes vervrſachet werden / verzehret allen innerlichen Schleim im Leib vnd in den Adern / fuͤrdert die Weibliche Monatblu⸗ men / zertheilet die Geelſucht / treibet den Harn/erwärmet € die Leber / Nieren vnd Blaſen / vnd verhuͤtet daß der Stein nicht wachſe / alle Morgen vnd Abendt / jedesmal vier oder v. loth getruncken. Es iſt auch ein heylſames Waſſer die friſchen Wunden zur heylung zu fuͤrdern / obgemeldter maſſen an ſtatt eines he getruncken / vnd feinen Wein darmit vermi⸗ chet. Euſſerlicher gebrauch deß Kuͤnigund⸗ krautwaſſers. En Mundt mit Kuͤnigundkrautwaſſer offtermals auß⸗ gewaͤſchen vnd geſpuͤlet / auch den Halß wol darmit ge⸗ gurgelt / vertreibt alleverfehrung vnd heylet die Mundtfeule vnd faule Löcher deß Halß / deßgleichen das eſſen vnd Blaͤ—⸗ terlein deß Mundts. Die Geſchwer vnd verſehrungẽ deß Maͤunlichen Glieds / vnnd der heimlichen oͤrter der Mannen vnd Frawen / off termals mit gewaͤſchen vnd gereynigt / auch leinine Tuͤchlin darinn genetzet vnd daruͤber gelegt / heylet ſie fein vnd ſauber in kurtzer zeit. Syrup vom Kuͤnigundkraut. Sytapus Eupatotii Auiceunz, Fe x De dem Kuͤnigundkraut machet man and) ein herrli⸗ A chen Syrup: Man nimpt deß außgepreften frifchen ge⸗ leuterten Safft deß Künigundfrauts drey pfundt / weillen gg Feinzueker ij. pfundt / ſolches laſſet man ſittiglich zergehen ſcheumpt man es vnd leuterts mit einem zerklopfften Eyer⸗ weiß / wann es nun die dicke eines Syrups bekommen hat / ſo ſeihet mans durch ein ſauber Wuͤllin Tuch / vnd verwaret den Syrup in ejner Porcellanbuͤchſen zum gebrauch. Die⸗ fer Syrup dienet zu allen Maͤngeln der Leber / deßglei⸗ chen zu allen obenerzehlten Kranckheiten. Deſſen braucht man ij. vntz auff \ ” eanmal. — — vnd ober einer linden Glut gemächlich ſieden / im ſieden ver⸗ 6 — u De. | | RR Aufgezogener Kunigundkrauts Sprup, Eupatorli Ausenn&cxtradtichis | Syiupus, e > dem dürren Waſſerdoſt / wirt ein anßgezogener Sy Arup gemacht / wie auf der Adermenig / der wirdt auß dem⸗ Kraut / Stengel / Blumen vnd der Wurtzel gleicher geſtalt bereytet. Der dienet wider alle obgemeldte Gebrechen / wie der Syrup ſo von dem afft bereytet wirdt / außgenommen daß man deſſen nur j. loth over cin Loͤffel voll auff einmal mit dem gediſtillirten Waſſer / oder mir einem andern bequemen Safft / braucher. Künigundfrant Saltz. Herbæ Ku- nigundis Sal. DE dem geduͤrrten vnnd auffgetruckneten Kraut deß Kuͤnigundkrauts wirdt auch ein koͤſtlich alg gemacht / daß bereytet man auß der Subſtantz def gantzen Krauts / wie man das Wermuthſaltz vnd anderer Kreuter Salg zu bereyten pflegt. Das dient in ſonderheit wider die Geſchwulſt der Leber / deß Miltz / den gruͤnen Siechtagen vnd die Waf ſerfucht / davon gibt man einen halben ſerupel oder ſechſten theil eines quintlins mie Wein / eder ein wenig Kuͤnigund⸗ krautwaſſers / oder aber mir einem andern bequemen Waſ⸗ fer. Es wirdt auch faſt nuͤtzlich zu den gemeldten vnd vielen andern Gebrechen mit andern Artzeneyen vermiſcht / wie die Medici Practici ſolches wol zuvermiſchen wiſſen. Kuͤnigundkraut Extract. Eupatorii Auicennæ extractum. EL Errract auß dem Kuͤnigundkrant / wirdt auß der MWursel/ Kraut / Stengelvnd Blumen bereytet / wie auß deu: důrren Wermuth vnd Beyfuß. Der dient zu allen oben erzehleten innerlichen Kranckheiten / davon giht man ein drittheil eines quintleins auff einmal mit einem bequemẽ Safft: man vermiſchts auch mit andern Artzeneyen. Das Neundtzehende Capitel. Von dem Leberbalſam. Eß Leberbalſams oder kleinen Coſtenbal⸗ ſams haben wir heutigs Tags drey vnderſchied⸗ liche Geſchlecht* | Be 1. Daserft Öefchlechehar eine vberzwerche holtzechtige Wurtzel eines Fleinen Fingers dick / mie vielen zafeln behenckt / darauß wachfen viel Stengel die feind duͤñ / rundt / vnnd holgechrig/ vnnd etwas rauch / auff die ander» halben Schuch lang / die ſeindt mit vielen langlechtigen rauhen Blettern bekleidet / den Blettern deß Tauſentguͤl⸗ denkrauts oder deß Yſops Ähnlich / außgenommen daß fie etwas breyter / vnnd nit fo ſpitzig ſeindt / geringshe⸗ rumb mit tieffen Schnittlin gleich einer Seegen zerkerfft / oben an den Stengeln gewinnt es ſchoͤne geele Dolden oder Blumen / von Farben vnd geſtalt wie die gefüllte Rheinblu⸗ men / oder wie die Blumen deß Frawenkrauts / allein daß fie kleiner ſeindt / die bluͤhen faſt den ganzen Sommer hin⸗ auf. Das ganz Kraut iſt am Geſchmack ſehr bitter / vnd ei⸗ nes guten Geruchs. Dieſes Gewaͤchs wirdt allem bey vns in den Luſtgaͤrten gezielet / dann von ſich ſelbſt waͤchſt es nicht x in Teutſchlandt / aber in der Landiſchafft Tuſcanien wirt es in geoffer menge gefunden/ond waͤchſt gern in Sonnreichen orten, | 11, Das zweyt Gefchledhr har auch ein harte /holgechtige Wurnel/ die theilet fich von Ihrem Haupt in drey oder vier theil/ hat wenig Zafeln oder Nebenwurtzeln. Die Stengel vnnd Bletter ſeindt dem vorigen inn allen dingen gleich / außgenommen daß die Bletter etwas breyter vnd kuͤrtzer / vñ die Blumen weiß ſeindt. Dieſes wirt auch wie das vorig bey vns allein in den Gaͤrte gesieler/aberin der Prouintz Franck⸗ reich / * 348 Jul A J. Leberbalſam. | Ageratum I. * 9— 4 | ih I) # Ih) | R # | Ä Alu ; IN a — —4 Ri KEIL NOIR Hin. £ IE UNE} A a E \\ % Ill © TREE INN ING: 1).C At VNA FE ER —9— al) ON * EN IR e * ea 8 | INN reich vnd Langnedock waͤchſt es von fich ſelbſt vberfluͤſſig / da iM 00 dann auch das erſt Geſchlecht gefunden mirdt. —Jv Als, Das dritte Geſchlecht iſt kleiner dann Die vorigen J— zwey Geſchlecht / das har ein lange / gerade Wurzel kleinen Hill) 9 * 11, vnd Hi. Leberbalſam. INN | Ageratum II, candidum& Ill minus. * D ee D. Jacobi Theodori Ladernemontantı \ F Singets-diek / mit zimblichen Nebenwuͤrtzlein behengt / die Bletter ſeind ſpitzig vnd ſchmal wie deß Yſops Bletter / har ein einstigen Stengel der wirdt nicht viel vber Spanenlan die Blumen ſeindt geel wie die Rheinblumen. Esiſt auch dieſes Kraut vnſerm Teutſchlandt vnbekannt / wirt allein wie die vorigen in den Luſtgaͤrten gepflantzet,* Von den Namen der Seberbalfam, De Seberbalfamiftdasrecht Eupatorium Mefaei, dar⸗ vor vnſere gemeine Medıic vnd Calendermacher fo fans % ge Jahr her vielerley falfche Euparı rn gebraucht / vnnd die Compolinones Msluer,dichenrigs Tags in allen Apoteckẽ durch die gang Chriſtenheit gemem feyn / darmit beſudelt / als da feyn der Syrupus de E ıpatorio Mefuei, der Syrapus & 4. Epıchy:no, darinn dieſes Kraut der Leberbalſam and) ges het / die Pula de Eupatorio, vnd die Trochif:ide Eupato- rio: alle gemeldtg Compoßitiones feindt viel Jahr her mie den falſchen vnnd mancherley vngewiſſen Eupatoris auf groſſem vnverſtand gefälfcht worden / welches heutigs Tags noch in vielen orten bey etlichen vnerfahrnen Medicis, vnnd ſonderlich bey den Calendermachern geſchicht / als denen di, ſes kapatarium Meſuernicht bekannt iſt / vaangeſehen daß ihnen dieſer Irrthumb nun etlich Jahr her von vielen Ge, lehrten lobwirdigen Maͤnnern nicht allein inn Teutſchlandt ſondern auch inn andern Nationen durch jhre Schrifften entdeckt worden iſt. Valerius Cordus hat die weiß Aurin Gratiolam genannt / vor das recht Eupatorium Meſuei ge⸗ halten / vnd vielen vrſach geben daſſelbig auch in die gemeldte Compolitiones zu gebrauchen / wie dann noch auff den heu⸗ tigen Tag geſchicht / welches auch nit ein geringer Irrthumb iſt / vnd ob wol das gemeldte Kraut Gratiola etlicher maſſen der Geſtalt halben mit der Beſchreibung Dioſcotidis vber⸗ einſtimmet / ſo tregt ſichs doch nit in allen ſtuͤcken vnd Noten darmitzu. Zudem ſeindt beyde das Gratiola vnnd Eu- patorium Mefuei der Krafft vñ Wirckung halben weit von einander vnderſcheiden / ſintemal die Aſtriction vnd ſtaͤrcken⸗ de Krafft deß Eupatorii Meſuei, wie die ihm von dem Me- ſueo zugefchrieben wirt / niimer mehr inn dem Gratiolæ ſich befinden wirt / dann es ein ſtarcke purgierende Krafft hat / z wann es vor ſich ſelbſt allein ohn ein corredtiuum gebraucht wirdt / die Leber vnd alle Eyngeweyd durch ſein ſtarck purgie⸗ rende Krafft viel mehr verletzet / ich geſchweig daß ſie einige ſtaͤrckimg davon bekommen ſolten / wie das die taͤgliche erfah⸗ rung genugſam vnnd vberfluͤſſig bezenget. Derowegen fs 1 manrechtonnd wol handlen wil / vnnd den Krancken nicht weitern ſchaden zufügen’ fo ſoll man in die obgemeldten Cö- pobit.onesallwegen den Leberbalſam gebrauchen / darınndg Eupatorium begert wirdt / ſo wirdt man befinden / daß die⸗ ſelbigen daß jenige außrichten werden / das jhnen von dem Aushote zugefchricben wirdt / und darzu er fie geordnet hat⸗ te⸗ 1. Dieſes Kraut Leberbalſam genannt / wirdt von Dio- ſcoride vnd Galeno, Griechiſch A’ynezror genannt, Latei⸗ niſch Ageratom, von Meſteo Eupatorium, von GeſneroCo- ftus minor hortei fis, von Valerio Cordo, Menta Corym- bıfera minor, von Remberto Dodonæo, Balſamita minor, von den Kreutlern / Herba lulıa, vnnd Balfamita Coftina minor. [Agoratun foliis longioribus ſerratis, C.B, Age- J K rarum, Match. Lac, Calt. Lugd. Cam. Septentrionalium, | Lob. Eupatoriuw Meſue. Trag. Gei. Lon.Menthacorym- bifera minor, Cordo, Balfamitamınor, Dodo. gal.& poſt Camphorata, Cafalpino.] Arapifch von Melueo Gaftt, . Bon den Italianern / Herba Guilia, Gulia, Giula hirba, Agera- toond Eupatorio di Mefue. Engliſch / Madelein vnd Made i lein. Flehmiſch / cleyn Balfamcruyt / Conninginnekruyt 4 vnd Senerbalfam. Hochteutſch / kleiner Coſtenbalſam / vnd 4 Leberbalſam IL, Das zweyt Geſchlecht wirdt von den Kreutlern nann “ r 57 I — — 4 * nannt / Herba Iolia alba, Agerarum aibum vnd Menta Co- ſtina alba. [ Agsratum Folsıs brenioribusterracıs, C. B. al- terum, Matth. Lugd.Horibuscandıdis, Lob.Cam,minus, Cam, in Matth.] Teutſch / weiſſer Seberbalfam vnd kleiner weiſſer Coſtenbalſam genannt. 111. Das dritt Geſchlecht wirdt von den Kreutlern / A- geratum mınus. [ Ageratuın folus non ferratis, C. B. mi” aus, Lob, tertium, Match. & Lugd.] talianifch/ Ageraro minore, vnd zu Teutſch / kleiner Seberbalfam genannt. 8 Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Ey⸗ genſchafft deß Leberbalſams. Er ſehr bitter geſchmack dieſes Krauts ſambt feiner as ſtriction die es neben der bitterkeit hat / geben genugſam zu verſtehen / daß es warmer und truckner Natur iſt / vnd iſt G aber warm im erſten / vnd trucknen im andern Grad. Don ſeiner waͤrmenden ſubtielen Subſtantz hat es ein Krafft důñ zumachen / abzuloͤſen / zu reynigen / zu reſoluieren ohn einige zuziehung / verhůͤtet die ſeulnuß / loͤſet auff die verſtopffung / ond fuͤhret die Gallen leichtlich auß. Durch ſeine Irrdiſche Er R ” vnd zuſammenziehende Subftang/ ſtaͤrcket es den Magen deber / vnd alle mnerliche Glieder. | Inner licher gebrauch deß Leber balſams. 2 SE Seberbalfam hat ein geringe Kraft den Bauch zu erweychen / fo derfelbig aber mit Keßwaſſer geforten wirdt / vnb von der durchgefigenen Brühen ein guten wars c men Trunck gethan/purgierer er die Gallen vh den Schleim fänfftiglich durch den Stulgang. Das Kraut zu Puluer geſtoſſen vnd deilelben ein halb loth biß in drey quintlein mit friſchem Keßwaſſer getruncken har gleiche Wirckung. Die obgemeldte Artzney gleicher geſtalt etlich Tag nach einander gebraucht / eroͤffnet die verſtopffung der Seber/ ſtaͤr⸗ cketvnd erwaͤrmet dieſelbig / kochet die zähen groben feuchten beyier alle Kranckheiten die auf verſtopffungen ſich erheben / vnd vertreibet die alten langwirigen Feber / und den gruͤnen Siechtagen / iſt ein heylſame vnd gute Artzeney / zu dem an» fang der Waſſerſucht. | Die sberfien Schößlein fanpr den Blumen vnnd dem Kraus ober Nacht in weiſſem Wein gebeytzet ond den Kin, Die Bauchwuͤrm. dern deß Morgens nuͤchtern drey Stundt vor der Mahlzeit ein klein Pfenningglaͤßlein voll darvon zu trincken geben / toͤdtet vnd vertreibet die Bauchwuͤrm. Ein loch der Latwergen Hietæ picræ, ſonſt Bitterheylig genannt / vnnd anderthalb quintlein deß Puluers von dem Kraut mireinem Truͤncklin Weins zertrieben vnnd getrun⸗ cken / iſt ein heyl ame Artzeney den alten Menſchen die wůrm im Leib zutodten vnnd außzutreiben / dann ich etlichmal mit dieſer Artzeney zehen / zwoͤlff vnd biß in zwentzig Wuͤrm von einem Menſchen getrieben hab / auff einmal. Der Samen von dieſem Kraut den jungen Kindern ein⸗ geben / wie man den Wurmſamen eynzugeben pflegt / hat gleiche Wirckung die Wuͤrm zu toͤdten vnd auß zutreiben. Euſſerlicher gebrauch deß Leber⸗ balſams Der Dampff deß angezuͤndten Leberbalſams / treiber den E Harn / vnd erweychet die harte Beermutter / wie ſolches K Dioſcondes bezeuget / dann weitere Kraͤfft vnd Wirckung deß gemeldten Krauts / euſſerlich zu gebrauchen / ſeindt vns noch zur zeit vnwiſſend. Leberbalſams Gediſtilliert Waſſer. Eupa- torii Meſuei aqua ſtillatitia. > Pd dem Leberbalſam diſtillirt man ein herrlich gut waſ⸗ Her: Man nimpt im Hewmonat das Kraut mit den ſten⸗ Sas Erſte Buch / von Kreutern 349 F geln vnnd Blumen / hacket es klein / darnach zeucht man es r * H J ſaͤnfftiglich abıa Bleu Manz. Deß gediſtillirten Waſſers nimpt man ein maß / vnd deß gedoͤrrten Krauts vnnd Blu⸗ men vier vntzen / zu einem groblechtigen Pulner geſtoſſen / vermiſchts durcheinander in einem Diſtillierkolben / laſſets wol verlutirt 24. Stunden in einem warmen Baloeo Ma ri beytzen / darnach zeucht mans zum andernmal ab / vnnd ſtelts ein zettlang wol vermacht in die Sonn zu rectificieren / darnach bewaret man es zum gebrauch. Innerlicher gebrauch deß Leberbal⸗ ſamswaſſer. | Ä De Leberbalſamwaſſer iſt ein koͤſtliche Ärgeney / in allen Fehlen der Leber / fonderlich die verſtopffung derſelben zus eröffnen / fie zu ſtaͤrcken vnnd alle Kraͤnckheiten fo von ver, ſtopffung vervrfacht werden/ als da feindr Die alten langwi⸗ rigen Seber/anfang der Waſſerſucht / Geelſucht / vnnd der grün Stechtag Ca: hexia, deß Morgens und Abends jedes mal vier oder v loth getruncken. Gemeldt Waſſer gleicher geſtalt getruncken / treiber den H ar ſtillet die Mutterkrimmen / vud toͤdtet vie Wuͤrm an jungen vnnd alten Menſchen. Den jungen mittelmaͤſſigen Menſchen gibt man aiij. vñ auch iij. loth / den Kindern von je ben jaren biß auff v. jar / iij. vnd ij. loth / den vier jaͤrigen und Die darunder ſeind ij. vnd ander: halb loth / vnd den gariun⸗ gen Kindernzj. loth Leberbalſams Conſeruenzucker. Euparo- rir Meſuei conſerua. >, Ba den Blumen pn Blettern deß Leberbalſams machr man ein.herzlichen guten Conſeruenzucker / der wirt aller dings bereytet wieder Konferuenzuckervon dem Wermuth. Diſer Conſeruenzucker wirdt heutigs Tags hoͤchlich gelobr vnd gebraucht wider die Hauptfluͤß dieſelbige zuſtillen vnd zu crucknen / deßgleichen das langwirig Hauptwehethumb zu vertreiben. Er dient auch wider die Miß farb deß Leibs vnd den grünen Siechtagen / vnnd die anfahende kalte Waſſer⸗ ſucht / ſtaͤrcket vnd erwaͤrmet die erkalte blöde Leber / vnnd er oͤffnet die verſtopffung derſelben / deß Morgens nuͤchtern sum wenigſten ij. ſtunden vorm Eſſen eins: Caſtanien groß darvon eyngenommen. Toͤdtet auch gleicher geſtalt genuͤzt / Leberbalſams Syrup Eupatorü Mefıei Sycupus. Ira Leberbalſam macht manin allen wolgeruͤſten Apotecken ein föftlichen Syrup / welchen der Arabifch Arset Mefueus lib. 3. deantidot, befchreiber / dieweil a⸗ ber nun onfer Scherbalfam das recht Eupatoriam Meſuei iſt / ſoll billich dieſer Syrup auch von demfelbigen auch bereytet werden. Dieſer Syrup waͤrmet / loͤſet ab/ macht die groben zaͤhen feuchten duͤnn vnd fiuͤſſig / reynigt vnd ſtaͤr⸗ cket alle innerliche Glieder die der daͤuwung dienen / machet luſt zur Speiß / ſtaͤrcket die Daͤuwung / oͤffnet die innerfichen verſtopffung / reyniget durch den Harn / er verbeſſert die er⸗ kalte entrichtumgen / deß Magens / der Leber / vnnd der daͤu⸗ wenden Glieder / vnnd ſo dieſelbigen von windigen Blaͤſten auffgeblehet werden / zertheilet er die Blaͤſt vn leget diefelben. Er bentmpt vnd vertreibt das ſpannen / thenen / drucken / fie, chen vnd ſchmertzen vnder den kurtzen Rippen / beyder Sei⸗ ten / deß gleichen das aufflauffen aller innern obern Glieder / vnnd die alten langwirige Feber von der verſtopffung der de⸗ ber vervrſacht / deßgleichen den gruͤnen Siechtagen / vnd die zerſtoͤrrte boͤſe Todtenfarb deß Leibs / vnnd die Waſſerſucht⸗ sreibe den Harn / vnd reynigt alle heymliche gaͤng deß Geaͤ⸗ ders, Werlnun diefer Syrgp in allen rechtſchaffenen Ayo: zecken bereyt gefunden wirt/haben wir es vor vnnoͤtig geach⸗ tet den ſelben zubeſchreiben / ſintemal er von vielen Stuͤcken muß bereytet werden / vnd ein groſſer * darzu gehörer / zu wg dem * I ke z — — - E — — - - * = BES = 9 — — — — — — en mean — ag — — —— 8 ni en nn tn nn — ⸗ = * Te ” = = - = — — — a re Y J — H er = ih N 350 \ I N rl Er } MU 6 Ill) N —* J IE a IE. 1 ii, Balz 1} if r \ | N poſition etwann vmb weniger lorh willen zumachen. Außgesogener £eberbalfam Syrup. Eupato- rii Mefüei exıradtionis Syrupus. Sy dem gedörzten Kraut de Scherbalfams fan man auch.ein eöftlichen vnd nüglichen Syrup bereyren / wie man den aufgesogenen Syrup vom Wermuth zu bereyten pfleget. Diefer Syrup dient zu allen Gebrechen der Leber / vnnd andern oberzeleten Kranckheyten / wie die in dem ge⸗ brauch deß Seberbalfams / vnnd deß gediſtillirten Waſſers / vnd deß Conſeruenzuckers angezeigt worden ſeindt / davon gibt man auff einmal ein Loͤffel voll mit einem bequemen ge⸗ diſtillirten Waſſer. —— Leberbalſams Pilulæ. Eupatorii Melſuei Pilulæ. | j Sbeſchreibt der obgemelte Arabifch Artzt in dem gemel⸗ dten Buch koͤſtliche on faſt nugbarliche Pilulas von de Seberbalfam/die finde man in alle wolgeruͤſtẽ Apoteckẽ bereyt. Die werdẽ fuͤrnemlich zu allen Gebrechẽ der Leber fo von vers ſtopffung derſelben vervrſachet werden nünlich gebraucht/ wrerden hoͤchlich gelobt wider die Geelſucht / vnnd die Feber die nicht ſtaͤts wehren / ſonder zu gewiſſer zeit den Menſchen anſtoſſen / die man Febres periodicas nennet. Deren gibt man ein quintlein biß auff anderhalbs/ vnnd wirsfen fie wol fo man ein Trunck Molcken darauff thut. c Leberbalſams auffgetruckneter Safft. kupato⸗ rii Metuci ſuccus inſpiſſatus. De! der auffgetrucknet Safft def Leberbalſams / auch Yin die Pillulen vnnd andere Compofitiones gebraucht werden’ foll der gefamler end auffgerruckner werden / wie der Agrimonienfafft. Diemeilaber der aufgezogen Safft all⸗ wegẽ dienlicher vnd kraͤfftiger iſt / der auß dem duͤrren Kraut auß gezogen vnd inſpiſſirt wire / iſt billich derſelbig dem auff⸗ getruckneten fürzuferen. Wie num derſelbig bereytet wirdt⸗ findeſtu an gemelrem ort guten bericht, | Leberbalſams Ertract. Eupatorü Medfuei extractum. D gyEr Erreart von dem seberbalfam wire kuͤnnſtlich auß⸗ gezogen vnnd bereytet / wie der Extract auß dem Wer⸗ muth. Der dient zu allen obgemeldten innerlichen Kranck⸗ heiten / wie die hiebevor von dem Leberbalſam / feinem gedi⸗ ftullirten Waſſer vnnd Conſeruenzucker ſeindt erzehlet wor⸗ den. Davon gibt man auff einmal ein ſcrupel oder drittheil eines quintlins mit eim bequemen Waſſer oder Safft. Es wirdt auch dieſer Extract mit Pillulen vnd andern Artzneyẽ zu mancherhand erzehleten gebrechen heylſamlich vermiſcht welches wir den Medıicis Practicis befeblen, Leber balſam Saltz. Sal Eupato- rii Meſuei. De⸗ Saltz deß Seherbalfams/ wirdt allerdings bereytet E vnd auß gezogen wiedas Wermuth Salk- Das wirt ſonderlich zu der Waſſerſucht vnnd die Fluͤß deß Haupts zu ſtillen gebraucht vor ſich ſelbſt / vnd auch mit andern dienli⸗ chen Artzeneyen vermiſcht. Man gibt auff einmal ein hal⸗ ben ſerupel biß auff ein gantzen mie Wein / oder einem bequemen gediſtillirten Waſſer. D. Jacobi Theodori Tabern⸗ montani / A dem daß einem der Koſten zur ſchwer wuͤrde / die gange Com⸗F Das Zwantzigſt Capitel. Von dem Grenſich oder Gen ſerich. | Genſerich. Anferina. —8 —R — es S —— — ER A» ER BE N UK SEN N Ye N & — ZIEH. —& / Sr Eh —B6 —409 2 N = x \> N DIS \ N) EST Er Genſerich oder Genßkraut ifi faſt je⸗ derman bekannt / es hat ein lange zaſechtige Wurzel / die Bletter ligen auff der Erden / ſeint vielfaͤltig zerſpalten / vnnd geringsherumb zer⸗ mkerfft / den Blettern der Adermenig oder deß Reynſahrns aͤhnlich doch von Farben gantz weiß / oder aͤſchenfarb graw / ynnd glangend wie ein Silber auff der obern Seiten / lind vnd zart am griff von der Wollen damit ſie vberzogen ſeindt. Die Wurzel ſtoͤſt neben den Blettern viel langer / duͤnner⸗ runder Faͤdem / welche hin vnd her auff der Erden vmb ſich kriechem welche auch außſproſſen / kleine zaͤſerlin an ſtatt der Wurheln vnd Bletter bringen / gleich wie das Fuͤnfffinger⸗ kraut / oder Erdtbeerkraut / darauß dann junge vnd neuwe Stoͤcklin werden / mit ſolchem fladern hin vnnd wider krie⸗ hen ſpreitet ſich das gemeldt Kraut hefftig vnnd weit auß / alſo daß von einem Stoͤcklin mehr als zwentzig werden / an den hin vnd her kriechendenden Faͤden oder Stielen / wachſen ſchoͤne bleychgeele Bluͤmlein von fuͤnff Bletlein geringsvmb befent / den Bluͤmlein deß Tormentills oder groſſen Fuͤnff⸗ x fingerkrauts aͤhnlich. Dieſes Gewaͤchs hat kein fonderliche Geruch oder Geſchmack. Es waͤchſt allenhalben an graſ⸗ ſechtigen Awen / vnd den feuchten Gaͤrten die furs Graß bar ben/ond oneben vnd Buͤhelechtig ſeindt / deß gleichen an den graßechtigen Waſſergeſtaͤden / fuͤrnemlich da die Gaͤnß wey⸗ den / derowegen etliche darvor halten vnd vermeynen / dieſes Kraut hab den Namen Genſerich daher bekommen / daß es von dem Gaͤnßkoth wachſen foll/ welches ein Altueteliſ che vnd Paracelſiſchtiſche Fabel iſt / ſintemal es auch heuffig an denen orten wachfend gefunden wirdt / da nimmermehr kei⸗ | ne Gaͤnß Ar ” „— —— ee ih u m a J — ——— — — — —— ç — ⏑ — Sen ie un FUEL ae nl —— oe | Das Erſt Buch / Bon Kreutern. An Gaͤnß hinkommen. Es blůhet gegen dem Sommer / mit andern gememen Graß kreutern / welche zeit es dann eynge⸗ ſamlet werden ſoll / vñ zu nachfolgendem gebrauch bequem, lich im Schatten auffgetrucknet? Von den Namen deß Genſerichs. e ai 4 BAR A der Senferich oder Gaͤnßkraut bey den Alten geheiſ⸗ ſen oder ob dieſes Gewaͤchs jhnen auch befannt gewe⸗ ſen / das hat noch niemands gewiß angezeigt / dann die ein Miliefolium darauß machen wälfen fehlen weit: die andern auch nicht weniger Die es vor ein Geſchlecht der Adermenig halten. Wir wöllen mir feinen gemeinen vnd befannten Dias men zufrieden ſeyn / vnd Gott dem Herren darumb dancken 8 daß er vns die Tugendt vnd Kraͤfft dieſes Krauts hat offen, baret. Von den Kreutlern wirt es heutigs Tags mit einem Griechiſchen Namen / XnEßorxor genannt. Sareinifch/Che- nobofcum. Pabalum anferinum,Paitusanferınas,Hercu- laris vnnd Anferiaa, ſintemal diefes Kraurden Gaͤnſen ein angeneme vnd anmuͤtige Speiß iſt. Item A gentatia vnnd Argentina, von wegen der Bletter dieweil fie glantzendt wie einfilber. Bon den Medicis Praticis vnd Apoteckern wirt es genannt / Portentilla, Potentilla, Ptotentilla, Agrimo- na (ylueltris, vnd Tanacetuim ſylneſtre, ſintemal die Ber, ter dem Agrimonienkraut oder Reynfahrn etlicher maſſen gleich ſeindt. [Porencilla, C,B.Brun. (cur & Tanacerum agcelte) Match. Fuch, Lon. Cat. Thal. Cæl. Lugd, cui & Stephanomelides Plinii quibuſdam Anferina, Trago?Ar- geurina, Dodo, gal. & polt, Lob, Argemonealtera, Fuch. ‚icon.Gelnero.] ralianifch / Potentilla und Berco ds Occa. Sranssfifcy/Aagrımeni fauuage,Becd’ oye, vnd Argentine. Boͤh⸗ miſch / Stribrnit / vnnd Maydlo. Engliſch / Wildecanfie/ vnd Siluerweede. Flehmiſch vnnd Brabaͤndiſch / Banfe, cxyck vnd Selnercruyt. Hochteutſch / Grenſing / Genſerich / Gaͤnßkraut / Grinſig/ Grunſig / Granfich/ Grenferich/ Graͤnſerich / Grunfing vnd Siberkraut. Welche Ramen es wie and) oben gemeldet von den Gaͤnſen / diewell ſie es gern eſſen / vnd daß es glantzet wie cin ſilber / bekommen hat⸗ Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Ey genſchafft deß Genſerichs. Dꝛ⸗ Genſerichtraut hatein trueknende Eygenſchafft mit Xmer zuſammenziehung / dann es ftopfferfehr/ fo ſeindt alle Gewaͤchs die ſtopffen truckner Art vnd Natur / wie das D Galenus lib.4. ſimp.c.6. klaͤrlich beweiſet⸗ — Jnner licher gebrauch deß Gans ſerichs. | Enter friſch aeffoffen vnnd den Saft darson N außgepreft/vertreiberdäs Blutſpelhen / allen Morgen vnd Abendt jedesmal auff die vierl oth getruncken. Darzu dienet auch das Kraut in Wein gelegt / vnd flärig davon ge⸗ tunden® Bemelter Safft gleichfals getrunckẽ / ſtopffet die Bauch⸗ fluͤß vnd die Roth Rhur / vnd ſtillet das Reifen vnd Krim, men im Leib vnd Daͤrmen / von der Rhur vnnd den Bauch, fluͤſſen vervrſacht / deßgleichen heylet es auch die verſehrten Darın. Das Kraut zů Puluer geſtoſſen / vnnd miteinem E beguemen Waſſer / oder rotem Wein zertrieben / hat gleiche Wirckungẽ | Des Pulner dreiffig Tag nach einander allen Morgen eines gilden ſchwer obgemelter maſſen getruncken / heylet die Fiſtel. Wider die Vnfruchtbarkeit der Weiber: Nimb Genſe⸗ } richtrautij. Han dvoll / Vraieran ein Handvoil/ Nägelein anderthalb loth / Feinzucker vi. loch. Zerfchneide gemeldte ſtͤck klein / thu ſſe mein Kannt oder ander bequem Geſchirr / ſchuͤtte darüber ein maß guten weiſſen Wein / verlutler den Raufft der Kannten wol’ ſtelle ſie in ein fiedenden Keſſel mit 351 kalt worden iſt / ſo ſeihe den Trand durch ein Tuch / vnd gib dem Weib allen Morgen vnd Abend wan der Magen müch tern iſt / drey oder vier ungen davon zutrincken nad) einer Purgation, ; Genſerich in Wein geſotten/ vnd die durchgeſtegene Bruͤ⸗ be Morgens vnd Abends getrunken, ſtillet alerley Bauch⸗ fluͤß vnd die rot Rhur / auch den vnmaͤſſigen Fluß der Wer ber / vnnd ſonderlich aber den weiſſen Matterfluß / das weiß Geſicht von vnſern Weibern genennet. | Wider den werfen gluß der Weiber/ iſt folgende Arzneh ein beſonder Experiment: Nimb Genſerichkraut im Schat, sen getrucknet zwen loth / geſchaben Heiffenbein ein loth / weiſ⸗ fe geribene Corallen ein halb loth. Mach auß ven gemeldten F Waſſer / vnd laſſe fie vier ſtzudt wol darinn ſieden / wann es. ſtůcken ein reyn Puluer/ ſchlags durch ein haͤrm Sieblein / G vnd gib darvon em quintlin deß Morgens nuͤchtern zu trin⸗ cken auff einmal mit vier loth b Genſerichtrautwaſſer zertrie⸗ ben / vnd beharr ſolches biß daß du gute boſſerung vermerckſt. Man ſoll auch in ſolchem Gebrechen das Genſerichkraut in Wein legen / vnd ſtaͤtig daruͤber trincken. Etliche ieden Genſerichlraut in Waſſer mit Saltz / und gebens den jenigen zu trincken / die von der Hoͤch gefallen ſeindt / das ſoll das gerunnen Gebluͤth zertheilen vnnd auß⸗ fuͤhren. Genſerich mit Wermuth zu Pulner geſtoſſen / vnnd mit Wein getruncken / toͤdtet die Wuͤrm und vertreibet dz Krim⸗ men vnd Letbwehe. | Das Genſerichkraut wirdt hoͤchlich geuriefen vor ande, renn Kreutern / daß es ein beſondere eygenſchafft haben ſoll / den Nierenſtein zu zermalen vnd aufzuführen’ in Wein ge, A ſotten vnnd getruncken / oder das Puluer darvon mit Wem eyngenommen. Genſerichkraut gepuͤluert vnnd eines quintleins ſchwer anff einmal mit Wen warm getruncken / ſtillet die rot Rhur vnd zertheilet das gerunnen Blut / vnd fuͤhret es auß. Genſerichkraut iſt auch ein edel Wundtkraut / alle mner⸗ liche vnd euſſerliche Schaͤden vnd Wunden damit zuheylen / in Traͤncken vnd ſonſt auff alle weiß gebrauchet. Darvon mache man ein bewerten Wundtranck auff folgende weiß: Nimb Genſerichkraut mirden Blumen zwo Handvoll / ſpi⸗ tzen Wegerich anderthalb Handtvoll / Waldtlilgenbletier / Künigundfrane/ Wintergruͤn / jedes ein Handvoll / Fichfts; ckelbletter / Naterzuͤngleinkraut / weiſſen Andorn / jedes ein halb Handvoll / Garafelwurtz drey loth. Alle gemeldte ſtuͤck der bequem Geſchirr thun / vnd darüber ſchuͤtten fuͤnff aͤcht⸗ maß gutes weiſſen fürnen Weins oder Biers / die Kannt darnach wol verlutirt inn ein Keſſel mit Waſſer ſetzen / vnnd zum wenigſten vier Stunden darinnen ſieden laſſen / darnach ſoll mans durch ein Wuͤllin Tuch ſeihen / vnd dem Verwundten allen Morgen vnnd Abendt vier loth darvon warm zutrincken geben. So man aber lieber wil ein Wundtranck bereyten den man vber Jahr behalten / vnd mit ſich führen fan: So nimb Genſerichkraut mit den Blumẽ acht Handvoll / Walwurtz⸗ kraut vnd Wurtzel / Sonnenguntzel / jedes vier Handvol / Guͤldenruth / Ehrenpreiß Gamaͤnderlein mit den blawen Blumen / jedes drey Handtvoll / Sanet Johannsblumen / Angelickwurtzbletter / Baldriankraut / jedes zwo Handvoll / Tormentillwurtzel mit dem Rraut / Betonienkraut vn Blu⸗ K men / Reynfahrnkraut/ Seyffenkraut / die Rinden von den Eglentierroſenſtoͤcken / jedes anderthalb Handvoll, Alle ge⸗ meldte fick ſol man klein hacken oder ſchneiden / darnach inn ein Vehcam thun / daruͤber ſchuͤtten ein maß oder sehen friſch Brunnenwaſſer / darnach mitfanffrem Sewerfing maß darvon diſtilliren / ſo hat man ein koͤſtlichen gediſtillir⸗ ten Wundtranek / der alle Wunden kraͤfftiglich vom grundt 2y herauß heyler. Wann es aber im Winter were / daß man die Kreuter micht gruͤn haben koͤndte / ſo ſoll man das halb rheil důͤrrer Kreuter nemmen / die groblechtig ſtoſſen / vnd in⸗ Ba fund» ſoll man klein zerſchneiden / diefelbige in ein en oder ans . * — — — a —n = — — — — — — = eg — == en — — — — Ess; EEE EB ——— = — — ——— — — _ — — — — * — — — en N IM Im N fl N 49 — — Zr 35% | En 1; Tundiren/ wie wir obeh inn dem Capitel von der Adermenig gelehrt haben / vnd fuͤnff maſſen darvon diſtilliren / der iſt nit weniger kraͤfftig / als der von den grünen Kreutern gediſtil⸗ lirt worden iſt. | | Eußerlicher gebrauchdeh Gen⸗ ſerichs. (H Enſerichkraut daß frifch und gruͤn iſt / zerſchnitten vnd 2 "Elein geſtoſſen auff ij. guter Handvoll / darnach mir ei—⸗ ner aͤchtmaſſen Roſenwaſſers zertrieben vnd durchgeſchla—⸗ gen / iſt ein koͤſtliche Artzeney in dem hizigen Hauptwehe / ſo man zwifache leinine Tuͤcher darinn netzet / darnach wider ein wenig auß drucket daß fie nicht trieffen / dann warm vber die Etirn vnd beyde Schlaͤff bindet / das leſchet die hitz vnd tillet den ſchmertzen gewaltig / man muß aber fo offt die Tuͤ⸗ cher trucken werden / wider netzen vnd friſch aufflegen. Genſerichkraut mit altz vnd Roſeneſſig geſtoſſen / vnd darnach wie ein Pflaſter alſo kuͤle vber die < olender Fuͤß vñ Haͤnd gebunden / zeucht die Hitz gewaltig auß dem Haupt vnd dem ganzen Leib / vnd iſt ein fein Experiment in dem bt gigen Hauptwehe. Genſerichkraut in Waſſer oder Wein geſotten / darnach die Bruͤhe durch ein Tuch geſiegen / vnnd den Mundt vnnd Halß offtermals damit gewaͤſchen vnd gegurgelt / heylet die Mundtfenl vnd andere Schadigung on Loͤcher deß Munds vnd deß Halß. Genſerichkraut in rauhem Wein geſotten vnd im Mund warm gehalten / miltert das Zahnwehe / ſtaͤrcket die wacklen⸗ de Zaͤhn / vnd macht ſie feſt / vnnd kompt dem abgefallenen Zaͤpfflein zuhuͤlff / damit warm gegurgelt. Wider die fluͤſſige Geſchwer vnd feul dep Zahnfleiſches: Nimb Genſerichkraut mie ven Wurseln/ Erdtbeerkraut mit den Wurtzeln / jedes ein gute Handtvoll / ſeude die in waſ⸗ ſer vnd Wein jedes ein halb maß zum halben theil eyn / ſeihe dann durch ein Tuch / vnnd waͤſche das Zahnfieiſch offt darmit es heylet. Dieſe Arzeney heylet auch die Geſchwer vnnd Loͤcher an den heimlichen orten der Weiber vnnd der Mannen offtermals damit gewaͤſchen vnd leinmne Tuͤchlein Darin genetzt vnd daruber gelegt. Genſerichkraut geſtoſſen vnd den Safft darauß gepreßt / vnd anff einmal zwolff vntzen warm durch ein Schritz in die Mutter gethan / heylet die Geſchwer derſelben / vnd ſol man ſolches etliche Tag nacheinanderantreiben. Wann es aber im Winter were / daß man das Kraut nicht gruͤn haben koͤn⸗ Dete / ſol man das duͤrre Kraut mit halb Wein vnd Waſſer wol ſieden / vnd wann es durchgeſiegen iſt / obgemelter maſſen ge⸗ brauchen. ir | Widerdie Maſen vnd Flecken de Angeſichts: Nimm Genſerichkraut / fuͤlle ein Glaß darmit / ſchuͤtte darnach ein ſriſch Brunnenwaſſer darüber ſtells acht Tag lang inn die Sonn/darnad) beftreich das Angeficht allen Tag einmal o⸗ ‚Der via damit / vnd laſſe es dann von jhm ſelbſt trucken wer» den. | Oder nimb ein meſſin Becken das tieff iſt / füllees mir fri⸗ ſchem Brunnenwaſſer auff das halbe theit / thue darnach friſch Genſerichkraut dareyn / ſtuͤrtze ein ander meſſin Beckẽ dalͤber / vnd ſtelle es in die Sonn 7 fo zeucht ſich ein Dunſt vberſich der reſoluurt ſich in obern Becken in ein Waſſer / das ſammel vnd behalts / ſchmier die Flecken darmit an / vnd laß son ſich ſelbeſt trucken werden / es vertreibet fie vnnd heylet Flechten vnd Zittermaͤhler. Genſerichtraut in die Schuch gelegt vnnd darauff gan⸗ gen / iſt gut wider die Geelſucht. — Genferichfrautindie Schuch alſo ſafftig vnd friſch wie es def Morgens mit Dauwe geſamblet wirdt vnnd darauff gangen / dz vertreibt vnd verzehret die Geſchwulſt der Schen⸗ ckel vnd der Fuͤß. ! E Wonn aber die Geſchwulſt von der Geelſucht oder Waſ⸗ erfucht vervrſacht wers/ fo min Genſerichtraut vier Hands ) DS.Jacobi Theodorl Taberne montam / Fvoll/ Saltz einer Caſtanien groß / feuchts ein wenig an mit Rettichwaſſer / legs in die Solen der Schuch vnd gehe ſtaͤtig darauff / die Geſchwulſt verzehret ſich / aber man muß das Kraut allen Tag obgemelter maſſen erfriſchen. Genſerichtraut ij. theil mit einem theil Farnkraut vermi⸗ ſchet / vnd obgemeldter maſſen in die Schuch gelegt vnd da, rauff gungen’ verzehret gleichfals die geſchwulſt der Schen, ckelvnd duüß. Wler alle Geſchwulſt mach nachfolgende koͤſtliche Ka; Nimb Genſerichkraut vier vntz / Wullenkenublu— men / Wegerichkraut / Wegdritt / Nachtſchattenkraut / Ds dermenig / jedes ij, vntzen / friſchen vngeſalzenen Buttern vntzen / Haͤmmelen Vnſchlit itij. vntzen / Leinoͤten ij. vntzen. Die gemeldten Kreuter vnd Blumen ſollen alle friſch vund gruͤn ſeyn / die ſol man hacken / darnach mit dem Buttern / G Bnjchlitonnd Leinoͤlen durcheinander zerlaſſen vnnd wol durcheinander ſtoſſen / folgends acht Tag in die Sonn ſetzen / vnnd dann ſittiglich vber einem linden Kolfewerlein jeden laſſen biß alle Safftigkeit in den Kreutern ſich verzehret / vnd mit dem Buttern / Oelen vnnd Vnſchlit ſich veremigt hat / als dann ſol mans durch ein Tuch hart außpreſſen / ſo hat man ein edle < albenzuallen = ehwellingen/ Entzůndung—⸗ gen vnd Geſchwuͤlſten. Wann man die brauchen wil / nit man darvon fo viel man bedarff in ein Zinnlein oder Pfaͤn⸗ lin / laſſetes warm werden / netzet darinn ein vngewaͤſchen dambwollen / vnd legts alſo warm vber die Geſchwulſt vnd Entzzuͤndung / das miltert den ſchmertzen vnnd legt alle Ge⸗ ſchwulſt in kurtzer zeit. | Genſerichkraut mitein wenig Roſeneſſig geſtoſſen / iſt eis ne herzliche huͤlff vñ Artzeney in den hisigen Sebern/fo mans H vberdie Solender Fuß vn Hände bindt / dann es zeucht ge⸗ waltiglich die Hirn auß. “ Genſerich gefotrenin rorem Wein oder altem Bier / rey⸗ niget vnd heylet die alten Schaͤden / vnnd zeucht aue Hitz he⸗ rauß / daruͤber gelegt wie ein Pflaſter. Genſerichkraut mit Wermuth jedes gleich viel inn Wein geſotten / zuvor in ein Saͤcklin eyngemacht vnnd mit einem Faden eyngeriegen / daß die Kreuter nicht zuſammen lauf⸗ fen / darnach mit zweyen Bretlein oder Tellern außgedruckt daß es nicht mehr traͤufft vnd alſo warm vber den Bauch ge⸗ * 8 NR legt / vertreibet das Krimmen vnd reijjen in Darmen/ vo einem falten Durchlauff vervrſacht. Genſerichkraut im halb Wein vnd Waffer geſotten / ſtillet den jungen Kindern das Krimmen vnd reiſſen im Leib / von dem Gruͤnen vervrſacht / warm vber das Baͤuchlein gelegt / 1 iſt ein fein Experiment. Das Gruͤn der Kinder iſt / warn ſie Binſt geſogen haben / ſo gewinnen ſie groſſe krimmen vnd reiſſen im Leib / vnnd gehet gruͤne Materrim Stulgang hin⸗ weg / thut den Kindern groſſen Schaden / dann ſie etwan bie Kraͤnck oder Gegicht davon bekommen daß fie ſterben muͤſ⸗ ſen. ir Genſerichtraut in die Schuch gelegt / darauff gangen / den Kindern darmit gewiſcht / ffiller ein jeden Bauch⸗ fluß. Gemeldt Kraut in Wein geſotten / vnnd warm vber den Nabel gelegt / auch den Hindern oder Afftern darmit gebaͤ⸗ het / vertreibt die gelüft und zwang Teneſmun, in der Rhur — vnd Bauchfluͤſſen. Genſerichkraut in Waſſer geſotten vnnd ein Lendenbad .K darvon gemacht / deß Tags zweymal darin gebader/ ſtopffet den vberfluͤſſigen Blutgang der Weiber / vnnd vertreibt den weiſſen Fluß. | — Genſerichkraut geſtoſſen vnd wie ein Pflaſter vbergelegt / lindert den ſchmertzen der Glieder vnd der Huͤfft / iſt ein gu⸗ te Artzeney die erlameten vnd contracten Glieder damit zu⸗ ſtaͤrcken. Den Safft darvon außgedruckt / vnd den Ruͤck⸗ grad darmit angeſtrichen vnd geſalbet / miltert und vertreibt den Schmertzen deſſelbigen. | —* Den Safft inn die Wunden getraufft / Tůchlin darinn gerne 9 | | D 353 FWinckeln der Augen / darauß manchmal ein Siftel wirt / die Augen offtermals darınit gewafıben/auc Tuͤchlein darin genetzt / vnd enſſerlich daruͤber gelegt. Das Erſte Buch / von Kreutern. A genetzt vnd dareyn gelegt / darnach das Kraut wie ein Pfla⸗ ſter darauff gebunden / heylet allerhand Wunden / vnnd ver, huͤtet die Wundtſucht. | Genſerichkrautſafft heylet die vmbſichfreſſenden / hisigen Geſchwer / dieſelbige damit angeſtrichen / vnd das Kraut ge⸗ ſtoſſen vnd wie ein pflaſter daruͤber gelegt. — —— — — Genſerichblumen Conſeruenzucker. Anſetinæ Hotum conieiua, Genſerichkrautwaſſer. Anſerinæ aqua ſtillatitia. 2 man das Gaͤnſerichkraut diſtillieren wil / ſol man dz ſammlen wann es in feiner beſten Bluͤht iſt / daſſelbige mit Wurtzeln vnd Blumen klein hacken / dann ſaͤnfftiglich in Balneo Mari abziehen / folgends zu einer jeden maß deß abgezogenen Waſſers vier ung def gedoͤrrten Krauts / wur, tzeln vnd Blumen zu einem groblechten Pnluer geſtoſſen ver⸗ B miſchen / darnach in Balnedo Mariæ 24, Stunden digeri— ren laſſen / als dann zum andernmal diſtillieren / folgends wol vermacht inn die Sonn ſetzen feine zeit zu rectifitieren / wie wir offtermal bericht haben, DB den Blumen deß Genferichfraues macht man ein faſt guten Conſeruen ucker: Man nimbe die abgepfluͤckte Bluͤmlein / laſſet ſie auff einem ſaubern Tuch trucknẽ / biß Die ein wenig weicklechtig werden / dann fchneider man fie gantz klein / ſtoͤſet ſie darnach in einem Mörfer wol / vnd vermifiht zweymal ſo viel Zucker darmit / ſtoͤſſes wol durcheinander / vnd wann es ein geſtalt einer Latwergen bekompt / fo verwa⸗ ret mans in einer Porcellanbuͤchſen / oder in einem Zucker⸗ G glaß zum gebrauch. Dieſer Conſeruenzucker iſt faſt que in allen obenerzehlten innerlichen Gebrechen vom Kraut vnd Waſſer / vnd iſt auch lieblicher vnd anmuͤtiger zu brauchen / vnd dienet aber ſonderlich vor die Fluͤß / den Schwindel vnd —— — — 2 wen Wow Inneriicher gebrau ch deß Genſerich⸗ die Bauchfluß. or DEN Schwindel brauchet man Mor wwallers gens vnd Abends cinerhalben Caſtanien groß / vnd vor die B 48afweaene Taſtanien aroß vor dem Eſſe Genres krantwaſſer def Morgens vnd Abends jedes Bauchfluͤß allwegen einer Caſtanien groß vor dem Eifen, mal vier oder v. loth getruncken / iſt eine bewehrte Artze⸗ ney den Nierenſtein zu zermahlen vnnd außsuführen / das | Ruͤckwehe suvertreiben/den weiten Fluß der Weiber zuſtil⸗ —— ar vnd das reiſſen vnd krimmen im ee fo arvon vervrſacht werden zur miltern / vnnd die verfehrum der Daͤrm zu heylen. — Von dem — vnd Euſſerlicher gebrauch deß Genſerich⸗ — c waſſers. | H | 1, Erdtbeer. G Enßrichwagſer iſt ein ſonderlich kraͤfftig vnnd que Au⸗ * Agenwaſſer / zu den roten / feuchten vnnd rinneuden Au⸗ 44 gen / dann es trucknet die Fluͤß derſelben / vnnd erleutert das 9 dunckel Geſicht wunderbarlich / legt dz ſtechen vnd die ſchuß der Aungen / deß Zagesstlichmalein Troͤpfflein oder drey da⸗ | rinn gethan/ vnd leinine Tuͤchlein darinn genetzet / darnach lauwlechtig daruͤber gelegt. Genſerichwaſſer heylet alle Schaͤdigung Berwundung vnnd Geſchwer dep Rundts / Der Zungen / Biller / Zahn⸗ fleiſchs vnd deß Halß / offtermals darmit gewaͤſchen vnd ge⸗ gurgelt. Heylet auch dig verſehrungen vnd Geſchwer oder göcher der heimlichen Ort darmit gewaͤſchen / Tuͤchlein das rinn genetzt vnd daruͤber gelegt. D Genferichblumenmwaffer, Anferinz * forum aqua, Di den Blumen dep Genſerichs pfleget man auch be⸗ Aſonders ein faſt nuͤtzlich Waſſer zu diſtillieren / vnd iſt a⸗ ber die beſte Zeit dieſelbige zu diſtillieren/ wann pe in jhrer vollkommenen zeitigung feindt / dieſelben abgepfluͤckt / und mit geringem Fewer fanfftiglich in ‚Balve, Marta abgezo— sen. Wann das geſchehen / nimbt man deß gemelten Waſ⸗ ſers ein maß / thut vier vnzen der geboͤrrten Bluͤmlin dareyn / zeuchts darnach zum andernmal ab / wie wir ſolches hiebevor zu mehrmaln bericht gethan haben / vnd rectifieierts inn der Sonnen / darnach behaltet mans zum gebrauch. | ? Innerlicher gebrauch deß Genſerichs⸗ blumenwaſſer. PB N 8 Genſerichblumenwaſſer allen Morgen end Abende * Djedesmal drey oder vier loth getruncken / iſt eine kraͤfftige ound gute Arztzeney vor den Schwindel / ſtillet die Fluͤß / vnnd vertreibet das trieffen vnd rinnen der Augen. Euſſerlicher gebrauch def Genſerichs⸗ Das Eyn vnd Zwantzigſt Cap. Fragu m I. Rare As Erdtbeerkraut hat ein ſchwartzbraune end zaſechtige Wurel / die iſt inwendig eine, Arnng geelfarb oder bleychgeel / eines zuſa mmenzie— blumenwaſſer. eanden trucknen Geſchmacks wie die Tormen, J a heylet die verſehrung vnnd ver, tuͤlwurtzet: Von deren ſtoſſen die Blettenin Meryen herfuͤr / wundähg der Augen / deßgleichen die Geſchwer inn en die ſeindt erſtmals runtzelechtig zuſammen gefalten / wie der Gg it) Bu 4 J Na ie vl | ni IF 1 nu J Jun —4 1 1 Kal ’ 9 a J ı un —9 Aal I Et Mi un u Jin an naar Hl all Al IN 14 J I | Ih ii ra Bl iM 1 A 4 1 Man { " 4 n a8 \ J 0 Sal 1 8 #1 I an Dan ER u ı F KIER| 1 0a j 1 Zune 1. 1 13h J 1 Bar 0) In ı #0 N “ih ir Laut il. HERE. u nk N) IL la! 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Wann fie fich auffthun vnd fort wachfen / wer⸗ den fie groͤſſer / ſchier anzuſehen wie die Bletter deß Agrimo⸗ nienkrauts / ſeynd doch breyter vnd kuͤrtzer / auff der Seiten gegen der Erden gang Afchenfarb/ runselechtig mit vielen Rippen / ein jedes Dlargeringsherumb wie ein ©" aͤgen zer⸗ kerfft / gleich wie die Bletter der Bethonien. Dieſes Ge⸗ waͤchs flechtet weit vmb ſich bin vnd wider auff der Erden / mitihren langen / zarten / duͤnnen Faͤdemen / welche ſich wi⸗ derumb mit ſaſt kleinen zaſerechtigen Würglin an den grund anhenckt / vñ alfo ſich ſelbeſt eriungeond junge Stoͤcklin her⸗ fuͤr bringen. Es gewinnt iR Kraut keine tengel / ſonder vonder Wurtzel wachſen herfuͤr if. oder iij. langer / rauher / haarechtiger > tielgen / zwiſchen den Stielen darauff die Bletter wachſen / die befommen am eberntheil ſchoͤne grüne Knoͤpfflein / die thun fich im Aprillen auff und werden ſchoͤ⸗ Ne / weiſſe / fuͤnffblaͤtige Bluͤmlein daran / deren Blümlein ein jedes mnwendig ein geeles Buͤtzlein oder Aepffelin hat / auß welchen hernachmals fo die weiſſen Blätlein der Bluͤm⸗ lein abfallen / ſchoͤne / groſſe / rote Beer / mit vielen kleinen Knoͤpfflein tu Meyen werden / die ſeind innerhalb ganz weiß vund voller kleiner Saͤmlein / eines ſuͤſſen anmuͤtigen Ge⸗ ſchmacks vnd lieblichen Geruchs. Dieſes Kraut waͤchſet in groſſer mengein vnſerm Teutſchlandt von ſich ſelbſt / neben den Hecken in den Bergen / Graß gaͤrten / graßechtigen Re chen der Weinberg / vnd in den Roͤdern oder abgehawenen Waͤlden / hin vnd widerin onnreichen Orten. Wiewol aber das gemeldte Gewaͤchs allenthalben haͤuffig von ſich ſelbſt wachſend gefunden wirdt / wirt es doch gleichwol der lieblichen anmütigen Frucht halben dieſer Zeit gemeinlich in den Luſtgaͤrten gezielet / darinn ſie dann viel groͤſſer wach⸗ 2* ſen / wie die groſſen Brombeern oder Maulbeern. Il, Weiß Erdtbeer. Fragum album II. —* 11. Das zweyte Geſchlecht / iſt mit Wurtzel / Kraut vnd Blumen dem jetztgemeldten durchauß gleich / außgenom⸗ H Verß: iS ‚ terre, Die Kreutler nennens Fragum vnd Frage. D. Jacobi Theodorl Kabernemontaniı A Wieſenklee / deren finder man nicht mehr dann drey auff ch F gesssses TERN — 111. Laſtbeer. Fragum III. = , WERBEEREBBEREER — men die Beern oder Srischt werden art dieſem ſchneeweiß / wie ſie an dem andern rot werden / haben gleich wvie die an⸗ dern ein ſuſſen / nmmuͤtigen Geſchmack vnnd lieblichen Ge⸗ ruch. Dieſes Geſchlecht iſt nit gemein in Teutſchlandt wie das vorige / doch wirdt es heutiges Tags auch in groſſer mens ge ſaſt in allẽ Luſtgaͤrtẽ gepflanzzt / aber von ſich ſelbſt wachfen G hab ichsnie geſehen. Es foll im £ chweitzergebirg be) Ober⸗ baden viel wachſen / mie Getnerus Bra 4 ul. Das dritt Geſchlecht iſt den jegtgemeldten gleich / a⸗ ber die Bletter feindrvielhaarechtiger oder wole chtiger dan die Bletter der andern/ vnd auff beyden Seiten äfchenfarb vnd glantzend wie die Bletter deß Genferichs. Die Frucht wirdt nicht gar rot / ſonder bleibet Leibfarb / die ſeindt am Ge, ſchmack faſt anmuͤtig vñ lieblich / die werdẽ im uli vñ Hew⸗ monat zeitig. Sie wachſen auff graßechtigen Rechen vnnd Plaͤtzen / deßgleichen auff den Wieſen tan dein Wormbſer⸗ er ne — am meyſten gefunden werden. Man auch heutigs Tags dieſes Gefe f i F —— g fi | eſchlecht in den —— + Von den Namen deß Erdibeerkrauts vnd der Erdtbeern. Jewol das Erdtheerkraut gantz gemein vnd ohne alle Pflanzung im Gebirg Rechen der Weinberg vnd an⸗ dern orten / hin vnd wider waͤchſet / vnnd dag nicht allein in Teutſchlandt / fondern auch in andern Nationen und Pros uintzen / kan id) mich nicht genugſam verwundern / daßvon _ den alten Griechiſchen vnd Sareinfchen Artzten / dieferliebs lichen / vnd wolgeſchmackenden Frucht / zum theil gar nicht / vnd zum theil fo wenig gedacht worden iſt: dann Diolcoti⸗ des, Theoph raus vnd Galenus ſampt den andern Griechi⸗ ſchen Arten’ gedencken deren garnicht / Plinsus aber vnnd Apuleius fchreiben fo oben hin ein wenigdarvon/ So geden⸗ cket auch der Poet Vergilius deren Eclog. 3. mit folgendem Qui legitis flores, & humi naſtentia fraga Deßgleichen der Poet Ouidius Metamorph. da er alſo der Erdtbeern gedenckt. Montanag,fraga legebantꝰ Von vnſern neuwen Argten dieſer Zeit / wirdt das Erdt⸗ beerkraut Griechiſch Teigumos pogoyeras, Cateiniſch Trifo- lium fragiferum, von Apuleo Herba fragæ, von den Kreut⸗- lern Fragrum, Fragtaria, vnnd lacobo Manlio, Fragula, [Fragaria vulgaris, C.B. Fragatia Brun. Fach. Turn, Trag, Dodo. gal. & poft, Match. Lon. Lob, Caft. Lugd. ( cui d Rubus Idzus non ſpinoſus & Mora terreſtria, Seruio) Cæ- fal. qui Dioſcoridis Pentaphylli ſpeciem facit. Rubus Idæa K minor, Lac, Fragula, Cordo. Fragaria maior, Thalio.] J⸗ talianiſch Fragarıa, Fragharia, Fragolaria, Lefraghe vnd Frago- le. Frantzoͤſiſch Herbe portant Fraifes. Flehmiſch und Bra baͤndiſch Eertbeſien Cruyt / vnd Hochteutſch Erdtbeerkraut. Die Frucht aber wirt Griechiſch von Apuleio genannt. ko- psess. Cateiniſch Comarus, wiewol Comarus ſonſt von den Griechiſchen Artzten nicht anders genañt wirt dan Arbutus bey den Latinern. Item bey dem Plinio vnd Vergilio Fraga, vnd von Seruiv dE Grammaticn,Moraterreftria vñ Fructus te Bey den Jialia⸗ — — — —— — — —— — — —— LEER... = 0-16 —— — — — — — — — = Das Erſt Buch / Bon Kreutern. 35 A Italianern Fraga. Hiſpaniſch vnd Portugallifch/Maranga- nos, Murangaos, Miecgad, vnd Mayuera. Frantzoͤſiſch / Frasfes vnd Frefs. Vngeriſch / Epory. Boͤhmiſch / Yahody. Enge⸗ liſch / Strauuberryes. Flehmiſch vnd Brabaͤndiſch / Eertbe⸗ ſien / vnd Hochteutſch / Erdbeern. 11. Das zweyte Geſchlecht wirdt von den Kreutlern von wegen der weiſſen Frucht Fragum album oderFrag : alba ge⸗ nannt. [| Fragarıa fructu albo, minor leu nigra, Thal. Fıa- ga caudıda, Trago,alba,Camer. ] Italianiſch / Fraga branca, Stanzöfifch/ Fraifes vnnd Frefes Blanques. Englifch / whyte Strauuberryes. Flehmiſch vnd Brabaͤndiſch / white Eert⸗ beſien / vnd Hochteutſch / weiß Erdtbeern. Ul, Das dritte Geſchlecht wirdt von den Kreutlern Fra- gum alteru vnd Fiagum Serotiuum genannt. LE agar.a hifpidis folijs, CB. Fragasıztertiom genus , Trag- Ipecies B minor, Geſ.Ftaga aiot tabalba,Lob.Fragaaltera,Dodo.] Zu Teutſch / Laſtbeern vnd Haarbeern / von wegen der wweifs fen/wollschtigen oder haarechtigen Bletter. Bon der Natur Krafft / Wirckung vnd Ey⸗ genfchafft deß Erdtbeerkrauts vnd der Erdtbeern. | Il Geſchlecht der Erdtbeerkreuter ſampt jhren Wur⸗ eln ſeindt zu kuͤlen vnnd trucknen geneigt / mit einer A ſtrietion oder zuſammenziehung. Die Frucht aber oder die Erdtbeern ſeindt die erſten Srüchtdie ım anfang def Som» mers fommen/ weren nicht lang/ verderben baldt / ſeindt jh⸗ rer Natur halben kalt vnd feucht / befommen derhalben nit jederman wol /fonderlic) aber denen Bie kalter Natur / vnnd „su faulen Magenfebern geneigt ſeindt. Innerlicher gebrauch der Erdtbeern vnd Erdtbeerkrauts. EJe Erdtbeern ſeindt ein ſchoͤne / luſtige vnnd liebliche / anmuͤtige Frucht / dieſelbigen geſſen / leſchen den Durſt bekommen wol dem hitzigen vnd Choleriſchen Magen / ſindt auch denen gut die zu viel hizige Nieren haben. Die ſol man mit gutem kraͤfftigen Wenn wol erwaͤſchen / mit geſtoſſenem Zucker oderemer Zimmat Treſeneyen vberſtreuwen / vnd al⸗ ſo nieſſen ſich damit zu kulen / vnd ſol man ſolche allezeit eſſen vor andern Speiſen wann der Magen laͤer iſt / dann dieſe Speiß bleibet nicht lang / ſuͤrdert den Stulgang vnd treiber den Harn. Wann man fie aber nach anderer Speiß iſt / wirde fie im Magen baldt zerſtoͤret / vnnd erwecket leichtlich D das Feber / darumbes ein boͤſer brauch bey vns Teutſchen iſt / daß man dieſe vnd dergleichen kalte Fruͤcht / nicht im anfang eſſens vor anderer Speiß/fonder allwegen zum beſchluß deß Eſſens geneuſſet / welches dann ein ſchaͤdlich ding vnd vieler Kranckheit vrſach iſt. Es ſeindt die Erdtbeern auch in die Küchen gerathen vnd darinn bekannt worden / dann die Koͤch machen gute / geſun⸗ de Muͤßlein oder Breylein darauß / die ſeindt den hitzigen vnnd febriſchen Kranckheiten ſehr dienlich / dann ſie eine Speiß und Artzeney mir einander ſeindt / vnnd kulen fie fein / ſtaͤrcken ſie auch / dan fie auch ein Hersflärsfende Krafft ha⸗ ben / welches der liebliche / mmuͤtige Geruch genugſam zu er⸗ kennen gibt. Ein beſonder wunderbarlich ding iſt an den Erdtbeern wol zu mercken / daß wiewol ſein Kraut hin vnnd wider auff & der Erden ligend / kreuchet vnd flaͤdert / vnd die Schlangen / Natern oder Viperſchlangen / Blindſchleychen vnd ander gifftigs Vngeziffer on vnderlaß darauff vñ daruͤber kreucht / die Frucht oder Kraut gleichwol nimmer von jhnen vergiff⸗ ger worden / wie and) die taͤgliche erfahrung ſolches bezeuget / ſintemal das Bawersvolck vnd die Kinder Sommerszei⸗ zen dieſe Beeren abpfluͤcken / vnd ſolche vngewaͤſchen effen/ vnd jnen doch niemalen ein einziger Schaden derwegen zu⸗ geſtanden / welches eine gewiſſe anzeigung iſt / daß dieſes Kreutlein vnd ſeine Frucht dem Gifft widerſtehen. x*Ein guts Muͤßlein vor Breylein vor die Krancken von Erdtbeern / macht man alfo: Nimb wolzeitige Erdtbeern / reynige ſie / vnd waͤſche fie wol auß / ſetze ie auff ein Kolfewer⸗ lein / thue ein wenig Wein darzu vnd deſſen nicht zu viel / dan die Erdtbeern haben vor ſich ſelbſt viel Feuchtigkeit bey ſich / růbel ein Broſſam von einem Weißbrodt darunder / laß dar⸗ mit auffſſeden / darnach Kreichs durch ein ſauber Pfeffer, tuch / thue es in cin Pfannen oder bequemes Keſſelein / mach es mit Zucker ſuͤß nach deinem gefallen / fegecs auffein Kol⸗ ſewerlein / vnd ruͤhrs wol biß eszu bequemer dicke ſeudet / dar⸗ nach ſo richt es an. Dieſes Breylem iſt faſt beque vñ dienlich in allen hizige Schwach heite / in ſonders aber in den hitzigen / brennenden vnd Peſtilenziſchen Febern / deßgleichen in hints. gen Gebrechen der Bruſt / deß Magens / geber Mulßs /Nie, ren vnd Blaſen / vnd kuͤlet nicht allein die Krancken wol / ſon⸗ G dern es ſtaͤrcket vndbefräjftiger fie auch. Man macht auch gute Tuͤrten von Erdtheern vor die au meldten Kranckheiten. Etliche machen ſie gang eyn mir ge, nugſamem geſtoſſenem Zucker / vnnd cin wenig geffoffener Zimmatrinden / vnnd backen ſie alſo. Etliche ſtreichen ſie durch mit geriebenem Weißbrodt / thun ein wenig Beitter darzu vnd machens alſoeyn / darnach backen ſie ſie/ vnd ind auff beyde manier lieblich vnnd anmuͤtig zu eſſen / zudem ge⸗ ben ſie gute Staͤrck vnd Krafft. In ſumma die Erdtbeern rohe oder gekocht genuͤtzt / ſeind dem erhitzten Magen ein gute vnd kraͤfftige kuͤlung / vnnd in⸗ ſonderheit denẽ nutz / ſo viel Gallen im Magen haben / vnd ein ſtaͤtige bitterkeit im Mundt entpfinden. ann man ſie aber rohe eſſen wil / ſol man ſie wol gewaͤſchen auf einem Wein mir Zucker nieſſen. 4 Erlicheejlen die mit geſottener Milch und Zucker weicher gebrauch in Sranskıeid) ſehr gemein iſt / vnnd ferndraffı 0.96 nüst anmuͤtig zu eſſen / aber ſiethun groſſen Schaden /inas hen faule / boͤſe Feber Keimmen vnd das Daͤrmgegicht / der wegen ſollen ſich die jenigen / denen ihre Geſundtheit lieb iſt / ‚vor dieſer ſchaͤdlichen Koſt hüten. Die rohen Erdtbeern ſollen alte / fuͤſſige vnnd kalte Leut vermeiden / deßgleichen die ein kalten vndaͤwigen Magen ha⸗ ben / zun Febern / Krimmen vnd Daͤrmgegicht geneigt ſeind / dann fie leichtlich ſolche Kranckheiten erwecken. Waun fol, che Menſchen aber jhnen nicht abbrechen koͤnnen / ſich ſolcher Frucht zuenthalten / ſollen ſie dieſelbige wol gewaͤſchen auß einem Spanifchen Wein oder Malnafiereifen. Wo aber Diefenicht vorhanden weren/ auß einem guten Reinifchen Wein oder Gaͤnßfuͤſſer / mit einer geswürgeen Treſeney wol 1 befäer, Das Erdrbeerfraus mag wie andere Kuͤchenkreuter im Frühling wann es noch jung vnd sart iſt / faſt nuͤzlich in der Speiß gebraucht werden / das iſt vber die maß heylſam vnd gut den Miltz ſuͤchtigen. Das ſol man klein hacken mir andn Muß kreutern vermiſchen / oder ein Haͤndlein voll dieſes Krauts mit einem boͤffelein vol Habermeel klein hacken) darnach zum wenigſten ein viertheil Stundt in einer guten Ochſenfleiſchbruͤhen oder Huͤnerbruͤhen ſieden laſſen / vnnd folgends mit oder ohn Brodt eſſen: Gemeldt Suͤplein die⸗ net auch in verſtopffung der Leber / Geelſucht und dergleichen Kranckheiten. Deßgleichen den verwundten Menſchen⸗ dann es fuͤrdert die heylung der Wunden gewaltig vom grundt herauß. | Erdrbeerfrautgefloffen vñ den Safftdanon außgepreſt / K dauon genommen ij vntz / Honig). Vnzz / weiſſen Pfeffer zu Puluer geſtoſſen ein halbs quintlein. Dieſes alles durch ein⸗ ander vermiſcht vñ warn getruncken / iſt ein bewehrte vnnd heylſame Artz eney denen ſo ein kurtzen vnd engen Athem ha⸗ ben vnd ſtaͤtigs erſticken woͤllen. Das ſol man brauchen wañ es die notturfft erfordert / ſo hilfft es baldt Erdebeerfrantin Wein geſotten vnnd mit Honig ſuͤß ge⸗ macht / dann durch ein Tuch geſiegen / vnd Morgens vnd A⸗ bends dieſes Trancks / jedes mal liij. vntz getruncken / ſo warm als es zu leiden iſt / heylet Verwundung vnnd Geſchwer do: Bruſt. Sg ii rum \i ee Reg — — ne — = — — ne rn nn — — — — — — — — — —— — — — — — — — — Hirn I IL 4 N It) Mu N — — — — — — — en Zu * we - - = — hi al an es ITOHAN 5 m} Hr je u — — — 2* A 356 D. Jacobi Theodori Tabernxmontant / Erdtbeerkraut vnd Wurtzel in Waſſer geſotten vnnd der F jedesj.forh/ Wallwurtz ein halb loth / Zuckercan dit iiij. loth. durchgeſiegenen Bruͤh deß Tags ii. mal / jedesmal ein ge meines Tiſchbecherlein voll getruncken / leſchet die Hiß der ensündten Lebern vnd Miltz / loͤſet auff die verſtopffung der⸗ felben/ vertreibt dis higige Geelſucht / vnnd reyniget die Nie⸗ ren vnd Blaſen. Erdtbeerkraut in Regenwaſſer oder in rotem Mein ge⸗ ſotten / je nach gelegenheit deß Krancken oder der Kranck—⸗ heit / end darnon Morgens vnd Abendts / jedesmal auff die vier Bntzen warm getruncken / dienet wider die rote Ruhr vnd den vnmaͤſſigen Blutfluß der Weiber. Es ſollen auch gemeldte Krancken ſtaͤtig vber das Kraut trincken / vnd es in ihren Tranck oder Wein legen. | Dep aufgepreften Erdrbeerfrants frifcher Safft til. o⸗ der v. loth mit Honig vermiſcht / getruncken / iſt eine gute vnd B heylſame Artzeney dem Miltz ſuͤchtigen. Das thut auch ein C Waſſers oder Wein Tranck von dem Erdtbeerkraut geſotten / mit Honig ſuͤß ge⸗ macht / vnnd Morgens vnnd Abendts / jedesmal iiij. Vntz warm dauon getruncken / das legt den ſchmertzen deß Mil⸗ x —— gleich wie der obgemeldte Tranck von dent afft. | Erdtbeerkrautwurtzel geſaͤubert vnnd gereynigt/deren ge⸗ nommen ein gute Handtvoll / klein geſchnitten / vnd in einer Maß Wein halber eyngeſotten / durchgeſigen / vnnd Mor gens vnnd Abendes /jedesmalein Vntz oder vier warm das non getruncken / das brichtdie Geelſucht gewaltig vnd fuͤh⸗ rer ſie auß. Dieſer Tranck gleicher geſtalt getruncken / reyni⸗ get die Nieren / Harngaͤng vnd Blaſen / vnd fuͤhret auß das Grieß vnd den Stein. Ehdtbeerkraut vnd Wurgel ij. Handtvoll in einer Maß mit Waſſers in einer Kannten geſotten / darnach durchge⸗ ſiegen / vnd Abendts vnd Morgens / jedesmal ein Vnz oder iiij. warm getruncken / loͤſet auff die verſtopffung der Nieren / leget den ſchmertzen / heylet die Geſchwer derſelbigen / ſtopffet den vnmaͤſſigen Blutfiuß der Weiber / vnd treibet gewaltige lich fort den verſtopfften vnnd verhaltenen Harn. Wlivder den Nieren oder reiſſenden Stein: Nimb ij. Hand ivoll Erdtbeertraut mir den Wurtzeln / ij. Merret⸗ sich Wurgeln zerſchnitten vnd klein geſpalten / thue die zwey Stuck in ein Kannten / ſchuͤtt daruͤber ein Maß guten weiß ſen Wein / verlutir den Ranfft der Kannten wol sonndlaffe die datnach vier Srunden in einem Keffelmir Waſſer ſie⸗ den / wann die herumb / ſo laß kalt werden / dann feihe den Trank durch ein Tuch / vnd trinck Morgens vnd Abendts/ D jedesmal vier Bang warm darnon das treibt den Stein ge⸗ waltig auß. Kia: => Erdtbeerkraut gedörrt/ zu reynem Puluer geſtoſſen / vnd eins quintleins ſchwer mir rauhem / rotem Wein zertrieben vnnd warm getruncken / dient wider die rote Ruhr vnnd alle andere Bauchfluuͤß. Erdideertraut friſch vnd gruͤn mit gutem weiſſem Wein geſtoſſen / darnach durch ein Tuch außgedruckt / vnnd vier VBugen auff einmal getruncken / dienet wider die Biſſz der Schlangen / Natern oder anderm gifftigem Vngeziffer. Wann ein Biech von einem Nater oder Schlangen ge⸗ biſſen worden were / daß es geſchwelle /derfi chuͤtt jm iiij. loth gepuͤluert Erdtbeerkraut ein mit warmem Waſſer. So einer die Feigwartzen hette / fo ſtoß Erdtbeerkraut / druek den Safft darauß / vnd gibihm allen Morgen vnd A⸗ E bendt deſſelben itij. oder v. loth mit Wein zu trincken biß er geneuſt / vnd ſtreuwe jhm deß geſtoſſenen Puluers vom Erd⸗ beerkraut auff die Feigwartzen. | Es werden auch auß dem Erdtbeerkraut Eöftliche gute Wuandtraͤnck bereytet / vnder welchen der folgend offtermals in den Wunden vnd Stichen der Bruſt iſt probiert worden / den mad) alſo: Rimb Erdtbeerkraut iiij loth / heydniſch Wundtkrant / Buchköt oder Buchſpick / Wintergruͤn / Sinnaumw / Sanickel / Ehrenpreiß / jedes ij. loth / Zimmat⸗ nden anderhalb loth / Ingber / Muſchatnuͤß / Suͤßholtz / Alle gemeldte Stuͤck ſol man klein zerſchneiden / darnach in ein Kannte thun / darüber ſchuͤtten eiin Maß guten fürnen Wein / friſch Brunnenwaſſer cin halb Maß: darnach die Kannten wol verlutieren / folgends in ein Keſſel mit fievden, den Waſſer ſetzen / vnnd vier oder ſuͤnff Stunden in ſtaͤter Hitz darinn ſieden laſſen / dann herauß thun / vnd wann der Tranck kalt worden iſt / durchſeihen / denſelbigen in einem kuͤlen ort in einem Glaß oder Krug wol verwahren / dauon gibt man dem Verwundten allen Morgen vnnd Abendt / je⸗ desmaliiij. loth warm zu trincken. | Oder: Nimb Erdtbeerkraut anderhalb Handtvoll / Beerwurtz / Sinnauw / Wintergruͤn / jung Brackendiſtel⸗ kraut / Nagelkraut / Ritterſporenblumen / Sanickel / jedes j. Handtvoll. Zerſchneide dieſe Stück klein / vnnd thue ſie in G ein Kannten / ſchuͤtte anderhalb Maß guten Wein oder alt Bier darüber / verlutier die Kannte / ſtelle die in ein Keſſel mie ſiedendem Waſſer / laß vier oder fuͤnff Stunden obge, meldter maſſen darinn ſieden / darnach ſeihe den Tranck durch / vnd branch den wie den obgemeldten / erheyler Wun⸗ den vnd Stich. Ein ander nicht weniger dienſtlich alle Wunden zu hey⸗ fen als der vorige / den mach alſo Nimb Erdtbeerkraut zwo Handtvoll oder acht loth / Gochheyl / Wintergruͤn / Egel ⸗ kraut / Sinnauw / jedes iiij. loth. Zerſchneidt die Kreuter klein / vnnd ſeud ein Wundtranck daruon in einer Kannten mie anderhalb Maß Weins oder altem Bier / wie oben ge⸗ melder/ den foltu auch gleicher geſtalt brauchen, Es wirdt auch ein Wundtranck bereytet / der nicht alleın alle Wunden ond Stich / fonder auch die Schuß oder ge⸗ 8 vier Stunden lang in einem Keſſel H fchoffene Wunden vom Grundt herauß heyler: Nimb Erde beerkraut anderhalb Handtvoll / Beyſuß vnnd Bluͤmlein / Genſerichkraut / klein Monkraut / Scorzonerenkrant vnnd Wurtzel / Gochheyl mit den blawẽ Blumẽ / Wintergvuͤn / je⸗ des j. Handtvoll / der jungẽ Bletter von den Eglentierroſen⸗ ſtoͤcken / Bachbungen / Lebſtoͤckel / Betonienkraut / Meyen⸗ bluͤmlein / die Juncken von den Brombeerhecken / Baldri⸗ ankraut / jedes ein halbe Handtvoll: Alle gemeldte Stuͤck ſol man klein zerſchneiden vnnd wol durch einander vermi⸗ ſchen / folgendts mir ij Maß Weins oder altem Bier em Wundtranck in einer Kannten fieven wie oben gemeldet / vnd den zum wenigften vi. Srundenlangfieden ! aſſen / dar nach durchſeihen vnnd dem Verwundten allen Morgen vnnd Abendt jedesmaliiij, oder v. loth warm dauon zu trin⸗ cken geben. I Den Lendenſtein za verzehren vnd allgemaͤchlich außzu⸗ fuͤhren / auch denſelben zu verhuͤten / daß er nicht wachſe / iſt folgende Artzeney manchmal probiert worden / vnnd iſt in warheit ein fein Experiment / darzu lieblich vnd anmuͤtig zu gebrauchen / das bereyt alſo: Nimb frifi cher / wolzeitiger Erdibeern auf einem weiſſen Wein wol gewaͤſchen / xxxij- Vnztzen. Wann die wol ertroffen vnd von dem Wein trun⸗ cken worden ſeindt / fo zertreib fie mit einem hoͤltzenen Löffel wol in einem hölgenen Kar oder Schuͤſſel biß fie wie ein Brey werden / darnach zertreib ſie mirsiner Maß guren/ ge⸗ rectificierten / gebrannten Weins / thu fol che mein Glaß / vermach das Glaß beheb zu daß nichts außriechen mag / daruon brauch allen Morgen den gantzen Sommer hinauß nüchtern ein guten Loͤffel voll / vnnd fo offt du dieſe Artzeney ‚gebrauchen wilt / fo ruͤhrs zuuor wol durcheinander / vnnd K brauchs ſicherlich. E uſſerlicher gebrauch dep Erdt beerkrauts. GE Sarserteauesnn Wurselin Waſſer oder Weir geſot⸗ ſch / ten/ vnd die dur chgeſiegene Bruͤh warm im Mundt ge⸗ N heiter wileverfehrungdeh Rum‘ des/der Biller vnd deß Halß / vnd ſtillet die Fluß. Erdbeere ⸗ — — EEE £ . a \ ü kn ee ae een f J 4 1 4 — Das Erft Buch Bon Kreutern 357 - a AT a A a a nn Ah u ne BE nn BE a ' 1 | \ 1 | A Erdtbeerkrautwurteln inn der Handt gehalten / ſtillet F heffter die frifchen Wunden / heylet ſie baldı end ſtillet damit das bluten der Naſen. Das thut auch das Kran wann ‚man e8 in die Naſen thut / over wie ein Pflafter vber die Stirn binder. Der frifche Saft deß Erdtbeerkrauts heylet allerley Ge⸗ ſchwer / vnd ſonderlich deß Angeſichts / daſſelbige offtermals darmit angeſtrichen: heylet auch die roten auffziehiche An⸗ geſicht vnd die roten Blaͤtterlein vnd Buckeln deſſelben. Wider die Faͤul vnnd Verwundung deß Zahnfleiſches / Mundtfaͤule vnnd ſaule Loͤcher deß Halß: Nimb Erdtbeer⸗ kraut vnnd Wurzel zwo Handtvoll / Genſerichkraut cine Handtvoll / guten fürnen Wein ein halb Maß / friſch Bruns nenwaſſer ein aͤchtmaß. Laſſe dieſe Stuͤck ſittiglich mir ein, ander den halben theil eynſieden / ſeihe ſie darnach durch ein Tuch waͤſche vnd ſpuͤle den Mundt vnd Zahnſleiſch offter⸗ B mals warm damit / es heylet vnd hilfft baldt. Wann aber der Halß verwundet oder voll Loͤcher iſt / ſo gurgel offtermals damit, Erdtbeerkraut vnd Wurtzel mit Wein geſotten / durch ein Tuch geſiegen / darnach mit Honig geſotten / wol ver, ſcheumpt vnnd den Mund damit geſpuͤlet vnnd gewaͤſchen / vertreibt den vbeln Geſtanck der Zaͤhn / vnd heylet darneben aͤlle verſehrung deß Mundts vnd deß Zahnfleiſches. Die Halß geſchwer vnd faule Söcher deß Halß zu heylen: Nimb Erdtbeerkrautſafft / Holwurtzſafft / breyten Wegerich⸗ ſafft / jedes drey loth / Roſenhonig ein loth / Maulbeerſafft ein halb loth / weiſſen gepuͤluerten Hundtskoth ein quintlein / vermiſch es durch einander / vnd gurgel den Halß damit: Wider das Halßgeſchwer Angısam ; Nimb Erdbeern⸗ ſafft / breyt Wegerichwaſſer / jedes acht vntzen / Roſenhonig Sij vntzen / Maulbeernſafft j. vntz gepüluere Granatenblu⸗ men / gepuͤluerten weiſſen Hundsdreck / jedes ein quintlein. Dieſe Stuͤck ſol man alle wol durch einander vermiſchen / vnd den Halß warm daͤrmit gurgeln. Erdtbeerkrautbletter im Mundt wol gekaͤnwet / ſtillet den ſchmertzen der Zahn. Das Kraut vnd Wurgelinraubem Wein oder Eſſig geſotten / vnnd die durchgeſigene Bruͤhe warm im Mundt gehalten/ thut deß gleichen. Erdtbeerkraut geſtoſſen vnd wie ein Pflaſter vbergelegt / heylet die Spinnenbiſſz. | Erdtbeerkraut zu Puluer geſtoſſen / vnnd mit der Salben von Eybiſchwurtz / Ag entum ex Alıhza genannt / vermi⸗ ſchet vnd wie ein Pflaſter temperiert / vertreibet den Schmer⸗ sen der Lenden / auff ein Tud) geſtrichen vnnd vber das ſchmertzhafftig Ort gelegt. D Wider die kalte Gegicht vnd Schuͤß in den Schenckeln: / MNimb Erdtbeerkraut / Chamillenblunmen / Beyfuß / Wer⸗ muth / jedes ij. guter Handtvoll / thue gemeldte Stuͤck zer⸗ ſchnitten in ein Saͤcklein / ſeuds in halb Wein vnd Waſſer / damit bad vnd baͤhe die Schenckel wol ſo warm du es erlei⸗ den magſt / vnnd leg das Saͤcklein warm vber das ſchmertz⸗ hafftig Ort. Erdtbeerkrautſafft vnnd Granacoͤpffelſafft / jedes gleich viel mit ein wenig Roſenwaſſer vermiſcht / warm gemacht vnnd Tücher darinn genetzt / diene ſehr wol den hirigen Schwellingen vnd Beulen / anfaͤnglich daruͤber gelegt. Erdtbeerkraut in Waſſer geſotten vnnd ein Lendenbad daruon gemacht / bricht den Nierenſtein vnnd führer denfel, bigen gewaltig auß. Erdtbeerkraut von den Stielen vnd feinen Wurzeln ge⸗ reyniget / iſt ſehr dienlich wider den roten Auß gang vnnd in andern Bauchfluͤſſen den Hindern damit gewuͤſcht. Die Wurtzel deß Erdtbeerkrauts vnd Teſchelkraut / jedes gleich viel getrucknet / vnd zur einem reynen Puluer geſtoſſen/ verſtellet das Blut der Wunden / wann man deſſen in die MWunden zedelt oder fäer. TR he Erdtbeerkrautſafft inn die Wunden gerraufft oder kleine Leimme Tuͤchle in darinn genetzt / warm indie Wunden gelegt vud das Kraut geſtoſſen wie ein Pflaſter daruͤber gebunden/ Rotbeerkrautwaſſet reyniget vnnd heylet die Geſchwer das Gliedtwaſſer. a Erdibeerkrautwaſſer. Fragariz aqus ftıllarırıa. = ebeſte Zeit das Erdtbeerkrautwaſſer zu diftillieren iſt mitten in dern Aprillen / das Kraut mit ver Wurgel vnd den Blumen gefäubere vnd Elein gehackt / darnach mit ſanfftem Sewer d Baineo Marz abgejogen : dann fol man zu einerjeden Maß deß gemeldten Waſſers / vier ungen deß gedörreen Krauts / Wurgeln vnnd Blumen zu einem grob, lechtigen Puluer geſtoſſen / vermifchen / 1» Balueo Mari 24. Stunden digeriren laſſen / darnach zum andern mal di, ſtillieren / folgends inder Sonnen rectificieren, Innerlicher gebrauch deß Erdtbeer⸗ krautwaſſers. ERotbeertkvauewaſſer iſt kraͤfftig die verſtopffung der — — er vnnd deß Miltzes zu eroͤffnen / die Geelſucht zu ver⸗ treiben / die Nieren / Harngaͤng vnnd Blafen ıu reynigen / Das Grieß vnnd den Nierenſtein zu brechen vnnd auß zufuͤh⸗ ren / allen Morgen vnnd Abendt / jedesmal iiij. oderv. lork getruncken / vnd auch den Wein darmit vermiſcht. Reyni⸗ get das vertrucknet vnd verbrannt Gebluͤt / vnd verhuͤtet den Außſatz. N — Ein gut Waſſer von Erdtbeerkraut mit einem Zuſatz wi⸗ der die Geelſucht / dieſelbig zu brechen vnnd zu vertreiben / mad) alſo: Nimb Erdtbeerkraut mit den Wurtzeln / Schell⸗ kraut mit den Wurtzeln / Pfrimmenbluͤht / jedes gleich viel ein gut thetl. Zerhack dieſe Stuͤck klein / darnach diſtillier fie t3 mit einander vermifcht so Balueo Missa, Wanndasge Tchehen/ nimb jolgends zu.einerjeden Map Waſſers der ge⸗ meldten Stuͤck auffgetrucknet vnnd zu einem groblechtigen Puluer geſtoſſen / laſſe die / wie nun zum offtermahl gelehrt worden / digerieren / dann diſtilliers zum zweytenmal. Die: es Waſſer bricht die Geelſucht kraͤfftiglich / vnnd führer ſie Durch den Harn auß / Morgens vnd Abendts jedesmal iij oder fuͤnff loth getruncken. Sleicher geſtalt gebraucht / treibet es auch den Lendenſtein. Euſſerlicher gebrauch deß Erdtbeer krautwaſſers. der Augen vnd Augenwinckel / jedertweilen ein Troͤpff⸗ lein oder drey dareyn getchan / vnnd die Geſchwer offtermals I darmit außgewaͤſchen. Heylet auch alle Verſehrung vnnd Schaͤden deß Mundts / Zahnfleiſches vnnd deß Halß den Mundt offtermals damit gewaͤſchen vnd auß geſpuͤlet / vnd den Halß damit gegurgelt. Erdtbeernwaſſer. Fragorum aqua ſtillatitia. As Erdtbeerwaſſer wirdt / wann die Erdtbeern zeitig ſeindt / im Meyen ſaͤnfftiglich ın Balueo Marie nur einmal abgezogen vñ darnach in der Sonnen gerectificiert / folgends tool verwahrt zum gebrauch behalten. Innerlicher gebrauch dep Erdtheern⸗ | wallere Rotbeerwaſſer iſt ein edel Waſſer das Hertz ſo von Hir ar schwach und kranck iſt zu laben vnnd zu ſtaͤrcken / derwe⸗ gen es nicht —5 — —— ſtaͤrckenden Waſſern ver⸗ miſcht vnd gebraucht wirdt. —— leſcht den Durſt / kuͤlet die erhitzigte Seber/ dien wol in den hitzigen Febern / vnnd leſchet alle innerliche Hitz/ bekompt wol der hizigen entrichtung der Nieren / rey⸗ iger das vnſauber verbrannt Gebluͤt / machet weit vmb die Bruſt / vnnd kůlet die higige Lungen / treibet den Harn vnnd Srieß / vnd iſt ein beſondere gute Artzeney den jenigen ſo mit am Auß ſatz beladen ſeindt / vnnd Denen ſo ein rot auffzuͤgig Angie — — a — — — — — — — u * — — — — *— — — - 4 = — — er — — — —— — — — — — — — — — — — = = = = =. — — — ee — —— * * = — = ee — == — — == — 4 — — — — — en u er ee — — — — ——— — — — = — — — — — — — — * — zur: —E — — — — — — — — en — See —— — —ſ— — — —— En — — — — — rer El —r — nn nn ne = — * — - = — — nn — — — — * — — =. — — —— _—- - — = - — — — an Dan „rare — = — — —— chin PS - - — T = — — * = = - 4 n. — = ⸗ = — m = — Eye ——— ge = = = > — — — — — a en —— — — — — — — ———— — —r—r — — — — en er BEE un rn ai — — — — 358 A Angeſicht haben von erhigigtem oder verbrantem Gebluͤt / F denn fie fich eine lange zeit damit auffbalten mögen / deß Morgens vnnd Abends jedesmal j. loth tiij. oder v. getrun⸗ cken / vnd auch ihren Wein damit gemiſchet. Das ſchwach vnd bloͤd ohnmaͤchtig Herztz in hisigen Fe⸗ bern zu ſtaͤrcken vnd die leblichen Geiſter zu erquicken: Nimb Erdtbeerwaſſer iiij. loth / Roſenwaſſer ij. loch Matnafier j. loͤth / gepuͤlnerte Manus Chırtti Kuͤchlein anderhatb loth / weiſſen geriebenen Augſtein ein halbe quintlein. Wermiſche gemeldte Stuck wol durch einander / daruon gib dem Kran⸗ cken alle ſtundt ein Loͤffel voll zuuor allwegen wol durch ein⸗ ander geruͤhret / du wirſt wunderbarliche Ktaͤfft entpfinden. Em andere art das Erdtbeerwaſſer zu diſtillierẽ / beſchrei⸗ bet Kaymundus Lullos im andern Buch / wie folget: Wol, zeitige Erdtbeern putrificier in einem glaͤſinen Geſchirr / vnd D. Jacobi Theodor Tabernemontani / Erdibeern Syrup. Fragorum Syrupus. — Vs den Erdtbeern macht man auch ein herrlichen Sy ANArup / auff folgende weiß: Man nimbt wolzeitige Erdt⸗ beern / waͤſchet vnd reyntget fie fauber / darnach zerquetſchet man fie in einer pölgenen oder jrrdinen Schuͤſſel / thut ſie darnach in ein haͤrm Sieblein / ſetzet daffelbige vber cin jrrdin Geſchirr / das Sieblein aber verdecket man daß kein Staub oder anderer Vnrath dareyn fallen moͤge / laſſets alſo von fich ſelbeſt ertrieffen / biß alle dünne Feuchtigkeit herauß ag, trauffet iſt / dañ dieſe Frucht eine Schleimigkeit bey ſich har, daß fie ſich um Syrup nicht außpreſſen laͤſſet / ohne die Schluͤpfferichkeit / welche Expreſſion man nimmer sum. Syrup fieden kan / ſintemal dieſelbige von ſundt an dick Z diſtillier darnach ein Waſſer darauß. Dieſes Waſſer iſt ein Gwirdt im ſieden wierinedarwerg. Derowegen muß man dar⸗ vberauß koͤſtlich vnnd geſundt Waſſer. Dann erſtlich ſtaͤr⸗ cket es ſehr die Natur deß Menſchen / treiber das Gifft ge⸗ waltig auß / bringt den Weibern jren Monatblumen / miltert die Hitz der entzuͤndten Feuchten inn dem Menf chen/ftärcfer die Entpfengnuß. Sürnemlich aberbriche es vnd vertreibet die Flecken / die ſich neuwlich in den Augen erhaben von kal⸗ ter vnd hitziger Feuchtigkeit vnnd Fluͤſſen / doch daß ſie noch nicht gar vberhandt genommen haben. Es trucknet auch die zu allein den Safft nemmen der von ſich ſelbeſt herauſſer lauffet / wann man einen Syrup ſieden wil / deſſelbigen nimbt man iij. Pfund / vnd ſendet mit zwey Pfundt Zuckers einen Syrup darauß. Den verſcheumpt man vnd laͤutert jnen im fieden mir einem serflopfften Eyerweiß/wann der nun zu be⸗ quemer dick gefotten vnnd gelaͤntert iſt / ſehhet manden durch ein wuͤllin Tuch / vnd behelt den in einem glaͤſinen oder Por⸗ cellan Geſchirr zum gebrauch / vnnd ſol man ſich huͤten / daß Fluͤß vnd Traͤher der Augen / deß gleichen bringet es wider ur, man den nicht in einem kuͤpfferin Geſchirr fieden laſſe / noch recht das verloren Geſicht vnd machet daſſelbig klar vnd lau⸗¶ nach dem er geſotten iſt in einem zinnenen Geſchirr auffhebe / ter, Ich habe ein Weib geſehen / welcher viel hitziger Blat⸗ tern in jhrem Angeſicht von einem Steinwurff entſprungen waren / welche ſie mit groſſem derLeut verwundern / allein mit dem anſtreichen oder waͤſchen dieſes Waſſers in kurtzer zeit dann er von wegen der Weinſaͤuwre / die dieſe Fencht neben der Suͤſſigkeit in ſich haben / von den beyden Geſchirren / Kupffer vnnd Zinn eine boͤſe / gifftige Eygenſchafft bekom⸗ mer / die er danon an ſich zeucht / die dem Leibe Schaden zu⸗ vertrieben hat und geſundt worden iſt. Die Krafft aber Tin H fügen. gendt vnd Wircfung dieſes Waſſers it hundertmal kraͤffti⸗ ger mit gebranntem Wein vermiſcht / vnnd noch viel mehr / wann folches mit dem fuͤnfften Weſen(quinta eſſentia) deß gebrannten Weins vermiſchet wirdt. Dann dieſes Waller heylet weiter den Außſatz mit der quinta ellentia deß Weins. | Eufferlichergebrauch dep Erdtbeer⸗ waſſers. Eoweerwag er von den friſchen Erdtbeern gediſtilliert / Dheylet das Mundtwehe von Hisen/deßgleichendie hiti⸗ ge verſehrungen der Keelen vnd deß Halß / den Mund offter⸗ mals damit auß gewaͤſchen vnd den Hals wol gegurgelt. Der Syrup kuͤlet vnd leſchet alle innerliche vnnatuͤrliche Hitz. Sol derwegen von denen inſonderheit gebraucht wer⸗ den / ſo vmb die Bruſt vnnd Lungen enztzuͤndet vnnd hefftige Hitz haben / deß gleichen welchen die Leber vnnd Miltz entzuͤn⸗ det iſt / mag wider alle brennende / gifftige und Peſtilen ziſche Feber vnnd dergleichen hitzigen Kranckheiten nuͤtzlich ge⸗ braucht werden / dann das hitzige auffſieden deß Gebluͤts wirdt damit gedemmet / ſtaͤrcket gemeldter vrſach wegen das erhitzigt Hertz vnnd lebliche Geiſter / leſchet den Durſt in den obgemeldten ſchnellen / hitzigen Febern. Erdibeern Latwergen. Frago- rum Rob. RAN TE N EN v8——— D I hl ſich ſelbſt laſſen trucken werden / vertreibt die abſcheuwliche Roͤte vnd die hitzigen Blaͤterlein deſſelben / vnd leget die hitzi⸗ IN geenzundung :vertreibt auch ale Maſen vnnd Flecken deß J0— Ingeſichts. | | Die Erdtbeern mir ein wenig Salz vermifche vnnd ges diſtilltert / aibtein aut Augenwaſſer vor die Flecken der Au⸗ gen / diefelben date su vertreiben vnnd das dunckel Geſicht zu erklaͤren. 4x: | Andere machen ein Erörbeerwafler anß der gemeldten Das Ingeficht offtermals darmit angeſtrichen vnd von 1 Sn bereytet auß dem außgepreſten und durchgeſtriche⸗ nen Safft der Erdtbeern ein gute Latwerg mit oder ohne Zucker / auff folgende weiß : Man nimbt die Erdtbeern wann fie gar wol zeitig finde / thut ſie in ein Keſſelein oder be⸗ quem Geſchirr / ſetzt die vber ein Kolfewerlein vnnd gertreibt die Erdtbeern mit einem hoͤltzenen Söffel/rührer diefelben biß ſie anfahen zu ſieden / darnach thut mans vom Fewer / ſtrei⸗ chet ſie durch ein Tuch / die durchgeſtrichen Bruͤh fender man in einem beſondern Geſchirrlein biß es dick wirdt wie J ein Latwerg. Im ſieden aber muß man es ſtaͤtig ruͤhren / da⸗ = = = — —— : — — —— — — — — — — ——— * — — — — er * — = Andere nemmen Crorbeern / thun die inn ein ſauber meſ⸗ auß machen dieſelbtge in den obgemeldten Schwachheiten | RER, Ium. HUNMLER ING Frucht ohn Fewer zů den Stecken der Augen / vnnd das Ge⸗ mit es nicht an brenne. Etliche thun Zucker darzu nach jh⸗ N N IN u ſicht zu erklären / wie folge. Siefüllen ein Glaß mir Erde, rem gefallen / die halter fich auch lenger / dann die ohn Zucker —J—— beern / verſtopffen und verbinden das geheb zu / vnd grabens bereytet wirdt. FL i h {11100 acht Taginn einen Onmeiſſen hauffen / fo werden die Beer Diefe Latwerg iſt allen obgemeldren Schwachheiten wie —4 Ihn zu Wafler/daß laſſen fie darnach fieben oder acht Taginei- _ die in dem Erdebeern Syrup erzehlt finde / nuͤzlich zuge⸗ Na E hem melfinen Beckeen ſtehen / fo wirdt ein huͤbſch grün Au⸗ K brauchen/allein vor ſich ſelbeſt genügt oder mit andern Artze⸗ 4 —90000 aenwafſer daranß / as ſehen ſie ab um gebrauch vnd behal. neyen vermiſcht. Man fan auch Fräfftige / gute Salzen | Hl tensin einem wolvermachten Olaf, mir einwenig Wein / Agreſtzucker vnnd Roſenwaſſer dar⸗ | finen Becken / vund beftrenmen die Erdtbeeren mit Säls/ vnnd ſetzen es darnach inn ein feuchten Keller auffdie fieben oder acht Tag / ſo wirdt es zu Waller / das wirdt gleich wit das vorig / ſchoͤn vnnd gruͤn / das feihen fig ab / vnd behaltens zu obgemeldtem gebrauch. | zu gebrauchen. | Andere fieden auß dern Safft der Erdtbeern ein geſtande⸗ nen Safft/ Gelatinam fragortı , gleich wie den Kutrenfafft? den brauchet man zun Schlafftruͤncken vnd Banckete / wie⸗ wol ſolcher den Krancken viel nuͤtlicher vnd — — | umge — — 6 Das Erſte Buch / von Kreutern 359 — — 3— he a a ae nn ee Te Fe re il —— = Ey HEHE © 7 Traunl Dr ie Fe San a on — ——— * — — — — — — — — >- A Eingemachte Erdtbeeren mit Zucker. F Fraga faccharo condita, Fann mar die Erdtheern mir Zucker einmachen wil / muß man die fchönften außleſen / die noch harrelschtig vnd nicht gar zeitig ſeindt / die folman ſauber waͤſchen / vnnd auff einem Tuch wider laſſen erucken werden / darnacı fol mansin ein Porcellanen oder ſteinin Geſchirr hun / vnnd ein weiſſen Feinzucker zu einẽ dicken Syrup geſotten / warm daruůber ſchuͤtten / folgends verdeckt ober Macht hin ſenen. Deß Morgens ſol man den Syrup der gar von dem Safft der Erdtbeern wider duͤnn worden ift / widerumb ficden wie zuuor / vnnd wann er zween Tag vnd Nacht daruͤber geſtan⸗ den / ſol man jhn wider ſieden / vnd ſol das ſo offt thun biß alle Safftigkeit in den Erdtbeern ſich in den Zucker gezogen / vñ die Zuckerbruͤhe nicht mehr drinn wirds, Die eingemachten Erdtbeern gebraucht man auch in den obgemeldten Schwachheiten / die Krancken darmir zu las ben / wiewol ſie auch heutiges Tags zun Bancketen / Schlaff⸗ truͤncken vnnd dem Wolluſt mehr gebraucht werden / dann den Krancken damtt zu huͤiff zu kommen. | Das zwey ond zwanzigſte Cap. Von dem Finfffingerkraut vnd ſei⸗ nen Befchlechten. | 1. Geel groß Fuͤnfffingerkraut. Quinque folıum maius 1. X PS NE aD —F RS 5 URDM Br Er PN AV) erg ENTE STORE EN, h 8 —J NR Y WIR — J — \ BRN \ EN Sal — — — guſingetront Tate grroder die ASS 9— ei 3 Wor⸗ — ze ! TE den /ondand) etliche vonfid) ſelbe der wachſen. — funffzehen Geſchlechtgroß 10 air’ pr ren etliche bey Ds in den Gaͤrte Hard u ri 22 I. Das erſte Geſchlecht har eine ſchwartz geele / lan ze Wurgel eines kleinen Singers dick / mit ziemlichen Neben; wuͤrtzlein behenckt / welche ſo ſie duͤrr und trucken wirdt / ſchei⸗ net ſie viereckechtig ſeyn. Die Bletter ſeindt lang / gerings herumb zerkerfft / deren wach ſen fuͤnff kleiner an dem Sten⸗ gel von vnden an biß oben auß / je ein Geſetz vmb das ander / Die ſeindt nit viel zerſchnitten / zwiſchen dieſen kleinen Blaͤt⸗ lein waͤchſet an jedem Geſetzt ein duͤnner Stiel herauß faſt eines Fingers lang / mit fünff groſſen / langen / zerkerfften Blettern / anzuſehen wie die Bletter deß Genſerichs oder der Adermenig. Der Stengel wirdt faſt anderhalb Spannen lang/ deriff runde und von Sarben braunle chtig. Am obern theil deß Stengels gewinntes viel kleiner Aeſtlein oder Die; benzweiglein / die ſeindt and) mit fleimern/ zerkerfften Blaͤt⸗ lein beſent / die am Stengel vnnd Nebenaͤflin hangen / mit i G viel ſchoͤnen fuͤnffblaͤtigen / bieychaeefen Bfämfen asıterer/ 3 die ſeindt fo viel die groͤſſe vnnd deren geſtalt belangt / den Bluͤmlein deß Tormentills Ähnlich. Dieſer Gewaͤchs er⸗ juͤngt ſich ſelbſt / wo es einmal Bin gepflaͤnget wirdt. Es waͤchſt gern an feuchten / graßechtigen Recheit/ an du chen vnd neben den Straſſen / vnd wirdt anch/dieweilernt allenthalben gemeint / in den Luſtgaͤrten sum gebrauch der Artzeney gepflantzet 1. Weiß groß Fuͤnfffingerkrant. Quinquefclium mais II. i Ü x Sy 5 SS KE ' RN FE — a EFSSSESBBEIERESETBIIIDZ, 3 5% £ — —* im. Purpurrot groß Finfffingerkraut. RoQuin que folium maius purppreum ILS * GSSPLISRIESEIEBEREHIETEEH & 38 He! a, I, IE, Das zweyte vnnd dritte Geſchlecht feinde mit Wurtzeln /Krant / Stengel vñ Blumen / dem jetztgemeldten durchauß gleich /anßgenommen / daß an dem einen die Bin men weiß / vñ an dem andern purpurrot find, Die Wurtzel ifo ut gt * fon} pn A N N : | “33 369 D. Jacobi Theodori Tabern tot! A aller dreyer Geſchlecht ſeind am Gefchmack trucken vnd zu⸗ F I, Walde Sünfffingerfraut: ſammengiehend wie die Galloͤpffel* Quinquetolum iyluarıcum V. IV. Gemein Fuͤnfffingerkraut. Quinguefolium vulgate IV, 2 G C ei 1. vnbewuft / dann ich me feinen daran gefehen oderfnden hab. Es waͤchſt in dunckeln Waͤlden auff dem Speſſart vdd * ET N im Waß gauw nicht seit von der Statt Keyſerslautern⸗ ! IV5 Das eierdte Geſchlecht iſt alleiithalbenfehr gemein“ % a ! vnd in Teutfchlandr menniglich bekannt. Eshatein lange * VI, Fuͤnfffingertraut. Warrselvon farben Kaſtenbraun / iſt nicht faſt dick / fladert Quinquefolium fragiferum ‘VI. * hin end her weit vmb ſich mit jren Diebensincken vnd Wurtz⸗ fein / die iſt am Geſchmack herb vnnd zufainmensichend wie die obgemeldten. Es ligt mit feinen Blettern auff der Erden / ſpreytet vnnd fladert ſich weit auß / aller maß mie das Erdt⸗ beerkraut / vnd henckt ſich mir ſeinen langen Faͤdemen an den D Grundt hin vnd wider eyn / alſo daß es in kurzen Jahren ein I groſſen Platz eynnimbt vnd erfuͤllet. Im enden deß Meyens gewiñt es geele Blumen die auff beyden Seiten an beſonde⸗ ren duͤnnen Stielen zwiſchen dem Blettern herfür wach⸗ fon / die ſeindt den Blumen deß Genſerichkrauts gant aͤhn⸗ iich / die hernachmals vergehen / vnd weder Frucht noch Sa⸗ men bringen / dann es ſich ſelbſt von den Faͤdemen die auff dem Grundt kriechen bin vnd wider einwurtzelt vnd erjungt. Es waͤchſt allenthalben in den Graß gaͤrten / an den graßech⸗ tigen Rechen / hinder den Zeunen / vnd andern vngehauwe⸗ nen graßechtigen Orten / vnder dem Erdtbeerkraut⸗ V. Das fuͤnffte Geſchlecht hat ein zaſechtige Wurzel wie der Sanickel / von derſelbigen wachſen viel Bletter her⸗ außanffrunden Stielen / vnnd auff einem jeden Stiel ein beſonder Blat / in fuͤnff vnderſchiedliche Bletter zertheilet E wie das gemeldte Fuͤnfffingerkraut / die ſeindt von farben x am obern theil ſchoͤn gruͤn / vnd vnden gegen der Erden gang aͤſchenfarb. Es ſeindt auch die vnderſten vnnd breyteſten Bletter gar nicht zerkerſft wie die gemeldten Bletter der Fuͤnfffinger kreuter / die dberſten aber die lenger vnd ſchmaͤ⸗ ler ſeindt / die haben ſehr kleine Kerfflein die man kaum ſe⸗ hen kan. Im Augſtmonat gewinner es ſchoͤne ſchn eweiſſe Blumen anff ſehr duͤnnen Stielen / deren jedes hat fuͤnff Blaͤtlein / wie die Blumen deß gemeinen Fuͤnfffingerkrauts. Ob ſolches Kraut einen Samen bring oder nicht / iſt mir — ——— — f } f: . * IN J 7 * RT 9— ET Lu SE W Nee.) nn — — vi. Das \ \ id a A VI. Das ſechſte Geſchlecht har ein lange / dicke und holtz⸗ echtige Wurtzel / die iſt inwendig rotlechtig / vnnd auß wen⸗ dig mit einer ſchwartzen Rinden vberzogen eines ranhen zuſammenziehenden Gefchmasfe / rümpffer die Zung zu⸗ fammen/ nicht anders dann die Eycheln /vonder Wurtzeln wachſen herfuͤr rauhe / runtzelechtige Bletter / die ſeindt mit Schnittlein zerkerfft / faſt anzuſehen wie die Bletter der A⸗ dermenig / am obern theil gruͤn / vnd auff der ſeiten gegen der Erden weiß oder aͤſchenfarb wie die Bletter deß Erdtbeern⸗ krauts / deren wachſen etwann vrvnd bi ßweilen auch vij. auff einem rauhen / haarechtigen Stiel. Zwiſchen denen ſtoͤſſet herfuͤr ein runder / purpurbrauner / dͤnner Sten gel auff die anderhalb Spannen lang / daran wachſen auch an kleinen Stielen etliche Bletter / je eins pber dem andern / die ſindt kleiner als die vnderſten / jev. an einem Stiel / ober der mir, B ten theilet fich der Stegel in etliche Nebenaͤſtlein auß / daran tleinere Blaͤtlein geſehen werden /jeiii.aneinem kurtzẽ Stiel⸗ gen / darneben kommen auch auff beſondern kleinen Stiel, gen / ſchoͤne / weiſſe / fünffblaͤtige Blumen/ die ſeindt kleiner dann die Blumen deß Erdtbeerkrauts/ fo diefeiben abfallen vnd vergehn / folgen im Brachm onat hernach auß den gee⸗ len Aepfflein derſelben ein Frucht den Erdtbeern aͤhnlich / doch viel kleiner / die haben gar kein anmuͤtigen Geſchmack / doch voller kleiner roͤtelechtiger Koͤrnlein/ welſches der Sa, men iſt. Dieſes Gewaͤchs iſt auch nicht alenthalben gemein / es waͤchſt aber viel im Elſaſſiſchen Gebuͤrg / bey Künigsberg vnd Obrnaͤhen / in Sonnreichen orten. | | VII, Fuͤnfffingerkrgut. Quinquefolium fragiferum VH. z VI. Das ſiebende Geſchlecht hat ein duͤnnes / holtzech⸗ tiges langes Wuͤrtzlein mit ein wenig Zaſeln / eines trucknen vnd zuſammenziehenden Geſchmacks / gleich. der Toren» tillwurtzel / die Bletter ligen auff der Erden / die kriechen mit ihren langen duͤnnen Stielen auff der Erden wie das Gen, ſerichkraut / ſeindt aber nicht ſo weiß / ſondern von Farben gruͤn / vnnd ſeindt deren auch mehr aneinem Stiel / dann 3a8 Erſte Buch / von Kreta. — F nicht allein fuͤnff / ſondern auch ſieben end nenn Bletter an einem Stiel gefunden werden / vnd ſcheinet dieſes Kraut ein Zwickdorn zwiſchen dem Fuͤnfffingerkraut vnnd den Gen ſerich zu ſeyn / wiewol eg von dem Funfffingerkraut feiner Krafft vnnd Wirckung halben nicht mag abgeſondert wer⸗ den. Die Bluͤmlein die oben zwiſchen den Blaͤtlein herauß wachſen Die feinde bleychgeel / cin jedes auff ſeinem befon, dern Stielgen mirfechs Blaͤtlein / wann die vergehen vnnd abfallen / gewinnt es kleine Beerlein den Erdebeern gleich/ eines vnlieblichen Geſchmacks. Diefeg wächft: gern an Graßechtigen orten / vnnd wirdt auch won etlichen in den Gaͤrten gezielet / es erjürtgerfich auch ſelbſt / dann es ſich im hin vnd her fladern an den Grundt anhenckt vnnd eyntent, tzelt wie das Erdtheerkraut / alſo daß es in kurtzer zeit einen groſſen Platz eynnimpt. ——— — = VIII. Weiß Finfffingerkraut. Quinquefolium album rectum VIII. MB \ — — —— — ERDE VIEL Das achte Geſchlecht harein duͤnne fange Wur— zzel / die iſt außwendig ſchwartz / vnd in wendig rot / mit vielen kleinen anhangenden Wurheln / die hin vnnd her in dem Grundt kriechen / ſich mehren vnd nenwe Stoͤcklein herfuͤr bringen / die Bletter ſeindt tieffer zerlerfft als die Bletter per vortgen Fuͤnfffingerkreuter und auch groͤfſer / je fuͤnff anci, nem Sttel. Zwiſchen den Blettern wachſen Nebenzweig⸗ lein heranß an jhrem geraden Stengel Elen hoch / mit klei, nen / ſchmalen Blaͤtlein/ vie ſeindt tieffer erkerfft oder zer⸗ ſchnitten faſt wie die oͤberſten Blaͤtlein am Hanenfuß/ dar⸗ zwiſchen wachſen Blumen herauſſer an fleinen haarechri, gen Stielen von fuͤnff Blettern / die ſeindt von Farben weiß / in der groͤß der Blumen deß gemeinen Fuͤnfffingerkrauts. Dieſes Kraut / vnnd ſonderlich die Wurtzel hat ein trucknen vnnd zuſammenziehenden Geſchmack / wie die obgemeldten Geſchlecht. Es wirdt allein bey vns in den Luſtgaͤrten gezie⸗ let / aber in Italia ſol ſie von ſich ſelbſt wachſendt in dem X, penniniſchen Gebuͤrg geſunden werden. EEBSPRBSHEDABSTESBETEIBEES 5 IX. Ppurpurrot Sünfffingerfraur, 2 — en ®Quinquefolium purpureum tetum IX. ” 1,6] vn EBBEBLTSTTEITDETTTTERTHTN IX. Das neundte Gefchlechtift dem nechffgemeldten mie Wurtzel / Bletter vnnd Stengel durchauß aller dinge gleich / außgenommen die Blumen / die ſeind purpurrot. Es waͤchſt in dem obgemeldten Gebuͤrg von ſich ſelbſt / bey vns aber wirdt es allein in den Suftgärten funden. | X. Das zehende Geſchlecht har eine lange / ſchwartze / holtzechtige Wurtzel /einesranfensufammenziehenden Ge⸗ ſchmacks wie die Tormentillwurtzel. Die Bletter ſeindt aͤſchenfarb vnden vnd oben mit zarten Wollechtigen haͤrlein N K vberjogen/ am griff linde und weych / die feinde mehr vnnd tieffer serfpalten dann fein Fuͤnfffingerkraut / deren etwann fuͤnff / vnnd vielmal ſieben bey einander gefunden werden, Der Sengelmwird anderhalben Spannen lang /mitvielen Nebenzweiglein / die feindr am obern theil mit fleinen bleich, geelen fünffblärigen Bluͤmlein gezieret / darauß Kleine Koͤpff⸗ lein werden mit Samen / wie die Koͤpfflein vnd Samen deß Tormentills. Es waͤchſt in ſteinechtigem duͤrrem Grundt in den Hecken / deß gleichen an Felſen / Mauren / alten Gebaͤu⸗ wen vnd an ſandechtigen Graßplaͤtzen. Hh x1.Das J. en ee — — >32 D. Jacobi Oheodori Caberne montani D X. Groß Steinfuͤnfffingerkraut. Quinquefolium petræum maius X. 0 OL "rd 8 N oT IS Q, 9 ES NM SFSTZN! z £ ‘ == AN Se arssen), NY — vr N \Y% —2* — 7 WER XT. Das eylffte Geſchlecht hat ein lange ſchwartze ge⸗ rade Wursel mit vielen Nebenzincklein / am Geſchmack herbe vnd zuſammenziehend / mit einer bittere vnnd hartzech⸗ tigem Geſchmacke Es hat viel Bletter an ſeinen duͤnnen haarechtigen Stengeln anderhalben Spannen lang auff der Erden ligende / je fünff auff einem Stiel / die ſeindt nicht jerkerfft wie die andn Fuͤnfffinger Kreuter / dañ allein ein we⸗ nig an dem obern theil / vnden gegen der Erden aͤſchenfarb / — AR N Air, -- > EN RUN \ IN) SS REN NE \ \ VIER v F ‘ N | = * XI. Sünfffingerfratemit 7# weiſſen Blumen, * Quinquefolium al- SS 1 F endobenhergriün. Am obern theil der Stengel erſcheinen im end deß Aprilfens vnd in dem Meyen ſchoͤne Zinffpläci, ge Blumen / den Blumen dep gememen Fuͤnfffingerkrauts aͤnlich / außgenomen daß dieſe Schneeweiß ſeindt / vnd die andern geel. Es waͤchſt im Weſterich und Landt zu Lothrin., gen in den Roͤdern oder abgehauwenen Waͤlden / vnd in Dei dürren Wieſen / bey Duſa vnd Widersdorff. * xl, Waſſerfuͤnmfffingerkraut. Quinquefoliam paluſtre XII. XH. Das zwoͤlffte Geſchlecht hat ein lange / linde vnnd ſchwartze Wurgel/ die iſt mit Gleychen vnderſcheiden / vnnd an denfelben mit vielen Zaſeln oder kleinen Wuͤrtzlein ber hencket. Seine linde / lange vnnd holfelechtige Stengel die vonder Wurzel herauß offen / ligen auff der Erden / dar⸗ von Rebenaͤſtlein vber ſich wachfen / daran Bletter je fünf oder auch ſieben auff einem Stiel geſehen werden / die ſeindt dem gemeinen Fuͤnff fingerkraut mir jhren zerſchnittenen kaͤrfflein aͤhnlich / ſeindt aber ſchmaͤler vnd lenger / oben gruͤn vnnd vnden gegen der Erden aͤſchenfarb: vber der mitte deß Stengels vnnd ferrner hinauff bringt es geſtirnte purpur⸗ braune Blumen von ſuͤnff oder ſechs Blaͤtlein / wann die vergehen folget hernach ein rote / harte Frucht / den vnzeiti⸗ gen Erdtbeeren gleich /innwendigtrucken / vnd eins zuſam⸗ K menziehenden herben geſchmacks / wie auch die Wurzzel vnd das Kraut. Dieſes Geſchlecht waͤchſt inn den feuchten / ſumpffechtigen Wieſen vnd andern Waͤſſerechtigen orten / im Waßgaw hin vnd wider. xill. Das dreyzehend Geſchlecht hat ein zimlich dicke / holtechtige lange Wurzel / die iſt von Farben ſchwarzz rot farb / die Bletter ſeindt Graßgruͤn / ligende auff der Erden außgeſpreytet an jhren kleinen Stilgen / je fuͤnff auff einem Stiel / zwiſchen den Blettern fommen herfuͤr an beſonde⸗ sen Stilgen viel kleiner geeler Bluͤmlein / den Bluͤmlen * — er, — ——— 2 En — — — — — — — — — — — zz EEE — — — Das Erſte Buch Don Kreutern F XV. Ap Fuͤnfffingerkrant. Quinque fohum Alpınum AV, XIII. Klein Fuͤnfffingerkraut. Quinquefolium minus XIII. N A ® AI DB EN PR va cn, " SE, 2% — 0 \ el * —*2*2 NV LAY SS NV YA Nr X 7 Grenſingkrauts ahnlich / weiche fich aleich anfangs deß Fruͤhlings erzeigen. Wann die Bluͤmlein abfallen / bleiben die mittelſte Knoͤpfflein ſtehn / die vergleichen ſich den klein⸗ ſten vnzeitigen Erdtbeern / ſeindt aber hart / vnnd zu eſſen vn⸗ tuͤchtig / die ſeindt wie auch die Wurtzel am Geſchmack rau⸗ he vnnd zuſammenziehend wie die Eycheln / alſo daß ſie die Zung vnnd den Mundt zuſamen ruͤmpffen. Dieſes iſt das aller kleineſt vnder allen obgemeldten Fuͤnfffingerkreutern / Cond waͤchſt heuffig vnd in groſſer menge auff den graßechti⸗ gen ſandtechtigen Rechen vnd Auwen neben den Straſſen vnd deren gleichen orten. — XIV. Klein Stein Fuͤnfffingerkraut. Pentatolium perrzum minus XIV. , XIV, Das viersehende Gefchlecht / har ein braunrote Durgelmievieien Nebenwuͤrtzlein behenckt. Die Bletlein die wachſen anf) důnnen / zarten vnd langen Stilgen / ein je⸗ E Desin fuͤnff theit zerſchnitten vnnd abgetheilet wie die andern Zunfffingerkrenter / am obern theil huͤbſch grün / vnd vnden gegen der Erden aͤſchenſarb / den jungen Blettern def Sa⸗ nickels nicht vngleich / außgenommen daß ſie kleiner ſeindt. Die kleinen geſtirnte Bluͤmlein die Traubenweiß dick vber einander ſich erzeigen / ſeindt von Farben weißleibfaͤrbig / den Bluͤmlein des Sinnaws ähnlich, Die Wurtzel vnd Kraut haben ein truckenen vnnd zuſammenziehenden Geſchmack. Es waͤchſt in den hohen Bergen an Graͤßechtigen vn Moß⸗ echtigen Felſen / an dem Rheinſtrom bey vom Reingaw. Ka, 363 XV. Das funffiehend Gefchlecht wirdt von dem hach⸗ gelehrten Lobelio befchrteben /deßgleichen auch von Herren Catolo Clufio, die beyde Conterfeyt in ihren Schriften ge, ben haben? welche nit mit fünff /fonvern mit fieben Blettern durchauß abgeriffen ift / ſonſt ſtimmet sie Befchreibung faft mit dem nechſtgemeldten vberein /allein daß die Bletter vnd Blumen gemehrervnd vielfaltiger feind/alfo daß wir gaͤntz⸗ lich darnor halten / wo dieſes Gewaͤchs mit dem andern nicht einerley iſt fo werden fie doch einander nahe verwandt ſeyn/ welches / dieweil es ons nicht zu fehen jemals fuͤrkommen / nit eigentlich vnd vor gewiß anzeigen koͤnnen. Von den Namen der Fuͤnfffinger⸗ kreuter. Ir haben biß her ver Fuͤnfffingerkreuter funffzehen Se, ſchlecht beſchrieben die zur vnſern zeiten bekannt feind/ wiewol die Alten nur eins Geſchlechts gedencken / aber die Gelehrten zu vnſerer zeit haben vnder dieſen funffzehen Ge⸗ ſchlechten nicht eines finden koͤnnen / das jnen gefallen hette / ſondern haben ein anders auß jhrem Hirn gedicht / welches wiewol es etlicher maſſen die Krafft vnnd Tugend mit dem Quinquefolioder Alten gemein hat / fo iſt es aber dennoch fein Quinquefolium oder Fuͤnfffingerkraut / dann beyde Diofcorides vnd Theophraltus jr Pentaphyllon od Fuͤnff⸗ fingerkraut den Namen von den fuͤnff Blettern geben habẽ⸗/ wie ſolches jre Schrifften bezeugen / ſintemal ein jedes Blat K deſſelben auff einem jeden Stil in fuͤnff vnderſcheidene Blet⸗ ter zerſchnitten vnd zertheilet iſt / wie wir dann an vnſerm ge; meinen Fuͤnfffingerkraut ſehen / welches das recht vnd wahre Quinquefolum Dioſcordis iſt / daß nchit allein die Deſcri⸗ puon / fondern auch feine Kraͤfft / Wirckung vnd Tugend be, zeugen. Aber mit dieſem ſeind etliche fpirfindige Köpffnid zu frigden /fondern wollen das ftebenblärtig Krant / welches wir. Tenrfchen Tormentill vnd Blutn urz nennen / daß es dz wahre bentaphyllum oder Quiogur folium der Alten ſeye/ welches ſo ein offentlicher Irrthumb iſt / daß er weiter wide⸗ Sb ij legens m — * = — — 7 —— = — — — = =>: \ 64 >. Tarobi Theodor Tabern montant / A legens nicht bedarff / vnd iſt ihr meynung vnnd beweiß nicht yF taphylium,Gef.album;Match. Dodo. gal. verumacnobi, anders wahr / dann wie fuͤnff vnnd ſieben ein er ee Bon dem Tormentill wirdt weiter hernach in dem nechften Capi⸗ tel folgen. Vnſere Wundtaͤrtzet die gebrauchen vnſer ge⸗ mein Fuͤnfffingerkraut vor das recht Pentaphyllon, wie seit ſolches an der vierdten Stell oben Conterfeyt gegeben ha; ben / vnd thun wol vnd recht daran’ ſintemal es das recht vñ wahre Peuraphy!lum Dioſcoriais iſt / welches von Dſco- zidepnddenandern Griechiſchen Aertzten Mevragumos, IIev- — [leyrarouen, Tlsvradlanrun®, Kamımwiraror, ZuAd- Atrov, EuAomeradov, Mevranoıvov, Ounianins, Ußsas avu&,Ilre- es "Rews, EpuoNexr va@ , WevdloseArrov VND XKauaılnÄov ge- nannt wirdt. Lateiniſch / Pentaphyllum, Qu;nquefolium oder Quuquefolia, Quinquepeta, Pentapetes, Pentato- maum, Callipetalum, Pentadactylus, Xylolotum, Xylope- taluw, Pentacœnum, Pſeudoſelinum, Thymiatitis, Vnguis Ibidis, Ala Ibidis, Penna Ibidis, Hermodactylus, Mercur'j digitus, Pempedula. Bey dem Apuleio Pompedulum vnd Manus Martis. Bey dem Plinio, Chamzzelum, vnnd bey den Aetio,Mercurijberba, Italianiſch heiſſet es Cinquefo- lio, Cinqueſoliq vnnd Pentaphillo. Hiſpaniſch / Cinco en Rama, Fran toͤſtſch/ Auatefueille Bon Auicenna wirdt es Arabiſch genannt Nithanlun bñ Nidafılun. Bon Haliabbate, Femeque- firon. Ferrner werden in der Arabiſchen Authoren Schriff⸗ ten hin vnd wider nachfolgende Namen geleſen / Zegagi, Cub- ruſaiden, Haxihor, Kameſe, Kamfe, vnd Kameſcorach. Egyptiſch wirdt es genannt / Orphitebacen, Orphitebeoten, Enothron vnnd Themoneſtron Walachiſch / Propedula vnd Drocila Vngeriſch / Kozöt leuelo Fin, Boͤhmiſch / Petelijſtek. Engliſch / Cinque⸗ folye / Cinckefoly / vñ Fine fingere graſſe. Flehmiſch / Vyfuin⸗ CDgercruyt. Hochteutſch / Fuͤnfffingerkraut vnd Fuͤnffblat. J. Das erſte Geſchlecht iſt das Pentaphyllon oð Quin- quefolium Theoph:attı , dann feine Wurtzel wann ſie tru⸗ cken wirdt / fo wirdt fie vierecfechtig / wie Theophraitus fol, ches in feinen hinderlaffenen Schriften bezeugt. Es wirdt von den Krentlern Quiaquefolium Theophraltı iuteum, vnd Quinquefolam ſuteum maiusgenannt, [Quinque- folum reitum lubluteum, CB, luteis floribus redtum,Gel. alterum vulgare, Dodo, & Pentaphylion vulgare , Lob, Pentaphyllon,Brun.redtum maius, Cam. flore albo Lugd. Heptaphylion,Hermolao,Cafalpino.] Engliſch / Cinque⸗ foleye the greater, Comon Cinkfoile. Flehmiſch und Bra⸗ bändifch / groot gele Vyfuingher cruyt / vnnd Hochteutſch / groß Geelfuͤnfffingerkraut. 11, Das zweyt Geſchlecht wirdt von den Kreutlern Pen- D taphyllon oder Qu, nquefolium Theophraftialbum ‚ vnd Quinqutifolum matusalbum genannt. Enalifch / wythe Cinquefoleyerhegreater.SIchmifch vnd Brabaͤndiſch / withe groot Bifumgereruyt / vnd Hochteutſch / weiß groß Fuͤnff⸗ fingerkraut. | il. Das dritte Geſchlecht wirde von den Kreutlern Quinquefolium Theophraftipurpureum , und Quinque- folium purpureum maius genannt. Flehmiſch vnnd Bra⸗ baͤndiſch / Purpurroodt groot Vyfuinghercruyt / vnd Hoch⸗ teutſch / Purpurrot groß Fuͤnfffingerkraut. V. Dem vierdten Geſchlecht gebuͤren eygentlich alle ob» gemeldte Griechiſchen / Lateiniſchen / vnd anderer Sprachen Namen / als dem rechten vnnd wahren Pentaphylio oder Quinquefolio Dioſcoridis 9nd Galeni. [Quinquefolium maiusrepens,CB, Quinquefolium, Matth.Cord.in Diof, E Lac. Cef.luteum masus, Fach, Lugd. fecundum, Turn, Pentaphylion minus,B:un.Gef.vulgare, Trag.luteum ma- ius,Dodo.gal.priimum,Lon,maius flore ſubluteo, Lob. te- pens,Cam.fragariz cognata, Gefnero, ] V. Dasfünfftewirde von den Kreutlern Quinquefo- lium oder Pentaphylium fyluaticum genannt. [Enalifch/ Wood Einffoile.] Teutſch / Walde Sünfffingerfrant, [Quinquefolium album maius,C B.mains candidü,Fuch. album,Matth.icon.Lugd,primam, Turn. Cluf. Pau. Pen- le, Trago: maius flore albo,Lob.icon.albo Aore, Cam, vi, Das ſechſte Geſchlecht wirdtvon dem Plinio Quin. quefoliumfräg ferum, vnd von den. Kreutlern Auinguefh. lium fragıferain reetum genannt, Teutſch / Erotbeerfüng, fingerfraur.[Quinquefolum tragf-ıum folio agtimionie CB,Quingquefolum quint ns, Cihuf.pan.] - VII, Das ſiebendte Geſchlecht wirdt von den Kreutlern Pentiphyllum oder Quinquefolium frag ferum tepeng vnd lupinum genannt. | Quingusfsho ſimilis repos, Cp Quinquefuliufs 3 ‚repens,Dodo.Pentaphyllum füpinun, Tormeutillzfacie, Lob, Lugd. fopinum potentillzfacie, Cluf,pan. |Ficehmifch und Brabändifch/figgende Byfıin, gereruyt / vnd Hochteutſch / kriechend Erdebeerfünfffünger, kraut. Engliſch / Wilde Strasubesrie,] G Vill. Das achte Geſchlecht wirdt von den Kreutlern Pentaphyllum album rectum, Quinquefoliun! ltalicum album, vnd Quinquefoliũ album rectam genannt.Teutſch Welſch weiß Fuͤnfffingerkraut. | 1X, Das neundte Öefchlechrwirdt Penrapbylium vnd Quinquefolium purpureum tectum, oder purpuseum Ita. licum von den Kreutlern genannt, Zu Teutſch / Welſch Purpurrot Fünfffingerfrant. X. Das zehende Hefchlecht wirdt von den Kreutlern Quinqucfolium oder Pentaphyllum petraum maius g4 nannt, [Quinquefolium eretam incanum, CB. minus, Fuch.lateum minꝰ, Fuch. icon. Turn,Lugd. Pentaphylion album,M itıh.Catt.luteum minus,Dodo.gal.-Agaum al. terum, Trag. tertium, Lon, redtum minus, Cam, canum, 3 Thal.] Italianiſch / Cinquefoglio bianco und Pentaphillo bianco, von wegen der weiſſen Bletter. Teutſch / groß Steinfuͤnff⸗ fingerkraut / vnnd an etlichen orten in dem Wormbſergaw / Ohmkraut. Engliſch / Wall Cinkfoile.) xl, Das eilffte Geſchlecht wirdt von den Kreutlern Pentaphyllam oder Quiuque foliam album genannt. Zu Teutſch / weiß Sünfffingerfraut, [Quinquefolium album minus, CB. ſecundum Cluf.pan.Quingucfoljjalbi ſpecies quædam, Geſnero.] xXH, Das zwoͤlffte Geſchlecht wirdt von den Kreutlern Pentaphyllum oder Quinquefolium paluſtte vnd aquati- cum genannt / von Geſaero Heptaphyllum Plinij fragife- zum, [ Quinquefolium paluſtte rubrum, CB. paluſtre, Gef. quartum, Dudo. rubrum, Lugd, paluftre fragiferum, vel Heptaphyllon porphyranıbemon, Cam. in Matth, Pentaphyllon subrum, Dodo, gal. rubtum paluftie, Lob, icon. paluftre, Cord. (& Heptaphylium Plınij fragiferum, eiusScholiafti) Thal. Cam. Heptaphylion Cordi,Came- ratio, ] Zu Teutſch / Wafferfünfffingerfraut. Flehmiſch vnnd Brabändifch/ Water Byfuinghereruyt. Engliſch / Marifh Cinkfoile.) XIII. Das dreyzehend Hefchlecht wird von den Krem fern Penraphyllum oder Quinquefolium petræum minus genannt. [| Quinquefolmm minus repens lateum fecun- dum,CB.Quinquefolij minımügenus, Trago: an Quin- quefolij quarti prima fpecies, Cluf.pan.) Teutſch / klein Steinfünfffingerfraur. Engliſch / Hoarie Einkfoite, ] XIV. Das viersehende Geſchlecht gehört under dag Pentaphylium Diofcoridis, ob fchon feiner Diofcorides nicht gedenckt / dann es das flein Geſchlecht def gemeinen ‚Sünfffingerfraursift. Es wirdt von den Kreutlern Pen- K taphylium oder Quinquefolium minus genannt, Italia— nifch / Cinquefoglio minore.. Fransöfifch / perire Cinquefueille. Engtifch/titrele Cinquefolye / vnd littele Finfffingere graſſe. [Bright Cinkfoile. Flehmiſch / cleyn Vifuinghercruyt / * Hochteutſch / klein Fuͤnfffingerkraut / vnd an der Moſel / erpentill. XV. Das fuͤnffzehende Geſchlecht wirdt von Lobelio Pentaphyllum oder Quirquefolium Alpinum genannt. [Engliſch / Stone Einffoife. Cluſius vermeynet es fie — — — — — —— — er — — — —— > A Hepraphylium , moͤcht Hep Das Erſte Buch Don Kreutern. 365 werden das iſt Alp Toörmeneill/ zu Latein Tormencula Alpina, [Heptaphyilon Alpınum fericeum ‚CB. Argen- taria,petrza, Gel. Argen,pedisleonis fpecies Gef.in fracto. Pentaphylion album, vel argenteum, Anguil.alpinum pe- trofum & minimum, Lob. icon, Alchimillzalterum ge- nus & Leontopodium Diofc, Czial, Stellaria argentea, Cam.in Match, Atgeutea heptaphyllosmontana, Cam. Tormentilla candıda Dalech. Lugd.] Bon der Natur! Krafft / Wirckung vnd Ey genfchaffe der Fuͤnfffingerkreuter. N Fuͤnfffingerkreuter haben eine truecknende Engen, ſchafft / vnnd haben keine ſchaͤrpffe / ziehen zuſammen / B vnd haben eine ſubtiele durchdringende Kraͤfft. Sie truck⸗ nen aber biß in den dritten Grad / vnd das wircken jre Wur⸗ geln viel kraͤfftiger dann die Bletter / werden aber fuͤrnem⸗ lich die vier erſten Geſchlecht vor den andern gebraucht / vnd ſonderlich das groß gemein kriechend Fuͤnfffingerkraut / welches wir ander vierdten Stell Conter ſeyt geben haben/ welches fuͤrnemlich vor andern Geſchlechten allwegen ſol verſtanden werden / ſo deß Fuͤnfffingerkrauts gedacht wirdt. Das klein Geſchlecht an der vierzehenden Seil beſchrieben / wirdt neben dem jetztgemeldten vor den andern auch geprie⸗ ſen / ſintemal es ein gleiche Wirckung vnd Eygenſchafft mit dem groͤſſeren hat. Die Wurzeln ſollen im Fruͤhling vnnd jhre Kreuter im Aprillen vnnd Meyen wann fie in voller Bluͤhet ſeyn geſammlet vnnd im Schatten auffgetrucknet werden. Innerlicher gebrauch deß Fuͤnfffinger⸗ krauts / oder Quinquefolij. | Do: Wurtzel deß Fuͤnfffingerkrauts / iſt eine heylſame gebenedeyte Artzeney die Fluͤß deß Haupts außzu⸗ trucknen / die fallende Sucht zu vertreiben / dem Zipperlein vnd Gliedſucht abbruch zu thun / vnd daſſelbig auß zureuten / vnd allen Kranckheiten die von Hauptfluͤſſen jren vrſprung haben zu hegegnen vnnd widerſtandt zu thun die Wurtzel klein geſchtitten / in Waller geſotten vnd aller maſſen berey⸗ tet zu einem Tranck / wie man den Tranck von der Wurtzel China zu bereyten pfleget / vnnd denſelben dreyſſig oder vier⸗ zig Tag nach einander ordenlich gebraucht / allerdings wie wir von der Wurtzel China bericht gethan haben / dann die⸗ D fe Wurselderfelbigen in jhrer Krafft vnnd Wirckung nicht weichet / vnnd duͤrffens mit warheit ſagen / daß wir ſie in den obgemeldten Gebrechen viel kraͤfftiger befunden haben / dann die Chinam. | Gemeldeer Tranck diener auch fehr wol den vnfruchtba⸗ ren Weibern/ die von wegender vbrigen feuchte vnnd ſchluͤ⸗ pfrerigkeit der Mutter nicht entpfangen fännen / nochden Mannlichen Samen behalten mögen / ſo fiediefen Trank mit gepürlicher reynigung deß Leibs / nach jhrem gehaprem Monatblnumen / cm Monat lang trincken / dag rectificiert ihnen die Mutter / trucknet auß die vbrige feuchtigkeit / ver⸗ zehret den Schleim vnd die ſchlůpfferigkeit derſelben / daß fie den Manntichen Samen nachmals behalten / vnnd zu der entpfaͤngnuß geſchickt werden / welches wir warhafftig er⸗ fahren / vnd das durch den gebrauch der Schina nicht haben E koͤnnen zu wegen bringen. Etliche offen die gemeldte Wursel zu Bulner / vnnd geben daruon allen Morgen nuͤchtern ein quintlein mit ein zertrieben warm zu trincken / vnnd treiben ſolches dreyſſig Tag an / die obgemeldten Gebrechen zu vertrei⸗ ben. Fuͤnfffingerkrautwurtzel zu einem ſubtielen Puluer ge⸗ ſtoſſen / vnd mit dem drittentheil verſcheumpts Honigs ver, miſcht zu einer Latwergen / vnd taͤglichs deß Morgens nuͤch⸗ tern einer halben Caſtanien groß daruon gebraucht / behuͤtet —90—0— > x y taphyllam Alpinum genannt F den Menſchen vor dem Schlag vnnd Parlyß. Diejenigen die ſich daruor fürchten? follen im Fruͤhling vnnd Herbſt ne⸗ ben ordenlicher reynigung deß Leibs / den obgemeldtẽ Tranck jedesmal vierzehen Tag trincken / das wirdt jhnen ein heyl⸗ ſam vnd nuͤtzlich Prerfernatiffem. Faͤnfffingerkraut gruͤn vnnd friſch geſtoſſen vnnd den Safft darnon aufgepreifer / deſſelben auf die drey Vntzen getruncken / miltert vnd legt den ſchmerzen der Bruſt. Das Kraut mit Meth oder Honigwaſſer geſotten / vnd die durch⸗ geſigene Bruͤhe deß Morgens vnnd Abendts warm getrun⸗ cken / hat gleiche Wirckung den ſchmertzen der Bruſt zu ſtil⸗ len / vnd alle Fehl vnd Gebrechen derfelben zu vertreiben. Fuͤmfffingerkrautſafft obgemeldter maſſen getruncken / heylet alle verlezung der Lungen / vnd verhuͤtet den Menſchen vor der Schwindtſucht vnd Lungenſucht. G Denen die dung verletzet iſt / vnnd die Lungenſucht bey jh⸗ nen angeſetzt hat: Die nemmen Fünfffingerkrautſafft / das gereynigt vnd geleutert iſt / gut friſch Jungfrauwen N onig / friſchen außgelaſſenen Meyenbuttern / jedes acht Vntzen. Das ſollen fie in ein Pfaͤnnlein thun / vnd ober einem finden Kolfeuwerlein laſſen ſieden / biß es wirdt wie ein Latwerg / das ſollen fie dann in einem Zuckerglaß oder Porcellan— buͤchſen verwahren / vnnd allen Morgen nuͤchtern cin Loͤffel⸗ voll daruon gebrauchen / ſolches ſittiglich im Mundt zerge⸗ hen laſſen / vnd auff dem Ruͤck ligende allgemaͤchlich hinehn ſchleichen laſſen / vnd es ein zeitlang antreiben / das heylet die geſchaͤdigte vnd verwundte Lung. | Fuͤnfffingerkrautwurtzel zu Puluer geftoffen/ vnnd ein quintlein mit füllen Wein getruncken / hilffe wider das H Blutſpeihen. Fuͤnfffingerkraut zu Puluer geſtoſſen / vnnd eines quint⸗ leins ſchwer mit Eſſig zertrieben vnnd getruncken / vertreibet das Blutſpeihen vnd den Huſten. Der außgepreſte Safft auff die drey DBngenauffeinmal . getruncken / wircket deßgleichen / vnnd eroͤffnet darneben die verſtopffung der Leber vnd deß Miltzes / vnnd heylet alle Ge⸗ brechen derſelbigen von vberentziger feuchten verurſacht. Der Safft von Fuͤnfffingerkraut auff die drey Vntzen mit ein wenig gepuͤluerten Weyrauch vermiſcht / vnnd deß Morgens nuͤchtern getruncken / iſt ein gewiß Experiment wider die Geelſucht. Deßgleichen das Kraut vnud Wur. tzel zerſchnitten vnd den drittentheil in Waſſer eyngeſotten / darnach von der durchgeſigenen Bruͤhen deß Morgens vnd Abendts / jedesmal auff die vier Vntzen warm getrun⸗ I fuͤnff loth / Honig ein loth / vnnd ein wenig Saltz /vermifche das durch einander vnd gebe es Morgens warm vnd nuͤch⸗ tern zu trincken. | Dep außgepreften Sünfffingerfrantsfaffe vier loth mir ij. loth gutem fürnen Wein vermiſcht vnd getruncken / leget den ſchmertzen deß Magens / von der ſchwartzen vnnd ver⸗ brannten Gallen verurſacht. Fuͤnfffingerkrautwurtzel in Wein geſotten / oder aber in Meth oder Honigwaſſer / darnach durchgeſigen / vnnd dar⸗ non Morgens vnd Abendts / jedesmal vier Busen getrun⸗ cken / iſt ein gute hülffond Artzeney den eeberſuͤchtigen damit zu huͤlff zukommen. Fuͤnfffingerkrautwurtzel zu Puluer geſtoſſen / vnnd ein quintlein deß Puluers in Wein getruncken / ſtopffet die Ro⸗ te Ruhr. So aber ein Feber vorhanden iſt / ſol man das ge⸗ K meldte Pulner mit Waſſer eynnemmen. Die gemeldte Wurselaberinfrifcher Milch geſotten / durchgeſiegen / vnd allen Tag einmal drey oder vier / jedesmal ein guten Becher voll warm getruncken / vbertrifft ale Arzeney die Rhur zu vertreiben. Der außgepreſte Safft dient wider alle Bauchfluͤß vnd vnmaͤſſigen Blutgang der Weiher / auff die drey ons warm getruncken / oder das Kraut zu Puluer geſtoſſen / vnnd auff einmal ein quintlein mit Wein zertrieben vnnd getruncker / hat gleiche Wirckung. cken / hat gleiche Wirckung. Oder nemme man deß Saffts 2 — — * Den mr ae — m nn — — — — — — nn — — — — u > nm — —— en ee en — — — > = ee - Bu = = — * — — 2 - "= = — — Se; — — Mieze — wm tige in — — — 365 A Fuͤnfffingerkrautſafft ij. oder iij. Dirsen gerrundfen/fif, [et alle Blucfluͤß der Rafen / der guͤlden Adern / vnnd der Wunden Das gepuͤluert Kraut vnd Wurtzel mie Bein as, truncken / thut deßgleichen. Das thut anch das Krautin Waſſer oder Wein geforten / vnnd dig dDurchgefigen Bruͤhe Morgens vnd Abendis / jedesmal auff die drey oder vier vn⸗ gen gerruncken. Wider das Blutharnen: Nimb Fuͤnfffingerkraut vier Handivoll / ſeude die in einer maß Waſſer den halbentheil eyn / ſeihe es durch ein Tuch / vnd druck das Kraut hart auß⸗ rhu darzu Feinzucker achtzehen loth / laſſe mit einander ſittig⸗ Ich.feden zu einem Syrup / nimb darnach deß Syrups drey loth / Wegerichwaſſer vj. loth / vermiſchs vnnd gibs dem Krancken Morgens nüchtern zu trincken /vud thu das vier Morgen nach einander. Gemeldter Tranck heylet auch die B verwundung vnd geſchwer der Nieren. Fuͤnfffingerkrautwurtzel in fuͤrnem weiſſem Wein geſot⸗ ten / vnd von der durchgeſigenen Bruͤhen ein guten Becher⸗ voll warm getruncken / fuͤrdert den verhaltenen Harn: ver, treibet auch die Harnwind / Morgens vnnd Abendts / jedes⸗ mal ein Vntz oder vier warm getruncken. Bricht auch den Stein in den Nieren / vnnd treibet denſelben auß / obgemeld⸗ ter maſſen getruncken / vnnd ein Tag etlich nacheinander be, harret. Fuͤnfffingerkrautſafft auff drey Vntzen mit ein wenig geſtoſſenem Pſeffer vermiſcht vnnd getruncken / iſt ein gute Artzeney wider die gemeinen Feber. | | Wider das Tertian Geber / nimb Fuͤnfffingerkraut mit Her Wurtzel ſauber gereynigt / vnd klein zerſchnittken / ſeuds in einer aͤchtmaß Weins vber das drittheil eyn / ſeihe es durch cn Tuch / trinck das halb Morgens nuͤchtern zum wenigſten inj. Stunden vor dem Morgen eſſen warm / vnnd das ander halb theilij. Stunden vor dem Nachteſſen. Etliche geben wider das drittaͤglich Feber allen Tag ſechs Bletter wie die auff ſechs Stielen wachſen gepuͤlnert ein? deß Morgens drey Bletter / vnnd dep Abends drey Bletter / allwegen mit einem Truͤncklein Weins zertrieben / darinn Fuͤnfffingerkraut geſotten worden iſt. Ande geben einquint⸗ lein def gepuͤluerten Funfffingerkrauts mir Meth oder aber mit Wein zertrieben auff einmal zu trincken / vnd es thut ſehr wol. D ofeorides !ib. 4, cap. 3 4. rahtet daß man wider das Quartan Feber die Blerter von vier Acftlein / wider das Tertian / die Blettter von dreyen Aeſtlein / vnd wider das taͤg⸗ lich Feber / die Bletter von einem Aeſtlein / obgemeldter maſ⸗ D fen mit Meth oder Wein eynnemmen ſol. | Etliche fieden das Fünfffingerfrane mit den Wurtzeln zuuor flein gefchnicten in Wein den halben theil eyn / ſeihens - Yarnad) durch eın Tuch / vnnd geben darnon alen Morgen vnnd Abendt ein gemeines Tiſchbecherlein voll wider das viertaͤgig Feber / warm zu trincken / fo lang biß das Feber nachlaſſet Fuͤnfffingerkrautn urtzel zu Puluer geſtoſſen / vnnd allen Morgen ein quintlein mit Wein getruncken / darnach das Kraut geſtoſſen vnnd nie ein Pflaſter vbergelegt / vertreibet das Huͤfftwehe / Zipperlein vnnd die Gliedtſucht. Das Kraut vnd Wurel in Wein geſotten / vnd Morgens vnnd Abendts / jedes mal ein Bechervoll daruon getruncken / hat gleiche Wirckung. | Fuͤnfffin gerkrautwurtzel zu eim ſubtilen Puluer geftoflen x ondanffeinmalein quintlein daruon getruncken / heylet die MeopdbrüchondandereinneriheBrüh. — Der Safftauf den frifchen Wursen dep Fuͤnfffinger⸗ krauts gepreft/ end zum wenigſten ij. Dingen getruncken / iſt gut wider tödlich Giffe. Die Wurgel dep Rünfffingerfrauts in Wein aeforten vnnd getruncken / oder aber die Wurtzel zu Puluer geſtoſſen / vnd eins quintleins ſchwer mit warmem Wein getruncken / dient wider die Biſſz vnnd Stich der vergifften Thier / der Erdtſpinnen / der Meerſcorpionen / Meerdrachen vnnd Puͤlſtert. ki ſen geben / che man fie trincken leſſet. DdJacobi Theodori Taherm. montant Fuͤnfffingerkrautwurgzel gepuͤluert / vñd eins quince ſchwer mie Wein getruncken / dienet wider das toͤdtlih Gifft damit man die Pfeil vergifft / Toxicum genannt. Die ſe Arteneh ſol man auch den jenigen geben / die mit ſolchen vergifften Pfeilen geſchoſſen worden ſeindt. Fuͤnfffingerkraut mit ven Wurtzeln vnnd Bfumen in Wein geſotten / vnd denfelben Diorgens onnd Abendts wie ein Wundtranck gebraucht / heylet alle Wunden. Nachſolgender Wundtranck iſt in allen gehauwenen vnd geſtochen Wunden erfahren / dann er heylet die gewal⸗ tig vom Grundt herauß / den mach alſo: Nimb Fuͤnfffin⸗ gerkraut mit den Wurtzeln anderhalb Handvoll / Sanickel/ Roſenwurzzkraut / jedes ein Handtvoll / Hirtzkiee / Wegwar— ten Baͤlſamkuͤrbſenbletter / Naterwurtzkraut / Waldſtreich blumenkraut / Abfma genannt / Ochſenzungenkraͤut / jedes Gein halb Handvoll / dieſe Kreuter fol man klein zerſchneiden / in ein Kannten thun / vnd daruͤber ſchuͤtten ein Maß guten fuͤrnen Weins / over ein Maß alten Biers / die Kannt fol man darnach wol verlutieren / folgends in ein Keſſel mit ſie dendem Waſſer vier Stunden lang ſieden laſſen. Wann es kalt worden / ſol man den Tranck durch ein Tuch ſeihen / vnd dann zum gebrauch verwaren. Daruon gibt man allen Morgen vnnd Abendt / jedesmal vier oder fuͤnff loth zu trin⸗ cken. Ein anderer koͤſtlicher Wundtranck vber Jaht zu behal⸗ ten / bereytet man alſo: Nimb Fuͤnfffingerkraut mit den. Wurgeln ſechs Handtvoll / Garafelkraut mit den Wu, sein’ Gundelreb / Berwinck / jedes drey Handtvoll / guͤlden Heylwurtzkraut / Waffergunsel / Sanickel / Welſch Pim⸗ za pernellenkraut / jedes zwo Handtvoll/ Eglentierroſenbletter oder junge Zweiglein / wildt Angelickwurtzel / Braunwurtz⸗ kraut / jedes anderhalb Handtvoll / Naterzuͤngleinkraut / Rheinblumen / Hirtzhornkraut / jedes ein Handtvoll. Alle obgemeldte Kreuter vnnd Wurzeln fol man klein hacken / vnnd in ein Velicam thun / daruͤber ſchuͤtten auff die schen Mag friſch Brunnenw aſſers / vnd ſol mit ſanfftem eumer fuͤnff maſſen daruon diſtillieren. Ein ander Wundtranck wirdt von dem kleinen Fünf fingerfraut auff folgende weiß bereytet: Nimb def Eleinen Sunfffingerfraies im Aprillen mie feinen Wurtzeln vnnd Blumen geſammlet und auffgetrucknet anderhalb Handt⸗ voll / Genſerichkraut / ſpitzer Begerich / Garafelkraut / jedes ein Handtvoll / Waſſerguntzel / Sanickel / Walwurtz / Mon⸗ ea or / der aroffen Klettenwurtzel / Cardenbenedicten⸗ kraut / jedes ein halbe Handtvoll, Alle gemeldte Kreuter vnd Warzen ſol man in ein Kannten thun / zuuor klein zerſchnit⸗ ten / vnd daruͤber ſchuͤtten ein Maß guten weiſſen Wein oder fo viel Bier: darnach den Ranfft der Kannten ſauber vers kleyben / vnd diefelbig in ein Keſſel mit Waſſer fegen /darinn vier Stunden ſieden laſſen / darnach durchſeihen / vnnd dem verwundten Morgens vnnd Abendts vier oder fuͤnff loth daruon warm zu trincken geben. Oder: Nimb deß kleinen Fuͤnfffingerkrauts mir der Wurtzeln zwo Handtvoll / Garafelkrant mit der Wuryet / Meußoͤhrleinkraut / Sophienkraut / wildt Salbeyen/roten Mangold / jedes ein Handtvoll / Kuͤttenbaumbletter / Br I bernellenfraut/ Hirsflee/ Falentierrofenbletrer oder die jun⸗ gen Zweiglein daruon / wildt Hirspafteney / die Zapffen von den Hafelffauden / blaw Sternkrautbletter / jedes ein Handtvoll / thue die gemeldren Kreuter in ein Kannten / zu⸗ K vor klein zerſchnitten / geuß daruͤber anderhalb Maß Weins oder Biers / verlutir die Kannt / ſtells in ein Keſſel mit Waſ⸗ fer / vnnd laß m ſtaͤter hitz ſehhs Stunden lang ſieden / dar⸗ nach ſeihe den Tranck ab durch ein Tuch / vnd behalt den wol vermacht in einem Keller / danon gib dem Krancken Mor⸗ gens vnd Abends jedesmal vier oder fuͤnff loth zu trincken. So man will daß die Geyß viel Milch geben / ſol man jh · nen etlich Tag nach einander friſch Fuͤnfffingerkraut zu eſ⸗ Euſſerli a f J p wehe. Das Erſte Buch / Don Kreutemn. Euſſerlicher gebrauch def Fuͤnfffin⸗ gerfrauts. W Ider das verfinſtert vnd dunckel bloͤde Heficht: Nimb > Sunffingerfrautein Handvoll / legs in ein Meſſin oder Küpfferin Becklein / geuß weiſſen Wein daruͤber / laſſe den daruͤber ſtehen / vnd Abends wann du ſchlaffen wilt gehen / ſo beſtreich die Augen darmit. Sünfffingerfraue geftoffen/ond den Safft darvon auß⸗ gepreft/ vnd ein Tröpfflein oder erlich deß Tags einmal oder Sierindie Blutroten Augen getrauffet / zertheilet vnnd ver⸗ treibet das Blut darinnen. | Fuͤnfffingertraut vnd Wurtzel zu Puluer geſtoſſen / vnd mit Honig temperirt wie ein Saͤlblein / damit die Geſchwer 5 deß Mundts augeſtrichen / heylet dieſelben / vnd alle andere deß Munds verſehrung. Darneben ſol man auch das Kraut vnd Wurtzel in Waſſer ſieden / daſſelbig darnach durchſei⸗ hen / folgends mit Rofenhonigtemperieren/daß es ein wenig ſuͤß werde / vnd den Mundt deß Tags offtermais damit aufs waͤſchen. Der außgepreſte Safft deß Krauts gleichfalls gehraucht hat gleiche Wirckung. Zu der Mundtſeul vnd faulen Geſchweren deh Zahnflei⸗ ſches / deßgleichen zu den faulen Loͤchern deß Halß / iſt nach⸗ folgendes Mundtwaſſer offt verſuchet worden / dann es hey⸗ let auch den Schorbock: Nimb Fuͤnfffingerkraut mit den Wurtzeln zwo Handvoll / zerſchneide die klein / ſeud die in drey aͤchtmaſſen Waͤſſers halber eyn / ſeihe es dan durch ein Tuch / vnd zertreib darinn fuͤnff oder vj. loth Roſenhonig / vnd zwey loth Alaun / damit waͤſch den Mundt und das Zahnfleiſch offterm al warm / vnd gurgel auch ven Halß darmit. - Fuͤnfffingerkraut mie der Wurtzel in Waſſer geſotten / vnd mit der durchgeſigenen Bruͤhen den Mundt offtermals warm damit gewaͤſchen / vnnd auch lang im Mund gehal⸗ zen / vertreibt den vbeln geſtanck der Zaͤhn vnd deß Mundts. Fuͤnfffingerkrantwurtzel ebgemelt ter maſſen in Waſſer geſotten / vertreibet den ſchmertzen der Zungen / warm im Mundt gehalten / vnd die Zung offt damit gewaͤſchen. Die gemeldte Kochung mit Alaun temperirt / vnnd im —— gehalten / ſtaͤrcknet vnd feſtnet die wackelende N n, ? NR a RES inn Wein oder Eifta geſotten / vnnd die durchgeſigene Brühe im Wunde geyalten / fo warm man die leiden fan / vertreiber vnnd fliller das Zahn; Das erft Geſchlecht deß Fuͤnfffingerkrauts daran die Erdtbeeren wachſen / das an ver ſechſten Stell beſchrieben iſt / auß geſaltzenem Waſſer oder Saltzwaſſer geraſchen/ vñ darnach in Wein oder Eſſig / den drittentheil eyngeſorten / durchgeſigen vnd die Brühe warm vnd lang im Mundt ge⸗ halten / ſtillet vnd vertreibt auch das Zahnwehe. | Fuͤnfffingerkrautwurtzeln täglich wol indem Mundt ge, keuwet / verwahret die Zahn vnverletzt / vnd verhuͤtet daß ei, nem die Zaͤhnnimmermehr wehe thun. Deßgleichen thut auch die Wuryel / ſo man die in Wein ſendet / vnd allen or, genden Mundt vnd Zaͤhn darmit außwaͤſchet vnd ſchwen⸗ cket EVuͤnfffingerkrautwurtzel in Waſſer geſotten / vnd in der durchgeſigenen Bruhen Zuckerpenid zerlafſen / daß fie fülfe, lechtig wirt / darnach warm gegurgelt / machet den rauhen F Pl 367 den wehethumb ver Braͤſt / vnnd dient wider die Kranckheit die Ariftoreles 7. hit. au. vd der Ärabifch Arser Altaharz- uius lib. 14. pra&, Merbum pi-rem neüen / daſt iſt / ein groß fer ſchmertzen der Bruͤſt / den die Weiber bekomen wann fie etwan vngeſaͤhrlich ein Haar eyntrincken. Fůnft ſingerkraut geſtoſſen / vnd teieein Pflefter ober DR Sturn gebunden / füllt das Naſenbluten. Gleicher geſtalt gebraucht / ſtilleres auch Blur der Wunden. Fan Zi ingerkraut geſtoſſen vnd vber Die Puͤlß in dem drit⸗ agigen Feber gebunden / wehret dem Feber daß es bald nach⸗ laſſet. Fuͤnfffingerkraut grün oder duͤrr mn einer Pfannen mit ein wenig Weins vnnd Baumoͤls oder Buttern geroͤſchet darnach zwiſchen zweyen Tuͤchern warm vber Die Gemaͤcht geſchlagen / ſuͤrdert den verſtandenen Haͤrn / vnd vertreibet G den Kaltſeich eder die Harnm inde. Fuͤnffſingerkraut geſtoſſen vnnd wie ein Pflaſter vberge/ legt / dertreibt den ſchmertzen der Gleych Avnd miltert die Gliedtſucht. Fuͤnfffingerkrautwurtzel vnd Granatoͤpffelrinden / jedes gleichviel mit ein wenig Salg geſtoſſen on cin wenig Weins geſotten / daß es werde wie ein pflafter folgends auff ein Tuch geſtrichen und vbergelegt / ſtillet vnd leget den ſchmettzen der Gliedtſucht und deß Zipperleins bald. dünffingerfraut in Eſſig geſotten vnnd vbergeſchlagen wie ein Pflaſter / wehren den hizigen vmbſichkriechenden Ge⸗ ſchweren / vertreiben die Geſchwulſten / Beulen / harte ec, ſchwer / Knollen vnd Apoſtemen / deßgleichen dag Rotlauf fen / die Knollen vnd Wartzen deß Hindern Condylomata genant / vnd den Grindt. un " Pi » J . — Fynfffingerkraut geſtoſſen / vnd mir Honig vnd ein wenig Saltz winperirt wie ein Pflaſter / vnd vbergeleget / reyniget mm vnd heylet die alten füffigen Schaͤden / vnd die Fiſteln. Der Safft von Fuͤnffſingerkraut auß gepreßt / vnd in die Fiſteln gethan / heylet ein jene Fiſtel Funfffingerkraut geſtoſſen vnnd mir Schweinẽſchmaltz zu einem Pflaſter emperitt vnd vbergelegt / heylet alle Wun⸗ Den/ vnd mache Fleiſch wachſen. Das Kraut in Wein ge⸗ ſotten / vnd die Wunden vnnd Schäden damit gewaͤſchen / shurdeßgleichen. Sünffiingerfraucheyler alle Wunden / wo die am Leib fein. moͤgen / den Safft auß gedruckt / vnd mit leininen Tuͤchlein Darin genetzt in die Wunden gelegt / darnach dag Kraut wie ein Pflaſter dariiber gebunden, | Die Wurtzel deß Funfffingerkrants geſtoſſen / heylet die - Beulen / Geſchwuͤlſt vnd Drüfen behend/diefelbige mie ein pflaſter daruͤber gelegt / vñ allen Tag deß Saffts vom Kraut außgepreſt deß Morgens vnnd Abends / jedesmal vier loth getruncken. Funfffingerkraut mit der Wurtzel geſtoſſen / vnnd mit al, sm Schweinenſchmaltz vermiſcht vnnd temperire wie ein Pflaſter / heylet den Krebs / vbergelegt. Fuͤnfffingerkraut mit chweinenſchmaltz geſtoſſen vnd vber die wacklende vnd abgeloͤßten Naͤgel an Haͤnden oder Fuͤſſen gelegt wie ein Pflaſter / bringet ſie wider zu recht vnd heylet ie. #. Sünfffingerfrausmiteinmwenig Saltz vnnd Eſſig geſtoſ⸗ ſen / vertreibt den ſchmertzen der Knie / warm wie ein pflaſter vbergelegt. | Fuͤn fſingerkraut mit Eſſig geſt oſſen vnnd wber die Flech⸗ x fen oder Zitterſchen gelegt / vertreibet fie, ſcharpffen Schlundt vnd Lufftroͤhrlein / widerumb lind vnd fat. | 1; Fuͤnfffingerkraut geftoffen vnnd den Safft außgepreſt / vertreibet vnd zertheilet das ſorglich Halßgeſchwer/ Angi⸗ nain, anfangs den Half darmit gegurgelt. Die Bletter deß Fünffftngerkrauts friſch mit Schwei⸗ nenſchmaltz geſtoſſen / vnnd wie ein Pflaſter temperirt / dar, nach auff ein Tuch geſtrichen vnnd vbergelegt / vertreibet Das Kraut ſampt ſeiner Wurtzel u aluer geſtoſſen/ trucknet alle fluͤſige Schaͤden / SMrunden vnd dergleichen verſehrungen / dareyn geſtreuwet: verſtellet das Blut der Wunden / dann es ein gewaltige Blutſtillung iſt Wann ein Gaubein Fuß oder Koͤte verrenckt hat / oder a, her jme die Fuͤß oder Koͤte geſchwollen weren / ſo nimb ein gut theil Funffangerkraut / das ſeude in Wein / thu darzu ein Elumpen Buttern fo groß wie ein Ganß eye / weniger oder Oh A mehr? ° SE .: — — nn nn ———— ren zu — — — men — — — — — = a ee — — — — — — —— — —— —— — — — u. - — — — — Be nt er — — —— — — — nn Et ae Mena nn — — — — — — p verſehrungen / den Veundt damit gew | 308 ſolches fieden biß daß Kraut wol weych wirdt / als dann bin⸗ de es dem Gaul vmb die Koͤte ſo warm als es zu leiden iſt / dz thu deß Tags zweymal / deß Morgens vnd deß Abends/ vnd Frage fünff Tag nach einander fo wirdt dem Ganl ge olffen. Wann ein Roſſz oder Rindtviech geſchwulſten gewinnt wie Feigwarzen / ſo ſchneid dieſelben hinweg / vnd waͤſche ſie wol auß mit Fuͤnfffingerkrautſafft / darnach ſo ſtreuwe ge⸗ puͤluert Kreiden dareyn / ſo heylen ſie. Fuͤnfffingerkraut gediſtillirt Waſſer. Quinquefolii aqua ſtillatitia. IA s⸗ Fuͤnfffingerkrautwaſſer zu diſtilliren iſt die beſte seit p Fit Veeyen / das Kraut / Wurtzel vnd Blumen mitein⸗ ander klein gehackt / vñ fanffttglichin balneo Maria abgezo⸗ geh / darnach deß auffgetruckneten Krauts mit den Blu⸗ men vnd Wurtzein groblechtig geſtoſſen zu einer jeden map fen def gemeldten Waſſers genommen / vnd 24. Stunden ın Balneo Mariz gedigerirt/ darnach zum andernmal (sie wir nun offt vnderweiſung geben haben) gediſtillirt / vnd fol⸗ gends in der Sonnärreenifieire/ift ein edel Waſſer su nach⸗ folgenden Gebtechen. Wann man aber das klein Fuͤnfffin⸗ gerkraut diſtilliren wil / welches auch Terpentill genañt wirt / muß ſolches im Aprillen geſchehen / wann es in doller Bluͤth . ift/ das har gleiche Krafft mir dem Fuͤnffſingerkrautwaſ⸗ J NEL ER Inner licher gebrauch dep Juͤnff fin⸗ gerkrautwaſſers. Ass Fuͤnfffingerkrautwaſſer deß Morgens vnd Abends / H jedesmal vier oder v. loth getruncken / eroͤffnet die ver⸗ D ſtopffung der Leber vnd deß Miltzes / treibet den Harn / rey⸗ nigt die Lenden / Nieren / Harngaͤng vnd die Blaſen / ver⸗ raͤbt den Kaltſeych o der die Harnwinde / vnd führer auß ds Grieß vnd den &endenffein. Euſſerliche⸗ gebrauch deß Fuͤnfffin⸗ Br gerfrantwallers. Vnfffingerkrautwaſſer oder das vom kleinen Fuͤnfffin⸗ Dgerkraut gediſtillirt wirt / mt Roſenhonig / Maulbeer⸗ ſafft / oder vnzeitiger Baumnuͤßſafft / Kob nucum genannt / sermifcht/ gibt en heylſames gutes Mundtwaſſer für die Mundtfenl vnd alle verfehrung deſſelben / deß Zahnfleiſchs vnd deß Halß / dann es reyniget vnnd heylet alle dergleichen gurgelt. * | Die Haͤnd offtermals mit Sinftfingerfraus gewaͤſchen oder angeſtrichen / vnd von ſich ſelbſt laſſen trucken werden / vertreibt das zittern vnd iſt ein Experiment. Fuͤnfffingerkrautwaſſet Pentaphyllites oder Qujvquefolii vinum. o leorides wie auch die andern Griechiſchen Artzet ge⸗ dencken deß Fuͤnfffingerkrautweins gar nicht / deßglei⸗ chen finder man auch nichts darvon bey den Lareinifchen Scribenten / dann allein bey dem Marcello Empirico,, der lobt ond preifet diefen Wein wider die Bauchfluͤß / dieweil ee nun auch ein fuͤrtreffenlicher vnnd geſunder Wein iſt zu an⸗ dan mehr Leibs Krauckheiten / haben wir deſſelben hie auch — Zu den J u F * 4 Pt & 2 I. Tarobi Thrödori Tadenzmöntani! A mehr / nach dem du deß Krauts wenig oder viel nimbſt / laz F den Harn / verereibt das Lendenwehe / laſſet den Stein inn ostereioder Blaſen nicht wachſen / ſfaͤrcket die lamen fchwa chen Glieder vnd die Neruen / verhuͤtet vor dem Schlag vñ Parlyß / vnd vor allen Kranckheiten die von Fluͤſſen ihren, IAſprung haben. Er ſtopffet auch alle Bauchfluͤß / iſt dien aͤſchen / vnd damit ge⸗ 1 lich wider den weiſſen Weiberfluß / dann er trucknet denſel ben auß / vnd verzehret jhnen / wie auch alle andere vbrigen feuchten der Mutter / vnd macht die Weiber geſchickt / zu der entpfaͤngnuß. Das Drey vnd zwantzigſt Cap. Bon dem Tormentill. Tormentill. Tormentilla. — en a 22. NM ca 8— — Sr 4 „Dr N on N oA \ 0 \/, DINO 4 8 Yo ch \ \Y \ | N AXP A, EN — * — N EN i 2 INTIY N j / B > ER a. Y N z Sy. — —— — > SZEN >> _ PAS Zn 7 zarı — * Zr z I Z # CE iR —304 F Al Baal 4 N W * AAN 7 WR \ —— hole . MANS B Drmentillfrauthatein fanglechtige Wurtzel / mit vielen Knorren / rund vnnd von Farben braun⸗ ſchwartz / mit vilen Zaſeln / inwendig aber iſt ſie ſchoͤn vor vnd Leibfarb / am Geſchmack zuſammenziehend/ truck⸗ nend vnnd rauch wie die Eycheln. Won dieſer Wurgeln kommen jaͤrlich im Aprillen herfuͤr duͤnne / runde / vnd zarte Stenglein wie die Bintzenhelmer / die werden nicht vielober Spannenlang / etwann vier oder ſunff / vnd bißwenen mehr. Dieſelbigen ſeind von vnden an biß oben auß / etwan aan? an dieſein ort meldung thun woͤllen. Der wirdt aber aller x lang von einander mit tieff zerſpaltenen Bloͤtlein bekleydot dings auß dem auffgerruckneten duͤrren Kraut mit der wur⸗ gelvand Blumen gemacht / wieder Wermuth oder anderer Kreuterwein. leur) Diefer Wein iſt fürtreffenlich gut vnd heylſam den fluͤſ⸗ ſigen Menſchen / vnd denen die zur Schwindtſucht geneigt ſeindt / dann er trucknet vnnd verzehret die Fluůß / iſt ein ſehr heylſamer geſunder Tranck den jenigẽ die mit dẽ Zipperlein/ Huͤfftwehe / Knewehe vnd der Gliedtſucht beladen ſeindt / er eroͤffnet die verſtopffung der Leber vnd deß Miltzes / treibt - einjedes Blat in ſiben vnnd auch etwann in ſuͤnff / doch den mehren theil in ſiben vnderſcheidenliche Blaͤtlein zerth enet⸗ vñ geringsherumb mir kleinen ſchnitlein zerterfft. Ini Meyẽ ſo erſcheinen bleychgeele Bluͤmlein / die ſeind den Bluͤmlem deß Fuͤnfffingerkrauts aͤhnlich / außgenomen dz fie narnvine blaͤtiein habe. Wañ die Bluͤmlein abfallen vñ vergeht jafol gen hernach Kleine Koͤpfflein / die ſ eindt anzuſehen wie die au⸗ fahende Erdtbeerknoͤpfflein. Diſes Kraut wa chſt vil in dem Gebirg im Waßgaw / im Oſtwaldt / Speſſart vñ Ru, ) ee ee ne * — — — — — — — J viel Birckenbaͤum hat / in Steinechtigen vnd ſeuchten fand» gruͤnden / in etlichen orten auff dem Schwartzwaldt vnd an⸗ dern obgemelten orten / ſonderlich da es fill vnnd duͤnckel iſt / wirdt dieſes Krauts Wurztzel drey oder viermal groͤſſer / ale fie in den gemeinen Birckwalden wächfe? Von den Namen deß Tormentill⸗ krauts. gr haben fich die Gelehrten fehr mit diſem gemeinen vñ gebreuchlichen Gewaͤchs def Tormentills bearbeitet/ wie ſie ihm auch ein Nammen bey den alten Artzten finden 1 möchten/ aber jhr arbeit vnd muͤhe iſt vergeblich geweſen / biß | ſie endtlich an die Fünfffingerfreurerfommen/ vnnd haben das, recht Pentaphylion oderQuinguefolium Diotcorıdis darauß machen willen. Diemeilwir aber das recht Penta- | phylion Diofcoridis genugfam haben / ja deren Geſchlech⸗ ser noch viel vnd vberflüffig / vnnd es Diofeorides vnnd die andern alten Arget Pentaphyl um oder Quinquetolium,v6 wegen der Bletter / da ein jedes in fünffrheilzertheilet genañt haben / wie wir es auch mit andern Nationen vmb gleicher vrſach willen Zünffblar oder Fuͤnfffingerkraut nennen / vnd auch nicht allein alle Kraͤfften vnd Wirckungen wie die Al⸗ ten dieſelben jhrem Fuͤnfffingerkraut gegeben / ſonder noch viel mehr auß langwiriger erfahrung warhafftig befunden worden ſeindt / auch die Beſchreibung derſelben mit allen Kennzeichen mit vnſerm gemeinen Fuͤnffſingerkraut / ſon⸗ derlich aber der fuͤnff Bletter halben zuſchlecht / iſt es vnvon⸗ noͤten ein Sibenfingerkraut / oder ein ander Kraut mit ſiben Blettern (wie vnſere Tormentill iſt) mit den Haaren herbey C zustehen vnnd geſetzt / daß es mit dem Tormentill der Krafft vnd Wirckung halben viel gleichfoͤrmiger Wirckung haben ſoll / wie wir es dann auch bekennen daß es ſolche hat / ſo iſt es doch nicht genugſam dag recht Quinquetolium zu verſtoſ⸗ ſen / vnd ein anders vnd falſches an feine ſtatt zuſetzen dann wann das gelten ſolt / wurden wir inn ein ſolchen Irrgarten geraten / vnd die. Kreuter alſo durcheinander verwirren / daß letzlich auch die Neſſeln jhre rechte Namen verlieren muͤſten. Es haben alle Geſchlecht deß Fuͤnfffingerkrauts wie wir die beſchrieben haben / den meiſten theil fuͤnff Bletter / vnnd dar⸗ neben fuͤnffblaͤttige Blumen / ſo das Tormentillkraut ge⸗ meiniglich ſieben und auch bißweilen neun Bletter hat / auch zu zeiten weniger / dieweil es aber gemeinlich ſieben Bletter hat / wirdt es auch von vns Teutſchen vnder andern Damen Siebenfingerkraut genannt. Daß wir nun aber auch vnſer D meynung von dieſem Kraut darthun / wie es bey den Alten genennet mag worden ſeyn / ſo halten wir ſolches vor das Chrylogonum Dioſcorid. welches er vonder geelen Blu⸗ men wegen ohne allen zweiffel alſo genannt hat / ſo hat esin⸗ wendig ein rote Wurtzel die aufwendig braunfchtwars iſt / zu dem ſo iſt dieſe vnſere Tormentillwurtzel dienlich wider die Biß der Schiangen vnd anderer gifftigen Thier / darauff hi⸗ tzige Geſchwuͤlſt erfolgen / derowegen fie and) Diotcorides lıb, 4. cap. 56. wider die Biß der gifftigen Zißmeuß nicht E;; N \ —F 41 woͤllen wir vnſere Tormentill vor das Chiylgonum Die- ſcoridis halten / vnd willen daß wir darinn nicht ſchwerlich jrren koͤnnen biß wir eines beſſeren bericht werden. Galenus vnd die andern Öriecchifchen Artzet die nach jhme kommen ſeindt / gedencken deß Chryfogon: garnicht, Bey dem Dio- lcoridi wirdt es Griechiſch Xpurdyovor, Xpussorepuov, Adc- "is, A’gnöpraru&,vndvonHermolao Barbaro, gTTaqgur- Aor genannt, Sateinifch/Chtyfogonum,Chryfolpermum, Datpis, Arcophtalmus, vnd Arılaria. Bon vnfern Kreut⸗ lern / Heptaphyllum, Septifolium, Septemfolium, Tor- mentilla, Confolida rubra, Betularia, vnd von dem Au- thore Pandedtarum, Herba Tremola. | Quinquefolium ductum Tormentilla, C.B. Tormenitilla, Brun. Trago: Match. Dodo. gal. & poft. Ang. Cord.in Diofcor, & hıtt. ſaui & Pentaphyllum rectum) Lac.Lon, Lob. Call. Cæl. 4 — — — —— — By ——— — — vnbillich zugebrauchen befihlet. Außgemeldten vrſachen G HB a K a Das Erſte Buch / Don Kreutern 369 A Wald hin vnd wider / ſonderlich aber vnnd gemeiniglich da es F Lugd. Thal, weptaphyllum, Fuch. Geh. ] Seafianifcht Tormentill, vnñd Settifoglio hırba Hiſpaniſch / Ser en Kama. Franzsfifch/Tormenille. Boͤhmiſch / Natrzuut Englifeh/ Setfoyie vnnd Tormentill. Flehmiſch vnd Brabaͤndiſch/ Tormentille / vnnd Hochteutſch / Tormentill / Hertzwurtz⸗ Feigwurtz / Blutwurtz / rot Guntzel / Rotwurtz / Rotheyl⸗ wurtz / Rhurwurtz vnd Birckwurtz / dieweil die ſes Gewachs gemeinlich inn denen orten waͤch ſet da es viel Bircfenbaun bat, Inn Sachſen wirdt die Tormentill Heydeckern ge— nanut Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Ey⸗ genſchafft deß Tormeneills, IE, Drmeneil har ein trucknende Eygenſchafft / ohne eine merckliche hitz / derowegen dient ſie auch zu allerley fluͤſ⸗ fen vnd kalte Gifft. Sie zeucht auch zuſammen / heylet / vnd iſt trucken im dritten Grad / welches alles vonder Wurtel foll verſtanden werden." Inner licher gebrauch der Tor: mentill. (Ss iff die Tormentillwurtzel ein herzliche / heylſame vnd gebenedeyte Artzeney wider die Fluͤß deß Haupts / dieſel⸗ ben außzutrucknen vnd zuverzehren / vnd die Kranckheiten ſo von Fluͤſſen kommen zu verhuͤten / ſie verbeſſert auch die boͤſe Contagion der Srangofen Kranckheit / vnnd heylet die vom Grundt herauß / neben gebuͤrlicher reynigung deß Leibs ‚gebraucht / wie die Wurtzel Schina oder Salla par Ila Traͤnck darvon zum ſchwitzen vnd den Durſt zu ſeſchen geſotten / vnd dieſelbigen gebraucht wie wir genugſam bericht von der wur⸗ Bel Schina gethan haben / vnnd iſt in diefem fall. die Schina» wurtzel vnferer Tormentill keines wegs fürzuzichen / dann Die jhre Operation fo vollkommenlich vollbringet / als die Schinawurtzel immer thun mag® | Bleicher geftalemag dıfe Wurtzel in der fallenden Sucht Schwindel / Hauprroehe von falten Fluͤſſen / deßgleichen im Zipperlein/ Gliedtſucht und Huͤfftwehe fehr nüglich und heylſamlich gebraucht werden? | Widerdas Wehe oder Gegicht der jungen Kinder iff dis fe Wurgelfürrreffenlich dienlich / ein Puluer davon gemacht wie folget: Nimb geſeuberter und auffgetruckneter Tormen⸗ tillwurtzel / gebrannt Hirtzhorn / Zitwanwurtz / jedes ein halb loth / der Beinlein auß der Hertzen der Hirtzen / geriebener Perlin / jedes ein quintlin / der bereyten Hirnſchalen von ei⸗ nem geſunden Menſchen ein halbs quintlin / weiſſen Zucker⸗ candit drey loth / alle gemeldte ſtuͤck ſoll man zu einem ſubti⸗ len Puluer machen / vnd mit dem geſtoſſenen Zuckercandit vermiſchen / auch ferrner darzu thun fuͤnff Blaͤtlein geſchla⸗ genes Feingolds: Wann nun alle dieſe ſtuͤck wol vermiſchet ſeind / ſoll man das Puluer in einem geheben Buͤchslein ver, waren⸗ Go es nun die notturfft erforder, daß ein Junges Kindt das Gegicht anſtieſſe / ſoll man jm deß Puluers ſo vil man auff einer Meſſer ſpitzen heben mag/ mit Benedictenro⸗ ſenwaſſer eyngeben / vnnd das ſoll man je vber zwo ſtunden ‚inmalthun/biß daß man gute beſſerung ſpuͤret. ER Wider das Gegicht oder groſſe Kranckheyt der Alten / mac) nachfolgend Puluer:Nim Tormentillwurtzel / Schar lachſamen / Benedictenroſenkoͤrner von ihren Schalen ge, reynigt / gebrannt vnd bereyt Hirnſchal von einem gefunden Menſchen / jedes ein halb loth. Stoſſe gemeldte ſtuͤck zu einẽ ſubtilen puluer / vnd ſchlags durch ein haͤrin Oiehlein / vnnd behalts inn einem lidernen Saͤcklin sum gebrauch /.darvon gibauffeinmalein quintlin eyn / mit Schluͤſſelbllumenwaſ⸗ er. ' Tormentillwurtzel gefeubert / darnach Elein gefchnirren/ vnd ein Handvollin einer maß guten fürnen weiſſen Weins den drittentheil eyngefotten/ darnach einvierling oder acht loch guten Roſenzucker der zweyer oder Dreyer Jahr altift/ darinn zertrieben / folgens Durch ein Tuch geſigen / vnd Mor⸗ gens 370 &. Jacobi Theodori Tabernamontant! A gens vnnd Abends / jedesmal iij vntzen warm trincken / der F zwen loth / der innern Kernen von den Citrinat oder Kin, heylet die verwundte Bruſt / vnd Geſchwer der Lungen / vnd kompt zu huͤlff der Schwindtſucht vnd Lungenſucht. Oder nimb Tormentillkraut das noch friſch vnd gruͤn iſt mit feiner Wurtzel ein gut theil / waͤſch das ſauber von der Erden vnd allem Vnrath / darnach zerſchneids klein / ſtoſſe es meinem ſteininen Moͤrſer / gieß guten fuͤrnen Wein mit zu / den vierdten theil ſo viel als deß Krauts vnd Wurtzeel iſt/ drucks darnach hart durch in Tuch anf / deß außgedruck⸗ ten Saffts nimb zwoͤlff vntz / vnd zertreib darinn vie loth al⸗ ten Roſenzucker / vnd feihe es darnach wider durch ein Tuch) vnd gib dem Krancken Morgens vund Abends / jedesmal iij Stunden vor dem Eſſen vier loth zu trincken / und beharr dz biß er genenſet. rn Tormentillwurtzel zerſchnitten grün oder dürz in Wein B gelegt / vnd davon getruncken / ſtaͤrcket das Herz vnd alle ins nerliche Gliedr. lat Hy Die Krafft vnd Wlrekung der Tormentillwurtzel / iſt nit außzugruͤnden oder zubeſchreiben / dann es ſeindt noch viel verborgener heimligkeiten inn dieſer Wurgeln/ wie auch inn andern Kreutern vnd Wurtzeln. Dann das Kraut mit der Wursel friſch geſtoſſen / vnd den Safft davon außgedruckt / vnd deſſen auff einmal drey vntzen getruncken / treibet auß al⸗ les Gifft / man habs gleich geſſen oder getruncken / vnd wir⸗ cket ſolches durch den Schweiß / deßgleichen treibet es auch auß alle Peſtilentziſche vergifftung. So man aber die Tor⸗ mentill gruͤn nicht haben kan / ſoll man fie duͤrr nemmen / vnd dieſelbig zur einem ſubtielen Puluer ſtoſſen / davon eins quint⸗ lins ſchwer mit warmem Wein zertrieben zu trincken geben / oder aber man follj: Handvoll kraut vnd Wurtzeln mit eins © ander in einer aͤchtmaß Weins oder Weineſſigs halber eyn⸗ D ſieden / denſelben durchſeihen / dann darvon nemmen drey vntzen / vnd darinn zertreiben ein quintlein guten Theriack / ſolches warm trincken / ſich darauff niderlegen vnd zum we⸗ migſten drey Stunden ſchwitzen / ſo treibt dieſe Artzeney alles Gifft / deßgleichen auch die Peſtilenz durch den Schweiß auß / welches offtermals probirt worden iſt. * Es iſt dieſe Wurtzel durch langwirigen gebrauch dermaſ⸗ fen wider die Peſtilenz bewert worden / daß man heutigs Ta⸗ ges ſchier kein Recept finder/ die Peſtilentzize vergifftung zu verhuͤten / oder den Menſchen zubewahren / oder aber Das Peſtilentziſche Gifft außzutreiben / es muß die Wurtzel deß Tormentills darben ſeyn / ſintemal ſie nicht allein alles Gifft außtreibet / ſondern hat auch ein verborgne heymliche Krafft vnd Eygenſchafft das Hertz zu ſtaͤrcken / die guten feuchten vorfeulnuß zu verhuůten / vnd die boͤſen zuverzehren / derowe⸗ gen der Hochgelehrht Guilielmus Turnerus fie nit vnbillich vor die rot Behenwurtzel die gemeinlich falſch vnd nicht viel nuͤtiſt wie ſie zů uns gebracht wirdt / inn die Hertzſtaͤrckende Artzeneyen gebraucht hat. a Wannjemandgjrgendg ein ſchauder oder froft anſtieſſe / vnd wuͤſte nicht was darauf werden wolte / es were gleich in Sterbensleuffen oder zu andern zeiten / der nemme als bald ein quintlin gepuͤluert Tormentillwurtzel / vñ auch ein quint⸗ lein guten Theriack / Tormentillwaſſer vier loth / guten ſtar⸗ G aͤpffeln / Cardenbenedictenſamen / jedes ein loth. Stoſedieſe Stuͤck zu einem ſubtielen puluer vnnd behalts inn einem Buͤchslein / darvon nimb allen Morgen nuͤchtern einer Haſelnuß groß mit Wein oder Eſſig / ſo biſtu denſelben Tag ficher. So aber jemands mit der Peſtilentz angegriffen we⸗ re / ſo nimb deß Puluers ein quintlein / vnd auch ein quintlin guten Theriack / vnd zertreib die mit vier loth Tormentillwag, fer / vnd zwey loth Naͤgleinblumeneſſig / oder ſonſt ſtarcken Weineſfig/ trincks darnach warm / vnd ſchwitz drey Stun, den darauff / du genenſeſt / vnd iſt ein gewiß Experiment. Oder nimb geſeuberter Tormentillwurtzel / eiß Diptam / guter Orientiſcher Perlin jedes ein loth. Stoffe dieſe ftück zu einem ſubtielen Puluer / thue ſolches in ein Porcellan ge⸗ ſchirrlein / ſchuͤtte daruͤber drey vntzen Scabioſen ſafft / ver, miſchs wol durcheinander / laſſe es darnach inn der Sonnen trucken werden / ſtoß darnach wider zu Puluer wie vorhin) chue zum andernmal drey vntzen Scabioſenſafft daruͤber / vermiſchs vnd laß es wider trucken werden / das thu darnach Auch zum drittenmal / als dann ſtoß es reyn vnd ſubtiel / vnd ſchlags durch ein haͤrin Sieblein / behalts darnach wol ven wuaͤhrt zum gebrauch· Wann dann einen die Peſtilentz am fiefe/fo nimb deß Puluers ein quintlein ſchwer / Tormen⸗ rillwaſſer drey loth / Cardenbenedictenwaſſer / guten ſtarcken Weineſſig jedes anderhalb loth / guten Theriack ein quint⸗ lein / vermifchs vnd mach ein Traͤncklein darauß / das trinck auff einmal / ſchwitze drey Stunden darauff / vnnd truckne darnach den Schweiß mit warmen Tuͤchern abe / du genie⸗ ſeſt DOder nimb Trmentillwurtzel ſubtiel gepuͤluert ein quint⸗ H lein / weiß Diptamwurtzel ein halbs quintlein auch reyn ge⸗ puͤluert / guten Theriack j. quintlein / Tormentillwaſſer / Dies liſſenwaſſer / guten ſcharpffen Weineſſig / edes ij. loth / vers miſchs vnd trincks obgemeldter maſſen / vnd ſchwitz darauff di genenſeſt / dann es iſt ein gewiſſe erfahrne Artzeney. Wider die Peſtilent ein gut Puluer mach alfo : Nimb Tormentill zwey loth / auffgetrucknete Sauwerampfferblet⸗ ter anderthalb loth / Weinrauthen / Baldrianwurtzel / Beer⸗ wurtzel / jedes drey quintlin / Eſchwurtzel oder weiſſen Dips tam / weiß Bibernellenwurtzel / jedes anderthalb quintlein⸗ Dieſe ſtůck ſtoß zu einem reynen Puluer / ſchlags durch ein haͤrin Sieblein / vnd behalts in einem lederin Saͤcklin. Dar⸗ von mag man deß Morgens nuͤchtern zu einem Preſerua⸗ — een Weineſſig zwey loth / vermiſche ſolche Stick durchein⸗ ander / trincke es auff einmal eyn / vnnd ſchwitz drey Stun⸗ den darauff / ſo geneuſet er es ſey gleich was es woͤlle / vnd ge⸗ g bet die Kranckheit durch den Schweiß hinweg: Diefe Ar» zeney mag man ſicher und kuͤnlich obgemeldter maſſen auch gebrauchen / fo einen die Peſtilentz anſtieſſe / dann ſie offter⸗ mals probiert worden / vnnd iſt ein ſonderlich Experiment. Mit dieſer Artzeney wirdt auch der Engliſch Schweiß ver⸗ trieben; —— er Tormentillonrselgepiiliere/ond def Morgens nüchtern einer Haſelnuß groß eynnemen mireinem Truͤncklin Weins tin Winter / im Sommer aber mit Eſſig oder Ampfferwaſ⸗ ſer / verhuͤtet den Menſchen denſelben Tag / daß jhme kein Peſtilentziſche vergifftung ſchaden mag; * Wider die Peftiteng ein gut Puluer: Nimb Tormentill K tif einer Haſelnuß geop mit Wein oder Eſſig gebrauchen. Warn mans aber braischen wilden Schweiß zu fuͤrdern / foll man init Theriack und den obgemeldien Waſſern / ein Traͤncklein darauß machen / vnd auch alſo gebrauchen, Ein ander: Nimb gereynigter Tormentillwurtzel zwey loth / weiß Bibernellenwurztzel ein loth / Benedictenkraut⸗ wurtzel / Armeniſchen oder Orientaliſchen Beius, Eſchwur⸗ zel / jedes ein halb loth / Terræ Sıgıllarz anderhalb quintlein / Perlenmutter ein quintlein / Schmaragden ſo bereyt vnnd aͤbgerieben ſeindt / zwey drittheil eines quintleins / Hirtzkreutz / Paradeißholtz / jedes zehen Gerſtenkoͤrnleinſchwer. Alle ge⸗ meldte ſtuͤck ſoll man zu einem ſubtielen Puluer machen / vñ durch ein haͤtin Sieblein ſchlagen / darnach inn einem lider⸗ nen Saͤcklein zum gebrauch bewaren. Dieſes Puluer ſoll man zur bewahrung gebrauchen / wie das nechſtgemeldet / vnnd zum Cüratifgleicher geſtalt Schweißtraͤncklein dar⸗ von machen; Ferꝛner findet man vnder allen Wurtzeln kaum eine die da nuͤtzlicher vnnd beſſer iſt wider alle Bauchfluͤß / rot vnnd weiß / als eben die Tormentillwurtzel. Dann ein quintlein derfelben zu einem reynen Puluer geſtoſſen / vnd mie einem Truͤncklein roten Wein zertrieben vnd eyngetruncken / iſt ein gewiß Experiment vor die rot Rhur / vnd andere Bauchfluß wie die Ramen haben moͤchten. Etliche nemmen allein die rot Tormentillwurtzel zu der roten Rhur / vnd die bleich vnd weißfarb iſt / zu der weiſſen Rhur / vnnd anderen gemeinen VBauchfluſſen· Man mag auch auß der Wurgel N \ atwer⸗ * Dar Erſte Buch / Don Kreuten 271 ren Gebrechen bereyten laſſen / wie die einem jeden angenem ſeyn woͤllen. Tormentillwurtzel vnd Kraut iij. handvoll klein geſchnit⸗ ren vnnd ein vntz oder vier alten Rofenzucker darzu gethan / mit einer maſſen roten Weins in einer verlutierten Kannten vier ſtunden in einem Keſſel mit warmem Waſſer inn ſtaͤter bis geſotten / darnach durchgeſigen / vnd allen Tag dreymal / jedesmal vier ung warn darvon getruncken / iſt gut wider ein jede Rhur / vnnd heylet damit die geſchaͤdigten / verwundten Daͤrm. Man ſoll aber mercken / ſo ein hiziges Feber mit dem Durchlauff vnderlieffe / ſoll man an ſtatt deß Weins ſo viel Regenwaſſer oder aber wol geſtaͤhlet Waſſer nemmen / vnd den Tranck wie gemeldet ſieden. Ein ander gut Experiment wider die Rhur: Nimb ein quintl. gepuͤluerten Tormentillwurtzel / vnd ein gantze Mu⸗ ſchatnuß darzu klein gerieben / auch ein wenig Habermeel / miſche es mit einem friſchen Eyerdotter / vnd backs in einem Eyſenen Loͤffel / oder auff einem heiſſen Stein zu einẽ Kuͤch⸗ lein / wende es offt vmb / vnd wann cs wol vnd braun aebas cken iſt fo gibes dem Krancken nuͤchtern zu eſſen / vnd thue das fünff Tag nacheinander / fo geneuſet der Krancke / dann es iſt ein fuͤrtreffenliche Artzeney wider ale Bauch⸗ fluͤß. Ein ander Experiment die Rote Rhur zu ſtillen: Nimb ein Turteltaub mit Federn vnd allem / thue die in ein neuwen Hafen / ſetze ein Deckel daruͤber / den verlutier wol mit einem Leymen mit Scherflocken vnd Salztz bereytet / darnach ſetze den Hafen in ein heiſſen Ofen / vnd laſſe jhnen ſo lang darin O ſtehen / biß die Taub zu Puluer verbrennt iſt / als dann laſſe den Hafen kalt werden / thue die Taub herauß vnd ſtoſſe die zu einem ſubtilen Puluer / wige darnach das Puluer vnd ver⸗ miſch darmit fo ſchwer gepuͤluerten Tormentill / ols deß pul⸗ uers von der Tauben iſt / vnd bewar es geheb in einem huͤltze⸗ nen Buͤchslein. Wann du nun einem darmit helffen wilt / ſo nimb ein quintlein dieſes Puluers mit einer gebaͤheten ſchnitten Brodts in Tormentillwaſſer geweychet / das aib dem Krancken zu eſſen / vnd laß jhnen ein loth oder vier Tor⸗ mentillwaſſer darauff trincken / dieſe Artzeney gib jhm deß Tags zweymal / deß Morgens vnd Abendts / jedesmal vor den Imbſen / vnd laſſe ihnen baldt darauff eſſen. Tormentillkraut vnd Wurtzel ſechs Handvoll zerſchnit⸗ ten / vnd in anderhalb maß roten Weins (oder ſo ein Feber vorhanden iſt / in ſo viel Regenwaſſer oder aber geſtaͤheltem Waifer) den dritten theil eyngeſotten / und mit Zucker tem⸗ periert daß es ſuͤß wirdt / folgends durchgeſiegen / vnd allen Morgen vnd Abendt ein Becher voll darvon warm getrun⸗ cken / iſt ein heylſſame gute Artzeney wider die Rot Rhur vnd andere Bauchfluͤß. Wann die Rot Rhur regiert / ſo ſieden etliche die Tormen⸗ tillwurtzel in Waſſer / vermiſchen darnach jhren Wein dar⸗ mit / ſich vor diefer Seucht zubewahren vnd dieſelbige zuver⸗ huͤten. Andere die legen die Wurtzeln zerſchnitten in jhren Wein vnd trincken darüber vnd thun in warheit ſehr wol daran / vnnd were gut das ſolches jederman thaͤte / ſintemal dieſe Kranckheit ſelten regiert ohn eine vergiffte Contagion deß Luffts. Den jungen Kindern mag man inn ſolcher zeit nachfolgende Waſſer ſieden / vnd ihnen zu trincken geben / fie vor dieſer Schwachheit zuverhüten: Nimb Tormentill⸗ wurselanderhalb loth / Zimmatrinden / Muſchatenbluͤth / jedes anderthalb quintlein / gebackener ſauwrer Amarellen, kirſchen fanber gewäfchen an dersahl zwentzig / Maſtixkoͤrn⸗ fein an der zahl zwoͤlff / gefchaben Hirtzhorn / der gerechten Tettæ Sigillatæ, Armenifchen Bolus jedes ein quintlein/ Sumachförnerein halbloth. Die Tormentillwurgel fol man flein zerſchneiden / deßgleichen auch den Zimmat dar, nach mit den andern ſtuͤcken vermiſchen / vnd darzu thun ij. A er 7‘ rn DE v — — n Fartvergen] Puluer / Traͤncke / vnd dergleichen vor die gemel⸗ F loch Feinzucker / vnnd in ein groſe Kannten fen) darüber ſchůtten zwo maß friſch Brunnenn aͤſſer / die Kannt dann am Ranfft wol verlutieren / in ein Keſſel mit ſiedendem waſ⸗ fer ſetzen / vnd zum wenigſten vier ſtunden darmn jeden lafı ſen. Wann es nun kalt worden iſt / ſol mans durchein Tuch ſeihen / vnnd die Kinder nach Durſt davon trincken laſſen. Die Armen ſollen die Tormentillwurtzel zerſchnitten inn — ſieden / vnd daſſelbig jhren Kindern zutrincken ge— en. Ein koͤſtlich gut Puluer wider die Nor Rhur: Nimb Tormentillwurtzel zwey loth / Armeniſchen Bons ander, halb loth / Walwurtzel ein loth / Muſchatennuͤß ern halb loth / mach ein reyn Puluer darauß / vnd gib dem Kruntfenallen - Morgen vnd Abendt vor dem Eſſen eins quintlens ſchwer mit einem Truͤncklein Waſſers / darinn Tormentillwursel G geſotten worden iſt. Tormentillkraut vnd Wurtzel in Wein oder Waſſer au ſotten / vnd von der durchgeſigenen Bruͤhen allen Morgen vnd Abendt / jedesmal ein Becher voll getruncken / dienet wi⸗ der die Geelſucht ſo durch Gifft jhren vrſprung hat: Treiber auch alles Gifft auf. Tormentillwurtzel geyuͤ ſuert / vnd eins quintleins ſchwer mit Wein oder Tormentillwaſſer getrunckẽ / treibt die Spüls wuͤrm anf dem Leib / das thut auch ſo man die Wurztzel in Wein oder Waſſer den haͤlben theil eynſeudet / vnnd von der durchgeſigenen Bruͤhen Morgens vnd Abends / jedes⸗ mal ein Becher voll trincket. Wider den vnwillen vnnd das kotzen ſo von der Cholera kompt ein fein Experiment vor den gemeinen vnnd Armen Mann: Nimb Tormentill zu Pulner geſtoſſen na h deinen H gefallen/rhüre dag mit Cyerweiß zu einem Teyglein / vnnd backe darnach ein Küchen darauf auff einem heiſſen Zigel, ſtein / das behalt. Wann es nun die notturfft erſordert / ſo nimb darvon eins guͤlden ſchwer / puluerizters vnd zertreibs mit Kraußmuͤnzz oder Quittenwaſſer / vnnd trincks warın eyn / ſo legt es das brechen. Den vnmaͤſſigen Blutgang der Weiber zu ſtillen / iſt fer, ne beſſere Artzeney dann die Tormentillwurgzzel / dieſelbig zu Puluer geſtoſſen / vnd eins quintleins ſchwer mit Wein zer⸗ trieben / vnd Morgens vnd Abends jedesmal ſo viel warm getruncken. Oder das Kraut vnnd Vurselin Wein oder Waller geſotten / vnd die durchgeſiegene Bruhe gleichfalls Morgens vnnd Abendts getruncken: iſt auch nüzuch vnnd heylſam den vbermaͤſſigen Blutfluß der guͤlden Adern zu⸗ ſtillen. Gleichfallsdas Kraut vnd Wurgelinn Weir gelegt vnd darvon getruncken. Tormentillwurtzel klein geſchnitten / in Wein gelegt / iſt ein heylſame Artzeney den ſchwangeren Weibern / ſo ſie ſta⸗ tig darvon trincken / dann ſie ſtaͤrcket die Frucht in Mutter⸗ leib / vnnd verhuͤtet die Mißgeburt. Solches thut auch das Puluer von der Wurgel / jedertweilen ein halbs quintlein mit einem weychgeſottenen Eye eyngeſupt. Wider den weiſſen Mutterſluß der Weiber: Nimb Tor⸗ mentillwurtzel / Muſchatennuͤß / jedes ein loth / Wegwar⸗ tenſamen ein halb loch. Stoſſe dieſe ſtuͤck zu einem ſubtielen Puluer / davon gib auff einmal ein halb quintlein mit rotem em / oder altem Bier zu trincken / vnd thu das deß Tags zweymal / biß daß du beſſerung vermerckeſt. Darzu diene auch die Tormentillwurtzel ſo ſie em Monat ſang gebraucht wirdt / inn Traͤncken wie wir von der Schinawurtzel vn⸗ derweiſung geben haben / wann ſchon dieſer Fluß veraltet in Wein geſotten / verzehret die vbrige feuchtigkeit vnd alle oberfluͤſſigkeit der Mutter / ſo die Weiber nad ihrer aehabrem Monatblumen Abendts vnd Morgens jedesmal auff die vier vntzen der durchaefiegenen Bruͤhen warın rrincken/ fo macherfiefolcher Tranck geſchickt zu der- entpfängnuß/daß die ſchluͤpfferige Mutter den Samen bes halten kan. Zormen⸗ en — — er * —— — — me, — Ih \ | | | | 1 —94 Il] i —9 ak “ INN — 94 IE J IE | N ! 153 1 || Bin I | ih I — = ö— — — — — — I u — — er — — — — — IN — — — ee — — > — —— — —— — un ae — — Be eg a ————— — — — — — — — — — — — = Pos = a en — — — — — \ 372 D. Jacobi Theodori Tabernamenten! / | A. Tormentilkwurgel geſtoſſen vnd ein quintlein mir Wege, F Salbeyen/jedesein Haͤndlein voll. Zerſchneid Forheräe 4— richfafft Wiorgens vnd Abends getruncken / treibet fort den verſtandenen Harn. Mer das drittaͤgig Feber hat / der ſoll Tormentillkraut vñ Burselzerfchnieren/in ſeinen Wein oder Trankk legen / vnd ſtaͤtig darvon trincken / ſo weret das Feber nicht lang. Tormentillwurtzel zerſchnitten vnnd alſo friſch zerſtoſſen / heylet die Biß der Schlangen vnd Natern / wie ein pflaͤſter ‚dariiber gebunden. \ Tormentillwurtzel friſch mie Effig zerſtoſſen und wie ein. Pflaſter vbergelegt / heyler Die Biß der Zißmeuß / welche Wirckung auch Dioicorides feinem Ch.ylogouo zuſchrei⸗ ber. | vnd empfahe den Dampff darvon inn Die Mutter durch ein Tormentillwurtzel iſt and) ein edel vnnd heyſſam Wund⸗Trechter / vnd Rob die Wurtzel zu Puluer / vermiſch die mir kraut / dann beyde Kraut vud Wurtzel inn Waſſer den bat __ Honig wie ein Pflaſter / ſtreichs auff ein Tuch vnd legs der ß B ben theil eyngefotten / darnach durchgeſigen vnnd Morgens G Frawen warm vberden Bauch nach jhrer Monatlichen rey, vnd Abends / jedesmal iij. ungen getruncken / fuͤrdert nicht nigung / vnd eher ſie beyſchlaͤfft. allein die Wunden zu jhrer heylung / ſondern ſtillet auch die Wider das erbrechen / vnd fo man die Spaß nicht beßat-, Fluͤß vnd das Gliedtwaſſer / welches offtermals iſt probiert ten kan: Nimb Tormentillwurtzel vnd Kraut zwo Handvoll worden. Neſpelbaumbletter / Lorbeerbletter / Wolgemuth / Jedes eine Auß gemeldtem Kraut vnd Wurtzel machet man auch Handvoll / weiſſen Weyranch ij. loth. Zerſchneidt vnd ſtoß heylſame Wundtraͤnck / vnder welchen der nachfolgende / dieſe ſtuͤck klein / thue ſie in ein bequemes Saͤcklem / reihe daß beyde zn gehauwenen vnd geſtochenen Wunden bewehrtiſt / ſelbige mit einem Faden rautenweiß / daß / die Kreuter vnnd dann er nicht allein die Wunden vnnd Stich) von Grunde Weyranch nicht zuſammen lauffen / ſeuds darnach in rotem herauß heylet / ſondern er ſtillet auch das Gliedtwaſſer: Rim Wein / vnd preß mit zweyen Tellern auß daß es nicht trieffe / Tormentillkraut mit den Wurtzeln ij. handvoll / klein Fuͤnff/ vnd legs alſo warm vber den Magen. * — fingerkraut mit den Wurtzeln / Sinnaw / jedes anderthalb Wider das Feber: Nimb Tormentillkraut vnd legs dem Handvoll / Sonnenguntzel / Waſſerguntzel / Schwalben⸗ Krancken vnder / daß er darauff ſchlaffe / vnnd legs jm auch wurgel/jedesi. Handvoll / Eiſenkraut / Schluͤſſelblumen, in die Schnch daß er darauff gehe. kraut / Modelgeer mit der Wurtzeln / jedes ein halb handvoll. Tormentillſafft mit Chamillenoͤlen vermiſcht und ein vn⸗ Ic C Allegemeldte ſtuͤck follman klein Kehren, in ein Kannten H gewaͤſchen Woll darinn genetzt vnd warm vbergelege / ver. thun / vnd darüber fchuͤtten anderthalb maß weiſſen Weins treibt den ſchmertzen deß Zipperleins vnd der Gliedtſucht. oder alt Bier / die Kannte wol verlutiren / darnach inn ein Tormentillkraut vnd Wurtzel zwey theil / vnnd ein theil 4 Keſſel mie ſiedendem Waſſer fegen/ond zum menigftenfünff Quittenbletter in Waffer geforten/ / vnd ein Fußbad darauß 4— ftuuden in einem ſtaͤten Sud darinn fieden laſſen / darnach gemacht / ſtilletden Bauchfluß. Ein Lendenbad darauß gu D E wann es kalt worden iſt durchſeihen / vnd von dieſem Tranck dem WBerwundten allen Morgen vnd Abend / jedesmal vier oder fuͤnff loth warm zutrincken geben. Wider den Schelmen deß Rindtviechs / wann das Rind⸗ viech vnd die Schaaff ſehr geyffern mit Hitzen vnnd dahin ſterben / ſol man jhnen Tormentillwurtzel vnder jhr Eſſen vermiſchen / das behuͤtet ſie vor ſolchem / vnd wann ſie aber damit behafft ſeyn / ſol man jhnen auff die vier loth gepuͤluert Tormentillwaſſer mit Waſſer vertrieben / eynſchuͤtten / einem Schaaff aber anderthalb loth. Waun die Pferdtoder utiacnfüchti selinghrem Suter en/onnd aud) bißweilen das Waffer eynſchuͤtten. Euſſerlicher gebrauch deß Tor⸗ mentills. | iech fehr feichen vnnd ſol manjnen Tormentillkraut vnd wur, vnd Trincken meſſen vnd zu trincken ge⸗ uluerdarvon mit warmem G? einer an feinem Gefiche mangel hette / der fiede Tor, mentillin Wein / vnnd lege die wie ein Pflaſter vber Die Augen / vnd fo offt es trucken wirdt folers wider frifch auff⸗ legen / vnd das neun Tag nacheinander / ſo wirdt ſein Geſicht wider geſundt / vnd iſt ſonderlich den jenigen dienſtlich die hel⸗ le vnd klare Augen haben vnd nicht geſehend. Tormentillwurselin dent Mundt gehalten vnd dz Kraut vnd Murzel geſtoſſen / folgends vber die Stirn gelegt wie ein Pflaſter / ſtillet das Naſenbluten. Tormentillwurtzel in Waſſer geſotten / vnd die durchgefie, gene Bruh warm im Mund gehalten / den Mundt auch off⸗ termals damit gewaͤſchen vnd auß geſpuͤlet / feſtnet die wack⸗ lenden Zaͤhn / vnd vertreibt den vbein Geſtanck derſelben. Wider die Mundtfaͤul vnnd faule Geſchwer deß Zahn⸗ fleiſches vnd der Zungen: Nimb Tormentill / Schlehenwur⸗ zzel die euſſerſten Rinden darvon / ©, Johannskraut / ſpitz vnnd ſeuds in anderthalb aͤchtmaß Weins den drittentbein eyn / ſeihe es dann durch ein Tuch / darmit waſch den Munpe offt warm auß / vnd halt es auch darneben lang im Munde, fo heylen ſie bald. Wider die Faͤul deß Zahnfleiſchs / ſeud Tormentiliwer, tzel in Waſſer / ſeihe fie durch / vnd nimb zu einer aͤchtmaß den, durchgeſie genen Bruͤhen / vier oder v. loth Roſenhonig / ver, mijch es dur cheinander / vñ waͤſch das faul Zahnfleifch off⸗ termalsdamit. Den vnſruchtbaren Weibern die Entpfaͤngnuß zufuͤr dern: Seud Tormentillkraut vnd Wurtzel in Regenwaſſer / macht / ſtillet den vnmaͤſſigen Blutfluß der Weiber / vnnd den Fluß der guͤlden Adern. Es iſt auch die Tormentill ein vberauß vnd fuͤrtreffenlich Wundtkrant / ſol billich nicht allein zu allen Wundtraͤncken ſondern auch zu den Pflaſtern vnd Wundtſalben genomen werden / dann ſie ſaͤubert vnd heylet alle Wunden vnnd alte fluͤſſige Schaͤden / in Wein oder Waſſer geſotten / dieſelben darmit gewaͤſchen vnnd das Puluer dareyn geſaͤet / vnſere Bartſcherer / Bader vnd dergleichen vermeinte Wundtar⸗ tzet / ſolten dieſes vnnd dergleichen Kreuter gebrauchen / jhre 1 Wundtſalben vnnd Pflaſter darvon machen / aber ſiethun wie die vnverſtaͤndigen groben Eſelskoͤpff / vnd woͤllen bey jh⸗ rer geelen / gruͤnen vnd roten Wagenſchmier bleiben / vnd ob man ſchon dieſen Meſſerſchleiffern / Schatthuͤtmachern vñ Baderknechten son dieſen und andern heylſamen Kreutern vnd Wurzeinewasinder neronderrichtung / darmit ſie ein kurtzen ſchleunigen weg ha⸗ ben können / ihre Berwundten ohne die gemeldten Karch⸗ ſchmierpflaſter langes ſchmieren / corrodiren vnd aͤtzen / zu der heylung helffen / vnd auch viclen vnd groffen Vnkoſten zu erſparen werden ſolche flolge/ onerfahrne vnd vnwiſſen⸗ de Eſelskoͤpf die ich darfür halten als wann fie alle Kuͤnſt gefreſſen hersen/ensrüfter/ ſintemal fie folches in der Scher oder Badſtuben nicht geſehen haben/ bleiben alfo Bartſche⸗ rer / Baderhuͤtmacher Leuth verderber / vnnd grobe vnver⸗ K fländige Tölpel und Eſelskoͤpff. ‚ Tormentillwnrsel su Puner geftoffen vñ in die Wunden geftremer /darnach das Kraut vnnd Wurgel geftoffen vnnd wie ein Pflaſter vbergebun den / ſtillet das Gliedtwaſſer vnd iſt ein Experiment Andere nem men Tormentill / Galloͤpf⸗ fel / jedes ein loth / ſtoſſens einem ſubtielen Puluer/ thuns darnach in ein Ötäßfein / ſchuͤtten ein gebrannten Wein da⸗ ruͤber / nezen darnach leinme Tuͤchlein darinn vnd legens in die Wunden. x Tormentillkraut vnd Wurzel / friſch oder grün ana undtarzzney vorſchlegt 7 zu ei⸗ = — Po ——— a a a * Zn Zn 2, 2 TE —— 4 A der zerſtoſſen / zertheilen und ver Das Erſte Buch / Don Kreutern. 373 Hartigteiten / Geſchwulſt vnnd das vnder gerunnen Blut/ wie ein Pflaſter vbergelegt. Tormentillwurtzel ein loth / Wallwurtzel / Rhapontick / Sarcocolla, jedes ein halb loth zu einem firbtielen Purlucr ge, ſtoſſen / gibt ein edel Heffepulner das eine Wunden zuſam⸗ men zeucht / vnnd ſie beſſer hefftet vnnd auch ohn wenigeren Schmertzen vnd ohne Narben ſchneller heylet / als wann fie gleich ein Balbierer oder Baderknecht mit Schuſterdra then zuſammen gehefft hette / welches ein groͤſern fchmergen mas chet / vñ lenger zuheylen iſt / als die Wunde ſelber / O der grof, fen vnwiſſenheit und thorheit diefer vnverſtaͤndigen Lenth. Tormentillwaſſer. Tormentillæ aqua ſtillatitia. B = Je beffe zeit das Tormentill waſſer zu diſtillieren iſt im Meyen / Kraut / Wurtzel vnnd Blumen mit einander genommen vi klein gehackt / darnach faͤn fftiglich in Balneo Mariæ abgezogen, Ferrner nimbt man zu einerjeden maß dep gemeldeen Waſſers / vier ungen gedoͤrets Tormentills miraller Subſtantz zu einem groblechtigen Puluer geſtoſſen / vermiſchts in einer Cucurbit durcheinander / verlutiert die Cucurbit vnd laͤſſets 24. Stunden in einem warmen Bal- neo Mariz beytzen / darnach zeucht mans zum andernmal ab / vnd rectificierts in der Sonnen / wie nun offtermals an⸗ gezeigt worden iſt. Innerlicher gebrauch deß Tormen⸗ tillwaſſers. c Sg" Drmenriltwafler wirde höchlich gelobt von allen Ars, ten vor alles Gifft / dann es treibt nicht allein alles Gift ſtaͤrcket das Hertz / fliller die Fluͤß deß Haupts / truͤcknet fie auß / ſtaͤrcket die Bruſt vnnd Lungen / heylet alle innerliche verſehrung vnnd verletzung / verhuͤtet vor der Lungenſucht / ſtillet die Bauchfluͤß / allen Morgen vnd Abendt jedes mal vier oder fuͤnff loth getruncken vnnd den Wein darmit ver, miſcht. N ztillwaſſer nenn Tagnacheinandernach notturfft den Durſt damit zu leſchen vnd ſonſt feinen andern Tranck / ſol von der Waſſerſucht erledigen / ſintemal dieſes Waſſer den Harn gewaltig treibt vnd darneben auch ein trucknende Eygenſchafft hat. Dieſes Waſſer dienet auch den ſchwangern Weibern / dannes ſtaͤrcket die Frucht in Mutte rleibe / vnd verhuͤtet vor der Mißgeburt / biß weilen ein Truͤncklein darvon gethan vñ den Wein darmit gemiſcht. So einer mit der Peſtilentz inficiert were / der mach auff ſtund nachfolgendes Schweißtraͤncklin: Nimb Tormentill, waſſer v. loth / guten Weineſſig anderhalb loth / guten alten Andromachiſchen Theriack j. quintlein / der Latwergen vom Eye / das guͤlden Eye genannt / ein halbes quintlein. Zertrei, be diſe ſtuͤck durcheinander vnd mach ein Trancklein darauß gibs dem inficierten Menſchen zutrincken / vnnd laſſe jhnen drey oder vier ſtunden darauff ſchwitzen. Tormentillwaſſer drey vnz genommen vnnd j. quintlein der gepuͤluerten Tormentillwurtzel darmit vermiſcht vnd ge⸗ truncken / iſt ein Experiment wider die rote Ruhr vnnd die E Daͤrmruhr. Euſſerlicher gebrauch deß Tormen⸗ tillwaſſers. IE, Drtnenriliwafler ift ein treffenlich gut Augenwaſſer / MD die Fluͤß vnd naſſen trieffenden Augen darmit zu truck⸗ nen / je dertweilen ein Troͤpfflein oder drey inn die Augen ges than / vnnd leinine Tuͤchlein darinn genetzt vnd vber die Aut, gen gelegt. Etliche thun ein wenig bereyten vnd wol abgerie⸗ benen Tutiam darzi / vermiſchens durcheinander / vnd thun jedertweilen cin par Troͤpfflein in die Augen. treiben die Kroͤpff / Knollen F Tormentillwaſſer iſt ſehr dienlich den jungen Kindern / die das Eſſen im Mundt haben / dann es heylet die Blaͤter⸗ lein / ſo ſie offt darmit gewaͤſchen werden. Diener auch zu den Geſchſberen vnd verſehrungen der heimlichen Glieder an Mannen vnd Weiben / damit gewaͤ⸗ ſchen vnd leinine Tuͤchlein darinn genetzt vnd vbergelegt. Tormentillenwein. Heptaphyllites oder vinum Totmentillæ. TAN DR dem Tormenrill kan man wie auß dem Sünfffinger kraut ein nüglichen Wein machen. Der diener wider die Haupifluͤß die auß zutrucknen vnd zu verzehren: Deßglei⸗ chen vor der Lungenſucht zuverhuͤten / den weibern die Frucht in Leib zu ſtaͤrcken / der Mißgeburt zu wehren / vnd die Mens ſchen vor der vergifftung deß Deftilengifche Auffes zubewah⸗ Green. In ſumma dieſer ein mag heylſamlich wider alle obgemeldte Kranckheiten / wie die von dem innerlichen ge⸗ brauch der Tormentill erzehlet worden ſind / gebraucht wer⸗ den. Tormentillwurtzel Conſeruenzucker. — mentillæ radicum conferua, er Conſeruenzucker von der Tomatkilfwurgel wirdt auff folgende weiß gemacht: Nimb frifche oder grüne Tormentillwurtzel / reynige vnnd wäfchefie ſauber / fchneide die kleine Wuͤrtzlein hinweg / vnd das oberſte ſchwartz Haͤut⸗ lein. Zerſchneidt ſie darnach ſcheubelechtig / ſchuͤtte friſch Brunnenwaſſer daruͤber / laß ſieden ſo lang biß das Waſſer ſchier eyngeſeudet / darnach ſtoß ſie zu muß vn ſtreichs durch ein ſauber Tuch durch / danach than zweymal ſo viel Feinzu⸗ auß dem Leib / ſondern auch alle boͤſe gifftige Feuchtigteit on H cker dazu / laßes ttiglich mit einander ſieden / biß zu der dicke Faͤulnuß / darvon leichtlich die Peſtilenz eynniſten mag / einer Latwergen / darnach hebs auff in einem Zuckerglaß o, der Porcellan Geſchirr zur dem gebrauch. Diefer Conſeruenzucker ift ein treffenlich Prefernacif wider die Contagion deß vergifften Peſtilentziſchen Luffts/ deß Morgens nuͤchtern einer halben Caſtanien groß darvon eyngenommen / vnd einem Kindt einer Haſelnuß groß. Es dient auch treffenlich wol vor die Fluͤß / dieſelbe zuſtillen vnd außzutrucknen / deß Abendts wann man zu Beth gehen wil einer halben Caſtanien groß davon geſſen. Sonſt mag es auch heylſamlich zu allen obenerzehlten Gebrechen gebraucht werden. Das Dier vnd zwantzigſt gay. Von dem Welſchen Silberfraut. As Welſch Silberkraut / oder das Silber⸗ kraut von Mompelier har eine ſchwartzbraune MNOholtzechtige Wurtzel die ſich in etliche Nebenwuͤrtz⸗ lein abtheilt / eins trucknenden vnd zuſammenziehenden Ge⸗ ſchmacks / wie die Wurtzel deß Tormentills oder Fuͤnffſin, gerkrauts. Die Bletter ſeindt den Blettern deß Bram maͤnderleins oder deß Edelgamaͤnderleins an der geſtalt gleich / vnd auch alſo zerkerfft / [jedoch kleiner / die vnden ge⸗ gender Erden/] von farben weiß oder aͤſchenfarb glantzend wie das Genſerichkraut / die Stenglin ſeindt ſchwartzbraun einwenig runtzelechtig vnd holtzechtig / fo auff der erden b⸗ K den/alfodag zuzeiten auß jhnen kleine Wuͤrtzelin wachſen vnd ſich alſo vermehrt / daß es gantze Waſen gibt / die Blu⸗ men ſeindt mir nie zuſehen worden. [Bon den aͤſtlin wach, ſen duͤnne Stiel / auff einem jeden ſtehet im Brachmonat ein ſchoͤne weiſſe Blum / den Coſten Roͤßlein aͤhnlich / ſo acht oder neun Bletter hat vnd in der mitten viel faͤßlein / ſeindt ohne geruch: wan dieſe vergehen / folget im Augſtmonat der Samen der mit Wollen vberzogen / gleich wie die Kuchen⸗ ſchell oder Benedictenkraut.) Dieſes Gewaͤchs wie es hie abgeriſſen iſt / hat mir der hochgelehrte ne Docto: Sı- { MOR ——— > 2 sung = — — nn * — — — m — — — na Sen a — — 5 * Asen Gamaͤnderlein. Chamædtys alpina ciſtiflore Cal. Baubini* / —— KL, —We 5 in er —— OR SED, 2 » Welſch Silberkraut. Ar ntina Mompcliaca.' l A N AU 87 inon Grynrus Philofophiz Prof: For anff der hochloͤbli⸗ chen Vniuerſitet der Churfürftficben Statt Heydelberg mitgetheilt / dem etliche Ständfein von Mompelier zuge— ſchickt worden feinde under dem Damen Argentinz, da es z dan vonfich ſelbſt wachen fol/ in hartem / ſteinechtigem vnd ſandechtigem Erdtreich. [Diefes hab ich erſtlich auff den hochen Schweitzergebuͤrg gefunden / wiedann and) C.Gel- herus deſſen gedenckt in beſchreibung dep Pilatusberg / man findet es auch wie C. Clulius meldet auff den hochen Gebir⸗ gen in Steirmarck. Vnd weil der Auctor das Kraut nicht ganz gehabt / hab ich ein neuwe Figur hieher ſeten woͤllent Von den Namen deß Silberkrauts von Mompelier. | en haben wir Argentinam Mompeliacam Im. genannt/dann wir feinen andern Namen wiſſen / wie es D. Jacobi Theodori Tabernæmontani / nun bey den Alten geheiſſen worden ſeye / ſtelen wir in weif fel / doch moͤchte es vielleicht dag Leuc-s Dioſcoridis feyn, welcher jhme ſonder zweiffel dieſen Namen von wegen der weiſſen / glangenden Blettern gegeben hat / ſintemal keine Beſchreibung der alten ſonſt mit dieſem Kraut zuſchlagen wil / vnd wiewol oſcorides hb. z.c. Tor. deß Krauts Leu- cadis mit ſehr wenig worten gedenckt / alſo daß man ſchwer, lich etwas gewiſſes darauß ſchlieſſen kan / woͤllen wir es doch nit deſto weniger vor ein Geſchlecht Leucadis haltẽ/ ſintemal es vmb der weiſſen Bletter willen diefen Dramen wol haben mag / vnd auch ohne allen zweiffel deß zuſammenziehenden vnd trucknenden Geſehmacks halben / der ſich dem Tormen, till vergleichet / wider das Gifft dienet / gleich wie das Leucas Dioſcoridis, derwegen wir auch nit vnderlaſſen woͤllen die wort Diofeoridn die er von dem Leucade ſchreibt 7 hie an di⸗ CEnort zu erzehlen / vnd ſpricht alſo: Deß Krauts Leucdis find zwey Beſchlecht / das eine iſt zam / das ander wild / vnnd waͤchſt an den Bergen / wirdt derwegen Leucas m sutana genennet / vnd hat breytere Bletter dann das zame / ſein Tg, men iſt auch zangerer vnd ſchaͤrpffer / bitterer vnnd am Ge, ſchmack vnlieblich / aber doch kraͤfftiger dann das zame. Auß dieſer deß Diofcondis beſchreibung iſt leichtlich abzunem, men / daß das Kraut Leuc as mehr auß ſeinen Kraͤfften vnd Wirckungen vnnd auß deß Krauts Namen me erkannt werden / dann ſonſt auß andern Kennzeichen / deren doch der Author nit gedenckt / ſol derwegen ons dieſes Kraut Leucas montana Dioſcoridis ſeyn vnd bleiben / biß ein anderer ein beſſers auff die Ban bringet. Dieſes Gewaͤchs wirdt von Dioſcoride vnd Galenv Griechiſch Asvrasgenannt. Latei— niſch Leucas, vnd von Artemidorolib,3.c,6. Leucea, Bon -H den Simpliciſten Argentina Mompeliaca, vnd zu Teutſch Welſch Silberkraut oder Silberkraut von Mompelier. [Dieſes wirdt inn dem Schweitzer Gebuͤrg / Hirtzwurtz au nennet / wie das C. Geſnerus vnd lolias Simierus bezeugen / Ich halt es fuͤr ein Gamaͤnderlin: nun wil ich der Simplici— ſten namen darbey fegen. Chamædrtys alpına Ciſtifſore, C. B.Coruaria, Chamædrys alpına, Getnero: Heiba cetui uibufdam , Gef. in fract. Chamædrys montana duriot. Ad. Lob. Chamzdtys mentana, Lugd. alpina, quo. un- dam Leucas, Camer. Chamzd:y: 3. Cluſio pa Bon der Natur) Krafft / Wirckung vnd Ey⸗ genſchafft deß Silberkrauts vnd ſein cm gebrauch. As Silberkraut kan leichtlich auß dẽ zuſammenziehen⸗ Wydẽe trucknende Geſchmack den eg gleich hat mit de Fuͤnff⸗ fingerkraut vñ Tormentil/ in diciert werden / daß es truckner Naͤtur vnd Eygenſchafft ſey biß in dritten Grad / derwegen es auch wider das Gifft and der gifftigen Thier Biß Diener, Dioſcordes gibt feinem Lecad an oben augezogenem ort e⸗ ben dieſe Wirckung zu / vnnd ſpricht daß es gut ſey / wie ein Pflaſter vbergelegt / dder mit > cm eyngenommen vnd ge⸗ gruincfen/ wider aller gifftigen Thier Stich vnd Biß / vnnd ſonderlich der gifftigen Meerthier / Weitere erfahrung haben wir nicht von dieſen Kraut Das Fuͤnff vnd zwantzigſt Cap. | Von den Goldtblumen. I Je Goldtblum hat ein lange / weiſſe Wur⸗ PS sel mit vielen Zaſeln / bringet glatte Stengel Fr fafteiner Elen lang / die ſeindt geringsherumb mit tieffen / zerſchnittenen vnd gekerfften Blettern beſetzt / die ſind den Blettern deß Beyfuß aͤhnlich / Am obern theil ge⸗ winnt es ſchoͤne / dottergeele oder zoldtgeele Blumen / die 19 € r e > 9— — RG ®. TE z EEK RN A | I. Goldtblum. Chryſanthewum 1. Von Kreutern. 375 111. Hiſpaniſch Goldtblum. ur N NZ AN, runde vnnd vberauß fchön glantzendt wie die Blumen deß Ringelkrauts / die vergleichẽ ſich der geſtalt halben einẽ Aug /· wirdtes von dem Bauwersvolck mit andern Gemuͤß oder dannenher auch dieſes Kraut von etlichen Buphthalinus.d5 iſt / Kuͤhaug genennt worden iſt. Wann es noch jung iſt / * II. Ackergoldtblum. Chryſanthemum aruenſe IH. * Kochkreutern geſſen. Dieſes Kraut waͤchſt an vngebauwe⸗ nen Orten neben den Straſſen. Es hat ein bitterechtigen Geſchmack auff der Zungen / mit einer Aſtriction oder zu⸗ fammenziehung? II. Das ander Geſchlecht diefes Krauts hat ein zaſech⸗ tige Wurtzel wieder Reynfahrn / Die Stengel ſeindt glatt / faſt anderthalb Spannen lang / die ſeindt mit langen / zer⸗ ſchnittenen vnd gekerfften / feyſten vnd linden Blettern be⸗ kleydet / die feindr den Blettern der Creutzwurßt nicht faſt vn⸗ ähnlich / oben gewinnet dieſes Gewaͤchs ſchoͤne bleychgeele I Blumen / wie auch an etlichen goldtgeele Blumen geſehen werden / anzuſehen wie die Kuͤhaugen / den Blumen deß vo⸗ rigen Geſchlechts ſehr gleich. Diß Gewaͤchs bluͤhet im Hewmonat / waͤchſt in den gebauwenen Feldern vnder dem Habern vnd in dem Weytzen. Ich hab mein lebenlang die⸗ ſer Blumen mehr nicht geſehen / als im Weſterwaldt zwi⸗ ſchen Limburg vñ Hachenburg / da die Haberfelder im Hew⸗ monat ſo voll ſtehen / als wann ſie dahin geſaͤet / oder als wañ fie mie geelen Tuͤchern bedeckt weren J— III. Das dritte Geſchlecht hat Eleine tieff zerſchnittene / haarechtige Blärlein/ die feinde der geelen Garben aͤhn ich⸗ der Stengel iſt eines Schuchs lang / mit vielen Rebenaͤſtlin⸗ welcher ein jedes ein ſchoͤne goldtgeele Blum ohn Blaͤtlein bringet / die vergleichen ſich ſaſt der geelen Roͤmiſchen Cha⸗ x wilſen / vnd behalterihre fchöne farb lange seit / wie der hoch, gelehrte vnd weitberuͤhmbte Her? Carolus Clultus bezeuget / welcher dieſes Gewaͤchs erſtmals in dem Koͤnigreich Hiſpa⸗ nien in der Valentiniſchen Prouing funden / vnd fie ſampt deren abconterfeytung in Druck gegeben hat / dem billich alle $iebhaberder Gewaͤchs vnd Simplicien ſolches zu dancken haben / der Allmaͤchtige Gott verleihe jhme geſundte Zeit ondein langes Leben. Es ſol dieſes Gewaͤchs wie der Her Slalios ſchreibet / im Martio bluͤhen / vnd in den gebawenen Feldern neben den Straffenwachfen? — gen — — — — — — — — —— — — — — — uno Ed — — — - = TEE ne : rn = 7 — = | Ir dee, n if RUE ) ) NN II ZUNDISSS — Kon — 376 > i Von den Tamender Goldtblumen. 6 S haͤben etliche auß dem ſuͤſſen Hanenfuß mit den dot⸗ tergeelen Blumen das Chrylanchemum Dioſcoridis machen woͤllen / welches Democtitus Chryſanthewum nen, net / vnd auch Chryſanthemum Democritibfeiben fol. Aber Daß ſolcher auch) dasChryfanthemum Dioſcorid ſeyn fol iſt weit gefehlet. Dieandern woͤllen kein vnderſcheidt vnder dem Bupt imo Pioſcotidis vnd feinem Chryfanrhemo machen /vndwermifchen das Buphtalmum welchs Diofco- sides lıb,3.c. 141. befonder vnd vnderſchiedtlich befchrieben/ mit dem Chiylanthemohb. 4. c. 48. vnweißlich / als wann er Dioſcorides inn beyden gemeldten orten ein Gewaͤchs / nemlich den Buphralmum verftanden hette / welches fie aber 3 nod) nicht bewieſen / dann fo erdas Chiyfanchemum auch vordas Buphrafmum gehalten hette / wirdt er folches nit in zweyen vnderſchiedtlichen Büchern vnd auch befonvern Car piteln befchriebenhaben / oder doch zum wenigſten im vierd⸗ sen Bud) deflelben anregung gethan haben / daß aber nit ge⸗ ſchehen / alſo daß es noch viel beweiſens bedoͤrffen wirdt / das wie fie meynen das 48. Cap. Dioſcoridis vberfluͤſſig ſeye / ſin⸗ temal es in allen alten gedruckten vnnd auch geſchriebenen Exemplaren gefunden wirdt. Zu dem iſt das beweiß genug / daß es nit vberfluͤſſig iſt / dieweil wir Gott lob die Kreuter bei⸗ de haben / vie mit beyden Beſchreibungen Diofcorid smit Lugd. tenuifolium Narbonenfe, Lob. chryfanthemum Valentinum ‚ Cluf.hif, Lob. icon. ] dieweil er es inn His ſpanien in der Valentiniſchen Proninz erfimals erfunden hat / wiewol es ſich aber fchier beifer sum Bophtalwo ſchicken wil / woͤllen wir es doch dieſem lobwirdigen vnd wolverdien⸗ ten Mann zu ehren vnd ewiger gedaͤchtnuß chryfanrhemü Clufiinennen / zu Hochteutſch / Hiſpanifch oder Spaniſch Goldiblum. Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Ey⸗ genſchafft der Goldtblumen. N: ſere beyde Goldtblumen feindt warmer vnd truckner Eygenſchafft / werden zu vnſerer Zeit gar nicht inn der Artzeney gebraucht. Was dann die Spaniſche Goldtblum belangen thut / ſintemal jhr Narur/Krafft vnd Eygenſchafft vns vnbekannt ſeindt / wiſſen wir auch auff dißmal nichts weiters darvon zu ſchreiben. Jacobi Theodori Tabern montani F Inner licher gebrauch der Goldt⸗ blumen. Je Blumen deß gemeldten vnd erſten Geſchlechts die 58 etliche Tag nacheinander / ſo man Auf = Bad geht/ getruncken / vertreiben dis Geelſucht vnd bringen wider die vorige natuͤrliche farbe, — Euſſerlicher gebrauch der Goldi⸗ blumen. D Je Blumen deß gemeldten Krauts mit Oel vnd wachs wol vermiſchet / vertreiben die Speckgeſchwer oder Vn⸗ ſchlit truͤſen Steacomara genannt. Das Sechs vnd zwankzigſt Kap. Von den Sonnen Goldtblumen. I. Sonnen Goldtblum. Heliochryfum 1. allen Noten vnd Kenzeichen zuſchlahen / derwegen vnvon⸗ T moͤthen iſt hinfuͤrter vergebentich fich darinn zu bemuͤhen / vnd — ER ein laͤer Stroh zu treſchen. Das Chrylanıbemum wirt von N 993 Dioſcoride Griechiſch Xeus&vdewov, Kaaxırıs, Xadxas, oder n 7 DS x x, wiegtliche Exemplar'a haben/Kayras, XarnavdovdNd Kar- I — N zondeuor genannt. Lateiniſch Chiyſanthemum, Chalcitis, 17 N DEZ Chalcas, Chagla, Chalcanııhum, Chalcanıhemum, Ga- din y | zulceum vnd Lalta. | Chryfanchemum folıis matricariæ, C. ü U zZ B. Chryfanthemum, Match. Lac. Lugd. Italianiſch Chry- 3 N YE | ſanthemo, vnd zu Teutſch Goldtblum / ¶Engliſch Marigold: = | Y 11. Das zweyte Öefchlecht ift von Diotcoride nicht bes \ * —* [AA [DT er ſchrieben / wirdt von den Kreutlern Chrylanchemum fege- URN 7 LU IST tale, Chrylanshemum aruenfe, vnd Calta aruenſis genañt. — Ne N 72 FM U N * [Bellis lutea foliis profunde inciſis maior, C, B. maior lu- * IN NEN N — tea, Trag. chryſanthemuw, Dodo. gal. & fol. caft. ſege- EN \ N) IDEEN TURN zum, Lob. chiyfanthemum (pecies 4, Czfal. ] Etliche nen⸗ N x N NY neng auch Bellıdem luream, Engliſch wirdt fie genannt — VRR Geofdenfloure vnd wil Marygolde. Flehmiſch und Brabäns — diſch Bogelaer / Vokelaer vnd geel Ganſebloem. Hoch v = D teutſch wild Goldtblum oder Ackergoltblum / ©. Johann: blum vnd geel Gaͤnßblum. In dem Speyrer vnd Trierer 1 Biſtumben werden d eſe Blumen Kalbsaugen genannt, FE Ill, Das dritte Gefchlecht chryfanrhemum Hifpani- Zu cum genanne/ wirt von dem hochberuͤhmbten Herrn Carolo ; | Cluſio ERSTE genannt.| Buphrhal- a % m foliis millefolii lanuginofis, c.B, verum, Dalecham» N KR * ET f F } er Er Somen Soldeblumen feindt zwey Ge⸗ ſchlecht⸗ I. Das erſte Geſchlecht welches das wahre He- lichryfam Dioſcorids iſt / hat ein kleine / holzechtige Wur⸗ zel / mit vielen Zaſeln / darauß wachſen gerade / weißgruͤne Stengel einer Elen lang / die find mit ſtarcken / tieff zerſchnit⸗ & genen Blaͤtlein bekleydet / je ein Geſetz gleichs weit vber dem andern / den Blettern der Stabwurg etlicher maſſen aͤhn⸗ lich. Am obern theil bringt es ſchoͤne / goltgeele / knoͤpffechtige Blumen / Cronenweiß zuſammen getrungen gleich wie die Blumen deß Reynfahrns / welche ihre glanzende / ſchoͤne Goldtfarbe lange zeit behaltẽ. Es waͤchſt bey vns in Teutſch⸗ landt nit von ſich felbeft/fondern wird allein inn den Luſtgaͤr⸗ sen gezielet. In der Proninz Franckreich und Languedock waͤchſet es viel/in rauhen / duͤrren / ſandechtigen / vngeban⸗ wenen Egerten II. Das J J die em je (hg In⸗ N N 9 KIN l en ß KU SR SAN 7 — x C ‘ Das Erſt Buch / Bon Kreutern. et, A 3. Sonnen Boldeblums2.Sigur. Fleliochryfir. altera icon. BREI & 7 A 20 * Ay, * —8* Ir. Das ander Geſchlecht / iſt mit der Wurtzeln dem er, ſten gleich / mit den Blettern aber vnd gekreuſelten Blumen kleiner / die Bletter wachſen gleich von der Wurtzel herauß vnnd nicht alſo gefenweiß / an den Stengeln vber einander / 11, Sonnen Goldtblum. Heliochryfum U, ri * —— — \ CK N» ) 4* F DENN F die feinde anzufehen wie kleine Straußfedern / wiewol es auch an den Stengeln erliche Blätlein gewinnt / die feindt aber eintzig vnd deren wenig. Diefes Gefchlecht wächft von ſich be inkalia, vnnd wirdf alsin bey vns in den Gaͤrten gezielet⸗ Von den Namen der Sonnen Goldtblumen. 1. DI Sonnen Goldtblumen / fonderlich das erſte Ge⸗ ſchlecht iſt das wahre Helichryfam Dioſcotidis, dañ die Deſcription wie er Dioſcorides lib.· 4. c. 47. beſchreibet / trifft durchauß mit dieſem Gewaͤchs vberein / vnd jrren die jenigen nicht wenig / die vnſere Rheinblumen oder Juͤngling vor das rechte Helichryfum halten / wie alle verſtaͤndige vnd in diſer Kunſt erfahrne leichtlich das Vrthell fällen koͤnnen / ſo ſie vnſer Helichtyſum mit der Deſcription Dioſcoridis conferiren werden. Von Dioſcoride wirdt dieſes Gewaͤchs Griechiſch errdxpunov, EReröxpuson, HAdypurov, vnd EAsypuzoV genannt, Bon Galenoa’uzesrdov. Lareinifch Eliochtyfum, Heliochryfum, Helichryfum , vnd von Alexandro Bene- di&oHolochryfum. Bon den Kreutlern Elicrifium vnd Amaranthus Galeni.[Elichryfon foliis abrotani,C.B. He- lichryfum, Match. Caſt. creticum, Matth. in icon.Elichry- {on, Lac. Cluf, hif, Dodo. Lugd. Cam. fiue aureus flos, Lob. Helichryfus verus, Gefnero. ] Italianiſch Helicrifo oder Helichrifo. Arabifch Elierifi. Hiſpaniſch Scoba Hedionda, vnd Teutſch Sonnen Goldtblum / vnnd Proning Boldt, Blum, [Englifch Golden Morhtooorl] II, Das zweyte Gefchlecht ob es wol von Diofcoride nit za ift beſchrieben worden / fo es doch ein wahres Geſchlecht deß Helichtyſi, vnd kan in keinen weg von demſelbigen abge⸗ ſoͤndert werden. Es wirdt zum vnderſcheidt deß vorigen von den Kreutlern Elichryfum oder Heliochtyſum Iralicum ge⸗ nannt. Teutſch Italianiſch Goldtblume | Bon der Natur / Krafft / Wirckung / und Ey⸗ genſchafft der Sonnen Goldtblumen. Hi beyde Geſchlecht der Sonnen Goldtblumen haben eine Krafft und Eygenſchafft abzuloͤſen / duͤnn zumachen vnd zu trucknen / mit einer Aſtriction vnd bittere. Innerlicher gebrauch der Sonnen Goldtblumen. Sa“ Goldtblumen famprden Blettern find gut mit Wein getruncken / wider der Schlangenbiß / Huͤfftwe⸗ thumb / Harnwinde vnnd wider die Bruͤch / treiber fort den Monatbluͤmen der Weiber / vnnd verzehret das gerunnen Blut in der Blaſen vnnd dem Bauch / mit Weinmeth ge⸗ truncken. Sonnen Goldtblumen zu Puluer geſtoſſen vnd eins hal⸗ ben quinten ſchwer nüchtern mit gewaͤſſertem Wein getrun⸗ cken / ſtopffen vnd wehren den Fluͤſſen ſo vom Haupt herab | falten. N Deß gemeldten Puluers ein quintleins ſchwer mit Wein zertrieben vnnd warm getruncken vertreibt den ſchmertzen der Lenden / deß Ruͤckens vnd der Mutter. Euſſerlicher gebrauch der Sonnen Goldtblumen. Onnen Goldtblumen mit jhren Blettern zu einem fit» Sanpa⸗ geſtoſſen / mit Honig temperiert wie ein Saͤlblein vnd angeſtrichen / heylet den Brandt vom Fewr. Das gemeldte Kraut vnd Blumen zerſtoſſen / vertreibet alle harcigteit vnd Geſchwulſt / wie cin Pflaſter vbergelegt. Die gemeldten Blumen zwiſchen die Kleyder gelegt / be⸗ ‚wahren vnd behuͤten die / daß fie vonden Wuͤr ⸗ men oder Schaben nicht geſchaͤdigt werden. Ji iij Das u — = — — 378 Ge D. Jacobi Theod a Das ſieben vnd zwantzigſt Cap. Von den Gliedtkreutern. J. Gliedtkraut. Sidetitis Heraclea FE * II, Gliedtkraut. TIERE Sideritis altera. 9 N Di: UP a Hr WEHLFIER — — — * or Tabernzmontani) F % ‚III. Gliedtkraut. | Sideritis textia herbariorum I, AN Ss be IV, Gliedtkraut. Sideritis herbario- zum 11. * Nm IN N 78 tt Er Gliedtkreuter die die alten Lehrer Sideri- e⸗ a BEN En Tages ſechs Geſchlecht: I, Das erſte Geſchlecht welches Dioſcorides lib. 4, cap. 27« Das Erſt Buch Bon Kreuten. 379 A cap. 27. beſchreibt / das hat eine Fleine/ geelechtige vnnd F ne Wursel/ — ſeindt dem Andorn aͤhn⸗ außgenommen daß ſie lenger ſeindt / etlicher maſſen den * Salbeyen vnnd —— / £leiner aber ER Re ; vnd runztzelechtig vnd geringsherumb mit ſubtielen Schnit⸗ lein zerkerfft. Die Stengel ſeindt viereckechtig vnnd haar⸗ echtig faſt anderhalben Spannen lang / die haben viel Ne⸗ benzweiglein daran / wie auch an dem Hauptſtengel / zwi⸗ ſchen den Blettern / runde Koͤpfflein / den Spinnwirteln gleich wachſen / wie auch an den Andron zuſehen / die ſtehen voller ſchoͤner weißgeeler Bluͤmlein / welche ſo ſie vergehen / folget in jhren Haͤußlein ein ſchwarzer Samen, Dieſes Gewaͤchß hat ein ziemlichen / lieblichen Geruch / vnnd iſt am | Geſchmack etwas herbe vnnd zuſammenziehend. Dieſes Kraut naͤchſt an ſteinechtigen / trucknen Huͤbeln vnnd Re⸗ B chen / deßgleichen auff den Bergen die der Sonnen wol ge⸗ G legen ſeindt: vnd dieweil es hin vnd wider in vnſerm Teutſch⸗ landt an allen orten gemein vnd wol zu bekommen iſt / wirdt es nicht in den Luſtgaͤrten gezielet⸗ 11. Das ander Geſchlecht / hat eine Wurtzel kleinen Fin⸗ gers dick die am vnderſten theil viel angewachſener kleiner | Wuͤrtzlein har / der Stengel wirdt anderhalber vnnd auch | zweyer Elen hoch / mir vielen duͤnnen Stebenäftlein: Seine 7 Blerrerfichen an langen Stielen / die feindt den Blettern def Farnkrauts etlicher maffen aͤhnlich / zu beyden ſeiten voll vnnd zerferffr. Am ober theil der Stengel gewinner es ſchoͤne / purpurbraune / weile Bluͤmlein / darauff folgen ſpi⸗ zige / runde Koͤpfflein / darinnen iſt der Samen verfchloß fen / welcher runder vnd harter iſt dannder Mangoltſamen. Diefes Kraut waͤchſt vberfluͤſſig inn on Wormbſergaw / € deßgleichen bey Creutenach vnnd zwiſchea Creutzenach inn den gebauwenen Fruchtſeldern / ſonſt wirdt es wenig an an⸗ dern Orten Teutſchlandes geſunden /derwegen es auch von Bi. etlichen fleiſſigen Gaͤrtnern vnnd Kreutlern in den Luſtgaͤr⸗ ten gezielet wirdt ill, Das dritte Geſchlecht / hat eine Wurtzel von vielen | Zaſeln wie die Wurtzel der Wafferberonten oder Bach⸗ — — ” . ſtchaums / darauß wich Bletter herfür wachfen / den vnder⸗ dieblühen ährenmweiß wieder Yfop / iſt eines guten Wuͤrtzge⸗ hs ſten Blettern deß Eorianders oder den Blettern deß Mac» ruchs / am Geſchmack aber birterechtig und trucken. Dieſes Sideritis herbariotum III. * ET —— — —— ——— ——— — IB, En % I} u 4 IR a N 9 J J J uf) \ h gi 43 | doniſchẽ Peterleins aͤhnlich / die ſpreyten fich auff ver Erden ligend auß. Es gewinnt / glatte / zarte und weißrote Sten⸗ gel die ſeindt Spannen hoch / daran auch Bletter ſtehn / ſind aber kleiner als die vnderſten. Oben an Stengeln wachfen zwiſchen den Blettern herauß / kleine / vierblaͤtige vnd braun⸗ rote Bluͤmlein. Das gantze Gewaͤchß hat ein bitterechti⸗ D gen zuſammenziehenden Geſchmack. Es wächft in unge bauwenen Feldern vnd Egerten IV, Das vierdte Geſchlecht / hat ein kleine / holtechtige / harte Wurtzel mit wenig Zaſeln / darauß wachſen drey oder vier viereckechtige / rauhe / harte Stengel / faſt eines Schuchs lang / mit langlechtigen / reyn zerkerfften / rauhen / wollechti⸗ gen Blettern bekleidet. Oben her wachſen daran runde Koͤpfflein oder Rollen / mir ſchoͤnen weißleibfarben Bluͤm⸗ fein / die vergleichen fich ven Rollen oder Wirbein deß Can» diſchen Andorns. Diefes Gewaͤchß hat ein zuſammenzie⸗ henden trucknenden Geſchmack / iſt doch nicht vnlieblich. Es waͤchſt in der Prouintz Franckreich / in Languedock vnd auch in etlichen Orten Pi uns Teutſchen wirdt eg allein in den Luſtgaͤrten gezieler® V. Das fuͤnffte Geſchlecht / hat ein kleines / vntuͤchtiges Wuͤrßtzlein / darauf waͤchſt cin eckechtiger vnd holtzechtiger / haͤriger / rauher Stengel / mit Nebenzweiglein / ſchier einem drauſchelechtigen Baͤumlein gleich: die Bletter ſeindt den Blettern deß Waſſenbathengels aͤhnlich / außgenommen daß fie kleiner ſeindt / haͤriger / runtzelechtiger vnnd krauſer / dann das nechſtgemeldte Gliedtkraut / oben heram Sten⸗ gel gewinnt es ſchoͤne / geele Blůmlein in runden Croͤnlein / Kraut wirdt auch bey vns Teutſchen als ein frembd Ge⸗ waͤchß in den Gärten gezielet / aber vmb Mompelier vnd Lan⸗ guedock waͤchſt es in groſſer menge von ſich ſelbſt / an vnge⸗ bauwenen Feldern vnd Egerten. } 1 2 4 a) y 1 i ; N: IE Hill — a IIEInMe hl N 1) ! Mi f MER 1] nu A II k Farı Ill, % a [ Ur, N N ran! || 14 1} A N J ————— 13 u I} h Nie MN ARE nl Ira] al I» u 4 u RE BERN LFRIN | EL EI TR: EP Ni JRR N tra 1} F Hi gi n 5 NIE EIN a a 37 1 uhr! 114 TEN " RE UTTENEN il, Hi 1 (432 } H ir? ! la DEI EAERAESS I SR | \ NR he — BURN 0: lH LEN il" Ki le 1 (kei Au i a hr | J 66 NEIL! Zi 4 Ip) inf Cr 1 at "il RN) wa® WIE — li 1 Ag Il 4 | I na I) \ share Hl 0 9 Hm \ \ e a ME It Sehr } ER TRREN NN \ J Il BI N alle 11 EIER EIN K a) | ‚ u Pe 1 9 9 J———— W 1 ae 6 RENNER) 4 y ru 4 I HER RASSE IM ER TITN | URE KL ERIH] IRINA KERNE ETahm —60 —4 nei ann "1 ’ j —4 ME! bil i Lam id N ' J 1 9 ni i ) r hir I85 AR 2; —* Brit iu ET 11% Dh | str dl lan v3 il 4 NEE TERN i HERTE RUN Jar dal FAR Ai IN AI | u A His | Bi Ill \ at ir I Wil Hirte rii Ni? & J J al PR: k N i u Fin Bi 4 I I fr 1:7 IV I ii 19 _E end Dionyfio nympha genannt. Bon den Kreutlern wirdt 380 D. Jacobi Theodori Tabern⸗æmontani / 4 VI. Das ſechſte Geſchlecht hat ein krumme / grawe / holtz⸗ F herbariorum prima, [Sideritis 4. Match, Lugd. Sideritig chtige Wirrgel/ die fich von ihrem Haupt etwann in zwey oder drey theil oder Wurzeln abtheilt / eines bitrerechtigen trucknen / doch nicht vnlieblichen Geſchmacks. Daran wachſen runde / holtzechtige Stengel faſt zwoer Spannen lang / mit ſchmalen / langen Blaͤtlein / die ſeindt den Blaͤtlein der weiſſen Aurin aͤhnlich. Am obern theil der Stengel hat es bleyche Bluͤmlein wie ein Wirbel / rund vmb den Siel / dem Wirbel deß Andorns gleich. Diſes Gewaͤchs iſt in dan Vn⸗ derteutſchlandt am Rheinſtrom nicht bekannt / aber in dem Schweitzergebirg vnnd Alpen / deßgleichen im Gebirg vmb Genff da waͤchſt es von ſich felbſt. rer | # | Don den Namen der Gliedtkreuter oder Windrfreitter, B pe Andreas Matthiolus har vnſern gemeinen Waſ⸗ ſerandorn mit gewalt zu dem Gliedtkraut Sideritidi He- | raclex woͤllen machen welches fo ein grober und greifflicher jrrthumb iſt / daß er nicht widerlegens werth iſt / dann wel cher vnſer erſtgeſetzt Gliedtkraut mir dem erſten Sideriridi Dio- ſcoridis conferiert vnd alle Noten vnd Kennzeichen exami⸗ niert / fo wirdt er muͤſſen befennen das ſolches das wahre Si- deritis Heraclea Dioſcoridis iſt / zu dem ſtimmen beyde das ort ſeiner wachſung / vnd auch die Kraͤffe vnnd Tigendt vn⸗ ſers Gliedtkrauts mit denen fo Dioſcorides demſelbẽ zugibt auch durchauß vberein / daß alſo daran nichts mangelt. Daß aber Matthiolus dem gemeinen Waſſerandorn zugibt daß es an ſteinechtigen orten gefunden werde / das moͤcht jm etwann getraͤumet ſeyn / dann ſchier in Teutſchlandt nichts C gemeiners dann eben der Waſſerdoſt / aber wirdt nimmer dann an feuchten / ſuͤmpffechtigen orten / bey den Baͤchen / Weyern vñ dergleichen orten haͤuffig gefundẽ / wie dz meñig⸗ lich muß bekennen. Weil wir aber Gott lob den rechten Si- deritim, das iſt / das Gliedtkraut haben / woͤllen wir den fal⸗ ſchen fahren laſſen / vnd an ſeinem gebuͤrenden ort weiter da⸗ von meldung thun. I, Das Gliedtkraut heiſt Griechiſch Zitneins, Zıdlneins | HeanAda, Tv& nrave, duuanravs, Tapuves Fasriopawie, vnnd bey Paulo Aegineta Ar@Aus&. Cateiniſch / Sideritis, Sideritis Heraclea, Parmirum Pyıhagorz, fanguis Titani, genitura Titani,Xanthophanea, Vertumnum,Solaftrum, Bey dent Äpuleio Heraclea,Herculania, Arifterium, Cri- fta Gallinacea vnd Exupera parricalis, Bonden Krentfern Tetrahit vnd herba Terrahit, wiewol auch erliche dz Heyd⸗ Terrahit nennen, So nennet Auicenna den Eruen oder Orobum auff ſein Arabifche Sprad) Tetrahit, [Sideritis vulgaris hirſuta veleredta,CB, prima, Fuch.Cord.in Diof. Gel.Turn.Lügd.quarta,Lon.fecunda, Cam in Matth. fiue ferruminattix, Ad.Lob.heraclea altera,Cef,vulgarıs, Cam, Tetrahit & herba ludaica, Lugd.Heraclea, Cord.] Bey dem Serapioni wirdt das Gliedtkraut Arabifch lib.imp, c. 331. Sidrichis vnd Egulus genannt / vnd an andern orten Sertw. Italianiſch / Siderite. Egyptiſch Sendionor / in Aphrica Vde- donim vnd Vdedensm. Flehmiſch vnnd Brabaͤndiſch / Gliedt⸗ cruyt / vnd Hochteutſch / Gliedtkraut. N IL. Das zweyte Geſchlecht wirdt Griechiſch von Dio- fcoride Zistyeins erden. Sareinifch/Sideritis altera, vnnd von Plinio lib.2.4.c.17.Siffitiepteris. Protomedia, Caflignetis, e8 Sideritis confolida Felicifolia,und Teutſch / Farnwund⸗ kraut / ond Farngliedtkraut genennet. [Sideritis 3. Matth. Lugd, Caft, alteraLacu :prima,Lon, ] — ul. Das dritte Geſchlecht der Kreutler iſt das dritte Ge⸗ ſchlecht 8Sideritidis welches Plinius hb.2p. cap. 5. gleich nach dem ſtinckenden Gliedkraut gedenckt / darauß wil Matthio⸗ lus Sideritim Heracleam Crateuæ machen / aber er jrret ſich / was nu Sideritis Crateuzift/ dag haben wir oben von den Storckenſchnaͤbeln angezeigt / vnnd iſt aber dieſes Sideritis tertia Cat. ] IV, Das vierdte Geſchlecht / das iſt der Kreutler zweyte Geſchlecht Sideritis hetbariotum altera, dag Mag wol zu den erſten Sideritidi Diofcoridis gezehlet werden / fintemaf es grofle gleichheit mit demſelben hat / und fol derwegen yon demfelben nicht abgeföndere werden. Das wirdt von den Kreutlern Sideritis Narbonenfispurpurea, [Sideritis hir. futaaltera vel procumbens, CB. heraclea, Cluſ. hiſp. prima heraclea,Cam.herculea Dioſcoridis, Cæſ. Herba Iudaic; Dodo. Terrahit herbariorü,Lob.an Alyflon,Columnz,] Teutſch / $sibfarb Gliedtkraut genannt. V. Das fuͤnffte Geſchlecht kan auch von dem erſten Gliedtkraut Dioſcoridis nicht abgeſoͤndert werden / iſt das dritte Geſchlecht der Kreutler / Sideritis herbariorum ter- Gtia, wirdt ſonſt genannt Sideritis lutea, vnd Sideritis Mon- ſpelliaca. [Sideritis hirſuta Monſpeliaca, CB. Monſpe- liaca ſcordioides floribus luteis, Ad. Lob. Monſpelienſis Penæ, Lugd. Tragoriganum praſſoides, Penninij. Teutſch Gliedtkraut von Mompelier vnd geel Gliedtkraut. VI. Das ſechſte Geſchlecht / das iſt Sideritis herbatio- rum quatta, wirdt ſonſt von den Kreutlern Sideritis mon- tana, vnd Sideritis anguſtifolia genannt, [Sideritis mon- tana, CB.Ad.Lob.Lugd.] Teutſch / Berggliedtkraut. Von der Natur / Krafft / Wirckung / vnd Ey⸗ genſchafft der Gliedtkreuter. | Ir Geſchlecht ver Gliedtkreuter / reynigen / fänbern / zie, hen zufammessenlen vnd conſolidiern / derwegen ſie nit den / Stich vnd Schůß gebraucht werden. Innerlicher gebrauch deß Gliedt⸗ krauts. 17 allein euſſerlich federn auch innerlich in heylung der Wun⸗ r fchlechten von den rechten wahren Chirurgis vnnd Wumdrärgten (ich meyne nicht Scherenfchleiffer/ Schna⸗ belwafcher oder Baderhuͤtmacher) heylfame gute Wund⸗ KSweren von dem Gliedtkraut vnnd allen feinen Ge, traͤnck bereytet / die ale Stich) vnnd gehauwene Wırnden ſchnell von grundt herauß heylen / vnder welchen der nach⸗ folgende nicht der geringſte iſt / vnd offtermals probiere vnd gut erfunden worden / den bereyte alſo Nimb Glidtkraut an⸗ derhalb Handtvoll / Sonnenguntzel / Sinnauw / deß groß fen Fuͤnfffingerkrauts / Kuͤnigundskraut / haͤſelen Miſpel D niſche Wundtkraut (confolidam Saracenicam ) herbam I mirden Blettern vnd Beern / Schadheyl / jedes eine Hand voll / Eyſenkraut / Schluͤſſelblumentraut / Teuffelsabbiß / Haſenoͤhrleinkraut ſonſt auch ſpi Wundtkraut genannt / jedes ein halbe Handtvoll. Zerſchneid alle dieſe Stuͤck klein / thue ſie in ein Kannten / ſchuͤtte daruͤber anderhalb Maß Weins oder Biers / verlutier die Kannte vnd ſtelle ſie in ein Keſſel mit ſiedendem Waſſer / laſſe fie vi. Stunden darinn in ſtaͤter Hitz ſieden / vnd wanns kalt worden ſo ſeihe es durch ein Tuch vnd behalts zum gebrauch. Daruon gib dem Ver⸗ wundten allen Morgen vnd Abendt iiij loth zu trincken. Wann einer mit einer Kugel geſchoſſen worden were / iſt folgender Wundtranck vor allen andern nicht zu verbeſſern / dann er heylet nicht allein gewaltig / ſondern er leſchet andy den Brandt vom Puluer / treibet den auß dem deib / vnd laͤſ⸗ ſet kein Hitz oder ——— zu dem Schaden ſchlahen / K dauon ſol man dem Krancken Morgens nuͤchtern / nach Mittag vmb ij. Vhr vnd deß Abendts jedes mal iiij. loth zu trincken geben / den bereyt wie, folget: Nimb Farngliedt⸗ kraut iij. Handtvoll / Beyfußkraut ij. Handtvoll Weine gruͤn / Heydniſch Wundtkraut / Egelkraut / Erdtbeerkraut mir den Wurtzeln / Nagelkraut / jedes anderhalb Handt⸗ — voll / Schwalbenwurtz / die Juncken von den Brombeerhe⸗ cken / Wintergruͤn / guͤlden Tberkraut / Benedictenwurtzel / Weißwurtz / Angelickwurtzel / jedes eine Handtvoll. Alle ge⸗ meldte Stuͤck zerſchneidt klein / vermiſchs durch — | thei Das Erſte Buch A ſHelle darnach ab vnd wiegs in itj gleiche theil / dauon nimb j. theil /thu es in ein Kannten / ſchuͤtte daruͤber iij. aͤchtmaß gediſtilliert Beyfußwaſſer / ein halb Maß gutẽ fuͤrnen Wein vnd thu noch dazu ſechs loth guten Feinzucker: verlutier dar⸗ nach die Kannten vnd laß sum weniaften fünff Sundenn einem Keſſel mit Waſſer geſeßt / ſieden / dann thue die Kann⸗ te herauß / vnd wann es kalt worden iſt / fo ſeihe den Tranck ab durch ein Tuch / verwar den wol vermacht n einem Kel, ler / vnd brauch jhnen wie gemelder, Gliedttraut zwey theil vnnd ein theil weiſſen Weyrauch zu einem ſubtielen Puluer geſtoſſen bund eines quintleing ſchwer mir dreyen Vntzen gediftillieree Nachtſchaden oder | Wegweiß waſſer getruncken vnd das eine zeitlang beharret / J allen Tag deß Morgens nüchtern / heylet die Geſchwer der | Deren. B Das vierdre Geſchlecht deß Gliedtkrauts / Leibfarb Don Kreutern. F fi gen / daruon allen Morgen vnnd Abeı Gliedtkraut genannt in Wein geforeen vnnd den durchge, dr jedesmal vier Vntzen warm getruncfen vnnd ein treiber den weiſſen Mutterfluß vnd in zeitlang beharret / ver⸗ icknet den auß. Dieſer Tranck heylet auch die Weydbruͤch vnnd was ſonſt im Leib zerbrochen iſt. Euſſerlicher gebrauch deß Gliedt⸗ krauts. J & Je Bletter deß Gliedtkrauts abgeſtreifft vnnd mit Schweinenſchmaltz geſtoſſen / vnnd wie cin Pflaſter temperiert / zertheilet vnd vertreibet die Geſchwer hinder den Ohren / barotidas genannt / vbergelegt. Gliedtkraut geſtoſſen vnnd wie ein Pflaſter vbergele⸗ c a: die groffen gefchwollenen Adern anden Schen, — Al N ‚Die Bletter deß Gliedkrauts zerſtoſſen und wie ein Pfla⸗ ſter vbergelegt / hefften die Wunden zuſammen vnnd heylen dieſelbige ohn einige enzuͤndung vnd der Hitz. Wannanch eine Wundtſucht zu einer Wunden arfı chlagen were / vnnd man das Kraut geſtoſſen friſch darauff bindet / legt es alle entzundung vnd miltert den ſchmertzen. Gliedtkraut gedoͤrrt vnnd zu Puluer geſtoſſen / darnach mit Honig vermiſchet wie ein Pflaſter / auff ein Tuch geſtri⸗ chen vnd vbergelegt / das heylet all Wunden. Gliedtkraut geſtoſſen vnnd vber ein Wunden gebunden / ſtillet das Blut. Das thut auch das Kraut zu Pnluer geſtoſ⸗ ſen / vnd in die Wunden geſtreuwet. D Gliedtkraut euſſerlich auff alle manier gebraucht / heylet den Brandt vom Feuwer. Tarentinus bey den: Keyſer Conſtantino lib. 13. cap. 9. von dem Feldtbaw ſpricht / Wann einer Gtiedrfraur bin im hat / ſo moͤge er lebendige Scorpionen angreiffen / daß jhme fein Schaden daruon widerfahre. Das acht vnd zwantzigſt Cap. Von dem edlen Garbenkraut. Er edlen Garben haben wir heutiges Tas ges zwey Befchlecht / wiewol Diotcor:des vnd die andern alten Lehrer nur eines gedencken⸗ *IL. Das erſte Geſchlecht das Diotcorides be, ſchreibet vnd Achilleam nennet / hat eine zaſechtige / holtzech⸗ tige / vntuͤchtige Wurtzel / von welcher vier oder fuͤnff holtzech⸗ tiger / runder Stengel herfuͤr wachſen / die ſeind mit grawen / aͤſchfarben / zinnelechtigen vnd zerſpaltenen Blettern bekley⸗ det / deren die vnderſten auff der Erden außgeſpreytet ligen / den Blettern deß Corianders oder der geelen Streychblumẽ 1. Edelgarb. Achillea I. oder Rindtsaugenblettern aͤhnlich / eines ſtarcken doch nicht vnlieblichen Geruchs vnnd bittern Geſchmacks mit einer zuſammendiehung / gleich dem Metre oder Krottendill / auß⸗ genommen daß es weniger bitter iſt. Die Stengel dieſes Krauts theilen ſich am oͤberſten theil auß in etliche Nebenaͤſt⸗ lein / darauff wachſen runde Croͤnlein wie Schatthuͤtlein die im Hewmonat ſchoͤne / weiſſe Bluͤmlein bringen / allerdings anzuſehen wie die Bluͤmlein deß gemeinen Garbenkrants / * II. Berggarb. Achilles montana II, * * 382 A aber lieblicher am Geruch / am Geſchmack ſtaͤrcker vnnd an F der geſtalt holdſeliger / deren etliche mit ſchoͤnen / goltgeelen Tuͤpfflein beſprenget ſeindt. Wann die Bluͤmlein abfallen vñ vergehen / folget hernach ein Samen ſich mit der geſtalt vñ Gefchmack etlicher maſſen den Samẽ deß Reynfahrns vergleicht. Dieſes Gewaͤchs waͤchſtnicht allenthalben / vnd iſt auch wenigen bekannt / im obern Elſaß aber zwiſchen Ba⸗ ſel vnd Schlettſtatt / deß gleichen auch in dem Wormbſer vñ Altzeergauw / wirdt es in feyſten Fruchtaͤckern gefunden. Es waͤchſt faſt zweyer Spannen lang⸗ I. Das zweyte Geſchlecht / har eine kleine zaſelechtige Wurtzeel / ſchier an der geſtalt wie die Wurtzel dep Reynfah⸗ rens / darauß wachſen etliche dünne vnd rahne Stengel / die ſeindt anderhalb Spannen lang / mit etlichen Nebenaͤſtlein / die ſeindt mit zarten / zerſchnittenen Blaͤtlein bekleydet / die B ſeindt ſchmaͤler vnd ſafftiger dann die Bletter deß vorigen / 6 von farben gruͤn vnnd an der geſtalt den Blettern der Char millen oder Krottendills aͤhnlich. Am obertheil der Neben⸗ zweiglein gewinnen ſie im Augſtmonat ſchoͤne / goldtgeele / gekroͤnte Bluͤmlein / den Bluͤmlein deß Garbenkrauts der form vnd geſtalt halben ähnlich, Dieſes Gewaͤchs hat ſchier ein geruch wie der Beyſuß / iſt am Geſchmack etwas bitter⸗ echtig mit einer Aſtriction vnd zuſammenziehung vnd truͤck⸗ ne. Es waͤchſt in vnſerm Teutſchlandt nicht von ſich ſelbſt / wirdt allein in den Gaͤrten gezielet / in der Prouintz Franck, reich vnd Languedock wirdt fein viel geſunden. Es liebet ein ſteinechtigen feſten rund Dont | Bon den Namen der edlen Gars ; benkreuter. S jrren die jenigen nicht wenig die da vermeinen / daß das gemein Garbentraut / ſonſt mit andern Namen Schaffgarb oder Schaffripp genannt / ſeye das rechte . Achilleader alten / vnd vermiſchen alſo dieſelbige Gewaͤchß / deren etliche Geſchlecht ſeindt mit dem waren Achillea, vn⸗ weißlich / vnnd ligt nichts daran daß die gemeldten Kreuter etlicher maſſen gemeine Kraͤfft vnd Wirckung mit einander haben / dann es ſich gebuͤren wil vielſaltige Irrthummen zu verhuͤten / daß man einem jeden Kraut ſeinen rechten Na—⸗ men gebe / wie ſie von den alten Authoren erſtlich genennet worden feindt/ ſo kan man viel verwirrung vnnd Confnuſio⸗ nen vermeiden? J I. Es hat dieſes Kraut / wie Pliniuslib,r.besenget/Achil- les der Difeipel Chironis erfunden / daher es den Damen be; D kommen / daß es Achillea oder Achilleios iſt genennet wor; den. Griechiſch heiſſet es a ma& ‚oder AyuMe& Zidin eins vnd Mueröuopdov. Cateiniſch / A hilleia, Achillea, Achil- lea Sideritis, Myriomorphum, Militaris, vnnd von den Kreutlern Millefolium nobile. [ Tanacerum minus, CB. Dodo;gal.& polt.candidis Horıbus, Lob.Lugd, Achillea, Matth.Cord.in Dioſ & hiſt. Lac. Thal. Caſt. Cæſ. Achillea fideritis, Lugd.Millcfolium nobile & Stratiores. Stratio- tesmillefollum,Matth.edit.tertia.Scopa regia Plinrj. Da- lech.ia Plinium : Cupatorium Mefues,Caftorı quoad ico- nem. ] Arabifch/Egilos. Sraltanifch/Achillea. Africanifch/ Aßerchsllorh. Stehmifch vnnd Brabaͤndiſch / Veldgerwe. Hochteutſch / Edelgarbe / Feldtgarbe vnd weiſſer Reynfahrn. Engliſch / Achilles Yyarrom) II. Das ander Geſchlecht iſt von den alten Lehrern nicht beſchrieben worden / Es kan aber von dem wahren Achillea nicht abgeſondert werden / ſintemal es ein Geſchlecht deſſel⸗ bigen iſt / vnd auch gleiche Krafft und Tugendt har, Es wirdt von den Kreutlern Achilleamontana, vnd Achillea Nor- bonenſis genannt. [Achilleamontanafolıjs cotulæ vm- bella aurea, CB. montana artemiſiæ tenuifoliæ facie, Ad. Lob.montana Penz,Lugd.Ageratum ferulaceum,Lugd.] Sichmifch vnd Brabaͤndiſch / Berghgerwe. Hochteutſch / Berggarbe vnd Edelgarbe auß Languedock⸗ S Ddacobi Theodor Tabernemontant / Von der Natur / Krafft Wirckung vnd Ey genſchafft der edlen Garben. Je beyde gemeldte Geſchlecht der edlen Garben / haben cin gleiche Natur vñ Eygenſchafft mit den Gliedtkren⸗ trn / darůon wir im nechſtẽ Capitel hiebevor gehandelt habe, dann die reynigen / ſaͤubern / heylen / kuͤlen mittelmaͤſſig / vnd trucknen / aber mit der Aſtrietion oder zuſammenziehung v⸗ bertreffen ſie die Gliedtkreuter. Sie werden innerlich vnnd euſſerlich die Wunden zu heylen gebraucht. Innerlicher gebrauch der edlen Garben. Er edlen Garbenkraut in Wein oder Waſſer geſotten / Aje nach gelegenheit / darnach durchgeſiegen / vnnd von der Bruͤhen allen Morgen vnnd Abendt getruncken / jedes mal ein gemein Tiſchbecherlein voll / ſtopffet vnnd vertreiber die rote Ruhr vnnd alle andere Bauchfluͤß / deß gleichen den Hal sen Blutfluß der Weiber und den Fluß der guͤlden der. Deß gemeldeten Tranefsallen Tag deß Morgens vnnd Abendts / jedes mal iiij. oder v. loth getruncken / iſt auch ein nuͤtzlicher Wundtranck. Etliche machen von dieſem Kraut nachfolgenden Wundtranck: Nimb edel Garbenbletter vnnd Blumen / Sinngruͤn / Ehrenpreiß / Erdtbeerkraut / Buchſpick / Roſſzhuff / jedes j. Handtvoll / Weberkarten, bletter / Prunellenkraut / Adermenig / Apoſtemenkranut / Sternkraut mit den blawen Blumen / Schartenkraut / ſpi⸗ sen Wegerich / jedes ein halbe Handtvoll / Angelickwurtz ij. loth. Ale ſolche Stück folman klein ſchneiden / durch eins gi ander vermiſt chen / darnach in ein Kannten thun vnd daruͤ⸗ ber ſchuͤtten guten weiſſen fuͤrnen Wein / gediſtilliert Sca⸗ biofenwaffer / Branntlattichwaſſer / jedes ein halb Elſaſſer Maß oder z2. Vntz / Feinzucker vj. loth. Folgends ſol man die Kannte wol am Ranfft verlutieren / darnach in ein Keſ⸗ ſel mit ſiedendem Waſſer ſetzen vnd vj. Stunden lang in ei⸗ nem ſtaͤten Sud ſieden laſſen. Wann nun der Tranck von ſich ſelbeſt kalt worden / fol man ihnen durchſeihen vnd dem Verwundten deß Tages zum aller wenigſten zweymal / jedes mal iiij. oder v. loth zu trincken geben. Dieſer Tranck dienet ſonderlich zu den Wunden vnd Stichen der Bruſt / den hab ich erſtmals an einen Goldtſchmidt Geſellen in der Belaͤge⸗ rung der Start Mer verordnet / welcher zweẽ gefehrlicher en toͤdclicher ſtich von einem Rapier gehabt / alſo daß jm auff der rechten ſtiten vnden herein Zipffel an d Lunge durchſtochen geweſen / vnnd dann noch ein gefehrlichen Stich neben dem rRuͤckgrad zwiſchen den Rippen hindurch zu der Bruſt zu / der iſt in kurtzer zeit mit dieſem Traͤnck mir verwunderung geheylet worden: Welcher hernach an vielen Menſchen in gleichem fall iſt probiert worden. | Eufferlicher gebrauch der edlen | Garben. F Delgarbenkrautbletter geftoffen vnnd ober die frifchen Wunden gelegt/ heffren und heylen dieſelbige / vnd ver huͤten die vor enguindung vnnd der Wundtſucht: verſtellen auch das Blut der Wunden. Alfo vber die Stirn gelegt wehren fie das Naſen bluten. Das Kraut geftollen/ven Safft daruon außgepreſt / vnd Mutterzaͤpfflein von Wollen gemacht / darnach in dieſem K Saffi genent / ſtillen den vnmaͤſſigen Blutfluß der Weiber / ſo man in die Mutter thut. Edelgarbenkraut in Waſſer geſotten vnd ein Lendenbad dauon gemacht vnnd darinn gebader / fliller nicht allein den vnmaͤſſigen Blutfluß der Weiber / ſondern verſtellet au den Fluß der guͤlden Adern. Das obgemeldre Krane in Wein oder Waffer geſotten / vnnd mirder Bruͤh deß Tags sweymaldie Wunden gewa⸗ ſchen vnd das geforten Krane dariiber gef chlagen / heylet alle friſche Wunden. Da non, DXX N —— was Re — * IE U Du — — — — ———— — — — — 5» — ADas Kraut zu ein E Puluers genommen zweyl oth / Honig vi T | gvier loth / Terpentin zwey loth vnnd geel Wachs ein loth. Das Honig / den Ter⸗ pentin vnd Wachs fol man vber einer Glut ſittiglich zerlaſ⸗ ſen / darnach das Puluer dareyn rühren biß es kalt wirdt/fo haſtu ein herrliches vnd guts Wu Eh Wunden heyler, 3 indtpflaſter das alle frifche Das neun vnd zwantzigſt Cap. Von der Schaffgarben oder Schaffrippen. * 1. Groß Garbenkraut. Millefolium terreſtre maius — et * * —3 €: Er Garbenkreuter oder Schaffgarben ha⸗ ben wir fuͤnff Geſchlecht / vnangeſehen daß Diolſcotides lıb.4. nur eines beſchreibet / das von jhme Stratiotes Chiliophyllus genannt wirdt. Dieweil aber dieſe fuͤnff Geſchlecht alle mir einander ware Millefolia terreſtria ſeindt / vnnd gleiche Krafft vnnd Wir, ckung haben mit dein Millefolio terreſtri Dioſcoridis, wel, ches wir nun viel Jahr her durch den taͤglichen gebrauch er, fahren / koͤnnen fie mit nichten von dem Garbenkraut Do- f:oridis abgeſundert werden / vnnd das darumb / dieweil ſie auch fo viel die Form vnd Geſtalt belangt / dem wahren ter- reſtri Millefolo durchauß gleich ſeindt daran ung dann die groͤſſe dergleichen auch die farb der Blumen gar nicht hindern fol / ſintemal die Natur mitandernmehr Gewäd), fen auch alfo zu ſpielen pflegt —— 1. Das erſt vnd groͤſſer Geſchlecht / hat ein lange / ſchwar⸗ ge / vnd hin vnnd wider fladernde / zaſechtige Wurtzel. Die Bletter dieſes Gewaͤchß ehe dann es Stengel gewinnt / ſeindt Ziñelechtig / zerſpalten / kleiner dann dz Fenchelkraut / welche dem Krottendill ähnlich ſehen / außgenommen / daß Das Erſt Buch / Bon Kreutern. II. Gemein weiß Schaffgarbe. Millefolium terreftre minus II, eitt ſubtielen Puluer geſtoſſen vnd deß F 383 La Der \ wi N RT Ar tur S E* ER J 8 Jr Fi N —— Er SEN EM Fr Fan NK yr Er] WEL: D INA N ir I 0 INS, Ar 54 Rn FAT ER X et —— I% } n —* K —32 — 3 — Rt Ü £ ; EN 2 R} fi: fhwargarüner ſeindt. Ein jegliche Blat deß Gewerbe wergleicher ſich einer Rippen. Gegen dem Brachmonat gewinnt es runde / hole Stengel bey anderhalb Elen hody/ Il, Purpurrot Schaffgarb. Millefolium purpureum II, mit den ee u — % — — (N 4 — — — un 8 —— —— — — — — —— me — — — — Fer > - — ——— — — * * = — — — _ ne un an en EAU TEE A — es - ee —— — — — — —— em 2 BER Per 3 — — Fe = = * - u. ee == — = — — — * * = — — = 2 — — * — > 7a y N nr r \ — : => = Bu, — 4— = E a: * = 2 — 59 — — — = 364° 83 . Jacobi Theodor Tahernztmontanti " F dann an den obgemeldten Öefchlechten / oben an den Seen, A > W. Bel Barbe, 3 Millefolium luteum IV. * F ⸗ e _ ; hy 63 — = = - 7 —W— IR — 8 PA J = NZ F NE nn ‚ —— 3 > 2 B VE RE) ZUR N — — —— F A £ /, PL * ER > ey N — — — RER "far, V a N 2 7 A el 3 8 — —— A» —* — 2 ⸗ ET, — N Z E — — — * ds * —— F — 1.978 z I ’ > Mo fi Z FJ Rule: = > 2 an fi * = Zi x 1 NE 7 2 wu: + N — — NS * —* —W — * —— > b — —— + N * fe — 8* 25 — er — — ——— 8 = N Er Dj ki s } — — N = \ EA Wo er BE; Ar - 2. E z .3 * As —— — << 70 fo >= M — 2) mn mit den jertgemeldten Blettern bekleidet / biß oben auß. Je hoͤher die Blaͤtlein die Stengel hinauff wachſen / je ſchmaͤſer vnd kleiner ſie werden / allerdings — wie die Aug⸗ brawen oder wie die Sigel der jungen Vögel. Am obern theil der Stengel wachſen fchöne Kronen mit weiſſen Blu⸗ men an langechtigen Stielen / die ſeindt den Blumen deß wilden Berihrams aͤhnlich / wann die vergehen / waͤchſt in dem innern Apffel ein Samen / der ſiehet wie der Samen der Ehamillen. Die Bletter vnnd das gantze Gewaͤchs haben ein bitterechtigen zuſammenziehenden Geſchmack mit einer truckne. Es iſt dieſes Kraut allenthalben genugſam zube⸗ kommen / darumbes keiner ſonderlichen pflanzung bedarff: Die natuͤrliche ſtatt aber feiner wachfung iſt an duͤrren har⸗ ten orten / wirdt gemeiniglich in duͤrren Wieſen / Graßgaͤr⸗ en vnd an Graßechtigen Rechen geſunden neben den Weg⸗ ſtraſſen⸗ —5*— | 1. Das ander Gefchlecht ift dem jetztgemeldten mit Wurtzein / Blettern / Stengel vnd Blumen durchauß aller’ dings gleich / allein daß es kleiner vnd nur halb ſo groß wirdt. Es waͤchſt inn rauhen Aeckern / ſonderlich aber neben den Wegſtraſſen / welches mit der Form / Geſtalt vnd allen Keñ⸗ zelchen mit dem Mletfolio tetteſtu oder Sttatiote Chilio- phyllo Diotcoridıs vberein ſtimmet 111. Das dritte Geſchlecht / iſt dem jetztgemeldten auch allerdings mit aller ſeiner Geſtalt gleich / auß genommen daß die Blumen Leibfarb oder Purpurrot ſeindt / vnnd auch lieb⸗ ʒ licher riechen als die andern beyde Geſ⸗ chlecht. Die ſes waͤchſt im Wormbſergaw an etlichen orten an den Rechen vnnd in gebauwenen Feldern / wirdt auch in Waͤlden gefumden / fuͤr⸗ fremlich aber im den Roͤdern / da zuuor Frucht innen Ge⸗ wachſen iſt. Dieweil aber dieſes nicht fo gemein iſt wie Die vorigen zwey / ſo pflegt mans auch in die Luſtgaͤrten zu pflan⸗ hen /dann es ſehr ein ſchͤnes vnd lſtigs Gewaͤchs iſt.⸗ iv. Das vierdte Geſchlecht hat ein kleine Wurtzel mit vielen Zaſeln / die Stengel werden nicht viel vber Spannen lang / die Bletter ſeindt viel ſchmaͤler / kleiner vond ſubtiler / gein I nie auch an den Nebenaͤſtlein / gewinnt es ſchoͤne zu, fammen gedrungene geele Bluͤmlein auff Kroͤnlein. Das gantz Gewaͤchßlein hat ein bitterechtigen / trucknenden vnnd zuſa mmenziehendẽ Geſchmack. Es wirdt dieſes Kraut ſelten gefunden / dann es nicht gemein iſt wis die gemeinen Bar, dentrenter / waͤchſt in feyſten Gruͤnden und Wieſen / es wirdt auch zum theil von ſeiner Seltzamkeit willen / vnd auch yon wegen der ſchoͤnen Blumen in den Luſtgaͤrten gt, pflantzet / vnnd bluͤhet im Bra chmonat. Zwiſchen dieſem vnd dem anderen Geſchlecht der Sonnen Goldtblum / oben im 25. Capitel / halten wir fein vnderſcheidt zu ſeint V. Das fuͤnffte Geſchlecht iſt das aller kleineſt / dann es wird ſelten gefunden daß es einer Spannen lang erreichẽ Emoͤchte / iſt ſonſt mit feiner gantzen Geſtalt dem zweyten Ge, ſchlecht durchauß gleich⸗ aufgenommen daß es allerdings kleiner iſt / vñ choͤne Leibfarbe vn Purpurbraune Bluͤmlein hat / iſt ſehr ein luſtigs vñ anmuͤtigs Kreutlein / dz auch nit al⸗ Ienthalben gefunden wirdt. Es waͤchſt im Oſtwaldt wann man die —2 hinauff koͤmpt auff der Ebne / zwiſchen beyden Flecken Hirtzhorn vnnd Beyerfelden inn * menge / zwiſchen dem Heydenkraut / an Sonnreichen srl; Bon den Damen der Garbens kreuter. (AS haben vnſere Vorfahren / vnd fondertich die onen, | fahrne Calendermacher vnnd inn der erkanntnuß der Kreuter vnerfahrne Geſellen / das Kraut Achilleam, wel⸗ ches Dioſcorides lib.9. cap. 28. darnach den Stratioten a- quaticum ſampt dem Stratiote Chiliophyliv cap.87. vnnd dem Millefolio oder Myriophyllo ca». 98. gemeldtes Buchs alſo durch einander vermifcht vnnd verwirrt / daß man ſchwerlich ſich darauß wickeln fan / fo man nicht fleiſ⸗ ſig deß Diolcoridis Schrifften liſet / vnnd die gemeldten Kreuter mit jhren Namen vnderſcheidet / die die gemeldten Geſellen alle vnſerm gemeinen Millef mo, daß iſt / dem Stratioti Chiliophyllo Diolcoi dis faͤlſchlich zugeſchrieben vnnd gegeben haben / deren man dann heutiges Tages noch viel findet / die nicht geringe Medic⸗ woͤllen geachtet ſeyn / die noch in dieſer verſtockten blindtheit ſtecken / vnd mit ſehenden Augen nichts ſehen koͤnnen. Damit man aber ſich vor job chem ſchweren Irrthumb huͤten koͤndte / ſo haben wir hiebe⸗ j vor angezeigt / erſtlich von dem Waſſerſenchel / was Mille- folium oder Myrıophylium Dioſcotidis vnd anderer alten Lehrer ſeye: ſo haben wir auch in dem nechſtgemeldten Ca⸗ pitel angezeigt / was Achillea, oder Achulea Sidelitis ſeye / hie an dieſem ort haben wir nun von dem Sttatiote Chilio- phyllo zu handlen was das vor ein Kraut ſey / hernach woͤl⸗ ken wir auch den Stratioten potamium oder aquaticum auch an feinem ort anzeigen / daß menkiglid) ſehen ſol wie faͤlſchlich dieſe Kreuter mit einem Namen / nemlich mit dem Millefolio genannt / vermiſcht worden ſeyn. Was dann den Stratioten Chiliophyllum anlangen thut / ſo iſt das ge⸗ mein klein Garbenkraͤut an der zweyten Stell beſchrieben das wahre vnd recht Stratiotes Chiliophyllus Diofcordis, doch wie auch in der Deſcription gemeldet / daß die andern vier Geſchlecht daruon nicht koͤnnen abgeſondert werden / K die man doch der groͤß vnnd der geſtalt der Blumen halben vnderſcheiden můß / dann auſſerhalb deſſelben vnderſcheids / ein jedes mit der Beſchretbung Dioſcorid s zuſtimmet. Was dann ferrner ihre Krafft vnnd Tugendt aulangen that / wirdt feines demfelben weichen / ſintemal wir durch die taͤglich erfahrung gewiß / Ja auch vberzeuget ſeindt / daß ſie gleiche Krafft vnnd Wirckung haben / vnnd je ch nes deß andern ſtatt vertretten / vnnd auch daruor kuͤn⸗ lich mag gebraucht werden. Daß mir aber nım zu den Samen fommen / fo wirdt das Garbenfram 7 ven Griechen EEE er BE EBZ vn ne Te - um — — — — — u — — = — — — — — B Kreuclern Millefoliym vulgare, vnd M niſch / Statiotes chiliophylius,Stratiores millefolium,Mil- lefolinm resreßtre,Supercilium Veneris, Von den Kreuf lern Lumbus Veneris,von Marcello Empitico,Herbamil-, Icfolia, nd von den gemeinen Artzten vnd Apoteckern Mil- lefolium genant / ſo doch Diofc. durch d4 Millefolium oder Myriophyllum den Waſſerfenchel verſtehet / dauon wir obẽ genugſamen Bericht geben haben Arabiſch heiſſet das Bars benkraut Hamil vñ Hamilil Italianiſch / Millefoglio. Hiſpa⸗ niſch / Milboyas yerua. Frantoͤfiſch / Mileſueille. Polniſch / Kur name. Vngeriſch / Egherfartk / dz iſt/ Muris cauda. Eng⸗ liſch / Yarrowe vnd Noſe blede. Flehmiſch vnnd Niderlaͤn⸗ oiſch / Rerwe / Heruw und Dufeneblat. Sandilchrhikrophl- Ion. Hochteurſch / Tauſentblat / Garb / Garben kraut / Gerbei / Gerwel / Schabab / Kelick oder Kelcken auff Sachſiſch / vnd hafripp / das iſt Coſta ouina. | MR LDas erſt vnd groß gemein —— den illefolium maius, genant, PER vulgate album, CB,album,, Brun. Cam,vulgare, Trag, Gel. mais, Matth. Czf. Stratiotes, Cordo.inDiol,fiue Achillea,Dodo,terrefte vulgare,Lob. icon.Stratiotes millefolium,Fuch.Lac. Caft.Stratiotes ſe- cunda,Ang.millefolia maior, Lu gd.Achillea, Dodon,gal. Lon.Militaris, Lobelo. ] $taltanifch / Millefoglio maggiere. Srangöfifch/Millefnzille grande. Engliſch / Yarromwethegrea 4 ter. Flehmiſch vnd Brabaͤndiſch / groot Gerwe / vnnd Hoch⸗ teutſch / groß Garhe oder groß Garbenkraut. —7 — Il. Das zweyt Geſchlecht wirdt von den Kreutletn Mil-. lefolium vulgare minus, vnnd Millefolium terreſtre Dio- Cordis genannt. Itallaniſch / Millefogliominore, Frantzoͤ⸗ ſiſch / Milleſueille le petit. Engliſch / littele Yarrowe. (Com̃on. Yarrow.) Flehmiſch vnnd Brabaͤndiſch / klein Gerwe / vnd Hochteucſch / klein Garb / oder klein Garbenkraut. c Ill, Das dritt Geſchlecht wirdt von den Kreutlern H Aillefolium purpureum. ( Millefolium vulgate purpu-, teum minus,C B;vulgare, Trago, minus. Matth. Millefo- lium,Lon,purpurei fpris, Dodon. terreftre purpureis flo- rib — ——— tratiotestertefttis minor, Cord, Stratiotes millefoliaminor ‚ Lugd. ]. Italianiſch / Millefo- glio porporina. —36 Yarrowe of Purple colour / vnd red⸗ de Yarrowe. Flehmiſch vnd Brabaͤndiſch / Gerwe mit roode Bloemen / vnd roode Gerwe. Hochteutſch / Purpurrot Garb vnd Leibfarb Garbe. — —— — IV. Das vierdt Geſchlecht wirdt von den Kreutlern Millefolium luteum genannt. [ Millefolium lureum to- mentofum,C B.lureo flore,Gel-Cam.luteum, Lob. mi- nus fine Stratiotes chilliophylius, Dodon. Stratidtes mil. D Icfolia,Dodon.gal.lutea ‚ Cluſ. hifp. Lugd. Helichryfam i Iralicum,Match.(cui & Helichryfialtera fpecies) Lugd. Cam.Tanacetum lanuginofum,Lugd.) $talianifeb, Mille- foglio — YartomeofYelome colour /und yelow Yarrow, Flemiſch vnnd Niderländifch / geel Gerwe ı vnnd Hochteutſch / geel Garbe. | FR V. Das fünfte Geſchlecht iſt das allerkleineſt under den andern obgemeldten Garbenkreutern. Dieweil nun a⸗ ber daſſelbig wenigen bekannt / hab ichs Millefolium pur- pureum minus genannt / vnnd su Teutſch klein Purpurrot —— dem Vnderſcheidt deß dritten vnd groͤſſeren Ge⸗ chlechts. Ara Eat Bon der Natur / Krafft / Wirkung vnnd Ei⸗ genſchafft der Garbenkreuter. Are Geſchlecht der Garbenkreuter trncknen vnnd ziehen K zuſommen / derowegen ſie alle friſche Wunden heylen / vnnd dieweil ſie auch von wegen jhrer Bitterteit ein tempe⸗ rirte Waͤrme mit einer Kuͤlung haben / fo legen fie nie, der vnd vertreiben alle hitzige Geſchwulſt vnd Entzuͤndung ohne einige hinderſich Treibung. Das Erſte Buch! Von Kreutern. 4 Grlechen Zrcarialene öxidıdeiiäor vnd xNeguMos. Catei- J G 388 Innerlicher Gebrauch der Garben⸗ Krtreuter. | R ES haben alle oben erzehlete Garbenfreurer viel Wir = fangen gemein mit dem edlen Garbenkraut hiebeuor geſchrieben / derwegen auch etliche Veſach genommen / beyde dieſe vnderſchtedliche Kreuter zuvermiſchen / was aber auß ſolcher Vermiſchung folget / das haben wir nun zum offter⸗ mal angezeigt. Vber die obgemeldten Tugenden aber deß edlen Garbenkrauts haben wir auch an den gemeinen Gar⸗ benkreutern nachfolgende Wirckung / durd den täglichen vndlangen Gebrauch / derſelbigen erfahren! alfodaf man deren Tugenden kaum befchreiben fan. Wider die fallende Sucht oder die groß Kranckheit iſt nachfolgende Argeney von dem gemeinen arbenfraut offtmals mit groſſem Nutz verſucht worden : Nimb def gemeinen Sarbenfraursblerese mie. den Blumen zwoͤlff Loth / thu die in ein bequemes Geſchirrlein / ſchuͤtt darüber ſechs vnnd dreiffig Bingen friſch Brunnenwallers / laß firs tiglich mit einander reden / biß dz Waſſer ſchler eingeſeud / al⸗ fo daß man auff die acht Vntzen daruon haben möge. Dar nach ſeyhe es durch ein Tuch / vnnd druck das Kraut vnnd Blumen hart auß / thu darzu friſches außgedruckts Wein⸗ rauten ſafft / vnd guts verſcheumpts Honigs / jedes drey dot / laß widerumb ein wenig mit einander ſieden / darnach ſey⸗ he es durch / vnd gib dem Breſthafftigen Menſchen nach ei⸗ ner gebuͤrlichen Purgatton / allen Morgen nüchtern ein Vntz zutrincken / vnnd beharꝛe das taͤglich ſo lang der Tranck we⸗ ret. Garbenkrautbletter geſtoſſen den Safft daruon außge⸗ druckt / vnnd deſſen vier oder fuͤnff Loth getruncken auff ein⸗ mal / ſtillet dz vnmaͤſſig Naſenbluten / vñ andere Blutfluͤß. Ein gemeinen Tiſchbecher voll deß gemeldten friſchen 1 Saffts warm getruncken / vertreibet das Zabnweherhumb; Dep gemeldten Saffts Morgens vnnd Abencis / jedes mal vier dLoth getruncken / vertxeibet das Blutſpeyhen. Das auffgetrucknet Kraut zu Puluer geſtoſſen / und eins quint⸗ leins ſchwer mit drey Vntzen gediſtillirtem Walwurtzwaſ⸗ ſer / oder aber mir breyt Wegerichwaſſer ertiche Tag nach eins ander deß Morgens nüchtern getruncken / iſt auch ein trefe fenliche gute Artzeney wider das Blutſpeyhen. Oder nimb deß gemeinen Garbenkrautsbletter vnnd Blumen vier Handtvoll / deß Purpurroten Garbenkrauts mit den Blumen zwo Handtvoll / Tormentillwurtzel vnnd Kraut / der kleinen Welſchen Bibernellen / jedes ein Handt⸗ voll. Die gemeldte Kreuter ſchneide klein / thue ſie in ein Kannten vnnd noch darzu vier Vntzen roten Roſenzucker⸗ ſchuͤtt darüber gedtftilice Walwurtzwaſſer vnnd breyten Wegerichwaſſer / jedes xxxij. Vntzen / Tormentillwaſſer vnd Welſch Pimpernellenwaſſer / jedes xvy. Vntzẽ / verlutir dar⸗ nach die Kannten wol / ſtelle die in ein Keſſel mit ſiedendem Waſſer / laß zum wenigſten fuͤnff Stunden alſo in der Kañ⸗ ten ſieden / dañ thu die heraus / vnd wann fie kalt worden iſt / fo ſehhe den Tranck durch ein Tuch / bewahr jhnen mol ver⸗ maͤcht an einem kuͤlen Ort / vnnd gib dem Krancken allen Morgen vnd Abendt fünff oder ſechs Loht warn darvon zur trincken / das vertreibt nit allein das Blutſpethen / ſoudern heylet auch alle Verſehrung der Lungen / vnnd die Lungen⸗ fuche: vnnd fo ein Lungenſuͤchtiger von dieſem Tranck nicht gefunde wirdt / demſelben iſt gewiß nicht mebräuheiften. Wider das Blutſpeyhen ſo von einer zerfprungenen A⸗ der der Sungen herfompe: Nimb deß friſchen außgepreßren —— —— v. loth / zertreib darinn ein halb loht ge⸗ brannien vnnd klein geribenen Blutſteins / vnnd gibs dem Krancken auff einmal kalt zutrincken / dann die warme Av tzeney hilfft nicht in ſolchem Fall / wann das Blutſpeyhen Yon einer zerbrochenen Ader feinen Vrſprung har. Barbenkraut su Pulver geſtoſſen vnnd eins quintlins ſchwer mie einem Truͤncklein Eſſigs zertrieben vnnd warın getruncken / hilfft wider den Huſten / vnnd auch fo einemer⸗ was im Magen vnd Leib zerbrochen were. | Re Garben⸗ y ı A Gaͤrbenkraut mit wilde Weinrebenblürh in Weinoder F. Waſſer gefosten / vnd die dutchgefigene Brühe warm ge⸗ truncken ſtillet das kotzen vnd Erbrechen deß Magens. Das ihut auch der außgepreſt Garbenſafft mit kaltem Waſſer vermiſcht getruncken Wann einer vnluſtig iſt / vnd nicht eſſen oder trincken mag / der nemme Garbenkraut vnd ſiede es in Wein / ſehhe es durch / vnd trinck allen Morgen nuͤchtern ein gemeines Tiſchbecherlein voll warm. Garbenkraut zu Pulver geſtoſſen / vnd eins quintleins feb wer darvon mir einem Truͤncklin roten Weins zertriebẽ / vertreibt das Reiſſen vnd Krimmen im Leib / von der Rhur oder Bauchfluͤſſen vervrſacht. Garbenkraut zu Pulver geſtoſſen vnd ein doth mit x one ken Garbenkrauts ſafft oder Wegerichs ſafft zertrieben / dat ⸗ nach durch ein Cliſtierzeug zu ſich gethan / hehlet die Daͤrm⸗ Brhur. Wann man das Safft aber nicht haben koͤndte / fol G man der gemeldten Kreuter eins oder ſie beyde in Regen o⸗ der geftäheltem Waſſer zum halben theil eynſieden / vnd der durchgeſigenen Bruͤhen ſo viel mit dem Pulver vermiſchen / vnd auch alſo gebrauchen. Der Safft deß Garbenkrauts auff vier loth mit ſo viel Weins vermiſcht vnd getruncken / hat gleiche wirckung die rot Rhur zuheylen vnd zuvertrei⸗ ben. Das thut auch das geſtoſſen Pulver von Garbenkraut eines quintleins ſchwer mit Wein getruncken. Garbenkrautſafft friſch außgepreft / vnd vier oder fuͤnff Loth mit ſo viel Weineſſigs vermiſcht getruncken / treibet ge⸗ waltig fort den verhaltenen Harn. Ein quintlein dep Bars benkrautpulvers mir einem Truͤncklein Eſſigs zertricben / hat gleiche Wirckung. Wider das ſchwerlich harnen vnd den Stein: Nim̃ Gar⸗ benkraut / Eiſenkraut / jedes vier loth / guten Honig acht loth. A Zerſchneidt die Kreuter / thue ſie in ein Kañten / ſchuͤtt daruͤ⸗ berein Mag friſch Brunnenwaſſer / verkleybe den Ranff der Kannten wol / vnnd ſtelle ſie in ein Keſſel mit ſiedendem Waſſer / vnd laſſe vier Stunden in einem ſtaͤten Sud dar⸗ inn fieden / vnd warn der Tranck kalt wordẽ iſt / fo ſeyhe den durch ein Turch / vnd trinck darvon allen Morgen vnd A⸗ bendt / jedes mal ein gemein Trinckbecherlein voll / ſo lang der Tranck wehret. | Garbenkraut in Honigwein oder Weinmerhfvino mul- fo Jjum halben theil eyngeſotten / darnach durch ein Tuch ger figen / und allen Morgen ond Abendt ein Becherlein voll warm darvon gerruncfen / treiber auf das Grieß vnd den Lendenſtein. Deßaufgepreften friſchen Garbenkrauts ſafft vier oder v. loth mir autem weiſſem fuͤrnem Wein getrun⸗ D cken / hat gleiche Krafft. | N Barbenfrautfafft frifch außgepreßt vier oder fünff loth / I vnd ein quintlem der Latwergen Philonij Perſici darinn zer⸗ trieben / dann warm getruncken / vertreibt das Blutharnen. Das thut auch gemelder Safft wann man ſein drey oder vier loth nimpt / vnd vermiſcht darmit zwey loth Myrthen⸗ ſyrup / vnd trinckts warm / oder ſeud Garbenkraut in Eſſig ober den dritten Theil eyn / ſeyhe es dann durch ein Tuch / vnd trinck Morgens vnd Abendts / jedes mal auff die drey Vntzen warm davon. Garbenkraut mic den weiſſen Blumen zu Pulver geſtoſ⸗ ſen / vnd eins Quintleins ſchwer mit vj . loth Garbenkraut⸗ waſſer / oder einem Truͤncklein friſch Geyßmilch getrunckẽ / vertreibet den Samenfluß. | Garbenkrautſafft frifch außgepreſſet / ond vier Loth mit fluß der Weiber. Das Kraut vnd Blumen in Wein oder Waſſer geſotten / darnach durchgefigen / vnd Abendts vnd Morgens jedes mal vier Vntzen darvon getruncken / hat gleiche Wirckung. Oder ſtoß das auffgetrucknet Kraut zu einem ſubtilen Pulver / vnd zertreibs mir dem Waſſer dar⸗ inn Granatenblumen vnnd der Safft Hypociltis geſotten ſeynd worden / vnd gibs zutrincken. Friſch Garbenkraut geſtoſſen vnd ein Mutterzaͤpfflein 1 386 D.Iarobi Theodor Taberttzmöntani! daraus gemacht / berrreibet den welſſen Murterſiuß ſo ig Weib daſſelbig zu ſich thut. Garbenkrautſafft friſch außgepreſſet on fünffoderfege loth getruncken / vertreibet den vnmaͤſſigen Fluß der Fag⸗ blatern oder guͤlden Adern / vnd ſtillet darneben den groſſen Schmertzen derſelben. ee So einer von der Hoͤch gefallen were / vnd davon Blut ſpeyhet / ſo gib jm ein quintlein gepuͤluert Garbenkraut mit gutem ſtarckem Weineſſig zutrincken. — Wider das Quartan deber ein Experiment: Nimb deß außgepreßten Garbenkrautsſafft ſechs loth. Zertreib darinn fuͤnff oder ſechs Salbehenbletter zu einem ſubtilen Pulver geſtoſſen / vnd gibs dem Krancken zuvor ehe jnen de Reber anftöffer warm zutrincken / vnd laß jnen niderlegen vñ Hwitzen. Sue er 2, N Die Feigwartzen zu vertreiben ond zu heylen: Nimb Gar⸗ benkraut / Bachmuͤntz / jedes vier Handvoll Wegerichkraur drey Handtvoll. Stoſſe dieſe Kreuter wol / vnnd preſſe den Saͤfft darvon auß durch ein Tuch / vnd thu darzu vij. Das ſtixkoͤrnlein vnd vier Pfefferförner su einem ſubtilen Pul⸗ ver geſtoſſen / vermiſchs wol durch finander / vnnd gib dem Breſthafftigen neun Tag nach einander allen Morgẽ nuͤch · tern vier loth zutrincken Er ie Garbenkraut gibt auch ein edfen Wundtranck fürfih ſelbſt oder mit andern Kreutern ın gutem weiſſem Wein ger förten/ den darnach Durchgefigen vnd getruncken. Diefer Tranck heylet allerley Wunden / treibt auß das gerunnn Blut / deßgleichen die Spuͤlwuͤrm / vnd was Giffts im Leib iſt / ſtilet auch das Reiſſen vnd Schmertzen im Bauch vnd den Daͤrmen / ſo von der Rhur vnd den Bauchfluͤſſen erre⸗ der werden. se | | Ein edler Wündtranck der ale frifhe Wunden vom Grundt heraus heylet: Nimb der werfen Garben mir den Blumen / rote Garben mir den Blumen Buchſpick ı Pru⸗ nellenkraut / Heydniſch Wundtkraut / Engeltranckbletter / Benedietenkraut mir den wurtzeln / Tormẽtill mit den wur⸗ tzeln / Schlangẽzuͤnglinkraut / jedes j. Handtvoll / rot Muͤntz / Pferſingtraut mit ven Flecken / wildt Hirtzpaſtenachblet⸗ ter / Meiſterwurtzkraut / Andenbluͤth / die euſſerſte Juncken von der Brombeerhecken / die Rinden von den wilden Eg⸗ lentierroſenhecken / Monrauthen / jedes ein halb Handtvoll. Alle gemeldte ſtuͤck ſol man klein ſchneiden / wol durch einan⸗ der vermiſchen / vnd in zwey gleiche Theil abwiegen I darvon ein Theil in ein Kannten thun / daruͤber ſchuͤtten ein Maß Weins oder alt Bier / den Ranfft der Kannten dann ſau⸗ her verlutiren / vnd in ein Keſſel mit Waſſer ſetzen / vnd dar⸗ inn vier Stunden in eim ſtaͤten Sud ſieden laſſen / darnach laſſen kalt werden / vnd zum Gebrauch durchſeyhen. Dar⸗ von ſol man dem Verwundten allen Morgen vnd Abendt vier oder v loth zutrincken geben. Euſſerlicher Gebrauch der Garben⸗ kreuter. GAtben kraut friſch geſtoſſen vnd den Safft darvon auß⸗ gepreßt / darnach Tuͤcher darinn genetzet / vnd wider ein wenig außgedruckt daß ſie nicht trieffen / dann alfo warm⸗ lechtig vber die Schlaͤff vnnd Stirn gelegt / vertreibet das Hauptwehethumb. | Die Blumenvon Garbenkraut / und die Blumen der Specklilgen oder Geyßblats / jedes gleich viel geffoflen / dat nach den Safft darvon außgedruckt / vnd mit Frawenmilch E ein wenig Zucker getruncken / ſtillet den onmäfligen Blur x temperire / iſt eine edle Artzeneh die lecken in den Augen zu — jedertweilen ein Troͤpfflein oder drey darein ge⸗ trauffet. Oder nimb Garbenkrautblumen / Fenchelkraut vnnd Weinrauchen / jedes ein Handtvoll / ſeude fie klein zerſchnit ⸗ ten in einer aͤchimaß Weins sum halben Theil eyn / darnach ſeyhe es durch ein ſauber Tuch. Von dieſem Wein chue je⸗ dertweilen ein Troͤpfflein oder drey in die Augen / wie ein al r 2 " k der Augenwaͤſſerlein. Bar — N in er > — — — A rt , * mit v +t g J Nafenge an/fftller den Bluͤcfluß der Naſẽ. Diefes Kraut ff einer widerwartigen Nahe, wieder hochberuͤhmbt Hie- ronymus Tragus mein Ptæceptot feliger ſolches warge⸗ nommen hat / alſo warn man das Kraut ſtoͤſſet oder zer⸗ knitſcht / vnnd es auff die blutigen Wunden legt/ fo ſtillet es das Blut / herwiderumb wann einer ein Blaͤtlein in die Na ⸗ ſen chut / ſo folget vber ein klein weil dag Blut hernach. Garbenkraut mit Eſſig geſtoſſen vnd den außgepreßten Safft davon indie Naſen zu ſich gezogen / ſtillet den Blur fluß der Naſen von ſtundan. Soſches thut auch das friſch = geſtoſſen / vnnd wie ein Pflaſter ober die Stirn ge u g88 * RE FR, Die wurtzel oder das Garbenkraut nůchtern im Munde gekeuwet / vertreibet das Zahnwehe. Das thut auch fo man B dag Kraut in gutem Weineſſig ſeudet / vnd die durchgeſige / G ne Bruͤhe warm im Munde haite. Garben kraut mis friſchem Buttern geſtoſſen / vnd durch · einander wie ein Pflaſter temperirt / folgendts auff ein Tuch geftrichen und warm ober ven Kinbacken gelegt / auff der Seiten da der Schmergen der Zaͤhn iſt / leget vnnd vers treibet das Zahnwehethumb / das von hiriger Vrſach ſei⸗ nen Vrſprung hat. —V Ch, Garbenkraut vnnd breyter Wegerich mit der wurtzeln mit Wein geſtoſſen / ertreiber den Schmerztzen vnd Fluͤß der Zaͤhn / warm wie ein Pflaſter ober den Kinnbacken der ſchmertzhafftigen Seiten vbergelegt. Garbenkraut friſch geſtoſſen / vand ein Muttetzaͤpfflein daruon gemacht vnnd zu ſich gethan / das Kraut auch @tfo geſtoſſen wie ein Pflaſter oben vber die Schame gelegt / ſtil⸗ G keedenonmällig: fluß der 2 a8, Kri Waſſer geſotten ein Sendenbad davon gemacht / vnnd darı inn 6 auch. 4 arbenkraut von feinen Sticken abgeſtreiffet / indie Schuch gar onnb Darauf gegangen / ſtillet den weiſſen Nutterſuß der Weibtte. enkraut von feinen Stengeln abgeſtreifft mit den Blumen ehe Bpabphgl ataommmnay.bebaleidikn. Dart hei Die Biester onnd Blumen von. Stengeln abgeftreifft | Granatenblumen / Ba⸗ uftia genannt / ein we eeeeeeſe darnach mit n Kreutcrn vnnd Blumen verin ſcht/ folgendes in ein — vnnd mit einem, Faden gerigen / daß die Kreuter nicht zuſammen lauffen mögen / dann in halb ro, tem Bein vnnd ——— wenig geſotten / vnnd D hart mie zweyen Bretlein niche mehr treufft darnach ſo warm als man es leiden fan ober den Bau geleget / vnnd offtmals widerumb in der vo⸗ tigen Bruͤhe gewaͤrmet / iſt ein heylſame Artzeney wider die Ruhr vnd alle andere Bauchſiß. Solces thur auch das Garbenkraut allein por ſich ſelbſt in rdtem rauhem Wein gefotreniondalsichfallspberden Bauch gelegt, Die Blumen von dem Garbenkraut geſtoſſen / vnnd v⸗ F die friſchen vnd blutende Wunden gelegt wie ein Pfla⸗ er / ſtilet das Blur derfelbigen. Das Garbenkraut glet⸗ — Ind vbergelegt / vertreibt vnnd lege nider die Gefchroift der unde. Galbentraut mie Schweinenfhmalt geſtoſſen / vnnd wie ein — reiniget vnnd heylet alle Wun⸗ den / wel E bezeugt: Herbag, qüafolis omen deimille reckpit, Adfofitu prode adipiperinikta —2* Garbentraut friſch oder duͤtz geſtoſſen / onnd mir Eſſig — eifben Wind kann hiniger Ge⸗ hmulft vnd Engundung/mieein —— | Galbenkraur / Sanickel / Heydiſch — —— It vnnd Schweinen, hmalk fo viel der Kreuter ſehnd /ſtoſſe diefe Ding wol Das Erfte Buch / Von Kreutern. ‚Garbenfeategeftoffen zii jübrttem Puiuer 1 vnnd in die F Durch einander / thue ferrmer darin Baumoͤle halb fo.biel Ngen Slurluß der Weiber. Das Kraut in H retlein außgedruckt / daß das Saͤcklein I es auch der Poet Serenus mit folgenden Berfen 2 387 als deß Vnſchlus und deß Schmalss iſt /feude fie darnach mit einander ober einem linden Feuwer / ſo lang biß fich der Safftinden Kreutern verzehret / di preß darnach hart auf dutch ein Tuch / zerlaß ferner darinn halb ſo viel Wachs als def Dan moͤls geweſen iſt / vnd wider halb fo vielZetpentins als deß Wachs göwefen iſt / vnud auch ſo biel kein gepůͤner⸗ en Fenigreck / ve Miſchs durch einander/fo wirdt es ein herr⸗ liche Wundtſalb oder Pflaſter / welches ale Wunden vnnd alte faule Schaͤden heyler, * „ Ein ander herzlich vnnd que Windepfafter / welches Bunden vnd Schäden heylet / wie die Nahmen haben moͤ⸗ genit / das bereytalfo : Nimb friſch Garbenkraut vier guter Handtvol / Heydnich Wundtkrang Sanictel/ Mallerbes ſonienkraut fonſt mit einem andern Namen Bachſchaum genannt / jedes zwo guter Handivoll. Stoſſe dieſe KRreuter molincingm Moͤrſer / thue darzu Bockenvnſchlu / Robur⸗ tern / Schweinen(bmais / Baumdle/jedL8 adıs Dngen/ vermiſch ſolche Stück wol mit den demeldren Kreurern in einem Küpfferin Keffelen / ſehe es auffein linde Gut / laß ſittiglich mit einander ſieden biß der Safft in den Kreutern ſich verzehret / als danu preß mit einander durch cin Tuch: Wann das geſchehen ſo serlaß darinn friſch vnnd gut geel Waͤchs/ Kuͤbelharßz Terpentin / jedes inj. Vntzen / darnach thu es vom Fewer / vnd wann es ein wenig vberſchlagen iſt / ſo ruͤhr folgende Stück darein / als da ſeynd I Siebengezeit⸗ ſamen iij. Loth / Spaniſch Gruͤn j. Loth / beyde zu einem reine Puluer geſtoſſen / das ruͤhr biß es kalt wirde: | | Ein ander aut Wundtpflaſter vor den armen und gemei⸗ nen Mann / Nimb der groſſen Schaffgarben zu einem rei⸗ nen Puluer geſtoſſen vier Loth / friſchen vngeſaltzenen But tern / gruͤn Siegelwachs / jedes vj Loth. Zerlaſſe den Buttern vnd Siegelwachs ſittiglich Durch einander vber einer Glut / thu es darnach vom Fewer vnd wann es vberſchlagen iſt / fo rhuͤre das Garbenpuluer darein / ſo haſtu ein gut Pflaſter su Wunden vnd zu Schaͤden. | | ‚ , Wider die geſchwollenen Adern deß Hin dern / oder die Feigadern vnd den Fluß der gůlden Adern: Nimb Gaͤrben ⸗ kraut vnd Ruprechts kraͤut / jedes gich viel / ſtoſſe die vnnd legs vber wie ein Pflaſter. Man mag auch die gemeldren Kreuter in Waſſer ſieden vnnd ein dendenbad daruon ma⸗ S ß Oder nimb ein aut Handvoll friſch Garben kraut / ſtoſſe das wol mit genugſamẽ Schwemenſchmaltz / laſſe darnach vber einer linden G lut ſieden biß di ſich der Safft im Kraut verzehret / darnach drucks durch ein Lu / vnnd ſalbe die ger ſchwollenen Adern vnd Feigblatern damit. Ein ander gut Saͤlblein wider den Schmertzen der Feig⸗ blatern: Nimb friſchen außgepreften Garbenſafft / Roſenoͤi / jedes ij Loth / der gemeinen Blehweißſalben / Alberbroß oder Poppelſalben / jedes ein halb Loth. Dieſe ſtuͤck foLmanın eis nem Blehenen Moͤrſer mit einem blehenen Stoͤſſer auff ein halb Stund wol vermiſchen / darnach die Feigblatern damit alben. ee y Ki tal i Gaͤrbenkraut init friſchem vngeſaltzenem Buttern jev, ſtoſſen / vnd wie ein Pflaſter temperirt / zertheilet vnd vertrei⸗ ber alle Geſchwulſt vbergelegt. Garben kraut vor ſich ſelbſt geſtoſſen / vnd wie ein Pflaſter vbergelegt / heglet einen jden Bruh Garbentraut geffoffen nd mit Vuſchun temmperiremie ein Pflaſte hehlet die alten Schäden vnd die Fiſtel welche dem Poeten Sereno auch nicht vnbekant geweſen iſt / wie er in nachfolgenden Verſen bezeugt: Hirbacheldoniafertur cum melle mediri. Herbag, cum feno foliis de male vocäta. Es macht bie erfahrne Wundkaͤthzet nern halſam auß dem Garbenkraut / wie folgt Nimb Garben⸗ krautbletter vnd Die Blumen vier Handvoll / ſtoſſe die in ti nem Moͤrſer und thue ſie in ein bequem Violglaß /ſa utte Kt darüber " Be - — ee - == — ee er Se ae — — — — — — — — — — me ee Se 2 ———— 388 A darüber vier Pf. alt Baumoͤl / vermache das Glaß beheb in F man auch ein heylſams Wa vnd ſtells x. Tag in die Sonn / darnach druck dz Kraut vnd Blumen hart auß durch ein Tuch / vñ thu wider vter Hand, vol Garbenkraut vnnd Blumen in das außgepreſt Dele/ Kelle wol vermacht xix. Tag in die Sonn / als dann preß das Oele auß durch ein Tuch wie zuvor / vnnd thue die nachfol⸗ gende ſtuͤck darzu / als da ſehnd Dillenoͤlen / Cypriſchen Ter⸗ pentin / ſedes acht Vntzen / Mumien / Aloes oder Paradeiß⸗ holtz / Maſtix / Myrrhen / Ephewgummi / jedes drey loth / ge⸗ rectiſtclerten geyrannten Wein acht Vntzen / Dannenhartz drey Vntzen / Saffran ein loth / Naͤgleln / Muſchatnuͤß / Zimmatrinden / jedes drey Quintlein. Alle truckene ſtuͤck ſoll man zu einem relnen Puluer ſtoſſen / darnach mit den andern ſtuͤcken wol vermiſchen / in ein Kolbenglaß thun / daſſelbig geheb verſtopffen / das nichts außriechen mag / vnd ſetze das Glaß in Balneum Mariæ, laſſe drey ſtunden lang in ſtaͤtem ſudt darinn ſieden / darnach ihue das Glaß her⸗ aus / vnnd ſtell es zehen Tag lang wider in die Sonn / vnnd hebe das Oele fleiſſig auff su dem Gebrauch. Dieſes Oele heylet ale alte vnnd friſche Wunden / deßgleichen alte ſchaͤ⸗ den / Fiſteln / Krebs / vnnd den Breſten Nolime tangere. Es vertreibt auch den ſchmertzen der Ohren warm darein getraufft. Den gantzen Ruͤckgrad vor dem Ankunfft der Fe⸗ ber mit dieſem Oele geſalbet / miltert das ſchaudern vnd die Kaͤlt deß Feberß. Garben kraut geſtoſſen vnnd wie ein Pftaſter vbergelegt / heylet die Bill; der gifftigen Viperſchlangen. In Wein oder waſſer geſotten / vnnd damit die alte wun⸗ den vnd fluͤſſige ſchaͤden gewaͤſchen / vnd das geſotten Kraut „ teis ein Pflaſter daruͤber gebunden / ſaͤubert / trucknet / vnnd heylet dieſelbigen. Wider die Laͤmbde vnnd Contractton der Glieder mach nachfolgende Salb : Nimb gruͤn Garbenkraut mit den Blumen vnd dem ſamen iij. Handtvoll / Beyfuß mit dem ſamen / bilſenkraut mit der Wurtzeln vnnd dem Samen / die oͤberſten Gipffel der groſſen brennenden Neſſeln mit dem ſamen / jedes zwo Handtvoll. Stoſſe alle gemeldte Kreuter in einem Moͤrſer zu Muß / vermiſch darmit alt ſchweinen ſchmaltz / Baumoͤle / Hirtzen Vnſchlitt / guten alten Wein / außgepreſt Kuͤttenſafft / jedes viij. Vntzen. Thue alle gemeld⸗ te ſtuͤck in ein Pfann oder bequemes Keſſelein / laſſe ſittglich mit einander ſieden / biß der Wein / Kuͤttenſafft / vnnd der ſafft in Kreutern gar eingeſotten iſt / als dann preß es hart durch ein Tuch / zerlaß ferrner darinn newes Wachs ſechs Loth / Biberſchmaltz / Terpentin / jedes vier loth / gerectificir⸗ B G H ten gebrannten Wein ij.lot / darnach hebs vom Fewer / vnnd I wann es vberſchlagen iſt / ſo rhuͤr drey loth Bibergeyl auff dz aller reineſt gepuͤluert darein / biß die Salb kalt wirdt vnnd geſtehet / alsdann verwahre fie in einer Porcellanen Buͤch⸗ ſen. Mit dieſer Salben ſol man die Glieder allen Morgen vnd Abendt bey einem warmen Ofen oder Glut wol ſalben / vnnd dann warme leinine Tücher darvmb winden vnnd fie warm halten / ſo kommen die Glieder wider zu recht / wann ſie ſchon Schlagſuͤchtig werend. Wider die Geſchwulſt der Mannsruthen vnd der Hoch⸗ belg oder Kloͤß ein Experiment: Nimb Garbenkraut / Korb⸗ fehgen klein zerſchnitten /roe Roſen / Geyßbonen / jedes gleich viel klein zerſtoſſen / thue fie in ein Saͤcklein / vnnd ſeuds in Wein / vnd lege das Saͤcklein ſo warm man es lei⸗ den kan ober / das wirdt alle Geſchwulſt bald zertheilen E vnd hinweg nemmen / vnd iſt ein beſonders erfahrens Secre- K sum. Das fich ein Wein niche verkehr / nicht breche / noch unge, ſchmack werde: Wann der Moft verjähren iſt / ſo nimb ern gut theil Samens vonder Schaffgarbenkraut / vnd hencks in einem Saͤcklein in den Wein. Gardenkraut gediftillire Waſſer. Millefolü terreftris aqua ftıllatitia. | Y Auß der weiſſen oder Purpurbrannen Barben diſtilllrt D. Jacobi Theodori Tabernemontand! / fer. Die beſte Zeit aber iſt im Endt deß Meyens / das Kraut mir den Blumen phndaf, ler ſeiner Subſtantz gehackt / vnnd ſaͤufftiglich in Balneo Mariæ abgezogen I darnach zu jeder Maß Waſſers füng Vntzen deß auffgetruckneten Krauts mit den Blume grob, lecht geſtoſſen vermiſcht / vnd vier und zwantzig Stunden in einem warmẽ Balneo Mariæ digerirt / darnach zum andern, mal abgezogen / wie wit offtermals gelernet haben / darnach in der Sonnen gerectiftcirt / vnnd zum Gebrauch auffgeha⸗ — Innerlicher Gebrauch deß Garbenkraut⸗ — | waſſers. | Arbenfrautwafkeeif ein heylfamer vnnd guter Wund⸗ tranck / nicht allein die euſſerliche Wunden / ſonder auch ale jnnerliche Verſehrung vnnd die Bruͤch zubeylen. Ce treibt auß das gerunnen Blut / ſtillet den vnmaͤſſigen Blut⸗ fluß der Weiber / deßgleichen den weiſſen Mutterfluß / fuͤhret auß dem Leib die Spuͤlwuͤrm / allen Morgen vnnd Abendt / jedegmaltiij.oder v. loth getruncken. | | Denjungen Kindern foll man jeberrweilen die Wuͤrm außzutreiben ij.biß in drey loth zu trincken geben. So auch einer ſich verblutet vnnd ſein Farb daruon ver⸗ foren hettt / der ſol ein zeitlang allen Morgen vnd Abendt v. oder vj.torh deß gemeldten Waſſers trincken vnnd auch ſei⸗ nen Wein darmit vermiſchen / ſo kompt jhm ſeine natuͤrlich Farb widerumb u Ein koͤſtlichs Aqua vitz oder Guͤldenwaſſer von dem Barbenfraur, JYImd Garbenkraut vnnd Blumen vier Vntzen / Ve⸗ I Imushaarı Scharlachwurtzel / Brackendiſtelwurztzel / = Fenchelwurtzel / Peterlenwurtzel / Spargenwurtzel Endiute enwurtzel / jedes iij. Vntzen / zerſchneide dieſe Stuͤck klein / vñ ſtoſſe ſie groblechtig / thue dieſe ſtuͤck allein ein Kolbenglaß / ſchuͤtte daruͤber ein guten gebrannten Wein / daß der zween zwerch Finger daruͤber gehe / darnach diſtilliers ſaͤnfftiglich in Balneo Mariæ ab. Nimb darnach weiter / Roͤmiſchen⸗ kuͤmmel / Zimmatrinden / jedes ii. Vntzen / weiſſen Ingber / Pfefferkoͤrner / jedes tj. Vntzen / Naͤglin iij.loth / Spicanar⸗ den oder Lauanderblumen / Bergmuͤntz / jedes zweh loth. Stoß gemeldte ſtuͤck zu eitnem groben Puluer / vnnd thue ſie in das vorig gediftidire Waſſer / vnd ſchuͤtt noch ferrner dar⸗ su xxxij. Vntzen deß beſten roten Weins / laß acht Tag wol vermacht mit einander beytzen / darnach diſtilliers zum an⸗ dern mal. Wann das geſchehen / ſo nimb weiter Galgan / Cubeben / Liebſtoͤckelſamen / jedes zwey Loth / Zimmartin, den / Naͤglein / Indianiſch Spicanarden / Muſchatenbluͤt / Suͤß holtz / Langenpfeffer / jedes cin loth. Diefe ſtuͤck ſtoſſe auch groblecht / vnd thue ſie in die vorige Deſtillation / laß wi⸗ derumb acht Tag erbeytzen / darnach diſtilliers wie zuvor zum drittenmaſ. Nimb darnach weiter Alexandriniſchen Bieſ⸗ ſam und gerechten vngefaͤlſchtẽ Amber / jedes xij. Graͤn / bin⸗ de dieſe in ein roten Zendel / vnd hencks in das gemeldt Aqua vitæ, ſo iſt es gerecht. Mit dieſem edlen Guͤldenwaſſer den Wein vermifcher! vnd allwegen zwey Tröpfflein in ein Becherlein Weins ge⸗ thanı ſtaͤrcket das kalt Hirn / vñ macht ein gut Gedaͤchenus / iſt ſonderlich dienlich alten betagten Leuten. Die jungen Menſchen aber die under dreiſſig Fahren / die ſollen je vber den vierdten Tag deß Waſſers deß Morgens nuͤchtern ei⸗ nes Guͤlden ſchwer trincken / das Haupt / Hirn / vñ Memort su ſterckẽ. So ein alter betagter Menſch dieſes waſſer wie ge⸗ melder vber der Malzeit gebraucht / vnd darneben allen mor⸗ gen nüchtern vier Troͤpfflein mit einem Löfflein vol gutes fürnen Weins / der leber die Zeit die ihmevo Gott auffgeſetzt iſt / vnd behuͤtet jhnen vor aller Kranckheit / biß zu ſeim auff⸗ geſetzten Alter. Es ſchaͤrpffet die Vernunfft / vertreibet die Melanchofey und Traurigkeit / ſtaͤrcket die natuͤrliche ange⸗ borne Waͤrmbde / erquicket die leblichen Geiſter / vnd verhuͤ⸗ tet vor dem Schlag vnnd Party. Es iſt and mis * — —— — * ⸗ 6 an ynd } ' B kein darinn genießt und darein gelegt. = “ Vaß loͤcher vnnd Schläff darmit beftrichen / vnnd eirh | en eh: pe darangerachen. Di ngeſicht mit dieſem Waſſer beſtrichen / macher es huͤ a Eufferlicher Gebrauch deß Garbenfrauts en RE | Fr Xrbenkrauemaffer heylet die Mundtfeul / die Ger Aſchwaͤr dep Zahnfleiſchs vnnd dep Halß / den Munde zum offtermal damit geſpuͤlet vnd außgewaͤſchen / oder den Halß wol damit gegurget Das gemeldt Waſſer heylet auch ale Verwundung vnd Verſehrůng der heiimlichen Glieder der Manns vñ Weibs · Perſonen / offtermals damit gewaͤſchen / vnd leinine Tuͤch ⸗ Pr . Ein edel Augenwaſſer vor die Threnen vnnd Fluͤß der Augen / Nimb die frifchen Bletter vnnd Blumen deß Gar benkrauts drey Vntzen / gepuͤluerten Maſtix / gepuͤluerten Weyrauch / jedes iij Loth /guren weiſſen Wein vi. Vntzen. Vermiſch dieſe Stuͤck wol durch einander / vnnd diſtillirs mie ſanfftem Fewer in Balneo Mariz, vnnd behalts zum Gebrauch. Won dieſem waſſer thue jedertweilen ein par Tröpfflein indie Augen / es trucknet die Fluͤß / vnnd machet ein heli tlar Geſich. | * Garbenkraut Wein. Millefolii terre- BE ..,.. ftrisvinum. x lolcotides, Plinius , oder andere alten Schrer geden⸗ I tendeß Garbenkrautweins nicht / außgenomen der € Mareellus Ermpiricus,det lobt diefe Wein wider die Bauch» gi fluͤß vnnd das Krimmen vnnd reiſſen im deib/ das von den urchlaͤuffen verörfacht wirdt. Diefen Wein möcht man auß dem duͤrren Garbenkraut berehten vnnd im Herbſt zu⸗ ruͤſten wie den Wermutwein / vnd zit ſolchen vnd auch allen obgemeldten erzehlten jnnerlichen Kranckheiten gebrau⸗ 4 von dem Gebrauch deß Krauts erzehlet wor⸗ en ſey J 1 a ee Me ELER 2 ANA Biderden onmäfligen Blurflußder Weiber / bereytet man einen nüglichen Wein mit einem Zufagalfo : Nimb Busen Saumerampfferfamen ij. Vntzen / rot Roſen an⸗ derchalb Dinge. Wegerichkraut / wegerichſamen / der jnneren Hautlein von den wilden Haſelnuͤſſen / jedes ij: Lot / Maſtix anderthalb Loth Burpelkrautfatien j. Sorh / beregten Cori⸗ D änder ein halb Loth. Alegemeldte Rück folman zerſchneiden 7 vnd groblechtig zerſtoſſen / darnach mit Haubůchen Spähr nen in ein zehen maͤſſigs Faͤßlein einſchlagen / ds Faͤßlein mit einẽ guten Moſt zufuͤllen / vñ vber Jar vetwahrẽ / wie wir von dein Wermutwein genugſamen Vnderricht gegeben haben. Garbenkraut Meth. Millefolii tetteſtris —— He Meth deß Garbenkrauts wirde gemacht / wie aller anderer Meth ſo von Kreutern bereytet wirdt / der iſt ein geſunder Tranck wider das Kiiimen vnnd reiſſen im deib von dei Rhur vnd andern Bauchflüffen herfominiende. Er dient auch denen wol die mit Noth harnen ı dann ex treiber den Harn gewaltig / reinigt die Nieren / Harngaͤng vnnd Blafen / vnd heylet alle jnnerliche Berfehrung: | Ein anderer Mech mid einen Zuſatz / der iſt gut wider R £ das ſchwerlich harnen ı führe daneben auß das, Grieß K vnd den Lendenſtein. Nimb Garbenkraut mieden Blumen vier Vntzen / Eiſenkraut / der wurtzeln von den kleinẽ Brom⸗ beeren die auff dei Eckern wachſen / jedes zwo Bigeni. Sol⸗ che Stuͤck ſoil man klein zerſchnitten in achtzehen maß waſ⸗ ſers ſieden biß zwoͤlff Maſſen vberbleiben / dann ſoll mans durch ein Tuch ſeihen / vnd darzu thun anderhalb Mag Ho⸗ nigs / vnnd gemaͤchlich vber einem linden Feuwer ſieden laſſen / biß es halber eingeſeudt / im fieden aber ſoll man es ſtaͤtig verſcheumen / darnach durchſeihen / in sin Faͤßlein Das Erſte Buch! Yon Rreutern. A Waffer gut vor veraiffe vnnd Böfen ſtinckenden Nebel die deß auffgerrinchneren Garhenkrauts mir den Blumen acht 389 E ihun vnd darmit vermiſchen ein Söffeldol Wierhöffen dars mit es deſter cher verjähren andae vnnd darnach sum Ge⸗ brauch verwahren. Dieſen Merh, aber ſoll man nicht brau⸗ chen vor ein geineinen Tranck / ſondern vor ein Artzeney / vnd einen Tag nit ober vier Becher voll trincken / deß Mor⸗ — ra Yim Ku fang deß Mittag Imbiß einen / en y Vhren einen vnd zum Nacht Im⸗ ET Das dreiſſigſt Gap. ¶ Von dem WundeRepnfaßrn: WundtReynfahrn. Tanacerum Leucanthemum; KL * J 3 — 4 R — — =) — KANN N he ur Er Wundireynfahrn iſt nicht jederman HM befannt/harein zaſechtige wurtzel wie das Mes ER terkraut / die Bletter ſeynd zinnelecht seifnite een / wie die Bletter deß Rehnfahtn / die Sten⸗ gel deren es etwan dien oder vier don einer Wurtzeln her⸗ für ſtoſſet / ſeind runde einer Elen lang / deren ein jeder ſich in drey auch bißwetlen in vier Nebenaͤſtlein vber der mitte außtheilet. Am obern theil derſelben wie aud an de Haupt⸗ ſtengel bringet es im Hewmonaͤt ſchoͤne weiſſe Blumen / innwendig mit einem geelen Apffel / allerdings aͤnzuſehen tie die Blumen deß Meterkrauts / aufgenommen daß ſie ſchoͤner vnnd groͤſſet ſeynd. Es wirdt dieſes Gewaͤchs nicht allenchälben funden in vnſerm Teutſchlande / im Altzeer⸗ gatd aber wiſchen det Chutfuͤrſtuchen Start Attzey vnnd Ingenheim / deßglelchen vmb Od ernheim vnnd bey dem Dur Nato mirde es in simblicher menge neben den Straſſen anff den graßehtigen Wegen onnd Rechen ges funden / iſt ein ſehr ſchoͤn Gewaͤchs vnd luſtig anzuſehen de het es hat keinen Geruch. lDieſes findet auch beſchrie⸗ ben oben in der erſten Sect am 7. Cap: fuͤr das vierdte Geſchlecht deß Rhein: farns] REM Don 390 D. Jacobi LHeodoriTabernztnontani! Von den Nãmen deß Wunde Reynsfahrns deßglei⸗ F chen von feiner Natur) Krafft / Wirckung vnd Eigenfhaffe HE Wundt Reynfahrn hat ein zuſammenziehenden Go E die werden heutiges Tage in das Maͤnnlein vñ das Walblein von vnſeren Kreutlern abgetheilet⸗ I. Das Maͤnnlein iſt ein gemeins vnnd ſehr befannts Kraut / hat ein lange / duͤnne / vnd zaſechtige Wurtzel / daraus wachſen harte / rippechtige / vnd viereckechtige / dünne Sten⸗ gel / die werden ſelten vber Elen hoch / mie vielen Nebenaͤſt⸗ Verbenaca Fmina, > inder gandefchafft Apulien! daher es mir erfklich durch ein DR urkelerägerdür zukommen! hernachmals har der Edel Harı Herr Henrich von Wildberg / uns den Samen auß Hiſpanien mir anderer frembder Gewaͤchß Samen zuge⸗ ſchickt / der vns gluͤcklich und wol auffgangen. In den Luft es — 11. Eiſentraut Weblin on, | A De > fchmacf mir einer truckne / wirdt heutigs Tags als ein , vnbekannt Kraut in der Artzney nicht gebraucht. Es wirdt von dem gemeinen Bawersvolck Bungelnennfahrn oder Wundt rReynfahrn genant / dz iſt / Confolida hlicifolia. Ich — habs Tanacetum Leucanthemum getaufft / von wegen der ſchoͤnen weiſſen Blumen. Etliche Kreutler nennen es Ta- nacetuminodorum. Engliſch Vnſauorie Tanfıe, ] Das Bauwersvolck im Altzehergaw / diebrauchen das Kraut zu den Wunden vnnd Schaͤden / ſieden es in Wein / ſaͤubern die Wunden damit / vnd legen das Kraut wie ein Pflaſter vber / das ſoll die Wunden vnnd Schäden ſchnell heylen. J » Weiter haben wir von dieſem Kraut nichts erfahren 6 pb : ah Ar | c Das ein vnd dreiſſigſt Cap. Von dem Eiſenkraut. — h 4. Eifenfraur Männtein. R " 3 Verbehacaredts; ee —J VER, Ni f G H . —— N \ (g | ei NT E Serben auff der einen Seiten Sattgruͤn / vnnd auff der an Mt dern Seiten weißlecht /einjedes Blatt iſt [hier anzufehen 18 wie ein Hanenkamp / darumb es auch von etlichen Criſta m. gallinacea genennt wirde, Die Stengel tragen an den Gipf | M feln viel kleiner grüner Knoͤpfflein daraus werden warın te fie ſich auffthun / kleine vnnd fchöne Seibfarbe / blawtveiſſe lu Bluͤmlein / ein jedes von fünff Blaͤtlein / deren werden ſel⸗ si ten vier oder fünff auff einem mal an den Stengelin geſe⸗ fi hen. Nach den abgefallenen Bluͤmlein folget ein kleiner vi langlechtiger Samen in den obgemeldten Knoͤpfflein / dern [' Samen deß roten Wegerichs erlicher maſſen ähnlich. Die⸗ C ſes Krane har ein simlichen guten Geruch / fonderlich wann. vi D es noch gruͤn iſt / am Geſchmack aber etwas birrer. Es waͤchſt Dm 1 allenthalbenin Teutſch on Welfchen Landen / in den Doͤrf⸗ IR fern hinder den Zeunen landen Mauren I auff den Kirch⸗ IP ‚ böfannebenden Straſſen / vnd an andern harten / rauhen / g a alfo daß es Feiner befonderen Pflan⸗ f gung bedar b } Il. Das ander Geſchlecht welches vonden Kreurlerndz n Weiblein genenner wirdt / iſt mit der wurgeln dem Maͤnn⸗ ar lein gleich / vie viereckechtige Stengel werden felten ober. an⸗ 8 derhalb Spannenlang / dieligen mir ihren Aeftleinondem — her auff der Erden. Die Bletter ſeynd den Blettern deß 5* Maͤnnleins faſt gleich / außggenommen daß ſie tieffervnd Eß Eiſenkrauts oder Eiſerichs haben wir auch fabtieler gerſchnitten vnd geferfft fennd / von Farben J WE sven onderfchiedlicher Geſchlecht/ wie die von Kun auff blawfarb geneigt. Die Bluͤmlein ſeynd ſchoͤn Diofcoridelib.4.c.50.825t.befprieben werben/ / Leibfarb blawerden Bluͤmlein deß vorgemeldtens gleich / a⸗ 2 —— ber doch kleiner / deßgleichen auch der Samen Dieſes wechſt Ef N been de u fein von onden hinauff die feynd mir aufgefehnirrenen KAEN Dep en I als zu Antuerp ae = Blettern beſetzt / welche fich dem jungen Eychen laub verglei, —9* vr ae Ida yes rc 7 chen / außgenommen daßfiekleinerond ſch maler fepnd/yon hen / welche en ſchem Samen erzeuge 8 of Das Er Von den Namen dep Eiſenkrauts. DE HR Geſchlecht deß Eiſen krauts oder Eiſerichs/ — welches Plinius erſtlich Verbenam marem, dent Ron ſere Kreutler nachgefolget und es Eifenfraut das Maͤnnlein genannt haben irde von Diofcoride vnd andern Griechiſchen Argtentmerieeron,ond werserev.320@ maygpawan, Heas Ädkpvov, Aluoyarns, Alk ceus rpı&edis on apoßanzn. Sareinifch, Periftereum,Verbenaca redta, Tıy- oniü,lunonis läcryma,Mußel& (anguis,Mercuriifanguis Crifta Gallinacea,Feria, Ferraria, Exupera marricalis,Her- bafagminalis,Panchromä,ond von Atcio Herba Veneris. Bon Plurarchopnd Apuleio, Ariltereum, von Plinio lib, 2.c.18.Probatica, von Hermolao Batbaro, Verminaca. Von den Kreutlern / vnd vnſern Arzten vnnd Apoteckern/ Verbena, Verbena recta, Verbena mas, Berbena, Colum- ſt Buch Bon Krater... F B bina, Columbaria, vnd Heiba columbaäris: [ Verbena G communisC. B, Verbena,Gel. Lon. mafcula, Brun.tedta, Trag. femina,Caf Cani. VerbenacaMatih. Lac. Caſt vulgaris, Lugd. tea, Dodo. Gal. & poft.Lugd.fupina; Fueh.Cord:in Diof. Sacrä herba, Tur. Hierobätane mas, Btunfello.] Von den Arabern wirde es genannt! Beneran, Abea, Lagoar, vnd Menſtereon Italianiſch Verminacola, Bit. ena, Berbenaca. Zu Ferrar / Borbanana, vnnd zu Venedig / Hırbade fan Zoanne. Hiſpaniſch / Penena vnd Perbena yerua, Portugalliſch / Vraebaom machon,vüi V rgibaon ma:honı. Ivan toͤſiſch Veruaine vnnd Verucine. Eghptiſch/ Pempſempte Boͤhmiſch / Werbena. Polniſch / Koſzisko. Vngeriſch / Zapara fin. Engliſch / Verueyne vnd Veruy n/Common Veruaine] Flehmiſch vnd Brabaͤndiſch Jiſercruht / Ji⸗ ſerhart / Yſereruyt vnd Yſerhart. Hochteutfch Eiſenkraut / C Etiſenrich / Eiſern / Eiſenhart / Sen kraut / Iſenhart / Iſern / Iſenrich vnd Taubenkraut II. Das ander Geſchlecht / welches wir dag Weiblein nennen / wirt von Dioſcoride vñ andern Briechifehen Artztẽ Griechiſch Feeusepedv da ©, Arunleiar,TereRilavn, Heuyevion; zauamvur > Xauasux@,|Depseodviov, Asdr Aura rn, Alygas’ Por,imweersov,dnd Kueirıs genafit.gateinifch/ Verbenaca al- tera, Verbenaca fupina, Hieroborane,Hierobotand,Co- lumbina fupina,Chamelycus,Apuleio Chamælygus, Cu- s sitis,Pherfephonium, Colum louis, Dichromum, Calle- fis, Hipporiſam, Cincinalis, Demerria, Erigenium, Ver- tipedium, Herba facra,6nd von Pychagora,, Eryſiſceptrũ, [Verbena tenuifolia Hifpanica, C. B. Verbenaca füpina, Cluf.Hifp.Dodo.fupina & tenuifolia,Lugd.Sacra verbe- na Hıfpanica minor, Lobelo.] $taliantfib, Verminavola fe- D mina. Hiſpaniſch/Verbena femea Portuadlliſch Pergikaon Femea. Frantzoͤſiſch / Verueinefemelie. Engliſch / Beruyn of fpanne:[ Holie veruaine ] Flehmiſch vnnd Brabaͤndiſch / Hfereeruyt Wyftken / vnnd Spaenſch Yferernyr. Hoch⸗ teutſch / Eiſenkraut Weiblein Hiſpaniſch Eyſenkraut / Weſch Eiſenkraut vnd klein Etſenkraut das iſt Verbena minor, vnd Verbena Hiſpanica. Dis Eghptier heyſſens Pemphthenyhtham ARE Von der Natur / Krafft / Wirckung vñ Eigenfchafft | Der Eiſenkreuter. — Eyde Geſchlecht der Etſenkreuter ſeindt warmer vnd truckner Natur / welches man leichtlich ab dem bittern Geſchmack abnemmen kan / ſampt einer zuſammen ziehen, den Krafft / dannenher fie auch ein treffenliche hehlſame Ey⸗ ſchafft haben friſche Wunden vnnd alte Schaͤden zu heh⸗ gen. | Innerlicher Gebrauch deß Eifenfrauts, (HS haben die Alten mancheriey Aberzlauken/ond Zau⸗ berey mirdem Eiſenkraut getrieben fonderlid; aber in ihren Abgoͤttiſchen Tempeln / auch jhr außgeſandte Bor, ſchafften etwas ernſtliches zu werben damit gekroͤnet wie ſolches weitleuffig bey dem Plinio lib. 22.c. 2. beſchrieben wirt. Dieſes Kraut aber wirt noch heutigs Tags von vnſern * E 3 ed I x 391 Aberglaubiſchen alten Weibern mehr zu der Zauberen dañ zu der Artzeney inn jhre Wuͤrtzwiſch geſamlet und auffgeha⸗ ben / welches alles wir als ein thorechtige / Heyd niſche / Aber⸗ glaubiſche weiß / vnd ung Chriſten als ein verbottenes vnd ein verfuͤhriſchs Fabelwerck woͤllen fahren laſſen / vnnd den nuͤtzlichen Gebrauch dieſes Krauts / den wir auß taͤglicher langwiriger erfghrung erlernet / anzeigen. a. Eiſenkraut iſt ein fuͤrtreffenlich gut Hauptkraut / wider alle Scdmertzen vnnd andere Gebrechen deß Haupts / von kalten Feuchten vervrſachet / dienlich / der owegen es in Curie rung folcher Gebrechen billich gebrauchet / vnd nimmermehr vnderlaffen werden ſ—. Deßgleichen zu allen innerlichen vnd euſſerlichen Gebre⸗ chen vnd maͤngeln der Augen faftnästich vnnd heylſam iſt / wie ſoſches Die tägliche erfahrung gnugſam bezeuget. Es iſt auch allen innerlichen Glidern deß Eyngeweydes faſt nutz vnd heylſam / ſonderlich aber der Bruſt / dungen vñ Seiten] fuͤrnem lich aber ſo mans in anfahender Lungen⸗ ſticht gebraucheriwis ſolches der fuͤrteffenlich Naturtaͤnbi⸗ ger Plinius bezcugee.. | Eiſenkraut getrucknet vnd zu einem. ſubtilen Puluer ge⸗ ſtoſſen vnd darvon fuͤnff quintlein ſchwer mir fuͤnff vntzen gutg fuͤrnen Weins / oder ſoviel von noͤten iſt / fünff Tag nacheinander getruncken / ſoll ein wunderbarliche gemiffe Artzeney ſeyn wider langwirigen Huſten / tote foldyes Mar- cellus Empiricus.c.16. begeugt. Wan ſoll aber den jenigen / fo das Feber darbey haben / das mir Waſſer zu trincken geben. sh Eiſenkrant in Wein geſotten / vnd von den durchgeſige⸗ nen Tranck allen Morgen vnnd Abendt einen Becher voll warm getruncken / Dienst wider den ſchmertzen oder wehe⸗ thumb deß Hertzens. In Wein oder Waſſer / je nach gele⸗ genheit der Kranckheit den dritten theil eingeſotten / dar⸗ nach durchgeſtegen vnd darvon allen Morgen vnd Abendt auff die vier vntzen warm getruncken / iſt eine treffenliche gu⸗ te Artzeneh die verſtopffungen der Lebern vnd deß Miltes zu eroͤffnen. | E Eiſenkraut alfo friſch geſtoſſen den Safft außgepreßt / vnd dar von vier loth mir Zucker / oder aber mit Merh oder Honigwaſſer getruncken / iſt ein heylſame Artzeney wider d4 Keychen vnnd ſchwerlich Athmen / denen inſonderheit nuͤtz⸗ lid) vnd gut / denen der Athem außbisiben/ vnnd ſtaͤtig erſti⸗ cken woͤlen. Ar Eiſenkraut vmb dle Sonnenwende geſamlet / dar aach auffgetrucknet zu etnem ſubtilen Puluer geſtoſſen / vnd dat von fuͤnff quintlein ſchwer mit gurem weiſſem Wein zer⸗ trieben / getruncken / dient wider Den ſchmertzen der Lehern. Einem bloͤden vund jungen Menſchen darff man vber ein halb loth / oder cin qutntlin deß gemelien Puluers nicht geben. | wifenfcan genommen ein quintlein / Indianiſch Spk canarden ein halbe quintlein / deß Bummi Lacce ein drit⸗ theil eines quintleins / vnd guten Myrrhen zehen Graͤn / zu einem ſubtilen Putuer geſtoſſen / vnd mit vier vntzen friſch Bruñenwaſſers zetrieben / vñ deß Morgens nüchtern warm getruncken / iſt ein heylſame Argeney wider die Geelſucht. Deßgleichẽ auch j.quintlein Eiſenkrauts mit j halbẽ quint⸗ lein weiſſen Weirauch zu reynem Puluer geſtoſſen / darnach mit einem Truͤncklein Weins zertrieben / vnnd viertzig Tag nacheinander deß Morgens nuͤchtern getruncken / vertreibet die alte erſtorbene Geelſucht. Man ſoll aber war nemmen / wann der Kranck hitzig oder ein Feber hette fol man jhme das Puluer nicht mun Wein / ſondern mit Waſſer zu trin⸗ cken geben. Ze) . Dder nimb Eifenfrautsmo Handvoll ehängenfraut/ Wegweißblumen oder Die Wurtzeln / jedeg ein Handvoll, Zucker vier vntzen. Thue gemeldte Stuͤck zuvor klein ge⸗ chnitten in ein Kannten / vñ ſchuͤtte darvber ein maß guten Weins (oder aber ein maß waſſers wann ein Feber oder biz vorhanden iſt ) verlutiex den Ranfft der Kan se walk BB | vn: Stoß Eiſenkraut mir der Wurtzel zu einem ſubtilen cken warm zutrincken / zuvot ehe jhnen Das Feber ie ! N [0-1 wzec PS n * PY p * e * D. Jacobi Theodori Tabern⸗ montani / A ſetze die in ein Keſſel mit ſiedendem Waſſer / vnnd laß vier *MPuluetr / v | ein € ' n. 18 Stunden in einẽ ſtaͤten ſud ſieden / darnach ſeihe ven grand ö ————— — * Pa, 5 durch ein Tuch ab / vnnd gib dem Geelſuchtigen ale More den ſchwer mir Merh oder Honigwaſſer su trincken / fo eh h stimme mer vier Vntzen davon zutrincken / folang der der Stein hinweg ohne ſchmertzen. ey ge stand Wider dẽ Blafenftein: Stoffe Eifenfra un pi ‚Eifenkraut wurtzel in Wein den dritten theil eingefoto gel / preffe den en — —* — file ten / darnach durchgefigen/ond Morgens vnd Abendts jedes Schritzen vier vntzen warm auff einmal dareyn / vnnd thut * mal eingemeines Tiſchbecherlein vol darvon getruncken / deß Tags ſolches zweymal / vnd beharr es ein zeitlang Idag Mi sreiber anch Die Geelſucht gewaltig auß / defgieihen auch bricht vnd zermalet den Stein in der Blaſen. 6 ** Dietenftein, PER: BR RE DEREN, Eiſenkraut mir der Wurtzel in Wein den dritten theil m Wider die hitige Beelfucht: Nimb drey Handvoll Ei eingeſotren / vnd der dutchgefigenen Brühen alen Morgen au fenfrane mit den Wurgein/ ſeude die in einer maß friſch vnd Abendt auff die vier onken warm gerruncken/ miltere * Brunnenwaſſers den dritten thetl eyn / darnach ſethe die vnd vertreibet den groſſen ſchmertzen vom Stein / vnd fuͤh⸗ J Brühe durch einfauber Tuch / vñ zerlaß darinn ein vierling rer denſelben gewaltiglich auß. Solchen Tranck mit Ho — weiſſen Zucker / darvon trinck Morgens vnd Abendts / jedes nig ſuͤß gemacht / wircket deſter kraͤfftiger / vnnd dienet auͤch | 8 b mal ein Becher vol. G wider den anfahenden Auſſatz / ein zettlang gebrauchet. Ba Eiſenkraut zu Piifuer geſtoſſen / vnd ein Quintlein dar⸗ Eiſenkraut obgemelter maſſen in Waſſer geſotten / die pi von deß Morgens nüchtern miteinem Truͤncklein Weins durchgeſigene Brühe mit Honig ſuͤß gemacht / vnd ein zeit⸗ getruncken / ſolches vier Morgẽ alſo nacheinander beharret / lang obgemeldter maſſen getrunckẽ / dienet denen wol ſo mit a — — —8 — er er verarmeseun der fallenden Sucht beladen ſeindt. J o aber ein Hitz oder Feber Darben were! ſoll man dz Pul⸗ Eiſen krautſafft der friſch außgepreßt worden iſt auff dr uer mit friſchem Brunnenwa ſſer ynnemmen. vntzen getruncken / we — — den ——— fen. Eiſenkraut grün oder friſch geſtoſſen ven Safftdarvon der natuͤrlich Samenim Schlaf entgeher: Diener auchden se außgepreß t / vnd vier Loth mit gutem fuͤrnenem Wein eyn⸗ jenigen ſo mit vnerſaͤttlicher begirdt zur Vnkeuſchheit bela⸗ J— getruncken / leget den ſchmertzen deß Bauchs / der Daͤrm vñ den ſeindt / dann wann ſie dieſe Artzney einmal gebrauchen / alles Eyngeweydes. Solches thut and die Wurtzel in vertreibet es jnen die vnerſaͤtliche Luſt und den Kuͤtzel ſieben On Mein geforten und Mortzens ond Abendts darvon jedes Taglang. wan malein gemeines Tiſchbecherlein voll warm getruncken. So ein ſchwanger Weib jhren Monatblumen bekaͤme / Ian Eiſenkraut zu Puluer geſtoſſen vnd deſſen itj.quintlein ſo ſeud j Hand voll Fifenkraut in weiſſem Wein den dritten 14 ſchwer mie Wein fo fein Feber vorhanden iſt / oder aber mit _ theil eyn / vnd laſſe ſie allen Morgen vnd Abendt auff die iij. ff C Waſſer fo Feber vorhanden zert teben und getruncken / ver H vntzen warm trincken. $ nen treibet die Daͤrm Rhur / Dylenteriam. — Die verhaltene Monatblumẽ der Weiber wider zu brin⸗ Eiſenkrautſafft der friſch außgedruckt iſt genommen gen: Nim̃ Eiſenkrautſafft ij. loth / Katzenmuͤntzſafft / Se⸗ —— ei ann = * ar Ren uenbaumbletterſafft / jedes ein koch / itj. Blaͤtlein Feingolds / ken etnzucker ein doth / vnd ein dritehetl etnes quintleinsgepüb miſche es alles ei vñ aibsden Wei sen —*— Rhabarbaren / — alles wol Aa nie * zu nat —— UONEUERNEND EN — Mb; mifcht und warın getruncken / iſt ein treffenliche Artzney wi⸗ Eiſenkraut zu einem reynen Puluer geſtoſſen / vñ j.auint dar der den verftandenen Harn / oder nimme dep Saffts zwo lein mit Waffer vetmifetund * Hess Mr . > kein vntzen mit drey vntzen deß beſten fuürnen Weins vermiſcht / geberenden leichtlich geberen. | Ein vnd gibs warm zutrincken. | He Eiſenkrautſafft auff die vier oder fünff loth mit Wein * Eiſenkrautwurtzel auffgetrucknot / vnd zu einem ſubtilen getruncken / treibet auß die rodte Frucht / das thut auch das Ih. Puluer geſtoſſen / darvon eines quintleins ſchwer mit gu⸗ Kraut zu Puluer geſtoſſen / vnnd eins guͤlden ſchwer mit DR tem weiſſem Wein zertrieben und warm gerrunckenitreibeer Wein getruncken. Kar auch gemaltig fort den verflandenen Harn. Mit einem Wider den Bruch macher inanein herrlich Bruchpul⸗ Inn Tuͤncklein Merh oder Honigwaſſer getruncken / vertreibet ¶ uer wie folgt: Nimb Eiſenkraut / breyten Wegerich / Pfer⸗ „Bi D den Kaltſeich oder Harnwinde / Mir gutem Honigwein | ſigbaumbletter / Sauwerkirſchbaumsbletter / jedes ein loth / De warm getrunken! kompt denen fo mir dem Stein beladen weniger oder mehrnach deinem gefallẽ. Alle gemeldte Stuͤck Dies fetnde wunderbarlich zu huͤlff / vnd führer darneben alles das ſtoß zu einem ſubtielen Puluer / ſchlags durch ein Häring mit jenig was den Harn verhindern mag / ſchnell auß. Sieblein / vnnd gib dem gebrochenen zehen Tag lang / allen vnn Eiſenkraut alſo friſch geſeubert mir ſeiner Wurtzel und Morgen nuͤchtern eines guͤlden ſchwer mir einem Truͤnck den! ein gut Handvoll in einem fleininen Moͤrſer wol geſtoſſen / lein Weinszurrinefen — —— gebt darnach ein Becherfein vol guten alten Wein darzu ae Esfollauhdas Eiſenkraut das drittaͤgig Feber vertrel⸗ MM ſchuͤttet / vnd folgendes hart durch ein fauber Tuch außge⸗ benzaber hierzu muß man auch ein beſondern Aberglauben un erucherrj. loch Zucker darmir vermifcht und warm getrun / gebrauchen / alſo daß man nemme das dritte Gleychlin von M cken / fuͤhret den Lenden oder Niren ſtein gewaltig auf. der Erden vberſich von dieſem Kraut / im viertaͤgigen Feber Bi Deß Krauts mie der Wurtzel drey Handvoll genom⸗ aber / ſolle das vierd Gleychlein genommen / vnd dem Kran⸗ OR ien/lein geſchnieten / vnd darzu gerhan vier vntzen guten den zu trinckẽ gegeben werden ; dergleichen nätrifchen Fan⸗ | a Feinzuckers / alles vermiſcht in sin Kannten gethan / dat, taſeyen vnd Heydniſchen Aberglauben haben die alten viel | Di nach ein maß guten alten Wein darüber geſchuͤttet fol mit dieſem Kraut getrieben / darneben jhme auch der Name gendrsinein Keſſel mit Waſſer zuvor wol verlutirt geſetzet / Hierabotane / das iſt / Sacra herba worden / ein heilige odet 6 E vnd vier Stunden lang darinn geforten/ darnach durch ger K gebenedtyrs Kraut / welches aber doch fonderlich von dem Ebel ſigen / ond alle Morgen vnnd Abendt vier vntzen darvon ge· Welblein diefeg Kraurs foll verſtanden werden. hac eruncken / ſolches alſo beharret fo Lang der Tranck wehret / dz Etliche ſieden das Krane mic der Wurtzel in Wein! un führer den Sendenfteinoheallen fesmergen gemaͤchlich auß · vnd geben denen die dz drittaͤgig Feber haben / deß Morgens ii Die Wurselzueinem fubrielen Puluer geftoffeniondeines vnd Abendrs der durchgefigenen Bruͤhen ein vntz oder vler Mi guͤlden ſchwer mir eine Truͤncklein Honigwein oder Wein - warm zurrincken. = | A merh warm getruncken / bricht den Nierenftein / vnd treiber Anderenemmen drey Bletter bon dem Eiſenkraut / vnd I denfelben gewaltiglich auß. auch drey Wurtzeln / ſtoſſen die u einem ſubtiln Puluer / vnd ur Den Lendenſtein allgemaͤchlich zu brechen vnd außzufuͤe gebens mit einem Truͤncklein Weins zertrieben dem Kram R J J N j — — — — Wider das viertaͤgig Feber nemen ſie vier Bletter c Mr fü Wurtzeln / vnd gebens obgemeldrer maffen eyn. nen Buttern geſſen / iſt ein herzlich Præſeruatif / vot der Pe⸗ filengsubehlin. | Eiſentrautſafft ii. vntzen mir ij. [och gutem Weineſſig/ pnd einem quinlein guten Theriack oder Metridat zu einem Schweißtranck vermiſcht und den jenigen fo die Peſtilentz tern vor fich ſelbſt / oder mir einem biffen Brots vnd geſaltze⸗ Das Erſte Buch Don Kreutern. Sruͤne ober friſche Eiſenkrautbletter deß Morgensnüche angeſtoſſen / auff einmal zutrincken gegeben vnnd jhnen zum wenigſten drey Stunden darauff ſarwitzen laſſen / iſt ein gewiß Expertment wider die Peſtilent / dann ſie dieſelbi⸗ ge gewaltig durch den Schweiß vnd Harn außtreibt. Eiſenkraut iſt auch ein treffenlicht Arzeney wider alles Schlangen Gifft / den Safft vom Kraut Blumen vnnd B Wurtzel mit Wein eyngenommen / vnd das Kraut wie ein Pflaſter vbergelegt. | Eiſenkraut in Wein gelegt ond darinn gebehzet: darnach denfelben Wein getruncken Diener wider ausr gifftigen Thier Biſſz. Das gemeldte Kraut zu einem ſubtielen Puluer geſtoſ⸗ ſen / vnd ein quintlein ſchwer mit einem Truͤncklein Weins zertrieben vnd getruncken / diene wieber vie gifftigen Biſſz der Zißmaͤuß / anch der aiffttaen Scorpionen. | Eiſenkraut mir Wein geſotten vnnd die durchgeſiegene Bruͤhe deß morgens vnd abends / jedes mal auff iiij. vntzen warm getruncken / iſt eine treffenliche Artzeneh das Zipper⸗ fein: Guedtſucht und Huͤfftwehe zu miltern. Eiſenkrautſafft der friſch außgedruckt iſt / auff vier oder fuͤnff loth mi Wein getruncken treibet auß alles eyngenom⸗ men gifft. — r Eiſenkraut iſt auch ein herrlichs heylſame Wundtkraut / derwegen es auch Die rechtſchaffene Wundaͤrtzt die Wun⸗ den vnd Schaͤden zur heylen nicht allein euſſerlich su Pfla⸗ ſtern / Puluer vnd Salben gebrauchen / ſondern auch inner» lich zu den Wundtraͤncken dieſelbigen von grundt herauß damit zuheylen / vnder weichen dieſer nachfolgende ſehr ge⸗ braͤuchlich iſt: Nimb Eiſenkraut zwo Handtvoll / Sanickel/ Sinnauw / Walwurtz Bibernellenkraut / jedes eine Hand» vol/weiflen Feinzucker vier loth / Myrrhen / Maſtiy / jedes j. loth. Die gemelten Kreuter ſol man klein zerſchneiden / den Myrrhen vnd Maſtix zu Puluer ſtoſſen / die Kreuter in ein Kannten thun mir dem Zucker / den Mytrhen vnd Maſtix in ein Tuͤchlein binden vnd dazu werffen / darnach daruͤber ſchuͤtten ein maß frifh Brunnenwaſſer vnnd ein halb maß Wein den Ranfft der Kannten dann ſauber berlutiern / die Kannten in ein Keſſel mit Waſſer fegen vnd vj ſtunden mit ſtaͤter Hitz darinn ſieden laſſen / folgends herauß thun / vnnd wann der Tranck von ſich ſelbſt kalt worden / ſol man den durchſeihen / vnd wol vermacht an einen kuͤlen orth zum gebrauch bewahren. Von diſem Tranck ſol man dem Ver⸗ wundten allen Morgen vñ Abend / jedes mal vier loth warm zu trincken gebhen. | Ein anderer: Nimb Eiſenkraut zwo Handtvol/ Ber winck / Schadheyl / Sanickel / der Edlengarben / heydniſch Wundtkraut / jedes cin Handtvoll / der Rinden von dei Wurtzeln der wilden Eglentlerroſen / Feuchtẽ oder Tannen Miſpeln mit den Blettern vnnd Beeren / Ackeleyen kraut / Tauſentguͤldenkraut / Natterwurtzbletter / Oepffelbluͤht / Steinlindẽbletter / Ochſenzungẽkraut / jedes jhalbe Hand⸗ G I E vol. Alle gemeldte Kreuter foll man klein zerſchneiden / dar ⸗K nach in eine bequeme Rantıren thun / vnd noch ferner dar⸗ zu werffen ſechs vntz guten Feinzücker / vnnd darvber ſchuͤt⸗ ten ein maß friſch Brunnenwaſſer / vnnd eine maß guten weiſſen Wein / als dann den Ranfft der Kannten ſauber verlutieren / vnd zum wenigſten ſechs Stunden obgemelter maſſen in einem Keſſel mit Waſſer ſieden laſſen / darnach durch ſeihen / vnnd auch obgemeldter maſſen gebrauchen Wann dich aber duͤncket / daß dieſes Trancks zuviel ſeyn wuͤrde / oder in —J— ip nis halten koͤnne / magſt ⸗ 393 end vier fF du nur dag halbe thetl auff einmal machen / vnd vler Sruns den fieden laſen. Eiſentraut dient auch wider die vergiffte Contagion der Frantzoſen Kranckheit / dañ ſie reutet auß alle Boͤß heit der⸗ ſelbẽ / derwegen ſol fie billich an dẽ Traͤncken vñ andern Artze⸗ hepen Die man in dieſer Kranckheit gehrauchet / vermiſcht werden. Sie dienet auch ſehr treffenlich wol in dem anfa henden Außfag. _ — f So ein Rindtvieh das Feber bekompt / ſol man tij gurer Handvoll Eiſenkraut in einer map Beinszum halbẽ theil ehnſieden / darnach durch ſethen vnd dem Viech Die Brühe —9 eg en eyngteſſen / oder fol man iiij. loth deß ge⸗ oſſenen Tiſenkrautpuluers mir einer aͤhtmaß Weins er trieben gleichfalls gebrauchen. * 4, - * Es iſt das Eiſenkraut fonſt den Kuͤniglin ein faſt ange neme Speiß / wie auch den Tauben / daher es auch von den Tauben den Namen Peritereum oder Columbina ber fommen har. Euſſerlicher Gelrauch dep Eifenkräuge, #5 haben Die Aıren das Eiſenkraut vor ein kraͤfftige NHuͤlff vnd Artzuey gehalten / das Hauptwehe damugp uertreiben / ſo man ein Kraͤntzlein davon machet / vnnd den Krancken auffſetzet. Es duͤneket mich aber beffer ſeyn / wann man das friſch Eiſenkraut ſtoſſet in einem Moͤrſer / vnd dar⸗ zu ſchuͤttet ein Becherlin voll gutes Weineſſigs / vnd preſſet ſolches wol durch cin Tu durch / vnd thut inj· loch Roſen⸗ oͤle darzu / ſolches ſol man wol vermiſchen vnd leinine zwey⸗ fache Tüchiein darinn netzen / —nd dieſelbe ein wenig außge⸗ druckt Daß fie nicht mehr trieffen / vber die Stirn vnd beyde Schlaͤff lauwlechtig legen /auch ſo offt fie trucken werden / wider erfrifchen: Etliche nemen if: Handtvoll Eiſenkraut klein geſchnit⸗ ten / thun die in ein bequemes Saͤcklein / reihens mit einem Faden daß das Kraut nicht zuſammen lauffen kan / ſiedens darnach in Wein vñ preſſens mit zweyen Tellern hart auß / legen darnach das Saͤcklein auff das Haupt fo warm mark es leiden kan / das hilfft ſehr wol wider dz Hauptwehthumb / das von Kaͤlte feinen vrſprung hat: | Eifenfrant gefloffen onnd in Baumoͤlen geroͤſchet/ dar⸗ nach wie ein Pflaſter warm vber das Haupt geſchlagen / o⸗ der das Haupt warm damit geſalbet / vertreibt allen ſchmer⸗ tzen deß Haupts / wann er ſchon lang gewehret har. Dieſt Argenen befeſtigt auch die Wurtzeln deß Haars / daß ſolche nicht auß fallen. — aa * Ein herzlich gut Hauptpflaſter· Nim̃ Eiſen kraut mir der Wurtzel zu einem ſubtielen Puluer geſtoſſen iij. loth Gries chiſchbech xij. vntzen / Wachs ij vntzen / Baumoͤlen iij. vn⸗ hen. Zerlaß das Griechiſchbech / Wachs vnd Baumoͤle / laß darnach ein wenig ſieden / hebs dann vom Feuwert / on wann es kalt werben wil / ſo ruͤhr das Eiſenkraut Puluer dareyn / vnd boͤre es darnach wol dureinander. Dieſes Pflaſter euſ⸗ ſerlich auffgelegt dienet wider allen fchinerken deß Haupts⸗/ wider den Hauptnagel vnd die Fluͤß die in die Augen fallen?‘ es ſtillt auch den Schmertzen der Zaͤhn / euſſerlich auff die. ſchmertzhafftige Seiten gelegt NEN Wann ein Menſch nicht richtig im Haupt were vnnd von der Melancholey herkaͤme / der mach nach folgende Lau⸗ gen / vñ laſſe den Krancken ale Tagdamit zwagen / es wirdt ihm viel guts thun vnd dir Sinn wol ſtaͤrcken vnd wider zus recht bringen : Nimb Eiſentraut tj. Handtvol / Maieran / Haſelwurz mit dem Kraut / Wegwartenkraut / Ochſen⸗ zung, Beyfuß vnd Quendelkraut / jedes J. Handtvoll. Die, fe Site for man zerſchneiden und in iij Maß Laugen den. dttiteih cheil ehnſteden laſſen / darna ch dieſelbige mie gemeldt Etliche Heinen in gleichem fall ij. Hanbvoll Eiſenkrau vnd Chamillen j. Handtoolifieden das den dritten Theil eyn in einer älcen map Laugen vnd gebrauchens obgemeitet maſſen / das thut quch ſeht wol⸗ — Eiſen⸗ — en — — — — 4 — — — — — — — — — — — — — —— a — —— ——— — — — * — — = ne — — —— — — — En ——— a — — ——— —0 — — — — — — — Fe — —— ee en Fer ee ee — — — — een — nn 394 geſtoſſen / den Safft darvon außgedruckt vnd mit Baumoͤ⸗ len temperiert / darnach das Haupt damit geſalbet / iſt eine gute Artzeney wider das Haar außfallen. Etliche ſtoſſen das Kraut vñ ſiedens in Baumoͤle biß ſich der Safft verzehret / darnach preſſen ſie es hart auß vnd ſalben das Haupt dar⸗ mit / vnd ſeindt gzemeldte Artzeneyen beyde gut. Etliche nemmen zu den gemeldten Gebrechen das Eiſen⸗ kraut mit der Wurtzel / ſtoſſens inn einem Moͤrſer / thuns dann in ein Glaß / ſchuͤtten vnzeitig Baumoͤle daruͤber / vnd ſtellens eingetrlangin die Sonn / darnach feihen ſie das Der le darvon / vnd gebrauchens obbemelter maſſen / das außge⸗ fallen Haar widerumnb machen zu wachſen. Wid er die hitztge / eyterechtige vnd ficchtende Blaͤterlein deß Hauptse ind reyn gepuͤluert Eiſenkraut / deß auffge⸗ B truckneten Saffts Acaciz, jedes ij. loth / gepuͤluerten Myr⸗ rhen ein halb locth / vermiſch die gemeldte Stuͤck mir gnugſa⸗ mem rauhem Wein wie ein Saͤlblein / damit ſalbe die ge⸗ meldten Blaͤterlein / ſie hey len ſehr baldt. * Friſchen außgepreßten Eiſenkrautſafft mit zerklopfftem Eyherweiß vermiſcht vnd wol durcheinander temperiert / dar⸗ nach ein hanffin Werck darinn genetzt vnd vber die Augen gelegt / dienet wider die Zaͤhern vnnd das trieffen derſelben. Das thut auch ſo man friſche Bletter deß Eiſenkrauts wol im Mundt kaͤnwer/ ind darnach die Speychel darvon in die Augen ſtreicht. | Dover miinb au eor ßt Eifenfraurfafte Fenchelſafft / je⸗ des ij. loth / reyn gep luerten Zuckercandit ein halb loth zer⸗ treibs vnd vermnſchs Durcheinander zu einem Augenwaͤſſer⸗ lein / darvon thue deß Taaes drey oder viermal / jedes mal ij. Coder ii. Troͤpfflein in die Augen. Oder nim̃ deß außgepreß H ten Etſenkrautſaffts / deß außgepreßten Saffts von den Fenchel wurheln / Schweinsgallen / jedes gleich viel / laß ein weniz ſieden / darnach feihe es durch ein Tuͤchlin on brauchs wie das vorgemeldte Augenwaͤſſerlein. Eiſenkraͤutfamen zu einem ſehr reynen Puͤluerlein ge⸗ ſtoſſen mie gelaͤutertem Fenchelſafft zu einem Augenwaͤſ⸗ ſerlein temperiert/ond obgemeldter maſſen indie Augen ge than / erlaͤutert dag finfter Geſicht wunderbarlich. Das thut auch der außgepreßt Safft deß Eiſenkrauts / ein par Troͤpf⸗ lein in die Augen getraufft. | ER Dee nimb Eifenfrantfaffer Fenchelſafft / jedes gleich viel / vermiſchs vnnd thu ſie obgemeldter malfen indie Au⸗ gen / oder ein leinin Tuͤchlein darinn / vnd legs vber die Au gen / es benimbt den Augen die dunckelheit / vnnd macht ein D klar hel Geſicht Dder nimdt Eiſenkraut ſafft ti. och / Schellkrautſafft / SE ATTSn DARIN SEn era te. re loth / gepuͤluerten Cam ditzucker ein halb loth / vermiſchs durch einander / vñ thue je⸗ dertweilen ein par Tröpffiein in die Augen / od netz ein leinin Tichlein dariun / vnnd legs ober die Augen / es bentmbt bie iz vnd Dunckelheit der Augen / let auch darneben den hinerzen. u Fra | Oder nim friſch Eiſenkraut / ſtoß ee in einem Morfer vñ chue ein wenig Saltz darzir / das bindt vber die Augen / vnd laß es ein Tag vnd Nacht daruͤber liegen / das erlaͤuttert das dunckel Ge wohl. ** Etiſenkrauthlerter und Blumen friſch geſtoſſen / vnd mie einen Cyerweip bermiſcht / folgendis wie ein Pflaſter vber die Augen gelegt / vertreibet die Geſchwulſt vñ blutigen Au, E genyverzehrer auch die weiſſen Flehmen derſelbigen. Eiſentlaut in fuſchem Brunnenmwalltt gefotten hiß das dritte cheil verſehret iſt / darnach durch geſiegen vñ die Augen darmit drey Tag nacheinander gewaͤſchen vñ gebaͤhet / weh⸗ ret den zufallenden Fluͤſſen die in die Augen falen. „Biber die Flecken der Augen: Nimb Eiſenkraut / vnnd nehedasin tin lang Tich /alfo daß du es omb Die Keelen winden magſt / das trag alfo cin zeitlang hiß der Flecken ver⸗ gehet. | Eiſentrautbletter mie Schweinenfchmaltz geſtoſſen und D. Jacobi Theodori Tabern montani / A Elſenkraut das noch ſriſch vnd gruͤn iſt in einem Moͤrſer F wieein Pflaſter ober die Augen deß Abende gibunden / waß man wii zu Beth gehen / vnd die Nacht alſo daruͤber gelaß ſen / das ſaͤubert die Augen von aller vnreynigkeit / vnd macht ein klar vnd hell Gefichh. Eiſenkrautſafft vñ Wermuthſafft / jedes gleich vil durch einander vermiſcht / heylet die gruͤndigen vñ hitzigen Augen / Tuͤchlin darinn genetzt vnd vbergelegt. Eifenkrautſafft in die Ohren getraufft / vertreibet den ſchmertzen derſelben. | Eiſenkraut vnnd Wegerichkraut gleich viel im Munde wol zerkaͤuwet / darnach wieein Pflafter ober die Ohrmuͤtzel oder Ohrklam̃ gelegt / zerthetleit dieſelbigen wunderbarlich / oder hilfft jnen daß ſe außgehen Wann das geſchicht / ſol man Eiſenkraut mit Saltz ſtoſſen vnd fo lang Darüber legen biß die heylet / ſo darff man feiner weitern Artz eney. Eiſenkraut mit Schweinenſchmaltz geſtoſſen / vertreibet die Geſchwulſt hinder den Ohren / die Ohrmuͤtzel genannt / wie ein Pflaſter daruͤber gelegt. | Eiſenkrautwurtzel in Wein geſotten / vnd die durchaefir gen Brühmarmim Mundt gehalten / benimbt den vnſeid⸗ lichen ſchmertzen deß Zahnwehes / Andere ſieden die gemeld⸗ te Wurtzel in gutem Weineſſig / und gebranchens gleicher geſtalt. | Wolgemuthblumen / Poleyenfraur/ Salbeyen / jedes j. Handvoll. Seud diefe Sſiuͤck mitein ander in einer maß Weins den halben theil eyn / ſeihe es darnach durch ein Tuch vnd halt dieſelbe fo warm du kanſt im Mundt / fo offt es kalt wirdt / ſo nimb wider ander Bruͤh wie zuvor / der ſchmertzen wirt baldt nachlaſſen. 3964 Friſch Eiſenkraut mit Brunnwaſſer wol geſteſſen / dar· nach durch ein Tuch außgedruckt / vertreibet die ſchwaͤrtze vñ alle vnreynigkeit der Zaͤhn / ſo man dieſelbigen offtermals damit waͤſchet. he Eiſenkraut in der Handt gehalten und ſtaͤtig angeſchau⸗ wet / ſtillet den Blutfluß der Naſen. Ver Flechien vnd Blaͤterlin deß Kinns vñ Angeſichts: Nimb rehn gepuͤluert Eiſen kraut / deß auffge⸗ truckneten Saͤffts Acaciz, jedes z. loth / reyn gepuͤluerten Myrrhen j.güintlein/ zertreib diefe ding mir gnugſamem Wein wie ein Saͤlblin / vnnd ſalbe die Flechten deß Tages erliche mal darmit / ſie heylen baldt. Eiſenkraut mit der Wurgein klein gerſchnitten vnuid in Wein geſotten / darnach durch geſtegen / den Munde damit gewaͤſchen vnd geſpuͤlet / heylet dite Mundtfaͤul vnd alle Ge⸗ Halß offtermals warm darmit gegurgelt. | Eifenfraut frifch geftoffen vnd wie ein Pflaſter omb die Keel gebunden / vertreibet die Heifferigfeie. Debaleiche warm vbergelegt / vertreibet es das Halßgeſchwer / Squinantiam von den gemeinen Artzten genennet. ** Eiſenkraut in Wein geſoeten / vnd mie der or, ſchwer vnd Auffbruͤch dep Zahnfleiſches und deß Halh / den nen Bruͤhen den Half warm gegurgelt / vertrelbt die Fluß die inden Half fallen mie der Wurtzlen geſorten zertheilt die geſchwulſt de Makdlen. Eiſenkrautwurtzel dm Halß getragen ſol die Froͤpff ber⸗ freiben. Marcellus Empiticus aber ſpricht c.15. Man ſol die Eiſen krautwurtzel vber zwerch enktven — vnnd ſol dem Kröpffigen das vnderſte cheil darvon an den Hal hencken / das oͤberſte theit aber fol man in Rauch hen K vnd fo daffelbigedtir woirderfolder Kropff ſich auptrucknen vñ verzehren. Wañ folches ohne aberglanben zu geber/imäg man es verfirchen. Es ntelder auch der gemelte Marcel fo du einen auff ſolche weiß curiert hetteſt / vñ er dir vndanch⸗ har fon sbolee/fote dir bende chen ¶ Wurgein die der Krdpf gam Sara end die im Raulkh gehangen / in ein bn Waſſer werffen / ſo ſol der Kropff wider auff ein > 1.04 2. 1.22 00sHin mon dh Arab Es haben ſote Alten darvor gehalten / wann man Etſen⸗ kranrin Waffermorttbenkeiond die Gemach Or * der nimb Eiſenkraut mir der Wurgel ij. Handtvol / a — > — — —— — — — ——— —— — — 2 ce Das Erſte Buch) Bon Kreutern.385 Gaſtung halten wil / wol bamir beſprenge / ſollen Die Gaͤſt F.Eiſenkrautſafft hehlet di Jiſteln / den dareyn gethan vñ darvon leichtſinnig vnd froͤlich werden / welches ich offt pro⸗ biere vnd erfahren hab / wahr ſeyn / wann man guten roten vnd weiſſen Wein darbey hat / vñ denſelben den Gaͤſten vor⸗ ſetzet / aber ohn denſelbigen hilfft dieſe Kunſt gar nicht / wann man gleich die Gemach mit dem gemeldten Waſſer vber⸗ ſchwaͤmmet. Rache eu Yet Eiſenkraut mit altem Schweinenfhmals geſtoſſen vnnd wie ein Pflaſter vber das Miltz gelegt / vertreibt den ſchmertzen deſſelben / vnd iſt ein ſonderlichs bewehrtes Ex⸗ periment. | NE EEE Eifenfraut das friſch vnnd grün iſt mie Schweinen, ſchmaltz mol geſtoſſen / onnd ein gut theil gepuͤluerter Wey⸗ rauchbroͤcklein darzu gethan / vñ wol wie ein Pflaſter durch einander temperiert / auff ein Tuch auffgeſtrichen vnnd v⸗ G wie ein Pflaſter / heylet die Schaͤden von der Käleon Win er Milggelegt / vertreibet die veraltete erhartung deß ßß. 13 Tr # Wider den Nieren oder dendenftein: Nimb Eiſenkraut mit den wurtzeln Betonienfraut mie den wurtzeln / jedes ij⸗ Handtvoll / ſchneidt fie klein / thue stein ein Kaunten / ſchůtt ein maß guten weiſſen Wein darüber; verlutier den Ranfft der Kannten / vnd laß darnach vier ſtunden in einem Keſſel mit waſſer ſieden / darnach ſeihe den Tranck davon ond gib dem Krancken allen Morgen vnnd Abendt jedes mal vier vntz davon warm zutrincken. ut Oder nim̃ frifch Eiſenkraut mir den wurtzeln / zerſchneids wol vnnd ſtoß klein in einem ſteinenen Moͤrſer / druck den Safft davon auß / und gib dem Krancken ſo offt zhnen der Stein anſtoͤßt / iitj. oder v. loth deß Saffts mir einẽ Truͤnck⸗ lein guten weiſſen weins zutrincken. Eiſenkraut bey ſich getragen / oder deß Nachts vnder daB Kuͤſſen gelegt / benimbt vnnd vertreibt die vnerſaͤttliche Der gierd oder Luſt zur Vnkeuſchheiititit. Eiſenkraut geſtoſſen vnd warm vbergelegt oder mit wein geſotten / iſt ein treffenliche milterung wider das wuͤten deß Zipperleins / Gliedtſucht vnd deß Huͤfftwehes. Es haben erlicht gelehrte Doctores folgendes Saͤlblin als ein beſonder Secret wider den vnleidlichen ſchmertzen deß Zipperlins vnnd der Gliedtſucht / derwegen fie es auch D mit einem verborgenen Namen’ vnguentum louis geneũet haben / ſo es doch billicher vnguentum de Verbena heiffen folte / das wirdt auff folgende weiß bereytet: Nimb dep fri⸗ ſchen abgepfluͤckten Eiſenkrauts iitj. Handtvoll / ſtoß die in einem Mörfer faſt klein wie cin Muß! vermiſch damit xvj. ungen frifhen Meybuttern / laſſe erliche Tag in einem ber queinen Geſchirr in einem Keller wol erbehtzen / dañ thue es inein Keßlein / vñ ſetze es auff ein Kolfewerlein laß gemaͤch⸗ lich ſieden biß der Safft verzehret iſt / darnach druck es durch ein ſtarck haͤnffin Tuch hart vnd wol auß / vnd behalts zum gebrauch. Wo aber groſſe His in dem Zipperlein tere und Geſuͤcht der Glieder / ſo nimbt man cin Haͤndlin voll friſch Bilſenkrautbletter darzu / vnd berenrer die Salb aller⸗ dings wie. oben gemeldet. Mit dieſem Saͤlblin kan man vil außrichten in allerley art deß Zipperleins / deßgleichen in dem hefftigen vnleidlichen ſchmertzẽ ver Huͤfft vnd Geſücht der Glieder. — Eiſentraut gruͤn vnd friſch vmb die Podagrammiſche Glieder gewickelt vñ die abgeſtreyfften Bletter in den Schu⸗ chen getragen vnd darauff gegangen / thut den Podagrami⸗ ſchen groſſe huͤlff vnd gibt gute milterung. £ Eifenfrane friſch geſtoffen und wie ein Pflaſter vber die friſchen Wunden gelegt / hefftet diefelben zuſamen / heylet die alten Schäden vnd ſchleuſſet fie. Eiſenkraut zu einem reynen Puluer geſtoſſen / daſſelbe mir genugſamem Honig temperiert wie ein Pflaſter / heylet alle friſche Wunden / vnd die alten Schaͤden: mit Buttern geſtoſſen vnd wie ein Pflaſter vbergelegt / heylet wunden vnd alte Schaͤden. —— Eiſenkraut geſtoſſen vnd wie ein Pflaſter vbergelegt / mil⸗ tert vnd lege nider die entztuͤndung vnnd hitzige Geſchwulſt der Wunden. das Kraut wie ein Pflaſter daruͤber gelegt. Welcher ſich mir Eiſenkraut ſampt den wurtzeln ṽguͤr⸗ tet / vñ das Kraut auch bey jm traͤgt / der fol vor den Schlan⸗ gen ſicher ſeyn Daß er nit geletzet werdhe. au y Eiſenkraut geſtoſſen heylet der vnſinnigen Hundebills/ daſſelbig wie ein Pfafter ober die Wunde gebunden / hehylet auch die gifftigen daſſz der Ziß maͤuß / zertheilet auch od macht auffgehen die Geſchwulſten vnd Apoſtemen. Eiſenkraut obgemeldrer maſſen Pflafferweiß vbergelegt vnd auch ein quintlein deß gepuͤluerten Krauts mit Wein eyngetruncken / heylet die Biſſz der Scorpionen. Eiſentkrautbletter in Eſſig gebeytzet / leſchen das Rotlauf⸗ fen oder wild Fewer vber den Schaden gelegt. von: Mir Schweinenfhmals wol geſtoſſe n onmdfremperiert serfroft entſtanden / vberlegt: legt nider vnd vertreibt die Ger ſchwulſt an heimlichen enden der Weiber auff ein Tuch ger firichen vnd vber den Schaden gelegt / nimpt auch hinweg die harten Riffen der Zinndtarern oder Carbunckeln / vnd verhůten den Zuflůß vnd ſtilen denſelbigen. Eiſenkraut in Woſſer gefotten vñ ein Lendenbad darvon gemacht / miltert den ſchmertzen der Feigblattern / vnd dienet wider den außgang dep Affterns / oder aber das Kraut geſot ⸗ ten vnd den Afftern darmit wol gebaͤhet. So einẽ der Afftern herauß gehet / der ſiede Eiſenkraut in Wein / vñ baͤhe den Afftern wol darmit / darnach fol er jnen mit weychem Bech beſtretchen / vnnd wider hineyn thun / es hilfft wol. | Eiſenkraut mit ein wents Wein in Oele geroͤſcht / legt H nider vnnd vertreibet die Geſchwulſt der Hoden / wie ein Pflaſter warm vbergelegt vnnd in eambwollen darauff ger binden. Eifenfraut geſtoſſen / heylet die verwundung der Feigbla⸗ tern / wie ein Pflaſter darüber gelegt. Eiſenkraut zu einem reynen Puluer geſtoſſen / daſſelbige niit Hirtzen Vnſchlit vermiſcht vñ temperiert wie ein Pfla⸗ ſter / heylet vnd vertreibet die Feigwartzen / pflaſters weiß auf ein Tuͤchlein geſtrichen vnd vbergelegt. | Eiſenkraut hehlet allen Grindt / Schebigkeit 1 Flechten! Zittermal / Malatzey vnd boͤſe Blatern / in Waſſer geſotter vnd darinn gebadet: oder aber ſo man das Kraut mit Tau benkropff in Waſſer vnd Eifig ſieden laͤſſet / damit folgends die geſchaͤdigten Glieder darauß baͤhet. Wann man Eiſenkraut in ein Taubhauß leget / ſollen ſich die Tauben darinn gern halten vñ andere frembde Tau⸗ ben ſich daſelbſt verſamlen dann ſie haben ein befonder lieb zu dem Kraut. — | | Mann eanem ein Rofls su rehe wirdt / der fol jhm Eiſen⸗ kraͤut mit Wermuth vnd Eamſguũ Puſfer geſtoſſen mir Saltz vermiſchen vnd dem RNoſſz zu lecken geben. Wann ein Roſſz grindig oder ſchebig iſt / ſo ſtoß friſch Ei⸗ ſenkraut mir Boͤckin Vnſchlit wol durch einander / darnach laß ſieden biß ſich das Safft im Kraut verzehret / als dann ſeihe es durch ein Tuch vnd drucks hart auß / damit ſchmier das Roſſz / ſo heylet der Grindt. Wann einem ein Roſſz auffſtoſſet vnd maßleydig wirbt vnd jme die Zung vnd das Maul trucken wirdt / ſo nimb Et⸗ fenkraut mir ð Wurckel an ein Haͤſeleuſtab mir einer ſchwel⸗ cken Wied / darmit reibe jm die Zaͤhn biß daß fie weiß werdẽ / K vnd laſſe jnen daran kyffen / ſo wırde es wider luſtig. Was wir biß daher von dem Eiſenkraut geſchrieben har ben / dz iſt nun vil Jahr beran vnſerm gemeinen Eiſentraut dem Maͤnmein warhaffttg befunden worden / wiewol von den alten Lehrern auch etliche Stuͤck dem frembden vñ klei⸗ nen Eiſenkraut zugeſchrieben werden | ſintemal aber diefe beydeGeſchlecht eine Na rur / Krafft / Wirckung vnd Eigen⸗ ſchafft haben / ſo mag im fall der noth je eines vor das ander ohne einigen Schaden oder Nachtheil gebraucht werden. Eiſen⸗ — —— — — — — — — — — — — ee Tess — —— — — — Een — — — —— — — —— — — — — — — —— nn — — — — —— — —— = — — —— — — — — rú ú = = — — — — — — — — ——— — an — — nn ee — — * — — — —— — - . — — gen — — — * = ME — 396 aqua ſtillatitia. As Eiſenkraut ſo im Sommer wann es in ſeiner be⸗ 2 fer Bluͤht iſt mit Stengel vnnd Wurtzeln flein ge⸗ hackt / vnd ſaͤnfftiglich in Balneo Mariz gediſtilliert vnd ab» gezogen werden / darnach nimbt man zu einer jeden maß deß gemelten abgezogenen Waſſers vier ungen dep auffgetruck ⸗ neren Eiſenkrauts mit dee Wurtzeln zu einem groblechten Puluer geſtoſſen / laſſets 24. Stunden beytzen / vnnd diſtil⸗ lierts darnach widerum ſaͤnfftiglich zů andern mal abe / wie wir nun ſolches vielmal angezeigt haben / vñ wann es in der Sonnen rectificiert worden iſt / behaltet mans darnach zu folgendem gebrauch. | | | Innerlicher gebrauch deß Eiſenkraut⸗ waſſers V waſſers. (Er fentraucteafter loͤſet auff die verſtopffung der Leber vnnd deß Miltzes / führer auß die Geelſucht / bekompt wol den dungenſuͤchtigen / dann ce heylet alle innerliche ver, ſehrungen der Lungen / oͤffnet die Nieren / Harngaͤng vnnd die Blaſen / vertreibet das Grieß vnnd den Stein. Es ver⸗ treiber die bleyche tödliche Farb / vnd das drittaͤgige vnnd viertaͤgige Feber / benimbt innerlichen ſchmertzen vnd krim⸗ mer im Leib / und dienet wieder das Blutharnen / allen Morgen vnnd Abendt / jedes mal vier oder fuͤnff loth ge⸗ truncken / vnnd auch jedertweiln den Wein darmit gemi⸗ ſchet. a; Wo fich einer beforgee daß er etwas gifftiges geilen oder getruncken herte / der neme drey ungen Eiſenkrautwaſſers / vnd zertreibe darinn ein quintlein guten Alexandriniſchen Theriack oder Metridat / vnd trincke das eyn / es wirdt jhme das Gifft nicht ſchaden. Eiſenkrautwaſſer auff die vier vntz mit einer vntzen Zu⸗ er vermiſcht und getruncken / führer auß den dendenftein vnd ſtillet den ſchmertzen. — Wider den ſchmertzen vnd wehthum der Senden: Nimb Eiſenkraut nach deinem gefallen / leg es xxiuj. Stunden in Wein / darnach nimb es herauß vnd diſtilliers alſo feucht in einem glaͤſinẽ Kolben / vñ behalt das Waſſer wol vermacht. So du nun ſchmertzen in Lenden fuͤhleſt / ſo trinck deß Waſ⸗ ſers vier ungen warm mis Feinzucker vermiſchet / du wirft gute Huͤlff vnd Beſſerung davon befinden. Es ſol auch das Eiſen krautwaſſer den Seugmuͤttern viel Milch machen / ſo ſie morgens vnd Abendts / jedes mal iiin. oder v. loth trincken / wie ſolches glaubwirdige Leuth ber D jtügen: Euſſerlicher an dep Eiſenkraut⸗ walls. E Iſenkrautwaſſer iſt ein edel ge Waſſer wid dz Haupt Awehthumb / leinine Tuͤchlein dariñ genetzt und vber die Stirn vnd beyde Schlaͤff gelegt / vnd ſo offt ſolche trucken werden / wider erfriſchet. So man aber ſolches Waſſer kraͤf⸗ tiger vnnd beſſer zu dieſem Gebrechen haben wolte / ſol man zu einem Bechervoll Waſſers xij. Pferſingkernen oder bit⸗ ter Mandeln nem̃en / dieſelbigen ſcheelen / darnach klein ſtoſ⸗ fen vñ mit dem gediſtillierten Waſſer durchſtreichen wie ein Mandelmilch / vñ darnach obgemeldter maſſen Tuͤcher dar⸗ inn netzen vnd vberſchlagen. Dieſes Waſſer iſt auch ein gut Augenwaſſer / die fluͤſſige Augen zutrucknen / die tunckele truͤben augen zuerleutern / Tuͤchlein dariñgenetzt und vbergelegt. | Eiſenkrautwaſſer Heyler auch die Mundtfaͤul vñ alle ver⸗ ſehrung vnd Geſchwer deß Halß / den Mundt offt damit ge⸗ rn vnd außaefpülstiden Halß auch warm damir ge⸗ gurgelt. Es dient auch su der verſehrung vnd Geſchwer der heim⸗ lichen oͤrter de Mannen vnnd Weiber / diefelbigen offter⸗ mals damit gewaͤſchen / vnd auch leinine Tuͤchlein darinn genetzt vnd vbergelegt. D Jacobi Theodori Taben Eiſenkrau gediſtilliert Waſſer. Verben» FI Sina Nimb Eifenfrauemaffer dretz loth / Schellkrautwaſſer / den. chelwaſſer vnnd Augentroſtwaſſer / jedes anderhalb [ochz vermiſch es durch einander ı darmit waͤſche die Au⸗ gen / vnnd netze zarte leinine Tuͤchlein darinn / vnnd legg daruͤber. Ein edel gut Augenwaſſer wire auff folgende weiß ge, macht: Nimb Eiſenkraut / Fenchelkraut / Agrimonien / Weinrauthen / rote Roſen / eines fo viel als deß andern oder. gleich viel / ſtoſſe es oder quetſche es in einem Moͤr ſerſtein / vñ beſprenge es mit gutem ſtarckem Wein / laß es alſo drey Tag vnd Nacht in Balneo Mariæ putrificieren / darnach diſtilliet es zu folgendem gebrauch. Es iſt dieſes Waſſer gut wider die trieffende Augen / vnd nimbt hinweg alle Wehthumb derſelben / die da von Kaͤlte Sherkommen / truͤcknet vnnd verzehret die Traͤher der Augen / vnd vertreibt die Flecken. Wil man aber daß es die Flecken beſſer hinweg — ſoll man weiter zu der vorigen Di⸗ ſtillation thun / Andorn vnd Gochheyl mit den roten Gluͤm⸗ iein jedes halber fo viel als der andern Kreuter eins / vnd es mit den vorigen Stuͤcken diſtillieren. Darnach ſol man weiter nemmen Myrrhen / Ganffer vnd Aloepatick / ſol ſi klein reiben / inn ein ſauber Tuͤchlein binden / vnnd in das Waſſer hencken / fo iſt es gerecht sun Dem obgemeldten gu brauch. Wider den ſchmertzen der Ohren: Rim Eiſenkraut / Weinrauthen / Salbeyenkraut / jedes gleich viel / diſtilliers in Balneo Mariæ, vnd wann man es brauchen wil / ſol man allwegen ein wenig warm in die Ohren thun. Ein edel Augenwaſſer wider die Dunckelheit der Augen: H Nimb deß friſchen außgepreßten Eiſenkrautsſafft zwoͤlff vntzen / Betonienkrautſafft vier vntzen / eine Gall von einem Iltiß / Jungfrawen Honig / Eyerweiß zu Waſſer geklopfft / jedes virj.ongen/gepüluerten Myrrhen j. loth / dermiſch mol durcheinander / vnd diſtilliers ſaͤnfftiglich durch einen tuͤroſß ferin Diſtillierzeug / vñ verwahr das Waſſer zum gebrauch Bann manesbrauchen wißifol man allen Morgen vnnd Abendr jedes mas ij.oderiij. Tröpffleinin die Augen thun / es erklaͤret das Geſicht wunderbarlich. — Wider das dunckel Geſicht einander treffenlichs Augen waſſer mache alſo: Nimb friſches außgepreßtes Eiſentraut ⸗ ſafft ſechzehen vntzen / Fenchelwurtzelſafft acht vntzen / eine Gallen von einem Rinder gepuͤluerten Aloepatick ein loth. Vermiſch es alles wol durch einander / vnd diſtillier es durch ein kuͤpfferiñen Diſtillierzeug / behalts wol vermacht zu dem j gebrauchiand brauchs wie das vorige. Ein ander gut Augenwaſſer daß das Geſicht / welches ſchier vergangen iſt / wider zu recht bringt / das mache alſo: Nimb Eiſenkraut / Weinrauthen / Fenchelkraut / Schell⸗ wurtzelkraut / Salbeyen / Roßmarein / jedes ein gut theil / doch daß eines ſo viel ſeye als deß andern: Hacke dieſe Kreuter klein / vnd diſtillier ſie mit ſanfftem Feuwer in Bak- neo Matrix, vnnd behalts zum gebrauch. Darvon thue Morgens vnnd Abendts jedes mal ein Troͤpfflein oder u die Augen / vnnd mifche deinen Wein mir dieſem aſſer. | | * Wider das bloͤd vnd dunckel Geficht das ſchier verloren oder vergangen iſt: Nimb Eiſenkraut / Salbeyen / Peter⸗ lenkraut / Garafelkraut mie der Wurtzel / Fenchelkraut Weinrauthen / heydniſch Wundkraut / Erd cweerkraut / A⸗ E deß abendts die Augen darmit gewaͤſchen / vnd reine leinene x grimonien / Gamaͤnderlein mir den braunen vñ auch blau⸗ wen Blumen / weiß Bibernelenfrant / Augentroſt / jedes gleich viel / vnd ſollen alle dieſe Kreuter friſch vnd gruͤn ſeyn / die fol man Mein hacken / vnnd ſieben Pfefferkoͤrner grob⸗ lechtig zerſtoſſen dazu thun / vnd ein wenig weiſſen Honig nach dem du der Kreuter viel oder wenig nimbft. AYledieft Stück vermiſche wol durch einander / vnnd ſchuͤtte eines jungen unbeflecften Knaͤbleins Harn darüber) bißer Die Kreuter bedeckt / darnach diſtilliers mie ſaufftem Seumet in Balneo Maria, und behalts zum gebrauch. Darvon = ebeiffende Hitblatern vnnd ſtechen der Augen — — er = 5 EEE, an Se ni u steh Hape ir et er — —— A allen Morgen ein par Troͤpfflein in die Augen / dann es iſt zu F gemeldten Gebrechen erfahren. Das zwey vnd dretſſigſt Cap. Von der Weinrauthen. I. Weinrauthen. Ruta Jatifolia I. 0, 8 ij» 5 ö NR, f WE ® = 8 ER 8 S * RT LI — —6 Den TER EN N PS, WO UTRTE FAN SSR SAN NIC “7 GN, VSNWFR ; 7 a — ON) ee Rauthe oder Weinrauthe iſt mehr ein Jart der Geſtaͤud von wegen feiner Holtzechti⸗ PIE tenkrautjdieweiles aber gemeinglich von jeder, % 2 * ra “ — man vnder die Gartenkreuter gerechnet wirdt / haben wir es auch dabey woͤllẽ bleiben laſſen / vñ vmb der andern Rauten Geſchlecht willen hie an dieſem orth darvon zuhandeln ung vorgenommen. Es iſt dieſes Kraut bey den Alten fo kandt⸗ bar vnd gemein geweſen / daß ſie keiner beſondern beſchrei⸗ "bung nicht wol bedoͤrfft / derwegen fie duch von dem Dio- ſcoride vmb fol her Vrſach willen nicht befehrieben worden: Wiewol num diefes Gewaͤchß heutigs Tages auch ſo ge⸗ mein / alſo daß es von allen andern Gartenkreutern leicht⸗ lich erkandt vnd vnderſcheiden werden mag / woͤllen wir es doch nicht deſto weniger kuͤrtzlich ein wenig beſchreiben. Wir Denn * der samen Rauthen zweh vnderſchiedtliche Ge⸗ ſchlecht ine: x — * I: Das eine vnd groͤſſer Geſchlecht iſt an Blettern groͤſ⸗ K ſer vnd breyter dann de kleiner / die ſeindt von Farben dicht, gruͤn odet Schweitergruͤn⸗ | | ‚IL Die kleiner aber vnd edel Rauthe iſt särter und mehr Schwartzgruͤner / auch kleiner dann. die gemeine / die hat an einem Blat viel kleiner / runder / langechtige Bletter / als wann fie ſonderlich von einander getheilt weren dit verglei⸗ chen ſich etlicher maffen den Sinfen Blaͤtlein. Doch tragen fie alle beyde ſchwartzgeele / ſchoͤne vnd geſtirnte Bluͤmlein / Die ſeindt auch wie zas Kraut eines ſtareken widerſpenni⸗ „Das Erſte Buch Mon Kreutern. HA gen Stängel vnnd Wurselndann ein Car ji | 397 gen Geruchs / nach verwelckung derfelbigen werden darauf viereckechtige unnd auch bißweilen fünffeckechtige Schörs lein oder Haͤußlein den Knollenmoͤtzlein / oder aber einer welſchen Pfaffenhauben ähnlich / die auch etlicher maſſen den Hanhoͤdlein zuvergleichen ſeindt / darinn finder man ein kleinen ſchwartzen Samen] deren jedes formiert iſt wie ein kleines Nierlein / inwendig voller weiß Marcks / dar⸗ auß wider junge Rauthenſtoͤckiein wachſen / wiewol maıt fie viel beſſer von Zweygen pflanzen kan / wie die Salbey / Spicanarden vnd Sauander. Die Staͤngel der Rauthen vnd auch der Wurztzel ſeindt Holtzechtig / vnnd innwendig geel / wie. das Buchsbaͤumenholtz. Die klein Rauthe tregt ſelten Blumen / vnnd wann ſie mit Eiſen beſchnit⸗ —— verdorret ſie gern / muß derwegen gute wartung N. | Ruta tenuifolia IL 11. Weinrauth. Ah & AR [RR A— 2 EN) 5, K) BE I EENE U NINE NE 2 > N Ve —P —5 | ANE N N \ ZU | „ 1a Hr > Es Haben die Alten ſonderlichen groſſen Fleiß mühe vnd arbeyt angewendet / die Rauthen in jhren Wurtz vnd Luſt⸗ gaͤrten / von wegen jhrer groſſen Krafft / Tugendt und man⸗ nigfaltigen Nutz / vnd taͤglichen Gebrauchs zu silen vnd zu pflantzen / auch alles ſchaͤdtlich / gifftig Bngeıfferı vnd vn⸗ reine gifftige Thiet / durch den ſtarcken Geruch vnd ſonder⸗ lichen Widerſtandt / damit die Rauthen von GOtt dem HERREN begabet / auß jren Gaͤrten zu treiben mie dann noch heutiges Tags bey vnſern Weibern vnnd fleiſſigen Gärtnern der Gebrauch iſt / die die Rauthen in die Härten] fuͤrnemblich aber zu der Salbeyen / su ſetzen vnnd zu pflan⸗ zen pflegen / die gifftigen Krotten darauß / ſonderlich aber von der Salbeyen / welche dieſes ſchaͤndtlich Vngegiffer faſt liebet / vnnd demſelbigen geferd iſt / darvon hinweg zu vertreiben. Es liebet aber die Rauchen ein duͤrren vnnd heiffen Grunde! vnnd mag weder kaͤlt / feuchte / noch kein fei⸗ ſtes oder wolgeduͤngtes Erdtreich nit leiden / Derwegen wann man dieſelbige ſaͤhen oder pflanzen wil / ſol man den Boden wol mit Aeſchen / oder geſtoſſenen Ziegelmehl ver⸗ Je miſchen / 396 & A uiſchen / ſo waͤſchet ſi ſchoͤn vnd huͤpſch: Man fol auch die Rauthen im Winter allwegen mit Aeſchen beſchuͤtten / ſin⸗ temal dieſelbig jhrer natuͤrlichen waͤrmbde halben / fie vor dem Froſt vnd Kaͤlt verhuͤket. Man ziehlet aber die Rau⸗ then auff zweyerley weg auff / Erſtlich von dem Samen) vnd dann auch von den abgeriſſenen Aeſtlein oder Zweyg ⸗ kein. Den Samen ſaͤhet man im Hornung / Merken Auaft und Herbſtmonat / jedoch waͤchfet fie viel hälder vnd beffer / ſo man die abgeriffene Aeſtlein oder Zweygelein pfiantzet Die junge Stoͤcklein die man im Augſt vnd Herbſtmo⸗ nat geſaͤhet hat / muß den kuͤnfftigen Fruͤling in ein mageren vnd duͤrren Grundt verſetzen / vnd dieſelbig mit Aeſchen vñ Ziegelmeel eynſetzen / doch nicht zu tieff fonder hoch / damit das Waller ond die feuchte nicht darzu ſincken moͤgen / ſon⸗ B der ablauffen tuͤnne. Wann es heyß vnd düre Wener ift / mag fie das gieſſen wol leiden / ſie waͤchßt aber viel freudiger / wie der alt Griechiſch Lehrer Theophraſtus bezeuget / ſo man die mit Saltzwaſſer begeuſſet. Sonſt hat die Rauch ein ſehr wunderbarliche Art vnd Natur an jr / dann wañ ein Weib / die jhren natuͤrlichen Monatblumen hat / dieſelbig mit jren Händen nur anruͤhrt / oder ſonſt nahe darzu tritt / fo verdir⸗ bet vnd verdorret ſie von ſtundan / derwegen ſollen die Wei⸗ ber / wann ſie jre natuͤrliche Reynigung haben / ſich der Rau⸗ then nicht nehern. Es mag auch die Rauth nicht leiden / daß man ſie mit Eiſen beruͤhre / dann ſie ſehr gern davon ver⸗ dorret. Sonſt mag ſie ſich lange Zeit / vnnd viel Jahr der Froſt vnnd Kaͤlt erwehren / ſo ſie gegen dem Winter mit Aeſchen / wie auch oben gemeldet / beſchuͤttet wirdt. Etliche bedecken ſie den Winter vbex mit Stroh / ſie vorm Froſt zu C verwahren⸗ | So man aber ſchoͤne vnd wolriechende Rauthen haben wil / ſoll man die vnder einen Feigenbaum in Schatten / o⸗ der in ein Feigenrinde pflantzen / dann die fchärpffeder Rau⸗ then / wirdt durch die Laͤwe deß Feigenbaums gemiltertralfo haben die Alten die Rauthen gepflantzet dardurch fir dann / wie Dioſcorides lib.z.c.44 bezeuget / bequemer vnnd beſſer su eſſen wirdt. Es ſol auch die Rauthen ſo alſo gepflantzet wirdt / viel ſchoͤner wachſen vñ geſchlachter werden ſintemal der Feigenbaum / vnnd dieſes Gewaͤchß ein angeborne Lieb zuſammen tragen. Es ſol auch die Rauchen viel huͤpſcher vnd ſchoͤner wachſen / wann man die abgeriſſene Schoͤß⸗ leinin die Bonen oder Zwibeln ſtecket / vnd alſo miteinan⸗ der in den Grundt ſetzet. Es haben auch etliche einen ſol⸗ chen Aberglauben / daß ſie vermeinen / es ſollen die Rau⸗ D thenſtoͤcklein am aller vollkommeſten bekommen / ſo dieſelbi⸗ gen von geſtolener Rauthen gepflantzet werden. Andere ge⸗ ben für ſo man den Samen mir fluchen und Scheltworten ſaͤhet / ſolle fie deſter ſchoͤner wachſen / welches nichts anders / a alte Heydniſche / Aberglaubiſche Fabeln ond Gedicht eindt. Der Rauthenſtaud / wann man feiner wol pfleget / blei⸗ bet er viel Jahr beſtendig / alſo daß er mit der zeit zu einem Baum wirdt / wie Flauius loſephus lib.7.c.25.der Jůdiſche Hiſtoricus in feinen alten Geſchichten vom Judiſchen Krieg bezeuget / Daß in der veſten Start Macheruntis, in dem Königlichen Hoff / von deß Königs Herodis zeiten anı biß auff den Judiſchen Krieg / ein wunderbarlicher groffer Rauthenſtock geffandenifeye/ in der groͤß vnnd lenge eines Feigenbaums / welche durch das Kriegsvolck in der Zerſtoͤ⸗ Wann man die Rauthen obgemeldter maſſen bewaret / de⸗ ven wol pfleget / kein Eiſen darzu brauchet / auch die Weibs⸗ perfonen fo jhre Monatliche blumen haben] nicht darzu kom̃en laſſet / tan man ſie in kurtzen Jaren zu einem Baum machen wachſen / doch alſo / daß man alle Jahr die Aeſte vnd Rebenſtaͤngel zweymal mit einem Silbern Meſſer biß an die Wurtzel abſchneide. Man ſolle fie auch nimmermeht blühen laſſen / fonder ehe ſie zu bluͤhen anfahet / die Keymen oder oͤberſten Gipfflein / darauß die Blmen kommen at⸗ D.Jacobit Theodor Tabern-möntan / F brechen / dann wann man die blühen laͤſet / fo dorret hehe ſter eher. Von den Namen der Rauthen. 5 Je Rauch wirdt Griechiſch Iinyavor , fra oder , vnd von Nicandro jurinor,genannt. Lateiniſch Pega- num,Rhyte,Ryte, piganum Yon Nicandro Rhyfimum, von Apuleio Eriphrum, von den Kreutlern Ruta ‚Ruta hortenfispnd Rurahortulana. Bon demalten Philofo. pho Pythagora iſt au ein fonderlicher vnderſcheid von der Rauthen gehalten worden) welcher das Elsinfte Geſchlecht das Maͤnnlein / vnd das gröffer und die gemein Rauchen, das Welkläin genennet hat. Welcher vnderſcheid heutigs Tags bey vns / nicht allein bey den Kreutlern / ſonder auch bey dem gemeinen Mann gehalten wirdt / die die klein Ray then mit den kletnen ſchmalen Blettlein das Weiblein / vnd die groͤſſer mit den breyten Blaͤttern das Weiblein nen, nem Sonſt wirdt die Raut in gemein auch Todtenkraut / dieweil man die Todten darmit hat pflegen zu reuchen / vnd Weinraut genannt totewolder Namen Weinrauth ey. gentlich der kleinen vnnd edlen Rauthen gebuͤhret / die die Kreutler auch Rutam angufifoliäam vnd Rutam nobilem vnd minorem nennen: Beßgleichen auch die groͤſſer zum vnderſcheidt der kleinen Ratam mäiorem vnd Rutamı lari- foliam. Die Rauthenbletter werden von Dem Poeten Sete⸗ n0,Gramina Rutæ genannt / wie er cap.55. mir dieſen Ver⸗ ſen ſolches bezeuget: | Conueniunt acid Eupherbiarhixtafluentis, Gramina velrutagemina ſi nare trahantur. Fl [I. Ruta hottenfisprima, C.B. Ruta, Brun. Tur. Lon. hortenſis, Fach. Dodo. Gal Gef. Lob: domeftica vulgaris, Trago: Satiua, Cotd.in Dioſ. Lugd. Satiua maior latifolia, Cord. graueolens hottenſis, Dodo. maior & hartenfis, Adfativa latiore folio, Ce | II. Rutahortenfisaltera C.B. Ruta, Matth. Ang. Lac. Caſt. hortenſis minor, Trag. fatiuarenuifolla,Cord.hor- tenfisnobilitate præſtans, Gefnero. ] Bon Serapione lib. fimp.c.290. wirdt die Rauth Arabifch Sadeb vnd von Aui- cenna Alfateb genannt: Von dem Gloflographo Auicen- nz, Falagagel,ond der Rauthenſamen Bizeri Falagagel. Bey dem Stephano Gloffographo Haliabbatis , heiffer die Rauth Sedabum,Seedeb und Sedebum. Sonſt werden hin vnd wider in der Arabier Ed riffren folgende Namen gelefen/ Afleb, Alfadeb Zifere, Sed«b,Sedef,Sedab,Radeb, Afelep,Sabebvh .. I Siebel.Item Bezer,Sedef welches der Samen der Rauthen iſt. Italiantſch wir die Rauth genaũt / Ruta, Hiſpaniſch / Ar- ruda, La Arruda ohd Ruda: Frantoͤſiſch / Rue,dela Rue, vnd Rue de iardin: Behmiſch Rauta. Syriſch Harmala vnd Befafa, Egyptiſch / bonabu, Africaniſch Curma, Hungeriſch / Rucha Zegesrurha, Engliſch Rue / vnd Rewe / Flehmiſch vnd Dia baͤndiſch Ruyte vnd Wynruyhte. ind) Bon der Natur Krafft / Wirckung vnd Eygen⸗ | fchaffe der Raushen, | D Je Rauth hat ein Krafft vnnd Eygenſchafft zu etwaͤt⸗ men / zn trucken / auffzuloͤſen / zu durchdringen / zuver⸗ zehren vnd zu digerieren: Sie iſt aber warm vnnd rucken / biß in den dritten Grad / vnd iſt ein beſonder vnd innerhalb vnnd auſſerhalb deß Leibs gebraucht werden Das Kraut ſol mit den Blumen geſamlet / vnd im Schat⸗ een zu der Artzeneh auffgetrucknet werden. Der Samt aber ſol im Herbſtmonat / wann er zeitig genug iſt ge⸗ ſamlet / vnnd zu obgemeldtem Gebrauch auffgehaben werden. —2* Ionerh — ze m eu a — — UP EZ A u —— Wi — — wehrtet E fung gemeldter Start hinweg genommen worden ſehe xTherlaͤck wider alles Gifft / vnd mag derhalben faſt nuͤtzlich - und "are, ee (ee Scheine seen ‚Me ee Me Eee De ee = — — u — TE En Je" — (ip en — — um u — — — J — — — —ñ— — S kan niemandt der Rauthen Krafft und Tugendt / Innerlicher Gebrauch der Rauthen. wie ſie in der Argeney innerlich vnd euſſerlich zu gebrau⸗ chen / gnugſam beſchreiben / ſintemal es ſchier vnmuͤglich / onnd deren wirckungen fein end zufinden / wiewol nun in den gemeinen Kreuterbuͤchern / deßgleichen in den Schriff⸗ sender alten Lehrer viel davon geſchrieben wirdt / haben wit doch nicht vnderlaſſen woͤllen / was wir von dieſem edlen Gewaͤchß erfahren haben / neben den jenigen / fo die Alten * Zauthen eugeſchtiehen auch zu offenbaren vnd mitzu⸗ Vntd ob gleichwol die Weinrauth von wegen jhres ſtar⸗ cken / widerſtaͤndigen Geruchs / vnnd bittern ſtarcken Ge⸗ ſchmacks / allein der Artzeney dienſtlich zu ſeyn / geachtet jetziger zeit vnnd heutiges Tags / von vielen in der Argenen nicht allein beruͤmpt / fonder auch von wegen jhrer fürerefr fenlichen Tugendt halben indie Küchen gerachen / alſo daß fie aud) in der Speiß genügt wirdt / dann fie benimmet die Das Erfie Buch) Von Kreutern z wirdt / ſo iſt fie doch nicht allein ben den Alten / fonder auch G finftere und dunckelheit der Augen / laͤutetet vnd erklaͤret das Geſicht vnd ſehenliche Geiſter wunderbarlich / derwegen fie nicht vnbillich von den Bildſchnitzern / Formſchneidern / Bildhauwern / Malern vnd denen / fo ein ſcharpff Geſicht haben muͤſſen / inn jhren taͤglichen Speiſen gebrauchet wirdt / damit jhr Geſicht zu erhalten vnnd zu ſchaͤrpffen / PA Gebrauch dann auch) bey den Alten gemein gewe⸗ enift. Weinrauthen zu einem fubrilen Puluer geftoflen / vnnd eins quintleins ſchwer mir einem Trüncklein Weins zer c trieben / onnd warm getruncken / vertreiber das Haͤuptwe⸗ hethumb von kaͤlt vervrſacht. Vnd mag die Raurh in allen Gebrechen vnnd Kranckheiten deß Haͤupts / fo von fält Din Vrſprung haben / nüglich und heylſamlich gebraucht werden. J Weinrauthen alſo friſch in einem ſteininen Moͤrſer ge⸗ ſtoſſen / den Safft davon außpreßt / vnd dieſes geleuterten Saffts genommen vier loth / darinn zertrieben ein halbe quintlein deß auffgetruckneten ſtinckenden Laſerſaffts / ſonſt Teuffelsdreck genennet / vnnd warm getruncken / iſt ein heylſame Artzeney wider den fallenden Siechtagen: ver⸗ treibt auch den Haͤuptnagel / vnd das langwirig Haͤuptwe⸗ hethumb. Es haben die Alten die Weinrauthen mit Saltz eynge⸗ macht / vnd die vber Jahr behalten / dieſelbige alſo rohe init p der Speiß geſſen / ein klares vnnd ſcharpffes Geſicht damit zu machen / vnd daſſelbig alfo gut zu erhalten / weld es auch der Kreutler Poet Macer in folgendem Verßleln gedenckt / ſprechend: | | | Cruda comeſta recens oculos caligine purgat. Man macher aber die Rauthen enn allerdings) wieman. die Bacillen und andere dergleichen Kreuter eynmachet / da man die præparation ſuchen mag. Man mag ſie auch / die, weil man ſie Sommer vnnd Winter das gantz Jahr vber friſch vnd grün haben mag / mit Sal zu gemeldten Gebre⸗ chen gebrauchen. Etliche die ein bloͤdes Geſicht haben, die effen zwantzig Tag nacheinander allen Tag pr. Nauthens blaͤttlein / ſonderlich nach einer Hauptpurgarion / vnd befin⸗ den treffenliche gute huͤlff vnd beſſerung darvon / welches ich ſelbſt erfahren habe. | fubeilen Puluer / vnnd nemmen bißweilen eins quintleing ſchwer mit Wein eyn / das ſchaͤrpffet das Geſicht vber die maß ſehr. In ſumma man gebrauch die Weinrauthen / wie man jmmer woͤlle / fo kommet fie zu huͤlff allen Kranckhei⸗ ten der Augen / ſo von vbriger Feucht vnnd Kaͤlt herkom⸗ men. Weinrauthen mit auffgetrucknetem Dill geſotten / vnd die durchgeſiegene Brühe darvon getruncken / miltert vnnd leget den ſchmertzen der Bruſt / Seiten vnd deß Krimmens / = vnd engündung der Lungen / in ſolchen vnd dergleichen Ge⸗ brechen nimbt man Korbfetgen vnd Yſop darzu / vnnd feu⸗ der ſolchen Tranck mit Wein / das dienet auch der Leber vnd mancherley Faͤhlen der Nieren / deßgleichen wider den ſchmertzen der Hüfft vnd Gleyche / vnnd vertreibet den Hu⸗ ſten / vnd tretbet der Weiber Monatblumen. Gleicher ge⸗ Kalt getruncken / vertreibet es auch Das zittern vnd beben der Feber / welches alles der Poet Amilius Macer kuͤrtzlich mit folgenden Berfen beſchrieben hat: Tußım fi bibitur compejcit,menflruä pürgat. Si coquis hanc in aqua, cui vinum iunxeris acre, Conmpeſcit talis decoctio tormina ventris. Pulmones iuuat & pectus, merbod, medetur Coſtarum, quem Pleurefim vocat Attica lingua. Arthresicos,Scyafimz, iuuat, febribusq, mederus Nauſta Cv. Ettliche nemmen ij. Handtvoll Rauthen allein / ſieden die in einer maſſen Weins den dritten theil eyn / ſeihen die Bruͤ⸗ he darnach durch ein Tuch / zerlaſſen darin vier vnhen Zu⸗ ckers / vnd trincken darvon allen Morgen vnnd Abendevier vntzen warm / wider den ſchmertzen der Bruft / ſo von kaͤlte feinen Vrſprung har. . . Wider das Keichen / ſchwerlich Athmen I vnd den alten Huſten: Nimb Weinrauthen j-lorh / Spitzſalbeyen "RE: miſchen Kuͤmmell / jedes iij.quintlein / Berthram / Senff⸗ ſamen / weiſſen Ingber / jedes ein halb loth / Zuckercandit iitij. loth. Vermiſche dieſe Stuͤck alle vnnd mach ein reyn Puluer darauß / davon aıb allen Morgen vnd Abendt eins quintlins ſchwer / zertrieben mir gutem fuͤrnen Wein / warm H zutrincken. — — EAndere nem̃en duͤrre Weinrauthen / ſtoſſen die zu einem K Weinrauthen mit duͤrrem Yſop vnnd auffgetruckneten Roſen / jeder ein Handtvoll / vermiſcht / zerſchnitten / vnd in ein Kannten gethan / darzu genommen ijij. vntzen Zuckers / vnnd ein map Waſſers darüber geſchuͤttet die Kannt darnach wol verlutiert / in ein Keſſel mie Waſſer geſetzt / vnnd vier Stunden darin ſieden laſſen / folgendts her⸗ auß genommen / durchgeſiegen vnnd Morgens vnnd A⸗ bendts jedesmal vler ungen davon getruncken / vertreibet den Huſten. — CINE SA Kat Oder nimb Rauthen in Handtvoll / duͤrren Yſop ein halb Handrtvoll / Foenugreckſamen ilitj. loth / iiij. gewaͤſche⸗ ner Korbfeigen zerſchnitten / thue dieſe Stuͤck zuſammen in ein bequem SGeſchirrlein / ſchuͤt Darüber ein halb maß friſch Brunnenwaſſers / laß ſaͤnfftiglich mit einem linden Feu⸗ werlein ein wenig vber das drittheil eynſieden / darnach feihe es duͤrch ein Tuch / theils ab in drey gleiche theit / vnnd gibs dem Huſtenden ij. Morgen haceinander nuͤchtern vnnd warm zutrincken. — Pe Ar Die zarten Gipffelein ber Rauchen gefloffen den Safft davon außgedruckt / davon genommen flij.loch/ vnd darin ein drittheil eines quintleins Judenlehm oder Erdrbech zu reynem Puluer geſtoſſen / vermiſcht / darnach mir einem Truͤncklein guten weiſſen Weins warm getruncken / iſt ein gute Artzeney wider die Schwindtſucht oder Lungen⸗ ſucht / auch denen faſt bienlich / die ſtaͤtig Eyter auß⸗ werffen. 68 PEN eintauchen zu Puluer geſtoſſen / vnnd j. quintleins ſchwer mit geſottenem Suͤßholtzwaſſer getruncken / iſt gut wider die jnnerlichen Apoſtemen / vnd dienet wider alle Ge⸗ brechen der Bruſt vnnd Lungen. Das Kraut mir Sůß⸗ holt in Wein oder Waſſer / jhe nach gelegenheit deß Kran⸗ cken vnnd der Kranckheit geſotten / vnnd don der durchge⸗ fiegenen Brühen Morgens vnnd Abendts / jedesmal ein Berherleinvel warm getruncken ha: gleiche wirckung. Weinrauthenbletter vor ſich ſelbſt allein / oder aber mit ihrem Samen / in gutem weiſſem Wein / den dritten theil enngeforten/datnach durchgeſtegen vnd warm gerruncfen? treiben die gifftigen Daͤmpff vom Herkenröffnen die dufft⸗ roͤrlein der Btruſt vnd Lungen / ſo mit kalten Fluͤſſen vnnd el zaͤhem 399 F vnd iſt gut wider den kurtzen vnnd ſchweren Athem / Huſten — ——— — — ru gen E er — —— —— — — — — — — — ——— — — — 400 machen ein leichten Athem / vertreiben Das feichen / treiben den Harn / die Weibliche Monatblumen / die Nachgeburt / vnd die todte Frucht. Es reynigt auch die Mutter nach der Geburt / vertreibet die Nachwehen / vnd iſt ein heylſame Ar⸗ genen wider die kalt Waſſerſucht. / ar} Widen den weherhumb vnnd ſchmertzen dei Herhens: Nimb Weinranthen drithalb Handtvoll / der auffgetruck⸗ neten Rinden von Kuͤrbſen / vj. vntzen gehen Pfefferkoͤrner vnd litj. geſcheelter Lohrbeern / Dieſe Stück vermiſch vnnd ſtoſſe ſie zu einem ſubtielen Puluer / ſchlags durch ein haͤrin Söeblein / und behalts wol vermacht in einem Buͤchslein zum Gebrauch. Wann es nun die Notturfft erfordert zuge⸗ brauchen / ſo gib darvon auff einmal eins Quintleins ſchwer mie gutem weiſſem Wein: So aber ein Feber odet B Hitz vorhanden mit Borragenwaſſer / vnd auch im Notfal mit friſchem lauterm Brunnenwaſſer / es thut huͤlff. Weinxrauthen vnd Salbeyen / jedes gleichviel geſtoſſen / vnd mit Saltz geſſen / dient wider das Magenwehe / von ro⸗ hem Eſſen oder vndauwlicher Speiß vervrſacht Wider den ſchmertzen vnnd wehethumb deß Magenss Nimb Weinrauthen / Wermuth / Pfefferkoͤrner / jedes gleich viel / zerſchneide die Weinrauthen vnd Wermuth / die Pfef⸗ ſerkoͤrner ſtoſſe ein wenig groblecht / vnd ſeude fie in Wein den dritten theil eyn / ſehhe dann den Wein durch ein Tuch / vnd trinck Morgens vnd Abents ein Becherlein voll warm darvon / es vertreibet das Magenwehe von kaͤlt vervrſacht / gewaltig. Die Weinrauth ſonſt vor ſich ſelbſt auff ale ma» nier vnnd weg gebraucht / iſt dem Magen ober die maß ſehr dienlich / wie auch der Poet Macer ſolches mit dem folgen⸗ den Verßlein bezeugt. | Ptilis eſt valde Stomachofi fape bibatur } Weinrauthen zwey theil mie Icbendigem Schweffel eb nem theil / sn einem ſubtilen Puluer geſtoſſen / durch ein haͤ⸗ rins Sieblein geſchlagen / vnd darvon j.quintleins ſchwer mit gutem Weineſſig warm getruncken / vertreibet alles Magenwehe. Der Samen von der Rauthen gleichfals mit den lehendigen Schweffel vnd Eſſig genuͤtzet / hat glei⸗ che Wirckung. Oder nimb Weinrauthen / Wermuth / jedes iij. ungen! laß miteinander in einer maß Waſſers den halben theil eyn⸗ ſieden feihe es dann durch ein Tuch / vnd trinck allen Mor gen nuͤchtern ein Becher voll warm / es thut wunderbarliche huͤlff in dem Magenwehe. Wider das Magenwehe macht man einnüslihe Sap D: Jacobi Theodori Tabernemontant! A zahem Schlegm verſtopfft finde ı vertreiben den Hufen: F Kinder: Nimb gedoͤrrte Weinrauthen ein driethel 8 groß darvon. Dieſe Latwerg hat der Poet Mer A D zen / wie folge: Nimb Weinrauthen / Römifchen bereyren ı Kuͤmmel / Pfefferkoͤrner jedes j. loth / ſtoſſe dieſe Stück zu Puluer auff das reyneſt / thu darzu viiij. loth Honig / vnnd zertreibs mit gutem Weineſſig zu einer Saltzen / die jſſe mit Fleiſch vnd Fiſchen. Wider den ſchmertzen dep Magens mir der Maßleyd / widerwillen zur Speiß vnd auffblehungen: Nimb Wein⸗ rauthenſamen ein halb loth / lebendigen Schweffel vnnd Seeinfalgijedes ein quintlein / ſtoſſe zu einem ſubtilen Pul⸗ uer / das theil ab in drey gleicher theil / vñ gibs dem Krancken dreh Morgen nacheinander mie Wein zertrieben nüchtern warm zutrincken / du wirft bald gute beſſerung darvon efinden. Den Magen zu reynigen vnd zu ſeubern: Nimb Wein⸗ rauthenſamen / Wermuth / Pfefferkoͤrner / Steinſaltz / jedes E gleich viel / ſtoſſe es zu einem ſubtilen Puluer / vnd trinck alı Kg len Morgen nuͤchtern eins Guͤlden ſchwer mit gutem weiſſem Wein warm / ſo wirt der Magen wol dardurch ge⸗ ni alſo dag er wol kochen / vnd die Speiß verdauwen Weinrauthen zu einem ſubtielen Puluer geſtoſſen / vnd eins halben quintleins ſchwer mis gutem Wein warm ge⸗ —— den erlecherten Magen vom kotzen oder Wider das erbrechen / vndaͤuwen und kotzen der jungen ninen Mörfer / vnnd ſchuͤtte darnach ein Halbmaß Sen leins / reynen weiffen Weirauch acht Grän / offeoder reih es zu einem ſubtielen Puͤluerlein / vnd gibs dem Kindt ie ‚mir Rotroſen Syrup: Weinrauthen in gutem weiſſem fürnen Weinasfum vnd die durchgefiegene Brühe — f wen oder Klur / ſo bon Winden vervrſach wird Depare, chen wirckung hat auch der Weinrauthenſamẽ / ſo man * zu Puluer ſtoͤſſet / vnnd j.quintlein deſſelben mit gutem für nen Wein / warm trincket. Meng Man macht auch ein gute Latwerg von Dee Rauchen/ den Magen vnd die daͤuwung zu ſtercken / den ſchmertzen der Bruſt / Seitens eber vnnd Nieren zu milteen/die mager man alſo Nmb Weinrauthen lij. loth / Bergſaltz oder gi, zerſaltz / Pfefferkoͤrner / bereyten Roͤmiſchen Kuͤmmel / jebe⸗ j.lorh, Die gemeldte Stück mach zu einem ſubtielen ner] das ſchlahe durch ein reynes haͤrin Sieblein | vnd tem⸗ perters mie vil vntzen guts verſcheumpts Honigsgyeine Latwergen / die behalt sum Gebrauch in einer Porcellanen⸗ buͤchſen / vnd brauch des Morgens nüchtern einer Cafani ſampt jrer Krafft vnd wirckung mit nachfolgenden beſchrieben | Piganon in Gracalingha guodratsvocatur. Illius Antidoti confectio talis haberur: Pondere iungepari nitrum, Piper ‚arg, yminum De tribus his,qguorum deruta,ponitotantum: Sedpriw ex acri vino maserare yminum Conuenit, in ſerro poſt affaricalefadto, Omnia deinde ſimul bene trita ex melle iugabi. Pectoris, & lateru iecoris renumq dolore⸗ Hoc ex antido curantur ſape comeſto. Extenuat hilem, mollit ſine tormine ventrem. Lonfortat lomachum ‚facit vi bene digerat efcam. . Ein gute Argenen wider das ſtechen und ſchmertzen der Seitten / das nicht Pleurelistft: Nimb frifche Rauthen⸗ zweiglein / ij. Handtvoll / Chamillenblumen / Andorn / Y⸗ ſop / Materanı Lorbaumbletter / jedes j. Handtvoll. Diefe Kreuter ſollen ale friſch vnnd grün ſeyn / die ſol man inch nem ſteininen Moͤrſer klein ſtoſſen / ſchuͤtre darzu xvj. vn⸗ tzen gutes weiſſes fuͤrnen Weins / treibs durch ein Tuch / vnd drucks hart auß / gibs dem Kranceken vor eſſens allwe⸗ gen vier vntzen warm zu trincken / er wirdt gute huͤlff davon befinden. Wider das reiſſen vnd wuͤten deß Magens vnd anderer erſen innerlicher Glieder von kaͤlt vervrſacht / ſo ſeude Rauthen vnnd Bibergeyl in Wein / ſeihe den dann durch ein Tuch / vnd trinck Morgens vnnd Abendts / jedesmal tif. oder ti. vntzen darvon warm / es wirdt dir dag reiſſen ſehr baldt le⸗ gen / vnd den Magen erwaͤrmen. Dieſe Artzeney dienet auch wider das reiſſen vnnd wehethumb der Beermutter / gleich⸗ fals getruncken. | | Die verftopffung ber Seher und der Miltz su eröffnen: Nimb Weinrauthen ij. Handtvoll / Fenchelwurtzel ein Handtvoll: Zerſchneide dieſe Stuͤck klein / thue ſie in ein Kannten / fhürrein Maß Weins oder Waſſers darüber! vnd thu noch ferrner darzır itj. oder itij. vntzen gutes Feinzu⸗ ckers / verlutier den Ranfft der Kannten wol daß nichts außriechen mag / ſtelie ſie in ein Keſſel mie ſiedendem Wal fer / vnd laſſe fie sum wenigften tlg. Stundten darinn fi den / darnach thue ſie herauß / vnd wañ der Tranck kalt wor den iſt / fo ſelhe jhnen durch sin Tuch / vnnd gib davon alen Morgen vnd Abende uij ungen warm su rrincken: Die fer Tranck reyniget auch die Nieren / Harngaͤng / die DIA ſen ond vertreibt den. Katefeych oder die Harnwinde. So⸗ du aber der preparation diefes Trancks nicht erwarten kuͤndteſt / ſo nimb frifche Rauchen zweyglein vnnd Bletter vier Handtvoll / friſch geſeubert Fenchelwurtzel klein ſchnitten ij. Handtvoll / ſtoſſe dieſe Stuͤck klein in einen ſtei⸗ ein j· quintz Pul⸗ A Wein daruber / zwing es durch ein Tuch hart auß / thue dar⸗ zu ein vnn oder drey Zucker / laß vber etnem Feuweriin auff⸗ ſieden / vnd ſeihe es dann durch ein Tuch / vñ trinck Morgens vnd Abendts obgemeldter maſſen darvon. So einem die Leber faulet davon jhme der Athem ab⸗ ſcheuwlich ſtincket / vnd zum Halß heranß reuchet / wie ein halb gebrattener Dieb am Galgen / der nemme Weinrau⸗ then / Salbeyenkraut / jedes gleich viel / vnd mache ein ſubtil Puluer darauß / vnd brauche davon allen Morgen nuͤchtern per er ſchwer / jhme wirdt fein her wider frifih vnnd geſundt. Weinrauthen mie gurem altem Wein den’ halben theil eyngeſotten / iſt den Wafferfüchtigen gut getrunckẽ / oder fich damit wol gewaͤſchen / wie Diofcorides bezeuget. Weinrauthen in Baumoͤlen geſotten / daſſelbig durch z ein Tuchgefiiegen/ vñ getruncken / toͤdtet vnd treibet auß die Bauchwuͤrm. Welches auch der Kreutler Poet Macer mit folgendem Verßlein bezeuget / da er von der Rauthen alſo ſagt: Lumbricos oleo decocta &potarepehit. Die Rauthe zu Puluer geſtoſſen / on eins quintleing ſchwer mie Wein getruncken / treibet die Wuͤrm auch gewaltig auf: Daß thut auch das Kraut in wein oder waſſer geſotten vnd getruncken. Oder nimb Weinrauthen ij. Handtvoll / Bergwermuth ein Handtvoll / ſeuds in einer maß waſſers den halben rheil eyn / darnach feihe es durch ein Tuch / vnnd rind Mor gens vnd Abendts / jedesmal ein Becherlein vol warm dar⸗ von. Weinrauthen gepuͤluert vnd eins quintlein ſchwer mit C einem Truͤncklein fuͤrnen weins getruncken / vertreibet die z wind vnnd auffblehungen deß Leibs. Wann aber ein Fe⸗ ber oder Sig vorhanden / fol man dag Puluer mir waſſer gleicher geſtalt trincken. Oder aber nimbeingroffe Handt⸗ vol Rauthenwurtzeln klein geſpalten und zerſchnitten / thue darzu iij. Achtmaß oder xlviij. vntzen guts ſcharpffen wein, eſſigs / vnd acht vntzen Honigs / ſeude es ſittiglich miteinan⸗ der zum halben theil eyn / ſeihe es durch ein Tuch / vnd gib da⸗ von allen Morgen vnd Abendt ij. ungen warm zutrineken. Weinrauthen ij. Handtvoll / mit einer Handtvoll Yfop kraut in einer Maſſen weins den dritten theil eyngeſoͤtten / darnach durchſigen / vnd von dieſem Tranck allen Morgen vnd Abendt vier ungen warm getruncken / vertreibet de reife fen vnd krimmen im Leib vnd den Daͤrmen. Wider das reiſſen vnd nagen im Leib / von kaͤlt vnd zaͤhen p falrem Schleim verurſacht: Nimb Weinrauthen / weilfen ı Pfeffer / bereyren Römifchen Kuͤmmel / jedes ij.loth / Berg oder Niderſaltz j quintlein / deß auffgetruckneten Saffts o⸗ Gummi Euphorbii, ein drittheil eines quintleins. Dieſe Stuͤck ſoll man zu Puluer ſtoſſen / darnach mit ein wenig Honig vnd gutem weineſſig ein Maſſam oder Teyglein dar⸗ auß machen / darauß dann kleine runde oder eckechtige Kuͤgelein machen vnnd dieſelben laſſen trucken werden] vnd zum Gebrauch verwahren vnd auffheben. Wann man nun die brauchen wil / ſoll man ein quintlein davon ab⸗ wiegen / daſſelbig zu Puluer ſtoſſen / vnd mit einem Truͤnck⸗ | —— zertriben / warm trincken / ſo legt es das Nagen J.— | | Rauthen zu einem zarten Puͤluerlein geftoffen/vertreiber vnd leget den jungen Kindern das reiſſen vnd krimmen im Leib / wann man jnen auff einmal mit einer Mefferfpigen faſſen fan. Rauthen in Baumoͤlen geſotten / vnnd deß durchgefige, nen Oels zum wenigſten zwoͤlff vntzen warm durch ein Cli⸗ ſtierzeug zu ſich genommen / vertreibt dag frimmen vnnd Daͤrmgegicht. Oder außpreßten friſchen Rauthenſafft / Honig / Baumoͤlen / jedes fuͤnff vntzen / vermiſch wol durch⸗ einander / machs Milchwarm / vnd nimbs obgemelter maſ⸗ ſen zu dir. Etliche ſieden die Rauthen in Baumoͤlen vnd Buttern / vnd brauchen die wider das Daͤrmgegicht / vnnd fo viel eyngibt / als man K Das Erſt Buch / Von kereutern. 5401 F die Mutter krim̃en / geben auch das Rauchenpuluer gleich: fals auch mir mein zůutrincken / welches dann in ſolchen Faͤl⸗ Ien ein gute vnd bequeme Arnenen iſt die auch dem Poeten Macro nicht vnbewuſt geweſen iſt / wie er folches mir nach⸗ folgenden Verßlein bezeuget / ſprechende· threticos Scyafimg, iuuat, Febribusq; medetnr Hauſta, vel ex oleo, viridem ſi coxeris illam, Et ſouea⸗ tepido patientes ante tremorem. Matricis prodeſt, inteſtimiq tumori \ How Pinguen,vel Clyflerio fi funditur inkie , Hauflag, cum vinoprodeffe valebit virig,. Weinrauchen Samen Pfefferümmelond Wießkům⸗ mel / in wein geforsen ond getruncken / iſt ein ſehr guter vnnd heilſamer Tranck / in dem Krim̃en vnd Daͤrmgegicht / von winden verurſacht / ſo man dieſen wein vorein gemeinen Speiß trancek trincket. | Wann das Rrimmen oder Daͤrmgegicht von der Phleg- mate feinen Vrſprung hat / fo gib dem Krancken ein Ch⸗ fier gemacht vonnachfolgender Deroction / als von Rau⸗ then! Tauſendtguͤlden / Wermuth / Chamillen / Maieran / Aniß vnd Fenchel / Dieſe ſeud in gnugſamen waffer den hat ben theil eyn / ſeihe es durch ein Tuch / nimb darvon xij. vn⸗ gen] zertreib darin der Latwergen Hieræ Picræ, ſonſt auch Bitterheylig genannt / oder ſo vil der Latwergen von Dat⸗ telen Diaphenicon genannt / mit dreyen vntzen Dillen vñ Lilgenoͤle zertrieben / vnd einwenig Saltz / die gib jhm lang nach dem Eſſen warm / daß sr fie zum wenigſten ein Stundt ben ſich behalte. Weinrauthen mit Regenwaſſer geſotten / vnd die durch⸗ geſigene Bruͤhe warm getruncken / ſtillet den Bauchfluß Biarıh&am. Weinraushen geffen oter getruncken / daͤmpffet vñ truck⸗ net auß den natuͤrlichen Samen / vnd vertreibet die vnmaͤſ⸗ fige Vnkeuſcheit / iſt ein heyſame vnd geſunde Artzeney vor die Geiſtlichen vnnd die jenigen / ſo Keuſchheit zuhalten ge⸗ lobt haben / ſonderlich aber den Mannsperſonen / denen es allein den natuͤrlichen Samen von wegen ſeiner hefftigen Krafft zuerwaͤrmen vnd zutrucknen / außtrucknet vnd ver⸗ tilgelt / den weibern aber mehret er den Luſt zur Vnkeuſcheit / alſo daß er eben durch die hefftige Krafft su waͤrmen vnd zu⸗ trucknen die vbrige kalte Feuchtigkeit der Mutter außtruck⸗ net vnd verzehret / vnd die Mutter alſo erhitziget / daß ſie zu der Vnkeuſchheit ein groͤſſere Begirligkeit bekommet / der⸗ wegen die Geiſtliche weibsperſonen / Jungfrauwen vnnd Pens Gebrauch der Raurhen lichen und vermeiden Jen. Bann ein Menſch / es ſeh ein Manns oder weibsverfon/ mit onerfärlicher ond vnaußlöfchlicher Begierd zur Bir keuſcheit / geplaget vñ angefochten wuͤrde / der eß friſch Raus ten auſſer gutem weineſſig / ſo wirdt jhme die Begierd vnnd uſt vergehen / vnd der Kitzel vertrieben. Weinrauthen die noch friſch vnd gruͤn iſt / in fuͤnff vntzen Baumoͤlen geſotten / daruach hart durch ein ſauber Tuch außgedruckt vnnd geſiegen / folgeudts warm getruncken / iſt ein gewiſſe Huͤlff wider das Krimmen vnd das Daͤrm⸗ egicht. —8 friſche Rauthen / Dillkraut / Roͤmiſchenkuͤm⸗ mel / jedes ein Handtvoll / Baumoͤlen xvj. vntzen / guten weiſſen Fuͤrnen wein viij. vntzen / laſſe ſittiglich miteinan⸗ der ſieden / biß der wein vnd der Safft in den Kreuͤtern ſich verzehrt hat / darnach ſeihe es durch ein Turch / vnd drucks hart auß / gibs darnach warm durch ein Cliſtierzeug / es ſtil⸗ iet den Schmergendeß Krimmens vnd Daͤrmgegichts / vñ zertheilet ale windige auffblehung der Daͤrm vund deß Maßdarms. | Beinraurhenin gutem weiſſem wein den halben theyl ehngeſotten durchgefiegen vnnd gerrundfenivertreiber die groflen Geluͤſt vnd Zwang sum Stulgang (Tenafmum) der von der feuchten Phlegma oder kaͤlt feinen Vrſprung at: | b —V Wider ———— — — — — —— — 5 — — — — ee — — — ——— ae N m — — — — — — — —— — J. 1} hk 1% 402 proflunium, das iſt / mann einem der natuͤrlich Samen ohne feinen willen entacher vnd ſtaͤtig von jhme fleuſſet / der nemme Rauthen Samen ſtoſſe den zu Puluer / vnd brauch darvon eins Quintleins ſchwer mit einem Truͤncklein Buͤrtzelwaſſer / vnnd meſſe Rauthen in der Speiß vnnd Zrand. . | Weinrauchenſafft der fich aefent har vnnd geleutert iſt / zwo vntzen mir einem Truͤncklein guten weiſſen Weins vers miſcht / vnnd warm getruncken / treiber fort die Weibliche Monatblumen. Das thut auch die Rauth vor ſich ſelbſt / ſo ſie in der Speiß genuͤtzet wirdt / oder ſo man das Kraut in gutem weiſſem Wein ſeudet / den durchſethet / vnd Mor⸗ gens vnd Abendts ein guten Bechervoll / jedes mal warm trincket. | Wider den tröpfflenden Weiberfluß / Menfium Rilliei- dium genannt: Seude Rauthen vñ Fenigreck in Baumoͤ⸗ len ſeihe es dann durch / vnd nimb deß Oels viij. vntzen / fri⸗ ſchen Buttern / Terpentin / die fettigkeit ſo man ſamlet von der vngewaͤſchenen Schaffwollen / Oeſypi / jedes zwo vntz / Zerlaſſe dieſe Stuͤck durcheinander / vnd thue ſolches durch ein bequem Inſtrument warm zu dem Weib in die Mur ser. Solche Artzeney vollbringerjre Wirkung defter kraͤff⸗ tiger? fo man derfeiben au ein Vntz oder gehen warm —* ein Cliſtierzeug binden zn ſich in den Maßdarm / thun laſſet. }\ betnranbenlaftäiihontenbstin jloth. der Latwergen Trypherz magnz jertrieben iſt / getruncken / bringet wider Die verſtandene Monatblumen der Werber / treiber fort die i dachgeburt vnnd todre Frucht. Das thut auch der Rau⸗ D.Jacobi Theodori Tabern montani A Miderden Samen Fluß Gonorrhzam ,oder Seminis F flängelein mit den Bettern / Bergmuͤntzwurtzeln / alle klein geſchnitten / geſcheelter Lohrbeeren ein wenig groblecht zer. ſtoſſen / deren jedes ein Handvoll / thue die gemeldte Stuͤck in ein Kannten / ſchuͤtt daruͤben in Maß friſch Brunnen, waſſer / verlutier de Ranfft der Kannten / vnd ſtelle ſie in in Keſſel mit Waſſer / laſſe fie mir ſtaͤtem Feuwer vier Stun. den lang darin ſieden / als dann thue ſie herauß / vnd wann der Trank kalt worden / ſo mache die Kannt auff / onnd. ſeihe den Tranck durch ein ſauber wuͤlin Tuch. Don dies fem Tranck trincke allen Morgen vnd abendt auff die vier vntzen warm. Das wirdt den Blaſenſchmertzen wunder⸗ barlich legen. | Weinrauthen zu Puluer geſtoſſen / ond deffen ein halte. quintlein deß Abends mie Wein getruncken warın ma wil zu Beth gehen / iſt denen eine gute Artzeney die den G Harn nicht halten kuͤnnen / vnnd deß Machts ins Beth ſeychen. Weinrauthen auff alle manier vnd weg gebraucht / iſt ein edle Argenen wider alles Gifft / welches auch die folgenden Verßlein der hohen Schulen zu Saleına in ſich begreiffen / die alfo lauten: / —— Saluia cum Ruta faciunt tibi pocula tuta. | das iſt / —* Salbey vnd Rauthen vermenat mit Wein:. Laſſen dir den Trunck nicht ſchaͤdllich ſeyn. Diofcorides lb. 3. c. 44. ſchreibet / Rauthenſamen ro. quintlein ſchwer in Wein gerruncken / widerſtehe allem toͤd⸗ lichen Gifft / vnnd werde nuͤtzlich an ſtatt der Artzeneh ge⸗ braucht / die man Antidota nennet / die wider das Gifft vnd andere innerliche Gebrechen eynzunemmen / bereytet o thenfafft allein getruncken / oder wie cin Cliſtier durch den HI werden. halbs quintleim / ftoffe gemeldre Stück zu einem ſubtilen Kindern eyngenommen. — Die todte Frucht auß dem Leib zutreiben: Nimb Wein, rauthen / Bergwermuth / Reynfarn / Pfefferkoͤrner / jedes gleich viel nach deinem gefallen / mach darauß ein reyues Puluer / ſchlags durch ein haͤrin Sieblein / darvon gib eins quintleins ſchwer mit einem Truͤncklein Weins zertrieben / warm zutrincken. fi | | Die Montinder Muttergewaͤchß vnd todte Frucht auß⸗ zutreiben: Rimb Weinrauthen itj. quintlein / roten außer⸗ leſenen Myorrhen etnhalb loth / deß ſtinckenden Laſerſaffts / ſonſt mir einem andern Namen Teuffelskaat genannt / ein Puluer / vnnd gib darvon anderhalb quintlein mit Wein zertrieben / warm zutrincken. Das thut auch die Weinrau⸗ then vor ſich ſelbſt fo man die zu Puluer ſtoͤſſet / vnd deren anderhalb quintlein mit einem Trunck der geſottenen Bruͤ⸗ hen von Fenigreck vnnd Datteln / zertrieben / zutrincken gibet. Weinrauthen in Wein gelegt vnd darin gebeytzet / treibet den Harn davon ſtaͤtig getruncken. Weinrauthen zu Puluer geſtoſſen / vnd j. quintlein mit weiſſem Wein zertrieben / vnd warm getruncken / vertreibet das troͤpfflingen harnen. Weinrauthenbletter ein Haͤndtleinvoll / vber nacht in ein Glaßlein voll mit Gebrantenwein gebeytzet / vnd deß Mor⸗ gens den Wein getruncken /bricht den Lendenſtein vnd fuͤh⸗ ret denſelben auß. Wider den Nierenſtein denſelben außzutreiben / ein be⸗ ruͤhmbte Argeney: Nimb Weinrauthenbletter iiij. loth / Edeß Krauts Anthyllidis zwey loth Stahwurgı Saffran / jedes ein loth. Stoſſe dieſe Stuͤck klein / mach mit gutem weiſſem Wein ein Teyglein darvon / darauß mach dann kleine runde oder viereckechtige Kuͤgelein / laſſe vrefelben trucken werden / vnd behalt ſie zu dem Gebrauch. Wann es nun die Notturfft erfordert / ſie zugebrauchen / ſo wige da⸗ von j. quintlein / ſtoß zu einem ſubtilen Puluer / vnd gibs mir dem ſauren Honigeſſig Aceto mullo zutrincken / das wirdt ſeine Wirckung kraͤfftiglich erzeigen. Wider den ſchmertzen der Blaſen: Nimb Weinrauthen in freyen Reichsſtaͤtten on als ſcheuw mit vielen — Es wirdt auch heutigs Tags von der Weinrauthen ein koͤſtliche vnd fafl heylſame Artzney wider alles Gifft berey⸗ tet / welche vor alten Zeiten der Koͤnige in Ponto Mithti- dates genannt / imſtaͤtigem gebrauch gehabt hat / ſich wider alles Gifft damit zubewahrẽ / welche Pompeius wie Plinius lib.2 4.0.8. bezeuget nach dem toͤdtlichen Abgang Mithri- datis in einem Büchlein mir deß Königs Handtſchrifft ge⸗ funden haben ſoll die wirdt alfo bereitet: Nimb zwentzig Rauthenblaͤtlein die gereynigtẽ Kernen von zwoen Baum⸗ nuͤſſen / Sattz ſoviel du bloͤßlich mit dreyen Fingern fallen magſt / vnd zwo weiſſer Korbfeigen. Stoſſe dieſe Stuͤck in einem Moͤrſer alle wol zuſam̃en / vnd jſſe es alſo nuͤchtern / es wirdt dir denſelben Tag fein Gifft ſchaden mögen. Dieſes Antidotum hat der treffenliche Ppet Æmilius Macer fürg I lich unit folgenden Verßlein beſchrieben / da er vonder Rau⸗ then alſo ſpricht: Obfta: pota mero, vel cruda comeſta, veneni. © Hoc Mithridatesrex Ponti [epeprobauit, Qus rutæ folis viginti cum fale pauce, Et magnisnucibus binis, caricug, duabus Ieiunus veſci confurgens mane [olebat. I Armatwsg, cıbo tali, quafcung, veneno Quilibet mfidias fibi tenderer haudmetuebat. | Diegemeldre Artzeney aber wirde heutiges Tages nicht. allein wider das Gifft fondern auch wider die Peſtilentz vnd deren vergiffre Contagion / den Menfchen darvor zu be⸗ hüten vonallen alten vnnd neuwen Artzten hoͤchlich geprie⸗ ſen / vnnd das zwar nicht vnbillich / ſintemal ſie durch den täglichen gebrauch / fehraurerfunden iſt worden. Derwe⸗ gen dem armen vnd gemeinen Mann zu diefer Latwergen zu rathen / daß er jhme dtefelbig in Srerbensläuffen vnnd in Zeiten vergifften Deftilengifchen Luffts woͤlle treuwlich laſſen befohlen ſeyn / ſintemal ſie nicht viel koſtet / vnnd von einem jeden leichtlich Fan berehtet werden / darauff man ſich auch kuͤnlicher verlaſſen darffı / vnnd mehr Nutz mie außgericht werden Fan / dann mit dem gemeinen! falſchen vnnd berrüglichen Theriack der Landtfahrer / Zur ckerbecker vnd Wuͤrtzkraͤmer / den man heutiges Tags auch ee N En Un — — — rm J RE Ik ri ers Das ErſteBuch / Von Kereutern 403 A end Faͤſſern voll machet / damit Landt vnnd Leut ſi chaͤndlich / "oder Methridats ein quintlein Zertreib dieſe Stuͤck durch vñ faͤtſchlich verfuͤhrt / betrogen / vñ vmb Leib vnnd Sebenger bracht werden / welches fo es ſchon der Oberkeit angezeigt wirdt / iſt doch niemandt der dieſen Schelmenbetrug wil helffen abſchaffen / Nun kan es je anderſt nicht geſeyn / ſo ſollen doch dieſelbigen wiſſen daß ihnen hernach mals eineft / das Helliſch vnaußleſchlich Feuwer / vnnd der nagendt⸗ Wurm der nimmer in Ewigkeit nicht ſtirbt / jnen auch wol thun muͤſſe. | Dap wir aber nun widervmb zu unferem Vornemmen fommen/ond weitere Kraͤfft vnd Tugendt der Rauchen be⸗ ſchreiben / bereyten erliche ein Latwergen Darvon von mehr Süden als die vorgefchriebene / die widerffreber allem Gifft vnnd toͤdtlichem Schaden der Peftiteng if ein ſehr koͤſtlich Præſervatiff / dep Morgens nuͤchtern einer halben: B Saftanien groß darvon einaenommen/diemahalfo: Nun 6 Rauthenbletter zwey Loth / Wachholderbeern anderthalb. Loth / Baumnuͤßkernen ein loth / Roſen oder Naͤgleinblu⸗ meneſſig vier loth / Korbfeigen ein halb loth. Stoß es alles wol durch einander / vnd gebrauch es nuͤchtern eher dann du außin den Suffr geheſt. | Weinrauthen def Morgens nürhrern mit ein wenig Sattz geſſen / oder aber mit geſaltzenem Buttern auf einem Schnittlein Brodts / iſt nicht weniger ein gut Præſervatif. Darvor aber ſollen ſich huͤten die ſchwangere Weiber / dann es treibet die Frucht ab vnd toͤdtet ſie. So einer vor dem Eſſen oder bald darnach / fuͤnff oder ſechs gruͤner Spitzlein oder Kehmlein von der Weinrau⸗ then mit einer Welſchen Nuß jſſet / der kan oder mag von feinem Gifft verletzet werden / vnnd mag ſolche Artzeney auch heylſamlich deß Morgens nuͤchtern zu etnem Præſer⸗ F vatiff / wider den vergifften peſtilentziſchen Lufft genuͤzet wer, den / Derwegen die hohe SchulzuSalerna in jrem Tractaͤt⸗ lein de conferuanda valetudine, die Rauthen nicht verge⸗ benlich vor das Gifft ruͤhmen wie ſie mie ſolchen Verßlain anzeigen: ii — — Allia,ruta.pyra & raphanus cum Ther aca nux, Præſtant Antidotum contra lethale venenum- Das iſt: Muͤß vnd Knoblauch / Rettich vnd Rauth / Theriack vnd Birn Thunder Gifft wehrn. | Weinrauthen vij oder viij. Bletter mit ein wenig Salt vnd Eſſig deß Morgens vnd Abendts geſſen / iſt auch ein aut I Preferuatiuum wider die Contagion der Peſtilentz /fürden gemeinen Mann. - Ein gut Curatiuum wider die Pefkileng: Nimb meins, rauchen / Katzenmuͤntz mit den wollechrigen Blettern / Schellwurtz / Bergwermuth jedes ein Handtvoll. Stoß dieſe Stuͤck wol in einem Mörfer / thus darnach in ein ſtet⸗ nin oder glaͤſin Gefaͤß / geuß darüber zii, vntzen gutes weiſ⸗ fen Weing / laſſe verdeckt auff die zwoͤlff Stunden mit eins ander erbengen : darnach geuß ein aͤchtmaß gebrannten, Weins darüber / Taf widervmb mir einander Tag vnnd Nacht ſtehen / darnach ſeyhe es ab durch ein Tuch / vnnd be⸗ halts in einem wolvermachten Glaf, Wann dann ein Menſch mit der Peftiteng inficiert wuͤrde fonimb von dem gemeldten Wein itij.Soch/Nägleinbinmen oder Ringelblu⸗ meneſſig ij. loth guten gerechten Theriack oder Methridat j. K quintlem zertreibs durch einander] vnd gibs dem Krancken x zutrincken / laſſe jhnen darauff zum wenigſten iij. Stunden ſchwitzen. Dieſes iſt ein bewehrte Arteneh mit deren viel ſeynd erhalten worden / die es jnnerhalb rrto: Stunden nach dem ſie die Seucht angeſtoſſen / eingenommen haben. "Ein ander Curatiuum wider die Peſtilentz oder fo einer Oifft geſſen here: Nimb friſchen außgepreſten Rautenſafft inii· loth / Naͤgleinblumeneſſig oder im mangel deſſen Roſen⸗ eſſig oder gemeinen Weineſſig ij. Torh / deß beſten Theriacks einander / vnnd gibs dem in ficirten mit der Peſtilentz / oder dem jo mir Gifft vergeben worden iſt / zutrincken / laſſe jhnen darauff obgemeldter maſſen ſchwitzen / es treiber. alles Peſti⸗ lentziſches vnd ander Gifft gewaltig durch den Schweiß oft Harn auß. —— Wider die Peſtilentz ein ander koͤſtlichs vnnd bewehrtes — um; Nimb außgepreſten gelaͤuterten Rautenſafft ſechs Vntzen / gerertificirten gebrannten Wein / Knoblauch⸗ ſafft/ guten gerechten Thertack oder Merhridar /jedesdrey Vntzen / Maͤgleinblumen oder Geißrauthenblumeneſſig vj Bogen. Vermiſch alle gemeldte Stuͤck durch etnander / vnd behalt fiein einem wotvermachten Glaß. So einer nun mit der Peſtilentz behafft wuͤrde / ſo gib jhme vnverzuͤglich ſo bald es jmmer muͤglich ſeyn kan uij. ſoth darvon zutrincken / vnd laſſe jnen ein ſtundt oder drey wol darauff ſchwitzen / ſo wirdt er durch Gottes guabige Huͤlff dieſer Seucht wider entied® ger werden. | Ein ſehr gut Præſervatif vor den gemeinen Mann / taͤg⸗ lich zugehrauchen: Nimb iij. Rauthen Blaͤtlein / ein Knob⸗ lauchzincken / ein Nußkernen vnd einwenig Saltz. Ver⸗ miſch es durch einander / vnd ;B es Morgens nüchtern / dan ſie iſt ſehr gut in dieſem Fall vnd treibet auch auß die Spul⸗ wuͤrm· Oder nimb iij. Nauthenblaͤtlein / j. Nuß vnd j: Korb⸗ fehgen / vnd jſſe fie mit einatıder. - Ein herelich vnnd koͤſtl ich Pulver wider die Peſtilentz zu einem Cu ratiuo vnd Præſeruatiuo zugebrauchen / das mach alfo: Nimb weinrauthen dritthalb loth / Kebſtoͤcke wurtz ein loth / Peſtilentzwurtzel / Citrmatrinden / Angelickwurtz jedes ein halb oth / weiß Diptamwurtzel / rund Oſterluceywurtzel / roten Myrrhen jedes j.quintlein. Alle gemeldte ſtuͤck ſol man vermiſchen vnd zu einem ſubtielen Pulver ſtoſſen / darnach daſſelbige in einem lidernen Saͤcklein / daß es nicht verrie⸗ chen moͤge / wol verwahren. Wann man nun ſolch Pulver zu einem Præſervatiff gebrauchen wil / ſol man einer halben Haſelnuß groß darvon im Sommer mit Roſen / Borra⸗ gen / Sawrampffer oder Buchampffer Conſervenzucker / eynnemmen / vnd im Winter mit Roſmarein / Betonien / Graßnaͤglein oder Meliſſenzucker vermiſcht / Deß Conſer⸗ venzuckers aber ſoll man allwegen einer halben Caſtanen groß nemmen. So aber ein Menſch die Deftileng angeſtoſſen hette / ſol man deß gemeldten pulvers eins Quintlins ſchwer nem⸗ men / vnd darmit vermiſchen fuͤnff Loth Geißrauthen / Car⸗ dobenedicten / Paſtemenkraut oder Ehrenpreiß waſſer / vnd zwey loch Naͤgleinblumen oder Ringelblameneſſig. Sol ches ſol man wol durch einander vermiſchen / dem inficirten auff einmal zu trincken geben / vnd jnen zum weniaſten drey Stunden darauf ſchwitzen laſſen. So man aber dieſen Tranck kraͤfftiger haben wil / ſoll man noch ein Quintlein guten Thertack darzu thun / vnd mir den obgemeldten ſtuͤckẽ vermiſchen. Die weinrauthen iſt auch ein beſonder erfahrne Argeney wider der Schlangen Gifft / der Safft oder dz geſtoſſen pul⸗ ver derſelben mit Wein vermiſcht getruncken: Weiches auch den vnvernuͤnfftigen Thieren nicht vnbewuſt iſt / dann wañ die Wiſel mit den Schlangen ſtreiten oder kaͤmpffen woͤllen eſſen ſie borhin Weinrauthen / ſich damit zuſtaͤrcken / alsdañ fahen ſie den Kampff an / ſo mögen jnen die Schlangen fein Gifft zufuͤgen. Welches vnder andern auch der Poet Rmi- lius Macer bezeuget / in den folgenden Verßlein / da er von der Rauthen alſo ſpricht: Muftelag, docent obſiſlerepoſſe venenis — — ruram comedunt quæ primitus illam , Cumpugnature fintenm ferpertibus atris. Weinrauthen zu Pulver geſtoſſen / vnd eins Quintlins ſchwer mie weiſſem Mein getruncken / iſt ein hehlſame Artzenen wider die gifftige Biſſz ſo von Scorpionen / giff⸗ tigen Erdtſpinnen / Binen / Hummeln / Hornuͤß / Noͤſſel⸗ et ii wuͤrm / —r ET un ———— — De Er — — — — ie = — F — — — — = een ” — — * — — — nn — — > SE Sen — — 7 nern: — * — Zen — — — — — — — — — ee SE ——— —— — = * — — — — * — — — ee — a —— —— — — —— 404 Bnaszifferondrobenden Hunden / geſtochen oder gebiſſen worden feynd. Darzu iſt auch dienlich der Rautenſafft / auff vier oder v. loth auff einmal mit gutẽ weiſſem altẽ Wein ger truncken / treibet auch auß das eingenommen Gifft. Weinrauthen Pulver oder Safft obgemeldier maſſen mit Wein getruncken / dient wider die vergiffte Schaͤdlich⸗ heit der gifftigen Schwänme I deß eingenommenen AL, rauns / der Wolffwurtz / Bilſenſamens / deß Schirlinas os der Dollkoͤrffels / deß Bleyweiß / deß auffgetruckneten Mag⸗ ſaatſaff ts / Opii vnd aller anderer falten Gifft / vnd ſonder⸗ lich deß Dollkrauts. Mer: Weinrauthen su Pulver geſtoſſen / vnd deſſelben ein Halb oth mit vier nen gutem alte weiſſemm Wein getrun⸗ cken / hilfft wider die Biſſz der tobenden oder wuͤtenden B Hundt / doch daß man auch euſſerlich etwas vber die Wun D.Jacobi Dheodori Tabern montani A wuͤrm / Blindtſchleichen oder andern dergleichen gifftigen F tägliche nůchtern eines Guͤlden ſchwer einnemmen / vnd antreiben biß der Harn lauter von dem Krancken gehen dann es anfaͤnglich viel Vnreinigkeit durch den Harn auß treibet. | Wann das Rindevicheeinen Fluß befommer vnd jnen die Augen ſchweren / fo ſol man jnen gelaͤuterten Rauchen, ſafft einſchuͤtten / vnd doch zuvor eine Ader vnder der Zun⸗ gen öffnen laſſen. \ iſt fo feud Rauthen mie Maſtir und Honig / vnd ſchuͤtte es jme eyn / ſo wirdt es bald wider geſundt / vnd kommet zu recht. Wider das Krimmen der Pferdt Dimb Rauthenſa⸗ men ſtoß den zu Pulver / vermilch deffen auff Die vier oder fünft Loth mit einem aͤchtmaß Weins vnd ſchuͤtte es dem Roſſz warm eyn. Slut ſtallet / ſo nimb Weinrauhten ⸗ e lege / wie hernach in dem eufferlichen Gebrauch der Sau ſafft / auff die vier Vntz / vermiſche den mir Wein vñ Eſſig / angezeigt werden ſolle. Wann einem Diurealen auß Vnfuͤrſichtigkeit in den Lelb kaͤmen mie ſich erwan von den Wanderern oder andern die vber Feldt ziehen zutraͤgt / dz ſie etwan in groſſem Durſt dieſelbige mit dem Waſſer einerincfenidie folen Weinrau⸗ ten in Eſſig ſieden / vnd die durchgeſigene Bruͤh warm trin⸗ cken / oder aber Rauthen zu Pulver geſtoſſen mit Eſſig trin⸗ cken / das toͤdtet die Eglen vnd treibet ſie auß / daß ſie keinen Schaden thun moͤgen / vnnd iſt dieſe Artzeney in Menſchen vnd dem Rindtviehe erfahren. Ranthen ſafft vor ſich ſelbſt auff die vier oder fünff Loth getrundken / dienet wider alle Feber die mit ſchaudern vnnd Kaͤlte kommen / man muß jnen aber zuvor che einen das Fe⸗ C ber anfompr/eynnemmen. Weinrauthenfafft auffdie vier oder fuͤnff Loth mir weiſ⸗ ſem Wein getruncken / iſt ein gute Artzeney wider das taͤg⸗ lich Feber. Weinrauthenſamen zu Pulver geſtoſſen / vnnd ſieben Tag nach einander allen Morgen nuͤchtern eines Quint⸗ leins ſchwer mir warmem Waſſer getruncken / iſt ein ſehr gu⸗ te Artzeney wider alle jnnerliche Apoſtemen. Wider das Quartan Feber: Nimb Weinrauthen / breit wegerichkraut / Stabwurgı jedes eine Handtvoll / ſeudts in einer halben Maß Waſſers den halben Theil eyn / ſeyhe es dann durch ein Tuch / darvon nimb iiiz. Vntzen / zertreib dar⸗ inn gepuͤluerten Myrrhen / gepuͤlverte Rügelein von derchen⸗ ſchwammen ( Agarici trochiſcati,) jedes ein Quintlein / vnd gibs warm zutrincken auff den Tag / wann das Feber kom⸗ D men ſol das thu alſo dreymal nach einander, Weinrauthen eine Handtvoll klein geſchnitten vnd in eine Kannten gethan / vnd noch ferrner darzu vier Loth Fei⸗ gen gewaͤſchen vnd zerſchnitten / darnach ſechtzehen Vntzen gediſtillierts Taubenkropffswaſſers darüber geſchuͤttet / fol⸗ gendts den Ranfft der Kannten verlutiert / vnnd in eine Pfann mit heiſſem Waſſer geſetzt / daß es zum wenigſten ein halbe Stundt darinnen ſieden moͤge / vnd letztlich durchge⸗ ffiegen / vnnd in vier gleiche Theil abgetheilet / darnach zween Tag nach einander allen Morgen vnnd Abendt ein Theil warm getruncken / iſt ein bewehrte Artzney die Purpeln vnd Roͤtelen auß dem Leib zutreiben. Dieſe Argeney mag auch den jungen Kindern heilſamlich genuͤtzet werden / alſo daß man jnen iij. oder zween auch nur einen Loͤffel voll nach dem ſie zung oder alt ſeyn / darvon gebe. die vier Vntzzen / vnd ſchuͤtte es dem Gaul z w | } | Wann ein Pferdt ein vnbekandte Kranckheit anſtieſſ/ fonimb Rauchen vnd Menwenwurzel / ſtoſſe die —* — darmit ein halb Loth auffgetruckneten Heylwurtzſafft ( Opoponacis) dag ſoll man dem Roi Morgens vnd Abendts mir Weigen —— angemacht / beyde zu eſſen vnd zutrincken ge⸗ m: | wine: Sonimb Weinrauthen / Salbeyenkraut / weiſſen Hundsddreck / Saltz vnd Caminruß / jedes gleich viel / ſtoß es FH zu Pulver / vnd reibe dem Viehe die Zung gar wol darmit. Euſſerlicher Gebrauch der Weinrauchen. Buthen geſtoſſen vnd mit Roſenoͤle vnnd Eſſig tempe⸗ tiert / darnach lawwarm wie cin Pflaſtet vber die Stirn und Schlaͤff gelegt / vertreibet den Schmertzen deß Haupts. Solches thut auch der außgepreſt Safft / mit Roſenoͤle vnd Eſſig wol durcheinander temperiert / darnach zwehfache lei⸗ nine Tuͤchlein darinn genetzt vnd lawwarm vber die Stirn vnd Schlaͤff gebunden / vnd ſo offt die trucken werden wider erfriſchet. Dieſe Argenen iſt auch dem Poeten Emilio Ma- cro nicht vnbewuſt geweſen / wie er von der Rauthen ſolches in den folgenden Verſen bezeuget / da er ſpricht: Cum roſeo miſcens oleo, nec non &r aceto Hlins ſuccum, capitis curare dolorem (Quamui immodicum ) poteris hoc ſape perungen/. Oder nimb vor das Hauptwehe Rauthenſafft / Honig vnd Saltz / temperiers durch einander vnd ſalbe das Haupt darmit / oder legs mir leininen Tuͤchlein ober. Weinrauthen vor ſich ſelbſt oder mit Ephewbeeren in Eſſig sum halben Theil eyngeſotten / vnd die durchgefisgene Bruͤh vber das Haupt gegoſſen / iſt auch ein herrliche vnd —— Artzeney das Hauptwehthumb sun miltern vnd zu ſtil⸗ en. ſriſchem Waſſer temperiert wie ein duͤnnes Saͤlblein / ver⸗ treibet das kalt Hauptwehthumb / das Haupt damit ange⸗ ſtrichen oder geſalbet. Deßgleichen Rauten mir Veyelwurtz⸗ oͤlen / Oleo Irino vnd ein wenig Eſſigs geſtoſſen und tempe⸗ EWeiter ſol man mercken / daß ſo man der Rauthen zu viel Kriert wie ein Pflafter / darnach vbergelegt / hat gleiche Wir⸗ innerlich im Leib brauchet / daß fie von wegen jhrer hitzigen Krafft dem Leib Schaden zufuͤget / vnd wann das geſchehe / fol han Lattichtraut / Buͤrtzelkraut / Magſamen / Melonen oder Cucumern / Pferſing oder derengleichen kalte Fruͤcht darauff eſſen / dann ſolche die hitzige brennende Krafft der, ſelbigen niderdruckt / corrigiert vnnd temperiert / daß ſie kein Schaden thun kan. | MWeinrauchen gepülnere vnnd mit aefortenem Aniß⸗ waſſer getruncken / vertreibet das Hüffttochr/ deffen ſol nan ckung wider das Hauptwehthumb von Kaͤlte herkommen ⸗ de / vbergelegt. Era Wider das Hauptwehthumb das feinen Vrſprung hat von ſtarckem Wein oder vielem fauffen: Nimb Weinrau⸗ then / ſtoß die wol mit Effig / che dazu Pferfingfernen vnd Roſenoie / temperiers wie ein Pflaſter und legs obgemelter maſſen lautv warm vber die Stirn vnd Schlaͤff. Oder nimb Rauthen / ſeud die in Waſſer vynd zwag das Haupt damit / es hilfft ſehr wol. et — Rauthen⸗ j. Tage lang nach einander allen Tag en So das Rindtviehe ven Froſch vnder der Zungengn Rauthen vnd Senff zu Pulver geſtoſſen / darnach mit | — — — — u — * aD» m a ⏑ 1 — — IE T en Bin - — — — um 4 3 { r > 1% D oder drey nach einander deß Morgens nüchtern in die Mi» fen eyngeſupt / iſt ein gute Artzeney wider das Hauptweh⸗ thumb vnd die fallende Sucht / daun es reinigt das Haupßt rs von dem zaͤhen Schleim vnnd aler Vberfluſſig keit. Es pfleget auch die Roſuthen durch Hintgen vnd ſtarcken Geruch bey vielen Menfohen Hauptwehthumb uerwecken ſonderlich aber bey denen die hitztger Natur / vnd ein hitiges vnd trucknes Haupt vnd Hirn haben. —— — Wider den Hauptnagendas iſt / wann einem das Haupt nur auff einer Seiten weh thut Nimb sine gute groffe Handtvoll Weinrauthen / vnnd ein Loͤffel vol Senfffa⸗ men / ſtoſſe es alles klein vnnd temperters mit Eyerweiß ſo Das Erſte Buch Yon Krentem _ 405 ¶authenaffe nach einer hebürlichen Purgationein Tag F Gilbergla neun Vntzen guten (hakpffen beineffig neu Vntzen / Baumoͤlen ſechs Vntzen. Sroffe die Rauthen fo cin als muͤglich ift und bermifch darnach abe andere fick darmit in einem Moͤrſer / daß es ein Salbe werde / darmit ſchmiere die Blaͤterletn / Die ſe iſt auch ein edtle Arzeney wie der das Rotlauffen. >... —— | Welnrauchen friſch geftoffenihenlden fuͤſſigen Haupt⸗ grinde / wie ein Pflaſter darüber gelegt. - Oder nimb friſcher junger Weinrauthenblaͤtlein drey Bugenizein gepäloere Süberäfeehüj.iorh / ſtoſſe diefe wol dur ch einander init gutem WBeineſſig und Rofenole / biß dag fie eine Geſtallt einer Salben oberforimen / darm ſalbe den Grindt es heylet den bald Ydefgleihhen auch die hikige Blaͤterlein deß Haupts vnd den Arßwoiff / ſo vom teiren o⸗ viel genug iſt / daß es werde wie eine Salb / die leg als dann Ler andern Vrſachen herkompt vber. Rauchenfafft indem Pätoxyfino der fällenden Sucht ei⸗ nem in die Naſen gethan / dem thut es ſehr gute Huͤlff unnd“- ſtehet. Oder man nemme friſch Rauthen / halle die ein wenig zuſammen vnnd ſtecke fie dem Krancken in die Naſen / ſo wirdt er ſich bald auffrichten au 2a Weinrauthen auffgetrucknet / klein geſchnitten / auff Ko⸗ len gelegt / vnd den jenigen ſo mit der groſſen Kranckheit be⸗ den / deß tages einmal oder drey darmit geraͤuchet / vnd deß Abendts wann er zu Beth gehen wil / das wirdt jm faſt dien⸗ lich vnd nutz ſeyn ’ Weinrauthen die friſch vnnd gruͤn iſt in die Kindtswie gen hervmb gelegt / bewahret die Kinder vor dem Gedicht o⸗ der Fraͤſel. Etliche fuͤllen die Kiſſenztechlein damit daß die hoͤret das Wehe bald auff / alſo daß der Kraucke gleich auff = Weinrauthen mit Alaun wol geſtoſſen / darnach mie ontg zu einer Salben tetnperlert / vnd das Haußt dam angeſtrichen / heylet vnnd vertrelbet die Schrunden vnno en dep Haupts / man foll aber zuvor das Haar abe chneiden | IT FEAR BGelaͤutert Weinrauchen vnnd Fenchelſafft / jedes gleich viel mit ein wenig Honigs vermiſcht / gibt cin vbtrauß koſt⸗ lichs Augenwaſſer / das finſter vnnd dunckel Geſicht damit zuſtaͤrcken vnnd zuerklaͤren / jeberrieilen ein Troͤpflein oder drey in ein zedes Auge gethan. Zu ſolchem Gebrechen mag man den Rauthenſafft auch mie Frauwenmilch 7 die ein Knaͤblein ſaͤuget / vermiſchen / oder allein den klaren Safft der Rauthen ohne einigen Zuſatz in die Augwinckel ſtrei⸗ chen / vnnd iſt ſolches nicht alein ein nuͤtzliche Arkenen den Menſchen / ſondern auch ein gewiß Experiment / der Mar⸗ Kinder mit dem Haupt darauff liegen / welches warlich ihr H ſtaͤller / Huffſchmidt vnnd Viehaͤrtzet / den Noſſen vnnd den nen viel guts thut / wie ich dann ſolches offt gebraucht vnnd probiert habe. | Oder mach ein Kißlein von nachfolgenden Küchen: Nim Weinrauthenbletter ij. Handtvol Henedicren Roſenblu⸗ men j. Handevoll / Yſop / Sterchaskrautblumen / Rheinblu⸗ men / Quendel / Roßmareinblumen / jedes ein halbe Handt⸗ vol, Vermiſche dieſe ſtuͤck / vnd fuͤlle ein Kißlein darmit vñ Baumwollen darzwiſchen / vnnd laſſe dag Kindt mit den Kopff Tag vnd Nacht darauffligen. Wan ein Kindt das Fraͤſel oder Gegicht hat / ſo nimb ein Stuͤck von einem Zigelſtein vnd mache das heiß / wirff darnach zerſtoſſen oder zerriebene Rauthen mit Eſſig dar⸗ auff / vnnd laſſe jhme den Rauch in die Naſen gehen. a mag man auch den erwachfenen Menſchen gebrau⸗ en: { | I Rauthenſafft erwecket die Schlafffüchrisen / ſo man jh⸗ D nen das Genick damit reibet / oder ein Schwammen darinn neketiond warm vber das Genick bindet. Oder ſeud Wein⸗ rauthen in Wein / vnd ſchlags warm vber das Genick. Oder nimb Weinrauthen und Kraußmuͤnt / jedes gleich viel / ſtoſſe die in einem Moͤrſer mir Eſſig / vnd halte fie dar⸗ nach den Schlaffſuͤchtigen vor die Naſen Oder nimb Raus then Haͤuptlein mit dem Samen / wirff die auff gluͤende Ko» len / vnnd laſſe den Rauch davon dem Schlafffüchtigenin die Naſen gehen. Oder binde Rauthen in ein Tuͤchlein / ſeud die in Eſſig / darnach thue noch mehr kalten Eſſig darzu / nimb darnach das Tuͤchlein vnnd halte es dem Krancken vor die Naſen / deßgleichen auff feine Augenglieder / vnd an ſeine Schlaͤfft / ſo wirdt er wider wacker. Wider den Schmertzen der Stirnen: Nimb Weinrau⸗ then vnd Saltz / ſtoſſe fie wol / vnnd temperier ſit mit Honig zu einer Salben / die lege ober; Rauthenſafft mit gutem Weineſſig vermiſchet / ein Fe⸗ der darinn genetzet / vnd denen ſo mit der Schlafffuchr bela⸗ * ſeynd / in die Nafen geſtoſſen / macht fie widerumb ma» er. | Wider die hitzigen Blaͤterlein deß Haupts:Nimb friſche vnnd gruͤne Weinrauchen zwoͤlff Vntzen / rein gepuͤlberten Rindtviehe / die Mackel / Maſen / Flecken vnnd alle andere Gebrechen / darmit auß den Augen snvertteiben/ vnnd das dunckel verfinſtert Geſicht zuerklaͤren. | Etliche machen diefe Artzeney fräfftiger: Ste nemmen gelaͤuterten Rauthenſafft / gelaͤuterten Fenchelſafft Honig vnnd die Ballen von einem Haid /jedes gleich viel / vnnd vermifchen das zu einer Augenſalben / vnd gebratichens mit groſſem Nutz zu den obgemeldten Gebrechen / welche Artze⸗ ney auch von dem Poeten Zmilio Macro in folgendẽ Veir⸗ fen fleiffig beſchrieben iſt da ar von der Weinrauthen alſo pricht: Et melius marathri cum ſucco, felleſ galli, Melleq, ‚fi ſuccus ex äquö iungitur eis, Inzeg, fint oculi patient ſæpe peruncti Weinrauthen in einem füpffertn Geſchirrlein in Weit geſotten / darnach durch ein Tuch geflegen / vnnd in einent kuͤpfferin Flaͤſchlein behalten / ſolches täglich an ſtatt eines Augenwaͤſſerleins gebraucht / vnd Morgens vnnd Abendts ztwey oder drey Troͤpfflein in bey de Augen gethan / vertreibet die Dunckelheit derſelbigen. | Nimb ein Rautheuſtaͤudlein oder Zweiglein / legs in dein Trinckgeſchirt / vnd trinck vber Tiſch darvon / es ſtaͤrcket vñ erklaͤret das Geſicht mereklich / das thut auch der Rauthen⸗ ſafft der gelaͤutert iſt nit Honig vermiſcht zu einem Augen» waͤſſerlein / vnnd allen Tag zum wenigſten zweymal ein pat Troͤpflin in ein jedes Aug gerhan: a Di Ein ander Artzeney das dunckel Geſicht zuerklaͤren ı od die einſchlieſſende Faͤlle su ertheilen: Nimb ein gie Theil m K BWeinrauthenizerfibneide diefelbige und file ein Glaß dar⸗ mit / ſchuͤtte darnach ein guten Rheinfall darüber / oder aber ein Vipacher oder Friulerwein / ſtelle das Glaß in die Son⸗ nen / vnnd laſſe es den aanyen Sommer ober darinn ſtehen / ſeyhe darnach den Wein abe / vnnd gebrauch den wie ein an⸗ der Augenwaſſer. —* Ober ſammel deß Morgens fruͤh wann es ſchoͤn vnnd hell Wetter iſt vor der Sonnen Auffgang / Weinrauhten⸗ oͤletter in ein kuͤpfferin oder meſſin Becklein mit dẽ Thaume Ber darauff ligt / nach deinem Gefallen / ſtoſſe dieſelbigen = na ehe nannte — — — — — — > — — — — — — — — 406 D. Jacobi Theodori Tabernxmontaini / A nad in einem meſſinen Moͤrſelſtein zu Muß vnnd chuefie F.ferkuͤmmel / jſedes gleich vie. S eud dieſe ſtůck Allein weiſſem Ak wider indas melline Becklein / ſtelle es verdeckt in ein Re Wein biß zwey theil eingeſottenn ſeynd / ſeyhe den Wein dañ ler auff die acht Tage / darnach preſſe den Safft hart durch abe durch ein reines Tuch / vnd waͤſche die Augen dp Tags Hin tin Tuch auß / nimb dann dep gemeldten Saffis vier Vn⸗ drehy oder vier maldamit | P ne if gen / vnnd thne darzu guten Jungfrawen Honig zwey Sorh/ Weinrauthen vnd Fenchelwu rtzel / jedes gleich viel geſtoſ⸗ all vnd klaren Canditzucker zu Pulver geftoffen cin Loth. Safp ſen vnd in Wein geſotten / vnnd ıemperiere wie ein pf J— —0— fe ſolche en einem kuͤpfferinnen oder meſſinen Pfaͤnnlein darnach vber die zugethanen Ausyen gelegt / vertreiber den IE MI aufffieden/ond ſeyhe die dann durch ein Tuch vnnd behalts ſchmertzen end die Geſchwuiſt der: Augen. I an sum Gebrauch / ſo haſt du ein koͤſtlich Augenwaſſer das diun Wider dierauben triefrende Augen: Nim̃ Kauthenfaffy | 99 ckel vnd verfinſtert Geſicht zuerleutern on zuſchaͤrpffen. Ou Schellkrautſafft / Jungfrawen Honig / jedes gleich viel / laſ⸗ | ANNE I ſolt aber dieſes Waſſer in einem füpfferin Flaͤſchiein behal⸗ ſe ſie den dritten theil mit einander einfieden / darnach ſey 006 ten / ſo wirdt es je lenger vnd beſſer. ees durch ein ſauber Tuͤchlein I behalts in einem kuͤpfferin Oder ſam̃le deß Thauwes Morgens früh vor der Son · Vuͤchßlein oder Flaͤſchlein / vnd beſtretch taͤglichs die Augen nen Auffgang vonder Weinrauthen in ein meſſin Becklein damit. | 4 Al ſechs Vntzen / thue darzu Schellfraurfaffe der frifch außaw Wider das Augenwehe vnnd hitzige Geſchwulſt dry, all preſt ſeye Sungframen Honig / jedes ſehhs Vntzen / feredas G ‚gen: Nimb außgepreßten geläu teren WBeinraurhenfaffer = —9—00— auff ein lindes Kolfewerlein / vnd laſſe es mit einan der auff · ¶ herben ſawren Wein / jedes fuͤnff Vntzen / Muſchatenblͤht fieden / ſeyhe es dann durch / vnd laß widervmb ſittiglich mit ein Loth. daß in einem Kaͤnntlein in ein heiß Waſſer geſetzt/ einander ſieden / biß daß dag drittheil eingeſotten iſt / vnd be⸗ auffein Viertheil Stundt mit einander fieden / ſtells hin v⸗ J halts dann in einem kuͤpfferin Buͤchßlein / ſo haftdueinfürr ber Nacht an ein warm Ort / deß Morgens ſeyhe es durch er treffenlichs Augenfälblein wider das dunckel Geſicht / as ein Tuch vnd zertreib in der durchgeſie genen Bruͤhen vn | Die Augen wunderbarlich erklaͤret / vnd das Gcfihefihärpfe nes abgeriebenen Tutien / gepuͤlverten Campffer / jedes in ferfo man darvon allen Morgen vnnd Abendt ein wenig in Loth. Vermiſche die wol durch einander vnnd behalts wol 14 die Augenwinckel ſtreichet. verwahrt in einem Glaß / darvon thue jedertweilen ein mei Weinrauthen in Waſſer geſotten vnd den Dampff dar⸗ nigin die Augen. | N von in die Augen entpfangen /kommir denen zu Hulffidie : Wiverdas Augenwehe: Nimb Weinrauthen / Augen: N mir der Nachtblind hett behafft ſeynd. troſt / Fenchelt raut / jedes gleich viel ein gut Theil / ſtoſſe die 14 DB der das Trieffen vñ Rinnen der Augen: Nimb Wein⸗ſe Kreuter mir einander I druck ven Safft darvon auf — rauthen zu etnem teinen Pulver geſtoſſen vnd gerieben / gu⸗ durch ein Tuch / thue es in ein Glaß / laſſe ſich ſetzẽ biß es klar 15 ten ſcharpffen Wetheſſig / Jungfrawen Honig / jedes ein vnd lauter wirdt / als dann geuß das lauter oben herab in ein C Bei mehr oder weniger I nach dem du viel oder wenig mas H ander ſauber Geſchirr / thue deß Morgens vnnd Abendts / je⸗ N} ben wilt. Vermiſche die gemeldte Stuͤck wol durch einan- des mal ein Troͤpfflein oder drey in die Augen das miltert 6) der vnnd temperiers zu einem Sälblein / darvon thu ein we⸗den ſchmertzen bald. N wuig in die Ecke der Augen / vnd beharr es ein Tag etlich nach, Weinrauthen vnnd Fenchel / jedes gleich viel geſtoſſen / f einan der / deß Tages zweymal / nemlich deß Morgensonnd vnnd mir zerklopfftem Eyerweiß temperiert wie ein Pfla⸗ f deß Abendts. ſter / vertreibt vnd verzehret das Blut in den Augen / vberge⸗ Weinrauthen jnnerlich vnd euſſerlich / auff all Manier legt. — ig gebrauchriiftein heilſame Artzeney das Geſicht zuſchaͤrpffen Oder nimb Weinrauthenſafft / vermiſche den mit gepuuͤͤ. h und das Rinnen der Augen zu wehren vnd zu trucknen / wel⸗ vertem Pfefferkuͤmmel vnnd geklopfftem Eyerweiß/lea ches auch die Gelehrten der hoben Schulen zu Saleınaan pber die zugethane Augen mit leininẽ Tuͤchlein oder Baum⸗ N) den König von Engelandt / libro de conſeruand. valetud. wollen es zertheilet das Blut bald in den Augen. Dde 1 9 nimb duͤrre Rauthen / ſtoſſe diefelbige und temperier fie mit 1 — — — — — — — — — — * — — — — == — — en —— — — — — — — — — — nn) a ee TEE — — — — — —— 7;— in — ee — — — quintlins / vermiſchs durch einander vnnd thue taͤglich ein wenig darvon in die Augenwinckel. Gleiche wirckung hat auch die weinrauth wañ man die friſch im Mundt kewet / vñ darnach die Augen mit dem Speychel beſtreichet. Oder ſeud auffgetrucknet weinrauthen mit Honig vnnd Weineſſig / jedes gleich viel / vnnd drucks darnach durch ein E Tuch / behalts in einem kuͤpfferin Buͤchßlein / vnd thue taͤg⸗ K gelegt / vertreibet die anfahende Stahren. — Weinrauthen in Wein den dritten Theil eingeſotten vn lichs ein wenig davon in die Augenwinckel / oder ſtoß die Rauthen zu dem aller reyneſten pulver / temperiers darnach mie Jungfrawen Honig wie ein duͤnnes Saͤlblein / vnd be ſtreich taͤglich die Augen darmit. wine, Beinrauchendie frifch vnd gruͤn iſt mit Gerſtenmeel ge⸗ Roffen / vnd wie ein Pflaſter vbergelegt / milrert und vertreibt den ſchmertzen der Augen. Wider das ninnen vnd trieffen der Augen: Nimb wein⸗ rauthen / Fenchelwurtz / geſcheelte Lorbeern / rote Roſen / Pfef⸗ ſchrieben wirdt / das bereytet man alſo: Nimb weinrauthen⸗ blettex / Fenchelwurtzel Liebſtoͤckelktraut den Safft von Schluͤſſelblumen vnd Gundelreben. Stoß ſolches alles zu⸗ ſammen mit ein wenig Eſſigs / drucks darnach durch ein Tuch auß / behalts in einem Glaß / vnd thue taͤglich ein we⸗ nig mit einer Federn in die Augen. Weinrauthen mit Wein geſtoſſen / vnnd vber die Augen mit der durchgeſiegenen Bruͤhen die Augen gewaͤſchen / rei⸗ niget ſie von dem Eyter vnnd allem Wuſt / das thut auch fo man Weinrauchen ſtoͤſſe mit Roſenwaſſer / darnach durch ein Tuͤchlein außdruckt / vnd die Augen darmit waͤſchet. Gelaͤutert Weinrauthenſafft mit einer friſchen Bocks⸗ gallen wol vermiſchet / alſo daß eines ſo viel ſeye als deß an⸗ dern / vertreibet vnnd verzehret Die Fell der Augen / — in dieſen folgenden Verßlein gedencken. | Nobilis eſt ruta quia lumina reddit acuta: Honig / daß es ein Pflaſter werde / das lege vber die zugethuu. Auxiliorute,vir lippe,videbis achte. | ne Augen. |: | Dasift | Weinrauthenwurtzel klein geſchnitten I auffgetrucknet 1 D * RT vnd zueinem aller fubrielfien Pulvergeftoffenvdarnahdae | Die edel Weinrauthe ſchaͤryfft das Geſicht / ſelbig in die Augen gethan I verzehret das gerunnen Blu \ pı Wehrt daß die Augen trieffen nicht. darinn wunderbarlich: Das thut auch wann man die wu | ; Weinrauthen / Ackermuͤntz / Pfefferkuͤmmel / jedes gleich tzel im Mund wol kewet / vnd die Augen offtermals darmit viel geſtoſſen / vnd mie Wein temperiert wie ein Pflaſter / ⸗· beftreicher. Oder ſeud weinrauthenkraut in Wein / vnd waͤ⸗ ber die Augen auffgeſegt / trucknet auß das Rinnen vnnd die ſche die Augen offtermals darmit. Zaͤher derſelben. | Ein edele Augen Arkeney wider die Dunckelheit der Au⸗ | Oder nimb Rauthenſafft dz geleutert iſt Sunafrawen gen /onnd das blödefchwache Geſicht zuſtaͤrcken / Welches Honig / jedes ij loch / gepuͤlperten Alaun ein drittheill eines Sanct Theodoræ der Mutter Coſmæ vnd Damiouni zuge⸗ t a“ Afte deß Tages einmal oder deiy mit dieſer | — gez | WBeinrauthenſafft mit Granatenſafft / jedes alzich viel durch einander vermiſchet / heylet die Fiſtelder Augenwin⸗ ckel / ſo man die deß Tages erlich malen darmit auß vaͤſchet / vnd ſchabet von leinem Tuch darinn netzet vnnd darein bins det. Weinranthenſafft in die Ohren gekraufft / ſtillet den Schmertzen derſelbigen welcher von Kaͤlte vervrſacht wor, den iſt. Etliche haben dieſes Dies ein fonderlich Experientz / vnnd fleden das Rauthenſafft in einer holen Schalen deß Grangtapffels / trauffen darvon ein wenig in ein Ohr / das bentminet allen Schmertzen derſelben / mie dan ſolches auch der Poet Macer in folgenden Verſen bezeugt: | — Inocorio mali granati ſi teytfaclum | Auribus infundas, depelles inde dolorem. | = Meinrauchenfafft onnd Zwibelnſafft vermiſcht / in Baumoͤlen geſotten / vnd davon zwey oder dren Tropffenin die Ohren getraufft / ſtillet auch den ſchmertzen derſelben. O⸗ der ſtoß Weinrauthenſamen zu einem ſubtielen Pulver / ver⸗ miſch das mit Roſenoͤlen / ond trauffe darvon ein Troͤpfflein oder vier in die Ohren. Oder nimb Weinrauthenſafft zwey Loth / bitter Mans deloͤlen / Euphorbii Oelen /jedeg ein halb doch / vermiſch es durch einander / vnnd trauffs obgemeldter Maſſen warmin die Ohren. Solches thut auch ſo man Rauthenſafft vermi⸗ ſchet mit dem Blut eines Aals / vnnd warm in dis Ohren trauffet. — — c nem Speck vermiſcht / wol durc einander reimperiert /onud — —* derbarliche Huͤlff wider das Kuingen / Sauſen der Ohren / fo man es etliche Tag nach einander / allen Tag zum wenig⸗ ſten zweymal beharret. Deßgleichen Weinrauthenſafft vnd Kin derharn / jedes gleich viel durch einander vermiſcht / vnnd warm in die Ohren gethan / hilfft auch wol wider das — ER Te ZE | | * zeinrauthenſafft mit ein wenig Eſſig vermiſcht vnd in die Ohren gethan / toͤdtet die Wuͤrm darinn. Oder ſeud Weinrauthen in Baumoͤlen / darnach fenhe es durch ein Tuch / vnd ſchuͤtre darvon in dieDhren, Wider das ſchwerlich Gehoͤren vnd die Taubheit: Nimb Weinrauthenſafft / friſche Bocksgallen / vnnd den Harn von einem jungen Knaͤblin I jedes gleich niet/ vermiſche es wol durch einander / vnd rhueräglihs ein wenig in die Oh⸗ D ren / es thut wunderbarliche Huͤlff / ſo man es cin Tagerlich nach einander beharret. | Oder nimb Weinrauthen / Regenwuͤrm bie friſch vnnd lebendig ſeynd / Ameyſſen Eyer jedes ein gut Theil gleich viel / ſeud die wol in genugſamem Baumoͤlen / darnach preſ⸗ ſe ſie hart auß durch ein Tuch / dieſes Oele gebrauch etliche Tag nach einander wie oben gemeldet / ſo wirſtu gute Beſſe⸗ rung befinden. Oder nimb ein gut Theil Ranthen / ſie ſey gleich grün o⸗ der auffgetrucknet / zerſchneidt ſie gar klein / fuͤle einen Has fen darmit / ſchuͤtte daruͤber guten ſtarcken Weineſſig / ſetze — — — heiß werde vnd ſieden moͤge / gehe in ein Bad / vnd wann du wol geſchwitzet haſt / ſo ſetze ein Trechter mit einer langen Ohr gehen / das thue ein Tag oder etliche / ſo wirdt dir dein Gehörmwiderfommen. Bere Ä in Baumoͤlen geſotten / vnd darnach durch ein Tuch aufge preſt / iſt ein gute vnd heylſame Argeney wider die Geſchwaͤr in den Ohren / warm darein gethan / dann es erwaͤrmet die Materi vnd bereitet ſie zum Außflteſſen. Weinrauthen mit den Fingern zuſammen gedrehet vnd indie Naſen geſtoſſen / verſtellet das Naſenbluten I ſolches fr Meinrauchenfaffemir friſchem Buttern oder zerlaſſe⸗ I den Hafen wol verdeckt zum Fewer / daß die Mareridarinn Weinrauthen vor fich ſelbſt oder mit etner Zwibeln wol = Das Erſt Buch / Von Brenterh, — G ſtoſſen / ſtillet das Blut gewaltiglich darven ein wenig in die Ohren warm geſteſſen / thut wum Hl X 407 Artz ney anſtret⸗ F thut auch der Safft / ſo man Tuͤchletn oder Baumwollen darinn netzet / welches auch der Poet Macer in folgenden Verſen von dem Rautenſafft bezeuget / da er alſo ſpricht: Naribusexpreffus ſi ſutius fumitur eins; Siffit manantem bene deſiccando ıruerem: Es ſtillet auch das Naſenbluͤten die Wurtzel der Wein rauchen I ſo man die an Halß auff bloſſe Haut hencken Deßgleich en Wirckung har auch die Aeſch vonden Wurs tzeln vnd Blumen der Wemrauthen gebrannt / ſo man Die indie Naſen thut. Solchs thut auch fo man ſtatig an Rau⸗ then raͤuchet / oder das geſtoſfen Pulver mit einem Roͤhrlein oder Federkeyl in die Naſen blaͤfet / dann es bewetſet wunder⸗ barliche Huͤlff. | | —— Weinrauthen in ſcharpffein Eſſig geſotten / vnd ein Fe⸗ der in der durchgeſtegenen Brı Hengenent/im die Naſen ge⸗ VDie ſoʒhren natuͤrlichen Grruch verlohren haben / die ſollen ſtaͤtig an grüne Ragthen riechen / dann fie denfelben kraͤfftiglich wider zu recht bringet 7 dann fie eroͤffnet die’ Gaͤng / zertheilet die Feuchten vnnd Dünſt / die den Geruch verhindern / derwegen anch etliche den Safft der Rauthen in die Naſen ehnſuppen Wider die Geſchwulſt der Zungen von kalter Feuchtig⸗ keit vnd zaͤhem Schleim: Nimb Weinrauthen / Cyperwurtz vnd Pfefferkoͤrner jedes gleich viel. Zerſchnetde die Rauten End Cyperwurtz klein / den Pfeffer ſtoß ein wenig groblechtig: vnd ſeuds mir einander in ſtarckem Wetneſſig / vnnd waͤſch die Zunge offtermals mit der durchgeſiegenen Bruͤhen / ſo warm als du es leiden kanſt. Wider die ſchwere / vnbeweglihe / erlahmete Zung / von Kaͤlte vervrſacht: Nimb Beinrauthen / Salbeyenkraut / jedes ein Handtvoll / Berthram cin Loth. Seud gemeldrte Stuͤck alle klein geſchnitten in guten weiſſen Wein den dritten Theil eyn / ſeyhe darnach die Btuͤh ab durch ein rei⸗ nes Tuch / vnnd ſchwenck oder waͤſch die Zung offtermals warm damit. Fu BR Weinrauthen in gutem weiſſein Wein geſotten / vnnd die durchgeſtegene Bruͤh ſo warm man ſie leiden kan / in den Mundt gehalten / darnach wann ſie kalt worden iſt / wider außgeſpiegen/ vnd offtermals erfriſchet / bringet die verlorne Spraach wider zu recht. | : Wider den flinefenden Athem von dem gegeſſenen Knoblauch vervrſachet / eſſe friſche Rauthen / vnd trincke ein Loͤffelin voll guten Weineſſig darauff. Oder jſſe weinrauten auß Eſſig Wider den Schmertzen der holen Zähn : Nimb wein rauthenwurgel / Berthraͤmwurtzel geel Schwertelwurtzel / Eiſenkraut / Wolgemuth / Chamillenblumen / jedes gleich) viel. Seud gemeldte Stuck zuvor klein geſchnitten in ge⸗ nugſamem roten Wein den dritten Theil eyn / ſeyhe darnach die geſottene Bruͤh durch an Tuch / vnnd halte darvon fo Roͤhren vber den Hafon / vnnd (af den Dampff wol in das K warm du es leiden kanſt im Mundt / vnd wann es kalt wor» den / ſo ſpeype es widervmb auß / nimb wider andere warme Bruh / vnd thue das fo offt biß der ſchmertz nacläffer, Weinrauthen geſtoſſen und mit ein wenig Weins tempe⸗ riert wie ein Pflaſter / ſtilletdas Zahnwehthumb fo man es warm vberlegt auff den Backen / an der Settẽ da der ſchmer⸗ tzen iſt. Solches thut auch wann man die Rauthen in Wein ſeudet / vnd die Bruͤh darvon warm im Mundt haltet. Wider das erlechert Zaͤpflein: Nimb weinrauthen ein Handvoll klein zerſchnitten / Alaun zwey loch / guten fürs nen Wein ein halb Maß / aſſe mit einander den halben cheil einfieden / dann ſeyhe es durch ein Tuch / damit gurgel den Halß ſo warm als du kanſt. | ‚ River das ſorglich Halsgeſchwaͤr Anginam ein gewiß Experiment: Nimb Wetnrauthen / Knoblauch / Teuffels⸗ dreck / ſtoſſe dieſe Stuͤck klein 7 thu darnach Wein nach deinem Gefallen darzu / vermiſch es wol durch einander / vñ treibs durch sin Tuch / vnd gurgel den Half warm darmit / ale 408 A alle Stundt sum wenigſten einmal’ fo wirde dirgemißger F holffen. Den jenigen foin Ohnmacht fallen vnd denen geſchwin⸗ der / den folman Rauthenbletter mit gutem Weineſſig zer⸗ xteben vor die Naſen halten / ſo kommen ſie von dem Geruch widervmb zu ſich ſelber. Weinrauthen ein gut Theil mit geſtoſſenem Schweffel durch einander geſtoſſen / vnd mit ein wenig Eſſig temperiert wie ein Pflaſter / zertheilet die zuſammen gelauffene Milch in den Bruͤſten / vbergelegt. | | ae Weinrauthen geſtoſſen / dazu gethan Gerſtenmeel / jedes gleich, vieliond mit Honig vnd Weineſſig temperiere daß es ein Pflaſter werde / vertreibet das Hertzwehe Cardiacam, . warm obergelegt. | Wider den Heſchgen oder Klux der von Kaͤlte kommet: Nimb Weinrauhten / Pfefferfümeond Roͤmiſchen Wer, z much fonft Bergwermuth genannt / jedes gleich viel mach <. deinem Gefallen / ſeud ſie in Baumoͤlẽ mit ein wenig weiſſen Wein / biß der wein vnd Safft in den Kreutern ſich verzehrt ſeyhe dann das Oele durch ein Tuch / netze ein vngewaͤſchen Lambwoll darinn / vnd legs warm ober den Magen. Oder fuͤlle ein bequemes leinin Saͤcklin mit Weinrau⸗ then / Balſammuͤntz / wermuth vnd Maieran / vnnd leg das außwendig auff den Magen wie ein Bruſttuch. Wider dz Magenwehe:Nimb weinrauten j. Handtvoll / runde Oſterlucey wurtzel ij. vntzen / Aniß ſamen ij. loth / Bi⸗ bergeyl ein halb loth / Chamillenoͤlen / Loroͤle / jedes iiij. vntzẽ / roten Gaͤnßfuͤſſer oder ein andern guten roten wein v. Vn⸗ gen: Zerſchneidt dz Kraut vnd die wurtzel klein / deßgleichen auch die Bibergeyl / aber den Anißſamen ſtoſſe groblechtig / vermiſch es darnach alles mit den Oelen vnd dem Wein / laß ſittiglich mit einander ſieden / biß ſich der wein verzehret hat / drucks darnach durch ein Tuch auß / zerlaſſe ein loth rein ge⸗ ſchaben Wachs darinn / daß es ein Salb werde / darmit ſal⸗ be den Magen deß Morgens vnd deß Abendts / vnd lege dar⸗ nach ein zwey fach warm leinin Tuch darüber. Oder ſeude Rauthen in Baumoͤlen / vnd ſchlag es warm vber den Magen wie ein Pflaſter. Oder ſeude Rauchen vnd Chamillen in Wein / vnd lege das vber den Magen / oder baͤ⸗ he denſelbigen darmit / oder roͤſchte Rauthen / Chamillen / vnd Wermuth in Baumoͤlen mit ein wenig Weins / vnnd legs wie ein Pflaſter vber. | Oder nimb Weinrauthen 1 Dill / Peterlenkraut / Roͤmi⸗ ſchenkuͤm̃el / jedes j Handtvoll Zerſchneide die Kreuter vnd den Samen zerſtoſſe groblechtig / ſchuͤtt darüber xxxij. vntzen guten weins / vnd xvj· vntzen gutes Baumoͤlens / laſſe ſittig⸗ lich mir einander auff einem lindẽ Fewerlein den halberheil D einfiedenipreffe ſie darnach Durch ein enges leinin Tuch / ne⸗ I tze ein vngewaͤſchene Schaffwolldarinnen / vnd legs warm vber den Magen / vnd binde es daß es ligen bleibe; Wider das ſtechen vnd ſchmertzen der Seiten das nicht Pleuritis iſt: Nimb Weinrauten ij. Handvoll / Chamillen / Andorn / Lorbeerbletter / Yſop vnd Maieran / jedes j. Handt⸗ voll / ſchneide die klein / vermiſche es durch einander / vnd mar che ſie eyn in ein bequemes leinin Saͤcklein / reihe daſſelbige Rauthenweiß mit einem Faden daß die Kreuter nicht zu⸗ ſammen lauffen / ſeude es in Wein / preß darnach mit zweyen Tellern oder Bretlein auß / daß es nicht trieffe / vñ legg warm vber die Seite:wañ es kalt wirdt / waͤrme es wider wie zuvor in ſeiner Bruͤh / vnd thu das offt biß ſich der Schmertzen gar gelegt: | z vnd legs ober die ſchmertzhafftige; Seite wie ein Pflafter/ fo warm du es leiden magſt. | | | Wider die Auffblehung deß Bauchs /fend weinrauhten in weiſſem wein / vnd ſchlags warm vber / es legt die Auffblaͤ⸗ hungen bald / die von Winden herkompt Wider das Reiſſen vnd krim̃en in Daͤrmen / oder wider das Daͤrmgegicht: Nimb weinrauten iij. Handtvoll / Cha» millenb ſumen ij · Handtvol / wieß kuͤmel / Pfefferkuͤmel / jedes Oder nimb Weinrauthen ein gut Theil / ſeud ſie in Eſſig / > 4 D. Jacobi Theodori Tabernemontani! | ein Handtvol. Seud dieſe ſtuͤck in wein / netze darinn einen groſſen Badſchwammen / oder ein ſtuͤck Filtzes / vnd leg deg alfo warm als der Kranck erleiden kan quff den Baud) / deß Tags v. oder vj. mal. Oder ſo du lieber wilt / magſtu die obge⸗ melte ſtuͤck in einen leininen Sack eynreihen I darnachin Bein ſieden / widervmb ein wentg außpreſſen / vnnd alſ⸗ warm vber den Bauch legen. Oder nimb gepuͤlverten Rauthen 1j. loth I gepuͤlverten Roͤmiſchenkuͤmmel jtorh. Vermenge dieſe ſtuͤck mit Honig der mol geſotten ſeye / mach Stulzaͤpflein daraus / vnnd thue jederrweilen eins zu dem Krancken. | Weinrauten mit Baumölen vnd einem wenig Eſſig in einer Pfannen geroͤſchet / vnd warm ober den Nabel gefchla, gen mie ein Pflafter / toͤdtet vnnd treiber auß Dem Leib die Spülwürm, ee n Oder nimb weinrantenfafft vj. vntzen / wermuthſafft iiij. Vntzen / Stabwurtzſafft iiij. Vntzen / temperiers vber einem linden Fewerlein mit Gerſten vnnd Feigbonenmeel daß es ein Pflaſter werde / vnd legs warm vber den Nabel. Wider das Reiſſen vnd Schmertzen im Leib vnd Daͤrmẽ der jungen Kinder: Nimb weinrauthen / Chamillenblu⸗ men / wieß kuͤmmel / jedes eine Handtvoll / reihe dieſe Stuͤck in ein bequemes leinin Saͤcklein eyn / ſeuds in Milch / drucks darnach ein wenig auß vnd legs dem Kindt warm vber das Baͤuchlein. | Weinrauthen mit wein geforten vnd geſtoſſen ı darnach mir Baumoͤlen temperiert wie ein Pflaſter / zeitiget die Ga ſchwaͤr der Leber vnd deß Miltzes / warm vbergelegt. Weinrauten mir Korbfeygen vnd wein geſotten / geſtoſ⸗ fen vnd wie ein Pflaſter vbergelogt / vertreibet die Geſchwulſt von der Waſſerſucht / welches auch der Poet Emilius Ma- cer bezeugt in folgenden Verſen: Cum caricis decocta diu,vinid; liquore, Profunt Hydropicis, ſi ini [uperadditanode. Weinrauthen geſtoſſen vnnd wie ein pflaſter ober das Miltz gelegt / vertreibet die Geſchwulſt deſſeibigen. Oder ſeud weinrauhten in Eſſig / vnd netze einen Filtz darin / druck ihn: wol auß vnd legs warm ober, Wider den ſchmertzen deß Miltzes: Nimb weinrauthen⸗ wurtzel vnd Cappernwurtzel / jeder gleich viel / ſtoſſe die zu ei⸗ nem ſubtielen Pulver: Nimb darnach zwo oder dreh groſſer Zwibeln / huͤlche fie ein wenig auß / thu võ dem Pulver in ein jede fo viel du kanſt / ſchuͤt Baumoͤlen darzu / thue die abger ſchnittene Decklein widervm̃ daruͤber / brate ſie in einer heiſ⸗ ſen Eſchen biß ſie gar weych werden / daxnach thue ſie her⸗ auß / ſchele ſie / vnd ſtoſſe ſie in einem warmen Moͤrſelſtein zu Muß / ſtreich ſie auff ein Tuch wie ein pflaſter / vnnd legs warm vber das Miltz. Weinrauhten mit Gaͤnß oder Huͤ⸗ nerſchmaltz geſtoſſen / vnd vber das Miltz gelegt / benimpt den ſchmertzen. | Weinrauthen in wafler geſotten / vnnd den Dunſt dar⸗ von durch ein bequem Inſtrument in die Mutter entpfan⸗ genifürdereder Weiber Monatblumen. | Oder nimb friſch weinrauthen / wermuth vnd dz Mark von den Coloquintenoͤpffeln / jedes gleich viel. Stoſſe dieſe ſtuͤck durch einander / vnnd thu darzu Ochſengallen / mach Mutterzaͤpfflein daraus / eines halben Fingers lang / vnnd laſſe das Weib zu ſich thun. J Oder nimb weinrauhten zwo Handvoll / Sevenbaum / Salbeyen / Stabwurtz vnd wermuth / jedes eine Handtvoll. Seud die gemelte ſtuͤck in gnugſamem waſſer / vnd empfahe den Dampff durch ein Rohr / oder in die Mutter. Oder mach allein auß friſcher Rauchen ein Mutterzaͤpfflein vnnd thue es in die Mutter. Oder roͤſchte der Weintauthen satte Zweiglin in Baumoͤlen / vnd lege ſie wie ein pflaſter vber dz Gemaͤcht. | — So eine Weibsperſon jren Monatblumen nicht recht / ſondern nur Troͤpfflingen hette / die nemme friſche Weln⸗ rauthen / ſtoſſe die wol vnnd temperier ſie mit Honig nr [4 Ei ee 409 A ein Pflaſter / vnd lege ſolches vber die Scham vnd Schloſſt/ F fie in ein Tuͤchlein / nege das in Effi / oder thue fie in ein fo wirdt die ſelbige natuͤrlich vnd recht kommen. Oder nimb Weinrauthen/ Beyfußkraut / jedes drey Han devoll / Eibiſchkraut / Dill / jedes zwo Handtv oll / Foni⸗ greckſamen vnd keinfamen/ alle beyde ein wenig groblechtig geſtoſfſen / jedes eine Handtvoll. Seud ſolche Stůckin ge⸗ nugſamem Waſſer / vnd mach ein Lendenbad darnon / darm bade deß Morgens nüchtern zwo Stunden / vnd nach Mi tag anderhalb Stunde. | Wider die erſtickung vnd auffſtoſſen der Mutter: Nimb Weinrauthen / ſeud die in Baumoͤlen vnnd friſchen But⸗ tern / preß darnach hart auß durch ein Tuch / vnnd thue auff die acht Dingen daruon zu dem Weibe durch ein ſchritzen in die Mutter / lauwewarm. Oder roͤſchte Weinrauthen in Huͤner vnd Gaͤnßſchmaltz / vnd legs fornen vben die Scham B wie ein Pflaſter / deßgleich Es hilfft auch ſehr wol ſo man frifche Ranthen zerrieben dem Weibe vor die Naſen haltet. Oder ſo man Wein, rauthen in Eſſig ſeudet / vnnd ſolches vor die Naſen hal⸗ tet. | Weinrauthenwurtzel in der Hand gehalten / ſtillet den vn, maͤſſigen Blutfiuß der Weiber nach der Geburt. Weinrauthen in Baumoͤlen geröfcherr vnd wie ein Pfla⸗ ſter vber die Scham fo warn man es leiden kan / gelegt / brin⸗ get widerumb den verſtandenen Harn. Oder nimb Weinrauthen / Dillkraut vnd Peterleinſamen / jedes gleich viel / vnd roͤſchte ſie in Baumoͤlen mit ein wenig Weins / vnd ſchlags warm vber. Oder nimb Weinrauthen itij. Handvoll / Beyfußkraut / Eibiſchkraut / jedes ij. Handtvoll / ſeuds in bachwaſſer vnnd C mach ein Lendenbad darauß / darinn laſſe den b harnen kan / es wirdt den Harn baldt fortrreiben: Die erlecherte Blaſen wider zu recht zu bringen: Nimb Beinranthen vier Handtvoll / Beyfuß / Leinſamen / Foni⸗ greckſamen / alle ein wenig groblecht zerſtoſſen / jedes zwo Handvoll. Diefe Stuͤck thu in ein leininen Sack / ſiede ſie wol in flieſſendem Waſſer / thue ſerrner dazu auff die vier o⸗ derfünff Pfunde Baumoͤle / laß wol miteinander ſieden/ mache darauß ein sendenbadylaffe den Krancken alle Tagzu zweymalen etwann ein Stunde oder drey baden. : Diefes' Bad treibet auch fort den verhaltenen Harn. Weinrauthen in Wein geſotten vnnd mit dem Hindern alſo warm darauff geſeſſen / vertreibt den zwang zum Stul⸗ gang: oder lege Rauthen auff einen heiſſen Ziegelſtein / gieß heiſſen Wein darauff / vnnd laß den Dunſt in den Afftern D hineyn gehen. Odder nimb Weinrauthen ij. Handtvoll / Chamillenblu⸗ men/ Yſop / Steinklee / Wolgemuth / Dillkraut / Berg muͤntz oder Ackermuͤntz / Stecha⸗ Blumen / Roßmarein / Lorbaumbletter / Materan / jedes j. Haͤndlein voll. Stud dieſe Stuͤck alle in rotem Wein / baͤhe den Afftern wol dar, mit / vnnd entpfahe den Dunſt daruen in den Afftern durch ein heimlich Gemachſiul / darnach lege die Kreuter wie ein Pflaſter vber das Ort zwiſchen dem hindern vn der Scham ſo warm du es leiden kanſt. | Wider das vierräglich Seber: Nimb Weinrauthen ein KHandrvoll/ Regenwürmvi. Vntzen / guten fürnen Wein’ alt Baumoͤlen / jedes xtj. Vntzen: zerſchneide die Rauthen flein. Wermiſche alle Stück) ſetze ſie in einem bequemen Geſchirrlein vber ein lindes Kolſeuwerlein / laß ſittiglich E miteinander ſieden / biß der Wein verzehret iſt / aAls dann preß es durch ein Tuchwolauß. Mit dieſem Oele ſchmier dem Krancken den Ruckmeiſſel eine Stundt zuuor / ehe jinen das ed huͤltzin Buͤchßlein alfo geneht / das trag in der Handt / halts biß weilen vor den Mundt / vnd kieche auch offt daran: oder nimb ein ſtuͤcklein von einen Badſchwammen / netze das in Roſeneſſig mit Rauthen vnd Banker vermiſcht / im Win⸗ ter aber thne darzu Naͤglein vnd Zimmatrinden / fo haſtu ein FORlihS Preieruatmum ‚oder trag ſtaͤtig friſche Rau⸗ then bey dir vnd rieche daran. Weinrauthen auffgetrucknet mit Bergwermuth / vnnd taͤglich die Gemach einmal oder drey darmit beraͤuchet / ver⸗ beſſern den vergifften Peſtilenkiſchen Lufft. Weinranthenſafft mit Roſeneſſig vermiſcht / ein ſchwaͤm lein darinn genetzt / vnd in einem hülsenen Biſemknoͤpfflein getragen / ſtaͤtig daran gerochen / vnnd auch jedertiweilenein wenig in die Naſenloͤcher geſtrichen / behůte von Neufchen en auch hinden gegen heruͤber. G vor dem boͤſen Lufft. Weinranthen ſo man die ſtoſſet wann ſie noch gruͤn vnnd friſch iſt / vnd die Haut damit reibet oder auffbindet / ſo zeucht fie tleine Blaͤterlein vnnd verwundet die Ha, derwegen wirdt fie zu den Peſtilentzblattern vnnd Balen nuͤtzlich ge⸗ braucht / dann ſie zeucht das Gifft herauß / vnd laͤſſet die vers gifften Duͤnſt nicht hinderfich in den Seib ſchlagen Dertwes gen machen etliche ein ſehr gutes Pflaſter zu den gemeldten Schweren daruon / nemmen darzu guten ſcharpfen nnd geſaltzenen Sauwerteyg / Feygen / der Spanniſchen Kaͤffer⸗ lein Cancharicles genannt / Zwibeln vnd Meermoibelnin ei, ner heiſſen Aeſchen warm gebraten / lebendigen Kalck Ber nediſche Seyffen / deß Gummt Armoniacks jedes jatheil / vnnd zwey theil friſcher Rauthen / das ſtoſſen fie alles vnnd temperierens durch einander mit ein wenig Theriacks zu ei⸗ aden ſo nicht H nem Pflaſter / vnnd legen das vber die Beulen / die zeucht es gewaltig herauß wann ſie ſchon noch in dem Fleiſch verbor⸗ gen ligen. Darneben aber muß man jnen auch innerlich ein Schweißtranck eyngeben / der das Gifft gewaltig von dem’ Hertzen treibe. Weinrauthen mie Eſſig geſtoſſen / vnnd wie ein Pflaſter vber die Peſtilentz oder Zinnblatern gelegt / heylet dieſelbi⸗ gen. Wider die Zinnblatern ein ander gut Plaffer : Nimb Meinranthen eine Handtvoll / guten fcharpffen Sauwer⸗ teyg ein loth / gepuͤluert Pfefferförner ein quintlein / drey Korbfeygen / Saltz anderhalb quintlein. Zerſtoſſe dieſe Stück wol durch einander / daß ein Pflaſter darauß werde/ legs vber die Blater auff ein Tuch geſtrichen / vnnd wechſel ſolches deß Tags zweymal ab / ſo wircket es wunderbarlich / vnnd ſoͤndert in zweyen Tagen das geſundt Fleiſch von dem faulen Fleiſch abe. Oder nimb friſche Rauthen ein Handtvoll / Waſſerep⸗ pichſafft drey quintlein / guten Sauwerteyg ein loth / zwo friſcher ſeyſter Korbfeygen / Meerſaltz zwey loth. Stoffe dieſe Stuck durch einander / vnd brauchs auch alfo/dann es hat gleiche Wirckung das faul gifftig Fleiſch von dem ge⸗ finden abzuſoͤndern. Dover nimb Weinrauthen die gruͤn vnnd friſch iſt / Meer⸗ traͤublein von jhren Kernen gereyniget / Bergſaltz / jedes gleich viel. Stoß dieſe Stuͤck wol durch einander / thu Ho⸗ nig darzu ſo viel du bedarffſt / vnd temperiers zu einem Pfla⸗ ſter / legs darnach vber die Zinnblater. Wannen Menſch nicht ſchwitzen kan / So nimb Wein, rauthen / Saltz vnd Eſſig / ſtoſſe ſie wol durch einander / vnnd Kreide jhm die Haͤndt innwendig vnnd vnden die Fußſolen Feber ankompt / laſſe jhnen nider ligen / fich wol decken / vnnd daß er alſo ligen bleibe biß das Feber fuͤrvber kompt. Daß die Kinder die die Purpuln oder Durchſchlechten haben / dauon nicht blindt werden / ſo hencke jhnen die Rau⸗ thenwurtzel an den Halß auff die bloſſe Haut. ‚Wider den vergifften Peſtilentziſchen Lufft Nimb Wein, rauthen und Bergwermuth / jedes gleich viel / ſtoſſe die / bindt warm darmit / deß Abendts wann er wil ſchlaffen gehen / ſo wirdt jhme Morgens gegen Tag ein Schweiß kommen. Weinrauthen geſtoſſen vnnd wie ein Pflaſter vbergelegt / heylet die Biſſ der wuͤtenden Hundt / vnd zeucht die Giffug ⸗ keit daruon herauß. Od er ſtoſſe Weinrauthen mit Honig vnd Saltz / temperiers wie ein Pflaſter vrınd legs vber / das heylet nicht allein der tobenden Hundt Bill; / ſondern auch aller anderer gifftigen Thier Biſſz vnd Stich. Oder nimb Weinrauthen / Knoblanch / Saltz vñ Baum. Mim nuͤß⸗ ’ A 2 4 b £ 40 nuͤßtkernen / ſtoſſe die nrirein wenig Honig wie cin Pflafter/ vnd legs auff ein Tuch gefrichen vber den Schaden, Das chut auch die Rauthen fo man die allein mit Honig ſtoſſet vnd wie ein Pflaſter sbergefegt / vnnd dient ſolches auch wi⸗ der aller gifftigen Thier Biſſe. ein authen mit Saltz vnd Eifig geſtoſſen vnd wie ein Pflaſter vbergelegt / heylet die Biſſz ver Noͤſſelwuͤrm / vnd zeucht dag Gifft herauſſer. | Weinrauthen mit Wermuth / lebendigem Kalck vnnd Aeſchen durch einander geſtoſſen / vnd mit warmem Waſſer zu einem Pflaſter temperiert / heylet die Spinnen Biſſz vnd die da; der gifftigen Erdtſpinnen auff cin Tuch geſtrichen vnd vbergelegt. So einer ſich mit Rauthenſafft beſtreichet der wirdt me, der von Spinnen / Scorpionen / Weſpen / Hummeln oder Immen geſtochen. Weinrauthen gedoͤrrt auff gluͤende Kolen gelegt vnnd darmit geraͤuchet / vertreibet die Natern / Viperſchlangen vnd andere gifftige Wuͤrm vnd Schlangen. Der Geruch der Weinrauthen vertreibet alle gifftige Thier / daß diefelben ich jhrer nicht nahen: Wann man ſie aber gar vertreiben wil von der Refter herum / fo fol man nemmen Weinrauthen / gefeihelt Hirzhorn vnd deß auffge⸗ truckneten Galbenſaffts / Sol ſolche Stück wol vermiſchen jedoch daß eines fo viel ſeye als deß andern / daruon mache einen Rauch in dein Hauß oder Garten / ſo fliehen alle giff⸗ tige Thier daruon. | Vmb ſolcher vrſach willen / dieweil die Rauth fein giffti⸗ ges Thier nicht leidet / ſolte man allenthalben in den Luſtgaͤr⸗ ten / Krautgaͤrten / deßgleichen nahe bey die Wohnungen/ die Rauthen hauffen weiß ſetzen vnd pflantzen / dergleichen Vngeziffer darmit zu vertreiben / dann fo baldt ein jedes vers gifftes Thier ver Rauthen Geruch vernimbt / ſo fleucht es alſo bald daruon. Es ſchreibet der fuͤrtreffenliche vnd weit, beruͤhmbde Philofophus Arnoldus Vnlanouaous, oder Neocomwentisin feinem Breuiario practicæ daß er zu ſeiner zeit bey einem Herren zu Neapolis geweſen ſeye / der ein ſchoͤ⸗ nen duſtgarten gehabt / darinn täglich den ganzen Tag vber ein groſſe menge Schlangen vnnd andere gifftige Thier ſich verhielten / alſo daß gefehrlich ware / darinn ſich zu verhalten derwegen dann der Herr deß Gartens beſohlen / daß man in vielen Orten deß Gartens Rauthen pflantzen ſolte / wel⸗ ches da es geſchehen ware / vnnd dieſelbige anfien ge zu gruͤ⸗ nen / ſeye alles vergifftigs Vngeziffer hinweg geflohen / vnnd fuͤrterhin nicht mehr darinn geſehen worden. Man haltet auch ſuͤr gewiß vnd iſt erfahren / daß kein beſ⸗ fer ding fol ſen / die Katzen / Marder / Wiſeln on dergleichen Thier / von den Kuͤnerhaͤuſern / vnd Taubhaͤuſern zu vertrei⸗ ben / dann fo man viel Rauthen vmb dieſelbigen geringsher⸗ umb hencken laſſet. Ki; | — Die Floͤch vnd Wandtlaͤuß zu vertreiben iſt fein gewiſſe⸗ re Kunſt / dann daß man die Gemach mie Waſſer begieſſe vnd friſche Rauthenbletter vnd Zweiglein darauf ſtraͤuwe. Es ſollen auch die Schnacken ſterben / wann man die Gärten mit dem Waller / darinn das Rauthenkraut ges weicht worden iſt / begieſſen laͤſſet. ——* Die Wuͤrm in dan Baͤumen zu vertreiben: Rimb Wein⸗ rauthen Lorbeern / Pfefferkoͤrner / jedes gleich viel ſtoſſe die klein / vnd vermiſche die mit Wein / bore mit einem Nebiger vnderſich biß an das Hertz oder den Kern vnnd geuß dieſe bermiſchung dareyn / vnnd verſchlags mit einem Keil von Hagdornen. ea | Weinranthen in die Trugen zwiſcheu die Kleider vnnd das Getuͤch gelegt / verhuͤtet daß ſie nicht von den Motten ge⸗ freſſen werden / vnnd vertreiben auch die Floͤch vnd Wandt⸗ laͤuß darauf. FERN Weinrauthen mit Honig geftoflen vnd temperiert wie ein Pflaſter / legt vnd milte rt den Schmertzen der Glieder / auff ein Tuch geſtrichen vnd vbergelegt. Weinrauthen ein Handvoll in viij. vnzen Baumoͤlen D. Jacobi Theodori Tabernemontant / F aefotten/ond.die Glieder darmit geſchmieret / vertreibet daz Weinranthen mit Saltz vnd Honig geſtoſſen / vnnd wie ein Pflaſter vbergelegt / vertreibt die Geſchwulſt on Schmen tzen der Ku vnd der fͤůͤß. | Wider die Anmal / wañ einem ein Zeichen gewachſen if, der nemme Weinranchen und Wermuch / jedes gleich vi/ ſtoſſe dieſe beyde Kreuter wol miteinander vñ temperiers mir Menſchenkoth zu einem Pflaſter / daruon leg auff dag Pfla⸗ ſter oder. Zeichen quff ein Tuch geftrichen / fo bricht es hafdr auff / nimb darnach vngelaͤuterten frifchen Buttern / vñ legs vber das Loch auff ein Tuͤchlein geſtrichen / das erfriſche deß Tages einmal oder acht / vnd beharre das fo lang / dieweil vn ſauber Wuſt herauf gehet / es heylet ſaube r und ſchoͤn widen, umb daruon. | G Weinreurhenin Baumoͤlen geſotten / vnd mit genugſa⸗ men Wachs zu einer Salben gemacht / vertreibet den Schmerzen neben der Scham / auff ein Tuch geftrichen sit. darüber gelegt. | ———— Wider die Geſchwulſt der Hand vnd Fuͤſſe / ſend Wein, rauthen in Baumoͤlen / vnnd vermiſch ein wenig geſtoſſen Saltz darmit / darnon ſchmier die gemeldten Glieder warm: Oder nimb Weinrauthen end einwenig Saltz / ſtoſſe ſolche / roͤſchte ſie in Baumoͤlen mit cin wenig Weins / vnd fchlages warm vber wie ein Pflaſter. | Weinrauthen mit gorbeern klein geftoffen/ vnd mir Eſſig temperiere wie ein Pflafter / vertreiber die Geſchwulſt der Haͤnd / warm vbergelegt. Die erlameten Gleych vnd Glieder wider zu recht zu brin⸗ den: Nimb Weinrauthen und Salbeyenkraut / ſeud die in H halb Wein vnd Waſſer den halben theil eyn / vnd baͤhe mit ei⸗ nem Schwamen die lame Glieder warm mit der gemeldten Bruͤhen / deß Morgens vnd deß Abendts / jedesmal auff ein halbe ſtundt: darnach nimb Weinrauthen vnnd Salbeyen⸗ kraut / jedes ij. Handvoll / ſchuͤtte daruͤber ein halb Maß ar, brannten Wein / Thue dieſe Materi mit einander in cin ſtei⸗ nen Krug / verlutier den oben wol daß nichts außriechẽ mag⸗ ſtelle den in ein Keſſel mit heiſſem Waſſer / laſſe auff ein halbe ſtundt wol darinn ſieden / darnach ſeihe den Wein ab durch ein Tuch / nimb daruon in ein Zinnlein ein gut theil / vermiſch darmit gleich ſo viel Chamillenoͤle / ſtelle das Zinnlein auff ein Glut / vnd ſalbe damit wol die Gleych / das thu auff die xiiij. Tage / vnd ſo offt du es alſo Morgens vnd Abendts wol geſalbet haſt / ſo verware die Gleder wol mit warmen Til, chern / daß ſie nicht kalt werden / vnnd halte dich in einer tem⸗ I perierten Waͤrmbde / vnd huͤte dich vor Kälte, „Wider die Sämboe ſo von dem Roͤſſel oder Parlyß fompe: Nimb außgepreſten Weinrauthenſafft ohngeſehrlich auff ein halb Pjunde/vermifch darmit fo viel Taubenkoth / ſo viel du bedarffſt daß es werde wie ein Pflaſter / ſtreiche es auff ein Tuch / vnnd ſchlags vber das erlamete Glied vnd die Flachß⸗ adern. Weinrauthen geſtoſſen vnd wie ein Pflaſter ober die Ho⸗ den oder Kloͤß gelegt / vertreibt die Geſchwulſt derſelben / wie groß fie gleich ſeindt Wider diehisige Geſchwulſt der Gemaͤcht / ſtoſſe Weis rauchen mit Sorbaumblerter/ vnd legs darüber wie ein Pfla⸗ fier. Diefe Artzeney iſt auch dem Poeten Aemilio Macıo nicht vnbekannt geweſen / wie er dann folches mit folgenden erſen bezeuget: | Br Hac etiam tefles poteris carare tumentes Cum folsis lauri hene tritam fi ſuperaddas. Wider die erhatten Contracten Gleych der Haͤndt / mach nachfolgend Pflaſter: Nimb reyn gepuͤlutert Weinrauthen ij. loth / reyn gepuͤlnuert Euphorbinm itj. loth / gepuͤliert Bi⸗ bergenlj.loth/ Wachs / Terpentin / fedes ij. loth / der fette von Schaffwollen Orly pi, Satbenfafft/Panarfaffr/iedesi.loth Den Galbenſafft vnnd Panarfafft serlaß mir Wein vnnd ſeihe fie durch ein Tuch / ſeud fie darnach gemacht Dh : " ver fell { — — — — — ⸗ —* Das Erſt Buch / Von Kreutern. A einer Glut biß ie Honig dick werden / als dan zerlaß das Wachs / Terpentin vnd die fette der Schaffwollen / vermiſch es mit den gemeldten Saͤfften / vnnd ruͤhre die Puluer dar⸗ eyn / temperiers wol durch einander / ſtreich dauon auff ein Tuch / vnd legs vber die Contracten Gleych. Weinrauthen mit gepuͤluertem lebendigen Schweffel in Wein geſotten / vnnd in dem Bad das Haupt damit gezwa⸗ gen / vertreibt den duͤrren ruffechtigen Grindt deß Haupts. Weinrauthen mit Myrthenoͤſen vnnd Wachs zneiner Salben temperiert / heylet die auffgebrochenen Blatern/ fo man dieſelben damit ſalbet. Weinrauthen mir Pfeffer vnd Niterſaltz vermiſcht /klein pe = geftoffen heylet die werg Muſelſucht / den Leib damit geſalbet. Weinrauthen mit Honig vnnd ein wenig Alauns tem⸗ 3 periert zu einer Salben / heylet die Flechten oder Zitterſchen / dieſelbigen deß Tages zum wenigſten zweymal damit ge⸗ ſalbet. Weinrauthen mit Schweinenſchmaltz und Ochſen oder Rindern Vnſchlit temperiert wie ein Salben / heylet aller⸗ I Grindt vnd Raͤnden / ſo man die damit ſalbet. Weinrauthenwurtzel sn einem ſubtielen Puluer geſtoſ⸗ fen / vnnd mit Honig zn einer Salben tempeliert / verzehret die Streychmaſen vnnd das vndergerunnen Blut / wie ein Pflaſter darüber gelegt : vertreibet auch allerley Maſen am Leib / dieſelben darmit angeſtrichen. Weinrauthen geſtoſſen vnnd wie ein Pflaſter vbergelegt / heylet die Nachtblatern / Fpinyctidas. Weinrauthenfaffe mit Eſſig / Bleyweiß vnnd Roſenoͤle vermiſcht vnd zu einer Salben gemacht / heylet das Rot⸗ c lauffen/ die hizige kriechende Geſchwer / den Wolff vnnd die flieſſenden Hauptgeſchwer / welches auch der Poet Macer mit folgenden Verſen bezeuget. Cerufe, roſtoq, oleo mifcens aceto Hs fuccum, mirandum confich vnguen Ad depellendum ſacrum quem dicimes ignem Et fcabiem derta, qua diditur Herpetagrece. Ergraue dictas Acoras hoc vnguine purgas. Weinrauthen mie Baumoͤlen geſtoſſen vnnd durchge⸗ druckt / toͤdtet die Laͤuß vnnd Niſſen / fo man die Haar vnnd das Haupt damit anſtreichet: vertreibet auch die Filtzlaͤuß / Den Rauthenſafft auch allein angeſtrichen 7 hat gleiche Wirckung. D Die Warzen mie Rauthenſafft offtermals angeffriche/ vertreibet und heylet dieſelben. Weinrauthen geſotten vnnd wie ein Pflaſter vbergelegt / vertreibt die Truͤſen. Oder ſtoſſe die Rauthen allein vor ſich ſelbſt vnd bindt ſie vber die Truͤſen. Weinrauthen gruͤn geſtoſſen vnnd wie ein Pflaſter vber⸗ gelegt / vertreibet die Warhen vnd Kraͤhenaugen. Weinrauthen mit Wermuth /Pfefferförner vnd Niter⸗ ſaltz vermiſcht / vnnd wie ein Pflaſter temperiert / heylet die Warsen die oben breyt vnnd vnden ſchmal ſeindt / die man Thywos oder Thyinıa nennet. | Wider die hizigen vnnd beiffende Blaͤterlein der Haut: Nimb Weinrauthen / Saltz / Bleyweiß vnd gepuͤlnert Sil⸗ bergleth / vnnd temperiers mir Baumoͤlen zu einer Salben⸗/ ſchmier das ſchadhafftig Ort darmit. E' Oder nimb reyn gepuͤlnerte Weinrauthen j. loth / Myr⸗ thenoͤle tg. loth / reyn geſchaben Wachs j. loth. Zerlaſſe das Oele vnnd das Wachs mit einander / darnach ruͤhre das Rauthenpuluer dareyn / ſo wirdt ein Salb darauf / die ge⸗ brauch wie die vorgemeldte. Duͤrre Weinrauthen auff Kolen gelegt / vnd den Rauch daruon entpfangen / iſt gut wider das Rotlauffen. Dieſer Rauch trucknet auch die alten fluͤſſigen Schaͤden. Sco einem die Fuͤß oder andere Glieder erfroren weren / der ſeud Rauthen in Baumoͤlen / vnd ſchlag die vber das er⸗ 4u F froren Gliedt ſo warm als er es leiden fan / das erwaͤrmet fie vnd bringt ſte wider zu recht. Dieſe Artzeney heylet auch den Brandt vom Fewer vnnd zeucht jhnen herauß / ſonderlich wann fie anfenglich gebraucht wirdt. Wider die Feigwarzen : Nimb Weinranthenbferterf. loth / Seuenbaͤum / Salbeyenkraut / S. Johannskraut / Wermuth / jedes ein halb loth. Stoß dieſe Stuͤck alle u ei⸗ nem reynen Puluer / ſchlags durch ein reynes haͤrins Sieb⸗ lein / darnach vermiſch es mit Schweinenfdymals vnd But⸗ tern / jedes gleich viel / daß du genug habeſt zu einem Saͤlb⸗ lein / damit ſchmiere die Fetgwartzen allen Tag zum wenig⸗ ſten einmal oder vier. Weinrauthen / Schweffel vnd Eberwurtzel jedes gleich viel zu einem ſubtielen Puluer geſtoſſen / vnnd mit Schwei⸗ nenſchmaltz temperiert vnd vermiſcht zu einer Salben hey⸗ G Ier allerhandt Wunden / vbergelegt. Wider die erfrorne Schaͤden dieſelbigen zu heylen: Nimb reyn gepuͤlnert Weinrauthen / Rindernonfchlie / Roſenoͤle / jedes ij. loth. Vermiſche dieſe Stuͤck durcheinander / ſtreichs auff ein Tuch / vnd legs vber den Schaden wie ein Pflafter. Dieſes Pflaſter heylet auch alte Schaͤden. ann Gruͤn Weinrauthenbletter vnnd Paſtenachenbletter / je⸗ des gleich viel geſtoſſen / vnd wie ein Pflaſter vbergelegt / ſtillet den Schmerzen deß Zipperleins / fuͤrnemlich aber wann es ſtechender Schinerg iſt/ mit einer auffblaͤhenden Ge, ſchwulſt. | Weinrauchenfamen zu einem ſubtielen Puluer geſtoſſen / vnnd mir Wachs vermiſcht / vnnd mie einem Tuch wie ein Sparadrappa vbergelegt vnd gebunden / vereiniget vnnd bey, let wider zuſammen die Beynbruͤch. Mit Baumoͤlen zu ei⸗ H nem Saͤlblein temperiert / dienet wol den zerquetſchten vnd zerſchlagenen Gliedern / ein vngewaͤſchen Schaffwoll dariñ getunckt / vnd darmit warn darüber gebunden. Weinrauthen zu einem ſubtielen Puluer geſtoſſen / vnnd mit Honig vnnd Bech zu einem Pflaſter gemacht / heylet al⸗ lerley Wunden. Weinrauthen mit friſchem vngeſalzenem Buttern wol geſtoſſen / vertreibt die kalte Geſchwulſt / warm vbergelegt wie ein Pflaſter. Weinrauthen geſtoſſen mit Theriack vermiſchet vnnd nuͤchterm Speichel/ darnach vbergelegt nie ein Pflaſtet / heylet den vngenannten oder den Wurm am Finger. Weinrauthen mit Wermuth vnnd Gerſten geſtoſſen / je, des gleich viel vnd ein Ballen darauß gemacht / legt nider die Geſchwulſt der Adern / ſo vom Aderlaſſen kompt /denfelben I darüber gebunden. Dover nimb Weinrauthen anderhalb Handtvoll / Ger, ſtenmeel ein Handtvoll / gemein Saltz ein halbe Handvoll / mache warm in einem HPfaͤnnlein / thue es in ein Saͤcklein vnd bindt es warm vber die Geſchwulſt. Oder ſtoſſe Wein⸗ rauthen mit Baumoͤlen / roͤſchte es in einer Pfannen vnnd leg es warm vber. Wider die Wuͤrm der alten Schaͤden vnd faulen Wun⸗ den / dieſelbigen in toͤdten vnnd zu reynigen: Nimb Wein, rauthen / Waſſerpfeffer oder Floͤchkraut / Perſichbaum⸗ bletter vnnd Wermuth / alle frifch und grün. Stoſſe die in einem Moͤrſer / deren jeder gleich viel durch einander / im ſtoſſen gieffe jedertw eilen Eifig zu / biß daß die Materi wel ſafftig werde / darnach drucks durch ein Tuch hart auß / vnd trauff den Safft in die Schaͤden / oder netze zarte leinine k Tuͤchlein darinn vnd legs dareyn / es roͤdtet die Wuͤrm / vnd reyniget die Schaͤden. — Weinrauthen geſtoſſen vnnd ein wenig gewaͤrmet in ei⸗ nem Pſaͤnnlein / leget die ſchmertzen vom Fallen oder von Schlaͤgen verurſacht. | | Mann einem ein Geſchwer oder Schwelling anffführe/ der nemme ein gut heil Rauthen / vnd ſeude fie wol im Waſ⸗ ſer / vnd lege darnach das Krant warm vber wie ein Pflaſter fo zertheilet es ſich baldt wider. Mim ij Wider an d. Jacobl Theodori Tabern montant / kſers / nimbt man dann vier Vůtzen friſcher du Fgerruckneter A Widerdie Schrunden an Händen vnd Fuͤſſen: Nimb auffgetruckneter Rauchen zu einem ſubtilen Puluer geftof, fen jrloth / Baumoͤlen itj. loth / Wachs ein loth / temperiers durch einander zu einem Saͤlblein / vnnd ſalbe die Schrun⸗ den darmit. ; Wider die böfen vmb —— Geſchwer: Nimb Weinrauthenſafft acht loth Moſenoͤlen zehen loth / reynge⸗ puͤluert Silbergleth Bleiweiß jedes ilij. loth / Ganffer cin halb loth/ Vermiſche dief Stück. alle in einem bleihenen Deörjel/vnnd rühre fie mit einem bleihenen Stöffer auffein gure Stundt / im rühren aber vermifch jedertiveylen ein doͤff⸗ leinvoll reyngepuͤluerts Ammelmeeldareyn ſo lang / biß es ein bequeme dicke eines linden Saͤlbleins bekomme / damit ſchmire die Schaͤden / es heylet wunderbarlich mit legung vnd milterung deß Schmertzens. B Dierohe/grobe/vndongefochte Geſchwer zu erweychen: 6 Nimb Weinrauthen klein geſtoſſen zwo Handvoll / die Bro, ſam von Weytzenbrodt drey Bingen / Feigbonenmeel / Zi⸗ ſererbſenmeel / jedes vier loht / al Schweinenſchmaltz vier Vnzzen / Springkuͤrbſenoͤlen vier loch. Alle gemeldte Stück chue in ein Pfann / vñ ſchuͤtte ein gut theil Trauffwein daruͤ⸗ ber / laſſe mit einander wol ſieden / biß es wirdt wie ein Pfla⸗ ſter oder dickechtiger Brey / daruon ſtreich auff ein Tuch / oa legs uͤber das Geſchwer gar warm / vnd thue ſolches deß Tas ges zweymal / biß es zeitig wirdt / oder ſich vertheilet. Anß Weinrauthen machet man ein ſchoͤne huͤbſche Farb wie folget: Man nimbt friſcher Rauthen / ſtoͤſſet die wol / im ſtoſſen geuſſet man cin wenig guten Weineſſig zu / nach dem der Rauthen viel oder wenig iſt / das druck man darnach hart auß durch ein Tuch / vnnd vermiſch reyngeriebenen © Gruͤnſpan nach gefallen ſampt einem wenig Gummi dar⸗ mit / ſo gibt es ein fchöne/griine Farb: So man die gemeldte Stuͤck wol abreibet auff einem Reibſtein / vnd thut ein wenig Alauns darzu / vnnd reibts ſo lang biß es dick wirdt / darnach laſſet mans auff dem Stein trucken werden / ſo haſtu vber auß ein ſchoͤne / gruͤne Farb. | Wiltu einen abgeftandenen Wem widerbringen/fonimb zu einem Fuder cin Pfundt geſtoſſenen Rauthenſamen / vnd ein vierling oder vier ungen Zuckers / vnd hencke ein jedes bes ſonder in den Wein / ſo kompt er wider zurecht / vnnd wirdt kraͤfftig vnd ſtarck. So die Binen / Weſpen oder Hornuͤß einen Hund geſto⸗ chen haͤtten / fobrenn Weinrauthen zu Aeſchen / temperier die mit friſchem Wafſfer wie ein Saͤlblein / vnd ſchmiere den Stich darmit / es heylet baldt vnnd ſetzet ſich die Geſchwulſt D nider. Wann ein ſterben vnder die Schaff kommet / ſol man den Schaffſtal allen Morgen vnd Abend / mit duͤrrer Rauthen / wol beraͤuchen / das thut viel / vnnd verwaret die Schaff vor der Vergifftung. Rn ein Pferdt⸗Flehmen oder Fell in den Augen hat / ſo einem reynen Puluer / vnnd blaſe es dem Wann ein Roß ſich gedretten oder gereychet / oder aber in ein Stumpff gedretten hat / ſo nimb ein gut theil alt Schwei⸗ nenſchmaltz / nimb darzu ein feyſte Hennen in vier Stuͤck getheilet / ſaide die wol in Waller / hebe das Schmaltz dar⸗ non oben ab / thue es zu dem Schweinenſchmaltz / vermiſch darnach darunder gepuͤluert Rauthenpuluer fo viel du bes darffſt / daß es ein Pflaſter geben moͤge / ſtreiche das darnach E auff ein Tuch / vnd binde es dem Roß warm vmb den ſchadt⸗ hafften Fuß. Gediſtilliert Rauthenwaſſer. Rutæ aqua ſtillatitia. —S beſte Zeit die Weinrauthen zu diſtillieren / iſt mitten im Meyen / die Blaͤtter ſampt den zarten weychen Zweiglein klein gehackt / vnnd dann ſaͤnfftiglich in Balneo Matia abgezogen · Zu jeder Mag ſolches abgezogenen Waſ⸗ Rauthen zu einem groblechtigen Puluer ge ſtoſſen / kaſſet ſoſ ches vier vnnd zwantzig Stunden in Balneo Mariw digeris ven / vnd darnach fo diftillieremang zum andernmal vnnd rectificiers in der Sonnen, Innerlicher gebrauch deß Weinrau⸗ thenwaſſers. Einrauthenwaſſer allen Morgen vnnd Abende / jede®, malvier oderfünff loch ein zeitlang getruncken, iſt gut wider den Schwindel deß Haupts von fältverurfacht/pap es vertreibt denſelben / vnd die fallende Sucht / deßgleichen iſt es dienlich allen Gebrechen deß Haupts die von fälther, fommen, Es versreiber den Klux oder Heſchgen / toͤdter die Spulwuͤrm / erwaͤrmet die erkalte Bruſt vnd Lung/benimpt den falten Huſten von herabfallenden Fluͤſſen verurſach eroͤffnet die verſtopfften Adern der Lungen / vertreibet das Keichen vnd fchwerfich Athmen / vnnd die Gefi chwulſt der Bruſt / erwaͤrmet den Magen Leber vnd Milg/ zertheilet die Windt in Leib / dienet wider das Leibwehe / Krimmen vund Daͤrmgegicht / vnd vertreibt das kurren vnnd rumpeln deß Bauchs / es treibet die Monatblumen der Weiber / vnd re niget die Weiber nach der Geburt. Der geberenden Krafft ift das Rauthenwaſſer vber die maß zuwider / wie auch dag Kraut Safftunnd Samen! dann dernarürlich vnnd geberende Samen / wirdt daruon außgetrucknet / derwegen es auch den fchiwangeren Wei, bern ſchaͤdtlich iſt / ſintemal es jnen die Frucht abtreibet / mag aber von denen ſchwangeren Weibern / ſo in ſchwerer Kinds, H arbeit ligen / müglich gebraucht werden /dann eg erleichtert die Geburt v. oder vj, lorh auffeinmalgerruncken, Diejenigen / ſo keuſchheit gelobt zu halten / die follen tag lich 8 drey oder vier lorh Rauthenwaſſer trincken / vnnd auch jhren Wein darmit vermiſchen. Obgemeldter maſſen getruncken / ſtaͤrcket gewaltiglich das Geſicht / vnd die ſehenliche Geiſter / alſo daß kaum eine dergleichen Artzeney das Geſicht zu erläutern mag gefun⸗ den werden / vnnd bezeugen es etliche / daß diefes Waſſer dag Geficht dermaſſen fchärpffen ſol dag man die Ster, nen deß Tags am Firmament def Himmels fo ſcheinbar⸗ lich fehen fol/aleich wie dep Nachts. | Es iſt auch dz Weinrauthenwaſſer faſt nuͤtzlich wid alles Gifft / ſonderlich aber in zeit der regierenden Peſtilentz vnnd vergifftem Lufft / deß Morgens nuͤchtern / ii. oder tiij.Torh 1 getruncfen / das verhuͤtet den Menſchen denſelben Tag vor der Infection. | Weinrantheawaſſer Morgens vnd Abends getrumcken / jedesmal vier oder fuͤnff loth / iſt ein gute Artzeney wider das Quotidian / Tertian vnd Quartan Feber. Es iſt and) faſt nußz den jenigen / ſo von tobenden oder vn⸗ ſinnigen Hunden gebiſſen worden ſeindt / vierzig Tag lang obgemeldter maſſen getruncken. Weinranthenwaͤſſer vnnd Meyenbluͤmleinwaſſer / jedes gleichviel durch einander vermiſcht / iſt ein gute heylſame Ar⸗ tzeney den jungen Kindern / die mit dem Gegicht oder Fraͤn⸗ ſel beladen ſeindt / ſo man jhnen jedertweilen ein Loͤffleinvoll daruon zu trincken gibt. Wider das Hertzgeſperr der jungen Kinder: Nimb Weinrauthenwa ſſer / Yſop vnd Scabioſen oder Apoſtemen⸗ K frautwafler/isdeg ij. lot / vnd zerlaß darinnen anderhalb loth aquten Zuckercandit / daruon gib dem junge Kind/iedertivch fen ein Loͤffleinvoll zu trincken: Wann aber das Kindt vber das Jahr were / ſo gib jme alle Stundt zween Loͤffelvoll. Wider das Paralyſis vnd fallende Sucht / ein faſt koͤſt⸗ lich Waſſer mach alſo: Nimb im AugſtmonatyxlRauthen · haͤuptlein mit dem Samen / zerſtoſſe die / vnnd thu dariut xx. junger geropffter / vnd außgenommener Schwalhen zn kleinen Stuͤcklein zerſchnitten/ vermiſche die durch einan ⸗ der / vnnd diſtilliers ſaͤnfftiglich in Balueo Mariæ durch ein glaͤſſm ie a TE EHEN 3) DD — u > | DE un Pe Dar Da „ Hafner Dikilierseng / diefes Waffer verwahre wol in B C ——— — — — — — — — — —— —— — einem Glaͤßlein / vnnd ſtelle es in die Sonn zu bectiftciren / vnnd bewars zum Gebrauch daruon gebe dem fenigen / ſo von dem Parlyß geruͤrt worden iſt / allen Morgen vnnd X, bendt ein Loͤffelvoll zu trincken. So aber einer mir der fallen, den Sucht beladen were / fo gib jhme alle Wochen zween Tag nach einander / jedes mal ein Loͤffelvoll zu trincken / deß Morgens nuͤchtern / vnd deß Abendts wann er zu Bech ge⸗ hen wil / alſo das ſolches allwegen ein Tag zunor vor der ver» enderung deß Liechts geſchehe / vnnd darnach auff den Tag wann ein neuwes Liecht oder volles eyngehet / vnnd auch zů der erſten vnnd letzten quart gleicher geſtalt / das verhuͤtet daß den Menſchen die Kranckheit nicht ankoͤmpt. Bilider das Parlyß vnd zittern der Haͤndt vnd aller ande; rer Glieder: Nimb Weinrauthen viiſ. Wnzzen / Poleyen⸗ SasCifte Buch! von Rreutern. F kraut / Salbeyen / Alantwurtzel die friſch vnd grün iſt / jcdes G ij. Vntzen / Bibergeyl gar klein geſchnitten zwo Vntzzen / Ale Stuͤck ſtoſſe vnd zerſchneide klein / ſchuͤtte daruͤber xxiiij. Vnzzen gebrannten Weins / laſſe vier oder fünf Tag mit⸗ einander in einem Glaß wol vermacht beyten / darnach ds ſtilliers durch ein glaͤſinen Diſtillierzeug mir ſanfftem Fewer vnnd behalts wolverſtopfft vnnd verwart in einem Glaß. Daruon gib dem jenigen / ſo das Parlyß geruret hat / einen Loͤffelvoll allen Morgen daruon zu trincken / biß er wider zu⸗ recht koͤmpt vnd gerad wirdt / dann es ſtaͤrcket dieſes Waſſer gewaltig die Adern / vnd bringet die Glieder wider. Damit beſtreiche auch deß Morgens vnnd Abendts die lahme Glie⸗ der / vnnd laſſe die von jhnen ſelber trucken werden. Alſo ge⸗ brauch es auch wider das zittern der Haͤndt / vnnd der an⸗ dern Glieder. | River. die Peſtilentz Nimb Weinrauthenſafft / Berg» wermuthſafft / jedes zwey vnd dreyſſig Vntzen / guten ſtar⸗ cken Weineſſig vier Vntzen / Entzian / Tormentillwurgel/ Aronwurtzel / Wechholterbeern / alle groblechtig zerſtoſſen / Baumnüßfernen klein zerſchnitten / deren jeder zwey loth / guten gerechten Andromachiſchen Theriack vier Vntzzeen / Vermiſch alle dieſe Stück wol durch einander / che fie in “ ein aläfinen Kolben’ fege ein gläfinen Alembicum daranff/ vnnd diſtilliers mit fanfften Stmwer ın Balneo Maris, vnnd verware es zum Gebruch. Don diefem Waller gibt man einem deß Morgens nüchtern ein Loͤffelvoll / zu einem pız- feruatıuo. Wann aber einer mit der Peſtilentz inficiert wir, de / fol man jhme auff ſtundt / fo baͤlder / fo beifer vier Vntzen zu trincken geben / jhnen in einem Beth wol zudecken / vnnd zum wenigſten drey Stunden darauff ſchwitzen laſſen / das D treiber alles Peſtilentziſch Gifft durch den Schweiß gewal⸗ tiglich auf. | Oder nimb Weinranthen vier Handtvoll / breyt Wege richtraut mit den Wurseln zwo Handtvoll/ zwo groſſer ge» ſcheelter Zwibeln / deß beſten Alexandriniſchen oder Andro⸗ machiſchen Theriacks vier loth. Stoffe alle dieſe Stuͤck wol durch einander / vnd diſtillier v Bahreo Mariæ obgemeldter ritaffeir ein Waſſer daruon / vnd behalt das zum Gebrauch: So nun ein Menſch von der Peſtilentz infictert wuͤrde / fo lafſe ſhm von ſtundtan zu der Ader auff der Seiten / da ſich die Beul erzeiget / vnd gib jhme deß Waſſers iij. loth mit einẽ loth guten Eſſig / vnd einem quintlein Theriack zertrieben / zu⸗ trincken / vnd laſſe jhn darauff ſchwitzen. Wider die Wuͤrm ein koͤſtliches vnnd erfahrnes Waſſer mach alſo: Nimb Weinrauthen vier Handtvoll / Bergwer⸗ E muth / Stabwurtz / Wurmſamen / jedes zwo Handıvol/ Stoſſe dieſe Stuͤck wol durch einander / geuſſe ein guten Wein daruͤber / daß er die gemeldten Stuͤck bedecke / diſtil⸗ liers mit ſanfftem Fewer / vnnd nimme die vberbliebene pe cies in der Cucurbit / vnnd ſtoſſe die zu einem groblechtigen uluer / vnnd geuſſe die Deſtillation daruͤber / diſtilliers dar⸗ nach zum andernmal / das thue auch zum dritten mal / dar; nach verware das Waſſer zum gebrauch / vñ gib auff einmal vier oder fuͤnff loht daruon zu trincken. 413 Euſſerlicher gebrauch deß Weintrau⸗ thenwallere: 6 As einfach Rauthenwaſſer iſt heylſam und gut wider alle Gebrechen der Augen / ſie kommen gleich her von was Vrſachen ſie woͤllen / allein daß der Augapffel noch gang vnd nicht verfahren ſeye / ſe man die Augen deß Mor, gens ſonnd Abendts damit waͤſchet / ſolches ſaͤubert auch die Auge nvoralem Eyter vnd W nt, ZU der die Geſchwulſt deß Haupts / fol man Weinran⸗ thenn afer warn machen/ ein znifach leinin Tuch darinnes tzen / vnnd warn vmb das Haupt winden / fo oft auch dag Tuch trucken wirdt / widerunibnegen/ undombdag Haupt ſchlaezen / ſolches auch beharren / fo lang biß ſich die Ge⸗ ſchwrilſt geſetzet har. —— Den Mundt vnd Zahnfeifch mit Rauthenwaſſer offter, mals gewäfchen / heylet die faule Geſchwer deſſelben / vnnd mach t wider friſch Fleiſch wachen. Die Haͤndt vnnd andere zitterende Glieder / deß Tags et⸗ lichm al mit Weinrauthenwaſſer gewaͤſchen oder beſtrichen / vnnd von jhm ſelber laſſen trucken werden / vertreibet dag Zittenen. Veinrauthenwaſſer in die Naſen eyngeſuppet / reyniget das irn / vnd oͤffnet die verſtopffung deffelbigen/heyler anh alle verwundung darinnen / inſonderheit aberdas ſchaͤdtlich H Naſengeſchwer Poiypum. Mider die Flecken vnnd Mackeln der Ausen : Nimb Wein mauthen / Eiſenkraut / Augentroſt / Venushaar / Be, tonienkraut / rot Roſen / alles gruͤn vnnd friſch / jedes ij. oder ij, Handtvoll / ſtoſſe die und ſchuͤtte cin werfen Wein dariiber daß derſelbig die Kreuter bedeckt / darnach siehe eg ab ın Bıl- neo Marız mit fü nfftem Fewer / und verwware esmolih cine verftopffren Glaß. Thu dauon dep Morgens vnnd Abendts jedesmalcin par Tröpffleinin die Augen. Wider die Flecken vnnd Sebrechen der Augen: Nimb Weinrauthenwaſſer viij. Vntzen / gepuͤluerten Zuckercan⸗ dit vier loth / vermiſche dieſe Stuͤck in einem maͤſſinen Beck⸗ lein / vnnd thu darzu Gallitzenſtein oder weiſſen Victril ein halbs quintlein / ſehe das Becklein wol verdeckt auff die acht Tag in ein Keller/ darnach ſo thue es in cin Glaͤß lein / ſo ha⸗ ſtu ein ſchoͤnes grůnes Augenwaſſer / das machet die Augen ſchoͤn vnd lauter / trucknet das Rinnen / die traͤher vnnd boͤſe ſeuchtigkeit auß / vertreibet vie Maſen vnd Flecken derfelben/ vnd iſt ein vber die maß koͤſtlich Waſſer / denen ſo dunckele / finſtere Augen haben / dann das Geſicht wirdt wunderbar, 1 lic) daruon gelaͤutert vnnd geſchaͤrpffet / ſo man allen Mor, x RK gen vnnd Abende / in ein jedes Aug ein par Tröpfflein eyn⸗ tränffer. | Wider das vndergernnnen Bine in den Angen : Nimb gediſtilliert Weinrauthenwaſſer / Betonienwaſſer / gebrann⸗ ten Wein / jedes j. loch / vermiſche dieſe durch einander / vnnd traͤuff darnen deß Tags zum wenigſten dreymal / jedesmal ein Troͤpfflein oder zwey in jedes Aug. Wider den ſchmertzen der Augen: Nimb Weinrauthen⸗ waſſer / Roſenwaſſer / jedes j.loth / weiſſen Wein ein halb loth / Vermiſche dieſe drey Stuͤck / vnd thu daruon etlichmal dep Tags ein par Troͤpfflein in die Augen. Wider die trieffende rinnende Augen / vnd die Fluͤſſe der⸗ ſelben auß zutrucknen: Nimb Weinrauchen anderhalbloth⸗ Eiſenkraut / Schellkraut / Augentroſt / Betonienkraut / jedes ein loth. Wißtuͤmmel⸗ enchelſamen / Neglein / Aloepatick / jedes drey quintlein / bereyten Tucien iiij. loth / Ganffer vier loth / weiſſen Wein xy: Vntzen / den Tauw ſo Morgens vor Auffgang der Sonnen / von den Ranthenſtoͤcken geſamblet werdenifty. Bnsen/wermifche ſolche Stuͤck wol durch ein⸗ ander / vnnd laffe ſie acht Tagin einem Glaß erbeytzen / dar⸗ nach diſtillier ſie m Balneo Mai iz mit ſanfftem Fewer / vnnd behalis zu obgemeldtem Gebrauch. "Das bloͤdt vnd dunckel Geſicht zu ſtaͤrcken vnnd an ſchaͤr⸗ pffen; Nimb Weinrauthen / Ciſenkraut / Fenchel / Schell. m iij kraut / ee a a m es — — — — —— — — Hl ( 9 | 9 —9 al N) Gid kraut / rote Roſen / eines fo viel als deß andern nach deſinem gefallen / die ſtoſſe friſch durch einander vnnd diſtillier fie in Balneo Mariæ/ dautonthu taͤglich etliche Troͤpfflein in —— Augen / dann es erklaͤret vnd ſchaͤrpffet das Geſicht sat wol, Diefes Waſſer wirdt kuͤrzlich als din gutes vnnd erfah rnes Experiment / in dieſen verticulis Rythanıcis beſchrieben: Fenienlum, verbena, roſæ, chelidonia, vuta, Ex hu conſice aquam, quæ lumina Yeddst acuta. Wider das finſter vnnd dunckel Geſicht Nimb grodiſtil, liert Weinrauthenwaſſer / gebrannten Wein / jedes eifil oth / reyn gepuͤluerten Zuckercandit ein quintlein / Vermiſch dies ſe durch einander / vnd thue allen Morgen vnnd Abendt / je⸗ desmal ein par Troͤpfflein in die Augen. \ Das Angeficht ſchoͤn klar vnd weiß zu machen wir dt ein Waſſer auff folgende weiß gemacht: Nimb Weinrauthen / Fenchel / Eiſenkraut / Betonienwurtzel / Roſen / Venus haar / jedes gleich viel / Laſſe dieſe Kreuter ſampt den Roſen ein wenig welck werden / thue ſie darnach in cin Glaß oder ſteinin Geſchirr / ſchuͤtte daruͤber ein werfen Wein duß die Kreuter bedeckt werden / laſſe fie alſo xxiiij. Stunden beytzen / darnach diſtilliers fänfftiglid) ın Balneo Marie. Von dies ſem Waſſer beftreich das Angeſicht deß Tags etlichmal / vnd laſſe es von ſich ſelbſt wider trucken werden. Weinrauthenwein. Peganites oder Rutaceum vinum. GE Wanrauthen wein wirdt von dem Dioſcotide, wie auch von andern alten Griechiſchen Aertzten nicht be⸗ O ſchrieben / fo iſt er auch heutigs —“ im gebrauch. Der Keyſer Conftantinus lib. 8. ↄgric ſpricht / daß der Weinrauthenwein Inyarzes hiiger Natur ſeye / treibe auß Das eingenommene Gifft / vnd heyle die Stich vnd Binz der gifftigen Thier. Maccellus Empiricus d- ıned.cap. 10. lobet dieſen Wein wider den ſchmertzen im Leib vnd krimmen der Daͤrm. Petrus Creſcentius lih.7. . 106 rahtet / daß man wider die dunckelheit deß Geſichts / auß ſchwerer Brunſt der Cholera.cin Wein von der Rauthen machen ſol / vnnd den⸗ ſelben ſtaͤtig trincken. Es wer auch der Rauthenwein ein ſehr nuͤtzlicher Tranck den jenigen / fo Keuſchheit zu halten gelobt vnnd geſchworen haben. Wer nun Luſt hette dieſen Wein zubereyten / der mag den im Herbſt / wie ein andern Kreuterwein zurichten laſſen. DDWeinrauthen Conſeruenzucker. Kutz conſerua. > Pa Weinrauthen macht man cin faff nüslichen Con; ſeruenzucker / wider die Peftitengifche vergifftung / den Menfchen daruorzubewaren. Man nimptderjungen end garten Rauthenzweiglein mit jhren Blättern ein theil alſo grün / fchmeider fie Flein auff einem Brett / darnach ſtoͤſſet man die wolin einem fleininen Mörfer mit einem hülsenen Stoͤſſer / darnach thut man darzu drey theil gutes geſtoſſe⸗ nen Feinzuckers / ſtoͤſſet die widerumb wol durch einander / biß ſich die Rauthen vnd Zucker wol durch einander vermi⸗ ſchen / darnach verwaret mans in einem alafınen oder Por⸗ cellan Geſchirr / vnd ſtellets ein zeitlang in die Sonn / dauon brauchet man deß Morgens einer halben Caſtanien groß nuͤchtern / wann man in die Lufft außgehen wil. es Weinrautheneſſig. Ruraceum Acerum. D, BE der Weinrauthen macher man auch ein guren Rautheneſſig / den bereyter man affs : Man nimpr der jungen Nauthen Schößlein mir jhren Dlärtlein / leget die auff ein Tuch auß geſpreytet / laſſet fie Tag ond Nacht ligen / biß ſie ein wenig welck werden / darnach zerſchneidet man die mit aner Scheren / fuͤllet ein Violglaßvoll / vnd ſchůttet ein D. Tarohı hſeodori Tabernemonkant/ ‚F guten Weineſſig daruͤber / vermacht das Glaß wol / vnd ſtel/ let es in die Sonn: Vber zween Monat ſeihet man den Eſſig ab / vnd verwaret den Eſſig wol verſtopfft zu dem Gebrauch Dieſer Eſſig wirdt nuͤtzlich inn Sterbensleufften un der Speiß gentet / dann er verhůtet den Menſchen vor der He⸗ ſtileniſchen Contagion: Man ſol auch die Lefftzen / Naßloͤ cher vnnd Schlaͤff offtermals mir dieſem Eſſig anſtreichen/ ein Schwaͤmmlein darinn netzen / den in einem löcherechen gen huͤlzenen Buͤchßlein tragen / vnd ſtaͤtig daran riechen. Weinrauthenſafft. Kutæ ſuccus infprHatus. W Jewol der Rauthen ſafft biß daher wenig in gebrauch geweſen iſt / ſol er aber nun hinfuͤrter auch andere Ar, heneyen damit zu verniſchen hereytet werden / vnnd ſol man den von dem duͤrren gantzen Rauthenkraut machen / finee, mal derſelbig kraͤfftiger iſt / als der von dem grünen Krank, Der wirdt gemacht / wie wir oben vom Wermuth den Safft zu bereyten / gelehrt haben. Er dient zu allen Gebrechen war, zu die Rauth ſelbſt gebraucht wirdt. Weinrauthen Extract. Rutæ ex — tractum. Er Er Extract von der Weinrauthen / wirdt allerdings vondem dürren Rauthenkraut kuͤnſtlich außgezogen / wieder Eytract vom Wermuth vnd andern Kreutern. Die ſer dient zu allen innerlichen Kranckheiten / darzu die Rau— then gebraucht wirdt / wie wir ſolches von dem innerlichen Gebrauch derſelben erzehler haben: Daruon gibt man ein drittheil eines quintleins mir Wein / oder einem andern ber quemen Safft oder Waſſer zertrieben / auff einmal eyn. Es H wirdt auch dieſer Extract ſehr nuͤzlich mit Pilulen vnnd an⸗ dern Artzeneyen vermiſchet / welches wir den Medicis pradi- eis befehlen. Weinrauthenſaltz. Rutz Sal, ION machet auch ein herrfich vnd nuͤßlich Salg auf i der ganzen Subſtantz der Rauthen / diefelbig mit Kraut /Wurgel/ond Stengel gedörre/ zu Puliter vnnd Ae⸗ fchen gebrannity wie wir ſolches auch von dem Wermuth ge⸗ lehrt haben. Dieſes Saltz hat ein wunderbarliche Krafft vnd Wirckung das bloͤde / dunckel vnd verfinftere Geſicht zu erklaͤren vnd zu ſchaͤrpffen. Diß wirdt gemeiniglich mit Pi⸗ iulen / Latwergen / Conſeruen vnd andern dergleichen mehr Artzeneyen vermiſcht. Es thut auch groſſe hulff in dein kei— 7 en vnd der Waſſerſucht vor ſich mit Wein auff einen hal⸗ ben Serupelauffeinmal eingenommen / oder mit anderen bequemen Argencyen vermiſcht. Weinrauthenoͤle. Rutaccum cum. TE As gemein Weinranthendle wirdtalfo gemacht: Nimb Agruͤne vnd friſche Weinrauthenzweyglein mit den Blaͤt⸗ tern / ſtoſſe die vnd ſuͤlle damit cin Violglaß / vnd ſchuͤtte gut zeitig Baumoͤle daruͤber / vermach das Glaß zu / vnnd laß fünffseben Tag in der Sonnen ſtehn zu beyren / oder ſonſt in einem anderen warnen Ort / darnach Kills dann ink. einem bequemen Geſchirr inn ein Keffel mit heiſſem Waſ⸗ fer / laſſe es darin fieden biß alle ſafftigkeit inn dom Oele ver⸗ zehret iſt / darnach drucks hart auß durch cin Tuch / werffe die K Rauthen hinweg / fuͤlle wider ein Glaß / wie zunor mit ſri⸗ ſcher Rauthen / ſchuͤtte das Dele wider darüber / laß wider umb wie zuuor fuͤnffzehen Tag in der Sonnen beytzen / ſeu⸗⸗ de es darnach widerumb wie nor / vnd wann du es außge⸗ druckt / vnd durchgeſiegen haſt / ſo thue zum drittenmal friſch Rauthen zu dem geineidten Oelen / ſtells wie zunor fuͤnff ze⸗ hen Tag in die Sonn / vnd ſeude es anch zum drittenmal / darnach ſeihe es ab zu dem Gebrauch. 9— Das Rauthen oͤle waͤrmet / machet ſubtil / eroͤffnet / zerthei I vnnd ſtillet Sehmertzen / es dienet den erkalten Nieren / Blaſen — Vas Ef Buch / Yan Peter. Blaſen vnd unser ca filter den fchmersen derfelben / deß⸗ gleichen den wehethumb deß Magens/ Sauchs vndver feis zen von kaͤlte vervrſacht / vnd ſonderlich das krimmen / wann der Bauch warm damit geſalbet wirdt / oder ein Cliſtier dar, von eyngenommen. Es dient auch wider den Krampff / er⸗ waͤrmet die Bruſt vnnd miltert den Schmertzen derſelben / warm Damit geſalbet / vnd reſoluter gewaltig alle kalte Ge⸗ ſchwulſt vnd Apoſtemen. Ex milter das Hauptweth umb von Fält vervrſacht / das Haupt warm damit aefaiber. Wider das Hauptwehethum von inden: Run Wein, rauthen oͤle / Mardenoͤle / 2 ibergeyloͤle / jedes anderhalb loth / Vermn ſch darunder vier Troͤpfflein gediſtilliert Ra utheno⸗ le / vnd ſalb das Haupt warm damit. Weinrauthenole warm in die Ohren getraͤufft / ſtillet den B ſchmertzen derfelben von fälr , vnd vertrebet das klingen vñ ſauſen derſelben. Es iſt auch denen dienlich / die mir den AL, pen oder Schretzlein gedruckt werden im Schlaff / wann ſie deß Abendts / wann fie zu Bech gehen wöllen/ das Haupt warm damit ſalben. Das vbelgehoͤren vnd die taubheit zuvertreiben: Nimb Weinrauthenoͤle / Nardenole/ emrauthenſafft / guten al⸗ ten weiſſen Wem / jedes ij. loth / Bibergeyl / Tauſentguͤlden⸗ kraut Ammeyſamen / Indianiſch Narden / jedes j. quint⸗ ſem / Seude dieſe ſtuͤck mitemander vber einer linden Glut / biß der Rauthenſafft vnnd der Wein verzehret iſt / darnach ſeihe es durch ein dick leinin Tuch / vnd drucks hart auß / thue darnach ferner darzu ein halb loth Aalsſchmaltz / vermifche wol durcheinander / vnd thu darvon allen Morgen vnnd A⸗ bendt ein wenig in ein Ohr / alſo daß du deß Morgens in das C ane / vnd deß Abendts in das ander Ohr ein wenig eyntraͤuf⸗ feſt / vnd allwegen ein viertheil Stund auff der Seiten ligen bleibeſt daß daß Oele wol hineyn ſitzen mag. So einem die Zaͤhn wehe thun von falten Fluͤſſen / ſo fol, len ſie Lamb oder Schaffwollen / die nie nicht gewaͤſchen iſt / in Weinrauthenoͤlen eyntuncken / vnnd ſo warm ſie es leiden konnen außwendig vberſchlagen vnd darauff binden. So auch einem ſein Haupt ſehr erkaltet were/ fol er dag forder⸗ theil deß Haupts deß Morgens vnd Abends mit Rauthen⸗ ole warm ſalben. Wider das Krimmen vnd Daͤrmgegicht: Nimb Wein, rauthenole ein Pfundt / zerlaß darin ein loth weychen Sto, rax / Teuffelsdreck / vnd gepuͤluert Bibergeyij. quintlein / ver⸗ miſchs wol durcheinander / vnnd gibs warm durch ein Cli⸗ ſtierzeug / es thut wunderbarliche hulff in obgemeldten Ge, brechen. | Oder nimb Weinrauthenoͤle vi. ungen frifchen But tern / Terpentin / jedes drey vntzen / vermiſchs durcheinan⸗ der / vnd thue es warm zu dem Krancken durd ein Cliſtier⸗ zeug. | J Oder nimb Weinrauthenoͤle xij. vntzen / Derr oder There ſonſt auch Weychbech genannt / iij quintlein / Erdtpech ein halb loth / vermiſchs vnnd thue cs warm zudem Krancken wie ein Cliſtier / das miltert den ſchmertzen deß Krimmens vud Daͤrmgegichts baldt / vnnd führer den zahen Schleyn ohn hinderauß auß. Wider den zwang zum Stulgang / der von kaͤlte ver, vrſachet iſt / ſo man den vnderſten Bauch vnd das ort zwi⸗ ſchen dem Hinbern mit warmem Rauthenoͤlen wol ſalben / darnach ein zwey ſach oder dreyſach warm leinen Tuch dar⸗ g Pberlegen. Wider das troͤpfflingen harnen vnd die Harnwinde von K taͤlt vervrſacht: Nimb Weinrauthenoͤle v. loth / gepuͤluert Bibergeylj. loth / Galbenſafft / wanarfafft/jedes drey quint⸗ lein. Vermiſche dieſe ſtuͤck durcheinander / vnd thue auff die iij.quintlein reingeſchabens Wachs darzue daß es ein E alb werde / damit ſchmier dich oben vmb die Schloß warm / deß⸗ gleichen zwiſchen dem Hindern vnnd der Scham / vnnd leg darnach ein vngewaͤſchen Woll in Die gemelte Salb getun⸗ cket daruͤber/ es thut ſehr gute huͤlff. Wider die ſchaudern vnd beben der kalten flegmatiſchen G — R Feber: Nimb Weinrauthenoͤlen / Moll aſter/ jedes iij. loh guten V ethridat ein loth/ vermiſchedieſe ſtuͤck durcheinan der / vnd wann on daB Feber vermerckſt daß es kommen wil ſo ſchmier den ganzen Ruͤckmeyſſel warm darmit / vnd lege dich darauff zu Beth / vnd deck dich warm zu. dr Pape PA \ — N 5 9 Das Srey vnd dreiſſtgſte Cap. Von der Witden Rauthen oder Bergrauthen. Mer 1. Bergrauth. HT MO m << N —V TS a N Aha 4 ie * N / Ale I * . Sy LE * — —— u) MA — d Se Er Bergoösr wilden | zwey onderfchiedtliche Gefchlecht/unangefehen X daß Diotcoridesub, 3. ap. 44. nicht mehr als e) ca,Lob.] Bon den Arabern / Harmel,Albarmel, Armel, Her- mel, Vafac, vnd auff Syriſch Bfafa. Italianiſch / Kata Salaz- tica feconda, Engliſch Hermelrue/Lmwilde Rare] See Brabaͤndiſch / Harmelruyt / vnd Hochteutſch Hermelrauth / vnd Tuͤrckiſchrauth | | Don der Natur /Krafft / Wirdung vnd Ey ei genſchafft der Hermelrauthen. S Hermelrauth iſt warm vnnd trucken im dritten Grad / vnd hat ein Krafft vnnd Eygenſchafft fubrilzee machen den zaͤhen vnd dicken Schleym / vnd den Harn zu⸗ treiben?” Innerlicher gebrauch der Has melrauthen. G Ider die fallende Sucht iſt der Hermelrauthenſamen ein fürtreffenliche Artzeney / wie die Arabiſchen Artzet Albaſati vnd Habix, bey dem Serapıone c.⁊75. bezeugen / fo man fuͤnfftzehen Koͤrner mit reynem / ſuͤſſem Waſſer abwaͤ⸗ ſchet / widerumb viij. loth flieſſend Waſſer daran geuſſet / wol in einem Moͤrſel zerſtoͤſſet / vnnd durch ein Tüchel ſeihet. Honigs vnd ij. vntzen Seſamoͤls vermiſcht / vnd deß Mor⸗ gens nuͤchtern getruncken / das machet ſehr kotzen / vnnd die⸗ net wider die obgemeldte Seucht / vor allen anderen Artzney⸗ en / wie Albaları bezeuget | Es follauchder Samen der Hermeltauthendie Melan⸗ choliſche fanchten / ſampt dem zaͤhen Schleym durchden _ Stulgang auß fuhren. Abugerig and) cin Arabiſcher Artzet ſchreibet / daß der ge⸗ meldt Samen ſpeihen mache / vnd den jenigen der jhn trin⸗ — Das ef Buch / Bon Kreutern. 41 kcket / truncken mad; als wann er vorn Wein truncken wor, den were / derwegen iſt er auch Denen gut die Sieb geilen 7 oder denen mit Lieb vergeben iſt worden / ſintemal er dieſelben ſchlaffen macht / fo man de ſes Samens ein halbe quintlin / biß auff ein quintlein gepuͤluert mit einem Trunck Syn nimpt. Es fol auch dieſer Samen den Melancholiſchen die mit ſchweren Fantafeyen vmbgehen / dienſtlich ſeyn / vnnd folk das Geblůt reynigen. * | 84 er 24 * Euſerlicher gebrauch dr Den; —— melrauthen. | W Ider den langwirigen Wehethumb deß Haupts / brau ⸗ chet das Bauwersvolck die Her melrauthen/ wie Ac- 2* bejenger/ ſie ſieden Diefelbigin x fer wnD waſchen das Haupt damit. Man m oͤchte auch Tuͤ cherin dem gemelten Waſſer netzen / vnd warm wie ein Beerfchiags ber die Stirn vnd beyde Schlaͤff legen / oder daß geſotten Kraut vber dag Haupt warm ſchlagen. — Hermelral ithen geſtoſſen / vnnd den Safft davon aufge druckt / vnnd den ſelben wann er ſich geſetzet hat / mit Honig vermiſchen / gibt ein edel Aͤgenwaſſer Die Flecken der ſelben zuvertreiben / fo man deß Tags etlichmaletltche Troͤpfflan dareyn thut. Wider die Waſſerſucht. Nimb Hermelrauthenſamen xiiij. loth / Weyranchbroͤckleim vij. loth Stoffe dieſe zu einem ſubtilen Puluer / vnd ternperier ſie mit genugſame Schwei⸗ nenſchmaltz zu einem flaſter / ſtreichs auff ein Tuch/ vnnd legs vber Den ganzen Leib / es verzehret du waͤſſeriche Ges u ſchwulſt. Das Funff vnd Oreyſſigſt Cap. Von der Geyßrauthen Er, Je Geyßrauthen hat ein weiſſe Wurtzel/ NFingers dick / iſt holtzechtig / und har viel kleiner Nebenwuͤrtzlein oder Zaſeln / die bleibet vnver⸗ ſehrt drey Jahr im Erdtreich ſtehn / vnd ſchlecht ale Jahr wider von der Wurtzeln auß / vnd gewinnt etliche ſtengel / die werden anderhalb Elen hoch / die feindr nit ſeh⸗ ſten langechtigen Blettern von vnden an biß oben auf beklet⸗ det / je nenn oder zehen / auch bißweilen minder vnnd mehr an einem Stiel auff beyden Seiten / die vergleichen ſich denn y den Blettern der purpurblauwen Vogelswicken. Am obern theil der ftengel erſcheinẽ bleyche purpurblawe aͤrechtige blu⸗ men [man findt ſie auch gang weiß] in den Hewmonat / die ſeindt den Blumen deß Eſelswicken / oder aber viel mehr den obgemelten Vogelswicken ſo gleich / daß man die⸗ ſe bey de Kreuter kaum von einander vnderſcheiden kan / vnd iſt der vnderſcheid allein darinn zumercken / daß die Vogels⸗ wicken Gaͤbelein haben damit ſie ſich an den Hecken vnd an⸗ dern Nebengewaͤchſen anhencken / deren die Geyßrauthen mangelt. Nach den Blumen folgen kleine lange / vnebene Schoͤtlein / darinn iſt ver Samen verſchloſſen / welcher dem Samen deß Griechiſchen Hews aͤhnlich iſt / auß genommen Dig er langlechtiger vnd kleiner iſt. Die ſes Kraut waͤchſt gern in feyſten vnnd feuchten Orten / an den Geſtaden der do zIch vnd Waſſerfluͤſſen. Es wirdt auch von wegen feiner Darnach das abgeſigen Waſſer mit itj. vntzen verſcheumpts K Bäch vnd Waſſerflůſſen vegen ß furtreffenlichen Tugendt in den Luſtgaͤrten geziehlet / darin⸗ nen es drey Jahr beſtendig beharret / aber im vierdten Jahr verdirbt die Wurtzel / vnd das Kraut miteinander” —4 Von den Namen der Geyßrau⸗ | then. BG haben fuͤrtreffenliche hochgelehrte Philo ſophi vnnd cn vnſere Geyßrauthen vor das wahre Polemo- niam Diofcorıdis ‚gehalten / als da feindt Nicolaus Leo- Micenus, = —— — — — — — — O.Jatebi Th Geyßrauth Rura capratia. NOT Kr NN - — Sy 2 > — 75 - 7 er u 5%) h cenus, lokannesManardus, Antonius Mufa Braflauolus end Awatus Lufitanus, vnd das auß denen vrfachen / dies weil bie Geyßrauthen allem Gifft widerſtandt thitt / vnd ſol⸗ ches gewaltig außtreibet / vnd wiewol es fein ſchaͤdlicher Ir⸗ rhumb iſt / ſo iſtes dennoch ein Irrthumb / der auch andere mit ſich auff dem Ruͤcken tregt / ſintemal das recht vnd ware P slemoniumder Alten dardurch außgemuſtert wirdt / und auch mit einem andern falſchen Namen muß genennet wer⸗ den / vnd eines andern Krauts Namen faͤlſchlich vertretten. Vnd ob wol vnſere Geyßrauthen dem. Gifft vnd der giffti⸗ gen Thier Biß widerſtandtthun / vnnd daſſelbig offtermals D probiert haben / fo folget darumb nicht darauß / daß es das I währe Polemonianı der. alten feye / dann wir folcher Kreuter noch viel haben / dieebenfoldye Wirkung vollbrin⸗ gen / ſeindt aber darumb nicht Polem on⸗, dann auch die an⸗ dere Kennzeichen / die die Alten dem Polemonio weiter zuge⸗ hen / auch mit muͤſſen zuſchlagen / die an vnſerer Geyßrau⸗ then nicht befunden werden / dann weder die Wurtzel / noch bie Bletter oder der ſchwartz Samen / mit der Beſchreibung Ioſ oridis vbereinkemmen / derwegen egdasPolemonium nicht ſeyn kan. Was aber das rerht vnd wahre Polewoniũ der Alten ſeye / haben wir hie vnden in dem Capitel von der Aeſchwurtzel angezeigt. Was aber nun vnſere Geyßrau⸗ then bey den Alten geweſen / oder ob es jhnen auch bekannt geweſen ſeye / das iſt uns vnbewuſt / ſintemal vns noch nicht einige Deſcription in den Schtifften der Alten fuͤrkommen / £ die ſich mit dieſem vergleichen moͤchte / woͤllen derowegen die ⸗ weil vns deren Kraͤfft vnnd Tugendt durch langwirigen ge⸗ brauch gengſam bekannt worden / zufrieden ſeyn / vnd Gott dem Allmechtigen darumb lob vnd dauck ſagen/ Was nun aber die Namen dieſes Krauts belangen thut / hat es derſelben viel vnd mancherley von den Gelehrten / vnd Simpliciſten bekommen: Bon Matthæo Syluatico wirdts Heıba Daneta, Galea vnd Rega lea; genannt: Fon Hıe- tonymo Fracaftotio, Herba Gallica von andern Kreutlerit Ruta capraria, Galega, regallicuin, Gralega, Heiba Gale- odor eberne montant ni, Caſtracana, Thorina, Martanica Herba, Hetba ſeta— IA cena,Taurına,berba Neſa Capragina Ruta Gallica Gar. ) 9 ga, Giacca vnd von den Medicis it Italien / Fenumigre- j 9 cumlylueltte, (Galega, Dodo. gal, Gel. Lob, Lon.tine- | Rutacaptaria, Matth Lac. Caſt. Lugd. Cam.O volırychis;' tre Geſ. & Fracaltorio, Rata capraria, Gef, Captago valgo del Cæſalpino.] Italianiſch wirdt es genannt Caflracane,Gale- ſey ga, Herha Neſa. Capragina, Lauamane, Ruta capraria, Lananefe, pel Martanica, Giärg«, Fıengreco filueftre, Fieagreco faluatico,, Thori- U na, Taurina, Sarratena, Lauanna, Gtaria , alchimiata, Palcha, bl Verceliga vnd alerone. Hiſpaniſch Gallegua vnd Ter aa Gallegua, fe Engliſch / Italian Firche, und Geates Rue, Flaͤmiſch vnd Bras ze! baͤndiſch / Gheyte Ruyt vnd Galeg / Hochtentſch Geyßrauth I m vnd Fleckenkraut / das iſt Pettichiacra oder Peitichiana,die,,) A weil es wider die Peſtilentzflecken dieſelbigen zuvertreiben ge F p' G braucht wird | | ci lie II 5, ir. Se Die ICRRER Pe n. 251 | | & Bon der Natur! Krafft / Wirdungde&y, ı | N} | genſchafft der Geyßrauthen. DER. i b a HS An oflegergerneintich auß dem Geſchmack die Natur ond Eygenſchafft eines jedes Gewaͤchs suerfennen/as ge ber an diſem Krant fan man feinen mercklichen Geſchmack au entpfinden Dieweil es nun die erfahrung bezeuget / dag e fen ben difes Gewaͤchs ein — Das Bin alles gifft / au daſſelbig außsurreiben/ fo muß folgen/daß es folches nitchu rel auß einer Elementiſchen Qualitet oder Complexion / fonder ° auß feiner ganzen Eygenfchafft vnd verborgenen art / oder 6 . auß feiner ganzen Subſtantz / wieesdie Medici nennen d 9 H tora proprietate, oder aà tota fubltanti.® re R 1462 | — * — id DIE DL, 8 om Innerlicher gebrauch der Geyß⸗ M rauthen, | | Ä | ft, | en Riſche Geyßrauthen geſtoſſen und den Safft darvon — ZAußgepreſt / iſt der beſten Arzeney eine wider, das Fraͤſel mai oder Gegicht der jungen Kinder / fo manihnen ein Löffel voll. eyn Reh dannfiewerdenalgbaldsdaven, | sun er Ö er — | wi Es iſt die Geyßrauthen auch der beſten Artzeneyen eine wider alles Gifft / vnnd ſonderlich aber wider die Peſtilentz / fen dann in ſterbens Leufften viel Dienfchen ſeindt bewaret wor, | den/die das Kraut in Speiß vnnd Tranck genuͤtzet / diesan u: | 9 + Ken Blaͤttlein mit andern Kreutern im Salat geffen/ or ID ſonſt mit andern Muͤßlein / oder bey dem Fleiſch vnd anderer IE: Speiß geſotten / gebraucht / oder in Puluer oder andere weiß * eyngenommen / vnd den außgepreſten Safft davon getrun⸗ cken haben. Vnnd fo einen dieſe Seucht angeſtoſfen het⸗ m te / der nemme das Kraut vnd ſende das in Eſſig den halben He theil eyn / vnd nemme der durchgeſiegenen Bruͤhe drey vn⸗ Bi sen / zertreib darinn ein quintlein guten Andromadhifchen oit Theriack / vnd ein halbs quintlin Boli Armeni, oder der Tet- ha ræ ſigillatæ, wie man die auß der Schlefienbringe want! | ha nun folches wol vermifche iſt / ſoll man es dem inficierten Menſchen zutrincke gebẽ / jhnen laſſen niderlegẽ vñ warm zu I yu decken / daß er zum wenigſten ein Stund oder iij. wol darauff y ſchwitzen moͤge / ſo wirdt er durch Gottes hilff erledigt / dann ar vielen Menfchendamit geholffenift worden? die diefe Arze © 1 ey K ney vor der zwoͤlfften Stundt / nach dem fie vonder gemel⸗ 5 I Seucht ergriffen / gebrauchet vnnd eyngenommen has * en. —34 u fi Dover nimbanfgepreft Geyßrauthen Saffedergeläutert | du iſt / zwo vntzen / Nägleinblumen oder Ringelblumeneſſig ein I ll vntzen / guten Andromachifchen alten Thertack/ der Latwer⸗ duͤ gen vom guͤlden Eye / jedes ein halbs quintlein / der Schleſt⸗ fiben Tetræ hgillatæ ein drittheil eins quintleins / vermiſche da dieſe ſtuͤck wol durcheinander / vnd gibs dern inftcierten auf. IN einmal zutrincken / vnd laſſe jhnen darauff ſchwitzen. FA Geyßranthen Ic * IR RC BERN T Das Erſte B uch / ſa fft der gelaͤutert iſt vier oder fuͤnff loth mie Wein getruncken / thut widerſtandt alem eyngenommenem Gifft / vnd treibet daſſelbig auß. Wider die Peſtilentz flecken / dieſelbigen baldt herauß zu treiben: Nimb Geyßrauihen zwo Hand doll / Tormentin mie der Wurtzel ein Handtvoll / die muͤſſen alle friſch vnnd gruͤn ſeyn / die zerſchneide end ſtoſſe fie klein / gieſſe darüber xvj. vn⸗ sen Cardenbenedictenwaſſer / darnach ſeihe cs durch em Tuch vnnd drucks hart auß / davon gib dem Kranckemallen Morgen vnd Abendt drey oder vier vntzen mit einem quint⸗ lein Armeniſchen Bolus darinn zertrieben / decke jihnen warm 07 vnnd laſſe feinen Lufft zu ihm kommen / halt jhn ſtaͤtig warm / fo verlieren ſich die Flecken innerhalb zweyen Tagen. Wann es aber im Winter were / daß man die Kreuter nicht z gruͤn haben kuͤndte / ſo nimb die Krenter ium obgemeldter Vuagutitet / die var ſeindt / vnd ehe ſie in ein Kannten zuvor klein zerſchnitten / ſchůtte daruͤber zwo vnnd dreiſſig vntzen Gardenbengdictenwafler / verlutter die Kannten vmbden Ranfft wol / vnd ſetze ſie in ein Keſſel mit ſiedendem Waſſer / vnd laſſe darinnen zwo Stunden mit ſtaͤtem Feuwer ſieden / darnach nimb die herauß / vnnd ſeihe den Tranck darvon durch ein Tuch / gebrauch den obgemeldter maſſen / es iſt ein gewiſſe Arzeney. Mit dieſer Artzeney hab id) Anao 70. auff dem Reichstag zu Speyer vielen Menſchen / die mit die⸗ fen Flecken (peltir his) inficiert geweſen / geholffen / vnd fon, derlich aber Weyland deß Hochwirdigen ‚uͤrſtens vnd Her⸗ rens / Herrin Marquarden Biſchoffen gu Speyers ꝛc. Schweſter / Weylandt dep Edlen Jacoben Hundten von Saulheyms Haußfrauwen / welche ein Kindtbetterin wah⸗ re / welche dieſe Flecken hat / ſo groß wie halbe Thaler / vnd ſo 3 kranck vnd ſchwach wahre / daß man ſich jhres Lebens gaͤntz⸗ lich verwegen hatte / die iſt dieſer Flecken entledigt worden / vnd wider zu jhrer vorigen Geſundtheit kommen / wider alle Menſchliche hoffnung. Gelaͤutert Geyßrauthenſafft vier loth / mit zwey loth Car⸗ denbenedietenwaſſer / vnd einem halben quintlein Armeni⸗ nifchen Bolus zu einem Traͤncklein temperiert / vnd zween tag nacheinander deß Morgens vnnd Abendts / jedesmal ſo viel eyngenommen / entledigt den Menſchen auch gaͤntzlich von den obgemeldten Flecken. Einem jungen Menſchen vnder zwoͤlff Jahren biß auff acht Jahr / ſoll man ſo viel geben / vnd einem Kindt vnder acht Jahren / biß auff vier Jahr den drit⸗ | tentheil / vnd denen / ſo daͤrunder / den vierdten cheil. So jemandt von einer Schlangen oder andern gifftigen Vngezieffer gebiſſen / oder geſtochen were worden / der trin⸗ cke deß Geyßrauthen gelaͤuterten Saffts vier oder fuͤnff loth / mit gutem altem Wein / er genieſet / dann dieſe Artzney das Gifft nicht laſſet zum Hertzen ſteigen. Gegyßrauthenſafft drey vntzen getruncken / treibt auß dem Leib gewaltiglich die Spulwuͤrm. Einem jungen Kmoͤt gibt man davon ein Löffel voll / ſo treibt es geſchwindt ale Wurm von jhme. Darzu dienet auch das gepuͤluert Kraut mit ein getruncken von den alten Menſchen auff die ander, halb quintlein ooerein halb loth / vnd vonden Kindern ein | halbs quintlein mit einer Bruͤhen. Geyßrauthen in Wein oder Waſſer (je nach gelegenheit der kranckheit) den halben theil eyngeſotten / durchgeſtegen vnd davon allen Morgen vnd Abend vier vntzen getruncken / E iſt ein gute Argeney wider die Schlauchwaſſerſucht / von kalt vervrſacht. Darzu dient aud) das geftoffen Puluer / je⸗ desmal ein guinzlin oder anderhalbs mit gutem altem Wein obgemeldter maſſen getruncken. Es ift auch den Waſſer⸗ ſuͤchtigen dienlich / daß fie Geyßrauthen in jhren Wein legen vud ſtaͤtig davon trincken / deßgleichen daß ſie das Kraut in ‚allen jhren Speifen gebrauchen / es ſeye gleich grün oder din. Die Wursel der Geyßrauthen geſtoſſen / vnd den Safft darvon außgedruckt / fuͤhret wunderbarlich auß das Geel⸗ waſſer / ſo man deſſen fuͤnff oder ſechs loth trincket. D | l “, Don Kraten, F 421 Der Samen der Geyßranthen fuͤrdert auch wunderbar⸗ lich die Fruchtbarkeit dar Hüner / daß fie viel Eyer legen wann man jhnen denfelben zu eſſen gibt. Eufferlicher gebrauch der G rauthen. eyß⸗ ¶ GEyßrauthentrant geſtoſſen vnd mit Leinoͤlen / oder aber HR Dferfingfern oder Malleytleinkernenoͤſen in einer P ſannen geroͤſchet / vnnd den. Kindern warm ober den Na⸗ bel vnd Bauch gelegt wie ein Pflaſter / das treibet auß dem seib allerhandt arten der Wuͤrm/ iſt den Kindern en fehl gute Artzeney / die andere ding nicht eynnemmen oder genie⸗ ſen koͤnnen. | i Oder nimb Geyßrauthenſafft ij. vn G drey vntzen / bitter Manderoͤlen ein vnz. Stoſſe die Geyß⸗ rauthen / vnd laſſe die mit beyden gemeldten Oelen ſieden biß die Feuchtigkeit inn dem Kraut verzehret iſt / darnach ſeihe das Oelen durch ein Tuch vnd druͤcke die Geyßrauthen hart auß / darnach thue darzu gepülnert Geyßrauthen / Aldepa- tick / Myrrhen / alles reyn gepuͤluert / jedes ein ung/ gepuͤluer⸗ ten Saffran cin quintlein / Wachs j. vnß. Zerlaß dz wachs mit dem durchgeſiegenen Oelen / darnach ruͤhre die Puluer dareyn / ſo wirdt ein weyches Pflaſter darauß / das ſtreiche auff ein Tuch / legs darnach vber den Nabel vnd Bauch / ſo treiber es allerhandt Wuͤrm auf dem Leib. | Geyßrauthen friſch zerſtoſſen und wie ein Pflaſter vberge⸗ legt / heylet allerhandt Biß vnd Stich der < langen / Pia, tern vnd anderer gifftigen Thier vnd Vngeziffers. Gleicher geſtalt gebraucht / heylet es and) die Carbunckeln oder Zinn⸗ sen/ Wermuthoͤlen H bfatern, Geyßrauthen gediſtilliert Waſſer. Aqua Rucæ capratiæ ftıllarıcıa. DF beſte zeit das Geyßrauthen zu diſtilliren iſt inn dem Hewmonat / wann dieſes Gewaͤchs inn ſeiner beſten Bluͤht iſt / das Kraut mit den Wurtzeln / Stengeln vñ Blu⸗ men klein gehackt / vnd ſaͤnfftiglich ın Balneo Marz gediſtil⸗ liert / folgends zu jeder maß deß abgezogenen Waſſers / vier vntzen der Geyßrauthenkraut vnd Wurtzeln groblechtig ge⸗ puͤluert gethan / darnach 24. Stunden mireinanderin einem warmen Balneo Mariz erbeytzen laſſen / folgends zum an⸗ dernmal ſaͤnfftiglich abziehen vnd in der Sonnen laſſen ſeine zeit rectificiern / vnd zum gebrauch verwahren. Innerlicher gebrauch deß Geyß⸗ | rauhenwaſſers. 5 Geyßrauthenwaſſer iſt ein fuͤrtreffenliche gute Are; ney die Peſtilentzflecken zu vertreiben / beyde in alten vnd jungen Kindern / jedesmal deß Morgens vnd Abends unff oder ſechs loth getruncken / ſich zugedeckt vnd warm im Beth gehalten / den Kindern vnder zwoͤlff Jahren gibt man nur halb fo viel / vnnd den jungen Kindern vnder acht Jahren zwey loth / vnnd auch nur ein Loͤffel voll wann ſie gar jung ſeindt. Es dienet auch das gemeldte Waſſer wider die Peſtilentz zu einem Præeſeruatif / deß Morgens nuͤchtern em par Löffel voll darvon getruncken / vnd auch biß weilen den cin Bars mit vermiſchet. So aber einen Menſchen dieſe Seucht an⸗ K geſtoſſen hette / ſoll er nemmen deß gemeldten gediſtilllerten Waſſers vier loth / Geyßrauthen oder Ringelblumeneſſigij. loth / guten alten Andromachiſchen oder Alexandriniſchen Theriacks j. quintlein / der Latwergen vom guͤlden Eye ein halb quintlein. Dieſe fick fol man durcheinander vermis fchen seinem Traͤncklein / vnnd dem inficierten Menſchen auff einmal zutrincken geben / vnd jhnen drey Stunden laf⸗ ſen darauff ſchwitzen / das wirt alle Peſtilentziſch vergifftung durch den Schweiß außfuͤhren. Nu Geyß⸗ hl fi: iu ® E zur | 14 I Anal, ' —4 44 1.8 {Hr rat» 1} 1: Kur Ir all ; 1 Ha | Er 1 ' At If 4 40— ul il : i [4 , J ar Dr 7 Bier a — il m 1 in I BI IEH I u, 4 MML Kap IMST FIN IN.) NE 1, IHR a 1 St 9 Ih I SERIE N 1,0) wi I! " } Hl, li Mi | —90 I th —9 —49 Bub Alm) ie -F LEBE N Nik | 422 | \ HN bends v. oder vj. loth aufffedesmal getruncken / thut wunder, barliche huͤlff in der Waſſerſucht / fo man das eine zeitlang nacheinander beharret. Geyßrautheneſſig. Rutæ capra- rıe acetum. . > den abgepflockten Blumen der Geyß rauthen ma cher man ein ſehr guten Eſſig: Mann. mpt die Blumen vnd laͤſſet ſie 24. Stunden carfeinem weiſſen Tuch rucknen vnd welck werden / darna ch fuͤllet man ein Violglaß damit / vnd ſchuͤttet ein guten Weineſſig daruͤber / ſtellet darnach das Glaß wolvermacht in die Sonn / vber zween Monat ſeihet —— man den Eſſig ab / wirfft die Blumen hinweg / den Eſſig a⸗ Bber haltet man zum gebrauch. | Iunnerlicher gehrauch deß Geyßrau⸗ theneſſigs. Goyrautheneſis wirdt ſonderlich in & terbensläuffen N pann der. gufft vergifftet iſt gebraucht in ven Speifen/ deßgleichen wann hihige / brennende vnd Peſtilentziſ de Ze⸗ ber regieren / bereytet man ale Speiſen darınit/ fo wol vor die Geſundten fie vorfolchen Kranckheiten zuverhuͤten / als vor die Krancken der gifftigen Contagion widerfisiidt zu thun / vnd den Durſt vnd brennende Hitz zu leſ chen vnd zu miltern / auch das Hertz vnd Feuchten vor Faulnuß zu ver⸗ huͤten / vnd daß das Gifft das Hertz nicht eynnemme zu weh⸗ ren. Dieſes Eſſigs drey vntzen / weniger oder mehr/ nachdem c der Menſch jung oder alt iſt / guff einmal getruncken / toͤdtet vnd treibet auß dem Leib die Spuͤlwuͤrm. D. Jacobi Cheodori Taberna monlant / A Geyßrauthenwaſſer taͤglich deß Morgens vnnd deß U, F Es iſt auch der gemeldte Eſſig vber die maß nutz vñ denft H lich den Waſſferſuͤchtigen / wañ fie denen in aller jhrer Speiß nutzen vnd gebrauchen. | Geyßrauthen Conſeruenzucker. Rutz captariæ conierua. € Er Conſeruenzucker wirdt auß den Blume der Geyß⸗ D rauthen gemacht / rote man Roͤſen vnd andere Blume Conſeruenzucker zumachen pflegt. Der iſt ein edel Preſer⸗ uatif vor der Peſtilentziſchen Eontagion den Menſchen zu verhuͤten / ſo man deß Morgens nuͤchtern einer kleiner Ca⸗ ſtanten groß darvon eynnimpt. Es fan auch ſolche Artze⸗ neyden Kindern eyngeben werden / fintemal fie lieblich vnd gutzugebrauchenift. Es iſt auch dieſer Conſer Miucker den Kindern fehr dienftlich/ die mit den Baucwitinen ge⸗ plaget werden / fo man jhnen allen Morgen nüchtern auff ein halb loth zu eſſen gibt. Sonſt wirdt and) difer Zucker mit andern Hertzſtaͤrcken⸗ den Artzeneyen vermiſcht / als mit Latwergen / Mixturen vnd dergleichen / wie dann das die Doctores practici zu thun wiſſen. Das Sechs vnd dreiſſigſt Cap- Von der Beerrauthen. Je Weerrauthẽ ſolte billicher zu den Stau⸗ RR Den geſellet werden / dann vnder die Kreuter / die⸗ FH weilwir aber biß daher von den Rauthen gehan⸗ delt vnd deren Geſchlecht nacheinander beſchrie⸗ ben. haben / haben wir auch nicht vnderlaſſen woͤllen die Beer⸗ rauthen hie zubeſchreiben / ſintemal etliche dieſelbig auch ver⸗ meintlich vnder die Kreuter zehlen / vnnd das Polemonıum Diofcoridisdarauß machen wöllen. Es hat dieſes Gewaͤchs eine lange / holtzechtige / vberzwerche / krumme Wurgel/ die fich weit vnnd breyt in der Erden außſpreytet / die ſchwerlich auß zugraben iſt / am Geſ chmack zanger mit einer bitterkeit. Bon der Wurtzeln wachfen herfuͤr etliche duͤnne / holgechtie K Beerranth. Ruta baccifera. ge vnnd runde Stengel oder Ruthen / die haben ein dunckel arıine Rinden wie die Pfrimmen / die werden dren vnd auch bißweilen vier Elen lang / haben etliche Nebenaͤſtlein / die ſeindt von vnden an biß oben auß mit dicken vnnd ſteiffen Blettern beſetzt / je ein gefeg vber dem andern / auff einen jeden Stiel drey / die vergleiche ſich etlicher maſſen den Blet⸗ term der Rauthen / allein daß fie groͤſſer ſendt dem Geyßklee faſt aͤhnlich außgenom̃en daß fie ſattgruͤn von farben ſeindt. Am oberntheil der Stengel vnd der Nebenäftlenn erfchernen im ende dep Meyens ſchoͤne geile Blumen 7 die feindt den Blumen der Beielreben ähnlich/eineg geringen Geruchs. Wann die Blumen vergehen fo folgen im ende deß Augſt⸗ monats ſchwartze / runde Beeren / Die werden im Herbmo⸗ nat zeitig / die vergleichen ſich den Beeren deß Fanlbaums / die ſeindt voll braunrotes Saffts. Dieſes Gewaͤchs waͤchſt nicht bey vns in Teutſchlandt von ſich ſelbſt / ſondern wirdt wie ein ander frembd Gewaͤchs inn den Luſtgaͤrten gestelst und gepflansst. Vmb Mompelier vnnd inn der Prommg Franckreich waͤchſt es viel in ſteinechtigen Huͤbeln vnd Ber⸗ gen, [Diefe Beerrauth wirdt widerumb befchrieben vndein andere figur gefegtim anderen Be fect. 29. cap. vnder dem namen Baumichter Wifenfle | Yon den Namen der Beer⸗ rauthen. Je Beerrauthen wirdt von den Gelehrten zu Mompe⸗ ſier vor das Polemonium Drofcoridis beftändiglich ge halten / aber daran mangeln die ſchmalen Aeſtlein die au beyden ſeiten gefie derte Bletter gegen einander vber haben! fo mangelt auch der ſchwartz Samen / dann wan das bo⸗ lemonıum Diofcoridis ſchwarze Beeren haben ſolt / wur⸗ de Diofcorides ſolches nicht verſchwiegen / vnnd nicht ein fchwarven Samen darvor geſetzet haben. Was dann die hoinechtige Wurzel dieſer Beerranthen belansen thut / reiner fie fich auch nicht mit der Beſchreibung Diele zu dem wann Diofcoridis Polemenium nicht ein raut geweſen ea — — — — — — rn * — — en m ——— u AM nn —— ED — ht A En nr ME a a Fin — —: ee RN.» TR ERBE A geweſen / ſendern cin baumechtig Gewaͤchs oder ein Stand) fo würde Dioſcotides ſonder zweiffel folches auch nichtun. geandergelaffen / noch fein Polemonium vnder die Kreuter gefener haben Derwegen diefe vnſere Beerrauthen mir nich, ven dag Polemonium feyn fan / vnd wir es auch darnor nit annemmen koͤnnen / ſintemal wir das wahre Polemonium genugſam in Teutſchlandt wachſen haben / welches mhtal, lein mit der Deſcription Dioſcoridis, ſo viel ſein geſtalt / ſon⸗ dern auch was die Krafft / Tugendt vnnd Wirck ung belan ⸗ gen / durchauß vbereinſtimmet / wie wir dann das genugſam durch täglichen/ langwirigen gebrauch erfahren haben. Die Beerrauth wirdt von den Kreutlern ond Simpiiciften Ru- ta baccifera, vnd Rura trifolia genannt. [ Trıfolium bac- ciferum fruticans,CB,fruticans,Dodo,PolemoniumLob. Monfpelienfium, Gel. Ad.Lob. icon. Cam, Lugd. cui & laiminum luteum: Ruta capraria Gallerum, GeinerH E Von der Natur) Krafft / Eygenſchafft vnnd dem gebrauch der Beerrauthen. Er zanger vnnd bitter Geſchmack der Beerrauthen / IE gib genugſame anzeigung / daß ſolches Gewaͤchs war⸗ mer vnd truckner Complexion fehe / weiter iſt vnß von feiner rafft ¶ Itgende vnnd Wirckung zu dieſer zeit noch nichts beruf AT, | Das lieben vnd dreyſſig fie dan. ce VBonder Hundsrauthen. Hundesrauth. Ruta canina, D E A Se gemeinen Kreutler Haben dieſes gegen: 2 wertig Gewaͤchß / welches wir hie abaeriffen gege—⸗ IB ben / Hundtsrauthen genennet / wiewol es weder form oder emige geſtalt mit der Hundtsrauthen gemein bar. Das Erſte Buch / Don Kreutern. F G H ws K 423 Es hat ein lange Wurtzel/ faſt kleinen Fingersdick / mit we⸗ nig Nebenwuͤrtzlein / von farben grauw oder ſchwartzgrauw / darunon wachſen etliche gerade / runde Stengel / die werden etwann auff die anderhalben Elen hoch / die ſeindt biß ober DIE Mitte mit Blettern beſeht / die ver gleichen ſich erlicher maſ⸗ fen mit den Blettern deß Eiſen krauts oder den Blettern der Kläpperro ſen / ſeindt doch etwas Heiner/dich/ond von farben dunckelgruͤn / dig ober der helfft der Stengel kleiner vnd auch weniger gekerfft ſeindt / vnd je Höher hinauf gar klein vnnd ſpiß ohne Kerfflein geſehen werden / fonderlid) zwifchen den Bluͤmlein / deren es ſeht viel gewinnt an den Sberften Neben, zweiglein / die ſeindt den Blumen deß Dranss faft aͤhnlich / wann die abfallen vnd vergehen / folgen Heine /runde/ lan 9% echtige Belglein 7 darinnen ligt der kiein ſhwars Samen verfchloffen. Es har viefes Kraus cin fehrontichtichen /ab, ſcheuwlichen Gernch / wiewol es ſonſt lieblich vnnd luſt⸗ gan⸗ zuſehen ift. Es waͤchſt bey ons in dieſen danden nicht von ſich ſelbſt / ſondern wirdt allein wie andere freinbde Gewaͤchs bey vns in den Luſtgãrten gepflantzet. In Stalicnaberonnd Languedock waͤchſt es von ſich ſelbſt in groffer menge / meru⸗ fenem vnd heiſſem Erdtreich / vnd muß viel Sonnenſchem haben. ¶Von dieſer iſt auch hievor gehandlet worden/onder dem Nammen deß andern Gleidtraut / am 26. Can! Von den Namen der Hundts⸗ rauthen. De Humtsrauß wirde heutiges Tags von den Kreut⸗ lern mit einem Griechiſchen Ramen Kuroriyaror. $as teiniſch / Cynopeganum, Rura ca aiida, vnnd Canirura ge⸗ nannt. Euglifch / Doggerne. Flehmiſch / Helmeruyt vnnd Helmruyt. Hochtentſch / Helmrauth vnnd Hundtsrauth. Welche Namen es zum theil von wegen der gehelmpten Blumen / vnd mehrertheils aber von wegen deß vnlieblichen abſcheuwlichen ſtinckenden Geruchs bekommen hat. Wie aber dieſes Gewaͤchs bey den Alten iſt genennt worden / hat noch niemandts angezeigt / fintemal es noch ein vnbekannt Kraut iſt. Esiftauch uns noch feine Beſchreibung der Al⸗ sen zur Handt kommen / die mit dieſem Gewaͤchß důrchauß vberein kaͤme / ſo iſt gefehrlich etwas mit dieſem Kraut zu verſuchen / dann zubeſorgen daß es etwann von wegen deß abſchewlichen ſtinckenden Geruchs / ein gifftige Qualitet vnd Emnſchafft in jhme verborgen habe / dadurch leichtlich auß WMuͤrſichtigkeit einem ein toͤdlicher Schad entſtehen moͤchte / derowegen wir auch auff dißmal weiter davon zu⸗ ſchreiben nicht wiſſen. [Scrophularia foliis laciniatis, C. B, Galeoplſis tertia Dodo. gal.Rura canina Lob.Lugd, Cam. :Scrophularix ſimilis plantamaior, GallpinoN, A Das Acht vnd Dreiſſigſte Cap. Bonder Monrauthen. Jeweil wir biß daher vielerley Geſchlecht Na der Rauchen beſchrieben / haben wir nit vnder⸗ allen woͤllen hie auch die Monrauthen / Den an, A: dern gleich nachzuſezen vnd auch zubeſchreiben. Es hat dieſes edel Kreutlein ein kleines/ weiſſes Wuͤrglein / mit vielen kleinen Nebenwuͤrtzlein oder Zaſeln / davon waͤchſt nur ein einziges rundes Stenglein / voelches kaum einer hal, ben Spannen oder zwerchhandthoch wirt / daran auch nur ein Blat geſehen wirt / das iſt auff beyden feiten in vij. oder viij. Kerffen zer ſpalten / ein jedes theil anzuſehen wie groſſe SF anthenbletrer/ oder wie zween halbe Moͤne gegeneinander vber. Am obern theil deß Stengels gewinnet es ein getrun⸗ genen / roͤtelechtigen / runden Samen / gleich den Ambro, jien oder Traubenkraut. Es wirdt dieſes Kreutlein im Hew⸗ Sn ü monat / D. Jacobi Theodort Tabernxmontani A | Monrauch. Er Ruta lunäria. F Bon der Natur / Krafft / Wirdungund&y, Rh | genfchafft der Monrauchen. AA die Monrauthen oder das kleine Montraut kaltet and truckner Natur / wie man auß dem Geſchma leichtlich abnemmen kan / die Wunden zu hefften faſt dient, ud Innerlicher gebrauch der Mon ranthen, Onrauthen heylet alle imnerliche Bruͤch vnnd verſeh rungen. Das Kraut zu Puluer geſtoſſen / vnnd quintleins ſchwer mit rauhem Wein / darinn Wallwursl ift geforten worden / dienet wider allerhand innerliche vnnd euſſet ichBruͤch / vierzig Tag nacheinander getruncken / doch 1 G daß man ſich nicht viel bewege. Dieſe Arseney iſt fonder, lich gut den Knaben ſo an den Gemaͤchten gebrochen 5 — 4 A 5 N — * MI) v NM 8 Es dienet auch gemeldter Tranck wider das Blutſpeihen DAR | rote Ruhr vnd andere Bauchfluͤß: Deßgleichen wider den vnmaͤſſigen Blutfluß der Weiber / wider den werfen Nous, terfluß das weiß Geſicht genant / vnd iſt denen ein gute heyl⸗ DI fame Artzeney / denen dernatürtich Samen ohn jhrenmilfch entfleuner” \ S\ ua (7 | Die Monrauthen wirdt auch hoͤchlich geyrieſen inn den | Wundtraͤncken / dann fie ein treffenliche Krafft Bat / oe Wunden zu heylen / vnnd wirdt fonderlich nadıfofgender Wundtranek ſehr geprieſen / der die Wunden fürderlich vom grundt herauß heylet: Nimb Monrauthen anderhalb hand, voll / Prunellenkraut / Heydniſch Wundtkraut / Winter⸗ gruͤn / Maͤßlieblenkraut / Benedierenfraut/fois Wunde, H frautoder Haſenoͤhrlein / jedes j. Handvoll / der Rinden von den Eglentierroſen / geeler Weyderich / rote Bachmuͤnt / Pferſingkraut mie den Flecken / guͤlden Widerthon / wilde Angelickkraut / Naterwurtzkraut / Schwencknoͤtzleim / jedes ein halb Handvoll / Eſchenbaumrinden anderthalb loth. An gelickwurtz j loth. Alle dieſe gemeldte ſtůck fol man in zwey gleiche theilzuvor klein geſchnitten vnnd wol durcheinander gemiſcht abtheilen / vnd ein theil in eine bequeme Kannten thun / vnnd noch ferrner dazu ein viertheil eines Pfunds am sen Feinzucker / darnach j. maß Weins oder Bier daruͤhbet ſchuͤtten die Kannten wol verlutieren / in ein Keſſel mir fie dendem Waſſer ſtellen / vnd in einem ſtaͤten Snd vier ft, den darinn laſſen ſieden / darnach durchſethen / vnnd darvon Morgens vnd Abends / jedesmal vier oder ſunff loth warn trincken. 10 Euſſerlicher gebrauch der Mon⸗ = . I\ { E r N 23 N —— SEN = monat in den hohen graßechrigen W den an Sonhreichelt Orten geſunden / fonderlich aber bey Heydelberg anff aller Heiligen Berg, In den Gärten wil es ſich nit halten / wann es ſchon gepflantzt vnd feiner wol gepflogen wirdt Bon den Namen der Mon rauchen: J M Je dieſes Kreutlein bey den alten Schrern geheiſſen / o⸗ der ob ſie es auch beſchrieben haben / iſt vngewiß / bann D keiner noch darvon etwas geſchrieben / ſo iſt auch vns nie kei⸗ ne Defeription der Alten zukom̃en / die ſich mit difesn Kreut⸗ fein vergleichen woͤlte derwegen wir mit den gerneinen Na⸗ men zufrieden ſeyn muͤſſen / diewerl feine Kraͤfft / Tugendt rauthen. vnnd Wirckungen vns bekannt ſeindt. Es wirdt von den Kreutlern heutiges Tags mit einem Griechiſchen Namen Zeamiris, genannt, Lateiniſch Se lenitis Kuta lunaria, Lu- naria minor, Lunatis iecoraria, Ruta Selenitis, Ruta 1eco- raria, Lunaria Botryitis, Lunaria tace moſa, vnd Tora falu- tifera. [Lunaria minorracemola,C .B.Lunarıa, [rag,Do- do.minor, Matth. Fuch, Dodo.g.1. Gel. Lon. Lugd. Cluf. pan. Caf.petıza, Gel. de Lunariisracemufa, Lob. minor botıyites, Thal, maior, Vaft, Epımediuwn Dick. Colum- nz.) Italianiſch Lunarıadel Grappolo vnd Lunarıa minore. Frannoͤſiſch / La moindre Lunaire, Taure vnnd Lunaire peture. x Behmiſch Wratſezaſe. Engliſch Moonewoort. Flehmiſch vnd Brabaͤndiſch / cleyn Maencruydt vnnd Maydruyflin. Hochtentſch Leberrauih / Monrauth vnnd klein Monkraut. Es ſagen etliche es folle diß Kreutlein mir dem Monſchein zu vnd abnemmen / alſo ſo mancher Tag der Mon alt / alſo viel ſollen dieſe Kreutlein vnderſchiedtliche zerkerffte Bletter bringen. Man treibet viel Abenrhenwer mit diſem Gewaͤchs ſonderlich aber die Alchimiſtenẽ CT Monrauthen ift ein fürtreffenlichs end befonders Wundtkraut / zu den friſchen Wunden vnnd offen Schaͤden / alſo frifch geſtoſſen vnnd wie ein Pflaſter vberge⸗ legt / oder aber das Kraut zu Anluer geſtoſſen vnnd inn die J Wunden vnd Schäden eyngeſtreuwet / dann es heylet / ſa. bert vnnd hefftet dieſelben wunderbarlich. Leininc Tuͤchlen oder Meyſſel in ven friſchen außgepreſten Safft getuncket / | vnd wie ein Wundtoͤlen eyngelegt/har gleiche Wirckung. | Sonſt kan man auch gute Wundbalſam vnd hyffame 1 | Wundpflaſter von dikſem Hraut bereyten / welches alfogu 1 macht wirdt: Nimb Jungfrauwenwachs ein vierling oder, £ K vier vntzen / frifchen ongefalsenen Meyenbutterm S. Jo⸗ hannskrautoͤle / Terpentin / jedes ij. vnzen. Zerlaſſe diefe Stuͤck durcheinander vnd ruͤhre darnach ein vnz Monrau⸗ then zu einem ſubtielen Puluer geſtoſſen dareyn / fo haſtu ein edel Wundepflafter zu allen friſchen Wunden vnd offenen Schaͤden dienlich vnnd heylſam. Die — Die fuͤnffte Sertion, Das Kıfte Kapitel. Don dem Spargen vnd feinen Geſchlechten. 1. Zame Spargen. 2 Afparagus altilis Ergemeinen Spargen habe wir zwey Ge⸗ ſchlecht / eins das in den Gärten zur Kuͤchen ge, pflanzzet vnd gezielet wirdt / vnnd das ander das n ſich ſelbſt in Wieſen vnnd andern feuchten Orten waͤ aͤchſt. Der wilden Spargen aber die man ſonſt Steinſpargen nennet / deren ſeindt auch drey vnderſchiedtli⸗ che Geſchlecht 1. Das erſt vnd zame Geſchlecht / hat viel duͤnner lucker Wurseln die von einem Haupt ſchwammechtigen hin vnnd wider fich in der Erden anßfpreiten/darvon thun fichim an, fang dep Meyens / lange / ſchlechte Dolden herfuͤr / die feine Fingers dick / ſafftig vnd feyßt ohne Bletter / die vergleichen ſich den Dolden oder Spargen der Hopffen / auß genom⸗ men daß fie dicker vnd feyſter ſeindt / die werden im Brach⸗ monat zu langen Stengeln / mit vielen kleinen sinn elechtigen Blettern bekleydet / die ſeindt viel kleiner vnd zarter dann das Fenchelkraut / darzwiſchen viel geeler Bluͤmlein herauß wachſen / die ſeindt den Bluͤmlein deß Oelbaums aͤhnlich / ge een 1. Waſſer Spargen. Afparagus paluftris. N warn die vergehen/fo folgen runde / geelrore Koͤrner in der größ der gemeinen Eorallen/ darauf zielet man wider junge Stoͤcklein? I. Das zweyte Geſchlecht iſt dem samen Gartenſpar⸗ gen mir Wurtzeln / Stengeln / Blertern/biumen vnd Beer? allerdings gleich / allein dz die Dolden kleiner / vnd dz es mehr blume on beerẽ bringt dan das zame / das waͤchſt hin vnd wi⸗ der an dẽ Rheinſtrom in dẽ Wormbſergaw auff den feuchtẽ Wieſen / an den Rechen vñ andern ſeuchtẽ Gruͤnde / deßglei⸗ K chenim Rheingauw bey Weinheym inn den feuchten Wie, ſen / an welchen ortẽ man es fo vberfluͤſſig hat / dz man es zur Speiß genugſam bekommen fan’ vnd auch von den Wur⸗ zzeltraͤgern in groſſer menge die Wurtzeln daſelbſt außgegra⸗ ben / vnd in andere Prouintzen hin vnd wider in die Meſſen getragen werden / vnd iſt alſo vnder dem zamen vnd dieſem Waſſerſpargen kein anderer vnderſcheidt / dann daß dieſer durch die Pflantzung ſchoͤner vnd auch groͤſſere Dolden vnd Spargen bringt / vnd der ander von ſich ſelbſt waͤchſet / vnd kleinere Dolden hat / vnd dieweil man an den gemeldten Or⸗ In ten u Go wur Y \ e N; NL —— — —— * N ZI — E & 4 N 111. Wilde Spargen. Corruda |], gen den Waſſerſpargen zur Speiß genuafam haben kan / wirdt deß zamen deſto weniger geachtet / vnd nur allein in der groſſen Herren Gaͤrten gepflantzet: Dieweil aber derſelbige auch mit ſonderm fieiß muß gezielet werden / haben wir nicht vnderlaſſen wollen bie anzuzeigẽ wie man denfelbigen pflans IV, Wilde Spargen. Corruda II. U, ! RS en —B D. Jacobi Theodori Tabern montani — V. Wildt Spargen. Corrudo II W sen fol. Die Spargen bedoͤrffen einen Haechten grundt / doch fol er feyſt und wol gedingt ſeyn / im Fruͤlmg oder Öfem gen fäer man fie alfo: Man macher Gruͤblein dreyer Zwerch finger tieff / vnnd zu beyden feiten Elen lang / vnnd zweyer Schuchs weit yon einander / vnd leget in ein jedes Gruͤbleim / drey oder vier Koͤrner deß Spargenſamens. Wann ſie unn alſo geſaͤet ſeindt / fol man fie das erſte Jahr zufrieden laſſen / vnd aͤllein dag Vnkraut fleiſſig vnd offt davon jetten. Im Weinmonat ſoltdu ſie dann mir wolverweſenem Roſſ oder Schaffs / oder aber Huͤnermißt tuͤngen / vnd oben darauff ein gut theil Weintreſter ſchuͤtten. Im Hornung folman dag Erdtreich offtermals erneuweren / vnd andern Miſt auff das neuwe darauff werffen / vñ ſolches auff das ander kuͤnff⸗ tig Jahr wider im Hornung oder Mirsen tun) alle Jahr aber im Hewmonat. Das ander oder das dritte Jahr ſol man fie verſetzen / vnd doch nit eher dann im dritten Jahr im Meyen beſchneiden. Man mag auch an ſtatt deß verferend die Wursel laſſen außgraben / vnd etliche vbrige Wurtzeln davon laſſen abbrechen / vnnd dieſelben anderswohin ſetzen / doch ſol man vorhin was faul und verweſen iſt/ beſchneiden: Man ſol auch die Spargen auß jhrer gewoͤhnlichen ſtatt nicht verſetzen / ſie ſtehen dann zu dick any einander Wiltu ſchoͤne vnd viel Spargen zenugen / ſo ſoltu die Gru⸗ ben vorhin vnden am Boden / vorhin mit Wider vnd aller⸗ handt Thier hoͤrnern klein zerſtoſſen / beſchuͤtten / oder beſaͤe das Ort darinn du Spargen ſetzen wilt / mit gepuͤluertem Schaffs oder wilder Boͤckhoͤrner / vnd beſpreng ſie darnach mit Waſſer. Etliche wollen man ſolle allein die gemelten x Hörner durchboren / vnnd in gutem Grundt vergrahen ſo ſollen Spargen darauß wachſen. Andere die geben fuͤr vn⸗ der welchen auch Cornelrus Aguppa einerift/man ſolle Bir derhörner zu Puluer gefeielt ſaen wis man Samen fäet/ ſo follen Spargen darauf wach ſen⸗ Damit aber die Spargen ſchoͤne Dolden zum offtermal tragen mögen/fo folman die Wurtzel vmbgraben / vnd man die Spargen oder Dolden abſchneidet / fol man dar⸗ nach Hornpuluer darauff ſtreuwen laſſen / fo ſtoſſen ſie Im merdar neuwe Spargen hernach / daß man ſie alſo gantz wann — —— — — — 4 J Das Erft Buch / Ton Kreutern. A gantze Jahr haben kan, Nun woͤllen wir fuͤrter zu den an, dern Spargen Geſchlechter tretten dieman Wilde vnd Stein ſpargen nennet / vnd dieſelbigen auch befchreiben® III. Das erſte Geſchlecht der Wilden oder Stein ſpargen / welches dieſer vnſer ordnung nach das dritte Geſchlecht ge⸗ rechner wirdt / hat lange / baͤuchechtige Wurtzeln / die ſeindt der geſtalt halben den Wurtzeln der geelen Affodill aͤhnlich. Die Stengel vnnd Nebenzweiglein ſeindt den gemeinen Spärgen gleich außgenoinmen daß ſie weiſſer / ſtaͤrcker und rauher / vnd die Bletter ſchaͤrpffer / kuͤrzer vnd beſſer in einer ordnung ſtehn / zu dem ſpreyten ſich die Nebenaͤſtlein weırer anß / an welchen viel bleychgeeler Bluͤmlein geſehen werden / darauß hernachmals gruͤnſchwartze Beerlein werden / die ſeindt auch Eleiner dann die am gemeinen Spargen wach—⸗ fen / das iſt der Samen daraus junge Stoͤcklein gezielet werden. Diefeartder Spargen wirde heut fälfchlich von etlichen Kreutlern vermiſcht. Er wächft an Bergen und freinechtigen Huͤbeln nahe bey dem Meer gelegen in der Pro⸗ sing vnd Languedock / in vnſer Landtart wirdt er in Gärten gezielet. IV. Das zweyte Geſchlecht / welches das vierdte iſt / bat Wurtzeln die ſeindt dem nechſtgemeldten Geſchlecht ähnlıch außgenommen daß fie ein wenig baͤuchechtiger ſeindt / die Bletter ſeindt auch groͤſſer / haͤrter vnd ſpitziger / dem ſtechen⸗ den Scorpionkraut nicht ungleich der Samen oder die Beern feinde dem andern aleich. Dieſes Gewaͤchs ift bey vns im Oberteutſchlandt noch vnbekannt / inn den Nieder⸗ landen wirdt es von dem edlen Herren lohaune Boyſoto da ichs zum erſten mal geſehen / deßgleichen von andern fleiſſig in den Gaͤrten gezielet / welches erſtlich zu Ihnen auß Hiſpa⸗ hnien iſt geſchickt worden. In Hiſpanien vnnd Portugal ſol es haͤuffig von ſich ſelbſt wachſen. V. Das dritte Geſchlecht / welches das fuͤnffte iſt / iſt mir den Wurtzeln dem nechſien Geſchlecht zu vergleichen/allein daß ſie kuͤrzer ſeindt. Die weißlechtigen Stengel vnnd die Nebenaͤſtlein ſeind nicht fchlecht/fondern hin vnd her krumb gebogen / die Bletter ſeindt lenger vnd weycher dann der vo⸗ rigen / deren ſtehen gemeiniglich fuͤnff oder ſechs bey einander an einem jeden Bogen oder Kruͤmmen der Stengel vnd der Nebenaͤſtlein / die ſeind ſuͤß am Geſchmack mit einem Hartz⸗ geſchmaͤck vermiſcht / vnden an dem vrſprung der Bletter waͤchſt an einem jeden Bogen oder Kruͤmmen ein ſcharpffer rauher vnd harter ſpihiger Dorn herauß / die die ſpitzen vn⸗ derſich wenden / darzwiſchen kommen herſuͤr bleychgruͤne p Blumen an langen Stielen hangend / darauß werden gruͤ⸗ ne Beeren die werden rot wann fie zeitig werden / welche fcheinen dregesfechtig feyn von wegen der durchgehenden Linien / da fie doch rundt ſeindt / in der groß der Zaumrüben, beern / innwendig voller fchleimigs Marcks / darinn ligt cin ſchwartzes / hartes Kernlein / das iſt innwendig weiß / vnnd werden auch bißweilen derſelbigen zwey in einer Beer gefun⸗ den / daruon fan man junge Stoͤcklein zielen. Dieſes waͤchſt auch von ſich ſelbſt in Portugall / aber in den Niederlanden wirdt es in den Luſtgaͤrten mit groſſem fleiß gezielet. Man fol es heutiges Tages in der Prouintz Franckreich von ſich ſelbſt waͤchſend in ziemlicher menge gefunden haben / da man auch die Dolden oder Spargen daruon zum taͤglichen Wolluſt in der Speiß nuͤtzet / wie wir vnſere gemeine Spargen zu gebrauchen pflegen. Von den Namen der Spargen. * En vnnd andere cin geringen vnderfcheidt von den ja» men vnd wilden Spargen/ als zu jhrer zeit faſt vnud wolbe—⸗ kannten Kreutern angezeiget vnnd in ihren Schrifften hin. derlaſſen / darauß in der Poſteritet ein Confuſion erwachfen/ daß ſie die zamen vnd wilden Steinſpargen durch einander * S haben die alten Lehrer / Dioſcorides, Plinius. Apule- 427 F alſo vermiſchet / daß man keinen vaderſcheldt mehr gewiſt / — Dr dann allein von dem gemeinen Garten vnd Waſſerſpaͤrgen / deſſen vnderſcheidt nichts mehr iſt / dann daß das ein gezielet vnd in Gaͤrten gepflantzet / vnnd das ander von ſich ſelbſt / in Matten vnnd andern feuchten oder waͤſſerechtigen Orten waͤchſet / derwegen wir dieſelbigen ſampt den andern wilden Stein ſpargen hie an dieſein Ort vnderſcheiden / vnnd jhre rechte vnd gewoͤhnliche Namen anzeigen woͤllen. , Der Spargen wirdt in gemein A’zrdeey@-, oder A'- paery&.Öriechifch vndsateinifch/A paragus oder A ſpha- ragus genannt. Der zame Spargen aber wirdt Griechiſch A omaeay © iuep& genannt, Lateiniſch / Alparagus altilis oder latiuus, Alparagushortenlis, A (paragnsholeraceus, Aſparagus regius, Alparagus noſter, vnd Alparagus ahneitt weiteren Zuſatz. Don den gemeinen Aertzten vnnd Apote⸗ ckern / Sparagus, Speragus vnnd Heıba Gorallı, Alpata- gns hattenſis, CB. Alparagus, Brun. Trag. Mauh, Fach, Turn. Dodo. gal, Cord, in Diof, & hit, Lon. Calt. hor- tenlis, Dodo, Cam, farıuus,Lac. Lagd. altilis, Fach.icon, Anguil, maıor, Gel. domeſticus vu'gacıs, Lob. vulgaris hortenfis, Cluf, A Iparagı altılıs genns, Cæſal Italianiſch/ Aſp rago. Eſparago Par ıg1 vnd Alp rago domeſtico. Candiſch oder Grerifch/sphargı. Hiſpaniſth / hſparragos Aſparago vnnid Sparagos. Franzzoͤſiſch/ Apergis vnnd des afberges, Engliſch/ Sperage oder Sperache. Boͤhmiſch / Hromowekorend, Vngeriſch / Sparga/Windiſch Sparoga. Flehmiſch vnd Brabaͤndiſch / Aſperges Sparaans vnnd Coraelernydt. Hochteutſch / Spargen / Sparglen / zame Spargen / Gar— tenſpargen vnnd Corallenkraut / von wegen der roten Bee⸗ ren / die ſich den gemeinen roten Corallen der geſtalt halben E vergleichen. 11. Das zweyte Geſchlecht / wirdt Briecbifibvon Ga - no A 7229, © genannt, Lateiniſch / Ay ragas palulirs, Italianiſch Aſparago ig ——— Hiſpaniſch / Efbaragos Tri gueros Engliſch /Zea Sperage. Flehmiſch vnd Braben— diſch / Zee Coraleruydt / vnnd water Coraelckuyd. Noch teutſch / Waſſerſpargen und Corallenkrant / wie die Garten⸗ ſpargen / dadurch auch die andern Nationen durch die obge⸗ meldten Namen die Waſſerſpargen ſo wol verſtehen / als die fo in Gaͤrten gepflantzet wirdt. ll. Dasdriere Öefchlecht wird Griechiſch A'rrar,& aeregı©>, Aa oma y aygı©, Mioy, Mvaxaı 3a don Th-- ophraito Aswaegyias, vnd von den Athenienfern/apuev®-, genannt. Sareinifd)/ Alpsragus perrzus, Myacantha von ] dem Aegineta, von Galeno Afparagus Myacanthinus,von Sorano Epheſio Sparago , von Gaza Corrudago, welcher den gemeinen Spargen vnrecht Corrudam vertiert hat/ fintemal der Damen Corrada diefem Geſchlecht gebuͤret / von Apuleto Acanthyllis, Afparagus ruſticus vnd Alpara- guscrratiens,von Theophrafto Afparagia, vnnd von den Kreutlern Aſparagus ſylueſtris, Aſparagus montanus vnd Corruda. [Atparagus lyl.aculeatus Gallicus, CB. ſylue- ſtris, Gei. Lac. Dodo. petrzus, Angunl, Cæſal. mentanus feu Cortuda , Matth. Corruda , Dodo. gal. Cord. Lugé. prior, Cluf, hitp. Carruda Penz, Lugd, Lob. scon.] Arı» bifch wirdt diefes Geſchlecht der Spargen genannt / Hals, Helium, Halanum, Kilto, Kulit, Naltop vnd Nalion. Die gemei⸗ ne zame Spargen oder auch die Waſſerſpargen / wirdt von den Arabiſchen Aertzten genannt/ Alſalungi, Alfırfung:, K Affurfing , alfrafrangs ‚Verferengs vnnd die Wurkei varıan/ Vena Aifalungs. Italianiſch heiſſet der Alpatagus perizus, Alparago hluefire, vnd Ajparags ſaluatico Sranzöfifch / Afperges fauuages. Engliſch/ wylde Sperage vnnd Gtonfperage, Flehmiſch vnnd Brabaͤndiſch / wilde Sparagus. Hoc teutſch / wildt Spargen vnd Steinſpargen. IV. Das vierdte Geſchlecht / vnnd das zweyte der wil⸗ den Spargen / wirdt von den Kreutlern genannt / Corrn- daHiılpauıca, Corsuda Lulitaniea vnd Alparagus Inf + Nu uij nicus : 423 D. Jacobi Theodor Tabernemontanir A vicus petrzus, [Alparagusiyl. aculeatus Hifpanicus, CB. F fiche Speiß / ſchaden aber denen fo ein verwundte Blaſen B C -D ſyl. alter, Dodo. petræus & Myacanthinus Galeni, Lob. icon. Aſparagi quartum genus, Cæſ. Corruda altera, Cluſ. hifp-Lugd. Corrnda Hifpanicaaltera,aut Luſitanica, Lob. icon,) Flehmiſch vnnd Brabaͤndiſch / Spaenfche vnnd Portugaaelſche wilde Sparagus. Hochteutſch / Hiſpani⸗ ſche Steinſpargen vnd Portugalliſche Steinfpargen. V. Das fuͤnffte Gefchlecht / welches das dritte von den wilden ift/ wirde von den Kreutlern Corruda Hiſpanica al- rera, Corruda Lufitanica altera, vnd Corruda Norbonen- fis genannt. [Afparagus fpinıs circaramos horridus, CB, fylueitristertius, Dodo. Corruda tertia, Cluf, hifp. Lob. Lugd. Polytricha, Bellonij.] Hochtenefch/ Prouintziſch Steinſpargen. [Engliſch / Wilde Horney Sperage.] Von der Natur! Krafft / Wirckung vnd Ey⸗ genſchafft der Spargen. EsF haben die Spargen ein mittelmaͤſſige Natur vnnd Eygenſchafft / ſeindt nicht zu warm noch zu kalt / ſie ſaͤu⸗ bern vnd oͤffnen alle innerliche verſtopffung / werden beyde in der Speiß vnnd Argeney gebraucht. Die wilden Spar; gen feinde in jhter Wirckung ſtaͤrcker / vnnd fonderlich die Steinfpargen. Man brauchet das Kraut / Wurtzel vnnd die Beern /darinn der Samen ift. Innerlicher gebrauch der Spargen. % Ba ge jungen Dolden aller Spargen werden heutiges 2 Tages fehr in der Küchen acbraucht / dann fieden Sechleckmaͤulern ein gute anmuͤtige Speiß iſt / die Focht man mit einer Fleiſchbruͤhen vnnd ein wenig Pfeffer / vnnd jſſet ſie anfangs eſſens den Band) zu erweichen. Etliche quellen fie ein wenig / vnnd machen mit Eſſig / Baumoͤlen vnd ein wenig Saltz ein Salat darauß. Andere machen ſie eyn mit Saͤltz vnd Eſſig wie man die Bacillen vnnd das Porcellankraut eynzumachen pflegt / vnnd behaltens vber Jahr Salat dagssı zu machen / vnnd an ſtatt der Salſen zum Fleiſch vnd anderer Speiß zu gebrauchen den Appetit zum eſſen zu erwecken / welcher brauch auch bey den Alten gemein geweſen. Etliche machen ſonſt gute Muͤßlein dar⸗ auß / vnnd laſſen fie auch bey dem Fleiſch ſieden aber man muß ſie nicht zu lang ſieden laſſen / ſonſt vergehen ſie gar / derwegen muß man ſie nur ein wenig quellen / dann ſie ſehr baldt weych geſotten ſeindt / daher dann der Keyſer Druſus das Sprichwort gemacht / waͤnn er ein geſchwinden fort⸗ gang eines dings anzeigen wolt/ zu ſagen pflegt / Citius quaın Afparagı coquantur, das iſt / balder oder geſchwinder cher die Spargen geſotten werden. Die Spargen in der Speiß vor ſich ſelbſt oder mir ande» rer Speiß gefocht geilen / dienen fehr wolinn den Haupt ſchwachheyten oder Wehrhumb von dem Magen vnnd der Leber vervrſacht / deßgleichen in allen Fehlen vnd Gebrechen der Augen / in den Bruſtkranckheiten vnnd ſonderlich in der ungen oder Schwindtſucht. Sie betommen auch dem Magen fehrswol/ftärefen vnd eröffnen die Leber vnnd Miltz / vnd ſeindt gut wider die Bauchfluͤß von der Leber vervrſa⸗ chet / dienen wider die Geelſucht / vnd ſeindt faſt nutz den je⸗ E nigen fo mit dem Krimmen vnd der Geelſucht beladen ſeindt vnnd die das drittaͤgig Feber haben. Item wider das Ruͤ⸗ ckenwehe / den fchmersen deß Ruͤckgrads / der N leren vnnd Lenden / deßgleichen wider alle Gebrechen deß Eyngeweyds / ſie treiben den Harn vnd oͤffnen die Nieren / Harngaͤng vnd die Blaſen / dienen denen wol die mit noth harnen vnnd die Harnwindt haben / auch denen fo mit dem Grieß / Nieren oder Lendenſtein beladen ſeindt / helffen den erkalten ſchwa⸗ chen Mänernin Sattel / fuͤrdern die Weibliche Monarbins men/ on ſeindt denen fo mit d Waſſerſucht beladẽ / eine nuͤtz⸗ haben. Es ſeindt die Spargen den Alten faſt angenem intẽ Späfen vnd Wolluͤſten geweſen / wie folches derPoct Mar. tialis auch gedenckt / da er in folgenden Verſen alſo ſpri dr: Mollis in aquereaqua crenit ſpina Rauenna, Nonerit inenltisgratior Aſparagi. Die Spargenin der Speiß vnd Artzeney gebrauchet / ha, ben ein heimliche verborgene Eygenſchafft / in allen Kranck, heiten der Augen / denſelben zu hülff zu tommen. | Spargen kommen auch alten Gebrechen der Leber wun⸗ derbarfich zu hůtff / ſie ofen auff derfelben verſtopffung vnnd ſtaͤrcken ſie. Spargenwurtzel in Wein oder Waſſer geſotten / vnd die G durchgefiegene Bruͤh getruncken / eroͤffnet nicht allein die verftopffung der Leber / fondern treiber auch auf die Seel, ſucht / reyniget die Nieren / Harngaͤng vnd die Blaſen. Etli⸗ he ſieden die gemeldte Wurtzel mit Ziſererbſen vnnd nem⸗ men der durchgeſiegenen Bruͤhen ein Becherlein voll / zer⸗ treiben darinn ein halb loth Schaaffbonen / vnd gebens vor die Gelſucht zu trincken. Wider die gruͤn Geelſucht: Nimb Spargenwurzel iij. loth / Peterleinwurtzel / Ochſenzungen oder Borragenwur⸗ zel jedes ij. loth / jung Rettichkraut / Bibernellenkraut / weiſ⸗ ſen Andorn Venushaar / ſaur Ampfferkraut / Eudiuien vñ Wegharten / jedes ein Haͤndlein voll / Neſſel oder Flachß ſei⸗ den / Thymſtiden / Epichymum genannt / Ochſenzungen⸗ bluͤmlein / jedegein halb loth. Thu ſolche Stuͤck klein zer, ſchnitten in ein Kannten / vnnd noch darzu v. oder vj. Vnzt H Funzucker / ſchuͤtte daruͤber anderhalb Map friſch Drum nenwaſſer / verlutier den Ranfft der Kannten geheb zu / dar, nach ſtelle ſie in ein Keſſel mit ſiedendem Waſſer / vnd laſſe es darinn v. Stunden in ſtaͤter Hitz ſieden / darnach thue die Kannten herauß / laß erfalten/dann ſeihe es durch ein Tuch / vnd gib dem Geelſuͤchtigen Morgens vñ Abends / jedesmal iiij. ungen warm sl trincken / ſo lang der Tranck wehret. Wider die verſtopffung der Leber vñ die Geelſucht: Nimb Spargenwurtzel inij. loth / Peterleinwurtzel ij. loth / Fenchel⸗ wurtzel ij. loth. Zerſchneidt die Wurtzeln klein / thue ſie in ein Kannten vnd in. vntz Feinzucker darzu / ſchuͤtt daruͤber drit⸗ halb aͤchtmaß Waſſers vnd anderhalb aͤchtmaß guten für, nen Wein/ vñ laffe fie wol verlutiert obgemeldfer maſſen iiij. Stunden lang ſieden / vnd wann die Materi kalt worden iſt / ſo ſeihe es durch ein Tuch / daruon gib dem Krancken allen 1 Morgen tiij. Vntzen nüchtern zu trincken / vnnd auch deß | bendts ſo viel zwo Stunden vor dem Nachteſſen. Spaͤrgenwurgzel zu einem ſubtielen Puluer geſtoſſen / vnd eins quintleins ſchwer mit einem Truͤncklein fuͤrnen weiſſen Wein getruncken / hilfft wider den Lendenſchmertzen vñ das Nierenweh / wie ſolches auch der Poet Serenus mit folgendẽ Verſen von dem Lendenweh bezeuget / da er alſo ſpricht: Aut taput Aſparagi cum vino ſume vetuſto: Sen mauis appone: modus conducit vterq; Oder nimb Spargenwurtzel vnnd Roͤmiſchenkuͤmmel jedes gleich viel / ſtoſſe die zu einem reynen Puluer / vnnd gib daruon eins quintleins ſchwer mit Wein oder Waſſer zu erincken / es vertreibet das Wehthumb der genden vnnd der K Stieren. Spargenmwurgeloder Samen gepiftsert/einsg nintleins ſchwer mit Wein getruncken / treibet auß den Nierenſtein vnd Blaſenſtein. Wider den reiſſenden Stein ein gute bewehrte Artzeney: Nimb Spargenwurzelij. loth / Aitichwurtzel / Bibernellen⸗ wurzzel / Klettenwurteel / Peterleinwurtzel jedes]. loeh/it, ge⸗ reynigter Knoblauchshaͤupter / Weldenbletter / Bibernel. lenſamen / jedes jloth. Alle gemeldte Stuͤck ſol man 9 zerfchneiden / darnach zu einem ſubtielen Puluer — 1 ‘ 7 Pt 9* — 4 hr 4 9 MR ar) J — ———— D 429 F das alſo ein weil beharret. Das thut auch der außgepreſſet Sa Erſte Buch / von Kreutern a durch ein haͤrin Sieblein ſchlagen / folgends inn einem * Schaͤchtlein zum gebrauch verwaren. Daruon gib dem je⸗ nigen der den Stein hat etliche Tag nach einander deß Morgens nuͤchtern / eins quintleins ſchwer mit Baſtard oder einem andern ſuͤſſen Wein zu trincken. Dieſe Artzeney ſol man auch ſo baldt einen der Stein anſtoſſet / gebrauchen / vnd den Krancken in ein Lendenbad ſetzen darin wilde Pap⸗ peln geſotten worden ſeyen. ws Oder nimb Spargenmursel ij. loth / Maͤußdornwurgel / Steinbrech / Dverinenigy Meerhirß / Bibernellenwurgel/ Fuͤnfffin gerkrautwurtzel / jedes cin loth / Näglein anderhalb loth. Laß dieſe ſtuͤck zunor klein zerſchnitten in anderhalb Map guten Weins den drittentheil eynſieden / darnach feihe die Bruͤh daruon durch ein ſauber Tuch / vnnd thue ferrner darzu viij. Vnzzen friſches Honigs / laß widerumb ſittiglich p ſieden vnd verfcheums wol / ſeihe es dann wider durch / vnnd gib dem jenigen ſo mit dem Stein beladen / allen Morgen vnd Abendt / jedesmal vier vnzen warm daruon zutrincken. Wider das ſchwerlich harnen: Nimb Spargenwurtzel vnd Pfefferkuͤmmel / jedes gleich viel. Stoß dieſe beyde zu einem ſubtielen Puluer / vnnd gib daruon eins quintleins ſchwer mit ſurnen Wein zn trincken / es hilfft baldt. Gemeld⸗ te Artzeney furdert much die ehelichen Werck. Spargenwurzel klein zerſchnitten in Wein geſotten / vnd daruon Morgens vnnd Abendts / jedes mal ein Bechervoll warm getruncken / vertreibt den Kaltſeych / fuͤrdert auch die Weibliche Monatblumen. Spargenſafft / gleichfalls gebrauchet / vnd ſein dt aber die ger meldten Argeneyen kraͤfftiger / wann man ſie von den wilden Steinfpargen bereytet. | * Dew Safft von den Steinſpargen in dem Mundt ge halten / befeftuerdie wacklenden Zaͤhn | Spargenwurtzel zu Puluer geſtoſſen vnnd das Puluer mit einer Baumwollen an den ſchmertzhafftigen Zahn ge⸗ halten / zeucht denſelbigen ohn einigen ſchinertzen anf. Spargenwurtzel zu Puͤluer geſtoſſen vnnd mit Honig temperiert wie ein Salb/peylerden ſchwerenden vnnd ſluſſi⸗ gen Hauptgrindt / denſelben danıit geſalbet. Spargen kraut vnd Wurzel zerſchnitten / darnach geſtoſ⸗ fen vnd in Aber geſotten / folgendts wie ein Pflaſter vberge⸗ legt / vertreibt den Schmerhzen ver Nieren. Spargenſamen geſtoſſen in ein Tüchlein eyngenehet wie ein Mutterzaͤpfflein / bringet die verſtandene Ponatblumen wider / ſolches in weiß Lilgenoͤlen genetzet / vnnd zu ſich in die Mutter gethan. * Spargenwurtzel geſtoſſen vnd mir Eſſig oder Trauffwein geſotten/ folgendts wie ein Pflaſter vbergelegt / ſtillet den ſchmertzen der verrenckten Glieder. Die gemeldte Artzeney fo fie mit Eſſig alſo bereytet wirdt / dienetfie wider die auffge⸗ lauffene geſchwollene Schenckel von Außſatz / wie ein Pfla⸗ ſter vbergelegt. | Spargenwargel zu einem ſubtielen Puluer geſtoſſen / on mir Baumoͤlen wie in Saͤlblein temperiert / verhutet daß Wider das Blutharnen: Nimb Spargenſamen / Pe⸗ einen die Bienen oder Weſpen nicht ſtechen / wann man ſich | terleinſamen / Pfefferkuͤmmel / jedes gleich viel. Stoß dieſe darmit ſalbet. per | Stück zu einem reynen Puluer / vnnd gib dem Krancken v. Wilt dueinem Wein ein guten Geruch vnd Geſchmack Tage nach ein ander / jedesmal ein halbes quinden nit wi mache/ fofammel Spargenonihe/ laſe fie am Sa atten Be ſem Wem / deß Morgens nuchtern vnnd warm ju trincken / rucknen vno durr werden / darnach hencke ſie in enem Tuͤch⸗ 4 das hilſft wie Shrylppus bezeuget. lein in ein Faß mit Wein/ ſo wird er wolriechend vnd wolge⸗ Spargenwurtzel zu einem ſuͤbtielen Puluer geſtoſſen / ſchmack. vnd daruon eins qumtleins ſchwer offtermals mit Waſſer ä i geruncken / dient wider den Hodenbruch / ven Fleiſch vnnd Gediſtilliert Spargenwaſſer. Alparagi Waſſer Carnoͤffel. aqua ſtillatitia. Spargenwurtzel zerſchnitten / darnach in Waller den N | » dritten theil eingeſotten vnnd von der durchgeſigenen Bruͤ⸗ RL befte Zeit dag Spargenwaſſer zu diſtilieren / iſt im t hen deß Morgens vnnd Abendts / jedesmal ein gemeinen Derbſt wann es die roten Beerlein hat / ſolman das Tiſchbechervoll warm getruncken / iſt eine gute heyſſame Ar⸗ Krant mit den Wurtzeln vnnd Beerlein flein hacken / dar⸗ tzeney wider das Ruͤcken vnnd Lendenn ehe / deß gleichen wi⸗· nach in BalneoMar = fänfffiglich abziehen / folgends zu ei⸗ der das Huͤfftwehe: dient auch wider das viertaͤgig Feber/ ner jeden maſſen deß gedoͤrrten Krauts mit der Wurtzeln ſieben Tag nach einander obgemeldter maſſen getruncken. vnd den Beerlein groblecht geſtoſſen / chun/onnd>4-Stuns Spargen geſtoſſen / den Safft darnach außgepreſt vnnd D gelaͤutert / dienet wider die Biſſz der Schlangen / deſſelbigen auff die dreyvntzen auff einmal getruncken. Spargen wurtzel vnnd Kraut in Waſſer den drittentheil eyngeſotten / vnd der durchgeſigenen Bruͤhen deß Morgens vnd Abendts / edesmal auff dient, Vntzen getruncken / die⸗ net wider die Biſſz der gifftigen Erdtſpinnen. Chryſippus lehret fo man Spargen in Waſſer ſeudet / vnd daſſelbige den Hunden zn trincken gibt / ſo ſterben ſie dar⸗ uon / das bezeugen auch Droi« orides, Auicenna vnnd der Naturkuͤndiger Plinrus. Sol man ſich derowegen huͤten/ daß man den Hunden keine Speiß nicht gebe / darbey oder darmit Spargen geſotten worden ſeyen. Die Wildenſpargen oder Steinfpargen ſeindt za allen obgemeldten Krankheiten dienlicher vnnd frafftiger als die „ den in Balneo Marrz erbeytzen laſſen /darnach zum andern⸗ mal diſtillieren / vnd eine zeitlang in die Sonn ſetzen. Innerlicher gebrauch de Spar⸗ genwaſſers. | 2Xs Spargenwaller ſol infonderkeit von denen ge⸗ ⸗braucht werden/die sim Grieß / Stein vnd Lendenwe⸗ he geneigt ſeindt / dann es treibt das Grieß vnnd den Stein hinweg / deßgleichen anch den Schleim daruon der Stein waͤchſt / hateine fuͤrtreffenliche / eroͤffnende Krafft / treibet den Harn gewaltig / wehret dag troͤpfflin gen Harnen / vers treibt den Kaltſeych oder die Harnwinde / loͤſet auff die ver⸗ ſtopffung der Kber vnd deß Miltzes / treibt auß die Geelſucht ondmiteredag Lenden vnd Nierenwehe / Morgens vnd X, £ Gaͤrten oder Waſſerſpargen / welche zur Speiß lieblicher x bendts’ edeemal auff un. ober v. oth getruncken / vnud den vnd anmuͤtiger ſeind. aͤglichen Tranck darmit gemiſchet. | Eufferlicher acbrauch der Spargen. Spargenmein. Afparagites, FEr Spargenwein iſt meines wiſſens heutiges Tages Ein darin Sparaenteursel.agfotten worden / ſtillet den &) niche im br D/ er wirdt auch von FRE rdde vnnd ESchmertzen der Zahn: fo man den lang im Munde andern alten &chrern nicht —— allein geden cket ſei⸗ warm haltet / darnach wann er kalt wirdt widerumb auß/ nur Jaresiins ee ET — retbieefeht TER fveyer/ vnd widerumb andern warnen Wein nimmer /onDd Huͤfftſchmertzen / deßgleichen wider Das use / » 8 As a — — — — — en — m en ——— — * — = =: = — = = — — — — — — = = — — — — — ee gm ——— — nen ern - — ——— — er - = — — — en == — — — = — — em * uf = — — 430 S. Jacobi Th: odori Tabern⸗ montant / A Lenden vnd Nieren. Sonſt mag er auch nuͤzlich gebraucht F end vergehen / folget ein ſchuͤbeczager Samen dem Samen werden wider die Geelſucht / Waſſerſucht / vnd andere obge⸗ meldte Gebrechen wie von dem gediſtillierten Waſſer ange, zeigt iſt. Welcher luſt darzu hat der mag hnen bereyten wie den Angelickwurtzwein. Wider den Stein der Nieren vnnd Blaſen / hab ich den Spargenwein auff folgende weiß offtermals bereyten laſſen welcher mit groſſem nutz iſt gebrauchet worden / den mach al⸗ ſo: Nimb Spargenwurtzel acht vntzen / Klettenwurtel / Pe⸗ terleinwurtzel / Alexandriniſchen Peterleinwurtzel / Biber; nellenwurtzel / Steinbrech wurtzel / jedes zwo vntzen. Alle ge⸗ meldte Stück follen Dürr ſeyn vnnd klein geſchnitten vnnd groblecht ig geſt offen werden / folgends ſol man fie mit Huͤſe len oder Hagenbuͤchen Spähnen in ein zwoͤlff maͤſſiges Faͤß⸗ lein eynſchlahen / darnach daſſelbige mit gutẽ M oft zufuͤllen / B den darüber verjähren laſſen / vnd ober Jahr darnon trinckẽ. Das Ander Capittel. Von dem roten Steinbrech vnd ſeinen Geſchlechten. 1. Roter Steinbrech Flipendula 1. Er rote Steinbrech hat viel runder / lang⸗ RRechtiger Wurtzeln / deren hangen je vier oder x fuͤng an einem duͤnnen Wuͤrtzlein / deren dieſes Gexwxaͤchs viel hat / gleich als wann ſie an din, nen Faͤdemen hiengen / die feindt der geſtalt halben den klei⸗ nen vnzeitigen O liien zuvergleichen / au wendig rotferbig vnd innwendig weiß / eines bittern Gefchm 1 3/ Die Blet⸗ ter ſeindt dem Genſerichkraut der geſtalt halden etwas aͤhn⸗ lich / ſeindt aber tieffer vnd mehr zerkerfft / der Stengel wirdt faſt anderhalb Elen hoch. Oben an den Stengeln hat es viel Nebenzweiglein / darauff wachſen ſchoͤne wolriechende weiſſe Bluͤmlein in dem Brachmonat / welche ſo ſie abfallen * 9A \ G I der Pimpernellen ähnlich. · Deſes Kraut waͤchſt in berg, echtigen Wiefen / m fürchten vnnd fleinechtigen Gruͤnden vmb das Berghauß Keſtenburg / vmb die Newenſtatt / deß⸗ gleichen vmb Benß heym / Heppenheim an der Bergftraf, ſen vnnd andern vielen Orten in beyden Gebirgen deß gan sen Rheinfiroms* — IT, Roter Steinbrech. Filipendula II, ü J— Is \W an \ W Y ANZ N h RI Y RS RN N 7 \\esl EN U, Deren finder man ohne das jetztbeſchriebene noch vier Geſchlecht / deren das erſte /moelches der ordnung nach das zweyte iſt / fo viel die Wurtzeln belangen thut dem jetztgemeld⸗ ten gleich iſt / allein daß ſie etwas breyter vnd quecker ſeindt. Der Stengel wirdt faſt anderhalben Elen hoch / die Blet⸗ ter ſeindt kleiner vnd ſchmaͤler / den Blettern der wilden Pa⸗ ſtenachen aͤhnlicher. Am Gipffel deß Stengels vnnd der Nebenaͤſtlein / gewinnt es viel kleiner weiſſer Bluͤmlein auff Kroͤnlein oder Schatthuͤtlein / wie die Blumen deß Aniß os der Corianders anzuſehen. Es waͤchſt an graßechtigen Gruͤnden vnnd in den Graßgaͤrten / iſt doch nicht fo ſehr ge⸗ mein als das erſte? | | ll, Das dritte Geſchlecht har Wurzeln den obgemeld’ ten gleichy allein daß fie etwas groͤſſer vnd lenger ſeindt. Die Stengel ſeindt dem zweyten aͤhnlich / die Bletter vergleichen ſich dem Macedoniſchen Peterlein / ſeyn aber vie kleiner/ die Blumen wachſen auff Kroͤnlein wie die Blumen deß vori⸗ gen / Es wirdt bey vns in Gaͤrten gezielet wie ein ander frembd Gewaͤchs | | IV. Das vierdte Geſchlecht hat lange Wurrgeln / die, ſeindt oben her dick vnd baͤuchechtig / vnden her fpig vndlang wie kleine fpigige Ruͤblein / der Stengel iſt krumb oder in er⸗ liche Kruͤmme gebogen / die Blaͤtlein ſeindt klein in zwey or der drey Kerfflein zerſchnitten / die Blumen bringet es au Schatthuͤtlein oder Kro nein wie die vorigen / waͤchſt gernin feuchten Gruͤnden ve — = =. — — — —— — — — — — —— — —— — — —— — — — — — — — — * % II, Roter Steinbrech. Filipendula II. * rn | A) 8 No —— N / Nr N” a 1 Nr AR N 2 WR IUDNSV FE BEN \ on wg BAREDICIDRDSENORDEDIDRDEN IV, Roter Steinbrech, j 3 = Filipendula IV, N . fu — — D 3 V. Das fünfte Geſchlecht der Filipendelwurtz /hateine Wurtzel wie die kleinen Beningenwurtzel / oder den Wur⸗ tzeln der Affodill aͤhnlich. Der Stiel wirdt anderhalber Spannen lang / ziemlich dick mit Holkeelen gekenneit / die Bletter vergleichen ſich etlicher maſſen der roten Steinbrech oder dem erſten Geſchlecht der Filipendelwurtzaͤhnlich / auß⸗ genommen daß fie ſchmaͤler ſeindt / vnnd wie die Bletter deß Krahenſuß oder Hirtzhorn klein gekerfft. Am Gipffel deß Stengels gewinnt es ein ſchoͤnen aͤher von vielen weiſſen Blumen die ſich der geſtalt vnnd form halben den Blumen deß Eiſenhuͤtleins vergleichen. Es wirdt auch dieſes Ge, waͤchß in vnſernLanden nicht ſelbſt wachſend gefunden / aber in der Prouintz Franckreich vnd in Langendock waͤchſet von ſich ſelbſt / bey vns zielet mans in den Gaͤrten? Von den Namen der roten Steinbrech oder Filipendelwurtz. | E Be dieſes Gewaͤchß gar nicht beſchrieben /aber Dioſcorides beſchreibet es lib. 3. cap. 122. vnd wird von jhm Griechiſch / wie auch von Theophrafto O’warın ge⸗ nannt / Don Diofcoride aber weiter Ascnar or vnd Kepnaad- gsov, Bon Nicolao Myrepſo Srairtrawan. Sarcinifch/ Oenanthe Leucanthum, Cerafcomium, Bon Theodoro Gaza, Vititlora, Bonden Kreutlern vn den Practicanten Filipend:l2, Philipendula,Saxifraga rubra, vnd Vinflora. (Filipendula vulgaris, CB. Fılipendula, Matth, Tisg.Do- do. gal, &poft. Cord. Gel, Lon. Caſt. Thal. Cæſ. Lugd. G K Ipecies,Gef, ] Vas Erſt Buch / Bon Kreutern. 431 F | V. Roter Steinbrech Filipendula V. Oenenthe, Fuch, Cord. in Diof. Lac. Lob, Filipendula, Anguil.] Arabifch heiſſet es Hafraxon, leſamul oder leſamuli vnd Nefar. Italianiſch / Filipendola vnd Enanthe. Hiſpaniſch / Filipendola. Sransöfifch / Filipende. Boͤhmiſch / Tuzebnyt. Flehmiſch und Brabaͤndiſch Filipendula.¶Engliſch / Drop⸗ woort.] Hochteutſch / Sitipendelwurg vnnd roter Stein, brech. Arnoldus Villanouanus hatein Geſchlecht Antho- zz oder Heylgifft darauf gemacht / dieweil die Wurtzeln die, ſes Krauts etlicher maſſen den Wurtzeln deß Heylgiffts aͤhnlich ſeindt. — Die andern vier Geſchlecht haben ein groſſe gleichheit I mitdem Oenanthe Dioſcoridis, ‚nicht allein der geſtalt hal—⸗ ben/ fondern auch von wegen ihrer Krafft und Turgendr hal, ben die fie mir dem erften Geſchlecht der Filipendelwnrs ge⸗ mein haben /fonderlich aber dag zweyte vnd dritte Gefchlecht dertvegen fie von Dem Oenanthe feines weges follen abge⸗ ſoͤndert werden. | 11. Das zweyte Sefchlecht /wirdr von den Englifchen/ Narrom leafed Drop woort.] Kreutlern/ Flipendula te- nuifolia genannt / vnd Filipendula altera. [Oenanthe a- pij folio, CB. Oenanrhe ſecunda, Matth. Lugd. anguſtifo- lia, Lob, Oenanthe Guilandini, Cameratio : Filipcadula, Cattori. ] | 1. Das dritte Filipendula tertia , und Oenanthe Scli- nophyllos.[ Oenanrhe chzrephyllifolijs, CB, Oenanthe tertia, Math. Lugd. cicutæ facie, Lob. Filipendulzaltera IV. Das vierdte Gefchlecht Filipeodula ſupina. V. Das fünffre Geſchlecht ¶Engliſch / Montaine Droy, woort. Filıpendula montana, vnd Fılipendula galericu- lata, | Filipendula montana ſpicata, CB. Herba folijg afpleno perfimilis, Gef. in fracto. Filipendula montana, Dodo. Oenanthe hue Fılipendulaalteramontana ‚Lob, icon. Lugd, Oenanthe alia Myconi, Lugd. Ale&orolo- phus primus velalpinysmaior, Clul. pan. Criſta alpina, Cefalpino, ] Neon der | i — — — — = — ae — LE) LITE EIN — — — — — — * — — —— 7— ——— — I — — — — * — F — — 432 4 — F — J— —— — ———— — — — —— — m Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Ey genſchafft der Filipendelwurtz D Je drey erſte Geſchlecht der Filipendelwurtz / ſeindt = warmer vnd truckner Natur / eroͤffenen vnd abſtergie⸗ ren mit einer ziemlichen Aſtriction / ſonderlich aber die Wurtzeln. Die zwey letzte Geſchlecht / als das vierdte vnnd fuͤnffte der ordnung nach muͤſſen wir noch ein weil auff cin ſeyt ſetzen dann deren Tugendt vn Krafft vns noch nicht ey⸗ gentlich bekannt ſeindt. Innerlicher gebrauch der Filipen⸗ delwurtzel. B RD Steinprech zu einem rennen Puluer geftoffen / dar⸗ Rnach mit drey theilen verſcheumptem Honig zu einer Latwergen temperiert / vnd deß Morgens vnnd Abendts / je⸗ desmal einer gemeinen Caſtanien groß dauon genommen / ſittiglich im Mundt zergehen laſſen vnnd allgemaͤchlich mit dem Speychel hinab geſchluckt / vertreibet den Huſten / vnd raumet die Bruſt vnd Lungen. * Die gemelte Wurzel gepuͤluert vnd in allen Speiſen ges nüger/ift ein ſonderliche erfahrne Artzeney wider die fallende Seucht. Wann man ein Decocrion darauß bereyter/ aller dinges wie man die WurgelSchinam zu bereyten pflegt / vnd 40. Tage lang allen Morgen vnd Abendt vier Vntzen oder fuͤnff dauon warm trincket / vnnd nach der Kraͤfften vermoͤ⸗ gen darauff ſchwitzet / das vertreibet die fallende Sucht vom grundt herauß / wann ſie nicht zu tieff eyngewurtzelt iſt. Dar⸗ c neben muß man aber auch von der gemeldten Wurtzel ein Speißwaſſer ſieden / daſſelbig zur Speiß vnnd den Durſt zu leſchen trincken / vnd ſonſt die gantze zeit der Cur kein andern Tranck verſuchen / ein gute Diætam vnd ziemliche Abitinen- tiam halten / doch zunor mit gebuͤrenden Artzeneyen alle v⸗ berfluͤſſigkeit ordentlich außfuͤhren / aller dings wie man die Cur von der Wursel Schina oder Salſa parilla zugebrau⸗ chen pfleget. Es dienet auch die gemeldte Cur von diefer Wurtzel vor die Hauptfluͤß / die Gliedtſucht vnd das Zipperlein / deß glei⸗ chen wider die abſchewliche Kranckheit der Frantzoſen oder Spanniſchen Grindts / welche ſie von grundt herauß heylet / defigleichen den Krebs vnd Fiſtel / obgemeldter maſſen ge⸗ bene’ oder aber das Puluer taͤglich in allen Speifen ge⸗ bracht. R Filipendelwurtzel in Wein geſotten / vnnd die durchgeſie⸗ gene Bruͤhe deß Tags dreymal / jedesmal auff ein Mackeel⸗ becherlein voll warm getruncken / bringt wider den verſtan⸗ denen Harn / vnd reynigt die Nieren / Harngaͤnge vnd Bla⸗ ſen / vo Schleim vnnd allem Vnrath / vertreibet auch den Schmerpen der Nieren / ſtaͤrcket vnnd erwaͤrmet dieſelben / deßgleichen auch die Blaſen / das thut auch das Puluer mit ein getruncken. Diefe Artzeney führer auch den genden o⸗ der Nierneſtein gewaltig auß. a Siliperidelmurgel/;u Puluer geſtoſſen / vnd J. quintleins ſchwer mit einem einem Truͤncklein weiſſen Weins zertrie⸗ ben / vnd warm getruncken / iſt ein gewiſſe huͤlff / wider den Kaitſeych / vnnd hilffet baldt. Solche Artzeney dienet auch wider den Hufene Lertreibet das Krimmen vnnd reiſſen ir den Daͤrmen. Wann man auch gepuͤluerten Fenchelſa⸗ g men darmirvertnifcher / ſo vertreibet ſie auch vnnd zertheilet die Winde im Leib. Der Samen Bletter und Stengel der Stlipendelmurs/ in Honigwaſſer oder Merh getruncken / treiben Das Birds kein oder dig ander Geburt. | | Filipendelwurtzel allein vor ſich ſelbſt in der Speiß ge⸗ nuͤtzet / oder mit Wein getruncken / dient wider alles eyngenommen Gifft / vnd wider dis Peſtilentz. SJacobi Theodori Tabernæmontant / * Euſſerlicher gebrauch der Filipen⸗ delwurtz. * Ilipendelwurtzkraut friſch im Mundt getkeuwet / heylet Do die Geſchwer der Augen / die ſich zur Fiſtel ſchicken wit, len / vbergelegt wie ein Pflaͤſterlein. Wider den Schmergen der Feigblatern oder Guͤlden A, dern: Nimb ein feyſten Aele / haw jhme den Kopff vnnd Schwang abe / ſchneide den zu Stuͤcken / ſeude den wol inn Waſſer / vnd ſammel das Schmaltz oder Fettigkeit daruon / darzu thu dann reyn gepuͤluert Filipendelwurtzel / temperiers zu einem Saͤlblein / vnnd ſalb die Guͤlden Adern damit / es ſtillet den Schmertzen wunderbarlich. En koͤſtliche Salb die zertheilet die Geſchwulſt der Zeig, e; Platern oder Guͤlden Adern/legerden Schmergen/undver, treiber die Knollen im Hindern ; Nimb Filipendelkraut vnd Wurtzelſafft ni. Vnyzen / Lauchbletterſafft j. loth / Roſenoͤle iij. Vnhen friſchen vngeſaltzenen Buttern j. Vntz. Seude dieſe Stuͤck vber einem linden Fewerlein allgemaͤchlich biß ſich die Saͤfft verzehret haben / darnach ſeihe es durchein reynes leinin Tuͤchlein / darnach ruͤhre nachfolgende Stuͤck zu einem ſehr reynen Puluer / wie ein Sonnenſtaub geſtoſſen vnd gerieben dareyn / Bereyten Armenifchen Bolas, Dra, chenblut / Maſtix / Gummi Arabicum, jedes iij. quintlein / Myrrhen / Rotroſen / Granatenbluͤth / jedes ein halbloth / Dieſe ding vermiſch wol durch einander / ſo haſtu ein vber — ne: koͤſtliche bewerte Salb / zu den obgemeldsen Sc, rechen. — * Das Dritte Capitel. Von dem Waſſerfilipen. delwurtz. | H WEr Wafferfilipendelmurg feinde zwey Ra Geſchlecht⸗ 8 2* 1. Das erſte Geſchlecht / hat zwo oder drey Elanger Wurgeln / vnnd darneben viel duͤnner Wuͤrtzlein / die zwiſchen den groͤſſeren von einem Haupt herauß wachſen / an welchen langechtige / runde vnd vnden herauß geſpitze knobelechtige / dicke Würslein hangen / gleich wie an der roten Steinbrech / werden deren doch ſelten vber⸗ eines an einem fadechtigen Wuͤrtzlein gefunden / die ſeindt am Geſchmack bitterechtig mir einer leichten Aſtriction oder zuſammenziehung. Von dem Haupt der Wurztzeln / wach⸗ fen herfuͤr dicke / feyſte onnd mit holkeelen gekennelte Sten⸗ gel / die ſeindt einer Elen hoch / ſich faſt den Stengeln deß Waſſereppichs vergleichen / vnden neben den Stengeln £ommenberfür die vnderſten Bletter / die ſeindt den Blet— gern deß Wuͤterichs aͤhnlich / die aber am Stengel hinauff wachſen / die haben ein gleichheit mit den Blettern der Rau⸗ then / außgenommen daß ſie ſchmaͤler und kleiner ſeindt / o⸗ ben am endt der Stengel gewinnet es kleine weiſſe Bluͤm⸗ fein auff Kroͤnlein / die wachſen getrungen inneinander / wann dieſelben vergehen / folget der Samen / welcher dem Samen deß Schirlings aͤhnlich iſt. Es waͤchſt an ſumpff K echrigen orten neben den Pfuͤlen vnnd flieſſenden Waſſern. Dieſes gantz Gewaͤchs hat ein Geruch ſchier wie der Waſ⸗ ſereppich | 11. Das zweyte Geſchlecht / har ein Wurtzel von vielen Zaſeln / die von einem Haupt herauß wachſen / der Stengel ift dick wie der vorig mit Gleychen onderfcheiden, / Die Bletter von vnden an biß oben auß / vergleichen fich den Rauthenblettern / vnden feindfie fürger vnd kleiner / etwann in zwey oder drey theil zerſchnitten / oben auſſen werden ſie lenger / je zwey vnnd zwey gegeneinander vber geſetzt / hr I J. Waſſerfilipendelwurtzel. Filipendula paluſtris ], etlich nicht in zwey oder drey theil zertheilet feinde / die Blu⸗ men ſeyn weiß plumechtig in einander getrungẽ auff Kroͤn⸗ lein / nicht anders anzuſehen / dann wann ein jedes Kroͤnlein u — II. Waſſerfiliendelwurtzel ® Filipendula palufttis II, | 9 5 — Das Erſte Buch / Don Kreutern, 432 F nur ein Blum were, Es waͤchſet and dieſes Geſchlecht in ſumpffechtigen vnd Waſſerechtigen Orten vnd Gruͤnden / ſonderlich da die Waſſer außlauffen. Dieſe Figur fol nichts Don den Namen der Woſſer⸗ filiyendel. D Jeſe Kreuter die wir Waſſerfilipendel genennt haben / ſeindt vnſern Aertzten vnd Apoteckern vnbekandt / ob ſie auch den Alten bekandt geweſen / vnd von jhnen beſchrieben worden ſeyen / iſt vns vnbewuſt / ſintemal noch feine Be⸗ ſchreibung ons fuͤrkommen / die ſich mit dieſen Kreutern ver⸗ gleichen wil / derwegen wir ſie bey jhren gebreuchlichen Das men bleiben laſſen | 1. Daserfte Geſchlecht wirdt von ser gleichheit der run⸗ den knobelechtigen Wurtzeln / ſo cs etlicher maſſen mit den Wurtzeln der Rotenſteinbrech gemein hat / von den Kreut⸗ lern Fılipendulaaquatıca, Fıipendula paluikıs, vnd Saxi- fiaga aquatica genannt. | Oenanthe aquatica bulbofa, CB, Lob.quarta, Marıh. Lug. Lauer minus, Dodo, gal. Sium ſiue Lauer minus Dodobæi, Lugd. luncns odotatus aquatilis, Dodo. Perrofelinum Iyl. Cal, ,Sıter paluftre, Lugdun.] Staltantfch /Filspendola acquatica. Flehmiſch vnd Brabaͤndiſch / Waterfilipendula. Engliſch/ Homlocke Dropwoort.] Hochteutf ch / Waſſerfilipendel vnd Waſſer⸗ ſteinbrech NR Il. Das zweyt Geſchlecht / wirdt von den Kreutlern von wegen der Weinrauthenblettlein / Ruta paluſttis vnd Rura pH aquatica genannt. Engliſch / Water Dropwoort. Teutſch Waſſerrauth. Oenanthe aquatica bulbulis carens, CB, aquatica, Lob. obſet. aquatica tepens. Cam in Matthiolũ.] Von der Natur / Krafft / Wirckung / Eygen⸗ ſchafft vnd Gebrauch deß Waſſerflipen⸗ dels / vnd der Waſſerrauthen. DZ Eye obgemeldte Kreuter die Wafferfilipender haben ein bitrerechtigen Geſchmack mit einer leichten zuſam⸗ menziehung / ſeindt warmer vnnd truckner Eygenſchafft vnnd Natur. Sie eroͤffnen vnnd abffergieren. Tiei— ben den Harn vnnd das Grieß oder Lendenſtein in, nerlich vnnd euſſerlich gebraucht. Sie eroͤffnen die Verſtopffung / reynigen die Harngaͤng vnnd Blaſen / vnd vertreiben den Kaltſeych oder die Harnwinde. Andere mehr Kraͤfft vnd Wirckungen koͤnnen auß den obgemeldten durch den ſtaͤtigen Gebrauch / eichtlich von tag zu tag erlehr⸗ ner werden. Das Vierdte Capitel. Von den Erdteaffanien. Je Erdteaſtanien bat eine groſſe / runde Wurzzel / gleich wie die Wurtzel der Erdtſchei⸗ ben / außgenommen daß fie vneben vnd eckech— gger iſt/ von Farben auß wendig grawſchwarg / K end wann fie welt vnnd důrr wirdt runtzelechtig /inwendig if fie goller weiſſen Marcks / eines guten / ſuͤſen vnnd liebli eich macks / gleich wie die Caſtanien vnd Paſtenach chen — durch einander vermiſcht / dig Bletter ſeindt ſchmal vnnd tieff zerfchnitten / vndenher etlicher maſſen dem Coriander gleich und oben auf kleiner / Die Stengel werden anderhaf, ben Spannen lang / die Blumen feyn Eleinonnd weiß / die bluͤhen im Augſtmonat / auff Kronen oder Schatthuͤtlein / wie die Kronen deß Dillkrauts wann die vergehen / ſo fol, get der Samen / welcher kleiner iſt dann der Anis / von Far, De ben — — ze —— 2 =— — — — = = — — =. * er — — Pe TE — Sr = — — — — + — — — — — — — = — — — — — — —— — — 434 3 dacobi Theodort Tabern. monani — Erdteaſtanien. F Bulbocaftanum. G ben ſchwartzgraw vnd wolriechend. Dieſes Gewaͤchß fin⸗ det man hin vnd wider an vielen Orten Teutſchlands in den Aeckern / Felden vnnd Weingaͤrten / ſonderlich aber in der Fin ander Figur der Erdtcaſtanien. Bulbocaftanialtera Icon exlibroantiquo: Mn ee N — UM) Dr? 5 11 ERS NR Cake: | re, er. A Pur | p 5 RE INN — ER — ) N I Shurfürfttichen Pfalz in dem Altzeyerampt / bey der Stap Odernheym auff Sanet Peters Berg / vnd den vmbliegen, den Aeifern on Weingaͤrten / es lieber einen feſtẽ ſteinechtigẽ feyſien Grund. Die zweyte Figur bie oben geſetzt / hat mir der weitberuͤmpt vnnd fuürereffenſich Phloſophus Gurlielmus Turoetus Anglus, vnder dem Namen Apios erſtlich mitge⸗ theilet / die er auß eilem alten Buch abmalen laſſen / aber her, nachmals da er feine Meyming geendert / hat eh es Bulboca⸗ ſtanamgenennet / mit dem es ſich dann durchauß veralei, chet / ohne allein daß die Bletter zu groß geriſſen ſeindt / die Wurtzel aber ſchicket ſich fein vnnd vergleichet ſich wol mit vnſer Conterfeyt dep Bulbocaltanı® Von den Namen der Erdt⸗ caſtanien. 2 Nſer Erdtcaſtanien werden vonder Alexandio Tral- liauo Griechiſch / Borßonsaror genannt/ lohannes Guinterius Ander::acus vereint man folt BaAarokdue Tefen/anderenenneng a yproxasavov, Sateinifch/Bulbcaftang Butbocaſtanũ Balanocaſtanũ, vñ Agtiocaſtanon: Böden Kreutlern wirdt es Caſtanea terrz vnnd Caſtanea porcing amannt, [Bulbocaſtanum apij folio, CB. Bulbocaſta- nuin, Gef, Dodo. Caſt. Cam. maius Tralliani, Lugd. Bal- bocaft. grandius, Lugd, Oenantlie primum, March, Caſt. Lu2d,Apios,Tur.Ornithogali fpecies, Lon: Bunium,De- do. gal, Lacu. Gef. Nucula terreftis Septentrionalium, Lob. Pancafeolus vulgo, Czfalpino, ] Die Saphoyer nenmeng Fauerories. Englifch / Rippernuß vnnd Caronug, 3 ölehmifch vnnd Brabändifch / Erdtnoten. Hochteutſch / Erdteaſtanien vnd Sewcaſtanien Von der Natur / Krafft / Wirckung / vnd Ey⸗ ſchafft der Erdtcaſtanien. Dt Wursel diefes Gewaͤchs ift mittelmaͤſſiger waͤrme Sonnd truckne mi einer Fleinen aftringierenden Eygens fhafft. Der Samen aber ift hitziger vnd truckener vnnd er faft ven dritten Grad / gr öffnet vnnd treiber den Harn. Innerlicher gebrauch der Erdt⸗ caſtanien. * S Erdteaſtanien werden von dem Bauwersvolck rohe geſſen / fie ſeindt aber anmuͤtiger / fo man fie. in der Aefchen braret vnnd mit Saltz jſſet / oder aber ſonſt kochet So man die Wurzeln ſcheelet / darnach in einer Fleiſch⸗ bruͤhen ſeudet mie cin wenig geſtoſſenem Pfeffer / zu einem kurtzen Bruͤhlein / iſt es ein anmuͤtige vnnd liebliche geſunde Speiß / dann fie nehret den Leib wol / vnd bringt duſt zu ehe⸗ lichen Wercken. Dieſe Wursel in der Speiß gebrauchet / oder in der RN dienet fie denen / fo Blut ſpeihen / vnnd Blut harnen! Sie iſt auch den jenigen nu vnnd heylſam die Eyter außwerffen / wie Alexander Trallianus ſolches lıb, 7. bezeuget. Die Schwein eſſen dieſe Wurtzeln ſehr gern / vnd werden feyſt daruon / derwegen fie auch Seuwcaſtanien bey vns ge⸗ x nennet werden, | Das Hünffte Capitel. Don dem Aronenfraut: As Kronenkraut har ein harte holßechtige Mursel/ vnden voller Feiner harechtiger Zaſeln / darauß wächferein Stengel einer Elen lang / bet hat von a en —— — — — re . — Kronenkraut. An Drypis Theophraſti, vel eius ſpecies. N : 8 LINE \ Al TENNIS RL ZANS NEU IR IR M\ NEAR — AI: AN y R Yen —R— hat von der Wurtzel an biß oben auß viel Nebenaͤſtlein oder Zweiglein gerings herumb / je eines vber dem andern / vnnd ligen die vnderſten auff der Erden außgeſpreytet in die ruͤn⸗ de / vnd wachſen weit vmb ſich / die Bletter daran ſeind klein / rundt vnd mit tieffen Kerfflein zerſchnitten vnnd gekruͤmpt⸗ ſpitz / anfaͤnglich wann ſie noch jung ſeindt / lindt vnd weych/ hernachmals aber werden fie ſteiff vnd hart / vnnd wann fie sum Samen kommend / rauh vnd ftechend. Es waͤchſt faft gern / vnd nimpt ein eintziges Staͤudtlein ein groſſen Platz vmb ſich: Der Samendarnon ift mir erſtlich auß Hiſpani⸗ en von dem Edlen Herrn / Henrichen von Wildtberg / mit D andern mehr Samen ohn einige verzeichnuß deß Namens zugeſchickt worden / vnd wiewol es ſich ſchwerlich / wo es ein⸗ mal hingeſehet wirdt / vertilgen laſſen / bin ich doch gar von wegen der veraͤnderungen der wonungen vnd verhinderung vndanckbarer / grober Leut / die Kraut / Ruͤben / Raͤttich vnd anderer dergleichen dingen / in der Reichsſtatt Wormbs dar⸗ umb kommen 11. Es iſt noch ein ander ſtechends Kraut / welches Con» terfeyt wir an der zweyten Stell geben / das hat ein vber⸗ zwerche vnd hin vñ her kriechende Wurtzel / wie das Hunds⸗ graß / die Bletter ſeindt dem kleinen Wechholter oder dem Spaniſchen Steinſpargen aͤhnlich / an den dünnen gleych⸗ echtigen Nebenzweiglein / der Hauptſtengel iſt einer Elen lang: Die Bluͤmlein ſeindt weiß / die ſtehen getrungen bey einander wie Kroͤnlein / der Samen wann er noch in feinen EHuͤlßlein ligt / iſt er dem Reyß nicht vngleich / wann er aber herauf gethan wirdt / iſt er geel / em Samen deß Steinklees aͤhnlich? Von den Namen der gemeldten Kreuter. AAs erſt Geſchlecht der beſchriebenen Kreuter / halten wir vor das-Apuris Theophraſti, 1.bi.1s. Dieweilas ber er The ophraſtus an gemeldtem Dre nur die ſtachelech⸗ \ Das Erſte Buch / von Kreutern F 1 Diypis Theophraß®. Anguillarz. ? GN Er A: \ = S EWR EIN 3 — N tige Bletter / vnnd fonft nichts weiters befchreiber / iſt nichts eygentlich zuſchlieſſen / doch fol eg Diypis Theophrafti blei⸗ ben / folang biß cin ander ein beſſers darthue. Teutſch hab ichs von den Gaͤrtnern Kronenkraut hörennennen / woher aber weiß ich nicht eygentlich / dann daß die Hortulani an⸗ zeigten, dieweil diefes Kraut geringsherumb vnden fich mir feinen Blertern weit außfpreyrer / vnnd oben hinauß allge⸗ mächlich in ein rumde Form vnnd Geſtalt fich zuſpitzet / wie ein dreyfache oder Baͤpſtliche Kron / herren fie dieſem Ge, waͤchs den Namen Kronenkraut gegeben. [Kalifpinofum, CB.an Tragus Matthiolit II. Dasander Kraut haltet der hoch und weirberiimpt Philofophus Aloifius Anguillara vor dag Diypis Theo- phrafti , dieweil aber Theophraftus von diefem Gewaͤchß nur die dornechtigen oder ftachelechtigen Bletter befchreiber/ ift ſchwerlich zu ſchlieſſen obes Drypis ſeye odernicht / doch iftdabey fein gefahr / fintemal die Kräfften und Tugenden obgemelöter Krenter vns vnbekannt / wie auch Theophra- ſtus dauon nichts gemeldet. Welches nun aber das recht Drypis Theophrafti vnder dieſen beyden beſchriebenen Kreutern ſeye / woͤllen wir den Gelehrten zu iudicieren vber⸗ geben / vnnd jhnen das Breheil außzuſprechen befehlen. Drypis Theophraſti, Anguillare, Lob. Lugduc Das Sechſte Cap. Von dem Pfilten oder Floͤchſa⸗ menkraut. Ber Eß Pſilienkrauts Haben wir zwey vnder⸗ ſchiedtliche Geſchlecht in vnſern Gaͤrten wach⸗ ſen· — 1. Das erſt Geſchlecht / hat ein lange / weiſſe Wurzßel / mit vielen Zaſeln oder Nebenwuͤrtzlein / der Sten⸗ Oo ij gel wirdt — — — nn — mn ur mn EEE — en — u — — —* — — — — — _ — — — — —— — — Pſyllium 1. B gel wirdt ſelten ober eines Schuchs hoch / mit vielen Ne⸗ benzweiglein / hat Bletter die ſeindt den Blettern deß Hirtz⸗ hornskraut faſt Ähnlich / aufgenommen daß fie lenger / grauwer vnnd rauher ſeindt / ohne Zincken. Das gantze Kraut wann es erſtmals herfuͤr kuͤmpt / iſt es wie das ge⸗ mein graß anzuſehen: Gegen dem Brachmonat fommen allerarft die Stengel herfür mitibren dünnen Nebenaͤſtlein / die bringen am oͤberſte der Gipffel / kurtze getrungene Knoͤpff⸗ lein oder Aeher / die ſeindt Grawfarb mit faſt kleinen geelen Bluͤmlein / die blühen im Hewmonat vnnd Augſtmonat / wann dieſelben abfallen vnnd vergehen / folget der klein Sa men / welcher wann er zeitig wirdt / iſt er hart vnnd ſchwartz / D aller dings den Floͤhen Äbntıchroaher dan auch er ſeinen Na⸗ nen entpfangen hat. Es waͤchſet in Italien vnd auch in et⸗ fichen Orten Teutſchlands in hartem / rauhen vngebauwe⸗ nein Erdtreich / auch etwann in Aeckern und Weinbergen / wirdesoch an bielen Orten den merentheil in den Luſtgaͤrten vom Samen auff geziehlet / es bluͤhet faſt den gantzen Som⸗ mer ober / in dern end deß Augſtmonats fengt der Samen an zu zeitigen / welcher von dieſem Gewaͤchß am gebreuch⸗ lichſlen iſt / der wirdt im Herbſtmonat eyngeſamblet / vnnd sum Gebrauch der Arzeney auffachaben Il. Dasander Geſchlecht theiter feine Wurtel inn viel theil auß / mit vielen grauwen / haarechtigen vnd angehenck⸗ ten Zaͤſerlein / hat viel mehr Rebenaͤſtlein dann das voͤrig / mit dielen vnzehlichen Blettern bekleydet / onnd durch einan⸗ der verwirret / die ſeindt auch grauwlechtig vnnd haarechtig / E aber lenger vnnd dünner dann die Bletter deß erſten Ge⸗ ſchlechts. Es hat auch mehr Knoͤpfflein oder Aeherlein | aber ein wenig kleiner / dann deß vorigen / ſonſt ſeindt ſie an geſtalt vnnd dem Samen dem erſten gleich. Dieſes Ge⸗ fchteche waͤchſt nirgends meines Willens in Teutſchlandt / ſondern wirdt allein in den Luſtgaͤrten gesihler. Wohin es aber einmal gepflantzet wirdt / beſamet es ſich alle Jahr ſelbſt / ond iſt darnach (gleich wie auch das erſte Geſchlecht) nicht leichtlich außzureuten? D. Jacobi Theodori Tabernemontant! Rlſi 4 Ä Pr }, Pſillienkraut. II. Pſillienkraut. Pſyllium II. Bon den Namen der Pſillien⸗ kreuter. | As Pſillienkraut oder Welſch Floͤchſamenkraut / wird Griechiſch genannt / "YdArv, Karaguris,Kuvonegarıon, KXpusę dAıov, Kuvomusov, Purdspis, Zmersamaiv, ZintAsov, Kuvos- Ads, vnnd son Theophrafto, Kuvols, Sateinifch/ Phyllium herbapulicaris, Pulicaria, Cataphyfis, Cynocephalium, Cryftalium, Cynomyium , Pfylieris,Sicelioticum, Sice- lium, Herba Siaula, Syluacium, von Plinio Cynoides, von Theophra to, Cynops, von Theodoro Gaza, Cauaria her- ba, von den Krentlern vnnd Simpliciſten / Herba pulicaris I vaPulicaria Dioſcoridis zum vnderſcheidt Conizz,die von _ Theodoro Gaza bey dem Theophralto auch Pulicaria oder Heiba pulicaris verdolmetſcht vnnd auß gelegt iſt worden. WPon den gemeinen Aertzten vhnd Apoteckern wirdt ſie mit verwechſelung deß y in das i / eines Buchſtabens Plillium genannt. Von Serapionel:b, fimp.cap. 220. wirdt die⸗ fes Kraut Arabiſch / Bazara chatona cn Aueırhoe - Beſtarcoton, von Auicenna vnd andern Arabifchen Xergten/ Choruna, Chatona Chorume vnnd der Samen Bezir Cothumt, genannt, Sftalianifch/Pfli. Hifpanifch/ Zargatona, Mas- ra.aton , Zeragatona, welche Namen erlicher maſſen ein ge⸗ meinſchafft haben mit der Arabiſchen Sprach. Frango⸗ ſiſch heiſſet das Pſfillienkraut / Herbe apuers, vnnd LNerbe de pulces. Africanifch / Vargugum. Polniſch/ Pfylium. Böh miſch / Chmelyk. Engliſch / Ileeworte / vnd Fleeſede.Flea⸗ K woort.] Flehmiſch vnd Brabandiſch / Bloyeruydt. Hoc | teutſch / Pfillien oder Pſyllienkraut / Floͤ chſamenkraut vnd Welſchfloͤchkraut / zum vnderſcheidt der Duͤrrwurt oder — die von vns Teutſchen and) Floͤchkraut genannt wirdt! a * II. Phyllium alterum, CB. Pfyllium Matth. Trag. Fuch. Tur. Dodo,gal, & poll. Cord.in Diof. & hift, Gef.Lob. Caft. Lugd. Pfyllium fecundum, Anguil.minus , Ca c hrafti, Gel. 1, Plyl« a Pulicaris herba, Lob, icon. Cynops Theop mn an un FD AD AD II , I — — — MD EU ——, —— CE — u A All.Piylliam maius, CB, Czf.alterum, Matth. Caft. Lugd. tertium, Anguil, Plinianum fortè radice perenni fupinum, Lobelof) | Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Ey⸗ genſchafft deß Pſilienkrauts. a: Pfillien oder Floͤchſamenkraut / hat ein Krafft vnd Eygenſchafft zu kuͤlen vnd zur weychen / dann der Sa— men iſt faſt Falter Natur biß in den andern Grad/ aber zu trucknen vñ zubefeuchtigen zugleich rechtmaͤſſig vermiſchet. Die alten Arabiſchen Aertzt haben ein beſondere Meynung vnd Fantaſey mit dem Pfillienfamen / geben fuͤr es ſeye wi⸗ ı derwertiger Natur / alfo daß die Rinde deß Samens fälten m ſol / vnd das inner Marck ſol waͤrmen / vnd thun aber ſolches B ohnallen Grundt / denn bey den alten Briechifchen Aerpien befinden wirdas Widerfpiel/darumb den Arabifchen Aertz⸗ gen darinnen nicht zu glauben iſt / ſintemal wir auch durch kun täglichen Gebrauch dieſes Samens das Widerſpiel er⸗ ahren. | | Innerlicher gebrauch deß Pſillienkrauts oder Samens. weil der erweychet Schleym am aller meyſten von den Pfllienfamen innerlich vnnd Euſſerlich ge⸗ braucht wirde/wölfen wir erfklich che wir deifelben Gebrauch anzeigen / [ehren wie manden Schleym daruon aufziehen fol. Dean fol nemmen iiij. Vntzen geſeuberts Pfillienfa⸗ mens / den in ein ſauber erdin oder ſteinin Geſchirr thun / al⸗ C fo gang wie er an jhm ſelbſt iſt / vnd daruͤber ſchuͤtten xvj. vn⸗ gzen heyſſes Brunnenwaſſers / ſolches verdeckt hinſtellen vnd vber Nacht oder auff xij. Stunden darüber ſtehn laſſen / darnach ſol mans bey einem Fewer laſſen warm werden’ fol, gendts in einem ſpitzen leininen Sack vom ſatt gewebenen Tuch thun / den Schleym alſo warm mit zweyen Stecken herauſſer drucken / biß ſo lang man nichts mehr weiter her⸗ | auß bringen mag / den fol man als dann zum Gebrauch | aufheben, Pſillienkrautſchleym wirdt nuͤtzlich inallen higigen Ge, N brechen/ engüindungen vnnd verdörrungen der Bruſt vnnd sungen gebraucht / fonderlich fo man ‚denfelben mit fülen, den Bruſtwaſſern vnnd Syrupen vermifcher /alsda ſeindt Violen / Seeblumen vnnd Roſenwaſſer / Violen / Seeblu⸗ men vnd Roſenſyrup vermifcher/ brauchet: Vnnd iſt dieſe D Arseneydenen fo mit dem Ethick oder Schwind ſuͤchtigen Feber beladen / ein beſond gut Argeney/fo ſie dieſes Schleyms ein halb Bug mit fuͤnff loch der gemeldten gediſtillierten Waſſern / vnnd zwey lorh der Syrupen deß Tags zwey oder dreymal vermiſcht trincken. Gemeldte Artzeney bekuͤmpt auch ſehr wol den Lungenſuͤchtigen / die von groſſer truckne wegen nicht außwerffen koͤnnen. | N Wider die hisige rauwigkeit deß Halß von Huſten und \ ſcharpffen hitzigen Stüffen verurfache : Nimb ganzen N Pſillienkrautſamens j. loth / Quittenkernen / weiſſen Mag, ſamen / jedes iij. quintlein / Thue dieſe Samen in ein ſauber Geſchirrlein / ſchuͤtte daruͤber iiij. Vntzen warm gediftilliere Roſenwaſſer / laß ſolches verdeckt vber Nacht ſtehen/ deß Morgens machs warm / vnnd ziech den Schleym daruon z auß / vermiſch darmitij. loch / gepuͤlnert Penidzuckers / vnd K nimb jedereweilen ein halbs Loͤfflein voll daruon / dag halt | lang im Mundt vund laß darnach allgemächlich mit Küpff, lein hineyn ſchleichen / das heylet dieverfehrung der Keelen vnd deß Halß / vertreibet die rauwigkeit / vnd ſtillet den Fluß gewaltig. Wider die verftopffung deß Stulgangs derjungen Kin, der in den hitzigen Febern: Nimb Pfillienfamen j. lorh/ Mertzviolen gruͤn oder duͤrr ein halb loth. Thue dieſe Stůck in ein Geſchirrlein / vnnd ſchuͤtte darüber vier oder fünff — — Das Erſte Buch / Don Kreutern. 437 F loch gediſtilliert Mertzviolenwaſſer zunor heyß gemacht / laß vber Nacht ſtehen / deß Morgens zwing den Schleym daruon Durch ein dicks gewebens leinen Tuͤchlein / vnnd zer⸗ treib darinn ij. loth Manng oder Honigdaws / vermiſchs wol / ſo wirdt es ein duͤnnes Latwerglein / dauon gib dem Kindt ein Loͤfflein voll auff einmal zu lecken / es purgieret ſaufftiglich ohn Schmerzen / vnnd lefcher darneben die Se, briſche hiß. Wiltu aber dieſe Artzeney ein wenig ſtaͤrcker ha⸗ ben / ſo laſſe zuuor ein quintlein Rbebarbarz klein zerſchnit⸗ ten mit zehen Gerſtenkoͤrnlein ſchwer Indianiſcher Spica⸗ narden ein Nacht in dem Violenwaſſer weychen ehe du es vber den Pſillien ſamen ſchuͤtteſt / deß Morgens machs fir, dend hen ß / drueks hart auß / vnd ſeihe es durch ein Tuͤchlein / vnnd fchlirre es darnach vber den Samen / tie oben gemel⸗ det / vnnd bereyte das Latwerglein. Ein altes erwachſens G Menfch mag drey oder vier Loffel voll daruon nemmen/ fo erweychet es den Bauch vnd führer die hitzige ſchaͤrpffe Gal⸗ len ſaͤnfftiglich auf / doch ſo ferr der Menſch nicht hart ver⸗ ſtopfft iſt / dann es ſonſt zu ſchwach were /ond gehoͤret nur vor bloͤde vnnd zarte Menſchen / deßgleichen vor die Kin⸗ der. Wann aber einer ſich ſtaͤrcker purgieren wolte / ſol er der verordneten Mixtur ein Loͤffelvoll nemmen vnnd ütj. Grän reyn gepuͤluert Dacıydı) darmit vermiſchen / vnnd alfo vor fich ſelbſt allein / oder aber mi einer Bruͤhen zertrieben / deß Morgens oder Abendts allwegen wann der Magen nuͤch⸗ tern iſt warm eynnemmen / das wirdt die ſcharpff vnd hitzig Gallen genugſam aufführen. Pſillienſamen zu einem ſubtielen Puluer geſtoſſen / vnnd ein guintlein oder anderhalbs mit einem Trumcklein Honig⸗ waſſer oder Meth zertrieben / vnnd deß Morgens nuchtern vnnd warm getruncken / erweychet den harten verſtopfften Bauch / vnnd fuͤrdert den Weibern jhre natürliche Do, natblumen. Pfillienfanen gepuͤluert / vnnd anderhalb quintlein auff einmal etlich Tag nach einander mir gutem weiſſen Wein geı truncken / bringet viel Milch / vnnd machet den Weibern/ die nicht ſeugen koͤnnen / die Milch fallen: iſt auch gut wider die Waſſerſucht. | Pſillien ſamenſchleym mir Biolenfyrup vermifcht/iedes gleichviel / loͤſchet den groſſen Durſt / fo von der ernefne end duͤrre der hitzigen Ballen entſtehet / vnnd fuͤhret daneben die Gallen ſaͤnfftiglich auß / fo man jedertweilen ein Loͤf⸗ fel voll oder zween vor ſich ſelbſt eynnimpt / oder mit ge⸗ N — Gerſtenwaſſer vermifcher/ wie ein Julep erin, et. Gemeldte Artzeney dient auch ſehr wol in den hitzigen brennenden Febern / nicht allein den vnleidtlichen Durſt da⸗ mit zu leſchen / ſondern auch die groſſe Hitz zu miltern. Et, liche vermiſchen den Pfiltienfchleym mit Zucker / machen darnach mit friſchem Waſſer ein Julep darauß vnnd geben denſelben den Febricitanten zu trincken. Diefe Artzeney er, weychet auch den verſtopfften Bauch in den Febern / vnnd machet Stulgaͤnge. Pſillienſamen ein wenig in einem Eiſen Pfaͤnnlein ge⸗ roͤſchet / darnach zu Puluer geſtoſſen / vnnd eines quintleins ſchwer mit einem weichgeſottenen Eye eyngeſuppet / dienet wider die langwirige Bauchfluͤß oder Durchleuffe. Pſillienſamen obgemeldter maſſen in einem Pfaͤnnlein geroͤſchet / darnach ein wenig zerknitſchet / ein zeitlang in Re, genwaſſer geweychet / darnach abgeſiegen vnnd getruncken / heylet die verſehrte Daͤrm / vnd miltert den Schmergen der⸗ felben/ ſtillet ale hizige / Choleriſche Bauchfluͤß / deßgleichen die Rothrur vnnd auch andere Bauchfluͤß / ſo von su viel ſcharpffen / hizigen Purgationen / als von Mießwurg/ Wolffsmilch / Treibförnern/ond auffgerrusfnerem Scams monifafft/vernrfacht werden, Piltienfamenfchleym mie Zucker oder Violenſyrup tempertert / darnach mit einem Zuckerwaſſer vermiſcht getruncken / legt vnnd miltert das hefftig brennen deß eynge⸗ o iij nomme⸗ A nommenen lebendigen Kalcks / deß gleichen deß Neufch, geels / der Spanniſchen Mücken / vnd deß hizigen Gummi Euforbij, vnnd heylet die innerliche Verſehrungen die dat, von verurſachet werden. Euſſerlicher gebrauch deß Pſillienſamens oder feines Krauts, NT Sillienkraut geftoffen vnnd mir Roſenoͤle / Effſig oder Waſſer zu einem Pflaſter temperiert / miltert das hisige Hauptwehthumb / vbergelegt. Das thut auch der Pfillien⸗ ſaͤmenſchleym mie Eſſig vnnd Roſenoͤle vermiſcht / fo man zweyfache leinine Tücher darinn netzet / darnach widerumb die Stirn vnd beyde Schlaͤffe leget / dieſelben auch fo offt ſie trucken werden / wider erfriſchet / das thut auch der Safft allein fo man die Stirn vnnd Schlaͤffe darmit anſtreichet / ls genetzten Tiichlein obgemeldter malfen vber⸗ eget. | Oder ſtoſſe den Pſillienſamen / vermifch den mit Waller zu einem duͤnnen Breye / ſtreiche den auff ein Tuch / vnd lege ſolches vber die Stirn / es hilffer baldt. Oder ſeude den ge⸗ ſtoſſenen Pſillienſamen mit Eſſig vnnd Roſenoͤle zu einem Pflaſter / ſtreichs auff ein Tuch / vnnd legs warm vber die Sm | Pfillienfamenfchleym mit Chamillendlen jedes gleich viel durch einander vermifcht / darnach Tuͤchlein darinn ge, netzet / vnd ſolche vber die Stirn vnnd beyde Schläf warm vbergelegt / iſt ein ſehr gute vnnd bequeme Artzeney wider das Hauptwehethumb / das von der Sonnenhitz feinen Vr⸗ O ſprung bat, So einem die Haar rauhe oder Scharpff ſeindt / der ſeu⸗ de Pfillienſamen in Waſſer / vnd waͤſche fein Haupt mit der abgeſiegenen Bruͤhen. Daß die Haar an den Augbrawen oder an andern or, een nicht wachſen: Nimb Pſillienſamenſchleym / vermifche den mir Eſſig/ Honig vnnd ein wenig auffgetrucknetem Magſamenſafft / Opium genannt / auch ein wenig Bi⸗ bergeyl/ temperiers wol durch einander zu einem Saͤlblein / vnnd ſalbe die Augbrawen oder andere oͤrter deß Leibs dar⸗ mit. ®. >. Der Schleym von Hfillienfamen mit ein wenig Ten, chelwailer temperiert / vertreibet das rinnen der hitzigen Au⸗ gen / ſo man Tuͤchlein darinn netzet / vnnd vber die Augen le⸗ get. Gemeldte Artzeney dient auch wider das rinnen der Au⸗ D gen in hisigen Febern. Pſillienkrautſafft mit Honig temperiert / dient wider die wuͤrmige vnd flieffende Ohren / dareyn getropfft. Pſillienkraut geſtoſſen / vnd mit Eyerweiß / ein wenig Eh ſig vnd Roſenwaſſer temperiert wie ein Pflaſter / vnnd vber die Stirn gelegt / ſtillet das bluten der Naſen. Wider die Schrunden vnd auffgeriſſenen Lefftzen / von kaͤlte vnd rauhen Winden: Nimb Pfillienfamenfchleym j. loth / reyn gepuͤluert Gammi Arabicum mit ein wenig Hart⸗ rigelblumenwaſſer zertrieben ein halb loth / Genßſchmaltzij. loth / temperiers wol durch einander zu einem Saͤlblein / vnd ſchmiere die Schrunden darmit. Pſillienſamen gepuͤluert oder nur groblecht zerſtoſſen / vnd vber Nacht in Roſenwaſſer geweychet / wirdt zu einem glatten Schleym / der dienet wider die Reuhe der Zungen / Edie von der Hin vnnd Breun in den hitzigen Febern / verſehrt vnnd verbraͤnnt iſt / ſo man die Zung offtermals damit ſalbet vnd anſtreichet / vnnd heylet auch die Schrunden die daſelbſt herkommen. Oder nimb deß außgezogenen Pſillienſchleyms mit Mert veielwaſſer bereitet / temperiere den Mit gepuͤluertem Zuckercandit biß er ſuͤß wirdt / damit beſtreich die Zung off⸗ sermals/ es hilffet ſehr wol. J Wider die Schrunden der Zungen: Nimb deß außgezo⸗ ein wenig außdrucket daß ſie nicht trieffen / vnnd warm vber — D. Jacobi Theodort Tabernemontani F genen Pſillienſamensſchleym / friſchen vngeſchmeltten vnnd vngeſaltzenen Buttern / jedes gleich viel / vermiſchs mit ein wenig Zuckercandit / vnnd gebrauchs wie jene ge, meldet. Oder nimb deß außgezogenen Pſillienſamensſchleym / daß weiß von einem friſchen Eye / Roſen oder Viblenſy rup / jedes gleich viel / reyn geftoffen Burtzelkraut oder Por, cellanfameny gebrannt vnd Flein gerieben Helffenbein / jedes eins quintleins ſchwer / temperiers wol durch einander / vnd beſtreich die Zung obgemeldter maſſen darmit / es hilfft ſehr wol. Dover nimb Pfillienfamen / gerollt Gerſten / aefchaben vnnd klein geſchnitten Suͤßholtzs / jedes zwey qauintlein/ mach ein reynes ſubtieles Puluer darauß / thu dazu Ro, feinfeinhonig ii. loth / Zuckercandit j. loth / Roſenwaſſer ein Beherlein voll / Seude ſolche Stuͤck mitcinandert ie ein duͤnnes Honig / behalts zum Gebrauch / vnnd ſalbe die Zum, gen offtermals darmit / vnnd ſo der Hals auch vonder Hit Herwsndtift/ ſo nimb jedertweilen ein halbes Loͤffleinvoll in den Mundt / vnd laß mit Luͤpfflein ſittig hineyn ſchleichen. Oder nimb deß Pillienfamens außgezogenen Schleyms / Wiolenſyrup / friſch Huͤnerſchmaltz / jedes ein [och /temperiersdurch einander / vnnd brauchs wie oben ge, melderiſt. Wider die bitterigkeit der Zungen: Nimb einer halben Caſtanien groß Pfillienſamen / binde den in ein Tuͤchlein / legs in ein Becherlein voll warm Wegwarten oder ſauwer Ampfferwaſſer / laſſe ein Stunde oder drey darinnen ligen / darnach ſtreiche es je vber ein weil vber die Zung / das zeuhet die boͤſe His herauß / kuͤlet die Zung vnd benimpt die bitterig⸗ u feir derſelben. Dieſe Argeney wirdt beifer vnnd fräfftiger/fo man denvierdten theil Roſeneſſigs oder Hindtbeereſſig mit dem obgemeldren Waſſer vermiſchet. Pſillienſamensſchleym mit Eſſig außgesogen/ mit dem * Safft von Bilſenkraut vermiſchet / vnnd darnach mitleinn nen Tuͤchern vber der Weiber oder Jungfrawen Bruͤſt ge⸗ legt / verhuͤtet daß die Bruͤſt nicht groͤſſer wachſen / drey Tag lang nach einander alſo beharret. Waun einer zu viel ſchwitzet / vnnd den Schweiß nicht wehren kan / alſo daß er auch krafftloß daruon wirdt / vndin die ſchwindtſůchtig Feber gerahten wil / der ſeude Pftllien ſamen in Waſſer / mache ein Lauwes badt daruon / vnnd waͤſche ſich darauß wann er wil ſchlaffen gehen / vnnd thue das ein Tag drey oder vier⸗ | Die anfahende Kröpff zn verrreiben : Nimb Pfillienſa⸗ I men/ geſcheelte Bonen / Neffelfamen/ jedes gleich viel/ftofe i Die zu einen firbriefen Puluer / vnd temperier fie mit genug ſamem There oderweychen Bech su einein Pflaſter / vnnd ſegs auff ein Tuch geſtrichen / vber die Kroͤpff. Oder nimb Pſillienſamen j. Vnzz / Eybiſchwurgzel ein loth / auffgetruckneten Tanbenkaat / alt Schweinenſchmaltz jedes iij. loch / Therr oder weych Bech vj. Vnzzen / Stoß den Pſilllenſamen zu einem ſubtielen Puluer ſampt dem Dubenkaat / das Therr vnnd Schweinenſchmaltz zerlaſſe / rhuͤr darnach die Puluer dareyn / darnach boͤre es wol mit den Haͤnden / ſtreich daruon auff ein deder / vnd legs vber die Kroͤpff / es trucknet vnd zertheilet ſie wunderbarlich. Dieſes Pflaſter zertheilet auch die Schlier vnnd Beulen vnnd Ge⸗ ſchwer vnder den Armen / deßgleichen auch die Blutey⸗ fen / hefftet die Fiſtel vnd heylet die Carbunckeln oder Zinn⸗ K blatern. Wider die Blut oder Roteruhr / roͤſche Pſillienſamen in einem eyſenen Pfaͤnnlein / thu den in ein Saͤcklein / vnnd lege daſſelbig warm vber den Bauch vber den Nabel / ſo der Gebrechen von den oͤberſten Daͤrmen kompt / wann er aber von den vnderſten Daͤrmen kompt / ſo lege das Saͤcklein vnder den Nabel. Oder ſtoſſe geroͤſchten Pfillienſamen zu Puluer temperier den mit Eyerweiß / Eſſig vnnd Roſena \ e — * ẽ Anm Pflaſter / vnd lege ſolches auff ein den vber die Nieren / vnd fornen vber die Schloß. Kaͤme a, ber der Blutfluß von den obern Därmen/ ſo lege es obgemel⸗ ter maſſen ober den Nagel, Wider das Zipperlein vnnd die Gliedtſucht: Nimb deß außgezogenens Schleyms von dem Pſyllien ſamen viij. vn⸗ Be Gerſtenmeel vier vntzen / mach mit gnugſamem Roſen⸗ oͤlen vnnd ein wenig Eſſigs ein Pflaſter darauß / das ſtreich warm auff ein Tuch / vnd legs vber. . Pfollienfamen in flieſſendem Waſſer geſotten / ein Bad dar auß gemacht vnd darinn gebadet / hilfft ſehr bator wider die Gliedtſucht. Oder nimb deß außgezogenen Schleyms von Pſyllien⸗ ſamen viij. vntzen / Roſenoͤle vj. vnzen/ Wachs it. vntzen zerlaß das Wachs vnnd Roſenoͤle durcheinander / laſſe kalt B werden / darnach thu den Pſyllienſchleym darzu / vnnd ver⸗ miſchs wol durcheinander / ſtreich davon auff ein leinin tuch / vnd legs vber die Gliedſuͤchtige Glieder, Etliche ſieden das Pſyllienkraut mit ſeiner Wurxel / vnd aller Subſtantz in Baſſer zu einer baͤhung deß Hindern / fuͤr den haͤfftigen Arßzwang. Pſyllienſamen sa Puluer geſtoſſen / mir Roſenoͤlen vnnd Weineſſig vermiſcht / vnnd wie ein Pflaſter vbergelegt / iſt auch ſehr dienlich wider die Gliedtſucht vnd Schmertzen der Gleych / deßgleichen wider die Ohrmuͤtzel oder Geſchwer hinder den Ohren / Parotides genannt / Item wider vie Ge⸗ ſchwulſt vnd Brodtgeſchwer Panos, deßgleichen wider an⸗ dere Geſchwulſten / vnd die verrenckten Glieder. Pſyllienſamen geſtoſſen / mir Eſſig vermiſcht und tempe⸗ riert wie ein Pfiaſter / darnach wie ein pflaſter vbergelegt / C — der Kinder / vnnd die groſſe Nabel⸗ ruͤch. Der Pſyllienſchleym wirdt von den rechten / erfahrnen vnd beruͤmpten Wundtaͤrtzen / als ein kraͤfftige kuͤumg vnd tepercuſſiuum, in allen hitzigen Geſchwulſten vnd Apoſte⸗ men faſt nuͤtzlich gebraucht / nit allein im anfang / ſonder auch im zunemmen derſelben / den legen fie mir leininen Tuͤchern vber / vnd erfriſchen dieſelbigen offtermals. Wider die Knollen vnd Gewaͤchs im Hindern / nimb vn⸗ gefaͤhrlich auff die iij. vnz Pſyllienſamens ſchleym / thu ven in ein bleyen Moͤrſelſtein / vnd reib vnd agitier denfelben wol darinn auff ein ſtundt / darnach ſchmier die Knollen darmit / vnd legs mitleininen Tüchlein darauff / es hilfft vnd legt den Schmersen. Rider die entzuͤndung oder higige Geſchwulſt der Hoden / D Nimb dep außgezogenen Schleyms von dem Pſyllienſa⸗ men vier vntzen / deß außgezogenen Schleyms von beinſa⸗ men zwo vntzen / vermiſche fig durcheinander / vnnd lege ſie mit leininen Tuͤchern vber die Geſchwulſt / es hilfft gar baldt. Wider die boͤſe vmbſichfreſſen de Geſchwer der heimlichen Glieder / beyde de Manns vnd Weibsperſonen: Nimb deß außgezogenen Schleyms von Pſyllienſamen iij. vntz / Ro⸗ ſenoͤlen gleich fo viel / vermiſchs wol in einem bleyenen Moͤr⸗ ſel / vnd agitirs zum wenigſten j. ſtundt mit einem bleyenen Stoͤſſer / daß ſie ſich wol vereinigen vnd ein Saͤlblein darauß werde / das leg mit leininen Faͤſelein in die Geſchwer over Loͤ⸗ cher / es hilfft wunderbarlich. | Plſyllienkraut gefioffen / mit Schweinenfchmals zu eim x Pflafter temperiert / fanbert vnnd reyniget die faulen / böfen Schaͤden vnd Geſchwer / vbergelegt. Wider das Rotlauffen / vñ den vmbſichfreſſenden brand oder Sanct Anthoniü Seumwer : Nimb deß außgezogenen Schleyms vom Pſyllienſamen / Roſenoͤlen / jedes drey loth / Nachtſchattenſafftj. loth / ſolche ftück fol man mir zwey loth Roſenſalb wol durcheinander temperieren / vnnd vber den Schaden legen. Diotcorides ſchreibet / wann das Pſyllienkraut friſch vñ gruͤn in ein Hauß gebracht werde / ſo verhinder es daß keine Floͤch nicht darinn wachſen. Das CErſie Buch / Won Kreutern. Tuch geſtrichen hin F Der Campfer wirdt nimmer beſſer bey ſeiner kuͤlenden Krafft vnd gutem weſen gehalten / dann allein in dem Pſyl⸗ lienfamen, - | Pſyllienſamens purgierende Latwerg. Anti- dotus ſeu Electuarium ex Pyllio. On dem außgezogenen Schleym deß Pſyllienſa⸗ mens / machet man auch ein beruͤmpte / purgierende Latwerg / die wirdt Antıdorus oder Eleftaarıuım de Pfyllio genannt / vnd wirdt in allen wolgerüften Apotecken bereyter gefun den / alſo daß ſie ein jeder leichtlicher kauffen / dann ſie ſelbſt machen fan. Dife Latwerg treibt anf die ſ charpffe Ehoferifche Feucht / vnd vertreibet alle Kranckheiten / die von folcher feucht her⸗ fommen/infonderheit aber die wider ſpennigen Keber/ fie is⸗ fer auff alle innerliche verſtopffung deß Eingeweyds vnd deß Geaͤders / ſie fuͤhret auß die Geelſucht / fie diene wol inn den hitzigen gallſuͤchtigen Febern / leſchet alle vnnatuͤrliche hir vnd vnnatuͤrliche entzuͤndungen / fie iſt gut wider das Haupt⸗ wehethumb von Hitz / deßgleichen wider den Schwindel / der von vberſichſteigenden Choleriſchen Daͤmpffen vervrſachet wirdt / dann dieſe Latwerg fuͤhret alle ſchaͤdtliche gallſuͤchtige Feuchte auß dem Magen / welche vberſich in das Haupi flei, get / das Hirn vnd Haupt beſchweret / man gibt einem blöden Menſchenj.loth / einem ſtaͤrckeren anderthalb lotl vnnd ei⸗ nem gar ſtarcken auch ij. loth / mit einer Bruͤhen deß Mor gens nuͤchtern warm zu trincken / vnnd laſſet jhnen zum we⸗ nigſten vier Stunden darauff faſten. Das Siebendt Capitel. Von den Kornblumen. 1. Blanwe Kornblum. Cyanus cæruleus aruenſis. ee \ N VE N W AN R AN * NW SI Nez S — m —— — — — — — een = um — —— enter — — — — — — ui ld IE] pin | , } hd) j u N N mM I Er HN ' j It 14 #1 ME Ina II | J 1251 4 FR ' i I" HN Hi I In N x | ö Nah ! In 1 1 A | 15! Id di) un NER IH ll, ’ it 1904 | 1 ] di 137 une ’ um ik I A „ih ni Ze a in SioR na) a 1 „he ‚ha x n an Fr A068} zu ak a Je a = IK di N HEN F J hl. 1 | N Ä 0 it Aa Iuı; N 1143 | "3 Mn aa I ; N ir mu } a le} —20 Bl! "08 Ba kn IE I MIN, ae A 1] Sf 3 F a I It Hang > il { LM 4 ki All a! 3 —J "m! WER, I m Ti a | | Ep a avaar Id de | Ki 1 1:0 I h 1A h Lid 3 1]: Ru Ma N —01 w 7 h; I 1 1 1m J I 208 Te Er 1E9 Mel IH 1 IM | er INN j] Dh nt IA Il 1) ana , | an | al a N H 4 | 1‘ y | Im | 1 ni —4 I) ‚TB : 1 KR In Na a nr \ u ae ee an TR SON 1a Mr 10) DaHaın er NR N a I ’ N 4% RE: SE oh HE ai arm! 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Cyanus ex albo violaceus. ſeindt / A VI Blauwe gefuͤllte Kornblum. E Cyanns czruleus multiflorus, N, Ss E— Are — —— — SZ — ZN N NZ x ſeindt / etliche derſelben habe zwey Spitzlein / wie die oͤrechtige Salhey / gewinnen viel Aeſtlein vnd Nebenzweiglein / an ei⸗ nem langen / holtzechtigen vnd eckechtigen Stengel / welche am obern theil viel rauher / ſcharpffer / ſchuͤpechtiger Knoͤpff VII Geſuͤllt Purputbraunkornblum. Cyanus Purpureus multihiorus, 4 Sad Nr N N) N 8 13 / 19 X LG 7 — EN 6 — x8 ng. N R — 7 — — — N N D — —— — — — * * + A A® ' fi Das Erfie Buch / von Kreutern 2 Y 441 — Ir S +44 “4 “4 4, ists 2 VII. Weiß doppel Kornblum in der mitte Purpurfarb. — Cyanus albus muylullorus medio puteus. tragen / darauß die ſchoͤnen / lieblichen Blumen im DBrach, onat herfuͤr wachſen / ein theil weiß / die andern halb blauw vnd weiß durcheinander vermiſcht / die dritten braun / vnnd die vierdten ſchoͤn Himmel oder Lazurblawe / welche dann auch vnder allen gemeldten Geſchlechten die gemeinſten ſeindt / wann die verblühee vnnd vergangen ſeindt / folget in den rauhen / ſchuͤpechtigen Koͤpfflein / der weiß / haarechtig / glantzend Samen. Sie wachſen faſt in allen Sruchräckern, Wiewol num dieſe Blumen in allen Kornaͤckern gemein/ darinn ie fich mehr. befamen vnd mehren / dann dem Bau⸗ wersvolck vnd fonderlich ven Schnittern lieb ift / fo werden ei Sarben wegen’ von fie doch von der ſchoͤnen und Lig fleiſſigen Gaͤrtnern / ſonderlich aber von den Jungfrauwen iſtgaͤrten / jaͤhrlich vom Samen zu den Kraͤntzen ges sich[en® \ Dersamen Geſchlecht diefer Blumen’ finder man in vn⸗ fern Luſtgaͤrten ſiebenerley Arten / die allein von wegen der perenderungen der Farben inn den Blumen von den wilden Geſchlechten onderfchieden werden / ſonſt ſeindt fie mie den Wurtzeln vnd aller Subſtant den wilden gleich / auß genom⸗ men daß die Bletter durch die pflanzung zarter and fubtieler vnd die Blumen fcheinbarer vud groͤſſer werden Das erſt Geſchlecht har ſchoͤne Lazur oder Himmel, Dame Blumen’ 2, dasander Öefchlecht Purpurbraun / 3, das dritt Weißblumen / 4. das vierdt liechtweiß Veielbraun Blumen / 5. das fuͤnfft Himmelblawe / ſchoͤne gefuͤllte Bin men / 6. das ſechſt gefuͤlt Purpurbraun Blumen / 7. das ſie⸗ hend weiß doppel oder gefüllte Blumen? NITIETEPEBEEIETLTASTLEMN X wet wi — a © IX. Cyanoides Fr 1 — 8 — 4* = “ REDET Sem ER SEDERW ah en N | (A N ‚dl | = I IH u I lan Mi | J 9 j — — = — —— — —— — — — —— ra — — Rn u — — — — — — — — —— — —— = . — — — Na (HN —90— II nl We ] —9 RI . r f ji 14 90 in 9 Ih N I ii 1 | In iR I I ii a ua u, rau} 9 94 I un ni Im 9 ll i 9 “„0— un —3. ah | — N Kr All 1,2 IN —44 El h Ö RR NEISSE : N | We H EHLRRENE SIG IN IS NN N j la ‘E > i f f) 4 ! h | SI RR } N N Kal 5 | Au iW" IN BE A | | N J NS me bye. Kia \# ; ) Bechtig eines Sch ji A \ N R * * X. cCyar dides winor altera. , — F ” ? UN N; Mm SV 66 u 7EUE WIE a —FE BER? — RX ——4 — TE —* —* N, 8 See — RE ph . — J Fr u at Er —— 9 — Pi m * > NS N B 8 — SEN ELSUTRNN ENT N E a N Ay va F say * dh "un F 2 — c IX, Diefer Kreuter finder man noch dreyerley wilder Gefchlecht von fich felbft wachfend: Das erſt hat ein grau⸗ welechtige dicke zaferechtige Wurtzel / die Bletter feindt len» ger und breyrer/dann die Bletter der Kornblumen / von farı ben äfchenfarb/ haarechtig / vnd tieff zerſchnitten faft wie die Bletter deß Sonnenwuͤrbels / die Stengel werden nicht viel vber Elen lang / ſeindt krumm / vnd haben hoͤlkeelen / gewinnt viel Nebenaͤſtlein / darumb kleine ſchmaale Blaͤttlein ſtehen / die ſeindt nicht zerſchnitten. Die Blumen ſeindt von Farben Purpurrot / haͤben inwendig geele / mit weiß vnd Purpurrot durcheinander vermiſchte Faͤſelein / die wachſen auß ſchuͤ⸗ pechtigen / rauhen Knoͤpfflein / die ſeindt rauher / dann die Knoͤpfflein der Kornblumen / vnnd haben kleine Stachelen oder dornechtige Spitzlein. Dieſes Geſchlecht ve D den enden vnd reden der Aecker vnd Weingaͤrten / in graß⸗ echtigem hartem Erdtreich — X; Dasander Geſchlecht hat lange Bletter / wie die vn⸗ derſten Bletter der ſchwartzen Iaceæ, ſeindt doc) lenger / ſchmaler vnnd ſteiffer / die Wurgtzel iſt eines kleinen Singers dick / hat wenig nebẽwuͤrtzlein / eins faſt bittern Geſchmacks. Die Stengel deren es zween oder drey hat / ſeindt rund / nit | viel vber eins Schuchs lang / die l gen anff der Erden / haben wenig Nebenzweiglein / die Blumen ſeind dunckel Purpur⸗ braun / kleinerals die nechſtgemeldten / die kommen auß lan⸗ gen ſchuͤpechtigen Knoͤpfflein oder Heußlein. Es waͤchſt an vngebauwenen harten Orten vnd ſteiffem Erdtreich⸗ Xı; Das dritt Geſchlecht / welches der Ordnung nach das eilffte iſt / hat ein Wurtzel / die dem vorigen nicht vngleich / allein fie kleiner vnd holtzechtiger iſt darauf wachſen iij. oder E vier bintzechtiger / duͤnner Stengel / die ſeindt hart vnnd hol, — hoch / die ſeindt öbenherin etliche ne⸗ benzweiglein abgetheilet / darauff wachſen die kleinen dus 4 felbtaune Blumen auff den ſchuͤpechtigen Heußlein oder noͤpfflein / die Bletter ſeindt den Blettern der Kornblu⸗ men aͤhnlich / außgenommen daß fie kleiner ſeindt / der Ge⸗ ſchmack deß garen Gewaͤchs iſt bitterechtig doch weniger als das nechſt Geſchlecht / es waͤchſet auch dieſes in rauhem duͤrrem Erd treich. D. Sa ob Theod ori Tabern mon am / * * XI. Cyavoidesminor, * Bon den Samen der Kornblumen. RL Kornblum iſt von Diofcoride,Galeno vnd andern alten Artzten nicht befchrichen worden / deromegen wir auch ihre Namen’ wie die bey den Alten geheiffen worden / nit anzeigen koͤnnen. Sie wirdt heutigs Tags von den Ge⸗ lehrten von wegen jhrer ſchoͤnen lieblichen Himmelblauwen Farben mit einem Griechiſchen Namen Kiavos, vnnd Latei⸗ niſch Cyanus genannt / Bon Guilielmo Rhegino wirdt ſie Hermines genannt / bey dem Hermolao Barbaro, Alyfus, oder Alifus, von den Kreutlern / Babtiſecula oder Baptiſecu- la, Blaptiſecula, Battiſecula, Baptiſeſcera, Blaueola, Bra- ueola, vnd Flos zachariæ:Bey vnſern Apoteckern Flos Fru- menti, vnd in den Apotecken in Franckreich / Blattiſoſilla: J⸗ 1 tafianifch wirdt ſie genannt / Fior Campeſe, Battiſſecula, Bapti= ſeſcera, Blattiſolere, Battiſccera, Battiſoucera, Batiſoſela, ;Bati- ſolere, Fiordi Frumento, Cyano, Blattiſecolla, Aliſo, vnnd von den Vercellenſern / Gallineta. Fransöfifch / Blauerz, Bluetz,, Blaueole, und aubifoin. Behmiſch / Chrpa und Mo, draf. Vngeriſch / Refverag. Engliſch / Biewbottel / Sich, miſch und Brabaͤndiſch / Corenbloͤem. Hochteutſch Kor blum oder Cornblum / Rockenblum vnd Zachariasblum. [I. Cyanus ſegetum cæruleus, C. B. minor, Matth. Caſt. Lugd, Cam.tylueftris, Fach. icon. vulgaris, Lob. flos, Do- do. ceruleusaruenfis, Thal. Cyanus, Fuch. Dodo. gal, Lon. Gef. Lychais agtia& Hosfrumenti, Brun.Leucoion, ezruleum Diofc. Hermolao: Baptifecula, Trago. VI. Cya- nushortenlfis flore pleno,C, B. flore purpureo multiplici, Lob. icon. VH..Cyanus flore albo multiplici medio K purpureus, Lob. icon. IX. lacea nigra echinato capite C.B. Cyanoides flos.Dodo.laceamaior, Lob, Lugd. X. Cyanusrepenslatifolius, C.B, Cyanusrepens,Lob.icon. fupinus;Lugd. peramarus repens capitulisfquarrofis,Ad- uer. XI. Cyanusrepensanguftifolius, C, B: Cyanus mini- | mus viticulisfpartris ftrialis,Ad.repensalterLob. minimus repens, Lob. icon.tepens,, Lugdun. Von nid ı IR Le) Von der Natur! Krafft / Wirckung vnd Ey⸗ genſchafft der Kornblumen. S ſeindt die Kornblumen kalter vnnd truckner Natur im andern Grad / werden fehr wenig in Leib gebraucht. Etlich halten darvor / ſie ſollen der Peftslenstfchen Vergiff⸗ sung widerſtandt thun / derowegen ſie zu dem Wegwarten Syrup mit Rhabatbaræ gemacht genommen werden. Die andern drey letzter vnd wilder Geſchlecht Cyaroides genannt / ſeindt warmer vnd truckner Natur / ſollen derwe⸗ gen an der rechten Kornblumen ſtatt cr genommen oder AMmucht werden. Innerlicher gebrauch der Korn⸗ blumen. ger Sich gebrauchen die Kornblumen in den higigen Pr, RNRſtilentziſchen und brennenden Febern / derowegen fie die⸗ ſelbigen auch zu dem Syrupo de Cu ho io cum Rhabarba- ro nemmen/ welcher dann fuͤrnemblich in dergleichen bren⸗ nenden Febern gebrauchet wirdt. Andere nemmen zu den gemeldten Febern der abgepflock⸗ ter Kornblumen zwo Handtvoll / gieſſen daruͤber inn cin ſau⸗ Bern Krug oder erdin Geſchirr zwey maſſen / fiedend heyß Brunnenwaſſer / ſtellens verdeckt hin biß es kalt wirt / dat⸗ nach ſeihen ſie das Waſſer darvon ab / vnnd thun darzuinj. vntzen Naͤgleinblumeneſſig / vnd ſechs ungen guten Feinzu⸗ cker / laſſens ein wal oder etlich auffſieden / darnach ſeihen fie es wider durch / vnnd geben darvon den Febricitanten nach durſt zu trincken / das bekumpt jhnen ſehr wol / vnd iſt in allen hisigen Febern ein heylſamer vnd geſunder kuͤlender Julep / der die Febriſche hitz miltert / das Hertz kuͤlet vnd erquicket / den Durſt leſchet / vnd alle hihige entrichtung alteriert / vnnd wider zu recht bringet. Was andere ſerrner von dieſen Blumen geſchrieben / daß fie jhnen nemlich zugeben / daß fie wider der Spinnen / Scor⸗ pionen vnd andere Gifft ſollen dienſtlich ſeyn / das iſt gefehr⸗ lich zuverſuchen / vnd ſich darauff zuverlaſſen / ſintemal fie ſolches nicht verſucht / vnd allein ein falſcher Wahn ſie dar⸗ zu bewegt hat / daß fie dieſe Blumen faͤhſchlich vor das Coro- nariam Lychnidem Dioſcordis gehalten haben / aber wie * chlich darinn geirrer / darff nicht viel beivcifeng/ ſintemal iſes Gewaͤchs durchauß fein gemeinſchafft mirdem Lych- nıde Cor. na: hat / wie an ſeinem Dre werter Davon ange⸗ zeigt werden ſoll. Euſſerlicher gebrauch der Korn⸗ blumen. Ornblumenkraut geſtoſſen / vnd Vflaftersmeiß vber his gige Geſchwulſt gelegt / iſt ein kraͤfftige Artzeney diefelbige hinderſich zu treiben vnd zu vertheilen. Etliche gebrauchen dieſe Blumen in dreyerley weg auff folgende weiß. Erſtlich vermiſchen ſie die blawen Korublu⸗ men mit Spaniſchgruͤn / legen ſolches vber die faulen Wun⸗ den vnd Schaͤden das faul Fleiſch darinnen zuverzehren. E Die brannen Kornblumen vermiſchen fie mit Boio Ar. “ meno , vnnd machen mit Rofenölenein Saͤlblein darauf’ das fireschen ſie vmb die Wunden / dieſelben vor enuͤndung uverhuͤten. Be f Die weiſſen Kornblumen vermifchen fie mit Bleyweiß vnd Baumoͤlen zueiner Salben / die gebrauchen fie zu den hitzigen / brennenden Blaternder Schenckel / vnd anderen orten deß Leibs. | Die blauwen Kornblumen geſtoſſen vnd vbergeſchlagen / iſt treffenlich gut zu den roten hizigen Augen. Solche Artze⸗ ney dient auch zu andern higigen Gebrechen / inn der erſten gleichfalls vbergelegt. Das Erſte Buch / Don Kreutern. J — — *2* F Blauwe Kornblumen geſtoſſen/ den Saft darvonauß 44 gedruckt / Diener zu den faulen / boͤſen chEDEN/ dareyn ge⸗ than / oder dr Blumen getrucknet / zu Puluer geſteſſen vnd dareyn geſtreuwet. Der außgedruckt Safftt ient wider das hirig Augenwe⸗ he vnd hefftig enzundiung derſelben / deß Tages etlich mal ein Troͤpfflein oder etlich dare yn getraufft / vnd leinme Tuͤchlein darmn senetzt vnd daruber gelegt, Kornblumenwurtzel fol das bluten der Naſen vnnd der Wemden ſullen / ſo man vie im Mundt kaͤuwet / auch an Halß hencket / vnnd das Puluer darvon inn die Wunden ſtreuwet. Kornblumen gediſtilliert Waſſer. Cyani Horım aqua ſtillacit a. | ODE beſte zeis das Kornblumentoaſſer gu diſtillieren iſt un: ende deß Brachmonats / dieſelben abgepflůckt und darnach fanfftiglich ia Baluco Mariæ abgezogen / folgends zu dem gebrauch behalten. Euſſerlicher gebrauch def Kornblu⸗ menwaſſers. GR&auw Kornblumenwaſſer iſt fuͤrtreffenlich gut zu den roten fluſſigen Augen vnd andern derſelbigen hitzigen Gebrechen / deß Tages etlichmalin die Augen gethan / vnnd Tuͤchlein darinn genetzt vnd vbergelegt. Kornblumenwaſſer dienet auch zu dem hitzigen roten An⸗ geficht / offtermals angeſirichen / vnd machet ein ſchoͤne glar- te Haut. Wider die fule deß Zahnfleiſches das ſich hinweg friſſet / alſo daß die Zaͤhn ſchier garbloß ſtehn: und vj. friſcher le⸗ bendiger Bachkrebs / vnd ij. loth groß Kletten vurgzel / ſtoſſe die in einem PMoͤrſer auff das aller kleineſt / biß ſie gar zu Muß werden / darnach zertreibe die gemeldten fach. mit ſechzehen vntzen Kornblumenwaſſer / vnd ſeihe es dann durch ein Tuch vnnd drucks hart auß / darvon nimb alle zwo Stunden ein Loͤffelein voll oder drey in den Mundt / vnd waͤſche die Bil⸗ ler oder Zahnfleiſch wol darmit / biß du widerumb beſſerung befindeſt / vnd friſch Zahnfleiſch widerumb gewachſen iſt. Kornblumeneſſig. Cyani fo- zum acetum. 11223 wirdt einfehr ſchoͤner blauwer Ejfig von den blawen Kornblumen auff folgende weiß bereytet: Man nimbt der friſchen blauwen Kornblumen im end deß Augſtmonats vnd ſchneidet vnden daß weiß darvon / das wirfft man hin⸗ weg / die blauwen Bluͤmlein trucknet man auff einem ſau⸗ bern Tuch im Schatten. Wann ſie nun trucken vnnd duͤrr worden ſeyn / fuͤllet man ein Biolglaß damit / darnach ſchuͤt⸗ tet man ein hellen / ſchoͤnen / weiſſen Weineſſig daruͤber / vnd ſtellet darnach das Glaß wol vermacht in die Sonnen / ober ein Monat ſeihet man dann den Eſſig darvon / ſoiſt er ſchoͤn hell vnd durchſichtig. Dieſen Eſſig brauchen vnſere Hoff koͤch vnnd Weiber zum Pracht auff den Bancketen / aber er mag auch ſonſt nuͤnlichen in kuluungen inn hisigen Kranck. heiten gebrauchet werden / vnd das beyde innerlich vnd euſſer⸗ lich zu Julepen / Herz vnd Hauptwaſſern. Das Achte Capitel. Von der Waldtkornblumen. Je Waldikornblume hat ein grauwweiſſe SER Lurgel / von vielen Eleinen Wuͤrglein / dic — N von einem Haupt herauß waſchen. Die Sten ER gel deren es drey oder wier hat ſeindt nicht viel * EV >. Jacobi Theodort Tabern montant N RI tl iM j . A — Waldtkornblum. F Non der Natur / Krafft l Wirkung vnnd un Dh > Cyanus montanus. | Eygenſchafft der Waldtkornblumen. Mae. rear oder Complexion der Waldtkornblumen / iſt N |) noch niemandt eygentlich bewuſt / ſintemal ſie in der X, —9000008 al tzeney wenig gebraucht wirdt / doch duͤnckt vns daß ſie etli⸗ I ll) al chermaffen ein wärmende Krafftonnd Eygenſchafft habe / a 0 mit einer mine | | Gebrauch der Waldtkornblumen. m I NE. N I gr Ergemein Bauwsmann brauchet die Waldkornblu IE | F Sen vor die innerliche Bruͤch im deib / das Kraut inn ja I) ul) ZINN Nein geſo sen vnd gefrungkan/ oder aber dag geſtoſen Put, a‘ u. Na uer von dem Kraut vnd Wurgelmit Wein genüse: AM ni I RK /NB Wann einer hoch gefallen were / vnd gerunnen Blut bey M) | Ha N 124 Mn G ihm berte/ oder Blut fpiege / der nenime em gute Handvoll ge € AN. 1 | Dr A Waldtkornblumenkraut vnnd Wurzel / ſchneide das Elein nich | la | = vnnd ſtoſſe es wol ineinem Moͤrſer / zertreibe es darnach mir ei Ill 6 101 Ä xvj. vntzen gediſtilliert guͤdden Guntzelwaſſer / vnnd druck og ed lan FAT Na HAN hart auf durch ein Tuch / vnd gebe es zween Tagnacheinan, ni II NIB 1 Annie der Morgens vnd Abends dẽ gefallenen zu viermalen warm m | Ian) zu tr ncken. Etliche geben das geſtoſſen Puluer von dem | BIN IHRE) Kraut vnd der Wurrgel in dieſem fall mit Wegerichwaſſer I IE. N zu trincke | | un ne. hier Die erfahrne Wundtaͤrtzet brauchen auch diefes Kraut — RN Dane dl zu jhren Wundtraͤncken / die Wunden vnd Brüch damit zu— IF | heylen. | | | 0 AN Das gebrannt Waffer von der. gansen Gubflans def 9 9 ul N 9 Krauts gediſtilliert / dienet auch zu den gemeldten Gebre⸗ lt. | — hen IN —90— a H | battil ok | ı ( 44" N j i J— — Das Neundte Cap. II N viel vber Spannen hoch / mit langen / breyten / weiſſen / rau⸗ —8 | i | 1 4 hal! : hen vnd vnzertheilten Blettern von vnden an biß oben auß ER eng rl ‚ I al beſetzt / mitten auf denfelben formen oder wachſen im Brad), — Geſchlechten. in Inn ir an monat herfür fchöne Purpurblawe Blumen / in aller form ee — IM BIN A N vnd geſtalt wie die blaͤnwen Kornblumen / auß genommen 1 Megerkraut. Sk nal daß fie groͤſſer vnd vollfommmenticher / vnnd doch jartervon lee" Gallium 1. } J— Blaͤtlein ſeindt / die kommen auß rauhen / ſchuͤpechtigen in PP — 2 I U Knoͤpfflein / die feindt äuth; den Knspfflein oder Häuprlein E JV— der Kornblumen aͤhnlich. Diſes Gewaͤchs waͤchſt vil bey vns I— | ni VI in den hohen Wälden vnnd im Gebirg / als im Waßgaw / 1 Weſtwald / Oſtwald / Schwarsmwaldr/deßgleichenim dar II TR), vnd Speſſart / in Sranckreich vnd im Niderland wirt es wie -I a Ih: A El einander fremd Gewaͤchs in den Liſtgaͤrten gezieler* ıD I SHRUMERNE: = 1 4 N ıı | — — ——— Don den Namen der Waldt⸗ | — kornblumen. | Paar \ * ih) Ca As die Waldtkornblum bey den Alten geweſen / oder I 0 | wie fie geheiſſen / vnd ob ſie auch von jhnen befchrieben NINE, IN Opa worden feye/ weiß ich nicht / fintemal zu vnſerer zeit noch kei⸗ IM Bi ner iſt gereefen der ſolchs angezeigt / ſo haben wir auch bey den Id Atten noch nie einige Deferiprion funden oder gelefen/ die ei⸗ BIN nige gleichheit mit dieſem Gewaͤchs hette · So woͤllen wir Bi s IHK HI HARARER der owegen mit jhrem gemeinen Namen vns begnuͤgen laſ⸗ IN: Barca E fen, Bon den Kreutlern wirdt es genannt / Cyanus malor; | — N RU Cyanus fyluaticus, Cyanus montanus, vnd Verbafcalum 4 l I eh Cyanoides, dieweil die Bletter etlicher maſſen fich mir den K MM 9 J Blettern deß Wullkrauts vergleichen. [Cyanus wontæa · li J nus laufolius, vel Verbalcum Cyanoides, C. B. Cyanus | Ihn! RN maior, Matth, Dodo.gäl.& poft. Lobs Cat, Lugd, Cam, N li a ' flore grandi, Cæſ. ſy lueſtris, Lon, montanus, Gel, Verba- hi „{lnlıh Mua a feulum, Trago.] Staltanifch heiffet eg.Cyano maggiore,Cja- — IM I KESSEL a no faluaticoond Cyano mohtano, Franhoͤſiſch / Blausolegrande. I Ba a5 ' Engliſch Great Blew bottel. Fleh miſch und Brabaͤndiſch/ | TIROL. Groote tamme Corenbloem. Hochteutſch Waldttornblum end Bergkornblum REDE ’ —.-— SS mn ⏑ Tem num > — — E Megeikrenter haben wir vier Ge F SB ſchlecht / nemblich weh mir geelen Blumen / vnd (EI. wey mit weiſſen Blumen —I. Das erſte vnnd ware Gallium oder Galium Dioſcoridis hat eine harte zaſechtige wurtzel / die fladert vnd treucht im Grunde wie die Quecken / darauß wach ſen runde / duͤnne vnd bin gechtige zarte Stengel / die ſeynd mit ſhmale / ſpitzigen / ſchwartzgruͤnen / geſtirnnten Bfärletin zu rings vm̃⸗ her beſetzt / von vnden an biß oben auß / je ein geſtiruntes Ge⸗ ſetzlein der Bletter Gleychs lang vber dem andern / wie die Bletter am Klebkraut / auß genommen dz ſte viel kleiner vnd ſchmaͤler ſeynd / gegen dem Meyen hringt es viel ſchoͤner / gee⸗ kr Bluͤmlein / die wachſen drauſſelechtig vnd gedrungen tn einander / die ſeynd eines faft liebllchen und guten Geruchs / ſodieſelben abfallen und vergehen / folget ein tleiner ſchwar⸗ *4 ser Samen ge zwey Säinlein bey einander gifeht! die ſeynd G nicht gröffer da hn die Magfamtenkörntein.. Diefes Krau wirdt allenthalben Bean auff Düren Matten / an den Rechen der Ecker und Weinberg ı neben den Straffen vnd egen / deßgleichen in den duͤrren / graßechtigen Baumgaͤr⸗ sen“ ium album II florealbo. ** Bu — * * —8 — * 28 ——— K <, 5, — * > Gall 5 Fi hr H Gallium album. It. NEE a EN EVER Su, N RENT a No I Ri * {7 F K 11. Das zweyhte Geſchlecht hat auch ein fladernde vnnd kriechende wurtzel wie die Quecken / die Stengel ſind viereck⸗ echtig mit Gleychlein oder Gewerblein einer Elen hoch / die geſtirnnte Bletter ſeynd den Blettern deß vorigen gleich / außgenommen daß ſie groͤſſer vnnd breyter ſeynd / die ſtehn vmb die Gewerblein rings vmbher / zwiſchen den Blettern vnd Gleychen kommen herfuͤr gar kleine / bleychgeele / drau⸗ Das Erſte Buch / Bon Kreutern. 44 ſchellechtige Bluͤmlein / doch nicht ſo haͤuffig / auch nicht ſo wotrlechend wie die Bluͤmlein dep erſten Geſchlechts. Es bluͤ het im Meyen / vnnd wechſt gern an feuchten Orten! als auff den Graͤben der Matten / vnnd an den Rechen neben den Baͤchen⸗ 111. Das dritte Geſchlecht har ein kleines / kriechendes vnd hin vnd her fladerndes / duͤnnes wuͤrtzlein / mit vielen Zar fern: Die Stenglein ſeynd runde / duͤnn vnd nit fo gerad wie die an dern / faſt eines Schuchs hoch / die Blaͤtlein ſeynd dem erſten Geſchlecht aͤhnlich / ſeynd aber lenger vnd nicht ſo ſpi⸗ tzig / wachſen auch Gleychs hoch ober einander / doch werden ſelten vber vier Blaͤtlein bey einander gefunden / die Bluͤm⸗ lein ſeynd klein vnnd weiß vnnd nicht ſo gedrungen wie die Bluͤmlin deß erſten Geſchlech s / 8 wechſt in fandtechrigen feuchten Öränden vnd in den Hecken iV; Klein weiß Megertraut. SalliumalbumminusiY. IV. Das vierdte Geſchlecht har cin kleines dünnes / har tes wuͤrtzlein / mit etlichen noch kleinern Nebenwuͤrtzlein / die Stengelein ſeynd duͤnn / rundt vnd gleichechrig/ mit etlichen Nebenzweiglein / werden kuͤmmerlich einer Spannen hoch / auß den Gleychlein wachſen nur drey auch etwan nur zwey ſpitziger Blaͤtlein herfuͤr / von vnden an biß oben auß / am Gipffel gewinnet es kleine / weiſſe / vierblaͤtige Bluͤmlein / die haben ſehr ein ſchlechten Geruch. Es wechſt an ſandtechti⸗ gen Rechen vnd Gründen vnder dem Graß Von den Namen der Megerkreuter. As erſt vnd recht wolriechende Megerkraut / iſt das wa⸗ re Gallium Dioſcoridis, ſintemal es nicht allein mir ſei⸗ ner Beſchreibung durchauß zuſtimmet / ſondern auch mit, feiner Kraffe vnnd Wirckung / alſo daß man daran nicht zweifeln varff. Bon Diofeoride vnnd Galenowirdt es Griehifchiraar.ov oder Tarsov,Tararior vñ Tarseun,genant darumb daß es die Milch macht gerinnen / daß dieſelbig zu Kaß wirdt .Lateiniſch heiſſet es Gallium, Galium, Galatium vnd Galerium. Den Apoteckern iſt es nicht ſehr befannı fintemal es nicht im Gebrauch vnd von den Medicis in die Pp Recept — — et mi 2 m — — — — — — —— — — — — — — — — m — m — Senn er . — — — — Te - Ba ——— — — — — ma = * — —— — — = — — zoom an ne Te — — ———— —— — mn ill H IN il I | — — — Hi h hat. — — — — : ee 3 — — ———— — — — —— — — 2 7 * — web - ein — — Br n 2 — gr — — — = TEE Fl Eee 5 — — — a ER — — * ee . Kr — Zi - f — — ZN ge - — — = 3 = — — .446 A Recept ſelten geſchrieben wirde / vnnd denen es betannt iſt / F wirdi es mit dem Namen Gallia Muſchata getauffet / vmb feines guten vnd lieblichen Geruchs willen / wiewol Gallia Mulchata ſonſt einander Ding iſt ein Genus der Kuͤgelein ( Trochifcorum ) inalen Apothecken gemein vnnd wol be, kannt. Bonden Staltanern wirdt das Megerkraut Gallio oder Galio aenannt. Hiſpaniſch / Coaia Leche Jerua, Fran hoͤ⸗ ſiſch /Floraſtre, petit Muguet, vnd Muguet petit laulne. Behmiſch Syryſſtio wa Bylina. Vngeriſch / Tey Sugorito Fiu / vnd Zent Juan Veraga / das iſt / los Sancti lohannis, oder ©. Johanns Blum. Engliſch heiſſet diefes Kraut / Meydes here, [Ladies Bedftraw. ] Flehmiſch vnnd Brabaͤndiſch Walſthroo. Hochteutſch ı Megerkraur/ Walſtrow / vnſer Frawen Bethſtrowe / virfer Frauwen Wegſtrow vnnd Lib⸗ fraut, Die Sad [sn Meißner nennens Labkraut vnnd Raynritzen. [ 1.Galliüm vulgatum luteo flore,C B.Galliü, G Fuch. Anguil.Dod.gal.& poft Lon.luteum, Thal. Galion, Matth.Lac Caft.!uteo Hore,Cord.in Diofc, Cæſ. Galiü lu- teum,Lob.Lugd.Gallii primum genus; Trag. 11. Gallium paluftte luteo flore, B.galliifecundum genus,Trago.111. gallium paluftre albo flore, CB, paluſtre, Dodo. album; Lon. galion flore candido in palufttibus , Cæſ. Galium flore albo,Caftori. ] Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Ehgygenſchafft der Meger⸗ kreuter. EN As Megerkraut vnnd feine Geſchlechter ſeynd warmer Nonnd truͤckener Natur / doch iſt das erſt Geſchlecht vor — den andern allen zuerwehlen zum Gebrauch der Argeneyı H ſonderlich aber zu oem Methridat / darzu dann Die lieblichen vnd wolrtechende Bluͤmlein allein gebraucht vnd im Endt deß Meyen ſollen einge amblet werden. Innerlicher Gebrauch deß Megerkraute FEgerkrautwurtzeln in ſuͤſſem Wein geſotten / vnd die abgeſiegene Bruͤh getruncken / ſollen den Begierd zur Vnkeuſchheit erwecken. ——— Euſſerlicher Gebrauch deß Megerlrauts gr S fürcise Diofcorides,wann dag Megerkraut in die D Fr Mitch gelegt werde/gerinne diefelbig vnd lauff zuſamen ſolche Kunſt iſt vnſern Haußmuͤttern /fonderlich aber den | Schaaffhirten wol bewuſt / bey denen ſie in taͤglichem Ge⸗ brauch iſt. | Megerkraut oder Walſtrow geftoffen vnnd in die Nafen geſtoſſen / ſtopffet das Blut derfelben. Es verficher auch an dere deß Leibs Blutfluͤh. Das Megerkraut mit den geelen Blumen geſtoſſen / lo ſchet den Brandt vnd was vom Fewer verſehret iſt / wie ein Pflaſter vbergelegt. Gleicher Geſtallt dienet es wider die Rn Krebs der Bruͤſt vnd heylet diefelben / deßgleichen auch Die a fo fi inandern Orten deß Leibs erzeigen. In ſumma es dit, 94 | ner dieſes Kraut wider allehigige vnd galflüflige Schäden! J es ſehe der Krebs / oder wie ſie ſonſt Nahmen haben mögen! Ha 1 vor fich ſelbſt allein / oderin Pflaftern ı Salben! Pulvern / J oder in andere Weg wie die Nahmen haben mögen I ge⸗ au braucht. | Er Eu Megerkraut in flieſſendem Waſſer geſotten / vnd die jun⸗ ln. g gen Kinder die mit dem duͤrren / ruffechtigen Grindt gepla⸗ get werden / welchen mar die Megerey nennet / gebadet / heylet denſelben / vnd iſt ein beſonder Experiment / derhalben auch la) ‚ diefes Kraut den Nahmen Megerkraut entpfangen — Ein Fußbad von dieſem Kraut gemacht / zeucht auß alle 90 ‚| "En Müdigkeit der Glieder / ſo man die Fuͤß darinn badet. Etli⸗ che machen ein Pflaſter daraus / nemmen darzu das weiß D.Jacobi Theodori Tabern montani Soͤlblein Vnguentum infrigidans Galeni genannt / vermi⸗ fſchen das Megerfraut rein gepuͤlvert darmit / ſtreichens auff dr “tin Tuch / vnd legens vber die vermuͤdeten Glieder. | Das schendt Kap. Von dem groſſen Sternmegerkraut * 1, Groß Sternmegerkraut Mollugo er: \ * Ei. TH Ir 7 ‚ \y A Ze — —— El Te; 3— Um I IS MATTE - 53 ——— x de 7 u Ft, 7 —— N > x N Sy 8 * 9 * x —JJ— Km 1 aan D. Y As groß Sternmegerfraue hat ein br we cqhrige / aͤ cdenfarbe / grauwe Wurgtzel / die fiadert |) bu in der Erden hin end her hencker ſich oben am me Grundt mit vielen kleinen / zaſelechtigen wuͤrtz⸗ bo lein an / vñ erjuͤuget ſich alſo ſelbſt / hat ein viereckechtigen glat om ten Stengel/ die geſtirnnte Bletter fennd dem Kiebfraut Jbu aͤhnlich aufgenommen daß fie hit rauhe wie daſſelbig / ſon⸗ vn dern glatt vnd weych ſeynd. Die ſtengel ſeynd Fingers lang RB mit Gewerblin oder Knoͤpfflin vnderſcheiden /darais de aeftirnnee Blaͤtlein wachfen vmb den Stengel herumb / zwi⸗ na ſchen den Gewerblein vnd Blettern kommen Nebenaͤſtlein m herfuͤr / in gleicher Geſtalt mie geflirnnten Blärlin befegtl M Gleychs weir von einander biß oben auſſen (an den Ende 2 der ſtenael vnd Nebenäftlein gewinner es vnzahlbare / weiſſe / 4 kleine Bluͤmlein / die wachſen drauſchellechtig in einander / — denen folget nach ein kleiner ſchwartzer Samen / wie der Sa⸗ | men deß geeien kleinen Megerfraurs, Es wächfet allenthal⸗ benin den feuchten Hecken / da das Klebkraut waͤchſet / und | an den Mauwren / wirdt zweyer vnnd auch dreyer Elen n bon | | 11. Das zweyte Geſchlecht hat ein holtzechtige / ſchwartz⸗ echtige wurtzel mit wenig Zaſeln / die flengelfeynd viereckech⸗ Eu tig / mit Gewerblein vnderſcheiden auff die anderhalb Elen E% hoch 1 die Bletter find geſtirnnt / den Blettern dem jentge y meldten aͤhnlich / außggenommen daß fie etwas glatter ſeynd / hat auch ſeine Nebenaͤſtlein / aber dieſes Geſchlecht hencket fich nicht an die Hecken vnd Nebengewaͤchß wie dag vorig! Die Bluͤmlein ſeynd weiß vnd drauſchelechttz / der nme, q. Mi hz⸗ at ut I, 4 4 IJ in t/ 1 l tl dr 1 id n — — — — — — — — —— — Aff dam andan Auch gleich Weinberrggggz Al. Groß Bergſternmegerkraut. Mollugo montanal I; Von den Samen diefer Kreuter. . (iS wirdt dz groß Sternmegerkraut von den Kreut⸗ fern Lateiniſch von wegen der glatten / weychen Blet⸗ ter Mollugo genannt. Etliche nennens auch Gallium al- bum maius latifolium. [Gallium album latifolium du- metorum,C B.flore albo, Cam. Gallion tertium, Trag.al- bum,Thal.candido flore ‚Cord. in Diof. Cæſal. Mollugo — — herbariotum, Lob. fin galium al- um quorundam, Lugd. aparine læuis, Thalio.] Flehmiſch ond Brabaͤndiſch heiſſet es wit Walſtroo.l Engliſch Great ı Baſtard Madder.] Hochteutſch / groß Sternmegerfraun® 11. Das zweyte Geſchlecht wirdt Mollugo montana ge⸗ nanne.[Gallium montanum latıfoliumalbum,CB.album montanum,Franco:Mätrifylua fecunda &afperula, Trag. Mollugo montana,Dodo.Cluf. prin. Thal. cui & Alyflon pliniiquorundam Belgarum Lob.altera montana, Lugd.] Vnd zu Teucſch / groß Bergfternmegerfrane® Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Eygen⸗ ſchafft der gemeldten Kreuter vnnd von feinem Gebrauch. HI zwey groſſe Sternmegerkraut feynd truckener vnnd warmer Naiur / werdẽ in der Artzeney wenig gebraucht! E aber das gemeine Bauwersvolck brauchet ſie euſſerlich su dem Grindt vnnd Schebigkeit / weiter iſt ung nach sur Zeit von feinen Kräften nichts bemalt | Das eilffte gap. Von den Flockblumen. Das Erſte Buch / Von Kreutern. 447 dem andern Diefes Geſchlecht waͤchſt auff F “den Ri eruckenen Orten vnnd an den Rechen der . Geſchlecht der Flockblum Taceaı. Ex Flockblumen die man laceas nennet} haben mit ſechs onderfahtedttche Geſchlecht⸗ 1. Das erfte Geſchlecht der Flockblumen / hat ey. NE eine krumme / holtzechtige vnd ſchwartze wuttzel / kleinen Fingers dick ı mit etlichen Nebenwuͤrtzlein behenckt Die Bletter ſeynd lang / breyt / ein wenig rauhe vnnd ſteiff auff beyden ſeiten eckechtig vnd ein wenig zerferfftiden DB «* tern der milden Wegwarten etlicher maſſen aͤhnlich. Der ſtengel wirdt Schuchs hoch / iſt hart / rundt vnnd rauh / hat von vnden an biß oben hinaus viel Nebenaͤſtlein / auff web chen gegen dem Brachmonat ſich viel rauher / haͤuchechtiget / ſchuͤpechtiger Haͤnptlein oder Koͤpfflein herfuͤr thun / den Haͤuptlein oder Knoͤpfflin der Kornblumen aͤhnlich / auß welchen im Heuwmonat ſchoͤne Purpurrote Blumen fic erzeigen / die feynd von vielen Faͤſelein oder Flocken an fta der Blaͤtlein in einander geſetzt vnd gedrungen. Diefe sd u. men wie auch das gantze Gewaͤchß haben ein zuſammen⸗ jiehenden Geſchmaͤck mit einer geringen Suͤſſe vnnd ziem⸗ licher Trüsfne. Es wächft in bergechtigen Wieſen oder Marten / vnnd andern graßechtigen Orten ih groſſer Menge! BET en 11. Das zweyte Geſchlecht hat eine sähe harte / aderedis tige Wurtzel / der Stengel iſt rund / hoigechtig vnnd Elen hoch / hat viel Nebenzweiglein / auff welchen weiß alantzende / ſchuͤpechtige Haͤuptlein erſcheinen mit hupiaen Purpurro⸗ ten Blumen / den vorigen ae Die Bletter ſeyn ſchmal / zinnelechtig vnnd ſeht ie zerſchnitten / aͤſchen farb⸗ x weiß vnd glantzend wie auch der Stengel / als wann ſie mit | eiffen Wollen vbersögen werend / an der Ge⸗ Rat ————— die am obern Theil deß Stengeis wachſen / faft ähnlich, Es blůhet im Hewmonat Hnd Augfimonarmächkt auff vngebauwenen Egerten / deh⸗ aletchen auff den Straſſen an den Reden der Ecker vnnd Weinberg | * 11. Das dritte Geſchlecht hat eine langeıholgechtige wur⸗ tzel mit wenig Nebenwuͤrtzlein die Bletter ſeynd hreit vnnd Pr lang / 1 N N j | | | V "N l | N 4 I NW } | 2 —4 I h ' LER 20 AIR IE avi Hl Ill IN ‚| EIN “ N " i AN A J IE a Ih N, ur h ) a Bi at alell | 90 —4 1 h ji N) y —30 —0 I m 1a a8) II I — —— u INNEN FAN: N 14 ie 1 \ 4 IF} tur‘ y 19 Hal da De IM | ve IR N ] IE 17 ve ae Head | 4 il ie und ı In ini In aa Mal ie ALM IM EA SH ie N m 1 I IE ih SU | IE LER 15) "N al MIN 9 IH: in va I a J —50 1) La ala TO di Inn N | 4 94 —40000 990 I ART. N u ei rl 1 N 1 ll h N 1 — | | | } ' | I. 13 } hi ) \ (41 I \ In 1 1 | N I | I N Ih! RL 4 | au II) OH BR } I EIS il IM} IH 4 IM i ! ! I 4 uf DIN ) ! { 1 {I m t | Mi L a | ur | LER I Ka } I 7 a! 1 } N Et | ART BINE A | | ' | Ren) ö 4 1 J 1 1 N j ul mi‘ | { j I} 11 | l | —9 II It —9 IN — — — — — —— — — I I I Il III. Flockblum. | Iacca HL. — lang mit vielen tieffen Schnitten zertheilet vnnd auff bey ⸗ n ſeiten zerterfft / alatt vnnd alangend. Der ſtengel wirdt Elen hoch die Haͤuptlein oder Koͤpfflein ſeynd ſchuͤpechtig / D. Jacobi Theodori Taberne montani / 11, Flockblum. Iacea HI. F den andern gleich / allein etwas rauher vnnd ſchaͤrpffet / die Blumen ſeynd ſchoͤn Purpurrot / denſelben folger nach den, Samen / welcher dem Samen der Kornblumen aͤhnlich if/ gleich wie auch die Samen der obgemeldten Flockenbiu— men. Es wechfl auff vngebauwenen Egereen.® "IV. FSlockblum. lacealV. IV. Das vierdre Geſchlecht hat sehen oder zwoͤlff dicker bäuchechtiger ı glatter Wurtzeln / die fommen von einem Haupt /den Wurgeln deß geelen Affodillenwurtzeln / oder der Deraftlipendelmurg ähnlich / Die lengel feynd Elen lang vnd bißweilen lenger / mit etlichen Nebenzweigen / die bletter ſeynd groͤſſer vnd brenter / dann die bletter deß nechſt⸗ gemeldten / mit groͤbern vnd tieffern Schnitten zertheilt / vnd aͤſchenfarb / haben an den Ecken vnd Enden ſpitzige Doͤrn⸗ Hin oder Stacheln: Auff den ſtengeln vnnd Nehenzweiglein gewinnet dieſes Gewaͤchß ſchuͤpechtige Knoͤpfflein oder Haͤuptlein wie die obgemeldten / außgenommen daß ſie baͤuchech tiger / groͤſſer un ſtachelechtiger ſeynd / daraus wach⸗ fen im Hewmonat Purpurzore flockechtige Blumen / wañ die vergehen / folget ein weiſſer glatter Samen / wie der ſamen deß — iſt aber ſehr viel kleiner. Es wechſt auff vngebauwenen Feldern / auff den Landtſtraſſen / vnd an den duͤrren Rechen der Ecker / iſt nit allenthalben gemein / a⸗ ber in dem Altzeyergauw / zwiſchen Bechtheym vnd Odern⸗ Heim wechſt es viel auff der Landtſtraſſen | V. Das fünfft Geſchlecht hat wie das zweyte ein hottzech⸗ tige zaͤhe Wurtzel / ein runden ſtengel eines Fuß hoch / die Bloetter ſeynd lang / breyt / weych / wollechtig / mir ſehr tieffen Schnitten weit von einander zertheilet / von Farben weiß o⸗ der Eſchenfarb. Die Haͤuptlein vnnd Blumen ſeynd von Geſtalt vñ Farben dem zweyten Geſchlecht aͤhnlich / da gan⸗ tze Gewaͤchß har einen zemlichen lieblichen Geruch / vñ von Geſchmack bitterechtig mir einer Aſtriction oder Zuſamen⸗ ziehung. Es wechſt auff ſandtechtigen Bergen vnnd Huͤ⸗ bein + ſonderlich aber bey dem Erdtbachiſchen Berg hauß Schoͤnenburg auff den bergechtigen Feldern 9— d — u Fin Fr ER EEE N a fun Fr a ER en Bugr- a ee en A ee 1 Das Erfie Buch / Don Rreutern, 449 # A das Schloß herumb in gro ſſer meng / deßgleichen zwiſchen Funden 6 —— ——— Seauh — ———— vnd dem Dorff Fuͤrnheum / auff ſandechtigen Huͤbeln / wird dem Churfuͤrſtlichen Jaghauß zum newen Schloß genant / nichealenthafbengefunden / vnd liebet ſonderũch die Hoͤhe V. Flockblum. vnd Sonnreiche Herter. | lacea V. VI.Das fechft Geſchlecht iſt dem drirten Geſchlecht mie 3, der wurtzel vnd den Blettern faſt gleich der Stengel wirdt (LÜGEN PH NUT Schuhe hoch / die Haͤuptlein ſeynd auch von vielen Schuͤ⸗ DEN IN pen beſett den Haͤuptletn der Oreuwdiſtel ähnlich ı die RN) N N Slum ſt von Farben geiz doc flockechtig wie Die andern WIE N Wa Flockenblumen / die wirds auch nicht allenthalben gefunden, N \ J aberin Hochburgund zwiſchen Grande Vill vnnd Viſon waͤchſet ſie ztemlich viel in den Fruchtfeldern / da ich ſie dann sum aller erſten geſehen vnd coligirr habe. Von den Namen der Flockenblumen. G N Flockenblum wirdt von den Kreutlern heutiges LTags mit einem Griechiſchen Namen A’gımardtr ge⸗ nannt / dieweil es Blumen hat ohne Bletter / die allein von Faͤfelein oder langen Flocken beſtehen / Daher ſie auch Latel⸗ niſch / Aphyllantes genannt wirdt / aber gemeinglich lacea, von wegen der ſchoͤnen Purpurroten Beyelfarben die Die Blumen haben. Sintemal aber deren viel und mancherley Geſchlecht ſeynd / ſo werden ſie mir nachfolgenden Nahmen vnderſcheiden / dieweil vnſers wiſſens die alten Lehrer dieſes Gewaͤchß nicht beſchrieben haben / wiewol ſie doch ein groſſe Gleichheit mir dem Stebe der Alten haben / vnnd ſo auch ei⸗ ner den Stabis dieſe Flockengeſchlechter zugeſellen würdet RE NG KU EIER, mit dem wolren wir nicht viel zancken fonderlich aber haben — VER das zweyte dritte und vierdte Geſchlecht ein groſſe Gleiche NE S hett mit den Stabis , daß fie nicht wol darvon Fönnen abge⸗ H fonderewerden | rg al 1, Das erſte Sefchleche der Flockenblumen / wirdevon den Kreutlern von wegen der ſatt oder ſchwartzgruͤnen Bler⸗ tern / zum Vnderſcheidt der andern lacea nigra, genannt: J | ’ AI Tu | [Iacea nigra pratenfislatifolia, CB. nigra vulgaris , Lob; | | a; 41 Cluf.pan.alba en. vulgaris pratenfis, vel Be; ni ; Lug * uarta, Trag; ce ntaurli pratenſis ſpecies. Gel. Cyanus ſyl. Geel lacea oder Flockblum. 2 eufkifolius,Thalio.)Englifey Anaptoetde-[Blacke Ma- ea A ER tifellon. ] $taltanifchiläceanera ; vnnd au Teutſch / ſchwartz Taasa lutekinalor Y I. Flockenblum 7 vnnd von den Chirurgis,; Bruch Sant | cfel / das iſt / Sanicula ad rupturas, oder Sanicula rupturas sum: F 11. Das zweyte Geflecht wirde von wegen der Eſchen⸗ farben weiſſen Bletter von den Kreutlern Iaceaalba ge nannt.[lacea capitulo (Quammatoargenteo,C B.än. Sta» I bzAngüillar,] Italianiſch lacea hianca ¶Engltſch White Flowred Knapweed vnd Teutſch / weiß Flockenblum / von wegen der weiſſen vnnd Eſchenfarben Bletter / iſt ein Ber ſchlecht deß Stebenkrauts / dann es ein geringen Vnder⸗ ſcheidt hat zwiſchen dem kleinen Stebenkraut / das etliche inden Gaͤrten zielen / welches von Spaniſchem Samen ge⸗ wachſen / dem es auch mit dem Geſchmack gleich iſt · Ill. Das dritt Geſchlecht hat keinen beſondern Na men bey den Kreutlern ı wir habeng laceam tertiam ge’ nennt / das iſt das dritte Geſchlecht der Flockenblumen. [1la- cea rubta latifolia laciniata, C B.] — * Y.Das vierdte Geſchlecht wirdt von wegen der ſtache⸗ lechtigen Spinen der Bletter / von den Kreutlern laceaacu- leata vnd Conſolida aculeata genannt: Wir habens läce- am tubetofam Yon wegen der bäuchechtigen Wurtzeln ge’ K tauffe.[Iaceabulbofa foliis [pinofis, GB. an; Carduus bul- IT bofus Monfpelienfium , Ad: Lobelo. ] Teutſch Heiffer es E —— N Stadelftautiond Stechguntzel / iſt ein wahres Geſchlecht Be TG, 7 INA. deß Siebenkrauts.Engliſch Knobbed Knapweed. — —— v. Das fanffe Geſchlecht wirdt von den Kreutlern von wegen feines lieblichen Geruchs / lacea Mufchata, la- cea meontana; vnd auch von etlichen Herba Muſchata ma- ior genannt / zu Teutſch / Bergllockenblumen vnnd groß Bieſemktaut. lacea montana Chlacea montana Narbo⸗ nienfis,Lob. ] ar — | Pr Mi Dis F 7 —* SA — rt ag aa = — 2 > ge —— = —— — — —— IE —E — * 450 cea lutea genant.[ lacea lutea capite fpinofo,C B.& Ttaga- cantha Salmanticẽſis, Cluſ hiſp: flore luteo ſpinoſo, Cam. lacea lutea Cluſii, Lugd. quoad defcriptionem & Carduus eriocephalus Dodonzi;Lugdunenfi, quoad iconem Car- düus ftellarus capitulis ſpinoſis, fewicalcitrapa altera, Lobel. IItalianiſch lacea Gialla, vnnd zu Teutſch / geel Flo⸗ ckenblumen Engliſch Vellowe Knapweed. Von der Natur /Krafft / Wirckung vnnd Ey⸗ genſchafft der Flockenblumen. DIe Flockblumen ſeynd warmer vnnd truckner Natur mit einer Zuſammenziehung / vergleichen ſich ſehr mit den Scabioſen vnnd Stebenkreutern / denen ſie meins Er⸗ achtens mit jhrer Tugendt vnnd Eygenſchafft gleich ſeynd / werden heutiges Tages als vnbekannte Kreuter wenig in = der Artzeney gebrauchr: Innerlicher Gebrauch der Zlockenblumen: Da⸗ erſte Geſchlecht der Flockenblumen / mit einem an⸗ dern Nahmen Bruchſanickel genannt / wirdt von er⸗ fahrnen vnd gelehrten Chirurgis oder Wundtaͤrtzten hoͤch⸗ lich gelobt vnd geprieſen zu allen Bruͤchen vnnd jnnerlichen c Verwundungen / derwegen ſie ſolches Kraut zu jren Bruͤch vnd Wundtraͤncken heylſamlich vermiſchen / vnd auch das Kraut zu Pulver geſtoſſen den gebrochenen in Speiß vnnd Tranck zu eſſen vnd zutrincken geben. | Das vierdte Geſchlecht Stachelkraut genannt I wirdt nicht weniger Bruͤch und Wunden zuheylen gelober / dann der Bruchfanickel / wirdt derwegen von erfahrnen Wundt⸗ aͤrtzten gleichfalls wie andere Wundtkreuter zu den Bruͤch und Wundtränsfen gebraucht. Deßgleichen auch das Bie⸗ ſemkraut lacea Muſchata. Die andern Geſchlecht haben noch zur Zeit keinen Gebrauch in der Artzeney / jnnerlich ein⸗ zunemmen. Euſſerlicher Gebrauch der Flockenblumen Das erſt / das vierdt vnnd das fuͤnffte Geſchlecht werden euſſerlich zu den Wunden vnnd Schaͤden gebrauchet / dieſelbigen damit zu heylen / friſch geſtoſſen vnd wie ein Pfla⸗ ſter vbergelegt / ſie wer den auch heylfamlich su den Wundtoͤ⸗ len vnd Wundtpflaſtern gebraucht. Der Bruchfanichelin Waſſer oder Wein geſotten / vnd mit der durchgeſiegenen Bruͤhen den Halß gegurgelt / heylet | die Geſchwuſſt deſſelbigen / deßgleichen die Geſchwulſt der Keelen der Mandeln vnd deß Zaͤpfleins / wis auch ale Ver⸗ ſehrungen deſſelben. | | | Das zweyte Geſchlecht und die dritt / deßgleichen da Bier ſemkraut / werden von den alten Weibern in jhre Wuͤrtzwuͤ⸗ ſche geſam̃let / darmit fie viel felgamer Fantaſeyen treiben. Etliche aber thun beſſer vnd brauchen die gemeidten Kreu⸗ ter zu den Schweißbaͤdern / den Schweiß damit zufuͤrdern / die Kraͤtz Raͤude vnd den Grindt damit zuheylen. Das zwoͤlfft Cap. Von den Stebenkreutern. an Stebenfreuterdie vonden Gelehrten zu onfer Zeit vor dag recht Sraebe der Alten gehalten werden ı deren haben wir zwey Geſchlecht 1 Das erſte Geſchiecht hat ein lange ı weiſſe Wurtzel/ mit wenig Zaſeln behenckt / eines kleinen Fingers dick / vnnd bißweilen auch dicker / die vnderſten Bletter fo don der wur⸗ tzeln heraus wachſen / ſehnd der groſſen Hiſpaniſchen Sea I. Tacobi Theodort Tabernemontani! v1 Das ſechſt Geſchlecht wirdt vonden Kreutlern Ta- Fbiofenoderden Wegwartenblettern far ähnlich / die ſeynd weych / wollechtig vnd weißglantzend I die oberſten Bletter a⸗ ber an den Stengeln vnnd Nebenaͤſtlin ſeynd viel kleiner / ſchmaͤler vnd weniger zerſchnitten vnd etwas ſpitzig vnd ſte⸗ chend. Die Stengel deren eg zween oder drey von der wurtzel &r08 Stebenfrant. Stœbe maior. SSL 127) 77) & )) OS N 7 HEN Hl — 8 DEE herfür formen hat / die ſeynd runde einer Elen hoch vnnd auch biß weilen hoͤher / Die haben viel Nebenaͤſtlein auff welchen ſchuͤpechtige Haͤuptlin erſchetnen wie die Haͤuptlein der Flo⸗ Fenblumen / daraus wach ſen ſchoͤne Purpurzore/ flockechtt⸗ ge Blumen allerdings den Flockenblumen ähnlich. Wann viefe vergehen / folger der Samenin weiſſen Huͤlßlein ver ſchloſſen / dem wilden Saffranſamen gleihraußgenommen daß er viel kleiner iſt / wie der Samen deß vierdtẽ Geſchlechts der Flockenblumen / Der Geſchmack dieſes Krauts iſt bit⸗ ler / NAucken vnd zuſammenziehend. Es wechſet an vngebau⸗ wenen Orten neben den Straſſen an den Rechen und En⸗ den der Ecker on Weingaͤrten / zwiſchẽ der Statt Wormbs vnd Franckenthal / vnnd auch in mehr dergleichen Orten / doch nit allenthalben / wirdt auch von etlichen in den Gaͤr⸗ ten gezielet —— — Das zweyte Geſchlecht har Blecter die ſeynd breit / lang vnd in viel kleiner Blaͤtlin tieff vnd vielfältig zerſpal⸗ ten / don Farben weiß ond glantzend / den Blettern Der zwey⸗ een Flockenblumen ähnlichranfgenommen daß fie volltom⸗ imenticher ſeynd / iſt ſonſt mit den Stengeln / ſchuͤpechtigen / glantzenden Koͤpfflein / dem gemeldten Gewaͤchß ſo gleich xvnd aͤhnlich / daß man fie kaum von einander vnderſcheiden kan / außaͤenommen daß dieſes durchauß vollkommenlicher iſt / vnd die Stengelgroͤſſer vnd hoͤher. Cs wirdt dieſes Ge⸗ waͤchß in den Gaͤrten gezielet vom Hiſpaniſchen Samen Von den Namen der Stebenkreuter. Swirdt das Stebentraut von dem Diofeotide su ft ner Zeit / als ein fehr befanntesonnd gemeines Kraut gar nicht beſchrieben / diewell aber disfe Kreuter mit der De⸗ ee ſcription | ale 9 nie pi des pn‘ gell Col diſe — — — — en — Zn ee u jr ? (el aut )e⸗ on — — nn —r— —— — en — — — * u A ſeription Theophrafti gemlich vberein kommen / wolen wir F ¶ Das ErſteBuch Pon Kreutern 4 es auch mit andern Gelehrten von den Stebenkreutern nicht abſuͤndern / ſondern es auch mir dem Namen Stacba der Alten tauffen. Das Stebenkraut wirdt pon.Diolcoris de vnd Theophraſto wie auch von Galeno Griechiſch / Xror⸗ ‘ph, Bxrdws, 8120, ON auch Yon Galeno:ı.de Antid. Korupßoe, genannt. Lateiniſch Starbe oder Staeba,Phleum,Phleo,vit Colymbas. Italianiſch / Stebe. Flehmiſch vnnd Brabaͤn⸗ diſch / Stebencruydt / vnd Hochteutfch / Stebenkraut. [En gliſch Siluer knapweed⸗ Klein Stebenkraut Stœbe minor. 8 8 D I Das erſt Geſchlecht dieſes Krauts / wirdevon den | ir Kreutlern Steebe maior. [ Iacea Steeba dicta maior ‚foliis Cichorateis, C. B.St&be Salmantica priot,Cluf. hif. Sal- mantica maior Brancionis, Lob. Hıfpanica, Cam. Aphyl- lanches prima,Dodo.S cabiofa feu Stäbe Salmätica prior Lugdun.] SraltanifahlStebemaggiore. Hiſpaniſch / Cabezuer la. Flehmiſch vnd Brabaͤndiſch / groot Stebencruyt / vnnd Hocht cuiſch / groß Stebenkraurgenanne®. 11. Das zweyt Geſchlecht wirdt von den Kreutlern Ste:ba minor.[ Iacea St&bedidafoliis profunde inciſis, C.B.StabeSalmanticaaltera, Cluf.Hifp.Lugd.argenteä Salmantica minor, Lob.Aphyllanthes quarta, Dodo. Pa- pauerfpumeum , Cæſalpino.] Italianiſch / Stebe minöre: Flehmiſch vnd Brabaͤndiſch / cleyn Stebencruydt / vnnd Hochteutſch / klein Stebenkraut genannt. | E RESTE ENT | NONE E93 5 Von der Natur / Krafft / Wirckung on Eygenfchaffe deß Stebenkrauts. a Je Stebenkreuter vnd ſonderlich aber das gröffer on erft beſchrieben Geſchlecht hat ein Krafft zu waͤrmen / sufammen zu ziehen vnd hefftig zu trucknen / dann wie Kalehue bezeuget / hat es eine Krafft vnd Ey⸗ genſchafft zu trucknen biß in den anfang deß dritten Grads Zr, Innerlicher Gebrauch deß Stebenkrauts. Je Bletter vnd den Samen deß Stebenkrauts geſot⸗ ten / vnd die abgeſiegen Bruͤh wie ein Cliſtier zu ſich ge⸗ nommen / kompt zu huͤlff der Rotenruhr / wie ſolches Dio- fcorides,Galen us vnd Plinius bezeugen. Weiter erfahrung habẽ wir nit von diſen Kreutern / ſintemal ſie in dẽ gebrauch Der Artzeney nit bekandt ſeindt / oder auch genuͤtzet werden. Euſſerlicher Gebrauch der Stebenkreuter. Gt geſotten Brũh vondem Seesen fraur on Samen! warm in die Ohren getraufft / iſt gut wider die ſchwe⸗ rende vnd eyterende Ohren Sieb enkraut friſch geſtoſſen vnd wie ein Pflaſter vberge legt / heylet die Streychmaſen der Augen / vund ſopffet die Blutfluͤß. G Das dreyzehendt Cap. Von dem Schartenkraut. Jeweil das Schartenkrant eine groſſe gleichheit mit den Flockenblümen on Steben⸗ kreutern hat / haben wir nicht vmbgehen koͤñen SOR% diefelbige gleich auch hie an dieſẽ ort zubeſchrei⸗ hen / vnd den gemeldren Kreutern zu sugefellen. Bird haben wir aber derfelbigen drey vnderſchiedtliche Geſchlecht / ſo viel die geſtalt der Bletter belangen thut⸗ | Schartenkraut. Serratula tinctoria I. K 1 Das erſte Geſchlecht vnd das allergemeineſt Schar; ten kraut hat ine braunſchwarte Zutselivon vielen důñen Wourheln von einem Haupt herfür komend / die haben im Fruͤhling ehe das Kraut zum Stengel waͤchßt / ein lieblichẽ Warracrud / gleich wie die Näglein oder Garaffelwurtzel. Die Bleuter dieſes Gewaͤchs ſeyn groß vnd breyt / rauh vnd hart / groſſer als die Bletter dep Betontenkraus / auff beh⸗ den feiren gerings herumb mit kleinen fcharpffen Schar ten zerkerfft wie ein Sichel / feinde von farben dunckel oder farrgrün. Die Stengel deren etliche von einer Hauptwur⸗ Pp di geln / ur = — — — ARE _ a — ——— — — 4 * — — = — — — — — -. — — = — * — — — —* = - — ———— — —— — = = — —— = — — = — — — — — — — gi ers 452 einer Elenlang vnd auch lenger / am end derfelben wie. auch anden Neben Zweiglein erfheinen im endde Sommers die ſchoͤne Purpurbraune Blumen auß ſchuͤpechtigen rau⸗ hen Haͤußiein oder Koͤpfflein / wie die Koͤpfflein der Korn oder Flockenblamen / welchen auch die Blumen aͤhnlich feinde. Diefes Gewaͤchß finder man viel Hin vnd wider am Rheinſtram / in den feuchten Waͤlden / vnnd fonderlich im Wormbſergaw auff den Wieſen / deßglechen auff den Bergen an dunckeln Orten vmb die Reichsſtatt Kron⸗ weiſſenburg / bey dem Berghauß S Paul / vnd bey S-Ger, man / vnd andern mehr dergleichen Bergen vnnd Waͤlden Tluiſchlandis⸗ 11. Scyareenfraut. Setratulatindtoria II. As NV) A N NV YNZ — * N 8; ak SS a — ZN FI —9 HI AN “ ON N > J di Ur —W A SE 2 ei i \ 8 N Nu BR, - ——6 N * 4 ER BEN A NE N RN — N —F 2 Y ' \ NR N Lu; Ri ei A BE: \ — — [er Yu? et . “7 SR ur Y, 2, EN — } = ' ET TA — — Ze —— ßi — — x * II: Das zweyte Geſchlecht hat lengere vnnd ſchmaͤlere Bletter dañ das jetztgemeldte / ſeindt doch auch mit Schar⸗ ten auff beyden ſeiten zerſpalten wie dieſelbigen. Die oͤber⸗ ſten Bletter aberomo den Stengel / ſeind viel tleffer zerkerfft gleich wie Stacheln / ſonſt iſt es mit der Wurtzel / Stengeln vnd Blumen dem jetztgemeldten durchauß gleich / vñ waͤchſt auch an den obgemeldten Orten⸗ | 111. Das dritte Geſchlecht hat Wurtzeln / Stengel vnd Blumen den andern durchauß aͤhnlich vnd gleich / aber die vnderſten Bletter die von der Wurtzel herauß wachſen / ſeind mit tieffen Schnitten zertheilet wie das Apoſtemen⸗ kraut / vnd doch nicht deſto weniger an allen ſeiten gerings herumb ſerkerfft / vnd waͤchſet auch vnder den vorgemeldten Geſchlechten in den Marten vnd feuchten Wälden? Von den Namen deß Scharten⸗ krauts. [ID dit alten Lehrer dieſes Kraut auch befchrieben haben / oder ob es jnen auch bekannt geweſen ſeye oder nicht / iſt vngewiß / ſintemal noch keiner einige Zeugnuß der Alten auch Feine beſchreibung der Alten je fuͤtkommen die ſich mie 4 — FRE BR. — 4 | « D. Jacobi Theodori Tabernmontani A tzeln / herauß wachſen / ſeindt rundt / duͤnn vnnd braun farb F Diefem Kraut vergleichen wil / müffen vns derwegen mit den gemeinen Namen / die dieſem Gewuͤchß zu vnſern Zei⸗ ten von den Kreutlern gegeben worden ſeynd / beheiffen · Es von dieſem Kraut dargethan oder angedeuterharfoiftung wirdt von den Kreutlern Serratula genannt. Dieweil aber dag Betonienkraut vnder andern auch dieſen Namen hat/ habens etltche zum vnderſcheidt deſſelben Serratulam tin⸗ &oriam genannt. Dieweil auch dieſes Kraut der Haͤupt⸗ fein ynd Blumen halben ein aroffe gleich heit mit den Iaceis oder Flockenblumen hat haben wirs allwegen wie auch noch laceam Aromaticam, vnnd Iaceam Catyophyllatam ge, rauffet / vnnd dag auch von wegen der wolriehenden Wur, 'geln. [ Sertarula, C. B. Matth. Dodo. Lob.Caft. Lugd. Cam. Tinctorius flosfecüdus, Trag.Cerrerta,Cefal.Cen- 'tautoides,aur centaurium maius fyl.Germanicum, Thal. - an Salidago Sarracenica quarta,Lonicero. ] Italianiſch G mwirdt es genannt Serratuls, Behmiſch / Srpeck. Band Teutſch/ Schartenfraut ond Ferberſcharten / dieweil die Tuchferber dieſes Kraut sum ferben gebrauchen. ¶Engliſch Sawewoor *X Il. Schartenfrauf. Serratulatindoria HL N on 52 J 4 ZEHANN € En —— Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Eygen⸗ | ſchafft deß Schartenfraurs. 2: Schartenkraut iſt warm und trucken im andern Sradı vnd wirdt beyde das Kraut vnnd Wurzßzl ge⸗ b.aucht. Die Wurtzel ſoll man im Fruͤling zum gebrauch K der Artzeney eynſam̃len / ſo baldt die Blaͤtter ſich herfuͤr eh „> si der zeit iſt fie am kraͤfftigſten vnnd eines ſehr lieblichen Wuͤrtzgeruchs / ſonderlich aber die ſo im Gebirg waͤchſet. Innerlicher Gebrauch deß Scharten- krauts. Sehartentrant in Wien geforten blß der dritrheifserieh ret iſt dann durch ein Tuch geſiegen / vnd allen Morgen vñ Abendt diefes Trancks auff die Hiij.ongen warm gerrun® cken / iſt denen fo. hoch gefallen oder zerſtoſſen ſeindt sin — “3 Cu Sig men Sant. ae ne a DE OU En 2 eh tgen run amt A 3 > N N} — — — — — — Das Erſt Buch / Von Kreutern 453 ſame Artzeney / dann es zerthetlet das gerunnen Blut / vnnd UF heylet was junerlich zerbrochen iſt. Soſches thut auch die Wurtzel zu Puluer geſtoſſen / vñ eins quintleins ſchwer auf einmal mit Wein zertrieben vnd warm getruncken. Es wirdt dieſes Kraut vnd auch die Wurtzel ſonderlich geloht und geprieſen wider die Bruͤch / Traͤnck davon berey ⸗ seroder Das Puluer von der Wurtzel obgemeldter maſſen mit Wein getruncken / ſol die Weydbruͤch heylen / an jungen vnd alten Menſchen. oo Es iſt auch ferrner das Scharten kraut ein fürereffenlich heyiſam Wundtkraut / zu allen gehawenen vnd geſtochenen Wunden / wie te Namen haben moͤgen / das Kraut vnnd War tzel in Speiß vũ Tranck gebrauchet / oder aber Wund⸗ traͤnck darvon geſotten / vnder weichen folgender Tranck off⸗ termals in ſchweren fällen erfahren iſt: Nimb Scharten⸗6 kraut zwo Handtvoll / Buch ſpick oder groß Maͤußoͤhr / Gauch heyl mit den rotẽ Bluͤmlein / jedes anderhalb Hand⸗ vol, Scharten krautwurtzel / Berwinck / Sanſckel / Engel wurtz oder Bletter / Erdtbeerkraut / jedes j. Handtvoll / wildt Ochſenzung /Leberbluͤmlein mit Kraut onnd der Wurtzel / Hagen dornbluͤht / jedes j. halb Handvoll. Alle gemelte ſtuͤck ſol man klein zerſchneiden / dann wol durcheinander vermi⸗ ſchen folgends in zweh theil abtheilen / vñ ein theil in ein ge⸗ hebe Flaͤſch oder Kannten thun / darüber ſchuͤtten ein maß guten weiſſen Wein oder alt Bier / den Ranfft darnach mir einem Rockenteyg wol verkleiben / die Kannte darnach inn ein ſiedend heiß Waſſer ſetzen / vñ zum wenigſten vler Stun⸗ den darinn ſieden laſſen / darnach wann es kalt worden iſt / durch ein Tuch ſeihen / ſo hat man ein heylſamẽ gueẽ Wund⸗ tranck der alle friſche Wunden vnd Stich von Grund her /· ¶ oder v loth darvon trincket. Euſſerlicher Gebrauch deß Scharten⸗ My krauts Fe Sẽhbharten eraue in Wein geſotten / vnd die Wunden vnd fauten fluͤſſgen Schäden damit gewaͤſchen / ſaͤubert vñ xeynigt dieſelben / vnd fuͤrdert ſie zu der Hehlung. Schartenkraut geſtoſſen vnd wie ein Pflaſter obergelegt / ertheilet Geſchwulſten vnd heylet die Bruͤch. Das gemeldte Kraut hat eine ſonderliche Kraßt vnnd Eygenſchafft / den ſchmertzen der Feigblattern oder guͤlden Adern zu ſtillen vnd zu miltern / derwegen es zu den Lenden⸗ baͤdern / die man in dieſen Gebrechen zu brauchen pfleget / ge⸗ nommen. A ag Etliche brauchens auch zu den Schweißbädern die erle, cherten lamen Glieder darmit zu flärcfen / dann es vor die läme aller Glieder hoch gelobt vnd gepriefen wirdt außheyferifo manallın Morgen vnd Abendt / jedes mal itij. Das Vierzehendt Cap. Von den Apoſtemen oder Scabioſen⸗ kreutern. En Saabioſen oder Apoſtemenkreuter % Aa haben wir 2i. vnderſchiedtliche Geſchlecht / die I alle eine Natur vnd Wirckung haben. Dh; J. Daseifte Geſchlecht / nemlich die groß K Scabioſen mit den braunẽ Blumen / hat eine lange / ſchlech⸗ te / dicke Wurtzel mit wenig Nebenwuͤrtzlein / von farbe weiß / vnd eines lieblichen ſuͤſſen Geſchmacks / gleich den Paſtena⸗ chen. Die Bletter fo im anfang von der Wurtzel herfuͤr kom⸗ men / ſeyn breyt / lang vñ ſpitz one Kerffen / faft den Blettern der gemeinen Ochſenzungen aͤhnlich / welche hernachmals vergehn / vnd folgen andere hernach mit groſſen tieffen Kerf⸗ fen vnnd Schnitten zertheilet / wie die Bletter deß groſſen Gartenbaldrigns / ſeindt doch ſteiffer / harter vñ rauher. Die 1. Groß braun Scabloſen. Scabioſa maiorflorepurpureo I Stengel ſo von ð Wurtzel herfuͤr wachſen / ſeindt runde/mit Straͤmen / von farben graw / zwoer Elen hoch / mit vilen Ne⸗ II. Groß Scabioſen. Scabiofa maior flore ex caruleo pur- · Te SEE EG ZN III CR) N 3 — UNS =, ns, >. UWEN NR 53 EN i E — ze Ih — NV benaͤſtlin — — — —— —— — — — u RE ni nA u — — 4 — * = — * — — 454 a Stengel deren es ge } vnderſten beyden Wurtzeln ondauch mehreronnd fleiner geſpalten. Auff den Stengeln ond Nebenzweiglein erzeigen ſich im Brachmonat / runde / zugeſpitzte / ſchuͤpechtige knoͤpf⸗ lein / wie in den Kornblumen / darauß wachſen hernach ſchoͤne Preſilgenbraune Blumen / etwas dicker mit Blaͤt⸗ lein gefuͤllet dann die Kornbhſumen / wann dieſelben ver⸗ gehen / folget ein kleiner / ſwartzer Samen. Dieſes Kraut waͤchßt inn vngebauwenem / ſtarckem Erdtreich bin vnnd wider in dem Wormbſer vnnd Alzeyergaw / an den hohen Rechen der Holen / neben den Straffen / auff den enden der Aecker / vnd an etlichen orten auff ven Bergen? | * JI1. Bergſcabio⸗ Scabiofa monta- nlfL * * J 4 & — — = —“ Ye: Lir ; E * — JS) 5.2» NN II 8 EOHTN $ IBIZA zZ: DU Yu — 11. Das zweyt Geſchlecht hat ein weiſſe Wurtzel Fin⸗ gers dick / mit etlichen Nebenwuͤrtzlein / die Bletter ſeind breht / lang / vnd nicht fo ſehr tieff zerſpalten / weych vnnd wollechtia / der Stengel iſt rundt vnnd haarechtig / ſafftiger als der Stengel deß nechſtgemeldten / wirdt auch faſt zweyer Elen hoch / daran wachſen wenig Bletter / ſeind klein mit stwenen oder dreyen Schnitlin zertheiler. Am oberſten theil E der Stengel gewinner es ſchoͤne / runde / ſcheubelechtige / breyte Blumen / gleich einem breyten Huͤtlein / die ſeindt von vielen kleinen Bluͤmlein zuſammen geſetzt / gleich den Bienenhaͤußlein / die ſendt von farben Purpurblauwe. Dieſes Kraut waͤchßt an graßechtigen Huͤbeln vnnd Ber⸗ Zen / vnd ft groͤſſer vnd vollkommenlicher als das Ackerſca⸗ bioſenkraut. 111. Das dritt Geſchlecht Berafcabiofen genannt! hat eine weißlechrige Wurtzel Fleinen Fingers dick vnnd au biß weilen dicker / mit wenig Nebenwuͤrtzlein. Die Bletter ſeindt vnden her ſo von der Wurgel herfuͤr wachſen etlicher maſſen den Blettern deß Eiſenkrauts aͤhnlich ı doch nit ſo tieff zerkerfft von farben weißlechrig vnnd ein wenig haare echtig / auch ſchmaͤler dann der Scabioſenbletter. Die anderhalb Elen hoch vnd auch hoͤher / die ſich oben in etlich Nebenäfllin auß theilen / die Bletter darum ſeind den Blet⸗ tern der gemeinen Scabioſen gleich / weniger und doch tief⸗ fer zerkerfft. Die Blumen die erſcheinen im Hewmonat / die kommen auß ſchuͤpechtigen Knoͤpfflein den Knoͤpfflein der Flockenblumen gleich / die ſeindt von farben Purpur⸗ braun / an der Geſtalt der gemeinen Scabtoſenblumen aͤhnlich / die bluͤhen biß in den September. Wann bie Blumen vergehen / fo folget ein brauner Samen / inn klei⸗ meinglich zween oder drey hat / werden K D Jacobi Theodori Taberne montani / A benaͤſtlin. Die Better an denſelben ſeindt kleiner dann die F nen Haißtein verſchloſſen / der iſt dem Samen deß Hark, tlees etlicher maſſen aͤhnlich. Es waͤchſet dieſes Ge, ſehlecht nicht von fich ſelbſt in vnſerm Teutſchlandt / ſon⸗ der wirdt allein in den Luſtgaͤrten geziehlet vnnd gepflan⸗ ger. In der Prouintz Franckreich / vnd in Languedock fin det man es inn zimmlicher menge von ſich ſelbſt wach⸗ ſendt.* — IV, Alpſcabioſen. Scabioſa alpina maxima IV. * R— EIER, ce, * Wr! — ee 7777207. 7 PRLÄ| Pa: LEN. & N —— — — — Calir + 1V. Das vierdt vnnd allergroͤſte Geſchlecht har ein zaͤ⸗ he / harte Wurtzel faſt Fingers dick / mit vielen Zaſeln vnd Nebenwuͤrtzlein. Die vnderſten Bletter / ſo von der Wur⸗ gel herauß wachſen / ſeindt groß vnd lang / den Blettern dir geelen Ochſenzungen aͤhnlich / die andern Bletter / fo on dem langen Stengel ſtehn / haben ein gleichheit mit der ge⸗ meinen Scabioſen / feindt aber noch eins fo groß vnd tief⸗ fer zerſchnitten den Blettern der groſſen Aurin ahrlıc/ derwegen es auch etlich vor ein Geſchlecht deß groſſen Av rins angeſehen. Am oberſten theil dep Stengels gewinnt es gemeinlich drey Blumen / die ſeindt ſchoͤn grawblaw / die wachſen herfuͤr auß rauhen ſtachelechtigen Haͤuptlein⸗ den Haͤuptlein der Kartendieſtel ähnlich / ſeind noch ſo groß als der Scabioſenblumen. Die Stengel wachſen faſt dreyer Elen lang in die höhe. Der Geſchmack dep gantzen Gewaͤchß vergleicher ſich mir der gemeinen Scabiofen. Es waͤchßt nic von fich felbft in Teutſchlandt / wirdt allein IN den Gärten gezilet / vnd iſt in den Luſtgaͤrten im Niderlandi gemein. V. Das fuͤnfft Geſchlecht iſt die groß Spaniſch Sta⸗ bioſen / hat ein weiſſe / dicke Wurtzel gleich der gemeinen Scabioſenwurtzeln / die Bletter ſeindt auch derfelbigen aͤn⸗ lich / aber doch groͤſſer / dicker / ſafftiger / weycher / vnd mit eb nerjarsöweiffen Wollen vberzogen: Der Stengel iſt rundt / mit Gewerben vnnd Gleychen vnderſcheiden / cine! Elen hoch / auß den Gleychen wachfen die Bletter vñ Nebenſten⸗ aelije zwey vnd IWey gegen anander vber / auff N tie Es V Scabiofen. > 2% Eye Zur “ 6% A Ko 5 Y Scaplafa mator Hiſpanica V. W a J > Sa di n N — TREE RAD? A — [IF f P Ip 3 u ZH au) IL — geln erſcheinen am Sehe ſchoͤne weile Blumen ein jede von vielen kleinen Bluͤmlein auß jhren Haͤußlein zuſamen geſetzt / wie die ant u Scabiofenbiumen. Wann die abfal VIL Breyt Scabiofen. Scabiof latifolia VII. - R f J J û e— — 7 a = PR H 8 PER) 5 — B SEN ß TR $ NIT Y Ä N : > . de N A 9 — —W— 9 — J [— y * = —— N 4 4 VE \ 8 A = — 4 NY BZ En INS E Rn Pe DI: BE 7 = 7 £ * 2 > a — \ er IR, 2 — F — x 8 == ” br (G — ——— a. 1 CH 2 #4 °% 1: SEN 9 — — Das Erſte Buth / Von Kreutern. rn, * | VI. Groß Ackerſcabioſein 'Scabiofs aruenfis VI. EEE N N 4 N Y 2 @ TIprt AZ; 8 39 ——ú— — en 7 >. % 9 9 ll fi 7 (KR NY £ ' — \ —9 AN N mn — — > on „ RN . ; ESS üb ST len / ſihet man in einem jeden Haͤußlein ein ſchwartzlechti⸗ ges Sternlein / darin wÄchfer folgendes der Samen / der ifk dick vnd raub. Der Geſchmack dieſes Gewaͤchs ift bitter / vñ — — — = — — — — — — — = — — — — — — = — — — — — — — —— — F As = gr > 456 D Jacobi Theodor Tabern montami / A auff ein truckne geneyhget. Dieſes Kraut wirdt allein in den F Gaͤrten geziehlet von Spa niſchem Samen / dann es ſelten bey vns zur zeittigung dep Samens kompt / von wegen der ſpathen Bluͤeth / ſintemal die Kaͤlt vnd Reiffen jm zu baldt tommen. In Hiſpanien iſt es gemein / da es hin vnd wider in den Feldern waͤchſet. * Das ſechſte Geſchlecht iſt die groß Ackerſcabioſen / die iſt mit der Wuͤrtzeln / Bletter vnnd Blumen der groſſen zwey⸗ ten Scabioſen aͤhnlich / außgenommen daß die Bletter am Stengel groͤſſer vnd vollkomenlicher ſeindt / ſonſt iſt eg mie den ſchoͤnen Purpurblatven Blumen dem andern gleich: Es waͤchſet vberfluͤſſig inden Fruchtfeldern / zwifchen Ref, erthal vnd kadenburg / vnd ſonſt an vielen Oxten in Leym⸗ aͤchtigen gebauwenen Feldern. VII. Das ſibend Geſchlecht iſt die Scabiofen mit brey⸗ kleinen Fingers dick mit Dielen Nebenwuͤrtzlein / gleich der Garafelwurgel / von welcher drey vnnd bißweilen vier run⸗ der / gleichechtiger Stengel Elen hoch wachſen / die ſeint et⸗ was haarechtig vnd in wendig hole. Von jedem Gewerblein oder Gleych wach ſen zwey Bletter gegen einander vber her⸗ auß / die ſeind lang vnd breyt / nicht in tieffe Schnit zertheilet wie die andern Scabioſenkteuter / ſonder gantz / vnnd am Ranfft herumb gekerfft / von Farbe⸗ liechtgruͤn. Am obern theil der Stengel und deren Nebenaͤſtlein ı bringet es ſeine ſchoͤne rote Blumen / die ſeindt der Geſtalt halben der gemei⸗ nen Seabioſenb umen gleich wann dieſelben abfallen / fol get ein rauher / eckechtiger vnd länger Samen hernach. Die⸗ fes Kraut waͤchßt in Vehſch Gebirg in dunckelen Orten / vnd in den Waͤlden. mein Scabioſenkraut / die Bletter ſeindt breyt / feſt vnnd ar derechtig / gleich den Blettern der Kartendiſtel / außggenom⸗ men daß ſie kuͤrtzer ſeindt / der Stengel iſt rundt / einer Elen lang / hat am obern theil feine Nebenaͤſtlein / darauff ſchoͤne rote Blumen wachſen /der Form vnd Geſtalt halben den gemeinen Scabtöfen blumen aͤhnlich. Es wirdt dieſes Ge⸗ fehleche bey vns in den Gärten geziehlet / ſonderlich aber in den Niderlanden / wiewol es auch in dem Churfürftlichen Luſtgarten zu Heydelberg gepflanger wirdt / deßgleichen inn Herren Philipſen Steffans Sprengert der Churfuͤrſtli⸗ chen Pfalz Hoffapoteckers luſtigen Kreutergarten I wel⸗ cher mir es erſtlich mitgetheilet abzureiſſen. IX.X.XI.XII. Das neundt Geſchlecht / deßgleichen ds zehend / das etlfft vnnd zwoͤlfft Scabioſenkraut / ſeindt die kleinen Apoſtemen kreuter / die haben huͤltzechtige harte wur, zeln / deren vnderſten Bletter ein theil wenig zerkerfft / die andern viel vnd mit tieffern Schnitten / am obern theil aber ſeindt die Bletter alle miteinander ſehr tieff / zinnelechtig vnd reyn zerſchnitten / alſo daß fie Feine gleichheit mehr mit den Bettern der andern Scabioſen kreuter haben. Die Stengelein ſeindt runde vnd duͤñ / die Bluͤmlein liechtblaw den gemeinen Scabioſenblumen aͤhnlich / außggenomen daß fie vil kleiner ſeindt den vnderſcheidt der Bletter hat der guͤtig Leſer beſſer ang der Conterfeytung hiebey su ſehen dañman ſie beſchreiben moͤchte / Ale gemeldte vier Gewaͤchß haben den Geſch mack wie alle andere Scabioſenkreuter. Das neunte / zehendt vnd eilfft Geſchlecht wachſen gegen dem Gebirg am Rheinſtram in aroſſer menge auff den graßechtigen / durren Huͤbeln / vnd auff den Bergen ſelbſt an Sonnreichen orten E vnnd graßechtigen Plaͤtzen. Das dreyzehend Geſchlecht / waͤchßt auff den bergectigen Matten / vnd die in den Thaͤ⸗ lern zwiſchen dem Gebirg liegen / ſonderlich aber findet man deſſen viel am dem Meynſtrahm / deßgleichen am Necker⸗ ſtrahm / zwiſchen Moſpach vnd Neckergemuͤnde. XIILDas dreyzehend Geſchlecht hat ein harte/ holtzech⸗ tige Wurtzel mit zimlichen Zaſelen behenckt / darauß wach⸗ fen fuͤnff oder ſechs haarechger / runder Stegelein auff an⸗ derhalben Schuch lang / mit langen kleinen haarechtigen klein zerkerfften Blettern von vnden an / biß oben auß beklei⸗ — ‘B gen Bletterm hat ein lange / ſchwartzelechtige Wurtzel / eines G © VI Das acht Geſchlecht hat ein Wurtzel wie das ge⸗ H K 1X. Scabiofen: Scabiofa minor. ı. IX. Fil — — er; x — A GER = —— — — en 8 Fa aa — — KURT NN" = det / den Blettern dep blanwen Meuß dhrleins aͤhnlich / auß⸗ genommen daß fie groͤſſer ſeindt / die Blumen ſeindt * — — — ie A | XI. Scabiofen. Scabiofa minor 3. XI. — SIT SIN u - ; — 2 — 8 —— * * — 2 . — ——— — — Fran — ee a — * — — — — — —— PL 3 — u — —— er A / E — — — — | gen wierunde Koͤlblein / von Farben Hinsmelblaum. Der ee ich mie den andern Scabioſenkreu⸗ | teern · Es waͤchſet an ſandtechtige Graßguͤnden / deßgleichen xni. Scabioſen. Scabiofaminor 5. XIII. N U Up 7 HR Das Erſt Buch / Von Kereutern 457 F xXII. Scabioſen. Scabiofamiaor 4. XII: anden Rechen der Aecker vnd neben den Straffen hin und wid / zwiſchen Benßheym un dem Rhein / deßgleichẽ zwiſchẽ der Churfuͤrſtl. Feſtung Pellican / vnd S. Barbaren Grad⸗ XIV. Scabioſen. Scabioſa minor 6. XIV. ouina cognominata. 2 fa /S \ & UP Sn) - 24 Das N Ä —J J —* A le iin I 44 4 0 | u. 4 r 9 2; 9 ER! FR 1 u 1° ll Ill 94 AN u 9 0 " vi —J J 9 al) —9 90 Ah L | 11h | A Ih —9— | —00 A| Au Hahn \ I In 5 — — —— —E — nu — — ze — * — u — — — x * — - — — * a ze — — — ——— ——— — D 458 D. Jacobi Theodorl Taberſtemontani / A XIV. Das vierzehend Geſchlecht hat ein lange gerade F Waͤrtzel mit wenig Nebenwuͤrtzlein / die Bletter ſeindt brey⸗ ter als deß nechſtgemeldten / mit wenigern vnd groͤſſern Kerf⸗ fen / von vnden an biß oben auß / allein daß fie die Stenge⸗ lein hinauff je lenger vnd kleiner werde W/die Stengel wer, den Schuchs hoch / vnd auch bißweilen Elen hoch / darauff wachfen ſchoͤne runde Purpurblauwe Blumen / wierunde Kuͤgelein. Der Geſchmack iſt wie anderer Scabioſenkreu⸗ ter. Es waͤchſet in graßechtigen Gruͤnden / defigleichen auch in den Bergen gegen Auffgang der Sonnen gelegen / aber das in fülen Bründen waͤchßt / wirdt ſchoͤner vnd groͤſſer / dann das auff den Bergen. | XV. Scabiofen. u Scabiofa montana minor 7. X V. minima cogndminata. XV. Das fünffsehend Geſchlecht iſt die aller kleineſt Bergſcabioſen / hat ein lange / duͤũe / holtzechtige / zaͤſelechtige Wurtzel / die Bletter ſeindt ſchmal vnd langlechtig / wie die bletter der kleinẽ Scabioſen mit etlichen Schnitten zerthei⸗ let / vnnd fornen gegen der Spitzen ein wenig zerkerfft / die Stenglein werden nicht wol Spannenlang / die gewin⸗ nen oben ſchuͤpechtige Knoͤpfflein / darauß wachſen ſchoͤne liechtbraune Bluͤmein. Es waͤchſet auff den Bergen in Kalckſteinechtigem Erdreich. XVI. Das ſechszehend Geſchlecht hat ein Wurtzel wie das gemein Paſtemenkraut / die Bletter ſeindt lang vnd gegen dem end baͤuchechtig / gar nicht zerſchnitten oder zerkerffet ven Blettern der rothen falſchen Behen aͤhnlich / der Stengel iſt rundt / Elen hoch / mit vielen Nebenzweig⸗ lein / die Blumen vergleichen ſich mit dem groſſen Hiſpa⸗ niſchen Scabioſenblumen / deßgleichen auch der Samen. Es iſt dieſes Kraut auch ein außlaͤndiſch Gewaͤchß wirdt allein in Teutſchlaudt in den Gaͤrten geztehlet / das haben wir erſtinals ben dem Edlen vnnd weitberhůmpten Herren Iohanni Boyſoto zu Bruͤſſel in feinem ſchoͤnen Luſtgarten geſehen / der es wie andere frembde Gewaͤchß von Samen auff gezeuget hat / vnd hernachmals den Samen auch dent Durchleuchtigſten Hochgebornen Fuͤrſten vnnd Herren / Herꝛen Caſimito Pfaltzgrauen / ꝛc mit andern mehren frembden Samen mit getheilet. x xVI. Scabioſen. eabio⸗ peregtina foliis nondif- . Leis XVIL Scabiofen mir Nebenblumen. * Scabioſa prolifera XVII. — Non — —De— —* D N "Bm NSS \ IN N xp XV. Di € I} — A XVIL Das ſibenzehend Ber vnd den Bloattern der Beraftabtofen nicht ungleich! auß ge⸗ nommen daß die Bletter tieffer zerſchnitten vnd zerſpalten ſeindt / der Stengel wind: anderbalben Elen hoch hat feine Nebenzweiglein / darauff Blumen machten den Scabioſen aͤnlich / auß welchen widerumb kleine Bluͤmlein gerings her⸗ umb, herauß wachſen auff beſonderen langen Grillen’ wie zunge Bluͤmlein / die wirdt mit ſonderm fleiß zum dufl fun den Gaͤrten gepflantzet / der Geſchmack iſt der andern Sca⸗ bioſen gleich. | XVIIL Scabiofen. Scabiofa maioralba XV III. xvım. Das achtzehende Scabiofen Befchlecht harein krumme / holtzechtige Wurtzel / die Bletter feinde breyt tieff vnd ſehr ſchmal zerſchnitten / faſt dem groſſen Bieſemkraut aͤhnlich / die Stengel werden anderhalb Elen hoch vnd auch hoͤher / die Blumen ſeindt rundt vnnd ſcheubelech / wie die Blumen der Ackerſcabioſen / von Farben weiß vñ luſtig an⸗ zuſehen / bluͤhet im Augſtmonat. Dieſes Geſchlecht iſt nit gemein] waͤchſt auch cht allenthalben / die hab ich erſtmals funden im Ober Elſaß nit weit von hohen Koͤnigsberg / darnach auch an etlichen Rechen bey Schletſtatt. XIX. Das neunzehend Geſchlecht der Scabiofen/har ein ſchwartze harte Wurtzel / die in der Erden hin vnnd her kreuchet / ſich widerumb erjuͤnget / vnd newe Stoͤcklein herfuͤr bringt / die Bletter ligend mit jren Aeſtlein auff der Erden / E ſeindt dick / ſafftig vnd feyſt / gleich wie die Maßliebenbletter / X von Farben ſatgruͤn / ſeint nicht außgeſpitzt / ſonder fornen breyt / ſchier wie ein langes Hertz formiert / Kan denen wachfen dünne runde / bloſſe Stengel ohne Bierrer herfür, auff welcher jedem ein runde Purpurblauwe ſchoͤne Blum waͤchßt / den blumen der blauwen Maßlieben Ähnlich / auß⸗ genomen daß ſie groͤſſer ſeindt / vnd nicht fo gar gerollt. Die⸗ ſes Geſchlecht waͤchßt in ſteinechtigen vñ duͤrren graßechtigẽ Huͤbeln vñ Bergen. Das gantz Gewaͤchß iſt am Geſchmack bitter / mit einer ſchaͤrpffe vnd truͤckne. Das Erſte Buch Von Kreutern. stehe ift mie Wurtzeln F 459 XX. Noch haben mir zwey Geſchlecht der gemeinen Scabioſenkreuter / nemblich die wir im täglichen gemeinen Gebranch haben / welche das 20. vnd 21.Gefchlecht feiner die wir quch alltwegen meynen / fo wir der Scabioſenkreuter ohn ein zuſatz gedeͤcken. Deß einen Bletter ſo vnden auff dem Grund ligen / nechſt der Wurztzel / ſeindt lang / rauhe und zer⸗ kerfft / doch je hoͤher ſie den Stengel hinauff wachſen / je ſub⸗ tieler vnd tieffer ſie zerſchnitten on zerkerfft werden / der ſten⸗ geliſt rundt rauhe vnd haarechtig / ſprehtet ſich oben auß in etliche Nebenz weiglein / deren jedes cin runde zuſammen ge⸗ trungene Blumen / von vielen feinen Huͤlßlein bringet / al⸗ ler Geſtalt / gleich wie die Blumen am weiſſen Andorn an zuſehen / dieſer Blumen werde etlich ſchoͤn / blaw oder braune rot / vnd auch etwan Schneeweiß / ſolches Geſchlecht wirdt 6 von den Kreutlern fuͤr das Weiblein gehalten. XXI Scabioſen Maͤnnlin. Scabiofa mas XXI. A J * * NN — AN { “ > 2.242 J W X) g — —V SENT LI NWS: — MIN 7 RER =, S H A k £ li — — EN FT, Saat S release —— F A — * Pi N unn \ — > Km sijs tt ll NIS, N VA ! | —— I m mil ! i — - BERN Y % a —S Ve - > na — |) SD \ \ N \ EN, Qı — E— N aA: AU . >) ZI) FN Ne 87, Das ein vnd zwentzigſt Geſchlecht iſt dem jetztge⸗ meldten mie Wurtzel / Stengel und Blumen gleich / außge⸗ nom̃en daß die vnderſten Bletter zum theil gantz / ond auch zum theil weniger zerſchnitten ſeindt / das wirdt von den Kreutlern vor das Maͤnnlein gehalten. Von den Namen der Sabioſen⸗ kreuter. W ewol die gemeinen Stabioſenkreuter / bey allen Artz⸗ (en Apored ern und auch dem gemeinen Dann wol ber taũt / hat man doch feinen Namen oder einkige beſchreibung noch) biß daher ben den Alten,Schrern finden kuͤnnen / Die fich mie diefem Kraut haben wöllen vergleichen / wiewol ſich et⸗ lich hoͤch lich bemuͤhet / vnd es mit den Haaren zu dem Sta- bader Alten woͤllen ziehen die andern haben ein Cirfium darauf vwoͤllen machen /aber ihr mühe vnnd arbeit iſt vmb ſonſt vnd vergebens geweſen. Dieweil dann auch vns noch nie fein beſchreibung der Alten zur Handt kommen / die mie diefem Kraut sufchlagen wil / woͤllen wir vns mit dem ge⸗ meinen Namen behelffen / ſintemal die Kraͤfft und Tugen⸗ | Da ji den 11 — —34— rat 0 Fi j \ j ER N f N ; rt 1 er rg hl N mil j 2 uch nl j ; #1 460 D.Zacobi Theodor Tabernamontani) A dendiefes Krauts vns hekannt ſeindt. Es wirdt diese F XV. Das fuͤnffzehende Geſchlecht wirdt Scabioſa man; Scabioſa maxima vnd Scabioſa alpina. [Scabioſa alpina, C. B. alpina maxima, Ad.Lob.alpinacentauroides, Cam. V.Cenraurium hothum Dale:h.Lugd. ] Flehmiſch vnnd Brabaͤndiſch / Grootſte Berghſcabioſe / vnd Hochteutſch / Alpſcabioſen. MN V. Das fünfft Geſchlecht wirde von den Kreurlern Sca- biofa maior Hifpanica genannt/ [ Scabiofa peregrina el- lata maior,C. B.peregrina, Dodo. Cell. Hitpanica maior, Tluf-Hifp.Lob.Hifpanica. Cam. maior, Caft. quoad ico- nem; maior Hifpänica. loreaibo,Lobelo.] Flehmiſch vñ Niderlaͤndiſch / Spaenfche Scabiofeı vnnd Hochteutſch / Spaniſche Srabioſen. VI. Das ſechſt Geſchlecht heyſſet bey den Kreutlern Scabiofa ſegetalis, oder Scabiofaaruenfis. Teutſch / Acker⸗ baͤndiſch / cleyn Scabtoferonnd Hochteucſch / klein Sca⸗ bioſen. [XII IL. Scabiols aruenfis minor folio non dilfe- &0,C.B. Scabiofatertia, Gel, Dodo. Gal. & poft ouilla, Cam.Aphyllanthes prima Theophrafti,Lugdunenfi.] AIV. Das vierzehende Gefchlecht wirde von den Kreutlern! Scabiofa ouina genannt) Flehmiſch und Bra⸗ baͤndiſch / Schaeps / Scabiofe vnd Hochteutſch / Schaffs⸗ Scabioſen. [ Scabiof media, Leb. Lugd, Scabiofa mi- nor, Dodonz.) Thal. Phyteuma Diofeoridis, Columoe. ] Das feindt die beyde Scabiofenidie wir cäglich gebrauchen! vnd ohn al⸗ len zufan Scabioſen nennen. | Bon der Natur / Krafft / Wirckung vñ Eygenfehaffe der Scabioſen. | f SE € Geſchlecht der Srabioſenkreuter / feind war⸗ mer ond truckener Natur vnnd Eygenſchafft biß in | den zweyten Grad aber die zwo gemeiner Scabio⸗ fen / nemblich das Weiblein onnd das Männteinidie man heutige Tags inn allen Apotecken brauchen / fol allwegen verftanden werden? ſo der Stabioſen / ohn feraneren zu⸗ fag gedacht wirdt welche datın von allen Medicis zu vie⸗ Er wife nicht wie wunderbarlich Dap er möchte Scabiofen preiſen / Ja ihr dobond Tugend heweiſen. ‚Die Bruſt macher fie weit und rehn/ Reynigt die ungen ond Seiten fein! DBrichtinnerliche Apoſtemen gemein. Pflaſtersweiß auffdzZinnblarer gelegt’ In dreyen ſtunden fie auffbricht. Sit wäh von dem neuwen Griechiſchen Artzet Aktio, vᷣ- tana winima, von den Kreutlern genannt. Scabioſa mon⸗ | ex oder Yes, genannt. dateiniſch / [öra,Scabiofa vnd Het- tana winor, C. B. æſtiua minor, Lob.montana omnium ba apoſtematica. Itallaniſch / Scabioſa. Hiſpaniſch / Scabio, minima, Ad.Lob.icon. Lugd.] Flehmiſch vnnd Bra⸗ 9 fa. Frantoͤſiſch / Scabieufe. Candiſch / Stabro Coriho. Hunge / baͤndiſch allerminſte Berghſcabloſe / Hochteutſch / klein ul riſch / Sepreu Fin. Polnifhı Driakvew vnnd Drpafadi. Bergfcabtoſen. A| Behmiſch / Rewras.Fiehmifı Scabioſe / vñ Hochteutſch / XVI. Das ſechszehend Geſchlecht / hat noch feinen be⸗ A hin Scabioſen / Scabioſenkraut / Apoſtemenkraut / Daft fondern Namen / Ich habs Scabiolam petegrinam foliis hl menkraut / Peſtemenkraut yynd Grindtkraut. Englih non diſſectis genannt. [Scabiofa, folio non diſſecto ſtel. li) Scabious.] sure TEWE 55 Jata,C.B. pciegrina, Lob, Lugd. peregrina arborekens; I || | 1 Das erſt Geſchlecht mir der aroffen braunen Blumen! Cal. fruticofa (eu a:borefcens. Camerario.] 9 wirdt Scabioſa maior flore patpureo von den Kreutlern XVII. Das ſiebenzehend Geſchlecht wirdt von den genannt. Teutſch / groß hraum © cabtofen. | Scabiofa ma- Kreutlern Scabiofa prolifera genannt. Flehmiſch vnnd ji ior (quamatis capitulis,C.B.Scabiofä Biun.maior,Match, Brabaͤndiſch / Scabioſe met Kinderkens. in ii) Lugd Cam.quinta, Trag.C yanus fyl.maioraruenfis, Tha- XIIX. Das achgehend Geſchlecht ı wirde von den | —9000 lio. ] SE Kreutlern Scabiofa maior alba genannt / vnnd Teutſch / | 11. Das zweht Geſchlecht wirdt von den Kreutlern Sea -· groß weiß Scabiöfen. [Scabiofa maiorflore albo, C.B, biofa maior Hoie ex c@ruleo purpureo genannt. Teuefchr maior Pannonicaflorealbo, Cluf. pan.] F groß Purpurblauw Scabiofen. | Scabiofa pratenfis offi- XIX. Das neungchend Geſchlecht / Haben wir Scabio. einarum,C.B. Scabiofa. Lam. quoad defcriptionem, Lo- fam cordatam genannt, dieweil die Bletter / wie ein langes hie. vulgaris,Fach.communis.Dodo.Gal.maior Caft.al- Hert fornenher formiert ſeindt / zu Teutſch / Hertzſcabiofen tera campeſttis ſiue legetum, Lob. icon. folio ſeilſo, Czl. vnd Hertzblat. [ Bellis czrulea frutelcens ‚C.B. monta⸗ diffeetifoliamaior, Thal. Scabiofzprimä genus,Trago:] na fruticofa in Ilua,Czl.Scabiofa quinta vel montanare- 111. Das dritt Geſchlecht wirdt genañt von den Kreut· pens, Cluſſpan Sr lean Seabiofa montana peregrina , vnd Scabiofa Notbo- XX. XXI. Das sivengigft und ein und zwen tzigſt Ge⸗ nenſis Scabioſa montana Monfpelliaca, C. B. montana ſchlecht der Scabloſen / die werden von den Rreurlern das calidarümregionum, Lob. Lugd. moñtaſa calidarum re- Maͤnnlein vnnd Weiblein genannt / Lateiniſch Scabioſa gionum maior, Aduer.] Flehmiſch vnnd Brabaͤndiſch mas vnnd Scabiola fœmina. [Scabiofa capitulo globo- Bergſcabioſe / vnd Hochteutſch Bergſcabioſen ond Scan fo maior, C. B. quinta & ſexta, Trago: minor Matth. bioſen auß Langendock / oder Prouintzſcabioſen. Lob. (cui & Columbaria ) Gaft. Lugdun. minor læuis, 1V.,Das vierdt Geſchlecht / heyffer bey den Kreutlern HM Gef. media, Dodo. foliis bellidis {yl. maioris, maior, D feabiofen. I ten Bebrecben innerlich vnd eufferlich hoͤchlich gelobt und ) | VI. Das firbende Geſchlecht wirde von Kreurlern! Kepriefen wirde. Es haben die Empirici erliche Bacchan⸗ = Scabiof latifolia, Scabiofä rubra Auftriaca, vnd Scabiofa ren Derflein von der Scabiofen / darinnen jhre für IN latifolia Auftriaca genannt.[ Scabiofa latifoliarubra,C.B. nembfte Kräffe vnnd Wirckungen befchrichen feindt / die ii prima,Cluf.pan.rubra Auſtriaca Lob.fuccifz ſimilis, Cæſ. ſol wie ſie fürgeben Bapſt Vrbanus gemacht haben: Die at integrifolia prima, Thalio. ] Flehmiſch vnd Brabaͤndiſch / faueenalfo: \ | 1 Roode Oſteryckſche Scabloſe / vnd Hochteutſch / breyte rote R ee Il Scabiofen ond Defterreichifche Scabiofen. Vrbanus per ſe neſcit pretium Scabiofa, 7 11X. Das acht Geſchlecht wirdt von den Simpliciſten Nam purgat pectus, quod comprimit agra ſenectis. Scabioſa latifolia peregrina genannt / vnd Teutſch / frembd Purgat pulmonem, lateris ſimul & regionem, hreyt oder rott Scabiofen. Scabioſa virgæ paſtoris fo- Rumpit Apoſtema, & lenit virtute probata. * lio,C.B.] ‚Emplaftrumg,foris necat anthracem tribus her IX.X. XI. XII. XIII. Das neundte [Scabiofa capi- | | - tuloglobofominor, C B.Nzehende / eilffte / zwoͤlffte vñ dren · Das iſt / zu Teutſch: Axhend Geſchlecht der Scabioſenkreuter / werden Scabioſe — minoresponden Kreutlern genannt. Flehmiſch vnd Bra ⸗ Bapſt Brban fager für ſich / R ga Esift beibedas Krane vnd die Wurtzel im Gebrauch! das Krane famblet man eyn wañ es in voler Dlüch Iftı vi die Wurgel im Srhting / fo baldt die Bletter herfuͤr ſtoſſen / zu welcher zeit ſie voller gekochtes Saffts / vñ am aller kraͤff⸗ tigſten iſt. Innerlicher Gebrauch der Stabiofen. RAR brauchet heutigs Tags die Scabiofen fuͤrnemlich — Njyu der Bruſt vnd Lungen /dieſelbigen zu tehnugen / zu fänfftigen vnd zu miltern / den zaͤhen Schleym ond Koder abzuloͤſen / kalte Geſchwer vnd innerliche Apoftemen ı ſonſt Pleuritides genannt zu zertheilen vnd zu erwehchen sin fol chen Gebrechen bereytet man faſt nuͤtzliche Traͤnck darvon / N mit andern guten Stücken / alg reyn gefihabenem Suͤß⸗ holtz / Meertreublein von den Kernen gereynigt / ſchwartzen B vud roten Bruſtbeerlein / Sebeſtena yndluiube genannt / G Marfilierfeigengewäfdyen vnd in etliche Stück zerſchnu⸗ ten I Damaſcener Pflaumen / oder Vngeriſchen füllen | Quetſchgen / Koßhubı Mertzenviolen / oder dergieichen ſtůck der Bruſt vnnd Lungen dienſtlich / mit Zucker oder Hontg ſuͤß gemacht / und davon Morgens und Abendts / jedesmal JF auff die vier vntzen warm getruncken / das benimpr den haff⸗ | tigen vnd vnruhigen Huſten / machet weit vmb die Bruſt / vnd einen leichten Athem / zertheilet allen jnnerlichen zaͤhen Schleym vnd Eungenfoder/ und was ſich in der Bruſt vnd Lungen anhencket / erweychet die Apoſtemen der Lungen / Bruſt vnd Seiten / vnd reyniget den Wuſt vnd Eyter dar⸗ von / vnd machet leichtlich außwerffen. Oder mach vor die Apoſtemen vnd Bruſtgeſchwer nach⸗ folgenden heylſamen Tranck: Nimb Scabioſenkraut an⸗ C derhalb Handtvoll / zwoͤlff guter friſcher gewaͤſchener Korb⸗ feigen in etliche Stuͤck zerſchnitten / Zibeben von Kernen gereynigt / reyn geſchaben vnd geſchnitten Suͤßholtz / Fen⸗ chelfamen / jedes ij. loth / Anißſamen / ſchwartze vnnd rote | Bruſtbeerlein / Florentiniſche Veielwurtz / jedes ein loth. Alle gemeldte ſtuͤck ſol man klein zerſchneiden / darzu thun | vier vntzen guten Zucker / ſolches vermiſchen vnd in ein Kañ⸗ sen thun / daruͤber ſchuͤtten ein maß friſch Brunnenwaſſer / den Ranffrder Kannten mit einem Rockenteyg fauber vers furieren die Kanne in ein Keſſel mie ſiedendem heiſſem | Waſſer ſetzen / vnnd zum menigften vier ſtunden in flerter 9. Hi fieden laſſen / darnach fol man ote Kanne auß dem | Waſſer thun / vnd von fich ſelbſt laſſen Falt werden! vnd fbl⸗ gendts durch ein Tuch abfeihen. Bon dieſem Tranck ſol man dem Krancken allen Morgen vnnd Abendt / jedesmal D auff die vier vntzen warm zutrincken geben / der erwenchet Die Apoſtemen vnd Bruſtgeſchwer / vñ führer ſie durch den Hu⸗ en auß. Oder mach zu den gemeldten Gebrechen nachfolgenden hewerten Tranck: Nim̃ Scabioſenkraut anderhalb Hand⸗ voll / Roßhub j. Handtvoll / zehen Damaſcener Pflaumen Mertzenviolen j. Handtvoll / der kleinen Roſeinlein ij. loth / der roten vnd ſchwartzen Bruſt beerlein / jeder an der zal xx. reyn geſchaben vnd geſchnitten Suͤßholtz ein lorh. Zucker penid ij. ons. verſcheumpts Honigs ein ung. Alle gemeldte ſtuͤck müffen ſauber gewaͤſchen vñ zerſchnitten ſeyn / die thut | man darnach in ein bequeme Kannten / vñ ſchuͤttet ein maß M oder lxiiij. vntzen friſch Brunnenwaſſer daruͤber / ver lutiert die Kannten / vnd laſſets vier ſtunden in einem Keſſel mit Waſſer fieden / darnach brauchet man den Tranck wie den g vorigen. probiereworden: Nimb Seabioſenkraut / Teuffelsabbiß- autnedes ein Handevoligij. gewaͤſchener vnd geſchnitte⸗ ner Korbfeigen / Fenchelſamen / reyn geſchabens vnnd zer⸗ ſchnittens GSuͤßholtz / jedes ij⸗ loth / Scabioſenwurtzel / Ab⸗ bißwurtzel / Anißſamen / ſchwartze und rote Bruſtbeerlein / Sorinthrreublein Veielwurtzel / jedes ein: loch / Fenigreck⸗ famen ein quintlein. Alle gemeldte ſtuͤck muͤſſen klein ge⸗ ſchnitten ſeyn / vnd die Samen ein wenig zerquetſcht / dar⸗ nach ſo vermiſchs mit den andern Stuͤcken / vnnd thu ferd⸗ Das Erſt Buch / Bon hereutern x her darzu / Penidzucker / Candit zucker I jedes zwo vnen / Oder nachfolgenden Trancek der offtermals iſt x 461 Thu alle gemeldre ſtuͤck in ein beauemes Geſchirr oder Kannten / ſchuͤtte darzu anderhalb maß friſch Brunnen, waſſer / verlutier den Ranfft mit einem Rockenteyg / ſtelle die darnach in ein Keſſel mit ſidendem Waſſer / vnd laſſe die v. oder vj. ſtundt darin ſieden / darnach wann der Tranck vor ſich ſelbſt kalt worden iſt / ſo gebrauch deß Morgens vnd A⸗ bendts jedesmal vier oder fuͤnff vntzen warm darvon: Die⸗ ſer Tranck zeittiget vnd weychet die jnnerlichen Apoſtemen / fuͤhret ſie durch den Huſten auß / reyniget die Bruſt vnnd Lungen / benimbt das ſeitenſtechen vnnd dergleichen Bruſt⸗ —— & ar Gelaͤutert Scabioſenſafft mie Honig temperiert / vndſe⸗ dertweilẽ j. Loͤffelvoll davon le ee vnd Lungen von dem zähen dicken Schleym / vnnd mache uert / ſo man die mit drey theil Honigs zu einer Latwergen vermiſchet / vnd jedertweilen einer halben Caſtanien groß davon eynnimpt. — Das Apoſtemenkraut in Merh oder Honigwaſſer den dritten theil eyngeſotten / durch ein ſauber Tuch abgeſiegen / vnd davon Morgens vnd Abendts / jedesmal ein vntz oder vier warm getruncken / hat gleiche Wirckung. Wider den falten Huſten: Nimb Apoſtemenkraut ij. Handtvol / Roßhub j. Handtvol / Yfop v. Handtvol / friſche Korbfeigen gewaͤſchen vnd in vier theil zerſchnitten vj.loth/ Suͤßholtz / tlein Roſeinlein / ſuͤſſe Vngeriſche Quetſchgen / jedes ij. loth / Zibeben oder Damaſceniſche Treublein / ſchwartze vnd rote Bruſtbeerlein / jedes anderhalb loth / Zer⸗ ſchneide die Kreuter / das Süßholz vnnd die Pflaumen? H thue ſolche mic allen obbemelten ſtuͤcken vermiſcht inn ein Keſſelein / ſchuͤtte daruͤber ein maß friſch Brunnenwaſ⸗ ſer / vnnd ein halb maß Weins / laß miteinander den drit⸗ sen theil bey einem linden Kolfeuwerlein eynſieden / dato nach laß durch ein ſauber Tuch lauffen / thu darzu Penid⸗ zucker / friſchen Jungfrauwen Honig / jedes drey vntzen / ſetze es wider in einem Keßlein vber ein lindes Kolfeu⸗ werlein / laß widerumb ein Wal doder zehen ſieden / darnach verſcheums / vnnd ſeihe es zum andernmal durch / Bon dieſem Tranck trinck allen Morgen vnnd Abendt / jedes⸗ mal vier vntzen warm / er hilffet wunderbarlich vor den Huſten / vnd führer allen Schleym vnd Vnrath durch dem Huſten auß. Stabiofenkrautſafft im Honig vermiſchet / vñ deß Tags vnd Nachts zum offtermal ein Loͤffel darvon eyngenom̃en / I kompt denen zu huͤiff die Eyrer außwerffen / das thut auch das Puluer von der Wurtzel zu einer Latwergen mit Honig temperiert / vnd jedertweilen einer halben Caſtanien groß davon eyngennommen. — So einem die Lung faulet / ſo nimb Paſtemenkraut⸗ wurselij.lorhı Ehrenpreiß / auffgetrucknet Schlehenblůet / jedes ein Handrvol / Zerfchneid das Kraut vnd die Wur⸗ tzel / vermiſchs durcheinander / thue ſie in ein Kannten oder ander bequem Gefchirr / ſchůtt darüber guten weiſſen Wein vnd friſch Brunnenwaſſer / jedes xxiij. vntzen / guten ſcharpf⸗ fen Weineſſig ij. vntzen / vnnd verſcheumpt Houig it. on⸗ Ken/verlutier den Ranfft der Kannten wol daß nichts auß⸗ riechen mage / ſeſe darnach die Kannten in ein Keſſel mie fiedendem Wajfer / laſſe darinnen ii}. ſtunden mit einem ſtetten feuwer ſieden / vnd wann es kalt worden iſt / ſo ſeihe es burch ein Tuch / vnd trinck deß Tags viermal / allwegen drey vntzen warm davon Oder nimb Scabioſenwurtzel ij. loth / Buch ſpick / ſpitzen Saniceln Schlehenblueth / Ehrenpreiß / jedes j.loth / ſttoſſe diefe flück suetnem ſubtielen Puluer / vnd thu darzu vj.lorh gepuͤluerten tabulierten Roſenzucker / vermiſch es durchein⸗ ander und behalts zum gebrauch / darvon nimb Morgens ond Abendts ein halb loth / vnd jſſe es mit einem ſchnittlein Brodis in ſuͤſſem Wein geweychet / du ſolt es auch in allen deinen ſpeiſen gebrauchen. Da fi Scabio⸗ N den leichtlich außwerffen. Das thut auch die Wurtzel gepub _—_— re ee er ———p == I — — En; ze — — — — — — nme ne en — — — eg N 2 — — 5 Sean: * \ 462 >. Tarobt Theodor Taberne montani / -A Scahloſenkraut friſch geſtoſſen / den Safft darvon auß⸗ Fekirſchen ilij. loth / roten Myrrhen j. loth. Zerſchneſd Zepreſſet / vnd drey vntzen deſſelben warm getruncken / treiber die Wuͤrm auß dem Leib / vnd toͤdtet fie. Diefe Artzenen dies ner auch wider alle innerliche Geſchwer / vnd ſonderlich wi⸗ der die Apoſtemen der Bruſt vnd Lungen: wider die giffti⸗ gen Biß der Schlangen vnd Scorpionen: Wider die Peſtilentz· Nimb lij vntzen geleuterten Sea⸗ bioſen ſafft / guten Naͤglinblumen / oder Ringelblumen / oder aber Getßrauthenblumenefſfig j. loth / des beſten Androma⸗ chiſchen Thertacks j quintlein / temperier dieſe Ding durchs rinan der / vnd gibs dem Krancken warm zutrincken / laſſe zhnen zum wenigſten drey Stunden wol darauff ſchwitzen/ das treibt das Geſchwer herauf / vnd führer ale Peſtilentzi⸗ ſche Vergifftung durch den Schweiß hinwea. Oder: Nimb Scabioſenwurtzel iij. loth / Meiſterwurtzel / B mweilfenDiptam, Baldrianwurgeli Entztan / jedes zwey lorh. Dieſe Stuͤck ſtoſſe gu einem reynen Puluer / ſchlags durch ein Sieblein / vnd behalts in einem lidernen Saͤcklein zum gebrauch. Von dieſem Puluer brauch deß Morgens ein drittheil eines quintleins mit einem ſchnittlein Brots in weiſſem Wein geweychet / oder aber trincks eyn mit einem Loͤfflein voll Weins / das behuͤtet den Menſchen denſelben Tag vor aller Peſtilentziſchen Vergifftung. So aber einen die Peſtilentz angeſtoſſen hette / der neme deß gemeldtẽ Pul⸗ uers ein quintlein / guten Andromachiſchen Theriack ein quintlein gediſtilltert Scabtoſenwaſſer vier loth / gutẽ Naͤg⸗ linblumeneſſig ij. loth. Aue dieſe Stück tẽperier durcheinan⸗ der zu einem Traͤncklein / vnd gibs dem inficierten Menſchen warm zu trincken / laſſe ihnen darnach drey ſtunden darauff ſchwitzen / ſo treiber dieſer Tranck alle peſtilentziſche Vergiff⸗ C tung durch den Schweiß auß / vñ entlediget den Menſchen / fo man die Argenen innerhalb xij. Stunden / nach dem es einen angeſtoſſen / gebrauchet. Scabioſenkraut Wurtzel oder den Safft davon / in alle weg gebrauchet / es ſeye vor ſich allein / oder aber in Speiß o⸗ der Tranck auff allewege / iſt es ein gewiſſe Artzeney / die Car⸗ bunckeln oder Zinnblattern zu vertreiben vñ zu hehlen / glei⸗ cher geſtalt gebraucht / dient es auch wider das ſorglich Halß⸗ geſchwer Anginam, darron manchmal der Menſch erſti⸗ cken muß. Er | | Scabioſenkraut vnd Wurtzel ein gut theil miteinander in weiſſem Wein den dritten theil eyngeſotten / vnd dañ von dem durchgeſiegenen Tranck allen Morgen vñ Abendt auff die, vier vntzen warm getruncken / iſt ein treffenlicher vñ edler Tranck die alten Schäden) vnnd ſonderlich die Fiffeln der Bruſt damit zuheylen. Wider die Fiſteln / alte ftuͤſſige Schäden und den Krebs / iſt folgender Wundtranck ein vberauß koͤſtliche Artzeney / dieſelbigen zu heylen: Nimb Scabioſenkraut ij. Handtvoll / Ehrenpreiß / Odermenig / Teuffelsabbiß / Garaffelkraut / Bruchſanickel / jedes ein Handtvol / Branntlattich / Kuͤnl⸗ gundtkraut | Buchmangolt oder Buchſpick / groß Noͤſſel⸗ farn/ jedes j. halb Handtvoll / Scabiofenwurgel ii. loth / Garaffelwurtzel ij. loth / Schwalbenwurtzel jloth. Ale ge, meldte ſtuͤck ſchneid klein / thu ſie in ein bequem Geſchirr oder Kannten / vnd noch feriner darzu ein viertheil Zucker / guten weiſſen Wein j:halb maß / vñ j.maß Waſſers / verlutier den Ranfft der Kannten wol mit einem Rockenteyg / ſtelle ſie darnach in ein Keſſel mit ſiedendem Waſſer / vnnd laſſe ſie darinnen auff v. oder vj. ſtunden ſieden / folgendts thue fie g herauf vnd laſſe alfo verlutiert kalt werden / damit nichts außrieche / als dañ ſeihe den Tranck davon ab durch ein ſau⸗ ber Tuch / behalte den an einẽ kuͤlen ort / vnd gib dem Schad⸗ hafften davon alien Morgen vnd Abendt jedesmal tiij oder v · vntzen davon zutrincken. Ein anderer Tranck zu alten fluͤſſigen ſchaͤden der Schen⸗ cell ſo ein enger vñ kurtzer Atheim darbey iſt: Nimb der groſ⸗ fen Scabioſenwurtzel mit den braunen Blumen ij · Handt⸗ Bader gemeldeen Scabioſenblumen mit jhren Ruöpffen/ weiſſen Andorn / Branntlattich / jedes j. Handtvol / Juden⸗ Wurtzel vnd Kreuter klein / den Myrrhen vnnd Judenkir ſchen ſtoß ein wenig in einem Moͤrſer / vermiſchs durchein⸗ ander / thue ſfie darnach in ein Kannten / vnd thu darzu vier vntzen guten Zucker / Scabioſenwaſſer von der gemeldten groſſen Scabioſen von Kraut vnd Wurtzel gediſtilliert / pr guten fuͤrnen weiſſen Wein / jedes xxxij. vntzen / gediſtilliert Andornwaſſer fvj.ung. Verlutter die Kannten beheb zu / laß obgemeldter maſſen v. ſtunden in einem Keſſel mit Waffer ſieden / darnach ſethe es durch zu dem gebrauch / vnd gib dem Schadhafftigen allen Morgen vñ Abend / jedes mal tij. oder iiij. vntz darvon warm zu trincken / wann diejer Tranck auß⸗ getruncken / ſo fende widerumb einen friſchen. Scabioſenkraut vnd Wurtzel iſt fuͤrtreffenlich gut dag vnſanber Geblut zu reynigen / vnd dienet für Kraͤtz / Grinde G und alle Vnreynigung der Hautralsdie ſchwartz vnd weiſſe Muſelſucht / Flechten / Frantzoſenkranckheit / vnd die Flech⸗ ten die von den Frantzoſen herkommen / derwegen die groß Scabioſen wie auch die gemeinen in «al n etzehlten Kranck⸗ heiten ſollen zu allen innerlichen Artzenehen vermiſcht werden. Stabioſenwurtzel von der groſſen Scabiofen mit den braunen Fnöpffechrigen Blumen im Fruͤling / ſo baldt die Bletter herfür fommen gegraben /geſeubert / gewaͤſchen / vnd darnach auffgetrucknet / ſeind ein Herzliche vnd vber die maß kraͤfftige / erfahrne Artzeney wider die abſcheuwliche Kranck⸗ heit der Frantzoſen / vnnd die Frantzoſenflechten / die dieſe Wurtzel von Grundt herauß hey et / ſo man die bereytet / wie die Salla parilla, vnnd den Tranck darvon bereytet viertzig Tag nacheinander zum ſchwitzen gebrauchet neben gebuͤrli⸗ Fl ber puraierung / vñ daß man den gemeinen Tranck darvon zur Speiß vnd Durſt darvon die gemeldte zeit trincket / vnd ſonſt alle andere Getraͤnck vermeidet. Wo aber einer den ge⸗ meinen Speißtranck nicht trincken moͤchte / dermag jhme ein Wein von den gemeldten Wurtzeln / wie man andere Kreuter oder Wurtzelnwein pfleget zu machen / berenten laſ⸗ ſen / vnd denſelben zur Speiß vñ leſchung deß Durſts / trin⸗ cken. Den ſtarcken Tranck aber zum ſchwitzen / muß er die viertzig Tag vber / allen Morgen vnd Abendt auff fuͤnffoder ſechs vntzen warm trincken / vnd nach vermögen der Kraͤfft darauff ſchwitzen. Euſſerlicher Gebrauch der Scabioſen. 5 haben die Scabiofenfreurer ein ſonderliche reyni⸗ gende vnd ablöfende Krafft / derwegen es von erfahre ı nen Wundrärgten/für den Grindt / Reude / Schebigkeit vñ alle verunreinigung der Haut / nuͤtzlich / euſſerlich gebrau⸗ cher wirdt / fürnemblich aber zu den boͤſen / ſchaͤdtlichen vnd vnhehlbaren Hauptgrindt / den man den Erbgrindt nennet / davon bereytet man koͤſtliche heyſſame Salben / nimpt dazu Scabioſen ſafft / Menwenwurtzel ſafft / Maſtixoͤlen vnd Lor⸗ oͤlen / Dieſe ſeudet man miteinander / thut ferrner darzu / Terpentin vnd Silbergleth / getoͤdtet Queckſilber / Stab⸗ wurtzſafft / Affodillwurtzelſafft / vnnd ein wenig gepuͤl⸗ uert Chriſtwurtzel / Dieſes alles temperiert man durch⸗ einander zu einer Salben / vnd ſchmieret den Grindt dab⸗ mir. { | Dieſe nachfolgende Salb vom Scabiofenfafftihab ſch allwegen in heylung deß Hauptgrindts / bewerth erfunden / vnd wirdt alſo gemacht: Nimb Scabioſenſafft / Tauben⸗ kropffſafft/ Menwenwurtzelſafft / jedes vier vntzen / alt Baumoͤle xvj. vntzen / ſcharffen Weineſſig oiij. vntzen / Sal fe dieſe gemeldte ſtuͤck miteinander gemaͤchlich ‚ober einer linden Glut ſieden / biß die Saͤfft vnnd der Eſſig verzeh⸗ ver ſeindt / darnach ſeihe das Oele durch ein Tuch / zerlaß darinn vj. lorh Wachs vnnd weych Bech zwey loth / vnnd ſtreuwe nachfolgende ſtuͤck gu einem ſubtielen Puluer ge⸗ ſtoſſen dareyn / als da ſeindt / weiß Nießwurtzel / Chriſt⸗ wurtzel / lebendigen Schweffel / ſchwartzen Bergſchwehſfel⸗ Atrament genannt / lebendigen Kalck / Operment —— AN: ö— — — — * N z berbrſachet. J RN, I, ar, Yy; 3 Be Das ErſteBuch / Don Braten. Keeh / weiſſen Vitriol / Alaun / Galoͤpffel / Caminruß / Keſr felbraun / jedes ein loth / Spaniſchgruͤn kin halb loth / thu darzu ein halb loth Queckſilber / Vermiſche diefe ſtuͤck fleiſſig zu einer Salben / vnd gebrauch fie kecklich zu dem Erbgrindt/ dann ſie heylet denſelben von Grunde heraus / fo man die en Tag oder zehen nach einander hraͤuchet / vnd den Grindt deß Tags zweymal damit ſchmieret / vnnd je vher den vierd⸗ ten Tag das Haͤupt Anmal mit Harn oder Weineſſig ſaͤu⸗ ber waͤſchet und zwaget. Scabioſenkraut friſch gehackt vnd geſtoſſen darnach den Safft davon durch ein Tuch außgedruckt / vnd daß Haupt deß Tags etlich mal damit angeſtrichen / vertreibet die Schie⸗ den deſſelbigen. — J— Seabisfenfraur geftöffen / unnd wie ein Pflafter vber⸗ gelegt / vextreibet die blauwen Maͤler von vnderlauffenem Blut / vnder den Augen / durch ſtoſſen / Fallen oder werffen Stabioſenkrautſafft mie Goldtſchmiedthorraͤs vnd ein wenig Campffers zu einem Saͤlblein temperiert / vertreibet die Flecken in den Augen Damit angeſtrichen. Die gemeldte Artzeney vertreibt auch die Riſaͤmen deß Angeſichts vnnd allerhandt Flecken / deßgleichen die Flechten/ Buckelen deß Angeſichts vnd Wartzen / gleicher Geſtallt gebraucht. Scabioſenkrautwurtzel an den Halß gehencket / verhuͤter daß die Purpeln den Kindern die Augen nicht verderben / daruon fie ſonſt blindt werden: Abpoſtemenkrautſafft warnt in die eyterende Ohren ge⸗ traͤuffet / ſeubert ſie von dem Eyter / vnnd heylet die Verſeh⸗ bung derſelben. Scabioſenkraut in Waller geſotten zu einen Muß / vertreibet die Geſchwulſt deß Angeſichte/ warm wie ein Pfla⸗ Oſier obergelegt / vnnd ſo offt es erkaltet / wider warm vberge⸗ H legt. Scabiofenfranein saugen gelegt / vnnd das Haupt da⸗ mit gezwagen / reinigt daſſelbig / vnnd vertreibet die Milwen im Haar: Scabioſenwurtel geſtoſſen / und auff die ſchmertzhafftige Zaͤhn gelegt / vertreibet den Wehethumb. | | Stabiofenfraut friſch geſtoſſen / vnnd wie ein Pflaſter vmb den Half vnnd die Keelen warm gelegt / zertheylet das ſorglich Halßgeſchwer Anginam, das thut auch der außge⸗ preßt ſafft / den Hals warm damit gegurgelt Seabioſenkrautſafft heylet die giftigen Biſſz vnnd ſtich der Schlangen vnnd Scorpionen darinh mir Tuͤchlein ge⸗ ſegt / oder das gruͤn Kraut geſtoſſen vnnd wie ein Pflaſter v⸗ bergelegt. a. > ir Seabioſenkraͤutſafft wirdt auch euſſerlich faſt nüglich gebraucht / wider die Reude / Grindt / Schäbtgkeit vnnd ale 1 andere Vervnreynigung der Haut / dieſelbig damit angeſtr⸗ chen vnd gerieben / oder aber Baͤder Davon gemacht. Exit. che machen gute Grindtſalben von dem Scabioſenſafft dann es auff alle Manier vnd Weg wider allen Grindt ſehr dienſtlich iſt / es werde jnnerlich oder euſſerlich gebraucht / vñ dient ſonderlich darzu das folgend ſaͤlblein: Darzu nim⸗ met man Scabioſenſafft acht loth / Loroͤle ſechs loth / Dieſe ſeudet man vber einer linden Glut mit einander biß ſich der ſafft verzehret / darnach ſeyhet mans durch ein Tuch / vnnd bermiſchet darmit rein gepuͤlverten lebendigen Schweffel vnnd filberglerh / jedes ein Loth / fo gibt es ein ſehr kraͤfftige Grindtſalben. | 5 Dover nimb Scabioſenkrautſafft ond guten ſcharpffen Weineſſig / jedes gleich viel ein gut Theil / ſende dieſe beyde ſaͤnfftiglich vber einem finden Fewerlein/ biß fie dirk werden wie ein Oele / vnd ſchmiere den Grindt / Reude vnd Flechten darmit / es heylet wunderbarlich. | ; Scabiofenfraut zwey Theil mit einem Theil Wegerich⸗ kraut / klein zerſchnitten oder geftoffen / darnach in Wein, eſſig vnd Roſenwaſſer geſotten / vnnd warm vbergelegt wie ein Pflaſter / dient wider ale hitzige Entzuͤndungen und Ge⸗ ſchwulſt. * EL. ..., Apoſtemenkraut frifch geſtoſſen / vnnd wie ein Pflaſter v⸗ ber die Zinn oder Peſtilentzblatern gelegt / oͤffnet dieſelbige in dreyen Stunden / vnnd zeuhet alle Versiffrung gewal⸗ Hg heraus, Etliche vermiſchen ein wenig Sale darmit. Wann das Geſchwaͤr oder die Blärter geöffnet iſt / ſo nimb ein Handtvoll friſch Apoſtemenkraut / ſtoſſe es wol in einem Moͤrſer mit vier loth Schweinenſchmaltz / thue darzu ein son) guten. Thertack / Temperier diefe ſtůck mol durch eine ander wie ein Pflaſter / vnd legs darůber ı es heylet wunder⸗ barlich in kurtzer Zeit. Oder nimb Terpentin mir Srabtor fenſafft einmal oder drei) gewaͤſchen / vier Loth / Gerſten⸗ meel zwey Loth / zween friſcher Eyerdotter / Soffran / Fleiſch⸗ ſchleim Sarcocolla genannt / Maftix / Weyrauch / jedes ein halbs Quintlein au Pulver geſtoſfen / vermifchs gu einer Salben / die lege mit Fäfelein in den Schaden vund dag ge⸗ meldt Pflaſter von der Scabioſen darauff / ſo wirſt du wun⸗ derbarliche Wirckung ſehen. Die gemeldie Galb retniget vnd heylet auch die Peflilengbeuten. Darzu hilfft viel / fo man täglich vier doth Scabioſenſafft trincket / oder dz man nemme Scabioſenkraut vnnd Prunellenkraut / jedes gleich viel / ſtoſſe das zu einem reinen Pulver / vnnd neinme kagli⸗ chen eins Quintleins ſchwer mir Scabiofenwälfer eyn bi | dieZinnblarergarhenlifl. . Ein ander gute Artzeney die Zinnblärer suhenlen / wann fie getoͤdtet it. Erſtlich Scabioſenkraut mir Saͤltz geſtoſ⸗ ſen / vnnd wie ein Pflaſter vbergelegt / toͤdtet ein jede Zinn⸗ blater in kurtzer Zeit. Darnach nimb Scabioſen kraut / Wallwurtz / jedes ein Handtvoll / zerſchneide fie klein / vnnd ſtoſſe die wol mit znugſamem Schwemenſehmaltz / daß ein Pflaſter daraus werde / dauon leg ein Tag viermal vber auff ein Tuch geſtrichen. Oder nimb friſch Scabioſenkraut vier Handtvol / zerſchneids klein / ſtoſſe es wol in einen Weoͤrſer mit gnugſamem Schweinenſchmaltz / thue darzu zwey loth Theriack / vnnd temperiers su einem Pflaſter / das lege deß u ee. ee | Scäbiofenkraut end Wurtzel ein Nacht in Eſſig vnnd Baumoͤlen geweychet / darnach geſtoſſen vnnd ein wenige: puͤlverten Saffran darzu gethan / vnnd Pflaſtersweiß auff die harten Beulen vnnd Apoſtemen warm gelegt / zerthetlet vnd vertreibet ſie gewißlich / oder zeucht ſie zuſam men. Scabioſenkraut vnnd wurgelinrorem Wein geſotten / vnnd alte flieſſende Schaͤden vnnd Geſchwaͤr damit gewaͤ⸗ ſchen / darnach leinine Tuͤchlein in Scabioſenſafft genetzet vnd in die Schaͤden gelegt / hehlet dieſelben Deßgleichen thut auch die wurtzel vnd Kraut mit einander zu Pulver gebrant / vnd das Pulver in die Schäden geſtrewet. | Scabiofenfrant friſch geſtoſſen / vnd ober Die Feigblatern oder guͤlden Adern gelegt / die zu viel bluten / ſtillet den Blut⸗ fluß ſehr bald. | Seabidſenkraut mie Wullenkraut in Waſſer geſotten⸗ vnnd ein Lendenbadt daraus gemacht / darinn deß Tags Morgens vnd Abends jedesmal auff anderhalb Stundt ge⸗ Badst / dient auch wider den vnmaͤſſigen Fluß der Guͤlden Adern / vnd wider den Außgang deß Affterns Stabiofenfrautin Waller geſotten / vnnd den warmen Dampff dauon in den Afftern entpfangen / miltert den groſ⸗ ſen ſchmertzen der Feigblatern | | Ir Srabioſenkraut vnd Wurpel gedoͤrrt vnd zu Pulver ge⸗ ſtoſſen / daſſelbig in die Fiſteln geſtrewet / heylet dieſelben ſo der ſchadthafftig darneben allen Morgen vnd Abendt vier⸗ tzig Tag lang nach einander / jedesmal ein quinelsin der ge⸗ x puͤlnerten Wurtzeln mit drey Vntzen Scabioſenwaſſer zero triebeniwarm trincket. SRH Rh Scabiofenfranefafft heylet wunderbarlich die Söcher? Geſchwaͤr vnnd andere boͤſe Verſehrungen der heimlichen Gheder der Maͤnner ynnd Weiber / dieſelben damit gewaͤ⸗ ſchen / vnd leinine Tüchlein darinn genetzet vnnd vbergelegt / den ſafft auch mit einer Spritzen darein gethan / fo bie Ber: fehrung innerlich iſt. « Wider die Geſchwulſt der Hoden vñ der Manns Ruten: 2a Ki Nimb — — 2 ————— 1 — — — — Ih — —— ö—— — — — —— = = * mn — * u 2 nn a _ — — r ans m — — — — — Es — — — - — = — u = . * — — — — * 464 Waſſer den dritten Theil eyn / thue das Waſſer von den Kreutern / vnd bade die Gemaͤcht warm darinn: Darnach nimb die geſottenen Kreuter / thu darzu halb ſo viel Bonen⸗ meel / vnd wider halb ſo viel geſtoſſenen Pfefferkuͤmmel / vnd mad mit gnugſamem Schwetnenſchmaltz ein Pflaſter dar⸗ auß / das ſtreich auff ein Tuch vnd legs warm vber die Kloͤß vnd die Ruthen / es iſt ein ſonderlich Experiment. Wider die boͤſen / ſchmertzhafftigen Blatern der Hoden vnd der Manusruthen: Nimb Stabioſenkraut / Menwen ⸗ wurtzel vnd Gaͤnßpappeln die friſch vnnd grün ſehnd / jedes gleichviel / zerſchneide die vnd ſeude ſie in Wein / biß daß fie werden wie ein Muß / ſtoſſe ſie darnach in einem Mörfer/ vnd temperiers mit gnugſamẽ Schweinen ſchmaltz / ſtreichs auff ein Tuch und legs vber / es heylet die Blatern wunder ⸗ verluti an & Pfann mir ſiedendem Waſſer ı laſſe ein Viertheil einer Bali: 5 Seabloſen kraut getrucknet öder gedoͤret / vnd ſolches auff gliiende Kolen gelegt / vnnd die Baͤum vnd ander Gewaͤchß damit bereuchet / toͤdtet die Raupen. Scabioſen gediſtilliert IBaffer.Scabiofz aqua ſtillatitia. Cabioſenwaſſer iſt heutigs Tags von wegen feiner für, MDDireffenlichen Nutzbarkeit nicht allein in allen wolgeruͤ⸗ ſten Apothecken / ſonder auch bey allen Haußvaͤttern in ge⸗ meinem Gebrauch / vnd ſoll man es aber auff nachfolgende Weiß bereyten. Nimb Scabtofenfraut / wann es am aller vollkomlichſten zeitig iſt / mit Kraut / Blumen vnd wurtzeln / zerhacks faſt klein / vnnd diſtillier es darnach ſaͤnfftiglich in halneo Maria ab. Darnach nimb zu einer jeden Map dep auffgetruckneten Krauts mit aller Subſtantz vier Vntzen C groblecht zerſtoſſen / Laſſe ſolches in einem Balneo Mariæ wol verlutiert vier vnd zwantzig Stunden beytzen / darnach zeuche es ſaͤnfftiglichen ab zum andernmal / vnd ſtells ein zeitlang in die Sonn zu rectificieren / vnnd behalts wol vermacht zu dem Gebrauch. — * — Innerlicher Gebrauch deß Scabioſenwaſſers —8 Cabioſenwaſſer iſt faſt dienlich wider den Huſten / DBruſtgeſchwaͤr / Apoſtemen / Seiten ſtechen / vnnd alle innerliche Geſchwer / vnd reinigt die Bruſt vnd Lungen von allem Schleim / Koder vnd Ehter jedesmal vier oder fuͤnff Loth deß Tags zweymal getruncken. Man mag auch ſolches mit bequemen Bruſtſyrupen vermiſchen. | B Gcabiofenwalfervor fich ſelbſt obgemeldter maſſen ge⸗ rruncken / iſt ſehr nuͤtz vnnd heylſam vor ale euſſerliche Ver⸗ vnreinigung der Haut / als da ſeynd / Reude / Gretz / Grindt / dann es laͤutert vnnd ſaͤubert das Gebluͤth von aller Vnrei⸗ nigteit. Iſt denen faſt nutz / die zu dem Auſſatz geneigt ſeynd / die ſollen das Scabioſenwaſſer ohn vnderlaß gebrauchen / auch denen fo mit den Frantzoſen behafft ſeynd | Es wirdt auch nuͤtzlich gebraucht wider die Peſtilentz / dar von fan man mit Theriack / Merhridar vnnd dem Guͤlden Eye faſt koͤſtliche Schweißtraͤncklein bereyten. Seabioſenwaffer iſt auch denen ſehr dienlich / die groſſen ſchmerhzen anden Feigblatern haben / allen Morgen vnd A⸗ bendt ein Vntz oder iñ getruncken / vnnd feinen Wein oder Tranck darmit gemiſchet. Y Es dienet auch wider alle jnnerliche Berwundung onnd heylet die Bruͤch / deßgleichen henler es frifche gehaumene on & geſtochene Wunden; verhuͤtet ds fie innerlich nit ſchwerend / vnd heylet ſie von Brunde heraus / obgemeldter maflen deß Tags zweymal getruncken / vnnd deß Verwundten Wein darmit vermiſchet. Wider die Lungenſucht ein nutzlichs Traͤncklein · Nimb Scabiofenwaffertij. Vntzen / Suͤßholtzſyrup ein Vntz / vnd Venus haarſyrup j.orh, Vermiſche das / vnd trincks auff D. Jacobi Theodori Tahernzmontani! A Nimb Seabioſenkraut vnnd Taubenkropff I ſeude die in F einm de Morgens nüchtern / on auch fo viel deß Abende wann du zu Berhgehen wilt. Diefer Tranck dienet auch wi der den Huſten / Bruſtgeſchwaͤr vnd Apoſtemen. Wider das Stechen der Seiten: Nimb Scabioſenwaſ⸗ ſer / hoͤrlekrautwaſſer / jedes itz Vntzen / Vermiſchs durch⸗ einander/ond trinck das halb Morgens nuͤchtern / vnnd das anderhalb / wann du zu Beth gehen wilt deß Abendts. Ooer nimb Scabioſenwaſſer / Yſopwaſſer vnd Brunel⸗ lenwaſſer / jedes ij· loih / Vermiſchs darnach vnd krincks ob⸗ gemeldter maſſen deß Morgens vnd Abendts. Wider das Seitengeſchwaͤr Pleuritim: Nimb Scabio⸗ ſenwa ſer poj. Vntzen / Bit arnel eawa ſer vi. Drpen/ge doͤrrt Klapperroſen ein Handtvoll / Zuckerpenid iiij. oder v. loth. Vermiſche dieſe ſtuͤck zuſammen in cin beheb Kannt⸗ lein / verluiter den Ranfft wol / ſtell das Kaͤnntlein in cin Stundt ſieden / wanns darnach kalt worden iſt / ſo ſeyhe es durch ein Tuͤchlein / vnd gib dem Krancken deß Tags drey⸗ mal / je vber vier Stundt drey Busen daruon warm zu trin⸗ cken. —— | Wider das Druffgefchwer : Nimb Scabioſenwaſſer / Teuffels abbißwaſſer / Maulbeeren waſſer / Modelgeermailer jedes acht Bogen / Salbeyenwaſſer vier Vntzen / Scabio⸗ ſenſyrup / Venushaarſyrup / Zuckercandit / jedes ij, Vntzen / saß ſolche ſtuͤck mit einander in einem Kaͤnntlein in ein warm Wa ſſer geſetzet / zergehen / vnd feyhees darnach Durch] — * trinck je vber vier Stunden drey Vntzen warm ge⸗ macyht. Wider jnnerliche Apoſtemen im Leib. Nimb der gemeinen Scabioſenwaſſer / der groſſen Scabioſenwaſſer mir dẽ brau⸗ ji nen Knoͤpffen / Borragenwaſſer / Klapperroſenwaſſer / jedes acht Vntzen / Yſophluͤmleinzucker / Suͤßholtzſyrup / Dior lenzucker / jedes ij. Vntz / Vermiſche die gemeldte ſtuͤck durch⸗ einander / thue ſie in ein Kaͤnntlein / vnnd laſſe die in einem ſiedenden Waſſer zergehen / darnach fenhedie Materiam durch ein Tuͤchlein / trinck dreymal deß Tags allwegen drey Vntzen warm daruon. Das vnſauber Gebluͤt zu reynigen: Nimb Seabioſen⸗ krautwaſſer xij. Vntzen / Taubenkropffwaſſer / Hopffenwaſ⸗ ſer / jedes viij. Vntzen / Burretſchwaſſer / Ochſenzungenwaſ⸗ ſer / Gamaͤnderleinwaſſer / jedes vj. Vntzen / deß Syrups von Thymſeiden Syrupi de Epithymo , Taubenkropffſyrup / Dobfenzungenzuckerijedes vier Bingen. Diefe ſtuͤck ſol man vermiſcht in einem Känntlein in fiedendem Waller zerge⸗ hen laſſen / folgendts durchſeyhen / vnd allen Morgen vnnd Abenot iuij · Vntzen dauon trincken · Die Fiſtel oder ſonſt andere faule flieſſende alten Schi den zuheylen: Nimb Scabioſenwaſſer it. Vntzen / gepuͤlvert Scabioſenwurtzel j.quintleins ſchwer / Vermiſche dieſes vn trincks deß Morgens nuͤchtern vnd warm iij. Stunden vor dem Morgeneſſen / vnnd auch ſo viel drey Stunden vor dem Nachteſſen / beharꝛe ſolches alſo viertzig Tag nach einander! neben einer guten Diet / ſo wirſt du groſſe Ding damit anfr richten. Euſſerlicher Gebrauch deß Scabioſen⸗ d waſſers. HI Scabioſenwaſſer iſt ein koͤſtlich Waſſer wider das forglich vnnd gefaͤhrlich Halßgeſchwer Angidam, den Haiß offtermals warm damit gegurgelt. Vnnd iſt ſolches ein beſonders gut Experiment / wann man nimpt deß Sca⸗ bioſenwaſſers zwoͤlff Vntzen / vnnd gebrannten Wein zwo Vnen / vermiſcht es durch einander / vnnd gurgelt alle vier ſtundt einmalwarm darmit. | Scabtofenwaffer heylet auch die Zitterſchen vnd die beiß⸗ ſende Blaͤtterlein der Haut / ſonderlich an zarten Leuten vñ jungen Kindern / dieſelben offtermals damit angeſtrichen. Vnnd wircket aber gemeldte Artzeney kraͤfftiger / ſo u " >= — — a — — en Zu 0m a m nn u u a RE Su a — =. > N Das Erſte Br don Kreutern. 465 Awenig Goldtſchmiedeborreß in dem gemeldten Wafferger, F auff einmal mit Scabioſenwa ſer DaB Und lich mit andern Artzeneyen vermiſchet. Das Funffzehendt Cap. Von dem Kraut deß Teuffelsabbiß genannt. Teuffels abbiß. Morfus Diaboli. treibet. — — ee Scabioſenwaſſer gleichsfalls gebrauchter iſt es ein hehlfa⸗ ne Artzeney / wider dee Verſehrung / ſchaͤden vnnd Loͤchet der heimlichen Glieder / Weibs vnd Mannsperſonen / wol da⸗ mit gewaͤſchen / pad mit zarren / reinen lefninen Tuͤchlein v⸗ bergelegt. So man dieſe Artzeney kraͤfftiger haben wil / ſoll man a wenig Alaun vnd Wehrauch zu einem reinen vnd zarten Puͤluerlein in dem Scabtoſenwaſſer :zerrreibeni die gefihädigren Ort wol damit waͤſchen / und in Tuͤchlein v⸗ 6 —— auch darein geſchritzet / wann der ſchaden in neric iſt. ESceabioſenſyrup. Scabiolæ ſyrupus. Es wirdt heutigs Tags ein koͤſtlicher fprup in allen wol ⸗ Daeruͤſten Apothecken in Welſchen vnd Teutſchlanden / G auff folgende Weiß gemacht: Nimb deß au ßgepreſten vnnd gelaͤutercten ſaffts von ſcabtoſenkraut / sin Pfundt / ſeude weiter ein gemeinen Tranck von Gerſten / Benushaar / Marfiltertreublen von den jnnern Kernen gereiniget: ſol⸗ cher durchgeſiegener Bruͤhe / Nimb zwey Pfunde / guten Feinzucker zwey Pfundt / ſeude eg ſittiglich ober einem Rob fewer zu einem ſyrup / vnnd rerwahr den in einer Porcellan⸗ buͤchſen / vnd hencke darein drey Quintlein roter geriebener Corallen / in ein fäiden Tüchlein gebunden: .. . 2... Dieſer ſyrup iſt vber die Maß koͤſtlich wider die. Bruſt⸗ geſchwaͤr vnnd jnnerliche Apoſtemen / er loͤſet ab den Ko⸗ der vnnd zaͤhen ſchleym der Bruſt vnd dungen / reiniget die, ſelbigen Glieder / vnd machet leichtlich außwerffen. Er rei⸗ niget das vnrein Gebluͤt / vnnd dienet wider den Grindt Cvnnd alle Vervnreyhnigung der Haut. Er wirdt auch faſt A nuͤtzlich eyngenommen zu der Zeit regierender Peſtilentz / faules vergifftes Luffes vnnd Sterbenslaͤuffen / den Men, ſchen jn nerlich zu reynigen / vnd vor aller Faͤulnuß zu erhal⸗ ten. Er wirdt etwan vor ſich ſelbſt / vnnd auch etwan mit be⸗ quemen gediſtillierten Waſſern vermiſcht zu jegterschleren Gehrechen gebraucht. Scabioſenblumen / Conſeruenzucker. Scabio- | ſæ florum conferua. AVſß den ſchoͤnen Blumen der Scabiofen macht man el⸗ nen koͤſtlichen Conſervenzucker / wie folget: Man nimpt der friſchen ſcabioſenblumen ein Theil / ſchneidet die mie einem bequemen Me ſſer auff einem Schneidtbrett auff das 9 aller kleineſt / darnach ſtoͤſſe mang wol mit zwey Theil gu⸗ ten Feinzucker in einem ſteininen Moͤrſer mit einem huͤltze⸗ nen ſtoͤſſer Wan die nun wol vermiſcht ſeynd / verwahret mans in einer Porcellanbuͤchſen / vnnd behaͤltets zum Ge brauch vber Jaͤr. nu Diefer Confervengucker iſt ein koͤſtliche vnnd heylſame Artzeney wider den Huſten / Bruſt vnnd Lungengeſchwaͤt / vnnd dient wider ale Gebrechen / wie oben von dem inner, lichen Gebrauch der Scabiofen gemeldet ift / vnnd ſoll aber fuͤrnemblich in den fnnerlichen Apoſtemen gebraucht wer⸗ den. Sonſt dient er auch wol in Sterbenslaͤuffen zu einem Prefernatif/foman def Morgens nüchtern einer halben Caſtanien groß daruon eynrumpt. EB mögen auch junge Rinder diefen Zucker heylſamlich gebrauchen. Scabioſenſaltz xcabioſæ ſal. Vß dem Scabioſenkraut macht man ein koͤſtlich Saltz / Vnimpt das Kraut mit Wurtzel / ſtengel vnnd Blumen / laſſet das gang duͤrꝛ werden / brennets darnach zu Aeſchen / vnnd zeuhet kuͤnſtlich ein heylſam Sattz daraus / wie wir ſolches oben im erſten Capitei / von dem Wermuth zu ex⸗ rahieren gelehrt habe. Diefes Galtz wirdt nuͤtzlich gebraucht indem Keichen Aſthmate, deßgleichen wider die Peſtilentz / Frantzoſenkranckheit Muſelſucht / Auſſatz / Flechten vnnd allerhandr boͤſen Grindt. Man braucht einẽ halben ſcrupel — an I N 2 et * 8 Be: S 8 Weiſſer Abbiß. 8 Motfüs Diaboli Höre © ;- & 4 * 8 2100, a & BER pr arganchyn i% @ N * J 8 BESTBTRLISHTIITTERTETEIN. | Wurtzel / die ift vnden her gleich Als ob fie abaer S37 faulct oder abgebilfen were / doch hat fie noch U sick Ürebenmiiinlein gleich wie die Wurtzel def Baldrians / welche auch vnden an der mitrelffen Hertzwur⸗ bel abgebiſſen ſchetnen. Sonſt vergleicht ſich das Kraut dem gemeinen Seabiofenkraut / die Bletter fennd aber nicht zer⸗ ſchnitten doch etwas fehſter / ein wenig rauhe / von Farben ſchwartzgruͤn / breyter / einer Zungen nicht vngleich / vnnd ge⸗ rings herumb auff beyden fetten ein wenig zerkerfft. In dem Hewmonat wachſen von der Wurtzel herfuͤr dierunden/nas ckenden ſtengel / die werden etwan anderhalb Elen hoch / dar⸗ auff bringer es Purpurbraune/ zuſamengedrungene Blu⸗ men / von vielen kleinen Bluͤmlein rundt zuſammen geſetzt / anzu ſehen wie ein rundes Huͤtlein. So diefelbigen auffals len / troelches iin Eude deß Auaſtmonats geſchicht / fleuhet der ſamen daruon wie von den andern Scabiofenfreutern. Dit fes Kraut wechſt hin vnd widerin den Hecken vñ Buͤſchen / auff duͤrren Wieſen / vngebauwenen Feldern vnnd in den Roͤdern oder abgehauwenen Buͤſchen Deß En Zeufelsabbiß hatcinrundeomdDickE j — — — * ee — —— — — — = — — — — —— — — ar — ——— EI — — — — zu — — ne er — — — — Ip a —— — — gg BG >> Pv’?T — ge — — — — — — — N A [4 466 D. Jacobi Theodori Tabernzmontani! 11. Deß gemeldten Krauts findet man noch einander F wider die fallende Sucht / derwegen fie dieſelben täglich fuͤt Geſchlecht. Die wurtzel / Kraut vnd Blumen / ſtengel ſeynd dem jetztgemeldten durchaus gleich / allein daß ſie groͤſſer vnd vollkommenlicher / vnd die Blumen ſchneeweiß ſehnd. Die⸗ fes Geſchlecht iſt nicht zemein vnnd wirdt ſelten gefunden. Es wechſt gemeinglich in hohen Waͤlden im Waß gaw / ſon⸗ derlich aber finder man deſſen ziemlich viel im Weſterwaldt / zwiſchen Dietz vnnd LAmpurg. Es wirdt von wegen feiner Seltz amkeit in die duſtgaͤrten gepflantzet / darinnen eg gleich, wol nit lang wehret / verdirbet bald vnnd wil die Pflantzung wie andere wilde Bewaͤchß nicht annemmen? Von dem Nawen deß Abbißkrauts. E Siſt dieſes Kraut Teuffels biß genant / ein rechtes vnd dieſen Gebrechen in jren Recepten gebrauchen / vnnd wirdt ſonderlich nachfolgender Tranck hierzu faſt hoͤchlich geprie ⸗ fen: Nimb Abbißkraut mit der Wurtzel ſauber gereinigt vñ gewaͤſchen vier Handtvoll. Zerſchneide die klein / thne fiein « cin bequeme Kannt / ſchuͤtte daruͤber ein Elſaſſer Maß gu⸗ ‚ten weiſſen Wein / verlutier den Ranfft der Kannten wol mit einem Rockenteyg / ſtelle dieſelbig in ein Keſſel mir fie, dendem Waſſer / ond laſſe die vier ſtunden in flärer Hitz dar⸗ innen ſieden / laß darnach kalt werden vnd ſeyhe den Tranck durch ein Tu. Daruon gib dem Krancken allen Morgen und Abendt / jedes mal vier oder fünff Vntzen warm zutrin z | Gemeldter Tranck diener auch wider die Peſtilentz / wider den ſchmertzen vnd Krimmen der Beermutter / vnd zerthei⸗ wahres Geſchlecht der fcabiofen / wie die gantze Geſtallt G let das gerunnen Blut im Leib / von ſtoſſen / Fallen oder vnd Form / auch der Geſchmack ſolches bezeuget. Die Alten haben dieſes auch wie die andern Scabioſenkreuter nicht be ſchrieben / vnd hat ſeinen Namen bey dem gemeinen Mann von wegen der abgebiſſenen oder viel mehr abgefaulten wur⸗ tzeln bekommen ı dann das aberglaubiſch Volck darvor hal⸗ tet / daß dieſe wurtzel von wegen ſeiner fuͤrtreffenlichẽ Krafft vnnd Tugendt die ſie hat von dem Teuffel alſo abgebiſſen werde / der dieſes Kraut als ein abgeſagter Feind deß mẽſch⸗ lichen Geſchlechts gern hette woͤllen verderben vnd vertilgen / damit die Menſchen der heylſamen Nutzbarkeit deſſelben möchten beraubet ſeyn / Vnd darmit fie dieſen Aberglaͤubi⸗ ſchen Luͤgen ein Form vnd ſchein geben / beſtaͤtigen ſie ſolches auß dem Oribalio daß der Teuffel mit dieſes Krauts wur⸗ tzel einen ſo groſſen Gewalt getrieben habe / daß die Mutter ſchlaͤgen vervrſacht / vnd fuͤhret daſſelbig auß. Das gerunnen Blut im Leib zu zertheilen vnd außzufuͤh⸗ ren / iſt nachfolgender Tranck ein bewehrte Artzeney: Nimb Teuffelsabbiß / Hirtzzungenkraut / Sinnaw / Guͤldengun⸗ sell Egelfrautjedeg ein Handtvoll / Alantwurtzel Engianı Ferberroͤtwurtzel / jddes ein loth. Alle gemeldte ſtuͤck ſchneid klein / thue ſie in ein bequeme Kannten / vnd noch ferrner dar⸗ zu vier Vntzen Penidzucker / darnach ſchuͤtte ein Elſaſſer Maß Weins daruͤber | verlutier den Ranfft der Kannten beheb zu / ſtelle die in ein Keſſel mir ſiedendem Waſſer / vnnd Laß vier ſtunden in einem ſtaͤten ſudt darinnen ſieden / wañs kaͤlt worden iſt ſo mache die Kannt auff / vnd ſeyhe es durch ein Tuch: Von dieſem Tranck gib dem Krancken allen mor⸗ gen vnd Abendt / jedes mal vier Vntzen warm zutrincken / ſo C Sottes ſich der Menſchen erbarmet / vnd dem Teuffel feinen FF fuͤhret er hicht allein alles gerunnen Blut auf / ſondern er Gewalt genommen / daß er hernachmals nichts mehr mit dieſem Kraut ſchaffen mochte / vnnd von groſſer Grimmig⸗ keit das jhme ſolcher Gewalt genommen worden ware / biſſe er die Wurtzel dieſes Krauts vnden in der Erden abe / welche noch auff dieſen heutigen Tag alſo abgebiſſen wachſen ſolle. Dieſer Teuffels Luͤgen geben noch viel Menſchen Glauben / vnd ſonderlich die alten Weiber / die den mehren Theil zum Aberglauben mehr geneigt ſeynd als gut iſt. Dieweil nun das nichts newes / vnnd noch mehr wurtzeln gleicher Geſtalt wie dieſe Wurtzel vnden her in der Erden abfaulen / oder von den Wuͤrmen abgefreſſen werden / halte ich nicht werth ſeyn ſolche Luͤgen vnd Aberglaubiſch teuffeliſch Gedicht zu wider⸗ lecgen / vnd die Zeit vnnuͤtzlich darmit zuzubringen. Es wirdt dieſes Kraut von den Kreutlern Practicanten vnd Apote⸗ D ckern auß oberzehltem Gedicht / Lateiniſch Morſus Diaboli, Succiſa vnd Præmorſa genant. I.Succiſa glabra, C B. Suc- cifa,Fach.Caft.feu Morſus diaboli,Matth. Dodo. Iacea ni- gra,Brun. Morſus diaboli, Brun Trag.Dodo.gal.Lon. Lob. Lugd. Cam. Scabioſa folio integto, Cæſal. Pycnoco- mon,Columnz.]11.Morfusdiabolialtera flore candido, Trag.albo flore, Cam. S ucciſa floſculis albis Dodonæo.] | ray / Morfode Diauolo. Frantzoͤſiſch / Mors de Diable. hmiſch / Czerkus. Engliſch / Dewelsbitt. [ Diuels bit. Flehmiſch und Brabaͤndiſch / Duyuels bete. Hochteutſch / Abbißkraut / Anbißkraut / Teuffelsbiß vnnd Teuffels ab⸗ biß. R Bon der Natur) Krafft / Wirckung vnnd Ey genfchafft dep Abbißfrauts. D IJe beyde Abbiß kreuter fennd warmer vñ truckener Na⸗ tur / in dem zwehten Grad / wie die Scabioſenkreuter de⸗ ren Art vnd Geſchlechter ſie auch ſeynd / vnnd mag Scabio⸗ ſenkraut vor Abbiß / vnd herwiderumb Abbiß vor Scabio⸗ ſen jnnerlich vnd eufferlich gebrauscherwerden.” Innerlicher Gebrauch deß Abbißkrauts. — wirdt von den erfahrneſten vnd beruͤhmſten Medicis Mracticis, das Abbiß kraut vnd Wurtzel hoͤchlich gelobr/ hey let auch alle jnnerliche Bruͤch vnd Verſehrung / von Fal⸗ len oder ſtoſſen vervrſachet. Der Wein darinnen Abbißwurtzeln gebeytzet worden ſeynd / getruncken / vertreibet die Geſchwulſt der Bruͤſt / vnd heylet die Geſchwaͤr derſelben. Abbißwurtzeln su Pulver geſtoſſen vnnd auff die ander⸗ halb Quintlein auff einmal mit weiſſem Wein zertrieben vnd warm getruncken / toͤdtet vnd treibet auß die Wuͤrm. Abbißkraut vnd Wurtzel ein gut Handtvoll in xxiv. Ba ken Weins den halben Theil eyngeſotten / darnach durchge⸗ ſiegen vnd su drenen malen warm getruncken / vertreibet al lerhandt Bauchfluͤß. ie | Abbiß wurtzeln fauber gereinigt) gewaͤſchen vnnd in ſtuͤck zerſchnitten x. oder xij. in einet Maſſen Weins gebeytzet vnd I von dem Wein getruncken / behuͤtet den Menſchen vor der Peſtilentziſchen Vergifftung. Abbiß kraut vnd Wurtzeln ij. Handtvoll zerſchnitten / vnd in einer maſſen Waſſers den dritten theil eyngeſotten / Mor⸗ gen vnnd Abendt / jedesmal vier Vntzen warm getruncken / thut treffenliche Huͤlff die Peſtilentz oder Zinnblatern zu heylen. Wider das viertaͤgig Feber: Nimb Teuffels abbiß mit Kraut vnd Wurtzeln / Braunmaͤnderlintraut / Ochſenzun⸗ genkraut und Wurztzeln / alles gruͤn vnd friſch / geſaͤubert vñ klein geſchnitten oder geſtoſſen / ſchuͤtte ein gebrannten Wein darüber der dreymal gebrannt iſt / daß er die Kreuter bedeck / laſſe vber Nacht ſtehn in einem wolvermachten Glaß / deß Morgens thue es in ein glaͤſinen Kolben vnnd diſtilliers in Balneo Mariz ab / behalts darnach wol vermacht. Von die⸗ K fem Waſſer gib dem Febricitanten viermal nach einander allwegen auff den Tag’ warn jnen das Feber anftoffen will jedesmal v.oder vj. loth zutrincken / vnd laſſe jhnen daran nider ligen / ſo wirdt jhme das Feber nachlaſſen. Abbißwurtzel im Fruͤhling geſam̃let / gereinigt / gewaͤſchen vnd gedoͤrrt iſt ein edel vnnd bewehrte Artzeney / die Frantzo⸗ ſen / Frantzoſen flechten / boͤſen ſchaͤdlichen Grindt vnd all handt alte / boͤſe vnd fluͤſſige Schaͤden zu heylen / einẽ Tranck darvon gemacht / wie von der Salfa parilla, vnnd denſelbigen mit ei uemen Diet vñ gebraͤuchlichen — * * “ Das Erſte Buch / Don kereutern. A vierzig Tag lang getruncken / allerdings, mie. wir hie bevor F auchvonder Scabiofenwurkel Anregung gethan haben. ' Es wirdt auch diefes Kraut fampr der Wurtzeln hoͤch⸗ lich gelobet alle geſtochene / Fehaguwene vnd geſchoſſene un den zu heylen / derwegen dieſes Kraut nicht ohne geringe Rutzbarkeit zu den Wundtraͤncken von den rechtſchaffenen Chirutgis gebraucht wirdt / vnd iſt folgender Wundtranck in allen oben erzehlten Wunden faſt bewehrt: Nimb-Abbıpr kraut vnnd Wurtzel ij. Handtvoll ı Garbenkraut / Pfaffen⸗ roͤhrleinkraut / Buchmangolt / Waſſerbetoniẽ / Nagelkraut / Heydniſch Wundtkraut / Beyfuß / Wintergruͤn / Maßlie⸗ benkraut / jedes ein Handtvoll / Odermenig / Bruchſanickel / rote Bachmuͤntz / Meyblumenkraut / Angeuickwurtz kraut / 41 jedes ein halb Handtvoll / Weißwurtzel / Scabiofenmurgel/ jedes zwey Loth / Schwalbenwurtzel / groß Klettenwurtzel / jedes ein loch. Alle gemeldte ſtuͤck ſchneide klein / ver miſche fie B wol durch einander / theile fie ab mit Gewicht in drey gleiche G Theil / nimb darvon ein Theil / thue es in cin bequeme Kañ⸗ cen / ſchuͤtte daruͤber ein maß friſch Brunnenwaſſers / verlu⸗ tier die Kannt wol / ſtelle Kein ein Keſſel mit Waſſer / vnnd laſſe darinn vier Stunden in einem ſtaͤten ſudt ſieden / thue fie darnach heraus vnd wann fie kalt worden iſt ſo ſeyhe den Tranck darvon. Von dieſem Tranck gib dem Verwundten allen Morgen und Abendt / jedes mal vier oder w.loch zuirin⸗ cken / biß daß er heyl wirdt. a ar So du aber den gemeldren Tranck gern bereytet mit dir führer wolteſt ıfonimb alle obgemeldte Kreuter vnnd ſtuͤck mit einander / thue die in ein velicam , ſhuͤtte Darüber ſechs oder ſieben maſſen Waſſers / laß vber Nacht ſtehen vnd bey» tzen / deß Morgens diſtilier drey maſſen daruon / das behalt in einer glaͤfinen Flaͤſchen wol vermacht / ſo haſtu ein Föftti chen Wundtranck ober Jahr zu gebrauchen / ond kanſt den, Fi ſelbigen mit fuͤhren in einem Feldtzug oder wo du hin wilt. Wann du nun den gemeldten Tranck von gruͤnen Kreu⸗ tern vnd Wurtzeln bereyten wolteſt / ſo muſt du ale Stuͤck hi doppel nemmen / darnach Waſſer dariiber ſchuͤtten vnd drey | maſſen wie gemeldet darvon diſtillieren. Sdo ein Pferdt oder intruͤbe hat / ſo ſchneide A er h reiniger vnd gewaͤſchen a Banden urn _ der dem Futer zu eſſen. ann in Gau den Wurm — — Fuder zu eſſen, —— Sonſt dienet das Abbißkraut vnd Wurgelmider allein D nerliche Gebrechen / wie die der Ordnung nach hie bevor von der Scabioſen erzehlet ſeynd I vnd mag auch je eins vor das I ander im Nothfall genommen werden. Euſſerlicher Gebrauch der Abbißkreuter. ABboitzwurtzaun geſaͤubert vnnd klein geſchnitten eine gut Handtvoll in drey aͤchtmaß Waſſers sum halben Theil ehngeſotten / vnnd mit der durchgeſtegenen Bruͤhen den Halß zum offtermal warm gegurgelt iſt ein beſonder Expe⸗ riment wider das ſorglich Haͤlßgeſchwaͤr Anginam, dann es hilfft ſehr bald. Es dient auch ſonſt wider die Geſchwulſt der Mandeln; ER He 3 Abbigmwurgel friſch geftoffen vnd wie ein Pflaſter vberge, feat / vertreibet die blauwen Maͤler von vndergerunnenem Geblůuͤt / deßgleichen auch die Steeyhimafen: Das friſch Abbiß kraut mit der Wurtzel mir ein wenig Peſtilentzblater gelegt! toͤdtet vnd heylet dieſelbig. Der außgepreßt ſafft auß dem Abbiß kraut mit einem we⸗ nig weiſſem geſtoſſenem Birrill oder Gallitzenſtein vermi⸗ ſchet / heylet die Flechten vnd Zittermaͤler / ſo man die deß Ta⸗ hes etlich mal damit anſtreichet. | TE: Abbißwurtzel den Roſſen angehẽckt / hilfft wider die Dun⸗ ckelhein vnd truͤbe der Augen / vnnd machet ein heil und Klar Geſicht. ER 467 Wann ein Rolf; gebrochen iſt oder gedruckt worden / ſo wäfheden Schaden mit Abbißkrautſafft / oder wann es im Winter vnd du das Kraut nicht haben koͤnneſt / ſo nimb das auffgedoͤrrt Kraut / ſende das in Wein vnnd waͤſche das ge⸗ ſchaͤdigt Ort darmit / darnach ſtreuwe geſtoſſenen Gerber⸗ loh darein / oder vngeleſchten Kalſck. Abbiß kraut mir der Wurtzel in Wein oder Waſſer geſot⸗ ten / vnd die faulen Wunden vnnd alte Schaͤden damit ge⸗ waͤſchen / reinigt vnd hehlet dieſelben. Abbiß gediſtilliert Waſſer. Motſus Diaboli aqua ſtillatitia. D Ie beſte Zeit das Abbiß waſſer zu diſtilleren / iſt in End deß Heuwmonats / das Kraut mit der Wurtzel / ſteugel vnd Blumen ge ſamblet vnnd klein gehackt / darnach ſanff⸗ tiglich in Balneo Mari& abgezogen / folgendts wider zu einer jeder maß deß obgemeldten Krauts mir Aller Subitang gröslecht zerftoffen vier Vntzen genommen onnd ein Tag vnd Nacht in einem warmen Balneo Mariæ mit einander erbeytzen laffen / darnach wie vom Scabioſenwaſſer gemel der zum andern mal abgezogen / ſo hat man ein ſehr kraͤfftig Waſſer. Innerlicher Gebrauch deß Abbißwaſſers. ABoißwaſſer iſt kraͤfftig wider die fallende Sucht / rau⸗ met die Bruſt vnd dungen / machet weit vmb Das Hertz / vertreibet ale Berhinderungedeß Athems / als das Keich vnnd hefftig huſten / ſtillet das ſtechen vnnd den Schmertzen der Seiten vnder den kurtzen Rippen ı zertheilet ale jnnerli⸗ che Apoftemen.Es zerthetlet vnd führer auß / gles gerunnen Blut / das im Leib von ſchlahen / werffen / ſtoſſen over fallen zufammen gelauffen iſt Morgens vnnd Abendts jedes mal vier oder v. oth getruncken. | ER Es wirdt auch das gemeldre Waſſer wider die Peſtilentz mit andern Stücken vteifaltig gebrauchen / fonderlih aber heylet es gewaltiglich die Zinn oder Peſtilentzblatern fo man deſſen allen Morgen vnd Abende / jedes mal v. odervj- och trincket/ vnd laͤſſe darneben keine Vergifftung Da Hertz eynnemmen. | Wider die Peſtilentz diſtilliert man auch ein koͤſtlich Waſ⸗ fer von dieſem Kraut / das bereſtet man alſo: Nimb Abbiß⸗ J » hette / den Buͤrtzel von den Marftälern ond Roßartzten ars kraut mit der Wurtzel gefäubers / gewaͤſchen vnnd klein ge⸗ nannt / ſo gib jhme auch Da Avnd Wurtzel vnder dem ſchnitten / j. gutex Handtvoll / Scabioſenkraut / Tormentill⸗ — kraut vnd wurtzel / Cardobenedictenkraut / alles friſch geſaͤu⸗ bert vnd klein geſchnitten / jedes eine Handtvoll / friſche gute Wach holterbrern zerquetſchet oder groblechtig zerſtoſſen itij⸗ Vntzen. Bermiſche alle gemeldte ſtuͤck / thue ſie in ein Glaß / ſchuͤtte ein guten kraͤfftigen Wein darüber ı daß er die Kreu⸗ ter vnd wurgeln bedecke/ ſtelle das Glaß dann wol vermacht yhin in die Sonn / vnd laß viij. Tag miteinander beytzẽ / dar⸗ nad dittütere mie fanffrem Fewer in einem glaͤſtnen Zug in Balueos Marız,on bewahrs wol vermacht zu mGebrauch⸗ Dieſes Wal weiten Sterbenslaͤuffen bewaͤhret den Men⸗ ſchen vor der Peſtilentziſche n Eontagion zu bewahren / ſinte⸗ males das Gifft gewaltig vd dem Hertzen treibet / je vber den andern Tag auff ein koͤffel voll dauon eingetruncken aim aber einer mit dieſer Vergifftung inſiciert were / 9— fol er nein men deß gemeldren Waſſers itj. Vntzen / guten vn⸗ Saltzs geſtoſſen vnnd mie ein Pflaſter vber die Zinn oder K derfaͤlſchten Theriack oder Methridat / oder aber Der Latwer⸗ gen vom guͤlden Eye der Ringelblumeneſſi ein quintlin / guten Naͤgleinblumen o⸗ gein loth⸗Dieſe Ding ſol er ordentlich zu einem Saweißtraͤncklein vermiſchen / vnnd dem Kran⸗ cken ſo bald es muͤglich iſt auff einmal eyngeben / vnd jhnen zum wenigſte n drey Stu nden darauff ſchwitzen laſſen / fo wirde ale Peſtllentziſche Vergifftung durch den Schweiß vnd Harn hinmeg getrieben. ' N Eufferlicher Gebrauch deß Abbipwaflere. EA Abbißwaſſer iſt ein edels vnnd bewehrtes Waller wider pen verſchwollenen Halß / vnd de ſorgliche Haß 5 | T geſchwaͤt —— — — — —— — ee — — N \ —— — — = — — — an - — — — u —— — — — — z = = * — — — — — — ns — — == — 7 — — — * 2 — — — — — — — —— —— —v — ———— — — * * —— = = = - — om — = — —F — — — — — — Ren — — — — = ————— — — — — — = — nn DB N - * — — = — — — — 25 — — — — = — — — —— —— * nt, J 468 A geſchwaͤr Anginam, den Half offtermals warm damit ge⸗F anigelt. Man mag auch den vierdten oder fuͤnfften Theil Mäulberrfaffedarmirvermifhen. | Wider das Halßgeſchwaͤr Anginam ein herrlich und bes wehrt Erperiment: Nliinb Abbtßwaſſer dj. Vntzen / Scabio⸗ ſen vñ Bethonienwaſſer / jedes ij. Vntzen / Baumnuß ſafft Rob Nucum oder Diacatyon genannt / Maulbeerſafft je⸗ dei dren loth / gepuͤluerten weiſſen Hundtsdreck j. loth. Ver⸗ miſche ſolches wol durch einander / vnd gurgel den Halß offt darmit. Abbißkrautſaltz. Morlus Diaboli ſal. Das Abbißtrautſaltz wirdt au dem Kraut / der wurtzel / ſtengel vnd Blumen deß auffgedoͤrrten vnnd zu Eſchen gebrannten Abbiß kuͤnſtlich außgezogen vnd bereytet / wirde B auch gleichfalls wie daſſelbig / zu denſelben Gebrechen heyl⸗ famlich gebrauchet / derwegen vnvonnoͤthen iſt weiter an die⸗ ſem Dredauonsufchreiben. Das ſechtzehendt Cap. BD Von dem Theriackkraut vnd Baldrian. mn | 1. Theriacktraut. 00 Phu verum. — *— * — — — 6 EN 3 TAKE N — * Sl, SE RR N DER ER >, — RR Anker wa — * au — De R ZERDEZERTEN VERZENNT, E NZ S a « RN ES Y Eh * * ES — ⸗ ED J NE 9 S haben Dioſcorides vnnd andere alte K sehrerniche mehr als ein Geſchlecht deß Bal⸗ drians beſchrieben / Wir haben zu vnſer jetzi⸗ Z ger Zeit fuͤnff vnderſchiedliche Geſchlecht / die kun, ‚N | doch fo Hiel deren Rräffe vnnd Wirckungen Belangen thut / teinen Bnderſcheidt haben? 1. Das erſte vnd das wahre Geſchlecht der Alten / hat eine hin ond wider fladernde Wurtzel / ſchuͤpechtig vnd gleychech⸗ tig wie die Kalmuswurtzel / eines kleinen Fingers dick / mit ER Eu viclen kleinen angehenckten / geelfarben Wiürslein in einan⸗ D. Jacobi Theodori Taberne montani / der geflochten wie die Chriſtwurtz. Die jungen Blaͤtlein ſo erſtlich im Frühling herfuͤr kriechen / vergleichen ſich dem. Win tergruͤn / ſeynd doch nit zerkerfft / von Farben geel oder Schweitzergruͤn / die aber an ſtengeln wachſen / die werden: zerſchnitten oder zerſpalten / gleich ſchier wie die Bletter der, gemeinen Scabioſen. Die ſtengel deren es zween oder drey hat / ſeynd zart / glatt / mit Gleychen vnderſchetden / vnd inn⸗ wẽdig hole / einer Elen lang vñ auch lenger / auff Purpurfarb geneiget / die ſpreyten ſich oben auß in viel kleiner Gabeizin⸗ cken / darauff kleine weiſſe Bluͤmlein wachſen / den Blumen deß Attichs aͤhnlich / welche zu letzt mit dem Samen / ſo er zei⸗ tig iſt / von dem Windt hin vnd wider getrieben werden / wie der Lattich oder Endiuienſamen. Es hat die Wurtzel dieſes Gewaͤchß ein lieblichen ſtarckẽ Geruch / auff die Art der Mar rien Magdalenen Blumen / oder wie der Indianiſch Nat- G düs. Es wirdt den mehrentheil bey uns in den Gärten ger pflantzet / wiewol es auch inden Wälden vnd erlichen hohen ' Bergen in Teutſchlandt gefunden wirdt / doch gleichwol ſel⸗ ten / aber in dem Bitſchergewaͤld zwiſchen Marerhaufen vñ dem Staͤttlin Reichshofen / waͤchſt es in ziemlicher Menge / da ich on der weitberůhmbte Philofophus Guilielmus Tur- nerus ſolches erſtlichen gefunden vnd geſamplet haben / ſonſt hab ichs von ſich ſelbſt wachſen nirgend gefunden. Wann man es in die Gaͤrten pflantzet / darff es feiner ſonderlichen Warrüung / dann es hat die Art / dz es ſich ſelbſt hefftig mehrt / vnnd täglichen junge Augen auß der kriewenden Wurtzel ſtoſſet / darmit es bald ein groſſen Platz eynnimpt vnnd mit jungen ſtoͤcklein vberſpreytet / welche ſo man ſie abreiſſet und verſetzet / wachſen fie ſchoͤn⸗ —AUllI. Groſſer Baldrian. Phu vulgare. N ZN QV N — — N), N \ N AR \ N EIS MN N u U j AN I N 11. Das ander Geſchlecht und vnſer gemeiner Batdrl an / iſt mit Blerter/ftengelond Blumen nit feiner dann det erſt / wiewol er auch bißweilen zwoer Elen hoch gefunden wirdt/ Die Blerter ſeynd gerſpalten wie das Genſerichkraut von Farben ſchwartzgruͤn Die Wurtzel iſt kleiner vnnd vn⸗ aſeln oder den abg wie dis Abbißwurtzel / mir vielen Zaſ⸗ rl s £r3 u un Suiten tere - A - ee EEE. Das Erſte Buch) Bon Kreutern. 469 A Nebenwuͤrtzlin / eines guten Geruchs gleich der vorigen) F ynndek Phi der Alten vetaleichet / alsz — ——— vun ghbeſcorichenen Phu der Alten vergleichet / als eben auff den Nebenzindkenfhöne/tbeiffergenrungene Bıämlins wie Croͤnlin oder Schatthuͤtlein. Es wechft hin vnnd wider v. Kleiner Apuliſcher Baldrian an feuchten Auwen / an den Baͤchen / Matten vnd Graͤben. Phu minus Apulum. Dieſer Baldrian erjuͤnget vnd mehrer fich auch jährlich von der fladernden vnnd kriechenden wurtzel / wie oben von dem andern angez eigt worden" III. Berg Baldrian. J Valeriana montana. * BER. ME EEE RR 2 L BES 8 ' 0 89239333333333333 38 © } 11. Das dritt Geſchlecht iſt tleiner dann da jettgemeldet / mit wurtzel / Stengei / Bletter vnd Blumen / vnnd ſeynd die Blatter weißlehhrig oder Eſchẽfarb wie die Bletter deß Gen⸗ ſerichs / die Blumen ſeynd Leibfarb / eines guten Geruchs | wie auch die wurtzel. Diefes Geſchlecht wechſt in Wälden | vnd auffden Bergen /deßgleichen in abgehauwenen WA den oder Roͤdern / vnd iſt das mittel Geſchlecht⸗ | IV. Kleiner Baldrian. huminus. Iy8 ER | V. Das fünffte Geſchlecht iſt dem jetztgemeldten naht verwandt / fonderlich fo viel die wurtzel anlangt aber die | Bletter ſeynd ſchmaͤler und lenger / die wurtzel ſehr ſtarck vnd € wolriechender als feins vonder allen Geſchlechten ver Bal⸗ je drianen / es iſt mir zugebracht worden auß Apulien won dem | Berg Gargano,öderdeß Heiligen Engels Berg genannt/ | vnd hat noch keine Blumen gehabt: aller Form vnd Geſtalt | wie ichs hierbey hab abreiſſen laſſen. VL Kleiner Scein Baldrian. Phu minus peitzuin, ji — — Re J N 4: ei =» N er A \” \ J JV J— RN | IV. Das vierbtt Befhlehrhareinedänie/länger ſadern⸗ deminrgeliftiie diefenYleinen tlnlin;öder Zäfelen behenehtl _ Vi-Dasfeäite Befdiechtiftdan aller fleinefkihar leiner die iſt eines lteblichen Gerucht wie die wuthei deß erſten vnd ſchmale / geſpaltene Blaͤtlein / viel fieiner ale deß kleinẽ jett gröffern Baldrians 7 Die onderſten Blecter Die von der K gemelten Baldrians die ſtengel werden nit vber Spanne Wurtzel her aus wach ſen ı fehnd den Wintergrun ahnlich / doch dee Blam in bringt es auff kletnen Troͤn un / die fennd E die andern aber die vom Stengel herauiswächfenifenndser jchan Leibfarb Das wuͤrtzlein iſt weillsledhtig Fehr klein / wit palten / tlein vnd ſpitzig / fahrer wie der Gartenkreß Der einmenta Zaſelein behenckt / vnd eines liebluhen Nardir ic he ale eis Ströhaltiensdichrele imcbsitoie die Apuliſch Baldtian. Diefed Geſchlegt meist ne Schuchs lang. Die Bluͤm lein ſeynd ben Blumender am Sonnreichen Orten in zaͤhem letrechtigem Grundtin menen Bald ans ähnlich: Es vechfet Häuffigin fen» feinechtigen Orten / vnd zwiſchen den Felſen hetaus. Die en Braßkränden m Buſchen / deßalcichen in fürnpffedo fes haben mir erſtmals funden im Jar ſechtig fünff in Hoch tigen Auwen vnnd Wieſen. Es iſt onder allen Geſchlech Yurgundien indem Gebirg bey Biſantz / vnad den Betz ⸗ na de Ban nans Feines, Das ſich meht mie dem techren haͤuſern Argue vnd Mufacon. — Bon | | / 1 4 \ — — — — u nn — — * —* 8 — — Ih HER recht und warhafftis Baldrian der Alten iſt vnſern a Apotheckern vnd den gemeinen Attzten /fonderlich aber ben Kalendermachern / nu lange Fahrher onbefannt gewe⸗ ſen / aber nun mehr durch Huͤlff der erfahrnẽ / gelehrten Artz⸗ ren vnd Simpliciſten / in die Gaͤrten / vnd folgenos auch in die Apothecken zum Gebrauch def Theriacks vnnd andern TKompoſitionen / wider kommen / vnd wirdt von Dioſcoride, Galeno vnd andern Griechiſchen Artzten auff jre Sprach / Sound A yei⸗ Napdlos,genannt,Sateinifch / Phu, Nardus a- greſtis, vnd von Plinio Nardus Creticus. Von den Kreur A | lern wirdt er zum Vnderſcheid derandern Befchlechter/Phu N Ponticum, vnd Valeriana Pontica genannt /diemeil es das 4 rechte Phu der Alten iſt / wie esin Ponto wechſt. Deßgleichen / Herba Theriaca,Herba diui Georgü, Theriacaria, Herba — — — — a — — — — urn 3 di iæ Mariæ Magdalenz,Georgiana,von dem Außleger Se- . rapionis,Siltra,Spica ſy lueſtris, vnd von Theophrafto Pa- raceilo,Terdina. Die Apotecker nennens Fu, Wteauc die gemeinen Pradtici.[Valetiana hortenfis, CB. Dodo. gal.in polt.cui & Herbabenedida. Valeriana verafeu Nardusa- greſtis, Trago.pha magnum Fuch.Lon.veram,Fuch.icon. Cudo in Diof.matüs,Cad. Cat. hortenfe Gel.maior Lob. Cam, Valeriana optima & Carpelium Galeni , Cxfapi- ! N no. ] Arabiſch heiffer «8 bey dem Serapioni vnnd ii J— Auicennæ, Fa, vnd bey dem Haliabbati, Fucha. Italianiſch / A ih | Waleriana Maggiore, Frantzoͤſiſch / Valerianegrande Boͤhmiſch / EN Koßlyk / Koſſiyk vnd Kopytnyk. Polniſch / Kolek. Hiſpa⸗ ln! I niſch / Terua Benedidta,Hıerua Benedidta,ond La Valeriana. Eng» —9000 0 u | K liſch heilfer es Balerian / Sewal vnnd Serwall Sieh» U hu 1 c miſch en Brabaͤndiſch / Speercruydt / Sint Jotis Cruhdt / dr. IR A a Tamme Balerianeı vnnd zu Coͤlln / Faergewandt. Hoch⸗ MN Fe nl reutſch / Welſcher Baldrian / wilder Kalmus weiln die N Wurtzel dem Kalmus aͤhnlich fiher / Gartenſeliung ı Trrts IN. | niskraut / Theriacfsfran oder Tyriacksfrant ı Speerfrant I! una Ruh I und S.Georgenfraut. * —VV—— — Ile Das zweyte Geſchlecht wirdt von den Kreutlern kN Valeriana maior vnnd Valeriana ohn einigen Zufas 4% il NUR BARHI N nannt. Deßgleichen Valeriana (ylueltris, Genikularis, Da- BR NIE | niamaioı,Ballariana, Antilla,Herba Valentina,Marcorel- * la, Maturelia, Nancilla, Herba Benedicta, Valentiana, Baldriaua, Marinella vnd Marcinella. [ Valerianafyl.ma- at | ior,C B, vulgaris vel.2.& Serpyllum maius, Trag.fyl. ma- I 0—— ior,Dodo.gal, Lugd. Thal. vulgaris, Cordo. in Diol.Lon. um le... {ylueftıis ‚Lob. Dodo. Cam. cui & Valeriana paluftris = — — — — = — u EEE —— — — —— — — J——— waiot. Phu Dioſcoridis, Brun: Columnæ: germanicum, ; . J | D Fuch. vulgare,Fuch.icon.paruum.Lac.minus,Marth.icon: if am Ih Caft.inaius commune,Gefnero..) Sfralanifch / Valeriana, Bl Il, Phu volgare vnd Valeriana falnatica. Frantzoͤſiſch/ Valeriane Earl Ki fauuage. Flehmiſch vnnd Brabaͤndiſch / wilde Daleriane. J Hoch eutfch / Baldrian / Valerian / Katzenwurtzel / groſſer en Dennmarck / Augenwurtzel / Wendwurtzel vnd groſſer Bal⸗ Ki || drian. Bee a NE | te Ill. Das drie Geſchlecht deß baldrians welches in * Waͤlden und auff den Bergen wechſt / wirdt von den Kreut⸗ lern Valeriana media vnnd Valeriana montana, | Valeria- 44 9 Fl! drian. IE IV. Das vierdte Geſchlecht wirdt von den Kreutlern ge⸗ HN! hi — nannt Phu minug,Dania minot vnnd Valeriana minor, Ian HN x [Valeviana (yl. minor, C B. Lugd. exıgua vel quarta, x "lo Tıag. minor (ylLob. (vl. vel paluftris minor. Cam.mi- h nor {eu paluftris , Thal, miaima, Dodo. Phu paruum, | N Ki! ' Dodo. gal, minus, Gef. Lon. minimum, Caft, Lugd. tnllar Be NE Match.icon.& Valeriana montana. j Englıfchräiteel Ser. hal 0° 9 ii. wal. Flehmiſch vnnd Brabaͤndiſch / cleyne Valeriane / vnd J——— Nochteutſch/kleiner baldriean. | Bl be Ne V. Das fünffre Geſchlecht fo ung auf der Landtſchafft Ian Apulien zutommen / haben wir Phu minus Apulum ‚ vnnd Phu minus montanum genannt. 470 DJacobi Theodori Tabern montani / Ah Von den Namen der Baldriankreuter. Fi; na teitia „ Trago. ] genennet zu Tentſch⸗ Bergbal⸗ 5 lerianam ſaxatilem, vnnd zu Teutſch Steinbaldrian ge, nannt. [ Valeriana Iyl:minima,CB.Pkuminimum, Ad, Lob.Lugdun.]:. Von der Natur! R rafft / Wirkung und Ey gen⸗ ſchafft der Baldriann. Hit Geſchlechter der Baldrian haben eine Krafft vnnd Natur zu erwaͤrmen / zutrucknen / vñ auff zuloͤſen / ſeynd warm vnd trucken im anderen Grad / vnnd ſehnd die wur, tzeln deren Kreuter am kraͤfftigſten / darunder hat das erſt Geſchlecht den Vorzug / darnach der Bergbaldrian / fol, gendts der klein baldrian / darnach der groͤſſeſte vnnd gemei⸗ ne. Der Apuliſche Bergbaldrian mag dem erſten Geſchlecht „rn ee ren G) gleich gerechnet werden don wegen feines fürtrehfentichen I Geruchs. Der Steinbaldrian aber dem dritten Geſchlecht / Bergbaldriangenannt: ES a Fr ft Innerlicher Gebrauch dep Baldrians, fr S werden alle Geſchlechter def baldrians hoͤchlich gt, Noprieſen / das dunckel und halb verloren Geſicht wider zu bringen / dieſelben innerlich auff ale Weiß gebraucht ed ſeye in Speiß oder Tranck / oder aber in der Artzeney. Es fibreiber der weitberuͤhmbte Hieronymus Brunfuicenfis,wit daß ein Goldtſchmidt vor zeiten zu Wuͤrtzburg gewohnet / der hat mit der gemeinen baͤldrianwurtzel fein Geſicht der⸗ maſſen geſchaͤrpfft / daß er auff ein zweygebrochene Nadel ei⸗ nen Loͤwen mit allen kenntlichen Gliedtmaſſen har ſtechen koͤnnen / der hab taͤglichen deß Pulvers dieſer wurtzeln ein wenig nuͤchtern genuͤtzet / vnnd darvon ſo ein ſcharpffes Ge⸗ ficht befommens welches mir Vrſach geben ſolches nicht zu verachten / hab auch nachmals dieſe wurtzel in Augenkranck⸗ heiten allein vnd auch mit andern Artzeneyen gebrauchet / da⸗ mit ich groſſe Curen vollbracht / vnd ſolche ding außgerichtet / darüber ſich maͤnniglichẽ verwundern muͤſſen / mil allein ein Exempel hie anzeigen. Es war ein Naſſawiſcher Keller zu Kirchheym Poland mie Namen Henrich Kraͤmer / der hat ſein Geſicht verloren / dem hatten zween Landtfahrer woͤllen helffen vnd Rath thun / darvor ſie zo. Thaler zur belohnung entpfangen / aber dieſe Geſellen hatten dem guten Mann nit allein nicht geholffen / ſonder auch dermaſſen verderbt daß er neben dem er gar blindt ware / auch einen ſolchen vnleidlichen ſchmertzen gemacht / alſo daß er weder Tag oder Nacht Ruhe harte mögen haben / daneben auch gar fein Glaſt von den Tag oder Liecht nit leiden koͤnnen daß man jhn derwegen in einem garfinſtern Gemach har halten muͤſſen / vnd wañ ein Glaſt oder Tagſchein jhnen vnder Augen nur ein wenig be⸗ ruͤhrte / wuͤrde ſein ſchmertzen dermaſſen geſchaͤrpfft daß man vermeinte er wuͤrde von Sinnen kom̃en. Als ich nun der zelt zu weyland dem Wolgebornen Graffen vnd Herren / Her⸗ ren Adolphen / Graffen zu Naſſaw vnd Sarbruͤcken / Her⸗ ven su khar / ꝛce meinem Gn. Herrn / deren beſtellter Medicus ich von Hauß auß geweſen / gen Kirchheym beruffen wurde / jren Gn.in deren zugeſtandenen Leibsſchwachheit zurathen vnd zu dienen / wurde ich Daneben auch gu gemelten jren Gn. Keller erfordert / den ich nach allem gnugſamẽ bericht ſeines Gebrechens / auch in mein Curam name / vñ jm ſein Geſicht ſampt milterung deß groſſen vnleidlichen ſchmertzens / durch Gottes deß Allmaͤchtigen gnaͤdige Huͤlff jnnerhalb xxx· Ta gen widerumb reſtituirt / dz er wiewol er ein 66.jaͤriger Mañ / widerumb biß in ſeinen natuͤrlichen Todt hat leſen / rechnen vnd ſchreiben koͤnnen / welche Cur ich dann allein den meh ⸗ rentheil durch die wurtzel deß gemeinen Baldrians vnd an⸗ derer. Artzeneyen fo ich Daraus bereitet / zu wegen bracht habe / was ich ſonſt mehr zu manigmalen fruchtbarliches damit außgericht habe / wil ich hie an zudeuten auff dißmal eynſtel⸗ len / hab allein andern zu gutem bericht / das gemeldte einige Exempel woͤllen anzeigen. 79 Die Wurtzel deß gemeinen Baldrians N a VI.Das fechfte Geſchlecht / haben wir Phu petrxum; Ya; 4: — = I — A en genommen / vertreibet ale Maͤngel die das Geſicht hindern mache ein ſcharpffes Geſicht / vnnd erhaltet daſſelbig biß zum Ende dieſes zeitlichen Lebens. Gemeldt Pulver mag man auch mir Satzz / oder ſonſt in der Koſt heyhlſamlich zů Erhateungdeß Gefichtsgebratichen , = > Baildrlan wur zel mit Fenchelſamen / Anıpı Suͤßholtz vnd kleinen Roſemlin / in Waſſer oder Wein / nach eines 1 jeden Gklegenhetr geſotten / daruach durchgeſiegen / den: ’ Tratiefmie gefchenmprein Honig öber Zucker ſuß genitcher n vnd allen Morgenv nd Abendt / jedes mal ein kleines Tiſch⸗ becherlein voll danon warm getruncken / vertreibet den (AL) J u" Baia PAS machtt außßerffcm aM "era Kachen und ſchwerlich aͤchmen / mach folgen 5 — — V6 Alanrwürgeiijee Dee Hberchatb loch Neſſ elwurie / Floremnſch Veielwur⸗ nedee loch frifcher / ſeiſte gew aſchenet Koibfegzen an der Zahlxiv Felgenerublin von den Kernen gereynigt iulj. heſſamen / Anißſamen / Roßhuffwurtzel / jedes in oh Apörtemenikrannbürkn Y ſop / Andorn / Frawen haar⸗ Ehrenpreiß jedeg ein halb Handtvol. Alle gemelte feet ſol man klein ſchneiden / darnach in ein bequeme Kanten thun / vnd noch ferrner darzu Penidzucker / Canditzucker jedes iij. Vntzen / dann daruͤber ſchuͤtten guten fuͤrnen Wein / friſch Brunnenmaffer I jedes xlviij Vntzen / Den Raufft der Kannten foll man wol verkleiben / die Kannıen darnach inein Keſſel mit Waſſer ſetzen / vnd fuͤnff oder ſechs ftunden mie ſtaͤtem Fewer laſſen fieden / vnd wann die Materi dar tin Tuch ſey hen jum Gebrauch / Von dieſem Tranek gib dem RKran ken Morgene vnd Abendts /jedes mal vier Vntzen Cbarm zurincen Wider das Geitengeſchwaͤr Pleuritim, Nimb der wur⸗ geln deß samen Balorians ein Handtvoll⸗ ſaͤuber vnd reint⸗ ar fie wolgerfchnmetde fie Hein / thue fie in ein beäuemes 5% fhtrrfoniuredarhber ix · Vntzen friſch Brunnenwaſſer / laß “ filttalgh ober einem linden Feuwerlein ohne Rauch den dritten Eheil enufieven 7 darnach fenhe es durch ein Tuch chlie darzu auten Jungftaͤwenhonig acht Vntzern laß es wis derumb fieben vno berſcheum es wol / darnach ſehhe es noch einmal ab / vnnd gib dem Krancken deß Morgens vnnd Ar cken / es iſt eine gewiſſe — Re Baldrianwurtze in Bein geſotten / vnnd Margens und Ab ndta den durchgeſtegenen Weins / zedes mal auff oter b⸗ D der FF Butzen warm gerruncken / vertreibt das Seiten⸗ weh / zertheilet die Winde im Leibe /treibet den Harn / dienet wider denn Kaftfeych oder die Harnwinde / onnd fuͤrdert die verftändene Binmen der Weiber. Soͤlchet thut auch fü peielen Pulver ſtoͤſſet / vnd auff — man die Wuttzel zu einem ſu ut einmal eines quintleins ſchwer niit weiſſemn Wein zertrieben warm trincken. BE Er - Baldrtan obgemeldter maſſen in kdeiſſeea Meingefortei vnd daruon Morgens vnd Abendts / jedes mal vier Butzen warm getruncken / eeöffner die Verſtopff augen der bebern vnd der MNales / vertreibet die Geelſut / relaige die Harn⸗ gaͤng / Nieren ond Blaſen / fuͤhret auß bas Erich vnad den Stein daschirt auch die wurgel an Pulvet geſtoſſen / vnnd —— Das Erſt Buch / Von Kereutern ¶Pulver geſtoſſen / vnnd je vher den andern Tag ein halbes 5 Gepũ REES quinelein miteinem Truͤncklin Weinsserrrfebenunndenns ⸗ püloert Baloyiantuuıgel eins quineling ſchwet init bendis / dieſes Trancks edes malvier Vntzen warm zu trin⸗ 471 einem Trändfitn Wetus zertrieben und warm getruncken / Pi wider die Auffblehung deß Miltzes vnnd verhaltenen an Derlackefrauttourket Sein gefehnicten vnnd gedoͤrrt / in ein geſotten vnd getruncken hilfft wider den verhaltenen Kr das troͤpfflingen harne. * ider den Stein / ſchmerzen vnd Gebrechen der Nieren | —* der wurtzeln der zamen Baldrian / Beerwurtzel / Ha⸗ ſelwurtzel / Marion Magdalenenblumen / jedes ein Theil. Stoſſe dieſe ſtuͤck zun einem ſubtielen Pulver / ſchlags durch * bei ea Davon wann es die Not * eines Quntleins ſchwer / mit Me Bea De 1 ſchwer / m a * ne ¶Ryeriackstrautwurtzelgepůlbert vnd gleicher Geſtalt mit den bewehrren Trance? Nünt Bolbrianwurtzel iij loth / G Wein warm gettuncken/ dient wider die Buff; vnnd Stich aller vnreinen vergifften Thier Etliche bereiten n des Puloer wider ales Gifft. Ste nemmen die — a samen Baldrransı Betonlenkraut mir den Biumen / wilde: Rauthenſamen / jedes gleich viel / ſtoſſen das zu einem ſubtie⸗ len Pulver / vnd geben datuon ein quinttein oder anderhal ⸗ bes mie Wein triucken | 2. Wider die Peſtilentz ein koͤſtlich Puluer: Nimb die wur, ⸗ el dB Therrackkrauts / außerleſennen Maſtix / jedes ij. loth / Armeniſchẽ Bolas verſiegelt Erden’ Nuſchatenbluͤth / weiß Bibernellenwurtzel / Waͤßwurtzel / Tormentillwurtzel / der Welfchen Pimpernellenwurtzel Alantwurtzel / Teuffelsbiß⸗ winkel? Drach enwurtzel / Meiſterwurtzet weiß Dißtamwur⸗ tzel / jedes Loth. Alle gemeldte wurtzein forman klein ſchnet ⸗ den / mit den andern ſtucken vermiſchen/ folgends zu einem vnd darnach in einem lideren Saͤel ein zum Gebrauch ders währen. Wann nun einen die Peſtrlentz angeftoffen herte/ der nemme von dieſem Puluer eins quintletns ſawer / vnnd ſo viel auten Thetiack oder Methridat darzu / gediſtllert Baldrianwaſſerv. lorh/ Graßnaͤgleneſſtg ein oth · Solche fit vermiſche er durch etnander zu elnem Schweißtruͤnck⸗ lem vnd ſchwite darauff zum wenigſten iiß. Stunden dag treibet alles ſchaͤdlichs Gifft beydes durch den Schweiß vnd Harn gewaltiglich auß. | il Es rag einer auch zu einem Preferustino auf dem Puls verjhine gure Kücten mit Baldrian oder einem andern beq nemen gediftiltierren Waſſer bereiten laſſen / vnnd deß Morgens ein par darvon nuͤchtern eſſen. Enn andet koͤſtlich Pulver wideraled Gifft und die Pe⸗ Jſtllentz / das machet man alſo: Nimb der wurtzeln deß samen VBaldrlans iij Loth Aronwurtzel anderhalb Loth / Waſſer⸗ ba hengelj Loih / Armeniſchen Bolus ¶ der gerechten verſiegel⸗ ten Erden jtdes iij quint. Bibernellenwurtzel / Entztanwur⸗ schhSandifaren Diptam / jedes dritthalb quint. der oͤberſten Kurspfiein vom Hatrhenofraurj.gumme Alle gemietre Rück ſol man vermifchen vnd zu einem fuhttelen Putver ſtoſſen / barnach durch ein reines härins Sieblein ſalahen / onnd gut dem Gebrauch wie das vorgemeldte Pulver bewaͤhren / vnd gebrauchen / es ſehe zu Schweißtraͤncklein / Kuͤchlein oder de⸗ ren gleichen Confecten nach eines jeden Gelegenheit. Therlackt am wurtzel oderdie Wurtzel der andern aroſ⸗ fen vnd kleinen Baldrianen / welche man jederzeit habẽ kan zu Pulver geſtoſſen vnd eines quintleins ſchwer darvon mit Rein oet einem andern bequemen gediſtillierten Waſſer ——— ſt kalt wordẽ / ſol man ſie darnach durch reinen Puluer ſtoſſen / dutch ein harıns Sieblin ſchlahen / ein quintlein auff einmal mit waͤrmen Wein getruncken / K eingenom̃en / treibet den Schweiß gewaltiglich / vnnd fuͤhret —9 | diene auch wider die Waſſerſucht / gleicher geſtallt gebraucht. J— Baldriantonrgelzuernen ſubtielen Pulver geſtoſſen / vnnd ein zeitlang nach einander allen Tag ein halbes oder gantzes quintlein / je nach Gelegenheit vnd Alter der Perſo⸗ | nen die eg gebraucherimis Milch vnnd einem friſchen Eher» doiter eingeno mmen / iſt ein beröchtte Atätrey wider allerı —& hand Bruͤch / beyde an jun en vnd alten deuten. Den jungen Kindern iſt genug fo man jner auff einmal eingibt. eneimdsiteheifeines quineleine — * —— damiicatle böfe Feuchtigkeit auß vnd iſt ſonderlich dtenſtlich eingenamen vann man in das Bad wil gehen. Euſſerlicher Gebrauch der Baldrianen. Es eynd alle Baldriankreuter hey lſame Augenkreuter faſt natlich zu dem blöden Geſicht welches man au von den Rasen war nemen fan / die jre befondere Kurtzweit mie dieſen Gewaͤchſen habẽ / ſonderlich aber mit der gemeinẽ Baidrian jt Geſicht darmit zuſtaͤrcken vnd zu ſchaͤrpffen. Kr fj Gemei⸗ 7 —— — * * —— — — SE — — 472 &. Tacobi Theodort Tabernemontani / 4 Bemeiner Baldrian mit Kraut vnd wurtzel zerſchnitten / F dern einen guten Geruch mit / vñ bewahren ſie vor den Wie; vnd in weiſſem Wein geſotten / machet helle vnnd klare Au Ken dieſelbigen darmit gewaͤſchen / vnnd jedertweilen ein Troͤpffiein oder etliche darein getha. Wann die Augen das Liecht micht mögen leiden / ſo nimb delaͤutert Baldrian ſafft ij. doth Eppich ſafft / Bergwinck⸗ ſafft alle geleutert / jedes j. Loth. Vermiſche die durch einan⸗ dermepeieinine Tüchletn darinnen vnd lege die vber die Au⸗ gen / vnd fo offt ſie crucken werden / ſo etfriſch ſie wider. Wider die Flecken vnd Felder Augen: Nimb Baldrian⸗ kraut mit der wutzel ii Handtvoll / Wegwartenkraut mit den blumen / Baſilgẽtraut / Berwinck / Fechelkraut / Wein⸗ rauthen / die broſſam von einem Rockenbrodt / jedes j. Hand⸗ vol / Zerſchneide alle Kreuter klein mit den wurgeln vnd rie⸗ bel die brodtbroſſam gar fleinıvermifche diefe ſtuͤck ale durch einander vnd thue ſie in ein beiuemes füpfferins Geſchirr⸗ z lein / ſchuͤtte darüber ein guten weiſſen Alten Wein daß er die G gemeldten ſtuͤck bloͤßlich bedẽect / la ſe alſo ih Lage mit einan⸗ der beytzen / darnach diſtilliers mit fanfftein Fewer in Balnes Matiz, vnnd behälts zum Gebrauch: Dan dieſem Waſſer thue einem taͤglichs vtermal / jedes mal ein Eröpflein oderitj. in 9 ſchadthafften Augen biß ſo lang daß ſie gar verzehret DRIN ERDE 2 0 EU | Baldrian mit der wurtzel alſo frifch serftoffen onnd wie ein Pflafter auffgelegt / ſtillet das Hauprwehthumb / vnd le⸗ get die ſchmerhlichen Schüßdellelben: 2... Wider die roten / blutigen Augen die mit Blut vnderlauf⸗ fen ſeynd: Nim̃ baldrianſafft / Haußwurtzſafft / Eppichſafft / Wegerich ſafft / jedes ij. doth / vermiſche darunder die broſſam von einem Weitzenbrodt / das nicht geſaltzen iſt / vnd tempe⸗ riers zu einem Pflaſter das nit zu hart ſeye / lege es darnach zwiſchen zwehen leininen Tuͤchlein ober Nacht vber die Au: H gen / es hiifft / vertreibet vnd zertheilet die Roͤte vnd das blut / 7 vnd iſt ein Erperiment. , > ‚ Zeile Thertachtraur oder aber baldriantourgel klein ge⸗ ſchultten oder geſtoſſen in cin Glaß gethan / vnd ein Chamil⸗ ſenoͤlen daruͤber gegoſſen / darnach cin Woch dder drey in die Sonn geſetzt / folgendes abgeſotten ober einer Glut biß alle Safftigkeit verzehret iſt durch ein Tuch hart außgedruckt vnd geſiegen / iſt ſolches Oele ein edel Artzeney zu den ſchwa⸗ chen vnnd erlahmeten Gliedern / die von langwiriger Leibs⸗ ſchwachheit vnnd Kranckheit geſchwecht worden ſeynd / ſo man dieſelbigen allen Tag deß Morgens vnd Abendts dar⸗ RT Baldriankraut mit der wurtzeln zerſchnitten vnd in waſ⸗ ſer geſotten / darnach den warmen Dampff darvon durch ein D Trechter deß Morgens vnd Abendts indie Mutter entpfan⸗ gen / fuͤrdert die verſtandene Monatblumen. Das thut au I ſo man auß gemeldtem Kraut ein Lendenbad machet. Die erkalten Weiber ſo vnfruchtbar ſeynd / ſollen ſolche denden⸗ baͤder von dem baldriankraut vnnd wurtzel gebrauchen / die Geburtglieder darm'rzu reinigen vnd zu erwaͤrmen. Baldrianeraut vber Jahr su den Schweißbaͤdern ges hral chet / trelbet nicht allein den Schweiß gewaltig fondern führer auch darmit alle boͤſe kalte Feuchtigkeit auß. Baldrlankraut mit der wurtzeln zerſchnitten vnd geſtoſ⸗ Ten darnach mit ein wenig Weins geſotten zuvor in ein Saͤcklein gethan folgendts mitzz weyen Tellern außgepreßt / vnd ſo warm ran’ leiden fan ober die Scham gelegt / trei⸗ bet nicht allein den derhaltenen Harn fort / ſondern führer auch den blaſenſtein auß An die baldrianwurtzel gerochen / rrucknet das fluͤſſig K Haupt / vnd iſt nüg den boͤſen / vergifften Peſtilentziſchẽ Lufft zuveraͤndern vnd demſelbigen widerſtandt zuthun / derowe⸗ gen etliche in Sterbenslaͤuffen dieſe wurtzel in Eſig benken/ vnnd in huͤltzenen buͤchhlin bey ſich tragen / daran ohn Vn⸗ derlaß zu riechen. | Man pfiegr auch die Wurgelnim Fruͤhling su graben! darnach auff zutruͤcknen / vnnd in die Truhen vnd Kleyder⸗ ſchenck I zwiſchen die Kleyder zulegen / die thetlen Dem Kleh⸗ —* men vnd Motten. | | a Erliche hencken Wider die Peſtilenzbeulen macht man ein nuͤtzlich Pfla⸗ ſtet wie folger : Man nimpt der friſchen baldrianmurgel ij, Loth / Attichwurtzel ſechs koth / Lebſtoͤckellraut vnd Wurgey jedes zwey Loth. Solche ſtuͤck ſchneidet man auffs aller fick, neftı ftöffers darnach in einem Moͤrſel zu Muß ı folgendes thut mans in ein Pfann / ſchuͤttet gediſtiltert Majeranwaſ⸗ fer darüber ſo viel von nöthen iſt / vnd noch ferruer acht Loch Chamillenoͤlen / ſolches feudermanzu einem Pflaſter / ſtrei⸗ chel dauon auff ein Tuch / vnnd legts warm vber / das zeucht alles boͤſes Gifft heraus / man muß aber deß Tages einmal „oder dreh erftiſchen / auch deß Nachts ſo off t es trucken vnnd hart wirdt. Br kein Attichwurtzeln / Liebſtoͤckeltraut vnnd Wurgzeln / jedes geeich viel / thun darzu ein par gebratener Lilgen Zwibeln / ſchneidens vnnd ſtoſſens klein / ſidens darnach in aner ſta | ten Laugen biß es wirdt wie ein Brey ı ond machen mit ge⸗ gen ſie warm vber wie das obgemeldte Boaldriankraut mit der & nach geſtoſſen / vnd wie ein Pfilaſter vber die Peſtilentzblater oder ven Carbunckel gelegt / oͤdtet vnnd heylet dieſelbig mit Außʒiehung deß ÖLE u... einine Meyſſel in baldrianfafft genetzet / vnnd in offene Schaͤden vnd Wunden /es ſehen Stich oder Schuͤß / dar⸗ inn die Pfeil vnnd andere Geſchoß noch ſtecken blieben / ge⸗ ſtoſſen / darnach geſtoſſen Baldriankraut wie ein Pflaſter Darüber gelegt zeucht die Pfeil oder alle andere Geſchoß dar⸗ auß / vnd heylet auch den Schaden. nugſamem Soweinenſchmaltz ein Pflaſter daraue / das le⸗ Ale frifche/ gehauwene eſchoſſene vder geſtochene Wun⸗ den zu heylen: Nimb baldriankraut das gruͤn vnnd friſch iſt zwantzig Vntzen / gruͤn vnid friſch Sanickelkraut zwoͤlff Vntzen / friſch Schweinenſchmaltz / Hirxtzenvnſchlit / jedes ſechtehen Ben, Zerſchneidt vnnd ſtoſſe die Kreuter klein / | thuefiedarnas in ein Pflafterpfanntdnd das Schweine ⸗ ſchmaltz vnd Hirtzenvnſchlit darzu / ſetze die Pfann ober ein lindes Kolfewerlein / laſſe die gemeldte Rück ſittiglich ſieden / vnd ruͤhr die ſtaͤtig mit einer huͤtzenen Spatteln / daß ſie nit anbrennen / wann nun alle Safftigkeit auß den Kreutern verzehret iſt / ſo drucks durch ein Tuch in ein ander Pfann/ thue ferrner darzu zwoͤlff Loth Wachs / Terpentin vnd Kür belhartz / jedes acht Loth / zerlaß ſittiglich vnnd ruͤhrs biß es kalt wirdt. Mit dieſer Salben oder Wundtpflaſter fanftdu in kurtzet Zeit alle obgemeldten Wunden heylen. Die erfrorne Schäden von der Winterkaͤlt zu heylen: Nimb baldriankraut mit der Wurhzeln zwey Theil / hreyten Wegerichkraut ſampt der Würgeln ein Theil. Seud dieſe ſtuͤck in genuafameın Waller ſehr wol auff den dritten theil eyn / in dieſem Waſſer bade den Schaden allen Tag zwey⸗ mal auff ein Stundt oder anderhalb jedes mal / vnd ſaͤe dar⸗ nach gepuͤluerten Weinſtein darein. Baldriankraut vnd Wurtzel in Wein geſotten vnnd die faulen Wunden vnd Schäden darinn Wuͤrm gewachſen ſeyn / an Vieh vnnd Menſchen darmit gewaͤſchen / ſaͤubert diefelbigen / vnnd fuͤrdert fie sur Heylung: heylet auch die Seigwargen/ ſo man fie. deß Tages etliche mal darmit ab⸗ waͤſchet. Baldriantourgelzu Pulver gfolnı dazu genommett weiß Rieß wurtz pulver ond mit gemacht / toͤdtet Ratten vnd Maͤuß. { Idrianmwurgelan / vnd Di in geſchnitten im . Suderaueflen. Baldri- | die daldrlanwurtzel alfo friſch anden Halß wider das räglich Zeber / laffen alfo am Halß verdon‘ re Eniche nemmen zu den gemeldten Beulen baldrianwutr ı Waurhel Bein geſchnitten / dat /⸗ | emelimeel ein AB daraus fenfeund waſſerechtige in ji Al fü de D ye et de Ki Pen U Zi, B 1 \ | N u € y = Fr | neRillariia, DRbeſte Zeit das Baldrlanwaſſer zu diſtillieren iſt im Ende deß Meyens / die Wurtzel / Kraut vnd ſtengel mit einander klein gehackt / vnd in Balneo Matiz durch die De ſtillation abgezogen. Darnach nimbt man zu jeder maſſen deß gemeldten Waſſers itlj. Vntzen / der auffgetruckneten Baldrianwurtzeln zu einem groblechtigen Pulver geſtoſſen / vermiſcht dieſe mit dem Waller vnd laſſets xxiv ſtunden in einem warmen Balneo, ‚wie nun zum offtermal gelehret wor⸗ den iſt / beytzen / darnach zeucht mans widervmb mit ſanfftem HZewer ab / vnd laſſets ein zeitlang in der Soñen rectificieren. Innerlicher Gebrauch deß Baldrianwaſſers. DE hie. (reg die erkalte Bruſt / benime den Huſten vnd ſchwerlich aͤthmen / defgleichen erwärmer es alle jnnerliche erkalte Glieder ı exoͤffnet derſelbigen Ver⸗ ſtopffung / treibet den Harn vñ die Monatblumen der Wei⸗ beriflillet jnnerlichen ſcamertzen dep Ruͤcks / der genden vnd dag Seiten ſtechen / treibet auß den Nieren oder reiſſenden Stein / vnd reiniget die Nieren / Harngaͤng vnd Blaſen vo dem zaͤhen ſchleym / darvon der ſtein zu wachſen pfleget vnd führer denſelbigen durch den Harn auß / es henler auch alles das fo jnnerlich im Leib zerbrochen iſt / vnnd iſt ein heylſame gute Artzeney denen ſo gebrochen ſeynd / allen Morgen vnnd Abendt / jedes maly.lorh oder v. getruncken / vnnd auch den Bein damit gemiſchet. | Wann aud einer ein Arm oder Bein gebrochen hette / der trincke dieſes Waſſers alen Morgen ond Abendt jedesmal v oder vj. loth / es thut treffenliche Huͤlff zu der Heylung. J⸗ term ſo einer ſonſt derwundet were / fo heylet es die Wundt vom Grundt heraus / gleicher Geſtalt getruncken. Baldrianwaſſer deß Morgens nuͤchtern iij. oder iitj, loth getruncken / bewaret denſelben Tag vor der gifftigen Conta⸗ gion deß boͤſen Peſtilentziſchen Luffts. ir | So einer erivag gifftigs geffen oder getruncken / oder fonft boͤſe ſchaͤdliche Materi bey ſich im Leib hette / der trinck iiij. od v.lot Baldrianwaſſers mit einem gufnrlein gutes Theriacks vermiſchet / vñ ſchwitze wol darauff / fo treiber es alle gifftigen end ſchaͤdlichen Vnrath durch den Schweiß hinweg Baldrianwaſſer taͤglichen mit Wein vermiſcht gettun⸗ ckenſerklaͤret vnd ſchaͤrpffet dz dunckel / finſter vnd bloͤde Ge⸗ ſicht wunderbarlich / vnd verhuͤtet vor Augen Kranck heiten / es ein Principal Artzeney iſt wider alle Gebrechen der ugen. Baldrianwaffer täglichen vj. loth getruncken / iſt eine gu⸗ te Artzeney wider dz quotidian Feber / ſo man es vor der Ans kunfft deß Febers eynnimpt vnd ſich darauff niderlegt. Wider dz viertaͤglich Feber: Nimb Baldrianwaſſer viij. loth / auten vnuerfaͤlſchten Theriack oder Methridat j.quint⸗ fin. Vermiſche dieſe ſtuͤck on trincks j. Tag oder etlich warm allwegen vor der Ankunfft deß Febers / ſo wirdt das Feber nachlaſſen. — * Valdrianwaſſer iſt den jungen Kindern die ſonſt feine Argenen gebrauchen können ein koͤſtliche Argeney die Spuͤl⸗ wuͤrm zu toͤdten vnnd auß sutreiben / ſo man jnen jedertwei⸗ len ein Loͤffelin voll zutrincken zibt. Euſſerlicher Gebrauch deß Baldrianwaſſers. O einer nah dem Bad hitzige Augen hette von der Hi⸗ ge deß Bads vnd Rauchs vervrſacht / oder aber die Au⸗ gen ben dem Fewer oder ſonſt in einem rauchigen Gemach K verderbet hette / der wäfchedte Augen mit Baldrianwaſſer / vnd netze leinine Tuͤchlein darinn / vnnd lege die vber die Au⸗ E gen / es hilfft jhm hald vnd ſtaͤrcket das Geſicht. Es dienet auch zu allen Gebrechen der Augen von Kaͤlte vervrſacht / dieſelbigen von aller Feuchtigkeit vnd Fluͤſſen zu truͤcknẽ / deß Tages jedertweilen in ein jedes Aug ein Troͤpff⸗ lein oder drey gethan. ae Ertract von Baldrian. Valerianz extractum. Auß dem Baldrian machet man ein herzlichen Extrart / Das Erſte Buch / Von Kreutern. a Baldrian gediſtiſliert Waſſer. Aqua Valeria- F dasııcofigiee man das Kraut / Wurzel vnnd Stengel im 473 Meyen / laͤſſet das duͤrꝛ werden / zeucht daraus ein Ertrack allerdings wie wir hiebevor bey dem Wermuth / Anleytung geben haben. Dieſer Extract iſt ein fuͤrbindige Artzeny vert allen andern Artzeneyen das verloren Geſicht wider zubrin⸗ gen / das dunckel vnd verfinſtert Geſicht zu ſtaͤrcken vnnd su ſchaͤrffen: In ſum̃a es dienet dieſer Extract zu allen Kranek⸗ heiten der Angen von Kaͤlte vervrſacht. Darvon gibt man ein Driteheil eins Quintleins auff einmal eyn mir einem !öffet vol Baldrian oder einem andern bequemen gediſtil⸗ lierren Daſſer zu trincken. Man fanin Augen Kranckhei⸗ sen groſſe Ding mit dieſem Eyeract außrichten / nicht allein vor ſich ſelbſt allein gebrauchet / ſondern auch mit andern be⸗ quemen Artzenehen vermiſchet / je nach Gelegenheit deß Ge⸗ brechens / wie dann ſolches die erfahrnen Medici Practici wol zuthun wiſſen. | | Baldrianſaltz. Valerianz fal, 5) Bß dem gedoͤrrten Baldrian mit Wurtzel / Kraut vnd Stengel colligirt vnnd zu Eſchen gebrannt / bereytet man auch ein vberauß koͤſtlich Saltz / das zeucht man kuͤnſt ⸗ lich auß wie das Wermuthſaltz / welches dienet zu allen ob⸗ gemeldten Gebrechen der Augen / wie wir von dem Extract gemeldet haben / davon gibt man ein Gran oder fuͤnff auff einmal mit einem bequemen Waſſer oder Safft. Es dient auch wider die Peſtilentz vnd alles eingenomen Gifft. Was ich mit dieſem Saltz vnd andern Artzenehen auß dem Bal⸗ drian außgerichtet hab / habe ich zum theil hie bevor von dem innerlichen Gebrauch deß Baldrians angezeigt / wirdt ſich derwegen ein jeder Verſtaͤndiger der weiter zu wiſſen begert / wol wiſſen in der Practick darnach zu richten. Das ſiebentzehendt Cap. Von dem Griechiſchen Baldrian. SEg Griechiſche Baldrian hat eine Wur⸗ NE Kelvon vielen kleinen dünnen Zafeln / daraus Sy madchfen drey oder vier gerader) duͤñer Stengel / IT Die feynd jnnwendig hol, Elen lang vnnd auch bißweilen etwas lenger / von vnden an biß oben auß mit vie⸗ len bauchechtigen / langen vnnd ſpitzen Blaͤtlein gezieret / de⸗ ven es viel an einem Stiel har / je eines gegen dem andern v⸗ ber geſetzt / haben erlicher maſſen ein Gleichheit mit den Blet⸗ tern der Wicken / ſeynd an jedem Stiel an zuſehen wie ein Feder / oben am Ende der ſtengel vnd an den kleinen Neben⸗ äftleinibringer es ſchoͤne kechtblawe [bißweile gang weile ] fuͤnffblaͤtige / luſtige Blumen / die biuͤhen faft den ganzen Sommer hinaus / haben innwendig kleine / weille Faͤßlein / am Ende mit kleinen bleychgeelen Bipffelein : Wann die Blumen vergehen onnd abfallen / folger hernach ein kleines fchwartzes Saͤmlein in langechtigen Schötlein verfaloffen darvon man wider junge Stöcleinsieler. Es iſt ſolches Ge⸗ waͤchß auß frembden Landen zu vns gebracht worden / vnd wirdt heutiges Tages in allen Luſtgaͤrtẽ gefunden: Es waͤch⸗ fer faſt gern in einem jeden Erdtreich / vnd darff nicht ſonde⸗ rer Fleiß ſolches auff zubringen / es mehret ſich jaͤhrlich ſelbſt vom aufgefallenen Samen / daß es einen groſſen Platz sro fuͤllet⸗ Von dem Namen deß Griechiſchen Baldrians calten $ehrer Dioſcotides, Theophtaſtus vnnd | Dee A Gewaͤchs auch beſchrleben haben oder deſſen gedacht / iſt noch feiner herfür kommen der ſolches anaezeigt /f0 haben auch wir bey den obgemeldten ober auch andern Griehifchen oder Lateiniſchen Lehrern I Feine Be⸗ fhreibung nie gelefen / die mit diefem Gewaͤchs zuverglei ⸗ en. Dnfere Kreutler nennen es Valerianam Græcam vnd am a Re tif Valeria- Ey rt “ Fi & u “ & ef — 474 D.Jacobi Theodori Tabern⸗ montani A Valerianam adulterinam, [ Englifh Greetiſh Valerian.] F hlauwe Bluͤmlein wachſen. Es wechſt hin vnnd wider he 4 wie auch zu Teutſch Griechiſchen Baldrian / vnangeſehen vns in den Feldern Weinbergenond Graßgaͤrten daß es einige Form / Geſtalt oder Gleichheit mit dem Bal⸗ 4 drian nicht hat / welcheNamen wir behalten müffen/biß wir 1. Laͤmmerlattich. einen beifern oberfommen. [ Valeriana peregrina cœrulea, C B.greca, Dodo.'peregrina, Cam. peregtina Belgarum, ä Ladtucaagninal. Lob. Phu græcum, Dodo.gal.( cui & Pfeudophu) Lugd. — petegrinum,G ef? Griechtſcher Batdrian. Valetiana græca. — * ———— Re un II.Loaͤmmerlattich. Lactuca agninall; p Von der Natur! Krafft / Wirkung vnd Eygen⸗ ſchafft deß Griechiſchen Baldrians. D Griechiſch Baldrian wirdt weder euſſerlich oderjm I nerlich zu einiger Artzeney gebrauchet / ſo ſeynd auch vns feine Kräffe vnd Tugenden noch vnbekannt I wiſſen derwe⸗ gen auch auff digmal weiter darvon nicht zufchreiben/ dann daß die Blumen diefes Krauts von wegen jrer fhönenond lieblichen Farben auff die Tiſch vnnd Gemach zur Zierger ſtrewet werden / vnd daß die Junafrawen vnd Weiber die zu ihren Kraͤntzen vnd Straͤußlein gebrauchen, Das achtzehendt Cap. Von dem Laͤmmerlattich. & Laͤmmerlattich iſt ein ſehr gemeines x Mond betkanntes Kraut in Teutſchlandt / hat ein kleines / duͤnnes / weiſſes wuͤrtzlin mie etlichen — Zaſeln / die Bletter wann ſie im Hornung erſt⸗ mals herfuͤr kommen / ſehnd ſie den Blettern deß jungen Lattichs aͤhnlich / Daumens hreyt / lind / weych / vnd von Fat, ben Liechtgruͤn. Im Meyen wachſen vonder Wurtzeln etli⸗ che Stengelein die werden nicht viel vber Spannen lang herfuͤr / daran die Bletter anfahen kleiner zu werden / die thei⸗ len ſich in etliche Mebenzweiglin / auff welchen kleine weiß⸗ IV Tu —— F Wurtzel / die Stengel vñ Bletter ſeindt dem vorigen gleicht / deßgleichen auch die Bluͤmlein / außgenommen daß dieſel⸗ bigen durchauß vollkommenlicher vnd groͤſſer ſeindt zu dem ſeind die oͤberſten Bletter cin wenig serfpalten / welches an dem erſten Geſchlecht nicht geſpuͤret wiedt. Dieſes waͤchßt hin vnd wider in Flandern vnd zwiſchen Gent vnd Bruͤck vnd andern mehr orten ſehr haͤuffig. Es haben beyde Kreu⸗ ser ein guten anmuͤtigen Geſchmack / vnd werden in der Koſt wie anders Mußkreuter gebraucht Von dem Namen der Laͤmme⸗ | lattich, Ga Kimmerlateih wirdt vor erlichen under die Bal⸗ odriantreuter gezehlet / derwegen wir demfelbigen nach» ſetzen woͤllen. Es ſelndt auch dieſe Kreuter von den Alten fo viel vns bewuſt nicht beſchtieben worden. Dieſer Laͤmmer⸗ lattich wirdt von den Kreutlern Lateiniſch / Lactuea agnina, Lactuca aruenſis, Locuſta vnnd Gratia Gallinæ genannt. Valetiana campefttisinodora, C. B. campeſtris velat- uenlis, Cam. Locufta, Gef. Phu minimumälteräm,Lob. Lugd. Album olus. Bodo. Polypremnum Caſſiani, Lugd.Bupleuron Hippoeratis,Cefalpino.] Franzöffe in Welch Brabandtı Sallade de Chanoine. Flehmiſch vnnd Brabaͤndiſch / Veldt Eroppenif Engliſch Lambes lettuck / Eornefallade Jond Hochteutſch / Feldtlattich / Laͤmmerlat⸗ tich / Ackerlattich / Laͤmmerweyd / das iſt / Paſtus agaorum; dieweil es von den Laͤmmern gern geſſen und jhnen ein an» muͤtig Futer iſt rem Nieſelkraut vnnd Nöffelgenfraur: CRebtareſſig / Ninlein kraut⸗ Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Eygen⸗ / ſchafft dep Sämmertareiche. — MS werden beyde Geſchlechter der Laͤm̃erweyde als den Arsen vnd Practicantenonbefannre Kreuter gat nit in der Argeney gebraucht: haben eing Krafft vnnd Eygen⸗ ſchafft zu erwehchen vnd lindern? Innerlicher Gebrauch deß Laͤmmer⸗ lattichs RS werden dergroß vnnd Elein Laͤmmerlartich heutigs Tages von maͤnniglichen / vnnd fonderlichen von dem Bauwersvolck täglichen in der Küchen zu der Speiß ger Schneeadgeherrwnt im Früling biß zum end deß Aprillens / und folang biß es anfengt feine Stengel zu ſtoſſen. Davon bereytet man gute Salaͤt mir Effig vnd Baumoͤlen in Dber vnd Niderteutſchlandt. Inn Flandern vnnd Brabandt hab ich geſehen / daß man den gantzen Winter vber faſt al⸗ len Abendt von jhrem Feldteroppen oder Feldtlattich ein Salat gegeben hat / welcher Gebrauch bey vns dann auch gleichfals gemein iſt / vnd pfleget man gegen den Fruͤling im end deß Hornungs / Merhen vñ Aprillen die jung? Rapuͤn⸗ gelen mit jhrem Kraut ſampt dem Laͤmmerlattich zu vermi⸗ ſchen / vnd gute Salaͤt darauß zu bereiten? Laͤmmerweyd in einer guten Rindtfleiſch · oder Hammel⸗ * A H D nuͤtzet / fuͤrnemlich aber den gantzen Winterober mann der I fleiſchbruͤhen geſotten / vnd warm getruncken / lindert vnnd erweychet den Bauch. | $ämmerlattich in einer Fleiſch oder Hünerbrühen ein K wenig geſotten / darnach ganz heran in ein Zinnlein oder Schüffelein gerhanı ein wenig Agreſts oder vnzeitigen Traubenfaffts darüber geſchuͤttet / vnd geflen / iſt ein gute gefundeond anmuͤtige Speiß den Febricitanten / vnnd d% nen Die ein widerwillen zu dem Fleiſch haben / es ſtaͤr⸗ cket alſo genuͤtzet den Magen / vnd erwecket den Luſt zur Speiß Das Erſte Buch / PonKreutern. A II. Dasander Geſchlecht hat ein dickere und safecheige 479% Das Neuntzehend Ep | Von dem roten Baldrian re a Valeriana Rubra: 0 ? 4 Rh N uf z: VERS —— En rot Baldrian Bat ein lange / runde | x g Wurgeli Singers dick mit etlichen Heinen Ne⸗ IE benmurgeln / von Farben weiß vnnd wolrie⸗ ODE chende / die Bletter feinde den Blettern deß Spſotſpettels ähnlich / doch ein wenig breyter / ſpitzer und Ienger- Der Stengel wırde Cien hoch vnnd höher. Am ober theil det Stengel / deßgleichen an den Nebenzweig · fein / bringet es in Ende dep Brachmonats viel ſchoͤner Blumen doldenweiß / von Farben ſchoͤn Hecht / roth / an langen Haͤußlein die? zuſammen gefuͤget / die bluͤhen fort den gatigen Sommer vber. Esiftein frembdes Gewaͤchß / vnd wirdt allein bey vns in den duſtgaͤrten gepflantzet / mag die Sonn wol lelden vnnd die waͤrm / vnd wil fleiſſig be⸗ goſſen werden“ * [ Diefen roten Baldrian finder man zu Mompelier in Franckreich / welcher gantz ſchmale Bletter hat / vnnd wich lenger dan an dieſer find | Noch iſt einander Geſchlecht der roten Baldrian / ſo ein Meine weiſſe Wurtzel hat mit viel! Nebenwurtzlen: die Blet⸗ ter find bleichgruͤn / langlechtig / deren etlich ſonderlich die Re Mil arſten/ — — — — — — nn Zu ee == - 476 serferffe. Der Stengel iſt eines Schuchs hoch / gruͤn / rund vnd hol / welcher etlich Nebenzweiglin hat / an deren obertheil bringt es ein Kron / ſo voller ſchoͤner Purpurfarben Blu⸗ men von fünff blaͤtlein vnd etlich Zaſelen (man hat ſie auch mir weiſſen Blumen) welchen folgen lange Huͤlſſen in wel⸗ hen noch ein Feiner darin der Samen verſchloſſen ifl. Dieſer iſt er ſtlich auß Candia nach Florenzond Padua ge⸗ ſchicket worden von dannen der Samen zu vns gebracht / vnd in etlichen Gaͤrten gestier worden‘ Frembder roter Baldrian. * Sn % “ Valeriana peregrina pupurea, Bon dem Samen dep roten Bal⸗ drians. S wirdt dieſes Gewaͤchß von wegen feiner Blumen /die etwas gleichheit mit dem Baldrian hat / als ein frembdes Gewaͤchß roter Baldrian genannt / wiewol es ſonſt gar keine gemeinſchafft mit dem Baldrian har. Bon den Ersurlern wirde es auch Lateiniſch Valeriänarubra ge⸗ naunt / vnd von etlichen Ocymaſttum Valerianthon, vnd Saponaria peregrina. Der hochberuͤhmt Vlyſſes Andro- andus vermeinet es ſeye dieſes Gewaͤchß das Struthium der Alten / aber die Deſcription Dioſcoridis wil ſich faſt v⸗ bel dazu ſchicken. Die Niderlaͤadiſchen Simpliciſten wol fen ein Behen tubrum darauß machẽ / dieweil es den Splits ſpettel etlicher maſſen gleich iſt daß auch von erlichen faͤlſch⸗ lich Behen album geheiſſen wirdt / aber dieſes iſt alles mit⸗ E einander weit gefehlet. Dieweil auch wir noch Feine beſchrei⸗ bung der Alten / noch nie gefunden oder gelefen / die ſich zů diefem Gewaͤchß ſchicken vnd renmen wil / das Condur- dum Plinii woͤllen wir es darvor halten / ſo lang biß wir von andern eines beſſern berichtet werden. Dieſes Kraut wirdt Nider landiſch / da ſein dann simlich viel in den Luſtgaͤrten getlehlet wirdt / roodt Valerian vnd roodt Behen genannt. Engliſch / Baſill Valerian.] Hochteutſch / rorer Bal⸗ drian / vnd rot Behen. [ Lychnus rubra Valeriana didta, €. B. Polemonii altera fpecies, Dodo. Gal. Polemonii ve D. Jacobi Theodori Tabernzmontant A erftenifo auch etwas breter / gantz ſind / etlich aber ein wenig F fpecies, Lugd. Polemonium alterum, Gen. Limonium Monſpelienum, Eidem Ocymaftrum Valerianthum, Lob. cui de Behen rubrum Struthion, Aldroandi: Vale- rianarubra, Dodo. Cam. inodoratertia & cenraureame- dia, Cæſalp. Phu peregrinum Pariſienſibus & Phu latifo- liam;Cäam.inMach? | [Weil dirfen zuvor niemande beſchrieben / hab ich suden Baldrian geſetzt / vnd das von wegen etwas gleichheit ſo er mit dem garten Baldrian hat / vnd er mir auch vnder dem Damen Valerianz Indicz,das iſt / Indianiſcher Baldrian iſt erſtlichen zukommen / habe derohalben Valerianam pere- grinam purpuream, das iſt / Frembden roten Baldrian ge⸗ nennt: etlich machen ein Narden geſchlecht darauß / Nar- dum Creticam, andere vermeinen es ſeye Tripolium Dio- ſcoridis, darvon mitleſt der Gnaden Gottes weitleuffig in G pnferem Kreuterbuch [ON gehandelt werden? on der Natur / Krafft / Wirckung vnd Eygen⸗ genſchafft deß roten Baldrian. Aa Kraut vnd Wurgel der roten Baldrian / fo viel J— man an jhrem Geſchmack vernemmen fan ſeindt fie kuͤlender Natur vnd Eygenſchafft mir einer geringen waͤr⸗ mẽ vermiſcht / derwegen ſie weder das Struthum, oder Behen rubtum, der Griechen oder Araber ſeyn kuͤnnen. Weitere erfahrung haben wir noch nit von dieſem Gewaͤchß / derwe⸗ “gen woͤllen wir auch weiter davon su ſchreiben / auff dißmal bewenden laſſen. | Das zwentzigſt Cap. Von der Kreutzwurtz. RE Kreutzwurtz haben wir drey vnder⸗ Jſciedtliche Geſchlecht. — I. Das erſt Geſchlecht vnnd die gemein DIE Kreugwurk har ein kleine zaſechtige Wurzel! * die Blerter finde faſt den blaͤttern deß Senffkrauts oder deß Eiſenkrauts aͤhnlich / doch ſchmaͤler vnnd kuͤrtzer / vnd iſt ein jedes Blaͤtlein kreutzweiß zerſchnitten / daher es auch den Namen empfangen / ſeind von Farben dunckelgruͤn / waͤchſt nideraͤchtig vnd weit vmbſich / wirdt nicht viel vber Span⸗ nen hoch / die Stenglein ſeindt rundt / hole / braunfaͤrbig vnd ſafftig / oben auſſen mit vielen Nebenaͤſtlein / vnnd mirfehr kleinen gekerfften Blaͤtlein bekleidet. Am obern theil oder len knoͤpfftechtigen Blumen / ſchier anzuſehẽ wie die Rhein⸗ blumen / die werden ſehr baldt zu grauwem haarechtigem Samen / der fleugt dahin wie die Lattichkreuter / oder Audi⸗ ſtelſamen / davon ſich dieſes Gewaͤchß jährlichen im anfang deß Glentzens widerumb ſelbſt erjuͤnget. Es wirdt den gan⸗ tzen Sommer mit ſeinen Bluͤmlein gefunden / dann was heut graw wirdt vnnd darvon fleugt / das erjuͤnget ſich Mor⸗ gen wider. Dieſes Kraut waͤchßt allenthalben hin vnd wi⸗ der in den Zwibel vnnd Krautgaͤrten / auff den Aeckern / ge bauwenen Feldern / alten Mauren / Steinhauffen / vnd auff den Dächern. Man finder auch dieſes Gewaͤchß vber Win⸗ ser grün” 11. Das ander gefchlechtift mie der zaſerechtigen Wur⸗ x tzeeln / vnnd mit den kreutzweiß zerſchnittenen Blettern dem jetztgemeldten aͤhnlich / außggenommen / daß die Bletter groͤſ⸗ ſer / dreyter vnd ein wenig haarechtig ſeyn / mie auch ſonſt di ganz Gewaͤchß vollkom̃cher iſt. Es waͤchßt an ſandtechtt⸗ gen graßechtigen orten auff den Bergen vnd Huͤbeln 111. Das dritt Geſchiecht hat ein groͤſſere Wurgel / in etliche Wurtzeln abgetheilet / die Stengel ſeindt groͤſfer / hör her vnnd dicker / dann deß nechſtgemeldten zweyten Ge⸗ fblechts / die Bletter feind lenger vnd groͤſſer / der gemeinen oder wilder Wegwarten ähnlich und auch alſo sefihninen! anden Gipffelein deß Staͤudtleins / wachen herfuͤr die gee⸗ — — . a = mn = vev aa ns Kreutzwurg. Senecio I. ſeinde rauw / weiß oder aͤſchenfarb vnd haarechtig / als wann ſie mir Wollen vberzogen weren / ſonſt iſt fie mit den weychen Stengeln / geelen Blumen vnnd woliechtigem flegendem IL. Kreutſwurg Senecio IL. ii Gr Fi 19 Ns Er Ms) x N \ 7 & A; N; — — — Er jr . A ID N N J AT — = RAN * — — 5 £ ae” r 7 — —— ze W 7 ——6— Ki TEE £ Das Erſte Buch Don Brentern. 477 F Samen / den andern duf chauß aͤhnlich / ſie blůhet in dem Heuwmonas am volfomenlihften. Dieſes Geſchlecht iſt nit fo gemein vnnd allenthalden zu finden / wie das erſt oder ander Heſchlecht / es waͤch ſet an den fandichtisen Rechen Des Aecker neben den Bofehen vnd auff denälten Malen? I. Wollechtig Kreutwurß Senecio tomentofa IIL &" ! Von den Namen der Kreutzwurtz | S hat ſich die Kreutzwurt / das iſt das tedht Fenecio auch wol von etlichen klugen Doctoren leiden muͤſſen⸗ dann einer har woͤllen eg ſeye das Kraut das wir Cardenbe⸗ neditten nennen, wie es aufgelegt hät der Sımon lauénſis der viel Schüler befommen-- Der anderhat gewoͤlt es fee vnſer Brunnenkreß / mit welchem Irrthumb noch heutige —*— nicht allein die vnerfahrne Medici vnnd Apotecker / ſonder auch etliche gelehrte Männer noch ſchwanger gehen/ welcher Irrthumb fo offenbar iſt / Daß ſich ale Liebh aher der Warheit nicht widerſetzen werden / ſon der mit vns beken⸗ nen muͤſſen / daß vnſer Kreutzwurtz vnnd ſonſt kein ander SGewaͤchß das wahre vnnd rechte Senecio dev Alren ſeye wan fiedie Befchreibung Diolcoridis mit Diefem Gewaͤchs fleiffig conferseren werden / vnd wirdt fie ſolches nicht hin⸗ dern / daß ach etlich faͤlſchlich ein Verbeham oder Ge ſchlecht deß Eiſenkrauts darauß maͤchen woͤllen / ſo man die Sa qhen fieiſfig erweget / wirdt nicht ein abta an der Kreutz⸗ wurn mangein die jhr Dioſcotides zuſchretbet / es fee gleich fo viel die Form vnnd Geſtalt / oder auch was deren x Kraͤfft vnd Tugenden belangen / wie ſolches alle erfahrue Simpliciſten vnnd der Warheit &iebhaber mic mir beken⸗ nen mälfen ſol derwegen biefes Kraut das wahre Seiiecio der Alten bleiben” i. Es wirdt dieſes Gewaͤchß von din Griechtſchen ken / Keryipwv; F oaxb⸗ tus, VOR Callimacho A’kardır; vnnd von Apuleo ünporiger genannt. Es hat aber diefes Kraut bende bey Lateintſchen vund Griechiſchen Namen daher vberkommen / wie Dielcorides libto 4. capı Bas bezeuget / ⸗ EEE i — — u — —— — * 2 * — ———— nn u — — — — — — = a — — — = — — en — = — = —— = — —— = — nn m — — mn — I NH Karl Kl N Y LE IRRE, el } RENT EST ENT a) N i ı MI) Wi ! HN em 8 f — —— — Zu — — * — — nn — —⸗ * Sen = — — — — —— a — 7 < — — — — > Sea ee — — — — — — — —— — = a. — — — — * — * — — — — — ——— — — — ee — — — — — rn —— — nn — — — n — — = = Pi. ae — 2 —— a — — —— — 1} |} I 1} \ } * 1: 014000 00000000 4 v——— HE | | | ill / Ik | HAAN SE un j Een: ! | | hie » rl ii) | ut f } 1 BT IE IR SE IN \ HAN a IR an “ll! IRB J It are | En | a j Fur | ‚ D werden wie Menfchen Haar / welches auch der Poer Zimi- lius Mäcer gleichfals mit folgenden Verſen bezeuget Erigeion reci nos Senecion vom, — Quöd cansfimilavidenturflorecapillie. Sareinifch wırdr von den Simpliciſten vnd Medicis ge⸗ nannt / Erigeron/Etigerum,Senecio, Senesium,von Apu- leio Hydrog&ium pnd Geronrea,yon Diofcoride au E- rechthites vnd Herbulum, von Indoro, Erigönon, von Ni- colao Myrepſo, Cottalum, von Iohanne Manardo,Petrel- la, von andern Hetba petrella, Pappus Herba vnd Herba pappoſa, Carduncellus oder Cardancellus, Herba cana, vnd von Callımacho, Atanthis Sececio minor vulga- ris, C.B. yulgasis, Trag.minor,Caft,Senecio,. Mätth.Lac. Fuch. Tur. Cord.iaDiol-Get.LonAng. Lob.Cel.Lugd. 'G drey vntzen auff Etygeron 1 hal.lecundum,Dodo.Gal.minus, De lo.Ver- bena fœmina, Brun.] Arabiſch wirdt dieſes Kraut von Se- rapione lıb. imp.ic.3 18. Ranoahon genannt /von Andrea Bellunenfe, Chare Alhayn,oon Halyabbate,Adryon,ond Xu- eam. Jid lianiſch/ Senelio, Spellicioſa, Car doncello Petrella, Her- ba patrella, von Pauepernispilizofa, Fiored’ogni Mele,unnd von den Bercellenfern / Speliciola. Hiſpaniſch Terua cana. Hierua gana,Cardo Morto,Bon Varon, vnd vonden Porrugas leſern / Ataſtinha. Behmiſch Pimetne Corend. Vngeriſch / Aggo Fiu vnd Konto Sin. Fransötifchiseneffon vnd Du Se- non. Engliſch / Srounſell. Flehmiſch and Brabaͤndiſch / Cruys Cruhdt / Grindt Cruydt / Cruys Wortel vnd Cru⸗ ſette. Hochteutſch / Creutzwurtz oder Kreutzw urtz / Grindt⸗ kraut / Kreutztraut vnd Baldtareiß 1. Das zweyt Geſchlecht wirde von den Keutlern Se- necium monranum, vnd Eligéxum montanum genannt / zu Teutſch / Bergkreutzwurtz. IIIL Das dritt / nennen die Kreutler Senecium canum, Seneciuta vnd Exrigerum tomentoſum, [Senecio hirfutus, C.B. Eıygerontomenrofum,Lob. tertiuto, Dodo. Thal. Senecionistpecies Dodonai; Lugd. cui & Cichorium fe- tidum sonuullörum. die Fleh ning vnnd Brabaͤnder / graw Cruyskruydt vnnd wollachtig Cruysctuodt. [Ems gliſch / Cotton Grundſell.] Hochteutſch / wollechtig Kreutz⸗ wurkß. a Von der Natun / Krafft / Wirckung vnd Ey⸗ genſchafft der Kreugwurtz HE ¶E Geſchlechter der Kreuigwurgel haben ein vermiſch ⸗ "re Natur vnd Eygenſchafft / dann fie kuͤlen / verzehren 17. ————— — olind jerthepien Peitsehwiefis. . Das Rranr wide adeint! gepreſſet / heylet den Grindt deß Haupts / ſo man denfelben © in der Argenen gebraucht dann die Wurztzel iſt kein nuͤß/ welches auch der Poet Macer in folgenden zweyen Berß⸗ lein beſchreibet dd Ilinsherba vi frigida dicitur ee, In medicinalı radıx nen ponitur vſu. Innerlicher Gebrauch der Kreutz⸗ wurtzel. | DE werden die zarten Bletter der Kreutzwurtzel den: Agantzen Winter vber deßgleich n auch im Frů ing vor ſich falbſt alle!n / vnd auch bißweilen mit andern Kreutern zu der Salaͤten mit Eſſig / Banmoͤlen vnd ein wenig Saltz gebraucht / vnd iſt ſalche Speiß faſt dienlich den geelſuͤchti⸗ Eſſem Man ſol ſich abet hůten / daß man die friſchen Blue men dieſes Krauts nicht mit vndermenge / dann dieſelbigen geſſen oder getruncken / erſticken vnnd erwoͤrgen dein Men⸗ ſchen wie Dioſcorides begeuget. —— Das gantz Kraut mit den Stegeln in ſuͤſſem Mein ger ſotten / vnd die durchgeſiegene Bruͤhe getruncken / vertrejhen vnd legen den Wehethumb vnd ſchmertzen deß Magens / von der geelen Gallen verurſachet. Kreutzwurtzel kraut auff ale manter innerlich gebraucht / 7 __D.Iaobe Therdon Tabem⸗ montan beſenget / daß ſeine Blumen im Frůliug oder Senken graw 'F färcker die Leber wun derbarlich / vnnd verbeſſert Derfelßigen A | hitzige entrichtung. Das Kraut in Waffer aeforteniond die durchgefiegene Brühe Morgens vnd Abendrs gerrungfeny hat gleiche wirckung. 0. Kreutzwuͤrtzel kraut friſch geſtoſſen DE Saffedanen auf, gepreßt vnd gelaͤutert / darnach deſſen aſen Megen ond X. bendt zwo oder drey vntzen mit oder ohne Zuckergerrunden, vñ dieſen Tranck etliche Tage nacheinander beharret / iſt ein hewiſſe Arseneytiderdie hidge Geelſade Es dienet auch dieſer Safft treffenlich wol den leberſuͤchtigen Menſchen gleicher geſtalt gebrauchet. | Kreugwurgelfrant alkih'vor ſich ſetbſt mit Eſſig / Salt — vnd Baumoͤlen geſſen wie ein Salar roͤdtet vnd treibt auf dem Leib allerhonde Märin, Deß außgeyreßten Saffts auff ein mal getruncken thut deßgletchen. Dpernimbfrifch vnd grin Haupwurgeraut ſtoſſe das in einem ſtein nen Dörfer vnnd geufft im ſtoſſen ein guten ſcharpffen Weineſſig ini druck dẽ Safft darnach auß durch ein Tuch vnd trinckt deſſen Morgens vnd Abendts / jedeß⸗ mal vier vntzen es treib alle Wuͤrm auß Gelaͤmert Kreuzwurtzlrautſafft RW mit Zucker allen Morg n gerrunckeu Diener Densit o Glut fpeihen. Iſt ein heyiſame Artzene den jenigen / ſo eteeen viel Blut durch das Brechen von ſich wuͤrgen / darauff dañ gemeing · klich ein bungenſucht vnnd Schwindtſucht erfolget I al len Morgen nuͤchern / vnnd deß Abendts wann man zu Beth gehen wit / zwo vnhen mit Zucker ſůß gemacht / ge ⸗ truncken. | Kreutzwurtz kraut geſtoſſen mit Wein wol vermiſcht / dar⸗ nad) durch ein Tuch Den Safft außgedruckt / vnd deſſen er. liche Tag deß Morgens nuͤchtern ij. oder iiij. vntzen warm getruncken aſt ein gewiſſe Aleneny wider das Huͤfft vnd den, denwehe. Elliche geben den Safft deß gemelten Kraut mit Dean — Honisſyrup / wider den gemeldten gebrechen u Kreut wurtztra ut zu Puluer geſtoſſen / vnnd mit Wein ge⸗ truncken / dient vid den roten Mutterfluß. Gleicht wirctung hat auch der außgepreßt gelaͤutert Safft. Euſſerlicher Gohrauck dar Kreutzwurtz. K Rouewurgtraut vnd Eppichkraut / jedes gleichviel vnd friſch durcheinandergeſtoſſen / folgendts wie cin Pfla⸗ ſter vbergelegt / dienet wieder die Geſchwulſt vnd ſchmertzen der Weiber Brüfl: | | Kreugmurg frifeh geſtoſſen / vnd den Safft darvon auß⸗ — a deß Tags etlichmal damit ſalbet | Kreutzwurtzkraut friſch mit Schweinenfchmals geſtoſ⸗ fen / vertreibet Die Geſchwulſt deß auffgeblaſenen vnnd ge⸗ tenſenen Augeſichts / auff ein Tuch geſtrichen vnnd wie ein Pflaſter deß Tags weymal friſch vbergelegt. Kreutzwurtz mit Saltz geſtoſſen / vnd temperiert wie ein Pflaſter serrheiteedie Kroͤpff auff ein Tuch geſtrichen ober gelegt! welches auch Zmilius Macer in folgendem Verß⸗ kein bezeuget. | Trita folet.duras has cum ſale fpargere ſtrumas Es ſchreibt Plinius in demes- Buh.am ende/foman ein Ring dei: Circkel vmb die Kreugmurk mache ı dieſelbi⸗ ge darnach ohnt ein Etfen außgrabewndeinenfchmershafe tigen Zahn damit drey mal anruͤhre / vnd jedesmal darauff E gen Meenſchem fie erwecket auch den Luſt vnd Appetit aam auß ſpethe / vnd ſetz darnach das Kraut widervmb an das“ Dit / da As außgegraben habe daß es wach ſe / ſol einem dar⸗ nach debfeib Zahn nimmer wehe thun / welche Artzeney auch der Poet EsailiugMacer in ſolgenden Verſen beſchrieben af: . ; i Hanc tircumſcriptam ſi quis fodiat fine ferro, - Et tangat dentem tribus ricibus inde dolentem, Vnaquaq fpuens vice, poſtqᷓ reponens eodem, Quo fuit orta hco, ſic rur ſum viuet vt herba, Plinius vt dicit, non amplius ille dolebit. Es mage E EN — u 19% 0% — —— — — — — — — —— = — — A if » Das Erſie Burh Mon Kreutern Es mage nun einer dieſe Artzeney verſuchen wer da Luſt F. hat / wir halten aber darvor daß kein rechter Chriſt ohne ver» letzung vñ beſchwerung ſeines Gewiſſen gebrauchen kuͤnne / sr. wölle ſich dann einer Heydniſchen Abgoͤtterey vnd Aber⸗ glaubens theuhafftig mache. — Die Blumen der Kreutzwurtz geſotten / vnd wie ein Pfla⸗ ſter außwendig auf den Magen gelegt / ſtillet von Schmer, sen deſſelbigen kraͤ ffüglich. | | Wider die Haratindtonnd troͤfflingen Harnen / oder den verſtandenen Harn wieder zu bringen: Nimb Kreutz⸗ wurztzkraut / Peterlenkraut / Fenchelkraut / Wech holter Jun⸗ cken vnd Beeren / vnnd Roßmarein / fo viel man zu einen Baͤdt genug hatı thue dieſe Stuͤck vermiſcht vnd klein zer⸗ ſchnittẽ in ein leinin Sark / werff den in ein Keſſel mit Waſ⸗ fer / laß jhnen darin wol ſieden biß das Waſſer halber eynge⸗ B ſeudet / mache darnach ein Lendenbadt darauß / vnd laſſe den Krancken Morgens vor Mittag zwo Stunden darinn bar den / vnd anderhalb Srundenah Mittag | Der außgepreſſet Safft der Kreugwurg mie Roſenoͤle vermiſcht / miltert den higigen ſchmertzen der Gllebtſucht vñ deß Zipperleins / ſo man leinine Tuͤchlein dareyn netzet vnd vber die ſchmertzhafftigen Ort Teger. Par Das Kraus mit Saltz wol geſtoſſen / vnd wie ein Pfla⸗ ſter auff das Zipperlein gelege/ ſtilet vnnd miltert den Schmertz. — N, | Wider das Zipperlein vnd Gliedtſucht / iſt faſt dientich nachfolgendes Dampffbadt: Nimb Kreutzwurtzkraut vnd Wurtzel vier theil / die Achern vom Haberſtroh mir dem Ha⸗ bern / Wachholter Juncken / zedes ij. thetl Sanct Johanns kraut / Neſſelwurtzeln / Ackermuͤntz Noͤſſelkraut Cettrach Cgenannt / Beyfuß / Ephew / Seuenbaum / Wermuth / A⸗ grimonien / Attichkraut / jedes j. theil. Zerſchneide dieſe Stuͤck klein / thue fie in einen groſſen Haffen oder Keſſel / ſchuͤtte Waſſer daruͤber / ſeude ſie gar wol / vnd baͤhe die Glie⸗ der wol mit dem warmen Dampffi thue das dreymal drei Tas nacheinander in einer Buͤtten / vnd thue den Kopff her auß / laß die Glieder wol ſchwitzen / vñ truckne den Schweiß manchmalen mit warmen Tuͤchern wol ab / vnnd ſchmiert Dich darnach mir Folgender Salben: Nimb Leinoͤlen / Hir⸗ tzenmarck / Loroͤlen / Dachſenſchmaltz / Hundsſchmalt / jedes gleichviel / zerlaß vber einer Glut / laß kalt werden fo gibt es ein Salb Damit ſalbe dich allmal warm / vnd winde dar⸗ nach warme Tücher vmb die Glieder / daß ſich die Salb wol hineyn ziehen mag J 157 104 Kreutzwurgkraut friſch geſtoſſen und wie ein Pflafter v⸗ D hergelegt / miltert ale hizige Schmergen / zerthetlet die @es j. ſchwulſt / es ſeye an den Bruͤſten der Weiber / an den Gley⸗ chen oder Gewerben / oder an andern deß Leibs orten / wo ſich ein hisiae Geſchwulſt erheben mage. — Kreutzwurtz mir Gerſtenmeel geſtoſſen / leget die entzůn⸗ ding vnd Geſchwulſt der Hoden oder Ber Gemaͤcht / auff einem Tuch wie ein Pflaſter vberlegt. f Oder ſtoß Kreutzwurtz mit den Blumen) thu darzu ein wenig füllen Wein / ſeuds vnd ſtreichs auff ein Tuch wie ein Pflaſter / vnnd legs warm vber die Gemaͤcht / es hilffet / wie ſolches auch der Poet Macer bezeuaet: — Wloores cum fol tundens, ihfunditovini Permodicum dulcis & ſic tepefacta tumori Hnec fimülapponas ani,vel eſticuloxmm. Kreutzwurt friſch vnnd gruͤn mit aͤtem Schweinen⸗ E ſchmaltz geſtoſſen / vnd wie ein Pflaſter vbergelegt / iſt ein gewaltige Huͤlff wider den Schmerzen der Fuůß vnnd dei J Widetr den böfen biſſigen Grindt / mach nachfolgende Salb: Nimb Kreutzwurtzkraut das friſch iſt zwaͤntzig ond/ ftoife es mol in einen Mötfer / vermiſch darmit yoj. ongen Keil Baͤrgenſchmaltz thue ſolches miteinander in ein Zu⸗ erglaß / oder inn ein ſteinen Geſchire ſtelle eg ein Monat indie Sonn / darnach thue es in ein Keffelein ı ſeüde es ſit⸗ tiglich vber einer Glut fo lang biß ſich alle ſafftigkeit ver, ſalb. 479 zehret / darnach prefle es hart auß durch ein ſtarck leinin Tuch / behalis damach fo haſtu Jin koͤſtliche Grindt⸗ Kreutzwurtzkraut geſtoſſen / vnnd mit reyngepuͤluertem Weyrauch vermifcher heylet nit allein alle gemeine Wun⸗ den / ſonder auch die Winden der Neruen oder Schnadern Daſſelbig thun au die weißhärtge Blumen def Kreum⸗ krauts / allein vor fich ſelbſt / oder mir Eſſig / wie ein Pflafter vbergelegt Welche Artzeney dem Poeten Macro auch nit vnbewuſt geweſen iſt / wie er dann foldesin folgenden Ver⸗ fen bezeuget rt: Addito thus ii ‚heruns' yulnerz guaus, Curabis facıle, pofito sataplafmate rali. Hæc eadem triti facient eis capitelli. | Krengwurgfrane mir Schwelnenſchmalz frifch geſtoſ⸗ ſen / vnd wie ein Pflaſter durcheinanon tempertert / heyſet —— gehaucwene vnnd geſchlagene Wunden in kurter eit. — — Sonſt macht man ein heylſame Wundtſalb oder Pfla⸗ ſter alerley Wunden zu heylen⸗ wie folgetz Nimb Kreutz⸗ wurtzkraut zwoͤlff ungen/ Aronbletter / Scheuwurgkraus / Gamaͤnderlein Erdtkiffer / jedes ij. vntz ig. Regenwuͤrm / friſchen Meyenbutter xxxij ongen. Aue gemeidte Kreuter fol man zerſchneiden / vermiſchen / vnd mit den Regenwuͤr⸗ men vnd Buttern wol durdermander injeinem Mörfer ſtoſ⸗ ſen / darnach in einem bequemen Geſchirr xuij. Tag in die Sonn fegen; folgendts in einem Keßleim auff einer linden Glut mir fanffrem Fewer fieden biß ade fäfftigkeie der Kreuter verzehr.e ſeindt / vnnd dann hart durch ein Tuch außdrucken vnd durchjeihen, alsdann ſoll man darınn zer⸗ laſſen ſechzehen loth Wachs / Terpentin / Kuͤbelhartz / jedes acht loth / wann es zerlaſſen vnnd fihier kalt worden iſt / fol man darin ſtreuwen drey loth eyn gepuluerten Weyrauch / vnd wol durcheinander rühren biß dz es kalt wirdt / folgends wol boͤren zudem Gebrauch. ee > Oder mach nachfolgendts Wirndtpflafter welches nicht weniger gut vnd heylſam iſt / auch in alen verwundungen der Neruen: Nimb füfh Kreutzwurtzkraut zwoͤlff vntzen / friſchet weiſſer eillen Zwibeln vj.ongen) lebendiger Regen⸗ wuͤrmxvj vntzen / frifchen vngeſaltzenen Buttern ij. pfundt. Alegemeldre Stuͤck ſol man wol durcheinander ſtoſſen / vñ in einem bequemen Geſchirr ein Monat in die Sonn ſetzen / darnach vber einem linden Feuwer abſieden / biß ale ſaͤff⸗ tigkett deß Krauts / der Ligen Zwibeln vnnd Regenwuͤrm verzehret iſt / als dann ſol mans durch ein ſtarck leinin Tu durchjeihen vnnd hätt außpreſſen / folgendts darinn zerge⸗ hen laſſen guten Honigs ſechs vntzen / Terpentin / Kübel hartz / jedes vier vntzen / vnnd fuͤnff vntzen friſch oder news Wachs.Wann das alles zergangen / ſol man vier loth reyn gepuͤluerten Weyrauch darmit vermiſchen / vnd wol durch⸗ einander bören. Gedoſtilliert Kreutzwurtzwaſſer / Sehecionis aqua ſtillatitia. As Kreutzwurzwaſſer mag man durch den gantzen Sommer hinauß zu jederzeit diſtillieren / man nim̃t dag Kraut mit den Blumen / hacket es klein / vnd diſtillierts dar, nach ſaͤnfftiglich in balneo Mariæ, vnnd ſetzet es folgendts indie Sonn zu rectificteren. Innerlicher Gebrauch deß Kreutzwurtz —— waſſers. naeh Tas Kreutzwurtz waſſer Diener faſt nüglich wieder die vers ſtopffung der Leber / vertreibet die Geelſucht vnd dienet wider Die hihige entrichtung der eeber / deßgleichen wider an. dere obenerzehlte Gebrechen in demlinnerlichen gebrauch dieſes Krauts angezeiget / deß Morgendts vnnd Abendts je⸗ desmal iiij oder v. leth getruncken es a — Kreutz⸗ re — — — EZ er — — —— ——— — — — — — = = = —— am — — — — ——— — Zaun — — r — — ken N | In irn — NR — Ri n | | H\ A hei En AI SL INA HAER Ki IN f h! IA h Hl | \ {A EI OR BAT da, I i ! N | \ lan an Kun) a N! J— WM i | Al a Kal Ha } | kl nl lan Bu. ji Han II AB Eren Do Bee I —90— Hi M J Il rl NgP Di Ak. DPD an N ki (HE KL II. EIN BE AIR Baahir IR 3 HU 1 ‚IH Il j 2a Het KENN Zain IK IN Din "ITALIEN HR DaO N Ih ll 98 urn ae { IN N) | IM ! \ | h AI EINE BER IES na. N ii} —Jo Il Hl: Beck li ii) ae IBINE SS) vhl N| — tb BE NDR RD DI EU Bel. ut; ii IH PLIBE RUE Ne. mis: 9„ ln hl ih) II) BIN aaa au Ih 4 FRI A An IE il: ii — gi 9 9 UND | 9— J —9 Alm 1 ' | ih li INA | Inn il jr J if IH ER I N 4— 11 BE Da a —9 Inh I i NEE N Is ER E 4 J 480 A Reeusmwursfaffe Syrup / Senecionis F Syrupus. ABVß dem Kreutzwurtzkraut machet man einen faft nig lichen Sprup/ der wirdt alſo bereytet: Man nimpr def außgetruckten vnnd geleutereen Saffts dep gemeld⸗ sen Krauts itj. vſundt / guten weiſſen Fein oder Tanarien⸗ zucker zweh pfundt. Laſſet ſolches miteinander ſittiglich ſieden vber einem linden Kolſeuwer / im ſieden verſcheumpt mans / vnd laͤuterts mit einem geklopfften Eyerclar: Wan es nun zu einer bequemen dicke eines Syrups geſotten iſt wordẽ / ſeihet man den Syrup durch ein ſauber wuͤllin Tuch / vnd behalt den zum Gebrauch. Dieſer Syrup dienet inſonderheit den Leberſuͤchtigen / vontd den ſenigen / ſo Blut mit dem Stulgang von ſich geben / B deßgleichẽ wider ale obgemeldte Kranckheiten / wie von dem &” gediſtilliertem Waſſer vnd dem innerlichen Gebrauch dieſes Krauts angezeigt worden iſt. Das ein vnd zwentzigſte Cap. Von Sanct Tacobsblumen oder S.Jacobsfraut, 1. Sanet Jacobsblum. Herba lacobæa 1. M MAN ET, 27 — * — N — 5 Ant Jacoboblum / oder Sanct Jacobs⸗ kraut / har ein zaſechtige vnd kurtze Wurgeel / Xdie Bletter ſeindt auch zerſpalten vnd außge⸗ ſcch nittẽ wie die Bletter der Kreutzwurtz / ſeindt aber doch groͤſſer. Im erſte⸗ Jahr ſtoſſet dieſes Kraut Fein Stengel / ſonder es ligen ſeine dunckel gruͤne Bletter auff der Erden außgeſpreytet wie deß Wegerichs. Im andern Jahr erft bringt es lange braune Stengel / den Stengeln deß Beyfuß aͤhnlich / die ſeindt mit vielen Neben weiglein beſetzt / auff denſelben wachſen viel geſtirnnter Blumen / wie die Blumen dep Meterkrauts / von Farben ſchoͤn liecht⸗ geel / Die werden nach jhrer zelttigung zu wollechtigen grau⸗ D.Zacodi Theodori Tabern montani wen Samen / der fleuget darvon wieder Samen deß Rhor⸗ leinskraut oder der Kreutzwurtz. Es bluͤhet vmb Saͤnt Johanns Tag im Hetomonat vnnd Augfimonar, Diefeg Kraut wächfer gern an fandeechtigen graßechtigen orchen als auffden duͤrren Marten und den Rächen der Felder” lacobza marina 11. 11. Das zweyt Befchlecht diefes Krauts/ hat ein langt grauwe Wurqtjel mir wenig Zaſeln oder Nebenwuͤrtzelein / die Bletter ſeindt auch gröffer dicker und breyter / dann Dit Bletter def vorgemeldtenigang wolechrig und aͤſchen farb / fehter anzufehen wie die groͤſten Wermuchblerrer. Dre Blu⸗ menmerden auch geel wie die Blumen deß gemeldren ar cobfraurs. Diefes Kraut waͤchſet in Seelandt nicht welt von der See vnd andern Meer dergleichen Laͤndern· Von den Namen Sanıt Jaroks fraut. en. Woe Sanect Jacobs kraut bey den Alten geheiſſen / oder ob es jh nen auch bekannt geweſen vnd ſoiches beſchrie⸗ ben / hat noch zur zeit feiner angezeigt / wiewir dann auch be⸗ kennen muͤſſen daß vns noch feine Deferiprion den den a sen Lehrern vorfommen / die mir diefem Kraut zuſchlaben wil. Vnſere Kreutler nennens Iacobzam , Herbam diui lacobi, vnnd Florem diui lacobi, haben alſo dieſe Namen ‚von — ————— Mann entlehnet. [ Iacobza vulgatis, K CB.Her aS.Iacobi,Fuch.Cef.Flos $.Iacobi,Brun.1 rag Lon.lacobza,Dodo.Gal. & poft. Senecio ‚Lob. maiot, Matth. Caft. Lugd. Artemilıa polychoros fin flos laco- bzus, Thalio.] Bon den Stalianern wirde es genannt! Herba di ſanto Tacema,Cardocelo Maggiore vnd Spelieisefa Mag! ‚giore. Frantzoͤſiſch 1 Herbe du S.Lacques vnd Fleurda S.lacques. lchmiſch und Brabandiſch / Sint Jacobs Ctuyt vnnd int Jacobs Blaem Engniſch Saint James his won oder Ragwoort] Hochteutfch / S. Jacobskraut / vnd 9 Jacobs blum / dieweil es gemeint wm Se . , Lamm: J — ee sea .=® [1 — —— — Das Erſt Buch / A ſeiner vollkommenen Bluͤeth iſt / wiewol es auch von etlichen F Sanct Johannsblum genennet wirdt. Etliche woͤllen ein Geſchlecht der Kreutzwurt darauß machen / aber es wil ſich nicht darzu ſchicken⸗ Il, Das zweyt Geſchlecht wirdt Iacobæa marina vnnd Cineraria genannt. [lacobza maritima, C. B. Lugd. Ma- tina lacobæa & Artemiſia marina, Ad, Lob. Cineraria, Dodo. Lugd. Cam. Cef. cui & Artemiſia prima Dioſcori- dis, Achaouan abiat, id eſt Artemifiaalba, Alpino) Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Ey⸗ genſchafft Sanct Jacobskraut. Tliche woͤllen dieſem Kraut durchauß die Wirckung B Xvonnd Eygenſchafft der Kreutzwurtz zugeben / aber ſie jr⸗ ren / vnd wiewol es etliche Wirckung vnnd Tugendt mit der 6 Kreutzwurtz gemein hat / kan daſſelbig nicht anders ſeyn / dañ st kaͤlteren Gebrechen / dann dieſes Kraut fein kuͤlende krafft hat / ſonder ein waͤrmende / vñ iſt warm vñ trucken biß in den andern Grad / vnd hat darneben ein Krafft zu reynigen / vnd zu heylen / vnd conſolidieren. Das zweyt Geſchlecht hat ein Krafft zu digerieren vnd zu trucknen Gebrauch Sanct Jacobskraut. gu Jacobskraut inn Warfer geſotten / vnnd mit der durchgeſiegenen Bruͤhen den Halß warm damit gegur⸗ gelt / heylet die Geſchwulſt vnd Geſchwer deſſelbigen. Sonſt iſt die kochung auch dienlich zn den Wunden / faulen alten c Schaͤden vnd Loͤchern / dieſelbige damit gewaͤſchen / dann fie fuͤrdern die zur reynigung. H Der außgedruckt Safft mit Honig vermifcht / reyniget die faulen Wunden vnd alte Schaͤden / mit leininen Tuͤch⸗ lein eyngelegt. Das gediſtilliert Waſſer / dienet auch zu den Geſchwul⸗ ſten vnd Geſchweren deß Halß / warm damit gegurgelt. Das zwey vnd zwantzigſt Cap. Von der Wegwarten. Er rechten Wegwarten / die ohne vnder⸗ Aſcheidt eder weiteren zuſatz vnder dem Damen R Cichoreun: begriffen werden / haben mir fuͤnff DIR Geſchlecht / vnd der geelen zwey / Das ſeindt zu 1 ſammen ſieben Geſchlecht ⸗ 1. Das erſt Geſchlecht iſt die gemeine Wegwart / die vn⸗ der dieſem Namen menniglich bekannt iſt / das hat ein lan⸗ ge bittere Wurtzel mit etlichen Zaſelen behenckt / darauß wachſen erſtlich lange / ſchwartzgrune Bletter⸗ tieff zerſpal⸗ ten / vnnd geringsherumb zerkerfft / die ſeindt den Blettern deß Pfaffenroͤhrleinskraut fo ähnlich / daß man ſie an aͤng⸗ lichen kuͤmmerlich von einander vnderſcheiden kan / ſeindt aber doch von Farben grauwer / rauher vnd kleiner zerſchnit· sen, Dieſe Bletter ligen erſtlich auff der Erden / aber baldt hernach ſtoſſen ſie faſt lange / runde vnnd glatte Stengel her⸗ für die ſeindi inwendig hol / vnd zingkechtig mit vielen Gas beln vnd Nebenzweiglein / von vnden an durch gewiſſe vn⸗ gderfcheide mit kleinen Blaͤttlein vmbgeben / welche dem Stengel mit zweyen Oerlein faſt nahe angehencket ſeindt: K An den Zincken gewinnt es viel gruͤner Knoͤpfflein von vnden an biß oben hinauß / ſo die herauß kriechen vnnd ſich auffthun / werden ſchoͤne Himmelblauwe Blumen dar⸗* auß / die ſeindt faſt nahe ohn einige Stilchgen an die zweig⸗ Fein gehefftet. Die Bletter am Stengel ſeindt den vnder⸗ ſten nicht aͤhnlich / ſonder fpigiger vnnd auch nit als ſehr zer⸗ kerfft. Nach dem die Blumen abfallen vnd vergehen / waͤch⸗ ſet der Samen in einem runden / gruͤnen Sternnlein der bergleichet ſich dem Endimenfamen. Dieſes Gewaͤchs we Bon Krentern. 481 Wegwart. Cichorium. bluͤet den ganzen Sommer / biß in Herbſt hinauß / alſo daß es allwegen mit friſchen on verwelckten Blume vnd andern jungen Knoͤpfflein gefunden wirdt. Diſe Blumen keren ſich allezeit der Sonnen nach / dann deß Morgens ſo baldt die Zam Wegwart. Cicorium ſatiuum. N er = Ss NSS —— J W/ = f — N N ZZ * N \ ASS ER NN = u ID pp“ — N I . 24 = un 5 42 :. D dJacobi Theod 11. Zam Wegwarten. Cichorii fatiuialtera Icon. < Eros —* * N \ — Ne — gl ER: DR Er ve Sonn auffgehet / thunfich dieſe Blumen auch allgemaͤch⸗ lich gegen der Sonnen gekeret auff / alſo daß ſie vmb den Mit⸗ tag gar auff ſeindt / vnd vberſich gegen der Sonnen auffrech⸗ tig ſtehen / nach Mittag wann die Sonn ſich gegen Nider⸗ Zame weiß Wegwart. Cichorium album ſatiuum. * —8* J— 227 % v x 1 In —* 8 L/ 29 % V7z LVZ : — #, Sser1/ — 1I/ WV⸗ Zi. „3 MNL. SV. Y RP © N DAN vg) J N ; RUN U A — — — —— * 9 F X N G ig r AR: | g N ' ; | — N N * AN. RN — Hl. F —⸗ — B N / 8 H fi Q We, \ NW ei — > 2 rl 'n — | (7 TR, _ — 17 — 32 ori Zabernzniontant) F I, Geel Wegwart. Cichoreum luteum I. 1 gang nahet / keren fie ſich anch derſelben nach / und wann ſie bald vndergehen wil / fahen die Blumen ſich auch allgemaͤch⸗ lich an zu ſchlieſſen / vnd fo baldt die Sonn vndergangen / ſo ſeindt die Blumen auch wider geſchloſſen / vnd dbleiben alſo zugethan biß Morgens / biß die Sonn wider auffgehet: Bi wann gleich der Himmel truͤb / vnd mit Wolcken vberzogen iſt / kan man doch an dieſen Blumen die zeit deß Tags erken⸗ nen / dann ſo lang die Sonn vom Auffgang an biß zum Ni⸗ dergang am Himmel vber den Wolcken bedeckt ſtehet / ſo halten die gemeldte Blumen jhre ordnung einen Weg wie den andern / wie erzehlet iſt welches ein ſonderlich Wunder, werck der Natur iſt. Dieſes Gewaͤchs iſt faſt gemein anal, len orten Teutſch und Welſchlands / vnnd waͤchſet gemein lich auff den Wegen vnd Landtſtraſſen / fuͤrnemlich aber auff denen / ſo durch die Fruchtfelder gehn." Ye a t x = Il. Gel Wegwart. = 2) Cichorium luteum 11; " u | WEPSBERSIESEERBERTRTEES H. Das zweyt Geſchlecht iſt dem jegtgemeldten mie wur⸗ zel / Stengel / Bletter und Knoͤpfflein allerdings gleich / auß⸗ genommen daß die Blumen Schneeweiß ſeindt / vnd iſt a⸗ ber ſolches nicht fo gemein / es wächfer bey dem Dorff Ingel⸗ heym auff den Straſſen / nicht weit von Klingenmuͤnſter / vnd ſonſt an andern mehr orten?” 9 III. Das dritt Geſchlechtiſt dem jetztgemeldten mit aller Subſtantz durchauß gleich / aufgenommen daß es ſtchoͤne Leibfarbe Blumen tregt / iſt auch ſehr felgamı zu finden / wir habens erſtmals nicht weit von Bafelauff der Straſſen ge⸗ funden / vnnd hernach zwiſchen Obernaͤhen vnnd Schlett⸗ ſtatt. Es waͤchſet auch im Landt zu Lottringen bey an ur “ E * Srachelechtige Wegwart. Cichorium fpinofum, Caf. Bauhini. vnd ſeindt aber alle gemeldte Gefchlechtder gemeinen vnnd wilden Wegwarten Geſchlechter / vnd iſt darunder fein ans derer vnderfcheidt / dann allein in den Blumen / welche an dieſen beyden weiß vnnd leibfarb / wie ſie an dem gemeinen Himmelblaumfeindt.? | IV. Das sierdr Geſchlecht iſt die game Wegwart / welche fo viel die Waurrgel anlangt/ der gemeinen gleich iſt / aber am Geſchmack milter vnnd wenigerbirter. Die Bletter ſeindt etwas kumpffer / vnd nicht ſo viel vnnd tieff zerſpalten / ſonſt iſt es mit den Himmelblauwen Blumen vnd Samen dem obgemeldten allerdings aͤhnlich / allein daß es durch die pflantzung vollkommenlicher vnd auch zur Speiß lieblicher iſt / darzu es dann mit ſonderm fleiß gepflantzet wirdt.⸗ V. Das fünfft Geſchlecht hat keinen weiteren vnder⸗ ſcheidt / von dem zamen Geſchlecht / dann daß es weiſſe Blu⸗ men wie das ander blauwe bringet. VI. Das ſechſt Geſchlecht hat ein lange / dicke Wurtzel mit vielen Zaſeln / die Bletter ſeindt lang ein wenig eckechtig zerkerfft / von Farben grauwer vnd rauher / dann die Bletter der wilden gemeinen Wegwarten. Die Stengel ſeindt rau⸗ he / haarechtig vnd braunfarb / die Bletter an den Stengeln feind den vnderſten Blettern gleich / außgenommen daß fie viel kleiner ſeindt / die Stengel werden Elen hoch vnnd auch hoͤher/ gewinnen obenher vmb die mitten biß oben hinauß ct, fiche Rebenzweiglein darauff huͤpſche / gefuͤllte geele Blu⸗ men wachſen. Dieſes ganz Gewaͤchs hat ein bitteren Ge⸗ ſchmack wie die gemein Wegwart / vnnd waͤchſet an den ho⸗ len vnd an duͤrren Rechen der Felder vnd Weinbergen. VII. Das ſiebendt Geſchlecht hat ein Wurel dem jetzt⸗ gemeldten gleich / die Bletter ſeindt breyter vnd nicht ſo haa⸗ rechtig vnnd rauh / ſeindt etwas zerſpalten / doch nit ſo tieff wie dep gemeinen Wegwartens / die Stengel ſeind rundt / braunfarb / mit gewerben vnd Gleychen vnderſcheiden / die Blumen ſeindt groͤſſer als der jegtgemeldten / von Farben ſchoͤn liechtgeecl. Es wirdt auch diefes Krane nit adenthal⸗ ben gefunden / es waͤchſtin Weinbergen an den Rechen / vnd i Das Eile Buch / von Kreutern 483 F an graßechtigen Bergen / da die Senn wol hinkommen kan / ſonderlich aber findet man deſſen zimmlich viel bey Kron⸗ weiſſenburg am Gebirg / ſuͤrnemblich aber am Wurmberg / deß gleichen bey dem Berghauß zu Sanct Paul genannt. [Srocyein Geſchlecht hat man jezunder der Wegwarten in etlichen Gaͤrten / ſo von andern nicht beſchrieben iſt. Dieſe bat ein lange weiſſe wurtzen / mir etlichen Zaſeln behenckt / darauß wachſen lange Bletter welche ſeindt zerſpalten / aber nicht ſo tieff als der gemeinen / die geringsherumb auff der Erden ligen / dann an den Stengeln find wenig Bletter wel⸗ che lang ſeindt vnd ſchmal auch nicht zerkerfft: fie find ſchoͤn gruͤn / bitter / vnd werden baldt welck. Die Stengel ſeindt gruͤn / hart / holtzechig / zinckechtig / mit vielen gablen vnd ne⸗ benzweiglein / gleich von vnden anın die breite außgetheilet / fo oben in ein ſcherpffe als in ein dorn auß gehen. Die Blu⸗ men ſtehend nicht wie an der gemeinen oben anden Zincken / ſonder gemeinglich da die Nebenzweiglein herfuͤr kommen / find von Geſtalt der gemeinen gleich / aber viel kleiner vnnd ſchoͤn blauw / von ſechs oder ſieben Bletter / fo oben zerkerfft ſeindt / haben auch in der mitten etliche Faͤſelin. Der Sa, men iſt dem gemeinen gleich. Das gang Gewaͤchs iſt huͤpſch grün vnd nicht vber anderhalb Spannen hoch / vnd bluͤhet im Hewmonat vnnd Augſtmonat. Ich habs erſtlich von Nuͤrenberg von Herren DBoctote Leonhardo Doklio, mit vielen andern Kreutern / vnder dem namen Chondtilæ Spi- noſæ empfangen / vnd iſt erſtlich auß Candia nach Pila ge— ſchickt worden / wechſt auch gern in vnſeren Gaͤrten. Man hat es auch mit weiſſen Blumen zu Nuͤrenberg. Weines mit der gemeinen Wegwart viel gleichheit hat / hab ichs Cı- chorıum fpınofum das iſt ſtachelchtige Wegwart genant.) Von den Namen der Weg⸗ warten, een vnſer gemeine Wegwarten ein gemeines vnd ie, dermenniglich bekanntes Kraut iſt / fo haben doch vn—⸗ ſer gemeine Artzet vnd Calendermacher nicht gewiſt / wo ſie es bey den alten Lehrern hin ordnen oder ſetzen ſollen / auſfer⸗ halb deß gemeinen Namens Cichorea, der ifi jhnen allein bekannt geweſen. | 1. DiefesmwirdtvonDiolcoride, Theophrafto, Galeno End andern/ Brischifch genannt’ Tlineis, Kızweuov, Kıy apor Krypıov, Zipis dypid, vnd von Conftantino, Tpocıpov: Satei, niſch / Picris, Cichorium , oder Cichorium fylueftre, von Plinio, Intubum erraticam, von Marcello Empirica, In:y- bus Rutticus, von Theodoro Gaza, Amarago vnd Am puls la, von Nicolao Mytepfo, Heliotropium cætuleum, von Piinıo, Chrefton vnd Ambugia, von CornelioCelto, Am- bubeia,von dem Didymo bey dem Conilantino, Troxi- muim, vonPlin. z.librodere Med, Cirroxımum,von Gui- lıelmo Placentino, Roftram poteinum, wiewol fonft Ro- ftrum porcinum cin ander Gewaͤchs ift/von PerroCiefcen- ‚tienfe, Sponfa folıs, von den Kreutlern / Seris Iyluelttis, Pı- cris{ylueltris, Amica ſolis, Solfeguium czruleum, inıybus ertatica, Endiuia (ylueftris, Seriserratica, Cichoreum vnd Cichorea, welchen Namen es auch bey den gemeinen Me- dicis , vnnd inden Aporecfen behalten hat, Don dem Ho- ratio od. 31. lib. 1, wirdt ſie auch ohn ein Afpiration Cico- rea genannt / da der Poet jhrer / wie folget / gedencket: Me pafiunt oliuæ Me Cicorea, leueſque malue. Cichorium ofhcinarü feu Picris, C.B.ſylueſtre, Matth. Caſt. Dodo.agreſte, Lop. Cichorium, Lac. Cord. Cico- inch Cichorea,c#rulea, Trag. Solfeguium , Biun, Intybum (ylueftte, Fuch. Dodo.gal, Cord.in Diofe, ( cui & Ambubeia officinarum, ) agrefte, Gef. Intubum fylır, anguftifolium, Lugd. Seristyl. Lob, picris, fyl,cichorium, L.ob, icon, Hypochæris Dalechampii, Lugd. ] Sf ij Ita⸗ —— — Da une! { nl N Ih 1. Tal Kin Ein [ Ni i ! N j, US Z + — 0 un I Ale 0ER —44— in Aal Ba) } MIND CH —4 J El 1 —4 Ih 1 Fi Die — IJ 1 I N ‚ a Tr I —68 —9 4 N uns N 4 Edi: I ale a IE, N Na un I I J 04 Mr 4 —4 J —— IM f n N 9— in Mi N) gr Ihre | ml hi ‚BI at, Ih AuaN | ' u J 00 [KEIN I N 4 merk ‘ 1% 2 T \ In ? 1} al 114 . al TE INN Fa In eG ua J —— hg! h N I} 5 f} v AI ER | LE BEN AA. j J ara au DBIa DIA Lid N DARIETE ir |: E DEN! Il 0 I Ba Kin AN ONE allen nem — — 484 D. Jacobi Theodori Tabernamontam / A Italianiſch heiſſet die Wegwart / Cicoria, Cicorea [aluati- F dann die wilden / dieweil ſie durch die pflantzung etlicher maß ca, Ternafo!: Cuorea velgare, Gira ſole Radicula, Radi box 8 ſen die bitterkeit verlieren. | | Radechio. Hiſpaniſch/ Almeronesond Cicoria. Sranssfiiu,/ Cicchoree vnd \rcharee Saunage. Egyptiſch / acon Hungeriſch Cioria, Polniſch / Podroſnyk. Behmiſch / Czakanka. Ara, biſch bey dem Serapiom lıb.timp, c.143. Taraxacon, von A- uicenna, Tarafaın, von andern Arabifchen Artzten hin und wider / Taraxaten, Tarajequi, Tarſequi, Taraxacoron, A taraxa- con vnd Alreraxacon „ welche Namen die Araber alle vonden Griechiſchen wort Troximum entlehnet / vnd mit jhrer Bar⸗ bariſchen Sprach corrumpiert haben. Sonſt wirdt es auch von Stephano dem Gloflı grapho Hahobbatis, vnnd von Serapiore Hundebe, Dundebe, Humdebe,Diandebe und Suasben, Arabiſch genannt / welche woͤrter den mehrentheil von dem Griechiſchen wort) Intybus oder ınrybuw jhren erſten Vr⸗ ſeindt / die aber nicht allein die wilde Wegwarkt / ſonder viel mehrdie same Endiuien / oder zamıe Wegwart bedeuten / dann die Araber die wılde Wegwart alleın Tarax.uon 0: der Altaraxacon nennen / welche Namen vnfere gemeine Artet vnd Kalenderſchmidt dem Roͤhrleinkraut oder Pfaf⸗ fenblat / faͤlſchlich geben haben / wie ſie dann daſſelbig mit den Endiuienkreutern vnnd Wegwarten Geſchlechten / ſo durcheinander vermiſchet haben / daß man ſchwerlich dar⸗ auß kommen kan. Engliſch wirdt die Wegwart / Cichorye oder Cychorye vnd wildt Cychorye genannt. Flehmiſch vnd Brabaͤndiſch Cicoreye / vnd wilde Cicoreye / Succorie.) Hochteutſch / Wegwart / das iſt Luftos viz, Wegweiß / Weglug / Sons nenwendt / das iſt Solſtitialis herba oder Sollequiom, Son⸗ C nenwuͤrbel / Hindtlaͤuffe / Sonnenkraut / das iſt He rba ſo⸗ lis vnd Sonnenbraut / ſintemal die Blum dieſes Kraut mit der Sonnen Itidergang / vnnd auffgang ſich zuſchleuſſet vnd wider auffgehet. | 11. Das zweyt Befchfecht wirde von den Kreutlern von wegen derweillen Blumen/ Lichonum vun genannt. Italianiſch/ Cacoria Biania, Fran tzoͤſiſch Cichoree blanc. Eng⸗ ach / whyte Cychorye. Flehmiſch und Brabaͤndiſch / white Cicorehe. Hochteutſch / weiß Wegwart vnnd weiſſer Sons nenwuͤrbel. 111. Das dritt Geſchlecht wirdt von den Kreutlern / Ci- chorium purpureum genannt, Teutſch / Lebfarb oder Pur» purrote Wegwarte. | | IV. Das vierdt wirdt von den Kreutlern Cichorcum (atiaum genannt / iſt doch vondem wilden Geſchlecht weiter D nit vnderſcheiden / dann daß es gepflantzet / vnd vom wilden geziehlet wirdt. [‚Cieho:eum farioum C. B.Lob,:con.do- melticam, Macth, Cat. hedypnois, Lac, (stiaum latıto- Innerlicher gebrauch deß Weg⸗ warten — — Tags fonderlich viel in * — B ſprung herkommen / vnd durch die Araber zerſtoͤret worden der Kuͤchen zur Speiß gebraucht / nicht allein die same, ſonder auch die wilde / wiewol die zam zur Speiß allwegen anmuͤtiger vnd lieblicher iſt / die brauchtman Sommers jei ten zun Salaͤten / beyde die Wurtzeln vnd das Kraut / deß⸗ gleichẽ auch im winter / die kan man durch die Kunſt bereite / daß ſie nit allein ven bittern Geſchmack von ſich lege / ſonder daß fie auch dick / ſchoͤn / weiß vnd muͤrb wirdt / wie man it ſolchem Gebrauch dann die Endiuien zubereyten pflegt / wie in folgendem Capitel weiter davon bericht geben wirdt. Man brauchet aber die gemeldten Wegwarten nit allein zu den Salaͤten / ſonder man machet auch gute / geſunde Muͤßlein darauß / ſeudet auch das Kraut bey dem Fleiſch vnnd Huͤnern dieſeibige damit zn alterieren / ſonderlich inn Sommers zeiten vnnd hisigen Kranckheiten. Wann man dag Kraut alſo beym Fleiſch gantz geſotten / thut mans dar⸗ nach in ein Schuͤßlein / geuſſet ein wenig Agreſt daruͤber / ſo iſt es ein herrliche Speiß vor die Febricitanten / vnnd in an⸗ dern hitzigen Schwachheiten. In Summa man gebrauch die Wegwart vnd deren wurtzel in der Speiß wie man jm̃er Bl Ta liuo, Lon.latioris(ohi, Dodo. Cichoris ſatiua, Irag. Se- - ris farina, Lob. Intubum fyl.latifolium, Lugg. ] Teutſch / zame Wegwarten. V. Defigierchen auch das fuͤnfft mir den weiſſen Blu⸗ men / welches von den Kreutlern Sieh „seum latiuü album genannt wirdt / vnd zu Teutſch / weiſſe zame Wegwarten. vl. Das ſechſt wirdt von den Kreutlern Cichorium lu- teum, vnd zu Teutſch / geel Wegwarten genannt, Cicho- rium lueum pratenie hirſutuch, C.B.luteum, Trag. Inty- bus ſyl. flore luteo. Thal, Lactariola altera, Cefaipın. ] V11.Das ſiebendt wirdt von den Kreutlern Ci. horeum lateum montanum, vnd zu Teutſch / geel Bergwegwart ge⸗ mnannt / vnd geeler Sonnenwuͤrbel. Engliſch Yellom Suc⸗ corie. Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Ey⸗ genſchafft der Wegwarten. A Geſchlecht der gemeldten Wegwarten / ſeindt kalt vñ trucken in dem zweyten Grad / mit einer Aſtriction oder zuſammenziehung / kuͤlen aber doch alſo daß ſie weder den falten Magen oder Leber nicht verletzen / vnd ſeindt aber die wilden Geſchlecht kraͤfftiger vnd ſtaͤrcker in der Artzeney zu gebrauchen / vnd die zamen zur Speiß vnnd koſt dienlicher wil / fo ſeindt fie dienlich in folgenden Kranckheiten / als inn allen hitzigen Febern / vnd allen innerlichen / hitzigen Gebre⸗ chen deß Magens / der Leber / deß Miltzes vnd der Nieren / ſonderlich aber in der higigen Geelſucht / Bauchfluͤſſen / Nie⸗ renſchmertzen / Verſtopffungen der Weiblichen Monat, blumen / in Peſtilentziſchen Febern / in regierung vergifftes Peſtilentiſchen Luffts / vnd in der Frantzoſen Kranckheit / deß gleichen fo einem der Luſt zum Eſſen vergangen iſt / vnnd ſollen beyde Kraut vnd Wurtzel in allen Speiſen von den je⸗ nigen genuͤtzet werden / die von vnſinnigen Hunden gebiſſen worden ſeindt. Es iſt die Wegwart ein außerwehlte / vnnd faſt geſunde Artzeney zu der enzundung der Leber / auff alle manier ge⸗ Braucht wie man wil / als nemlich / die Bletter friſch oder ge⸗ kocht geſſen / den Safft oder die geſottene Bruͤhe von dem Kraut oder Wurtzeln getruncken / oder das Puluer von dem duͤrren Kraut oder Wurtzeln eyngenommen / dann ſie kuͤlen ſanfft / vnd ziehen auch ſittiglich zuſammen / ſtaͤrcken vnd er⸗ halten die Leber in jhrer Krafft / reynigen auch die verſtopfften Aederlein derſelben / m Summa es ſeindt dieſe Kreuter von gantzer jhrer = nbfiang vnd Art der Leber dienlich / nicht al lein wider die Hitz / ſonder auch in falten Gebrechen derſelben als dann mag man beyde Wegwarten mit Peterlen vnnd Fenchelwurtzel in weiſſem Wein ſieden / vnd die durchgeſie⸗ gene Bruͤhe davon Morgens vnnd Abendts zu trincken ge⸗ ben. Wegwartenkraut oder Wurtzeln geſotten / auß Eſſig wie cin S alat geſſen / verbeſſern den zerſtoͤrten Appetit / machen Luſt zu eſſen vnd vertreibe dẽ ſchwangern Weibern die Geluͤſt su vnnatuͤrlichen Speiſen. Gleicher Geſtalt gebraucht / dienen ſie wider die Bauchfluͤß / vnd ſtillen den Samenfluß⸗ Def auß gedruckten Saffts je vber den andern Tag ein loth oder fuͤnff auff einmal getruncken / hat gleiche Krafft vnnd Wirckung. Deß außgedruckten vnd gelaͤuterten Wegwartenſaffts etliche Tag nacheinander fuͤnff oder vi. loth getruncken / treibet gewaltiglich auß die Geelſucht / ſonderlich aber wann ein Feber darbey iſt. o aber fein Feber darbey iſt / ſolman deß gemeldten gelaͤuterten Saffts nemmen vier loth / vnd ij loth guten weiſſen Wein darmit vermiſchen / vnd allen Mor⸗ gen etliche Tag nacheinander nuͤchtern trincken. Oder nimbMegwartenwurgeln von dem innern Marck / vnd auch fonft fauber gereynigt vnd klein gefchnitten/ Weg wartenblumen / jedes em gut Handtvoll / weillen une zucke vr... — u — zu Be Da Ze = u en 2 — —4 — *— EN ET cn Gh a a Fe DE 2 Ki, ME We A ee A TE ni ER: VE ı > u Pe | — ——— — - gg je Das Ef Buch / Von Kreutern. A cher vier vngen / thue diefe ſtuͤck inn ein ſauber Kannten / ſchuͤtte daruͤber friſch Brunnenwaſſer / vnnd anten werfen Wein / jedes cin halb maß oder xxxij. vntzen / verkleybe dar⸗ nach die Kannt mit einem Rockenteyg / ſtelle ſie in ein Keſ⸗ ſel mir ſiedendem Waſſer / vnd laſſe vier Stunden inn fläter Hitz ſieden / nimb die Kannt darnach herauß / vnd wann die Materi von ſich ſelbſt iſt kalt worden / ſo feihedan den Tranck durch ein Tuch / davon gib dem Geelſuchtigen Morgens vñ Abends / jedes mal vier oder fuͤnff vntzen warm davon zu trin⸗ cken / es hilffet wol. Gemeldter Tranck gleicher geſtalt ge, truncken / eroͤffnet die Leber vnnd reyniget fie. Wegwarten wurtzel zu Puluer geſtoſſen / vnd ein guint, fein auff einmal mit weiſſem Mein getruncken / hat gleiche Krafft die Leber zu oͤffnen / vnnd die Geelſucht zu vertrei⸗ B ben. Wider die Geelſucht die mit zaͤhem Schleym vermifcht iſt mac) foldien Tran : Nimb Wegwarrenwursel vier loth / Roͤhrleinkrautwurtzel zwey loth / Peterlenwurtzel / Sen, chelwurtzel / Ochſenzungẽwürtzel / jedes j. loth / Calmus / Wil, dergalgant / Ruſchenwurtzel / Spargenwurgel / jedes ein halb loth / Neſſelſeiden / Venushaar / ſedes ein Handtvoll / Endiuienkraut / Haſenkoͤle / klein Noͤſſelfarn / Haͤrthew / je, des ein halb Handvoll. Schneide alle obgemeldte ſtuͤck klein / vermiſchs durcheinander / thue fie in ein bequeme Kannten vñ noch ferrner darzu / Hopffenſafft acht vntzen / guten Seins zucker vj. vntzen / friſch Brunnenwaſſer j. maß / guten weiſ⸗ ſen Fuͤrnen Wein ein halb maß / Verlutier den Ranfft der Kannten geheb zu / ſtelle die Kannt in ein Keſſel mit fieden⸗ ven Waller / vnd laſſe ſie in einem ſtaͤten Sudt / ſechs ſtun⸗ C den lang darinn ſieden / darnach wann die Maͤteri kalt wor; 485 Man bereitet anch ein koͤſtliches gutes Waſſer von der Wegwartwurtzel / in hitzigen / brennenden Febern vnd ande⸗ ren Kranckheiten zugebrauchen alſo: Man nimbt der fri⸗ ſchen geſaͤuberten Wegwartwurtzel ſechs loth/klein geſchnit⸗ ten / thut die in ein Kannten / vnnd noch ferrner darzu acht loth guten Feinzucker / gedoͤrrter Sanrachbeerlein ein loth / zwantzig ſaurer Amarellen auffgetruckneter Kirſchen / vnnd ſchůtt daruber zwo maſſen friſch Brunnenwaſſers / verkley⸗ ber die Kannten vmb den Ranfft wol/ feser die in ein Keſſel mit Waſſer / vnd laſſet ſie auff die drey ſtunden darinn ſieden darnach ſeihet man das Waſſer ab / bnd drucket das Saft. von einer Semonen dareyn / ſo wirdt esein fehr lieblich waſſer in allen hitzigen Febern / in der hitzigen Geelſucht / in der hitzi⸗ gen entrichtungen derLebern vnd andern dergleichen hitzigen Kranckheiten zugebrauchen / vor einen gemeinen Speiß⸗ G trand. den iſt / fo thue die Kannt auff und feihe den Tranck durch einfanber Tuch / vnd gib dem Gelfiichtigen Morgens vnnd Abendts jedesmal vier vntzen darvon warm zu trincken / be, harre ſolches ſo lang der Tranck wehret. Ein anderer guter vnd bewehrter Tran : Nimb Weg, wartenkraut / Wegwartenwursel/ Pfaffenblatwurtzel/ klein Noͤſſelfarn / Endinien / Guͤlden Leberkraut / Erdtbeerkraut / jedes ein Handtvoll / außerleſener Alexandriniſcher S bletter drey loth / geſchaben vnnd klein geſchnitten EHE zwey loth. Alle obgemeldte ſtuͤck ſol man klein zerſchmitten ein bequeme Kannten thun / vnd daruͤber ſchuͤtten lvj vntzen ſriſch Brunnenwaſſer / vnnd acht vntzen guten Weineſſig / auch ferrner darzu thun drey vntzen Feinzucker / darnach fol man den Ranfft der Kannten wol verl utieren / die Kannt in D ein Keſſel mit waſſer ſetzen / vnnd vier Stunden lang ſieden laſſen / vnd durchſeihen. Darvon ſol man dem Krancken allen Morgen nuͤchtern vier vntzen warm zu trincken geben / ſo lang der Tranck wehret / der treibet die Geelſucht durch den Stulgang vnd Harn hinweg. | Wegwartkraut mit der Wurtzel jedes ein gut Handtvoll klein geſchnitten / vnd in einer maß Honigwein oder Wein⸗ meth den drittentheil eyngeſotten / darnach durchgeſiegen / vnd Morgens vnd Abends / jedesmal ein gemeines Tiſchbe⸗ cherlein voll getruncken / iſt auch ein heylſame gute Argeney wider die Geelſucht / wann kein Feber darbey iſt. So ein Kindtbetterin die Geelſucht hette / ſo mach jhr die⸗ fen Tranck: Nimb Wegwartwurtzeln / anderthalb Handt⸗ voll / Peterlenwurtzel / Fenchelwurtzel / jedes ein Handrvoll / der roten Ziſererbſen sin wenig gekrecht / geſchaben Suͤß⸗ Eholtz / Ferberroͤtwurtel / jedes ein halb loth. Erdtbeerkraut ein halb Handtvoll / guten Seinzuefer vier vntzen / alle dieſe ſtůck ſol man klein zerſchneiden / darnach vermiſchen vnd inn ein Kannten thun / daruͤber ſchuͤtten drey achtmaß friſch Brun⸗ nenwaſſers / das ſeiudt ylviij. vnzen / vnnd guten Fuͤrnen weiſſen Wein ſechtzehen vntzen. Darnach ſol man die Kannt verlutieren / vnd zum wenigſten drey ſtunden in eis nem Keſſel mir Waſſer ſieden laſſen / folgends durchſethen / vnd der Kindtbetterinnen allen Morgen vnd Abendt / jedes, mal drey vntzen warm zu trincken geben / dann esifkein Ex⸗ periment. RER " In hitziger bloͤdigkeit der Leber / kan manein koͤſtlichs Ro⸗ feinteinwarfer von der Wegwarten auff fol gende weiß berey⸗ en; Nimb ein Pfundt frifcher Weqwarsenwnrgeln / zer, ſchneide Die klein / ſende die darnach wolin einem Keſſel mit friſchem Brunnenwaſſer / daß von zwoͤlff maſſen waſſers acht maſſen vberbleiben / das ſeihe durch / vnd behalts inn ei⸗ nem kuͤlen Keller / darnach nimb v. Pfunde kleiner Roſeim⸗ lein / die waͤſch ſauber in warmem vnd kaltem Waſſer / biß ale vnreynigkeit darvon komme / vnnd ein pfundt gedoͤrrter oder gebackener Amarellen / dieſe beyde ſtoß klein zu Muß in einem ſteininen Moͤrſer / doch ein jedes befonder /darstir die Kernen inn den Kir fen gar flein geſtoſſen werden/darnach vermifch es / vnd zertreibe die mir einer maſſen oder jwo deß vorgemeldten geſottenen Wegwartenwaſſers / vnd ſchuͤtts in ein achtmaͤſſigs Faͤßlein / fuͤle daſſelbig darnach mit Haͤ⸗ ſelen oder Hanbuͤchen Spaͤhnen / ſchlag das Faͤßlein 11795 fuͤlle es mit dem obgemelten waſſer garzů / laß eg ein Tag o⸗ der vier liegen / daß es ſich ſetze vnd lauter werde/ ſo haſtu ein herrlichen vnnd anmuͤtigen Tranck / in Seberfchtwachhetren vnd andern Gebrychen / darinnen der Wein nicht zugeſaſen wirdt / vnd ſicht ſolcher Tranck wie ein fchöner roter Wein, Den ſoll man taͤglich zufuͤllen / vnd kan man deß obgemeld⸗ — ten waſſers noch wol auff die acht maſſen nachtrincken / aber man muß das waſſer kalt daruͤber ſchuͤtten / ſonſt wirdt der Tranck gar ſauwer wie ein Eſſig. Wider die verſtopffung der Leber vnd deß Miltzes / mach folgenden herzlichen Tranck. Nimb Wegwartwurtzel En— diutenkraut vnd Hirtzzungenkraut / jedes ein gut Handtvolf. Zerſchneide gemeldte Stück klein / thue ſie in ein Kannten/ ſchuͤtte darüber dritthalb aͤchtmaß Waffers / guten ſtarcken Weineſſig acht vntzen / gelaͤutert Wegwarten fafft ſechzehen vnzzen / guten Feinzucker fünffongen. Verlutier den Rafft der Kannten / vnd laſſe ſie drey Stunden lang in einem Keſ⸗ ſel init waſſer ſieden Wann die Materi kalt worden iſt ſo ſeihe es durch ein Tuch / vnd gib dem Patienten allen Mor, gen vnd Abendt / jedesmal drey vntzen davon warm zu trin⸗ cken. Wider die verſtopffung der Leber vnd die Geelſucht: Nim̃ Wegwartenwurtzel zwo Handtvoll / Engefüßwursel zwcy loth / Corinthtreublein drey loth / Agrimonien / Eifenfraue/ jedes ein Handtvoll / Melonenſamen ein wenig gequetſcht drey quintlein / guter vnd friſcher Rhabarbaren ein halb loth / N guten Fein zucker vier loth. Alle gemeldte Stuͤck fol man vermiſchen / wann die Kreuter vnd Wurtzeln zuvor klein zer⸗ ſchnttten ſeindt / in ein Kannten thun / vnd ein maß waſſers Darüber ſchuͤtten / darnach die Kannt wol verlutiert zum we, nigſten drey ſtunden in einẽ Keſſel mit waſſer ſieden laſſen / vñ durch ein Tuch ſeihen. Davon ſol man dem Krancken allen Morgen vnd Abendt / jedesmal vier vntzen warm zu trincken geben. ae Ein anderer guter Tranck wider die verfkopffuna der Le⸗ ber vnd deß Miltzes: Nimb Wegwartenkraut zwo Handt⸗ voll/ Wegwartenwurtzel / Endinien / Hirtzzungenkraut / je, & f .., m des 48 g A dee cin Handeooll/ erſchneide gemeldte ſtuͤck klein / thue ſie F in ein beſgueme Kaunten / vnd noch ferner dazu / guten Sein, zucker / ſtarcken weiſſen Weineſſig / jedes vier vntzen / friſch Brument aſſer drey schtmaß oder acht vnd vierzig vngen. WPerlutier die Kannt vnd laſſe ſieden / darnach feihe die Ma⸗ teri durch / vnd gib darvon allen Morgen vnd Abendt / jedes⸗ malvieronsen warm zu trincken. Zaͤder die bloͤdigkett vnnd Schtmertzen der beber / trinck Morgens nuͤchtern v. loth außgedruckts vnnd gelaͤuterts Wegwartenſafft mit einem loth guten alten weiſſen Weins vermiſcht / vnd lege dich darnach auff die recht Seiten. Rider die verſtopffung deß Miltzes: Nimb ein groſſe Handtvoll friſch Wegwartenwurgel/fchnetde ſie zu ſtuͤcken / vnd ſtoſſe ſie gar klein in einem ſteinen Moͤrſer / ſchuͤtte darzu B fechzehen ungen Eſſigs / treib dann ſolches durch ein eng ieh, nen Tuch / vnd drucks hart auß / gib darvon Morgens vnd 6 Abendts zween Tag nach einander / jedesmal den vierdten theildarvon zutrinfen. Doerftoffe Wegwartenmwurnel zu Puluer / vnd gib eins quintleins ſchwer mit drey vntzen Eſ⸗ ſigs vermiſcht / auff einmal zu trincken. Wegwartwurgzel geſaͤubert / klein geſchnitten / vnd in gu⸗ tem Wein den dritten theil eyngeſotten / darnach von der durchachiegenen Brühen dep Morgens vnd Abends / jedes⸗ malein gemein Tuichbecherlein voll getruncken / dient wider den gruͤnen Siechtagen Cachexiam ; Wider die Waſſer⸗ ſucht / foman den yij, Taglang obgemeldter maſſen täglich zweymal trincket. Gelaͤuterter Safft von der Wegwarten drey Tag nach⸗ einander/ jedesmal iij. ungen deß Morgens nüchtern alſo Okuͤl / wie er an jhme ſelbſt iſt getruncken / dient wider das Blut außſpeihen. Wegwartkraut vnd Wurzzel geſotten / vnd darnach anf Eſſig geſſen / iſt ein gute vnnd geſunde Artzeney wider das Kotzen vnnd Scheiſſen der Gallen / Choler cam paflio- nem, { Wegwarten anf Effiggeflen wie ein Salat / toͤdtet und greiberdie Wuͤrm auß dem Leib. Das thut aud) der außge⸗ preſſet Safft / fo man deſſen vier loth / mit fo viel ſtarcken Weineſſig vermiſchet / trincket. Oder nimb Wegwartenſafft vier loth / Queckengraß⸗ ſafft / Buͤrelkrautſafft / Wegerich ſafft / Balſamkrautſafft / jedes zwey loth / die ſollen alle gelaͤutert ſeyn / guten Feinzu⸗ cker vier loth / ſtarcken Weineſſig ſechs loth / Alle gemeldte ſtuͤck fol man vermiſchen / vnd ober einer Glut ein wal oder D drey auffſieden laſſen / darnach allen Morgen dem Krancken vien ons zu trincken geben / das toͤdtet vnd treibet alle Wuͤrm auß. | ER ein Tag erlich nacheinander getrun⸗ cken / allen Moraen nüchtern jedesmal fechs loth / iſt den Le⸗ berflichtigen die Blur durch den Stulgang von ſich geben / ein heylſame / vnd erfahrne Argeney:vertreibet den Schmer⸗ tzen der Nieren. ER Wegwartenwurtzel vnd Kraut in Eſſig geſotten / vnd die durchgeſiegene Bruͤhe getruncken / vertreibet das Troͤpfflin⸗ gen vnd ſchmertzlich Harnen. | Wider dieverhaltene Monatblumen der Weiber: Nimb Wegwartenwurxel vier guter Handv oll die frifch ſeindt / thu dasınner huͤltzen Marck herauß / waͤſche vnd reynige die wol end ſchneide fie klein / thue ſie darnach in ein bequemes Ge⸗ E ſchirr / ſchuͤtte daruͤber ij. maß guten / weiſſen / fuͤrnen Wein / jaſſe die wol ſieden biß die krafft wol auß den Wurtzeln fomt/ darnach ſeihe die Bruͤhe darvon durch ein ſauber Tuch vnd druckshartauß/fes die Brühe widerumb zum Feuwer vnd laß ſittiglich ſieden biß es die diefe eines Juleps bekompt / darnach thue es vom Feuwer vnndbehalt es zum gebrauch. Darvon gib auff einmal vier loth dep Morgens zu trincken ediche Tag nach einander. Dieſe Artzeney treibet fo ſtarck / daß auch die todte Geburt dardurch außgetrieben wirdt / ſo man im fall der Noth vj. loth darvon zu trincken gibt. « I. Jatobi Theodort Taberne montant Wider den Lenden oder reiſſenden Stein: Nimb ein gute Handvoll Wegwartenwurneln / f auber fie vnd fehneide fie klein / Nimb darnach weiter ein Stammen von rotem Köfe den ſchneide auch klein / thue dieſe beyde zuſammen in cin he, quen:s Geſchirr / ſchuͤtte daruͤber friſch Brunnenwaſſer / guten / alten fuͤrnen Wein / jedes ein halb maß / laſſe fie fittig, ich miteinander vber das driteheil eynfieden / darnach feihe den Tranck ab / vnnd gib auff einmal vier vntzen darvon jır trincken / es treibt den Stein gewaltig fort vnnd hilfft wun, derbarlich. | Wider das Geber; Nimb Wegwartenkraut / Wurtzel vñ Blumen / jedes j. Handvoll / ſchneide die klein / ſchuͤtte daruͤ, ber ein maß guten weiſſen Wein / ſetze es in einem bequemen Geſchirr vber ein Kolfeuwerlein / laß ſittiglich ſieden biß daß es halber eyngeſeudet / darnach ſeihe den Tranck durch ein Tuch vnnd druck die Materi hart auß / darvon trinck Mor, gens vnd Abends / jedesmal ein gemein Tiſchbecherlem von warm / vnd faſt allwegen zum wenigſten drey ſtunden dar⸗ auff / du wirſt deß Febers baldt ledig werden. Wider die fliegenden Hizen: Nimb Wegwartwurteln vnd Kraut ein Handvoll / Weger chkraut / Bachmuͤntz / ſpitz Salbeyenkraut / jedes ein halb Handvoll, Seude dieſe ſtuͤck in einer maſſen Waſſers den drittentheil eyn / ſeihe es dann durch / vnd trinck allen Morgen vnd Abendt ein Becherlein voll darvon. Oder nimb die gemeldten Kreuter vnd diſtillier ſie vnd trinck das Waſſer obgemeldter maſſen / vnd miſche deinen Wein darmit. Wegwartenſafft der gelaͤutert iſt etliche Tag nacheinan⸗ der/jedesmaldeß Morgens nuͤchtern getruncken ohngefehr⸗ lich auff die drey vntzen / vertreibt das Täglich Feber in fürs gi Ber zeit. Def geineldren Saffts erliche Tag lang dep Morgen nuͤchtern vier ungen getruncken / vertreiber auch das viertäs gig Jeber. | Oder nimb vier ganzer vnd frifcher Wegwartenwurseln zerſchneide die klein / thu ſie in ein kleine Kannten / ſchutte dar⸗ über xvj. vnzen Wegwartenwaſſer / ſtele die Kannte mi eine Pfann mit heiſſem Waſſer / laß eine Stundt darinn ſie⸗ den / darnach ſeihe es durch ein Tuch / nimb der durchgeſiege⸗ nen Bruͤhen drey vntzen / zertreibe darmn anderhalb quint⸗ lin guten gerechten Theriack / gibs dem Febricitanten auff den boͤſen Tag ein ſtundt zuvor ehe jnen das Feber ankompt / warm zu trincken / laſſe den Krancken darauff zu Beth ligen vnnd wol darauff ſchwitzen. Dieſe Artzeney ſol er etlich mal allwegen auff den Tag wann das Feber zukommen pfleget / 1 gebrauchen/ es wirdt das Feber baldt hinweg treiben / dann es iſt ein ſonderliches Experiment. er | Wegwartenwurgelgereynigt/gefäubert vnnd das inner huͤltzen Marck herauß gethan / darnach zerſchnitten vnd in einem ſteininen Moͤrſer wol geſtoſſen / darnach den Safft darvon außgedruckt / iſt ſolcher Safft ein heyſſame Artzeney in allen bigigen Febern / je vber drey ſtunden ein par göffel voll darvon eyngenommen. Oder nimb friſcher Wegwartenwurtzeln wie oben gerey⸗ nigt vnd geſaͤubert / zerſchneide die klein / nimb eine gute hand⸗ vol / thůc ſie in ein Kannten / ſchutt ein maß Waßſers daruͤ⸗ ber / laſſe ſie wol verlutiert in anem Keſſel mit heiſſem waſſer auff ij. Stunden lang ſieden / darnach ſethe den Tranck ab / vnd vermiſch damit vj. oder vij. ungen / Syuriace arı lim⸗ plicıs, vnd gib dem Febricitanten je vber vier Stunden em x guten Becher voll kuͤl zu trincken / das wirdt der Hitz gewal⸗ tigen widerſtandt thun. Oder numb Wegweißwurtzeln j. Handvoll / geſaͤubert vñ gerſpalten / Wegweißblumen / O chſenzungenbluͤmlem / jedes ein halb handvoll / Raͤgleinblumeneſſig win. loth / weiſſen Zu⸗ cker vj. loth / geelen Sandel klein zerſchnitten ein balb loth. Alte gemelte ſtuͤck thu in ein Kannten / vnd ſchuͤtte anderhalb maß friſch Brunnenwaſſer daruͤber / verlutier die Kannten omb den Ranfft gar wol / vnd laſſe zum wenigſten iij. ſtunden in einem Keſſel mit Waſſer in ſtater hitz ſieden / wanns — — * EI h b 6 — — — in © u R — — — — — — — — ee lung geben / das Herz ftärcken onnderfrifchen / deßgleichen das Gebluͤt reynigen vnd den Dursklefchen. . Rider die hirigen Feber die von engindungdeß Gebluͤts kommen / trinefnachfolgendes heylfames Waſſer: Nimb frifch Wegweißwurgeln geseäfchen vnnd gereyniget / Weg weißblumen / jedes eine Handtvoll / vier Hirtzzungenbletter / fuͤnff Hindtbeerbletter. Thue ſolche Stuͤck zerſchnitten in ein Kannte / vnd noch ferrner darzu ſechs loth Zucker vnnd fuͤnff loth guten Naͤgleinblumeneſſig / friſch Brunnenwaſſer anderhalb Maß / verlutier die Kannte vnnd laß ſieden auff die drey Stunden / darnach ſeihe es durch ein Tuch / daruon laſſe den Krancken trincken nach durſt / iſt ein herrlicher Tranck / dann er laͤutert das Gebluͤt / leſchet den Durf / kuͤlet bſehr wol vnnd erweychet die hizige Materi / die ſich von vers ſammletem Gebluͤt vmb die Bruſt geſetzet hat / vertreibet die Geelſucht / vnd weychet den Stulgang— Wann ein Roſſz Maßleidig ifi vnd nicht mol eſſen mag / ſo nimb friſch Wegwartenkraͤut / ſchneide das klein / vnnd gib es jhme suderdem Futter zu eſſen / ſolches purgieret es / vnnd machet es luſtig eſſen. Wegwartenwuryel zu Puluer geſtoſſen / vnd ſolches mit Wein oder anderm Tranck getruncken / hilfft wider die giffti⸗ gen Stich der Scorpionen vnd Erdtſpinnen. | Wegwarten iffeinenügliche ond angeneme Speiß vnnd Maftungvordie Gaͤnß vnd Kuͤniglein. So einem Pferdt der Kopff wehe thut / fo ſtoſſe Weg⸗ wartkraut vnd Wurtzel zu Puluer / vermiſche das mit Saltz vnd gibs dem Roſſz zu lecken. Wegwartenwurtzeln klein geſchnitten vnnd einem Rolls M vnder das Futter vermiſcht / erlaͤutert jhme fein Geſicht / vnd machet ein gutem Athem / dienet wider den Nagel vnnd Blindtheit. Dver ſtoß Wegwarten mit der Wurtzel zu Pul⸗ ner / vnd ſchuͤttes dem Roſſz ein mit Waſſer / ſolche Artzeney dient auch wider den ſchweren Athem der Pferdt. Wann ein Roſſz wuͤrm im Bauch hat / ſo nimb Weg⸗ wartenkraut vnnd Wurztzel / klein Windenkraut mit feinen Gloͤcklein / laß fie duͤrr werden / ſtoß darnach zu Puluer / vnd gib dem Pferdt fuͤnff oder ſechs loth auff einmal eyn mir Ep ſig oder Wein zertrieben. Wann ein Pferde gern Leymen oder Erden jſſet / fo wirdt es gemeinglich mager daruon vnnd kan nicht zunemmen / dem hilff alſo: Nimb Wegwartkraut / Wegwartenwur⸗ gel/ / Beyfuß vnd Seuenbaum / das zerſchneide alles auffs kleineſt jedes gleich viel / vnnd vermiſche es / gibs dem Roſſz ꝰonder dem Futter / vnnd netze jhme das Futter mit Salztz⸗ waſſer. aa die Harnwindeder Roſſz: Nimb Wegwartwur⸗ zel / der groſſen Klettenwurtzel / jedes gleich viel / ſeude die in Wein / vnnd ſchuͤtte dem Roſſz den Wein ein. Oder ſtoſſe beyde gemeldte Wurtzeln zu einem ſubtielen Puluer / darnon nimb vier oder fuͤnff loth / zertreib es mit einem aͤchtmaß Weins / vnd ſchuͤtte es dem Roß warm eyn. | Wannen Nofls den Bug verſtoſſen oder fich verbuͤget hat / ſo ſeude Wegwartenkraut / vnnd gibſhme daſſelbig am Morgen zu eſſen / vnnd lege jhme Wegwartenkraut in ſein trincken / oder ſcude das Kraut in Waſſer zum halben theil eyn / vnd ſchuͤtte i m Morgens vnd Abendts cin halb Maß der abgefiegenen Bruͤhen durch cin Horn in Leib. Oder E ffoffe das Kraut zu Puluer vnd ſchuͤtte es jme mit warmem K Waſſer eyn. Zu vert uͤten daß dir ein Pferdt nicht zu rehe werde / wann du du reiten haſt / fonimb Wegwartenkraut vnnd Wurzel / » zerſchneide ſie klein vnd gibs dem Roſſz allen Morgen vnnd Abendt vnder dem Futter zu eſſen. Weitere Krafft und Tugendt dieſes Krauts findeſtu ins dem folgenden Capitel von der Endinien beſchrieben. Das Erſt Buch / Bon Kreutern alt worden iſt / ſo ſeihe den Tranck abe / vnd gib dem Sebrici» F ranten daudn nach durſt zu trincken / das wirdt jhme gute kuͤ⸗ 487 Eufferlicher Gebrauch der Weg⸗ warten. WVEdwartenſafft mit Roſenoͤlen vnnd ein wenig Eſſigs wol durch einander geklopfft / leget den groſſen ſchmer⸗ zen deß ſcharpffen / hizigen Hauptwehthumbs das Haupt damit beſtrichen / vnd leinine Tuͤcher darinn genetzt / darnach wider ein wenig außgedrucket daß die nicht trieffen / vnnd lawlechtig vber die Stirn vnd Schlaͤff gelegt. Wegwartenfraus frisch geſtoſfen / miltert vnd vertreibet das brennende Rotlauffen auff den Haͤuptern der juıgeit Kinder / wie ein Pflaſter darüber gelegt. Das thut auch der außgepreſte Safft vom Kraut / leinine Tuͤchlein darinn ge⸗ S nent vnd darauff gelegt. Wider den Wehthumb der Augen Nimb Wegwarten mit der Wurtzeln / Stengel vnnd Blumen / brenne dag zu Puluer / laß kalt werden / ſchuͤtte darnach ein flieſſen des Waſſer daruͤber / laß es fisen nach dem du es zunor wol durch einander geruͤhret haſt / ſeihe darnach das lauter daruon / vñ zertreib ein wenig Camffer darinn / mit dieſem Waſſer be— ſtreich dig Augen offtermals / vnd thue auch jedertweilen et⸗ liche Troͤpfflein dareyn. Wider die Roͤte der Augen vnd hizigen Schmertzen ders ſelben: Nimb friſcher Wegwartenblumen / fuͤlle an Biol, glaß damit / ſchlag darumb ein ducken Rockenteyg / vnnd back ce ſaͤnfftiglich in einem Backoſen biß das Brodt wol gebacken iſt / thue das Glaß darnach herauß / ſo hndefluein Waſſer darinn das ſeiht ab und behalts zum gebrauch. Ran die Wegwart noch iung iſt che ſie zum Stengel waͤchſt / ſo geben die Wurtzeln ein bittere Milch / die vertrei⸗ bet alle Maſen vnnd Flecken der Augen / fo man dieſelbigen etlich mal im Tag darmit beſtreichet. Solches fol auch der außgepreſte Safft thun von dem Kraut / wie ſolches Mar- cellus Eqpiricu bezeuget. Die Wegwartwurtzel am Half auff bloſſer Haut getra⸗ gen / ſol die Augenflecken gar vertreiben: vertreibt die Trüfert vnd Beulen am Halß. Wegwartenblumen die friſch ſeindt vnd Ommeiſſen sis ſammen in ein Glaß gethan / daſſelbige wol vermacht / vnnd Sache Tageineinen Ommeiſſenhauffen vergraben / wirdt zu einem Waſſer / welches dienet wider alle Stecken der Augen / beyde an Menſchen vnd Viehe. In. Wegwartenſafft indem Mundt gehalten / miltert vnnd ſtillet das Zahnwehthumb / ſo von Hitz feinen vrſprung har. Solches hilfft auch wañ man Wegwartenſafft in das Ohr der gegen Seiten ſchuͤttet / alſo wann einem die Zaͤhn auff der rechten Seiten wehe thun / ſol man das Safft in das lincke Ohr ſchuͤtten / vnnd herwiderumb in das rechte Ohr ſo der Schmertzen auff der lincken Seiten iſt. as Wider die fchlorternde end hangende Bruͤſt der Weiber: Nimb Wegwartenfafft/ negeleinine Tuͤchlein darin vnnd lege fie auff die Bruͤſt / vnnd fo offt ſie trucken werden ſo netze fie widerumb. Wegwartenfrautfrifch geſtoſſen vnd wie cin Pflaſter vber geleger/ bat gleiche Wirckung / machet die Brüftfein ſatt vnd hart. J— Wegwartenbletter geſtoſſen / vnnd wie in Pflaſter vnder die lincke Bruſt gelegt / ſtilet den Wehethumb vnd Schmer⸗ tzen deß Hertzens. — Wegwartentraut friſch vor ſich ſelbſt geſtoſſen / oder mit Geerſtenmeel / vnnd wie ein Pflaſter vber das Hertzgruͤblein oder Magenmundt gelegt / vertreibet das drucken vnnd den Mageufchmergen: : Wegwartkraut mit der Wurzel geſotten in Waſſer / vnd mit der durchgeſiegenen Bruͤhen den Half gegurgelt / ver⸗ greiber die Geſchwulſt deß Halß vnd dep Zäpfleing, Sf iiij Weg⸗ 488 D. Jacobi Theodori Tabernemontani — — — — — — — ee — — = = = ẽ — — 0 — — — — — 5 A nr Wegwartenkraut ſtiſch zerſchnitten und in einem M dt, FF fer mir reinem Gerſtenmeel wol geſtoſſen / darn ach mir Wein⸗ eſſig vnd Roſenoͤlen temperiert zu einem Pflaſter / leſchet ge⸗ waltiglich die groſſe Sys in den brennenden Febern /fo man 8 auff in Tuch ſtreichet vnd ober dir Seiten vnnd den Leib vberleget. Wegwarten ſafft mir gutem Weineſſig vermiſcht / dar⸗ nach zweyfache Tuͤcher darinn genetzet vnd lauwlechtig vber Die Leber außwendig geleget / vnd ſolche offt widerumb erfri⸗ ſchet / miltert vnnd leſchet die Entzt uͤndung der Leber vnd ſtaͤr⸗ cket ſie. | | Wider die Blutruhr vñ andere Bauchflüß oder Durch⸗ laͤuffe Nimb Wegwarten mir Kraut / Stengel / Wursel vnd Blumen ein guttheil / fo viel dich duͤncket genug ſeyn / thue die in ein Zuber / ſchuͤtte ſiedenheiß Waſſer darüber / ſe⸗ Btze die Fuͤß vnd Schenckel dareyn / decke dich allenthalben zu daß der Dampff zum hindern mag gehen / vnd thue das ein⸗ mal oder vier. Wegwartenkraut geſtoſſen vnnd wie ein Pflaſter vberge⸗ legt / miltert vnd leget die Geſchwulſt ver hisigen Apoſtemen vnd Nachtblatern / legt den ſchmertzen vnnd leſchet die Hitz derſelbigen. Es dienet auch zu dem hitzigen Zipperlein glei⸗ cher geſtalt gebrauchet. Etliche nemmen allein die Wurtzeln vnd Blumen dieſes Krauts / ſtoſſens klein vnnd legens vber das heiß Zipperlein. —J | Wegwartenwurtzeln und Bletter geftoffen vnnd wie ein Hflaftervbergelege/ dienen wider die Scorpionen Stich. Wegwartenkraut vnnd Wursel frifch zerſchnitten / dato nach mit Gerſtenmeel wol geſtoſſen / vnnd wie ein Pflaſter v⸗ bergelegt / heyſen das Rotlauffen oder die Roſe. CWegwartenſafft mit Bleyweiß vnnd Eſſig durch einan⸗ D der temperirt wie ein Saͤlblein vnd angeſtrichen / dienet wi⸗ der alle euſſerliche enzuͤndung / vnd woman kuͤlung bedarff vnd leſchen muß / dann es leſchet alle hitz vnd engimdung der Schaͤden. Wegwartenkraut geſtoſſen und wie ein Pflaſter vber die gifftigen Carbunckeln oder Zinnblatern gelegt / toͤdtet vnnd Heylet dieſelbigen. Das thut auch der außgepreſt Wegwar⸗ tenfafft/ ieinine Tuͤchlein darinn genetzet vnnd vber die Bla⸗ tern gelegt. Wegwartenkraut vnd Wurseln friſch geſtoſſen / darnach kleine/ runde Kuͤgelein oder Scheublein darauß gemacht / dieſelben dann laſſen trueken werden vnnd zum gebrauch bes halten / die ſindt faſt dienlich die grindige Haut damit zu hey⸗ len vnnd ſchoͤn vnnd glat zu machen / ſo man deren etlich zu ſubtilem Puluer ſtoͤſt / darnach mit Rofſenwaſſer wie ein duͤn⸗ nes Saͤlblein zertreibet / vnnd die grindige Haut damit an⸗ ſtreichet. Wegwartſafft heylet die verfehrung vnnd die Loͤcher der Mannsruthen vnd der weiblichen Scham / dieſelben damit gewaͤſchen / vnnd leinine Tuͤchlein darinn genetzt vnnd vber⸗ gelegt. Das thut auch das gedoͤrrt Kraut / ſo man es zu ei⸗ nem ſubtielem Puluer ſtoͤſt vnd dareyn ſtraͤwet. Wann ein Pferdt vnder dem Sattel gebrochen iſt / daß es ſchwuͤret / dem bindt friſch Wegwartwurtzel geſtoſſen wie ein Pflaſter vber den Schaden / vnd gib jme der Wurrgeln klein geſchnitten vnder dem Futter zu eſſen / es heyfer wenn du gleich das Roſſz gebrauchen vnd reiten muſt. Das Kraut vnd Wurzzel zu Puluer geſtoſſen / vnnd in den Schaden ge⸗ ſtraͤuwet / heylet deßgleichen. | E SoeinPferdrvernaaelewworden were / ſo zeuch jhme den Nagel herauß vnd nimb Wegwartenknoͤpfflein vnnd Blu⸗ men / zerknitſche dieſelben / ſtoſſe die in das Loch / vnnd gib jhme Wegwartwurtzeln klein zerſchnit⸗ ten vnder dem Futter zu eſſen. — Wegwarten gediſtulliert Waſſer. Cichorij aqua ſtillatitia. Gr Je beſte zeit das Wegwartenwaſſer su diftillieren iſt yon indem Meyen / Kraut vnnd Wurzzeln mit ein ‚ander klein gehackt vnnd daruon genommen xij. Kramer, pfundt / daruͤber geſchuͤttet fnff oder ſechs maß friſch vnnd kaͤlt Brunnenwaſſer / ſolches miteinander in ein Veſicam gethan/ vnnd dauon abgezogen zwo m aſſen / fo haſtu ein ſehr kraͤfftiges Waffer / weiches zu allen nachfolgenden Gebre— chen faſt dienlich iſt / Vnnd iſt hie an dieſem ort ſonderlich zu mercken / daß man aller kuͤlenden Kreuter vnnd Blumen Waſſer auff gemeldte weiß durch das friſche Waſſer diſtil, lieren fol / wil man anders daß fie jhre kuͤlende Kraͤfft vnnd G Wirckungen behalten ſollen / dann es gewiß iſt / wie ich dann das viel Jahr her erfahren / daß wo dieſe vnd dergleichen kuͤ⸗ lenden Kreuter Waſſer nicht alſo / ſondern wie der gemeine brauch iſt / abgezogen werden / daß ſie eine waͤrmende Krafft bekommen / vnd kan man das ende oder ziel darzu man ſie ge⸗ brauchen wil / nimmermehr erreichen / derwegen ſol man auch dieſes vnnd dergleichen fülende Waſſer nicht mehr als einmal diſtillieren / dann durch die reiteration dieſe Waſſer gleichfals etlicher maſſen ein waͤrmende Krafft bekommen. Innerlicher gebrauch deß Weg⸗ wartenwaſſers. ST Eswartenwartr iſt kraͤfftig in allen hizigen Haupt⸗ kraͤnckheiten / leſchet alle innerliche Hiß vnnd Enzuͤn⸗ H dung der Lungen / der Bruſt / deß Herzens / deß Magens/ der Sebern vnnd aller andern innerlichen Gliedern dep Em geweyds / eroͤffnet die verſtopſfungen der Lebern / treibtauß die hisige Geelſucht / wehret dem Samenfluß. Gemeldt Waſſer leſchet auch den Durſt / vertreibt den Sodt / vnd das hefftig brennen deß Magens / iſt ſonderlich gut in den hitzigen Febern / fuͤrnemlich aber in den ſcharpffen/ hitzigen Peſtilentziſchen Febern / ſtaͤrcket das Herz gewaltig vnd thut widerſtandt aller Vergifftung / allen Morgen vnd Abendt v. oder vj. loth getruncken / oder aber mit guten kuͤlen⸗ den Hertzſyrupen vermiſchet vnd wie Julep gebrauchet. Wider das Hauptwehthumb von hitziger Gallen vervr⸗ ſachet / mache folgenden Julep: Nimb Wegwartenwaſſer iiij. loth / Seeblumenwaſſer ij loth / deß Syrups von den ſauwren Granatenoͤpffeln ti. loth / vermiſch es vnd gib dem I Krancken deß Morgens vnnd Abendts / jedes mal ſo viel zu triacken. Wider das Herzklopfen vnnd andere hitzige ſchwachhei⸗ ten deß Hertzens: Nimb Wegwartenwaſſer iij.! oth / Roſen⸗ waſſer / Sauwerampfferwaſſer / jedes anderhalb loth / Le⸗ monenſyrup ij. loth / ſauwer Granatenſyrup 7. loth / ver⸗ miſch es vnnd gib dem Patienten Morgens vnnd Abendts / jedes mal ſo viel zu trincken. | Widerdashisige Magenwehthumb von der Gallen ver urſacht: Nimb Wegwartenwaſſer iiij. loch / Endiuienwaſ⸗ ſer / Syrupi acetati ſimplicis, jedes ij. loth / Quitten ſyrup ioth / vermiſch es vnd gibs dem Krancken zutrincken. Dover nimb Wegwartenwaſſer if. loth / Sauweram⸗ \pfferwaller / Oxylaccharæ, jedes ij. loth/ Endiuienſyrup j. joth / vermiſch es vnd brauchs wie obgemeldet. Wider die Enzuͤndung der Leber: Nimb Wegwarten⸗ waſſer iiij. loch / Leberkrautwaſſer / Endinien ſyrup / jedes zwey loth / ſauwer Citronenſyrupj. loth / vermifi ch es vnd ge⸗ brauchs. * — 9 Wider die Geelſucht Nimb Wegwareenmafler / Endi⸗ nienwaſſer / Erdtbeerkrautwaſſer / Wegwartenſyrup / jedes ij loth / deß ſauwren Eſſigſyrups j. loth / vermiſch es vnd gibs zu trincken. Euſſer. Fi EEE N EEE EINE > lt \ t I» ſe ft % 11 R n⸗ 5 1 uß en id.» a tig Ai en⸗ vr⸗ ſer Jet em ir. it en⸗ & er⸗ ts / er⸗ ab ) m⸗ j. n⸗ [7 di⸗ | (fe — — — ee — — — — — Te — — — ——— — — e — — R J Ü D Das Erſte Buch / Don Kreutern. Euſſerlicher Gebrauch deß Wegwar⸗ tenwaſſers. SEE Wegwartenwaſſer wirdt euſſerlich gebrauchet zů den Vberſchlaͤgen in hitzigen Hauptſchwachheiten / deßgleichen in hitzigen Gebrechen deß Hertzens vnnd der Le⸗ ber. Es dienet auch wider die hitzige Geſchwulſt deß Halß vnd deß Zaͤpffleins / offtermals warm damit gegurgelt. Wider das hitzige Hauptwehthumb Nimb Wegwar⸗ tenwaſſer ſechs loth / ſcharpffen Roſeneſſig drey loth / Roſen⸗ oͤle zwey loth / vermiſch es vnnd klopffs wol durch einander/ netze zweyfache leinine Tuchlein darinn / vnnd legs vber die Stirn vn beyde Schlaͤff / ſo offt die truckẽ werden / erſriſche ſie wider / vnd beharre es / das kuͤlet das erhizigt Haupt / benimpt den Schmerzen vnnd die ſcharffen Stich / bringer alfo die Krancken zu der ruhe vnd macht ſie ſchlaffen. Wider das hitzige brennen vnnd ohnmacht deß Hertzens in hitzigen Febern / mach folgenden Voerfchlag : Nimb Wegwartenwaſſer fechs loth / Roſenwaſſer vier loch / Naͤ⸗ gleinblumeneſſig / guten Malnafier oder alten fuͤrnen Wein / jedes zwey loth / roten vnnd weiſſen Sandel / jedes ein quint⸗ lein / Camffer zehen graͤn / geſtoſſenen Saffran fuͤnff graͤn. Vermiſche dieſe Stück alle durch einander / vnd neße einen roten zweyfachen Zendel darinn / legs lauwlechtig vber das Hertz / vnd erſriſche es offtermals / es kuͤlet das Hertz wol vnd gibt jhm gute krafft vnd ſtaͤrcke. | Wegwartendlumenwaffer. Cichorij florum aqua ſtillatitia. Ka" pflegt auch auf den Blumen der Wegwarten ein gutes Augenwaſſer zu brennen / vnnd iff aber die befte zeit dieſelben zu diftillieren in dent Heuwmonat / die Blu⸗ men vmb den Mittag colligiert wann fie offen ſeindt / vnnd alfo frifch mit ſanfftem Seumer al Maris gediſtillirt / darnach nimbt man zu ſechhehen Vntzen deß Waſſers / ein Vnz der auffgetruckneten vnd geſtoſſenen Wegwartenblu⸗ men / vermiſchet das durch einander / laſſets alſo acht Tage mit einander beyzen in einem kuͤpfferin Geſchirr / darnach diſtillier mans widerumb zum andern mal. Euſſerlicher gebrauch deß Wegwarten⸗ blumenwaſſers. De⸗ Wegwartenblumenwaſſer iſt ein herrlich gut Au⸗ genwaſſer / dann es dient vor die ſchwerende Augen / machet ein klares vnd ſcharpffes Geſicht / vertreibt den Na⸗ gel vnd die Fell der Augen / deß Tages einmal oder vier etliche Troͤpfflein in die Augen gethan. Wegwartenwein. Picrites, oder vınumex Lichorio. I Vß der auffgetruckneten vnnd gedoͤrrten Wurtzeln der Wegwarten / machet man auch zu Herbſtzeiten einen herrlichen vnnd geſunden Wein. Man nimbt der Wur⸗ tzeln zwey vnd dreiſſig Vntzzen / ſtoͤſſet die zur einem groblech⸗ tigen Puluer / machet ſie darnach in cin zwoͤlff maͤſſigs Faͤß⸗ lein eyn mit Hanbuͤchen oder Haͤſelen Spaͤhnen / fuͤllet das Faͤßlein nach dem man es zugeſchlagen mit einem guten ſuͤſſen Moſt / laſſet den daruͤber verjaͤhren / vnnd vber ſuͤnff Monat laͤſſet man den Wein vonder Höfen vnd Wurtzeln abe / waͤſchet das Faͤßlein ſauber auß / thut den Wein wider⸗ umb dareyn / fuͤllet folgendts das Faͤßlein mit anderm gu⸗ tem Wein zu / vnd trincket vber Jahr daruon / doch daß man das Faͤßlein verware daß es zugeſchlagen bleibe. Etliche füllen cin Faͤßlein mit gedoͤrrtem Wegwarten⸗ kraut vnnd Wurtzeln / erſtmals Haͤſelen oder Haͤnbuchen 489 F Spähn/darnad) Kraut vnd Wurgeht7 te ein Sage vber die ander / vnnd zum letzten wider Spaͤhn biß das Faͤßlein voll wirdt / darnach ſchlahen ſie es zu vnnd füllens darnach mit gutem Moſt zu / vnnd laſſens dann obgemeldter maſſen dar⸗ uber verjaͤhren. | Dir Wegwartenwein Diener wider die verftopffung der Leber vnd aller innerlicher Glieder deß Eingeweyds / vertrei⸗ bet die Geelſucht vnd den grünen Siechtagen / machet dem ganzen scibein ſchoͤne / Tebliche farb/ dient wiver die Waſſer⸗ ſncht / ſtaͤrcket die Seber und erhafter fiein Geſundtheit / brin⸗ get luſt zur Speiß / ſtaͤrcket den Magen vnd die Daͤuwung / legt das brennen deß Magens vnd vertreibt den Sodt. Iſt ein heylſamer vnnd geſunder Tranck in dem Tertian vnnd Quartan Feber / dann erthut denſelbigen täglichen abbruch / daß ſie nicht lang wehrend. SEm anderer guter Wegwartenwein von mehr Stücken habe wir imnachfolgenden Kranckheitẽ faftnäglich vn heyl⸗ fam befinden : Nimb MWegtwartenwurgel die getruͤcknet vnd gedoͤrrt iſt zwoͤlff Vntzen / Bergwermuth / rote Roſen / Fenchelſamen / bitter Mandelkernen / Anißſamen / jedes anderhalb loth / Odermenig zwey loth / Camelenſtro / Haſel⸗ wurtz / Indianiſche Spick / Peterleinſamen / Rhebarbaren / jedes ein loth. Alle obgemeldte Stuͤck fol man klein ſchnei⸗ den / vnd in ein zwoͤlff maͤſſiges Faͤßlein mit Haͤſelen Spaͤh⸗ nen einſchlagen / das Faͤßlein darnach mit einem guten Moſt zufuͤllen on darüber verjähren laſſen / folgends zum gebrauch wie andere Kreuterwein bewahren. Diefer Wein dienerst ider die alten vnd langwirigen ver, ſtopffungen ver Leber / vertreibet die Geelſucht vnnd gruͤnen Siechtagen / eroͤffnet alle mnerliche verſtopffungen def Eins H geweyds / dienet wider die alten truckende Magenfeber / rey⸗ niget die Nieren / treibet den Harn / iſt ein heyſſamer Tranck den Magen vnnd Leberſuͤchtigen / deßgleichen auch denen die ein geſchwollene Leber haben / vnnd verhuͤtet die Waſſer⸗ ſucht. Wider die verſtopffung der Leber vnnd die langwirige Geelſucht / haben wir and) nachfolgenden Wein augzeit gue vnnd bewehre befunden: Nimb auffgetruckneter Wegwar, tenwurtzel ſechs Vnzzen / Deffelfeiden / Odermenig / Tau⸗ benkropff / Schellwurtzel / Erdtbeerkraut / jedes drey loth / Anißſamen / Fenchelſamen / jedes drey quintlein. Alle ge. meldte Stück ſollen duͤrr ſeyn / die muß man klein ſchneiden / darnach inn ein zehen maͤſſiges Faͤßlein mit Hanbuͤchen Spaͤhnen einſchlagen / vnnd einen guten Moſt daruͤber ver⸗ jähren laſſen. Oder mach folgenden Wein der in gleichem fall dienlich and erfahrenift: Nimb Wegwartenkraut vnnd Wurzeln / jedes drey Handtvoll / Venushaar / Wermuth / klein Noͤſ⸗ ſelfarn oder Miltzkraut / Hopffenblumen / Betonienkraut / jedes j. Handtvoll / Bergpolium / Duͤrrwurtz / jedes cin halbe Hau dtvoll / Ferberroͤtwurtzel Schmwalbenwurgel/ Schell, wurtzel / jedes fünf quintlein / Anißſamen drey quintlein. Alle gemeldte Stuͤck ſol man klein ſchneiden vnd in ein acht maͤſſiges Faͤßlein mit Hanbůchen Spaͤhnen einſchlagen / darnach mir Moſt zufüllen vnd obgemeldter maſſen verjaͤh⸗ ren laſſen. | Wegwarten Extract. Cichorij exıradtum. | > RE Wegwarten macher man auch ein herrlichen guten Extract / dazu nimbt man die Wurztzel / Kraut / Stengel vnnd Blumen / laſſet die durr werden / vnnd zeucht darnach den Extract fünftlich herauß / aller dings wie man den Wermuth Extract außzuziehen pfleget. Dieſer Extract dienet zu allen innerlichen Kranckheiten wie wir von dem Kraut vnd Wurztzeln erzehlet haben / daruon braucherman auff einmat ein dritten theil eines quintleins mit Wein oder ein⸗ mandern bequemen Safft ober gediſtillierten ee | s wiret 490 D. Jatobi Theodon Tabenamtortant! AEs wirdt auch nüstich in viel weg mit andern Artzeneyen F Moͤrſer / vnd im ſtoſſem wirff allgemaͤchlich darzu drey theil vermiſcht / welches wir den Medicis Practicis wollen be—⸗ Zueker / wann es nun wol vermiſchet vnd in ——— Aeine fehlen. En Latwergen gebracht worden iſt / ſo thue es in ein Zuckerglaß orer Dorceltanbiichfen / vnd ſtells cin zeitlang indie Ser —56 44 en h Fa ı wi: " — J Na Die Do Außgezogener Wegwarten yrup. Cichorij behalts zum gebrauch vber Jar, AH extraltionis Syrupus. SHE dem duͤrren Krane’ Wurzel / Stengel vnnd Blu—⸗ VAmen der Wegwarten / wirdt auch einkößltcher Syrup anßgezogen / aler dings wie wir den Syrup auß dem Zim⸗ mat auß zuzieh en gelehrt haben. Der dienet gleichfals zu al⸗ fen Kraͤnckheiten darzu die Wegwarten an jhr ſelber ge⸗ brauchet wirdt / vnd gibt man daruon auff einmal ein Löffel voll oderj. loth mit einem bequemen Safft / vnd vermiſchet denſelben auch mit andern Artzeneyen in vielen Kranck⸗ heiten. Gemeiner Wegwartenſyrup. Syrupus ex fuceo Cichorii. SL gemeinen Wegwartenſyrup macher man alſo: Man nimbt deß auß gepreſten vnnd gelaͤuterten Weg⸗ warten ſaffts m. Pfundt / thut darzu zwey Pfundt guten Zu⸗ cker / laſſets ſittiglich vber einem linden Kolſenwerlein zu ei⸗ nem Syrup ſieden / im ſieden verfcheumpt man es wol vnd laͤuterts mit einem Eyerweiß / vnnd wann es zu bequemer dicke eines Syrups geſotten iſt / ſo ſeihet mans durch ein wullin Tuch / vnd behaltet den zum gebrauch. Der dienet zu der enzuͤndung vnnd verſtopffung Der Kber / vertreibet die Geelſucht / wirdt heylſamlich in allen hitzigen Heben ge⸗ brauchet / vnd zu allen innerlichen Kranckheiten wie die von C der Wegwarten hiebevor erzehlet worden ſeindt / darvon gibt man auff einmal drey oder vier loth mit einem beque⸗ men gediſtillierten Waſſer oder einem Gerſtenwaſſer ver⸗ miſchet. Enche machen cin andern koͤſtlichen vnnd faſt nuͤtzlichen Syrup mit einem iufan der wirdt von den gemeinen Practi⸗ canten vnd Aporeckern Syrupusde Cichotea genannt / mie folget: Nimb Wegweißkraut vnnd Wurtzeln zwo Handt⸗ vol / Borragenkraͤut / Lattichkraut / Ochſenzung/ Sauwer⸗ ampfferkraut / Merzviolen / jedes ein gute voͤllige Handtvoll / zerſchnade die gemeldten Kreuter klein / ſchuͤtte ein Maß friſch Brunnenwaſſer dariiber / laſſe in einem bequemen Ge⸗ ſchirrlein vber einem linden Kolfeuwerlein gemaͤchlich fies den / biß ſich das halbe theil verzehret hat / ſeihe die Bruͤh dann durch ein Tuch / vnnd druck die Kreuter hart auß / dar⸗ D nad) ſetze es wider auff Die Roten / thu zwey Pfundt weiſſen Zucker groblecht geſteſſen darru / (aß wider gemaͤchlich ſie⸗ den daß es in bequemer dicke werde eines Syrups / zu letzt wann du jhnen vom Feuwer thun wilt / ſo nimb ein halbtorh guter Rhebarbaren / die gar kiein geſchnitten ſeye / binde ſie n ein ſeiden Tuͤchlein / wirffs in den Syrup / vnd wann du hnen eynſaſſeſt fo hencke ſolches Saͤcklein in das Geſchirr mit einem Faden / damit dir esjederseit magſt herauß ziehen / wol außtruůcknen vnd rider hineyn laſſen. Dieſer Syrup dienet wider die verſtopffung der Leber / welche er dann leichtlich eroͤffnet / ſtaͤrcket vnd bekraͤfftiget / iſt derseegen faſt nuͤzlich wider die Geel ucht / grunen Siech⸗ tagen oder die anfahende Waſſerſucht / in Febern vnd allen hisiaen Kranckheiten der Leber zu gebrauchen. Man gibt auffeinmaldrey oder vier loth mit einem dienlichen vnnd be⸗ E aquemen Waſſer. Wegwartenblumen Conſeruer zucker. Ci chorij forum conferus, MO den ſcheoͤnen / keblichen / blaur en Blumen der Wegwarien / wirdt ein nuͤglicher vnd anmuͤtiger Con⸗ ſeruenzucker auff folgende weiß gemacht. Man nimbt ein theil der abgepſfluͤckten friſchen Blumen / ſchneidet die klein auff einem Brett / Roß es darnach wol in einem ſteininen Dieſes ſtaͤrcket das Herz vnnd erquicket die Schwach. hertzigen / dienet wider dag Hertzklopffen von Hiß verurfa⸗ chet / eroͤffenet / reyniget vnd ſtaͤreket die Leber / trebet die Gall vnd den Schleym daruon / dient wider das Magenbrennen vnd vertreibt den Sodt / wehret den Febern vnnd der anfa⸗ henden Waſſerſucht / kuͤlet die erhitzigte Leber vnnd allein nherliche Glieder: In ſumma dieſer Zucker dienet zur allen Gebrechen / wie vom Kraut vnd Syrup geſagtiſt. Eyngemacht Wegwartenwurtzeln. Cicho- rei radices conditæ. RT Wurzel der Wegweiß wirdt gemeiniglich nicht allein von den Apoteckern / fondern auch von fleiſſigen Haußmuͤttern eyngemachet. Wann man fie aber eynma⸗ chen wil / fol man fie graben fo baldeim Fruͤhling die Bletter herfuͤr kommen ehe ſie anſengt zum Stengel zu ſtoſſen / dann zu der zeit iſt ſie am aller kraͤfftigſten / darauß nimb das inner Holtz / ſpalt die Wurtzel zu ſtuͤcken nach deinem gefalleny waͤſche fie ſauber / lege ſie in ein bequemes Keſſelein / ſchuͤtte friſch Brunnenwaſſer daruͤber / ſo viel du vermeineſt genug ſeyn / vnnd weiſſen Feinzucker ſo viel von noͤten iſt / laß dar, nach ſittiglich vber einem linden Koffenwerlein ſieden / biß su bequemer dick / vnnd ſchuͤtte cin Becher voll gutes wolrie⸗ chentes Rofenwaſſer daruͤber / ſeuds widerumb biß der Zu⸗ H cker die dicke eines Syrups bekompt / dann thue die Wars, gehn mit dem Syrup in ein Porrellanbuͤchſen oder ſteinin Hafen / ſ o ſeindt ſie recht / ſchlecht vnd gut eyngemacht / vnnd — beſſer als man ſie ſonſt gemeinglich eynzumachen pflegt. Eitiche ſieden dieſe Wurtzeln zuuor mit etlichen Waſſern / biß ale Bitterkeit hinweg kompt / ſchuͤtten dag beſte inweg | darnach machen ſie erſt einẽ Syrup von Zucker mir ſchlech⸗ tem Waſſer daruͤber / den muͤſſen ſie offt ſieden vnnd viel ar⸗ beit darmit haben / vnd wann ſie ſich fchon lang bemühen / ſo ſeindt ſolche eyngemachte Wurtzeln vnkraͤfftig vnd keins die ſeindt zum Schlafftrund vnd Banckeren viel dienitcher dann zu der Artzeney / da bey der erfien angezeigten weiß die Kraͤfften der Wirrgeln mit dem Syrup vermiſchet werden vnd bey einander bleiben. I. Wegwartenfalg. Cichorijsal, (B S wirdt hentiges Tages auf der Wurgeln / Kraut / Etengel vnd Blumen / vondergangen Subſtanzz der Wegwarten ein faſt koͤſtliches vnnd heylſames Saltz kůnſt· lich / wie auß dein Wermuth vnnd andern mehr Kreutern außgezogen / daß iſt fuͤrtreffenlich gut zu erhaltung vnnd ſchaͤrpffung deß Geſichts / zur verſtopffung der Leber vnnd Waſſerſucht. Daruon brauchet mau etliche granen liß auff ein halben ſerupel mit einem bequemen Waſſer oder Safft. Sonſt wirdt es auch heylſamlich vnd nuͤtzlich mit Pillulen / Latwergen / Confecten vnd derengleichen Arzeneyen zu den obgemeldten vnd vielen andern Gebrechen vermif chet vnnd gebrauchet. x Das drey vnd zwantzigſt Cap. Von der Endiuien vnd jhren Geſchlechten. Er rechten vnd wahren zamen Endiuien oder 42 Wegwaͤrten haben die alten Lehrer zwey Ge⸗ at Schlecht beſchrieben / wir aber haben heurigs Tage vier Geſchlecht⸗ — D⸗ te ß h ji ht en pe 31% 199 a8 Intybus maior I, — * NZ DAR, 1. Das erfte groß Endiuien genannt / hat eine weiſſe za⸗ ſelechtige Wurtzel eins bittern Geſchmacks / die Bletter ſeind breyt / den Blettern deß Lattichtrauts aͤhnlich / der Sten⸗ 11, Krauß Endiuien. inwybusCrifpa 1. N — V 7 Ya % 6/ N iR — > — MB: DAN 6 Mus f ) % > u} \ \ NG / \ \ \ —W —* 1a * N Pi —— * — 8 N Mi Ay 9 * Mn fi % 4 — 88 (| N J 8 € —* SIR \ S 7) — UP NN \ — N — —— “ 4 — riet G ’ " f 7 5 var NE NEN \ : * — 7720) 8 2 I — J ty l a “ 7 f Y IN ; Am AN": N F f SUN 8 Das Eeſte Buch von Kreutern 491 A I. Groß Endinien. II, Stein Cndinien. NT, hir, 7 GL \ 3 — * —R \ * > ZU N" EP ” BA 2 e — — 4 Ss ur Ü aelift dick vnnd rundt / anderhalb Elen hoch. Sonſt iſt es mit den Zincken oder Nebenzweiglein vnd Blumen der wil⸗ den Wegwarten etwas gleich / allein daß ſie durch die Pflan⸗ IV. Klein Endiuien. Intybus minor flore albo II, N REN NV 9 N DIN 1 S Dr MS W V 9 * N 9 * DR ES ZA: NW 2— — 7 | A Sl Se zung a ——— — —— — — — * D —— TE — — = are Er ch — — 492 A zung geſchlachter / milter und zarter wirdt ond zu der Speiß F gebreuchlicher? II. Das zweyte groß Geſchlecht iſt der jetztgemeldten al, lerdings ni: Wuͤrtzeln vnd Blumen gleich außgenommen daß die Bletter krauß vnd gerolt feindt / dem krauſen Latuch aͤhnlich / der Stengeliſt dick vnd vieleckechtig vnnd nicht fo ſchlecht / ſondern etwas krumb vnd gebogen? UL Das dritte Geſchlecht iſt mit Wurtzeln / Stengel vnnd Blumen dem erſten durchauß gleich / allein daß die Bletter lenger/ fi chmaͤler vnd am Geſchmack bitterer ſeindt: Der Samen iſt klein 7 runde vnnd lang wie deß gemeinen Endinienfamen? | AV. Dasvierdte Geſchlecht iſt durchauß in allen Stuͤ⸗ cken dem jertgemeldten gleich/ aufgenommen daß die Blu⸗ men an diefen fchneeweiß / wie ſie an dam andern Himmels D. Jacobi Theodori Tabernæmontant / B blanwe ſeindte Bon den Namen der Endiuien- freuter, i S hat der wilde Sartich mit einem andern Damen die Gaͤnßdiſtel oder Gaͤnßzung genannt / bey den gemei⸗ nen vnerfahrnen Aertzten vnnd Apotecfern /fonderli ch aber beyden Ealendermachern vnd vermeinten Himmelskuͤnſt⸗ lern / die ſtatt der wahren vnnd rechten Endiuien viel Jahr her faͤlſchlich vertretten muͤſſen / welcher in allweg verdamm⸗ ich und verwerfflich jrrthumb noch heutigs tags bey vielen fo tieff eingewurtzelt iſt / daß ſie dauon nicht zu bringen ſeind / fällen viel lieber in jrem verſtockten / halß ſtarrigen jrrthumb Cond falſchen gefaſten wahn freuentlich verharren / dann daß fie bekennen ſolten daß ſie gejrret hetten. Daß wir aber nun widerumb zu vnſern fuͤrnemmen kommen / vnd anzeigen wie vnſer Endiuien bey den alten genennt worden ſeye / befinden wir daß fie von den Griechiſchen Aertzten / Zteic , Zips ine EC UND Krywprov uwaeuror, geheiſſen wirdt /von Plinio vnnd andern Sateinifchen Authoren /Intybum, Intubum, Inty- busoder Intubus, Iutybum ſatiunm oder dome ſticum, Se- ris ſatiua, vnd Cichorium domeſticum. Von den Kreut⸗ (ern Intybum latifolium, Intybum maius, Intybusfatina latifolia, Endiuia, Endiuia maior, Endiuia ſatiua, zum vn⸗ derſcheidt der gemeinen wilden Wegwarten / Endiuia do- meſtica, vnnd zum vnderſcheidt der obgemeldten falſchen Endiuien oder der Gaͤnßzung / EndiuiaRomana, vnnd iſt alfo auß dem wort latybus oder Intyba, das zerſtoͤrte wort D Endiuia herfommen/ welcher Namen bey allen Medicis vnd Apoteckern in gantzem Europa noch bleiber vnnd eynge⸗ wurseltift.[Endiuia vulgaris latifolia C B,vulgo Cal.hor- tenlis, Cam, lotybus maior, Intybus hortenfis,Lac. fatına maior,Calt.Intybum ſatiuum, Cord,in Diof.Dodo.lariua latifoliü, Fucb.Dodo.gal.Lob.Lugd: lacıfolium Italicur , GeL.cui & Seris & Endiuia. Seris hue Intybum fatıuum la- tifolium, Lobel.icon.] BonSerapione vnnd andern A⸗ - rabifchen Aertzten wirdt die Endiuien / Dundebe, Dumdebe, Humdebe, Hundeb: und Endeba genannt / welche Damen auch ihren erften vrſprung fonder zweiffel von dem Sareinifchen Wort Inrybum befommen haben. Italianiſch heiſſet dig Endiuien / Endiuia vnnd Endiuia margiore. Hiſpaniſch / Endi⸗ wia. Franzoͤſiſch / Endiue, Endinie vnnd dele Endiuie. Boͤh⸗ miſch / Sſterbak. Polniſch / Volecz vnnd Melecz. Cams E difch / Endiui. Engliſch / whyte Endiue vnnd Endiue. K Fiehmiſch vnd Brabaͤndiſch / Endiuie / witte Endiuie vnd Tamme Endiuie. Hochteutſch / Endiuien / Antiuien vnnd weiß Endiuien. | 13. Das zweyte Geſchlecht wirdt von den Kreutlern In- tybum Criſpum, vnd kndiuia Criſpa genannt. [Endiuia Crifpa,CB. Romana Crifpa,Cam.Intubus Crifpa,Matth. Intubum Crifpam ‚Lac.] Flehmiſch vnnd Brabandifch/ Checrolde Endiuie / vnd Hochteutſch / krauß Endinien. III. Das dritte Geſchlecht hat die Griechiſchen Namen mit der obgemeldten groſſen Endiuien gemein / wirdt aber von den Gelehrten zu vnſerer zeit auch Griechiſch Zegsov ac nannt. Kateiniſch / Serium vnnd Seriola: Von den Kin, lern / Cichertiũ ſaciuum minus, Intybum minus, Seris mi. nor, Endiuia minor, Iotybum anguſtifolium, Endiuiola vnnd vonden gemeinen Practicanten/ Scariola, welchege meiniglich auch die Gaͤnß diſtel mie dieſem Namen taufſen vnd dieſelbig faͤlſchlich vor die Scariolam gebrauchen, [Eu- diuiaangultıfulia, CB. Intubus miner, Match. Intybam ſatiuum anguft folium, Fuch. Dodo.gal, Lugd.anguftifo- lium quod Scauolaaliquibus,, Gef, Intybus hortenfisal. ter,Lac.Cichorium fatinum,Cordo: anguttifolium,Lon,] Italianiſch / Scariola, Endiniaminore, vnnd zu Reapolis Pi rola. Hiſpaniſch / Serraya Enuide. Franqzoͤſiſch/ Scariole. Bol, G niſch / Szfinymilics. Engliſch / Lytle Endiue. Flehmiſch vnd Brabandifch /cleyn Endinie. Hochteutſch / klein Eis dinien / Scariol vnd Gartenſcariol. 1V. Das vierdte Geſchlecht wirdt zum vnderſcheidt deß vorgemeldten Intybum minus album, Seriola alba, vnnd Scariola alba genannt. Zu Teutſch / weiſſer Gartenſca riol. Ven der Natur / Krafft / Wirckung vnd Ey⸗ genſchafft der Endiuien. DZ End Gefchlecht der Endiuienkreuter vnnd der Gar tenfcariol/ feindt Falter ond tritsfener Complexion mie einer zufammenziehung gleich der Wegwarten / kuͤlen doch etwas mehr als diefelbig/ öffnen auch mittelmaͤſſig vnnd rey⸗ nigen / vnd was von der Endiuien hernach geſagt wirdt / das fol auch vonder krauſen Endinien vnnd beyden Geſchlech⸗ ten deß Scariols verſtanden werden. Innerlicher gebrauch der Endiuien vnd Gartenſcariols. HS wirdt heutigs Tags die Endinien und Scariofniche allein in Welfchen fondern auch ın unferm Teutſch⸗ landt fehr in der Küchen den ganzen Sommer hinauf zur Speiß gebraucher /ond wirdt gar groffer Heiß auff diefe Ge⸗ waͤchß gelegt/folche ober Winter frifch zum Salat zu behal⸗ ten / vnd iſt fuͤrwar ſolcher Salarnicht allein lieblich vnd an⸗ muͤtig zu eſſen / ſondern auch vber die maß luſtig anzufchan, wen / dann diefe Kreuter dermaſſen gepflantzt werden / daß jhnen alle Bitterkeit benommen wirdt / Es werden auch die Bletter fchön/ frau vnd ſchneeweiß / hart vber einander ge⸗ trungen / gleich den jungen Kappeskoͤpfflein / welches man auff folgen de weiß zu wegen bringet: Man nimbt die jungen Stoͤcklein / welche die Kaͤlte wol dulden moͤgen / vnnd vber Winter bleiben / die verfager man offt in cin gut gedůnget o⸗ der feyßt Erdtreich / vnnd ſonderlich gegen dem Herbſt wer⸗ ‚den fie fuͤrnemlich auß geſetzt auff Spannen weit oder etwas naͤher von einander in ein Gartenbettlein / da faſſet man die Blaͤtlein zuſammen / ſtuͤrtzet kleine jrrdine Pottlein oder Haͤfflein daruͤber / alſo daß man die Blaͤtlein darinn trin⸗ get / das laͤſſet man darinn wachſen / damit fie vom Regen vnnd Sonnenſchein verwaret ſeyen / daruon ſie dann obge⸗ meldte krauſe Haͤuptlein betommen / zum Salat vber die maß luſtig vnd anmuͤtig. Etliche pflantzens mir geringerer muͤhe / fie bedecken die jungen Sioͤck mit Erden? die ſeindt erſtlich mit Stro der maſſen verfehen / daß es doch vngehindert der Winterkaͤlt wachſen mag / vnnd waͤchſet ſonderlich baldtin ſeuchtem lu⸗ ckem grundt: Darmit es aber gantz milt vnnd geſchlacht werde / ſol cs offt verſetzt werden in ein gut vnd getuͤnget Erd⸗ reich / vnd ſolches anfenglich ſo baldt es nur vier Blaͤtlein ber fompt. | —* Etliche it n 8 % ] hr h ir I ıh ls ß % 1 {1 W Y 19 K I u er it Il hr d⸗ 1 J — —— —⸗ — —— — — — | — — AR: | | DBüfcheln zuſammen mir Ihren Wurtzeln onnd verfegen die ineinen Kellerinein Sandr / ſtuͤrzen darnach Häfen daruͤ— ber / ſo werden ſie auch nicht allein ſchoͤn weiß / fondern ver, lieren alle bitterkeit alfo wo man fe nicht wolverwarer/ daß fie auch von den Maͤuſen vnd Karren gefreſſen werden. Auff ſolche weiß Fan man auch die wildeonnd gemeine Wegwar⸗ ten vber Winter zu den Salaͤten zugebrauchen / bereyten. Die junge friſche vnd gruͤne Eudiuten brauchet man nit allein den gantzen Sommer hinauß zu den Salaͤten / ſonder auch zu Muͤßlein allein vnnd mit andern Gemuͤßkreutern vermiſchet. So pflege man ſie auch beym Fleiſch vnd ſungen oder alten Huͤnern vnd Capaunen zu ſieden / oder ſonſt in an⸗ dere wege zu den Suppen vnd Speiſen zugebrauchen / vnnd wiewol ſie gleichwol den Leib nicht vie nehren / ſeindt ſie doch B geſundt / vnd ſtaͤrcken den erhitzigten Magen / daß er die an⸗ dern Speiſen deſto beſſer abdaͤuwen mag / ſollen derwegen alle gemeldte Endiuienkreuter in nachfolgenden Schwach⸗ heiten fo viel muͤglich in den Speiſen gebramghrwerden/Alg nemlich in allen higigen Kranckheiten def aupts / der Aut gen / Bruſt / Lungen / deß Herzens, deß Magens / der Leber vnnd allen andern innerlichen Gfiedern deßgleichen inder Hirnwuͤtigkeit / in dem hefftigen Naſenbluten/ verſtopffung der Leber vnnd Miltzes / inn vnerſetilicher begierd zur Bns keuſchheit / in vnleidtlichem groſſem Durſt / Geelſucht / erhar⸗ tung der scher vnnd deß Muͤtzes / in vnnatuͤrlicher Hitz / dem grünen Siechtagen vnnd hihigen Waſſerſucht / in Tertian vnd Quartan Febern / hitzigen / brennenden Febern / vnd ſon⸗ derlich in zeit regierender Peſtilentz / dann fie leſchen vnd mil, tern das hiige entzuͤndte Gebluͤt / vnnd alle anderef charpffe C Feuchten / bringen den geſchwechten Ma gen von Hitzen wi⸗ der zurecht / vnnd bringen wider den zerſtoͤrten Appetit / ver⸗ treiben die Widerwillen zur Speiß / ſtaͤreken den erlecherten Magen / ſeindt dienlich im Blutſpeyen / vnnd allen Durch⸗ laͤuffen oder Bauchfluͤſſen/ deßgleichen in dem hihigen Zip⸗ perlein / Gliedtſucht / in der Sransofen Kranckheit. Endinien oder Scariolfafft iſt ein heylſame Artzeney den jenigen ſo Blut außwerffen / je vber den andern Tag drey vn⸗ tzen deß Morgens oder Abendts getruncken. Endiuienkraut rohe oder gekocht mit Eſſig oder Agreſt geſſen / vertreibet die Maßleydt vnnd bringet wider zu recht den verlohrnen Appetit / ſonderlich aber iſt dieſes ein heyl⸗ ſame Speiß vnnd Artzeney den Maßleydigen ſchwangern —— die ſeltzame Geluͤſt zu vnnatuͤrlichen Speiſen haben. D Endinienfafftierliche Tag nach einander jedes mal def Morgens oder Abendts drey Vnhen gerruncfen/ iſt ein del Arzeney widerdas Nagen vnnd Reiſſen der ſcharpffen verbrennten Gallen indem Magenmundt. Gemeldie Artzeney vertreibet auch den Sodt vnnd das brennen deß Magens. | | | Gelaͤuterten Endiuien ſafft zwo Bingen mit zwey loth aus tan ABetnejliggerrungfen/ vertreibet und tödrer die Wurm im Leibe / vnd fonderlichin den Federn, A Endinienſafft auff diedrey Basen getruncken / vertrei⸗ bet das hefftig brennen im Leibe von Pfeffer / Enphorbio; - Hanenſuß vnd andern dergleichen Stücken / oder aber von hitziger Artzeney verurſachet. Die gemeldte Artzenen iſt auch faſt heylſam vnd gut den Leberſuͤchtigen vnd denen Blur mit zum Stulgang hinweg gehet. | Endiuienkraut geforcen vnd mit Eſſig geſſen / ſtopffet den fluͤſſgen Bauch, | 5* Gelaͤuterten Endiuienſafft auff die zwo Busch? mit gleich ſo viel Weins getruncken / eroͤffnet die verſtopffun⸗ gen der Leber / vnnd kompt allen derſelbigen Gebrechen zu hilff / ſo man dieſen Tranck etliche Tag nach einander be, harret. u Wider die verſtopffung der Leber vnnd alle andere Gebre⸗ chen derſelben von Hitz verurſachet: Nimb Endimenkraut iwo Handtvoll / Erdtbeerkraut / Steinleberfraut/ Wen Das Erſte Buch / von Kreukern A Erliche binden im Detober die Bletter der Endiuien in I 493 F warten / jedes eine Handtvoll / Pfaffenblattwurtzel zwey loth / geelen Sandel / geſchaben Helffenbeyn / Indianiſch Narden / jedes ein halbloth. Alle gemeldte Stuͤck ſchnei⸗ de klein vnnd vermiſch es durch einander / thue darzu vier Vnzzen Feinzucker / vnnd thue alle Stuͤck in eine bequeme Kannten / ſchuͤtte darübereine Maß frifch Brunnenwaf, ſers / verlutier den Ranfft der Kannten mit enem Rocken teyg / ſetze ſie darnach in ein Keſſel mit ſiedendem Waſſer / vnnd laſſe die vier Stunden datinn ſieden / darnach laf kalt werden vnnd ſeihe es durch ein Tuch / gib dem Kran⸗ cken Morgens vnd Abendts /jedesmalvier Vnzzen dauon zu trincken. Gelaͤuterten Endiuienſafft drey Bingen mir einer Br gen deß ſauwren Honigſyrups Oxymellis ſimplicis vers mifcht und warm getruncken / eroͤffnet die verſtopffung der G Leber von dickem verbrenntem Gebluͤt verurſacht. Wider den Schmertzen ver Seber : Nimb gelaͤuterten Endinienfaffe schen Vnzzen / Endiuienwaſſer nenn loth⸗ Endiuienſyrup ſechs loth. Vermiſch eg durch einander / theils ab in drey gleiche theil vnd laß es den Krancken drey Morgen nach einander warm trincken. | Endinienfafft der geläntere iſt auff die vier loth mit zwey loth gutem Wein vnd einem loth weiſſen Zucker vermiſchet vnd getruncken / kompt der ſchwachen vnnd blöden Leber zu hilff / ein Tag etliche nach einander beharret. Gelaͤuterten Endinienfafft vier loth mit drey loth Waſ⸗ ſers vnd einem loth Zuckers vermiſcht vnnd waͤrm getrun⸗ cken / iſt eine heylſame Artzeney wider die groſſe hiige Brunſt der Lebern. Gelaͤuterten Endiuienſafft drey loth mit Endiuienwaſ⸗ fer vnnd Endiuienſyrup / jedes drey loth zu einem Tranek vermiſchet / vnnd etliche Tag nach einander deß Morgens vnnd Abendts / jedes mal ſo viel getruncken / iſt dem jeni⸗ gen ein gute vnnd geſundte hilff / die ſich mir vnmaͤſſiger Vnkeuſchheit verderbet / vnnd jhnen daruon die Leber ver, trucknet iſt. | Oder nimb Endiuienkraut zwo Handvoll) Wegwar⸗ tenwurtzel anderhalb Handtvoll / ſpitze Salbeyen mit der Bluͤht / Leberkraut das in den Brunnen wächfer/ guͤlden Leberkraut / jedes ein Handtvoll / groſſe Centaurwurtzel ein loth / Rhebarbaren / Muſchatenbluͤht / edes ein halb loth / In⸗ dianiſch Narden ein quintlein. Zerſchneide alle dieſe Stuͤck klein / thue ſie in eine bequeme Kannten / thue darzu ſechs Vntzen guten Feinzucker / vnnd fchüte daruͤber ein Maß Endinienwaller/ verlutier die Kannten wol vnd laſſe fie vier Stunden in ſtaͤter Hi inn einem Keſſel mit Waſſer ſieden / wanns darnach falt worden iſt / fo ſeihe den Trauck ab durch ein Tuch / vnnd gib dem Krancken dauon allen Morgen vnnd Abendt drey Vntz zu trincken fo lange der Tranck wehret. Dieſer Tranck erfriſchet die verdoͤrret Leber ſo von vnmaͤſſiger Vnkeuſchheit verderben iſt / darauß dañ auch abnemmen deß Leibs kompt. | Endiuienkraut vnnd Wurgel vier Handvoll obgemelds er maſſen mit ein Maß frifch Brunnenwaſſers vnnd vier Ringen Zuckers / in einer Kannten die verlutiert iſt in ei⸗ nem Keſſel mie Waſſer vier Stunden lang geforten/ dar, nad) abgefiegen/ und allen Morgen vnnd Abendt / jedes mal vier Vntzen daruon warm getruncken / iſt ein bewehrte Ar⸗ zeney wider die hitzige Geelſucht vnd Brunſt der Leber. Endimenkraut vnnd Wurtzel in genugſamem Wafı K fer den drittentheil eyngeſotten / durchgeſtegen vnnd ſtaͤtig vor einen gemeinen Tranck getruncken / iſt ein heylſamer Speißtranck in der hizigen Waſſerſucht. Dariu iſt auch faſt dienlich Endinien vnd Scariol geſotten vnd auf Eſſig geſſen. Endiwienſafft etliche Tag nach einander zwey oder drey Vnz deß Morgens oder Abendts getruncken / ſtillet den Samenfluß. Gelaͤutert Endinienſafft drey Vntzen mit einer Busen friſcher außgezogener Caſſien vnnd einem halben loth friſch St Bislen, 4 —— ee — > — —7 —— — nn — — = —— * — * —— — — — — — ee nr - - - ei — — = nn — “ J — * — * — ne — — te rn 1 —— * * — — — nn — — — —* Be ne - —— — — = mr pe £ — Bann FR — — — * rer — — £ . — - in — mm — — — — == = mom Area u = F — EN ——— > — — nn ® engen . 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In ſumma es mag auch ferrner die Endiuien vnd Sca⸗ riol zu allen innerlichen Kranckheiten wie die Wegwart nuͤtzlich gebraucht werden / Vnnd haben wir alſo hie an die⸗ ſem ort was wir von der Endiuien in vnſer Practick beſon⸗ ders erfahren / woͤllen anzeigen. | Eufferlicher Gebrauch der Endiuien vnd Scariols, GEN öwienfaffe mit Eſſig vnnd Roſenoͤle wol Durch ein⸗ ander geklopfft / miltert das hizige Hauptwehthumb in den Febern / leinine Tuͤcher darinn genetzt / vnnd vber die — vnnd beyde Schlaͤff gelegt / vnnd offtermals erfri⸗ Jet. Srifch Endinienkraut geſtoſſen / vnnd wie ein Pflaſter v⸗ ber die enzuͤndung vnnd Geſchwulſt der Augen gelegt / mil⸗ tert vnd zertheilet dieſelbige / vnnd lefchet die Hitz. Das thut auch der auß gepreſte Safft / Tuͤchlein darinn genetzet vnnd vber die Augen gelegt. Das Kraut geſtoſſen vnnd mit Gerſtenmeel temperiert vnd vber die zugethane Augen gelegt wie ein Pflaſter / ſtillet die Fluͤß ſo in die Augen fallen. CEndimientraut friſch mit Violenoͤlen geſtoſſen / und wie ein Pflaſter vbergelegt / vertreibet das beiſſen vnnd jucken der Augen. Endinienfafft indem Mundt ein gute weil gehalten ſtillet "das fchmerslich Zaͤhnwehe von His verurſachet. Enpinienfrautfrifch mie Gerſtenmeel geftoffen vnd wie ein Pflafter temperiert / leſchet vnd miltert die enzuůndung o⸗ der brunſt der Bruſt vnd Lungen. Endiuienkraut mir einer Broſſamen Rockenbrodts ge. ſtoſſen / darnach wie ein Pflaſter vber den Magen gelegt / ver⸗ treiber und leſchet die enzuͤndung deſſelbigen. Endinienkraut geſtoſſen vnnd mit rotem / herbem Wein geſotten / vertreibet vnnd ſtillet allerhandt Durchlaͤuff vnd Bauchfluͤß / warm wie ein Pflaſter vber den Bauch ge⸗ leget. D Endimienkraut friſch geſtoſſen / miltert vnnd zertheilet alle hihige Geſchwulſten vnd Apoſtemen / wie ein Pflaſter dar⸗ über gelegt. Deßgleichen miltert vnd leſchet ſolche Artzeney auch die Hitz vnd Brunſt der Leber mit einwenig Eſſigs ge. ſtoſſen vnd vbergelegt. Oder nimb Endiuienſafft / vermiſch den mit ein wenig Weineſſigs / machs warm / netz cin zweyfach leinen Tuch darinn vnd legs außwendig lauwlechtig vber die Leber / vnnd ſo offt es trucken wirdt ſo erfriſche es wider / es kuͤlet vnd leget die Hitz gewaltig. Sder nimb Endiuienſafft vier vntzen / Brunnenleber⸗ krautſafft / Roͤhrleinkrautſafft / jedes ij. vnrzen vermiſchs mit genugſamem Gerſtenmeel zu einem Pflaſter / ſtreichs auff ein Tuch vnd legs warmlecht vber. Endiuienkraut mit Gerſtenmeel geſtoſſen / miltert die hi⸗ E hige entzuͤndung deß Zipperleins vnnd der Gliedtſucht / wie ein Pflaſter darüber gelegt: leſchet auch die Roſe oder das Rotlauffen. Endinenſafft mit Roſen vnnd Kuͤttenoͤlen durch ein, ander temperiert / alſo daß deß Oels ſo viel ſeye als deß Saffts / vnd leinine Tuͤchlein darinn genetzet / vnnd vber die u. oder das Rotlauffen gelegt / leſchet gewaltig vnd hilfft aldt. Friſch Endinienkraut mit den Wurgeln geſtoſſen / heylet A Violenoͤlen durch einander temperiert / vnd getruncken / hey. F die ſtich der Scorpionen / Hummeln / Hornuͤſſen vnnd Bea 3 nen / wie ein Pflafter darüber gelegt. Endinienſafft heylet die Geſchwer der Mutter / denſel— ben durch ein bequem Inſtrument in die Mutter gethan / doch ſol man indem Beſchluß der Cur allwegen den vierd⸗ ten theil rauhen Weins zu dem Safft thun / darmit vermi, ſchen vnd gebrauchen. Endiuienwaſſer. Endiuiæ aqua ftıllacitia, As Endinien oder Scariolwaffer follen gediſtilliert FI erden von der ganzen Subftang de Endinien, krauts oder Scariols in dem Heuwmonat / durch die Ve- ficam , wie wir folches eben von der Wegwarten gelchrer G Haben. Innerlicher Gebrauch deß Endiuien⸗ 4 waſſers. (Fr Röinienwafler diener in allen hirigen Hauptkranck, heiten’ in bigigen Gebrechen der Bruſt / Lungen vnnd deß Magens / kuͤlet /erfrifcher vnd ſtaͤrcket die Leber vnd das Miltz / vnnd loͤſet auff die verſtopffung derſelbigen / vertreibet die Geelſucht / vnnd dienet wider alle hitzige entrichtung der Nieren / Mutter / Blaſen vnd aller innerlichen Glieder def Eingeweydts / zertheilet auch vnnd treibet auß dem Leib das gerunnen Gebluͤt / allen Morgen vnd Abendt / jedesmal iiij. oder v. loth daruon getruncken / vnnd bißweilen auch den Wein darmit vermiſchet. So einer zu viel Vnkeuſchheit geuͤbet und ſich mir Wer bern vberlebt hette / dauon die Leber verzehret / Halo Fer verdorben were / der trincke ein zeitlang allen Morgen vnnd Abendt jedesmal zum wenigſten ij. ungen Endiuienwaſſer / vnnd vermifche feinen Wein darmit / er wirdt wider zurecht gebracht/dann die Leber wirdt dadurch erfrifcher und geſtaͤr⸗ cket / vnd bekompt wider natuͤrliche Feuchtigkeit. Es dienet auch dieſes Waſſer treffenlich wol den Febern ſo von der Gallen verurſachet worden ſeindt / ſonderlich aber ven hitzigen Febern / obgemeldter maſſen gebraucht oder gute Julep dauon gemacht. | Sonſt mag es auch nüslich zu allen innerlichen Gebre⸗ chen gebraucht werden /wiedas Wegwartenwaſſer. Wider das higige Hauprwehrhumb vonder Ballen ver vrſacht / daſſelbe nider zu drucken vnnd zu daͤmpffen: Nimb En dinienwaſſer / Pfaffenroͤhrleinwaſſer / Granatenſyrup / jedes ij. loth / deß ſauren Eſſig Syrups ein loth. Vermiſch es durch einander vnnd gib dem Krancken allen Morgen vnd Abendt jedesmal ſo viel zutrincken. Wider das Gicht oder Fraͤnſel der jungen Kinder / ſo ge⸗ meiniglich febriſch Hitz mit vnderlaufft: Nimb Endiuien⸗ waſſer iij. loth / Benedictenroſenwaſſer / Violenſyrup / jedes ij. loth. Vermiſche die durch einander vnd gib dem Kinde je⸗ dertweilen ein Loͤffelein voll daruon zutrincken. Wider die hihige enzuͤndung deß Hersens: Nimb En dinienwaſſer iiij. loch / Roſenwaſſer / deß ſauwren Syrups von den Juͤdenoͤpffein / jedes ij. loth / Seeblumenſyrup cin loth. Vermiſch es vnd gibs dem Krancken Morgens vnnd Abendts / jedesmal ſo viel zutrincken. — K Wider den ſchmertzen def Magens vonder Ballen oder fonft hisiger vrfach : Nimb Enpdinienwaffer itij. loth / Pfaf⸗ fenroͤhrleinwaſſer / deß ſauwren Eiligfyrupg/Syrupı aceratl fimplicis,jedesij.forpy Kürtenfyrup j. loch, Vermiſch es vñ gibs deß Tags zwey mal obgemeldtermaſſen zutrincken · Oder nimb Endinienwaſſer v. loth / Wermuthwaſſerj. loth / deß ſauwren Syrups Oxyfaccharz ij. (ot / * ſyrupj. loch. Bermifch es vnd brauchs def Tages zweymal wie gemeldet. KR le * Wider DIT > — % Ib es e⸗ — — — — — — — — — — — — — — — Das Erſt Buch / Bon Kreutern. 498 ns ta A 5 ‚ — A Wider die enzuͤndung deß Magens: Nimb Endinien F cken Morgens vnd Abendts / jedes mal fo viel zu trincken / et⸗ — c w D waſſer vier loth Wegwarrenwaffer / Agreſt oder vnzeitiger Traubenſyrup / jedes zweyl oth / Mirthenſyrup j. loth. Ber miſch es vnd gebrauchs obgemeldter maſſen. Den groſſen vnmaͤſſigen Durſt zu lefchen von truͤckene: Nimb Endinienwaffer fuͤnff loth / Sauwerampfſerwaſſer drey loth / Endiuienſyrup / Violenſyrup / jedes zwey loth. Vermiſch es vnnd gib es deß Tages drey oder vier mal zu trincken. Wider den groſſen Durſt in der Peſtilentz vnnd andern Peſtilentziſchen Febern: Nimb Endinienwafer wit Din sen / / Sauwerampfferwaſſer / Roſenwaſſer jedes acht Bi tzen / Seeblumenwaſſer / Scabioſenwaſſer / jedes ſechs Vn⸗ sen / Grangtenoͤpffelwein ſechs Vntzen / Naͤgleinblumen⸗ eſſig / vier Vntz / Lemonenſafft drey Basen / guten Feinzu— cker ſechs Vntz. Alte gemeldte Waſſer vnnd Saͤfft ſampt dem Zucker chain ein jrrdin Geſchirr / laß ſittiglich vber dem Fewer zergehen vnd auch ein wall oder ſechs auffſieden / dar, nach ſeihe es durch ein Tuch / laß es kuͤl werden / vnd gib dem Krancken alle zwo Stunden ein guten Becher voll auff ein⸗ mal zu trincken / das wirdt nicht allein den Duft wol leſchen ſondn auch das Hertz ſtaͤrcken vnd das Gifft daruon treiben. Wider die hisige verſtopffung der Leber: Nimb Endint, enwaſſer ij. vntz / Brunnleberkrautwaſſer / Sauwerampffer⸗ ſyrup / jedes zwey loth / Endiuienſyrup j.loth. Vermiſche die Stuͤck / vnd gib dem Krancken Morgens vnd Abends / jedes mal ſo viel zu trincken. Wider die hisige entrichtung und entzuͤndung der Leber: Nimb Endiuienwaſſer vier loth / Sauwrampfferwaſſer / Roſenſyrup / jedes ij. loth / Granatenſyrupj. loth. Vermiſch es vnd gibs dem Krancken obgemelter maſſen zu trincken. er nimb Endiuienwaſſer vier loth / Pfaffenblatwaſſer / Endinienſyrup / jedes ij. loth / Violenſyrup cin loth. Bermi⸗ ſche es vnd laß den Krancken Morgens vnnd deß Abendts trincken. un: Dover nimb Endiuienwaſſer vier loth / Juͤdenkirſchen— waſſer / Leberkrautſyrup / jedes ij.loth / Seeblumenſyrup ein loth. Vermiſch es vnd trincks wie gemeldet. Wider die hizige Geelſucht: Nimb Endiunienwaſſer vier loth / Sonnenwirbelwaſſer / Endiuienſyrup / jedes ij. loth / deß ſauwren Syrups Oxylaccharæ j. loth. Vermiſch es vnd gibs dem Krancken obgemeldter maſſen zu trincken. Oder nimb Endiuienwaſſer vier loth / Nachtſchatten⸗ waſſer Wegwartenfprup / jedes ij. loth / Leberkrautſyrup ein loth. Vermiſch vnd brauchs wie gemeldt. Oder nimb Endinienwaſſer vier loth / Hopffenwaſſer / Endiuienſyrup / jedes ij. loth / Hopffenſyrupj. loth. Vermiſch es vnd gebrauchs. | Diver die hitzige entrichtung vnd brunſt der Leber: Nimb Enditnienwaſſer vier loth / Lattichwaſſer / Roſenſyrup / jedes zwey loth / Wegwartenſyrupj. loth. Vermiſch es vnd gibs zu trincken. | Die Hitz in den higigen vnd brennenden Sebern su leſchẽ: Nimb Endinienmwaffer vier loth / Hindebeerenlaubwaffer/ Sauwerampfferſyrup / jedes ij. loth / deß ſauwren Eitronen, ſyrups j. loth. Vermiſch es vnnd gib dem Krancken alle vier Stunden ſo viel zutrincken. Oder nimb Endinienwalfer drey loth / Roſenwaſſer / Sauwerampfferwaſſer / jedes anderhalb loth / Endiuienſy⸗ rupij. loth / deß ſauwrer Granatenſyrupj. loth. Vermiſch es vnd gibs zu trincken. | Wider die gemeinen Seber : Nimb Endiuienwaſſer / Wegwartenwaſſer / Pfaffenblatwaſſer / jedes ij loth / Endi⸗ uien oder Wegwartenſyrup ij. loth / oder ſedes anderhalb loth. Vermiſch eg vnnd gibs dem Febricanten nach dem neundeen Tag zutrincken / allen Morgen nüchtern folang biß das Seber nachlaͤſſet. Wider die vertrucknung vnnd verdoͤrrung derfcher von vbermaͤſſiger vnkeuſchheit: Nimb Endinienwalleit. sin tzen / Endinien ſyrup iij. loth. Vermiſchs vnd gib dein Kran⸗ liche Tag nach einander biß er beſſerung befindet. Oder nimb friſch Endinmenkraut mir den Wuryeln fit, Pfundt / Wegwartenkraut vnd Wurtzel drey Pund / Gar⸗ tenſcariolkraut vnd Wurzel ij. Pfundt / guͤlden Leberkraut / fpine Salbeyenbletter vnd Blumen / jedes anderhalb pfund / groſſe Centaurwurtzel genannt viij⸗ vntz / guter ſriſcher Rhe⸗ barbaren / Muſchatenbluͤht / jedes anderhaͤlb loth. Alle obge⸗ meldte Kreuter ſollen friſch vnd gruͤn ſehn / die fol man klein hacken / die Rhapontick / Rhebatbara vnd Muſchatenbluͤht klein ſchneiden oder groblechtig zerſtoſſen / folgends alles durch einander vermiſchen / in ein Velicam thun / daruͤber ſchuͤtten vj. oder vij. Maß friſch Brunnenwaſſer / darnach mit ſanfftem Feuwer ij. Maß dauon diſtillieren / ſolches dar, nach zu obgemeldtem gebrauch wol vermacht behalten. G Daruon gibt man auff einmal taͤglich ij, viren mir iij. loth Endinien ſyrup zu trincken / beyde deß Morgens vnd Abends biß man gute beſſerung vermerckt / vnnd iſt dieſes Wa ſer in dieſem fall offtmals nuͤtzlich befunden worden. Euſſerlicher Gebrauch deß Endi⸗ nienwaſſers. EA As Endinienwaferiftfaft heylſam vnd dienſtlich das ſchmertzlich Hauptwehe zu ſtillen / mit Roſenoͤlen / Ro⸗ ſeneſſigs vnnd ein wenig Camffers durch einander tempe⸗ riert / vnnd mit leininen Tuͤchlein vber die Stirn vnnd dag Haupt gelegt / vnnd fo offt ſolche trucken werden / widerer⸗ friſchet. Endinienwaſſer warm gegurgelt / dienet wider allebizise H enzuͤndung deß Halß vnd der Mandeln. —* Wider die enzůndung der Leber: Nimb Endinien waſſer zwoͤlff vntz / Roſenwaſſer drey vnzen / Violenwaſſer dry loth / guten Weineſſig / Maluaſier oder an deſſen ſtatt deß beſten fuͤrnen Weins / jedes anderhalb loth / gepuͤluerten / ro⸗ ten / weiſſen vnd geelen Sandel / jedes ein halb loch / rote ge⸗ puͤluerte Roſen / Corallen / gebrannt Helffenbeyn / jedes ein halb quintlein / Camffer zwoͤlff graͤn. Vermiſche ſolche Stuͤck alle wol durch einander / vnnd netze ein doppeln Zen⸗ del oder zweyfach leinin Tuch darinn / vnnd legs euſſerlich lauwlechtig ober die Leber / vnnd ſo offt es trucken wirdt ſo er⸗ friſche es widerumb / es zeucht ein gewaltige groſſe Hitz her⸗ auß vnd ſtaͤrcket die Leber kraͤfftiglich. Oder: Nimb Endiuienwaſſer ſechs vntz / Roſenwaſſer / Nachtſchattenwaſſer / jedes drey vntz / Wermuthwaſſerij. l vntz / geel ilgenwurtzelſafft / Lattichſafft / jedes drey loth / ge⸗ puͤluerten roten vnnd weiſſen Sandel / jedes ein quintlein / Camffer j,ferupel/alles fol man ordentlich vermiſchen vnnd vber die Leber ſchlagen. Wider das ſtechen vnnd ſchmertzen der Leber von Ni! Nimb Endinienwaller acht ung / Roſenwaſſer fechs vntz / weiſſen vnd roten Sandel reyn gepuͤluert / jedes j. quintlein / Camffer j. fernyel. Dieſes miſch alles durch einander / netze ein Zendel oder ein Tuch darinn / vnnd leg es lauwlechtig v⸗ ber die Leber / es hilfft ſehr wol- Endiuienwein. Serites, oder Vinum Intybaceum. OR Er Endiuienwein von dem Kraut vnd Waurgelohne Kain zufas iſt nicht im gebrauch / ſintemal der Wein von der Wegwarten kraͤfftiger vnnd beſſer iſt / doch iſt er nicht zu verwerffen / vnnd ſo einem derſelbige anmuͤtiger ſeyn wolte / mag der / wie der Wegwartenwein bereytet / vnnd in gleichen faͤllen gebraucht werden. Wider das Tertian Feber vnnd auch andere gemeine Feber haben wir nachfolgenden Endinienssein mit einem ufaß im gebrauch Nmb gedoͤrrt Endiuienkraut viij. vnge/ Dehfenzung it. vntzen / Peterleinwurtzel / Fenchelwurgel/ & ij Blber⸗ de vun. © Er — — — — — — — — 496 D.Zacobi Theodor Tahernzmontant ADibernellenteneel, Spargen und Rufefenwurgel/ Enge FE ſuͤß / jedes ij. loth Agrimonienfrant / Hirtzzungen / jedes ein J. Pfaffenblatt. IA loth / Senatbletter dritthalbloth / Rhebarbarenanderhalb | loth / der vier falten Samenein wenig zerſtoſſen / roten / weiſ⸗ Dens Leonis I, fen vnd geelen Sandel / Mertzenviolen / Roßmarein / Bor ragenblumen / Ammeyſamen / Fenchelſamen / Anißſamen / EN jedes ein halb loth / Venushaarj. loth. Alle gemeldte Stück 3 : a ſol man klein zerſchneiden vnd mit Häfelen Spähnen inein Er FINE zi,mälligs Faͤßlein eynfchlagen/ darnach daffelbig mit eis i A Kun) nem guten Meoft zufüllen und darüber verjähren fallen / fols — gendts vber Jahr in gemeldten Febern für einen Speiß⸗ tranck trincken. Endiuienſafftſyrup. Syrupus de ſucco Endi- uiz, oder Syrupus Endiuiz fimplex, B (RS wirdt ein guter Syrup von den Endinienfaffe berey, Wi tet / der wirdeSyrupus de ſucco Endiuiz oder Syrupus | Intybaceus ſimplex genannt /den bereyrer man alfo: Man nimbe deß frifchen außgelaͤuterten Endiuienfaffts drey Pfundt / weiſſen Seinzucker zwey pfundt/folches thut man in ME ein bequemes Keffelein/feger es ober Kolen / laſſet es firtiglich —— zu einem Syrup ſieden / im ſieden verſcheumpt man es mit RR einem Eyerweiß / wanns in bequemer dicke geforten ift fo N feihet man den durch ein wuͤllin Tuch / vnnd behalterdenin 2 einer Porcellanbüchfen oder ſteininen Krug zum gebrauch. \ % N Der Endinienſyrup von dem Safft obgemeldter maſſen N bereytet / ſtaͤrcket / küler/erfrifcher den erhigigeen Magen /die —* Leber / Miltz / Nieren vnd alle innerliche Glieder / eroͤffnet die D— —— 7 verſtopffung derſelbigen / kochet die heiſſen Feuchten derſelbi⸗ — — —A— N gen / treiber auß die Geelſucht / dienet wolin allen Choleri⸗ Hy a — ARE Cſchen vnd auch hisigen Febern / vor fich ſelbſt allein gebram [\ NIIT q 3 cher oder mit andern bequemen gediftilliereen Waſſern. AI, Es wirdt noch ein anderer Syrupvon Endiuien mir eh v nem Iufagin allen wolgeruͤſten Apotecken bereytet / der wird Syrupus Iniybaceus, oder Syrupus de Endiuia compofirus genannt / der Diener wider ale obgemeldte Gebrechen / iſt a⸗ | berin feiner Wirckung Eräfftiger und ſtaͤrcker dann der jenn die wehren oder bleiben nicht lang / ſondern werden haarech—⸗ gemeldet. & tige / runde vnd wollechtige Koͤpfflein darauf / dieflichen fo baldr fie vom Lufft bewegt werden / dauon / das iftder Sa» men diefes Gewaͤchß / alsdann ſtehen die Röhrlein mit den ER a ini! 4rsaf WwWeiſſen / bloffen / runden Platten ledig / wie die befchorne Das vier vnd zwantzigſt Cap. ee oder —— Im Meyen verwel⸗ cken die Roͤhrlein famprihren Moͤnchsblatten / doch bleibet Ar “ ES] Ba N S ER — Ne > — SE —B ondem Pfaffenblatt oder Roͤhr⸗ das Kraut / waͤchſet groͤſſer / vnnd iſt den gantzen Sommer V Piaften auf h rbiß in den Winter hineyn zu finden. Das gantze Gewaͤchs ER wann es verwundet wirdt / gibt es ein bittere Milch. Es wächferinden Graß gaͤrten / are den Straß = ) — ſen an graßechtigen Rechen der Aecker / Weinberg vnnd an⸗ Eh Rohrleinkrauts oder Loͤuwenzahns a hedn EN N haben wir drey Öefchlecht / under welchen doch nr R NEN Gefchlecht in der Artze⸗ I. Das zweyte Gefchlecht har viel bollechtiger Wur— BEE nen gebranchtwerden.? zzeln / die ſeindt den Affodillwurtzeln faſt Abnlich ‚aufge 1. Das erite Geſchlecht welches bey vns gemeiniglich nommendap fie kleiner ſeindt / vnnd ſchier geſtaltet wie die Roͤhrleinskraut genannt wirdt / hat ein weiſſe vnd ſchlechte Rettichſchoͤttlein / Die Bletter ſeindt kleiner vnnd nicht fo Wurtzel mit wenig Zaſeln / der Wegwartwurtel aͤhn⸗ tieff zerſpalten / ein wenig graublauw vnnd haarechtig lich / aufgenommen daß dieſe Milch gibt / vnnd am Ges ligen wie die vorigen auff der — ANREISE / A ! \ ſchmack auch birterer dann die Wegwart. Im anfang deß den Wegwarten nicht taft vngleich — hi — — Fluͤhlmgs erzeigen ſich die Bletter / die ligen auff der Erden ſeindt. ae Hi es NR d 5 — ER uf geringes herumb auß geſpreytet / die ſeindt zu beyden ſeiten ſtatt der en En — —— erſpalten vnd außgeſchnitten note die Bletter der Wegwar⸗ wachſen im Brac Be Ai — en —— ee Zerffen vergleichen ſich den groͤſſern Segen; i Ki —— ſo — — ſeindt en N an Ele —— ne — ar urpurrot. Indem Aprillen ffoffen mitten ang dem Kraut ein [ar Rp Ä “= —S——— es / — runde / glatte vnnd dieſes Krauts iſt bitter mit —* (chärpft ; —— praunlechtige — die ſeindt einer — * ME, —— * ten —— wendig hol / voller Milch / Strohalmens dick. Auff den gleiche BEN — der Roͤhrlein wachſen ie: gebartete / runde haͤuffig in den Wieſen vnnd — 5 * fuöpfflein/ darauf werden ſchoͤne / geele / gefuͤllte / wolrie FINDE alein in onferm Teutſchlandt in 3 chende Blumen / geſtalltet wig gemahlte ſchoͤne Sonnen / pflangtzet. 111.Das > an ee ee 3 tn. ne en 6 En in a. Di, TE Ed ————— — —— Das Erſte Buch / Don Kreutern. F gel wirdt Elen hoch vnnd auch höher: mit vielen Nebenaͤſt⸗ * 11, Pfaffenblat. DensLeonisaltera, * Amy are — —— SEND: ER \ Wr NT — f ANTTT 5 DIN, 4 p \! un Reit * RN A S S * Yard 9 gl g — — * NN 25 — * II, Das dritte Gefchlechtift mie der Wurgeln den er» ften Geſchlecht oder der Wegwarten gleich / die Bletter find lang / zerſchnitten / der zamen Wegwarten ähnlich der Sten⸗ III. Loͤuwenzahn. Dens Leonis III. 5 497 fein oder zweiglein /die Blumen ſeindt geel wie die Blumen def Roͤhrleinkrauts / die werden zu wollechrigen Koͤpfflein / vnd fliehen darnon / wie die Blumen aller obgemeldten Ge⸗ ſchlechter. Dieſes Kraut wächftin den Wieſen vnd feuch⸗ sen graßechtigen Rechen vnnd Gruͤnden / der Geſchmack iſt bitter wie der obgemeldten Von den Namen der Loͤuwenzaͤhn vnd Roͤhrleinskreuter. a Roͤhrleinkraut oder Söumenzahn wirdt von dem Theophrafto 7.hıft.7.& 11, Griechiſch A’garn vnnd von Plinio nAurvöis, genannt. Sarcinifch/ Aphaca vnd He- dypnois, Bon den Kreutlern / Aphaca Theophraſti, jtt G dem vnderſcheidt Aphacæ Diofcoridis, welches ein ander Gewaͤchs iſt vnnd mit dieſem feine gemeinſchafft nicht ‚bat. Item / Seris vVrinaria, vnd auch Vrmaria, vnd Herba vrina⸗ rıa,dieweilestreffenlich vnd viel harnen macht / Seris ſlomni⸗ fara, ſintemal es ein ſanfften Schlaff bringet /Capur mo- nachi, Corona monachi, vnd Corona ſacerdotis, Koſtrum porcinuw, von Arnoldo Vilianonano Herba Imperactorıs, vnd von andern Dens leonis, der Bletter halben die den ſpi⸗ gen Zähnen gleich ſeindt. Die gemeinen vnerfahrnen Pra⸗ cticanten nennens faͤlſchlich Taraxacon oder Altaraxacon, ſo doch diefer Name der Wegwarten gebuͤret / wie das auß Serapione vnd Auicenna in dein vergangenen Capitel von der Wegwarten erwieſen iſt / dann das Motcordes lotys bum ſylueſtrem nennet / dag iſt bey den gemeldten Autho⸗ ren / Taraxacon oder Altataxacon. Dens leonıs latiore fo H lıo, CB. Dens leonis, Brun. Match. Dodo. Deusleouis vulgi ſiue Vrinaria, Lob.Hieracium maius, Trag,paruum, Cord. in Diof. minus, Gef. Chondrilla Galeni, Ang. a! ce- ra, Dodo.gal. Hedypnois maiot, Fach, Dulechampij, Lugd. Taraxacon, minus, Lon. Apbaca, Cx!al] Italianiſch heilfer das Roͤhrleinkraut / Piff, in letto, oder Pifaia aletto das iſt / Lectiminga, Dentedi cane, Piffs di daue, Giraſole, Mirajole, Gruns, vnd in Hetrurien / Cazzalepre. Hi⸗ ſpaniſch / Diente de Leon, oder Dente de Leon. Franzoͤſiſch / Piffenlidt vnd Dent de Lyon. Boͤhmiſch / Bleſska. Engliſch / Dent de Hon. [Dandelian. Flehmiſch vnd Brabaͤndiſch/ Canckerbloem / Papencruydt / Hoondsroſe / Scorſtbloem⸗ Piſſenbedde vnd Piſſebloem / vñ Peerdsbloem. Hochteutſch⸗ Roͤhrleinkraut / Pfaffenkraut / Pfaffenblatt/ Saͤwruſſel / Saͤwſchnabel / Saͤuwblum / Pfaffenſtiel / Pfaffenroͤhrlein / 1 Hundtsblum / Pippauw / Eyerblum / Moͤnchsblatt / Pa⸗ fiemen oder Peſtemenroͤhrlein / Weglartich/ MWiefenlartich/ Hundtslattich / das ift/ Lactuca canina, vnd Mertzenblum. In Heſſenlandt / Som̃erdorn / von wegen der kleinen Sta⸗ cheln / vnd im Schweitzerlandt / Wyenſ chwans. Il. Das zweyte Geſchlecht / wirdt heutiges Tages von den Kreutlern Dens Leonis Mompeliaca genannt / nicht allein darumb daß esbey Mompelier vnnd in der Prouinz Franckreich waͤchſet / fondern auch daß es von den Medicis zu Mompelier vor den Dentem Leonis gebraucht wirdr. Son Petro Andrea Matthiolo wirdt es Cichorium Con- ftantinopoliranum genannt / ſintemal es erſtlichen von Conſtantinopel in dieſe Landt fommen ſol ſeyn: Anderenen, denes Cichorıum Bızantinum vmb gemeldter vrſach wil⸗ len / vnd Cichorium bulbofum, Etliche aber mit einem Grie⸗ chifchen Namen Kıyaprov raruppslov s Cichotiu cn polyırbi- zon ‚von wegen der vielen Wurgeln / wir nennens Cicho- rium Afphodelimum. [Dens leonıs bulboſus, CB. Dens eonis Monfpelienfiun , Lob. Dodo, Cichorium Con- ftantinopolitanum , Matth. Caft, Lugd. Chondrilla al- teta Diolcoridis, Lobeloiniconibus.] Italianiſch wird: es Cıcoria Conflantinopolitana genannt, Stehmifch vnnd Prabändifch / Bolachigte Cicoreye vnd Papeneruydt van Montpeliers. Hochteutſch/ Conſtantinopolitaniſch vnd Turckiſch Wegwart / das iſt / Cichorium Turcicum. Tt iii 11.Dae * — — 498 geelen Wegwarten gerechnet / Engliſch / Succorie Dans delion.] hat feinen beſondern Namen von den Kreutlern / dann daß es Dens Leonis Ill, genannt wirdt / dabey wir es auch bleiben laſſen. Cichorium luteum alterum, CB. lu- teum, Aduer. Hedypnois, Dodo, gal. Hedypnois Plinij & Apbaca Theoph.Lob,DentisLeonisterria fpeeies, Do- do.Aphace Dalech,Lugd.Endiuia fylueftris, Cxtalpino. ] Von der Natur / Krafft / Wirckung ond Ey⸗ genſchafft der Loͤuwenzaͤhnkreuter. FE haben die Röbrleinfreurereine Krafft vnd Eygen⸗ fchafft zu fülen vnnd zu trucknen / wie die Wegwarten/ doch trucknen fie etwas mehr von wegen jhrerbitterfeit/ dar» B mit fiedie Wegwart vbertrifft / ſie reynigt vnd eröffnet dar» neben / ſonderlich aber vnſer gemein Pfaffenroͤhrlein / vnnd nach dem die Tuͤrckiſch Wegwart / wie ſolches dann auch heutiges Tags zu Mompelier vor den rechten Loͤuwenzahn / von den Gelehrten gebraucht wirdt / vnnd zum letzten das dritte Geſchlecht / geeler Wieſenloͤnwenzahn genannt. Innerlicher Gebrauch deß Roͤhr⸗ leinkrauts. Es wirdt das gemein Roͤhrleinskraut heutiges Tages auch in der Speiß vnnd ſonderlich zn den Salaͤten ge⸗ braucht / darmit aber ſolches auch von wegen ſeiner bitter⸗ keit zu der Speiß anmuͤtiger werde / ſo pflegt mans weiß zu machen wie das Endiuien vnd Wegwartenkraut / dardurch © es dann feine bitterkeit verleuret. Solches magnüslichin allen oberzehlten Kranckheiten wie von der Wegwart vnnd t - Oder Endinienmeldung geſchehen iſt in der Koſt genuͤtzet wer⸗ Vden / ſonderlich aber in den alten / faulen Febern / in dem gruͤ⸗ nen Siechtagen vnd der Waſſerſucht. Es wirdt von dem Arnoldo ſonderlich hoch gelobet wi⸗ der das Gegicht oder hinfallende Kranckheit / derwegen ſie nicht allein in der Speiß / ſonder auch billich in den Artze⸗ neyen ſolle gebraucht werden / ſintemal die erfahrung bezeu⸗ get / daß ſie in gemeldtem fall heylſam iſt / auff alle manier ge⸗ nuͤhet. Das Kraut vnd Wurselfrifch zerſchnitten und darnach in einem Moͤrſel geſtoſſen ven Safft außgedruckt / vnd deſ⸗ ſelbigen genommen ſechtzehen vntzen / vnnd alten roten Ro⸗ ſenzůcker ſechs vntzen / ſolches vber einer linden glut zerlaſſen D yndein wall oder drey auffſieden jaſſen / darnach durchgeſie⸗ gen / iſt eine heylſame Artzeney wider das Blutſpeyen / ſo man Morgens vnd Abendts / jedes mal fuͤnff oder ſechs loth eyn⸗ nimbt. | Der gelaͤuterte fafft von dem Kraus vnd Wurzel / iſt eine gebenedeyte Artzeney rider die hitzige entrichtung vnd brunſt deß Magens vund der Leber / eroͤffnet darneben Die verſtopf⸗ fung derfelben / vertreibet die Geelſucht / den gruͤnen Siech⸗ tagen / vnnd verhuͤtet die Waſſerſucht / taͤchlichen deß Mor⸗ gens nuͤchtern vj.lorh getruncken: dienet and) weder alle Fe⸗ ber / vnd ſonderlich wider das drittaͤgig Feber. Wider das drittaͤgig Feber / mach folgenden Tranck: Nimb Roͤhrleinkraut mie der Wurtzel zwo Handtvol/ Cardenbenedietenkraut anderhalb Handtvoll / Genſerich⸗ kraut eine Handtvoll: Dieſe Kreuter nimb gruͤn oder durr / zerſchneide fie klein / thue fie in eine bequeme Kannten / ſchuůͤt⸗ te daruͤber ein Maß friſch Brunnenwaſſer / thue darzu ſechs loth gutẽ Feinzucker / verlutier die Kanten wol mit eine Ro⸗ ckenteyg / ſehe ſie in cin Keſſel mit Waſſer / laſſe darinn vier Stunden in einem ſtaͤten Sud ſieden / darnach ſeihe den Tranck ab durch cin Tuch / vnnd gib allen Morgen vnnd A⸗ hendt / jedes mal vier vntzen daruon warm zu trincken. Oder nimb Roͤhrleinkraut vnnd Wurtzel vier Handt⸗ J D. Jacobi Theodori Tabernæmontani / A I. Das dritte Geſchlecht wirdt von etlichen vnder die F voll/ guten Feinzucker fechs loch / zerſchneide das Kraut klein / thue es mit dem Zucker in eine Kannten / ſchuͤtte dar, vber ein Maß gutes Cardenbenedictenwaſſer / verlutier die Kannten / vnnd laſſe ſolche vier Stunden ſieden / feihe gg durch / gib daruon allen Morgen vnnd Abendt drey vntzen warm zu trincken / es iſt eine edele Artzeney vnnd beſonders Experiment. Oder nimb friſche Roͤhrleinskrautwurtzeln / gereyniget vnd zerſchnitten / ſtoſſe die klein wie ein Muß in einem ſteini nen Moͤrſel / darnach ſchuͤtte zwo oder drey Busen C benedictenwaſſer darüber / zertreibs / ſeihe es durch ein Tuch drucks hart auß vnd gibs auff einmal zu trincken / wann h, nen das Feber baldt anſtoſſen wil / laß ihnen darauff nider ligen vnd warm zu decken vnnd ſchwitzen. Das ſol er etlich mal thun / fo wirdt er deß Febers baldt ohne einige gefahr loß G werden: Dienet nicht allein wider das Tertian Feber fon, dern auch wider Quartan / Quotidian vnnd andere Feber ſo zu gewiſſer zeit den Menſchen pflegen anzuſtoſſen. Roͤhrleinkraut mit Linſen geſotten vnnd eyngenommen / vertreibt den roten Leberfluß / oder die rote Ruhr. Roͤhrleinkraut gelaͤuterten Safft je vber den andern Tag fuͤnff oder ſechs loth getruncken / dienet wider den Samenfluß. Das thut auch das Kraut vnnd Wur— zel auff alle Manier / inn Speiß / Tranck oder Artzeney ge, braucht. Roͤhrleinkraut vnnd Wurtzel in gutem Weineſſig den drittentheil eyngeſotten / vnnd die durchgeſiegene Bruͤhe Morgens vnnd Abendts / jedes mal ein gemeinen Tiſch, becher voll warm getruncken / vertreibet die Harnwinde / H troͤpfflingen harnen / vnnd bringer wider den verffandenen arıı Wann ein Roffs vnluſtig iſt / vnnd fein Futter nicht eſſen mag / fo ſchneide jhme frifch Roͤhrleinkraut / vnd gib es jhme vnder feinem Futter zn eſſen / ſo wirdt es luſtig vnd auch wol dardurch gereyniget. Lege jhm auch Roͤhrleinkraut in fein Waſſer vnd laſſe es daruͤber trincken. Wann ein Roſſz nicht ſtallen kan: So nimb Roͤhrlein, kraut vnd Wurgelvier guter Handtvoll / ſchneide die klein / vnnd ſeuds in halb Wein vnnd Eſſig daß es zuſammen ein Maß ſeye / zum halben theil ein / ſeihe es durch ein Tuch vnd drucke das Kraut vnnd Wurzzel hart auß / ſchuͤtte es dem Gaul durch ein Horn eyn. Es wirdt heutiges Tages das Roͤhrleinkraut auch hoͤch⸗ — lich gelobet allerhandt Wunden zu heylen / derwegen es auch von den rechtgeſchaffenen Wundaͤrtzten zn den Wundtraͤn⸗ cken gebraucht wirdt / vnnd iſt aber nachfolgender Wund—⸗ tranck zu allen gehawenen vnnd geſtochenen Wunden faſt heylſam vnd erfahren / den berchte wie folget: Nimb Roͤhr. leinkraut zwo Handtvoll / Benedictenkrautwurtzel ander⸗ halb Handvoll / Ehrenpreiß / Schadheyl / Balſamoͤpffel⸗ kraut Momordica genannt / guͤlden Heylwurtzkraut / jedes eine Handtvoll / Agrimonien / rot Fingerhutkraut vnnd Blumen / Erdtbeerkraut / Tanſentſchoͤnkraut / Apoſtemen⸗ kraut / Schluͤſſelblumenkraut / Sanet Peterskraut mit der Wurzzel / jedes ein halbe Handtvoll. Alle gemeldte Stuͤck ſol man klein ſchneiden / wol vermiſchen / vnd in zwey gleiche theil abwiegen / darnach ein theil in eine Kannten thun / darüber ſchuͤtten guten fuͤrnen Weins vnnd friſch Bram nenwwaſſer / jedes ein halb Maß / ferrner auch darzu thun ein vierling Zucker / folgends den Ranfft der Kannten wol verlutieren vnnd die in einem Keſſel mit ſiedendem Waſſer vier Stunden lang in ſtaͤter Hitz ſieden laſſen / darnach laſ⸗ ſen kalt werden / vnnd den Tranck durch ein ſauber Tuch ab⸗ ſeihen / denſelben wol vermacht in einem kuͤlen Ort verwah⸗ ren. Von dieſem Wundtranck ſol man einem Verwund⸗ ten allen Morgen vnnd Abendt / jedes mal vier oder fuͤnff Loͤffelvoll warm zu trincken geben / ſo wirdt er wuuderbarliche hulff dar⸗ on ſpuͤren. Euſſer⸗ ad ma — A! EEE TR m > - u DE A TE > u ea u » eg, : Tai En Jam (if) IN ze ne 7 — — — — — — — —— — — A on B sind henckens neun Tagan den Halß / das fol nicht allein G € D Euſſerlicher gebrauch deß Roͤhrlein⸗⸗ krauts. pm man die dünnen Roͤhrlein deß Pfaffenblars ent, zwey bricht / gibt es ein weiſſen Milchſafft / derfelbig ver treibt die Flecken in den Augen / ſo man deß Tages zum we; nigſten dreymal / jedesmal ein par troͤpfflein deſſelbigen in die Augen thut / vñ erklaͤret das dunckel Geſicht wunderbarlich. Etliche ziehen das Roͤhrleinkraut mit der Wurtzeln ons derſich auß / ſchneiden darnach die Wurtzel ab / hencken dies ſelbigen an den Halß / tragen die alſo ein zeitlang / das ſol nit allein die Flecken der Augen / fonder auch das rinnen derfel» ben vertreiben. Die andern graben die Wurzel auß ohn einige ſuperſti⸗ tion oder heyoniſches Affenwerck / ſchneiden die in neun tuͤck die Flecken in gemeldter zeit verzehren / ſonern auch alle Ge⸗ brechen der Augen hinweg nemmen. Die dritten hencken die Wurgel alſo gantz oder nur ein ſtuͤck darvon an Halß / tragen die eine zeitlang / vnd befinden gute beſſerung darvon / wie ich dann ſolches ſelbſt offtermals geſehen hab / vnnd iſt nicht ohne daß Gott der Allmaͤchtige die Gewaͤchs / Wur⸗ zeln / K geſegnet vnd jhnen in erſchaffung der Welt vnd aller Crea⸗ turen / wunderbarliche vnd heimliche verborgene Kraͤfft vnd Wirckungen eyngegoſſen oder gegeben hat / die ohn allen zweiffel vnſern erſten Eltern vor dem ſuͤndtlichen Fall nicht vnbewuſt geweſen / aber hernachmals durch den Fall wider verborgen worden ſeindt / darvon wir etwann durch langwi⸗ rige erfahrung nur ein wenig Schaͤttens erlanget haben / daß wir bekennen muͤſſen daß viel heimlichkeit inn der Na⸗ tur verborgen / die wir mit vuſeren Sinnen von wegen deß Falls vnd der Suͤnd nicht begreiffen moͤgen / ſonſt wirde ſo vns ſolche Ding vollkommenlichen bewuſt / der Menſch ſchier vnſterblich ſeyn: Aber der Teuffel der wie ein Aff alle ding Gott dem HExren nach thun wil der verkehret alle gu⸗ te Mittel Gottes inn einen Aberglaubiſchen / Heydniſchen oder Juͤdiſchen Mißbrauch / inn dem er mit gewiſſen Cere⸗ monien / Geberden / beſonderer zeit vnnd andern dergleichen Heydniſchen vnd Teuffeliſchen Santafeyen die Menſchen verſuͤhrt vnd verblendet / daß ſie alſo guß den guten Mitteln Gottes einen Abgott machen / vnd den Teuffeliſchen / Aber⸗ glaubiſchen Fantaſeyen vnd Ceremonien mehr Krafft vnd Wirckungen zuſchreiben / dann Gott dem HERREN der alle Mittel gut geſchaffen / fo jeren wir dieſelbig mie Danck⸗ ſagung gebrauchen / welches ein ſchroͤckliche Sund vnd fie alle Chriſten bey verluſt jhrer Seeligkeit / meiden vnd fliehen ſollen. Vnnd fol ſich derwegen niemandt betriegen laſſen / daß offtermals ſolche aberglaubifche Mittel die Menſchen helffen / dann Gott der HERR ſolches auß gerechtem Br, theil von wegen vnſers Vnglaubens verhenget / vnnd dem Teuffel groſſen gewalt vnd macht gibt vber die Kınder def Vnglaubens / welches wir dann taͤglich erfahren / daß fol, che zauberiſche Artzeneyen bey den Aberglaubiſchen Mens ſchen viel vermoͤgen / vnd bißweilen dem Menſchlichen Leib groſſe hilff thun / darneben aber der Seelen toͤdtlichen fchas den zufuͤgen. Bargegen auch ſo ein rechter frommer Chriſt vnd Flinde deß Aberglaubens ſolche vnoedenliche Mittel ar; brauchet / vnd ſein hoffnung vnnd vertrawen auff Gott den HERREN vnnd nichtauff die Heydniſche Aberglaubiſche E Ceremonien vnnd deß Teuffels betrieglich Gauckelwerck fer get / ihme gar vnd nimmer nichts helffen. Daß aber der Teuffel ſolche Beſſerung vnnd Geſundtheit deß Leibs bey den Kindern deß Vnglaubens kraͤfftiglich wircket / vnd nicht Gott der HERR / haben wir tagliche Exempel / deren wir nun eines erzehlen woͤllen / welches zu vnſerer Zeit ſich zu getragen. Es iſt ein Weibin der Statt Rotweil geweſen / die hat groſſes Augenwehthumb ein lange zeit gehabt / viel raths darzu gebraucht / vnd nichts helffen woͤllen / iſt ihr let, lich ein pergmentener Zedel gegeben worden / Den ſouſie an Das Erſt Buch / Don Kreukern. dreuter / Stein vnd andere dergleichen ding reichlich 499 . Halß hencken / vnd eine zeitlang auff bloffer Hant fragen / fo werde jhr fach ſich zur befferung führten vnnd dep groſſen ſchmertzens erledigt werden/ doch male fie einen guten glau⸗ ben vnd vertrauen haben daß der Zedel jhr heiffen werde: Die Frauw hat den Zedel darauf angenommen vundan Halß gehencket / da hat ſich jhre Augenfrancke täglichen ger beſſert / alſo daß ſie in kurtzer zeit gar geſundt worden / vnd jhr nichts gemangelt hat. Darauff hat ſich num zugetragen dz ein ander altes Weib gleichfalls mit groſſem Augenſchmer⸗ tzen beladen worden / Tag vnnd Nacht ohne vnderlaß keine ruhe koͤnnen haben / darzů nicht geſehen koͤnnen / vnnd nad) dem fie viel Mittel verfucht vnd ſie nichts helffen woͤllen / ſon⸗ dern der Schmertzen von Tag zu Tag mehr zugenommen / vnd gar hat erblinden wöllen/ iſt jhr angezeigt worden / wie ein Weib zu Rotweil in der Statt were / die auch vnleidlich groß Augenwehe erlitten / viel Mittel gebraucht / aberes het⸗ fe fie nichts helffen wöllen/biß jhr endlich etwas were gegeben worden daß fiean Halß hencken ſolte / vnd eine zeitlang tra» gen / fo wirdt jhr geholffen werden’ dadurch fie dann inn kurs ger zeit der Schmergen verlaſſen / vnd ſie jhr Geſicht wider befommen here. Wie nun die gute Frauw daſſelbig gehoͤrt / harte fie nicht vnderlaſſen koͤnen / nachfragens zu haben vnd dieſelbig Frauw zu jhr zu kommen freundtlich bitten laſſen / welches jhr hicht abgeſchlagen worden. Als nun das gemel⸗ tealte 21 cıb zu deren kommen vnd jhren maͤngel angehoͤret / auch gebetten worden iſt / fie woͤlle jhr doch das jenig ſo ſie an⸗ gehenceket ein zeitlang leihen / ſie wolle es jihr widerumb nver⸗ fehret zuſtellen / hat es Ihr das ander Weib verwegert / ſpre⸗ chend es ſeye jhr ſo lieb daß ſie es nicht von ſich gebe / doch Die, weil es nur ein Briefflein ſeye / woͤlle ſie es jhr vergoͤnnen ab⸗ ſchreiben jn laſſen / doch muͤſſe es auff ein Jungfrarwen Der; — gamen geſchrieben werden / darauff das Fran.fe Weib die verordnung gethan/ daß ſie ein ſtůcklein deß pergaments zu wegen gebracht / vnd nach einem armen Schuͤler geſchickt / jhme das Zedlein geben abzuſchreiben vnnd ein Pfenning o⸗ der vier zu ſchencken verſprochen. Der Schuͤler hat das Ze⸗ delein genommen darinn nichts anders dann ſeltzame Cha» racter vnd vnbekannte zauberiſche Woͤrter geſtanden / welche der Schüler nie verſtanden oder nachſchreiben hat koͤnnen / vnd hette doch gerne die vier Pfenning verdienet / nimbt alſo das Pergamen vnd ſchreibt darauff / Der Teuffel ſtech diſer alten Fraͤuwen die Augen auß vnnd ſcheiß jhren die Lucken / wickelt das Zedelein zuſammen vnd gibts der Frawen / nimbt ſeinen verſprochenen Lohn vnnd zeucht darvon. Die gute Frauw nehet das Zedelin in ein Tuchlin / hencket es mit gu⸗ tem glauben vnd vertrawen darauff an den Halß wie jhr be⸗ fohlen ware / vnd truge es ein zeitlang / da wurde der Frawen in Eurgerzeiemirvieler ah enfchenverwunderung geholffen / alfo daß jederman die gewiſſe Runfkbegererabjufiprerben/ vnd der Fraͤuwen gute verehrungen darſuür zugeben verheiſ⸗ ſen worden / da aber dieſes Geheimniß offenbaret wurde / be⸗ gerte es niemandt abzuſchreiben / hab derwegen hie an dieſem Ort nicht vnderlaſſen woͤllen dieſe warhafftige ltoriam zu erzehlen / darmit ſich menniglich wiſſe vor ſolchen verbotte⸗ nen / Heydniſchen / Aberglaubiſchen vnd Teuffel iſchen Mit⸗ teln zu huͤten / dann es iſt waren Chriſten viel beſſer vnd heyl⸗ ſamer / daß ſie kranck ſeyen vnd bleiben / wo jhnen nicht mit natuͤrlichen Mitteln mag geholffen werden / dann daß ſie die Kranckheit mit verbottenen vnnd derengielchen erzehlten A⸗ berglaubiſchen mitteln / zu GOttes deß HERRER ſchmach x vd fchaden der eelen verrreiben wolten / welches auch fein rechrfinniger Chriſtlicher Medi us nimmermehr thun wirt / vnnd ſollen hilich alle fromme / ehrlieben de vnnd Gottſelige ——— die vermahnung Ma tuan an alle Medicos laſſen augelegen ſeyn vnd dieſelbige zu Gemuͤth fuͤhren / die alſo lauter. Medicus non conhlulacea, quæ ın perniciem vergant animarum, Męe ius eſt enrim nos ſemper zgrotare, uam cum Dei comwumelıus fanosele. Roͤhrlinkrautwurtzel am Halß auff bloſſer Haut getre⸗ gen / vertreibt das drittägig Feber. Tt uij Roͤhrle m⸗ 500 D. Jacobi Theodori Tabern montani / A Roͤhrleinkraut friſch geſtoſſen / miltert das hisig Zipper» F mal v. oder ſechs loth getruncken vnd den täglichen Trauck lein vnd die Gliedtſucht / wie ein Pflaſter vbergelegt / das thut auch der außgepreſt Safft / leinine Tuͤchlein darinn ge⸗ netzt / vnd vbergelegt. — Das gruͤn Roͤhrleinkraut geſtoſſen vnd Pflaſtersweiß v, bergelegt / leſchet die his der ſchwartzen brennenden Blatern. an den Beynen / Bruͤſten / Gemaͤchten vnnd andern orten dep Leibs. Oder mach nachſolgendes Saͤlblein zu den gemeldten Blatern. Nimb Roͤhrleinkrant das gruͤn vnd frifch iſt / Ro⸗ fenölcoder vnzeitig Banmölen/pof.jedesung, ſtoß dz Kraut klein / thue es in ein Keſſelein / ſchuͤtte das Baumoͤlen daruͤ⸗ ber / laß ſittiglich ober einer Glut fieden biß der Safft def Krauts gar verzehret iſt / darnach drucks hart auß durch ein B ſtarckes vnd enges tuch / zerlaſſe darinn vier ungen Wachs vnd iij v5 Hirtzenvnſchlit / laß darnach kalt werden / thue ferrner dareyn viij. vngen gewaͤſchenes Bleyweiß auß einem Roſenwaſſer / ij. loth gewaͤſchenes Silbergleths alles auff ſubtieleſt gepuͤluert / vnd ij. Eyerweiß von friſch gelegten Ey⸗ ern / ſolches vermiſch wol durcheinander mit einem huͤltzenen Stoͤſſer / biß daß Eyerweiß wol mit der Salben ſich verein, baret hat / darnach behalts zum gebrauch. Dieſe Salb die, net nicht allein wider die obgemelte higige Blatern / ſonder auch zu allen hizigen Geſchwulſten vnd Entzuͤndungen. Roͤhrleinkraut in Waſſer / Bier oder Wein geſotten / vnd damit die Wunden vnd Schaͤden gewaͤſchen / reyniget vnd — dieſelben / vnnd fürdere fie treffenlich zu der hey» ung: ‚Man macht auch auß dem Roͤhrleinkraut cin heylſames Cvñ edles aut Wundpflaſter / das alle frifche Wunden gewal⸗ tig heylet / vnnd feine engändung oder Wundtſucht darzu H ſchlahen laſſet / das wirt alſo gemacht: Man nimbt de fri⸗ ſchen Roͤhrlinkrauts xvj vntz / Bachbungen / junge Weiden, bletter / Sauickel / Ackeleybletter / Gundelreb / fpien We gerich / ſpiz Wundtkraut / Branntlattich / Egelkraut / jedes zZ) 3.005. Ale gemeldre Kreuter follen friſch vnnd grün feyn/ die fol man zerfchneiden vnd klein ſtoſſen / darzu thun frifchen Meybuttern / Baumoͤlen / jedes xvj. vntz / guten fürnen Wein xij · vntz / darnach inn einem bequemen Keſſelein vber einer Glut laſſen ſittiglich ſieden biß der Wein vnd alle Saͤfftig⸗ keit der Krenter verzeheret iſt / als dann ſol mans hart mit ei⸗ ner Preſſen auß drucken. Wann das geſchehen ſoll man fer⸗ ner darinn zergehen laſſen / Jungfraͤwenwachs xij. vntzen / Pinhartz / Terpentin oder Lerchenhartz / jedes viij. vntz / Hir⸗ D envnſchlit iiij. vntz. Wann dieſe zergangen ſoll mans laſ⸗ ſen kalt werden vnd allgemach ruͤhren biß es kalt wirt / ſo haſt du ein fuͤrtreffenlich vnd heyſſames Wundtpflaſter / welches mit dem obgemeldten Wundtranck von dem Roͤhrleinkraut in heylung der Wunden nicht mag verbeſſert werden. Roͤhrleinkraut oder Pfaffenblatt gediſtilliert Waſſer. Dentis Leonis aqua ſtillatitia. As Roͤhrleinkraut folim Aprillen oder im anfang deß Meyens gediſtilliert werden / wañ es in feiner vollkom⸗ menen Bluͤht iſt / als dann fol man Kraut vnnd Blumen mit der Wurtzeln klein hacken / vnd diſtillieren durch die Ve- ficaın, wie wir gelehrnet haben das Endiuien vnd andere kuͤ⸗ lende Waſſer zu diſtillieren. Innerlicher gebrauch deß Roͤhrlein⸗ krautwaſſers. MN Oerleinkrautwaſſer iſt ein gute Artzenen wider das fie, INchen in der Seiten eroͤffnet die verſtopffung der Leber vertreibet die Geelſucht / dienet wider den grunen Siechta⸗ gen vnd die hitzige Waſſerſucht / deßgleichen wider alle hitzige Scher/ Tertian / Quartan / vnd die Feber die von der Gallen kommen / bringet ruhe / machet ſchlaffen / vnnd treiber den Harn gewaltiglich / rehniget Die Nieren / Harngaͤng vnnd Blaſen / verbeſſert alle hitige entrichtung / aller mnerlichen u Glieder deß Eingeweyds / deß Morgens vnd Abends / jedes» damirgemifcher: In ſumma diſes Waſſer mag in aller maſ⸗ fen vnd geſtalt allein vor ſich ſelbſt / oder mie Syrupen vor miſcht gebraucht werden / wie das Wegwarten oder Endi⸗ ufenwaſſer. Etliche beygen das Roͤhrleinkraut acht tag in gutem fürs nenem Wein / darnach diſtillieren ſie es dag gewinnt einen ſauwrlechtigen Geſchmack / das gebrauchen ſie wider den fallenden Siechtagen / vnd gebens eyn wann dieſe Kranck⸗ heit den Menſchen anfahen zu ſchuͤtten / vnd ſol ſolches ein bewehrt Experiment ſeyn. Euſſerlicher gebrauch deß Roͤhrlein⸗⸗ krautwaſſers. Sꝛ⸗ Roͤhrleinkrautwaſſer dienet wider das Hauptwehe⸗ thumb von Hitzen / leſchet die Hiz vnd Brunſt der Le⸗ ber / zweyfaͤche leinine Tuͤcher darinn genetzet / vnnd vber die Stirn’ Schlaͤff vnd die Leber gelegt / das zeucht die hin her⸗ auß vnd leget den ſchmertzen / ſo mans ſo offt es trucken wirt / wider erfriſchet. Das Roͤhrleinkrautwaſſer dienet wider die hitzigen vnd roten Augen / vnd vertreibet die Flecken darinn / jedertweilen Mliche Troͤpfflein dareyn gethan. Zu ſolchem gebrauch nem⸗ men etliche die Blumen allein vnd diſtillieren die in Balaco Matrix, ) Roͤhrleinkrautwaſſer verrreiber die roren Blaͤterlein ine Angeſicht / leſchet die Hitz vnd kuͤlet daſſelbige / machet auch ein lauter Angeſicht / daſſelbig offtermals darmit beſtrichen vnd von jhm ſelber laſſen trucken werden. Wider das hitzig Hauptwehthumb: Nimb Roͤhrlein⸗ krautwaſſer vj. vntzen / Chamillenwaſſer ij. vntzen / Roſen⸗ eſſig anderhalb vntzen / Ganffer zehen Gerſtenkoͤrner ſchwer / temperir das durcheinander / netze zweyfache leinine Tuͤchet darinn / vnd lege die lauwlechtig vber die Stirn vnnd beyde Schlaͤff / ſo offt fie auch trucken werden / ſo erfriſche fie wider es wirdt die Hitz gewaltig außzie hen / vnnd den ſchmertzen miltern. | Wider die entzuͤndung der Leber: Nimb Nöhrleinfraut waſſer viij. vntzen / Endiuienwaſſer vier ung / Roſeneſſig 1. vntzen / Bleyweiß j. vntz. Vermiſche ſolches durcheinander / netze ein zweyfach leinin Tuch dareyn / vnnd legs lawlechtig vber die Leber / vnd erfriſch es offt. rRoͤhrleinkrautwein. Hedypnoites, oder vınum ex denteLeonis. I >) Ba dem Roͤhrleinkraut macher man ein herzlichen gu⸗ ten Wein/darvon nimbt man allein die Wursel/wäfcht vnd reyniger die / darnach laͤſſet man ſie trucken vnnd dire werden / nimbt deren xxxij. vntzen / ſtoſſet fie groblechtig / mas chet ſie darnach eyn mit haͤſelen Spaͤhnen in ein zwoͤlff oder viertzehen maͤſſigs Faͤßlein / ſchlaͤget daß Faͤßlein zu / fuͤllets mit einem guten Moſt / laſſet den daruͤber verjaͤhren / vnnd verwahret den vber Jahr wie ein andern Kreuterwein. Die⸗ ſer Wein eroͤffnet die verſtopffung der Leber / vertreibet die Geelſucht / den grünen Siechtagen vnd die Waſſerſucht / er dient wider die Harnwinde vnd troͤpfflingen harnen / iſt ein heylſamer Tranck in den Tertian / Quartan vnd den al⸗ ten faulen Magenfebern / die jhren vrſprung von der Gallen vnd verſtopffung der Leber haben. Roͤhrleinkrautſyrup. Syrupus Hedypnoidis, j oder ex dente Leonis. N Syrup von dem Roͤhrleinkraut wirt von dem Safft deß Krauts vnd der Wuͤrtzeln alſo bereytet: Man nimt deß außgedruckten gelaͤuterten Saffts iij. Pfundt / weiſſen Feinzucker ij. Pfunde, Vermiſchet ſolche vnd laſſets inn ch nem Keſſelein vber einer linden Glut gemaͤchlich zu einem Syrup fieden/ wie wir ſolches hiebevor von dem Wegwar⸗ tenſyrup gelehret haben. | Dieſer Syruß wirde zu allen oben ersehlten innerlichett Kranckheiten ar TE 7 RE u ————— 57 An ı ME un m — u Te En | | \ | } A Kranckheiten heylſamlich gebrauchet / vnnd iſt in allen din? gen kraͤfftiger vnnd ſtaͤrcker als der Wegwarten oder Endi⸗ nienſyrup. Exriract von dem Roͤhrleinkraut. Hedypnoi- dis extractum. gr, Cr Extract von dem Roͤhrleinkraut / fol auß der Wur⸗ tzel / Kraut vñ Blumen bereyt werden / wie von der Weg⸗ warten / ſol auch gleichfalls zu obenerzehlten Kranckheiten gebraucht werden. dis ſal. SD Salz vom Roͤhrlinkraut fol kuͤnſtlich wie das Wer, muthſaltz außgezogen / vnd wie dag egwarten ſaltz ge⸗ brauchet werden / vnder anderm aber iſt es faſt dienlich wider die Waſſerſucht vnd den verhaltenen Harn / allein oder aber mit andern Artzeneyen vermiſcht gebrauchet. Rroͤhrleinskrautſaltz. Hedypnoi- Das Fuͤnff vnd zwantzigſt Cap. Von dem Kondrillenkraut. I. Blauwe Condrillenkraut. Chondrilla cœruleal. 5 Ri x = 8 An N KR RES, Hals X RR N TR Su > \ & * 8 N —8 —F “N — N & RN un, 7 S — > ) BER: 3 4 F ar 1 8 — * ⸗ * ag) ig Z I g Y \Jofcorides der befchreibe der Condrillenkreu⸗ ter nur zwey Gefchlecht / wir aber haben deren heu⸗ tigs Tags acht Geſchlecht. I. Das erſte Geſchlecht welches auch Diofcorides in der erſten Stell befchreiber/ hat eine weiſſe / lange Wursel/voller weiſſen Milchfafft fo man die entzwey bricht / die Bletter / ſten⸗ gel vnnd blawe Blumen ſeindt der wilden Wegwart durch⸗ auß aͤhnlich / außgenomen daß fie kleiner ſeindt / derwegen es etliche vor ein Geſchlecht der wilden Wegwart gehalten wirt / wie es dann auch iſt / vnd von den alten Lehrern auch darvor gehalten worden iſt / wis ſolches Dioſcorides lb, ı. F K Das Erſt Buch / Bon Kreutern. 501 II. Weiß Condrillenkraut. Chondıtillaalba 11. cap. 119, bezeuget. Die Stengel und Bletter diefes Ge⸗ waͤchs ſtecken volles weiſſes Milchſaffts. Der Geſchmack iſt bitterer dann der Wegwarten. Wiewol aber dieſes Kraut nicht allenthalben in Teutſchlandt gemein iſt / ſo waͤchſet es III. Blauwe Condrillen mit breyten Blettern. Chondrilla latifolia cœrulea. III. — I BEN air — S # 5 ra — — Site = /% ‘ 7 N Y 17/0 N UN j { f By rl Te \ te S. N us 7 2 \ N 9 —— RE | u — he — — — — — — Ta — so2 8: Tacodi Theodor Tabernæ montant / F A 1V. Hiſpaniſch Condrillen. VII. Bießcondrillen. \ Chond:illaHifpanica IV. ' Chondtilla iuncea VII. — — —— Kern # D NER. = — B % N & r A { Ind IN, HN, N A AUS | SUN j NG —*4 — | E 5 < NS > 1 Ws — HT - m = | I | N G GG nr H HER se Gewaͤchs ftecfer voller weiſſer Milch afft / vnd iſt MIRSEITIRTETEE aa am Ge⸗ I Masze SIRDEIDEBDTETDIESEN ſchmack ſehr bitter wie die obgemel | | il 0 ER ET | —— IA “ V. Geel Condrillenkraut oder/ Gee⸗ er VIII, Meerconprilfen.| || “6 fer Wegſonnenwuͤrbel. AA Chondtillamarina VIII, ‚ll ER | R | 3% E | X RN, AN |) u Chondhtillalutea V. * N J N * J 2 "we AN ’ * EN I IVUE I Vi i IESSTEITIDDETIÄSTTTLTEN & N — 2 Dil —J f ) 9 — hi) ' 2 —23868 1 DRRETIREITRI BP ii METSERLEIDSDDDECLDODEDL — 1 j 3 a, J 30 * n Hl 3. VL Griechiſch Condrillenkraut. 8 I) BD Ei ) —* Chondrilla Græca VI. ea al in, — 9 J 00 ——— RR Aut IN! doch inn erfichen orten auffden Hübeln/in sähe / leymech⸗ —4000 tigem Erdtreich oder letten Grund / bey Baſel / im Elſaß / | Na vnnd fonderlich aber zwiſchen den beyden Churfuͤrſt lichen Na IE 603 Staͤtten Oppenheym und Meyns/onderhalb Neerſchheym ui INN an dem roten Berg/ da wir fieingiemlicher menge gefunden I} l A vnd auch abreiffen haben fallen” II; El) 11, Das zweyt Geſchlecht iſt dem jetztgemeldten mit der —* * ei u et Wurzel/ Kraut / Stengel vnd Blumen in allen dingen IV, Das vierdte Gefchlecht har ein weiſſe / safechtige I | hi —49 | gleich/ aufgenommen daß die Blumen ſchneeweiß / wir fie Wurteel / die Bletter ſeindt dick / hart vnd feſt / lang / in viel J >= E an dem vorigen (chin Himmelblause feindt. Es waͤchſt an K Blerrertieffserfpaleenond auff allen feiren geringsberumd mie kleinen Schnittlin gleich einer Sägen zerkerffet / der Stengeliftden Stengeln der andern dreyen Geſchlechten nicht. ongleich / faſt anderthalben Schuch oder einer Int | 111, Das dritte Gefchlecheiffvon den beyden jenrgemel, lang/hatvielen Nebenaͤſtlein / auff welchen Purpurbraune | N BU al gen andersmichtonderfcheiden / dann daß die Wurel vnd Blumen auf ſchuͤpechtigen Böllelein oder Hauptien vo J— der Stengel groͤſſer vnd hoͤher / vnd die Bietter breyter vnnd ſen / wann dieſelbigen vergehen / folget ein glatter / warn J nicht ſo tieff biß zu der Mittelrippen zerſchnitten ſeindt wie iechtiger vnd glanzender Samen / der vergleichet ch derg⸗ die zwey erſter Geſchlecht. Die Blumen ſeindt Himmel⸗ ſtalt halben dem Samen deß wilden Saffrans / vnd hat am blauwe wie die Blumen der wilden Wegwarten. Das gan⸗ obern theil rauhe Buͤrſtlein oder Haar / anzuſehen wie ein vorgemelten orten / wirdt aber ſelten gefunden / die haben wir an dem Rotenberg auß raben vnnd in Garten gepflantzet vmb der ſeltzamkeit willen Zen — e — = — —— an a — — — —— — — —— — kleines A ffeines Igellein / der Geſch bitterechtig. Dieſes Kraut wirdt beyonsin den Suftgärten allein ges elet / vnd waͤchſt faſt gernin einem jeden Erdrreich Iſt vns erſtlich auß Hiſpanien von dem Edlen Herzen Hen⸗ richen von Wildberg der Koͤniglichen Maieſtat Diener auß Hiſpanien geſchickt worden / vnd hernachmals auß sangen» dock da es in groſſer menge waͤchſet vnd gefunden wirdt⸗ V. Das 5 Geſchlecht / hat ein lange/ zarte / weiſſe vnnd ſafftechtige Wurtzel / die Bietter find lang / etlicher maſſen den Wegwartblettern ähnlich / außgenommen daß fie wei, ter vnd tieffer zerſpalten vnd in viel Zincken oder Rebenblet⸗ ter abgetheilt ſeidt / die ligen auff der Erden außgeſpreytet / der Stengeliſt rund / Elen hoch / voller Milch / der theilt ſich obenher in etliche Nebenzincklein auß / darauff wachſen auf p jhren Knoͤpfflein herauß ſchoͤne goltgeele Blumen / die ſeind kleiner dann die Blumen der Wegwarten / der Geſchmack dieſes ganzen Gewaͤchs iſt bitter mit einer ſuͤſſigkeit vermi⸗ ſcht. Es waͤchſet auff ſteinechtigen Buͤhein vnnd Rechen — auch in zaͤhem / feyßtem vnd gebauwenem Erdt⸗ reich. | Vl. Dasfechfte Geſchlecht / hat ein lange Wurzel / klei⸗ nen Fingers diek / mit ſehr wenig Zaſeln / aͤſchengrauw oder grauwfarb / die Bletter ſeindt lang / der Wegwarten mit den Schnitten faſt aͤhnlich / aber doch kleiner / aͤſchen farb mit zar⸗ ter Wollen vberzogen / die ligen vnden her auff der Erden: Der Stengel wirdt eines Fuß oder anderhalben Spannen lang / der iſt weiß vnd wollechtig / vnd in etliche Nebenzweig⸗ lein abgetheilet / darauff geele / gefüllte Blumen wachfen/ fleiner dann die Blumen der Wegwarten/den Blumen def Habbichkrauts aͤhnlich / die auch endtlich zu kleinen zarten / € wollechtigen Koͤpfflein werden / vnd hinweg fliehen / wie die Koͤpfflein deß Pfaffenbiats / vnd der Habbichtreuter. In den Wurtzeln / Bletter vnnd den Stengeln findet man ein bleychen Safft / welcher ſo er trucknet / wirdt er roͤtelechtig. Es wirdt diſes Kraut wie andere frembde Gewaͤchs bey vns allein in den Luſtgaͤrten gepflantzet / dann es von ſich ſelbſt in dieſen Landen nicht waͤchſet / vnnd fol erſtlich auß Griechen, landt von Zacincho zn vns gebracht worden ſeyn / wiewol fie auch in Italien waͤchſet. VII. Das ſiebendt Geſchlecht har ein weiſſe / kleine / hol, zechtige / zaͤhe Wuryel / iſt volles weiſſes Milchſaffts. Die vnderſten Bletter ſeindt den Wegwartenblettern aͤhnlich / doch viel kleiner vnd zarter / die ligen auff der Erden vnd ver⸗ dorren bald von der Hitz der Sonnen / alſo daß viel meynen dieſes Gewaͤchs gewinn vnden her feine Bletter / an den bin, D gechrigen zaͤhen Stengeln hat es von vnden an biß oben hin⸗ auß viel kleiner Spitzlein an ſtatt der Bletter / die durch jhre vnderſcheidt vmb die Stengel herumb wachſen / Es theilen ſich auch Die bingechtige Stengel inn Nebenzweiglein auß / darauff kleine / geele Bluͤmlein wachſen / die werden zu klei⸗ nen wollechtigen Koͤpfflein / vnnd fliehen hinweg / wie die Koͤpfflein der nechſtgemeldten Condrillen. Diefes gantze Gewaͤchs iſt voller geeler Milch / vñ eins bittern gefchmacks. | Es wächft allenthalben in oem Wormbſer vnd Altzeyergaw | in den gebamenen Fruchrfeldern vnd Brachäckern. | Vıilı Dasacht Hefchlechr/ hat vielrunder / Eleiner vñ — —r — —— nr —— — — 7 — — — — — T m h langechtiger Wuͤrtzlein / die an fleinendünen Faͤdemen hans gen / wie die Erdeycheln / die ſind außwendig dunckelleibfarb⸗ Er E inwendig weiß vnd voller Saffts / die Dlärtlein ſeindt klein ge | wie die Blaͤtlein deß Kreutleins Hiofeyus, Die ſtehn an lan⸗ id gen/dunnen = tielgen/ werden fümmerfich einer Spannen — lang / darauff wachſen geele Blumen wie die Blumen deß ft Roͤhrleinkrauts / die lichen auch wie diefelbigen vom windt a darvon, Es wächfer auch diefes Gewaͤchs nit von füch ſelbſt en in Teutſchlandt / ſondern wirdt allein in den Luſtgaͤrten gezie⸗ ne let / aber in der Prouintz Franckreich und Languedock waͤchſt h⸗ es von ſich ſelbſt / von dannen es zu vns gebracht wirdt. » Ron den Namen der Eondrillenfreuter. A DE Sondrillenkreuser werden heutiges Tags den gemei⸗ 11 ] Das Erſte Buch / von Kreutern 503 mack daß ganzen Gewaͤchs iſt F nen Artzten vnnd Apoteckern vnbekannt / der wegen ſie dann G fehr wenig in der Argeney gebraucht werden. I. Das erſt Geſchlecht iſt das recht vnd wahr Condrillen⸗ kraut welches Diolcorides,Galenuspnd andere Griechiſche Arget befchrieben haben / vnd wirde von ihnen Griechiſch ge⸗ nannt / Kordemn oder Kordermn, von Plinio Xovdpu nor, vnd von Galeno, Xarderas, mit einem eynfachen A. Lateiniſch / Chondrilla, Condtilla oder Condrylla, Chondryllum, Chondrylle, oder Chondtile, von den Kreurfer zum vn⸗ derſcheidt der anderen Geſchlecht / Chondtilla coœrulea. [Cbondtilla czrulea,C,B. prima cichorez {imilis , Cord, ın Diof.tenera, Cord. Condtilla,Dodo. gal. altera, Do- do, cziuleaBelgarum, Lob, an Condrilla Cælal. & prima Anguil. Apate Dalechampii Lugd.] Bon Serapıone dem Arabifchen Artzet wirdt fie lib. im p- cap. 43. Candarel, Amiron vnd anderswo Cadaron, Arabiſch genannt. Italia⸗ niſch / Condrılla, Terra Crepolo, Lattaiuola vnnd Lartedangelir. Hiſpaniſch vnnd Portugalliſch / Lietugas Liechugas dentre los planos, das iſt / Lactuca intet legeresnafcens. Behmiſch / Kozy Cecek. Franssfifch/ Laiteron, Leitterun, Lertron vnd du Letron. Flehmiſch vnd Brabaͤndiſch Blaen Condrille. Eng, iſch / Condrille / Gumme Suecorie/) vnnd Teutſch / Coñ⸗ drillen kr aut / blauw Condrillen vnd kleiner Sonnenwirbeſ. II. Das zweyte Geſchlecht wirdt pon den Kreutlern Chondrilla vnnd Condtilla alba genannt, Italianiſch? — Condrilla bianca. Englifch / whyte Condrille, Brabaͤndiſch vnd Flehmiſch / witte Condrille / vnnd Hochteutſch / klein Condrillen / vnd kleiner weiffer Sonnenmwirbe L, lil. Das dritte Geſchlecht wirdt von den Kreutlern / H Condrilla maıor vnd Cundnilia latrfolia genannt. Hoch, teutſch / groß Condrillenkraut. 1V. Das vierdte Geſchlecht wirdt von den Kreutlern Condtrills oder Choudtilla purpurca genannt. Chonotd- lafolıis lacınıatıs lerratis, C. B.] Item / Condtilla Hiſpa- nica, Condrilla Norbonenfis, dieweil es erſtenmal anf Hi⸗ ſpanien in dieſe Landt kommen / vnd inn Languedock haͤnffig von ſich ſelbſt waͤchſet. Es wirdt auch von etlichen Crupıina geheiſſen / die vrfach aber ift ons vnbewuſt. V. Das fünffte, Geſchlecht wirdt von den Kreutlern Chondtilla lurea genannt. Italianiſch/ Condrilla Gıalla. Srangöfifch/ Letteron laune. Engliſch/ Yelowe Condrille. Flehmiſch vnd Brabaͤndiſch / gheel Condrille. Hochteutſch / geel Condrillen / vnd geeler Wegſonneßwixbel. VI, Das ſechſt Geſchlecht / wirdt von den Keeutlern ge⸗ nannt zaciutha, Condrilla Graca, Condrilla Verrucatia, von Matthiolo Cichorium Verrucatium, vnnd Cicorea Verrucaria. [ Chondtilla verrucariaaltera,C. B. Condtil- la prior, Clut.hıfp. Dodo. Lugd, prior Diofcoridis, Lobe- lo, Verrucaria chondrilla prior, Lugd, Hieracium magnũ Dalech,Lugd,] Italianiſch / Zacintha. Mezzudı caualliero, Mazzajerrata, vnd Cicoria Verrucaria. Flehmiſch und Dras baͤndiſch / wratte Condrille. Engliſch / Gomme Succorii / vnd Teutſch / Griechiſch Condrillenkraut. Der hochgelehrt vnd weitberuͤhmbte Philolophus Kembertus Dodonzus, haltet dieſes Gewaͤchs vor das erſt Geſchlecht deß Condril⸗ jenkrauts Dioſcoridis, aber es mangelt die blauwe Blum vnd die geſtalt vnd form der Bletter / Die der gemeinen Weg, x wartfoähnlich feinde/ daß wo bis Bletter nicht kleiner / lin, der / zarter vnnd die Blum auch kleiner were / man fie nicht wol von der Wegwarten vnderſcheiden wirdt koͤnnen / ders wegen man in keinen zweiffel ſetzen ſol / daß vnſer erſtgeſetzte Condrillen nicht das ware Condrille der Alten ſeye / von wel⸗ chem auch das zweyt vnnd dritee nicht moͤgen abgeſoͤndert werden. | VII. Das fiebend Sefchlecht wirdr von den Kreutlern Chondiıilla tuncea, Choudiilla viminea, vnnd Condrilla aruenlis genannt, [Chon- u 504 A Chondrilla iuncea vilcofa aruenfis. C. B. Chondei F Turn, altera Cord. in Diof.prima Diof. Columnz, Con- drilla viminea, Cluf, hif, viminea vilcofa vinearü,Lob.i- con. Lugd. Condrillz fpecies in collibus & vineis, Cæſal. Cichotea procera, Trag, Cichorium fyl.lutenm, Dodo- nzo.] Hiſpaniſch heiſſet fie wie Herr Carolus Clutius be⸗ zeuget / Iunquerina vnd aiuniera. Teutſch / Bieß Condrillen oder bingechtig Condrillen vnd Acker Condrillen. Engliſch Ruſchie gum Succdrie.) — Vill Das acht Geſchlecht halten wir vor das zweyte Geſchlecht Chondrillæ Diofcoridis, fintemal vnder allen erzehleen Geſchlechten fich keines beffer darzu ſchicket / als & ben diefes von wegen der böllechtigen runden Wursefn, Der weitberuͤhmpte Matthias Lobelius der dieſes Kreutlein erſt⸗ mals gefunden vnd an das Liecht gebracht / vermeint es ſeye das Cichorium oder Perdicion Theophraſti. Es ſol aber vnſer Condrilla altera Dioſcoridis bieiben / biß wir eines beſſern bericht werden. Dieſe wirdt von Diolcoride Grie, chiſch genannt/Xovdesantrseg, vnd Kövdeimn poyyurn Ca⸗ teiniſch / Condrilla altera Diofcoridis, vnd Condrilla ro- tunda. Von den Kreutlern wirdt ſie Condrilla bulbofa, vnd Condrillamarına genannt. [Chonditilla bulbofa ma- rina, C. B. Condtilla pufilla marina lutea bulbofa, Ad, Lob,an Chondtillz fecunda fpecies, Anguil, Herba ter- ræctepolo fimilis, Cæſ. Cichorium bulbofum Dalech.qui- buldam Perdeciur Diofcorides, Lugd.] Flehmiſch vnnd Brabaͤndiſch / bolachtige Condrille vn Zee Eondrille. ¶ Eng. liſch Sea gum Succorie.] Hochteutſch / Meer Condrillen / vnd bollechtige Condrillen. © Bon der Natur / Krafft / Wirckung vnd Ey⸗ genſchafft der Condrillenkreuter. Sg Condrillenkreuter haben die Natur / Krafft vnd Wir, ckung gleich wie die Wegwarten / außgenommen daß ſie mehr zu trucknen geneiget ſeindt / moͤgen doch wol wie die wilde Wegwart gebraucht / vnnd je eines vor das ander ge⸗ nommen werden. Innerlicher gebrauch der Com drillen, ¶Ondrillenkraut nie den blawen oder weilfen Blumen m Wein geſotten vnd getruncken / iſt gut wider das gifft der Viperſchlangen. Er Deß Krauts Safftin Wein geſotten / oder allein vor fich getruncken / Ropfferden Stulgang. —— Griechiſch Condrillenkraut in Waſſer geſotten / iſt denen ſehr gut getruncke die von vnſinnigen Hunden gebiſſen wor⸗ den ſeindt / wie ſolches Herz Carolus Cluſius bezeuget / daß es in ſolchem fall in Hiſpanien ſehr gebreuchlich vnd nuͤtzlich gebrauchet werde. bil Weitere Tugend vnd Krafft diefer Kreuter / ſeindt in der Wegwarten beſchrieben / welche ſie mit derſelbigen gemein haben. B Euſſerlicher gebrauch der Condril⸗ enkreuter⸗ Rn SR den Aeſtlein dieſes Krauts wirdt biß weilen ein Gum, migefunden/dem Maſtix aͤhnlich / in der groͤß einer Tuͤr⸗ g ckiſchen Bonen oder groſſen Gartenerbſen / das richtet Die beſchwerliche / gebogene Haar der Augbrauwen wider auff / daran gehalten / welches auch thun die zarten Wurtzeln die, ſes Krauts / wann man mit einer Kluffen oder Nadel jhren Safft an die Jaar haltet. Solches thut auch der Safft der bollechtigen Condrillen. Das Gummi deß Condrillenkrauts klein geſtoſſen / vnd mie Myrrhen in einem leininen Tuͤchlein einer Olinen groß / wie ein Mutterzaͤpfflein den Frauwen in jhr Scham gethan fuͤrdert die weibliche Monatblumen. Condrillenkraut mit den Wurtzeln geſtoſſen / vnnd mit Honig zu kleinen / runden Kuͤgelein gemacht / vnnd getruck, D. Jacobi Theodori Tabernxmontant / net / darnach mir Niter in Waſſer zeraſſen und angeſtrichen vertreiben die Zitterſchen / Flechten / vndallerhandt Flecken im Angeſicht vnd andern orten deß Leibs. Das Safft der Griechiſchen Condrillen / heylen vnd Yen, treiben die Krehenaugen vnd Wartzen / ſo man fie offrermalg damit falber und anftreicher. Das Sechs vnd zwantzigſt Cap. Von dem derckleinkraut. Ferckleinkraut. Hypocherris. R WR 7 3 Han —— — — — ER As Fercklenkraut hat kleine / fange) dünne JWuͤrtzlein mit wenig Zaſeln / die ſeindt außwen⸗ dig grawlechtig vnd innwendig weiß / eines biß, SIR terlechtigen/ doch nir vnlieblichen Geſchmacks / Die Bletter ſeindt erlicher maffen der wilden Wegwarten gleich / doch nicht fo tieff zerſpalten oder zerſchnitten / anzuſe⸗ hen wie die Bletter der Conſtantinopolitaniſchen Megwart außgenommen daß ſie viel kleiner ſeindt / vnd ligen auff der Erden Circkelsweiß anßgeſpreytet. Von der Wurtzeln wachſen herfuͤr drey oder vier runder / bloſſer / duͤnner Sten⸗ gelein / die ſeindt nicht einer Spannen lang / die theilen ſich oben her inn etliche Nebenſtielgen auf ohne Blaͤtlein wie die Stengelein / darauff wachſen kleine / langechtige / mit Hol⸗ K kelen geſtreiffelte Koͤpfflein / wie kleine Kolblein anzufehen/ Wann ſich dieſelben auffthun / werden ſchoͤne / gefuͤllte / geele Blumen darauß / den Blumen deß Roͤhrleinkrauts aͤhn⸗ lich / ſeindt aber doch kleiner. Es waͤchſet in liechten Waͤlden da die Sonn wol hin ſcheinen mag / in ſandechtigem / graß⸗ echtigem Erdtreich / ſonderlich aber inn dem liechten Waldt zwiſchen dem Staͤttlein Ogerßheym vnd der Reechhuͤtten / wie man von Ogerß heym auff Speyer zu reyſet / vnd derengleichen mehr Or⸗ ten? Von 1° Be > en EEE nn ee u " Don den Namen deß Ferck⸗ F leinkrauts. As Ferckleintraut halten wir vor das recht vnnd war⸗ hafftig Hpochœtim, welchs Theophraitus lib. 7. c.7. gedenckt / vnd mit den Endiuien / Roͤhrleinkraut / Condril⸗ lentkraͤutern vnder die Mußkreuter zehlet / wie auch Plinius lib.21.c.15. Dann es mit allen Noten vnd Kennzeichen / die Theophrattus dem Hypochœridi zu ſchreibet / durchauß vbereinſtimmet / welche in keinem Endinien oder dernglei⸗ chen Geſchlechter vnd Kreuter die Theophraftus lutybacea oder-Lichoreacea olera neñet / gefunden wirdt / ſo iſt es auch in der Speiß genoſſen anmuͤtiger vnd weniger bitter als die Wegwart / derwegen es das Hypochœris bleiben fol. Uroxo- > Bes, vnd von andern and) irmoxueis genannt, Es wirt gleich» wol auch bey dem Theophrafto Iıb,7.c.tı.öroxwensis,tälfch, G. | lich vor oͤroxiels gelefen / welches etwann durd) die Setzer vnd Correctoresim Drucken vberfehen worden. Lateiniſch heiffer (8 Hypochceris, oder Hıppocheris, wie Hermolaus Barbarus, beyde Ledtionesin feinen Caftigationibus inden Piinium zu läffer / es möge Hypocherıs oder Hıppocharıs gefefen werden. I heod«rus Gaza hat es Porcelliam verdol, metſchet / vnnd dieweil es bey vns Teutſchen feinen Dramen hat / haben wir es Ferckleinkraut zu Teutſch genennet / da⸗ mit es auch einen Teutſchen Namen befomme/ | Englifch Swines Succorie. Anderer Nationen Namen ſeindt vns vnbekannt / ſintemal auch noch keiner nichts von dieſem Krentlein je geſchrieben oder deffen zum wenigſten gedacht hette. [Hlieracıum dentis leonis folıo minus, U, BA 4 Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Ey⸗ genſchafft deß Ferckleinkrauts. PS zeiget der bitterechtig Geſchmack dieſes Kreutleins Lan / daß es hat ein Krafft zu kůlen / zu trucknen vnd zuer⸗ oͤffnen / iſt doch von wegen feiner milten bitterkeit gegen der Wegwarten zu rechnen / zu trucknen vnd zueroͤffnen fo viel vnkraͤfftiger / vnd die Wegwart kraͤfftiger vnd ſtaͤrcker / ſo viel ſie dieſes Gewaͤchs mitjhrer bitterkeit vbertrifft. Innerlicher gebrauch deß Fercklein⸗ krauts. 3 Siſt heutigs Tags das Ferckleinskraut in feinem ge⸗ vbrauch / fintemalesnoch ein vnbekannts Kraut iſt / aber bey den alten wie Theophraſtus an oben angezogenen Orten bezenget / iſt es wie andere Koch vnd Mußkreuter im gemei⸗1 nen gebrauch geweſen / ſonderlich "aber bey den Egyptiern / wie Plın. lib. ꝛr. c. c5. ſolches in den Schrifften hinderlaſſen. Wir haben die jungen Bletter darvon etlich mal im Salat gebraucht / die ſeindt anmuͤtiger zu eſſen dann die wilde Weg⸗ wart. Sonſt mag dieſes Kreutlein innerlich zu der Arzeney wie die Wegwart vnd Endiuien nuͤtzlich gebraucht werden?“ Das Sieben vnd zwantzigſt Cap. Von dem kleinen Ferckleinkraut. Bere Ef kleinen gerckleinkrauts haben wir zwey 3 efchlecher K ER 1. Das erſt hat ein fleines/ duͤnnes / langes FF ırylein mit wenig Zaſeln behenckt / die Blet⸗ ter derenes acht oder neun hat / ſeindt viel kleiner dann die Bletter deß groſſen Ferekleinkrauts / mit dreyen oder vieren Kerfflein/ doch nicht ſo tieff wie deß vorigen zerſchnitten. Zwiſchenddenen wachſen zwey / drey / oder auch bißweilen vier runder vnd holer / duͤnner Stenglein herauß / vie ſeindt vndenher bey der Wurtzel Purpurbraun / aben keine Biet⸗ 7 ter / die theilen ſich oben in Reben weiglein vnd feindt oben Das Erſt Buch / Von Kreuter. sos 1. Klein Ferckleinkraut. | Hyoferis. I. „anna TE IN, 3 PILLE her an jhren enden dicker als vnden her vnnd in der mitten / auff welcher jedem ein kleine / geele/ fafelechtige Blum auf einemrunden Köpfflein oder Kaͤlblein herauß wächfer/ wel⸗ he baldt zu einer zarten / weiſſen Wollen werden vnd darvon fliegen. Dieſes Kreutlein gibt cin weiſſen Milchſafft / wie das Roͤhrleinkraut / vnd iſt an dem Geſchmack bitterechtig wie das vorig vnnd groͤſſer Ferckleinkraut. Es waͤchſet ın graßechtigem / ſandechtigem Erdtreich vnd hinder den Zeu— nen / ſonderlich aber zwiſchen der Churfuͤr ſtlichen Statt N, delberg vnd dem Dorff Hockenheym / in dem liechten Baldt wie man von Heydelberg auff Speyer zu zeucht / deßgleichen auch in dem Loſſart vnd Bruhrheym an Sonnreichen Dr» ten / neben den Straſſen vnd hinder den Zeunen? II. Klein Ferckleinkraut. Hyoſeris altera. ⸗ I — RN z 5 Mn ZEN F — — RN RE EN N 3 F N \ ig 2 N N N BZ > Ms | ee. NR IYZZ. RN, — AH —2 NR IT, Das zweyt Geſchlecht hat ein kleines dickes Wii, zzelein / das iſt vnden herein wenig kumpff als wa un es abge⸗ biſſen oder abgebrochen were / mit vielen Nebenwuͤrßlein be, henckt / die Bletter ſeindt lenger vnd ſchmaͤler als deß jetztge⸗ meldten / rauch vnnd anff der Erden ligend. Darzwiſchen wachſen zwey oder drey bloſſer Stengelein herfuͤr / ort feinot nicht viel wie das vorige vber einer zwerch Handt hoch oder lang / theilen ſich oben her gemeinlichin zwey theil oder zweig⸗ lein / auff welcher jedem cin ſchoͤnes Dottergeel gefultes Bluͤmlein wächfer/ die ſeindt zweymal ſchier fo groß als die Bu Bluͤm⸗ 506 A Bluͤmlein deß vorigen, Diefes ganzes Gewaͤchslein iſt bir, terechtig wie das vorig. Es waͤchſet auch viel hin vnd wider in liechten Waͤlden da die Sonn wol hin kommen fan / inn ſandechsge / graßechtigẽ Erdtreich vn neben den Straſſen⸗ Von den Namen der kleinen Ferck⸗ leinkreuter. © Jeſe jetztgemeldte fleine Kreutlein / dieweil ſie noch von = niemandten beſchrieben vnnd vnbekannt ſeindt / Wir auch bey den Hirten / alten Weibern vnnd andem keinen Ba — haben koͤnnen erfahren / fo haben wir ſie in Ferckleinkraut zum vnderſcheidt deß andern Fercklein⸗ krauts / daß wir in dem nechſtgemeldten Capitel beſchrieben haben / genennet / darmit fie auch einen Namen haben moͤch⸗ ten / end mit hie vnden verzeichneten Namen vnderſcheiden. B Die gemeldten Kreutlein aber haben wir vordas Hyofiris » Plinu, lib. 27.cap.10, fonderlich aber dag zweyt mir den rau⸗ ben Blettern / wiewol dochgleichwol dz ander auch mit nich⸗ sen fan oder ſol / als ein warhafftigs Geſchlecht deſſelbigen / darvon abgeſoͤndert werden. Griechiſch wirdt es genannt Lögıgis, oder TE; das iſt / Intybus oder Seris porcina. Sa, teiniſch / Hyoferis, Hioſiris oder wie in etlichen Exemplaren geleſen wirdt / nioſcitis. Das erſte Geſchlecht mit den brey⸗ ten Blettern haben wir Teutſch Elein Fercklinkraut u Man, lein genannt / ¶ Engliſch Mate Swines Succone. ]das iſt / nyoſetis Mafcnia, oder Eyoſeris latifolia, ſ nieracium mi- pimum latifolum, C.B. minimum vel octauum, Cluf, pan.] vnd das andermit den fchmalen Blettern / klein Ferck⸗ leinkraut Weiblein / das iſt yoſeris anguſtifolia, vnd nyo- ſetis fæmella. [Hieracıum minimum zuguftifoliun., C.B?] < Bon der Natur / Krafftı und Eygenfchafft der Kleinen Ferckleinkreuter. on Se kleinen Ferckleinkreuter haben von wegen ihres mil: x ten / bittern Geſchmacks / ein krafft zu kuͤlen vnd zu truck⸗ nen / wie das groß Ferckleinkraut aypo.iweris genanne® Gebrauch der kleinen Ferckleinkreuter. 5 © ſeindt dieſe Kreutlein als vnbekannte Kreuter gar nicht im gebrauch der Artzeney / doch moͤgen ſie wol wie die Wegwarten vnd Endinienkreuter ohne einigen ſchaden vnd gefahr / beyde in der Artzeney vnd in der Speiß / ſonder⸗ lich aber in den Salaͤten gebraucht werden. - Klein Ferckleinkraut friſch geſtoſſen vnd vber die Wun⸗ den gelegt / heylet dieſelbigen treffenlich wol / wie Plıinıus an dem obgemeldten Ort bezeuget. Das Acht vnd zwantzigſt Cap. Von den Habichkreutern. loſcorides beſchreibet der Habichkreuter lib. 3. c. 62. & 63. zwey Befchlecht/vund Plinrus lb. 26. 7. nur ein Geſchlecht / wir aber haben heutigs Tas D. Jacobi Theodor Caberne montami/ E "4 Habichkraut. Hieracium: I, iM sim, INA Pre | ) SUR m i Ü Emo W 2 — lag, Sn, NV I (() % | IMPz — roͤtelechtig / inwendig hole / vnd faſt auff die anderthalb Elen ang / mit vielen Zweiglein vnd Nebenaͤſtlein befegt/ darauf wachfen bleychgeele Blumen / den Blumen der Creutzwurt oder Haſenkoͤl aͤhnlich / die werden bald zur zarten wollechti II. Habichkraut. \ Hieracium II, —— RO ges 18, Geſchlecht / die uns bekannt ſind / welche den Habich— kreutern Dioſcoridis verwandt vnd denſelben billich zugeſel⸗ let ſollen werden / dann ſolches nicht frembdiſt / daß man vie⸗ ſerley vnderſchiedtliche Geſchlecht eines Krauts findet / ds g ren Dioſcorides vnd andere alte Lehrer nicht gedacht haben / ſintemal die taͤgliche erfahrung bezeuget / daß zu jetziger vn⸗ ſerer zeit vieler Gewaͤchs vnd Kreuter vielmehr Geſchlechter gefunden werden / die den Alten vnbekannt vnnd auch deren ſie in jhren S chrifften nicht gedacht oder dieſelbigen beſchrie⸗ ben haben“ 1. Das erſt gemein vnd groß Habichkraut hat ein zaſel⸗ echtige Wurtzel / die iff Spannen lang / vnd kleinen Fingers dick / die iſt voller Milch. Die Bletter ſeindt mir weiten vn⸗ derſcheiden zerſchnitten oder zerſpalten / wie der wild Lattich oder Gaͤnßdiſtel / der > tenget iſt rundt / gerad / mit traͤ⸗ men oder Holkelen / rauh / voller kleiner Doͤrnlein / inwendig —— — V— — — N RR SSS> — DIT PA — 6 03 ff z ti II. Habichkraut. Hieracium III. 4 ! Cala — P Nm 7, SSH Dress SA Tee + a EN —— 7 er — STE — er — un 3; — MI 5 INES: 9 EM Rh AN y H Bere S Korn 77 —999— Z TE = V FR ZEN Ten — GEN \ m F gen Koͤpfflein / vnd fliehen darvon wie an dem Pfaffenroͤr⸗ leinkraut. Das gantze Kraut iſt voller weiſſes Milchſaffts / gleich dem Lattich vnd Haſenkoͤls. Es waͤchſet hin vnd wi⸗ der in den truckenen / duͤrren Wieſen / inn den Weinbergen vnd Rechen der Aecker vnd Felder | IV. Habichkraut. Hieracium IV. ff RAN >: AN —— SCHE) — 7 ll: HE BÄREN LITER he — — ——— RE WINE HF Ne = \ Q \ N, 2 U Das Erſt Buch / Von Kreuter — 607 — V. Habichkraut. Hieracium V. * N ke. SR | a / NN \ LM N Zim AuN { J — — J —— 2 19% / 19) SV J— II. Das ander Geſchlecht deß Habichkrauts har ein a⸗ ſelechtige Wurtzel gleich wie das Wegerichkraut/ die ſchet— net als wann ſie in der mit abgebiſſen oder abgefaulet ſeye wie die Abbißwurtzel. Die Bletter ſeindt zarter vnd kleiner dann VI. Habichkraut. Hieracium ſextum. N 9 N N PH N N WE ZEN N ll) ZIHNS 4 INS N: U) a" A INS a, Ra 0 a, ıf Dr — —— — — ij die — —— — — — — S N = — — ER — — —— — VII. Habichkraut. > AN NN h i —8 NY 9 HN? N ‚IR et ' I Im WER” ll —7 — — VV———— Y —* u RE Anke N die Bletter deß groſſen Habichfrauts / vnnd auch enger zer⸗ kerfft / die Blumen ſeindt geel / werden hernachmals zu einer zarten / weiſſen Wollen / vnnd fliegen darvon wie Die vorge⸗ meldten. Es waͤchſet in bergechtigen Graßplaͤtzen und Wie⸗ fin? i VIII Habichfraut, Flieracium, VIII, , ibn; IV — —B gar) Nm u (1 IM) FUN HRS I I Y V } > A „ IN N / IS \ \ N ZU NEN Au in DE 2, 9 X N j % * X Na /, l 508 DB. Jacobi Cheodor Tabememontani a IX, Habichkraut. Hieracium IX, A, —V ee FL) N { En, EN —8 = — III. Das dritte Geſchlecht der Habichkreuter / das hat ein zaſelechtige Wurtzel / wie der Wegerich / die Bletter ſeind lang / fornen außgeſpitzt / von farben ſchwartzgruͤn / inn viel langer Zincken zerſchnitten vnd zertheilet / ſchier anzuſehen X. Habichkraut. Hieracium X. REN, (A I \ NR 9 —— fi —— * 5 8 NIE SET STTTTITTTTTTTCTCSCSENNN H IE 4 ‚ SIES RR DI» * > DD — B —— hat nd sieh in — — 7 — — — — Das Erſt Buch / Von Kreutern. 09 A Xl. Habichkraut. FE XIII. Groß Berghabichkraut mit breyten Blettern IL Hieracium Chondrylloides. * Hieracium montanum maius latifolium. | NR 3 NY N IQ 8 7} #7 | Th 0 SW, 0% sun) Wa NN \ N £ N h H + NM" 1197 WG 4 N — II " Ad: k = % j Ym 0 N EN ER N AH, * N - 3 —99 | / 0% ur N,) 4 DI Fa ; x Ä PD G ER c ZN H 2 7 WE UN IN \ | SEIN IN en wie der Krähenfuß / aufgenommen daß fie ſchmaͤler vnnd feind geelevon farben. Dieſes Gewaͤchs waͤchſt gern in dun⸗ fenger ſeindt / die Stengel ſeindt rund / deren es vier oder y. ckeln —73 vnd andern graͤpechtigen oxten vnder den hat / die theilen ſich oben gemeiniglich in drey Zincklin auf / Baͤumen darauff wachſen ſchoͤne / gefuͤllte / irefelrunde Blumen / die IV. Das vierdte Geſchlecht iſt ein kleines Staͤudlein XII. Breyt Berghabichtraut mit breyten Blettern. XxIV. Klein Berghabichkraut mit breyten Blettern IIT. Hieracium montanum latifolium. | Hieracium montanum latifolium minus. 7 , FR Al Y 7— Im N | ß D r | * SAN NT. R S \ \ 3 | ATI U IT SEERT \ E. ix — a wirdt — — = — — — a — == — — — — — 7 — — — = — m — — — = — — — — E - * Ve rn —— —————— — — nn — — — = — = = = = — — — — — = — — — — — — — — — — — — — — — —— age N so A XV, Berghabichkraut mir ſchmalen Blettern J. Hieracium montanum anguſtifolium I. —W x Den 142 N SW Ir ©, & BE ESS. — AR) * re N x —8 8 RN Rh 4 3 Ba i — > RR? IH £ Ya: —— 12 ) real R — —* IS N PD — N, fl Y > r M wirdt nicht vber eines Schuchs lang warn es ſchon in feyß⸗ tem Grund waͤchſet / die Wuͤrtzlin ſeind klein vnd duͤnn / de⸗ ren ſeindt viel / die Bletter ſeindt mir Kerffen außgeſchnit⸗ gen wie das klein Habichkraut / doch kleiner / die ligen auff Der Erden wie cin Raͤdlin außgeſpreytet / die Stengelein find XVI. Berghabichkraut mit ſchmalen Blettern II. Hieracium montanumanguftifolium II, az, 666 — — N, B r : gt 3 i Ri} i 5} 3 ; 1 | : J e Ei = 2 * \ 3 a = \GE2 &\ NE A ) 'S: Ba [Ebel SI > A NAVY Biel [Fe SIND RAN E97] 2 ER B \h 7, FF = 9 A — = S 7 J— 4 — —— Se — —— —3 — 4 — — ES — 14 4 NIS — — * IST E SA Sy A F — * a Tr N —< \ R $, 2 uni Ar BAT Y I an An D. Jacobi Theodori Taberninöntant! F XVI l.Berghabichtraut mit ſchmalen Wegtsärsenblerteen, Hieracium montanum anguftifolium foliis cichoreaciis 3 — — — —— —VV— duͤnn vnd glatt die theilen ſich oben auß in etliche Zincken darauff wachſen geele / runde Blumen. Es waͤchſt gern in dem Getreyd / deßgleichen auff den Brachfeldern / vnd auff den duͤrren Rechen. [ Zwifchen dieſem vnd dem erſten iſt kleiner vnderſcheidt/ —* — V. Das fuͤnffte Geſchlecht hat ein kurtze Wurtzel die iſtt mit vielen vnd langen Zaſeln behenckt / die Bletter ſeind den Blettern deß Pfaffenroͤhrleinkrauts aͤhnlich / außgenom⸗ men daß ſie enger / tieffer vnd in ſchmaͤlere vnnd ſpitzige Za⸗ cken zerſchnitten oder zerſpalten ſeindt / zu dem ſeind auch die ſes Krauts Bletter nit ſo krumpff fornen her / ſonder lang ſchmal vnd gar außgeſpitzt / die ligen auff der Erden aufge 1 ſpreytet. Bon der Wursel wachſen drey oder vier runde /1 glatter / duͤnner Stengel / die werden chuchs oder ander ) halben Spannen lang/ die eheilen ſich oben in drey oder vier Zincken / vnder deren jedem wächfer vnden an dem Gewerb⸗ lin ein einhiges / kleines / fpigiges Blärlein herauß / vnd auff jedem Zincklin ein ſchoͤne / geele / zirckelrunde / gefuͤllte Blum auß einem langen Koͤpfflin / wann die vergehen / folgerein langer / leichter / grauwlechtiger Samen / dem Samen deß Lattichs oder Endinien aͤhnlich aufgenommen daß er lem gerift. Diefes Kraut waͤchſt auff den graßschtigen Rechen / vnd in den Wieſen foin Waͤlden vnd im Gebirg ligen/ als auff dem Haynruͤck bey Langenſchwallbach / Bleydenſtatt vnd Adolphseck / deß gleichen im Weſtwaldt / Oſtwaldt vnd auff dem Speſſart. | v1. Dass. Geſchlecht hat v. oder vi. Wirrgeln die fich K voneinem Haupt außtheilen und wachfen / die Bletter ſind der Türckifchen Wegwart ähnlich / aufgenommen daß fie breyter und fürger vnd fornen her fumpfferfeind/mit zarten kleinen Haͤrlin vberzogen / die ſtengel deren eg vier oder v. hat ſeyn rund / eins ſchuchs hoch / ein wenig dicker als die ſtengel deß jetzgemeldten / die gleicher weiß auch ſich in ij. oder drey Zincklin im obertheil außtheilen / die Blumen ſeind Dotter⸗ geel / den vorigen der geſtalt halben gleich aufgenommen de fie ein wenig groͤſſer ſeindt / der Samen iſt dem vorigen faſt | ren, gleich / es waͤchſt an obgemeldten Orte — en / Ai uff iſt e iſt den om⸗ 23 dies nal ßge⸗ der / der⸗ vier erh/ auf nm rein deß lem hen! als ſtatt vnd ſich ſind pie riet ‚hat ngel drey tter⸗ nd fat das Das Erſt Buch Bon Kreutern SU A RVM Habichtrant / geel Ochfensunggenamnt. Hieracium Echioides. TEAM —— 7 — 2 IS EB A N Ar 72 N [7 TE, Tr VIL Das 7. Geſchlecht hat ein Wurseleins Fingers dick vnnd Schuchs lang / auch bißweilen lenger / mit iilj. oderv, kleiner Nebenwuͤrtzlein / auß wendig graw vnnd innwendig weiß / eins bittern vnd zuſamenziehenden geſchmacks / gleich alten obgemeldten Geſchlechtern. Die Bletter ligen zirckels⸗ weiß auff der Erden außgeſpreytet / ſeindt kuͤrtzer / kleiner vnd ſchmaͤler dann die Bletter deß vorgemeldten / nur mit zwey⸗ en oder dreyen runden Kerffen außgeſchnitten / wie deß Rau⸗ cken bletter. Die Stengel ſeindt duͤnn / glatt vnd ohne Blet⸗ ter / die theilen ſich oben in ii, oder ti. Zincken auß / auf welcher Gewerblein vnden an einem jeden Zincken cin fehr p fleines/fpiges Blaͤtlein herauß waͤchſet / vnd auff iedem Zins cken ein geele Blum / wie die Blum deß Roͤhrleinkrauts / außgenommen daß ſie kleiner iſt. | Vilt. Das achte Öefchlecht hat ein lange / dicke Wurtzel / kleinen Fingers dick / außwendig ſchwartzlechtig vnnd inn, wendig voller Milch / von der Wurtzel wachſen herauß vj. oder vij. auch mehr vnd bißweilen weniger Bletter / die ſeindt breyt / lang / weych vnd wollechtig / gleich wie die Bletter deß Wullkrauts / außgenommen daß ſie etwas kleiner vnnd for⸗ nen her kumpffer vnd nicht fo ſpitzig / ſondern runder ſeindt / Gegen dem Meyen waͤchſet zwiſchen den Blettern herfuͤr ein runder / holer vnd rauher / haarechtiger / dicker Stengel / der ſich oben her in ij. oder iij. Zincken außtheilt / vnder welchem auß jedem Gleychlein vnden ein kleines / rauhes Blaͤtlein herauß waͤchſet / vnnd auff jedem Zincken ein ſchoͤne / bleych⸗ E geele / gefuͤllte / zrekelrunde Blumen auf einen dicken / rau⸗ hen Koͤpfflein oder Haͤußlein / eins ziemlichen guten geruchs deren folget nach ein ſchwartzlechtiger / langer Samen in den wollechtigen Koͤpfflein / welcher vom Windt dahin fteugt / vnd hin vnd wider zerſtrewet wirdt. Dieſes Kraut waͤchſt im Meynthal oder Meynſtrom / zwiſchen der Churfuͤrſtlichen end Biſchofflichen Staͤtten / Miltenburg vnd Wuͤrzburg / auff den duͤrren Wieſen vnd graßechtigen Bergen. Wir has ben dieſes Gewaͤchs wie wir dieſes geſchrieben nicht grün ha⸗ ben koͤnnen / damit es hette moͤgen abgeriſſen werden / derwe⸗ F gen wir die beygeſetzte Figur die mur vier Bletter hat von Herrn Carolo Clafio entlehnet / fol aber hernachmals ob Gott wil / leblicher hichergefegtwerden. | IX. Das neundte Geſchleche / hat ein weiſſe Wurtzel von einem Haupt in viel Wurtzeln abgerheile/mit wenig Zaſeln / am Geſchmack bitter wie die andern Habichs kreuter / die Bletter ſeind lang / ſchmal / vnd eckechtig jerkerfft / der ſchma⸗ len geelen Wegwarten gleich / außgenommen daß ſie lenger vnd rauher ſeindt / der Stengel iſt rundt / rauhe vnd haarech⸗ tig mit vielen Nebenzweiglein / die Blumen ſeindt geel / zir⸗ ckelrun de vnd gedoppelt / die wachſen nuß rauhen Haͤuptlein oder Koͤpfflein. Es wirdt gemeiniglich gefunden auff vnge⸗ bawenen Feldern und Aeckern * X. Das zehende Geſchlecht der gemeldten Kreuter / ba ein weißechtige Wurtzel / die ſich von einem Haupt in etliche S frumme Zacken außtheilet/ mit ſehr wenig Zaſeln / die ſeind dem erſten Geſchlecht deß Berghabichtrauts faſt aͤhnlich / mit zwey oder drey Kerfflein ein wenigzerfchnitten auff bey» der ſeiten / faſt eines Fingers breyt vnnd lang / die Stengel ſeindt rundt / eines Schuhes lang vnnd and) etwan lenger / die theilen ſich in zween oder drey Nebenaͤſt auß / oben wider ⸗ umbin zween oder drey Zincken / darauff kleine geele Blu⸗ men wachſen auß runden / ſpitzigen / gekennelten Haͤußlein / wann die vergehen vnnd abfallen / folgen hernach krumme / ſpitige Schoͤtlem / wie kleine Hoͤrnlein / darinn iſt ein kleiner Samen verſchloſſen / Die Schoͤtlein haben ein geſcalt wie die Vogelsklauwen oder Krebßfuͤß. Es waͤchſet vmb Mompelier vnd in Languedock / vñnder dem Getreydt / vnnd an den Rechen der Felder / in Teutſchlandt muß mans inn den Luſtgaͤrten zielen. H XI. Das eylffte hat ein Wursel/faft kleinen Fingers dick vnd ein wenig lenger / mit vielen Zaſeln behencket / die Blet⸗ ter ſeindt den Blettern der Condrillen aͤhnlich / die Blumen feindr geel / den Blumen dep Habichtrautsfich vergleichens de / Es waͤchſt in den Hecken neben den Sandeftruifen/ / vnnd bluherfaft den ganzen Sonmer, All. Das zwoͤlffte Geſchlecht / hat ein kurtze ſchwarztz⸗ grawe / kumpffe Wurzel / eines Fingers lang vnnd kleinen Fingers dick / mit etlichen anaebenckten weiſſen Nebenwuͤrtz⸗ lein / die vnden an den enden widerumb kleine Zincklein ha⸗ ben / die iſt ſafftig vnnd voller Milch / eines faſt bittern Ge, ſchmacks / die Bletter die ſeindt lang vnnd breyt / krauſſelech⸗ tig / grauwweiß / mit einer rauhen Wollen vberzogen / ſchier anzuſehen wie die Bletter der geelen Ochſenzungen / auß ge⸗ nommen daß dieſe zweymal breyter ſeindt / ſonderlich die vn⸗ lderſten breyter ſeind / vnd kleine kurtze Stiel haben / vnd nicht alſo an die Stengel angewachſen vnd dieſelben vmbfangen wie die Bletter der geelen Ochſenzungen / die wachſen vmb den Stengel herumb vnd ſeindt am ende etwas ſpitzig. Zwi⸗ ſchen den Blettern waͤchſet im ende deß Brachmonats ein runder rauher vnd haarechtiger Stengel herfuͤr / anderhal⸗ ben Spannen lang / der theilet ſich etwann inn zwey oder in drey Nebenzweiglein / darauff dicke Koͤpfflein oder Haͤupt⸗ lein wachfen/von vielen rauhen Blaͤtlein zuſammen geſetzt / daraus ſchoͤne / geele / gefuͤlte Blumen in den Heuwmonat⸗ herfuͤr kommen / die hernachmals wie andere deren gleichen flockechuge Blumen ſampt jhrem ſchwartzlechtigen Sa, men verſchwinden / vnd vom Windt hinweg getrieben wer⸗ den. Dieſes gantz Gewaͤchß ſtecket voller Milch wie das er⸗ fie. Es waͤchſet in dem Veſchgebirg vnd in dein Schwars; K waldt auff den Gipffeln der hoben Bergen / zwiſchen ver Greyßbach / dem Antegaft und dem Ribelsauwer Sauwer⸗ brunnen. XIII. Das dreyzehende Geſchlecht hat eine weiß grauwe Wurzel von vielen Zaſeln oder kleinen Wuͤrtzlein von einem Haupt herkommende. Die vnderſten Bletter die von der Wurtzel herfuͤr wach end / die ſeindt vnden ber ſchmal ſchier biß in die helfft / mit runden Schnitten außgeſchnitten wie die Wegwart oder Pfaffenblat in ver mitt aber ſeindt ſie drey zwerch Finger breyt / baͤuchechtig vnnd nur ein wenigaufs Bu ii geſchnit⸗ — — — - — m — 51 D. Jacobi Theodori Tabernemontant! F thun / werden fie mit jhrer Wollen von dem Windt hin vnd A geſchnitten vnd fornen her außgeſpitzet / von farben ſchwartz⸗ gruͤn / ſehr duͤnn / lind / zart vnd weyche / die haben jhre kurtze ‚Stiel! die an der Wurtzel ſtehn / darzwiſchen waͤchſet ber, auß ein dicker / feyſter vnnd ſafftiger Stengel / der iſt voller Milch wie die Bletter / darumb wachſen die Bletter an dem ſelben angehefftet / die mit jhren zackechtigen Gabelein den Stengel ergreiffen / die ſeindt an dem ſelbigen gar breyt / inn etliche Zacken wie fpige Zaͤhn außgeſchnitten / vnd hernach⸗ mals je lenger je weniger / bleiben doch in einer gleichen brey⸗ te / biß daß ſie vber die helfft kommen / als dann fahen fie an ſchmaͤler zu werden vnd allgemach auß zuſpitzen. Es gewiũt auch der gemeldte Stengeletliche Aeſt und Nebenzweig / vn⸗ der welchem jedem auß ſeinem Gewerblein ein dergleichen groſſes Blat herfuͤr waͤchſet / nach denſelbigen werden die ans dern Bletter je lenger vnd kleiner / biß auch am obertheil bey b den Blumen nur kleine / lange Spitzlein darauß werden, Die Blumen ſeindt bleychgeel / zirckelrund vnd gefuͤllt / die vergehen vnd fliehen daruon wie die Blumen deß erſten Ha⸗ bichkrauts oder der Haſenkoͤl. Dieſes Geſchlecht waͤchſt an feuchten / graßechtigen Orten / auff allerheiligen Berg bey Heydelberg / wie man von dem Flecken Hendſchuchsheym auff den Berg gehet / deßgleichen bey dem Dorff Michel⸗ bach / vnd in andern dergleichen mehr Orten deß Oſtwalds. XIV. Das vierzehend Geſchlecht iſt mit der Wurtzeln dem jetztgemeldten gleich / außgenommen daß ſie kleiner iſt / die Bletter ſeindt auch viel ſchmaͤler / vnd ein wenig kuͤrtzer als die andern / vnd haben die vnderſten / ſo von der Wurtzel herauß wachſen / lengere Stiel / die andern aber ſo vmb den Stengel herumb wachſen / ſeind an den Stengel ohne Stiel gewachſen als wann ſie angehefftet werend / ſeind aber gegen C dem Stiel ſchmaͤler als die vorigen jhrer art vnd groͤſſe nach / die ſeindt ſonſt zart und weych wie die obgemeldten / oben thei⸗ let ein jeder Stengel ſich in fuͤnff / ſechs oder ſieben Zincklein / darauff wachſen geele Blumen auff jedem Zincklein eine / die ſeindt den vorigen gleich / allein daß ſie ein wenig kleiner ſeindt. Beyde obgemeldte Geſchlechter ſeindt faſt bitter wie ‘andere Habichkreuter. Dieſes waͤchſt auch an den. obgemeld⸗ DER LERNT DI AA XV. Das ſunffzehend Geſchlecht hat ein weiſſe zaſechti⸗ ge Wurzel / von einem Haupt inn viel kleiner Wuͤrtzlein ges cheilet / gleich wie die Wurtzel deß groſſen Berghabichtrauts mit den breyten Blettern / die Stengel ſeind rundt ein wenig braunlechtig / vornemlich vnden her / Elen lang vnnd auch biß weilen lenger / die ſeindt von vnden an biß oben auß mit grünen / langen / ſchmalen Blettern beſetzet / die ſtehen vmb den Stengel herumb je eins vber dem andern / vnnd iſt ein je⸗ des breyter als ein Finger / mit dreyen vnnd auch bißweilen mit zweyen kleinen Schnittlein zerkerffet / wie das Habich⸗ kraut von Mompelier. Obenher theilet ſich der Stengel auß / in etliche Mebenzweiglem / darquff wachfen geele Blumen / welche zu wollechtigen Koͤpfflein werden / vnd vergehen alſo. Dieſes Gewaͤchs finder man hin vnd wider am Gebirg am Rheinſtrom / deßgleichen auff dem Gebirg vmb die Chur fürftiiche Start Heydelberg / andem Gebirg an der Berg⸗ firaffen / vnd hin vnd wider auff dem Oſtwaldt / an ſandech⸗ tigen vnd ſteinech tigen Orten / ſonderlich aber bey den Berge haͤuſern Starckenburg vnd Schoͤnenburg. XVI. Das ſechzehend Geſchlecht hat ein ſchwartzechtige Wurztzel kleinen Fingers dick / mit etlichen zaſechtigen kleinen Nebenwuͤrtzlein behenckt / die theilet ſich oben in zwey oder itj. E Häupter auß / auß welcher jedem dj, oder vij. mehr vnd auch weniger lange / weiſſe oder grawe / wollechtige Bletter herfuͤr wachſen / Zwiſchen den Blettern herauß w chſet oder ſtoſſet herauß von einem jeden Haupt der Wurtzel ein eintziger / bloſſer / runder Stengel / einer Spannen lang / ohne Bletter / auff welchem jeden im ende deß Meyens ein eintzige vnnd ſchoͤne / geele / gefuͤlte Blum waͤchſet / welche ſo die vergehet / folget ein langer Samen / in den langen Haͤuptlein von vie⸗ len zuſammen getrungenen vnnd ſchuͤpechtigen Blaͤtlein in jhrer Wollen verſchloſſen / welcher fo fie ſich von einander lattich. wider getrieben vnd zerſtreuwet. Dieſes Gewaͤchs waͤch et indem Elſaſſiſchen Gebirg / vnd nicht weit don dem Baer, ſchloß Koͤnigſtein / wie man auff den Feldtberg zeucht. Die Wurtzel vnd gantze Gewaͤchß hat ein bitterechtigen adftıın, gierenden geſchmack mit einer truͤckne. XVII. Das ſiebenzehend Geſchlecht hat ein dicke / knoll, echtige vnnd krumme Wuryel / mit vielen kleinen Würglan beheneket / die ligt vberzwerch in der Erden / vnnd theilet ſich oben in etliche Haͤupter auß/darang ange vnd f chmale / auß geſchnittene Wegwartenbletter wachfen / die ſeindt viel ſchmaͤler dann die Bletter der Tuͤrckiſchen Wegwarten / vnd gehet mitten durch ein jedes Blat ein dicke Ader oder Ner⸗ nen / die feindt weißgrauwe / von zarter Wollen vberzogen / zwiſchen den Blettern wachſen von jedem Haupt zween o⸗ der drey duͤnner / run der vnd bloſſer Stengel herfuͤr / die find aufwendig glatt vnd innwendig hol / einer Spannen lang / vnnd waͤchſet auff jedem Stengel indem Brachmonat ein ſchoͤne / ſattgeele / gefuͤte Blum / die vergehet endlich mit jh⸗ rem langen vnnd leichten Samen / wie die nechſtgemeldte. Dieſe waͤchſt in dem Lotringiſchen hohen Gebirg zwiſchen Spinal vnd Fontenauw. Das gantze Gewaͤchß ſtecket vol⸗ ler Milch / die Wurtzel vnd Kraut haben ein bittern zuſam⸗ menziehenden Geſchmack / wie die nechſtgemeldte. xXVill, Das achtzehend Geſchlecht / hat ein lange / zaſ, echtige Wurtzel / kleinen Fingers dick / die Bletter verglei⸗ chen ſich mit dem zwoͤlfften Geſchlecht / außgenommen daß dieſe vmb das halbe theil ſchmaͤler ſeindt / ſonſt ſeindt dieſe Bletter gar rauhe vnd ſtachelechtig wie die Bletter der We⸗ berkarten. Die Stengel ſeindt rundt / rauhe vnnd ſtachel⸗ Nechtig / die Blumen ſeindt geel wie die Blumen deß klemen Habichkrauts oder deß Haſenlattichs / wann die vergehen folget ein lange chtiger Samen mit rauhen Koͤpfflein. Die Wurselhar ein Geſchmack wie die Ochſenzung / iſt auch gleyfferechtig. Dieſes Gewaͤchß wirdt allein bey vns Teut⸗ fchen / wie auch in Niderlandt vnd Franckreich in den duſt⸗ gaͤrten gezielet. Von den Namen der Habich⸗ kreuter. haben biß daher alle Geſchlechter der Habichskreu⸗ ter ordenlich vnd nach muͤglichkeit beſchrieben / nun wil auch die notturfft erfordern / jhre vnderſchiedtliche Namen anzuzeigen. Griechiſch wirdt das Habichkraut genannt / * ] isegxiov, Zoyyaaas, vnd von Apuleio, Budiafxyciw vnd A owidlerov oder Aa’amidsrov, Cateiniſch / Hieracium, von Pli nio, Hieracia, von Diofcoride,Souchites , und Lampuca, von Apuleio ,Ladtuca fyluatica, Alpideium oder Afpide- lum , vnnd von den Kreutlern / Accipitrina, vnnd Lactuca Accipitrina. Italianiſch wirdt es genannt / Hieracio. Egyp⸗ tiſch / lobonſos. Engliſch / Hawke Wede. [Haufe Weede.] Flehmiſch vnnd Brabaͤndiſch / Hauicks Cruydt / oder Ha⸗ nicxcruyd / vnd Hochteutſch / Habichskraut vnnd Habichs⸗ 1: Das erſte Sefchlechr/iftdas groß Hieracium Diofcos ridis ; welches Griechifch von jhme genennet wirdt ieegwar Keya, vnnd Zoyymsusya. Lareinifd) / Hieracium mains, Sonchites maior, vnd von den Kreutlern/ Accipitrina ma- ior, Africanifch / Suthileas. Italianiſch / Hieraciemaggiore ne. Englifch/ rear Hawke Wede. Flehmiſch vnd Bra⸗ baͤndiſch / Groot Hauickscruydt / vnnd Hochteutſch / groß Habichkraut. Il. Das zweyte Geſchlecht iſt das klein Hieracium Dio- feotidis , welches von jhme Griechiſch genenner wirdf/ iss” Kıov ETsegv, UND isagaıov nizegrv. Cateiniſch / Hieraciutu alterũ. Hieracium minus. Bon den Kreutlern / Accipitrina minot. [Hieracium minus velradice ſuccifa maius, CP. minus Maith. Fach. Lac, Gef. minus alterum , Dodo. gl. minus K Frangzͤſiſch / / ande Cichoree, vnd von erlichen Cichoret laul- ) te, ſen ol, m⸗ af Ic» ieſt be⸗ hel⸗ et )en die ich Ut⸗ 1119 eils it / — — — — — — — — — — — — Das Erſt Buch / Von Kreutern nus præmorſa radice, Lob. quartum, Dodo, Succifa : £ Trago ,& Hietacium minus ‚Eidem : Sonchus, Lon.Pi- cris Dalech, Lugd .] Africanifch / Sıthilefade und Sithrflade, Italianiſch / Hieracio minore. Hiſpaniſch / Coyonde Galho Hi- era, das iſt / HerbareficuliGallı. Englifch / Hele Hawte Wede. Flehmiſch und Brabaͤndiſch / klein Hauckscruyt / vnd Hochteutſch / klein Habichkraui. ll, Das dritte Geſchlecht hat weder bey den Krentlern / rbey vns Teutſchen einigen Ramen als ein vnbetann⸗ tes Kraut / ohn angeſehen daß es ſonſt ein gemein Gewaͤchs iſt / ſo haben wirs von wegen ſeiner ſchwartzgruͤnen Bletter Hietacium nigrum Zu Teutſch / ſchwartz Habichkraut ge⸗ nennet. Hieracium minns folijs coronopi,CB, ] IV. Das vierdee Gefchlechr gehörer under das fleine Habichtraut Diofcoridis, vnnd ob 8 fchon vonihmenicht gefchrieben worden iſt / foift es doch ein wahres Sefchlecht deſſelbigen / vnd fol billich daruon nicht abgeſuͤndert werden / ſintemal es auch dieſelbigen Kraͤfft vnnd Tugenden hat / die Dioſcorides feinem Hieracıo zufchreiber. Die Kreutler nennen es Lactucam leporinam vnnd der gemeine Mann bey vns Haſenſtrauch vnd Haſenlattich / dieweil es die Ha⸗ ſen gern eſſen. [Hieracium radıce tuccıla minus, Ch. Hıe- facium quintum, Dodo, Lagopustertius, velLaducale- porina Tesg. ApargiaDalech, Lugd, ] V. Das fünffte Gefchleche/ dieweil es weder bey den Kreurlern vnd andern auch noch) gar feinen Namen hat / iſt es von vns Hicracium Aphacoides genennet worden / dies weil feine Bletter vnd Blumen dem Roöhrleinfraut ähnlich fein welches Gewaͤchs dann von dem Griechifchen Arzt Theophrafto, Aphaca genannt wirdt. (Hieracıun chon- C drillæ folio minus,CB.] VI. Das ſechſte Geſchlecht / dieweil es auch wie dag vo, rige keinen Damen hat / haben wir es Hıeracium Inıyba- ceum⸗ das iſt / Wegwarten Habichkraut getauffet / ſintemal feine Bletter der Wegwarten / oder intybo gleich vnd aͤhn⸗ lich feinde, Hietacium dentisleonis folio obtulo CB.) VH. Das fiebende Geſchlecht hat auch noch keinen Nas men / das haben wir von wegen feiner langen Wurzeln die eben fo lang wird/ als dz Kraut mir feinen Stengeln vberſich waͤchſet / Heracium Macrorhzon genannt / darmit es auch einen Namen habe. [Hieracism dentis leonıs folio ob- tulo radice oblonga CB. minus primum, Dodo. gal. ter- tum, Dodo. Heracium linguisradicarum , Lob. Apargia Dalech. Lugd. quoad defcriptionem.] VIII. Das achte Gefchlecht hat auch feinen Namen’ vnd iſt doch ein wahres Geſchlecht Hieracij , das haben wir von wegen der wollschtigen Bletter die ſich dem Wullkraut vergleichen’ Heraciam Phlomoides, das iſt / Wullhabich, kraut genannt. Hieracium lacıfolium hirſutam, CB, primum vel latitolium, Cluf, pan,laufolimm pannonicũ, Cam. Coſta Italorum Eidem, ] | IX, Das neundte Öefchlechthaben wir Hieracium In- tybaceum atperum genannt / dieweil die Bletter der geelen Wegwarten aͤhnlich/ vnd darzu rauh und haarech tig ſeindt / das iſt rauh Wegwarten Habichkraut. Cichorium lute- um angaſtfohum atperum, CB. Intubam luteum tertium Fuchſius fcit Scariolam tertiam, Cortuſus.)] X. Das zehende Geſchlecht wirdt von den Kreutlern Hieracium M. nipellacum , vnd Hieracium Norbonenfe a genannt. Von den Teutſchen / Habichfraut von Menye, E lier oder Sanguedocf, [Hieracium tıliqua tal: ara,CB.Hie- racınm Narbonenfe falcarum Lob. ıcon. falcara filiqua, Lob. Lugd. Ragadiolusalter, Cæſ. Quibufdam Sonchus ftellacus, Choudhilla ftellata & Hieracium ſtellatum. ] xl. Das eylffte Geſchlecht hat auch noch feinen Na— men / dashaben wirvon wegen der gleichheit fo feine Blet⸗ ter mitder Chonprillen haben’ Hieracium Chondrilloides genannt. Teutſch /Chondrillenhabichkraue. [Hieracium Chondtill& folio maius, CB, folijs & facie Condtillz, Lob, Cam, $13 XH. Das ʒwoͤlffte Geſchlecht wirdt Mieracam latifo lium montanum I. genannt / zu Teutſch / 1. breye Bergha⸗ bichfrant. | Hieracium ısuntanum hirluucducssum, UB. alpinum kirfuro folio vel <. Clu f-pan, quiatem p ınneni- cum, Cam, ] e XI, Das dreyze hende Geſchlecht / Heracium mon⸗ ranumm lacıfolum ET, zu Teutſch / das I. breyt Berghabich⸗ kraut. | Hieracium laufonum glabrum maus CB. an Bri- tannieu:n Cluf,pan.] XIV. Das viersehende Gefchlecht / Hieracium latifo- ° lium woneanum ill, das iſt / IL. breyt Berghabichtraut. [ Hieracium latifolium glabrum minus,C B.] XV. Das fünffschend Geſchlecht irdi von den Kreut⸗ lern Hieracıum Sabaudum yndHieracıu.n montanum ge⸗ nannt / das iſt Sopheyifch Habichkrant/ vnd Berghabich⸗ G fraut, Es darff aber den Zunamen nicht bey vns von So⸗ pheyen haben / ſintemal es in groſſer menge auff dem Gebirg am Rheinſtrom / in dem Schwarswaldr, Oſtwaldt vnd any dern mehr Orten vnſers Teutſchlandts waͤchſet. Dieweil auch der Geſchlechter deß Berghabichkrauts mehr gefun⸗ den werden / haben wir es zum vnderſcheidt der andern Hıc- tacium montanumangulbfolum l. genaͤnnt / das iſt das !, Berghabichkraut mit ſchmalen Blertern. [ Hieracıuman- gufbfoliam fruticofun , CB. Sabaudum montanum, Ad. Lob.Lugd. primum, Dodo.alterumgrandius, Lob, icon. alterum grandius redum & fruticofum, Cam: .] xXVI. Das ſechzehende Befchleche/dieweiles gar feinen Namen hat / haben wirs Hierscium angn ft£slıum ti. ge⸗ nannt / das iſt / ¶ Habichtraut mit ſchmalen Blettern. He racıum folio oblongo non diſſecto, CB Hiera.ıam mon- H tanum, Cluf. pan. montanum ſextum, Cam. Choadrilla folio non diſſecto, alijs.] XVlIl. Das ſiebenzehende Geſchlecht hat auch keinen Namen / das haben wir von wegen ver fehmalen Wegwar⸗ tenbletter die es hat Hieracıuım montanum auguſtif lu: ntybacenm genannt / vnnd zu Teutſch / Bergͤwegwarten Habichkraut mit ſchmalen Blettern. | Hıeracıuın sauınca- to lanuginofo folio,, CB, laciniaro f.lio vel feptimunı, Cluf; pan,] XV. Dasachzehende Geſchlecht / ift cin Zwickdorn vnder den Habichsfreutern ond der Ochfenzung/dasiffein halb Habichkrant und ein halb Dehfenzung / das wirdt von wegen der rauhen Bletter die ein gleichheithaben mir der wil, den Dchfenzung. Bon den Kreutlern Hıeracıum Echioı- des genannt/ond Bugloflum luteum Zu Teutſch / geel Och⸗ Ifenzung. [Bugloflam luteum capiculıs Carduibeneditti, CB. echioides, luteum Hieracio cognatum, Lob, icon, Hieracium maius Creticum ſatiuum Gef. montanum fo⸗ lio Lytuplis, Ad, Buglofum luteum, Cam, ] * Von der Natur / Krafft / Wirckung / vnd Ey⸗ genſchafft der Habichkreuter. N Le Habichskreuter haben ein Krafft vnnd Eygenſchafft su kuͤlen / zu trůͤeknen mit einer zuſaͤmmenziehung vnnd zu eroͤffnen / deßgleichen zu abſtergieren vnd zu ſaͤubern. Das xviij. Geſchlecht aber dag ſonſt mir einem andern Namen gel Ochſenzung genanr wirdt / hat ein mittelmaͤſſige Krafft vnder den Habichkreutern vnd der Ochſenzung. Innerlicher Gebrauch deß Ha; bichfrants, / riet frifch serfchnitten vnd wolm einem Moͤrſer > geftoffen/ darnach den Safft außgedruckt / vnnd deſfen zwo oder drey Vnten auff einmal getruncken / miltert dag nagen im Magen. Habichtrautſafft obgemeldter maſſen genuͤtzt / miltert die ſchaͤrpffe deß Harms : bringt auch Stutelgaͤnge | Habichkraut vnnd das Safft daruon auff alle manier gebrauchet / eröffnet Dis verftopffung der Kbern / alcericre oder ver⸗ 514 A oder verendert die hizige entrichtung derfelbigen / vnd dienet F wider alle Gebrechen der Leber / die von hitziger vrſach jhren vrſprung bekommen. — Habichkraut gedoͤrrt vnnd zu Puluer geſtoſſen / daruon ein quintlein oder anderhalbs mit Waſſer zertrieben vnnd getruncken / iſt gut wider die gifftigen biſſz oder ſtich ver Erdtſpinnen. | Eufferlicher Gebrauch deß Hab: bichfrauts. — 5 Abichkrautsſafft vertreiber die Flecken in den Augen’ LAond iſt gut wider die anfahende Stahren/ vertreibet alle finfferfeirdeß Geſichts / vñ erläutert daſſelbig wunderbarlich deß Tages ein mal oder vier / jedes mal zwey oder drey Troͤpf⸗ B fein dareyn gethan. 1 Der: Nimb Kabichkrautſafft der gelaͤutert iſt / ſchoͤn lauter Honig / guten / fuͤrnen / weiſſen Wein / jedes gleich viel / vermiſche die durch einander vnnd behalts in einem Glaͤßlein zum gebrauch. Wann einer nun ein bloͤdes vnnd dunckels Öeficht hat / der thue allen Morgen vnnd Abendt jedes mal ein Troͤpfflein oder drey in die Augen / es laͤutert das Geſicht vber die maß fehr/f chaͤrpffet es / vnnd iſt ein Ey periment. | Gelaͤutert Habichkrautſafft mit Weibermilch temperirt/ jedes gleich viel / iſt ein heyiſame Artzeney wider die enruͤn⸗ dung der Augen / jedertweiln ein par Troͤpfflein dareyn ge⸗ than/ auch zarte leinine Tuͤchlein darinn genetzet vnd daruͤber gelegt; dienet auch wider die hisige Fluͤß der Augen. Wider die anfahende Stahrender Augen: Nimb gelaͤu⸗ C terten Habichkrautſafft / Jungfrauwenhonig / jedes ij loth / Katzengallen j. loth. Vermiſch es durch einander / vnnd IB Ih: thue deß Tags drey oder vier mal/ alwegen ein par Tröpffr 1 Be lein indie Augen. —— ne in Habichfraurfrifch geftoffen / vnnd wie ein Pflaſter vber den Magen gelegt / vertreibt die Brunſt vnd enzůndung def ſelben. J—— Habichkraut ſampt der Wurtzeln geſtoſſen vnnd vberge⸗ v———— legt / heylet die ſtich der Scorpionen vnd der Erdtſpinnen. Das neun ond zwantzigſt Cap. Von dem Haſenkoͤl / Saumwdiſtel vnd allen Sonchenkreutern. — — — A x 5 kefchreiben Diofcorides vnnd die an⸗ dern alten Lehrer der Sonchenkreuter nur drey Befchlecht/ aber wir haben heutigs Tags xj. be⸗ kannter Geſchlecht / darunder auch die drey Sm catreuter der Alten begriffen ſeindt / von welchen danndie vbrigen acht Geſchlecht nicht fönnen abgeſoͤndert werden M 1. Das erfte Geſchlecht har tige Wurgel/ die hat ein füßlech fie auch zu den Saläten wie Die Wurseln gebraucht wirdt. Die ten vñ zerſpalten wie die Bletter deß ra oder der Wegwart / die ſeindt allenthalben vol kleiner ſpitziger E Dorneit oder Stacheln. Der Stengel iſt feyft / eckech⸗ tiyinnwendtg hol / außwendig braunlechtig vnd Elen hoch / voller weiſſes Saffts wie Mitch. Oben am Gipffel bringe derfelbig onnd feine Nebenzweiglein / bleychgeele / geſtirnnte vnd gefuͤllte Blumen / die werden zu grauwen wollechtigen Haͤuptlein / vnnd fliehen daruon wie die Creutzwurtz oder Pfaffenblattblumen. Es waͤchſet allenthalben in den Kraut⸗ — v de A Zaͤrten / Weingaͤrten vnd bey den Mawren ar} I IL I Gall 11. Das swense Geſchlecht har ein weiſſe / dicke Wurtzel IF Du 1 mir Zaſeln behencket / if der vorigen am Geſchmack gleich⸗ ein weiſſe / zarte vnd zaſelech⸗ tigen Geſchmack / derwegen andern —— Bletter ſeindt auß geſchnit⸗ Pfaffenroͤhrleinkrauts k 4 D. Jacobi Theodor Tabernzmontani) Sauwdiſtel. Sonchus aſper I. die Bletter ſeindt ſchmaͤler / lenger vnnd nicht ſo tieff zerſpal, ten / der Stengel iſt dick / ſafftig vnd voller Milch die Blumẽ ſeind geel / gefuͤllt vnd noch ſo groß / als die vorigen / den Blu⸗ | Sonchenfraitt. Sonehus læuis anguftifolius I. NY F A. — RL * Rz nn ZPO 4 men deß al, me il — — * — — — Das Erſte Buch / Don Kreutern A II, Haſenkoͤl. Sonchus lzuis latifolius II, men dep Roͤhrleinkrauts aͤhnlich / die werden auch wie dieſel⸗ bigen zu wollechtigen Koͤpfflein / und fliehen gleichfalls alſo dauon. Es waͤchſt gern in gebauwenen Feldern vnd Frucht⸗ € aͤckern⸗ IV. Haſenkoͤl. SonchusleuisalterAoreluteo IV. er Ken MEN NãA IN TS Y R 8 9 2 v } — — 9 * x . A * 4 —* “ “ TH; —— —* = . TR MEN ! Sn d E r. N — 3 D% “ 5 R = r ZDN Y [7 - —— Si E REN, Y — ’ N 4.9, 17 IJ * In ” I/& 93 % \ j N h\ Ä Z f 1" N 4 8 IH * — Z NER —— aN Wi... —B N ; AN: — is ⸗ u = ER — = F „ fr F N F * Kst = gr‘ Ä We Ja x GE | [7 54 — Fr / 7 — — > — > ZN SID I > V. Weiter Haſenkoͤl. Sonchus læuis tetcius flore nueo. tzel wie das erſte Geſchlecht. Die Bletter ſeindt vnden her zu der Wurtzel vnnd rem Stengel zu ſchmal vnd zerkerfft orer zerſehnitten sole die Wegteartenbletter / oben her aber zum en⸗ VI. Blauwer Haſenkoͤl. Sonchus læuis qnarrus flote cœtuleo. NW NY NN " S16 D. Jacobi Theodori Taberneinontani! A VH, Baumſonchenkraut. — F | IX. Bilde Sonchenkraut. Sonchus fyluaticus 1, . N I So, kr TEE AN N TR 8 (ERS NL IR EN s r * —v — RR “N * * N „m H } PR —Q, — SIT, — te de zu feindr fie breyt wie die Bletter der zamen Endiuien / vñ inen/die finde den Blumen deß erſten Geſchlechts aͤhnlich⸗ gerings herumb zerkerfft / ſehr glatt / zart un weych / der Stem die lichen auch hernach icbisietbigen daryon. Se Paul, gelift dem vorigen gleich / ð theilet fich in etliche Nebenzweig⸗ = ——— * waͤchſet/ m den 3. ein auß / darauff wachfen geele / geſulie vund geſtunte nn, ßSarten vnd Weingaͤrten | VI, Wilde Sonchenkraut. x, Wilde Sonchenkraut. m: @. f )) K 2 —* S N ES ⸗ X I N DRAID S | — 3 ET > I —* — ich hſet aut — — — * ws | Das Erſt Buch / Von kereutern. A IV. Das vlerdt Geſchleche / it mit der Wurtzeln den vos K auf rigen Geſchlechten gleich / Die Bletter ſeindt glatt / lind vnd zart / gleich wir die Wegwarten zerſchnitten vnd zerſpalten / die Stengel Elen hoch / innwendig hol / voller Milch / die Blumen gefuͤllt / von farben geel / werden baldt zu wollechti⸗ gen Haͤuptlein / vnd ſliehen wie die Creutzwurtz darvon? V. Das fuͤnffte Geſchlecht iſt dem jetztgemeldten mit Wurtzeln / Kraut / Stengel vnd Blumen allerdings durch» auß gleich / außggenommen daß die Blumen ſchneeweiß / wie ſie an den andern geel ſeindt. Dieſes Geſchlecht iſt ſeltzam vñ wirt ſehr ſelten gefunden / Es waͤchſet in gebawenen Fel⸗ dern vnd Weingaͤrten. Dieſes haben wir erfimals in Hoch burgund nicht wär von Bifankin einem Wein berg gefun⸗ den / vnd hernachmals im Elſas bey der Statt Obernehen / vnd dieweil es nicht gemein / haben wir den Samen darvon G B geſamlet vnd geſaͤet / welcher iuſtig auffgangen vnd ju feiner völligen zeittigung gekommen. VI. Das ſechſte Geſchlecht hat eine Wurtzel Fingers dick / die iſt weiß / hat viel langer Nebenwuͤrtzlein / die Blet⸗ ter ſeindt groß / breyt vnd vnden her tieff zerſpalten biß zu der mittelſten Rippen / an beyden fetten gerings herumb zerkerfft vnd vornen ſpitzig / die hangen an einem langen Stiel / der mit dem breyten theil am Stengel hanget / der Stengel iſt lenger dann Elen hoch / rauhe vñ mie Holkeelen / Die Sten⸗ gel theilen ſich oben in Nebenz weiglein auß / darauff vielfal⸗ tige blauwe Blumen wachſen / die ſeindt groͤſſer als die Blu⸗ men deß Haſenkoͤls / die fliehend endtlich mit wollechtigen Koͤpfflein hinweg / wie die Roͤhrleinkrautblumen. Es waͤchſet in den Bergen vnder den Bäumen vnd ſchattechti⸗ gen Orthen. NE | VII. Das fiebende Befchlecht hat fünff oder ſechs lan⸗ ger weiſſer Wurtzeln / die ich alfo von einem Haupt außthei⸗ len / mit etlichen kleinen Nebenwuͤrtzlein / darvon waͤchßt ein groſſen langer Stengel / eines Daumens dick / vnnd dreyer Elen lang vñ auch lenger / alſo daß er eines geraden Mañs leng vbertrifft / der iſt ſteiff vnnd mir Holkeelen geſtreiffelt / daran wachſen lange / groſſe und breyte Bletter / die ſeindt mit jhren Schnitten vnd Spalten den Blettern der Weg⸗ warten gar ähnlich I außgenommen daß ſie groͤſſer ſeindt / vnd obenher nicht zerkerfft / oben her gruͤn vnnd am vndern theil aͤſchenfarb. Am obern theil der Stengel etwas rauhe / vñ theilet ich in etliche Nebenaͤſt lein auß / auff weichen ſchoͤ⸗ ne / circkelrunde / geele Blumen wachſen wie die Blumẽ deß Habichkrauts / die werden auch zu weiſſen wollechtigen Koͤpfflein / darinn waͤchſet ein weiſſelechtiger leichter Sa⸗ D men / welcher mit den wollechtigen Flocken vom Windt hin⸗ weg getrieben vnd hin vnd her zerſtrewet wirdt. Dieſes Ge⸗ ſchlecht waͤchſet in feuchten waſſerechtigen orthen / bey den Suͤmpffen und Wenhern. We 11X. Das achte Geſchlecht hatein duͤnne / harke / vnnuͤtze Wurtzel mit vielen Zaſeln / die Bletter ſeindt vnden groß vnd breyt / gegen der Wurtzel vnd dem Stiel zu ſchmal vnd ein wenig zerſchnitten / vornen her aber ein wenig mir brey⸗ ten Kerffen doch nicht tieff zerſchnitten der Ruͤbenblettern gleich / von farben ſchwartz oder dunkelgrün / der Stengel iſt feſt / ſchwartzbraun / zweher Elen hoch vnnd auch bißweilen hoͤher / der theilet ſich in viel Nebenzweiglein auß / darauff viel kleiner / geeler / geſtirnnter / eynfacher Bluͤmlein / welche den gantzen Sommer vber geſehen werden. Es waͤchſet hin vnd wider neben den Krautgaͤrten / in den Hecken neben den ſchwartzen Grundt haben mage IX. Das neundt Geſchlecht hat eine kleine / zaſelechtige / vntuͤchtige Wuͤrtzel / die Bletter ſeind breyter und lenger dañ die Bletter deß jetztgemeldten / mit breyteren vnd ein wenig tiefferen Blettern außgeſchnitten / von farben Lechtgruͤn zart vnd lind / die ſtehen den Stengel hinauff von der Wur⸗ gel an biß oben hinauff da er ſich in etliche Nebenzincklein außtheilet / je eines Gleychs hoch vber dem andern: Der Stiengel wirdt Elen hoch vnd auch bißweilen hoͤhet / Oben — E Straſſen vnd andern dergleichen orthen / da es ein feuchten K ne 57 auffden Zincklein gewinnt es ſchoͤne / bleich geele Bluͤmlin / die ſeindt ein wenig groͤſſer als die Bluͤmlin deß nechſtge⸗ —* Es waͤchſet in ſinſtern / dunckeln vnnd feuchten den. X» Das zehende Geſchlecht hat ein zaſelechtige Wurtzel / linde / weyche / duͤnne vnd blehcharuůͤne / eckechtige Bletter / der Stengel wirdt Elen hoch / die Bluͤmlein ſeindt Purpur⸗ braun / die flichen hernach in wollechtigen Koͤpfflein hinweg / das Kraut vnnd Bletter ſeindt voller Milch / wie alle obge⸗ meldte wilde Geſchlecht. Es wächferin dunckeln Waͤlden / in wuͤſten vnd feuchten Steinkluͤfften / wie wir dann ſolches hiebevor indem 8. Capitel der 4. Section vnder den Roß⸗ mareinkreutern Weiter beſchrieben haben / da eg der Leſer für am XI. Wid Soncenfränt. Sonchus fyluaticus IV. yon RW Ki) A \ N eig” SE NEE, 2: RBV — LS X * AN N IR Ss \ £ A, WM No 9 N H AN h —* 9 Bi XI. Das eylfft Geſchlecht hat auch eine zaſechtige / vn⸗ ruͤchtige Wurtzel die Bletter ſeindt groß / breyt vnd eckechtig außgeſchnitten / ſchier anzuſehen wie die brehten Gaͤnßfuͤß / vnden her hat ein jedes Blat nach dem Stengel zu zwey glei⸗ che / geſtalte kleiner Bletter / die ſeind gleich als zufanımen gewachſen. Die Stengel deren gemeiniglich zween oder drey ſeindt / werden drey Spannen lang / die ſeindt ſchmal vnnd duͤnn / daran die Bletter Gleichsweit je eins vber dem an⸗ dern vmb den Stengel vonder Wurtzel an biß oben hinauf wachſen / die auch oben viel Fleiner werden als die vnderſten vnd nur einfach. Am obern theil theilet fich einjeder Sten⸗ gel in vil Nebenzincken auß / darauff wachſen lange Schöt lein / ſo fich diefelbigen auffehun werden Eleine/ fünffbiärige kleine Roͤßlein darauß / die feindr geel wie ſchoͤne Sternlein anzuſehen. Ale gemeldte Geſchlecht geben viel Milch von ſich / wann die Stengel oder Bletter entzwey gebrochen wer⸗ den. Es waͤch ſet auch dieſes in dunckelen HR feuchten Waͤl⸗ den / ſonderlich aber im Oſtwaldt. Von den Namen der Sonchenkreuter. DAs Sonchentraut wirt in gemein von den Griechiſchen Artzten / ayx · vnd Za⸗x genannt. Lateiniſch / Son- Xx chas, 518 A chus, Soncut Lactucella, Lactero, Olus leporinum, Pala- tium leporis, Olusanferinum, Carduusanferinus, Lepo- ris pabulum, Crifpinum, von Apuleio, Lactuca lepotina, Yon Diofcoride vnd Aetio auch Cicerbita, vnd von Mar- cello Empitico, Cicharba. Bon den Italianern / Soncho, Sonco, Cicebita, Lactucella, Creſpigno, Creſpine, vnd zu Bene dig / Lactacino. Hiſpaniſch / Cerrayas, Ceralhas, Serraya, Serral- ha, vnd Sarralha. Frantzoͤſiſch Tatteron, Lanceron du Laceron, Lacteron, Laiſſeron, Laiteron, vnd Palaisa Lieure. Affricaniſch / Gathuo. Engliſch Cicerbita. [Sotorhiftie. ] Flehmiſch vnd Brabaͤndiſch / Sonchencruhdt. Hochteniſch / Sonchen⸗ kraut vnd Moß. — 1. Das erſte Geſchlecht aber welches Diolcorides ber ſchreibet / heiſſet Griechiſch 34yx& res. sateiv mwiſch / Sonchusafper, Cicerbita aſpera, Cichorium por- B einum, Sonchus ſylueſtris, Sonchus ſpinoſus, vnnd Son- chus niger. Sonchusafperlaciniatus,C. B.afpera,Matth. Gel. Lac. Caſt. Lugd. Cicerbita, Turn. Endiuia ſyl. Loni- cero.] Italianiſch / Soncho, Sonco aſpero, vnd Cicerbita ſpinoſa. Hiſpaniſch / Cerrayas vnd Cerralhas. Behmiſch / Mliec. En⸗ gliſch / Cicerbita vnnd Sowthiſtel. [Hares Lettuce.] Fleh⸗ miſch vnd Brabaͤndiſch / Melckweyhe / Ganſendiſtel vnd Daudiſtel. Hochteutſch / Gaͤnßdiſtel / Saͤuwmelcke / Saͤw⸗ diſtel oder Sauwdiſtel / wilder Haſenkoͤle vnnd Dudiſtel oder Moß. | 11. Das zweyte Geſchlecht heißt ben den Bricchen auff jre Sprach / ZIy.& 1a Nu, vn 2yx& 1a. dateiniſch / Sonchus eſculentus, Sonchus læuis, Cicerbita læuis, Sons hus albus Sonchus tenerior,Herba cuniculi, vnd von den Kreutlern Sonchus læuis anguftifolius.[& C.B.ao Sonchi genus Terra crifpa,Gef.an Terra crepolus, Cæſ.an Söchus fl izuis Matthioli,Lob.icon. Italtaniſch / Soncho liſcio Cicer- bita liſtia vnd Cicerbita gentile. Flehmiſch und Brabandiſch / Haſen Lattouwe / vnd Conynenctuydt. Hochteutſch / Son chenkraut vnd Haſenkoͤl mir ſchmalen Blettern. 111. Das dritte Geſchlecht heiſſet bey den Kreutlern Sonchus albus, oder Sonchus læuis latifolius. Teutſch Ha⸗ ſenkoͤl / oder breyter Haſenkoͤl / vnd gehoͤret dieſes Geſchlecht mit den vorigen zu dem Soncho eſculento Dioſcoridis, ſampt den dreyen nachfolgenden. 1V. Da das erſte welches vnſer ordnung nach das vierd⸗ te iſt / Sonchus læuis alter flore luteo, genannt wirdt / zu Teutſch ohne einigen weitern Zuſatz / Haſenkoͤl. [Sonchus lanis laciniatus primus, C. B.læuis, Matth. Geſ. Caſt. Dodo. Thal. non aſpera, Fuch ener, Ang. lenis aut læuis, Cord. „ teneriornonafpera & Lactuca leporina Apuleii, Dodo. Gal.lzuis vulgaris folüislaciniolis dentis leonis,Lob.lzuis laciniatisfolüs,Lugd. leuis; Lugd. Andıyala minor, Da- lech. Lugd. Sonchus in collibus vmbroſis, Czfalpino..] V. Das zweyte/ welches vnſer ordnung das fünffte iſt / Sonchus niueus, Teutſch / weiſſer Haſentoͤl. VI. Das dritt Sonchus cæruleus, Teutſch / blauwer Ha⸗ ſenkoͤl / welches dieſer ordnung nach des ſechſte iſt. Sonchus lzuis laciniatus cæruleus, C. B.lzuis ote cætuleo, Cluf. pan. flore cæruleo & Soncho cichorium. Cam. in Matth. Intybus platiphyllos Harcynica.Thal.] VII. Das ſiebende Geſchlecht wirdt Griechiſch / Z0y- „© 21’ 2:;©-, genannt / Sateinifch / Sonchus arborelcens, ond Teutfch / Baumſonchenkraut. [ Hıeracium maius a- fperam folio Sonchi, C. B.maiuis,Match.Fuch.Dodo.Gal. & Lac. Lob Caſt. wagnum, Cal.maius fine Sonchites, Thal. alterum,Dodo.minus Dalech.Lugd.latifoliuin Matthio- li maius, Cam. Taraxacon maius,Lon.Sonchus tertius vel Sonchus leuis altiſſimus, Cluſ. pan.] IIX.IX.X.XI. Das achte / neundte / zehende vnd eylffte Geſchlecht werden von den Kreutlern Sonchifyluelttes,pnt ſyluatici genannt / zu Teutſch / Wildt vnnd Waldtſonchen⸗ kraͤuter. Das erſte vnder dieſen wilden Geſchlechten / neñen die Schweitzer von wegẽ deß weiſſen Michſaffts / Milchen / Etliche gelehrte woͤllen ein Lampſanam daran machen / a⸗ D. Jacobi Theodor Tabernx montani / F Berfiefehlen. Was nun Lampfana iſt / wirdt hernacher in ſeinem Ort angezeigt werden. PVIII. Lampfana,C.B.Dod0.Gal.& Poft.Lob.Lugd. Thal.Cam.Chryfolachanum Plinii,Ruellio:Sonchis co. gnata Lapfana,Gef.l X. Lampfana fyluatica,C.B.X1.Son: chus lzuisalter,velladtuca murorum lutea,C.B.alter fo- lio profundislaciniis ſinuato hederaceo, Lob. an Söchus lędis altera, Matth. Caſt. Lugd. Sonchus atboreſcens Dioſ. Gel.Intybus ſyl.tettia, Trag. Luctuca ſyl. luteo flote, Gef, ſyl.cuius Galenus meminit Anguil. cui Scariola ſyl. dicitut: Lactuca montana, Czfal.] Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Ey⸗ genſchafft der Sonchenkreuter. DẽE Sonchenkreuter / Saͤuwdiſtel vnd Haſentoͤl Natut G vnd Eyaenfchafften ſeindt vermiſchet / auß einer waͤſſe⸗ rigen on jrrdiſchen Subſtantz haben eine kuͤlende Krafft oft Wirckung / mit einer fubrielen zufamenzichung on Aſtricti⸗ on / vnd was von dem einen Geſchlecht gefchricben wirdt / dz fol auch von dem andern verſtanden werden / dann die ſieben Geſchlecht wie ſie nacheinander nach der Ordnung geſchrie⸗ bei ſeindt / die haben einerley Krafft vnnd Wirckung I mag derowegen je eines vor das ander genomen vnd gebraucht werden. Die vter wilden Geſchlecht aber haben noch keinen gebrauch in der Artzeney / doch mögen fie euſſerlich zu fülen wol genuͤtzet und vbergelegt werden. Innerlicher Gebrauch der Sonchenfreuter und Haſenkoͤl. II Sonchenkreuter on fonderlich aber die fo man Ha⸗ jenföl nenneriwerden faſt nuͤtzlich wann fie noc jung . feindr allein vor fich ſelbſt ſampt jren Wurtzeln / oð aber mit andern Kreutern vermiſchet / zu den Saläten gebraucher. Wider das hitzig vnd brennend Hauptwehe: Nimb deß außgepreßte Saffts von Sonchenkraut / von Saͤuwdiſteln oder Haſenkol vj. loth, Roſeneſſig / Roſenoͤle / jedes itj. loth / klopffs wol durcheinander / netze doppele leinine Tuͤchlein darinn / vnd legs vber die Stirn vnd beyde Schlaͤff lawech⸗ tig / es miltert den Schmertzen gewaltig vnd zeucht ein groſſe Hitz herauß / aber ſo offt die Tuͤchlein trucken werden / muß man ſie wieder friſch vberlegen. Wider den ſchwuͤrechtigen Hauptgrindt / die ſchiepen vñ beiſſen deß Haupts: Nim̃ gepuͤluerte Saͤuwdiſtel oder Ha⸗ ſenkoͤl iin vntzen / Dillkrautſtengel zu Aeſchen gebrannt zwey loth / gepuͤluert Galloͤpffel j.loth Baumoͤlen xij · vntzen. Sol⸗ g dis ſol man wol in einem Moͤrſer durcheinander temperie ⸗ ren / vnd das Haupt darmit wider die Haar anſtreichen vnd hineyn retben / darnach das Haupt im Bad mit Wein ni der waͤſchen vnd zwagen / vnd das täglich thun biß man gute beſſerung befindet. — Die Augbrawen mit Saͤuwdiſtel oder Haſenkoͤlſafft deß Tages etlich mal angeſtrichen oder geſchmieret / vertreibet die haar daſelbſt. — Saͤuwdiſtel oder Haſentoͤlſafft in die Ohren gerräuffet! miltert den Schmertzen derfelbigen von Hitz vervrſachet / vñ leſchet die hitzige entzuͤndung. et: Wider die hitzige brunſt vnd englindung dep Magens) ſtoß Haſenkoͤl alſo friſch / vñ lege cs wie ein Pflafter vber den Magen. Diefe Artzeney leget auch die hitzige Geſchwulſt deß Zipperleing vñ der Gliedtſucht / gemelter maſſen vbergelegt. Haſenkoͤl geſtoſſen / vnd wie ein Mutterzaͤpfflein sub gethan / leſchet die higige entuͤndung der Mutter / vnd leget den Schmertzen. | — Oder nimb Saͤuwdiſtel oder Haſenkoͤlſafft ij. theil Balſamoͤpffeloͤle / Bilſenſamenoͤle / jedes ein theil / vermiſ⸗ es wol durcheinander / netze darin Baumwollen oder Samb» wollenzaͤpfflein / vnd laſſe die das Weib zujhr in die Mut⸗ ter thun. % Gemeldte Kreuter inn Waffer geſotten / leſchet Die hit vnd entůndung der heymlichen Oerter / beyde al Run 2; On Ns fo. us of, ef, len ho— ing. mit deß ieh sch! kin ech⸗ oft nuß 0 AM och ol rie⸗ nd wi⸗ uf deß het tl pn 16] en eß gt. 6 get ill br ut⸗ ik nd — — — — —— — —— — A Das Erſte Buch / Bon Kreutern vnd Weibsperſonẽ / ſo man die darmit waͤſchet Tücher dar⸗ inn.nenet vnd vberleget. Zu gemeldten Gebrechen aber tft der Safft diefer Kreuter viel fräfftiger gleicher gefinltachrams her. | Das frifh Kraut deß Haſenkoͤls geſtoſſen / miltere ond zertheilet alle entzůndungen vnnd hitzige Geſchwulſten / wie ein Pflaſter vbergelegt. Gleicher geſtalt gebrauchet / miltert es vnnd leſchet das Rotlauffen / oder den außgedruckten Safft der gemeldten Kreuter mit leininen Tuͤchern daruͤber gelegt / vnnd offter⸗ mals erfriſchet. Saͤuwdiſtil oder Hafenfölfaffelefcherdie hitz vnd entzũn⸗ dung deß Affterns / ſo man dieſelbigen Ort offt darmit an⸗ ſtreichet / vnd mie Tuͤchlein vberiegt. Haſenkoͤl mit der Wurtzel geſtoſſen / heylet die ſtich der B Scorpionen / wie ein Pflaſter vbergelegt. Apuleius bezeuget / ſo man einem Sebricitanten das Ha⸗ fenfölkraue vnwiſſendt under feine Setlachen in das Beth le⸗ get / ſo ſol es demſelbigen das Fieber vertreiben. Innerlicher Gebrauch der Saͤuwdiſtel vnd Haſenkoͤls. S Haſenkoͤl iſt von den Alten wie die Endiuien vnd Wegwartenkreuter in der Speiß genuͤtzet worden / welcher Gebrauch auch noch heutiges Tags bey vielen in Teutſch und Weſchlandt geblieben ıftıfonderlich aber wirdt diefes Kraut / wann es noch jung iſt / zu den Müfern vnnd Salaͤten gebrauchet / es wirdt auch nüglich bey Fleiſch / Huͤ⸗ nern vnd jungen Hanen geſotten / vnnd iſt dienlich zu allen Kranckheiten der Leber von verſtopffung vnnd hitziger ent⸗ richtung erſtanden. Gemeldt Kraut auff alle manier in der Speiß genuͤtzet / bringet den ſeugenden Weibern viel vnd vberfluͤſſige Milch. Das thut auch der außgepreßt vnd gelaͤutert Safft / taͤgli⸗ hen ij oder iij. vntzen mir ein wenig Zucker vermiſcht / ge⸗ truncken. | * Haſenkoͤl gleicherweiß in der Koſt gebraucht oder den Safft obgemeldter maſſen getruncken / iſt gut wider die en⸗ tzundung dep Magens / vnd vertretot das nagen deſſelbigen / ſo von der Gallen vervrſacht wirdt. Hafenkölin Speiß / Tranck oder Artzeney auff ale mas nier gebrauchet / ſtaͤrcket und eroͤffnet die verſtopffung der Le⸗ ber wunderbarlich / vnd Diener wider ale Gebrechen der. Leber von hitziger entrichtung verurſachet. Das junge Kraut deß Haſenkoͤls mir Eſſig / Baumoͤl D end ein wenig Saltz wie ein Salat geſſen / ſtaͤrcket die ſchwa⸗ Ehen allen Morgen vnd Abendt von dieſem Tranck drey vn⸗ K che vnd erhitzigte Leber treffenlich wol. Saͤumwdiſtel oder Gaͤnßdiſtel / oder aber Haſenkoͤlſafft / welches man jederzeit haben kan / Morgens vnd Abendts / jedesmal vier oder fuͤnff loth getruncken iſt ein kraͤfftige vnd heyſame Artzeney wider die hitzige Geelſucht / und oͤffnet ge⸗ waltiglich die verſtopffung der Leber. Wider die Geelſucht die von der geelen Balken jren Br, ſprung hat: Nimb Saͤuwdiſtelſafft / Haſentoͤlſafft / jedes vj. vntzen / Wegwartenſafft / Lattichſafft / Nachtſchadẽſafft / Sauwerampfferſafft / Gauchkleeſafft / jedes vier vntzen / ver⸗ miſch alle dieſe Saͤfft durcheinander / thue ſie in ein Keſſe⸗ lein / wirff darzu ſechs vntzen guten Feinzucker / laß ein wall oder etlich mit einander auffſieden / biß der Zucker vergan⸗ gen iſt / darnach ſeihe es durch ein Tuch / vnd gib dem Kran⸗ gen warm zu trincken / es thut wunderbarliche huͤlff in der ge, meldten Geelſucht. | | Der außgepreßt Safftvon Hafenköloder Saͤuwdiſtel / iſt auch eine treffenliche gute Argeney wider die hitzige Waſ⸗ ſerſucht Morgens ond Abends / jedes mal auff die iij. vntzen getruncken. | er J Oder mach folgende Artzeney von dem Saͤuwdiſtel oder Haſenkoͤlſafft / welche in dieſer art der Waſſerſucht erfahren iſt: Nimb Saͤuwdiſtil oder Haſenkoͤlſafft vj vntzen / Peter⸗ — Flenkaut vñ Wurtzelſafft tif: unser Dderaeniafaffe / Weg⸗ wartenſafft / jedes iii. vntzen / Zucker iz. vntz / zerlaß den Zi - cker mit den gemelten Gaͤfften / vnnd laß ein wall oder vier aufffieden / darnach ſelhe es durch ein Tuch / vnnd gib dem Krancken allen Morgen vnd Abend / jedesmal tij vngen da ⸗ von zu trincken. Sauwdiſtel oder Haſenkoͤlſafft kaͤglichen eine zeitlang deß Morgens und Abendts / jedes maltii.ongen geeruncken iſt eine guce vnd heylſame Artzeney den Scherfüchtigen / vnd denen ſo Blurim Stulgang von ſich laſſen. | Semeldte Argenıy tſt auch denendieniich fo den rotẽ auf. gang haben. Das Kraut mit Wurgelin Wein geſotten / durchgeſtegen vnd darvon Morgens vnnd Abendis /jedes mal iz vngen getruncken / hat gleiche Wirckung. Den Safft dieſer Kreuter obgemeldter ma ſſen getrun⸗ S cken / heylet die jnnerliche verſehrung der Därm und anderer Glieder deß Eingeweyds. Haſenktoͤl in der Speiß genuͤtet / oder aber den außgepreß⸗ ten Safft obgemeldter maſſen getruncken / dient wider die vnmaͤſſige vnd vberfluͤſſige Vnkenſchheit / dann es demmet vnd leget die Lüfte baldt. | Haſenkoͤlſafft v. vntzen mit Wein vnd anderhalb vntzen Baumoͤlen vermiſcht / vnnd auff einmal getruncken / iſt ein heylſame Weiber Artzeney wann ſie in harter Geburt ligen / dann es macht nicht allein leichtlich geberen / ſondern treibet auch fort die todte Frucht. | Fünff oder vj· Pferfingkernen geſcheelet / darnach 4% ſtoſſen vnd mit Saͤuwdiſtel oder Haſenkoͤlſafft deß Mor⸗ gens nüchtern / zwo Stunden vor dem Eſſen getruncken / iſt ein edel Præſeruatiuum wider die Peſtilentziſche vergiff⸗ H gung. | Haſenkoͤl ift ein anmuͤtige Speiß vnnd Nahrung vor die Haſen / Kuͤniglein vnd die Gaͤnß / vnnd werden feißt darvon. | N Saumwdiſtel oder Haſenkolgediſtilliert Waſſer. a Sonchi aqua ftillaritia. N D Je beſte geir die Saͤuwdiſtil oder Haſen koͤl zu diſtillieren Nſſt im ende deß Meyens / wann dieſe Kreuter zeitig ſeindt vnd Blumen haben / ſol man ſie klein hacken mit Wurtzeln vnd aller Subſtantz / vnd ſie diſtillieren in Veſica durch dag Waſſer / wie wir oben von der Endiuien gelehret haben / vnd iſt nicht viel daran gelegen ob du die Saͤuwdiſtel oder Haſenkoͤl nem̃eſt / oder fie beyde durcheinander vermiſcheſt / I ſintemal ſie ein gleiche Ratur vnd Wirckung haben. Innerlicher Gebrauch deß Haſenk — Saͤuwdiſtelwaſſers HAhntoͤl oder Gaͤnßdiſtelwaſſer iſt ein heylſam Waſſer / wider alle innerliche verſtopffungen der Leber vnnd deß Eingeweyds / vertreibet die Geelſucht von hitzen vervrſacht / ſtaͤrcket die Leber / dient wider die hitzige breunende Feber / vñ alle Kranckheiten der Bruſt vnd deß Magens / ſo von hitzi⸗ ger entrichtung jhren vrſprung haben / allerdings wie das Endiuienwaſſer / wie dann je eines vor das ander nuͤtzlichen mag gebrauchet werden / deß Morgens vnd Abendts / oder auch in andere weg darvon getruncken / wie wir hlebevor von dem Endiuienwaſſer bericht haben gethan. er Gebrauch deß Haſenkoͤls oder — Saͤumwdiſtelwaſſers. | ES Empipteloder Hafenfötwafer diener wider das Haupt⸗ wehthumb vnnd hitzige entrichtung oder enguͤndung der Leber in den hitzigen Febern / mit leininen Tuͤchern vber das Haupt oder die Leber gelegt / vnnd offtermals er⸗ iſchet. — ſ lelgend Hauptwaſſer iſt su dem hitzigen Haupt⸗ Er ij wehthumb —— — —— —— — — — — — reinen — EEE nn he nn — —— — —— BER — — ⸗ — * — — = = — — — ————- — = == = — = — inne = — — = = - rn — — — —— — — — — — == = — — — — — — 2 — E = — — = - — = u nem = - — — - * min — ee ne ee — — — — — — — — == ee —— - — — ie — — — — — - — — — sr — = —— —— — — * = — — = fi * — — 7 — = — == . ee — — —— — — — — = — — — — — — — — — = - ee 2 = — — — — — — 520 D.Jacobi Theodori Tabern⸗ montani A wehthumb kraͤfftiger: Nimb Haſentoͤlwaſſer acht vntzen / F Roſen oder Hindtbeerneſſig zwo vntzen / geſchelte Pferſig⸗ tkernen ein vntz / weiſſen Magſamen j. loth. Stoſſe die Pfer⸗ ſingkernen vnd Magſamen auff das aller kleineſt in einem Moͤrſer / ſtreich es darnach mit dem obgemeldten Waſſer vñ Eſſig durch ein Tuch / vnnd zertreib zehen granen Camffer darinn nekedarisn ein zweyfach leinin Tuch / drucks ein wenig auß daß es nichts trieffe / vnnd lege es dem Krancken lauwlechtig vber die Stirn vnd beyde Schlaͤff / vnd ſo offt es trucken wirdt / ſo netze es wider / legs wider friſch auff / das thue fo offt vnd lange biß daß du gute beſſerung entpfindeſt. Dieſes Waſſer zeucht die Hitz gewaltig auß / vnd leget den Schmertzen. | I 1 | | Wider die hitzige engrichrung vnd englindung der Leber in den hisigen Febern / mach nachfolgenden Vberſchlag: B Nimb Sämpifteloder Hafenfölwaffer vj. vntzen / Roſen 0» G der Hindtbeerneſſig ij. vntzen / roten / weiſſen on gelben San del zu reynem Puluer geſtoſſen / jedes ein halbes quintlein / Ganffer x. graͤn. Vermiſche ſolche Stuͤck durcheinander / netze ein zweyfachen roten Zendel darinn oder ſonſt ein lei⸗ nin Tuch / vnd legs lawlechtig vber die Leber / erfriſche es offe: Haſenkoͤlſyrup. Sonchifyrupus. WJewol der Haſenkoͤl derdie Saͤwdiſtel ein gemeines | Kraut iſt / fo fan man doch einen fehr nüglichen Sy rup darauß machen / der zu vilen innerfichen deibsgebrechen dienlich iſt / den bereytet man alſo: Man nimpt des außge⸗ preßten vnd gelaͤuterten Saffts von Haſenkoͤl oder Saͤw⸗ diſtel / welches man haben fan iij pfundt / guten Feinzucker Ch.pfundt / ſolches ſeudet man vber einem Keſſelein vber er 14 nem linden Kolfewerlein / zu der dicke eines Syrups / im ſie⸗ den laͤutert mans mir einem geklopfften Eyerweiß / wie oben vom Endiuienſyrup geſagt iſt / vnnd behaltet darnach den Syrup vber Jahr in einer Porcellanbuͤchſen. Dieſer Soraphen widerale hisige Kranckheiten der Leber / aller innexficher Glieder / vertreibt die Geelſucht / vnnd dient wider die Feber ſo von der Gallen jhren Vrſprung ha⸗ ben / deßgleichen wider die hitzige brennende Feber / auff ein mal iij loth mit vj loth Haſenkoͤl oder Endiuienwaſſer ver, miſcht / vnd Morgens vnd Abends jedes mal ſo viel getrun⸗ cken. Es dienet auch dieſer Syrup zu allen Kranckheiten / wie wir dieſelbigen von dem Endiuien ſyrup erzehlet haben / vnd mag in allen Kranckheiten kuͤnlich von den Endiuien⸗ ſyrup gebrauchet werden wie wir dann ſolches manichmal D erfahren / welches nicht allein von dem Syruy / ſondern auch von dem Kraut vnd feinem gediſtillierten Waſſer deßglei⸗ chen von dem außgepreßten Safft verſtanden werden fol. Das dreiſſigſte Cap. er Bon den Buchſpickoder Buchkoͤl. Br Eß Buchkoͤls oder Buchſpichs haben ER % wir dren onderfchtedrliche Sefchleche+ VE 1. Daserfte Geſchlecht hat ein duͤnne / lange EEE Wurgel mit vielen Nebenwuͤrtzlein / die Blet⸗ ger fande brent ſchier wie die Lattichbletter / eckechtig ein we⸗ nig zerkerfft / gantz haarechtig vñ wollechtig / die ligen auff der I den Blumen deß Nöhrleinfraurs / außggenommen daß fie - kleiner ſeindt die fliehend auch alfo nach ver Blüher mir weiffen wollechrigen Köpffleindarvon. Er wächfer gern in den finftern und dunckeln Buchwaͤlden / deßgleichen auf den alten Mauwren da die Sonn nicht wol Hinfommen mag. Diefes gantze gewaͤchß gibt ein weillen Safft oder Milhrwisdie Habich vnd dattichkreuter. Buchkoͤl Maͤnnlein. pulmonaria Gallica mas. 11. Das zweyte Geſchlecht iſt dem jetztgemeldten mit det Wurgelgleichidie Bletter aber ſeindt breyter / groͤſſer / lenger vnd tieffer zerkerfft / hinden gegen dem Stiel mit tieffen ſpal⸗ ten zertheilet vnd außgeſpitzet / alſo daß fie anzuſehen ſeindt wie ein halber Stern / vnder denen etliche fornen her rundt / kurtz vnd kumpff ſeindt / die andern aber noch ſo lang / vnnd fornen außgeſpitzet / ſonſt ſeindt ſie haarechtig vnd wollech⸗ tig wie die erſten / der Stengel iſt dem vorigen gleich vnd & len hoch / weicher nur in der mitten in einziges tieff zerkerff⸗ tes Blat kaum halb ſo groß als der vnderſten eins die von der Wurtzel herfuͤr wachſen. Obenher theilet ſich der Sten⸗ gel in etliche Nebenzweiglein vnd Zincklein auß / vnder wel⸗ chem jedem vnden am Gewerblein ein fehr kleines / ſpitzes vnnd ſchmales Blaͤtlein herauß waͤchſet / die an dem vorl gen nicht geſehen werden / zu dem wirdt dieſes Geſchlecht nimmer mie zweyen Stengeln gefunden / wie das vorig. Die Blumen fo im ende def Brachmonarg, fich herfuͤr 5 thun) vnnd im Heuwmonat vollkommenlich geittg geſehen h, E Erden zirckelsweiß außgeſpreitet / vñ iſt ein jedes Blat an · K merden/ ſeindt geel vnnd gefuͤllt den vorgemeldten aͤhnlich / zuſchen wie ein Ohr von einem Murmelthier. Gegen dem Braͤchmonat wachſen vonder Wurtzeln zwiſchẽ den Blet⸗ tern herfuͤr zween (und auch bißweilen nur einer) haarechti⸗ ger / wollech tiger / runder Stengel / die werdẽ Elen lang I wel⸗ cher jeder nicht mehr als ein eintziges Blat hat / welche klei⸗ ner vnd fornen ſpitziger ſeindt als die vnderſten vnnd tieffer zerkerfft / Am oberntheil / theilen ſich die Stengel in etliche Nebenaͤſtlein vnd Zincklein auß / darauff geele gefüllte vnd zirckelrunde / ſchoͤne Blumen wachſen / die vergleichen ſich die fliehen auch nach der jeirtgung mit wollechtigen Koͤpff⸗ lein darvon. Es iſt auch diefes Gewaͤchß wie das vorig voller Milchſafft Es waͤchßt in dunckeln Buchwaͤlden wit das vorig / iſt aber nicht ſo gemein vnd ſeltzamer zu finden! doch waͤchßt ſolches inn groſſer menge auff dem Oſtwaldt zwiſchen Heppenheym vnd dem Staͤttlein vnd Berghauß Eindenfelg® HI. Das drir Geſchlecht hat ein kumpffere vnd diefert Wurtzel dann die vorbeſchriebenen / die hat auch 9— * er mist —9— 3 Das Erſt Buch / Bon Kereutern. 4 s21 Buchkoͤl Weiblein. | R Peer in allein von der Wurtzel herauf ı fonder auch . Rn auß vnd vmb den Stengel von vnden an biß oben auß an Pulmonaria Gallica fomina. | die Zweiglein vñ Nebenzincklein / je eines vber dem andern / N Wy | die feind den onderfien gleichraufgenoinendaßfiede Sten ⸗ U Ir Ja gen hinauff je kurtzer vnd Fleiner werden / vnd vnder den Ger GER = mwerblein der Zincken vnd Nebenäfktein fehr klein ohn Kerf fen / anzuſehẽ wie kleine Spitzlein / wie an dem nechſtgemeld⸗ ten. Der Stengel vnnd die Blumen ſeind ſonſt den vorge⸗ meldten Geſchlechten gleich / vnd werden die Blumen nach der zelttigung zu wollechtigen Koͤpfflein / die fliehen mie Die andern darvon. Es iſt auch dieſes Geſchlecht voller milch⸗ | A echtigen Saffts / vnd waͤchſet in den vorgemeldten orten hin | vnd wider auffdem Oſtwaldt⸗ | j | er weitberuͤhmpte Hieronymus Tragus mein lieber G6 Præceptor ſeliger / ſchreibet in feinem Boranico c.92. Bon dem erſten Geſchlecht dieſes Krauts / daß es ſich etwan zu⸗ trage / daß ſich am Stengel nahebey der Erden cin fenotige keit famble wie ein Gewähßrdie werde rund / grawe / mie Haar vberzogen iner Baumm groß / a nzuſehen wie ein junge Mauß / welches er offtermals wargenommen / ſonder⸗ lich in dem Brumatherwald nit weit von Sra ßburg / aber th hab an keinem Ort hin vnd wieder ın allen Waͤlden vn⸗ ſers Teutſchlandts / da doch dieſes Krane haͤuffia waͤchſet / nie keins dergleichen Gewaͤchß jemals geſchen / wiewol ich fleiſſig nachfuchens gehabt Bon dem Namen der Buchkol, S feindedtefe Kreuter biß daher noch von niemanden. "je angezeigt worden / wie fieben den Alten geheiffen,has > ben / vnd ob fie von den Griechtſchen Artzten beſchrieben oral den ſeindt oder nicht / iſt vns vnbewuſt / ſintemal vns noch feine Deſcription die mie dieſen Kreutern zuſchlahen wil / * — —— em Doch gewißlich darfuͤr / daß es Si⸗ * itis Plinii, lib. 25.0.5: das er auch Scopam regiam nens engere Nebentwuͤrtzlein / die Bletter ſeinde lang vnd fditmär merjfa ht mi Sartı Ser dann die Bletter der vorigen / haarechtig und wollechtig / Na ————— — vnd Pulmonaria aurea genannt / Cqnlolida lca Buqhtl mie ſchmalen Blatern. in— Pulmonaria Gallicã tenuifolia or. [ Hieracium latifoliam murorum piloſiſs. C. B.’Au-" ricula muris maiot, Trag. Lon.Palmonaria Gallica, Gef. Lugd.Gallorum flote fterracir,Lob.Scoparegia,Gef,Sıde- N er © * —* vo IN 1 am“ * ‚ I N 9 —2 a u —— ER — ——— — — — ttdet ritis Plinii latiſſimo folio,eidem Pilofella maior, Gallorü, nget Thal, Corchorus Dalech. Lugd.] Teutſch wirdt es genañt / ſpal⸗ Buchkoͤl / Buchſpick / Lungenkraut / Milchwundtkraut / indt 2 Wundtlattich / Buchlattich / vnd Buchkoͤl Maͤnnlein. ndt / > IE Daszwente Befchlecht wirde von den Kreutlern Pul- nnd monaria Gallica femina, das iſt / Buchkoͤl das Weiblein lech⸗ genannt: [Hlieracium latifolium murorum lacinia- vo tum, C.B.] | \ | ef Ill Das dritte Geſchlecht nennen die Kreutler Puls’ von monariam Gallicamanguttifoliam, das iſt / Buchkoͤl mit tert fhmalen Blertern. [Hieracium latifolium murorum fo» wel⸗ lio oblongo, C.B.] | ihts gg 3 ar — * Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Eygen⸗ kt ſchafft ver Buchkoͤl. | otig Et drey Geſchlecht deß Buchkoͤls oder Buchſpichs har tfuͤ "ben ein kuͤlende vnd trucknende Eygenſchafft mit einer che zuſammenziehung / vnnd werden heutigs Tages den mehr lich / x rentheil von den erfahrnen Wundtärgten zu heylung der soft Wunden faft heylſamlich gebrauchen. Es fol im Hewmo⸗ orig nat gefamlerionddie Blum hingeworffen werden / ſintemal wit diefelbtge wann fie duͤrꝛ worden zu einer vntuͤchtigen Wol⸗ den! fen wirdt/das Kraut aber fol im Schatten getrucknet und aldt vber Jahr behalten werden. ai Innerlicher Gebrauch der Buchkol ‚fert FOR Bletter deß Buchkoͤls iij / oder fiij. Handtvoll ge⸗ ynd nom men / zerſchnitten vnnd in ein Kannten gethan / ar Mi darüber art 522 gelegenheit deß Rrancken oder deß Gebrechens ſampt vier vntzen guten Feinzuckers / darnach den Ranfft der Kann, ten mit einem Rockenteyg wol verluttert / darnach in ein Keſſel mir ſedendem Waſſer geſetzet / vnnd vier Stunden mit ſtaͤtem Fewer geſotten / folgends wann es kalt worden iſt / durch ein ſauber Tuch geſigen: Solches iſt ein heylſamer Tranck wider alle innerliche verſehrungen der Bruſt / Lun⸗ gen vnd aller Glieder deß Eingeweyds / vnd iſt eine ſonder⸗ liche erfahrne Artzeney wider die Lungenſucht vñ Schwind⸗ ſucht / ein zettlang deß Morgens vnd Abends jedes mal auff derlich wann man baldt im anfang der Lungenſucht dieſe Artz ney anfengt zugebrauchen / ſo verhuͤtet fie nit alein daß B dieſelbig Schwad heit nicht vberhandt nemme / ſonder fie heyler ſie anch von grundt herauf: ER TR Gemeldiꝛer Tranck eroͤffnet quch die verffopffung der Le⸗ ber / vertreibet die Geelſucht / vnd heylet alle geſchoſſene oder geſtochene vnnd gehauwene Wunden / obgemeldter maſſen Morgens vnd Abends getruncken. auch ſonderlich erfahren: Nimb Buchkoͤl drey Handvoll / ſchneide die ſtuͤck klein / thu feinen Kannten vnd darzu vj loth Zucker / ſchuͤtte guten fuͤrnen Wein vnnd friſch Brun⸗ nenwaſſer / jedes ein halbe maß darüber / verlutier die Kann⸗ ten wol vnd laß vier Stunden obgemeldter maſſen in einem Keſſel mit Waſſer ſieden / laß darnach erkalten vnd ſeihe den Tranck abe durch ein ſauber Tuch / darvon gib dem Ver⸗ warm zu trincken / dañ dieſer Tranck heylet nit allein die ge⸗ ſchoſſene Wunden von Grund herauß / ſondern leſchet auch den Brannt vom Puluer / vnnd verhuͤtet daß keine entzůn⸗ dung oder Wundtſucht zur Wunden ſchlage Wunden: Nimb Buchkoͤl ij. Handvoll / Haſenoͤhrlein o⸗ Spicant / Fuͤnfffingerkraut / Maßlieblinkraut mit den Bluͤmlin / Specklilgenbletter / Garbenkraut / jedes 3 Hand⸗ voll / roten Koͤl / Hagendornbluͤht / Haſelwurtz / die Bletter vnd Blumen deß Heydenkrauts / jedes j. halbe Handtvoll / groß Kletten wurtzel ij. loth / Baldrian wurtzel anderhalb einander vermiſchen / vnd in zwey gleiche theil abwiegen / da⸗ von ein theil in die Kannten thun / halb Wein vnd Waſſer / jedes ein halb maß darüber ſchuͤtten / auch ferrner v. oder vj. ioth Zucker darzu thun / die Kannte darnach wol verkleyben / mit ſiedendem Maſſer ſieden laſſen / folgends durchſeihen / vnd deß Morgens vnd Abendts gebrauchen. So einem die Fluͤß zu der Bruſt vnd dungen fielen / vnd ſich der Schwindt vnd dungenſucht beſorget / der nemme ij. loth def gepuͤluerten Krauts Buch toͤl durch ein rehnes haͤ⸗ rin Sieblein geſchlagen / vnnd acht loth alten Roſenzucker / vermiſche dieſe mie Myrthenſyrup fo viel genug iſt zu einer Latwergen / vnd gebrauch darvon allen Morgen vnd Abendt EIN) einer halben Caſtanien groß / das wirdt nicht allein die Lun⸗ Ki genfuche verhůten / ſondern auch ſo die ſchon angeſetzet vnnd Il die Sungen verfegeriheplen. ) | N Bun E Infimmagsift diefes Kraut einbefonders vnnd edels Me. Krane wider die Sungenfuchr auff ale werk vnd manier ge f braucht wie man wil / derotdegen es billich zum vnderſcheidt IM, der andern Lungenkreutern /edel oder gülden Lungenkraut / J das iſt / Pulmonaria nobilis, oder Pulmonaria aurea folge INH 1 7 Me hennet werden. | | I Rn [ 109 Zuctötzu Puluer gefkeffen vnnd mit Salt den Pfer⸗ IIEII HdR ——— I) I. IF N — J 2 ———— —— — * - — — — — — = 2 Si — — = — — a = — ST — = —— Fe — — = | == = a — — — — — — — — Fe eg ge en — [me — — — — — une Foeni Rindeviche vnnd Schaaffen zu lecken geben vertreibt ihnen die Bruſtſtrenge / das keichen vnd huſten / Es iſt auch DJacobi Theodort Taberne montani / A daruͤber geſchuͤtter inaß Wein / Bier oder Waſſer / j nach F. dienlich vor die gemeldten Gebrechẽ ſo Man es den die drey vntzen warm getruncken / vnnd iſt kaum ein edlere Artzney zu dieſer Schwachheit zu finden als eben dieſe / ſon⸗ Wider die geſchoſſene Wundẽ iſt folgender Wundtranck Beyfuß / ſpiß Wundkraut / jedes anderhalb Handvoll / zer⸗ E wundten allen Morgen on Abendt jedes maliiij.oder v. loth Ein anderer bewehrter Wundtranck wider allerhand der ſpig Wundtkraut anderhalb Handvoll / Beerenoͤhrlein / loth. Alle gemeldte ſtuͤck ſol man klein zerſchneidẽ / wol durch/ end vier Stunden lang obgemelter maſſen in einem Keſſel — Pferden A vnder dag Fuder ſchneidet / vnd jnen zu eſſen gibt. Eufferlicher Gebrauch deß Buchs — koͤls — Vchtoͤl wirdt auch euſſerlich von den kehren vnd a, fiihren Wundtaͤrtzten zu den Pflaftern/ Salben vñ Wundtbalſamen gebrauchet 1 welches gleichwol auch dem gemeinen Bauwersvolck nicht vnbewuſt iſt / dit wiſſen fri⸗ ſche Wunden vnnd Schaͤden mit dieſem Kraut zu heylen / ſieden es in Waſſer vnd Wein ſaͤubern vnnd waͤſchen die Wunden darmit / vñ legen das Kraut wie ein Pflaſter vber / heylen mehr in acht Tagen damit / dañ die gemeine Barbie. ber vnd Schnaͤbelſchaber oder Baderhuͤtmacher mir jhrem G geferbten Wagenſchmier in einem gantzen Monar. Buchkoͤl gediſtilliert YBaffer. Pulmonariz aureæ aqua ſtillatitia. * DE den Buchkoͤl diſtilltert man ein edels vnnd heylſa⸗ mes Waſſer / vnd iſt die beſte zeit ſolches zu diſtillieren in dem Heuwmonat / Kraut / Wurtzeln vnd Blumen ſampt der ganzen Suhſtantz klein gehackt / darnach in einer Veſica durch das friſch Waſſer gediſtllliert / wie wir ſolches hiebevor von der Endiuien gelehret und angezeiget haben: Inner licher Gebrauch dep Buchkol⸗ | waflere. Re De⸗ Buch koͤlwaſſer iſt gut vor alle hikige Gebrechen ii der Bruſt / Lungen / deß Magens ondvderseberidien “ |; wieder dir Lungenſucht vnd Schwindtfuche vertreibet die 3 Geelſucht / vnnd heylet alle innerliche verſehrung / allen Morgen vnnd Abendt / jedes mal fuͤnff oder ſechs loth ge⸗ truncken. Er Das gemeldte Waſſer iſt auch ein edler und heylſamer Wundtranck / alle gehauwene vnd geſtochene Wunden in⸗ ‚wendig vom grundt herauß zu heylen / deß Morgens und A⸗ bendts / jedes mal fuͤnff loth getruncken / vnd den taͤglichen Tranck damit gemiſchet. * — Euſſerlicher Gebrauch deß Buchkoͤl⸗ J waſſers. | | Da Buchfötwaller diener eufferlich vor ale hitzige der, * Nſerung deß Halfes / der Keelen / des Mundts onnd dr" | Biller / dieſelben offtermals darmit gegurgelt / gewaͤſchen vnd geſpuͤlet. | | Es diener auch diefes Waſſer wider Die hitzige verſehrung 1 der heimlichen örchen an Manns und Weibsperfonenidir | feibigen offt damit gewaͤſchen vnd gerepnigt/ vnnd leinine Tüchlein darinn genetzet / vnd ober die ſchaͤdigung und ver⸗ ſerung geleget. Buch koͤlſyrup. Pulmonariæ aureæ | Syrupus, | E koͤſtlichen Lungen Syrup machet man auß dem Buch toͤl wie folget: Man nimpt deß außgepreßten vnd gelaͤuterten Safft deß Buchtoͤls drey Pfundt / guten Fein K zucker zwey Pfundt / ſeudet ſolches ſittiglich zu einem Sy ⸗ rup / vnd verſcheumpts wol vnnd laͤuterts mit einem Eyr⸗ weiß / darnach ſeihet mans durch zu dem gebrauch / der dienet wider alle obbemelte Gebrechen der Lun⸗ gen / vnd andere innerliche Schwach⸗ heiten: Das A in pt ca or en ne” die jr ne it A⸗ en ſe⸗ n⸗ y⸗ —4 ld D a serien Kreutern Das ein ond dretſſigſt Cap. Von dem Maͤußoͤhrlein oder Nagel⸗ kraut. I. Maͤußoͤhrlein. Piloſella 1. er Ct Waͤußoͤhrleinkreuter haben wis drei wer BGeſchlecht in vnſerm Teutſchlandt wachſẽ / dar⸗ ⸗E ru tompt auch dz vterdte vnd aller groͤſſeſt Ge⸗ * ſchlecht / dz wirdt auf der Landtſchafft Sprich durch die Kauffleut vnd Materialiſten zu vns gebracht⸗ I. Das erſt Geſchlecht iſt das gemein Maͤußoͤhrlin dz fla⸗ dert vnd kreucht hin vnd her in der Erden mit ſeinen kleinen / dünnen vnnd zaſechtigen Wuͤrtzlein / mehret ſich alſo ſelber Hnd bringet viel junger vnnd newer Stoͤcklin wie das Erdt⸗ beerkraut. Das Kreutlin ſihet man durch das gantze Jahr mit feinen Blettern auff dem Grundt außgeſpreytet / die ſeynd der Geſtalt nach den Blettern deß Maßliebenkrauts aͤhnlich / von Farben weiß / rauh vnd gar haarechrig/ein jedes Blaͤtlin anzuſehen wie die Ohren an den groſſen Maͤuſen. Gegen dem Meyen bringt es ſchoͤne / bleychgeele vñ auch biß⸗ weiten goltgeele / gefuͤllte / zrrckelrunde Blumen / auff duͤnnẽ / haarechtigen Stielen / deren es etwan vj. oder vij. auch vn. derweilen weniger hat nach dem das Kraut mit ſeinẽ wuͤrtz⸗ lein weit vmb ſich gekrochen iſt / auß dieſen Blumen wirdt endtlich ein grawer / haarechtiger Samen / wie am Hafentöl oder Gaͤnßdiſtel / der wirdt vom Windt leichtlich beweget de er dahin fleuhet. Dieſes Gewaͤchß gibt ein bittere Milch / es wechſt allenthalben auff magerem / ſandechtigem vnd grap) echtigem Erdreich / auff den Buͤheln vnd Rechen / neben den Straſſen / ſo wol auff der Ebnen als auff den Bergen! II. Das zweyt Geſchlecht hat ein Meine zaſechtige Wur⸗ tzel / die Bletter ſeynd lenger vnd ſpitzer als deß jetztgemelten / Grawfarb wie die vorigen / außggenommen Daß die Haͤrlin lenger und deren duch weniger ſeynd / zwiſchen den Biettern wechſt ein duͤnnes / haarechtiges Stenglein heraus auff die anderhalb Spannen lang / daran vber ij. oder iij. Bletter a H 923 Fdenfelbenin die Helfft hinauff uber einander wachſendt ges fehen werden. Am Obertheiferfheinen im Brachmonat ij. oder til. bleychgeeler / gefuͤlter Blumen / den andern Blu⸗ men deß gemeinen Mäußöhrling gleich / die vergehn auch gleicher Geſtalt vnnd fahren dahin mit ihrem leichten vnnd haarechtigen Samen? ·· II. Mänßöhrlein, Pilofella maior II. we DE — EIS > 7 SR UNE (3 — — et —— — Ul. Das dritt Geſchlecht iſt mit der wurtzel / Bletter / ſten⸗ gel vnd Blumen dem nechſtgemeldten durchaus gleich / auß⸗ genom̃en dz Die bletter gröer/ zweymal lenger / der Stengel auch höher vnd dz gange Bewechß groͤſſer iſt und am Ober⸗ theil mehr Blumen bringt als das vorig. ende gemeldte Kreuter wachſen bey der Churf. Statt Heydelberg auff dem Gebirg hinder Allerheiligen Berg / vnnd an vielen Orten auff dem Oſtwaldt in ſandechtigem / feuchtem Erdtreich vñ auff den Wiefen: Der Geſchmack iſt bitter mit einer ent⸗ pfindtlichen Zuſammenziehung vnd Trückne? 1V. Das vierdt Geſchlecht ſo man auß der Landtſchafft Syrien bringer/har sin harte / holechtige wurtzel mit vielen Nebenwurtzeln / die ſich vnden an den Enden in etliche gega⸗ belte Zincken außtheilen. Die Bletter ſeynd mehr als noch eineſt ſo groß als die Bletter deß gemeinen meußöhrleing/ von Farben weiß oder Eſchenfarb / haarechtig vnd wend als wann fie mit einer zarten / weiſſen / feidenen Wollen vberzo⸗ gen weren / die Stengel ſeynd anderhalben Spaitnen lang / viereckechtig vnd mit Gleychen vnderſcheiden / die Blumen * ſeynd ons nie zuſehen worden.⸗ | Von den Namen diefer Kreuter. >) Je das Maͤußoͤhrleinkraut bey den Alten acheiffen worden / oder ob fie es auch befhrieben haben ı hat kei⸗ ner noch nie angezeiget / ſo haben wir auch feine beſchreibung Bei den alten dehrern geleſen Die ſich mit dieſem Gewaͤchß vergleichen wolte. Der hochgelehrte vnnd weitberuͤhmbt Phêoſophus Andreas Lacuna, haltet dieſes Kreutlein vor dag Holoftium Diofcoridis,aberdie Bletter die dem Graf oder de Hirtzhorn aleich ſeynd / die wöllen ſampt andern mehr Dosen fich keines wegs mit dem gemelten Gewechß verglei⸗ Xx iiij chen / — — — — — — — — — 524 D. dacobi Theodori Tabernzmontantı rir. Mäußöhrlein. Pilofslla maior altera 11 F deffelbenzuerfennengeben hat. Es wirdt diefes Kreutleig von den Kreuelern vnnd PradticisPilofella pnnd Auricala muris geneñet / dieweil aber Diofcorides auch ein beſonders Auricũulam muris mie blawen Bluͤmlein befchreiber / wirdt dieſes vnſer Maͤußoͤhrlein mit den geelen Blumen zum vn⸗ derſcheidt deß blauwen Maͤußoͤhrleins Dioſcoridis, Auri- cula muris lutea genannt. [ Pilofellamaiorrepens hirſuta, 'CB,Pilofella,Matrh.Lac.Lob. Caſt. media, Thal. vulgo, Cz(.maior,Fuch.Dodo.gal.& poft.Lugd. Auricula muris, N Brun,murisminor, Trag. Lon. muris alia, Intybi minima N fpecies,Cardo in Diof, ] Staltanifch heiſſet es Pelofela,Pelofi- Wir na vnd Orechio di Topo. Frantzoͤſiſch Pilsfelle,Oreillede Rat,Ore- ille de Souru, vnnd von den Wallonen in Welſchbrabandt Piluerteond Veluerte. Hiſpaniſch wirdt es genannt orega de Raton Behmiſch / Chlupacek. Engliſch MoufeCare.[Cree- 'G ping Mouleate.I Flehmiſch vnnd Bra baͤndiſch / Muyſoore vnd Naghelcruydt. Hochteutſch / Maͤußoͤhrlein / geel Maͤuß - zhrlein vnnd Nagelkraut / dieweil es die vernaͤgelte Pferdt hehlet vnd geſundt machet / darzu dann dieſes Kraut erfah, ren. vnd ein gewiß Experiment iſt. II.Das zweyt Geſchlecht wirdt Piloſella maior, III.vnd das dritte Piloſella maiox altera, [Piloſella maiot erecta, C B.]vonden Kreutlern genanne ı das iſt / groß Maͤußoͤhr⸗ lin/LV.onddasvierdt PilofellaSyriaca. & C B. maxima Syriaca,Lob.Lugd. ] Flehmiſch vnnd Brabaͤndiſch / Muy ⸗ ſoore van Syrien / vnnd Hochteutſch / Syriſch Maͤußoͤhr⸗ lein. Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Eygen⸗ ſchafft der Maͤußoͤhrleiin. ———— D Ie Kreurer der Mauso hrun ſeynd warm im erſten vnd 7— Drrucken im andern Grad / mit einer entpſindtlichẽ Aſtri⸗ NE a ction oder Zuſam̃enziehung / hat darneben auch eine Krafft IV. Groß Syriſch Maͤußoͤhrlein. zu abſtergieren vnd zuſtopffen / ſonderlich aber das erſt vnnd PilofellamaiokSyriasal V. gemein Geſchlecht / welches vor den andern zum Gebrauch rn * * — Fe So PN DEEERGELIEN EN —— 44 der Arkenen erwehlet wirdt. Ä Innerlicher Gebrauch dep Maͤußoͤhr lein⸗ ER krauts. | Eußoͤhrleintraut frifh und grün geſtoſſen / den ſafft Edarbon außgepreſt und mit gleich ſo viel Wein geſot⸗ ten / darnach durchgefiegen / vnd Morgens vnd Abendes / jc⸗ des mal iij. Vntzen darvon warm getruncken / iſt ein ſehr gu⸗ 1 te Artzeney wider die fallende Sucht. eh. Maͤuß oͤhrleinkraut mit halb Waſſer vñ Wein den dru · cm Theil eingeſotten / durchgeſiegen vñ zu einer halben muß der Bruͤhen gethan / vj. Bingen Honigs widervmb geſotten verſcheumet vnnd durchgeſiegen / iſt ein edler Tranck wider * alle Verſehrung der Bruſt / deß Morgens vnd Abendts / je⸗ des mal iij. oder iv. Vntzen warm getruncken. 3 Maͤußoͤhrleinkraut friſcher außgepreſter vnd geleuterte Safft mit Zucker vermiſcht / vnd alen Morgen vnd Abendt | jedesmalvier Soch kuͤl getruncken / vertreibe dasbiurfperem! © | wann es ſchon von einer gebrochenen Adern herfommenmwtt | re / vnd hehlet die Verſehrung der Ader · Maͤußoͤhrlein vnnd Erdtbeerlraut / jedesgleichwicin Wecin geſorten / vnnd von der durchgeſtegenen brühen auns | Morgen ond Abendt / jdes mal vier Vnn getruncken uf · x Net die Verſtopffung der deber / vnnd treibt auß Die Geel⸗ ſucht. Voaͤußoͤhrlinkraut liij. Handtvoll genommen einge ſchnitten vnnd in ein Kannten gechan / daruͤber geſchuͤtr ein Dreyling guten fuͤrnen Wein vnd zween Dreyling aſ⸗ | fer (das if ein maß sufammen,) den Ranfft ber Kanne chen / derwegen wir es nicht mit dem Lacuna halten koͤnn en / wol mit einem Rockenteygverlutiert / darnach in ein Keſſ ſondern ons mit den gemeinen Nahmen behelffen muͤſſen / mit ſiedendem Waſſer geſetzet und vier Stunden ns nicht deſto weniger GOtt dem Almädhelgen Dantffagen; / darinn geſotten / darnach durchgeſiegen / vnnd —“ daß er auß ſeiner milten Guͤte vns die Kraͤfft vnd Tugendt Abendts / jedesmal iij. Vntzen warm von dieſem * — — PENIS — hie: ] — ———— > er7 end ſtri⸗ afft nnd auch — Das Erſte Buch / Mon Kreutern. A getruncken / treibt auß die Geelſucht / eroͤffnet die Verſtopf⸗ fung der Leber / iſt denen ſonderlich nuͤtz vnnd gut die zu det W Oklein ſchneiden / in ein geſchraubte Flaͤſchen oder Kannten H x.Maͤußoͤhrleinkraut in dickem rotem Wein den dritten K Waſſerſucht geneiget ſeynd / heylet alle jmeritche Verſeh⸗ rung deß Eingewehds vnd der Daͤrm / ſtopffet Die tägliche Bauchfluͤß ı vertreibet den Kaltenſeych / vnnd iſt ein edler Wund randck / friſche Wanden vnnd Schäden damit vom Grundt heraus zu heylen. Meußoͤhrleinkraut getrucknet vnnd zu einem ſubtilen Pul ver geſtoſſen / vnnd deſſelbtgen einer Haſelnuß groß mit, einem weychen Eye zu Suppen geben / bringet die ſchwachẽ / verwundten vnd verblute Menſchen wider zu recht / als wañ fie gleich von dem Tode erloͤſet werden / derowegen dieſes Kreutlein in hohen Wirden von erfahrnen Wundtaͤrtzten gehalten wirdt. Etliche Wundtaͤrtzet nemmen Meußoͤhrleinkraut vnnd Fuͤnfffingerkraut / jedes gleich viel / ſtoſſens zu einem fubri G len Pulver / vnd geben dem Verwundten drey morgen nach einander eine Nußſchal voll deß Pulvers mit ſeinem Tranck zu trincken / vnnd ſo er daſſelbige wider von ſich brichet / ſo ſol der Krancke gewiß ſterben / behaltet ers aber bey ſich ſo bleibet er leben / oder ſo es jhme hinder der Wunden ſchwuͤ⸗ ret / vnnd nicht fornen / ſoll er gleichfalls ſterben / geſchicht aber Bin nicht fo kompt er davon / welches oftmals erfah⸗ ren iſt. | | Fiſteln vnnd alre Schäden zuheylen / iſt nachfölgender Wundtranck ein erfahrene Argeney ı den bereyte wie folget: Nimb Maͤußoͤhrleinkraut zwo Handtvoll / Wegerichkraut / Sanickel / Garafelkraut mit den Wurgzeln / Betoniẽkraut / Schluͤſſelblumenkraut / Gauchheyl / Odermenig / Fuͤnfffin⸗ gerkraut / jedes eine Handtvoll. Alle gemeldte ſtuͤck ſol man thun / vnnd daruͤber ſchuͤtten ein maß friſch Brunnenwaſ⸗ ſer vnnd ein halb maß guten fuͤrnen Wein / darnach ſoll man den Ranfft der Kannten oder Flaͤſchen wol verlutie⸗ ren / vnnd die Kannte in ein Keſſel mit ſiedendem Waſſer ſtellen / darinnen ſechs Stunden lang mit ſtaͤtem Feuwer ſieden laſſen / darnach ſo der Tranck von ſich ſelbſt kalt wor⸗ den iſt / ſoll man denſelbigen abſeihen / vnnd allen morgen drey Vntzen zum wenigſten darvon zu trincken geben / fo warm er den trincken mag / vnd ſol das viertzig Tag neben di» ner guten Diet / ſampt gebuͤrlicher Purgierung der Vber⸗ fluͤſſigkeit / beharren. j Andere.bereyren folaenden Wundtranck allerhandt fri, fche Wunden darmit zu heylen ı die et dann fräfftialich von Grunde heraus hepler : Nimb Meußoͤhrleinkraut zwo Handtvoll /Odermenig / Berwinck Prunellẽkraut Schar 1 eenfraut/ Sanickel / jedes ein Handtvoll / Ehrepreiß / Stern⸗ kraut mit den blauwen Blumen / Erdtbeerkraut / jedes ein halb Handtvoll / Angelickwurtz ein loth. Alle obgemelde ſtuͤck ſol man klein zerſchneiden / vnnd ferrner darzu thun v. Vn⸗ ben Feinzucker / Dieſe ſtuͤck ſol man ſamptlich vermiſchen / barnach in ein bequeme Kannten thun / vnd eine maß friſch Brunnenwaſſer darüber ſchuͤtten den Ranfft der Kann⸗ sen wol verlutleren / vnnd folgendisfünffoderfehs Stan den lang in einem Keſſel mit Waſſer in einem ſtaͤten Sudt ſieden laſſen / wann nun der Tranck von ſich ſelbſt kalt wor⸗ den iſt / ſoll man den als dann abſeyhen / in einem kuͤlen Ort zum Gebrauch verwahren / vnnd dem Verwundten allen morgen vnnd Abende / jedes mal vier oder vi doch Davon zu erinckengeben: | Au J Theil eyngeſotten / darnach durchgeſiegen vnnd deß Tages dreymal / nemblich deß morgens nuͤchtern / nach Mittag vmb drey Vhren / vnnd Abendts wann man zu Beth gehen wil / jedes mal drey Vntzen warm getruncken / iſt ein gewiſſe Artz ney wider die rote Ruhr. So man in einer halben maß deß gemeldten Trancks acht Loth alten Roſenzucker zerge⸗ hen leſſet / vnnd widervmb durchſeyhet / wirdt dieſe Artzeney deſter kraͤfftiger. TE HE Dieſes Kraus har sin ſolche gewaltige Krafft vnnd Ey⸗ 528 Fagenſchafft zuſtopffen / daß wann die Schaffe auff der Weyh⸗ de ſolches eſſen/ gerahten fie in ein ſolche groſſe Verſtopffung deß Bauchs / daß fie offtermals darvon ſterben müffen / der⸗ wegen die fleiſſige Schaffhirten jhre Schaff nicht auff die Felder treiben da das Meußoͤhrieinkrauts viel wechſet / ge⸗ meldtes Bbelzu verhuͤten: Daher haben die Artzet gelernet — er Kraut widerdierore Ruhr vnd Blutfluß dienſt⸗ Ih ſeye. Meußoͤhrlinkraut in Wein geforten unnd deß Morgens vnd Abendrs / jedes malauff die vier Bingen warm gerrun. cken / ſtillet den vnmaͤſſigen Blutfluß der Weiber vertreibet das hefftig brechen vonder Gallen / vnd heyler Wunden vnd Bruͤche / derwegen es dann auch sn den Bruchtraͤncken nike lich gebraucht wirdt. Maͤußoͤhrleinkraut im Meyen mit feinen Wuͤrtzlein ge⸗ ſamblet / gewaͤſchen vnnd im Schatten gedoͤrrt / darnach zu einem ſubtielen Pulver geftoffen 7 iſt ein gewiſſes Experi⸗ ment die Bruͤche an zungen vnd alten Menſchen zu heylen / den jungen Kindern gibt man es mit jrem Brey oder Bap⸗ pen eyn / vnd den erwachſenen vnd alten menſchen in Traͤn⸗ cken vnd der Speiß. So ein Roſſßz dunckel Augen har oder erblinden wil / ſo ſchneide meußoͤhrlinkraut klein / vnd gib es jme vnder ſeinem Futer vermiſcht zu eſſen. Wider die Feyffel der Pferdt: Nimb meußoͤhrlinkraut / Gundelreb vnnd Sevenbaum / jedes gleich viel, ſtoſſe die zu Pulver / vnnd gib dem Roſſß je zu achtzehen Wochen / jedes mal ein Loth oder zweh vnder dem Futer vermiſcht zu eſſen / ſo iſt es das gantze Jahr der Feyffel frey vnd ſicher / dann es iſt ein gewiſſes Experiment. Wann ein Gaul auff den Zaum dringet vnnd ſich nicht gern heben leſſet / ſo gib jhm offt Maͤußoͤhrleinkraut klein ge⸗ ſchnitten vnder dem Fuder zu eſſen. Euſſerlicher Gebrauch deß Maͤußoͤhrlein⸗ krauts. ñrlemeraut friſch geſtoſſen den Safft darvon außgepreßt vnnd in oie Naſen gezogen / macber nie fen vnnd reyniget das Haupt und Hirn vo den boͤſen Feuch⸗ ten. Maͤußoͤhrlein geleutert ſafft mit Schellwurtzwaſſer vnd lauterm Honig / jedes gleich viel durch einander vermiſcht / iſt ein heylſam gut Augenwaſſer wider das bloͤd vnd dunckel Geſicht / ſo man taͤglichs dieſes Waſſers zweymal / allwegen insinjedes Aug ein par Troͤpflein thut. Geleuterten meußoͤhrleinſafft warm in die Ohren ge⸗ trauffet / verrreiberdasthönen vnd fauffendarinn mir Effig vermifcherond gleicher Geſtalt gebrauchet / toͤdtet die Wuͤrm in den Ohren. | Wider das bluten Der Naſen / flog meußoͤhrleinkraut zu Pulver vnd thue es darinn. | | Mäuföhrleinfaffein dem mundt gehalten’ vnd dz maul wol darmit außgewaͤſchen / heylet die vmbſichfreſſende / boͤſe Loͤcher vnnd Schaͤden deß mundts / deß Zahnfleiſches vnnd deß Hals. So man aber den ſafft nicht haben koͤndte / ſoll man das Kraut in Wein ſieden vnnd mit der durchgeſiege⸗ nen Bruͤhen den mundt alſo außwaͤſchen. Gemeldte Ko⸗ chung dient auch wider das abgefallen Zaͤpflein warm da⸗ mit gegurgelt / vnd beveſtnet die wacklende Zaͤhn warm im mundt gehalten / man ſol aber das gemeldte Kraut in einem rauhen vnd herben Wein ſieden. Meußoͤhrlein mir Gundelrebenkraut geſtoſſen / den ſafft darvon außgepreſt vnd in die Ohren gethan / vertreibet das Zahnmwehe: | — Oder nimb meußoͤhrleinkraut vnnd Saltz / jedes gleich viel / ſtoß es durch einander in einem Mörfer unnd legs ober die böfen Zaͤhn / ſo vergeht der ſchmertzen. Rider den Schmergen der wacklenden Zähn : Ninib Meußoͤhrleinkraut / Narerwurgel / Tormentillwurtzel / jedes gleich viel. Send dieſe Stuͤck / doch zuvor klein | geſtoſſen $26 fen ablöfchen / den dritten eheilenn / ſeyhe es dann durch ein Tuch / dieſes Waſſer halt ſo warm in dem Mundt / alſo warm du es leiden kanſt / fo vergeht nicht allein der ſchmertzẽ / ſonder es werden auch die Zaͤhn veſt darvon / man muß es aber offt thun. Wider den vnmaͤſſigen Blutfluß der Weiber: Nimb Maͤußoͤhrleinkraut / ſtoß es vnnd mach daraus ein Mutter⸗ zaͤpfflein / laß ſolches das Weib zu ſich in die Mutter thun / oder mach ein Mutterzaͤpfflein von Baumwollen / dunck es —— laß gleicher Geſtalt gebrauchen / <8 hilfft. Oder nimb ein gut theil maͤußoͤhrleinkraut / thu es in ein langen Sack / ſeude es wol in Bachwaſſer / mach daraus ein dendenbad / darinn bad morgens vnd Abendts / jedes malj. ſoltu den Sack vmb die Lenden hervmb legen vnd halten / ſo wirſtu in kurtzer Zeit gute beſſerung entpfinden. Maͤußoͤhrlein mit Wullkraut in Wein geſotten / vnnd wie ein Pflaſter auff den außgehenden Affter warm geleget / hilfft demſelbigen wider in feine ſtatt. | Mäußöhrleinfaffe heylet die umbfichfreffende Geſchwaͤr der Mutter / durch cin bequemes Inſtrument in die Mutter gethan / henfer auch die Löcher onnd vmbſichfreſſende Ge, TE mandas Blied verlieren moͤchte / fonimb Ochſengall ı Ho⸗ he a nig / jedes gleich viel / wild Weinrebenbluͤht Saffranı Myr⸗ ui. rhen / alles rein gepülnere/temperiers durch einander mit ein IH BO NIS .H © | wenig Roſeneſſig wie ein Sälblein ı ſchmiere die &öcher vnd URN Schäden darmit / darnach ſtrewe rein gepuͤlvert maͤußoͤhr⸗ leinkraut darauff / das thu taͤglich biß der Schaden heyl J—— Wider die faulen / alten / flieſſende und vmbſichfreſſende \ | Schaͤden I der Schenckel vnnd wo fieam gangen Seib feyn J—— moͤgen / inſonderheit aber der heimlichen Ort / mach nachfol⸗ a SE p gend Pulver: Nimb meußoͤhrlein ij. Loth / Beerenoͤhrlein / I SGaͤnſerichtraut / Sanickel / Maßliebenkraut / guͤdden Gun, Fe tzel / Buch ſpick / jedes ein loth / Alegemeldre ſtuͤck folman J vermiſchen / darnach zu einem ſubtilen Pulver ſtoſſen / vnnd J ſolches indie Schäden ſtrewen / es henler gewaltig. J—— So einem ein Dorn oder Holtz in einem Gliedt ſtecket / END der nemme frifch maͤußoͤhrleinkraut / ſtoſſe es mir Hafen, ſchmaltz / vnd lege es vber wie ein Pflaſter / es zeucht denſelbi⸗ gen heraus. Wann es aber im Winter were daß man das Kraut nicht grün haben koͤndte / ſo ſtoß das dür: maͤußoͤhr⸗ A wu leinkraut zu einem fubrielen Pulver: vnd vermifche daſſelbi⸗ 11 LH ge mit Hafenfhmalg wie ein Pflaſter / ſtreichs auff ein Tuͤch⸗ TE ER mil uͤn / leg es vber / es zeucht Spreiflen / Dorn vnnd Nägel auß. | Dormenrfei Spreiffen und Nägelaußden Wunden au siehen / iſt nachfolgendes Pflafter ein befonders Experi⸗ ment: Nimb frifch und grün meußoͤhrleinkraut Schweinen, Ihmalgrjedesrvi. Bag / foffediefe Ding wol durch einan ⸗ ua) der ſtelle ſie darnach ein Tag oderriitj.in einem verdeckten ID E Geſchirꝛ indie Sonn / thue fie darnach in ein Keſſelein / laß LE fittiglich ober einem Kolfewertein fieden-biß ale Safftigkeit Be indem Kraut verzehrt iſt / darnach ſeyhe es durch ein ſtarck I leinin Tuch / vnd drucke es hart auß / zerlaß darinn Vorſtoß / —J9 Hartz / Terpentin / jedes vier Vntzen / Haſenſchmaltz ſechs Vaztzen mann dieſes zergangen / ſo ruͤhr darnach folgende ſtuͤck zu einem ſubtilen Pulver geſtoſſen darein / als nemlich Candiſchen Diptam vier Loth / rein geriebenen Magneten⸗ D . Jacobi Cheodori Tabern⸗ montani A geſtoſſen in Schmidewaſſer / darinn die Schmidt dag Ei⸗ F_fleinı maͤußoͤhrleinkrautwurtzel / klein geriebenen geelen Xi ſtein / jedes ij. Loth / deß Gummi Armontacsin Eſſig serlafı ſen / durch ein Tuͤchlein außgepreſſet vnd zu bequemer Dick⸗ geſotten. Dieſe ſtuͤck ale ſol man kuͤnſtlich zu einem Pflaſter vermiſchen / vnd es zum Gebrauch behalten. Maͤußoͤhrleinkraut alſo grün mie Meybuttern wol in ei⸗ nem Moͤrſer geſtoſſen / vnd ſolches wie ein Pflaſter vber die friſchen Wunden gelegt / heylet dieſelbigen vnd leſſet ſie nicht ſchweren. So ein Roſſz vernagelt worden were / fol man jhme den Nagelaufsichen vnd dem Pferdt maͤußoͤhrleintraut klein geſchnitten in einem Futer zu eſſen geben / vnnd es cin Tag oder drey im Stall ſtehn laſſen / fo hehylet die Verſehrung / wann es ſchon ſchwuͤret / vnd das Kofls ſehr hincket / vnd iſt ſolches ein gewiſſes Experiment / welchs ich offtermals B ſtundt oder anderhalb / vnnd dieweil du in dem Bad figefti G mit groſſer Verwunderung geſehen vnd auch ſelbſt erfahren habe. ulan den Schenckeln vnnd Füffenge ſchwollen iſt ı fo feude maͤußoͤhrleinkraut wel mir Wein, vnnd bindts dem Gaul alſo warm ober die Geſchwulſt / er geneuſſet. Dieſe Artzeney dienet auch dem Rindtviehe in gleichem Fall gebraudher. s | Maͤußoͤhrleinkraut geftoffen ond ober die blutende Wun⸗ den wie ein Pflafter gebundensftiller das Blut gewaſtiglich N —9 ſchwer der Mannsruthen / oder der heimlichen Orten der vnd bald. | A Weiber / dieſelbige offrdarmir gewäfchen vnd leinine Tuͤch⸗ are | IN u lein darinn genener und vbergelegt. Maͤußoͤhrleinkrautwaſſer. Piloſellæ Il Oder nimb mäußöhrleinfraut/ feudedas in halb Waſ⸗ aqua ſtillatitia. I En und Wein / vnd waͤſch die beſchaͤdigten Oerter ond Frl I) h\ I ARU| offtermals warm darmit / darnach flreume rein gepuͤlvert ebeſte Zeit das Maͤußoͤhrleinwaſſer su diſtillieren iſt I Ä j IK i a N ee darein / das hilfft und Heylerwunderbar, H 3 * Meyens Bade im er a ne Mn 2 Nr] . nats / das Kraut / wurgelond Blumen mit aller Subſtantz ) | Oder foder Schaden aar faul were / ondsubeforgendaß gehaekerond in Balneo Maue gediftillierer vnd ſaͤnfftiglich abgezogen. Wann dz geſchehen / fo nimb zu einer jeden maß Waſſers vier Vntzen meußoͤhrleinkraut vnnd wurtzeln ge⸗ doͤret vnd zu einem groblechtigen Pulver geſtoſſen / dielaflt miteinander wie nun offtermals gelehret worden iſt in Bal- neo Mariæ yxiv. Stunden digerierẽ / darnach diſtilliers zum andern mai vnnd ſtell es hin indie Sonn zu rectificieren / ſo —* du ein edel vnnd aut Waſſer su nachfolgenden Leibsge⸗ rechen. | | er Maͤußoͤhrleinwaſſer innerlich zu ge⸗ brauchen. * I AI ErFösrleinrmarfer diener wider das Blutſpeyen / iſt eine fräfftige Argeney die Berftopffung der Lebern zu eroͤffnen / iſt den jenigen faſt nuͤtz vnd gut die gu der Leberſucht und Waſferſucht geneigt feynd / es zertheilet vnd treibei auß die Geelſucht / erwaͤrmet den erkalten Weibern die Geburt glieder / ſaͤubert die Mutter von aller Vnreinigkeit / ſtillet den ſchmertzen vnd das Auffſtoſſen derſelben / ſtillet das Krim̃en vnd Daͤrmgegicht / ſonderlich aber das Reiſſen vnd Nagen in den Daͤrmen von der roten Ruhr oder andern Bauch⸗ fluͤſſen on ſtopffet ſie / heylet auch ale Verſehrung der Daͤrn von der Ruhr vervrfachet / vertreibt alle vnnatuͤrliche Ge⸗ ſchwulſt deß Leibs / ſtopffet den vnmaͤſſigen Blutfluß der Weiber / toͤdtet vnnd führer auß dem Leibe die Spulwuͤrm vertreibet den Kaltſeych und Harnſtrenge / deß morgens vñ K Abendts vnd auch etwan Vndertages / jedes mal iiij. oder v. Loth davon getruncken / vnd feinen täglichen Tranck darmit gemiſchet / heylet auch allerhand jnnerliche Bruͤch / vnnd iſt ein hehiſames Wundtwaſſer die Wunden von Grundt her ⸗ aus zuheylen. cr Etliche diſtilieren nachfolgendes Wundrwafler : Sl nemmen gwo Handtvol meuß dhrleinkraut vnd eine Hand⸗ vol Sanickel / ſoffen es zu einem groben Pulver / ſchuten darüber ij. Dreyling Maͤußoͤhrleinwaſſers / vñ einen a fing Sanickelwaſſer / das machet sin maß / laſſens ein 1, A oder eifiche mit einander deyten 1 darnach diffilieren fie F_die tommen auf fleinen haarechelgen Haͤußlein / ft eines i es durch dag Balneum Mariæ, vnnd geben dem Verwund⸗ trucknenden Geſchmacks / es wechſt Hin vnnd wider in den Das Eiſte Buch Von hereutern. 9 J | Mk sen allen Morgen vnnd Abende /jedes mal vier oder fünf gebauwenen Sefdern® | oth darvon zu trincken / vnnd vermi ih d inen Sn AT | MN a Ks Ai vnnd vermiſchen jhm auch feinen Blauw Maußoͤhrleim⸗ A | So man aber der Deſtillation niche erwarten föndreife Auricula muris czrulei. ich ſoll man die obgemeldten Kreuter klein zerſchnitten in ein * Kannte thun / das Maͤußoͤhrlin vnd Sanickelwaſſer daruͤ⸗ ber ſcuͤtten / den Ranfft der Kannten wol verlurieren / die an annte darnach in ein Keſſel mit fiedenden Wafſfet ſtelen / 7 Tag vnd zum wenigſten ein Stunde oder anderhalb darinn fies ing ooudarnach abſeyhen / vnd den Verwundten obgemeldter di | imalfen gebrauchen. : | al | Wider die rote Ruhr vnnd aleandere Bauchflaͤß ſo off⸗ hten termals erfahren: Nimb ein maß Maͤußoͤhrleinwaſſer / thue darzu acht Vntzen alten Roſenzucker von den roten Roſen (1 B gimacht / thue fie zufamen ın eine Kannten / laffe die Kan» 6 en | ein Vierthetl Stundt in einem heiſſen Waffer fieden/ dar in | nad laſſe es durch ein Claretſack lauffen / vnndg ib dem in | Krancken allen morgen und Abendt / jedesmal ein Stundt J vor dem Morgen vnnd Nachtimbiß drey Basen zu trin⸗ dm cken. gi Dielahmen onndcontracten Glieder widervmb zu recht IH) subringen : Nimb Maͤuhoͤhrleinkraut xvj. Vntzen / Erdt⸗ 9 iffer acht Vntzen / guten fuͤrnen Wein anderhalb maß / ſtoſ⸗ NEE ſe die Kreuter klein /vermifche die mit dem Wein ı diſtillier HD | fir datnach in Balneo Mariz, vnnd gib dem Krancken allen - I ' morgen vier Vntzen darvon zutrincken / Laffe ihnen darauff Bi en wol ſchwitzen / vnnd beharze das vieigehen Tag aneinander) ua hm ſo wirſtu gute Beſſerung befinden. | vi fhant C Euffelicher Gebrauch dep Maͤußohrleinwaſſers J tguic As Maͤußoͤhrleinwaſſer vertreibet alle Maſen / Fle⸗ u maß Dcken vnnd die Riſemen deß Angeſichts ı deß Tags etlich N In gu mal damit angeſtrichen end von jhm felber widerlaffen tru⸗ ji elaſt cken werden | | ip Ba Etliche netzen Tücher in diefem Waller / legens warm v⸗ De SE ee an iR szum ber wider das kalt vnd lauffende Gegicht in den Gliedern. Blauwer Augentroſt. ae en / ſ Maͤußoͤhrleinwaſſer dienet wider die Geſchwaͤr und Lö, | Euftaſia cærulea. 0 bsgo cher deß Mundts / deß Zahnfletſchs vnnd Hals offtermals | Bi: a darmit gewaͤſchen / den Mundt außgeſpuͤlet onnd den Hals | Bin \ warm damit gegurgele : Diener auch wider die Jöher/ Ge⸗ * u | ſchwaͤr end Schädigung der heim ichen Dre Damitgewär — ſchen / Tuͤchlein darinn genetzet vnnd in die Schaͤden ge⸗ | iM 2 legt. | JE * Biperdie Schaͤden der Schinbein ond der heimlichen Il; en D Ort:Nimb Maͤußoͤhrlinwaſſer xij. Vntz / Nofenhoniarges — Lu Eu sii.verien Myrıhen ond Silbergleth / jedes ij. Dngeniond I 9 ui | ein klan wenig Banffer; Vermiſche diefe ſtuͤck durds einan⸗ # etan der / ſtells in anem Glaß drey oder vier Tag in die Sönn / — ehurl⸗ darnach ſeyhe das Waſſer durch ein Tuch / waͤſche die Schaͤ⸗ et on denan Schinbeynen oder heimlichen Orten damit / vnnd rim̃en netze leinine Tuͤchlein darinn / vnnd lege die in die Schaͤden / Ram es thuůt wunderbatliche Huͤlff / wann du das alle Taa zwey⸗ 3 | mal thuſt. | | — Das ten vnd dreyſſigſt Cap. 9 Von dem blauwen Maͤußoͤhrlein vnd Be Do - blauwen Augentroſt. idiß As blauw Maͤußoͤhrlein / welches da iſt das — pehetr rechte Mucis auricula Diofcoridis, hat ein klei⸗ ch E J nes / zaſechtiges wuͤrtzlein von welcher fechg oder S ſiben haarechtiger ſtengel auch mehr vnnd went, and⸗ ger herfuͤr wachſen / die ſeynd vnden herein wenig For vñ hol / ͤtten einer Spannen lang / mit vielen ſchmalen vñ langechtigen / | = Orey⸗ wohechtigen oder haarechtigen Blaͤtlein beſetzt Am Obern⸗ — ER rät, Tag cheil der ſtengel gewinnt es viel kleiner / blauwer Bluͤmlein / 11 Dieſes Krauts ſindet man noch ein ander a odet 9 9 14 | INT sat | | Il hi Kl 1 RP BEN) AU: I RIE \ j ) N N um en | 00 Ni N MA ll? * 0 ins 1 si 0 u 9 — — — — — — — — ge — — —F X BE D. Jacobi Theodor Tabern⸗montani / A das hat aräffereond feyſtere bletter / die ſeynd nicht haarech ⸗ FKreutlein fo viel vns bewuſt iſt / noch gar keinen Gebrauch tig wie das vorige/aber linder / die ſtengel werden nicht viel v⸗ ber Spannen hoch / die fuͤnffblaͤttige Bluͤmlein find auch groͤſſer von Farben huͤpſch vnd ſchoͤn liechtblaw oder Him̃el⸗ blauůw / faſt luſttg anzuſehen / den bluͤmlein deß blauwen Gaud heils aͤhnlich. Dieſes Gewaͤchs finder man in groſſer menge in den feuchten / graßechten Waͤlden / deßgleichen an den Rheinen der Baͤch oder flieſſenden Waſſern / an den Gräben / vnd auff den feyſtenfeuchten Matten am gantzen Rheinſtrom / deßgleichen auch in den Kraut / vnnd Zwibel⸗ gaͤrten vberfluͤſſig⸗ Von den Namen dieſer Kreuter. Oꝛ⸗ erſte Geſchlecht dieſer Kreuter iſt das ware vnd rech⸗ te Maͤußoͤhrlein Dioſcoridis, lib.2.e. 68. vnd wirdt von G ihme vnd andern Griechiſchen Artzten Griechiſch Muds ora, Mœror, Mode dn⸗, vnnd Muds arior genannt. Lateiniſch / Myoſota, Myoſotis, Myotum vnd Auricula muris. Von den Kreutlern aber / Auricula muris Dioſcoridis, Auricula muris cerulea zu dem Vnderſcheidt deß gemeinen Maͤuß⸗ oͤhrleins mit den geelen Blumen / vnd auch Pilofella cœru- lea. Echium Scorpioides aruenfe C B; Auricula muris mi- nörteitia , Trag: Pilofellafyl.& Euphtaſia 4. Trag. Scor- pioides was, Dodo. icon.tertia, Dodo. Myofotis hirfuta zeptans, Lob. Aline muyoſotis fiue auticula müris, Lob. icon. Heliotropium minus alterum, Cef. Echii paluſttis a- lia ſpeeies, Thalio. JArabiſch wirdt «8 von dem Haliabbate genannt / Aldeualſar vnd Aldenalfur ‚08 andern auch Miofeays, "welches Wort ohn zwerffelvin de Griechiſchen Wort Myo- ten Diofcoridisond Galeni. Dir blaum Augentroſt wirdt gleichfalls zun Salaͤten genutzet / iſt auch muͤrber vnd lieblicher als das vorig / dieweil es feyſter vnd ſafftiger iſt / derwegen es nicht allein zu den Salaͤten / ſondern auch zu den Suppen vnnd Muͤſſern wie andere Kochkreuter gebrauchet wirdt / ſo lang biß es anfahet zu bluͤhen / vnd gibt gute anmuͤtige Suppen und Muͤßlein / gleich wie die Laͤmmerweyd oder Schafflattich. Der gemein Bauwersmann pfleger diefes Kraut in Mein zulegen darvon zutrincken ı das ſol das Geſicht ſtaͤr⸗ cken vnd helle flare Augen machen. ‚Eufferlicher Gebrauch dep blauwen Maͤußoͤhr. leins vnnd blauwen Augentroſts. Di wurtzel deß blauwen Mäußöhrleing getrucknet / vnd sun einem reinen Pulver geſtoſſen ı trucknet die flieſſende en der Augen / fo man es in die Winckel der Augen rewet. Maͤußoͤhrleinkraut vnd wurtzel mit einander geſtoſſen / iſt gut zu dem Außgang deß Affterns / euſſerlich wie ein Pfla⸗ ſter daruͤber gelegt. Der blauw Augentroſt geſtoſſen und wie ein Pflaſter v⸗ ber die zugeſchloſſenen Augen gelegt / miltert den hitzigen Au⸗ genſchmertzen vnd zeucht die Hitz heraus. Der gemeine Baumersmann haltet vor gewiß auß lan⸗ ger Erfahrung / ſo j mandt im Auafimonar feine Augen mit dem Safft deß blauwen Augentroſts beſtreiche / ſol er dz gan tze jar vor allem Augenwehe behuͤtet vnd bewahret werden. in der Artzeney / jnnerlich gu nuͤtzen / gleich wie auch zun Zei⸗ ſotis herkommen / vnnd durch die Araber alſo corrumpiert Den ſafft dieſes Krauts in die Augen gethan / ſchaͤrpffet worden: Sonſt wirdt auch bey andern geleſen Ner iuem vnd vnd erklaͤret das dunckel vnd finſter Geſicht / alſo daß der je⸗ Nediran, durch welche Wörter auch die Myoſotis Dioſcori- Cdis verſtanden werden ſoll. Italianiſch wirdt es genannt Orechio de Topo.Hiſpaniſch / Orega de Raton. Africaniſch / Laba- tholabat. Franhoͤſiſch / Orlge du Ratte, vnnd Teutſch / blauw Meußoͤhrlein.¶Engliſch Blewe Monfeare] 11. Das zweyte Geſchlecht iſt meines Erachtens von den Alten nicht beſchrieben worden /dann ons noch feiner De ſcription zuhand kommen / die fich zu dieſem Kreutlein ſchi⸗ cken wölen. Bon den Kreutlern wirdt es Lateiniſch Eufra- ſia cœrulea, Beta ſylueſtris, vnnd Beta pratenſis, genannt. [Echium ſcorpioides paluſtre, C B. paluftre Cordi, Thal. cynogloſſa minor, Brun. Euphraſia cœrulea vel tettia, Trag Leontopodium, Lon. Lugd. Scorpioides fœmina, Dodo.icon.cceruleum, vel aquaticum, vel paluſtre, Geſ. qui ad Heliotropium maius reſubl. Heliotropium minus D primum,Caf.Myofotis ſcotpioides partim repens. Partim eredta,Lobel.icon.an Auricula muris, minus recte exptef- fa, apud Matth. Dodo.gal. Lac. Caſt. Lugd. ] Zu Teutſch / blauwer Augentroft/wilder Mangoldt / Wieſen Mangoldt vnd Graß Mangoldt.Engliſch Blewe Eiebrighe?] Bon der Natur Krafft / Wirckung vnnd Eygen⸗ ſchafft deß blauwen Maͤußoͤhrleins vnd blauwen Augentroſts. De⸗ blauw Maͤußoͤhrlein hat die Natur vnnd Engen ſchafft zutrucknẽ im zweyten Grad / ohn einige entpfind⸗ liche Waͤrmbde / vnnd wirdt heutigs Tags ſehr wenig in der Artzney gebraucht: Der blauw Augentroſt aber iſt temperier⸗ ter Kuͤle vnnd Waͤrmbde / wirdt heutigs Tags allein in der K Küchen gebraucht / wie andere Muß oder Kochkreuter⸗ EInnerlicher Gebrauch def blauwen Maußoͤhr⸗ leins vnd blauwen Aügentrofle. DAS blauw Maußoͤhrleintraut iſt m Ftuͤhling der. erſten Kreuter eins / die man mit dem Feldtlattich / Noͤſſeln⸗ kraut vnd den Rapuntzeln zun Saläten ſam̃let / wirdt auch vor ſich ſelbſt allein zu Salaͤtẽ gebrauchet / ſo bald der Schnee abgehet / vnnd iſt faſt anmuͤhtig zueſſen. Sonſt hat dieſes nig ſo es taͤglich braucht ein helles vnd ſcharpffes Geficht v⸗ berkommet. Das drey vnd dreiſſigſt Cap. Von dem Teſchelkraut. Groß Teſchelkraut. Burſa paſtoria maior« | Sexy u 2 8, mp2 SI W N Pi u Vo J N at 2 te * — N — N Wr N, 2 W Tuch. ) — = = DRS HN FRE dm R lin) AORHUN a; 4 I — 1 H ten veil an. 1" De — ——— Das Erſte Buch / Bon Kreutern Er Teſchelkreuter habẽ wir zwey Geſchlecht die init dieſem Damen oder dem Seckelkraut ey⸗ Rentlich alſo genennet werden / nemlich ein groſſes vnd ein kleines Geſchlecht?ẽ IL. Das erſt vnnd groͤſſer Geſchlecht hat ein kleine / duͤnne weiſſe und zaſechtige wurtzel / begibt ſich nicht tieff in die Er⸗ den, Die vnderſten Bletter ſeynd tieff zerſchnitten vnnd zer⸗ kerfft wie Die Bletter der Wegwarten / darzwiſchen waͤch⸗ ſet ein runder / duͤnner Stengel herfuͤr / anderhalben Span⸗ nen lang vnnd bißweilen auch lenger / der theilet ſich in viel Nebenzweiglein auß 1 die Bletter aber die daran vnnd den Hauptſtengel hinauff wachſen / ſehnd ſchmal ı ſpitz vnnd nicht gekerffet / ſtehet je eins ober dein andern / werden auch je lenger und mehr den ſtengel hinauff kleiner / ſchmaͤler vnd Bluͤmlein deß Eiſenkrauts / daraus werden kleine / knoͤpff⸗ echtige Teſchlein / geformiert wie kleine Hertzlein / die han⸗ gen anlangen Stielen / darinnen ligt ein kleiner / ſchwartzer Samen. Das gantze Gewaͤchß / Wurtzel / Kraut vnnd Sa men / hat gar keinen entpfindtlichen Geſchmack / außgenom⸗ men daß es die Zung truͤcknet vnd zuſammen zeucht. Die⸗ ſes Kraut waͤchſet hin vnnd wider in den Gaͤrten / an gebau⸗ wenen vnd vngebauwenen Orten / neben den Straſſen / auff den Mauwren und hinder den Zeunen.® Klein Teſchelkraut. Butſa paftoria minor, ne — — —— — — | I \ SE —* REN ENT 2 — 7 — N ER \ & —* 11. Das ander vnd kleiner Geſchlecht iſt dein jetztgemeld⸗ ten mit Wurtzel / Teſchlein vnd den weiſſen Bluͤmlein vnd Blettern gleich / außgenommen daß fie kleiner ſeynd / vnnd die Bletter ſich gerings herumb oder Zirckelsweiß auff der Erden ligend außſpreyten. Die duͤnne Stengelein wer⸗ den kuͤmmerlich Spannen lang / bloß vnnd ohne Bletter / vnd bringet ſeine Bluͤmlein im Aprillen vnnd Meyen / hat keinen Geruch oder Geſchmack / es wechſt auff ſandechtigen vnd duͤrꝛrem Erdtreich — Von den Namen der Teſchelkreuter. Es haben viel gelehrter Maͤnner das Teſchleinkraut vor ein Geſchlecht Thlafpios gehalten / weiches ſonſt K vmb der Gleichheit willen die es mit dem Tefchelfraut hat / £ Tefchleinkreß genannt wirdt / Diewell aber vnſer Teſchel⸗ kraut ohn allen Geſchmack vnnd nicht ſcharpff vnnd raͤß iſt wie das Thlafpifeyn ſol / jrren dieſelbigen nicht wenig / vnnd iſt die Arbeit vergebenlich ſich ferꝛner darmit zubemuͤhen. Wie aber dieſes heylſam Kraut bey den alten Lehrern ge⸗ nennet worden ſeye / oder ob ſie es auch beſchrieben oder nicht / hat noch niemandts gruͤndtlich dargethan / ſo iſt auch vns noch feine Deſcription der Alten zur Handt kom̃en / die ſich — fpigigerioben an den Stengel und dem ANbenaͤſtlein kom _, B men heraus viel kleiner / weiſſer Bluͤmlein / fleiner dann die & g29 x mit dieſem Gewaͤchß vergleichen wil / woͤllen wir derwegen / dieweil die Kraͤfft vnd Tugenden dieſes herrlichen Gewaͤchß vns bekannt / Gott dem HERREN dancken vnnd init dei gemeinen Namen zu frieden ſeyn Von den Kreutlern wird es genant Burſa paſtoris, oder Paſtoria burſa, Pera paftotis, vnd von dem Hochgelehrten vnnd weitberuͤhmbten Philofo- pho Contado Gefnero, Thlafpi fatuum, fintemal 8 ein Gleichheit mirdem Thlafpide hat vnnd doch gar ohne Ge⸗ ruch vnd Geſchmack ift.[Barla paſtoris maior folio ſinuato. G B.paftotis maior,Brun. Trag.Gef.paftoris,Match.Cord. in Diof. Lac. Lob. Cæſ. Thal. Caft. Lugd. Paftoria burfa, Fuch.Dodo.gal.& poft IItaltaniſch wirdt e8genant/Burfa paftori. Frantzoͤſiſch / Bourſe adaſteur, vñ Bourfede dergiers. Pol⸗ niſch / Tobolki. Behmiſch / Kokoſska. Engliſch / Scrhppe Roote. [Shepheards purfe. ] Flehmiſch vnd Brabaͤndiſch / Borſetens Cruydt / vnd Hochteutſch / Teſchelkraut / Deſchel⸗ kraut oder Daſchelkraut / Hirtenteſch / Hirtenſeckel / Seckel⸗ kraut / Gaͤnßkroͤß Im Schwabenlandt / Dachſenkraut / vñ auch von etlichen Criſpel oder Kriſpelkraut / darumb daß ſie vermeinet haben es ſeye Criſpula, dauon wir an einem an⸗ dern Driaerederhaben? _ Rt | 11. Das kleine Geſchlecht wirdt Burla paftoria minqr ge⸗ nannt.[ Burla paſtotis media,C B, ] $taltanifch/Burfapafto= ria minore.$ranköfifchı Bourfe a pafteur petit. Engliſch/ Lyttle Seryppe Root. [SmallSizpheards purfe.] Flehmiſch vnd Brabaͤndiſch / Cleyn Borſekens Cruydt / vnd Hochteutſch/ klein Teſchelkraut.⸗ | Don der Natur Krafft / Wirckung vnd Eygen⸗ ſchafft deß Teſchelkrauts. He Geruch vnd Geſchmack dep Teſchelkrauts feynd ons enpfindtlich / allein daß man ein Aſtriction vnd Zuſam⸗ menziehung vermercket mit einer Truͤckne / derwege dieſes Kraut truckner vnnd kuͤler Natur iſt / welchs dann auch die taͤgliche Erfahrung bezeuget. Innerlicher Gebrauch deß Teſchelkrauts. C Eſchelkraut friſch vnd gruͤn geſtoſſen / den Safft dar⸗ von außgedruckt / vnd Morgens vnd Abendis / jedes⸗ mal vier oder v. loth getruncken / dienet wider das Blutſpeh⸗ en / ſtillet die rote Ruhr vnd alle Bauchfluͤß / das Bluthar⸗ nen / Blutſpeyen / den vnmaͤſſigen Blutfluß der Weiber) vnd heylet darneben alle jnnerliche Verſehrung. * Oder ſo man den Saft nicht haben kan / fo nimb gedoͤr⸗ rer Teſchelkraut iij.oderiv. Handtvoll / ſeud das in einer maß roten Weins oder geſtelltem Regenwaſſer den dritten Theil eyn / ſeyhe es durch ein Tuch / vnnd gib dem Krancken jedes mal iij. oder iv. Vntzen zutrincken. — Wider das Blutſpeyen: Nimb Teſchelkraut zwo Handt vol) Weggraß / breyten Wegerich ı jedes eine Handtvoll⸗ Zerſchneide dieſe Kreuter klein / thue ſie in ein bequeme Kañ⸗ te / vnd noch ferrner darzu vi. Vntz roten Roſenzucker für» te daruͤber anderhalb maß Regẽwaſſer / verlutter ben Ranfft der Kannten wol mit einem Teyglein von Eyerweiß vnnd Meel gemacht / oder mit einem Rockentens / darnach ſtell die Kannt in ein Keſſel mit Waſſer vnd laſſe fie fünff Stunden darinn ſieden / darnach wann eg kalt worden ift jo ſeyhe es durch ein Tuch / vnd gib dem Krancken deß morgens nuch⸗ tern Nachmittag vmb zwo Vhren vnnd deß Abends wann er zu Beth wilgehenizedts mal drey Vntzen zutrincken / vnd beharre es ein Tag etliche nach einander / biß daß der Kran⸗ cke beſſerung ſpuͤret. ER ei * Teſchelkraut ij. Handtvoll / Wegerich kraut ein Handtvoll / ſeude die in einer maß Regenwaſſer den hal, ben theil eyn / ſeyhe es darnach durch ein Tuch zerlaſſe dariñ roten Roſenzucker der dreyer Jahr alt iſt iij. Vntzen / nimb darvon ii. Vntzen / zertreib darinnen j. quintlin bereyten Ar⸗ meniſchen Bolus, vnnd gib dem Krancken morgens vnd A⸗ bendts / jedes mal ſo viel zu trincken / biß er nichts mehr er Yy et⸗ 530 A det. Dieſe Artzeney iſt auch ein gewiſſe Huͤlff wider die rote Ruhr vnd andere Bauchfluͤß | | Wann einer Blut ſpeyet das da herfompt von einer ge⸗ hrochenen Ader in der dungen ı der fol allen Morgen und A⸗ bende / jedes mal vier loth geleuterten Teſchelſafft kuͤl trin⸗ cken auch das friſche Kraut in allen feinen Speiſen genieſ⸗ ſen / das Kraut auch in Wein legen vnnd darüber trincken/ vnd das antreiben biß daß er genieſet. Gemeldte Artzeney kommet zn Huͤlff den Lungenſuͤchti⸗ gen vnnd Schwindtſuͤchtigen / vnnd Diener wider die rote Ruhr vnnd alle andere Bauchfluͤß / deßgleichen wider den vnmaͤſſigen Blutfluß der Weiber; ſo man foͤrchtet daß jnen das Hertzgebluͤt angehn moͤchte. Friſch Tefchelkraut geſchnitten vnnd mir einem Eye oder zwey vermiſchet / darnach gu einem Kuͤchlein gebacken / iſt ein erfahrne Artzeney wider den vnmaͤſſigen Blutfluß der Weiber / ſo man daſſelbige auff einmal jſſet. Oder nimb deß außgepreſten vnnd gelaͤuterten Saffts von Teſchelkraut vier Vntzen / ſpitz Wegerichſafft / weiß Noͤſſelwurtzelſafft jedes ein Vntz / Zucker drey loch / Ver⸗ miſch es / laß mit einander auffſieden / darnach ſeyhe es durch / vnd gib dem Weibe deß Morgens vnnd Abendts / je⸗ des mal das halb zu trincken / es iſt ein gewiſſe Huͤff vnd ein beſonder Erperiment. Gelaͤuterten Safft von Teſchelkraut / Morgens vnd A⸗ bendts / jedes mal vier Loth getruncken mir zwey loch Roſen⸗ forup von gedoͤrrten roten Roſen gemacht / iſt ein bewehrte Artzeney wider die rote Nuhr. Teſchelkrautſafft auff die xij. Vntzen wie ein Cliſtier zu ſich genommen / beweiſet nicht we⸗ niger Huͤlff in der roten Ruhr. Beläntereen Safft von Teſchelkraut auff die vier oder fuͤnff Loth mit einem halben quintlein gepuͤluerten Boli At- € menivermifcher vnd getruncken / machet wol harnen. Teſchelkraut zu einem ſubtielen Pulver geſtoſſen / vnnd eins quintleins ſchwer mit Wein auff einmal getruncken / vnd das etliche Tag beharret / dienet wider allerhandt Inner⸗ liche Bruͤch. Darneben aber ſoll man das Kraut in den Suppen vñ in andern Speiſen genieſſen / auch in den Wein — legen vnd darvon trincken. Be 9. So einem der natuͤrliche Samen ohn fein Willen ent, geher der nemme zwey Loth geläutertes Teſchelkrautsſafft / vnd zertreib drey Graͤn Ganffer darinn vnnd trincke es / fo wirdeihmegeholffen. So es aber im Winter were vnd man das Safft nicht haben koͤndte / ſo nimb deß gedoͤrrtẽ Krauts eine gute Handtvoll / ſeude dag in einer aͤͤtmaß Waſſers den halben Theil eyn / ſeyhe es dann durch ein Tuch / vnnd nimb darvon vier loth vnd zertreib drey Graͤn Ganffer dar⸗ Dinn / gebrauchs darnach wie voxgemeldet. | B firafflorh mir Wein getruncken / hilfft wider Die Biſſz der giftigen Thier. Wann das Minbeviel den Bauchfluß hat / folman ihm -aebotffen.So Mãſſtet were / ſol Tsurer vermiſchen mandag Kramtlein fchneiden I mirden 40 vnd jhme zu eſſen geben. Euſſerlicher Gebrauch dep Teſchelkrauts EG Ider das ſchweren der Augen von euſſerlicher Verle⸗ zung: Nimb deß gelaͤuterten Saffts von Teſchelkraut E vier. oder fuͤnff loth / thue es in ein bleyen Moͤrſelein / ruͤhre es darinn auff ein Viertheil einer Stundt mit einem bleyenen Stoͤſſerlein / Von dieſem ſafft thue jedertweilen j. Troͤpff⸗ lein oderij.in die Augen / vnd netze leinine Tuͤchlein darinn vnd lege die vber. Teſchelkrautſafft in die ſchwuͤrigen Ohren gethan / hey⸗ fer diefelben / ſaaͤubert ſie vnnd truͤcknet die Fluͤß auß. Dieſe lauffet / gleicher Geſtalt gebrauchet. D. Jacobi Theodort Tabernmontani / Gelaͤuterten Saft von Teſchelkraut auff die vier oder Artzeney ſtillet auch das Gebluͤt ſo einem auß den Ohren FTecſchelkraut in rotem Wein geſotten / vnd denſelben im ' Mundt gehalten / fefter die wacklenden Zaͤhn. Tecſcheltraut geſtoſſen vnnd mie ein Pflaſter vbergelegt / leſchet vnnd miltert die hitzige Entrichtung deß entzuͤndich Maschbi.. u wo Teſchelkraut in Waſſer geforten / vnd mit der durchaefig genen Bruͤhen den Halß gegurgelt / iſt ein heylſame Arhe⸗ nen wider da Verſehrung deß Halß von His vervrſachet. Teſchelkraut in die Schuch oder Hoſen gelegt / daß wman mie bloſſen Füffen darauff gehet / vertreibt die Geelſucht / abe man muß allen Tag friſch Kraut nemmen. Teſchetkraut zwey Theil vnd Pfer ſingkraut mit den Fle⸗ cken ein Theil / klein zerſchnitten vnd in ein langen Sack ge⸗ than / darnach in Regenwaſſer / ader aber in ableſch Waffer darinn die Schmidt das Eiſen ableſchen / geſotten / ondein Lendenbad darvon gemachet / das Diener wider den vnmaͤſſt⸗ gen Blutfluß der Weiber / fo ſie deß Tags zweymal / das iſt Morgens vnnd Abendts / jedes mal ein par Stundt darinn haden / vnd den Sad mit den Kreutern / dieweil fie im Dad ſitzen vmb den Ruͤcken vnd Lenden binden. Oder nimb Teſchelkraut / breyten Wegerich vnd die mit⸗ telſt Rinde von einem Eychbaum jedes gleich viel / ſeude die fe ſtuͤck in Regenwaſſer / vnnd laſſe das Weib obgemeldter maſſen darinn baden, So einem die Naß blutet vnnd das Blut nicht verſtehn wil / ſo gib jhme ein Handtvoll Teſchelkraut in die Handt auff welcher ſeiten das Blut heraus lauffet / ſo bald das Kraut er warmet / fagefteht ihm das Blut. Oder netze ein Baumwolle in Teſchelkrautſafft vnd ſtoſſe die in die Naſen. Oder nimb friſch Teſchelkraut vnnd bind es jhme vmb die Keele vnnd den Half, Etliche halten auch das Kraut dem blutenden vor die Augen / daß er es nur anſchawet / vnnd es hilfft. Es werde aber dieſes Kraut gebrauchet wie es woͤlle / h ſtillet es ale Blutfluͤß gewaltiglich vor allẽ andern Blut, reutern. Wider die rote Ruhr mach nachfolgende Artzeney: Nm̃ Teſchelkraut vier Handtvoll / breyt Wegerichkraut ij Hand⸗ voll.Zerfihneide und ſtoſſe fie klein / ſeids in Regenwaſſer/ thue darzu iij. oder vier loth Armeniſchen Bolus, vnnd das Weiß von zweyen Eyhern I temperiers zu einem Pflaſter / legs auff ein Tuch geſtrichen warm vber den gantzen Leib / vñ erfriſche es taͤglich zweymal. | Oder nimb Tefchelfrantein gut Theil/chue es in ein. Ha⸗ fen ſchuͤtt roten Wein darüber / laß es fieden / darnach ſtelle den Nafen in ein Gemachſtul / onnd entpfaheden Dampf darvon in den Hindern / vnd halte fuͤr vnd für frifih Teſchel⸗ kraut in den Händen, | | * | I Oder nimb Teſchelkraut vier Handevoli Schafftenhew / Weggraß ı Kuͤttenbaumbletter / breyten Wegerich / rote Roſen / jedes zwo Handtvoll / ſeuds in rotem Wein oder Regenwaſſer / vnd entpfahe den Dampff dauon. | Teſchelkraut geftoffen vnd Hinden vber die senden gelegt! ift den Weibern ein gute Argenen die ihre Zeit gu viel haben! dann eg flillee den vnmaͤſſigen Blutfluß. Teſchelkraut durch ein bequemes Inſtrument in die Mutter gethan / truͤcknet vnd heylet die Geſchwaͤr derfelben. Hann einer das drittaͤgig Feber hat / vnd wolte deſſelbi⸗ gen gern bald ledig werden / der binde jhm Teſchelkraut alſo friſch in dem Paroxyſmo vber den lincken Pulß / vnd ſo bald das Kraut duͤrr wirdr/foler wider ein friſches auffbinden. Tecſchelkrautſafft dienet wider die Geſchwulſt vnnd Ent⸗ Kazuͤndung der Gemaͤcht / Tücher darinn genetzt vnnd lauwe warm darüber gelegt / vnnd ſo offt fie trucken werden / wider erfrifcher: dient auch wider dag hitzig Zipperlein an Haͤn⸗ den vnnd Fuͤſſen / dann es miltert vnnd leget den Schmer⸗ tzch. Teſchelkrantſafft mit gutem Weineſſig vermiſcht ‚Teint ne Tuͤcher darinn genetze vnd pbergelegt/ gertheilet vnnd Fir fer alle Geſchwulſt und Hitz / leſchet alle Entzuͤndungen ge⸗ waltiglich / vnnd wehret damit der zuflieffenden ie — ie A Nik \ j legt din N ki het. man aher 27 ckge— aller dein näfft, Mn, winn Dad t mit⸗ de die⸗ eldter rſtehn Jandı d dag etzeein Naſen. nb die ut dem nndes woͤl⸗ / Blu⸗⸗ Niſ̃ Hand⸗ aller! 1d dag after! eibion ns h fee ampff eſchel ner) hy rote n odet gelegl habanl in die felben. eſſelhi⸗ ut alſo ſo hald den. Ent⸗ auwe wider Haͤn⸗ chmer⸗ end nd fir en ar hateri. sol | | — 14 — A — — —— — ——— nn nu — * Das Erſt Buch / Bon Kereutern. Solcher Safft wirdt auch bider den hefftigen Brandt ge⸗ F vnnd deß Nachts wann kt eynfchlaffen wil / jedes mal drey brauchet / darvon dit Glieder gerſtoͤrer / erfauiet vnd getoͤdtet werden / daß an hernach Birfersen abſchneiden muß, Solches thut auch ſo man das Kraut mie Efſig ſoͤſſet / vnd wie ein Pflaſter vberlegt Teſchelkrautſafft mie Haußwurtz vnd Eſſig vermiſchet / iſt ein kraͤfftige Argenreh wider dag Rotlauffen oder Sanct Duͤnges feuwer. AR | Teſchelkrautſafft mag man alſo frifch in die friſchen Wunden faſt nuͤtzlich gebrauchen dann er fliller nicht allein das Blut / ſondern heylet auch Fräfftiglichen. Solches thut auch das gedoͤrrt Kraut su Pulver geſtoſſen / vnnd in die Wunden geſtreuwet. | Das blurender Wunden zu fielen: Nimb Teſchelkraut G vnnd gib dem Verwundten ein Handtvoll indie lincke Handt / vnnd ein Teſchelkrautwurhel onderdie Zungen/fo bald das erwarmet / ſo ſtillet ſich das Blur. Dieſe Argeney z dienet auch wider das Naſenbluten. Wider die Entzuͤndung der Wunden vnnd Schaͤden / ſtoſſe Teſchelklraut vnnd binds ober wie ein Pflaſter / es kuͤ⸗ let vnd leſchet die. Entzuͤndung / vnnd hinderſchlegt den Z Auf. | | Teſchelkrautwaſſer. AquatillacitiaBurfe | paſtoriæ. Das Teſchelkraut wirdt alerdings wiewir von dem En, dinienfraungelchrt haben in der Vefica durch das fri⸗ ſche Waſſer abgezogen / darmit jhm feine külende Krafft nit entzogen wirdt. Innerlicher Gebrauch deß Teſchelkraut⸗ | waflers. . TEſchelkrautwaſſer hat ein treffenliche / kuͤlende / ſtopffen⸗ de Krafft / die rote Ruhr vnd einen jeden hitzigen Bauch⸗ fluß zu ſtillen / deßgleichen auch den blutigen Harn zu vertrei⸗ ben / — den vnmaͤſſigen Blutfluß der Weiber / deß morgens on Abendts / jedes mal vier oder fuͤnff loch getrun⸗ cken vnd den taͤglichen Tranck damit gemiſchet. Wider die ergehlten Kranckheitẽ mach folgenden Tranck: Nimb Teſchelkrautwaſſer ein Maß / vor Roͤſenzucker der dreyer Jahr alt iſt / Welſch Bibernellen ı Conſexuenzucker / jedes drey Vntzen / Vermiſch es vnnd thue ſie in ein Kanne zuſammen / laß ein Viertheil einer Stundt in einem Keſſel mie Waſſer ſieden / darnach ſeyhe es durch ein Tuch / vnnd ; gib allen Morgen nuͤchtern / Nachmittag vmb zwo Vhren D \% = E 531 Vntzen warm zutrincken. Ein koͤſtlich Wundtwaſſer an ſtatt eines Wundtrancks zu gebrauchen / das berelte alſo Nimb Teſchelkrautwaſſer / breyten Wegerichwaſſer / Waſſerſternkrautwaſſer / jedes ſechtzehen Vnten / Eychenlaubwaſſer / Schadhehlwaſſer / Wallwurtzwaſſer / jedes acht Vntzen / Tormentilwurgels Nater wurgeel / Schwalbenwurtzel / alle dreh groblecht gepuͤl⸗ vert / Vermiſche die Waſſer vnnd Pulver durch einander / vnd laß in einem warmen Balneo Mariæ vier vnd zwantzig Stunden mit einander behtzen / darnach diſtilliers mit ſanff⸗ tem Feuwer / vnnd behalts zum Gebrauch· Wann du nun ein Verwundten haſt / ſo gib jhm allen Norgen und Abendt darvon vier Loth zu trincken / an ſtatt eines Wundtranefsi es heylet dte Wunden von dem Grundt heraus. Euſſerlicher Gebrauch deß Teſchelkraut⸗ waſſers. TEſcheltkrautwaſſer warm in dem Mundt gehalten vnnd das Maul offtermals darmit außgeſpuͤlet feſtnet Die wacklende Zaͤhn vnnd heylet alle hitzgge Verſehrung deß Mundts / der Zungen vnd Biller. Teſchelkrautwaſſer offtermals gegurgelt / heylet dte Ber⸗ ſehrung vnd Verwundung deß Hals vnd Schlunds. Teſchelkrautsſyrup. Butſæ paſtoriæ Syrupus, Sim Alexander Benedidus den Sprup von dem Teſchelkraut ſehr zu den obgemeldten Gebrechen / vnnd wirdt alſo gemacht: Man nimpt deß außgepreſten geleuter⸗ H sen ſaffts drey Pfundt guten onnd weilfen Feinzucker zweh Pfunde Solche thut man zuſammen in ein Keſſelein / laf⸗ ſets ſittiglich auff einem Kolfeuwerlein ſieden biß zu beque⸗ mer Dicke eines Syrups im ſieden verſcheumpt mans vnd leuterts mit einem Eyerweiß in friſchem Waͤſſer zerklopffet / Wann er nun geſotten iſt / ſehhet man den ſyrup durch ein wuͤllin Tuch / vnd verwahret den zu dem Gebrauch in einem Porcellan Geſchire. a — ie Diefer Syrup dienet wider alle obenerzehlte Kranckhei⸗ ten / wie die indem jnnerlichen Gebrauch deß Krauts vnnd deß gediſtillierten Waſſers ernennet worden ſeyn / vor ſich felbſt allein iij. oder vier Loth auff einmal gebrauchet / oder mit einem bequemen gediſtillierten oder gefortee nen Waſſer vermiſchet wie es einem jeden anmuͤttg ſeyn fol: * Die My ii N / Ba Er Graffreuter haben wir viel Ge⸗ AAN ſchlecht / die wir zum Theilindiefem erſten Car bpitel beſchreiben woͤllen / vnnd die vbrigen Ge⸗ N ſchlecht hernach in den folgenden Capitelnẽ 1. Das erfie Geſchlecht ift das Mech oder Quecken⸗ graß / hat ein lange ı tnodtechtige vnnd gleychechtige Wu Section von allen rap | kreutern. B — Das Erſte Capitel. Von den Graßkreutern. — F tzel / mit vielen anhangenden Wuͤrtzlein oder Zafeln/freucht 8 | hin onnd her 1 doch nicht faſt tieff in der Erden ı die ſtoͤſſet —8 lQueckengraß oder Rechgraß. ® von jedem Glehch ein befonders Stöcklein herfür / vnnd 8 8 erjuͤnget oder mehrer fich felber wie der Wegtritt / Die Blet⸗ | Gramen I. & ter ſeynd lang / hart vnnd ſpitzig / vnnd ein wenig breytechtig] hi —8 wie die kleinen Rohrbletter anzuſehen / die Stengel — ————— ſeynd faſt zwoer Spannen hoch / ſehr ſchmal vnnd duͤnn c t1.Grof wie die Strohalmen mit dreh oder vier Gleychen Am O⸗ berntheil bringen fie außgeſpreyte Aeher I darinn waͤchſet * — ein kleiner Samen / dag Kraut vnnd Wurtzel haben ein Gramenalterum. ſuͤßechtigen Geſchmack / mit einer Zuſammenziehung vnnd kleinen Schaͤrpffe. Es waͤchſet hin vnnd wider auff den graßechtigen Feldern / auff den Aeckern und an den Rechen G der Weinberg⸗ | IIL Knodengrag- # Gramen geniculatum II; f IN D NN r 7 3 E 14 /kreuch — —— — — — — — — — — eh vnnd je Blet— tech Stel d dünn Am 9 waͤchſt ben cin ig vnnd uff den Ned Oal — — ER @ramen a} Das Erſte Buch! Bon Kreutern: 543 AV. Brab, | F zuſehen wie die Weytzenbletter. Die Stengel ober glehchech⸗ tige Haͤlmer ſeynd duͤnn vnd zart / anderhalb Spañen hoch vnd auch biß weilen Elen hoch / die bringen oben wollech tige Aeher / gleich dem Riedt oder Rohren / darinnen waͤchſet ein kleiner Samen zu der Artzeney dienlich. In Flandern vnd in der Graffſchafft Zuͤtphen / wirdt dieſes Graß viel groͤſſer vnnd ſafftiger dann bey vns in Oberteutſchlandt / Der Ge⸗ ſchmack iſt ſuͤßechtig mir einer Aſtriction wie das vorig. Es wechſt allenthalben in den Wieſen vnd Graßgaͤrten? VI. liggend Hundtsgraß. Gramen saninum ſapinum II, quartum. V. Hundtsgraß ja — caninum I: | VII. Hundtsgraß. — Gramen caninumlIIl: Gramen 11. Das zweyte Geſchle anff dem Grundt / nicht tik Bieter herfuͤr wachſen on * 7 N FL RER PA ERS _ ——— —* LAT SZ —D—— — — RI, R — DIN a / — — IN RE Y - > gäs A - D\ j > I) > — ar — 8 Sr —S NETT f JF RT efähiacht hat ein wurtet von Diele et nen Erdtfarben Härlein oder Zaſeln / die fladert hin vnd her nn. Das dritt Geſchlecht hat auch ein Wurtzel von vie⸗ Fin det Erden / baraus ſehr viel _ TI. Das drite Geſh—3 Tune hfehr dick in einander] | en Zaſ {ch wie die nechſtaemeldte / die ſtoͤſſet viel knodt⸗ ofehrdick in einander] fhter ans ¶ Jen Zaſeln gleich ar —*— —— — Il) 4 hi IT ı J \ in —9 DJ ln il N N N cd Yan", al v Il 0 9 Hi uni Hıulı il ! ll, Ih! ’ J J 1 1 II LE INN N II \ —94 9 9 6 0 INN x af Na hl NN f Il NN IN — — —— — — eodori Tabern montani v5 F zacobi C Hundtsgraß. DT J — Sa» IE — — —E 5— E72 SR — —— —2525 Een va 0 SOEE Fe nun S2EE —5587 — « a en m SI u EN en DE > Bi =; BET zen N 8 O5 2 58867 ao ar —— — sn er en we Sur an EINE — Pe Bi Gramen caninum IV. vın aniſch Graf Gramenpidtum. Fr iſp x. KU RESET NS SOLID Te» — W — IX. Ackerſtraußgraß. Gtemen ſegetale pan latum. 6 X1. Siebgra. " Gramen panicularum fatiuum A ° er Hälmer herfür / daraus auch Nebenzweiglin von den Gleychen heraus wach abenen Nerulein / ſen / die Bletter ſeynd lang / mit einem erh welchs durch ein jedes Blat gehet / oben an den Gipffeln / ig ſchmal vnd ſpitz in der Mitt echt el, &N nd |. — — — — — Das Erſte Buch / Von Kreutern. 535 XII. Sorghgraß. F Gramen Sorghinund errtlltittn ff —W It ar E43 a EN „IV. Das vierdt Geſchecht iſt ein mittel Gewaͤchß wi⸗ ſchen den zweyẽ erſten Geſchlechtern / hat kleine weiſſe Wuͤrtz⸗ lein mit vielen Zaſeln vnd Nebenwuͤrtzlein behencket / dar⸗ XIV. Koͤlbleinsgraß —— lucidum; I XII. Hirſengraß Gramen miliaceum. auß wachſen vier oder v. knodtechtige Helmer/ werden nicht viel vber Spannen lang / die Better ſeyn lang vñ ſchmal / ein jedes mit einer erhabenen Neruen in der mir durchzogen / an beyden ſeiten ſcharpff vñ fornen außgeſpitzt / auff den Gipf⸗ fein der Stengel hat es vil Aeher je zwey vnd zwey gegen ein. ander vber / darinn wächse der Samen. Es waͤchſet auff duͤrren Huͤbeln vnd Rechen V. Das fuͤnffte Geſchlecht Hundtsaraf genannt / hat dicke / gleychechtige / weiſſe Wurheln / die friechen lang vnnd ’ breyt in der Erden hin vnd her / nemenein siernlichen Platz —E eyn / die ſeind von Geſchmack ſuͤß vnd lieblicher als die an⸗ "XV. Klein weiß Straußgraß. U v2 Ve Gramen paniculatum minus album: a, 2% Yy il dern ae Ina 4 — F XVI. Klein rot Straußgraß. F Gramen päniculatum minus rubrum. xIIX. Klein Hartgraß. GAmen minusduriulculum: N N N N Y N ZN k N N 77, IHRE: WL * 0) NV —B N — Ze S I RN —— — — — ER SEN dern / die Blettet feindr kleinet dann das Niedrgraß / den Slaucrn dep Rocken torns aͤnlich / deren feindt au wenig! vnd nit ſo vil wie deß erſten vñ der anderen Graßgeſchlechtẽ / die kroͤpffechtige oder gleychechtige Haͤlmer werden Elen lang / ſtaͤrcker / ſteiffer vnnd dicker dann die Haͤlmer deß ge⸗ meinen Wieſengraß. Oben bringt es auff einem jedem Halmẽ ein langes Aeher gleich dem Rockenkorn oder Luͤlch / darin waͤchßt ein rauher Samen. Es waͤch ſet gemeinglich in den Fruchtaͤckern in, ‚groffer menge, den Fruͤchten ein ſchaͤdlich Kraut / welches die Acherfeiteh vor der Saar / mit E der Eagen herfürstehen vnd werffen ſie hauffenweiß auff die Straſſen daß man daruͤ⸗ ber geherdnd ſehret / darmit es vertilget werde / wann ſie aber Rn wie cin Eräffrige Maſtung vnnd Sutter eg vor das Miehe were / würden fir es nice hinwerffen / ſonder nuͤtzli⸗ cher gebrauchen. F VL Das ſechſte Geſchlecht iſt das klein kriechende Hundesgraß / die Wurtzel iſt haarechtig hat knoͤpffechtige Zweiglein die kriechen auff der Erden hin vnd her / vnd meh⸗ ren ſich alſo ſelber wie das erſt Geſchlecht das man Rech⸗ außreuffen wie ſie toͤnnen / das K graß nennet / die Better ſeind deß gro D.Jacobi Theodori Taberne montani / XVII. Habergraß. Grainen Auenäakeums XI. Fuchßſchwantzgraß. Grainen Alopecutinum I, fen Hundtsgraß / den Blettern de kleiner vnd gr Kr, ſchmaͤler dann leinen Feldt⸗ graß ann MO groß — — — — — — —— — — 707⸗— — — Das Erſt Buch / Von Kreutern RX. Fuchßſchwantzgraß. | Gramen Alopelinum ll. (4 > — NN N N graß aͤhnlich / die důnne gleychechtige Halmen ligen auff det Erden außgeſpreytet / die Achren ſeindt außgeſpreytet wieds vlerdt Geſchlecht deß Graß / die ſeindt braunſchwart vnnd glantzend / es waͤchſet auff den gebawenen Feldern un Brach aͤckern. | | XXL Fuchſwantzgraß. Gramen Alopecutinum III, u Si 3 F — G H 537 VII. Das fichend Geſchlecht iſt dz dritte Hundsgrapı die Wurtzeln ſeindt duͤñ vnd lang init viel kleinen vnd gekruͤm⸗ pten Haͤrlein behencket / kriechen vnd mehren ſich im Grund mit newen Stoͤcklein wie das vorige Geſchlecht / die Bletter ſeindt lenger vnnd dicker dann die Bletter deß gemeinen Hundtsgraß / von farben braunlechtig / es iſt am Geſchmack ſuͤſſelecht mir einer ſaͤwre vermiſcht vnnd ein ſehr wenig ſcharpff. Es waͤchſer in fandrechrigem Grundt da die Waſ⸗ fer außlauffend/ond ben den Fiſchweihern. - 1X. Das acht Geſchiecht iſt das vierdte Hundtsgraß / die Wuͤrtzeln ſeindt lang und haarechtig wie die Wurzeln def vorigen Geſchlechts / die Bletter ſeind faſt halber Spannen lang / zwiſchen denſelben kompt herfuͤr ein kleiner kurtzer Halm / von jeder Wurtzel einer oder zween / darauff wachſen Aehr von kleinen Diefechtigen on harten graßechtigen Blaͤt⸗ lein zuſam̃en geſetzt / es iſt mit dem Geſchmack dem andern gleich / vnd waͤchſet auff ſandtechtigen Graßhuͤbeln. IX. Das neundt Geſchlecht Ackerſtraußgraß genafit / hat ein zaſechtige Wurtzel / darauß wachſen knodechtige Hä'mer faſt anderhalb Elen lang / mit wenig blettern / die dc blettern deß Hirſchen aͤhnlich ſeind / auff den Haͤlmern erſcheinen im end deß Meyens / breyte vnd außgeſpreyte glantzende Ach» ren / die ſeindt wehch vnd lindt gleich wie die Seidenifehr lu⸗ ſtig anzuſehen. Es wächfer hin und wider in den gebawenen Feldern in ober on nider Teutſchlandt / vnder dem Getreydt. “X. Das zehende Geſchlecht Spaniſcharaß genannt / hat ein kleine / weiflergafechtige Wurtzel / die Bletter ſeindt den gemeinen Riedtblettern oder dem Hirſchen nicht ungleich ſcharpff vnnd ſteiff von farben grauwgruͤn / dardurch gehrt durch Die lenge der bletter / weiſſe ſilberfarbe/ glantzen de Straͤ⸗ men / der Halm iſt lang / dick mir Knoden vnd Gleychen ot derſcheiden / wie der wile Pfennich. Es wird bey vns in den Gaͤrten zum luft gepflantzet / der Samen iſt erſtlich auß Hi⸗ ſpanien zu vns gebracht worden / wiewol es in vielen orten auff dem Sophoyſchen Gebirg vnd Waͤlden haͤuffig von ſich ſelbſt wach ſend gefunden wirdt. IR xt. Dz ehlffte Sefchlechr Stebaraf genaũt / hat eine Wur⸗ tzel von vielen Zaſeln oder kleinen Wurtzeln in einander ge⸗ flochten / darauß wachſen zweẽ oder drey gleychechtiger Hal⸗ men anderhalb Spannen lang vnd bißweilen auch lenger! es hat wenig Graßbletter / die ſeindt ſchmal / einer halben Spannen lang / die aber von den Gleychen der Halmen her⸗ auß wachſen fein kuͤrtzer vnd kleiner auff den Halmen wach: fen ſchoͤne / breyte vnd luſtige / außgeſpeyte ſtraußechtige vnd Nuſam̃engefuͤgte Aehren / die werden ſchoͤn weiß wann fir zet⸗ 1 tig werden/ifkein Fehr luſtig Gewaͤchs anzuſehen / vñ wiewol es in etlichen Orten Teutſchlandts / als in obern Elſaß vnd andern orten deß Rheinſtroms von ſich ſebſt wachſen gefun⸗ den wirdt / ſo wirdt es doch von wegen feiner ſchoͤnen vñ huͤp⸗ ſchen geſtalt auch in die Luſtgaͤrten zur zier gepflantzet. XII. Das zwoͤlffte Geſchlecht Sorghgraß genañt / hat ein kleine zaſechtige Wurtzel / der Stengel oder Halm iſt faſt et ner Elen hoch mit wenig blettern / die Aehren vergleichen ſich den Sorgſamensaͤhren / wie auch der Jain vnd Die bletter / s wechſet in vngebauwenen trucknen Feldern. XIII. Ds 13. Geſchlecht / Hirſchengraß genañt!/ haͤt ein klei⸗ nes haarechtiges Woͤrtzletn / der Halmen / Blettern vnd die Jehren ſeind dem Hirſchen aͤhnlich / außgenomen ds ſie etw⸗ fleiner ſeind Es waͤchſet auff pngebauwenen Feldern. "XIV. Das 14. Geſchlecht Koͤlbletnsgraß genaunt / hat ein K fleines haarechtiges Wuͤrtzlin die Bletter ſeindt den gemet⸗ ten Graßblettern aͤhnlich / die Haͤlmlein feind glatt vñ duͤñ/ ſpannen lang / darauff wachſen glantzende runde Aehrlein wie Koͤlblin von weiſſen getrungenen on zuſamengefuͤgten Slaͤmlin / wann dieſe abfallen und vergehen folger ein Eier, nes Saͤmlin. Es waͤchßt an graßechtigen Rechen und Bü; heln oder Huͤheln mit andern Graßkreutern. * XV. Das Fuͤnffzehende Geſchlecht / iſt dag kleine weiß Straußgraͤßlin / das har ein kleines / zaſechtigs Wuͤrtz in von vilen Haaren in einander geflochten / die Blaͤtlein fein? ſehr ſchmaj / klein / ſyttig vnd lind / Di kleine / dünne / gleych Kan N i' 53z3 DIarobi Theodori Tabernemontani! “ A chrige Haͤlmlein werden nicht ober halben Opannenlangı F auch biß weilen hoͤher / iſt mit Knoͤpffen oder Gleychen un; B wann fie fchon in einem feyßten Erdreich ſtehn darauff wach ſen außgeſpreyte / ſtraußechtige / weiſſe Aehrlein / etwas glantzend. Es waͤch ſet hin vnd wider in graͤßechtigen Gruͤn⸗ den / in den Gaͤrten vgd Weinbergen. XVI. Das ſechzehend Geſchlecht / ro Straußgraß ge⸗ naͤnnt / iſt dem jetztgemeldten mit Wurtzeln / Bletter / duͤn⸗ nen Haͤlmlein vnd breyten Aehrlein durchauß gleich / aleein daß die Haͤlmlein vnd die Aehrlein roͤtelechtich ſeindt. Es iſt ein frembdes on felgames Gewaͤchßlein / das ucht allent⸗ halben waͤchßt / wir habens erſtmals funden in Hochbur⸗ gund bey Bizantz in den Weinbergen vnnd bey dem Berg⸗ hauß Argue, deßgletchen in dem Ober Eifaß zwiſchen hoben Koͤnigs berg on der Reichßſtatt Obernehen / in duͤrrẽ Erdt⸗ reich vnder anderm Graß / aber ſonſt habẽ wir es den Rhein⸗ ſtrom herab / oder auch ſonſt in keinem Dre Teutſchlandts mehr gefunden oder gefchen. EN XVII. Das fiebengehende Geſchlecht deß Graf / Ha⸗ bergraß genañt / hat ein duͤnnes / weiſſes / zaſechtiges Wuͤrtz⸗ lein / darauß wachſen kleine ſchmale vnd ſpitzitge Graßblaͤt⸗ lein einer Zwerchhand hoͤch / zwiſchen den Baaͤtlin ſtoſſen herfuͤr drey oder vier duͤnner / runder Haͤlmer / die ſeindt mie Knoden oder Gleychen vnderſcheiden / werden einer Elen lang / die ſeind mir obgemeldten Blaͤtlin beſetzt Dben am end der Haͤlmer erſcheinen im end deß Meyens lange Aehre / von vielen wollechtigen Huͤlßlein zuſammen geſetzt / darin⸗ nen wachſen gegen dem Hewmonat klein langechtige Koͤrn⸗ lin / dem geſcheelten Habern ähnlich I außgenommen daß ſie etwas kleiner ſeindt. Der Geſchmack iſt ſuͤß wie deß Rockens oder Weitzens. Dieſes Gewaͤchs finder man int. Oſtwaldt auff dem Gebirg in dunckeln / ſchattechtigen or/ A then / auch in den Hecken vnnd bergechtigen Marten oder Wlieſen. | XIX. Das achgehende Geſchlecht ift ein kleines harı tes Bräßlein / hat ein verwirrtes / haarechtiges Würglein/ von vielen krummen Zaͤſelein in einander geflochten / die bintzechtige / kleine vnnd duͤnne Blaͤtlein ſeindt hart / eines Singers lang / die wachfen haͤuffig vnd dick in einander / die Haͤlmlein werden ein wentg lenger dann halben Spannen lang / die Aehrlein ſeind hart / rauh win klehchechtig / derwegen es dem Vieh und ſonderlich den Schaffen nicht anmütig it. Es wächfer allenthalben in Teutſchlandt vberfluͤſſig auff den duͤrren vnd truckenen Heyden / ſo wol im Oberlandt als im Niderlandt / deßgleichen in Franckreich. XXIN Kabinen graß. N ; — "U Gramen Rabi- N 9 NN) YA Cl 2 — BF ‚ 7 \ hende Geſchlecht / iſt das erſte Ge⸗ ſchlech deß Fuchsſchwantzgraß / hat eine kletne / haarechtige Wurtzel / der Stengel oder Halm wirdt einer Elen hoch vñ derſcheiden / die Bletter ſeindt ſchmal / ſpitzg und wenig / die Achern ſeindt lang / von vielen Huͤlßlein dick zuſam̃en ge⸗ fuͤgt / einem Fuchßſchwantz gleich / es waͤchſet allenthalben neben den Wegen vnd Straſſen. xXIV. Wildt Canariengraß. Gramen Phalaroides. XX. Das zwentzigſte Geſchlecht / iſt das zweyte Fuchß⸗ ſchwantzgraß / hat ſehr ein kleines Wuͤrtzlin von wenig Za⸗ ſeln oder Haͤrlein / es hat wenig Bletter / die ſeindt etwas len⸗ ger als die vorigen der Stengel oder Halm iſt knoͤpffechtig / anderhalb Elen lang / die Aehren ſeindt lang / ſchmal vnnd duͤñer als die vorigen / es waͤchſet in vngebawenem Erdreich Jneben den Straſſen vnd Wegen wit das ander. XXI. Das ein vnd zwentzigſte Geſchlecht / iſt daß dritte Fußſchwantzgraß / die Wurtzel iſt von vielen kieinen langen Wuͤrtzlein durcheinander geflochten / der Halm wirdt ander⸗ halb Elen hoch / iſt mir etlichen Gleychen wie die vorigen vn⸗ derſcheiden / die Bletter ſeindt ein wenig lenger vnd breyter / die Aeher iſt lang / zuſamen getrungẽ wie ein Fuchßſchwant / es waͤchßt in vorgemeldten enden vnd orthen | XXI. Das Zwey vnnd zwentzigſt Geſchlecht / iſt das Naͤgleingraß / es hat ein zaſechtige haarechtige Wurtzel / die Bletter ſeindt ſattgruͤn / dick / ſafftig / feyßt / kurtz / ſteiff vnnd hart / der Forin vnd Geſtalt halben / den Blettern der Graf naͤglein aͤhnlich / deren ſeindt vil vñ vnden bey der Wurtzeln hart zuſammen getrungen / darzwiſchen foffe herauß ein runder / glatter Halm ohne Bletter / iſt nit gar einer ſpannen K hoch / darauff lange Aehren wachſen gleich dem Cypergraß / die ſeindt von farben braun oder roͤtelechtig. Es waͤchſet in ſandechtigen und graßechtigen feuchten Gruͤnden / deßglel⸗ chen in den Marten vnd hat ein ſaurlechtigen Geſchmack / derwegen es das Nindrvich nicht gern jſſet. XXIII. Das drey vnd zwentzigſt Geſchlecht / iſt das Ra biß oder Rabinengraͤß / daß wirdt alſo wie Gelnerus free bet von den Hirten im Schweitzer vnd Sophoyerland die in dem Gebirg wohnen / genannt / darumb diewell es vor das beſte Gras gehalten wirdt / vnd dem Rindrtvieh DRIN 1? die ge⸗ et U a len⸗ tig / nd eich itte gen der⸗ nm et] nt / as die ind ein ein 16h 1 iR lei⸗ fl (7 he die as a il) | | — — — — — —— — — — — Das Erſte Buch Don Rrentenn. A rung gibt / daher dann die Kuͤh / ſo fiediefes Brakffenintel Fwie bey den Alten auffacfeget wirdt / ſendern den Weindrüs vnd vberfluͤſſige Milch geben. Dieſes Graͤß hat der hoch⸗ gelehrte vnd beruͤhmpte Philofophus Guilielnus Tuine- zus vns mitgethetlet / welches jhme anf dem Schweitzer⸗ landt zukommen iſt / es hat vns aber nie gruͤrvnd friſch zu⸗ ſehen mögen werden / damit wir es hetten moͤgen abreiſſen laßen / die Sletter ſindt ſonſt Dem borgeſchriebenen Naͤg⸗ leſngraß aar fait ahultch außgenommen daß ſie groͤſſer und lenger ſeind. Es waͤchſet vberfluͤſſig in Sophoyen vnnd im Schweitzerla ide. * XXV. Knodem oder Knollen Graß. Gramen Bulbo— fum * * —⸗ VJ FR N * Ti \ XXV. Das fünff ond zwentzigſte Geſchlecht / iſt das Knollenaraß / welchs alſo genañt wirdt von wegen der knoll⸗ echtigen Wurtzeln mit langen angehenckten Zaſeln / deren viel vnd dick in vnd vber einander wachſen / in der groͤſſe der Erdteycheln / die Bletter ſeindt dem groſſen Hundtsaraß aͤhnlich / die Stengel ſeindt auch alſo mit Gleychen vnder⸗ ſcheiden / die Aehr ſeindt lang den Aehren deß gemeltẽ Graß gleich. Es waͤchſet viel im Hertzogthumb Bergen vnd Gel⸗ lern / deßgleichen in Brabandt vnd Flandern / die Wurtze⸗ len ſeind am Geſchmack ſuͤß vnd lieblich / wie die Wurtzeln deß Rechgraß vnd Hundtsgraß. Bon den vnderſchiedlichen Namen der befihreibnen Graßkreuter. As Rechsgraß iſt das rechte warhafftig Graßkraut Diofcoridis, welches wiewol es heutiges Täge ein ge⸗ meines vnd verachtes Kraut iſt ſo iſt es doch bay den Alren in hohen ehren gehalten worden / dann die Roͤmiſchen Key⸗ ſer / Siger vnnd Krieghoͤberſten ſo vorzeiten im Krieg das Feldt behielten und den Sig eroberten wurden mit Graß⸗ rängen gekroͤnet / jzu einem Zeichen daß ſie geſiget / den Frie⸗ den gemachet vnd den Krieg geſtillet herren / vnnd muſte fol cher Rrang auff derſelben Woalſtatt mit der Wurtzel deß Graß vnd Grunds außgeropffet / gemachet und dem Siger auffgeſetzet werden. Solche gewonheit iſt hernachmals auch auff die Roͤmer kommen / die jhnen als jhren Voraͤltern vñ ee Fuͤrgaͤngern / in Sitten / Ceremonien vnd Gewonheiten / 5 aufs aller fleiſſigſt nachkom̃en / vnd in derſelben Fußſtapf⸗ fen getretten ſeindt. Bey dem Feſto Pompeio habe wir noch von diſen Graßkraͤntzen ein Sprichwort / dz heiffer Herbam dare, das iſt dag Kraͤntzlein vbergeben oder das Kränglein auffſetzen / von diſem Handel findeflu ben dein Plinio lib. 20.0:3.4.5.& 6.weiter. Dieſer gebrauch dz Kraͤntzlein auff⸗ zuſetzen / iſt bey vns Teutſchen noch im braͤuch / doch in einer andern geſtalt / fintemal fie nicht willen woher das Kraͤntz⸗ lein auffſetzen ſeinen rechten vFfprung vberkommen habe / dann es nicht den Sigern vnd Vberwindern heutigs Tags 532 dern die in den Zechen / Schlafftruͤncken vnnd Bancketen mit ſauffen ven platz behalten / es den andern vor thun / vnd zu ſauffen Weinheiden ſeindt. Daß wir aber nun wider zu den Namen dei Graß ſchreiten / wie ſolches bey den Alten genennet worden ſehe / finden wir erſtlich DAB es von dei Griechen! A yrasıs, alyınov, oder wie Apuleus bat aiyıy, A vör rom, Auzdins,vnoyon Apuleo auch wimalrdr iſt ge⸗ nannt worden. Laterniſch / Agroſtis, AÆgicon, Amaxitis, A- yphylinw, Vniola vnd Gramen. Bey dem Apuleio, Alle- kolin Egichuta vnd FHematicum. Von Theophrafta #170 das Orap Griediſch Mozgenanıt / der auch gemein⸗ lich nit allein die Graßgeſchlechter / ſondern auch die Korn⸗ geſchlechter vñ etliche Kochkreuter / Tiaus, neñet. Italtaniſch / De twirdt das Graß genannt Gramigna,Gramegna und Gragmi- G ne. Candiſch oder Cretiſch/ Agrofli. Hiſpaniſch Gramenha, Grama vnd Grama Terua, Vorzeiten aber hat es bey den Hiſ⸗ yaniern aparıa gehtiſſen / wie ſolches Dioſcorides lib. 4. 6. 26. hezeuget / Frantzoͤſtſch heiſſet es Grame Herbe, vnd del’ Her be, Wiewol die Frantzoſen durch das Woͤrtlein Herbe, alles Graß vnnd Kraut wie es durcheinander auff den Matten vnd in den Graßgarten waͤchſet darauf man Heuw ma» hetiverftehir geich wie wir Teutſchen im Obern vnnd Ni dertentſchlaudt durch das Woͤrtlein Graß nicht allein das Rechgraß oder ſeine Geſchlecht verſtehn ſonder alles Graß vnd Kraut darauß man Heuw vnd Gromat machet / ohn einigen vnderſcheldt. Egyptiſch heiſſet das Graß Anupbi. In Affrica / Iebal vnnd Ebel, Vngeriſch / Porye. Wallachiſch / Coriita vnd Cotiata. Behmiſch / Payr aneb Trawa. Ara⸗ biſch wirdt es von Serapione lib. Simplic. c.ı19. Thel vnnd H Neg:l genannt / von Auicenna, Thil, deßgleichen auch von Ralıo, Tuhigra. Sonſt werben hin vnnd wider in den EScrifften der Araber folgende Ramen geleſen / dardurch fir allwegen das Graß / oder Agroſtis der Griechen verjtehn! als nemlich /Vagen, Negen, Nepien, Kel, Negil, Nagien, Phegem, vnd bey dem Auicennz, Theil ond Teideken. Engliſch wirdt es genannt Graf. | Braffe 1 Flehmiſch / Hrafı vnnd Node teutſch / Graß. Alſo wirdt dag Graß der Alten in gemein genennet, ! 1. Dem erſten und wahren Geſchlecht deß Graß Diolco- ridis gebühren alle obgemeldte Damen infonderheit / aber zum vnderſcheidt der andern Graßgeſchlechter / wirdt es von vns Teutſchen Rechgraß / Rindtgraß / Quecken vnd Qu⸗⸗ cengraͤß genanght / dietoenl es das Rindtvith gern jſſet und jhme ein gute Maſtungeft / Dann dag Woͤrtlein Queck iſt einaltis Teutſches Mort / das heiſſet ein Rindt / iſt noch ben den Sachſen vnd Mittnaͤcheigen Teutſchen im brauch / vñ heiſſet Quecken ode Queckengraß nich is anders / als Rin⸗ deraraß. TH. Das ander Geſchlecht ſo man gemeinlich Graß ner net wirdt von Pen Kreutlern genennet wie folget: Gramen panicularum prateule mains,C.B.vu/go cognitum, Trago guodiconem;pratenfe maius vulgatam. Ad.pratenie vul- gatius, L.ob. Lugd. prarenle primum, Dodo.commune, Thal.Gramen,Lon.Carex,Lugd.quoad iconem. Engliſch Medoun grafle.] | 111. Das pri Geſchlecht Knodengraß genannt / wirdt von deu Kreutlern / Gramengeniculatum oder nodolum genannt / darumb daß es mehr Glehch vnd Knoden hat dañ andere Graßaeſchlecht. Die Flehming vñ Brabaͤnder nen⸗ nen es Ruopffarafı | Enaliſch Kneetgra ſſen das iſt auch ein wahres Gefchlecht deß Graß / vnd fol billich dem erſten Ge⸗ ſchlecht Diofeoridis zugeſellet werden] wie auch das zweyte und nierdre Geſchlecht / imtemal ſie gleiche Krafft vnd Tu⸗ gengt haben mit demfelben. | Gramen pratenfe paniculatũ medium, C.B. Gramen minus. Ad.Lob.icon. pratenfe 26 Dodo. ] .V. Das fünfft Geſchlecht wirdt von Plinio lib.2z.c.8. Canaria genannt. Don den Kreutlern Cynagroflis, Gra- mer Canatiam ‚end Gramen caninum, ſintemal fich dte — Hund 540 D.Jacobi Theodort Tabern montani / A Hund wann ſie die Maßleydt habenrdarmitpurgieren. An-⸗· 5 XV.XVEXVIEXIX.XIX.XX. XXIXKII Das ig vñ dere nennens Dentem canis; dieweil dieſes Kraut wann eg noch jung iſt / ehe es zum Stengel kommet / kurtze / außgeſpitz⸗ c E te Bletter Hat die den Hundts aͤhnen gleich finde. Die drit ⸗ sen nennens Gramen medicatum, dieweil es an vielen or ten nuͤtzlich von den Medicis vor das Gramen gebrauchet wirdt / dann es gleiche Krafft mit dem Queckengraß v · d ſel⸗ nen Geſchlechtern hat Gränien caninum feu gramen ofhi- cinarum,C.B.Grame€ Diofcoridis;Ruel.Dodo.Gal.Cörd. inDiof.Gef.Caft.canariam medicarum off. Ad.canarium, Gal.icon. caninum medicätum,Lob. caninum quod gre- cis aygasıs, Dodo.caninum’vulgare,Lugd. Graminis pri- mi Diofc. fpecies maior, Thalio. Enaliſch heißt es [Dogs graſſe] Quichgraſ. Frantzoͤſiſch Chiendent, vnnd Dent de ſechs zehend Geſchlecht haben jhre Namen bey den Conta, fehten verzeiönet. [Gramen paniculatum pratenſe minus C.B. Engliſch / Dwarfe graſſe] Deßgleichen auch das * 18.19.20:21,91d 22. XVII. Gramen auenaceum lanu. ginoſum, C. B.montanum auenzfemine,Cluf.pan. XIIx, Grawen iuncum alterum,C. B. exile, Lugd.exile gramen duriut. Lob. XIX. Gramentyphoides molle, C. B.alope- euroides,Lob.icon. XX. Gramen typhoides fpicaangn. ftiöte,C.B. alopecuroides minusalterum,Lob.icon.XXT, Gramen typhoides culmöreelinato, C. B.alopecuroides minus, Lob.icon. XXII. gramen fpicatum caryophyllarz foliis, CB. (picatum foliis veronicz E . z Ex , = => SEE — x — — = f — > — Br — * Ne EZ 2 ——— — nee Gas n — Au are — lllllaraun IKT GG — —— — = — — — * * J J u, — 7 x — 7 Ta — — * 2 ZRH? 8 Bien. — — N * AA —— gr 8 — — 8 * * — = tl e ee le = —— * — — 7 4 ILL — el nn N \ h Ih Wi SI : 7 —JVJoe c NIENEY N) \ INS 117 17 bir ge⸗ welches allenthalben an den Waſſergeſtaden / in den Br HI. Das zweyt Geſchlecht iſt dem jettgemeldten mit dee ul 1 Bern vnd Suͤmpffen / deßgleichen auch auff den naſſen vnd Wurseln vnd knodechtiaen Riediftengein aleich / die Blet⸗ I feuchten Wiefen-wächfert ter aber feinde brehter / gröffer vnd länger / deßgleichen auch | | vie | Gramen Haründinaceum paniculatum. Gramen Harundidaceumaruenle: af E or | | pP. 2 = . ö— r — ú — — — — — — — — — in ht 1 een vol ch⸗ P 17 — — —— — — — — — en re 118 ch⸗ fol Ir ji — — si —— it et ad — on dt fe ei 7) 544 B C fer an feuchten orten und Suͤmpffen wie das vorig / wirdt ar ber nicht in fo groffer menge III. Das dritte Geſchle an obgemeldten Orten⸗ funden? cht iſt dem erſten Riedtgraß mie Wurtzeln / Stengeln vnd Blettern durchauß gleich / allein daß es allerdings kleiner iſt / vnd auff jedem Stengel nur ein ei ntzigs langes Aehr hat / ſo dargegen am andern biß inn die ir.oder x.kleiner vnd kuͤrtzer Aeher geſehen werden / waͤchßt 1V. Das vierdte Geſchlecht hat eine kleine haarechtige Wurtzel / die Bletter ſeindt ſchmal vñ lang vnd nit ſcharpff wie deß Riedtgraß / die Stengel etwas duͤñer als am Riedt⸗ graß / Am obern theil gewinnt es ſchoͤne / ſtraußechtige / groſſe deß Riedtgraß waͤchſet auff den feuchten Aeck n vnder dem 6 Aeher / kleiner als am Riedt oder Rohr) Geſchlecht Getreydt / vnd in den Marten oder Wicfen.® F Von dem Namen deß Riedtgraß. | As Rohr oder Riedtgraß wirdt vonden Griechen Ka- Arudypasıs genannt. Lateiniſch Calamagroftis vnnd Gramen Harundinaceum; Engliſch ı Redegraf. [| Reede graffe ] Flehmiſch und Brabaͤndiſch / Rietgraſ / und Hoc» teutſch / Riedtgraß ond Rohrgraß. Der vnderſcheidt abet der gemeldten vier Geſchlechten ſeind jre Name bey den Ab⸗ riſſen angezeigt. [L.Gram&arundinaceum ſpica multiplici, ©. B. arundinaceum Lugd. Calamagroſtis, Ad. Lob. Ludg. Il. Gramen paniculatum aquaticum altetum, C. B. Lolii nonum genus, Trag. maius aquaticum, Lob.icon.Grami- nis arundinei alia ſpecies, Thal. III. Gramen arundina- ceum ſpicatum, C.B. 1V. Gramen figerum panicula a- rundinacea, C.B. pratenfe tertium,Dodo.Agrorum venti fpica, & Gramen agcorum latiore arundınaces comofa panicula,Leb. icon. ] Von der Natur / Krafft / Wirckung vñ Eygenſchafft der Riedtgraͤſer. Al⸗ Geſchlecht deß Riedtgraß werden gar nicht in der Ar⸗ geney gebraucht / gleich wie bey den Alten auch / ſo ſeindt fie auch zu der Maſtung deß Viehes nicht dienlich / dann es weder die Weydpferdt noch das Rindtvieh jſſet / es treibe ſie dann der groſſe Hunger darzu. Diofcorides ſchreibet lib. 4. c.26. wenn das Viehe das Riedtgraß eſſe / fo ſterbe es da, von / vnd ſonderlich von dem das in der Landtſchafft Baby- lonia bey den Wegen wachſe / welchs warlich auch von vn⸗ D ſerm Riedtgraß geſchicht / ann wann das Bich beſſer vnd | ander Weyde nicht haben kan / vnd ſie das Riedtgraß von wegen deß Hungers eſſen muͤſſen werden jhnen die Lefftzen / die Zung / der Mundt vnd Schlundt darvon alſo verſehret vnd verwundet / daß das Blut herauß lauffet / wann jhnen nun das Blut in den Magen laufft blehet es den Leib auff vnd geſchwellen darvon / dazu ſchlegt eine groſſe entzuͤndung / daß alſo deßwegen manchmal das Rindtvieh ſterben muß. Es eſſen auch die Schaaff dieſes Graß nicht ſie leiden dann groſſen Hunger von wegen feiner ſaͤuwre vnd wann fie ſol⸗ ches eſſen / ſo bekommen ſie einen groſſen Durſt / werden ma⸗ ger vnd gerahten endtlich in die Schwindtſucht / alſo daß fie darvon ſterben muͤſſen welches vnſere Schäffer offtermals erfahren haben / dieſes alles kommet nicht daher / daß das Riedtgraß gifftig ſeyn ſolte / dann es ein mittelmeſſig Na⸗ Eturond Eygenſchafft harı zwiſchen dem Rohr vnnd dem Graß ſondern allein von der ſchneidentd e ſchaͤrpff der Blet⸗ ter / darauß dann den Schaaffen gleichsfalls oberz ehlte Zu faͤlle zuſtehn / darvon fie ſterben muͤſſen / vnd ſolle aber ſolches von den dreyen erſten Riedgraͤſern verſtanden werden. Dañ das vierdte Geſchlecht Ackerriedtgraß genannt / wirdt ohn allen ſchaden von allem Vieh geſſen vnnd gibt demſelbigen ztemliche gute Nahrung / vnd hat lindere Bletter dann die Drey vorigen Geſchlecht / zu dem iſt es auch nis ſaun er. D.Jacobi Theodori Tabernemontani / Adie Aeher ſeind vilfaltiger vñ weiter außgeſpreitet. Es waͤch FE Das dritte Kap, Bon dem Manngraß. 1. Manngraß. Gramen mannz. as) — KENNE I DER Pe) nl —* 4 hun Er F * — £ Du TIER Hr —— h Im — Freie N >, 2 —8 7 * % J II. Manngraß. Gramen mannæ altexum. * Dr \ } * er a, 4 WET ur 2 1m, Mi — — —5 —* — RE Manngrafes haben wir zwey In fehlechti nemblich ein zames und ei #1. Daszame Geſchlecht har eine vberzwet⸗ Br vu > de Wurgeldie hin on her in dem Grundt kreu⸗ cher mit vielẽ Zaſeln / die Bletter ſeint breyte nen Graß / dẽ Riedtblettern gleich / vñ an dem Stiẽgel begreiffen ein wenig haarechtig · Die r als deß gemei⸗ theil wie ſie den Stengel ſeindt dickelechtig mit gleychen oder knoden vndſcheiden vñ taun J — NR " Avon farben ein wenig braun oder roͤtelechtig Elen lang und F Ienger / am oberntheil bringet es vielfaltige lange Achreni darinnen waͤchßt ein langlechter kleiner Samen faſt dem Hirſchen gleich / außwendig ſchwartzelechtig / vñ wann er ge⸗ ſcheelet wirdt weiß / der har ein Geſchmack wieder Reiß. II. Das ander Geſchlecht iſt dem jetztgemelten mit Wut sein Bletter vnd an den knoͤdechtigen Stengeln / wie auch mit den Aehren durchauß gleich aufgenommen daß fie ſchmaͤler / dünner ond kleiner feinds / de Samen iffdem vo⸗ rigen gleich. Dieſes Gewaͤchs ſindet man von ſich ſelbſt hin vnd wider auff vngebauweten orten neben den Straſſen wachſen / vnnd iſt zwiſchen ven beyden Fein anderer vnder⸗ ſcheidt dann daß das erſt gefäct wirdt wie ein ander Ge⸗ treydt / vnd Das letzte von fich ſelbſt waͤchßt / in vielen orshen 7 Teutſchlandts wie auch im Landt zu Behem ſaͤet mans in G gebrauchen?“ Von dem Namen deß Manngtaß. Hy% alten Lehrer haben deß Manngraß meines wiſſens nie in jhren Schrifften gedacht / Von vnſern Kreutlern wirdt es Gramen mannæ, Manna cœleſtis, Gramen eſcu- lentum, gramen cereale, Capriola, Herba capriola vnnd Sanguinella genannt. [ Gramen dactylon efculentum, ©. B.mannz,Match.Caft. Lugd.mänz primum,Dodo.Ludg. mannzefculentum, Ad.Lob. album fiue hirfutum, Gef. aculeatum & fanguinaria, Leoniceno ,Ruellio, Amato: Diol.Leoniceno &Ruellio: Manna Polonorum,Gef.gra- minis genus quod in Germania feritur, Cæſalpino. ] Ita⸗ groffer mengerin der Küchen wieden Hirſchen vnd Reiß zu C lianiſch/ Cæpriola, Herba capriola und Sanguinela. Behmiſch / Roſa. Flehmiſch vnd Brabaͤndiſch / Hemels dau. Hoch⸗ teutſch / Manngraß vnd Himmels dawe. Die Wenden o⸗ der N nennens Pedem cornicis. JEngliſch ı Dem graſſe] Von der Natur / Krafft / Wirckung vñ Eygenſchafft deß Blutgras vnd ſeinem Gebrauch. Es hat das Manngraß eine Krafft vnd Eygenſchafft “den Harn zu treiben vnd die innerliche verſtopffung zu eroͤffnen wie das Rechgraf / ſonderlich aber die Wurtzel vnd der Samendavon: Sontt iſt es auch ein gutes Futer vor das Vieh / dann es gute Maſtung gibt. Von dem geſcheel⸗ ten Samen bereytet man gute Muͤßlein vnd Breylein / mit p Feiſchbruͤhen vnd Milch, kochet den wie den Reiß / die Neh⸗ renziemlich wol / vnd ſeindt darbey anmuͤtig zueſſen Diefer Samen iſt geſunder dann der Hirſchen oder Fench / iſt ver⸗ dawlicher vnd blehet den Bauch nit auff Das vierdte Cap. Von dem Parnaſſergraß. BER, As Parnaffergraß befchreibet Diofcori- k deslib.4.c.26. alfo ;« KR ! 1, Das Graß welches auff dem Berg Par- —nalo waͤchſet / hat viel mehr Aeſtlein dañ die vo⸗ rigen Graßgeſchlechter / ſeine Bletter ſeind den blettern deß C, £ Ephews aͤhnlich / die Blumen feinde weiß vnd wolriechend / der Samen iſt klein / aber doch nicht vntuͤchtig / vnd hat v. o⸗ der vj · weiſſer / weycher / ſſarcker vñ ſuͤſſer Wurtzeln / Fingers dich. l Dieſes if nichts anderſt dann Das Einblatt / fo nicht gemalet / welches im andern Buch ſect. I. c.z3. recht beſchrie⸗ ben vnd gemalet iſt.) XR Il. Das Kreutlein ſo wir heutigs Tags Leberblůmlein nennen / hat ein kleines / ſchwartzlechtiges Wuͤrtzlein mit vi⸗ len haarechtigen Zaͤſelein behenckt / eines herben vnd zuſam⸗ menziehenden Geſchmacks. Die Bletter ſeindt rundt wie Das Erſte Buch / Von Kreutern. 545 1. Parnaſſergraͤß Gramen Patnaſinum. 4 J —do ——— — ——— —— WER ER 5 9 Im r * * 4 Hy U hi ‘ — — U * > Ui m TI ——— IM —7 9— die Bletter deß Ephews / außgenom̃en daß fie nicht eckech⸗ sig ſeindt / fornen her ein wenig ſpitz / von farben Liechtgruͤn / vnd kleiner dann die Epheuwbletter. Zwiſchen den Bler⸗ IT. Leberblůmle. Hepaticus flos. — —— — WE ; * — — — — F Er # RL, wa / —* Ss Ki A \ VNA ni) SA (INN \\ \ N) , — RZ W N a ex Sn. VAR RN ON * AH SE SIR art. N e— a - LITE h 9 —D * 2 = an B —5— —— 2 Te yg an — — ä — — — * — — —— > — — — — —— F J —— Se — z = — — — = — = — — = = u — — - —— — — — — mens = = — f — — — — — ——— — ——— —— — — EL ENLECRBEE PERRSERTENN 7 — * — — — — —— _ — aan 2 — — —— —— — — — — = u = = — — = = — ——————— —— ⸗ = — ee ur * ns go — — — — — —— Mi | I! nu if # i h N un} ji id iu | Ri ! 4 d ! — — — — — — — — — — a Ir * —— — — — — Se er nn Kan — —— — — — — ar — Bo * — — —— ————— —— — — — — — “* ie: Sf AR Liu j N Tl 13 h a 9 0 IM HERE. ul il N ı Ih —906 LINSE Ih { IM A) h h il l 9 da h) a m IA IM — A u — — * — — —- — — — — — — 546 D. Jacobi Theodori Tabern⸗montani / A tern kommen herfuͤr kleine / duͤnne / eckechtige Stengelein / dee F .fenworden. Was dann das Leberbluͤmlein belangen thut/ werden nicht viel vber halben Spannen lang / vnd hat ein je⸗ des Stengelein ein eintziges Blat / welches das Stengelein vmbgreiffet an einen Stiel / anzuſehen als wann das Sten⸗ gelein durch das Blat gewachſen were. Am obertheil eines jeden Stengeleins erſcheinet in dem Heuwmonat ein weiſ⸗ ſes fuͤnffblaͤttiges wolriehendes Bluͤmlein / der geftait hal⸗ ben den Hanenfußblümlein aͤhnlich / welche wann ſie ab⸗ fallen vnd vergehen! folget hernach ein langechtiges Roͤpff⸗ lein in der aröh einer fleinen Haſelnus / fo daſſelbige zei⸗ tig wirdt/ finder man darinnen kleine langechrige vnnd geelrore Saͤmlein. Es waͤchſet auff den bergechtigen / feuchten Wieſen / fonderlid aber findet man deſſen viel auffden Wiefen vnnd Graßplaͤtzen / zwiſchen dem Berg, hauß Stauff vnnd Eiſenburg den wolgebornen Graffen B von Naſſauw / Sarbruͤcken zugehoͤrig / vnd waͤchſet da in Be menge daß man einen Karıb auff einmal laden Moͤchte⸗ 111. Noch finder man ein Geſchlecht dieſes Krauts / das iſt mit Wuͤrtzel / Bletter vnd Stengel / dem jetztgemeldten durchauß gleich / außgenommen daß die Blumen ſchoͤner / groͤſſer vnd gedoppelt ſeind / anzuſehen wie ein Sternlein / das wirdt in den Luſtgaͤrten gezielet / vnd waͤchßt auch von ſich ſelbſt in etlichen orten in Brabandt wie mich der hoch⸗ beruͤhmpte Doctot lacobus Schieperius, Medicus der Start Bruͤſſel berichtet Ha | r>= J 4 * III, Leberbluͤmle mit ge F 5 fuͤlten Blumen > her — — Gramen Parnafliple- fi NN noflöore & er h Sy, = 1* R = a N SU: S5 Von den Namen deß Parnaſſergraß vnd Leberblůmlein. Es haben ſich die Gelehrten mit dem Parnaſſergraß ſehr bemuͤhet dann jhren viel das Kreutlein fo wir Einblat nennen darvor gehalten haben / Andere aber bar ben das Leberbluͤmlein Parnaffergrab genannt / fonderlich aberdie Brabänder. Die Italianiſche Arge / vnder wel den Mathiolus auch einer iſt / halten das erft Geſchlecht g bieben mir dem Namen Parnaſſergraß verseihner vnnd intituliert vordag Gramen Parnafı Diofcoridis , welches der weitberuͤmpte Herr lacobus Anronius Cortufus dem Marhiolo erftlich vordag Gramen Parnaſi zugeſchickt hat / und mag feyndaß es daffelbe ſeye / aber wir fönnen nicht eis gentlich ſchlieſſen / ſintemal wir die Blumen diefes Krauts nie gefehen® ‚Das Einblar aber wil fih mir dem Parnaſſergraß gar nicht reymen / derwegen auch deren Meynung diees darvor gehalten / von den Gelehrten lang vor dieſer Zeit iſt verworf⸗ iſt nicht ohne daß es viel gleichhett mit der Deſcription Dioſcoridis hat / doch hat es nur ein ein ziges kleines Wuͤrn⸗ lein / das iſt eines herben vnd adſtringierenden Geſchmacks / ſo das Gramen Parnalium fünff oder ſechs Wurtzeln hat Die füß vnd weych feinde / welche Noten gar niche mir dem Parnaffergrar zuſchlagen / alfo daß wir nichts gewiſſes hiervon hbsiehfen koͤnnen / wöllen gern einemzrden fen men, nung hierum laſſen vnd den Belchrren Das udicium dar, uͤher zu erkennen beſehlen. Das Parnaflergraß wirdt von dem Dioſcoridi Griechiſch genannt / dygasıs vᷣ iv Nacra .Lateiniſch / Gramen Parnafı oder Gramen Parnafınum, Das Leberbluͤmleinktraut wirdt von den Kreurlern ; Gra- men Hederaceum, Hepatica alba, Flos Hepaticus ge, nannt. Die Flehming vnd Brabänder nennens Örafvan G Parnafo. Engliſch / Graſſe of Parnaſſus Etliche rechnen es vnder die Geſchlecht deß Wintergruͤns / vnnd nennens Pirolam pratenſem, vnd Pirolam albam,oderPirolammi. norem, das iſt / weiſſer öderfleiner Wintergrün. _ | [ I. Gramen Parnafli Match. Caſt. Lugd. II. Gramen Parnafli albo fimplici lore, C. B. parnaflı, Dodo. Gal, Gef.(cni& En neatynamis Polomium) Lob.icon. Lugd. Parnafli vulgo, Cluf. pan. Parnafli recentiorum hederr. ceum, Lob. Parnafeum , Dodo. Hepatica alba, Cord. V. mfolinm palaftre, Gef.col.Stirpium. III. GramenBar- nafli pleno flore, C. B. Parnafli duplicaro flore, Lob, Lugd ] i Br Don der Natur / Krafft / Wirkung vnd Eygen⸗ ſchafft deß Panaſſergraß vnd der Leberbluͤmlein. Ds Parnaſſergraß wie auß Diofcoride zu vernemmen / hat eine Krafft den Harn zu reiben vnd den Bauch zu ſtopffen / ſouderlich aber der Samen / wirdt heutigs Tages dieweil es nicht bekannt / gar nicht in der Artzeney gebraucht. Das Leberbluͤmlein har gleichfalls auch ein zuſammenzie⸗ hende vnd ſtopffende Krafft / wirdt von den Wundtaͤrtzten zur hefftung und heylung der Wunden / innerlich vnnd euſ⸗ ſerlich gebraucht. Innerlicher Gebrauch deß Parnaſ⸗ ſergraß. DEr Samen deh Parnaſſergraß treibet den Harnhefr | tiger dann das Rechgraß / ftopfferden Stulgang / ſtilet das brechen vnd kotzen. Euſſerlicher Gebrauch deß Parnaſſer⸗ graß. N aufgedruchten Safft def Parnaſſergraß ı mit gleich viel Honigs vnd Wein: vnd halb fo viel Myr⸗ rhen / Pfeffers aber vnd Myrrhen ein drittheil geſotten / gt ben ein koͤſtliche Artzeney zu den Augen die foltn einem füpfferinnen Büchlein behalten werden. | Die Brühe da die Wurtzeln innen geforren wordt ſeindt / die haben diefelbige Tugendt vnnd Krafft wie das 4 Kraut. K Innerlicher Gebrauch der Leber⸗ bluͤmlein. D IJe Leberhluůmlein haben ein befondere Krafft und an > gende diehtöde und krancke Leber su ſtaͤrcken / vnd * verſtopffung zu eroͤffnen / daher ſie dann auch den —* bekommen. Man nimpt das Kraut mit den 8 ai ofnd fender daffelbige in Wein oder Waller den — * Bi A t hut / * Non li. zeks / wen Gil, ugd, * IV. Pır- | Lob, | eh⸗ men] ich zu dages aucht. enzie⸗ irtzten DIE ah ſtilet wit Dt niat inet — — orden e das Tu⸗ deren meh glein ieten theil Morgen vnnd Abendt / jedes mal dren oder vier Vntzen warm zu trincken. Man brauche nun das Kraut in Pul⸗ ver / oder in Speiß oder Tranck / ſo iſt es zu den Gebrechen der Leber dienlich / derwegen es auch etliche in den Wein tes gen vnd darvon trincken. Sonſt iſt gemeldtes Kreutlein duch dienlich zu de. Bauch⸗ fluͤſſen vnd Durdnänffen / vnnd iſt ſonderlich beruͤbmbt die Wunden von Grundt heraus zu heylen / in Speiß vnnd —— / ſonderlich aber zu den Wundtraͤncken gebrau⸗ wet. Etliche machen von dieſem edlen Kreutlin ein heylſa⸗ men Wundtrauck vor die ſo in das Haupt verwundt ſeynd vnd fernen Weln trincken doͤrffen / der ſtaͤrcket das Haupt vnnd heylet die Hauptwunden von Grundt heraus ! Die⸗ iin Wundtranck hab ich weilandt dem Durchleuchtigen / G g Hochgebornen Fuͤrſten vnd Herzen / Herzen Johann Wil helmen ı Hertzogen zu Sachſen hochſetiger GHeväcdmiß ı im Jahr 1570. verordnet / da jhre Fuͤrſtl. Gurtaͤdtliche Wun⸗ den in das Haupt von einem Schlitten gefallen hatten / wel⸗ che durch dieſen Tranck vnd das Emplaſtrum de Betonica in vierzehen Tagen ſeynd geheyhlet worden / wie dann jhrer Fuͤrſtlicher Gnaden Leibartzet Doctot lohahnes Pontanus, ſolchs fleiſſig in fein Praͤcticierbuͤchlein / das er Vade me- cum nennet quffgezeichnet har / Der Tranck wirdt alſo ge⸗ made: Nimb Leberb uͤmlinkraut vnd Blumen tij. Handt⸗ voll / Wintergruͤn). Handtvoll Sanickel/ Berwinck oder Sinnauͤn , Meybluͤmlin / Undenbluͤht / jedes ein halbe Handreoi Dieſe ſtuͤck ſol man klein zerſchneiden / darnach incın Kannten thun / vnd maß Betonienwaſſer daͤruͤber c fa ntten / den Ranfft der Kannten verlutteren / datnach vier H ſtunden in einem Keſſel mit Waſſer ſieden / vnnd folgende durch ſeyhen / darvon gibt man morgens vnd Abends / jedes al vier loth zuttincken. Das Fuͤnfft Cap Von dem Waſſergraß Er Ex Waſſergraͤſer ſeynd vier Befchliche* h 1.Das erfle har ein murgel von vielen Zaren i = oder kleinen Würgtein von tinem Haupt hits ZT sommende) daraus wachjen kleine vnd ſ male Braßbletter / zwiſchen denen kompt herfuͤr ein Dinner giat ı ter Halm / eines Fuß oder anderhalb Spannen how / dan auff wachſen kleine Bingenährlein / es wechſt in ſtehenden vnd ſaufftlauffenden Waſſern vnd Bäclan® j II. Das zweyt Befchlecht hat ein Fleine Wurtzel eines Kinprsfingerg dick / mit vielen Nebenwuͤrtzlein Behenefrydie Bleiter ſeynd lang vnnd dick / der kleinen Affodilwurtzblet⸗ tern ͤhnlich / darzwiſchen waͤchſet herauſſer ein kleiner / duͤn⸗ ner / runder / glatter vnd bloſſer Haſm ohne Bletter vnnd od ne Gleyche / einer Spannen hoch / daxauff wachen lange Aehr von vielen Knoͤpfflein / ven Achren dem Wegerich⸗ kraut faſt aͤhnlich / es wachſet ben den Waſſern und Bäcen! ſonderlich aber finder man deſſen viel in Flandern hin vnd wider / auch bey der Schleuffe* III. Das dritte Geſchlecht hat ein zaſechtige wurtzel / dar⸗ E auß wachſen viel runder / knodechtiger oder gleychechtiger K Halmen / mit kurtzen vnnd brepten Grafblettern vmb die Gleych beſetzet / die ſeynd fornen außgeſpitzt / die Halmen werden faſt anderhalben Schuch lang / darauff wachſen lan⸗ geſchmale Aehrlein / dem Kraut lſchæmon gleich / allein de fie fürger ſcynd von Farben brauuſchwartz / es wechſt hin vnd wider in den Lachen vnd Pfürta® IV. Das vierdte Geſchzecht hat ein vber zwerche / kriechen⸗ de Wurtzel mit vielen Zaſeln oder Nebenwuͤrtzlin behenckt / daraus kommen herfür Dicke / knoͤpffechtige Riedtſtengel/ | Das Erſte Buch Von Kreutern. 547 A Theileymyonnh nierwon der ducchaefiegenen Btuͤben allen F die feynd groͤſſer dann das Riedtgraß / vnnd kleiner dann das Rohr die Bletter vergleichen fich dem Riedtgraß / auß ⸗ genommen daßfiegröffer vnnd lenger ſeynd / am Obern⸗ theil gewinnt ein jeder Stengel ein außgebreyte Strau ſſen⸗ aͤher gleich dem Riedt oder Rohr / es wechſt in Baͤchen vnnd Weihern a: i win, I. Warfleraraf: Gramen aquaticum — — — er — — er — —— —⏑— AN: AR: —* 9 | N — I N I N ZPIHRRN. N) —1 — 11. Geaͤhrt Waſſergraß. Gramen aquäticum ſpieatum. en F ERS 2 EN IOORCOSE® >” 4, RG. > * — 9— ESS rer 8* — —— — * — — — 36 Mi on A —— — — = — = — a — — — — — —— — — — — * — — — Ir \ wi N J —0 J —J "I | Al NT I Wi {al 4 h HEINE IR: ı I ya 1 1 Aura. Il DRAN 2 BE a Slb | let A Ira ii AR EM ! MAUER: ||. u dann i N EB. J 9— Rt; Tune | ul! Ale MI 5t ——— —— — — —,— — — — — — — — — — m ———— — — — BE rigen en re nn a = r x —— — — — — —— — ee nn — — = — 2 «) D. Jacobi Theodort Taberne montani / 111. Waſſerknodengraß. et, ——— a Si Dnberfichen ie 3 = ber der gemelten Geſchlechten / feynd dur jre Namen be Cramen aquaticum genicularuft. · den Goneerfepeen onderfeiden.[ 1.Grainen iunceum folig | ie 6 IR; articulato, CB.vncium polycarpon, Thal. Arundomini- CR ma,Lugd.Il.Gramen fpieatum alterum,C B.mariaum ſpi- catum ‚Lob. icon. graminimontano fpicato ficulis, Cluſ. 'pan.ITI.Gramen dadtylon aquaticum,C B. ] Von der Natur Krafft / Wirckung vnnd Eygen⸗ ſchafft der Waſſergraͤſer. 9 Steobbefchriebene Waffergräfer ſeynd ſauwer / haben in der Artzney gar keinen Gebrauch / ſo werden ſie auch von dem Rindrvich vnnd Weydpferden nit geſſen / es treibe ſie dann der groſſe Hunger darzu / ſeynd niergends zu gut dann dem Vieh vnder zuſtreuwen / weiters wiſſen wir davon nicht G sufchreiben: | | Das Scht Cap. Bon dem Flutgraß. I. Flutgraß. N) N ( Gramen fluuiatile. NEISSE EN FD DIR N H Waſſerriedtgraß. Gramen aquaticum Harundinaceum paniculatum. ER, U I N N FEN * — — S 7 eh SQ » —Es Flutgraß ſeynd zwey Sefchlecht) dascif a Fr —* Ar hencket fich mirjten EN Fer zafeln hin vnnd her im Brundt an die Blettet a) un I) K feynd dem gemeinen Graß gleich / allein daß fir nicht fol — mai N \ außgefpist ſeynd / der Halm oder Stengel iſt £rumb vn —— 6 angider hat feine Mebenäftlein alle mie Blettern beſete ſchwimmen vnd ligendauff dem Waller / Ce gewinnt At⸗ Von den Namen der Waſſergraͤſer. her die dem gemeinen Graß gleich ſeynd / die ſtehn aber wa⸗ DAs Waſſergraß wirde in gemein von den Kreutlern ser vöeinanderden Stengel hinauff biß sum End ass Hydragroftis , vnd Gramen aquaticum genannt. Ita⸗ weir ober einander / es waͤchſt hin vnnd wider Inden fiefl lianiſch / Sramigna acquatica. Englifch vnnd Brabaͤndiſch den Baͤchlein⸗ Daes —* d⸗ 9J ie uſ in OR ſie nn ehr if en ft ht nd die {u es 1) 1.) a ;E . 11. Weiß Flutgraß. Gtamen fluuiatile album. | * : zZ \S: * x URN WW NR | >77 — ——— ,—————————— —3— u ⸗ * DENN. N H CC EMN N H 11. Das zweyteGeſchlecht iſt dem jegtaemeldren mit dein Wurtzeln gleich / die Bletter aber ſeynd lenger vnnd ſpitzer vnd weiffer/der Halm oder Stengel iſt mit Gleychen vnder⸗ ſcheiden hin vnnd her gekruͤmmet / das gewinnt nur ein lan⸗ ges Aeher auff jedem Halm / es waͤchſet wie das vorig in flieſ⸗ ſenden Waſſern und Bächen® Von den Namen deß Flutgraß. 1. Da⸗ Flutgraß iſt von den Alten wie ander mehr Graß⸗ geſchlecht nit befehrieben worden / wirdt von den gelehr⸗ sen Griechiſch / A'ypasıs velawıos ‚genanur. tateintſeh / Gra⸗ men Huujatile.[Gramen aquaticum multiplici ſpica, CB. anatam, Trag.aquis ianatans,Lob.icon.] Italianiſch Gra- migna di Fiume. Engliſch / Sloude Graſ. Flote Graſe.] Fleh⸗ D miſch vnd Brabaͤndiſch / Vlotgraß / vnd Hochteutſch / Flut⸗ * taß: | 11. Das zweyte Geſchlecht wirdt von den Kreütlern Gra⸗ men fuuiatile album genannt.[ Gramen aquaticum ſpica- tun: alterum, C B.aquaticuim fpicatum Lob,tcon.] Italia- niſch Gramigna dı Finme banca.Englifch' Tebyte ſloude Graſ. [Spifeo Flote Graſe. Flehmiſch vnd Brabaͤndiſch / Wite Vlotgraß / vñ Hochteutſch / weiß Flußgraß / oder weiß Stud » graß⸗ — ee Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Eygen⸗ ſchafft deß Flutgraß vnd ſeinem Gebrauch. AS Flutgraß iſt fülender Natur vnd Eygenſchafft / wird gar nit in der Artzeney gebraucht / hat ſonſt ein ſuͤſſen / lieb⸗ lichen Geſchmack / dexwegen es die Weydpferdt vñ dz Kınd, Das Siebendt Cap. Von dem Lieſchgraß a: Lieſchgraß haben wir drey Geſchlecht. 1. Dz erſt hat ein wurtzel von vielen kleinen / Langen Zäfelein oder kleinẽ wuͤttzelein zu ſamen gefener / die von einem Haupt heraus wachſen / die Bletter ſeynd dem Das Erſte Buch Don kereutern 549 ' F gemeinen Braf gleich / lang/ ſchmal vnd ſpitzig die Halmen ſehnd anvderhalb Spannen lang / důnn / rund vnd gleychech⸗ tig / die gewiñen oben kleine / lange zuſamengedrungene Acht von Farben graw / anzuſchen wie &teßfolben / es waͤchſt auff důtren Rechen vnd Großfeldern vnder anderm Grap* Gramen Typhinumr. w. —— 11. Das zweyte Geſchlecht hat ein kleine / zaſechtige wur⸗ tzel / die von moſechtigen / lucken Hauptlein heraus wachſen / ſonſt tft es mit den Blettern / gleychechtigẽ Halmen vñ Aeh⸗ ren dem vorigen gleich außgenemen dz die Bletter harter eff ſteiffer feynd. Es waͤchſet m dur ſandtechtigem Erdtreich? irn Das dritt Geſchlecht hat ein knorrechtige / krumme wurtzel / eines kleinen Fingers dick / mit vielen kleinen Neben⸗ wuͤrtzlein behencket daraus wachſen lange Schwertelbletter die ſeynd den Blettern deß Igels riedt aͤhnlich / außgenom⸗ men daß ſie kleiner vnd ſchmaͤler ſeynd / zwiſchen den Blet⸗ tern wachfen herfuͤr duͤñe / rude Halmen oder Stengel mit Gleychen / kleineren Blettern beſetzt / die bringen vber der mitte der Halmen, lauge / rauhe vnd ſchwartze Koͤlblein oder Aeher / anzuſehen wie Die Lieſch oder Moßkolben. Es waͤchſet in feuchten Wieſen vnd graͤßechtigen Gruͤnden / vnder dem Riedgraf / hat ein ſawren zuſamenziehen den Geſchmack Von den Namen der Lieſchgraͤſer. Es ſeynd auch die Lieſchgraͤſer von den Alten nit beſchrie⸗ ben worden die werden darumb alfo genant daß fie mit jren fangen Koͤlblin oder Aehren dem Lieſchgraß aͤhnlich ſeynd. Die Kreutler haben fie Typhina Gramina, au von - Egiehgerneffen / vnd befomen die Kuͤhe viel Milch datuon.ag.K gemelter vrfach wegen genant.efhgraß wird von[ Engele (ändern Gars teile Graſe/ den Orabaͤndern vñ Flehmingen / Aſch dodde Brafacheiffen. | Gramenryphoides afperum, CB,an typhoidis alperum molle, Thal. ı 1, Gramen ty- phoidesalpesum altetam, C B. typhinum, Lob. Lugd pra- tenfe feprenum Dodo.) Das dritt Geſchlecht wirde auch von den Oberteutſchen / Lieſchriedtgraß genannt. [Gramen typhoides fpica multi plici,C B:calamogrofisprima, Tra- go quo ad deſcriptionemꝰ — Von m — — — ger — — — — == — — — — — — — — — — * — ne tn — — — — a BEER we — - — — = Sen — —— = > = * * — — — — — — = * = — — — — er = E —— —, — Su z — = = — ==> = z = = — — ee —— TI Gr a — — — —— u — — - * Seine a ae — — — En = = z = == - ——— — — ——— — — — — pn = e 7 = — ET IE — — ge rn == = = _ - — . —— — z - * —— —— — * — — — — — E * * — a — n KT — > re — , e— . —— — —r — — Ze — — — — — en, — — = — — — — — > ne _ SIR re — —— = er 46*64 — — 550 D. Jacob Theodori Tabern monlani / -F dem Rindtviehe und Weydtpferden geſſen / vnnd wann ſie | fhon under das Heutb oder Gromat kommen / fo lieferdag } Dich das gut Heuw heraus vnd zerſtreuwet das anderpn derſich. | | Das Achte Kap. Von dem Cypergraß. J. Cypergraß Gramen Cyperoides. — S m — — —— — = —— = \ * —4 | NN Gramen Typhinum III. | & N wir ſechs onderfchiedliche Geſchlechter⸗ | I. Das erſte Geſchlecht deß Cypergraß hatein zaſechtige Wurtzel / daraus wachſen lange Bletter / den bien, tern deß wilden Galgans aͤhnlich / eines Fuß oder anderhalb Spannen lang / darzwiſchen ſchieſſen herfuͤr runde Halmen oder ſtengel / die werden nit viel vber ſpannen hoch / darauff wachſen gemeinglich dreh oder vier Aehren eins Fingers lang I die ſeynd zuſammen gefuͤgt wie die Moßkolben 6 mächftt in den Marten pnnd feuchten graßechrigen Brun den? ER: ! . 11.Dag zweyte Geſchlecht hat ein lange / gekruͤmbte wur⸗ zel mit vielen zaſechtigen Haͤrlein behenckt / gleich wie die wurtzel deß langen wilden Galgans / die kreucht tieff in dit Erden hin vñ her / die Bletter ſeynd anderhalb Zwerchhand lang / ſpit vnnd haarechtig / zwiſchen den Blettern wachſen duͤnne / runde Halmen faſt einer Spannen lang heraus! darauff wachfen dicke zuſamengefuͤgte Blumen / gleich wie die Blumen an den Bintzen / von Farben dunckelgeel / mit — VJ der Eiſenroſt. Es waͤchſer in feuchten / ſandechtigen Grah⸗ HONSEIEN gründen auff dem Oſtwaldt / neben den Straſſen / vnd ſon⸗ —* bey * Dorff Erlenbach / vnd andern mehr derglet⸗ t 6. afknaz chen Orten — Wir ckung Arnd Cogan 111, Das dritt Geſchlecht harein zafechtige wurtzel / die iſt graͤſer vnd jrem Gebrauch. moſechtig wie die Bintzenwuͤrtzel / daraus wachſen lange (AS werden die Eiefcharäfer als ander? Vnkreuter in br Schwertelbletter / gleich den Blettern deß Sgeleriedt dit Arheney nicht zebraucht / viel weniger werden fie von werdengemeinlalich anderhalb Eſẽ beson | a 3 Cyper oder wilde Galgangraͤſer haben 1 N [4 + R LE [4 h .’ Ü 5 7 / 4 g A * SAN TUT, hahen hat ein u hlet⸗ erhal almen arauf ingers en / tß Fruͤn⸗ eat pie DI in dt hand achfen raus/ ch wie / wie graß⸗ fort roll dieit lange fir) EEE herfuͤr ange ‘aaniıbie werde cende Jehr au F — 9 —E N WR N Kr NZ SZ Vz NY — ge / dreyeckechtige St * is. ä f 5 5 a 3 nr e 4* a Sa * — ı, 4-9 24 Das Erſt Buch / Mon bereutern ss F die ſeynd von Farben ſchwartzgeel. Es waͤchſt in waſſer echti⸗ gen Orten in den ſtilſſtehenden Pfuͤtzen vnd Sümpften? IV. Klein Wa ſſereypergraß Gramen ty Ferinum pauluſtre minus, I1. Haarechtig Typergraß. ‚Gramen cyperinum pilofum. y Ill: Baffereypergraf. Gramen cyperinumpaluftre. ; —— * IN 7 NH Z NZ I —— W AAN EI EAN ar! WU NEN eng am Tre eat 8 FIT —— tm = 19 Ar je DE BE ei 4 IE J — lee 13 1124 i UNS An ER — —— —e 9— —WWoo Et BE RR * iel alttch dem bilden Gal⸗ nfaſt zweyer Elen lang / darauff wachfen fie ffjedem Stiel eins / einer Zwerchhand lang / IV. Das vierdte Geſchlecht it mie der moſechtigen / zaſech⸗ tigen Wurtzel dem jetztgemeldten gleich / die Bletter ſeynd nicht vber Spannen lang / der Geſtallt halben den vorigen gleich / allein daß fie kieiner ſehnd / die Halmen oder Stengel ſeynd dreheckechtig / anderhaib Schuch hoch / darauff wach⸗ fen Aehr die ſeynd von geſtalt vnnd Farb den Bintzenaͤhren aͤhnlich / es waͤchſet in waſſerechtigen Orten wie das vorig® V. Das fuͤnfft Geſchlecht hat eine zaſechtige Wurtzel / die wachſen von einem zaſechtigen Haupt / die Bletter ſeynd ſchmal / faſt einer Spannen lang vnd ſpitz / gleich wie die ge⸗ neinen Graßbletter zwiſchen den Biertern ſtoſſen herfuͤr drey oder vier runder ſch maler Haͤlmer oder Stengel eines 1 Fuß lang / darauff wachſen auff jedem Stengel zween oder drey braungeeler Aehren / eins Daumenslang. Es wachſt hin vnnd wider in den feuchten Waͤlden / an graßechtigen / ſandtechtigen Orten / ſonderlich aber in dem Oſtwaldt / in dem Lindenfelſer Gemarck. VI. Das ſechſte Geſchlecht hat drey oder bier auch biß wei⸗ fen mehr langer / ſchwartzer wurtzeln / die ſeynd eines Kinds⸗ fingerg dick / den wurtzeln deß wilden Galgans aͤhnlich / die Bletter ſeynd den Blectern deß wilden Gaͤlgans gleich / die wachſen nit allein vo den wurkeln heraus / ſondern auch den Stengel hinauff / der ſtengel iſt dreyeckechtig einer Es hoch / > darauffmachfen zufanmengerrungene/geäherte Blümlein je fuͤnff Acherlein bey einander! die ſeynd dunckelgeel / wie Eiſentoſt. Es waͤchſt allenchalben in waſſerechtigen / ſuͤmpff⸗ echtigen vnd moſechtigen Orten. | Von den Namen dep Cypergraß. D⸗ Cypergraß wirdt von den Kreutlern Gramen Cy- peroides oder Cyperinum genant. Engliſch / Galigaen⸗ graß. Flehmiſch vnnd Niderlaͤndiſch / wildt Galigaengraß. Hochteutſch / Cypergraß /Zipergraß vnnd wildt Galgan⸗ graß · Es werdẽ aber dieſe Kreuter zum Vnderſcheid ge raße — — * — IE — —— — — — = . * — — — ——— — — m — — —— — — — * = ——— — —— — — — — — — — — — — — —— * — — — — ——— FM 00 eh DEE bus || Han Hai I 40 0 hit) IN URN K aa In IH | —4 a alt HN |. h \ 9 1 HUHN HR | jı) | an “ll | l m — Hl] Ni. $ WEHR, IIELH In al HE me ua ki Ru} hl N } N R 1% Fan N | | —9904 Ne i Bann un \ ! } Wu! 9 Hi | Y J— All! } IR Eu Tal ' TE al AR 2 1 u Er, Li l 9 N —9 il IE I j a I EWR 9 00 el \ N en . 2 — — —— iD Ga DZ CIE HH, WEHE | \ I\ j] | N IN , ISIN N RPTENTIIRZ 6 \ ) ı „El IA \ Y DW 3 C \ URS RNUIANN/, RR ! \ \\v N ' u S N v WA * — 2 = FINN FEIN NIT N SS vi. GroßEnpergraf- Gramen Cyperinum maius. Graßtreuter derhalben mir den obgemeldten Nahmen ge⸗ nannt / daß ſie entweder mit den Blettern oder mit den ſten⸗ geln / Aehren oder den Wurtzeln / ein Gleichheit mit dem mil, den Galgan haben. Die andern vnd vbrige Nahmen ſeynd oO D.Tacobi Theodori Tabernemontan / V.Waldteypergraß. Gramen Cypertinum nemorofum. * bey jhren Conterfeyten dieſe Kreuter zu vnderſchelden ver⸗ zeichnet. [1.Gramen cyperodes ſpica muleiplici,C B, cype- roides,Lob.Lugd.quättum, Tiag. triangulum, Lugd, 11, Gramen hirfürain cyperi panitula, C B.exile hirſutum cy- peroides.Lob.i cön.Cyperellä Cordi, Gelnero: HI. Ga. men cyperoides paluftre maius, C B.paluftte cyperoides Lob.icon.ianceum triquetrum, Thalio. IV: Gramen * peroides palüßre alterum, C B. cyperoides paruum aqua- icum, Lob. V. Gramen nemoroſum primum, CB.VLGra- men cyperoides maius panicula ſparſa, C B.cyperoides.- quaticum vulgatius,Lob.aguaticum , Lugd. Von dem Gebrauch der Cypergraͤſer. HI Cypergraͤſet ſeynd von den Alten ohn Zweiffel als vnnuͤtze Kreuter die weder dem Vieh oder Menſchen / nuͤtziich noch dienſtlich ſeynd / nicht beſchtieben worden / da, mit fit aber von den andern nuͤtllichen vnnd guten Graßge⸗ ſchlechtern vnnd der Chperwurt vnderſcheiden würden / die · weil Be eritäher maſſen ein Glelch heit mir demſelben vnd den andern Graßgeſchlechtern haben / haben wir nicht vnderlaſ⸗ fen woͤllen diefeiben zu beſchreiben vnnd zu vnderſcheiden / darmir dieſem vnſerm Werck nichts mangelte. Das Neundt Cap. Von dem Blutgraß Iſchemo. 1. Blutgraß. Iichzmum 1. K NN a E6 Blutgraß ſeynd gwey Gefchlsche.l.Due erft hareinsafedhrige / haarechtige Surtel gi | der Wurtzel deß kleinen Graß / die Blerter ynd dem Hunditgaß ahnud / die Srengeloder Halmen end anderhalben Auf hoch mit Knoden oder Gleychen vnder⸗ ſcheiden / von Farben brauntot vñ glantzend / auch ein eis taub ni Haatechtig tote Dit letter die bringen oben auf. dem Halmıngemeinglich fünf auch weniger vh upon J — —— — — — — — — ——— re ra — — F — — — — — Das Erſte Buch / Don Areutern. 553 N a mehrlangeri ſchmahler Aehren / won farben braunrot gleich ”F vngebauwenem Erdtreich neben den Straſſen / in ſonderheit TE, 2 \ zwiſchen der Reichsſtatt Wormbß vnnd der Fuͤrſtlichen * — AN N Pfaltzſtatt Frankenthal’ | — * — — SER Bintzzengraß haben wir ſechs vonder: ſchiedtliche Gefchlecht? a Bon den Namen dei Blutgraß. & v EA AS Blutgraß iſt das rechte ſche won Theophra ſti. rn RE VIER I. Das erfte bar ein groſſe zaſechrige et! 7 — — — —— — — — — — a, hit, 15. vnnd wirdt von jhme Griechiſch/ Vaud“ * he ER N Ba genannt. Latemiſch / llche num, vnnd von den Kreutlern —9 | MWursel von vielen a u, 2 N G:amen langutmanıum, [Gramen dadtylon Folio latiote, moſechtigen Haupt wachſend / * —— — Le CB. iſchæmon Plinjfiuedadylon, Lugd. Galicrus, A: Haͤlmer deren viel von einem DAUPE — — g puleiot Sanguinacia. Tr>go: Uchemön Gel. car, v ulpare, Rmes Schuchs hoch / mit Knoaͤpffen vnderſcheiden / Mwen⸗ — BT —— ten Marck wie die Bintzen / außwendig Ad. Lob. Canaria Plioj, Anguitlarz zir habens zu dia hol mit einem litcken A vun Bi J wi % in: Don den Knoden oder Bewerben — — — * BG en a langechrig/klch Won der Tanır Kraft Wirckung / vnd Ey IE ee — en / eines ſuͤßechtigen vnnd zu ſammen⸗ ——— fo; I] 7 ag. ziehenden / truckenen Geſchmacks — ächt en M genſchafft dep Blutgraß vnd von ſei · Ni 1 0 G ee? i ) Es waͤchſet hin vnn nem gebrauch: Kl ig yo — — vnd Altzeyergauw / auff den vnge⸗ | IE dp. enen ROTE 4 9 Re Krafft vnd — zu N ſtopffen vnd zn trucknen / von wegen feiner mercklichen I 1 | 04. R SR: dð 8 | Ha J Ri | ” Blutgraß. Aſtriction ¶mag es innerlich vnd euſſerlich wider alle Blut⸗ N N kur Ilcchemum IL, | fluͤß nuͤtztch gebraucht werden. Es wirdt von Iheophrallo J | ſon derlich fuͤr ein gewiſſe blutftillung gelobt / ſo man den Sa⸗ "9 inch ſcheelet vnd mit Huͤnerbruͤhe oder Milchmuͤß lein oder 119 i —— daruon machet vnnd die geneuſſet / ſeindt ſie faſt ik Fra ienlich in der Ruhr vnd den Bauchftüfen IV - Al | 17 r m * Mi i j £ G Ve 4 E: TE * e Das Zchende Capittel. Ih gt⸗ die — * 1 h N * F Von den Bintzengraͤſern. * 1. Binsengraß. 99 Gramen iuncenm I. j h Mi \ N | Ai | r H Ne j Hi N ll F \ Il H Ri \ | ) 2 INDIp 11. Das ander. Gefchfecht har eine zaſechtige Wursel/ N 99 von vielen kleinen Wuͤrtzlein / die Bletter ſeindt den Blet⸗ 10 tern deß Graß ähnlich / allein daß fie ſchmaͤler feindt / die \ nn Halinen feinde důnn vnd glehchechtig einer Elen lung / von 1 vl farben fchwargrot/die Achren ſeindt den andern gleich / dar⸗ ann j innen iſt ein Sprewechtiger Samen / der Geſchinack iſt tru⸗ Ni een end zuſammenziehend. Es waͤchſt allenehalben auff S AR . 1 - — Teutſch / Blutgraß ge diewell wirfonft feinen DU ſeindt fie fhwarkgtiill: Er Teutſch / Blutgraß genannt / diewell wirfonk keinen Dar Br EP —5 —— ee —— nr heraus kleine / ſchwarzgruͤne Graßblaͤtlen 9 men erfahren koͤnnen / dann es ein gewaltige Blutſtilliunz wachſen vnden — SER. — — chud iſt. Engliſch / Cocks foore graſſe.) — er ARE — lub denen a Pe nd Hl. Das ander Befchleche ſol dem erſten als ein wahres kiche Rebenaͤſtlein / oder Intim FRTauB, k PROTEINE en eh Bluͤmlein / Die habeneine jarb gleich mem Ciſen zugerechnet werden / das haben wir lichemum —— — — — — 2 4 Ne Di v8 8 jefeg Geſchlecht wächftin den andren Sandtgran⸗ alterum genannt. Gramen dadyion ſpicis vilious, CB] roſt. Vieſes we N I — den an ſchattechtigen Orten vnd in den Waͤlden neben den fe | | Eirafn vnd graßechtigen feuchten Rechen? * a „ 1.2098 — [a 2 2 : e \ — —— 554 D. Jacobi Theodori Tabernemontant A 1. Bingengraß. F sen hälmer ſeindt duͤnn vnnd ſchmal / anderhalben Schuch Gramen iunceum IL, lang / darumb wachſen an einem jeden Halmen vier odery, ſchmaler / langer Graßblaͤtlein vnden von jhren Gleychlein herauß / am obertheil der Haͤlmer oder Stengel gemwinntes fchwartzgeele Blumen sie die gemeinen Bintzen. Es waͤchſt in waſſerechtigen Orten / Pfuͤlen vnd Suͤmpffen | NY III. Das dritte Geſchlecht hat eine zaſelechtige Wurger) die Bletter ſeindt hart vnd ſteiff / gleich dem Pfrimmengraß / deren wachſen viel bey einander / darzwiſchen ſtoſſen herauß dj. oder iij. duͤnner Bintzenhaͤlmer / darauff wachfen Aehren ‚gleich den Aehren der Ciperwurtz / außgenommen daß fie kleiner ſeindt / mit gruͤnfarben Blumen / welche wann ſie zei, tigen / werden ſte braunſchwartz. Es waͤchſt in den Wiefen | vnd feuchten Graßgruͤnden / bey den ſtillſtehenden Waſſern in der Ober Graffſchafft Katzenelenbogen / zwiſchen Gäng, SG heym on der Fuͤrſtlichen geſtungRuͤſſelsheymb / deß gleichen auch in groſſer wegzse in Flandern zwifcheder Start Gendt vnd der Schlau: — — — — — ——— — — — — — — IV, Bintzengraß. Gramen iunceum IV. UT EEE a mp — — — — AH = RR \ Aal 9 Wi 9— ) AIR HU. Das zweyte Geſchlecht hat eine frumme Wurkel/ Eleinen Singers dick / die kreucht vberzwerch im grundt mit vielen Zafeln oder angehenckten kleinen Würglein/die Bin: II. Bintzengraß. Gramen innceum III. IV. Das vierdte Geſchlecht har ein mofechtige Trinnan wurtzel / die Bletter ſeindt ſchmal nicht vber halben E Ball nen lang / die dunnen Binsenlätmer werden — hoch / biß weilen auch lenger darauch wachſen lange a “ mic ortınen Blümlein beſeget / ſhter ansujeben wicdie Ab gerichaͤher / w ann die Bluͤmlem vergehen / folget ein fanged D Y finer Samen. Diefes wacht viel oT der — K Heyden ran 1 orten da es Waſſergallen hat vnn Impffechtigiſt und hast nn (re Geſchlecht if dem jestgemefbeen MM — den Wuͤrtzlein gleich / die B neuhaͤlmlein werden Hr — einer Elen lang / die Blaͤtlein aber einer z — | Die feinde jehrfchmal/pareond ſteiff / gleich den Dune —* dein obern reif der Binzenhaͤlmer gewinnt es Fleine < ns — lein / den kleinen Waſſerbiutzen ahnlich. Eswähftane, IN gbaeineldien Orten/vnd auch in Der Dar Graffſchafft Ka⸗ zenelendogen. VIl. Das I u" —— ich rv. ein teg e / ßß / uf ren ſie sh, fen ern iß⸗ en idt AN 11 uß 1 e⸗ | | — — — — Tann m — — — — —— — — V. Bintzengraß. Grameniunceum V. MEN Ne Di 107 / \SB152N]: Y VI, Binsengraß. Gramen iunceum VI. VI. Das ſechfle Geſchlecht harein kleines / haarechtiges Wuͤrßlein / die Binzzenblaͤtlein ſeindt ſchmal / ſteiff vnd hart / eines Fingers lang / die Haͤlmlein werden zweymal fo groß / daran wachſen kleine / ſpitze Blaͤtlein/ gleich ven Blaͤtlein an dem kleinen Ackerwegdritt / die Haͤlmlein theilen ſich oben in viel Nebenzincklein auß / darauff kleine außgeſpreyte Aeher⸗ lein geſehen werden. Dasganre Gen aͤchßlein iſt von far ben grauwlechtig / es wächſet vberfluͤſſig auff der Lambshey⸗ mer Heyden bey den Pftigen vnd Waſſergallen vnd in den Soͤmpffen / deß gleichen im Niederlandt auff der Muycker Heyden. Don den Namen deß Bießgraß oder Binztzengraß. N Eß Bintzengraß gedencken die Alten garnichtin jren EI Schrifften/das wirt vonden KrentlernSchoenag: o- ftıs und Gramen iunce um genannt. Englifch / Ruſchegraß. Flehmiſch vnd Brabaͤndiſch / Bieſgraß. Hochteutſch / Bin⸗ tgengraß vnd Bießgraß. 1. Das erfte Gefchlecht wirdt Lateiniſch / Gramen iunce⸗ um ſyluaticum oder nemorofum | Gramen iunceum 4. CB. genannt. Teutſ⸗ ch / Waldtbießgraß. K prer/äftmirsielen/fleinen/baared Das Erfie Buch Don Kreutern. 555 I, Das zweyte Gef chlecht / Gramen iunceum aquaticũ maius.| Gramen iunceum quintũ & maius,CB. Engliſ ch⸗ Great Water Ruſchegraß. Flehmiſch vnd Brabaͤndiſch / Groot Waterbieſgraß/ vnd Hochteutſch/ groß. Waſſerbin⸗ zengraß. [III. Das dritte Geſchlecht / Gramen iunceum alterü, CB, iunceum maritimum, Lob, icon, IV. Das vierdte Gefchleche wirde von den Kreutlern Gramen iunceum ſpicatum genannt, | Grameniunceum fpicarum, CB. marinum Ipicatumaltetu m,Lub,icon.ma- tinum ſpicatum minus, Cam. niglochin feu vermicula- tum, Lugd.Graminis iuncei fpecies, Thal, Galamogroftis quarta, Trag, Lugd.Carex minus, Lonicero.] Flehmiſch vnd Brabaͤndiſch / Ghearent Biefgraf/ vnnd Hochteutſch / geaͤhret Bieß graß. G V, Das fuͤnffte Geſchlecht nennen die Kreutler Gra- men iunceum aquaticum minus. |Gramen sunceumter- tium, CB.iunceum marinum denfe ſtipatum, Lob,icon. ] Engliſch / Inerle Water Rufchegraß. Flehmiſch vnd Bra baͤndifch / Cleyn Waterbieß graſ / vnnd Hochteutſch / klein Waſſerbieß graß. v | v1. Das fechfte Geſchlecht wirde von den Kreutlern Gramen bufonarium genannt, | Gramen tioloiteum du- rum, CB.epigonarocauiun, Thalio : Holoiteum, Matth. Lob icop.l upd. Engliſch/Todegraſ. ¶ Rufh graſſe. Fran⸗ tzoͤſiſch / Herbe aux Crapaus oder Crapaudint. Flehmiſch vund Brabaͤndiſch / Paddegraf / vnd Hochteutſch / St oattengraß. * Dieſe Namen alle hat dieſes Kraut daher bekommen daß es gern in den Pfuͤten vnd bey den Lachen waͤchſet / da die Kro⸗ ten jhre Wohnung haben. Von der Natur / Krafft / Wirckung / vnd Eygen⸗ ſchafft der Bintzengraͤſer vnd von ſrem gebrauch HS haben alle gemneldte Geſchlecht Der Binkenaräfer gar keinen gebrauch in der Artzeney / So werden Rich als andere ſawre Graßgeſchlechter von don Weytpferden o⸗ der dem Rindtviehe garnicht geſſen. Dasfechfte Geſchlecht Krottengraß hat einen truckne Geſchmack / wirdt gleich wol von allem Biehe verachter wie ander vntüchtig Graß. Das Eilffte Kapitel. Von den Waldtgraͤ ſern. Ieweil mir an die Graͤſergeſeh echt kaw⸗ Jmen / haben wir auch nicht vnderlaſſen willen die Waͤldtgraͤſer zubeſchreiben / vnd haben wir der⸗ BLZ jelben vier vnderſchiedlicher Geſchlecht. 1, Das erſte hat eine vielfaltige / zaſechtige Wurtzel von ei⸗ nem Haupt he rauß wachſend / die Bletter ſeindt ſchmal dem gemeinen Graß aͤhnlich außgenommen daß ſie ſteiffer vnd feffer ſeindt / die ſtehen dick in einander / darauß wachſen viel duͤnner Halmen / rund vnd bloß einer Spannen lang / dar⸗ auff erſcheinen weyche / haare chtige Aeher / vona rbeu braun—⸗ lechtig / es waͤchſt in feu cbeirpuncheln Waͤlden / im Oſtwaldt vnd Speſſart im ſandechtigem Erdtreich? 11. Das zweyte Geſchlecht hat eine lange Wurtzel eines Fingers dick / die theilet ſich vnden her etwan in zwen od drey Nebenzincken vñ oben vber der Erden in etliche rauhe Haͤu⸗ tigen Zaſeln behenckt / auß “jeden wachfen x. oder mehr / ach bißweilen weniger! anger/ fefier Gra ſoletter / die ſind groͤſſer vnd breyter als die Bletter deß jetztgemelte/ auch feyſter vnd ein wenig außgeholet. Auß jedem Haupt der Wurtzeln wach ein runder / ſteiffer glatter vnd bloſſer Stengel anderhalb Spanuen lang / der gewin⸗ net oben runde / knoͤpffechtige / grne Blumlein / die ſtehen auff einer ſeiten nach einander Aehrenweiß. Diefeswac fl inden Wieſen ſo auff den Bergen ligen / im Scwarswaldt vnd auff den Donnereberg” Aaa ü uUl. Das — — — — — — — — F UT, Das dritte Geſchlecht hat ein vielfaltige / kleine / haar⸗ echtige Wurtzel von einem Haupt kommend / die Blaͤttlein ſeindt ſchmal vnd ſpitz / faft einer halben Spannen lang / dar⸗ zwiſchen wachſen herfuͤr viij. oder ix duͤnner / glatter Stengel 11, Waldtgraß. Gramen tyluaticum II. NEN WEUTOTORHL'LY — Wo : Z N nor —————— * Se S. Jacobi Theodor Tahertamontant! A | I, Waldtgraß. Gramer fvlnaticom I. 11, Waldtgraß. ; Gramen Iyluaticam IIE — — — we ix e EAN = Yes Rs = 2% 1 Sag ⸗ ae ohn Bletter / die feindr einer Spannen lang / darauff wach, fen kleine / ſtachelechtige Aehrgen / die ſes waͤchſt im Oſtwalt bey dem Berghauß Lindenfelß in feuchtem / ſandechtigem Erdtreich vnder anderm Graf: 1V. Waldtgraß. | Mk \ l | | h, lt nt | — —— — — B C migna feluaticapelofa. Engliſch / Hearywoddegraß. Flehmiſch H vnd Brabaͤndiſch / Hayrichboſchgraß / vnnd Hochteutſch / 4 E Das Erſte Buch / von Kreutern. 557 IV. Das vierdte Geſchlecht iſt mir der haarechtigen E- ſchwartzen Wurtzeln dem jetztgemeldten gleich / darauß wachſen lange rippechtige / weyche Schwertelbletter / von farben bleychgruͤn vnnd haarechtig / zwiſchen den Blettern ſtoſſen Herfür glatte Halmen mir wenig kleinen Blettern / anderhalb Schuchs hoch / darauff wachſen Aehren dem wilden Galgan oder dem dritten Geſchlecht deß Bintzen, graß aͤhnlich. Es waͤchſt in dunckelen Wäldenvalsim Of waldt / Waßgauw vnd Speſſart / deßgleichen hin vnd wider in dem Weſterwaldt Bon den Namen der Waldtgraͤſer. RL Waldtgraͤſer feinde wie andere vntuͤchtige Graß⸗ geſchlechter meines wiſſens von den Alten nicht be, fchricben worden / damit aberdiefem vnſerm Werck nichts ' mangel/ haben wir fie auch zum vnderfcheidt der andern Graßgefchlechterbefchreiben wöllen / vnd fie auch mit jhren Namen von denandern Underfcheiden. Das Waldtgraß aber heiffer Lateiniſch Gramen fyluaticum eder Gramen nemorolum. Italianiſch / Gramigna felnatica. Engliſch / wodde Graf. wood graffe.] Stehmifch vnd Brabaͤndiſch / Boſchgraß. Hochteutſch / Waldtgraß vnnd Buſch oder Boſchgraß. [1. Gramen nemoroſum alterum, CB. II. Gramen monranum fpicatum, CB. & Cluf: pan. Ill. Gra- men nemorofum tertium, CB.] Das vierdre Geſchlecht wirdt genannt / Gramen fyluatıcum piloſum. [Gramen hirfutum latifolium maius , CB. hirſutum nemorofum, Lob. iconsnemorum Dalech. Lugd. Combretum , An- guil.Herba Luciola vulgo, Cæſalpino.] Italianiſch / 6ra- haarechtig Waldt oder Buſchgraß. Von der Natur / Wirckung / Eygenſchafft vnd Gebrauch der Waldtgraͤſer. 2 S haben die Waldtgraͤſer wie andere vntuͤchtige Ge⸗ fchlecht deß Graſes gar feinen gebrauch in der Artzeney / ſo bleiben fie auch von dem Weydvieh wie auch von dent. Bilde vnuerſehret / vnnd werden von ihnen nicht geſſen / feindederwegen nirgends zu gut / dann dem Dich vnder iu ſtraͤuwen. Das Zwoͤlffte Capittel. Von dem Fenich oder Pfen⸗ nichgraß. Er Fenich oder Pfennichgraͤſer haben wir j drey Geſchlecht⸗ la Das erſte iſt mie Wurtzeln / Bletter / RL Stengel oder Halmen vnnd ſeinen gleychechti⸗ gen Knoͤpffen / dem wilden Pfennich durchauß gleich / auß⸗ genommen daß es kleiner vnd zum theil auff der Erden auf geſpreytet ligt /danndie Stengel werden nicht vber Span—⸗ nen lang / vnnd waͤchſet auff einem jeden Halmen ein eintzi⸗ my —* Jg: * —— ges Aeher eines Fingers lang / das iſt von farben gruͤnlech⸗ tig vnd haarechtig. Eswächftan feuchten graßechtigen or⸗ ten / hin vnd wider neben den Sandtffraffen.’ | 1. Das zweyte Sefchleche ift dem jetztgemeldten mit Wurtzeln / Blettern vnd gleychechtigen Halmen durchauß gleich/ aufgenommen daß dieſelben lenger vnnd die Kehren kleiner vnd rauher ſeindt / deren auff jedem Halm fuͤnff oder ſechs / auch mehr vnd weniger geſehen werden? I. Fenichgraß. Gramen paniceum I. — IT a = DL u — — — —— 1 % N V Al. Das dritte Geſchlecht iſt zarter vnd dünner mit Blet⸗ tern vnnd den gleychechtigen Stengeln / die Aehren ſeindt dem Blutgraß aͤhnlich / von farben ſchwartz wie auch der II. Fenichgraß. Gramen paniceum II. RER S E NYLUDTPRNNDEG NUDE SINN nz aD N NUN Ns My PLZ x 9 —* Wr ra RN) — FE EN a — — — — — — — e \ — ee — — — J m SE PS Se aa ne mn — — — —— — — — —— —— — — — — —— — — — — — — — — — — — ñt mm — * — — — — — — — — — — — — — — — — m — nn — ——— —— ——— — — — —— — — —— — = — Se ya — — — = == were - —— Bere — — — — — re mn — eu — — arm Ma er \ ui 141 x m I I) Bu 4 Na, 94 u: x ; . im 0 'B “ e | na 3 14 1} 1 I Er 4 u. vB J 1 4 N —3 —3 Ai vi vH vw Ba \ “iM J Mm 9 J J f 1: vr 1 ] 1 —11 | Hl r 1 7 Y J J vn i jr R 9 a 4 ie ik 7, \ —4 I al vw " J a Be a ' BE al zn. yet NT vg il | —30 Ir I. I Bi y all a 14 all A.aı 7) I RN Du { u wu 14 15 His N Er ı Far 1 VE —44 + 19 4 | 1 431 # SE Mt Eu. Li an Es #| iu u i 4 ja 2 4 = u ie i 1) 00 et a e 4 Dal Jan 1] 4 1664 In N 4 IE Il 1 ll IN u He ) un) vu "Al ih 145R® El } “al 1% } | J 14 Jt —9 DR Bi "18 1 an u Fun om Ihe IM le RN 1 F' — 9 U a a ‘5 IR h | ’ f u iR EN J Tl KU ir 1 ne Y 1} l NER“ | P; + er IE ER J VJ —9 A 47 rin N IRRE UBER: | i I) | iR t 9 4 — — — — D.Jacobi Theodo Gramen paniceum III. ER % Mi ; | B c Game / doch wann er geſcheelet wirdt / iſt er innwendig weiß. Diefe beyde Gewaͤchß wachfen an abgemeldten orten nebenden Srraffend Bon den Namen der Fenichz | gräfer. > Er Fenich oder Pfennichgräfer iſt bey den Alten auch Sii nicht gedacht worden / dann vns Feine Schrifften zur x handt kommen / die fich mit diefen Graßkreutern vergleichen woͤllen. Die Kreutler nennen dieſes Graß Elymagroftin, das iſt / Gramen pamceum. Engliſch heiſſet es Panickgraſ. Ehe. Er D graf/ und Panickbrengraſf / vnnd Hochteutſch / Senichgraß oder Pfennichgraß. [1. Panicum fyl. hmplici fpica, CB. Lolij fextumgenus & MiliariaturbaPlinij, Trag, Panici efhgie gramen Iimplici fpica, Lob:icon. Panicum fyl.aliud Dalechampij, & Herba albaPlinij, Lugd. Panicafttella, Caf. 11. Panscum4yl.arıis armatum, CB. Panicieffigie gramen ariltis circum allatum, Lob. icon. Ill, Panicum Iyl, (picis nigris, GB» Paniciefligie gramen tertium, Lob. icon®] \ on der Natur / Kraffeı Wirckung / Eygen⸗ genſchafft vnd gebrauch deß Fenichgraß. Swird das Pfennichgraß in der Artzeney gar nicht ge⸗ Nbraucht / es iſt ein Viehfutter / wiewol es das Vieh nicht ſo gern jſſet / dañ wann es beſſer Futter hat / ſo achtet es dieſes E nicht viel. Der Samen iſt ein anmuͤtige Speiß vor die Voͤ⸗ gel / moͤchte auch ohn einigen ſchaden in der Speiß genuͤtzet werden. Etliche woͤllen Brodt auß dieſem Samen machen / daß man daſſelbig in der theuwren Zeit / ſo das Korn ſchwer⸗ lich zu bekommen iſt / eſen vnd den Hunger mir buͤſſen moͤch⸗ te / Aber es ſolt einer wol fuͤnff oder fechs Malter Brodt ver, zehren / ehe einer ein halb Maiter zu wegen bringen vnd ſam⸗ len moͤchte / wir wöllen dieſe Narrheit fahren laſſen / vnnd die lieben Voͤgelein jrer Speiß nicht berauben / ſintemal ſie auch ernehret muͤſſen ſeyn. * vi Tabernxmontani / F— —M | — & 129 2: [Beardet graſſe.) Flehmiſch vnnd Brabaͤndiſch / Panick-⸗ Das dreyzehende Capittel. Von dem Meergraß 1. Groß Meergraß. “Gramen Miarinum tnaius. << RE Eh Meergraß haben wir zwey Geſchlecht Jnemlich ein groſſes vnd ein Fleineg” J. Das groͤſſer Geſchlecht har eine lan— > gerweißechtige Wurtzel mit wenig Nebenwuͤrt⸗ lein / die Bletter wachſen Dick in einander / den Graßblettern ähnlich / allein daß ſie breyter ſeindt / zwiſchen dieſen ſtoſſen hertür ſechs oder ſieben důnner / runder Bingenhälmer/an derhalben Spannen hoch / darauff wachſen ſchoͤne / kleine Leibfarb vnd auch bißweilen weiſſe Bluͤmlein / die ſeyn dick in emander zuſammen gefuͤgt inn ein rundes Haͤuptlein wie die Scabioſen oder Abbißblumen. Dieſes Gewaͤchs zielet man bey vns in den Gaͤrten / ſintemal es bey vns nicht waͤch⸗ ſet / aber in Franckreich finder man deſſen genug in den Thaͤ⸗ fern deß Leoniſchen Gebirgs weit von dem Meer gelegen! wiewol man es Meergraß bey vns nennet⸗ I. Das kleine Geſchlecht hat eine zaſechtige Waurgel) ift fonfl der jegtgemeldren nicht ungleich / aufgenommen daß fie rörelechtig ift / darauf wachen viel fteiffer ſchmaler K Graßblätlein von farben blauwgruͤn / den graßnaͤglein ähnlich / die ligend auff der Erden außgeſpreytet wie die Dlärlein der Jungfrauwennaͤglein / zwifchen denfelbis't waͤchſet von jedem Haupt der Wurgel (dann fie fich oben in zwey oderdrey Haupter außtheilet /) ein duͤnnes / hintzech⸗ tiges Stengelein oder Haͤlmlein ohne Bletter herfuͤr / dar⸗ auff ein ſchoͤnes / leibfarbes / rundes Blumenkoͤpfflein / von vielen kleinen Bluͤmlein zuſammen geſetzet inn dem Mey en erſcheinet / anzuſehen gleich den Bluͤmlein der Bieh⸗ lauch / die werden faſt den gantzen Sommer An ieſe n. is — ——— B | | NN KON m I U ZN SN \ 7 =; DAR ALynR 9 AR ec Das Erſt Buch / Bon Kientern. 4 I, Klein Meergraß. Gramen marinum minus. — SRH ER vRER Re RU NER ern [ — —8 9 nal Diefes wächfer vielin feuchten Orten nahe bey der See oder dem Meer / deßgleichen aud) in Oberteutſchlandt inn der Srafffchafft Katzenelenbogen / bey den Pfuͤlen vnnd in. den feuchten / ſandechtigen Graßgruͤnden / da sin groffer mens ge gefunden wirdt Von den Namen dep Meer⸗ graß. As Meergraß wire von etlichen vnſern Kreutlern Gra- —— marınum, Catyophyllus marınus, vnd auch Mo- ly marinum genannt. Der hochberuͤhmpte Rewbertus Do- D donæus nennet es Gramen Poryanthemum. Engliſch heiſ⸗ ſet es Zea Gillofers. Thrifft oder Sea Gillo flowers. Fleh⸗ miſch und Brabändifch/ Zeegraſ / Zeeginoflen / vnd das klei⸗ ne Geſchlecht / Zeegraßken / vnd Cleyn Zeeginoflen. Hoch⸗ teutſch / Meergraß / Seegraß / Meernaͤglein / vnnd Meer o⸗ der Seegraßblum. geſtalt vnd gleichheit willen die es mit dem kleinen Geſchlecht gemein hat / groß See oder Meergraß / oder groß Seegraß⸗ naͤglein genennet worden. Damit aber auch wir vnſere mey⸗ nung von dieſem Gewaͤchs ſagen / ſo halten wir daß es ſeye dag ðtatice Plınir, lib.26.c.8. vnangeſehen daß etliche Can⸗ tabricam darauß machen woͤllen. Bon der Cantabrica wirt E auch an feinem Ort gefage werden. [ 1-Caryophylius mon- » tanus maiorradıce lungıllima, C.B, monranus alter Lob. montanus (ine mediterraneus, Lob. icon. Gramen poly- anthemum maius, Dodo, marinum maius, Cluf. pan,Sta- tice & Catanancesalterum genus Lutetianis,Lugd.ftatice Dalechampii videtur Britannica Anguillarz,Cam. II, Ca- ıyophyllus maritimus, marinus, Lob. marinus omnium minimus, Lob. icon. C.B. Pfeudomoly, Dodo. gal. Gef, Lugd. Gramen polyanıhemum minus, Clu . pan, marinum Dodo. hift. Nor] Wiewol nun das groͤſſer Geſchlecht weit vom Meer vnd andern Waſſern waͤchſet / iſtes vmb der 859 xWon der Natur / Wirckung / Eygenſchafft vnd gebrauch deß Meergraß. De Meergraß wirdt heutige Tags noch nicht in der Ars X zzeney gebraucht / ſintemal es wenigen bekanntiſt / es hat ein trucknenden vnd zuſamenziehenden Geſchmack / moͤchte die Bauchfluͤß zu trucknen vnd zu ſtopffen gebraucht wer⸗ den / welche Wirckung vnd Eygenſchafft Plinius feinem Staticæ auch zufchreiper af Das Viertzehendt Cap. Von dem Flachsgraß. 6 Flachsgraß. Linagroftis, S HB: 1 As Flachsgraß hat ein zaſechtige Wurtzel von vielen kleinen Wuͤrtzlein vnd klein: Graßblaͤt⸗ lein / darzwiſchen wachſen herauß glatte / runde? bintzechtige Haͤlmer / ohn Knoͤpff oder Gewerb / die gewmnen gegen dem Btachmonat am oberſten theil eines den oO ten⸗ gels / etliche ſchneeweiſſe Flotken wie zarte ſeidme Wollen / an ſtatt der Blumen ein jedes Floͤcklein beſonder an einem Stielgen / das ſeindt nicht allein die Blumen / fi ondern auch die Frucht vnd Samen bey einander / die ſiht man biß zum end def Augſtmonats alſo an jren Bintzenhaͤlmern hangen. Es waͤchſet in Ober vnd Niderteutſchlandt / auff den ren ds * ton Marten oder Wiefen und in fünpffechtigen Thälern? Von den Namen deß Flachs⸗ graß. As Flachsgraß hat ſeinen Namen wie auch alle nach⸗ Diotzende Namen von der wollechtigen oder weiſſenflock⸗ echtigen Blumen bekommen / vnnd jrren die jenigen nicht wenig die ein Gnaphalıum auß dieſem Gewaͤchs machen Ya il woͤllet⸗ sea — — — — — — — — — 560 meynung felbſt widerleget / derwegen wir nit vonnoͤten ach⸗ ten die Zeit vnnuͤtz mie dieſem Irrthumb zu zubringen / ſinte⸗ malmwiran feinem Ort weiter Bericht gethan haben / was Gnaphalium feye. Diealten haben nidyts von diefem Ge⸗ wächs gefchrieben / derwegen wir auch niche wiffen können ob es jhnen bekannt geweſen ſeye oder nicht. Es wirdt von vnſern Kreutlern mit mancherley Namen genannt / von et⸗ lichen wirdt es geheilfen sramen tomentatium, Tomen- tum pratenfe, Lana pratenfis, Iuncus bombycinus, Erio- fchenus, Linofchenus,don Hieronymo Trago vnd Vale- lerio Cordo, Linum pratenfe, von Remberto Dodonzo, sramen eriophorum, vnd von andern sramen laniferum. [stamentomentofum panicula fparfa, C.B.cnaphalium Diof.Trag. snaphalion Tragi. Lugd. Typha Diof. Ang. B Alopecuros, sel. velLinum pratente, Lon. Pleudolinum, Caft, quoad iconem. luncusbombycinus, Ad, Lob. ara- men’eriophoron Dodo: fol, iunceum lanigerum lin iun- cuslaniger, Thalio.] Wir habens and) Linagroftim ge⸗ taufft. Engliſch heiffet es Waterleeke vnd Medowe Woulle. [Cotton graffe. | Flehmiſch vnd Brabaͤndiſch / Syde Bie⸗ ſe / Vlockbieſe / Miſpelbieſe Marten Vlaſch vnd Cottoen⸗ bieſe. Hochteutſch / Wieſenflachs / Flachsgraß / Matten⸗ flachs / Wieſenwoll vnd Martenwoll? | Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Ey⸗ genſchafft vnd gebrauch deß Flachsgraß. SeVa dograß oder Wieſenwoll iſt einer zuſammen⸗ D. Jacobi Theodori Tabern montani / A woͤllen / sie die beſchreibung Dioſcoridis ſolche jhre jrrige F zie henden vnd ſtopffenden Natur vnnd Eygenſchafft / derwegen es etliche in Wein ſieden / vnnd gebens zu trincken wider die Bauchfluͤß vnnd das krimmen ſo davon erreget wirt / weitere Kraͤfft vnd Tugendt dieſes Gewaͤchs ſeindt vns vnbekannt 8 Das Fuͤnfftzehendt Cap. Von dem Haſengraß oder Zidern. As Haſengraß oder Zidernhat ein kleine / za⸗ Eſechtige Wurtzel von vielen kleinen Wuͤrtzlein / die ZA Better ſeind andern gemeinen Graßblettern aͤhn⸗ lich / zwiſchen den Blettern ſtoſſen etliche ſchmale vnd duͤnne Binzenhäfmer herfür/die feindt anderhalb Spannenhoch p end biß weilen höher/theilen ſich am obern theil auß inn etli⸗ che Nebenzincklein / daran hangen viel kleiner / runder / brau⸗ ner Koͤrnlein an kleinen braunen Haͤrlein / die ſeindt in der groͤſſe der Anſen / die zittern vnd bewegen ſich ſtaͤtigs als die Flinderlin an den Jungfrawenkraͤntzen / die findet man im Drachmonat: Ks wächft auff den Wieſen / auff den Ae⸗ ckern vnd Rechen der Weinberg und andern graßechtigen Orten. Von den Namen deß Haſengraß. D Haſengraß iſt von den Alten auch niergendts be⸗ ſchrieben worden / die Kreutler nennen es Gramen lepo- tinum, Gramen tremulum, Panem leporisvnd Linum di- p uæ Marie. [Enslifch Quatking graſſe.)] Teutſch heiſſet es Haſengraß / Zidern / Zidergraß / vnſer lieben Frawen Flachs vnd Haſenbrodt. Etliche haben Acgylopa Dioſcoridis da⸗ rauß woͤllen machen / aber fie jrren weit / Was nun Acgylops vorein Gewaͤchs ſeye / das wirdt an feinem Drt angejeiget werden. [Gramen tremulum maius C. B. Ae- gylops Gef: Lon. AegilopsPlinii & Lolii io,gemus, Trag. Phalaris prarenfis minor, Ad.Lob. icon. Graminis primum genus, Dalech. & Armato. &ramen polyanthos, Lugdun. — Haſengraß. Gramen leporinum, H Bon der Natur) Krafft / Wirkung! Eygen⸗ ſchafft und gebrauch deß Haſengraß. De Haſengraß hat noch gar keinen gebrauch in der Ar | zeney / wirdt allein zum Futer vnnd Hew vor das wie ander Graß gebraucht. Das Sechzehendt Capitel. Von dem Bergriedtgraß. langes Wuͤrtzlein eines Kindtsfingersdick / mit % wenig Nebenmwürglein/die Bletter deren gleichwol wenig ſeindt / die feind ſchmaͤler ond zarter dann die Bletter def gemeinen Rohrs / das flölfer im Brachmonar voneiner Wurtzel viel langer Hälmer Manns hoch/ die feinde nicht dicker dann die Nockenhälmer / gang glatt / hol / ohn alle Knoͤpff oder Gewerb / folche fahen an im Augſtmonat ſchoͤn geel zu werden / vnd wann ſie zeitig ſeindt / werden ſie hart vñ ſteiff. Dieſes Riedgraß waͤchſt in den rauhen / hohen vnnd naſſen Waͤlden / deßgleichen auff ven Bergen in den Wech/ hoiterhecken / iſtim Waßgauw vnd Weſterich ſehr gemein? Von den Namen De Bergriedt⸗ graß. t An Bergriedt oder Bergrohrgraß / hat ein K Woro das Bergriedtgraß in obgemeldten Orten ein ge⸗ meines Gewaͤchs iſt / ſo iſtes doch vielen vnbekannt vnd ſonderlich vnſern gelehrten / ob auch die Alten etwas darvon geſchrieben haben oder nicht / iſt vns nicht bewuſt / ſintemal wir noch nie keine Deſcription finden koͤnnen die mit dieſem Gewaͤchs vbereinfommenwolre. Wir habens Calama- groftim montanam, vnd Gramen Harundinaceum mon- tanum genannt. [Gramen arundinaceum enode, C.B. Scirpi primum genus, Trag. Iuncus lychnanthemos ma- ior, Thalio®] Im Its 9— mit wol ttel iner icht alle hoͤn on md ch» ein! ge⸗ nd pet nal em na- n⸗ ‚B. na — — — —— ——— — ⏑ —— Bergriedt. Gtamen Harundinaceum montanum. Im Waßgaw vnd Weſterich heiſſet es das gemein Bau⸗ wersvolck Bergrohr / Waldrohr / Schmelen Bintzenriedt / das iſt Schenocalamum oder Calamum iunceum , vnnd Bergriedt! Don der Natur / Krafft Wirckung vnd Ey⸗ genſchafft deß Bergriedts vnd von ſei⸗ nem gebrauch. S wirt der Bergried tin der Artney gar nicht gebraucht D —F————— Vieh nicht dienſtlich / dann ſie ſolches gar nicht eſſen / die ſchoͤnen geelen Haͤlmer aber werden zu et⸗ lichen Inſtrumenten / als kleinen ſauberen Koͤrblein vnnd diſchreuß lein gehbrauchet die man gar ſchoͤn vnnd artig dan auß machet. Die Bauwersweiber im Waß gaw vnd We⸗ ſterich ſammlen ſolche Haͤlmer fleiſſiz / vnd trucknen die fri⸗ ſchen vnd newgemachten Kaͤß darauf A Das Siebenzehendt Cap. Von dem Blumen oder Augen⸗ troſtgraß. se) | Krentlein / deffen findet man bey vns zwey Ge⸗ 5 Dſchlecht? as “N Geld lecht har kleine / dünne Wuͤrtzlein gleich einem Stesfaden/dasfreuchth bin vnnd Ber oben auff dem Grumdt/t urseie nicht tcff © ja 0 ertünger ich at ſel bſt. zuͤrtzlein wachſen! herauf wief fie iner / ſub tieler / duͤnner / runder Stengelein / die ſeindt von di * a biß oben aufm Gewerben / Gleychs weit von einander vis derſcheiden / einer Spanne lang / dis werden auff beyden ea As Augentroſt vier Blumengraß iſt ein * Ef rgemeines vnd von menniglichen bekanntes Das Erſt Buch Von Kreutern. S6l I. Blumengraß. — floridum. — SE > — — N N 7 / IR 2 AL III INN = Ken BEIN, u. 11 feiten gegen einander ober an den — mit zweyen / ſ harpffen / ſchneidenden / ſpitzen Blaͤtlein betleydet ein edes Blaͤtlein wie ein Vogelszung anzuſehen. Im ende deß X, prillen gewinnet es ſchoͤne / ſchneeweiſſe / geſtirnnte Bluͤm⸗ 11. Klein Blumengraß. Gramen floridum minus. — — — — — — —— Pr Bu — — — — — — — — — Yo 2 2 * * —— ——— — = —— ee. ————— — —— — — J ae = = = > — — — nn en . — * rn ne 2 \ a ga — — — — — — — — * —— — ner - — — BE as — — — Se ER — er — — N REN: — — = — * > — = z a a ——— —— — — — — — — — — — — * — — wi —J — — — — — — u — — — — = = ee ee Bee 5 2 : = — — — — — — — == x m — — mm nn 5 — - ne - = — ⸗ — — ———— — Be — — — — — * — un * ne a u \ 2 x i 2 - = — —— — — * = = — —— — — — — — —— — — — — — — — — — — — — — ——— Be — — — — - ei - _ — — * * — — — * — —* er — — == — u —— u Be E = — — — Bots — — a — == 4 —— — —— — mare — * = = * — — — — — — ze. - u — — — — 7 A lein / wann die Bluͤmlein abfallen vnnd vergehen / fo folgen F hernach runde Boͤllelein wie an dem Flachskraut / inn wel⸗ chen ein Samen gefunden wirdt kleiner dann der Hirſ chen. Es waͤchſet hin vnnd wider inn den moſechtigen / feuchten Gründen/inden Hecken vnd ſandechtigen Graßrechen? II. Das ander Geſchlecht iſt dem jetztgemeldten in allen Siuͤcken durchanß gleich vnd aͤhnlich / außggenommen daß die Blaͤtlein kleiner vnd ſchmaͤler die Blumen vnnd Sten⸗ gelein / kleiner vnd kurtzer ſeindt / Ts waͤchſet in duͤrren graß⸗ echtigen Gruͤnden vnd ſandechtigem Erdtreich? Von den Namen deß Blumen⸗ graß. As Blumengraß wirdt von lohanne Ruellio vnd an⸗ dern fuͤr das Holoftium Dioſcoridis gehalten / Die J⸗ talianiſche Simpliciſten halten es vor Chamæcyſſum Ori- G balı. Von vnſern Simpliciſten wirdt es genannt Gramen Leucanthemum, Gramen flotidum, Gramen virgineum, und Eufrafiagraminea. Engliſch / Stitchwoert / Flehmiſch vnnd Brabaͤndiſch / Oogentrooſtgraß. Hochteutſch / A gentroſtgraß / Blumengraß vnd Jungfrawengraß / ſinte⸗ temaldie Meydlein vnd Jungfrauwen jhre Kraͤntzlein auß dieſen Bluͤmlein machen. Im Waßgaw vnnd Weſterich nennet das gemeine Volck Teuffelsblum / die vrſach aber warumb / das hab ich nie koͤnnen erfahren, IJ. Catyophyl- lus aruenſis glaber flore waiore, C, R, Euphrafia gramen, Trag. maior, Lon. Cratæogonum, Dodo.gal. Holoſtium Ruellii, Lob. Gramen Fuch, Lac. alterum, Match. à Fuch. exhilatum, Gef. leucancthemum, Dodo. Thal. Lugd. flo- C !idum, Cam.in Matth. Graminis genus, Fuch. ıcon. ter- tium genus, Amato. Il, Caryophyslus aruen fis glaber Ho- yg re minote, C,B.Holottii Ruellis diuerlitas, Lob. Gramen floridum minus, Thal] Bon der Natur / Krafft / Wirckung / Eygen⸗ ſchafft vnd gebrauch deß Blumengraß. EN Burmengrat hat ein kuͤlende vnnd trucknende Na⸗ tur / derwegen es zů den hizigen vnd dunckeln Augen ge⸗ brauchet wirdt / ſolches friſch zerſtoſſen vnd wie ein Pflaſter vbergelegt / oder den außgedruckten Safft dareyn gethan / vnd leinine Tuͤchlein darinn genetzet vnd vbergelegt. Etliche brennen ein Waſſer auß den Bluͤmlein / vnnd gebrauchens zu gemelten gebrechen: M⸗ D Das Achtzehendt Capitel. Von weiß Naͤgleingraß. Es weiſſen Naͤgleingraß haben wir zwey vnderſchiedtliche Öefchlecher —— .Das erſte hat ein kleines / holtechtiges DIET Würslenmirerfichen Nebenzincklein / darauß wachſen vier oder v. gleychechtiger / runder Stengelein / auch bißweilen mehr / die ſeind an jhren Gewerblein mie breytech⸗ tigen / außgeſpitzten Blaͤtlein beſetzet / an jedem Gewerblein oder Gleych zwey gegeneinander vber / an gemeldten Knoͤpff⸗ lein oder Gleychen waͤchſt auff jeder ſeiten deß Blats ein klei⸗ nes Nebenzweiglein herauß / mit ſehr ſchmalen / ſpitzen / klei⸗ nen Blaͤtlein. Ein jedes Stengelein theilet ſich oben in drey oder vier theil auß / darauff wachſen ſchoͤne / weiſſe Roͤßlein / ſchier anzuſehen wie Naͤgleinblumen / ſeindt doch kleiner / vñ hat eiu jedes Roͤßlein ſechs Blaͤtlein / deren ein jedes in der Mitten ein Kerfflein hat / wie die Blaͤtlein der weiſſen Hertz⸗ blumen / darauff folgen kleine Haͤuptlein darinnen ein lei, Pa — Es iſt dieſes Gewaͤchs nit ge⸗ wachſt bey dem Gebirg am | tigen HübenondKechen® - Rheinſtrom auff grafisch, S.Jacobi Theodori Tabern montani / Weiß Naͤgleingraß. Holoſtium Caryophyllæum. „m Das ander Geſchlecht tſt mit der harten Wurseln vñ ihrem Zincken den jertgemeldten gleich / die Bletter ſeindt dicker / breyter vnd feſter / fornen her kumpff vnd nicht ſo auß geſpitzt wie die vorigen / die Stenglein ſeindt duͤnn / ſchmal Weiß Ackernaͤgleingraß. Holoſtium Caryophyllæum aruenle, . U N M IR YP Sa EVER N N vñ indt auß mal vnd ö— — — — — —— —— — — A vnd rundt / Spannen lang mie dreyen oder vier Gleychen vnd Gewerblein / halben Fingers lang von einander vnder⸗ ſcheiden / auß jedem Gewerblein wachfen zwey Bletter gegen einander vber / die ſeind den vnderſten fo von der Würgel ber, fuͤr wachſen gleich. Am obern theil eines jeden Stengeleins gewinnt es ſechs oder ſieben / auch weniger vnd mehr ſchoͤner weiſſer Roͤßlein / die ſeindt den vorigen gleich / ein jedes auff einem langen Stielgen vberſich vnd auffrechtig / wann die abfallen vnd vergehen / folgen kleine / lange Koͤpfflein / darin iſt ein kleiner Samen verſchloſſen / die wenden ſich als dann mit jhren Stielgen ſtracks vnderſich zu der Erden / wie die Bluͤmlein ſonſt ſtracks vberſich vnd auffgericht ſtehen. Die⸗ ſes Gewaͤchslein finder man viel inn den Brachfeidern zwi, ſchen der Reichsſtatt Wormbs vnd dem Stifft Reuwhau— ſen / deßgleichen in dem Pfeffelkeymer / Leiſſelheymer vnnd Hochheymer Gemarch / deß gleichen auch inn dem Altzeyer⸗ gaw / inn andern Orten aber deß Rheinſtroms iſt es ſelzam vnd nicht zu finden? Von den Namen deß weiſſen Naͤg⸗ leingraß. m das weiß Nägleingraß bey den Alten geweſen / vnd wie es bey ihnen genannt worden feye/ haben wir nichts gewiſſes / vnd hat es auch noch keiner angezeigt oder befchries ben / ſo iſt auch vns noch zur zeit keine Deſcription der Alten zur hand kommen die wir geleſen hetten / die mit dieſem Ge⸗ waͤchs zuſchlagen vnd ſich mit jhme vergleichen wil J. Dieweil aber der treffenliche vnd hochgelehrte lohan- nes Kuellius das vorgeſchriebe Blumengraß vor dz Holo- Cſtinm der Alten gehalten’ haben wir daher vrfach genomen/ daß wir es Holoftium Caryopbyılaum zum vnderfcheidt dep Blumengraß vnnd deß Holoſtu Dioſcoridis, von wel, chem weiter an ſeinem Ort ſol geſagt werden / genennet ha⸗ ben / darmit es auch einen Namen habe / Don andern wirdt es Cardiagroſtis, vnd zu Teutſch Hertzroͤßleingraß genañt / dieweil es vor die Schwachheit deß Hersens gebraucht wirt. Sonſt nennet man es weiß Naͤgleingraß / dieweil die Blu⸗ men cine gleichheit mir den Naͤgleinblumen oder Graßnaͤg⸗ lein haben, [CaryophyliusaruentishuturusHore maiore, C.B. Ca:yophyllus holoftius, Lob. icon®] 11, Das zweyte Geſchlecht / dieweil esnoch feinen Na⸗ men bey vnſern Kreutlern hat / vnnd es auch noch keiner be⸗ ſchrieben / haben wir es damit es hinfuͤrter nicht one Namen bleibe / Holoſtium Caryophyllæum arnenfe genannt / zu D Teutſch / weiß Ackernaͤgleingraß. [Catyophylius aruenlis vabellatus, C. B.] Bon der Natur / Krafft / Wirckung vnd Ey⸗ genſchafft deß we ſſen Naͤgleingraß vnd feinem gebrauch. ER. SL Eyde weilte Naͤgleingraͤſer feinde truckner Natur mit nF einer temperisrten Waͤrme / werden als vnbekannte Kreuter fehr wenigin der Artzeney gebrancher/ fonderlich as ber dag zweyte Geſchlecht braucher man garnicht. Die Bluͤ⸗ melein deß erften Geſchlechts welche auch Hertzgraß g& E nennet wirdt / brauchet man widerdas Hertzklopffen vnd ans dere Schwachheiten deß Hertzens / vnd wirdt ſonderlich ge⸗ lobet wider das Gicht oder die fallende Sucht / darauß ma⸗ chen etliche Conſernenzucker / andere diſtillieren en Waſſer von den Bluͤmlein / vnd brauchens den jungen Kindern wañ fie die Kraͤncke oder Gichtlein haben / davon ſie dan fe rau beſſerung beſinden. Euſſerlich wirdt dieſes Graßkreut⸗ fein auch wider die Laͤmbde vnnd Contracten Glieder heylſamlich 9% braueht. Das Erſt Buch / Von Kreutern. 563 Das Neundtzehendt Cap. Bon Twalch und Maͤußgerſten. t I, Serfientwaldh. Ægylops 1. — an, Hl 11, Twald), Feſtuca ſen £gylops I. AN MN L m K N N N N 2 — — > — Da 564 9. Jacobi Theodor Tabernemontani / A 111. Gerſtentwalch. FR V. Frembd Twalch. Esylop⸗ IL. —— Ægylop⸗ peregrina V. —— SEN — B G ur EZ ” GM — FF HN, ins. ' c ZN _ H | | AN IN DEI —— — DS N F , g — Er Thwalch oder Dorts haben wir ſeh — FON: —— a — nur — ein kleines ſchwaches / zaſechtiges Wuͤrtlein / die Bletrer ſchrieben hat / ſonderlich das erſte / welches wir ſeindt den Blettern dep Weynens aͤhnlich / auß genommen FR eurfchen Gerſtenthwalch nennen / diefes hat daß fie linder oder weycher ſeindt / Die Haͤlmer ſeindt dünn NUN mit Gleychen oder Gewerben onderfcheiden / anderhalhen IV. Habertwalch. * v1 Haberthwalch Ægylops IV. Bromoides I. *8 IN gylops V I.Bromoides. II. * — — — ö— Va ® 1 J— 1 = I Ä x ⸗ FH S < a EZB NEN & >, — tet men in ber AElen lang / die Acherfeindeden Gerſtenaͤhern aͤhnlich / allein daß ſie kleiner vnd nicht ſo rauhe ſeindt / ſonder linder / darin⸗ nen findet man vier vnd auch etwann fuͤnff roter Koͤrnlein. Es iſt ſehr gemein vnd ein bekanntes Gewaͤchs / vnnd wirdt gemeinglich vnder der Gerſten gefunden / vnd ſol auch von der Gerſten wie die Ackerleuth bericht geben inn naſſen Jah⸗ ren hertommen. Solches bezeuget auch Galenus lib. dea- Jiment.facult. capit. vltimo, da er alſo ſchreibet. Wann der frangfe vnvollfommenlic, Weytzenfamen lang inn ver Er» den ligen bleibet mag er nicht wol zu kraͤfftigem Wengen auffkommen / ſonder es wirdt ein Vnkraut darauß Lulch ger nannt / ſolches habe fein Vatter als ein fleiſſiger Ackermann an dem Wengen vnnd der Gerſten augenſcheinlich vermers cket / aber doch im Weytzen vberfluͤſſiger dann in der Gerften/ doch ſey aegylops (das iſt / Gerſtenthwalch) der Gerſten B an gefehrlichſten / in den naſſen vnd feuchten Fahren? 11, Das zweyte Geſchlecht iſt dem jetztgemeldten mit Wurtzel / Bletter vnd Stengel gleich / die Aehrlein aber ſeind kleiner in viel theil getheilet vnd auß geſpreytet / darinnen fin⸗ det man ein ſpreuwechtigen Samen. Es waͤchſet auff den Rechen neben den Aeckern vnd Strafen? | IH, Das dritt Geſchlecht ift die Baſtartgerſt / die har eine fleine zafechtige Wurtzel mit vielen graßewtigen Blet⸗ tern / darzwiſchen ſtoſſen vj. oder vij. vnd auch biß weilen mer Halmen von einer Wursel herfuͤr / die ſendt mir Knoden vnd Gewerben vnderſcheidẽ / einer Elen hoch / darauff wach⸗ ſen Aeher die ſeindt den Aehern der Gerſten aͤhnlich / außge⸗ nommen daß ſie kleiner vnd linder oder weycher ſeindt / da⸗ rinnen findet man kein Samen oder Frucht / gleich wie in dem Baſtarthabern. Es waͤchſet dieſes Geſchlecht auff den € alten Gebaͤuwen / den verfallenen zerbrochenen Mauwren / vnd in den alten Hoffſtaͤtten? IV. Das vierdte Geſchlecht iſt der erſte Haberthwalch / der hat eine vielfaltige / haarechtige Wurtzel / vnd viel kleiner / ſchmaler / langer Bintzenblaͤtlein / darzwiſchen wachſen her⸗ fuͤr drey oder vier duͤnner Halmen einer Elen lang vnd auch lenger / darauff erſcheinen Aeher die ſeindt mit jhren Huͤlſen / den Haberhuͤlſen aͤhnlich / aber darzwiſchen kommen herfuͤr / lange ſpitzen wie Nadeln auß einem blatechtigen Belglein / die das Aeher vndenher begreiffet / daß die ſpitzen alle auff ei⸗ ne ſeiten ſich wenden muͤſſen / in den Huͤlſen aber finderman keinen Samen / gleich wie in dem Gauchhabern / Wañ nun die langen Nadelſpitzen abfallen / vergehen die Aeher mit jh⸗ ren * vnnd wirdt auß jedem ein duͤnnes flockechtiges Straͤußlein / gleich wie ein duͤnnes Flachßbuͤſchelein / vnnd D vergehet endtlich gar. Es waͤchſt auff ſandechtigen Straſ⸗ ſen im důrren Graß / ſonderlich aber finder man deſſen viel auff der Straſſen zwiſchen der Reichsſtatt Wormbs vnnd der Fuͤrſtliche Pfaltzſtatt Franckenthal / vñn an andern mehr dergleichen Orten? V. Das fuͤnffte Geſchlecht / iſt das zweyte Geſchlecht deß Haberthwalchs / das iſt dem erſten Geſchlecht deß Gerſten⸗ thwalchs aͤhnlich / außgenommen daß dieſes nur ein eintzi⸗ gen Stengel hat / mit drey oder zum meyſten vier Haberblet⸗ tern / die Aeher ſeindt kuͤrtzer / haben aber ſtaͤrckere ſpitzen / da⸗ rinn finder man zween oder drey langer / ſcharpffer vnd rau⸗ her / rotelechtiger Kernen / die ſeind in jren Huͤlßlein befchloß fon. Es wacht in der Frucht vnder dem Getreyd / ſonderlich g aber vnder dem Rocken vnd der Gerſtene⸗ VI. Das ſechſte Geſchlecht / hat ein kleins Wuͤrtzlein wie die Speltz oder Weytzen / die Halmer werden Spañen hoch / K die Bletter ſeindt den Blettern deß Weytzens ähnlich auß⸗ genommen daß fie ſchmaͤler ſeindt / die ſpizechtige Aehren feind kurtz vnnd klein / darinnen finder man in langechtigen geſtraͤmten Huͤlſenſaͤcklein zwey oder drey Koͤrner beſchloſ⸗ ſen / die ſeindt kleiner dann die Gerſtenkoͤrner. Dieſes Ge⸗ ſchlecht wirdt in Italien vnd andern warmen Landen vnder den Getreyd geſunden / ſonderlich aber vnder der Gerſten vnd dem Weytzen. Das Erſt Buch / Von Kreutern. ses ö Von den Namen dep Thwalchs. I, De Thwalch wirdevonden Griechiſchen Artzten auff Ihre Sprach A’syrao genannt.Sateinifch/ Aegilops, Feftuca,vnd Feltucago, von Gızz, Bromus fterilis, vnnd von Virgilio: Auena ſterilis J. Georgie,dacralfo ſpricht: Infelix lolium & Rerıles dommantur auenz. Es wirdt auch von Plinio Hordeum feſtuca lib. 18.1 % genannt. Bnfere Kreutler nennens Aueaam faruam.[F«- ituca kterilis ſeu Bromos Dı0f, CB. Feftucago, Sazz, Lolii ‚primum genus, Trag. Feftuca, Auena greca , Lon. Aegb- lops prima, Matth. vera, Geſ. cui & Aucnz fecundum ge- nus, in Cat. Bromus & Auena herba, Dodo. gal. Bromos, Lob, herba, Dodo. Lugd, Sterilis, Lob. icon, Auena ſteri- lıs, Ad, Thalio.] Italianiſch heiſſet es Squala und Squailo, ſonderlich aber vmb Trient, Srangsfifch/ Du Lauren, vnnd Auoron. Englifch/ / Drauick vnd Wilde otes. Flehmiſch und Brabaͤndiſch / Drauick. Hochtentſch / Bauchhaber/ Taub⸗ haber / Thwalch vnd Gerſtenthwaich. | 11. Das zweyte Geſchlecht wird von Diofcoride Bew- wos oder Beau © via, genannt / zum vnderſcheidt deß Nas berns der Griechiſch auch ohnein Zufag B:ou@- oder Boo- uG deßgleichen auch von Diolcoride Zigavss und Ares a re- ©, Sateinifch/ Bromus herba, Sıphonium, Acrofpelum, vnd von den Kreutlern Feſtuca altera. [Feltucagraminea, C. B. Lolium, Trago (cui & Aegilops vera Galeni & Aera Dioſc.) Lon. Aegilops & Feituca, Dodo. gal. Feſtucæ alte- ra ſpecies, Thal.Bromos, Lac. fter.ls altera, Lob. Lugd. Gramen murorum, Dalech. Lugd, ] Engliſch / Baſtarde otes / vñ Otesgraſ / Flehmiſch vnd Brabanpifch/ Baſtaerd⸗ hauer / Hauercruydt vnd Hauergraſ. Hochteutſch / Haber⸗ kraut vnd Thwalch. llı, Das dritt Geſchlecht deß Thwalchs wirdt von Pli- nio Holcus vnd Ariſtidia genannt / Don den Kreutlern Hordeum fpurium.[ Grame hordeaceum minus, CB h..ır- deaceum Lugd.Lolu 3. genus,Trag. Holcus Plinii, Ang, Hordeum mioimum, Tur. Caf.fpontaneum fpurium,Ad. Lob.aut Triticum murinum, Dodo. Graminis loliacei 3. genusapud Tragum, Thalio. Frantzoͤſiſch / Soucrior, Eug⸗ liſch / Wall Barly] Bafkarde Barley. Flehmiſch vnnd Brabaͤndiſch / Baſtaerdtgerſte / vnd Hochteutſch / Baſtard⸗ erſt. | : N Dasvierdt Geſchlecht wirevon den Kreutlern Ae · gilops Bromoidesgenannt. [Feltucalongıflimis atiſtis, C. B.] Teutſch / Nadelthwalch / von wegen der langen ſpitzen. [ Englifch Bearded Dies. ] V. Das füntte Geſchlecht wirde von den Kreutlern Ae- gilops peregrina, vnd Feftuca Icalica genannt.| Feftuca ſiue Aegılopsaltera, C.B. Aegilops,Anguıl. Ad.fecunda,Matr. Feituca fine Aegilops Narbonenlis, Lob, Frumentum (yl. Caft. Triticum (yl.in Sicilia Cefalpin. Teutſch frenibd Thwalch / vnd Italianiſch Thwalch / von den Italianern a, ber wirdt es Orzofaluarico genannt. ¶ Engliſch Hauer Graſ⸗ t. 2 VI. Das fechfte Gefchlecht wirdt von den Kreutlern Aegilops oder Feftuca Biomoides altera genannt. Feſtaca fine Aegilops Diof.C.B.Hordeum Feltuca Plinio: Aegi- lops bromoides Belgarum,Lob.Feftuca prior, Dod. Acyı- lops Dodonzi, Lugd. Auenz rertium genus yl. Uel.Aue- na {yl. feu nigra, Thalio. ] Englifch / Poure otes. Sich, mifch vnd Brabaͤndiſch / Ghebaerde Euene / vnnd Hoch teutſch / Haberthwalch. Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Ey⸗ genſchafft deß Thwalchs. Je Twalchkreuter oder Vnkreuter der Fruͤchte / ſeindt ram Beſchmack ein wenig ſcharpff / haben cin Kra fe und Wirckung zu digerieren vnd zu fochen/ fuͤrnemlich a ber Bbb die air | 1a 9 9 1 HF ">, er! d EN von 3 Ai AR vi le] it nl ltr ih Biel nl 3 hi If iR a1 nt HR are ur "Jap iR! 1: If) —4 iM ar! u ) Fi 9 SED Jacobi Theodori Tabern⸗ montant A die harten knollen vnd Geſchwer / werden allein euſſerlich ges F braucht. Das zweyte Geſchlecht trucknet. | Eufferficher gebrauch der Thwalch- graͤſer. Su Hwalch oder Gerſtenth walch geſtoſſen mit Meel ver⸗ miſchet / heylet die Geſchwer vnd Fiſtel der Augen / die man Aegilopas nennet / wie ein Pflaſter daruͤber gelegt / es zertheilet auch die hartigkeit. Der außgepreſte Safft dar⸗ von / wirdt mit Meel vermiſchet / getrucknet / vnnd wider die obgemeldten Gebrechen zu gebrauchen / vber Jahr auffge⸗ haben. Das zweyte Öefchlecht Haberkraut genannt? hat eine Krafft zu trucknen / vnd wird mit feinen Wurtzeln in Waſ⸗ ſer geſotten / ſo lange biß das drittheil verzehret iſt / darnach B ſeihet man de Brühe durch ein Tuch / vnd thut gleich ſo viel Honigs darzu als der Bruͤhen iſt / vnnd laſſet ſie widerumb mit einander ſieden / biß daß es eine dicke vberkommet wie ein duͤnner Honig. Solche Artzeney iſt gut wider die ſtmecken⸗ ven Geſchwer der Naſen / die man Ozænas nennet / fo man ein Tuͤchlein darinn netzet vnd in die Naſen ſtecket. Etliche vermiſchen klein geſtoſſenen Alaun mit dieſer Artzeney / vnd gebrauchen die alſo. | Haberkraut mit auffgetruckneten Rofen in Wein geſot⸗ ten / vnd den Mundt mit der durchgeſiegenen Bruͤhen off⸗ termals gewaͤſchen vnd auß geſpuͤlet / vertreibet den ſchweren Geſtanck deß Mundts / vnd macht ein guten Athem. Das dritte Geſchlecht / Baſtardtgerſten oder die zweyte Gerſten Thwalch genannt / wirdt wie das erſte Geſchlecht deß Thwaichs wider die Geſchwer vnnd Fiſteln der Augen C gebraucht. | Das Stro vonder Baffardgerften zu Aefchen gebrannt braucht man wider die waſſerechtige Geſchwulſt der Schen⸗ ckel / vnd wider die Geſchwulſt deß Zipperlems. Soonſt machet man kleine Beſſemlein darauß / die Tiſch vnd Baͤuck darmit zufegen vnd den Staub abzukehren. Der frembd Italianiſch Thwalch / deßgleichen auch der Haberthwalch/moͤgen wie der erſtbeſ⸗ chriebe Gerſtenthwalch wider die Geſchwer der Augen nuͤtzlich gleicher geſtalt ge⸗ braucht werden. Das Zwantzigſt Capitel. Von der Maußgerſten. Je Maͤußgerſt Bat ein zaſechtige Wurtzel wie das Lulch / die Bletter find den Blettern der Gerſten aͤhnlich / außgenommen daß fie fürgeron ſchmaͤler ſeindt. Die Haͤlmer werden zwoer Spannen hoch / mit Knoden oder Gewerben vnderſcheiden / deren ſeindt ge⸗ meinglich ſieben oder acht von einer Wurtzeln / darauff wach⸗ fen lange vielfaltige Aehren / von farben Caſtanienbraun / ein jedes Aeher in viel kleine Aeherlein zertheilet. Es waͤch⸗ ſet auff den Feldern neben den Straſſen vnnd auff den Taͤ⸗ chern. Von den Namen der Maͤußgerſten. = Je Maͤußgerſt wirdt von den Griechen sun vnd ool⸗ — — — — genannt. Item A yxire Is, Bowinörısesr vnd Oodaan. Sareinifch/ Pheenix, Anchinops oder Anchilops, Phenicopterum, vnd von Plinio, Phœnicea herba. Von den Kreutlern wirdt es genannt/Hordeum murinum,Hor- deum tterile, Lolhum murinum , Lolium rubrum,, Triti- cum murinum, Lolium fylueftre ond Frumentum tecto- rum. [ Lolium ſpica breuiore, ſeu Phœnix Dioſcoridis, C. B. Lolii quartum genus, Ttago: Phenix, Match, Ang. Dodo,gal. Tur.Cord, in Diof.Lon,Lob. Cat. Cæſ. Lugd. fine Loliummurinum, Ruel. Dodo. & Hordeum muri- H Maͤußgerſten. Hordeum murinum, num, Lac. Ad. five Lolium fyl.aurrubrum primum Thal, cui & Graminis loliacei quartum genus, Phzuix herba, Gef. car. Amäto, cui & Auenafterilis, Hordeum muri- num,Lob.icon.] Italianiſch / Gioglio ſalnatico vnd Feuice, Hiſpaniſch / Alacer del muro, vnd auea del muro. Iramssfifch) Turaie ſauuage. Eayptifdy/ Aphnon oder Aphnu gliſch / Waldbarly vnd Waybenet [JRed darnell.] Flehmiſch und Brabaͤndiſch / Muyſekoren. Hochteutſch/ Maͤußgerft / Maͤuß korn / Taubkorn / vnd in Sachſen vnd Meiſſen / Fuͤrſt⸗ haber. | Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Ey genſchafft der Maͤußgerſten. M eußtorn oder Taubkorn hat ein trucknende / vnd fu lende vnd ſtopffende Natur vnd Eygenſchafft / vnn wirdt gemeiniglich zu den Blutfluͤſſen gebraucht. Innerlicher gebrauch der Maͤuß⸗ gerſten. Karpfen mit rauhem oder herbem Wein getruncken iſt gut wider allerley Bauchfluͤß / ſtopffet den vnmaͤſſi⸗ gen Fluß der Weiber / deßgleichen auch den Samenfiuß. Plinius fchreiber lib. 22. c. 25. das dieſes Kraut geſtoſſen vnd mit Wein getruncken / den Weiblichen verſtandenen Mo natfluß fort treibe / welches ein Irrthumb iſt / dann das ge⸗ gentheil war iſt / daß er den zuviel flieſſenden Fluß ſtopffet / daß nicht allein Didſcorides, ſonder auch die erfahrung taͤg⸗ lich bezeuget. Maͤußkorn zu reynem Puluer geſtoſſen / vnnd mit einem hart geſottenen Eye geſſen / oder auch in andere weg inn der Koſt genuͤtzet / ſtopffet alle Blutfluͤß vnd Durchlaͤuffe. Euſſerlicher gebrauch deß Maͤuß⸗ korns. geriar fagen wie Diofcorideslib. 4. cap. 35 bezeuget / ſo man die Maͤußgerſten inn ein Buͤſchelein braunroter Wollen bindet vnd anhencket / daß es das Blut kraͤfftiglich ſtopffe. Das cken all uf. vnd N ge⸗ fer) taͤg⸗ nem ‚dr t/ ſo oter lich dat Das Erſt Buch / Von Kreutern * Das Ein vnd zwantzigſt Cap. HIT. Pfrimmengraß. Spartum Plinii. 567 Von dem Pfrimmengraß. I. Pfrimmengraß. Gramen ſparteum I, \" 1) 9 I 9 9 —J \ N! 11, Pfrimmengraß. | Gramen fparteum II, Jeweil wir an. die Graͤſer kommen / haben. PO) wir auch nit vnderlaſſen wolle wie diePfrimmen, O8 gräfer und ihre Gefchlecht die von Plinio Sparta. genennet werden zubeſchreiben / vnnd haben wir der Pfrim⸗ IV, Pfrimmengraß. Spartum Pliniialterum. men, 568 D. Jacobi Theodor Tabernæmontani A V. Pfrimmengraß. F | Spartum V. PlinianumIIR J Ei * VII Dfrimmengraß. BETT Br Spartum Plinianum V, * WORSLTTRLEHEBTATIDTREER Herren Carolo Cluſio zudancken / dann wir zuvor vnſere Pfrimmen welche der Griechen Sparta ſeindt / mit den Spar- tis Plinianis (den Pfrimmengraͤfern Pliun) vermiſchet / der hat erſtlich dieſe Sparta Pliniana befchrieben / Gott der Au, mächtige wöllejm Geſundtheit vnd langes geben verleihen/ daß er diefe Löbliche und Hochnügliche Kreuterkunſt / men, 6 niglich zu nutß vnd gutem mehren vnd erweiteren moͤge / dañ was groſſen nun er geſchaffet / vnnd wie er die Kunſt der er, kantniß der Simplicien vnd einfachen Gewaͤchs gemehret vnd befuͤrdert haber werden jhm alle ehrliebende Menſchen / vnd ſonderlich die Poſteritet muͤſſen Zeugnuß geben / vnnd jhmeimmermwehrenden vnd vnauffhoͤrlichen Danek darum̃ fagen .· SE ——— 1. Das erſte Geſchlecht deß Pfrimengraß Hat ein zaſech— rige wurtzel / die bletter ſeindt ſteiff / ſchmal vnd eins Schuchs lang mit einer Rippen durchzogen / die Stengel oder Hal— men werden einer Elen hoch vnd hoͤher / die ſeindt rundt / glatt / vnd haben wenig Bletter / die Aehren fo auff den ſten, geln wachſen ſeindt eines Fingers lang vnd auch bißweilen lenger / von farben ſchwartzgraw. Dieſes Graß raͤchſt haͤuf⸗ fig auff der Heyden zwiſchen Hertzogenbuſch auff den fan, Hu dechtigen Huͤbeln vnd andern mehr orten in Brabandt. 11. Das zweyte Gefchleche hat harte friechende Wur, zzeln mit erlichen Nebenwuͤrtzlin und zaſechtigen Härfein bes henckt / die Bletter feindr hart / ſteiff vnd dure / ſchler anzuſe, hen wie das Chamelenheuw / die Haͤlmer werden anderhalb Elen hoch / die feindt auch wie die Bletter ſteiff vnd hart / mit ſtarcken Gewerben oder Gleychen vnderſcheiden / die Aehren mengraͤſer zwey Geſchlecht / vnd darnach fuͤnff Geſchlecht Sparta Pliniana, welche den Pfrimmengraͤſern billich follen zugeeygnet werden / daß aber ſolche Sparta Plinii vns bekañt worden ſeindt / haben wir ſolches hoͤchlich dem hochgelehrten * VI Pfrimmengraß. feindt Fang vnd def von farben Purpurbraum/ wann ſie a⸗ RTV ber zeitig worden feinde / fo werden fie weiß/ ſchoͤn end glan, P a tzendt wie ein Seiden, Es waͤchſt in Slandern zwiſchen der Start Gent vnd Kneßlar / in den Hecken vnd vngebauwe⸗ nen Orten. III, Das dritt welches das wahre vnnd rechte Spartum Plinianum iſt / hat viel kleiner Bintzenbletter von einer wur⸗ mkzeln herauß wachſen / die ſeind eines Elenbogens lang vnnd von farben außwendig gruͤn / vnnd inwendig grauwfarb / wann die noch ung / ſeindt fie ziemlich breyt / mit der zeit a⸗ ber wann fie groͤſſer vnd lenger werden / ziehen fie ſich zuſam⸗ men vnd werden gleich den Binzen/ werden hart vnd laſſen fich wie die Bingen biegẽ / dz man damit binde fan. Die hal mer derengar viel dick vbereinander von einer Bifechrigen Wurzel berauß wachfen werden zweyer Elen hoch/ darauff ahrechtigeunnd wollechtige Blumen wachfen wie die Blu⸗ men dep Rohres oder Riedts / darinnen finder man cin lan⸗ gechtigen / fpreumdechtigen/ rauhen Samen, Es mehrerfih diefes Gewaͤchs Jaͤhrlich mir feiner Wurtzel / es wächfernit in vnſern Sanden ohngepflanger/ aber im Königreich Bas leucien vnd Granaten bey der Statt Carthagena, wie Her Carolus Clulius darvon fchreiber, Eshats auch Herr lo⸗ K hannes Boyfotusin feinem herzlichen Suffgarten gu Brüflel in Brabandt da wireserftfich geſehen und auch ein Sten⸗ gel oder zween mit ung genommen / dieweil wir aber es dazu⸗ mal nicht haben koͤnnen abreiſſen laſſen / auch er der Here Boyſotus durch ehrngemeldtes Herzen Cluſii huͤlff / den ge⸗ meldten Spartum Plinianum entpfangen / haben wir deß Herren Clulii Abriß als deß erſten erfinders diſes Gewaͤchs auß feinen Hiſpanicis obſetuationibus hieher ſetzen woͤllen / ſintemal es nicht wol fleiſſiger abgeriſſen hette moͤgen wer⸗ (du den / wis auch die nachfolgende, \ i IV. Das For al . IL 2 IN — 1 — u AN fer Par- der All, hen / hen, dat ren, hret hen / nd rum̃ ſech— che Hal, indt / ſten ! eilen haͤuf⸗ fat, Wur, 107 tzuſe⸗ halb t / mit hren ſie q⸗ glan— n de Uwe⸗ rum un onnd farb / eit a⸗ fan aſſen hal rigen rauf Blu⸗ lan tfich etnit Va⸗ Herr lo- ill ten⸗ azu⸗ Herr n ge⸗ deß aͤchs llen / wer⸗ Da Das Erfie Buch! Don Kreutern. 569 IV. Das vierdte Geſchlecht fo dag zweyt Spartam Pli- F nianum Clufii, iſt mit der Wurzeln dem andern gleich / die Bletter ſeindt dünner vnnd ſchmaͤler / deßgleichen auch die Stengel oder HAlmer/ die bringen im Mertzen kurtze Riedt⸗ äher / die fricchen herfür auß blärerechtigen Bläßlein oder Belglein / wie die an den Narciffenrößlein geſehen werden’ darauß dieſelben Roͤßlein ſchliefen. Dieſes waͤchſt in dem Königreich Murſien an feuchten Orten / tie der Her: Clu- ſius darvon ſchreibet. V. Das fuͤnffte Geſchlecht ſo dag dritte Spartum Plinia- num, hat eine Wurtzel gleich dem Hundsgraß / die kreucht hin vnd her in dem grund / die Bletter ſeind einer Eien lang / ſteiff vnd fornen ſpitzig vnd ſtechend / die Halmen oder ſten⸗ gel werden faſt anderthalben Elen lang / haben etliche dicke BGleych oder Gewerb / mit kleinen Blettern Die vnder den Gewerben her auß wachſen / oben gewinnen fie lange / wol, G lechtige Aeher / gleich den Rockenaͤhern / darinnen finder man ein ſprewechtigen Samen. Die ſes Geſchlecht waͤchſet viel inn Hollandt vnnd Seeland auff den Sandthuͤbeln / Schuͤtten vnd Bo llwercken / dahin es auch mit fleiß gepflan⸗ ger wirdt / ſintemal es tieff hin vnd her eynwurtzelt / halter al» ſo den Sandt daß er nicht leichtlich von den Wellen der See mag abgewaͤſchen vnd hingfloͤzet werden / vnd werden Die Thaͤmm alſo von diefem Gewaͤchs lang vnverſehret erhal⸗ ten. VI, Das ſechſte Geſchlecht iſt mit den Wurtzeln dem jettgemeldten gleich / deß gleichen auch mir den knodtechtigen Halmen vnnd Achern / die Bletter aber ſeindt breyter gleich den Wensenblettern / von farben blauwgruͤn / es waͤchſet in C Hollandt auff den ſandechtigen Huͤbeln. VII. Das ſiebende Geſchlecht hat andy ein kriechende H Wurgzzel / die ſich hin vnd her in dem Grundt mit jhrem krie⸗ chen anhencket / die Bletter ſeind bintzechtig on klein / nit wol eines Schuchs hoch / die Aehren ſeindt lang / gleich den graß⸗ aͤhren vnd duͤñ / es waͤchſt in Holland in ſandechtigen Orten. Von den Namen der Pfrim⸗ mengraͤſer. J. DI zwey erſten Gefchleche der Pfrimmengräfer / bar 11, Oben wir von wegen der ſteiffen / harten Bletter / Gra- mina (partea genenner, [ I, Gramen Sparreum quintam CC. B. II. Gramen tomentofum fpicatum,C, B,tomentofum, Lugd. 111. Was dann daserfte Geſchlecht deß Sparti Pliniani def Herzen Clatis, als feines erfindersanlangen thut / iſt es das rechre Linoſpartium der Aiten/ welches Plimus lib. 19. e.2.Spartam herbam nenner/ zum vnderſcheidt ver Pfrims men die Spartum frurex ven jm genennet wirdt. Die Kreut⸗ fer nennens luncifpattium, vnd Spartrum nauticum Ho- meri, wie es Plınsus an gemeldtem ertauch darvor halter, [ Gramen fparteum prımuun, vel Linoſpartum Theophra- ti, C.B.Spattum Plinir, Cluf. hifp. Lob. Lugs. Spartum herba, Dodo.iun:us [bertus ſiue Hıtpanıcus, Dalecham- pioin Plinium. [ Hifpanifch heiter 68 Sparıo vnd Elſparto. [Engliſch Mat weede. 1V. Das zweyte Geſchlecht deß Pfrimmengraß / wel⸗ ches vnſer ordnung nach das vierdte iſt / tan vnd fol von dem Sparto Pliun feines weges abgeſondert werden / ſintemal es ein wahres Geſchlecht deſſelben iſt / das wirdt Hiſpaniſch wie Herꝛ Carolus Clutius bezeuget/ Albardım genannt Gramen ipa:tzufn 2.C.B.Spartum aliud, Cluſ. hiſp. alterum plınn, Lob. Lugd.Spaitiherbaalıa ſpecies, Bodvi zo, ] v. Das fünfte Geſchlecht wirdr von den Holländern vnd Secländern/Halm oder Helm genannt. Gramen dpar- teum 3. C. B. ſpattum 3. Clut.hit. Lugd. noſtras, Lob. VI.VII. Das ſechſte vnd ſiebende Geſchlecht werden bey⸗ de Pfrimmengraͤſer genennet / vnd haben ſonſt keine beſon⸗ dere Namen. VI. GiamenSparteaum quartum, C.B.Spar- tum noltrasa.terum, Leb. Vil.Gramen ſparteum (cXtum, C.B,Spartum noſtras paruum Lob.) Bon der Natur / Kraft! Wirckung / Eygen⸗ ſchafft vnd gebrauch der Pfrimmenkreuter. Al Pfrimmenfreuter haben bey ons wie auch bey den Al⸗ Vten gar keinen gebrauch in der Artzeney / fo ſeindt ſie auch zu der Maſtung vnd Futer deß Viehes vnnuͤt / dann das Viehe ſolche gar nit jſſet. Zu der zeit Phou wie er lib. 19.0.2. ſchreibet hat man Bauwrendecken / Schuh / Hirtenkley—⸗ der vnd Seyler darauß gemacht / neben dem daß man auch Buſcheln darauß gemacht zum Brennen dienſtlich. He tiges Tags iſt ſolcher gebrauch noch in Hiſpanien / dann da⸗ rauß machen die Spanier Tappeten / Sergen / Matzen / Schiffſeyl vnd andere Seyl / deßgleichen Koͤrb vnd andere geflochtene Inſtrument. Es ſchreibet auch Carolus Clufius, daß man ein art von Schuhen auß dieſem Pfrimmengraß oder Kraus machet / welche von den Spaniern Alpergares ge⸗ nennet werden / alſo daß man daran nicht zu zweiffelen daß dieſes Gewaͤchs das rechte Spartaco Plınianum vnd Lino- ſpartium der Alten ſeye / was nun das Spartium Græcorum ſeye / wirdt inn dem zweyten Tomo dieſes Buchs von den Pfrimmen angezeigt werden. Das given vnd zwantzigſt Cap. Von dem Lulch oder Dort. Lulch. Lolium. ES X Az ——— RJeweil wir an die Graßkreuter kommen / woͤl⸗ EAN len wirnun fort ſchreiten / dieſelbigen vnd was ih, rer Artift/ hie inn dieſer Section vollendts zube, ſchreiben / dazu auch der Such oder Dortkraut gerechnet vnd gezehlt wirt. Es hat aber das Dort oder Lulch wurzel / hletter und modiechtige Stengel wie der Weytzen oder Die Gerft/ die Acher feindt lang / ein jedes vonvielen kleinen Aehrlein sufanımen geſetzt / vnd geht zwiſchen jedem Aehrlin ein klei⸗ neg/fpiges Blaͤtlein herfuͤr / dadurch es dann von De Maͤuß— Bbb mM korn — —— x —— — Te a gern = — — — — — — — EN —— — — *— Be Ber". 3 = Fan YE sr —.- — — ee u en n * r u J — — = — — — ET Er EEE LET — — — A — e — * — S - — — — * — 2 \ IM J 4 9 R 4 J ti 4 nl t | wo. DJacobt Theoden Tahern⸗montani / Akorn oder Maͤußgerſten vnderſcheiden wirdt / welchs dieſem F ſtert dz Geſicht / welches auch der Pott Ouidiastärgenam, Gewaͤchs gleich ift/ vnd aber allein die kleinen Blaͤtleln zwi· men / als er i. Falt. mit folgendem Verßlein bezeuget. ſchen den Aehrlin nit hat. Inn jedem kleinen Aehrlein deß Et careant loliw oculos vitiantibus agri. Lulchs findet manij. oder ii Körner in Huͤlßlein verſchloſ. Der Poet Virgilius Maro verwirffet auch dieſes Vin ſen / die ſeindt kleiner dann di Weytzenkoͤrner. Es waͤchſt in kraut als vntuͤchtig (verſtehe zum innerlichen gebrauch) 1, den gebann nen Feldern under dem Getreydt / fuͤrnemblich Seorg. da er in folgendem Verßlein alſo ſagt: aAber vnder dem Weytzen / von welchem es auch herkompt / o⸗ Infelix lolium & ſteriles dominantur auene. "der ſeinen vrſprung her hat / dann es cin Vnkrautoder Vi- ſſerlicher ac tium dep Weytzens iſt / vñ begibt ſich daher / wann der Wey⸗ | Euſſerlicher g brauch dep Lulchs. tzen von ſtaͤtigem Vngewitter zu viel beregnet wirdt / ſo dege⸗ E traut mit aller Subſtanzz zerſchnitten vnd klein in nerirt der Samen vnd wirt vnartig davon / entweder daßerNeine Moͤrſer geſtoſſen / heylet die dicken / voten Geſchwer—⸗ zumal ertrincke / verfaut / oder in ein Vnkraut gerathe. Die, MM oder banſen deß Haupts / wie ein Pfla ſter vbergelegt. ſes vnkraut kompt bald im anſang deß Wintero herfur / vi Lulchſamen mit Lein ſamen vnd Tanbenmiftin Wein ge, wirdt mit dem Weyzen jeitig. N hi: on — —— ee * AD HATTE Rnoller nd erweychet die harten Ge, 3 Bon den Narren def Lulchs. Sſchwer. * e —* iſt das Lulchkraut ein ſehr gemeines Gewaͤchs / vnd Wider das vnwillen vnd erbrechen deß Magens: Nimb iſt allem Bauwer svolck wol bekannt / wann es aber noch Lulchſamen vnd deß wilden Senffſamens das man fälfch, gemeiner were / fo habens dod) die vnwiſſenden Calender⸗ lich Eiſenkraut das Weiblein nenner/jedeg gleich viel / ſtoſſe ſchmidt ſampt jhrer Geſellſchafft biß daher nichterkennen die zu einem reynen Puluer / vermiſchs mit Henig vnd wey⸗ koͤnnen / vnnd wann fie gleich erwasvondemLolsinden chem Bech / daß es werde wie ein Pflaſter / ſtreichs auff ein Authoren geleſen habe / ſo hat einer das gemein Radenkraut Koderoder Tuch / vnd lege es vber den Magen / es hilfft. der ander den Kuͤheweytzen / vnd der dritte Maͤußgerſten / o⸗Lulchſamenmeel mit ſuſſem Moſt der den drittentheil eyn, der den Taubenhabern darvor gebraucht. geſotten iſt / oder aber mir Traubenmuß / Sapa vuarum, ver, Das wir aber deſſen Namen anzeigen / ſo wirdt es von miſcht wie ein Pflaſter / vertreibet vnnd zertheilet die hartig⸗ den Griechen auff ihre Spraach genannt / Xlex, Zuläviv, feit deß Miltzs / auff ein Tuch geſtrichen und vbergelegt. vnd Ovzes. Sareinifch/ Aera, Zizauiü vnd Zizania, ĩ hya- Wider die vnfruchtbarkeit der Weiber: Nimb Lulchſa⸗ xus vnd Lolivm. Von den Kreutlern wirdtes auch nach men vnd Weyrauch / jedes gleich viel / lege das auff gluͤende PER SE dem Sranszöfifchen Wort Turaye, luraia, Iureum vnnd lu- Kolen / vnnd laſſe den Dampff darvon durch ein bequemes ee << rum, Sateinifch genannt. [Lohum Diof. C. B. Aera, Diof. Inſtrument zu dem Weibe gehn / ehe das Weib beyſchlaffet. — Thor: Galenis Zizania, Conſtantino: Lolium vetum, Gel. Etliche nemmen Myrrhen vnd Saffranzu dem Lulch vnd Lolium & Triticum temulentum, Ad. Lob. Loliuwm, Rue. eyrauch vnd gebrauchens gleicher geſtalt. Matth. Gel. Amato, Cord. ın Diot. Tur, Dodo. Cæſ. Cat. Die rauhen / vngleichen / zerſchrundene Nägel an Han Lugd.] Bey den Arabern heiſſet es wie lohannes Serapio den vnnd Fuͤſſen hinzunemmen vnd zuvertreiben: Nimb bezeuget / gceilem vnd Zeuen, bey Haliabbati, Xeilem, bey A- Lulchſamen anderbalbloch/ Reuſchgeel / Operment / Geelen uicennz, Zınzanta. bey dem Gloſſographo Auicennz, Sei- Atrament / 3) yrrhen / Weyrauch / jedes ein halb loth. Stoß len vnd Gafalibu. Sonſt werben hin vnd wider ben den Ara⸗ fe alle ſtuͤck zu einem ſubtielen Puluer / vermiſch es mi gnug⸗ biſchen Artzten nachfolgende Namen geleſen / dardurch fie. ſamem Terpentin / daß eg werde wie ein Pflaſter / ſtreichs Das Lulchkraut verſtehn / Schelien, Ezarbien, Fexa, Sirim, Seei- auff ein Tuͤchlein vnd lege es vber den Nagel. lem, Seley, Selelien, Sılemi, Zuan vnd Zicama. Italianiſch wirt Lulchſamen mit Saltz / lebendigem Schweffel / ſedes gleich Das Lulch / Loglio vnd Gregiio genannt. Hiſpaͤniſch / Toro vnd viel zu einem ſubtielen Puluer geſtoſſen / folgends mit fat, Zizanis, Frantoͤſiſch / Troie, Turaie, Gaffe.LeuilleunddisNos- ckem Weineffi gvermiſchet vnd temperiert wie ein aͤlbleim / res Cappez. Engliſch / Darnel / Cockyll vnd Yuray. Beh⸗heylet die wilden Flechten vnd den boͤſen Stüffigen Grindt / miſch / Kaukol. Flehmiſch vnd Brabaͤndiſch/Lulch / Dolick / angeſtrichen. Harick vnd Droncaert / dieweil es die Menſchen doll machet Lilchſamenmeel mit rinderen Miſt in Meth oder Honig⸗ als wañ ſie truncken werend. Hochteutſch heiſſet es Thwalch⸗ 7 waffer geſotten/ miltert den ſchmerzen deß Zipperleins vnd weyzzen / Lulch / Lolch / Dort / Durt / vnd in Sachfen Treſpe /der Gliedtſucht / wie ein Pflaſter warm vber die ſchmertzhaff⸗ Trebſen / Walchtreſpe / Treſtdorpynd Weytzenthwalch. ten Ort gelegt. RE: 0255 3 Dover nimb Lulchſamenmeel ein guttheil / ſeude dag mit Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Ey⸗ Eſſig vnd Honig zu einem Pflaſter⸗ ſtreichs auff ein Tuch genſchafft deß Lulchs. vnd legs warm vber / es hilfft ſehr wol. | Lulchmeel in Honigwaſſer geforren zu einem Pflaſter / iſt Vs Lulch oder Weytzenthwalch iſt warmer vnd truckner ein nuͤnliche Argeney wider das Huͤfftwehethumb warm v⸗ Natur / nemblich warm im dritten Grad / vnnd trucken bergelegt. im andern. Es hat eine Kraft důnn zumachen / gu zerthei⸗ Lulchmeel mit Taubendreck in Wein geſotten biß es dick len / abzuloͤſen vnd zn fände. . ne — ei un / — — nt Ge⸗ a 2 wer / auff ein Tuch geftrichen ond warın vberacleat. | Innerlicher gebrauch deß Lulchs. Lulchmeel mit ein ee Saltz / Rettich of: Elia such DI Ackerleuth durchſieben den Lulchſamen vnd ſcheiden nem P flaſter temperirt / heylet die vmbſichfreſſende Ge E denfelben alfo von dein Weytzen / vnnd geben denſelben ſchwer / vnd den falten Brandt darvon die Glieder faufen den Huͤnern / Capaunen vnnd Tauben die werden feyſt dar⸗ Kvnd erſterben muͤſſen / doch ſo der vorhanden iſt / ſol man zu⸗ von / ſonderlich aber lieben die Tauben dieſen Samen / deß⸗ vor jedes Gliedt mit einen Flieten tieff durchbicken / vnd dar⸗ gleichen auch die Wachteln die vbermaͤſſig gut vnd feyftda, nach das gemeldte Pflaſter vberlegen. von werden. Lulchſamenmeel mie Honig temperiert wie ein Pflaſter Sonſt ſchadet der Lulchſamen den Menſchen foerdenfe, vnnd vbergelegt / zeucht die Beynſchroͤtlin auß den Wuns bigen innerlich in Leib gebrauchet / vnnd das Brodtdasvon dem, Solches thut es auch ſo man dieſes Meel mit andern dem Lulchmeel gebacken vnnd geſſen wirdt / beſchweret das Zugpflaſtern vermiſchet / das zeucht auch Spreiſſen vnd an⸗ Haupt / macht den ſchwindel / bringet ein tieffen Schlaff / vn dere ding ſo im Fleiſch ſtecken auß. | macht den Menfchen doll als wann er voll Weins vnd trun⸗ Wie man die Baum verwahren ſol / daß fie die Fruͤcht cken were. Es ſchadet auch das Lulch den Augen vnd verfin⸗ nicht fallen laſſen / ſammel den Lulch oder Dort ſo je dem Weytzen Ju Sin )ı tik wer⸗ t. 1a )ruͤ⸗ Ge imb | ſch⸗ koſſe 7 Fein eyn/ ver⸗ tig, cha, ende mes fer, vnd imb elen toſ⸗ nug— ichs eich ftar⸗ cin nor nig vnd af mit uch iſt 19 dick Ge⸗ ch He⸗ ſſen zu⸗ ar fer im m. m⸗ cht m en — — ——— — — — P i j | — — — Das Erſte Buch / Von Kreutern. 57 A Weyten waͤchfet / die reiß mit den Wurtzeln auß / vnnd ſoſie F anfahen Welek zu werden / mache einen Krang darauß vnd guͤrte den vmb den Baum / fo behalter er die Fruͤcht biß zur rechten zeitigung / vnnd laſſet die nicht fallen / wie ſolches So- cion bey dem Conſtantino lib. 10. cap.87. de Agticultura, bezeuget. Das drey vnd zwantzigſt Cap. Von dem Fuchsſchwantzkraut. I. Suchsfchwang, Alopecurus, Fett Mi Kr Mn F U AT! Jeweil das Fuchsſchwantz kraut ein gemein⸗ ſchafft und gleichbeit mir den Graͤſern hat / haben wir hie an dieſem Ort daſſelbige auch anzeigen vnd beſchreiben woͤllen / deſſelbigen aber ſeindt zwey vnderſchiedt⸗ liche Geſchlecht. | | 1. Daserfte Gefchleche hat kleine haarechrige Wuͤrtz⸗ fein / die Bletter ſeindt den Graßblettern ähnlich / aufge, nommen daß fie breyrer feind wie die Bletter deß Weytzens / die Halmen oder Stengel werden anderhalb Spannen lang / mie Knoden oder Bewerben vnderfcheiden Ähnlich den Haͤlmern deß Weyseng/ allein daß dieſe ſchmaͤler vnnd kleiner ſeindt / vnnd gehet vnder einem jeden Gewerblein ein kleines Graßblaͤtlein herauß / an jedem Stengel waͤchſet am E oberneheilein dicke / langechtige / haarechtige vnnd weyche / ſanffte Aeher von vielen langen Haͤrlein zuſammen gefegt/ gleich einem Fuchsſchwantz anzuſehen / die iſt von farben bleychgeel / das ganze Gewaͤchs hat ein vnentpfindtlichen Geſchmack / gleich dem Weytzen/ Speltz oder Korn. Es waͤchſt vnder dem Getreydt in den Fruchtaͤckern. 11. Das ander Geſchlecht hat ein zaſechtige doch groͤſ⸗ ſere Wurtzel als das jetztgemeldet / die graßechtigen Bletter ſeindt lenger / deß gleichen auch die knodtechtigen Haͤlmer werden faſt anderhalb Elen hoc) vnd bißweilen höher / dar⸗ SESRIBSERSEBSESESEEIRENTS n 1, Groſſer Fuchsſchwantz. En Alopecurus maior, | Rs auff wachſen kuͤrzere Aeher als an dem vorigen vnnd ſeindt nicht fo wollechtig. Dieſes waͤchſt auff den freyen Feldern in Ober vnd Riderteutſchlandt / iſt mit dem Geſchmack dem vorigen nicht vngleich. = Von den Namen dep Fuchß⸗ ſchwantzs. it Kraut ſonderlich das erſte Geſchlecht wirdt von Theophraſto .hıft. 10. fo artig under dem Namen Alopecuri oder Caudæ vulpina befchrieben / mir Allen Io; zen ond Kennzeichen ! daß darannicht zugmeiffein daß es nicht dag wahre Alopecurus Theophraftı feye/soelchesdon jhme Sriechifch Ararssup@- genannt wird / und vor Gaza Cauda vulpına if verdoimerfcher worden / weiche Mamen vnſere Kreutler auch behalten. [Gramen Alapecuros fpica rotundiore, CB. Alopecuros Theoph. Ang. Alopecuros, Dodo.Lugd.Cam.altera,tob.icon.Cauda volpis Mopſp. ſpecioſiox, Ad.vulpina, Cz/alpino.] Italianiſch heiſſet es Codadi volpe. Franszöfifch/ Cueue de Renard. Engliſch / Foxe tayle. Brabaͤndiſch vnnd Flehmiſch / Voſſenſteert / vnnd 57 Hochteutſch / Fuchsſchwantz vnd Fuchsjchwansftant um vnderſcheidt deß Fuchsſchwantgtaß / welchs auch vnder⸗ weilen ohn einigen Zuſatz Fuchfchwanz genennet wirdt. II. Das ander Geſchlecht deß Fuchsſchwantzkraut / wird von den Kreutlern zum vnderſcheid deß vorigen / Alopecu- fus maior vnnd Cauda vulpina maior genannt. [G raımen alopecuros minor fpicalongiore, CB. Alopecutos, Turn, Cauda vulpina Monfpelienfum,Ad,Lob, icon.) Italia⸗ niſch / Codadivolpemaggiore. Franzöfifch/ Queue de Renard grande. Engliſch / Great forerayle. Flehmifch vnnd Bra baͤndiſch / Groot Voſſenſteert / vnnd Hochreutfih /groffer Fuchsſchwantz. Von der Natur / Krafft / Wirckung / vnd Ey⸗ genſchafft und gebrauch deß Fuchsſchwantzs. (HS hat Theophraftus von der Krafft vnd Tagendt deß ee Suchsfchmanss gar nichts befchrieben od angezeigt /fo ift e8 auch noch heutiges Tages als ein unbekannt Kraut nicht im gebrauch der Artzeney / fo haben wir auch noch zur zeit feine weitere erfahrung von feinen Kraͤfften vnnd Wir, ungen? dann daß es wie ein ander Kraut dem Vieh zum Futter dienlich iſt. Das vier vnd zwantzigſt Cap. | Von dem Canariengraß. no de Canariengraß oder Canarienkraut Rat ein zafechrige/Fleine/onrüchtige Wursel/die ſtoͤſſet viel knodechter Stengel oder Halmen herfuͤr einer Elen hoch / die vergleichen ſich den Haͤlmern der Spel⸗ sen ſampt den Blettern/ die ſeindt am Geſchmack füß. Dben bringe einjeder Stengel oder Halm ein langechtiges Aeher oder Röpfflein mit weiſſen Bluͤmlein / darauf folget hernach ein langechtiger Samen wieder Hirſchen / diſt auß⸗ wendig vnd innwendig weiß. Dieſes Gewaͤchß wirdt allein bey vns inn den Luſtgaͤrten gepflantzet dann es in Teutſch⸗ landt nit von ſich ſelbſt waͤchſet. Der Samen iſt erſtlich auß Bbb ui Caund⸗ K |) Il W 4 N I } 1.4 J u | IE IN 4 tu J hie hı . HR | Ih | ul | #0 Ih! Ih N} A NY u 1 , Ruf | N h N D *— Ih HR] d IE 1 I t 4 ll 1 im ! } HIRIa N I g derwegen vnvo —— — —— — — md J el nn — — — — E ee ** — — D .Jacobi Theodori Tabern.montant! Sansriengtaß. Phalaris. Canarien vnnd Hiſpanien zn ons gebracht worden / in wel⸗ chen Orten er von fich ſelbſt waͤchſt/ deßgleichen in der Pros Yung Franckreich ond Sanguedöck. Von den Namen dep Canaris riengraß. | = © Apoltatat Amatus Luſitavus (non amandus) ſonſt ohannes Rodericus genannt⸗ hat ſaͤlſchlich den Meerhirſchen / Lithoſpermum D oſcoridis gehalten / vnnd menniglich in feinen Commentat j⸗ vber den Dioſcoridem woͤllen vberreden / aber dieſer ſein Irrthumb darff nicht viel D widerleaens / dann nicht ein einziges Kennzeichen an dem gantzen Gewaͤchß deß Meerhirſchens iſt / das mit der be⸗ ſchreibung deß Canariengraſes vberein komme / vnd wiewol der Eainen dem Hirfchen erlicher maſſen gleich iſt / fo iſt er doch nicht kleiner fondern groͤſſer dann der Hirſchen / was dann die Speltzenhaͤlmer vnnd Bletter anlangen thut / ha⸗ ben die Bletter deß Meerhirſchen ein gleichheit darmit wie dag Kappeskraut mit dem Peterlein. Wann nun einer das Canariengraß mit ber Defcription Phala: idıs Diofcoridis gergleichen and examinieren wird / wirdt er muͤſſen bekennen daß dieſes Graß das rechte vnd wahre P- alaris Doſcuridis ſeye / daran jhme dann nicht cine Nota oder Puͤnctlein feh⸗ ton toirde/ nich allein aber was die form vnd geſtalt deß Ge⸗ waͤchß / ſondern auch was die Kraͤfft vnnd Tugendt die er Diotcorides dem Phalaridi zuſchreibet belangen thut / iſt moͤthen ein ander bekauntes Gewaͤchs ſei⸗ nes Namens zu berauben / vnnd faͤlſchl { ch mit den Haaren an dieſes ſtatt zu ziehen. Canariengraß heilfer Griechiſch bey dem Bioſcord Daraers vnd bey Galeno, darneıs, La⸗ teiniſch / Phalari, vnnd Phaleris, von den Kreutlern wirdt es G amen Canarienſe, vnd der Samun/Semen anarienſe vnnd Semen Hiſpanicuw genannt. Italianiſch heiſſet es Falan vnd Falarid- Engliſch / Graſſekorne vnd Petiepanick. Canarie ſeede. Flehmiſch vnnd Brabaͤndiſch / Canarien⸗ graß / vnd der Samen / Canarienſaedt vnd Spaniſchſaedt. F Hochteutſch / Canariengraß / vnd der Samen / Canarienſa, men / vnd Spaniſcherſamen. Phalatis, Matth. Tut Dodo. galı& pot.Cordoin Diol.& bil, Lac: Aug.Lon.Lob,Caf, Lugd.& Cxlalpino, ] Von der Natur / Krafft / Wirckung / vnd Ey⸗ genſchafft deß Canariengraß. EN EDleerer / der Samen vnnd Safft deß Canarien, Draß feindt warmer vnd ſubtieler Subſtantz vnd Ey⸗ genſchafft. Der Samen aber iſt heutigs Tags den mehren, theil im gebrauch die wol ſingenden Canarienvoͤglein darmit suerhalten / die dieſes Samens in jhren Landen zur Speiß gewohnet haben. Innerlicher gebrauch deß Cana⸗ G riengrafes. Er aufgeprefte Safft deß Canariengraß mir Wein D oder Wafler gerruncken / fänfftiger die ſchmertzen der Blaſen. Seines Samens ein halb loth gepuͤluert vnnd glei, cher geſtalt getruncken / hat eben dieſelbige Krafft vnd Wir⸗ ckung. | Seide feoffen den Samen zu Puluer vnnd vermifchen das mir Rocken oderandern Meel / backen Brodt darauß / vnd gebens den jenigen zu eſſen die mit den obgemeldten Ge⸗ brechen / deß gleichen mit dem Grieß / Stein vnd Nierenwe⸗ he beladen ſeindt. Das fuͤnff vnd zwantzigſt Cap. Won dem NMaußſchwaͤntzel. Maͤußſchwaͤntzlein. Cauda muris. —II AI — EAeuß ſchwaͤntzlein iſt ein kleines Kreutlein N A har ein kleines / zaſechtiges vnnd haarechtiges Waͤrhlein / die Blaͤtlein ſeindt dem kleinen ſchmalen 9 iſt. N ch— en, nit cf we⸗ p. ein! tiges einel nalen BT | | | \ F 5 ü— —— — — — — — AGraß oͤhnlich / nicht viel ober Fingers lang / feſt vnnd ſteiff F wiſchen den Blaͤtlein wachſen herfuͤr etliche runde Stengel, lein ohne Bletter / die werden einer Zwerchhandt hoch / dar⸗ auff wachfen lange und ſpitze Aehrlein / die bringen im Mey en vnnd Brachmonat Eleine / weilfe Bluͤmlein /die vermel, efen baldt vnnd fallen ab/ darnach folger ein kleines / braun— ſchwartzes Saͤmlein / welches in den langen Aehrlein die ſich den Maͤußſchwaͤntzen vergleichen / verfchloffen ift, Diefes Gewaͤchß fo viel den Geſchmack anlangen thut / zeucht es ein wenig zuſammen vnnd wirdt feine fchärpff darinn vermer, cket. Es waͤchſt in truckenen Wieſen vnd graßechtigen Dr, ten / wirdt auch bißweilen in den Fruchtaͤckern vnder dem Getreydt geſunden. | Don den Namen def Maͤuß⸗ B ſchwaͤntzels. sit meines erachtens dieſes Gewaͤchßlein den Alten Nonbekannt geweſen / ſintemal vns noch keine Deſcripti⸗ on der Alten fuͤrkommen / die dieſem Kreurlem ſich verglei⸗ chen wil / ſo hat auch ſonſt noch keiner angezeigt wie es bey den Alten geheiſſen worden ſeye. Von vnſern Kreutlern wirdt es Öricchtfch/Mudos,@- vnnd Mudssen, genannt. La⸗ teiniſch / Myoſurus oder Myoiura, Cauda mouris oder Cau- da murina, Gramen murinum, vnd Myagroſtis, (Mu&ypo- ss.) | Holofteo hmilis cauda murıs, CB. Myofuron, Do- do. gal. Thal, Myofuros, Lob.icon. Caudamuris, Lob. Lugd, murina, Dodo. Holoftium, Lon. Lugd. Cam. ] Italianiſch / Coda di topo, Sransöfifch/ Queue de Sours. En, geliſch Blodftrange/vnnd Mouſe Tayle, Stehmifch vnnd CT Brabändifch/ / Muyſe Graskens / vnd Muyſenſteertkens. Hochteutſch / Maͤußgraß vnd Maͤußſchwaͤntzlein. Von der Natur / Krafft / Wirckung / Eygen⸗ ſchafft vnnd Gebrauch deß Maͤuß⸗ ſchwaͤntzleins. ER Maͤußſchwaͤntzlein hat ein fülende Krafft und Ey⸗ genſchafft mit einer zuſammenziehung gleich dem We⸗ gerichkraut / wie man auß ſeinem Geſchmack vernemmen mag / weiter haben wir noch zur zeit kein wiſſens ſeiner Kraͤfft oder Tugendt halben. | | „Das fechs vnd zwantzigſte Gap. Von dem Kuͤheweytzen. Er Kuͤheweytzen gewinne eine kurtze / har⸗ CIE te Wuryel / mit wenig Zaſeln wie alle Fruͤchte. ESEs iſt cin Gewaͤchß mie ein Staͤudlein / wel⸗ 8ches mit ſpitzigen / ſchwartzgruͤnen Blettern al⸗ lenthalben auch an ſeinen Nebenaͤſtlein bekleydet iſt. Oben an dem Gipffel deß Hauptſtengels / deßgleichen auch an den Nebenaͤſtlein bringt es ein langes Aeher mit braunro⸗ ten / zarten / wollechtigen Blumen / die ſeindt etlicher maſſen mit geelen Buͤtzlein beſprengt / vnd wachſen dick in einander gleich einem Fuchsſchwantz anzuſehen. Wann die Bluͤhet E vergeher vnd abfallet / werden die Achren grunfarb / darzwi⸗ fchen wachſen Fleine /hülfechtige Schoͤtlein herauß / wann dieſelbigen zeitig werden thun ſie ſich auff / anzuſehen wie die Bienenhaͤußlein inn den Honigroſen / darinnen findet man zwey oder drey brauner Weytzenkoͤrner die ſeindt den Lulchkoͤrnern ähnfich/Kleiner dann der Weysen. Es waͤchſt allenthalben in den Fruchtfeldern vonder dem Getreyd / auch bißmweilenin den Hecken vnnd neben den Strafen an den Rechen der Aecker / vnnd ift ſolches Vnkraut cin Mißge⸗ waͤchß deß Weytzens wie der Lulch. € %* Das Erſt Buch Bon Kreutern . Kuͤheweyhtzen. Melampyrum, H — —— 11. Weiſſer Kuͤheweytzen. = 1 ’ — I & Melampyrum album. ® { t Won, We ELISE AR NESDTRDSLRERTDIBERIETEIET N. Noch finder man einander Geſchlecht dies Krauts / das iſt dem jetztgemeldten mit Wurtzeln / Stengel vnd Blet⸗ j fern aller ding durchauß aͤhnlich / aufgenommen die Blu, men die ſeindt ſchneeweiß / wie die andern braunfarb / das iſt nicht fo gemein wie das erſte vnd iftfelsam zu finden. Es waͤchſt auch in den Fruchtaͤckern in Ober Elſaß vnd in dem Ganw auff den Feldern bey neuwen Leiningen. li, Das dritte Geſchlecht har ein kleines / holtzechtiges Wuͤrzlein / vnnd iſt dem andern faſt gleich / aufgenommen daß es viel kleiner iſt dann es ſelten vber Spaͤnnen hoch waͤchſet / die Bletter ſeindt ſchmaͤler vnd tieffer zer kerfft / dem Krahenfuß nicht faſt vngleich / die Aeher ſeindt gar geel von vielen kleinen Bluͤmlein zuſammen getrungen / ſehr luſtig anzuſehen / es waͤchſet nicht von ſich ſelbſt in Teutſchlandt / ſondern muß wie ein ander frembd Gewaͤchs inn Gaͤrten gezielet werden / ſonſt waͤchſet es viel in Prouintz vnnd Lan⸗ guedock in den gebauwenen Aeckern vnder anderer Frucht. Von den Namen deß Kuͤhe⸗ weytzens. K Sr Kühemweysen wirdtvon Theophraſto vnd Galeno Griechiſch/ merdurvepr , genannt. Lateiniſch / Me- lampycum, vnnd von Plınio Alopecucus, dann Pliniusgin andern Alopesurum hat dann Iheophraftus, Die Kreut⸗ fer nenneng Triticum va GO Von den Namen deß braunen Augentroſts. SDgeſes Kreutleins Namen hab ich nie koͤnnen erfah⸗ ren / wie es doch moͤchte bey dem Hirten vnd dem gemei⸗ nen Mann genennet werden / dann allein daß es Laͤnßkraut geheiſſen wirdt / dieweil aber derſelben Kreuter viel ſeindt die ein gleichen Namen haben / vnnd es der hochgelehrte Rem- bertus Dodonæus vnder die Angentroſtkreuter zehlet / hab ichs zum vnderſcheidt deß gemeinen weiſſen Augentroſts braunen Augentroſt woͤllen nennen. Es iſt ſonſt ein gemei⸗ nes Kreutlein / wiewol es vnſern Kreutlern vnbekannt iſt / vnnd auch zuuor von niemandt dann von dem ehrngemeld⸗ sen Herrn Dodonzo beſchrieben worden / was aber ſolches Kreutlein bey den Alten geweſen oder wie es genannt wor⸗ den ſeye / zeiget er nicht an. Daß wir aber vnſer meynung darnon auch darthun / fo halten wir dieſes Gewaͤchß vor das Odontiten Plinij, ſintemal es mit feiner Deſcription durchauß mit allen Noten vnnd Kennzeichen zuſchlegt. pn [ Englifch / Eiebright Cow wheate. Bon RemberteDo- donzo wirdf es Eufralia altera genannt. [ I. Euphrafia pratenlis rubra, CB. fecunda, Dod, gal. & voft. Lob, (cui & Crarzogonum alteram quorundam, Lugd. Sideritis pratenlisrubra, Lugd, Criftzalverius generis prima, Cæſ. Ericoides tubtum, Thalio. 11, Eupbrafia pratenGslu- tea, CB. lutea, Cam. Sıderitispratenfis lutea, Lugd. Eti- soides luteum, Thal, Criſtæ alterıus generis altera, Cefalpino, ] Don der Natur / Krafft / Wirckung / Eygen⸗ ſchafft vnd gebrauch deß braunen Augentroſts. E Jewol diefes Kreutlein von dem Herrn Dodonzo ein Augentroft getanfferift / fo zeiget er doch gar nichts Bon feinen Kräften vnnd Tugenden / haltensdaruor daß er es mehr darumb Augentroft genenner habe / nicht daß es den Gebrechen der Augen zu hulff komme / fondern daß es die Augen vnd das Geſicht im anſchauwen erluͤſtige vnd erfreuwe / ſintemal es ein ſehr ſchoͤnes vnnd liebliches Kreut⸗ lein iſt / anzuſehen. Es haltet der gemeine Mann vnnd die Hirten daruor / Daß das Rindtvieh vnnd die Weydtpferdt Das Erſt Buch Bon Kreutern 575 F viel Laͤuß von diefem Kraut vberkommen wann ſie daſſelbi⸗ geeſſen / gleich wie von den Rodelkraut. Plinius lobet dieſes Kreutlein vor das Zahnwehe euſſerlich gebrauchet. Weitet wiſſen wir auff diß maͤl daruon nicht zu ſchreiben / ſintemal es als ein vnbekanntes Gewaͤchß in der Artzeney noch nicht gebrauchet wirdt. | Das acht vnd zwantzigſt Cap. Bon dem Waldthirſchen. kun I. Waldthirſchen. Milium fyluaticum IL NIE chtiges; weiſſes Wuͤrtzlein mir etlichen Neben. zincken / daruon wächft herauf ein eckechtiger Stengel mit vielen Nebenaͤſtlein / einer Elen hoch vnnd auch hoͤher / die ſeindt mie vielen Knodten oder Gewerben vnderſcheiden / die ſeindt von vnden herauff mit ſchwartz oder dunckelgruͤ⸗ K nen Blettern bekleydet / den Blettern dep Kuͤheweytens aͤhnlich / außgenommen daß ſie breyter vnd ein wenig fürger feinde/unnd gegen den Stengeln ein wenig zerkerffet / deren kommen je zwey on zwey von jedem Gleych oder Gewerb ge, gen einander vber / am obertheil deß H auptſtengels vnnd der Nebenzweiglein da die Bletter anfahen kleiner zu werden/ wachſen zwiſchen den Blaͤtlein im Meyen vñ Brachmonat ſchoͤne gehaͤl mte Blumen herfuͤr/ Fe zwo vnd zwo gegen ein⸗ ander vber / die einander den Ruͤcken wenden / die ſeindt — erſtlih A HL Waldthirſchin. Allium fyluaticum II, erſtlich geel / darnach werden fie ſchoͤn Goldtgeel / wann die⸗ ſabigen verwelcken vnnd vergehen / fo folgen hernach kleine Belglein / darinnen iſt der Samen verſchloſſen / der iſt dem Hirſchen aͤhnlich. Es waͤchſt hin vnd wider auff dem Oft, waldt / auff de Speſſart / Weſterwald vnd im Waßgaw in den Waͤlden / Hecken vnnd dunckelen Orten da es ein ziem⸗ lechen feuchten Grundt vnd Bodem hat. II. Das zweyte Geſchlecht iſt dem jetztgemeldten mit Wurtzeln / Stengel / Bletter vnd Blumen durchaus gleich / a ißgenommen daß die Blumen weiß / wie die andern geel ſeindt / Es waͤchſt in den obgemeldten Orten / wirdt aber vn⸗ D der tauſenden kaum eins mit weiſſen Blumen gefunden. Von den Namen deß Waldt⸗ hirſchens. a Waldthirſcheniſt biß daher nicht bekannt geweſen wie er bey den Alten genannt worden ſeye / ſo man aber die beſchreibung Cratzogonı Dioſcoridis, lib. 3. cap. 126. mit vnſerm Waldthirſchen fleiſſig eraminiert vnnd gegen dem ſelben conferirt / wirdt ſich augenſcheinlich befinden / daß es das wahre Cratæogonum der Alten iſt / ſintemal es mit allen Noten vnd Kennzeichen mit denſelbigen durchauß zit ſchlegt / derowegen wir es vor das Crareugonum behalten woͤllen / biß andere ein beſſers auff die Ban bringen werden / welches doch lange weil bedoͤrffen wirdt / Vnd ſollen derwe⸗ gen die jenigen fo dag Perlicanram oder den Floͤhepfeffer vor g£ Cratzogonum an Tag geben haben / hillich mit Ge poͤtt vnd Gelaͤchter abgefertigt werden/ dieweil nicht ein einiges Keñ⸗ zeichen daran gefunden wirdt / die mit dem C atzogono jr ſtimmen. Es wirdt von Dioſcoride Griech ſch genannt / Kegrzı3y ovov nd Kegraldvor, von Theophra lo Kegra.ov, vnd vor Hippocrate, TloAuzaprov vnd Horize# ateiniſch Cratzogonum, Cratzonum, vnnd von Thcophrafto Cr » tzum, von Hıppocraie, Poly.arpum vndPolyait m: Et⸗ liche vnſerer Kreutler nennens Altıinen ıyinancam ,9Nd die asdern Parietariam Flueitrem, wir habens von dem ge⸗ cobi Theodori Tabernemontanti / F meinen Teutſchen Namen Lateiniſch / Miliam ſyluaticum genannt, Engliſch / Wilde Comwheate. Teutſch / Waldt hirſchen wiees die Hirten vnd Schäffernennen; [Melam. pyrum luteum laufolium, CB, alterum neotericorum, Ad,primum, Thal.Parietaria Lipfenfium, Trag.fyl.2.Cluf, pan. Cratzogonon, Lob. Lugd, Sarureia lutea Dalech, Lugd.Hyllopusnemorenfis& lurea Lugd. Criſta, Cæſ.] Von der Natur | Kroffe] Wirckung vnd Ey⸗ genſchafft deß Waldthirſchens. (F S hat der Waldthirſchen ein ſcharpffen vnd raͤſen Ge, ſchmack / derwegen wirdt sr warm vnd trucken geſchett / biß in den vierdten Grad. Innerlicher gebrauch deß Waldt⸗ | hirfchens, K® ſeindt erliche (fpricht Diofcoridesant dem obangejo⸗ genen Ort) die Schriffelich hinderſich gelaſſen habeny Daß wann ein Fraw nach der reynigung Ihres Monatblu⸗ mens /alle Tagdreymaly viertzig Tag nach einander chefie benfchtäffer / / deß Waldthirſchſamens ein halbes quintlein mit fuͤnffloth Waſſers trincket / vnnd deſſelben gleichen der Man auch fo offt und viel wie das Weib vor dein Beylaͤger trincket / ſo ſol daruon ein Mannliche Frucht entpfangen werden. | e e Weitern gebrauch oder Kraͤfft und Tugendt / koͤnnen wir noch zur zeit nicht anzeigen / biß Daß wir dieſelbige durch den taͤglichen gebrauch beſſer erlernen. Das neun ond zwantzigſt Cap. Von dem Brandt. — Kornbrandt. ‚Veltilago ſecalina. — N N N \ 2 3 IS Der > = 3 * Saldr Clif llech, æſ n Or, ha => — — — — ngezo⸗ aben / atbl eheſie ntlein ed | hlaͤger angen en wir ch den E Dr m» Haberbrandt. Vſtilago auenacea. Be EESESERESBSSERBEFERE | ER Gerſtenbrandt. —* Er 5 BEN 183 Vſtilago hordacea. X anfahen in die Aehren zu wachſen / che daß fie auß den Graß ſcheyden herfuͤr ſ chlieffen / iſt allgereydt ſol⸗ che Plag fuͤrhanden / vnd gefchiehet am aller meyſten / wann die Sonn im Aprillen heiß fcheinet / vnd auff ſolche Hitz der⸗ Sonnen vnverſehene / gefchwinde Regen fallen / vnd wider, Er Brandt iſt eine Plag vnd verderbung Eh alles Getreyds / die fompr gemeiniglich im Sommer / wann die vnzeitige geährre Fruͤcht I Das Erſt Buch Son Kreutern vmb gaͤhe Sonnenhitz darauff ſolget/ auß ſolcher ſchnellen verenderung werden die verborgene / zarte Aehern derFrucht erhisiget / vnd fahen an in den gra ßechtigen Scheyden / ſin⸗ temal ſie noch tieff ligen / zu brennen vnd ſchwartz zu werden. So baldt nun die Aeher ſich herfuͤr thun/ feinde ſie gar ſchwart / alſo daß auch der Staubdarnenfleuher/undms, gen nimmermehr zur geſunden guten Frucht gerahten. Ich halt daruor / es hab Plinius ibd Ad. ap. 17. dieſen ſchaden vnd mangel angedeutet / da er ſchreibet / den / ehe daß die Aehern halb zeitig werden vnnd verſchwin⸗ den ohne Frucht / ſolches aber geſchicht nicht allein dem sa: bern / ſondern es widerfehret faft allen geaͤhrten Fruͤchten / vnd geſchicht ſolches im aller meyſten in denen Jahren inn welchen viel Milthauw fallen. Theophreſtu⸗ ſchreibet 8. hift, 10,08 Rubigo, Die Taubſucht / welches erlich.den Brandt nenneny den geährten Fruͤchten zu vollem Mon, fchein gerrang thue. Wer weiter dauon zu teilen begert / N) on zu 3 pn leſe Pliviut vnnd Theophrafum an den obgemeldten der Habern leidet ſcha⸗ 577 Bon ven YamendehiBrandte, EN Er Brandt heiſſet Grie chiſch bey dem Theoph rafto, TE ar, und Eersißn, sareinifch Kub go Robigo nebula vnnd Vſtilago. Srannäfifeh/ Bauslore. Englich / Blight vnnd Brantcorne Burne Zlehiniſch / Brabaͤn⸗ diſch vnd Hochtentſch / Brandt. Das Kornbrandt heiſſet Sateinifch/V Rilago feculina. Flehmiſch vnd Brabän diſch/ Rogghebrandt / Engliſch / Burnt Nie.) Bud Hochreufth Rockenbrandt oder Kornbrandt. Der Haberbrandt heiſſet Lateiniſch/ Vſtilago auenacen. Engtifch 7 Hauerblight. [Burn Dies.) Diehmiſch vnd Brabändifeh/Brandrvan Hauer. "Der Gerſtenbrande heiffer Sareinifch/ Viritago hordeacea. Englifch / Barlyblight Fleh miſch nnd Bra, baͤndiſch / Brandt van Gerften. | Von der Natur / Krafft / Wirckung / Eygen⸗ ſchafft und gebrauch deß Brandts S Er Brandt wirdt weder von Menſchen sum Artzeney / = noch dem Vieh zum Futter gebrauchet / iſt nirgendts zu gut dann dem Dich vnder zu ſtraͤuwen. Den Staub vondem Brandt brauchen die Maler / vnnd gibt eine ſchoͤne Rauchfarbe. Horatius gedencket dieſes Gewaͤchs deß Brandts vnd nennet es Rub ginem, lb. 1.carın daer al ſo ſpricht: nn | Necpeflilentem fentier Afıicum fæcunda vitis, Nec ſterilem ſeges rubiginem. =] Deßgleichen auch Virgilius Maro ı ‚Georg. Cum mala culmes effer-Rob igo. Das Dreyſſigſte Cap. \ \ Von dem Erdrfpunenfraut 0 Phalangio. "> x N 1. Erdffpinnenfraur. | aM Phalangium ramoſum. —— — HERR — —“ —— — —9 En 7, 2 N) —9 III = EI IN —8 =2 Reis D. Jacobi Theodor Tabernenmiontan! Es Erdefpinnenfraut Phalangium ge F RT — f ? Enannt / haben wit drey vnderſchiedtliche Ge⸗ IH. Erdtſpinnentraut. er i cchlecht / darzu auch das vierdte kommet / wel⸗ Phalangium Norbonenſe. N OT ches Marthiolusangezeigt / aber doch nicht be; | AR Bu ' = Mi Schrieben har. | Ä 1, Das erfte deß Erdtſpinnenkrauts / harein ſchmale / kleine Wurgel / die fich von Ihrem Haupt in etliche kleinere / lange Wuͤrtzlein außtheilet mit vielen kleinen Zafeln oder Haͤrlein behenckt / darauß wachfen breyre Schwertel oder Graßbletter die ſeindt von farben bleychgruͤn / zwiſchen den⸗ ſelbigen ſtoſſet ein run der Stengel herfuͤr / dreyer Spannen lang / der theilet ſich oben in etliche Nebenaͤſtlein auß / die ſich weit von einander ſcheiden / das eine hienauß vnd das ander dort hinauß / daran wachſen im Heuwmonat ſchoͤne / weiſſe / ſechsblaͤtige Bluͤnleim / ein jedes an feinem beſondern Stiel, Bgen / den Lilien ähnlich / doch ſeindt fie mie mehr Schnitten @ abgetheilet / gleich wie die Blumen der Affodillwurtz. Nach Ka denen kommen kleine Koͤpfflein oder Hänptlein den Boͤlle⸗ IMERE GEN 0; lein deß Seinfamens ähntich / weldye wann ie zeitig werden / 9000 a thun fie ſich anff/darinnen finder man ein ſchwartzen / breyt⸗ echtigen Samen dem Leinſamen aͤhnlich / außggenommen das er viel kleiner iſt / der wirdt im Augſtmonatzeitig. — — ———— ee — — — en N. Erdtſpinnenkraut. Phalangium nonramolum, EN EN ss \ > tun > EN N au : SUN all 3 —8 —R NÄHE „ —WX INN, (fr \ BIN 2 —— — —e— 8 —— — — — — TEE. Ze A —— — —— — — = — — I, Das dritte Geſchlecht iſt ein frembdes Gewaͤchf / hat viel kleiner / dicker Wuͤrtzlein von jhrem Haupt herauß wachſen / die Bletter ſeindt kleiner / dicker vnd ſchmaͤler dann die Bletter der Affodillwurtzel/ faſt den Blettern der Graß— näglein ähnlich / von farben Siechtgrün. Mitten sreifchen den Blettern ſtoſſen herfuͤr fuͤnff oder ſechs / bißweilen auch mehr bloſſer Stengel / anderhalb Spannen vnnd each gueileneiner Elen lang / mit Ihren Nebenäfttein die es nicht gegen einander/ fondern eines vber dem andern hat /Datak I vachfen im Brachmonar ſchoͤne / weiſſe / geſtirnnte Dim | ı lein / den Blumen der Affodillwurtz ähnlich / außgenoit, | men daß fie kleiner feindt / melche fo ſie verwelcken ſo kom men hernach dreyeckechtige Schoͤttlein / die werden weiß, | farb fo fie zeitig werden / darinnen finder man im Augſtmo⸗ hat den zeitigen / runtzelechtigen vnnd dreyeckechtigen Sa men. Diefes Gewaͤchß wird bey vns in den Luſtgaͤrten ge zielet / vnd muß wol vorder Winterfält verwahret werden) ſonſt verdirbt es vnd mag nicht auffgebracht werden. In der Prouint Franckreich / Languendock / deßgleichen in — Panien wächfer es haͤuffig von fich ſelbſt / dannenher oe auch erftlich der Samen von dem edlen Sperren Kerl Hal i Er ; ee u ——— J A I Diener zugeſchickt worden if. er Ma 11. Das Weyte Geſchlecht if dein jentgemeloren mit IV. Das vierdfe Gefchlecht har der nn 4 EB Ing DR BLMBIR: TEN as zweyte Samen durchauf gleich/ defglei K Matthiolus angezeiget / vnnd die Conterfeyt er 2 EEE E Blettern / Plumen vnnd Dam mmen daß dieſeidi. vnd nicht beſchrieben. Wie wol wir nu fleiſſig nach si HIN I, chen auch mie Den ARE u m r jeſes Gewaͤchß halben gehabt / haben wir es nie koͤnnen be MN gen iche mir Zafefn oder Haͤrlein behenckt ſeindt / vnnd daß diefe ! einen ve a u | In BE. | der Siengel ſich oben nit in Aeſtlein od Nebenzweiglein auß⸗ ———— ini —— NE: 1 ar theilet fondern die Blumen oben an feinem Stengel nach oe AR —— vermepnenda Ges Mat- | LER RE A ARE der ordnung erfcheinen/ gleich wie an der Affodillwurt zu ſe⸗ — — — 4 9 1 | Kr: { Jul 21 100 ui Ant H \ Al Ä ir * II j AB 4 IM) [ . —998 1 | KR 4 N [} y 110 Ki 1) l u KIRAE 235 1} ’ La} LIE HEIL I a IM aa Nr hal) ’ up} \ Bi n 1; 57 Kita KIEL } an N u um H 143 u a Tu OR I aD Kim, \ ! —— — — — — TE er — — J ke en ift. Dende Gefchlecht wachſen an den graßechtigen — ineran Xaa toll I: En al) ——— Elfaß vnnd hin vnnd wider geen ar — rg I — dem Gebirg am Rheinſtrom / erliche zielens andy in den | IN | Wwaihanen * 9 a Mt = tädhh! herauf er dann Grab wiſchen fen auch var es nicht daru Bl gemalt ſokom en weiß⸗ lugſtmmo⸗ gen Ge⸗ aͤrten g werden! n Inde n in Si | = nher vnß n Kent iſpanick ruͤhmytt n gegebin hfragens znnen be⸗ in rerum ; Mat- Bf — — 7 * I. Erdtſpinnentraut. Phalangium Matthioli, * —— — ⸗) Von den Namen der Erdtſpinnen⸗ kreuter. FS haben etliche das Moly Plinianum auf diefem Ge⸗ waͤchß machen wollen / fo hat es aber fein bollechtige noch ſchwartze Wurtzel / oder auch ſonſt ein einziges Kenn⸗ zeichen das ſich mit der beſchreibung dieſes Krauts Moly, wie es von Plinio vnnd andern beſchrieben worden / verglei⸗ chen wil / derwegen die jenigen angelauffen vnd erſtummet ſeyn / die es vor das Mohy erſtlich außgeben haben. So wir aber die Deſcription Nhalangij fleiſſig erwegen vnnd mir dies ſem erſten Gewaͤchß conferieren / fo. erſcheinet augenſchein⸗ D lich darauß / daß cs das Phalangium Dioſcoridis iſt / vnnd fol ung das nicht hindern / daß Dioſcorides deß Phalangij Bletter nicht beſchrieben oder derſelben nicht gedacht hat / ſintemal ſonſt alle andere Kennzeichen mit dieſem erſten Ge» waͤchß sufchlagen! Das Phalangıum aber wirdt yon Dio- fcoride vnd andern Griechiſch Para yyıo, Paraypinov vnnd Barayıms genannt. Lateiniſch / Phalangium, Phalangi- tium, Phalangices, vnd von Valerio Cordo, Liliago, Bor den andern Kreutlern aber wirdt es genannt / Crinagroflis vnnd Lilum gramineum, Italianiſch heiſſet es Phalangis oder Falangio. Engliſch / Spiderwoort.]) Vund Teutſch / Graß gilglein oder Graßlilglein / wir habens Erdtſpinnen⸗ kraut genannt / dieweil es wie Galenns bezeuget den Namen Phalangium daher bekommen hat / daß es dienlich iſt wider die Biſſz der Erdtſpinnen die man auch Phalangıa nennet. E 1. Phalangium ramofum maius, Ch. ramoſum, Lub.Do- do.Lugd. Phalangitis, Cord, in Dioſ. Gef, Phalangium, Cz{, Cam, in Marth. Moly Plinij, Dod.gal.Gef. II. Pha- langium non ramofam, CB. Dodo. Lob. mamıs, Cam. Liliago , Cord; Thal. Afphodelus Germanicus, Corci feholiafti. 111, Phalangium ramofum minus, vel folijs fiftulofis; CB. Crer& Salonenfis, Allitertium Cretz5ilo- nenfis, Ligd.Phalangijalterum genus, Cxf. Aſphodelus minor, Cluf, hifp, Dodo. (cur & Pfeudoa/phodelus ) Cam:cuietiam filtulofus. IV. Phalangium magau Nore, Das Erſt Buch Bon Kreutern. 579 F CB. Phalangium, Match. Caſt. Lugd. Phalangium Da- lechampij, Lugd. Phalangium maius, Geſnero. Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Ey⸗ ſchafft deß Erdtſpinnenkrauts. As Erdtſpinnenkraut hat ein ſchleymechrigen vnd wi⸗ X derwilliſchen Geſchmack / vnd iſt ſubtieler vnnd durch⸗ tringender Subſtantz / mit einer trucknenden Eygenſchafft⸗ vnd wirdt heutiges Tags nicht in der Arheneh gebraucht / ſin⸗ temal ſie noch vnbekannt ſeindt. Jannerlicher gebrauch deß Erdtſpin⸗ nenkrauts. G | | z y SH Erörfpinnenframs oder Graß gilgleinsbletter / Samen vnd Blumen / ſeind gut in Wein gerruncken/ wider der Scorpionen vnd Erdtſpinnen Stich vnnd Bil vnd vertreiben auch alfogeniiger pas Krimmen. Das ein vnd dreyſſigſt Cay. Von dem Lieſch oder Moß⸗ kolben. I. Keſchkolben Typha. 99— —— — Er Moßkolben oder Lieſchkolben Bat ein I: arofle gleychechtige Wurtzel mit vielen Gewer⸗ CE. san) ‚aleich wie die Kalmus oder rechte Acker⸗ wurß / Die iſt auch alſo mit vielen. Wuͤrtzlein behencft nd Hareberswerch in der Erden / iſt innwendig weiß vnnd Inch’ unes füllen Geſchmacks / fie ſtoͤſſet Jaͤhrlich neuwe Cec ii Augen "80 D: Tacobi Theodori Tabernemontani) A Augen oder Sproſſen von jhren Bewerben / darauß wach⸗· F At Dominus, diſcedite, ait, plauftrog, moramei fen lange Schwerdtbletter gleich dem Riedtgraß / aufge, nommen daß ſie viel breyter / lenger vnd außgeſpitzter ſeindt dann die Bletter deß Riedtgraß / vnnd ſeindt dreyeckechtig / ſonderlich wann ſie in jhr volllommen Gewaͤchs kommen / zwiſchen den Blettern waͤchſt ein gerader / runder / glatter Stengel / anzuſehen wie die groſſen Weyherbintzẽ / faſt eines Manns hoch / der iſt innwendig nicht hol / darauff waͤchſt im Heuwmonat vnnd Augſtmonat ein runder / braunſchwar⸗ zzer Kolben / von einer fanfften wollechtigen Bluͤht zuſam⸗ men geſetzt / welcher faſt einer Spannen lang vnd auch biß⸗ weilen eines Schuhes lang geſehen wirdt / vnnd eines Dau⸗ mens dick vnd bißweilen auch dicker / der endlich wie ein flock⸗ echtige zarte Wollen vom Windt dahin fleuhet. Solches Gewaͤchß iſt ſehr gemein / waͤchſt fuͤrnemlich in den Graͤben / B Weyhern / Suͤmpffen vnd Bruͤchen. * 1. Klein Waſſerkoͤlblein. Typha minor ſeu Typhula, * 11. Noch finder man ein Fleiner Geſchlecht diefes Ge, wächß/es harein friechende/mofechtige Wurtzel / die Bletter ſeindt klein vnd ſpitz / die Stengel ſeindt glatt wie die kleinen Wenherbinzen ohne Gleych / die werden nicht vber Elfen lang/ die Kuͤlblein feindt flein und ſchmal / hat ein jedes oben ein kleines Getreydtblaͤtlein / iſt ein wenig eingerollt / dieſes waͤchſt in der Obergraffſchafft Kahenelnbogen / in den auß⸗ gelauffenen Pfuͤtzen vnd Suͤmpffen / wirdt nicht allenthal⸗ E ben gefunden. a Don den Namen der Moß⸗ | kolben. D Er Moßtolben oder Keſchkolben / heiſt Griechiſch / N Ton. Lateiniſch / Typha oder Tipha, Typha paluſtris, Typha aquatica vnd Lacuſtris, Sceptrum wotionis, vnnd bey dem Ouidio Scirpus, dann er nennet Faftor. 6. die Ma» sch Storcas ſeu Mattas ſcirpeas, da er alſo ſpricht: Suſtulit, inplauſtro firpea Matta fuit. [Typha paluſtris maior, CB. Typha Match, Fuch, Lac) Lon,Lob. Caft, aquarica, Trag, Lugd. paluftris, Dodo, al. & poft. Cord. in Dioſ. Cæſ.] Italianiſch wirdt dr oßkolben Mazzaforde genannt. Hiſpaniſch / behordo, Bo- hordo und Iunco amacorocado. Frantzoͤſiſch / Maſſe de Ionc, m, * Mache , Marteau vnnd Rofean. Engliſch / Cattys tayle vnng Reede Maſe. Vngeriſch / Gyeken , vnnd der Kolben allein Baka oder Haporya. Boͤhmiſch / Palicky. Flehmiſch ynny Brabãndiſch / Liſchdodde / Donfen/ Dullen vnnd offen Hochteutſch / Ließ kolben / Narrenkolben / Moßkolben Mar, ſerkolben / Ließknoſpen / Weyertolben / Maurkolben vnd da, telkolben. [Englifch/Carsraie,]) 11. Das kleine Geſchlecht wird von den Kreutlern Ty- \G phidium vnd Typhula, oder Typha minor genannt, [Ty. pha minor, CB, Ad. Lugd.Lob.icon.miniıma, Cluf,pan, Italianiſch / Mazzafordaminore. Frantzoͤſiſch / Mafesperir, Englifch/ Lyttle Reede Maſe. Flehmiſch und Drabandifc cleyn Liſchdodde. Hochteutſch / Waſſerkoͤlblein vnnd ffein Veſchknoſpen. Von der Natur /Krafft / Wirckung vnd Ey⸗ ſchafft deß Moßkolbens. | HS wirdt der Waflerfolben oder Moßtolben heuriget Tages wiewol es ein gemein Gewaͤchs vnd jedermenni, glich bekannt iſt / gar nicht in der Artzeney gebrauchet / doch hat es eine mittelmaͤſſige Natur vnd Eygenſchafft. Hl Eufferlicher gebrauch deß Moß⸗ kolbens. “ oo. Moßkolben mit gewaͤſchnem Schmweinenfchmals temperiert vnd vbergelegt / fol ein gute heylfame Artze ney ſeyn / den Brandt vom Feuwer zu heylen / mie Diolcoti- ‚deslib. 3.c. 120. bezeuget. Weiter iſt vns von ſeinen Kraͤf⸗ ten vnd Tugenden nichts bewuſt. Die Bletter dieſes Gewaͤchs werden zu den Fugen in den Schiffen gebraucht / daß fein Waller dareyn kommen mag. Es brauchen auch die Bender vnnd Kieffer die gemeldten Bletter zu den Faßboͤdemen vnd Fugen / dieſelbigen damit zu ſtopffen vnnd zu verſehen daß der Wein oder Bier nicht durchtringe / zu welcher arbeyt ſie dann faſt dienlich ſeindt / fie nemmen aber gemeiniglich die Bletter die nicht Kolben I tragen vnnd noch jung ſeindt / die nennen fie Knoſpen vnnd K Lieſſen / fintemal die Alten zu grob / zu dick vnnd zu rauhe eindt. Sonſt machet man auch auß den Keſchkolbenblettern Nasen vordie Beth vnd in die Gemach / vnd die Stockfiſch Platteißlein vnd andere ding dansit eynzumachen. Auß den moſechtigen Kolben aber macher man innerli chen Orten Beth vnnd Küffen / fürnemlich aber im Augfb monat wann fir fehwarg werden vnnd anfahen hinweg ju fliehen. | Das zwey vnd dreyſſigſt Kap. Von den Sgelsfnofpen. Idas fladert vnnd kreucht mie feiner Wurzelihftt vnnd her im Erdfreich / gewinnt viel Zaſeln vnd fleine/ haarechtige / ſchwarze Wuͤrtzlein / darauf wach⸗ fen ſcharpffe / lange / ſpitzige und ſchneidende Bletter / deren je⸗ des durchauß in d mitten ein eckechtige Ripp hat / alſo daß es dreyeckechtig wirdt wie ein dreyeckechtig Schwerdt —*— ein TON Schwertelfraut Igelsknoſpen genannt) [I (7 Nr , nd in] nd )ei⸗ tit. kin iges ini, oc talk 14:19) Oti- af den nag. dten mit richt udt / [ben nnd uhe tern iſch etli⸗ af giu ut / hin ein die 17) 14 vie ob x = — — — — — Das Erſte Buch / Don Kreutern. I. Igelstnoſpen. Sparganium 1, —— EN —S 11. Igelsknoſpen. Spargan ium alterum. van ERNTYA N N) DE: ER N N —— N en Sn — 8 * W⸗ 9 — 38 N NN AN DIR — „0053 IBAN RUHT, EN 8X PS 7 ERÖRNZZ —V—— * jr * RMwnn ESTER TR — I \ F in etliche Nebenzweiglein / vnnd waͤchſt vnder einem jeden Aeſtlein oder Zweiglein / ein kleines Schwertelblat herauß / die gemelten Aeſtlein bringe runde / bley chgruͤne knoͤpff in der groͤſſe einer kleinen Baumnuß / die blühen mir ſehr kleinen weiſſen Faͤſelein / die werden im Heuwmonat zu ſtachlechti⸗ gen Koͤlblein / anzuſehen wie die Heime Igel / darinn iſt der Samen. Dieſes waͤchſt an den Waſfergeſtaden / auch in den Waſſern / Bruͤchen vnnd Suͤmpffen / deßgleichen auff den naſſen Wieſen vnd den alten Waffern vom außlauffen ⸗ den Rhein hin vnd wider an dem Rheinſtrom. 11. Doch finder man ein ander Geſchlecht deß Igels⸗ knoſpen / das iſt mit der Wurgeln dem jetztgemeldten gleich / der Stiel iſt glat ohn Nebenzweiglein / der Schwertelbletter ſeindt weniger / vber der mitten deß Stengels gewinnet es runde Blumen ein vber der andern den Stengeln hinauff / G die ſeindt nicht ſo ſtachelechtig wann fie verbluͤhen wie die er⸗ ſten. Dieſes waͤchſt gleichwol in den obgemeldten Orten / wirdt aber ſelten gefunden / doch finder mans mehr im Her⸗ zogthumb Gellern vnnd den Niverfanden dann in Ober teutſchlandt. | / Don den Namen dep Igels⸗ fnofpen, SE Igelsknoſpen wird Griechiſch von Diofcotide ge⸗ e nannt / Zrapyavı , ZigiduorvNNd BoAC- , vnnd von Theophrafto, Byroa®-. Cateiniſch / Sparganium, Xiphi- dium vnnd Bolus. Von den Kreutlern wirdt es genannt Butomus Theophraſti vnud Gladiolus paluſtris Arabiſch heiſſet es bey dem Serap. lib. ſimp.c. 189. Sofarheramon, vnd wirdt auch geleſen Saharferamon. Italianiſch wirdt es ge⸗ nannt Sarganio. Boͤhmiſch / Sſpargan. Flehmiſch vnnd Brabaͤndiſch / Warerlifch vnnd Candelaers. Engliſch/ Burre Reede. Hochteutſch / Schwertelriedt / Igelsknoſpẽ⸗ Degenkraut / Keſchriedt / Leuſchriedt vnnd Leuſchen. Das ein Dolchen / von farben Liecht oder Schweitergruͤn / zwi⸗ erſte Geſchlecht wirde auch von dem erſten zum vnderſcheidt ſchen den Schwertblettern ſtoſſen runde / glatte Stengel genenner/ Sparganium ramolum , vnd das weyte Sparga- herfuͤr / an der alb Elen hoch vnnd hoͤher / die theilen ſich oben — niumnonramofam. AmatusLufitanus oder vielmehr A- matus non Amandus hat faͤlſchlich das Wandtlaͤußkraut Spathula fœtida vnnd Xytis genannt / Sparganium verdol⸗ metſchet. [I. Sparganium ramofum, CB. Sparganion, Trag, Marth, Ang, Gef. cat, Cord. in Diof. Luc. Tur. Ad. Lob. Cef. Caft. Cam. Carex , Lon. Butomon ‚Dodo. gal. Ruellio, Gef. in car, Platanaria, Dodo. Thal, Calamogro- ftis 2, Lugd. Phleosfemina, Lugde II. Sparganium non ramofum ‚CB.alterum, Lob. Caf, Lugd. Plaranarıa alce . 7!a»Dodoneo. Von der Natur Krafft / Wirkung / vnd Eys genſchafft deß Igelsknoſpen. Dſchafft / wie ſolchs auß dem Geſchmack mag abgenom⸗ men werden. Es wirdt heutiges Tages wenig von vnſern Practicanten gebraucht / ſintemal ſie es den mehrentheil nit kennen. | | Innerlicher gebrauch der Igels⸗ noſpen. SR Wurtzel vnnd der Samen von Igelsknoſpen zu wider der gifftigen Thier bills- | K Eufferlicher gebrauch der Igelsknoſpen. SM Gelstnoſpenwurzel mit Wechholter in Eſſig geſotten / N ——— Sad vnd die durchgeſiegene Bruͤhe warm dundt gehal⸗ en ſillet das ſchmertzliche Zahnwehthum. Gemeldte Wurtzel mit gemeiner Gartenſpicanarden vñ Wechholter / jedes gleich viel zn Pultier geſtoſſeñ vnnd mir 1 Puluer geſtoſſen vnnd mit Wein getruncken / dienen ein zu einem Pflaſter geforten/ vertreibet die waſſerechtige Geſchwulſt der Schenekel / auff ein Tuch geftrichen vnnd warm vbergelegt / iſt ein ſehr gute Artzeney in der anfahen⸗ den Waſſerſucht. Cce iij Das Gelsknoſpen hat ein trucknende Natur vnnd Eygen⸗ 4 hi ı H I IH El I A Na N N N Ra N I Wie # 1} ik u al 12 4 —5 jr f In I 5 1 ee 11) ; u I el N — i | It mn 2 Hill im % 3 1 N I) — J 00 ——— I | 9 I A il I, 11a IN 4a, IN Ai N I iR y | I | nm NR = al aı IhiN Kr Ih 11a 4 ü 1A F 14" 108 \ lit In N ua m HE: Ran BE ii h J ! 1 a 94 ah Ati 1 BAR} ln 4 ; N h hit) + *1 FO al na TE 2 nt —9— 1 Ih | 1 N 1 |! A ee Di \ı E J J — —— De — — ——— * — um — — m — — —— tü— — — — —— — — — = — m — - - == an — — ——— — Bere —— = — — — = E = s = * — — == = — — — — — m re 7 R = — — en —— * * — — — — — — — = _ — — — — = — Fer == = 7 — — — 582 A Auer F Das drey vnd dreyſſigſte Cap DR Von den Papyerriedt | Egyptiſch Papeyerriedt. Papytus — NN SION 9 SIR A "27779 RZ N \ N 9 u —* — 4 9 N — RX J — 5/v NAH i UN — 1 I \M I W/N 2, = INS [0 2, F SEN “ ID EN — 9 EN x & “ AUUN DD, N ; zZ N IK, ) 28 \ F Tofcorides lıb. x. cap. 94; gedeucket deß Pa⸗ pyerriedts / vnd zeiget an ſeinen gebrauch in der Artze⸗ ney / aber die form vnd geſtalt beſchreibet er gar nicht / als eines bekannten Gewaͤchs zu ſeiner zeit / da man vor⸗ IK; seit biß auff vns iſt es ſo vnbekannt worden / daß man ſchier gar nicht gewuſt was es vor ein Gewaͤchß geweſen ſeye / biß vor kurtzen Jahren der hochberuͤhmbte Mitthias Lobelius Fuͤrſtlicher Vraniſcher Medieus daſſelbe widerumb befanr gemacht / der es auß dem herrlichen vnnd weitberuͤhmbten Luſtgarten zu bilis in Italien mit ſich in diefe Sand gebracht / vnd ſolches / wie hierbey verzeichnete Figur angezeiget / abreiſ⸗ E Hl: \ fen hat laſſen / welches wir billich jhme höchlich zu dancken haben / daß erdiefes und mehrandere frembde Gewaͤchs an . Tag gegeben vnnd ons befannt hat gemacht / ſintemal wie auch zuuor gemelderdiefes Gewaͤchs gar in abgang vnnd vergeß bey uns kommen iſt / vnd man num viel Jahr her das Schreibpapeyer auß altem leinin Tuch gemacht / welchs das gemeldte Egyptiſch Papeyerriedt hat muͤſſen vertretten. E Das Papeyerriedr aber / wie es Lobelius beſchreibet / hat viel J langer / glatter / glantzender / auffrechter Stengel / von ſechs J— oder ſieben gemeiner Elen hoch / daran gar feine Bietter a. feindt dann onden von der Wurgel/die feind onbgefchlagen u gleich wie die Bletter der Cyperwurs oder def Siehfnofpen/ Die Wurgeln feindt jafechtig wie die Wurtzeln deß Rohrs Fu oder Riedts / oben gewinnen die Stengelfehr fchöne Blu⸗ | mæen / in der runde gleich einem fchönen Krantz / ſehr dick und gleich mit Aehren beſetzt / mit vorgehenden Spitzlein oder Puͤnektlein zuſammen getrungen gleich wie die Blumen deß D.Jacobi Theodori Taberne montani/ D zeiten das Schreibpapyer außgemacht hat / aber nach feiner F Ferulkrauts / vnd nit außgeſpreytet wie an der Cyperwurtz vnden an dem Haupt der Blumen ſeindt ſie gerings herum mit artigen Blettern vmbgeben / die ſeindt viel fleiner dam die vnderſten / gleich wie an der Cyperwurtz / ſo viel Lobelius von dem Egyptiſchen Papeyerriedt. Weiter wiſſen wir von dieſem Gewaͤchs nicht su ſchreiben / ſintemal wir es nie geſe hen / woͤllen doch feine Damen vnnd den gebrauch zur Nehe ney auß Diofcorideangigen. VWon den Namen deß Egyptiſchen Papeyerriedts. Gate Sanprifch Papeyerriedt heiſſet Griechiſch trar G. Lateiniſch / Papyros, PapyrusNitocica, Papyrus Aecegypuavnd Charracea. Italianiſch vnd Hifvanifch/pa. © pyro. Engliſch / Paperreede. Flehmiſch vnd Brabaͤndiſch / Papirriet van de Nyl / vnnd Papirriet van Egypten, Es wirdt auch bey den Authoren Lateiniſch / Papyrum ın neu- trogeneregelefen, | PapyıusSyrıaca, CB, Nilorica, Ad. Lob, icon. AegyptiaPenz, Lugd.Papyras,Cifalpino.) Bondem imerlichen vnd eufferlichen Ge⸗ brauch. deß Egyptiſchen Papeyer⸗ riedts. X Papeyerriedt (ſpricht Diofeorides) damanvor, zeiten dz Schreibpapyr außgemacht hat / iſt jederman wol befannt/ vnd hat einen ſonderlichen nutz in der Argeneye die Fiſtulen zu eroͤffnen / man nimbt die Papyrriedt wann eg noch friſch vnd feucht iſt / wickelt das in ein leinin Tuͤchlein biß daß es duͤrr wirdt / ſo wirdt es ſchmal daß es in die Fiſtel mag gethan werden / wann es nun darinn gethan wirdt vnd feucht worden iſt / ſo quillet es auff und wirdt dick / vnnd eroͤff⸗ net als dann die Fiſtel vnd machet ſie weit. Die Wurtzel deß Egyptiſchen Papyrriedts / hat auch ei⸗ ne Krafft zu nehren vnd führung zu geben / derwegen fäuwe die Egyptier dieſelbig vnd ſaugen den Safft dauon auß / vñ werffen darnach das gekaͤuwet widerumb hinweg. Es brauchen auch die Egyptier die gemeldte Wurtzel an ſtatt deß Holtzes zubrennen. Die Aeſch aber deß verbrann⸗ sen Papyrriedts wehret vnnd heylet die vmb ſich freſſende Schaͤden an allen orten def Leibs / fie ſeyen wo fit pollen/ ſonderlich aber im Mundt / aber beſſer iſt dag ſchreib Papyt / das auß dieſem Papyrriedt gemacht wirdt, I Das vier vnd dreyſſigſt Kap. Von dem Kamelenheuwe. | Weweil wiran die Bintzen vnd Graßkreuter Rerahten ſeindt / haben wir nicht vnderlaſſen woͤl⸗ ⸗E en / etwas von dem lieblichen vnd wolriechenden IR, Kamelenheumo zu ſchreiben / vnnd den andern Graßgeſchlechtern vnnd Bingenfreutern daſſelbig zuzuge⸗ fellen. Es hat das Kamelenheum ein kleine / zaſechtige Wur⸗ tzel / darauß wachſen lange / außgeſpitzte Bintzenbletter die K ſeindt ſteiff vnnd vndenher dick wie die Waſſerbintzen mie den leibfarben Blumen / allein daß ſie etwas duͤnner ſeindt vnd kuͤrtzer / wann ſie duͤrr werden / ſo werden ſie fahlb oder rotgeel / zwiſchen den Blettern wachſen runde Stengel her⸗ fuͤr faſt eines Schuchs lang / am obern theil derſelbigen hat es kleine / geaͤhrte / wollechtige Bluͤmlein / die wachſen zwiſchẽ kleinen Blaͤtlein herauß den Stengel hinauff biß zum ende. Dieſes gantze Gewaͤchs hat ein lieblichen / wolriechenden Geruch wie ein Roſe mit einem anmuͤtigen Wuͤrtz oder Specereyechtigen Geruch vermiſchet. Es waͤchſt in Ara⸗ | bien vnd Kr mb m iu on fr Rh Mus tus Pa- Us d. | or⸗ tan eye es in / ſtel nd ͤſſ⸗ ei⸗ wẽ vñ am im 108 en / yr / Ale fl d 2 e⸗ r ie it f ) 5 c m u TE —— — — — > Das Erſte Buch / Don Kreutern Camelenheuw. Schœnanthum. —— 2 — —— > L : — — J —— — Lu 2 bien vnnd in der Landtſchafft Arabie Nabathæa genannt) vnd iſt daſſelbig das beſte. Nach diefem behelt das den vor⸗ zug / welches auch anderswo in Arabien waͤchſet vnnd von etlichen Babyloniſch Kamelenheuw genannt wirde. Das aller vntuͤchtigſt iſt das in Affrica waͤchſet. Das allerbeſte das zuerwehlen iſt / ſol Feuwerrot ſeyn / mit vielen Blumen wol beſetzt / duͤnn / ſubtiel vnd Purpurrot wann es zertheilet wirdt / wann es zerbrochen wirdt / daß es ein lieblichen Ge⸗ ruch von ſich gebe wie die Roſen / ſcharpff / vnd zanger an dem Geſchmack / raͤß vnnd beiſſend auff der Zungen mit einem fuͤnckeln oder brennen. Man hat lange zeit nur allein die Wurtzeln mit den ſtopf⸗ feln zu vns in dieſe Land gebracht / dann in denen obgemeld⸗ ten Landtſchafften da es von ſich ſelbſt auff den Feldern vnd außgetruckneten Pfuͤlen wächfer/ hat es ein groſſe menge der Camelen wie bey vns die Hirtzen / die freſſen die Blumen mit dem obern theil als das zaͤrteſt vnd liebli chſt hinweg / das wirdt als dann mit den Wurtzeln außgeropfft vnd von dan⸗ nen gen Alkeyer vnd Alexandriam in Eghpten gefuͤhret / vñ vmbein gering Gelt verkauffet / welches hernachmals von Alexandria gen Venedig vnd fortan in andere Staͤtt Eu- ropæ gefuͤhret wirdt. Wiewol wir num lange zeit allein die: Stopffeln mit den Wurgeln gebraucht vnnd vns damitbe, gnügen muͤſſen laſſen / fo haben wir doc) Gott lob nun auch durch erlicher Mearerialiften fleiß die Blumen befommenf E welche nicht allein befonders zu vns gebracht werden / fon dern auch das ganze Gewaͤchs mit den Blumen, Die Bl men aber werden inn Jahrs frift alsdas ſubtieleſt theil vn⸗ kraͤfftig / vnd wann fie zwey Jahr alt werden / ſeindt ſie vn⸗ ruͤchtig vnd gar kein nuͤtz mehr / das Stro aber oder die ſtopf⸗ feln mögen zehen Jahr lang bey guten Kraͤfften erhalten werden. Von den Namen deß Camelenhews. As Camelenheuw wirdt gemeiniglich von den Grie⸗ = chen Exgeivos genannt / wiewol nun ale Bintzenge⸗ F fchlecht auch alfo genennet werden / fo it doch das Carmelen, 'G 533 heuw als das aller fuͤrtreffuichſte vnder allen Gefchischten von den Griechen mir dem gemeldten Namen geehret wor⸗ den / dann wo ſie in jhren Schrifften deß gemelten Namens in den Artzeneyen gedencken ohn weitern zuſatz/ ſo meinen fie das Camelenheuw / cs werde gleich die Bluͤmen die von ihnen Zxairos arhas, oder die Wurgein/ oder aber die Haͤlmer oder Stopffeln begert / Weiln dann wir ſo viel Jahr in Eur- ropa der Blumen dieſes Krauts gemangelt / die furnemlich von den Alten gebraucht worden / vnd wıran deren ſtatt die Stopffeln mit den Wurgefn haben muͤſſen gebrauchen 7 fo iſt auß den zweyen Sriechifchen Wörtern Zyoivos &rdos , ein einziges Wort gemacht / vnnd das gange Gewaͤchs deß Camelenheuws von den Griechen Exoivadev, oder wie A- ctuarius hat / Zoivardos, genanntivorden, Sonſt wirdt er auch mit einem zuſatz von den Griechen Exolvos a fwuarınde von ſeines lieblichen Geruchs wegen/ond Sxoivog Mupeduxog, genannt / ſintemal er in die wolriechende Salben iſt gebrau⸗ chet worden. Hippoctates nennet jhnen in libris de morbis muliebribus, Zysivov ndvoror, Zxaivor svoswov nd kunden. Das Camelenhenw foin Arabien wächft/ wird aud) von Diotcoride Tevyizs, genannt. Lateiniſch / Teuchtis ſonſt heiſſet das Camelen heuw Latemiſch / Iuncas odoratas, von Aurelio Celſo, luncus rotundus, vnd von andern luncus a- romaticus, vnd Schœnanthum, von Marco Vatrones gut‘ nanthum, wie auch die gemeinen Artzet vnnd die Aporecker ihnen nennen / von Alexandıo Benedicto, Sysauchain vnd Schinantham, von den gemeinen Artzten Feerum Ca= melorum, Stramen Cameloram, Paltus oder Paſtura Ca- melorum, vnd Palea Camelorum. [innens rotundusaro- maticus, C. B, luscas, Diol. Galen:: Suauis, Hippocsın odoratus, Plium. Hermolao, Kucllio, Matth. Turn. Lac. Ad.Lob, Cluf. Cæſ. Catt. Lugd, rotundus, Celic; :otun- dusodoratus, Mat ello, Amaco, Cornaro; Sch@nän:uu, Actio, Aeginetz, Olibaſio, Meluco, Manardo, Leon, (cui & Cyperus totundus) Camer. cu: & luncusHoridus.$ qui nanthum Varroni, Anguil. Schenus& luncus odoracus teres actotundus Cordon Diof, & hiftoria.] Bon dem Serapionelib, fimp. c.19, wirdts adcher genannt auff Ara, biſch / von Andrea Bellunenfe, adadkır vnnd aidadkır, von Michaele de Capelia, Adheber, von dem Haliabbate, Adhe- charum vnd Adınchari, von dem Glollographo Auicennz, I Alſefeni vnd Atıtir, beyandern Alkhir , Fecabrion vnd Fecshr- kım. Italianiſch heiſſet 8 Ginuco odorato, Squinantho, Para dı Camslo vnd Schinantho. Hiſpaniſch / Paya delz Mequa, Paia de Mecha Payade Chamzllios vñ Payade Chamiliho.Srangöfifchr Pafture de Chameau, Squinanta , vnnd Paiflure de Chameaaix. Polniſch / Squinant. Behmifch/ Syrbiiwonne, Sich, miſch vnd Brabaͤndiſch Kemelshoy und Candistifchhoy. LEnglifch Camelshay.] Hochreutfch/ Cameelsheuw / Ca⸗ meelſtro vnnd Candiſchhew / etliche nennen es auch Squi⸗ nanth. Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Ey⸗ genſchafft deß Cameelheuws. | ar Camelenhenw hareine Krafft zu waͤrmen / mit einer ſanfften Aſtriction oder zuſammenziehung vund einer ſuͤbtielen Subſtanz. Man gebraucher die Wurtzein / Hal⸗ men oder Stopffeln vnd Blumen in der Artzeney / die Wur⸗ zeln ſeindt ein wenig herber vnd ztehen mehr zuſammen dan K die Blumen vnd die Halmen. Innerlicher gebrauch des Car melenheuws. | DI Blumen deß Camelenheuws feindr gut getruncken wider das Blutſpeyen / vnnd wider den ſchmertzen deß Magens/dergeber vnd der Nieren. Wider den widerwillen deß Magens und dag erbrechen: Nimb Camelenhewwurtzeln oder feine Haͤlmer j loth / Pfef⸗ ferkoͤrner ein halb loth / ſtoß zu einem ſubtilen Puluer / vñ gib Cec iii davon RER, * ne * — — en u 20 BAHEFURDERENEIEN: SPS —— — — — — — | — — — — — — — — FRE ——— r Se er — — — — | ! iv NEM) An all ach it Hill R Kr { 9 —4 4 a | 4 iR zun Be Fl) “ un vl — v —4 „ aut | — Ita 9 u } ji = all a |) 1 Dal En i IE ESM (3 HR I 17 BER: « 11455 | y Ei } \ F Er { ee 584 S Dacobi Theodor Tabern montan/ A davon ein quintlein ſchwer / Morgens vnd Abends mit war⸗ Fklein genug ſein / als dann ſchlage ſie durch ein haͤrin Ship — — — — — J —— — ——— — ER Fe a & = EEE — — men Wein / jedesmal oviel zu trincken. Camelenheuw vor ſich ſelbſt gepuͤluert vndj. quintlein o⸗ Dir anderhalbs darvon mir einem Zuͤncklin Weins zertrie⸗ ben vnd warm getruncken / vertreibt den Kluyen oder Heſch⸗ gen / von Kälte vervrſachet / vnnd ſtaͤrcker auch alſo genuͤtzet den bloͤden Magen. Oder nimb Camelenheuw mit den Wurgeln vier loth / der euſſerſten Rinden von den Welſchen Pimpernuͤßlein ij. loth. Zerſchneide das Camelenheuw kleim / vermiſchs mit den Pifcatienrinden / thue dieſe beyde in eine Kannte ſchuͤtte daruͤber ein maß Weins / verlutier die Kannte wol mit ei⸗ nem Rockenteyg vmb ven Ranfft / daß nichts außriechen mag / ſetze darnach die Kante inn ein Keſſel mir fiedenden B Waffer/vnd laß auff die vier Stunden ſieden in ſtaͤter Hitz / darnach thue es herauß / laß kalt werden / vnd ſeihe es durch ein Tuch / vnd gib davon Morgens vnd Abends / jedesmal vier vntzen warm zu trincken. Camelenheuw zu Puluer geſtoſſen vnd j. quintlein oder anderhalb mit ſuͤrnem Wein zertrieben vnnd warm getrun⸗ cken / vertreibet die auffblehungen deß Leibs. Camelenheuw in Puluer oder Getraͤncken gebrauchet / iſt ein edle Artzeney die bloͤde / ſchwache Leber zu ſtaͤrcken / die⸗ ſalbe zu eroͤffnen vnd vor aller zerſtoͤhrung vnd Faͤulnuß zu verhuͤten. ⸗— Wider den ſchmertzen der Leber von windigen Bläften versrfacher: Nimb Camelenhenm iij. quintlein / Galgan / Zitwan / jedes ein halb loth / Indianiſche Spicanarden an⸗ derhalb quintlein / Raͤglein / Muſchatnuͤß / jedes cin quintl. C Stoffe alle gemeldte ſtuͤck zu einem reynen Puluer / vñ mad) lein / was durchlaufft im Sieblein das theil in ſechs gleiche theil ab / und behalt ein jedes beſonder / dag grobe aber daß im Sieblein blieben vnd nicht durchgangen iſt das thue in cin Kaͤnntlein / vnnd ſchuͤtte darůber xvf vntzen gues Wem⸗ ſtelle das Kaͤnntlin in ein Pfannen mit Waſſer / laſſe escın viertheil ſtundt dariñen ſieden / darnach ſtells hin ober Nacht deß Morgens ſeye es ab durch ein Tüchtein/nimbdarvon j; vntzen wol gewaͤgen / zertreib eines von den ſechs Puͤluerlen darinnen / vnnd laſſe es die Weibsperſon trincken fowarı als ſie es leiden kan deß Abends wann fie zu Beth gehn win/ vnd ſolches ſechs Abendt nacheinander / biß fie die obgemeld sen ſechs Puͤluerlein gar verbraucht hat / fo wirft du ein gute huͤlff fehen- F | Camelenheuw zn einem fübrielen Puluer geffoffen / vnd G eins quintleins ſchwer mit einem guten weiſſen Wein vorm, mit viij. loth wolverſcheumptem Honig ein Latwergen dar⸗ auß / vnnd nimb allen Morgen nuͤchtern ij. Stunden vorm Morgeneſſen / deßgleichen auch vor dem Nachteſſen / jedes, mal ij. loth darvon / du wirft bald gute beſſerung befinden, Oder nimb ij. vntzen Camelenheuws / ſchneide die klein / vnd thue die in ein Kannte / ſchuͤtte daruͤber xlviij. vntzen waſ⸗ ſers oder Weins / je nach gelegenheit der ſachen / verlutier die Kannte vnd laß zum wenigſten zwo Stunden in einem Keſ⸗ ſel mit Waſſer ſieden / vnnd wann es kalt worden iſt / ſo ſeihe es durch / vnd gib dem Krancken allen Morgen iij. oder vier vntzen warm davon zutrincken. Gemeldter Tranck dienet auch wider den ſchmertzen im Leibe / wider die erhartung deß Miltzes / eroͤffnet die verſtopffung der Leber treibt den Waſ⸗ ſerſuͤchtigen Harn / vertreibet die Harnwinde vnd das troͤpf⸗ D lingen harnen / fuͤrdert den Weibern die gebuͤrliche Monat⸗ blumen / vnd dienet wider die erhartung deß Miltzes. Ein Tranck auß der ganzen Subftang deß Camelen⸗ hews bereytet / wie man den auß der wurtzel China zu ſieden vnd zu machen pflegt / wie an ſeinem Ort von der China wei⸗ serer bericht geſchehen fol / vnnd denfelben ordenlich dreyſſig oder viertzig Tag nacheinander getruncken / neben gebuͤrli⸗ chen Purgatzen / heylet die boͤſe Frantzoſen Kranckheit vom grund herauß / vñ verbeſſert die vergiffte Contagion derſelbẽ. Den verſtandenen Weiblichen Monatfluß ſaͤnfftiglich zu fuͤrdern vnd wider zubringen: Rimb Camelenheuw drit⸗ halb loth/ Ferberroͤtwurtzel anderhalb loth / Mutterzimmat 3. toth/ Candiſchen Diptam iij. quintlein / Muſchatenbluͤht juintlein / Saffran ein halbs quintlein. Alle obgemeldte ſtuůck ſchneide klein / thue ſie in eine Kanntt / die verlutier wol/ vnd laß vier Stunden lang alſo in einem Keſſel mit Waſſer ſieden / darnach wann eg kalt worden iſt / fo feihe den Tranck durch ein Tuch / vnd gibe der breſthafftigen Perſonen allen — ſchet und getruncken / treibet den verſtandenen Harn. Wider den Blaſenſtein macht man ein Föftlich Muluer / denfelben außzutreiben vnd zu zermalen / welches offtermls an jungen vnd alten erfahren iſt / wann der Stein nodynick oben erhartet wie ein Wacken / dann wo das geſchehen iſt/ hilfft feine Argeney mehr vnder der Sonnen die Ihnen bre⸗ chen oder außtreiben kan / er were dann ſo klein daßernon durch den Blafenzipffelgang fommen moͤchte: Nimb Ca, melenheuw drey loth/Stechas Blumen ij. loth / bereytet und auffgetrucknet Bocksblut / Juͤdenſtein / jedes ein loth / ma che alle gemeldte ſtuͤck zu einem reynen Puluer / behalte cs inci, nem Schaͤchtelein / davon nimb allen Morgen vnd Abem j. quintlein / biß das Puluer gar verbraucht wirdt / iſt er aber mit einer Wackenhaͤrtigkeit vberzogen / ſo kan nichts mehr helffen dann die Handtwirckung mie den ſchnidt / derivegen wil ich menniglic) gewarnet haben/daß fie fich vor denen huͤ⸗ ren / die vber ſolches verſuchen die Leuthe lang vergeblich mit —— Zahnbrechergeſchwetz auffhalten vnd win Wider den ſchmertzen der Nieren / vnd der Blaſen / ein Experiment / ſtoſſe Camelenheuw zu einem fübtiefen Puluer vnd gib auff einmal drey quintl. mir Wein zertrieben warm zutrincken. | R | Camelenheuw zu Puluer geftoffen vnd j. quintlein ode anderhalbs mit Wein getruncken fo warm als es aefchehen fan / vertreibet das reiſſen vnd ſchmertzen fo den Weibern nach der Geburt im Kindtbeth zukommen pflegt / fo ſie diſen Tranck Morgens vnd Abendts gebrauchen / vnd darneben Camelenheuw in Waſſer ſieden vnd ein Sendenbad darauf machen daß ſie alſo bald ſie den Tranck gerruticken zum wenigſten ein Stundt oder anderhalb dareyn mögen ſiten. Wider das Mutterkrimmen es komme woher es woͤle Nimb Camelenheuw anderhalb loth / Indianiſche Spica⸗ nardeniij.quinelin, Schneide dieſe ſtuͤck klein / thue ſie in ein Kaͤnntlin / ſchuͤtte dariiber Chamillenblumenwaſſer / Mer, ctramwaſſer / jedes ix. vntzen / verlutier das Kaͤnntlein / vnnd ſtells in ein Pfann oder Keſſelein mit Waſſer / vnd laſſe es zum aller wenigſten ein Stundt ſieden / dann hebs herauß / laſſe es kalt werden / vnd ſeihe es ab durch ein Tuch / amd trinck darvon allen Morgen vnd Abendt / jedesmal fuͤnff loth. Man machet auch ein herrlich Speiß oder Trinckwaſſer von dem Camelenheuw in vielen ſchwachheiten vnnd gebre⸗ chen an ſtatt deß Weins oder andern gemeinen Trancks nach notturfft den Durſt zu leſchen zutrincken: Man nimbt K gutes frifches Camelenheuw ein loth / ſchneidet das klein / thuts in ein Kannt / ſchuͤttet daruͤber anderhalb maß oder ij. His Hy HE e | EN! Morgen vnd Abendt / jedesmal zum wenigſten drey vng dm maß frifch Brunnenwaſſers / verlutiert die Kannte wol zu / IBURG von warm zır frincken. vnd laſſet es vier Stundenin einem Keſſel mie Waffer ſie⸗ ii ! Fiat Oder nimb Camelenhew ein halb loth / Mutterzimmat / den / vnnd wann es vber Nacht geſtanden / ſeihet mans deß AB Betonienkraut / Veielwurtz / Zimmatrinden / Raͤrdenſa⸗ Morgens fruͤh durch ein Tuch vnd behaltet es zum taͤglichen 90 9 men / wilden Galgan / Haſelwurtz die Wurselfedesi.guint gebrauch. Solches iſt ein heylſamer geſunder Tranek inn IM PER kein. Vermiſche dieſe ſtuͤck wol zuvor ein meniggefchnireen/ / ſchwachheiten deß Magens vndfchmersen im Leib / in dent. | | darnach ſtoſſe fie wolinn einem Dörfer bipſie dich duůncken AORTORRNDELIANSIEERED BR BIR De ROAD SIEHE li: ‘ Sy che ein 167 ein ht ii, lein tim vi eld. ein nd mi⸗ ler / als icht iſt / bre⸗ och Ca— vnd che 1847 ndt bir ht gen dih nt ver ein luer urm sd hin bern fett eben auf zum en. Öle ica⸗ ten Met nd in uuß / ind aſet ehrt, ucks bt lein / etij lzu / fie deß chen und deilt » nnd deß — — — — — — — — — — Das Erſt Buch / Von Kreukern Aa Miltzes / vnd in allen obenerzehlten Kranckheiten / faſt nuͤß⸗ lich vor einen gemeinen Tranck zu trincken / dariñnen man kei, nen Wein trincken darff / oder fo doch der Wein erlaubet wirdt / daß manjhnen zum drittentheiloder ja zum wenigſten u vierdten eheil mir dieſem Waſſer vermifche vnnd bee, Eufferlicher gebrauch deß Came⸗ lenhews. ¶ Amelenheuw klein geſchnitten vnnd in Wein geſotten / Rond mit der durchgeſiegenen Bruͤhen den Mundt zum offtermal geſchwenckt vnd außgeſpuͤlet / vertreibt den vbeln Geſtanck deſſelben. Das thut auch das Puluer von dem Cameelenheuw fo man das Zahnfleifch vnd die Zaͤhn offt darmit reibet. B Doernimbdie Blumen von dem Camelenheuw iij. loth / Veielwurtz zwey lorh/gedörze Saltz anderthalb loth / Bimß⸗ ſtein / Candiſchdoſten / jedes j. loth. Solches alles ſtoſſe zu einem ſubtielen Puluer vnnd ſchlags durch ein haͤrin Dieb, lein vnd behalts in einem Schaͤchtelein / mit dieſem Puluer reib die Zaͤhn / das machet einen wolriechenden Mundt vnd weiſſe Zaͤhn. Camelenheuw klein geſchnitten / in Laugen geſotten vnnd das Haupt damit gezwagen / reynigt vnd purgieret dz Haupt vnd Hirn / vnd ſtaͤrcket daſſelbig. Das Angeſicht vnnd Haͤnde oder auch den ganzen Leib ſchoͤn vnd glatt zu machen: Nimb die Blumen deß Camee⸗ lenheuws anderhalb loth / Veielwurtz ein loth / Maſtix ein halb loth. Stoffe dieſe Fück zu Puluer / vnd mad) mir geſot⸗ tenem Gerſtenſchleym ein Teyglein darauß / darnach formir € fie zu Eleinen Scheiblein / laſſe die trucken werden / vnd wann du ſie brauchen wilt / ſo ſtoſſe ſie vnd zertreibe die mit Waſſer wie ein duͤnnes Saͤlblein / damit ſtreich dich an am Angeſicht Haͤnden oder andern orten deß Leibs / darnach waͤſche es v⸗ ber ein Stundt wider ab / vnnd thue das offt / es machet ein ſehr ſchoͤne vnd linde Haut / vnd vertreibt die Runtzelen. Camelenheuw klein geſchnitten vnd in Waſſer geſotten / darnach mit der durchgeſiegenen Bruͤhen den Halß gegur⸗ gelt / vertreibet die Geſchwulſt deß Zupifleing. Wider die ſchwachheit vnd bloͤdigkeit deß Magens / den⸗ ſelben zu ſtaͤrcken vnd die daͤuwung zufuͤrdern / mache folgen, des Magenſaͤcklein: Nimb die Blumen deß Cameelenhews eine Handtvoll / Chamillenblumen / Deymenten / jedes ein halb Handtvoll / Anißſamen / Zimmaͤtrinden / Kalmus⸗ wursel/ jedes j. loth. Dieſe ſtuͤck ſol mon alle klein ſchneiden / ſonderlich aber die Blumen vnnd Deymenten / die anderen fick aber ſoll man nicht allein klein ſchneiden / ſondern auch darnach in einem Moͤrſer ſtoſſen / daß nichts ſcharpffes mehr darinnen iſt / als dann ſol man ſie ale durcheinander vermi⸗ ſchen vnd inn ein Zendelen oder rot Dafferenſaͤcklein ſtepf⸗ fen / vnd daſſelbig ſtaͤtig auff dem Magen tragen. Wider den ſchmertzen der Leber jo von kalter windiger feuchte kompt: Nimb Camelenheuw anderhalb Handtvoll / Bergwermuth / Odermenig / jedes j. Handtvoll / Anıpfas men / Kalmuswurgel/jedesj, lorh. Zerſchneide dieſe Stuͤck klein / vnnd ſeude ſie in einer maß Waſſers den drittentheil eyn / ſeihe die Bruͤhe ab vnd netze einen hwamm darinn / darmit baͤhe die Leber warm: Oder thue die gemeldten ſtuͤck klein geſchnitten in zwey Saͤcklein / ſeude die an Waſſer wie x gemeldet / druck darnach eins mit zweyen Tellern auß daß es nit mehr trieffe / vnd lege alſo je eins Rach dem andern warın vber. Wider die hitzige Geſchwulſt der Seber: Nimb Camelen⸗ hew ij. loth / Weinrauthen ein halb haͤndlein voll / gequetſch⸗ ten Leinſamen ein halb loth / vnd cin halben Magſamen⸗ kopff alles klein geſchnitten. Dieſe ſtuͤck ſeude in genugſa⸗ mem vnzeitigem Baumoͤlen / darnach ſeihe das Oele davon vnd ſalbe die Leber deß Tags etliche mal darmit / dann es iſt ein treffenliche Artzeney. Camelenhew in x alfır geſotten vnnd den Dampff dar⸗ F von durch ein bequemes Inſtrument in die Mumter entpfan⸗ l gen / fuͤrdert die Rachgeburt. Camelenhew klein zerſchnit— ten vñ auff gkuͤende Kolen geworffen / denſelbige Dampff ob⸗ EN malen indie Mutter entpfangen / hat aleiche wir ung. Camelenheuw in Waffer geforten vnd ein Lendenbad da» von gemacht / iſt gut wider vie hizige Geſchwulſt der Murter/ wann ſich die Frawen dareyn fegen zu baden vnd ſich damit baͤhen. Cameelenhews gediſtilliert Waffen. Sche- anthi aqua ſtillatitia. Wʒew⸗o man das Camelenhew nicht gruͤn haben fan’ ſd kan man aber doch nicht deſto weniger ein ſehr koͤſtlichs vnd edels Waſſers auf dieſem duͤrren Gewaͤchs diſtilieren welches inn viel weg zu mancherley deibs gebrechen nuͤtzlich mag gebraucht werden / vnd fol man daſſelbige alſo bereiten: Nimb deß beſten außerleſenen Camelhews cn Pfundt von xvj. vntzen. Schneide das klein vnd darnach ſtoſſe es in einẽ Moͤrſer / thue es in ein bequemes Geſchirr/ fchriere daruͤber vier oder v. maß friſch Brunnenwaſſers / laſſe es drey Tag vnd Nacht in einem warmen Roffjmiffoder in BalneoMa- riæ beytzen / darnach diſtilliers durch die Aeſchen oder durch ein Veſicam hiß du haſt ij. Maß / als dann fo heb daſſelbige Waſſer auff / vnd ſchůtte das vbrige in dem Kolben over nr der Veſica hin: Nimb darnach deß friſchen Camelhews vi, vntzen / ſchneide ſolches vnd ſtoſſe es wie vorhin / ſchuͤtte die ij. obgemeldte maß Waſſers daruͤber / laſſe ſie wol vermacht vier vnd zwenzig Stunden ın Balneo Marız mit einander digeriren / darnach ziehe anderhalb maß ſaͤnfftiglich ab durch die Aeſchen / fo haft on ein edels und kraͤfftiges Waſſer / wel⸗ ches kraͤfftiger and ſtaͤrcker iſt dann wann es von dem gruͤ⸗ nen Kraut gebrannt worden were / welches du leichtlich mir einem gemeinen duͤrren Kraut verſuchen magſt / vnnd alſo fan man von allen duͤrren warmen Kreutern / Wurtzeln⸗ Blumen vnd Samen heylſame Waſſer brennen / in vielen Gebrechen ſehr nuͤßzlich zu gebrauchen, Gebrauch deß Camelenhewwaſſers. Das Camelenhewwaſſer ift wider den ſchmertzen der Le⸗ ber/ der Nieren / Blaſen ond allen obgemeldten Kranck⸗ heiten ein fehr £öftliche Argeney ARorgens vnd Abends / je desmal vier oder v. loth getruncken / vnd bißweilen auch der Wein darmit gemiſchet vnd gebrochen. Es kan auch nuͤtz⸗ lich mit andern Waſſern / Saͤfften vnd Syrupen in man, cherley Leibesgebrechen vermiſchet werden / wie das die Me- dici Practicr wol zu thun wiſſen. Camelenhewwein. Schaenanthites, oder v Scheuanchinum vinum. fr ° haben gleichwol die Alten deß Camelenheu wweins garnicht aedacht/ aber nicht defto weniger iſt es cin fürs treffenlicher vnd gefunder Wein/innachfolgenden Kranck⸗ heiten erfahren / vnd wirdt derſelbige alſo bereytet. Nannimt gutes außerleſens Camelenheuws ſechzehen vntzen / ſchneidt das klein vnnd ſtoͤſſets groblecht / ſchlegt es darnach inn ein ſechzehen maͤſſigs Faͤßlein eyn / mit Eſcheren Spähnen/ond fuͤllet das Faͤßlein mit einem guten Moſt zu vnd laſſets daruͤ⸗ ber verjaͤhren / vnd verwahret denſelbigen vber Jahr wie ein anderen Kreuterwein. Dieſer Wein iſt ein heylſamer Wein in der Frantzoſen Kranckheit vnnd deren Cur vor eh K nen gemeinen Tranck zu trincken / an ſtatt deß gefortenen Waſſers ſo von dieſem Kraut bereytet wirdt / ſintemal die⸗ ſes Gewaͤchs die gemeldte Kranckheit vom grundt herauß heylet / deßgleichen dient der Wein wider das Daͤrmgegicht 7 fehmergen der Leber / Niren vnd Blaſen / treibet die verſtan⸗ dene Blumen der Weiber / ſt ein heylſamer Franck wider die Waiferfche vnd trelbet die ſelbige durch den Harn hinweg / verrreiberden ſchmertzen der Lenden / zertheilet die windigen auffblehung de ß Lobs bekompt wol dem bloͤ den ſchwachen Magen / vertrezbet das vnwillen vnd kotzen deſſelbigen / vñ iſt | ein 585 — — a m 1 — u — — — — ———— —— —, — —— —— —— —9 wi Ka Di U) I IN eh | Au: j 9 1! aa 3 j) Bir 173 18 | “wi | en 2 = Io . Zn —— —— — * ————— —— — ————— — — — — — — — ee ee ———— — — — — — — — — Eh = — — — — - — = £ E Zen — — — — — — — RE — A ein vber die maß geſunde 586 tet iſt. Ein anderer von mehren ficken: Nimb außerleſens Ca, melenheuwij. vntzen weiß Bibernellenwurtzel ij. loth / Neſ⸗ ſelwurtzel / Veielwurtzel / wildt Galganwurztzel / jedes ander⸗ halb loth / weiſſen Pfeffer / Alantwurtzel / jedesj, loth. Alle gemeldte ſtuͤck fol man Flein ſchneiden oder ein wenig grob⸗ ſechtig ſtoſſen / darnach mir Efchern / Hanbuͤchen oder Haͤ⸗ ſelnſpaͤhnen inn ein eylffmaͤſſiges Faͤßlein eynmachen / fol⸗ gends daſſelbige mit einem guten Moſt zufuͤllen vnnd daruͤ⸗ ber verjaͤhren laſſen. Dieſer Wein hilfft der Speiß wol ab⸗ daͤuwen / erwaͤrmet den erkalten Magen vnd Bruſt / zerthei⸗ let die Winde / vertreibet den alten langwirigen Huſten / vnd das keichen vnd ſchwerlich aͤthmen. | | Einanderer guter Wein / wider das langwirig vnd troͤpf⸗ B fingen ſchmernlich brennendes harnen: Nimb gutes Came⸗ lenheuws vier loth / kleiner gewaͤſchener Roſeinlein iij. loth / roter Ziſererben / geſchaben Suͤßholtz / weiſſen Magſamen / breyt Wegerichſamen / Schafftenheuwwurztzeln / jedes zwey loth / der ſchwartzen Bruſtbeerlin / der roten Bruſtbeerlein / jeder an der zahl dreyſſig. Alle gemeldte ſtuͤck ſollen klein ge⸗ ſchnitten oder groblecht zerſtoſſen werden / darnach ſol man ſie mit Hanbuͤchen Spaͤhnen eynmachen in ein zehen maͤſſi⸗ ges Faͤßlein / daſſelbige darnach mit gutem Moſt zufuͤllen vnd daruͤber verjaͤhren laſſen. Auß den obgemeldten ftücfen hab ich in gleichen Gebre⸗ chen ein herzlichen guten Merh gemacht / habe diefelbige in dreyſſig maſſen Warfers fieden laffen / die Brühe durchge, figen vnnd darzu gethan anderhalb maß Honigs vnd xxxij. vntzen Penidzuckers / ſolches hab ich mit einander ſieden laſ⸗ © fen big auff die xij· maß / darnach in ein Faͤßlein gethan mit einem Loͤffel voll Bierhoͤfen vnd alſo verjähren laſſen. Dies ſen Meth hab ich vor die allerbeſte vnd bewehrtſte Artzeney in ſolchen Gebrechen befunden / vor allen andern. Das Fuͤnff vnd dreyſſigſt Cap. Von dem falſchen Camelenheuw. S wirde heutiges Tages ein ander Ge⸗ 2 EIETR 5 —— N) \ > Schlecht deß Cameelenheuwes von Venedig vñ Mompelier zu vns gebracht / welches wir vor RS 2 einfalfches Schananthum haften / ſintemal vn⸗ D der den wahren Schenantho vnd diefem ein groffer anders fcheiorift. Es harein duͤnnes vberzwerches / hartes Wuͤrtz⸗ ein mit vielen anhangenden kleinen Zaſeln / das kreucht hin vnd her im grundt / die Bletter ſeindt graßechtig / die Sten⸗ gel duͤnn / mit Gleychlein oder Gewerblein vnderſcheiden / eines Fuß oder anderhalben Spannen hoch / darauff wach⸗ fen ſchoͤne / lange / geaͤhrte Blumen / die ſeindt geſtalt halben dem Fuchs ſchwant ähnlich / anßgenommen daß ſie lenger feindt. Diefes Gewaͤchs wirein Büfchelein zu ons gebracht end ſehen die Hälmer oder Stopffeln dem wahren Came⸗ len heuw fo ähnlich / daß die Augen leichtlich möchten betro⸗ gen eerden/d5 28 vorSchananthum möchte angenommen werden / fo der lieblich Wuͤrzgeruch der diefem Gewaͤchs g mangelt folchen betrug nit entdecket / vnd die langen Fuchs⸗ ſchwaͤnzblumen / die den Blumen deß wahren Camelen⸗ heuws gar vnd gang vngleich ſeindt / dag widerſpiel anzeig⸗ sen. Es hat gleichwol dieſes Gewaͤchs auch ein ziemlichen guten Geruch ſo es mit den Haͤnden gerieben wirdt / doch mag er bey weitem dem Geruch deß wahren Schœnanthi nicht vergliechen werden. Es waͤchſet in der Landtſchafft Mompelier an ſandechtigen orten nahe bey dm Meer gelegen / von dannen wir dann dieſes Gewaͤchs mit der Wurtzel bekom⸗ men. D. Jacobi Theodori Tabern montam / r Tranck denen ſo das Miltz erhar⸗ F Falſch Camelenheuw. Schæœnanthum adulterinum. Von den Namen deß falſchen Camel⸗ heuwes. | Dee falſch Camelenheuw oder Baſtardeameleneur⸗ haben wir alfo mit den gemeldten Ramen getan a un weil es mit dem wahren Cameelheuw nicht mag vergindn werden / vnd die Kraͤfft vnd Tugenden ſo dem wahr nun.) rechten Camelheuw zugeſchrieben werden an dien Ci waͤchs nicht geſpuͤret werden. [ Englifch Baflaro Sams Hey.] Die Kreutler nennen es Schoenanthum vnd Squi- nanthum Europzum, Wir habens Schœnanthum sdulee rinum genennet. Gramen alopecuros maior ſpica longo- re, C. Biuncus marinusgramineusfoliisSchaaanchi, Ad. Lob.Lugd, ] Bon der Natur ı Krafft / Wirkung vnd Ey⸗ genſchafft deß falſchen Camelenheuws vnd ſeines gebrauchs. rs wirdt heutigs Tags diefes Gewaͤchs in der Artzenen gar nit gebraucht/diemweilfeine Kräfft und Tugend als eines neuwen Gewächsnoch nit befannt/ wir halten es doch daß es ein temperierte waͤrme hat / vñ ſeindt hie die Apotecker wol zu warnen / dieweil dieſes Gewaͤchs zu dieſer zeit mit dem K wahren Camelenheuw vermiſcht wirdt / daß fie daſſelbe nit vor das ware Schenanthum oder Camelenheuw in die Ar⸗ tzeneyen vermiſchen / vnd ſolte die Oberkeit billich darinn ein eynſehens haben / das durch erfahrne Artet vnd Semplici⸗ ſten etliche Apotecken beſſer verfehen/ond von aler ver⸗ ſaͤlſchung einmal möchten außgefeget vnd ge⸗ reyniget werden. L L LITE ar ug Ro (Ay) Su cd qui⸗ lte· gu Ad, ney aldi od cker dem enit Ar⸗ ei {ich ) ö— —— ER — — — — & u —— Das Erſt Buch / Bon Kreutern 58; F | ..* IM, Gemein ſcharvff Bintzen. luncusacutus, * Das Sechs und dreyſſigſt Cap, Von den Weiherbintzen I. Groß Weyherbintzen. Juncuspaluftris maior. ‘n 4 — PER‘, } — I Je groffen Weyher oder Wafferbingen haben ein knopffechtige / braune / zaſechtige Wurgelmirvielen Gleychen / die fladert hin RS vnd herinn der Erden gleich den Riedtwur⸗ tzeln / die erjuͤngen fich fährlich widerumb anf den Gewerben der Wurzeln wie die jungen Augen oder Dolden auf den D Rohrmwurseln/darauß wachfen von einer Wurtzeln viel run⸗ der / glatter / dicker Stengel one Knoͤpff / von farben ſchwartz⸗ gruͤn / inwendig luck vnd mit weiſſem Marck außgefuͤllt / ha⸗ ben gar feine Bletter / allein vnden bey der Wurtzel ſeindt fie mit kurtzen Lieſchſcheiden bekleydet wie das Rohr/ werden zwoer vnd auch faſt dritthalben Elen hoch / oben am ende der Stengel gewinnen ſie vil kurtzer / ſchwartzbrauner Aeher / iſt ein leichtes vnd vnruͤhiges Gewaͤchs / das leichtlich hin vnnd her von dem Windt beweget vnnd getrieben wirdt / wie das Riedt das nimer fill ſtehet. Es wächfer in Weyhern/ Waſ⸗ ſergraͤben vnd Suͤmpffen / deßgleichen in naſſen brüchechti, en Wieſen am Rheinfirom/darınn der Rhein außzulauf⸗ pflege. , — FEBSEETTEANCHTEHTTITIEEEN 2,8) “8 ER 1. Klein Waſſerbintzen. 22 SB Iuncus paluftris minor, * ———— = EETSIEETEREBLLIITIIERN II. Noch iſt ein ander Sefchlecht der Waſſerbintzen die ſeindt nur halb fo groß / ſeindt doch dick und fuck wie Die an; dern groſſen Weyherhintzen / die wachfen von siner dicken “Go Bet! Sn BT 2 vielfaltigen Wurtzeln/ von vielen kleinen Wuͤrtzlein oder ha⸗ rechtigen zaſeln zuſa mmen aefest von einem Haupt / die ſten⸗ gel dder Binzen ſeindt ganz bloß oder nackend/ die gewinnen J IV. Gemein glatt Bingen, Iunous leuis. oben i x u Bere a ee I ee — Sue —— Rn Den See sie — nt Te — ee * — — —— * — — = — > er a EN TE — —, — — —— — = = nn — = * Se — * - * zn. r Te : ———— ———— EB EEE GEDREHT = — — — u _ — — *— — ci EEE REES z — ee = er; = — — — — — — —— ea Fe ee ee — > — — — * = — — ra ne en > — — Bi al ME f I en! u U H Al 14 "1 1 me 4 t 4 | TER — ran Eee — — ng EEE — — — — — — — — — — — — — = — ED _ 2 — x j | \ = V. Waldtbinnen. E r duͤnne Wursel/die iſt feſt und ſteiff in die Erden gehefft / day — ran achſen viel zarter/ důnner vnd ſchmaler Binzchbät, me aſt anderhalb Elen lang / ſcharpff außgeſpitzt / am oben thell derſelben gewinnt es ein braunſchwartzen Samen wejr von einander außgefpreytet. Es waͤchſt in feuchten graf,. echtigen Gründen daes Waſſergallen har vnd fürnpffedhtig iſt / ein gemeines vnd jeder menniglich bekanntes Gewaͤchs/ iſt nicht zum binden zu gebrauchen wie andere Bintzen / dann ſie bricht gern / vñ wirt ſelten zu diſer arbeit gebraucht. 1V. Bas vierdt Geſchlecht iſt mit der Wurtzeln dem jetzt, gemeldten gleich / die Bintzen aber ſeindt dünner / ſubtielen/ aͤher vnd ſchier aͤſchenfarb / am oberntheil nit weit von dem end der Gipffel / bringt es an den ſeiten Keſtenbraune / knoͤpf, echtige Blumen / wann die zeitig werden folgen kleine haͤuß, D. Jacobi Theodor Tabernez montan! N Iancus fvinar'cus. era * > * he — — — — — — ET a —— — ei a N r * —— — —— A de De A test % — — = n " Te * 8 ERTL ERTL N BB, x — — —— — — % ! ® vi MT w * * — 7 4 2 * rer . ; 1 = = —— GEE age 5:0) 7 5 — Dunn > — —— 2m BEZ yn —— AL f — —— —— 77% — X SFR — — — ER ar, — — * —— —— VAL * € * > 7 unsre 7 x d fa: En nn — — — — de * —* "7 u m * Men A Ina R Ar? * aan r —— 220% — * a X 4.» = * —* —— ‚x —ã —— ale 77 ——ã— —— 5 —— — — — — Gff Tee — Aası Vnnaemcantaet J LEN F 7 { — —— ——— —— — * * x Le —V — Pe ll: —— —— [27 — — — J * FH Brürgpneen h — fl a * RT , — — —— —— * DT) ee oben tanecchtiae / ſcharpffe Acher/ gleich wie die Spargen dick vnd Traubenweiß zuſammen gefüger. Diefes waͤchſet in flillen und fanfftlauffenden Waſſerfluͤſſen und Bächlein. ill. Das dritt Geſchlecht hat ein zaſechtige / vielfaltige / VL. Cyperſchwertel. J— VI. Iunens Cyperinm floridus. u ein im Augſtmonat / darinnen iſt ein kleiner geeler Samen verſchloſſen. Etlicher dieſer Bintzengeſchlecht finder man: auch ohne Blumen oder Samen / fie wachſen in feuchten / graßechtigen Gruͤnden / wie die vorigen, | V. Dasfünffte Sefchlecht har erliche Wurtzeln Fingerg dick die fich feft vnd tieffin die Erden thun / ſeindt gleychech, tig sie die Wurtzeln der Weyherbintzen / mit vielen vnzahl, baren Zaſeln vnd haarechtigen Wuͤrtzlein behencket / dicha, ben auch vnden bey der Wurtzeln an ſtatt der Bletter jhre Siefchfcheiden wie die groffen Waſſerbintzen / die Bintzen feind dick und groß doc) Eleiner als die Weyherbintzen / die ſeindt inwendig mit weiſſem / luckem / geloͤchertem Marck außgefullet die tragen oben nahe bey dem Gipfel ſchoͤn/ branne / doldechtige Blumen’ dies wächftın Waͤlden an waſſerechtigen Orten. | VI. Dasfechfte Geſchlecht harein ſchwartze / vberzwer⸗ H die Wurztzel die nicht tieff im grundt ligt / mir vielen ange⸗ henckten kleinen Wuͤrtzlein / an der groſſen vberzwerchen Wurtzel gewinnet es viel neuwer Schoß oder Augen / da, rauß neuwe Bletter vber Jahr herauß wachſen / die ſeind den Blettern der Schwertel Stlgen aͤhnlich/ aber viel ſchmaͤler vñ dreyeckechtiger / vnden bey der Wurtzel zuſammen getrum⸗ gen / vnd oben auß geſpitzt / mitten zwiſchen den Blettern fh, fer herfuͤr ein ſchoͤner / glatter vnd runder / dünner. eng! der wirdt zwoer vnnd auch bißweilen dreyer Eien lang / von | farben Graßgruͤn wie die Bletter / oben auff dem Seengl wachſen im Meyen herſuͤr vou einem anfang viel ſchoͤuer / ſergraͤben / Weyhern vnd naſſen ſuͤmpffechtigen Orten. ES hd) £# „u Yes 8 — * NED ⏑ 6 0 puͤbfcher / leibfarber Blumen auff langen Stielen / cin ice IN au 1784 NS um auff —9* beſondern Stiel / die haben inwendig gi 4 1 U j)) 3 77 le Faͤſelin die die Hand ferben ie Safran / die ſeinde in 9 N G N NL Brachmonat in voller Bluͤht / Eswächferanden Geſtaden In | 1 der ſtieſenden Waſſer vnd Baͤchen / deß gleichen an den waſ⸗ —4 {SE J Sun — xMeerbintzen. BR | | —* — VII. Iuncus marinus. — or JJ | VH. Das ſiebende Geſchlecht hat eine ſchwartze / dick vnnd knoͤpffechtige Wurtzel mir etlichen Nebenzincken / de ſtrecket ſich tieff in das Erdtreich. Es har dieſes Gedaͤchs ein runden / duͤnnen / binzechtigen Stengel / nicht viel vbet einer halben Spannen lang / die Bletter ſeindt dick wie de K Lauchbletter / ſchmal / gebogen vnnd zweymal lenger als dac Stengel / von farben weißechtig. Oben auff dem Stenaelg⸗ winnt es ein bleyche Purpurrote getrungene Blum nv" fen Bluͤmlein zuſammen geſetzt der Blumen deß 1" Lauchs aͤhulich. Diſes Bintzengraß waͤchſt nicht in gan. landt / ſondern in warmen Landen in ſandechtigem Grundt | ‘ bey dem Meer / welches mir erſtlich von einem Aporectet SM hanne Burgundo wie er mit etlichen Herzen auß dem a * gen Landt wider kommen / mitgetheilet iſt. Dieſes waͤch⸗ auch in der Prouintz Franckreich vnd in GBI | Il un u dl Ile) at r ; Klang! IE —J INA | | Sn le Ih Fa } | | a 7 i e | J Kir, | | = . ———— — — — Zn — — —— —— * — ——— IT — — J Re na I N A KIM BUN FURTE NUR — DAN NUTRITION J——— AN, NND INA N N | > INN SINN, — — ——— — ⸗ N A Von den Namen der gemeldten Bintzen. | rien wirde in gemein von den Öriechen Lxen © | genannt) und Zzxcw& Au, EAtsoaxeiv ©», Exam © ewu- 8 Ners vnd txvalẽ⸗oxorO⸗, catelniſch / Schoenus,Eliofceenus, Enydroſcœnus, Scirpus, luncus, luncus paluſtris vnd Iun- J cus aquaticas zum Vnderſcheidt deß Kamelenheuwes / wel⸗ | ches auch Iuncus vnd Iuncus odoratus genannt wird. Ara⸗ biſch heiſt die Bintzen beh dem Serapionilib.fimpl.cap.ıor. J & 103. Du, bey dem Alfaharauio, Albardi, vnnd bey Andreæ n Bellunenfi, Albalef. Italianiſch / Giunco. Hiſpaniſch / lunco. — Engliſch / Ruſches. Frantzoͤſiſch Tone. Behmiſch / Sy thij. Vngeriſch / Zitthio. In Affrica / Cadua vnnd Thudua. Flehmiſch vnd Brabandifh Bieſe. Hochteutſch / Bieſe Bingen oder Schmelen / vnnd in Weſterreich / Sym⸗ en. £ B r 1. Das erfte Geflecht heiſſet Briechifch! sronxem@-. dar 18 teinifeh/Holofchenus, vnnd von den Kreutlern Iuncusa- | quaticus mäior, | luncus maximus feu Scirpus nofter, CB. hf maior & paluftris, Trag.grandesholofchenus & Marifcus, — — Cotd.in Dioſ.quartus holoſchenus, Dod. gal. holoſchæ- I nus,Gef. Cat. Dodo. aquaticusmaximus, Ad. Lob.icon. KB. tertinsholofchenus,Ang. Cat. leuisaquaticus maximus, di Thal.& Scirpus,Lon. holofchenos Theoph. verus, Lugd. a Iunci rotundi 3. genus, Cxfalpino. ] Italianiſch I Giunco I acquatico maggiore. Engliſch ı Greatwater Ruſches. Fleh⸗ an miſch vnd Brabaͤndiſch / Groot Waterbieſe / Mattenbieſe vnd Vyhuerbleſe. Teutſch / groß Weyerbinß. —— IL Das zweyte Geſchlecht wirdt von den Kreutlern lIuncus aquaticus minor, genannt. Iuncus læuis panicu- la non ſparſa, C B.læuis, Matth. Lugd. læuis glometato flo- c Syele Watterruſches. Flehmiſch vnnd Brabaͤndiſch / cleyn ua vnnd Hochteutſch / klein Weyer oder Waller intzen. —— r III. Das dritt Geſchlecht heift Griechtſch Okirxon&*. Lateiniſch / IUncus acutus vnnd luncus acuminatus. Fleh⸗ miſch vnd Brabaͤndiſch / ghemein Scherpebieſe / vnd Hoch⸗ teutſch / ſcharpff Binz. wre IV. Daß vierdre Geſchlecht heiſſet Griechiſch / Ex @- acia.dateiniſch / Iuncus leuis, vnd bey dem Plinio, Marifcus. ſluncus molli acumine maior;, C B. læuis, Geſ. Cat. acutus vulgatus, Lob. icon. melanctanis & iuncus oxyſchœnos femina, Lugd.Flehmiſch vnnd Brabaͤndiſch / ghemehn Onſcherpebieſe / Merchbieſe / Bobbel vnnd bey den Hollaͤn⸗ dern / Bobbert. _ ver V. Das fünffe Geflecht haben wir Iuncum fyluati- D cum genannt / vnd zu Teutſch / Waldtbintzen. VI Das ſechſte Geſchlecht iſt das recht Cypirus Theo- phraſti, wirdt von jhm Griechiſch / Kuaeae©- genannt / von Theodoro Gaza vnd Valerio Cordo ; Gladiolus paluſtris, vonden Kreutlern luncus Cyperoides, vnd lancus Cype- rinus floridus. [ Calamogrößisaltera, Trag. Calamägro- ftisleucanchemos,Lugd, Iuncus flotidus, Matth. Gaft. u Lugd. iüncus cyperoides Horidus palndöfus,Lob.Sparga- nit,Dodo.gal. Gladiolus; Cord, ın Dioſ.paluſtris; Cord: A 15 aquatilis,Dodo.Butomus Theophraſti. Cæſal.] Flehmiſch vnd Brabaͤndiſch heiſſet es Waterbloembieſe / vnnd Hoch⸗ * J teutſch / Bintzenſchwertel / vnd Chperſchwertel das ift / Gla- * ee TS NET u E VII. Das ſiebende Geſchlecht wirdt von den Kreutlern Be luncus marinus, genannt, | Gramen cyperoides mariti- hoer mum, CB. luncus matitimus, Ad, Lob. ıcon: maritimus nr. alius Pen@,Lugd. Iuäcitotundi quoddam genus, Cæſal. mie, | Gramen matitimtimDalech.Lügd: ) Italianiſch / Giunso | * marino. Engliſch / Seeruſches. Flehmiſch vnnd Bra⸗ | pandiſch /Zeebteſe / vnnd Hochteutſch . ht Meerbintz gon re,Lob.icon, ] Italianiſch / Giunco aquatico minore Engliſch / 4 Das ErſteBuch / Don kereutern. 589 Von der Nalur / Krafft / Wirckung vnnd Ey⸗ genſchafft der Bintzen. De fuͤnff erſte Geſchlecht der Binßen haben ein mittel⸗ maͤſſige / warmende Eygenſchafft / mit einer trucknen⸗ den Krafft / vnd werden heun ges Tags als vnnuͤtze Kreuter gar nicht in der Artzeney gebraucht. | Innerlicher Gebrauch der Bingen. DEn Samen von den gemeldien Bingen ein wenig ge⸗ . bratenoder geroͤſchet vnnd zu Pulver geſtoſſen / darnach mit gewaͤſſertemm Wein getruncken / ſtopffet den Srulgang vnd den vnmaͤſſtgen Blutfluß der Weiber ı vnd reibet den Harn / er machet aber Wehethumb dei Haupts wie Dio- ſcorides lib. 4. cap. 42. beseuger. Galenus fehreiberdaf der Samen von den groffen Wallerbingen den Schlaff bringe, 6 Euſſerlicher Gebrauch der Binsen, Je zarte Bletter oder Lieſchſcheiden die neben den wur⸗ Ntzeln wachſen / ſehnd nuͤtlich vnnd gut wider die Bulk der giftigen Erdrfpinnen/witein Pflaſter vbergelegt . Das Mar auß den groſſen Wehherbintzen vnnd auch den andern groͤſſern Bintzen gibt gute Daͤcht vnd Wiechen in den Ampellen zu brennen. Auß den kleinen ſchmalen Bintzen machen etliche leichte Schatthuͤte / vnd laſſen dieſelbigen mit Daffet ober Sam⸗ mat vberziehen. — Dtezungen Buben die da woͤllen lernen ſchwimmen / die fahen ſolches mit den groſſen Weyherbintzen an / ann men darauff biß daß fie jhrer Kunſt gewiß werden. Sonſt decken die armen vnd gemeinen dur jre Haͤuſer darmit wie mit dem Stro. | . Andere flechten oder machen auß den langen ſchmalen Bingen Heine Fiſchreußlein vnd Koͤrblein / vnnd trucknen die Bauwers weiber jhre friſche Kaß darauff. Das Sieben vnnd dremſigſt gap Von dem Schafftenheuw vnd Kann⸗ tenkraut. En Schafften heuw vnd Kanntenkrauts ha⸗ ben tor ſechs vnderſchiedlicher Örfchfechr. ge Wurtzel mit Gleychen vnderſcheiden / von Farben ſchwartz vnd ohn Geſchmack / mic vielen Zaſeln behenckt / I von derſelbigen dringen im Anfang deß Meyens herfuͤr ſchwartze Dolden / die wachfen vberſich in die Höhefaft E⸗ ten hoch in runde ſtengel mie Gewerben vnderſcheiden ohn einige Bletter. Es waͤchſet in ſtillen Waſſergraͤben vnnd Weyhern / deßgleichen in den naſſen / finſtern Suͤmpffen vñ Bruͤchen. EN) 11. Das zweyte Geſchlecht iſt dem jetztgemeldten mit der Wurtzel gleich / ſtoſſet bald im Fruͤhling lange / hole / Schoͤß⸗ ling oder Dolden herfuͤr / die vergleichen ſich den Spargen oder den Zapffen deß Nußbaums / dataus werden hernach⸗ mals zaͤhe ſtengel / von Farben roͤtelechtig oder braun / mit Gleychen oder Gewerben in gleicher weite von einander vn⸗ derſcheiden / auß den Gewerben wachſen gerings herum̃ viel harter / dünner vnnd zarter Blaͤtlein wie Saͤuwbuͤrſten / K ſternweiß je eine Reihe vber der andernden ſtengel hinauf biß zum Ende / es fteiger ſtracks vberſich vnnd ſteuret ſich art die nechſten Gewaͤchs / vnd waͤchſet auch an den obgemeldten rten. III. Dasdrirt Geſchlecht hat ein ſchwartze wurtzel / die kreucht hin vnd her im Grundt wie die Queckenwurtzel / ſoͤf⸗ ſet jaͤhrlich im Fruͤhling ſchwartze nackete Kölblin oder Spargen / die thun ſich aim wachſen auff als die Acher amt Wegerichkraut mit der Bluͤht / gege dem Meyen bringet es / ‚RD sähe) 1. Das erſte Geſchlecht hat eine harte holtzechti⸗ | En ag Du ee? — — — — — — — — = — 4 13 NEE 33] — #2] 4 N t f 1 4 es] 9 ya Miu NIE I} IL CO 809 ls, 113% nF ix Kur Mi mit Kuh BEE hielt Ik 4 rel —J 114 \ Ä Sina} | J ML | nal; A Jam NR Di # REL J ls) MN) ) Il [ — 6 9 = eo = z — — — — P EEE EEE LE EEE BEE EEE — — ———— —— er — * mu — — — —— N m ——— = — — — — = —— mei “ » | — — — ee n — —— en un — — — zoͤhe ſtreyffechtige vnnd dünne ſtengel einer Elen lang / die ſeynd auch mit jhren kleinen Gleychlein vnderſcheiden / der iſt mit vielen / duͤnnen / fhmalen vnnd harten / rauhen / lan⸗ gen Blaͤtlein wie Buͤrſten vmb die Gewerblein beſetzet / die II.Schafftheuw. Equiſetum LI. N BEN, | 5 * N NN — wie — — — ———⏑— F ! AH F WG ep IN, _—— SL a, — AN — * D.Jacobi Theodort Tabernx montani / J. Schafftheuw. Equiſetum I. F H I K 111 Schafftheuw. 2 Hippurisaruenfs maior. : V. Klein Ackerſchafftheuw. Hipputis aruenſis minor V. a re 8 EEE EL EEE feynd viel säher dann die Bletter deß jegtgemeldten nech⸗ ſten Schafftheums / vnnd darzu mir fleinen Gewerblein vnderſcheiden. Es wechſet in ſandtechtigen mageren Wie ſen / auch auff ſandtechtigen / feuchten Eckern vnder den Fruͤchten / ein ſchaͤdliches Gewaͤchs beyde der Ecker vnd der Wieſen / dardurch alle Fruͤcht in den Gaͤrten / auff den E⸗ ckern / vnnd das Graß auff den Wieſen verhindert werden / welchs auch den Medern in jrer Arbeit nicht ein kleine Ver⸗ hinderung iſt. 1V. Das vierdt Geſchlecht hat ein lange / ſchwartze vnnd vntuͤchtige Wurtzel / die iſt mit Gleychen vnderſcheiden / Es ſtoſſet gleich im Fruͤhling kleine / duͤnne / gleychechtige Zapf / fen oder Spargen / die wachſen vnnd theilen ſich auß in viel Nebenbletter vnnd einen hohen gleychechtigen ſtengel / auß welchen Gleychen die rauhen / harten Bletter wachſen / die auch gleich wie der ſtengel mit Gleychen vnnd Gewerblein vnderſcheiden ſeynd / die wachſen alſo den ſtengel hinauffje lenger je kuͤrter vnnd eingezogener / alſo daß fie ſich einem Roſſzſchwanzz vergleichen / oben an dem Gipffel aber behelt dieſes Gewaͤchs fernen Spargen oder Dolden im wachſen / biß es su feiner Vollkommenheit kommet / der bleibet alſo am obern Theil gekruͤmpt hangen. Es waͤch ſet in den ſtillſte⸗ henden Graͤben vnnd Weyhern / da das erſt Geſchlecht zn wachſen pfleget. V. Das fuͤnffte Geſchlecht iſt ein ſchoͤnes / drauſchelech⸗ tiges Kraͤutlein / wirdt ſelten vber Spannen hoch / iſt mit vielen kleinen Blaͤtlein dick vber Kinander beſetzt / Das Erſte Buch Mon Kreutern. A gen vnderſich vnnd geben von oben an ein ſchoͤne runde Ge, F ſtalt / anzuſehen wie cin ſchoͤnes / kleines Kieferbäumlein / es wechſt viel in den ſandtechtigen Eckern bey Rheinzabern. 1V. Groß Waſſerſchafftheuw Equiſetum paluſtre maius. WS nn N — — — — N I, —_ x RO D > —— —— — — — a — — eu — — — Im ur —— — —* —— — — RR 591 VI. Das fechfte Geſchlecht das hat gar zarte / kleine / duͤn⸗ ne Blaͤtlein / viei zarter vnnd haarechtiger als keines vnder allen andern Geſchlechtern / die Bletter ſtehen ſehr Dick v⸗ ber einander wie an dem nechſtgemeldten kleinen Geſchlecht / gar zinnelechtig vnnd viel duͤnner als die Bletter deß Kie⸗ ferbaumes / gar ſchoͤn drauſchelechtig / anzuſehen wie ein junges Pinbaͤumlein / vnnd ſeynd alle Gewerblein an dem Stengel welcher Elen hoch vnnd höher iſt mit gemeldten duͤnnen Blaͤtlein beſetzet / daß ein jeder ſtengel fo er außge⸗ ropfft wirdt / fich einem Roſſzſchwantz vergleichet. Diefes Gewaͤchs wirdt ſelten vnnd auch nicht allenthalben gefun⸗ den / waͤchſet gern in dunckelen feuchten Waͤlden vnnd Thaͤ⸗ lern / ſonderlich aber im Oſtwaldt / vnnd Waßgauw / da die Fiſchweyher in den Waͤlden jte Ablaß haben / deßgleichen in bruͤchechtigen vnd ſchattechtigen Wieſen / da nicht viel Son⸗ nenſchein hin kompt. Von den Namen der Schafftenheuw. AJs Schafftenheuw wirdt von den Griechiſchen Artz⸗ — genannt / Naæueis, Tpımaxıov, Avaßasıs, Xepfflegvor; Egaid\esv,Tis,Exowiosespov,E’audiesv,Kavkor,vnd yon Caflia= no Baflo, Zarriyyıov. cateiniſch Hipputis, Caucum von Plinio,Ephedra vnd Ephedrum, Anabaſis, Trimachium; Schenioftrophum ,Gis ,Ephydrum, Equilelis; Herba E- quinalis,Salix Equinalis,Saturni nuttimentum, vnnd vor Cafliano Ballo, Salpingiim. Bon den Kreutlern wirdt es genannt / CaudaEquina, Cauda Caballina, Equi cauda; Colus columbina,Afperella,Equilera vnd Equifetum, Ar- contilla,Canacella, Cunicella,Herba Caballina, vnd von Arnoldo Nouano,Hippofera. Arabiſch wirdt es von Scra- pionelib.fimp.c.137.Dhenebalcail,genanuntivon Auetrhoe; Cenapakcail,ond von Auicenna,Daneb Alıhail. Sonſt werden auch hin vnnd widerinden Schrifften der Araber nachfol⸗ gende Wörter und Namen aelefen/Denebalchiel, Denebalihe- hil, Denebhachil, Dhenebbacali , Dnebachis, Dnebathil, Dhenben alchail vnd Dhenib alchi. Italia niſch heiſts Aperella Coda di ca- uallo, Equiſeto, vnnd zu Venedig / Cua de cauallo. Hiſpaniſch Coda decauallo, Coda de mula, Rabo de mula vnnd Rabo de mula: Frantzoͤſiſch / Queue de chenal , Queue dechatond Prela. Eghp⸗ tiſch / Pherphra. Behmifch ı Preslicka. Polniſch / Pyzaslkar Engliſch / Horſe tayle / oder Shaue graffe. ] Flehmiſch vnd Brabaͤndiſch / Peerdtſteert / Peerdenſtart vnd Catten⸗ ſteert. Hochteutſch / Schafftenhew / Pferdts ſchwantz / Kai tenkraut / Roſſzwadel / Katzenwadel / Taubenrocken / Roſſz⸗ ſchwantz / Kahenzagel vnd Katzenhelm· | 1. [Das erfte Gefchleche das keine Bletter nicht har) wirdt vonden Kreutlern Urrspıs agumos ‚genannt. datei’ nifch / Hipputis fine foliis, Hippuris nuda vnnd Equiſe- tumnudum. | Equifetum iunceum, C B. Hippurisma- ior, Trag. maior altera, Lon.prima, Corn. Sanguinalita- mine fimilis,Cotd.in Diof.Polygonum femina «puarivau® iv, Thal.Equiferum forte primum, Czlalpino.] Teutſch / Schafftenheuw ohne Bletter. — H. Das zweyte Geſchlecht iſt das erſt Geſchlecht Dio- lcoridis ven alle obgemeldte Nahmen aller Sprachen wie die erzehlet ſeynd / engentlich gebuͤren. Equiſetum aquati⸗ cum longioribus ſetis, C B.maius, Dodo; gal. Lob. pti- mum; Matth, Lac, Apg. (cui& Caucon Plinii) Caſt. Lugd.Hippuris maior; Brun: Dodo:Hippuris, Amato, Ad: Lob.icon.]| RE —JJ— 111. Das dritt Geſchlecht iſt das zweyte Geſchlecht Diofcoridis wirdt von jhme Griechiſch / Krarspıs Ereee, Tu: vo: Hlind iny7iov, Oder wie in etlichen Exemplaren geleſen wirdtlsgunion,genannr.tateinifch/ Hippurisaltera, Equiſe- tum alterum ‚ Gynus; Equitium vnnd Equiſetüum minus Bon den Kreutlern wirdt es Equiletum aruenſe maius; Nippuris aruenlis oder Segetalis maior genannt / vnd Cor- ſanda. [| Equiferum aruenſe, C B. longius, Fuch. alterum Cord.in Dioſ.Cæſ.minus, Lon. Polygonum fæmina, Fuch. ER Ddd ij icon, — — — — un — — — — ee u — — — = ——— —— D E 592 A icon.Hippuris mindr,Trag. Thal.altera, Gef-Cat.Corna- B © 4 ro.] Italianiſch Sceuola, vnnd Equifetominore. Frantoͤſiſch / Prela petit. Engliſch / Lyttel Horſe tayſ. Flehmiſch vnd Bra⸗ baͤndiſch / cleyn Peerdſteert / vnnd cleyn Cattenſteert. Hoch⸗ teutſch / groſſer Ackerſchafftenheuw. IV. Das vierdte Geſchlecht wirdt von den Kreutlern Equifetum paluſtre maius genannt / vnnd Teurſch / groß Waſſerpferdts ſchwantz oder Schafftenheum. [Equiferum pratenfe longiflimis ſetis, B.alterum fiue minus, Matth. Lac. Lugd. Equifetam,Fuch.icon. Cord.in Diol. minus, Fuch.Dodo.gal.Hippurisaltera, Trag. Amato, & Equife- tis,Gef.Cat.maior, Dodo. Thal. maior prima, Lon. minor fo Fa Ad. fontalis & Equifetum 2. Diof. Lobelo in ob- fer. V. Das fünffe Geſchlecht wirde von den Kreutlern E- quifetum minus aruenfe genannt / vnnd Hochteutſch / klein Ackerſchafftheuw / ſintemal es das kleinſte Geſchlecht vnder allen Schafftenheuwkreutern iſt. VI. Das ſechſte Geſchlecht wirdt von den Kreutlern ge⸗ nannt / Equiſetum ſyluaticum, Hippuris ſyluatica, vnnd Cauda equina ſyluatica, [Equifetumfyl. tenuiſsimis fetis, C BMppuris minoraltera, Trago.] vnnd Teutſch Waldt⸗ ſchafftenheuw vnd Waldtroſſzſchwantz / dann ſolchs einem gistersen ſchoͤnen Roßſchwantz ähnlich ſiher. Von der Natur / Krafft / Wirkung vnnd Eh⸗ genſchafft der Schafften⸗ heuw. * Al⸗ Geſchlechrer deß Schafftenheuws Haben eine zuſam⸗ menziehende vnnd trucknende Eygenſchafft vnd Natur mir einer Bitterkeit / ohne einige Schaͤrpffe / derowegen eg auch kraͤfftig vnnd gut iſt / alle friſche Wunden zu hey⸗ len. | Innerlicher Gebrauch deg Schafften: heuwso. Chafftenheuw friſch geſtoſſen / den Safft darvon auß⸗ RNgeoepreſt / vnnd vier oder fuͤnff loch mit rotem rauhem Wein vermiſcht vnd getruncken / kompt denen zu Huͤlff die Blur außwerffen. Oder nimb vier Handtvoll friſchen oder dürren Schaff⸗ tenheuw / vnd zwo Handtvoll Wegerichkraut / ſchneide die klein / thue ſie in ein Kannten / ſchuͤtte darüber ein Elſaſſer Maß Regenwaſſer / verlutier die Kannt wol / vnd ſtelle ſie in ein Keſſel mit ſiedendem Waſſer / laſſe vier Stunden darin ſieden / darnach fenhedas Waſſer ab durch ein Tuch / zertrei⸗ be darinn acht doch guten alten Roſenzucker / darnach ſeyhe es wider durch ein ſauber Tuch / vnd gib dem Krancken allen Morgen vnd Abendt vier Vntzen zutrincken. Schafftenheuwwurtzel gedoͤrrt vnnd zu Pulver geſtoſſen vnnd eins Quintleins ſchwer mit ſauwrem Granaröpffels ſafft vermiſchet vnd getruncken / iſt auch ein kraͤfftige Artze⸗ nen wider das Blut außwerffen. Schafftenheuw in Waſſer den dritten Theil eyngeſot⸗ ten / vnnd allen Morgen vnnd Abendt / jedes mal vier Vn⸗ gen warm getruncken / heylet alle Verſehrungen der Bruſt vnd Lungen. Das thut auch der außgepreſt Safft / jedes mal vier loth obgemeldter Maſſen genuͤtzet. Iſt aber die Verſehrung von Kaͤlt vnnd auch kein Hitz oder Feber vor⸗ handen iſt / fofeuddas Kraut in gutem weiſſen Wein / dar⸗ nach ſehhe die Bruͤh darvon ab / vnd thu darzu acht Vntzen guten Honig / laß widerumb ſieden vnnd verſcheums wol / D. Jacobi Cheodori Taberne montani F ſchwer mit drey Vntzen Wegerichs waſſer getruncken / vnnd ſolches eine zeitlang beharret / iſt eine ſehr gute Artzeneh der die Schwindtſucht vnnd Lungengeſchwer. Esiſt and nutz dag man diefes Pulver in den Speifen nüge, | Dep außgedruckten ſaffts deß Schafften heuwes vierd⸗ der fuͤnff loch vor ſich ſelbſt oder mit Wein vermiſcht / ag, truncken / iſt gut wider das Reichen vnd das ſchwerlich aͤh men/ Das Kraut in Wein geſotten vnnd getruncken ha gleiche Krafft vnd Wirckung. | | Schafftenheuw zu einem fubrielen Pulver geſtoſſen / vnd ein halb Loth mit wilder Diſtelnſafft vermiſcht vnd getrum cken / iſt denen ein heylſame vnd gute Artzeneh die Biut von ſich brechen oder kotzen. Schafftenhew in Pulversweiß oder ſonſt zu Traͤncken geſotten / genuͤtzt vnnd getruncken / ſtillet vnnd vertreibet den ſchmertzen deß Magens fo von einem Geſchwaͤr vervrſach⸗ worden iſt. AR" Scaffrenheifaftt vier öder fünff loch mir weiſſem Wein gerrunefen / vertreibt die rot Ruhr, Solches thuts auch ſo man den ſafft durch ein Cliſtierzeug zu ſich thut / vnnd heylet die Verſehrung deß Maßdarms. Das Kraut in Wein o der Waſſer geſotten und die durchgeſtegene Bruͤhe daruen Morgens vnnd Abendts / jedes mal auff die vier Vntzen ge⸗ rruncken / hat gleiche Wirckung wider die Ruhrvndakeam dere Bauchfluͤß. | Schafftenheuw mit Wein getruncken / vnnd das grün Krautgeftoffen end wie ein Pflaſter vbergelegt / treibet den Harn vnd vertreibet die Waſſerſucht. Schafftenhewboatter mit Waſſer getruncken / hefftet zu vñ heylet die verwundten Daͤrm vnd Blaſen / vñ die Bruͤch dadurch die Daͤrm außfallen / wie Dioſcorides ſolches be⸗ zeuget. | Schafftenhew zu einem ſubtielen Pulver geſtoſſen / vnd j. loth mit warmem Waſſer getruncken / heylet die Daͤrm⸗ bruͤch vnd ſonſt allerhandt jnnerliche Bruͤch. Gemeldte Puluer mit geſtaͤhlter Milch vnd roter Roſen⸗ ſyrup getruncken hehlet die jnnerliche Geſchwer der Nieren / Blaſen vnd der Mannsruhten. Ds Kraut gleicherweiß in geſtaͤhlter Milch geſotten on mit Roſenzucker ſuͤß gemact folgends getrunckẽ / hat gleiche Krafft die gemelte Geſchwer zu reinigen / man muß aber die gemeldte Milch auch mirch ner Spritzen warm hinein zu der Blaſen thun. Oder nimb iitj. loth geleutert Schafftenhewſafft / deß ge⸗ rechten Armeniſchen Bolus ij. drittheil eines quintleins ge puͤluerten Traganch ein drittheil eines quintleins / vermiſcht 1 wol durch einander vnd thue es mit einer Schritzen hinein, Oder nimb deß außgetruckneten ſaffts von Schafften⸗ hew / zertreib den mie Milch vnnd gibs dem Krancken Mor⸗ gens vnd Abendts zutrincken. So einer Eyter harnet dem helff alſo: Nimb ſchafften⸗ hew / Gundelreb / jedes ij. Handtvoll / Eycheln groblechtig gepuͤluert iiij. loth / der Haͤublein von den Ehcheln j. loth / ge⸗ brannter Eyerſchalen j. loth. Zerſchneide alle ſtuͤck klein / thu fie in ein ſauber Geſchirr / ſchuͤtte daruͤber ein Maß guten Wein / vnnd ein halb maß Waſſer / laß ſittiglich mir einan⸗ der ſieden biß das drittheil eyngeſotten iſt / laß erkalten vnnd fenhe es durch ein ſauber Tuch / dauon trinck allen Morgen / deßgleichen nach Mittag vmb zwo Vhren / vnd deß Abends wann du zu Beth wilt gehen! jedes mal vier Vntzen warm thue das taͤglich biß du genieſeſt / haſtu aber deß Trancks nit genug / ſo ſeude dir noch einen. Schafftenheuw zu einem ſubtielen Pulver geſtoſſen / vnd eines quintleins ſchwer mir rotem Wein getruncken / ſtillet den vnmaͤſſigen Blutfluß der Weiber. Oder ſeude drey fenhees widerumb / vnd gib dem Krancken Morgens vnnd K Handtvoll deß Krauts in einer Maß roten Weins den Abendts / jedes mal vier Vntzen daruon warm zu trincken. Solches thut auch der außgepreſt ſafft vier loth / jedes mal obgemeldter maſſen genügt. Schafftheuw zu einem ſubtielen Puluer geſtoſſen / vnnd daruon Morgens vnd Abendts / jedes mal eines quintleins dritten Theil eyn / vnd trinck Morgens vnd Abendts / jedes mal vier Vntzen darvon Gemeldte Artz enen dienet auch wi⸗ der den weiſſen Mutterfluß / die weiß Zeit / oder das Weiß⸗ geſicht genannt. Obgemeldte Artzeney gleichfalle in Puluers oder Tranddı — Das Erſte Buch / BonKreuten. en Diener vnnd iſt gut wider den Blut⸗ F geſtoſſen vnd wie ein P we 59 3 — hefetonp hie en — die friſchen Wunden ge⸗ Schafftenhew zu Puluer geſtoſſen / vnd eins gt | me Pu oſſen / vnd eins quintleins chwer mit einem Truͤnckletn rauhem Wein He loth * ir —— Oxymellis ſimplicis, vermiſcht | ompt den Milsfüchrigen gewaltig om era f nn Hilf. p Miltzſuͤchtigen gewaltig vnnd eß geleuterten ſaffts von Schafftenheuw vier od , j 3 — er v. loth mit Wein getruncken / vertreibet das troͤpfflingen har⸗ Gemeldt Kraut geſtoſſen vnnd | tgeſto gleichfalls vbergelegt / le⸗ nen die hitzige Blaͤterlein fie fenen * ** hung der © a auch gut wider das floffen vnnd Zerknit⸗ le — obgemeldter Maſſen wie ein Pflaſter 36 5 das Kraut in Wein geſotten vnnd das —— wol vnnd warm damit gebaͤhet / vnnd fol⸗ geſotten Kraut wie ein Pflaſter warm darumb nd ir pi fe — verſtandenen Harn wider dient auch gebunden. on Bay 2 | | Das groß Ackerfchafften! glei m ee a an er mir Muͤßlein / mit aller ſeiner re —— —9* *— * glich geſſen und auch ab ber die Carbunckeln sein Pflaſter vr eh len Morgen ond Abend / jedes malein quinelein mir weiſſem G Brande derfelben * — gelegt / leſchet den hf B , Gemeldts Rrauts Pulver vier cimierine | aͤchtmaß Weins oder fo viel: | A ——— pet oder fo Die man darzu bedarf zertrieben et iffillt A nu hufft den Pferden die nit ſtallen koͤ an inen ſch Ba ii Shafftenheum diſtilllert man auch ein nuͤtz⸗ | cynſchuͤttet. —— Bl liches Waſſer/ das mag man diflillieren in Balneo Ma — | * eg Durch das Wafferın Velica, | = | | | ale: ie wir oben von de mienwaſſa be > | Eufferlicher Gebrauch deß Schafftenheuwes. ben / vnd iſt aber Diebe * a —— | + deß Meyhens abkeri | ren im Ende ruͤn SH i ——— zu Puluer geſtoſſen vnd daſſel⸗ Po 88 — — F den Be: 5 ndie Naſen gethan /ſtillet das Naſenbluten kraͤff zu jederzeit diſtillteren mag. —— ſtoſſe das friſch Kraut vnnd ſtecks in die Naß · Innerlicher Gebrauch deß Sch: —— tuͤch ein Maifelin di Schafftenheuws und ſtecke es wie Chafftenheuwwaſſer iſt gut d e Naßlöcher / oder ſt gut denen ſo Blut ſpeyen / Es sh gr offe das friſch Kra he | BRB—————— M undiegeeswieein Pflaftervberdie @itien- friſch Kraut = PN * a —— Verſtopffung * Wider den verwundten Hals vnd wider die Geſchwaͤr Harnwinde / treib De en | deffelbigen /:pon der Frannsfen .Krancfheisentfprniigen; ; "den fh eiber auß Grieß vnnd den Lendenſtein / legt un —* Schafftenheuw anderhalb Handtvoll / — Be | ar Pickel. a er vnnd gerich ein Handtvoll / Specklilgenoͤletter ein halb | ee N fe Yollı Beidenblunienod g r ein halbe Handt⸗ die Harnruhr / es ſtillet den vnmaͤſſi * oder die zarten Rinden der Weid bar / igen Blutfluß der bet» en! roter auffgedoͤ | eideny baribeyler die verſehrte deber / vnnd iſt faſt d 5 ihin ra ee A een eine E lan) ————— —5 in meer a gankeongerolre Gerſten ij umon uͤſſen allen Morgen vnd Abende’ ieror evngerollte Gerſten ij. loth / Sumachkoͤrner / Enprefe Der ün endt / jedes mal vier o⸗ ——— — —* gemeite ſtuͤck / ſonderlich aber v la top getruncken / vnnd feinen Tranck Dartnikuge — MM ——— Wrännenwwalersndact On, SEE Bar u Wegertd wa ſſer / Gundelrebwaſſer / fi a net ingions: Na A nduenı teu Den Sul ara aepelnen Ur der dritthell werzehrerift dann ſeyhe es durch ein Tuch/ und 8 Eycheln grob gepülnert vier in. zertreibe darinn vier loth Roſenhonig und vi — nten geoͤrannter Eherſchaen vier Vngen. Vermiſche ob vier | | — | mifche * — zwey loth Mautbeerenf afft —— —— Alk bi et en u * or ich deß Tags offtermal warm darmi | um cescum, fene fie in ein D it. warmen Roſſzmiſt od ien— — walſo gruͤn vnnd friſch geſtoſſen / den ſafft — —— — He, el j Ai Slurfodar vr are indie Ohren getraufft / ſtillet das 1 Br nie Schnabeldarauff / vnnd lafle % ee Br 2 A hin Balneo Mari diftilli — — N Ba eb hd a —2 / vnnd wie ein behalte das Wa eh —— N ick Sale i — | er gelegt / leſchet den Brunſt gib allen Morgen onnd A —* BE N N uten vnd Entzundung derſelben : gleichfals miltert den ie BASS SIEB ALDenDELJEDCS Kal Die Ana N zn gender Seberfo voneinem SH * 5 nSchmer, trincken ſo lang das Waſſer mehrer es hilfft wol vnd iſt in | | h kommet / vnnd thut fonder Experiment. nnd aber ſolches deſter mehr vnd wircket beſſer / ſo man dz Kraut gen! gepülvere mit Waſſer darneben trincket / oder das Kraut in Eufferlicher Gebrauch dep Schafftenheu⸗ \ — — — — Abendts / jedes mal ein * waſſers. tm nck davon thut. | | | i | nit . Scafftenhenm ein gut Theil in Waſſer geforren vnnd ES safteniemaftehok, die — und Söcher ein dendenbadt daruon gemacht I i nusruthen / und der Heymuchteiten der Weir angdeß Aff gemacht / iſt gut wider den Auß⸗ber / dieſelbigen offtermals darmit gewaͤſchen / vnnd leini * | a terns darinn gebader / dann es behaltet denfe Tuͤchlein darinn genetzt. it ii | | Wider die Hodengeſchwulſt onnd die ſt Eternal | —— derſelben / dann es heylet eräfiglih. * ——— —— 5* — or nl | Air ber die * Ger geftoffen vnnd wie ein Pfla⸗ Schafftenheumafler heylet ale Berfehrung und $öcher ser | bo Intenden Wunden gelege / Mille das Blue deß —— A vnd deß Halß den Munde, —— — und die geſchaͤdigten Ortofftermals darmit ger oder Schafftenheuwtraut vor fich ſelbſt alkin gruͤn vñ friſch den Halß damis warm sraugilt RAID; dd — Ch — — ZIEHE — — — —— — — 2 2 , u — MEERE VE ERBE En 4 - — * — — Wein zertrieben getruncken / auch ſonſt ftäri | PER ich fonft ſtaͤtig das Kraut in Bein gelege vnd zur Speiß vnnd ſonſt — darvon getruncken / heylet die Fiſteln in kurtzer Zeit. Schafftenheuwgediſtilliert Waſſer. AquaE- quiſeti ſtillatitia. Das 594 D. Tacobi Cheodori Tabernemontani! Das acht vnd dreſtgſt Cap, "arena hama nur | Von dem Niedtoder Rohr. ge Acher wiedie Straußfedern / die fliehen nad der Zeit, sr: | ee gung daruon. J. Zahm Rohr. — 11. Gemein Rohr. | Arundo domeſtica. | Arundo paluftris. — > 8 >> En treffenliche Naturkundiger Plinius, erzehlet lib. 16.c:36.lıb.2 4.c.11. neun vnd zwen⸗ V tzig Geſchlecht deß Rohrs / zu dieſer Zeit aber ER ſehynd nur vj. Geſchlecht (vnſers wiſſens ) bekant. LDas erſte Geſchlecht iſt das zame Rohr / welches in on» ſerm Landt allein wie auch in Franckreich in den duſtgaͤrten der groſſen Herzen gezielet wirdt. In Italien pflantzet man daſſelbige Rohr in groſſer menge / es wird dick wie eine ziem⸗ D liche Stang feſt / ſteiff / hart / hol vnd mit ſtarcken gleychech⸗ tigen Knoͤpffen vnderſcheiden vnd abgetheilet / vn wird auff die xv. oder xvj· Schuhe hoch / daraus machen die Einwoh, I ner Pfaͤl vnd Stuͤtzen zu den Weinreben / wañ ander Hoitz mangelt. Es hat dieſes Gewaͤchß eine lange / dicke / knodtech⸗ tige wurtzel / der wurgelSchinz aͤhnlich / außgenom̃en daß fie weiſſelechtig iſt / die kreuchet vberzwerch hin vñ her in der Er⸗ den / vnd hat viel kleiner / angehenckter wuͤrtzlein die erjlinger vnd mehret ſich ſelber / vnnd ſtoſſet jaͤhrlich newe Augen oder Sproſſen herfuͤr wie das gemeine Rohr / daraus newe Rohr⸗ ſtangen werden / hat einen guten vnd ſuͤſſen Geſchmack / die Bletter ſeynd ſehr breyt vnnd groß / wie auch die Aeher ſehr ſchoͤn / groß vnd dicker von Blumen ſeynd / als die Aeher deß gemeinen Weyherriedts. Il. Das ander Geſchlecht iſt vnſer gemein Weyherriedt. Es hat ein weiſſe za ſechtige wurtzel / die iſt hol mir viele Gley⸗ chen faſt wie die Kalmuswurtzel oder die recht Ackerwurtzel anzuſehen / guß welchen alle Jahr newe Augen im Fruͤhling heraus ſtoſſen. Dieſes wirdt allenthalben vnnd auch zweyer Manns hoch / vnd Fingers dick durchaus mit Gleychen vñ dicken Gewerben oder Knoͤpffen vnderſcheidẽ / ein jedes Ge⸗ werb mit einem langen / graßechtigen breytẽ Blat bekleydet / da ein jedes beſonder vnden an jedem Knopff oder Gieych heraus wechſt / dadurch die Roͤhr ſchlieffen ıwiedie ſtengel o⸗ Der Haͤlmer an den Fruͤchten / ſolche breyte Bletter ſchnel⸗ | | T—— 114 — — — u — — V. Indiani ille ——— Naſtos III. Zas Erſte Buch / Bon Kreutern. soS Lv. Sndianifhgefün Rohe. . F Nafos 11. fl E RAHURRE, m —D — ur {ı — ⏑ —— VI. Schreiben, Rhor. Arundo ſcripto⸗ ria IV. vr II. Das dritt Geſchlecht iſt ſteiff hate vnnd feſt / nicht ſchwer / glatt vnnd ohne Knoͤpff oder Gewerb / Caſtanten⸗ braun oder wie das geſcheelet Eibenholtz / wirde von den Kauffleuthen vnd Schiffleuthen auß Indien zu vns ger bracht / das brauchet man zu Stecken oder Stäbenimgehn ſich damit su ſteuren / iſt dienlich vor die alten Leuth / die de dritten Fuſſes vonnoͤthen feine. Erliche pflegen ſolche Roht ‚su gemeldtem gebrauch mit Silber zubefchlagen. IV. Das vierdt Geſchlecht wirdr auß Oſtindien zu vns gZebraucht / iſt ſehr glatt vnd glangend/geel von farben / feſt Fxnd ſtarck wie ein Holtz vnd gefüle wie das nech ſtgemeider / e x [4 klein if. Nee 2 V. Das fünfft Geſchlecht iſt fehr ſtarck vnnd dick / eben; Iſt darneben zaͤhe / vñd Läffer ſich biegen / ſonderlich das noch glatt vnd glantzend / von farben Caſtanienbraun / das brau⸗ hen die groſſen Fuͤrſten vnnd Herren zu Stäben vor die Marſchaͤlck vnnd Hofmeiſter die damit vor dem Eſſen hei gehn / vnd laſſen dieſelben ſchoͤn mit Silber en en gleichen brauchen fie auch folchesu Stecken ſich darauff im gehen ond fonft zu ſteuren / wie dann der Durchleuchtigſte vnd Hochgeborne Fuͤrſt vnd Herr Herr Occho Henricus Pfaltzgraff / Churfuͤrſt vnd Hertzog in Beyern / au b einen ſolchen Stab gebrauchet im gehn als ein ſtarcker foͤwerer Fuͤrſt ſich darauff zu ſteuren / welchen der auch Durch» leuchtigſt Hochgeborne Fuͤrſt vnnd Hert Her: Fridericus dieſes Ramens der Dritt / auch Pfaltzgraff / Churfuͤrſt und Hextzog in Behern / mein gnedigſter Herr / als «cin Suc⸗ Seflor vnd Erb der Churfuͤrſtlichen Pfaltz / mir denſelben Stab gegeben / das von jhren Churfuͤrſtlichen Gnaden wegen fampt einem ſchoͤnen verguͤlten Auwerwerck / dem Hochwirdigen Fuͤrſten vñ Herren / Herrn Marquardẽ Bir ſwoffen su Speier vnd Probſten zn Weiſſenburg / ich vonder» thaͤnigſt zum neuwen Jahr verehren ſolte / den ich auch hie⸗ ben hab Abconterfehten oder abreiſſen laſſen. | VL Das fechfte geſchlecht ift dünn und fhmalınaht dicker dann ein Schwanenfeder/ fehr glatt ond glangend/ von farben außwendig dunckelrot / vnnd innwendig weiß vnd hol / iſt ſonſt auch mit Gewerben oder Gleychen vnder⸗ ſcheiden / die ſtehen anderhalb Spannen lang von einan⸗ der / darum̃ ſeyn weiſſe runde Circkelin / gleich kleinen Baͤnd⸗ lein. Es waͤchßt in Griechenland / deßgieichen in der Inſel Corſica, vnd in der Proning Frauckreich / in feuchten vnd feyßten Orten. Br a, Bon den Namen der Riedt oder Rohr. As Rohr in gemein wirdt von den Griechen genanntf NE Karau©-,Lateinifchi Calamus, Arundo vnd Hatun- do. Arabiſch / Haſab und Caſab, die Wurtzel deß Rohre Or folalchafab. A'vBean heiffer die Blum dep Rohrs das Phrag- mites genannt wirde: Lateiniſch / Anchele. Sonſt wirdt das Rohr von den Kreuelern Canna genannt, Italianiſch / Canna. Hiſpaniſch / Canhas. Frantzoͤſiſch / Koſeau vnd Canne. Behmiſch / Treſt. Engliſch / Reede oder Cane. Flehmiſch vnd Brabaͤndifch / Riet. Hochteuſch / Riedt vnd Rohr. 1. Das erſte Geſchlecht deß Rohrs wirdt von den Grie⸗ hen Advak und Kirau © xurei@-,genannt.Sareinifch/Do- nax,Calamus Cyprius,Arando Cyptia. Bonden Kreut⸗ K lern) Arundo feu Harundo domeſtica, vnd Harundo Hi- fpanica vñ Canna Hiſpanica, Dieweil es erſtmals auß Hi⸗ ſpanien in dieſe Landt gebracht worden iſt. Arundo fatiua feu Donax Diof. C.B.domettica, Matth. Lac.Catt. Lugd. Anurica, Ruellio: Cypria, Dodo. Gal. Amato: magna, Gef. dönax ſatiua, Ad. Lob. Cannz quarta fpecies, Aug. Harundo donax fiue Cypria, Dodo. Calamus ſiue hà- tundo craflä, Cal. ] | Italianiſ ch wirdt cs genannt / Calami⸗ fer Conocchie, oder Cannaa ſar Conocchie. Engliſch Rede of Spayne vñ Cane of — Don ill Gpaymm — — — — ZITE —— a an — — — — — — — 4 en m — — — — — —— — ——— —— — — — ———— = ben * gen ee kann en — ne nee a — — — — er ES — — — EEE STE meine — — —— — — — Teer — — — * = —— — ——— — et ar EN an — * — = — — = - r " - — — — en R — - * — * — * — ———⸗ n « 5 & — — — ne Se Er a ee — ar nn ee ne — — — z a ee ——— —— = = rd REED en + . — — — — BEINE — — — re —— — = ————— REN a ee — a Se ——— * — = = me - :- — — — — — — = — = — * — — — — ——— ee 2 f m 7 V— ee . s96 D. Jacobi Theodor Tabernzmontani! A Spayne Flehmiſch vnnd Brabaͤndiſch / Spaenſcheriet. F durdgefiegenen Brühen getruncken / reißt den Harn vnd Hochteutſch / Hiſpaniſchriedt / Hiſpaniſchrohr vnnd zam die Monarblumen der Weiber vnd wendet das rroͤpfflin⸗ Mohr. | ; gen harnen. 11. Das zweyte Gefchlechrift onfer gerhein Rohr! dag | wirdt von Diofcoride Griechiſch / Karam®- ogayuiine, gt Eufferlicher Gebrauch deß Rohre. Hann. Lateiniſch Calamus vallaris, Harundo vallatoria, | Harundofepiaria,Harado oderCalamus characias Theo- Se frifchen Rohrbletter pflege man m Sommerin die phraſti, vnnd von den Kreutlern / Calamus phragmires, Kamern vnd Gemag zu ſtreuwen / darin jemandts an Canafepiaria vnd vallatöria. [Arundowulgaris. C.B. dem hitzigen Feber Franck ligt/ den Lufft damit zu erftifchen Harundo, Trag. vallatis, Amato: phragthites, Corraio, vnd zu fülen/ond die Krancken zu erquicken. Dodo. Arundo, Turn. paluftis, Marıh. Lugd! vallatoria, Rohrwurtzeln klein geſchnitten ond wol vor fich oder mir Dodo. Gal. Ad. Lugd. Ihal. Calamus vulgaris, Cord. in Spaniſchen oder gemeinen Zwibeln geſtoſſen vnd wie ein Diof.finarundo vallatoria, Lob. fin arundo alia gracıli Pflaſter auffgelegti zeucht Pfeyl / Dornen Spreiſſen vnd calamo, Cæſ. Cannafecunda,f@minıDiof.Av guil.} Ita⸗ Naͤgel auß dem sch. O der ſtoß die Rohrwurtzel klein vnnd ltaniſch / Canna a ſar fepe. Frantzoͤſiſch Koſeau toemmun agukti: _ teinperirdie mit Honig zu einem Pflaſter vnd leg es vber / es que. Behmiſch / Treft. Enghfc ı Ride vnnd Cane. Zieh G zeught alle Geſchoß auß. E miſch vnnd Brabaͤndiſch / Deckriet. Hochteutſch / gemnein Die Bill; der gifftigen Thier zu hehlen vnnd das Gifft Riedt Rohr vnd Deckriedt. außz uziehen daß es nicht zum Hergen ſteig? Nimb Rohr⸗ 111. Das dritt Geſchlecht iſt das erſtgeſezte Indianiſch wurtzel vier loth / rundt ar loth / Senff⸗ Rohr heiſſet bendemDissfcoridi Griechif Na⸗· vnd ka⸗ ſamen ein loth / zwo gebratener Zwibein Taubenkaat vier Aau © vasos, vnd bey dem Theophrafto, Kzaau®* ro&ıxögs loch ı durchgeſtrichen Marc von Feigen ſechs loth. Sol, Lateiniſch Calamus fir&us,Harundo fardta,Calamusto- che Stuͤck alle fol man mir gnuglamen Honig durch» xicus, Harundo toxica, Harundo enodıs, vnnd von den einander temperieren mie ein Pflaſter / vno auff ein Tuch Kreutlern Canna fırda,Canna ſagittalis, vund Harando geſtrichen ober den Schaden binden / vnnd alle Tag deß oder Calamus ſagittalis [Arundo darcta altera fine lagit· ¶ Morgens vnnd Abendts erfriſchen / vnnd Die andern hin talis, C.B. Harundinis plimum genus, Amato: Naſtos & werffen. arundo prima, Dodo. Gal. ſiue fatcta altera, Lob. icon.} Rohrwurtzel klein geſchnitten vnd geſtoſſen / darnach wie Teutſch wirdt es genennet Pfeiltohr vnd gefühlt Rohr mir ein Pflaſter vbergelegt / zeucht von ſtundt an die Spreiſſen Marck Zu dieſem Geſchlecht werden auch dieandernjwey von Farntraut / die im Fleiſch ſtecken / auß. Indianiſche Rohr / nemlich das Vierdt vnnd das Fuͤnffte So ein Ochß oder Rindt in ein Dornen getretten oder. gerechnet. F Arundo farkta tertia, C.B. feemina forte, Do- H fonftan einem andern ore deß Leibs einen Spreiſſen oder do.Gal. Naftos feu farta, fiue toxica gracilis & plicauilis, Dornen enepfangen herreifoll man Rohrwurtzel floflen ond Lob.icon. V. Arundofardta maxima, C.B. Indica, Do. mie ein Pflaſter daruͤber binden / ſo zeucht fieden Dorn oder do.Gal. CannaIndicaaliquibus Papyrus, Mätch. Cainn® Spreiſſen herauß. nee prima (pecies, Diof. Ang. luncus papyıi Egyptiæ getius, \ Die Aeſch von den Rinden ER 1114 Amato: Naftos ſeu fatcta, Ad.Lob.icon. ] vermiſchet wie ein S (blein ond antze richen / maehet das VI. Das ſechſte Geſchlecht wirdt Griechiſch genannt / außgefallen Haar wider wachſen / das thut A die gemeld⸗ Zuayyias Oder KarnuC svayyias. ſCateiniſch Hatündo ft Aeſch mir Loͤuwenſchmaltz vermifcher vnd gleichfalle ge⸗ fiftularis,Calamusfiftularis, Ganna fſiſtularis, vnd Atündo braucht. ſeu Cannaferiptoria.[ Arundo ſcriptotia C.B. Harundo Rohrwuttzeln zerſchnitten in Wein geſotten / vnnd das fittularis, Amato, Calami, Dodo. Gal.Cannatertia; Ang, Haupt mit dem durchgeſiegenen Wein gewaͤſchen / vertreibt Fiſtula vel Syringa & arundo ſcriptoria, Ad. Lob.icon.] die Schiepen auff dem Haupt. Flehmiſch vnd Brabaͤndiſch / Riet vmb ie Schrhuer / v dd Rohrwurtzel in Baumoͤlen geſotten vnd durchgeſiegen/ Dochteutſch / Schreiberriedt oder Schreibrohr / dieweil man miltert vñ leget den ſchmertzen der Ohren / ſo man etliche mal daffelbige Geſchlecht vor Schreibfedern gebrauchet harrwie deß Tages von diefem Oele dareyn thut. D man noch heu iges Tags in Grlechenlandt vnd in der Tuͤr· Rohrſafft mir Honig temperiert heylet die verwundung | # cke thut / vnd iſt ſolcher Gebrauchben den Alcenfehrgemein Lnd Geſchwer der Zungen; fo man fi offtermals mir dieſer U gewefenidannenher auch unfere Schreibfeder Die wir von Artzeney anſtreichet. — ‚un Gaͤnß vñ Schwahenfedern zum fhreiben gebrauchen. den Rohraͤſchen in die Naſen gethan / ſtillet das Bluten ders if led nn — — — einem der Bart außfaͤllet: Nimb Rohraͤſchen J alamos nennet. | ? || li 9 Aa ' a N Froͤſchpuluer fieben quintlein / an IE ui ja 2 Mirkuma una Shan, enfanien fünff quintlein / Neſſelſamen iij. quintlin. Sto | | {HR Ne J8 Von der — 53 ht ei ſolche Stuͤck zu einem fubrielen Puluer / vñ vermiſch es mit —4 ae 7 —X Loroͤlen fo viel genug iſt zu einer Salben / damit ſchmiere die IH N it S werdẽ allein die zwey erſtgeſetzter geſchlecht deß rohrs kale ſtatt. | 1. \ ib * der Artzeney gebraucht / nemlich das Hiſpaniſch oder Rohrwurtz zu einem ſubtielen Puluer geſtoſſen / darnach zahm Rohr onddarnach das Deckrohr oder gemein Mohr mit gutem Weineſſig temperiert zu einem Saͤlblein / mil⸗ darmitman Dächern Decfenprlegeriond haben dieſe beyde kert vnnd leget den ſchmertzen der verruckten Glieder Det acer zu decken pfleg febey genden vnnd dep Ruͤckgrads / Darüber gelegt oder ange eine Krafft zu wärnten vnnd zu trucknen im dritten Grad / — E doch etwas mehr zu truck en dañ zu waͤrmen. Die gebreun ⸗ Je IR te Rindeaberhateine Kraffeond Eyzenſchafft / důnn vnd Die gruͤnen Rohrbletter geſtoſſen / leſchen das wilde Feu⸗ | wer oder Rotlauffen / wie ein Pflaſter vbergelegt. | Die Zeichen oder Mafen zu verereiben/die von den Put fubtiel zu machen’ zu zeitigen vnd zu fäubern. Die Bretter peln ader Kindtsblattern entſtanden feinde: Nimb dei — — — — >= — — —— — — deß Rohrs ſaͤubern auch / ſeindt aber ſehr Falter vnd trucke⸗ 9 ne afft. r Natur vnd Eygenſchafft | — Safft von der — here J. nnerlicher G Rohßrs der Vnſchlit vnd Honig! jedes gleich viel / oder ſo vielg x cher Gebrauch dep Rose lſgt / das temperier zu einer Salben! vnd ſchmier die Maſen FOR; Wurtzeln von dem samen. oder gemeinen Deck darmit. | | | rohr / inn Waſſer oder Wein geſotten / vnnd von de Oder nimb Rohrwurgel / Siberglett / —— ' I n it in id 1d s It f ier ol⸗ ch⸗ ich De hin wie ſen det Thieren / jedes glei viel / ſtoß zu einem ſubtielen Puluer vñ ſchlags durch ein Sieblein / vermiſch darmit deß Schleims von Griechiſchhewſamen / von Leinſamen vnd Roſenhonig / ſo viel genug iſt ein Saͤlblein darauß zu machen / vñ ſchmier die Maſen darmit. Rohrbletter geſtoſſen vertreiben vnd zertheilen die hitzige Geſchwulſt der Hochbelg oder Hoden / wie ein Pflaſter dar über gelegt: | Rohrwurtzel zu einem ſubtlelen Puluer gefkoffen / hey⸗ len die Fiſtulen vnd alte Schaͤden / dareyn geſttaͤuwet. das forder theil deß Haupts vnnd die Fuͤß damit angeſtri⸗ chen / ſich darauff nider gelegt vnd wol zugedeckt / machet ge⸗ Rohrwurtzel geſtoſſen vnd geſotten / hilfft wider die Stich der Scorpionen / wie ein Pflaſter vbergelegt. Apuleius vnd Zoroaftra bey dem Conſtantino, ſchreiben / wann man ein Schlangen oder Viper / einmal mit einem Rohr ſchlage / fo werden ſie doll vnnd ſtarrecht / fo man ſie a⸗ ber offtermals damit ſchlage / ſo werden ſie deſto friſcher dar⸗ von. Die haarechtige oder wollechtige Blumen deß Rohrs / ſo die yemandt indie Ohren kommen / ſo nemen fie einem das | Gehoͤre vnd machen taub, Auf den gemelten Blumen / ſo ſie ſchwartz werden onnd anfahen hinweg zu fliehen macher man an erlichen orten Beth vnd Kuͤſſen darauf. Es bezengen die alten Lehrer die von dem Feldbauw ge⸗ c ſchrieben haben / daß zwiſchen dem Rohr vnd Farnkraut ein HB groſſe natuͤrliche Feindtſchafft ſeye dag auch fo die Acker leuth das Rohr an die Pflugſchar binden / vnd alſo zu Acker gehen / werde alles Farnkraut ſo auff demſelbigen Acker ſte⸗ het / außgerottet. Hergegen widerum iſt zwiſchen dem Rohr vnd den Spargen ein natuͤrliche Freundtſchafft / daß wann man Spargen bey oder zwiſchen die Rohr pflantzet / ſo wach⸗ ſen die Spargen fo wol auff / daß ſich darob zuverwundern eye. Es machet das Bawersvolck an etlichen Orten Dächer auß dem Rohr. Am Rheinſtrom an denen orten da das Holtz klemm vnd theuwer iſt / ſamlen die armen Leuth das Rohr / machen Buͤſcheln oder Wellen darauß / vnd hitzen durch den Winter vber darmit eyn / vnd brauchens auch dz Brodt darmit zu backen. Die Weber brauchen auch die Rohr zu jhren Spulen im Weben: Das Neunond dreyſſigſt Cap. Von dem Indianiſchen Blumenriedt. As Indianiſch Blumenrohr hat eine dis cke knodechtige Wurtzel / der Wurtzel dep Hi⸗ DIR fpanifchen Riedt ähnlich darauß wachſen FILD (höneglatteı vnd Lechtgruͤne glatte Bletter / die ſandt anfänglich den Blettern der weiſſen Nießwurtz gleich / die werden aber im wachſen hernachmals ſehr groß / gleich der Nicotianz,oder Indianiſ den Walwurtz / außge⸗ nommen daß ſie glatter und fornenher ſpitzer und auch län» | E ger ſeindt / zwiſchen den Blerternswachfen zween und auch K bißweilen dren runder / glatter / rohrechtiger Stengel herfür von farben ſchoͤn Graßgruͤn / eines kleinen Fingers dick / die werden zwoer Elen hoch / vnd bißweilen auch hoͤher / der iſt mit Knoͤpffen oder Gewerben vnderſcheiden / daran wach⸗ ſen rund vmb dieſelbigen die ſchoͤnen Bletter. Oben an den Stengeln wachſen ſchoͤne / geele vnnd lange Lilgen Bluͤm⸗ lein / die ſeind von farben ſchoͤn menigrote / wann die abfal⸗ len vnnd vergehen / folgen rauhe / runde vnnd langechtige Haͤuptlein / darinn iſt der runde Samen verſchloſſen. Ce Das Erſt Buch / Bon Kereutern. A Bafiltenfainenigefchetiiet Melonenkernen / alte Beynvon“.E — — Dep grünen oder friſchen Rohrs Marck geſtoſſen / vnnd | „ waltig ſchwitzen. G 597 Indianiſch Blumenrohr Axundo Indica latifolia. N INS NN NS ATI W * N II S So N ä Ss * NIE AN NE SSR PR Ar 5 J NS 5 9h —WB& DEN DENN, EL 2 In * — —— — | za, AN AKUNN N } u; N 7) eat) Ara N N \ n ” N e— Wu Im —* ai A N un N UN INA ; NEE Zi‘ — NZESN NM BT " NS x — Ba J (N iftdiefes Gewaͤchß auß Weſtindien in Hifpanten vnd von dannen in dieſe Landt gebracht worden / wirdt allein in der groſſen Herren Luſtgaͤrten gezlelet und gepflantzet / vnd gehoͤ⸗ ret ein groſſer Fleiß darzu wañ man es auffbringen wil daß es Blumen vnd Samen bekomme / dann es die Kaͤlte gat nicht leiden fan. Es wirdt aber fein zu feiner vollkomme⸗ nen zeitigung auffgebracht / in dem Churfuͤrſtlichen ſchoͤnen euſtgarten zu Heydelberg. Von dem Namen dieſes Krauts 5 iſt das gemeldre Kraut von wegen ſeiner ſeltamkeit wenigen bekannt / iſt ein Zwickdorn oder mittel Ge⸗ waͤchß zwiſchen der Arkerwurtz vnnd dem Rohr / daher es dann von etlichen Cannacorus vnd Calamacorusgenafit wirt. Die Kreutler neñens Arundinem Indicam floridam, oder Harundinem liliferam. [Arundo Indica latifolia,C. B.Indica florida,Ad.Lob.cui & Cannacorus quorundam: Canna Indica, Gef.Cluf,Hifp, Cam. cui & Xxiphium Indi- cum Italorum. Indiæ vulgo, Cæſ. Gladiolus Indicus, Cam.in Match. Arundo feu Canna Indica, Lugd.) En— gliſch heyßt es ¶ Flowring Reede Floure Rede. Flehmiſch vn Brabaͤndiſch / Indiaenſch Bloeyenderiedt Hochteutſch/ Indianiſch Blumenriedt / oder Indianiſch Lilgenrohr. Et⸗ ſiche nennen es auch Arundinem Indicam latifoliam, das iſt / Indianiſch Rohr mir breyten Blettern. Von der Natur / Krafft / Wirckung vñ Eygenſchafft deß Blumenriedts. Es iſt das Blumenriedt vnſern Artzten den mehrentheil vnbekannt / derwegen es noch zur zeit von wegen feiner ſeltzamkeit / vnd daß es auch ſo ſchwerlich auffzubrin genyin der Argeney nit gebraucht wirdt / ſo wiſſen wir auch nichts weiters von feiner Krafft vñ Tugendt zu ſchreiben fintemal vns dieſelben vnbekannt ſeindt. | Das D nes —— —— — —— —— —— —— — —— — — — er — — — * * ee — ger ee — — — — ARE ET — — RE —— —— — — — — — — —— — nn en ——— —— a > - ——— — Zune » = e * RT a en NEE Ten a ne De a Re Po Te = zur — * AR re ar — — * — — u — — —— = = = —— u a — an ne —— ng. =. 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Der beſte iſt feuwerrot / mit vielen Ge⸗ COLE erben oder Gleychen begabet / welchen fo man inen entzwey brichet gibt er vil lange Stoͤcklein wie Spreiſ⸗ D fen oder kleine Spaͤnlein. Seine Roͤhrlein ſeindt voller Spinnweppen / weißlecht / vnd wañ man die kaͤuwet / ſo wer⸗ den fie zaͤhe / ſchley mig / zuſammenziehend / zangerechtig vnd ſcharpff am Geſchmack. Dieſes wolriechend Roͤhr wirdt heutigs Tages ſehr wenig vnd gar ſelten zu vns gebracht / ſol⸗ ches haben wir erſtmals geſehen bey dem Apotecker deß lob⸗ wirdigen Roͤmiſchen Keyſers Caroli Quiati, als fein Dia jeſtat die Statt Meg belaͤgert/ der ſchluge durchauß zu mit der Beſchreibung Dioſcoridis. | Weil man den rechten Calamumaromaticum jetzun⸗ der auch zu ung bringe hab ich deſſelbigen mare Abconter, faytungifo ich zuvor auch in Machiolum geſetzt hab / hierbey ſehen woͤllen den ich vor vier vnd zwantzig Jahren von Her⸗ ren D. Bernhatdo Paludano empfangen hab / wie den auch diefes Jahr von Herren D. JoRudolph Saltzmann von E Sraßburg / da es zur confection deß worden. Von dem Namen deß wolriechenden Calmus oder Wuͤrtzriedt. 9— —— DSEr wolriechend Calmus wirdt ſehr wenig oder gar nicht zu vns mehr gebracht / es bringen Dann denſelben groſſe Potentaten / Fuͤrſten vnnd Herren zu wegen / vnnd daß aber ſolcher zu vnſerer Zeit gar in den Apotecken in Ab⸗ — R r | N) . D. Jacobi Theodori Taberne montani / | | F gang kommen! iſt die Vrſach daß die vnerfahrnen Wrack, cantẽ die recht Ackerwurtzel die man heutigs Tages Calmus Theriacs iſt gekaufft K — — — —— - nn um ia ne num a vnrecht nennet / vordeniwahrenCalamum aromaticum der * Das rechte Wuͤrtz⸗ | riedt. Calamus aromaticus verus. * > Alten faͤlſchlich darzudann folchen jren jrrthumb zubeflätigen / erliche hoch⸗ gelehrte euch vrſach gegeben] under welchen der hochgelehte Medicus lanus Cotnarius einer sft/der die Ackerwurtzel / die heutigs Tags von wegen deß obgemeldten jrrthumbs faͤlſch⸗ lich Calmus oder Calmuswurtzel genennet wirdt / mit den Haxen vnd mit gewalt zu dem Calamo aromatico der Al⸗ ten gezogen hat. Es haben aber Dioſcorides, Galenus vnnd die andern alten Lehrer / die von dein Calamo aromatico ge⸗ ſchrieben / alle angezeigt / daß es ein wolriechendes Riedt oder Rohr ſeye / vnd keiner Wurtzeln je vnder ſolchen Namen ge⸗ dacht / daß aber gemelter Cornarius vermeynt / daß Dioſco⸗ rides vnd die Alten ein Wurtzel eines Rohrs gemeynet ha⸗ ben / vñ daß die gemein Calmuswurtzel die Wurtzel deſſelben Rohrs ſeye / gibt er darinnen feinen onverffand(faluo ipſius honore)juverfiehen daß er nit gewißt habe was Calamus aromaticus,oder die gemein Calmuswurtzel ſeye / vnd daß er weder den wahren Calamum aromaticum gekennt / vñ auch das Gewaͤchß der gemeinen Calmuswurtzel nie geſehen habl j welches Bletter gleichwol groſſe / ſchmale vñ lange Schwer telbletter hat / aber nimermehr wann es auch zu feinem vol, komenen Gewaͤchß kompt zu einem Rohr wirdt / oder auch einige geſtalt eines Rohrs bekompt / wie der augenſchein fol ches offentlich beweiſet / ſintemal d gemein Calmus heutigs Tags nicht allein in der groſſen Fuͤrſten on Herren Luſtgaͤr⸗ ten gepflantzet / ſondern auch in vielen Apoteckern vñ Hauß⸗ vaͤttern Gaͤrten gemein worden iſt / vnd faſt gern in dieſem vn ſerm eufft waͤch ſet / vnd jährlich zu feiner vollkomenen zei⸗ tigung kom̃et / welche augenſcheinliche Zeugnuß die jenigen alle vberzeuget / daß fie hoͤchlich fehlen vnnd jrren / die auß der Calmuswurtzel den wolriechendẽ Talamum der Alten mar chen woͤllen / was gleichheit aber der gemeine Calmus / wel⸗ ches der rechte vnnd wahre Acorus der Alten iſt / mit einem Rohrgeſchlecht habe / hat der guͤtige Leſer hie vndẽ an ſeinem Dre von der Ackerwurg zu ſehen / da wir die Figur ſolches Gewaͤchß auß vuſerm Garten abreiffen lalfen. Es wirdt ds twolriechende Rohr oder Würgriedt von den Griechen ge⸗ nannt / Karau&- aesunrın und Kran © zvadns, daſ iſt Sareinifeb/Calamusaromaricus,Harundoaromatica, Ca lamus odoratus,und auch von etlichen K-Aau © mupe JiRösr das iſt / Calamus vnguentarius, fintemal er von den Alten zu den wolriechenden Salben gebrandht worden iſt. [Cala mus odoratus, Math. Caft.Calamus aromaticus, Lac.Lon. 'Lugdun. ] Bon Serapione lib.fimp.c.205.anfffein en # ET Ban SE C J rira, von Andrea Bellunenſe, Alderire, Aldarira, vnd Chafab darirhe,fonft wirdt auch bey den Arabiſchen Aurhoren gele⸗ feniCaratisond Caratim. Italianiſch vnd Hiſpaniſch heif ſet es Calamo aromatico. Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Eygen⸗ ſafft deß wolriechenden Calmus. Er wolriechend Calmus hat eine Krafft vnd Eygen⸗ (haft zu erwaͤrmen mir einer zuſam̃enziehung / duͤnn vnd ſubtiel zu machen / zu eröffnen vnd zu ſtaͤrcken. Innerlicher Gebrauch deß wolriechen⸗ den Calmus. DeER wolriechende Calmus mir Graßwurtzeln oder Pe⸗ terlen ſamen geſotten / iſt gut getruncken wider die Waſ⸗ G ee der Nieren / wider die Harnwind onnd Bruͤch. Der gemelt Calmus erwaͤrmet den falten Magen! iſt den jenigen faſt dienlich die kein luſt zum eſſen oð der Speiß haben / dañ er hilfft dauwen / verzehret die alte verlegene Mar teri darinnen vnd alle boͤſe feuchtigkeit / eroͤffnet die verſtopf⸗ fungen der Leber vnd deß Miltzes / erwaͤrmet vnd ſtaͤrcket al⸗ le innerliche Glieder deß Eingeweyds / auff alle manter vnd weg gebraucht. In Waſſer oder Wein geſotten / und die durchgeſiegene Bruͤhe getruncken / verrreiber das troͤpfflingen harnen / und greiber den Harn gewaltiglich. | x Derpolrichende Calmus getrunken oder ein Zäpff, Bruͤhe darvon wieein Cliſtier eyngegoffen: Euſſerlicher Gebrauch deß wolriechen⸗ den Calmus. Olriechen den Calmus vor ſich oder mir ein wenig Ter⸗ Rpentin vermiſcht / auff gluͤende Kolen gelegt / vnnd den Rauch davon in den Mundt durch ein Rohr empfangen / vertreibet den Huſten. Er wirdt auch in Waſſer geſotten wider die Gebrechen der Geburtglieder / wie ein Lendenbad gebrauchet / vnd darifi geſeſſen vnd gebadet. | Zu einem fubrielen Puluer geſtoſſen / vnd mie Dele tem⸗ periert und angeftrichen/fürdereden Schweiß gewaltiglich. Denfelbigen in Baumölen geforten mir ein wenig Weins / D biß daß der Wein enngeforten har gleiche Wirckung den Schweiß zu fürdern den Leib darmit angeftrichen. Wolriechenden Calmus in Waffer den dritten theil eyn⸗ geſotten / vñ die durchgeſiegene Bruͤhe durch einbbequem Ir⸗ ſtrument in die Mutter gethan / heylet die vmbſichfreſſende Geſchwer derſelben. Man vermiſchet auch den wolriechenden Calmus vn⸗ der die Pflaſter fo weychen / dergleychen vnder die Ars tzeneyen die zum guten Geruch anzuzuͤnden bereytet wer⸗ den. Das Ein vnd viertzigſte Cap. Von dem Zucker. A Zuckerrohr hat eine ſuͤſſe / ſafftige BWurgzel / knorrechtig vberzwerch in der Erden — 8 kriechend gleich der Wurtzel deß gemeinen Rohrs / außgenommen daß ſie nicht fo Holtz⸗ echtig iſt fondern mirber vnd zarter / darauß wachſen dicke Rohr / die werden auff vier Elen hoch / dicker dañ ein Mañs⸗ daumen / mit vielen dicken Knoͤpffen von vnden an biß oben hinauß vnderſcheiden / die ſeindt mit einem weiſſen / lucken / ſafftechtigen vnd ſuͤſſen Marck gefuͤllt Die Bletter ſeindt Das Erſte Buch / Bon Kreutern. A ſche Sprach / Haſabel derire, genaſit. Von Alſahatauio, Alte- F „ kindarauß gemacht vnd indie Scham gethan / treibet fort den weiblichen Monatblumen. Es wirdt auch die geſfotten H — Zuckerroht. Arundo facchatina. faſt zweyer Elen lang / ſchmaͤler dann die Bletter deß Hiſpa⸗ niſchen oder zamen Rohrs / rauhe vnd mit Straͤhmen den langen weg gezeichnet / Am obern theil der Roͤhren gewinnt es außgeſpreyte / Aerechtige Blumen gleich den Blumen de ſorgſamen Gewaͤchß / welche doch ſelten in vnſern Landen von wegen der Kaͤlte zur Blumen kom̃en fan. Dieſe art der Rohr hab ich vor xvij. Jaren erſtmals wachfen gefehen bey Herren Adamen Kecken Apoteckern zu Franckfurt am Mayn / in feinem ſchoͤnen Luſtgarten / die er ein Jahr etlich wachſend gehabt / ſeindt jhm aber endtlich durch die groſſe Winterkaͤlt erfrohren vnd verdorben. Auß den Wurtzein vñ dem Marck diſes Roͤhrs pflegt man dẽ Zucker darnach zu fieden/in India / Arabia / Egypten / in den Canarien Inſu⸗ len / in der Inſel Madera oð Medera, Maltha, Enpern/ Si⸗ cilien vnd in der Inſel 8. Thomæ, vñ in lange Huͤte zu gieſ⸗ ſen / welcher darnach in groſſer menge mit Schiffen inn alle Gewerbſtaͤtt gefuͤret wirdt / ſo die Alten ſich nur mit dem ha⸗ ben muͤſſen behelffen ſo auß dem vberfluͤſſigen ſafft der Roͤh⸗ ren(wie Diofcorideslib.2.c.71.Plin.lib.14.c.8.0nd Galen. lib.7. ſimpl.bezeugen) von ſich ſelbſten gefloſſen / vnnd wie Saltz oder Gummi von der Sonnen Hitz zuſammen ge⸗ trucknet / gewach ſen iſt / ſintemal jhnen die Kunſt den Zu⸗ cker alſo auß den gemeldten Roͤhren vnd deren Wurtzeln zu ſieden vnd zubereyten vnbekandt geweſen iſt derwegen fie auch den Zucker zu jhrer zeit nur allein zu der Artzeney ge⸗ braucht haben / dann man deſſen nicht die menge haben koͤn⸗ K nen / die Speiſen darmit lieblich su machen / wie jetunder der gemein Gebrauch iſt in allen Laͤndern Europæ, derwe⸗ gen auch die Alten sus derſelben Zeit ale jhre Syrupen / Saͤfft vnd andere Artzeneyen mit Hontig / wie wir ficheur ges Tages / mit Zucker bereytet und gemacht haben. Der al⸗ lererſt aber der die weiß die Artzeney mit Zucker an ſtatt deß Honigs zu machen vnder den Griechiſchen Artzten ange⸗ ſtellt hat / iſt geweſen der Actuarius, vnd nach jme der Nicos laus Alexandrinus, ſeht der zeit her daß diſe weiß den Zucker auß den Roͤhren zu ziehen und zuſieden aufftommen ſt/ hat man — — u — ——— — ea — — — — — — — —— ——— — — — — 2 — — — — = — — nn — — — — — TE — — — — — ne ie — —— — 600 den Röhren gefloffen und von det Sonnen getrucknet wor⸗ den / an welches ſtatt der Canditzucker Zu den Artzeneyen heutiges Tags gebraucht wirdt / wie weiter an ſeinem ort da⸗ von ſoll angezeigt werden. | | Bon den Namen deß Zuckerroͤhrs vnd deß Zuckers. FALL Zuckerroͤhr wirdt zum vnderſcheidt der andern Roͤhrgeſchlecht/ von den Kreutlern Calamus Sacchari- nus, Harundo Saccharina, vnnd Catına Saccharina ge» nannt. Italianiſch / Canna di Succhero. Frantzoͤſiſch / Roſeau d Zuccre Engliſch / Zugarrede. [ Sugar Reede J Flehmiſch vnd Brabaͤndiſch / Suyhckerriet. Hochteutſch / Zuekerrohr vnd Zuckerriedt. | Der Zucker aber wirde Griechiſch genannt Saxxap zur Kacad, von Ärriano,MEixı xarauıvov,dnd von Paulo Kgine- ta, aAs Irduxds. Cateiniſch / Sacchar, Saccharum, Zuccha- rum. Zacchär, Zaccharum,Succharum,Mel Calaminum, Mel Harundinäceum,ynd Mel Canuz, ſintemal nit allein Dioſcorides an obangezogenem ore den Zucker cin Ge⸗ ſchlecht deß Honigs nennet / ſondern er wirdt aud von Gas leno lib 4. ſimpl.c.7. & 8. Meth. vor ein Geſchlecht deß Ho, nigs gehalten / wie auch von Paulo Ægineta, lib.7. c. 3. Ale- xandro Aphrodiſæo lib. 2. prob. 7 4. lib.ix Geogra. vnnd Strabone; da er ſchreibt / dz die Rohr Honig geberẽ one Bie⸗ hen oder Imen. Es wirdt auch der Zucker von Plinio vnd Fanlo Ægineta Salindus, genannt. Von Serapione lib. Gmßl.c.50.wirdeder Zucker Arabiſch genannt’ Zuchar, bey g andern Arabifhen Authorn wirdt auch gelefen Suchar , Zu zar, Sudyr vnd Sutter. Italianiſch heiſſet er Saccaro, Zuccaro, Zucchero vnd Succhero. Hifpanifih] Azuccar vnnd Azuguar. Polniſch / Gukier. Engliſch / Zugar. Fiehmifch onnd Bra⸗ baͤndeſch / Suycker. Frautzoͤſiſch / Zuccre vnnd Succre, vnnd Telleſch / Zucker. Nan haben wir heutigs Tags ſirben Ge⸗ ſchlecht oder Sorten deß Zuckers. N 1. Das erft Geſchlecht wirt auf Portugalzu ung gebracht auß der Inſel Madera oder Medera,der wirt vonden Sim» plieifteniSaccarum Maderienfe oder Mederienfe genannt. Flemiſch vn Brabaͤndiſch / Maderyſuycker / vñ Hochteutſch Maderyzucker / welches der beſt Zucker vnder allen Sorten deß Zuckers iſt / vnd auch den vorzug zu dem Gebrauch der Artzeneh haben ſoll. 8 II. Das zweyt Geſchlecht bringt man auß den Inſulen d Eanarienider wirdt von den SimpliciftenSaccharumCa- narium Öder Canarienſe genannt. Flehmiſch vnd Brabaͤn⸗ baͤndiſch / Canarie Suycker / vnd Hochteutſch / Canarienzu⸗ cker/ der iſt der beſt nach dem Maderyzucker. A111. Die dritte Sort iſt der Feinzucker / der wirdt durch die Kunſt alſo zugericht / wirdt von den Materialiſten vnnd Simpliciſten / Saccarum Finum, Sacchatum Refinatum; vnd Saccharum Valentinum genannt. Flehmiſch on Bra⸗ baͤndiſch ahereſineert Suycker / vnnd Hochteutſch / Feinzu⸗ cker / Valentzinzucker oder Valentzzucker / diewel ð zu Valen⸗ tia in Hiſpania alſo refinirt vnd gemacht wirdt / den nennen heutiges Tages dis Practicanten on ApotecferiSaccharum Tabarzerh, wiewol diefer Damen dem Madernzucker ge, bürendann die Araber durch das Wort Tabarzerh,den aller beften Zucker verſtehn / Nun iſt aber vnder alen Sorten dep E Zusferg fein beſſerer als der Maderyzucker on nach jme der Canarienzucker / auß welchen der Reſinirtzucker durch die Kunſt gewacht wirdt / daß er ein ſchoͤne vnd weiſſe geſtalt ei⸗ nes Marmel oder Alabaſterſteins bekom̃t / alſo daß er durch feine ſchoͤne vnd weiſſe die obgemeldten beyde Sorten deß be, ſten Zuckers vbertrifft / aber dieweil er durch die Kunſt mir Laugen alſo zugericht vnd geſotten wirdt / ſol er billich zum gebrauch der Artzeney verworffen werden / dann er durch die Langen ein ſchaͤrpffe vberkvmpt / verleurtetlicher maſſen ſei⸗ ne ſuͤſſigkeit vnd nimpt ein andere Natur vnd Eygenſchafft D. Jacobi Theodori Cabern⸗ montani / A mannadhgelaffen den jenigen zu vns zufuͤhren der ſelbſt auß F "an fich, machet Durſt und trucknet ſehr / ſolen derwegen pie Apotecker vnd andere ſich huͤten vnnd wol fuͤrſehen / daß dieſen Zucker nit zu den Manus Chriſti oder andern Taͤften gebrauchen / oder aber in andere Artzenehen vermiſchn Man pfleget dieſen Zucker in kleine Huͤtlein zumachen mie blawem Paphr eynzubinden / dieweil aber nun der gemein Mann darvor halter wie er faͤlſchlich beredt iſt daß der Au cker in den blaumen Huͤtlin der beſte ſeyn ſol / iſt es durch den vnerſetlichen Sys Der Kauffleuth dahin gerathen / daß fie nu auchden allerſchlech ſtenſ Thomas gucker mir der Saugen alſo zurichten vnnd reſinieren / welcher wol etwas weilfer wirdt / abet er bleibt weych / vnnd wirdt nimmer recht hartı vnd welcher der weiſſeſt darunder iſt der hat deſto mehr A— melmeels / darmit fie dieſen Zucker dann im refinieren ver faͤlſchen / gieſſen den darnach in kleine pfuͤndige Formen G binden fie folgends mir blauwem Papeyr eyn / daß dar, nad) die onverffändigen fehen / kauffen dem blaumen Pa— peyer vnd den kleinen Huͤtlein nach / vermeinen fie habeng wol troffen vnd ven beſten Zucker kaufft / fo ſeind fie betro⸗ gen vñ haben den allergeringſtẽ der doch mie Meel verfelſcht tft muͤſſen aber doch denſelben vor den beſten bezahlen. Solches haben wir wöllen anzeigen / daß man ſich hinfün ter ver dergleichen Betrug vnd Falſch wißte zu huͤten / woͤl fen nun weiter fortſchreitten vnd die vbrige Sorten deß Zu ckers erzcehlen. re, 2 IV. Die vierdte Sort deß Zuckers / wirt auf der Inſeln Maltha zu vns gebracht / iſt ein harter Zucker wie der Cana rienzucker / außgenommen daß er grauwer iſt / dem gebuͤhret vor dem reſinirten Zucker das Primat nach dem Canarien⸗ zucker ð wert gemeiniglich zur Speiß gebrauchet / derwegen eer auch den Damen Speißzucker bekom̃en hat / der wirt von den Materialiſten vnd Simpliciften'SaccharumMaltang, Saccharum Meliſium oder Melitæum, vñ Saccharum ci- bale geranne. Teutſch / Melis zucker oder Speißzucker. V. Die fuͤnffte Sort deß Zuckers / der wirdt auß der In⸗ fein Saͤnct Thomæ zu vns gebracht / vnd iſt der aller lieder lichſt / it men vnd braun / doch ſuͤſſer als der Reſinirt Zur cker ond auch geſunder / der wirdt von den Materialiffen vñ Simpliciſtẽ / Saccharum Thomaſinum, Saccharum Tho- mzum,pnd von den Practicanten vnd Apoteckern Saccha sum rubrum aehannt. Die Pracricanten der Araber nen⸗ nen inch Succharum Sulimenum. Bon den Flehmingen vnd Brabändern wirdt er genannt Thomasſuycker onnd.Petl funder. Hochteutſch / Thomaszucker. VI. Die ſechſte Sort deß Zuckers / ſeind die geſamletm Broͤcklein von allen Sorten dep zerbrochenen Zuckers / ſo wol von dem weiſſen vnd dem braunen / die colligirt man zuſammen / vnnd bringt ſie in Faͤſſern vnnd Kaſten eynau ſchlagen in die Meſſen / wirdt gemeiniglich zun Syrupen vnd auch nun mehr in den Speiß gebraucht / der wirdt datel⸗ niſch / Saccharum Miſcellaneum genannt / die Materiallı ſten vnd Kauffleuth nennen dieſen Farinzucker vnnd Cal ſaunzucker. VII. Die ſiebende Sort dep Zuckers iſt weych wie ein duͤnner Honig vnd Syrup / das bringet man aſtß den In⸗ ſeln da man den Zucker ſeudet / vnd in Formen geuſſet / ſol⸗ ches wirdt geſotten vnd bereytet von dein Schaum den man im Zuckerſieden ſamlet / bleibet ſtaͤtig weych wie ein duͤnn Honig / das wirdt in Donnen zu vns gebracht / vnd ziemlich wolfeyl verkauffet / wer in vielen dingen an ſtatt deß Honigẽ K nüglico zu gebrauchen / dann es wolfeyler iſt als das Ho⸗ nig / wann nicht ſonſt viel Betrugs darmit gebrauchet wur⸗ de / aber dieweil die Welt fo arg worden iſt / daß fie von feinem Beſchiß oder Betrug / jhr einiges Gewiſſen made! laͤſſets die Oberkeit Auch vngeſtraffet hinſchleichen. Die fe Sort de Zuckers wirdt von den Materialiſten vnnd Simpliciſten / Remel, Mel Saccharinum oder Saccha’ taceum genannt. Franzöfifch ı Mellafe, Flehmiſch vnnd Brabaͤndiſch / Shror. Hochteutſch / Zuckerhonig vnnd Syrup: Nun 4 Id il chet / Die nnd char nnd md Yun — Das Erſt Buch/Pon Kereutern. A, Nun haben wir bie Sorten deß Zuckers nacheinander erzehlet vnd vnderſcheiden vñ iſt aber der eyngeriſſen Streit vnder den Gelehrten noch zu erörtern / ſintemal ein groſſer Zanck vnder jhnen ſich erhaben / daß dieſer Zucker den wir heutiges Tags gebrauchen / vnd in alen Nattionen der Weit faſt gemein worden iſt / nicht ſeye der Zucker Dioſcoridis vnnd Galeni, deſſen heit ihren Spriffren gedacht haben / vnnd wil inſonderheit der hochgelehrt vnnd weitberuͤhmbt lohannes Manardus Ferratienſis lib. 1 5.epiſt.5. lib.2. epiſ. 2. &lib.9.epilt.g.der dieſe Mehnung hoch beſtreitet / daß den Alten dieſer vnſer Zucker nit bekannt geweſen ſeye / die, ſem haben andere auch nachgefolgt vnd mit jhrem Streit ein ſoſche verwirrung gemacht / daß ſie nicht gewißt was ey⸗ gentlich der Zucker ſeye Wann man aber die Schrifften der Alten eygentlich beſihet vnd erweget / befindet ſich Hand⸗ greifflich vnnd Augenſcheinlich / daß kein anderer vnder⸗ ſcheidt vnder dem Zucker der Alten vnd vnſerm Zucker iſt / dann allein in der weiß denſelbigen zu berehten / ſintemal der Alten ond onfer Zucker von einem Gewaͤchß / nemlich von dem hiebey geriſſeneu Rohrgeſchlecht herkommet / vnnd def ſen haben die Alten zwey Sorten gehabt / nem ich Das erſt Geſchlecht deſſen wir hiebevor gedacht / welche auß vberfluß deß Saffts von ſich ſelbſt außlauffet / vnnd von der Son⸗ nen Hitz / wie Dioſcorides, Plinius vnnd Galenus, anden obgemeldten orthen bezeugen an den Rohren wie Saltz zu⸗ ſammen gewachſen vnnd getrucknet iſt / welchen die Al⸗ ten allein in der Artzeney gebrauchet / dieſes Geſchlecht wirdt nun nicht mehr zu vns gebracht / ſeythero der Zucker⸗ candit an ſeine ſtatt kommen / durch die Kunſt bereytet wor⸗ den / der eben von den Zuckerroͤhren kompt / darvon die Alten 4 jhren Zucker gefamler haben, Die ander Gore des Zuckers der Alten iſt die geweſen / welche ſie auß den friſchen Wur⸗ tzeln der Zuccerroͤhr außgepreſſet / vnd denſelbigen gebrau⸗ chet / wie wir den Honig zugebrauchen pflegen Daher auch dieſe Sort Mel Canaæ, iſt genennet worden! welche auß Egypten / Rhodis / Cypern / Candien ond Sicilien vorzei ⸗ ten gebracht wurden / vnd wiewol dieſe Sort dazumal noch nicht zu der Atzeney gebrauchet wuͤrde / ſondern erſt lang hernach zun zeiten Adtuarii in gebrauch kommen / ſo iſt fie doch Galeno nicht vnbekannt geweſen / der lib. 4. ſimpl. c. 114. mit außgedruckten Worten etlicher Roͤhrgeſchlecht⸗ wurtzeln die ſuͤß ſeyen vnnd in Egypten wachſen / meldung thut / darauß leichtlich abzunemmen iſt / daß jhme Galeno dieſes Geſchlecht deß Zuckers nicht vnbekaunt geweſen iſt deſſen er ſintemal es zu der zeit noch nicht in der Argenen ge⸗ brauche wurde / nicht viel geachtet hat / ſonſt hette er es ſonder zweiffel mie mehren Worsen gedacht vnd fleiſſiger befihric, ben. Vnd wie ſolte Galeno dieſe Sort deß weychen Zu⸗ ckers vnbekannt geweſen ſeyn / ſintemal ſie lange vor den Zeiten Galeni gemein geweſen / vnd ſonderlich die zu ſeiner Zeit / die man auch an ſtatt deß Honigs gebrauchet hat / vnd jederman bekannt vnd gemein geweſen iſt / die auch vor ſei⸗ ner zeit in Schrifften publicirt und deren gedacht worden iſt / wie vnder andern Marcus Varto Narbonenlis, der vor Saleno vnd vor der Zukunfft Chriſti / da Cælar das Key ſerthumb eyngenommen / gelebt hat / in nachfolgenden Ver⸗ 601 F eferröhr gedacht mit kurgen worten in ſeinen Syluis, da er ſpricht· | Et quas pracoquit Ebuſita cannas. An welchem Dre Hermolaus Barbaruslib, 2. cap- 306; vordas Wörrlein Ebulita, Hypaſita zu leſen vermanet / von dem Fluß Hypaſi, daher auch die Voͤlcker Indiz alſo ger nannt worden. Es gedencket auch der Poet Lucanus deß weychen Zuckers / der vnder dem O. Cælate vnd L. Cæſiano geboren iſt / vor Galeno, tertio Pharfaliz,atfo ſprechend: Qi9, bibunt tenera dulces ab arundine [uccas: Ferrner gedencket auch Strabo lib. 5. Geog: der beyden Sorten deß Zuckers / der da ſchreibet / daß nicht allein dieſer Zucker auß den Roͤhren / ſondern auch auß den Wurtzeln außgepreßt werde. So ſchreibt auch Solinus lıb.6 5. da er G vonder Landtſchafft Indien handelt / daß nemlich in India in den moſechtigen oder pfuͤtzechtigen Orten ein Geſchlechte deß Rohrs waͤchſe / auß welches Wurheln ein Safft aufge preßt werde / der ſeye ſuͤß gleich dem Honig. Nun zweiffelt aber niemandts daß Die angezogene Auchores vor den zůten Galeni gelebt vñ geſchrieben darauf dann folgen muß daß jhme Galeno diefe Sorten deß Zuckers eben fo wol als das erſte Geſchlecht / das man wie ein getrucknet Saltz von der Sonnen Hisivonden Röhren geſamlet hat / vnnd daß er Gälenusallein der Röhren ond füllen Wurtzeln mic fo we⸗ nig Worten gedadırı vnnd aber deß außgepreßten Saffts von den Wurtzeln gar nicht gedencket / vnnd aber deß erſten Geſchlechts etwas mehr meldung thut / iſt kein andere Vr⸗ ſach / dann daß der außgepreßt Safft von den Wurtzeln ge⸗ I fen diefe Sort deß weychen Zuckers beſchrieben hat / daer alſo ſpricht: —* Dur Indicanon magna nimis arbore crefcit arundo, illius & lentuspremitur radicibw humor. Dulcia cuı nequeant [ucco contendere mella. | Dierweil nun der gemeldte Varro vor der Geburt Chris fit gelebt vnnd geſchrieben / Galenus aber nach der Gehurt Ehriſti zun zeiten Marci Antonii deß Keyſers / vnd Adria, ni; jo muß nothwendig folgen / daß das aller bekannteſte ding zu feiner Zeit als dieſe Sort deß weychen Zuckers ger weſen iſt / Ime Galeno als einem fleiſſigen Philoſopho vnd Erkuͤndiger der natuͤrlichen Dingen / auch nicht vnbekannt geweſen ſeye. Es hat auch Statius Papinius, der vor der geit Galeni vnder dem Keyſer Nerua gelebt hat / der Zu mein vnd jedermann bekannt vnd in der Artzney nicht iſt ge⸗ braucht worden / das ander Geſchlecht aber allein zu dem ge⸗ brauch der Argenen iſt geſamlet vnnd auffgehaben worden. Auß welchen zeugnuſſen offenbar iſt wie die helle Sonn vm̃ den Mittag / daß der Alten zwey Geſchlecht dep Zuckers vñ vnſer Zucker von einem Gewaͤchß herkomen vnd ein Ding ſeind / vnd ſtehet der vnderſchetdt allein darinn / daß dag erite Geſchlecht / das von vberfluͤſſigkeit deß Saffts in den Roͤh⸗ ren von ſich ſelbſt außgelauffen vnnd von der Sonnen wie ein ander Safft oder Gummi iſt getrucknet worden / vnnd daß das ander Geſchlecht ſo weych iſt wie Honig beyde auß den Wurtzeln vnnd auch auß den Roͤhren iſt gepreßt wor⸗ den / vnd ſeindt doch beyderlen eines Rohrgeſchlechts Saͤſft / wie auch heutigs Tags vnſer Zucker nichts anderſt iſt / dann das Safft der gemeldten Roͤhren / der auß den Roͤh⸗ ren vnd Wurgtzeln geſotten iſt / vnd darnach in lange Huͤ⸗ te gegoſſen wirdt / vnd heutiges Tags auß den obgemeldten Landtſchafften vnd Inſeln zu vns gebracht wirdt / hette der⸗ wegen deß groſſen vnnd hefftigen Streits nicht gedoͤrffet / ſo man fleiſſig auff den Vrſprung vnnd das Gewaͤchß deß Zuckers acht gehabt hette / vnnd die Schrifften der Alten darvon mit Fleiß examinirt / alſo iſt Zucker Zucker / vnnd bleibt Zucker / vnd Honig Honig vnd hindert daran nichts daß eins anders / vnnd das ander auch auff ein ander weiß bereytet wirdt. Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Eygen⸗ ſchafft deß Zuckers. DE Zucker hat ein temperierte Natur vnd Eygenſchafft / iſt warm vnd feucht in dem erſten Grad / ſonderlich aber der Madery / Canarien vnd Meliszucker. Der Thomas, zucker aber weychet auß dem temperament / der nicht von K dem Schaum genugſam gereyntget / derwegen er eine hitzi⸗ ge außweychende Eygenſchafft bekompt die dem Hong faſt gleich iſt. Der Feinzucker auch deßgleichen der vberkompt von der Kalcklaugen damit er bereytet vnd refinirt wirdt ein fauwrige vnd ſchapffe Natur vnd Eygenſchafft / derwegen er auch in der waͤrme vnd ſchaͤrpffe den Thomas zucker vber⸗ eriffe, derwegen er auch groſſen Durſt machet / vnnd fol zu den innerlichen Argeneyen nicht gebraucht werden / wiewol vnſer gemeine Artzet es davor halten / daß dieſer Zucker / die⸗ weis er der ſchoͤnſte vnnd weiſſeſte feye aus: allın Sorren Ex deß 602 A deß Zuckers / daß er auch der befie feyeraber ſie jrren ſich / dañ D E er nicht ſo ſuͤß wie ein anderer Zucker iſt / zu dem nimbt er ein feuwrige Eygenſchafft an ſich von der Kalcklaugen / derwe⸗ gen Fol alwegen der Maderyzucker oder der Canartenzu⸗ cker den andern zur Artzeney vorgezogen werden. x Innerlicher Gebrauch dep Zuckers. 32 © iſt heutiges Tages fein ding gemeinerond braͤuch⸗ licher in den groffen Herren Kuͤchen / dann der Zucker vnd das nicht allein bey ons Teutſchen / ſonder auch in alten andern Nationen / damit muͤſſen faſt alle Speiſen vnnd Trachten abberegrer werden / ſintemal die ſcharpffen Spei⸗ fen werden damit milter gemacht die ſauwren demmet der B Zucker vnd macher fie lieblich / die verfalgenen temperiert er vnd macht fie anmuͤtig / die rauhen / herben vnnd groben macht er gut / den vnlieblichen ond onfchmäcklichen gibt ex ein guten Geſchmack in ſumma er iſt ein Demmer onnd Meifter aller Geſchmaͤcke diefelbigen zu eemperieren und su miltern / dann was vbertrifft in der Küchen mit feiner ſaͤw⸗ re vnnd ſchaͤrpff den Effig? dennoch wirdt jhme dieſelbige durch den Zucker benommen. In den Apotecken kan man deß Zuckers auch gar nicht entberen vnnd das viel weniger dann in der Kuͤchen dañ darauß machet man vielerley dam wergen / Syrup / Julep ſuͤſſe Getraͤnck / Claret vnnd Hip⸗ pocras / Conſeruenzucker / Condi er ehngemachte Fruͤcht / Wurtzeln vnd Saͤfft / deßglachen allerhandt Con⸗ fect / Taͤfflein / Marcipan / Zeltlein Xiſcott oder Zucker⸗ brodt vnd dergleichen. Ja was fühein groſſer Zucker geht auff / darauß allerh Bilder der Thier / Bel) Fruͤcht / Fiſch / vnd was mat erdencken kan / gemacht werden / ja es iſt auch dahtn kommen daß man heutigs Tags Haͤm⸗ melsbüg und Schlegel / Tauben / Gaͤnß / Antvoͤgel / Huͤner vnd ſonſt allerhandt Fleiſchwerck / als Kalbsfuͤß / Kalbs⸗ koͤpff vnd was man von Voͤgeln vnnd Fleiſchwerck erden⸗ cken mag / von Zucker formiert vnnd bereytet / dieſelbigen kuͤnſtlich mit jhren Farben zieret vnd mahlet / als wann es dieſelbigen natuͤrlich werend / Ja wie vielerley Samen vnd Fruͤcht werden mit Zucker vberzogen / die faſt alle dem vberfluß / Schlaffrründen vnnd Bancketen mehr dienen muͤſſen dan der Artzeney / wie geſundt aber ſolche ding ſeyen alſo zum vberfluß gebrauchet / erfahren die groſſe Herren taͤglich / was fuͤr groſſer / vnheylbarer Kranckheiten darauff erfolgen / die wir vns alſo ſelbſt machen / den Magen vnnd Leber verderben / daß wir ſchier zu keinem rechten Alter mehr kommen koͤnnen / vnd muͤſſen vnß alſo die guten vnd lieben Mittel die GOtt der HERR vns gegeben vnnd geſchaffen hat zu erhaltung der geſundheit vnd dieſes zeitlichen Lebens / durch den vnnatuͤrlichen vnd abſchewlichen Vberfluß / su vnſerm verderben / vndergang vnnd verkuͤrtzung vnſers Le⸗ bens gereychen / vnd iſt wol zu glauben vnd auch gewißlich wahr / daß ſeyt die Welt geſtanden kein groͤſſerer luxus vnd vberfluß geweſen / als eben jetzundt bey dieſer letzten Hefen der Welt / da kein Koſten denſelbigen taͤglich zu haͤuffen vnd zu mehren geſparet wirdt / wann man aber Kirchen / Schu⸗ len vnd Spitaͤlen helffen ſol dieſelbigen zu erhalten / oder ſonſt den armen Krancken zu huͤlff kommen / vnd jhnen die Lieb nach dem befehl Chriſti beweiſen ſol / da iſts alles zu viel vnd iſt ein groſſer Koſt / gehet vtel auff vnd iſt ein Jam⸗ merklagens / welches GOtt der HERR nicht vngeſtrafft wirdt laſſen hin gehen / darffſt dich derwegen nicht darauff verlaſſen daß du dich Euangeliſch ſeyn ruͤhmeſt / vnnd glau⸗ beſt vnnd verhoffeſt durch deinen Glauben ſelig zu werden / dann das kan dich nicht helffen / ſintemal du die Fruͤcht deß Glaubens nicht haſt / vnnd haft lehre Ampellen ehne Oele / dann der / ſo an jenem Tag richten wirdt / wirdt dich nicht auß deinẽ imaginierten Glauben richten / ſonder auf deinen Wercken / die da zeugen werden / daß du keinen Glauben ge⸗ habt haft. Dieweil wir nun biß daher von dem groſſen Miß⸗ brauch deß Zuckers geredt haben / woͤllen wir nun hinfuͤrter D. Jacobi Theodori Tabernemontani „ F auch feinen nuͤtzlichen gebrauch in der Speiß und Yız ken anzeigen. Schoͤner / weiſſer Madery oder Ganariensucker in Speiß oder Tranck maͤffiglich gebraucht / machet ein reyn vnd * ber Gebluͤt ſtaͤrcket die Natur / die lebliche Geiſter / vnd alle Glieder deß gantzen Leibs / vor ſich feibft oder aber in Speiß oder Tranck gebraucht / miltert die Bruſt vnd Lungen / vnd ſtaͤrcket dieſelbigen / begompt wol der rauhen / ſcharpffen Key, ichs dient wider die Seiten oder Bruſtgeſchwer vnd innen, liche Apoſtemen / miltert den Huſten / erweychet den Band, ſonderlich aber bey den jungen Kindern / vnnd dienet wide den ſchmertzen der Bruſt. .Die hitzige vnd Gallſuͤchtige Menſchen ſollen nicht viel Zucker auſſerhalb der Artzeney gebrauchen / dann er wirdt G baldt bey jhnen in die Gall verwandelt / zu dem ſchadet er al⸗ len Kranckheiten die von der roten Gallen jhren Vrſprung haben / ſo auch die jungen Kinder viel Zucker eſſen / ſo wach fen gerne Würm bey jhnen / derowegen fol dieſen der Zucker allein zur Norhrurfft gegeben werden. Es vermeynen aud viel / der Zucker fol jnnerliche verſtopffungen ın den Glie⸗ dern deß Eyngeweyds vervrſachen / fintemal er aber ein Natur vnd Eygenſchafft hat / zu abſtergieren vnnd zu ſaͤu⸗ bern / iſt ſolchen nicht glauben zu geben oder einen beyfall zu thun. Der Zucker iſt faſt dienlich den Gebrechen der Nieren / Harngaͤng vnd der Blaſen / machet weniger Durſt als der . Honia. Den Zaͤhnen aber iſt er faſt ſchaͤdtlich / dann er ma⸗ du e nicht allein ſchwartz / ſondern faͤulet fie auch! wackeln darvon vnnd fallen gern auß / derowegen thun die jenigen FI wolonndregit/mann fie Zucker geſſen haben / daß fie den Munde vnd Zähne wol mir frifhen Waſſer außwaͤſchen. Sanarien vn Madernguckerauf friſchem Waſſer geſſen / vertrelbet Die heiſſere Stimm deß Halß von hitziger Vrſach herkommende⸗ Wider den duͤrren Huſten / den Durſt vnnd Rauhe dee Keelen: Nimb ii. ‚loch Zucker / friſch Brunnenwaſſer ein maß ſeude das dendritkentheil eyn / davon trinck alsdann nach nothturfft. Wilt du es beſſer haben / ſo thu darzu ein halb loth klein geſchnitten Suͤßholtz / vnd j. loth der kleinen Roſeinlein / vnd laß die mir dem Zucker ſieden / darnach ſei⸗ he es durch zum gebrauch. Madery oder Canarienzucker mir friſcher Milch geſot⸗ ten vud temperiert mie ein Julep / iſt den jenigen ein heylſa⸗ me Artzeney die Vitriol vnnd Alaun geſſen oder eingenom⸗ I men habenidann es benimmer ſolchen digen ihre Schäd, lichheit / die ſie hinderfich laſſen / damit fiedieinnerliche Glie⸗ der deß Eingeweyds verletzen / nach nothturfft vnnd Durſt getruncken. Dieſe Argeney dienet auch wider den Huſten / vnd iſt ſonderlich dienlich den jungen Kindern die ſonſt an⸗ dere Argeneyen nit wol gebrauchen moͤgen / ſo man ſie nach Durſt darvon trincken laͤſſet. | Gepuͤluerten Zucker mir drey vntzen friſchs außgepreßts Mandeloͤlens vermiſcht vñ getruncken / vertreibt das Krim⸗ men vnd Daͤrmgegicht. Zucker zu Puluer geſtoſſen / mit Roſenoͤle oder friſchem Butter vermiſchet vnd verſchlungen / heylet alle innerliche verletzung / von eyngenommenem Alaun / Vitriol / Hiſpa⸗ niſchen Mucken / vnnd dergleichen ſcharpffen vnd etzenden dingen vervrſacht. | K Wider die Gebrechen deß Haupts / Hirns / Magens vnnd der Bruſt von kaͤlte vervrſacht: Nimb Madery oder Canarienzucker viij. vntzen / Veielwuttz ein loth / Ingber ein halb loth / Galgan / Maieran / Ackerwurtz oder Calmuswur⸗ zel jedes j.quintlein / Muſchatennuͤß / Cubeblein / Carda⸗ moͤmlin / außerleſene Zimmatrinden / krauß Balſammuͤntz / Naͤglin / jedes ein halbes quintlin / langen Pfeffer ein drittheil eines quintleins. Den Zucker fol man beſonders ſubtil ſtoſſen / darnach die andern Stuͤck alle reyn puluerizle⸗ ren vnd durch ein Sieblein ſchlahen / folgendts wol TE : 8 1% RBB pe Fu nz EWR V —— — — en ei [13 12 — — — —— — — — — Das Erſte Buch Von Kreutern. 603 A Zucker zu einer Treſeneien vermiſchen / vnd in einer ſaubern F tig ſtoſſen / dermiſche fie durcheinander) thue fie in ein langen Buͤchſen zum gebrauch verwahren. Dieſe Treſeney dep Morgens nüchtern eingöffelein vol geffen mit einem ſchnit⸗ kein Weißbrodtsin fürnenem Wein geweychet / ſtaͤrcket das erfalte Haupt / Hirn / trucknet die Fluͤß / macherein gut Ge⸗ daͤchtnuß / mehret die Sinn / erwaͤrmet die erkalte Bruſt vnd Lungen / vertreibet Die engigkeit und das keichen / benim⸗ met den kalten Huſten / machet ein wolriechenden Athem / ſtaͤrcket das Hertz die Natur / vnd alle Principaliſche Glie⸗ der / machet in froͤlich Gemuͤth / erwaͤrmet den erkalten / vn⸗ daͤuwigen Magen / vertreibt den Vnwillen vnd Maßleyde / ſtaͤrcket die Daͤwung / verzehrer alle boͤſe / vberfluͤſſige Feuch⸗ tigkeit inn dem Leib / zertheilet die Winde / ſtaͤrcket das Ge⸗ aͤder / eröffner dit verſtopffung der Leber vnnd deß Miltzes / ſtaͤrcket die Nieren / bringet den Luſt zum eſſen / vnnd gibt 9 gantzen Leib sin gute / geſunde / natuͤruche vnnd ſchoͤne arb. Euſſerlicher Gebrauch deß Zuckers. MAdery oder Canarienzucker zu einem ſubtielen Puluer bgeſtoſſen vñ indie Augen gethan vertreibet Die tunckel⸗ heit derſelbigen / vnd erklaͤret das Geſicht. Canarien oder Maderyzucker zu Stuͤcklein gebrochen / auff glůende Kolen gelegt / vnnd den Rauch davon in die Naſen entfangen / ſtillet die Hauptfluͤß vnnd vertreibet den Schnupffen. Wider das Froͤſchlein vnder der Zungen: Nimb weiſſen Feinzucker / Alaun / Gruͤnſpan oder Spaniſchgruͤn / jedes j. loth. Stoß old Säit einem ſubtielen Puluer / tem⸗ Sack / vnd hencks denn im Herbſt in den Wein wann der Moſt verjähren iſt / xerſponnte das Faß wol zu / vnd laß alſo vierzehen Tag oder laner darinn hangen / ſo haſtu koͤſtlichen gen Wein. Solchen Wein mag man gleicher geſtalt im ablaſſen auch alſo berehten / vnnd zu jedem Fuder fo viel der obgemeldten Stuͤck / nemmen. Geſotten Zuckerwaſſer. Aqua ſaccharea cocta, Er oder Aqua decottionis Sacchari. An pfleger auß dem ſchoͤnen / weiſſen Madery oder Ca? *narienzucker ein gut Zuckertva ſſer zuſſeden weiches in vielen Leibsgebrechen zu einem gemeinen Speißtranck nuͤtz⸗ lich zugebrauchen iſt / vnd dz mache man alſo: Nimb deß ob» gemeldten Zuckers acht vntzen / friſc Brunnenwaſſer lxxx. vntzen / dz ſeindt v. aͤchtmaß / ſolches ſeude ſittiglich bey einem linden Kolfeuwerlein den halben theil eyn / darnach ſeihe es durch ein Tuch vnd behalts zum gebrauch. Dieſes Waſſer nach durſt vnd notturfft getruncken / iſt faſt nuͤtziich vnd gut in den Catharren vnd Hauptfluͤſſen / Heiſſerkeit / Halßge⸗ ſchwer / Huſten / Bruſtſucht / Seitenſtechen oder Seitenge⸗ ſchwer / deßgleichen in allen hitzigen gebrechen der Bruſt vnd Lungen / Magenhin ond derengleichen Schwachheiten. Es iſt den jengen faſt dienlich / die mie dem hitzigen Feber Ephe- mera, das ft ein Feber von vier und zwenzig Stunden be⸗ laden ſeind / welches der gemein Mann auch das Rotlauf⸗ fen nennet / ſtaͤtig vnd nach Durſt getruncken. Wann die gar junge ſeugende Kinder den Huſten haben / ſo ſollen die Seugmuͤtter nichts anderſt als dieſes Zuckerwaſſer nach c periers mit Honig daß es werde wie ein Saͤlblein damit be· Durſt trincken / das thut den armen Kindlein viel guts vnd ſtreich das Froͤſchlein zum offtermai / es hilfft wann es ſchon hilfft jnen baldt zur geſundthelt. D E veraltet iſt. a Wiltu gute vnd gefunde Zaͤhn behalten / ſo ſoß Madery oder Canarienzucker zu Puluer / vermiſche den mit Honig / und reib die Zähn offtermals und wo: darmit / darnach wär ſche die mit friſchem Waſſer widerumb ab. | Canarien oder Maderyzucker mit gebrannten Salk / je⸗ Des gleich viel vermiſchet vnd zu Puluer geſtoſſen / darnach Baumoͤlen darzu gethan vñ ein weil miteinander geſotten / ſaͤubert den Bart vnd machet den ſchoͤn vnd lang man) wie Senffen mit Laugen gebraucht / vnd den Bart wol mi gewaͤſchen. | | € f Canarien oder Maderyzucker zu einem. ſubtielen Pul⸗ uer geſtoſſen / heylet die Geſchwer von dem Mittel oder Wurm vervrſachet I deß Tages zweymal dareyn geſtraͤu⸗ wet. Wilt dur ein dicken / trüben Bein ſchoͤn vnd laurer mas chen: Nimb zu einem Fuder Weins ein halb Pfundr von acht ungen Madery oder Canarienzucker vn fo viel Alaun / Stoffe die zu einen ſubtielen Puluer / zertrerbe die mit sem Wein auß demſelbigen Faß / vnnd ſchuͤtte die wider in das Faß / ruͤhrs wol mit einem loͤcherten Scheidt / daß ſich der Wein wol durcheinander vermiſche / darnach ſchlage dag Faß beheb zu / laß alſo vierzehen Tag ligen / darnach laß den Bein abın einander Faß. r Ab geſtandenen vnnd ſchwachen Wein wider zurecht zu bringen: Dim guten Madery oder Canarienzucker ein halb Pfunde zu Puluer geftoffen/ vnnd arfenelt Hirtzhorn vier vntzen. Bermifch diefe Stück, vnnd thue fie in ein langes feinens Saͤcklein: Nimb auch ein maß friſch aemolcken Miulch / ſchuͤtte ſie in das Faß mit Bein /cuͤhte den mit einem Scheide wol durcheinander / darnach heucke das vorgemel⸗ te Saͤcklein in das Faß / verfsüintecsmsinan eine zeitlang darinn hangen / ſowirdt der Wein wider krafftiag. Man ſol zu jedem Fuder Weins ſo viel Milch vnd der andern Stuͤck nemmen. | | — Koͤſtlichen guten Wein in dem Herbſt oder Ablaß zuma⸗ machen: Nimo Madery oder Canarienzucker xvj. vntzen⸗ Engelſuͤß oder Trop ffwurtz / Chriſtianwurtzel / Muſch aten⸗ bluͤht idee zwey loth. Dieſe Stuͤck ſoll man alle grob lech⸗ Ein ſehr lieblich ond anmuͤtig Zuckerwaſſer in dern Ca⸗ tharr vnnd Hauptfluͤſſen vor ein gemeinen Speißtranck zu trincken: Nimb deß nechſtgemeldten Zuckerwaſſers ein maß / vermiſch darmit vier vntzen ſauwer Granatenſſafft / vnd gebrauchs den Durſt zu leſchen nach nothturfft wie das erſt. Ein ander Zuckerwaſſer mit Zimmat vor die / denen der Wein in Kranckheiten verbotten iſt / die einen blöden Dar gen haben; Nimb vier vntzen Zuckers / ein halb loth ſcharpf⸗ fes außerleſens Zimmat klein geſchnitten / thue dieſe in ein bequeme Kannten /ſchuͤtte Darüber fünff aͤchtmaß friſch Brunnenwaſſers / verlutier den Ranfft der Kannten wol / ſetze die in ein Keſſel mir ſiedendem Waſſer / laß zum wenig⸗ ſten ein par Stunden darinn ſieden / darnach thue die Kal te herauß / vnd wann die von fich ſelbſt kalt worden iſt /ſo thue ſie auff vnnd ſeihe es durch ein Tuch / behalts darnach in ei⸗ nem kuͤlen Keller. Ein ander gut Zuckerwaſſer in hitzigen Peſtilentziſchen Febern vnd in der Peſtilentz von den inficierten Menſchen vor einen gemeinen Tranck ſtaͤtig vnnd nach Durſt zutrin⸗ cken das nicht allein den Durſt leſchet / ſondern auch der Pe⸗ flilensifchen vergifftung vnd faͤulnuß widerſtandt thuit / vnd das Hertz ſtercket· Nimb guten Madery oder Canarien u⸗ cker vj. vntz / Granatenſafft von den ſauwren / Kuͤttenſafft / jedes acht vntzen / friſch Brunnenwaſſer anderhalb maß. Thue dieſe Stuͤck zuſam̃en in ein ſteininen Krug / vnnd ſtell ten wol verſtopfft in ein Keſſel mit Waſſer / laß darinn zum wenigſten ein halbe Stundt fieben / darnach ſeihe es durch ein Tuch / vnd brauch dieſen Tranek wie oben gemeldet. Ein ander gut Zuckerwaſſer von mehr Stuͤcken wider das feichen vnnd engen Athem / von voͤllin der Bruſt vnnd verſtopffungen der Lungen / Roͤhren vnnd Deren Atderlein⸗ Nimb guten Madern oder Feinzucker v. vntzen / kleine Ro⸗ ſeinlin wol gewaͤſchen iij. loth / Fenchelſamen j. loth / weiſſen Maafamen i. loth / die oberſten Gipffelein von Yſop / ſpitz Salbeyen / Mertzviolen / jedes ein halbes Haͤndlin voll / Bes nushaarıfo vil man mit dreyen Fingern fallen kan / ſchwar⸗ tze vnd rote Bruſtheerlein ſauber gewaͤſchen / jedes xij. an der zaͤhl / Datteln von den Kernen gereynigt / Marſilier Feigen / IT ij jedes * A jedes an der zahl vier / ſauber gewäfhen vnd zerſchnitten / ge⸗ ſchaben vnd klein geſchnitten Suͤßholtz / Anißſamen / Zim⸗ matrindẽ jedes ein halb loth / Alantwurtzel ein halbs quint⸗ lein. Alle gemeldte Stuͤck fol man klein ſchneiden / vnd mit Dem Zucker in eine bequeme Kannten oder ander Geſchirr thunjdaräber ſchuͤtten ij. oder dritthalb maſſen Waſſer / den Ranfft der Kannten ſauber vnnd wol verkieyben / darnach vier Stunden lang in einem Keſſel mit Waſſer ſieden laſ⸗ ſen folgendts wann es kaldt worden iſt durch ein Tuch ſei⸗ hen / vnd zu dem obgemeldten gebrauch vor einen gemeinen Trancl trincken. Dieſer Tranck iſt auch gut wider den al⸗ ten Huſten vñ alle Gebrechen der Bruſt vnd Lungen / macht auß werffen / raumet die Bruſt vnd oͤffnet die verſtopffung der Lungenroͤhrlein. B Busferwein. Saccharitesodes Saccharatum vinum. > Er Zuckerwein wirdt vor diealten Leuth bereytet / dañ er ift faſt heylſam / ſo Falter vnnd blöder Natur ſeindt / vñ den jenigen bey welchen die natuͤrliche Feuchte vñ Waͤr⸗ me abnim̃t / deßgleichen auch die durch langwirige Kranck⸗ heit in abnemmung vnnd verzehrung def Leibs gerathen / dann dieſer Wein nehret / machet Blut / ſtaͤrcket den gantzen Leib / erfuͤllet vnd erquicket die fürnemmen Glieder deß Leibs mit den leblichen Geiſtern / damit ſie erhalten werden / vnnd wirdt alſo gemacht: Nimb deß beſten Madery od Canarien Zuckers xvj. vntz / deß allerbeſten Weins den du gehaben magſt ſeude dieſe beyde zu einem Syrup vber einem leich⸗ ten Feumerlein / den behalt zu dem gebrauch. Wann du nu dieſen brauchen wilt / ſo nimb davon ein theil vnd vermiſch es mit zwey theil Waſſers/ ſolches trinck zu einer ſtaͤrckung / vnd netze bißweilen ein par Schnittlein Weißbrodt darinn / vnd jſſe dieſelben / es flärcker ver die maß mol. Du magſt jnen auch auff andere weiß wie es die nothturfft erfordert / gebrauchen / vnd auch bißweilen ein Loͤfflein voll gutes gedi⸗ flilliertes Zimmetwaſſer damit vermiſchen / ſo ſtaͤrcket es die leblichen Geiſter viel kraͤfftiger. Dieſen Wein lobet der Ara⸗ biſch Artzet ſehr / in dem Buch das er vonder haltung vnnd ordnung der taͤglichen Nahrung / welcher ſich die Alten ſollen gebrauchen / geſchrieben hat / daß er ſonderlich den alten Leu⸗ then ſehr nutz ſeye. Weinſyrup. Vini Syrupus. Vß dem Wein vnd Zucker lehret Arnoldus Villanoua- nus lib.de confer.iuuenture ein faftnüslıhen Syrup su machen, welcher beyde die ftare der Speiß vnd Trancks vertretten kan / dann er ſtaͤrckt die Natur wunderbarlich und halter den Menſchen in guter Geſundtheit. Dieweil nun dieſer Syrup mit dem vorgemeldien Zuckerwein ein groſſe Gleichheit hatte / beyde was die bereytung deſſelben / vnnd auch deſſen gebrauch anlangen thut / haben wir nicht vnder⸗ laſſen woͤllen hie anzuzeigen / vnnd wirdt derſelbige auff fol⸗ gende weiß gemacht: Nimb deß aller beſten Weins ſo du be⸗ kommen kanſt lij. Pfundt / guten weiſſen Zucker ij. Pfundt / laß ſittiglich mir einander ſieden auff einem linden Koffens werlin zu einem Syrup. Dieſen Syrup ſol man auch mit Waſſer vermiſcht brauchen / alſo daß man nemme vj. vn⸗ tzen deß Syrups / vnnd vermiſch es mit einer maß Waſſers zu einem Julep / dieſer nehret / kuͤlet vñ befeuchtiget ven Leib / x leſchet den Durſt in Febern vnd ſonſt / ſtaͤrcket vnd erquicket den gantzen Leib / Wil man daß er etwas mehr waͤrmen vnd ſtaͤrcken ſol / ſo fol man ij. loth gediſtilliert Zimatwaſſer da⸗ mit vermiſchen. Wil man aber daß er mehr fülen end ſtaͤr⸗ cken ſol / ſo ſol man den Syrup alſo vermiſchen: Nimb deß Syrups vij.oder vitj. vntzen / gut friſch Rofenwaſſer viij. vn / sen / friſch Brunnenwaſſer j. maß / Drefes vermiſch vnd txinck davon nach Durſt / dann es iſt ein herrlicher Tranck in hitzigen Febern. Jacobi Theodort Tabernamontani! | Das zʒwey vnd viertzigſte cap Von dem Zuckercandit. % Sr haben imnechften Capitel den Zucker M vnd deſſen Sorten nach einander beſchrieben Xontd angezeiget / was vor cin vnderſ cheidt vnder vnſerm vnd der Alten Zucker ſeye / nemlid da vnſer Zucker eben von dem Gewaͤchß gemacht vnd bereytet wirdt / darauß der Zucker der Alten von ſich ſelbſt gefloffen vnd von der Sonnen Hitz an den Röhren gerruchner onnd alſo zum gebrauch der Artzenen geſamlet worden iſt ſinte⸗ mal den Alten die Kunſt den Zucker wie er jetziger eit yon den Zuckerroͤhren geſotten wirdt / vnbekannt ift geweſm vnnd iſt aber der Alten Zucker nichts anderſt dann einna, tuͤrlicher Zuckercan dit geweſen / tie wir denſelbigen heuti⸗ ges Tages durch die Kunſt auch zurichten / derwegen derng, tuͤrliche Zuckercandit der auß den Zuckerroͤhren von ſich ſelbſt herauß gefloſſen vnd von der Sonnen getrucknet und candirt worden iſt / ſeyt der zeit her nicht mehr geſamlet oder zu vns gebracht wird / ſintemal wir denen ſo durch die Kunſt berenret wirdt / genugſam vnd vberfluͤſſig Haben koͤnnen / wel cher eben die Krafft vnnd Wirckung hat wie der natuͤtliche Canditzucker / wirdt auch gleichfals eben zu den Krauck, ‚heiten gebrauchet / darzu die Alten den jhren gebraucht har ben. I. Deſſen haben wir auch zwo Sorten’ die eine if ſchoͤn/ klar vñ hell wie ein Criſtall / der wirdt von dem Madeiy oder Canarienzucker berenter. Il. Die ander Sort iſt wol klar aber braunfarb / wirdt nimmer hell / ſondern bleibt dunckel / der wirdt von dem Ihn» maſin vnd braunenzucker gemacht. Der weiß iſt der beſt der dem narürtichen Canditzucker / beyde an farben vnd Kraͤf⸗ ten gleich iſt / vnd wirdt derſelbige alfo gemacht: Nimb deß al ler ſchoͤneſten Maderyzuckers xx. mehr oder weniger pfundi/ nach dem du viel oder wenig machen wilt / zerſchlage denſel⸗ bigen in kleine Stuͤck / dieſelbigen ſtoß darnach / thu fie in ein bequemen Keſſel oder ander Geſchirr / ſchuͤtte daruͤber ein we⸗ nig friſch Brunnenwaſſer fo viel daß man nur den Zucker darmit kan laſſen zergehen / ſetze den vber ein gut Koljsumer/ laß den Zucker zergehen vnd ein wenig auffſieden vnd das ſchnell / dann wann der lang ſeudet fo wirdt er zehe vnd geel⸗ farb / darumb je weniger du deß Waſſers nimbſt / je beſſer «6 liſt / vnd je wetſſer der Zuckercandit wirdt. Wann der zucket nun wol zergangen vnd zu einem dicken Syrup worden iſt / fo ſolt du bereytet haben ein langen / viereckechtigen Kaſten von Haffners Erden gemacht vnd gebacken / der in wendig verglaſurt ſeye / vnd von vnden an biß oben auff mir Abfıge ij. Zwerchfinger hoch voneinander vnderſcheiden / alſo daß der Kaſten von wegen der Abſaͤtz vnden enger und oben weh rer ſeye. Auff die gemeldten Abfäge ſolt du duͤnne / viereckech⸗ rige / lange Scheidtlin oder Hoͤltzlein drey zwerch finger breit voneinander den langen Weg legen / vnd daß alſo vonvn⸗ den an biß oben auß / Inn diefen Kaſten ſolt du den Zucktt alſo heiß gieſſen daß er voll werde / als dann ſol man den Ka⸗ ſten zudecken / vnd denn auff ein Brett oder Banck in ane warme Stuben nahe bey den Ofen ſetzen / da man jhnen bi in ſechzehen oder zwentzig Tage alſo fol ſtehen laſſen / darna Kſol man den Deckel hinweg thun / wirdt man befinden daß ſich den mehrentheil deß Zuckers fein artig an die Sioͤch⸗ kein geheneket / vnd wie ein Criſtall randiert hat / den vbtigen theil aber deß Syrups fol man ſittiglich abgieſſen der no nicht ſteiff oder ſich nicht candiert hat / den laͤſſet man wi⸗ der ſiedend heiß werden / vnd wann er ein wenig vberſchla⸗ gen iſt fo geuffer man den widerumb in den Kaſtem zu dem vorigen / laͤſſet den widerumb acht oder zehen Tage an einem warmen Dre in einer Stuben wie zuvor ftchen / ſo 9 man ein ſchoͤnen candierten Zucker gleich dem — — 2 N Ten dig 1 af sch ch⸗ reif pi fir da⸗ ine Mr of ck⸗ eh och wi⸗ la⸗ em de if. 8 ö—r — — — — —— —— C leſen. Sonſt wirdt er Lateiniſc Saccharum Candum,Sac- E von befinden. — — — — — nem Das Erſte Buch Von Kreutern. 605 AMan ſol aber mercken / daß die viereckechtige Staͤblein von F feinem andern Holtz muͤſſen geſchnitten ſeyn / datın von Thannen / Kiefer / Pinbaumen oder Doſenholtz / dann ſich der Zucker an keinem Holtz eher candirt vnd anhencket / als an der obgemeldten Hoͤltzer einem / welches man leichtlich abnemmen kan an den Canditen / als eyngemachten Wur⸗ tzeln vnnd Früchten die man in die Thannen oder Pinbaͤu⸗ men Faͤßlein thut / daß ſich der Zuckerſyrup leichtlich darin⸗ nen anhencket vnnd candirt / welches in andern Geſchirren ſelten vnd auch weniger geſchicht. Es bereyten die Venetianer dieſen Zucker mit dem refi⸗ nirten Zucker / der wirdt gleichwol weiß vnd ſchoͤn / dieweil ar ber der refinirt Zucker mit der Kalcklaugen geſotten vnd be⸗ reytet wirt / nimbt er / wie auch zuvor gemeldet / ein ſcharpffe / brennende oder hitzige Qualitet an ſich / derwegen derſelbig g in jnnerlichen Leibsſchwachheiten nicht ohne ſchaden zu ge⸗ brauchen iſt / ſol derhalben dteſer Zucker von dem ſchoͤnſten Maderyzucker bereytet werden / der wirdt eben fo ſchoͤn weiß als der von dem refinirten Zucker gemacht wirdt / vnd vber⸗ trifft auch denſelben in der ſuſſig eit. | Bon den Namen deß Zuckercan⸗ dits. DEs Zuckercandit / wie er heutiges Tags an ſtatt deß na⸗ tuͤrlichen Zuckercandits / den die Alten gebraucht ha⸗ ben/gemacht wirdt / iſt den alten vnd neuwen Griechiſchen Artzten vnbekannt geweſen / vnd gedenckt deſſen keiner dann allein Nicolaus Myrepſius, vnd wirdt von jhme Griechiſch / Kavyrıov, genannt / Wiewol etliche meinen man fol Karduov charum Candium,Conditum vnnd Saccharum Criſtalli- num genannt. Bon Heronymo Montuo, Zaccarum vnd Saccharum lucidum, vnnd von Hermolao Barbaro, Sac- charum Cantium. Italianiſch heiſſet er Zuccaro Candiio. Flehmiſch und Brabaͤndiſch / Candys Suncker vnd Su cker Candys. Hochteutſch / Candizucker Zuckercandi / Eiß⸗ zucker vnd Criſtallinzucker. Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Eygen⸗ ſchafft deß Candizuckers. DEr Canditzucker iſt warmer vnd feuchter Natur im er⸗ ſten Grad / ſein Natur vnd Eygenſchafft iſt abzuloͤfen / zu weychen zertreiben / zu laxteren / vnnd zu faubern. Der braun Zuckercandit iſt hitziger vnd faſt mir feiner Krafft vñ D Tugendt dem Honig gleich / ſaͤubert mehr als der weiſſe / der , iſt in kalten Gebrechen dienlicher / vnnd der weiß in hitzigen Gebrechen nuͤtzlicher. | Innerlicher Gebrauch dep Candit⸗ zuckers. Er Candelzucker dienet wider die rauhigkeit on ſchaͤrpf⸗ Nfeder Keelen und Bruſt / vertreibt die heiſſerigkert / die⸗ net wider de Huſten / machet außwerffen reyniget die Bruſt vnd Lungen / dient wieder die Apoſtemen vnnd Seitenge⸗ ſchwer / in Speiß oder Tranck / oder ſouſt gebraucher. Candit zucker mie kuͤlenden Saͤfften oder Waſſern ge⸗ hraucht / leſchet den Durſt. Solchen aber vor ſich ſelbſten al⸗ fein gebraucht / machet er Durſt / wiewol vil denſelbigen sum durſtleſchen gebrauchen / aber ſie werden geringe huͤlff dar⸗ Candelzucker im Munde gehalten vnd ſittiglich zergehen laſſen / iſt gut wider die Raͤuhe vnd Schrunden der Zungen / vnd miltert die rauhe Keelen vnd Schlundt. Canditzucker zu Puluer geſtoſſen vñ mit dem Schleym von Pſilienſamen temperiert mie ein Latwerglein / be⸗ nmimpt den heiſſen vnnd duͤrren Huſten / jedertweilen ei⸗ ner Haſelnuß groß ſittig ich im Mundt zergehen laſſen / er darnach mit süpffisin gemaͤchlich hineyn fohleichen Jaffen. Wider den Huſten fo von ſcharpffen Hauptfluͤſſen kom̃t: Nimb ij loth weiſſen Zuckercandit / vnd j.quintlein Driene tiſchen Bolus, Stoſſe dieſe Stuͤck zu einem ſubtielen Pul⸗ uer / darvon nimb z. koͤffel voll nach dem Nachteſſen wann du wilt ſchlaffen gehn. Oder nimb weiſſen Zuckercandit / deß beſten Krafftmeels oder Amelmeels / jedes ĩ loth / Mach ein ſubtiel Puiuer dar⸗ auß / vermiſchs darnach mit ein wenig Roſenwaſſers vund ſuͤſſen Mandeloͤlen friſch auß gepreßt / ſo viel genug. iſt zu ei⸗ nem dünnen Bruſtlatwerglein / vnd gib dem Krncken deß Morgens vnd Abendts / deßgleichen and vnder Taas / je es mal einer ziemlichen Haſelnuß groß darvon. Solche Artze⸗ nen dienet auch den jungen Kindern wider den Huſten ſo von ſubtielen Hauptfluͤſſen kompt. Wider den Huſten macht man herzliche gute Bruſtkuͤch⸗ lein auß dem weiſſen Zuckercandit: Nimb deß weiſſen Zu⸗ ckercandit / ſchoͤnen weiſſen Maderyzucker / jedes x vtzen zu reynem Puluer geſtoſſen / gepuͤluert Amel oder Krafftmeel zwey loth / weiſſen Traganth vnd Gummi Arabicum, jeng drey quintlein / in drey loth guten Roſenwaſſers xxitij ſtun⸗ den geweychet. Dieſe Stück ale fol man wol mit einem Stempffelin einem Mörferftein ſtoſſen vnd durchetnander arbeytenidaß es cin dicke Map oder Ling werde, davon foll mandannrunde Stügelein formieren ı vnnd die mir einem Hoͤltzlein / darauff ein Roͤßlein oder Sternlein geſchnitten / drucken vnd zeichnen / fo werden ſchoͤne Kuͤblein darauß / die ſol man vor ſich ſelbſt laſſen trucken werden vnd zum ge⸗ brauch behalten. Dieſe Kuͤchlein ſeindt fuͤrtreffenlich gut zus dem Huſten / ſo man jedertweilen ein par dabou nimbt / vnd eins nach dem andern gemaͤchlich im Wunde zerſchleiffen laͤſſet vnnd folgendts ſittiglich mit Luͤpff ein laͤſſet hineyn ſchleichen. Oder: Nimb reyn gepuͤluerten Zuckercandit x. vntzen/ weiſſen Maderpzucker vitj. vntzen werfen außerleſenẽ Tra⸗ ganth in Roſenwaſſer xxitij. ſtunden erweychet / anderhalb loth / reyn gepuͤlnert Veielwurtz ein loth / reyn geſtoſſens A⸗ melmeel ij. loth. Alle gemeite Stück ſol man in einem Moͤr⸗ fer wol durwernander zu einem Teyg ſtoſſen / darnach obge⸗ meldter maſſen Kuͤchlein darauß machen / vnd gebrauchen. Sonſt pfleget man wider den Huſten geſtoſſenen Zucker⸗ candit in außgehuͤlchte ſuͤſſe Oepffel zu thun / dieſelben dar⸗ nach inn friſchem vngeſchmeltztem Buttern oder friſchem außgepreßten Mandeloͤlen zu ſieden oder zu daͤmpffen vnd darnach den Huſtenden zu eſſen zu geben / dieſes wehchet wol vnd machet auß werffen / iſt eine Argeney vnd Spaß nicht allein für die Alten ſondern auch vor die jungen Kinder. Euſſerlicher Gebrauch deß Candit⸗ zuckers. Anditzucker zu einem ſubtielen Puluer geſtoſſen vnd in die Augen gethan macht klare Augen / vnd dienet wider alles was das Geſicht verfinſtert. Wider die Flecken in den Augen: Nimb weiſſen Zucker⸗ candit zu einem ſubtilen Puluer geſtoſſen ein halb loth / ver⸗ miſch damit ij loth gediſtillierts Honigwaſſers das im di⸗ ſtillieren zum erſtenmal herauß kompt / darvon traͤuffe allen Tag zWehmal inn die Augen / biß daß du gute bi ſſerung be⸗ indeſt. ß | SR nimb eing oder zwey frifeher Eyer diedenfelbe Tag gelegt worde ſeind / laſſe die Hart in einer heiſſen Aeſchen bras er tensfcheele fie darnach / ſchneide fie in der matte entzwey / thue die Dortern herauß / vnd fuͤlle diefelben Lücken mit reynge⸗ puͤluertẽ weiſſem Zuckercandit widerum̃ auß / bind Die Ener fwiderum zufam̃en / laſſe die xxiltj. ſtunden in einem meſſinen Gefſchirrlein inn einem Keller ſtehn darnach druck fie hart durch ein leinin Tuͤchlein auß in dz Becklein. Von demſel⸗ hen Waſſer traͤuffe deß Tages i. mal oder ütj.jedes mal ein Troͤpfflein indie geſchaͤdigten Augen. Wiltu diefe Artzeney kraͤfftiger haben / ſo thue in ein jedes Eye mir dem Canditzu⸗ Ece uj de — a N — A Ger ein drittentheil eins quintleins gepiiluerten weiffen Vi⸗ F triol / oder Gallitzenſtein. Ein andere vnd ſtaͤrckere Artzenen mach alfo: Nimb de weiſſen Canditzuckers ein halb loth / Meerſhaum / Nier⸗ falgı jedes ein quintlein / geriebenen Tutien ein halb quint⸗ lein. Alle dieſe Stuͤck ſol man zu einem ſubtielen Puiner ſtoſſen / vnd darvon taͤglichs Abendts und Morgends / jedes mal ein wenig durch ein Roͤhrlein oder Federfingel in die Augen blafen. * | Bimmetcanditsucker. Saccharum Candum Cinnamominum, Ho Fan ein herrlichen ond faſt anmuͤtigen Canditzu⸗ cker machen / allerdings wie man den obbemeldten zit nen Waſſers gediſtilliert Zimmaͤtwaſſer nemme den Zus cker damit zu vermiſchen / vnd gehet damit vmb allerdings wie oben darvon gemeldet iſt. Dieſer Canditzucker iſt inn kalten Gebrechen der Bruſt vnd deß Magens faſt dienlich / machet wol außwerffen / ſtaͤrcket das Hertz / Bruſt / Lungen vnd Magen / auff alle weiß gebraucht. Blauwer Canditzucker oder Veielcanditzucker. Saccharum Candum caruleum feu violaceum. EEG — * * —— — — — — — — = — — — = — _— * a — — —— > — re Sa — — — — — —— — — — — — — — — — = j en ee S wirdt auch ein ſchoͤner / durchſichtiger / blawer Can⸗ J ditzucker von dem Safft der blawen Mertzenviolen auf an folgende weiß gemadır : Nimb dep aller fhönften Madery⸗ 0 C sudersneun Pfundt von zwoͤlff vntzen / oder ſecbs Pfunde ; zu xvj vntzen / daruͤber ſchuͤtt ſoviel gediſtilliert Mertzviolen⸗ 9 waſſer / daß man den Zucker damit zerlaſſen kan zu einem en | Syrup / den laß fieden biß daß er fleuher und man Taͤfflein | be darauß gieffen möcheeralsdann geuß darzu xxxvj. vntzen fri⸗ — —— —— — a — — = — — = = m ———— — — — Al re EL ſchen Mergenviotenfafftsvon abgepflückten Violen / wol IN een geſtoſſen und mir gediſtilliert Violenſafft außgepreßt / laß I ann ik 1: widerumb ein wenig fieden zu bequemer dicferden gieſſe dar⸗ hi 9 9004 nach in ein zugericht jrrdin verglaſurt Gefaͤß mit den Thaͤn⸗ En } | il ninen oder Dofenbäumen viereckechtigen Stecklein / wie o⸗ I BEN ben davon gemelder iftiond handel gleichfalls damit / fo fin J deſtu ein ſehr ſchoͤnen Veielblauwen Canditzucker / ſo du a⸗ J— ber den ſchoͤn durchſichtig vnd wolgeferbt haben wilt / ſo thu N nei: zu dem obgemeldren Violenſafft etliche Tröyffiein Lemo⸗ he.) rien oder Citrinatſafft. Diefer Zucker diene wider den Hit fien ond alle Gebrechen der Bruſt vnd Jungen von Hitz ver prfacher gleich wie der Biolenfyrup. Roſencanditzucker. Saccharum Candum Rofaceum. D Jeſer Candelzucker wirdt von Maderyzucker / gediſtil⸗ liertem Roſenwaſſer vnd außgepreßtem Safft Ber ro⸗ ten Zuckerroſen bereytet / allerdinges wie der Violencandit⸗ zucker / vnd er wirdt ſchoͤn rot vnnd durchſichtig / ſonderlich wann man ein wenig Citronen oder dimonenfafft mit dem Zucker vermifcht. Diefer Canditzucker iſt zu allen Kranck⸗ heiten dienlich / darzu der Roſenſyrup oder Roſenzucker ge⸗ braucht wirdt. So man auß dem Safft der Seibfarben Roſen ein Can⸗ ditzucker machet / alſo daß man den Zucker allein mit dem Roſenſafft zerlaͤſſet / vnd dann etliche Troͤpfflein Citronen oder Lemonenſafft darzu thut / ſo wirdt der Canditzucker ſchoͤn / durchſichtig / Leibfarb / vnnd bekommet darvon eine purgierende Krafft / iſt eine edel Artzeney vor bloͤde Menſchen vnd junge Kinder / ſie darmit zu purgieren. — E 606 D.Jacobi Theodori Tahernzimontani Das drey vnd viertzigſte Kap, Von dem Zuckerpenid. En Penidzucker iſt auch ein gemachte JZucker / der wirdt von anderm Hutzucker ge⸗ X macht’ gemeiniglich aber von dem Thomaſin⸗ zucker / doch iſt der Caſſaunzucker am aller he, id machet man denſelben alfo: Nimb deß Caſ⸗ ſaunzuckers drey oder vier biß in die fünff Pfunde ohnge⸗ fehrlich / geuß friſch Brunnenwaſſer daran fo viel genug if / zerlaß den vber einem linden Kolfewer / da hab bereytet das weiß von fuͤnff friſchen Eyern / faſt wol mit einem faubern B bereyten pflegt / außgenommen daß man an flattdeßgemeis g Beſemlein zerk.opffet / daß fie zu Waſſer werden / darvon ſprenge mir dem gedachtem Beſemlein auff den fiedenvden Zucker / laſſe darnach ein weil ſieden / fo henget fich ale Vn⸗ reynigkeit in dem Zucker an dag geklopfft Eyerklar I ale dann ſetze den vom Feuwer / vnnd warın fich das aufffieden volliglich geſetzet fo hebe das onreyn ond den Schaum mit einem Schaumiöffel fauber darvon/ fege dann den Zucker wider vber das Feuwer / laſſe jnen wider ſieden / ſprenge auch wider von dem geklopfften Eyerweiß mit den Beſemlein darauff wie zuvor / vnd nimb esdann auch alfo hinweg / das thue fo offe biß der Zucker fein Schaum mehr gibe/darnad; feihe den durch ein ſauber wuͤllin Tuch / vnd fege jnen wider pber dag Feuwer / laſſe den gemaͤchlich unnd doch fläts an einander fieden/biß daß er anfahe groſſe / dicke Blafen auf zuwerffen / als dann nimb ein glatte Spindel / oder fonft ein glartes Stecklein in einem friſchem kaltem Waſſer ge⸗ legt / fEofle die eines Gleychs lang eines Fingers in den fie denden Zucker / das von dem Zucker daran hangen bleibe / den kuͤle in einem kalten Waſſer ad / Wann nun derſelbig erhartet vnnd gern von der Spindel oder Stecklein gehet / auch ſo man den im Mundt keuwet nicht an den Zaͤhnen kleben bleibet / ſo wiſſe daß er genug geſotten iſt. Darnach hebe jhnen vom Feuwer / vnd laſſe die Blaſen gar wol nider⸗ ſitzen / alsdann gieſſe den auff einen Marmelſtein mir Man deloͤlen angeſtrichen: Wann er nu gar auff den Stein ver⸗ floſſen iſt / fo lupffe den an den orthen auff / vnnd wirffe den von allen Orten zuſammen / vnd thue das ſo lang / biß daß er zu einem Klumpen werden vnd nicht mehr flieſſen wil / als dann beſtreiche die Haͤnde mit Amelmeel / vnnd ſchlage den Zuckerklumpen an einen trummen Hacken in eine Wandt eyngeſchraubet / den zeuch erſtlich einer Elen lang an dich / vnnd wirff den wieder vmb den Hacken / darnach zeuch den je lenger vnd weiter an dich / vnd ſchlag jn als widerumb vmb den Hacken / das thue ſo lang biß der Zucker anfengt hart vnnd ſchoͤn weiß zu werden / vnd zeuch den je lenger je weiter / vnnd dieweil es nicht eines Manns Werik allein iſt / ſo ſollen allwegen zwo oder drey Perſonen darzu ge⸗ brauchet werden / daß je einer vmb den andern abwechſeln moͤge / dann je mehr der Zucker alſo gearbeytet vnd gezogen wirdt / je ſchoͤner vnd weifferer wirde: Wann er dann an⸗ fengt hart zu werden vnd zu erkalten / ſol man Stengel klei⸗ nen Singers dick / auch fhmäfer vnnd dicker wie man die beaeret Darauf gesogen vnd gedreher werden / Die lege als⸗ dann auff ein Tiſch mir Amelmeel beſtraͤuwet / biß die kalt werden. Dieſer Zucker wann er kalt worden iſt / ſo iſt et Steinhart vnd ſpringet wie ein Glaß / wann er aber ein Tag oder acht alt wirdt / wirdt er ſo muͤrb / daß man jnen mit Fingern zerreiben fan. Von dem Namen deß Penidzu⸗ ckers. DIe Griechiſchen Aret gedencken deß Zuckerpenids gat niicht / vnnd iſt ihnen ſolche weiß dern Zucker zur bereyten nicht bekannt geweſen / derwegen koͤnnen wir u —* * am K ls it tt ch in a8 ich 10 an fr ge⸗ fi, at erh 1 11) f j 4 F | ———— rxum penidium. Wirdt auch gemeiniglich von den Gelehr⸗ Das ErſteBuch / Don Rrentern. A Namen nicht anzeigen. Vnſere Artzet nennen jnen Saccha · F rum Oder Zacchatum penidium; pi die Apoteifer Zuccha- ten Penidia ‚Penidi®unndPenidiiinplurali numero ge⸗ nennt, Auff Arabiſche Sprach wirdt er von dem Andıea Beilunenfe, Alfensd genannt / vnd von Matihæo Syluatico, Alferud. Teutſch wird er Zuckerpenid / Penid oder Benidzu⸗ cker vnnd auch gedreheter Zucker genannt / dieweil er in dem bereyten oder (wie es die Apothecker nennen) im ſpinnen ge⸗ drehet wirdt. Von der Natur / Krafft / Wirckung vnnd Ey⸗ | genfchafftdes Penidzuckers gyEn Penidzucker har eine Krafft vnd Eygenſchafft mit telmaͤſſig zu erwaͤrmen / zu miltern vnnd zu erweychen / ® ond iſt auch nit allein im Gebrauch bey den Arhten / ſondern auch bey dem gemeinen Mann. Innerlicher Gebrauch deß Penidzuckers Emdzucker in Speiß oder Tranck / oder aber allein vor ſich ſelbſt auff alle Manier vnd Weiß gebrauchet / dient wider die Raͤuhe der Keelen vnnd die Heiſſere / lindert die Bruſt / iſt gut wider den Huſten / erweychet die Apoſtemen vnd machet außwerffen. Penidzucker mit geſottenem Suͤßholtzwaſſer zu einem Julep gemacht / vnd deß Tages viermal / nemblich deß mor⸗ gens nüchtern vmb fedis Vhren / vor Mittag vmb zehen Vhren / Nachmittag vmb drey Vhren / vnnd deß Abends nach dem Nachteſſen wann man zu Berh gehen wil / jedes c mal vier Vntz warm getruncken / hilft wider den duͤrren on trucknen Huſten. Es wirdt der Penidzucker den jungen Kindern ſehr vnd faſt nuͤtzlich gebraucht wider den Huſten / den pfleget manjh⸗ II ihren Breylein oder ſonſt in Milch zerrrieben eynzu⸗ geben. | Vor den Huften der jungen Kinder iſt faſt nüglich und erfahreninahfolgendes Sarwerglein: Nimb reyn gepüluer, ten Penidzucker zwey loth / gutes verfiheumprs Jungfra⸗ wenhonigs / friſches außgepreſtes ſuͤß Mandeloͤls / jedes ij. loth / vermiſch es wol in einem Steinlin durch einander / daß es ein duͤnnes Latwerglein werde. Von dieſem gibe dem Pa yedereweilen ein wenig au lecken / es thut den Rindern ehr wol. | Wider den truckenen Huften: Nimb vir Vntzen Penid⸗ zuckers / xiv. Vntzen friſch Brunnenwaſſers vnnd ein Maß friſch gemolckener Milch / thue dieſe zuſammen in ein ſau⸗ hers / verglaſurts vnd wol gewaͤſſertes Haͤfflem / laß ſittiglich bey einer Glut ohne Rauch ſieden / biß daB das Waſſer ſich verzehret hat. Von dieſer Milch gib dem krancken Huſten⸗ den deß Tages viermal obgemeldter maſſen / jedes mal ein Becher voll warm zu trincken. Gepuͤlverten Penidzucker in allen Speiſen genuͤtzer / iſt faſt nuͤtzlich den jenigen ſo durch langwirige Kranckheit in Verzehrung kommen ſeynd / deßgleichen auch denen ſo mit dem ſchwindtſuͤchtigen Feber beladen / vnd nicht zu Kraͤfften kommen moͤgen. Denſelben iſt auch faſt dienlich ſo ſie nem⸗ men vier oder fuͤnff Vntzen Pentdzuckers / vnd zerlaſſen den in einer Maß friſch gemolckener Eſelsmilch / vnnd trincken das wie einen Julep. Den jenigen ſo die bung verletzt iſt / ſollen ſtaͤtig Zucker⸗ penid mit friſcher Milch zerlaſſen trincken / ſo kein Feber vor⸗ handen iſt. E Penidzucker in friſch gemolckener Mitch zerlaſſen / vnnd K offtermals darvon getruncken / ſonderlich aber deß morgens vnd deß Abendts / vertreibet die duͤrre vnd rauhe der Stim̃ vnd benimpt die Heiſſerigkeit. .G % 607 Wider die Verlegung deß Halß / der Keelen vnd der Lun⸗ sen / ſo von den Purpeln oder Durchſchlechten iſt vervrſa⸗ ber worden / mach folgendes Latwerglein: Nimb rein gepuͤl⸗ verten Penidzucker drey loth / friſchen vngeſchmeltzten But⸗ tern zwey loth / den Schleym von gewehchten Quittenker⸗ hen ein loch / gepuͤlvert Arabtſch Gummi ein halb lorß: Vermiſche diefe ftück mol mirrören Brufbeerleinfptup fo viel genug iſt daß es cin dünnes Sarwerglin geben möge, Wo diefem gib dem Kraucken jedereweilen ein halbeg Loͤffelein vol/ oder mache jhm ein Benſelein von geſchabenem Sůß⸗ den ſtaͤtig daruon fangen. Diefe ien | ; | ni ee jungen Kinder ohne einige Gefahr epuͤlverten Penidzucker mie friſchem vnae Buttern vermiſchet vnd wie ein — denen nuͤtzlich vnnd gut / die Alaun / Vitriol / oder andere ſcharpffe / hizige oder etende Ding geffen hetten / vnd darvon weren verletzet worden / jedertweilen einer halben Caſtanien groß dauon eingenommen. Euſſerlicher Gebrauch deß Penidzuckers. ST Cnosuiter in friſch gemolckener Milch serlaffen / iſt ein gute Artzeneh dz boͤß Halsgeſchwaͤr A nginam dar⸗ mit zu erweychen / an ſtatt eines Gurgelwaſſers gebraucht / vnd den Hals offt darmit gegurgelt. So man darzu Eſels⸗ milch koͤndte haben / fo wer dieſe Artzeney deſto beſſer vnud kraͤfftiger. Zuckerpenidtwaſſer. Aqua Sacchari Penidii decocta, oder Sacchari Penidii deco- ctionis aqua. >38 dem Zucherpenid pfleget man ein herzliches Trinck⸗ I AN, ! u: Er waſſer vor etliche Kranckheiten auff folgende Weiß zu ſieden: Man nimpt weiſſen Zuckerpenid fünff Vntzen / friſch Brunnenwaſſer hundert Vntzen. Dieſe thut man zuſam̃en in ein ſauber vnd wolgewaͤſſert jrrdin Geſchirr / ſeudet ſolchs bey einem linden Kolfeuwerlein ohne Rauch ſittiglich zum halben Theileyn / darnach ſeyhet man es durch ein ſauber Tuch / vnd behalt es zu nachfolgendem Gebrauch. Es dient denen die ein truckne / rauhe Keel haben / es benimpt die Heiſ⸗ ſerigkeit / licht den Durſt / diene twider den Huſten / lindert die Bruft / fuͤrdert das außwerffen / ſtaͤrcket Die dung / erweh⸗ chet den Bauch / iſt ein faſt nuͤtzlicher Tranck den Schwinb⸗ ſuͤchtigen und denen fo mir der Lungenſucht beladen ſeynd. Zusferpenidtäffelein oder Confeet,Diapenidion, HS wirdt in allen wolgerüften Apotheken cin Confeee bereptet funden/welches Diapenidion, vnd zu Teurfchr Zuckerpenid Confect / oder Penidzuckertaͤfflein genannt wirdt. Das dienet wider den Huſten / erwaͤrmet die Bruſt vnd Lung vnnd ſtaͤrcket dieſelbigen / hilfft wider das Keichen vnd ſchwerlich aͤthmen / kompt denen zu Half die Eyter auß⸗ werffen / dann es reinigt die Lungen / vnd machet dieſen Vn⸗ rath außwerffen / dienet wider die Bruſtgeſchwet / leget vnd miltert den ſchmertzen der Bruſt / vertreiber die Heiſſerigkeit vnd machet ein helle Stimm / vnd thut den Schwindtſuͤch⸗ tigen und Lungenſuͤchtigen groſſe Huͤfffe / ſo man jedertwei⸗ len ein par Kuͤchlein davon jſſet. Dieweil wir nun an den Zucker kommen / ale Sorten deffelben befchrieben ſampt ihren Kräffeen vnd Tugenden / ſoiten wir nun auch etwas von dein Manna vnd Honig far gen / aber wir wöllen ſolches biß in fein gebürlich Dre ſparen / vnd diefe Section hiemit ſchlieſſen / vnd zu dem Getreydt ſchreitten. * Bu Eee ij Die E35 walde/Spellare Schwartzwaldt vnnd vielen mehr Orten vnſers Teutſchlandis ı das aller gemeineſt iſt / woͤllen wir auch in dieſer ſiebenden Section ihr E me die erſte ſtatt geben vnd jhme dieſes Capitel eynraumen. I. Vnd haben wir deſſen zwey Geſchlecht / nemblich den Winterrocken vnd Sommerrocken / vnd iſt aber der Win⸗ terrocken das beſte Korn / das pfleat man vmb 8. Egidii Tag an im Herbſtmonat / ſchier biß vmb den Chriſtag / ſo man gut vnd trucken Wetter hat / zu ſaͤen vnnd ins Erdtreich zu mwerffen. Das thut ſich erſtmals noch vor dem Winter mir BE AIR - feinen foistgen / braunfarben Keimen herfür/ onnd wirdt N a bald zu ſchoͤnen graßechtigen Blettern / wurkele auch vor SDerrion dieles Buchs von dem —— vnd ſeinen Ge⸗ ſchlechten. if RAN =; F Winter eyn wie ein Wafen wann es ſchoͤn vnnd trucken Wetter hat / alſo daß ein jedes Korn gegen dem Frühling! xij. oderriij. geährrer Hälmerherfür bringt / vnnd wirdt ein jeder Halm mit ſcharpffen Graßblettern bekleydet vnd an⸗ gezogen mit den Graßſcheyden wie der Weytzen / vnnd hat ein jeder Knopff ſein eygen Blat / deren gemeinglich vier an jedem Halm gefunden werden / daher auch dieſes Getreydt viel hoͤher waͤchſt als die andern Korngeſchlecht Gegen dem Meyen gewinnt es ſeine Aeher / die werden im Brachmo⸗ nat gar rauhe vnd granechtig / blühen bleychgeel vnnd kom⸗ men nach der Bluͤht in fuͤnff Wochen zu jhrer vollkomme⸗ nen Zeitigung. 11. Das ander Sommerkorn ſaͤet man gegen dem Fluͤh⸗ ling mir der Sommergerſten ift dem Winterrocken aller⸗ ding gleich / iſt aber von Gewaͤchs kleiner / vnnd wirdt im Heuw mo nat zeitig / alſo daß es im fuͤnfften Mongt nach der Saat in die Scheuwren kompt. * Von den Namen deß Korns S iſt viel Jahr vnſer Korn von den Gelehrten vor das Siligo der Alten gehalten worden / aber wg vor ein aroſ⸗ fer Irrihumb vnnd falfcher Wohn das geweſen ſeye / giht ſoichs leichtliich maͤnniglich zu erkennen / ſintemal bey den Alten wie Plinius ſolches lib.i8.c.o.bezeuget das aller ſchoͤn⸗ ſte vnd beſte Weißbrodt auß dem Siligine iſt gebacken wor⸗ den / welches Brodt auch wie Paulus Aegineta vnder allem Brodt am meiſten Nahrung gibt / ſo meldet auch Plinius an dem obgemeldten Ort / daß Siligo ein außbundt deß Way geng ſehe / auß welchem dann leichtlich abzunemmen iſt / daß vnſer Rockenkorn / das die aller gemeineſte Frucht iſt vnder allem Getreydt / daraus man nicht das ſchoͤnſte vnnd beſte Weißbrodt becket / ſintemal es auch nicht ein Geſchlecht deß Weytzens iſt / vnnd man nur das gemeine Haußbrodt dar yon machet vor den gemeinen Mann / mit nichten dasSili- go fenn fan / welches cın Geflecht dep Weytzens iſt / nie wir hernach an feinem Dee weiter dauon meldung thun wöl fen. Nun iſt aber vnſer Rockenkorn fein ander Geſchlecht deß Getreydts / dann daß von Galeno Briechifch Bexa oder Bovla,genannt wirdt / vnd Sareinifch/Briza oder Beyza, von Plinio Secale vnd Farrago, vnd von andern Secala vnd ſSe · cla.[Secale,C B;Fuch.Dodo.gal.Lob.Lugd.Secale & Far- rago, Matth. Cat. Siligo , Brun, Lon. vererum & Secal⸗ Trag.Rogga ſiue Secale Dodo.Olyra,Cordo in Diol.] J- talianiſch heiſſet es Segala. Hiſpaniſch / Centeno ond Centen4 oder Sentena, Frangöfifch / Segle vnnd Seigle. Vngeriſch Ras und Tauazi Ros. Behmiſch / Zito. Flehmiſch vnnd Brabaͤn⸗ diſch / Rogghe. ¶Engliſch nie.) Hochicucſch / Korn Rot) 9 B ——— vn Si Das Erſte Kapitel. J— ae WVon dem Rocken oder Korn. ib ij Rocken. i ji Pa Secale. IH 'C \\ iin D N das roſ⸗ gibt den oͤn⸗ vor⸗ llem zan Bay daß ider yet deß dm Silie role voͤl⸗ cht oder von Se- { Fate ale, 1y send RS . aͤn⸗ fin nd € dabey ı und hacken ein Speck mit Majeran oder Thymians Weſterreich unnd ander mehr Orten auch Korn genannt wird Von der Natur Krafft / Wirckung vnnd Ey genſchafft deß Korkenforne. Do⸗ Rockenkorn har ein temperierte Waͤrme / iſt doch weniger warm als der Weytzen / vnnd waͤrmer als die Gerſt. Es ſpeiſet mehr dann Gerſten / vnd minder dann der Weytzen. Innerlicher Gebrauch deß Rockenkorns. FyAB Roctenbrodtiftein fräfftiges und gefundes Brodt vor gefunde Leut / vnd fonderlicy vor die jenigen fo der B Arbeit gewohnet feynd/ond auch denen fovon Jugend auff G mit demfelben ernehrer worden feynd / vnd iſt nicht fo unge fund wie etliche daruon geſchrieben haben wie wir an ſei⸗ nem Ort weirer anzeigen wöllen. Esiftdas Korn heutiges Tags auch indie Küchen kom⸗ men das ſamlet man wann es noch grün iſt / ehe es gar zu volfomener Zeitigung kompt / doͤrret ſolches in einem wars men Backofen oder in der Sonnen / als dañ verwahret man das in einem Korb an einem luͤfftigen Ort. Wann man dz nun zum kochen gebrauchen wil / ſo leg es in ein friſch Bruns nenwaſſer ſo quellet es wider auff als wann es noch friſch vnd gruͤn were / darnach ſeude die wol in einer Ochſenfleiſch / Hammelfleiſch oder Huͤnerbruͤhen / ſaltz ein wenig daß ger nugiſt / ſo wirdt es ein anmuͤtige vnnd gute Koſt vor geſunde vnnd krancke Leut. Etliche ſieden zunge Huͤner oder Voͤgel kraut gar klein vnd laſſens darmit ſieden. Auß dem Rockenmeel bereyten die Koͤch einen Teyg / dar⸗ aus machen ſie die Gefaͤß zu den Paſteten / der iſt viel be⸗ quemer darzu dann der Teyg von anderm Meel. Wann die Paſteten geſſen ſeynd / machen ſie darnach auß den gemeld⸗ ten Gefaͤſſen gute Pfeffer / die wolgeſchmack vnd beſſer ſeynd dann die ſo von anderem Brodt gemachet werden / die gehoͤ⸗ ren allein vor geſunde Leut / dann ſie mehren die Melancho⸗ liſche Feuchten vnd verbrannte Gallen. Auß dem an Graß def Korns / machet man dur den Winter vber vnd auch im Fruͤhling gute Kornſalſen / den Appetit zum Eſſen darmit zu erwecken / die jſſet man zu Fleiſch vnd Fiſchen / vnd wirdt alſo gemacht. Nimb jung Korngraß / das waͤſche ſauber / thue es in ein weiß leinin Tuch vnd ſchwinge es wol auß daß alle Feuchtig⸗ keit darvon komme / ſtoſſe es wol in einem Moͤrſer / vnd dru⸗ cke den Safft auß durch ein Pfeffertuch: Darnach baͤhe ein Schnitten oder zwo Rockenbrodts auff einem Roſt / laß mit Weineſſig oder Agreſt auffſieden / wann es kalt worden iſt fo ſchuͤtte den außgepreſten Kornſafft darzu / miſch es durch einander vñ ſtreich es durch ein haͤrin Tuch / thue Saltz darzu daß genug iſt / machs darnach ab mit ein wenig geſtoſ⸗ ſenem Pfeffer und Ingber / ſo gibt es ein herzliche / gute und wolgeſchmackte Salſen. Etiiche die haben ein beſonder Experiment wider die fal⸗ lende Sucht oder S. Veltens Siechtagen: Sie nemmen Rockenmeel vnd machen mit Tauwe der auff S. Johanns Tag deß Morgens fruͤh vor der Sonnen Auffgang geſamb⸗ let worden iſt / einen Teyg daraus / daruon backen ſie ein Ku⸗ chen / vnd geben denſelben dem Krancken zu eſſen / das ſol ein K z gewiſſe Kunſt ſeyn / vnd ſol dem Krancken heiffen. So einer einen ſtinckenden Athem hat vom Feber oder andern Kranckheiten / der eſſe drey Morgen nach einander nüchtern Rockenbrodt / auß friſchem Bergbrunnenmafler das wol geſaltzen ſeye / ſo wirdt jhme fein Mundt wider wol, ſchmeckend / vnd bekompt eine Luſt zum Eſſen. | Wider dag Lendenwehe mach folgende Eliffier: Nimb Rockenkleyen anderhalb Handtvol in ein Tüchlin gebuns den / Gerſten / Chamillenbiumen / dsinfamen sin wenig ger H Das Erſt Buch) Bon Braten. 609 ¶ vnd Rockenkorn zum Vnderſcheidt deß Weytzens / der im Fquetſcht / Griechiſchhawſamẽ ein wentg gequetſcht / Eybiſch⸗ kraut / Brunnenkreß / Tag vnd Nacht / Pappelen / jedes ein Handtvoll. Zerſchneide die Kreuter klein / vermiſch es mie den Kleyen vnd andern ſtuͤcken / thue fie in ein bequemes Ge⸗ ſchirr / ſcuͤtte daruͤber itj. Pfund Waſſers / laß ſittiglich mie einander ſieden biß das halbe theil eingeſotten iſt: Das ſey⸗ he darnach durch ein Tuch, Nimb der Bruͤhen xij. Vntzen / der Latwergen Diacatholicon, der Latwergen Benedictæ la- xatiuæ, der Latwergen Diacaſſiæ, jedes j. loth / Chamillenoͤle vj loth / deß Pulvers Lithontripi, j. quintlein / Saltz ander⸗ halb quintlein. Vermiſche ale dieſe ſuͤck durch einander zu einer Cliſtieren / vnnd thue ſie warm zu den Krancken deß Morgens nuͤchtern drey Stunden vorm Eſſen / oder Nach⸗ mittag vmb drey Vhren / vnd laſſe jnen drey Stunden dar⸗ auff faſten. Rockenkorn gewaͤſchen vnnd eine Handtvoll davon in anderhalb Maß Waſſers geſotten ı durchgeſiegen vnnd ge⸗ truncken / treibet dte Spulwürm auß dem Leibe, iſt beyd den alten vnd jungen Leuten / deßgleichen auch den jungen Kin⸗ dern dienſtlich. Oder nimb Rockenkorn / der ſchwartzẽ Bruſtbeerlein Ser beſten genant / jedes ein gut Handvoll / ſeude die in anderhalb maß Waſſers den drittẽ theil eyn / ſeyhe es darnach ab durch ein Tuch / vnd trinck darvon: Nimb auch ferrner deß gemeld⸗ ten Trancks xij. Vntzen / vermiſche damit iij. Vntzen But⸗ tern vnd ij. Vntzen Honigs / machs warm in einem Waſſer / vnd thue es zu dem Menſchen fo Wuͤrm har wie ein Cliſtier⸗/ es toͤdtet die Wuͤrm vnd fuͤhret ſie auß. Wider den Durchlauff oder Bauchfluß: Nim̃ friſch ge⸗ malen Rockenmeel alſo warm wie es võ der Muͤlen kompt / ruͤhr darunder zween friſcher Eyerdotter / vnd zwo gepuͤluer⸗ ten Muſchatennuͤß / auch ſo viel reyn geſtoſſens breyten We⸗ gerichsſamens / Vermiſche dieſe ſtuͤck wol durch einander / darnach backe ſie auff einem warmen Herd / vnd gibs dem Krancken zu eſſen / iſt ein fein Experiment vor arme deut. Wider das Krimmen vnd Reiſſen im Leib ſo keine Ver⸗ ſtopffung vorhanden / als nemblich in den Bauchfluͤſſen vnd der Ruhr: Nimb zwo guter Handtvoll Korn / ſeude die in anderhalb maß Waſſers / biß das Korn zerfehret vnd zu einem Muß wil werden / als dann ſeyhe die Bruͤhe davon durch ein Tuch / vnd gib dem Krancken deß Tages drey mal dauon / jedes mal ein guten Becher voll zutrincken / deß more gens einen / Nachmittag vmb ij. Vhren einen / vnd auch et⸗ nen wann er zu Beth gehen wil. Auß dem Rockenmeel machet man gute Stulzaͤpfflein / den Stulgang darmit zu fürdern: Man nimpt deß Rocken⸗ meels zwey Theil / gemeines Saltz ein Theil / das vermiſchet man mit Eyerklar zu einem Teyglein / daraus machet man Zaͤpflein klein oder groß / vnd wann man die gebrauchen wil / fo ſchmieret man die mit Buttern oder Baumoͤlen. Korn oder Rockenbluͤht gepuͤluert vnnd eins quintleins ſchwer mit weiſſem Wein getruncken / treibet fort die ander oder Nachgeburt Secundinam. So man Gaͤnß maͤſten vnd feyſt machen wil / ſol man nemmen Rockenmeel / fol das mit Honig vnd Meel berey⸗ ten wie ein Teyg / daraus ſol man dann Kuͤgelein machen / vnd den Gaͤnſen zu eſſen geben. Rockenſtro klein geſchnitten / iſt eine gute ſpeiß vor das Rindtvieh / ſo man jhnen das mit jrem Eſſen wol vermiſcht / fo werden fie feyſt und ſtarck davon / iſt ſonderlich ale Vieh dienlich daſſelbe damit vber Winter zuhalten. En — I ii So ein Roſſz engbruͤſtig iſt vnd das Keichen harıfol man 1 all jm neun Tag nach einander Nichts dann rockenficyen por 1 fein Furerzueffen geben. Wann aber ein Pferde Die ſtren⸗ I 3 gelharifol man jhme dreh Tag lauter nocen kleyen zu eſſen geben / vnd jhme auch allwegen j. Handtvoll in fein Trincken werffen / vnd jhme das lauwwarm trincken laſſen. Such wetter im Capitel von der Kleyen in gemein. Rockenkorn in Regenwaſſer geforten biß es weych wirde vnd wider getrucknet / darnach ds Foſſz an ſtatt eins Futers zu eſſen m — STE ER — — en ee — 17 A EEE Nr Fr ran 5 — — — — — Be —— — — — = EN x E j > r Rn - . —— EEE — — * — Ban ——— PERS — = — — — — — = — 610 gepurgiert ond gereinigt und ſo es Wuͤrm bey ſich hat / wer⸗ den ſie außgetrieben / man ſol jme auch das geſotten Waſſer zu trincken geben / vnd mis anderm Waſſer vermifchen. Rockenkorn ober Nacht in Waſſer geweycht / vñ den Roſ⸗ ſen mit Spreuwer oder geſchnittenen Stro zum Futer zu eſ⸗ ſen geben / machet die Roſſz ſtarck vnd feyſt / vñ werden ſchoͤn vnd glat haͤrig darvon. So man aber vber Feldt reyſet / vnd man die Zeit vnd Gelegenheit nicht haben fan das Korn zu weychen / fo fol man dem Pferdt nicht halb ſo viel Korn ge⸗ ben als Habern / vnnd es auch in v. ſtunden nicht darauff trincken laſſen / dann ſo bald man es auff daſſelbige trincken laͤſſet / ſo muß das Roſſz zerſpringen vnd ſterben: Damit ar ber du ſolchem begegnen vnd vorkommen moͤgeſt / vnnd das Roſſz auch nicht Durſt leiden muͤſte / fo gib Dem zuvor zu trincken vor dem Futer / fo ſchadet es jhme gar nichts / vnnd G wirdt ſchoͤn / feyſt vnnd glatthaͤrig darvon / vnnd kompt alſo mie einem Malter Rockenkorns fo weit als mit dritthalb Malter Haberns. | Rockenkorn ein gut Theil in Waſſer geforten/ond ſolchs den Roſſen zu trincken gegeben / treibt die Wuͤrm von jh⸗ nen. Der nimb Rockenkleyen vermifch darunder einwenig geftoffenen Schweffel / vnd ſchuͤtt es dem Roſſz mır geſotte⸗ nem Rornwaſſer eyn / es treiber die Wuͤrm kraͤfftiglich hin⸗ weg. Bann ein Roſſz Blut harnet / ſo laſſe ihme die Mutter⸗ ader / vnd nimb Rockenkorn vnd Kleyen jedes ein gut theil / ſeud es wol in Waller den halben thetleyn / nimb der Bruͤ⸗ hen dañ durch ein Tuch geſiegen auff ein halb maß / vermiſch damit j. loth gepütvert Granatenrinden vnd ſchuͤtte es dem C Gaul etliche morgen nach einander jedes mal fo viel warm eyn / vnd laſſe jhnen alſo etliche Tag ſtill ſtehen. So ein Pferdt ein Spinn / Scorpion oder ſonſt ein giff⸗ tiges Vngeziffer geſſen hette / fo fol man eg wehdlich lauffen laſſen / biß es wol erwarmet vnd ſchwitzet / Darauff ſoll man jhme als bald das Blut am Gum̃en laſſen / vñ daſſelbig jme alſo warm einſchuͤtten / vnnd jhme auch Rockenkorn vnnd Lauch mit einander gekocht zu eſſen geben / ſo ſchadet es jhme nichts. Wann ein Roſſz mager wirdt / ſoll man jhme geroͤſcht Rockenkorn fuͤr ſein Futer vnnd Habern geben / vnnd jhme zweymal ſo viel fuͤr ſchuͤtten / vnnd es taͤglich zweymal zum wenigſten vber den gantzen Leib ſtreichen vnnd reiben laſſen. So offt er auch jhme das Korn fuͤrſchuͤtten wil / ſol er es zu⸗ vor trincken laſſen. D Goein Pferdt die Feyffel bekäme / laſſe ih auffreiffen und alle Körntein der Feyffel heraus ehuft / dur. nach nimb ein weyches leinines Luͤmplein ı duncke esin ei⸗ nem Eyerweißh / vnnd ſtoſſe es jhme in den Schaden hinein / ſchlage es auch gleichfalls ober den Gebreſtẽ auſſerhalb / de⸗ cke dz Roß mit einer Deck warm zu / fuͤhr es hin on wider biß jme die Ohren erwarmen / gib jme dann ein Buͤſchelein gu⸗ tes I kraͤfftiges Heuws / mach jhm folgends ein Eymer voll Bruͤhen auß Rockenmeel / Saltz vnd Waſſer / wol durch eins ander vermiſchet / gib es jme zu trincken / vnd laſſe es ein Tag oder drey nach einander im Stall außruhen. So du ein Roſſz ſehr gerieten haft vnnd beſorgeſt es ſeye zu rehe / ſo laſſe es eine Nacht vnaeſſen vñ getruncken ſtehen / Deß Morgens nimb ein gute groſſe Handtvoll Rockenkley⸗ en vnd ein wenig geſtoſſenen Saffran / vermiſch es mit lau⸗ D. Jacobi Theodori Tabernæmontani / A zu eſſen geben / nuͤtzet das Roß viel / dann es wirdt darvon F edele Maſtung vor die Schwein dann ſie ſehr feyſt dauon medtefelbige I ‚werden und wann man haben wildaßdie Weydfchwein ſo bald fie von der Weydt getrieben werden bald zu Hauß lauf⸗ fen / ſoll man jhnen Rockenkleyen vnder Kaͤßmolcken ode, Spuͤlwaſſer vermiſchen / vnd jnen in jhren Trog ſchuͤtten / ſo gewohnen ſie deffelbigeniondeilen von der Weyde den nech⸗ ſten zum Trog zu. Solchs Getraͤnck erweychet jnen auch die andere ſpeiß die ſie den gantzen Tag geſſen haben. Wiltu demonen Citronen oder Pomerantzen lang friſch vnd gut behalten / fo mache fie in ein Korb eyn mit gefahnit, I tenem Rockenſtro / alſo daß feine die ander anrühre/ond ver, / wahre fiein einem luͤfftigen vnnd fülen Dre / oder aber in ei⸗ nem trucknen Keller. Euſſerlicher Gebrauch deß Rockenkorns S haben die Ackerleut auß langwiriger Erfahrung Ab XAmerckt / wann viel Rockentorn vnnd Wengen wächfer, vnnd dieſelbigen wol gerahten / fo ſol auch der Wein wolge rahten vnd deſſelben viel wachſen / vnd haltens alſo vor gat gewiß. Ein ſchoͤn Haar zu machen: Nimb ein gut theil Rocken⸗ aͤher / geuß ein Laug darmit / vnd zwag daſſelbige offt mirdie, ſer Laugen. Rockenkorn zu Pulver vnd Eſchen gebrannt / ſolches mit weiſſem Wein zertrieben / vnnd wie ein Augenwaͤſſerlein ge⸗ braucht / vertreibet das Rinnen der Augen. Boͤſe Zaͤhn von ſich ſelbſt machen außfallen: Nim̃ Ro⸗ ckenmeel vnnd mach mit Springwurtzmilch ein Tenglein daraus thue dauon in den holen Zahn / laſſe eg ein gut weil darinn / ſo fällerer von fich ſelbſt auß. Diehangenden Brüft der Weiber ſteiff vnd hart zu ma⸗ chen: Nimb Rockenmeel tiij. vntzen / gepuͤluerten Weyrauch ij. loth / rein gepuͤlverten Maſtix j. loth. Vermiſche dieſe int vnd temperter fie mir einem weiſſen eines Eyes / vnd Hauf, wurtz ſafft ſo viel genug iſt / daß es ein Pflaſter werden möge das ſtreich auff ein Tuch vnd lege es vber die Bruſt. | Wider die erharte Brüft der Weiber vnnd den ſchmer⸗ Ken der daraus erfolget nach der Geburt: Nimb Rocken⸗ kleyen / ſende die mit Rauthenſafft zu einem Pflaſter / legees auff die Bruſt zuuor auff ein Tuch geſtrichen / fo werdenfit wider weych vnd legt ſich der ſchmertzen. Die aemeldte Arhe⸗ ney iſt auch gut wider die Biſſz der gifftigen Thier gleiche fall gebraucht. | | Wider den Wurm vnnd Krebsder Brüff: Nimb Ro ckenmeel vnd Weytzenmeel / jedes iij. loth / bereyten Rupffer ſchlag auff dz kletneſt gerieben ij. loch / mache ſolche ſtuͤck mie Roſenwaſſer an fo viel genug it: daß es ein Pflaſter geben möge, ſtreichs auff ein Tuch vnd legs ober den Schaden. Die aroffen Bauchwuͤrm zutödten vnd außzutreibenin alten und jungen Kindern: Nimb Rockenmeel vy lot / berey⸗ ten Koriander, Korbfeigen / jedes anderhalb loch / Narden⸗ ſamen / Wermuth / Maſtix jedes ein halb loth / roter klein ge⸗ riebener Corallen / Aloepatick / Saffran / jedes j quintl Feig⸗ bonenmeel anderhalb loth. Alle ſtuͤck außgenom̃en die Feigẽ muͤſſen klein zu einẽ reinen Pulver geſtoſſen ſeyn / diever miſcht man dañ alle durch einander die Feigẽ ſchneidet man klein / ſtoͤſſet ſie darnach wol zu Muß in einem Moͤrſer / thuts zu den andern ſtuͤcken / vnd noch darzu Wermuthſafft / Wer⸗ muhtoͤlen / jedes itij lot / NKauthenſafft vnd Rauthenoͤle / ſedes ij.loth. Solches alles ſtoͤſſe man wol durch einander in el⸗ nem Moͤrſer zu einem Pflaſter / ſtreicht es auff ein Tach 3 wen Waffer/onnd gibs dem Gaul zutrincken / Kanſtu aber K ner Handtbreyt vnd legt dag vber den Nabel. auch ein Balg von einem Wiſel bekommen / ſo lege denſel⸗ ben auch in das Trincken / ſo wirdt dieſe Artzeney deſto beſſer vnd fräfftiger/ond mache jme auch ein Eynſchlag mit Saltz vnd Eyern / vnd ſchlage ihm denſelben warmeyn. Rockenkleyen iſt ein edel Futer vor die Eſel vnnd werden ſehr ſtarck vnnd feyſt daruon / vnnd eſſen die ſehr gern / dann wann ſie zu acht Tagen einmal ein Kleyenfuter haben / ſo vermeynen ſie / ſie haben faſt wol gelebt. Rockenklehen mir geſottenen Kuͤben vermiſchet / iſt sin Rider die windige auffblehung dep Leibs: Nim̃ Roclen⸗ kleyen ij. Handtvoll / Mattkuͤmel /Pfefferkuͤm̃el / Salt! % niß ſamen vngeſtampfften Hirſchen / Steinklee / Chamiltir biamen / jedes Handbtvoll / zerſtoſſe die Samen einwenig groblechtig / den Hirſchen laß gantz vnnd vermiſche alle dieſe ſtuͤck durch einander / reihe ſie ehn in ein leinen Saͤcklein be⸗ ſprenge ein heiſſen Zigelſtein mit ein wenig Weins / vnnd wärme das Saͤcklin darauff / das lege darnach alſo warm vber den Bauch / vnd trag es darauff. eier EEE N N a En Se Ze a = DZ in u D met, cken⸗ art ent Art lach⸗ Rt uffen ckmt geben n. benin here den na ‚Reim Sein jener tman chuts Re m ind ze ycken⸗ 1% en — A Miderdensnmäffigen Blu ckenmeel ein gut Thetl / mach mit Wermuth / Nachtſchaͤden vnd Wegtrittſafft / jedes gleich viel ein Pflaſter daraus / ſo dick wie ein Brey / das ſtreich auff zwey Tuͤcher / leg das ein vber den Nabel / vnd das ander vber die Scham. Wider die Geſchwuiſt de Zaͤpffleins vnnd fo daſſelbig abgefallen / wider auffzuheben: Nimb Rockenkorn ſo viel als ein Huͤnexeye wigt / dazu ein gantes Huͤnereye / vñ auch eins Eyes ſchwer Saltz / ſolchs vermiſch vnd brenne es zu Eſchen in einem jrrdinen Geſchirrlein / dazu thu ferrner ein Eyer⸗ ſchal voll Pfefferkoͤrner / ſolches ſtoß alles zu einem ſubtielen Pulver / behalt es ůzm Gebrauch. Wan es nu die Notturfft erfordert / ſo blaß deß Pulvers morgens nüchtern duch ein Roͤhrlein ein wenig in den Hals / vnd nach dem Eſſen wider ein wenig es hilfft wunderbarlich. Wider das drittaͤglich Feber ein bewehrte Huͤlff: Nimb Rockenmeel ein gut theil / vier Eyerdotter / Eiſenkrautſafft / Wegerichſafft / Roͤmiſch Noͤſſelwurtzel / jedes gleich viel ſo viel genug iſt daß es ein Pflaſter werden moͤge / das ſtreich auff ein Tuch / vnd leg es vor der Ankunfft deß Febers vber den gantzen Bauch / laß es darauff ligen biß es trucken wirdt vnd abfaͤllt / darnach erfriſch es wider auff den Tag wann dz Feber kommen fol und gebrauchs wie vorhin: Rockenkorn ein gut Theil in Wein geforten fo lang biß daß fie serfahren und zu Muß werden wie ein Brey / flreich fie darnach auff ein Tuch wie ein Pflafter / das bringt die ers Iameten / Contracten end fchlagfüchrigen Glieder wider su recht fo man das deß Morgens vnnd deß Abends warm darüber ſchlaͤgt. Rockenklehen vnd Attichwurtzel zu Pulver geſtoſſen / je⸗ Cdes gleich viel / ſeud die in gutem Weineſſig zu einem Pfla⸗ ſter vnd ſtreichs auff ein Tuch / das iſt treffenlich gut wider die zerſtoſſene oder gequetſchte Glieder / von fallen / ſchlagen oder ſtoſſen / warm daruͤber gelegt. Die Wargen zu vertreiben: Nimb ein Rockenhalmen / zuͤnd den an vnd brenn die Wartzen darmit: Darnach nim̃ rein geſtoſſenen Schweffel / ſeude die in Baumoͤlen / thue Saltz vnd Schmaltz darzu / daß es wie ein Pflaſter werde / vnd legs daruͤber. So einer verwundt wirdt vnd jme das Gliedwaſſer lauf⸗ fet / ſo ſtraͤuwe rein gebeutelt Rockenmeel darein. | Auß de Safft deß jungen Korngraß machen die Wund⸗ aͤrtzet ein heyſſames Wundtyflaſter zu allen friſchen Wun⸗ den / welches fie behuͤtet vor Engündung vnd Wundtſucht / das neñen fie Emplaftrum Georgianum, oder Emplaftrum D diui Georgi, dasift S. Georgen Pflafter/ ond wirdralfo ı gemacht: Nimb deß außgepreften Korngraßſaffts / ein mag oder vier Kraͤmerpfundt / Baumoͤlen xxxij. Vntzen / laß ſit⸗ tiglich mit einander ſieden biß das Safft eingeſotten vnnd gar verzehret iſt / darnach ſeyhe es durch ein Tuch / vnd zerlaſ⸗ fe darinn Terpentin vñ new Wachs / jedes xvy. Vntzen / ruͤh⸗ re es biß eg kalt wirdt / ſo iſt es bereyt. | Ein fehr gemeine gute Wundrfalbe von Rockenmeel: Nimb Rockenmeel zwey Loth I zerlaſſenen Speck dreh loth / vnnd Honig swen loth / vermiſchs durch einander zu einer Salben. Dder nimb Rockenmeel / zerlaſſenen Speck / jedes vier loth / Honig zwey loth / vnd vermiſch eg st einer Wund⸗ falben / dann fie heyiet die Wunden die nicht beynſchroͤtig ſeynd / ſehr bald. Rockenkorn in Waſſer geſotten biß es zergeht vnd dick wirdt wie ein Pflaſter / das zeitiget alle hitztge Geſchwulſt / auff ein Tuch geſirichen vnd warm vber geſchlagen. Oder nimb Rockenkorn neun Vntzen / jung Zwibeln dj. vntzen / Koͤl oder Kappes kraut itj. vntzen. Seude ſolche ſtuͤck wol vnnd temperier ſie mit ſchmaltz zu einem Pflaſter / vnnd legs warm vber / es erweychet alle harte Geſchwulſten. Alt Rockenkorn ſo alt als man es haben kan / vnd wann es gleich ſchier faul iſt / ſeude ein gut theil in Waſſer darinn ein ſtuͤck Specks lang geſotten worden iſt / biß daß es zergeh wie ein Muß / das ſtreich auff ein Tuch / vnd legs warm vber x Das fe Buch / Von Kreutern "ir tſfluß der Weiber Nim̃ Ro/ Faes loͤſet auff vnd vektreibet ale Beulen wo die am Selb ſehnd / vnd iſt ein Erperiment. Witder die harten Beulen vnd Geſchwaͤr / vnnd ſonder⸗ lich aber Die hitzigen Binreifen gu zeitigen vnd zu erweychen⸗ Nimb Rockenmeel / friſche Eyerdotter / Hontg vnd Schwei⸗ nenſchmaltz / temperier dieſes alles durch einander zu einem pfraſter oder Salben / vnnd legs vber die Geſchwaͤr auff ein Tuͤchlein geſtrichen. Wider den Wurm am Finger: Nimb rRockenmeel drey Loth / rein geriebenen Kupfferfchlag anderhalb loth / ein Eh⸗ erweiß vnd friſch Roſenwaſſer ſoͤ viel genug iſt / die ſe ſtuͤck zu einem Pflaſter zu temperieren / dauon ſtreich auff ein Tuͤch⸗ fein vnd iegg vber den Schaden. Oder nimb das jnnerſie zarte Haͤutlein von einem Eye / lege es auff den Schaden / darnach nimb Rockenmeel vnnd temperiers mit gebranntem Wein daß es werde wie ein pfla⸗ ſter / ſreich davon auff ein Tuͤchlin und legs vber das Haͤut⸗ lein daß es daſſelbig vnnd den Schaden bedecken moͤge / der Wurm ſtirbt in dreyen Stunden. Wider den Brandt denſelben an einem Glied zu leſchen er ſeye gleich wo er woͤlle Nimb Rockenmeel viri. och / gerie⸗ benẽ Kupfferſchlag vier loth / Honig viij. lot. Vermiſche die⸗ fe ſtuͤck mit genugſamem Eyerweiß zu einem pflaſter / ſtreich darvon auff ein Tuch vnd legs vber den Brandt. Die Schaͤden ſo erfroren oder vom Winterfroſt vervr⸗ ſacht worden feynd : Brenn Rockenkorn zu Pulver vnnd ſtrewe es in die Schäden. Oder nimb Rogfennreel ein gut theil / ſeude das mit zwey theil Waſſers vnd einẽ theil Weins zu einem Brey / ſtreichs auff ein Tuch vnnd lege es vber wie ein Pflaſter / es hilfft wol vnd heylet. Neuw Rockentorn / ſonderlich am Sommerkorn vnnd Rauthen / jedes gleich viel zu Pulver gebrannt / trucknet vnd heylet die fluͤſſige / alte und boͤſe Schaͤden / ſo man es darein ſtrewet. Rockenkornwurtzel getrucknet vnd zu Pulver geſtoſſen / trucknet vnd heylet die Fiſtulen / darein geſtrewet. Wider die boͤſen vnnd faulen Schaͤden der Schinbein: Nimb Rockenkorn / vnd vngeſcheelt Gerſten / Taubenkaat / eines ſo viel als deß andern ein gut theil / thue ſie in ein neuẽ Hafen / verdeck jhnen vnd veriutier den wol / ſetze jnen in ein ſtarck Feuwer / vnnd hrenne die gemeidten ſtuͤck zus Pulver ſtoſſe es darnach vnnd ſchlags durch ein Sieblein / darvon zeddel taͤglichs ein wenig in den Schaden / es nimpt alles faul Fleiſch hinweg vnd verzehret es / iſt auch zu allen andern Schaͤden dienlich. e Den böfen außſaͤtzigen Grindt zu heylen: Nimb gocken⸗ meel vn lot / Feigbonenmeel vi. lot / ſcharpffe Laug mic ſie die Seyffenſieder gebrauchen / Baumoͤlen / zedes xij. lot / ſchwei⸗ nenſchmaltz vitj. loth / Frantzoͤſiſche Seyffen vj. lot / ſeude alle gemelte ſtuͤck mit einander / biß die Laug eyngeſotten iſt / dar⸗ nach miſch darunder rein geſchabens Wacısitij.lor. Wan das Wachs zergangen iſt ſo thue es vom Fewer vnd rühre es biß es kalt wirdt. Mit dieſer ſalben ſchmiere die ſchadhaff⸗ tigen Ort / doch daß der Leib zuvor durch Aderlaſſen vnd pur⸗ gieren wol gereinigt ſeye. » R Wilt du frifche Eyerlang behalten dag ſie nicht aͤltzen o⸗ der ſtinckend werden / ſo vergrabe ſie in Rockenkorn. Wilt du daß ein Wein gut vnd beſtaͤndig bleibe / vnd ſei⸗ ne Fatb vnd Krafft nicht verliere biß ans Ende fo nimb im Herbſt Kornbluͤt / thue die in sin Saͤcklein / hencke daſſelbig K inden Moſt / vnd wann der verjähren hat / ſo thue dz Saͤck⸗ lein wider heraus. Daß ein Wein nicht breche / oder wann er gebrochen iſt / daß er wider zu recht lemme: Nimb gebeutelt Rockenmeel / und wann der Wein jaͤhret / ſo ruͤhr das darein / vnnd wann er ſchon gebrochen were / ſo bringt es jhnen wider zu ſeiner na⸗ tuͤrlichen Farb. | Wr Daß fih ein Wein nicht von dem Donner verändere: Wann es anfaher zu bonnernifo mad ein Ballen auf tru⸗ ckenem Rockenmeel / und lege ein ſaubers Tuͤchlein auff dre Spunnten u a el % ns a m in name —- — — — = ee hr EEE nn a —— —— —— — — — — — — — — >= —— — — — — 0 — 9 — * 2% 2: — BE —— — — nm — — — ne — — — — — 2 BL Us: . nn —— = * —— — — — — 612. den wolin den Spunnten /fo bleiber der Nein befländig/ vndveränderefihnidht | | Rockenkorn / Habern vnnd Huͤnerkaat / jedes gleich viel ein gutes theil in ein Hafen gethan / den Hafen wol vermacht vnd verlutiert / darnach in ein ſtarck Fewer geſetzt vñ zu Pul⸗ ver gebrennt / iſt ein faſt koͤſtliche Artzeney zu den Wunden vnd Schäden der Roſſz / die vom drucken deß Sattels ver⸗ vrſachet worden ſeynd / dieſelben zu heylen / fo man von dem gemelten Pulver täglich ein wenig darein ſtreuwet. Rockenkorn allein vor ſich ſelbſt zu Pulver gebrennet / hei⸗ let ale Wunden vnnd Schaͤden der Pferdt / ſo man cs rein ſroͤſet vnd taͤglich darein ſtraͤuwet. Aue Bruͤch vnd Wunden der Pferdt zuheylen :Nimb Rockenmeel mit den Kleyen das noch nicht gebeutelt iſt / vñ Kuͤhkaat / jedes gleich viel / das vermiſche wol durch einan⸗ der / thue es in einen newen Hafen vnd fuͤlle denſelbigen dar⸗ B mit / thue ein Deckel daruͤber / verlutier jhn gar wol / ſetze den darnach in ein ſtarck Fewer / laß darinnen ſtehen biß der Ha⸗ fen gantz gluͤend wirdt / darnach laſſe dz Fewer von ſich ſelbſt abgehn vnd den Hafen darinn Fehen / biß er erkaltet vnd dz Fewer verliſchet / als dann mache den Hafen auff vnd ſtoſſe die Materi darinn zu einem ſubtielen Pulver / mit dieſem — hehleſt du alle Bruͤch / Schaͤden vnnd Wunden der Rolls: . Soo ſich ein Pferd angereycher herte /fo nimb Rocken⸗ kleyen vnd Eſſig / ſeude die miteinander biß ein dicker Brey daraus wirdt / bindts den Gaul vber den Schaͤden gar warm mit einem Haſenbalg / daß es nicht abfalle / es hilfft vnd iſt gewiß. Bor die allen der Pferde: Nimb Rockenmeel / Eſſig und Menſchenharn / vermiſchs vnder einander gleich einer Salben / vnd ſchmiere dem Gaul die Ballen darmit. C GSoein Roß ein Hornſpalt hat: Rimb Rockenkorn:ſeu⸗ de das in Waſſer biß es zergeht wie ein dicker Brey / vnnd binde es heiß mit einem ſtarcken Leder auff die Hornſpalt / das weychet das Horn / vnd zeucht es wider zuſammen. Oder ſende Rockenkorn in Milch ſo lang biß es wirdt wie ein dicker Brey / ſchlags dem Roſſz obgemeiter maſſen heiß vber den Hornſpalt / thue das ſo lange biß daß dz Horn weych wirdt / als dann ſtich mit einer Seulen dardurch / vnd heffte den mit einem Schuhmacherdrat zuſammen / ſo hey⸗ let er zu⸗ — Wider den Huffzwang: Wim j. Viertheil eines Pfunde Reockenkorns oder vier Vntzen / ſeude das fo lang biß das Korn werd wirde vnd auffreiffer / und ale Feuchtigkeie fich verzehret hat vermifch darmit ein Pfunde zerlaffen Vn⸗ D fihlierdarvon binde dem Roſſz auff ven Huff. Waun ein Roſſz ein Fuß verzuckt hat / fofeude Rocken⸗ kleyen mit Eſſig zu einem Brey / vnd ſchlags jhme warm vmb den Fuß: Gediſtilliert Korngraßwaſſer. Secalini grami- nis aqua ſtillatitia. A Vß dem gruͤnen Korngraß breñen etliche ein gut Waſ⸗ ſer / wañ es noch jung iſt / ehe es anfängt Aeher zu ſtoſſen / fo hacken ſie es klein vnd diſtillirens ſaͤnfftiglich in Balneo Maris, Mar mag es auch in Vefica durch das friſch Brun⸗ nenwa ſſer diſtillieren. Innerlicher Gebrauch deß Korngraßwaſſers. KO nraßraffer obaemeldter maflen deß Morgens Ind E Abendts / jedes mal vier oder v. loth getruncken und auch den Tranck damit gemiſcht / dienet wider die hitzige Entrich⸗ tung der $eberider Dieren vnd Blaſen / treibet auß dz Grieß vnd den Nierenſtein. 3 Korngraßwaſſer iiij. Vntzen mie ij. loth Violenſyrup permiſchet / alteriert alle hitzige Entrichtung aller jnnerlichen Glieder deß Eingeweyds Morgens vnd Abends / jedes mal D. Jacobi Theodori Tabernzmontani A Spunnten deß Faſſes vnd den Meelballen darauff / drucke F fo viel getruncken. Gemelter Tranck iſt auch ein guter Sefch, % % trunck in hitzigen Febern / daruon mag man auch den jun gen Kindern jedertweilen ein Loͤffelein vol darvon geben! wann fie hintae' Feberlein Haben oder fonft higig fennd. Euſſerlicher Gebrauch dep Korngraßwaſſers. KArrereſern die Augen gethan / oder aber leinine Tuͤchlein darinn genetzt vnnd Darüber gelegt / dient ſehr wol wider das hitzig Augenwehe / miltert den fehmergenunp zeucht die Hitz heraus. Deßgleichen zweyfache Tücher in gemeltem Waſſer gu, netzt vnd ein wenig außgedruckt daß die nicht mehr trieffen / miltert das hitzig Hanptwehthumb / vbex die Stirn vnd bey⸗ de Schlaͤff gelegt / vnd ſo offt ſie trucken werden widerumb erfriſchet. So aber die Hitz vnd der Hauptſchmertzen ſeht groß were / vnd man die Argenen ſtaͤrcker haben wil / fol man nem̃en vier loth geſcheelter Mandeln / j. loth Pferſingkeinen auch geſcheelt / vnd j. loth weiſſen Magſamen / Dieſe ſtuͤck al le ſol man faſt klein in einẽ Moͤrſelſtein ſtoſſen / darnach mie einer halben aͤchtmaß deß Korngraßwaſſers durchftreichen, daß alle Krafft auß den gemelten ſtuͤcken in dz Waſſer kom, me / dazu ſol man dann ferrner thug auff die ij. loth Kofeno, der aber Schnellblumeneſſig / vnd v. Granen Campffer dar⸗ inn zertreiben / fo hat man ein koͤſtlichs Hauptwaſſer obge⸗ meldter maſſen zu gebrauchen. Geſotten Kornwaffer. Secalis decottionis a- qua; oder Aqua decoctionis Secalis. OF pflege auch auß dem Rockenkorn ein Waſſer zu jeden das brauchet man zu einem gemeinen Trand] gj mann die Kinder Wuͤrm haben / vnd wirdt daſſelbig alſobe⸗ reytet: Man nimpt iiij. Loth Rockenkorn / ij. loth fhmarser Bruſtbeerlein ſauber gewaͤſchen vnd ein wenig auffgeſchnit⸗ ten / bereyten Cortander ein halb Loth. Dieſe ſtuͤck thut man in ein Kannten / ſchuͤttet daruͤber anderhalb maß Waſſers / ſtellet darnach die Kannte wol verlutirt vmb den Ranfftin ein Keſſel mir heiſſem Waſſer / vnnd laſſet dieſe ſtuͤck vier Stunden lang mit ſtaͤtem Feuwer in der Kannten ſieden / darnach ſeyhet man es durch ein Tuch wann es kalt worden iſt / vnd laͤſſet die Rinder nach Durſt darvon trincken. Rockenbier Cereuiſia Secalina. I Vß dem Kockenforn mache etliche auch heutiges Tags WMein ſehr gut vnd kraͤfftig Bier ı wiewol es nicht fehr im Brauch iſt / ſintemal dieſe Frucht mehr dann einige ander Getreydt vor den gemeinen Mani zum Haußbrodt gepflan tzet vnd auffgehaben wirdt. Diefes Bier fkärcfer wol und gibt gute Nahrung/mirde die Maltz darzu bereytet / wie auch das Bier dauon geſotten / wie von der Gerſten. Ein Rockentranck vor die Armen den Durſt damit zuleſchen. Szcalinus potus pro pauperibus. VOrden armen Mann / machen etliche ein guten Tranck = pondem Rockenmeel / ſonderlich die den Wein vnnd Bier nicht vermoͤgen zu bezahlen / vnnd gebrauchen den vor ein gemeinen Speißtranck / ſintemal er mehr ſpeiſet / dann das Waſſer / vnd darneben auch den Durſt leſcht / vnd iſt an⸗ K muͤtig vnd lieblich zutrincken / der wirdt alſo gemacht: Nim ein Bierntzel Rockenmeels mit den Klehen das vngeben⸗ telt iſt / thue das in ein halb Fuͤderichs Faß / vnnd fuͤlle das Faß allgemaͤchlich mit ſiedendem heiffen Brunnenwalkt! ruͤhre es im fuͤllen wol mie einem loͤcherechtigen Scheidt / wann hun das Faß voll iſt / ſo halt es ein Tag oder ſechtze hen biß in zwentzig zu / vnd laſſe es ruhen / ſo ha ein 97 geſun⸗ den Speißtranck. * Rocken⸗ l- ſerſu anf ſohe arkır dnit man Mars! fin e vier eden / orden dag ht im andet vſin dlvnd auch fi Frand pmnd en vo /danit | fan Nim geben lle dat vaſſchl cheidt/ et xcken⸗ DU 63, dem Rosfenforn pfleget man auch ein nuͤtzlich Oe⸗ Rockenkornoͤle Secalinum Oleum. le zu bereyten / das machen etliche alſor Nim Rockenkorn / lege es auff ein Ambos in einer Schmitten oder ſonſt auff ein Eiſen / das es ein wenig thalhengig ſehe / drucke darnach ein gluͤende ſchineiſen darauff / ſo fleuſſet das Oele heraus / dz ſamblen ſie. Andere legen das Korn zwiſchen zwey eiſene Blech oder Platten die gar heiß gemacht ſeynd vnd preſſeñ das Oele heraus. Die dritten legen das Korn zwiſchen et» nen Marmelſtein und ein fewerheiſſe eiſene Blatten / druckẽ die feſt zuſammen und entpfahen Das Oele das heraus fleuſ⸗ fer. Andere ſtoſſen dz Korn groblechtig / thuns in ein Kolben⸗ glaß vnnd ziehen dz Oele daruon durch die Deſtillation wie andere Alchtmiſtiſche Oele. Etliche nemmen ein que Theil | Rockenkorns / ſtoſſen es groblecht in einem Moͤrſer chung G darnach in ein Pfann / roͤſchtens vnd machens heiß vber dem Fewer / im roͤſchten beſprentzen ſie es ein wenig mit einem gu⸗ ten Wein / vñ wañ es wol heiß iſt / thun ſie es vnder ein Preß vnd trucken das Oele dauon heraus. Es werde nun dieſes Oele bereytet wie man wil / auff dieſe / oder ein andere Weiß / ſo iſt es zu nachfolgenden Gebrechen dienlich. Es reyniget vnnd vertreibet alle Flecken der Haut / heylet die Raͤuhe deß Angeſichts vnd vertreibt die Schiepen / die Schrunden / Zit⸗ termaͤhler / vnd die Hauptgeſchwaͤr der kleinen Kinder. Auff dieſe weiß mag man auch das Oele von Weytzen / Gerſten / Haberkern vnd anderm Getreydt bereyhten. Das Ander Cap. Von dem Rockenbrodt. Jeweil wir an das Getreydt kommen ſeynd / SPS vi die Nohtturfft erfordern auch von dem Brodt etwas zuſchreiben / ſintemal ſolchs nit allein zu der | Speiß dem Menfihengefihaffen worden iſt / fein zeitlich Le⸗ ben damit auff zuhalten / ſonder es wirdt auch ſonſt darnebẽ beyde innerlich vnd euſſerlich zu vielen Leibsgebrechen vnnd ſchwachheitẽ in viel weg als cin heylfameArgeney gebraucht: Soviel aber dz Brodt sur ſpeiß zugebrauchen belangẽ thut / vbertrifft daſſelbig alle ſpeiß / dann natürlich darvon zu redẽ / findet man keine die den Menſchen in die harr ernehren vnd bey dem deben erhalten kan / ohne dz Brodt / derwegen alle Menſchen GOtt den HERREN taͤglich vmb dz Brodt an⸗ p ruffen vnd bitten ſollen / daß er vns daſſelbig zu Erhaltung dieſes zeitlichen Lebens beſchere / dann wer das hat als die _ delſte ſpeiß vnd Nahrung der har ſich nit zubet lagen mie ſol⸗ ches dann nachfolgende Reymen vns zu Gemuͤth fuͤhren / die wir Sprichworts weiß pflegen zu ſagen / die alſo lauten: Wer gſundt / Saltz / Holtz vnd d Sonnen Taͤglichs Brodt mag bekommen / Der ſol weiters nicht lagen! > Sonder GOtt Danck drumb ſagen. Es ſchreibt Plinius lib.7.c.56.daß Ceres eine Hehdniſche Görtirdasmalen und brodebacken erſtmals erfunden / vnd dieſelbe Kunſt / als die Menſchen auff Erden nichts anders dann Eycheln aſſen / erſtlich in Attica, Sicilien vnd Italien hab angezeigt / ond dz Volck damit vnderwieſen / dannen her fie dann auch vor ein Goͤttin gehalten worden / dergleichen er⸗ g dichten Heydniſchen Fabeln finder man hin und wider viel inden Büchern der Heyden / wie auch bey dem Lactantio, c- 20. vnd 21.de falſa religione zuleſen iſt. Solches Gedicht as ber der Heyden widerlegt das Wort GOttes dem die Chri⸗ ſten billich glauben ſollen / als Geneſ 3. da GOtt der Scoͤpf⸗ fer aller Ding vnſerm erſten Altvatter Adam erſtmals das Brot hat angezeigt vnd jhnen darinn vnderwieſen / als er zu jme ſprach / im Schweiß deines Angeſichts ſoltu dein Brot effen. Item Gen.18. als Abraham den Engeln GOttes ein Malzeit lieſſe zuruͤſten / befahl er feinem Weib Sara ſie ſolte Das Erſt Buch / Bon Kereutern. F enlends auß Weißmeel ein Teyg machen vnnd den Bäften 613 Kuchen backen / welche Kunſt vnd Brauch ohn allen zweiffel lang vor Abraham wirdt geweſen / vnd von feinen Voraͤl⸗ tern auff deren Nachkommenen vnd jnen geerbet ſeyn. So bezeuget auch der 104. Pſalm / woher das Brot feinen Bro ſprung habe / da der Prophet alſo ſpricht: Du laͤſſeſt Graß wachſen vor das Vieh / vnd Saar zu nutz den Menſchen / de du Brot auß der Erden bringſt / durch welches deß Menſchẽ Hertz geſtaͤrcket wirdt / daraus offenbar iſt / de das Brodt den Menſchen von GOtt dem Allmaͤchtigen gleich im Anfang der Welt iſt angezeiget worden / vnnd finder man niergendt daß die Leut zuvor Eycheln geſſen haben / ehe das Abgoͤttiſch Weib die Brodtkunſt geoffenbaret vnnd die Leut hab ma⸗ len vnnd backen gelehrt / woͤllen derwegen GOtt vnſerem Schoͤpffer vnd Erhalter dieſe Ehr vnd Danck geben / vnnd die vnglaͤubigen Heyden mit jhrer falſchen Goͤttin vnd Fa⸗ beln fahren laſſen / weiter in vnſerm Vornemmen fortfah⸗ ren vnnd die Namen dep Brots anzeigen / wie es von allen Nationen genennet werde. Von den Namen deß Brodts. De⸗ Brodt wirdt in gemein von den Griechen genannt / AG.Lycopht. Naso⸗s, vnnd von Homero, fii@-.2a+ teiniſch / Panis, Atabiſch / Kobos. Itallaniſch / Lane. Hiſpaniſch Pan. Franzoͤſiſch / Pain. Engliſch / Breadde. Flehmiſch vnnd Brabaͤndiſch / Broot / vnd Hochteutſch / Brodt. Die broſ⸗ ſam deß Brods wirdt vonden riechen genant / Yonızua, ixv, vnd Vlxiov.dateiniſch vnd Italtaniſch / Mica. Hiſpa⸗ niiſch / Migaia. Frantzoͤſiſch / Me vud Mioche.Engliſch / Crum⸗ H meoder Trumme ofbreadde. Flehmiſch vnd Brabaͤndiſch / Cruyme / Brocke vnd Morſel. Hochteutſch / Grutzel / Gru⸗ men / broſſam vnd broſmen. Diewell aber nun vielerleh for» ten deß Brodts ſeynd / nach dem ſie von jren heſonderbaren Fruͤchten vnd Getreydt gebacken werden / vnd auch ein jedes Brodt feinen eigenen Nahmen hat / woͤllen wir an ;bren ge⸗ buͤrenden Orten derſelben Nahmen erzehlen / vnnd jetzundt allein von dem Kockenbrodr handeln / das wirdt Griewiſch / dr Zerarin® ‚genannt. Lateiniſch / Panıs Secalicius- vnd Secalınus,von Plauro,Panis Ater, vnd von anderen Pa- nis cıbarius. Italianiſch / Panenegro vnd Panedi Sıgala. Nie ſpaniſch / Pan deventeno. Sransöfiich/ Pain [eigie vnnd Paın Brun. Flehmiſch vnnd Brabandiſch / Rogghenbroot / vnnd Hochteutſch / Rockenbrodt / Haußbrodt vnd Spelßbrodt. Von der Natur) Krafft / Wirckung vnnd Ey⸗ genſchafft deß Rockenbrodts ya rRockenbrodt hat ein temperierte Complexion vnnd Eygenſchafft ı dannes iſt nicht fo warm als das Wey⸗ tzenbrodt 1 vnnd iſt waͤrmer dann das Gerſtenbrodt / fpeifer mehr dann dag Gerſtenbrot vnd weniger dann dz Weyhtzen⸗ brot / wiewol das Rockenbrot auch faſt wol ſpeiſet / ſonderlich das fo auß dem zarteſten Meel / (polline oder Vorſchuß / welchs man die blum deß Meels nennet) gebacken wirdt / vñ macht ein gut Geblůt / fuͤrnemblich aber bey vns Teutſchen die deſſen von jugendt auff gewohnet ſeynd / vñ iſt wolſchma⸗ ckend auch anmuͤhtig zu eſſen / vnnd wirdt an vielen Orten dem Weytzen oder Speltzenbrodt fuͤrgezogen / wiewol etliche frembde Nationen dieſes Brodt als ein vngeſundes Brodt verwerffen / das machet ds fie es nicht verſucht vnnd auch die Reif folches subereyten vnnd su backen nicht wiſſen / dann ich ſelbſt auff dem Weſterwalde in Zuͤtphen / im Landt zu Bälern vnud in Brabandt Rockenbrodt geſſen / das fo ſchwartz vnd gleyefferechtig innerhalb wat wie ein Teyg / das war gleich wol sum Theil von den Graͤnen vnnd Kieyen nicht abgeföndert 1 0der das Meel durch gebeuteit worden / ſonderlich auff dem Weſterwaldt / welches von. dem gemek nen Bose nicht geachret wirde/ vnd iſt ein vngeſundes Brodt / das jnnerliche Verſtopffung vnnd viel Schleym / Fff Vnrath — — * a mu - . = = > — — — a er E = * 14 C Vnrath vnd Feber gebierer iſt doch gleichwol das Korn nit fo geſchlacht wie am Rheinſtrom / da es aller andern Natio⸗ nen Rockenkorn in der ſchoͤne vnd Guͤte weit vbertrifft. In Brabandt aber da fie beſſer Rockenkorn haben dann auff dem Weſterwald vnd daſſelbig auch vom Rheinſtrom hins ab zu jhnen geführe wirdt / iſt daſſelbe Brodt nicht weniger ſchwartz / gleyffereotig vnd teygechtig wie dz Brot auff dem Weſterwald / das macht allein daß ſie die weiß ſolches zu bes reyten vnnd zu backen nicht willen / wiewol ſie font peuzlich gut vnd geſund Weytzenbrot backen. An vnſerm Rheinſtrom / im Elſaß / Weſterreich / Bru⸗ rhein / Kreychgauw vnd auch an etlichen Orten dottringen vnd andern mehr Orten pfleget man gut / geſundt / gemein Haußbrodt auf dem Rockenkorn zu backen / das Rocken⸗ meel aber aſſet man nicht durch diegarreinen Beuel lauf⸗ fen / das gibt ein gut wolſchmackend Brodt zum taͤglichen beſſer gebacken dann am andern. | Das wolgebacken vnnd recht gehoͤfelt Brodt erfenner man alſo / wenn man darvon in ein kalt Waſſer legt / vnd es in der mitten deß Waſſers ſchweben bleibet ſo iſt es wol vnd recht gehoͤfelt vnd wol gebacken. Wann es aber bald zu Bo⸗ den fellt / iſt es ein Zaichen daß es vngehoͤfelt iſt / vnnd wann es auff dem Waſſer ſchweben bleibet / fo iſt es zu viel gehoͤfelt. IJe reiner das Meel iſt je beſſer Brodt dauon gebacken wirdt / vnnd je leichter es and verdaͤuwet wirdt / ſpeiſet wol vnd machet gut Gebluͤt. Das Brodt ſo von neuwem Meel das erſt auß der Mühlen kompt / gibt feuchtere Nahrung vnnd auch ſubtieler Blut/ dann das von altem Meet geba⸗ cken wirdt / derowegen fol man das Brot vor die Krancken vnd die ſo ſtarcke vnd ſtrenge Feber haben von teinem vnd H neuwem Meel backen laſſen. Kleine Brot die man Schretz⸗ lein nennet / hat viel Ruden oder Cruſten vnnd wenig brof⸗ ſam / iſt baß gebacken dann das groſſe Brodt oder Haußlaͤ⸗ ben / derowegen gibt es wenig Nahrung vnd iſt hart zu dau⸗ wen / gibt aber gute Feucht / ſtopffet darneben den Bauch vnd machet harte Stulgaͤng. Das groß Brot aber oder die Haußlaͤben iſt nicht ſo wol gebacken / hat weniger Cruſten aber viel broſſam / gibt derwegen ſchleymige grobe Nahrung vnd iſt ſchwerer zu verdauwen: Zu dem machet viel broſſam deß Brots / Wind vnd ſtarcke blaͤſt im Leib / deßgleichen viel Schleym / ond auch offtermal das Krimmen vnd Daͤrmae⸗ gicht. Vngehoͤfelt vnd zu viel ſuͤß Brot / gibt gar zu viel Nah⸗ rung / iſt hart zu verdaͤuwen / bleibet lang im Magen ligen / bringe Verſtopffungen den Gliedern deß Eingemends/mar D cher Wuͤrm tm Leib wachſen / vnd iſt in ſumma weder geſun⸗ den noch krancken deuten nuͤtz. Das Brodt ſo von altem Korn das vbel ſchmecket vnnd erſticket iſt / gebacken wirdt / iſt hartdaͤwich / gibt wenig Nah⸗ rung / vnd machet boͤß vnd faul Gebluͤt / aber das ſo von fri⸗ ſchem vnd gar neuwem Korn gebacken wirdt / gibt von we⸗ gen feiner vberfluͤſſigen Feuchtigkeit ein fenchte vnnd ſchley⸗ mige Nahrung / iſt ſchwerlich zuverdauwen / blehet auff vnd macht viel Windt im ders / ſpelßt wenig vnnd gibt dem Leib ein grobe / ſchleymige vnd zaͤhe Führung! Die wirdt bald in ei⸗ ne Faͤulung verkehrt / erwecket ſch mertzen vnnd Wehthumb in den Seiten / vnd wachſen Wuͤrm darvon im Leibe. Es ſol derwegen das Meel daraus das gute geſunde Brodt ge⸗ backen wirdt nicht gun alt noch zu jung gelegen ſeyn / ſondern von mit telmaͤſſigem Korn von den Raden vnnd Wicken wol geſaͤubert / gemahlen werden. Es ſol auch der Teyg nicht zu feucht gemacht / oder zu viel Waſſers daran gethan wer⸗ den / daß er nicht sn duͤnn werde / auch nit zu dick vñ zu ſtarck / gu dem ſol er ziemlich gehoͤfelt vnnd geſaltzen werden / dann vngehoͤfelt vnd vngeſaltzen Brodt iſt ſehr ſchaͤdlich vnd vn⸗ geſundt / machet Berfiopffunaeninden Gängen der deber vnd der Nieren / gebieret den Stein in den Nieren vnd Bla, ſen / das Zipperlein vnnd die Gliedtſucht / machet auch faule Feuchten daher viel Wuͤrm wachſend. So der Teyg zieim⸗ D.Jacobi Theodori Tabern montani F ich gefalgen wirdt / macht es das Brodt lucker vnnd rim gerimirdt beſſer verdaͤuwet vnnd macht weniger Verſtopf⸗ fung. Wann es zu viel gehoͤfelt wirdt /fo geminntcseingn, lieblichen und böfen Geſchmack / machet den Magen vnwi ig vnd vnluſtig. Das Brodt ſol gebacken werden meinen weiten Ofen / in einer ziemlichen Hitz / der ſoll eyngeheitze werden mit wolgedoͤrrtem geſundem Holtz / das nich aiſtn oder faul ſehe. Das beſte Brodt zu Erhaltung der Befund, heit / ſol eins oder zweyer Tag alt feyn vnd nichr daruͤber /fg es aͤlter iſt / ſolen es zarte deut / Muͤſſiggaͤnger vnd die ſo bh, de Maͤgen haben / vermeiden / vnnd folen es den Ratcfenay, behtenden Menſchen die ſtarcke vnd grobe Bawers Arbent thun / befehlen / denen es gut vnd gefund iſt / als dieeg ambe ſten verdaͤuwen koͤnnen. Es ſol auch das Brodt foesnod warm iſt nicht genoſſen werden / dann es enklinder underhi, iger den Magẽ / blaͤhet den Leib auff bringer groffen Dur, B Haußſtatt / wirdt doch aneinem Drr mehr weiſſer / reiner vñ G macht den Magen vnluſtig / vnd iſt ſchwerlich zu verdaͤuwen / derwegen geſunde vnd krancke deur ſich darvor huͤten ſollen/ wie auch ſolchs die Gelehrten der hohen Schul zu Salernam Engellandt lib. de conſeruanda valetudine, verbotten vnd kuͤrtzlich in folgenden Verliculis Rithmicis begriffen haben / die alſo lautendt: Panis non calidus, nec ſit nimis inueteratus, Sed fermentatug,,oculatus, fit bene coctus, Er falfus modice,ex granis valıdis electus. Ne comidas cruflam ‚choleram quia gignit aduſtam. Et panis ſalſus fermentatus, hene coctus. Purus fit ſanus, non tal ſit tibi vanus. Das iſt: Dein Brodt ſey weder warm noch alt / Geſaͤurt vnd leicht / nicht ohne Saltz / Von gutem Getreydt gebacken wol rss. Die Rind mache dich ſchwartzs Gbluͤtes vol. Das jnnertheil deß Brodts / 1 das iſt die broſſam iſt das beſt / vnndze reiner vnnd klaͤrer das Brodt iſt / je baß vnnd mehr nehret es den Leib / vnd je mehr Kleyen vnd Grieß dab⸗ vnder iſt / je minder eg nehret vnd je baͤlder es durch den gib + scher. Die Rind oder Euſſertheil deß Brodts / machtein verbrennt / grob und melancholiſch Gebluͤt / vnnd iſt ſchwer⸗ lich zu verdaͤuwen / iſt weder Krancken oder Geſunden gut / außgenommen denen die ein ſehr feuchten Magen haben! vnnd die da begeren mager zu werden die mögen diefelbigt wol im End dep Eſſens gebrauchen / machet die Speiß bald vnderſich ſteigen / vnnd ſtaͤrcket ſehr wol den Magenmundt Das Rockenbrodt wirdt deſter beſſer vnnd geſunder / ſo man halb fo viel Weytzen oder Speltz dazu miſchet / das Mei rein außbeutelt vnd wol baͤckt / dann vbel gebacken Brodtif ein Vrſach vieler Kranckheit. Bon dem jnnerlichen Gebrauch deß Brodts — (gebacken Rockenbrodt wie man ſolches bey vns am Rheinſtrom zu backen pflege / iſt geſunden Leuten ein gute Speiß / nehret wol vnnd macht gut Gebluͤt / vnnd gibt ſchoͤne / geſunde vnd ſtarcke Leut / wie ſolches die Erfahrung bezeuget / vnd dag ſonderlich wann fie viel Brots sus andertt Speiß eſſen / wie auch hergegen widerumb alle diejenigen dit wenig Brodt vnnd viel Fleiſch oder andere ſpeiß eſſen / bley⸗ che bloͤde vnd ſchwache Leut ſeynd / vnnd befommen daruon vbelſchmeckende vnd ſtinckende Aethem / derwegen man ſich K dauor hüten ſol / vnd zlemlich viel Brodts zur Speiß eſſen / fonderlich aber zu den Fleiſchſpeiſen / fo man anderſt die Ge⸗ ſundtheit lieb hat / vnd dieſelbige erhalten wil. Mit wolgebackenem Rockenbrodt vnnd Wein fan der Menſch fein Leben vnd Geſundtheit erhalten vnd ſtarck dar bey bleiben / wann er ſchon nimmer kein andere ſpeiß zu id neme / doch foldarinn der Vberfluß vermitten vnd allein die Nohtturfft gebrauchet werden, Auß geriebelter BZroſſam deß Rockenbrodts make, Hin) op | DIN til, ner het fit und, tif bil, Nat, bet 11177 noch erhi⸗ uf wen / len/ nain rönd ben das vnnd ß dah nei em chwer/ n gut abe! felbint ßbad ande oman Mel rodtß 6 ns am ten ein nd giht zhrung dert gendik a bley⸗ paruon anſich ß eſcu⸗ die Ol⸗ kan dit ref dal⸗ au lein dit ht mal eöfle EEE — — — — — * guter / feyſter / Fleiſch / Huͤner oder Capaunenbruͤhen / vnnd gibts Geſunden vnd Krancken dann ſie mehren vnnd ſtaͤr⸗ cken wol. Etliche ſieden dieſe Breylein allein mit Waſſer / roͤſchten die Brodtbroſſam zuvor in Butter oder ſchmaltz / gieſſen darnach friſch Waſſer darzu / laſſens wol ſieden vnd falhens ziemlich / iſt auch ein guts vnd gefundes eſſen. Andere berehtens gleicher Geſtalt mit Wein vnd den drit⸗ ven theil Waſſer / oder fo mans nodhkraͤfftiger haben wil mit guter Fleiſch oder Huͤnerbruͤhẽ / thun Zucker nach Notturfft darzu / vnnd iſt ein kraͤfftige ſpeiß. Etliche aber roͤſchten die Brodtbroſſam in Butter oder ſchmaltz / gieſſen darnach gut Bier zu / laſſens wol zu einem Brey ſieden / das gibt auch gu⸗ 1 Nahrung vnd ſpeiſet ſehr wor. * Etliche anndere laſſen die Broſſam deß Rockenbrodts tru⸗ efen vnd hart werden / zerreibens darnach oder ſtoſſens klein / ſchuͤtten daruͤber gute Milch vnd laſſens ſehr lang vnnd wol gen fie darmit / die werden gar ſchoͤn vnd ſtarck darvon vnnd bleiben geſund. | Das geriebele Meel von gedoͤrrtem nockenbrot in ziemli⸗ chem Waſſer wol geſotten / vnnd durchgeſtrichene geſottene Oepffel oder Byren zuvor in Waſſer weych geforien / gleich ſo viei darzu gerhan / folgends fieden laſſen zu einem Brey vñ ziemlich geſaltzen / iſt ſehr ein gute ſpeiß vor arme Leut / vnnd nehret ziemlich wol, Die es vermögen die fönen Butter dar⸗ zu khun / ſo wirdt es beſſer vnd wolgeſchmackter / fuͤrnemlich aber ſo man das Brodtmeel zuvor in Butter oder ſchmaltz roͤſchet / darnach erſt das Waſſer zugeuſſet. ——— Man machet auch auß dem Rockenbrot ein Eöftliche Sal jen/sor ſchwache vnd bloͤde Leut die ein ſchwaches Hertz vnd blöden Magen haben / wie folget: Man nimpt die Broſſam von Rockenbrodt / baͤhet die auff einem Roſt vber Kolen biß c fie braun werden I legt ſie darnach alſo warm in ein guten Weineſſig biß fie wol erweychen I darnach ſtoͤſſet mans / ſtreichts durch ein Pfeffertuch mir gnugſamem Eſſig vnnd Roſenwaſſers / temperierts mit Zucker daß dem Eſſig fein ſchaͤrpff benomen werde / thut darnach darzu ij. theil geſtoſſẽs Zim̃ ets vnd Naͤglein / Muſchatennuͤß vnd Bluͤht / alles ge ſtoſſen / jedes ein theil / doch daß deren wenig vnd nicht zu viel ſeynd / laͤſſets darnach ein wenig in einem newen Haͤfflein ſieden / ſo hat man ein edle ſalſen in allen Schwachhetten deß Hertzens vnnd Magens / mit andern ſpeiſen nuͤtzlich zu ge⸗ brauchen: Wiber das vnwillen vnd erbrechen deß Magens: Nimb ein Schnittlin gebaͤhets Rockenbrods / thue es in ein Schuͤſ⸗ ſelin und geuß darüber dieweil das Brot noch warm iſt utj. vnz fa er Granatenſafft / wañ das Brot nu weych worden iſt / fo gib es dem Krancken zu eſſen / vnd laß jhnen das vbrig ſafft im Schuͤßlein darauff trincken. Rockenbrodt in Baumoͤlen geweychet / iſt gut wider den Hundtshunger / daſſelbig geſſen. Deßgleichen Rocken⸗ brodt in Moſt oder dickem geſottenem Wein geweychet vnd genug geſſen / hat gleiche Wirckung. iliche weychen dag Brodtin Oeliruſen / vnnd gebens wider den gemeldten Ge⸗ brechen zu eſſen. | „rohe Se Wider das Krimmen vnd Leibwehe von hitziger Gallen vervrſacht · Nimb Rockenbrot / weychs in friſchem Brun⸗ nenwaſſer / ſtaͤuw guten Zucker darauff vñ jh es / oder weych das Brodtin friſchem Molcken vnd gib es dem Krancken mir Zucker zu eſſen. eh) | Brodt gebacken von dem Rockenmeel das zum aller er, ſten fo bald das Korn von der Mitten gebrochen wirdt / her⸗ waus lauffet / mit Waſſer / dariun duͤrre Kuͤttenſchnitz vnnd Tormentillwurtzeln geſotten worden iſt I berehtet / dient wider alle Bauchfluͤß / in der Koſt zur ſpeiß gebrauchet / deß⸗ gleichen auch Muͤßlein / Brodtbreylein vnd andere Speiß⸗ lein darvon berehtet. Die jenigen ſo lahm vnd contract ſeynd / vnnd denen jhre Das Erſt Buch Von Kereutern. eis Xkoͤſtliche gute Muͤßlein und Brodtbreylein / ſeude die mit F kommen / Rockenhrodt auß friſchem Brunnenwaſſer eſſen das bekompt jhnen ſehr wol. | So ein Roſſz ein Durchlauf oder bauchfluß bekompt von Erkaltung / ſo ſoll man geroͤſcht Rockenbrot zerriebeln / mit rotem Wein und Roſenwaſſer ſieden / vnd jme dieſelbig bruͤhe warm eynſchuͤtten / das hüfft jhm bald. Euſſerlicher Gebrauch deß Rockenbrodts Rt enbrodt mie dem Schlehm deß erweychten Pfili⸗ H IP enfamen in einem Moͤrſelſtein durch einander geſtoſ⸗ fen vnd temperiert wie ein Pflaſter / miltert dg groß Haupt⸗ wehthumb in den hitzigen Febern / auff ein Tuch geſtrichen vnd vber die Stirn vnnd beyde Schläff gelegt. Oder nimb die Broſſam vom Rockenbrodt / ſtoſſe die wol mir friſchen blettern deß Bilſenkrauts / vnd geuß darzu Roſenoͤlen vnd Eifigreemperiers wie cin Pflaſter / vnd gebrauchs obgemeld⸗ G ter Maſſen. Oder ſtoſſe mit der Brodtbroſſam Maſamen⸗ B ſieden / ſolche ſpeiß geben ſie den Kindern zu eſſen vnnd ſaͤtti⸗ bletter vnd temperiers obgemeldter Maſſen / vnd gehrauche es auch alſo. | Die broffam von Rockenbrot mit einem Eyerdorter tem⸗ periert wie ein Pflaſter / miltert vnd leget den fihmergen dee Augen / auff ein Tu geſtrichen vnnd vber die zugethanen Augen gelegt. Wider den ſchmertzen der Ohren: Nimb ein Rockenbrot wie es auß dem Dfen kompt / ſchneide daſſelbe engen! vnnd halt es fo warm vor die Ohren / als warm du es erleidẽ kanſt. So auch einer von einem buͤchſenſchall oder einem andern Gethoͤn das Gehoͤr verloren hette / der gebrauch das Rocken⸗ brodt gleicher Geſtalt / es hilfft. | « Wider den ſchmertzen der Zähn: Nimb die brojfamı von warmem Rockenbrodt / gebratenen Kaͤß / einen warmen Dorrer eines Eyes vnd ein wenig Salz / flöffe es vnder ein⸗ ander / vnd lege es alfo warm auf vie Zähn. Die ſchwartzen Zaͤhn weiß zumanen: Mind die Rinden von Rockenbrodt / brenne die auff einer Glut daß fie gang ſchwartz werden wie Kolen / darnach ſtoſſe ſie zu pulver vnnd reihe die Zaͤhn wol damit / waͤſche die folgends mit friſchem Brunnenwaſſer wider auß. | Rockenbrodt wol im Mundt gekaͤuwet vertreibt die blau⸗ wen Maͤler vnd die ſchwartzen Maſen von fallen oder ſtoſ⸗ ſen / wie ein pſtaſter daruͤber gelegt. | Rockenbrodt mit Saltz gekaͤwet / darnach mit Seyffen temperiert wie ein pflaſter / toͤdtet Die Peſtilentzblatern oder Carbunckeln / daruͤber gelegt. | Die Halßgeſchwulſt vnd die Geſchwaͤr zu eroͤffnen: Nim̃ ein warm Rockenbrodt / zerbrich das entzweyh / vnd entpfahe den warmen Dampff oder Schwadem davon in den Hals / 1 das eroͤffnet die Geſchwaͤr / vnd zertheilet auch die Fluͤß. let die erharten Bruͤſt der Weibernach der Geburt / wie ein Welchem der Mundt ſtincket oder vobel reuchet nach einer Kranckheit oder ſonſt / der eſſe warm Brot nuͤchtern auß ei⸗ nem kalten Brunnenwaſſer / ſo vieler mag. En Wider den fchweren vnd vbelriechenden Athem / Eſſe off⸗ termals Rockenbrodt auß Wein / vnnd ſtraͤuwe rein gepuͤl⸗ vert Salbey darauff. Oder niim die Obercruſt vom Rocken⸗ brodt / weyche die in Wein / beſtraͤuwe ſie folgends mit ge⸗ ſtoſſenem Galgan / vnd eſſe deie. a: Bie broſſam v0 Rockenbrodt mit Peterlen oder Eppich⸗ krautſafft temperlert und angemacht wie ein pflaſter / zerthet⸗ pflaſter dariiber gelegt. An: Dder nimbdiebroffam deß Rockenbrodts vnnd tempe⸗ K riers mit Waſſer vnd Baumoͤlen zu einem Pflaſter / Oder Glieder zittern / die ſollen nuͤchtern wann fie auß dem Badt weych Rocken brodtbroſſam in Weinmeth vnnd legs vber wie ein pflaſter. ; Rockenbrodt das zweymal iſt gebacken worden / auff eis nem Roſt geroͤſchet / darnach in Eſſig geweychet vnd rempe, riert wie ein pflaſter / iſt ein gute Arteney wider das Klopf⸗ fen deß Hertzens I vber die beyde Puͤlß der Haͤnde gelegt: bringet auch die wider zu Kraͤfften die in Ohnmacht gefal⸗ len ſeynd⸗ ze Seh Wider — — — — BE TE —— — ug — — ee * ee = 7 4 — — — — — — — — — —ñ— — — — — 06 7 A, Wider das Klopffen deß Hertzens von Falter Vrſach: ini mb zwo vntzen geroͤſchter broffam von einem Rockenbrot weyche die in einem guten fuͤrnen Wein / thue darzu Mu—⸗ ſchatennuͤß ein quintlein Majeran / Naͤglin / rot Roſen vnd Citrinatrinden / alles rein gepuͤlvert / temperiers wie ein pfla⸗ ſter / vnd legs aufwendig auff ein Tuch geſtrichen vber das Hertz. Oder ſo das Hertzklopffen von hitziger Vrſach herkompt! ſo nimb zwo vntzen der broſam von gebratenem oder geroͤſch⸗ tem Rockenbrodt / weyche das in Roſenwaſſer vnnd Ochfen⸗ zungenſafft / temperiers zu einem Pflaſter / vnnd thue darzu rote Roſen / weiſſen vnd roten Sandel / jedes ein halb loth / Muf chatenbluͤht / Majeran / Naͤglein / weiſſer vnnd roter ge⸗ “ riebener Corallen / weiſſen gerichenen Agſtein / jedes j. quint⸗ ‚lin / alles zu einem ſubtielen Puͤluerlein geftoffen / vermiſch alles wol durch einander / zu einem pflaſter vnd thue ein doͤff⸗ lein voll Naͤgleinblumeneſſigs darzu / ſtreichs auff sin Tuch / B vnd legs außwendig ober das Hertz. ie Auß dem Rockendrot macht man sin gut Pflaſter su dem vnruͤhigen auffſtoſſenden Magen / der feine Speiß behal⸗ ten fan: Man nimpt ein Cruſten brots auf einem Roſt o⸗ der Kolen gang braun gebraten vier loth / ſolches erwehchet man wol in gutem Weineſſig / darzu thut man einwenig Hoͤfel oder Sauwerteyg / vnnd anderhalb loth Gerften⸗ meels I gepuluert Balſammuͤntz cin halb Loth / Maſtiy / Weyrauch / jedes ein Quintlein zu Pulver geſtoſſen. Sol⸗ che Stuͤck alle ſtoͤſſe aan wol durch einander in einem Moͤr⸗ fer / vnnd geuſſet im offen ein wenig Eſſig zu biß daß er wirdt ein dicker Brey / darvon ſtreichet man auff ein weiſſen Baͤrchen / vnud legts warm ober den Magen ond de Hertz⸗ gruͤblein. | Andere machen auß dem gemeidten Brodt dieſes Pas ſter mie mehren fücken etwas kräftiger: Sie nemmen von c tiner braun gebratenen Sruflen Rockenbrots vier loth/ wey⸗ chen die ein halb Stundt ın gutem ſcharpffen Weineſſig / thun ferrner darzu sin halb Sorh gepfiluerter Quittenſchuit / Balſammuͤntz anderhalb Quintiein / Maſtix / gebrannt Helffenbein / Weyrauch / weiſſen vnd roten Sandel / alles zu einem ſubtilen Pulver geſtoſſen / roter geriebener Corallen / jedes ein Quintlin / Quittenoͤle drey Loth / Maſtixoͤlen zwey doth / Gerſtenmeel fo viel genug iſt. Alle gemeldte ſtuͤck rem» periert man wol durch einauder / vnnd geuſſet fo viel Eſſig zu als es von noͤthen iſt ein Pflaſter daraus zu machen / das brauchet man wie das obengemeldt Pflaſter. Wider das ſtaͤtig brechen vnd kotzen deß Magens: Nim̃ ein Cruſten Weißbrodts wie ein kleines Schildtlein ge⸗ ſchnitten / mach jnnwendig Rauthenriß darein mit einem p Meſſer / legs darnach auff Kolen oder einen Roſt vnnd bra⸗ ge. oder roͤſchte es biß es bhraun wirdt / beſprengs folgendts o⸗ der befeuchtige es mir einem guten Maͤluaſier / vnnd reib ein wenig Maſtix vnd Naͤgleinpulver darein / wickel ein lei, nin Tuch darumb vnnd legs als warm du es Aden kanſt / vber das Hertzgruͤblein / das thu offt vnd ſo 34 ſich das kotzen leger: Oder nimb ein Cruſten Rockenbrodts / roͤſchte es auff Kolen wie gemeldet I beſprengs dann an mit ſcharpffem Roſen / oder gemeinem Eſſig/ ſtraͤuwe geſtoſſenen Maftiy vnnd Balſammuͤntz darauff / vnnd leg es warm auff den D. Jacobi Theodori Ta bern; montani FNimb RMockenbrodt / roͤſchte es auff Kolen / zerſtoſſe es iu Pulver / thue darzu gepuͤlnert Muſchatennuͤß vnd Naͤglen jedes ein quintlin / Wermuthſafft vnd Kraußwuͤntzenaſ⸗ jedes gleich viel daß es moͤge ein Pflaſter werden / dz ſireich auff ein Tuch vnd legs warm vber den Magen. Wider den Schmertzen deß Magens: Rimb einen Bo⸗ dem von einem Rockenbrodt / baͤhe den auff einem Rof/ beſtreich ihnen Dann mit Honig / vnnd ſtiaͤuwe Daranff Balſammuͤntz / Roͤmiſchentuͤmmel / Nardenfamen vnnd Anißſamen /jedes gleich viel zu einem reinen Pulver geſtoſ⸗ ſen / vnnd lege es warm vber den Magen / du wirſt gut⸗ beſſe⸗ rung beſinden. Wider den Vnwillen vnnd Maßleydt dep Magen: Nimb der Rinden von Rockenbrodt diey Sorh y Mafiry Balſammuͤntz / rote ofen jedes drey Loth zu einem ſubti fen Pulver geſtoſſen / Gerſtenmeel ein halb och / temperier Sdieſe ſtuͤck mit gnugſamem Roſeneſſig zu einem pfiaftet / ſtreichs auff ein Barchen / vnnd legs ober das Herggrübfgin vnd den Magen. Ein warm Rockenbrodt in ein Tuch gewickelt vnnd vbher den Magen gelegt / vertretbet den Heſchen oder Klux. Wider das Settengeſchwaͤr Pleuritim : Nimb die broß ſam von einem wolgehoͤfelten Rockenbrodt / ſtoſſe die wol mit friſchem Buttern / der Salben Dialthea vnnd doroͤlen jedes gleich wiel/fo viel genug iſt zu einem Pflaſter / darvon ſtreich auff zwey Tücher vnd leg es fornen vnd hinden gegen dem Geſchwaͤr. Wider den ſchmertzen der Seiten võ den windigen Bil, ſten / Nimb ein Cruſten Rockenbrodts / roͤſchte die auff Ko⸗ a chlag ein leinin Tuch darumb vnnd legs warm vber die eiten. A Miderdie Geelſucht / laſſe etliche Brodt von Rocken⸗ meel mit Kleyen vnd allem backen / vnnd wann ſie auß dem Ofen kommen / ſo ſchneide fie eutz weh vnd lege fie zuſammen in ein verdeckte Buͤtten / ſetze dich darein vnnd ſchwitze wol darinn / dann es treibt den ſchweiß gewaltig / vnnd nimpt die Geelſucht mit hinweg. Diefe Artzney oder ſchweißbad thut auch den Waſſerſuͤchtigen groſſe Huͤlff / vnd machet ſie nicht ſchwach wie andere ſchweißbaͤder. Wider die windige Waſſerſucht: Nimb gedoͤrrtes Re/ ckenbrodts zu Pulver geſtoſſen funfftzehen Vntzen / Pfeffa⸗ kuͤmmel achthalb Loth / Majeran ſechs Sorh / Bertram muy Loth / Meiſterwurtz / Gummi Euforbii , jedes ein Loth / Alcs zu einem ſubtielen Pulver geſtoſſen / vermiſchs durch einan⸗ der vnd mache mit Weinmeth ein pflaſter darvon / dz ſtreich auff Tuͤcher und bedeck den gantzen Bauch vnd Ruͤcken da⸗ 1 mit /laß es je vber den andern Tag einmal erfriſchen / vnnd thue das einmal oder feche. Wider die rechte Waſſerſucht / ſtoſſe Rockenbrodt vnnd gepuͤluerten Yſop mit Saltzwaſſer durch einander wie ein pflaſter / ſtreichs auff ein Tuch und legs ober den gangengeibl vnd erfriſche es allen Tag. | Wider die Erhartung deß Milges: Nimb gedoͤrrt Ro⸗ ckenbrot / ſtoß es zu Puluer / vnnd Rinden von Cappern⸗ wurtzel / mit der frembden Frucht die man Myrobalanum Myrepficam oder Glandem vnguentariam nennet / alles klein geſtoſſen / ond mach mit dem ſauren Honigſhrup Oxy- Magen mundt / laß drey Stunden darauff ligen/darnadp melite ein Pflaſter daraus / ſtreiche es auff ein weiſſen Bar erfriſche es wider / thue das ſo lange biß ſich das Kotzen le⸗ — Oder nimb ein gebaͤhetes oder geroͤſchtes Rockenbrodt / ſtoß es wol mit Saltz vnd Eſſig / das es werde wie ein dicker E Brey ſtreichs dick auff ein Tuch vnnd leg es warm vber dag Hertzgruͤblein wie ein Pflaſter. Ein warm Schnitten geroͤſchts Brodts mit gutem Wein beſorengt / vnnd gepuͤſvert Muſchatennuͤß un Naͤg⸗ lein darauff geſtraͤuwet / ſtaͤrcket den erkalten blöden Magen / warm darauff gelegt. Den erkalten Magen zu erwärmen vnnd u ſtaͤrcken: x hen vnd legs eufferlich ober das Miltz. Wider den langwirigen Bauchfluf : Nimb geroͤſchet K Rockenbrodt auffdie acht Vntzen / das weych in Eſſig daß es nur ein wenig weychelechtig werde / thue darzu der jnner⸗ ſten Eychenen Rinden drey Loth / Galloͤpffel zwey doth / alt zu einem ſubtielen Pulver geſtoſſen / vnnd mach mit genug⸗ ſamem Wegerichkrautſafft ein pflaſter daraus vber dem Fewer / ſtreich daruon auff ein Barchen vnd leg es warm v⸗ ber den gantzen Leib. Rockenbrodt in Baſtard oder ſuͤſſem Wein geſotten Daß es werde wie sin Brey / vnnd folgends auff ein an | ri zegen Bl f Ko⸗ ber die ocken⸗ Boden nmen tzt wol ne die dthut enicht s Ro⸗ feffa⸗ pr Ales inan⸗ ſtreich en da⸗ vnnd vnnd vie tin eeihl t Ro⸗ pern⸗ anum alltb Oxy- Bar öfchet gdaß net alles enug—⸗ dem mw forte ch ge⸗ he — — — —— ———e6.—,,eeeeee — — — — nis: . , — — — t — — A ſtrichen vnd vmb die Senden gelegt wie ein Pflaſter / deßglei⸗ chen auch vber die Scham / leget den ſchmertzen vom Stein. Wider das taͤglich Feber: Nimb die Broſſam von einem Rockenbrodt vnnd die Gallen von einer Geyß / jedes gleich viel / thue darzu ein weychgebraten Eye / vnd ſtoß in einem Moͤrſer mit genugſamem Loroͤlen dz es werde wie ein Pfla⸗ ſter / ſtreichs auff ein Barchen / vnnd legs vber ven Magen vnd Bauch. Rockenbrodt mit friſch gemolckener Milch vnd Nacht⸗ ſchattenſafft / ſampt einem wenig geſtoſſenen Saffran zu anem Pflaſter geſotten / miltert den ſchmertzen deß hitzigen Podagrams oder Zipperlin Mind Gliedtſucht / auff ein Tuch geſtrichen vnnd vber die ſchmertzhafftigen Oerter ge⸗ legt. BL Die Broſſam von Rockenbrodt in Kühe oder Schaff mild gefotten wie ein Brey / vñ darnach dazu gethan zween ’ B Eyerdotter ond ein wenig. gepuͤlverten Saffran / iſt ein gute G Artzeney wider das Huͤfftwehe vnd die Gliedſucht / auff ein Tuch geſtrichen vnd warm vbergelegt wie ein Pflaſter. Oder ſo der ſchmertzen der Guedtſucht vnleidlich groß iſt / ſo nimb j. Pfunde Broſſam von einem Rockenbrodt / laſſe die ſieden in Weiber oder Schaffsmilch / vñ thue darzu deß auffgetruckneten Magſamenſaffts Opiij.quintieiny gepuͤl⸗ verten Saffran ein halbes quintlein / vnd j loth Roſenoͤlen oder drey / ſtreich es darnach auff ein Tuch vnd lege es vber die ſchmertzhafftigen Oort. Warm VRockenbrodt wie ein Pflaſter vber die Peſti⸗ gebunden / zeucht alle Vergifftung gewaltig her⸗ uß. So auch ein Menſch an der vergifften Seuche der Peſti⸗ Zlentz geſtorben were / vnnd man daſſelbig Gemach gern von der vergifften Infection ſaͤubern wolt / ſol man daſſelbe ſau⸗ H ber reiben vnd außfegen / darnach ein warm Rockenbrot wie es auß dem Ofen kompt in der mitten entzwey ſchneiden / vnd in zwey Ort oben in das Gemach hencken / das zeucht alle Vergifftung an ſich / das Brodt aber muß man darnach hinweg thun vnd in die Erden begraben / darmit niemandt dardurch Schaden widerfahren mag. Die Broſſam von Rockenbrodt mit friſchem Waſſer ge⸗ ſtoſſen vnd wol durch einander temperiert wie ein Pflaſter / pertreibet vnd leget nider die Geſchwulſt und Auffblaͤhung 8* Mannsrtuthen / auff ein Tuch geſtrichen vnd warm vber⸗ gelegt. Die Broſſam von Rockenbrodt mit Meth vnd Baumoͤ⸗ oͤlen zu einem Brey geſotten / vertreibt die hitzige Geſchwulſt der Gemaͤcht / auff ein Tuch geſtrichen vnd wie ein Pflaſter D daruͤber gelegt. Kine Schlier vnnd andere dergleichen Gefchwär su zeirigen 1 vnd zu erweychen: Nimb die Broflam von einem Kochen brodt / zwey Theil der kleinen Corinthtraͤublein / Schwei⸗ nenſchmaltz vnd Sauwerteyg oder Hoͤfel / jedes ein Theil. Seude dieſe ſtuͤck mit einander in genugſamer Milch zu ei⸗ nem Pflaſter / davon ſtreich auff ein Tuch vnd legs vber den Schlier oder Geſchwer / vnnd erfriſche es allen Morgen vnd Abendt / ſo wirdt es bald zeitig vnd ſich zum auffgehn ſchickẽ / wann es nu auffgangen fo brauch Salben die das Geſchwaͤr reinigen vnd heylen. Die Broſſam von Rockenbrodt mir Wein ann Das Erſte Buch / Bon Kreutern. FSchenckel darmit anftreicher / vnd vier Funden daran laͤſ⸗ 617 ſet. So nun ein waſſerechtige Feuchtigkeit daraus lauffet / ſoll man dieſelbige mit einem linden Schwammen abwi⸗ ſchen vnd mit einem weychen Luͤmplein trucken / vnnd dar⸗ nab die verletzten Oerter mit Quitten oder Myrtenoͤlen ſchmieren. | Die Broſſam von Rockenbrodt mit Waſſer onnd Ro, ſenoͤlen durch einander temperiert wie ein Pflaſter / heylet das Mittel oder Wurm am Finger / auff ein Tuch geſtri⸗ chen vnd vbergelegt. Solches thut auch fo man das Rocken⸗ brodt morgens nuͤchtern kaͤuwet / vnd legts vber das Mittel wie ein Pflaſter. Die Broſſam von Rockenbrodt mit ein wenig friſcher Walwurtzel geſtoſſen / vertreibet die Krebsgeſchwulſt / wie ein Pflaſter daruͤber gelegt. So einer die Glieder durch Fallen geſchaͤdiget hette: Nimb eine duͤrre Cruſten von einem Rockenprovt und of, fedie klein / ſiede ſolche darnach mir aurem / ſtarckem Wein oder Biereſſig / vnnd legs auff ein Tuch geſtrichen fo warm ober als ers leiden kan / das ſtaͤreket das Glied vnd leget den ſchmertzen. Wider alle euſſerliche Entzuͤndungen mie die Namen ha⸗ ben moͤchten: Mimb der Broſſam von einem Rockenbrodt ij.loth / Baumnuͤßkernen / Wermuth / Wegerichſamen / je⸗ des j. loth / ſtoſſe alles gar klein / vñ ſeude die mit genugſamem Eſſig zu einem Brey / ſtreichs darnach auff ein Tuch vnnd legs warm vber wie ein Pflaſter. Die Broſſam von einem Rockenbrodt mit Milch geſor⸗ ten su einem dicken Brey / vnd ein par friſcher Eyerdotter darmit vermiſchet / iſt ein gute vnd heilſame Artzeney wider den ſchmertzen der Feigblatern / auff ein Tuͤchlein geſtrichen vnd warm daruͤber gelegt. Wider die Blatern der Schinbein: Nimb die Broſſam von einem Rockenbrodt ds wol gehoͤfelt iſt / zerriebel die klein? thue darzu Honig vnd Weins genug / ſeud es wol bey dem Feuwer wie ein ſupp / in dieſer Bruͤhe netze darnach ein zwey⸗ fach leinin Tuch / vnd lege es warm vber die Schenckel oder Schinbein / ond wann es trucken wirdt fo netze es wider / thue ſolches fo lange biß Die Blaͤterlein vergangen vnd heyl wor⸗ den ſeynd. So einer ein groffenfhmersenan einem Glied hette / eß ſeye gleich wo es woͤlle / der nemme die Broſſam von einem Rockenbrodt das noch friſch vnnd warm ſey / lege die in ein ſiedend heiß Waſſer / vnd wann die weych wird / ſo balle die wol mit den Händen auß / daß alles Waſſer davon gehet: Darnach nimb deſſelben Brods rıj- vntzen / Die Dottern võ drehen friſchen Eyern / vnd Roſenoͤlen fo viel genug iſt. Die⸗ ſe ſtuͤck ſtoſſe wol durch einander / vnnd vermiſch ferrner dar⸗ mit ein quintlein gepuͤluerten Saffran / mache daraus ein Pflaſter / das leg warm vber das ſchmertzhafftig Gliedt / es ſtillet den ſchmertzen gewaltig / vnd iſt ein fuͤrtreffenliches A- nodynut wie ich ſolches dann offtermals erfahren habe / vnd allwegen gut befunden. Wann aber der ſchmertzen ſehr groß were / fo nimb an ſtatt deß Roſenoͤls Magſamenoͤle / o⸗ der deren beyde / jedes gleich viel, Oder aber in fehr groſſem fhmergen mache nachfolgen⸗ des Pflaſter von Rockenbrodt: Nimb der friſchen Broſſam von dekenbrodr acht Vnzzen / friſch gemolckene Schaff⸗ oͤlen zu einem Pflaſter geſotten / zerthetlet die Geſchwaͤr vnd milch ij. Pfundt / Chamillenoͤlen / Lilgenoͤlen / jedes ij. Vn⸗ Apoſtemen / ſo man aber an ſtatt deß Weins Honigwaſſer oder Merh nimpt / ſo erweychet es dieſelben. tzen / deß auffgetruckneten Magſamenſaffts Opii ein halb loth mir der obgemeldten Milch zertrieben / laſſe ſolche ſtuͤck Rockenbrodt mie Eſſig zu einem Pflaſter geſotten / iſt x mit einander ſieden zu einem Pflaſter / vnd wann es zu vech⸗ ein gute Artze ney zu den zerſtoſſenen oder zerquetſchten Glie⸗ dern von Fallen oder ſtoſſen / auff ein Tuch geſtrichen vnnd warm vber dle geſchaͤdigten Dre gelegt. Die gemelte Arge ney Diener auch zur Verrenckung der Glieder / gleichfalls ge⸗ brauchet. | Die Broſſam von Rockenbrodt mit Saugen oder Wein vnd Salg geftollen ond temperiere wie ein ſalb / iſt gut wider die Geſchwulſt der Schenckel in der Waſſerſucht / fo man die ter bequemer Dicke geſotten worden iſt / ſo ruͤhr v.frifiher Eyr erdotier darein / ſo iſt es gerecht / ſolches ſtreich auff ein Tuch vnd legs warm vber / es leget cin jeden ſchmertzen wie groß er auch ſeye in kurtzer Zeit. Die Broſſam von Rockenbrodt mit Baumoͤlen tempe⸗ riert wie ein Pflaſter / vnnd auff ein Tuch geſtrichen vberge⸗ legt / zeitiget ein jedes hitziges Geſchwer. Oder nimb der Broſſam von Rockenbrodt xij. Vntzen / N De | ftiſch 618 du bedarffeſt / Köikraur oder Kappeß krautfafft drey Vn⸗ tzen / reingepuͤluerten Saffran ein halb Quintlin / weiß Hl⸗ genoͤlen itj. Vntzen / vermiſch vnd ſeude es mit einander zu ei⸗ nem Pflaſter vnd legs warm vber. te Beoſſam von wolgehoͤffeltem Rockenbrodt eine Nacht in einer ſtarcken Laugen gewehchet / darnach in einem Moͤrſer wol geſtoſſen / zeucht den Eyter vnnd Faͤulnuß auß der tieffe einer Fiſtel vnd heylet / wie ein Pflaſter darůͤber go legt. Die Schaͤden ſo vom Winterfroſt vervrſacht worden ſeynd zu heylen: Nimb der Broſſam von einem Rockenbrot viij. vntzen Schweinenfhmatg vier Vntzen / Bier ſo viel ge⸗ nug iſt / laſſe die mir einander ſieden gu einem Pflaſter / dar⸗ von ſtreiche auff ein Tuch vnd legs warm ober den Schadẽ / erfriſch es deß Tages zweymal / dz iſt deß morgens vnnd A⸗ B bendts /es hilfft wann es ſchon lang gewehret hat. Wider das Rotlauffen oder Wildsfeumwer / den Brandt vnd ale Entzuͤndung: Nimb der broſſam von Rockenbrodt itj. vntzen / breyten Wegerich ſamen / Wermuth / Baumnuͤß⸗ kernen / jedes j. loth / alles klein zu pulver geſtoſſen / Vermiſche folche ſtuͤck mit genugſamem Weineſſig / iaſſe die mit einan⸗ der ſieden zu einem Pflaſter / ſtreiche darvon auff ein Tuch vnd legs vber den Schaden / es hilfft bald. Die Eutzuͤndung vnd Hitze der Wunden zu leſchen / oder wie mans ſonſt nennerdie Wundtſucht zu vertreiben: Nim̃ der broſſam von Rockenbrodt zwey theil / friſcher Nachtſcha⸗ denbletter / Haußwurtzbleiter / vnd breyten Wegerich / jedes ein theil / ſtoſſe dite wol durch einander mit genugſamem Ho nig daß es ein Pflaſter werde / ſtreiche darvon auff ein Tuch vnd lege es vber. —8 Ö Einfchlag ſtincket / ſo nimb ein heiß Rockenbrot dz allererſt auß dem Ofen kompt / ſchneide vnden an dem Bodem deß Brodts ein Loch und die Rinde hinweg / lege das Brot vber die Pundten deß Faß / vnnd laſſe darauff iigen biß es kalt wirdt / ſo zeucht es den Geſchmack deß Schweffels an fich / das thue einmal oder iij. nach dem das Faß groß iſt. So ſich ein Win verkehrt hette vnd einen vbelen Geruch vnd Geſchmack betom̃en / ſo nimb ein heiß Rockenbrodt wie es auß dem Ofen kompt / vnnd legs obgemelter maſſen vber die Pundt / er wirdt wider zu recht. So man ein brentzlenden Wein machen wil / ſol man iij. oder iitj. Schnitten Brodts / mehr oder weniger nach dem dz Faß groß oder klein iſt / auff einem Roſt oder gluͤenden Kolẽ braun braten / vnd ſie in einem leininen ſaͤcklein in dẽ Herbſt D alſo warm in den friſchen Moſt in das Faß hencken / vnd es acht Tag lang darinnen laſſen hangen / darnach widerumb I heraus thun / ſo gewinnt der Wein ein lieblichen / brentzendẽ Geſchmack. So ein gifftig Thier in den Wein gefallen were / rahtet Demoeritus bey dem Conſtantino 7.agric. c, 27.daß man ein heiß Brodt in das Faß werffen ſoll / das foldem Wein alles Siffebenemmen. Wiltu dag die Huͤner täglich frifib Eyer legen: &o nim̃ geröfcht Rockenbrodt / lege das in ein frifch waſſer / laß dar inn vber Nacht erweychen / deß Morgens gib es den Hünern vor anderer Speiß su eſſen / vnnd darnach vmb den Mittag wider. Gegen dem Abendt aber gib jhnen Gerſten / Habern / Bergen oder ein wenig Hanffſamen / das macht die Huͤ⸗ ner fruchtbar daß ſie auch in der groͤſten Kaͤlt Eyer legen / wie dann ſolches offt probiert worden. Wann ein Roſſz in ein Aug geſchlagen wuͤrde: Nimb ein friſche Broſſam Rockẽbrodts / legs in ein friſches Brun⸗ nenwaſſer / vnnd binde es darnach dem Noffz vber das Aug wie ein Pflaſter / das hilfft jhme vnnd laͤſſet kein weiteren Schaden einreiſſen / welches auch an anderm Rind wvieh iſt probiert worden. Oder nim̃ gebaͤhet Rockenbrot / netze es in weiſſem Wein / vnd lege es dem Roſſz oder Rindt vber das Aug. D.Sarobi Theodori Zabernzmontani A friſch gemolckene Kuͤhemilch ſechtzehen Vntzen oder ſo viel F- Wann ein Wein zu viel geſchweffelt iſt vnnd nach dem H Wann ein Roſſz die Froͤſchen hat / daß jhme die Backen ſchwartz werden / ſo man nemmen gebratenes Rockenbrodi/ vnd dem Gaulinnwendig die Backen wol damit reiben biß dag ſie bluten / darnach nimb Saltz vnd Honig / temperierg durch einander / vnd beſtreiche ihme damit die Backen vnd Das Maul / ſo genieſet es bald. | R Wider die Gallẽ der Roſſz aufwendig deß Beine. Brei diefelbtgen mit einem glüenden Eiſen / vnd lege darauff die broſſam von Kocenbrode alfo warm wie eg auß dem Ofen kompt / laß iij. Tage darauff ligen / darnach thue es wider herab / dann nimb alt Schweinenſchmer / Saltz Baumoͤ⸗ len und gepuͤluert Brombe etbletter / vermiſche dz ducchein, ander zu einer ſalben / damit verbinde den Gau alle acht Ta⸗ ge einmal / es heylet in acht Tagen. Wider die Floßgallen der Pferdt: Stoſſe dem Roſſ ein gluͤend Eiſen in die Floßgallen / vnd lege die Broſſam von einem heiſſen Brot daruͤber / vnnd laß estij. Tag darauffii, gen / dann nimbs hinweg / vnnd nimb Kuͤbelhartz / vnnd alt Schweinenſchmaltz / mach daraus ein ſalb / vnnd verbinde den Schaden damit / ſo heylet er / Oder nimb gepiiluerten Schweffel / gepuͤlvert Thannenbletter un Bech/ jedes gleich viel. Vermiſche dieſe ſtuͤck mit altem Schweinenfhmarz u einer falbenionnd verbinde dem Roſſz den Schadendamir) es heylet vnd iſt probiert. Die Broſſam von Rockenbrodt in gnugſamem Eſſg geweycht vnd zu einem Muß in einem Mörfer geftoffen,l« ger den Roſſen die Geſchwulſt die vom reitten onnd drucken Ken Sattels verurſacht werden / wie ein Pflafter daruͤber ge⸗ chlagen. BT Die Broffam von einem Rockenbrodt mit Sarg vermi⸗ ſchet / verrreiberden Roſſen den Außiverffenden Wurm / ſo man dieſes dren oder vter Tage darauff bindet / vnd allwegen vber Nacht darauff laͤſſet. So ein Pferdt zu rehe iſt: Nimb die Broſſam von einem Rockenbrot ij. Vntzen / ij. loth guten Theriack / ein ſtuͤck von einer Wiſels haut die noch vnbereit iſt zweyer Finger breyt vnd eins Fingers lang / zu faſt kleinen ſtuͤcklin geſchnitten zertreibe dieſe Ding alle mit Waſſer vnnd ſchuͤtte es dem Gaul ehn / ehe er getraͤncket wirdt. Die Mauchen der Roſſz zuheylen: Brenn dz Ort wol mie einem heiſſen Eiſen / bicks darnach mir einer Stieren oder Loßeiſen / vñ leg gebaͤhetes Rockenbrodt mir Salt alſo warm darauff / laß xxiiij. ſtunden alfo ligen / als dann thue es hin⸗ weg / vnd ſtraͤuwe gepuͤluert Spaniſchgruͤn darein. Wider den Außwurff der Tielen an Pferden: Nimb ein hart Broſſam Rockenbrodts / vermiſch mir Sattz vnnd lege es auff den Schadẽ / darnach ſalbe jm die Huͤfft mit Baum⸗ oͤlen biß es heyl wirdt. So man einem Koffs die Geylen oder Hoden außgemorf, fenharı Nimb diebroffam von einem harten Reckenbrodt vnnd Sal / jedes gleich viel bindees dem Roſſz dien oder vier Naͤcht oberden ſchaden / vnnd wirff räglich gepuͤluert Spaniſchgruͤn darein / ſo heylet es wider. Wann einem Koll; die ſolen gar hinweg gezogen ſeynd⸗ Nimb ein broſſam von einem friſchen Rockenbrot / tempe⸗ vier die wol mit Saltz / leg es vber Nacht vber die ſolen / deß Morgens nimb vngebrannten Leymen vnd Spanifchgrüt durch einander vermiſcht / vnnd binde es dem Roff auff die Fuͤß / thue es allen Tag zweyma l / biß es genug hat. Wann ſich ein Gaul getretten hat / ſo nimb ein gebaͤhetes Rockenbrodt / vermiſch es mit ſaltz vnnd binde es dem Ban x vber den Tritt / es heylet bald. So ein Koffz die Fuͤß verbellt hat: Nimb die broſſam von einem Rockenbrodt / wehchs in gutem weineſſig / vnd fhlage dem Roſſz etliche Tag allen Abende damit eyn. — Ein ſtuͤck Rockenbrodts vnder einen Arm gethan vñ dar⸗ vnder gehalten biß es wol ſchweiſſig vnd feucht wirdt / dar⸗ nach einem Hundt zueſſen fuͤrgeworffen / das machet ds dich die Hundt lieb gewinnen / vnd fleiſſig auffwarten. Ferrner ober die biß her vielfaltige Mittel RO 107) ten / dem —1 oder arm hin bein lege um⸗ ort rodt oder ur nd: nye⸗ Di; ruͤn fbis 117} anf von Inge dar⸗ dar⸗ dich en! von ——— | | | usa ren C Gecediſtilliert Waſſer von Rockenbrodt. Secalin D Das Erſte Buch Bon Kreutern. 619 Afovon dem Rockenbrodt erzehlet worden ſeint haben wir F auf dem Rockenbrodt / auff folgende weiß: Man nimbt auch nicht onderlaffen woͤllen / die Krafft vnd Tugendt deß friſch gebackenen Rockenbrodts / die es vermag den Leib euſ⸗ ſerlich zu nehren / vnd den Menſchen bey Dein Leben zuerhal⸗ ten / ſo man allein an das friſch Brodt reuchet / erquicket es vnd ſtaͤrcket die leblichen Geiſter gewaltig / derwegen man krancke verzehrte Leuth / die gar 6 koͤnnen / offter⸗ mals an friſch Brot ſol riechen laſſen / durch welchen kraͤffti⸗ gen vnd lieblichen Geruch eines wolgebackenen Brodts dad geben wol natürlich eine zeitlang mag erhalten werden / mic man ſolches von Democrico bey dem Diogeni Laerrio lıb. g.iereriwelcher hundert und neun Jahr alt war / vnnd hat doch fein Leben allein von dem gutẽ Geruch deß Brots drey Tag lang erhalten / wie Diogenes ſolches mit erlichen Verß⸗ „ kin bezeugt / die er Griechiſch geſchriben / vnd Lateiniſch auß⸗ * gelegt ſeindt. Quiſnam tam ſapiens viſus, qui tale patrarit Vnquam, quale ſciens omnia Democrıtus? us pertrestenustprefentiafaradus,& ba recens cocti panu odorealuit. Bon dieſem lieſe weiter den Conciliatorem diff.ı55.0nd Mavardam lıb.18.ep. 16. derwegen iſt nit wenig gelegen an einem guten Geruch / fintemaler die innerlichen ſinnlichen Geiſter deß Hirns gewaltig ſtaͤrcket / vnd auch das Hert fuͤr⸗ nemlich davon betraͤfftzget wirdt / wie man ſolches an gu» tem kräffiigem Wein abnemmen kan / welcher mit feinem guten Geruch das Hertz vnd Iebliche Geiſter mercklich er⸗ quicket. panis aqua ſtillatitia. ABß dem wolgebackenen puren Rockenbrot pfleger man auch ein ſehr nuͤtzlich Waſſer zu diſtillieren / darzu nimbt man die Broſſam allein / riebelt dieſelbige klein / thut davon in ein Brennkolben daß der Boden ober drey Zwerchſinger hoch mit bedecket ſeye ehut einen Helm Darüber ı vnd zeucht durch dag Balneum Marız ein liebliches vnd helles Waͤſſer⸗ kein darvon / das hat einen anmütigen faumerlecbtigen Ge ſchmack / dap ift daft dienlich ın alın Bauchfluͤſſen vnnd fonderlih inderroren Ruhr / ſo man deß Tages sum wenig» - Ken zwehmal / deß Morgendts vnd Abendts / jedesmal zwo vn tzen davon zu trincken gibt. Einem Kindt gibt man je⸗ deriweilen ein Loͤffelein voll: ren Stuͤcken: Man nimbt der Broſam vom Rockenbrodt drey Pfundt acht guter vnnd gepuͤluerter Muſchatennuß / das Brodt riebelt man klein / vermiſchet die Muſchatennuͤß darmit thuts in ein ſteinin oder glaͤſin Geſchirr / darüber ſchuͤttet man deß außgepreßten friſchen Saffts von wilden Byren / vnd laſſets yriiij. Stunden miteinander erbeytzen / darnach theilet mans in drey oder vier glaͤſine Kolbenglaͤ⸗ fer ab / vnd diſtilliertin Balneo Mariæ das Waſſer davon. Bon dieſem Waſſer gibt man einem alten Menſchen der mir dem Durchlauf oder aber mit der roten Ruhr beladen iſt / deß Morgens ond Abendts vorden beyden Imbſen 1 je, des mahl drey vntzẽ zu trincken / einem mirrelmäfligen Men⸗ ſchen zwo vntzen / einem ſo vnder vierzehen oder dreyzehen Jahren / anderhalb vntz / einem zehen Jaͤhrigen biß auff fünff Jahr ein vntz / vnnd einem Kindt vnder fuͤnff Jahren & ein loth. Gemein Speißwaſſer von Rockenbrodt. | Aquacıbalıs ex pane Secalicio. IN den hikigen Febern vnnd andern dergleichen Krane, — netten da man nicht alweg Gelegenheit hette Waſſer su ſieden / machet mar ein gutes gefundes vnnd kraͤfftiges Spußwaſſer zun Imbſen vnnd ſonſt den Durſt zu leſchen * eisen. iH Man macht auch diſes gediſtilliert Brotwaſſer mie mehr ı der Broſſamen von Rockenbrodt auff die fuͤnff —*— vntzen / riebelt die gar klein / thut die in ein ſteininen rug / ſchuͤttet darzu ein maß friſch Brunuenwaſſers / geuſſet das etliche mal von einem Geſchitr in das ander / alfo daß es ſich wol vermiſchet / darnach fol mans zum wenigſten an einem fülen Orth ſtehen laſſen biß cs ſich geſetet ennd dann dag Waſſer durch ein Tuch davon abfehen / oder aber dutch ein Glarerfack lauffen laſſen bißeslaurer wirde. Diefes it ein lieblich Waſſer zu trincken / vnd niche alcin in higigen Fe⸗ bern / ſondern auch in andern Schwachheiten / darintien der Wein verboten iſt / dann es leſchet nit allein den Durſt ſondern es nehret vnd ſpeiſet auch den deib. Erliche die an blöden ſchwachen Magen haben / die mögen das Waifer vorhin ſieden / vnd rotdernmbgu gemeldtem gebrauch Lafer falt werden / fo man dann weiter ein halb lorh geſtoſſenen Zimmat mie dem Brodt vermiſchet / das Waffer obgemel⸗ ter maſſen darüber ſchůttet / en par Stund ſtehen laͤffet/ dar⸗ nad durch ein Claretſack laͤſſet lauffen / ſo wirdt das W 9 fer deſto kraͤfftiger vnd wolgeſchmackter. — ‚Das Dritte Cap. Von den Weytzen Tri ticum. Ay Wi ⸗ N LA a 4 —9 — 0— 2 nr Er Wengen iſt ein gemeinesond wol⸗ N befanntes Gewaͤchß fo wol in onferm Teutſch⸗ PS landr als in andern Nartonen/ vnnd haben FE wir ohn den Winter vnnd Sommerweytzen noch vier Geſchlecht / die / wiewol fie vorzeiten frembd arme, fens feinde fie doch nunmehr auch bekannt worden die vnſer Erdreich auch annimbt / vnd man ſie nun auch weiß zu ſaen vnd zu pflantzen * Sf De, v ————— —— — — —— — ur. — > M = re u u —— — — — ——— — — En — = _ * — — EL ER ne BEE ⸗ = — ae = — —— ee — 9 ” ec nr —* me — — — 620 D.Jacobi Theodori Tabernamontani/ A 1. Der gemeine Weytzen der faſt allen Laͤndern Europæ F II. Brauner Weytzen. bekannt iſt / ſtoͤſſet erfimals vor Winter kleine / ſchmale | Graßblaͤtlein herfuͤr / zarrer danndie Blaͤtlein deß Rocken. Triticam nigrum peregrinum lII. korns / das theilet ſich darnach auff dem Erdreich auß wie ein ander Graßgewaͤchß. Nam dem Winter gegen dem A⸗ LG prillen fahet es an ſchoͤn zu wach fen und gruͤn zu werden; vñ | fletger indie Haͤlmer vnnd Aeher / ein jeder Halm wirdt et⸗ was dicker dann ein Rockenhalm / vnd iſt mit etlichen Gley⸗ chen odet Gewerben vnd erſcheiden / ein jedes Gewerbiſt met einem ſchmalen rohrechttgen Graßblat bekleydet / alſo daß die holen Haͤlmer durch die graßechtige Bletter herfuͤr ſchlieffen biß zu den Aehern / die bluͤhen vmb Sanct Jo⸗ ra) | banns Tag / wann die verblüht: folgen die lange geeie Gra⸗ J—— nen / deren etwa Ir. weniger vnd auch bißweilen mehr in ei⸗ a, „ bem Acher gefunden werden / vñ darff auch diefe Frucht kei⸗ nes ſcheelens / ſondern wirdt mit Flegeln wie das Rocken⸗ G orn außgetroſchen. | 1. Das ander Geſchlecht iſt der Sommerweytzen / der ift mit den kleinen Blettern / Knoͤpffen / Haͤlmen vnd Aehern / deßgleichen auch mit den Graͤnen / dem Winterweitzen gleich außgenommen daß die Aeher viel lengere vnd ſpitzere Sta⸗ cheln oder Graͤd haben wie die Gerſten / vnnd iſt ein jedes Aeher ordenlich mir ziwenen zeilen Granen oder Körner be⸗ u ſetzt / der ligt in Haͤußlein verfchloffen wiedie Speig / oder I S. Pererd Kornı darumb diefe Frucht wie Speltz geſchee⸗ IHR " lee muß werden. Diefer Samen tft nicht fo geel wie der Winterwehtz fondern weißlecht. Der beft Weisen zu N &r fäen fol vollkommen / ſatt / leicht und goldrgeel von farbe SH Sr ſehn / als der wol ond vollkommenlich zeitig worden iſt / wel⸗ J— ches man wol erkennen kan / wann es gebacken wirdt. Wel· IE i cher Samenaber zerſtochen / runtzelechtig vnd mager iſt / ſol H J— man nicht nemmen dann er iſt vntuͤchtg. Es muß der Wey⸗ LE nen tieff aefäer werden’ vnd begert ein lettechtich oder leym⸗ a .. echtig Erdsreich und das erwas feucht it. Er waͤchßt auchh | Kl PR | fehr gern in einem Kalchſteinechtigen Erdtreich / deßgleichen Der Winterweitz folim Herbſt vor Winter geſaͤet auerden] I. indem Kreydengrundt da er gar feines tuͤngens bedarff. vnnd der Weiß oder Sommerweisen im Hornung vnnd 1 | Mersen. | WENN i J. Welſcher Weytzen. | 111. Wengen auff doppel Aehren. U, GG — UT z ce 72 N EN N RUN TITLE — N N N — — BB ches Figur in der zweyten Stell hieben ſteht / der tft nit an al⸗ len orten Teutſchlands bekannt / wirdt aber doch in dem El⸗ ſaß vnnd etlichen orten am Rheinſtrom gezielet / iſt mit den Halmen vnd Blettern dem gemeinen Weytzen gleich / anf genommen daß ſie etwas vollkomener ſeindt Diefer Weytz hat gar groſſe / lange/ vollkom̃liche Aeher / gleich wie die Win⸗ tergerſt / mit ſehr langen Spitzen / Es ſeindt auch die Acher von den Weytzenkoͤrnern getrungener vnd runder dann die Acherdep gemeinen Weyhens / iſt ein ſchoͤn und luͤſtig Ge⸗ waͤchß anzuſehen. Dieſen Weytzen muß man etwas duͤn⸗ ner ſaͤen (danu es ein ſtarck Gewaͤchß vñ viel Halmen gibt) dann den gemeinen Weyhtzen. Im Elſaß nahe bey dem Ge⸗ birg iſt dieſer Weytzen wolbekannt vñ ſehr gemein / da man deſſen viel zu ſaͤen pflegt / vn wegen deß Wuds / vnd der wile den Schwein / die dann der Fruͤcht andiefen orten ſehr ge⸗ drang thun / die verſuchen dieſen Weytzen gar ſelten / von wegen der langen / ſcharpffen / ſtechenden Sranen oder Sta⸗ —— ſie / ſo ſie die verſuchen / erſticken vnd erſtummen muͤſſen. IV. Welcher Weytzen. Triticum Typhinum IV: IV. 2. Das zweyte Geſchlecht dep Welſchenweytzens iſt ſtaͤrcker von Gewaͤchß dann aleandere Weytzengeſchlecht / die Aeher ſeind auch ſehr groß vnnd ſchoͤn / mit faſt langen / ſtachelechtigen / ſcharpffen Spitzen / etwas auff braunfarb geneygt / die ſeindt mir ſchwartzbraunen groſſen Wengen, koͤrnern beſetzt / die ſeind hart vñ glantzend. Diſes Bf chlecht iſt in Welfch Flandern gemeiner Dann bey vns / wirdt mehr der ſeltzamkeit halben dann nutzes halben ben vns geſaͤet on gepflantzet / ſintemal wir dep edlen zuten Weytzens vnd an⸗ dern getreydts genug haben / daß wir Gott nicht genug dan⸗ cken koͤnnen. | V. z. Das ;. Geſchlecht dep Welſchenweytzens / iſt mit dem Gewaͤchß dem erſten Geſchlecht gleich / außgenom̃en daß die Aeher manigfaltig vnd ſchoͤn doppel ſeind vnd mit Neben⸗ aͤhrlein beſetzt iſt auch ein luſtig Gewaͤchß anzuſehen / vnd iſt der Weytzen dem erſten Geſchlecht gleich, Das Erſt Buch / Von Kreutern A III. r. Das erſt Geſcheche deß Welſchenweyhtzen / wel⸗ F 621 VI.4. Das 4 Geſchecht deß Welſchenweitzens / iſt dem zweyten Geſchlecht Gewaͤchß halben faſt gleich / die Gran a⸗ ber oder der Weynen ſo es in den langen fpıgenvnd gebarten Aehren bringt / i ſchͤner vnnd gute weite Frucht / Die sin weiſſes vnd dartes Meel gibt. Von den Namen deß Weytzens. ES gedencken die alten Schrer in ihren hinderlaflenen Schrifften mancherleh Geſchlechten deß Weytzens / wie dann auch dieſelben in mancherley Landſchafften wach⸗ ſen / wie bey dem Theophralto lib.8.cap. 4. zuleſen iſt / aber ‚wir wollen dns mir den vnſern und befannren Geſchlechten behelffen / vñ deren Namen nach der ordnung erzehlen. Der Wengen wirt in gemein von den Griehenauffjre Sprady G Hypös, genannt. Lateiniſch bey dem Columellz, Robus, Triticam,Frumentum,vnd von den Kreutlern / Triticum Robum. Arabiſch wirdt er genanunt von Serapione lib. ſim- plic.c.29. Henta, von Auĩcenna, Nantha, onnd von andernf Henca, Henea, H:uda ‚von dem Gloffographo Auicennz, Mefl, vnnd vondem Gloflographo Halıabbatis, Zemarum. Das Weygenmeel wirde Arabifch Dachich genannt / vnnd Alhamed, vnd Alhauari, das Weytzenmeel das mit Waſſer gewaͤſchen iſt wie Andreas Bellunenfis bezeugen. Italia⸗ niſch Heilfer der Wengen’ Fonrmento,Grano,Formento und Sos lina. Hiſpaniſch / Trigs. Frangöfifch / Froument , Fourment, Ble,ondduBle. Polniſch, Zboſe vnd Zitho. Vngeriſch / Bur 24. Engliſch / Weete vnd Wheate. Flehmiſch vnd Brabaͤn⸗ diſch / Terwe vnd Koren. Hochteutſch / Weyten / vnd im El ſaß vnd Weſterich Korn. H Der allerleychteſt Weytzen / auß welches Meel Die Alten das allerbeſte Weißbrodt gebacken haben / der innwendig nicht ſatt gefülltifonder luck vnd nie Meelreich iſt / wie der ar vielen orthen gefunden wirdt / vnnd wie gemeiniglich aller Weytzen iſt ſo in Franckreich waͤch ſet / der wirdt Griechiſch genannt / Sıriyrıs, von Hippocrate, Erpwyis vnnd Tev⸗. Lateiniſch / Scrygis, vand Tı ygis,Hippocratis, Siligo, Fri- ticum Siligineum, vnnd von Columella, Tritici vitium:' = Plinius nennt dieſen Tritici delicias. Spaniſch wirdt er genannt / Trigo Candiel. Vnder dieſem unnd dem andern Weytzen iſt fein anderer vnderſchetd dann daß der gemein Weyhzen ſatt vnd voller dickes Marcks ſchwer vnnd Meel⸗ reich iſt / dieſer aber iſt leicht / luck / vñ gibt wenig / doch gleich⸗ wol gut vnd ſchoͤn Meel / darauß die Alten das aller ſchoͤnſte Brodt gebacken haben / wie ſolches Plinius bezeuget / jrren Jderwegen diejenigen nicht wenig / die biß daher noch heutiges Tages das Rockenkorn faͤlſchlich Siliginem genenner has ben. Arabifch wirdt Siligo genannt Alchec,Selec, Sulch onnd Seleth. Der ſchwer vnnd fart volfommlih Weysen wirdr fürnemlich und eygentlich von Columella Robus,pnd von den Simpliciſten / Triticum Robum, genannt / wie derſel⸗ big ſchoͤner vnd ſchwerer in Seelandt waͤchſet / dann ex an einigem ort Teutſches oder Welſcheslands wachſen mag. Spaniſch heiffer er Trigo Runion. I. Der Winterweytzen wirde von den Kreutlern Tritie cumfemeftre,Triticum hyemale vnd hybernum genañt. [Ttiticum hybernum ariſtis carens, C. B.Triticum, Brun. Dodo. Gal. & poſt. Gel.Cord.in Diof. ſpicamutica, Lugd. ariſtis carens, Cæſ. Tritici primum genus, Trag. Fuch. Lon. Siligo fpica mutica, Ad. Lobelo. ] Engliſch / Wyn⸗ ter Weate. Flehmiſch vnd Brabaͤndiſch / Winterterbe vnd Hochteutſch / Winterweytzen. II. Der Sommerweytzen aber wirdt von den Griechen genannt / Zunravias, Tlvers raum ©, Eurası& mvessfi von Diofcotide,Tlvess raum. sareintjch/ Triticum Trimeé, - ftte,DiofeoridıTriticum Trumenizum,Columellz,Sera- nium, vnd von den Kreutlern Triticum æſtiuum. Hiſpa⸗ niſch / Trigo Tremeſino. Engliſch / Sommerwheate/ Fleh⸗ miſch vnd Brabaͤndiſch / Sommerterwe / vnd Hochteucfeh/ | . Sommen een - = — — — — = = — — z * — Zu — — — — er — mu — — — — — — — — —— * .— — * — — — — — — — — — — ee — — = = — u u — = = = = = === — — — — — — — = rs — Pa ET. ee ui nr Be le 1 — ae — — —* — — — — ae — — = — — Se u RE en ZEN? * = SEA ET Ar, —— — — a ine. — en —— — — — ee a EEE = Se 5; r = AN na ga: ———— — zung —— ———— — — ———— — — Sg EEE, * — 8 — \ Pe N ce ? . | S i er D. Jacobi Cheodori Taberne montan / A Sommerweygen.FrantöifhmirdtergenanntBledeMars, F Die Weytzenkoͤrner mir Kuͤhemilch wol geſotten / ſpeiſet das iſt / Triticum Marcium, ſintemal er im Mergen gefägt ſehr wol / iſt dienlich in gebrechen der Nieren / vnd ein fürn wirdt. Italtaniſch heißt er Farıola vnd Marzala, fenliche gute Speiß/denen fo mit dem Hundshunger pejy, IV. Das erſte Geſchlecht deß Welſchenwehtzens wirdt den ſeint... | Lateiniſch von den Kreutlern genannt / Triticum Tiphy- In den bigigen Febern iſt ſolches auch ein nuͤtzliche vnnd num. Hochteutſch / gebarter Weyten. Flehmiſch vnd Bra, anmuͤttge Speiß / ſo man die gemelten Weytzenkoͤrner nad baͤndiſch / Ghebaerde Terwe [Engliſch / Bearded Wheate.) dem ſie in einem friſchen Brunnenwaſſer wol ermeydier V. 3. Das zweyte Geſchlecht witdi von den Kreutlern La⸗ſeindt / mit einer Huͤnerbruͤhen abbereytet vnnd wol fichn teiniſch genañt / Triticum nigrum: Flehmiſch vnd Brabaͤn⸗ laͤſſet biß die Kernen ſchier zerfahren / vnd mag man einny, diſch / Bruyn blinckend ghebarde Terwe / Enguſch / Flat nig der vier falten Samen / von Melonen / Kürbfen/Cucy, Wheate] vnd Hochtentſch braunen Wengen. mern vnd Citrullen zerquetſcht vnd in ein Tuͤchlein gebun VII.4. Die Wallonen nennen den in Welſchflandern / den darbey ſieden laſſen daſſelbe im ſieden offtermals auß⸗ Ble Lufer,[ Engliſch Bright Wheate ]ond der vierte wirde drucken / ſo wirdt dieſe Speiß deſto kraͤfftiger. von jhnen Ble Loca, genannt. Bey uns Teutſchen werden fie Von dem Weytzen oder Semelmeel das vom Weyken alle Welſch Weytzen / vnnd gebarte Weytzen getaufft. bereytet wirdt / machet man treffenliche gute Brenlein mir [I. Triticum typhinum alterum, C. B. Tiphe, Plinii: Tri- G Milch / Huͤner oder Fleiſchbruͤhen alſo: Man nimbt deß ticum, Matth. Lac. Caſt. Lugd. Romanum, Trag. Dodo. a- Meels wenig oder viel / nach dem man deß Breyes wenigo⸗ riſtis munitum, Cæſ. Tritici 3.genus, Trag.Fuch,Lon.Ti- der viel machen wilin ein Pfaͤnnlein / thut friſchen Burter pha Dodonei & Fuchſii, Lugdu. Tipha cerealis, Dodo. darzu / ſchwe ſſet es ein wenig Doch daß es nicht hraun wird] Gal. II, Triticumlongioribusariltisfpicacziulea, C.B. ſchuͤttet darnach Milch / Fleiſch oder Huͤnerbruͤhe zu vñ laͤſ⸗ Triticum loca vocatum alterum & Triticum lucidum ſecs wol ſieden biß es ein duͤnner Brey wirdt. Dieſe Breh⸗ Gallobelgarum, Lob. icon. Tragus ftumenti genus ſpica lein ſeindt faſt dienlich in Bruſtkranckhelten in Gebrechen cætulea, Lugdun. III. Triticum multiplici fpica, C. B. deß boͤſen Halß vnnd deß Zaͤpffleins / deßgleichen im Blum Lob.icon.Ttiticum ramofum Plinii: ſpica ramoſa, Caſal. ſpeyen / im Huſten in verfehrung der Nieren und Blaſen / Tritici quinta ſpecies, Anguillaræ. IV: Triticum lon- in Durchlaͤuffen oder Bauchfluͤſſen / vnd ſonderlich in der ioribus ariſtis ſpica alba,C.B.Robusfiue Triticum Inſu⸗ roten uhr: —— a nis Gallobelgis Loca vocatum,Lob.icon. } Wehtzen meel mit Milch vnd friſchem Gaͤnß ſchmaltz in | | en einem Brey wol geſotten / ifkeine Eräfftige aute Speiß vor c Bon der Natur / Krafft / Wirckung vnd Eygen⸗ die Seugmuͤtter / dann fie machet vnnd gebleret viel Midi | ſchafft der Wengen, vnd macher diefelbige fallen. Alle gemeldte Speifen fol man = | 4 H biemlich vnd doch nicht su viel falgen. ‘ Er Wensen hat ein mittelmaͤſſig temperament zu waͤr⸗ Wey tzenmeel mit Milch / friſchem ſuͤſſem Mandelolen men vnd zu trucknen / vnd wirdt vor allem andern Go vnd ein wenig Zuckers zu einem Brey geſotten / iſt eine heyl⸗ treydt vnd Kornfruͤchten hoch geprieſen / vnd aber nit alein ſame Speiß den Lungenſuͤchtigen / vñ denen fo ein Geſchwet vmb feiner groſſen vnd kraͤfftigen Nahrung willen / ſondern in der Bruſt haben. | “ j auch darumb daß er auch fonft girvieleninnerlichen onnd _ Wengenmeel mie friſchem Buttern / weiſſem fürnen eufferlichen geibsgebrechen faft muͤhliech in der Argenen 96 Wein vnnd gnugſamem Zucker zu einem Breylein wolge braucht wirdt / vnd vbertrifft der gemeine Wengen die Wel⸗ſoctten / iſt eine treffenliche gute Speiß vñ Artzzeney wider den ſchen Weytzen abe in der guͤte. Nach dieſem iſi der erfer_ fr Huften von Kaͤlte vervrſacht. dritte vnd vierdte Welſchwehtzen zu erwehlen. Das zwe⸗ In hitzigen Schwach hetten mag man auff folgendeweiß Geſchlecht Triticum nigrum genannt / iſt der aller ſchlechein nuͤtzliches Weyhenbrehlein bereyten; Man nemme Se teſt / gibt ein braun Meel vnd ein ſchwartz grob Bauwren- mel oder Weytzenmeel / laſſe das mit friſchen Brunnenwaß brodt/ das allein vor ſtarcke arbeyter / Holtzfloͤſſervnd Acker» ſer vber einer Glut auffſieden ein wall oder ſechs + darnach leuth gehoͤret / die es beſſer dann bloͤde Menſchen verdauwen ſchuͤtte dreymal ſo viel Mandelmich darzu / und laſſe es wol koͤnnen. Da Weytzen vnd fein Meel haben eine Krafft zu zu einem Breylein ſieden. N D miltern / zu zertheilen ond zu zeitigen. 1 Weyhtzenmeel in Merh vnd Honigwaſſer zu einem Brey I DER | | lein geſotten ond genuͤtzet / bLenimbt vnd ſtillet ae innerlich Innerlicher Gebrauch dep Weytzens vnd entzuͤndung . Ba Weytzenmeels. | So jemandıs Wengen rohe zu der Speiß gebrauchet | | machet er Wuͤrm im Leib wachſen / welches nicht allein Se- S iſt der Weytzen heutiges Tages auch in die Kuͤchen rapiolib.c.29. ſondern auch die taͤgliche erfahrung ſelbſtbe⸗ kommen vnd ſehr gemein darinn worden dann vnſere zeuget. | | Weiber vnd der groffen Herren Meiſterkoͤch pflegen denfels Weytzenkoͤrner ein wenig zerſtoſſen vñ mit frifcher Mil bigen ſo er jung vnd ſchier nach in der Milch iſt oben mie zu einem Brey gefortenriff denen ſo vngeſchickt feindezudet | dem Stro abzuſchneiden / vnnd fengendie Aeher ober dem ehelichen Wercken ein gute Speiß vnnd Yraeneyidannit Feuwer / oder dörren fieineinem Backofen wañ das Brodt hilfft wider in den Sattel. | herauß kompt / erliche aber laſſen die in der Sonnen dür: Zerſtoſſene Weytzenkoͤr ner mit Geyßmilch und friſchem werden / reiben dieſelbigen wol zwiſchen den Haͤnden / biß die Mandeloͤlen zu einem Brey geſotten vnd geſſen / machet din Weytzen koͤrner herauß fallen / ſolches pflegen ſie nach dem Seugmuͤttern viel Milch. Solches thuts auch ſo man gr es wol geſaͤubert iſt / mit guter Ochſenfleiſch oder Hammel⸗quetſchte Weygenkoͤrner ſeudet mir genugſamem friſchem fleiſchbruͤhen abzubereyten / thun jung Dyllkraut klein go K Mangoltſafft vnd Ganß ſchmalg zu einem Brey / vnd glht | E ſchnitten oder Peterleinkraut darzu / vnd iſt ein herrlichs vñn dender Seugmutter zu eſſen. geſundes Eſſen / beyde vor geſunde vnd krancke Leuth / iſt den Ein Weyßenmuͤßlein von dreh theil Weytzenkernen di jenigen fonderlich nutz fo mit Nierenſchmertzen vand dem nem theil Meelvon Griechiſchem Heuwſamen / einem dab Samenfluß beladen feindt. ben theil geftoffenem Amelmeel / end Penidzucker vnd 2 Andere laſſen das gemeldte außgerieben Weytzenkorn nig jedes ij.loth / vnd joth friſch Roſenoͤlen / geſotten vnnd dur? werden vnd behaltens vber Jahr zur Speiß / vnd wann bereytet / iſt eine heyſſame Speiß vnnd Artzeney wider die fie es gebrauchen woͤllen ſo legen ſie es in ein friſche Brun ⸗ Schwindt vnd Lungenſucht. die nenwaſſer / fo quellet es wider auff als wann es gruͤn wer / Weytzenbreylein oder Muͤßlein ſeind denjenigen ſod das berchten ſie dann wie gemeldet iſt. Beyn oder Glieder gebrochen nicht alein ein gute ende e) u 4 1 li f | | Ib IM. — m nn nn En — — — ——— * —— —— — — — — m } — ſet fs la⸗ Inh ach chet den 117 Ich, um 117 Ah mit deß 140 iter ide ͤß⸗ ar chen lu fen) dr —T dot ilch/ man (ölen heyl⸗ die nen olge ed ori ‘ Su ah rnach s wol Hr! tlicht ichet/ nn he⸗ the Nilh uden in ſit ſchem nat (ben d gibt al hab 20 vnnd die fo di ‚der —V — Das Erſte Buch / Bon Kreutern. A ſondern auch ein vberauß treffenliche gute Attzeney / dann fie F hehlen die gebrochenen Beyn ſehr / vnnd loͤthen oder hefften fie feſt zuſammen. Die gemelten Brenfin ſeind denen auch dienlich und nu fo Chriſtwurtzel geſſen haben; dan fie benerhen Die ſchaͤdlich⸗ heit fo fie hinderſich Läffer. # Weytenmeel mit Balſammuͤntz vnd Burttern geſotten / | iſt gut weder den Huſten genuͤtzet / vnd fänffiiger den rauhen Halß vnd Schlundt. Weytzenmeel mit Waſſer zu einem duͤnnen Breylein geſotten vnd ſaͤnfftiglich hineyn geſchluckt / iſt gut wider das Blutſpehen vnd brechen. Ein Breylein von Wehtzenmeel vnnd Milch mit ſuͤß Mandet oder Seſamoͤlen gemacht / iſt den ungenſuͤchtigen ein geſunde Speiß vnd Artzeneyh / vñ ſo man an ſtatt der an⸗ B dern Milch Eſelsmilch nimbt / fo wirdt es deſto nuͤtzlicher G ſeyn. Weytzenmeel mit Mandelmich zu einem Breylein ge⸗ ſotten / iſt eine faſt dienliche Speiß vnd Artzeney wider das Bruſt vnd Seitengeſchwer vnd jnnerliche Apoſtemen / mit geſtoſſenem Penidzucker ſuͤß gemacht. Woder die rote Ruhr: Nimb wolgeroͤſchter Weytzenkoͤr⸗ ner die braunlechtig ſeindt zwey loth / wolgeroͤſchter Gerſten vnd Erbſen / jedes ein loth. Stoſſe die zu einem ſubtielen Puluer / vnnd ſchlags durch ein haͤrin Sieblein / thue dann darzu ſechs ungen wolverſcheumpts Honigs / vermiſch es wol durcheinander zu einer Latwergen / vnd gib dem Kran⸗ cken Morgens nuͤchtern ij.loth darvon zu eſſen ein Stundt vor dem Jwbiß / vnd thue das taͤglich fo lang die Latwerg weret. TC Gange Weytzenkoͤrner etliche Tage nacheinander auff H die xv . oder xvj. deß Morgens nuͤchtern ganz eyngeſchluckt / ſollen den weiſſen Weiberfluß / das Weißgeſicht genannt / ſtillen vnd verzehren. Weytz eumeel mit einem Eye / Buttern on Pferdsbruntz zu einem Tehglein gemacht / vnnd in warmer Aeſchen geba⸗ cken oder gebraten / hufft dem Rindtvieh fojm Blut zudem - Hindern oder Gemaͤcht / oder auß der Naſen herauß lauffet / ſo mans jm zu eſſen gibt. Weyhenmeel xv. vntzen in einer Pfannen ober einem Koilfeuwer wol geroͤſchet / darnach mir ij. oder iij. Pfunde Waſſers zertriebẽ / dienet wider den Durchlauf dep Rindt⸗ viehes / ſo mans jhnen eynſchuͤttet. So ein Roſſz kranck were / vnnd man wuͤſte nicht was jhm tere / fol man jhme Weyhtzenmeel in Waſſer zertrei⸗ D ben / vnd das Roſſz ſolches Waſſer vnnd fein anders trin⸗1 — — Waͤnnein Pferdt das Feber hat / ſo man jm Weytzen⸗ meel vor fein Furer zu eſſen geben / doch nicht zu viel auff ein⸗ mai / vnd ſol ihm auch das Meel in lauwem Waſſer zertrei⸗ ben / vnd fonſt nichts anders trincken laſſen. Wann ein Pferd zu viel mager wirt / ſol man jm geroͤſch⸗ ten Weytzen zum Futer zweyfach vorſchuͤtten / vnd zum tag 7 dreymal träncfen: Bleibt dann das Pferdt noch mager / ſol man jm den Weytzen mir Kleyen vermiſchen / vnd da Pferd init geringer / ſittſamer arbeyt oben: ie Die Schwein werden fehr feyßt fo inan fie mir Wengen kleyen maͤſtet / darzu iſt auch gut das außgersurere von Wey⸗ tzen in den Schewren vnd auff dem Speycher. Die Spreyer vnnd außgereuter von dem Weytzen / iſt g dem Riedtvieh ſehr gut / fo man ihnen ſolches vnder jhr Ef, K ſen vnd Gebruͤts machet / dann ſie werden ſtarck vnnd feyßt darvon. Wann man die halbjaͤrigen Kälber wol maͤſten vñ fenße machen wil / ſol man jnen Weygenfleyen on zart jung Graß zu eſſen geben / vñ deß Tages zweymal / nemblich deß Abends vond Morgens traͤncken. | | So man Gaͤnß mäften und feyßt machen wilı fol man ihnen geweychten Weynen zu eſſen geben / vnd fiedeß Tages iij. mal damit ſpeiſen / vnd jhnen kein ander Waſſer zu trin⸗ nn ud sn BE EEE EBD: BEER - fen laflen, F 623 cken geben / dann das darauß man rohe vnd blutig Fleiſch gewaͤſchen hat / fo bekommen fie auch groſſe Lebern. Oder 3. Weyhzenmeel / mache mie Wafler vnnd Honig ein | * darauß / vnnd ſpeiſe die Gaͤnß deß Tags dreymal da⸗ m Wachteln machet man feyßt / ſo man jhnen gruͤnen eytzen zu eſſen gibt / vnd ſauber Waffer zutrincken. Wiltu daß die Hennen fruchtbar werden vnd viel Eyer legen / ſo gib jnen Weyten zu eſfen. BE nn Ban fie Eyer legen werden fie ſchwach rvon / aber denen w ider ——— A irt wider geholffen / wañ ie Huner werden feyß ; | Wen: — Re yßt / ſo man jnen nichts dan Wey⸗ Witt du gute vnd feyßte Capaunen machen / ehn in ein dunckel nah juen — einem befondern Geſchire mit Milch / vnnd gib jhnen auch Milch in ein beſonder Befchirt zu trincken / vñ thue das taͤg⸗ lich ein Monatlang oder dreyſſig Tag / gib jnen aber darue ben nichts anders zu eſſen oder zu trincken / ſo werden die Ca⸗ paunen fo feyßt dag ſich zn vewundern / vnd gewinnen dar⸗ von ein ſehr zartes / weiſſes vnd wolgeſchmacktes Fleiſch. Wil man die jungen Gaͤnß baldt auffbringen/ fol man jhnen Weytzen in Waſſer gequellet zu eſſen geben / fo balde — — ſeindt / da von werden ſie bald fluͤck vnnd eyßte. Die jungen Gaͤnß machet man feyßt und gut / wañ man nimbt vier theil Weytzenkleyen / vnd zweh theil Geſtenmeel / das ruͤhret man jhnen mit warmem Waſſer / vnnd laͤſſet ſie dreymal deß Tages ſo viel eſſen als ſie moͤgend. Sie muͤſſen aber trincken genug darbey haben. 2* nem verſchloeſſenen Dre vnder dem freyen Himmel halten / vnnd jhnen Weytzen genug zueſſen geben / den folman inn ein Trog mit Waſſer werffen / vnd den darauß eſſen laſſen. Waßñ ein Roſſz engbruͤſtig iſt vñ ſehr keichet / ſol man Wey⸗ tzen meel mit lauwem Waͤſſer eynruͤhren on dem Roſſz ſol⸗ ches zu trincken geben / vnd etliche Tag nichts anders trin⸗ cken laſſen. uſſerlicher Gebrauch deß Weytzens vnd Weytzenmeels. AS hat das gemeine Bauwersvolck ein gemeine Regel) wann man ein gute Weytzenerndt habe / vnd vil Wen tzens wach ſe / ſo ſol auch daſſelbe Jahr ein reicher Herbſt wer den / vnd viel Weins wachſen. Weytzenſtro in heiſſer Laugen geſotten / vnd das Haupt damit gezwagen / vnd in der Sonnen damit geſtrehlt / macht ein ſchoͤnes vnd geeles Haar. So einer ein ſchuͤpechtig Haupt hat / der nemme eingue eheil Wey tzenkleyen / thu diein ein Hafen / vñ ſchuͤtte fiedend heiß Waſſer daruͤber / laſſe es dann Tag vnd Nacht ſtehen / darnach ſeihe es durch ein Tuch / vnd zwage ſein Haupt offt damit / vnd ſtreich es taͤglich etlich mal auff das Haupt / vnd laſſe es von ſich ſelbſt trucken werden / es vertreibt die Schie⸗ pen. Weytzenmeel mit Honigwein oder Weinmeth zu einem Pflaſter geſotten / dienet wider die Carbunckeln der Augen / auff ein Tuch geſtrichen vnd daruͤber gelegt. Weytzen ſpreyer in Waſſer geſotten vñ durchgeſiegen / iſt gut wider das abnem̃en vnd ſchwinden de Augapffels / fo man ein vngewaͤſchen Schaffwollen darin netzet / wider ein wenig außdrucket und warm vber das Aug leget / vnd offter⸗ mals damit baͤhet. Wider den ſchmertzen der Augen: Nimb j. Handtvoll Weyh⸗ tzenmeel / ein gebratene Zwibel / friſchẽ Butter / Schweinen, ſchmaltz / Roſenoͤle vnd Roſenwaſſer / jedes fo viel genug iſt ein Pflaſter darauß su machen / dz vermiſche wol durcheins ander / ſtreich davon auff ein Tuch / vnnd legs vber die zuge⸗ thanen Augen: Wider j } ! 1 l 9 J— 4 18 al N) sl z * 914 ur 1a an 0— aa dt \ I m ia Fe ' 1 0— | u] Ir Hi 18 J00 } n nF LT \ —9 Ih t t e N 4 Ü 624 S.Jacobi Thesdori Tabern⸗montani / A Wider das dunckel vnd bloͤd Geſicht ein kraͤfftig Augen⸗ Found darvon auff ein Tuch geſtrichẽ / vertreibt die waſſer: Man nimbt ein Handtvoll Weytzen / zerſtoſſet den in einem Moͤrſer / thut den in ein kuͤpfferin Becklein / geuſ⸗ ſet darüber einen guten weiſſen Wein / laͤſſet ſolchs ein zeit, lang ſtehen / darnach ſeihet man dieſes durch ein TDuck vnnd behaftet es zu gemeltem gebrauch / darvon thut man taͤg⸗ lich ein par Troͤpfflein in ein jedes Aug / das erlaͤutert da Geſicht wunderbariich / vnnd verzehret auch die, Flecken in den Augen. Weytzen zwiſchen zween Stein gelegt vnd hart damit außgedruckt das gibt eine waſſerechtige Feuchte / die vers treibet die Stecken in den Augen / ſo man fiedarmit anſtrei⸗ cher: Sommerweytzen im Mund wol gekaͤuwet / erweychet die Geſchwer der Augen / wie ein Pflaſter daruͤber gelegt. B. Wider die Flecken vnd Runtzein deß Angeſichts / vnnd daß der Menſch lang jung geſchaffen ſcheine zu ſeyn: Nimb Weytzen oder Semelmeel vitj. vntz / Habermeel j. vntz / Mar⸗ melſtein / Gibs jedes j: loth / geriebene Perlein / gebrannter Criſtall /weiß Corallẽ / jedes ein halb loth / Niterſaltz j.quintl. Alle gemelte Stuͤck ſol man zu einem ſubtielen Puluer ſtoſ⸗ fen vnd wol Durcheinander vermiſchen / vnnd etliche graͤn Bieſems darzu oder hach Deinem gefalen. Don diſem Pul⸗ ner nimb ein wenig zertretb dag mit gutem Roſenwaſſer dz es werde wie ein dünnes Saͤlblin / damit beſtreich dein Ans geſicht deß Nachts wann du zu Beth wilt gehn an / vnd deß Morgens waͤſche es mit lawem Waſſer darinn Bonen ge, ſotten ſind / widerum̃ ab / thu das ein zeitlang nach einander / vnd hernachmals je zu acht tagen einmal oder zwey. .Oder nimb Semel oder Weytzenmeel / vnd temperier dz mit Honigwein oder Weinmeth wie. ein Saͤlblein / ſtreich Abendts wann du zu Beth wilt gehen das Angeſicht damit an / vñ waͤſche es deß Morgens mir geforteuem Bonenwaſ ⸗ ſer widerumb abe. u a Weytzenkleyen inn Waller geſotten vnnd durdaefie gen / iſt gut wieder die rauhigkett vnnd den Schmergen deß Halß vnd der Keelen / offtermals warm damit gegur⸗ gelt. Weytzenkleyen mit Schweffel und Terpentin zu einem Pflaſter vermiſcht / heylet die Kroͤpff vñ Knollen deß Hal auff ein Tuch geſtrichen vnd darüber gelegt / heylet auch di Geſchwulſt vnd Geſchwer vnder den Achſeln vnnd bey den Bemaͤchten. | | Weytzen meel mir Milch und Baumölen temperiere nie nm ein Sälbiein/ond die deffgen vnd das Angeficht darmir ans geſtrichen / verhuͤtet daß fie nicherungelechtig werden / vnnd machet die weiß vnd ſchoͤn. Wider den ſchmertzen der Bruͤſt / von vbriger Milch: Nimb Weytzenmeel ſeude das wol mit Waſſer / thn darzu Roſenwaſſer / Roſenoͤlen / jedes vier loth / vnnd ein drittheil eines quintleins geſtoſſenen Saffrans / temperiers vñ ſeuds wol zu einem Pflaſter / ſtreichs auff ein Tuch vnd legs warm vber die Bruͤſt. Wider die Geſchwulſt vnd Apoſtemen der Bruͤſt: Nim̃ Weh tzenmeel vier loth Nefenhonig dven loch / zween Eyer⸗ dotter vnd Schweinenſchmaltz ſo viel genug iſt / temperier es wol durcheinander zu einem Pflaſter / darvon ſtreich auff ein Tuch vnd legs darauft. | ! Wensenfleyen in der Brühe darinen Rauthen ift gefocht worden / geſotten vnd temperiert wie ein Pflaſter / legen die E Geſchwuͤlſt der Bruͤſt nach der Geburt / vbergelegt. Gemelte Artzeney iſt auch gut wider die biffs der Viperſchlangen / vnd das krimmen deß Bauchs. —— Weytzenmeel mit Baumoͤlen angemacht vnd temperiert wie ein Pflaſter / erweychet die harten Geſchwer der Bruͤſt / auff ein Tuch geſtrichen vnd daruͤber gelegt. Etliche ſieden das Weytzenmeel mir waſſer on Baumoͤlen zu einem Pfla⸗ ſter / vnd gebrauchens gleicher geſtalt / das erweychet die Ge⸗ ſchwer in kurtzer zeit. | Weytzenmeel mit Weineſſig geforten wie ein Pflaſter / hangenden Bruͤſt der weiber / vber Nacht daruͤber gelegt. Weotzenkleyen in ein bequemes Saͤcklein gethan / vnnd Rauthenwetß mit einem Faden gericgen / darnach cin wenig in einem waſſer erwallen laſſen / dann hart außge⸗ druckt mit zweyen Tellern daß es nit mehr trieffe / milten % ſtechen in dem Seitengeſchwer / warm darüber gelegt / vnnd fo offt es kalt wirdt / widerumb in der yorigen Bruͤhen gu waͤrmet. Weytzenkleyen obgemeldter maſſen in ein Saͤcklein ge⸗ fuͤllt / vñ in gutem wein gleichfalls gewaͤrmet / leget vnd mıf, tere den ſchmertzen deß Magens / warm darüber gelegt vnd ſolches offtermals reiter ert. Die Geſchwer deß Magens zu erweychen: Nimb Weyh⸗ G tzenmeel xij. vntzen / Hoͤfel oder Sawerteyg ij vntzen ſuͤß Mandeloͤlen iij. vntzen / reyn gepuͤluerten Safftan ein halb loth / friſch Brunnenwaſſer xxiitj. ungen. Alle ſolche Stück fol man durchetinander vermiſchen / vnd vber einem linden Kolfeuwerlein zu einem Pflaſter ſieden laſſen daß es nie zu dick ſeye das fol man dann mic einer vngewaͤſchenen Schaffwollen vber den Magen vnnd das ſchmertzhafftig Ort warm legen / wirdt ſolches dis Apoſtemen baldt erweh⸗ chen. Wider den ſchmertzen der Leber: Nimb Weytzenmeel acht vntzen / Gaͤnßſchmaltz zwo vntzen. Seude ſolche Stuͤck mit einander in waſſer darinnen Chamillenblumen vnnd WBermuth geſotten worden iſt / zu einem Pflaſter / ſtreichs auff ein Tuch vnd legs warm vber die Leber. Wider dic higtge Geſchwulſt der Leber: Nimb Weytzen⸗ meel vinij. vntzen / Roſenoͤle ij. vntzen / vnd Wegwartenwaſ⸗ fer j. Pfundt. Laſſe ſolche Stuͤck ſittiglich mir einander ſie⸗ den zu einem Pflaſter / ſtreich darvon auff ein Tuch / vnd legẽ vber die Leber. Zr Wengenmeel mit Baumoͤlen onnd Waſſer geſotten zu einem Pflaſter / erweychet vnd zeitiget die Apoſtemen der iv ber vnd deß Miltzs / auff ein Tuch geſtrichen vnd warm dar⸗ uͤber gelegt. Wider die erhartung deß Miltze: Nimb Weytzenmeel vj vntzen / gepuͤluert Cappernwurtzel / Senffſamen vnnd Meiſterwurtzel / jedes ij. loth / alles reyn gepuͤluert / Cappern⸗ oͤlen ij. vntzen / ſtarcken Weineflig’geforten Moſt jedes vihh. vntzen. Solche Stuͤck fol man durcheinander vermiſchen / vnd vber einer linden Glut zu einem Pflaſter ſieden laſſeh darvon auff ein Tuch ſtreichen / vnd euſſerlich vber dag Mit . legen. 2 OR ensenmeel ds nicht gebeutelt ift mir feinen Kleyen mit Violenoͤlen / friſchem ongefalgenem Buttern vnnd Waſſt zu einem Pflaſter geſotten / vnnd eufferiich ober die Leber ge legt / vertreibet die Geſchwulſt derſelbigen. Die jenigen fo mir der rechten Waſſerſucht beladen feind! die ſollen ſich in ein Kaſten mit Wengen vergraben vnd u decken / daß nur das Haupt herauffer gehet / fo wirdt jnen ge holffen / dann der Wengen trucknet alle waſſerechtige Feuch⸗ tigkeit bey ihnen auf: er | Weytzenmeel das nit gebeutelt iſt mir feinen Kleyen ge nommen /mit ein wenig reyngepuͤluertem Yſopkraut / mit Waſſer vnd Honig zu einem Pflaſter geſotten / leget vñ mil⸗ tert den Schmertzen def Ruckens / auff ein Tuch geſtrichen vnd daruͤber gelegt. >. Weygenmeel mie Bilfenfrautfaffe vermiſcht / if aut K mider.die auffblähung der Daͤrm / wie ein Pflaſter vber⸗ gelegt. — Menren ein wenig gebrochen vnd in ein bequemen keine nen Sack eyngetiegen mit einem Fadem / darnach ein wi nig in halb Waſſer vnd Wein geſotten / folgends mit zwey⸗ en Brettern hart außgedruckt vnnd warm vber den an, und Bauch gelegt iſt eine gute Argenen den Weibern * nen ſich jhre Beermutter hinab ſencket und auß der ſtatt ve ruckt wirdt. Werenmeel mit ein wenig Saltz vnd Seſamoͤlen ur ti ih) ein ge⸗ td ind ge⸗ ge⸗ nil⸗ nd dh» ſuͤß Yalh uͤck den tat nen ffug ehr meel Bit; ynnd eichs Jet waſ⸗ 1417 legẽ en zu er de⸗ dar mel vnnd part soil, fiben ü In vr mit Bılt bergen feind! ynd ju nen Feuch⸗ yon 9" t / mit N mil zrichen iſt gut x vhel⸗ nleinl⸗ ein mtr tweh⸗ Rabel ern de⸗ att oe zul m) C — z— — — den groſſen ſchmertzen der vom Stein vervrſacht wirt / warm vber die Lenden gelegt. | Oder nimb Weytzenmeel xij. vntzen / Baumoͤlen vier vn⸗ zen / Fenchelkrautſafftxvj. vntzen vnd ij. loth Eſſigs / ſolches ſeude miteinander zn einem Pflaſter / vnd lege es deß Tages zweymal warm vber den ſchmertzen. Dieſes Pflaſter dienet auch wider den Lendenſchmertzen gleichfalls gebraucht, Weytzentleyen mit Tag vnd Nachtkraut / jedes gleichviel inn ein leinen Saͤcklein eyngeriegen / darnach ein wenig inn Waſſer geſotten vnnd folgends mir zweyen Tellern auß ge⸗ preſt / vnd vber das Gemaͤcht warm gelegt / vnd ſo offt es kalt wirdt wider gewaͤrmet / miltert den groſſen ſchmertzen von dem Blaſenſtein vervrſacht. Wider den Nierenſtein wann der ſo in den Nieren ver⸗ hartet iſt / nicht fort gehen wil vnnd groſſen ſchmertzen erwe⸗ cket: Rimb Weytzenmeel vier vntzen / Leinſamen / Griechiſch⸗ hewſamen / alles zu reynem Puluer geſtoſſen / jedes drey loth / gepuͤluert Eybiſchwurtzel ij. loth / Dilloͤlen / geel Veieloͤlen / jedes drey loth / Honig drey vnzen / Waller darinn Chamil⸗ lenblumen geſotten worden ſeindt / Solches alles vermiſch durcheinan der / vñ laß ſittiglich vber einem linden Kolfeuw⸗ erlein ſieden zu einem Pflaſter / vnnd wann es geſotten iſt / ſo thue darzu drey loth Terpentin / vnd vermiſch es wol durch⸗ einander / darvon ſtreich auff ein Tuch vnd legs warm vber die Lenden vnnd Nieren / das legt den vnleidlichen groſſen ſchmertzen vnd erweitert die gaͤng. gr Widerdie Geſchwulſt der Gemaͤcht: Nimb Weytzenmeel vier vntz / gepuͤluert Cypreſſennuͤß j. foth/ fends mit Honig⸗ wein oder Weinmeth zu einem Pflaſter / vnd legs warm auff ein Tuch geſtrichen vber / es iſt offt bewehrt. Oder nimb Weytzenmeel vier vng / durchgeſtrichen marck von Feigen ij. vntz / Baumoͤlen vier loth / ſeuds mit Meth o⸗ — — er zu einem Pflaſter / vnnd gebrauchs wie ge⸗ meldet. * So ſich die jungen Kinder ſehr vbergeben vnd keine ſpeiß koͤnnen behalten: Drimb vier loch Weytzenmeel / roͤſcht esin einem eiſern Pfaͤnnlein / biß es gar braun wirdt / thue darzu zween hart gebratener Eyerdotter / reyn gepuͤlnerten Wey⸗ rauch j. loth / Maſtix auch gepuͤluert cin halb loth Gummi Arabıcum, rote Roſen / Mufcharennüß/alles gepuͤlnert / je⸗ des j.quintlein. Alle gemeldte ſtuͤck ſtoß wol durcheinander mir zwey theil Eſſig vnd Balſammuͤntz ſafft einem theil / daß es wie ein Pflaſter werde / davon ſtreich auff ein leinen Tuͤch⸗ lein oder weiſſen Barchen / vnd legs dem Kindt warm vber das Hertzgruͤblein vnd den MRagen. | © Wider den zwang vnd gelüftzum Stulgang: Nim Wey⸗ zenkleyen thu ſie in an Saͤcklein / ſeude die in gutem Wein⸗ eſſig / druck es mit zweyen Tellern auß / vnnd fir ſo warm da⸗ rauff als du es leiden kanſt / es hilffet. Wider den groſſen zwang deß Maßdarms wie er pfleget in den BauchlüffenvndinderKubrzufommen : Nimb Weytzenkleyen vnd Pappelen / jedes gleich viel / thue ſie inn ein leinen Saͤcklein / reihe ſie Rauthenweiß mit einem Fa⸗ den / daß ſie nicht zuſammen lauffen / ſeude es darnach inn Weine ſig / drucks folgendts mit zweyen Tellern hart auß / vnd laſſe den Krancken alſo warm darauff ſitzen / vnd wann es erkaltet ſo warme es wider / thue ſolches offt / es iſt bewehrt. Wider den ſchwerenden Hindern vnd verwundten Maß—⸗ darm: Rimb reyn Semel oder Weytzenmeel / alt Baumoͤ⸗ len / jedes gleich viel / vnd ein wenig Bech / laſſe dieſe ſtuͤck zer⸗ gehen / nemlich das Baumoͤlen vnd das Bech / welchs nur halb ſo viel ſeyn ſol als deß Oels / darnach thue das Semel⸗ meel darzu vnd temperirs wol durcheinander zu einer Sal⸗ ben / vnd legs warm auff leinine Tuͤchlein geſtrichen vber den Schaden. | Den Stulgang zu fuͤrdern: Nimb zwey theil Weyzen meel vnnd ein theil Saltz / mache mit einem Eyerweiß ein Teyglein darauß / mache darvon Zapfflein nach demem ge⸗ falien / laſſe ſie trucknen / vnnd wann du ſie gebrauchen wilt / ſo ſalbe fie mir Baumoͤlen oder Butter. X Das Erſte Buch / Don Kreutern. A nem Pflaſter geſotten vnd auff ein Tuch geſtrichen / miltert F G H — 5825 Sextus Pompeius hat fein Zipperlein oder Podagram mit Weytzen geheylet / der iſt (wir sus [chreiber/)bik pber Die Knie im Neygen geſeſſen / vnnd iſt darvon erlediget wor⸗ den. Daher habens etliche erfahren / daß fie Weytzen mir ſei⸗ nen Kleyen in Eſſig geſotten zu einem Pflaſter / ſolches vber⸗ geſchlagen vnd den ſchmertzen deß Zipperleins damit gemil⸗ tert. So man aber den Mensen groblecht zerſtoͤſt / denſelben darnach vber den Fewer in einem bequemen Geſchir? wärs met / die FÜR darnach dareyn ſeyt / thut es den Podagriſchen vil guts / leget den ſchmertzen vnd verzehret die Feuchten die ſich in die Gleych vnd Gewerb ſetzen. Oder nimb vngebeutelt Weytzenmeel mit ſeinen Kleyen xv. vntzen⸗ Roſenoͤl / Chamillenoͤle jedes vi. ungen / reyn ge⸗ puͤluert Amelmeel / Wachs / jedes vn ung. Seude das Wey⸗ zenmeel mit friſchem Waſſer zu einem Brey / zerlaſſe dar⸗ nach die Oelen vnd das Wachs mit einander / ruͤhr das A⸗ melmeel dareyn / vnd vermiſche es darnach wol mit dem vor⸗ hin geſottenen Breye / darauß wire ein heylfams Pflaſter / welchs den ſchmertzen eins jeden Zipperleins vnd der Gliedt⸗ ſucht heylet vnd miltert. Weytzenmeel mit dem Safft auß Bilſenkraut su einem Pflaſter geſotten / iſt gut wider die Fluͤß der Neruen oder Sennadern / auff ein Tuch geſtrichen vnd daruͤber gelegt. Allen ſchmertzen aller Glieder deß Leibs zu legen vnnd zu miltern. Nimb Weytzenmeel/ Gerſtenmeel / Chamillen⸗ blumen / Roſen / jedes gleich viel vnd su Puluer geſtoſſen / je⸗ des zwo vntzen / Chamillenoͤlen / Roſenoͤlen / jedes zwey loth / ſeuds miteinander mit genugſamem Waller zu einem Pfla⸗ ſter / ſtreiche darvon auff ein Tuch vnd legs vber das ſchmertz⸗ hafftig Gliedt. » Weynenkleyen in Eſſig geſotten / iſt gut wider die verrenck⸗ ten Glieder vnd Sennadern / warm wie ein Pflaſter vberge⸗ ſchlagen. —— | | Beysen geftoffen und ij. theil deſſelben mit einem theil ge⸗ puͤluerten Weyrauch vnd gennafamem Wein tempertert vnd vbergeſchlagen wie sin Pflaſter / vertreibt die Seyerlem vnd Flechten die davon vervrſacht / ſie ſeyen gleich im Ange⸗ ſicht / Händen oder andern orten deß Leibs. Weytzenmeel zwey theil mir einem theil reyn gepuͤluertem Venedifchen glaß / mit Frauwenmilch die ein Meydlein ſeu⸗ get temperiert zu einem Pflaͤſterlin / heylet den Wurm am J Singer oder das Mittel auſſ ein ruͤchlein geſtrichen vnnd v⸗ bergelegt. Weytzenmeel ij. handvoll mit zweyen Eyerdottern / einem Loͤffel voll Honig / vnd mit Milch zu einem Pflaſter tempe⸗ riert / vertreͤbt die Geſchwulſt vom Aderlaſſen vervrſacht / warm vbergeſchlagen. Die Hände offt mit warmem Waſſer vnd Weyenkley⸗ yen gewaͤſchen / macht ſie lind / ſchoͤn vnd weiß. Weytzenmeel mit altem Baumoͤlen geſotten / Terpentin dazu gethan / temperiert wie ein Pflaſter / heylet Nabelge⸗ ſchwer / auff ein Tuͤchlein geſtrichen / daruͤber gelegt / vnd deß Tags zweymal verbunden. Geſchwer zu erweychen: Nimb Weytzenmeel / ſeude das mit Waſſer vnd Baumoͤlen zu einem Pflaſter / ſtreichs auff ein Tuch / legs warm vber / es erweychet in kurtzer zeit ein je⸗ des Geſchwer. J— Hitzige Beulen vnd Geſchwer zu erweychen: Nimb Wey⸗ tzenmeel viij. vntzen / Roſenoͤſen vier engen / gepuͤluerten Saffran ein halbes quintlein / ſeuds mit genugſamem waſ⸗ & ferzueinem Pflaſter vnd legs obgemeldter maſſen vber. Her nimb vi. ungen Weytzentoͤrner / kaͤuwe die gar klein vnd wol deß Morgens wann du noch nuͤchtern biſt / alſo daß ſich die Speychel wol darmit vermiſche / darzu thu Roſen⸗ Aen ij. vntzen / reyn gepuůͤluerten Saffran j. quintlein. Der mifchgpiefe ſtuͤck wol durcheinander, vnnd legs deß Tages sweymalopderdreymalnber die Beulen / biß daß ſie genug er⸗ weychet iſt. eh Fin gurs Saͤlblein das die Ruͤffen von den Benlen und allen Schaͤden hinweg nimbt: Nimb Weyztzenmeel / Roſen⸗ Gag oͤlen / — — — — —— — — — —— Be — — * 4 — — ne * === — * —— = — — = — — TR m — * — — Bee ee — ——— — — — — — = — —— — * 4 — — — — —EEE * Bi * — * — —— 4 &6 A ölen / Buttern / jedes ij. loth. Vermiſche dife ſtuͤck wol durdh, einander vnnd thue dazu ein Dotter von einem Eye / darmit ſchmier die Ruͤffen etliche mal deß Tags / ſo fallen ſie hinweg. Oder nimb Weyztzenmeel ij. loth / vngeſaltzen friſch Vn⸗ ſchlit / friſchen vngeſaltzenen Buttern / jedes j.loth. Dermis che dieſe ſtuͤck mit einem oder zweyen Eyerdottern zu einer Salben / vnd gebratichs wie gemeldet iſt. Weyyhzenmeel mit Eppichfafft und Honig temperiert zu ei⸗ nem Pflaſter / zeitiget die Carbunckeln oder Zinnblatern / auff ein Tuͤchlein geſtrichen vnd vbergelegt. Doernimb Weytzenmeel ij. vntzen / Honig / Buttern / je⸗ des ein vntz / Kappeskrautſafft / Rauthenſafft / Holderſafft / jedes iij. loth / laß dieſe miteinander ſieden vber einem linden Kolfenmwerlem zu einem Pflaſter / das gebrauch wie oben ge⸗ meldet iſt. B Oder ſo du nichts weiter haben magſt / ſo nimb Weytzen⸗ meel / mach mit Baumoͤlen ein Teyglein darauß / ſtreichs auff ein Tuͤchlein vnd legs vber die Zinnblater. Weytzenmeel j. Handtvoll mit einem Eyerweiß vnd Ho⸗ nig zu einem Pflaſter temperiert / leſchet vnd miltert die ent⸗ zuͤndung der Wunden / vnd vertreibt die Wundſucht / auff ein Tuch geſtrichen vnd vbergelegt. Weyyenkoͤrner gekaͤuwet oder auch vngekaͤnwet / dienen wider der wuͤtenden Hundtsbiß / dann wann fie gang dareyn gelegt werden / fo ziehen ſie die feuchtigkeit an ſich / quellen auff vnd werden groß / daß ſie alſo den Biß oder Geſchwer weiter mache, Etliche vermeynen on haltens vor gewiß / daß der Weytzen von einem nuͤchtern Menſchen gekaͤuwet / von dem faſten ein beſondere Krafft vberkome / damit er dem Gifft widerſteht / ſolches halten aber etliche vor vngewiß / wann C man aber ſonſt nichts anders haben kan / ſolle man dieſe Artzeney nicht verwerffen vnnd ſie gebrauchen / biß beſſere Mittel zur handt kommen. Sommerweytzenmeel mit Eſſig oder Wein zu einem pfla⸗ ſter temperiert vnd vbergelegt / iſt gut wider alle Stich vnnd Biß der gifftigen Thier. Weyhzenmeel mit Wein zu einem Pflaſter temperiert / be, nimpt die gifftige ſchaͤdlichheit deß eyngenommenen Bilſen⸗ ſamens over deß Krauts / auff ein Tuch geſtrichen vnd auß⸗ wendig vber den Magen gelegt. Weytzenmeel mit Schweinenſchmaltz temperiert wie ein Pflaſter / erweychet alle Geſchwulſt. Das Weytzenmeel a ber mit Oele geſotten vnd wie ein Pflaſter vbergelegt/ erwey⸗ chet alle verhartete Geſchwulſt. Weytzenmeel das wol gebeutelt iſt mit Butter / Honig / D Zwibelſafft vnd Waſſer zu einem Pflaſter geſotten / erwey⸗ chet alle Geſchwulſt vnnd Geſchwer / wie die Namen haben moͤgen / wie obgemeldt / vbergelegt. Weytzenmeel mit dem ſauren Honigſyrup (Oxymelite) temperiert wie ein Saͤlblein / vertreibet die. Linſenflecken / Sprutlen genannt / vnd andere Maſen deß Angeſichts / die⸗ ſelben taͤglichs damit angeſtrichen. Weyenkleyen in ſcharpffem Weineſſig zu einem Brey oder Pflaſter geſotten vnd warm vbergeſchlagen / vertreibt den Grindt vnd Raͤude / vnd ſaͤnfftiget alle anfahende hitzige Geſchwulſt. Weyxzenkoͤrner von einem nüchtern Menſchen wol vnnd zum aller kleinſten gekaͤuwet / alſo daß ſich die Speychel wol E darmit vermiſche ij. vntzen / mit vier vntzen ſchwartzer S eyf⸗ fen temperiert zu einer Salben / heylet den boͤſen Grindt der dem Außfaz gleich iſt / ſonſt die Muſelſucht genannt / die be⸗ fleckten Ort darmit geſalbet. Weyzzenmeel vnd Linſenmeel / jedes gleich viel mir Wafı fer geforten/ gleich einem Brey oder Pflafter/ leſchet die Hig vnd miltereden Echmersen derbrennenden Nachrblattern/ auff ein Tuch geftrichen und darüber gelcat. Weytzenmeel zwen theil mit einem theil rein geffoffenen Gibs mie Eyerweiß temperiert wie ein Dinner Brey oder Salben / vnnd mit Haſenhaar indieblurende Hunden ge⸗ legt / fiellerdas Blur gewaltig / vnnd iſt sin fräfftige blutſtil⸗ D. Jacobi Theodori Tabernzmontanf! Flung auch vor das bluten der Naſen / gleichfalls wie gemel⸗ det / vber die Stirn gelegt. Die Flechten der Haͤnd zu heylen: Nimb Weygenäken j brenn die zu Aeſchen / anf der Aeſchen mach ein fangen / Hg, rinn laſſe zergehn ij. loth Galbenſafft / vnd wäfche die Sind Morgens vnd Abends warm darauf, X Da die Vögel den gefaeren Samen hicht aufffreſſen Nimb Weytzen vnnd weiß Nießwurztz / vermiſche die onden, einander / ſeude die in Wen / vnnd ſaͤe die gerings vmb den Garten herumb. | Wenrenfpreyer in Waſſer den drittentheil eyngeſotten / iſt gut die erfrorne Glieder von der A inrerfält wider zu recht zu bringen / ſo man ſie anfänglich inn dieſem Wafferpader. Wann aber dieſelben wund werden vnnd anfahen zu ſchwe, ren / ſo brate oder roͤſchte Weytzenkoͤrner in einer eiſenen pfan, nen biß fie braunſchwartz werden / die ſtoſſe zu einem fbtie, len Puluer / vnd ſtraͤuwe das in die geſchaͤdigten Loͤcher vnd Oerter / das reynigt / ſaͤubert vnd heylet fie. | Die Wifeln zu vertreiben: Erweyche Wengenförner mie Salmiarin Wafler/ vnd far den an die ort da fie gemeittig, lich jhre Wohnung haben/ welches dann darvon jifer/ dag ſtirbt oder fleuhet darvon, Allerley Fiſch mit den Haͤnden zufahen: Nimb Weyzen, meel / Reyherſchmaltz / Baumoͤlen vnd der Beyn von einem Reyher / jedes j. loth / ſtoß die Reyherbeyn zu einem fehr reys nen Puluer vnd ſchlage die durch ein haͤrins Sieblein / vnd vermiſche ſolches wol mit den audern obgemeldten ſtuͤcken zu einer Salben / wann du nun Fiſch fahen wilt / fo ſalbe da— mit die Haͤnd vnnd Schinbeyn / ſo wirſtu wunder ſehen wie ſich die Fiſch naͤhen werden / alſo daß du ſie leichtlich mit den Haͤnden fahen kanſt. Schimlenden vnnd ſtinckenden Wein wider sur recht sie bringen: Mach S emel oder Weytzenmeel heiß in einẽ Bach, ofen / thue das in ein Säacklein / vnd hencke daſſelbige in den Wein mitten ins Faß / in dreyen oder vier Tagen kompt der Bein wider zu recht vnd wirdt wolgeſchmackt. Zaͤhen / ſeygern vnd truͤben / molckenfarben Wein wider zu recht zu bringen / vnd lauter vnd friſch zu machen: Nimb Semel oder Weytzenmeel / friſch gemolckene Milch vnd das weiß von Eyern wenig oder viel / nad) dem das Faß darin⸗ nen der Wein iſt/ groß oder klein iſt / ſchlage diſe ſtuůck durchs einander biß daß es ein Schaum gibt / vnnd geuß miteinan, der in den Wein / ſchlag den Wein darnach mit einem durdy loͤcherten Ruͤhrſcheid durcheinander biß das er anfengt zu ſcheumen / darnach laſſe jhnen ruhen / ſo wirdt er in vier Ya gen ſchoͤn lauter vnd friſch / Den fuͤnfften Tag laſſe jhn dan ab in ein ander ſauber bereytet Faß / vnd laſſe den zum wenig⸗ ſten vierzehen Tag zugeſchlagen ruhen / ſo haſt du ein hellen! ſchoͤnen / klaren vnd friſchen Wein. Wann ein Wein eſſigts oder anzickt: Nimb Weytzen vnd neuw Wachs / jedes ein Pfundt / ſchneidt das Wachs it kleinen ſtuͤcken vermifchs mit dem Weysen / thue es in ein oder zwey Kaͤcklein / hencks in ven Wein ſo kompt er wider zu recht / verleuret den Eſſiggeſchmack vnd wirdt lieblich zu trincken / welches offt bewehrt vnd erfahren iſt. Dem abgefallenen Wein ſeine natuͤrliche Farb wider zu bringen: Nimb zu einem Fuder Weins xxiiij. vntzen Wey⸗ tzens / ſtoß den biß in die euſſerſte Scheelen oder Rinden dar von kommen / darnach waͤſche jhnen auß einem ſaubern Brunnenwaſſer / ſchuͤtte dazu ein halb maß Milch /vermiſch x vnd geuß es in das Faß / bewegs vnd ruͤhre es wol durchein⸗ ander miteinem durchloͤcherten Ruͤhrſcheidt / fuͤlle das Faß und ſchlage es zu / laſſe den alſo xiiij. oder xv. Tag ruhen / ſo haſtu ein ſchoͤnen / klaren vnd kraͤfftigen Wein. Ein guten brentzlenden Wein zumachen: Nimb zu einem Fuder Weins xvj. ungen Weyseng / roͤſchte den inn einer Pfannen biß er anfahet zu brentzlen vnnd braun zu werden / den henck darnach alfo heiß in ein Saͤcklein gethan inn den Moft / vnd laſſe den vi Tag darinn hangen ehe er zu jaͤhren anfengt / darnach thue das Saͤcklin wider herauß / ſo wirdt der Wein natuͤrlich gut. | Wie man 6 H — lel ei | da, and IM den den ten kecht der, INT? fan, tie; und nie inig, das Ic, inem ty, vnd icken be da⸗ n fie itden hen ach, n den rede wider Nimb ddas Ari urch⸗ inan⸗ rd» igt uu vi dan Enid, ellen / nvnd hs zu in ein wider ic) uu Der sl Wey⸗ n da⸗ uühern miſch chein⸗ Kl; no inem einer rden / n den hren wirdt man ee TEE EEE Iuftig und anmuͤtig zutrincken werde: Nimb zur einer groß fen Ahmen ein Pfunde Weysens / zerſtoſſe den groblechtig in einẽ Moͤrſer / vnd henck jhnen in eine Saͤcklein mitten in dz Faß. Oder nimb den zerſtoſſenen Weytzen vnd vermenge den mit der Hoͤfen deſſelbigen Biers / vnd ſchuͤtte den in das Faß / laſſe darauff ruhen biß es ſich geſezet hat vnnd das Bier lauter wirdt / fo iſt es wider gut vnd anmuͤtig zu trin⸗ cken. ai | er R RR Wann ein Bier nach dem Faß ſtinckt / ſo nimb ein hand» vol Weytzen koͤrner / hencke die in einem Saͤcklein in dz Faß das Bier wirdt wider wolgeſchmack vnd gut zu trincken. Das ein Bier lang gut / wolgeſchmack vnd nicht ſauwer werde: Samle Weytzenaͤher ehe der Weytzen gar zeitig wirt / doch daß er ſchon zu Korn geſtoſſen hab / wie man den alſo B frifch zu kochen pflegt / die laß trueken vnd duͤrr werden vnnd G behalte ſie inn einem ſaubern leininen Sack: Wan du nun Bier fallen wilt / ſo thu in ein jede Ahmen vier guter Handt⸗ voll der gemeldten gedoͤrten Weytzenaͤhern / vnnd fuͤlle das Faß mit Bier / ſchlage es zu / es bleibe gut vnd frifch. Wann einem Rindtviehe die Augen geſchwollen ſeindt: Nimb Weygenmeel/ temperir dz mit Meth oder Honigwaſ⸗ ſer zu einem Pflaſter / vnd binde es dem Rindt vber das Aug / es hilfft vnd vertreibt die Geſchwulſt. | Wider den Huffzwang der Roß: Nimb Weysen zerſtoß den groblechtig / temperiex den mit Schmaltz / vnd ſeude die mie Waſſer daß der Weytzen weych wirdt wie ein: Pflaſter / — dem Roſſz vber den Huf mit einem Wuͤllinen uch nie So einem Roß die Huͤfft oder Heeſſen ſeindt auffgelauf⸗ zerſtoſſe die Schalen gar klein / vnd vermiſche es alles durch⸗ einander wie ein Salbe / vnd ſchmiere den Gaul darmit. Wann ein Gaul ein harte Geſchwulſt hat die jhm nicht vergehen oder nachlaſſen wil: So nimb Weyztzenmeel / Kley⸗ en / Eſſig vnnd Honig / vnd ein Eyerklar / Vermiſche ſolche Das Erſt Buch! Bon Kreutern Av Wie man ſauw er Bier wider zu recht bringen ſol / daß es F 627 Weytzenwein Pyrites oder vinum ex Ttitico. MElſaß machet man ein ſehr ſtarcken Weyzenwein von dem Weyhen / der iſt faſt lieblich vnnd füß zu trin⸗ cken / iſt aber ſehr ſtarck / er ſchwechet das Haupt / alle Glie⸗ der vnnd die Nernen / machet Hauptwehthumb / fchmergen vnd reiſſen in Gliedern / ein ſchaͤdlicher Tranck allen denen ſo ein bloͤdes Haupt vnd Hirn haben / auch den jenigen ſo mit dem Zipperlein vnnd Gliedtſucht behafftet ſeindt / vor einen gemeinen Tranck getruncken. Hergegen aber iſt er denen faſt nuͤtzlich die ein ſchweren Athem vnd das Keichen haben / deß gleichen auch den jenigen ſo die Bruſt erkaltet / vnnd de⸗ nen ſo die Lungenroͤhrlein mit zaͤhem Schleim vnnd Koder gefuͤllet ſeindt / dann er erwaͤrmet die Bruſt / erweychet den zaͤhen / widerſpenſtigen Schleim / reyniget die Bruſt vnnd machet außwerffen / ſo der mir beſcheidenheit vnd vor ein Ars zeney allein getruncken vnd gebrauchet wirdt / dann ſo man deſſen zu viel trinckt / bringet er ſchaden. Es wirdt der Wey, tzen in lauterm friſchem Moſt geſotten / Aber wie der eygent⸗ lich mit dem Gewicht oder Maß bereytet wirdt / haben wir biß daher nicht erfahren koͤnnen dann dieſe Kunſt heymlich gehalten wirdt. ER — Weytzenoͤle. Triticioleum, RS wirdt das Weytzenoͤle auff mancherley form vnnd RNweiß bereytet / etliche pflegen es alſo zn machen / nemlich / daß ſie daſſelbig auß drucken zwiſchen zweyen gluͤenden Ble⸗ chen. Andere breyte den Weytzen auff ein Amboß auß in ei, ner Schmitten / oder ſonſt auff ein eiſen Blech oder Tafel/ vnd drucken mit einer gluͤenden Schineneiſen das Oele he⸗ © fen: Nimb Weytzenmeel vnnd Eyerklar mie den Schalen! H rauß / das famlen fie alfo mir einem Löffelein zum gebrauch, Maicellus Empiricus der heilfer ven Weytzen anf ein gluͤen⸗ de Zigel außbreyten / vnd das ſchwartz Dele fo herauß lauffet mit einem Loͤffelein ſamlen. Etliche andere bereyten dieſes et delcentum wie das Oele vom Wechholterholg / das iſt durch das vnderſich brennen in zweyen Hafen. Melae der ſtuͤck zu einem Pflafter/ das fchlag dem Gaul vberdie Ge⸗ſchreibet das der geſcheelte Weytzen werde gediftillirt und ab» ſchwulſt / laß iij. Tag darauff ligen / darnach thue es hinweg vnd lege ein friſches vber wie zuvor / das thue ſo lang biß daß die Geſchwulſt gar verzehret vnd vergangen iſt. Wann ein Gaul vnder dem Sattel gebrochen vñ wundt worden iſt / ſo brenne oder roͤſchte Weytzen inn einer eiſenen Pfannen / ſtoſſe den zu Puluer vnd ſtraͤuwe daſſelbige in den Bruch vnd Schaden / es heylet gewaltig. | So ein Roß ein Vberbeyn har: Nimb Semel oder Wey⸗ binde dem Roß vber das Beyn wie cin Pfiaſter / das laſſe iij. Tag ligen / dann nimbs hinweg / iſt nun die Haut nicht of, fen / ſo oͤffne dieſelbige mit einem Flieten / mache darnach ein Pflaſter von Weyzenmeel mit Seumkaat vnnd nüchtern Speychel / binde es vber das Vberbeyn / laß wider itj. oder vier Tag ligen / ſo lediget es ſich abvon dem andern Beyn. Wider die Struppen der Pferde: Nimb ein gut theil wey⸗ tzenmeel / ſeud es mit Waſſer zu einem dicken Brey / zerlaß darnach Kuͤbelhartz halb ſo viel / vermiſche ſolches und tem⸗ periers wol mit dem Brey durcheinander daß es ein Pfla⸗ ſter werde / ſtreichs auff ein wuͤllin Tuch vnd legs alſo warm auff die Struppen / laß es iij. Tag darauff ligen / darnach E zeuch das Tuch geſchwind hinweg / fo bleiben die Butzen vñ Kolben an dem Tuch hangen / darnach waͤſche das geſchaͤ⸗ digt Ort mit einer warmen daugen / wann es gewaͤſchen vnd g A za trucken worden iſt / fo temperier Nußoͤlen vnnd Eyerklar durcheinander vnd ſalbe es darmit / ſo heylet es baldt. Wann ein Roß an den Buůgen oder an allen vieren man⸗ gel hat / alſo daß das Geaͤder am Bug zerſtoſſen / oder verru⸗ cket vnnd ſich verbůget hat: Oder fo ein Pferd ſehr geritten worden / daß es an allen vieren vermuͤdet iſt / welchs die Roß⸗ aͤrhet den lauſfenden Hendſch nennen / ſo mache jhm ein eyn⸗ ſatz von Semel oder Weytzenmeel mit Wen vnnd Honig / vnd ſchlag dem Gauletliche Tag allen Abendt darmit eyn / vnd thue das ſo lang biß es beſſer wirdt. | gezogen durch ein fublimir Gefaͤß / wir das Zigelſteinoͤle / O- leumphilofophorum genannt. Razes lehret diſes Dele zwi⸗ ſchen einem Marmelſtein vnnd einem dicken eiſenen Blech außdrucken / Andere ſtoſſen den Weytzen vnnd roͤſchten den in einem Keſſel vber dem Feuwer biß daß er wol heiß wirdt / darnach preſſen ſie den auß wie das Nuͤßoͤlen / Etliche ande⸗ re diſtillieren dieſes Oele wie daß Anißoͤlen / dann dieſes wire viel kraͤfftiger vnd fuͤrtrefflicher dann die andern, Es werde D izenmeel vnnd mach mie Waſſer ein Teyglein darauß / das 1 aber nun bereytet wie es woͤlle / ſo iſt es faſt nu die Zittermal vnd Flechten darmit zu heylen / deß gleichen den ſpitzigen / beiſ⸗ ſenden Grindt / Raͤude vnd alle andere befleckung der Haut. Es machet auch die rauhe Haut deß Leibs glatt vnd ſchoͤn. Marcellus Empiricus lobet es zu dem geſchwollenen vnd ab⸗ gelauffenen Zaͤpfflein / ſo man es nur ein wenig darmit be⸗ ſireichet oder anruͤhret / ſol es auff ſtundt helffen. Das Vierdte Capitel. Von dem Weytzenbrodt. As allerbeſte vnd fuͤrnembſte weiß Brodt / has SE" hen die Alten auß zartem reynem gebeuteltem Se⸗ — naeloder Wergenmeel laſſen bereyten / das muſte ziemlich gehoͤfelt / geſalzen vnnd wolgebacken werden / dann eyn ſolch Brodt ſtaͤrcket den gangen Leib ſehr wol vnnd gibt gute Nahrung / ſonderlich wann das Meelvon gutem wol jeitigehn Weynen gemalen worden ift, Friſch Weytzenbrodt vonnewen Weytzenmeel gebacken / nehret den Leib faſt wol ynd macht den Menſchen feyſt vnd ſtarck I doc daß es zum wenigfteneines Tags alt ſey. Heutiges Tags hat man inn Gag fi vnſerm — ——— —— — — — — — — — — — ra — gen 3 über me — — —— ee za — — — — DS EEE — — —— —— . D. Jacobi Theodor Tabernæmontani/ vnſerm Teutſchlandt viel Leuth vnd wolerfahrne Becker / die wiſſen auß dem ſchoͤnen Semelmeel von Mensen herrlich / wolſchmaͤckendes Weiß brodt su backen’ fonderlich aber am Rheinſtrom / im Elſaß / zu Straßburg / zu Heydelberg / zu Pfortzheim vnd anderen mehr Orten / da das Weytzenbrodt fonderlich den preiß hat / vnnd ſol daſſelbige allwegen außer⸗ wehlet vnd vor das beſte gehalten werden / wie wir hiebevot von dem Rockenbrodt der lenge nach gelehrt. Won den Namen deß Weytzen⸗ brodts. a NE Weygenbrodt wirdt von den Griechen / ncemes ap- 705, vnd Lateiniſch / Triticeus panis, genannt / Arabiſch / Ehobosund Damarach, vnd das Brot fo friſch vnd gar weych wiſt / 1erdbe, aAlmele aber wirdt das Brodt genannt von den A⸗ rabern / das auff heiſſen Steinen vnnd mit Aeſchen bedeckt gebacken wirdt. Das aller ſchoͤnſte Weißbrot fo von der blu⸗ men deß leichtſten zu eyzens bereytet vnnd gebacken wirdt / heiſſet bey den Griechen/ Zursyrirns apr®&-, bey dem Seneca, Panis Siligineus, bey dem Fabiano, Panis Prımarius vnnd Panis candidus, Italianiſch heiſt es Pane bianco. Hiſpaniſch / Pan Blanco vnd Pan de Trigo. Engliſch / Wheate Breadde or whyte Breadde. Flehmiſch vnd Brabaͤndiſch / Heerenbrot vnd Wittebroot. Hochrenefdy/ Herrenbrodt vnd Weißbrot. Das Brodt das von dem Semelmeel deß Weytzens ger backen wirdt / heißt bey den Griechen Zeudariıus aprös. 8 teinifch/ Panis Sımilagineus und Panis ſimulaceus, Italia- nifch/ Pane di Fıor di Farina. Hiſpaniſch / Pan de Abemite, vnd Pan de Flor de Harina. Zransöjifcd) / Pam de Fleur de Farine. C Englifch/Breadde of Fyne Meile, Flehmiſch und Brabäns difch/ Syn Terwenbroot. Hochteutſch / Simelen / Semelen / Simel oder S emelweck / Simel oder Semelbrot vnd Fein⸗ brot, Das Weytzenbrodt aber das fein Kleyen noch hat vnd nit gebeutelt worden iſt / heiſt Griechiſch / Autosvess, bey DENE Diofcoridi, Zuy#0wssos, bey dem Hippocrati A'vepenr bey den Arkenzo. Enesrverrus, vnd hen dem Phrynicho, a’Ası- eirus. Lateiniſch heiſt es bey dem Ciceroni, Panis cibarius, ben dem Cello, Autopyrus, bey andern Panis confufaneus, vnd bey dein Suctonio, Panıs fecunda:ius. Italianiſch Pa- ne groſſo, vnd bane ſecundario. Hiſpaniſch / Pan Bazo. Franhzͤ⸗ ſiſch / Pam de menage. Flehmiſch vnnd Brabaͤndiſch / Grof Terwenbroot / vnnd Huyßbroot. Hochteutſch / grob Wey⸗ tzenbrodt / Buͤrgerbrodt vnd Speiß brodt. Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Ey⸗ genſchafft deß Weytzenbrodts. | nen Weißbrot und Semelbrot von dem ſubtielſten vnnd der Blumen deß Weysenmeels geba⸗ cken / nehret beſſer als fein ander Brodt / ſtaͤrcket / gibt gute Krafft / vnd gebieret ein gut Geblut / iſt mittelmaͤſſiger Das aur / waͤrmet doch mehr als kein ander Brodt / wirt nit allein zur Speiß / ſondern auch nuͤtlich zu der Artzeney gebraucht. Innerlicher gebrauch des Weytzen vnd Semelbrodts. © wirdt die Brolfam von dem Weysen oder Semel⸗ brot fehrinder Küchen gebraucht / dann darauß macht E man gute fräfftige Muͤßlein vnd Breylein beyde vor die Ge⸗ funden ond die Krancken / die bereytt man ab mit guter Och⸗ ſenfleiſchbruͤhen / oder mit Hamelfleiſch / Huͤner oder Car yaunenbrühen welche man deren jederzeit ander Hand has ben kan, Solche Muͤßlein fpeifen fehr wol vnnd geben dem $eib gute nahrung/ geberen ein frifches vnd Geſundes Ge⸗ bluͤt / vnnd ſtaͤrcken den gantzen Leib / ſeindt faſt dienlich den bloͤden Menſchen / die von langer Kranckheit außgemattet worden ſeindt. Etliche bereyten die gemelten Muͤßlein mit guter friſcher Milch / oder aber mit Mandelmilch / vnd temperieren die mit Zucker / ſonderlich aber in Bruſtkranckheiten. \ FE. Dendiemirhigigen Febern vnd dein Seitenſtechen odor hitzigen Apoſtemen beladen ſeindt / fol man dieſe Breylei mit wolgeſottner Gerſtenbruͤhen vnd ein wenig feifches Yun gern bereyten / vnd ſeindt jhnen auch anfenglich dienlich war ſie nur allein mir frifchem Brunnenwaſſer gemacht werden Ein ſehr koͤſtliches / anmuͤtiges vnnd liebliches Breylen die Krancken verzehrten Menſchen damit zu ſtaͤrcken in al len Schwachheitenda feine higige Seber vorhanden feindey Nimb die Broffam von Weyztzenſemel / riebel die klein / nimb darzu ij. theil gutes weiſſes fürnen Weins / vnd ein theil its - ser fenfter Huͤner vnd Capaunen oder aber D _chfenfteifchhrii, hen / einwenig gepüluereen Zimmer / vnnd eines Hellers ſchwer reyn gepuͤluerten Saffran / feude dieſe ſtuͤck wol ey einem Kolfeuwerlein one Rauch / zn einem dünnen Bey, kin/wann eg gefotten thue darzu zween frifcher, Eyerdorter, G laßeinflein wenig noch ſieden / vnd temperiers mit fchönem gepuͤluerten Maderyzucker nach deinem oder deß Krancken gefallen / vnd foll ſo vil zu einẽ Gerichtlein auff einmal berey⸗ ter werden / ſolches ſtaͤrcket vber die maß wol. Den jenigen ſo Blut außwerffen / ſol man Breylein von Weytzenmeel mit Mandelmilch bereyten / vnd jhnen zu cf, ſen geben / iſt eine Speiß und Artzeney. Weyhzenſemel Broſſam inn ein Zinnlein oder Schiffe, fein geriebelt / dazu gerhan ein wenig gepuͤluerten Zimmat / darnach Wein darüber geſchuͤttet / vnd mit guugſamem Zus cker ein kalte Schalen bereytet / vnd dieſelbige mit Loͤffeln geſ⸗ ſen / nehret ſehr wol / iſt krancken vnnd gefunden Menſchen dienlich / die nicht hisige Feber haben. In den Febern aber vnd hitzigen Schwachheiten / mag man ſolche Schalen allein mit friſchem Brunnenwaſſer / ein wenig Zimmet vnd Zucker bereyten / das ſtaͤrcket wol / le⸗ ſchet den Durſt vnd nehret. Es moͤgen auch geſunde Leuth in groſſer Hitz / wann ſie groſſen Durſt haben / denſelben mit dieſer Artzeney wol leſchen. Weyzzenbrodt Broſſam geriebelt vnnd mit friſch gemol⸗ ckener Geyßmilch ohne Butter vnnd Saltz zu einem Brey⸗ lein geſotten vnnd geſſen / iſt ein kraͤfftige gute Speiß den Schwindt vnd Lungenſuͤchtigen wann fein Feber vorhan, den iſt. So man aber ein mercklichs Feber ſpuͤret / ſo ſolan ſtatt der Geyß milch Mandelmilch genommen werden, Aber zu dieſem Breylein hab ich die Milch alſo bereytet / vnd ſie al⸗ wegen in der gemeldten Kranckheit nuͤtzlich befunden: Man nimbt drey aͤchtmaß friſch gemolckener Geyßmilch / oderin mangel derſelbigen Kuͤhemilch / thut die in ein neuwes wol⸗ gewaͤſſertes Haͤfelein / mißt mit einem weiſſen Staͤblein wie hoch die Milch geht / an daſſelbig ort ſchneidet man ein Kerff⸗ ein ſchuͤttet ferrner dazu ein aͤchtmaß friſches / ſuͤſſes Brum⸗ nenwaſſers / vnd ein loch ſchoͤnen Maderyzucker / ftellerdarı nach das Haͤfelein zu einem Kolſeuwerlein / laſſets ſittiglich ſieden ſo lang biß das Waſſer verzehretvnd die Milch wide⸗ rumbandas Kerfflein am Staͤblein kommet. Mit dieſer Milch hab ich die gemeldten Breylein laſſen bereyten / vnnd auch den Krancken geriebelt Semelbrodt inn ein Schalen gethan deren Milch daruͤber geſchuͤttet / vnd fie es mir doͤffeln alſo kuͤle auß eſſen laſſen / hab ſie auch dgneben ſolche berey⸗ te Milch nach Durſt trincken laſſen / dann die Milch alſo be⸗ reytet gerinnet nicht im Leib wie andere Milch / ſpeiſet vnnd ſtaͤrcket die Krancken ſehr wol. Alt / duͤrr Weytzenbrodt ſtopffet den Stulgang allein / o⸗ der mit andern darzu dienenden Stücken vermifcher. Seind K derwegen die Brodemüßlein oder Breylein fodarvon berey⸗ tet werden faſt nuͤtzlich in allen Bauchfluͤſſen. Weyxenbrodt in Waſſer geweychet iſt ein treffenliche gu⸗ te Maͤſtung vor die Gaͤnß dieſelbige mit feyßrsu machen / fo man fie deß Tages dreymaldamit fpenfet / und fie darneben gnug trincken laͤſſet. Der Arabiſch Artzet Razes der lehret wie man von Wey⸗ zenmeel die Huͤner fo feyſt machen fol / daß fie ſich kaum in jhrer Haut ſollen koͤnnen behalten: Man ſol nemmen ehr zenmeel / vnnd daſſelbe veriniſchen mit Eydechſenſchna bu ir eh du, wan den. ylein nal, indt / 3 | A Ir, tler bey Br vn ttet / ONE een hereh⸗ nvon iu eſ⸗ hi, Mat / mzu⸗ nafı iſchen ‚tag ball! DM Leuth en wit gemoh, Drop iß den orhan, folan 1. Ar d ſie ah Man oder in 5 wol⸗ ein wie Kerfı Brun let dar⸗ ttiglich h wide⸗ t dieſtt / vnnd ʒchalen oͤffein e herey⸗ alſobe⸗ et vnnd llein / o⸗ Seind n herey⸗ iche gie hen / ſo neh n Wey⸗ um in n Wey⸗ pmals/ Niter⸗ — —— —— ſen geben. Aber ſo du nimbſt Weytzenbrodt von vngebeutel⸗ tem Wengen’ weycheſt ſolches in Milch / vnd gibſt den Huͤ⸗ nern oder Capaunen ein Monatlang in einem beſondern ge⸗ mach zu eſſen / vnnd laͤſſeſt ſie die gemeldte zeit nichts an. ders als Milch trincken / ſo werden ſie vber die maß feyſt / vnd bekommen ein weiſſes / muͤrbes vnd wolgeſchmacktes Fleiſch. Andere machen die Huͤner and) feyſt allein mie Weytzen⸗ brodt / in friſchem Waller geweychet. Euſſerlicher gebrauch deß Weytzen⸗ | brodts, DI Broffam von Weysenbrodr mie füß Mandeloͤlen zu einem Pflafter temperiert vnnd auff iin Tuch geſtri⸗ chen / miltert vnnd legtdas Hauptwehethumb / vbergelegt. So aber das Hauptwehethumb von Hitz kompt vnnd der ſchmertz fehr groß on ſcharpff iſt / folman an ſtatt deß Man deloͤlens / Magſamenblumenoͤle nemen vnd das Pflaſter mit anmachen. Wider das hitzig Augenwehe: Nimb j. uns Broſſam von Weyxenbrodt klein geriebelt / Roſenoͤle / Chamillenoͤle / jedes j. vntz / deß Schleyms von erweychtem Leinſamen anderhalb vntz / ſeude das mit gnugſamem Brunellenwaſſer zu einem Pflaſter / wann es geſotten vnnd kalt worden iſt / fo vermiſch zwey Eyerklar darunder / davon ſtreiche auffein Tuch vnnd leg es vber die Augen / es leſchet die Hitz gewaltig / vnd ſtillet den ſchmertzen. \ 1 Die Broffam von warmen Weytzenbrot wie es auf den Ofen fompein Wein geweychet / wie ein Pflaſter temperiert heylet die roten vnd blutigen Augen / auff ein Tuch geſtrichen C vnd warm daruͤber gelegt / das ſol deß Tags zum wenigſten iij. oder vier mal gefchehen. So man aber das warm Brodt nit allwegen haben kan / ſol man es auff einẽ Roſt oder Kolen baͤhen vnd heiß machen / darnach obgemeldter maſſen tem⸗ perieren. Wider die Schiepen deß Angeſichts: Nimb die Broſſam von Wensenbrot/fo warm fie auß dem Ofen kompt / weych ſie in weiſſem Wein / Roſenwaſſer / Bonenbluͤht vnd See, blumenwaſſer / jedes gleich viel / laß an einem warmen ort mit einander Tag vnnd Nacht beytzen / deß Morgens druck das Brodt auß / vnd ſethe das Waſſer durch ein Tuch / waͤ⸗ ſche damit das Angeſicht vnnd laſſe es von ſich ſelbſt trucken werden / das thue etlich mal es vertreibt die Schiepen vnnd macht ein ſchoͤnes vnd huͤbſches Angeſicht. Die Broſſam von Weytz enbrot mir Honig temperirt wie D ein Pflaſter / heylet vnnd vertreibet die Maſen im Angeficht/ von fchlagen/ ftoflen oder fallen. Diefe Artzeney vertreibet auch die Schiepen deß Angeſichts wann es duͤnn mit Ho⸗ nig angemacht vnd temperlert wire wie ein Saͤlblin / darmit fol man das Angeſicht deß Abendrs anftreichen vnnd Mor gens mit gefortenem Kleyenwaſſer wider abwaͤſ⸗ chen. Die Broſſam von Weytzenbrodt nn Waſſer geſotten / darnach hart außgedruckt vnd durch ein Tuch geſiegen / mil, fere/ indert vnd heylet die rauhe Keele vnd Schlund / offter⸗ mals warm damit gegurgelt. | Broffam von Weytzenbrot ſ dwarm von bem Brodt 96 nommen wie es auß dem Ofen kompt / vnd mit Eppichſafft vnd Honig zu einem Pflaſter temperiert heylet vnd vertrei⸗ g bet das Halß geſchwer Anginam , auff ein Tuch geſtrichen vnd warm vmb die Keel geſchlagen. Broſſam von Weysenbrodr mir Milch vnd Roſenoͤlen geſotten zu einem Pflaſter / vnd darzu gethan ein par friſcher Eyerdotter vnd ein wenig geſtoſſenen Saffran / ſolches wol durcheinander vermiſcht / auff ein Tuch geſtrichen on warm vbergelegt / leget die hizige Geſchwulſt der Weiberbruͤſt / vnd miltert den ſchmertzen. Friſch Broſſam von Weyzzenbrot in Nachtſchadenſafft oder Haußwurtzſafft geſotten zu einem Pflaſter / vnnd vber dz hitig Podagram oder Zipperlein gelegt / ſtillet den ſchmer⸗ tzen deſſelbigen. Gleichfalls gebraucht / ſtillet es auch den Das Erſt Buch Son Kreutern A Niterſaltz vnd Pfefferkuͤmmel / vnnd den Huͤnern das zu ef, 629 xſchmertzen der Gliedtſucht 7 er ſeye gleich an welchem Gliedt es woͤlle. Friſch Weytzenbrodt mit Saltzwaſſer zu einem Pflaſter temperirt / heyiet die Flechten oder Zitterſchen / auff ein Tuch geſtrichen vnd daruͤber gelegt. Weyn enbrodt in Meth oder Honigwaſſer geſotten / vnnd wie cin pflaſter vbergelegt / ſaͤnfftiget alle hizige Geſchwulſt / von wegen ſeiner Krafft / damit es erwey chet ond kuͤlet / vnd ſonderlich wann nuͤtzliche oder dienliche Kreuterſaͤfft darun⸗ der vermiſcht werden, Broſſam vonWeytzenbrot mit Baumoͤlen oder Schwei⸗ nenſchmaltz temperirt zu einem pflaſter / auff ein Tuch geſtri⸗ chen vnd vbergeleget / erweychet vnd zeitiget alle hizige Apo⸗ ſtemen. | Oder nimb Broſſam von Meyzenbrot vier vntzen / Korb, G feigenmarck durch ein Sieblein geſtrichen zwo vntzen / klei⸗ H ner Rofeinleinmarck ein ung 7 reyn gepuͤluerten Safran ein halbs quintl. Sende folche ſtuͤck allemicii. ung Schwer, nenſchmaltz in genugſamem Waller zu einem pflaſter / vnnd vermiſche damit zween Eyerdotter / ſtreichs auff ein Tuch vñ legs vber / dann es iſt ein treffeliche weychung. Broſſam von Beytzenbrot mit dem innern geſchabenen Marck der Kuͤrbſen in einem Moͤrſer wol durcheinander ge, ſtoſſen das es werde wie ein pflaſter / leſchetdas Wildfeuwer oder Rotlauffen / daruͤber gelegt. Von dem Weytzenbrodtwaſſer. Panis Triticei aqua ſtillatitia. SF dem Marek oder Broſſam deß Weytzenbrodts / dis ſtillir man auch ein Waffer / innerhalb vnd auſſerhalb deß Leibes nuͤzlich zugebrauchen / das riebelt man gar klein vnd zeucht es ſaͤnfftiglich ab m Balneo Marız, Innerlicher gebrauch des Weytzen⸗ brodtwaſſers. ag Ensenbreptteafler deß Morgens vnnd Abendg/ jedes, mal vier oder fuͤnff loth getruncken / dienet wider alle Bauchfluͤß vnd die rote Rhur. Davon mag man auch den jungen Kindern jedesmal ein Loͤfflein voll zu trincken geben. Wider das viertaͤglich Feber: Nimb die Broſſam von Weyxzenbrodt / zerriebel die klein inn ein ſteinin oder glaͤſenes Gefaͤß / ſchuͤtte dariiber ein gemeinen gebrannten Wein / laß die ein Nacht miteinander beytzen / darnach diſtilliers durch einen gläfinen Diſtillierzeng / dieſes Waſſers nimb xvj. vn— gen/ vnd thue darzu vier vntzen guter Naͤglein zu einem grob» lechtigen Puluer geſtoſſen / behalts in einem Glaß wolver⸗ macht / laß acht Tag ſtehn vnd miteynander erbeytzen / dar⸗ nach ſeihe es ſittiglich ab durch ein ſauber Tuch vnd behalts zum gebrauch. Wann nun einer das Quartan Feber hat/ ſo gibe jhm darvon auff den Tag wann daß Feber zukommen pfiegt / ohngefehrlich ein Stundt oder anderhalb zuvor all, wegen ij. Loͤffel voll, Oder nimb die Broffam von zwehen frifchen Weytzen⸗ brodten die erſt auß dem Ofen kommen / vnd fi chuͤtte in einem Geſchirr darüber ein Quart oder aͤchtmaß Eſſigs / diſtilliers darnach durch ein glaͤſinen Diſtillierzeug / vnd gibe dem Fe⸗ bricitanten darvon zween Loͤffel voll / zwo ſtunden nach dem jhnen das Feber verlaſſen / zutrincken. | Eufferficher gebrauch dep Weytzen⸗ brodtwaſſers. As gediſtilliert Weytzenbrodtwaſſer trucknet die F luͤß Der Augen / vertreiber die Roͤte vnnd lecken darinn / je⸗ dertweilen an par Troͤpfflein dareyn getraufft: vertreibt auch die Flecken vnd Schiepen im Angeſicht / daſſelbe offtermals damit angeſtrichen vnd von jhm ſelber laſſen trucken werden dnd macht ein ſchoͤne vnd weiſſe Haut. Die Hant deß Angeſichts vnd der Haͤnde ſchoͤn vnd weiß zu machen: Nimb der Broſam von friſchem Weytzenbrodt H. vntzen / thue ſie in ein ſauber Gefaͤß / ſchuͤtte daruͤber xxiiij. Öse ij ungen 630 D. Jacobi Theodori Tabernzmontani! a vntzen Geyß oder Eſelsmilch / laß wolerbeygen/darnach di, F I. Speltz. — io Balneo Mariæ, damit beſtreich an vnd Am» Zea, geſicht / nach dem du fie zuvor ſauber gewaͤſchen haft / thue RODZS NDPGEDNGEED 0 das offt vnnd laß fie era von fich ſelbſt trucken werden, — —— — WR Oder nimb frifch Broſſam von Weytzenbrodt / weyche | 7 1 gi G/ Ar | daſſelbige in Eyerklar zu Waſſer gefchlagen / diftilliers dar N * 9 nach mit einander / vnd gebrauchs wie gemeldet. | W W4 v Dover wilt du diefes Waſſer noch kraͤfftiger haben / fo bey» tze die Broffam von Weytzenbrodt in ſauwer Pomerantzen oder Melonenfafft/darnadı diftillierg und gebrauchs obge⸗ meldrer malfen. | Oder nimb die Broſſam von Weytzenbrodt xvj. unzen/ ein gruͤnen Kuͤrbiß mit Rinden vnd allem klein zerſchnitten / der weiſſen Tuͤrckiſchen Bonen / geſcheelter Pferſichkernen / gereyniget Zuͤrbelnuͤßlein / jedes acht vntz Pfeben oder Pe⸗ ponenkernen / Melonenkernen / alle mit den Rinden grob, 6 lechtig geſtoſſen / jedes vier unzen/ein junge Taub außgenom⸗ men vnd mit den Federn zu kleinen ſtuͤcken zerſchnitten / Alle gemeldte ſtuͤck ſoll man kleyn in einem Moͤrſer ſtoſſen / thue fie darnach in ein ſteininen Krug / ſchuͤtte Geyßmilch darzu / daß ſie zum wenigſten zween Zwerchfinger vber die genan⸗ sen Stück gehe/ Laß alſo ein Nacht ſtehen vnd miteinan⸗ der beytzen / darnach diſtilliers vnnd behalts zu obgemeldtem gebrauch. | Oder mach nachfolgendes Waſſer welchesein fehr ſchoͤ⸗ ne / zarte vnd glatte Haut machet: Nimb vier vntzen Broſ⸗ ſam von friſchem Weytzenbrodt / weyche die in Lemonenſafft eyn / ſo viel genug iſt / thu darzu ſechs friſcher Eyer mit jhren Schalen zerklopffet / Honig vier vntzen / vj roter Schnecken ſtoß alle dieſe ſtuͤck wol durcheinander: Nimb ferrner noch vier vntzen friſcher Broſſam von Wey enbrodt / zerriebel H daß in ein Kolbenglaß / ſchuͤtte daruͤber xvj. vntzen weiß Ro, ſenwaſſers / vnnd die andern obgemeldte ſtuͤck darzu / ſetze ein Alcwbicomauffden Kolben vnd diſtillier mit ſanfftem Fe⸗ wer das Waſſer darvon / welches die Haut ſchoͤn vnd glat zu machen ſonderlich erfahren vnd fuͤrtreffenlich iſt / Dieſes Waſſer vertreibt and) ven Kindtbettherinnen die geelen Fle⸗ Flegeln wie der Weytzen außtreſchen laͤſſet / ſondern muß auff der Muͤlen wie die Gerſten gerollet vnnd geſcheelet werden. Kin jedes Huͤlßlein hat gemeiniglich zween Ken, nen / als zween Zwilling neben einander eyngeſchloſſen / h 9 N | Ma neh IMs vuhe Sul HH NEE HR until ' un ae Ah a j I er | 9 J | oA | H —*C k Lil I 1) We Bl a BI | IE } N " |; Ian Bi 9 164 Mi il a h; cken im Angejicht/ ſo ſie ſich darmit anfireichen. | ll. Einforn. ne Brodtwein. Vinum panatum oder Vınum ZeaMonococcos. Heut, ex pane, oderaber Clarcumm vinum | | ; cx pane. N | De dem Weysenbrodt machemanein herzlichen guten Speißwein oder Claretwein / inn groffen ſchwachheiten vnd verzehrungen deßseibs von langwiriger Kranckheit ver⸗ D vrſachet / ſonderlich denen nuͤtzlich die wenig eſſen vnnd die ſpeiß nit wol genieſſen koͤñen / dan er ſtaͤrcket vnd nehret ſehr wol / vnd machet man den alſo: Man nimbt ſchoͤn Semel⸗ brodt wie es auß dem Ofen kompt alſo heiß / darvon nimbt man der Broſſam vj. vntzen / thut die in ein ſteinin Krug / vnd noch ferrner darzu vier vntzen guten Maderyzucker / vnd ein halb loth ſcharpffen außgeleſenen Zimmat groblechtig Zeſtoſſen / darüber ſchuͤttet man ein Elſaſſer Maß guten fuͤr⸗ nen Wein / laſſet ſolches xij. Stunden mit einander erbey⸗ tzen / darnach ſeihet man es durch ein Claretſack / laſſet ſolchs ſo lang durchlauffen biß es lauter wirdt / vnnd damit dieſer Wein deſto liechter vnd klaͤrer werde / ſol man darzu ſchuͤtten ein Pfenningglaͤßlein voll friſcher Milch / vnd jhnen als dan g laſſen durchlauffen. Das Fuͤnfft Capitel. * Von der Speltz oder Duͤnckel. RE Er Spelshaben wir zwey Geſchlecht / das erft Gefchlecht das eygentlid) von vns ccutſchen Spelg genannt wirdt / iſt mit ſei⸗ E nen Graßblettern / Halmen / Knoͤpffen vnd Aehern dem Weysen gleich / allein daß er ſich nicht mit — uf cheelet n Ker— loſſen A zeitiget mit dem We Das Erſt Buch / Von Kreutern. ytzen / vnd muß ein gutes wolgebawens F muͤſſen fenr wol gekocht ſeyn / die ſind nüslich in ven 3: heiten der Bruſt vnd sungen /dienen widerden Julian ug, Erdrreich haben, U, Das zweyte Öefchlecheder Spels fonft Einkorn ge, nannt / iſt mit dem Halmen kuͤrtzer / kleiner vnd ſchmaͤler dañ die Speltz / ſihet doch der Speltz nicht vngleich / außgenom⸗ men daß dieſe Frucht mit Halmen / Huͤlfen vnnd Granen / braunroͤtelechtig iſt die Acher haben zween Verß oder zwo Zeilen / vnnd lange rauhe Stacheln wie die Gerſt / wirdt vn⸗ der den Speltz vnd Wensenfrüchten am aller langſambſten zeitig / wiewol ſie im Herbſtmonat mit der Speltz geſaͤet wird die muß auch gleich wie die Speltz auff der Muͤlen entbloͤſſet vnd geſcheelet werden. Dieſe Fruͤcht waͤchſt gern in rauhen Feldern vnd darff keins ſonderlichen getuͤngten Ackers / der⸗ wegen ſie die Bauwleuth auff die rauhen Felder / die lang zeit vngebauwen vnd gepflüger gelegen / zu ſaͤen pflegen. Von den Namen der Speltz. Dg Speis ift am Rheinſtrom viel gemeiner als der Weyxen / vñ iſt ein wares Geſchlecht deſſelben / wirtvon den Griechẽ auff jre Sprach Zus over zia genant. Sareinifch 2.2, Spelta, Seinen vnd Fat, wie Dionyuus Halicarnaſſæds vnd Aſclepiades, bey dem Galeno 9. ſecundum loca, bezeu⸗ gen / ſonſt wirdt es auch genannt / Ador, Adoreum, Semen Adoteum vnnd Far Adureum. Bey dem Serapioni lib. fimp.cap.123. wirdt Arabifch genannt Has vnnd von Aui- cenna, Hareoman ‚vd Herchaman. Sonſt werden auch bey den Arabifchen Authoren folgende Namen gelefen / Hals, Halca, Harcoman, Haremum ‚lelben end tulben. Italianiſch heilfer die Speltz Zea, Spelta, Biada, Pırra, Alga vnd Farra. Hi⸗ ſpaniſch / gpelta. Frantzoͤfiſch / lpeautre, lel Efpeaurreond Ejper- c tra. Bngerifcy/ tenkoly. Boͤhmiſch / Sſpaͤltha. Flehmiſch vnnd Brabandiſch / Speelte. Englifch / Speit Corne.) Hochteutſch / Speltz / Dinckel / Tinckel / Dinckelkorn vnnd Zweykorn. | I. Daserfte Sefchlecht aber wirdt von dem andern Ge, ſchlecht auch / wiewol jhme alle obgemeldte Namen eygent, lich gebuͤren / mitbefonderen Namen vnderfcheiven / vnnd wirdt von den Briechen/Zew Aıxoxz@ genannt/onnd Satei, niſch / Zea Dic.c.us, fonft gebüren jhm aller obgemelorer Sprachen Damen. [Zea Bicoccos vel waior, CB, Zea, Brun,Cord.ın Dioſ. Dodo. gal. polt.Lon. Zeeprimum genus,Fuch. Tur. Tıpha, Anguil. Spelta prima, Trago : Far primum. Cæſal. Atiſtis munstum pinxere, Matrhiolus, La- cuna & Caſtor Zeæ alterius nomine, & ıu hiſt. Lug. Zeæ maioris (eu dicocci nomine. ] II. Dasander Geſchlecht aber wirdt vonden Griechen/ ZEx aman,OND Zi@ aovör0an& Cateiniſch / Lea Monecoccus, Zeafımplex vnd Frumentum Monococcum. [Enatifch/ Saint Perers Sorne.] Teutſch / Einforn / Rimkorn /S. Peterskorn / das iſt Frumencaım diuPetti, vnnd Blicken. [Zea briza dicta vel Monococcos Getmanica, CB. Zea Mnelitheo Briza Galeni ‚Dodo. gal.Lugd. Zialimplex, Cord, in Diof.Zexalterumgenus Fuch, Tur. »Spelta 2. Trago: vulgo,, Cæſ. Monococcon & Frumentum barba- tum , Dodonzo. ] Bon der Natur / Krafft / Wirckung und Ey⸗ genſchafft der Speltz. Del oder Duͤuckel har sin mittel Art vnd Natur zwi⸗ ſchen dem Weytzen vnd der Gerſt / trucknet ſaͤnfftiglich / gibt beſſer Nahrung dann die Gerſt / vnnd fuͤtert geringe dann der Weytzen. Innerlicher gebrauch der Speltz vnd Speltzenmeels. BD, dem Speltzenmeel macht man herrliche gute Brey⸗ Allein nicht allein vor die gefunden / fondern auch vor die Krancke / die bereytet man mit Mandelmilch / mit Kühe oder anderer Milch / Fleiſch / Huͤner vñ Capaunenbruͤhen / wie es jede zeit die gelegenheit geben wil. Solche Breylein aber die Lungenſucht oder Schwindtſlicht / ſeindt auch ſaſt ir ſam in allen Bauchfluͤſſen. In der Lungenſucht ſol man ſolche Breylein mit Geyß/ milch zurichten, vnnd damit fie in dieſer ſchwachheit deſto -» dienlicher ſeyn mogen / ſol man die Geyß mit lauter Speltz fuͤtern vnd erhalten vnnd ſie ſonſt nichts anders eſſen la ſen. Spelsenmerlmit Buttern vnnd Waſſer zu einem Breyleft wol geſotten / iſt denen ſaſt dienlich die Blut außfpeyen/ taͤg⸗ lich genuͤtzet. Ne, Spelgenmeelmie Mandelmilch zu einem Breylein ge⸗ ſotten / iſt eine heylſame Speiß / denen fo mirdem driträgigen Feber beladen ſeindt. Spels in Waſſer geſorten vnd die Bruͤhe getruncken / o⸗ G der mit Geyſſen vnſchlit zerlaſſen / darnach wie ein Cliſtier zur ſich genommen / iſt dienlich wider die Bauchfluͤß / heylet die verſehrung der Daͤrm / oder verhuͤtet daß ſie nicht von der ſcharpffen Feuchten verſehret werden. Euſſerlicher gebrauch der Speltz vnd Speltzenmeels. Spetgentleyen in Eſſig geſorten / vertreibet die Wernher der Augen / wie ein Pflaſter vbergelegt. Speltzenmeel mit feine Kleyen oder vngebentelt mit Mertz ⸗ veieloͤle vnnd friſchem Buttern der nicht geſaltzen iſt / tem⸗ periert wie ein Pflaſter / iſt ein gute Arzeney wider die Ge, ſchwulſt der Leber von Hitz / auff ein Tuch geſtrichen vnnd v⸗ bergelegt. | Wider die Schlauchwafferfucht : Nimb xxx. Bingen Speltzenmeels /der Blumen von dem Afierffein xv. Vutz / Mumigri. Bng/ alles zu reynem Puluer geſtoſſen / tempe⸗ rier dieſe Stück mir Schweinenſchmaltz das ein Racht im Wein gelegen ſey / zu einem Pflaſter / ſtreich es auff ein be⸗ quem leinin Tuch oder auff einen Barchen / vnnd legs vber den ganzen Bauch / ſolches erfriſche widerumb je vber den dritten Tag. Wiltu Eyer vber Winter friſch behalten / ſo vergrab ſie wol in Spelgenfpreyer daß fie warm ligen. | Das fechfte Capittel. Von Speltzkern Alica, vnd andern Stuͤcken ſo von Speltz berey⸗ tet werden. 4“ DS nr —— a Er Kernoder Speltzenkern wirdt auß der meinen zweykoͤrnigen Speltzen heutiges Tags N noch bey uns wie bey den Alten bereytet / außge⸗ nommen daß fie nicht mit dem Gibs wie vor⸗ zeiten geſchehen iſt / gemacht wirdt. An etlichen Orten da der Weyten vberfluͤſſig waͤchſt vnnd mangel an der Speltz iſt / wirdt auch der Kern auß Weysen gleichfalls wie auß der Speltz zu dem täglichen gebrauch der Kuchen bereytet. Theophraftus der fchreiberdaß man auch auß wilder Ger, ſten guten Kern machet. Aber gemeiniglich wirdt durch dag wort Alıca allwegen der Kern fo auß der Speltz gemacht / vertanden / wie auch Diotcondes, lıb. 2. cap. 84 bezeuget / K daß zu ſeiner zeit der Kern auß der Spels gemacht worden feye/wie dann auch derwegen die Speltz noch auff den heuti⸗ gen Tag von den Meylaͤndern auff jhr gemeine Sprach / Alga das iſt A lica, genennet wirdt / dieweil man den Kern Alicam,daranßbereyterhat. Don den Namen deß Kerns, Siſt der Kern bey den Alten nicht auff einerley weiß ges macht worden / derwegen er auch mit beſondern - gg ij vnder⸗ 631 ram k M) — —— 7 at — R — — — —— — = — — Er * — —— en — — ee er BR RE — EEE Ne nr a ET a en “SR } 1 u g 5 Y ? 35 Bien mai A I ‚2-1 MR ua £ 1 9 J —9— m! ‚ (0 A a 2 a J —44 J J * —4 ı5 4 nl 1 ! j bar N f — en j un a8 || | | 14 ER ' Hi 14 un —4 ar ı m [i 20° 37 ie Ih Ina = | Nie P ‚4 aM 11 al A || 1 ———— u J J Hl 4 I u \ Im 3 } Kin 5 | I h a a — —— 1: J 4 li k li wi mi IK | JE | 7 1 ] N 3 l 14 N "u H N in J 14 El ED ) j X Imere — —„ — 5 Hl Bee \ 4 1146 —9 | N", | —00 — ut fir DB ur ı 1 ze Bl a, ı | ! ar # HE ‚7 me v #8 At wien bl au ad h —3 41 un IE tal 11 H ‘N i a j DIE Kl H hl wi Bein! IM SER 9 —4 Ef 1 W fi J ea | TE I 6 ’ ! 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Jacobi Theodori Tabernemontant! vnderſchiedtlichen Namen genennet / wiewol fiedenfelpigen FE cken dienlich/gebiereraber ſchleymige Feuchten / vnnd mach alle gemeinglich auß der Spels bereytet haben / jrren derwe⸗ gen die jenigen nicht wenig / die ſolchs vor ein ſonderlich Ge⸗ Schlecht deß Korns oder Fruchtgewaͤchß halten / ſintemal es ein gemachtes Korn iſt / ſo fuͤrnemlich auß der Speltz ge⸗ macht worden iſt. Alle Lateiniſche Scribenten die den Gale- "num vnd andere Griechiſche Authores in dassatein verdol—⸗ metſcht haben/ dis haben die Griechiſchen Woͤrter / ars vnd Kor © , welches zwey vnderſchiedtliche ding ſeindt / Hali- cam oder Alicam inferpreriert/daß aber ArEUnnd xarAp©* nichtein ding fey /iftaufß Paulo Aegineta lib. 1,c. 78. leicht, lich zu beweifen vnd darzu thun / welcher dieſe ding außdruͤck⸗ lich vnderſcheidet / vnd einem jeden ſein beſondere Wirckung vnd Eygenſchafften zuſchreibt / vnd auch an etlichen Orten je eines vor das ander ſubſtituirt / als in dem 19. 39. vnd 62. B Capitel deß dritten Buchs zuſehen vnd der vnderſcheidt ab» zunemmen iſt. Der vnderſcheidt aber dieſer ſtehet allein inn der bereytung dieſer beyden. Dann der Kern ſo auß der Speltz bereyter wirdt / iſt das recht Halica, welches wie Pli- nius lib. 22. ſchreibet / daß es ein Roͤmiſch Werck ſeye / wel⸗ ches zu den zeiten Pompeij Magnı noch nicht im gebrauch geweſen / dieſer Kern wirdt von Paulo Argınera Griechiſch vnd eygentlich AASEgenennet / welches nicht mit Gibs vnnd Sandt / wie der Kern Chondrus genannt / ſondern mit Kreyden gereynigt/prepariert und weiß gemacht worden ift. Solchen onderfcheid aber haben ohne zweiffel / dieweil er nur ander bereytung gelegen iſt / die gemeldte Lateiniſche Doll⸗ metſcher nicht geachtet vnd den gering geſchaͤtzt / daher auch ſolcher Irrthumb / wiewol er vnſchaͤdtlich auff vnſere Medi- cos geraͤhten / die noch heutiges Tages darbey bleiben / ſinte⸗ C mal man zu vnſer zeit von der Præparation der Alten nichts " J D E weiß / vnd der Kern oder Alica viel anders von Speltz vnnd Weyßzen bereytet wirdt / dann vor zeiten. Das ander Ge⸗ ſchlecht deß Kerns die mit dem Gibs vnnd Sandt bereytet worden / die iſt eygentlich von den Griechen x⸗AeGO.. vnnd von Aetio Xbrp@ dr, genennt worden / vnnd iſt die bes reytung von allen Griechiſchen Authoren nicht beſchrieben worden / außgenommen von dem Keyſer Conitantino, der ſie lib, z. c. 7. lehret zu bereyten / vnd fie vielleicht etwann auß einem Lateiniſchen Author abgeſchrieben hat / welche Præ⸗ paration wir vor fchädrlich halten / ſintemal ſie mit dem Gibs bereytet wird / wer aber luſt hat mag dieſelbig an gemeldtẽ ort ſuchen vnnd bereyten / wir woͤllen vns mit vnſerm Kern wie der heutiges Tages vor die Kuͤchen zur taͤglichen Speiß vnd Nahrung bereytet wirdt / genügen laſſen / ſintemal man die, ſelbig viel nüglicher gebrauchen Fan dann einige Sordt der alten Kern. Bon vnſern Aersten wirdt er genannt Alica, Halica, Chondrus, vnnd von den Practicanten/ Granum, Chandarufum vnd Candarulium, Die gefotrene ſchleym⸗ echtige Bruͤh dauon / wirdt von den Griechen Xorag@- mAv- 736, genannt / vnd von den Practicanten / Ptiſana Halicacea oder Zeacea, Die Bruͤh aber ſo von dem Weytz enkern geſot⸗ ten vnnd bereytet wirdt / heiſt bey den Grie chen NHaocirnoder TInasaynwueoin.Sateinifch/Prifana Triticea, Teutſch / Wey⸗ zenmuͤßleim / wie das ander fo vom Speltzkern bereytet wird/ Spelsmiißlein.Der Kern wirdt von Serap.lıb,Gmp.c.75. Chandaros,c.3 23. Ariæi, vñ c. 447. Handaın, Arabiſch genañt. Flehmiſch vnd Brabaͤndiſ ch / Gort Hochteutſch / Kern / vnd Speltzenkern zum vnderſcheid deß andern ſo auß dem Wey⸗ sen bereytet wirdt / den nennet man Weytzenkern / vnd Latei⸗ niſch / Halicam oder Alicam Tuuuiceam, | Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Ey⸗ genſ chafft deß Kerns. Er Kern wie Galenus, Paulus Aegineta vnd die erfah⸗ = ng ſelbſt bezeugt / nehret kraͤfftiglich und ſtopffet den Stulgang mehr dann der Reiß / vnnd iſt dem Magen auch bequemer / ſonderlich aber die Bruͤh dauon wann die zu ei⸗ nom Muͤßlein geſotten wirdt / die iſ Gefunden vnnd Kran⸗ K gern den Stein in Nieren vnd Blaſen wachfen, Der Kern Aberin der Subffang mie der Brühensu einem Muß gefor, ten iſt ſchwerlich vnnd hart zu verdauwen / dienet Allein vor grobe arbeytſame Leuth vnd Holßtzfloͤtzer. Innerlicher Gebrauch deß Kerns. Er Kern wirdt heutiges Tages von Koͤchen vnnd Hauß muͤttern ſehr in der Küchen gebraucht / ſintemal er fräfftiglich Speiſet / vnnd eine gute Koſt vor arbeytſame Luth / die im Feldt / Weinbergen vnnd Waͤlden arbeyten / dann er ſettiget baldt vnd heit wol wider / ſonderlich aber war; er mit Waſſer gekocht wirdt / Doch nehret er beſſer ſo man den mir Milch kocht / iſt ein gute Speiß denjenigen ſo mit dem Hundts hunger beladen ſeindt / vnd die Fraſſen die mannit erſettigen kan. Bor die Febricitanten vnnd in hitzigen Schwachheiten / iſts an Speiß vnnd Artzeney ſo man den Kern mit friſchem Waſſer wol ſeudet biß daß er eine dicke ſchleymige Bruͤhe sberfompt / darnach ſeihet man die Bruͤh von den Kernen ab/dag ſtaͤrcket vnd nehret die Krancken f ehr wol. So man aber haben wil daß dieſe Bruͤhlein mehr kuͤlen / ſol man im fieden die Milch von den vier Falten Samen / vnd ein wenig weiſſen Magſamen zugieſſen. Etliche ſo ſie die Krancken ſo von langwiriger Kranckheit in verzehrung wider zu recht bringen vñ ſie beſſer nehren woͤllen / bereyten ſolche Bruͤhlein oder Muͤßlein / mir guter Ochſen oder Hamelfleiſchbruͤhen / oder aber mit Huͤner vnnd Capaunenbruͤhen / vnnd ſcheiden darnach die Kernen dauon / vnnd geben die Bruͤhen den Krancken / vnd thun ſehr wol vnnd recht daran / dann es wol ſtaͤrckt und den Leib kraͤfftiglich nehret. Speltzen oder Weytzenkern mir Milch zu einem Brey ge⸗ ſotten vnnd durchgeſtrichen / iſt eine herrliche vnnd kraͤfftige Speiß vor die Seugammen denen die Milch verſeihen wil/ daun es macht jhnen viel Milch / vnnd macht dieſelbige auch fallen / daß ſie wol ſeugen moͤgen. Die Bruͤhe da Speltzkern in geſotten iſt / wirdtfaftnüg, lich gebraucht wider die rote Ruhr / die mit groſſem Schmer⸗ zen im Leib kompt / dieſelbig wie cin Cliffier su ſich genom men. Eaſſerlicher gebrauch deß Kerns. Peltzenkern geſtoſſen vnnd mir Eſſig zu einem Breys⸗ I der Pflaſter geſotten / vertreibt die Fiſtel vnd Geſchwer der Augen / auff ein Tuch geſtrichen vnd daruͤber gelegt. Ge⸗ meldte Artzeney heylet auch die rauhen vnebnen Naͤgel an den Fingern / deßgleichen auch die Raͤude vnd den Grindt / gleichfals vbergelegt. Bon Grieß oder Grießmeel. As Grießmeel haben vorzeiten Griechenlandt vnnd italia eine lange seit an ſtatt deß Brodts gebraucht vnd Brey darauß bereytet / dann auch die Roͤmer viel Jahrlang nur Brey vnd kein Brodt geſſen haben / wie Plinius lib. 18, | cap. 8.folches beenger/ vnd fpricht / daß es hernach zum ge brauch der Arheney veraͤndert worden ſeye. Grieß aberiſt groͤber dann ander Meel / vnnd wirdt wie Dioſcotides be⸗ ſchreibet lib. 2. cap.7 8. auß Weytzen vnnd Speltz gemacht / darauß dann Gemuͤß vnd Breylein bereytet werden / welche vberfluͤſſig nehren / aber ſchwerlich im Magen verdaͤuwet werden. Das Grießmeel auß Speltz gemacht die vorhin gedoͤrrt worden iſt / ſtopfft den Stulgang hefftiger. Vor⸗ zeiten hat man den Grieß auch erſtlich auß Gerſten ge⸗ macht / iſt aber der ſo auß Speltz oder Weytzen bereytet/ nüslicher befunden worden. Heutiges Tages wirdt folches Meel beyde von Spels vnnd Weyzen hin nd wider inn Sber vnnd Rlderteutſchlandt gemacht fuͤrnem Ü tr ſot. dor ind mal me en art den IE Nie ten / hem uͤhe ten tan tin enig dan) echt ein hen / It den wol Ya ſtige will auch nuͤt⸗ mie rom du) wer Ge⸗ el an indt/ td tvnd lang 18, n ge⸗ er iſt she acht! elche wet rhin Fot⸗ nge⸗ ytet/ hirdt hin cht ent —r — — — A faͤrnemlich aber am Rheinſt dieſelbige in groſſer menge waͤchſet / im Weſterreich aber vnd anderen mehr Orten da der Weytzen vberfluͤſſig waͤchſt / deß⸗ gleichen auch in Niderteutſchlandt / wirdts allein außden Weyxen gemacht / darauf bereytet man gute Brey / etwann mit Waſſer / etwann auch mie Milch / vnnd bißweilen auch mit Fleiſch oder andern kraͤfftigen Bruͤhen / die nehren ſehr wol vnd ſeindt ein herrliche / kraͤfftige Speiß vor arbeyrfame Leuth / die wol wider halten vnd kraͤfftig fuͤtern. Dieſes Meel aber wirdt von den alten Griechen / xeleror, genannt / vnnd ſcheinet daß es anfenglich ſeinen Namen von der Gerſten die da Griechiſch keida Heift/ befommenhabe. Bon den Nachkommen aber /odervon den newen Griechen ift esnit Keiavov , ſondern TloArös vnnd TIeArdexov genannt worden, Lateiniſch / Crimnum, Pultarium, Puls , Pulticula vnd Fa- Brina croſſior. Teutſch / Grieß vnd Grießmeel / ſintemal es eine geſtalt wie ein Sandt hat. Bon Kinder Breylein. Bs dem reyn gemalenen / wol gebeutelten Speltzenmerl machten die Alten ein Muͤßlein einem duͤnnen Breylein aͤhnlich / welches von den Griechen A’Sugs, A’Sun vñ A’nex genannt warde / welches wie Phnius lib. 22. cap. vltimo be⸗ zeuget / ein Egyptiſch wort iſt / ſeye aber doch gleichwol von den Griechen angenom̃en worden / daher es auch noch heu⸗ tiges Tages von den Lateiniſchen auch Athara oder Athera genennet wirdt / Dieſes haben die Alten nicht allein die jun⸗ gen Kinder damit zu Speiſen gebraucht / ſondern auch zu den Pflaſtern. Solche vnnd dergleichen Breylein werden heutiges Tags nit allein bey vns auß dem gebeutelten Spel⸗ tzenmeel / ſondern auch auß dem Weytzen meel bereytet / zur Speiß und Nahrung der jungen Kinder. Aetius ſaget daß man fie auch auß dem Krafftmeel machet / vnd Phoiu auß dem Meel deß Amelkorns. lulias Pollux nennet den Brey von Hirſchenmeel gemacht auch Atheram. Die armen Leuth in Teutſchlandt machen auch dieſe Breylein auß No; cken vnnd Heydenkornmeel mir Waſſer / Bier oder Milch / wie es ein jedes feiner gelegenheit nach haben kan. Dergle⸗ chen Breylein werden baldt verdaͤuwet/nehren ziemlich vnd baldt/derwegen ſie ein gute Speiß vor die junden Kinder vñ alte betagte Leuth ſeindt / die auß mangel der Zaͤhn das Brot vnd andere Koſt nicht wol kaͤuwen koͤnnen. Das Siebende Cap. Von dem Speltzenbrodt. Vß dem wol gebeutelten Speltzenmeel Nmachet man ein herrlich ſchoͤn Weißbrodt oder Semelweck am Rheinſtrom / wie man ſolches J * * >) > fonft an anderen Orten auf dem Weyrenfemel tzenbrodts vor allem andern Brot / ſo auß andern Fruͤchten gebacken wirdt den preiß hat / wie es dann auch ſehr kuͤnſtlich vnd wol bereytet vnd gebacken wirdt / iſt aber etwas luͤcker vi milter dann das Weyzzenbrodt / iſt lieblich vnnd anmuͤtig zu eſſen wann es noch friſch iſt / ſo es aber vber zween Tag alt wirdt / ſo wirdt es zaͤhe vnd vngeſchmack / vñ iſt auch ſchwer⸗ licher zu daͤwen. Von den Namen deß Speltzen⸗ brodts. | | S% Spelsenbrodt fonderlich das auß dem Semel⸗ meel der wol gebeutelten Spelgen gebacken wirdt / har einen gemeinen Namen bey den Öriechen mie dẽ Weytzen⸗ brodt daß auf dem Semelmeel def gemalenen Weytzens bereytet wirdt / vnnd wirdt ZepuNerims 410, genennt / La⸗ scinifch/Semidalires panis, Teutſch / Speltzenſemelen vnnd Das Erſt Buch / Bon Kreutern rom auß der Speltz da dank F Simelweck. Das gemein Speltzenbrodt heiſt Lateiniſch / zu backen pflegt / welches auſſerhalb deß Wey⸗ 633 Speltaceus oder Zeaceus panis. Teutſch / Speltzenbrot. Dies ſes Brodt wirdt durch die Becker an vielen Drren die dent gewinn nachtrachten durch die Kunſt zugericht daß es groß vnd ſcheinbar wirdt / thut ſich auff vnnd wirdt luckechtig wie ein Schwamm / das wirdt von den Griechen Eroyyasın &g7©: genannt. Sareinifch/PaaisSpongiolus. Italianiſch⸗ Pane Bofferto, vnnd Pane Spongofo. Hifpanifi ch / Pan Sponioſo. Frantzoͤſiſch/ Pain Bouffe. Engliſch / Breadde Lyke a Spoun⸗ ge. Flehmiſch vnnd Brabaͤndiſch / Pofbroot oder Hofbroot / vnd Hochteutſch / ſcwammechtig Brodt. Von der Natur! Rrafft) / Wa ckung / vnd Ey · genſchafft dep Speltzenbrodts. ai Speltzenbrodt nehret weniger. als das Weytzen⸗ RNbrodt / vnd iſt am anmuͤtigſten zu eſſen / vnnd auch vers dauwlicher wann es eines Tages altiſt / ſo es aber aͤlter / wird es vndaͤuwlich vnnd gibt ſehr geringe Nahrung. Das ſchwammechtig Speltzenbrodt iſt vngeſundt / machet viel Windt im Leib vnnd bfäher den Bauch auff / wirdt dazu ſchwerlich abgedaͤuwet Jnunnerlicher Gebrauch deß Spel⸗ tzenbrodts. — der Broſſam deß Speltzenbrodts machet man al⸗ Rlerhandt gute Breylein vnnd Muͤßlein wie auß den Weytzenbrodt mir Milch / Mandelmilch / Huͤner od Fleiſch⸗ bruͤhen / oder mit Wein / Bier vnd Zucker / allerdings wie wir oben von em Weyzenbrodt meldung gethan haben / die neh⸗ ren alle wol vnd kraͤfftiglich / werden beyde vor geſunde vnnd krancke Menſchen nuͤtlich zugericht. Ein Brey von geroͤſchtem Speltzenbrodt mit Milch oder Huͤnerbruͤhen zugericht/ iſt ein edle Arzeney vnd Speiß vor die Bauchfluͤß vnd Durchlaͤuff / vnd ſonderlich aber vor den Leberfluß. | Euſſerlicher Gebrauch deß Spel⸗ zzʒenbrodts. N: Broſſam von Speltzenbrodt mit Milch die friſch gemolcken iſt / vnnd mit Roſenoͤlen zu einem Pflaſtet geſotten / zertheilet die Knollen von erſtockter Milch inn ver Weiberbruͤſten / auff ein Tuch geſtrichen vnnd warm vber⸗ 1 gelegt. Wider das fchmergliche Stirenftechen vnnd Geſchwer⸗ Pleuritis genannt: Nimb ein Spelsen neuw gebaufen, brodt / ſchneide dag mitten von einander / vnnd falbe beyde theil innwendig mit dem allerbeften Theriack / mache fie warm vber einer Glut / vnnd leg ein theil alfo warm vber das ſchmertzhafftig Dre / vnnd das ander theil auff den Ruͤcken ſtracks dagegen hervber / die bindt darnach wol mit einer bes quemen Binden / damit ſie nicht abfallen / laſſe fie alſo zwoͤlff Stunden ligen / vnnd thue das ſo lang biß daß Geſchwer breche / wann es nun auffgangen iſt / ſo thue das Brodt hin⸗ weg / vnd gebrauch Artzeneyen die da weydtlich machen auß⸗ werffen vnd die Bruſt vnd Lungen rehnigen. | Wider das erbrechen und vndaͤuwen: Roͤſchte sin Spel⸗ senbrodt auff Kolen biß daß es braun wirdt/ wenche es in K Eſſig / thue darzu zwey loth gepuͤluerten Maſt mehr oder weniger / nach demdeß Brodts viel oder wenigiſt / vnd Na⸗ rden vnd Maſtixoͤlen fo viel genug iſt / ſeude dieſe mit einan⸗ der zu einem Pflaſter / ſtreiche daruon auff ein Tuch vnnd legs vber das Hertzgruͤblein vnnd den Magen warm / das wirdt das erbrechen baldt legen. Das ⸗⸗⸗ — a — — 634 D. Jacobi Theodori Tabernmontant / Ft» Barly. Flehmiſch / Terwen ſpeelte / vnd naeckte Bere, Das achte Capittel Bon Weytzenſpeltz ödernade ter Gef. | —* Weynenſpelt. Zeopyrum. IN 9 Tu — — — D VIREN m > HL 2 — ne), 2 se Fe Weygzenſpeltz ifimit ihrem Gewaͤchß 28 allerding der Spels faſt aͤhnlich / aber die Ker⸗ nen oder der Samen ift nicht infeinen Huͤlß⸗ SF [cin ſo wol verſchloſſen als die Speltz / wirdt der, wegen auß gedroſchen in ven Scheuwren wie der Weysen/ vnd hat ein braunen geelen Samen faſt wie die Weytzenkoͤr⸗ ner. Dieſes Weytzen Geſchlecht iſt imn Waßgauw vnnd Weſterich gang gebräuchlich /beydesum Brodtbacken und auch zum gebrauchin der Küchen / den bereyret man aud) wie den Weysenfern / mache Suppen vnd Brey darauf. Am Rheinftrom iſt diefe Frucht frembd vnnd ſchier vnbe⸗ kannt. Von den Namen der Weytzen⸗ | ſpeltz. 5 Ensenfpelsiftein halb Weytzen vnd ein halb Speltzen⸗ korn / daher es auch ſeinen Namen entpfangen hat / es E wirdt von Galeno Griechiſch Zesrvesr oder Zeisarvegv , ge⸗ nannt, Sareinifch / Zeopyrum; vnnd von den Kreutlern Ttiticoſpelthum vnd Hordeum nudum, [Zeopyton ſeu Triticoſpeltum, CB, Zeopyron & Gymnocrithon, Ga- leno :Hordeigenusglabrum appellatum 3 Plinio - Spelt& 3. fpecies, Trago (cui & Far vernaculum rutilum, Co- lumellz) Zeopyron, Dodo, gal.& poſt. Ad.Lob, Horde- um luxattichum, Cord. in Diof.glabrum, Cordo: nudum, Gef, Cxf. gymnoetitlion, Ang, Camer.] Italianiſch/ Zeopyro vnd Orzonndo. Engliſch / Wheate Barly vnnd na Hochteutſch / Weytzenſpeltz Spelsweygen/ Nadfera vnnd Kern / ſintemal an etlichen Orten Kern —* = macht wirdt. | 8 | Von der Natur / Krafft / Wirkung / vnd Ey⸗ genſchafft deß ven: 4 | IE Wensenfpels/hareine vermiſchte Natur vnd Ey genfchafft der Spels vnnd deß Weytzens / alswarın W eytzen vnd Speltz durch einander vermiſcht were / wie fol, ches auch Galenus; libr: de alimentorum facultatibus be zeuget. Jnnerlicher gebrauch deß Speltz⸗ | | weytzens. * Er Speltzweytzen muß an etlichen Orten die Gerſtin Kuͤchen vertretten / den kocht man wie die Gerſt vnd Kern / mie Mitch oder Fleiſchbruͤhen / auch etliche mit lauter Waſſer / vnd iſt eine Kraͤfftige und gute Speiß vor arbeyiſu me Leuth / denn fie widerhelt wol vnnd nehret auch denseih treffenlich wol. | Auß dem Meeldiefer Frucht werden auch herrliche vnd gute kraͤfftige Breylein vnnd Muͤßlein gemacht / beyde vor geſunde vnd krancke Leuth / allerdings wie wir hiebevor von dem Weytzen vnd Speltzenmeel vnderricht gegeben haben, Das Brodt das auß dieſer Frucht gebacken wirdt / ſtaͤr⸗ cket und nehret beſſer dannn das Speltzenbrodt. Sonſt mag man auß dem Meel vnnd Brodt allerhandt gute Artzeneyen bereyten / innerlich in Leib zugebrauchen / wie H hiebevor von dem Weytzen vnd Speltzenmeel vnnd Brodt angezeigt worden iſt. Euſſerlicher gebrauch deß Speltz⸗ weytzens. Vß dem Meel vnnd Brodt deß Spelswenseng / kan man gute Pflaſter vnd andere tuͤgliche Artzeneyen zu den euſſerlichen Gebrechen dep Leibes bereyten laſſen / allerdings wie wir von den Weytzenmeel vnd Brodt gelehrt haben. Das Neundte Cap. Von dem Amelkorn. 5As Amelkorn iſt ein Geſchlecht der Spelz/ Rwiewol es ſo viel Halmen / Bletter vnd dag gan⸗ Rsc Gewaͤchß anlanget ſampt der Frucht oder SEES Kernen ſo iſt es dem Wengen ähntich / aufge nommen dasfeine Acher rauhe Haar haben vnnd etlichet maſſen der Gerſten ähnlich vnnd gleich feinde/ die feindtinn zwo Zeilen mit den Granen gerbeilt wie die Speltz oder Som mergerſt / die Granen aber ſeyn in ihren Huͤlßlein ver ſchloſſen / vnd muͤſſen auch alſo wie die Speltz auf der Muͤ⸗ fein geſcheelet werden. Diefes Korn wirdt im Fruͤhling ge⸗ ſaͤet / vnd kompt in dreyen Monaten zu feiner zeitlgungbie andere Sommerfruͤcht. | K Von den Namen deß Amel korns. F S wöllen erliche ein Sommerweytzen auß den Kat Far £sen machen / über ſintemal es feine Frucht oder oO" nen in Hülfenverfchloffen har wie die Spels / anne It r gemeinſchafft hat mit der Speltz dann mit dem Weyyzen / fol es billiger der Speltz zugceignet werden. Es ſcheinet die ſes Gewaͤchß das Far Halicaſtrum Columellz zu ſeyn / wel⸗ ches im Fruͤhling geſaͤet wirdt / vnd derwegen auch F — Fr fin vnd uuter ytſa, fh und dor rvon ben, ſtaͤt— Jade n / wie Brodt Fan zu den dings 2 A Spelkl 16 gan⸗ It oder aufat tlichet idtinn tz odel in och le ig aM .% ik Inn, | Frumentum Amyleum, meftre genennt wirdt. Diefes Korn wirdt von Diofcoride vnd andn Griechẽ auff jre Sprach O’Aver genant.Sareinifch von Plinio Olyra vnd Arinca, von den Kreutlern / Frumen- tum Amyleum, Triticum Amyleum, Zea vnnd Spelta A- mylea, vnd von Hieronymo Trago,Farcandidum. [Zea amylea, an Olyra CB. Tritici 2.genus, Trag. Fuch, Lon. Olyra, Dodo. gal. Lugd, Amyleum framentum, Dodo- nzo.] Flehmiſch vnd Brabaͤndiſch / Amelkoren / vnd Hody teutſch / Amelkorn. Engliſch / Starche Corne.)] Von der Natur / Krafft / Wirckung / vnd Ey⸗ genſchafft deß Amelkorns. — gibt geringere Nahrung dann die Speltz / wel⸗ ches auch von dem Brodt zu verſtehn iſt / wiewol ein ſchoͤn vnd huͤſch Weißbrodt darauß gebacken wirdt. Man machet auch ſchoͤn Grießmeel darauß / deßgleichen auch Amelmeel oder Steiffmeel / daher es dann auch den Namen Amelkorn von den Teutſchen bekommen hat. Innerlicher Gebrauch deß Amel⸗ t orns. I BE dem Amelkorn / ſeinem Meel vnd Brodt/magman ) wie anf dem Mensen gute Brey vnd Gemuͤß bereyten / wie dann ſolches im Weſterreich gemein iſt. Das Zehende Cap. Bon dem Amellkern. a: r Amelkern Tragus genannt / iſt dem Kern) welchen man Alicam nennet / aͤhnlich / vnnd iſt cin Kern der durch die Kunſt bereytet wirdt Irren Das Erſt Buch / Von Kreutern A Amelkorn. F EREEEEERBEBERENTERBEREBS Rn —— & Amelfern, | & Tragus Cerealis. 8 * ERPREREEZSEIESBEITEREEN derwegen die nicht wenig / die es vor cin befonder Kornge⸗ waͤchß halten vnnd wirde aber folches wie Galenus lib.an- ment, bezeuget / auß dem beften Amelkorn bereyter: Aber in den Commentar;jslib, I,de ratione v:dtasinacutis fchreis bet er/ daß folcher Kern auß Spelgen gemacht werde. Cal- has Dionyliusbereyter diefen Kern auf dem Alerandrint sg [hen Wengen. Plınius fagelıb.18. daß er auf Weygen als I lein in Campania vnd Egypten gemacht werde. Er werde aber nu auß Ameltorn / Weytzen oder Spelg gemacht / ſoiſt kein anderer vnderſcheidt vnder dem andern Kern vnd den Ameltern / dann allein in der bereytung / daß nemlich der Kern Chondiuspnd Halicamit Gibs / Sandeunnd Krey⸗ den bereytet werden / vnd der Amelfern allein in Waller ge⸗ beytzet vnnd folgendts geſcheelet wirdt wie dann Calus Dionyuuslib. 3. agrıc. ſolchen zu ſcheelen lehret / nemlich / man nimbt Alexandriniſchen Weyztzen / der wirdt in Waſſer geweychet vnnd geſcheelet / in der heiſſen Sonnen gedoͤrrt / darnach wirdt er wider in Waſſer geweychet / vnd daß ſo offt vnd viel / biß alle Haͤutlein vnd Zaͤſelein daruon fallen / dar⸗ nach wirdt er zum gebrauch behalten. Auff dieſe weiß ſol der Kern auch auß dem Amelkorn bereytet werden / welcher n eygentlich Tragus genennet wirdt. Von den Namen deh Amelkerns Tragı. Er Ameltern wirdt Griechifchvon Diclkoride, Ga⸗ eno vnnd andern Öricchifchen Aertzten / Teay@-gc nannt / vnd von dem Hippoerate 2. de Diæt. Teiyis, Latei⸗ niſch / Tragus, Tragus cerealis end Tragus fumentaceus, vnd von Hippocrate Liygis. Teutſch/ Amelkern / das iſt / Halica.O:yrina, Ä Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Ey⸗ | genſchafft deß Amelferns. Meltern nehret viel weniger dann die Spels / ſpricht Dioſcotides, yon wegen der Spreyer deren es viel hat / derhalben wirdt es auch ſchwerlich im Magen verdaͤuwet / vnd hat aber ein Wirckung damit es den Bauch erweychet. So aber diefer Kern wol von den Hilfen / Spreyern vnnd Haͤutlein gereyniger wirdt / gibt er ziemliche Nahrung vnnd wirdt auch deſto leichter verdaͤuwet. Innerlicher gebrauch deß Amelkerns | S Amelkern obgemeldter maſſen bereytet / wirdt mit Milch / oder guter Fleiſchbruͤhen bereytet/ darauß machet man gute Gemuͤß end Brey / Die ſuͤtern beſſer vnnd geben ſehr gute Nahrung alſo zugericht: Wann man fie a ber allein mir Waſſer kochet / nehren fie viel weniger, zu den Zeiten Galenımwicer ſelbſt lib. de alıment, bezen⸗ get / hat man den Amelkern erſtlich in Waſſer gefi otten /dars nach im ſieden geſottenen Moſt oder ſuͤſſen Wein oð Wein⸗ K meth zu gegoſſen / vnnd Zuͤrbelnuͤßlein zunor in Waſſer ge⸗ weycht biß fie anffgeqnollen/darüber geſtraͤuwet. Das Eilffte Capittel. Von dem Amelmeeloder Steiffmeel. — Jeweil Das Amelmeel heutiges Tages Ran vielen Orten auß den Amelkorn gemacht wirdt / 635 — — — = —— * * / 2 h % ” i u ee 3 6 Pr is 2 a — — — * a ee Pe * & it — — — — nn dan en — == — — = — — — — u —— — TE En — — — — — — — — — — — = — = — * — — — — —— — ——— m * — nie * — —— — — —— — — * — na —— — ee — — ——— EEE EEE EN ——— — * —— — — g — — — — — —— ——— — — ne Te E a“ — * — — = —— — — * = = ? — * = Br ” - — — — — — — —“ — — — — — = = un = —— POS = Sen —— — — — — — — nt — J .- — — — — ————— = — — — a * — — * 636 nen hat / haben wir nicht onderlaſſen woͤllen / daſſelbige hie in ii diefem Sapirel nachdem Amelkorn vnd was ferner darauß bereytet wirdt auch zubeſchreiben vnnd wirdt aber ſol ches auff nachfolgende weiß; bereytet. Nimb Amelkorn das ſau⸗ IE IR ber gewaͤſchen vnd gerehnigetſeye / nach dem du viel oder we⸗ nig deß Amelmeels ma hen wilt / thue das in ein friſch Falt | il | J Brunnenwaſſer / laß darinn ligen / vnnd ruͤhre es durch den —00 9 —9 Ma Hl Ar | nes Buchſtabens / Amydum oder Awidum. Simpliciſten wirdt eg genennet/Farina Amyla vnnd Amy⸗ Tagofft durch einander / vnnd geuß taͤglich das Waſſer abe onndwiderumd frifch Waſſer daruͤber Wann der fanftee if Tag herumb / fol man das Waſſer gar reyn abfeihen / alfo: ; daß man das Amelkorn nicht vnder einander ruͤhre vnd die Kleyen mitgehe/ aber das allerletzſte Waſſer fo herab gehet / ſoltu in ein ſauber Gef chirr thun / das Amelkorn ſoltu festen vnd durch ein Tuch ſtreichen wie ein Pfeffer / vnnd jeglichs 3 Waſſers ein wenig darmit vermiſchen/ daß das Marek deſto J einem bequemen Geſchirr drucken laſſen werden / vnd ſtaͤtig Ill N I Ih ‚Haß direchgehn möge ſoſches ſolin in der heiſſen Sonnen in di I dag geſetzt Waſſer dauon abſchuͤtten / fo bekommeſtu ſchoͤn Kkrafftmeel. J Das allerbeſte Amelmeel wie Diofeorides bezeuget / wird | in Candien vnnd Faypren auf dem Sommerweytzen ge⸗ macht / vnd gefchicht folches woie folger: Man nimbe wolge⸗ reynigten geſaͤuberten Sommerweysen / befeuchtiget den⸗ ſelbigen mit Waſſer / vnd geuft allen Tag v. mal friſch Map fer daruͤber / vnd wann eg feyn Fan auchdegNacdıs: Wan’ der Wesen nu alfo weych worden ift/ jo genft man day“ Waller ſittiglich ohn beſondere bewegung abe / damit nichts nislichs damit abflieſſe. Darnach wenn der Weyyen aller weych worden iſt / ſo ſchoͤpffet man das Waſſer ab vnnd tritt C ihnen mie Füffen / wann das gefchehen ſo geuſt man wider; omb Waffer darliber / tritt den widerumb wie zuuor / vnnd ruͤhret es wol durch einander. Zum letzten ſo nimpt man die Kleyen die oben her ſchwimmen mit einem Sieb herauß / vnd das vbrig ſo durch das Sib getrieben vnd geſiegen iſt / le⸗ get man von ſtundan auff neuwgebackene Ziegelſtein in den heiſſen Sonnenſchein zu trucknen / dann ſo es eine kleine zeit feucht bleibet / ſo wirdt es ſauwer .· | | Es wird auch Nafftmeel auß der Speltzen gemacht / wie folget : Man laͤſſet die Speltz zween oder drey Tag lang wey⸗ chen / waͤſchet vnd arbeytet fie mit den Haͤnden / wie man thut im Brotmachen / darnach ſetzet man ſie wie oben gemeldt in den heiſſen Sonnenſchein / vnd laͤſſet ſie trucken werden / A⸗ ber folches Krafftmeel iſt vntůchtig inn dev Arzeney zu ge · brauchen / aber zu andern dingen iſt es tauglich · Es machen p auch etliche das, Amelmeel auß Gerſten / aber dag ſo auß dem Ameltorn vnd Wengen gemacht wir dt iſt das beſte Aetius | iR gehrauchet das Amelmeel von der Gerſten in die lugen Ar⸗ sengy/Arhanaltam,lib.7.c.104, Gaienus gebraucht an ſtatt deh Amelmeels die Blum von dem ſchoͤnen Weytzenmeel / J lib. . locı _ WVon den⸗ Namen deß Amelmeels. Be Amelmeel wirde von den Griechifchen Aertzten auff jhre Spracdy/aiuuaw, vnd von dem Ariftophane; Zi x@, genannt. Lateiniſ ch / Amyluch vnud Amylus, der⸗ halben daß es ohne die Muͤlen gemacht wirde. Die Apote⸗ cker vnd gemeine Aertzt die nennen es mit verwechſſelung ei⸗ Mon den TEL I) lea Farına. Arabifch wirdt es von Auicenna vnnd Andrea | £ Bellunenfe genannt/Nefafleg:. N efeßegi vnd Alnefaßtegi. Bon dem Gloffographo Auicennz, Alnefcı nnd Aluefli, won Ha- liabbate Regal: difpofition. an vielen Drtcn/Eneri, Sonft werden auch hin vnd wider in denn Arabiſchen Authoren fol, gende Namen geleſen / Hanubum, Hebacul, Hebal Nefreugi, Ni- ce,Nuche.Nıöle,Nixe,Rofıllabond Taliunac Italianiſch wird es genannt⸗ amyl⸗ und Amido. Hiſpaniſt ch / amidonvnd Leche de | Trigo, Stangsfifch/ Amydum. Stehmifch vnd Brabaͤndiſch/ \ Ameldonck und Styfſel. Hochteutſ ch / Amelmeel / Amelung / Amlung / Krafftmeel / Steiffmeel / Amidum vnd Numeidũ. S. Jacobi Theodort Tabern montani / Awirdt / daher es auch den Namen von den Teutſchen bekom⸗F Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Ey⸗ genſchafft deß Amelmeels NMoemeel oder Krafftmeel iſt kuͤler vnnd truckener dann der Weytzen oder Amelkorn / daruon es bereytet wirdt/ kuͤlet doch mit einem temperament / wirdt nuͤtlich beydeiner ich vnnd euſſerlich zu vielen Gebrechen in der Artzeney braucht / deßgleichen auch in der Kuͤchen. Br pn Annerlicher gebrauch deß Amel; rmeels. | EN As Amelmeel kan man in der Kuͤchen niche wol ent, I Larhen / dann freffenliche gute Suͤpplein / Můßlein vnd Dreylein vor die Krancken darnon bereytet werden / vnd ſeindt dieſelbige ſonderlich dienſtlich inn den Catharren / die G Stüß zu ſtillen / den rauhen Halß / Keelen vnd Bruſt zu mil⸗ tern / zu dem Huſten / allen hisigen Gebrechen der Bruſt vnd Lungen / ſeindt ein heylſame Speiß vnd Arseney in der Sun, genſucht / entzuͤndung der ungen’ Bruſtgeſchwer / Seiten, Zeſchwer vnd ſtechen / vnnd fo einem ein Ader in der Lungen zerſprungen oder gebrochen were / ſeindt dienlich in allen in— nerlichen Apoſtemen / deß gleichen zu den Geſchweren deß Magens / der Nieren vnd Blaſen / vnd wider den Samen, fluß Sonotrhæam. Solches Breylein aber fol man alſo bereyten: Nimb ſchoͤnes vnnd ſaubers Amelmeel nach ei, nem gefallen zu einem ſubtielen Puluer geſtoſſen vnd durch— geſiebet / laſſe es mit friſchem Waſſer ein wall oder etlich auff⸗ fieden / geuß darnach ſiebenmal ſo viel Mandelmilch dası vnd ein wenig frifchen Butter / laß ſittiglich fieden zu einem duͤnnen Muͤßlein oder Breylein / thue Zucker darzu nach deinem gefallen / oder beſtraͤuwe es wann du es angerichtet haſt mit geſtoſſenem Zucker. Arme Leuth moͤgen es auch mit gemeiner Kuͤhemilch zu obgemeldten Gebrechen bereyten / fuͤrnemlich wann kein Feber vorhanden iſt. Die Amelungbreylein ſeindt auch faſt dienlich inn allen Bauchfluͤſſen vnd Durchlaͤuffen / deß gleichen wider die rote Ruhr / vnd ſeindt ein gute Speiß vnd Argency mit Milch /o der Huͤnerbruͤh bereytet. Oder nimb zwey loth reyn gepuͤl⸗ uert Krafftmeel / ein hart gebratenen Eyerdotter / zertreibe den mit der Bruͤhen von einem geſottenen Feldthun oder in mangel deren mit einer Huͤnerbruͤhen / oder aber mit geftähle ter Mitch/ffreiche den dann durch ein Pfeffertuch / thue dar⸗ nach das Amelmeel darzu / ſchuͤtte mehr Bruͤhe daruͤberſo viel du bedarffſt / laß es ſittiglich zu einem duͤnnen Breylein ſieden / ſaltz daß genug iſt / doch nicht zu viel / vnnd gibs dem 1 Kranefen zum wenigſten zweymal deß Tages in eſſen / es wirdt dem Krancken wol thun / dann Ammelmeelzu allen Speiſen oder auff welcherley weiß das gebraucht wirdt / iſ nicht allein in der roten Ruhr / ſondern auch ſonſt in allen an⸗ dern Bauchfluͤſſen faſt dienlich. i Amelmeel mit Kühe oder Mandelmilch vnnd Peniduu cker mit einem friſchen Eyerdoͤtterlein zu einem Breylein ge⸗ ſotten / iſt ein heylſſame Artzeney vnnd Speiß denen ſo Blut außwerffen. Ein Breylein oder Muͤßlein mir Mandelmilch / Geyß⸗ milch oder Hennenbruͤhen bereytet / wolgeſotten vnd ein we⸗ nig mit Penidzucker ſuͤß gemacht / iſt eine edele Speiß vnnd Artzeney vor die Lungenſuchtigen. Den Schwindtfuͤchtigen die mit dem Schwindtſuͤchti⸗ gen Feber beladen ſeindt / ſol man ein Breylein von Amel K meel vnd wolgeſottener Gerſtenbruůhen ohne Buttern berey⸗ en / das iſt jhnen nicht allein ein gute Speiß / ſondern al ein heylſame Artzeney. | Woigepuͤluert Amelmeel mit guter frifcher Geyßmilch oder Kuͤhemilch / mit ſuͤſſein friſ: chem Mandeloͤlen vnnd ein wenig Zucker zu einem duͤnnen Breylein geſotten / dienet den Schwindt vnd Lungenſuͤchtigen ſehr wol. Oder mad ein Breylein ven Krafftmeel mit Mandelmilch / cin par fr, fcher Eyerdotter / vermiſchs durch einander / laß es wolle den vnd machs ſuͤß mit Penidzucker. * N, ent, lein un) die Mil, on) dm, teen, ngen 1417 Ldep men, alſo diki, rd), auf, dazu inem | Dad) Achte chmit zyten / ralen jerote lc): gepul⸗ rtreihe derin eſtaſn 1 dam aberſy reylein s dem n/a u allen ori len an⸗ id Kings Bul Geyß⸗ ein we⸗ z vnnd ö— a — — —— — mn ee } Kt, ad A Wider die heiſſerigkeit / rauhe Keelen vnnd Bruſt von ſcharpffen fluͤſſen verurſachet: Mach ein Breylein oder Muͤßlein von Amelmeel mit friſch gemolckener Milch vnnd einem Löffel voll Honigs / laſſe es wol ſieden vnd gibs warm zu eſſen / es hilfft. Amel oder Krafftmeel eine Nacht in friſchem Waſſer ge⸗ weychet / darnach mit friſchem ſuͤſſem Mandeloͤlen zu einem Breylein geſotten / vnd mit Penidzucker ſuͤß gemacht / dient wider die Apoſtemen der Bruft, Ein Muͤßlein oder Breylein gemacht von Amelmeel mit Milch vnd ein wenig Zucker vnd wol geſotten / dienet wider die Fluͤß vnd Catharren zu der Bruſt ſo kein Feber vorhan⸗ den iſt / ſo aber cin Feber darbey iſt / ſol man die Brühe von wolgeſottener Kochgerſten nemmen / vnndwie gemeldet ein Breylein daruon bereyten. B8 Wider die Geſchwer der Lungen vnnd das Eyter au FG deß eyngenommenen Arſenicks ſtaͤtig wie ein anderen werffen / mach folgendes Breylein: Nimb gepuͤluert Amel⸗ meel vier loth / deß Schleims von wolgeſottener Kochger⸗ ſten viij. loth / vñ junge Huͤner vnd junge Hanenbruͤhe ſo viel genug iſt / ſeude es wol mit einander zu einem Breylein oder Muͤßlein / vnd gibs dem Krancken taͤglich zu eſſen / dann es nehret wol vnd iſt darbey auch ein herrliche Artzeney. Wider den heiſſen Catharren wann Hitze vnnd ein Feber darbey iſt: Nimb reyn gepuͤlnert Amelmeel / vnnd ſeude das wol mit gediſtilliertem Violenwaſſer sn einem Breylein / thu Zucker darzu nach deinem gefallen / vnd nuͤtze es. Wider die Bauchfluͤß da ein Feber darbey iſt / mach fol, gendt Amelungbreylein: Nimb Krafftmeel zu reynem Pul⸗ vier geſtoſſen vier loth / mehr oder weniger / nach deinem gefal⸗ len / ſeude das mit einer Milch von den vier kalten Samen € und weiſſem Magſamen bereyt zu einem duͤnnen Muͤßlein / vnd laß die Krancken gebrauchen. Amelmeelmuͤßlein oder Breylein mit friſch gemolckener Milch bereytet / dienen den jenigen denen die Nieren vnnd Blaſen ſchweren. Wolgepuͤluert Amelmeel mit der geſottenen Bruͤhen on friſch gemolckener Milch zu einem Breylein oder Muͤßlein geſotten und gentiget/äft gut wider die Harnwind / vnd denen ſo den Harn ſchwerlich von ſich laſſen. Amelmuͤßlein oder Breylein mit guter Capaunenbruͤ⸗ hen bereytet / wol geſotten / vnd mit gepuͤluertem Saffran ein wenig gegilbet / gibt den ſchwachen Menſchen gute Krafft/ ſtaͤrckt wol vnnd nehret / gibt auch dem Leib ein gute / lebliche vnd geſunde farb. Reyn gepuͤluert Amelmeel mit einem weychgeſottenen Eye/eyngeſupt / dient wider das Blut auß ſpeyen / daſſelbe ge⸗ truncken /thut deß gleichen / leget das brechen vnnd ſaͤnfftiget die Raͤuhe deß Halß vnd Schlunds. Wider den Huſten von Hitz vnnd alle andere hitzige Ge brechen der Bruͤſt vnnd sungen: Nimb ilij. loth reyn gepuͤl⸗ uert Amelmeel / vermiſche das mit frifch gemolckener Milch / darzu thue geſcheelte Citrullenkernen klein geſtoſſen ander⸗ halb loth / vnnd ein wenig friſch Mandeloͤlen. Seude dieſe Stuͤck faſt wol zu einem Breylein / vnd machs ſuͤß mir Pe⸗ nidzueker / gibs darnach dem Krancken zu effen. Oder mach folgende Kuͤchlein zu dem heiſſen Huſten von Krafftmeel: Nimb reyn gepuͤluert Krafftmeel oder Ame— fung j. loth / Gerſtenmeel in quintlein / weiſſen Traganth / Pe⸗ nid zucker / jedes anderhalb quintlein tiii. loth weiſſen gepuͤl⸗ unerten Canarienzucker / den Traganth laß ein Nacht wey⸗ E djen in Roſenwaſſer / Morgens ſtoß alle dieſe ding durch ein⸗ ander daß ein Teyglein daranß werde / darauf mach runde Kuͤchlein / beſtraͤuwe fie mit ein wenig Amelmeel vnnd laſſe die trucken werden / dauon gebrauch jedertweilen ein par / laſ⸗ fe fie fittiglich im Mund zerſchleiffẽ / darnach laß allgemaͤch⸗ lich hineyn ſchleichen. Wider das keichen / beſtremmung der Bruſt vnd kurtzen Athem / von dünnen hitzigen Fluͤſſen /dievom Haupt zu der Bruſt fallen und die Lungenroͤhrlein füllen end verſtopffen: Nimb reyn gepuͤluert Amelmeel anderhalb loth / Penidzu⸗ Das Erſt Buch / Bon Kreutern. 7. Fecker ij. loth der Kuͤchlein Diatragacanthæ Arigidz, deß IM Schleims von geweychten Kuͤttenkernen / jedes j. loth. Der» ll mifche ſolche Stuͤck mit Bruſtbeerlein ſyrup fo viel genugfft I ein duůnnes Latwerglein darauf zu machen / dauon nimb oh⸗ ne vnderlaß ein wenig mit einem Benſelein von Suͤßholz/ — vnd ſauge es alſo gemaͤchlich herauß / vnnd laſſe es folgendts * ſittiglich hinein ſchleichen. — Ein dünnes Breylein gemacht von reyn gepuͤluerten Amelmeel mit Zucker vund genuůhet / dienet denen wol ſo da | mit der Harnruhr beladen ſaindt. un | | Gepuͤluert Amelmeel mit reyn geſtoſſenem Tragant ver ⸗ ee miſcht vnd Suͤpplein oder auff andere weiß eyngendmunen / | —4 N vertreibet das hefftige brennen deß Harns. net Amelmeelin Waſſer geforten/darnacherfisen laſſen vnd durchgeſiegen / iſt ein gute Argenen wider die ſchaͤdtlichheit Speißtranef getruncken. Solcher Tranek verbeſſert and) die ſchaͤdtlichheit deß eyngenommenen Kalcks. Zu den — ſeindt auch faſt nuͤtzlich die Suͤpplein vnnd Breylein vom Va Amelmeel berepter. f | So ein Roſſz von arbeyt vnnd muͤdigkeit das Feber ge ⸗ winnt vnnd mager wirdt: Nimb itij. loch gepuͤlucri Amel, meel / Geißmilch zwantzig Vutzen / Baumoͤlen fuͤnffthalb 4 Vnzzen / vnd das weiß von vier Eyern. Solche Stuͤck ver⸗ miſch alle mit Burtzelkrautſafft / vnd ſchuͤtte es dem Pferdt drey oder vier Tag nach einander eyn / oder ſo lang biß es geſundt wirdt. nie Soein Roſſz Blut ſtallet: Nimb x. loth reyn gepuͤlnert Amelmeel / friſch gemolcken Geyßmilch xx. Vntz / x. Eoer vnd vij. Vntz Baumoͤlen / vermiſche dieſes alles durch ein⸗ ven H ander/ond ſchuͤtte es dem Gaul durch ein bequemes Inſtru⸗ J ment in den Halß. el Wann ein Roſſz der Bauchfluß vberfompr oder durch⸗ felligt wirdt: So nimb Amelmeel zu Puluer geſtoſſen vj. loth / reyn gepuͤluert Galloͤpffel ij. loth / vermiſche dieſe Stuͤck mit xvj. Vnz roten / harchen Wein / vnnd ſchuͤtte es | 9 dem Gaul eyn / es hilfft. | > Eufferticher Gebrauch deß Amel⸗ meels. Nhelmeel reyn gepuͤluert / iſt gut wider die Fluͤß der Au⸗ Mgen vnd die tieffe Geſchwer derſelben / dareyn geſtraͤuwet / derwegen es auch nüglich zu den Augenartzeneyen vermiſcht wirdt. us Wider die tieffe geſchwer der Augen ein guts Wäfferfein: 1 1 Nimb gepuͤluert Amelmeel durd) ein reynes Sieblengu ll fchlagen / vier ferupel/deß Gummi Sarcocolle , Canditzu⸗ | f cker / alle reyn gepuͤluert / jedes ein quintlein/gediftilliere We⸗ Mh gerichwaſſer iii. loth. Solche Stuͤck verinifche alle wol | durch einander / vnd behalts in einem Glaͤßlein / darmit waͤ⸗ | fche die Augengeſchwer / vnnd netze reyne leinine Tuͤchlein 1 N darinn/ond lege die in vnd vber die Geſchwer. A Oder nimb reyn gepüluert Amelmeel ih, quintlein / ge, Ki I" Il brannt Hirtzhorn / bereyrer Spießglaß / jedes ein halb loth/ SR Weyrauchrinden / Myrrhen / geriebene Safyrſteinlein / je⸗ = j des j. quintlein. Alle gemeldte Stuͤck follen auf das aller ſubtielſte gepuͤluert ſeyn / darna ch vermiſche ſie mit Frawen⸗ milch die ein Knaͤblein ſeuget / mach ein Teyglein darauß / da⸗ von formier kleine Kuͤgelein einer Erbſen grob / die laß tru⸗ ckenen vnnd behalt ſie zu dem gebrauch: Wann es nun die EN, X nocheurfft erfordert folche su gebrauchen fo jerreibe eing oder | sweyingennafamer Frauwenmilch / netze kleine leinine Faͤ⸗ fefeindarinn vnd legs in den Schaden, Amelmeel allein reyn gepuͤlnert vnnd mit Frauwenmilch J gemweriere zu einem Waͤſſerlein / vnnd wie oben gemeldet ge ⸗ J braucht/heylet auch die tieffen Augengeſchwer. —9— Amelmeel zu reynem Puluer geſtoſſen ein loth / mit einem J halben loth deß auffgedruckneten Saffts Lycjond mit Ro⸗ Be fenwaſſer temperiert wie ein dunnes Saͤlblein / heylet die Schrunden der Lefftzen damit angeſtrichen. Hhh Wider — — —— Er — — — — ——— — — —— — — — — — m 5 — — — — — 638 aA Wider die Schrunden deß Mundts vnd der Zungen in den hitzigen brennenden Febern: Nimb reyn gepuͤluert A, melmeel / Penidzucker / Canarien oder Maderyzucker / Re, ſenzucker / jedes ein loth / temperier dieſe mit Roſenwaſſer zu einem Latwerglein gleich einem duͤnnen Saͤlblein / vnnd be⸗ ſtreich die Schrunden deß Mundts vnd der Zungen offter⸗ mals darmit / ſo heylen ſie daruon. Wider die weiſſen Blaͤtterlein der jungen Kinder in dem Mundt das Eſſen genannt / ſol die Seugmutter deß Kinds Amelmeel im Mundt wol vnd klein kaͤuwen / folgendts mit ein wenig Roſenwaſſer vermiſchen / daß es werde wie ein duͤnnes Saͤlblein / darmit ſol ſi dem Kindt dem Mundt vñ Zungen offt anſtreichen. Oder zertreib Amelmeel allein um —— wie ein Saͤlblein vnnd gebrauchs gleicher geſtalt. | B Reyn gepülnere Amelmeel mir gefortenem Moſt oder duͤnnem Traubenmuß vnd warmem Waſſer vermifcher zu einem Mundtwaſſer / vnnd folches warm im Mundt gs — ſtillet das Zahnwehthumb von truckenheit verur⸗ achet. | Amelmeel mit Rofenwaffer wie ein duͤnnes Sälblein temperiert / heylet die Schrunden vnnd verwundungen an den Wartzen der Weiberbruͤſt / fo ſie offtermals damit beſtri⸗ chen werden. Wider den vnmaͤſſigen Schweiß dauon bißweilen vers zehrung deft Seibs vnnd das ſchwindtſuͤchtig Feber erfolger: Nimbreyn gepuͤluert Amelmeel ij. vntzen / die Bröcklein von Weyranch auch zu einem reynen Puluer geſtoſſen / tempe⸗ rier dieſe Stuͤck mit einander mit Eyerweiß zu einem duͤn⸗ nen Saͤlblein vnd beſtreich den gantzen Leib darmit. Wider die Geſchwer der Nieren vnd Blaſen: Nimb ge⸗ puͤluert Amelmeel ein loth / Leinſamen / Traganth / weiſſen Magſamen / geſcheelten Cucumernſamen / jedes ein halb loth. Alle gemeldte Stuͤck ſtoß klein / mach mit Waſſer ein hartes Teyglein darauß / vnd formier Kuͤgelein daruon wie Feigbonen / laſſe die trucknen vnnd duͤrr werden / dauon gib Morgens vnnd Abendts j. quintlein gepuͤluert mit einem Truͤncklein Baſtard oder ſonſt einem ſuͤſſen Wein, Wider das ſchwerlich harnen vnnd den groſſen brennen⸗ den Schmertzen der Harnwinde: Nimb reyn gepuͤluert A⸗ melmeel / zertreibe das mit friſch gemolckener Milch / vnnd thue es mit einer Schrigen warm inn die Manßruthen hineyn. | So einem Weib ein waͤſſerechtige böfe feuchtigkeit auß der Mutter fleuſſet: Nimbrenn gepuͤſnert Annelmeeliij.loch/ C op gepütnereen Weyrauch ij. loth / Gerſtenmeel anderhalb loth / ſchifferechtigen Alaun ein loth / alles reyn gepuͤluert vnnd durchgeſiebet. Dieſe Stuͤck alle vermiſche wol durch einan⸗ der / vnnd zertreibe die mir Eſelsmilch / geuß darnach lauwe warm durch ein bequemes Inſtrument in die Mutter. Amelmeel zu einem ſubtielen Puluer geſtoſſen vnnd mit Eyerweiß temperiert zu einem Saͤlblein / ſtillet das hefftig flieſſen der guͤlden Adern / daruͤber gelegt. Wider das vnmaͤſſig bluten der Naſen: Nimb Amel, meel üij. loth / geſtoſſenen Gibs ii. loth / Drachenblut gepuͤl⸗ uert j. loth / vermiſchs mir Eyerweiß zu einem Pflaſter / vnnd legs auff ein Tuch geſtrichen vber die Stirn / es hilfft baldt. D.Tatobi Theodori Tabernæmontani / FAmelmeel zu Puluer geſtoſſen / heylet die verletung vnnd verſehrung der jungen Kinder zwiſchen den Beynen vad alt Hin dern / von derfchärpffe deß Harns verurſachet / dealer, chen auch die verſehrung am Halß vnnd andern Drtern/fie werden gleich verurſachet woher fiewöllend. Wider die innerliche verwundung der Mannsrurhen: Nimb Amelmeelein halb loth / Steifchleym /Sarcocolla ge, nannt / Bleyweiß / jedes anderhalb quintlein / Kuͤhemilch darinn gluͤende Kiſelſtein abgeloͤſchet worden ſeindt biervn, gen. Vermiſche dieſe ding alle wol durch einander / vnnd ſchruͤze dauon alle Tag drey oder viermal inn die Kurhen, ſie heylet ſehr baldt. Amelmeel im Mundt gekaͤuwet / dienet wider den Biſß eines raſenden Hunds / darüber gelegt. Wider den Brandt vom Feuwer machet man ein gute G Salb anf dem Amelmeel: Nimb Amelmeel / gewaͤſchen Silbergleth / Bleyweiß / jedes zwey loth / Roſenoͤle / S. %o, hanns Oele / jedes vj. loth / neuw Wachs ij. loth / zerlaſſe das ODele vnd Wachs vber einer Glut / laß erkalten vnnd waͤſche ſie drey oder viermal mit Nachtſchaden vnd Hartriegelwaſ⸗ fer / wann das geſchehen / ſo thu die andern Stuͤck reynge, puͤluert dareyn / ruͤhre die wol durch einander / ſo haſtu cin koͤſtliche Brandtſalb. Wider das Rotlauffen oder das heilig Feuwer: Nimb reyn gepuͤluert Amelmeel / temperiers mit Baumoͤlen vnnd Eyer weiß zu einer Salben / ſchmiere den Schaden damit vnd lege Mangoltbletter daruͤber. Amelmeel zu Puluer geſtoſſen / vnnd in die alte Schäden vnnd Geſchwer geſtreuwet / hefftet die zuſammen / macht Fleiſch darinn wachſen vnd heylet ſſe. | H Auf dem Amelmeel macher man and) fchöne Bilder vnnd allerhandt Gerhier mir Zucker wie folget: Nimb reyn gepuͤluert Amelmeel acht vntzen / ſchoͤnen gepuͤluerten Da, dery oder Feinzucker xxiiij. vntzen / Traganth der huͤbſch weiß iſt / Arabiſch Gummi das klar vnd lanter iſt / jedes drey loth / der Traganth vnd Gummı Arad thut man in ein Ge— ſchirrlein vnd ſchuͤttet vier ungen friſch Waſſer daruͤber / laſ⸗ fer die xxxiiij. Stunden darinn beyztzen / darnach thut man al⸗ le Stuͤck mit einander zuſammen in ein Moͤrſer / vnd ſtaͤſet die auff ein Stundt wol durch einander / fo wirdt ein feſter Teyg darauß / daruon machet vnnd drucket man allerhandt Bilder vnnd Thier in Formen wie man die haben wil / lat die darnach trucken werden Die Illuminiert man darnach mit mancherley Farben / vberſilbert vnnd vberguͤldet ſie nach eines jeden gefallen. I Wie man gediſtillierte Waſſer fo fie truͤb vnnd vnreyn worden ſeindt / widerumb lauter vnd klar machen fol, Wirff gepuͤſuert Amelmeel dareyn / ruͤhre es durch einander / ſtelle dag Glaß hin / ſo wirdt ſich das Amelmeel zu boden ſetzen / vnd die truͤbigkeit vnd grobheit in Waſſer mit ſich ziehen / dar⸗ nach ſeihe es oben ab. ya Die ſchwuͤrige Augen der Roſſz zu heylen: Nimb Amel⸗ meel zu reynem Puluer geſtoſſen ij. loch / geſtoſſenen Wey⸗ rauch j. loth / Vermiſchs vnnd temperiers wol mit Honig) vnnd thu dauon dem Roſſz allen Tag drey oder vier malein enig in die Augen. Oder nimb Amelmeel ein loch vnnd Alaun ein halb loth / machs zu Puluer / vnd ſtraͤuwe es in die Naßloͤcher. Amelmeel mit einem Schweinshirn vnnd Roſenoͤlen ge⸗ E ſtoſſen vnnd durch einander temperiert wie ein Pflafter/dar, K nach auff ein Tuch geſtrichen vnnd vbergelegt legt den grof⸗ ſen vnleidlichen ſchmertzen in der Gliedtſucht vnnd Zipper⸗ lein / alſo daß die Krancken deſto eher wider gehn vnnd jhre — — — — — ==, — — — — — — — — ne — — — — — * = 2 = zu d 5 as Zwölfte Cap. Von dem Teurfchen Reiß. BERSERESHSSSREHERBERSEERE Im, —— — — —— Er — — — — — E ut — — — > Een De — — = = der —— — — —— * ir EEE EEE — — Te Ta} = ee Z z * = = = — —— — — a : — — — — - he = — _ Ze en, ee er Tan — — = z = — = —* — — a — — ä : ae en — — — — = — ee m Er Rp N: — — > ze P = - 25 e — — — = — Be ( hi j N SUN 44 N 1 IF ü ’# l 7 IR: N: San. Bu FE ’ N hl an } hl h I IH ' 4 9 1 \ 1917 ' I IR , j 1 NM PN l } N J 1 NH ") N 4 In l ik I a I} Jh v 3 IM N lag { j 1) 4 JI 4 N I - N ‘1 ’ 0 | 4 N 1A J al % ih MEN —1908 —10 —— I} an | 1 \ 1 j 1 —20 44 Burn. | ) ä 0 ig Hl . \ | N \ * 4 u J | f 1" ih } v La * ni BR N in 348 m I» ih “ MN H | 1 5 } { Na Nik Bi iM y ll ! j Hl h n Hi a | Ki} a * F une N \ ) | ‚I E J TE | LEN il H I N) it ’ N h \ Bu lu 1 N Y } Ka | } u, I | u Il I Jia 1 3r 4 » ' 1 nr La) Ha | Ki NN) | u u Ks 4 N) IM LIE 0— —9 1 H Ih AR hr Bra Han | —9* ap Il“ Fan 4 Id. U a —* 1100 * 0— 1 \ M I ei 1 J a sr Mu i J J vu } I} m% Bes Dir #ı| | Ib Bi, —J. N u f ' N N Tal IE kule 9 | ur N } ‚ 7 HB * 10 E Y a IM t | } a NE H an Kal 9 5 r 4 ir \ lH Her. 4 J — I a 14 bb I 1 r Inh —9 Ey MN. r Wu 1 ' Jul? 4uu Hl um . Ih 14 N 1% al er v I sol i 4 P nn! Y ' ua La j ’ Er i J En? 0 —— Fi 1 HIWEL I: "a HRIHlErn I 3 13 Fl A } at N 121 1 ze 1 J J 1 1 Hr . viermal 1 A Bla I Bu 14 N, N 4 ‘ | —94 | IB HR A: N RI il 1 ni Ip Ir — J —D — | Hrıml Ir IE ! an J ‘ » 1T + 4 N! 2 14 | : Haͤnde gebrauchen fönnen. & Teutſcher Reiß. N Amelmeel zu einem fubrielen Puluer geftoflen / heylet bie | | Hl Schrunden vnnd verwundung der heymlichen Ort dareyn Tipha Theophraſti. geſtreuwet. Oder nimb Amelmeel / Griechiſch Hartz vnnd I RR ER. j. | Weyrauch / jedes gleich viel / ſtoſſe die zu einem ſubtielen Pul⸗ EBBERTITRTBIESBTTTENES } BER uer / vnd zeddels in die Schrunden. Der Teutſch A, ſtu cin Nik nvnnd damit chaͤden macht Bilder tbrenm n Ma weiß yloth / in Go er / laſ anal ſtoͤſtt n feſtet rhandt „lnaͤſt arnach ie nach vnreyn Mir / ſtelle feren! my Amel⸗ Bay Hontg/ malen E — getreydt vnnd dem Weytzen nahe verwandt / die AIR eher haben rauhe / ſpitgige Haar wie die Ger⸗ ſtenaͤher / vnnd iſt ſonſt mir den Blettern / Hals EN. men vnnd Wurtzeln dem Wengen ähnlich / die Körner aber oder der Samen iſt weiſſer derift wie das Ameltorn in ſet⸗ nen Huͤlſen verſchloſſen / vnnd wirdt auch alſo auff der Muͤ⸗ len geſcheelet. Dieſes Getreydt wirdt im Weſtereich auff den guten Feldern gezielet mit den andern Sommerfruͤchten / am Rheinſtrom aber iſt dieſe Frucht vnbekannt. Von den Namen deß Teutſchen Reif. — PS wirdt dieſes Getreydt von dem Bauwersvolck im Waßgauw vnd Weſterreich / Teutſcher Reiß genannt/ wiewol es feine gemeinfchafft oder gleichheit mis dem Reiß hat / daher es auch von den Krentlern/O mza Germaniea, vñ Riſum Germanicum iſt genennet worden, Etliche woͤllen das Tragum Diofcoridis darauß machen / aber Re irren ſich⸗ dann Tragus iſt kein beſonder Geſchlecht deß Getreydts / ſondern ein gemachter vnd geſcheelter Kern der gemeinglich auf dem Amelkorn vnnd auch biß weilen auß dem Weytzen durch die Kunſt bereytet wirdt / wie wir hiebevor inn dem ze⸗ henden Capitel von dem Amelkern auß Dioſcoride vnnd Galeno erwieſen haben / Vnd iſt aber folches Gewaͤchß das rechte Tipha Thesphratti, welches von im Griechiſch / Tion genannt wirdt / vnd Lateiniſch / Tipha oder Typha,vnd Ty- pha cerealis oder Frumenraceagumonderf cheidt deß Waſ⸗ ſerkolben / der auch Tipha genannt wirdt, Zeocryton leu Oryza Germahica,CB, Oryza Germanica, Trago (cuiFar 4 candidum leu vermiculum candıdum, Columellz, } Dodo, ] EN Von der Natur / Krafft / Wirkung Eygen⸗ ſchafft vnd dem gebrauch deß Ten — ſchen Reiß. S hat der Teutſche Reiß ein temperierte Natur zwi⸗ ſchen dem Weytzen vnnd der Gerſten / dann es ein halb Weyhzen vnd halb Gerſten Geſchlecht ſcheinet zu ſeyn. Er wirde in der Muͤlen geſcheelet vnud bereytet zu der Kuͤchen / den ſeudet man mit Milch oder Fleiſchbruͤhen wie den Reiß / vnd iſt ein kraͤfftige gute vnd wolf chmaͤckende Speiß die gute Nahrung gibt / wie auch das Brodt das daruon gebacken koirde.Srliche bereyien dieſen Kern oder Tentfchen Reiß mit D Waſſer ab / vnd eſſen jhnen mit kleinem geſchnittenen Peter⸗ lein vnnd Dill kraut / das ſettiget die Armen die das Fleiſch nicht zu kau ffen haben auch wol, Das dreyzehende Cap. Von dem Tůrckiſchen Korn. Re AB Tuͤrckiſeh Korn hat viel harter ) ader⸗ echtiger / weiſſer Wurtzeln von einem Haupt ER ber ommend / das ſtoͤſſet erſtlich ſo baldt es uffgehet nur ein Graßkeymen gleich dem gotr⸗ Manach dem folgen die andern Bletter / die werden je len⸗ E ger/ breyter vnd groͤſſer dann Die Bletter deß Rohrs / die run⸗ de dieke / gleychechtige Stengel· werden Manns hoch vnnd auch bißweilen hoͤher / die ſeindt mit einem weiſſen Marck ihnwendin geſuͤlle wie die Zuckerroͤhr. Am obertheil thut ſich gegen dem Heuwmonat ein ſtraußechti geBlum herfuͤr / wiedie Buum deß Rohrs / die theilet ſi chinn viel Aeher auß / vnd bluͤhen wie ander Rorn / deren ſeindt etliche woiß / etliche geel vnd etliche braun / ach dem die Frucht ein Farb gewin⸗ nen fol / die befruͤchtigen aber ſich nicht wie ander Getrentdet/ ſondern bleiben leer vnd vorgehen wider ohn einige Zrucht / Das Erſte Buch / Don Kreutern. Er Teurfche Reiß iſt auch ein Sommer F Geel Tuͤrckiſch Kom, Tuͤrckuch Kom. Frumenrum Latcicum,. II SIE rt ION Al £ RESET MEZ " sn) NN ERS IN. — EN EN En — — — — ABER USER EN 4 SUN 90 dargegen aber ſtoͤſſet ein jeder gleychechtiger Stamm an den Seiten zwiſchen den breyten Blettern auß den Gleyche her⸗ fuͤr runde / groſſe vnd dicke Kolben / die ſeind in groſſen Graß⸗ ſcheyden verfi chloſſen vnnd eyngewickelt. Ein jeder Kolben ſo er entbloͤſſet wirdt / hat er etwann acht oder zehen Verß oder Zeilen / mit glatten vnnd hart zuſammen getrungenen Koͤrnern beſetzt in einer Ordnung / die ſeindt eckechtig rundt in der groͤſſe der Garten Erbſen. Die oͤberſten Gipffel der Fruchtkolben / ſeindt mit reynem vnd langem / zottechtigem Haar gedieret / etlichs iſt weiß / etlichs geel / etlichs braun oder | Weiß Türefifch Korn, Frumentum Turcicum album. Fromentum Turcicum jureum. I ——— ZIEH a en), —— ver Be ER) — — — — u 2 en > * — 2 jr el — —— — —— — * 5*— 9 u MN % MM Hu W * 3 9 — EIERN — NEE: 7 — — RE — — an MR. a — M— 4: N) I SE * DT 7 —— vun — —— DEE BEER — Zu —— Mr "m 7 er u — “ —— — * — D WEIN K 2 N — vr — m AN J N % 4 U, 3 EN W — VAREL N a rotfarb / x A Not Tuͤcckiſch Korn. a ul nad) dem die Sruchtein farb hat / die in der Graß⸗ ſcheyden vnd ihrem Baͤlglein verſchloſſen ligt. Die Sten⸗ gel diefes Gewaͤchs wann ſie noch grün vnd fafftig/feindr fie 640 Braun Türefifch Korn, Frumentu: Turcium Frumenten Turcicum rubrum, pu’»ureum. > 4 N AR \ | a - IM S Rs R SRIEESS : er a! \ ee! 8 sr N n) 1 SR NN NS SE! N SA IEN N? SE N m Eeın‘ —5 2 N EEE) el N Base SIE * N S- Eee Sy SZ N See. Fe: Size St Y x ee\, AN FIN 3 NirI% Ne S N N RS INNEREN: N Sg = Eu N EEN,. Sl. 3 Ex DEEESME||: 31358 yern@e IBEh TEEN — essen N EITIERS Nee ee‘ NEE. — IN S 2, rn ER — Eee. —— — EEE u b SS \e ray N KAHN ——— N — N \ SR EN R HAFS — a 6 —— N N —— = — J ————— — SR EEREN, N I 3,8 PaIZ I FT II IR U I 7 — Es IS \ —— SEEN h = — N ASS ll WG füß wie Zucker. Die Frucht wirdt ſpath im end deß Augſt⸗ monats vnd im Herbſtmonat zeitig. Dieſes Korns haben C wir zum wenigſten viererley farben / als nemlich weiß vnd geel / vnd rot vnd braun. Es wil ein guten vnd feyſten Grund haben / kan keinen Froſt oder Kaͤlt nicht leiden / vnnd ſonder⸗ lich thun jhm die Reiffen baldt ſchaden / im Aprillen pflegt mans in ein gut Erdtreich zu ſetzen / vnd muͤſſen die Koͤrner zum wenigſten ein Werckſchuch von einander geſetzt wer⸗ den / an ein ort da die Sonn wol hin kommen kan. Von den Namen deß Tuͤrckiſchen Korns. Als Cordus haltet das Türcfifch Korn vor das Triticam Bactrianum Phuij, aber es reymer fich gar nicht darmit vnnd ſeindt die Körner zu viel klein darzu / ſinte⸗ mal Theophraftus fchreiber daß dag Triticum Badtrianum D fo groß wachfe / daß ein jeder Kern einer Oliuen ſich in der gröffe vergleiche. Mir dem Milico Indico Pliniano aber/ vergleicher ſich diefes Gewaͤchs viel beffer / daruor wir es dann auch halten/biß wir eines beffern berichrer werden. Es wirdt heutiges Tages von den Kreutlern Frumentum Tur- cicum, Tricicum Turcicum, Framenrum Afıaticum, Fru- mentum Indicum,Maizum vnd Mäizium genannt. [Pa- nicum Indicum maius, CB. Turcicum frumentum & Ti- pha magna, Trago: Frumentũ turcicäa,Fuch.Ang.Gef. (cui & Panicum peregrinũ) Dodo,Indicum,Matth.Lon.Caft. Tiiticam Bactrianum, Cordo :4ndicum,Lugd.Portz MiR, lium Indicum, Dodo.gal. (cui & Frumentum Afiaticum Lac. Indicum Plinianum , Ruel. Gef, in cat. Adu. Lob. Maiz Indicum, Cæſ. Camer.] “$talianifch / Fourmento In- diano vnd Granod’ India. Hiſpaniſch / Myo Turquefco. Franhoͤ⸗ E ſiſch / ble de Turquie In Weſt Indien / Mai vnd Maiz. Vnge⸗ rifch/Torok Buz«. Engliſch / Tuͤrck Wehate. TurfieCorne.] Boͤhemiſch / Turecke Zyto. Flehmiſch vnnd Brabaͤndiſ ch / Tuͤrckskoren vnd Torcxcoren Hochteutſch / Tuͤrckiſch Korn vnd Tuͤrckiſcher Weytzen. Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Ey⸗ genſchafft deß Tuͤrckiſchen Korns. SER ruͤrckiſch Korn iſt ein wenig wärmer dann der Weyyen / welches leichtlich von dem füllen Geſchmack SD Jacobi Throdor Taberne montam / g guter Fleiſchbruͤhen / die nehren meh H I F abgenommen werden mag. Doch fein Getreydt vonder allen den jenigen fo b N Das Brodt das von dem Meel dies —— 9 iſt ziemlich weiß fo es wol gebeutelt worden iſt / in aber —** vnnd hart / iſt faſt ſchwerlich zu daͤuwen / vnnd ſtopffet den Bauch / macht viel Windt/ vnnd iff ein gute Speiß vor Schiffleuth / Holtzfloͤter vnd die jenigen ſo groſſe vnd ſchwe re Arbeyt thun. Innerlicher gebrauch deß Tuͤrcki⸗ ſchen Korns. 2: Meet von dem Türchrfchen Korn wirdt heutiges Tags von den Koͤchen in der Kuͤchen gebrauchet / par, uon machet man gute Gemuͤß vnnd Brey mir Milch oder Sleif r als das Brodt / iſt ein gute Speiß vor arbeytende Leuth / dann fie ſettiget wol vnnd helt hart wider, Aber ſchwachen und Bloͤden Menſchen find folche Speiſen zu ſtarck / ſintemal fie die f chwerlich verdan, wen fönnen, Wider die langwirigen Bauchfluͤß: Nimb uuͤrckiſch Kornmeel das wol gebentelt iſt / roͤſchte es wol in Buttern / ſchuͤtte Waſſer oder Mitch dazu daß genug iſt / laß wol fie, den zu einem Brey / vnnd gib den dem Krancken zu eſſen / es ſtopffet ein jeden Bauchfluß. Euſſerlicher gebrauch deß Tuͤrcki⸗ ſchen Korns. = Je Bletter dep Tuͤrckiſchen Korns warn fie noch friſch vnd gruͤn ſeyn gehackt / darnach in einem Moͤrſer geſtoſſen / vnd den Safft daruon außgedruckt / der leſchet ale Hitz vnnd entzuͤndung / ſonderlich aber das Rotlanffen/ Ti, cher darinn genetzt vnd darüber gelegt. Weiter haben wir keine erfahrung mehr von dieſem Ge; waͤchß / wo zu es ferner möchte gebranche werden, nehret es viel weniger als Das vierzehende Cap. Von dem Indianiſchen Korn. — As Indianiſch Korn iſt mit dem gleychech⸗ & 62 Itigen Stengel/ Blettern vnnd Blumen dem Ei ckiſchen Korn gang Ähnlich, defigleichen auch mit der Wurtzeln / aufgenommen daß esnoch iii. oder». bifin vj. vnderſcheidene Reihen befonderer Würslein ober dem Grundt hat biß zudem erften Gewerb oder Gleychen / dan auf die erften Bletter wachſen / vnnd iſt aber das ganze Ge⸗ wächß auch volltommenlicher / ſtaͤrcker / groͤſſer / dicker vnnd hoͤher dann das gemein Tuͤrckifch Korn. Die Kolben deß⸗ gleichen ſeindt den Kolben deß Tuͤrckiſchen Korn derform vnnd geſtalt halben and) aͤhnlich / aber doch wie das gange Gewaͤchß gröffer vnd fchöner /deßgleichen auch die Körner . oder Granen / vnnd fiber man ein befonder groß wunderbar lich) Geheymnuß an diefen Kolben / daß Gore der HErr alſo wunverbarlich durch die Natur die jm dienen muß / ſpielet vñ handelt in ſeinen Wercken vñ ſonderlich in dieſem Gewaͤchß deß wir vns billich zu verwundern haben / vnnd den einigen / K ewigen wahren Gott auch allein auß feinen Creaturen ſoltẽ erkennen lernen / dann etliche Kolben dieſes Gewaͤchß feinde mit jhrer Frucht gantz weiß / etliche braunſchwartz vnd ſchoͤn glantzend / etliche geel / etliche braun / vnnd die andern weiß / braun vnd blauw durch einander gemenget / alſo daß etwañ etliche Reihen halber weiß / die andern braun / vnnd die dritten blauw / vnd etliche Granen darnach durch einander vermengt vnd verſetzt ſeyn / alſo daß etwann eins / zwey oder drey weiß / die anderen biauw / wider weiß vnnd darnach Ca⸗ ſtanienbraun / alſo abgewaͤchſſelt an einer Reihen vnnd * en — — ——— — — —— —— —— — 64 & 3 u — RESET mn 2 ESS TS AR — ae ELLE [nass —— — — — BT: ; — —— ——” — — LE 2 — — nen ass on Kissen, DR EEE ae =— —— — — — — — — DREH, 0 { " | — ET Y luteum, — — ir Nee — II II 00— SIT > / 8 —— BEI ggg DZ Geel Indianiſch Korn. Braun Indtanifc Kom, Frumentum Indicum F 6 H Das Erſt Buch / Bon Kreutern Indianiſch Korn. FrumentumIndicum, ZE N) kuͤnſtlich gemaler wor. t wen mit feinen braunen Dipfflein artlich befprenger ſeindt / Weiß Indianiſch Korn. Schwarz Indianiſch Korn. als wann fie durch einen Maler alfo Etliche Kol, ben feinde mir jhren Granen gargeel /die andern gar braun Kolben vom Indianiſchen Korn. etliche weiß / braun onnd blauwe / die andern Veielbraun / weiß / fchwarg vnnd braun / darunder die weilfen vnnd blau⸗ nach durchauß an den andern geſehen werden. * TEE EEE — = PER ih — — — — — —— SE — DE ne 7 2 — EP Zr pe — = = 2 2 SEES 322 BSESEZSERES Is seS5 — —— —— ——— — —— ————— EEE — er FE Ei Bi tee ee Ze —— —— Frumentum Indicum Frumentum Indicum ——— — — PETE ———— fl ji) » \ * aa: Rn N N N N 7* pl — * — ZH > J — —— Frumentilndici$ pica. | | f | — — weißt en deß⸗ er fort zgante Koͤrner derbar Erralß jelet vñ waͤchß inigen en ſolt feinde ſchon etwaũ nd die zandet yoder ch Ca⸗ d dar⸗ X den w DE) — — — — nach — SJacobi Theodori Taberne montani w — ſch geel vnd weiß Indiani rt — — — — *5 — — = = EEE GE GEGE— En —— N — — —— Ve —— — ig 7 S$8& 4 — 585 — > DIN > > = — ⸗ — = = — > NR: 2 ED > age —— = = EG ER — — — 25% —— RL — — En En —8 N % NN | ya Pr — > = m > — — — —— == — —— — 7 Pl f TG vnd F Geel /weiß auch etlich blaus FrumentumIndicaum aureum FIRE, * PER —— % 2 — ———— 642 AWeielbraun Indianiſch korn. Goldtgeel Indianiſch korn. — au = — ZU ZN Ir ZEN Sen — ——— HP Weielbraun und geel / darunder die weiſſen vnnd geelen mit — — — —— 7 WR ER — { aaee 2 — SS Zn * 9* ml 9 558 9 * E er —— 32 F pi — ruͤcht geel / weiß / auch etliche N n fleinen/braunen Dipfflin gemalet ſeindt. Nochfi one der man daß erlicher Kolben ſch mehr vñ ier/ ramm/erwann vnnd h s vmbs ander / etwann zwey oder drey / auch v weniger eins vmbs ander alſo verſetzt. Etliche ſeindt weiß / 7 den werend Etliche ſeindt rot / ſchwart em Rot / ſchwartz vnd braun ¶ Weiß / Veiel braun / geel vnd mit eiß / braun vnd Indianiſch Korn. braunen Puͤnetlein beſprengt braun / vñ zum theil mit brau⸗ blaw In⸗ Veielbraun / weiß / ſchwartz / Korn. dianiſch ⏑———Ñ — BRE — — 7 — — Indianiſch Korn. me 9277 = * GEHE, — 7 A Are — niſch Korn. 7 TR il # fü ——— en 7 PL nen Püncelein India⸗ [7 ZEILE, BETT — mes — 3 —— = >: RB E88 Er aa 7 “ ine > 5 — * ER: — — 5 = — — — 54 * * — — = inne en mit ch fin etliche Ndnit eat auwe — — — — — — —— — — — — — — — — — Kot vnd Keſtenbraun In⸗ dianiſch Korn. niſch Korn. Frumentum Indicum ru- Frumentum Indicum au- reum & album. brum & ſpadiceum. 8 —8 7 — — V———VD0O0O0———— EAN, — V J— — NAEH; — Bl, 2% — * —— = GE - AH AN d) LI Li Fe SEHHRIEI HERE! FH —6 —WRBW EN EN — * Ar — ul; (2 less N] Y MR N N * REN IST III N — — * — — —1 — —V *— 1 — vor De — ” A) ER m RR ER — — — — le Al ? iM Lu — ‘ter, — — — m : Ä An Ds blauwe und Veielbraun / auch eeliche geel und weiß feinde/ darunder die geelen vnd weiſſen / mit Beielbraunen vnd bla» Blaum / geel / weiß vnd mir blauwen Puͤnctlein be; ſprengt Indianiſch Korn. Cœruleum, luteum, album & punctulis cœruleis pi- ctum frumentum Indicum. N / — NN f\ N NN IA I) / Ks —* RN, NIRB SUN ] — —9 I \AhRR e IR {4 7 ll 8 VRR 4 IN fi BL N \ FEN = AI& a YUNNS = az Y WE: - N N N N y N x, RN R 71 3 RR N S S AN | I I: S I N 1 N N N I. \ Das Erſte Buch Yon Krentem: > Goldtgeel und weiß India, G das iſt ſo viel das Gewaͤchs belanger/vem vorigen mit Blet, — m 643 F wen Puͤnctlein befprengerfeindr/ vnnd hergegen widerumb die Veielbraunen vnd blawen mit geelen vnd weiſſen pünch lein. Etliche Kolben aber ſeindt rot vnnd Eaftanienbraun/ hin vnd her eine Farb vmb die ander verſetzt / Die anderen ſeindt Goldtgeel vnd weiß / auch je eine Farb vmb die andet verſetzet / vnd etliche blauwe / geel vnnd weiß / darunder die weiſſen vnd geelen mir blauwen Dipfflein beſprenget ſeindt / alfo daß wie wir aud) zuvor geſaget / fich hoͤchlich an dieſer Frucht su verwundern iſt / vnnd ſeindt alſo dieſes Indiani—⸗ ſchen Korns ſuͤnfftzehen Geſchlecht / da die Frucht allein mit Ihren Farben alſo vnderſcheiden wirdt. — Deſſen hab ich noch ein ander Geſchlecht geſehen / bey Herren Steffan Velu ver Chnrfuͤrſtlichen Pfalz Schaff⸗ ner zu Libenaum / welcher es in feinem Gaͤrten gehaͤbt / vnnd jme die Koͤrner von traßburg zugeſchickt worden ſeindt / tern vñ ſtengel gleich / der ſtengel feyſt vñ Dice mie Gewerben vnderſcheiden / wirdi aber kaum halb ſo hoch als das vorige Gewaͤchs / das bringet feine Frucht am obertheil da die Biu— men ſeindt herauß / vnd nicht neben ander Seiten anf den Gewerben zwiſchen den Blettern herauß / wie dag gemeldt Indianiſch oder aber auch Tuͤrckiſch Korn. Die Frucht hat mancherley Farben / als weiß / rot / Caſtantenbraun / geel braunſchwartz / vnd auch bißweilen mit den Farben vermen⸗ get oder verſetzt / allerdings wie wir von dem Ind aniſchen Korn angezeigt haben. ch hette dieſes Gewaͤchs auch gern abreiffen lajlen / vnd dem gütigen Leſer gern vor die Augen geftelle/ fo harte ich ver zeit als ich ſolches Gewaͤchs geſehen / feinen Maler bey der Handt / fol aber mit der zeit auch noch gefchehen / wann mir GOtt der HERR das zeitliche Leben lenger vergönnen wil/ welches in feiner Handt vnd in feinem Rath beſchloſſen iſt. Es ſeindt dieſe Fruͤcht erſtlich auß Weſt Indien inn Hi⸗ ſpanien gebracht worden vnnd von dannen auch inn andere Landtſchafften vnd in vnſer Teutſchlandt / vnd wiljhter wol mit pflantzen gewartet ſeyn / dann ſie die Kaͤlt vnd Reiff icht leiden koͤnnen / vnd muͤſſen den warmen Sonnenſchein ha, ben / zu dem muß deren mit waͤſſern mit lauwem Waſſer wol gepflogen werden / fo waͤchſt es wol vnnd baldt auff / fo ferrn es auch in einen guten feyſten Grundt geſetzet wirt / vnd wirt zeitig im end deß Augſtmonat oder aber im Herbſtmonat wie das Tuͤrckiſch Korn. Die Indianer ſeten die gemelte Kornfruͤcht alſo / es ge⸗ hen jhrer viel auff ein Acker oder Feldt da ſie dieſe Fruůht hin⸗ ſetzen woͤllen / die ſtehen ordenlich in einer geraden Zeilen vnd gleicher weite nach einander / deren jeder hat ein ſcharpffen Pfal / darmit ſticht er ein Loch in die Erden / wirfft mit der lincken Handt vier oderv. Koͤrner in daflelbige/ und ſcharret das Loch mit einem Fuß widerumbzu / darmit es vor den Pappageyen verwaret ſeye. Tritt darnach einen Schritt hinderſich / macht wider ein ander Grub wie er die erſte ge⸗ macht hat / alſo thut er auch mir der dritten / vierdten und fo. fortan / trittet alle mal ein Schritt zu růck / mache auff jeden Schritt ein Gruben / biß er ſeine gantze Zeile vollbracht hat. Gleicher geſtalt thun die andern alle / ein jeder in feiner Ord⸗ nung vnd Reihen / biß das gantze Feldt beſetzet iſt: Aber che ſie die Koͤrner ins Erdtreich ſetzen / laſſen ſie den zuvor zween Tag in Waſſer weychen / zu dem ſetzen fie den nicht eher/ es ſeye dann das Erdtreich vorhin vom Regen feucht worden. Auff ſolche weiß mag man dieſe Frucht auch in vnſern Lan⸗ | K den ſetzen / vnd muß aberfolchesim Aprillen geſchehen / ſonſt kompt dieſe Frucht nicht zu jhrer rechten zeitigung. un. Won den Namen deß Indianifchen Korus. Siſt dieſe Frucht ein Geſchlecht der Fruͤcht die wir heu⸗ tigs Tages Tuͤrckiſch Korn nennen / welches die form vnnd geſtalt beyder Gewaͤchs bezengen/beyde was die Ge. waͤchs an ihnen ſelber vnd dan auch beyder Kolben vñ Fruͤcht belangen thut / derwegen ſie auch von einander nit abgeſoͤn⸗ | sh Dur — ——— ee a — — — \ 644 D,Tarobi Theodori Tabernzmontant! A dert ſollen oder können merden / ob ſchon diefe Indianiſche I Wintergerſt. Frucht die ander inn der groͤſſe vnd fchöne vbertrifft. Vnſere Nordeum polyſtichum Kreutler nennen fie zum vnderſcheidt der ander / Frümen- tum Indicum, Triticum Indicum, vnd Maiızum Indicum Die Indianer nennen fie Mai vnd Mebhiz, [Engliſch Corne of Aſia.] Wirnennens Indianiſch Korn. [Panicum in- dıcum maximum, C,B. Milium Indicum, Caft.Milium Indicum magnum aliud, Lob. icon, | Yon der Natur / Krafft / Wirkung und Ey⸗ senfchaffe vnd dem gebrauch deß Indiani—⸗ fchen Korns. Di Indianiſch Korn hat gleiche Krafft und Wirckung mie dem Tuͤrckiſchen Korn / vnnd mag beyde das grün 8 Kraut) die Frucht vnd das Meel fodavon gemalen tondt/ — beydeinnerlich vnnd eufferlich / wiedas Tuͤrckiſch Korn gu brauche werden. Es gibt ein ſchoͤnes vnd faft weilles Meel / das Brodt aber das darauf gebacken wirdt / iſt ſuͤß vnd zaͤ⸗ he / das ſtopffet den Bauch / iſt hart vnnd ſchwerlich zu ver⸗ dauwen / fol nur vor die Treſcher / Holtzhauwer / Schmidt vnd andere ſo groſſe muͤheſam arbeyt thun muͤſſen / gebacken werden. So man aber dieſes Meel mit Rockenmeel zum halben theil vermiſcht vnd Brodt darauß baͤcket / ſo wirdt es milter vnd verdauwlicher / gibt ziemliche gute nahrung / helt wol wider / vnd iſt arbeytſamen Leuthen micht vngeſundt / vñ fuͤtert ſie wol. Man machet auch auf dieſem Meel gute Muͤſer vnnd Brey/erliche ſiedens mit Waſſer vnnd Butter ſehr wol / ſal⸗ ens ziemlich / vnnd gebens dem arbeytſamen Geſindt den c Hunger damit zu buͤſſen / zu eſſen / dann es ſettiget wol / vnnd H iſt ein ſtarcke ſpeiß / gehoͤret allein ſtarcken / arbeytſamen Leu⸗ chen. Etliche bereyten dieſe Brey oder Muͤſer mit Milch / o⸗ | der mir guter Ochſen oder Hammelfleiſchbruͤhen die geben Blettern vnd folgends die cher, Die graßechtige Bletter beſſere vnd kraͤfftigere Nahrung / wiewol ſie doch auch lang⸗ ſeindt breyter vnnd luſtiger anzuſehen dann die Bletter deß ſam abgedaͤuwet werden. Wr Weynens / dagegen aber werden die Halmen deß Weynens hoͤher vnnd kraͤfftiger dann fie am der Gerſten ſeindt. Die Das Fuͤnfftzehend t C ap. | 1. Sommergerft. / * 9 Y IA 4 J | A, \ 40 U } i — 4 4 —u— Fr IE Km ka Al ın h ni Bi — ' NIE pr 4 Ki . f J nl # Ä | j " . E y \ Ä N —31 is j 5 ' 1 — — —— 1 NHordeum diſtichum. Von der Gerſten. inte ERROR A Er Gerſten ſeindt fürnemblich in unfam QNIEN PS —ZRE — ecutſchlandt zwey Geſchlecht / nemlich die groß — 06 —— — vñ klein Gerſt / oder aber di Winter vnd Som⸗ SR, mergerft / daneben haben wir auch noch zwey Gefchlecht/ und ob gleichwol diefelben nicht fo gar gemein feinde/ fo werden ſie doch auch in Teutſchlandt vnd Franck⸗ reich geſaͤet vnd gepflantzet / vnnd werden aber dieſe vier Ge⸗ ſchlecht wie folget vnderſcheiden. 4. Die groͤſte vnd Wintergerſt hat groſſe kolbechtige Ae⸗ her / vnnd iſt ein jedes Aeher mir vier Verſen oder Zeilen be⸗ fetzt / etliche aber auch mit vj. vnd etliche mit viij. Zeilen, . Dagegen iſt die gemein Sommergerſt nur mit zwoen Zeilen beſezet. Erg | KERN a. > 1. Der Sommergerften aber haben wir noch ein ans. I N AN —— der Geſchlecht die iſt mit vielen Zeilen beſetzt / gleich wie die I | Wintergerſt. RER RR I) KB Rn g IV. Noch hat man auch das vierdte Geſchlecht / das iſt —J in Franckreich gemein / die wirdt bey vns reyn Gerſten ge⸗ ala REN: nannt / darumb daß die Körner wann fle zeitig twerden felbft K I 13v auß jhren Hilfen fallen’ die man fonftinn der andern Ger⸗ I il) fien fh werlich von den Hülfen abföndern fan. Sonft feindt J alle er zehlte Geſchlecht mit jhren Graßblettern / Halmen vn Ba jhren rauhen Granen einander faft gleich / vnnd deßwegen | nicht wol von einander zu onderfcheiden. Am fiebenden Tag nachder Saat gehen fie auff vnd kriechen jhre Keymen her⸗ fuͤr / alſo daß ein jedes Korn beſonder zween Keymen bekomt / le nemlich an jeder Spitzen einen. Dererft bringt die Wurtzel BE der begeret vnderſich / der ander aber den Halm mit feinen — d —* — —— — — — ——— — — —— 2 * * — — —— — — Te 2 — — —— = — — — — —— — — — > 1 b C sen Ai | Gerſt waͤchſt ſchneller vnd baͤlder in die Aeher dann einig an⸗ J der Getreydt / bringet gar feine Bluͤth / ſondern fo bald fie zu al i den Kehren kommen iſt / bringt ſie auff fund ihren Samen | in dünnen Haͤutlein verſchloſſen / der iſt erſtlich gar weych un weiß wie ein Milch / zeitiget ſehr bald. Theophraſtus 3. hiſt. 3. der alt Griechiſch Artzet ſchreibet / daß die Gerſt veraͤndert werde in Weytzen / vnd der Weyztz in Gerſt / das haben wir | in vnſern Landen noch nie erfahren koͤnnen / mag vielleicht | in andern Sandern gefchehen. Mean fandife Frucht allejahr zwey oder dreymal ſaͤen / nemlich vor dem Winter /darnach im Mertzen vnd auch im Meyen / wie es inn vnſern Landen D braͤuchlich iſt. Es wil dieſe Frucht ein auf geſundt / getuͤngt vnd wol gebauwen Erdtreich haben / ſonſt mißrahtet ſie vnd wirdt zu Vnkraut / ſonderlich aber wann feuchte vnnd naſſe Jahr ſeindt. Von den Namen der Gerſten. DI Gerſt wirdein gemein von den Griechen / Keidn, ge⸗ nannt. Sateinifch/ Hordeum, Ua VÄR I, Die Wintergerſt die viel Reihen hat / wie auch die Sormmergerft mit vielen Neihen/ wirde Griechiſch Tleaus- hyemale oder hybernum,, vnd Hordeum maius, [ Hor- deum polyltichu.n, CB, Hordeum,Brun, Matt. Lac, Gef, Lob.Lon. Caft. Dodo. Cæſal. maius, Trag. primum Ang, fecundum,Cotd. in Diof.polyftichum, Fach. Tur. Dodo. E gal. Lugd. il, Die Sommergerft aber mit viel Reihen wirde zum vnderſcheidt der andern / Hordeum polyftıchum zftiuum geheilfen/ondHlordeum trimeſtte polyftıcham.[Hordeum polyflichum vernum,Lobelo.] Die Wintergerft wirdt ge⸗ meinglich groß Gerft vnnd groß Wintergerft genannt / wie | die Sommergerft mit vielen Reihen zum vnderſcheidt der kleinen Wintergerft/ groß Sommergerft, Il, Die klein Sommergerft aber wirdt Gricchifch Ars- 2, genannt / vnd von Cuiumelka Sateinifch / Hordeum Galaticum, von andern Hordeum diftichum , Hordeumi Ser xor, genannt. Lateinifch Hordeum polyitıchum,Hordeum » Das Erfie Buch / Don Rraiten. 648 II, Sommergerſt mit vielen Reihen. Hordeum polyſtichum æſtiuum. Fæſtiuum vnd trimeſtte minus, [Hordeum diftichum C. B. Fuch. Dodo.gal. Tut. Cord. ın Diof. Lob. Lugd. minus, Trag. Hordei alterum genus, Cafal.} Zu Teutſch / klein Gerſt vnd Futergerſt. Flehmiſch vnd Brabaͤndiſch / cleyn Serfie vnnd Sominergerte oder Gerſte met twe Ryhen⸗ Engliſch / Common Barly / in Welſch Brabandt vnd Flan⸗ dern / Pamelle. Die Gerſt aber die vj. Reihen oder Verß hat / wirdt Grie⸗ chiſch E &aszxör, Sateinifch/ Hordeum Hexaftıchum vund von Columella, Hordeum cantherinum, genannt. V. Die reyn Gerſten aber die von ſich ſelbſt wann fie ei» tig wirds auß jhren Hufen fellet / wirdt Griechiſch Tuurexer- dev. Lateiniſch Gymnocrichum, Hordeum mundum vnd Hordeum nudum genannt / ohnangefehen daß der nacket Haber aud) Hordeum nudum genannt wirdt. Dife Frucht G folaudyin Capadocien wachfen vnd gemein ſeyn / wie Ori⸗ bafıuslib. 1, coll. c. i. bezeuget. Sonſt wirdt die Gerſt von Serapionelib. fimp, cap, 131. auff feine Arabifche Sprach Xabaer genannt won dem Glor- fographo Haliabbatis, Sair. Xair, vnd Sahir , vnd von Aui- cenna, Sbair. Sonft werden auch nachfolgende Namen hin vnd rider bey den Arabifchen Authoren geleſen / Hahaher, Hahaheer, Sarahan. Xaahar Scahair, Xahaır, Scehair , vnd Xa- bar. Italianiſch heiler die Gerſt / Orgounnd Orzo, NHifpas niſch / Cenada vnd Ziuada. Sranzöfifch / Orge. Vngerifch / Arpa. Behmifch/ Geczmen. Polniſch / Yanczmyen. Can⸗ diſch / Chruhari. Engliſch / Barly. Flehmiſch / Brabaͤndiſch vnd Hochteutſch / Gerſte. Die gantze Gerſt die nicht geſchee⸗ keeift /wirde von Hippociare Griechiſch / awrısas nerdn ge⸗ nannt. Sateinifdy/ Hordeum integrum, Das Gerftenmeel wirt Griechiſch a'pnausıs, vnnd auch mireinem zufammen geferten wort Qunavsss, genannt. Lateiniſch / Hotdeifauna cruda vnd Omelyfis,vnd von Halıabbare, Arabifch/Heneri. Das geröfcht Gerſtenmeel aber / wirt von Hippocrate Gries chiſch / Abiror, genannt. Lateiniſch / Alphicum vnd Polen- ta, oder Farina Hotdei toſti. Daß Gerſtengraß ehe es zu ſei⸗ nen Achern ſtoſſet / vund dem Vieh zum Futer abgemehet wirdt an ſtatt deß Heuwes / wirdt von etlichen Griechiſch / Tea as, genannt / wiewol auch viel es nicht vngeſchicklich / halb gedoͤrrt Heuw außlegen. Lateiniſch heiſt eg Fatrago Hordeacea, | Bon der Natur / Krafft / Wirckung vnd Ey genſchafft der Gerſten. Ft Gerſt kuͤlet vnd trucknet im erſten Grad / ſie reyniget / oͤffnet / ſaͤnfftiget / zeitiget erweychervnndlindere: Sie ltreibet den Harn / iſt dem Magen zu wider / blehet den Leib auff / gibt ziemliche Nahrung / fuͤhret doch weniger dann der Weyren/vnndwirdtaber deren das auffblehen benommen durch das kochen / ſie wirdt nicht allein zur Speiß vnnd Tranck / ſondern auch zu der Artzeney in viel weg nuͤtzlich ge braucht. . | Innerlicher gebrauch der Berften. RS haben die alten die Gerſt voranderm Gerreydrinder Küchen faft fehr. gebraucht / vnd iſt warlich ein gefunde gute Speiß nicht allein den gefunden Menfchen dienlich / fondern auch den Krancken in viel weg nuͤtzlich. Die alten Fechter haben ſich bey der Gerſten als einer kraͤfftige Speiß beholffen / vnd dieſelbig in ſtaͤtigem gebrauch gehabt / derwe⸗ gen fie auch wie Plinius lib. 18. cap. 7. Gerſtenfreſſer genannt K worden ſeind. Heutigs Tags wirt in feiner Landſchafft der gansen Chriſtenheit die Gerſt mehr in der Kuchen vnd fpeiß genuͤtzt dan in vnſerm Teutſchlandt / und were wol zu win, ſchen daß wir bey derſelbigen vnd derengleichen gemeinen vñ bekannten Speiſen blieben / vnd vns damit lieſſen benuͤgen / wuͤrden wir ohn allen zweiffel vieler Kranckheiten entladen ſeyn / die wir durch den vnmaͤſſigen Bberfluß vber vnſern Half bringen / welcher auff difen heutigen Tag noch Fein end teilhaben end auff einen Imbiß mir Fleiſch / Huͤnern Fiſchẽ vñ ſo mancherley ſpeiſen die Natur vberiaden / den Magen alſo 646 &. Tatobı Theodon Taberne montani A alfowerderben/daß wir ehe zeit vnſer Leben zur Straff ver · FEin ander gutes Gerſten můͤßlein vor krancke Leuthe/ lieren muͤſſen. en: weclches fehr wolnehret vnd farcker: Mimb gerollt Gerſten Gewirdraberdie Gerſt auff mancherley weiß gekocht vn waͤſche ſie ſauhher / thue ſie in cin bequemes Geſchirr / ſeude fie bereh et. Erſtlich yfleget ſie der gemeine Mannin friſchemwol mit guter Fleiſ chbruͤhen biß fie gerfehret / die ſtreich durch Waſſer zu ſieden biß fie auffſpringt / zerſehret vnnd zu Muß ein Pfeffertuch⸗ thue Dar frifchen vngeſalzenen Buttern wirderdiefehmelzetermie Butter oder Schmaltz / ſaltzet die daß genug iſt / vnd ruͤhr etlich efriſ che Eyer dareyn / laß ſittig⸗ ziemlich / vnd ſpeiſet ſich vnd fein Geſinde damit / jſſet die mit lich mit auffſieden / verſalne es nit / ſo wirdt ein kraͤfftigs wol⸗ Bion/ vnd iſt vber die maß eine nuͤrliche Speiß die ziemlich gel chmacktes Breylein darauß nehret. an | Etliche kochen die Gerſtenmuͤßlein mie Milch äufffot, Die Reichen aber kochen die gerollte Gerſt mit Huner⸗gende weiß: Sie nemmen geſcheelte Gerſten ſieden diefelbi⸗ bruͤhe / Capaunenbruͤhe oder Rindts oder Hammelfleiſch⸗ ge erſtlich wol in einetn Waſſer / waͤſchen die wol auß mitfri⸗ bruͤhe / die gibt von wegen der gemeldten Bruͤhen kraͤfftigere ſchem Waſſer / thun ie in ein beguemes Geſchirrlein / gieſſen vnd beſſere Rahrung / machet ein zuts (doch dickes) Gebluͤt / friſche Kuͤhemilch daruůͤber / thun auch friſchen Buttern dar, iſt derwegen beyde Geſunden vnd Krancken ein ſehr nuͤglich zu /laſſens wol vber einer Glut ſie den Biß es dick wirdt / ſal⸗ B vnd koͤſtuche Speiß re zens ein wenig / richtens alſo an vnd beſtreuwen es mi Zu⸗ Ellche ſieden die Gerſt mit Milch zu einem Muß / das G cker / iſt eine ſehr anmůtige Koſt / die ſehr wol ſpeiſt. nehret auch treffenlich wol / ein geſunde Speiß alten vnnd Etliche bereyten die vorgemelte Speiß mit Mandelmilch jungen Meenfchen die nicht Feber oder Hanptwehthumb ha⸗ fſieden die Gerſt zuvor in Waſſer vnnd waͤſchen ſie damach ben / fonderlich aber iſt dieſes ein kraͤfftige Speiß vor die Knn⸗ſauber mir friſchem Waſſer / thun Butter vnnd ein wenig der / bleiben darbey geſundt / vnnd befommen darvon ein ge⸗ Saltz dazu / ſiedens biß die Gerſt zerf ehret vnnd dick wirdt/ ſunde / lebliche Farb. | gleich einem Muͤßlein / richtens darnach an vnd beſtreuwen Gerſt mit Mandelmilch zu einem Muͤßlein geſotten vnd es mit Zucker. Gemeldte Muͤßlein iſt in der heiſſere / rauhig⸗ | mit ein wenig Penidzucker füß gemacht / iſtein heyſſame keit der Bruſt / Lungenſucht / Bruſtgeſchwer / Seitenge, | Speiß und Argeneyin dem Seitenftechen/ Bruſtgeſchwer f chwer / deßgleichenin dem durzen vnnd truckenen Huſten / aenſucht vand allen hisigen Gebrechen der Bruſt und wie auch in allen hisigen Gebrechen der Bruſt vnd Lungen Lungen. ond in allen hitzigen Febern ein geſunde vnd koͤſtliche Speiß Ein Gerſtenmuͤßlein mit Fleiſchbruͤhen wolgeſotten / vnd · vnd Arzeney. — AP. mit ſauwer Granatenſafft temperiert / iſt eine faſt nuͤzliche Etliche machen ein gutes Gerſtenſuͤpplein in Febern vnd Speiß ʒu dem Magenwehe von Hitzen vervrſacht. Solches andern Kranck heiten alſ⸗ 0: Sie nemmen Gerſten ſieden die TC magman auch inn hitzigen Febern mit lauterm Brunnen in Waſſer waͤſchen ſie darnach in einer Seihen mit friſchem waſſer alſo ſieden biß die Gerſt zerfehret / darnach mit ſanwer H Waſſer wol ab / thun die Gerſt in ein Haͤfelem ſchuͤtten daruͤ⸗ Granaten fafft oder Agreſt abbereyten / vnd ſol man aber das ber ein gute lautere Erbesbruͤhen / thun auch ein wenig vnge⸗ fleiſſig mercken daß die Gerſt ſehr wol geſotten werden ſol zu ſaltzenen Butter darzu vnd ein wenig Oals oder fo viel ge⸗ alen Speiſen / ſonſt blehet ſie den Leib auff und wirt ſchwer ⸗ nug iſt / laſſenes wol ſieden biß die Gerſt auffbricht vnd weych lich verdauwet / welches jhr durch das wol ſieden benommen wirdt / darnach nem̃enſie Peterlenkraut / Maieran oder ſonſt wirdt / daß ſie nicht allein nicht blehet / ſonder leichtlich abge⸗ andere wolriechende Kreuter wie die einem jeden am anmuͤ⸗ daͤuwet wirdt / und auch beſſere Nahrung gibt, tigſten feinde/ hackent ſie gar klein / roͤſchten ſie mir dem Yu, Gerſtenbreylein von wolgebeuteltem Gerſtenmeel berey· lern / vnd ſchuͤtten es in das gemeldte Gerſtenſuͤpplein / hf, tet / ohn Butter / Schmaltz oder Oele / dienet wider die Ge⸗ ſends mit wol ſieden / darnach richten es an / dan es ein kraͤf⸗ ſchwer deß Magens / doch muͤſſen ſie nicht zu ſtarck geſaltzen tiges / anmuͤtiges Suͤpplein vor krancke Leuth / die ein ah⸗ ſeyn. ſcheuwen an dem Fleiſch haben. So man aber gemeldtes Gerſtenbreylein von reynem Gerſtenmeel mir friſcher ¶ Suͤpplein kraͤfftiger haben wil / dz es mehr nehre / ſo ſol man Milch geſotten / ziemlich geſaltzen / dienet wider die Geſchwer an ſtatt der Erbsbruͤhen gute Huͤner / Capaunen od. Rinds der Nieren vnnd Blaſen / deß gleichen widenalkinnerliche fleiſchbruͤhe oder aber eine gute kraͤfftige Hammeifleifchbei D Geſchwer. zn hhenemmen / vnd obgemeldter mallen wol ſie den laſſen / vnnd BGerſtenmeel wol in Buttern geroͤſchet / vnnd mit geſtaͤhl⸗ 1 mit guten Kreutern abbereyten. | ter Milch seinem Breylein oder Muͤßlein geſotten / ſtopffet Etliche bereyten die Gerſtenmuͤß lein alſo vor ebricitan den fluͤſſſgen Bauch. — ften / vnd vor die ſo von vnnatuͤrlicher Hitz vnnd Feuchte der Ein kraͤfftiges vñ nuͤtliches muͤßlein wider die Schwindt Compiexion/ micherf chuͤng deß Blutes kranck feind: Mar vnd ungen ſucht: Nimbj. Handvoll reyn gebeutelt Gerſten / nimbt gerollter Gerſten / laͤſſet die inn Waſſer wol ſieden ſo meel / Amelmeel vier loth / Krebsſleiſch von den Schwan, lange biß ſie gar zerfehret / darnach thut man zweymal ſo viel Ben viij. vngen. Das aA Amelmeel ſeude mitgt, guter Mandelmilch darzu/Taffers mit einander ſieden zube⸗ nugſamer Mandelmilch/digfirebsfchwäng aber feude wol quemer dicke. Man mag auch auff folgende weiß machen! mit xxxij. vntzen frifcher Geßmilch oder Schaffmilch / die alſo das du nemmeſt gerollte Gerſten inn friſchein Waſſer ſtreiche durch ein Pfeffertuch/thue ſie darnach zu dem Brey⸗wol geſotten biß fie zerfehret / darnach wol durch ein fauber ſein von dem Gerſtenmeel / vermifch eswolwnndthnenioch Pfeffertuch geſtrichen / thue darnach dreymal ſo viel an ferner darzu ein frifchen Eyerdotter vnnd vier lorh Zucker / delmilch darzu / vnd laß ſittiglich miteinander ſieden biß ein Taf gemaͤchlich vber einem Kolfenwerlein fieden biß ein brey/ Breylein wirdt. bike. | lein darauß wirdt / davon gib dem Krancken Morgens vnd Gemelte Muͤßlein dienen wol in allen hitzigen Febern / in Abends zu eſſen. Bruſt vnd Lungenkranckheiten / inn der heiſſere vnd truͤtkkne Ein fehr kaͤffüges vnd wolgeſchmacktes Gerſtenmuͤßlein K dep Halß / im Seitenſtochen / Bruſt vnnd Seitengeſchwet vor geſunde vnd krancke verzehrte Leuth bereyte alſo Rimb vndallen andern innerlichen Gebrechen von Hitz vervrſacht gerout Gerſten / laß ſie wol in waſſer ſieden / darnach thue ſie ſonderlich aber wider den duͤrren Huſten / vnd magman die⸗ in ein Seihpfannen vnd waͤſche die fauber auß / thue fie fo ſelbigen mir Pentooder Canditzucker / nach eines je den gele⸗ gends in ein ſaubern Hafen / ſchuͤtte ein kraͤfftige Huͤner oder genheit ſuß machen. | N Fleiſchbruͤhe darvon das feyft abgehaben iſt daruͤber / laſſe fo Oder nimb Gerſtenmeel / laſſe das wol mit einer Bruͤhen/ lang ſieden bi die Gerſt dick wirdt: Nimb darnach ein get ot, darinn zuvor ein Handtvoll Fenchelwurtzel geſotten worden tene Hennen oder Capaunen Bruſt / ſchneide die klein / vnd iſt/ ſieden / vnd thue dann zweymal ſo viel Maͤndelmilch dar⸗ ſtoſſe fie wol inn einem Moͤrſer / laſſe die mit der gemeldten zut laß es ſo fange ſieden biß ein muͤßlein darauß wirdt / das Gerſten ſieden. gib dem Krancken mit oder ohne Ziceer meſſen/ wieeß n⸗ jeden gelegenheit ſeyn wil. H = — .— = > =. — * — — an nich had enig irdt / wen Mi enge⸗ ten) igen / ph nvnd eh die ſchem dat vnge⸗ il au ch tfonf, a ‚But, hl I kraͤſ einalı ꝛeldts Lan, chbei An. TE icitan htz det Man fort mzuhe⸗ Wake ſauber Man⸗ biß ei ern / in ruͤtkne ſchwer fach an die⸗ ae ren a x/ dag zeines ah / 2 . | ! edenſo | —— | B den Beynen ablöfer / darvon Wider die Bauchflůß mach ein Gerſtenmuͤßlein Auf folgende weiß: Nimb gerollte Gerſten / waͤſche fie fauber nnd laſſe ſie wider trucken werden: Darnach kreche ſie ein wenig in einem Moͤrſelſtein / roͤſchte fie inn einer eiſenen Pfannen biß ſie braun wirdt / darnach ehu ſie in ein Häfelein oder Keſ ſelein / ſchuͤtte Darüber ein gute Mandelmildh vnd laß ſieden biß ein dickes Muͤßlein darauf wirdt / ſaltz vnd ſchmaltze es nicht zu viel / vnnd gibs dem Krancken zu eſſen. Du magſt auch gemeldtes Breylein mit geſtaͤhlter Khemilch bereyten fo du die Mandelmiich nicht gehaben kanſt. Wider die Lungen vnd Schwindrfucht ein gute Föftliche Gerftenfuppen bereyte alfo: Nimb ſechzehen ongen gerollter Gerſten / waͤſche fie fauber/ fende die mir einer guten bereyten vnd außgenommenen Hennen inn ficben maſſen Waſſers / biß die Gerſt zerfehret vnnd das Fleiſch der Hennen ſich von zu trincken / vnd mache jhm Suͤpplein vnnd gute Breylein darvon. Oder nimbij. oder iij. Loͤffel voll gerollter Gerſten / waͤſche die ſauber / fege die zu mit Waſſer in einem Haͤfflein das on, gefehrlich ein halb maß oder xxxij. vntzen haltet / thue darzu ein viertheil von einer guter Hennen oder Capaunen / laß ſit⸗ tiglich mit einander bey einem linden Kolfeuwerlein ſieden ſo viel es genug iſt. Wider das Blutſpeyen: Nimb Gerſtenmeel nach dei⸗ nem gefallen: ſeude ſolches mit genugſamer Mandelmilch zu einem Breylein / vnd gibs dem Krancken Morgens vnd Abends zu eſſen. Gemeldts Breylein dient auch wid die Faͤn⸗ lung der Lungen / vnnd mag man es mit Zuckercandit oder Penidzucker ſuͤß machen. Wider das Schwindtſuͤchtig Feber Hecticame: Nimb N Gerſtenmeel das reyn gebeutelt iſt ein Haͤndlein voll / reyn gepuͤluert Amelmeel halb ſo viel / ſeude ſolches mit genugſa⸗ mer Mandelmilch zu einem dünnen Breylein / ehe darzu zwey frifcher serflopffrer Eyer vnd anderhalb Loch Penidzu—⸗ cker / fo wirt es faſt lieblich vnd anmuͤtig / das gib dem Kran cken taͤglich zu eſſen / dann es iſt jhme nicht allein ein gute Speiß / ſondern auch ein heylſame Artzeney. Wider das auß doͤrren vnnd ſchwinden der Nieren / ein kraͤfftige Speiß vnd Artzeney von Gerſten mach alſo: Nimb gerollter Gerſten viij. vntzen / waͤſche die ſauber / thue ſie mu ein bequemen Hafen / vnnd noch ferrner darzu drey junger Haͤnlein ſauber auß genommen vnnd bereytet / ſchuůtte daru⸗ ber vier maß friſch Brunnenwaſſers / laß ſittiglich mie einem D Feuwer ohne Rauch ſieden / biß die Gerſt auffreiſſet vnd das | Fleiſch von den Haͤnlein ſich von den Beynen ablöfer/ feihe darnach die Bruͤhe darvon / vnnd laſſe den Krancken eden⸗ weilen ein Trunck darvon thun / vnnd mach jhm allen Mor⸗ gen vnd Abendt ein Breylein darvon / wie ſolget: Nimb ein Becherlein voll der gemeldten Bruͤhen vnd zertreib darinn drey friſcher Eyerdotter die denſelbigen Tag gelegt worden ſeindt vnnd zwey loth Penidzucker / laß mitemander auffſie⸗ den vnd gibs dem Krancken Morgens vnd Abends zn eſſen / jedesmal fo viel wie gemeldt: Nachmiteag vmb zwo Bhren nimb der obgemeldten Brüben xij. vntzen / jertreibe darinn vier frifcher Eyerdorter vnd ein loth gepuͤluerten Zucker / laß es zu dem Krancken durch ein Cliſtierzeug thun / ziemlich E warm daß er ſolchs auff dem Rück ligende bey fich auff ein par flunden behalten möge’ thue das ein tag etliche nachein⸗ ander fo wirft du gute huͤlff befinden /dann stlichen Menſchẽ mit dieſen Bruͤhlein iſt geholffen worden, Wann ein Menſch nit ſchlaffen kan / ſo mache jhm nach⸗ folgendes Bruͤhlein von Gerſten: Nimb gerollter Gerſten drey vntzen / ſeude die in genugſamem Brunnenwaſſer biß die Gerſt zerfehret vnd dickelechtig wirdt wie ein dickes muͤß⸗ lein / ſtreiche die durch ein Pfeffertuch / vnd was vberig dar⸗ von bleibet / das thue in ein Moͤrſelſtein / vnnd noch ferrner darzu drey vntzen geſcheelter Mandeln / Kuͤrbſenſamen / Ci⸗ trullenſamen / Cucumeren vnd Melonenſamen / alle von jh⸗ Das Erſt Buch / Bon Kreutern. 647 ‚FE ven Huͤlſen gereyniget vnnd geſcheelet / weiſſen Magfamen’ edes j. loth. Stoſſe alle gemeldte ſtůck auffs aller kleineſt / ſtreichs darnach mit vier vnzen Roſenwaffers vnnd zwo vn⸗ tzen Roſenzuckers durch wie dag erſte mal vnnd vermiſchs mit der durchgeſtrichenen Gerſten / laß ein wall oder zwo auff ſieden / vnd gibs dem Kraneken zwen Abendt nacheinander allwegen dashalberheil warm zu ſuppen wann er ſich zu der Ruhe begeben wil. Ein Gerſtenmůßlein von iij. vnzen gerollter Gerften /#. loth Leinſamens / Cucumeren / Milonen Kuͤrbſen vnd Ei⸗ trullenſamens alle von Hilfen geſcheelet / jederz. Loch berey⸗ tet / denet wider das ſchwerlich harnen vnd die Haruwinde Em Gerſtenmuͤßlein mie Zucker oder verſcheumptem H onig bereytet / iſt dienlich den Lungenſuͤchtigen. Gerſten mit friſcher Milch jur einem Muß geſotten vnnd gib dem Krancken die Bruͤhe G geſſen / gibt den Seugmuͤttern die truckener Complexion ſeindt vnd nit ſeugen koͤnnen viel Vilch. Das thut auch die Gerſt in andere weiß vnd weginder Speiß genünt/wieman die bereytet. | Reyn gebentelt Gerſtenmeel mir Mandelmilch zu einem Muͤßlein geſotten vnnd genoſſen / iſt denen ſo mi dem taͤgli⸗ chen Feber beladen ſeindt dienlich / deßgleichen auch denen die das drittaͤgig Feber haben. Gerſtenmuͤßlein mit dem Safft von ſauren Granaten / vnd ein wenig Zucker bereytet vnd genuͤtzt / ſeind faſt dienlich den Febern ſo von groſſem Durſt jhren vrſprung haben / deß ⸗ gleichen den jenigen fo mit den Purpeln vnnd Roͤtelen bela⸗ den ſeindt. Wider das viertaͤglich Feber: Nimb geſcheelte Gerſten viij. vntz / Ziſererbſen ein wenig geſtoſſe ein vntz / Fenchelwurtz ein loth / Suͤßholtz / Venushaar / jedes ein halb loth / Wer, muth / Weinrauthen / Hirtzzungenbletter / jedes j. quintlin. Dieſe Trick ſeude alle in zwo maß Waſſers biß ein vierdten theil davon eyngeſotten iſt / darnach ſeihe das Waſſer davon ab durch ein Tuch / vnd behalte das in einem ſteinin Krugin einem Keller, Die vberbliebene Gerſt vnd andere tu da⸗ von du das Waſſer geſotten haſt / thue widerumb inn ein be⸗ quemen Hafen / ſchuͤtte daruͤber anderhalb maß Waſſers / vnd laſſe die widerumb ſieden biß ein Maß vberbleibet / daß ſeihe auch durch vnnd thue es zu dem vorigen Waſſer in den Krug. Die vberbliebene Species ſende widerumb zum drit⸗ tenmal mit anderhalb maß Waſſers / biß eine maß vberblei⸗ bet / ſeihe es aber wie zuvor durch ein Tuch / dann wirff die Kreuter vnd Wurtzeln hinweg / vnd thue das Waſſer zu den andern in den Krug, Von dieſem Waſſer laſſe den Kran⸗ cken nach Durſt trincken / vnd daß er zu den beyden Imbſen ſeinen Wein wol damit temperier. Wider alle Feber in gemein / ein koͤſtlicher Tranck Nimb acht vnzen Gerſten / ſchuͤtte darüber ein halb maß frifch Brunneuwaſſers vnd laß füttiglich beym Feuwer Halber ein⸗ ſieden / darnach ſeihe das Waſſer ab vnd behalts / ſchuͤtte wi⸗ derum ein halb maß Waſſers vber die vorig geſottene Gerſt / laß widerumb zum halben theil eynſieden wie zuvor / vnd ſei⸗ he das !v aſſer davon zu dem andern / dasthuauch zum drit⸗ tenmal / vnnd wann du die iij Waſſer bey einander haſt / fo wirff die Gerſt hin / thue darnach zu dem geſottenen Waſ⸗ ſer iij.loth egweißwurtzeln / edel Gamaͤnderlein vnd blaw Feberkraut / jedes ein Handtvoll. Laſſe dieſe Stuͤck ſittiglich miteinander zum halben eynſieden / darnach ſeihe den tranck ab vnd druck die Wurzeln vnd Kraut hart auß: Nimh wei, K ter drey loth Senatbletter von den Steinlein vnd tengeln gereynigt / weiſſen Ingber klein geſchnitten drey quinilein / thue diefelbig mein Kannten / vnd geuß den vorigen Trauck ſiedendheiß daruͤber / laſſe darna chein Nacht an einem war⸗ men Dre ſtehn / deß Morgens mach es ſiedendheiß / druck die Senatbletter hart auß / ſeihe den Tranck dann durch ein Tuch / vnd zerlaß ſechs loth Feinzucker darinn. Von die ſem Trauck gib dem Krancken allen Morgen nüchtern üij. ffuns den vorm Eſſen iij. vntzen warm zu trincken / vnd beharr das ſo lang der Tranck wehret. Ein Bi i ie ’ k i \ h — a a “0 j 1 | z = — —— ——— — — — — — — —— — — — — — — — = — —— r ae en Wenn arte en en ten en er —— Zum — — — —— —— 7 — ———— — — — — fr nn — — —— — > ri Sn -- ben — — m —— — — —— — —— — ee RT et Sa ——————— —— — m _ . 2 * = ” — — — — = Sr = - E — — — — — 648 D.Jacobi Theodori Tabernamontant! ¶ Ein ſanſſtes vnd lindes Cliſtierlein in den Febern on alle gefahr vnd ju jeder zeit zugebrauchen⸗ wañ verſtopffung vor⸗ handen iſt: Nimb gerollt oder geſ cheelt Gerſten / Veielkraut / Mangolt / Pappelen / jedes j.bandvoll, Seud dieſe ſtuͤck in iij. pfundt Waſſers den drittentheil eyn / vnnd ſeihe es dann dutch ein Tuch / nimb ver durchgeſigenen Bruͤhen xij. vn⸗ zen / Mertzviolenoͤlen iij. vntzen / friſchen Buttern ij, loth / ge⸗ meinen Speißsucker ij. loth / ein friſchen Eyerdotter vnd an⸗ derhalb quintlein Saltz / vermiſchs wol durcheinander vnd thue das lauwwarm zudem Krancken durch ein Cliſtierzeug vnd laſſe jhnen dieſelbig zum aller wenigſten ein Stundt bey ſich behalten / es wirdt fein ſanfft vnd wol wircken. Ein ander lindes Cliſtierlein in dem Seitenſtechen zu ge⸗ brauchen / darinn dann alle ſtarcke purgierende Artzeneyen verbotten ſeind zu gebrauchen / das bereyte alſo Nimb gerollt B Gerſten / Mertzviolenkraut / jedes anderthalben handtvoll. Seud diſe in einer halb maß Waſſers biß es halber eyngeſot⸗ ten iſt / ſei e die Bruͤh dann durch ein Tuch / nimb deren xij. vntzen / Biolenoͤlen iij. vntzen / gemeinen Speißzucker oder Honigʒucker vier loth / gemein Saltz j, quintlin vnnd einen Eyerdotter / Vermiſche alle gemeldte ſtuͤck durcheinander / vnd gebrauche die wie die vorgemeldte lawwarm / fie wircket on allen ſchaden. ve Wider den hitzigen vnreynen Magen) der mit Ballen on ‚higiger Feuchtigkeit beladenift : Nimb Gerften vj. vntzen / ſchuͤtte daruͤber iij. maß frifch Brunnenwaͤſſers / vnnd laſſe bey einem Feuwer den drittentheil eynſieden / dann ſeihe es ab von der Gerſten in ein bequemes Geſchirr / thue dareyn Wegweißwurgeln vier loth / Fenchelwurtzel ij. loth / Venus⸗ haar / Endinienkraut / jedes ij. handvoll / Borragenkraut / ein Roß groß Hauptwehethumb vnnd das Hirnwͤ⸗ on vberkompt / ſo laß jhme an beyden & chläffenoder am Haupt / vnnd gib jhm frifch Gerſtenſtro mit Sartichhfer ei Eppichkraut vnd Kleyan durcheinander gemifcher i eſſen. | SB Ropnit zunemmen oder mager werden wil / ſol ‚manesallen Tag vber den gantzen Leib ij. mal tool firichelg vnd reiben laſſen / vnd jhme ij. mal ſo viel geſtoſſener Gerſten ſ viel manjhm ſonſt Habern zu geben pflegt) zur eſſen für fchuͤtten. Oder gibihm Gerſten vnd Wicken in Waſſer weycht zu eſſen / vnd laß jhme deß Tages dreymal 53 geben. | Wann ein Roß durchbruͤchig iſt ond den Außlauff hat / ſo laß jhm am Haupt / vnd gib jhm lauw Waſſer zunmcen darınnj. Handvoll Gerſtenmeel zertrieben iſt. G SoeinKoßanfengrsu huſten: So nimb ij. Handtvol Gerſtenmeel / Bonenmeel vnd Wickenmeel / jedes j. Hand, voll / zertreibs in lauwem Waſſer vnnd gibs dem Pferdrsn, trincken. | Wann ein Maulthier oder Mauleſel binden kraͤmpffig wire / fofchlag Ihm Gerſtenmeel mit warmen Trauffwein. vber wie ein Pflaſter / vnd fo cin Geſchwulſt vorhanden ifr fo öffnejm dieſelbig. | Gerften geforten und dem Rindtvieh zu eſſen geben / wirdt es vber die maß feyſt davon / ſo man auch die Gerſten malen laͤſſet und gibt es jme mit jhrem Gebruͤhts zu eſſen / maͤſtet ſie auch ſehr wol vnd machet ſie feyſt. So ein Rindt den Froſch vnder der Zungen hat / ſo binde jm das Haupt vberſich vnnd brenn im die Blaterlein mitei⸗ nem gluͤenden Eiſen / darnach nimb Gerſtenmeel vnnd gu C Ochſenzungenkraut / jedes j. handvoll. Zerſchneid diſe ſtuück H roͤſcht Weytzenſemelmeel / jedes xv. vntzen / vermiſche dieſe * klein vnnd laſſe ſie widerumb den drittentheileynſieden / dar⸗ nach ſeihe den Tranck abe / zerlaß darin ein vierling Madery oder Canarienzucker / laß ein wall oder zwo auffſieden / dar⸗ nach ſeihe es wider durch ein ſauber Tuch / vnnd trinck allen Morgen vnd Abendt nuͤchtern iij. oder vier vntz warm dar⸗ von. Darnach wann der Tranck gar außgetruncken / ſo pur⸗ gir die abgeweychte Feuchten mit anderhalb loth Mietſchgen Satwerg Diapruaum ſolutiuum compoſitum genannt / mit Wegwarten waſſer zertrieben / das nimb Morgens vier ſtun⸗ den vorm Eſſen nuͤchtern eyn vnd trincks warm. Die Daͤrm in der roten Ruhr zu ſaͤubern vnd von der boͤ⸗ ſen vergifften Materien zu reynigen: Nimb vngeſcheelte Gerſten j. Han dtvoll / waͤſche die ſauber vnd laſſe die in einer maß Waſſers den drittentheil eynſieden / darnach ſeihe das laſſe es ſieden vnd verſcheume es wol / darnach vermiſche ſo viel Molcken darunder fo viel deß gemeldten Waſſers iſt / laß ein wenig mit einander ſieden vnd hebs dann vom Fewr/ darvongib dem Krancken deß Morgens nüchtern zu Dit, tag / Nachmittag vmb ij. Vhren / jedesmal ein Bechervoll mit Milch vermiſcht warm zu trincken / das ſaͤubert die ver⸗ wundten Daͤrm vnd heylet ſie. | Wider das nagen/ ſchmerten vnnd ſtechen der Därm: Nimb ein handvoll Gerſt vnd Magſamen auchj. handvoll. Seud diefe beyde ſtuͤck inn iin aͤchtmaß Waſſers den halben theil eyn / feihe die Bruͤh davon ab durch ein Tuch / nimb de⸗ ren xij. vntz / vermiſch damit iij. vntz Roſenoͤlen / vnd x. graͤn E def auffgetruckneten Magſamenſaffts Opii, mad) ſolches warm vnd thu es zu dem Krancken durch ein Cliſtierzeug / fo wirdt ſolches den ſchmertzen vnd ſtechen baldt legen. Wann man ein boͤß vngeſundt Trinckwaſſer verbeſſeren wil / daß es einem nicht ſchadet / fofolman ſaubere Gerſten mit den Rinden dareyn legen / oder aber die Gerſt nur ein wenig darinn ſieden laſſen. Wann ein Roß die quinantiam vnd die Geſchwulſt der Zungen vberkompt / ſol man jm das Maul vnd den ſchlundt mit warmem Waſſer baͤhen / darnach mit Rindsgallen rei⸗ ben laſſen / vnnd jm nichts anders dann Gerſten oder Ger ſtenmeel mit Salpeter vermiſcht zu eſſen geben. durcheinander / machs darnach naß mit Wein vnd gibs dem Rindt oder Ochſen zu eſſen. Wann ein Rindtvieh den Durchlauff hat / daß ſein ſpeiß wider vngedaͤwet von jhm hinweg geht: So nimb xv. ungen Gerſtenmeel / vnnd geroͤſcht Weytzenmeel achthalb ungen, vermiſchs mir Waſſer vnd gibes dem Rindt zu eſſen / oder ſchuͤtte es jhm eyn. | So ein Rinde Graßſiech iſt vnnd Blut harnet / fofende Gerſt mit Speck in Waſſer / zerriebel Rockenbrodt dareyn / vnnd ſchuͤtt es dem Rindt durch ein bequem Inſtrument warm eyn. Etliche pflegen Gerſten ſehr wol vnnd lang. in Waſſer zu ſieden biß ſie auffreiſſet vnd zerfehret / vnd ſchuͤtten die Bruͤ he mit der Gerſten dem krancken Rindvieh eyn / fuͤr ein jede D Waſſer ab / vnnd thue dareyn ij. oder itj. Loͤffel voll Honigs / I vnbekannte Kranckheit / vnd befinden ſolch Mittel ſehr gut eyn. | Hann ein Rindrden Huften hat: Nimb gemalene Ger ſten / das kleinſt vnd reyneftvon Spreyer vnd Wickenmeel / jedes auff vier vntzen / das netz vnd theils ab in drey theil / vnd gibs dem Rindt nacheinander zu eſſen. So man geſchlachte Kaͤlber begert zu haben / ſo ſol man dem Spruͤngſtier oder Steiger zwen Monat zuvor ehe man jhnen ſteigen laͤſſet / mit Gerſten fuͤtern vnd wol außmaſten / ſo werden die Kaͤlber geſchlacht. Man pfleget auch die Schwein mit Gerſt zu maſten / die ſehr feyſt darvon / vnd bekommen geſchlachie Ferck⸗ ein. | Gerftenmeelin Wein genegt und mie Wachs vnd geſot⸗ tener Öranaren oder Kuͤttenoͤpffelbruͤhen zu einem Teyglein K bereytet / kleine Kuͤgelein darauß gemacht vud den Huͤnern zu eſſen geben / heylet denſelbigen den Bauchfluß. Gterſtenmeel mit Waſſer eyngeruͤhrt / zu einem Teyg vnd Kuͤgelein darauf gemacht / dieſelben laſſen trucken werden / ſeind ein koͤſtliche Maͤſtung Gaͤnß vnd Huͤner damit feyſt zu machen vnd zu maͤſten / vnd vberkommen die Gaͤnß ſchoͤne vnd groſſe Lebern davon. Es ſchreibet Alexander Bened- Aus, daß er ein Leber von einer Ganß gefehen hab / die alſo gemaͤſtet worden / die hab vber die 48. vntzen gewogen. Gerſten in Waſſer geweychet vnnd den Gaͤnſen zu 1 Non bfer, bern N icheh ef N fin, fer gt, cken hat incken Yenof Hand, dt jth woffig fein den if tier Malen mäfie ſobinde nmitei⸗ ind A hevi ihs dem info A Disc) n / ode fo fu Daren! rumen zaſſerſ je Dr ein jede ſehr it ie Get⸗ en meel/ hell / vnd ol man he man maſten/ ten / die e Ferck— d geſot⸗ eyglein huͤnern yg ynd verden / feyſt iu ſchoͤne ned“ pie all zu gr } — —— — Das Erſte Buch / Don Kreutern. a fuͤr geworffen / macht fie feyſt / vnd bekommen ein ſchaͤ Fleiſch darvon. Bann man die Antvoͤgel feyſt machen vnnd maͤſten wil / ſol man ſie in beſchloſſenen Zwingern ziehen / damit ſie nicht hinweg fliehen koͤnnen / in der mitten aber deß Zwingers ſoll man Graß ſaͤen / vnd ſol jhnen Gerſten in Waſſer werffen / vnd ſie deren gnug laſſen eſſen / fo werden fie fehr fenft davon, Wiltu daß die Huͤner groſſe Eyer legen / ſo gib jhnen halb» geſottene Gerſten vnd Hirfchen zu eſſen. Gerſtenmeel mir Kaͤßmolcken eyngemacht / maͤſtet die Schwein ſehr wol vnd werden faſt ſtarck vnd feyſt davon ſo wans jhnen zu eſſen gibt. Etliche ruͤhren den Schweinen d3 Gerſtenmeel mit Buttermilch oder Pumpelmilch eyn / vnd gebens hnen zur Maſtung zu eſſen. a Den jungen Pfauwen gibt man am dritten Tag nach dem fie auß geſchloffen ſeindt / Gerſtenmeel zu eſſen daß mir —* eyngeruͤhrt iſt / vnnd mit ſolcher ſpeiß bringet man ſie au Die jungen Fashanen bringet man erſtlich mit Gerſten meel mit Waſſer eyngeruͤhrt auff / folgends gibt man jhnen auffgequollenen Leinſamen vnder das Gerſtenmeel / vñ auch vnderweilen gerollt Gerſten / davon werden ſie groß vñ feyſt / ſo man aber jhnen die Gerſt in Milch weycht vnd gibt jhnen ſonſt nichts anders zu eſſen / vnd auch kein andern Tranck zu trincken dann Milch / ſo werden ſie feyſt vnnd ſtarck darvon / vnd bekom̃en ein ſchoͤnes / weiſſes vñ muͤrbes / wolgeſchmack⸗ tes fleiſch / iſt ein ſpeiß für groſſe Ffuͤrſten vnd Herrn. Turteltauben die werden mit geſcheelter Gerſten feyſt ge⸗ macht vnd gemaͤſtet / vnd muß man jhnen daneben deß tags Cetlich mal friſch Waſſer fuͤrſtellen / darinnen fig baden vnnd ſich abwaͤſchen moͤgen. Gerſtenmeel mit Waſſer geſotten vnnd mit zerſtoſſenen Korbfeigen mit ein wenig Honigs durcheinander geknetten vnnd den Tauben zu eſſen fuͤrgeſtellt / machen daß ſie nit hin⸗ weg fliehen vñ jhre jungen lieb gewinnen. | Gerſtenmeel mit Waller eyngeruͤhrt vnnd den Haſelhuͤ⸗ nern vnd Rephuͤnern fuͤrgeſeht / maͤſtet fie wol vnd macht ſie feyſt / darneben aber folman jhnen auch Meth oder Honig⸗ waſſer zu trincken fuͤrſtellen. Gerſten vnd Kleyen durcheinander gemiſcht / vnnd den eyngeſchloſſenen Kuͤniglin zur Speiß fuͤrgeſetzt / iſt jhnen ein ſehr gute Maſtung vnd werden feyſt davon. Daß die Trauben an den Weinſtoͤcken che fie zeitig wer⸗ den nicht faulen / fo ſchuͤtte geringsherumb vmb den Stock D der baldt faule Trauben bringet / Gerſtenmeel mit Burtzel⸗ krautſamen vermiſchet. 24 Euſſerlicher gebrauch der Gerſten vnd , Gerſtenmeels. Sf pe das hinig Hauptwehtthumb in den Sebern: Nim Gerſtenmeel ij. Handvoll/ teimperierdas mit friſchem außgepreßtem Fenchelkrautſafft vnd frifchem Roſenoͤlen zu einem Pflaſter / vnnd legs auff ein bequem Tuch geſtrichen lauwwarm vber die Stirn vnd beyde Schlaͤff. Gerſtenmeel nit Weinmeth oder Honigwein geſotten zu einem Pflaſter / auff ein Tuch geſtrichen vnd vbergelegt / mil⸗ tert den ſchmertzen der Augen ſo von hitziger geſchwulſt ſei⸗ nen vrſprung hat. u Gerſtenmeel mit Dappelenfafftond dem weiſſen von ei⸗ E nem Eye / durcheinander temperirt wie ein Pflaſter / auff ein Tuch geſtrichen vnd vbergelegt / leget den ſchmertzen der Au⸗ gen der von ſchlahen oder ſtoſſen vervrſachet worden iſt. Gerſtenmeel mit ein wenig reyn gepuͤluerten Galloͤpffeln in Waſſer temperiert wie ein pflafter/ leget die. geſchwulſt un ſchmertzen der Augen / auff ein Tuch geſtrichen vnnd warm vbergelegt. — — Gerſtenmeel mit Meth oder Honigwaſſer zu einem Pfla⸗ ſter geſotten / vertreibet den ſchmerzen der Ohren / außwen⸗ dig warm daruͤber gelegt / vnd ſo offt es trucken wirdt / wider erfriſchet. | 649 F Das Haarfchön vnd Goldtgeel zu machen: Nimb Ger, ſtenſtro oder die Aeher darvon / Güßholsrinden/ geſchaben Buxbaumenholtz vnd die Bletter datvon / Roͤmiſchenkuͤm⸗ mel / jedes j. handvoll / Saffran ein wenig. Seud dieſe ſtůck in einer Laugen von Rebaͤſchen gemacht / darmit waͤſche das FR offt vnd dick / vnd laſſe es von jhm felber trucken wen en. BGerſtenmeel mie Wein vnnd Veielwurgtzoͤlen zu einem Maſter geſotten vnd auff ein Tuch geſtrichen / vertreibet die Taubheit und das vbel gehoͤren / vbergelegt. Gerſtenmeel ij. cheil mie einem theil Leinſamenmeel inn FE einmerh oder Honigwein mit ein wenig Schweinen, fehmalg zu einem Pflaſter geſotten / vertreibt die Ohrklamm * Ohrmuͤtzel / auff ein Tuch geſtrichen vnd warm vberge⸗ egt. .Gerſtenmeel mit Geyß bonen vnd Honig zu einem Pfla⸗ Er — wol geſtoſſen vnd vbergelegt / hat gleiche Krafft.— Die ſchwartzen Maſen vnd Flecken im Angeſicht zu ver, treiben; Nimb reyn geſtoſſen Gerſtenmeel von geſcheelter Gerſten bereytet / Bonenmeel / jedes zwoͤlffthalben vnz Sal armoniack / — Dir er Gummi Armoniack/ ie, des ij. loth / gepuͤluert Veielwurtz zwoͤlffthalb vntz / zerlaß dz Gummi Armoniack in friſchem Waſſer / vermiſch die ande⸗ ren ſtuͤck reyn gepuͤluert darunder vnd mach einen Teyg da⸗ rauß / davon bereyte kleine Kuͤgelein / die laſſe trucken werden vnd behalt ſie zum gebrauch: Wann du ſie nu brauchen wilt fo ſtoſſe deren etliche fo viel du bedarffſt zu Puluer / vnd nach mit friſchem Waſſer ein duͤnnes Saͤlblein darauß / darmit ſtreich das Angeſicht an / laſſe es trucken werde / darnach waͤ⸗ ſche es mit Waffer darinn Tuͤrckiſchbonen geſotten worden ſeindt widerumb ab / vnd thue das offt ſo vergehn die Flecken. Oder nimb geſcheelter Gerſtenmeel / Eruenmeel / Bonen⸗ meel / Coſtenwurtzel / Niter ſaltz / Veielwurtz vnd Weyrauch⸗ alle zur einen ſubtielen Puluer geſtoſſen / Jedes viij. vntzen / bit: ter Mandeln von den Haͤutlein gereynigt an der zahl x. ſtoß die bitter Mandeln in einem Moͤrſer auffs aller kleineſt / thue die obgemelte ſtuͤck darnach darzu / ſtoſſe ſie wol durcheinan⸗ der mit Eyerweiß vnnd Eſelsmilch daß ein Teyg darauß werde / darvon mach runde Kuͤgelein wie obgemeldet / laſſe ſie trucken werden / vnd gebrauche ſie auch alſo. Wider die Muſelſucht / den Grindt vnnd ſchuͤpechtige Haut deß Angeſichts: Nimb Gerſtenmeel / thue das in ein Hafen / ſchuͤtt Waller daruͤber gnd ruͤhre es wol durcheinan⸗ der / laß erfigen vnd nimb darvon das lauter und klar Waſ⸗ 1 fersndwäfchedas Angeſicht offtermal darmit / ſo wirdtes lauter vnd ſchoͤne. — Gerſten in Waſſer wol geſotten vnd darnach das Waſſer davon abgeſiegen / das vertreibt die ſcharpffe Raͤudigkeit deß Angeſichts / ſo man ſich offtermals mir demſelben waͤſchet / dann es heylet die Raͤude / machet ein gute farb / vnd wirt die Haunt lind vnd weych. Gerſtenmeel mit gutem Weineſſig vnd Honig temperirt wie ein S Alblein/ond das Angeſicht damit offt angeſtrichen vertreiht die Maͤler vnd inſeniecken dep Angeſichtss · Die abſcheuliche Roͤte dep Angeſichts zuvertreiben. Nim Gerſten vnnd Haberſpreyer ſeude die wol mit einander mn Waßſer/ vnd fomentier vnnd waͤſche das Angeltcbt orfebav, mit / darnach beſtreich eg mit Citronenſa fft vnd laß von jin eAher trucken werden. Oper nirntb Gertenfpreyer ij. handvoll / Haberſpreyer⸗ Pappelenkranut vnd Wermuth/⸗ jedes j. Handvoll. SDead dieſe ſtůck in ij. maß Waſſers den drittentheil eyn eihe as Waßſſer darnach durch ein Tuch / vnd aͤhe oder waͤſche das Angeſicht offt darumt / darnach beſtreiche es wie oben gemel⸗ der nme ironenſafft / vnd laſſe es ſelber rucken werden. Woder die Breun vnd verbrannt! ſ chwartze / verwundte Zung in den hitigen Sebern; Nimb Gerſten ij. loth / wen. Daganth / Pappelenſa men / Kuͤtten kernen / gef cha ben vll: geſchmtten Sußholtz / Suͤßholßzſafft / jedes ein loth. Seut Si ti. 6so durch ein Tuch dieweil esnoch warm iſt / zertreib darnach da⸗ rinn vier loth Penidzucker / darmit beſtreich den Mundt vnd Zungofft mit einem Federlein. Oder ſeude Gerſten in Waſſer ſo lange biß fie auffreiſſet / nimb davon der durchgeſiegenen Bruͤhen iij. vntzen / reyn ge⸗ puͤluerten Canditzucker ij. loth / verſcheumpt Honig. halb loth / laß mit einander ein wall auffſieden / vnnd beſtreich die Zung offtermals darmit. | Gerſtenmeel mit Korbfeigen woldurcheinander geſtoſſen daß fie werden wie ein Pflafter/vertreiben den ſchmertzen deß Nackens vnd deß Haiß / auff ein Tuch geftrichen vnd daruͤ⸗ ber gelegt. Gerſtenmeel mit weychem Bech / Wachs / Baumoͤlen Bond Kinderharn zu einem pflafter gemacht / zeitiget die harte Geſchwulſt deß Halß vnnd heylet die Kroͤpff / auff ein Tuch geſtrichen vnd daruͤber gelegt. Wtder das Halß gefchwer Anginam auf his: Nim̃ Ger⸗ ſten drey loth / geſchaben Suͤßholtz / Magſamen deß weiſſen / Corinthtraͤublein / Quittenkernen / Pſilienkrautſamen / je⸗ des ein halbloch/ Zeigen üj, loch, Seud dieſe Stuͤck in gnug⸗ ſamem Waſſer biß die Gerſt auffquillet / darnach ſeihe die ge⸗ ſottene Bruͤhe durch ein Tuch / vnd zertreib darinn iij. vntzen Roſenhonig / damit gurgel den Halß warm vnd thue es offt. Gerſtenmeel mir Milch vnd Salgdurcheinander tempe⸗ riert wie ein Saͤlblein / macht ſchoͤne weiſſe Zaͤhn / ſo man die offtermals damit anſtreichet. Oder nimb Gerſtenmeel vier loth / Saltz ij· loth / vermiſch es mit Honig ſo viel genug iſt / vnd temperiers wol durchein⸗ C ander wie ein Saͤlblein vnd reibe die Zaͤhn darmit. | Dover nimb Gerſtenmeel xxx. vntzen / Eriftallinfalg su H Puluer geſtoſſen ij. loth / vermiſch es mie Eſſig vnnd Honig zu einem dicken Teyg / thu den in ein bequemen jrdenen Ha⸗ fen / verlutier denſelbigen mit einem Deckel bedeckt wol vmb den Ranfft mit luro lapientiæ, vnd ſtelle den Hafen inn ein Glut / laß die materiam darinn Tag vnnd Nacht bren⸗ nen / darnach wann die kalt worden iſt ſo thue fie herauß / ſtoſ⸗ ſe die zu Puluer vnd vermiſch darmit Indiſche Bletter / In⸗ dianiſche Spicanarden vnd Beielronrg/ jedes ein wenig / dz dem Puluer nur ein guten Geruch gebe / vnd reibe darmit die Zaͤhn / ſo werden ſie ſchoͤn vnd weiß. | Dover mad) nachfolgends Zähnpulner/welchs du nit wol verbeffern kanſt: Nimb Gerſtenmeel 120. vntzen / die Bletter von Tag vnd Nacht die noch friſch vnnd gruͤn ſeindt / ſtoſſe D die Bletter in einem Moͤrſer / thue das Gerſtenmeel darzu / vnd mache mit genugſamem Honig ein feſten vnnd ſtarcken Teyg darauß / den thue dann in ein bequemen Hafen / deck ein Deckel daruͤber / verlutier den Deckel vnnd Hafen wol / vnd ſetze darnach den Hafen in ein Glut / laß die Materi da⸗ rinn vier vnd zwensig Stunden mit ſtaͤtem Fewer wol bren⸗ nen / wann das geſchehen vnd der Hafen kalt worden iſt / ſo thue die materiam herauſſer / vnd nimb ferrner darzu außer⸗ leſener Maſtixkoͤrner zwo vntzen / Veielwurtz cin vntz / In⸗ dianiſche Spick vnd Indianiſche Bletter / jedes j. loth / ſtoß alle ding zu Puluer vnnd ſchlags durch ein haͤrin Sieblein / vnd behalts zum gebrauch: Nimb von dieſem Puluer vnnd reib die Zaͤhn darmit / vnnd thue das täglich / ſo werden die Zähnnicht allein weiß darvonſ / ondern fie werden auch feft/ zu den wehrer eg den Fluͤſſen. | Rohe Gerſten innein Hafen gethan fampt einer Handt⸗ vol Sals/ein Deckel vber den Hafen geſtuͤrtzt / vnd darnach mit dein luto ſapientiæ allenthalben wol verkleibet / folgends xxiiij. Stunden in einem ſtaͤten Feuwer gebrannt / vnd dar⸗ iach erkalten laſſen / die Materi folgendes auß dem Hafen genommen vnnd wol in einem Moͤrſer gepuͤluert / darnach init Honig temperiert wie ein duͤnnes Saͤlblin / iſt auch ein faft gute Arreney die Zaͤhn damit zu ſaͤubern vnnd weiß zu machen’ fo man diefelben offtermals damit reibet. Den Fluß deß Haupts vnnd den Schnuppen zuvertrei⸗ SdJacobi Theodor Tabern⸗ montant A dieſe ſtuͤck in genugſamem Waſſer / vnd druͤcke es hart auß ⸗ E ben Nimb Gerftenftro/ Haberſtro / Pappelenkraut / Akt " wollen mit den Rörnern/jedesein Handtvoll. Arge, ſtuͤck alle in einem Hafen mit Wajlı er / vnd entpfahe den * men Dampff darvon in den Mundt vnd in die Raſen / * nach leg dich nider vnd ſchwitz wol darauff. * Gerſtemeel mit Rinderk aat oder Rinderdreck jedes gleich viel in Eſſig zu einem Pflaſter geſotten / leget die Hiß vndd ſchmernen der enzuͤndten Weiberbrüft/ auff ein Tuch geſtri chen vnd warm daruͤber gelegt: Wider die geſchwulſt der Bruͤſt von vbriger Milch· Ni Gerſtenmeel / Bonenmeel / Rinderkaat / iches — bendigen Kalck ij. loth / Chamillenblumen vnd —— einem ſubtielen Puluer geſtoſſen / jedes anderhalb loth / gepuͤl uerten Saffranj. quintl. Seud dieſe ſtuͤck inn annafamen Waſſer zu einem Pflaſter / vnd wann es geforten ift fo rühr G ij. Eyerweiß darunder / ſtreich davon auff ein Tuch vnd legs daruͤber. | | Ein anders wider die Geſchwulſt und hitzige entzuͤndung der Weiberbruͤſt: Nimb Gerſtenmeel drey loth Bonenmeef ij. loth / deß ſauwren Honigſyrups Oxymellis ſimplicis, vi; vntzen / Rofenoͤlen ij. loth / vermiſche dieſe ick durcheinan, der / vnnd laſſe ſie ſittiglich vber einer Glut ſieden biß daß ſie dick werden wie ein Brey / darvon ſtreich auff ein Tuch vnd legs warm vber die Bruͤſt wie ein Pflaſter. Oder nimb Gerſten vnd Bonenmeel / jedes iij. ungen/ge, pültereen Pfefferkuͤmmel ein loth / Lippen oder Gerinſel von einem Ziegenboͤckein dritthalb loth klein geſtoſſen / Mertzveiel oͤlen dxey loth. Seude dieſe ſtͤck mit Sauwerampfferſafft / oder dem gediſtillierten Waſſer von Sauwerampffer ſo viel gnug iſt zu einem pflaſter / vnd gebrauchs wie dz vorgemelte. Oder nimb Gerſtenmeel / Geyßbonen / ſeude die mit gs nugſamem Eſſig zu einẽ Brey oder pflaſter / vnd gebrauchs obgemeldter maſſen auff ein Tuch geſtrichen. Wider die geſchwer der Bruͤſt von hitzen: Nimb Gerſten / meel iij. vntz / Eybiſchwurtzel / Chamillenblumen / eachuͤch leinkraut / alles zu Pulner geſtoſſen / jedes j. Loch / gepuͤluert Roſen ein halb loth / friſchen Buttern / Chamillen vn Merz, veieloͤlen / jedes ij. loth. Seude dieſe ſtuͤck alle mir halb Nacht⸗ ſchattenſafft vnnd halb Eſſig fo viel genug iſt zu einem pfla⸗ ſter / und legs euſſerlich auff ein Tuch geftrichen warm vber. Wider das Hertzzittern inn den hizigen Febern: Nimb Gerſtenmeel ij. Handtvoll / Eybiſchkraut klein geſtoſſen ein Handvoll / thue dazu gepuͤluerten Sandel / gebrannt Bonen vnd Campffer / jedes ein wenig / ſeude das mit Haußwurtz/ ſafft oder Buͤrtzelkrautſafft zu einem Pflaſter / ſtreichs auff ein Tuch / vnd legs lawlechtig vber das Herz, Dieſes pflaſter dienet auch wider die enzuͤndung deß Magens gleicher ge⸗ ſtalt gebracht. Gerſten in ein Säcflein eyngeriegen vnd in Eſſig dernit zu fcharpff iſt / (wo er abergar ſtarck vnd fcharpif iſt / ſol man den drittentheil Waſſers darzu thun) geſotten / darnach cin wenig außgedrueket daß das Saͤcklein nicht traͤuffet / vnnd vber das ſchmertzhafftig ſtechen der Seiten warm gelegt ſo warm es zu leiden iſt / vnnd ſolches offtermals wider gewaͤr⸗ met / miltert den ſchmertzen vnd vertreibet das ſtechen / dann der Eſſig der machet die sähe ſchleimige Feuchte duͤnn / loͤſet ſie ab vnd zertheilet dieſelbige. Oder nimb Gerſtenmeel vier vntzen / Steinklee vñ Mag⸗ ſamenhaͤuptlein zu reinem Puluer geſtoſſen / jedes zwey loth / Schaͤffinbuttern der friſch iſt vier loth / Huͤnerſchmaltz zwey Kloth. Bermiſche die gemeldte ffück mir genugſamem Waſ⸗ fer darinnen Dillſamen innen geſotten worden iſt / vnd ſeuds zu einem pflaſter / das lege auff ein Tuch geſtrichen warm v⸗ ber die ſchmertzhafftige Seiten. Oder nimb Gerſtenmeel ij. handvoll / gepuͤluert Chamil⸗ lenblumen j. handvol / vermiſche die vnd thu fie in ein pfañ⸗ vnd noch ferrner dazu friſchen Buttern vnd Merzveieloͤlen / jedes zwey loth / vnd Waſſer fo viel genug iſt / das man ei Pflaſter darauß ſieden möge / dag gebrauch dann wie oben emeldt. 8 Wider — ——— — — — — —e — — — aum, die far, dar— gleich idden af, Nil en / [4 Ele gepuͤl amem 6 rühr idlegs ndung enmeel cs, vj Mi } A fie ch vnd zen / ge⸗ ſſel von ertveiel kraft rſobiel zemelte. Mit u rauchs Seren > chic, pie Mer Nacht em fa, mol. Nimbh ein Bonn iß wurß⸗ bs auf pflaſtet icher au g dernit ſol man zach ein u. elegt ſo * ı/ dann n / loͤſt ñ Mag⸗ pen lothl alßz zwey 1 Waſ⸗ nd ſeuds art v⸗ Shah n pfañ zeloͤlen / nan ein vie oben Wider Das Erſt Buch) Bon Kreutern. 651 a, Lider dichartigfeisondfchmergender Seiten :Nimb erſtenmeel iij. vntzen / Griechiſchheuwſamenmeel iij. loth / Baumoͤlen vier loth / Huͤnerſchmaltz zwey loth. Vermiſche dieſe ſtuͤck durcheinander in einer Pfannen / ſchuͤtte daruͤber halb Wein vnd halb Waſſer ſo viel genug iſt / vnnd ſeuds zu einem Pflaſter / das lege warm vber auff ein Tuch geſtrichen. Wider den ſchmertzen deß Magens von einem würff / fal⸗ len oder ſtoſſen: Nimb Gerſtenmeel drey ungen / gepuͤluert Ladanum ein loth / Aloepatick veymgepülnert anderhalb loth roter gepuͤluerter Roſen iij. quintlin / weiß Lilgenoͤlen vier o⸗ derv. loth. Sende dieſe ſtuͤck ale miteinander inn genugſa⸗ mem Wegerichſafft zů einem Pflaſter / darvon ſtreich auff ein Tuch vnd legs warm vber den Magen. Wider die higigen Geſchwer def Magens: Nimb Ger, ſtenmeel v. loth / roten vnd weiſſen gepuͤluerten Sandel / je, p des dritthalbloth / Mertzviolen / Pappelenwurtzel zu reynem Puluer geſtoſſen / jedes anderhalb loth / Roſenoͤlen v- loth / Alle gemeldte ſtuͤck fol man vermiſchen vnnd mit genugfa⸗ mem Nachtſchattenſafft zu einem pflaſter fieden/davon auff ein Tuch ſtreichen vnd warm vberlegen. Dieſes Pflaſter die⸗ net auch wider die entuͤndung def Magens / der Leber vnnd aller anderer Glieder deß Eingeweydts. Gerſtenmeel mit außgepreßtem Pappelenfafft fo viel ge⸗ nug iſt / vnd ein par Loͤffel voll Schweinenſchmaltz zu einem pflaſter geſotten / vnd ein Eyerdotter dareyn geruͤhrt / erwey⸗ chet die Geſchwer deß Magens. | . Wider die auffblehung der Daͤrm: Nimb Gerſtenmeel iij. vntz / Leinſamenmeel / Meet von Fanigrec/ jedes zwey loth / gepuͤluert Rauthen anderhalb loth / Dillenoͤle vi. loth⸗ ſeuds miteinander in gnugſamem Trauffwein zu einem pfla c ſter / vnnd legs auff ein Tuch geſtrichen vber den vnderſten Bauch / ſo warm es zu leiden iſt. Wider den groſſen vnleidlichen Durſt: Nimb Gerſten⸗ meel / deß innern friſchen NMarcks von Cucumern oder Kuͤrb⸗ ſen / Haußwurstz ſafft / Lattichſafft / jedes vier loth / Pſilienſa⸗ menſchleim iij. loth guten Weineſſigj. loth / weiſſen vnd ro⸗ ten reyn gepuͤluerten Sandel / jedes ein halb loth / vermiſche diefe ſtůck durcheinander zur einem pflaſter / davon ſtreich auff ein bequemes Tuch vnd legs im Sommer alſo kuͤl vber vnd im Winter lauwwarm / es hilfft ſehr wol. Wider die hitzige entrichtung deß Magens vnd der Leber: Nimb v. loth geſcheelter Gerſten / laß ein Racht in Endiui⸗ enwaſſer weychen / vnd darnach wider trucken werden / die zerſtoſſe darnach groblechtig in einem Moͤrſer / thu ſie in ein glaͤfin oder Porcellanſchuͤſſelein / ſchuͤtte wolriechend Ro⸗ ſenwaſſer dariiber / verdecks wol daß nichts darein fall / vnd ſtells in die Sonen oder im Winter auff einen warmẽ Ofen biß es trucken on dire wire: Nim weiter anderhalb loth auß⸗ erleſenen vñ gereynigten Coriander weych den alſo gantz inn Roſen / Weiel oder Hindtbeerneſſig / darnach laß ven auch wider trucken werden / ſtoß den darnach groblechtig / vnd thu den in ein Porcellan oder glaͤſin Schuͤſſelein / ſchuͤtte daruͤ⸗ ber ein guten Roſen oder Veieleſſtg / decke es zu vnd laß es in der Sonnen oder auff eine Ofen trucken werden / als dañ thu die vorgemeldte Gerſten darzu / ſtoſſe die beyde su einem pul⸗ uer vnnd ſchlags durch ein haͤrin Sieblein / thue darzu vier loth weiſſen gepüluerten Maderyzucker vnd zwey loth gepuͤl⸗ uerten Roſenzucker / vermiſche alles wol durcheinander vnd E behalts in einem Schachtelein zum taͤglichen gebrauch / dar⸗ von nimb auff einmal ein par doͤffelem voll wie folget: ſchnei⸗ de ein par Schnittlein Weißbrodts / baͤhe das ein wenig v⸗ ber Kolen auff einem Roſt / ſchabe das verbrannt davon / thu fie mein Schuͤſſelein / ſchuͤtteein wenig Roſenwaſſer daruͤ⸗ ber ſo viel die Schnitten an ſich ziehen moͤgen / darauff zedel das Puluer / darnach ſchuͤtte auff die zwo oder drey vntzen guten fuͤrnen weiſſen Wein daruͤber / vnd jſſe das deß Mor⸗ gens nuͤchtern vnnd auch nach dem Morgen jmbiß zum bes ſchluß deß Eſſens / deßgleichen Abendts wann du zu Beth gehen wilt / dieſes leſchtden Durſt vnd macht luſt zum Sf ſen. xGerſtenmeel mit geſtoſſenen eigen / Dactellen vnd Ro⸗ ſenoͤlen in Waſſer zu einem Pflaſter geſotten / dient wider die Gr chwer der Lebern / diefelbige Damit zu erweychen / auff ein Tuch geſtrichen vnd vbergelegt. Wider die Geſchwulſt deß Milzes: Nimb Gerſtenmeel drey vntzen Gummi Armoniasi vntzen / Griechtſchheuw zu puluer geſtoſſen anderthalb vntz oder iij. loth / Bdeſhum das Gummi zu Puluer geſtoſſen vier loth / gepuͤluert Veiel⸗ wurtz iij· loth / Chamelenheuw vnd Wermuth zu einem ſub⸗ tielen puluer geſtoſſen / ſedes zwey loth / zerlaß das Ammoniac in vj. vntzen ſtarcken Weineſſig / thu darnach fo viel Honig rn —— — ein pflafter. geben mag / ſtoß es ol durcheinander / ſtreiche auffeinT I davon auff ein Tuch / vnnd legs Oder nimb Gerſtenmeel vnd Geyßdreck / jedes gleich viel G ſeuds in halbEſſig vnd halb Waſſer * ſtreichs auff ein Tuch und legs vber. O der nimb Gerſtenmeelij. vntzen / Capernwurtzel / Mey⸗ ſterwurtzel / Senffſamen / jedes ein vntz / alles zu puluer ge⸗ ſtoſſen / ſeuds vnd bereyts wie oben gemeldt / vnd gebrauchs auch alſo. | Gerſtenmeel end Geyßdreek / jedes drey theil / vnd Niter⸗ ſaltzj theil mie Wein geſotten zu einem Pflaſter auff ein tuch geſtrichen vnd vber den ganzen Bauch gelegt / verzehret Die Warferfuche, | | Oder nimb Gerſtenmeel ſechs ungen / gepuͤluerten Foni—⸗ grechamendrey vntzen / Bonenmeel / Niterſaltz / jedes iij. vn⸗ zzen / gepuͤluerten Schweffel iij. vntzen / gedoͤrrten Kinder, dreck oder Kuͤhedreck xvj. vntzen. Seud dieſe ſtuͤck mit gnug⸗ ſamem Eſſig zu einem pflaſter / im ſieden thue darzu acht vu» H sen Honig vnd ſechs ungen Baumoͤlen / vnd wann es pfla⸗ ſters dick geſotten iſt / ſo ſtrreich darvon auff ein Tuch und legs vber den gantzen Bauch / vnd ſo offt es trucken wirdt vnd ab⸗ fellt / ſo ſtreichs wider friſch auff vnnd legs vber / das thue ſo lang biß die Geſchwulſt gar verzehret iſt. Oder nimb Gerſtenmeel ein pfundt / Kuͤhedreck ij. pſundt der gedoͤrrt vnd zu puluer geſtoſſen ift/ fend fie mie Meth over Honigwaſſer zu einem pflaſter / vnnd vermifche damit drey loth reyn gepuͤluerten lebendigen Schweffel / ſtreichs auff ein Tuch / vnnd legs obgemeldter maſſen vber den gantzen Bauch. | Wider die hitzigen Geſchwer deß Milss: Nimb Gerften, meeldrey ungen / dep innern Marcks von Kürbfen ij, on, sen / weiſſen Magſamen j. vnzz / weiſſen und roten Sandel / jedes ein loth. Alles zu einem ſubtielen puluer geſtoſſen / Vei⸗ eloͤlen zwo vntzen / alle ſolche ſtuͤck ſeude inn Wegweiß vnd Nachtſchattenſafft / jedes gleich viel zu einem pflaſter / ſtreich darvon auff ein Tuch vnd legs vber das Milz. Dieſes pfla⸗ ſter leſchet auch die groſſe big vnnd entzuͤndung deß Magens vnd der Leber / gleichfalls vbergelegt. Die Geſchwer der Nieren zu erweychen: Nimb Gerſten⸗ meel zwo vntzen / Staubmeel ſo man in den Muͤlen von den Wenden vnd ſonſt hin vnd wider ſammlet vnd abſeget / bein⸗ ſamenmeel / jedes ij. loth / gepuuͤluerten Saenugrec/ Eybiſch⸗ wurzel / Merzviolen / Steinklee / alles zu einem fubtielen puluer geſtoſſen / jedes j. loth / Beielölen vier loth / Lilgenoͤſen ij. loth. Dieſe ſtuͤck alle ſol man mit genugſamem Waſſer/ darinnen Korbfeigen wol geſotten worden ſeindt / zu einem Pflaſter ſieden / darvon auff ein Tuch ſtreichen vnnd vber; legen. K — ——— mit gepuͤluerten Myrthenbeeren oder Ara, natenrinden / oder wilden Byren / oder vnzeitigen Bram beein / mit Wein zu einem pflaſter geſotten / ſtopffet alle Bauchfluͤß vber den Bauch gelegt. Herſtenmeel mit dem Waſſer darinn Sumachkoͤrner wol geſotten worden ſeindt zu einem pfiaſter temperiert / iſt gut wider die Bauchflůß der jungen Kinder / auff ein Tuch geſtrichen vnd vber die Baͤuchlein gelegt. Wider die Harnruhr Diabeten genannt: Nimb Gerſten— Ju meel⸗ we a RE —— — — — en —— — —— —— — — —— — — —— a a ET —— — z - — —— pe — — — —— re — —— — — = — — — — — — ter 3* ae = era ee] —— ae F — * —— — — = — — = — — — — = 3 — * = = — me = — — — — — — — * — — — ia — — — — ——— * ie #. « ? — * — — — —— — — —— — — — — — — — — an = — > * — — — — — — u. — — —— — — — ir — — — ——— — — * = — * — — — — * — — — — — — 0 — —— — — ” — — — — — Meel ein gut theil / Roſenoͤlen ſo viel genug tem Weineſſig zu einem Pflaſter / ſtreichs auff ein Tuch vnd legs ober die Nieren. Man ſol aber auch dem Krancken dar⸗ neben Gerſtenmuͤßlein zu eſſen geben. | | Den Banch zu erweychen in den hitzigen Febern: Nimb Gerſten anderhalb Handtvoll / Mertzviolenkraut / Eybiſch⸗ kraut / jedes j. Handtvoll / der roten vnnd ſchwartzen Bruſt⸗ beerlin / jedes ij. loth. Seud dieſe ſtuͤck in ig. aͤchtmaß Waſ⸗ ſers den halben theil eyn / nimb der durchgefisgenen Bruͤhen darvon xij. vntzen / vermiſch damit Mersveielöfen iij. vntzẽ / Pſilienſamenſchleim drey loth / außgezogener Caſſien oder der Latwergen davon bereytet zwey loth / vnd ein Eyerdotter / vnd gibs lauwwarm durch ein Cliſtierzeug ein par ſtunden vorm Eſſen / es thut ſehr wol vnnd miltert darneben das Fe⸗ ber / iſt ohn alle gefahr zugebrauchen. Gerſtenmeel mit geſcheelten Kuͤtten inn Eſſig geſotten / miltert die higiae enzundung deß Zipperleins / auff ein Tuch geſtrichen vnd wie ein flaſter vbergelegt. Gerſtenmeel mit geſottenem Moſt der den drittentheil ein⸗ geſotten worden iſt / bey dem Feuwer temperiert wie ein Pfla⸗ ſter / vnd auff ein Tuch geſtrichen vnnd vbergelegt / ſtillet den ſchmertzen der Gliedtſucht. Gerſtenmeel drey vntzen mit drey loth Geyßkaat inn dem ſauwren Honigſyrup (Oxymelite licplici,) zu einem pfla⸗ ſter geſotten / vertreibt das ſchmertzlich Kniewehe / obgemel⸗ ter maſſen vbergelegt. | Gerftenmeel mit Kleyen / Effig vnnd Buttern / jedes ſo viel genug iſt zu einem Pflaſter geſotten / dient wider die ver⸗ renckung der Glieder / auff ein Tuch geſtrichen vnd warm v⸗ bergelegt. | Wider die Geſchwer vnd Schäden der Mutter und der heimlichen örrer der Frawen end Mannen: Nimb Gerften zu Puluer gebrannt ij. loth / Siberalerh gewaͤſchen und bes reytet Bleyweiß / alle zu einem ſubticlen Puluer geſtoſſen / je⸗ des iij. loth / Gaͤnßſchmaltz vj. vntzen / Geyſſen vnſchlit fuͤnfft⸗ halb vntzen / Myrthenoͤle iij. vntzen / Honig ij· vntzen vnnd Terpeneinit, loth / iaſſe das Silbergleth vnnd Bleyweiß ein wenig mit dem Mythenoͤlen ſieden biß fir ſich miteinander vermiſchen / darnach thue das Gaͤnßſchmaltz vnd Geyſſen⸗ vnſchlit dazu / ruͤhrs wol durcheinander / vnd wann es ſchier kalt werden wil vnd genug vberſchlagen iſt / ſo thue das Ho⸗ nig vnd den Terpentin auch darzu / vnd letztlich die gebrante Gerſten zu einem ſubtielen Puluer geſtoſſen / ruͤhr ſie alle wol durcheinander / ſo wirdt darauß eine koͤſtliche Salbe die die Schaͤden vnd Geſchwer der Mutter vnd der Scham kraͤff⸗ tiglich heylet / vnd leſchet darneben die Hitz vnnd miltert den D ſchmertzen der von gemeldren Schaͤden herkompt. Gerſten vnnd Kleyen / jedes gleich viel ſo lange geſotten biß die Gerſt zerfehret vnnd die Kochung dick wirdt wie ein Brey / dienet wider Apoſtemen / Schlier vnnd andere der; gleichen Geſchwulſt / wie ein Pflaſter vbergelegt. Gerſtenmeel mitetlichen Eyerdottern / Balz vnd Honig / jedes ſo viel genug iſt / durcheinander temperirt wie ein pfla⸗ ſter und vbergelegt / erweychet die Peftilengbsulen vnd Zinn⸗ blatern. | Wider den fchmergen vnd gefchwulft der Hoden: Nimb Gerſtenmeel iij. vntzen / zwey hartgeſottener oder gebratener Eyervorter/ Nachtfchattenfafft / Roſenoͤlen / jedes ij. vny/ Mech oder Honigwaſſer fo viel genug iſt / ſeud ſie miteinan⸗ “Dr biß gu einem Pflaſier / das ſtreich auff ein Tuch vnd legs vber die Geſchwulſt. Dover ſeud Gerſtenmeel j. theil / mit Chamillenblumen vnd Magſamenhaͤuptlein zu reynem Puluer geſtoſſen / jedes ein vierdten theil in genugſamem Honigwaſſer oder Meth / vnd gebrauchs wie gemeldet iſt. Dder vmb Gerſtenmeel vier loth / Linſenmeel / Bonen⸗ meel / jedes zwey loth / Mertzviolen zu Puluer geſtoſſen j. loth Roſen oͤlen ij. loth / ſeuds mit Vierh oder Honigwaſſer zu ei⸗ nen Pflaſter / vnd gebrauchs obgemeldter maſſen. | Gerft eumeel mit Merh oder Honigwaſſer vnd Wein / je⸗ 652 D. Jacobi Theodori Tabernxmontani iſt / ſeudds mit gu⸗ F des gleich viel zu einem Brey geforten / auff ein Tuch geſtri⸗ G H l chen vnd vbergelegt / vertreibt die Geſchwul tr der — * | & | N deß dagels u Wider die fanten Gefchwer der Mannsruthen / m ach > KAry e 3 folgende Salb: Nimb Gerſtenmeel / Bonenmeel / jedes in loth / ein friſchen Eyerdotter / Roſenhonig zwey loth / Tau bentropffſafft / Schellwursfafft/jedesein wenig oder fo * genug iſt / temperiers zu einer Salben / vnnd georauchs mie Faͤſelein over wie pflaͤſterlein auff ein leinen Tuch geſtrichen Gerſtenmeel mit Eſſig vnd Roſenoͤlen zu einem Pflafter geſotten / vertreibt den Samenfluß auff cin Tuch geſtrichen/ vnd vber die Nieren gelegt. Gerſtenmeel mir Beerenfchmalg/ oder Huͤner / oder aber Gaͤnßſchmaltz zu einem pflafter semperiert/legerden fchmen zen deß ‚sipperleimsond der Gliedtſucht / auff ein Tuch ge, ſtrichen vnd vber die ſchmertzhafftigen Ort gelegt. Gerſtenmeel ij theil mit einem theil Leinſamenmeel inn Nachtfchattenſchafft zu einem Brey geſotten / dienet wider den ſchmertzen vnd auffblehung der chinbeyn vñ der Fuͤß / von gehen / groſſen Reyſen oder anderswoher vervrſacht / auff ein Tuch geſtrichen vnd wie ein Pflaſter vbergelegt. Gerſtenmeel mir Eſſig wol geſotten vnd di Br. hedason außgepreft and mit Bech wol geſotten / iſt gut wider die Fluͤ der Gleychen vbergelegt. X Gerſtenmeel mit dem ſauren Honigſyrup (Oxymelite ſimplici) zu einem Pflaſter geſotten / heylet die Biß der Ziß, maͤuß / wie ein Pflaſter vbergelegt — ——— Gerſtenmeel mit Wein darumn Weinrauthen geſotten worden iſt / zu einem Pflaſter geſotten vnd vbergelegt / iſt gut wider die Stich der Scorpionen. Gerſtenmeel mit Honigwein darinn groſſe Feigen / Rau⸗ then vnd Lorbaumbletter geſotten worden ſeindt / zu einem Pflaſter geſotten / vnd temperirt / heylet die Biß der gifftigen Erdtſpinnen. Gerſtenmeel mit Waſſer vnnd Honig zu einem Brey ge⸗ ſotten / darnach auff ein Tuch geſtrichen vnd wie ein Pflaſter vber den Magen gelegt / benimbt die f chaͤdlichkeit deß eynge⸗ nommenen Ochſenbluts. | Gerfienmeel mie Bech zu einem Pflafter geſotten / dw treibt die rauhen vngleichen Nägslan Handen vnd den duͤſ⸗ ſen / auff ein Tuch geftrichen vnd dariiber gelegt. Gerſtenmeel mie Korbfeigen vnd Taubenkaat zu Muß geſtoſſen vnd in gnugſamem Eſſig zu einem Brey geſotten / zertheilet alle Geſchwulſt / Geſchwer vnd verſamblung / wie ein + flafter vbergelegt. Die Geſchwulſten vnd Geſchwer von hiziger ſeuchtenzu zeitigen: Nimb Gerſtenmeel vier vntzen / rot Roſen / Mert⸗ veieln zu Puluer geſtoſſen / jedes j. loth / Chamillenblumen / Steinklee / die oͤberſtenipffel von Dillkraut / jedes j. quint⸗ lein / alles reyn gepuͤluert / Baumoͤlen zwey loth / Chamillen⸗ oͤlen Diltenslen/ Lagenoͤlen / jedes j. loch. Solche Stuͤckab le ſol man wol vermiſchen vnd in genugſamem Waſſer fie den zu der dicke eines Pflaſters / vnd ſolches vberlegen. Gerſtenmeel mit Scariol oder kleinem Endiuienkraut— ſafft zu einem Pflaſter diſtemperiert / vertreibet vnd zerthei⸗ ler die Geſchwulſt ſo vom Aderlaſſen jhren vrſprung her hat. Gerſtenmeel mit Eybiſchkrautſafft zu einem pflaſter ge⸗ ſotten und vbergelegt / vertreibt die Geſchwulſt die vom fallen oder ſtoſſen iſt vervrſacht worden. Gerſtenmeel mit Waſſer geſotten vnd die Bruͤhe herauß gepreſt / darnach mit Bech vnd Baumoͤlen geſotten vnd v⸗ bergeiegt / bringt die eſchwer sum Eyter. Eerſtenmeel mit Bech / Kuͤbelhartz vnd Taubenkaat zu einem Pflaſter temperiert / erweychet alle harte Gef chwulſt / daruͤber gelegt. Gerftenmeel mie Taubenkaat zu einem Pflafter tempe⸗ riert/ heyler die Brodrgefchwer Panos. Ä Gerſtenmeel mit Buttern zu einem Pflaſter vermiſcht vnd vbergelegt / legt allerhandt ſchmertzen. Oder ah Serfteumerl v. vntzen / rot Roſen zu Fan frp 80 “ ei Lan, oviel smit hen, laſter chen!‘ aber mer, ch A ing wider Süß ſacht / t. davon ai elite r 3 iß⸗ eſotten iſt gut Ra einem iftign 0) m Paper 3 eynge⸗ en / Di Jen Fuͤſ⸗ u Muß eſotten / ng / wie chten ſu Mey blumen! zf. quint amillen⸗ Ztuͤckab aſſer fir N. enkraut d zertheü g her hat. Tafter ge⸗ sen fallt cheranb n vnd v⸗ nkaat zu ſchwulſ r tempe⸗ sersmifcht ubtiletn put } — — a — — — Das Erſt Buch / Bon Krentern. A Puluer geſtoſſen ü- loth / Roſenoͤlen vnnd friſchen Buttern / F das reyniget allerhandt Schäden / machet gut Fleiſch darin jedes iij. loth. Seud diſe ſtuͤck mit Trauffwein zu einem pfla⸗ ſter / vnd wann es kalt worden iſt / ſo vermiſch darmit ij. loth reyn gepuͤluerten Maſtix / darvon ſtreich dann auff ein tuch vnd legs vber das ſchmerthafftig Ort / es legt auch allerhand Schmerzzen / auch die ſchmertzen deß Podagrams. Wider die Beynbruͤch: Nimb Gerſtenmeel iij. vntzen / Weyrauch zu einem ſubtilen Puluer geſtoſſen ij. loth/ Ver⸗ miſche dieſe Stuͤck durcheinander / vnnd temperier ſie mit Eyerweiß zu einem weychen Pflaſter / das ſtreich auff ein Tuch / legs vber den Bruch / vnd verbinde den Bruch gerings herumb wol / daß er nit von einander gehen mag / vnd laß ein Tag etlich darauff ligen biß der Bruch wider angeheylet iſt / das geſchicht baldt wan er nur recht eyngerichtet wirdt. Gerſtenmeel in ſcharpffem Weineſſig geſotten vnnd wie B «in pflaſter vbergelegt / heylet den Grindt und Raͤude. Gerſtenmeel mit friſcher gemolckner Milch die gewaͤſſert iſt wie ein Saͤlblein temperiert / heylet die hitzigen Blaͤterlein —3 Leibs / dieſelbigen offtermals damit angeſtrichen vnd ge⸗ Jalber, Die Ruͤffen vnnd Blärerlein der Sransofen zu heylen: Nimb Gerſten vj. vntzen / Pappelen iij. Handtvoll die nod) grün ſeindt / ſeude Die in genugfamen Waſſer biß das Waſ⸗ fer ſchier eyngeſotten vnnd die Gerſt zerfahren iſt / druck dar⸗ nach den Safft alſo warm mit einer preſſen herauß / dazu thu v. vntzen friſch Schweinenſchmaltz / laß ſittiglich iun einem Pfaͤnnlein mit einander ſieden / biß alle waͤſſertgkeit verzehrt iſt / darnach ſeihe es durch ein Tuch / vnd beſtreich die Ruͤffen vnd Blaͤterlein damit / ſo werden ſie bald duͤrren vnd heylen. Dieſe Salb nimbt auch allen Grindt hinweg. C Gerſten mit jhren Rinden zu Puluer gebrannt / vnd mir Eyerweiß zu einem Saͤlblein temperiert / heylet den Brandt vom Feuwer / damit offtermals geſalbet. Oder nimb Roſenoͤle iij. loth / Wachs ein halb loth / zerlaß dieſe beyde fick durcheinander / vnud vermiſche reyn gepuͤl⸗ uert gebrant Gerſt darunder / ſo vil daß es ein duͤnnes Salb⸗ lein geben mag / darmit ſalbe das geſchaͤdigt oder gebrannt ort offtermals / es wirdt ſich fein ſchicken vnd bald heylen. Geſrſtenmeel vier loth vnd ij. loth gepuͤlnert Meyſterwurtz vnd ein wenig Baumoͤlen inn Waſſer zu einem Pflaſter ge⸗ ſotten / weychet vnnd heylet die Peſtilentz oder Zinnblatern/ wie ein Pflaſter daruͤber gelegt. | Wider alle hizige geſchwuͤlſt vnd engündung: Nim̃ Ger fenmeeliii, vntz / Linſenmeel iij. loth / Bonenmeel / rote 96 puͤluerte Roſen j. loth / Roſenſandel vnd Armeniſchen Bolus, D alles reyn gepülnert/jedesein halb loth / geruͤluerten Ganffer j. quinetin/ deß auffgetruckneten Magſamenſaffts Opit iij. granen / Nachtſchattenſafft Haußwursfafft / jedes ij. vn⸗ zen / Roſenoͤlen drey vnzen. Seud alle gemeldte ſtuͤck zwei, nem pflaſter / ſtreich davon auff ein Tuch vnd legs vber. Ein gute Salballe faule vnreyne Schäden damit zu rey⸗ nigen / ynguentum mundificatiuum genannt / die wirdt als ſo gemacht: Nimb Gerſtenmeel ij. loth / Eppichkrautſafft iij loth / Roſenhonig vj. loth / Terpentin ij. loch. Dieſe ſtuͤck laͤſſet man ein wenig warm werden vnd vermiſchet ſie durch⸗ einander zu einer Salben / die brauchet man mit leininen Faͤſelein die Schaͤden vnnd ſaule Wunden darmit zu hey⸗ len. E Oder ein kraͤfftigere macher man alſo: Nimb reyn gebe, telt Gerſtenmeel ij. loth / gepuͤlnerten Aloepatick cin loth / ge⸗ puͤluerten Myrrhen cin loth / der grünen Apoſtelſalben (vn- guenti Apottolorum) vier gantzer Eyer / ſolches alles tem, periert man ordenlich durch einander / ſo hat man ein koͤſtli⸗ che gute Salb. Die vngeſcheelte Gerſt in ein jrrdinen Hafen gethan / vnd ein Deckel daruͤber geſetzet / denſelbigen wie auch den gantzen Hafen wol mit luto ſapientis zugekleybet / dann in ein ſtar⸗ ckes Feuwer geſetzet vnd vier vnd zwentzig Stunden lang ge⸗ brennt / den Haſen darnach laſſen erkalten / die Matery da rinn herauß gethan vnd zu einem ſubtielen Puluer geſtoſſen⸗ wachſen vnd heylet. Gebrannt Gerſtenpuluer vnd reyn gepuͤluert Galloͤpffel jedes gleich viel mit Beerenſchmaltz zu einer Salben tempe⸗ riert / heylet die Schäden die von dem Froſt vnd Winterfält herkommen ſeindt / wie Pflaͤſterlein darůber gelegt. So ein Roß die Stren gel hat / ſo nimb ein mäßtein Gerſt / laß die in genugſamem Waſſer wol ſieden biß das Waller ſchier eyngeſotten iſt / darnach laß es vberſchlagen / vnd fetze J — mit der Gerſt in ein Sack / vnnd binde dem Roß e verbinde den alſo das der Dampff nicht zu den Augen kom⸗ me darmit ſie nicht davon geſchaͤdiget werden / ſondern nur allein zu dem Mundt vnd den Naß loͤchern / ſo vergehet jhm die Strengel. G Wannen Roßrogigift vnd jhme die Naſen ohn vnder⸗ laß traͤuffet: So nimb ein weiſſe Gang vnd gibe jhr ein Mo, nat lang nichts anders dann Gerſt zu eſſen vnnd Wein zu trineken / wann die herumb fo hawe jhr das Haupt ab / vnnd thue dem Pferde das Blut inn beyde Naßloͤcher mit einer Schritzen. So einem Roß das Geſchroͤte geſchwollen iſt: Nimb Gerſtenmeel / temperir das mir friſcher Geyß milch und ſtar⸗ ckem Weineſſig wie ein Pflaſter / ſtreichs auff ein Tuch vnd binde es jhme deß Tages zweymal vber. So ein Roß nicht eſſen mag vnd jhme der Magen vnnd das Gedaͤrm verwuͤſtet iſt / fo gibjhme an ſtatt feines Futers duͤrre Gerſten zu eſſen vnd Hartheuw: Darneben fofende Heuwblumen in Waſſer / und laſſe es drey gantzer tag nichts anders trincken dann daſſelbige Waſſer / ſo werden jhme der H Magen vnd Daͤrm wider gereyniget / vnd wirdt wider luſtig zu eſſen werden. Wann ein Roß lauter ſtallet / ſo laſſem Sommergerſten⸗ meel in ſeinem Waſſer das es trincken ſol / zertreiben / vnd ein Haͤndlein voll Saltz / vnd gib jhme das zu trincken vnd ſonſt nichts anders biß jhm wider geholffen wirdt. Quittenoͤpffel / Citronen / Lemonenoͤpffel / auch Adams⸗ oͤpffel vnd Pomerantzen zu behalten daß fie lang wehren vnd nicht faul werden / die ſol man in Gerſten legen vnnd vergra⸗ ben das keine die ander anruͤhre / alſo kan man auch ſonſt al⸗ lerhandt Oepffel lang behalten vnd die vor der Faͤulung be⸗ wahren. Didymus bey dem Keyfer Conftantino lehret wie man Roſen lang friſch vnd gut behalten ſol / nemblich man ſolle gruͤne Gerſten mit der Wurtzeln außropffen / dieſelbige inn ein neuwen vnverbichten Hafen legen / vnd Roſen die noch nicht gar auffgangen ſeindt darauff legen / darnach verde⸗ ckens mit der Gerſten vnd behaltens alſo. ‚Etliche ſtraͤuwen die gruͤne Gerſten nur auff den Boden vnd legen die Roſen nur darauff. So ein Kaͤß alt vnd bitter worden iſt / ſo ſol man den wider befeuchtigen vnd mit Gerſtenmeel beſtreuwen / vnd ſo man den brauchen wil / ſol man die oͤberſte Rind herab ſchaben. Wiltu viel Fiſch fangen / ſo mach folgende Fiſchaß: Nimm Gerſtenmeel / die Broſſam von gehoͤfeltem Weißbrodt / Geyſſenvnfchlit / jedes vier loth / geſtoſſenen Saffran j. loth / Zerlaß das Vnſchlit vnd vermiſche es mit den andern Stuͤ⸗ cken / ihu darzu ſo viel Menſchenblut als du bedarffſt daß du ein Teyg darauß machen moͤgeſt / den ſtoß vnnd knette wol durchanander / darvon nimb ein ſtuͤck einer Muß groß vnnd K hencks in die Reuſen / oder henck ein Stuͤcklein an ein Angel ſo faheſtu viel Fiſch. an fehimmelecheig vnd ſtinckend wirdt / ſo hen⸗ cke an Saͤcklein mit der Gerſt an das Faß / als dann wirdt der Wan wider gut vnd wolgeſchmackt. Wiltu guten Eſſig machen / ſo nimb vngeſ⸗ cheelte Gerſten / roͤſchte ſie wolin einer Pfannen vber dem Fewr biß ſie braun⸗ ſchwartz wirdt / vnd wirffe fie. alſo heiß in den Wein / ſo haſtu in zweyen Tagen guten Eſſicg. Jii ii Ger⸗ 653 ack an den Kopff daß nur die Augen herauß gehn / vñ a a a — Me — — — —— — — — — — — a - Ä r * MR — — — — — — — in — * 2 — — — — == = u EEE Tg ne a —— — — = - 2 = — — — — — — = — — — — — — — * — — — — * — — = a — — — — — — na u = a age — ——— —— — — * — al nn er —* — 7 F — — * En: — — ne Seesen — a SE a EHE a — — - — — — — — ng: 4 * 5 . De za er ar Br - — F See is nm * — — — — — ee a —— EN . — — * — ER Z ee Fe — * — — Fr 5 - — — F — * — * — — — — * * u * — am —— — — = ee — — — — —— * = — — — <= * —— er, — — ei — — * * — — —— — — — — — — * — — — — — — — — BETT Ve ———— — ee J - T= — — = * — u = — — — * — — ——— — — — — * IM 4 nal; 1 ara f J EN. Br '"B Y = N \ \ N h ı F | 4 4 ı E * h J— ß Mi IM) vb ‚EM Bi | un A un au \ h ' H 9 Dei! I IT {| 1} N —00 00 1 N N j 4 —v99 9 —900 u I | J ih (} h 21 J J ah nn Y N i h ! Ä he In 4 1— ni J A J 4 4 N N ' N J jr f N NER | N ir N R 1} hl | R J J Du) Ih 4 u 1 IB un, | I [ 9 — 4 N d j n ! N N age! —9 J J J 5 l \ . 11: \ | | \ — 1 N; FE 4— 9 9 | Kat | 34 a b| N ' ! 2 4 4 49 Bar At Ne un 9 9 4 "u r N A 9 157 er Are ln aa En ‘ r I \ ne 1 11 1 vr a NET | ur EZ uf } Ei N IM N J 9 4 N iA in —314— De J 4: 5 \ mi a FIT AN. \i 17a AR ia ’ # 0 ER | u EmEn " Mr f \ 4 1 an g Le . u nt NER. y a ' N \ \ II h \ i ji" J 4 r % Kor x | JR. FJ + al. ia I J Mini) ! SER v4 le) — N 9 b N W (fh ET 1 He TEN LE 1; A r \ | ne #1 has el SE “ TE A i u u A em et an Bud! il ik { 18 Hi FAN ae MT b ! APR 1 IL WER PT Sn 10 344 Ilm } It r u 0 HE — | FAR ErB: IM er. Eu el } ‚ i j } 1 IBM II RAR. % 148} al 4 ı iu } 47 ur Ir, IF ER ALLER at \ i i m I J NEN: 1 In | 4 ın 1:4 anal DArTUEN I 67 I Be ul 2 0 ade x ©. D. Jacobi Theodori Tabern⸗montant — Gerſtengraß Gediſtilliert Waſſer. Hordei Grawinis aqua ſtillatitia. Sy DPF dem grünen Kraut oder Graß der Gerſten / diſtil⸗ Alirt man auch ein gut Waſſer / vnd iſt aber die befte zeit fol, ches zu diftillieren inn dem mieten deß Meyens / nimbt man das Kraut allein deß Morgens fruͤh mit dem Dauwen / vnd diſtilliert es in einem gläfinen Diſtillierzeug wie das Roſen⸗ waſſer. Oder man mages auch durch das Warfer diftillie, ren wie andere ſo von kuͤlenden Kreutern gediſtilliert werden / wie wir ſolches von dem Endiuientraut berichtet haben. Innerlicher gebrauch deß Gerſten⸗ graßwaſſers. BA Gerſtengraß waſſer iſt ein koͤſtlich gut Leſchwaſſer al⸗ le innerliche Hitz damit zu leſchen / jedertweilen j. vntz / ij. biß in drey darvon vor ſich ſelbſt allein getruncken / oder mit — Syrupen vermiſcht / vnnd Juleps weiß gebrau⸗ het. | Eufferlicher gebrauch def Gerſten⸗ graßwaſſers. GEftengraßraſer iſt ein ſonderlich gut Augenwaſſer / die hitzigen / fluͤſſigen Augen darmit zu heylen vnnd die Fluͤß derſelbigen zu truͤcknen / jedertweilen ein Troͤpfflein o⸗ der etlich in die Augen gethan / vund zarte gedoppelte leinine Tuͤchlein darinn geneger vnd außwendig daruͤber gelegt. Dienet auch wider das hitzig Hauptwehethumb. So man es aber kraͤfftiger haben wil / fol man nemmen zwey loth geſcheelter Mandeln / bitter Mandeln vnnd pPferſingkernen alles geſcheelt / Dieſe ſol man klein in einem Moͤrſer ſtoſſen / darnach drey Loͤffel vol Roſeneſſig darzu thun / vnd ſoiches mit acht unsen gediſtilliert Gerſtenkrautwaſſers durchſtrei⸗ chen wie ein Maͤndelmilch / vnd darinn zertreiben ſunff oder ſechs granen Ganffer. Bon dieſem Waſſer fol man ein we⸗ nig inn ein Zinnlein thun / auff Kolen laſſen warm werden / darinn netzen ein lang doppel Tuch einer Zwerchhandt breyt / vnd es alſo lawlechtig vber die Stirn vnd beyde Schlaͤff Ic» gen / vnd fo offt es trucken wirdt / wider netzen / vnd alſo ſtaͤtig aͤnfflegen biß das Hauptwehthumb nachlaͤſſet. Geſotten Gerſtenwaſſer. Hordeiaqua cocta, oder Hordei decoctionis aqua. D r® wirdt das Gerſtenwaſſer ſehr vngleich bereytet / dan y etliche nemmen viel Gerſten dazu und die andern wenig. - Der gemeine Mann ift beredt man ſol zu einer maß Waſſers nicht mehr als nenn Gerſtenkoͤrnlein nemmen / vnd darauß ſol ein kraͤfftig Gerſtenwaſſer werden / welches nur ein eyteler Wohn iſt vnd ein Aberglauben der alten Weiber, Mean fol aber erſtlich mercken / wann man reynigen / ſaͤubern vnnd ab» wuͤſchen vnnd truͤcknen wil / fol mau gantze Gerſt mit den Rinden oder Hilfen nemmen: So man aber miltern / wey⸗ Hen vnnd den Durſt leſchen wil / ſol man geſcheelte Gerſten zu dem Waſſer nemmen. So man aber auch darneben den Krancken nehren vnd ſpeiſen wil / fol man der Gerſten deſto ar nemmen / vnnd fie aud) defto mehr ſieden laſſen biß fie E aufffpringer/ gemeiniglich aber ſol ein Gerſtenwaſſer vor die Kranken zu irincken alfobrreyterwerden : Nimb fauber ge; wäfchener Gerften zwo vntzen / thue fie in ein ſaubern gewaͤſ⸗ ſerten Hafen ſchuͤtte daruͤber zwo maſſen Waſſers / laß bey einem Fenwer ohne Rauch wol ſieden / ſo lang biß die Gerſt auffreiſſet / laß darnach erkalten vnd ſeihe es durch zu einem gemeinen Traͤnck. So man aber das Waſſer kraͤfftiger haben wil / das es auch ſpeiſe folman zn zwoen maſſen Waſſers ſechs vs gen Gerſten nemmen / vnnd die ſo lang ſieden laſſen biß fie auffreiſſet. — Dieſe gemeine Gerſtenwaſſer ohn allen Zuſatz moͤgen faſt xnuͤhlich gebraucht werdenih dem Hauptwehethumb von hi tzen vnd allen anderen hitzigen Schwachheiten deß Haupis / deßgleichen in der Lungen vnd Schwindtſucht / Scitenfte, hen vnd Rippfellinsgefchwer/ inder hisigen Geelſucht / in allen hitzigen Schmwachheiten der Seber / vnnd allen Higigen Febern wie die Namen haben mögen, Gerſtenwaſſer mit Zucker. Aquadeco- &ionis Hordeı faccharata, R HD gezuckert Gerſtenwaſſer wirdt alfo bereytet; Man nimbt der Gerſten zu zweyen maſſen Waſſers zwo vnß/ oder ſo man es kraͤfftiger haben wil auch iij. oder vier vnzen gewaſchener Gerſten / guten Canarien oder Maderyzucke vier vntzen / ſolches ſol man ſittiglich fieden bey einem Feuwer ohne Rauch / biß die Gerſten auffreiſſet / wann es nun kalt G worden iſt ſol man es zum täglichen Tranck durchſeihen. Diefes Gerſtenwaſſer iſt fuͤrtreffenlich gut / denen ſo mit dem Bruſt vnnd Seitengeſchwer behafftet ſeind / dienet den Lungenſuͤchtigen faſt wol vnnd zu allen Kranckheiten der Bruſt vnnd innerlichen Apoſtemen / es reyniget die Bruſt vnd Lungen / dann es macht außwerffen / iſt ſehr gut den A, ſtenden / vertreibet die heiſſere / vnnd bekompt wol der raufen Bruſt vnd Lungen / die von ſcharpffen hannigenFluͤſſen ver, letzet vnd geſchaͤdiget worden ſeind / wendet den trucknen Hu⸗ ſten vnd bekompt ſehr wol denen die Nieren vnd Blaſenge— ſchwer haben / dann es reyniget dieſelbigen vom Eyter vnnd fuͤrdert die zur heylung / derwegen fol man zu dieſem Waſſer vngeſcheelt Gerſten nemmen⸗ Wider die Breun vnd ſchwortze / verbraũte vnd verwun, te Zung in ven hitztgen Febern: Nimb deß ſtaͤrckeſten gemei— nen Gerſtenwaſſers ij. vntzen / Canditzucker iij. loth / deß Schleims von Pfilienſamen j. loth / verſcheumps Honigs ein halb loth / laß ein wenig mir einander ſieden biß der Zu ckercandit zergeht / vnnd wann cs kalt wordenif / fo beſtreich die dürre Zung nach dem du fie zuvor wol geſchwenckt / gu fchaber vnd acwäfchen baft/ wol darmit / vnnd thue daſſelhe offt / ſo wirſtu gute beſſerung befinden. So du Eyter außwuͤrffeſt / fo nimb ein maß Gerſtenwaſ⸗ ſers von roher Gerſten mit jhren Huͤlſen geſotten / vnd ver⸗ miſch darmit vj. vntzen Roſenhonigs / vnd brauch das zu ei⸗ | nem gemeinen Speißtranck / vnnd nimb darneben def flän ckeſten Gerſtenwaſſers iij. vntzen / vnd zertreib darinnen cin‘ vntz Roſenhonig vnd ein loth Yſopenſyrups / vermiſchs wol vnd trincks allen Morgen nuchtern vnd warm / vnnd auch deß Abendts gleich fo viel wann du zn Beth gehn wilt/behan das alſo etlich Taglang/ das wirdr den Eyrer von der Bruſt vnd gungen fein abwuſchen vnd fänbern, | Wider den Krampff der von oͤdin vnd his ſeinẽ vrſprung hat: Nimb anderhatb maß Gerſtenwaſſer von gefcbeelter Gerfien geſotten / thue darınn vj. ziemlicher wolgen Afchener Bachkrebs / fendedie bey einem guten Feuwer ohne Rauch / biß daß ein halb maß eyngeſotten iſt / vnnd darnach ſeihech ab vnd laſſe den Krancken nach Durſt von dieſem Waſſer trincken / welches ſich dann ſchier gantz vnd gar zur Speiß vnd Nahrung verwandelt. Oder ſeude ein halben Schilling waſſers gleicher geſtalt / vnd laſſe es den Kr ancken ebenmaͤſſig trincken. | En gut Gerſtenwaſſer indem hitzigen Hauptwehthumb vor ein gemeinen Speißtranck zu trincken / mache alſo: Rim K roher vngeſcheelter Gerften iij. Handtvoll / kleiner gewaͤſche⸗ ner Roſeinlein iij. vntzen / Anißſamen j. loth. Thue die ge⸗ meldten fick in einen wolgewaͤſſerten Hafen / ſchuͤtte darů⸗ ber dritthalb maß friſch Brunnenwaſſers / vnnd laß mitein ⸗ ander ſieden biß die Gerſt auffreiſſet / als dann wirff dareyn drey quintlein klein geſchnittens oder groblechtig geſtoſſenen Zimmats / vnd laß ein wall oder fuͤnff auffſieden / vnd hebs vom Feuwer / bedecke es beheb zu vnnd laſſe es erkal ten / dar⸗ nach ſeihe es durch ein Tuch vñ behalts in einem kuͤlen ort u dem obgemeldten gebrauch. Ein Waldtſchnecken inn anderhalb maß deß ſtaͤrckſten Gerflem a Upts | enſte, ht / in thigen Man o vnz / vnen Huck: Feuwer unkalt en. ſomit net den ten der Bruſt wo raue, Tender, ns laſenge— er vnnd War verwun ENT sth / deß Honige der Zi beſtreich nckt lt edaflılk fenwal vida AS deß fl I i j | men | ſchs wol nd auch it / behan er Bruß orſprung efcheeltet afchener Rand) h ſeihet | Walt ir Speh Schilling Gern enmaͤſſg ehthum fi nel! ewaͤſ 1 die gu tte daru⸗ ß mitein⸗ f dareyn ſtoſſenen ynd hebs ten / dat⸗ len ort iu Ein —— u 3 A Eimn ander gut vnnd Das Erſt Buch; Bon Kreutern zu trincken anmuͤtig Gerſtenwaſſer F Busen / Fenchelſamen zwey loth. Seude ſolche Stuͤck in inn Schmertzen deß Hanptsven fallen oder ver wundung verurſachet / welches ich weylandt dem Durchleuchtigen xnd Hochgebornen Fuͤrſten vnnd Herren’ Herta Johann Wilhelmen Hertzogen in Sachſen/ hochſeliger gedaͤchtnuß dm „Jahr 1570. geordnet hab / als jhr F. G. von einem groſſen Fall etliche Wunden in das Haupt von einem Schlitten ge⸗ fallen vnnd bekommen hat / darauff ein groſſes Hauptweh⸗ thumb erfolget / alſo daß fie an flart def Welns nachfolgen⸗ des Gerſtenwaſſer getruncken / biß fieheyl worden vnnd dag Hauptwehthumb gar nach gelaffen hat / vnnd ſolches jhren F.G. ſehr wol bekommen iſt/ das wirdtal ſo bereytet: Nimb wolgewaͤſchen Gerſten iij. vntzen / Zimmatrinden anderhalb loth / die außerleſen vnnd fcharpff ıft / weiſſen Canarien oder Maderyʒucker v. loth Corinthtraͤublein ſauber gewaͤſchen B ij. loth. Solche Stück thue zuſammen in ein bequeme Kannteny vnd ſchuͤtte darüber ij. Maß frifch Brunnenwaf, fers/verlutier den Ranfft der Kannten wol mit einem zwey⸗ fachen Tuͤchlein in einem Teyglein von Weißmeel vnd Ey, erweiß gemacht / daß nichts außriechen moͤge / vnnd ſetze die Kannte in ein Keſſel mit Waſſer/ aſſe die darinn iiij. Stun⸗ den mit einem ſtaͤten Feuwer vnd in ſtaͤtem Sud ſieden / dar⸗ nad) thue fie herauß vnnd laß von ſich ſelbſt kalt werden /thu folgends die Kannt auff / vnd ſethe den Tranck durch ein ſau⸗ ber Tuch / den behalt dann wol verwaret in einem Fllen Kel⸗ ler zum gebrauch. Ein Gerſtenwaſſer welchs faſt dienlich vnd nuͤtz iſt wider das Seitenſtechen vnnd Rippfellinsgeſchwer vor einen ge⸗ meinen Tranek getruncken: Nimb geſcheelt vnnd gereyniat Gerſten fein fanber gewaͤſchen kiij. vnhen/ Corinthtraͤublein Cij. vntzen / der roten vnd ſchwartzen Bruſtbeerlein / eder ii.lor/ geſchaben Suͤßholtz klein gefi chnitten jctoth / Mertzviolen ein Haͤndlein vol / Wenushaar ein halbes Haͤndlein voll / der Gipfflein von duͤrrem Yfop/fo viel man mit dreyen Fingern faſſen fan. Alle ſolche Stück ſol man in ein ſaubern Hafen thun / vñ dritthalb maß Waſſers daruͤben fchtitten/darnach gemaͤchlich bey einen linden Feuwerlein fieden laſſen biß die Gerſt auffreiſſet / als dan ſol mans durch ein Tuch ſeihẽ / vnd zu dem obgemelten gebrauch an einem kuͤlen ort behalten Ein herrlich gut Gerftenwarfer den dungen vnnd Schwindrfüchtigen faſt heylfam vnnd nüslidy vor einen Speißtranck zu trincken den mach alfo: Nimb geſaͤuberte Gerſten iij. vntzen / geſchaben vnd klein geſchnitten Suͤßholtz klein Roſeinlein / jedes ij. loth / Melonenkernen / Cncumeten kernen / Citrullen vnd Kuͤrbſenkernen / Baumwollenkoͤrner / D jedes ein loth / Griechiſchheuwſamen Veielwurtz klein ges ſchnitten / jedes ein halb loth / Venushaar/ Yſopkraut / jedes Haͤndlein voll. Ale gemeldte Stück ſeud in vierdthalb maß Regenwaſſers den dritten theil eyn / ſeihe es durch ein Tuch vnd thue zu d durchgeſtegene Bruͤhen guten / weiſſen Feinzu⸗ cker viiij vntz / ſchoͤn Jungfrauwen Honig if. vntz / laß wider⸗ umb ſieden verſchenme vnd laͤuter dieſen Tranck biß er reyn wirdt / darnach ſeihe den widerumb durch cin Tuch. Ein Gerſtenwaſſer zu allen Kranckheiten der ingen dienlich : Nimb geſaͤubert Öerften vi. vnhen / geſchaben vnd klein geſchnitten Sůßholtz j. loth / Fenchelſamen Bibenel, ; lenſamen / Mertzviolen / jedes ein hal bloth / Marſilierfeigen / klein Roſeinlein ſauber gewaͤſchen vnd die Feigen zu ſtuͤcken geſchnitten / jedes zwey loch / Hirtzzungenbletter / duͤrren Y fop/ fpin Salben / jedes cin halbes Haͤndlein voll/roreran 12 E gedörreer Roſen ein quintlein. Thue alle gemeldte Stuͤck n ein ſaubern Hafen / laß bey einem Kolſeuwer ſo lang ſieden biß die Gerſt auffreiſſet / darnach ſeihe es durch ein Tuch, Dieſes Waſſer leſchet den Durſt vnud vertreibet alle Hig/ kuͤlet die Leber vnd alle innerliche Glieder / machet fehranf: werffen / ſaͤubert vnd reyniget die Lung / Leber Mils/Dieren vnd Blaſe / treibet den Harn vnd iſt ein heylſamer Tranck in allen Febern zu trincken. Ein Gerſtenwaſſer den Seugmuͤttern die Milch zu brin⸗ gen: Nimb geſcheelte Gerſten vier Vntzen / Ziſererbſen zwo ! drey maſſen Waſſers den drittentheileyn / darnach feihe den Tranck ab zu obgemeldtem gebrauch. | Ein Geoſtenwaſſer wider den Kaltſeych vnd hefftig bren, nen vnd ſchneiden deß Harns: Nimb Gerſten drey Handt⸗ voll / ſhwartzer vnnd roter Bruſtbeerlein/ jedes anderhalb loth / Suͤßholtz / Cucumerenſamen / Kürbfenfamen / Gi, trullenſamen / jedes j. loth / Bürselfrautfamen/ Lattich ſa⸗ men / jedes drey quintlein. Seud dieſe Stuůck in drey Maß Waſſers den dritten theil eyn / ſeihe den Tranck ab durch cur Tuch / vnd trincke den vor einen gemeinen Speißtranck / biß du geneuſeſt. | “> Ein Gerſtenwaſſer faſt nuͤtlich indem Tertian Feber von Ballen vnd Schleim verurfacher( Teruaua noch a) zu trin·⸗ cken zu einem Speißtranck: Nimb geſaͤubert Gerſten drey Vnz / Sußholtz / duͤrren Yſop / jedes j. loth Zufererbfen/ der roten vnd ſchwartzen Bruſtbeerlein / Corinchtraͤublein / alte ſauber gewaͤſchen / jedes ijnl oth / ſeuds mit einander in dritthalb Maß Waſſers den drittentheil eyn / ſeihe es durch ein Tuch / wirff darnach dareyn drey quintlein ſcharpffen Zimmat / groblechtig geftoffen/onud vier Vntzen Zuckers / Faß den Zucker vber einem Kolfeuwerlein zergehn mit dem Zimmat / darnach laſſe es durch ein Claretſack lauffen biß der Tranck lauter wirdt. Ein ſehr nuͤtzlichs vnnd heylſames Gerſtenwaſſer in den hitzigen Febern 7 welches ich ſehr im gebrauch babe: Nimb gewaͤſchen Gerſt drey Vntzen / klein geſchnittenen geelen vnnd weiſſen Sandel / jedes drey quintlein / au ffgetrucknet Saurachbeerlein zwey loth/ Kleine Roſeinlein ſanber gewaͤſchen drey Tor) / Canar enzucker fünf loth. Solche Stück alle thue zuſammen in ein bequeme Kann, ten oder Fläfchen / ſchuůtte daruͤber zwo Map friſch Brun⸗ nenwajlers/ verlutier den Nanffrder Kannten wol'mirenw nem Rockenteyg daß nichts außriechen mag / vnd laſſe vier Stunden in einem Keſſel mit Waſſer bey ſtaͤtem Fewer ſie⸗ den / she darnach die Kannten herauß vnnd laß vonjich ſeibſt kalt werden’ / als dann mad) die Kannten auff / vnd ſei⸗ he den Tranck daruen durch ein Claaretſack biß er far wirdt / ſo wirdt er luſtig vnd faſt anmuͤtig zu trincken. | Gerſtenmeth. Mulfa hordeara, oder Mullaexhordeo. Si D# der Gerſten pfleget man ein guten Merh zu berey⸗ Vibren/ welches ein faft anmuͤtiger vnd geſunder Tranck iſt denen ſo mit Febern behafftet ſeindt vnd jhnen der Wein zu trincken verbotten iſt / dienet auch den jenigen ſo ſtaͤugen Schmertzen im Hertzgruͤblein entofinden / vnnd offtermaͤls in onmacht fallen/ der wirdt alſo bereytet: Nimb ſauber ges waͤſchen Gerſten acht Busen’ weiſſen Magſamen drey lot / weiſſen / geelen vnd roten Sandel / Kuͤrbſenſamen / Ci trul⸗ kn/ Cucumeren vnd Melonenſamen / alle von jhren Huͤlß⸗ kin gereynigt / jedes ein halb loth / Sußholtz anderhalb quintlein / Naͤglein / Zimmatrinden / Indianiſche Spica, narden / Muſchatennuͤß / jedes j. quintlein / der weiſſen Weier oder Scebfunien/ Galgant / jedes ij. drittheil eins quint⸗ leins / Gaͤmffer ein drittheil eines quintleins. Seu— de die Gerſten / Magſamen/ Sandel vnnd Die Samen der Kuͤrbſen / Strrullen/ Cucumeren / Melonen vnd das Suͤßholtz in dreiſſig Map Waſſers biß der drittheil eyngeſotten iſt / ſeihe das geſotten Waſſer dauon ab thue es in ein ſaubern Keſſel / vnnd noch ferrner darzu zwo Maß gun K en Honig / vnnd zwey vnd dreiſſig Vntzen guten Zu fer) ſeuds darnach gemaͤchlich vber einem linden Glut biß daß xij. maſſen vberbleiben / vnd verſcheums wol im ſieden / vnnd chue dazn ein halb Maß gut Roſenwaſſers / ſchuͤtte es in eiu⸗ bequemes Faͤßlein / vnnd hencke die Gewuͤrtz/ Indianiſche Spick / Seeblumen vnd den Ganffer / groblechtig geſtoſſen in einem Saͤcklein in das Faͤßlein / laſſe den Meth dariiber verjähren / vnd darmit er deſto leichter vnnd beſſer verjähren mag / ſo thue ein par Lofflein voll guter Bierhoͤſen dareyn / ſo wirdt er jahren vnd baldt gut zu trincken werden, Si ij Gerſten⸗ — — un ; — Zu EEE ae - — — = ® — — * EEE ETTERERE — ee — — — —— — —— —— — ———— — — — — ⸗ — a er u nn — a — — — nn nn een . = — u sg SEE = - — = = = — * — — — — = — — en * an — = — — — ne —— — — — = = —— — — * * ME, — — 2 2 & — — el Pr VENEN ERREGER: | —— — —— — — — — == — GE EEE 5 — * — — Mer er da N — a“ ‘ 66 D. Jacobi Theodori Tabernamontani! A F mach Rügefein darauß vnd gib jnen das vor anderer E Gerſtenole. Oleum ex hordeo. zu eſſen. — Gerfienste 2 Wann ein Ochs oder Nindt das Feber hat / fo rkhreg PS wirdt das Gerſtenoͤle auff mancherley form vnnd roͤſcht Gerſtenmeel in Wein vnd gebe es jhme zu eſſen Sn weiß bereytet / gleich wie das Wey tzenoͤle / wie wir ſolches ruͤhre das gemeldt Gerſtenmeel mit Saltzwaſſer eyn/ ae hiebenor angezeigt haben / vnd dienet ſolches eben zn den Ge⸗Ihme zueſſen / vnd decke jhnen mit einer Decken zu daß ern, brecyendarzn das Weytzenoͤle gebraucht wird. warmet / ſo wirdt jhme geholffen. Das ſechzehende Capittel. Euſſerlicher gebrauch deß geroͤſchten Von dem Gerſtenmeel das von geroͤſch⸗ | Gerſtenmeels Ider die faulen Geſchwer deß Zahnfleiſches / der Hi, ter Gerſten gemacht / Polenta genannt. Fer vnnd der Mandeln im Hals; Nimb zwey theit u. roͤſcht Gerſtenmeel vnd ein theil Saltz / ſtoſſe dieſe woldun einander in einem —5 mit — oder Honigwhen * G daß es werde wie ein Teyg / darauß ma e dann kleine Broͤt IX Sg S wirdt auch befondersein Gerſtenmeel a vnd backe die in einem Beckerofen / behalte die zu den > yon geröfchter Gerſten gemacht das wirdt brauch: Wann es nun die Rothturfft erfordert Diefelbe I dum vnderſcheidt deß gemeinen Gerſtenmeels gebrauchen / ſo ſtoſſe deren eins zu einem ſubtielen Puine SER Polenra Sateinifch / vnnd Griechiſch a’raııo» Ind temperiers mit Waſſer zu einem duͤnnen Saͤlblein / bey dem Hippoerati genannt / wie das gemein Gerſtenmeel / ſchmier darmit das Zahnfleiſch vnnd die geſchaͤdigten Q’usAvers,dNNd Kpusmın @ueAusss, um vnderſcheidt deß ver⸗ | mifchten Gerftenmeelsmie dem Meel deß Leinſamens vnd deß Fenigree / welches auch von den Griechiſchen Roſſz⸗ artzten / wie Pelagonius bezeuget / Dutrvsıs, vnnd cateiniſch deß Tages offt und dick / ſo heylen ſie. Die ſchwartzen vnd geelen Zaͤhn weiß zu machen tus Omelylis genannt wirdt. Die Pradicinennendas Alphi- tum oder Polentum, Hordeitofti, oder fridtı farinam, vnd geröfcht Gerſtenmeel ein gut theil / machedarauß sin Xuyı mir dem allerfchärpffjien Weineflig/fülle damit ein syayı m thu ein Deckel daruͤber / vnnd verlutier den Deckel vnnd da wirdt ſoiches alſo bereytet: Man begeuſt die Gerſt mit Waſ⸗ fer vnd laͤſſet fie ober Nacht trucken werden / darnach roͤſch⸗ tet man fie def anderen Tags ober dem Feuwer vnd laͤſſet fie Hafen allenthalben wol mit luro lapientiæ, ſetze den darnac in ein Haffners Ofen vnd laß darinn brennen biß die Säle malen. Etliche die roͤſchten ſie noch beſſer / vnnd beſprengen ſie noch ein wenig mit Waſſer / laſſen ſie darnach trucken gebacken feindt / darnach thue den Hafen auff panda werden ehe fie dieſelbig malen laſſen. Galenus [ober das ge⸗ die Materi darinn vnnd ſchlags durch ein Haͤrin Seblin roͤſcht Gerſtenmeel / welches auß friſcher Gerſten die ziem⸗ zum gebrauch / nimb jedertweilen ein wenig vnd reib dir 2005 wol darmit / vnd thue das offt / ſo werden ſie ſchoͤn vnd we Wann du dieſes Puluer gern wolriechend hetteſt / o magh ein klein wenig gepuͤluert Florentiniſch Veielwurn darn vermiſchen. Die higige entzuͤndung vnnd geſchwulſt der Weiberhoͤß zu vertreiben / mach folgendt Pflaſter: Nimb Schwunn ſchmaltz ſechs Vntzen / das weiß vonz weyen Eyern / Ham iiij. loth. Zerlaß das Schmaltz / vnd wann es vberſchl⸗ iſt / ſo vermiſch die Eyerweiß damit vnd das Honig / daru⸗ iiij. loth gepuͤluert Niterſaltz / vnd zum letzten fo viel gero Gerſtenmeel als viel genugiſt / daß es die dicke eines Pie ſters Haben moͤge / dauon ftreich auff ein Tuch vnd legs vben Diefes Pflaſter zertheilet alle hizige Geſchwer vnd erhitigt I Beulen. Dover nimb geroͤſcht Gerſtenmeel zwoͤlff Ds’ Schec nenſchmaltz zwoͤlff Vntzen / eilff Eyer mir den Dottern end Weiſſen / gepuͤluert Niterſaltz vier loth / vnnd Honig fort genug iſt su einem Pflaſter / temperier dieſe Stuͤck alle durch einander vnd gebrauchs wie oben gemeldt. Wiltu aber daß es den ſchmerzen mehr milter dañ die Geſchwulſt oder Sun len zertheile / ſo laſſe das Niterſaltz herauß. Geroͤſcht Gerſtenmeel mit den Gipfflein von Brombıı ſtauden / oder Burtzelkraut / oder Haußwurtz wol geſteff vnnd mir cin wenig Waſſers beſprengt / folgendts widertsl geſtoſſen daß es ein Pflaſter werde / iſt ein edel Artzeney wider den erlecherten Magen / auff ein Tuch geſtrichen vnnd ot H das behalt darnach in einem Buͤchßlein oder Schade lich geroͤſcht worden iſt / bereytet wirdt. Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Ey⸗ | genſchafft def — 3 — Gerſten⸗ meels. S?⸗ geroͤſchte Gerſtenmeel hat eine Natur vnd Krafft ED iu trucknen vnd zu ſtopffen / wirdt nit allein zur Speiß ſondern auch nuͤtzlich zu der Artzeney gebrauchet. Junerlicher gebrauch deß geroͤſchten D Gerſtenmeels. SR dem geröfchten Gerſtenmeel werden gute / kraͤffti⸗ ge Brey gemacht / mit Huͤner oder Fleiſchbruͤhen / oder aber mit Milch / die ſtaͤrcken vnd nehren ſehr wol / ſeindt ſon⸗ derlich den jenigen dienlich die ein fluͤſſgen Bauch haben vnd die ſtaͤtig mir der Gaderzick (Sitocacio) beladen ſeindt. Diefe Brey mie Waſſer und Butter gekocht / ſeindt den ar» beytenden Leuthen die groſſe Feldtarbeit thun / eine gute vnd geſunde Nahrung / dann ſie ſpeiſen wol. Ein Breylein von geroͤſchtem Gerſtenmeel mie einer kraͤfftigen Huͤner oder Fleiſchbruͤhen gemacht vnnd wol ge⸗ ſotten / darnach mit Quittenſafft oder ſauwer Granatenſafft oder aber Agreſt / temperiert vnnd ſauwerlechtig gemacht / it den Magen gelegt. eine faſt gute Speiß den jenigen fo cin Maßleydt ab der Geroͤſcht Gerſtenmeel mit altem Baumoͤlen geſottengn E Speiß haben / dann fie macht den Magen luſtig vnd erweckt K einem Pflaſter / vnd ſo warm es zu leiden iſt auff ein Xu den Appetit / iſt ſonderlich nutz den ſchwangeren Weibern die ſtrichen vnd vbergelegt / heylet die runden vnd harten Kino" gar feine Speiß ſonſt riechen fönnen. len deß Hinderns / S. Fiackers Kranckheit genannt: ven Wilt du die Huͤner oder Capaunen baldt ſeyſt machen treiber auch die Knollen an andern orten def Leibs. ſo thue ſie in ein warm finſter Gemach / ropff jhnen die Flug⸗ federn auß / vnnd ſpeiſe ſie mit geroͤſchtem Gerſtenmeel / das mit Waſſer oder Wein angefeuchtet ſeye. | Wann die Hüner den Bauchfluß haben / fo nimb eine Handtwvoll geroͤſcht Gerſtenmeel / vnd gleich fo viel Wachs / das zerlaß vnnd vermiſche dieſe zuſammen mit Wein / vnnd Geroͤſcht Gerſtenmeel mit Waſſer zu einem Brey geel⸗ ten / heylet den Brandt vom Fewer / auff ein Tuch geſlrichen vnd wie ein Pflaſſer vber geleat. Wann der Brandt aber ſchon Blaͤterlein bekon men hat / ſo nimb ij. theil geroͤſcht Gerſtenmeel / vnd ein theil reyn gepuͤluert Sumachkoͤrner / ſende die mit einander in gute m Weineſſtg — — 2” % il, RR na⸗ DIN, Die vorn plate hwei⸗ rvnd ori urch rdaß Bin thetr⸗ a rwil wir vbel ital an nol⸗ ve⸗ quiet } chen men reyn utem ieſſig wie ein Pflaſter / vnd legs vber. Wiltu viel Fiſch fangen fo nimb geroͤſcht Gerſtenmeel / mache das mit Waſſer an vnnd mache Kuͤgelein darauß / die wirff ins Waſſer ſo kommen die Fiſch herbey. Das Siebenzehende gap. | Von der dickgeſottenen Gerſtenbruͤhe. Prifana vnd Cremor Ptifanz genannt. "EERE, Yeweil wir hiebeuor viel vonder Gerſten RE vnd jhrem gebrauch gefchrieben / vnnd ſonder⸗ F lich vondem Gemuͤß vnnd andern dergleichen RR Opeifen die daranf gemacht werden / haben ir es auch fuͤr ein Nothturfft geachtet / hie an diefem Ort auch etwas von den dicken Gerſtenbruͤhlein oder den lautern Muͤßlein die man Ptiſauas nennet oder Prifanzcremores meldung zu thun / ſintemal der beruͤmbtſt Griechiſch Arnet Hippocrates ein eygen Buch daruon vnd feinernugbarfeit geſchrieben hat / welches nicht allein lib. de victus ratione in morbis acutis, ſondern auch liber de Ptiſana genennet wird. Es wirdt aber ſonſt fuͤrnemlich durch das Griechiſch wort nacimoder ncarn, oder Sateinifch/ Prrfana, die geſcheelte Gerſten / Hordeum decorticarum , oder mundatum vers fanden’ wiewol fie aber auch von vielen nachmalen Peilaua Hordeacea genennt iſt worden / fintemat fie auch auß an» c dern Früchten’ als auß der Speltz / Weytzen / Reiß vnd den Einfen iſt bereytet worden / hat man dieſelbigen nicht ſchlecht Ptilanas genannt / ſondern die Namen der Fruͤcht daruon ſie gemacht worden ſeyn / hinzu geſetzt / als die von der Speltz haben die Griechen genannt Zeas wresevmw, Zeaceam Pri- fanaın ‚die von dem Weytzen / nsrarn vuerm, Ptiſanam Teiticeam, die von dem Reiß / @’pufus ansaarm, das iſt / O- syzaceam ptiſanam, vnd die von den Linſen / PaunorTrrann, | das iſt / Ptiſanam ex lentibus. Hernachmals aber ift auch | das dick Bruͤhlein von der gefochten Gerſten / beyde von den Griechen vnnd Sareinifchen Prifana genennet worden] wie folches dann auch noch heutiges Tages von den gelehrten | ersten genannt wirdt / welches Wort die gemeinen vnnd vnerfahrnen SPracticanten / vnnd fonderlich die Calender⸗ ſchmidt /vor dasgemein Gerſtenwaſſer verflanden haben’ vnnd esnoc mir den Apoteckern /die es von jnen gelehrnet / D faͤlſchlich Ptiſanam nennen. Es lobet der alt Hppocrates dieſe Gerſtenſuͤpplein oder Bruͤhlein / Ptulanas ſehr hoͤchlich an dem obgemeldten Ort / vnd gibt jhnen den Vorzug vor allen andern Speißlein Die auß den Kornfruͤchten gemacht werden / ſonderlich aber in den higigen Febern vnd derengleichen geſchwinden Kranck⸗ heiten. Dieſe Bruͤhlein aber zu bereyten hat man vielerley weiſen / aber die gemeine weiß bey den Griechen befchreiber Galenuslib.r.alım, Man nimbt geſcheelter Gerften / waͤ⸗ | ſchet die ſauber / vnd flauber alle Spreserlein von den Huͤl⸗ | fen daruon / deren nimbt man ein theil / ſeudet die in sehen theil / oder wie Paulus Aegineta wilin fuͤnffzehen theil friſ ch Brunnenwaſſers ſo lang biß die Gerſt weych vnd groß auff⸗ gequollen iſt / als dann geuſſet man ein wenig Eſſig zu / vnnd ein wenig Oele (Butter) daß man gleichwol auch anſeng⸗ Lich darzu thun mag vnnd mir ſieden laſſen. Wann es nun genug geſotten iſt / thut man ein wenig gerieben Saltz dar⸗ | einyondein klein wenig Dillkraut oder Leuchel klein geſchnit⸗ ten / vnd dieſes iſt Die beſte weiß die Gerſtenmuͤßlein zu berey⸗ ten / die Febricitanten in higigen ſchnellen Kranckheiten da⸗ mit deß Tages zweymal zu ſpeiſen. Vnſere erfahrne vnnd gelehrte Medici Practici, die pfle⸗ gen die Pulanam oder Gerſtenmuͤßlein gleicher geftatt zu be» reyten / laſſen aber den Leuchel vnd Dillfraut hauſſen / vnnd m. Das Erſt Buch! Bon Kreutern. 657 | a Weineſſig at einem Brey / ſtreichs darnach auff ein Tuch F wann es wol geſotten iſt mir dem Butter / laſſen fie cs dat» nach durch ein Seihpfann lauffen / das gebrauchen fie dar⸗ nad) den Krancken / vnd ſo es die Nothturfft er fordert / thun fie ein wenig Eſſig dazu / defgleichen Dil vnnd andere gute Kreuter klein gefchnitren / je nach gelegenheit der Kranck⸗ beit. Wann fie auch woͤllen daß fiemehr nehren vnud ſtaͤr⸗ en ſollen / ſieden fie die geſcheeli Gerften mit fuͤnffzehenmal fo viel Huner / Capaunen oder kraͤfftiger Ochſen oder Ham⸗ —— vnnd ſpeiſen die Krancken Febricitanten armit. Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Ey⸗ genſchafft der dicken Gerftenbrühlen die allein mit Waſſer bereytet werden. — a dick Gerftenbrühlein Prifana ſimplex, das allein mir friſchem Brunnenwaſſer / ein wenig Butter vnnd Saltz ohne allen andern Zuſatz bereytet wirde/ kuͤlet vnd be⸗ feuchtiget / nehret ziemlich / vnnd gebieret cin gut Gebluͤt / wuͤſcht ab / vnd oͤffnet die Adern. Das aber mit der Huͤner / Capaunen oder Fleiſchbruͤhen bereyter wirdt / nehret mehr⸗ ſtaͤrcket beſſer / vnd gibt ſehr gute Krafft. Gebrauch der gemeinen dicken Gerſten⸗ | brühen Putanz. a": gemein dick Gerſtenbruͤhe Prifana fo allein mit dem frifchen Brunnenwaſſer bereytet wirdt / iſt heylſam in allen hitzigen Febern / in dem hizigen Hanptwehthumb / vnd H allen geſchwinden / hizigen Schwachheiten / vnnd bekompt ſonderlich denen wol die Hauptwehthumb haben vom trin⸗ cken hitziger vnnd geſchweffelter Wein / ſtillet die ſubtielen Catharren vnnd Haͤuptflůß / dienet wider den hitzigen tru⸗ ckenen Huſten / iſt gut wider das Seitenſtechen / die inner⸗ liche Geſchweren der Lebern / Lungen vnnd Bruſtgeſchwer / ’ wider die higige Geelfucht vnnd den Lendenſchmertzen / iſt faſt heylſam den Lungenſuͤchtigen / vnnd denen ſo mit dem Schwindtſuͤchtigen Feber beladen ſeyn / dienet inn den hitzi⸗ gen Schwachheiten deß Magens / der Leber vnd aller inner, fichen Glieder deß Eingeweydts / leſchet den Durſt / bekompt ſehr wol allen higigen Gebrechen der Augen / der Ohren vnd in der wuͤtenden Kranckheit deß Hirns Phrenelisgenannt/ iſt gut denen fo ſtaͤtig Gallen brechen /ändere vnd verbeilert die hitige entrichtung der $eber / dienet wider die heiſſerigkeit 1 vnnd lindert die Rauhe der Bruſt von fcharprfen Fluͤſſen verurſachet / vnd iſt eine heylfame Artzeney denjenigen ſo ein Ader in der Bruſt oder Lungen zerbrochen haben / dienet den Miltz ſüchtigen vnd verbeſſert die gifftige Schaͤdtlichheit der eingenommenen Goldtkaͤfferlein / ſonſt auch Hiſpaniſche Mucken genannt / deß gleichen der Wolffswurtzel / Zeitlo⸗ ſenwurtz / Arſenicks / vnd aller anderer ſcharpffen Gift. Es bekompt auch ſehr wol im Halßgeſchwer / vnnd denen ſo mie dem Tertian Feber / vnnd allen den jenigen / ſo mit den Febern von Gallen vund vberentzigem Geblüt beladen ſeindt / deßgleichen den Weibern die von vbriger hitz vand truckne jhrer gebuͤrliche Monatblumen verſtopfft ſeind / vnd ſonſt allen andern Kranckheiten jo von vnnaturlicher Hißz mit herrſchung deß Bluts verurſachet werden. Die jeni⸗ gen / ſo Gibs oder Kalek eyngenommen haben / die ſollen ſtaͤ⸗ K tig der gemeldten Gerſtenbruhlein genieſſen / die verbeſſern auch die Schaͤdtlichheit deß eyngenommenen Noͤſſel⸗ amens. | Dicke Gerftenbrähfein mit Eſſig bereytet feindrdientich inder Därmruhr/in Krimmen vonder higigen Gallen ver⸗ vrfache/ depgleichen denen fo mit hitiger entrichtung def Miltzs beladen ſeindt. Ein Gerſtenbruͤhletn mit ein wenig Kleren vnnd Dam delmilch geſotten / darnach durchgepegen vnnd genutzet / iſt eine gute Speiß vnnd koͤſtliche Artzeney den jenigen / ſo das | Seitenſte⸗ > — — — ————— — — — — ——— — — — ———— — — — —— — en — — ⸗⸗ — — 2 * * — —— — = ER — en m — — — = = — — — * — — —99 9 ut J 4 } —— een — — — ee ee: 27 - — — — = N Fe — — — a ana —— — — — — 668D. . Jacobi Theodori Tabernæmontani / A Seitenſtechen / Bruſtgeſchwer vnnd innerliche Apoſtemen F Durchgeſchlagene Gerſtenbruͤh offtermals ein gute weil haben. im Mundt gehalten / miltert das Zahnweh das von Hin vnd Ein Breylein mit der durch geſie genen Bruͤhen vonder truͤckne verurſacht wirdt. | Gerſten ond reyn gepuͤluertem Amelmeel gemacht / iſt denen Durchgeſchlagene Gerſtenbruͤhlein in dem Mundt ge⸗ nüslich vnd aut ſo da Blut ſpeyen. halten / heylen die hitzigen Geſchwerlein deß Zahnfleifcheg, Dicke Gerſtenbruͤhlein mit roten vnd ſchwarzen Bruſt⸗ vndlegen die Hitz vnd den Schmertzen. = beerlein vnnd weiſſem Magſamen geſotten / vnnd darnach durchgeſiegen / iſt dienlich wider die hizigen Hauptfluͤß vnd N Ag A h h f — Huſten. a Et | Das c tze ende & apittel. Die gemeldten Bruͤhlein mit Honig geſotten vnd tempe⸗ | riert / vertreiben den alten trucknen un. Von dem Serfienbrodt, Fin dickes Gerftinbrühlein mit Fleinen Roſeinlein / Ssanamannel | ſchwartzen Bruſtbeerlein vnd ein wenig Mandelmil ch geſot⸗ As Gerſtenbrodt iſt vor arme vnd arbeyten⸗ Ber durchgeſiegen / dient wider die enzuͤndung der Lun⸗ sg: k * an — — — * ] “ halce B Durchgeſchlagene Gerftenbrühlein mit frifchen Eye, 6 Racer ats ———— —— a dotter ein wenig erwallet / iſt ein £öftliche vnd kräfftige Speiß arcke Maͤgen haben. Etlich nifchen f BER — ar gute ſtarcke Mägenhaben. Erliche vermifchen kath Way, ‚denjenigen folang france geweſen vnd fich am Leibe versch» genmeel onder das Gerſtenmeel wann fie backen woͤllen / vnd en n —— wirdt daſſelbig Brodt beſſer vnd verdauwlicher / die andern Ein dickes durchgeſiegenes Gerſtenbruůͤhlein / mit reyn Zaes nicht Weyzzen hat / die thun Speltz oder Rockenkorn gepuͤluertem Amelmeclonnd Zuckerpenid zu einem dunnen ¶ meel darumnder / das gibt auch ſehr gut Speißbrodt / Die X, Breylein geſotten / iſt eine eöftliche Argeney die heiſertzee menraber weren mit dem Gerſtenbrodt ſehr wol zu frieden / zur vertreiben / neben dem daß es auch den Leib ſpeiſet vnd gu⸗ ann ſie deſſen nur genughaben koͤndten. te Nahrung gibt. | Mi or | | Ä Ein dickes Gerftenbrühlein mie Mandelmilch / Zucker den N 4 + dicke ru | Lo amen deß Gerſten⸗ dl. vnd friſchem Buttern geſotten vnd bereytet / iſt denen dienſt⸗ Von Hy a ßG ſten⸗ If a u lich fo da keichen vnnd ein ſchweren Athen haben/von Sie * | N ER verurfacht. ’ ARE ——— Puh ‚vr | As pur Gerftenbrodt das allein auß lauterem Gen il} "it J | Wider die Schwindrfuche: Nimb dep durchgefchlage, a * —— Be, IRRE u. | nen Gerftenfchleimsiiij.ongen/reyn gepülere Amelmeel ij · 136. Sareinifch, Panis Hordeaceus. Italianiſch / ⸗ oz, a NL Nein Covnzzen / Vermiſch es mit guter Huͤner vnd Capaunen Bruͤ⸗ H Hiſpamfch/ Poa decenada Sranöfch/Paınd Ilehnuſh hen ſo vi igi ſittiglich mir einander ſieden zu ei Eat) | hen fo viel genug iſt / laß ſittiglich mir einander ſieden zu ch nd Brabändifch/Garfienbroot, nem duͤnnen Breolein / vnd gib es dem Krancken Morgens HE 0 J dAbendts zu eſſen Von der Natur Krafft / Wirckung vnd Ey⸗ a | Ein duͤnnes Gerſtenbruͤhlein mit Honig temperiert / vnd | EEE 1. 1 warm getruncken / iſt gut wider das Seitenſtechen vnnd ers genſchafft deß Gerſtenbrodts. ARE ke. He IN serycherdenfelben Kranken den Bauch / vnd bringer Stul⸗ | re, | ho 1 | Ai ui | I —— As Gerſtenbrodt iſt ziemlich temperierter Natur / at Ne * jhm ſelbſt ziemlich trucken vnd kuͤlender Eygen ſchafft/ ana 3.6 ji Dicke Gerftenbrüßlein mit Honig geforten vnnd tempo | kaum f IHN Be riert ſampt ein klein — —— gibt gute ſtarcke Nahrung / man vermiſche es glach vnder I N. ie Sypeiß und Arseney vor RL | ander Meel / oder backe ss vor fich ſelbſt alleig- Ha R Fin dickes Gerſtenbruͤhlein mit Kalbsfuͤſſen geforten/ NER eg I al darnach durchgeſchlagen vnd mit ein wenig Eilig ſauwr ge⸗ Junerlicher gebrauch deß Gerſten⸗ EN Saal mahn / iſt ein fehr gute Speiß wider die rote Ruhr. | brodts. as A I Ein dünnes Öerftenbrühlein mit Honig on Banmölen | ie Kanal Ar {8 pp vermiſcht / vnd durch ein Cliſtierzeug gebraucht vnnd zu ſich I ESi ta⸗ Gerſtenbrodt ein gutes Brodt / vor euth die | | if genommen / erweycheden verſtopfften Bauch vnnd macht ſchwere Arbeyt thun / zu nieſſen. Es geben etliche für] fausfte Srulgäng. daß diejenigen fo Gerſtenbrodt ſtaͤtig in jrer Speiß gebram Em Gerſtenbruͤhlein mit ein wenig roter Roſen geſotten / chen / daß fie aller Kranckheiten der Fuͤß ſicher ſeyn ſollen Es ſchadet dieſes Brodt denen ſo mit dem ſchweren Athem Bl \ durchgeſchlaͤgen und darnach durch ein Cliſtierzeug warm F al su fich genommen/ vertreibet den Zwang / vnnd diegroffe vnd feichen beladen Leindt / vnd iſt den Weibern ſo jhren No IHREN. ſchmeraliche Geluͤſt zum Stulgang Tenelmuw, vberflüffig haben nutz / deßgleichen auch dem Ba are aſſerſuͤchtigen. I $ » { a P⸗ J— | Sufeheungencnnen der Saft die Sonſt fan man anch gute Brodtbrey vnnd Muͤſer mit | ruͤhlein. Milch oder Fleiſchbruͤhen auß der Broſſam bereyten wie | gr 30 durchgeſchlagens Gerftenbrühfein in dem Mundt außanderm Brodt / die fpeifen das Gefind vnd Tagloͤhner ISIN! 24 “schalten / leſchet die groſſe Hitz derverbrennten Zungen wol vnd geben gute Nahrung. | STERN NENNEN inden hisiaen Sebern / verrreiber die Braun vnnd heylet dig FE AS) — Dane | Eufferlicher gebrauch dep Gerſten⸗ HI AA 97,0 uf Sder nimb der dicken geforrenen Berftenbrühen iiij. loth / brodts. Joo—— E die durch ein Seihe geſchlagen iſt / Quittenſamenſchleim ij. K —— Mh | (och / Pappelenfamenfchleimy Suͤßholtzſafft / jedes j. loth / (85 Erfienbrodt zu Puluer gebrenne / folgende in einem a RR Penidzucker ij. loth / Vermiſch diefe Stuͤck durch einander Moͤrſer tlein gerieben vnnd mit Baͤreuſchmalg vnnd a ul" su einem dimnen Satterglein/ nimb jedertweilen einwenig renn gepůluertem Saltz zu einer Satben temperiert / machet Ba to. darasn inden Mundt / halts ein weil darinn/esvertreibedie Haar wachfen fo man das Haupt darmit falbet. an Di AL a gerbrannte ſcharpff und heylet die Zungen / ſchlucke anche, brennen das Salz mit dem Brodt/ ſtoſſens —9 Il! dertweilen ein wenig hinabdie Higim Halß zu legen / vnd die vnnd machen darnadı mir Bärenfchmals vnnd Boͤckin⸗ Schrunden vnd verwundung von der Hitz zu heylen. So vnſchlit ein Salb darauß. — Ani offt du aber diefe Artzeney gebrauchen wilt/foltn den Menndt Ein warmes Gerſtenbrodt in der mitten entzwey En 5 9 | vnd Half zuuor wol waͤſchen vnd gurgeln / vnnd die Zunge ten wie es auß dem Ofen kompt / vnnd gepuͤluertcn che 9 ſauber fegen. | um sc nd es / fen, altet wol / oil Bey vnd dern or A, den / Sn ah % BER if via af) und ith die je für] brau, rollen. [chem 1 Mr h den er mit nk ͤhner sieht vnnd achel liche flein / zckin⸗ chnit⸗ Vieß⸗ mind x a kuͤmmel darauff geſtreuwet / erklaͤret vnd vnd dunckel Geſicht vor die Augen alſo warm gehalten. Die ſchwartzen vnd geelen Zaͤhn weiß zu machen: Nimb Gerſtenbrodt acht Vntzen / die Schalen von 60. Eyern / ro⸗ ter Corallen / Weyrauchrinden / jedes ij. loth / Tag vnnd Nachtkraut / klein Miltzkraut / in der Apotecken Ceterach ge⸗ nannt / jedes ij. Handtvoll. Mache dieſe Stuͤck eyn in ei⸗ nen Hafen / thue ein Deckel daruͤber / denſelbigen verlutier wie auch den ganzen Hafen mit lato fapientiz,fege den dar» nach in ein Fewer / laß jhnen 24. Stunden in fläter His dar» innen brennen / darnach nimb die mareriam herauf ſtoſſe die zu Puluer / vnnd thue ferrner darzu Fiſchbeyn die die Goldtſchmiedt brauchen j. loth / Naͤglein / breyten Corian⸗ der / Zimmatrinden / jedes ein halbes quintlein / Veielwurtz ein quintlein / alle zu reynem Puluer geſtoſſen / Vermiſche nen Buͤchßlein zu dem gebrauch / daruon nimb taͤglich ein wenig vnd reib die Zaͤhn darmit / ſo werden ſie ſchoͤn / ſauber vnd weiß. So ſich ein Wein verkehrt hette / ſo nimb ein heiß Ger⸗ ſtenbrodt wie es auß dem Ofen kompt / ſchneids von einan⸗ der / vnd lege ein theil alſo heiß vber den Pundten / laß ligen biß es kalt wirdt / vnnd thne das etlich mal nach einander / ſo zeucht es alles auß was dem Wein ſchaͤdtlich iſt: iſt auch ſehr gut wann ein Wein vberſchweffelt iſt vnnd nach dem eynſchlag ſtincket / dann es zeucht den Schweffel vnnd allen Geſtanck auß dem Wein / So auch ein Wein ſtinckend were / vnnd ein vbelen / vnlieblichen Geſchmack befommen hette. Wann ſich ein Bier verkehrt hat / ſolt dur in gleicher ges ſtalt wie mit dem Wein gemeldet / mit dem Gerſtenbrodt zu 0— huͤlff kommen. Den boͤſen Schleim vnd Feuchtigkeit auß dem Wein zu ziehen / thun etliche Gerſtenbrodt in ein Koͤrblein / vnnd hen⸗ cken es in den Wein / wie Apuleius bey dem Keyſer Canſtan- tino lib.7.agric.«.26.bejeitget. Wiltu guten Eſſig machen / fo nimb ein guten alten Wein / wenig oder viel / nach dem du deß Eſſigs wenig oder viel machen wilt / den laß vber dem Fewer ſiedend heiß wer⸗ den / ſchuͤtte jihnen in ein Hafen oder Krug / ſtelle den hin / vnd wann er kalt worden iſt / ſo nimb ein heiß Gerſtenbrot wie es auß dem Ofen kompt / das ſehr wol gebacken iſt / das ſchneide zu Stuͤcken vnnd werffe das in den Wein / laß darinn ein Tag vnd Nacht ligen / numb es dann herauß / laß wol ertrief⸗ fen / vnd ſtelle den Hafen darnach verdeckt in die Sonn / oder im Winter auff einen Oſen / ſo haſt du in kurtzer zeit ein ſehr guten Eſſig. | Das neunzehende Kap. Don den Maltz. a wir Teutſchen Mate nennen] und die La⸗ teiniſchen Malcum oder Malta, welches Wort fie von dem Teucſchen Namen Malzz entlehnet habe/ das wird Griechiſch von dem Griechifchen Arat Aetio Brom genannt / dann die alten Griechen nichts daruon gefchrieben haben /fintemal folches ihnen vnbekannt geweſen iſt / vnnd wirdt auß der Gerſten geinacht / derwegen wir auch nicht ha⸗ E ben woͤllen vnderlaſſen hie an dieſem ort nach der Gerſten deifelbigen meldung zu thun, lanus Cornarius hat das woͤrt⸗ fein Bybe bey dem Artio. Hordeum made fadtum , quod germen emilit,verdolmerfcher/vasiftinaßgemachte oder ges weychte Gerſten die Keymen geſtoſſen hat / diefelb aber be⸗ reytet man alſo: Man weycht die Gerſt inn Waſſer biß fie auffquillet / darnach leget man fie auff ein Kornboden / laͤſſet die trucken werden / wendet fie täglich biß ſie anfengt feumen zu ſtoſſen / darnach wirdt ſie an einem bequemen ort da man ein beſondern Ofen hat kuͤnſtlich durch das Fewer getruck⸗ Das Erſte Buch / Von Kreutern ſchaͤrpffet das truͤb F net / vnnd das ſonderlich Winterszeit / wiewol auch bißwer H ſucht. 659 Ion Sommerszeit auffeinem geräfeleen Boden / ſonderlich aberinden Hundtstagen / da man es faſt duͤnn auff den Bo⸗ den ſtreuwer / vnd es deß Tages offt wendet biß es gar trucken wirdt / ſolches wirdt heutiges Tages den mehren theil zum Bier ſieden gebraucht. Die Flehming vnd Brabaͤnder nen ⸗ nen es auff jhre Sprach Mout. Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Ep genſchafft deß Maltzs. SDe⸗ Malz hat ein truckne Eygenſchafft / vnnd bekompt ein waͤrmen de Krafft durch die bereytung / doch iſt die Malz von Natur mehr zu waͤrmen geneigt die durch das Server getrucknet wirdt / dann die durch die Wärme der B die wol durcheinander vnnd behalte diein einem verſchloſſe⸗ 6 Sonnen bereytet wirdt / vnd bekompt Waͤrmbde im anfang deß erſten Grads. Gebrauch der Maltz in der Ar⸗ genen, S* Maltz wirdt innerlich nicht zu der Artzeney gebrau⸗ chet / dann allein zum Bier ſieden / warzu nun daſſelbi⸗ ge dienen / wirdt im nechſtfolgenden Capitel neben dem ge⸗ brauch deß trinckens angezei zet werden. Gerſtenmaltz in einer Pfannen vber dem Fewer geröfche/ heiß gemacht vnnd in ein Saͤcklein gerhan / vertreiber den fchmergen vnd die krimmen deß Bauchs / warm vbergelegt. Ein Pflaſter von Maltzenmeel gemacht / vnnd vber den gantzen Bauch gelegt / verzehret die Geſchwulſt der Waſſer⸗ Das Zwantzigſt Cap. Von dem Bier. cher in den Mittnaͤchtigẽ Landen da kein Wein waͤchſt in groſſer meng bereytet wirdt / welcher heutiges Tags in Teutſchlandt nicht allein in den Niverlanden / Frießlandt / Weſtphalen / Heſſen / Duͤ⸗ ringen / Sachſen / Beyern / Pommern / in der Marck vnnd andern dergleichen Nationen / darin kein Wein waͤchſt / ſon⸗ dern auch am Rheinſtrom / Elſaß vnnd andern Orten / da 1 die koͤſtlichen vnnd edelſten Wein wachſen / als ein geſunder vnd nuͤtzlicher Tranck in gemeinem gebrauch iſt / wiewol ſol⸗ her Tranck in einem Orr kraͤfftiger / beſſer vnd ſtarcker dann in andern gemacht wirdt: In etlichen Staͤtten deß Rhein⸗ ſtroms macht man jetziger zeit Bier / daß es jmmer ſchad iſt / daß man die gute Frucht alſo verderbt vnd zu ſchanden brin⸗ get / das kompt den Leuthen kaum den halben eheil zu gut / dann ehe ſie ein Faß halber außgetruncken haben / iſt das an⸗ derhalbe verdorben vnnd ſauwer worden / alſo daß man es außſchuͤtten muß / das hat drey groſſer Maͤngel / wann die verbeſſert möchten werden / ſo wurden wir auch gut Bier ha⸗ ben / vnd ſeindt aber dieſes die Maͤngel / nemlich daß man der Maltz zuwenig nimbt / deß Waſſers aber zu viel / vnnd daß es nicht genug geſotten wirdt / ich gef chweige deß andern Be⸗ trugs der mit vnderlauffet / als daß etliche an ſtatt der K Hopffen Weidenbletter nemmen / vnnd etliche Caminruß / der dem Blier ein ſchaͤrpffe vnd branrote Farb gibt / aber wel, cher fleiſſig darauff acht hat / vnd durch den Geſchmack den vnderfcheidt erkennen fan / der wirdt den Betrug leichtlich mercken / ſintemal ein ſolches Biernecht allein nicht ſpeiſet vnd mug iſt / ſondern es verderbet das Gebluͤt / verbrennet es / machet groſſen Durſt / abſcheuwliche / heßliche / rote und pup⸗ pellechtige Angeſichter vñ auch die Malatzey vñ den Auß ſatz / blehet den Leib auff / leret di Haupt vñ alle inerliche Glied deß Eingeweydts / wie dañ auch Diolcorides zur ſeiner zeit vo ſei⸗ | nem Zr- Siſt das Bier ein nuͤtzlicher Tranck / wel⸗ — — — —— ——— —F en — * * m — — — — —— — — = = ä a —— ze s er u E - * * — — == Z = E — = n A £ — ——— ———— — — —— en — — — — — — — — — — —— — ra es 660 Ancm Zychooder Bier ſolches geklagt hat / vnd erlib. 2. cap. +6.in Schriffeen hinderſich gelaſſen / wel ches aber nicht. der Gerſten vnd andern guten Fruͤchten die einen lieblichen vnd ſuͤſſen Geſchmack von ſich geben vnnd gut geſundt Gebluͤt geberen / zu zuſchreiben iſt fondern dem geitz vnnd falſchen betrug der Menſchen / die ander Leuth nicht allein vmb jhr Gadl beſcheiſſen / ſondern fie auch als heimliche Moͤrder vmb jhr Leib vnd Leben bringen / derwegen auch die Oberkei⸗ en ſoiche Dieb vnd Mörder an Leib vnd Leben ſtraffen ſolte. Wiewol nuu das Bier in viel weg heutiges Tages gefälfcher wirdt / ſo ſeindt doch auch noch etliche Leuth die gut Bier ma⸗ chen / welches ziemlich wol nehret / gnt Gebluͤt machet / vnnd den Kindern vnd jungen Leuthen viel dienſtlicher / nuͤger vnd geſunder iſt dann der Wein / dann fie wachſen woldaruon/ werden ſtarck vnd gewinnen eine ſchoͤne vnnd lebli che Sarb/ B wie der Augenſchein an denen Orten folches bezeuget / an jungen vnnd alten Menſchen / da fie von Jugendt auff deß Biers zu trincken gewohnet haben / vnnd thun die groß vn⸗ recht / die das Bier ohn allen vnderſcheidt als einen fi chaͤdtli⸗ chen / vngeſundten Tranck verwerffen / vnd auß Dıol coride ſchlieſſen woͤllen / dieweil fein Zychum oder Bier ſo ein ſchaͤdtlicher Tranck ſeye / daß es ein boͤß vnſauber Gebluͤt mache vnnd den Außſatz gebere / daß ſie ein Vniuerſal darı auß machen woͤllen / daß darumb alle Bier vngeſundt ſol⸗ ten ſeyn vnd derengleichen Schaden bringen / das folget gar nicht / ſondern es ſol ſolches allein von den gefaͤlſchten Bi⸗ ern deren man heutiges Tages hin vnnd wider viel machet / verſtanden werden / die auch ſonder zweiffel zu den zeiten Diofcoridis von wegen deß gewinns alſo gemacht vnnd ver, faͤlſchet worden ſeindt / wie jezundt bey vns geſchicht. Zu ge dem iſt offenbar / daß mo aleıch ein herrlich gut Bier / oder auch ein anderer geſunder Trance / fo Föftlich vnd gut er jm⸗ mer ſeyn nrag nicht allein zur N othturfft vnd den Durſt le⸗ ſchen / ſondern zum Vberfluß gerruncken wirdt / daß groſſe ſchwere Kranckheiten darauß entſtehen / wie wir ſol⸗ ches taͤglich an den vollen Weinzapffen erfahren die ſich Tag snd Naͤcht mit dem beſten vnd Föftlichften Wein vberfuͤllen / was vor groſſer vnheylbarer Kranckheit darauß erfolgen/ als Hauptwehethumb / zittern der Glieder/ Augenkranck⸗ heiten / Laͤmbde der Glieder / Gliedtſeuchten / Zipperlein / Auß ſatz / Waſſer ſucht / das Parlyß vnd auch biß weilen die Hand liche erfahrung das bezeuget / ſolte darumb einer darauß ohn alfen vuderſcheidt in hauffen hineyn ſchlieſſen / der Wein we⸗ rein vngefunder boͤfer Tranck / der ſolche Kranckheiten zu p wegen braͤchte / wirdt man denſelbigen nicht vor ein dollen Fantaſten haften / der der lieben vnnd edlen Creaturen dep Weins / die Gott der HErr vns zu einer beſondern auffent⸗ haltung deß zeitlichen Lebens erſchaffen / ſolches zulegen worte? Woͤllen nu weiter fort ſchreiten vnd von der Pra pa⸗ | j aaa ration vnd bereyrung deß Biers auch erwasanscıgen. HIN | Min Diofcorides befchreiber an dem hieuor bemeldten Ort ne⸗ N * ben dem Bier das er Zythum nennet / noch ein ander Art deſſelben / das nennet er Curmi vnnd ſpricht / es wirdt noch ein anderer Tranck auß der Gerſten gemachet / welchen man IE MEI | | \ Carını nennet / der wirdt offe an ſtatt deß Weins gebrau⸗ HEN NER cher / er machet aber Hauptwehethumb / vnnd gebierer böfe A { Feuchien / thut den Neruen ſchaden. Solche Getraͤnck wer, J den auch auß Wengen von den Innwohnern der Sande, ſchafft Hifpanien/ das gegen der Sonnen Nidergang gele⸗ J—— E zen iſt / gemacht / deßgleichenin Engellandr. Wie aber ſol⸗ NR CN che vnnd dergleichen Getraͤnck bereytet werden / Das geden⸗ JJ——— ceter gar nicht / dieweil es gemeine vnd bekannte Getraͤnck SER RT Pa | , Ber Innwohner der gemeldten Sandtfchafften geweſen ſind / J wie ſie dannoch auff den heutigen Tagan den gemeldten Or⸗ TE ch ten bereytet werden / vnd in täglichen gebrauch ſeindt / dero⸗ J | wegen nicht zu zweiffeln / daß der Alten Zyıhum vnd Curwi Ne | eben diefer Getraͤnck Arten vnnd Sorten feyn die wir Bier J—— nennen / daß aber Diofcorides auch von dem Curmi, wel⸗ Kan ches Fein ander Getraͤnck iſt dann. eben das Bier wie 68 * — — — — . - — — — — — - Gottes und derengleichen ſchwere Kranckheiten / wie die taͤg⸗ t &. Tarobi Theodort Tabernemontantı F heittiges Tages noch in Engellande beyde von dem Weytzen vnd der Gerſten gemacht wird / meldung thut / daß eshauye wehethumb mache / boͤſe Feuchten generier vnd — die Neruen beſchaͤdige / iſt allein von dem Vberfluß vnnd Mißbrauch zu her ſtehen / dann das Engliſch Bier mällig i gebraucht / macher sin gut Gebluͤt / nehret vnnd fpeifer wel, machet ein ſchoͤne vnd lebliche geſunde Farb / wie man an den Eynwohnern deß Landts zu ſehen hat / vnd wir auch ſelbſt an dieſem Bier erfahren haben / Solches aber vnmaͤſſig zum u— trincken vnd Fuͤllerey gebraucht / macht Hauptweheth Ian f vnd thut den Neruen Schaden / welches nit allein von dem Bier ſondern auch von den allerbeſten Wein den Vollſaͤuf⸗ fern widerfehret. Etliche machen das Bier zu vnſer zeit alſo wie folget: Sie nemmen Weysen Gerſten / Speltz / Rockenkorn oder G Habern / ein jedes inſonderheit / (dann auß allen gemeldten Fruͤchten gut Bier fan bereytet werden) oder deren Fruͤch⸗ gen zwo oder drey zuſammen / weychen die in friſchem Brun⸗ nen oder ſchoͤnen flieſſendem Waſſer / oder welches noch beſ⸗ ſer iſt in geſottenem Hopffenwaſſer / ſo lang biß die Frucht auffſpringt / darnach laſſen fie das Waſſer daruon / vnd doͤr⸗ ren die Frucht in der Sonnen / das Waſſer aber darinn die Frucht geweychet worden iſt das heben ſie auff vnnd verwa⸗ rens / vnnd wann die Frucht wol duͤrr worden iſt / laͤſſet man die in der Muͤlen malen / thut das Meel in das vorige Waf, ſer darinn die Frucht geweychet iſt worden / vnnd laͤſſet das drey oder vier Stunden darinn ſieden / vnd wirffet im ſieden ein gut theil Hopffen dazu / vnd ſcheumet das im ſieden mol vnd fleiffig abe / wann ſolches geſchehen / laͤſſet man es durch⸗ ſeihen vnd in andere Geſchirr eynfaſſen: Etliche werffen ein wenig Sawerteyg dareyn / fo gewinnt es baldt ein zangeren, den vnd bitzlenden Geſchmack vnd wirdt lieblich zu trincken. Die Engellaͤnder pflegen inn das gebrauwen Bier biß— weilen / damit es deſto lieblicher zu trincken ſeye / Zucker / zim⸗ matrinden / Naͤglein vnd andere gute Gewuͤrtz / in ein Saͤck, lein eyngemacht zu hencken. Die Flehmingen aber miſchen auch Honig oder Zucker vnd Specerey darunder / machen einen Tranck daran wie ein Claret oder Hippocras. Ande⸗ re vermiſchen vnder das gebrauwen Bier Honig / Zucker] Remel vnd Syrup genannt / das machet nicht allein das Bier lieblich vnd anmuͤtig zu trincken / ſondern es gibt jhme auch ein ſchoͤne braune farb, Dieſe kuünſt das Bier wolge ſchmack zu machen / die auch vnſern Bierbraͤuwern durch die Flehmingen vnd Niderlaͤnder bekannt worden ſeindt / die ſeindt noch wol zu dulden vnd zu leiden / wir auch die ſomit 1Lorbeern / Erdtkyffer Chawæpitijs genannt / Gagel nnd Scharlachkraut das Bier ſtaͤrcken / daß es wehrhafflig blel⸗ be vnnd nicht baldt abfall oder ſawr werde. Die aber ſo mit Lulchſamen / Ruß/sBilfenfanen / Indianiſchen Kockelker— nen vnd andern derengleichen ſchaͤdtlichen dingen das Bier ſtaͤrcken / ſollen verworffen vnd verdampt werden / vnnd ſolt man auch diejenigen fo mitdgrengfeichen ſchaͤdtlichen Kün fien das Bier verfälfchen/alsabgefagte Feind dep Menſch⸗ lichen Geſchlechts / als Dieb end Morder am Leib vnd sehen firaffen, Es werde aber nu das Bier bereyt wie es wölle/f ift doch Feinesnüsficherondbelfer dann das fo allein auß det Maltz von geſunder / guter Frucht gemacher vnnd DEM Hopffen bereytet wirdt. Etliche machen ein herrlich gut Bier mit einer gewiſſen maß aufffolgende weiß: Eienemmen acht Suͤmmer oder K ein Malter grob gemalen guter Mals/ es ſey von Warren! Spels/ Gerften/ Rockenkorn oder Haber / cin jedes beſon⸗ der oder deren erlich durch einander gemifcher/ weychen das in zwo Rheiniſcher Ohmen da fechs Ohmen ein Super ma⸗ chen / ſchoͤnes / lauteres ſiedend heiſſen Brunnen oder Bach⸗ waſſers auff die vier Stunden lang/darinnen zunor auf die x, oder xij. Handtvoll Weytzenkleyen geſotten worden ſeh⸗ en / darnaͤch fol mans ſittig durch ein Stro in ein ander Geſaͤß ablaſſen lauffen vnd durchſeihen / daß nu alſo durch das Stro durchgeſiegen iſt / thut man in ein Vierkeſſel IN en ipt⸗ ind Ind ſig vol) den Fan Yill ih / dem auf, get: oder dten uͤch tum Yo, uche doͤr⸗ n die rwa⸗ man Waſ t das ieden wol urch⸗ nein Kerl icken. r biß⸗ Zim, ol fchen achen Und eher] n dag hm volge⸗ durch dt/ die ſo mit vnnd gbleh— o mit eltern Bier odſolt Kam enſch⸗ Sehen le / ſ tß der u riſen rodel ytzen / eſon⸗ u das ‚mas zach uf die cr —* urch vnd noch Hopffenblumen / laſſet ſolches anderhalb Stund / auch zwo bipindrey Stunden / nach dem man das Bier ſchlecht oder ſtaͤten Sud ſieden / dann je beſſer es geſotten wirdt je kraͤffti⸗ ger vnd beſſer das Bier wirdt / vnd je lenger es ſich auch hab zet / wann es nun alſo geſotten iſt / thut man es in ein breyten Zuber der nit zu hoch / darinnen laͤſſet man es kalt werden / ſo es nun auch kalt worden iſt / thut man zuzehen Pfunden deß abgetuͤlten Biers anderhalb Pfunde der beſten Bierhoͤfen / vermiſchet ſolches wol durcheinander in einander Befaͤß an einem warmen ort mit hin und her ruͤhren / geuſſet alfo alge⸗ mach von dem abgekuͤlten Bier zu biß es alles mit der Hoͤ⸗ fen wol vermiſcht wirdt / darnach decket man den Zuber mit Sergen vnd andern dergleichen Decken zur damırdz Bier deſto baß verjähren möge. So das nu auch geſchehen iſt / fo B wird es wider durchgeſiegen / in Faͤſſer gefuͤllet pnd wann es G dann genugſam verjähren iſt / ſo fhlege man die Faͤſſer zu / ſo hat man ein koͤſtlich vnnd ſehr kraͤfftiges Bier / wann es ein Y seitlang gelegen iſt. | Dieſe Maltz aber davon bag Bier wie gemeldt geſotten worden iſt / nimbt man vnnd geuſſet wider friſch vnd heyß Kleyenwaſſer Darüber wie zuvor / kochet vnnd bereytet dag gleicher geſtalt wie angezeigt / ſo gibt es ein duͤnnes vnnd ſchlechtes Bier vor die Armen vnd auch das Geſind damit zu ſpeiſen. | Sonſt werden die Bierjenach gelegenheit der Sandfchaff, gen anders vnnd anders gemacht / etliche nemmen frifch Brunnenwaſſer darzu / die andern Bachwaſſer oder flieſ⸗ ſend Waſſer / die ander ſtillſtehende Waſſer auß vnſaubern Lachen vnd Pfuͤtzen / darinn allerhandt Wuſt vnd Bafau, berkeit geſchuͤttet ond getragen wirt / welches nicht durchauß H zuloben iſt / vnd ob wol die beſten on beſtaͤndigſten langweh⸗ rende Bier auß altem faulem Waſſer gemacht werden / fo ſeindt fie darumb nit alle geſundt / vnnd zu trincken nuͤtzlich / dann dieſelben generieren jhrer Art nach auch ein vnſauber Gebluͤt / daher der Außſatz / Schorbock vnd andere vnrehne Kranckheiten erwachfen / dann wieder Safft iſt darauß das Bier gemacht wirdt / alſo werden auch die Feuchten vnd das Gebluͤt in den Menſchen / fo ſolche Bier trincken / derwegen ſol man zu erhaltung guter Geſundheit die wuͤſten vnſau⸗ bere Waſſer darinn Miſtlachen lauffen / der Menſchen vnd deß Viehesharn / Spuͤlwaſſer vnd andere Vnreimgkeit vñ Wuſt kommet / zum Bier ſieden nicht nemmen / vnd wiewol ein jedes faules Waſſer durch das fieden widerumb gerecti⸗ ficiert wirdt / beſtaͤndiger vnd langwiriger bletbet Dann das D ſo von einem friſchen Bruñen waſſer geſotten wirdt / fo wird man doch den Harn vnd andere vnreynigkeit ſo ſich mirdem I Waſſer vermiſchet nicht herauf ſieden koͤnnen / ſintemal fie ſich mit einander vereiniaer / Daher dann die Bier auch fol cher Eygenſchafften muͤſſen theilhafftig vnd der Menſchen die ſolche Bier trincken Gebluͤt muß inficiert werden vnud zur Faͤulung gerathen. Wann man aßer je ein beſtaͤndiges vnd gutes Bier machen wil / das das Auer leiden kan / fol man etliche Zuͤber vnnd Faͤſſer mit gutem friſchem Brun⸗ nenwaſſer / oder in mangel deſſen mir einem reynen vnd ſau⸗ bern / flieſſenden Waſſer fuͤllen / dieſelben verwaͤren daß kein Wuſt oder aber ſonſt etwas vnſaubers dareyn falle / vnd ver⸗ deckt oder zugemacht drey oder vier Monat ligen laſſen biß das Waſſer anfengt trüb zu werden vnd fauien wil / das fol g man dann zum Bier nemmen vnnd Die Maltz allerdings wie oben gemeldet mit ſieden / ſo wirdt diß Wa ſſer durch das ſieden widerumb gerectificiert und friſch / vnd wirdt dz Bier das darvon geſotten wirdt nicht allein beſtaͤndiger vnd lan⸗ gezeit gut vnd beſſer / dann das fo mit friſchem Waſſer ge, ſotten wirdt / ſondern es wire auch zu trincken anmuͤtig / und wachet ein gutes Gebluͤt / ſo dargegen das ander vnreyn | Wafferden guten Safft der auß dem guten Malggeforten wirdt / an ſich zeucht / vnd denfelben corrumpiert / dz er ſchaͤdt⸗ | lich und vngeſundt wirdt. Das aber ein ſauber Brunnen» — —— kraͤfftig vnd gut / vnd auch lang werend haben wit/ in einem Das Erſte Buch / Von Kreuten 661 A noch ferrner darzu vier Pfunde gehoͤrrter vnnd getruckneter F waſſer ſo es lang in einem ſaubern vnd wol verdeckten Ge⸗ ab biß ſchier zur Faͤulung verwahret wirdt / beſſer vnnd tot derumb durch das ſieden rectifictert werde fan man in dem verſuchen / ſo man ein ſolch Waſſer in einem befondern Ges ſchirꝛ wol ſeudet / daneben aber auch ein fi fd Brunnenmaß fer auqh befonder/ond fie beyde hinſtelec/ ſo wirot man befins den / Daß das erſte Waͤſſer ſo von dem faulen Waſſer geſot⸗ con worden / beſtaͤndiger vnnd zweymal lenger gut bleiben wirdt / dann das friſch geſotten Brunnenwaſſer Von den Namen deß Biere, Das Bier wirdt von Dioſcoride Griechiſch / TdSoder 20, vnd von Theophratto Z53@- yund Bpur®, ge⸗ nannte. Hellanicus bey dem Athenzo, fagt daß auch Biy⸗ ton, dan iſt Bier / auß dem Reiß gemachr werde. Bon Aris ftotele, Keudıvös in@-, der On@- xeih O · vnd Noy. Sie meon Sethi einer auß den newen Griechiſchen Artzten / nen⸗ ner dz Bier mit einein Namen von den Arabern entlehnet / Bsras, Bonaduov PND Ouxadıov. Die ander arr deß Biers / davon Dioſcorides nach dem Zytho meldung thut / wirdt von jhme Köpkt, genannt. dateiniſch / Carmi,vnd von dem Poſſidonio, Corma. Sonſt hetſſet das Bier bey ven dareis niſchen / Zychum,oder Zychus, von Theodoto Gaza, Ze- thum,von andern Pinii, Phucas, Phucadium, vnd Phoca- dium, wie es dann auch noch heutiges Tages in Griechen, landet von dem gemeinen Mann alſo genannt wirdt. Beh den Arabern aber wirdt nicht allein das Wort Phucas,yar dem Dier allein oder dem Tranck auß Gerſten verſtanden / fonder auch von einem andern Trancf der auf Semelbror / (Ex pane Heueri vel Alhaueri) Balfammüng und Peter⸗ len gemacht wirdt / wie ſolches die Arabiſchen Artzt / Razius, Auicenna vnd Heliabbas bezeugen. Sonſt wirdt auch dag Bier von etlichen / wie Plinlusdarvon ſchreibet Celia, Ce- ria, Sicera, vnd von Hermolao Barbaro, Sicerites vinum, Hordeaceum vinum, vnnd yon den Poeten / Pelenliacus potus,genannt. Dieſer Tranck wirdt zu vnſer zeit vonder Gelehrten Ceruiſia vnd Cereuiſia geheiſſen / von den Ita⸗ llanern / Ztho vnd Ceruogia. Hiſpaniſch Cerivnd Ceruoiſa. Frantzoͤſiſch / Berium, Ceruoiſe de la Bire, vnd dela Ceruoiſe, A⸗ rabiſch / Fuca, Foca vnd Alfoca, Behmiſch Piua. Engliſch / Beere vnd Bier. Das beſte Engliſch Bier wirdt von jnen Ael / vnd Lateiniſch Ala genannt / Flehmiſch Brabaͤndiſch un Hochteutſch / Bier welche Namen wie etliche vermeinen von dem Griechiſchen Woͤrtlein Byne, weſches zu Teutſch Malz heiſſet / ſeinen vrſprung her bekommen haben ſol. Von der Natur! Kaffe / Wirckung vnd Eygen⸗ ſchafften der Bier HS wirdt das Bier auß ma icherley Sorten der Frucht geſotten vnd bereytet / wie wir hiebevor erzehlet haben / derwegen es auch mancherley kraͤfften bekompt. Das Bier ſo allein auß Gerſten wirdt gebraͤuwet / wiewol es eine kleine waͤrmende Krafft durch die Præparation def Maltzs be, kompt ſo kuͤlet es doch gegen dem Wein zurechnen / vnnd ob es wol ein wenig waͤrmet / ſo vbertreffen doch die andern Sorten deß Biers die auß Wengen oder Speltzenmaltz ge⸗ brauwet werden in der waͤrmbde das Gerſtenbeer / ohnange⸗ ſehen daß jhre Waͤrmbde deß Weins Waͤrmbde nicht zu vergleichen iſt / ſondern halten allein das Mittel / vnd iſt ein jedes Bier ſo es genug geſotten vñ von guter Maltz gebrau⸗ K men wirdt / ein geſunder vnd nüglicher Tranuck / nehret wol; machet ſtarck/ vñ gebieret ein gut Gebluͤt / treibet den Harn / leſchet den Durſt / erkuͤlet den deib maͤſſiglich / wie ſolches auch die Schul zu Salerna in Engellandt mie volgenden Verſen bezeugt / da fie vom Bier alfo ſpricht: Craffos humores nutrit Cereuiſia, vires Praflat,& augmentat barnem generatq; cruorem. Prouocat vrinam, ventrem quoque mollit, & inflat, Frigiast & medicum. RtR Das — — — — —— — —— — = er * — — — — — — — I — — — — — == De > — oo — — — 7 = — * Eu Er ——— — — — — — == ze es — — —— — — — — — nenn EEE — a = -- ee Fa EEE | 4 44 ‚| J 1. 1 er | ‘ Das if Das Bier gibt grober Feuchten viel / Staͤrckts Gebluͤt / vnd mehrets Fleiſch on ziel / Es leert die Blaſn / vnd weyeht den Bauch / Es kuͤlt ein wenig / vnd blaͤſt auch auff. Es ſol aber auch das Bier ziemlich alt ſeyn vnd nit ſawr / von guter geſunder Frucht vnd wolgeſotten dan ſawr Bier vund das fo su dünn vnnd vbel gekocht iſt / nehret weniger / machet viel Blaͤſt vnd roher Feuchten / vnd beſchweret den Magen / wie dann auch die vorgemeldte Schul zu Salerna vermahnet / wie folgen: Non atidum ſapiat Cereuiſia fit beneclara, ‚Ex granss fit cocta honus ſatis, ac vererata. / De qua potetur ſtomachus non inde grauetur. Das iſt / — u 3 Das Bier ſey klar vnd alt von Jahrn / Nicht ſanwr / gekocht von qgutem Korn. Dem Ber fo Maltz oder Farb gebricht / Das fauror oderjung iſt / trincke nicht / Trincks doch nach noth vnd fuͤll dem Kragn/ Nur daß nicht werd beſchwert dein Magn. Ds Dir ſo auß Gerſten vnd Habermaltz gemacht oder gebranwen wirdt / verſtepffet wentger / macht au weniget Blaſt vnd nehret vnd führer minder. Das auß Weytzen o⸗ ander Getreydt / iſt hitziger waͤrmet vnd ſtopffet feſter / nehret auch beffer je dicker an Bier iſt je mehr es nehret / vnd erober Geblut vnnd Fenchten es gebieret je duͤnner ein rar doch daß es Malt genug habe vnnd mel geſotten ſeye je blſſet vnnd ſubtieler Geblut ee macher / dringer auch baldt durch/ blaͤhet den eib wennger vnd macht wol harnen. Mas Bler ſo wol gehopfft iſt patttdın Bauch offen vnnd A fuͤrdert den Harn. Das Bier aber ſo mit Scharlach / La⸗ uanderblumen / Gaghel / vñ andern hitzigen vberſichriechen⸗ des dingen bereytet werden / ſein finädlich und ſonderlich de, nen Menſchen die ein bloͤdes Haupt vnd Hirn haben / dann ſie ſchwaͤchen dieſelbigen mercklich: Es iſt auch die truncken⸗ heit vom Bier nachtheiliger / ſchaͤdltcher vnnd langwehren⸗ der dann deß Weins ſintemal ſie viel grober auffriechender Daͤmpff machet vñ zaͤhen Schleim / die ſchwerlich vñ lang⸗ ſam verzehret werden. Die Bier aber die mir Bilſenſamen / Indianiſchen Kockelkernen vnd deren dergleichen Stücken berenter werden! folniemandr trincken dann die jenigen fo das Leben verwircket habet / dann diebringen Hirnwuͤten / Vnſinnigkeit / vnd bißweilen den Gaͤhentodt: So duͤrren D.Jacobi Theodori Tabern montani / F Grindt / Muſelſucht / Krebs / Schorbock / vñ auch den Auß⸗ far generiern / derwegen alle die jenigen fo Ihre Gefundeheig lieb haben / die ſollen ſich ſolcher Bier enthalten vnd ſicmih⸗ trincken. —— Im Landt zu Preuſſen made man viel Sorten gutes vnd herliches Biers / aber vnder denſelbigen allen har dag Dansgear Bier das man auch Joppenbier neñet den Preiß / vnd vbertrifft anderer Landtſchafften Bier in feiner ſtaͤr vnd krafft / das iſt ſchoͤn braunrot vnd dick wie ein Sprupg es nehrer Sehr wol / machet viel grobes vnnd dickes guts Sy, bluͤts / vnd macher ein ſchoͤne lebliche Farb / ſo man deffen ms, nig vnd hicht zu viel trin cket / vñ ſonderlich aber den jenigen ſo deſſen von jugend auff gewohnet ſeindt / vnnd iſt in einem Tiſchbecherlein vol diſes Biers mehr Krafft vnd Nahrung | dann ineinergangen Maß gemeines Biers. Aber dieja, nigen fo es nicht gewohnet fenn zu trincken / den macht es groffen Durſt / dann es vielmehr ein Argency iſt dann en gemeiner Tranck / vnd fo ſie deſſen zu viel vnd es vbermaͤß fig trincken / ſo werden fie erhitzigt darvon / gewinnen Haupi⸗ wehthumb vnnd rote auffzügige Angeſichter. So man deſſelbigen Biers ein gemeinen Trinckbecher voll in ein ganze maß vnfers Biers wie man es hie zu Sande made vermiſchet / ſo wirdt ein herzlich gut vnnd ſtarck Bier dan, auß / das wol nehret / den Durſt leſchet vnnd gut Gebluͤt machet. Die Polniſche Bier ſeind gute weiſſe Bier / die auch man⸗ cherley bey den Polen gebrawen werden / vnd werden aber Die vor allen andern gelobt / die ein weinſaͤwrechtigen Ge⸗ ſchmack haben / die leſchen den Durſt / nehren auch ſehr wol] geberen ein gut Gebluͤt / vnd waͤrmen mittelmaͤſſig. Das Hamburgersdier wirdt gemeinlich auß dem Mey tzen gemacht / vnd wirdt andern Weytzenbiern vorgezogen] die in Teutſchlandt gemacht werden / es hat ein guten anmuͤ⸗ tigen Geſchmack / iſt ſtarck vnd kraͤfftig von dem Wengen maltz / es nehret ſehr wol / gebieret gute Feuchten vnnd einge⸗ ſundt gut Gebluͤt / vnnd gewinnen die eg trincken ein ſchoͤne lebliche Farb / wie at den jungen Geſellen / Jungfrauwen vnd Weibern dieſes Orts zuſehen iſt / die alle wolgeferbt vnd ein zarte vnd linde Haut haben / ſo haltet man auch vor ge⸗ wiß / daß die jenigen ſo es trincken / nicht leichtlich den Stein vberkom̃en / dann es treibt den Harn / reynigt die Niern vnd Harngaͤng / es iſt in fuma ein herrliches vnd geſundes Bier wiewol es nit alt wirdt / wie ale andere Weyten vnd Spelt bier. So man ſein aber zu vil trincket vnnd man damit zu⸗ ſauffen wil / ſo macht es ein rotes vñ buckelechtigs Angeſicht die ſo mit Ruß inficiert werden die dungen vnnd Leber auß / D verbrennen das Gebluͤt / machen ein vnerſettlichen Durſt / vnd machen abſcheuwliche / heßliche / rote Angeſichter gleich I das mir der Zeit abſchewlich wirdt / vñ von blauwer bieyfar⸗ ber vnnd roter vermiſchter farben anzuſehen iſt / wie die Gu⸗ dem Außſatz. Das Bler das nicht wol geſotten iſt / vnd zu dem man deß Maltz zu wenig / vnnd deß Waſſers zuviel nimbt / vnd darzu nit halber genug ſeudet / wie an etlichen Orten am Rheinſtrom der gebrauch iſt / vervrſachet viel. Blaͤſt vñ aufflauffen deß Bauchs / vñ gebieret vil vngedaw⸗ ter boͤſer Feuchten / vnd daß aber noch mehr ſo mit der newen Kunſt der Weidenbletter die man an ſtatt der Hopffen brauchet / gebrauwen vnd bereytet wirdt / dann es kuͤlet zu vil ſehr /machet Krimmen vnnd Daͤrmgegicht / je beſſer Waſ⸗ fer man auch zudem Bier nimbt / je beſſer Gebluͤt dag Pier gebieret / vnnd das nicht darumb / daß das Waſſer Gebluͤt machen ſolt / ſintemal kein ſchlecht Waſſer Gebluͤt generirt / E fondern darum dieweil ſich der Safft vnd die Krafft in der Malz mit dem Waller im brauwen vermiſchet / ſo nun das Waſſer gut iſt vnd von andern Wuſt vnd Vnrath gefän, bert / fo wirdt auch das Bier ſauber und auf) vnnd macht auch ein reines gut Gebluͤt / ſo das boͤß inficiert Waſſer von Menfhen vnd Viehharn / von Miſtlachen / vnnd darinn ‚man alle Vnſauberkeit vnnd Wuſt zu tragen pflegt / im brauwen die guten Saͤfft vnud Kraͤfften deß Maltzes an ſich zeucht / vnd werden mit demſelbigen infictert / derwegen ſolche Bier die damit bereytet werden / allerhandt boͤſen geln der Indianiſchen Hanen / gleich wie es denen begegnet/ o die ſtarcken hisigen Wein vbermaͤſſig trincken. Dassübecifh Bier iſt ſehr ein ſtarckes vnfreundliches Bier / das in kleiner oder weniger Proportion truncken macht / das Haupt verdollet wie das fo mit den Indianiſchẽ Kockelfernen bereytet wirt / vnd bringt auch darneben lang⸗ wirige Hauptwehthumb / iſt ein boͤſer / ſchaͤdlicher und ung ſunder Tranek / dẽ jenigen ſonderlich die ein bloͤdes vn ſchwa⸗ ches Haupt haben. | Das Öoslarifch Bier hat ein ziemliche waͤrmende Na⸗ tur vnd Eygenſchafft / iſt etwas ſuͤßlechtig im anfang ! datı nach buͤtzelt es mir einem Weingeſchmack auff der Zungen! iſt ein geſundes Bier / gibt gute Nahrung / vnd gebiet id x gut Gebluͤt. | Das Embeckiſch Bier iſt duͤnn / ſubtiel / klar vnd durch! dringend! iſt am geſchmack bitterechtig mir einer lieblichen ſchaͤrpffe auff der Zungen / leſchet den Durſt wol) feger ſich baldt vnnd blaͤhet ſehr wenig / haltet ſich nicht lang vmd die Hertzkam̃ern / es tretbt den Harn kraͤfftiglich von wegen ft ner ſubtielen vnd durchdringenden Subſtantz / vñ daßes ſo wol gehopffet iſt / leſchet den durſt wol / ſteigt mein da Houpt vberſich wis anders Blier / es fuͤhret auch die Gallẽ durch X" 32urn Harn luß— heit icht ug dag ip aͤrck rupf Ge⸗ we⸗ igen nem ing / e je⸗ ſt es ein naͤſ⸗ Upt⸗ man ein chet / dar⸗ bluͤt nan⸗ aber Ge⸗ wol / Bey» gen/ muͤ⸗ tzen⸗ Nat Jöne wen und r ge⸗ tein vnd Bit Jelke tzu⸗ cht / far⸗ Zu⸗ net / ul fen ſchẽ ng ige⸗ wa⸗ Ra ar⸗ el ein ch her ſich die ſet⸗ zſo upt eh vi A Harn /iſt ein nůtzlicher Tranck — — — — — —"W me nn — inallen Febern / dann es hitzet nicht / ſo kaͤlt es auch nicht zu viel / ſondern iſt in feiner Natur temperiert / vnd iſt derwegen ein geſunder Tranck im Sommer / beyde von geſunden vnd krancken Menſchen getruncken. Das Braunſchweigiſch Bier / das man auch Mum nen net / iſt dem Embeckiſchen Bier faſt gleich / iſt doch an der Subſtantz etwas dicker vnnd nicht ſo ſubtiel wie das Em⸗ beckiſch / der Geſchmack iſt demſelbigen auch gleich / vnnd wiewol es den Harn ſehr treiber gletch dem Embeckiſchen / fo machet cs doch gern den Kaltenſeych und die Harnwind / ſonſt iſt es an ſeiger Natur vnnd Eygenſchafft temperiert wie das obgemeldte / leſchet den Durſt wol / nehret aber wenig. | Das Roſtocker Bier iſt dẽ Braunſchweigiſchen Mum B an der Natur vnd Eygenſchafft gleich / nehret wenig / leſchet den Durſt / treibt den Harn / vnnd iſt ein geſunder Tranck Sommerszeit zutrincken. Zerbſter Bier/ifkein gutes vnd anmuͤtiges Bier zu trin⸗ cken / es gibt gute nahrung vnd gebieret gute Feuchten / es ge⸗ het aber ſchwerlich durch den Harn / verhaltet ſich lang vmb die Hertzkammern / blehet den Leib auff / vnnd erwecket auch bißweilen ein ſcharpffe vnd brennende Harn wind / iſt denen — ſchaͤdlich die darzu geneigt ſeindt / vnd mit noth arnen. — Das Newburger Bier iſt im Landt zu Duͤringen faſt be⸗ ruͤhmbt / das iſt an ſeiner Subſtantz kraͤfftig vnd wol geſot⸗ ten / es ſtaͤrckt ſehr wol vnnd gibt gute nahrung / fo man aber deſſen zu viel trinckt / ſchadet es dem Haupt / den Augen / vnd macht ein bloͤd vnd dunckel Geſicht / es ſollen ib auch vil an / C diſem Bier blindt geſoffen haben / derwegẽ ſollen die jenigen ſo ein bloͤd Geſicht vnd ſchwach Haupt haben / ſich vor dem vnmaͤſſigen trincken diſes Biers huͤten. Fe: Erdfurdifh Bier iſt auch ein herzlich on wolſchmackend lieblich Bier zu erincfenieg gebierer gute Feuchten vnd gibt vberfluͤſſige Nahrung / vnd verrichter alles was einem guren und gefunden Bier gebührer. Das Meißniſch Bier iſt auch ein edelgue und gefundes Bier / wird in etlichen Orten fürtreffentich gur gemacht / vn⸗ der welchen das Torgiſch Bier ſehr berühmt iſt dann es iſt fuͤrtreffenlich gut / zu dem ſpeiſet vnd nehret es wol I gebiere gute Feuchten vnd ein loͤblich Gebluͤt / vnd ſtarcket daneben von wegen ſeines guten Wuͤrtzgeruchs vnd Geſchmack alle principaliſche Glieder dep Leibs. Das Belgeriſch vnd Freyburgiſch Bier ſind beyde gute p Blier / die dem Torgiſchen in der guͤte nit weichen. Das Wittenbergiſch Bier haltet das mittel vnder den obgemeldten Biern wiewol es nimmer fo kraͤfftig vnd gut gemacht wirdt / als es vorzeiten gebrauwet iſt worden / vnnd mag ſolches wol mit dem Rheiniſchen Bier vergliechen werden. Im Sand zu Heſſen hat es auch mancherley Bier / an wel, chem ort auch je eins beſſer iſt als das ander / onder welchem auch das Rauſchenburger Bier den preiß hat dz ıreiberden Harn / vnd wirdt hoͤchlich gelobt wider den Stein. | ‚Das Weftphalifh Bier wie auch das Frießlaͤndiſch / ſeind auch beruͤhmbt / vnnd hat aber das Badelborner Bier den preiß vor andern / es nehret wol / treibt den, Harn vnnd macht ein grobes vnd dickes Gebluͤt. Das Brabaͤndiſch vnd Gellexiſch Bier / wie auch das fo. z in Zuͤtphen gemacht wirdt / die machen ein boͤß / vnreyn Ge⸗ bluͤt / ſonder ich die von dem Dorffwaſſer gemacht werden / die machen den Kaltſeych / vnd den Schorbock / und bekom⸗ men denen nicht wol / die deren von jugendt auff nicht gewo⸗ net haben. | | Das Flehmiſch Bier ift auch ein gut Bier / vnnd ſonder⸗ lich das doppel Bier / wie man es zu Gend vnd Brucken zu brauwen pflegt / das vbertrifft ale Bier in den Niderlanden / es ſpeiſet vnd nehret ſehr wol / machet ein gut Gebluͤt / vnd ein ſchoͤne liebliche Farb / wie der Augenſchein ſolches an de⸗ Das Erſt Buch / Von Kereutern. in der Geelſucht / deßgleichen F nen bezeuget / die dieſes Bier von jugendt auff gewohnet ha⸗ 663 ben zu trincken. Die Engliſchen Bier ſeindt auch treffenliche gute Bier! ſonderlich aber das Engliſch Ael / welches von gutem Wey⸗ gen gebrauwen wirdt / es nehret treffenlich wol / macht feyßt / gebleret gut gebluͤt / vñ machet ein ſchoͤne lebliche Farb / ztem⸗ lich vñ nach nothturfft getruncken / ſo man aber deſſen zu vil on vbermaͤſſig trinckt / macht es rote buckellechtige / abſchew⸗ liche Angeſichter. Die Rheiniſchen Bier werden vngleich gebrauwen / dar under ein theil gar ſchlecht vñ gering ſeind zu trincken / mehr ſchaͤdlicher dann nuͤtz / ſonderlich aber wirdt vor andern das Heydelberger Hoffbier gelobet / dann es nehret vnd ſtaͤrcket wol / vnd machet gute Feuchten vnnd Gebluͤt / es mag aber nicht jederman werden. Nach dieſem iſt das Bier ſo man in der Statt machet auch nicht zu verwerffen / gibt ziemliche gute Nahrung vnd ſtaͤrckt wol. Das Straßburger Bier iſt auch ziemlich gut / wie auch dz Meyntzer / welchs auch auff mancherley weiß berehtet vnd gebrauwen wirdt / da eines dz ander in dergüre von den Kraͤfften vbertrifft / defigleichen. auch das Franckfurter Biet / die nehren all ziemlich wol vñ ſeind geſundt zu trincken. | Das Coͤllniſch Bier vbertrifft alle Bier in Bellern vnd Brabandr in der ſtaͤrcke vnd guͤte / giht gute Nahrung vnnd ſpeiſet wol / vnd iſt ein geſunder Tranck / aber die Oberlaͤndi⸗ ſche Rheiniſche Bier ſeindt nit werth / daß man ſie bier nen⸗ nen oder deren gedencken ſol / vnd iſt immermehr ſchad daß | | die gute Sruchtalfo folverderbewurden. Ä Innerlicher Gebrauch dep Biers. DE dem Bier wiſſen vnſer Koͤch sure Suͤpplin / Muͤß⸗ lein vnd Breylein zu bereyten / vnd werden diefelbige auf mancherley weiß beyde vor die geſunden vñ kraucken Men⸗ ſchen berehtet. ia AR Bor die gefunden Menſchen und dz Haußgefind mache Mmaneingemeine Dierfuppen alfo: Man nimbt Bier ond laͤſſets mir ein wenig Buttern fo viel man zu einer Suppen bedarff / auffſteden / vnd wann eg auffgeforten / ſaltzet man es ein wenig / richtets an vber eyngeſchnitten Rockenbrodt / vnd iſt ſolchs ein gute Bierſuppen vor das Geſindt die nehret vñ ſpeiſet ſehr wol. * Etliche zerklopffen ein par Eyerdotter mit ein wenig ge⸗ ſtoſſenen Zimmat / vnnd dreyen Gerſtenkoͤrnlein ſchwer ober groß / reyn gepuͤluerten Saffran / gieſſen darnach all⸗ gemaͤchlich Bier zu / laſſens auffſieden vber einem Feu⸗ werun / thun friſchen buttern vnnd gepuͤluerten Zucker im ſieden dazu / jedes fo viel genug iſt / ruͤhrens ſtaͤtig daß es nit zuſammen laufft / vnnd wann es auffgeforten hat / ſo ſaltzen ſie es ein wenig / ſo iſt es ein ſehr gut Bierſuppen / die den Krancken auch faſt dienlich iſt fie damit zu ſpeiſen vnnd zu ſtaͤrcken / dann fie nehret ſchr wol vnd wirt baldt in gut Blut verwandelt. Etliche nemmen Weytzenbier / thun buttern vnd ein we⸗ nig Fiſchkuͤmmel dareyn / laſſens vber einem Kolfeuwerlein nur warm werden vnd nicht auffſieden / ſaltzens ein wenig) richtens an vber Rocken oder Weißbrodt / vñ eſſens vor ein Bierſuppen. Die gemeinen Biermuͤßlin oder Bierbrey die machet man.atfo: Man nimbt gut Bieri zerriebelt darehn ein Broffam von Rockenbrot läffers darnach ober einer Glut wol fieden zu einem Bra) oder Muß ı im fieden thut mandarzır burtern fo vielgenug iſt / ſalzets darnach ein we⸗ nig ſo iſt eg berent / vnd ein gut geſund Eſſen / das wol ſpeiſet vund kraͤfftige Nahrung gibt das Haußgeſindt damit zu el | Ne man aber diefe Breylein kräftiger haben wil / fo ſol man zwey oder dreh Eherdotter zerklopffen / im zerklopffen dazu thun ein wenig gepuͤluerten Zimmat vnnd Saffran / vnd ſolches mit gutem geſundem Bier zertreiben / ein broſ⸗ | Kt ij fan — — — main > — — — — —i * er ae ee L — —— — ER — N Te TE SS —— — sm ö— —— — — = = = “ — — — — — men — — — — SE N NE ‚TH FIR N — 998 I u 1 N 1 | nf || Bin: 9 —100 IN IHK A —995060 il Ki 11. MG, ih —* IN } — nn — — — —— - B gemacht vnd genoſſen / meh ren vber einem Kolfeuwerlein ſieden laſſen / im ſieden But⸗ tern vnd gepuͤluerten Zucker dazu thun / jedes fo viel genug iſt / vnnd wann es genug geſotten iſt / ſo mans ein wenig ſal⸗ gen] ſo iſt es ein koͤſtlichs vnnd wolgeſchmacktes Breylein / die ſchwachen vñ verzehrten Krancken damit zuſpeiſen vnd zu laben. | * N Bierbreylein alein mit Broſſam von Rocke oder Weiß brode / zerklopfften Enern vnd ein wenig Buttern gemacht / vnd wol geſotten / iſt fehr ein gefunde vnnd gute Speiß Die Kinder damit zu ſpeiſen / dann darvon werden fie ſtarck / wachſen ſehr / nemen wol zu / vnd bekommen ein ſchoͤne / lebli⸗ liche vnd geſunde Farb. RE | Beygenbier nie allein zum Tranck / fonder auch in der Speiß gebraucheı Suppen Muͤßlin / vnd Breylin darauß ter die hangende Mannsruthen wider auff / vnnd hilfft den ſchwachen Männern die zu den ehelichen Wercken vnge⸗ ſchickt ſeindt / wider in den Sattel. EN Neumond frifh Bierrmachrden Seugmuͤttern vil vnd vberfluͤſſige Mitch I bende getruncken vnd in der Speiß ges braucht / vnd fanein Seuginuster die Bier trinckt / ſanffter ii. Kinder ſeugen dann die eines ſeugen kan die Wein trin⸗ cket / aber vnſere Weiber am Rheinſtrom beſorgten ſich daß fie ſterben můſten / wann fieim Kindbeth Bier trincken ſol⸗ jen / oder aber daß jhnen Doch zum wenigſten der Weinzahn außfallen ſolte. Wann fie aber ihr vnd der Kinder wol⸗ fahre bedaͤchten / ſolt jhhen das Der fo gut iſt zu trincken anmuͤtiger vnd auch viel geſunder ſeyn / dann die ſtaͤrcken ond hitzigen / geſchweffelten Wein / darauß Ihnen vnnd den Kindern manchmal groſſer vnrath entſteht / alſo daß ſie lam werden / die Rinder Gegichter vberkommen / ſo ſie doch ſo ſie Bier trincken / geſunder bleiben / vund die Kinder deßglei, chen auch / vnd darzu ſtaͤrcker vnd wolgeferbter. Doch iſt es bloͤden Weibern / denenldie Reynigung nicht recht von ſtatt wil gehn / die jhre eygene Kinder ſelb ſeugen muͤſſen / rathſa⸗ mer / daß ſie ein milten fuͤrnen Wein hetten getruncken mit einem geſottenen Zucker oder Zimatwaſſer mol vermiſcht / biß die zeit jhrer Rennigung vorvber iſt / darnach iſt jhnen das Bier geſunder vnd gibt ſtarcke vnd geſunde Kinder / den gedingten Seugmuͤttern aber ſolt man allein Bier zu trin⸗ cken aufferlegen. Bier das friſch vnnd gut iſt mit einer Baumnuß groß geſaltzenen Buttern auffgeſotten / vnnd darnach warm getruncken / erweychet den Bauch vnnd macht zu Stul D gehen. | Dover nimb eirien guten Trunck ſriſch Bier / thu einer Baumnußgroß Buttern darzu / vnd zween friſcher Eyer⸗ dotter / zerklopff die Eyerdotter wol mit dem Bier / thue ferr⸗ ner darzu anderhalb loth Speiß zucker zu Puluer geſtoſſen / ſetze es auff ein Hafen mit ſiedendem Waſſer / ruͤhrs wol vnd laß es warm werden biß der Buttern vergeht / vnd laſſe es nit ſieden / das trinck alſo warm nuͤchtern es ſehe vor Mit⸗ tag oder nach Mittag / nur ein halb Stundt vor dem Im⸗ biß / ſo erweychet es den Bauch vnnd machet Stulgaͤng. Zu dieſem aber iſt das Dantzger oder Joppen Bier ein auß⸗ bundt. Oder mach folgendes Hauficlifiierlein von Bier: Nimb friſch vnnd wolgeſotten Bier auff die zwoͤiff oder vierzehen vntzen / zertreib dariñ vier loth Zuckerhonig / Remel genañt / Eder in mangel deſſen itj. loch Thomaszucker / ij. Enerdor, ter / vp.loth Buttern / oder aber fo viel Baumoͤlen vnd ein halb loth Saltz / mach ſolches warm biß der Butter zergeht / laſſe es vberſchlagen / vnd thu es lauwarm zu dir durch ein Cliſtierzeug / behalt es eine Stundt oder zwo ben dir / fo ma» chet es ſanffte Stulgaͤng. Ein Becherlein voll warmes Dantzger oder Joppenbier warm gemacht vñ im Bad getruncken fo warm es zu leiden iſt / macht gewaltig ſchwitzen als wann einer ein Theriack sonaenommenbere. Das thut auch ein / jedes Bier / doch in / darnach mit ſtaͤtigem ruͤh⸗F vret de natuͤrlichen Samen / rich⸗ — D 664 ZJacobi Thesdori Tabern montani / A fam Weißbrodt darehn riebe eins mehr vnd auch weniger / nach dem es kraͤfftig vnd zut/ oder aher ſchlecht vnd duͤnn iſt. Die Bierhoͤfen vermiſchen etliche mit Weißmeel zu eh nem Teyglin / das zerſchneiden ſie zu ſtuͤeklin / vnnd backens in Buttern zu kleinen Wecklein on eſſens iſt ein Speiß vor geſunde Leut vñ den Krancken ſchaͤdlich vnd vngeſund. Ei liherühren vnder den gemeldten Teyg zerklopffte Eher vñd backens darnach / fo werden diſe Wecklein deſto beſſer vnnd anmuͤtiger zu eſſen. | Auderegebendie Bierhöfenden Schweinen sueffenion machen diefelbendarmir feyßt / welchen dann dieſe Speiß viel geſunder vnd nuͤtzer iſt daun den Menſchen. Euſſerlicher Gebrauch deß Biers. AS Bier macht ein ſchoͤn alatt Angeſicht vnnd wende zarte Haut ſich damit gewaͤſchen. Es vertreibt auch al o gebraucht die Schiepen deß Angeſichts / das thut auch der Schaum von dem Bier. Man pflegt die newgebornen Kindlin mit Bier darin Butter zeriaſſen iſt / warm zu reiben vnd ſtreichen bey einem Feuwer oder warmen Ofen / das ſtaͤrcket jhnen die Gliedet wol / nemmen fein zu / vnd werden ſtarck davon. Go man auch geſtoſſene Farnwurtzel darmit vermiſchet / vñ den Km⸗ dern den gantzen Ruͤcken vnd die Lenden wol damit ſalbet o⸗ der reibet / werden ſie baldt ſtarck daß fie allein ſitzen koͤnnen / vnd aewinnen davon ein zarte vnd glatte Haut. Bie Becker gebrauchen die Bierhoͤfen an ſtatt deß Deyſſams oder Sanwerteygs / vnd bereyten jhre Teyg dar, von / das machet dieſelben wol auffſteigen / vnd das Brodt ſo darvon gebacken wirdt / das wirdt luck vnnd ſchwam⸗ mechtig. | — Viereſſig. Cereuifiz acetum. RE Niderlandt / Flandern ond andern Landen / da kin Wein mwächfer und der Wein theuwer iſt / pflegt man auch siemlichen guten Effig auf Bier zu machen / auff folgende weiß: Etliche nemmen Bier / wenig oder viel / nach dem fi viel oder wenig machen woͤllen / ſieden es vnd laſſens wider⸗ umb kalt werden / darnach thun fie geroͤſchet Erbſen allo heiß dareyn vnd ein wenig Hoͤfel oder Sawerteyg / ſo wirdt in kurtzer zeit guter Eſſig darauß. Andere werffen geroͤſcht Mensenförner in das Bier / dieweil es im jaͤhren iſt vnd ge⸗ roͤſcht Rinden von Rockenbrodt / vnd ein wenig Mycthen / ſo wirdt guter Eſſig darauß. Von der Natur / Kraffi / Wirckung vr Eygenſchafft vnd gebrauch deß Biereſſigs. Fer Eſſig ſo auß dem Bier gemacht wirdt / iſt lieblich⸗ ſauwer vnd gut / iſt aber weniger ſcharpff / auch nicht ſo kraͤfftig vnd durchdringender Wirckung vnd Eygenſchafft als der Weineſſig. Er wirdt allein in der Speiß dieſelbigen darmit eynzumachen / vnd zu den Salaͤten gebraucht. Die fer Eſſig machet das Fleiſch muͤrb und wolgeſchmackt / fon derlich aber das grob Ochſenfleiſch: Etliche behtzen ſolches zuvor darinnen / Andere netzen ein ſauber leinin Tuch inn Biereſſig / wickeln das Fleiſch nur dareyn / das wirdt davon muͤrb vnnd wolgeſchmackt / vnnd verhuͤtet daffelbige auch K Sommerszeitenvor dem Geſchmeyß der Muͤcken vnd der Wuͤrm. Sonſt hat er keinen gebrauch in der Argenen/ond thun die jenigen groß vnrecht / vnd ſolten billich hoͤch⸗ lich geſtraffet werden / die Biereſſig an ſtatt deß Weineſſigs in die Artzenehen vermiſchen. Das utf ei⸗ ng dor Lt— nd Ind vñ xiß kein auch ende n ſie ider⸗ alſo pirdt Sicht d ge⸗ hen! afft lich / he ſo hafft igen Die⸗ ſon⸗ ches inn von uch dert vnd ⸗ as — — — — — —ñ — —— — — — Das Erſte Buch / Von Kreutern. 665 F der Eyffel zu ſehen iſt / dann dieſes Getreyd mergelt ein gut Das Ein vnd zwentzigſte Cap. Von dem Habern. Habern. Auena. MNT——r * A ISIN ISA —— > ii 2 » VS IS ZT >> RUN) N G ZN VI N ARNN DR Tan IN ZN N) | N Si fen nit in folchen hohen Wirden gehalten iſt EIS; wordeniwieer heutiges Tages bey vns gehal⸗ rten wirdt / vnd derſelbig ben ihnen mie Galen. lib.r.alim.fchreiber/alein su dem gebrauch deß Rindtvtehes geſaͤet worden ſeye / haben wir nit vnderlaſſen woͤllen / denſel⸗ bigen hie in diſem Capitel zubeſchreiben / vñ jne ſeiner Wir⸗ den die er ſonderlich bey ons Teutſchen auß langwiriger et» fahrung vnd täglichen gebrauch vberkommen / dieſelbigen zuioben vnd zu ruͤhmen / als eines faſt nuͤtzlichen Getreydts / deſſen wir fo wenig als deß Weytzens Speltz vnnd Korns vnd der Gerſten entrathen koͤnnen / woͤllen derwegen dieſe Frucht erſtlich ſo viel die Geſtalt belangt vnd wie ſie geſaͤet werden ſoi / beſchreiben / darnach auch deren nuͤtzlichen Ge⸗ brauch beyde in der Speiß vnd Artze neh anzeigen / vnd ſeind aber deſſen zwey vnderſchiedliche Geſchlecht. | 1. Das erſt vnd gemeineſt Geſchlecht iſt mir feinen erflen Keimen ı Graßblaͤttern / Haͤlmern onnd Gemerblein dem Weytzen gleich / wie auch Dioſeorides lıb. 2.c. 32, bezeuget. Die äherfchlieffen außden graßechtigen Schegdeichun ſich darnach auß einander wie die Straͤuß oder Acher am Rohr. auffgethanen Fluͤgeln der Aehern / je wo Granen neben ein ander / vnd iſt je deren eins groͤſſer dann das ander / die ſeindt außgeſpreytet vnd mit jren Fiuͤgeln auffgethan anzuſehen wiedie Heuwſchrecken. Dieſes Getreydt wirdt bey vns ge⸗ gen dem Lentzen / im ende deß Hornungs vnd im anfang deß Mertzens / geſaͤet. Man ſaͤet auch ſolche Frucht nit in gute ſonder in wilde Felder / die man mit der Tunge nit wol errei⸗ en fan' als da ſeindt felßechtige oder bergechtige Oerter / wie im Schwartzwaldt Wapgamı im Heſſenlandt vnd in ENangeſehendaß der Habern bey den Al⸗ — E Die fangen ſpitzigen Granen hangen ledig zwifchen den K feyßt und woigetuͤngt Erdtreich in furgen Jahren auß / wie ——— Theophraftus 8.hift.9. neben der Ackerleuth täglichen erfahrung bezeuget / vnnd der Post Vergilius lib. Georg. gedenckt / da er alfo fpricht: | Pritenim lini tampum vrit Auene. € Vrunt letheo perfufa papauera ſomno. | de EN ſol er ſchoͤn / volltom̃enlich vnd reich⸗ Pe on ee 0 — pfleget man zu Ro Gerſten eyngeerndet hat. N Nacketer Habern. Auena nuda. 11. Das ander Geſchlecht deß Haberns iſt dem jetztge⸗ meldten / fo vieldas Gewaͤchß anlangt / gleich / allein daß die Körner mie der Farb der nackenden Gerſten oder Weyhtzen⸗ ſpeltz ͤhnlich ſeindt / vnd nicht alſo in Huͤlſen eyngeſchloſſen wie der gemein Habern / vnd iſt auch dieſes Geſchlecht nicht fo gemein ohnangeſehen daß es beſſer und wolgeſchmackter iſt / als der gemein Habern. Von den Namen deß Haberns. DEr Habern wirdt Griechiſch / Beou G., oder Beau ©», vnd Blu, per tranſpoſitionem literarum , Angjmor&> und Ziossov,genantit. Sareinifch/ Bromus, A crofpelus,Si- phonium vnd Auena.| Auena vulgaris feu alba,C.B. Aue- na,Brun. Matth. Fuch. Tur. Ama. Dodo, Lac. Lon. Lob. Caft.Satina, Trago: veſca, Ad.Lob,icon. mitior, Cal. fru- mentum, Cordo in Diof. Auenæ prima fpecies Anguil.) vonSerapione lib. ſimp. 126. wirdt er Arabiſch / Churtal ge⸗ nenntda der Dollmetſcher jnen auch faͤlſchlich Carthamum vAaboimeiſcht hat / welches Wort eygentlich dem wilden Saffran gebuͤret / von andern wirdt er auch Pomelarfich at» heiffen. Italianiſch / Vena, Lauena, Geua. Autna, vñ Biaua. Sir ſpaniſch / auena vnd Aura. Frantzoͤſiſch/ ausywe vnd Auoyne. Behmiſch / Wowes. Vngeriſch / Zab. Engliſch / Etes / Dres vnd Hauer. Flehmiſch und Brabaͤndiſch / Hauer / vñ Hoch⸗ teutſch / Haber. Kr li 11. Das — — — — — —— — — Bike rem — — — F — * — — ep li hi! A N 9 A glich gebraucht 666 II. Das ander Geſchlecht wire von den Kreutlern I die, weil es nicht wie der gemein Haber in den Hülfen beſchloſ⸗ fen ligt / ſonder bloß darinn waͤchßt Auenanuda. [ Aduer. Lobelo,Dodonee. | Engliſch / Nacked Haner. Flehmiſch vnd Brabaͤndiſch / naeckte Hauer / vnd Hochteucſch / nacke⸗ ter Haber. Das Habermeel nennen die Frantzoſen / Seual⸗ dum.Sareinifch wirdes Auenaceafatina, geheiſſen. Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Eygen⸗ ſafft deß Haberns. ON Habern iftein wenig filter als die Gerſt / vnnd hat aud etwas ſtopffender art vnd Eygenſchafft / alſo daß fie auch die Bauchfluͤß ſtopffet. Sie truͤcknet auch darneben vnd zertheilet mäffiglich. Galenus ſpricht in der Speiß ſey er warmer Natur / vnd in derärgenen kalter Complexton / vñ wirdt er jnnerlich vñ euſſerlich zur Speiß vnd Artzeney nuͤtz⸗ Inmnerlicher Gebrauch deß Haberns. Linius lib.18.c.17. ſchreibet / daß die Teutſchen fein an der Gemuͤß oder Brey eſſen dann Habernbrey / welches falſch iſt / Dann ob wol der Haberbrey ein gemeine Speiß iſt / vnnd mehr in vnſerm Teutſchlandt / ſonderlich aber im Waßgauw /Odenwaldt / Algauw / Torgaw / Schwaben vñ andern viel orten’ da ſie dieſe Brey ſonderlich wol zu kochen und bereyten wiſſen / genoſſen werden/ fo gebrauchen fie doch auch darneben Grieß meel Heydenkornmeel / Wengen und Speltzenmeel / darauß fig dann atıdh aute Brey zu machen pflegen. Sonſt iſt nit ohne daß su vnſern Zeiten das Na bermeel / vñ Haberkernalſo in ein guten ruff / als eine geſun⸗ de Koſt kommen / daß nit allein das Bauwersvolck / Hand⸗ wercksleuth vnd gemeine Boͤrger / fonder auch die vom X, del / ja auch Grafen / Fuͤrften vnd Herren deß Haberkerus vñ Habermeels in jhren Kuͤchen nicht enrathen woͤllen / fonder laſſen koͤſtliche vnd gute Suppen, Brey vnd Muͤßlein dar, auß machen / die nicht allein die gefunden Menſchen eſſen / ſonder auch die Krancken vielfaͤltig genieſſen. Der Haberkern oder Habermeel in der Speiß genoſſen / es ſeyhe gleich in Suppen oder Breyen / oder wie der jmmer mag gebraucht werden / dienet ſonderlich in dem hitzigen Hauptwehthumb / vnd ſonſt auch in allen Kranckheiten deß Haupts vnd der Augen von hitz vervrſachet / deßgleichen den Hirnwuͤtigen on Tobſuͤchtigen / denenfomirdem Schwin⸗ del beladen ſeindt / vnd die das Parlyß geruͤhret hat / bekom̃t vber die maß wol den Huſtenden / vnd denen ſo mit innerli⸗ chen Paſtemen oder Seitenwehe behafft ſeindt / deßgleichen den Leberſuͤchtigen vnd Miltzſuͤchtigen / vnd alteriert die hi⸗ D. Jacobi Theodori Tabernzmontani xEttliche roͤſchten das Habermeel wie oben gemeldet / vnnd machens an mit einer Erbesbrühenigebeng alſo den Kran cken / oder machens ein wenig ſauwerlechtig mir Yakefkop i Eſſig. | —— — nemmen Haberkern / quellen die vnnd waͤſchen die ſauber auß / ſetzen Die zu mit Erbesbruͤhen / thun Butter vnd Salz datzu / laſſens wol miteinander fieden | fo wird: es auch lieblich zu ejfen. Andere mäfchen die Haberkern vnd klauben fie ſauber auß / ſetzen die mit guter friſcher geforeeng Milch zu / laſſens wol ſieden / ſo wirt ein gute anmutige ſpeiß darauß / die ſehr wol ſpeiſet vnd nehret. Die Reuter vnd Kriegßvolck wann ſie zu Feldt ziehen, ſo ruͤſten fie ſich mit Habermeel / roͤſchten es wol in Bartern ſchlagens alſo in ein Faͤßlin eyn / wann ſie nun etwan in ein ort kommen da nicht viel vbriger Pouiandt iſt / ſo koͤnnen fie auff ein eil ein par Eſſen auß Habermeel berehten. Erſtuch S nemmen fie ein &öffel vol oder vier Habermeel das alſon Buttern geroͤſchet iſt thun es in ein Pfann oder Hafen) gieſſen Waſſer zu / laſſens wol ſieden / ſaltzens daß genugig, fo haben fie ein gute Suppen / die eſſen ſie mit Brodt. Ri, len ſie dañ auch ein guten Brey haben / ſo nem̃en ſie deß su, bermeels mehr / gieſſen Waſſer zu / laſſens darnach zu einem Brey ſieden / ſo haben fie zwey guter Bericht / daran fiefig mol ſaͤttigen koͤnnen / vnd thun warlich ſolche Speiſen den Kriegßleuthen manchmal ſehr wol. | Die gemeine Haußleuth pflegen ihre Haberbrey auf obgemeldter maflen zu bereyten / vnd fpeifen jre Kinder und Haußgeſindt darmit / vnd iſt in der Warheit ein gute vnnd geſunde Koſt / die ſehr wol nehret vnnd ſtaͤrcket / welches die tägliche Erfahrung bezeuget / onangeſehen daß der Habern ben den Alten darvor nicht gehalten! ſondern allein vor cin Speiß vnd Futer der Pferde vnnd deß Rindtviehes iſt ge braucht worden. Aber wir haben auß täglicher erfahrung! daß die Kinder onnd Jugendt / diemit Haberkern vnnd ge⸗ kochtem Habermeel gefpeifer werden / das fie fehr ſtarck vnnd wohl gefaͤrbt darvon werden wie ſolches auch die frembden Nationes, die zu ung kommen / bezeugen muͤſſen / fonderlich aber die Engelländer, die jhre Kinder allein mit Haber geſpeiſet unnd jhnen Morgens vnnd Abends zur Speiß vnd Nahrung ein guten dünnen Habernbrey laffen machen! darinnen fie die Broffam von Rockenbrodt gerie⸗ belt / vnnd darmir dick gemacht / das haben die Kinderjum Morgen und Nachtjmbiß eſſen vnnd fich damit ſaͤttigen muͤſſen / darvon ſie dann ſo ſtarck und ſchoͤn ſeindt worden wie Milch vnnd Blut geferbet / daß ſich and der fuͤrtreſ⸗ fenliche vnnd Hochgelehrte Mann / Doctor Guilielmus Turnerus,darüber verwundern muͤſſen / welcher auch ſeine I Kinder mic ſolcher Speiß erzogen / vnnd dem Habern deh ⸗ tzige entrichtung gemelter Glieder / dient auch den Contra⸗ cten Menſchen / deßgleichen den Gliedtfuͤchtigen / Podagri⸗ ſchen / vnd den jenigen ſo das Tertian oder Quartan Feber wegen auch ein beſondern Preiß vnnd Lob zugeſchrieben / vnd denſelben auch mehr alß zuvor in ſondern Wirden ge⸗ halten. U haben / iſt auch eine fürereffenliche gefunde Speiß vor das Wil man aber die Haberbren befler haben / fo mag man | MR ATI BON —————— Grün inden Nieren / die Harnwinde vnd dz ſchwerlich har⸗ die mit guter Huͤnerbruͤh / oder aber mie Ochſenfleiſchbruͤhe MR — nen / dienet vor die hei ſſerigkeit / alle gebrechen der Bruſt von ſieden vnd abbereyten / fo nehren fie viel mehr vnnd ſtaͤtcken NINE: ‚> ih hitz vervrſachet / vnnd ift fonderlich heolſam denen fo Eyrer beſſer. | Ian 8 außwerffen / vnd ein gebenedegere ſpeiß ond Artzeney in alen Etliche ſieden das Habermeel mit friſcher Milch faſt wo I hisigen ond Peflilengtfchen Febern. zu einem Brey / das nehret auch ſehr wol / iſt alten vnd jun Hl I — Die Haberkern kochet man mtr Rindifleiſchbruͤhe od einer gen Leuthen / inſonderheit aber den Kindern ein loͤbliche vnd —99—0 Hanenbruͤhen / duͤnn oder dick / wie es einem jeden gefellt / ñĩ heylſame Speiß vnd Nahrung / die jhnen nicht mag verbeſ⸗ 9 "u ihr ſtreuwet Peterlenkraut oder andere wolriechende vnd gute fert werden. J——— ih Kreuter klein geſchnitten daruͤber die feind beyde gut vñ ein Etliche ſieden ſolche Breylein mit guter Mantel 9 ii SIEHE hal E föftlichegure Speiß / beyde vor geſunde onnd krancke Leuth / K milch vor die Krancken vnd außgematten Menſchen / deß⸗ | J— dann fie ſtaͤrcken vnd geben fehr gute Narung. gleichen auch vordie Febricitanten / vñ Fräffrige fie ſehr mol | Fi tie 4 Die Brühlein oder Säpplein von Habermeelwerden Galenus der berühmbr Griechiſch Argerılib.r.alim.fhrel auch auff viel weg bereitet. Erliche röfchten das Habern. meel mit ein wenig Butter / gieſſen darnach Waſſer zu / laſ⸗ ſens wol ſieden / ſalens das genug iſt / vnd gebrauchens vor ein Suͤpplin / etliche thun ein wenig Eſſigs oder Agreſts dar⸗ zu Daß es ein wenig ſawerlechtig werde / fonderlich aber wañ fiediefe Süppleinden Febricitanten geben woͤlen. bet / daß man zu feiner geit Die Haberkern mit Waſſer gekocht habe / vnd die ſuͤſſem Wein / oder gefottenem Droftoder aber Honigwein geſſen habe. Etliche aber zu vnſerer Zeit machen ein herellchen en auß dem Habermeel vor gefunde vnnd francke Leuth Wi treffliche gute Nahrung gibrifehr mol ſpeiſet und kraffng MD A, IMs der hen ftir irdt ond it Priß hen) ein) Kein die td) ſo in ffen / giſt/ Bil, IN? ihem X 1 den Lin) tkvvnd vnnd es die abern or cin iſt ge. rung! ind ge⸗ ſtarck ich die uͤſſen/ in mit ds ut laſſn t getie⸗ er zum aͤttigen horden uͤttreſ ielmus ch feine rn deh⸗ rieben den gr 14 man hbrüht kaͤrcken Ai nd jun/ ſche vnd z verbeſ Nandel⸗ en / deß ehr mol m ſchtet⸗ gekocht derabt! n Brey uth / det Muget· — — — guten weiſſen fürnen Wein vnd gute fehßte Ochſenfleiſch / Hamelfleiſch / Huͤner oder aber Capaunenbruͤhe / was ſie je⸗ derzeit ben der Handt haben / jedes gleich viel / thun Butter vnnd Saltz / jedes ſo viel genug iſt dazu / vermiſchen etliche friſch Eyerdotter darunder laſſens wol ſieden zu einẽ Brey / machens füp mir geſtoſſenem Zucker / fo wirdt es ein feht kraͤfftiger Brey / ſonderlich aber die Kraucken damit zu ſtaͤr⸗ cken vnd zu laben / vnd iſt auch alten /fswachen vnnd betag⸗ ten deuten ſonderlich nutz vnd heylſam. Etliche ſieden Haberkern mit Waſſer biß er zerfehrt / ſtoſ⸗ ſen den Kernen klein oder ſtreichens durch ein Pfeffertuch / thun Honig darzu/ laſſens auffſteden zu einem dicken bruͤh⸗ lin / irinckens darnach alſo warm / das erwaͤrmet die erkalte Bruſt / vnd iſt gut wider den Huſten. Haberkern in Waſſer wol geſotten daß es ein dickechtigs Bruͤhlein werde / vnd der bruͤhen genommen xij. Vntzen / fri⸗ ſchen vngeſaltzenen buttern itj. Vntzen / mit dem bruͤhlein zerlaſſen / dienet wider den ſchmertzen der Daͤrmruhr vnnd auch anderer Bauchfluͤß / ſo man das warm durch ein Cli⸗ ſtierzeugk zu dem Krancken thut. Man mag au faſt nuͤtz⸗ lich an ſtatt dep butters in dieſem Fall nẽen / Gaͤnß ſchmaltz Enten oder Huͤnerſchmaltz / oder aber Boͤcken oder Geyſ⸗ ſenvnſchlit. Es lobet auch Diofcoridesden Haberbrey zu den Bauch⸗ fluͤſſen / vnd daß er den Stulgang ſtopffen ſol. Habermeel geroͤſcht vnd mit Meth oder Honigwaſſer ge⸗ truncken / iſ eine gute Artzeney denen fo ſtaͤts huſten. Etliche gebrauchen den Haberkern den Sodt vnd hefftig brennen deß Magens damit zu vertreiben vnnd eſſen ſo offt ſie der ſodt ankompt xx. Haberkernen / vnd halten ſolches vor ein beſonder Experiment. Habermeel mit Wein vnd ein wenig Eſſigs geſotten zu einem ſuͤpplein oder bruͤhlein / vnd warm getruncken / fuͤrdert den ſchweiß gewaltig / derwegen etliche wann fie beduncket / jnen der ſchweiß von noͤthen feyn wil / ſolch mittel gebrauchẽ / ſonderlich aber wann ſie in das Bad woͤllen gehen. Das ErſtBuch Pon bereutern A Sie nemmen Habertneel twenig oder viel / ſchuͤtten daruͤber Fberſten theil deß Haberns mit den Kehren zwo Handrvoll / 667 Griech ſchhewſamen vier loth / Fenchelkraut / Fenchelſamen Augentroſt / Betonienkraut / jedes eine halbe Handvoll / Ale⸗ xandriniſch Senatbierrer / Steinklee / Chamillenblumen/ des eine Handtvoll / Weinrauthen fo viel man mit dregen Singern faſſen fan / Seude ſolche ſtůck in einem Hafen mit Waſſer / vnd entpfahe den Dampff deß Morgens vnnd A⸗ bendts daruon in die Augen / thue darnach ein Troͤpfflin o⸗ der zweh gediſtiliert Honigwaſſer darein / das von einem Pfundt Honig vnd einem halben loth geſtoſſenem Pfeffer mit einander vermifi cher / gediſtilliert worden ſeye / vnnd ber harre das alſo ein zeitlang / ſo wirdt der anfahende Staren ſich vertheilen vnd verzehret werden. Habermeel mit Bleyweiß gemenget / jedes gleich viel in Waſſer geſotten vnnd das Anaefiche offtermais damit ge⸗ G waͤſchen macht es fhön weiß vnd klar. I on fo viel fiifche Taubenkaat ſeude die mir einander in Weit | Etliche machen erliche Wochen die Schwein zuvor / ehe fie diefelben flechen und metzgen laffen / mit gequelltem Ha⸗ ber feyſt vnd maſten fie alfo auf. | Es werden die Capaunen fehr feyſt und ober die maß gut / ſo man dieſelben eynſperret vnd jhnen nichts anders als ge⸗ wende Gerſt in Milch ein Monat lang zu eſſen gibt / vnnd eytel Milch zu trincken fuͤrſtellet fo gewinnen fie darvon ein zartes und muͤrbes / wolgeſchmacktes / weiſſes Fleiſch Euſſerlicher Gebrauch deß Haberns. Ider das Hauptwehthum̃ von Kaͤlt oder kalter Feuch⸗ MWiigteit: Nimb Haberſtro ij. theil / Fenchelkraut / Heuw⸗ blumen jedes j. theil / ihue dieſe ſtuͤck in ein Keſſel / ſchuͤtte waſ⸗ fer darüber und laß wol ſieden / ſtelle darnach den Keſſel in ein zugedeckte Buͤtten / darinn ſchtoitz wol nach dem es die Kraͤfften erleiden koͤñen / lege dich darnach nider in ein warm Beth / decke dich wol vnnd laſſe dir dz Haupt mit warmen Tuͤcern reiben / darnach verbinde es wol mit warmen Tuͤ⸗ dern. Wann du nun wol geruhet haſt / fo hatt dich auff den ſchweiß im warmen / vnd huͤte dich vor dem Lufft / ſo wirdt dir beſſer werden vnd der ſchinertzen nachlaſſen. Oder nimb Haberſtro ij. cheil vnnd ein Reutermaͤßlein Habern / Fenchelkraut / Hewblumen vnnd Baldriankraut / jedes j. theil. Seud dieſe Rück wol in einem Keſſel mit Waſ—⸗ ſer / mach daruon ein Schweißbad mie zuvor gemeldet / vnd halte dich gleicher Geſtalt / es wirdt dir baß. Ein ſolches Sa weißbad mag man auch in andern Schwachheitẽ ma⸗ chen laſſen / wann ſchwitzens von noͤhten ſeyn wil. Der ſafft von dem jungen Graß deß Haberns außge⸗ preſt / vnd mit darinnen genetzten Tuͤchlein vber die hitzigen Augen gelegt / zeucht die Hitz heraus und leget den Schmer⸗ en — Habermeel mit Eſſtg su einem Breh geſotten / vertreibet die Flecken vnnd Anmaͤler deß Angeſichts / wie ein Dr auff ein Tuch geſtrichen vnd warm vbergelegt. ie Die abſcheuwliche Nöte deß Angefichts zu vertreiben⸗ Nimb Haberſpreyer ilij. Handtvoll / vngeſcheelte Gerſten ii. Handvolifeude diein Waſſer den dritten theil eyn / waͤſche das Angeſicht offtermals warm darmit / darnach ſtreiche es an mit Citronenſafft / vnd laß es von jhm ſelbſt trucken wer⸗ den. | Hab ermeel mit Taubenkaat zu einem Brey geforten? darnach auff ein Tuch geſtrichen wie ein Pflaſter vnnd vber⸗ gelegt / heylet die Ohrmuͤtzel oder Ohrklamm / vertreibt auch die Kroͤpff vnd Vruͤſen. Oder nimb Habermeel / Leinſamenmeel / jedes gleich viel / zu einem Pflaſter / vnd gebrauch es wie gemeldet. Habern ein gut Theil mit Saltz in einer Pfannen ge⸗ roͤſcht / vnd folgends in ein leinen Saͤcklein gethan / vertreibt den Schmertzen vnd ſtechen der Seiten von Kaͤlte oder win⸗ digen Blaͤſten verurſachet / ſo warm als es zu leiden iſt / vber⸗ gelegt. — Wider den groſſen ſchmerten vnd Krim̃en deß Bauchs: Nimb ij theil vngeſcheelten Habern / Wachholterbeern ein wenig zerquetſcht in einem Moͤrſer / Peterlenſamen / jedes ein theil. Solche ſtuͤck ſol man vermiſcht in ein Saͤcklein thun / das Saͤcklin mit einem Faden reihen / darmit fienicht. zuſammen lauffen mögen / dz ſoll man dann in halb Wein vnd Waſſer ſieden / folgends mit zweyen Tellern außpreſſen / daß das Saͤcklein nicht mehr trieffe / darnach ſo warm als man es leiden kan vber den Bauch vnd ſchmertzhafftige Ort legen / vnd ſo offt daſſelbige erkaltet in der vorgenanten bruͤ⸗ he widerumb waͤrmen / vnnd das ſo lang antreiben biß der ſchmertzen vnd Krimmen gar nachlaͤſſet. Oder nimb Habern vnd Saltz / jedes ij. theil / Lein ſamen / Aniß ſamen / Fenchel vnd Dillſamen / jedes cin theil. Roͤſch⸗ ‘ge dieſe ſtuͤck wol in eilner Pfannen / thue die darnach in ein Saͤcklein vnd legs warm vber / vnnd wann das Saͤcklein kalt wirdt / ſo waͤrme es widerumb auff einem heiſſen Ziegel⸗ ſtein / mit Wein beſprengt / vnd legs widerumb vber. | Der nimbohgefbeelten Habern ij. theil / vngeſtampff⸗ een Hirſchen / Kleyen und Sendelfamen/jedesi.theili roͤſch⸗ tedievber dem Fewer vnnd legs warm vber wie oben gemel⸗ det / biß der ſchmertzen nachlaͤſſet. | Wider das Krimmenvud Leibwehe: Nimb ein Reuter, K mäßlein voll vngeſcheelten Habern / vnd halb fo viel zerſtoſ⸗ Wider die anfahende Staren der Augen: Nimb die oͤ⸗ ſener Wachholterbeern / vnnd auch fo viel Knoblauchkraut dag duͤrr ſeye vnnd klein zerſchnitten / Thue dieſe ſtuͤck in ein feinen Saͤcklein / reihe die Rauthenweiß eyn / daß fie nit zus fammen lauffen/ laſſe dz Saͤcklein ein Wall oder vier auf fieden / drucks darnach mit zweyen Bretlein oder Tellern hart auß / daß das Saͤcklein nicht mehr trieffe / vnnd legs warm vber den gantzen Bauch / waͤrme das offt wider in der vorgemeldten bruͤhen / vnnd legs ſo lang vber biß ſich der ſchmertzen leget. Ktt ij Haber⸗ — — — = — * — — — — zu — — — — — — 2 u — — — = — — — = = 2 — — — — -_ * = = == ——— — —2 — — — —— —— er RE —— — —* — 7,—— = ae — en = 4 — — a 3 i J J 668 Baldrianfraut / vnd der oͤberſten Gipffel mit den Aer en vo Serſtenſtro jedes zwo Handtvoll ſolches in ein Keſſel ge⸗ thanı Waller darüber geſchuͤttet vnnd gefotien / darnach in ein Bitten geſetzt vnd ein ſchweißbadt daraus gemacht als ſo daß der Laum wol an den Leib ſchlagen moͤge / dz treibt den ſchweiß gewaltig / ſonderlich wann man jedertweilen ein gluͤ⸗ enden Sinckelſtein darin ableſchet. | Re Manneinem die Schenckel erkaltet feynd von Froſt / vñ mandieniche erwaͤrmen fan: Nimb ein halb Suͤmern Ha⸗ bernifeudeden wol in Halb Wein vnd Waſſer ſo viel du dar⸗ zu bedarffeſt vnd laß halber eynſieden / thue darnach den Ha⸗ bern in zween Saͤcke / der ein jeder einer Elen breyt vnd lang iſt / vnd binde dem erkalten vmb ein jedes Bein oder Schen⸗ ckel einen ſo warm er gens / zu Mittag und zu Abendts / und beharr dz drey Tage B nad einander / fo erwarmen jhme die Schenckel fein wider⸗ vmb. BER Wider das kalt vnd lanffend Geſicht in den Gliedern: Nimb Haberftroij. Theil / die Gipffel von den groſſen bren⸗ nenden Neſſeln mit den Blumen vñ Samen / Holderſchoß / Wachholderbeern zerſtoſſen / jedes ein Theil / Artichfraut vnd Haͤrtheuw / jedes cin halb Theil. Laſſe ſolche ſtuͤck in ei⸗ nem Keſſel mit Waſſer wol ſieden / den ſtell darnach in ein Polverdeckte Buͤtten / darinn ſchwitz wol / vnd darmit du de⸗ ſto beſſer ſchwitzen moͤgeſt / ſo nimein halben Schilling groſ⸗ fe Kifelſtein / mach die gluͤendig vnnd leſche jedertweilen cin par in dem Keſſel mit den Kreutern abe / wann du nun wol geſchwitzet haſt vnd auß dem badt gangen biſt / ſo nimb gu⸗ sen Maluaſier oder deß allerbeſten fuͤrnen Weins vnd fri⸗ ſchen Buttern / zerlaſſe die durch ſehe als de andern/ond ſalb damit den gangen Ruͤckgradt vnd die fchmerghafftigen Glieder warm damit / vnnd ruhe darauff im Berh ſo du nun trucken worden biſt / ſo nimb Baumolen vnd Rindernmarck jedes vier Vntzen / vnd ein Gay Wacholeerölenvon den Beeren gediſtillirt / zerlaſſe ſie durch einander vnd ſchmier dich auch wie vorhin damit bey einer Glurichu das acht Tag nach einander allen Tag / alfo daß du allwegen zuuor badeſt / fo wirſtu gute beſſerung befin⸗ den. — Habermeel mit Eſſig vnd Buttern zu einem Pflaſter f a | | geforten / iſt gut wider die Geſchwulſt der verrenckten Glie⸗ HN Tal | der / auff ein Tuch geftrichen ond warm Darüber gelegt. Bl.) Habermeel mie Eifig vnd Feigbonenöle zu einem Pfla⸗ D ven auff ein Tuch geſtrichen / vnd warm daruͤber gelegt. Haberſtro in Waſſer geſotten / heylet den Grindt der jun⸗ eh rc I. gen Kinder fo man fiedarinn hadet. | | U Finn ar) | Habermeel mit Loroͤlen vnd Eſſig su einem Pflaſter ge⸗ J— kocht / hehlt allerhand boͤſen Grind darüber gefhlagen. re Habermeel mie Bech / Vogelleim vnnd geſtoſſenem WE BONN, Schweffel zu einem Pflaſter temperiert / erweychet alle erhar⸗ u a) te Apoſtemen ı Knolien vnnd Geſchwulſt / auff ein Tuch ge⸗ J ſtrichen vnd daxuͤber gelegt. ES SON Habermeel mit Weitzenmeel jedes gleich viel zu einem Pffaſter geſotten / thut deßgleichen. Such Wider die Schäden ond Löcher der heimlichen Derter: Nimb Habermeeli Bonenmeel / jedes gleich viel / Pappel⸗ kraut vnd Armeniſchen Bolus ſo groß wie ein Eye. Seude dieſe ſtuͤck zu einem Pflaſter / vnd legs allen Tag drey mal v⸗ ber den Schaden. NHab ermeel in genugſamer Geyßmilch zu einem Breh EU PH. au J geſoclen ift zut wider den Brandt vom Feuwer oder heiſſem En w ————— ein pflaſter daruͤ⸗ —9 er gelegt. — — Ein Handtvoll oder dreyh vier in Waſſer geſotten ſo lang | biß der Habern weych wirdt / das Waſſer darnach davon N ih a I | abgeſiegen / den Habern wol in einem Moͤrſer geſtoſſen / vnd a | den dicken Schleim danon wie ein pflaſter ober die erfrornen N | ſchaͤden fovom Winterfroft hertommen gelegt / heylet ſie. Fun ak ll IR D. Jacobi Cheodori Cabern⸗montani A Haberſtro ein gut Theil genommen vnnd dazu gethan F den leiden kan / dz thue jhme deß Mor « einander daß eines ſo viel p ſter geſotten / erweychet die erharten vnd gefchmollenen Ner⸗ 1 Die Schaaff vnd Haͤmmel werden ſehr feyſt vo Habern ſo man jhnen deß Tages zweymal / A, was man in einer Handt halten fan / zu eſſen gibt / wo man inen aber zu viel gibt / werden ſie ſo feyſt daß jhnen das dic zerſpringet / vnd muͤſſen daruon ſterben. Wann ein Bier ſauwer worden iſt / fo hilff jm alſo: Waß der Haber in der Gilb iſt / ſo ſchneide das Stro mit dem Ha bern ab / mach Buͤſchelin daraus / die henck in das Bier ſtoſſet es wider auff wie ein Bier das noch new iſt / vnd wirdt wider wolgeſchmackt vnd gut zutrincken. Sauber Haberſtro gewaͤſchen / darnach wider getrucknet vnd in ein Moſt oder einen andern Wein eine zeitlangge ne 1 wirds der Wein gar ſchoͤn vnnd klar wiecn oldt. - Wañ mangute/ gefunde und zeitige Trauben (ang frifg vnd gurbehalten mwilifolman fiein Haberſtro legen. Wann ein Oh oder Rinde den: Bauchfluß oder AM befompt / ſo gib. yhme geroſcht Habernmeel zn eſſen. R ji cotzig iſt / ſo ſeude Haberſtro in einem Keſ⸗ ſel mit Wa ſſer ſchůtte es darnach in ein Zuber vnd fege cin Wannen mit Habern auff den Zuber vnd laſſe das Ko; daraus eſſen. | ER Wider den Wurm vnd Feyffel der Pferdt: Nimb Ha bern vnd Gerſten jedes gleich viel / roͤſchte ſie in einer Pfan⸗ nen vber dem Fewer daß fie gar Heiß werden / thue fie darnach inein Saͤcklein vnd lege fie dem Koll; warm vber dz Creut / vnd ſchuͤtte jhm Eſſig in dag rechte Ohr / vnd reibe es vnden anden Bath mit einem Stecken oder der Strewgabeld⸗ es warm werde. g. , Bannein X geritten worden iſt / vnd man for, ‚ger es werdezurch/fobindeden Gaul daß er fich nit legen o⸗ der fonft bewegen kan / ondreib ihm alle Schenckel wolmit Haberſtro / vnnd laſſe ihnen alſo drey Stunden gebunden ſtehn / ſo ſchlegt jme die Rehe nicht in die Schenckel. Wider die Harnwinde der Pferdt: Seude Haberſtroin Waſſer / ſchuͤtie das Waſſer in ein Zuber vnd ſtell es vnder das Koffs/daß der Saum wol zu dem Schlauch mag gehen! decke das Roſſz mit Decken und Sergen warm zu / wirffiv dertweilen ein gluͤenden Sinckelſtein in den Zuber / wanu nun das Pferde wol alſo gebaͤhet iſt worden /ſo reibe es wol mit dem warmen Stro / ſo wirdt jhme geholffen. So einem Roſſ der Bauch weh thut / fo waͤrm Habern thue den in ein Sack / vnd binde jnen dem Gaul alſo warn auff den Bauch / fo laͤſſet jm der ſchmertzen nach. Wann ein Pferdt nicht ſtallen fan / fo ſeude Habernin genugſamem Wein den dritten Theil eyn / vnd ſchuͤtte dem Roſſz den Wein warm eyn / ſo wirdt es bald ſtallen. So ein Pferdt etwan ein Geſchwulſt hette / es were gleich wo es woͤlle / ſo ſchweiſſe Habern in Eſſig / vnd bind den dem Roſſz alſo warm ober die Geſchwulſt / das zertheilet ſie vnd legt ſie bald nider. J So einem Roffs der Schlauch geſchwollen iſt / ſo mahh jhm ein Dampff von Haberſtro / vnnd lege jederemeilen ih heiffen glüenden Sinckelſtein datein daß der Dampf wel den Schlauch berühren mag) fo wirdt ihm geholffen / vnnd leget fish die Geſchwulſt. R Bann manein Pferde gebreñt hat folmanden Braũt alſo Heyfen: Seude Habern in einem Hafen in genugſamen Waller biß daß er gar weych wirdt / vnd ſtoß denſelbigen wol K in einem Mörfer/stwing darnach den ſchleym vnd dz Dat durch ein Tuch / darmit ſalbe den Brandt ſo heylet er. Habergraß oder Haberkrautwaſſer. Auenacei graminis aqua ſtillatitia. EAche diſtillieren auß dem jungen Graß oder Sur Arpe Haberns im Ende dep Meyens ein Waſſer w man die Roſen zu diſtillteren pflegen! / das gebrauchen An Das Erſte Buch Von Kreuter. 669 gar truncken vnd voll / als der befle Wein jmmermehr thun geſaͤet / dariñen es dann ſehr gern waͤchſet / deßgleichen in den — mag. | Bee ei Gebirgen / alsim Oſtwaldt / Waß⸗ TR, | auw / art vnd derglen at £ eo | H aberbrodt. Panisauenäceus. g peſſ gleichen rauhen Orten / vnnd wirdt 1— A den hitzigen Schwachheiten der Augen / thun jedertweilen F Gewächs viel kleiner / weiſſer blůmlin die ſeynd in einander A an So ein jedes Auge cin par Tröpflein /negen auch zweyfache gedrungen wie die Holderblümtiny die werden letztlich zů = | IE IM launine Tuͤchlein darinn vnnd legens vber die zugethanen dreyecketen ſchwartzen Koͤrnlein gletch den Buchwinden / | ' Augen das miltereden ſchmertzen unnd vertreibet die Din melde fo fie gemalen werden / gibres ſchoͤn weiß Meel / das | Mi F vnd Engündung. — haat ein guten / ſůͤſſen Geſchmack wie anrer Meel / vnnd ver⸗ en R Die Moſcowiter pflegen auch auß Habern din Waffer gleicher fich dem Weytzenmeel / ſonderlich ſo es durch ein rei· iM fh zu diſtilleren / weiches fie. an ſtatt deß Weins pflegen zu ge nen Beutel gelauffen if. Diefes Korn oden Getreydt wirdt | ae brauchen. Solches Waſſer hitziget vnnd machet vie Leut ſo Viel vmb die Reichsſtatt Hagenaum in fandreibeige Felder | I ar | —— ſolche Frucht den mehrentheil dem Rindt vnd anderm Vieh | H in D* Haberbrot iſt nicht allenthalben gebraͤuchlich / doch zum Futer geſaͤet / dann das Vieh ſehr feyſt vnd ſtarck dauon er wirdt man ingrofler Theuwrung gezwungen auß dem wirdt / wiewol die Innwohner def Waßgauws / Oſtwalds 4 ji il „, Habern Brodt zu machen / vnd ob es wol vngeſchmack vnd vudderjenrgemeldten Derter and Brodt daraus machen? I. vnd vndaͤuwlich iſt / fo machet doch die Noch vnd der groſſe G vnd wirdt fonderlih gut Breymeel daraus bereytet. ty Hunger daß es wolſchmecket vnnd wol verdaͤuwet wirds, ſo — J Mn singuter Soc iſt der Hunger | Vaon den Namen deß Buchweygensoder —V D TEE EEE f — Heydenkorns. 4 as zwey vnd zwantzigſt Cap. Sinfonie wait Haste ei | N | GERT vordag Ocymum Dioſcoridis halten dann derfelbige | Bee Kan Don dem Heydenkor n. Name gehoͤret feinem andern Kraut zu —— | | | — Yan Bi: } Ocymum cereale. filgentraut / wie wirdavon an feinem Dre weirern Bericht ar 0 — Hpdentorn. | gerhan: So iſt es auch nicht das Ocymum Catonis oder Ba te = r Columellz ‚dann daſſelbe Ocymum ift fein befonder Ge⸗ si ——— ſchlecht eines Krauts / ſondern ein Name eines Futers wel⸗ Na CE ches von Getreydt onnd Hülfenfruchtvor das Vieh geſaͤet wi * J wirdt / wie ſolches Varro lib, 2. cap. zi. als er von dem ocy... we ir: G gg mo ſchreibet / bezeuget / vnd harden Namen Ocymum dahee u bekommen / dieweil es ſchnell auffgeht und bald wäachfer und PERS ONE aa re Hi ift ſolches Futer noch heutiges Tages im Elſaß vnd andere. | v N oLmit x mehr Orten / in denen es nicht viel Wieſen hat / gemein / da iR inden man ſolch Futer jährlich pflegt su ſaen vnnd es wachſen laͤſt — 4 —4 hiß es ſchier anfahen wil Aeher oder Schoten zu befommen? — ſtton als dann mehet man es ab wie das Graß / machets dür vñ — vnde behaͤlts ober Jahr dem Vieh / vnnd gibts jhme an ſtatt def zehn Heuwes zu eſſen / Vnd iſt vngewiß wie das Heydenkorn bey a tet den Alten genennet worden oder 0b 8 jhnen auch befanne we wann geweſen ſeye / dañ wo es nit das Eryſimum Theophraftiift? — ER sl wiſſen wir ihme auch keinen Nahmen ben den Alten eynzu⸗ ma raumen. Es wirdt diefes Gewaͤchß heutige Tages yon vn⸗ “oh aber) fern Kreutlern Griechiſch Tegyerverr vnnd Onyirvep, go = Ban warm nannt. Lateiniſch / Tragopyrum, Phegopyram oder Fego- | ni — D ' pyrum,Fagopyrum,Fagorriticum, Triticum hircinum , vñ A ie ernin Frumentum faginum, dieweil dieſe Frucht dreyeckechtig 4 te dem Wwirdt wie die kleinen Buchecker an zuſehen: Andere nennen es Frumentum Saracenicum, vnd Ocymum cereale. [Fru- a gleich mentum Sarracenicum foliohederaceo, C B. Turcicum, md | Ruellio:vaccinum,Lon.Sarracenieum,Match.Caft.Lugd, _ Bes fe cui & Eryimum Theo.& Irio Plinii: Frumenti genus folio w | hederaceo ‚Cord. in Diof Frumehtorum ltatis, Amato: Ach made | Formentone vulgo, Cæſ. Ocymum veterum, Trag. Var: —4 ‚N fenen ronis, Anguil. Tragotrophon ; Dodo. gal: Fegopyrum, : ) I} off wol Lob. Dodo.Franco.lrio cerealis iue Eryſimum, Ruellio: 1 vnnd = — — SI BETTER Eryfimum tereäle,Gel.in Car.Part.Theophrafti, Ad. Lob. As Heydenkorn ober Buch weytzen iſt zu vn⸗ icon, ] $taltantfcb heiſt es Fromentone,Grano garalino zu Tri⸗ it 6 * Wire ent Formentonie,ond gu Friaul / Saracino vnd Saraceno. Beh⸗ en fer Zeit fehr gemein worden in onferm Teutſch ⸗miſch / Pohanta. Enguſch / Bechewheate und Bockwheate. Mr wol landt / vnd wirde ſolches gegen Dem Meyen in das Buͤckewheate] Flehmiſch vnnd Brabaͤndiſch da es dann Mare E Exdereidh geworffen / fomet bald herfür mit Wr Keimen! R audbin groffer menge gesieler wirdt Bockweyd / Bueden _ | * ſtoſſet erſtmals zwey breyter Blaͤtlein wie der Koͤl / hat eine weyd vnnd Boeckweete Hochteutſch / Heydenkorn / Bock⸗ eintzige wurtzel mit vielen Zaſeln / die iſt hart vnd holtzechtig / toengen/ Buchweynen vnd Siͤg. Die ſtengel werden ee — —— — i urrot vnnd jnnwendig hol / mit vielen Gleychen oder Ge⸗ jr Ä * — ek onderſcheiden / gewiñet viel Nebenaͤſtlein / die feynd Von der Natur / Krafft / Wirckung vnnd Ey⸗ alenthalben mit breyten vnd fornen außgeſpitzten bleteern genſchafft deß Heydenkorus. beflenderiden blettern deß Epheuwenkrauts aͤhnlich / außge⸗ Krau nommen daß ſie linder / weycher vnnd außgeſpitzter ſeynd / As Heydentorn oder Buchweytzen / gibt weniger len | darzu lenger vnd ſchmaͤler. Im Brachmonat bringe dieſes VD Faprung dann das Rockenkorn —— | | | — | aber den 670 lin und dte Ruchenfo von dem Meel deß Heydentorns ges macht werden werden leichtlich verdauwet / feren ſich bald/ vnd gebärenein ziemlichgut Gebluͤt. Innerlicher Gebrauch deß Heydenkorns. Wdew⸗ das Heydentorn erſtlich allein in vnſerẽ Landt yordas Dich iſt geſaͤet vnnd gezielet worden ſo iſt es doch auch mit der Zeit in die Kuͤchen kommen vñ fo gemein worden / daß nicht allein von dem gemeinen Mann zur not⸗ turfft gebrauchet wirdt / ſonder muß auch nunmehr der groſ⸗ fen Herren Taffeln helffen zteren / ſintemal ſo es gemalen vn nicht zu viel gebeutelt wirdt / gibt es ein ſchoͤnes vnd herrlichs B en weis fuͤr thun vnd wolgeſchmackter ſeynd. Etliche fieden und kochen dieſe Brey mir Milch wie den Hirſchen / vnd iſt ein gute Speiß die wol ſaͤttigt vnd nehret / den Kindern vnd dem jungen Volck faſt anmuͤtig vnd lieb⸗ lich zu eſſen. . — | Erlicheandere fieden das Heydenkorn oder das gema⸗ fen Meel daruon mit einer feyßten Ochſen oder Hammel fleiſchbruͤhen zu einen Brey / vnnd wirdt ein ſehr wolge⸗ ſchmacktes Eſſen / das wol ſtaͤrcket vnnd gute Nahrung ibt. ’ | : Andere fieden dag Heyderfornmeel mit lauter Waſſer vnd ein wenig Butter und Saltz ſo viel genug iſt / gibt gute vnd geſunde Brey das Haußgeſind und die Tagloͤhner da⸗ mit zu ſpeiſen. | | Eiunche andere bereyten dieſe Brey mit Mandelmilch / C Hüner oder Capaunenbruͤhen / die nehren vnd ſtaͤrcken auch ehr wol. | | Was ſonſt andere von dem Heydenkorn geſchrleben har ben / die es vor das Ocymum Diofcoridis gehalten welcher Namen vnſerm Baſilgenkraut eigentlich gebuͤret / die haben auch die Krafft vnd Tugend der Baſilgen dieſem Kraut auf Vnverſtandt zu geſchrieben / derwegen man ſich daruor hiicen vnd wol fuͤrſehen ſol / daß niemandt auß Vnverſtand hme ſelbſt ſchaden zuſuͤge. ESonſt iſt das Heydenkorn ein edele vnnd gute Maſtung vor das Rindtviehe vnnd vor die Schwein dieſelben damit feyſt zumachen. * Die Huͤner werden vber die Maß feyßt von diſer Frucht / vnd das in kurtzer Zeit / ſo man jhnen dieſelbige allein zu eſ⸗ fen gibt. le a Mr D Waceren gebrauch diefe Frucht oder Kraut euſſerlich su nutzen / iſt vns zu diefer Zeit nicht bewuſt. Heydenkornbrodt. So Gr RM OMmalde Waßganıı aufrdem Speffare onnd an dernrauhen Orten da man diefer Frucht viel zielet / pfle⸗ ger dag gemeine Sandevolck auch Brodt auß dem Meel def Heydenkorns zu backen / das ift fo viel den Geſchmack bes langt lieblich su eſſen / wirdt aber ſchwartz ſaͤttiget doch wol / blaͤhet den Bauch auff / doch nicht ſo hefftig / ſetzet ſich bald vnderſich / gibt ziemliche Nahrung / iſt eine gute Speiß vor die arbeytende deut / dann es halter ziemlich wider tft doch verdauwlicher dann das Haberbror. dDas drey vnd zwantzigſt Cap. | Von dem Staubmed. Ca As Meet ſo von dem malen bin vnd her fleu⸗ 2} Her oder ſteubet / vnd ſich an den Wänden oder auff er dem Boden in der Muͤlen anhencker / das pfleget man mie Kehrwiſchen zuſammen zufegen. Dieweilnun fol 1 Al u i | ches auch in der Arzeneh gebraucht wirdt / und wis big daher — Li) S.Jacobi Theodori Tabern⸗montani / A aber mehr dann der Hirſchen vnd der Pfennich. Die Muͤß ⸗ Fin dieſer Section von allem Getreydt vnd daraus bereytem Meel zu den Breyhen oder Muͤßlein / die es den Weytzenbrey⸗· - Meel gehandelt vnd derſelben nuͤtzlichen Gebrauch angezei, get / haben mir auch nit vnderlaſſen woͤllen hie auch von dem Staubmeel etwas zuſchreiben vnd zu berichten wie daſſelbi ge nuͤtzlich in vnd au ſſerhalb deß Leibs möge gebraucht wer, den. an man aber dieſes Meel ſamblen wil / fo kehret man es fleiſſig von den Waͤnden ab / vnnd laͤſſet es widerumb durch einen Beutel lauffen vnnd hebt es auff su dem Gy, brauch · Von den Namen deß Staubmede. Fr Staubmeel wirdevonden Griechen I Tapus oderri. pus,gareinif@d: Pollen,Farina volatilis, 0der Farina vo- Iatica,von dem Gloſſographo Haliabbatis wirdt es Ara, biſch genannt Gebara ‚Gebaranonnd Gyri, von Haliabbare, Gurum, Girum,Geranera,Girum und Girs, welche Namen son den Griechen den mehrentheil ohn zweiffel jren Vrſprung bekommen haben / vnd alſo durch die Araber ſeynd corrum piere worden. Italtaniſch heiſſet das Sraubmeel/Farinache difberde. Hiſpaniſch Harina que Buela, Fran toͤſiſch Folefarın, Engliſch / Myl Powider / oder Mylduſte. Flehmiſch vnnd Brabandiſch / Stuyfmeel / onnd Hochteutſch / Staubmal vnd Muͤiſtaub. | Be Yon der Natur / Krafft / Wirckung vnnd Ey genſchafft deß Muͤlſtaubs. RER Muͤlſtaub oder Staubmeel hat ein Krafft vnnd Wireckung zu theilen vnd zu conglutinieren alſo daß es H auch die zerhauwenen Nerven vnd die Beinbruͤch in kurher Zeit wider zuſammen hefftet / wirdt jnnerlich vnd euſſerlich natzich gebrauchet / vnnd deßwegen zur Notturfft auffgeha⸗ Innerlicher Gebrauch deß Staubmeels D einem ein Ader in der Bruſt oder an der dungen ent⸗ zwey geſprungen were / dem ſoll man Breylein vnnd ſuͤpplin vom Staubmeel machen vnd die wol ſieden laſſen vnnd dem Geſchaͤdigten ſolche offt zu eſſen geben / das wirdt ihm bald jur Heylung vnd Geſundheit verhelffen. Solche Brey ein ſeynd auch faſt dienlich vnd hehlſam denjenigen fo durch geſtochene Wunden innerlich an der Jungen Lt oder dem Miltz verleger worden ſeynd ı deßgleichen auch den J jenigen ſo ein Bein oder ander Glied entzweh gebrochenill dann folche helffen wunderbarlich zu der Heylung. Staubmeel Breylein oder Muͤß lein mit geſtaͤhlter Mid zu bereytet / ſeynd den jenigen faſt dienlich ſo mit der Daͤrm⸗ ruhr / oder andern Bauchfluͤſſen beladen fennd/dann fie) (en die verwundten Daͤrm vnd ſtopffen die Bauchfluͤß Euſſerlicher Gebrauch dep Staubmeels. W Ider das ſchmertzlich Seitenſtechen: Nimb Staub meel vnnd mach mit Waller cin Teyg daraus / dauen mad) kleine Kuͤchlein / backe die in Scorpionenoͤlen in einen Pfannlein / lege ſie darnach alfo warm auff ds ſchmertaß iig Ort da du das ſtechen am meiſten fuͤhleſt / vnnd fo bald eins kalt worden iſt / ſo leg widerein warmes auff / vnd wech | ſo lang der ſchmertzn K fetje eins nach dem andern ab / biß nach laͤſſet / vnnd das Befchwär anfängt zu brechen und durch den Huſten mag außgeſpeyet werden! darnach bratl che Kuͤchelein / ſaͤfft oder Latwergen die da madden außwetſ fen / ſo wirdt der Krancke wider geſund. Das bluten der Wunden zu ſtinen. Nimb Staubm⸗ vnd träume es in die bluten de Wunden / biß ſich das Blut mit dem Meel verpappet / darnach verbinde die Wunde / ſ verſtehet das Blut vnd iſt ein gewiß Experiment. Kon Stahikineiimacherman ane are Wundeſalb/du hefftet vnd heylet die Wunden ohne Dis adet/ vnd RE, — — em sei Mm bis 440) tat mh m Ti ‚VOQx Ara, Are, von ung um lache arine. vnnd omeel » vnnd aß es kurße ſerlich fgeha⸗ een nvnnd laſſen/ s wirt Solch jehigen TEN uch den henill- mild Daͤrm⸗ ieh üͤß. Staub⸗ dauon n einenn erthaf⸗ ſo bald nd wed⸗ merten yon ch brau⸗ uw zubmeil zoBlu inde / ſ ſalb / di wiewo ſolche — — — A ! ſolche Wundtſalb gering vnnd nicht von koͤſtlichen ſtuͤcken gemacht wirdt / ſo vhertrifft ſie doch in Hefftung vnnd Hey Jung der Wunden / alle geferbte vnd gemahlete Karrenſalb⸗ pflaſter der Meſſerſchleiffer vnnd Baderhuͤtmacher / die bes rehte alſo Nimb ſauber Honig zwey Theil! Roſenoͤle das allein mir Letnoͤlen gemacht vnnd eingeſetzt iſt worden / weit wir von den Roſen ſolches zu bereyten bericht gethan haben / ein Theil mach deinem Gefallen / nach dem du viel oder we⸗ nig machen wilt / Thue gemeldte Stuͤck in ein Pfaͤnnlein vand laſſe fie ſittiglich zergehen / doch daß fie nicht aufffe⸗ den / ſondern ſich nur allein vereinigen / darnach ſtreuwe rein gebeutelt Scaubmeel darein fo viel genug iſt / vnnd vers miſch es zu etner dicken Salben / davon flreich auff ein Tuch vnd legs vber wie ein Pflaſter / vnnd lege auch ein wenig mit Faͤſelein von leininem Tuch in die Wunden / die verbinde darnach mol I vnndthu das allen Tag’ ſo wirſt du augen» ſcheinliche Huͤlff dieſes Pflaſters oder Wundtfalben befin⸗ den. | ! Ein anders das gleichſalls wol hefftet vnd heylet: Nimb rein gebeutelt Staubmeel zweh loth / Weytzenmeel / Wey⸗ xauch / Maſttx vnnd deß Gummi Sarcacollæ, alles rein ge⸗ puͤluert / jedes ein loth. Vermiſche dieſe ſtuͤck mit Eyerklar zu einer Salben / vnnd legs vber die Wunden. Du magſt auch die obgemeldten ſtuͤck zu einem Hefftpuluer gebrauchẽ / D E ohne das Eyerklar. Staubmeel mir den Schnecken ohne die Haͤußlein in einem Moͤrſer wol durch einander geſtoſſen / darnach wie ein Pllaſter vbergelegt / hefftet die zerhauwenen Adern vñ Ner⸗ ven wider zuſammen vnd heylet fie. So einer ein Dein entzweh gebrochen hette oder ein am C der Glied / ſo richte es erſtlich wider wol eyn / das es zuſam⸗ men ſchlieſſe wie es ſeyn ſol vnnd zuvor geſtanden iſt / vnnd ſchlage ein Tuch darumb das zuvor in Roſenoͤlen genetzt ſehe / darnach nimb Staubmeel temperier es mit Eyerklar zu einer Salben / legs auff den Bruch mit Haͤnffenwerck / ſchi⸗ ne das Gliedt darnach wol vnd binds ſteiff / daß es ſich nicht bewege / vnnd laß alſo zehen Tage ligen ehe du es wider auff⸗ bindeſt / es were dann Sach das der Schmertz fo groß vnnd der Schenckel anfahen wolt zu apoſtemieren / ſo magſt du es ſanfftiglich auff binden ohne ſondere groſſe bewegung / da⸗ mit der Bruch nicht von oder ab einander gehe / beſtreiche jhm dann das Glied mit Roſenoͤlen vnnd verbinds wider⸗ vmb wol wie zuvor / vnnd ſchlage jhm dargegen heruͤber ein Ader / vnd halt den geſchaͤdigten in einer maͤſſigen Ordnung mit eſſen vnd trincken. Das Erſte Buch / Bon Kreutern: | Es hat die Kleyen ein Natur vnnd Eygenſchafft ab zu⸗ 671 F onderfaffen woͤllen / darmit dieſem vnſerm Werck nichts mangel / vnd wiewol wir auch bißwetlen von jedan Getreyd der Kleyen auch etwas alſo obenhin gedacht / ſoll das vbrig das biß daher geſpart worden vnd zuvor vnderlaſſen iſt wor⸗ den / jetzund erſtattet werden / ſintetnal die Kleyen in viel weg beydejnnerlich vnd euſſerlich nuͤzlich in der Speiß vnd Ar⸗ Kenne) mag gebraucht werben / ohn angeſehen dz man deren wenig achtet vnnd ſie nur alein zur Maſtung deß Viehes vdermeynet DEREK zuſeyn / ſonderlich aber die Schwein darmit feyſt zumachen. Von den Namen der Kleyen Den von einem jeden Getreydt oder Meel / iſt die grobe Vnreynlgteit deſſelbigen / welche durch Das beit 8 teln von dem Meel abgeſoͤndert wirdt / das heiſſet bey den Griechen Firuesv vnd Kvaßiov.Sateintfch / Furfur. Arabifch ben dem Sexapioni hb.limp.c.29. Nokale. Beydem Gloſſo- grapho Auicennæ, Alebreati. Bey den Glöflographo Ha⸗ liabbatis, Hucha. Sonſt warden auch folgende Nahmen ben ven Arabiſchen Artzten in jhren Sirifften geleſen /No- chale, Notale, Rucala Hucalia, Hachala, vnnd auch ANngLazEndz wie Matchzus Syluaticus bezeugt. Tfraltanifets heiſt die Kleyen Scemola vnd Crafia. Hiſpaniſch / Saluado vnnd Somar Framoͤſiſch Du Sonund du bran. Engliſch / Branne. Fleh⸗ miſch vnd Brabaͤndiſch Semel vnd Gruyß. Hochteutſch/ Kleyen vnd Gruͤßf. Von der Natur / Krafft / Wirckung vnnd Ey⸗ — genſchafft der Kleyen. wuͤſchen / zu ſaͤubern zu reinigen vnd zu erwehchen / vnd wirdt auch nuͤtzlich zu der Speiß gebrauchet. Innerlicher Gebrauch der Kleyen. S wirdt die Kleyen nicht allein zur Maſtung deß Vie⸗ hes vnd der Schwein / ſondern auch zu der Speiß nuͤtz⸗ lich gebrauchet / vnnd behaltet vnder derſelben die Weytzen⸗ kleyen ſonderlich zum jnnerlichen Gebrauch das Primat / wiewol die ſo von anderm Getreydt Meel abgeſoͤndert wird / auch nicht zu verwerffen iſt / dann gleich wie ein Frucht die ander in der guͤte vbertrifft /alſo vbertrifft auch die Kleyen ſo von derſelbigen Meel Fomptre eine die ander. Man bereytet auß der Klehen treffenliche qute ſuͤpplein vor die Krancken: Man fender diefelbig in friſchem Waſſer Oder nimb rein gebeutelt Staubmeel vier Vntzen / Ger⸗1biß die Krafft wol heraus kompt vnd ein dickechtiges bruͤh⸗ ſtenmeel / Bonenmeel / jedes ij. Vntzen / gepuͤluerten Bolus Armenus iij Loth / verſiegelter Erden / Drachenblut / Ma⸗ ſtix / ale zu einem ſubtilen Pulver geftoffen jedes j. loth / ver» miſch ſolche ſtuͤck mit Eyerklar vnnd brauchs wie oben 9% meldet. Damit du aber nicht beſorgen doͤrffeſt dz das Glied apoſtemir / ſo nimb Roſenoͤlen acht Vntzen / Wachs vier vn⸗ tzen / Terpentin zwo vntzen / zerlaß vnnd ruͤhre deß gemeldten Pulvers drein ſo viel genug iſt dz es dick werde wie ein pfla⸗ ſter / darvon ſtreiche dann auff ein bequem leinin Tuch / lege ſolches vber das gantz Gliedt vber wie das vorig / das verhin⸗ dert dz das Gliedt nit dick oder enzuͤndet werde / wehret den apoſtemieren / ſtaͤrcket das gantze Gliedt / vnnd fuͤrdert den Beynbruch zur Heylung. Staubmeel heylet die Schrunden im Hindern / ſo man daſſelbige rein gebeutelt / darein ſtreuwet. Das vier vnd zwantzigſt Cap. Von der Kleyen. Jeweil wir hiebevor in dieſer Seetion von al⸗ IR em Getreydt vnd deſſelben Meel fo daruon gema⸗ ien wirdt gehandelt haben / haben wir auch, hie in dieſem Capitel von den Kleyen auch sinog an ſchreiben nicht lein gibt / das zwinget mandann durch ein Tuch / thut Dura tern vnnd Saltz / jedes ſo viel genug iſt dazu / iaſſets mtr ein» ander auffſieden / vnd traͤgts den Krancken zu eſſen für mit oder ohne Brodt / nach dem die Gelegenheit zeß Krankken ſich zutraͤgt. Etliche laſſen ein klein wenig geriebelt Broſſam yon Weißbrodt mit dem gemeldten Biuͤhlein auffleden zu einem duͤnnen Breylein. Solche Speißlein nehren ziem⸗ lich/fegen ſich bald vnnd halten den Leib offen werden ſon⸗ derlich hoͤchlich in nachfolgenden Kranckhetten gelobt / ale in den Catharren vnnd Hauptfuͤſſen / in ber Heiſſerigkeit / dem Hals geſchwer / Huſten / ſawere deß Athems vnnd dem Keichen/ in allen junerlichen Apoſtemen / in dem Seitenſte⸗ chen vnd Geſchwer deß Rippfellins Pleuri tide, iſt ſehr dien⸗ uͤch in den Kranckheiten der Bruſt vnd Lungen / deßgleichen K in den Nieren vnd Blaſengeſchweren / ſeynd ſonderlich que denen ſo Eyter außwerffen / bekommen wol in den hitzigen onnd iruckenen Febern / in der Darmruhr vnnd andern Bauchfluͤſſen / dann fie ſaͤubern vnd reinigen die Daͤrm von der ſcharpffen / boͤſen Feuchten / vnd heylen die Verwundung derfelbigen / vnd miltern deren ſchmertzen / vnnd befommen fondertich wol den jenigen fo mit ber Leibwehe / Krim̃en vnd Daͤrmgegicht beladen ſeynd. So man aber haben wil daß bie gemeidten Suͤpplein ober Breylein mehr nehren vnd traͤfftigen ſollen / mag man ſie — — — Dr \ — — — — nn ———— — — —— ET — — ze — — — — — Fe — ——— E w — 2 nn m ET — * SRH NT, z — — — — = — 2 — 2 — = — — m — — — — —— —— — — —— = — - = — — —— - z — zn = = - — —— — — = — = —— =“ e — ———————— — — — — — — — — — — — — — —— * — — er - — —— — — 672 D. Jacobi Theodori Tabernæmontani / A ſie mit guter Huͤner / Capaunen oder Fleiſchbruͤhen berey / Fthue es darnach durch ein Cliſtierzeug zu dir vnd behalts eſ— ten. Wider die Entzuͤndung / Verletzung der Lungen vnnd Lungenſucht / dient faſt wol von der durchgeſchlagenen Kies enbrühen ein Breylein mit rein gepuͤluertem Amelmeel vnd ein wenig Traganth bereytet / dann es iſt in gemeldten Ge⸗ brechen micht allein ein Speiß / ſonder auch ein gute vnd be⸗ queme Artzeney. Ein Breylein von durchgeſchlagener Kleyenbruͤhen / Mandelmilch vnnd ein wenig Gerſtenmeels bereytet / vnnd wol biß zu bequemer dicke geſotten / iſt eine faſt nuͤtzliche vnd heylſame ſpeiß vor das taͤglich Feber. | Ein Suͤpplein von durchgeſchlagener Kieyenbrühen! mit friſchem Mandelölen bereytet / Diener faſt wol wider den ſchweren vnd trucknen Huſten. Gerſtenkleyen in Waſſer oder Fleiſchbruͤhen wol geſot⸗ ten darnach durchgeſchlagen / vnnd ein broſſam von einem Weißbrot darein geriebelt / folgends friſchen Buttern vnd Zucker oder Honig jedes ſo viel genug iſt / ſampt einwenig rein gepuͤluerten Saffran dazu gethan vnd zu einem Brey⸗ lein geſotten / iſt faſt nuͤtzlich vnnd heylſam den Keichenden vnnd denen ſo ein ſchweren Athem haben / jedertweilen ge⸗ nüßet. Ein ander gutes vnnd kraͤfftiges Breylein bereyr alfo: Nimb Weytzenkleyen ein Handtvol oder ij. thue die in ein verglafuree Geſchirr / ſchuͤtte ein warn Waſſer daruͤber / laß verdeckt biß auff die acht Stunden ſtehen / zwings darnach durch ein Tuch/ thue fo viel guter kraͤfftiger Mandelmilch darzu fo viel der Kleyenbruͤhen iſt / vnd ij. Loͤffel voll rein ger 2 puͤluertes Amelmeels / laß wol ſittiglich mir einander ruͤh⸗ Cren vnd wirff ein wenig Saltz darzu / vnnd wann es genug geſotten / fo temperiers mir gepuͤluertem Speißzucker nad) deinem Gefallen / vnd gibs denen zu nieſſen denen die Bruſt verſtopfft / vnd die Lungenroͤhrlein mir dieckem vnnd zaͤhem Schleim gefuͤllt ſeynd / dann es reiniget die Bruſt vnd Lun⸗ gen vnd macht wol außwerffen / vertreibet auch alſo den al⸗ ten boͤſen Huſten. Wider den Huſten: Nimb durchgeſchlagene Kleyen⸗ bruͤhe/ xxxij. Vntzen / guten Zucker vnd Jungfrawenhonig / jedes ij. Vntzen / laß mit einander zergehen vnd ein Wallo⸗ der vier auffſteden / darvon gib dem Krancken allen Morgen vnnd Abendt ein gemein Tiſchbecherlein voll zu trincken ſo warm als er es trincken kan / es hilfft ſehr wol. Es moͤgen auch die zungen Kinder dieſe Artzeney gebrauchen / dann ſie iſt lieblich vnd anmuͤtig / alſo daß man auch den ſaͤugenden D Kindtlein / jedes mal ein Loͤffelein voll darvon mit groſſem ı Nut geben mag / vnnd dienet ſolches nicht allein wider den Huſten / ſonder auch den Bauch damit zu erweychen vnnd den Stulgang zu fuͤrdern. | —* Durchgeſchlagene Klehenbruͤhe mit Honig vnnd füß Mandeloͤlen das ftiſch außgedruckt iſt worden vermiſchet / vnd Morgens vnnd Abendts / jedes mal ein Vntz oder drey getruncken / erweychet den Huſten / vnnd machet außwerf ⸗ fen. Durchgeſchlagene Kleyenbruͤhe ein Becher voll genom⸗ men vnd darmit in einem Schuͤſſelein zween friſcher Eyer⸗ dotter zertrieben / darzu gethan einer Caſtanien groß friſchen Butter / das Schuͤſſelein darnach auff ein Hafen mit ſie⸗ dendem Waſſer geſetzt vnnd laſſen warm werden / biß der Butter zergangen iſt vnd nit ſieden laſſen / dann fo warm dur es leiden kanſt deß Morgens oder Abendts j. Stundt vor dem Morgen, oder Nachtjmbiß getruncken / erweychet den verſtopfften Bauch vnd machet Stulgaͤng. Iſt eine gute Artzeney den jenigen fo ſchwerlich zu Stul gehn / vnd vor die ſo vber Feldt reyſen / die man an allen Orten wo man hin E * kommet bereyten fan. Oder nimb der durchgeſchlagenen Klehenbruͤhen ein Becher voll / zertreib darinn ein halbs Tiſchbecherlein voll Baumoͤlen / vnd zwoer oder dreyer Baumnüß groß rohes Honigẽ / bermiſchs durch sinandet vnnd laß warm werden / \ ne ſtundt oder lenger / ſo biingt es Stulgaͤng / vnd iſt einea⸗ Keine die ohne einigen ſchaden zu jederzeit wann eg die not turfft erfordert / mag gebraucht werden. Durchgeſchlagene Kleyenbruͤhe durch ein Cliſtier warm zu einem gethan / miltert das deibwehe vnd Krimmen Sp aber der ſchmertzen gar groß iſt / vnd das Krimmenvonfay, ter Feuchten herkompt / die Verſtopffung auch groß iſt / ſo zertreibe drey quintlein oder ein loth deß Gum mi Euphorbjj zu einem fubrielen Pulver geftoffen in der gemeldten bruͤhen / ſo vollbringet es ſeine Wirckung kraͤfftiger. | Durchgeſchlagene Kleyenbruͤhe allein vor ſich ſelbeſt auff ein Pfundt ohngefehrlich zu einem Menſchẽ warm gerhany das die Ruhr oder Daͤrmruhr hat / miltert den ſchmertzen / c wäfcerdie ſcharpffe Feuchte ab / vnnd hehlet die Verwun— dung deß Maßdarms. So einem mir Gifft vergeben mer / oder ſonſt etwas giff⸗ tiges geſſen oder getruncken hette / der nemme ein Becher vol warmer durchgeſchlagener Kleyenbruͤhen mit Baumoͤlen eyn / vnd breche es bald wider von ſich / vñ trincke diegemen, te bruͤhe etlich mal alſo mit dem Oelen vermiſchet auff cin, ander vnd breche fie allwegen wider / fo wixdt jhme geholffen daß jhme das Gifft nicht ſchaden mag. So 3. das Keichen herte und ſchlechtbaͤuchig we⸗ re: Nimbeingure Handtvoll rein geffoffener Kleyen vnd iij Handtvoll gepuͤlvert ſaltz / zertreibe dieſe ſtuͤck mic weiſſem Wein / machs warm vñ geuſſe es dem Roſſz neun Tag nach einander allen Tag einmal eyn / durch ein Rohr / ſo wird dem Roſſz geholffen. /7. Vagibdem Kolsitj. Tage nach einander nichts an⸗ (Vers zu eſſen dann truckne Rockenkleyen. Wann ein Roſſz ein Halßgeſchwer hette / ſo laſſe jm vn⸗ der der Zungen / vnd zertreib Kleyen in Waſſer daß es ziem⸗ lich dick werde / vnd gib es dem Roſſz zutrincken vnnd ſonſt nichts anders biß es geſund wirdt / wann er es aber anfeng⸗ lich nicht trincken wil / folaffeihnnen wol duͤrſtig werden / fo wirdt ers trincken. So ein Roſſz mager iſt vnnd nicht zunemmen wil obes ¶gleich Futer genng hat / ſo gib jhm Kleyen mit Weyten vermiſcht zu eſſen / vnd laſſe es mit fittiger Arbeit ſich vben. Wiitu daß die Huͤner groſſe Eyer legen / fo nim̃ ein Reu⸗ termaͤßlein Kleyen / ond vermiſche cin Becher voll gepuͤluer⸗ te Schneckenhaͤuß lein darunder / mach es an mit Wein vnd gibs den Huͤnern zu eſſen. Etliche nemmen fo viel Gerſten⸗ klehen vnnd vermiſchen gepuͤlverte Zigelſtein an ſtatt der Schneckenhaͤußlin darunder / ruͤhrens an mir Wein vund gebens den Huͤnern zu eſſen. Wilt du Capaunen feyßt machen / ſo ſteche jhnen die Au gen auß vnd bereyreia Aaß von Kleyen vnd halbgeſottener Frucht / mach ein Teyg daraus vnnd gibs jhnen zu eſſn vnd ſonſt nichts anders / ſo werden ſie in viertzig Tagen gut vnd feyßt. Gaͤnß feyſt zumachen / ſol man ſie an einem warmen Dit halten / vnnd vier theil Kleyen nemmen / vnnd zwey theilge roͤſcht Gerſtenmeel / ſolches vermiſchen vnnd mir warmen Waſſer eynruͤhren / den Gaͤnſen fuͤrwerffen vnnd fie eſſen laſſen ſo viel ſie woͤllen / vnd ſie genug laſſen trincken. Etliche pfiegen die groſſen Hundt vnd Rieden mit Kleh⸗ en in Molcken oder ſchmutzigen ſuppen eyngeruͤhret zu ſpei⸗ ſen / darvon werden ſie feyſt vnd ſtarck. K Mit Kteyen macht man auch dig Schwein gut vnd ma ſtet ſie darmit auß. Erliche fleiffige Meyers Weiber pflegen den Schweinen Kleyen mit Kaͤf molcken oder Spuͤiwaſſet eynzuruͤhren zu einer Traͤncke vnnd ſchuͤtten ſolches in die Saͤuwtroͤg / gewoͤhnen alſo die Schwein daß ſie nicht lang wann man ſie von der Weyde treibet / vmbſchweiffen oder hin vnd her lauffen / fondern ſtracks zu jhrem Trog lauffen / das erweychet jnen auch die andere ſpeiß / welche ſie den gan⸗ ken Tag auff der Winde haben geffen / ruhen darnach die Nacht vber deſto beſſer / vnd werden nicht bald kranch fur 617 Ar, AN Arm | So al ſt/ ſo orbii hen) Fauf than / teen un s giff⸗ er vol moͤlen meld⸗ Fein ofen hig we⸗ ondijj veiſſem ighah td dim hts qu⸗ mon s ziem⸗ id fon nfeng⸗ den / ſo il obtz Veyten h vben. 116377 puͤluer⸗ ein vnd Jerſten⸗ datt dur in vnnd die Au⸗ ſottentt zu eſen gen gut en dit theil go arme fie ofen ie Ki fo nd ma / pflegen malt 8 in die cht lang fen odet auffen/ yon galt nach die Site — — —— — — = = (OU — — — — — —— — — — — — — — — —— —— Das Erſte Buch / Bon Kreutern. F heiſſen eiſenen Biech zu Pnluer gebrannt / ſolches darnach Euſſerlicher Gebrauch der Kleyen. Es wirdt die Kleyen auch euſſerlich zu vielen Leibesge⸗ brechen beyde den Menſchen vnd Vieh gebraucht / dar⸗ mit man moi fo viel außrichten fan als mir den allerkoͤſtlich⸗ fien Argeneyen. Nun ſol man mercken fo offt wirin ein Pflaſter oder fol gender Artzneyen einen die Klehen begeren vunddie gebrau⸗ chen / ſol alwegen rein gepuͤluert vnnd durchgeſiebet Kleyen verſtanden werden / welches wir hiemit den eeſer vermahnet haben woͤllen / fo tan ein jede Artzeney jhre Wirckung deſto beſſer vollbringen. Rleyen vngeſtoſſen in ein Saͤcklein gethan warm ge⸗ macht vnd auff das Haupt gelegt / leget den ſchmertzen deſſel⸗ bigen von Kaͤlt vnd Froſt vervrſachet. | Wider die Schiepen auff dem Haupt: Nimb ein halbes g Mäptleingariger Kieyen 7 ehe die in ein Geſchirr / ſchuͤtte frifb Brunnenmaffer darüber / dag die Kleyen nur naß darvon werde/laffe fie ober Nacht wehchen / dep Morgens reibe fie wol mir den Händen / vnnd drucke den Safft oder Feuchtigkeit durch ein Tuch / thue darzu deß beiten Weine figs ein Becher vol / laß ſittiglich vber einem inden Fewer⸗ lein fieden mir ſtaͤtigem rühren biß dag dicke wirde wie ein Honig / damit beftreiche das Haupt offtermals vnd wäfıhe es je ober zwoͤlff Hunden mie warmem Waſſer darinnen Feigbonen / oder Griechtſchheuwſamen / oder Mangoltkraut vnd Wurtzel geſotten worden ſeye. Wann einem das Haupt zerknitſcht worden iſt / es ſeye von ſchlagen /fallen / ſtoͤſſen oder wuͤrffen / ſo nimb rein gepuͤl⸗ vert Weytzenkleyen / thue darzu den dritten theil ſchweinen⸗ C ſchmaltz / ſeude dieſe mir einander mit Trauffwein zu einem Pfiaſter ſtreich darvon auff ein Tuch / vnnd legs warm vber den Schaden. Kleyen in Effig geforeen und dz Haupt damirgemäfchen vertreibt die Schiepen vnnd toͤdtet die Laͤuß I rein gepuͤluert Kleyen mie fcharpffem Weineſſig angeſtrichen wie ein fälb» lin / hat gleiche Wirckung. Diefer Artzney gedenckt auch der Post Serenuslib.de re med. c. 5.in folgendem Verßlin / da er alſo ſpricht: Quin etiam furfur mixto medicatur aceto. Kienen zu keinem Pulver geſtoſſen vnnd mit Honig zu einem Pflaſter tempertert / heylet die eylerende Blaͤterlein —J Geſchwerlein deß Haupts wie ein Pflaſter vberge⸗ egt. | / Wider das ſauſen oder ehönen der Ohren vnnd Bloͤdig⸗ MWermurh ein halb theil / feude drefe ſtuͤck mit einander in Wein / onnd ſchlage die warın ober die Ohren wie ein Pas ſter / vnd erfrifche folches offtermal. Weytzenkleyen in Waller wolgeforten / vñ mit der durch⸗ geſchlagenen Bruͤhen den Hals offtermals warm gegur⸗ gelt / vertreibet den Naſenpfnuͤffel. Kleyen ein Handtvoll mir einem Eyerklar mit weiſſem Wein geſotten / vnnd mit der durchgeſigenen Bruͤhen das Angeſicht vnd Haͤnd offtermals gewaͤſchen / macht daſſelbig ſchoͤn weiß / vnd zarte glatte Haͤnde. Kleyen in Waſſer geforten biß das Waſſer ſchlůpfferig wirdt / darnach durchgeſiegen vnnd mit Honig vermiſchet / dienet wider die Geſchwer der Zungen offtermals warm im E Mundt gehalten vnnd warn es kalt wirde wider außgeſpie⸗ p keit deß Gehoͤrs: Nimb Kleyen dren theil / rot Roſein j.theil / 673 mit Honia zu einem ſaͤlblein temperiert / heylet die Schruns den deß Mundts oder der zerſpaltenen Lefftzen / dieſelben offt darmit angeſtrichen. Kleyen in Waſſer geſotten vnnd die durchgeſchlagene Bruͤhe warm im Mundt gehalten / miltert das Zahnweh⸗ thumb von truͤckne vervrſacht. Wider das Zahnwehe von Hitz vervrſacht: Nimb das Marck oder Fleiſch von füllen geſcheelten Oepffeln ganz klein zu Muß geſtoſſen vier Loth / vermiſche damit ſechs loth Kleyen / gepuͤluerten Saffran ein drirtheileins Quintleins vnd Roſenoͤle zwey koth. Vermiſche dieſe ſtuͤck vnnd mach ein Pflaſter daraus / das leg außwendig anff vber das Ort da der ſchmertzen iſt. | | Kleyen ın Merh oder Honigwaſſer gefotten / vnnd die durchgeſigene Brühe warm gegurgelt / iſt gut wider die raus he Keelen ond verrreiber die Heiſſerigkeit. Kleyen in Waſſer geforten big die Bruͤh ſchluͤpfferig wirdt / darnach durchgeſiegen onnd mit Honig vermiſchet / dient wider dag Halsgeſchwer Anginam, offtermals damit warm gegurgelt. Oder nimb rein gepuͤluert Kleyen ij. Handtvoll / Pays pelkraut / Mangoltbletter jedes ein Handtvoll / ſtoſſe die blet⸗ ter wol / thue darzu eines Eyes groß Schweinenſchmaltz / ſeuds mit einander mit Meth oder Honigwaſſer zu einem Pflaſter / ſtreich davon auff ein Tuch legs warm außwen⸗ dig vmb die Keelen / vnd erfriſchs taͤglich zwey mal / on brau⸗ che dag obgemelte Gurgelwaſſer Daneben ſo lang biß dz Ge⸗ ſchwer zeitig wirdt vnd auffbricht. Oder nimb rein gepuͤluert Wehtzenkleyen vnd gepuͤluer⸗ ten weiſſen Hundts dreck von einem Hundt der Bein geſſen hat / jedes gleich viel / mache mit genugſamem Honig ein Pflaſter daraus / das lege obgemelter maſſen vmb die Kee⸗ len / ſo wirdt ſich dag Geſchwer zertheilen / vnd fl ſolches ein gewiß Experiment. ——— Gerſtenkleyen in warmem Weineſſig gebeytzet / darnach durchgeſchlagen vnd warm gegurgelt / thut groſſe Huͤlff in dem gemeldten Halßgeſchwer / ſo mans gleich im Anfang gebrauchet. | | Gepuͤluert Kleyen in Waſſet und Wein / jedes gleich viel mit friſchem Buttern zu etnem Pflaſtet geſotten / iſt aut wi⸗ der die Enzuͤndung der Lungen / auff ein Tuch geſtrichen vñ warm vber die Bruſt vnd Seiten gelegt. Kleyen zu Pulver geſtoſſen vnd mit Waſſer vnnd But⸗ ter zu einem Pflaſter geſotten / vertreibt das Seite nſtechen Pleuritim, auff ein Tuch geſtrichen vnnd watm vbergelegt / Oder fuͤll ein Saͤcklein mir Kleyen / reihe es kreutzweiß mit einem Faden / daß die Kleyen nicht zuſamen lauffe / tnachs warm in Weineſſig / drucks darnach mit zweyen Tellern hart auß das es nicht mehr trieffe vnnd legs warm vbet das ſchmertz hafftig Dre. | Wey tzenkleyen zu Pulver geſtoſſen vnd mit Wein zu ei⸗ nem Brey geſotten / darnach auff ein Tuch geſtrichen und wie ein Pflaſter warm vber gelegt / iſt gut wider die harte ge⸗ ſchwollene Bruͤſt der Weiber. — Gepuͤlvert Klehen vier Theil mit einem theil Weinrau⸗ thenpulver in Eſſig geſotten zerthetlet die geunnene Mich inden Buſten / wie ein Pflaſter auffgelegt. | Oder feude gepuͤlnerte Wennenkleyen mit Rauthenwafe ſer / ond legs ober mir ein Plafer. gen / wirdt daruon das Geſchwer entweder zertheiles werden Mider den ſchmertzen dep Magens: Nimb Kleyen zwo oder auffbrechen. Kleyen zweh Theil mit einem Theil zerſchnittenem oder zerquetſchtem Suͤßholtz in Waſſer geſotten / vnnd mir der durchgeſigenen Bruͤhen den Mundt offt warm geſpuͤlet vnd ein zeitlang auch darinnen gehalten / darmit auch den Hals offter mals warm gegurgelt / iſt gut wider die hitzige Geſchwer deß Mundts vnd der Keelen / vnnd vertreibet alle hitzige Geſchwulſt. Kleyen vnnd Roſſzhaar / jedes ein Handvoll auff einem Handvoll / Hirſchen der ein wenig geſtampfft iſt etne Hand⸗ voll / Saltz ein halb Handvoll / röf chte dieſe ſtuͤck in einer ei⸗ ſenen Pfannen / thue ſie darnach in ein Saͤcklin / befprenae dag ein wenig mit fuͤrnen Wein der den vlerdten theil mit Roſenwaſſer temperirt vnd gebrochen ſeye lege das warn ober den Magenipnd ſo es kalt wirdt fo wärme es wider auff einem heiffen Ziegelftetn mir dem obgemeldren Wein bes fprenat/legs wider ober / vnd thu das fo offe biß der ſchmertze nachlaͤſſet⸗ | ſ ait Di — — — — — Line Inn rn — — —— ———— nam — nt — — — — — — BEENDEN nn — — ee * u ’ J — — —— — en ee — — * — * — — — — — — — — — — — — ———— —— — et = * Me "17 I * Dee I t 2 > A Die Durcfihledeen oder Purpeln bald zu zeitigen vnd ju heylen: Nimb Weytzenkleyen jHandvoll Mergviolen/ Chamillenblumen / jedes ein bald Handvoll / Aloepatiek ein loth. Seud gemelte ſtuͤck in gnugſamem Waſſer den dritten theil eyn / ſeyhe es darnach durch ein Tuch netze leimne Tůch⸗ lein darınn / vnd lege die warm vber die Purpeln / fo werden fie bald zeitig. | Wider die kalte Geſchwulſt der Waſſerſucht: Mint grobe Kleyen ii. Handvoll / Saltz / Pfefferkuͤmmel / Antß ſamen / Hirſchen / Steinklee / Chamil nblumen / jedes ij Handvoll, Ale gemelte ſtuͤck thu meinen bequemen leininen Sack / den reihe Rauthenweiß mir einem Faden / waͤrme den auff einem Zigelſtein / beſpreng jnen dann mir Wem vnnd lege den vber den gantzen Bauch fo warm dujnen leiden magſt / ſo offt er au kalt wirdt fo waͤrme denſelben wider. | Kleyen vnd Hirfchen der cin wenig geſtampfft iſt / jedes gleich viel durch einander gemiſcht /in ein Saͤcklin gerhan vnd den Bauch warm damit gebaͤher / miltert den ſchmertzen deß Krimmensifo von windigen Dläftenherfompt. Ein Pflaſter von Kleyen zu Pulver aeftoffen mie Waß ſer vnd Baumoͤlen geſotten / vnd warm auff cın Tuch vber⸗ geſchlagen / legt den ſchmertzen der Nieren / welches auch der Poet Serenus lib. de re med. c. 24. mit folgenden Verſen gedenckt: za Furfur item parca fuerit cum feruidus vnda, Poſt oleo madidus [ücchs immittitur apte, & Quæ vix paſſuris vientes s:dıro membris. | Gemeldte Argenen dienet auch wider alle andere ſchmer⸗ Itzen vnd Wehthumb deß Leibs ſfie ſeyen mo fie woͤllen / gleich⸗ falls gebrauchet. Wider den ſchmertzen der Nieren vom Stein vervrſa⸗ ber: Nimb rein gepuͤluert Kieyen vier Vntzen / Marck von Korbfeigen drey Vntzen / Femgrecſamen / Eybiſchwurtzel / jedes vier loch / alles rein gepuͤluert 7 Oillſamen gepuͤluert / Beyfußpulver / jedes zwey loth / Baumoͤlen ſechs Bngen. Alle gemeldte ſtuͤck ſo man mit genugſamem Waſſer zu ei⸗ nem Pflaſter ſieden / davon ſol man auff ein Tuch ſtreichen vnnd vber die Nieren vnd Lenden warm legen. Man mag zu gemeldtem Gebrechen obgemeldte ſtuͤck in ein langen Sack thun / den in Bachwaſſer ſieden / ein Lendenbadt dar⸗ auß machen / vnd deß Tags zwey mal / jedes mal ein ſtund o⸗ der anderhalbdaririn baden / vnd den Sack im baden vmb die Lenden winden. Wider den verhaltenen Harn vnnd das ſchmertzlich har⸗ nen: Nimb Wehtzenkleyen vier Handtvoll / Eppichkraut o⸗ D der Wafereppich ij. Handvoll / feud die in Waſſer biß das Waffen: verzehrt iſt / ſchlage die darnach zwiſchen zweyen Tuͤchenn vber die Blaſen / oder aber vber die Schloß fo warn du es leiden magſt. Wider den Zwang deß Stulgangs Teneſmum: Fuͤll ij. Saͤcklein mir Kleyen / laſſe die warm werden in Eifigipreife eines auß mit zweyen Tellern / darnach ſetze dich ſo warm darauff als du es leiden kanſt / mann dieſes kalt wird / ſo nim̃ darnach das ander vnnd wechſelje eines vmb das ander ab / ſo wirdt der ſchmertzen bald nachlaſſen. Oder thue Kleyen in ein Saͤcklein / mache die warm auf einem Ziegelftein vnd ſitze darauff. Oder nimb Kley⸗ en Hirſchen / jedes zwey Theil / vnnd ſaltze ein Theil / roͤſchte die in einer Pfannen / thue ſie darnach in ein Saͤcklein vnd ſitze darauff. Ein Pflaſter von Kleyen / Saltz vnnd Honig gemacht / K g dient denen fo geſtuͤrtzt vn hoch gefallen ſeynd / auff ein Tuch geftrichen vnd vber Die geſchaͤdigten Ort gelegt. Weytzenkleyen in Eſſig geſotten / miltert das Knietoehe / wie ein Pflaſter warm vbergelegt. Kleyen zu reinem Pulver geſtoſſen mit Kuͤhekaat vnnd ein wenig gepuͤlverten Pfefferkuͤmmel vnnd Bonenmeel ſo viel der Kleyen iſt / wol durch einander geſtoſſen vnnd mit dem ſauwren Honigſyrup (Oxymelite ſimplici) zu einem Pflaſter temperiert / miltert die Schmertzen deß Zipperleins D. Jacobi Theodori Tabernmontani / Fonnd der Gliedtſucht I vber die ſchmertzhafftigen Ort m legt. | ar, | 88 ein Menſch gern wolt zu Stul gehn vnd kan es do nicht / ſo umb Kieyen und Pappellenkraut mit den ur tzeln / jedes gleich viel vnd fülle etiten Sack damit zerſchnei⸗ de das Kraut klein / vermiſchs mit der Kleyen fendsin Bag, waſſer / mache daraus ein Lendenbad / ſetze dich darein — * den Nabel ſo warm du es erleiden kanſt / das wirdt Dich er⸗ weychen. — Oder thu der Kleyen vnnd deß Pappelkrauts vnder ein ander vermiſcht in zweh Saͤcklin / laß die in W affer haß werden / preſſe ſie dann mit zweyen Tellern hart auß leged sin fornen auff den Bauch mitten vber den Nabel / das an⸗ der hinden auff die Lenden fo warm du es leiden magf / G das wirdt den Leib erweychen daß du leichtlich wirſt zu Slul geh BARTH J Weyhtzenkleyen zu reinem Pulver geſtoſſen vnnd mit fri· ſchem Buttern zu einem Pflaſter temperiert / leget gewa tig alerhande ſchmertzen vbergelegt. Be 00 Kleyen rein gepuͤlvert vnd mit gefottenem Moſt zu einem Pflaſter temperiert hat gleiche Krafft allerhandt ſchmertzen zu ſtillen / vnd iſt ein wahres Anodynum. Gepuͤluert Kleyen mit Eſſig zu einem Pflaſter geſotten / iſt gut zu allen boͤſen Geſchwaͤren vbergelegt / ſonderlich aber im Anfang. | | Rein gepuͤlvert Kleyen mir dem ſawren Honigſyrup u einem Pflaſter tempertert / dient wider all erharte Geſchwulſt der Leber vnd deß Miltz / auff ein Tuch geſtrichen vnnd ober, gelegt. Es dienet auch wider andere harte Geſchwulſt wo gg die am Leib ſeyn mösenigleichfals gebraucht. Oder nimb rein gepuͤluert Kleyen / vnnd mach mit dem ſauwren Honigſyrup darinn ein gut Theil deß Gummi Ar, moniacks zertrieben iſt ein Pflaſter / vnd gebrauchs gleichet Geſtalt zu erharten Befchwuiften, Rein gepuͤlvert Kleyen mit Eſſig zu einem Pflaſter rem periert / Diener wider die Biſſz vñ Stich der vergifften Thier vber die geſchaͤdigten Ort gelegt / vnnd ſonderlich aber wider die vergifften Stich der Erdtſpinnen. Wilt du im Sommer die Eyer gut vnnd friſch behal⸗ ten / fo vergrabe ſie ſo baldt ſie gelegt worden ſeynd in Kley⸗ en / ſo bleiben ſie gut vnnd friſch. Andere reiben die Eyer mit rein gepuͤluertem Saltz / oder waͤſchen fie ab mit Sack oder Saltzwaſſer / laſſen fie darnach ein Stundt oder vier ligen ſie gar trucken werden darnach vergraben ſie diefelbenin leyen. I Wann ein Roſſz ein Geſchwulſt har fo nimb Kleyen Weyxzzenmeel / Eſſig vnd Honig / mache daraus ein Plaftr! thu darzu das Weiß von einem Ehe / vnd legs dem Roſſib⸗ ber die Geſchwulſt / laß es drey Tag darauff ligen / das er⸗ ftiſch darnach je vber den dritten Tag / vnd thue das folang biß die Geſchwulſt vergehet. Wann ſich ein Gaul gereychet hat: Nimb Kleyen zurel⸗ nem Puluer geſtoſſen / ſende die mir gutem Weineſſig biß die dick wirdt wie ein pflaſter / vnd binds vber den Schaden mit einem Haſenbalg. So du ein Roll; zu rehe geritten haſt: Nimb Rockenkley⸗ en / roͤſchte die in Eſſig biß die trucken wirdt / ſchlags dank dem Roſſz fein warm vber die Fuͤß mit einem Haſenbalg daß das Haar innwendig gewandt ſeye / vnd thue das zwey ⸗ mal nach einander / fo bald der erſte eynſatz kalt wordenifl. Wann das geſchehen fo nimb gebrannten Wein ein Glaͤß⸗ lein voll vnd rein gepuͤluerten Caminruß / ruͤhre das durch einander daß ed werde wie ein Saͤlblein / ſolches ſchlage dem Pferdt mit Haͤnffenwerck in die Fuͤß vnd verbinds wol / ſo wirdt jhme geholffen. Bon dem Kleyentranck / Scharebier genannt. An pflegt ein Tranck auß der Kleyẽ zu bereytẽ der witd HOLE genant / die Miderländer neñen dieſen Scharꝛbier der wird alſo berepter: Dan ſeudet Kleyẽ in waſſer — Das Erſt Buch don kereutern. 678 96 Adas Waſſer durch / w BER ds — ane ann es kalt worden iſt thut mans in ein F bei a er us — ar * nwenig Hoͤfel odet Sawerteyg vndi äftesein — chmertzen auß der tiefe an ſich su ziehen mit ei⸗ Ni aus Ida SS Rh NR ee rchdringenden ſubtielen Krafft vnd Wirckung. | F dr damit zu fpeifen / iſt lieblich zur tri ee a ee | i | Mrrabenengritsdicnum (ana: fe te Imre Ocbrauchdep Sauiwaruepa. J m on denen fo es gewohnet ſeynd nicht obel ; Diecsaber De Dur J der jungen Kinder von Hit mit grofe | | Sn — — denen macht es bißweilen Seihweo Sauwertehgjloth / —— Traͤncklin· Nimb 114 Fein * Akte os bald dutch die Därm vnnd wäfher diefeo? branht Heifend ah ae halber ge I Yo ab: | naͤrienzucker dritthalb ae I TON REN All adxreilicht änfaere: h Brunnenmafler das ein J | — Kleyenbrodt Furfuraceus panis. ee hat vnd noch — —* Em s uch auf an api | PR TTERN 11 * RS MDR auß Kleyen Brodt gebäckeh Ibasgibt kunden mit einander — einander vnnd laſſe fie orey 4 Sau es arme Seutin roſſen Herren Hoͤfen den Hunden / wiewol ein Tuͤchlein ab / vnnd gib — si N ofen wannfieeg voll datruon kulzu ——— ale ſtund j doͤff elein Ei — Sral en es nehtt wenig vnnd gehet bald durc den den Durſt / vnd ſtaͤrcker darnebe — see die Febtiſche Hin vñ 4 v Ri a mh G WRWitder die Ruhr vn * ——— Von den Namend K ET Nimb Sauwerteyg EAN RR Kinder: ' en AU R i * eß leyenbrodts. tzen ante zertreib den in xvj. vn⸗ 9 life N leyen brodt wirdt von den Griechen / Haorvelrne vnd mentillwurtzel N serftoffene Tor⸗ I ken J a En genannt. Lateiniſch / Pa- rote Roſen / Galloͤpffel / jedes ei en quintlein / IE | —S ——— urolus,vud von Plinio, Panis re- vnd thue dar J eines quiatleins / va forte) er N per Roſen aber aa — Pain Plain de Bran. Spaniſch Panlımode nad ſeyhe es duch —————— einander beytzen / dar⸗ | T * os.Engliſch Breadde of Branue. Flehmiſch vnnd nach Durſt daruon zutrincken / vnnd gib dem Kindt J J | —— u — — Semelenbroot. Hoch⸗ en, i 5 | vie ihr; che 2 # 9 | odt vnd Kleyenbrodt. x Sufierticher Gebrauch deß Sauwerteygs ulſt wo | DEE fi | ff De 1 | RAwrteng mit Eſſig sertriehen vnnd wie ein duͤnnes 14 Al} | 5 ätblei — ein duͤnnes J “| unff vnd zwantzigſt cap. 5 J m | Ben. —— | 160 ageſichts / daſſelbige offter J Me | mals damit * hs /daſſelbige offter⸗ wi = A a ——— f — — EHEN nd / abgewaͤſchen. mie kic ET ER ER Guten ftarcfen Sauwerte Falſa * NN Jeweil wir biß daher faſt alles Getreydt vnd ſtarcken Weineſſig ra na h k Mi 4 Wwas daraus bereytet wirdt ordenlich beſchrieben / tig erbrechen Dep Migens/s tomme Pflaſter / ſtillet dz heff⸗ n Thie | & Donnd darneben auch Deren Gebrauch beyde in der auff ein Tuch geſtrichen vnnd vb ie woͤlle/ er wide | — en Heiffigfien ‚den Magen warm gelegt er das Hertzgruͤblein vnnd eſchehen koͤnnen / vnderwieſen haben / fo haben wir es Sauwert hert ird ; £ \ ; ya WE ’ ' ME ee as PDaEnen aa pn a Agh dem Meel dep Getreydts gemacht wirdt/hiein DB Magens v VE e Geſchwer a ja dr ee vnnd deſſelbigen is I gens vnd deß Eingeweydts / Pfiaſters weiß vberge⸗ ach ot gen/fintemaler auch neben dem gemeinen Gebrauch Sauwerteyg von Weytzenm * | | e ) Sauwerte er er ligen zum Brodtba cken / nuͤglichen sum Gebrauch der Argeneg duerwärmen cn Kraft 3 felbenin genommen werde / vnd feine Suchen verirerren fan: Minen derltch aber vertreibeserdie © ſpricht Diofcorides.) forte | Kane re Fe belangen thut / iſt der· Der uf: ie Schwuͤllen vnnd Krähenaugen Kleyen D ie allein den Beckern ſondern auch allen rechtſchaffe Sauwe ie ſals vernufs | 4 Daft nen Haußmuͤttern bewuſt / derwegen wir auch inen EN, I Ten. vnd ae zeitiget die harten Beu⸗ in Kollie gen / ſampt feiner bereytung / woͤllen befohlen haben. ſtet vbergelegt a vnd eröffnet dieſelbigen wie ein pfla⸗ f das \ Yıın * — Aue vertheilen oder zu eroͤffnen / iſ folge hi fol | Von den Namen deß Sauwerteygs. ray eh a N | Ex Sanmerteng oder Hoͤfel wirdt von den Grieche worteyg iifsongenigepüluer * dimb guten ſtarcken Sau⸗ en zul Dꝛiumvnd Zuuava pad dverusaenannt: Sateinifchrzy- loth / gepuͤluert 834 ch Reuſchgeel ſeyffen jedes stuch | ma vnd Fermentum, Arabic witdt er von Serapionie lib. — Pinhartz vj; on 1 gbiß di 6 2 Bionelib. Ken Griechiſchhartz / Wach it ond, Se J 89— imp.c,19.Kamir,genannt/von-Auicennz,Chamir vondem tengzerl as /jedesiij;ond: Den Sauwer⸗ Bir | alten Gloflographo.Aniccnaz, alehımira,non Haliabbate A aba er / zerlaſſe dann ds Hartz / enklay ende yon eine Chamib. Italianiſch / Fer- ————— Sawertepg/ 4 —9— ento vñ Leuatyio. Frantoͤſiſch leuain· Oochteutſc Sauw⸗ durch einander zu einem 9— ar azu / knette die wol 1‘ ** erteyg / Deyſſam / Huͤfel / Vrhab / Hebel vnd Hoͤfel. N ech — ı davon ſtreich auff ein 4 —* Von der Natur / Krafft / Wirckung vnnd Ey⸗ Sauwerneyg von Weyt enm⸗el gemacht / mit gemiafar Br hr y m | genug oe : genſchafft deß Sauweriehao. —— wol geknetten vnnd El an ka ka rieriend er : ajter temperier ier ider die hißiae 4 9 ur Es* hat der Sauwerteyg ein widerwaͤrtigt Natur ſinte⸗ —— NE cha Bene Di: (age dem iſt / — —— vermiſchet runnene Blurstnolen. * J einer ſaͤuwre kuͤlet er / von wegen ab umerrend mit J Tray Boah 27 Tuer | ) | —234 Anh aber auwerteyg mit (har | sah ls falgsonmd/Deels daraus er gemacht tofrde (amıptdet Oak sur — — gi — i Sahrung vnd Putrefaction bekompt er etlicher maſſen eine ein Tuch geſtrichen vnd da rüber gelegt: Rentauff J nt ‘+ rmende Engenfcafft / alſo daß et auß folchen widerwar⸗ Sauw ertehg mir Baumoͤlen vnd ſaltz zu einem Pfiafl I pero tigen vermiſ chten Eygenſcha ſften ein temperivende Waum⸗ vermiſcht / zeitiget vnnd eroͤffnet die Peſtilentzb DR \ anbbiet — tuͤlen vberfompt/dger weder viel hiaigei / Zinnblatern / daruͤbet gelegt. latern oder svtel £älteriund hateine Kraffe zu keſolbieren/ iů ver · nimb Sauwertehg vnd kaͤuwe den wol nuͤchtern im non das cheilen / zu zeiagen / auffzubrechen / vñ ohne beſchwerung ohn Hund / leg den auff ein Tuch geftrichen ober die Ziñblater | a ü wie 0776 auch ſo man den Sauwerteyg allein mit Saltz durch ein, ander temperirt und wie ein Pfisſter vhergelegt. Oder nimb Tharpffen Sanmerteyg drey Bngen / Hi nerſchmaltz zwo Vntzzen zween Eyerdotter / gepuͤluerten Zu⸗ cker ein loth / gepuͤluerten Saffran zwantzig Gerſtenkoͤrn⸗ lein ſchwer / Vermiſche ſolche ſtuͤck wol durch einander mit genugſamem Roſenoͤlen zu einem Pflaſter / davon ſtreich — auff ein Tuch vnnd legs vber die Ainnblater / das zeitiget fie J 7 + fehrbald, 9 1 — 3 So ein Roſſz ein Geſchwulſt har die jhm nicht vergehn IN) Br. il: Nimb Sauwerteyg vnd vermiſche den mie Saltz vnnd “AN Weineſſig zu einem Pflaſter / vnnd lege das folang vber biß J die Geſchwulſt vergeht. | Ian dl Wiltu guren Eſſig machen’ fonimb Sauwert eyg vnnd aa HA ae warmen Weiniond vermache daffelbigegeheb zu fo wirdt „TER AI ein guter ſtarcker Eſſig daraus. a Wiuilt du ein ſchlechten Eſſig gut vnnd flarcf machen /fo RTL henck ein guten Saumerteng in das Faß oder Geſchirr dar» N a inn der Eſſig iſt / vnnd lea oder fege den Eſſig an ein warm Ort oder hinder ein warmen Ofen in ein Stuben / ſo wirdt IKB der Eſſig gut vnd ſtarck. 9 | Etliche ftopffen die Gefaͤß darinnen fieden Eſſig bewah⸗ 13, ren vnd halten mit Sauwerteyg zu / vnnd es wirdt ein feht ſtarcker vnd guter ſcharpffer Eſſig daraus wann er ſchon gar ſchlecht vnd gerinag ift. | a Sauwerteyg mie Wein vnd ein wenig gepülverren Wey⸗ u © rauch au einem Saͤlblein vermiſcht / dienet wider dag beiffen . H l u —9 Pi le. ram! h "ah: "N I Kin —9— il Nun SH. Bl 3 AR chen / oder welches beſſer iſ auff ein Tuͤchlein geſtrichen vnd EIER N vbergelegt wie ein Pflaſter. | ll J Saumertepgtranef. Potus ex fermento. IE Mn 9* HI Mofcovirer vnnd die Schlaven / die bereyten auß | Hi ne — dem Sauwerteyg einen Tranck I den fie neben dem Meth in täglichen Gebrauch haben / wie auch andere mehr Voͤlcker / der iſt im trineken lieblich / bigele auffder Zungen? vnnd leſchet den Durſt beſſer als Meth oder Waſſer / ei⸗ hi EURE ME Di JE nes ſolchen Trancks gedenckt auch der Poet Virgilius, der Ma | auß dem Sauwerteyg gemacht wirdt in carmine Geor- ! g1c0: an A HN I — Hic noctem ludo ducunt, & pocula læti | J.— | Fermento atq; acidis mutantur vitea ſor bis. a Ex Reiß wirdt von Plinio vnnd Cornelio 2 ©) Cello vnder dag Getreydt vnd Korngeſchlecht ge, Ike A MNrechnet / Aetius der rechnet jhnen einmal vnder das J | Getreyd / darnach auch bißweilen vnder die Huͤlſenfruͤcht 0» | SEG DS a BR iR der Zugemuͤß / Legumina genant / Galenus aber gefeller den, ſelbigen allein vnder die Huͤlſenfruͤcht. Es hat der Reiß ein Halm oder ſtengel der iſt dicker vnd ſtaͤrcker dann der Weh⸗ 9 | senhalm einer Elen lang vnnd lenger / mit Gewerben oder RE u Fi a Gleychen vnderſcheiden / hat Bletter wie die Lauch / am ober, JJ——— — theil gewtunt es rote Blumen wie der Hirſchen I daraus IR * werden langechtige Huͤlßlein gleich wie kleine Saͤcklin / dar⸗ — inn findet man den Reiß / der iſt etwan rot vnd etwan weiß / ER vnd hat dieſes Gewaͤchs die Art an jhme daß es zu gleich bluͤ⸗ J— | her vnd auch in den Kern wächfer. Dieſe Frucht oder Gr⸗ BEL A Be treydt iſt zun Zeiten Theophrafti nicht fonderlich in Brit, DE RR chenlandt vnd andern Landtſchafften Earopz befant gewe⸗ 8 weſen die als ein newe Frucht der Zeit auß Indien gebracht worden iſt / vnnd wiewol fie heutiges Tages in Teutſchlandt ———— ſehr gemein vnnd in taͤglichem Gebrauch iſt / ſo wil doch der uns Teutſch Acker ſolche Frucht ohne groſſe Muͤhe vnd Arbeit nit DJacobi Theodor Tabernamontani) Awie ein Pflaſter / dag rentet dieſelbig gar auß. Solches thut F- fort bringen / wie dann ſolches in Franckreich auq mehr als backe den in einem Backofen / vnd lege den in ein Gefaͤß mit G N vnnd jucken der Haut / vnnd wider die Seuren deß gantzen IHR. | > Seibs ı fonderlichaber deß Angeſichts / offtermals angeſtri⸗ Hl I Dagfechsond zwantzigſt gap. einmal vergeblich iſt verſucht worden. In Italia wirdtd Reiß heutiges Tages in ziemlicher menge gezielet / der m chet dem nicht in ver Guͤte der auß Eypern/ Aſien / Cilici vnd auß der Tuͤrckey zu vns gebracht wirdt. Es muß * dieſes Gewaͤchs ein feuchten / waſſerechtigen vnnd 55 gen Boden haben /ſonſt gerahtet er nicht. Die ndtaner in dem Reich Calechuten haben den Reiß in groffer mengond hauffechtig / vnd wann fie denſelben ſaͤen woͤllen / ſo thun ſie daſſelbig mit Cymbalen / Dautzen vnd allerhandt Fretoden ſpiel / wie die Hiſtoriſchretber ſolches in jhren Geſchidin melden /ond ruffen ihre Goͤtter die Teuffei an / daß fie ihnen vbe fluͤſſige Frucht wöllen beſcheren. Reiß. Won den Namen deß Reiß * RReiß wirdt von den Griechen O'ura, vnnd bon Theophrafto seurör,gerannt. dateiniſch / Rizum, Ri- ſum, Otyza, Otiza, Otyſum, Hordeum Galaticum vnnd Hordeum Sycilienfe.Arabifch/ Arz und arzi, wie Serapio lib.(imp.c.13.begenger ı bey dem Haliabbati 2. Canon. c. de Granis,twirdt er genannt / Arfura vnd Aezum, vnnd bei dem Gloffographo Auicennz, Iaibedi. Der Brey abervon Reiß wirdt Arabifch genant / Albrde, wie Andreas Bellunenfs bir zeuget. Italianiſch heiffer der Reif Rip und Keſo. Hiſpaniſch Arroæ vnd Atroa, Frantzoͤſiſch / Riſ, Riz und du Riz. Hunge⸗ riſch / Ru Kafa. Behmifchrinanse. Engliſch Reſe / ¶ Riſe Feh⸗ miſch vnd Brabaͤndiſch / Ryſ. Hochteutſch / Reiß vnd Ryß. Von der Natur / Krafft / Wirckung vnnd Ey⸗ genſchafft deß Reiß. Er Reif iſt warm im erften vnnd trucken im andern Grad / wie Galenus lib. 2.alim.bezeugt. Er nehrt mittel⸗ maͤſſig / iſt hart zu verdaͤuwen vnnd ſtopffet den Bauch ühr ver weniger dann der Kern / aber doc mehrdann Die ÖL! dienst den arbeytſamen Menſchen / dann er haltet wol wider vnd ſaͤttiget bald. Inner⸗ ” Das Erſt Buch / Von reuten. 677 tdtda A Innerlicher Gebrauch dep Reiſſes. F en * — we e tier — a; rg — rſaͤet wann es angericht iſt / iſt eine geſunde ſpeiß nicht al⸗ in Fr iſt der Reiß heutigs Tage ber und Teutſchen faſt ſo lein vor geſunde — Auch vor die Krancken. — abe gemein als die geſcheelte Gerſt in der ſpeiß dann man Man mag den Reif auch ſieden biß er erfehrer / dañ durch, Hechri, | Bu traf 43 a ppen Vreylein vnd Reißmuͤßun daraus ſtreichen folgends zur einem Muͤßlein fieden lajjen das es man machet / beyde vor die Befunden vnd Krancken / vnnd ters ¶werde wie ein Brodtbreylein / darnach mit Rindfett ſchmel⸗ fu | den jonderlich ſolce Speißun dauon zu nachfolgenden zzen / vnd ſo es angericht wirdt / klein geſchnittenen Peterlen —* Krauckheuren hoͤchlich gepriefen / fintemal ſie den Krancken oder andere gute Kreuter darauff ſtreuwen. | MR | nit allein ein Speiß / ſondern auch eine heylſame Artzeneh | Etliche machen ein gutes gebackens von Reiß alſo Sie 9 0 ſey ad / vnd ſeynd gut denen ſo mit dem Hauptwehthumb de nemmen Reiß 1 fiedenden wolin friſcher Milch biß das er —“5 bon der geelen Gallen Fompt) beladen ſeynd / dienen wider gar dick wirdt / fälgend ein wenig / vnd rühren im ſieden ein ham die Hauptfluͤß / das vbermaͤſſige biueen der Nafen vnnd der weiſſen gepuͤluerten Zucker darein igieffen ven auff ein ſau ⸗ gülden Adern / das Blut harnen vnd vnmaͤſſigen Blutfluß der Weiber Blut ſpeyen vnd den Blutfluß der Lungen / ber kommen wol den jenigen fo den Leberfluß haben / den Hu⸗ B ſtenden / Lungen ſuͤchtigen / vnnd den jenigen fo Lungenge⸗ ſchwer haben /auch denen fo der Mundt flärig voll Speychel jauffet / die ein erlecherten Magen haben / vnnd ſtaͤtig ſich er⸗ brechen vnd vnwillen muͤſſen / auch ſo Geſower im Magen haben / Item wider die vbermaͤſſige begierd zum eſſen / ſeynd dienlich in den Geſchweren der Eingeweydt der Daͤrm / Nieren vnnd Blafen / defgleichen in den Bauchfluͤſſen vnd der Daͤrmruhr / dann ſie heylen die ſowerende vnd ver⸗ wundte Daͤrm / vnd vertreiben den Zwang zum Stulgang / ſtaͤrcken die ſchwachen Nieren / dienen wider den Außgang deß Affterns vnd die Harnruhr / verbeſſern die ſchaͤdlichheit deß eingenommenen Arſenicks / Operments / Reuchgeels vnd deß lebendigen Kalcks. > Etliche bereyten ſolche Suͤpplein vnnd Brehlin mit Waſſer / Butter vnd ein wenig Saltz / laſſens wel ſieden biß © der Reiß zerfehret: Die andern laſſens wol mit Huͤner oder Fleiſchbruͤhen ſieden / ſo werden ſie kraͤfftiger vnd nehren ge⸗ waltiglich / doch geberen fie ein dickes vnnd grobes Gebluͤt vnd ſtaͤrcken ſehr wol. — Andere ſieden die Reißmuͤßlein mit friſcher Milch / biß der Reiß serfehrer hun Buͤtter dazu / laſſens ſieden biß ein Muͤßlein oder Breylein daraus wirdt / ſaltzens dar⸗ naͤch das es genug iſt / vnnd richtens an / das nehret vber die maß wol: VAR a Ertiche berehten fie alfo: Sie nemmen Reiß / waͤſchen den wol / ſehen jhn darnach zu mir friſchem Brunnenwaſſer / laſ⸗ ſen den ſieden biß der Reiß wol auffquellet / gieſſen algemaͤch⸗ lich dreymal ſo viel Mandelmilch darzu / laſſens ſieden biß ein bequemes Breylein daraus wirdt / ſchmeltzens darnach 5 mic friſchem Buttern vnnd temperietens mit geſtoſſenem Zucker / nach eines jeden Gefallen dag Diener ſonderlich wi⸗ der den Huſten / vnd wider ale Maͤngel der Bruſt vnd Sum hen rauhe der Keelen / deß Schlundes Ind Beſtremmung i ber Bret das et ſich von einander theil / vnnd warn der kalt worden iſt / fofhnetden fie lange / viereckechtige ſtuͤcker dar⸗ von / beſtreuwen die mit Meel vnnd backens ſaͤnfftiglich in Butter / das beſtreuwen ſie darnach mit Zucker wann fees anrichten / das dienet nit allein vor geſunde Menſchen / ſon⸗ dern es moͤgens auch die Kranckẽ wol eſſen / die mit Bauch⸗ fluͤſſen beladen ſeynd. A * , Ein Reißmüßlin mie Milch oder Huͤner / oder aber Fleiſchbruͤhen wolgeforten / darnach durch ein Pfeffertuch geſtrichen / ein par friſcher Eyerdotter darunder geruͤhret vñ ein wenig widervmb auffſit den laſſen / iſt eine fürtreffenticher / gute vnd geſunde ſpeiß wider den Blutfluß der Leber / vnd de⸗ nen ſo Blut harnen. | Reiß mit Milch vnd ein wenig weiſſen rein gepuͤluerten Tragauth zu einem Muͤßlein geſotten vnnd genuͤtzet / dienet wider die Geſchwer der Nieren vnd Blaſen Die ſo vngeſchickt ſeynd zu den ehelichen Wercken ſollen brehlein oder muͤßlin von Reiſz mit friſcher Milch oder Maͤndelmilch bereiten / vnd dieſelben nieſſen / ſo wirdt jhnen widerumb in den Sartelgeholffen: Ein gute Reis ſuppen vor geſunde vnnd krancke Leute mach alſo: Nimb Reis / quelle den in friſchem Waſſer vnnd waͤſche jhnen fein ſauber auß / ſethe den mie einer lauteren Er⸗ besbtuͤhen zu laſſe den wol ſieden Doch das die Kernen fern gank bleiben / thue friſche Buttern darzu im ſieden / vnd ein wenig Muſchatenbluͤht / ſo wirdt es ein kraͤfftige / wolſchtae⸗ ckende Reisſuppen. | TH Ein anders: Nimb Reiß / gueleden in Wafferond laſſe den fieden ann er nun wol auffgequollen iſt / ſo ſchneide fri⸗ ſche geſcheelte Mandeln die nicht garſtig ſeynd ganz klein / roͤſchte die mit dem Heiß in buttern / doch laſſe fie nicht braun werden / machs ſuͤß mit Zucker vnnd thue kleine Weinbeer⸗ kein die fauber gewaͤſchen ſeynd darzu / ſo iſt es ein gut geſund effen. Etliche thun die gemeldie ſtuͤck in ein Turten vnnd bar ckens / gebens darnach warm oder kalt zu eſſen. Ein Reismuͤßlin mir Klehenwaſſer / darinn j. Handboll nund von der Bruft: _ ee Kleyen xxiiij⸗ ſtunden geweycht haben / vnnd durch ein Tuch um,Ri | Oder nimb rein gepuͤlvert Reißmeel / ſete es mit friſchem geſiegen / zu einem aͤßlein geſotten vnnd ein wentg geſal⸗ mon | Waſſer an ı thue guten friſchen Buttern darzır fo Hielgo Ben/ond vngeſchmeltzt geffen / iſt eine koͤſtliche Speiß vnnd ‚Serapio | nug iſt / laß es ſieden biß fie ſich mit einander vereinigen! Arheneh vordie diingenfüchtigen/onnd die fo das ſchwindt⸗ oncd | darnach geuß drey mal fo viel Mandeimilch darzu vnnd ſuͤchtig Feber haben. | ——— | ) ben dem ſeuds biß ein Breylein daraus wirdt / di⸗ matde nad deinen. Reiß geroͤſcht tn einer eiſenen Pfannen vnnd darnach Nun Sefallen fuͤß mit Zucker / das iſt dienlich zu dem gemelde auß Regen oder geſtaͤhltem Waſſer fauber auß gewaͤſchen / nendisht - ten Gehrechen / vnnd bekompt denen ſonderlich wol /die mit onndintt Genpmila oder aber anderen mangel / mit Fůͤh⸗ ifpanifih dem ſchwindetfuͤchtigen Feber beladen ſeynd fenmd auch milch darinn gliiende Wacken oder Kifelftein abgeleſcht Hung⸗⸗ dienlich in dem Halsgeſchwer vnnd andern Gebrechen deß worden ſeynd / zu einem Muͤßlin oder Breylein geſotten / iſt iſNhbh⸗ Schluindiß, as ee nal Rn 2 ein heilfame gute ſpeiß wider Die rote Ruhr vnnd alle andere c Reißbreylein mit friſcher Kuͤhemilch geſotten vnnd die KBauchfluͤß. Gemeldte Breylin iſt auch gut wider den erle⸗ & ſelben genoſſen / machen den Säugmüttern die waſſerechti· cherten Magen. an afleni — 197 ge Mitch dick / gut vnd kraͤfftig / vnd iſt faſt dienlich den Ber Ein ander wider die 5 aͤrmruhr vnd ale andere Bauch⸗ bern die hren monatlichen Fluß zu viel haben / oder miitden fluͤß: Nimb geroͤſchten Reiß ſetze den mit Regenwallet zu / g andern Blutfluf der Mutter beladen eynd. thue darein ein par gebtuͤhter und geſaͤuberter Kalbsfuͤß / it wittel⸗ | | Darzu ſeynd auch — geſottene Reißmuͤßlein laß — —— Hr a fat } nit Erbsbruͤ d durch ein Pfeffertuch geſtri⸗ es dann zie | : Bil — | — er | r n PN * — J das dieſes Muͤßlein darneben beſſer Staͤrck vnnd ai | | Reiß in einer guten vnnd fenften Kindefleifh / Huͤner Nahrung gebei magft du an Rate deß Regenwaſſers gute Mr F Capaunen oder Hammelfleiſchbruͤhen geſotten / alſo das die Fleiſch oder Hünerbrühen nemmen / vnnd darnach mit den Kernnod gan bleiben / darnach mir klein geſchnittenem Kalbsfuͤſſen ſieden laſſen aͤll ij Ein 678 Gum̃ rein gepuͤluert / geforten / ein wenig geſaltzen vnnd ge⸗ mutzet / dient den jenigen fo auß dem Wagen bluten / oder vom einer zerbrochenen Ader in der Bruſt oder Lungen. Reiß mit Schweinenfuͤſſen vnnd friſhem Waſſer wol einem Muͤßlin geſotten / vnd mit ein wenig ſaltz genuͤtzet / dienet fehr wol den Weibern die Geſchwer an der Beck mutter haben. | Ein Reißmuͤßlin mir geffählter Milch berenrer vnd wol zu einem Breylein geſotten / iſt cin edele Artzeney Den jeni⸗ E gen ſo mir groſſem ſchmertzen vnd Reiſſen im Leib / fogen vñ ſtaͤtig zu Stul gehn muͤſſen / den wird bald mit dieſem Muͤß⸗ lein geholffen. Ein Muͤßlein mit Reiß vnnd friſcher Milch wol geſot⸗ ten / darein gepuͤlperte Zimmatrinden vnnd ein wenig ge⸗ Bpuͤluerten Saffran geruͤhrt vnnd ziemlich gefhmeigt vnd geſaltzen / iſt ein faſt dienliche Speiß den erkalten Man⸗ nen / die zu den ehelichen Werden vngeſchickt vnnd ertaltet eynd. Reiß in Waſſer geforten / vnnd daſſelbig ſtaͤtig vor einen gemeinen Tranck getruncken / nimpt hinweg die vergiffte fchädlichheit def eyngenommenen Arſenicks oder Ratten⸗ giffts deßgleichen deß Operments / Reuſchgeels und vnge⸗ lefchten Kalcks. Es iſt auch denen dienlich die Schaden ent pfangen haben von den eyngenommenen Treibförnern o⸗ der Springfürbfenfamenifafft oder Wurgeln. Zuallen ob» gemeldten Gebrechen fennd auch die fpeifen/ fupplein vnnd Muͤßlein / ſo von dem Reg bereytet werden / dienlich vnnd heylſam. Deßgleichen auch roider die ſchaͤdlichheit der eynge⸗ - nommenen Spaniſchen Kefferlein. Wider die Daͤrmruhr / fee Reiß zu mit Waſſer / darin⸗ nen j. Handtvoll breyt Wegerichkraut wol geſotten worden iſt / ſende es wol biß der Reiß zerfehrt / ſchmeitze es mit friſchẽ Geyſſenvnſchlit / ſalt es ein wenig / ſchneidt friſch Dillktraut vnd Leuchel klein / vnnd wann du es angericht haſt / ſo ſtrewe es darauff vnnd gibs dem Krancken zu eſſen / das iſt ein Ex⸗ periment / das ſoltu jhm etlich mal alſo geben. Oder nimb wolgeſottener durchgeſchlagener Reißbruͤ⸗ hen zwoͤiff Bagen / zerlas darinn drey Vntzen friſchen but⸗ tern / vnd gib es dem Krancken durch ein Cliſtierzeug / das er es ſo lang er kan bey ſich behalt / das heylet die Verſehrung deß Maßdarms. Es iſt auch treffenlich dienſtlich getrun⸗ cken. Darzu dienet auch Entenſchmaltz / Huͤnerſchmaltz / Boͤcken vnd Geyſſenvnſchlit / gleichet Geſtalt mir der Reiß⸗ bruͤhen genuͤtzet. Geſotten vnnd durchgeſchlagene Reißbruͤhe / deß Tages etlich mal getruncken / iſt ein gewiſſe vnnd wunderbarliche Huͤlff wider den Huſten. Euſſerlicher Gebrauch deß Reiß. B Eiß zu einem ſubtielen Pulver geſtoſſen vnd mie Milch vermiſchet / machet ein ſchoͤn vnnd weiß zart Angeſicht / offtermals darmit gewaͤſchen. Es machet auch weiſſe vnnd zarte Haͤnd / gleichfalls gebrauchet. Rein gepuͤlvert Reißmeel mit Wein vermiſcht wie ein Saͤlblein / vertreibet das gleyffern deß Mundts / ſo einem der Mundt ſtaͤtig vol Waller lauffet / die Zung offtermals damit angeſtrichen. Das thut auch der Wein darinnen der Reiß geſotten it worden / den Mundt offt warm damit auß⸗ geſchwenckt. ae Reiß in Mech oder Honigwaſſer geforten ond den Hals oftmals darmit warm gegurgelt /iſt gut wider dag Halsge⸗ ſchwer Anginam. Reiß vier oder fuͤnff ſtunden in Wein geweycht / darnach zu einem Muß mit dem Wein geſotten / auff ein Tuch geſtri⸗ chen vnd vber die erharten vnd entzuͤndeten Bruͤſt gelegt wie ein Pflaſter / heylet dieſelben. Oder Reiß zu einem ſubtielen Puluer geſtoſſen vnd mir dem ſauwren Honigſyrup (Oxymelite fimplici)zu einem Pflaſter temperiert vnd gleichfalls gebraucht, | D. Jacobi Theodori Tabernzimontant A Ein Reißmuͤßlein mie Mitch vnd ein wenig Arabiſchen FWiltu weiſſe vnd zarte Haͤnd machen: Nimb Reißmeel/ Gerſtenmeel / Amelmeelı Bonenmeel / Wolffsonenmen, rein gepuͤluert Veielwurtz jedes vj lot / rein gepuͤluerten per, fen Traganth ij. lot. Solche ſtuͤck vermiſch alle durch einan der / vnd fo du es gebrauchen wilt / fo nimb ein wenig dauon / vermiſchs mit Waſſer / reib die Haͤnd wol darmit/vnd ni, ſche die darnach fauber. OEu magſt and fo viel Seyffen als deß Puluers ift dazu thun / dieſelbige rein ſchaben / dary, a mit dem Puluer in einem Moͤrſer wol duch einander ſoß ſen / vnnd im ſtoſſen Roſenwaſſer zugieſſen / das ein dicke Teyg daraus werde / als dann mac dauon Seyffenkuan nach demem gefallen / vnd gebrauch die zum Haͤnd waͤſchen Oder nimb Reiß meel vier vntzen / die broilam vo Ba brot oder Semelbrot / gepuͤlvert Zufererbfenmeet / jedes drey vntzen wey he Seyffen tungen! / Honig fo Dieldugenughaft ein dicken Teyg daraus zu knetten oder zu ſtoſſen / daruen mache darnach Seyffenkugeln. Rein gepuͤluert Reiß meel in das Beth auff die Leyla⸗ chen geſtrewet darinn die Krancken ligen die die Purpzfno, der Durchſchlechten haben / verzehret die vberfluͤſſige Feuch— tigkeit derſelben. Rein gepuͤluert Reißmeel von geroͤſchtem Reiß bereyray vnnd in die auffgethanen Purpeln — — die auß vnnd heylet ſie / alſo daß feine Loͤcher oder hole Gruͤhen daruon bleiben / wie gemeiniglich zu geſchehen pflegt. Oder nimb geroͤſchten Reiß dee fein braun iſt / ſtoſſe den zu einem ſubtielen Pulver / davon nimb zwey loth / durch cin reines haͤrin Sieblin geſchlagen / weiſſen Traganth ein halb loth zerſtoſſe den Traganth /thu den in ein Geſchirrlein / geuß daruͤber drey loch gut Roſenmaſſer / laſſe die Tag vnd Nacht verdeckt ſtehn / biß der Traganth wol zergangen iſt / vermi⸗ ſche darnach das gemeldt Reißpulver darmit in einem Mir ſelein / vnd geuß im vermiſchen fo lang Roſenwaſſer zu / hiß daß es wirdt wie sin duͤnnes Saͤlblein / damit beſtreich de Purpeln. | | > Wider den feuchten vnd flieffenden Grindt: Nimbreis gepüluert Reiß meel drey Vntzen / rein gepuͤluerten lebendi⸗ gen Schweffel zwey loth. Vermiſch es mie ſcharpffem Eſſ zu einem fälblein / vnnd ſalbe den Grindt darmit / der wirdt bald trucknen vnd heylet. Die Flechten oder Zitterſchen zu heylẽ: Gib einem Kram⸗ matvogel nichts dann Reiß zu eſſen / fammel dann den Kaat ‚oder Dreck / temperier den mit ein wentg Eſſig wie ein fälh lein / vnd ſalbe die Flechten damit. . Gediſtilliert Waſſer von Reiß. Oryzgaqua ſtillatitia. G pp Jewel man kein gemein Waffer auf dem Reazudl ſtillieren pfleger / ſo bereytet man aber ein Waflerdan auf mit einem Zuſatz / welches dag Angeficht vberaus ſchin vnd zart macht / fo man daffeibtg offtermals damit anfltc cher vnnd von jhm ſelber laͤſſet trucken werden / das beats alſo: Nimb Reiß zu Pulver geſtoſſen ſechtzehen Den Zt ſchen vngeſaltzenen Buttern xxiiij. vntzen / vier Füßvond nem Kalb / der Broſſam von Semelweck oder Weit brot acht vntzen / weyche die Semelbroſſam vnd d5 Reif meel in Geyßmilch das gnug iſt / die Kalbsfuͤß ſeud in flieſſendem Waſſer ſo viel gnug iſt / biß das halb theil enngefortenit/md K ſche darnach alles woi durch einander / thu dazu zwoͤlff CH erklar ſampt den Schaſen vnd den jnneren Haͤutlin / vnd d ſtilliers ſaͤnfftiglich in Balneo Mariæ, darnach zerlas ein wo nig Ganffer vnd Alaun in dieſem Waſſer vnnd behalteuu dem obgemeldten Gebrauch. Getraͤnck ſo von dem Reiß gemacht wirdt FA Voͤlcker gegen Auffgang der Sonnen die vnder Det XGebiet vnd Gewalt deß groſſen Can ſeynd / die machen einen Tranck auß dem Reiß vnnd allerhand Eprceren vnd Gewuͤrtz / den ſie in taͤglichem Gebrauch haben / vnd — Das Erſt Buch! Bon Kereutern. Fit, | et 679 fen; A den erincken / werden ſie toller vnnd trunckener davon dann F feind gang drauſchellechtig vnd zottechtig wie Aeher deß ger awaſſ⸗ von dem Wein. Man tan auch auß dieſer Fr uͤcht wie auß meinen Deckrohrs / bluͤhet braun / auß der Bluͤht werden Rat anderm Getreyd gut und geſundt Malz und Bier machen. — vnnd feſte gelbechtige K Ne nn m auon / re seiten zweyen duͤnnen / fliegenden Blaͤtlin beſetzt iſt: Die Rd waͤ Reißbrodt. Orizaceus panis. WZuurtzel iſt gantz — ſaͤet den im Mertzen vñ im Men alg As Brodt fo auf dem Reißmeel gebacken wirdt iſt Aprillen. Etliche ſaͤen jhnen auch deß Jahrs ij. mal / nemlich ac ſchwerlich zu verdaͤuwen / vnd ſtopffet den Bauch wie * — — darnach im aͤnfang en De das Brodt fo von dem Türckifchen Korn gebacken wirdt / enocusaber hat zu aller Som̃erſaat die erſte zeit deß Glen⸗ n dicke wiewol es in den Landtſchafften Indiz ein gemeines Brode He / das iſt ——— Somer Sonnen wend / wann die Pleia⸗ ntugeln iſt / da dann der Reiß in groſſer menge gezielet wirdt ı vnud au ai RA Vergiliz auffachen / für andere Zeit baͤſchen. wirdt von den Innwohnern vor anderer Getreydt Brode wohler weezen and vil Bawleuth dem Hirſchen ach⸗ Bei | gelobt / vnd iſt Ihnen anmütiger dann etnigander Brodt FEN bequemer feyn. Es waͤchſet gern an fandechrigem feuch⸗ es day vnd wiewol der Reiß ſo er gemalen wirdt / ein [hönesı mei, FEN ae fonderlich aber an feuchten dandſchafften / als nug haf ſes vnd nahrhafftiges Meel gibt / vnd das Brode fo davon ieim Brurheyn ı der Obergraffſchafft Katzenelenbogen / daryon gebacken mirde wol ſettiget / vnnd den arbehtenden Leuthen / welches man das Gerauwer Sändlein nennet / vn derenglei⸗ | B ynd dem Bansersvold die ftorcke Migen haben / faſt nuͤt⸗ PM Orten. Er wil am Morgen fruͤh oder auff den Abendt ie Keyla— lich vnd gut were / ſo iſt es doch zu thewer in diſen Landen / vñ in der fülegefäer oder Re geworffen werden. Di⸗ urpelno⸗ doͤrffte alſo ein Baumersmann an Reißbrodt allein mehr 6 Zugemuͤß — ———— groſſen Vntoſtens / ge Feuch verzchren ſich auff einmal zu ſettigen / dann jnen ein herzlich dann ein wenig Damen k — gropftüct Geldes, So | ' gut Maiseit koſten moͤcht. balde man den geſaͤet hat / ſo man en mi Hurden oder Ge⸗ bereytt reiß wol bedecken / damit er rt vonder vbrigen Sonnen Hr —* Hiztz auffſpringe oder verderbe. das Sieben vnd zwentzigſt Cap. Tree Sri D 8 Si | zw tz g p. Schwartzer Hirß. 38 | k 1. . ſtoſſeden Von dem Hirſchen. Milium nigrum: durdhein beinpalh | Hirf. lein / geuß | Miliuı Naht vermi⸗ 595 TEN u er zu hiß — Nr MM reich de —— Nimb rein N enlebendi 5 ffem Es DER | m Kram | den Kun ie ein füh aqua | | 2 \ I * Rau Baflrdan | vausfalt. | % nie anf Vi as bercn N denen ISIN | züßrend j \ Al — ef * +11. Das ander Geſchlecht hat einen hoͤhern und důnnern *9 — Stengel / iſt ſonſt mit den Rohrblettern dem andern gleich / fluieſſenden —— deßgleichen auch mit der Bluͤht der Stengel aber iſt glare —— | Se FERN RO und nicht haarechrigrauch mit Gleychen vnderſchetden vnd small ©, T * z haben wir heutiges Tages wirt det Samen Kolfhmarz und glatt / it an der geſtalt vñ Hinenddb | WANN Ep Hirſchens ha en wir h ige g | i in Hirſchen / vnnd iſt ab Bere ch ER, men Gefihlecht /nemmtich den gemeinen Hits K form langechtiger dann der gemein Hirſchen / vnnd iſt aber ſchen den man taͤglich in der Speiß gebaucht / dasinner Kernlein weiſſer dann der ander Hirſchen. Die⸗ I nn | keit bey vns nach zur seit ala IR abrem ſer wirdt von wegen der felgam ze ES —— rdt u Der gemein Hirſchen keimet baldt nach dem erindas omd onen a Tomate Hiskhre vnder dem Erdtreich geſaͤet wirdt herfuͤr / vnd ſteiget in kurtzer zeit in Die en * NHirfchen von denalez Griechifchen Xrkten ve made Stengel/dte feind dief mit vij oder acht Bewerben vñ Oley⸗ er Ehren ee sten — nd | chen onderfcheidenidie Bletter feind den Rohrblettern aͤhn⸗ : —— — en — SE An — — 13 r RT } z A » man | uch Die Acher ſchlieffen auß einer graßschtigen Scheiden Au u Ai en ——— | air J — rn 1 — — — — a El — — Be na — — — > 48 AR _ — —— ge — — — a PETER og 25 A B C D E 680 Tilsov,Satenifch heiffer er Cenchrus end Milium, von Stra- bone,Cenchris,von den Kreutlern aber von den Griechi⸗ ſchen Namen Pafpale oder Pafpalus Hippocratis vnnd Pis ftum. Arabiſch heiffet er ben dem Scrapioni IB. ſiopl. c. 102.& 557. 1euers, vnd Geguers,beydem Allaharauio, Algar ures, bey dem alten Gloflographo Auicennz, Algenares, bey dem Haliabbati, Aurefum vnnd Laufefum inlıb.de dodti- na, Alhani, vnd bey andern Algenars,Pıners, Cechias vnd Gia⸗ ures. Welche Damen entweder die Araber von dem Griecht⸗ ſchen Wort Cenchros oder Cenchris in jhre Sprach cor⸗ rumpirt/oder habẽ die Griechen den Namen Cenchrosvon der Araber leuers oder Gequers entichner / wie dann etliche viel mehr Wörter die Griechen von andern Barbariſchen Voͤl⸗ ckern angenommen haben: Italianiſch heiſſet der Hirſchen Miglio vnd Meglios, Hiſpaniſch/ Millo, Milho bnd Miyo. tan tzoͤfiſch / Mil, du Mil, Millet, du Miller, vnnd die Sophoyer / Ch trach. Engliſch / Myll / Mylen vnd Millet. Vngeriſch / Koles, vnd der geſtampfft Hirſchen /K⸗ſa. Flehmiſchvnd Brabaͤn⸗ diſch heiſſet er Hirs / Milie vnd Gheers / vnnd Hochteutſch / Hirß soer Hirſchen. Das Hirſchenmeel heiſſet Griechiſch / Kiyxevov arsverv, ben dem Diofcoridi: ateiniſch Milii fa- tina. Die Sprewer von dem Hirſchen heißt bey dem plinio Iıb.i8.c.16. Applauda, oder wie die cortectiota exemplas ria haben Appluda, das iſt purgamentum Milii,mit gleis heim Namen werden auch die Spreumer vnnd derabgang deß Seſams vnd Sands. genannt. | Von der Natur / Krafft / Wirkung vnd Eygens ſchafft deß Hirſchens. N R Hirſchen iſt kalt vnd trucken / fopfferden Bauch vnd trucknet / iſt harter daͤuwung / er iſt aber kalt in erſten Grad vnnd trucken im dritten / oder im andern gantz vollkommen mit einer ſubtielen Subſtantz. Seinen Ge⸗ brauch vnd Wirckung ſampt dem Fench beſchreibet Bapti- fta Fieta in feinem Cosna kuͤrtzlich mit folgenden Verſen / vnd ſpricht: | Sunt ieiunia, aluum durantiagrata dolori, Similiaignitis fint prius vfla focis. Lade innocta fouent, molli vel ınsufla liquore Plenıns ‚at Canatardatenaciserunt. Panici vberior liuoris menſa ſuperbit, Sæpius exiguis cedere magna ſolent. Innerlicher Gebrauch deß Hirſchens. Das gemein Volckin Teutſchlandt kochet gute Hirſchen⸗ brey auf dem geftampfften oder geſchelten Hirſchen mit Mulch und Butter / vnd kan feine Kirchweyhe nicht gehal⸗ ten werden es ſeye dann der Hirſchenbrey mit rotem Zucker vberſaͤet darbeh vnd gibt ſolcher Brey gute Nahrurg vnnd ſpeiſet ſehr wol / vnnd ob gleichwol der Hirſchen harter daͤu⸗ wung iſt / ſo wirdt er doch bey denen die deſſen von jugendt auff gewohnet ſeindt ziemlich baldt vnd wol verdauwet / vnd iſt eine gute vnd geſunde Speiß vor die Kinder; dañ fie wer⸗ den ſtarck vnd wol geferbt davon / vñ weren dergleichen ſpei⸗ ſen den Kindern viel geſuͤnder dann daß man fie alſo mit vielen Fleiſchſpeiſen vberfuͤllet / wie ben vielen jetzundt ein ges meiner gebrauch iſt / daher jhnen Wuͤrm / faule Feber vnnd andere Kranckheiten zuſtehn. ie # Galenus ſchreibet lib.ı.alim.daß zu feiner seit das Bau⸗ wers volck auß Hirfibenmeel gute Brey mir Schweinen⸗ ſchmaltz oder mit Oele gekocht vnd geſſen haben. Es iſt heu⸗ tiges Tags noch in Franckreich und Hochburgundt der ge⸗ brauch / daß die Haußmuͤtter Hirſchen mit Waſſer zu einem Brey ſieden / ſchmeltzen den ein wenig on ſalthens daß genug iſt mir ſolchem ſpeifen fie jr Geſind vnd Tagloͤner auff dem Feld / geben jhnen grob Brodt von vngebeuteltem Meel ge⸗ backen darzu / vnd Waſſer zu trincken / damit jr Geſind wol zu frieden iſt / deßgleichen auch die Tagloͤhner / ſoiche Speiß oder Brey ſeindt nicht vor vnſere Tagloͤhner / wann ſie nicht D. Jacobt Cheodori Tabernmontani E mie guter Milch zugerichtet werden / daran fie dann auch Milch dick vnd gut. — ee au ge _ Ta, ’. \ u 3 + nd; ag a Ir nie genug habenifondn es muͤſſen nach drey oder vier Trach⸗ ten darbeh ſeyn / vnd Wein vollauff. | Etliche kochen die Hirſchenbrey bey ons wie folge: Sie nemmen geſchee tn oder geſtampfften Hirſchen / waͤſchen den ſauber auß friſchem Waller / thun den in ein ſaubern Hafen / ſchuͤtten ein gute feyſte Och ſenfleiſch bruͤhẽ daruͤber / ſetzens auff ein Kolfeuwer / laſſens ſittiglich ſieden / ruͤhren es ſtaͤug dap es nicht anbtenne / thun Sattz darzu fo viel von noͤthen iſt vnnd richtens an / iſt ein gute geſunde Speiß die ziemlich wol nehret. Hu ſchenbrey mie Milch oder Fleiſchbruͤhen gekochet vnd mol gefotten / ſeindt faſt dienlich den Seugmuͤttern die waſ⸗ ſerechtige Milch haben / dann dieſe Speiß macht jhnen die 2 " Hirfehentiieel mit Geyßmilch zu einem Brehlein geſotten Svnd mir Zucker ſuͤß gemacht / iſt eine gute Speiß vnd Artze⸗ ney vor die Lungen ſuͤchtigen wañ kein Feber vorhanden ıft: So äber ein hißig Feber mit vnderlauft / ſol man an ſtatt der Geyßmilch ein gute friſche Mandelmilch nem̃en vñ das Breylein alſo damit ſieden. Du magſt auch vor Febricitanten vnd andere Krancken in Higigen Gebrechen ern ſolches nuͤtzlichs Hirſchenbreylein bereyten: Nimb ſuͤſſe Quetſchgen oder Vngeriſche Pflau⸗ men die ſeud wol in einem Huͤnerbruͤhlin / ſchlage oder ſeihe die Bruͤhe durch ein Tuch / thu Hirſchenmeel in cin Haͤff⸗ lein / laſſe eg wol mir der Brühen ſieden / darnach thue zwey⸗ mal ſo viel Mandelmilch darzu / vnd ſeude es ſo lang biß es ein duͤnnes Breylein wirdt / das gib den Krancken zu eſſen / dann es ſtaͤrcket vnd ſpetſet ſehr wol / vnd iſt leichtlich zu ver⸗ dauwen. Es iſt auch der Brey oder Gemuͤß von Hirſchen noch hen⸗ tiges Tags in Tartarey ſehr gemein / die bereyten die Tarta⸗ ver mit Pferdtsmilch / davon fie ſich mehrentheils ſpeiſen vnd erhalten. Sie nemmen auch das Hirſchenmeel vnnd laſſen einem Pferdt ein Ader an einem Schenckel ſchlahen / vermiſchens mit dem Hirſchenmeel vnd eſſens alſo rohe vnd vngekocht. —— Autonius Guainerius ein beruͤhmbter Artzet / der ſchrelbt in cuta Tertianæ von einem Tranck von Hitſchen / den fol der H. ad broſius gemacht vnd gebraucht Haben wider das dreytagig Feber / damit er zu Mehlandt vielen Menſchen ge⸗ holffen hat / der wirdt alſo gemacht: Nimb geſcheelten Hir⸗ ſchen ein Pfundt / ſeude den in drey Pfundt Waſſer biß der Hirſchen auffbreche vnd ſich das Waller ferbe. Von dieſem durchgeſiegenen Tranck ſoltu ein ziemlichen Trunck thun / an dem Tag wañ dich dag Feber geſchuͤttelt hat / vnd ſich die JHitz ſchier enden vnd nachlaſſen wil / darauff ſoltu dich wol decken und ſchwitzen. J— Hirſchen in Waſſer geſotten / die Bruͤhe mit Zucker ein wenig ſuͤß gemacht vnd darvon ein Becherlin voll warm gr truncken /treibet den Schweiß gewaltiglich iſt eine gutt A tzeney vor arme Leuth / wann ſie ins Bad woͤllen gehen. Hirſchen iſt den Krammatsvoͤgeln / Wachteln vnd dur⸗ teltauben ein anmuͤtige Speiß vnd werden feyſt davon. So maͤſtet man ach die Faßhanen vñ Birckhanen damit auß / dann ſie eſſen den ſehr gern. | | Somanden Huͤnern Hirſchen genug zueſſen gibt / ſo ⸗ gen fie ſchoͤne vnd groſſe Eyer. AR Etliche machen die Schwein mir Hirfchen feyſt / vñ ſeind die Spreher vnd der abgang darvon gut vor das Rindtvith K ſie mit anderm damit außsumäften: Euſſerlicher Gebrauch deß Hirſchens. VWNa lamofften Hirſchen iii. vnzen mie vngen Sal vermiſcht / darnach in einer Pfannen vber dem Feuwer geroͤſcht / vnd in ein langes / ſchmales Saͤcklein chamauff di Scheptel deß KHauprg fo warn als man es leiden kan / ge⸗ legt / vertreibet den Carharren vnd Hauptfluß. — Oder nimb vngſtampfflten Hirfchen ae) thehl / jr ; / | rach, Si ſchen ben Uber) renes von 18 die etvnd t waſ⸗ en die ſotten Athe⸗ xn iſt: m ſtart vñ das ancken reylein Pflau⸗ er feihe j Haͤſ⸗ 1211107 wlT u eſſen au ver⸗ och het Tarta⸗ ſpeiſen ed vnnd hlahen ohe vnd ſchreht den ſol der das ſcheng⸗ ten Kit biß dt n dieſem ck thun/ d ſich dit Dich tl ucket ein varmgo gute An hen. and Tu von. Go mit au iht ſo lo fd mdivich — en Sah Gent! pan/anf Sa fl ynd — — — | Das Erſt Buch Mon Kreutern. A und Chamillenblumen / jedes ein theil / roͤſchte die vber elnem Fr Jeuwerlein / vnnd legs vber Die Scheytel deß Haupts alſo warm / dien et auch wid den ſchmertzen der Ohren von Kälte vn windigẽ Blaͤſten vervrſacht / außwendig bber die Ohren warm gelegt in etnem Saͤcklein: miltert auch das Zahnwe⸗ hethumb von Kaͤlt / alſo warm vber den Backen gelegt / auff Die ſeite da der Schmertzen iſt. Dievbrige Milch der Seugmuͤtter zu vergeßren: Nimb vngeſtampfften Hitſchen f. Handtvoll / Bonenmerlı Char mitheublumen / jedes j. Handevoll / roͤſchte es in einer eiſenen Pfannen / darnach thue es in ein Saͤcklein vñ legs ſo warm vber die Bruͤſt als es zu leiden iſt / vñ ſolen aber diefer Säch; lein zwey ſeyn. der den feuchten vñ Falten Huſten von kalten Haupt⸗ * fluͤſſen vervrſacht: Nimb Hirſchen der nicht geſcheelt iſt i. g Handvol, Salz’ Ackermuͤntz / Wolgemuth / Poiehen kraut / jedes ein halbes Haͤndlein voll. Zerſchneide die Kreuter / ver⸗ miſchs mir dem Hirſchen vnd Saitz roͤſchte es darnach / vñ legs warm vber die Kron vnnd Scheyiel deß Haupts / das wirdt den Huſten trucknen. | Wider dz ſchmertzlich Seitenſtechen: Mit vngeſtampff⸗ ten Hirſchen ij. Handvoll / Kleyen j. Handvoll Saltz j. halb Handvoll. Vermiſche dieſe Stuͤck / roͤſchte ſie darnach vber einer Glut / thu fie in ein bequemes ſaͤcklein / vñ legs fo warm du es leiden kanſt vber die ſchmertzhafftige Seiten! darnach Falbe die Seiten mit der Eybiſchwurtzelſalben / nguentum Dialchex genannt. * Wider die ſcmertzen vnd Krimmen deß Bauchs vñ der Daͤrm /ſo kein verſtopffung vorhanden iſt: Nimb vnge⸗ ſtampfften Hirſchen fi. Handtvoll / Chamtllenblumẽ Ro . Ü ofenfiegent Saltz jedes ij Handtvoll / Dillſamen / oder die H oberſten Gipffel darvon j Handvoll. Vermiſche die Stuͤck durcheinander / roͤſchte die in einer Pfannnen / thu ſie in ein bequemen leininen Sack / vnnd lege den ſo warm vber den Bauch / als du jhnen leiden magſt. Oder nim̃ vngeſtampfften Hirſchen iiij. Handvoll / Salk ij. Handvoll / Leinſamen / Dillſamen / Fenchelſamen vnd A⸗ nißſamen / jedes ein Handvoll / roͤſchte die wie gemeldet vnd lege fie wartn vber den gantzen Bauch in einem Sack. Sol⸗ che Artzeney vertreibet auch die Blaͤſt vnnd Wind oder das auffblehen deß Bauchs⸗ Wider die Blaͤſte deß Leibes von waſſerechtiger Feuchte oder der Waſſerſucht: Nimb vngeſtampfften Hirſchen vier Handtvoll / Fench / Bonenmeel / jedes ij. Handivoll / iiij vntz lebendigẽ Schweffel geſtoſſen j. HYandvol / roͤſchte die wie ge⸗ D meldet vñ legs ober die geſchwulſt fo warm du es leidẽtanſt. Oder nimb vngeſtampfften Hirſchen / Fenchſamen / Ro⸗1J ckenkleyen / jedes ii. Handvoll / Salz iij. Handvoll / Roͤmi⸗ ſchenkuͤm̃el / Aniß ſamen / jedes ij. Handvoll / Lorbeern grob⸗ lecht zerſtoſſen j. Handtvoll / roͤſchte dieſe Stuͤck vnd leg ſie in einem Sack warm vber den Bauch. Vngeſtampfften Hirſchen mit Saltz in einer eiſenen Pfannen vber dem Feuwer geroͤſcht / vñ in einem Saͤcklein warm vber die Leber gelegt / eroͤffnet die verſtopffung derſel⸗ ben von Blaͤſten vervrſachet. Wider den ſchmertzen der Leber von Kält: Nimb unge ſtampfften Hirſchen itj. theil / Rockenklehen ij⸗theil / Saltz j. theil/ roͤſchte ſolche Stück wie gemeldet / vnnd legs in einem Saͤcklein warm vbee. 0°... « Wider die Geſchwulſt und auffblehung def Miltz. Nim £ vngeſtampfften Hirſchen ij. theil / Salg ein halb theil / mach zwey leininer Saͤcklein vnd thue die gemelte Stuͤck dareyn / K reihe die darnach Rauthenweiß mit einem Fadem / daß die Mareri nicht zuſammen lauffen kan / vnd waͤrme die auff ei⸗ nem heiſſen Ziegelſtein / der mit ſcharpffem Eſſig beſprengt werde im waͤrmen / vnd lege alſo je ein Saͤcklin vinb das an⸗ der vber das Miltz / ſo warm du es leiden kanſt. Hirſchenmeel vnd Geſtenmeel / jedes gleich viel in weiß, ſem Wein zu einem Brey geſotten / vnnd auff ein Tuch geſtrichen wie ein Pflaſter / legt den ſchmertzen der Nieren vñ 681 nden deß Tages zweymal warm vbergelegt. Hir ſchenmeel mit Gerſtenbruͤhen zu einem Dres geſot⸗ ten / auff ein Tuch geſtrichen / warm vber den Nabel vnd vber das Gemaͤcht gelegt wie ein Pflaſter / iſt gut wider die Harn⸗ ruhr vnd troͤpfflingen harnen. „ven Rarenſtem aufsurreiben machet man ein koͤſtlich oft probiere Lendenbad wiefolat: Nimb Hirſchenkraut mir Stengel vnd dem Samenv. Handvoll / alt Koͤlkraut iij. Handtvoll / Chamtllenblumen / Kaßpappein Fuͤnfffinger kraut / Meerhirſchenkraut/ jedes zwo Handtvoll / Waſſerep⸗ pich / Peter lenkraut / brennende eſfein Polehentraut / Tag vnnd Nachtkraut / Bachmuͤntz jedes ein Handvoll / Dieſe Kreuter ſol man mBachwaſſer wor ſteden und ein Senden, badt darauf machen. | Hirſchenmeel mit dem Waſſer / darinnen Sumach koͤr⸗ ner geſotten worden ſeindt zu einem Btey geſotten ſtillet den jungen Kindern den Dutchlauff oder Bauchfluß/auf ein Tuch geftrichen wie ein Pflafter / vnnd warm pber dag Bäuchlein geledt. Hirſchen binden auff die Huͤfft gelegt / benimpt den roten Auß gang oder Ruhr / vnd ſtillet den vnmaͤſſigen Blutfluß der Weiber. pie Wider die ſchmerhliche Geluͤſt zum Stulgang von Kaͤl⸗ te bervrſacht: Nimb vngeſtampfften Hirfchen / Kleyen/ Saltz / Weinrauthen / jedes zwo Handtvoll. Vermiſchedie⸗ e Stuͤck durcheinander / roͤſchte ſie darnach in einer Pfan⸗ nen / thue ſie in ein leinin Saͤcklein / vnd legs fo warm du eg leiden kanſt ober den Hindern. Hirſchenmeel in die Berhlanff die Leilachen geſtreuwet / därinn die / ſo an den Purpuln kratck ſeindt / ligen denen trucknet es die vbrige Feuchtigkeit der Purpuln auß. Hirſ * mit Wein vnd dem ſauwren Honigſyrup (Oxꝛymelite ſeillitico) Buttern vnnd wenig Terpenin zu einem Pflaſter geſotten vnnd temperiert / vertreibt die Ger — ſchwulſt der Hoden. Wider dit auffblaͤhung der Mutter: Nimb vngeſtampff⸗ ten Hirſchen ij. Handtvoll / Chamillenblumen / Merramp Poleyenkraut / jedes j. Handtvoll / Dillſamen / Moͤhrenſa⸗ men /edes j.halb Handvoll / Sattz j Handtvoll. Zerfchneid die Kreuter vnd vermiſche die mir dem Hirſchen vnd andern ſtuͤcken / roͤſchte die in einer eiſenen Pfañen / thue ſte darnach in ein beqguemes Saͤcklein / vnd legs außwendig auff den on derſten Bauch / ſo warm man es leiden kan. Geroͤſchter vngeſtampffter Hirſchen allein in Saͤcklein vbergelegt / vertreibet oder miliert ale ſchmertzen die vonñ Kälte vnd ſchleimiger Feuchten entſpringen. Gleiche Wıra ckung hat auch das Hirſchenmeel mit Buttern gu einem Pflaſter temperiert / auff ein Tuch geſtrichen vnd warm ober das ſchmertzhafftige Ort gelegt. Hirſchenmeel mie Taͤrr oder weychem Veh zn einem Pflaſter temperiert / heylet der Schlange Noͤſſelwuͤrm vñ aller anderer kriechender Thierbiſſz / auff ein Tuch geſtrichen vnd vber den Biſſz gelegt. EEE DE SH Auß dem Hirſchen wirdt ein bewerht Puluer iu dei glei vnnd dem Krebs gemacht! das bereytet man alfos timb ongeflampffren Hirſchen drey Pfundt / Saltz / Hů⸗ nerdreck / jedes anderhalb Pfundt / der Wurtzeln von Depf⸗ felbaumen vnd Oepffelbaumrinden / Coloquintenoͤpffel / jedes fuͤnff vntz / ſchneide die Wurtzeln vnnd Rinden Eleiiny vermiſche die mit den andern ſtuͤcken / end thue ſie in einen vnverglaſurten Hafen/ thue ein Deckel daruͤber / verlutier den Hafen wol mit luto lapientiæ; vnnd ſetze den in ein Haffners Ofen / laſſe denſelbigen ſo lang darinn ſtehn biß die Haͤfen gebacken ſeindt / vnd die Matert darinn zu Puls uer vnnd zu Aeſchen gebranntift/ das ſtoſſe darnach zu eis nem fubtielen Puluer / vnd ſtreuwe darvon in die Fiſtel oder den Krebs. | Bien Quiteen oder KRüttenöpffel lang friſch behalten ſo De vergrabe Hein vngeſtampfften Hirſchen / fo bleiben fie lang friſch vnd gut. So man Sara * ® z ee — == — = — — —— 8 x # Be Z — = u ee BE — — ——— — — — = — — — — — — — u —— 682 A So man Fleiſch in Hirſchen verſchirret / bleibet es viel F Tag vnverſehret vnd faulet nicht. So einem Rindtvieh ein Knie oder Schenckel geſchwol⸗ fen were / ſeude Hirſchenmeel vñ Leinſamenmeel / jedes gleich viel in Eſſig su einem Pflaſter / ſtreiche es auff ein Tuch vnd legs warm vber das Knie. | Kofs geibivehe oder das Krimmen hat ı fo minb vngeſtampfften Hirſchen und Saltz / ſo viel genug ift / in ein leinin Sack / vnd binde den dem Roß vber den Bauch ſo wirdt jhme geholffen. So ein Reffg ein Hornſpalt / hat / fo ſeude Hirſchen der geſcheelet iſt in Waſſer / thue darzu ein Stuͤck Hirtzenvnſch⸗ lit vnnd das weiß von einem Eye / vnd ſeude es wol biß es p wirdt wie ein Pflaferı ſteichs auff ein Tuch und bindsdem 5 Roſſz warm vber den Fuß darander Spalt iſt / vnnd thue das Ale Tag einmal ſo lang bi der Spalt wider sufammen heylet. — | | So einem Roſſz der Kern ſchwindt / fo laſſe jm denfelben wol außwircken / darnach nimb vngeſtampten Hirſchen vnd ſtoß den groblechtig / ſeude den in friſcher Milch zu einem di⸗ cken Brey vnd ſchlage dem Roſſz darmit eyn / verbinde es / daß es nit herauß fallen kan / laß dz Roſſz alſo biß an den ak dern Tag ſtehen / darnach thue es hinweg vnd ſchlage jm wi? der den gemeldten Brey eyn wie zuvor / vnd thu das ſo lang biß der Kern genug hat / ſo dann dem Roſſz die Solen wider hart worden ſehn / ſo mag man eg widerumb ohne allen ſcha⸗ denreyten. | Wann ein Roffzvernagelt worden iftifo ſeude Hirſchen mir altem Schmaltz / brich dem Roſſz das Enfenabonnd „, S hinde jhm die Materi daruͤber / fo ſchadet es jhme nicht / ober zween Tage ſchlage jhme das Eiſen wider auff / vnnd reite das Roſſz wider wohin du wilt. Gediſtilliert Hirſchenwaſſer. Milii aqua * ſtillatitia. | 2 © wire auch ein Föftlich gut Waſſer von dem Hirſchen auff folgende weiß gediſtilliert Nimb im Heuwmonat wann der Hirſchen bluͤhet vnd faſt zum Samen ſtoſſen wil / Kraut vnd Wurzeln ſampt dem Blut vnd Samen / ſo viel du wilt / waͤſche die Wurtzeln ſauber / hacke ſie darnach mit Kraut vnd allem gantz klein / vnnd diſtilliers mit ſanfftem Fewer in Balneo Mariæ, darnach nimb der Acher vom Hir⸗ ſchen mit Blumen vnd Samen getrucknet vnd gedoͤrrt zu einem groben Puluer geſtoſſen iitj. vntzen zu jdder maß Waſ⸗ D ſexs / vnd diſtilliers zum andern mal / vnd laß es darnach fein gebuͤhrliche zeit in der Sonnen rectificieren / als dann behal⸗ te es zu dem gebrauch Innerlicher Gebrauch deß Hirſchen⸗ | waſſers. Das Hirſchenwaſſer iſt ein bewehrt vnd heylſam Waſſer Nden Harn zufuͤrdern / die Nieren / Harngaͤng vnnd die Blaſen von allem Vnrath und Schleim zu reynigen / fon» derlich aber den Stein der Nieren oder den reiſſenden Ste. außzufuͤhren / deß Morgens vnd Abends / jedesmas ilij oder v.lothgerrunden: A x Etliche brauchen je vberden dritten Monat fehs Tag nachcinander / vnd trincken ale Morgens nuͤchtern / deßglei⸗ chen auch deß Abends zwo Stunden vor dem Nachteſſen / K E jedes mal zwo oder drey vntzen dag fol ein gewiß Experi⸗ mene feyn den Menſchen drey Monat vor dem Stein zus bewaren: | er So einen der Stein anfkichle fol er dag hiebevor verzeich⸗ net Lendenbad vom Hirſchenkraut bereyten unnd wann er su baden eynſitzen wil / fol er deß gemeldten Hirſchen⸗ waſſers v. oder vj. loth trincken / das wirdt den Stein bald on einigen Nachtheil fort treiben. N vöfchte es ober dein Fewer in einem Keſſel / darnach thue die 11 / &. Tarobi Theodori Tabernzmontani! Hieſchenbrodt. Miliaceus panis. DA Hirfchenbrodt ſpricht Diofcorideslib.2. c. dz. deß⸗ gleichen auch Galenus lib,talim. nehret weniger dann fonft Brot auß allen andern Kornfruͤchten / vnd iſt trucke ner vnd kalter Natur. Solch Brot wirdt ſelten in Teutſch, landt gebacken / es ſeye dann in groffer Thewrung dep Ge⸗ ireyds vnd Hungers noth. Diefes Brodt iſt ſchwerlich u verdauwen vnnd ſtopffet den Bauch / iſt derwegen denen ſo von Natur hartes Leibes und ſchwerlich zu Stul gehn mz⸗ gen / vngeſund / Hergegen aber die ſtaͤtig ein fluͤſſigen Bauch haben oder mit Bauchfläffen beladen ſeindt / die mögen mot Hirſchenbrodt effenroder aber das Meel von anderm Ge, trend darauß ſie jr Brot machen laſſen / mit dem halben theil Hirſchenmeeis vermifhen. In Gaſconien iſt das Hirſchen⸗ prode gemeiner dann bey vns in Teutſchlandt. Das Hir⸗ ſchenbrodt wirt von den Grie chen keyxeicis vnd Keyxeusiar, genannt. Lateiniſch / Panis Miliaceus. Das Acht vnd zwentzigſte Cap. Bon dem Fench oder Fuchßſchwantz. 1, Fench oder Penich. Panicum. um 0 pet Mn HN > \ ) — * Er Heophraftus der hat den Fench dem dritten Geſchlecht deß Getrehdts oder Kornfrucht zugerech⸗ net / Columellahat ihnen erſtlich der Huͤlſenftucht dem Zugemuͤß zugeſellet / hernachmals aber hater dem⸗ ſelben feinen Platz auch vnder dem Getreydt geben vnd eat geraumet / denſelben Platz woͤllen wir jhm auch gern laſſen vnangeſehen daß Galenusdenfelben lib. s wpl dem Zuge muͤß oder der Huͤlſen frucht auch zugeſchrieben hat / vnd ha⸗ ben wir deſſelben zwey zame Geſchlecht. 1. Das erſt ond gemeineſt Gefchleche hat ein vielfaltigt vnd zaſechtige Wurtet / oder ein Wurtzel von viclen galt dep, dann 1/7 utſch, ß Ge⸗ ich uu en ſo md, auch n wol 154 ntheil ſchen⸗ Kite dies, * — Das Erſt Buch / Bon Kreutern Aoder kleinen Wartzlein / das Graß oder viel mehr die graß⸗ FE Hälmer oder Stengel werden Elen hoch mit Holkeelen echti ae Bletter /ſeindt vil rauher / ſchaͤryffer vnd ſpitzer weder die Bletter deß Hirſchens. Die Halmen oder Stengel ſein rundt / haben viel Gleych oder Gewerb etwan auff die zehen an einem Stengel / vnd hat ein jedes Gewerb oder Knopff ein langes / ſchmales Blatt / die Acher ſeindt nicht wie an⸗ derer Frucht Aeher / auch nicht zertheilet wie deß Hirſchens / fonder gang runde geſtalt wie die Moß oder Lieſchkolben die in den Weihern wachſen / die ſeindt bißweilen wer / vnd et⸗ wann braun oder ſchwartz / mit vnzehlichem kleinem Sa⸗ men außgefuͤllt / welcher ſo er außgetroſchen wirdt —8 ſchen fo aͤhnlich und gleich iſt / daß fie kuͤmmerlich vominan⸗ der koͤnnen vnderſcheiden werden | der vnderſcheidt aber iſt allein darinn / daß der Fenchſamen ein wenig fleinerift dan der Hirſchen. Der Bench waͤchſet gern in rauhen und fand» B echtigen Orten / derwegen diejenigen fo ihnen fäen woͤllen / ſollen allwegen ein leicht ſandtechtig vnnd ſteinechtig Erdt⸗ reich darzu erwoͤhlen / das huͤbelechtig vnd bergechtig ſeye / da nicht viel Waſſer zukommen kan ſo gehet es baͤlder auff dañ der Hirſchen / vnnd waͤchſt freuwdig / alſo daß er innerhalb viertzig Tagen zur zeitigung kommet vnd eyngeerndet mag werden. Im Algew / Hegew / Waßgauw vnd andern mehr dergleichen rauhen Orten / iſt dieſe Frucht ſehr gemein vnnd wirdt in groſſer menge gepflantzet / wirdt im Glentzen geſaͤet vnd im Sommer. | IL Indianiſcher Fench. Panicum Indicum, 11. Das ander Geſchlecht iſt groͤſſer und luſtiger anzuſe⸗ E hen / beyde am Stengel! Blettern vnnd den kolbechtigen Aehern / die ſchoͤn zottechtig ſeindt / Das wirdt allein in den Gaͤrten gezielet / vnd waͤchſet gern in einem jeden Grundt / ſolches iſt erſtlich auß der Landtſchfft India in Hiſpanien / vnd von dannen in vnſer Teutſchlandt gebracht worden. III. Noch waͤchſet bey vns hin vnd wider ein Geſchlecht dieſer Frucht / das iſt viel kleiner dann das erſte zame Ge⸗ ſchlecht / har ſchmaͤlere vnnd kuͤrtzere Bletter / die ſeindt auch rauher als die Bletter deß zamen Fenchs / die knodtechtigen 683 Die Achren ſeindt rauhe / rorferbig und auch Fleiner dann deß zamen. III. Wilder Fench. Panicum ſylueſtre. Bon den Namen deß Fenchs HE Fench wirde von den Griechen "Era &-, Meylm Mervvn vnd MiAu©& ‚genannt, Lateiniſch / Elymus oder Helymus,Meline oder Melyng,Melinus,vnd von Diocle, Melftugum,von Plinio ond andern Panicum, Panica,vnd Panicula, [Paniculum panicula minere , C,B. Panicum, Fuch. Cord. in Diof.& hift. Gef. Dodo. Gal.& poft. Lon. JLob.C&l,Cam. Mikum exigaum, Trago] von Serapione lib.fimp.c.ıo wirdt er Arabiſch Dochon,von Iſaat Eben / Amram, dem Arabiſchen Artzet Dora, von Alſaharauio, Gla⸗ res, von andern Dochen, Diochen, Dolin vnnd wie Matthæus Syluaticus bezeuget auch Dorathin vnd Buthicin Italianiſch heiſſet er Panico vnd Panigo Hiſpaniſch Panzco, Panifo oder Panizo und Painfo. Frantzoͤſiſch Panick . Paniz, du Paniz, du Paniz Semblable, vnd du Paniz Oniliet. Behmiſch Bir. En⸗ gliſch / Panick. Fiehmifa und Brabaͤndiſch Patickkoren / Hochteutſch / Fench / Pennich / Heydelpennich Fentch Pas niforn / Fuchsſchwantz / Heydel / Heydelfenck vnd Butz⸗ wehtzen. — Das zweyte Geſchlecht wirdt von den Kreutlern La⸗ teiniſch genannt / Panicum villoſum, Panicum Indicum, K Panicum Hifpanicum,ond Panicula Hifpanica.| Panicum panicula maiore,C.B. domelticum Marth.Indicum,Do- do, aliud Indicum panicula villof2, Lob. Panicum Lacı Caltori.] Fle miſch und Brabaͤn diſch Indiaenſch Pa⸗ nittkoren. Hochteutſch / Indianiſcher Fench / Indianiſch vnd Hiſpaniſch Panickorn. [ Engtifch, / Indian Panick oder Dremeale.] — 111. Das wildt Geſchlecht wirdt von den Kreutlern pani cum fylueftre,Panicula ſylueſtris, vnnd von etlichen auch e | Gramen % 684 A Gramen Mann fylueltre, genannt / Andern woͤllen ei Ichzmuin darauf machen. [Panicam fyl.fineariftis,C.B. | {yl. Matth.Caft.Lugd.Cam.paluftte &iyl.Dodo Gal.her- bariorum fyl. Lob. Panicaftrelle fimilisalıa. Cz@l. Gra- men manne alterum, Dodo. Lügd. Milium ſyl. & ſupi⸗ num,Cluf.Hifp.an Schwaden / Cordo in Dioſà Gefne- ro. J Teutſch heiſſet es wilder Fench / vnd Panikorn / vnnd nennens auch etliche wildt Manngraß / oder wilden Him ⸗ melthauw. ¶Engliſch wilde Panick] Von der Natur /Krafft / Wirckung vnd Eygen⸗ ſchafft deß Fenchs. | Send der Panikorn / iſt kalter Natur im erſten vnd ru. cken im zweyten Grad mie der Hirſchen / nehret ſehr we⸗ nig / machet windt / iſt hart zu dauwen / machet ein dick Ge⸗ D Jacobi Theodor Cabern⸗e montani / nF e ter Kuͤhemilch / ſeindt faſt dien lich Wider den roten Aublauff vñ alle andere Bauchfluͤß. Dienen auch wider die Geſchwer der Nieren vnd der Blaſen. Man kan auch gleich wie auß dem Hirſchen allerhandt gute Eßlein darauf bereyten. Fenchſamen zu Puluer geſtoſſen vnd mit rotem Wein getruncken / dient wid die rote Ruhr / vnd alle andere Bauch fluͤß dep Tage zweymal gebraucht. Euſſerlicher Gebraͤuch deß Fenchs. Wdder das Hauptwehe von Kälte: Nimb Fench ſamen T der nicht geſcheelt iſt zwo Handtvoll / Rockenkleyen Sattz jedes. cine Handtvoll / Salbehen / Maisranı jde⸗ ein halbes Haͤndlein vol Aniß ſamen / Lorbeern groblechrg DT — en vnd Fenchelſamen / jedes ein loth / roͤ ingi B bluͤt vñ deffen fehr wenig, iſt alten Leuthen nichts nuͤtz ſtopf⸗ G —R— —R— fet den Bauch mehr als der Hirſchen. Der wild Fench hat die Krafft vnd Eygenſchafft wie der zam / kuͤlet aber vnnd ſtopffet mehr. Innerlicher Gebrauch deß Fenchs. VNangeſehen daß der Fench ſchwerlich zu verdauwen vnd grobe Nahrung gibt, on den mehrentheil von dem Bau wersvolck vnd Dem gemeinen Mañ zu der Speiß gebraucht wirdt / kan derſelbige doch durch kuͤnſtliche bereytung auch vor die Krancken nuͤtzlich bereytet werden / daß der nicht al. lein gut vnd leichtlich zu verdauwen / ſondern auch gute Na⸗ rung gibt / vnd ein oͤblich geſundt Gebluͤt machet. Es iſt der Fench etlichen Voͤlckern in Thracia fo gemein daß fie dentäglich in ihrer Speiß gebrauchen / daher auch Xenos C phon in lib. expeditionis Cyri 7. diefelbigen Melinopha, H gos,dasift Senchfreffer genannt hat. Das gemein Volck in Srancfreich und Teutſchland / fonderlich aber an denen Orten da deß Fenchs die menge gezielet wirdeimachen gute Brey darauß jhr Geſind vnd Tagloͤhner damit zu ſpeiſen / dañ es eine gute Speiß iſt wie der Hirſchen vor grobe ſtarcke Leuth / als Treſcher / Holtzfloͤzer / Schmidt vnnd andere die ſchwere arbeyt thun muͤſſen / dann es ſettiget baldt. Die Sransofen kochen den mit Waſſer / Butter oder Schmaltz / fiedenden zu einem Brey / ſaltzens darnach / vnnd wann fie den anrichten ſo beſtreuwen ſie jnen mit klein geſchnittenem Leuchel vnd Dillkraut / iſt ein ziemlich gut eſſen vor das Ge⸗ ſind / ſie thun auch bißweilen ein wenig Eſſig darenn daß es re wirdt / ſo iſt 68 in heiſſer Zeit etwas anmuͤtiger zu eſſen. »Vnſer Bauwers volck das etwas verleckter iſt / ſieden den Fench mie Milch zu einem Brey /thun Buttern vnnd Satz fo viel gennaift dazu / vnd ſpeiſen damit jhr Haußge⸗ ſindt / iſt kein boͤß Eſſen / gibt ſehr gute Nahrung vnd ſpeiſet wol. Fench in der Spaß genügel in denen dienlich die Blut fpeyenftärige Bauc fluͤß haben! und die zu vbermaͤſſig ges neigt ſeindt zu der Vnkeuſchheit / deßgleichen auch denen ſo ſchwache Nieren haben / vnnd fo mit dem Samenfluß bes ſchweret ſeindt / denen der natuͤrlich Samen ohn jhren wil⸗ len oder aber deß Nachts im Schlaff entgehet. Es dienet auch denen jo mit falten Catharren und Hauptfluͤſſen bela⸗ den feindt. | Raſius derrarher daß man den Fench mir Milch fochen ſol / doch daß er zuvor ein zeitlang in Kleyenwaſſer geweychet worden ſeye / fo fol er ein gute vnnd loͤbliche Nahrung eben. ’ Pfennichkernen fauber gewäfchen / darnach mit einer guten! feyßten Sleifchbrühen zugeſetzt vnd zweymal fo viel Mandelmilch zu gegoſſen / zu einem bequemen dünnen Breylein geſotten / iſt eine gute Speiß vor die die Haupt⸗ wehthumb haben von der Gallen. Solche Breylein ſeindt in dienlich den Lungenſuͤchtigen / vnnd denen fo Blut⸗ peyen. nereifenen Pfañen / thue diedarnac in ein bequemes Saͤck lein / vnd legs ſo warm vber das Haupt fo warm du eg erdnl⸗ den, magſt. Uhse Böse hu Fenchſamen der nir geſcheelet iſt ij heil / mit krauſſem —1J45 wur! Balſamkraut vñ roter auffgedoͤrrter Roſen / jeder j. Handt/ vol geroͤſcht / daruach in ein leinin Saͤcklein gethan vnd v⸗ ber den Magen warm gelegt / leget das kotzen vnd erbrechen Wann das Saͤcklem kalt wirdt fo waͤrme es wider auf einem heiſſen Ziegelſtein mit gutem Weineſſig befprenau vnd legs wider auff das thue ſo lang biß das brechen nad, laͤſſet. | VBngeſcheelten Fenchſamen zwey theil / mit Saltz / Kleyen vnd Dilllamen / jedes ein theil in einer Pfannen geröfchet| darnach in ein Saͤcklein gethan on warm vber den Magen gelegt / vertreibet den Schmertzen von Winden vnnd Kaͤlt vervrſachet. Fench ſamen ij theil mit einem theil Saltz obgemoeltet maſſen geroͤſcht / vertreibt den Schmertzen vnnd ſtechen der Seiten in einem Saͤcklin warm vbergelegt. Gleicher geſtalt gebrauchet / ſtillet es allen Schmertzen / er ſeye am Leib wo er woͤlle / don Kaͤlt vnd ſchieimiger zaͤher Feuchten vervrſachet / vertreibet auch das Krimmen. Vnageſcheelten Bench j. theil / mit Saltz / Nockenflenen vnd Mattkuͤmel / jedes j. theil / obgemeldter maſſen geroͤſcht vnd warm vber den deib arlege/vertreiber dag auffblehen deſ⸗ feiben vnd zertheilet die Winde. Wider das Krimmen ond Reifen inden Daͤrmen: Nim̃ vngeſcheelten Fenchjamen vier Handtvoll / Chamillenblu⸗ men Fiſchkuͤmmel / Dillſamen / Rauthen / Poleyenfrautl jedes j Handtvoll Saltz ij. Handtvoll / Anißſamen / Wel⸗ gemuth jedes ein halb Handtvoll roͤſchte ſolche Stuͤck zuvor klein geſchnitten ober dem Feuwer in einer eiſenen Pfañen / thue ſie in ein bequemen Sack / vnd lege den ſo warm du es leiden kanſt vber den Bauch. | Wider die vbrige feuchtigkeit der Durchfchlechren oder der Purpeln ſtreuwe reyn repuͤluerten Fench auff die data chen darauff die Krancken ligen. Wider das euſſerlich ſchweren verwundung der Nieren vnd deß Ruͤckens / vom ligen in langwirigen Kranckheiten: Nimb Fenchmeel ein gut theil / Rofen oder Myrrhenoͤle vn⸗ gefehtlich auff vj loch / ſeude die zu einem Pflafterı ſtreichs auff ein leinen Tuch vnd legs vber. Fenchmeel mir Wein vnnd dem ſauwren Honiafyrup! Aceto mulſo, mit genugſamem Buttern vñ ein wenig gr pentin zu einem Pflaſter geſotten / vertreibt den ſchmertze K vnd geſchwulſt der Gemaͤcht / auff ein Tuch geſtrichen vnnd warm vbergelegt. Vngeſcheelten Fench ij theil / mit einem theil Saltz inen ner Pfannenaeroͤſcht vnnd in ein Saͤcklein gethan / iſt gut wider die Geluͤſt zum Stulgang / welches mit einem andern Namen der Arßzwang genaunt wirdt / warm vber den ZN dern gelegt oder aber darauff geſeſſen / ſo derſelbig von Kält iſt vervrſacht wordeennnnn. — Fenq ſamenmeel und Bonenmeel / jedes ae a ih au in ande Bein auch, amen leyen/ jedes echtig in ei⸗ Sit, | Udnl⸗ zuſn Mndt, ud techen, ex auff pteng nad Kleyen roͤſchet Magen 1 Kaͤl emeliet chen der r geſtalt ib wor rſache! nelent geröfit hendıl n: Nim̃ lebt frau 1 Wel ck zuvot nahen! m du ren odet Die kella⸗ Nieren kheiten: noͤle yn⸗ ſtreichs igſyrup! nig der⸗ Julia) en vnnd an niſt gut ‚ander BALL om Kält zen mit nugſo Das Erſt Buch) A genugſamer Gehßmilch vnd Schweinenfhmalksu einem F_Auff tin Acker oder Feldt gefaͤe, werden / iſt daffelbe anzufes Pflaſter geſotten / vertreibet ale fhmerzen fie ſeyen am Leib wo fie woͤllen vnd Auch die Schmerzen dep Zipperleins vnd der Gliedtſucht. Fenchbrodt. Panicaceus panis: | GERA hat auch vor alten Zeiten auß dem Fenchmeel Brodt gebacken wie Diolcorideslib.2.c. 86. bezeuget / wie es dann von jhme vnder das Getreydt eder Korn fruͤcht iſt geſetzt worden / welche gewonheit heutiges Tages noch auff vns geerbt iſt / vnd wirdt fonderlich in thewrer Zeit an den obgemeldten Orten da deß Fenchs viel gezielet wirdt von dem gemeinen Mann Brodt darauf gebacken! d5 wirt aber trucken / vngeſchlacht vnd zerriebelt fich balde / ſintemal es fein fette oder ſchleimerichkeit in ſich hat / die da ſſelbig zu⸗· fammen haltet wie anderer Getreydt Brot Solches Brot kuͤlet ſehr / trucknet vnd macht den Leib feſt / iſt ſchwerlich zu verdauwen / der groß Hunger aber / welcher wie man zu ſa⸗ gen pflege ein guter Koch iſt der machet daß es leichtlich vers dauwet wirdt / darzu auch Gott der Herr / ein Herr der Dar tur / ſeinen Segen gibt. Das Neun vnd zwentzgiſte Cap. Vondem Sorgſamen. Sorgſamen. Sotgum. ER Er Sorgſamen / welcher auch Indiani⸗ ſcher Hirſchen gennenner wirdt / iſt ein frembd RZ 3 wu Italien in Teutſchlandt ıft gebracht vnnd bes fannt worden. Es wirdrdiefe Frucht ben ons im Frühling geſaͤet / vnd gehet erftlich auff wie der Hirſchen / gewinner et⸗ wann ein Korn vier oder fünfflange Stengel / die ſeindt dis cker vnd hoͤher dann das gemein Deckrohr / mit groſſen vnd dicken Knoͤpffen oder Gewerben vnderſcheiden die ſeindt mie ſcharpffen / langen Rohrblettern bekleydet / alſo wo fie F Gewaͤchß / welches in furge Jahren zu vns auß ———— * Jon Kereutern. 6885 ben wie ein Rohrbuſch. Die Kohr abet oder vielmehr die Riedtſtengel dieſes Gewaͤchß ſeindt innwendig nicht hole) fonder mir weiſſem / luckem Marck außgefuͤllt / faſt wie die Zuckerroͤhr / das hat einen ſuͤß lechtigen Geſchmack Gegen dem Heuwmonat formen an dem obertheil der Stengel/ bartige vnnd zottechtige Aeher auß ihren Graß ſcheiden her⸗ fuͤr / die ſeindt vollkommenlicher vnd mehr zuſamen getrun⸗ gen dann die Aeher deß Hirſchens / die blůhen geel wie ande⸗ ve Frůcht vnd ſo die gegen dem Herb ſt zeſtig werden / werden ſie rotfarb mit vnzehligen vielen. Koͤrnlin beſetzt / die ſeindt mit ſcharpffen Huͤlßlein vberzogen / welche ſo fie davon ab» geföndert werden / ſindet man den braunen rundẽ Samen! ein jedes Korn faſt einer ainſen groß / vnd ein wenig ſpitzig⸗ Es waͤchſet gern in einem jeden Erdtreich / doch muß es wol J gebauwen / vnd ziemlich getünger feyn. Bon den Namen deß Sorgſamens ES iſt der Sorgſamen den Griechen vnbekannt geweſen / Nond vnſers erachtens von jnen nicht beſchrieben worden, Bon den Kreutlern wirdt er genannt/ 'Melica, Melega, Sagina, Milium Indicum, Milium Saburrum, Sorgum, Panicum loculare, vnnd Milium Saracenicum. Kit che nennens auch Panicum Indicum, doch nicht ohne jre⸗ thumb / dañ was Panicum Indicum iſt / haben wir hiebevor angezeiget. Milium Indicum Pliäii,C.B.Milium Indicũ, Matth.Fuch.icon. (cui & Sarracenicum) Caſt. quoad de» ſcript. Lugd.Cam. Panicũ, Trag Sorgi. Fuch. Sotghi. Do- do-Gal.Lon;Sorgo Melica Italorum, Lob. Surgum; Gef: Melica,C&1.Dodo.Moizum,Gef.cui & PanicumjIndıcü, & Milium Indicum.] Italianiſch heiffet Sorgo,Melega,Mes legua,Sagina vnd Saggına. Hiſpaniſch / Milho Saburro. Scans tzoͤſiſch / BleBarbu,ond Forment Barbu. Arabiſch wıe Andreas Bellunẽ ſis bejeugt/Darhe. Vngeriſch / Cirok. Engliſch / Myll of Indie. Turkie Millet.] Flehmiſch vnnd Brabaͤndiſch / Sorgſaedt. Hochteutſch / Welſcher Hirſchen / Indianiſcher Hirſchen / Sorgſamen / Surgſamen / Sorgi vnnd Sorg⸗ weytzen / das iſt / Triticum Sorginum. 3 [ Von der Natur / Krafft / Wirkung und Eygen⸗ = ſafft deß Sorgfamens. — | Fy Er forgfamen vergleicht ſich mit feiner Natur vnd Ey⸗ genfchaffe dem gemeinen Hir ſchen / dann er kuͤlet / trucke⸗ net vnd ſtopffet / wirdt auch gleicher geſtalt ſo wol in der Ar⸗ tzeney als in der Speiß nuͤtzlich gebraucht. Innerlicher Gebrauch deß Sorgſamens. an Sorgſamen vñ das Meel fo darvon gemalen wirdt / werden wie der gemein Hirſchen / mit Waſſer / Buttern vnd ein wenig Saltz zu Muͤſern oder Breyen geſotten / das Geſindt darmit zu ſpeiſen dann es iſt ein Speiß Die nit ab fein wol ſettiget / ſonder die auch wol widerhelt vnd langſam vedawet wirt / gehoͤrt nicht vor die fo ein ſchwachen Magen haben / ſondern fuͤr Hol zhawer / Schiffleuth / Bawers volck vnd alle die ſchwere vnd groſſe Feldtarbeytthun. So man den Samen oder Meel mie Milch oder guter - Dchfenfleifehbrühen bereytet und mol ſieden laͤſſet / ſo ſettl⸗ gen fie beſſer / ſeindt leichter zu verd auwen / vnnd geben auch deſſere Nahrung / vnd dienen vor Kinder vnd ander Hauß⸗ gefindt / vnd ſpetſen ſehr wol. RESoꝛrgſamen oder das Meel darvon mit geſtaͤlter Milch aeſotten zu einem Brey / Diener wider Die Ruht vnnd ale Bauchfluͤß. In ſumma man mag allerhandt gute Muͤßlin darauß berenren/mie hiebevor von dem Hirſchen geſagt iſt / und dienen abẽr die gemeldte Speißlein eben zu denſelben Gebrechen / die wir an demſelbigen Ort angezeigt haben / ſonderlich aber ſeind die denẽ dienlich / die mit ſtaͤtem Nieren oder Lendenſichmertzen heladen ſeindt. Die Kroͤpff am Halß zu vertreiben: Nimb Sorgſamen⸗ ſtengel mit zehen Knoͤpffen oder Gewerben / die ſchneide auff Mmm vnd = 686 S. Jacobi Theodori Tabern⸗ montant/ A vnd thn das Marck herauß thue darzu ein geelen Meer oder E Blat durch die mitte ein Neruen oder Rippen gehn, vnden nicht darauff trincken: Deßgleichen thue auch vber den an⸗ dern Tag / alſo daß du inzwölff Tagen in dem abnemmen⸗ den Liecht jme die ſechs Stoͤck gemeidter maſſen nad einan⸗ der zu eſſen gebeſt. Nach dem andern vnd nechſten Vollmon Er foltdu widerumb ein andern Kuchen obgemeldrer maſſen eg: A backen / denſelbigen auch wie zuvor in ſechs Stuͤck abthelien / vnd auch zwoͤlff Tag nach einander je vber den andern Tag eſſen laſſen / das fol auch nach dem dritten Vollmon geſche⸗ D Badſchwammen / thue die in einen wol verlutierten Hafen vnnd brenn ſie zu Puluer / vermiſche darmit zwoͤlff reyn ge⸗ puͤluerter Pfefferkoͤrner vnd ij. loeh Weytzenmeel / datnach thue ferrner darzu ein friſch Eye / temperiers wol durchein⸗ ander / vnd formier ein Kuchen darauß / backe den wol hart vnder einer heiſſen Aeſchen / ſchneide jnen nachmals in ſechs gleiche theil / darvon gib dem / dem du den Kropff vertreiben wilt der Stuͤck eins indem abnem̃enden Liecht zu eſſen / deß Nachts wann er ſich zu Beth begeben wil / vnnd laſſe jhnen N hen / ſo wirdt ſich de: Kropff alfo allgemächlich verzehren! | welches an vielen iff probiert worden. Sorgfamen in einer eifenen Pfannen geröfchtidarnach zu Puluer geftoffen vnd getruncken / ſtillet alle Bauch fluͤß. Die rote Blumen gepuͤluert vnd eins quintleins ſchwer mit rotem Wein getruncken / ſtillet den vnmaͤſſigẽ Blutfluß der Weiber. Die Blumen aber die weißlechtig ſeindt zu Puluer geſtoſſen / vnd in gleichem Gewicht vnnd geſtalt ge⸗ truncken / ſtillet den weiſſen Weiberfluß. Diener auch wider die rote Rhur vnnd alle andere Bauchfluͤß ebenmaͤſſig ge⸗ nuͤtzet. Die Haͤutlein oder Huͤlßlein darinn der Samen ver⸗ Cſchloſſen geweſen iſt / zu einem ſubtielen Puluer geſtoſſen / vñ mit einem Eye zu einem Teyglein temperiert / darnach in der Aeſchen zu einem Kuͤchlein gebacken vnnd nuͤchtern geſſen / hat gleiche Wirckung wider die Ruhr vñ alle andere Bauch⸗ fluͤß wie die Namen haben moͤgen. Sonſt gebrauchet man den Sorgſamen zu einer Ma⸗ ſtung der Schwein / der Huͤner vnnd Tauben / derwegen es auch von den Lateiniſchen vnd Italianern / Sagina vñ Sag⸗ gina iſt genennet worden, Es pfleger auch an etlichen Orten der gemeine Mann und das Bauwersvolck Bror darauß zubacken / das iſt der hartex daͤuwung wis das Hirſchen vñ Pfenichbrodt. Das Dreyſigſte Cap. Von dem —— Indianiſchen ench. Och pflantzet man ein ſchoͤn Geſchlecht deß Fenchs in den Niderlanden / welches auch auß Indien erſtlich in Hiſpaniam, vnnd von u, dannenin die Niderland vnd andere Landt⸗ ſchafften iſt gebracht worden / es har diefes Ge⸗ waͤchß nach dem es groß iſt / cine kleine Wurgzel / iſt deß ge⸗ meinen Fenchswurtzel gleich / die Stengel ſeindt Manns lang vnd eins groſſen Fingers dick gleich dem Rohr / die har ben jre Nebenaͤſt / ſeindt mit Gleychen vnderſcheiden / mit bleychfarbem Marck außgefuͤllt / die Bletter vergleichen fich den Rohrblettern / ſein aber etwas breyter / vnd har ein jedes R her ſeind die Stengel naͤher der Wurtzel zu blaumfarbigig etwas mir Purpurbraun vermifcht vñ fchön glangend. A obertheil deſſelben / wie auch an den Nebenzweiglein / gewin net es ſchoͤne / dicke runde vnnd langechtige Kolben Aeher / faſt wie das Türckifh Korn / mir ſchoͤnen Siedhehlaumen Bluͤmlein / darauß wirdt ein langechtiger kleiner Sameny der getrungen in einander waͤchßt / Der Geſchmack pe, gleicht fich dem Hirſchen. Man fäer den Samen in dım Mertzen / vnd wirdt die Frucht zeitig gegen dem Herbſt. E⸗ muß einwolgebameren ziemlichen warmen Bodem haben [Panicum panicula czrulea,C.B.czruleum Indicum Ad Lob.Cam.Indicum,Dodo.Lugdu. 3 Brauwer Indianiſcher Send. Panicum cæruleum Indicum Fenchs. D Erbblaw Indianiſch Fench hat / ſo viel man auß dem Geſchmack abnemmen kan / ein gleiche Krafft mit dem Hirſchen vñ Fench / ſonſt haben wir keine weitere erfahrung von dieſem Gewaͤchß / ſintemal es noch fremde vnd zu dieſtt zeit nur allein wie ein ander ſeltzam Gewaͤchß in den Luſtgaͤrten zum ſchauw ge⸗ zielet wirdt. Ende deß erſten Theile dieſes Kreuterbuchs. — ttbig v 4 Od. Ugewin Eng + auß den fe mit dert erfahrung idzu dieſt ichß | | — * I) Zehen vnderſchiedliche Berifter aller damen der Breiter foin dieſem erften Theil diefes neuwen Rrenter buchs begriffen / als Griechiſche / Lateiniſche / Arabiſche/ Ftaltanifche/ Hifpanifche/ Frantzoͤſiſche / Engliſche / Boͤhmiſche / Teutſche / Flehmiſche und Brabändifcher und andere Bar; barifche. Vnd erſtlich folget ein ordentlicher Index aller Sriechifchen Namen der Kreuter. Die Zahl bedeut das Blat / der Buchſtab die ſeiten deß Blats. A. —— 51. — — — — . Abid. dßegravoy apder 52. B aßegrvor Oiru 5.3 aßegrovor — —— ibid. ap irBsöpdpor 52.4 dyaovus 220. X ayasumos ibıd. aylos duinov 1164.K linearer 348.1 ayela veedos 470.4 BYERONgESELVOU 474. 6 argomngavov 419. C ayerockAuvov 256. 1 ayearssupuru& 198.B yes Quer 164.K ayxuan) 566.E aygwsıs 539. F dngwsis cv mapyarı 546.F agwsıs ro am 549.€ adyanmuris 78. E ade, aber 633. B ale ibid. — XV 539. F aiyiran) 565. ung ale rs 1 -30.H Aibsoarıxöv Wun6.B wire xeoV& @u30.MH ai zaAns 391.4 air seud reslaris ( aßein- sch . , Abid. aheæ ns 380.C aimoppe| 70H «io 570.B airayıyoy 99. 6 — — — —— 295. 6 anmwbıs 477K drpwarır©- 565. 6. 605. l drpoanıC* 564:.C arverms 628.C a 631.C «rdırov 655.C ers ivdhres 400.B arnmiruegs 571.G artdegngs Ægin. 67.1 dnalins 539B Audogvdov 377.6 Kanne 539. F amBageia 49.D außogrlangumadrie 47.C apeı, — — 300.D aıöv,diertiod ibid. —R 300.4 ———— . ML 221. B AuvAor,auuros 636.D dvalacis 391.G Avazams rudbos 205.K awsıov 73.E aweugAic ibid. ale ——— 78.F —** 78.D.F \ awsoenlO 613.C enden 167.C windogvis ibid, ur scndoy ibid. aunaoy 173.4 av dseis $9.H. an Beecson 59. H au bsrsıov 184.1 en demiosov 59.H andsugr ibid. —R 595.1 anicav 173.4 alderoxgs 289.E dgl,» 102 H &neiend® 59.H arırdıey 2.d erlısos zei“ 648.6 &ccyn 286 B yon 84.C Ryan tregg 34.d Pozuogs 326.6 Dorgmodiov ibıd. deramss sbid. — 369.e —D HL 419.6 &sTeuioic 30.h Hrulnd koronAa)®» 31.F Yersriorıa AmloQuR©- sbid, Krulas raripuR©& 30.h Yoreuloa — Am» sbid. Peisudın 84.4 aenuövier 302.d ders. 513.68 apros eng. Aid] ©» ibid. H. armeogy& 417.h &muogylas 417.f Komm yo dayar® ibid. ar mueRj3s Au@» sbid, — tus 427 f ao magaj35 mileca®» ibid, Komıdeiov aomwiderod sin dser 300.4 &ovduror of PRZCETZZED ‚27f wi Tomu0gs 613,5 dpaun 497f “puRwbis 4498 dyida& 382.d ara fine ax ibid. — ——— ibid. wrlırdionen 508 aryindion 2.d —A ——— — 2O.C arbivdıor baAdanen 22.d anbivbiov woyrnds 16.8 anbirdiov newdarıngy 23.3 alırdıov rapdanev 23.k B. T) Alumzeg» 2.d BD 434 8 Bazbran 73.6 PaorrngV Adzavor 30.h Buevmxegu 2.d Bargans 114. k Baregyor ibid. Baregpor yAnxegov 120.4 —D 6.4 BievAso» 73.8 Buruos 419 BeAsoxgsoero» 4348 Bogsor 251.6 Boemös 66 Br Soro» 283.8 Buronos . ja. BsPreAuo» 70.h Boreus 478 Börpus derswiie : 49.e Berca,Beola 608.k Beso» 295 f Bpöpeos moa sösg Bewwos ibid. Brüu®», Begrös ibid. Burn 658.0. Par» $81.£ Beurss 1293 R AAznov #45. k gartgror ibiad. Je JaAroy ibid. MAordon 114.8.16.8 Measıoy 128.8 yeadıov ngreöns 129.6 banıos Bargayoadis 128.5 Meawioy BoAbomöhs 129.6 MregrıoV ireggv 128.d eier xenTingv 129:4 emsıor MarangEd ES 119.5 Head geAıdinor 14.4 years?) N 128.8 —5 * —R 292.d yis 5912 —R 102. —D— 175,4 YAvavs aynan yaroshdeyss yoros a dHilös yoyas igus Yoros nivorsDuÄH yoros nlave yoßyıÄrav yoeduAov —R —— vensior yınios 4, Wyrörg:der A Axmuos Moeeca⸗f⸗im Obuvoptem Öueisiov mE Öadxor Oadizıov davönes &aeiös dewugs &ng00s Mu Onrennos Narvers dar Ale ie HAungrs foxgser yewpor NIT duwis 5 T'Keınor EAmsorzAlvos Audigy ern Doßscngr sreodysmlor kAssoskäsron Eresocyur®* BIGL?, voas Erixever KArdgpvan Aunroborin eAuu®& WÜsoungu ° No ro⸗ —D ——— —— — —— em — —XR& Mmm & fr. 30. 4 70.h ibid. 167.C 380.6 313.8 ibid. ibid, 643.6 256.8 591. k 218 f 309. 4 326.4 ibid. 205. k 309.8 193.8 ibid 29,.f ibid. 316.4 391.c 380,6 $9.h 391.6 58 h 648.6 391€ 595.3 4356 Jonk 277.d 201.8 « sbid. 277.d äbid. 589.4 377.8 ibid. ibid, 23.8 68.5 289.8 2°%0.8 589.8 Ggf 2516 369 e 60.0 —D Regiſter. zuahlspor \ 59 E K. | aduier ejprr dor 144.f vivBaQaiın@ A xebims 477 e KUMIVoy HeLseg» ibıd. vsDe.or s1 | tgiyigm ide Ayagunds va 316.c zUpLıvoy duBwingv 143.6 viove⸗s — ER 577f varaprgusis 544.5 mumıyor BaaıAıngv 136 b - 2 —— ———— es * ——— 67.8 SERIEN — KA Run [277 598.k Kkwanyxims 518 — Eich sbid. 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X oirvor — — ir⸗. RK 116 g — Xu 20V 208. K otAivov udlunıov 114.K er durions pr» 638.5 arpidurims der» 633.8 6403 402: 6 2, sbid. eteus ggie 485:h vtessäuslgs 492.6 aserdiöv N 22.d wirrieiliomngp * 3I0.K.313.g atisrı nenlngv 313.8 wir gras AroTıng» 316.* ———,,,,—,,—— 313.8 vior At, clot Ais jıo.k yraviog 62ı.K mn mr bie, Regiſter. nNeſn 380.0 rbneins ine op. sbid.e röyeins nagnAei 380.6 orx&Asoy 436.h OirEAiwTgg» ibid. ryims ae 62. eriyns 621.5 iA Dso» 20g.h iA QIov 212.6 va» 181.0 oo» 205.% m veregb 201. d LT) 232.0 dwnev 505g ndwnon 661.8 erw 293.f erventön 255.8 Fropvso» 256.8 soyxims 51 2.8 any ins use sbid. my 317.K yo Au 518.5 any ri sbid. 0yx® Fagxus II sı@ suyy®- reupsegs bbid.d avi d©- 583.£ Wupyanıev' 581.g aroJladus der 033 arsvdiAso 236.5 avoydVAıor ibid. avovdvAls ibid. arövdvÄor ibid. —X 450.8 — 2 17. * gunhkan , ; u4.k gaQvÄan®&» yo sußuriy® uymevros ,unwanos ford nusegs 195.8 seanahxn 335.4 seymams bgario@un®& ibid. sguyis 621. h wveryvias 596.6 TUYHYLIGOS 620.6 edordiäsen 236.5 oder dVAcir ibid. wDovdvAils [ ibid. Xdiveu boj 533. € Xoiogpo Po⸗ ssız RING 2 533.e 0%» 539.4 un Rwusehnös $83.g ir Ma 589.4 Kr worae 583.8 FALICH Bud 80. 4 xo Hilorkas' 532 zewos Ad 389.6 Berge Fuge 53.4 TWCH ID 30.4 T, A nönmes 30, nöons ibid, ToäeßoAon sbıd. Tee VXi0h 314.5 won 580 e TeEx Ycæ⸗ons 31.6 ——— ręudus 635.4 —— 669. Teine 128.8 Terms ıworiQar 167.C TerNgueV —V TeiPudos aeg eis 354.8 Te9xickos Maxo⸗ I 59.6 deufis $ıı.h vgukınor 4083. T Ar Aegybun: 639.6 A voegetiive 277.d ce⸗rigar 477.k ——— 406.6 cAun90 143.6 a0 0Ps0V ibid. — ———— 5056 N) Avis 78.8 Daruyfior 286.4 Baron ,. 579.d Parayyino, darayyins ibid. Parzeis,Parngis 5726 Pavioras , 299 5 PR aidhion 123.6 PierePavıod 391. Quyonvegr 2 669.8 —0— 4318 PiAoundeios 102. h —B 277.6 PAias, OAi⸗ 451.4 Qroyor Bu 52 728 —R ibid. —D sor⸗ — en —— PAR | 566.8 Deink mon ibid. Pongaleegr ibid. [op 470.4 Odnm, Qurgäg sg — 2214 Prex⸗e 677% 7 Aıeipurn! 389.5 xupipunos ibid. —R sı7.b zarxandor 376° zurnmbeugr sbid. zengis fine na yÄar 376.8° zarrins sbid, Zatajundor | 57h AuftarumAovzevsandsun 60% ups un © Zaun [S> 391.6 zaumaicniöy 364.4 AARITEN LE 30.4 —— 275.6 eArdavior 102.5 zeAeyıor weiya sbid, zeeschaver ssı$ xlwobodxgs 352.5 zaröpun® 335.4 apAomasa 1; —8 549.0 yo in, LIPE 303.f —R 495.8 xzuh®- 62. zord®&» drugs ybid. zuh® wruns ibid, xo egdluvor 236.5 Xeraöngäls 67 zgvrandipod 60.0 zgvoanbsuod 375.6 voran 190.0 yEUroygvov 369.8 gvronmepoh übich 4 Eudeirwvor 362.4 Viya, Vio⸗ 013 Aurseis 436.8 abo mioy äbed, Yanızpk 613£ Parggı, Vie 50,4 —E c56. INDEX INDEX LATINVS PRIMA PARTIS HVIVS HERBARII DE HERBIS. NVMERVS FOLIVM, EITERA faciem folii defignat. A. Brotonum st. I Abrotonum Aftaticum Pr | Abroconum odoratum hu- mile. 52.G Abrotonitertium genus. ib. Abrotonum mas angultifo- lium minus ibid: Abrotonum inodorum & infipidum: 52. F Abrotonum latifolium 52.F Abrotonum campeftre te- nui folium. ——— Abrotonum campeſtte.ibid. Abrotonum fœmina flore minore 22E Abtoronum mas anguftıfo- lium maius. s2.B Abrotonum mas. ibid. Abrotonum nigrü , feu mas: ibid. Abrotanum maſculum ma- ius. ibid. Abrotonum maſculum mi- nus: ibid. Abrotonumminus 52.D Abretonum famina Dio- ſeoridis s2.D Abrotonum Cupteflinum, vel Cyparyfinum gz.E Abroronum campeltre 52.D Abrotonum Cappadocium 52. B Abroronumfatuum 52.F Abrotohum fœmina 52. C. D Abrotonum Galatium 52.B Abrotonum humile. 52.6 Abtotonum inodorum 52.F Abrotonum latıfolium. ib. Abtotonum maſculum 52. B Abroronum monranum. ib. Abrotonum odoratum 52.G Abrotonum Siculum 52. D Abrotonum famina arbo- reſcens 20. D Abtotonum latifoliũ arbo reſcens ibid. Ab cella | 33%.G Abünthium £gyptiacälı7.B Abfiuchumalbum 20.6 Abfinthium Alexandriuum 17.ä Abfinthium _arborefcens 20.D Abinchium fatuum 20.C Abfinthinm Gallicum 23.1 AbfinthiumGenezateticum 2z.K Abfinchium infipidum2o. C Abfinthium Italicum 2.G.H Abfinthium marinùm 22.D Aus 22.E.I Abſinthium minus 16,1 Abt nıhium minus ſupinum 17.A Abfinthium montanum feu -Romanum 2.G.H Abfincthium Nabatheum A- uicennæ 17. B Anfınchium nobile 16.K Abſinthium Ponticum 2.D Abſinthium ſapotis expers 20. Ablinthium peregrinü 17. B Abfinthium Seriphiũ 17. 4. B Abſinthium Auſtriacum te- nuifolium * 17.B Abfiathium Seriphium vul- | are 22. K Abliothium Ponticum ı7.A Ab ſinthium tenuifolium al- bicans Abſinthium Ponticum re- pens ibid. Abſinthium ſupinum ibid. Abſinthium de Comaſco — Abſinthium Ponticum ſeu Romanorum, Offic. & Dioſcorid. 2. DH Abſinthium 2.D Abfinthium commune 2.D Romanum. ibid. Abſinthium Lugdunenfe 20.D Abfınchium mötanuni vm- . bellıferum ibid. Abflinthium Ponticum Ga- Jdeni 16.1 Anlinrkiumrepens 17. A Abfinthium ruflicum 2.D Abfinthum Santonicũ 23.1 Abfinthium fupinum 2.D Ablinthium Ponticum te- nuifolium ibcanum i6.k Abſinthium Ponticum. ib. Abfinthium vulgare ibid. AbfinthiumSantonicum.ib. Abfinthium Galatinum Sar⸗ donicum ibid: ibid: Abfinthium tenuifolium.ib. Abfinthium Romanum. ib. Abfiathum album capillis ſcabris 20.D Abfinthium alpinum ibid. | Anfınchium Ponticum fore Abfinchium marinum ma- albo ibid: Abfinthium Seriphinum Gallicum 22.Kk Abfinthium Seriphinum la- cıfoliim 23.A Abfinchium Xantoninum vulgare ibid. Abfin:kium matitimum fo- liis laciniatis 3t.1 Abfinchium maritimum Pa- tauinum 311 Abſinth. auguſtifolii ramu- lus foliisincilis ibid. Abfinthum marinum. 31.K Abfinihium Seriphium. ib. AbGnthium anguftifölium: ibid, Abfinthium latifolium ma- . num. . - ibid, Abfinshium renuifoliũ ‚16.1 Abſinthium Thiberkditem 2. K Anfınthiü vmbelliferü 20.D Ablinthiũ maiusvulgate 2.D Acankhyllıs 4r7.l Accipitrina 26.C Acanthus Germanica 286.D Achilleamontana 382.E & Achillea Norbonenfis. ib. Achıllea montana foliis co- tulæ vmbella aurea. ibid. Achillealmontana artemiſiæ tenuifolis facie. ibid. Achilleamootana: ibid. Achillea Sideritis 382.D Achilleia 382. D Achillium 208.C Achimilla 252.K acicula 293: aconitis cognata 78. F aconitum ſalutiferum 329.1 aconitum 115.H aconitum tertium 116.D aconitum lycoſtoni genusa- liud 332 H acrofpelum 565.G acrolpelus 661.1 acıcla 293.F acula. ibid. acus paltoris 128. 6 acus paſtoris vulgaris 293.6 acus mufcatä. 123.G acnleata Trag. , 85.F acũuleata Plin. ibid. adonis flore minore: C. B, 72. H adonis Matth.Lugd: ibid. adonidis los Cam. ib, adonishottenfis.C ‚Be Ting. 84.D.E adonisflos. 72 adonislutea. 72H adonium 72.E adonis. ibid, adot 619.C adoreum. ibid. adoreum ſemen⸗ ibid, adraftylis 78.E Kgichum 539.F Agicon ibid. AÆgilops Dioſcot. 99,F Egilops 5656 Ægilops Bromoides. ıb.H Agilops,Feftuca Bromoides altera. ib.l Ægilops peregrina 56;.H Ægopodium 301F Krä $70.B #xhonichum‘ 99.6 agafyllis 220,K. agalyllus ibid. ageratum 348.1.349.A ageraturü minus. ib. ageratui foliis longioribus ferratis 343.K ageratum feptetrionaliü. ib. ageratum foliis breuiotibus ferrätis 349.A ageratum alterum floribus candidis: ibid. ageratum foliis non lerratis, ibid. ageratum tertium. ibid. ageratum ferulaceum 381. E agtimonia ſylueſtris 351.B agriocaſtanum. 434.6 agriomelanthum 207. agroſtis 539. F alabafttidesalpina, 332-H alabäftritesLugd. 96.A alexandrum 256.1 alabaſtrites alter 332.H ala Ibidis 361.C alchimilla 252. K alica 629.0 alinca 632.C alla BET &i J n8.G 854 ibid, C. B, ibid, ‚Ba Tiag, 72, 72H 71.6 ibid, 6i9.C, ibid, ibid, 7%E sig ibid, 99F 56;.F es. ib.l romdide⸗ bl —V. 55H zo | 5708 99:6 220,K ib, ngioribus 348.8 naliũ. ib. euiotibus n 344 floribus ibid. lertatis. ibid. ım 382.E s age 4346 — 539. zul 96.A 256.1 — 161.0 292k 629. C 62€ alka ibid, 4.3494 ——— — Älkaleia 99.G Aloina ‘ 2.d Alopecurus 571.G Alopecurus maiot᷑ Ib, Alopeeurus Theoph. Ib. H Alphirum 655.C Alyfus, Alifas 442.H Alline ſyluatica 576. E Amalocia 59H Amäntina 301 Amaracus fœtida 67.1.Gale- Meg 31r.G AmaranthusGaleni 47.B Amarantium 30.1 Amarella 31. B Amarulſca Ibid. Amaxitis 539. E Ambroſia 49.D.47.B.49.E Ambrtoſia campeſtris Ib: . Ambroſia Cappadoöcis47.C Ambtolſia tenuifolia 49.C Ambrtoha ſylueſtris 309.C Ambroſia ſpontanea, ftrigo- ſior Lob. Ibi, Ambrofia prima lbid. Ambrofiaaltera.Matth.52.F Ambroßiarenuifolia 49.H juF Ambrofia campeltris 49.E Ambtofia hortenfis proceri- ör 49. D.E Ambroſia fatiua 49.D Ambrofia fatiua hortefis: Ib. Ameos,Amios 300.D Ami, Ammi,Amium Ib. Ammi vulgarius 283.G Ammimaıus 283.G Ammicommüune Ibi. Ammiolelinum 283.G Ammitm adülterinüim. 1b, AmmiüAlexandrinüa.200.D Ammium Apulum &Roma- num 217.B Ammium Candiacum Ib: Ammitm Jralicum ib; Amthipatuum folis fœnicu- li 9.300: D Ammi paruum Ib. Ammiverum Ib: Ammi perpufillum 1b. Ammialterum paruü velte- fuifolium minus Ib: Ammoniacum . 267.B Ammoniacu Thymiama. ib. Amydumi 636,D Amylum, Amylus 636.D Anabalis 66 Anagallisaquatica 205.K Anchinops fine anchilopsib Anicholia 96.G Anemone — 7E.G Anemone Byzantina feu Chalcedönica maier!78:K Anemone Byſantina feu Chälcedoniaminor &coc- cinea 79. 4 Auemonecorallina,violacea & alba 78.H Anemonedadtylitis 78.1 Anemotie Lulitanica 78. K Begiſter. anemonemaioralba 78.3 anemonepapaueracea 79. a anemonerancofaluteä79 B anemone rancoſa purpurea 79B | anemone Pannonica flore candido, Thal. 78.G änemone Geranii Röpertia- ni; C.B.78.G anemone tuberdia Gerani- folia: Lob. ib. änemone tenuifolia terria Ciuf. i — anemone tenuifolia ſecun- da. Dod.Lugd. > ib. anemone purpurafcehs folio tanunculod.C.B. ib. H anemone Theophraſti An- guill. ibi. anemone latifolia altera ibi. anemone tuberoſa bulboca- ſtani radice. Lob. ibi. anemone prima Dod. Lugd. Ibidem anemone domeſtica flore pu niceo, Dioſc.Cæſ. ib; anemoneangultifolia, C. B. iBid. I anemone tenuifolia alterä, Cluf: ıbid. anemone tuberofa radice; Lob.ib; * anemone tertia. Dod. Lugd: ibid. anemone Matth. exod: Ca- ro. ıbid, | anemone alterum genus ä- pud Czfalp. ıb. anemiurm | 78. E anemochorte Myrepf. 78.F anemönealbaradicefibrofa; CB; —— änemonetertia.Matth.Caft. De —— anemonetertia Matth.flore albo.Lob.ib; anemone Pannohica Dodo: ibid: anemone ſylueſtris primara- nunculi Lob; ıbid. anemone angultifoliamülti- ples:G: Bi 78.1 anemone multiple rubra: Clafibid anemorie tenuifolia flore mulciplici. Clut: ib: anemone tefinifolia flote po Iyphyllo.Cius: ib. anemone flor& multiplicato toceineo,Lob.ib; änemonefecunda Matth. ex ed:Camiib, - änemone tenuifolia fore tu⸗ bente duplici. Cam. ib, anemonerotundifolia maxi: maG.B ib.K anemone latifolia polyphyl- lo flore. Cluf; ib; anemone maximä polyan- thos chälcedonica,Lob.ib: anemone latifolia Hore ple. änthemis niuea anglorü fo: “3280 Cam.ib, a remulkiplici Lugd. 60.C anemone latifolia foliistan- änthemis chryfäihemos her- tum lerräcıs.C,B. ib. bariorum. Lob. & Lugd. anemohelatifoliaCluf.hifp. ; &6.D | ibid. — anthemis $9.H anemone latifolia prima anthemis eranthemos. Lugd Cluſ. Lob.& Lugd. ib, ‘73,H : ao neuifola.l, B-Dod, anthemis aculeara. ibid. & ugd. £ 134.C anemone Alabafttires fine — anthemifi: ’ > dentariaalba Lob. ib, ee ee 59.H, | — anthemum anthemiũ 59. H anemone aconiti. C. B. ıbid. anthyllis alteta Italorũ $7. F anemone fecunda Matth.ib. ahthyllisfecunda Anguilla- anemone quartaMatth,Catt. tz ibıd. i Lugdib. anthirrinum 336. F anemonelacune. ib.b anchora 329.1 anemone ramoſa lutéêa, C. B. anthullia a ibid. antima ibzd. anemone quintaMatth.Caft. anthorä. Matth.: ibid: Lügd.ıb. angelica ;2 G anemonealteralacunz ibid. angelica major ibid: anemont mörana.Geln.sı.l angelicaminoraguätica 334 anemonelylueftris.Fuch.ıbi. anemone alpina Gefn. ıb.K angelica minot (yluekrisib; anemoneluteo colore,Gefn. angelica. Btun. 2;4.H BE; angelica maior ibid« anemone hortenfis. Trag. ähgelica odoratä ibid. ‚34.E angelica ſylueſtris maior 234; anemonefexta.Dod. tı5.K anemone vulgarıs lutea. angelica montana ibi, Cluſ. - 116.2 angelica ſcandiaca ibid.I anemone mõtana colorelu- aphaca 497.6 teo ibid. apphyllantes 449.G anemonequintaDod.ire.B apiaftellum kizda.t anemiorie monrana Cef. ib. apiaftrum drE änemone vulgaris ibid. apium aquäticum 377: D; auemone quinta & fexa zör.K Ä Lugd.ib. apiumahıninum ibid; auemone montana Gefn; apium aquaricumfeu fonra-. ibid.D nhum minus 205:K anemone rapacea 79.A apium aquaticum änguftıfo- anemone Rupertiana 78.G lummaius. 206.C ancmone ſtellata purpuracea apium aquæ 2770D & alba ibid.H apium Alexändrinum 346.1 anemone fylueftris alba & apium atuenſe tubrum 256: . purpuiea 79.B H anemonetrilolia 79.A apium ceruinum 280.1 anemone minor Val: Cord. apium crifpum 269.B.: 66.D 0% apium equinum 25611 anemone agteſtis Trag:72. H apiumfemina 279.6 anemone Cord. in Dioſc. 72: apium fontanum 205.1 H | | apium grande 256.1. anemone tenuifolia. Cord. apium hzmortoidum ı15.D ibid: apium hirciium 259.H aneſum 173. A apium Hiſpanicum 254.1 anethum caninum 67.1 apıum hortenſe ſatiuũ & do- anethu 167. C. meſticum 368.K anethum tortuoſum 192.A apii alterum genus peregri- anethum fylueftre ib. num 258.0 anet hum vrſinum ibi: apium latifolium Cæſalp.ib anicethum i67.C apium hortenfe 368.K aniſum 173.A apium cõmune velmas,Plin; änleriha 351.8 ibid: | anchemiü Theophraſti 184.1 apium caninum 376.H anthemis fine leucanchemı- apiumadulterinsum ibid. um odoratius Romanum apiicommunis vitium ibid. Aduer. 60.A apiuri cicutarium ibid. anthemis, feu Leucanrhemis apium zufticum i77.D. odotata.Lob.ibid; apium vulgare 277.D Mmm 4 apium er — — * — ——ng — > — m — —— — apina m montanum floresm- argenteaheptaphyllosmon- pliote 281. A tana ibid. apium montanum Gein. ibi. artemiſia polychotos 480. K ap:um iylueitie lacteo ſucco argentaria 351. B turgens 234..) argentina 31.D.E apium Iylueftre,Dod. ıbıd. argẽtina Mompeliaca 37 4. E apium aumaum 239.E arilaria 369 E apiü cetuinum nigrü 320,F ariſterium 380.0 apium paluitre folus obion- arıftura 565. H gs letratis 206.A atiſtolochia adulterinà 15.6. apium criſpum 269.B 95. E aium hortenſe ibid. ariſtolochia concaua ibid. apium criſpatum ibid. ariſtolochia rotũda Brü.95.h apıummalcullum 269.C ariſtolochia totũdavulgar.ib. apiuto latıfolium ibid. ariſtologia vulgaris rotunda apum Anglicam ibid. minima 95.1 apium hortenſe maximũ ibi, atiftölochia totunda conca- apium montanum 280. ua 95. K apium multifolium 269. B atiltolögia vulgaris tadice ob apium paluitre 206. B.277.d longa ibi. apıum paluſtre aquaticũ bi- atmoniacum 221.B tumınofum 1b1.277.D armefia — 301 apium Perſicum 256,1 arſela 84.D apınm petrzum 258.B artemifia o.H apium (eu pertofelinum ar- artemilia Hifpanica 54. F uenfe 295.B artemifia Turccica 47.B apıumraninum,herbarani= artemifiamatina 31. i. K na 1ı5.D,E artemiſia monoclonos 31.F. apiumranioum lig.A 49E apıum rılus ibb. D artemifizramofz fpecies al- apsürultium 1ı15.A,16,G tera 31.C apium faxatile 258.B artemiſiæ marinz foliainci- apium felivum 263.K fa zul apium paiuftre 206.A artemiliuin marinum lauen- apium fardonium 16,B dulæ 31.K apıum (eu ſelinum tenuifoli- artemifia Plinü 49E um , 269.B attemiliaalba e.3L.A apium ſylueſtre 115,A.116.G artemiliaBorroides 49.D apıum Syriacum ibid. artemifiämarinamaior 3..I appluda 680.B artemifiamarina min. 31. h. i aplinckium 2.D attemifiatenuifolia 31:G.E aquilegia, aquileia 99.G artemifia tenuifolia minor aquilegia ſylueſtte 99.H 31t.l aquileia. Trag, ibid. attemiſia Traganthi 31. B aquilina ilbidd, artemifiavnicaulis 31. F arcella 338. 6 artimonium 302. D archangelica 234.1 artiucilla 252. K archarus 326E arundo,Harundo 595.1 arcopodium ibid. arundo Cypria ibi, arcopus ibid. arundo domeltica ibi. arconiılla $91.g arundoHifpanica ibid. arenaria 309.A arundo Indica forida 597.1 arcopthalmus 369.E arundofcriptoria $96.C argeınonecap.bteuioreC.B arunda facchatına 400.B 446 afella 334.G argemone Lac.Lon:Caf.ibi. alparagus 427. F argemone fure. Cord. ibid, aſparagus ertaticus ibi. argemone Ang. ibid. aſparagus Gallicus 306.B argemone cap.ıhorulis canu- alparagusholeraceus 4:7.t lato ibid: afparagushortehlis 427.F argemone minor Lugd. ıbr, alparagus mohtanus ibıd.1 .sıgemoniaalıera 84.D afparagus nofter 427. F argemoniumalterum ibi. afparagüshortenlis 427.G a gemone cap.longiore C.B, afparagus domelticus vulga- Lob.Lugd. J ilbliqd. aigemone,argemonia,arge- aſpatagus Myacatithihusib.l monium 84.C afparag.ıs 'ylueltris. argem.nealteta 84.D alparagus ſylueſtris aculea- arg -monetertia 84,.A tus ibid. ergentaria petræa 36,.A aſparagus petræus ibid. — —F —* Rn Begiſter. aſparagus Luſitanicus 427. K batis aſparagus aculeatusH alparagus petrzus,&Myacä- thinus Gal.ib. Afparagi quartum genus ibi. Aiparagus [pinis cuca ramos horrıdus ibi. Alparagus ſylueſtris tertius Afparagus paluftris ibid. Alparagus petrus ibid. Älparagusregius Afparagus rultıcus Alparagus fatinus After Atticus Alter Articusmarinus306.C bemafteum sol 242,0 bellis lutea foliis profunde Aftrantiannigra Alttantia mas ıbid. Aſtrentium Aiyphylium Arham:nticum Aıhanalıa vulgaris Arhara, Athera Auantia montana Auenafarua Auena Gnera Auentanuda Auenaceatarına Auenakenilıs Aulırica heıba Auticomum Auricula niuris Aucticula mucıs minor Auropyrus balanocaltanum ballamıra minor balflaminum baptifefcera barbacaprzminor baticula,bacılla baticula ſpinoſa ibid. 305. batis hottenſiana — batrachium, batrachis v4K batrachiumalbum _ ıı ‘H batrachium caruleum 128, R batrachium dulce fiye lalu f x ‚ batrachium Apulei ug.R batrachoides 11y.H.rzyE batis hortenfis batrachıum paluftre 115.D batrachium tertium Diofco- xidis IcK 306.K ibıd.1 batrachium vineale u.D 427.F bartılecula 4428. 591.G bauciaalba IssH. 2ı2.h baucia hortenfis 29c.E 5:9.F baucia lylueftcıs -ibid, 70.1 bellislurea 461C ineifis maior 376.C 242.E bellis maior lutea ıbid, benrubrum Anguill. 19; 245.1.K berbecca 391 A 242 C berula 206.A ibıd. berytium 73.R 309.A befala 419.C 539. F betapratenfis 528.C 192.B betafylueftiis ibid, 31. F betularia 369.8 31.F bibinella 259.H Athanzfialeucäthemoszı.H bidensfolionon diffeo345 E 596.G bifasutum e92. D 78. E biſnaga 291.8 334. H blaptifecula 442.H ib:d. blaueola ibid. 334. H boanthemum 70.H 102.1 boatria ibid, 661.1 bolus 1.6 565:F bonus dæmon 165.A ibıd. bonusgenius ibid. Auene fecundum genusibi. borium | 251. B 666 A buitysartemifia 49.D ibid. braco'a 148.8 56,.F brancaleonina zorl 59H brancav:fina 266B 1:5.A branca vriina Germantca ix bıdem ıb'. brauchaleonis sl Auriculamuris Diotc.52*%.B. biaucola 4g.H Auricula mutis minot tettia brion zo; brira, bryza 6c8.K Auticula muris minus tedte bromus (TI BLIE | ibi.D bromusherba ibid. 1I bromus ſterilis ibd. 618.0. & 359. B biufcraculum 671 B bubonium Hippoc. 28:6 Abtiſecula, Baptiſecula babulus oculus 70.H buccinumalıerum 133k 434.G butonaria 67.1 sbid. bu!bocaftanum 434.G.434- (5 \ 129.E bulbofusmult;florus ibid. $34.D bullo 674,0 123 B bupthalmumDiofe. er barbula Chriftimaior 323.B buprhalmum Gal. & Plin.b. » 306,B buptbalmum minus Cord. ın Diolc.ıbid. bup⸗ hal — =” 2 . o 5. 4 [2 * — — — —— — Er eu} kon) „ak 8 20.) u 2 29.E ibid. lic zol btokand 376.C bi il il 3A 206,4 af 49€ sc ibid, . 369 29H ie Aoz4 291.D 2guf 4 ibid, 70H ibid, 88 165.4 | ibid. | 251.B | 49.) j 148.8 | 201 2668 mallah sl 44 H if 6c8.K TI BL ibid bd el oc, 286 so m u 434.044 zrus ibid. 674 ofc. erl 1. & Plin.: inus Cord: bupihal \ | 1 buphthalmum vulgare zo, I buphthalmum alterumz1.A buphthalmialtera (pecies ib, buphrhalına marina 71. A buphrhalma Notbonẽſia ib. buphthalmum Nörboente i. buphthalmü marinum ma- ius ibid. buphthalmum cotulæ C. Bi. buphthalmum alterutn folio - &facie corule Ad.Lob.ib. buphthalmum marinum mi- nus ıbid. buphthalmum tenuifolis ib- bupleuron Plin. 283. H. Ni- ss cand. 286.D buphthalmum foliismillefo lilanuginolis 376.0 buphthalmum tenuifoliam Narbonenfe ibid. bupthalmum Chrylanthe- mum & verum 70.h burfa paitoris 529. F. maior - jbid.minor ibid. G. media ibid. buphthalmum Trag. 70.1 buphthalwum Dioic. 70.1 buphthalmum 70. H buphihalmum leucanthemũ ;o.H buphthalmum Fuch.maiusi, butomus 531.G, C, Achlas „c.H Chacıys,Chachrys 316.c calamagroltis 544-B calamagroltis mörana x6o.k 5 j calamacoruüs 597.1 calamus 595.1.596.A calamusaromaticus 598. K calamus chararias Theophr. 596: A calamus Cyprius 595-1 calamus fardtus 596.B calamusfiftularis ibid.C calamusodorarus 998. K calamus phragmites 96. A calamusfaccharinus 200.B calamuslagitralis 996. B calamus toxicus 596.B calamus vallatus 596.A calamus vnguẽtarius 598.K calleſis 391.E callia s9.H calliperatum 364 H calta 376.C caltha Aphricana 45.D caliha aruenſis 376:C calcha Africana minor flore amplici 45G calthaAfricana frudtuofa Ao- re fimplici 45:G caltha Africana frudtuofa fo re mulriplici 45.H calcanippa Cord. 133.K calcıfonga marina 305K caminella 300.D campanula Sanctæ Trinira- tis 291.C campanula vulneraria 234. B Regiſter. camphorata wminor 77.k camphorata Möipeliaca ma- ior 57.D.E campfanema 316.B eanacella,cunicella 591.G canaparia 30.H canariahherba 436.H canchty, canchrys 3:6.C caniruta 4'3.H cannabricaaquatica 3435-.B cannacorus s97-l canna farcta 596.B cannaferula mE CannaHifpanica y95. K Indica florida 597l cannaSaccharina 400.B canna ſagittalis 596.B cannafepiatia 596.A cantharis $7.E capillus cynocephali 167. C capnites 87. D cappocorania 70H capragına 4.20.F capriola 309.A.545-.B capnos chelidonia‘ 95. E capnoslepiaria ibid: capnogorgium 87.E capnogorıum ibid.E capnosruta 8,.H capnostenuifolia 87.K cauliculis ſurrectis ibi. capnosPlin. 87.K capnos Gefn. ıb.d. capnosalba latifolia ibid. capnium Chelidonium 95. E capnium Phragmites ibi. capnitis 95. H capnos phragmites Tur. 95.H ’ capnos chelidoniavitidis 95. 1 capnos fabacea radice 95.1 capnosPlin. 96.A capnus,capnum,capniü 87.e cardiogroftis 563.C cariolemen 144.E careum,carium,caroü144.D carnabadis carnabadın 1,6.D carnabadium Simeonis Se. thil,fea Adtuarii 144. D carnabum ibid. cariota ruftica 195.H carota feu carotis 295.E carotisalba 195.H carotra radicibus albis 195, H carottarubra 195.H carottaMatthiolialtera 193.1 catotta radice fanguinei co- loris ibid. cariophyllata vulgaris 334.H caros 144:D.E cartiton 193.G caretaaltera 195.F careta altera radice buxeico- loris ıbid: caryophyllata Veronenfium flore faniculz vrſinæ 234. A caryophyllata maior 3341 carotis len carota lutea 295.E caryophyllata 334. H catyophyllata alpina ibid.f catyophyllata mörana 334.1 caryophyllata alpına lutea 334 I catyophyllata mundana fe- cunda ibid, caryophyllata maior rotun- difolia ibid. caiyophyllara alpina quın- quefoliamaior ıbid.K caryophyllata alpina penra- phy'iza ıbid, caryophyllus aruenfisglaber flore mınore 562.B caıyophylius aruenfis hiriu- tusfloremaiore 563.G caryophylius aruclisvmbel- larus ibid.D caryophyllara fyluatica ib.K caryophyilusindicus 45.D catyophyllus marinus 664-8 caryora 195. carui 144. E carum 144.) callıgnetis 380 E caſtanea tertæ 434: B caltanea porcina ibid, caftracana 420.F Garanance 336.E catanancealtera 326.F cataphyfis 436,H caucalia 295. F caucalis ib.d. caucalis Anglica 295.B canc.lis atuẽ ſis Echinata ma- gno Hore 295.6 caucalisalbis floribus vulga⸗ risibid. caucalis aruenfis echinata paruo flore 295.11 caucalis Anglıca 295.1 caucalis fanıculi zog.l caucalis Angnil. ibid. caucalıs Bellon, 313.K caucum s91.G: cauda caballina 91.G caudaequina ibidem cauda muris 573 B cauda porcina 165.Ä cauda vulpina 571.6 cauda vulpina maiot ibid. cauda vulpis B.H celidonia s:7302.J cemus 326 E cenchrus,cenchris 680.A centautium minus fyiueltre germanıcum | 452.G centautoides minus,fylueftie germ. ıbıd, centautium magnum 99.F centonia 52. E centonica 23.1 ceralcomium 431.E cerefoliü ‚ corifoliü 289.B.D cerefiilum 28,9 D cere fülium Dod. ibid. cerıfolium ibid. cerefolium alıninum 289.E — — cerefoliumcilieum 2928 cerefolium columbinü 87. F cerefolium felinum ibid. cerefolium Hifpanicü z&g F _ 289.8 cerefolmmm iyıueltie ceruarla‘ 201.G ceruicornd 309.A ceruiocellus 20 +8 ceruilia,cereuiha 661. chærephyllum Col. 23,.D cheretoliumB, ıbid. chziefolium fatiunm ıbı. chztephylilum tylucftre ıbi. cherephyliam ciliciũ 292. E chzrephyllun 203.G cherophy!lü 288.B chzrephyllum mais ıbı4 chzrephyliä Syriacũ 292.6 chalbaae, chalbauum 217.3 chalcas ‚cagla 359 U chalcanchemum Bid. chacochtum &z.E chalcanchum ibtaz chaınzdr ys Alpina 174.H chamzdyolmus 316. chalcitis 376.0 chamz;ytisnobilis y2.E chamzcyparillus g2.D chamzemelum 59.G chamzmc/um aureum 60. chamzmelum luteum- ibid. chamzmelam muſti losen Anglıcum 60 B chanzmelamncobile 60. 4 chamzmeiü purpureü 6 ID chanzmelü Komanü so.Ä chamzmelum Romanum maltiflorum 60B chamæwelum rubrum G:tu. 7:..H chawzmelum eranchemum Dod.Ga!,\Geln. 72.H chamzmelum chrifanchem: a Fuch, 70.1 chamzinelum inodorum c; B.70.H > chamazmelum a!bum [eu fa- tidum. Thal; 6 chamzmelum fœtidũ C. B. 67.1 chamæmelum luteum odo* ratum 600 chamæmelũ ‚chryfarthemü hortenſe altetũ Geſn. co C chamemelum chrylanthemũ odoratius. Dod. 60.C chamæmelum luteum capit- aphyilo 60.C chanzwelum chryfanthe. mum 60. chamzmelum odoratũ mul- tiplicı flore 6.B chanızmelum vu!gare 59,H chamzmelum verum bid, chamzmelum tertium vnl- are ibdem chamæmilla vulgatia ibid. chımzmılla Romana 60. A chamzmelum nobile fen o- doratius "60.A- chauæ⸗ — —— u — — — — — — — u — — —— ——— —— — — — ————— — — —— — z = ẽ — — pr — — E ——— * Fe — — — — — ————— EEE GR — F — > * * = 2% 5 en — — EEE a eh * Eh > re ——— —*— N fi AR Hi N 1 HARTE 47 ” 4 1 RR | f By? a z "it I A, 47 Jan; } A an 1 {af nl: BEE Y 13 yı —J Ab —44 x ga: Ir DE DR ir ! IN); VE f Eri- in Ra I Be ih h } RT, N a Dry. 4 J — en 7 Chamzmelum nobile Aore clematisminima chryſanthemum primumzr. confolidaregia Trag. ibid. dl confolida fegerum regia fri- A chiyfanthemum Conftanti- ni 115. K chtyſanthemum littoreũ 306 chryſanthemum _376.C chryſanthemum aruenſe 376 Ü chıyfanchemum Democtiti ızo B.D chryſanthemũ fegerale. 376 c chtyfanchemum Tunetanü. BER. NET chrylanthemum Valentinü 376.D chrylires s90.F chryfogonum 369.E chrylomelanthium ı85.B chıyfotpermum 369.E cicatrix 299.E cicutaria 295.1 cicuta minor 276.H cicutatia farua ibid. cicutaria bulloſa 295.H eicuraria pannonica ib. cicucaria fecunda ibid. cichorium 483. H Regiſter. cuminum Aegyptium ibid, cuminum Aechiopicum ibi. gofior tota ib. cuminum domelticum ibid. cölolida regalis hortẽſis flo- cuminum Indum ibid, te maiore 134.C cuminum regium ibid. confolidaregalis flore czru- cuminum fariuum ibi, leo maiore. Cam. ibid. confolida regia ſiue calcaris cuminum filiquofum maius 147.G flosrecentiorum ibi. cuminum feniculi . 136.E conſolida regalis 133.1 cuminum fatiuum.Brun,ibi. confolidarubra 369.E cuminum (ylueftre capitulis conlolida quinque folia 247. globofis 143.B H cuminum ſylueſtte primum. conüenta Bee Lob,ibid. conyftaHippocratis 49.E cuminum (ylueftre alterum coralloides 332.H,G 143, C — coralloides altera ibi.I cuminum ſylueſtre Diolc.ib. coriandrum '158.H.178.H cuminum filiquofum fylue- cordyla zın A re alterum ibi. corianum & coriannum 178. cuminum fylueftsc filiquo- E fum 143. D corium ibid, cuminum alterum Diofc. fi- coronopusDiofc. 119, K Iıquotum ibid. coronopusparuus ı1,.G cuminum fliquatum Lugd. coronopushortenf. 309.A ibid. * cornu ceruinum ibid. cuminialiud genus.Lob.ibi. coronopus fylueftris 309.B cuminum pratenfe 144.E coronopi Syluelttis Species cuminum Alexandrinü 283, ibıd, 83.A coronopus Ruell. repens, cumini ſatiui alterum genus wultiplici 60.B clematis prima. Plin. ibid. 309.D 292.F camz,chamz s7.E encaphyllö Ang.ıı6.B.49.E coronopodium 309.A cuminum fylueftre alterum chamzmelum eranthemum colymbas 45L.A coronopus Aruenſis 309.0. Dioſcoridis 133.1 1335 K - Comarus 354.K coronopusMaßilioticus309 curmicoruca 661.B chamomillafatua 70. H concinalis 369E D cüpreflus herba s2.E chamomilla alba Dod.: 67.1 concordia 338.G coronopusminor 309,C cupreſſus hortulana 52.D chamomilla ſecunda & fyl- concordiaconcordialis 84. coronopus repens ibid, cufcure Romanum al uelttes 67.1 G cöronopusylueftris 309.B cratola 102. D chamomilla nobilis 60.A condrylla 503.F coronopus Theoph, ibid. cratzogonum 576.1 chamomilla lutea 60. C condıylla Norbonenfis ibid. corrudago 427.1 crætæxonum ibid, chamomilla fetida 67.1 condrylla lutea ibi. corruda Hifpanica ibi, cratæum ibid, chamomilla canina ibi. condıyllaGr&ca ibid. corruda Hifp.altera 428. A crepula 326.E chamomillafatua & quarta. condtylla verucariaalteraib. corruda Lufitanica ibi. creſcione 206,A Trag. 70.H condrylla prior Diofc, ib, corruda Lufitanica alcera crethmus marina 305. chamæ platanus 286.B condrylla iuncea ibid. 428A crethmus ſatiua 306.8 chamzmilla 59.H condtyllaäruenfis jbi, corruda Norbonenfis ibid, crechmum 305,0 chamelycus & chamelygus condrylla iuncea vifcofa ar- corydalium $7.E ctinnum 632.6 391. U ven. 504.A corydalis ibid.K crina groflis 579.D chamomillä (ylueftris 70.G condrylla viminea ibid. corydolopodium 133.1 crinotheum 220K chädarufium&candarufum condryllæ fpeciesin collibus coftum adulterinum 231.K crilpula herba 70H 632. D 8ð vineis ibid. coftum Illyricum ibid. criſta gallinacea 380. C. chatyophyllus Indicus 35.E condrylla Dioſc. ibid. coſtus minor hortenſis 348.1 391,A chariftolochia 30.H condryllaalteraDiofc. ib.B coftusniger 234.G crithamum marinum 305.K chelidona media 99.G condtyllarotunda. corula 70.G crithamum primum. Match, chelidonium 302.F.l condtylla marina ibid, cotulalurea 70.GH 306.A chelidonium magnũ & che- condrylla bulbofa. cotula non fœtida 70.G crita marina. Lon. ibi. lidonia maior ibid. condryllæ ſecundæ ſpecies cotula fœtida 67,1 crithmum marinum aſteris chelidonium capnites Aetii ibid. cotula fœtida Brun. Match, ore 306,C 88.B condrylla pufilla marinalu- Dod,Gal.Gein.Lac,Lon. crithmum tertium ibi chelidoniæ phiagnitis altera tea bulboſa ibid. Lugd. 67.1 crichmum ſecundum Matt, 97. H confolidaaquatica 345.D cota 67.1 306.0 chelidoniafylueftiis 99. H confolidaaculeata ibi. cotyla 70.G crichmum fpinofum ib, chelidoniaminor 128. A confolidaceruina 345-.B cotula Brun,odorata 70.H ctichmum fylueftre ib. chenobofcum 361.B confolida dentaria 332.D cotulanon fetida,Dod.Gal. crichamusaruenfis 306,E chetiphillum 239.D confolidaregia 133.1 Gefu,Lugd. ibi, crithmum quartum ‚Ib, cheruillum 203.D conlolidaregalisaruenfis 133 cotulaalbanon fœtida. Dod. crithmum mötanumrecen- cholopzon * K ibid.& 1 tiorum alterum ibi. chondrus 632.D confolidaregalis. Brun. ibid. cotula lutea 70.1 crithamum 305,1. chorodanum 286.B confolida regalis flore cæru- cuminella 300,D crithmam chtyfanthemum chryfanchemum 60.C leo minore ibid. cuminum, cyminum 136.C 306. B crithmum ſpinoſum ibid.C crithmus, crithmum 306,1 crithmus Aruenfis ibid,F crotium 326,E chrylanthemum, Tuneranü 45. D cıyitalium 493.E cyanus 442. H cyanus maior 4446 cyanusmontanus ibid. cyanus ſyluaticus ibid. cyminella 300.D cyminum agreſte 143.8 cymiuum Apulum 136.D cyminum auenarium 143.B cyminũ regium Hippoc.136. B s cyminum - cyminum carmenum ıbi. cyminum Nabbathzum ibi, cyminum fatiuum Cam. 126 F cyminum Romanum Cord, in Diofe. ib. cyminum ſyluaticum 143. B cyminum fylueftie ibi. cyminũ ſylueſtre globoſum Cam. ibid. cyanus ſegetũ caruleus 4421 cyanus 136.0 Iterum | A Ko RE ıD 2| 10,D S76.L ibid, ibid, 3268 206,A 3o;,l 3068 305,1 632.6 579.D 220K 7°.H 380. C, ım 305.K n. Match, ib, im afteris 306,0 | ibi, um Matt ib, m ———— m zo06 D umrecen 1} | bi zo; nthemun | m ibidl ım 308, is ibid,f 3266 Tunetani —W FEED. m 160 jum 144D | lippocijꝰ Regiſter cyanus vulgaris 4421 delphinium ſylueſtre ibi. cyanus tepens latifolium ibi. delphinium 1340 K delphinium quartum ð ma- tyanusminimusvitisulis&c. ius 134,C Abi. demetria 39..C cyanus montanus latifolius demus 326.E 444 dens canis 540.A E "rn cyanus Horegrandi ibid. cyanus montanus ibid. | cyminũ corniculatum maius dentaria corallina altera ibi. 143.C dentaria Enneaphyllosibid. eymınam cotniculatum mi- dentaria Hepraphyllos ibid. nusibid, dentaria quinquefolia332.g cyminum erraticum 143.B denraria quinquefoliaalte- eyminampigrum | 148I ra 332.h cyminum Romanum. 136.c dentaria pentaphyllos 332.8 cyminum filiquofum mi- dentaria petaphyllos minot nus 143;.D _ ibid. cyminum Thebaicum 143. B dentillariarubra dentaria ng. A,302.D. 332. H 332. H cynagtoſtis 579. E dentaria hepraphyllos 332. «yaanthemis 61 H cynanchıtes $ı.I: dentellariaaltera ibid. cynocephalium 436.H dentarıa corallina altera ıbi. cynoides ıbid. dentaria quinqucfolia alte- cynoprganum 423. H 1a ibid. cynops. 436.H dentariabaccifera ibi. cypatyllushortulana 52.E dencaria bulbıfera ibi. eyperinum 589.D dentaria minor ibid. cypirus Theophrafti ibidem. dens Leonis 497.G D. dens leonis latiore folio ibi. Adtylus 309.A densleonisvulgaris ibi. Daucalıon 295.F densleonis Mompeliaca ib.i dau.nsmeie damnamene 326.E dens leonis bulbofus ibid. ibid. desleonis Mompelienfiü ibi. equifetum fyluaticumibi.B equitis calcar fiue calcar e- queſtre 133,1 eranthemium 60.D eranchemum vulgare 72.H eriholchoemus 579-E eriphium _ 398.F erucaCandabrica 328. c eruca geratina 266 erucaHifpanica 28. E. 328. C eryngium maritimum 306. C elymagtoflis 558.C exupera matricalis 391:A elymus Helymus 681.h exuperapatricalis 380. C. enidrofchemus 589.AÄ P; epipadis 251.B TAbasearadice capnosal- ephedra, ephetrum 594.6 F tera ei 95.1 ephydrum ibid. abium 102.1 raapum - 256.1 fagotriticum ' 669-5 equina pulfarilla 81,1 — 306 equi cauda 5918 farcandidum 635.C equifeniculum 62. H farinaampla 636.B equifelis R 591.5 farinacraflior 633.B equifeta,equifetum ‚ibid. farinahordeitofi 656.C equifetum aruenfe maius 591 farina volatica 793.G k —— fatrago 608. K equiſetum aquaticum lon- farragohordeacea 656.C giorileta 59..H feniculum 162.H equiletum minus 59uh feria 391. A equifetum minus atuẽſe 592 fermentum 674.E A. ferraria 391. A equifetum nudum 591. H ferulago 207.B | equiferü paluftre maius 592. ferula . 226 D A N * ferula Ammoniacifera 221, C ferulago latiore folio 217, B ferula Galbanifera 215.B ferulago 826.F ferula maior ibid, ferula medica 215.B ferula minor ibid. ferula femına 226.6 ferraria minor "226; ferula Syriaca 217.B ferula ſagapenifera 215. B fe ſtuca,feſtucago 565.F feſtuca altera ibid; feftuca Italica ibid, filipendula 4168. hlipendulaaltera ibid, filipendula vulgaris 431. E filipendula Ang. ibi. J filipendula tenuifolia 431. l filipendula altera ibid, filipendulaaquarica ibid.I filipendula galericulara ibi- dem filipendulamontana ibid. filipendulafupina 431.K filipendula tenuifolia 43 ‘ filipendula tertia 43:1 Aımma 72.6 flammula, Dod. u6.K Aammula ibid, daueta 31. F dentaria trifolia ibid. direnium 205k denticulara 6. A eryngium fegerale foliis fal- dafpis 369. E dentariafeptifolia ibid. cem referentibus 306.E datiſca 326. E dentiſcalpiaria 292.F erigerum ſecundum 478,B daucum 295.E deſyderium 99.G erigerum montanum 477.c daucus fecundus felinoıdes. deucus 259K eıylilceptrum 391,C Lob. » 320.G diacolea 59. H efearlara 167,D daucumalterum ibid. diapenfia 247.H efclara 1021 daucitecundügenus Trag.i- dianaria 30.K euanthemum 59H bidem diocallia 99. euphrafiaaltera 575.D daucitertium genus ibid. dionyfionympha 380.e euphralıa pratenfisrubraibi. daucus 295.E difcusfolis 59.H euphrafia pratenfis lutea ibi- daucus aſininus 297.E donax 5951 dem ; daucusniger 195. H drofium 252.1 eufraſia cærulea ;28.C daucus fefeli pratenfis facie drypis 435.E eufraflagraminea 262. B 162.1 dıypis Theophrafti ibid,I. eupatorium 338,G daucusfolio feniculi 193.G E: eupatorium adulterinü 3.45. daucus Creticus vel creten- Chinaftrum 128.K . fisibid. Elaphicum 198,E eupatorium Græcorũ 338,G daucns vetus Diofc.ibid. elaphobofcü fylueftre 201,H euparorium auicennz 338.8 daucumprimum _ ibid. elaphobofcum, Dod. 201. H eupatoriũ Cannabinum 345. daucus domefticus.Gal.ı95. elaphobofcum Plin. 203.D F elaphobofcum Diofc. ibid. daucitertiumgenus 259.k elaphobofcum nigrü 320. H daucus montanus apii folio elaphobofcum 201.G minor ’ 281.A eleofelinum 277.d daucuspaluftris 284 D elichtyfon foliisabrotani 377 daucifyluelttisgenus 289,E G daucus ?ywXae#©& 295.H elichryfon Creticum ibid, dauci alterum.genus 320.F elıchryfam 377.G daucus montanus apii folio elicryfium ibid, maior 320G elioch'yfum ibi. daucus ſylueſtris 297. E elioſchæxmus 560.4 delphinium Dioſc. 133.D el’ofelinum 277. D delphinium alterum. Dod. elleborie 441.B 13;.K elleborine Alpina 25uB. eupatoriü Cannabinü Chry- fanthemum 340. D eupatorium Cannabinũ fœ mina ibid. eupatorium Cannabinũ fœ- mina ſeptentrionaliũ 345€ eupatorium adulterinum ſeu aquaticum 345,C eupatorium Grzcorum 339. eupatorium veterum 338. H eupatorium cannabinü mas 379.F eupatorium vulgate 345.B flammula aquatica ſetrata 116. K flammula minor 115. E flammula paluſtris maior us. H Aammula paluftrisminor se I Aammularotunda rıy.F Aammula Vulcani ibi. flos Adonis 72. H flos Africanus fenior 45. H flos Afticanus maior im pli= ciflore luteo 45.G AosAphricanıy ibıd, Fios Regiſter mal I Elos Indianus 45 fragula | 354.1 fumariaältera,Dod. ibidem geraniumtertium jbig. lh Ni Flos Indi&altero minoribid. fragum & fraga 36.ıb.K. fumarıä'clematitis: Cam. 88: Beranium Robertiänü L * nn Flos Indieusminorflore fim- fragumalbum © "ZA A ibid. 5 Bi I —0 plici bid. fragum alterum bbid. fumatialureaC.B: ibi. getaniũ ſecundũ Dioſc.ibid En Flos Indicus minor flore ple- fragumferotinum ibi fumariä Corydalıs, Matth. geranium chelidoniũ 128:D | ul. no, 45.G fräguscerealis "EEE bild. getanium hirundinariumib,, IE il Flos Indicus maior fimpliei freminum 7.E fumariabulbofa 95.G geranium folio malu&128.E hi Hi ll flore f 4,.G fragarıa vulgatis 3541 fumatiabulbofa maiorradi- geranium fecundü Brun. ıbi, BE Wa 10 0 HR AN Flos Indie 45· H fragaria Brun. ibidem ce caua 95. H geranium maluaceum fiue il Bun AR Flos indicus maior flore ple- fragaria maior ibidem fumaria altera March. ibid. balfaminum ibid, N | KR u in: Ti ao 45:h fragatia fructu albo 355. A fumaria bulbofa viridis 95.1 geranii fpecies vulgarisibid, ll Bl] Ib Flosregius 135.1 fragatiamirior [eu nigra ibi. fumariabulbofaminorradi* geranium cicute folio minu nd ade N Flos equeftris 139.1 fraga candida ibid. ce hon caua 95.1 ° ibid.F | Bl Flos regius fecundus vel e⸗ fragariahifpidisfoliisibidem furfur 671.G, geranium füpinum ibid, 00 queſtris 0134C: 8B indes, G. \ gefaniüm minus Trag.ibid, —J—— Flos Aphricanus 45.D fragariæ tertium genus ibid. Albanifera ferula 217.B) geranium tertium Cam. ibi. EINE EN Fios diuæ Ottiliæ 133.1 fragariæ ſpecies minor ibid. Galbanus fine Galbanü’ geraniuiti quartum Beun.ibi, 1 Fios-frumenii "442.1 fcaga maior ſubalba ibidem ' 207,B geraminum feptinum ibid. ME 2 | Flos hepaticus 546.G fraga altera. Dod. ibid. galbina ibid. geranium fapinum patuum — Flos lñdicus 45. D frumentum Saracenicum fo- galea,galega 4:0.E ibid. | 1.6) 1 Mil Fiosfäcer 60.D . liohederaceo 669.1 gallia Muichata 493.E geranium aruenfe albürzd.g I un x Flos Trollius 116.B frudtüsterrz 354 K gallicrus 309.A geraniü primum Dioſc. ibid Kin. A Flos Trollius albus ibi. frumentum 645.H gallıum,galium,galateü.445 geraniücicurg folio maius ib ae | Flos Tuentanus 45.D frumentum Amyleü 635. Cõ geranium tertium Matth.ib,, J— Flos Zachariæ 442.1 framentum Aſiaticum 640. gallium album maius latifo- geraniũ ſupinum maius ibid. J— Fœniculaſtrum 162.H C ——— lium 447 geranium primum & maius 9 Feniculum . . 149.B frumentum faginum 659.1 balerium "445K ibid. R Fœniculum aquaticum 190. frumentum Indicim 644.A garuleum 379.C geranium primum Fuch. ibi. — Be : frumentum monococcum gatyophyllara mõtana 334.1 geranium fupinum ibidem, H Fœniculum aquaticum alte- 749..b galcga . 420.F geranium tertium Plin.ibid, eh rum 190.G ftumentum Saracenicü 669. gallium vulgarum luteo flo- geranium Dioſc. nel H Feeniculumaquaticumgale- I re 446.B geranium tuberofum maius u | rıatum ibid. frumentumre&orum566.E gallıifecunduin genus ibid. 128.K Br Feniculum fylueftte Lugd. frumentum Turcicũ 640. C gallium paluftre albo flote geranıum ſub roründa radi- 162.H | »- fumaria fumus terræ 87.E ibidem ce Diotc. ib. | Ei | Fœniculum tortuofum zı7. fumaria alba 87.E gallium flore candido inpa- geranium bulbofum ibid. ik er R'yi « ‚fumarıa bulboſa viridis iuß. luſtribus ibid. geranũ tuberoſum Dod.ibi, ol | Feniculum marinum 35066 C gallium album latifoliũ du- geranium primum Matth.ib, J | A fumaria Flandrica 88.A metorum 447. C geranium maximum longil- J Fœniculum montanum 165. fumariafumofa 92.B gallion tertium ibid. ſima acu 129.A J K.302.F fumariabulbofafeu tubero- gaiyophyilara 334. H geraniumCreticum Cam.ib, ale. Fœniculum ſaxatile 163.K faminima 95. K gatyophyllus Indicus maiot geranıü Creticum aunuüib. J Fœniculum aquaticum ftel- fumaria fumoſa ſeu tuberoſa 45. geianium creticum annuum latumibid.H minor 95.1 gatyophyllüsIndicus minor hæmatodes Lob. ibid. lee u Fanıculum caballinum 162. fumaria Illyrica 83.B 45:G geranıum folio al:hez ı29.B I J H fumarialllyricaalba ibi.B garyophylliindici ‘45.G.H geranium fextum Matth. ibi. [08 Fenum camelorum 583.G fumaria latıfolia maiot 98, genitüta Cynocephali 167. geranium malacoidrs ibid. J. Feniculumcaprinumı62.H A —— Feranium althæodes ibidem —J Fœniculum dulce 149. B fumaria lutea 83.B genitura Titani 380.C geranium fecundü Diofcıb. j 1, Feniculumequinum 162.H' fumaria montana ibıd. genitura Vulcani 26 G geranium rorundum IR N > 2.3 Fœniculum erraticum ı62. fumariatenuifolia minor87 geranogeron. 128.K geranium maculofum 129.D J a H ——— “ geranium primum Lugd.7 d. geranium montanum kaulcũ ERS A Te lt | Fehiculum erraticum alte- fumaria tuberofa 95.6 H ibid. pe sum 162.C fumaria Ofhic.&Diofc.87.E geranium 128.K geraniü fufcum flore liuido Ian IS RN Foniculum Florentinü 149. fumus terrz, Brun. Cam. geranium alterum Diofcor. pürpurato mediö candican- J Gi: = ibid. 128.D te ibid. | Feniculum Grecum fylue- fumaria Trag.Matth.ibidem geraniimaruene 128 F geranium mötanum Dod.ib. > ftre | 420.F fumaria maior 87.H geranitim Barrachoidesibid. geranium Robertianum ſe⸗ Feaiculum marinum 305.1 fünariaminor tenuifolia8y7 geranium Batrachoides mi- cundumibid. Feniculum porcinum 164. a K nüs 129.D getanium Robertianüquin‘ Feuiculum Romanü ı49.B fumaria minor. Caft. ibid. geranium bulbofum 129.C tum ibid. Ha Feniculumrotundü 149. C fumariaalteralongiorib.cau- geranium Byfantinum ibid. geraniü Quartum Fachl.ibi. Feniculum fylücftre 162. H liculis * ibid. 'geranium Candiacumı29.A geranii Robertiani alia (pe- Feniculumfiuemillefolium fumatiafpecies. Myc. ibid. geraniim ceruleum 123.1 cicsibid. —* tertium 149.C fumus tertæ ıbi. getanium cicutarium 128. G geranium’Bätrachoiderib.E Fenicnlumtortüolum 192, fumaria tenuifolia Hilpani- geranium columbihiß138.D geranium quartum —— Bß ——— | gerannim Conftäntinopoli- geranium quintum Fuchli, Feniculum vrſinum 192.B fumaria latifoliaminot 87, _tanum 129,C geranfüBatrachordesDol. Feeniculum petrzum ı65.K _ K geranium Robertianum pri- getanium Ballaminum PN Fragtum, fragratia 354.1 fumakia cauliculis donataib. 'mum 138.C geranium gruinum —— ibid ũ Leb. ſeibid nd tiumih, maiusıb Matth.ib, Jaiu ibid. R& nal ‚Fuch, ibi, n ibidem, Plin.ibid, nel (um mais unda radie um ibid. mDodibi ı Matthib, am longi 1232946 m Cam —— andũb m annuum | ob, ibid, I\hezı9d 1 Matth.ibi -oides ibid ‚des ibiden jü Diofcıb dum ofum ng.) anum full flote liuido jo candical‘ yum Dodib: tlanum k- ‚rriang gu‘ ih puchl ibi. jani alia h 4 em hoidentb'E | um Matt!’ um Fuchlib o1desDo4 pinumio⸗ iblaen bidem- — on , Getia Geum vrbanum ibid. Geum alpinum ibid. Geranium Creticum 129. A Geraniumfufcum ibid. Geranium hzmatides ibid. Geranium Allyricum 128.K _ Geranium inodorum ibid. Geranium maculatum129.b Geranium maluaceum ibid. Geranium minus 128.F Geranium Mompeliacum 129.B Geranium montanum ibid. Geranium mufchatü 128,C Getanium myrrhinum128,g Geranium primum fiue ve- rum Diofcoridis ibid. Geianium Rupertianum 128.C Geranium 129. E Geranium tuberoſum 128.K Geranium Turcicum 129.C Geranium violaceum ibid. fanguinarium Geranium vulnerarium 128.C Geum 339.C Giarga,Giarca 420.F 5 Gingidium 289.D Gingidium alterum 292.F Gingidium latifolium ibid. Gingidium felinophyllum 292. E Gingidiumtertium ibid, F Gingidium foliisCarophylli 292.E GingidiumMatth. ibid. Gingidium foliis paſtinacæ latifolie ibid. F Gingidiam foliisDauciz Sy- riacum ibid. Gingidium primum Dod. ibid. Gingidium vmbella longa ibid. F Cingidium alteram Dod. ib id. Gis 591.G Gith 154.1 Gladiolus paluftris 581,G 589.D Glorophis 115. A Gordylıum 313.L Gorgylium ıbid. Gralega 420.E Gramen 539.F Giamen Alopecurinum 640.G Gramen Alopecurinum fe- cundum,terrium ibid. Gramen paniculatum præ- tenſæ maius 539. F Gramen prętenſe maius vul⸗ gatum ibid. Gramen commune ibid. Gtamen paniculatum medi- um — ibid,K Gramen minus ibid, Gramen pratenle fecundum ibid. Pesifter, 334.H Gramen caninum feu gra- gramen Rabinum men ofhicinarum 540. A Gramen Dioſc. ibid. Gramen canarium medica- tum offıcinarum ibid. Gramen ‚caninum medica- tum ibid. Gramen caninum vulgare ibid. Gramen caninum fupinum ibid.B Graminis primi Diofe. fpe- cies minima ibid, Gramen caninum mariti- mum ibid. Gramen geniculatum cani- num maritimum ibid. Gramen caninum longius radicarum matinum alte- rum ibid. Gramen fegetale vel aruen- fe panicularum ibid.C Gramen ſegetum panicula fparfa molli ibid. Gramen panicula @gerum fpeciofalatiore ibid. Gramen variegato flore ib. Gramen fulcarum vel ftria- tum album ibid. Gramen paniculiselegantif- fimis ibid.D Gramen paniculofum pha- larioidis ibid. Gramen pratenſe quintum ibid.E Gramen panicula miliacea ibid. Gramen pratenfe quartum ibid. Gramen paniculatum pra- tenfe minus ibıd, F Gramen auenaceum lanugi- nofum ibid. Gramen iunceum alterum ibid. Gramentyphoides fpica an- guftiore ibid. Gramen typhoides culmo teclinaro ibid. Gramen ſpicatum catyo- phyllatzfoliis ibid.G Gramen Caryophyllarzfo- liisalpinum ibrd. Gramen phalarcides ibid. Gramennodofum ibid. H Grawenbulboſum ibid. Gramenlucidum 537, D gramen paniculatum minus album ibid.I gramen paniculatum minus rubrum. 336. K gramenauenaceum ibid. F gtamen minus duriufculum ibid,C gramen ibid.I | gramen Alopecurinum fe- candum 537. A gramen Alopecurinumn rer- tum ibid. B Alopecutinum 538. D gramen medicatum 540. A gramen ſtriatum 540. gramen Hiſpanicum ibid. gramen harundinaceum {pi- ca multiplici 544. B gramen paniculatum aqua- ticum alterum ibid. graminis arundinei fpecies alia ibid.C gramen fegerum paniculaa- rundinacea ibid, gramen arundinaceum fpi- catum ibid. gramen dadtylon efculentü 545.B | gramen mannz efculentum ibid, gramen Parnaflı 546.8 gramen Parnafli albo ſim- plici flore ibid. gramen Parnafli pleno flore ibid. gramen Parnaſſi duplicato flore ibid. gramen aquaticum multi- plici ſpiea 549.0 gramen aquis innatans ibid, gramen aquaricum fpicatü alterum ibid.D gramen diphoides afperum 549.K gramen pratenfe alterum ibid . gramẽ typhoides ſpica mul- tiplici ibid. gramen Cyperoides ſpica multiplici 540. F gramen hirfutumCyperipa- nicula ibid, gramenCyperoides paluftre maius ibid. gramenCyperoidespaluftre alterum ibid. gramen nemorofum alterä ibid. gramen Cyperoides. maius panicula ſparſa ibid. gramen dactylon folio latio- re 5;5.D gramen dadylon fpicis vil- loſis ibid.E gramen iunceum quartum se gramen iunceum quintum & maius ibid. F gramen iunceum alterum ibid. gramen iunceum maritimü ibid, gramen marinum fpicatum alterum ibid. gramen innceum tertium ibid.G tamen iunceum marinum denfe ſtipatum ibid. gramen helolleum durum ibid. gramen nemoroſum 557.B — — gramen montanum ſpicatũ ibid. | | gramen hirfutum latifolium maius ibid. gramen panici effigie ariftis circumuallatum 558. D gramen tomentoſum pani- cula ſparſa 560. B gramen arundinaceum eno- de 560. K gramen hordeaceum mi- nus 565. H graminis hordeacei tertium genus Trag. ibid. gtamen ſparteum quintum 579.0 gramen ſparteum primum ibid. | gramen fparteum tertium ibid. gramen ſparteum quartum ibid, gramen ibid, _ gramen Alopecuros fpica rotundiore 572 G, ibid. H | gramen alopecuros minor fpica longiore ibid.H gramen murinitum 57;.B gramen alopecuros maius fpicalongiore 586,H.1 gramen mannz fylueitre 684. A gramen mannæ alterum ibid. gramen amoris 540.D gramenaquaticum 536. E gramen auenaceum ibid. gramen bufonarium 555.G gramenbulbofum 539.1. 540.6 gramen Canarienſe ibid, K ‚ gramen Canarium minus 540. B 55 gramen Caninum 3. & 4. IK gramen Caninum 540.B gramen Cariophyllzum 641.C gramen cenchroides 540. D fparteum fextum gramen cereale 545.B gramen Cyperoides 540.\ gramen Ceruinum 309.A gramen Cyperoides s51.Kk gramen Eriophorum 560.A gramen efculentum 545 B gramen floridum 562.8 gramen Auniatile 549.C gramen Auuiatile album ibid.D d ü gramengeniculatum 539.1 gramen harundinaceum 544 .B gramen harundinacenm monranem 546.F gramenhederaceum ibid. Non gramen on — — — — Zen — m — — — — * —— un —— — ie —— — Img: —— — — — — — — — — — — — — — — uf j il hi N I! \ %tatnen Hifpanicum 736.E 'Srameniunceum 555E gtamen iunceum aquaticũ maius 555. F. & mihus ibid. ‘gramen iunceum ſpicatum ibid. 'gtamen iunceum ſyluaticũ ibid. gramen caniferum 580.A gramenleporinum 759.C gramen leucanthemum 562.B ‘gramen lucidam 549 E gramen mannz y4s-B gramen marirum Y60.A gramen mileaceum 540. D gramen minus duriuſculum 640.B 5 gramen murinum %73.A gramen paniceum ;y8C 'gramen paniculatum minus album 343.C gramen paniculatum mınus rubrum 56. A gramen päniculatum lati⸗ ‚, uum 540.D gramen Parnafium 546. x gramen pi&um 540.C gramen polyanıhemum j60.A gramenRabinum 40.F gramen ranifium ıbid. gramina rutz 393.8 Framen fArguinarium 553. E gramen ſegetale paniculatũ 40.0 gramen ſerpentinum 309. gramen ſotghinum 540. D gramen ſpartaneum 769. D gramen ſulcatum 540. C gramen ſyluaticum piloſum ibid, B gramen [yluaticum 3757.B Hammoniacü, Thymiama ibid, Harmala 429. C Harmala Syriaca ibid. HarundoHifpanica 595. K Harundoaromatica +98.k HarundoEnodis go6.B Harundo farcta ibid. Harundo Altularis ibid. Harundo lilifera 797. Harundo ſepiaria 596.A Harundo vallatoria ibid. Helichryſum 377.8 Heliochryſum ibid. Heliochryfum ltalicũ ibid. Heliodroſium 272.1 Heliofelinum 277. D2. Heliuſttum, Eliuftrum 220. Helleborine — Helleborine nigra herbario- rum ibid. Helleborine ſaniculæ folio J 251. B Helleborus niger ſaniculæ folio maior 245.1 Helleborus niger fanicula folio minor 246.A Heliotropium czruleum 43;.H — Heptaphyllũ Plinii fragife- rum 364. H Hepatica alba f46.G Hepatis 338.G Hepatorium ıbid, Hephzflium , Ephzftium ‚ 114.k | Heracled 380.C Herbaalba 20,E Heranrhemum 60,D Herba Alexandrina 256.1 Herba Apoftematica 460. — Herba benedicta 334. H Herba botri 47.C Herba benedidta ſylueſtris gramen tomentarium 560, A — 334-K gramentremulum &557.B Herba Camphorata 52. F gramentuberolum $40,G HerbaCapriola 545. B gramen virgineum 762. B Herba cauſtica 115. A granella 24.A Herba ceruiva 201.G gramım 664.C Herbacontufa 254.A gratia Dei 128.G Heıba coralli 427.8 gratiaDeiczrulea ibid.I. HerbaDanera 420.E gratia Dei minor 129.D Herba diuæ Ottiliæ 133.1 grielum 256.1 HerbaD.Perri 305.1 grusgalli ı1g.g Herba equinalis f91.G pruina,gruaria 128.g Herbafortis 2.D gummi panacis 228.C Herba fragæ 354.1 guadarella 326. F Herba fumida 87. E gotta 321.B Herba Galeni 420. E gutta Amoniaca ibid. Heıba Gallica ibid. Herba Gethardi 279.C H. Herba incenfaria 316.B Herba Tholofani 167. D Abrotonum ga.I Herba venti Trag, Lon. Hzmaticum g39.F 2ı.l Halıca 635.H Herpa mufchata 95.k Hammoniacum 221,B Herba lycoſtoni maioribus geranıj toliis 115. H Regiſter. * Herba lanaria 242,C Herba gruina ſiue gruatia ER. Herba hirundinis, hirundi- nina 102.1 Herbaimmortslis z1.F Herba impetiginaria 102.1 Herba Iulia 348.K Herba lulia alba 349. A Herba Kunigündis 345. B HerbaLiburnica 84.C Herba lucis 102.1 Herba Mariz_ 3ı,F Herbamillefolia 385. A Herbanefa 420.F Herba pulicaris , pulicaria 436, H Herba regia 30.1 Herba Repertiana fiue Ru- . Pertiana REG Herba tubea ibıd. Herba rutinalis 286.B Herba facra 37... Herba canipa 115. A Herba Sardoa 81.1 Herba rena 242. D Herba Santonica 23.1 HerbaSaracena _ 420,F Herbafagnivalis 391, A Herba fcanaria 293.F Herba fceleıara 114.K HerbaSicula 436.H Herba Sophia 32.D Herba Stararia 165.A Herba ftella 309.A Herha ſtruwea 115. A Herba ludaica 380. F Herbafulphurata 165. A Herba ſuperba 590 Herba tremola 369 E Herbathuris 165. A Herba Veneris 391, A Herba virginea 67.1 Herbalutea 326.F Helychryli altera fpecies 385. D Helichrylisverus 377.G Heraclea altera 380,D Heıba ludaica ibid. Herba venti 72,E Heıba vınofa 49. D Heıba viceraria rı5.A Herculania 380.C Herculacıs 351.B Hermines 442.H nermodadtylus 364.B Hierancheinum 60.D Hierundinaria maior 102.1 Hierobatane , Hierobatanü 391.C Hidropiper lanceolatum 11621 nietacium dentis Leonis fo- lio minus 595.C Hieracium minimum angu- ftifolium jo6.B Hieracium,nieracia jı2.[ Hieracium Diofc, ibid. Hieracium maius ibid. mieiacia accipitrina maiot ibid. Kieraciuin alieiün ‚ibid k "teracium minus velradice ſucciſa maius ibid, Hleracium minus alterum, ibid. Hieracrium minus Premorfa tadice Hieracium nigrum ibid. Hieracium minus foliis Co ‚tonopi ibid, Hieracium Minus ſucciſa rz. dice ibid.ß sieracium Aphacoides ibid. Hieracium condtille folio minus ibid. C Hieracium intybaceum ibid. nieracium dentis Leonisfy. lio obtufo ibid, mieracium _ mactorhizon ibid, sicracium dentis Leonis fo. lio obtuforadice oblonga ıbid. h Hieracium phlomoides ibid.D nieracium pritum 1.) Hieracium latıfolium pan- nonicum ibid, Hieracium intybaceum a. fperum ibid. nieracium Monſpeliacum velNarbonenfe ibid.E nieracium filiqua falcara ibid. Bieracium Narbonenfefil. catum ibid. nieracium Chondiilloides ibid. nieracium folio Condiille waius ibid. Hieracium facie & folio Cõ- drillæ ibid, Hieracium latifolium mor* tanum dbid,F Hieracium montanum lati- folium Il. ibid. Hieracium latifolium III, ibid. Hieracium latifolium gla- brum minus ibid. Hieracium Fabaudum ibid. Hieracium montanum 4N- guftifoliuml. ibidg nieracium anguftifolium fraticofum ibid. Hieracium Sabaudum mon- tanum ibi Hieracium alterum grandi- nis ibid. Hieracium alterum grandi- nis cetum & fruticolum ibid, nieracium angultifolium ll. ibid. Hieraciam folio non difle- Ba) ibid. nieta⸗ ziʒ. 4 a J — kr ” Velradin Mr NS altern 113.4 am ibjd, us tolle, 9 as fuck, Abidi Phacoide, hdtille folin ibid( Mybaceym 1tis Leonisf, bi Macrorhizg: htis Leoni ki adice oblodn phlomeid itum en tikolium pan ibid atybaceum ꝑ ibid, Monfpeliihn nenle ibid.k liqua falcara larbonenlefl. | ih4, Chondtilloides olio Condilk ibid, , ‚cie &folioCh ibid, rifolium mer ibiäf nontanum lat | ib, latifolium Il arifoliom ge ‚us Ib Sabaudın | nontanum ad nl. id ftifolium | N ‚baudumnt iD! kerum gun | lterum guu , 8e fruricolu zutun dife- „lio non r ibid« | niela 4 stteracium fulio oble: vgo non diſſecto aieracium montanum VI, ibid. H zieraceum montanum an- suftfolium intybaceum ibid. zieracium laciniato folio lanuginoſo ibid. nietacium Echioides ibid. pieracıum maius Creticum (atiuum ibid. I nieracium montanum ibid. | wieracium latifolium muro- sum pilohfimum sr. H ieracium larifolium mu- rorumlaciniatum ibid.F ieracium latifolium mu- rorum folio oblongo ibid. nierobryncas 128.D pieranihemum 65.D xippomarachrum alterum 162.K rippomarathrum 162.1 zippomarathrum Anglicü album ibid. ‚sippofelinum 209. H Hippofelinum Lugd. ıbıd. #ippofelinum vulgatum 256.K Hippofelinum 209.G #ippofera 591.G Hıppuris ıbid, Hipputisalrera 591,H Hippuris arucnfis maior ibid, Hippurisnuda 591. H nippuris ſyluatica ibid. nieranthemum 60. D nirundinaria maior 102.1 nolcus 505. H nolochryfum 377.G nolofhenus s89. B noloftium Gäryopbyiieum 563. .C noloftium Caryophy:leum aruenfe ibid. noloftium ſtrictiſſimo folio minus 359.C noloſtium Maſſiliente 309. D nordeum decorticatum 657.C nordeum madefadttım quod germen emilit * 58. E nordei farina cruda 565. F uordeum ibid. Hordeum ' Cantherinum ibid, uordeum diftichum ibid. nordeim zfliuum minus ibid. nordeum Galaticum 675.1 nordeum Galatium ıbıd, BRegiſter. nordeum hexaſtichum ibid. nordeum hyemale ibid. nordeumintegrum ibid nirundinaria maior 98.C Hordeummundum 657.C Hordeum murinum 566. E Hordeum nudum 634. E Hordeum nudum ıbid. »ordeum polyftichum ibid. nordeum polyltıchum æſti- uum ibıd. mordeum Sicilienfe 675.1 Hordeum ſpurium 765. H Hordeum ſterile 566.E Hordeaceum vinum Hyacınthustertius 95-H Hyacinthus poetarum 134. C HypecoumDiofe. 143.C Hypocharis sus.B I, Acea 449. H lacea aculeata ıbid. Iacea alba 449. H lacea Aromatica 43. lacea Catyophyllata ibid. lacea montana ibid. lacea mufchata 449. lIaceanigra 449.H Iacea terria ıbid. lacea tuberofa ibid. lacobæa 480.k lacobza vulgaris ıbid. lacobxa maıor ibid. Iacobæa marina fiue cinera- ria 481 A Iacobza cineraria ıbid, Itinopodium 120.D leramia,leranıa 30.1 Imperatoria 242.C Imperator. montana mınor 242.E Imperatoria Alpina ibid. Imperatoria minor 245.1 Iimperatorianigra ıbıd. Intybum,Intybus 492.C Intybum ſatiuum veldome- ſticum ibid. Intybum maius ibid. Intybus ſfatiua latifolia ibid. Intybus hortenſis ibid. D Intybum fatiuum ibid. Intybum latifolium Italicũ ibid. Intybum Criſpum ibid, E Intybus Crifpa ibid. Intybum maius ibid.F Inrybum anguftifolium ibid. Intybum fariuumanguflifo- lium ıbıd. Intybus hortenfis ibid. Inrybum minus album ıbid. Iotybus porcina <16.B louisradius 316.E louis Ros y9.H lichemos ı2$.E Iıhzmum 553.0 Iſchemum alterum ıbid. E lfopyrum 299 B Iſopyton Diofe. Col, 99. H Iuncifpartium 593. D Iuncus 589. A luncos acutus ibid, luncus aromaticus ibid. Juncus aquaticus maior 589. B minor ibid. luncus bombyceinus 560. A Juncus Cyperinus fotidus 539. luncus leuis ‚89.6 Juncus matinus 589. E luncus paluſttis ibid. luncus odoratus 5836 luncus rotundus ıbid. Juncus ſyluaticus 589. D lunonis lachryma 391. A luraia 593.0 lua muſchata 95.K lureum iurum ıbid. K. 7 Ali fpinofum veltragus Matt, 435-1 F Tara Cyrenaica 212.F Lachryma medica 212,H Lachryma Syriaca ibid. Lachtyma ferule medicæ 215.B.C Lachryma ferulæ 217.B Lachrymametopij ibid. Lachryma & fuccusfagape- n1 zı5.B Lactuca montana purputo- czruleo Here 320.1 Ladtuca ſyluatica sı2.l Syriace Life rpitium Theophraft: 204.6. H Lauer 205. K Lauerula zog A Leonropodium herbarıo- um, Leonuss oſculum 99.G Leonroperalon alierum 9; H Leon: oftomium 9. G Leucantchenus 59. Leucanrhemum 431. E Leucanrhemum Romanum 60.4 Leucanthéwum Diofe. ibid. Leucas 374. H Leucanthewum odoratum 60. A Leucanthemum hortenfe prımum vel odotatum ibid. Leucanthemum nobile ibid. Leucanthemum odoratius Romanum ibid. Leucanthenusodora ibid. Leucanthewum odoratum mulſtiplici fore Dodo. 60.B.C Leucanthemum Romanum fore -multiplici: Cam. 60.B Leucanıhemü niueum An- glorum flore multiplici Ad,Lob. ibid.C Leucanchemos: niuea An- glorum flore multiplici 60.6 Leucanthemos folio aconiti 115. H Leucanthemos flore pleno 115. H. I Leuiſticum vulgare 209.H Leuifticus Bru. ibid. Leucopis 31.B Leuificum feu Libyſticum adulterinum , 209.H. Libanotis 316.B Libanotis prima Diofc. 226. E Libanotiscachryfera Theo- Ladtuca montana purpureo phrafti 316.B flore ibid. Libanotisceruina 320.F Lactucella 518. 4 Libanotis ceruina maior ıb. Lagophthalmus 334. H Libanotisferulacea 316.B Lana pratenfis 560.A Libanotis frudtifera ibid.F Lappa inuerfa 338.G Libanotisherbacea ibid, Lappulaaruenlis 295.G Libanotis ladtucacea 320.4 Later 312.E Libanotis pauacea 322. 4 Laier fœtidum 312.E Libanons fterlis 316. D Lafer medıcum ıbid, Libanotis Theophratti alba Laierpitium 234.6 320.F Laferpitium Europzum —— Theophraſti ma- 209.H ior. Laterpitiom Gallicam ibid. Libyflicum 208.A Laferpitum Germanicam Licopnus 114.K ibid. Ligaum Dei 5y2. A Laſerpitium Maſſilioticum 1 —— Dioſc. 208.A 212.H Ligufticum alterum herba- riorum ibid. Nnn 2 Ligu- enter * N u _ — — = . = — — — — SV N a ⏑—— * PN — — 9 Lil |. AB; — FE u 7 N im, N — I im ' > — — — — — — — — — Sn —— - * . ie — = * — — — — ä — — * — — _ — — — — - — Ligoftieum Matth. 208.8 Liguſticum verum Dod. 208.B Liguſticum alterum Belga⸗ rum 208.B.C Ligufticum fatinum 209. H Libanotis vmbellifera 3 16. B a Libanotis feniculi folio fe- mine foliaceo ibid, Libanotis nigra ibid. Libanotis herbacea altera 316.D Libanotis infrugifera ibid Libanotis larifolia altera a. F Libanotis Theophrafti ibid. Libanotis latifolia maior - ibıd.G LibanotisTheophrafi nigra ibid. Libanotis nigra ibid. Libanotidos alterum genus Dod. ibid. Libanotis Theophrafti mi- nor 322. A Libanotis Apij folio ibid. — Liliago 579.D Lilium gramineum ibid. Lingua Plinij 116.H Linagroftis s60.A Linofch&nus ibid. Linofpartium 569.C Linam diuz Marie 559. K Linum pratenfe s60.A Livifticum 208, 4 Lolium 570.B Lolium murinum 566. k Lolium rubtum ıbid. Lolium (ylueltre ibid. Lolium Ipica breuiore 569. E Lolii quartum genus Lolium: fylueftre aut rubrü primum ibid. Lolium Diofe. s70.C Lolium verum ibid. LumbusVeneris 385. 4 Lunaria Botryitis 424. D Lunaria ie coratia ibid. Lunarıa minor ibid. Lunaria tacemoſa ibid. Luteola 326.F Lutum | 326.E Luteum ibid. Lycoperſium 45. E Lybiſticum vulgare 209.H Lybifticum verum. Lycopnos 116. D Lycoftonum tertium Lugd. 116. Lycoftonum flore ramun- culi luteo magno 116. D Lychnus rubra Valeriana dıdta 476- Pegiſter. M. N Aczrinthe 316.B 4V A Madera,medera 693.C Magydaris 212. E Magiftrantia - 242.C Maızum 644.A Maizum Indieum 644. 4 Malium 59. H Maltum 659.E Manus Martis 364.B Marathrıs .162.H Marathrum 149.B Marifcus 589. C Marmarites 87.E Marmorella 338.G Martanica herba +20. F Mafperum 212.E Mater herbarum 30.K Matricaria matronaria 31. B Matricaria vulgaris 31.G Matricaria ibid. Matticaria duplici flore 31. Matricaria ſuaueolens 31. E Matricaria alteta ex Ilua 31. Matricaria ſſore pleno 31. Matricaria Hifpanica ibid, Matricaria lurea 31.D Matricaria multiflora ibid. Matricaria odorata. Matricaria (ylueftcis. Matronaria 31. B Matronella ibid. Melampyrum 73 Meconium 7d.F Menta corymbifera mınor 348.K Melampyrum 573. K Melanthe mum 59. H Melanthium 184-1 Melanthium agrefte alterü 185. D Melanthium aruenſe 185. D Melanthium eitrinum mul- tilorup 185. B Melanthium citrinum ibid. | Melauthium Damafcenum ibid.C Melanthium luteum. Melanthium luteum multi- forum ibid, Melanthium fegetale 185. Melanthium fegetale alterü ibid.D.G Melafperinum 184. I Melega 685. D Melcalaminum 600. B Melcannæ 402 C Melophyllum 190.E Mel Harundinaceutm 600: B Mel faccharinum ibid: Melyne,Melinus 683.H Mentäa corymbifera minor 348: 1 Menta coftinaalba 349- A Mercutrii herba 364:B Mercutii digitus ıbid. Mercurii gemtuta 70. H Mercurii languis. Merthris 295. H Metopium 217.B Meu | 182.A Meum ibid. Meum Athamanticum 163. 1 Meum paluftre 284 D Meum ipurium 192.C Mica 613.G Mileum 115. A Militaris 382. D Militarisaquaticda 190.F Miliifarina 685. D Milium iid. Millefolium ſtratiotes Ruel. 162. H Mulefolium nobile & ſtra- tiotes 382.D Millefolium vülgare album 385.B Milletolium terreftre vulga- Te ibid, Millefolia maior ibıd, Milıtaris ibid. Millefolium vulgare purpu- reum minus ıbıd.C Millefoliam purpurei floris ibid. Millefolium paruum ibid. Millefolium luteum tomen- tofum ibid. Millefolium luteo lore3 35. D Milium faburrum 685.D Milium Saracenicum ıbıd, Milium Indıcum ibid. E Millefolium aquaticum ter- tium \...190.G Millefolium aquaucum peucedanifolio ibid. Mytiophyllon maratriphyl- lum paiultre ibid.H Miliefohum aquaticum pennarum ibid.1 Miıllefolium aquaticum cor- nutum ibıd. Milium exiguum 685.1 Millefolium aquaticum al- terum 190.G Millefolium aquaticum ga- leriatum ibid. H Millefolium aquaticü peu- cedanı folio ibid, Millefolium aquaticum ftellatum ibid. H Millefolium luteum 335. D Millefolium maius 385.B Miilefolium nobile 387. D Millefuliam paluitre 385.8 Millefoliam purpureim — purpureum Millefolium purpureum mi⸗ nus Millefolium —— ie Millefolium terreftre Diof- 385. B Mulefolium volgare ibid —— vulgate minus Mium 162. H Mollugo montana ihbid Moly Aſiaticum 419.C Moly Cappadocium jbjd Muly Galaticum ibid, Moly Galeni ibid, Moly marınum 423,0 Moly montanum 416. D Moly Paulı Akginetæ 420. D Montapium 2801 Moraterreftria 354-K Morfus Diaboli 466, Mortus diaboli alrera flote | candido ibid, Mofchatella & Mufcatella 5. Möichatellina \ranunculo hmilıs 9.K Mofchatella ibid, Mofchata auis 128.H Muriola 300.D Murrha 279.C Muftele (anguis 391.4 Myacaucha 427.1 Myagroftis 528.8 Myolutus, Myofura Mirrhoida Plinii 128,F Mycchis malor 284.F Myrrhis vera ibid, Myrrhis ſatiua ibid. Myriomorphum 382.D Mysıophyılum 190.E Myrrhis, Myttha— 295. H Myſineum & Mytlineum 163. H 5 N. 1a agreflis 470. A Natdus Cretica ibid, Nafturtium verrucarum 39: D Naftartium fylueltte myrio- phylion 264B Naſturtium fylueltre ibid, Napellus Moyfis 329.1 Narthecion Theophrali 217. B Nardus ruſtica 334.H Narthecia 126. F Narthex ibid. D Nephrium 201.6 Nigeila 184.1 Nıgella citrina 1856 Nigella citrina multiflora ıbid. | Nigella red um 3,1) BEE e Diof, e ibid T Miny IS. H bil, 419, Mid, ibid, ibid, 423,0 416.0 etæ 420. Bol 354K 466, rerg Hore ibid, Fulcarella anunculo ssK ibid, 128.H 300.D 279.6 — pl 5288 (ura rar auf ibid, ibid, 382.D iyol 23%, H yılıneum lis 470 ibid, carum3W. tre myrio 68 (ylueltse jagı ‚eophrall 34b 226. ibid. D 201.6 184.1 185. aultiflota Nigella Nigella Damafcena ibid. © Nigella Romana 184.1 Nigellafegetälis ibid.D NER ibid. Nigell flore minore fimpli- ci 184.1 Nigella Romana odora ibid. | Nigella Hore minote pleno .ı1g5.B Nigella citfina ibid. Nigellaftrum 185.D Nikum 115. A Nilyris 286.B Nola culinatia 81. H Nucula terteftris Septentri- onal. 434-G Ö, OSplasdemosis 60,D Oculusleporis 334." Oculus Solis 31.B Oculus vaccæ 70.H Ocymafttum Valerian- thum 476.F Ocymum cereale 669.G Ddontytes Plinü z775.D Oenanthe 431.E Oenanthe apij folio 431.1 Oenanthe fecünda ibid. Oenanthe anguftifolia ‚ ibid, Oenanthe Guilandini ibid. Oenanihe cherophylli fo- liis ibid. Oenanthe tertiä ibid. Oenanthe fiue filipendula alteramontana ibid.K Oenanthe alia mycon ibid. Oenänthe felinophyllos ibid. Oenanthe cicurz facie ibid. Oenantheaguarica bulbofa 43.6 Oenanthe quarta ibid. Oenanthe aquatica bulbo- lis carens ibid.H ‚ Oenaüthe aquatica iepens ibid: Oenänthe primum 434. 6 Ölfenichium 284.D Olus ceruinum 202.6 Olus chordum ibid. Ölus regium 256.1 Oluſatrum | Ome lyſis Onanthemum Onicanthe Omelyfis Onanthemum Onicanthe Opfigenium Opfiodonum Opfiogenium Opopanacum Opoparthia Opöparthicum Opopanax Otcitunica Hegiſter 656. 31. B 31. B 656 31. B ibid, 201.6 ibid. ibid. 228.C 212.H ibid. 228. C 78. F Oreofelinum Fuchſ. 269. A Oteofelinum nigrum Geln. 281. A Otelium Oreofolinum — 313 280,1 O:iganum aquaticum 345. OryzaGermanica 839.B Orylam 67501 Otyza, Oriza ibid. Oſtentium 242.C Oſtricium ibid. Oſtricium montanum 245. 1 Oſtrutium nigrum ibid. Oſtrutium 242. D Othonium ooıorl Othonna 45. C. 46. B Othonna lacunæ 45. 6 Othouna maior polyanthes 45.H Oualidia $9.H Oxypliyllum 128.D Pr. Areale anferinum 3$7, B Pabulum cerui 201.G Palea Camelorum $8.H Paludapium 277. D Pampinaria 259.G Panaces 228.B Panaces Afclepitum 232.E Panaces Æſculapij ibid. Panacesangelicum 234.6 panaces Coſtinum 23::K PanädesHeracleum 228.B Panaces ſylueſtre 286. B Patrax Iphondilij folio ne⸗ ratleum 228. 6 Panax ueracleoticum ibid. Panax neracleum ibid. Panax Olufatti , folio Syria- cu m 30.1 Panaces peregrinam ibid. GC ibid. Ou fatri alterum genus pere- Panax altera recentiorum grinum _ 55.1 olufarriaur paftinacz fo⸗ Ölus anferinum 518. A lio ıbid, Olyra 635.C Panäcis Hetculei alterum Olylatrum 256.1 genus ibid. Olixatrum ibid. Panax Aſclepium 316.0 Olfenichium Cord. 284. Panicula 635. H D Panicum; Panica ibid. Panicum cætuleum Indicũ 6860 Panicum Indicum 685. K Panax neracleon Dioſc. 128.C Panaces Coſtinum 23. K zn Na Panax Chiton:cum ibid. Panax Aſclepium 232.E Panacea ſylueſtctis 284.B Panicum loculare ıbid. Panicum fylueftce ibid, Panicum villofam 685. K Paniculum panicula maiore 685.H Panicum ibid, Panicum niſpanicum 68;. K Pänicula nifpanica ibid. Panicum Indicum panicula villofa ıbid. Panicum fylueftre fine ari- parthenium habile Gein, 6. 4 parthenium Diofcoridis 67. H parthenium 67.1 pa:ıben:um Leucanthemü ibid. parthenium Aur. Corn. ibid. partheniam Fuchſ primum ibid. parthenium vel virginea Lob. ibid. pasthenium maſculum 31 E pafpale nippocratis "680. A raftinaca alba ibid, pällinaca adulterina 207. ce 20” paftinaca aquatica 205. K paſtinaca aquatica inedia ftis. 686.A, 206. B Panacis lachtyma 228.C paſtinaca ceruina 201.G Panacisfuccus ibid, raftinaca ceruina latifolia Panax 228.B 201.1 _ | Panax Atclepias 232.E paſtiuaca crocea zöy.E Pandionia radix 105. E raftinaca domeltica ibid. Panis 613. 6. latikolia 201.G Panisater ibıd.u Praftinacaerratica 199.C Panisauenaceus &s2.D praftinaca Gallica 19%.H Panis cibarıus 613. paſtinaca lutea 295. E C paftinaca mäior 144.D Panis cibarius 6:8.C paſtinaca nigra fylueftcis Panis confufaneus ibid. ı62.H Panis furfuraceus 675. raltinaca aquatica 206.1 B \ ‚ paltinaca maior aquatica la- Panishordeaceus 6%2.C tifolia 206.B PänisMiliaceus 682. raltinaca marina 306.C G paftinaca nigra 185.H Panisleporis 591. D raftinacapalufris 206. B Panıs primarius 623.A raftinacapurpurea I95.H Pänisrecrementitius 675. paſtinaca rubra ibid. B s Panis fecalinus , fecabinus 613.H Panis -fecundarius 628. C Panishligineus 6428. Panis fimilagineus ibid. Panis fimilaceus ibid. Panis fpongiofus 633.F Papauerculum 78:F Papauer rubrum 79.B Bapyros 582. 6 Papyrus Sytiaca ibid. Papyrus Ægyptia ibid. Papyrus Nilotica ibid. Parietaria ſylueſtris 576- E | Parmyrum Pythagorz 380. C Parthenium adulterinum 3,.B.C gl Parthenium Diofcoridis 31. B ia, parthenium ibid. parchenium pleno feu po- yphyllo flore 34.D paſtinaca ſatiua Dioſcoridis 295. F paſtinaca En ibid. F paftinaca tenuifolia hien 297. 0 paſtinaca tenuifolia ſatiua⸗ radice alba C.B. 19%. G — paſtinaca ſatina carotta Cotd. in Dioſc. ibid. paſtinaca Carotta, radicibus albis, Geſn. ibid. paftinaca pratenfis — 5 I62. H paſtinaca tenuifolia tee: radice lutea 195. F paltinaca fatiua primaFuchf. ibid. paftinaca fätiua flaua. Lon. ibid, riftinaca ſatiua tenuifolia ibid. paftinäca ſatiua radice atro⸗ tubente 195.H paftinaca prima Turn. ibid. | Non 3 paſti⸗ a ei Ne Se —— — u iu B — — ie — — —— — — N GER = — — — — — u — — nn — — — dahinaca radicibus pürpu- 'PES gallinaceus Pegiſter 295. F Phanis wa —— —— IE ibid. reis Gein. ibid. pesgallinacius, pedes galli- Phenium Plin: Pallinaea ſatiua alteraFuchſ. nacei 9%.G Phenicopterum 5 66.E 314.1 — Pes leonis 252.1 Phenix ibid. rimpinellg Romanz alterü Paftinaca ſatiua atrorubens Pes Leopardi 120.B Phragmites sog. genus nk Lob. ibid, Pes miluinas 309,A Phu 4790. A pimpinella fanguitiaria Kar | Paſtinaca latiua latıfolia Pes pulli 255.F Phu Ponticum ıbıd. dor 324.8 84:6 Perrafindula 259.H Phu minus ibid,E pimpinella fanguilurbama- Paſtinaca domeſtica ibid. Petroſelinum 258. C. & 259. phu minus montanum ibid. iot ibid.G Paftinaca domeftica vulgi G Petrofelinum Alexandrinü B rimpinella (yluefi:is ibid, Phuminimumalterum 475: pimpinella Italica maior ibid, Paſtinaca Gallica ibid. 256.1 Phalangium ramofum min? ibid. Paltinaca ſylueſtris latifolia PetrofelinumCilicium z2f. 579: D pimpinellz Italicz ſecundũ ibid.H Phalangium non tamolum genus ibid, Pattinaca. fylueftris gallica Petrofelinum equioum ibid. pimpinella fanguiforba mi. ibid. 256.1 Phalangium ramofum ma- nor hirſuta ibid.D ' pafinaca latifolia ſylueſtris Petrofelinum Hircinum dus ibid.E Pimpinella minor Thal. ib, Dod. ibid. ibid. phalangium magno flore Pimpinell& Italicæ ptimum Paltinaca fponte orta Petrofelinum Macedonica ibid. genus ibid, ibid. 258.C phragmites Iuteoflore 15% pimpinellacrifpa 260,A Paftinacz ſylueſttis genus Petrofelinum Alexandrinü K pimpinella Italica maior Gefn. AR: 2: phragmites alter floreluteo 323. B Paftinaca fylueftcis maior Perrofelinü hortenfe Matt. 118. A pimpinellahircina 279.H 292.F 269. A phragmitis nemorofus flore rimpinella Italica minor Paftus anferinus sg. B Petrofelinum domefticum albo ftellato ibid. 323.D | PaftusCamzlorum 53.6 ibid. phragmitis nemorofusLob. pimpinellamaior 1791 Pe&en Venetis 293.6 Perrofelinum fylueftre ibid. pimpinella minor ibid. Pedium 283.C ibid. phragmitides Dod. 87.k pimpinella petræa 160, Peganium 416.F Perrofelinum vulgare phragmitis altera 88.B A Peganum montanum 416. ıbid. phragmitis monrana Gefn. pimpinella fanguiforba mi- D Pettolelinum erifpum 269. ibid. ; nor 33.D Peganum,Piganum 398. B phragmitis lutea montana rimpinella faxatilis 260. A Petrofelindum marinum Ad.Lob. ibid. rinum 661.6 Peganum fylueftre 419.C 305.1 phragmitis Corydalis ibid. pinaftella, pinaſtellum 165. phucadium,rhocadium66r. A 661.4 Petrotelinum ‚montanum Pelsuliacus potus pelonitis 128.k 280.1 G picris 48. H rempedula 264. B Petrofelinum Eftreaticum phucas ibid. rırolaalba 546.C Penidıa 608 D 253,C phyrama 221. A Pirola minor ibid. penna lbidis 364.B Petrofelinum 368.k: phyramum Dod, ı22.k Piftolochia 95. H penpinela 259G Peucedanum Lon. ı62.H rilofella 524.F Pıtum 480. peniadactylus 364.A Peucedanum Germanicum pilofella maiorrepenshirfu- Planta leonis 2521 rentaphylion ibid. 165. A ta ibid. Planta vrſina 286.B pentaphylion Diofcoridıs Peucedanum Trag. ibid. rilofella media ibıd. Plantago marina 309.B 364.C Peucedanum vulgare ibid. pilofella maior ibid. Platanella ibid. pentaphylion vulgate ibid. Peucedannm maus Italicü Pilofella maior eredta ibid, Platyeyminum. | pentaphylion rectum maius ibid, - pilofella Syriaca ıbid. Podagratia 347 ‚ibid. | Peucedanum , foliislongio- pilofella Syriaca maxima Polenta 656. C rentaphylian Theophrafti ribus ibid. ibid. Pollen 674.D .364-C Peucedanum ſylueſtre 165. pimpinella,rampinula ıbid. Polycarpum $76.E pentedadtylus 364.A A pampinella.pinpinella2g9.h Polycritum ibid, pentatomum ibid. Peucedanum aquaticum pimpinella alba ibid, Polytmerum 280.1 reponella 323.D ibid. pimpinella maior vmbella Portentilla zg1B pera paftoris s19.F Peucedanus 165. A candida 259-1 Potentilla ibid. rergalium 34.C Pexalıs 30.1 rimpinella faxıfraga ibid. Pothus 99.6 peıchepier Anglorum 393. Pheotium ı15.A rimpinella faxifraga maior Potus Theophraft, 99.6 Phalangites $79.D Lugd. ibid. Porhus veterum Colt. 99: Petimonia 118.k Phalangitium ibid. rimpinella, hircina maior H * periſtereum 391,A Phalangıum 286.B ibid. Polyanthemum Angaill perpedium 283.6 Phalaris,Phaleris 572. E Pimpinella vulgaris maior 120.B perhilium 268 k Phafiolus 299.B ibid.k Polyanthemus. hottenſi perhlium nothum 245. 6 Phegopytum 669.1 Pimpinella minor ibid. primus Dod. ibid. res Alexandrinus 301. D Phellandırium 122.H rimpinella faxifraga minor Polemonium alterum 476. Pescapre 26,,D Phellandrium Hifpanicum Lugd. ibid. D.EF | 5 tolumbinus 128.D 123.A pimpinella noftrascommu- Probatica Br pes Cordi 309.A Phellandrium minus 123. . nisminor ibid. Procampylon it pas columbinustertiusCxL _ PB pimpinella fecunda Species Protentilla 351: .129.B Phellandrium tenuifolium ıbid. Protomedia —9 pesalaude 133.1 ° ibid. rimpinella minor altera Proferpinaherba 99°“ Pes cornıcis 399.A Philomedium 102.A 260.4 Pfeudoparthenium 3* pes coruinus ix . A Phleum, Phleo 454. A pimpinella tertia vel crifpa C — ibid. rimpinella Romana vulgo Vulge alterü A tia Ma» 3336 bamı- ibid,C ibid, maiot ecundi ibid, tba mi ibid,D hal ib, rimum ibid, 260,4 maior 279.H - Minor gl ibid, 169, orba mi- 33.D 260.4 661.6 um 165. 48. H 546.6 ibid, 95. H 6 arıl 286.8 309.8 ibid, 347 6.C 674.D 76 ibid, 280,1 3518 it 99.6 996 Jolt, 99: Angailı hortenlis ibid. ‚um 476 gi geb 38 380.D gg M jl pfeud* — al Regiſter Pfudofelinum 364:B pulfatilla pettæa 82.A ehadium 252.1 pulfatillarubra 81. k pſeudocoronopus 309. A pultarium r!eudo Ambroſia 309.C pupilla oculi 277. D. pſudoſtrathium 326. F284 pſeudohepatorium 345. C pyreıhrum 303.D Pieudohepatorium femina pyrerhrum flore Bellidis 345 · F 302. E pſe udohepatorium alterum pyrethrum Brun. ibid. ſeu fomina ibid. pyrethrum alienum Matth. vſyllium altetum 436.K ibid. F piyllium ſecundum ibid. Pytethrum Germanicum piyllium minus ibid. ibid. r/yllium maius 437. A pyrethrum maius ibid. piyllium plinianum fortera- pyrethrum verum ibid, dice perenni fapinum pyrethrum _ oflicinarum ibid. ibid. »lyllium, rfllium 436. H pyrethrum vmbellacandida »lora 460.A ibid. | Pfglleris 346,H pyrethtum Diofc. primum pıifana 67.C.D ibid. ptifan cremor ibid. pyrechrum Cifalp, ibid. »iifanahalicacea 6y7.D pyrites ibid. pıifana Triticea ibid. pyrinum ibid. pulmonia 123.K pyrethrum ibid. ruls,pulticula 633, B rulfatillavulgaris 8r.H.l Q. pulfatilla vulgaris, CB. Lob. Clul. ran. 8.1 Vercula Turcica 47,C ‚Pulfatilla Matth. Dod,Catt, Quercula peregrina ib. Czl.Lugd.Cam. ibid. Quinquefolium 364.A vpulfatillalutea ibid. Quinquefolium album »ulfatilla Pedemontia 8ı.K. ibid. pulfatilla 8.H,I Quinquefolium Alpinum pulfatillaalba 8ı.K ibid. | rulfatilla cærulea minor Quinquefolium fragiferum 82. A redtum 364.F pulfatilla olonorum 241 k Quinquefolium fragiferum rulfatilla equina 81. repens & fupınum eulfatilla luteo flore CB. ibid. Dod. 81.k Quinquefolium Italicum zulfatilla lutea Cam, in album ibid. H Matt. ibid. Quinquefolium minus vulfatilla tertia alpina Da ibid.k | lich. Lugd, ibid. Quinquefolium paluftre & eulfatilla florexubro, CB. aquaticum ibid, H ibid. Quinquefolium petrzum zulfatilla rubra Dod. Lob. maius ibid.H Lugd. ibid. Quinquefolium petrzum pulfatı!}a vulgarisfaturatior minus ibid.l Cluf. pan. ibid. Quinquefolum purpureü puliarilla lore albo, CB. ltalicum 364.G ibid. Quinquefolium ſyluaticum eulfatillaflorecandidoDod. 364. E ibid. QuinquefoliumTheophra- pulfatilla alba Lob. Lugd, ti 364.C ibid. QuinquefoliumTheophia- eulfatillafecunda Cluf. ran. ſti album maius ibid.- ibid. QuinquefoliumTheophra- enlütillafoliisAorum refle- ftilureummaius ibid. xis CB. ibid, Quinquefolium Theophra. pulmonaria quorund. 332. purpureum maius ibid.D G Quinquefolium redtum pulicaria 436,H tubluteum 364.C pulmonariaGallica y2ı.H Quinquefolium lureis flo- pulmonaria aurea ibid, ribus retum ibid. pulmonaria Gallica femina Quinquefolium alterum ibid.I | vulgare ibid. Pulmonaria Gallica angu Quingquefolium mains re- ftifolia ibid. pens ibid.E I Quinguefoliufs luteũ ma- ius ibid. 83;5.B Quingüefolium luteum mi- nus ibid. Quinguefolium maius ore fubluteo ibid. Quinquefolium'album ma- ius ibid. Quinquefolium maius can. didum ibid. Quinquefolium primum ibid. Quinquefolium verum ac nobile ibid.F Quinguefolium maius flore albo ibid. Quinquefolium fragiferum folio agrimoniz ibid. Quinquefolium quintum ibid. . Quinguefolium tertium re- pens ibid. Quinquefolium fupinum Tormentillæ ſpecie ibid. Quinquefoliam erectum in canum ibid:G Quinquefolium luteum mi- nus ibid. Quinquefolium exiguum alterum ibid. Quinquefoliü redum mi- nus ibid. Quinquefolium album mi- nus ibid.H Quinquefolii albi fpecies ıbid. Quinquefoliü paluftre ru- brum ibid. Quinquefolium rubrum ibid. Quinquefoliäa paluftre fra- giferum ibid. Quinguefolium minus re- pens luteum fecandum ibid,l Quinquefolij minimi genus ibid. Quinquefolij quarti prima fpecies ibid. Quinquefolium Alpinum fericeum 365. Quinquepeta 364.A — Adix caua 95. 6 Radix caua maior 95, H Radix caua Herbariorü ib. Radix caua viridifore 95. H Radix caua Caftor. ibid. Radix caua minor ibid. Ranella 280. A Ranunculi vndecima fpe- cies 78.6 Ranunculus 1174.K Rannnculusalbus 275.1 Ranunculus albus multiflo- rus —— Ranunculus Anglicus 117.6 Ranonculus alpinus 116.B Ranunculus alpinus luteus 116.C Ranunculusarnenfis D i J Ranunculus aquaticus 115. D x Ranunculusauricomus 129. B 2 Ranunculus er RT Ranunculus Bulbofüs 115, F Ranunculus Byzantinus 116, F Ranunculus czruleus 128.1 II6, autumnalis Ranunculus Conftäntino- politanus 116. F Ranunculus coronarius al- bus 115.1 Ranunculus coronarius ma- ximus. 120.G Ranunculusduleis 120. A Ranunculus dulcis corona- rius 120.6 Ranunculus dulcis multi-. forus 120.0 Ranunculus dulcis nemo- rofus ibid. Ranunculus dulcispratenfis '120.A Ranunculus dulcispratenfis maior i20.C Ranunculus duleis repens 120.D \ Ranunculus Echinatus 116. D Ranunculus Aammeus ma-. ior 116.H Ranunculus Aammeus mi- nor 116.1 Ranunculus Aammeus ſi- ue longifolius ferratus ibid. Ranunculus lammeus 116. k Ranunculi decima fpecies ‚Cord, 81.1 Ranunculi Dioſc. fecunda « fpecies Geln. 87,1 Ranunculus aruenfis Ho- ribus rubicundis Czf, 72. H Ranunculus minimus ſe- ptentrionalium 96. A Ranunculus _ glomeratus 116. C Ranunculus gramineus co- ronarius 117.B Ranunculus gramineus multiplex fine multiflo- rus ibid. Ranunculus holeraceus ma- ior 120.A Ranunculus laureatus ma- ior 116.H Ranuneulus laureatus mi- nor 116,J Ranunculaus latifolius 116. H Non 4 Ra- —— c —— * u. aueh Dean u Pay mn no or en ge Zune a * = | 54 — ER Regiſter us & Ranunculus primus i15E Ranunculi lutei tertia fpe- flote coccineo nee Rivunculus latifoliu | “longifolius 116.1 Ranunculus alter hirlato cies Dioſc. - ibid. Ranunculus Diofe. big Ranunculus lupinus T15. —— folüs apii ıbid. Ranunzulilutei Quarta ſpe⸗ RanuncalusSardoniusibid, Ä Ranunculus tertiüs Lon, cies ibid. Ranünculus Ffohis oblon. Ranunculus Luftanicus _ ıbid. Ranunculus tertius Diofe. gis lanuginofis Run . "M6.K Ranuneulus aquaticus us. | - Ränunculus Ilyticus Ranunculusminim?, fepr&- . ibid. | Ranunculusladteus z16.A ibid. trionalium 596.4 Ranunculus paluſtris Dod; Ranunculus vemorolüs al- RanunculusHifpanicusrrg Ranunculus montanus lu- ibid. = bus ibid. H teus 116.C Ranünculus paluftiisrotun- Rananculus phragmitis al- Ranunculus Pannonicy Ranunculus montanus äl- _ diorefolio _ .ibid.e bus, _ ibid: ibid / bus _ ibid. Ranunculus paluftis folio Ranunculus nemorofus al- Ranunculus peregrinus al. Ranunculus montanus fi- àapii Cam: ‚ibid, bus Did. ‚tes ibid ue alpinus albus 11€. Ranunculus bulbofus radi- Ranunculus candidus ibid. Ranunculus paluftrislongi B cerotunda 115.G Ranunculus paruus ibid. folius 106.H - Ranunculus _multifloras Ranunculus exiguus & Ice- Ranunculus fextus Turn. Ranunculus infeAusprumas ‚ maximus 120.C . . letatiffimus nyG ibdid. | | ibid. Ranunculus nemorolüs al- Ranunculus quintus Matt. Ranunculus quartus Fuchl. Ranunculus platyphyligs bus 116.C _ fbid: ibid. | — ——— | Ranunculus nemorofüs Iu- Ranunculus minor Fuchſ. Ranunculus ladens Ranunculas latifolius ıız, teus 1y,k ibid. | ibid. BE Ranunculus nemorofus Ranunculus bulboſus Lob. Ranunculus odauus Ranunculus palufttis angn- * purputeus 116:B ibid. ibid. | ftifolius non fertarus Ranuneulus phragmitis al- RanunculustubetofusDod. Ranunculi quarta fpecies, ibid. Eis sig: bild: | Br 7. see ibid. Ranunculus aquaticus ar. Ranunculus phragmitis lu- Ranunculus Aammula di- Ranunculi fpecies lade, inog'offophyllus maier _ teus 115. K ctus ibid. Fuchl. ibid. ib:d Ranunculus phragmitis pur- Ranunculus radice.bulbo- Ranunculi tertium genus Ranunculifpecies duodeci. pureus 116.3 a Nore fimplici Cam. ibid; _ wa ibid, Ranunculus pratenfis cau- . ibid; Ranunculus montanus glo- Ranunculus fammeus ⸗ ſticus rip. C Ranunculus lanuginolus _ bofoflore 116.C quarichs angufifoliss Ranuncnlüs purpureus primus Cæſalp. ibid. Ranunculus fextus ibid. ibid. Logd. 78. H Ranunculus montanus al- Ranunculus montanus al- Ranunculus longifoliusfe- Kanunenli Diofe,alterafpe- bus fimplici flore 25. pinus glomeratus 416. ratus 116K cies n£D., H : Ranunculus paluſttis letta Ranunculus quattus Diofe. Rarunculus quartus Ranunculus flore globofo tus ibid, NA ıbid, Dod.Lugd. ibid. Ranunculus aquatilis än- Kanunculas rorundus ırz. Ranunculus albus maior Ranunculus montanusaltet guftifolius ferrarus Lob, F MEN L ibid: ibid. ibid. Kinunenlus$ardonius 116, Ranünculusalbusflorefim- Rafunculusaruenfis latifo- Ranunculus folio ferrats F | plici ibid. lius 116.D _ ibid. Rınunculus fanguinatius RanunculusflorealboDod. Ratiunculus aruenfistenui- Ranüncülus äquäticus i1e. | ibid: -folius ir6.E Lügd. ibid. Ranunculus fegeralis 116. Ranunculus montanuster- Ranunculus aruenfis angu- Ranuneulus folis rotun- [a > tius " ibid, ſtikolius jbid. disbullatis C,B.ıis, Rainünculus fyluelttis 117. Ranunculus montanus al- Ranunculus aruenfis echi- K DD bus & externas quartus natus ibid. Ranunculus autumnalis Ranunculus’tuberofus ır5. - ibid. Ranunculus atuenſis ælti- Cluſ. 117. 4 F Ranunculus hörtenfis al- uus ibid. Ranunculus Hifpanicus bus multipliciflore, C. B. Ranunculus fatiuus ibid. ibid, Ranunculus tüberofus 117. | — Ranunculus echinatus Ranunculus tultanicus ay.l Ränunculvs tuberofüs An- ——— albus hor- ibid. Dod ibid, glicus i7.C tenlis alter, Gefn. Ranunculus fylueltis cer- Ranuüculus Lulitanicus Ranunculas Turcicus fine ibid- tius ibid. aututnnalis 74 Chalcedonichs 116. Ranuncalus repensfloteal- Ranunculus aruorum Ranunculus ıufitanıcus E bo ibid. ibid. Cluf ibid Ranunculus vinealis 120. Ranunculus albus fore Ranuneulus hortenfis pri- Ranunculusgramineus mi- D denfo , Gel. ibid; mus, Fuchf. ibid. nimusC.B. ibid. _ Ranunculs pratenfisre@us Ranuncalus - ibid: Ranunculi hortenſis ſim- Ranunculus pumilus gra- leuis 11y. D Ranunculuslorepolyphyl- plicıs prima fpecies ibid. mineis folüs ‚id. Ranunculus pratenfis , fur- loalbo ibid: F | | Ranunculus gramineus re&tis caulienlis ibid. Ranunculus nemotofus lü- Ranunculi quinta Species flore multiplici ıbid.B Ranunculus pratenfis älter, teus ibid.K vel fegetalıs ibid, Ranunculas multiplex Lob. - . Dod.Lugd. ibid. Ranunculi fylueftris alterü Ranunculusflore multiplici _ ibid. Er Ranunculus primus Dioſc. genus ibid. rubro ibid. Ranunculus folio graminis ibid. Ranunculi Tragi tertia fpe- Ranunculus , fanguineus - Dod. ibid. Rantınculus paluftris 1175, cies Cord, ibid, multiplex,Lob, _ ibid. Ranunculus fecundek I: D Ranancauli tettii genus fe- Ranunculus anguineusCö- ternus | ibid ſtantinopolitanus ibid. Ranunculus tuberoſus flote ibid. Ranun⸗ Rarurnculus palaſttis rotun- cundum flore citrino J tifelins Jeuis 115. & ibid, Rahunculus polyphyllos pleno ey folins ING, ſtris ang. 1 fettanı taticus U. US Maier s duodkc. ibid, mmeus * guſtikolu foliusfe- 116K lttislern- ibid, yatilis it. atus Lob, io fer uäticüs ib is rotüf C,B.1i8, utuimnalis 117.8 ‚(panicus ‚ulitanices ibi ultanis 117. ufitanics ibid ineus mi 1D10. ailus gie“ ibi ‚raminels 1 ıbid. iplex ıob. grawini⸗ ip dus 6 bi oſus Aore ibid,C Ranun — —— — — — ——— — — Ranunculus magnus An- glicus polyanthos Lob, ibid. | ! Ranuncalus tuberofus flo- re multiplici Dod. . ibid. | Ranunculus radice bulbofa veltuberofa ibid. Ranunculus tertius Cam. ibid, Ranunculus falutiferus 120. — Ranunculus aureus 120. Ranunculus dulcis nemoro- fus ibid. Ranunculus fylueftris folio rorundo ibid. Ranunculus dulcis feu pra- tenlis. Ranunculus auticornus ibid. Ranunculus primus Lon. ibid. Ranunculus folio rotundo ibid, Ranuuculi fpecies prima Fucht. ibid, Ranunculi prima fpecies ſyl- ueltris Fuchſ. »Ranuneulus roleus 120. C Ranuncnlus pratenfis repẽs ibid.D Ranunculus pratenfis re- pens hitſutus ibid. Ranunculus cui hirſuta folia Gefn. »bid. Ranunculus pratenlis & hortenſis reptante cauli- cule ibid. Ranunculi odtaua fpecies Cord. ibid. Rapunculushortenfis Trag. 203.D Radix ceruaria maior 320. F Radix ceruina nigra ibid. G Raptum 30.1 Rapunculus V. Anthonii 115.G Rapunculus Vulcani ibid. Regıum Hipp. 136.E Regalea 420.E Regallicum ıbid. Remel 400.K Refedalatifolia 328.C Refeda Plinii ibid. Refedatenuifolia ibid. Khabarbarum Ipurium 123. B Rhabarbarum adulterinum 121.K Refeda alba 326.D Refeda Plin. recenriorum ibid. Refeda (upina Cam. ibid. Refeda lutea ibid. Refeda quam Selamoides Regiſter. maius Chinus vocat ibid. Rhuſelinum, Rhoſelinum 114.K ı15.A Rubea Mufchata 152,H Rhyfimum 398.F Rhizocorallium 332. H Rhyte,Ryte ibid. Rincummarinum 305. K Rizum Riſum 675-1 Rifum Germanicum 639. B Robigo nebula $77.F Robus 621G Ropertiana,Rupertiana 128 Rofz Indianz 45. G Rofmarinum ceruinum ma- ius 320.F Rofmarinum ceruinum ni- grum ibid.G Rotmarioum cachryferum 316.B Rofmarinum herbaceu ibid. ei Rofmarinum Theophrafi infrugiferum 320.H Rofmarınum Theophrafti nigcum 320.G Rofmarinusherba 316, B Rofmarinum ferulaceum 316C Roimarinum alterum feru- laceum ibid. Rofmarinum vmbelliferum alterum 316.D Rofmarinum fterile ibid. Rofmarinum inftugiferum ibid. Rofmarinum coronarium 317.1 Rofmarinum Theophrafi vmbelliferum velferula- ceum 320.F Rofmarinum vmbelliferum Theophrafli maius 320. G Rofmarinus Theophrafti ibid. Rofttum gruinum 129.E Roftrum ciconiz inodorum vulgatum 128.F RorulaSolis 59.H Rubea mufchata 13.C Rubertiana ibid. Rubus Id&us non {pinofus 354: Rubüs Idæa minor ibid. Rubigo 577. F Ruta 398 F Rata anguſtifolia ibid.G Ruta baccifera 423. H Ruta canina ibid. Ruta capraria 420.E Ruta Galarica 41.C Ruta Gallica 42.0.F Ruta hortenfis 398, F Ruta iecoraria ıbid. Ruta latifolia 398.6 Ruta lunaria 424. D Ruta maiot 398.G Ruta monrana 416.B Rura montana minor ibid. Ruta nobilis & minor 398. G Ruta paluftis & aquatica 433. H Rura pratenfis ı22.K Rura pratentis minor 123, B | Ruta pratenfis tenuifolia ıbid. Rura felinitis 419.C Ruta (ylueftris 12:.K Rura (ylueftris Diofc.altera 419.C Ruta fylueftris Galatica ibid. Rura erifolia 423. A Ruta Turcica 419.C Rura vulneraria 122.K Rurula 416 F Rura pratenfis herbarıorum 123. A Ruta fylueftris alteta humi lior 123.C Ruta hortenfis prima 398 Ruta domeftica vulgaris ibid. Ruta ſatiua ibid. Ruta ſatiua maior latifolia ibid. Ruta graueolens hortenfis ibid. Rutahortenfisaltera ibid. R.ıta hortenfis minor ibid. Ruta tenuifolia minor ibid. Ruta hortenfis nobilitate preftans ibid. Ruta fylueftiis montana 416.D Ruta (ylueftris latifolia 416. D Ruta fylueftris maioribus foliis ibid. Rauta tenuifolia ibid. Ruta fylueftris minoribus foliis ibid. Ruta minima ibid. Ruta fylueftris magno flore 419.C Ruta harmala ibid. Ruta capraria 42u,F Ruta eapraria Gallorum 423.B RutacaninaLob. ibid.F 5; Acchatum Maderienfe 600.C Sacchar, Saccharum 600, Saccharum candıdum 600, B N . Sıccharum Canarıum fiue Canarienfe soeC Sarcharum cibale ibid.H Saccharum conditum ıbid. Sacchactum _ cryltallinum ıbid. Saccharum fnum 600.D Sıecharum lucidum ibid. Saccharum-maltanum 600. R Sacchasum Melifum fiue Melıtzum ibıd. Saccharum milfcellaneum soo.l Saccharum,fine Zaccharnım penidium ıbid, Saccharum refhinatum Evo. c Saccharumrubrum ibid. Sa: charum Tabaızerh Evo. D Saccharum Thomaſinum 600.H Saccharum Valenunum, 600,D Szzopenium 215.B Sagapenium ibid. Sagapenium ibid. Sailndus 400.B Saliuarıs herba 30..D Salıxequinalis 591.6 Salpingium ibid. Saluſandria 218. E Salutaris herba 316.B Salfa marina 305. k Samolus Plinii 81.1 Sampetra 305. K Sanamunda 334. H Sanarıa 247.H Sanguinaria 309.B Sanguinariaradix 129.E Sanguilorbamaior 323.D SanguisSaturni 30.H Sanguis hominis ibid. Sanguis Titani 380.0 Sanicula 47.H Sanicula minor 116 B Sanieula fœmina adulcerina 245.1 RER Sanıcula ofhcinarum 247. * Sanicula vulgaris ibid. Sanicula montana cortuſa dicta 253.B Sanicula montanaaltera vel Alpinarubro fore ibid. Sanguiforba pratenfis 323 Sanguilorba minor ibid. C Sanıcula Alpina 234.B Saniculadenraria 332.G Saniculafemina 245.) Saniculamontana 252. Sanicula quinquefolia 33:2. Saxifraga montana quinis foliis ibid Sanicula alba ıbid, Sanicalacorallina 337, 4 Sappnatıa peregrina 476 Sanicula rupturarum 247 H Sanicula quinquefolia. Sanıi — — * — — * —— ge ee — — Regiſter — Ranienla 247- Scabioßs arwenhis minoı fo- Seriphium Gılenn 23B Ha 3808 3— | Sıntolinum 24 B lıo non diiedto ibid. Seripbium 22.D S.deruisDiakotidis ar 4 Santonici (pecies maiufcula Scabıofa tertia ibid. Seriphium vulgare 309.B Sideritis Heraclea —— 23 A Scabioſa media ibid. Setiphium Gerwmanicum Sideritis Heraclea Crarege. Santonicum 23. D. EI Scabioſa minor ibid.: "26B 128.B uz- J Santolina prima 22. D Scabioſa minima ibid.F S rpenrita minot ibid. Sideritis herbatiorum alter; | Sanronicum vulgare 23. H Scabioſa zftiua minor Serratula 439.D z00.F ! | Sancolina altera $uE ibid. Serrataula tinctoria ibid. Sideritis herbariorum prim Suantonica herba 23.1 Scabiola montana omnium Sercilla 203.D -. ibid.G ? Sıntöonicum 24 A minima | ibid. Semillum ibid. Sideritis heibariorü Quartz | Santonicummaius 22.D Scabiofa folio hon diffe&to Selenitis- 4791 ibid. J Sıntonicumminus 52. Eſtellata ibid. Seſeli, Seſelii 136D Sideritis lutea ibid 9 Sautolina 52. D Scabiofa peregtina ibid. Serpentina minima 309, C. Sidetitis Monitpeliaca ibid, Sanrolina maior 22.D Scabiofa peregrina atbore- Serpentina '309.D Sideritis montana ibid, Sarcocolla herba 84.D (cens ibid. Sefelipratenfe '162.H Sideritis Narbonenfis pur- Sardonia herba 116.G Scabiofa minor, Aore albo Seſeli pratenfe Monfpelien- purea 32u.F Sardonium 27.B _ ibid.G fium ibid, Sideritis Crateuz 123.8 Satarninutrimentum y91 G Scabiofa maiot Pannonica Sefeliprimum 3r0.F Sıderitis tertia Dod. 128.D Sayifragia Anglica 162.1 Aorealbo ibid. ÆEthiopicum ıbid. Sller montanum 31.0 Saxifragia aquatica 433 G Scabiofa quinta vel monta- Æthiopicum fecundum Siligo u Saxifragia lutea 132.K na repens ibid. Cluf. ibid.G Siler montanum 2084 | Seliagia maior 311.0 Scabiofa capitulo globofo ZEthiopieum vulgare. Sıleroflicinsrum ibid, a Saxifragiamanna 306.K maiot ibid. Sefelipratenfe Lugd. ibid. Silaum Plin. 206.4 1 Saxifragiamontana 310.C Scabiofa quinta , fexta Seleli pratenfe Monfpeli- Sıon maius Crateu. 206.4 ; Saxifragiarubra 431.D | ibid. enfium Anglicana facie Sion verum 206,4: Saxifraga Anglorum 162. I Ssabiofa Norbonenfis ib.B _ ibid. I | .. Sion odorarum ibid, Satarium: 165A scabiofa maior Hifpanica SefeliPeleponenfe 289. F Sıfarum ſilueſtre Turn. 2oı. Saxifragiahhircina 259.H Scabiofa fegeralis ibid. Sefeli Maflilienfe ferulæ fa- HH | Saxifraga minor 259. k Scabioſa atuenſis ibid. die 311.C Sileralterum pratenfe Dod, N Saxifraga hircina minor Scabiofa latifolia peregrina Sefefi Maflilenfe nuperorü 162,H ibid. ibid, | ibid. j Silermontanum 2088 Sıxifraga vulgaris minor Scabiofa montana minima Sefeli Mafhilienfe feniculi Siler Mafhlienfe ibid folio ibid.E Siler Iralicum . ibid, ibid. ibid. F Sıxikraga fecunda ibid. Scabioſa peregrina folijs nö Sefelifolio feniculi craffio- Silphium 209.H Saxifraga paru2 360.4 dilledtis ıbid. re ibid. Silphium Cyreniacum an, Saxıfiagz monranz alia [pe- Ssabiofa prolifera 4 ibid. Seteli EÆEthiopicum herba-, F * des 332.H Scabiofa maior alba ibid. riorum 313.G Silphium Eatopæum 299, | Scabiofa 460. A Scabiofa mas & femina Sefeli Æthiopicum altertum H ibid. | Match. ibid: Silphium Theophrafi ibid, Scabiofa maior Aorepurpu- ibid. Scoparegia sı1,H Seleli Zthiopicum veram Siphonium 565.6 teo SScabiola minor ex putpureo Scandix 293.F ibid. | Siphonium —J—— * leo ibid. Scandix.minor ibid. Sefeli Peloponenfe ibid.H Sına een ER | Stabiola montana peregri- Scirpus s80.E. 589. A Sefeli Peloponenfe maius Sinon, Sinonum, Senon — ibid. Schinanthum 583.G ibid. 276.1 EN Szabiofa maior fquamatis Schanagroftis $ir.E SefeliPeloponehach Diofe. S'rium zul Kl, n capitulis 460.B Schenanchum 583.G ibid.. Abi Sılar 203.1) IE Scabiola Brunn. maior. Schenauthum adulterinü Sefeli Peloponenfe folio ci- Sıler ıbid, J—— ibid. 386.H cutæ ibid. Siſon, Silicona 36.H na i Scabiola pratenfis offieina- Schenioftrophum z91.H Sefeli Candiacum 314.1 Sıfer ſatiuum 203.D 589.A Sefeli Creticum minus Siferfatinum primum ibid. rum ibid. B Schanus | Scabiofa vulgaris 460. B Scordoralarum 212.H ibid. Sifer fatinum alterum ibid, ZEN Scabivfa altera campeſttis Scorodolafer ibid. Sefeli Crericum fpeciesEla. Sıfer Germanicum ibid. ibid. Scorodolalarum 2172.H phobofco fimilis ibid. Siffitiepteris 380.0 Scabiofa monrana calidarü Secala ‚ Secla. Seleli Creticum minus ibid. Siftra 203.0 regionum maior ibid. Sceptrum morionis 599.E SefeliCreticum maius Lob. Sium 205,8 Scabıofä Alpina ibid.C Seli,Sıl, Siſi 285,C gır.A Sium bituminofum 206 Scabiofa Alpina maxıma Selinum polyphyllü 269.A SefeliMaflilienfe 310.K B | | Semen Alexandrinum 24.B Sefeli Mafhlioticum ibid. Sium maius anguftifolius fine ſegetum ibid. . » Scabiofa peregrina ftellara Selinum montanum pumi- Sefeli Maflilioticam alterü 206.0 minot, lum erh MD S:um maiuslatifulium 20%. | Scabiofa maior Hifpanica Semeu lumbricorum 24,B Seleli Peloponnefiacum B Er forealbo. Semen lanctum 24.B 313.G Sium medium ibid. ; Scabiofalatifoliarubra ibid. Sementina 23.H.24.A Sefelis, Sileſium, Silis Sum maius Erucz ‚Folio eg D Semen Zedoariz 24.B 310. K 206.C Scabiofa rubra Auftriaca Semidalitespanis 633.B Setauium '6:1.K Sium maius alterum Dod. J ibid. Sennicula 347.4 Sicelioticum 436.H ibid. f ai "Scabioavirge paſtotis folio Senonium N 38.C Sium alerum Olaf Ip ibid. Septifolium & Septenofoliü Sideritisaltera ibid.D Lob. lie Scabiofa capitulo globulofo 369.E Sideritis anguttifodia ibid. Sium alterum Eruex ?0 , minor ibid.E Serapınum u 38: $;deriris conlolida felicıfo- Lugd. — ds ı —— AS | | } Ri x Sidericis tertia Diofe, 247. puniceo fore 321.1 SuccusMedicus 2120* quintum ibid. feptimum 2 wi | : Ar ; N Sorbus maiör. Succifa 466.D - ibid. latifolia 313, H X Sideritis vulgaris hirſuta vel Sparagus 427.F Supercilium Veneris 385. A Thlaſpi fatuum $29.F tumal — 380,D Sparägo ibid. 190,F Telypthorium 5:.D Xen Sideritis prima ibid. Sparganium non ramofum Syluacium 436.8 Thelyıhamum ıbid. —J Sideritis quarta ibid. ibid.H ., Symphytum coralloides Theopnoe sie B Pin Sideritis certia , fecunda , Sparganium ramofum ibid. 332. u Thulofana herba 195. F orü ‚Quarta ibid. Spartum näuticum momeri Symphytum dentarium Thorina 420. F ua Sideritis hirſuta, vel pro- 569.1 332.G Ta ee nr ‚ sumbens ibid. Spartum frutex 569 Synanıhum $83.G: Thraufum ibid. ß ii = Sideritis hirfura Monfpelia- Spartum herba ibıd. Thymarnelium 16:.H naca bbid ca bid. G Spelta Amyle 477. * Thy:iniacitis 364.B Aa hie Smyrnium Diofcoridis Speltaceus panis 633.F Thyt:linum 284.D Mehis pr | 295 Spondyliam 286 B Gr Indica 45.D Thytſelum 244. D ad Smyrnium Galeni 256 Spondylis ibid. Tageres 31.B Tinctorius flos ſecundus e234 Smytaium noleraceum Spondylium hirſutum 286. Tanacetum agreſte 35.C as. F® od v.h ıbid. B Tanacetum foliis criſpis Towentumpratenfe g&g.H ee, Smyrnium verum, peregri- Spondylium Matt. ibid. 31. 6 Tonituifaga 95. 6 u num | 255.1 Spondylium vulgare ihid. Tavacerum citcinum 31. F Tora falurıtera 424.D m 2034 Smyrsium Trericum Sponla folis 483.1 Tanacerum willefolu folus Tordylium 3131 m ie ibid. Sparganum alterum sgı.# ibid. Tordyhum maius 313.K.wi- —8 Swyrnium Ammani montis Squinanthum 585. u Tanacerum vulgare luteum _ aus zig. A te. 2064 ibid. $quinanthum Eutopzum ibid. | Tormentilla candida 365. eh Smyrriza 295. 1 786. nñ Tanacetum vulgare ibid. A bil ’ Sol aftrum 306.C Stagonitis 217.B Tanacetum fatuum 31. H. in- Tormentilla 369.385.n e Tutuan Solbaſtrella minor 323,D Staphylinus 195.E odorum montanum ibid. Toxitefia 30.H Au Solbaitrella pratenfis 323. Staphylınusalbus 195. inodorum fecundum ib, Toxobolum ibid. tatenfe Dad 'B Staphylinus lureus 295.E album ibid. Leucanrhe- Toxotis ibid. Solbaftiella montana ibid. Staphylinus ſylueſtris 299. muminodorum ibid. A- Tragantes 31.B I u | 5: D fricanum minus fimplici Trago . 639.B — ‘Sonchus 517.K Stapbylinusprimus ı95.F fiore 45. G. Afticanum Tragopyrum 669. ch Sonchusafper 518.B Staphylinus fecundus 195.G minusflorepleno ıbid.A- Tragofelinum 259. H ibid —Sonchus ylueſtris ibid. Staphylinus tettius ibid. frticanum maius pleno Tragoſelinum maius ıbıd. 209H Sonchus fpinofus ibid. Staphylinus niger ibid. flore ibid. album 31. an- minusibid.perrzum 268. NORA zu Sonchus niger ibid. Stellaria aquatica° 190. »glicumibıd.Crifpumcri- A, faxatile ibıd. | Sonchus afper laciniatus Stella maris 309.A ſtatum ibid, inodorum Tragus6 3 5.u.frumentaceus DRAN 00 ibid. Stellariaargentea 365.A ibid.Peruuianum 45.D. ibid. | Sonchusefeulentus ibid. StephanomelidesPlin. 351. ylueſtre 351. B Tragumcolum 259.K ophralti ibil, | Sonchustenerior ibid. CC Tanafıa 31. F Triallis 323. B 565.6 Sonchusalbus ib’d. Stercus & merda demonis Tangeta ibid. Trica 1ız8.K sa) Sonchus lzuisanguftifolius an.u Taurina 420.F Ttifolium ceruinum 345. B 144 ibid. Ä 'Stichadoscitrinum 22.#.I Tettahit 380.C fragıferum 354.1 num , Senn Sonchus Ienis latifolius Scilago five flago 309.A Teuchitis. 583.G Trimachium 591.G ibid.C Stœba, Stœbe 45t. A Terzollalutea 373:G Triticeus panis 192.B sol Sonchus læuis flore luteo Sreba maior ibid. Thalidram 26.B.rz2,u Ttitico fpelthum 634. E 103.) ibid. Stœba iacea maiorfoliisCi- Thalierrum ibid. Triticum 621.G.zftiuuin ıb. ıbid, Sonchus lzuis laciniarus choraceis 451.D Thalictrum ladifolia Ger- Amyleum 635.C bouinü f sh primus ibid. Steeba Salmantica prior manicum ı22.K.magnü 573.K.hircinum 469. hy- 204 Sonchus in collibus vmbro- ibid. e ibid. nigrum Cord. ibid. emale 621. l. Indicũ 64% rimum ib fs ibid. Staba foliis profunde inci- fecundum Germanicum murinum $66.E.nigrum Irerum ib | Sonrchus czruleus ibid. fis ibid. _ latifoliam Cam.ibid.ma- 573 K. 422. A, Robum —— Sonchus læuis laciniatus cæ- Stœba Salmantica altera gnum ptimumiaʒ. A. pra- 621. G. ſemeſtre 6211. ſili- * du. zuleus ibid, ibid. tenfe primum vel quin- gmeum 621. H. trimeltte a Sorchusarborefcens ibid. Steba minor ibid. tum Cluf. ibid. caulico ibid. K. triminizum ibid. zog Sonchustertius ıbid. Stramen camelorum s8.G non ſtrato ibid. magnum Turcicum 640. C. Ty- Sonchus læuis altifimus Stratiotes millefolium 387. ibid. A | Sonchus fylüektis inofum 206 | J ibid. Stratiotes Chiliophyllus angufkifeli® Sonchuslzuis altera ibid. a Sonchusasborelcens Diofe. Stratiotes millefolia minor ‚ifolium 1 ibid. | 385.C | a8 — cognata Lampſana — millefolium 385. n + ihid. Etucæ hl Sophia 26. B Stratiotes ſecunda ibid. 4 Sophiæ betba ibid. Struthion 24:.D alterum DO | ‚Sorbus fumida maior ibid. Straiiotice 385. A A | D — Strygis &2.H Olulatti | Sparagus 427 Succharam 400.B Aa | Sophia Chirargorum 26.C SuccusGyrenaicus z...F n Eruc# ” Sonchus arboteſcens Diofc. Succus Sytiacus 212. H ie | * Siden! Vegiſter ibid. fecundum Talictrum Aofeulis purpu- reis ibid. magnum duar- tım Dodon, ıbid, quin- tum flore purpureo ibid. Iralicum Aoribus luteis ibid.B. magnum tertium. ibid. primum feu Hifpa- nicum ıbid. primum Ira- licum Cam. ibid. angu- Trolliusflos ftifolium ıbid. tertium Trollius anguftifolium.Cam.ibid. minus ibid. tenuifolium Trygis Cord. ibid. paruum ſeu quartum ibid. minus vel Tıygonium phinum 622. A. Vaccinü 573. K. Tritici vitium 621. ».deliciz ibid. typhinum alsstum 622, B. longioti- bus atiſtis ſpica cærulea ibid.multiplici ſpica ibid. longioribus ariftis fpica alba ibid. balttianü min. 640.C 116,D flos maior " ibid. Gi. M 635.H | 391. A Typha — —— — xss— — — * —— * — — 4 — —4 — u. x — ẽ — — — - n BR , er * — EEE TREE — er 5 — — — —— — = — — — — — — — — — — Typha 580,E.aquaticaibid. ibid. rubra 476, D. pere- minorpaluftiis 580.E gina purpurea ibid. B. Typhidium s8o.F Indica | ibid, Typhinagramina 549.& Vchinaftrum ı28.K Typhula 558.6 — Cyanoides 442. V. Verbenarubra 345. F. altera 391. C. recta ibid. ſupina TAlentia, Valentina ibid.C. mas ıbid. A. cö- o.I munis 391. B. mafcula Valeriana hortenfis 470.B ibid, B. famina ibid. D. vera {eu nardus agriftıs ſupina tenuifoliaibid. la- ibid. optima & Carpe- cra Hilpanica minor fium Galeni Cæſ. ibid! ibid. Valeriana ſylueſtris maior Veratrum nigrum Dod. ibid. C. vulgaris ıbid.pa-- 245. k | luftris maior ibıd. media Vererrum nigrum Dioſc. & montana ibid, D. mi- ibid. nor ibid. E. paluftris mi- Verdemarium 123.B nor ibid.faxatilis ibid, F. Verticillus, 17% F {ylueftris minima ibid. Verticillaris 236.B Gneca 473.k.adulterina verrumnum 330. C 474. A.peregtina cztulea Vertipedium 391. C ibid. peregrina Belgarum Vigentiana 196. F 5 go: ER Eh egifter. Violadentaria 332.G.H X, Viola lammea 45. 6 BE re 300.0 Viuilora 431.E Xilolothum 364. B virginis pulfatilla 281,1 Xiphidium 5816 Vitnaga 292. F Vmbellifera Anglicana 2 162.1 | Vmbellifera Anglorum Becher ‚ Zacchatum ibid. 600. B Ps Vnguimiluia 326.F Zadura, Zaduar, Zaduaria, Vuguimiluia altera ibid. Zador, Zadera 329,1 vnguis aquilæ 305. k Zea 65.C Vnguis Ibidis 364.B. Zeatea ptifana 657.D Leopardi ı20.B Zeadiococcus 635.0 miluinus 326.F= herba 316. B Vniola $39.F monococcus 635. Vſtilago s77.E fimplex ibid. auenacea ıbıd. Zeopyrum G4E hordeacea ibid. Zına 24. A fecalina ibid. Zizanium, Zizania 570. B Vuaheıba 4. C Zuccharum 6a.B Vulcania, heıba Vulcani Zudar 329.& 115.4 Zyma 676.C Zytham,Zythus 661.6 SEEN SEITE Recgiſter der Kreuter auff Arabiſche Sprach. A. Alfoca 661. H Biezarum 173. A Algafer, Algafit 338.H #8 Acralelinam 280.1 Algaures 680. A Achuen 67.K Algenares ibid. Achanen ibid. Algofarel 193.8 Acanen ibid. Alguefir 338.H Acuanum ibid. Algurduene 102. 1 Adadkir s83.H Alhacuen 67.K Adcher ibid. Alhacoen ibid. Adhecharum ibid. Alhalef ‚689. A Adenchari ibid. Alhamed GL. Adheber 'bid. Alhanlais 2.9 Adincharutk. 212.G Alharmel 419.C Adryon 477. B Alhaſcehundeg 215. B Aezum | 675.1 Albauari 621.G Aflınchium 2. g Alhaui 680.A Alachauen 67.k Albulaic 306.A Alachafan ibid. Almacum 28 Alafcean '221.B Alwaharech 12-8 Alaſſach ibid. Almaharoch ibid. Albardi 489. A Alwele 628. A Albea 391.B Almharuth 212.8 Alcahan 67.1 Alncfaltegi 636. E Alcarpfe 269.A Alnclti, Alnefci ibid. Alcarafz 269. Alozuen 67.k Alcarfphas ibid. Alocuen ibid. Blchecaracha „ 302.D Alpinalfach . 316.C Alchamira 676.C alladeb 398 H Aldadkir $73.C alfahatrag 87.H Aldenalfar s28.B Allebad 167.D Alderite, Aldetira 599.A Allefreni 1587, H Aldeualfar $28.B Allumi ..184.K Alebreadi 671.g Altaraxacon 471. H Alfeleuil stk Altarhut | 221.A Alfenid 606.C Alterira 599. Alferud ibid. Altit 2126 Altith \ ibid. Aturdilon ztzk Aluardachale 102.1 Aureſum 680.A Aluatduchale ibid. Azad 217.C Aluenic 300.D Azabaler 192.B Aluife sı.Kk Aluefen 165. A B. Alfcebete 165.D Alxatdahune 102.1 Bee 994 Alzmiz 184.k Babunegum gel Amizon so3.I Balgezar Abuften 195.E Anazue ) 300.C Baraline 149.B Ancuſum 174.1 Barcatartaha 302.D Andration 165.A Barchanchara ' 302.D Aneide . 165. E Barchanchatara ibid. Aneiſim 173. A Barus 2.8 Aneilum ibid. Bafara Alfigenti 149-B Anexiſſum ibid. Bazarachatona 436.H Aniuden 212.G Bazard 217.C Aragamonium 84.D Bebonip gl Arcandros 302.D Beboniti gg. Atizi 17,864.C Bebonigi ibid, Armel 419.C Beborugi ibid. Arach 167.E Bebunegiemara ibid, Arſura 75. 1 Belengeſif 30k Arz, Arzi ibid. Beliataligena 217.C Alalis 277. D Bembonig gt Aſaris | ibid. Beneran 391.B ahos +22: Bereniaferon gı.k Atcicelios 311.C Bereniaferon tr Alenefu 2.8 Bereniaftum ibid. Aflefleiguafel 371.F Berinemalecum ibid. Aflach 221.8 Berafime 149-B Allegi ibid. Befaraicbezi 167.E Aflılıs 277.D Befala 419.0 Aluıla sı.l Belafa ibid. Atitix 583. H Beſcarcoton 436.H oc Ir Ze un Befer Algofarel ion oh Pegiſter. J uGı Befer Culbar ———— 282.6 Gieduar m BeferRafina — c otuna, chatona, chatume Giezar 3298 Iaibedi 67 'B il Bezat —*— De Gia ꝛarberi 295.0, Taufarl 218.d 9 Bezard — chuttal 661. K Gumma 198.f lauſit ibid. 4 hatum Bezaredum ibid. — Gummi Alturhat 2 laxiron ibid. A ij — — 217.C euifa * 316.c Gurum,Girum ibi. AR, 198.d | I Äuaria, Bezer Corhume 436 — sıK Gyri 698.c legarı ibid. | | 2 | — — nt 178. 793,€ — X83 N Gl. ezerthefi Er 293.d Abon En 306.2 I 67 | Bibon Re —— 102.1 Hieaes, 59. Ieſamul, leſamuii 431.h | 56 j Bihar a culcute Romanum 2.1 Hächarach 431. h Iclarım 195€ * Bithar a Hailchit ——— 680.2 “5, | Bizeri Atafigeniti ee — 621.g Hais u leufır 223.C hi | CizeriFalagagel 398.h Dan — 625.b Hakarkaraha ne, leuſis ibid. | Bizeri Zerzir 195.f Da Er Ichail 591.h Halacarta ibid. nd | 195.€ 24,4 Borachion 115. D * * 585.e Halanuen 27. h 35 228.d 570.B Bulengi 2. Del mer 59.i Halcafmeg] — Inhamelkanella 206.b 6%.B Buchormarien Ar — ———— 51. K Halcherina er lobaricon 23.K zack Bululengi ibid. ge s91.h Halcuen er —J 675.d Bugenis 539.2 Halga } »: 0“ * ur Dochen,Dota,Dochö 635; Halimach Br K. 616 ip Droſatum 173 4 Halion 259. .h Akilem 51 k dich — Dundebe,Dumdebe 484.2 Halfedeb | #7 K EN sı.K u Cadaron 503.f aaa Halfcia * * * a sı.K EN | Cafacalis * Halſia 144e So 2958. U Gil sıK Kaltat t ur Cafat 338,h 05 382.d Haltich * 216.€ 38* an 30, Egulus *8 212.g Kamit mama 136,f Ehob 389.d Haltic bid. Krnhi 675.d Camin ibid. Ei 628.b Hamchanella _ Fach SE ZB“ — Candarel 503.f — 3778 Hamil,Hamilil 335.2 Karh ibid.d E Canereos 316.6 Elti —* er 317.i Handain — — 269.2 MH Capatia 226.€ E a 212.8 Hantha Br 364.b 1 Cari 28 ndeba 62 Kamelcoraib 1: > arlcas ibid. En . 492.0 Hanudab 1.K K h 1 id. ka 31k Carguet 144.6 N. 636.e Haruncii Jr I ; 102. # Ro Carnifma len Mi 28.f Harad En Keifi vg —5 J Ai | —— 665.K vi F —— 165. Kelilöch er Hi aruia RR » ap) ‚ech ji x r Caruium bad. — | 316.C ne n En ap us j Caruna ceri wer Peragel⸗ 398.h Harmala PE * er sı.k ee Carphi 5 | 269.2 Ne — 228. b Harmel ke * 208.b Sal iM Kürufsis bi 1. ana ifeu Fanax Afchiliber.. Haſab A 2 SL; 259.h hr Cafab ' 595 . i Bann j Hafabel derire j58K Pe: ibid. E so Calanemo 316,< Farchal 528.biHaffech UK ke —* 228.d — a I Caſſemum — —— 311.2. Haſſendeg a it ibid — | Caflenum ibid. ER E- — ibid. Hauroc, Hauroch 102.i Kilit Te N p Cathytos — —— 364.b hauſir — 427.1 9 3020 | c 316,6 Ferfelimia 228.d kilio 'bid | ol atfum si Fifarum 338.h' hazochit ibid: Kilum PT Cauchum 03.1’ Eidekegi 303.d harcharicharach 302 d Kimifol 51.k Kl #6 Caucalis x — ** 8.h Hal Bd > 115.b | 149.3 C Icai 295.8 Fu,Fucha 33 — 302.d Kobos &ı 3 u enapa call : sgr:h Fucha,Foc 470.b hazipor. 364.b Kulkas 38 AR 45 2 Cemion 136. — roca 661. h Helioü ni Kulkafı 293.8 ‚8 BR Cenion ibid, RE. 184.K Heltice * * un * ibid. i% IR | Gelis 164 2 Heltitum Br — 88.2 Ih: 19 Caliduni 938 z 4 ibi Kumari — alt ibid. unıum 102i. enta 621 K banch 9 Chamir,C — Er 5 urbanchas 212.8 in ibide | amir,Chamib 67 5.€ After / Hesbe 59.1 Kusbera 4 4 bil Chandaros 632.d Gafı 345.c Herbätura 165. Kusbor 275-0 — | Chare Alhayn 173.43Gaf —* 348,K Hermel ibid. ) 4 zokK Ch 77.d4% afit, Gafet 99 HR! Ohare Alhayn b Gaili 338.h: Herthman — 4 4 217.6 are Alb 477.b Gailır 328.b hei ‚651. 17 ngoar 391.6 5 #9 —* 206.a Gaſilibu sa gı.K Laufelum 68 —4 gl chafab darithe 0... 570.6, henfir 258.4 Lagiaf io ni 39L.B N harfı 599.4 Gebara,Gebaran Grof a gialit 302.4 el char 6 70.f hennefir ibid. Lelelach Ah: guk | chärafz 269.2 Geramon Sach ee 115. b ll FPYk i ibid; Geran arps 169.2 Liembali LU 300 chehti er 670.£ huch 25 | in Did, heifi z3u.d Geuets 68 are o71.g Lillingalien 193i IF mn | cheifim Be oa hundte,humdebe 483.g Lilinglio ibid pl yo chelimonthoma an 193.8 hundebe,humdebe 492.d Ä J— 1198 "© henechalbebi —— 198,f Ei E | enechalbebi 217,c Geaten \ M. a 167: chiaofegem ; * Geht } * d 1. — au I chilidomon | i Ach Ki ibid, chitonia 102.6,Genleit *id. TAchalk Alnahamen 78. f M. a | 46H cifir 221.4 Giaufir 223.d gb 7 Madafı achdunes 258.c 8.h Gidi afon. 338.h Gidium 292e lackaik Alnahamen ibid. Magitadas Hr, Ooo Ma- d j 9) 3 000 il * Regiſter Il, r Maharoth 212.8 Quemium fiueQuemürzsf. Sceha,fcea, Sciha 23.K Sutter 406 ji 9 Manochne 300.d Quesbara 178.i Scehirerig 87.h Sunzum 184 k Bl — Mafcaften 212.3 Quifumum sı.k Sceilem 570,c Surum ıbid (if IK | ER Malerus vr 115.b R. Sceitergi &7-h Suramion * 900 J— Memiran 102.1 A 316.c Scenat =. 7 il | Memirefin ibid. AN Rau 167.e ScihaRonanum ee 48 il 1 Ang Merua 316.c Rahaialhame, 87.h Secbinegi —* Taraxacon ibid ll I a“ Meft ; 621.8 Raialhamen ibid. Schebinegi 51.K Taraxacoron 485,1 I HA | — Meu 192.b Rainalhamen | ibid. Sckebinegi 5ı.K Taraxaten ibid. Di HN 8 Molufat,Molufari 30.K Raienegi | 149.b Sedabum 398.h Tarafequi, Tarfequi ibid ill En Micaria 286.c Raledialemen 87.h Sedebum ibid. Terrahit 380.c nl Uhl re Micharia ibid. Ranoahon 477.b Sedeb ibid. Thel 539H 9 Hall 0 — Michoiol ı15.b Raſivagi 149.b Schum sı.K Thil ibid, BE Mioleays 528.b Raxach 221.b Seilen 570.c Tirhagta ibi, ED 192.b 'Razynog 149. b Seilacon 203d Turfis 221,A.B N } Io ih Muduan,Muduani 282,e Rocarthalmi ‚206.2 Seilaron ibid. v | a 1 A N, Rebicheg 115. b Seilegurab zi. K Ardelheb ug J—— Aeſtul sı.k Rutinas sı.k Sebatum '167.d Y Vafac zb | ua ıı Fi; Nalion 427.1 Sebert 167.e Vaſac 419.C RES N % — | Naliop ibid. SAchaben zı5.b Sebez ibid. Vchuen &7.k | u A U ae ee Ndkafar sk DSachidalion 286.c Serh ibid. Vfach z2ı.b a Nambis vebet 187.&300.d Sachilios ıbid. Seniruion 25.i Verdelheb u | SEN DR — Nanochach 300,d Saheteregi 87.h Sequebenegum 215.b x | S ji Es ner ‘ Nauoca 144.€ Sampfos „. .ı149.b Sertis | — d — 46 NEE I | | Neftblach 259.h Sachinabiam s1.K Selurem Xahir lbid. I}: Negil 539.h Sacundulion ibid, Sererig sh Xaieralmeriem 316 | AN J | Neraberti 3600.d Sagnaſara sı.k Sererigi ibid. Xamim 184:k J MNMeridam, Neridan 528.b Sagarion ibid. Seunim 198. K Xanbunegum gl or a Nefan 43Ch fachabegzrs.bfateredo.217c Sfamerthe 193.1 Xebech 167.d Sa Se ‘ Nefaftegi,Nefeltegi 636.e Sahatergum 87.h Sfemoria ibid. Xeilem | 170% ' Nidafilun 364.b Saharferamon 581.g Sgufera "sı.k Xuſeam 4775 Be Nithafilun ıbid. Sahatrag 97.h Sidrichis 380.d Y J Nodalfar 115.b Sair,Sahir 045. e Silium 23.K Penftereon 391.b a - Nokale 671.8 Sıhaik Anheamen 783. Sifalos , ſiſalios 311C 2 O. Samarinion 257.2 Smirinon 255.k ee 218.d Izalum & Oiezatum Sandonicon 23.k Sofarheramon s8u.g Zanarbu 44E | SA a 173.8 Sanamen 51.K Sorongenerheni ° 87.h Zazar or SS a — Olibardi 338.h Sangua fora '51.K Srangi 22.1 Zemarum 621g — J9 Oſolalchaſab 595.i Saricham erifion 2ı.h Steng 87.H Zerzir 10 H 8 P. Sation zi. X Steuſir 228.d Zeuen 57% iv AnaxAfchilibee 232.f Saufchaurarim s1.K Suasben 432.e Zinzanie ibid. # Peonafar 70.1 $aricon 22.h Suchar 400.b.c Zexagi 36ab | Peonafari ibid. Sateregum 37.h Sudur ibid. Zefere 398 Pomelerſich 665.k Satezedum 217.c Sumerie 196.i Zuchar 400B ; | Sarzeredum ibid, Sumium 206.A: Zufera | 208 } | Vegenum 115.2 Scaunix 184.K Sumurion 252.k Zufoara ibid, iR Quemgeum ibid. Sceha 2.i Sunizum 184:k Zuriderdar 2: | ERSTER EN J—— ee — — ES Be | Regiſter der bereuter auff Italianiſche Sprach. | A Agrimonia 338... Ammoniaco 221,C Apiodomellico 269.4 Hi PS — Abtotano Apgrofti $39.F: Amylo &35.E Apiomontano 80.k J0 | yt. K Alchimiata 420.F. Anemone 78.E Apio paluſtte 277.E Jv—— Abrotono fœmina 52.0 Alerone 420.F. Aneto 167.D Apiorifo us. Data Abrotono Malchio 42. b. Alexandro 257.A: Angelica 234.G Aquileia 99H AU NLSE | Achillea 382,D. alga 631.D. Angelicaminore‘ ibi.H Argemone 84D Au | Acodepaftori 129. A, Alıfo ! 442.]. Angelica faluatica ibi. Artemilia "30,8 Aco muſchata 128. D. Amarella 30. Anıfo 173.4 —— Agerato 348.K. Ambroſia 49.E. Anthoto 329.1 Arten arte 2 Ageratominore. 349. A. Amido 636.e. Antora ibid. K 1 Agnitho 167.E. Ammio,Ammi,& Ammeos Apio 277.E als, 2216 N Agte Agnitho 192.B. 300,E Apio.acquatico 277,E Alparago 47.6 N Afparag? * dos '54k idid rk hy ibid aa . Abd, li ibid, 30. 39H ibid, ibi, 21,A8 9 ab 419.0 &7.k ab Isa 646 ibid, 3166 184.k EN 14 5794 477 zrb add 444 son] Eng 1958 | gm ibi, 364 398! 40 208 1; — * 277 ug 9 > — — — 340 u vr maiore31l minot® ib. —* 476 Aſpatoßo Regiſter Alparago acquatico ibid.h Celidonia maggiote 102.1 Enanthe 431.h Geranio di Candia 129.B Aſparago domeſtico 427.8 Celidonia media. 99.h Endiui 492.dCm — 665.K Alparago faluatico ibid.k Celidonia faluatica 99.h Endiuia 492.c Giarga, Giarca 420.f Afparägo ſylueſtte ibid. Cerfoglio 289.d Endiuia mäggiore ibid. Gingidio 292€ Atperella $91.h Cerefoglio Iaduatico ibid.e Endiuia minore ibid,f Gioglio $79.€ Affentio 2,f Ceıefelio 289:d Equifeto s91.h Gioglio faluatico 566.h Aflenzo ibid. Cerefoglio ibid Equileto minore 592.a Gitafole 497.h Aflenzo Alexandrino ı7.b Ceruogia 661.h Eſperago 427.g Gitafole 484-4 Allenzo Balordo 20,c Cerulca 671.8 Euparorio 338.i Giula herba 348.K AflenzodeComäfco 20.d Chrithari 645,f Eupatoriod’Auiceünä 345.c Giunco 589.2 Affenzo matino 22.i Chrylauchemo 376.c EupatoriodiMefue 348.K Giunco acquätico maggiore _ AflenZo montano 2.i Cicetbita 5ı8.a Eupatoriovulgare 345.0 ibid. b Allenzoombellifero 20.d Cicertiba gentile sic F Giunco acquarico minore Alfenzo Pontico 2,i Cicerbitalifcia ibid. Alari,Falaride $72e ibid; | Affenzo Pontico 16.k Cicerbira fpinofa y14.b 4 Farmachidifpette 670.f Giunco marino ibid.e Aflenzo fupino 17.2 Cicorea 484-3 Fariola 62.3.2 Giunco odoraro 583. h Aſſenzo Pontico ſopino 17. a Cicorea Bianca ibid.c Farra 631;d Glichanifo 173.2 Aflenzo Romano 3.i Cicoria Conftantifopolita- Farartinıa, 178.h Gnifo 195. ĩ Aſſenzo Sandonigo 23.k na 497.K Fauerottes 434.b Gotgoleftro 306.b Aflenzo fopino 17.a Cicotıa faluatica 484.2 Fenice 566.h Gragmina s39.£ Atanafıa 35.f Cicorea Verrucari& |503.i Fenochiella 192.2 Gramigna,Gramegnä ibid. Athanafıa Daneda 31.£ Cicorea volgare 480.2 Fenocchio 149. b Gramigna acquatica 549.C Athanafıa Tanaifie. ibid. Cimino 136 f Fenochiomatino 306.a Gfamignadifiume s49.d Autrodano s2.a Cimino faluatico 133.1 Fermento 675.d Gramigna di fiume biäca ib. Auena 65. K Cimino feluatico 143. b Ferola 226.e Gramignafeluatica, 557.b Bis; Cinquefoglio 364.b Fiengtecofaluatico 420,f Gramigna leluatica pelofa Aciglia 306.b Cinquefogliobianco ibid. Fiengreco fylueftre ibid. ibid: — — Baptifefcera 442.1 Cinquefogliominote364.K Filipendola 431. h Grand India ‚640.8 Baticula 306.b Codadi Cauallo 591.h Filipendola acquatica 433.g Grano 61. Battiflecula 442.1 Codaditopo 573.b Finochiella 192.2 — 669.1 Becco diOcca 351.c Codadivolpe 571g Finochio 149.b Gruni | 497.h Berbena,Berbenaca 391. b Codadi volpe maggiore i- Finochio cauallinö ı62.h _ Da er Biada 61.d bid.h Finochio poreino 165.b HH“. 377-8 Biaua 665.k Comino 13436.f Finochiororondo 149.0 Helichtiſo ibid. Biſacuto 292.e Comino domeftico ibid. Fior campeſe 442.i HerbaAlexandrina 257 Blattiſe colla 442.i Condrilla $03.g Fior di frumento ibid. Herba canforata 52a Bon Maeftro 2.f Condrillabianca ibid. Fiored’ogniMele 478. b Herba canforara 52.d Borbanaga 391.d Condiillagialla ibid.h Finochio dolce i149.c Herba capriola 545.c Botri 47.c Coriandro 178.h Fiore Indiano 45.fHerba defanzoanne 391. b Brotano 52.a Conſolida regale i33.i Flammulaaquatica 116.i Herbadellamadonna 30.K Brufciaculo 68.2 Coriandolo 178.h Fonochiazzo 68.a Herbadi fanto Iacomo Bruzatulo ibid. Coriaudro ibid, Formento sg 480.K —— Bruſaculo ibid. Corno ceruino 309.b Formentone 669.1 Herba difant Piero 306.4 Buftalmo 70.1 Coronopo 0 ibid Fourmento 6z1.gHerbadonna 1ozi Buphtalmo ibid. Cotonopo domeſtico ibid; Fourmentolndiano 444.a Herba Guilia,Gulia 348. K Burfa pafori s29.f Coronopofaluatico ibid.B Ftaga 355-2 Herba ſtella 305b Butſa paſtoria minoreibid.g Cotula fœtida. 48.a Fragabianca ibid. Herba ſtella ſaluatica ibid. C. Creriimo 306.2 Fragharia 354.K Hieracio sızi Alami a fer conochie. ‚Creipine 5ı8.a Fragolaria ibid. Hieracio maggiore ibid.K 595. K | Crifpula 70.i Fragole ibid, Hieracio minore 513.a Calamo aromatico 599.4 Ctichamo 306.4 Fragraria ibid..Hippomarathro 162.h Camamilla. 59.K Crithamo terreftre ibide Fromentone 6 ; | CamamillaRomana 60. b Crithmo 306.4 Frutto de Roſmarino 315.C JAcea nera 449.h Camomilla 59K Cuade cauallo s91ı.h Fumaria | 87.h lacea bianca ibid.i Caneuazo 34.c Cupreflina j2.d Fumofterno ibid. lacea gialla 450.2 Canna 595 .i Cyano 442.1 Fumotarra ibid. Imperatorta 242.d Cannaa farcenocchie ibi.K Cyano maggiote 444.e Fumoterro ibid. Imperatrice 19 2.b Cannaa far ſepe 596.b Cyano montano ibid. G: Iſopiro 299.B. CannadiSucchero 600.a Aare a eiuadan ibid. re BER I{parago 2 4278 Capno chelidonio ‚h Eypreflo 52.d Calbano ibid. | os nn . Gallineta ° 442. a en Capriola 545.c D. Gallio, Galio 446.a La J—— ibid. Cardoncello 478.b | Gariofillara 334:R —— a ik I Cardöcello maggiore480.Kk ya 31.f Gatiofillara montana ibid.i Latte dangelli ibi E Caro 144.f Daneto 31.f Garofonata 334.h Lauamane 420. Carota 1951 Dauco 193.G Garofonata montana ibid.i Ba Er. . Carui 144:f DentediCane __497.h Garonfata maggiore ie — Caſtracane 420.f Diapenfia 247.h Garofano Indiano 45: — — * Caucalide 205.h E. Geranio Y — * we; e 2. Cazzalepre 497.h boboſeo 201.h Geraniocolombino 128.0 Leu — * — — — Rs —— J — * er = — — | | f | | N | \ \ | | 1 —J | Id ie 4 * * k ir Sa A. IBM ae —9 Bir { 14 —1 1 N +4? IE ara E03 X f Mr Diet \ —90 weh ı NEO — 4 | IB) —444 4 Im J —3 0 a KR: N 2 Di 1 I Hl) 318 „ale ar) Aal mh) Pin’ "1 aeg: cl R iR ID 34 ER! sit FE I A} 9 1 ra} irn Bi, "A va NE 5 J 9 —20 Et *5 Fed i m r vn N, ol ne \ 5ER u — 1 - 20 IE % 50 — Fi } 5-2 J J —0 > Al * De J a dl * u J = I 3 = se 3; 2:2 Mb en | 25 AKıal I 2.4 NEN 3 IHR E) nl J rat 712 u “na 19 N — — m > * EEE ——— — — — —— =— — * ————— — Regiſter. Leuatoio ibid. Paue Buffetto 633.f Ranella 206.b Seteli Leuiftio 208,b Pane difiordi farina 628.b Ranuncolo & Ranoncolo Seleli Gretico a Leuiftrego ibid. Panedi fegala 613.h ı15.b Seleli Ethiopico Bis Libanotide 3 16.6 Paned’ orzo 656.8 Ramerino 317.4 Sefeli Pelopennefiacy "N = Libiftigo 208.b Panegtoflo " 628.c Ranoncolo alpinogiallo. Sertifoglioherba ve Liguftico ibid. Pane negro 65h. u6c.d Siderite f ir | Loglio 570.C Panepienodifcemola 675. b Ranuncoloacquatico zı5.f Silermontano hi Lunaria del Grappole 424.e Pane fecundario 623.c Ranuncolobianco ibid.h Silio He Lunatia minore ibid. Pane fpongefo 633.f Ranuncolo bianco moltipli Sio | Rn M. Panice,Panigo ii cd ibid.i Siromontan, zu Acedonico 257.2 Papiro 532.g ranücolo coronariobiäcoib Sifaro Be Macetone 2572 Patti ialla 195.k Ranuncolo dolce 120.2 Silone 57,2 Kallinaca gia 95 u — 282€ Maratha 149.b Paltınaca domeftica z01.h Ranuncolodolce multiplici Smirnio & Smirniod; Gar Marella 31.c Paftinaqua bianca 195. h 117.c ⸗ dia 2 k Martanica of Paftinaquagialla 195. Ranuncolo dolce faluatico Solbaftrella * Macticaria 31.c Paſtinaqua roſſa ibid.i - 120. b Solbaſtrella minote Mazzadi caualliero 503.i Paftinaca ſaluatica 198.f Ranuncolorotondo ıy.g Solina | an | Mazzaferrata - ibid. Pelofina 524.f Ranuncolo rorondo Angli- Soncho, Sonco * Mazzaſorda 580.f Pentaphillo 364.b co * —* 117.C Soncho, Sonco alpero ib.b Mazzaforda minore ibid.g Penraphillobianco ibid.h Ranuncolo rotüdo mulki- Soncho lifcio sc Marzolo 622.a Petrella,herbaperrellag78b tiplici bbid. Sorgo dirk Medico 2.f Petrofelin 269.a Ranuncolo faluatico giallo Sparganie | s8ı.h Melachi 184.k Petrofelino domelico ibid.. 116.a Spelra Sid Melampire 574.c Perrofelino Macedonico Ranuncolo feluaticg, bian- ‚Speliciola Pr Melanthio 178.K. 258.c Auen 116.b Spelliciofa 8b Melanthio giallo 185.b Petrofello ſaluatico 295.h Ranuncolo feluatico porpo- Spelliciofa maggiore 48ok Melanthio giallo moltiplici Petrofello faluatico 259.h rino 116.c Spetone dicaua liero 133. 185.C Petrofello faluatico mag- Releda 328.0 Spisula | 1924 Melanthiofaluatigp 185.€ - giore ibid.i Rifo,Refo 676.i Spilizofa 4,%b Melegia,Melugua 683.e Petrofello faluatico minore Rofmarinoherba 316. Sphargi 427.8 Meo | 192.b ibid.k Roſmatino coronario 317.i Sphondilio 285.d Metfenella 59.K Perrofemolo 269. Roftrodigrua 128. h Sphondilio — Mica 613.8 Petroſemolo del aqua 277.c Roſtro digrua herba ibid. Sproni di cauallieri 132. Miglio,Meglio 680.b Petrofemolo mötano 279.d Ruberra 128.b Squalla,Squallo s6;f Millefoglio 335.2 Pertine di venere 293.g Ruta 393.1 Squinantho 53;.h Mille foglioaquatico 190,f Peucedano 165.b Ruta capraria 420.f Stabro Cortho ' 459 Millefogliogiallo 385.d Phalangio,Falangio 579.d Ruta ſaluatica 416.f Stebe 451. Millefoglio maggigte 385.b Phellandryo ı23.a Ruta faluatica minore ibid. c Stebe maggiore ibid.d Mille foglio minore ibid, Philliophylion 385.b Ruta faluarica feconda 4i9.f Stebe minore ıbid, Mille foglio porporino ibi.c Phion yolgare 470.d Bi re Strella 33 I Millo,Milho 680.b Pie colombino 128.e C Accaro 600.c Strellaminore ibide | Mirafole 497. h Pio coruiho ı15.b Sagina,Saggina 683.1 Succhero (T.) | &ooc Miriophyllo 190 .f Pfede Leone 252.k Sandonigo 23:k ee zuf Mirrhide 297.h Pilatro 302.€e Sanguinella 545.c H Tanacerobianco 31,8 Mirriade ibid. Palofella j24b Sanicola 247.h Tanaceto creſpo 318 Miyo 680.2 Pimpinella 259.h.&323.c Sanicola 245.k Tanaceto fenza odore 31.h Mori 47. Pimpinella maggiore ibid.i Sanicola cinquefolia‘ 247.h Tenaceto Balardo 31h Motſo deDiauolo 466.d Pimpinella minore ibid.k Sanicola fœmina 245.k Terra crepolo Sg ; Pimpinellaminore 323.e Sanicolamafchio 247.h Terzola 345.4 IN lefne 2.f Pimpinella 323.e Santolina 52.d Thorina 420.f Niella gialla moltiplici. Pimpinella 259.h Saracino,Saraceno 669.i Tormentilla 39 18y.c Pinaftello 165.b Sarracena 420.f Tornafole 4844 Niellagialla ı85.b Pirethro 302.e Scabiofa "460.4 V. | Nigellafaluatica ibid.e Parra 631.0 Scandice 293.8 Alcha 420.f O Pitartima 159.f Scariola 492.f V Valeriana 470.4, \ChidiBoue 70.i, Pitrofello 260.a Scemola 671.8 Valerianamaggiore 470.b "OcchidiBue - ibid. Pitrofelloacquatico 277.e Sceuola 592.2 Valerianafäluarica ibid.d Opopanaco 228.d Pitrofellomontano 279.c Schinantho 583.h Vngede Gattaherba 326.f Orechio de Topo 528.c Pitrofello faluatico ° 295.g Sciarmontano zı.d Vena 665.K OrechiodiTopo‘ 524.f Pilciaa Letto 497.d Segala 608.h Verceliga 4204 Orgio 645.e Pıflo di cane 497.h Semecontravermi 24.b Verminacola 3g1b Orzo ibid. Piſſoin a Lette ibid. Semẽte de Roſmarino 316.d Verminacola faminaibid.d Orzo nudo o3 4.e Platycyminon 311.b Sementella 24.b 2 \ Orzo faluatico 565.1 Potentilla 351.c Semenzede Anifi 173.2 Accharo " 6n0L p. Pſillio 430.i Semenzia,Semenzena 24.b Zacintha at AiadiCamilla 583. h Pulfatilla. 81.h Semefanto ibid. Zea 5 Panace Afclepio 231. R, Senecio 478.b Zeopyro ei Panace Heracleo 228.b Adechio 464.2 Serapino 215.c Zicho is Pane 613.h Radichio ibid. Serpentina 309.b Zuccarocandito 005.c Pane bianco 628.a Radicula ibid. Serratula 452.g Zucchero 600.0 aco 31 Hr lore zıh 31h has 3454 grof 360, 484 420f grad re 470.5 à ibid.d ba g26.f 665.K 20.4 zo inaibid.d 600.6 say 16 634° 6s1.h 905.6 400. — — — — ! A. Brotano 52.A Agremonia 338.1 Agrimonia ibid. Aguaxaque 221.C Agatias ampill 08 128 H Aiuniera 504.4 Ala cerdelmuro 566.H Albardin 569.E Alcarauea 363.C Alcarouea ibid. Alipiure 178.K Almerones 484.A Alofena, Alofna 391.D Alofenamonrefina .ıbid. ' Alofna marina ibid.E Alofna fantonıca ibid. Altamilia 47.C Amapollas deflorchiquita 216.C Amidon 636.E Anife 173.A | Ammi 3o0.E Amourtettes 540.C Aneldo 379.1 Co Aparia 539.G ( Apo 136.E ApioMacedoniz ibid. Apiomontefino ibid. Apio que creſce en las pie- dras ibid.F "Ammoniaque 321.C Arroz 676.1 Aıroz Artuda — 381 Artemilia 30.K Artemilia mar’na maiore 31. I Artemifia marina minore ib. K Afparagos 417.6 Aflentios 2.F Alfentios matinos 22.1 Atroz 676.1 Arteftinha 478.B Auea del muro 566. H Auena, Auea 665.K , Axenuz 178.K Azuccar 600.C Azuquat ıbid. B. Ehordo,Bohordo $80:F Ben Mequeıes Amatil- ho 79.1 Biengranada 47,C Bilnage 292.F Bon varon 478.B. C. Abezuela 451.D Canahoria 139. C Canahotiablanquarag.1.& 198.H — ſaluage 198.F Canchas 95.1 Cananheia 226. E Carauea 144.F + Veoiſter. Regiſter der Kreuter off Hiſpamſche che Sprach. Cardo Mordo 478.B Hierua Benedidia 470. B Caroeia 144.F Hieruadolce 173. : Taroueia ibid, Hierua Lombriguera $2.A Celidonia ...102.K hierua Molari 87.h Celiduena & Celiduenhaib. hinoio — Cenouras 195. F hinoio marino 306.A Centeno,Centena 608.H byerua viento 78.F Ceralhas 514.D ., | Cerie 661. H TVlinert 269.A Cerralhas 518.A Alunco 580. F Cerrayas ibid. IJunco 589. Ceruoiſa © 661.H — 504.A Ceuada 645.G Chirimas ö 203.D A Agtimoni ä 338,1 Cicoria 434. A La Artıda 398.1 Ciliandto ı78.H La Valeriana 470.B Cinco — 364.B Leche de Trigo 635.E Coaia Leche Vcua 446.4 Lietugas & Tiechugas den- Coda de Cauallo 59er. H Htielos planos 503.8 —— " ‚ibid. Liuiſtigo 208. B. 1784 136.E Adricaria 3.C ibi. Magarca 63.A ibid: Maguarca ibid; ibid. Mancianilla 59.K ho Hieruasız. Manzanilha 60.B Manzanilla _ ibid. Culantro 178. H Manzanilla faluage 59.K.74 Culiandre ibid: A Cularro _ ibid, Marahalua 173.A D Maralahuga ibid. Di, 193. G Merhalua ibid. DentedeLeon 497.H Marricaire Matone 31.6 Dentitfcalpiaria 292.F Mayueta 3,5. A Dientede Leon 497.Fl Mazracacon 436.1 * E. AMetahalua 173.A Lſparto $69.D Mietzgado 355.4 Endiuia 492.D Migaiga 6:3.G Endres 165.D Milho Saburro 680,B Endros ibid. Milhoyas Yerua 385. A Eneldo ibid. Mogorca 63.A Efpatragos 427. 6 Montan 129.B Efparagos Triquetosibidem H Eipargoutee n 31,C. Enicho dipotcöo 165.B Fenolmari IR: Freicha 226.E Filipendola 4; H Fruto dalichri 316.C Funcho, #149,C Fungo marinho 306.4 a 149;C. Al Pe 317.C Gallegua 420.F Gallidelespargoutte 31,C Gelidonia | 102.I Grama,Gramä Gerua 539.G Gramenha ibid. Cuafete | 345.C —— 309.B. H* = &Buela 670.8 Heneldo 165.D Heruatum 16.B Pande Trigo Murängauos,Muran34os3g5 A F Myo a 624. C —J 178.K — ibid. lo de 70.1 Opopanaque 228. D Otega de Raton 524 F Oregade Raton g28.C | PR: —— Alomilla /87. h Pan 613.G Pan lleno de Saluados #75: G * Panaqüe 223.B Pan Bazo 6:8,C Pan Blanco 618.A Pan de Acemite ibid.B PandeCenteno : 63h Pan de Ceuada 279.C PayadeChamilho 58; Ai PındeFlordeharina 628.B 628.A ne et Panico, Panifo, Panizo 683. I Pan fponiofo 633.F Papiro 582,G Paftinaques so5.F Paifa de Mecha 85.1 Payadela Mequa ibi. Pelitre 3o2.E Peregil 269. A Perexil dagoa 2834.D Perexil de lamar 306.2 PerexildeMaciaanto 257;2 Perexiimontelino 284.D Petite Cinquefueille 441.8 Pico de Ciguenha 129.2 Pico de gru ibid F Pilerre 302.E Pinello 214.C Pinillo ibid: Veyones hierua 295. h Quixones 293.G | R. Abacas 2060D Rabo de mula zoı:h Ruda 398.1 Ruda ſaluage 4ı6.E Ruda faluage montelinaib. F RometoAlichi 216.C Romero 37.1 8. Sr: igcl Sahanoria blanca ı195.h Sala 269. A Saluado 1,07 Sarralha sı8,A Scabiofa 460.A Scoba Hedionda 377:G Semiente contra Lumbrices 24.B Sentena 608:.h Seralha $18,A Serapıno 215,C Serraya 518. A Serraya Enuide 492. F SertenRama 369,F Silermontano 3t,,D Simiente dıRomerö 316.C Sıllra 219. ° Somas 6716 Sparagos 42€ Sparto J6H,l Spelta ® 631. R'go .'611G Togocandiol ibid H Trigo Ruuion ibid.i Trigotremefino ibı.K Vs Eıbena 391,B Verbenafemeä ibıd.D VerbenaYerua 391,B Vergibaon femea ıb.D Vilnage 292.F Vnbas deagnula Yeruazoc. A ÖOoo 3 Vnhas — 14 J —448 N — — = = a — — — Vai ng An — * — —— — — ae) Regiſter. Moguet Vnhasde Gata Vexua. 326.F da. ı15.B Yeruadulce . 173: A Anapri Vrgebaom machon. 39:.B Yeruabenedida. ER B YeruaGallegua 2 ——— — Vıgibaon machoni. ibid. Yerua bouna, 173.A Yeruarum 105. 8 436.1 atom Y. YeruaCana , HieruaCana Ymozo 149.B Zauada 6 Erua Lombriguera, 52. 478. B Yoio 571.B Zizania. 45.6 A.E Yerua de las Golondtias ſiue Zr Ab Yerua Belida & Hierua beli- Golondrinhas. 102.I | Re iſter der & che 6 gifter der Kreuter auff rantzo ſiſch e prach. Berium 581.c Del’herbe 539.8 Giroffles d’Eaue — 2.F Berle 206.b DeLempatoire 338.1 Grace de Dieu a Ache. 77 312.b Blaueole 442.1 DelaCamomille 69.f Grame Si Agtemoine 338.1 Blaucole grande 444. e Dentde Chien 540.a Grande Cichotee BR Agtimoinefauuage 351. C Blauerz.Bluetz 442.1 DentdeLyon 497.h Grenoille ih Agremonie 338.1 Blattilofella ibid. Desafperges 427.g Grualdum 666 Aguillettes d’ Armes.g40.C Ble | 621g DesBerles 206.b Gyrotes 203.d Aloyne du mer. 22,1 Ble Barbu 638.c Descheruites 203.d Aluyne * Blede Mars 622.a DesNoirescappez 549.f H:*: ‚eihebe 549.6 Aluynedefantonge ° 23.K Blede Turquie 584.d Diodela . 222.8 Herbe äpuces 436 | Aluine montaigne 2.1 Bleloca 632.b Duble 621.8 Herbe auxCrapaus,fiueCr. Ammi 300.E Ble Luiſier ibid. Du bran 670.8 paudine Sig Amydum 635.E Bricumen 30i DuCeifueil - 289.d Herbe Benoite 334.h Ancoiles 99.h Bois de $.Iean 52.2 DuCypres , g2.e HerbedusS. lacques 480.k \ Ancolye ibid. Bourfe & pafteur 529.f Du Galbanon., _ 2ı7.c Herbe portaht Fraifes 34,.k Ancholies ibid. Bourfc ä pafteur petit ibid.g DuLaceron 5ı8.a HerbedeS.lean. ‚30.k Anet, & Aneto 167.D Bourſe de bergiers 929. Du Lauron söst I. . Aneyne 634.k Bruslure 577.£ Du Letron 503.8 ecerocie 242.d Angelic ‚234.G C, Du paniz 633 i *lonc 59.8 Angelique ibid. Amemina 59.k Dupanizfemblable ibid. los regalle 133.k Angueille debergier. 128.d Camomille ibid, Duperfil. 269.2 L. Ks | ı73.B Cambmille des Champs i- DuRiz 676.i Adteton sa | Ban |: #6 Antholle 329.1 bid. ‘ Dufeneflon 473.b Laifleron ibid, l or NEE | Armale 30.k CamomilleRomaine 60.b Dufon 671.g Laiteron,Leiteron 6038 ) 49 (ea abe | Armoife ; 30.k Ganne wo i Laiteron 5184 J— u Armoife de lamerle grand. Capriole 5 La migraine 47€ SP Se | | & 314 Cariotes, & Cariotes — ‚Ems, Endiuie 492.d LemoindreLunaire 424.d Fl ii) J— Armoiſe de la merle petit. 195.1 Eſquille de berger 128.h Lamortaux vers 14.0 Di A J— "ir 3ı.k Carotes Iaulnes 195.f Efclaite | 102.1 Lanceron sıla —4 HE A il Atmonia 221..C Carui 144.f Efclere ibid. Latteron ibid. DAR an eg Arfemile. 30.K Cerfueil 289 Elpargoutte. 31.c L’Herbedefaint Iean z1£ JJ J— Aſche 281.D Ceruoiſe de la Bire & de L Elpeautre 631.c L’ Herbe des pulces. 436. IT Eau AfchedesRochiers 2538.C Ceruoiſe 681.c Elpeltra ibid. L’Herbe Ropert 128.d UM. Be Alſperges 427.6 Ceruys 203.d Eupatoire baftard 345.c Lettron 504.8 —4 9 — — ibid.k Chelidoine 102. k Eupatoire 338.1 Letteron Iaulne ibid.h IH. # Atanalıe 38.f Cheruy, 1a F. Leuille 593.0 hi EN Auaron 665. F Cheruy. 203.d Elougne 102.k Leuelche 209.h Hk: DE ul —— Aubifoin 442.i Chien dent. 540.2 Fenoil 149.b M. —994 J Auertonne 52.2 Cichoree. 484.a Fenoilmarin 306.4 Acero 257.4 IR 6 Bo | Auoyne 665.k Cichoreeblanc ibid.c Fenoilfauuage ibid YA Mache s8of Lu J—— Auron 5ꝛ.a Cichoree Iaulne. sı2.i Fenoil fanuage 162.1 Mais 520.6 90 ik h at: | Aurökine..: ibid. Cichoree fauuage 484.2 Fenoilmarin 306.a Mais,Maiz sı8.d Uhl: A a Aurone ibid. Citrach. 680.b Ferule 226.e Marone ic 1 — Ne Bar | 4 Auronne ibid. Comin,Commin 136.e Filipende 431.h Marteau s8o.f N ERS ER hi B. x Coquelourde 8i.k Finouil , 149.b Mafles ibid, te Acilles 306.2 Coqueretz ibid Finoilfauuage 162.1 Mafledelonc. ibid. JE al nl ae Bacinet. 1ı5.b Corn de cerf 309.b FleurduS.Iacques 480. K Maffes petit ibid, [FM ie > Bacius _ ibid. Coriandre ı78.h Floraftre 446.a Matricaire. z1c J — — Barbotine. 24.b Cornuette 133.k Forte 2.f Mehiz. 206 Kb SEHR) er En ——— Baffiner ı15.b Cyptesdelardin g2.f Fole farine 670.g Mil,duMil ‚680.5 il u NEN: Uli Baflinets blancs doubles cypres. ibid Formen 6:1.g Millefueille 335.2 A kn. al i j ; ı1s.h D. Fourment Barbu 634.c Millefucille grande. ibid.b 9 ie On - Baffınets blancs fimples i- ne Appe 291.c Fraifes.& frefes 355.2 Millefueille d’ Eaue —* J help VE BEE bidi DelaBacille 308.2 Fraifes & freſes blanges ıb, Millefueille le petit. 385 IE Hl J Becco de Cicogne 129.2 Dela creſte marin ibid. Froument 621.g Millegrains. Ar ak anne NER Bec decicoigne ibid.d DelaLeine 2.f Fumeterre 87.h Millet,duMillee 680. a HM J— Bec de cicoigne fentent le De L’armoile 30.k G. Minones. 49° "BER BE Re He il iM iR * 29 . : 613.% 9 De mulfc ibid.D DelaRue 412.f Aliot 334h Mioche Si u |: BE: Un ul, Becdegrue ı29.f DeleEndnie 492.d Garderobbe s2e MorsdeDiable er N —9 a — Becd’Oye 351.C Del Eſpeautte. 631.C Gafle 676,f Mort du vers 24: | ie JOH ga, . Muguetpetitlaulne 446. Paftenadablanck ibid. h Mye 613.g Paftenades laulnes 195.5 ER - N. Paftinade fauuage. 193.f mp! Ielle 2 e73.K Paftinades rouges 195.1 Nigelle. ıbid, Paftinagues 201.h h O. Perũl 269.4 ER | Eilde Boef. 79.41 Perfildelardin ibid. | Oillez d’Inde 45.£ Perfilde L’cau 312.C | Opopanac 228.d Perfildesmontaignes 3ı5.b J—— Oreille de Rat 524.f Perfiidomeftigue 269.2 9 Oreille de Souris ıbid. Perfil baftard 295.h 5490 Oreille du Rate 28. c Petit Cypres s9.b e I Orge 645.8 Petit Muguet 446.4 tich | Otruche 242.d Peucedame 165. b u - P. Pied d' Alexandre 302.e 204, Ain 613.g Piedd’Alouere 133,1 Pain Bouff€ 633. Pied decolomb 128.e herbe a Pain Brun 613.h Pied de Galine 87.h ces * Pain du fleur de farine 628.c PieddeLeon 252.K Aus, ſiuecn Pain de menafge 623.c Pied de Liſandte 300. e Ks Pain d Orge 613.d Pied dePigeen , 12d.€ su PainplaindeBran - 6#71.c Pilofelle I24 ues Pain plain de ſon ibid. Piluerte ibid. fraiſes Pain ſeigle 613.h Pimpinelle 259.h 7 Mi Paifture deChameaulx 585.1 Pimpinellegrande 299.i HR, Palaisä Lieure 518.2 Pimpenelle grande 323.c au Panet fauuage. 193.g Pimpinelle petit. ibid.e % Panick,Paniz 683.1 Pimpinellepetite 260.a N fi Pafture de Chameau 733.i Pifleli& 497-h ai | Paflefleur 8ı.h Poeurete 178.K Ah Paltenade. 195.£ Poiuretre ibid. ‘ | Regiſter. Poſeau d'Zuccte 00ꝛe Sanguiſorbe gtande 323.0 Pourelle | 1ı78.K Sanguiforbe petit ibid.e Poyurette ‘ ibid. Sanicle 247.h — petit 592.2 Scabieufe 46 0.4 Pymen 47.c Scariole 492.f Pyrethre 302.€ Segle,Seigle 608. h Qi Seneflon 478.b Queuede char, &ptela sgı.h Senpierre. 206.4 Queue de cheual ibid. Sermontayni jı1.d Queue deporc 165.b Smirnium de Candie 255.k QueuedeRenard 571.8 SmitinumdeCrero ibid. Queue de Renard gräde ib.h Soucrion 565.h Queue de Souris 573.b Squinanta 583.1 Quintefueiille 364.b Sucre (T) 600.c R \ ’ . Ageten 31.b Acine creuſe 95.h Mas Lunaire petite Racine fanguinaiteızgf 424.d Refitze 334.h Tormentille 3609.f Rif;Riz 876.i V Rofeau 580.f aleriana ſauuage. 470.d Rofeau sag. * Valerianegrande470.b Rofeau cömun aquatig; 57.f Veluerte 24 Rofier d’Inde 45.f Veruaine 391.b Rofmarin 317.1 Verueihe ıbid, Rue 308.i Verueine femelle ibid.d Rue delardin ibid. V Vaude 320.f Rue fauuage 416.e Y Ruefauuagepetit ibid.f — roite,Yuraie 568.0 S. Yuraire fauuage. 506. h Ber de chanoine475.b Z. Salmonde 334-h ZVccre con.c a — — — — — — — bi .e | Regiſter der Kreuter auff Engliſche Sprach. sıla I donis yerlom flomer 72.h DBreaddeofbränes23.c.cysg Comnon Crowefoot 120d Double wire bachtelers but, — = Mr 661.4 Breadde of Fyne Meles28.b Codded milde Cumin. 143.d tons Tg. J 1 | Africam Marigold. 45.f Broade leafed wirde flower. CranebillofCree 129.5 Douldered Crowefrot. 116.9 gi Xarimonte 3384. 78.6 Cranesbill 123.1 Doble wilde Crowe frot. sıla | Aıfdhtvede 246.) Buckhorne 309.6 Craſſe Crowefoot 116.5 120.0 bil, | Alerandre 257.3 Bunikens holwort. 95.i Erorfoor 115.6 Double ſlowred nigella. 18 s.c int lea zul | X 7 zoo.e C. Crewfoote ibid.k.&zo9.b Douefoote 128.f ulces. ai Anefe 173.5 ¶ Imomol⸗ 59.f Crumme 613.8 Dranicf R 565.8 er dd Angelica 234.5 Cammomill. ibid. Crumme of Breadde ibid. Owarte Sothernwod. 52.a Anyſe 173.6 Camomyle Romayne. 60.b Crow froten Cranesbill. Dyerwede 326.f ne bill Auenesoder Auens 3341 Gane sort 128 Ä | A In a Cane of Spayne ibid.k Crowfoote ahr water Millefo E 461.d zogı Arly 566h. 45.g Candii carrots. 580.f lie. 190.g = Enditie 436.6 : Bhbligh 577f Candie Alexanders. 144.f Crambling Rocker. 328.0 Ctes / Dres 665.8 mM, Baftardeı Barley 565.h Cattnstaple 193.4 Cypres * ——— dal | Baſtarde oles ibid. Caru wayes — | u stefede 430.8 0 Baltard Neubarhe 123.0 Celondine 102.f D. IFleeworte ibid. sid Baſtard wilde Poppia.84.d Cheruel 289.d Fyärnel 371.6 SeldeCromefoort. 116.0 —4 Baſtard candie Gransbill. Chefteurwindefloured 73.5 = Damapke Wigella.ıs;.c Female Sothernwood. 52.2 J 129.6 Cicerbita 518.a Dent de yon 497. h Fenel 149 bh Bagtard Paßlei. 295.5 Cichorye oder chchorhe.484.b Dewelsbitt 466.0 gendel bin ibid. | Beche wheate. 669. Cinckefoly 364.b Dill 167.8 Feuerfers /Fedderfew 31.c ibi Bethelers Buttons. 117.c Einquefolye ibid. Dobbel Bold Cuppe. 117.9 Feunel Giant. ——— zit Beebre / Bier 651.5 Cinquefolyerhegreater ib.e Dobbel graſſe Crowefoot Flixewoode 5 got Bertram 302. Codyl 670f 117.0 — 34 bla Dlarrehartezood. 320.) Coliandre et Coliãdro. 178.4 Dobbel rounde Crowefoot i⸗ Sloure Dede sIrt 354 [| Blew Bottel 442.i Columbine 999 bid.b | Foxe tayle 571.8 ande. ibidd Blight s77.f Common Barſy 545f Dobbel ſwete Crowefoot French marigold 45. Eaue 26 | Blodftrange 573.6 Common Wermewood. 2.f 120.0 umiterre 7 ‚petit. Iuh Blcockweare 669.6 Comonzeawormoode 22.4 Doggerne 423.) Sumitorie ibid 6 | Blatre Maſterworts 245.f Compn 22.1 Double floured Commomil Fyue lingere graſſe 364.6 Wi 0 | Branne 671.8 Come wheate 5740 Ne — Hi G | 9 | Dranscorne 577.f Eondrille 503.8 Double Yelo Nigella 185.c hi 6. u | Breadde 613.g Commen / oder Purple Hi —— Gag = u — it. 7: . | * 9 | I : f U hc 206 4 Gars ® IR) x 1 PETE — e — J = — — Te — — ⸗ — — — — — — —— — —— — — — — — — — — — — —— — — — — — u ——— — I En re — in Vin ne —— Regiſter. Garden Nigella 185.0 Lhtle reede Maſe ——— SE ae u © —— — ih: Daran 4 En Rab Feogh rom 5 a ſauorie Sothemwoed ꝛ olden floure 376.0 Ru Gomme Succory 503,8 garen 391.c — — ra Braf, 27 Maie weede 70,5 Fuſches 589.4 Grajfeforne — 115.f oa Greata harte witte Rootz20 Marfch 278.d Ampere 306.4 OO Berer&rorfosr 566.5 f f Maudelein 348.f i Sanicle 247. Warer Geruwe A Great Gelandint jo2f Medowe Woulle 560.b Sanitel ibid. Water lecke hi: EHLFOEINSGFSRAPNE 19. Bsp 218.c Sariftage 259. Mare Milfople 196 Hraſſe Cromefrot 117.0 Mendes here 446.4 Saxifrage 162.1 Water violet * Great Blewbottel 444° Millet 630.5 Schmalewilde Rue 416.f Water Creſſet (on Greekiſch Baldrian 4740 Montaine Dropwoort z3.f Shmal broad leafed fumt⸗ Water Parſnep. ibid.c SURD UNE 323.0 Mounrapneperfeig 313. torie 38.4 ABapbener —9 rear foxe tayle 571.h Moonewort 4:42 Shwallom woort 102.k Weete en Great Qawkewede 512.1 Mountayne Wormewood 2: Shmal Buckhorne Plans Wild Canfie * Great Sanifele 252.f taine 309.C Wild Carot If Grearfartfrage 279.4 Moufe Eare 5248 an en holtort Wild Cychorye 484.6. Greatwater Ruſches 589.5 Moufe Taple 736 Wild Parfnypg 1984 Great water Ruſche graſ 555. Nugworte EZ. Scrpppeßoste 539.f Wilde Rue Be EEE: k Myl 670.8 Schrreth 203.d Wilde Sperage 427,6 Great zea Mugworte ut Myl / Mylen 680.5 Sea Woormwood 22.8 Wild Sothern wood uf Grounfel 473.5 Mylduſte 670.8 Seeruſches 589.e Wile otes 165.4 H Mylgraſ 540.E Settfoyle 369.f Wil Marygolde 376% Hi ** 665.k Myllof Indie 624.8 Setwali 470.5 Winde Flower if Sauer blighe . 777f N Sewal ibid. Ditt Grow⸗foote iu.d Haarts woort of Pelopone⸗ DIE Barly 634f Siler | 311.d Witte harte Root z20f 8 08 313.6 N Dlacfer Hayek 666.4 Slluerweede zync Witt woode Eromwefontush Hawkewede gı2.t Neeſewort Saͤnickle 251.c Smallage a8. 116. | Heary woddegraf 557.5 Digela | 213.5 Sommerwheate 621.k Wheate ‚oa Herbe Bennet 3349 D Sother wuod 52.98 Wheate Barly 44 Hercules Alheala 228.5 ar of Hierufalem 47.0 Sowthiſtel 518.b Wheate Breadde 68a Hermelrue 419.6 Otes graſ y65.h Sperage 427.g White water Croefoot ınof Hierb Robert 128.d Oxe eie 70.R Speare woort 1u5.f Whyte Breadde 628.h Holie Woormwood 23.6 P | Spotted Cranesbill 129.8 Whnre Condrile 5054 Holloro roote 55. S Lem 683.J. Spereworte 1164 Whyte Endiue 163. Hormed wilde Cumin 143. Panickgraſ 558. C Stinkine Ground Pine s7.f Whyte floude Graf 5490 ce Paperrede 582. G Stitchwurtz 562.b Whyte Parſnyps 195h Horeſtrange 165.5 Parfunps 195.5 Stone Perfiin 258.0 Whhre Strauuberye zy4 Horſe floure 574° Paſſe flower 31.4 Ston Sarıfrage 260.a Whyte Tanfı 318 Horſe tayle 591.h. Pellitorye of Spayne 242.1 Ston Sperage art Withe flowred fumitorie 87.1 Perſchpier 306.4 EN winde Flower ihre broade leafed Fum'⸗ Jdeeʒed Speare woort Perfele 269.4 78.5 torie 28.4 nB.t Perfelp ibid. Storetesbilof Iliria 129.4 Withe montaine Crotefood Ta an Firche 420.f Perſenippe 201.h Scorckesbill 128.4 115.h K Petiepanick 572.2 Storckesbill 1.8.5 Wit dobbel Eromefoodibi.i INapwede 449.h Pincknedle 1426 Storckes bill of Candye 129. Wit winde flomer ıbi,b Knodbie Gränesbill 129. Pinkencole 129f1924 5b Wilde Purple winde fome 4 Pinkenelde ibid. Storckesbill of Illiria ibid. A16.c @ Adies mantel gan: Slawe 4 Pouticke Wormwood ıo.R 253.4 Poppie winde Flower 79.0 133.R Poure otes 565.i Larckes Spurre ibt. Pourple Colour woot Ero, Littele Cinquefolye 364.8 wefoot 116.C Littel ſaxifrage 260.4 Powlder 6748 Sirrele Yarrome 385.6 socfer goulons / oder globo — 540.4. Crowfrote 116.d | Sockel Boldinus 116.d EN EN 2 u. 0 . Souage 208.6 HAMReddeparfuypg 1954 Louage 209.h Redde Yarrowe 399.b the ſeryppe Root 329:3 Rede | 595-1 Lotle zea Mugwoort 32.8 Rede of Spayne s95-f Litel Serwal 470.0. Redegraſ 544.5 the water Ruſchegraſ ss Reede Mafe 580.f tle Burnet 323.2 Reſc 676.4 Lythe Endiue 492.G Rewe 398-1 ytle Hawkewede 513.4 Raht Gromfoor. 120.4 yttel Horſe tayl 592.9 Rippernutz 44. h pri Quichgtaſ 540b MoundeCrofooe 1154 Gtraunberye Sulphur wort 3554 | 165.6 Swete woote Crawefoot 120 —3 c Sweete naked Cammomill 60.d Ei 309.L 26 31,8 Todegraf 555-8 Tormentill 369.f Tree Woormwood 20.0 Troll floukers 116.d a 632,0 470,5 en — Maleweede 60. 391. b Verueyne ibid. Viruyn of Spayne zoud Winter Crowfoote 117.4 Withe flowred Pinek necdl⸗ 128.98 Bilde Cumin 143.5 Wood Eromfoot 1205 Wound woort 2286 Woddegraf 555b Wermewood Bentle 164 Woummwood 2f MWormoodofegypt 17 Wylde Nigella —* Wynter Beate gif Wothe Cinque foleys Me _ greater 364) Wythe Cychorye 156° hie Woorwood 20.d 9 3 Atrome vnnd Noſeblede 385.a Yarrome of Purple colou ibid.c yatro — — — — — — ges Zea wormeode 22. sont, drille 2 Yuray Be | we Condri | soo. C | Yaroncofylilk —— Zugar de = Fangen arrome 385. d Zugarre 96a Cie — | Fe, ROMnayEt — YelowC Sanor | 195-f Zea Sperag LE myll ; j 09 ——— EE un OR -PE 9 — Kreuter auff Bohmiſche vnd andere Barbari Regiſter der Kre ee." of 178.8 ion 20 k Sfien Faya sn 24 04 9 x Eynadonya It * = Ed 311.d ibid * sc 1 Doris) Adorium 292.0 — De ae Ska 167.€ Dießnick se Mxsaofiu 478.5 Copty 484.0 © 4Rapor f Drmigoboranon 24 bug =“ 484:9 Gzafanfa 129.4 Karafilat Indycky 45 Dr hithebocen 3645 N a s9.f Dapinuſet Kafa —— cbeoten ibid. Ist] Agmaluſta 300.e Czaph hnysdo — Kaufol 54.b Orphit 4440 Amm 234h Gzarcie 66.d Kamias — Aliky 580.f u: Angelica 31.0. Eerfus 2. Referchen 7 Pedua Per; a Ancfe 173.6 Ciernobyl 185.0 Kefverag nee Peltram 302.6 a Anis ibid. Czuruncha dewkewrchin uhr 2f Ke 8.f Pelynack wood sul Anis $ 2830 _ 619.f Kikeleri fin 72: di ohthenptham 391.d Anonim Arhe cfi 311.d Pemph 6 Song 285.f D 193.4 Kminuel a Pempfempte 391.b ya Anonim 5395 YDayworec 257.4 Rnynceeny 185: —* 364.6 A Anuphi 167.8 Denterobon 190f Kmynlaueny 144.f 269.4 Mo. A —9— Aphnun 566.h Doryſaſtru ibıp. Kofofifa — Pherphra —* weſootn Abnen ar 167.e Doryſatrum 316:C Kolet We Pimetne Coreny 478.5 Arah 645.3 Dracontos 460.4 Koles ea Piolum / Pielin — Te Atpa al 20.) Driatuew ibid. Koniklec .b Pina pen | * en ibid. —— — aa Podrofune Ren de a A kerchilforf ‚382,d | 5393 Kopr Wiafy .e Dohanfa m roefoot nf Sa sy gel ae Kopr Zahradny — * — 87.) Aſtertiphe Eaherfarf & 49°. ; 00, ze 511 — 309.5 8 364.d Kopyinyt ce Polskikmia 3 {joy Auſipe ——— 398.1 Krwawe Koreny ——— — Ce" 2 Abibyru 1021 — 355.0 Koſſlyt Me Poltum & Polpum 167.6 u B 338.1 Epory 63.4 Kefzisko e 539.3 Oral 14; Badzecs 80.f Esfapor (ne 470.5 Porp ch wes 9 SBafa en * 31.4 Kolh 364.5 Poltoenot 55 betne a * 115.b Ser 185.4 Kodoͤt leuelo fiu 85:0 Porsenpf 2084 — li) 4 —— 3344 Ezernykmyn Kuwawnik ol Dresticka a) p] 4 4 — EN . fuumitork dl Ber * Echke Fiu Ren Kwietec Pſyllium — e lcafcd Ft | Biedrzennegs ” = Fe kete rom = f PAsarholabar 528.0 Pyzalska J Zuga 4975 — Te nett BER Auta 3984 ine Crofa | DBiefsta d Epene 7. 209.h 676.4 £ 259.h 30 p G icho 149. Leueſticon 8 h Rayhze 4 Bodrny * 52.a Funcho / Fu Gr Ketenecin T. —— big en ala ibid. bo = b Rnengg.f. Romyen tbid. mer A rotat 15.6 Aratha — 8.5. Ros 608.h DE 1 ne ie LO —— Dusa athuo dlo Du s.i. Rzepyhcel 538. ml \ lenyforen 165.5 May 263.8 Rutha 39 y I. c Pina Adua / Chudua —5 645.8 — 492.d Rimbada —S Af Bies —* Merfen 49. Ampſor 149.6, 160.f Te) Carophitla Bengali So bi. Merracz 195-[ en 247.4 foot u) Celidony / Celi Bois 128.6 Modra 4421 Sargarepa 195.f ae Br een Monran 102 Sartasfiu BAR | Cirof 259.b ®o olya S Koroͤn 500. Morhoorh I 3% Seyrria 167.8 Bene * Chaba St 20h Butter Sof Mic * Semen hal | N Chemis 244 Öyefen 5 195.f 380.d i 5249 © Mikew .d Sendionor at r — — * 580.f Mrkew 9 Sepreu fin 460.4 ih Ehmoly a2 RAporya } Aa ; s2a Io 9 Chrpa Gar —— at Arat ja —— 295.5 rar UM Chuffis a Nromoweforeny _ 148 Natsnpf s69.f St * 167. u ron icori 454: Ina =.470 363.2 Sicc q Cicoria —— h Hroznowa bg H : k Nedwedy Sicham 198f Enpr — — Huſinuka 52 far 310 de 519. orye ent 7 —— * Neia 115.b Sitheſſa ee vn —— a 39:8 Nemecon 185.4 Sithileas Sithileſade ibid zw onitlec 178.5 IT Ebal 123.4 Nigela IS. Kunyanndytrandk 345.0 Ka oje ——— bid SE — | au Somi ee; amd DON Coryandr — Sobonfog; ige Dosma ER Sparga Cruſtanæ 2004 See 04 — pur. | Curma z284 Ihe — yan | P_ Regiſter. Sparga 424.3 Sythy 589.0 Tusebnyf 451, Brarfesafe u oo ibid. Sythywonne 585.4 8 Wfkdobr —9— | Splith 38.b Szadciecz 338.f Aradih 31.4 9 Squinant 583.4 Szfinymilics 92. Varyulab 129.4 Ahody An Sroef 4524 —— Vargugum 4364 &/ Yanczmhen 644 Sfyaltha 63 1.C Auarifog 608.h Bordenim 3808 5 Sfyargan 581.h Tenkoly 631.1 Vdedonim Eiger 6 Sſterbat 492.d Tey Sugoritofin _ 446.a Volecz 492.d Zanifl 2454 Stracnuozha 306.2 Thaboris so.f Vorumkraut 24.b Zapara fiu 3906 Staref 338.4 Themoneſtron 364.6 W Zboſe —* Strinibrnik zy1.e Tiricta 291.6 Erbena 391.5 Zegesrutha 3908| Stozrnycko 49.8 Tobolki 529.f Wlaſtykopr 149. b Zent Juan Veraga 4464 Swalnyt krawloſty 133.k Torok Buza Wloſtikopr ibid. Zielcodgliſt 248 Smwopsfifopr ‚107.2 TrebuleaneboKerbiyf 289:d Wolomec 70.k Zitho | 621 Synechon 115.b Treſt 595.i Womes 665. Zito 608.h. Zuthio 5894 Syryſſtio wa Bylina 446: Tucin 37h Worlycet 99.h Zuoſte / Zunoſte of a Turecke Zyto 640.1 Wranynoha 309.b Zyred zo Vegiſter der Kreuter auff Teutſche Sprach. | DB Bibinell ibid. Buchkoͤl Maͤnnlein ip, AbBrauten 52.a Bllen 3066b Bier 661.h Buchkoͤl mir ſchmalen pie, Abbißkraut 466.d Bacillenkraut ibi. Bieſe 589.4 term ibip, Ackeley 99.h Badkraut 209ch Bieß oder bintzechtig Com Buchkoͤl Weiblein hld Ackerbacillen 300.e Baldrian 470d drillen 504.a Buchlattich zuh Acker Goldblum 376.d Baldtgreiß 478.b Bießgraß 555.e Buchweytzen 669 Acker Condrillen 504.a Baſilgenpfeffer 2824 Dingen 589.4 Buchſpick sach Acker Nirshorn 309.d Baſtardgerſt 565.h Bintzengraß 555.e Buck 31 Acker Kierten 2954 Baum Sondenfrauf 518.d Dingen Riedt ibid. Dürgerbrodt ꝛbet Ackerlattich 479.0 Baumtropff 246.h Bintzenſchwertel 589.d Buͤſch oder Boſchgraßz576 Acker Peterlen 295.5 Baum Wermuth 21.f Birefwurg 369.f Butterblum — Acker Scabiofen 460.02 Bauwren Eppich 277.f Biſſemkraut 959.k Butzweytzen IR Acker Schnabelkraut 128.f Bercktram 302.6 Blaterkraut sb C Acker Straußgraß 5⸗0c Beeren DIN 213.98 blawSondrilen 503.8 —— oh Adermenig 338.k Beeren Fenchel 232.5 biaumer Augentroſt 528. d Cameelſtroh ibid. Adonis Roͤßlein 72.h Beerenklauwe 386.1 blaw Gottsgnad 1234 Camomillen ggf Affruſch | 52.0 Beerentatz ibid. blawer Hafentöl 518.5 Candiotiſchhew SB Aaeley 99.5 Beerrauth 423.04 blauwer Indianiſcher Fench. Candizucker 605 Agleyen | ibid. Beermutterwuttz 213.0 blauw Mäußöhrlein 528.c Canariengraß s72f Agrimeng 3384 Beerwurtz ibid.a blauw Schnabelfrant 128.1 Canarienfamen tbid, Agriminien ibid. Benedictenkraut 334h blauw Srorefenfhnabelrz8 Canarienzucker 800 Albkraut 345.d Benedictenwurtz ibid. i Carmelien co Alexãdriniſcher Peterlẽ 257.a Bergbaldrian 470.d Blicken 681.1 Caroten i95. Alexandriniſch Am̃ey 300.f Bergbenedictenwurtz 334.i Blumengraß 562.b Caflaunzucfer So Alegandrinifch wermuth 17.b Bergeppich 280. Blutgraß 553.2 Chamillen sg.af Alpgarafel Wurg 334.1 Berg Erdtrauuh 88.b Blurroͤßlein 129.f Coliander 178, Alphanenfuß 116.d Bergmeiſterwurtz 242.e Blutwurtz ibid. Condrillen Habichkraut zu, Alpſanickel 251.5 Bergfenchel 163.k Blutwurtz —— Alpſcabioſen 460.c Berg Flockenblum 449.k Bocksblum z1.c Condrillenkraut 503 Alp Tormentill 654 Berggarafelwurtz 334.1 Bockspeterlen 259.i Conſtantinopolitaniſch An | Ambroſienkraut 49.e Berg Garbe 382.e Bockweytzen 669.k moneroͤßlein 79 | Amelfern 635.h Berg Gliedkraut 380.9 bollechtige Condrillen 704.b Conſtatinopolitaniſcher Kot Amelkorn 635.c Berghabichkraut mit ſchma · Brandt 577.f ckenſchnabel 116 | Amelung 635.e len blettern sı2.t brauner Augentroſt 575.20 Conſtantinopolitaniſcherhu Amelmeel ibid. Bergkreutzwurtz 478.1 braun Wengen 622. nenfuß 60 | Amiung ibid. Bergnaͤgleintraut 334.4 Brennkraut 115,6 Corallenguntzel 32 Ammey / Ammy 300.e Bergpeterlen 280,f brennender Hanenfuß ı,.b Coralenfraut 4248 | Ammeyfraur ibid. Bergrauth 416. breyt Berghabichtraut 3.f Corallenſanickel 329 Ammey Peterlen 2834 Bergrohr 361.6 brehter Haſenkoͤ 8.c Corallenwurtz ibid. Anbißkraut 466. d Bergſanickel 252.6 brepterote Scabioſen 4160.d Coriander 78} Anemonerößlein 78f.g Bergſchnabelkraut 129.f breye Stabwun 52.4 Cretiſcher oder Candiſchet Angelick 2345 Bergſeſle 311.d Brodt N 6134 Ammen 300) } Aniß 73.b. Antifiin 492.0 Bergwegwartẽ Habihfraue Broſſam / Broſmen ibid.h Cretiſcher Sefel 1 Apoſtemenkraut 460.0 mir fohmalen blettern 5rz.h Bruchſanickel 449.h Eretiſcher oder Sandifcht Argemonerößlein 84.d Berg Wildrau) 416.e Bruchwurz 338.6 Scorckenſchnabel Od Amontac z2ı.c. Berthram 302.6 Brunnenpererlen zoch Kranichshalß 129 Alrens 242.f Beſemkraut sef Brunctroͤßlein 73.5 Creng oder Kreutzwurtz +73. Augentroftgraß 62.5 Deflenan » 195.4 Bruſtwurtz 234.5 Ctiftallinzucfer 6056 F Augeawang) "1166 Beyfuß zu Sbeneram 155 Cronenmermu 0 Augenwurhel470.d Bibernel 259.4 Binäröt “42.8 Eoprrarsß J = 2 3 i | Cypa⸗ J 4 1 af . TE BT — a 39h air 398] 4640 a "1 a raga mlein ii ſchmalen bhh ih, blcin zuß —D si in ss uf hi C ew 6 hroh xw 6 bar iß su nen 6 de Mu il Il! (14 goal | gl Mn) ae rauf MM spokitamifh (ein M ‚ofitanifchee | ug bel polutanſte V — utzel # ut il 2 Hi r& — abi! oder EC Hi Seſel A = Candi di nfehnabel a ea Kreugmurit fer \ m % or Regiſter. 9 Cyperſchwertel 898 Erdtrauch 87.i Gamillen 59,f Gemein Meerwermuth 22-4 eoprB s2.e Efelsförbel 285.2 Gaͤnßkraut ;51.c Gemein Riedt 596.5 Enpreg Maͤnnlein * Eſelsmoͤhren 198.f ah 529.8 Gemaͤuwerwurtz 302% Cypreß Weiblein tbid. Ethtopiſcher Seſel 313 © Zanffertraut 1. a. de 56.g Genſerich 315.8 Cypreßkraut 52.2 Eyerblum 497.4 Ganſerkraut ib. Gerbel / Gerwel 385.4 Cypreſſen € Srabmurg ibid. ® mE Barafelfraue vnnd Würg Gerlin 203.04 56. d Alſ h Cameelenhew 586. 334.h Gerſte 645-8 oo Garb / Garbenkraut 385.0 Gerſtenbrandt 562. d inataufs 3 Narden Sarin Zucker soo, Bariofilar 334. Gerftenbrodt 659. = ſamen 135.1 Farn Gliedkraut 380.2e Gaͤrtenbacillen 306.5 Gerſtenmeel 654.d Daſchel Kan 529.8 Farn Wundtkraut ibid. Garten Cypres 52.c.e Gerſtenthwalch 165. Daſchenkraut ibid.g Scherkrant 31.0 Garteneppich 269.04 Gertel 52.8 Das zweht wild Nardẽkraut Feygwurtz 369.f Garten Kuͤmmel 136.b Gertelkraut ibi. 226.8 \ Feigbiarerneppich us.f Garten Rapunzel 203.d Gertelwurtz ibid. Deckried 596.b Faden Waſſergarbenkraut Gartenſcariol 492,9 Gertwurtz ibid. Degenfraut 581.h 190.1 Garten Spargen 424. h Geyerlein 203.d Deitelkolben 580.f Feinzucker 600.d Garteſeliung 470.c Geyfferwurtz 302.8 Der dritt Waſſerfenchel 231, Fench / Fenich 6351 Garthagen 52.a Geyßblum 115. b e Feldtgarbe 382.d Garthan ibid. Geyßfenchel 162.8 Deyſſam 682.0 Geld on Arterhanenfuß 116.5 Bauchhaber 565.g Geyßfuß 246.4 Dick geſottene Gerſtenbruͤhe Feldt Hirghorn 309.d Gauch Wermuht 20.8 Geyßfuͤſſel ibid. 781.4 Feldt Kuͤmich 144.f Geaͤhret Bießgraß 9555.g Geyßrauth 420.f Dinkel 631.c Feldtlattich 474.6b Gebarter Weygin 622.a Gichtkraut i28.d Din 167.8 Feldtrauth 87.4 Geel Bacilien 306. Gierlen 203.d Dillkraut ibid. Feldroͤßlein 85.a Geel Bergwart 434.2 Gifftheyl 3294 Donnerflug 95.h Feldſtabwurtz s2.f Geel Chamillen 60.d Gilbkraut 102.f Doppel gel Nardenfamen Felde Traubenfraue 49 Geel Condrillen s0;.h Birgele 203.d — Feldt Wermuth ⸗e.e Geel Roͤmiſche Chamillẽ so. Gliedkraut 380.d Dort / Durt 524.f Fenchel 149.5 5.&60.d Gliedtkraut von Mompelier Doſenkraut 345.d Fenchelgarb 190.f Geeler Erdtrauch 83.6 380.f ae Ma Fenich graß 558.d Geel Feberkraut 345.f Goͤrlin | Serberfiharten 452.8 Geel Flockenblumen 450.a Boldolum 376 Elta 15.4 Ferckleinkraut 505.4 Geel Gaͤnßblum 376.d Goldwurtz 102b Dünckelfort 631.1 Ferulkraut 226.e Geel Garbe 385.d Gottesgenad 123.9 Dudiſtel oder Moß 518.5 Fewer Roßlein 72.9. 8 h Geel Gliedktraut 380.9 Grabflaut 17.a. 23.c Dyll 167.3 Feinbrodt 628.b Geeler Kuͤnich 185.b Graß 339.) E Filipendelwurtz 431.5 Geel Maͤußoͤhrlein 724.g Graßgilglein 579.0 Brich , 2a Fiſchkümmel 144.f Becher Meterig 31.d Graf Hanenfuß vnd Graß⸗ Edel Chamillen 60.b Flehmiſcher Erdtrauch 88.a Geel Moͤrhen 195.34 haͤnlein 117.4 Edel Barbe 382.d Flachsgraß 560.5 Geeler Nardenfamen 195.5 Grabfrauf 19.C Edel Garbe auf anguedock Fleckenkraut 420.f Geel Ochſenzung z13.h Graf Mangoldt 528.d 382.e Fleckẽſchnabelkraut oder ſtor· Geel Paſtenach 195.9 Grenſig 351.0 | Edel Meerwermurh 22d ckenſchnabel 129.d Geeler Roͤmiſcher Soriane Grenſerich ibid. Egyptiſcher Wermurh 17.6 Fiehmifcher Erdrraub 871 der 185.5 Griechiſch Condrillenkraut Einkorn 631.,d Flockblum 403.4 Geel Ruͤben 19.8. 903.1 | Eiſenhart 3930 Floͤchſamenkraut 436.k Geel Waldthaͤnlein 115.0. Griechiſch Baldrian 474-4 Eiſenkraut bid. Florentiniſcher Fenchel 149.0 Get Waſſermerck 206.c Griechtſcher Seil 3134 Eiſenkraut Weiblein ibid. Flußhaͤnlein 120,f Get Wegwarten 484 d Grieß 633. b Eiſenrich ibid. Flußhanenfuß ibid. Geel Windtroͤßlein 79.5 Grieß 671.4 Eiſern ibid. Flußleberkraut ibid. Gefuͤllt Druͤßwurtz 17.6 Kr Wh 675.3 Eißzucker 605.1 Flutgraß — Gefuͤllt Engliſche Druͤßwurtz Grießmeel 63 3.6 Els / Eltz 2.e Fotzen Igel n. c Grin dtkraut 460,4 Endiuien 2.2. Frembd breit oder roht Scar Gefülter Graßhanenfuß on Grindtkraut 473.5 Engliſch gefülr handen: biofen 460.0 gefüllt Braßhänten 117.6 Grinfig 351.c blumen 6o.c Fremd roter Baldrian 474.f Gefuͤllter kleiner Hanenfuß Gritzel moͤhren 203.D Engliſcher Rheinfaren 31.h Frembd Thwalch 565.h.i 115.h.117.b Grob Weitzenhrodt 628.0 Engliſcher Roßfenchel 162.1 Froͤſchkraut zb Gefuͤllt Magoblum 31. d Groß Aurin 99 Engliſcher Steinbrech ibid. Froͤſchpfeffer ibi. Sefitleer Meter 31.d Groß Acker Schafften heuw Engelwurtz —34 Suche ſchwantz 576 Gefuͤllter Peterlen 269.0 S9%A Eniß 173.5. Fuchßſchwantz 683.5 Gefuͤllt rohr mit Marck/ 96. b Groſſer Baldrian 470 Epf 277.1 SucäfhwansgraßLILIIL. — Hanẽfuß 120 Groß Bergſternmegerkraut Epfich 2778 640.8 447.8 Eppe ibid. Fuchßſchwantzkraut 571.5 —7 weiſſer Hanenfuf Groß Bibernel 259.8 Eppich ibid. affblat 364.0 13 Groß Bleſemtraut 449.f Erdtbeeren 355.a Süonfffingerfraut ibid. S Waſagementan Groß Blutktraut 323.6 Erdtcaſtanien 434-9 Sueffhaber | '566.h 190 Groß Bluttroͤpfflein id Erdtbeer Fuͤnfffingerkraut Futergerſt 645f Seterfftee langer — Groß Bockspeterlen 259.4 —— G nenfuß 6. Groß Butterblum 120.0 Erörbeerfraue 354. Albenkraut 217b Gekerfft Spehrkraut 2 Groß Coſtantinopolitaniſch Erdſpinnenkraut 579.d SABRINA ibid. Gemein Hanenfuß use Anemonsroͤßlein 2058... I Groß x Groß braun ſcabioſen aso.a Haber a breyter Erdtrauch 33. Haberbrande Habergraß Groß Gamperfrar it 65.c Haberkraut Groß Condrillen so3.4 Haberkuͤmmel Groſſer Dennmarck 470.d Haberthwalch Groß Garb 385.b Habichskraut Groß Fuchßſchwantz 571.h a ae LE Huͤfel Groß Garten Pererie 269.0 513. Groß Garten Cypreß 58.c Habichkraut mit ſchmalen Hundtsblum Groß geel Sünfffingerfisue Blettern 364.6 Habichslattich Bro gefuͤllter Hanenfuß sad oder Helm 120.6 Hanenfuß Groß Gerſt 645.8 Natienfpor Groß Habichkraut 512.k Hanenfamp Broffer Horntunmel 143.c Hartzpaſtenach Groß Koͤlbleinkraut z23.c Haſenaug Groſſer Koͤrbel 289.f Haſenbrodt lauger Waſſerhanen ⸗ Haußbrodt 116.h. Haſengraß RE Aussee 524.43 Haſenkoͤl Groſſer Meerbeyfuß zu Haſenlattich en aͤglein 559.d Haußmarck Groß Meerwermuth 28.f Hebel ——————— Scabio⸗ Heiligengetſtwurtz ſen 460.b Helleborinkraut Groß See oder Meergraß Helmrauth 559.d Hepfen Groß Schmaltzblum 120 Hermelrauth Groß Sommergerſt 645.e Hermlein Groſſer Spehr Hanenfuß Hertzblat 116.h Herꝛnbrodt Groß Sperbenkraut 273.c Hertz Roͤßleingraß — Stebenkraut 451.d Hertzſcabioſen Groß Steinfuͤnfffingerkraut Hertzwurtz 364:8 Hertz wurtz Groß Streichblum _ zu Heydel Groß Sternmegerkraut 447 Heydelpennih) + Regiſter. 665.k Hiſpaniſch Rohr 56.4 577.f Hiſpaniſcher Samen 572.e 617.d Hiſpaniſche Steinſpargen 565.h9 428. a 143.b Hochkraut 167.e 555) Holwurtz 95h sı2.i NHörmfümme 143.0 » 691€ Huͤnerfuß 115.6 497. ibid. Hundspererlein 276.h sı2t Hunds Camillen 68,4 569.e Hundtsblume 63.4 115.b.c Hundts dill 63.4 95.) Hundsgraß 540,5 345.f Hundslattich 497.1 206.1 Hundsrauth 433.h 334.) Hundszahn 340.b 591.6 613.5 FGelßknoſpen 58/.h 591.c Ineanſo SI Blumenried SI8C 7907.1 513.b Indianiſcher Fench 683.k 194.5 Indianiſch Korn 644.a 689.d Indianiſch dilgenrohr 597.i klein Ganfferkraut klein Hanenſporn flein Garb * klein Gartencopreß/ klein Gerſt Gasf klein Gottsgnad job f klein Habichkraut 34 kleiner Hanenfuß irgf klein Hartgraß 59 9 klein Hergots Baͤrtlein 3334 klein Heylblat irze klein Holwurtz kleiner hornkuͤmmel —* klein hundsgraß klein Koͤbbsleinskraut Kleiner Kraͤhenfuß 309, kleiner vnd Fricchender Me, muth 17.4 kleiner Seberbalfam 340, tleiner Meerbeyfuß klein Meiſterwurtz 24.4 klein Monkraut Art flein Nadelkörffel 29 h klein rot Straußkraußso:. klein Scabioſen 46of 234. Indianiſch Paniforn 633.1 klein Schelwurtz 128) 251.b ndianifch Naͤglein 423.5 Indianiſch blum 45.f klein Schlangengraß 309: 45.f klein Schnabelkraut 138, 277% Italianiſch Golobblumz77.g klein Schwalbenfraut 12) 419.1 Italianiſch Thwalche z65.t kleiner Sonnenwurtzel ſoß 59.k Jungfrawengraß 502.b 460.8 K N) - fein Sperbenkrau⸗ Br 628.4 EAbbsaugen 376.d klein Stabwurtz su 563.0 Kanntenfrane 751.h klein Stebenkraut As) 460.g Katzenhelm ibid. klein Steinfuͤnffſingerkrau 369.f Kaͤtzenkoͤrbel 87.4 46% 371,0. Kagenwadel 470.d klein Streihblum 716 683,1 Katzenwadel 592.5 AleinStrorcenfhnabel 12, 385,0 ibid. Kelick oder Kelcken g d | Heydentkorn 669. Kirn 684.d klein Tefchelfrane 5294 \ Groſſer ſuͤſſer Hanenfuß /20. Heyl aller Welt 334.h Kehſerwurtz 242.e klein Traubenkraut 498 9 | i c Heylblat 123.4 Klapperroſen 79.b klein Waſſer Bießgraß ss; nor Waller Bintzengraß Heylgifft 329.i Klein Ambroſienkraut 49.6h | u a ie | | ss.f Heylgloͤcklein 252.b Klein Angelick 234.) klein weiß Straußgraß 594 | a en. Groffer Waſſer Paſtenach Heylwurtz 228.b Kleiner Baldrian 470.e klein welſch Pimpernel zz3;3 | 206.€ Heylwurtz Afchepiii 232.0 Klein Bergangelid 2348 € ua 0 — oh — Schafftenhew Heylwurtz Gummi ꝛ228.d Klein Bergrauth 416.f klein Weyher oder ag De a * Himmelker zu.a Klein Berg Scabioſen 460. bintzen | 5891 u Groß zB pin 1el323. Himmelsdauw 545.C flein Wieſenrauth 124 ak | % Himmeldyll 165. b Klein Beyfuß zuf klein wildt Rauth a6 u ara meif Seabiofen 460.8 Hinfuß 246.) Klein Dibernel 260.0 Kieyen 9 er Groß weiß Windtroͤßlein 73 Hinlauff ibid. Klein Blutkraut 323.6 Kleyenbrodt ers Ka Mes Te a Hindtlaͤuffe 434.1 Klein Blutstroͤpfflein vnnd Klettenkoͤrffel 29,1 Bi Groß Wenherbing 539.5 Hirß 680.b. Miegelfraur 323.6 Klettenpeterlen il | - Groß Wieſenrauth 123.3 Hirſchen ibid. klein Bockspeterlen 260.0 Klingel Möhren 20 Er Groß Wintergerſt 653.d Hirſengraß sı2.h klein breiter Erdrauch 88.a Klingelruͤblein — Grumen 613.h Hirtenteſch 529.g klein Campherkraut 68.g Knodengraß 99 u Srün Hanenfporn 954 Hirtaug 201.5 flein Condrilen 503.8 Knollengraß ve MW RT "Ban Holwurs 95.4 Hirigraß 309.b Fleiner Eoftenbalfam 348. Kölbleinsgraß nl vl Granſig 351.0 Hirtzgntzel 345.d klein Eiſenkraut 391.d Koͤnigskraut ac — Gruͤtz 669.k Hirtzhorn 309.b klein Endiuten 4923 Körfel Mn is Grüße 615.h Hirtzklee 345.d klein OR eh Koͤrffelkraut 4 ra "; Güfden — 253.4 Hirtzkraut 20.5 ktopff 87.f Korn "1 A Bummi Armonige 221.1 Hirtzpaſtenach ibid. klein ———— Maͤnn⸗ Kornblum 9— I ‚Bummi DOpopanac 228.d Nirkpeterlen 28of id : so#.b. KRornbrandt 377 in. NHirgmorelen 201 Elein Ferckleinerane Weihe Kornſtraußgraß 9 arbeeren 355-4 a Hirtzwundtkraut 345.d kin ; tbib.c Koftenheyiwurt Pr ı; Haarechtig Waldt oder Hifpanifch Eiſenkraut 391.d Elein Ferul vnd Elein Steckẽ Kraffemeel z0gd R nn 165.6 Hiſpaniſch ERBEN: frame * 226,f Kraͤhenfuß *— a Saaftang — — Abd. tlein Sünfffinaerfrant 364.8 Krauß Dibernel Kran ffel on ußkrauß N 4 tk iR) engraß d kraut ni henkraut | zenwurtel ittau⸗ ha urk fu fraut an fin finger lm ni) enſchnabel nl | kraut 6 enkraut a 0 sera 3 Pimpernli er oder a a | Ni rau 1 Kart ah Rauth dt el erlen oͤhren Krauß Endiuien Regiſter 92 Maſſiliſch Laſerkraut 2334.d Panaxwurtz ibid. Keauſer Peterlen 269.a 214.f Panikorn 683.4 Krauſer Rheynfahren zıh Matrenen 31.c Pappelſchnabelkraͤut neh Kramerfümmel 136.2 Matron Krane 31.2 Papyerrted 582.8 Kreutzkraut 478.6b Mattengraß 560.b Parnaſergraß 546.f Kriechenderdtbeer Fuͤnffſin⸗ Mattkuͤmmel 144.f Paſtemenkraut 460.4 gerfrant 364f Mauwrkolben sso,f Paflemenröhrlein 497.1 Ketschender Krähtfußs09.D Maumwerpeterlent 260.4 Paſtenach 195.8 Kronenkraut 4355 Meerbacillen 306.4 Paſteneh ibi. Krottenkraut 47.c. Meerbintz 589.C Penip oder Ventd ucket 507 Krottendill 68.4 Meer Condrillen 504:4 Krottengraß 555.3 Meer Fenchel 306.4 paͤnich 683.i Kuͤchenſchell — Meetaraf 559.d pertrem 302.6 Kuͤheweytzen 5746 Meernaͤglein ibi. peterlen 269.4 Kühl 63.4 Meer Paͤſtenach 306.e Peterſilg ibid. Kuͤmich 136.8 Meer Peterlen 306.a Yererfilien ibid. Kuͤmmel ibid. Meer Sternkraut ibid. Pfaffenblat 497.h Kuͤ ugundskraut 345.d Meer Wermuth 22.c.d Pfaffenkraut ibid; Kuͤnigundkraut Weible ibi.f Megerkraut 446.4 Pfaffenröprlein ibid. Kuͤttelkraut 52:4 Meiſterwurtz 242.2 pfaffenfliel ibid. Melißzucher soo.h pfefferpeterlen 282.6 Abkrau 446.a Mertzenblum 4974 pfeilrohr 596b ‚w tangerwafler Hanenfuß Meterich zue pfennichgraß 558.d 116: 8 Meter / Meterkraut 31.c pferdtſchwantz 591.) Saftbeeren 3550 Mertram 31.a:b.C pfrimmengraß 569.6 Laugenblum 60.a Maͤußgerſt 566.h pippaw 497.1 Leberbalſam 348.k Maͤußkorn ibid. podagraͤmskraut 246.5 Leberbuͤmleinkraut 5430 Meydkraut 31.c. pontiſch Wermuth 16.k geberkiseren 338.f Meydblum 31.0 BONN Hanzfußız Leberrauth 4242 Meydblum 60.4 Leibfarb Garb 385.1 Milchen yr.e porenaalifih Alemone / oder deibfarh Gliedkraut 380.f Milchwundtkraut 527.h Windtroͤßlein 78.k deibfarb oder Purpurrote Moͤhrenkuͤmmel 218.4 prouintz Goldblum 377-4 Weg warte 4541 Mönchsblar 497. prouintziſch Steinſpargẽ 428 demmerlattich 4746 Morenkümmel Lemmer Weyd ibid. Morenſeſel 313.4 Pfillen oder pſyllienkraut 436 Lerchenkraut 88 M orenweytzen 574.1 k Lerchenklawe 133.2 Monrauth 424° Purpurbraun Anemoneroͤß⸗ Leuſchen 581.h Monwindtroͤßlein 79.4 dein 79.6 deufihried ibid. Moffoiben 580.0.f purpurrot Garb 385.6 Siebfrant 446:4 Muſtaub 670.3 Purpurrot Sroßfünffinger Lchtrot vnnd Purpurbraun Mußhaneufuß 120.0 fraut 364.d Waldthaͤnlein 416.5 Mutterkraut 316 — Liebgraß 546.d Mutterwurtz 243.0 ———— 534 h:t Stebjtöckel 209. Mutterwurk 215: ENQueckengraß ibi: Keßkolben 580.f Myrrhenkraut 255.k *— R Ließknoſpen ibid: N Rbbnegraß ⸗as 9 854 Lieſchgraß s49.f Ten 579 Ba ch u Lieſchkolblein 580.e Nacket Kern ib. Rappenfuß 1156 &iefchried 58.5 Nacketer Haber 656.4 Rappenfuß 309.5 Ligurierkraut 208.5 Nadelkoͤrffel 292:4. Rauth 3981 tinfenfümmel 136.2 Nadelmoͤhren ibid. Kuuchenyyännleim: ik: doͤwenfuß 253.3 Nadelthwalch 565.h Rauthen Weiblein ib⸗ Loͤwentappen ibid. Nagelkraut 5244 Raum Wegwarten Habich⸗ rulch / bolch 581.d Nappenkoͤrffel 297.5. frau 51.614.C Lungenkraut 521.5 Narrenkolben 5868.f Raynritzen 446.4 Nardenſamen 18a Rechgraß 5730 garen Peterlen Nardenwurg 334h Reiß 676. 258 Nordwegiſch und Pomeriſch Öheynfahren: zug Madery Zucker 600.1 Angelica 2341 Rohr ost Maͤußgraß 573.0 Nunnenkraut 874 Rohrgraß 44.b Maͤußohriein 244. O Rhuͤrwurtz 369.f Mäupfchwenkliin -573-€ O ermenig 338.k Ried 9951 Magdblum zL..&5I9.f Oeſterreichiſche Scabio» Niedaraf 544.8 Magiſtrantz 242.2 fen 460.d Rimkorn 631.d Maik 66.5 Ohmfraut 364.8. Rindtgraß 39.h Mangraß 5452 Olſenich 284.d Ritterblum 133.8 Marfünfiger Kräpenfuß 303 Ritterſporen ibi. Anaraummi 228.5 Rocken 608.h Mofuſſche Seſel zu.d Panaxkraut 2428.b Rockenblum — Rockenbrandt g77Ä Rockenbrodt 613. h Rockenkorn 609.4 Roͤmiſch Chamomill 60. b Roͤmiſcher Coriander 185.4 Roͤmiſcher Ammonij 300f Roͤmiſch Chamillen 60.b Roͤmiſcher Fenchel 149.6 Roͤmiſch oder Bergwermuth 2.h Roͤhrlinkraut 497.5 Roßeppich 257.a Roßfenchel 162.4 Rofenhanenfuß 120.6 Ropfümmel 311.d Roß mareinkraut 316.6 Roßmateintrausjoder Wey⸗ tauchfamen 316.6 Roßpeterlen 257.4 Roßwadel 591. h Roßmarein 317.4 Roter Baldrian 474% Mor Dehen ui Rotbuck — weiſſer VBafahe Kot Chamillen 60.8 Rot Guntzel 309. Rot Heylwurtz ibid. Roter Klettenkoͤrffel 295-8 Korer Kiettenpersrkn ibi; Retlauffenkraut 138.0 Rot paſtenach i954 Rot Ruͤben ibi: Roter Steinbrech 431. RotWurtz 39868, Rüben Hanenfuß 1i5.d Rinder Fenchel 1494 Ruprechskraut / Sanct Nu⸗ brechtskraut 28. d Ryß 6764 Ewcaſtanien 434.5 Saͤwblum 4848 Saͤwdiſtel PER) Saͤwfenchel 165.5 ſaͤwſchnabel ibid; ſammatblum 45.f ſammatroͤßlein ibid. ſanamundtkraut 334h ſanickel 247h ſanickel Weiblin 245.k ſantoniſch Wermuth 23.0 ſauwerteyg 675.0 — ſcabioſenkraut 460. f cabiofen Auf Langẽdock 460 b ſcabioſen männlein sh Weib⸗ kein 460.5 ſcarlol 492.4 S.Eatharinenblum 13 5.a S Catharinenruͤdlein ibid.e ſchabab 135.4 ſchabab Az4 ſchabenkraut 47% ſchafrip 385.a ſchafftenhew 9h ſchafftẽhew ohne bletter Ppp Schale — Ir j 9 ⸗ nm v4 — ; 2m a I aut Ni un ein) 41 il —4 a el 1; . —4 JB a0 f\ N HE e is Mi ii J— J J 2 TE u: u: \ & ME ’ N n 4 4m Jul 9 J Kaya \ — Bi u 00— D | «il. } M 11 14 9 di "a 5 6 IT | El: t 12 iu) 1 Ih v3 dal , N # " "Hill | hl hl a 19— 119 9 N BE ij iR r | | ’ ’ If x Ii nie ul Ei Ruh al Ni } } i | I * 8 ER 1 e Tr — J J un A An E ng BY 1 Kar = N rate — DE * ETF I A ee ? — ——— — | ver + — —— nn — — —— — — — — — — — RE Re De Tee “= * — een Schaffsſcabioſen 460. ſcharpff Bintz 589.c ſchartenkraut 452-8 fereliwurg 102.f ſchlangenaraß 309.C ſchlauomſch Schnabeltraut 129.4 Schlangenzwang 309.6 Schlangemung 7054 Schlauoniſcher Storcken⸗ ſchnabel 129.4 Schnabeitörffel 292.8 Smaisbium 115.6 Schmelen 56i.c Schmelen 589.4 Schnellroſen 79.b Schoßwurtz —4 Schreiberried 596. Schretbrohr ibi. Schwalbenkraut 102.f rau 633. ſchwartz Aſtrentz 245.f ſchwartzer Coriander 185.4 ſchwartz Flockenblum 449.5 ſchwartz Habichkraut 513.a ſchwartz Helleborinkraut 251. b ſchwartz Hirſch 680.C ſchwartz Hirtzpeterlein 320.5 ſchwartz Hirtzwurtz 320.h ſchwartzer Kumich 185.4 ſchwartz Meiftermurg zZas-f ſchwartzer Sanickel ibi. Schwertelriedt 581.h Schwebel oder Schweffel⸗ wurtz 165.5 Seckelkraut 529.8 Seegraß 559.d Semelen 628. b Semelbrodt ibid. Semelweck ibid. Sennickel 247.h Serapinaummi 215C Serapinfafft ibid. Seſel Ex z11.d Seſelkraut ibid. S.Georgenkraut 470.c Sichelkraut 306.8 Sichelmoͤhren 8 1bid. Silberkraut 371.0 S. Jacobsblum 480.f S. Jacobskraut 1bid. S. Johannsblum 376.d S. Johannsguͤrtel 31.4. Silberkraut von Mompelier 351.0.37 4-9 Simel / Simelen 628. b Sinndawe 253.4 Sinnaw ibid. ſmyrnenkraut 255.k Sommerdorn 497.1 Sommerweytzen 622. Sonchenfrau und Moß sı8. a Sonchenkraut mit fihmalen Blettern ibid.c Gonnenaug ZuC Sonnen Holdblum 377.8 Sonnenkraut 484.b Regiſter. Spaniſcher Korffel 289. e.f Spanifch Magdoblum z1.5 Teſchelkraut Spaniſch Meter zud Spanſcher Raucken 328.0 Teuffels auge Stern Windtroͤßlein / Purs yurbraunend weiß 78.h ſtinckend Pererlein 276.h ſtinckend Camillen 68.a Storckenſchnabel 128.h Streichblum 70.8 Streichkraut 326.8 Surgſamen 579.6 fülfer Fenchel 149.6 ſaß Hanenfuß 120.4 ſuͤſſer Waldthanenfuß 120. b RE Synnaw 25.4 Syrifch Koͤrffet 292..f Syrifchmaͤußoͤhrlein 524-3 Soriſch Ferullraut 217.b Sonnenwendt ibid. Syriſchpeterlen 282.e Walſtro PER Sonnenwendgirtel zua Shrup 600.i Wangendile 5 i Gonnenmwirbit © db, ; Waſſerangelick & . S. Ottilienkraut oder Blum Tr Aubenfuß ‚28 Waſſerdoſt 133. f Taubenkoͤrbel 374 Waſſerepff 9— Sophienkraut 26.b.e Taubenkraut 391.c Waſſereppich Sorggraß 519.d Taubenrocken s91t Waſſerfenchel 190 — Sorgfamen 82c Taubenkropff 87.4 Waſſer Filipendel Soramengen iin. Taubhaber 565-9 Waſſerfuͤnffingerkraut ze, Spaniſcher Eppich 257-2 Taubkorn 566) Spaniſch oder WelſchEraß Tauſentblat 385.a Waſſergarb 190f 540.6 Traubenkraut 47. Waſſergraß sat Spanifch Heylblat 123,6 Teriniskraut 470.6 Waſſerhanenfuß 5 364.k Waſſerhaͤnlein * 529.8 Waſſerhelmkraut 1905 466.d Waſſerkolben of 60.d Waſſerleberbluͤmlein 120£ Terpentil Teuffels abbiß Spaniſche Scabiofen 460. Teuffelsbiß 466.d Waſſerleberkraut ini, c Teuffels dreck 212.h Waſſermerck Spargen 424.5 Teuiſch Reiß 562.b. 639.b Wagſermerck 206 Sparglen ibid. Theriackskraut 470.c Waſſermorellen 206.h Speertraut 116.k Thomaszucker soo. Waſſerpeterlen ih, Spehrfraut 470.1 Thunisblum 45f Waſſerrauth 43h Speißbrodt 628. Thwalch 565.9. Waſſerſteinbrech ug | Speihkuͤmmel 144.f Twalchweytzen s69.f Waſſerſternkraut Spaßzucker 600.4 Tinckel 6zu.c Waſſerſternkraut zu, Speik 631.0 Til | 107.6 Waflerfpargen 4yh Speltzkern 632.d Todtenkraut 372.c Waſſerveiel woſ Speltzweytzen 634.f Tormentil 369.f Waſſerwundkraut 34; SſPeterskorn 631. d Trebſen 523.0 Wegkuͤmmel —8 Spingelkraut usb Treſpe ibid. Weglattich 47 ESpeychelwurtz 302.e Treſtdorp ibid. Weglug | Squinant 383,i Trollblum 116.d Wegwart ibid. Staubmeel 670.5 Tuͤckiſch Beyfuß _ 47.5.1 Wegwartenhabichkraut s; Stabwurtz 52.4 Tuͤrckiſcher Hanenfuß 116.b b Stabwurtz Maͤnnlein ibirb Tuͤrckifchtorn 62.b Wegweiß ibid Srabmwurg Weiblein s2.c.e Türsfifhrauh ._ 419.c Weihenfuß Iuod Stachelkraut 40.k Tuͤrckiſcher Storckenſchna⸗ Weiherpeterlen 206 Stebenkraut 491.0 bei oder Ganabelfraut MWeingarthanenfuß nod. ſtechendt Bacilen 306€ 129.6 Weipackernägleingtaßss: ſtechguntzl 449. Tuͤrckiſchweagwart 497. Weißbrot oꝛda Steckenkraut 226.0 Türchifeber Weitzen 682. b weiß Ackerſchnabelkraut ns Steiffmeel 635.e | V a Steinbaldrian 470.f Alentzzucker 600.d Weiß Ackerſtorckenſchnabt Steinbibernell 260.4 %’ Dalerian 439.1 128.8 Steinblum 78. Weielbraun vnd weiß Cora Weiß Brunetroͤßlein 72 Steineppich. 258.0. len Anemoneroͤßlein 28.h Weißbuck zn. Steinfenchel 163.k Venediſcher Kümmel 136.e Weiſſer Beyfuß 314 Steinpeterlen ibid. Venusſtrehl 292.8 Weiller Kranshanenfuhur Steinpererien 2,9. Vnſer Frauwen Betſtrowe 1 Steinſpargen 4278 4464. Weiß Endinin 4 Sterckblum 78.4 Vnſer Frawen Mantel 252. Weiß Erdrbeeren 35° Sterckkraut 326.8 "ey Weiß Flockenblum 4) a L Vnſer lieben Frawen flachs Weiß Flutgraß 54 666.6 Wauß Fuͤnffingerkraut 54 I) Vogelsneſt eh - Br Vrhab 575.c Weiſſer Gartenſcariol 49% W g en | | OypAldetpe 576.567. Weiß groß Fuͤnffingetkraun Waldtbießgraß ssst 364. d J Waldtbintzen 589.d Weiſſer Hanenfuß ae | Waldfuͤnffingerkraut 364 Weiler Hafenfol 5 r : 334.4 Warp Hirtzwurtz 320 MWatdtgarafel ; r Waldgraß 557. b Weiß Möhren Waldhirſchen 6f Weiß Naͤgleingraß Ye MWaldtfornblum 444° Weiß Paſtenach a1 | Waͤldtlattich 320,5 Weiſſer Rheinfahren 1) MWaldrohr ssıe Weiſſer Reynfarn Be Waldtroßſchwantz 792.b Weiſſer Roßfenchel an ibid. weiß Rüben wei Waldtſchafftenhew a a Regifter. a ne 2.8 wilder Mettram 31.8 Mündrraneh 123.4 ra ee 8 lahm" 1 Mita size Be eher — Bee 678 wilde Sardenkraue 2 Wurmwurt 323.6 wei egwart 4541 Weittzen ſpe —————— * * u | iii — 20.D Bepten Thale) = ee a 34 Wyenſchwantz 497.4 mp) weiſſer Windifher Erdrauch Weyrauchwurt Be TER 5. — PR Hr 88.5 Wiegenkraut * —— — —— AR, N J weiß Windtroͤßlein 79.5 Wiefenflachs * — — 195.h. Ze ——— 2443 | 34 weiſſer oder kleinet Winter Wieſen Mangoldt 728.d rot eiparg x IM f | * 6.4 Wieſcnrauh 123.4 wildt Ruͤblein 195.h. 198.f Zahm Stabwurtz BL, Hr, | ar —— Bes hr * so. wilde Spargen 427. Zame Wegwarten 484-D Re: ——— ek | ih wildt Stabwurg 52.f& 47.0 Zahritraut 35 190 | i ’ , : z 7— nA ala Ders x ars ur 2 € u } Welfamen 26.0 wild Benedictenwurtz 334-1 —— — Sn ER a ug) welſcher Baldrian 470.0 wild Bergangelick um Fer A, Schridßelkiaien — nf weiber Beyfuß — — 334 ver Windiſcher Storcken⸗ Zidern ibid. 1 welſch Eiſenkraut 391:d ——— 5 fäinabil 129.4 Ztpverfeingfrane 246.5 Kai minder of . | Ban inter vweitze 621.t d m ne OR 2 ee ee rar Alk iz 46 welfcher tieb ſtoͤckel _208:6 wild Galgengraß —* Witſcherlenwetſch 246 Zucke — uch welſch Purpurrot Fuͤnfffin⸗ wird —— 28 * —— ————— — 206h gerkraut 364.9 wilder — Re ae Ks Alkıyonia Dr ibit reif Siberfraus 374.5 wilder Hanento 09.0 Wirmfraut 24.b Zuckerpenid 607.4 N) | a — — —* 33 Darucrau 31.8 Zuckerriedt de | . — Fuͤnffingerkrant en * 201.5 Wnrmfamenfrait23.d.24. Suderropr | 36 t | 3048 | a hie, :B- “ Zuckerwurtzel 203. d welſcher Wermuth 17.0. wild Koͤrbelkraut ibid. 4 52.5 Zwibel Schnabelfraut 120.c 2 am oifeber Ecdtrauch 88.6 wilder Kümmel A ar Fi —2** ee: | Wendwurtzel 470.d wilder Rangoldt 528.5 Wun J Me ze EST Fe 2 Beaegiſter der Kreuter auff Mlehmiſche ond Brabaͤndiſche Sprai 9 Cleyn Zeeginoflen 48.ſ 7.h Cleh $ 84 ib, wi . Berafcabiofe — — * 1 Clifiragiiggns such ikea Sferhanenuoer 16. Bean 259. luca 83.6 Gordill 63.4 | i Beurenaert 259.i Candiotiſchhuoy 583.1 u | Adonisbloem 72.5 661.5 Eandiorifhhfefet 314.8 Collander 1784 n Adeniabloem van a Eine 589. Candiorfeh cranebeck 129.5 Comyn a I verwe 72. Bieſe ah 605.c Conniginnecruyt 348. ꝛoch Agrimonie 338.5 Bieſgraß | ss5.e Candysfuneer * Conyhnecruydt sic — Aeeigpen — a ie | hip. Somieteruyt 424.8 nor], Aeerinfte betgfenblofe 60° Blacı Sonde — ——— 600.c Corenbloem 4421 un 6, rc Dan Godsghenade 128.1 rn 195.1. Cottoenbiefe sco.5 eltkraut ih Alſen / Alſſem 2f Bloedtwortele m ze ———————— ehe | Alfene 1. 0. EBD Wobbel 9. Cattenſteert s91.h Eranenbeucl vg - ckenſchu( Aſſſem van Eghpten 17.6 Bobert — —— 81.1 Crayhenvoet van Marfcilen N Alſſem van Romanie 17:5. Bockwend Bas = eFenfohele ib 2369.68. ßlein 7 Alſſem van Rantoigne 23.kBoeckweete nen use Sonfenschie ar jun. Ameldonck re: Boeltenscruyt Mannefen — 434.5 Groohfenscupg 193.8 Le Amelkoren ibid.c 345.c .c Grüfetre 473.5 N au —— Ammy 292.6 Boelkenscruyt Woflen ibi.e re — A - — Amouretten 40.d Bolachtige Cicoreye 497.k ri Supirk 492.8 Cruopend Alſſem 17.a u ——— 1 ae Elm Icahe Aueroone 52.9. Cruypende Hernhooren 309: 2 | J Angelie de Norweden 234.4 Boom 2 EHEN | « * u a Angelyf 234.3 Boonkens Holwortel — — FR Sruypande Kraeyenuoet iii | Anys - 173.6 Borfetenscruydt a En le | 385.6 Eruppend Rauenuoet ibi fra | Argemone Rooskens 34.0 Boſchgras 55 En 4 Zauckseruyt gı3.a Cruhscruyt 47355 I Afperges erg Borerbloem = * — 580.8 Erumsworsel ’ ſcariol 9 | Auerone — Gertte a Ei aha 4248 Cypres ET Auerronne ſonder Reucke za. Brandt von Gerften — DD ———— ggf | re Brandt von Hauer ibid. Ceyn Peerdſteert 2 y Yupiftel 51846 ff | Auerruit ibid. — I Se Seh ur Deckried 596.5 N | Zoom Een: ia) ekın nd De Re), Bfaudgerſte 565h Bruyn blinckhend Gebaerde —* — Da Dobhele Handuoet mit gras“ Na Daftaerdhaute 5esh Terme | 622.4 Ein Byfuin ererunt 364.0 actighesBladers 117.6" "4 Beerenclaeuw 285.0 Bruonnettetens en —— s89.c Dobbele ©. Antuennis aa⸗ Beerwortel „218.0 Bueckenweyd 595 — —— ——— sb open 26: Berebalfen ne Byuoet C * Clehn wilde Ruyle 416.f Dobbel gheele Narduscruyt Zuggeppe ——— kCleyn wildt Comyn mit da 185.0 Berghgerwe — 385 Amin 5 | 143.d DobbeltöyereHanzvortrız.a 808 | bi. uetens #5 / Dergpererfelle 480.k RCamillenbloem übt. / Pop üı Dolid f a * —— a \ a REDNER SRIRENE ERROR * ni a — . — — * * e ne u Fin Dumm En x Regiſter. * Naoli Ta 4 R ee id 573 Greinderuht 478.b Kleyn Oyeuaersbeck ſonder Panickkoren u] Vonſen ssof Oroate Gariep hollaet 3344 Reucke 128.f Papencruyt van Mon — Srauick 665.9 Grof Terwenbroot 618.0 Riennewiche Oijeuares beck lirs * Druynenerugt 47% Gronholwortel 954 fonder Reucke iid.g Papirriet van — * Droncaert 571.c Groot Benernel - 259.4 Knobelachtich Cranebeck ixd ar Dullum 580f Örooredobbei&ngelfhedr a Papirriet van de N yt ihid Hunent·ruel 3754 terbloem 117.6 Knobelachtich Gras 540.h Pappencruyt — KR Duſentblat 385.a Groote Eppe 257.a Knopffgras ibid. Paſternaecke 5% VDuyuenkeruel 87.h Groote Pimpinelle 323.0 Koorengras mer vtgeſpreyte Paſtinaken Duyuenvoet 0 228.6 Groote iamme Corenbioem arens 540.0 Pen 4 ZSDuyuels bete 466.d 444. e Koren 621.9 Peerdbloem Duyutlsdreck 212.5 Groot aele Qofuingererugt Kuͤm / Kuͤnich 136.b Meerdenftart E 364.0 € Derrosblocm 497.5 ik Ertbeſien 355.4 Groot Gerwe NAndsloop 246.h Peerdtſteert 544 Eerdbeſiencruyt 354.k Groote Gouwe 102.0 NLauas 209. hPeten / Peyen 5409 Eine. Eerdtroock 92.d Groot Hauinckscruyt size Laueſche ibid. Petercelie 169.4 | Egelcoolen 116.4 Groot Stebencrugt 451.d Lauetſe ibid. Petercelie van Macedomen Gnduzie 492.8 Grootſte Bergſcabtoſe 460. Ledtgras 540.5 257.4 IE > Eigelfpe Reinvaren iR Leeghe Cypres 52.6. Peterſelie 269.4 J CEppe 377.8, Groot Voſſenſteert 571. h Leuerbalſam 348.6Petroſelie | ibid. J F Groot Waterbieſe 589.5 Leuereruyt 3334 Petroſilie van Macedonien J Eerdroock 87h Groot Warerbiefaras 555.f didtgras 540.6 258.0 I < Serillenfonfa 212.4 Grote zee Byvoet zut Lleflichgras 540.d Piment ER Lie Fapendula 431.) Gruys 671.8 Liggẽde Vofuingercruyt 364. Pipgras 300 J Fleiſynercruydt 246.4 Gruysbroot 6775.9 Piſſebloem 497) Alle er | 26.6 Gryſcrom 87.) Sighende Peyengras 540.d Pilfenderie Ib. Als Fen Terwenbrodt 628.b Gryſeton ibid. Liſchdedde s8o.f Pofbroot Sf | Änrerupe 245 N Si Doddearas 949.k Polfen Bor a | © Anenvoet 115.b Lulch 573.0 Portugales hanenvar una Ra s Ara. — Hanenvoet mit graſach⸗ Lapaerts Clawen 120.6 Potſuycker Son, Fe 25 Sanfeldiftel 518.bttge Bladers 117.4 M Purpurroodt groot Vyſuin⸗ ER Banferpet 351.0 Hanenvoet van Conſtanti⸗ HO Tucncan 600.E gerecruyt 364. Me Gartophyhllaet 334.) nopel 16.4 Anne Crane⸗ Pyrethrum zart Na A Barftenbroot 745.f Harick 543.C 129.5 ): 4 N Geahrent Biefaras 555.f Darmelrupt 419.6 he oder Moderernyt zuc Diane sch J Gebholde Boterbloem 116.d Haſen Lattouwe sı8.c Mattenbiteſe 5806 J Geele Romſche Camillen 60. Hauer 665.k Marten Vlaſch ibid. —— 309.h J— d Hauercruyt s554 Maydruyflin 414% ig r / Reinuaren zi. ER Zen Geel Erdtrooc 88.5 Hauergras ibid. Meerſterwortel 242.6 | ln Geel Ganſebloem 376.0 Hauickscruht sız.d Melckweyhe 518.6 an 995. Kun Ca Geel Gerwe 385.d Hayrichboſchgras 557 Melizoencruyt 26.6 Rletgras 544.6 J Geel Peen 197.8 Heerenbroot 628.0. Merckbieſe 589.c oRiet mb de Gchtiurt 596. en Geel Poten ibid. Heimeruyer Helmruyt ⸗23.h Milie 680.5 Ritterſpooren 133.6 — Geel Wortelen ibi: Hemels dau 545.6 Moren van die Houeniers Robrechtscruyt / od Roberts⸗ RE Geeraerdgcrupdt 245.) Hertzhooren 509.5: 2oi.h cruyt 128.d 9 Geele Boſchhanenvoet 116.a. Hirs 680.b Morſel 613.h Rogghe 608. It Gemeine see Alſſem 21.6 Hirſgras 540.e Mout 665.c Rogghebrandt s77f 9 Gerſte 645.f Hofambroſia 0.e Muyſegraskens 573.6. Rogahenbroot 63h Hu Berum 355.0 Hoffkutjm 244f Mayſckoren 566h Moore Baleriane 174 Ne Serie ibid. Hofbroot 63 z.f Muyſeſteertkens 573.0 Roode Gerwe 385. — Ghebarrde terwe 505.i Hoffpaſtenaken 201.h Muyſoore 5243 Doode o⸗ 111,4, Ghebaerte Euene 603-6 Holwortel 95.5 Minfsorevan Syrien ibid. ſe 460. IHR Gheel Condrille 503.h Hontsgras 540. b N— Roode Poen 15 Wa Gheele Nardusſaet 1856 Hoondsroſe 4097ch Aedelkeruel 292.9 Roomſche Alſſem 17.4 BE Gheers 680.b Huyſbroot 628.6 Naeckte Gerſte 634f Roomſche Camillen 60 Er | — Ghemeyn Onſcherpebieſe 589 Ser Naeckte Hauer 666.a Ruhte 398.4 J c San 470.6 Nageleruyt 5244 Rys 6764 ee Ghereftneert Suydersood NIndiaenſch Bloeyende⸗ Nagelcruyt 3344) —— S J Ghehte Ruyt 420.f ried 597.1 Narduscruyt 185.a Antolinum 24.4 Re Gliedecruydt 320.d Indiagenſch EN Nardus ſaet ibid. —sSanikel 247.h Am Gort 6390 k O Sanikle ibid· 118 Boudtmwortel 102.6 fererun 316 a 562.5 Seabtoft 4804 I ee | Srafferupt 17.3 Iſerhart 1b1d. Oyeuaers beck 128.4 Gcabtofe mir Kindertens i dar | Gras 539-h Jouffrouwmerct 277% Oynaersbe® die naher ven 460.f I > | Gras van Parnaſo 546-8 K Muſtcus rieckt ibid.d Saaeps Scabioſe 460 Grauinde 309.b Amin Bot Scharrbier 674 Grauinnecruht ibid. Kemels hoy 33.i Addegras 55.4 Schelcruydt rout Graw Cruyscruyt 478.0 Keruel 289.d Paddebioemen 7°.) Scorſtbloem 497 Grearwild Comyn mir Ha ⸗ Kleyn Benernl 260. Padpeblom oda Selff erwortel i5.0 vckens 1 Klen Borfetenderupt ssbe Paniefbrengras 558.d Seluercruyt en au) | Pegiſter. ai a hat = ; ; \ Tr r * Sermel erg Suyckerrie 600a Walſthroo 246.4 Withe groot Vyfu ingerericht ny8. Semelenbroot 675.35 Suyckerwortels 203.d Waterbloembieſe 589.d 364.d "3 Serien 202d Syde Diefe 560.b. Marer Coraeleruyt 427.5 Wirte Condrille song ihis, Sefelivan Candien 514.6. Synnawe 253.4 Wacereppe 206.5 Witte cruypend Gryfecom RR Sefeltvan Erhiepien zx;.g Syroep soo Warerfilipenduln 4338 88.0 19; Seſell van Rarferllen 311.d T J Watergerwes 190.f Witte Endiuie 492. Tor | O.Anrenub Kaspfen ıe5.f TeAmne Tndtrle a9 Watergras 548.f wire Warerborerbloem 120.6 * Sne JZacobsboem 480. Se Tamme Moren 195.f Waterhanenvoet 115.f Wire Waterhan envoet ibt. Sint Jacobscruyht ibt. Tamme Valeriane 470.c Water beuercruhr 20.tk Wollachtig Cruy scruyt 478: 74 Sint Janscruyt z1.a Terwe 62.4 Waterliſch 5816 x LE Sint Joryscrugt 470.6 Terwenfpeelte 634f Water Sterrecrugt 190.5 Wormcruyt J J Soet Boſch Hanenuoet 20. Thomas Suycker Coo,t Warervendel 150.f Wormcruht 31.8 — 9 b Thu nis bloem 45.f Watervioltren ibid.g Wyubwe 326 a Sommergerfte 645.f Tormentille 369.f water Vyfuingerrruyt 304.5 Weatte Condrile soy.t — Sommerterwe 622.f Trollbloem 116.d White Adonisbloem 72.h Wonruyte 398.1 don Sonchencruht 5:3.4 Tuͤrckskoren 556.6 Whittebroot SE Wyt Boterbloem 11h Sorgſaidt 638.b White Cicoreye 484.0 Wytte Boſch Hanennost ia — Sorgſaetgras 540.8 Alſche Rabarber 123.4 White Pinſternaecke 1954 ibid.b Ihn, Spaenſche Ried 596.4 Veldambroſia 49.e White Pooten ibid. y donlen Spaenſchſaed 572.e Veldt Croppen 474.b Whyte Rheinvaren 31.g MSercruyt FIRE Spaenſche Scabiofe 460.0 Veldgras 540.6 Wilde Cicoreye 484.b.LVYſereruyt Wyftken ibid. d V Spaenſche wilde Sparagut Veldt Gerwe 382.d Wilde Comyn 143.b Yierhare ibid: 540% 423.4 Veldt Rooßkens 85.f Wild Galigaengras 551.k 47h Spaenſch Yſercruyt 391.d Venckel 1459.b Wilde Hershooren 309.5 JE Affen 224 bi | Sparagus 424.4 Verckens Venckel 165.5 Wilde Nardusfaat 135.6. a Zeebiefe 539.6 N GSpeehe 631.1 Vlocksbieſe 560.b Wilde Paſtinaecke 198 Bee 306.5 LT Speereruyt 4,0.5 Vlotgras 549.d WildeRunte 416 Zee Paflinasken, ibid.d 7a Stebencruyt ibid. Vloyeruyt 436.k Wilde Sparagus 427.f Zee Condrille 5048 N Sreen Beuernel 260.a Vnſer Browen Matel 233.a Wilde Baleriane 470.8 Zee Coraeleruyt 4.74 Vyſun. Steen eppe 258.c Vogelsneſt | ı98.f Wilde Veldearot 198.f Zeeginoflen 5598 I Stinckend Camile 68.a Vokelaer 376.0 Wilde Vlindre 246.h Zeegras ibid. I Strickbloem 70 k Voſſenſteert 571.48 Winter Terme 621. Zeegrasken ibid. | Stunfmeel 635.8 Vyfuingercruyt 364.6 Wit gheſtrept Gras 5;+0C Zeepererfelie 306.% KL Super soo. W W Wire Vlotgras 549.d Zeevenckel ibid. Suyckerpeen 144 fr Alftoo 497.6 Withe Eerebefin 355.a Zewerſaat 246 0 | | Harman sa, 5446 er 5966 13 Robert I 123.8 2 u; mt 2 De 3 Eco / 4008 | 78 | do 984 6761 * 24.4 247. id» 469.8 ke ndeiknd RR 460% 6740 zouf 7 | | et Ed | { | >, Hi; Ber z — — — — — zn ei — nd — ——— — — — — — — — —— — —— —— — — » / f — — > e * * 24 = * — 25 . . f J . N | \ N a N h ) 4 * > j . — RS Zn ie ’ m Das eilffte Regifter deß erften Theile dieſes Kreuterbuchs / von Rrafftond Virckung aller vnd jeder hier⸗ in begrieffenen Kreutern vnd Gewaͤchs in der Artzeney / wider alterfen Kranckheiten vnd gebreſten durch den gantzen Leib an Menſchen vnd Viehe. Die Zahlbedeutet das Blat / dee Buchflabendas Ort eines jeden dinges / fo man zu finden begeret. A. Bnemmen oder Schwindſucht verhuͤten 149. h.151.8.156.5.260,1,.297.6,323,9.f. Sud) ferner Schwindfuchr, 283 Adamsäpffellanggurbehalten 653.h. Adern in der Bruſt oder ungen jerbrochen hei, len 657.1. 670.h. 678.a. Adern gänge öffnen 412.8.542. h. Adern geſchwulſt legen 46.h. Adern ſtaͤrcken 12.h. 1003. a. zerhauwene Adern vnd Neruen hefften vnd heilen 671.6, Adern verſehrung heilen | 229.h. guͤlden Adern fluß ſtopffen 104. a. 218.4, 317.4,386.0,372.h. 382.9..386, 387.4 63.h.633.0.677.0. | gülden Adern verftopffung öffnen 68,9.137,F. gülden Adern Seigwargen heilen 274.h. guͤlden Adern fluß ſchmertzen ſtillen 64.5324.f. guͤlden Adern geſchwulſt legen. | 541.432.8- gefchwollene Adern dep Hindern heilen 387.h. groſſer Adern geſchwulſt an Schenckeln 381.C. zerquetſchte Adern heilen | 229,5. Affrerng oder Maßdarms aufgang wenden 8. c.35.1,6A.h, 107.5.395.8.4.63.1,526,b,528.9.5.93:.d,677.b, Afftern hit leſchen 519.9, Affternreinigen — 4 Affterns verfehrung heilen 236,.625.6,672.f.678.t. Affterns windigfeit vertreiben 4oLf, eingenommen Alaunsfchedligkeitverbeffern 602,h, Alopecia. Such Haar außfallen eingenommenen Alauns vergifftung abtreiben 180.k. 213,9. 404. a. 602.i 607. f. | Alp oder Schreslein drucken vertreiben 149.h.415.b, Alte erkaͤlte Leuth erwaͤrmen 158.6. 176. a. Angeſichts blaͤterlein heilen 394.h, Angeſichts blawe Maͤhler verrreiben &i Angeſichts Bucklen / Beulen vnd Druſen zeitigen und heilen 3.f. 463.6. Angeſicht ein lebliche ſchoͤne farb geben 156.4. 176. a. 210. i. 211.8.222.8.389.0.414.6.624.6.667,f.8.678.6.1,629.6, Angeſichts Anmähler/ Flecken Mafenond Rifameverrrei, ben 139.6156,9.158.h.181,.211.8,218.6.239. d.238, 5.263, :265.0.352.0.463.0.527,0:624.0.626,0,629,.0,649.9. 667.8.675-9- j Angefichts geſchwulſt vertreiben 168.1. 175. g. 211. f.463.b. 478.1. Angeſichts Hinblaͤtterlein vñ Seuren vertreiben 358. d.443. g.00.g 676.4, pfinnicht vnd auffgezogen roth Angeſicht heilen 358. d. &49, 1.664.98.667.8:649.4. Angeſichts Sinfenflecfen vertreiben 626,8.649.1. Angeſichts raͤudigkeit vnd Schiepen vertreiben 90. h. 158.h. 613,0.629.1. | Angeſichts Runtzeln vertreiben 158.h. 824. b. Angeſichts Zitterſchen oder Flechten heilen 88,f,413,9,446, e.04. f. x70.h. Angina.Such Halßgeſchwer. Anmahl vertreiben S. Anthoni Fewer. Such Rotlauff. Antvogel feiſt machen 649.4, Apoſtem erweichenond heilen 171,9.278, 6.290. 9,367.8. 439.0,461.0,463.5:464.0,494.d,602,f, 605.0.617,d, : 6,623,6,637.0. 6x2.d. 671.1. | jnnerliche Apoſtem heilen 289,5.404,.0,461,4.46 4,9465, 623 b. 658. a. 67 1.1. hisige Apoſtem heilen 681,488. 629. Apoſtem geſchwulſt legen 290.8. Appetit vnd luſt zu eſſen machen 3.9.4.d.5.5.6.6.10.6.12.2.1 3. £.14.8.5.. 17.6,18.d. 6,17. 6.41.0055: 8.136.6.137,0,138, c, 1414,144.4.159.f 174.4. 197.6. 6.210, 4,236, 0.2445. , 260.d.265.8.289, 8.290.0.292.h,296. .306.4.34 41. 475.8.478.0:.484:h.1.493.0.609.d. Arm fo gebrochen/mwiderheilen 4736. Arß zwang vertreiben 492:6.684.£. 674-fd.355.0.609.1.287. g166.d 172.6. 351 175.1. eingenommens Arſenick ſchaͤdligkeit vertreiben 637.9. 657.1. 477. 6. 78b. Arßwolff heilen Aſthma.Such keichen. Alpidis Biß und Stich heilen® 208.f. kurzen ſchweren Athem vnd engbruͤſtigkeit erleichtern 44.6. 912. 0.33.6.4981.47.6:48.0.b.d.f 2.1.6... 1414.1745.8.149 5 149. E.ıysı.f.ige. h.160.4.161.9.166.0. 9.173.d.6.174-4.176. 5. 177. 9.185. h.f.210,.4.211.0.2132.f. 21 6.4.217.d.f.22 LUD. f.225.0.230 4.230. £.235.0.23 8.6.2339. 1.241. 4.256.6.260.h.265.6-f.286.f 9. 302.65 11.h 355. ; 301h.399. f:9-401..412.8.417.h:471.4.473 b.592.f:603. ..627.4637.8.658.5,658.4.6 714.672. A ſtinckendem Athem helffen vnd wor-idyend machen 10fay6. f153.0.168. h.173- 6.159. 1.182.601 212.6.232. b.235.5.242.h. 270,f-318.4.335.6.407.h.609.d.6ıpii. ſtinckendem Athem von Knoblauch heiffen Aufflauffen innerlicher Glieder wenden of 208i. 405 f. | 497.5 49. 3 Augenapffels ſchwinden und abnemmen vorkommen 623.f. Augenbrawen auffrichten Jo. Angenbrawen Grind vnd ſchebigkeit vertreiben &2.b. 905. Bis.h.225.C. | Angenbrawen haar verrreiben 438: -,518.1.0nd hindern / daß die aufigerauffre nicht widerwachſin Bo.he Augenbrawen haar wachſen machen 187:.438.c. Augenargeney18.6149.1.150.1.156.8175.8.222.d.261.0.,357. .389,6.405.9-433- f 5: 428.f.473.6.{:9:528.9.546.1.623. i.£.637.b.654-b.657 b.6 69. 9.278.8.279.5. Augenblut / ſtreich und wundmaſen von falien / ſchlagen oder ſtoſſen heilen 10 b.341.b. 353.e.64 9.6. Blutstropffen im Auge vertreiben bloͤde dunckel Augen klarmachen 5D.464.79.0:97 ’ GIO4d. 2 TE SUN Wo a7: een + l in 14 1 Al | Bern V 3066 SH ui —0 0 5 Fun * — — — — —— TE : z > - - Fe * ⸗ “ * — TE m Lian r 3 - — — ——— — —— — ñû — —— — ER : 5 n —— ——* en age * 37.4 Yese geſchwer von enfferlicher verletzung heilen Berl, Augen reinigen — en = eg GE an a irre — up Das eilffte v7. E.ıpd.f.g.1r9.d. 761. 161.8. 167-5. 181.d. 212.1. 222.0.231.0.238.5.265.d.273-1 279.b.307.6:311.8.306, £. 318.0.3528.b.d.367-4. 372. d.394c. d.f. 396. e. 396.h.i. 399 6.8. 405:1.406.4.1. d.1.413.8.414.0.417-4417- $. 4774. 471.6. 472.4-473.6 489. d. 499. a. IA MF2S b-5 8.f.5.562.0.603.6.605.1.624:0.65945. Befihe Geſicht ſtaͤrcken Pr Augen Firer vertreiben Joch, Augen fiſteln Heilen 62.6. 107.0.341.0.966.9 b. 407.4: 566.0.b. | | Augen ſlecken vertreiben 105.4. 104. k. 97. f.96. g. 79. d. 6. 105. b. 106, 8.107. d.f. 139. e. 15 5. b. 15 5.1. 15 6. a. 156.0 158.k. 159. d. 218. d. 222. b. c. d. 225. c. 316. k. 358. 6.0. 386.k. 394. & 413. g. 419. g. 463. b. 472. a. 487. h.49.4. 500. g. 60 5.1.606.0.604,4,629.F | Augen Schoßfell vertreiben 104.f. cite Augen Helfen vertreiben 156.0. Augen Flehmen / Sell vnd Nagel verrreiben 104 k. 155. 5..156.0.394.2.405-1.406.f.472.0:489.d- . vherſtilpt ſlarr Augen | 278.5.279.d. Augen flůß außtrucknen 79 9.f.159.6. 117.1.107.0.82.D. 6.6.308.1.358.6,389.6.393-4.394-6:398.6:417-9-4438» "Augen gebreften heilen 335-5. 62.8:62.0,6. 1491.15 1.156. g.716.9.428-4.473-62786 Augen geſchwer heilen 62. €.96- 8. 97- f. 104. c. 105. f. g 135. f. 187. b. 215.1. 432. f. 489. d. 528. . 366. a. b. c- 530.e. Angen geſchwulſt vertreiben 6$.54.9.79.0.84.5. 105. 8. 181.f.394.0-406.$.9:494-B- | Augen giib vertreiben 62.5. 156. d. 158. k. 181. d. 187.0. 272.6 | Augenhitz vertreiben 79-8-135- 158.9:394- f443»€ 5145. 528.9.542:0:462:06670. ende Augen hitzblaͤterlein heilen 396. Augenjucken und beiffen wenden 138.4.155. f.156.6.0.273.t. 4944 NR BERNER Augen klopffen / ſtechen / ſchieſſen / vnd wuͤten zuſtillen 182.h. 36. Xucenıfo dag Kecht niche dulden koͤnnen / heffen 138.h. Augennarben heilen ER Augen für den Purpeln bewartt | 463.0. .46.6.104.6.135.b. Yugenröre vertreiben 6.£.90.9.135.6:107.2.105.d.135.f158. h.1 49.0.4874. 623-8. ; | x Augen / ſo rot vnd blutig von fluͤſſen 273-5. 158. 1138. h. 135. b. 6.0.367.0.406-51.413-1.44 38.472.b.629.. Augenrinnen vnd flieſſen wehren 105.6.107.8.135. 6.156. 6.6.290-f307.0.353.6:373.6:389.5,394.6396-f-406:.d.6. fi413.4.458-0.610.8. Augen fahren wehren 667-8. — Augen vmb lauffen vertreiben 85.1.270.t. Augennoeh 105. f. 138.8 158. fe 259.6. 181.c. 218.t. 273h. 406. e. g. 413 .1. 443f.487..5 28-8.615.9.623.f» 629.6.649.*8- Augenwoͤrner vertreiben >1 8.e. 222.6. 230.0. 651.4 156. & 406. f. 514. 4. bi c. 612.f. Angenmwinckelfifteln heiten 104.1-407.4. Augen winckel geſchwer heilen Augen zwitzern vertreiben 158.4.173.d. Ausfag vorkommen vnd vertreiben 83.f.i.6.90.d.e-91.1. 213.h. 216. 6357 86-392 f 393. 395.h. 464. b. 465.%. Anffäsigen rind heilen 611.1. Außwerffen machen 142. d. 160. 4.165. 0. 167.1. 177- a.c. 185. h. 198. i. 210. a. 211.84235- . 239. 1 241. de 242: g. 244. 9. 298. A. 202. 9 461: N. Bauchwehe. Such krimmen vnd Leibweh. 135.33535357h. b. 464. 6. 465. b. 471 0 604. a. 605. b. 5 606. b. 607. b k 627. 8: 654: 9: 655: « 67%. d.673.$ B. Art bald vnd dick wachſen machen 54.4. 603.0 2außfallendem Bart helffen 596.1 außgefallen Bart wider wachſen machen 544. Bauth erwaͤrmen vnd ſtaͤrcken f307.c. Baudh erweichen vnnd oͤffnen zum ſtulgang '60-h- 123.d. 140 8. 23. b. 87. d. 82. h. 83.9. 123. d. 166. d. 209» €: 221.d. 225.4. 229. 6. 248. b. 286. f.287.9.307:0.33 0: 9.401..409. c.415. d. 428.c.437. e.h. i.473. € 513. 6. 625. d. e. 652. 4 658.c.d. 664. c. d. e. 672. d. e. f. 681.4: | Bauchfiuͤß ſtopffen 7. b. 14. 4. 15 4. 18. 8. 26. c. d. 36. 4.498. 96. c. 137. 8. 173.f. 159.h. 180.1. 182.8. 203% f. 213. 0.226 9. 309. f- i. 310.6. 324. 339.b. 350. d. 352.6. 353. 6.356. d.365.8.368:87. 3770-8. 372.be 382.6. 336.4. 387.d. 489. 0.401. h. 424: 9 437.1 466. h. 484. 9.1. 488. 6493-6 464.1. 525.0. 529 b.541: b. h 542.0.55 3. f. 560. 0.592. 9.609. . 616. 8.616.8.619.0.6229.628.1.629.h. 631.633. h. 636.h.637.b. 640.8. 646.9.647.4- 651. f.65 6.8.6686. a. 669. 1. 671: t 677. bg. #. 681. f 684. d. f. 635. k. 686.b.t. Bauchfluß junger Kinder flopffen 685.k. 686b.c. Bnachgeſchwulſt 199.4.e. Bauchkrimmen oder wehe vertreiben 4. d. g. 3. f.5. b. d. 7. c. d. f. 10. f. 17.9. 18. 4. c. 19. 0. 157° 8. f. 146. g. 171,8.192.8.226.8.264.6.659.9:3 30:9] Bauch rimpeln vertreiben. 412.6. Bauch ſtaͤroeken 12. far s.i.209f. Bauchwinde zertheilen 408.8.681.C. Bauchwuͤrm außtreiben 12. f. 15. a. 23.b. 53.a.b. 5 3. 8. 68. €. 232. b. 269. f. 330. 9: 394 c. h. 401. b. 610. ĩ verdorben Baumoͤl gut machen 182.6. Baummürme vertreiben 74.23.5.410.d Bälgleinnach der Geburt außtreiben. Such Nachgeburt. an ine 208.6243: 286.f. Bermutter erſtickumg wehren 8.. harte Bermutter erweichen 172.d. 3402. Bermutter geſchwer heilen 678.4. Bermutter kranckheit 37.f. z8.f. 40. a. g. 169. b.f. 10.5. 2 30.8.4001. . Bermutter krimmen ſtillen 37.k. 10966.23 8.£.466.% Berinutter onmacht vnd hinfallen wenden 287.4. verruckte Bermutter wider zu recht bringen 68.h.624f. Bein auß den wunden ziehen 219. kä.264.b.3 70.6. beſchaͤdigt Bein heilen 197.4. Beinbruchsuheilen 25.8. 411.8. 623.6. 65 3. q. 699. h. EL. 7 Beinſchroͤtige Wunden heilen 61 1.d. Beinſprieſſen außziehen 219. Beiſſen * jucken der Haut vertreiben 9.d. 157.f. 275.4. 676.b. | m Beulen erwelchen 222.4.229.0.278.5.290.8-487.h617 675.i. Beulen zertheilen 71.d. 171.8. 357.d. 243.k. hitzige Beulen heilen Esche Beulen von fchagen / werffen / ſtoſſen / fallen 7 heylen / 9.a. 187.. 213 b. 367..h.373h. Berhbrungen vertreiben 417.c.d. eingenommen Bibergeil gifft abtreiben 340. 4.5, 402.$ ı80.f. Biene se ea I DD» ar Ei IM 39° — — — B 222 DD me’ = 2» Haebint, 98. fi 2; 43: 34 2.0.3494 6784 b.f.a tohb 84k.4664 2874 8.4624 bob 197.4 0699 a | 87.561 Ad zb 7 PR 4 40% 1ol Bient — — — — — — = * — — — — — — ⸗ | % Biene halten vnd pflantzen. 157.£. Bienen ffihverhürn 429.4. Bienen ſtich heylen 403 .f.410.b.412.. Bienen vertreiben 9f68. Bier gut zuerhalten 182.0.336.8 627. 4.627 b. Bier ſo nach dem Faß ſchmecket / wider zu recht biingen 42. c. 627.0. ſauwer Bier wider zu recht bringen 36.e.304.0.627.ä 958 . f 6.6.8. Bier wider zu recht bringen 6556. Bier eſſig machen 664 h. Bier ſuppen machen 663 h.i. Büler. Such Zahnfleiſch. x Birckhanen m aͤſten 680.i. eingenom̃en Bilfenfamens ſchaͤdligkeit abtreiben 4044. 626.0.636.C. Biß gifftiger Thier. Such gifftiger Th hier biß. Blaſen Artzeney 231.24.203k 622.. Blaſen draͤngen wenden i53f. Blaſen entzuͤndung helffen | 494-6128. Blaſen erwaͤrmen 69.9:149-8-269.8. Blafengebredhen 290:0.123.8.200.0.231.4.256.6.269 f. 272 9.296.4.307.4. 541.6.h.542f. 572: 8 592 $- 593-.h. Blaſen gefchwer 671.£.677.6.684 f. Blafenreinigen 33.d.123.6. 13 4.0.1406. h.170.5. 176. b. . 196.8.206 f.215.8.296. 9:3 11.1.316.0.3 21.8. 356.ab° 337.9368 1.389. 8.490. #.471.8.473. 5. 50-.18635.6 — geſtandenem Blut reinigen Blaſen ſchaͤbigkeit helffen * 272-1. Blaſen ſchmertzen vertreiben 41:9: 56.8.62.8.65..1347- 140f. 145h. 15 3 3h.1 165. a. 106 d· 17 1.8. 26 1..272. . 9.402.6.572:9:584 9.585: EN Blaſenſtein außfuͤhren 8.625.4. Blaſen ſtercken Blaſen verſtopffung oͤffnen 15 9:8.161.0.192,0,260.0. 261. g. 27 1. . 264. e. 428.6 g432. d. 433.h.5 42.f. Blaͤterlein heil en Dlätterlein auffm Haupt heilen 5 8.33.6.153.€: 409.0. 60.9.149.8.269.6. 106.h.117.0.411.0.d. 673 6: hitzige Blaͤtterlein der haut heilen 219. h. 394. b. 405. & 36336. — Blaͤterlein em‘ Mund heilen ot. c. 156.f. 218. e. 274-4. 638.4. Blatern an Schenckeln vnd Schinbeinen heilen 170-6. 443.65 00.0.617:5. Blaͤterlein ziehen 409. g Blehen im Leib wehren 136. ha 168. 4. 161. a- 173. d. 174. b. 175. 4. 176. f. 185. h. 194. €. 197. f. 199. c 208. fog. 236. 0.238. b. 264.9. 269. h.275. d. 275: h. 281. d. g. 282. g.h.300.1. 316. h. 349. 1. 408. 9.412: 9.5 86.9.181.f eingenommen Bleyweiß fchädligkeirabtreiben 5f. 404 . Blindſchleichs biß oder ſtich heilen 404.a. Blumen der Weiber. Such Weibermonarblum. eur 187.f.213.0.1.243.4. — —— | Sfr Blutfluß ſtillen 246.6.299.0.385-9-387:9-439-4.446.0. 451.f. 480. b.5 66.1. k. 677.g Blut harnen 221. 366.4.3 36.0.3 3906 429.b.4234.1.5 93. a 677.8. Blutruhr. Std Roterhur. Blut ſpeien oder auß werffen 226..247.k. 270.f. 310. 67.%.592.h.637.b. 646.0.684 f.654.9; 2.65.4.392. sr 0.584: 12.f. 60.4. 14540. b. 158.2. Regiſter 4.339. aczet. d zo5. g. h. z55.h.iet RR 8. 434-1. 4448. 486. b. 498.d. 524.1.529-h.1.530.0.540. £. 583 £. 592.1.d. 622.9. 623.4. 628.9.636.. 476. 658. a. 678.0. 684.d. Blut ſtellen 130.843 1.h. 253.0:357:6:367.6:443-f526 9. $68.8.593.0.6:6.0 660.8, gerunnen Blutzertheilen vnnd aufführen 68, c. 71. ®. 89. 4. 131, 9. 132. 1. 138. 9. b. 140, g. 143. b. 146. a. 157. 9.,175. i. 210. a. 213. b. 217. hi. 258 d. 243.4. 2444 6.248. 6. 2730370 289. £.90. —— gerunnen Blur ia der Blaſen zerthellen vnnd außſuůß ren 33.2.53 M:1 53:8. gerunnen Blut im Magen 153. f 271. Bobenheimer vertrelben 9.e. 218.c. Bocken heilen 88 f.oo.d 261. Brand verhuͤten 135.a2264 6. Blandt leſchen 611. g. kalten Brandt verhuͤten vnd leſchen ꝛze— 470 Brand vom fewr heilen 264 6377.k. 381.d. 446,0,638 9 656.6.668.8. Brandtvom Puluer leſchen Brand von heiſſem waſſer Braͤune vertreiben Fe im Leib von gingenommener Speiß wenden 385. fo 658.8 Br — wer heilen 65. Bruch heilen 194.e. 213.4. 220. b. 230. 8.249. b.253, — 333.4. 377. 1. 387 1. 388. 9.392.1.453- en 157.8 Hön faire 232. ——— innerl ice Bruͤch — b.52 6.8.5 30 innerlichen Bruch; von fallen etc.heiler Ay Bruſt apoſtem erweichen 177.9.624.D. Sud, Bruſt geſchwer. * Bruſt beſchwerung vnd verſehrung helffen AL2 sat Bruſt engigkeit. Such kur gen vnd ſchweren athem. Br uftengindung heilen 130.4 678. e.483.5.494 Ce erkalte Bruſt erwaͤrmen 54.f. 60. .139.b.160: b. 165. c. 17 1.6.173.0.185:.244.8.200.f.205.4.266.6. 345.1.473- 4.627.f.667.4. Bruſt fiſtelh heiten, 462. c d. Bruſtflůß vertreiben DEN BAER Druftgebrechen 235. e. 260. g. 299. br 355. fl 606.(.607.). Ka d. 628.0.637:d.646. Be 666. 677.d. Bruſt geſchwer 33. c. 54.k. 149. h. a. 278. 0.312. 6. 341.1412:9-461.6 064464. 04.465.5. 802 hü24.d. i — Bruſt hiz legen 278.6.3 85 Bruſt koder auß fuͤhren 235.6.3 15. Bruſt lufftrhoͤrlein öffnen 399.8 Bruſt raumen 165.c. 357.k. Bruſt reinigen 4.0:55.f.60:9.63.8.69.4.101.0.134.f 146. f. e isı. d. 158. c. 167. k. 173. i. 185. h. 221.0.235.6.259.1241.4.337.4.461.4.f.5 22, 4.627.4. 672.C. Bruſtſchleim zertheilen 173.4.211.d, Bruftftechen wenden | 235.8 Bruſtſtich oder wunden heilen 3824. ———— — 2.8. 672.6.677.D. ruf verwundung heiten 48.4.f.147.d.&.158.4.167.£. 248. 4.5241. 525. 260.9. — 48 f. 145. f278.0.367.f.399.0.365, —— 6. 402. ar d. 5319.i. 603. g. 607. 6 622. uf ar der Weiber, Such Beiberite 6) 13 31.654.9.658 d.eione.. 248.D. 249,8. 253.6. 290.4.466. — — a a & % — — — — — = - = 2% = — — — nr — a — — — — — — — — — — * > E S — —— — u — 3 f x 7 — — — — — — — * — — —— —— — — —— — 2 — * — ee ——— —* Teer v * u * J — 7* * — — * rede —— zw 2 — — * PS ABERFE ART BER —— — — — — — Vals an — — * * — * — — * ————— —— — — — ——— — — Das eilffte SE Achexia. Such Grim ſichtag. Capaunen feiſt machen 570.e. 623.. 636. e. 667.4, — Carbunckel. Euch Zubblatter fleiſch Carnoffel heilen 429.8. waſſer Carnoffel heilen 429.6. Cathar. Such Haupt. Choleram verrreiben 14.0.18.1.486,1. Choleriſche ſeuchtigkeit auß ſuͤhren 3c.88.f.439.f. Colica. Such Darmgicht. eingenommen Chriſtwurtz vergifftung abzutreiben 5. 4- 623.4. Citronen lang gut behalten Cliſtier in febern zumachen Condylomata: Sud Wargyen dee hindern. Contracte erlamete glieder ſtercken vnnd zu recht bringen " 41f.42.0.43.6.56.0.61.f.65.1 82.1.177.8.220.f.229-f 317.43 40.0.341.8.352.6:388.0.410.5.6.527..611.b. 615. 8.6668. Corianders ſchedligkeit abtreiben D. OR Dampfſe in den Bergwercken verbeſſern e. 227.8 boͤſe Daͤmpffe / ſo vber fich ins haupt fleigen / nidertrucken 3f436.4. 399k. 610.f953.h. 648.4. \ 5f175.d 3108 Daͤmpffigkeit vertreiben 97.8 Darm Apoſtem vnd geſchwer 63.f. Darm auffblehen vertreiben 137.c. 174. f624.k. 65 1.b. 0ott300 h. Daͤrm bloͤdigkeit helffen 4.0. Darmbruch der finder heilen 435.0.592.h. Darm gefchwer heilen 677,b. Darmgicht vertreiben 66.D 39.$.19,1.12.5.7.8 66.d.. 67.0. 106.4.139.0-4,137-h. 141.9. 147. [.194- g. 187F. 149 £.167.). 171. 6.8. 171.1.173.d.174. f.g 175. a. 180 e. zır.f. 220. b. 228. h.275.1.282.1.287.0. f. 300. ht. 8. . 316. h. 481. c. 401 6. 408. & 415. F 584. f. 602, i. 671:. Sarmıhursumenden 3.33 6:373.6-386.6. 392.0.657.8. 716677 Därmreinigen Därin ſchlůpfftigkeit wenden 18 1.25 7.C. Daͤrm verfehrung vnnd verwandung heilen 26. d. 63. f. 350. d. 437. f 519. f.677. b. 621 f.593- 9. 592.4. \ Darmwehtag ond fehmersen vertreiben 17.8. 41. b. sah. 55. fe 60. 8. 68. f. 65. c. 140. ©: 146. b. 159: 168. a. 175. b. 194. b. €, 208. f. 210. e auf. bh. 77. $. 281. d. 9. 26. . 648. D. 60.5.6485. 634. b- Darmwinde vertreiben 152. f. 159. 9. 174. 8. 176.4. ara Dawimg fürdern 12.0. 241.4. 12.4.14.f.17.0. 18. c.b. 61.0. 136. 8. 163.1. 170. h. 174, b. 177. 0.202 f. 208. €. 2i0. 4. 242. h. 245: b. 265. 8. 275. d. 3350 349.163 3.k. 12. i. Diabetes. Ä Such Harnrhur. N Din en machen wider die Menfe ERB Diſtilirt waſſer wider klar machen 6381i. ingenommen Dolkorffels vergifftung abtreiben 4044 | ERBerwurn gifft abtreiben 464.d0: 54.h. 154. b · 215. c.5 26. eingenommen Doltkorffels gifft abtreiben Dorn aufziehen aus dem fleiſch d. 96. 224-5 3* D.ıycini oder Nachtſchadens vergifftung abtreiben 175.0» Durchſchlechten. Such Purpeln. | | Durſt leſchen 173: f. 176. a. 358. h432. 6. 437. h. 488.5. 495.0. 602.5. 605. d. 607.h. 619. f.828.h. 5 1.0. 657.8. | | Durſt machen 605 d. Syut Drüfenerweichen vnd auffziehen 367.4.570,f224.d-225° c.222.1.b. 218.h. 12.4; Ehliche werck fuͤrdern 38. g. 160. f 201. d. 149. 4 173. d,f.175-0. 177.6:196,4.197.0.199. 0.214, .24 2-4, 244.0.302.).428.8.434.1.446. 622. i. 664. e. 077.h. 678.b. Eyer frifch behalten 611.1,631,5,6 74h. Eibenbaums ſchedligkeit abtreiben 273.4. Eiſen auß wundenziehen — — Eiſſen oder geſchwer erweichen vnd heilen 278.h4. 287 5. Eiter außwerffen 417: b. 434. i. 654. h. 666. d. Su, Eirer vmb die Bruſt außfuͤhren 260.8, Eiter harnen | 5921593. Eingeweids geſchwer heiten 477.b. Eingeweids mangel verbeſſern 428.d. Eingeweid reinigen 60.h337.4. Eingeweids ſchmertzen legen 260.f. Eingewerdt ſtercken 12.f89.4. 269.f. 300. h. 391.g. y8.b. 657.h. Eingeweids verſehrung heilen 248.0.522.4.525.$- Eingeweids verftopffung helffen | 176:9:439:9« Empfaͤngnuß fürdern 199-4. c. 358. b.311.1.3675.d.368,f, 3718.37,f 4 Empfängnuß einer manlicdyen Geburt verſchaffen 260. c. 221. d. 220. c. 603.0: 623.5 617.f. 176. 8 Engbruͤſtigkeit helffen 607.b. | Endten feiſt machen | euſſerlicher Entzuͤndung abhelffen Epinyctides. Such Dlachtblattern: Erbgrind heilen 96.106: b.154. h. 218. 0.341. d. 346.1 462. 1.463. a. 668. d- Erbrechen. Such Rosen. | Erdtfloͤhe vertreiben ar). Erorfpinnenftichheilen 2. k. 186. b. 139 k. 298. b. 300. 1. 403. 440. A. 589. 9 k. 417. k. 429 0.487..514.0.0 579 8.65::9.674-D; Erſtickung von vbrigem geblüt Sorfommen 5.44 Effen im mundverrreiben 131. b, 677. b. 342. f. 345. b. 73.f. ron. b.c. t31. b. Eſſig bereiten SER AFERTL, 6b GERE F. Antaſeien vertreiben 42.6. Iogahrınfrant auff dem acker vertreibn 997 natirtiche Farb widerbringen 271.0.578.f388:9.489.f .603.d.687.1.864.4. bleiche Farb gut machen 10.g. 17. i 343. b. 349.f.396- b. 10.f. 17.e. Faß⸗ | 4 |. — D—— treiben "anf, — Ps: 34dıaal tig d. 149, bau; 46; 677h — ART 273.4 a2igt 3hAadet, ). 666), 260,4, FEAR 677, al), 0.h3 260, 91.8589, g22.0,525.4 76:9:439, 5.d,364, chaffen 6, 65h — — — sm Eh | 617 br d346. Anl k ” tzy Ar mh 4 sh u 2. f. 345.h y ! 159.676 | | 425 k FAR | 4 \. 9.8396 b zu Feber ſo ſtets wehret / vertreihen vbrige Feuchtigkeit außfuͤhren Fiſteln zuverhuͤten vnnd zů heilen Regiſter. Faſanen etzen und meſten Faulnuß deß geblůͤts verhuͤten 17.f90.d. 215h. Feber in gemein vertreiben $.4. 18, kE. 41. f. 42. a. 53. 8. 61. b. 89. a. 90. f. 103. d. 154. e. 171. 8. 229. 9. 262. h. k. 273. a. 302. 6339. a 341. 6. 342. (2 343. a. 347. 6.349: c. k. 356: D..367. f. 372.9. 401: b. 404, b. 475-& 430. 8- 486. fe 494. h. 405. €. 519. b. 520. 1. 632. 8. 647. i. 648. 4. 655. e. i. 663. a. 680.4. täglich Siebervertreiben 8g.11.9.13.8.154-4.170. 0. 186.d. 269. 8.273.5.404.6.412.6472.f.486.9. 617 0.6474 672.0 649 5.680.i. 3.1.39.8. 369.95 0011. dreytaͤgig Feber vertreiben 12. 0.33. f. 140. 9.154. C- 169. a. 8. 181.0. 265.5. 269. 4: 273. d. 316. 8. 342. D. 366. b. c. 372. 0. 392.1. 6.396. b. 412. 495 6.498 8.2.[-499.6 500.8. 530,1.611.6.631.f.655.f 666 d. 630 g. \ doppel drey taͤgig Feber vertreiben A940. dreyrägig Baſtardt Feber vertreiben, 154. b.262.41. viertaͤgig Feber vertreiben 3: 6. 8.4. 14. 8. 33 .6. 41. g. 61. b. 66. d. 82. g. 91. g. 92. c. 117.f. 154: D 160. q. 177. d. 186. c. 213. h. 237. 4. 242. 9. 262. 6 265. h. 269. 9. 273 6. 296. d. 296. 8. 1. 302. 1. 316. 9. 339. 1. 342. d. 366. c. 386. |. 404 c. 404. d. 412. 6. 429. 466.1 473.d. 486. 5. 489. f. 493. b» 500. f. 629. 5.647 4.666. ! hitzige $ebervertreiben 37. d. 101. f. 130. d. 131. a. 9: #. 24% 6. 274. 1. 281. €. 352. 5. 357-8. 358. be 422. 6. 437. i. 443. b. 404. 8. 485.f. 486. 1 £..488. a. 542. b. 603. i. 628, f. 646.1. ı 655.9.657.5.666.d. | | A hitzig trucken Feber heilen | I ö71.. alt vnd faul Feber vertreiben 14. 8. 17. f. 38. b. i: 107. C 24% i. 349.0 9. & 352. fi 198.C | Magen truckend Feber verrreiben 12.0.39.f.12.6, Langwierig Feber vertreiben geelſuͤchtig Feber vertreiben 342.c. 439.. kalt phlegmatiſch Feber vertreiben 75.4.154D. ſchwindfuͤchtig Feber vertreiben 437: d. 603. d. 647.K. widerſpenſtig Feber curiren 41. f439. g. junger kinder Feber vertreiben 35.h. 675f. Febers widerkunfft abtreiben 256.5. Feber lindern 53-8 Febriſch ſchaudern vertreiben 55.0.5 6.0.172.d.23 1.0. 25793 0: a5 Febers zierern vnd beben miltern 399 f. Feig adern helffen EN ch Feigblattern heilen 54-1.146.0.170.6.387.4.395.9.$. -453:%463.1.464.d.617.9. Seigwargenheilen 36.4. 130.1. 170.b. 317. b.3 56.d. 386.f.395.9411:f471.1 ee Feiſt machen S 196b. Feiſte leuth mager machen 1734. erfrorne Ferſen 117.543 2.4. : Feldſucht Such Auſſatz 219.d.4724. grfrorne Ferſen heilen * 12.0.$.18.8.72.4.106/f. 260.8.370.0.471.f.472de falten Fewr mehren — — Filtzleuß vertreiben zıu.d. Sifch fahen | 170.8.673.1. Fiſch fahen mit den Händen 626.4. ſchwache Sifch warfermachen 275.0.335.0: 13.94.26. f.79h. Fiſtel der Bruſt heilen Fraß abhelffen 83. f. 96. c. 97. €. 100. bi i. 104. c. 10@ 8. 107, c. 130. h. 230: & 237. i. 263. €. dee- 264. b. 287. d. 324. 4. h. 325. a. 336.0. 349 d. e. 1. 341. 6. 351. e. 367. h. 382. k. 438% ; = d. €. 463. i. 464. d. 725. b. 582, 4. 93. 4 597. |. 618. 4. 668. 1.683.0. RT: EUR U BEE DOREEN 62. Starangen helfen 278 Eh & — = ; 4 Fleiſch einſaltzen 179.. | Fleiſ ch friſ⸗ ch behalten 682.4. Fleiſch für mücfen ond wuͤrmen bewahren 564. Fleiſch im haſen zuſammen wachſen machen 249. auß gewachſen Fleiſch außheben 213.d. faul Fleiſch außaͤtzen vnnd heilen 13. a. 42.b.8z. f. 97. b. 170.4. 192.8. 224. 225. d. 224.6 24 friſch Fleiſch wachſen machen. 96.k. 97.b. 146.4.2237 367.65 3-f. ü 4 37° Flechten Such Zitterſchen | | \ Fleugfell in den angenverrreiben [7 | DBelichedroben/Augenfel Floͤhe vertreiben 9.18.68. . 141. 4.182. 4.5.187.5. 410.D. Floͤhekraut ſchedligkeit abtreiben Sf —— ‚12654.6.139.5.439.8.522.d.636.9. 368.d.T. heilfe Fluß vertreiben 837.5. kalte Fluß vertreiben 13.4.17.6.139.B. sehe Fluͤß verireiben 349-4, S. Frackers kranckheit heifen 0 h· Fraͤnſel Such Gicht der kinde Frantzoſen heilen 4. b. 88.f.90. 6.8.91. c. h. 07.f. 167. h. 225. d. 239. d. 262. 9. 289. h. 296. c. i. 300. k. 335. h.337. f- 369.8. 393.f.462: 8.465. . %.466,f.484.h.585.t. Srangofen Flechten heilen | 466. Stangofen Iöcher heilen 255.d.261.8- . PR N \ 21 a 1 .638.f. 17 $ \ Froͤlich machen die trawrigen 323..603.4. Froͤſche auß dem leib treiben | 1337ER Froſch onter der zungen 34 e. 60 3.c. Froſt vnd erkaltung helffen 2150. angeſtoſſenem Froſt begegnen 3 —9* — * Os ki ——— ihn 1.373.0.f- | leibs Frucht ans Mutterleib reiben 221. todie Frucht oder geburt außtreiben 32. d. 13 3.a 36.a. 37 4 38. d. 40. b. 41. k. 42. f. 51. d. 96. b. 199. g. 210. d. 217. d. 218. b. 219. f. 223. ‚#.225.0.229.6. 230.0. 242-1. 392.5. 400.9.402.b.€. 417.d.519.9- Frucht auff den Bäumen zu rechrer zeitung bewahren re 5714 R Frucht auff den Speichern für dem vniffer bewahren gt. unnötige Forcht vertreiben 18.6 hitzige Furunckeln vertteiben Suuf. Fuß gefchwulſt vertreiben 42.5.140.f, 224.6.352.6 faiog.542h. 675 4. 9 bleiche ar gut machen 10.9.17.1.343.b.349,f. 306. b. 10.f. 1784. naͤtůrliche Farb widerbringen 439 f. 603. b. 687. c. 664. a. Fußſchmertzen heilen 39-0.479..65 2.9.6581. erfrorne Fuͤß halen 117..341.9,411,8.6 8,9. , Gader⸗ 271,8:376.9.f,388.0, v + * \ £ * R a ß plan ta N - rg 5 * Br — — — = - — — — —* — —— —* — wm n ẽ — — — — ar | it { — — — — IE IE ı hl “ml I Ni 0 IS EN url DR I) a N | — — —5* —— — — — sig 117 ir — — TE — + 5 * — — — * — se 1£ — en — 7 BL " Zus M Br F j' — SH — 9— .6724. | junge Gaͤnß bald flücf machen 623.4. Gaͤnßleber groß machen 648.k. Gaͤnßfleiſch weiß machen 648. Gaumen gefchwulft vertreiben 139.d. Geaͤder ſtercken 12.f.37.9.215-6,216.4. Geaͤders gaͤnge reinigen | 349.£.440.0. weiß Geaͤder ſtercken Sf. Gebluͤt erfriſchen 196.1.623.8.646.b.6.28. Gebluͤt für der faͤule bewahren 3.0.12. g. re an Gebluͤt mehren 604.b. 614. b. i. 66 1. k. 662. b.e. g. | Gebluͤt reimnigen 3.4. 41 b. h. 83. e. f. 90 1.91. "u e 9 97% f h. 203. i. 260. b. 289. 9 296. © 4.3164.335.9342.d-h.346.b- 419.6462.f:464.D. 465.6.437.0.692 f. ” verbrant Ggplür reinigen Geburt fürdern vnd erfeichtern 035. 0. 36. h. 37. k. 166. d. 147. 1.199. 9 214.6, 217.1.223.1.230.9.236. (.238.8.272.D.3 41. 8.392.412.d.519:9- ! Geburt glieder gebrechen helffen 57.6 48. 4. 48: f Dh 0. 0 lan | Gihurraliederermärmen 32.d,37.9.39-f41.b.42-F ai 52.1.60.9.26 6:0.f.526-1 | | Geburt glieder geſchwulſt vnnd erhartung vertreiben —— a Geburt glieder oͤfnen | 166.d. "Geburt glieder reinigen 41.[.260..472.d. todte Geburt Such todte Frucht außtreiben. ® f388.1.603. Geelſucht vertreiben 0. f an Hd 42 54 19.0. 33: 1. 36: h. 4 f ‚, 17% d. 10. ed 90. f. 91. d. 96. D. 99. £. 100. (,d. 103. "Be 106. h. 107. 1. 136. d- 137. f. 149: 5. 152. 8. 153. 6, 157. 6. 158. d. 159 f. h. 160. fe 161, d 153. bc. 168. i. 173. d. f. 174% "192. £& 21o..b. 21ı. bi zi2. b 232 b. 242. ii 243 4 246.6. 257. D. 269. fa271. d. f 1 286. |. 289. I. 290.6. 298 b. 9. 306. h. 307. a. b. 316. g. 318. 6. 339. 4. 359 d. 2.f34% 0 h..343.0. 347. 349: 9,35% & 315.1 350, "ab. 357. 9 a67. he 376. f, 391. 1 592° dr b 396. b. 428. % h. 430. h. 471 D. 478. d. 2.479. k. 484 k. 485. b. c. d. 6. 488. k. 489. f.. b. 493-1. 498. d. 519: d. z20. 6: 25 9 330.f542 asıch.7 he Geel waſfer außfuͤhren gruͤn Geelſucht | hitzige Geelſucht vertreiben fſchwarg Geelſucht vertreiben 421.6 423.4. 478.f. 484. 51 9.d. 246.b. Gehoͤr ſtercken 5. 62. f 146. 175. f220.f. 2,6746: | aa, Behör widerbringen 6.6.66 9.150:8- Se * — Kr A 8.20. 32.f f. 34:1. Gedechtnuß ſtercken 10.9.62.f150.8.152.4.159.1.220. 3.f.9.4.0.4.d.4-f4,8:5-b- b 8. d. i. 55 h. 56. d. 60.8. 65. h. 66. d. 68. c. 69. 4. 71. b. £. 88. 5.89. 3 Dos eilffte Geiffer vertreiben | Ba G. Gemach darinn ein Febricitant Tiger / erfrifchen ae 596.4 | | G detgen⸗ vertreiben 656.d. Gemach von der Peſtilengiſchen Infection reinigen I Galenaußführen 4f. 12..1.1-17.0.67.b. 68. 67. | b 88.h.91.f.92.0.103-4. 349. b. 0.43 7:8:440:0-49 9.f Gemaͤcht geſchwer heilen Ir. 662.k. | — ** Gemaͤcht geſchwulſt 641. 140. i. f. 143. h. 157. Saltenfogen "486.0.6574. _ d. 172. b 199. hg 70. 1.530. 4. 617. d. 627. b» Gallſucht vertreiben 3.6.4-4.14.0. 6834k. verbrente Gall im Magenmund vertreiben 493.d. Gemaͤcht ſchmertzen legen 64140hi. Gaͤnß meſten _ 437. b, 5 19h. 60 9.1.623.8.628.6.648. Gerſten waſſer ſieden Bari 655.c defg. ‚Gärten vnnd kreuter für den Hewſch recken bewahren 9f Geruch widerbringen. 55. 9.775. 8. 186.51 k. 220.f. 407.8. BE Geſchoß auf dem leib ziehen. 596.9. Geſchwer zeltigen vnnd heilen 26. i. 54. g.64 k.73.h. 117. de 131. € 166. a. 169. h. 197. 4. 213. b. 219.0. 224.4. 257. | 287. 1. 317. b. 412. b. 570,8, 603. b. 617. f. 625. I. f. 626. d. 652. h.i. 674-9. — freſſende hitzige Geſchwer heilen 71. 232. i. 412.0. 57h ae? hole geſchwer heilen 79.h.189.1.197.4. Geſchwer fir entzuͤndung bewahren 42.f. Geſchwer reinigen vnd ſeubern 79.i 317.t. kalt Geſchwer zertheilen | 461.4. Geſchwer im leib Heilen 101.8» Geſchwer im Mund heilen 249. 9. 253. h.254.1.336, | .342.0.347.0.352.6.356.6.357.4,367.b. Geſchwer im hals heilen 101. €. 281.6.250.b.253.h, 354.5 336: fi 342. d. 347. de 352.5. 356. k. 377. 9.367.b. Geſchwer im hintern heilen j 245.f.250.b. Geſchwer vnter den armen heilen 348.f. Geſchwer vnter den achslen heilen 624% Geſchwinden Such Onmacht — Gefchwulſt legen 10, 12. i. 39. & 65. i. 54. g. 68. f. 71. d. 84. 9: 130. b. 140. f. 157. h. 171. & 7194 m 211. fi 293. b. 229. b. 249. t. 256. b. 277. f..290. 9. 317. 0. 343. b. 367. 9. i. 387.4 Art. h. 542 0. 626. 6.d. 629. f. 531.9. 52. h. ih 67 Geſchwuiſt von Aderlaffen legen LER rer 22/02 Geſchwuſſt von ſchlaͤgen vnd ſtoſſen 278.h. jnnerlich Gef chwulſt heilen 236.6. Geſchwulſt der Hände von kelte vertreiben 410 9, Geſchwulſt his vnd hartigkeit helffen 18i. g. 611. e. 84. .181.f.256.b.257.f- 287.c. 357. 1.377.6.463,488.b» 49415196734 rothe widerfpenſtige Geſchwulſt legen 79f. Geſchwulſt deß hintern 317.8, Geſchwulſt deß leibs 526532.6. Geſchwulſt vnter den achslen 6244, Geſchwulſt von fallen vnd ſtoſſen heilen 157.h. 652.. Geſicht ſtercken 10:9 12 F. 62. f. 104- b.c.d.ch4- b. i. k. 105.b. f 107.d.134. 4.135. b. 149.k. 150.a. b. c d. e. f.9.156 €. 157. Rasa. f. 159. f. 273. 1. 312. 9.358. b. 399. e. 412. h. 417. 471-4, 473: 66 52%. £b kalt vnnd lauffendt Geſicht in den gliedern verreeiben %68.0:6.4-3.66 4.23 1.b.241.5:244-0. Gewaͤchs im hinrern heilen 439.6. eingenommen Gibs ſchedligkeit abtreiben 657.4 Gifft verhuͤten 35.i. 200.6. Giffeabrreiben 3.0.4 8. 12. g 33 0.72.6:53.9.156-d 82» 9. 96. b. 104.6. 168.d. 173. f. 183. h. 210. b..211.8.214> b. 217. 9.229. 8. 235. f· 238. d. 244-8. 260.0.264-9+ 272.6. 322. 6.335, i. 340: c. 358. b. 3 66. 9. |. 3706 a7 / 4 j Ya tiſchen cinigen idrf we b. ıpr, — 7. h, 10h] edefg wahrn zo Hero, 219. 4. 6744. i. 412. h 911974, 45. 7917, 4914, 101h, S4 1. 336, bez, 6. 13p7 oh, 348f, 2700 ‚4. 68 f, 171. . 256.) di. 3874 j2. h. i h 8 nr, 278h. 2304, 4106, ‚611.684, 163,488: nah 3174 2615326 17h det so de. 31% 6. 350 ’ sh \ vertttiben 9? 657% 1.2604 44 ze 0.0204 af 37 Al SGlieder laͤme und ʒittern heilen m — = Regiſter. 373e.374 43 93 8. 402. g. h. 412.5.420.h.421.4.43 2. 8.471.447 3- 9.672. eingenommene Ötffrige fpeiß und tranck abtreiben 33.d. 1: 9.f.239 0,26 2.0. Gifftige thier vertreiben 35h.165 6187.g.215. k.ꝛ 22.h 229.6.230.0.317.0.346.f, Gifftige Wuͤrm vnd Thier im leib außtreiben Gifftige wuͤrm vertreiben 410.b. Gifftiger thier biß vnnd ſtich heilen 5.0.34-0. 82. 6k. 84. h. 96. b. 134. d. 154. e. 163. b. 173. f. 175. 4 186. q. 199. a. 202. a. 9. 208. & 216.b.212.1.213. c. 215. d. 229. Dit. 230. h. 231.0.236.0.242. 8.245. 4.309.316, b. 321. (.322.b.330. 0: 9.340. 0.345: 1.346. 8.366.8. 374.4 410.0. 421.0.9.471.9. 530. d. 541.5.542.b.581.6.596.8.810.h. 26.c. 574 h. 4. 2376. 68 IE DUEMR vnnd ſtich verhuͤten 33.055. 0.262 d,27 2.8. Gicht vertreiben 244.4. 246.k. 304 b. 369-1. 393: b. 405.6.494 1. kalt Gicht vertreiben lauffende Gicht in den gliedern wenden 357.d0.527.C. 527.6 130.0.264.9. 1.5 63.8. Gilbe Such Geelſucht Sleich fluß ſtillen Gleich gebrechen helffen Gleich der Glieder ſtercken Gleich ſchmertzen job Gleichſucht Such gliedſucht | Glied fo entzweh gebtochen heilen 670.71be. Gliedergicht. Such Gicht in den gliedern Glieder deß Leibs ſtercken 12.0: 13.8.18.5.684.f.804. * b602. 1240: 231.D. 18.0 215 d.216 h. 41. a. 192.e. 195.h. 367 f399.f. 12.5364.41.f145. .6150. Glieder ſchmertzen heilen 60.f.131. 617. 4 6254. Gliedſucht vertreiben 8.d.12.f.12.h13.017.f.18 4. 41.4.61.f.66.4 90.6.96.h,140.9. 149. h. 154. g. 160.e. 172. b. 211. b. 215. . 216.c. 219. d. 222. b. 23 1. 6 244-8.246.1.366.0.367.9:372:8.432. c. 43 9. a. 479. b. 1903. 5 42.917.0b. 38. e 642b. Glied waſſer ſtillen 36.4.357.$.392..6T1.C. Glieder ſchwermuͤtigkeit vertreiben 90f. erfrorne Glieder heilen 626.f197.4.395:8. erkalte Öliedererwermen _ 141.9. 3 17.0.244 5.368. 473b. jnnerlicher Glieder außlauffen wehren jnnerliche Glieder eröffnen 342b. 349.4. jnnerliche Glieder kuͤlen 653.8: jnnerlicher Glieder ſchmertzen vnnd wehethumb lindern 310..23230.5 35d.f. jnnerlicher Glieder verſehrudg vnnd verwundung heilen 211.0.254.0323-f.33 5.b.i.411.f. jnnerlicher Glieder verftopffung öffnen 293... matte a muͤde Glieder ſtercken vnnd Teiche machen 64.f. le verrenckte oder verzuckte Glieder wider zu recht bringen 341.8-429:8-596.1.617.8,625.h.65 2.5 668.9. zerknitſchte Öliver heilen 8.f.9.4:611.6.617,6, eingenommen Goltkaͤffer fchedligkeitabtreiben 6y7.i. Genorrhea. Such Samenfluß | Grieß außtreiben 69. a 131.0 14 f. 194.8. 152. f. 158.0, 173. f. 174: 6, 176. € 196.1.224.0.260.D. 0:264,f,265.9.276.b. 281.08. 2848 „3491 210. b. 280.f. ee, 8 Gicht junger kinder 39.4. 369. h. 405.6.0.412.1,420: Harmsseennen vnnd ſchneiden verrreiben 586.6.637% — — — — — — — fe — ii e. 254.0.356. 5.396. b. 429.4, 342.f.572.6533.8. 12.8. Grind heilen 4.1.5.1.9.0. 12.8. 130.36 8.79.f.844. - u. h. i. k. 90. 4. d. 91. c. h. 92. 49 6. 8. t 97. ft 100. h. 100. d. 117. h. 130. f 146. 6. 154. h. 244. €. 296, 6. 335. b. 346 b. 395. h. 411. b. 447. €. 462. h. 463. D. €. 464. De 479. e. 626. d. 627. i. 632: i. 673. b. 668. D673.1. | Grindtflecken verrreiben 211. Grindraruften heilen i 36. biffigen Grind heilen 479.4.627.b. Stieffenden Grind heilen 96.1. 678.6. eingenommen gifftig Gummi von Eberwurg 417.0. Gruͤnſiechtag vertreiben 3.4.. — 17.018.919: 42.6.159.f1.161.0.173.d.175.C. 179.6 oa. (.342.h.343.0.b.345.f.347.b.0.349.c 4.64 86.b 482. fh.498 c. d.5 00. Grün ausführen Just H r Aar auffallen machen 105.4.212.6 Haaranpfallen wehren #.4.117.h. 212. 1.273.& 278.6.394.4. ar Haar geel vnd huͤbſch machen 54. b. 62. a. 105.1. 616. 4.623.1.649.f. | Haar krauß machen er 287.d. Haar milben verrreiben — q. — ———— 438.6 Saar ſchwartz machen aan! 6.4. Haar wachſen machen 4. a. 1050k. 187. b. 790. h. 658k. | Haarwurm vertreiben 106.h. Halsfluͤſſe wenden ‚ah 394.1. Halß geſchwer vertreiben . 49. g. $4.d.68.g.71.b. 90.h.10.,8. 10 1. c. 10.. c. 134. c. 0.168 f.181.f.187. d.210.f.211.8. 213.8.214-0.216.0,222.6.229.4.250% b.253.h. 3 42.d,357.6406.f. 462. 0. 463.6,.464-.6. 467.0.468. a: 481. b. c. 93.6.603.8.607,9.615-h.6$ 0, b.6 7 1.1.673.9.5. 677.d0578.%. — Halß geſchwulſt vertreibtt 49.9. 66.4. 97.481. a.c. 615.5.650.4. | N Halß hir vertreiben 137.a.405 h⸗ Halßknollen vertreiben 624.D. Halßloͤcher heilen 347 Halßſtarrigkeit heilen 2i2f.2ıg.d, Halß verſehrung heilen 106. e 211.8. 356. f. 357. a. hec- GR 358.0.368.0.396.8.30.f.607.622.8. ’ Halßweh vertreiben 6.5.213.6.650.4. rauhem Halß helffen 212.1.437.d 02-[-b.605- d.e. 607.8.623. 4. 6244. 6.629-9 636.8. 637: 4: 673: de ' 677d. ne wundten Half heile 5231.4. Haͤmmel meſten 668. Handt Gottes⸗ F Such Sthlag. RER: Hoͤnde geſchwulſt vertreiben 644410.. Härde Laͤhme vertreiben 36. Hal de glatt / indt / weiß vnd zart machen _ 265.0.625.1: 63.8.6780. — RG aͤnd zittern vertreiben Handsitterſchen verereiben 6 25.h. 62 6: Dr, ee. St: Ri \ Anfhrgepen helfen 15443404102 0 - gerfiindenen Harn foͤrdern vnd treiben &.h.un.firet 0°" . e 334 ek Ah Es tr #48: 50.4 S®: 8 — — Au = ze len ah EN N u “ir Ih I.) 1 RB. Made u J9 ‚ik Ä ln — J u hl ß J J— —VJ. a 5: J | h Den Ur 4 8* 1} g V — 2.5 —J Ba ih: ji . 9 4 ie x f \) —— EA — Sc Er AR * — r , i } J ET ie 3 J— — \ k f- INS% ER, N 5 \ —2 — & G * J —J je $ 8 ers . an * * 4 * “ r a } t Pi) an tele? Kt + - — € Aa ji & J 4 IE. 8 bu d>.. En Ei; hi E ie: Km t I — Hi M > J—— = Ing be ja - } J * er 4 il i ’ ji i j 4 4 D Ari ie f N J ar BEN 4 F | N J rm, . \ % HR re? ri — F ur * I r * A hie De 8 1 I F } * J. vH * ne —* Di eilffte | 96. 5.99. k. 183. d.123.d. 13. a. 134: 6 f, SEEN 137.1.145. 4. 146.0, 8. 152. f.159- 9.4. 160 b. 160, d. 163. 0.8. 168. a. c. 168.8. 170. 9.171. 4.9. 17% f. 174. 6. 175. d. f. 193. i. 194. & 197. f. 201. k. 203.f.206.f.f.215.9.217.f, 220.(, 222.4. 224.0. 229.h.i.222. 6.236, $. 237,0. 238.. 239. 0.2421. "244.6. 258. e 200. d. e. 205 0. e. h. 264.f. 271. d. 272.6.d.274.{.275-.1.276.b. 277. h. 178.d.281. b. $. 290. 9.292. b.293.f.294. 4. b. c. 296. c. f.300. 307.8: 310.4-.330.5.341.f.366.b. 367. 8.368.%. 372.03 .b. 392.0.402,d. 409. k. 433 . h. 471-f. 479. 4. 541. 8. 542. (545.0: 596. f. 662. 6c. 674 % 4 Har gaͤnge reinigen unnd oͤffnen 41.h. 32.1. 55. h. I. a. 147. f. 152. f. 100. a. 161. d. 265.D. „176.9. 192,0. 8.199.€.211.d. 205.9.269.f.27 13 a. 284.[.290.2.296.0.3 300.1.307.5.3170:4349,1.308.C. 4228 0:432.d:602:g.” Harns fcherffe miltern NHarnfchinergen vertre ilen Harn ſtraͤnge. Such Harn winde. Harn Sul 338. 160.b. 228 g. Harn rhur/ genannt Diaetes vertreiben 307.e.3 39. 8:59 2.0.5 93:4.637.{651.£.68 1.f., | 4.1.d.61.0.67.0.134. d.137 1.146. D. 163.4. 166.d. 170). 171.4. 9. 172. 0..176.$. 85.1.19.6,193.4.196.4.2 22.0,226. "9.23 1,8: 23 61.0,237.4.238.d. 257. d. 201. f. 275-8. 286... 3001. 306, 5307. b. e. 311. i. 315. b. 402. 8. 415.6,4.29. 1. 471.f479-4. 486.0.498:8:593-0. troͤpfflich Harnen vertreilen $42.0.599.b.681F. Harnwinde verfreiben 7.934.037. f.36. 41.0. 528.548. 55.645. 6. f 0 137.4. 140 f.14 44. 145.b. 149.h. 149. k. 1536. 168.6.170.h. 171.4. gt .. 196.4.200.(.217.d. 228. .15 3.0.1634. 4, 165: D. 17. 6.0.1778. h.192.4- f. 1.4.23 6:6.233.0.257.0 . 8.261d.5.265,0-272- ..274.f.275-8. 278. d. 281. d. 282.4 289. h. 294. 506.1 511.4. 315:6.307.d. . 321. ...6:339:h-3 67.3 68.0. 38060 389. d. 400.k. 415.6. 429. b1.433h 498.9.525-a$26.41541.3-5426584. Hafelhüner feiſt machen Haſen maͤſten Haupterwermen 649. $19.h» 1494160. b. bloͤdefl uͤſſ deß Haupts zu recht brngen7 3.0.15 9.b.257.b- hitzig e Haupt blaͤterlin heilen 394:4.405.8.62.D. Hanpırnüp außtrucknen $..62.0.b. 138.9-145.[» 158.4. 160.8. 168.h. 186. d. e. 9.199. f. 222.0 243 4. 323.6: 349-5. 330.6:365. c. 69. 8. 373. 8. |" 377. 43 2.0.603.b.8.5.637.6.65 0.8.6 7.).658.4.671.4.680. .5684.d. Hauptgebreſten helffen Hauptgeſchwer heilen Hauptgeſch wer der Kinder heilen Haupt geſchwulſt wenden = 18.0. 391, 70.f.216.b. 613.6 AM3f2873.e. Haupts Grindt vnd Ruffen heilen 66.0 341. d. 403.f — ———— Hauptnagel oder Hauptwurm verereiben 6.b. 6.1. — 303h 3934. 399.0.405. h. Haupt reinigen 68.5.79.0..82.fh.105.8 106.41 17.F. 186.f.242 9 $25.b- ' Haupts ſchebigkeit vertreiben Hauptwaſſer machen Haupt Schiepen vertreiben ef. — 244.8. MR 602... Bro Hauptſchmertzen von fallen vnd verwundung 673.6: Hanptſchuͤſſe vertreiben Ha uptſchwindel vertreiben 6. b. 39. a. 53. c. 85. 1. 472.6. 117.1.5.i 68h.104 3. 137. 6, 138.4. 144.1.145. b. 159.k. 158. a. 106. e. 173. d. 173: 9. 17546. 177. 8 15. h. * 215.f,220.d.23 2.b. 242.6, 277, 289.8. 281f. 218.6, 345.8.412.9439:8- Haupiſtaͤrcken 138.6446.f:149.8350.9173.4:493.6 603.4. - \ Haupis vnrichtigkeit helffen | 3931 Hauptweh vertreiben 54.10.8.14.535. 8.54.0540 61.9. h. i. . 62.8. f. 65.0. 67.b 163. f- 149. d.154.f 16%.9.h. 166. € 168. f. 170. 1, 17T. b.t. 1775. f. 186, 8.192. f. 196. A. 223. 4.226 8. —— 232. b. 237. c. 275. f. 286. h. 349. h. 372. 4. b. 369. 5.386. 1.393. 4.9.396.0. 399: 1. 404. bi. 405-0. 415-0417. f 428. d. 438. a.b. 439. 9 472 b. 487. | 488. bi 489. d. 494: b 494: D. 495: 8 560. 9.b.513-b» s19. £.&12.f. 6is. fi 629. b. 649.d. 654. 61-654. i.£. 655. 4: 657. a. 686. 1. 667. d. 675-0 677.9 64.8. | Haupt Wunden heilen . Bot. | Haut beiſſen vnd jucken vertreiben 4.1.9.8.676.b. Hawſchrecken verrreiben e 9. Hauiflecken oder Mackel vertreiben ht Haut glatt / ſchoͤn vnnd zart machen 91.8-92.0317.6 | 585.0.629 £.630.0.6.649.):664-9. | Heimlicher Glieder vnd oͤrter enuͤndung wehren 518.k. 519.4. | Heimlicher Glieder geſchwer heilen 247.d. 373. f.326. e.5 27.0.5 93.1.6528. — Heim licher Glieder freſſende Geſchwer heilen 439.0. Heimlicher oͤrter geſchwulſt legen 617d. Heimlicher Glieder verſehrung vnd verwundung heilen 107,4.13 1.0.158.9. 170.4. 211,0.213.5.249.f.250.b. 264 0.339:0:483 0.463.F.465.0.483.d.5 221.638. 668.d. | Ä Heiſer verrreiben 136.£.15 1.4. 158.4.173.h. 212.8. 217.8: 394. 1.603.8.607. 65.697. 1. 657-1. 658.6. 6714. Hemicrania. 2 Such droben Hauptnagel oder hauptwurm. | Herzens brennen vnd onmacht 446044. Hertzgeſperr vertreiben 48. a. fI20i. 55. f. 137. c. II1.f. 298.d. 41 21i . | * Hertzgruͤbleins ſchmertzen legen 2.6554 Herzfammer ſchmertzen vertreiben + 60.4.274 d.487.. Heenklopffen / ſtechen vnd zittern wenden 18.0, 1701.8.C. 137.4. 152.h. 178 4. 258. e. 261. a. 264.h. 330. er 483.1.490.8.563.d.615,8.614.4.050.8. Herzens ſchmerhen vertreiben 335.6.336.f.361.h. Herzens ſchwachheit helffen 160 f.264.8.400.0.408.4, — 56.5 63.6.399.8.391:9330.8,3 35.90.33 60f. 37 Hernffärcken 1oö.f.101.b.238.4.260.d.336.5.337.4 b.c.d.f.h.358:0.37@.6:3740-.487.4.60 3:9. Hertzwurm vertreiben » 134.6 Hefchgen. Such flur. Ä a Hinfch am Rindtvieh vertreiben Be te® Hinterns gefchiver heilen | 625.8. Hinsernshis vertreiben 249.f-519.4, B Hirns feuchtigkeit außeruchnen 140f311f318 4, 4 Hirn gebrechen wen den 18.c.216.6.002.&:416f. Ä Hien reinigen 82.f.h.96.9-303-f-413:9.525.9.585.d- . Hirnfchrötige Wunden heilen 2641. 4 Hırnflärden 137 d. 1444. 146-f. 318. a. 335b336.h. N 338-4.603.4. _ \ Hirn verfehrung helfen sor.b. Hirn würigkeit vertreiben 166. e. 417 4.493.b 666.c. | Hitz legen 1619.35 8:6-437.4.4399.488.8.5-493.b:500: 1 — * I fliegende Hin vertreiben 486.$- | innerliche Hitz leſchen 65 4.4. | Hochbaͤlge geſchwulſt wenden 130. b38820. 1 Hoden blatern Heilen 4644. Be Hodenbruch heilen | ak. en CH. S Hoden \ { \ 4 — 395, 45 488, h. — 654 DAN 1001, d.676,, 9 hair an nsı8f 3.1396, 49 "61m, ing heilen fꝛſob. ꝛui 6334 he . i. 68 7. 1F U fi Sf }.d- 4871. ‚„ToLlfgt 93308 s.f. 61h 4 4084 ac. zz6f 5. 13374 134% — — — 414 615 (0 19.519 ıufz180 agb — — Ba SE ac u Regifier: Hoden geſchwulſt heilen 70,5. 154.1 Er2,b ri k.199. h. 219.e. 224. d. zo1.f. 395h. a 6.475.6. 593-1:597.0:6f2.d.681.h. | Hoden ſchmertzen vertreiben 40h. Heferverküren 2154. Holtz auß den Wunden ziehen .d. Höreten. Such Herg geſperẽ. lordeola: Sud) Wörnerinden Kuala: * er vertreiben 333.D- Hornuß ſtich heylen 403.f.412:0.494f. Huf: laͤhme helffen 238h. — vertreiben 8.1.39.Cf.42.b.J2.c.56.8.64.h.82. d.103 d.117.5.165.£.166.0. 216.4.0.219.b..222.0.224. b.223.6.229.6. 230.6. f.9.23 1. b.232.5.242.1.244-6 2461.257.d.366.Dd. 368.0.369. h.404.0.416.1.417.®. 429.635 70:1.617.de Hummel ſtich heilen 403 1. 494 Hundtbiß heylen f 157.5; 169.5.218.5.237.0.404..b. 658. wuͤtenden Hundtsbiß heylen Sa. 213.18. 231. c. 237.e.f. 242. f. 244. d. 257. d. fi 290. b. 207. A. 330. g. A .1.395-.f: 404 412.1. rn 504. 8.626. b. 938 Hutidevon Bienen/Wefpen over Hornuſſen geſtochen / wi⸗ der curiren 412.c Hundtsblattern vnd Grind heylen 220.b. Hunde feiſt und ſtarck zu machen Hr. Hundtshunger vertreiben 6135.d8.622.{.632f. Hundt toͤdten 429.8. Hands ic angenem und lieb mache ACH Huͤner augenweh vertreiben IR Huner Bauchflůß wenden 543.656. Huͤner feiſt machen 570 8 628. 648. €. 656. €. 66% 96. 686.c. Huͤner fruchtbar machen | 31.4.618.d8.623.f. Hünerfiieden Fuͤchſen / Mardern / etc — 41 a. Huͤner groſſe Eyer legen machen 649.1.672.h.680 1. Huſten verir eben 33 6.5562. 13 4f135.f137.0.c. 137.h. 146.$.147.6. 151: b.0.f.158.4.b.6, 179. f.160.0. 165.d. 166. d. 171.6. 173. 6... 176. h. 186. g. 193. 8.197. c. 198. i. 210.4. 212.f.215,d. 217.0.8.220.D. " 3220.8328.6.236 6.2395.0.238.d. 239,1. 241.4. 242. g. i. 25 6. a. 200. h. 261. (. 265.8. 270.0. 272. £. 275. €. 289. 4.298. a. 6 301.0. 31104 316, & 318.d. 339.4. 345.1. 385.8. 391.9. 399. f. 9.400. a. 412. |. 432. b. 437. d. 461. b. 461. 8. 464: 0.465. d. 473. b. 599. 6. 602. f, 5. 693.8. 805.d.c. fg. h. 606.8. 607. b. c.607. h. 622.5. 623. 0. 631. f 637. d. 646. 9. 657. b. 667: a. 671. 1. 672, 4.0. 078,2 681. I. > Nnerlicheengüundung menden 6224. AR verfehrung vnd verwundung heulen 96. 6 26.f.k Innerliche verſehrung vnd verwundung von falten Foffen/ ꝛc. 236. e. 247. f. 248. b. 240.1. 289.f. 373. d 388. f. 389: d. 438. 4. 464. & 466.9. 529. i. 341.6. Jung geſchaffen machen 154 f. ib.i. eingenommen Ixiz vergifft tung abtreiben $.f.12.8. K.: — Ahlen gefchwer heilen 873.8. NKaͤhlen gefchwuſt vertreiben xX31. a. Kaͤhlen hitz vertreiben izn4. Kaͤhlen ſchmertzen legen 222.f. Sand hatmwfhöe, ns —— 1 Kazenbiß ! heylen 87 "Mil Kaßzen toͤdten "46a. — Kagzen vertreiben 410.Dd.418.4: alte vnd bittere Keß wider zu recht bringen | 653. 1 Keichen vertreiben 3 :9.37.1. 401.48. f52. i. 55. f.6o. g. 298. 8. 293. f. 400. f. 408. a. 412. f. 584. a. 616.8. — y 681.4. — Bi N! Kunie weh ſtillen 84.216.6.6.230.8.367.1368.0.410,f, ER : —9 .652.5.974.8. | FR — Knoblochs geſtanck vertrelben 159.f, geſchwollent Kırdhefheiten et A ‚Knollen weichen und heilen PSP I 7. Br3o, Be at 171.8.222 1. 243. f N a 397.8 #79: - Seh — na 668b. — Sy are Knollen der Örtäpsernaiben | 225 — RE SE Knollen am Half verzehren - — vr Kaͤhlen verſehrung heiſen ranhen Kähten helfen 158. 4. 177. t. 602. 1.8 6 5» 607. b. f. 607. h. 624. 1. 629. d. 636. 4. 637: 4. Ei d.67 73:8: ll Kat [te brasdr. E | | Sich Brandt, Kalte Seich. ws — — era an we [9 De) » 62. h. 65.1. h. 68. L. 1441145. 140. | 147. De 149. h· k. ıyı.f 156. D. 159. f. 160. 4. 161. g. 166. d.n. 176. h. 173. de. 174. 4 176. 6. 177. f£ 183. 5: 185. f. 601. f. 210. a. zu. d, 213. 215.f. 217.8 «fi 220.0: z2r. d. f. 225. a. 230..f, 232. b. 2375. c. 238.f.2359.1. 241.0 242.1. 245.0.260. 5.265. f. g. 270. d. 286. 9. 302.9. 318. b. 391. h. — a 8.1414. 1.4170. 465.8. 467-8. 417.4. 592. f.603.6 — oT. Kenfchheit beſuͤrdern 10. $. 167. h. 412.5. 414. b. Er 418. 6. — Kindtbetterin harten Bruſt hel Fen Era —— SEN Kindtbetterin Fuß geſchwulſt legen 64-9: ; N: Kindtbetterin fo den Harn nicht halten fan helfen 154.9 2% 254.b. — Kintbetterin heimligkett heylen 130.b.c. — Kindtbetterin Krimmen legen 19. 18 1.64. h. i. 169.6: EN 174.f. ll Kindtbetterin reinigen mach der Geburt ß 9.656: f 746:4.147. 149. 5 465.6 . 24.d238.d.238 8.4 2.8. ——— verſehrung been Kindtsblattern oder Purpeln. 4 Such Purpeln. — ” | il Kinderflecken oder Rotelen 9 Such Rotelen. 36. —— 8.199 k. 210. fi 66.f.2438 Kinder luſtig vnd froͤlich machen * b. Kinder entwehnen 4.b» Kindts noͤche erleichtern. Such aan befördern * er⸗ ‚leichter | —— Kleien vertreiben. | TE —— Such Schiepen. 2 N — Klein muͤtigkeit wenden 18.6 — a Kinos Flechten heilen FR 3945. 2 Klux oder heſchgen vertreiben 36.7. fro.frrarnzee ei 14). 9.143. 9: 144. f. 167. 8,168. 1. 160. h. 171.4. h. 173.8. 6.174. b. 175. 8. 177. €. 193. 6. 106. h. 197. 6 | ER im Hintern heilen ER se 22124219. Bine Knouen zertheilen Koder vnd Schleim ar 88. h. 91. f. 96. 231. d. — vnd zerknitſcheen Kerfifeten, E 385 * 211. 54- — — — “eh b.. 160, d. 1973. i 207. Bag N eu E ame Koͤhen vnd vnn illen machen Dageifffte Kornmilben oder Rornwiblen auff den Speichern vertreiben ..47.h. 5.4.419.8. Kosenond una illen dep Magens legen 6.5.7. 8.14, A. Kotzen junger Kinder wenden b.33.8.35.8.f.89 b.157.d.139.8.139.5,149.5.226.8 270, 370.9.372.9.546.1.633.1.684.8. 35. f425. Kraͤhen augen vertreiben 106.5.177.f.187,8. 213. 0.219, Krampff vertreiben junger Rinder kranckheit verhuͤten Krampff Adern erweichen — —— Krammets voͤgel feiſt machen Bır.k. 135.0.166,0.171. 5.194 .&.212.F.215.D. 416. b. c. 217. d. 224. d. 229..230:.9.242.5,24 2.1.3111. 312.0.317.0.0.410.f.415.0.65 4.1. 176, Krampff an verwundten Leuthen vertreiben 224 d. hinige Kranckheiten miltern 355. f. g. 358. h. 622. h. 680.8, 18f. Kraͤtze Such Grindt S sähmewenden 166.e.2ĩ6.b.231d. 388. b.410.8.h. 43. b453.d. * | Wr Kaͤhme der Glieder vertreiben 453 . Ahme vom krimmen helffen 61.4.655.f; Ahme vom Schlag heifen Sf gro. Saubflecfen vertreiben — 7g. Kber arınay 13. & 14 b. h. 17. d. 149. b. 152. b Lberbloͤdigkeit helffen Krebs heilen 26 15.838.896. .100.1.107.0.237.1,264.d. 290.8.325:4 340 D.ehz4Li 3474. 462.d. 681. i. Krebs geſchwulſt wehren ef Krebs der Bruſt heiler sıo.h. Krebs der Manßruthen heilen 264.6. Krebs der Naſen beiten | 96i2166. Krimmen im Leib vertreiben 3 f. 4. d. 4.8. .b.5.8.7.07.d. 7.f 9. 10.f.12.0.9.15.0.17.0 8. 40.6.41.8.0,53.d.54:% s5.1.60.h.63.0.6.1. 66. a be 67.0,.0.d.69,.6.91.d.99.F. 1014.5.106. 1.131. 0.135.8.136.4.137. 8 141..143.f.144. 1.145.814 8:.147,1.149 FI 157.4. b. 159.g. 10.0. | 166,0.167.h.168.4.169.f.171.4.0.d.$.1716173..0.[.174- f.g. 175.0. 176. 6.177° 8 180. 8,180, f. 172.8. 193. h. " 202.6,d.f.9.211-8, 215.0.216,6, 0. 220. b. 228.h. 230. g. 260.k. 231. b. 232. 236. c. 2338. 6.258.8.261.14.266.1.f.269. 2 391.6. 272. 4. 275.1.281.9-282.8 1.286-9.207 4.287. f.300.h.t.311.1.316 6.318.1.33 5-0.f: 336.8. 350: D-35179. 352.h.353-6.386.4.589+ €.d. 399. 401. fh 415. 417.1. 488, & 472 8.342:4. 579 & 602.1. 609. h. 615. d. 857. k. 659. 8. 657. hi. 672 f. 674. b. 6ꝛ .b. ſunger Kinder krim men vnd Leibweh legen reger d:4o8.n. Kroͤpff heilen vnd vertreiben 37.8. St.) 63.8.79.h.10 6.4, 218.1.5.222.6.296.8341 4 373: 0824.657.b,438.4.478. .1.570.f.624.6.650.0.685 F — Si i7.£.37..40,8, gefchädigre Kroſpelen heilen 1956. Kroͤten biß heilen 229.0. zuͤe hunger vertreiben 216. Kuͤe maͤſten 574.6. Kuͤe die milch mehren a S49.. Kuͤniglein matten 649.519,h.487.b. (OXhenasfandsereiben zich. 160.d.175.9.221:9:428:f: 493-8: D-b 547: h. 484.6. © 3939-654.9. 657.8 | 14.6.5485. 5486-5468. $eherenzündunghelffen 488 4.k. 493, 1494 d. 49°C d-491.h1. 500.95. 519. Fı9ıf 520.0. 595 d. H12.%e. 26757. faule Leber erfriſchen 401 a. Ser erwaͤrmen > 149. . 221. 8.237. 4: 269. 0. 345.k. 349)» [r [ 4 N » . a FE nt # { u — * gr wort 4 f 2 * 4 ae ar % “3 — * 4 Ben LER 5 A, RN “hm $ * ee Y N — en WER FR r nr 5 er I * 77 * — ea * harte beber erweichen 12.0.165.5.221.4.223.0.4954-1. Schervbrige feuchtigkeit außtreiben eh 3.4. Leberfluß 15.4.180.4.677.4:633.677.9 rot Kberfluß. Sud rote Rhur. BR Scher geſchwer heilen 7.h.i52.$1826.270.8.345: 8.4088. 651.$.657.d- ae Leber gefchwulft senden 4.01414,158.f222.8.270.4.287. 6343.6345-6:347:8.389%.024-8. erkalien vnd krancken ber helffen 6.£.7.1.14.4.17.dh18. 141.9.144.1145.8:270 9 | $eber Knollen erreichen | 5.d.221:4, Scherreinigen 17: d. 215. 6 485.9.294. b: 300: 8. 345. f. —— er $eber ſchmertzen ond ſtechen wenden 14:4.6.17.9.18.4.19.C. 136.5. 137.0.151.41984.199.0 277.316. 340. b. 417b. 443:9:495.1:585.0-b.624:8: Aecber ſtaͤrcken 7h. 18.d. 60.. 89 4.90.1.91.f96.4 97.f-101. 4.144.1.160.f.269.4.270 9.358 #:342-5.347:b349 h . 478.$.484.5:494-8: 584. 3 $eberftich und Wunden heilen er 6704 $sherfischtvertreiben 17.d. 18.8.1.97. 6.159.1.173.d.185-f. 197.$.210.8:243-6°277.5.286.f.299:6339.6:63 65.8478. f.480.0.486.0-489 f519f.542.%- | Leber verſtopffung oͤffnen - 3.6:4-F5- b.r1.h. 14.9 15-033 .1. 47.£.56.d. 60.8: 67.6.d.71.f89-1- 90.f.91.0.6.f-97-$E5- £.100.f. 105.8. 103. 141.8. 151.d.152f153. c. 158c. 159.8. h. 161.0. 171.9: 173. c.f. 174- b. 174: h. 177. d. 192.k. 198 k. 206. k.209.k. 258.6. 296..271.0: e. f. 279. 293. 296. b. 300. h. 307. db. zı1. fi 318. b. zug. 0339008 t 342 be 342. De 343. De 34 fe 34726349: 6 De 355. de 365 beisch, € 368. 8.396. b. 409 i. 428 & h. 471. d. 471.8. 479 k. 484. a. 485. h. i. k. 489. 9 h. 490. d. i. 493. f-495-6.495.b-5 00.8. 513. 5220b: 524-F525.4.5264542- 0.546.8.681.d. Lefftzen ſchrunden heilen 438. d. 673 f. Kibs auffblehung vertreiben 8.h. 12.f. 144.1.17 1. 4. 173 -d. 175.6.407:9.584,b.610.f.634.h. Leib glat zu machen 585.6. gefunden Leib erhalten 182.8 Zibweh vertreiben 3. f.7.8.17. 639-641 6. d. 43. a. f.53.0.54.9. 55-1199. f. 101:0.6.149-167h169-)- 171: fi 173-. f 174 f. 196. i. 203. f. tt. h. 238. c. 266. 1. 374 % 287. f. 296. h. 412. 9 684: f. 17% Lemonen lang gut behalten 610.f. o3.h. Lendenbad machen 346.35.841.47.9:5 5.c. Lenden erwaͤrmen 3448. Lenden geſchwer heilen ——— Lenden reinigen 416.3 686. Lendenſtein außtreiben 39-4. 41.5.d.6.65.0.123.d. 131. 9.143. 9: 153-0.165.6.169.4. 171. h. 169. 8.206.232 b. 244. 0.264 1. 265. 9. 272 h. 274°$. g. h. 277. 1.279» c. 294. 4. 296. c. d. 307. 6. 309. h. 312. 0.339.) .356.1.357.b 368.0: 389.0.39 2 6.8.3 96.c. 402. d. 417. d. 4339 Sendenmichvertreiben az. f db 17-.f 35 8 53: b. ss. fi 56. d. 61. e. 62. k. 63 . d. 65. h66. a. 131° a. 136. h. 146. f. 147. b. f. 149. bs 9. 152.d. f. 152. k. 157. 6 158. 4. 159. & 160. b. 171. h» 174. h. 198. 1.,199. 4. 217. h. 230. b. 231.h.244- c. h. 247. f. 257. d. 260. €. 261. c. 264. 9.271 ii. 289: h. 290. f. 301. g 304.4. 307° f- 357: f t. 368. f. 377: 4. 396. Ce 428. f. i 429° 4 54° h. 585-£.609.2.625.0.635.f- Lerchen ſchwams ſchedligkeit abrreiben 5.9.13 8.4. Leuß vertreiben vnd toͤdten 9. b. 182.0. 411. 6. 673.4 9. | Leb geſſen vnd getruncken / helffen 4194 Lnſenflecken vertreiben 187..020.0. * dochet 2 de ie har | So rem 270 bad, 17 dig; daug ar, — burn, 3.0 97.Fıor, 3476349 h 670h Id; 6365 68. 154334 fort i\ 153.615, ham a. c-han oa b. 3441 368. 36. 71: d. 479 9. de hagy a. 526454. RL RL 77H 171.4.1734, sösh 1924 148.484 167.h60 1. h. 238.6 9: 64 | Grofö 41.47.9554 3444 Hr — * 9 4 206fa3. ‚277. 127% 12. 0.3397" —R gt —* a5! je 4 1520 uh ). 231: ‚h244 1264 Er 07: f 357° de 6 54? * sg I. — 673% HR 187: 90% s iR — BEER ner nn Regiſier. Magen geſchwulſt legen 7.8. 61.0.1441. 147. d. 208. €. ocher vm ſ chaͤden heilen 481.4. vergifften peſtilenn ifchen ufft reinigen 17. 153.4.202.0. 211.f.212.1. 215. h. 23%.6.240.6.242. 6.243.0344.T2518. 202.b.265.d. Eugen adern eröffnen 12.9. Lungen artzeney 53.d.151.8.8.152.B.179. —* d.171. 239.8. 325.d.4614. Zungen auffblaͤhung legen 165.e. 335.f. Lungen erfriſchen 4601.h. k. Lungen erwaͤrmen 60 160 b. 1730. 85 18$.5.30 1.9311. d.412.8.607.8.603-0. Lungen fluß legen 323.9.$22.6:654-.8.677.d» — 60. 4. 65. c 370. a. y92.f. 637. a. 657 | enruͤndte Sungenkülen 357. E 399. f. 488. h. 673.0 a * Kmgen reinigen &0.9.89.99,f.101.4.147.DE.I51.158.C. 160.a. 185. h. 198.1. 239.1. 337. a. A61 a. verſert Lungen luffrröhrlein heilen 247.f. verſtofft gungen lufftroͤhrlein öffnen 335.g 339.k.8504. a. 6257. f.672 b. Sımgen fchleitm und foder außereiben 4.6.33.0.57.f.173.619 2 fe zı7. f 242. 9. 244. 8. 260. fe g. 358. f 31. h. 323. h. AT mM sungen ſchmertzen wenden 64 145.. Lungen ſtaͤrcken 0.4. 607.1.h. 600. h. Kangen ſtich heilen 6o.h dungenfuchtvertreiben 149. h. 27. e. 260.1.297. k. 298. 8.300. £.317. c. 323. h. i 325. dat 365. g. 370. a. 373. fi 385. i. 3968. b. 428. d. 437. d. 464. €. y22. Mit. 530. a. 622 .h. &. 623. 0. 628. h. 631.f. 636. 91.646. b. d. 846.9. 647: a. f. 654.f,655.0.0.672.0. 677.1. 680.9» 634.8. —n verfehrungwenden 23%. €. 385: i. 607. f. 235. gun non veriopffungeröffnen M. Hören — Apoſtem vnd Aae mha f.675.5.677.b. Magens artzeney 12.20. hai. 13. k. 14. b. 19,6. 89.4.160.f.292. 404.5.584.8.585.0.606.6.657.h. Magens anffblähen vnnd beilfen wenden 12. d. 147. €. 149.1.151.$. 173.0.1772.6: 208.8. 258. 6. 274.8. 513,8. 681. Magens auffſi jeden wenden 1504. Magens auffſtoſſen undropfen wenden 12,5 18. €. N e. 136.h.f.187.b.174-0.6.176. 6.177. c. 159.1. 180. c. 19 2.d: 137.b.417 .816.b. Magens bloͤdigkeit helffen 6.k. 7. c. 10. ft39. 8.1359:9-147, b.149.5. 152.6. 177.6. 197.6. 31%. 1.318.0. 584.0. 585.08. 608.h.615.b. Magens biuren wenden 878.4. Magens brennen abhelffen 153.6,180.d.235.6.271..279. a.296.b341. d. 488h. 651.c. Magens daͤuwung fördern 129.0: 17. e. 18. c. d. 61.4. 1 36; 1.146. f. 147. b. €. 152..158.0.159.9.167.5.171.4. 176. t. 177.5. 197. 8.208.9.261. 5.266. 0.342.0.400.f.6o;.n. erfalten Magen erwaͤrmen vnnd zu recht bringen. 34.3. i. t. 7. e. 140. k. 17. e. 18. c. 18. i. 19,0.41.0. 530. 55. a. 60.£.65.0.67. d.141.8. 144. 1. 146.f,147.6.8.149.9.149. h.ıyı.h. 157.0. 160.h. 173.8. 174. c. 180. 0.240.4.244. €.260.0.26 1.0.264.0.5 99.5.7 16.83.03 erhareen Magen erweichen 223.5, Magen fänle vertreiben | 18.C. Magens vbrige feuchtigkeit auffuͤhren 143.8.2448- 260. 0,266.f.292.8; Magens gefchwer heilen. 675.k. 147. e. 1y8. a. 172. f. krampffigen Mauleſel heilen 222. 9. 646. x. 651. di. 223.0. Magen higverereiben 158.6.273:.8355.0.495-4.49 6.6.14. €.518.4.519.0.530.f.603.8.648. Magen krimmen wenden 146.f.171.9.400.1. Magen munde befchlieffen 182.8. Magen reinigen 31.8.286.1.296.0.337.5.404.d-648. Magen ſchleim außführen 3.0.201..216.0.260.0.266.€. 269.f.33 5.b. Magen ſchmertzen und weh vertreiben 4.6.6.1.7.0.7.6.7. b.14.b.15.6.17.8.18.4.19.0.37. b.39. 840.4.4.47.9 426. Sof 63,1.65.8.134.0.136. 5.6. 139.19. 145. he £. 149-8, 151.4.156, 8. 157.4. 148. d. 160. d. 188.4. 171.f.173.€& 174. b. d f. 175. £.169.5. 280.0. 182.8. 193.5.199:8. 208. en * f271. ee «R300:.365:4 400.6.6.0.408. (.478.8:4792.0.487..488 i. i. »616.4.624:G» a 494 1.592.9.616.4.624.8 Magen ſtercken ©4.9.a.11.5.13.6.14.98.15.5.18.8.90, i 91.8.f.138.0.141.h. 144.1. 147.6. 149. 9.159. f.171.% 176. f. 182. d. 310. 4. 342. 5.349. b. 49. 4. 616. . SCHE Magenſucht vertreiben 55-9. 158.i.275. 4289.6. Magens trucken vertreiben 17.d.49 = * Magens verſtopffung helffen 3.gu58. d. Magens vndaͤuwung zu wenden 4Aòe. 193.i. Magens vnwillen wenden 46. 12. d. 137. 9.139. g.152.6. 159.$.167.5.£.177. 0. 182.8.386.4,400.8.570.9.583.4.585. f.5175.0.610.0.675.5.684.8. Magen windeverreiben 24.6.17.8.18.4.41.B. 144-6147.6 152.f.170.h.174.0.192.8.208.%.9.684:9. erlehreren Magen wider zu recht bringen 13.f.18.1.495.6 656. 1.677.b. Maͤgerey. Such Zitterſchen feiſte leuth Magenr machen 37. sea — ÄRA $. * 213 g.417. — Magſaet ſafft ſchedligkeit abtreiben 404: blawe Mähter geftoffen / gefchlagen vnnd gefallen vertreiben 9:.139.4157.8.175.4278.307-f.46304.67,.8.615.-5. Malazei. Such Auffag. Mandelgefchmwerheilen Sch. Mandel geſchwulſt legen 97.8.171:4,394.1.450.8:467.8 Mandeln hiig enzuͤndung wehren Manheit widerbringen 101. d. 2 13. h. 242.i. 244.1. — 482. f22. 04667..6768. h. Manlichen glieds geſchwer heilen 64.1169.4347.0, Manlichen gliedts geſchwulſt legen | SA. Manlichen gliedts loͤcher heilen 149.1.488 0, Manlichen gliedts verſehrung helffen rd Manlichen famen mehren 178.0.159.F.77.4.1176.0.196, 9.203.8:244.d. Manfrırchen geſchwer heilen 92h. Manßruthen geſchwulſt heilerzo 5.388.8,454.R. Er oz hangende Manfruchenauffrichren 664.5, Manßruthen Krebs heilen | 264-6 — — BR: Manfruchen verfehrumg heilen 638.f 488.6, Marder vertreiben 410.d.418.4 Maß darm. Stich After Mafen vnd Flecken am Schhwerefben ef grrb. Maßleide zur Speiß wenden 12. 18.1. 1768,4,270.9.292, 260.8 292.h.460.0-.493. c.6 10.f. 656.0. Maulkrampff vertreiben räußlein oder Manß Meike aaentchun heilen —* 229 h.9.a. Meerſcorvyton ftich heilen 316.5.,366.€. Meertrachten ſtich ond biß heilen 2 316 % 369€ Melancholey vertreiben 10.412. — 39.4.68b. 88er. 216.6. 419. e. AL Mentagra. Sud) sitrerfchen deß King Meng 448 re — * h J * „ - x ERS ET ee a ) — — — — —— = —— —— — — — — — — — u —— Re ee —— — * — — —— —— — — —— — — — — — — — — — M ee RB me — age zagpın — — — — = ei > nern en Yin Ba nn u - | Das eilffte Meuf vertreiben und toͤdten 2f. 45.k..c. Mundes hig vertreiben 131.a. 35840. Milch den Küen mehren | 120.f.192.d. Mundsloͤcher heilen | 525.i.527.6. Milch den Saͤugerin mehren 79. Cf.146.F.149.hası.h.ı 56. Mundes ſaͤure vertreiben 1804, h.178.4.158.d.159. fi63: b. 167.5.168. 4.170.h.17 1.4.173: Mundes [chleim aufführen 28 4f. ®.174-0.176:4.176.8.185 $.1.196.4. c.257.c. 263. 6.274. Munds ſchrunden heilen 638.4. 321. d. 396. c. 437 . h. 519.0: 622. 8. 632. 5. 647.5 Munds vbrige feuchtigkeit vertreiben 181.d. 78.d. — — A ET Mundsverfehrung vnd verwundung heilen 101. be5936. dünne Milch den Seugerin dick zumachen of. 21 rn: Bi $22.h.53 — — Milch gerinnen machen * 446.d. Mund wol riechen machen 60.d. 144.1. 158. 4. 168. h. 1764 gerunnen Milch im Magen zertheilen 103.d.213.f.229.9.2366 1y9.d.r8fb: | Rn gekrůmptem Mund helffen 231.8 Milchtnollen in der Weiberbruͤſten vereheilen 39. 0.550.635. Muſculen Wunden heilen 327 . 8131.0.175.9.222.8 408.9.664.b. Milch dem Dich mehren Milch vberfluß verrreiben 6826. Milch gerinnen verhuͤten Miltzes artzeney 221. 9 239. f. 256. b. 282. 4. 342.h 485. h. · 321.6.549.. 106.1.131. 0.137, 0.139.0.222.8. Milzesblähen vertreiben ı $ 6.63. €.173.8.144.1.146.h.149. 2 73.6.175.h.f.223-9.282.1.471.f. Miltzes brodlen vnd rumpeln Miltzes entzuͤndung helffen Miltz erwaͤrmen 141.8.144.1.221.8.0.12.9. srharter Miltz erweichen 3 9.0.1745. d.165.h.222.h.223.0.b.c.e. 225.6.230.5.395.0.570.9.584.d. 586.0. 616 „6 4 Milztzes geſchwer heilen 408.9.624.h. Miltzes geſchwulſt 63.k. 66.e. 212. c. 215g.2 230. 9. 287. 1.296.0.339 5.341. f. 342. d. æ 681.d.) | | geſtochen Miltz heilen Miltz mindern Miltz reinigen 139.1. 358.6.358.h.408.6.657.8. — 681.f. 202.8 BI EARSIR: Fa Miltzes ſchmertzen vertreiben 137.d.1gth,199,d,208.f2174 l 1% 1 7 6221h.223. d 395.a. 417. b.542.b. Milt ſtaͤrcken | Hilzfische vertreiben A. 9: 5.8: 6.8. 149.1. 159.1.173.d.2 15. 221.1..223. d. 228. E. 355.6.356.6. 593.0. 657.4 658.6 669.6. | | | Miliz ſchmertzen und meh zulegen 221. i. 84. k. Miltzes vbrige feuchtigkeit vertreiben ——6 Miles verſtopffung eroͤffnen 12 f33-1.60.8.67.6.89.C.91.f. 99-£.100.f. 101.00» 103,0, 134, 6.141. g. 158. d. 159. g. 165.d. 174.6.198.8.209.f.221,5.1.230..271.4-f.274.c. 296.44360.h. 311.k. 3 18.b. 339. a 342.h305.h. 308.. 486. aA.«603.a. Milben im Haar treiben 35.d 36.147 i. 130. h. 290. f. A63.c. Miß farbe deß Leibs vertreiben 347.i. 349. h. 396.b. 174. 10. * * Mißgeburt verhuͤten 324.6.371.1.,373.6:8. Mittel am finger vertreiben 1 411.h.603.0.611.f.617.f.625-h. Such auch Wurm am Finger. Mollen auf dein Leib treiben 237.b. Mollen gifft abtreiben | 217.4. Monfinder oder Muttergewechs außtreiben ı 132, f. 199.C. - 226.0,217.6,219.4.225.0.228,9,229.f.402C. Monfafft ſchaͤdligkeit abereiben 168d. eingetrunckener Moßlachen frofch vergifftung abtreibẽ 38.a. Motten vnd Schaben auß den Kleidern vertreiben 9.0.54. 8:472-f410:6 418.4. Muͤcken auß einem Bemad) vertreiben, 12.4. ‚Mücken toͤdten | 218. Hiſpaniſcher Mücken fchädligkeir vertreiben Ko2.i.607f Muͤde vonreifen anfzichen 34.637.f.172.d. 222.53 12.0.5341. f-446.2.90.1.96.1.97,b.100. 9.5. 130.1.13 1.6,250..25 3. » ba544,336f341.0342.6.347:6352- 6397:4,367.6368.0 399439453988. BT Mundogeſchwer heilen 62,8 97.8.3932. 1:482.5673.2341.C. +342.0.347.d.352.8.35°7:4 | Mundts geſtanck vertreiben 1zaıysfsschzsg.nsıgik * 139.8. — — ge * — — Muͤſelſucht vertreiben 88.f.90.0.8.91.1.97.f.106.f.296.ch, — 335..411:0.462.8:465.8.626.6.649.b. ſchwartze Muſelſucht vertreiben 84.8. 462.. Mutter auffſteigen vnd erſtickung wenden 34-f.36.h.39. 6.53. b.66. h. 68. c. h. 168.4. 172.0-6.193.4.194.d.199.C, E 200.9.210.9.213.9.F.215.9.1.217.1.218.6.219:9.225.£. 228.9.330.d.2 6L1.,311.44.409.4. Mutter blaͤhung ond windt vertreiben 40.0.67.6.140.4.141, ...5.1444.146.$147.8.193.4301.f681.h. Mutter entzuͤndung helffen 41.k.518.i.k erkalte Mutter erwaͤrmen 17.f.1 8.1.3 4.8,38.0.39.0.4 1.b. 42.f. ass 46.656 h. 141. 145. b. 149. g. 210.8. 215.9.237.6.264.9.266,f. 296.h.321.d.301.5. z21.8. | \ erharte Mutter erweichen 229.68,. Muteerfeuchtigfettaußführenond außtrucknen 34-1.49.9. a , I, .401.h.658.D. | sr}. weiß Mutterfluß oder weiſſe Zeit zu wenden 14.a. 18. 6.64.c. 139.£.173.f.176.a. 253.0. 254.h.255:6.309.f.3 10.4.5318 6. N 335.h.351.f353.6.368.1.371.4381.6.386.5387.0.388 8424. ; 4.492-f.623.b.638.C. } 7 Muerer gef wer zu heilen - 8.5.64.f.249- c. 254.b. 274.k. — ter geſchwulſt legen 32.h.36.139.0. 40. c. 41. k208. h. 131. ee 4 f.231.6287.0.535f. | Muttergewaͤchs. Sud Montinder | Ä Mutter kranckheiten vertreiben 7.f.200.4.225.5.246.0.21%. . b.225.6.229.0.246.5.30 1.0.365.d. Mutter frimmenvorfommenvndfegen 17.f.17. 4.432. 33.56.38. 0.38. 9.56. f.64.6.65. f.141.6.146.0.147.$ 163.0. 168.0:169.8:171.0.d.193.1.230. k. 232. c. 236. 0.238. d. £ N (.246.6.246.9.282.5.296.h.337.4.349. 9. 401.f. 5841 | Muttermahlen deß Angeſichts vertreiben 337.c. Mutter reinigen vnd heilen 38e. 41. f.Esafyy.fı 737.175.h f.272.6.307.9,307.f.3 12.0, 315.X. iR Museer fchlipffrigfeit unnd weire / Dadurch ie empfängnif verhindert wird / helffen 34.4.2753. 0.335.5.365. 8371-8. Mutter ſchmertzen vnd weh verhuͤten vnd vertreiben 1749.18.132.h. 33.b. 34. dazy. b.. 37.a. 39.6.f. M0.c. k.47.f. ‚8-42.0bf.55.f.60.9.65.6. 66 c. 140.h. h.149.k. 106. d. 187. h. 168.a. 172.k. 194.4. 199. k. 202. d. f. g. 210. . 216. h. 244. b24.6.6.296.5300.hi.3 35.0. 415-4,5 18. Mutter flärden | 32.F.416B. Mutter verftopffung öffnen 32.d.38.6.40.9.,5 6.1. Mutter vnrath aufführen zu.C. Mutter zäpfflein helffen 10 f. vnrhuige vnd verruckte Mutter zu recht bringen 32-6199. 214.0.219.9272.9.624-f. \ N. ) Abelbruch heiten 71.6.224. e. 439.0 Nabels außgang 301.6. Nabel geſchwer heilen o25 i. Naͤgel auß wunden ziehen 526.d. y96.f. boͤſe vnd ranhe Naͤgel an henden vnd füllen heilen 9. h.117. 9:224.0,570.5.632.4635.5.652. h3. ſchrundige Naͤgel abtreiben s7o.h.215 | | ſchwartze 14.h. ſh N * | { gl bl ol | | { Na 2 Na Na | Na DIRT N I Sa Sl Naſ 3 4 6 Naſ Naſ Si Na ar Na fin Hr Ner Ner Ner d. Nert einge ſern Nern cinget ANA z1 Hier Hier Niere Niere Niere Niere Niere 49 Niere Niere 16 27 42 Niere Bi 166 307 68ı Nieren 1zt. $30 395 * 13, 17. 34 —* — kyidit —XR 56145 dzorh IH, 46494 &f.64r 7, 89424 5 274f. sh 46.0.216 Hr 7.$1634 2 38. dek. 9.401 337 3tı7sh pfaͤnzmiß dzy7uek. 1 14 kart 66.d:167: 16. b.244 zꝛ.k.aub 0..56.. Zub 1of. 4 199. 439 zol 1% — Hard, 9. h 117 ag —* — —— — — — — — — — ——— — | Nieren geſchwulſt heilen fehwarse * zerknitſchte Naͤgel huͤbſch vnd glat machen sc. c. 140. h. Naͤgel Runtzel abaͤtzen 82.e. wackelnde vnd abgeloͤſte Naͤgel an henden vnd fuͤſſen zu recht bringen 37.1. Naͤgel vertreiben 187.8. Naͤturliche wärme ſtercken 260 Nachgeburt. Such Afftergeburt Nachgeburt außtreiben 3 4.0.1.41,6,56.0.140 5.16 6.04193. iz15.f.218.4.228.f.9 229.6.130.0.232.d,236.0.238:d.2 00 1244.6.256.b.263.f. 400.4. 402.5.417.d. 4320, 85.f. sog. Nachweh miltern vnd vertreiben 17.£.9.1.38.d.39. f. 48..b. 65.f.69. b. 141. . 146. c. 147. f.171.4.193.1.210.f.211.d. 232.0.238.d.6.272.0.296.5.298.4.301.4.400.0. Nachtblattern heilen 411,5.388.d. Stachtblattern hir lefchen 226.8. Nachtblindheit wenden 105.f.150,5.176,f,166,f.406 b. Nachtſchrecken vertreiben —3* 12.h, Nacken weh vertreiben . 6.b 650.4. Naßpellenkraut ſchedligkeit abtreiben Naſen bluten machen —6.54. c. Naſen bluten ſtillen 130 d. 131. h.139.b. 1819.226h.2496. 325.0.341.6357.4.366.4.367.f-372.0.382.1.3 85.9394. 407 4 f-438..443.f.446.0.525.1.530:8.593-6596.. N x 330 3. Naſen geſchwer heilen Naſen geſchwer außheben Naſen verſtopffung oͤffnen Naſenfluß oder Naſenpfnieffel vertreiben Natern in gaͤrten zu vertreiben Natern biß heilen 100.h. 6 6. b. "213.d.215-f. 54d.55 f. 307.d.673.d. 9.c. 410. b. 4184. 356-d,372,9,421.9.410.4. ftincfenden Nebel vertreiben 389.0. Neruen gefchwulffmiltern 35.k. 2114 4. 468. c. Neruen gebrechen wenden 166. e.218.b. 231. d. Neruenfluͤß ſtillen 625 . Neruen ſchmertzen zu legen 8.f. 34. c. 35.k. 39.6.42b.2 24. 0.275.8.479.8. Neruen ſtercken 12.6.61.f. 386.f. eingeſchrumpffte Neruen zu recht bringen 13.4220.. Neruen wunden heilen 65.6.4179 f. Serien verlegung heilen 231.8.97.0.171.h. eingenommen Neſſelſamens ſchedligkeit verrreiben 657.8 Nieren arzeney 144. k. 146. . 173. c. 177. f.221, 6,307.4, 315.0.472.f.602.8.684,1, Nieren verfehtung heilen 634.1,366.h, Nieren blaͤſte zertheilen 171.8. Nieren hitz legen 355. c. 357.k. 612.e Nieren erwaͤrmen 269,6.414. Vieren ſtercken 60.9.269.:194.4.677.6,603.aasy.f. Nieren außdoͤrren vnd ſchwinden wenden Gare. Nieren geſchwer heilen 64.4. 153.6,172,9,3 66.5, 38a, 424 4. 63 8.g. 346.c. 6511,68 4f, 66d. 22u.f. Nieren reinigen 41.b.h. 55.f. 123. g. 134. e. 146.h. 1y3.4. 160.4.17,9 h. 171. q. 196.. 193k. 199. a.e.202.d. 215.f. 276.b.296.5.300.1.311.1,.456.4.389 d.35.9.{.400,F. 4238.{.43 1.0.471.d.473.6.439.h.655-8.662.5.68 2.0. Nieren ſchmertzen vertreiben 17.f.33.d.35. 8: 62..63.0 66. 9.131.4.147f. 149.h.1 51.0.152.f. 153.4. 185.4.160.0. 166.d.171.8.5. 173.6. 175.6.176.0.21 1.d.266.f.304.0. 307.0. f-428.6.429- f432.d.584-.5.585.5.622.6.674.b.c. 681. e. 68y.k. Nierenſtein außtreiben 35.b. 41. g. 61.4.64.4.123. d. 129.k. 131.h. 134. e. 148.8. 206. f.h. 242.1. 265.q. 275.. 290. 1296. g. 306.h. 310. a. 341. f. 353.b. 357. d. g 306.b. 392.434 2.0 3 95.6.402.0.428.f.473.b.612.0.625.5.68 1.f Dieren verffopffung öffnen 12.f,5.47.f.56.8.60 4.67. d. 123. d. 145.4. b. 151. e. 15 8. d. 159.9.h.161.4.d.165.D. 173. f.192.f.196.9.239.8. 260.0. 265.8.271.9.275.%- 284.0.307:b.311.4.396.6.5 93.5. ug Regiſter. Niß toͤdten vnd vertreiben Nieſſe vertreiben 961759. Nieſen machen S2if525.h. Nißwurtz fchedfigkeit vertreiben 5.9.158.4.175.D. Noli me tangerc heilen 387.0. Noſſelwurm biß heilen $.:403.f.410.9.681.4. Ö. WBerbein vertreiben 79h. | eingeneipmen Ochſenblut ſchaͤdligkeit abtreibẽ 652 h. Ochſenfleiſch muͤrb vnd wolgeſchmackt machen 6641. Ohren etter vnd wuſt aufführen 15.6.8. Dhren geſchwer ondeiter heilen $.£.175.f.218.8.286.f.290. :407.2:417:9 451.$:463.6,530.6.5424. Ohren gefchwer zeitigen 66.. 187. a. Ohrenblut ſtellen 593.d. geſchwer hinder den Ohren 218 38381b. Ohren geſchwulſt 290.f. Ohren gebrechen helffen 6576. Dhrenflam oder Ohrmuͤtzel vertreiben 349.f:43 9.6.649. 667.4. . Ohren Flingen vnd ſauſen vertreiben S.a.138.6.5. 175-f 407.0873 €. S | Ohren ſchmertzen zu ſtillen 6.4.15.4.62.0.13 9.6143.h.16%. f.171.8.175.f.181. b. c. 218. d 225.6.2 30.0.2 3 7.6.273 388.5.394-f.396. . 407. a. b.415.9.417:8.487.1.5 96.h. 615.8 647.e. 681.h. / Ohrenwuͤrme zu toͤdten 5k. 39.b68. 9.156, .181.0.187.4. 243 f.406.0438.d.925.1. | flülige Ohren gerunnenblutin Dhren verrreiben Ohnmacht vertreiben —— Onmechtig hertz ſtercken Oepffel lang friſch gut behalten 438.d. 138.h.593 2. 101..149. 5. 318. 0,430.9.408.4.. 105.d.0.4.3 z84. 653.h. 2 a — 3: £ Da Opermeni ſchedligkeit abrreiben - 677... W . V. Opii ſchedligkeit abtreiben 168.d. 213.9.404. a. p. P ri Su knolen oder geſchwer en Darliß oder Pöppels ſucht verhůten 158.4. 180. 4.214, 0.215 .d.216.b.229.f.2 31.d.3035.1.33 5.b.365.f.368.f413, 0.656.C. | Parotides. Such Ohrmuͤtzel. Prfilng verhuͤten vnd heilen 5.5.9.f12.8.14.9.1 9h.32.C. 37.5 53-t82.b.ch.f.B3.foof.onh.o7ghiogcfghik 106.8.17.8:153.h.165-f.202.6. 202.f.209 f.210.C.211.00$° 215.h.23 5.5 f9.9.4..256.0.6.6.237. c.8.239 (.240,6.1.2430 6.244. 9-1.245.4.260.8.261.f.262.4.b. (.263.9264.8. 264.F.265.0.0.268.9.f.269 9.281.0.f 290.d.208@b. $- 338.d. 321.0.324.€f. 330.4. b.f.335.64.3 Te 370.6.d.6.$.8.5.. 373-6. d.5-393.0.402. 1.4.03. be dee.f.g. hi goo.e.f gh. 4u2. h. 413.0. Mia. d. e. f. MAao MELLE 42.2.0.0.43 2.0.462.4.6.464.0.465. e.406 fi 407. ha. 471:9:54.472.8.473.69-484-h.493:5.519 8.617.4. | Peftileng beulen hetlen 9.1.224.09.472.4.4.017 6.652... Peſtilentz lecken herauf treiben 42146. Deftileng blarrern heilen 191.5.263.4.467.6:615.8.653.D, 675.F. . Peftichia. Sud Peſtilentzflecken. Pfawen auffziehen — Pfawen wenn ſie geleget / wider ſtercken Sf. Phaſanen etzen | NER Pfeilaufsiehen 445526506 vergiffte Pfeilgeſchuß heilen 212.4.217.d.,566f. Phlegmatiſche feuchtigkeit vertreiben Ba Phthifis: Suchungenſucht 4.. Pildert ſtich zu heilen — 630 Plſteut — — 2 7 — — — —— — — 2 = — — — — — — — — — — ẽ 1237f.182.b41T.c Far = - er EEE — —— en a — —— — — —ñ— — 7. — — T — — ————— — — — ——— en ’ ur ee er a SE — Se EEE Sagen mn . ee ® Daseilitte PBifterebißheilt u. 3reh3 36 Pleureſis oder pleuritis. Such Seyten geſchwer Pomeranteen lang gut behalten. 610f. Podagra Such Zipperlein Poͤppels ſucht. Sud Schlag. — Purpeln herauß treiben 66.40 9.8:463:6.647.8.674:8. 978,9.68 ı.b. Purpeln maſen verrreiben, 678 geh. eingenommen Pſilien ſamens ſchedligkeit abtreiben 5f Puluer leſchung | 33:8. ER! bers ſchedligkeit abtreiben 12.9. 203 k. 2602.f a 265.4.266 4.2734. . Quitten lang gut behalten 6535.63 1.8 4 * — R. — N Aude heilen 79.f. 86. f. 187. g 269 d. 662.d.627.i — Raude. Such Grindt Re &ingenommen Rauſchgeel ſchedligkeit abireibeh 677. b . 678». | PAR TAR Ratten ond Meuß vertrei eingenommen Nartengifft abtreiben 678.b. Raupen toͤdten 464 b. zuviel Rauchen im leib ſchedligkeit abtreiben 404f4 11 b. Rebhuͤner meſten 649.6. Rebenſtuͤcher toͤdten 218.h. Keiffen im leib vertreiben 135.. 137.f. 202. d. 401. d. 578 a. Reiſſen in daͤrmen 1598 Riechen machen 54. Rindtviehs wunden heilen 1496. Rindviehs leber ſucht vertreiben 346.d. Rindviehs keichen vertreiben 33:8.39 b. 47. i 53.1. 68.f. | 3 2.d. , EHER. Sundsicheshauchlauff wenden 530.0.668 g. Rindviehe maͤſten 542. i. 545- 65746 82 3.8. 648.4. 669. | | Rind diehs geſchwollene ſchenckel heilen 482.4 3264. Rindviehs ſterben verhuͤten 321.4. Rindviehs Froſch vnter der zungen 404.9.648 g. Rindviehs Blutfiuß ſtillen 623.6 Rindviehs durchlauff " 623.0.648.5.668.9. Rindvieh graßſiech 6485. Rind vieh blutharnen vertreiben 623.0.648). SKindviehsunbefante franckheiewenden 847 5. Kindviehshuffenverreiben 35 f5 3.1252 0.848. Rindvlehs Feber vertreiben 303...656 f. Skindvichs Augenſchmertzen legen 199). Rimviehs augenſchweren verereiben 2784404 f. Rindviehs augenfluß heilen 307. Rind viehs magen rinnen wenden 307.d. Rindviehs geſchwollene augen heilen | 627b. Ripfellins geſchwer heilen S4f. Rinddiehs lungenſucht heilen 2720. Rochenbiß heilen z16h. Köpfenmahen _. RW 256.5. Köpfen vongarfligen Nuͤſſen serrreiben 144 f, Köpfen wenden 136.h. 17.8.144- h. 163. h. 173.d. 174.4. b — Roſe Such rotlauff. Roß artzzney. Br ——— Abnenea vnd maͤgere wenden 810, c. 623. d. 6378. 648 1.072.h. ET — Augen beiten 6.6.1050. 146.8. 199.h.412.d: 497.08. 472.4:525.9638.4.487 1.5254. Ska aha a Rinnen de digen heilgn 146.9.307.4 Augen nagel heilen ee | 487.6. Roß in die Augen geſchlagen helffen — Ser. 06 ſchwuͤrige augen heilen 638.4. Bauchkrimmen oder leibweh vertreiben 53-674 43736 d.404-f.417.9.668 h.682.4. Bauchſchlachtigem Noß heiffen 263 Ger2. 4 Blindheit wehren | — ————— Bruch heilen 107.03 418.469 f.Sı2a, Wann ein Rof den bug verſtoſſen har. 4353 Nangel an den bugen oder an allen vieren — Daͤmpffigem Roß helffen. Such keichen. | Durchlauff vertreiben 0c5. 037.h 048.f. Feber vertreiben ——— —— Feifel vertreiben 525.8.610.8.662:9. Seigwargen heilen 368.4, Wann ein Roß ein ſeder geſſen 1044 Wann ein Roß huͤnermiſt geſſen 278.4 Sant fleifch in Roß wunden verzehren 254. Wann ein Roß einen fuß verrencket oder verzucket 612d. 628.k. Floßgallen heilen or8.f. Froſch heilen 618.f. Roß Gallen helffen | 6 12.6,612f. Roß Glatthaͤrig zumachen b. Grind vnd raͤude vertreiben 96. 3424395.. Geſchwollen graten heilen 36. Außgeſchnittene Geyle oder hoden heilen Ge Geſchwulſt an Roſſen legen 627.1. 668.1.668. 1, 674.i. 676.0. Kofi aefchroregefchwulft helffen 653.0 Gebrennet Roß heilen 6684. Wann ein Roß ſich ſelbs gereicht vnd getretten 9i412.d. 6:2.b.6 618.1. 674 1. Hals geſchwer vertreiben 672.h. Harnſtrenge vnd harnwinde vertreiben 257.f. 487 d. 508 h. Hornſpalt heilen —6 Hartleibigem Roß helffen 3 41,0.417.8; Sanffend henfch vertreiben 527.8. Roß hirnwuͤthen vertreiben. _ 278.4. 648.f. Roß huff gut machen 140f, Roß huffzwang helffen 612.0.627.5. Wann eim Roß die hufft oder heilen auffgelauffen 627. c. Huſten vertreiben 522.6. 646.. Erkaltet Roß widerumb erwaͤmen z04f. Roß keichen vnd ——— 43,8. 263. ſ 487.0.522.8.609 k. 623.6728. Wann eim Roß der Kern ſchwinde⸗ 628.6. Roß Kopff weh vertreiben 487.5.648 f, Verrenckte Köre heilen 357. Krebs heilen 9b. Roß vnbekandte Kranckheit heilen 404,9.623.6, Wenn ein Roß leimen iſſet 487.. Roß leberſucht helffen 346.d. Wann ein Roß loͤcher vund Wunden auff dem ruͤcken hat. 250.b. 3414. Lungenſucht heilen | 372.0. — zu Eßen vertreiben 105f. 186.4. 397. i.487. b. 498.h. 673 8. | Mauchandem Roßseiten N 6.8. Naſen binren wenden | 182.4: Rosigen Naſen rinnen vertreiben 653:9.668.4. . Bernageltem Roß hefffen 488.2.526.f.632.d Roß purgiren 610-4, Daß ein Roß nicht rehe merde 36.0.4878 Zu rehe gerittenem Roß helffen 395: 1.610.0.618.5.668. h 6741. Waller Rehederrreiben 6c. Bruſt ſtrenge vertreiben 5224. Strengeln vertreiben 853. Struppen heilen 627.d, Geſchwollen ſchenckel heilen r67.42568. eſchwollen Schlauch heilen 65.4. 244.4. 088. oß ſtallen machen 2734278. 6498.h.5336. Roß ſt * | a art ) BIT 368,4 044 254, any, si si 2,6 1 Sch, tag 364 618, : h 674 653.4 N 9i412d. 672h 78.6681, 12.468 TRAM 827.4 8.9.6481. 1408, 2.0.0627 n 627.4 2.2.6464 44f 8. 263. 628h 37.6.6481, 367, 9b 4.9.6235 437. 346) ruͤcken hat. 372. 5.487.0 182.4 26 62h 610-4, 36.6.4 7% 61850 66 53220 65; 67 7.0.2568 Beh 408 4,693: ” "ann Wann ein Roß Blue ftaller 637.9.610.b.404.8. WannemXRoßlaurerflälle 653.8. Bann ein Roß in einen ſtrumpff gerrereen q12.d. Roß ſtarck machen 610.a. Roß abgezogene ſolen wider wachſen machen 618.1. Sattelwundt Roß heilen 250. b. 341. 1467.f. 488. d. .. 612.4.618.8.627.C. — Regiſter. 367. i d 372. 5.453. 0.464. 1.570. 6 572.5. 599. . geſtoſſene Schäden heilen ſtoſene 5 230.4. hinige Schäden Beilen 129f. hitzige Geelfluͤſſige Schäden heilen . _ 446.0. vnnatuͤrliche Schädenheilen 236.h..237.8.272.4.611.8- eh a — der Tielen heilen 88. So argeny 5.h" Roß vberbein vertreiben 827.0. Schaff wider die gifftige thie br Roß vndauwung helffen 63. . —— — — Roß verwundung heilen 336.9.612.0. Schaff keichen vertreiben 5 22.0 Waͤnn ein Roß vnziffer gegeſſen hat 610.c. Schaff maͤſten 668. Wurm vertreiben 324.h.341.5.467.0.487.0.620.0. Schaff ſtrauchel vertreiben 68. WR 1ER REN Schaffſterben verhuͤten 281.d.412.. Außwerffenden Wurm heilen 618.h. Scham fchmerzen legen So Tai: en vertreiben 341b , ce verfehrung heilen 157.d. oß wol zaamñen — 525.44. Schebigkeit vertreiben 92.4.597.4. 3066. 4454 . Roß zungen geſchwulſt heilen ed Schelmen vnter dem vleh bertreiben. ; 28 ——— — Roßlein vorkommen 237.a. Schenckel vnd Schinbein geſchwulſt heilen 9.h.34b.581. Roſen lang friſch behalten "Oele 2 653a. k.66.f.g.5 81.k. 652.83. Rotlen oder kinder flecken herauß treiben 274.i. 275. f. Scheinbein Blattern heilen | erh, de nn. | Schienbein ſchaͤden heilen 264.,527.d.611.$; Rhurjungenfindern ftellen 675.9. Scienbeinzerfoffenheilen . 181.£ Rhur fÄymerzen verrreiben 63.9. erkalte Schenckel von froſt erwaͤrmen 668.4. Rhur vertreiben BEE 371.4.6.387.d.685. gefchwollene Schenckel von auſſatz heilen. 29.0. rote Ähurverrreiben 3.6.26 8.49.8.100.0.103.d.13 1.5. gefchwollene Schenckel von der waſſerſucht heilen 617.«. 180..i.206.f.324.0.325.f- 339.6.9:350.d. z51. f. h. 3 56.4.0.3 57.8. 30541. 371 b. c. def. 3730. 382.3866. 424.9:437.6.438.1.498.9:519-f.525.8.527.0:520.h. 530.b,hi.531.0.553.f.592.9.619.0.d.622.9.623.5. 629.h.63 2.5.63 6.5.65 8.0.677.4.681.9 684f Rotlauff vertreiben .26.8.39.6.63.4.130-5.1:181.8. 273.9. 275.d:367.9.395--405-f 411.0.8.439.6:487.f. 488.5. 53 1.0.542.0.5.96-£.618.b.62 9.8.6389. Morlauffderjungenfindervertreiben 18166.487.f. Rufen von beulen vnd geſchweren wegnemen 625.f. Ruckader flieſſen machen. 68.9. Ruckadern fluß ſtillen 3828. Rucken weh vertrelben 12. a. 19. d. 136.h. 152.f.157.c. 15 9.9.174.5.175.£.216.4.0.289-5.3 5 3. b. 377.i. 42 8.e. 429.c. 624.1. — Rucken weh den kmdern vertreiben 66.e. Ruckgrads ſchmertzen vertreiben 53.6.215.4.230.8.357.6 271.1. 312. q. a28.. y596k. Ruckens verwundung heilen 6841. Runtzeln des angeſichts vertreiben 585.0.624.d S. RAlamander auß dem Seibrreiben 2376. Salamander gifft abtreiben. 217.9 natürlichen Samenmehren. 664.4. Samenflußverhüren 137.£.175.6.159.h. 180.1. 386.d. 392.8. 402.0.488.5.493.6.498.8.5 30.0. 622.0.652. f.684.d. 5, daß die vögelden Samen nicht auffreſſen 626.f. Sandt außtreiben 69.4. 147.f. 204. f. 17 3. f. 174.b. 1764 196.4.244.0.2 60.d.%. | — vertreiben 9.8.47: 9: 54-9.187.h. 3 36.4.3 777.E, 1 a. J Schäden heilen - 64f. alte Schäden heilen 13.0.26.0.1.36.6.42-b. 54.1. 157.f.79. 6.82.f.91.1.96.0.f.100.h.6.£.106.9.117.5.129.f.219-f. 224. f.g.225.d.228.0.2 2 9,0.230.0.23 2.0.264.d0.2781.336. e.340.0.04.341.5 342.5.352.0.3.67.5.387.f-411.9-443- d.f.462 0.6.8.467.f-481.0525.0. 526.0:.597.0. 611.h. 638: 9.65 3.0. | flüffige Schäden heifen 41104.d. 106 h411.e. freſſenden Schaden heilen 71.e. 100 i k 106.9.130.h. 199. h.224.f.244.d. 287. 0.326. €. 336 f- 340. 8: 342. 5. Schiefernausdenbeinenziehen 166.4. Schtepen oder kleien vertreiben 154.h. 290. f. 463. a. 9.4. — Re Schiepen auffm Haupt vertreiben 154.9.290. f. 463.4. 596.h.6234. | | | Schiepen des angeſichts vertreiben 62.. 161. 6. 629. c. 630.4.64.f. Schirlings kraut ſchedligkeit abtreiben 5. f. 300. 1.312. b. a rc | Schlaffen machen z112.1.62.f.167.5.1. 170.1. 171. 81. 180.618 2.6.275-f.279.0.3..0.500.8.647.8. vnrhuigem Schlaffhelffen 168.4. Schlaffſucht vertreiben 154.4.167.h. 166.8.2 13.£.218. 6. 220.0.228.f.230.h. 232.5. 243.1. 286.4.303.6.315.6318.4. ..495:6.405.d.e.417.f Scylagvorfommen 12.f.55.0.173.0.220.f.238:f. 240. 242.4317:0365.{369|:3356.341.9388.L 000 Schlagfüchrigeglieder. Such Contracte alieder. Schlangen vertreiben 9.0.55.5.165.5.166.f.215.6.278.0h 311.1.346 £,395.f410.4 b:418.a. Schlangen auf dem leib reiben 237.6. Schlangen biß heilen 33.f.134.8.186.4. 202. b. 280.6. 230.6.236.d. 237f. 256. 4. 278 3345.i. 356.d. 372.4. 376.h. 309.f3 40 (.429.0.463.0.681.4. Schlangen biß vorkommen 55.6. 218.b. 22.9. b. 3 19. h. „339% $ | Schlangen tödren. } | 218.6 Schleim aufführen 12.0.5 4.0.66. 6.67.6.88.5.91.f.96. b.160.0.173 4. 201.£.229.f.231.0.244.0,284.f.286.0. 286.).299.5.302.8.303.8.330.5.43 9.1.43 2.b. Schliereriveichen vnd heilen _2 18.1. 278.1.287. €.617. d. . 652.5677.d. % Schlunds rauhe vertreiben 367.63 7.8.6778.62 3:4. Schlundts gebrechen wenden 677. verſchwollenem Schlundt helffen 214h. Schlunds verſehrung heilen 631.d. Schmertzen ſtillen 65 3:0617.h.1.674.8. 64.f. 67.9.1839. i.171.f.18 18. Schmergenvonfeltevervrfachtlegen \ . 67..68.4. innerlihe Schmerzen ſtillen mE Schmergen von fallen vnd ſtoſſen legen — Schmertzen in gewerben ſtillen Schnacken vertreiben Schnacken ſtich verhuͤten Schnaupen vertreiben BEE 9.8.141.0.6.1 975. 218.0.465.d. Fe Re z2nhr4gi6oihsson een * = a 5 Fr: r — — a — — ⸗ 115 | i - ‘ te, ur { i 1 Ben ER 3 JJ14 Id: Er “| i 48 J zu h [© ni iR A i ag y J 4 4 dar na } 2 u N 34 rt j Ki az Ei J * > 1 + Er J J ne f I Be) N 2 BR 29. an I ae u ven 13 ’ 1 f i F © 9 ht: Mi I Kl g v #, u hie Ka AR KU PEE N Skin ln, y Fr 4 0; — J N EN ER f 2 = af I En ‘ ’* DER a © J 4 4 —* "El J | } A114 » + “ 1 De! . 3 wu II 941 4 RER" Br E Wet 4 h Dt h J 1.8 7 JV IE a! J a MR J 31 ——— 4 1 ti Far Y anne Ja all H 9 B 4 m. — a 2 \ TE en er“ ta 7 —— — * * er Schwin dſuͤchtig Feber verrreiben Das eilffte Schöne. Such Rotlauff. Scharbock heilen Schretzlein Sud) Alp: 88,f.296.0.342.h.367.b, Schrunden heilen 170.6.412.0.613.b. Schrunden an Weiberbrüften | 6336. Schrunden der Perſen von winterkelt heilen 219.d. Schrunden an henden vnd fuͤſſen heilen > 4124. Schrunden des haupts heilen 405. Schrunden heimlicher orten heilen 67 1.e. Schrunden der lefftzen heiten ‚438.d. Schuͤß heiten 100.5580 h.i,6:472-9.467-.0-47 2:8 Schuß in Schencklen heilen eye Schuß durd) den leibheilen 236f g. boͤſen Schwaden in Bergwercken vertreiben 210.4, eingenommen Schwammen ſchedligkeit abtreiben 12.8. 404.. r. a. r4an h.z28 . | Schwanger Weiber. Such Weiber. Schwein feiftmadien 410.f. 623.d. 648. i.649.4. 664f. 667.0.669-1.672,8.680,1.680.C. „N Schwein ſterben verhuͤten = 281.d. 321.4. Schweren heilen 409.8. Schmermuͤtigkeit vertreiben 157.1. Schweißloͤcher öffnen | sc. Schweiß treiben 41,8:64.0.65.6:72.1.82.h. 91.0. 96. b. 106.$.146:0 158.f 171.9.226.h.244.d.260.f. 296. b. 317.6,0.0.409 £.4716:472:8,597:.0-599,d-667.1668.0. 680 i. vnmaͤſſigen Schweiß wenden 604 f. 438.h Schwindtſucht end abnemen vertreiben „149. h.. 15T. e. 156.5.260.1.297:8.33 3.9.6325. D 8.3 65.9-368.0.370:4, 398.1.399-1.428.d. 478-9-522.0.530.4. 592.f.607-h.t. 622.6.631.4.63 6:4,.638.0.646.0.647.4.65 5.0.6577.) 658.b. | Schwindel. Sud Haupefchwindel, 324.d.677.d1. Scorpion vertreiben 218,1, Scorpion ftich heilen 5.9.52-f438.a- 199. 6.2 13,0.218. k 236,05 257.0.:301:.8-.395.f.405.8.410.6,417.6.4634 487.6.488 6.49 4-f-514.0 5 19.6-579.8.597.6-65 2.8: Scorpion gifft abtreiben 53k. Secundina.Such Afftergeburt. kalt Seich Such Harnwinde. | Seirlein des angeſtchts und der hände vertreiben 676. b⸗ 625.h. Seuen geſchwer heilen 198.1212.k. 289. h. 464. 471.4. 605.0.616.8.624.-|- 640.9:6549: Seiten geſchwulſt legen 1561. Seiten flechen vertreiben 62.i.6.63.0.6.66.b.14 11.168. 171.0.173:0.180 f.199.4:236.0.264.9.27 11.289.134 2.8 490;1.408.0.464-.6.f.467-8.60 3.4 624.f. 63 3.1. 646. b. ——— 6711.673.1.6B1.b. - Seiten weh vertreiben 12.4. 14k174145.3. 105 e 168.k. 211.d.2:5.4.218.6.289.4.467.8:47 1.d.65 1.4.666.C. Senadern fluß ſtillen | 625.4. Senaderngebrechenwendet 156%. Senadern ſchmertzen zulegen - B.f34E224C. Senadern wunden heilen 479 f. Senadern verrenckt heilen - 625.5. eingenommen Silbergler ſchedligkeit abtreiben 168:05«. Sinn ſtercken vnd zu recht bringen 393k. Sothbrennen vertreiben ı 58.4.0.160..235.6.489-[-667:. Spangdernerwärmen 303-f. Spanaderngebrehen wenden 231. Spanadern ſchmertzen legen 166.4. ‚Spanifcher mücken vnnd Keferlein ſchedligkeit abtreiben "Spinnen bißond ffid) zuheilen eingenommen Speiß bey ſich zubehalten 145.0.152.0.5.2728, eingenommener Falter Speiß ſchedligkeit abtreiben 265. f 3374.. Speichelim mundt vertreiben 9.9:55.8:357.6:410:4: Spuůlwuͤrm rödren vnd außtreiben 3.9:24.026.0-404 54.f. ss 1.56 d.60.h.89.5.137-4 180.9.2 10 (.271.h.388-9-408. f 412.f421.d.42 2.0.473.d.526.1.542.0.b (.8.609:9- Sprach wider bringen 12.f.303.h. Sprieſſen außziehen 545.5 70.6.5908.f.526.0. Sprieifen von Fahrenkraut auß ziehen 88 eingenommen Springkuͤrbſen ſamens ſchedligkeit abtreiben 678 b. | Spruͤtlein vertreiben 626.d. Squinantia. Such Halßgeſchwer und gungen geſchwulſt. Stanck von lachen verbeſſern. 215. h. Starblindtheit. 105.f. 158.1.166.8. Starfehl vertreiben | 187.4.2124. Steotomata. Such Speefdrüß. | Stechen vmbs herg vertreiben 264-1. Steinbrechenondaufführen 33.d 36.441.9.42-d-D-6°. 1.62.6.66 £. 67-4. 69.4.123.9.145.0:147- f.149.b.149-f. 153.6.d. 158.d.159-9.163.5. 173.6.174. 6.176. h. 215.4 265. 0.290.d.301 g321. d. 5.41.f 542f. 572.. 6174 6254. Stein verhuͤten — 4,117 5.6272.h1.672*. Stein derjungen finder vertreiben 64.4: reifenden Stein vertreiben 33.60.15 3.6160: 6.174). 211. 0.35.6.0.423.6:473.6.486.f.682-. Sternfell in den augen vertreiben 105.f. gute Stim̃ machen 136.8 151.4.177. c.213,4.217.8.60 2.8: 697.8. R Stich heilen 160 b.tzof.237.1. 208.1. 249.4. 330.h.472. 8464-f.467-0.47 2.9.5 22.b. 870h. | Stich geſchwulſt heiten 157.9. Stich der Bruſt heilen 323.k. Stich durch den leib heilen 236.f . Stich durch den Maßdarm heilen 236.f.g. Stich gifftiger chier Such Gifftiger thier ſtich. Stirnfchmersen wenden 5.6.1705. 9405-0 Streihmafen heilen 13 9.0.14 3.5.467.0-213-4.27 5.b. 411. b- Streimen / von ruthen vnd geiſſeln / heilen 170.d. fallende Sucht vorkommen 12-f.604. 166.4.:173.f159-5» 215.f.218.b.220.d.f.22 1..228.f.229-f.2 32.0.239.$.24 2 h.253.b 286 h.3 03.$8.311.f.9.316..318:0.385.0:385-f 392..405:b. 412. #:416,1,432.d. 493.5 24.1.5 63.6. 609 d. T. gAubenncht erhalten 141.4.395.1649.6 Far Tauben feiſt machen F 570:4:688.6 Taubheitveriraiben 218.9 220.f.40 1.0.d.415.5:649f- Thaphzgifft abtreiben J:$ Thorzgifftabirsiben 330.4.6- Thymieder Thymia Such Wartzen Tiriack zu machen | 168.d. Trauben lang gut behalten 668.9 Trauben am ſtock biß zur rechten zeitung zuerhalten 649-1. ſchwere Traͤume verhuͤten 10.9.12.h.18.0.168.8. 175 veneriſche Träume vertreiben | 1801. eingenommener Triebforner ſchedlichteit abtreiben 678.6. böß Trinckwaſſer verbeffern 648% Trunckenheit verhůten vnd vertreiben 3.15.61 2.h.182.d» Turteltauben feiſt machen 649.5.68011. | | V. RL SZ) Ehren gefihwerbeiten 181.f. I Vergeben abtreiben 236.02 ID HODENETEN 3 AZ Vernunfft ſchaͤrpffen 66986. | | | n 3 ¶enwächfnmadiin — 597.1. Werſtopffung des leibs öffnen 8d.894. Speckgeſchwer heilen ——— 376f. Werbluteten wider zu recht helffen 388.8. Specktruſen heilſen 7779h. eingenommen Victriol ſchedligkeit vertreiben — Spelen Such Korzen. Vieh artzeney 5.» BEER a ; Dicht Ge I % BIER ch — 22 nn — — — he 22 2. 2222232. 39 2222 SO ZDISDSNDIIZIDI II IDII II YIFHD > Sn u in ,,5 3,3 ID ID DD mn EN co WET WE 2 53 >2 ri 265, fi ER to, Aa 408. DE fsıch, 5984, bbtreibm 616d. ſwulſt. 4166.. Az, 264, d.h.60, Ni4pf, hard, 746254. hai «c 64.0 4h6411. os 86024 oh 1574 3 2364 236.44 b4058 bg 1708 Hastl) 38.f24 st h. 363.0 5i 649. 0.4.6966 5.6498 * zo 166. 668.4 nt RR 38175 180! n 678 648 „(182 gs sch ‚672% ch 9 95.894 388.4 corh ‚Le f Viehs —8 — ae — — = 0% & \ y { i h Bi, — — — TE — — — Regiſter Wiehs blaͤhen vertreiben “39.4. Viehsbruſt ffränge vertreiben 522e. Wiehs huſten vertreiben 522.6: Biehsfeichen vertreiben 243.8 622.8. Biehs maßleidt versreiben | 186.6. Hiehmäften 3.6.545.0.670:.671 h. Wiehs verſtandenen harn treiben | 129.8. Viehs nierenſtein vertreiben 129.k. ieh vor den hornuſſen vnd muͤcken bewahren 199.8 Viehs verwundung heilen Hof. Viperſchlangen biß heilen 65.a.243. 8 226. $ 330. 356.d.388 b.704.0:410.b. CHnkenfobheitwehren 136.h. 182.8.300.5.301.6.392$- 395.2.401.h.1.519-9.684-d. Verderbung / ſo auß vnkeuſchheit vervrſachet / wenden 193- 444h.495..f | WVnſchlitt druͤſen heilen 3731. Bnſinnigkeit vertreiben 62.. 216.a. WVnwillen Such Kotzen. WBnwill zu eſſen. Sud) Maßleidt. a] WVndʒiffer vertreiben 9.0.418.4. WVnʒiffer auß dem leib treiben 4uch. Vndʒiffer in weingaͤrten vertreiben 218.h.9f. FAchtlen feift machen 823f680. naturliche Waͤrme mehren 66h Wartzen vertreiben 82.0. 106.5.117.$.219. b22 4.034 11. 4:1.8.463.6.504.$.6T1:C Waͤrtzen des hintern verfreiben 1674. Harfchiindere warsen der weiber brüfte heilen 638.6. Waͤſſ ichen mundanßträcknen 62.6. Waſſerſchnacken vertreiben | 5% Wah erſucht verhuͤten ond vertreiben 3.4.5.0.8 b.10-f.13:h» 14.4.7 8.188 19-0,33.5.36.h38-h.39 4.4 0.42.D.8.43-C 47-1.61.f.69.d.82.8 89.d.91.0.99 £.106.f.107-8.136 h. 140.6.14.6.6.8-749-D:52-b4.158.8.159.9.b.1. 181.0.9.173- 0.176... 177fb.172.8.193.5. 206 f.f.212.8. 216.6. 8.4.2306. 242. 1.244.0.276.6.258.0.260.0.269.f. 1.0,f.9.296:%.300.9.309-1.3:7.0339-4.f.342-0.343- 345.1.346 0.347.534 9.9.3509 6373:8. 406.4. 414-4.419. g-422.0.0.428.0-430.0.4377.D.471.0.489 ).490 1.493 E. 498 c.d. soorisıg,hs8ı-6585.6.792,8 799b. 6 6.1. 624.1.651.9.659:9.674:4« Waſſerſucht geſchwulſt vertreiben 317.4. 172. a. 408.9: 674.4. ſchleuchwaſſerſucht vertreiben 140. c. 631. h. 22.3 4. 4215.æe. Windige waſſerſucht 44.174.b. 173. f. 40 c. 144.k. 174f sıch. Weiber auffgelauffenen Band) niderlegen Meiberbißheillen - Weiber Brüftarseny arg Weiber Bruͤſt gefchwer heifen . 548.1304.624.0.6 Weiber Bruͤſt geſchwulſt legen 54 k. 131. b.156. g. 181.f. 273.f.274.0:417.5.478.h.629.8.650.f.8.65 6.5.6731. €. Pr 2 * ⸗⸗ 4 da 4 199.6: i5 7. Weiber Brüft ziehen / daß fie nicht groß wachfen 39-5 438.h.2 53-5. Et er Weiber Bruſt knollen erweichen 131,0.287.0.633.$. Weiber Bruſt frebs heilen * 6io.h. Weiber Bruſt fchmergen 183335. 365f. Reiber Bruſt ſchmerzen von vbriger Milch 34650.. 610.h. * Welber hangende Bruͤſte ſteiff machen 145.. 253.h. 254. h.487.1910 5.624 f- Weiber gebluͤt nach der geburt ſtillen 243* Weiber gebeſten helffen nn Te Weiber Monat blumen vnd zeit befuͤrdern 3144. 84. ro. frr fz32.6.fe33.d. 34.8.h. 38 36 8.37. 8.38.0.f.2 9.0.0, &.59-4.8:40.0-9:40.9.42:0.5:47-[9.48- ab s2if.sz.ch. 36:1.8.60.8.61. 8.64. Det. 65.6. 67.0.69.4.79.6.].96. b. 99. 8.1365, 145. b. 6.146. h. i49. h. 153.6. 915740: en nn m aan nn ma — * — — — 158.8.163.4.6.6.162.8.169. 6.173. 6.175. 6.180: 8: 187. f. 172. 9. 193.1.194. 4. d. €. 196.1, 197. f. 198. h. 199,4.199. b. 4. 106.f.9. € 208.8.f.f.209. a. 210. b⸗ C.).211.0.215.d,9.216.6.218.6, 219.5. 220.6. 222.4: 225.h. 228.f.329.0d.i. 230.4. 232. b.236.0.237. f. 238.0. 8.239.d. 242.1. 244, 0.5. 248.6.256.b. 257.6. d.f. 258. .261.£.264.9.h.269.f.271.D. 272.0.278 d.281.b. 281.6 g. 282. g. 287.b. 289.h. 290. c. d.i 294. aq. 296. b. c. d. 298. a. b. 299.6. 360. a. i. z01. f. 307.b.f. 3 11.4.312.6.315.6.0.316.6.321.0. 324.1.325.4.336. | e. 339.5: 345.1. 346. h. 347. b. 358.6.372.9.3776 392.8.400.9.402.4.b. 408.1..412'9. 417. d. 1, 428. e. 425. b · g. 437h. 472. d. 473. b. 4840h. 486. d. 504- KR 35 d. 566. l. 534. Di e. f. 585. f. 596. f. 599. c./ . rt | | Weiber unzeitigen Monatfluß ſtellen onnd ſtopffen 8.0. 106.f. 13 1.9.2496. 352. £.356..365.8.371.5.371. i. 372. h. 382.8, 382. 1.8. 386. 6.387. b. 388,9 389.6; 409.b.424.8 478.5.525-f. 562.4. 562.1.520. 530.0.6.5350.9.4.531.0.589.f.592:f.593.h.6ır.a. 677: AREAL 5 Weiber weiſſe fluͤß geſicht oder zeit Such weiſſe Mutterfluͤß. Weiber zu ehlichen wercken luſtig machen 401h Weihern den luſtzu vnnatuͤrſtchen ſpeiſen buͤſſen 484.1. 493.b. | Peiber geſchwulſt an fürfen nach der geburt 8.6.64. 4: 170.8, Weiber geſchwulſt vnnd verfehrung an heimlichen örtern 3959.13 0..1. 55 fa | Febrifchen end kalten Weibern helffen 34f37d 38f. Weiber heimligkeit Krebs heilen 4 Weiber heimligkeit zuſammen sieben / als wann ſie noch Jungfrawen weren 254. - Weiber reinigen 34. d. 5 5. c. 199 k. 272. c. 2960h. Weiber ſchwindel vertreiben 159. bleicher Weiber vnd Jungfrawen artzeney 10.g. 17.1.18. k. 37f290h. 24 eckeln den Weibern helffen ſeugender Weiber hitzige bruͤſt heilen | 335.6» ſchwanger Weiber argeney 32.5.141.h.3 718. fchwangern Weibererbrechen und vnwillen wehren 3. 1817ER. REN fchwangere Weiber luſtig zu eſſen machen ers6.D. vnfruchtbare Weiber fruchtbar machen 321.32. 34.635, c.37. d. 38. d. g.42. fih. 140.6. 1441. 105. 3. 173 6. 1756 4. 269.8.307.4.31 1.£.196.0.199.0.217.5.243.6.244.6, 269.9.296.h,3 116.318.0.335.h.3 50.6.365.8.3 68.f.372. f.401.570:8: 5 140.0. Weidtbruch heilen 531.d.366.6.381°5.473.0. Weid wunden heilen 100.4.6,2 10.1. Wein gut machen 603 de. Wein einen brentzelnden lieblichen geſchmack machen 618. — —————— — =“ Bein fuͤrm donner zubewahren — Wein das eſſelen vertreiben 6264. Wein gutzubehalten 388 66 114. Wein bey guter farb vnd krafft zuerhalten 36de.61 1.e. Wein hell vnd klar machen Wein kraͤfftig machen Wein wolgefchmackt mache abgefallen Wein wider zu recht bringen 9.618.x.6264.659.b. .27$:5.287:.0.068.f, 33&8. | 55.9.4298. 336.8. 412.0.603. ſchimleten Wern zu recht dringen IA RTET ſchleim anf dem Wein ziehen 659. ſchweffel auß dem Wein ziehen 618.0.659.b. frinefenden Wein su recht bringen Er griiben Wein lauter machen | sehen Weinzurechtbringen — —* Wann gifftige thier in Wein gefallen —— Wandleuß oder wankelivettreiben 9.d.182.4.187.5.410.d.6, | 43 Weſpen 603d. nn ji se 264, b. : ar u if Sg 57.4.64.$.65.8.79.9.82:h.96E. 97.4. 99.f. T00.h. 1016. EM. El 1 236.0.290.b.318.8.339.4.346.0.349.0.388. 8.420. d. 431. 9 Daos eilffte 90.5.96.4.54.8.97.5. emenflichverhürn 410.5.412,6.429.8. Zahnfleiſches geſchwulſt heilen \ boͤß Wetter in Bergwercfen gut machen 2218. Zaͤhne geſtanck vertreiben 356,5.367.C. | i Wildt ſewr. Such corlauff- | Zahnflifch reinigen | 156. ih Biebeln vertreiben 55.c. Zahnfleiſches ſchleim vertreiben 546 in‘ Wildpret einſalzen 159.4. Zahnfleiſches ſchmertzen vnd verſehrung wenden 2104. br. Windigkeit des leibs - 18.8067.b.6,137.f.13 8..170.9. 2136.23 7.0.3 68.0.525.4.593-f.65 8. | 3 171.4.173.8.$.9. 1476: 175-8. 176.8.f.180..185.h.197.f. Zahnfleiſch ſtercken 7.03566. 199.0.208.f.8.264-f.269.h.27 5:8. 275. h2964.3 16.0. Zahnfleiſch wachſen machen 443.6. er RE sa TR | | Zahnfluͤß legen 79.813 9,8: la ‚ Binterfröftige (haben heilen 618.4.626.f.668.e. leichtlich Zahnen machen 62.8. Ian | Wintertelte erleichtern 311. backen Zahn ſchmertzen vertreiben 62.h. Wiſelbiß heilen 186.0. Zahnweh ſtilen 6.9.8.f39.f.62.5.65.d.106.5.107..139. Ei RBifel vertreiben 410.d.626.4. b.166.f.187.6.6.191.6.196.4.213.0.218.0$.220.d.229.4. J Wolff heilen | And. 230.4.23 1.0.23 83.h. 243.1. 263. 273-F. 274.0.278.b.284. Bi Wolffs krant ſchedligkeit abrreiben 53.9. f302.k. 303.4. b.d. 3 17,4. 352. c.357.0. 367. Cd. 385h. | Welftsiwurg ſchedlichkeit abtreiben 5.f.404.4.65 7.i. 337.6:393.1394.9.407.1.415.6.429:6:4 63-0.478,1.487. LEE. Woͤrner in den Augen. Such Augenwoͤrner. i.494.6525-6. 5420575. 581,8, 615-8: 638.6. 658.f. Pr Wundt Artzeney 254.1.263:0.5.0.0.263.6:264.4.265.5 ab 278.h.328.6.335.4.356.0.b.3 37.2. 340-f.8: halt. 346.6. rk ef. 347.0. 351.h1.355 1356. 8.9.5366. fg bet. 372-beb wi 373:0.382.9.386.8.h.387.8.5.6:393.0.0- 424. g. h. 444. 9:45 0.5c. 453.b. 407.hb. 479 8h. 5 22. b. c. 5325. 4. 547. q. 531. 1527.4.526.k. eu | Wunden heilen 914.10.h.13.0.26.68.9.6.33.04 1.9.42.b.4. 73.4 | fe Zaͤhne weiß machen 156,f394-h. 585.b. © 5.h. 650. bt. 2.0.6569 659.4. | Zahnwuͤrme toͤdten 106. b. zi8.e. Zaͤpfflins geſchwulſt 450:8.487.f.489:8-585.0.5 11.4, Zaͤpffleins verſehrung wenden 62295 25.0.527.6.531 d; abgefallen Zäpfflein wider aufheben 6.6. 39. h. 49:9. 106. 4.168.9.213.0.£.218.f.23 0.4.3 49.b. 35 2- 1.407.525. 1.6110. Kid. er ) Zuinblattern toͤdten vnd heilen 68.4, 117. f. 218.f.224,6, 275.8.395.8.409.h.1.43 8.1.462.0.463.1.9.466.1.4674. 467.5:472.9.488.6.593.9626.4.5.653..675.1.0709: 36.D. 104.d.129.f.130.d. 130.f.).13 1:0. H.13 5.4, 170.4.191.b. 197.4.210.4.211.0.219.1. 230.f. 243-f. 248,08 b.i.249.d» i.250.6.25 2.0.25 3-f.9.4.254-f-8.263.£.264.d0.289.f-.317. b.318.0.33 3.0.33 6: 9.337. b3 53:4. 366 f367.5.3 80.5. SEHR 381.0 382.6.383.0387.0.f9-395.0.411.542446:453.0 Zanberifchefchäden heilen Bit. 464 e 467. f.472 h. 4798 498.4.560.5.6.d.506.6522.b. Zeitloſen wurtzel ſchedligkeit abtreiben En. —— b-526.f.531:0.542.6.593-f681.6d.97 9.6.67r.5.b. Zipperkin vorfommen vnd lindern 8.8.12.f.17.f. 18.0. Hp Wundenbiurftellung j 129.5.326.h. 33..6.34.6:39.h.67.4.90.5.96.h.140.9.149-b157.{. 1604. Bi . Winden der Bruftheilen 327.F- 181.6.196.$.215.8.216. $.216.0.219.d.221.d.222.4. Hl Wunden für enzůndung bewahren 10.5.49. 531.6 229.8.231.0d.232.6.244.246.4.6.275.0.317.63419- IN. 443 e25 44. | | 365.0. 366.d. 367.9-3 8: 6.369.h.3 72.5.3 93. 5.395-D- J Wunden geſchwulſt legen 387.0.6.395.4:542d° 411.9.432.6:.439.0. 479.6 488.6.493.6.494-0-. 500.4. J Wunden reinigen vnd ſeubern 197:0.278.1.3 21. e. M. i- 5184.5 66 —— fory.e 638.e 65 2.24f.653. Wunddſucht verhüren 626.6.618.5.382.4. 674. 69 al I: | 52.8.140.5.197.f.218.f.329.f229- innerlicherieffe Wunden heilen. 968.210. 9.248.f.464.d: Zißmeuß biß heilen 0.302.4.372.0.393.6.652-8. ; 336.0. | J | vergiffte Wunden heilen | 213.6 Zittern vertreiben 149.3 68.d: ir: — Wuͤnden von zahmen oder wilden ſchweinen gebiſſen / heilen Kinder Zittern von wuͤrmen vertreiben 3.94. 97.4.106.d.413.4. Zittern der Hände vertreiben Zittern der glieder vertreiben 318.0 Zitermählerheilen 82.6552. 395.5.467.8.613.0.627.de Zitterſchen heiten 88.f.60.8.106.f.13 1.03 67.4.4111. B.413.8- | 446.2:462.9-464.4.504$570.5.625.5.629.$.678.b Zitierſchen des angeſichts vertreiben 1060.6. 213. d. 394.h. 26h. J Wuͤrgen Such Kotzen. | Rürmrödeenvndanßtreiben 3.5.4:9.71.E10.2f12.f14. 4.24.0.d.6.24. {41 9.42.0.6.f.43.6.d.53.4.5 6.f. 60.4.89.b. 96.1.106.b:134.4,139.1.180.f.187.d.287.b. 218.h.225.d. 358.399. 824145:$. d.421.f4.462.9.466.).476.9-486.6.0:4.93.0.547.d-54 2: Big. | 20 b.612h: 625. lan 0 Wurm verhuͤten 173 f. Zitterſchen der haͤnde heilen 625.h. 626.f. — Wurm im afftern vertreiben | 340.c0 Zitterſchen des kins vertreiben 106.c. 107.e. a \ Armin alten ſchaͤden vnd fanlen wunden vertreiben 26.f. Zornmiltern 2774.3.. 9 44472. Zucker waſſer machen 603.f.ghiack. BIER N Wauͤrme in den Brummen vertreiben | 410.d: Augpflafter machen 219.f.224f [Ei . groſſe Würm im leib todten 1348342.0. Zungen bitterkeit vertreiben 438 . J FR: hunde Wuͤrm vertreiben 531. Zungen geſchwer heilen 106.9.596.1.673.d. EIER ; Wurm am finger det Mittel genand toͤdten 6411. Zungen geſchwulſt und ſchmertzen legen 6.6.13.4. 303h. 5 f vr h.61 1.f.617f F AIR 367.6407.$- al £richender Wii biß und ſtich heilen SELL. Zungen lähme wenden 197.6.303.93 16.4.407. i I F — Le — Zungen ſchleim vertreiben 546 0 Ahnarseng 603.623 1.b. Zungenräuhe ond ſchrunden heilen 13 1.4. 433. d.6:f.8- Br / Zähn felofe one ſchmertzen anßfallen machen 222.f. 303. 605.8.638.9.649-f | IE '6.429.f.610.9.117f. - Zungen ſtercken 187.6 IE Zahnbiller befeſtigen | 9643678. Zungen verwundung heilen 649.f.650:4 Bi: /wackelnde Zaͤhne jeflen 372.0.429.f:425.6.530-f Iwerchfels geſchwulſt legen 156.1 ar RE FRE * | Awerchfelß fehmerren ond fpannen vertreiben 12.184. — J Zahnfleiſches feule vnd geſchwer vertreiben 54. e. 97. b. 1604. 165. .176. 4. 194%: J 7 318.0.352:6:357:18:372.539444159 49: D55 61 | Das Rh —— ae y 4 RR. K N x ‚i 3 u Be, N EN —— N — — — — — ——— — A; — — 2 dan 22 | 156 Sat, mi 9Ncyd 48 79. 4 9 Hi ET IT ee en > — — — ⁊ — ——— — — — — ar E —— ——— — — — — — . nn — — ar N Das oo (te Kenifter von al — "u Saͤfften / Waſſern Wein Eſſig / Extracten / Confecten / Conſeruen 6. —* Zucker / Syrupen / Latwergen / Saltz / Kuͤgelen / Pillulen / Delen / Salben /rc a Eren Wie die einzum achen vnd zu bercyten. MR ' 2 * Ai N Oiiferuen Zucker zube⸗ Lebſtoͤckel uf Metram 40i 147.4. — reiten / Als von Acke. Meiſterwurtz 2441. Wilden Morellen 202 8. —2 leien blumen cf Metram 406 7 Bilden‘ — 208.0. MC ) : > Angelick 240.6. Agrimoni oder Ddermenig 343-d. Reinfahre 43d. 650 ki —— 175.t. Wilden Paſtenachen 200 a. Stabw * 36:4. Benedicten oder Garaffelwurtz 337.9. einfahren 43:0 Traubenkrant. 43-8. 106, MM Beyfuß 37 d. Rbhoͤrleinskraut zora Wermuth ish * * Blbernellen wurtzel 266.c. Wegwart. 4856. Pontiſchen wermuth 19.d. * Chamillen 6yf. Weinrauthen 414.8. Piinien machen von Erdrraud oder | Bin Eoriander 182.C. Wermuth. 13.b. Taubenfropff 9b. 409.. 106 Erdrauch oder Taubenkropff 9b. Pontiſchen wermuth. 13e. Gumm iDdpoponat 231. d. 7 Fenchel 157.k. Kügelenmadenvon Aniß 177.bvon Seberballam 370.5. 8. Geißrauhten 4221. Wermurh. "14-4. Serapili 216.4. — Genſerich blumen 353f. Latwergen machẽ von Erdbeeren 358.1. Safft bereiten von Angelick oder En⸗ Se | Geierlein 204. b. von Pſillienſamen 439.8, gelwurg TE ALT Holwurtz 97h. Meth machẽ von Angelickwurtz 239.h. Agrimonien 343.6. el Kuͤeſchellen wurgel 82. Aniß 176. Bibernell *— a). Koͤrffelwurtzel 298c. Blhernellen 2658. Beyſuß —A Kuͤmmel 146.. Coriander. 182.f Satan oder Tuubentrof 60, pi 157.F1604 Weiß kͤmmel wurtzel 147.6 Dillfamen. 771: Senchel | 160 $. 21.d 222 Seherbalfam 3494. Fenchel. 159f. Harſtrang oder Sewfenchel 166.4. 1763408 Kiebſtoͤckelwurtzel 211.9. Garbenkraut 389.d. Leberbalſam 370.c. ——— Armoniack 224h. Gerſten. 65 5ch. Meiſterwurtz 244.4. 4 50 Meiſterwurtz 244.5. Peterlein | 276,0: Metram 39 i. 52.0 Reinfahren blumen 43:0. Delbereiten don Beyfuß 35. Dvermenig 343.0. Nitterſporen blumen 1358. Bibernellen 266-5, Roͤmiſch Kümmel 141. 39h | Scabiofen biumen ASt. Chamillen 65H. Schellkraut. 107.f. | Ginnaw 255.4. Roͤmiſchen Chamillen 67.c. Traubenkraut an. 9308 Sperbenkraut 325.f. Schwartzen Coriander oder Nar, Weinrauthen 4 14f ET Stabwurtz | ; sh denſamen — Wermuth | son. Od ——— Tormentillwirgel | 3734: Dill Pontifchen Wermuth 17.5. Sriugs Tranbenfraut 48%. — oder Daubentropff Salben machen von Dill 172.0. Wegwarten blumen 490%. Hd. von Stabwurtz. sch. 613.627 Weinrauten 44d. Galbenfaff 220.0 Abi BET ECRRHEN „ei baujg Wermuth 134, Gerfien _ 6564. Salzz bereiten von Angelick 2414. f 63 Pontiſcher wermuch ı8f. Krottendil ab Abbiskraut 463.4. > = —8 Eingemacht Angelick 240h. Meterkraut 40h Ani 1778. TEN h Bibernellenwurtzel 266.4. Reinfahren 43c. Baldrian "473.4. cher sl | Erdbeeren 3594. Rockenkorn 53 Beyfuß 37. derer " | Fenchelwurtzel 101f. Schoß oder Stabwurt 55.i. Bibernellen 266 t. *9 m Geyerlein 204.4. Traubenkraut ad. Chamillen 65.8. 2778 r Kt A: Weißkuͤmmelwurtzel 1464. Weinrauhten zus. Erdtrauch oder Taubenkropff 11. PERLUN J | Rote Moren oder Nubert. 197 b. Weisen 627.94. Fenchel I6 Lt. 19h * Wegwart wurtzel 4908. Wermuth 14%. Harfrang oder Sewfenchel 166. 8. 4 * | Eſſig machen von Ackeleien blumen Pontiſcher Wermuth 195. Rrcotten dill 69d. DIA LIE BE TOL,e» " Deledififirenvon Angelid 2408. KRKunigundtkraut. 3474 SEIEN EEE Bier 6645. Aniß 177. _ Seberbaffam 350.8. 1: Geißrauthen 42.2.0. Beyfuß | 374. Siebflöckel 211). 16. eo ; | Kornblumen 4435 Bibernellen 2664. Meiſterwurtz. 247.0. Ta Weinrauthen 414. Chamillen sch Meterkrant 40h. 38. » ef \ Extract machen von Angelick 240.0. Dill 172% Morellen 202[f. . Aniß 177-6 Erderauch oder Laubentropff a. Wilden Paſtenach. 2008. 76 | Baidrian 47506 Fenchel 514. Reinfahren 43.6 gi: oh Beyfuß 37. Gummi Armonae * . Rhoͤrleinskraut 501 4. ge‘ Bibernellen 26,5. Bummi Opopanac 2301 Scabtofen 465«. 12. fib! Chamillen St Harftrang oder Sewfenchel 168.8. Schellkraut 107.% | Erdrauch oder Tanbenfropff 914. Krotten dill 6 Tranbenfrung ad. Das Fenchel 1614. Roͤmiſch Kümmel 141. v. Megwarten 490 i. Kuͤnigundtkraut 347.4. Weißkummel 1478. Weinrauthen 44h. Leberbalſam zz0c. Kebſtoͤckel 2119. Wermuth 146. | Meifterwurg 245.b. Dom Mi Pontiſcher Wermuth 15.4, IR. u machen von Beyfuß. 37.e. il | Buchkoͤl. 522. i. Kl Endiuienſafft. 496.b. I)? > | Erdbeeren. 358. f. I EZ Erdrauch oder Taubentropff 91.d. El — Fenchel 161.b. —*4 Haſenkoͤl oder Sewdiſtel. 520.d. J Kreutzwurtz ſafft. 4804. 1 | Kuͤnigundt kraut. 347.d, I re Leberbalſam. 349-h, wir Meterkraut 40.f. de Rhoͤrleins kraut. soo.f, u a Scabiofen. 467.4, EIER“ Sperben kraut. 325.d, N Teſchel fraur. 131.8. Ik Su ah Wein. 604.1, Eike Wermuth. 13.1. J— — Pontiſchen wermuth. 18.4. vi no ER Yufguogen Syrup machen von J— Agrimonien. 343.3. Wi Beyfuß. 37.4 An Dibernellen. 267 f. 9 Chamillen. Sf RN ; Erdtrauch oder Taubenfropff. en Fenchel 161.e. Si Künigundifrait. 347f. I Seberbalfan. 350.4. Sr Meiſter wurtz. 2444. —— Meterkraut. 40.4. ta Reinfahrn. 436b. a: Wilder Paſtenach. 200.0. N Wegwart. 490.4. Di MWermurh. | 14.t. Kal“ | Pontifcyer Wer muth. 184. raͤfelein oder kuͤchlein machen von FR Angelick. 2408 "She | Anß 1776. J—— Bibernellen. 166.2. ee Kümmel. 146f. < —— Ackeleien. Jor.c. E Agrimonien 342.f. N Anzelick ui. RR Aniß. 176.2. Beyfuß. 36. Benedicten oder Garapffel wurtz ch, 337.d. | Kelle | Beren klaren. 287.8. J | Bilbbernellen. 265.2. ar Brott 630. J Chamillen. 65. b. & 66 f. 0 nischen Chamillen sc ‚f I clenhew. jört ' u rau 170. Eier " Endinien. 45. ⸗ Eidrauchober Taubenfropff. soh. Mile, Fenchel. 159.8. Be \ Fuͤnfffingerkraut. 3682*. J m Garbenkraut. 389.5. ul # In Graß. 542.8. Da Heilwurtz. 230.8. IR \ — Holwurt 97.8. Be en 2 Merten Koͤrffel 299.8. J Ruͤeſchellen wurtzel. 824 en... Röimifh Kümmel. 14ch | ; Das zʒwoͤlffte Regifien — Kuͤmmel. 147.d. Lbſtoͤckel wurtzel. 211.6. Agurier kraut. 2090. eifferwurg. 2441: WRetram. 40.b. Wohren Kuͤmmel. 194.d» dermenig. 342.f Paſtenachen. 197.d. Wilden Paſtenachen. 200.4. Wilden hirtz Paſtenachen. 202.d. Peterlein. 273-8. Baſilgen Peterlein. 2821. MWildebergrauten. 418b. Rheinfahren. 42«h. Rhoͤrleinskraut. 500.i. Roſmarin. zı8.b. Sanicfel. 250.0. Sinnem. : 2544. E pargen. 429.f Stabwurtz. F5.. Cypreſſen Stabwurtz. so Taubenkropff. 90h. Tormentill. J—— Traubenkraut. 48.b. eisen. 627.f. | wart. 489. d. Weinrauthen. 414. Wermuth. 10.h. Pontiſchen wermuch. 184. Zucker. 604.b. Waſſer diſtilliren von | Abbis. 467 f. Ackeleien. 160.f. Angelick. 2384— Aniß 1766. Baldrian. 4730. Balſam. 349%. Beerwurtz. 192... Beneditten kraut. 36.1. Beyfuß. | 36.1. Bibernellen. 264 e. Buchkoͤl. 722. Camelenhew. y8rf. Ehamillen. Es. Coriander. 182.h. Dillkraum. 170ff. Eiſenkraut. 96:0. Endituen oder Scariol. 494-f. Eppich. 2786. Erdbeerkraut. 357. f. Erdbeeren. 377.4. Erdrauch Oder Taubentropff. 90.c. Fenchel. 158c. Fuͤnfffingerkraut. 36084. Garbenkraut. 288.e. Beißranrhen. 4215. Genſerichkraut. 353.4. Genſerichblumen 353 d. Gerſtengraß. * Graß. 542 Habergraf oder Haberttaut 8. n Hirfen. 632.c. — 309.i. oltzwurtzel 7.. Kletten koͤrffel. 296f. Kaoͤrffelkraut. 290.9. 443f Kornblumen. — — Rorngraß Kräbenfuß. Kreusmwurg. Krottendill. Kuͤeſchellen. Mohren Kömmel. Weiß Kuͤmmel. Kuͤnigundtkraut. Liebſtoͤckel. Meußohrleinkraut. Meiſterwurtz. Metram. Odermenig. Wilden Paſtenach. 199.i. Wildenhirtz Paſtenach. 202. Brunn Peterlein. 2064. Peterlein. 275.6 Berg Pererlein. 281.f. Pfaffenblatt. 500 d. Rauthen. qir.t Reinfahren. 42. d. Reiß. 6784 Ritterſporen. 137.d. Rockenbrott. 819.6 Roͤrleinkraut. 500 d. Roßfenchel. 163.d. Roßmarin. 318.c. Ruprechtskraut. 130.k. Sanickel. 24949. Scabioſa. 464 6. Sänoiftel oder Haſenkoͤl. j19h. Schaffthew. 7937-4. Schelkraut. 107.6, Sinnam. 2544. Sophienfraut. 26i. Spargen. 42:95. Sperbenfrauf. 325.5. Stabwurs. sy. Cypreſſen ſtabwurtz. zo. _ Streichblumen. 71f. Teſchelkraut. 1316. Tormentill. 3734. Traubenkraut. 47.% Waſſerdoſt. 347.4 Wegwart. 488f. Wegwart blumen 488.4. Weitzenbrott. 629.. Wermuth. 10. Wieſenrhauten 123.f. Geſotten waͤſſer von Wermuth. 10f. Pontiſchen wermuth. 17% ‚Koriander. 29 Dillſamen. 171.8 Fenchel. 160.6. Gerſten. 65 4.d. Korn. 2,7, m Zucker. Sof. Zucker Candit bereiten. 604.f. Blawen Candit Zucker oder veiel Candit zucker bereiten. 606.b. Penid zucker machen. 406.f. Zucker Penidt confect oder Taͤfelein machen. 6074. Zucker Penid waſſer ſieden. 607-4. Roſen Candit zucker bereitet. &06.d- Zimmer Candit zucker bereiten. 606 4 —— MIET —⸗ ’D. IACOBI TABERNEMONTANI New vnd vollfommen Kraͤuterbuch / Mit ſchonen/ kuͤnſtlichen vnnd leblichen Figuren vnd Conter⸗ feyten / allerhand vortrefflichſter vnd fuͤrnehmer fo wol fremb⸗ der / als einheymiſcher Gewaͤchs / Kraͤuter / Blumen / Stauden / Hecken/ vnd Baͤumen / auch koͤſtlicher außlaͤndiſcher Wurtzeln / Rinden / Früchten ze. welche in Teutſchen vnd Welſchen Landen / deßgleichen Hiſpanien / auch den New erfundenen Oſt vnd Weſt Indien / zubefinden / Sampt ihren wahlen Nahmen in vnderſchiedenen mancherley Sprachen / ſo bey den Alten vnt Newen Scribenten zu le⸗ ſen / dergleichen vor niemalen an Tag kommen. 7 Ce Dasander Theyl. Darinnen von ihrer Geſtalt / Vnderſcheydt / Complexion / Natur / Eygen⸗ ſchafften / Tugenden / auch auß denſelben zubereytete vortreffliche Artzneyen / Traͤncken / Saͤfften / Syrupen / Waſſern / Extracten / Oel / Saltzen / Puluern / Pflaſtern / auch hochbewaͤr⸗ ten heymlichen uͤnſten / fo an Menſchen / vnd Viehe / jnner / vnd auſſer Leibs zuge⸗ brauchen / Fleiſſig vnd Ordentlich gehandlet wirdt. Deßgleichen auch der Vralten / wie dann etlicher Newlicherer Authoren / widerige Meynun⸗ gen / von Eygenſchafften etlicher Xraͤuter / vnd Gewaͤchs / mit Grund eroͤrtert / vnd beygelegt werden. Alles in ſchoͤner Ordnung / zu ſonderlichen Nutzen vnnd Wolgefallen allen Aertzten / Apo⸗ checkern / Wundaͤrtzten / Gaͤrtnern / Koͤchen / Hebammen / Haußvaͤttern / vnd allen der Artzneytunſt Liebhabern / durch langwirige gewiſſe Erfahrung beſchrieben / Durch Nicolaum Braun, Medicine Doctorem Marpu rgenfem i Jetzunder aber an onsehlichen Orten mit pielennewen Kraͤutern / Gewaͤchſen / Experimenten / vnd ſonderbaren Artzney Stucken gemehret / vnd verbeſſert / Durch Caſparum Bauhinum, Medicinæ Doctorem, vnd der Vniuerſitet su Baſel Profellorem Ordinarıum. Sampt Zwölf vnderſchiedtnen / vollommenen Regiftern. Mit Röm. Ray. May. Freyheit auff zehen Jahr nicht nachzutrucken begnadet. Getruckt zu Franckfurt am Mayn / durch Matthias Beckers ſeligen Wittib / In ver⸗ legung Johann Dreutels vnd Johannis Baffzi. ANNO M. Dc. XIL M | @M R IR 1 In Be OS Di So DIESEN Son, nandoch Naturon hlten moi be Khigen/w h * ort baren Ai Dem Hochehrwuͤrdigen / Edlen onnd Geftrengen Henen / Henen Shriffoff Thum von Neuburg / Teutſchen Ordens Landtrommenthur der Balcy | 2 an Burgund / Eommenthur zu Alßhauſſen / Roͤmiſcher Keyſerli⸗ her Maieſtat Rath / ec meinem gnaͤdigen Herren. CH, A der Almaͤchtig Gott / Hochehrwuͤrdiger / Edler / Geſtrenger / Gnaͤ⸗ diger Her:/ die Kräuter vnd Baum erſchaffen / derſelbigen Natur vnd Engenfchafft den erfien Menſchen gelehrnet / und daß Adam denfelbigen ihre Namen aeben / iſt auß ) dem Heyligen Propheten Moyſe bekannt: wie nicht weniger daß fie dem Menſchen zu 9: gutem /wegender Nahrung erfchaffen: weil die erſten Menſchen vor dem Fall/fich E alleinvon den Früchtender Bäumen ernehret haben / welcheder Almächtig Goit in —— EFT dem ſuſigen Paradeiß mit feinem Wort gepflantzet hat. Derohalben ſie gleich nach > den Elementen / vor daß der Menfch gefchaffen/ den Erdtboden geziert haben. Daher dann Empedocles fehreibet/fiefenen gewachfen/che dann Nacht ond Tag voneinander gefcheiden worden. Nachdem Fallaber/ haben fie das Erdtreich erbauwen muͤſſen / das befähen/ ond von dem Getraid / wie dann auch von den Kräuteren/diedem Vich gefchaffen waren/fichernehren. Dann erſt vnter dem Alt Vatter Noach / iſt Fleiſch zu eſſen / von Gott erlaube worden : Vielleicht weildurch den Suͤndtfluß I die Baum zu grund gangen / mangel an Früchten der Bdumen geweſen / ond dardurch auch die Fruchtbarkeit der Erden ge⸗ mindert. Nach welchem dann auch die Menſchen / allerley Kranckheiten ſindt vnderwůrffig worden / vnd alſo jhnen nicht allein Nahrung / ſondern auch Artzneyen von noͤten geweſen. — ER Daher dann der Almächtige Schöpfer / durch fein onerforfchliche Weißheit / allerley Kräuter ges Schaffen /deren etliche zur Speiß/ etliche aber zun Argneyendienflich / welchedann auch nicht zu gleicher Zeit deß Jahrs herfuͤr wachfen/ damit wir allzeit Feinmangel heiten. Auß welchem dann erſcheinet deß Almaͤchti⸗ gen Gottes Liebe / Gnad vnd Barmhertzigkeit / gegen vns armen Menſchen. Als nun dieſes auch die Heyden / ſonderlich die Poeten, auß Liecht der Natur betrachtet / haben ſie die Er⸗ forſchung der Natur vnd Eygenſchafft der Kraͤuteren / jhren Goͤtteren zugeſchrieben. Auch viel jhrer Koͤnigen allen Fleiß die Kräuter zu erkennen / vnd zu beſchreiben / auch nach jhren Namen zu nennen / angewendet. In⸗ ſonderheit der Juden Konig Salomon / welcher aller Koͤnigen / ſo vor jhme gelebt (ja auch der Aegyptier / ſo man doch fuͤr die allerweiſſeſte gehalten) Weißheit vbertroffen / welcher dann von der Baͤumen vnd Kraͤutern — — —— Bücher geſchrieben / welche zu Jeruſalem im Vorhoff deß Tempels lang ſindt be⸗ alten worden. | Aber nach dem der Rönig Ezechiasder Juden Mißbrauch vermercket / daß fie/ wann fie Kranck / zu den⸗ ſelbigen / wie auch zu anderen Artzney Bücher / als zu einem Gott gelauffen/ond eher bey diefen Bücheren/dann bey Gott Rhat geſucht / vnd hiemit das Geber hindan gefegt: hater meineserachtens / außfonderem Eyfer der Forcht Gottes / dieſe Bücher abgeſchafft und hinweg gethan. Dann ob wol ohne zweiffel dieſe Buͤcher / mit ſon⸗ derbarer Weiß heit erfuͤllet geweſen / werden doch viel Mißgebraͤuch eingeriſſen fepn/ Die auch lang im ſchwanck werden gangen ſeyn. Es meldet der Jůdiſch Geſchichtſchreiber Ioſephus eines mit Namen Eleazari / welcher in deß Keyſers Vefpafiani geger/ in beyſeyn deß Keyſers Vielen jo mit boͤſen Geiſteren beſeſſen / auff dieſe weiß geholffen habe: Er hat dem Beſeſſenen ein Ring indie Naſen geſtoſſen / in deffen Pirfchaffr/ ein TBurgen/fo Salomon ſoll beſchrieben Haben / if eingegraben geweſen: fobald man denfelbigen Ring widerumb auß der Naſen gezogen / iſt hiemit der boͤſe Geiſt außgebutzt worden / der Beſeſſene aber auß Schwachheit zu boden gefallen. Weil er alſo gelegen / hat Eleazar den boͤſen Feind beſchworen / vnd jhme verbotten / nichtmehr in den vorigen zufahren. Damiter aber den Vmbſt aͤnderen beweiſete daß der Beſeſſene von dem boſen Geiſt erlediget / hat er ein Becher mit Waſſer fürgeſtelt / und dem außgetribnen Geiſt gebotten/ denſelbigen vmbzukehren. Dergleichen Abgotz terey halber / hat ohne zweiffel der König Ezechias die vorgemeldte Bücher abgeſchafft / vnd nicht auß Haß der Kunſt der Kraͤuteren / weil er ſelbſt in Heylung feiner Geſchwaͤren / der Feygen nutz erfahren hat. Wiewol etliche vermeinen / daß dieſe Buͤcher Salomonis ſeyen in der Babyloniſchen Gefangenſchafft verlohren worden. Daher dann andere vervrſachet / widerumb die Kraͤuter vnd derſelbigen Natur zuerforſchen / vnd zu be⸗ ſchreiben / weil der groſte Theil der Medicin, in Erkantnuß vnd rechtem — * Kraͤuteren beſiehet / —Nij alſo U ee — — —— — — RER — — — ET EEE —— — — — wen ge — — — — — — — ——— Ben — — — ——— — * * — —— — — — = - — * ö— — — — — san A, — — Br —— —— Te r —— — —— —— TE — * _ — — Tamm — — — Fe ae * — FE sa ae lg ART ie Nein] TEEN 0 — — alſo daß Senecanicht vnbillich geſprochen / Medicina quondam paucarum fuit ſcientia herbarum. Alſo daß auch Tryphon; (wie bey dem Plutarcho zufinden) geſprochen / es habe Chiron vnd Cadmus Agenori- des (weiche zwey / wie man vermeint / die erſten ſindt / ſo geartzneyet haben) jhre Krancken allein mit Kraͤutern vnd Wurtzel geheylet. Welches / meines erachtens / wol gethan / vnd auch zu vnſer Zeit (wie ich dann mehrer theils pflege zuthun) wol geſchehen konte / wann nicht die Krancken lieber allzeit etwas neuwes hetten / vnd auch begerten. Dann warhafftig vnd recht von den Poeten gefprochen/ prefentemque Deum quelibetherba refert,dann ineinem jeden Kräutlein Gottes Barmhergigkeitgegen den Menſchen erfcheinet. Diß iſ/ Gnaͤdiger Hery/dieorfach/dag ich auß leifligem erfuchen Herm Baffzifeliger/diß ander Theil deß Kräuterbuchs Herrn Iacobi Theodori feliger/mit allem Ernſt vberfehen/ mit vielen gemeinen in onferm Vatterland erwachfenden Kräuterngemehre I vnd näglichen derfelbigen/ wieauch andern Gebrauch herbey geſetzt hab. Vnd diefes Werck E. &. ʒu dedicieren, hat mich vervrſachet / daß vor zweyen Jahren in dem Sauwerbrunnen E. G. mit mir darvon Red gehalten/ vnd diß Werck belieben laſſen. Vnd hieneben daß E. G.zu den Kraͤutern ein fondern Luſt haben / welches gnugſam erwieſen wirdt mit dem luſtigen vnd zierlichen Garten / ſo mit groſſen vnkoſten zu Alßhauſen E. G. haben zurüften laſſen / vnd täglich mit frembden Gewaͤchſen vermehren. Hiemit E. G. vnderthenig vnd fleiſſig biitende / diß mein Werck in Gnaden auffzunemen / vnd deſ⸗ ſen Schirmben fein / auch mich deren in Gnaden laffenbefohlen fein: E. G. dem Almächtigen zu langwiriger Geſundtheit vnderthenig befehlende. Geben zu Baſel den erſten Martij 1613. ‚ % E. G. Dienſtwilliger Cafpar BauhinD. Fuͤrſt | licher Wirtenbergiſcher Pr beſtelter Medicus. hwachßete Ifenmar udn rec Mjaſehr itpbertni . Aereuriun deth iſtg Morien / WApollin wo gemeh uch Chito dectliche m Infänger di us,ond M den Krieg Ind dieſen Mmondgen Nicen. OD Meuch dich Mnlchs hun Ir Arsun hlkommmen, Belange wſen von N fin Mdanıkrem — Vorrede. | fi 11— Herrn Nicolai Braun / Med Dc. — Worrede an den Leſer. — — ug 4 I Sceinedleond fürtreffliche Babe Gottes es ſey vmb die Arkeney/günftigee I Leſer / iſt Maͤnniglich bewußt / Fan auch auß vielen Brfachen /fon derlich aber auß jrem Her⸗ Bi 9 fommen/ Fortpflantzung / Nohtwendigkeit / vnd herriichem Nunen abgenommen werden. J Denn ob wol alle freye Kůnſte von Gott dem Almaͤchtigen jhren Vrſprung baben/derfoiche —im Menſchen / allerhandt Fehlen / Irrungen / vnd Gebrechen in dieſem ſterblichen Leben zu⸗ begegnen / offenbaret: Iſt doch ſolches bey Feiner alſo ſcheinbar / und am Tage / als eben an jhr edleſten / vnd aͤlteſten Kunſt der Argeney. Dann (wie man in den Hiſtorien von Erſchaffung ver Welt lieſet) | nachdem Anfangsaußder Wůſten / ond vngeformtem erſten Materi/ Gott der Schopffer die Elementge ſcheiden / vnd den Menſchen noch nicht gemacht hatte: Sindt durch Gottes &cheiß/on sehtich viel ſchoͤne / lieb⸗ 9 liche Kraͤutter vnd Baͤum auf der Erden herfuͤrkommen / mit wunderbarliehen Blumen bud Frůchten gezieh⸗ —4 ret / auch an Geruch / Geſchmack / Farben vnd Krafften ſo viel tauſentfaͤltig vnterſcheiden/ daß man ein ſo fuͤr⸗ —4 trefflxch Werck vnd Geſchoͤpff / billich niemand als dem groſſen Bauwmeiſter / dem allein weiſen vnd gewalti⸗ gen Gott / hat zumeſſen koͤnnen. Derohalben auch die Wiſſenſchafft vnd Erkantniß diefer herrlichen Creaturen | vnd Erdegewächfen/den Menſchen gänglich were verborgen blieben / wonicht Gott der Herv/auf ſonderlicher 9 Guͤte vnd Liebe gegen den Menſchen / die Naturen vnd Eygenſchafften derſelbigen / vnſern Vorfahren vnd er⸗ — | | m Se ne — — — — — — ————— — — — — ſten Aeltern / mitgetheilet / vnd eröffnet hette. Es hat aber Goti micht allein anfaͤnglich die Artzneyen erſchaffen / vnd jre Tugenden vnd Wirckungen den Menſchen entdecket: Sonderner laͤſt auch noch heutiges Tags allent⸗ halben mancherley ſchoͤne Kräuter daher wachſen / ſo zur Speiß / zur Erhaltung der Geſundtheit / auch zur Zierd J vnd Wolluſt dienlich Erwecket darneben jmmerdar fleiſſige Leut / denen er Verſtandt vnd Weißheit gibt/ dieſe sr I Gewächß recht vnd nuͤtzlich anzuwenden. Wie dann folches alles die heylige Schrift an vielen Orten bezeuget: a hi) Deflen man ſich bey Moyfſe / vnd ſonderlich bey dem weiſen Dann Sprach hat zuerſehen. Die Heyden / ob ſie | | ji wol den rechten vnd waren Gott nicht er kaͤnnt auch von Erfchaffungder Welt / ondallen Creatuten nichts / SUN oder ja ſehr wenig / gewuſt: Haben fiedoch die Artzney / alsein hohes Geheymniß / das Menſchlichen Verſtandt —M weit vbertrifft / jhren vermeinten Goͤttern zugeſchrieben. Daher die Griechen den Gott Apollinem / etliche den Mercurium / für einen Erfinder dieſer Kunſt gehalten. Vnd weil in Griechenlandt die Artzney in hoͤherem | | | Werth iſt gehalten worden / alsanandern/felbiger Zeit / barbarifchen Drtern : Darumb finder man auchin ll Hiſtorien / daß diefe Kunſt dafelbften am meiften geüberond fortgepflangtwordenfey. Dannvon Æſculapio Ar ih deß Apollinis Sohn wirdt gemeldet / daß er die Argney/ welche dazumal noch fehr gering vnd ſchlecht geweſen/ | All etwas gemehret vnd geweitert Babe: Sey derowegen unter die Götter gesehlertworden. Binb diefelbige Zeit hat Be auch Chiron Centaurus gelebt /derfichin Erfündigungder Kräuter vielbemüßet/auch den Rſculapium Bi wie etliche meynen/ darinn onterivielen : Alfo daß Plinius vnd vielandere mehr / Diefen Chironem , füreinen \ N Anfänger dieſer Medicin růhmen. Nach diefen ſindt gefolgt die zween Soͤhne deß ÆMſculapij, nemlich Podalei- J rius, vnd Machaon: Welche nach dem Exempel ihres Vatters / mit der Artzney / ſonder lich aber im Trojani⸗ ‚al ſchen Kriegmit Heylung der eufferlichen Schäden vnd Wunden /wie Homerus bezeugt / find umbgangen. | J | | Bad diefewerdenfür Erfinder der Wundtartzney angezogen. Hernach iſt dieſe Kunſt jelängerjemehr verbei J ſert vnd gemehret worden / vnd bey dem Geſchlecht der Aſclepiadarum ein lange Zeit / gleichſam erblich ver⸗ N blieben. Deſſen Geſchlechts denn auch geweſen iſt der Hippocrates / der alle vorige Aertzt weit vbertroffen / N 14 der auch dieſe Kunft erftlich in gewiſſe Regeln verfaſſet / vnd in etlichen Büchern beſchrieben hat. Galenus hat bey ſechs hundert Jahr nach dem Hippoc | Tate gelebt / ein fürtrefflicher ond wolerfahrner Mann / nicht allein in der Artzneyh / ſondern in allen guten Rünften:der hat die Schrifften Hippocratis / ſo etwas dunckel / vnd vn⸗ | J vollkommen / deutlich und klaͤrlich außgelegt / ergaͤntzet / vnd erweitert / alſo daß in feinen Büchern / deren gleich⸗ | i mwoleinzimliche Anzahl / alles genugſam begrieffen/wag zu Erhaltung und Widerdringung der Geſundheit zuwiſſen von noͤhten. Vnd dieſe finde die fuͤrnembſte / ſo die Kunſt der Artzney anfänglich geůbt vnd beſchrieben Bi haben. Es find gleichwol noch viel Öriechen und Arabier geweſen / die auch vmb diß ftudium fich wol verdienee 4 — vnd an jhrem Fleiß nichts bewenden haben laſſen. Aberden obbenanten / die mit jhren Schrifften erſtlich den J Nachkomlingen einen leichten Weg gemacht haben / iſt billich der Preiß vnd Vorzug zu goͤnnen. Es haben aber nicht allein gemeine Leut( wiewol jetzgemeldte faſt alle von Edlem / zum Theil auch Koͤnig⸗ h lichem ©eblürgemefen ) fich der Argney angenommen: Sondern auch die gewaltige König ond Reyfer haben ee ! ; J eine ſolche Lieb vnd Luſt darzu getragen / daß ſie Ihre Namen etlichen gewiſſen Kraͤutern / deren Kraͤfften ſie er⸗ Gedaͤchtniß bey den Nachkommen haben machen wollen. Illyria, benamſet: Lyſimachia von Lyſimacho der Ma: dem Königin Ponto vnd Bithynia, &c. Alſo haben die mach- nicht allein mit groſſer Btgierdt —— erlehrnet / ſondern 0 uü N I a! In auch 1 |! | N funden/ zugeeygnet / vnnd darmit jhnen ein ewige | Alſo iſt die Gentiana, von Gentio dem Königin cedonier Rönig:Michridatia,von Mithridate tige Koͤnige / Salomon, Tuba Euax, Attalus, | Borrede, auch gantze Bücher darvon gefchrieben/sum Theil auch heylſame / auß vielen Kräutern zuſammen geſetzte an tidotos, bereytet/ deren man ſich noch auff heutigen Tag eiwan pflege mit groſſem Nutzen zugebrauchen. Die vnvernůnfftige Thier (welches billich zuverwundern) haben auch viel zu Erweiterung der Artzney geholffen: In dem ſie zu gewiſſen Mängeln / jhre ſonderliche Huͤlff in den Kraͤutern geſucht / vnnd alſo deren Kraͤfften und Tugenden den Menſchen gezeigt haben. Denn alſo brauchen die Schlangen zu Schärpffungdeß Geſichts den Fenchel. Die Wiefelpflegen fich wider das Gifft der Ratten und Schlangen mit Rautenblättern zuräften. Der Hirfch fucherden Diptam /foer vonden Jaͤgern mitgifftigen Pfeilen verwunde wird. Deren Erempelnun finde gar vielond mancherley: Darauf man fpüren vnd ermeflen kan / wie der Allmächtige Gott diefe kunſt fo wunderbarlich ond felgam fortpflange: Daß / ehe etwas fonderlichs ſolte verſchwiegen bleiben / ehe muͤſſen es die ſtumme vnd wilde Thier an Tag geben. a Ferners aber/die Notturffediefer Runft betreffendt/was follman davon fagen ? Der Menfch if war von Gott ſtarck / geradt/ und gefunde erfchaffen: Aber durch die fündtliche Vbertrettung deß Verbots / iſt er in al⸗ lerley Elend vnd Jammer gerahten / alſo daß kein Creatur vnter dem Himmel mehr Schwachheiten vnter⸗ worffen ift/alseben der Menfch. Darvmb weil in Abwendung vnd Heylung derſelbigen / die Natur offtmal zu ſchwach: Iſt nottig mit Artznehen jhr zu hälffzufommen. Welches alles bey jederman fo bekandt iſt / daß es vn⸗ noht / darvon etwas weitter zu melden. Gleicher weiß iſt auch maͤnniglich bewuſt / wasfür ein trefflichen Nutzen man von der Artzney zugewar⸗ sen. Denn ſo weit ſich die Geſundtheit erſtrecket / ſo groß iſt auch die Nutzbarkeit der Artzuey. Durch Krauck⸗ heiten wirdt alles was Namen bat / zerfidret vnd zerrütter : Deß Menſchen Geſtalt veraͤndert ſich ſcheußlicher weiß / daß man jhn offt nicht mehr erkennen mag: Seine Kräfften fallen dahin: Der Leib wirdt grauſam vnd tyranniſch gemartert: Luſt vnd Lieb / Freud vnd Wolluſt verſchwinden gantz vnd gar / dargegen iſt nichts denn ach vnd wehe / Traurigkeit von wegen deß gegenwertigen Zuſtands / vnd Forcht deß zukuůnfftigen: Dasgange Thun vnd Handlen deß krancken Menſchen liegedarnieder. Iſt nun nicht ein groſſe Notthurfft folches alles ab⸗ zuwenden / vnd den Leib wider zu voriger Geſundtheit zubringen? Denn wer wolte nicht lieber tauſent mal todt ſeyn / als in ſolchem Elendt beharrlich ſtecken? - Derohalben/auß Erwegung angeregter Puncten haben vor Zeiten die Alten / den Aertzten gleichſam Göttliche Ehr erzeigt: Die Artzney / als den theureſten Schatz / allem Gelt vnd Gut vorgezogen: Dieſelbige gantz ehrlich / hoch vnd wol gehalten. Alſo ſindt dem alten Hippocrati zu Ehren / da er gehn Abderas zu dem vnſinmigen Democrito beruffen worden / nicht allein die Bürger / ſondern auch Weiber vnnd Kinder / jung vnd alt / entgegen gangen/ jhn für einen Gott / vnd Beſchuͤtzer deß Vatterlandts gegruͤſſet / ond mit Frolocken empfangen. Die Athenienſer haben jhm Koͤnigliche Schawſpiel vnd Triumph laſſen halten / ihm ein guͤldene Kron auffgeſetzt / auch ein Saͤul / zu ewiger Gedaͤchtniß / auffrichten laſſen. Der König Prolomæus, hat dem Eraliſtrato. daerfeinen Sohn geſundt gemacht / 60000. Cronen geſchenckt. Der Keyſer Auguſtus hat dem Antonio Muſæ eingüldene Saͤul zu Ehren fegen laſſen. Deßgleichen auch in weß Ehren ohnlaͤngſt Iacobus Cotterius in Frandreich am Königlichen Hoffe/ ond Petrus Aponusingangem Welſchlandt ges weſen / iſt noch bey Jedermaninfrifcher Gedaͤchtniß. Dieweil denn bißhero genugſam erwieſen / was für ein fuͤrneme / herrliche / alte / nohtwendige vnd nuͤtzliche Kunſt die Artzney ſey: Iſt wol zuerſinnen / wie hoch die jenigen zuhalten / ſo in ſelbiger Kunſt Erweiterung ſich muͤhlich bearbeyten. Denn ſie iſt gewißlich ein vnerſchoͤpffliche Brunnenquell / die nimmer gar außgeforſcht / vnd gnugſam heraußgeſtrichen mag werden. Ob wol von den Vhralten / auch andern hernach kommenden zu jederzeit / trefflich viel und mancherley geſehen / erfahren / erlehrnet / geübt vnd auffgezeichnet iſt worden / deſſen man dem lieben Gott / vnd jhnen nicht genug dancken kan: Jedoch haben fleiſſige vnd gelehrte Leut allezeit / biß auff gegenwertige Stundt / noch etwas weiters funden / das entweder nicht vollig eroͤrtert oder gar vnbekannt jhnen zu erkundigen / verblieben. Alſo / daß wir zu vnſerm Zweck / vnd vorgenommenem Werck ſchreitten / wiewol vnlaugbar iſt / daß in Beſchreibung der Kräuter / von den Alten groſſe Muͤhe vnd Koſten ſindt angewendet / vnd von jhnen derſel⸗ bige Theil der Artzney fo weitleufftig vnd herzlich außgefuͤhret worden / daß man vnmůglich / oder vnnoͤhtig het⸗ te moͤgen vermeynen / etwas beſſers vnd richtigers / oder auch mehrers darvon zuſchreiben. So zeugen doch die gewaltige Buͤcher / ſo zu dieſer vnſerer Zeit an Tag kommen / daß man in der Kraͤutterey viel weiter fort geſchrit⸗ ten / indem man noch viel Kräuter / Stauden / Hecken / Baͤum / etc. erfunden / darvon die Alten nichs gewuſt: Auch der bekannten Simplicien Kraͤfften vnd Wirckungen mehr und volkoͤmmlich erfahren / vnd beſchrieben. So denn nuhn gegenwertiges Kraͤuterbuch / wie fich der Leſer günftig weiß zu erinnern / vor etlichen Jahren / von dem Ehrenveften und Hochgelehrten Herin Doctore lacobo Iheodoro Tabernemontano, feliger Gedaͤchtniß / mit groſſem Fleiß ond Mühe befchrieben / demgünftigen Leſer vielerley hochbewehrte vnd vortreffliche Artzuey Stück vor Augen ſtellet / vnd nunmehr widerumb von Herrn Nicolao Baflzogemeinem Vatterlandt zum beſten vnd nutzen in Truck angeordnet / habe Ich daſſelb zu reuidiren, mich bewegen laſſen / auch zu ſolchem Ende / das gantze Werck mit groſſem Fleiß erſehen / verbeſſern vnd mit vielen vortrefflichen Ex- perimenten, ſo wol auch vielen newen / frembden vnd einheimiſchen Kraͤutern vermehret / vnd hierinnen der | heben Poſteritet bedienlich ſeyn woͤllen. | | Vnd gr aueh | uch A, ‚nt Vorrede. Vnd ſindt zu ſolchem die aller vortrefflichſte / beruhmteſte vnd bewaͤhrteſte Seribenten / als da ſeyn Hi ppo⸗ crates, Galenus, Aretzus, Actius, Oribaſius, Ægineta, Cornelius Celfus, Diofeorides, Matthiolus Ruellius, C.Clufius, Lobelius,Dodonzus,;Camerarius,Fuchfus, Tragus,Lonicerus, Falloppius Fer- nelius,Mefues,Garcias ab Horto, vnd andere mehr / ſo zu oberfommen müglich geweſen / an die Hand genoms men / erortert vnd gebrauchet worden. So viel den Auchorem feldft anlangen ehut/ob wol derſelbige (wie zu geſchehen pflegt) von etlichen dieſes Buchs halben angefochten wird/ muß ich doch bekennen / daß er ein herliches vnd fuůrtreff liches Werck habe angefangen / in dem er ſich allerley Simplicien aller Auchorum inein corpus a — vnderſtanden. nd wil hiermit den günftigen Leſer zum fleiſſigſten gebetten haben / er woͤlle dieſe mei lei fo Ich hierinn angewendet / zum beſten auff vnd annemmen. Vndthu mich auch armen * Datum Marpurg den XXIIIL Auguft;Anno M. D. XCI. seitbefehlen. Das Te ee re = ! J IA ‘a V. — — em — Nr I RE 7 S Bu 2 [ "ze 1} 7 * Groß gefüllt Naͤgleinblumen oder Graßblumen. I. Caryophyllus maximus multiplex. AAbs viel vnnd mancherley Art der E: Sa, Nägleinblumen erfunden werden /swie ſol⸗ i IR \8 h dies die Hochgelahrten und Weirberümbren W ie Herren Petrus Andreas Matthiolus, Do- 7\ donzus,Lobelius, Carolus Cluſius vnd Z andere mehr / in jhren Rreuterbüchern und obferuationibus vermelden / hat man fich bey dieſem vnſerm authore wol zu erſehen / welcher derſelbigen faſt viel mit groſſem fleiß zuſammen gebracht hat. Es werden TABERNÆMONTANI Die J. Hection. Das I. Capitel. Von den Naͤgleinblumen / oder Graßblumen. Weiß gefuͤllt Naͤgleinblumen. II. Caryophyllus multiplex albus. B dieſelbigen / wie Lobelius beseuget / in wey Theyl abgetheylet / l⸗ ſo daß etliche zam ſein / etliche wildt. Soviel aber die Form vnd Geſtalt der Naͤgleinblumen ar. langet fein die zame / wie auch etliche auß den wilden / an Blärs tern / Stenglen / Knoͤpflein vnd Wurtzlen einander faſt gleich: Ihre Blaͤtter find langlecht / ſpitzig vnnd aſchenfarb / gleich dem Lauch oder jungen Knoblauch / wie Lobelius meldet / clich⸗ auch etwas breyter: | aber kuͤrtzer / doch iſt das Graß der weiſſen auhe⸗ gen volllomlicher on dicker dann der roten / die Stengel ſchieſen a rund N * SE | S & j R * — ee ya — —— — — — Er ak nn SE NEE EDGE —— nn nn ei ————— — — = r —— ——— == — — — Tr ge re a Zn 73 - r 2: un nn gr wre — — — — —— — —— — — a Gefuͤllt Naͤgleinblumen. F III. Caryophyllus multiplex. M Ri G Zame Nägleinblumen. V. Caryophyllus hortulanus. Betonica coronaria- I K IS KL 2 r u ) rundtin die Höhe, find glat / wachſen Elenlang / bißweilen auch laͤnger / mit vielen Gleichen abgetheylet / je mit weyen Blaͤttern vmb ſetzet / ohn allein die blaw Naͤgleinblumen · auff der Spihen deß Stengels kommen herfuͤr runde langlechte Knoͤpfflein / an D.Jacobi Theodori Tabernx montani/ Jungfrauw Naͤgleit. IV. Caryophyllus Virgineus. % | A\ | AN N INN IIND IN | Blaue Nägleinblümlein. · VI. Caryophyllus czruleus. a Gall We AR Af N \ NY ; U — m —— * ku ES; N, \ )) \ N 3 N N/ i En X \ | | / —— N \ | Q HER} A Ihrer Spike etwas zerferffet / darauß die ſchoͤne / liebliche / wol⸗ riechende Naͤgleinblumen mit vier / fuͤnff oder ſechs Blaͤttlein herfuͤr ſchlieffen / mit vielen vnd mancherley Farben gejieret / als weiß / rot / blaw [ erlich werden gang ſchwartz Blut rot / etlich) weiß mit rotem befprenger/[ da die weiſſen Blaͤtter die roten vber⸗ treffen / oder Die roten die weiſſen: man finder weiſſe die mit klei⸗ nen roten troͤpfflein / als wann eg Blut were / beſprengt ſind / etliche rot / mit weiſſen Stroͤmlein oder Milch troͤpfflein vn⸗ derzogen / man findet auch zu zeiten an einem Stock zweyer far⸗ ben Blumen / ein theyl weiß mit roten tuͤpfflein zertheilet / die an⸗ dere gantz rot: zu zeiten zwo Blumen zweierley farben an einem Stiel :in ſumma vnder allen Blumen finder man kaum ein Geſchlecht mir ſo mancherley farben als die Graßblumen/] und andern dergleichen Farben felsam Durcheinander vermengen | deren SI IT SS: se ne Be EEG ——— = = Kar zZ 1) Hi ab id) 1 ei ind) | m — a ner Tim ynd nat ti fr; Das Ander Buch/von Kreutan. 3 fpalten / etliche aber gefiedere wie ein Pflaume / dergleichen bey einem jeden befonderg verzeichnet iſt. Mitten auß der Blume wachſen zwey Fleine zarte Feßlein herfuͤr / welche etwas gekruͤm⸗ mer voneinander liegen. Auß den Blumen aber ſind ein Theil eines guten lieblichen Geruchs wie die rechte Näglein / daher fie den Damen bekommen / erliche aber haben feinen Geruch an ſich / deren mehrtheils die wilde Graßblůmen ſein.¶ So man dieſe Blumen nicht abbricht / bringen ſie gegen dem Herbſt breyten ſchwartzen Samen / als Zwibelſamen in den langen Knoͤpfflein verſchloſſen / von welchem mag man junge Stoͤckleim zielen / die tragen im andern oder dritten Jahr jhre erfte Blumen. ] Die Wurtzel ift eines guten Geruchs / etwas rotweiß / wiewol jhrer auch mit ſchwartzen dicken Wurtzlen als die weiſſe Pflaume Naͤglein / gefunden werden / etliche klein / ſchmal vnd fubril/ etliche ‚& aber lang / grob / dick vund holtzecht / mit vielen angehenckten Zaſeln. Fuͤrnemlich aber kommen die fuͤnff erſte Geſchlecht mit dieſer Beſchreibung faſt vber ein / haben allein jren groͤſten vnder⸗ ſcheidt an den Blumen jhrer Farben halben. | ¶So du wilt die Blumen von mandherley Farben haben/fo nimb den Samen von den roten vnd meilfen / fEoß die zweyerley Samen in ein Federkiel / vnd verfoharre diefe Feder in die Erden. Wiltu zweyerley Farbenan einen Stock haben’ fonimb von zweyer art Stoͤckenwurtzeln / ſchneids entzwey / bind die ſtuck zu⸗ ſammen / vnd ſetz in grundt.) VI. Das ſechſte Geſchlecht aber iſt den vorigen vngleich / bekom̃t viel runde / zarte / binzechte glate Stiel / ohne Bletter / an welchen erſtlich geaͤhrte langlechte Knoͤpfflein erſcheinen / auß welchen die ſchoͤne blauwe Bluͤmlein / je mit vier Blaͤttlein beſetzet / herfuͤr ſchlieffen. [ Difes findt man vmb Mompelier vnder den C Stechaichlen. VIL. Das ſiebende Geſchlecht iſt an den Blaͤttern der Entzian / an Wurtzeln aber dem Calmus etwas aͤhnlich / oben an ſeinen Stengeln vberkom̃tt es viel kleiner ſpitziger Knoͤpflein / wel⸗ cher ſehr viel auff einer Dolden gleich als zuſammen getrungen beyſamen ſtehen / auß welchen kleine zarte / rote Bluͤmlein her⸗ für kommen mie zerkerfften Blaͤttlein. [Man hat es auch mit weiſſen / mit geſprengten Blumen. ] VIAII. Das achte Geſchlecht vergleicht ſich faſt mit den er⸗ ſten / [allein daß es ſchmaͤler Blätter har. ] IX. Das neundte Gefchlecht aber hat ein dicke holtzechte Wurtzel / ſeyne Blätter find breyter dann an den erften, welche fich beynahe dem fpisen Wegrich vergleichen. x. X1. Das zehendt / eilffte / ſo man Hochmut vñ Mutwillen nennet / hat. ein Zaſecht Wurgel / iſt mit dem Graß / Stengel / D Sinöpfflein vnd Blumen kleiner dann alle obgenante zame Naͤ⸗ gelein / deren Blumen find leibfarb weiß / vngefuͤllt / ein jedes Blaͤtlein an ſeyner Blumen gefidert vnd zerfpalten Nie en auch wol / ſind gut in den Gaͤrten auff zubringen / wachſen auch an etlichen rechen der vngebauwten Aecker / als bey vns zu Michelfelden nicht weit von dem Rhein: auff dem Rheinſtrom ſonderlich an dem Gebuͤrg / zu der Hart / gegen der Neuwſtatt vnd Deideſheim / auch in der Ganßauw genent bey Straßburg in Hecken weiß vndrot)] X. XI. Das zwoͤlffte vñ dreyzehende Geſchlecht / fo man Donder Naͤglein vnnd Blutstroͤpfflen nenner/ift ein magers duͤrres Kreutlein / die runde nackete Stengelein ſind kleiner vnd duͤnner dann Bintzen / am Gypffel derſelbigen wachſen etwann ſechs oder acht liechte / oder ſattrote Bluͤmlein ſo einfach ſind / mit fuͤnff oder ſechs Blaͤttlein / ſo faſt kenen Geruch haben. Deren E Stengel werden etwan Ellen hoch / aber jelänger die Staͤnge⸗ lein werden / ſo Eleiner Bluͤmlein fie ragen. Solche jeßgefegte Blumen findet man in den Waͤlden vnd auff duͤrren ſandech⸗ ten Wieſen / graſechten vngebauwten ſtaͤtten allenthalben. Haben alle lange runde braune Koͤpfflein vollſamens. Aber das dreyzehende hat ſchmaͤler Blaͤtter / vnd weile Blumen. XIV. Das vierzehende Geſchlecht / welchs von dem Herrn C. Cluſio por daß achte gehalten wirdt / iſt an Gewerhgerwag niderig / ſeine Blätter find dick / vñd ſafftreich / ſtehen dick zufam- men / ſind eines bittern Geſchmacks: Die Stengel ſeynd faſt A deren etliche gefuͤllt fein / etliche vngefuͤllt an jhren Blättleinger- F Flein vnd gering / auff welchen weyche Knoͤpffe herfuͤr kommen / groß / rauch und woliecht / an Farb gruͤnblauw / auß welchen Die rote oder vermengte Blumen / mit fuͤnff Blaͤtlein | zu endt deß Heuwmonats vnd in dem Auguſtmonat herauß klommen / ohn Rs — [.Difes finder man in Kaͤrnthen auff dem ebürg.] & — XV. Das fuͤnffzehende Geſchlecht iſt den vorigen milden a a beynahe gleich / allein daß feine Blumen gefuͤl⸗ It RU =. ; XVI. Das fechzehende Geſchlecht die Muthwille kompt mit den erften/ | dein zehenden vnd eylfften ]) auch vbereyn- XV. Das fiebenzehende Gefchlecheift ven Steinnaͤglein faft gleich / oben an den Stielen wachfen runde/hohle Huͤlßlein / welche etwas tieff zerkerffet ſeyn / darauß kleine rohtlechte geſtirnte Bluͤmlein an einem kleinen zarten Stiel in die Höhe herfür ſprieſſen / je mir fuͤnff Blaͤttlein beſetzet. G XVIL Das letzte Geſchlecht iſt mit feinem leibfarbẽ geſteder⸗ ten Blumen der Muthwillen faſt gleich / allein daß ſeine Blaͤtter viel groͤſſer vnd breyter feyn. Dieſes iſt in der erſten mit ſeinen ſchmalen fpigen Blaͤttlein wie ein Maͤuhoͤhrlein anzuſehen / doch find die Blaͤtter ſchmaͤler vnd ſpitziger / hat ſchlechte runde Sten⸗ gel ſo gegen dem Meyen mit wenig Blaͤttern bekleidet / darauff wachſen Preſilgenbraune Blumen / geformt vnnd zerſchnitten wie die Muhtwillen. Dieſes findet man hin vnd wider auff den Wieſen / gemeiniglich mit rothlechtigen Blumen / zu Zeiten mit weiſſen. In Italia zielet mans in Gaͤrten mir gefuͤllten Blumen.] Es werden beneben dieſen Naͤgleinblumen noch zwey Ge⸗ ſchlecht von Lobelio beſchrieben /[von weichen im erſten Buch lect. .cap.iʒ iſt gergdf worden / vnd Gramen marinum maius vnd Gramen marinum minus genent.] So wird auch von dern H weitberuͤhmten Herrn C. Cluſſo noch einander Geſchlecht ber ſchrieben / welches er Caryophylleum ſecundũ nennet/ [defferr Blumen (ſo eintzig auff einem jeden Stud) ſind breit / fuͤnffblaͤt⸗ tig / von rohter vnd weiſſer Farb vermiſcht / zu Zeiten gantz weiß / innerlich aber haarechtig / jedoch gar lieblich anzuſehen / doch ohne Geruch:vnd wird auff ven Stewrmaͤrckiſchen vnnd Oeſterrei⸗ chiſchen Gebuͤrg gefunden] daruon wie von andern Naͤglein⸗ blumen mehr / weitlaͤufftiger in ſeinen obſeruationibus Pan- nonicis lib.2. cap.ai geſchrieben hat. | Beyde Geſchlecht / zam / vnnd wıld werden Sommerjeiten gefunden:die Blumen kommen im Brachmonat herfuͤr / weh⸗ ren biß gegen den Herbſt / auch biß in Winter hinein. Die zame Graßblumen werden von Weibsperſonen in den Gaͤrten ge⸗ pflantzet / auch in befonderen Scherben vnd Gefäß Winters ſei⸗ ten in den Kellern für dem Froſt bewahret / doch fo ſchoͤn Wetter Jvorhanden / ſtellet man ſie herauß an die Sonnen / leſſet fie auch bißweilen beregnen / tregt fie alsdann widerumb in Keller / ſo man den Sommer vber die Stengel welche Knoͤpff ſtoſſen ab⸗ ſchneidet / bringen ſie erſt den folgenden Winter jhre Blumen. Die wilden aber werden zumſTheil in Wieſen / zum Theil auff hohen Bergen gefunden / daruon Dodonæus, Lobelius, vnnd C. Cluſius lib.2.obferu.Panno.c. 41. Von den Nahmen der Naͤglein⸗ blumen. Sa, diefe Blumen den alten befannt feyen ge; @ weſen oder nit / ſt man nicht einig. Dañ erliche melden es habe deffen Meldung gethan Plinivs vnder dem Nahmen Cantabrica: andereeg ſeye vetonica oder betonic gi K altera, deffen Diofcorides gedencket / welche Meynung nit gar zu verwerffen iſt Andere machen Iphium Theophraſt darauß / daran ſie vbel thun. Andere woͤllen wie auch Matthiolus es ſeye den alten vnbekannt geweſen / darvon ſol in vnſerm Lateiniſchen Kreuterbuch gehandelt werden] | Nägleinblume oder Graßblume heift Sateinifch Caryo- phyllus,flos catyophyllorum, betonica oder vetonica coro- naria vnd domeltica:erlichenennen fie auch herbam tunicam, wiewol andere Kreuter mehr ſeyn / ſo folchen Nahmen — ai Weich u — — — — — —— — — — —— — — — — —— —— — — — — — nn — u ar ul F 1 —— 4. D Jacobi Theodor Carthaͤuſer Naͤglein. J. | VIF. Caryophyllus Carthufianorum IL RUN AR Be. — F WB: — INA N / / Sarthäufer Näglein. TIL IX. Caryophyllus Carthufanorum. IIL a Me RESTE IR — D Welſch Garofoli. Franzöfifch oeillerz. Boͤhmiſch Karafklar. Ni derländifch ah — Sonder Narr Krafft / Wirckung vnd Eygen⸗ ſchafft der Naͤgleinblumen. — i Fabern:montani Carthaͤuſer Naͤglein IE VIII. Caryophyllus Carthulianoe- rum II F 8 —WMW— Weis Pflaumnäglein. I. X Caryophyllus plumarius albus I. — der Naͤgleinblumen geben gnugſam zuverſtehen / daß ſie etwas warmer vnnd truckener Complexion ſeyn / vnd wie etliche woͤllen / einer mittelmaͤſſigen An nner⸗ a“ lebliche Geruch vnd bittere Gefchmadt 13 i 1 | 1 ee Se‘ = mn es + I] Das Ander Buch / von Kreutern. 5 I Braun blau wilde Federnäglein. E Dondernägleit 2 ll XI Catyophyllusplumarius purpureoczolus. XII Caryophylius monranus I. IE ME — SS —9 — SER F IARDIE j R\ AN, 4 Il; VERTERLN I NV 17% NUN < RW ll \ — ln IR 7 un \ | ! | \ > |) IN — * | il * il — 99 90 —7 —2 NUN ul 7 VAN, —4 — H) — — ⸗ N . » "N —— . Steinnäglein- A) Weiß wild Steinnäglein. n Bi ® n » N‘ XIII Caryophylius montanusalbus II. Be A N, GARZHER SEN LIOHEINE EI ul ii) 1 | N Al nz — = —“⸗⸗ — * — — — — — —— —— — — —— — — — — ruch wol abzunehmen iſt. Derowegen ſie wider den Schwindel deh Haupts / wider den Schlag / haralylis genannt / fallende Sucht / Krampff / Zittern vnd dergleichen Beſchwerungen def Hirns faſt nuͤtlich vnnd wol koͤnnen gebraucht werden: fuͤr⸗ nemblich aber fo man dergleichen Hauptkreuter / als Betonten / x Roßmarein / Majoran / Stoechasblumen / Saluien oder Poeo⸗ — — — — — — = nienrofen darzu thut / vnd ein Tranck [in Wein] darauf feuder. a Yu £ Wirder die Ohnmacht vnd Derszitrerntöft man der guten el | | Ru wolriechenden RE —— ſchwer zu Puluer / ä il! 3 - ibt folches in einem guten Trunck firnen Wein/oder Met \ a | Innerlicher Gebrauch der Naͤg⸗ nn Krancken zutrincken foferen kein Feber — | "ul Leimnblumen. | iſt: ſonſten in hisigen Schwachheitenfollesmit Borzagen oder un AR Se Naͤgleinblumen ſeynd dem Haupt ehr Odchſenzungen Waſſer eingenommen werden. [ Deßgleichen 1 Zeut vnd anmůuͤtig / dann ſie erquicken erfrewenonnd _ auch mie Branaten oder Citronenſafft eingenommen / ſind gut ſtaͤrcken das Hirn / wie allein auß jhrem lieblichen Ge⸗ wider die Ohnmacht und Hertzzittern.) En — — A ii Dep en — — — — —— ———— — — — — — N 15 RR GERN — — * — * a — nn es — —— 6 D. Jacobi Theodori Tabernemontani/ mnaͤglein oder wilder Muttwillen. A Gefuͤllt Steinnäglein. XV. Caryophylius montanusmultiflorus. Balz A \ Y SE NEN, za. BIO EP i Deßgleichen kan man nehmen ein gut Theil Naͤgleinblu⸗ men / Betonienblumen / Roßmarein und Majoran /rohte Ro⸗ fen, Meliſſen und Stoechasblumen jedes ein wenig / Aniß vnd Fencheljedes ein quintlein gantze Näglein vnd Zimmetrinde: ſolche Stück in einen rohten Zindel zuſamen wie ein Knöpfflein E gebunden / oder ein Saͤcklein darauf gemacht / vnnd in ein Maß guten firnen Wein gelegt / vnd ſtaͤtiigs daruber getruncken /fols cher Wein iſt nicht allein gut dem ſchwachen / kalten / blöden nd Diem darsen obgerührte Schmachheiten fuͤrnemb⸗ ee — gewinnen / ſondern ſtaͤrckt vnnd kraͤfftiget a we vñ alle jnnerliche Glieder / bekomyt wol dem ohn⸗ Mutter gerhen (dem erfalten Magen’ vnnd der verffopfften eine Zeitlang darıon getruncken vnd widerumb frifchern Mein darüber gefchi i per gefchüttet. Es fan auchein wenig Calmus/ Gal⸗ gant vnd Epicanardi darzu gethan werden. — x ' Weiß Wild feder oder Pflau XVI. Caryophyllus * NA ylueſtris plumarius albus» Kl ı% / Eu N “N Pa W ste 2 TEA au DI AT N G A Gauchblumen. XVIIL Caryophyllus pratenfis, RN, a. al SW ZI =_ Io 2} a ER EISEN N RR IR AR X J- EN > SAN N) \, "Na N AN) N / — N I —9 VA TUR N | & N [Die Blumen in weiſſem Wein getruncken / heylet alle aifftige Stich und Biß die von Schlangen oder thobigen Hunden kom⸗ nen. Sie vertreiben die Bauchwuͤrme / vnd fürdern die Öeburt- e Die Blumen gepuluert vnd getruncken morgens frůh / be⸗ wahren für der Trunckenheit. Euſſer⸗ U ET a ren — * >= Das Ander Buch / von Kreutern. A Euſſerlicher Gebrauch der Naͤg⸗ F men ſamblen / vnd außtrucknen / ſo viel man derſelbigen zu einem — — — — — leinblumen. Aegleinblumen friſch zerſtoſſen / in Haupt⸗ wunden gethan / lindert den Schmertzen / bringet die Wunde widerumb zuſammen / zeucht auch Schieffer vnd Bein auß / biß ſo lang der Schade heyliſt Dioſc. Das Kraut in Waſſer geſotten / Tuͤchlein darinn genetzt / vnd auff die Schlaaffadern geleget / benimpt die Schmertzen deß Haupts / miltert den Wehtagen der in der Glieder Gewerb iſt / da die Glieder auff einander ſtoſſen / als in dem Knie vnnd an⸗ derswo / wie auch der Rauch auß der Wurtzel gemacht. [Sn Waſſer geſotten / vnd ſolches warm in Mundt gehal⸗ ten / lindert den Schmertzen der Zäne.] Von dem außgetruckten Safft der Naͤgleinblumen. SD Sfander Safft dieſer Kreuter alſo z wegen bracht werden. Man nehme deß gantzen Gewaͤchs OD Kraut vnd Blumen ein gut Theil gerhacke oder zerſtoſſe diefelbige klein mir einander / ſolchs nehme man vnder cine Preſſe / trucke daffelbige wol hart zuſammen / damit der Safft herauß gezwungen werde denſelbigen ſtelle man darnach m ein Glaß an die Sonne / biß er ſich geſeht vnd lauter wirt / darnach fol er durch geſiegen werden damit das truͤbe darvon fomme: Es ſoll aber der Safft ober feinem Fewer geforten oder gekocht wer den / dieweil feine Krafft leichtlich von der Hitze deß Fewers verſchwindet. Dieſer Safft iſt gut wider die Peſtilentz / ſo bald ein Trunck darvon eingenommen / vnd ins Bett warm nidergele⸗ c sen kan auch etwas von einem Syrupo Meliſſophylli darzu genommen werden / ſo wirt das Gifft deſto mehr vom Hertzen getrieben. [ 3“ Blumen Soffeindie Augen getropfft / ſchaͤrpfft das eſicht. BT Von dem gediſtillierten Naͤglein⸗ blumenwaſſer. ONE Naͤgleinblumen jhre Krafft gantz leichtlich verlieren / wenn man fie diſtillieret / jedoch hal⸗ ten etliche darfuͤr / daß man fie in balneo Maria gang gelindt und gemachſam mit einem gelinden Kolfewer diſtillieren koͤnne / fonderlich wen man Kraut vnd Blumen zuſammen nimbt / vnd nicht hart außbrennet: es ſoll aber der Kolb vnnd dag gantze Gefaͤß wol verwahrt ſeyn / dieweil die Kraͤfften der Blu⸗ D men ganzz ſubtiel / vnd durch den Dampff leichtlich verſchwinden koͤnnen. Diß Waſſer iſt gut zu den jnnerlichen Gliedern / ſtaͤrckt vnd kraͤfftiget das Haupt vnnd das Hirn / thut wol dem bloͤden Gefiche:[ Iſt ein ſehr kraͤfftig Augenwaſſer / nicht allein die fluͤſſi⸗ gen Augen zutruckenen / ſondern auch das Geſicht zu ſchaͤrpffen vnd leuteren. An die Schlaͤff geſtriechen / ſtillet das Hauptwehe / nimpt den Schwindel deß Haupts mit einem Sawerampffer Safft oder mit dem Syrupo acetol. citri eingenommen / bekompt wol dem ohnmaͤchtigen Hertzen / vnd mit Ochſenzungen oder Borragen⸗ zucker eingenommen benimpt es das Klopffen vnd Zittern deß Hertzens / deßgleichen die Trawrigkeit ſo von verbrandtem me⸗ lancholiſchen Gebluͤt vervrſacht wirdt: ſo thut ſolch Waſſer auch dem Magen vnd der Mutter wol / mie darvon in den Syrupen vnd Conferuen vermeldet wirdt. Bringet die Schmertzhaffti⸗ E gen Wunden der Neruen vnd Geleich wider zu recht / die Bin⸗ den darinn genetzet / vnnd jeder Weilen ſolche Wunden darmit gewaͤſchen] Naͤgleinblumen Wein. Vinum flo- tum Caryophyllorum. im Herbſt zu bereytet im Sommer wenn die Graßblu⸗ H I Borzagen vnd Nägleinblumenzucker jedes gleich viel, thu darzu Wein haben wil / alsdann ſoll man iin Herbſt ein kleines berey⸗ tes Faͤßlein nehmen / in daſſelbige aͤſchern Spaͤhn vnd die Blu⸗ men nach einander legen / guten Moſt darüber ſchuͤtten / und als⸗ dann verjähren laſſen / wie darvon im Wermuthwein vollt oͤmb⸗ cher Bericht gegeben iſt: ſolchen Wein ſoll man hernach zum Gebrauch behalten. Dieſer Wein iſt zu allen oberzelten Gebre⸗ chen nuͤtzlich vñ gut / ſterckt das Hirn vnd das Haupt / vnnd iſt gut wider alle kalte Gebreſten deſſelbigen: Iſt gut den ohnmaͤchtigen Menſchen ſo durch langwirige Schwachheiten matt vnd krafft⸗ loß worden ſeyn / bekompt wol dem kalten Magen / vnd der blöden Mutter / je zun Zeiten ein guten Trunck gethan. Conſeruen ducker von Nagleinblumen. Conſerua florum Caryophyl. ( lotum: SS werben auch Die Naͤgleinblumen mit Zus „ereingemachnfoman Conleruam nennet / alſo Man OST me ein Theyl der beſten wolriechenden Blumen / ſchneydet dieſelbige von jhren Naͤgeln abı llaß ein Nacht zwi⸗ ſchen gedoppeltem leinen Tuch verdeckt / ein wenig verwelcken / Darzu thut man drey Theyl Zucker / etliche aber nehmen ein Theil Blumen vnd zwey Theil Zucker / ſtoſt dieſelbige wol in ei⸗ nem ſteinern Moͤrſer thut fie darnach in ein Glaß / verwahret daſſelbige wol / vnnd laͤſt es eine Zeit lang an der Sonnen ſtehen/ lvnnd rührt es alle Tag wol vmb / dann behalt es zum Se, brauch: | Wenn die Blumen zu trucken ſeyn / follen ſte mit dem gebrennten Waſſer / oder Betonienwaſſer im Stoffen etwas bes feuchter werden- Dan kan auch die Biumen im Moͤrſer erſtlich wol zerſtoſſen / darnach den Zucker darzu thun / vnd alſo durch ein⸗ ander ſtoſſen. wu — Von ſolchem eingemachten Zucker geſſen / ſonderlich in hitzi⸗ gen Febern / gibt dem Hertzen groſſe Krafft. Es hat auch ſolcher Zucker ein ſonderliche wũderbarliche Art das Geſicht zuſtaͤrcken: wie er dann auch deml falten flüffigen ] Haupt vnnd dem Hun fuͤrnemblich gut vnd aumuͤhtig ift. [Dann es wirdt darıton ge⸗ ſtaͤrckt vnd die Sinn / Vernunfft vnd Gedaͤchtnuß dadurch de⸗ kraͤfftiget. Iſt ein koͤſtliche Artziey fuͤr allerley Ver zifft fondere lich in Zeit der Peſtilentz / vnd vergifften Lufft genoſſen. Etlich a⸗ ber haltens fuͤr ein ſonderliche Arney denen / ſo mit der fallenden» Sucht behafftet ſeynd.] Vber das fo kompt ſolche Conferug dem Magen gar wol / furdert die Daͤuwung deffelbigen) thut jhn gemachſam erwaͤrmen / ſtillet das Wuͤrgen ¶ Brechen / ]ondi gut fuͤr den Durchlauff diarchaa genennet. In den hitztzen Febern nehme man deß eingemachten Biolenzuckers/ Syrupi acetoſitatis citti, oder ſucci granatorum acidorum, daß es wie ein atwerglein werden / darvon foll der Krancke ſtaͤt⸗ tigs eſſen / dieſes loͤſchet die Hitz vnd ſtaͤrcket das Hertz So ſſt auch ſolcher eingemachter Zucker den Schwangern Frawen nicht ſchaͤdlich / dann er fuͤrdert die Geburt ohne Schaden. Iſt auch gut die ſchwache blöde Mutter zuſtaͤrcken / fuͤrdert die verſtandene X Fade auch ein guter Nägleinblumen Wein men regieren / fol man der sohten wolriechenden Biu⸗ Zeiten der Weiber:ſonderlich fo man jn mit Peonienroſen Zucker vermenget vnnd ein Truͤncklein Beyfußwaſſer oder Poleyen waſſer darauff eintrincket. Naͤgleinblumen Syrup. Syrupus florum Caryophyllorum. Skan von den Naͤgleinblumen ein guter und nuͤtlicher Haußſyrup gemacht werden / auff ſolche Weig: Sins der beften wolriechenden Naͤgleinblumen / wenn fie in der beſten Bluͤet ſeynd / thue fie in einzinnene Kandel oder verglafürren Hafen /geuß fo viel heiß Waſſer darvber / daß es ein wenig vber die Blumen ſtreiche: darnach verwahre die Kandel wol / alſo daß kein Dampff herauß Fotmmen kan / laß alſo wol ver⸗ wahret ein Stund oder acht ſtehen / dann ſeyge das Waſſer ab / trucke die Blumen wol hart anß / vnd werffe dieſelbigen hinweg Darnach thue andere friſche Naͤgleinblumen indag vorige Ge⸗ faͤß / mache das vorige Waſſer ae heyß / vnnd ſchuͤtte daf- A itj ſelbige Se — — — — — ee rate me —— — — — — — —— — — —— — — — re = — — — — — m — mn — — — — —r tape — = — — — — — — — — — — — — ee — — — — — — — — — ur {| ij) f } IN wre J 9 Hl hal al “DE 44 nl ’ N 1 a SHE ! hi —30 N 90— BAUT 23 J 43060 ll ah J ET Kae a nn ul 44 ni Il in I 1 rl v { ul ie Bi) it 16 \ sr — ia ah lan A “ Kan an DinE 17 IH J I nt) 4 (4 ah » ah } a a 2 a iv a E hi J Da —J ALT Da I — an DH 3 u I ‘ 9 4 ei sah N: 1a ei BETT Pi b r N } ‘g 1 ae I A I N sa | ae 4 # BANN: 1 IM 18 J | UA kan im BEN) H " 1 V— J | — e — ö— — — — — — en ea, — Fr ee a — — — — A ſelbige vber die frifche Blumen / wie zum erſten geſchehen iſt / da D. Jacobi Theodori Tabernmontani / thue drey / vier oder fuͤnffmahl nach einander mit andern friſchen Blumen / nach dem man jhn gut vnd ſtarck begehret:als dann nehme das geſiegen Waſſer / thue darzu deß beſten Hutzuckers / wenig oder viel / nach dem deß Waſſers iſt / laß alſo Zucker vnnd Wafer vber einem gelinden Kohlfewer gemachſam auffſieden / biß eg dick wird wie ein ſchoͤner geleuterter Honig’ wenn er erkal⸗ tet / ſoll man jhn in ein Glaß oder verglaſurtes Gefaͤß thun / vnd ſolches wol verwahren:an Statt deß Zuckers kan man ſchoͤ⸗ nen geleuterten Honig nehmen. Dieſer Syrup iſt ein ſonderliche Hertzſterckung beyd in ſchar⸗ pffen higigen Febern vnd in andern Schwachheiten / darmit das Hertz geſchwaͤcht vnnd matt worden iſt: [fkärcke die Leber vnnd den Magen / vnd erwecket die gebaͤhrende Krafft Mann vnnd Wabsperfonen. ] Er kan aber mit andern aquis cordialibus B eingenommen werden: Als in hitzigen Schwachheiten nehme man Sawerampffer / Seheblumen vnd Ochſenzungenwaſſer jedes vier Loth / deß Syrups von Naͤgleinblumen drey Loth / ſol⸗ ches vnder einander vermiſchet / vnnd dem Krancken daruon zu trincken gegeben: Wo aber kein Feber fuͤrhanden / kan man neh⸗ men Cardobenedicten, Meliſſen vnd Roßmareinwaſſer jedes drey oder vier Loth / Zimmetwaſſer ein halb Sorhy Naͤgleinblumẽ⸗ ſyruͤp zwey doth / ſoiche Stuͤck in einem Becherlein vermiſchen vnd darvon trincken / ſtaͤrcket das Hertz vnd das Haupt ſichtbar⸗ lich. So wirdt auch an etlichen Orten in den wolbeſteitẽ Apothe⸗ cken ein Syrupus Caryophyllorum cõpoſitus zugerichtet / ſo zu obgemelten Gebreſten ſehr gut vnd dienlich iſt. Naͤgleinblumen Oel: Oleum Caryo- phyllorum. reytet. Man nimmet ein gut Theyl Graßblumen / nach dem man deß Oels viel haben wil / wirfft die in ein Glaß / daruͤber ſchuͤttet man rein lauter Baumoͤl / alfo daß das Oel ein wenig vber die Blumen ſtreiche / darnach ſetzt man das Glaß eine Zeit lang in die Sonne: Will man das Oel beſſer habẽ / ſonehme Mman die vorige Blumẽ widerumb herauß / trucke fie wol hart auß / darnachlege man widerumb friſche Blumenin das vorige Oel / vnnd daſſelbige zum dritten oder vierdten Mahl: Diß Oel wirdt fuͤrnemblich gelobet wider die Biß der raſenden Hunden vnd Schlangen Stich / heylet auch die fluͤſſige löcherre Schäden vnd Fiſteln / darein gethan. Deßgleichen zum Magenweh / ein Saͤlb⸗ lein darauf gemacht / vnnd den Magen darmit geſchmiert / alſo auch gebraucht/ift gut wider den Wehtumb der Mutter / nemb⸗ lich man nehme gelb Naͤglein Oel / oleum cheirinum genennt / c I | Bß den Naͤgleinblumen wirdt auchein nüglich Oel be⸗ D Chamillen Oel / jedes zwey Loth / alt Genßfett ein Loth / Wachs fo viel zu einem Saͤlblein gnug iſt / mit ſolchem Sälblein ſollen ſich die Weiber auff dem Creutz deß Ruͤcks / da ſie das Stechen vnnd Schmertzen befinden / wol ſchmieren. Sie ſollen aber zuuor ein Fomentum oder Baͤhung auß Chamillen / Bappeln / Eybiſch / Beyfuß / Calaminthen vnnd Oſterlutzey gemacht / gebrauchen / vnnd ſich alsdann ſo baldt mit gedachtem Saͤlblein ſchmieren / darnach ein Seuwblaſen vber den geſchmierten Ort binden / da⸗ mit das Oel von den Kleydern nicht ſo baldt moͤge abgewuͤſchet werden. Es lindert auch das Naͤgleinblumen Oel die Schmer⸗ tzen / ſo ſich in den Gewerben der Glieder verhalten / offt darmit geſchmieret Naͤgleinblumen Eſſig. Acetum florum Caryophyllorum. An machet auch einen herrlichen guten Eſſig von den Naͤgleinblumen / auff ſolche Weiß. Man nehme gu⸗ | tesfcharpffen Weineſſigs ein Maß /darinnthu man ein gut Theil Naͤgleinblumen / die zuvor am Scharten aufge trucknet ſeyn / [oder zwiſchen leinen Tuͤchern ein wenig vertoel- cket | (etliche nehmen zwoͤlff Vntz Blumen|vier Pfunde Jan ei⸗ ner Maß Eſſig /) thue daſſelbig in ein Glaß / ſtelle es an die Son⸗ ne / oben wol verwahret damit kein Dampff herauß komme / faſt vier Wochen lang. Wil man jhn ſtaͤrcker vnd krafftiger haben / G Peſtilentziſche Lufft / ſo man die Hände un das Angeſicht darmit H macht werden vñ auffgeſchlagen. So thut auch dieſer Eſſig dem I +K 8 F fonchmemandievorige Blumen / wenn fie verbliechen ſeyn / wi ⸗ derumb herauß vnd chue andere friſche hinein. Dieſer Eſig hat viel ende beyfich. Wenn ein Menſch in Ohnmacht fellt/ ſo nehme man dieſes Eſſigs/ beſtreiche jhm darmit die Na⸗ ſe vnd Pulſadern / ſo wirdt jhm baldt widerumb geholffen loder ein Federlein dainn genetzt / vnd In Die Naſen geſtoſſen / hilfft dem Klancken baldt widerum auff. ] Auch nehme man diefes Eſſigs ein Theyl / thue darzu ein wenig ganken Saffran / zerſtoſſen Weckholderbeern vnd ein wenig Brots / miſche dieſe Stuͤck zu⸗ famenvlege fie auff ein klein dreyfaches leinen Tuͤchlein vnd ſchla⸗ ge ſolches der ſchwachen ohnmaͤchtigen Perſonen vber die Pulſ⸗ dern wenn eg trucken worden / ſoll es mie bemeltem Eſſig wide⸗ ruͤmb befeuchtet werden / ſolches Auffſchlaͤglein gibt dem Hertzen groſſe Krafft / wegen der Arterien ſo ſich vom Hertzen dahin zie⸗ ben. Soift auch dieſer Eſſig trefflich gut / wider die boͤſe gifftige beſprenget. ¶ Mag auch in der Speiß auff mancherley Weiß ge⸗ braucht werden. ] \ Deßgleichen fan man in hitzigen Febern ein Me Epithema - cordiale mir diefern Eſſig zurichten: Man nehme Roſenwaſſer acht Loth / Sawerampffer vnd Borragenwaſſer jedes zwey Loth / gantzen Saffran ein halben Scrupel / Campher drey Gerſten⸗ koͤrner ſchwer / Naͤgleinblumen Eſſig 2. Loth / ſolche Stück durch einander vermengt / drey oder vierfache Tuͤchlein darinn genegzet / vnd vber das Hertz gelegt / loͤſchet nicht allein die vnnatuͤrliche Hitz deß Hertzens / ſondern gibt demſelbigen auch groſſe Krafft: Etliche thun darzu die Species Diamarg frigidi, Diagemmz, Pulu.Santalorum,&ec. Jedes faſt ein Scrupel oder zween / ſol⸗ len dem He tzen groͤſſer Krafft geben: Es ſollen aber bemelte Tuͤchlein offt widerumb in den Waſſern vnnd Eſſig feucht ge⸗ Haupt gar wol / die Schläff damit beſtrichen / fol aber mit Roſen⸗ ſenwaſſer vermengt werden. Oder ein Brodt damit beſprenget vnd ſtaͤttigs daran gerochen. Von wilden ddaͤglein⸗ blumen. Je wilde Naͤglein werden alſo geneñet / dieweil ſie von ſich ſelbſt auff Wieſen vud vngebawten Feldern her⸗ fuͤr kommen / ohne einen Geruch / oder dieweil etliche auff Bergen vnd in Waͤlden erfunden werden. [Bonden Dondernäglein halte ich ſeye zuverſtehen Gale- nuss. tuen. fan. da er anzeigt daß Saxiphragon den Stein breche / welches Galenus auch võ der Beronica foin Gallia wechſt bezeigt. Villeicht iſt auch Theophrattus zuverſtehen / da er louis florem erzehlet vnder den Blumſtaudẽ ſo kleine Blaͤtter haben / deren Blum kein Geruch haben / vnd allein zu den Kraͤntzen ge⸗ braucht werden. ] ' | Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Eygen⸗ ſchafft der wilden Naͤgleinblumen. S werden die wilden Naͤgleinblumen auch in der Artz⸗ SH gebraucht, fürnemlich fo auff den Wieſen vnd Fel⸗ I dern wachſen als da feyn die Dondernäglein vnd Mut⸗ wille. Sie werden aber flirnemlich zu den Gebreſten der Nieren vnd der Blaſen angewendet / darzu der außgetruckte Safft ge ruͤhmet wirdt / daß er den Lendenſtein mit dem Harm außtreibe vnnd auch zermahle / wenn man deſſelbigen zwen oder drey boͤffel voll eintrincke: Da aber bemelter Safft mit Hauwhachel waſſer oder Zieſererbſenbruͤhe / oder Pererfelienbrühe eingenommen würde / wuͤrcket er fo viel deſto Fräfftiger. Wie aber bemelter Safft fol befommen werden iſt zuvor angezeigt. Zu bemelten Gebrechen der Nieren wirdt auch das außgebraͤndte waſſer der wilden Nägleinblumen gebraucher / vnnd fürnemblich fo man vier Sorh dep Waſſers / ein Sorh Haumhachel waſſer vnnd zwey Loth bemeltes Saffts vnder einander miſchet vñ ſolchen Tranck etlich Tag nach einander eintrincket. Mã haltet auch die Gauch⸗ blum fuͤr ein bewert Mittel allerhand Gifft auß ag a8 — —— — — — Steng ſcdieden Eifel Peudo hf Ariteret/ | Ahnen heilen Fndefi Man Sum KUN / ober ham IL; Dodonz Burgen, Shenge —R ' F N . N age 8 Sfehreibet Lobeliusin feinen Aduer- E farijsnouis, daß die Märgenrößlein vonden Al BLZ ten ſeyen genennt worden / Lychnides quafı luci- di & ſuculenti flores: Vnnd Lychnides coro- nariz, dieweil man jhre ſchoͤne Bluͤmlein zu den Kraͤntzen gebrauche. Er beſchreibet ſie alſo: J. Ihre Wurtzeln ſind lang vñ in viel Zaſeln abgetheilet. II. die Blaͤtter lind vnd weych etwas vnder ſich hangendt / doch dick vnnd wollecht / an der D groͤß gleich den Salbeyblaͤttern: Die grauwe oder haͤrig weiſſe Stengel wachſen rund in die hoͤhe / mit vielen Gleychen vnder⸗ ſchieden / an den Stengeln entſtehn viel Zweiglein / auff welcher Gipffel rauche ſtreiffende Knoͤpfflein / gleich den Raden oder Pſcudomelanthio ankommen / darauß die ſchoͤne Bluͤmlein herfuͤr ſchlieffen / mit Roſen oder roten purpurfarben Blaͤtlein gezieret / gantz luͤſtig vnnd lieblichanzuſehen. Mit welcher Ber ſchreibung die zwey erſte Geſchlecht der Maͤrgenroͤßlein mit den weiſſen vnd roten Blumen am meiſten vbereinkommen [Man finder ſie auch mit leibfarben Blumen / welche etwas wolriechen. Alſo auch mit gefuͤlten Blumen in den Gaͤrten / Auß eyner jeden Blumen / wann ſie vergangen iſt / wirdt ein Magſamen Koͤpff⸗ lein / oben auſſen ſpitzig wie ein kleine Eychel / darin iſt Eſchen⸗ farberſamen / wie der Bilſenſamen. III. Das dritte Geſchlecht die Zinober roͤßlein / beſchreibet g Dodonzus,daßfie haben lange Wurtzeln / in viel kleine Neben⸗ wurtzeln zertheilet / am Geſchmack etwas bitter / ſeine rauche Stengeln ſeyen bey nahe zweyer Elenlang / duͤnn vñ hol / mit et⸗ lichen Gleychen abgetheilet / daran zwey langlechte ſpitzige rauche härige Blaͤtter gefegetian Farben ſchwarß gruͤn: Oben an den Stengeln ſtehn viel zuſammen geſetzte Knoͤpfflein / darauß lim Brachmonat vnnd Heuwmonat die ſchoͤne Bluͤmlein gleich — den Ringelblumen herfuͤr kommen gantz ohn Geruch: [for nober farb find / etlich Gelb wie die Ringelblumen: Zu zeiten Schneeweiß) / Der Sams iſt etwas ſchwartz in langen fpikigen Das Ander Buch / von Kreutern. ⸗ * Das II, Capitel. Ron Märgenröplein. ! Weiß Maͤrgenroͤßlein F Rot Maͤrgenroͤßlein L Lychnis coronaria alba. II. Lychnis coronaria rubra. RN Timm IR Q Wo J— B NN 4 / : — 9 In EN RK ANZ. (N, | EP I NER ESI>S N © A, a Fe, = Q N IR: A N h > — 9 r 7 in < 3 H == Huͤlslein verſchloſſen ¶ Deſſen finde man zwey Geſchlecht / allein in der groͤſſe vnderſcheiden. IV. Das vierdte Geſchlecht wirdt Pflaum Maͤrgenroͤßlein genennt / dieweil es an den Gipffeln der Stengel weißlechte run⸗ de geſtreiffte Knoͤfflein vberkommet / an welchen ein wollechte oder pflaumlechte Bluͤt erſcheinet:: Iſt ein ſtarckes auffrechtes Gewechs mit einem runden Knodechten Stengel / je mit zweyen Blaͤttern beſetzet. — V. Das fuͤnffte Geſchlecht die Raden / haben lange / ſchmale / ſpitzige Blaͤtter / enen runden rauchen Stengel wie die Blaͤtter / faſt Ehlen lang / an welches Gipffel dunckele Purpurfarbe Blue men wachſen / gleich den zahmen Maͤrgenroͤßlein / doch kleiner 1 [enbohne Bauch] Der Same iſt in langen Huͤlßlein oder Koͤpfflein Iſchwartz vnd eines bittern Geſchmacks. [DIE Koͤpff⸗ lein gewint in der erſten ehe die Blum herfuͤr gehet / vier oder fuͤnff grüner Spitztn / it gemeiniglich diß Gewaͤchs ein eintziger ſchlechter Stengel/ mit Nebenaͤſten vnd Geleichen. Die Wur⸗ hzel iſt klein vnd dünn / mit wenig Zaſeln vmbhencket. VI. Das ſechſte Geſchlecht har ein dicke zaſechte Wurtzel/ darauf viel fehmaler Stengel erwachſen / an welchen weiſſe oder, auch leibfarbe Blumen herfür kommen feine Blätter findrauf vnd wollecht / welche fich beynahe dem Wuͤllkraut vergleichen. VIl. Das ſiebende Geſchlecht iſt mit Wurtzeln / Blaͤttern vnd Stengeln / den gemeinen Graßblumen faſt gleich / allein dag ſeine Blumen in Ecken getheylet vnd an Farben Purpurroth erfcheinen. [Die Stengel ſo man ſie angreifft befleben ſie wegen deß jaͤhen Saffts / der bey einem jeglichen Geſetz der Blaͤtter er⸗ x ſcheinet wie dann auch am ſechſten. Dieſes hab ich gefunden in der Hart icht weit von Otmarſ⸗ heim: welches viel im Lothringiſchen Gebürg bey Dachfkein in den Bergroiefen gefunden wirdt. ] VII. Das achte Geſchlecht hat eine dicke weiffe Wurtzel ſei⸗ ne Stengel find eines Schuhe hoch mit vielen Geleichen fo om — — — — a #8 A Ey * Ile: — Beet vll i a ee ET — 2 Den as E Fe — —— — ar: =. * 1 = Sr - —— en — —— — NER DD, D. Jacobi Theodori Tabern montani/ ſetzet / ſane Blumen ſeyn inwendig weiß / außwendig aber ein we⸗ nig Purpurbraun / nach welchen kleiner / rundter aͤſchenfarber Same in den Huͤlßlein erfunden wirdt. ¶Dieſes waͤchßt in Spanien in Caſtilia in den Fruchtfeldern . IX. Das neundte Geſchlecht waͤchſt an gruͤnen Huͤgeln / et⸗ wan auch neben den Wegen vnd Zeunen / hat viel duͤnne runde Stenglein / mit Geleichen vnderſcheiden Auß jedem Geleich ge⸗ hen herfuͤr zwey langlechte Blaͤtlein / die ſtehen gerad gegen ein⸗ ander vber / ſind glat vnd weißgrün/L lind am Angriff: ] har weiſ⸗ fe Blumen [ die kriechen auß einem hohlen Saͤcklein herauß:ſo die vergehen finder man runde Haͤfflein jedes emer Erbſen groß mit Jeinen grawſchwartzen SamenLinden zarten hohlen Saͤck⸗ lein verborgen:har Jein lange / duͤnne weißlechte Wurhel ſchlecht mit etlichen Faͤßlein. | | Zinober Roͤßlein. III. Lychnis chalcedonica. [Man finder das gemelte auch mit grünen Blumen und mit weiß rohten. Noch hat es zwey vnderſchiedliche Geſchlecht / die zwar einander gleich / allein daß das ein drauſchelichter iſt / vnd die Blaͤtter nicht ſpitz ſondern dreyeckicht / waͤchſt viel auff dem Ge⸗ buͤrg an dem Staͤttlein Baor / bey dem alten Schloß Hohen⸗ lãdſpurg. Das ander traͤgt nicht nur zwey / ſondern je drey Blaͤt⸗ lein gegen einander am Stengel / gleich wie der gelbe Weiderich. Dieſes hat mir Herr Doctor Nicolaus Agerius yon Straß⸗ burg mitgetheilt. X. Das schende har ein ziemliche dicke Wurtzel mit wenigen Zaſeln einen runden hohlen / Knodechten Stengel / je mit zwey⸗ en grünen Blaͤttern vmbgeben / ſeine Blumen ſeynd ſchoͤn roht / init fuͤnff zerſyaltenen Bltlein: ſeine Huͤlſen find groͤſſer dann der vorigen / mit einem harten vnd vielgeſtreifften aͤſchenfarben 2 Haͤutlein vmbgeben / in welchen sin aͤſchenfarber Same erfun« ven wirdt. | XL Das eylffte Geſchlecht har ein dicke grobe zaſechte Wur⸗ tzel / einen groſſen Stengel; lange breitlechte Blaͤtter / etwas ſchwar grün ’ feine Blumen ſind roth / nach welchen ein kleiner — Same in den Knoͤpfflein funden twirdr. - | Deß ʒwoͤlfften Geſchlechts Wurtzel iſt groͤſſer vñ dicker A mit dreyen / vier oder mehr ſpitzigen bleichgruͤnen Blaͤttern bes FE dañ der vorigen / auß derſelbigen tretten herfuͤr viel lange / runde / ſchwache / knoͤdechigte / rauhe oder wollechte Stengel / welche ſich nachder Erden lencken / mit langen weichen wollechten grawen Blätternonder welchen ſchoͤne liechtrothe Blumen wachſen / et⸗ was groͤſſer dann die vorigen / nach welchen in den Schoͤttlein ein rothlechter Same gefunden wirdt. [ Dieſes ſindet man in Caftilia auff den Aeckeren. | XII. Das drepsehende Geſchlecht / das Engliſch Seemaͤr⸗ genroͤßlein / beſchreibet Lobeliusin feinen Aduerlarijs,daß es ein einfleineg Kraͤutlen ſey von welches Wurgel fehr viel Eleiner ſchmaler Zweiglin herkommen / mit kleinen Blaͤttlein beſetzet / welche auff der Erden herumb liegen einer Ehlen lang / auch et⸗ was lenger oben an den Staͤnglein kommen [im Brachmonat / Hewmonat / Auguſten vn, September Jaußden Huͤlßlein ſchoͤne weiſſe Bluͤmlein herfür/woie an den wilden Bafılien: der Same Pflaum Maͤrgenroͤßlein. IV. Lychnis Plumaria. Q ſey braun / das Kraut an Geſchmack etwas geſaltzen / doch lieblich zu eſſen. Dieſes waͤchſt in Engelland am Geſtadt deß Mehrs.) XIV. Das vierzehende hat kleine Wurtzel / kleine duͤnne wol⸗ lechte Stengel faſt einer Spannen hoch / an welchen ſchoͤne klei⸗ ne liecht purpurbraune Bluͤmlein Tim Meyen ]herfür kommen mit eim langlechten und wollechten Huͤlßlein. [Diefes finder man auff den Huͤglen bey Salamanca zwiſchen den Steinen wachfende: ] XV. Dasfünffsehende Geſchlecht iſt den Naͤgleinblumen faſt gleich fürnemblich den letzten / allein daß an dieſem die Blaͤt⸗ lein der Blumen etwas lenger vñ tieffer zerkerffet ſeyn / die Blaͤt⸗ ser auch etwas ſchmaͤler formiert. | Don diefer iſt auch in dem vorigen Capitel vnder dem 18. Geſchlecht gehandelt worden: | XVi. Das ſechzehende / fo an dem Steyrmarckiſchen Ger buͤrg waͤchſt / hat viel Stengel fo jährlichen von der Wurtzeln her⸗ für ſchieſſen / vnnd auß deren jeden Geleich zwey langlechtige ſchmale grüne Blätter fo da bittter ſind / herfuͤr wachſen die Blu⸗ men ſo auff kleinen kleberechtigen Stenglein / ſind weiß/ fuͤnff⸗ blaͤtig / zerkerffet vnd ohne Geruch / vnd im Meyen oder Brach ⸗ monat ſich erzeigen: welchen hohle Saͤcklein folgen / in welchen sin kleiner ſchwaͤrtzlechter Samen verſchloſſen ift-] Diefe ieſe — — —— u. Das Ander Buch / von Kreutern. — Br SR: , € e ( in ⸗ En Raden. Wild Maͤrgenroͤßlein — V. Lychnis aruenſis. VI. Lychnis ſylueſtris. — J J B 3 N u — GER N — — — Aa hr s c Wilde Purpurrot Marienroͤßlein. Weiſſer Been von Salaman m VIL Lychnis fyluefttis purpurea. Vill. Lychnisfylueftriss I. Clu i— | \ \ N D \ | \ B \L NS, E TECH I | GV Ir MRS > Diefe Geſchlecht und noch andere mehr der Maͤrgenroͤßlein der fechften Stelle:die dritte iſt allhie die ſechzehende. Wie auch ſo von dem Authore nicht ſeyn gefege worden / werden weirläufe bey,Lobelio in feinen Obferuat.ond Aduerfarijs. Dieſe beyde figer von C. Clufiohiftor. Hılpan. [welche vnden im vierdten ſind fuͤr das ander vnd dritte Widerſtoß im nachfolgenden Ca⸗ Capitel geſetzt iſt & Pannon. beſchrieben vnd abgemahler. ¶ De⸗pitel geſetzt. Deßgleichen bey Dodonæo. ren drey ſind:die eine allhie an der ſiebenden Stell / die andere an Die Maͤrgemroͤßlein werden zum Theil in Garten gepflantzet / zum z * F — — 5 I? D. Jacobi Theodori Tabernzinontani/ | Splyſplettel. F Wild Himmel Roͤßlein mit geſtreifften Hußlein. — IX. — ſylueſtris. — — — — | E in Al > ‘ ‘ 24 RN / RN AN NN h \ * —9 er H — U 3 J | U } BT —W N ä herz? “ Z, 34 5 * = Y —9 INS * * —46 zZ „ —8 I 2 N/A “ 7 P Pi \ 319 P:: 2 R AN. [I % te \ Ü) Nu N \ W— USE - NE 7 Min uhr x t — ERS . 8 ——— N NEF>B> J SIE N N > Ü NN AN Ü NONE // “ 9— — S RN /HH) —RBB —8 Sl m N RAN x N 527 0) Ar KINN E 9 DEN : 444 7 > \ * * >=\#/H ——— SZ, on —2 4 * —* * = > > ——— — —⸗ Zum U), NER — | Wild Marienoßlein. u r Rauwe wilde Marienroͤßlein. XL 1y chnis tylueſtris. IV. Cluſij. XII. Lychnis ſylueſtris. V. Cluſij a — — —“ NV mw EN SS wa EN (7 NZ on R) HR F SV N OK —W EN \ )\ . N NEM) IR Ta N av m, y rau DD 32: 9 7 Mita, Ken Kan XoaMarian ren kuel SOON welch — EFSEEN . ‚Monariari, Moni zum Theil — SE | G BEN ee Eee — den Wieſen vnd Ae⸗ Je Märgenrögfeinhaben man edlen Nahmen Sa eemn ern. e — — — vnd Kaguftmonat Dee Ein —7 As —* Pike Lychnis‚vonmwegeniie A | : ‚ter [onen lieblichen purpurfarben Blümlein: Oder 1 Von — der Maͤr⸗ abber / wie Matthiolus darfuͤr helt / dieweil ſeine Baͤter alſo wol | Mlychn genrößlein. lecht ſeyn / daß man Dachten zu den Ampeln darauß machen koͤn ⸗ | a | fe: wirdt — — e— — — — — Das Ander Buch / von Kreutern. F A Engliſch See maͤrgenroͤßlein. XIII. Lychnis Marina Anglica. — IR RL — AS \ , Free, Sr Sn. “ . N x Gauchblumen. XV. FlosCuculi, 7 ) HN E — N teꝛwirdt auch genennt Lychnis coroharia, dieweil jhre Blumen zu den Kraͤntzen gebraucht werden: Item Roſa dominarum, RoſaMariana, Roſula cœleſtis, vnd von etlichen Moſanthos, darvon Ruellius lib.2.cap.i3$.Gricchifch Auxsie Separauarı- xh,von welchem Nahmen Dodonzus in hiftoria plantarum coronariarü, sit andere mehr sweitläufftiger gefchrieben. Welſch vnd SpanifchLychnide coronaria. Frantoͤſiſch Oeillers und Oeillts Dieu. Niderlaͤndiſch Chriffus ooghen, id ect Oculus Chrifli. Anglice Rofe Campion. Boͤhmiſch Ruze fehvvate Marie. Deutſch / Maͤr⸗ genroͤſlein / Frawenroͤßlein / Himmelroͤßlein. Die wilden Geſchlechter haben ihre befondere Nahmen:atei⸗ nifch Lychnis fylueftris, Griechiſch Auxrs &ypı=, Niderlaͤndiſch Ienettekens, Sranköfifch Oillers faunages Deutſch wilde Maͤrgen⸗ € roͤßlein 13 Kleineft wild rauwe Himmelsrößleit. XIV. Lychnisfyluefttisminima. Nu: N Mor JE y8 Ya —W ⸗ Un — — V. Die Raden werden in Latein genennt Nigellaſtrum Githago vnd Pſeudomelant hion. RBelfeh/eitone,| Spaniſch / Neguilla, Frantzoͤſiſch Nielle, des bleds, DiderländifchKorenroofen, vnd Negelbloemen,| Englifch/ Cockle, or Fielde Nigella Deutſch Raden / groß Raden / Rornroſe / Kornnaͤglein. * IX. Das Splyſplettelkraut / wirdt im Latein genennet Het- ba articularis, das iſt Gliedkraut: entweder von den Geleichen die es hat / oder von ſeinen Kraͤfften / dieweil es zu Erweychung der erharten Glieder dienlich iſt. Etliche nennens Been album, zum Vnderſchied deß andern vnd rohten Been: wiewol ſich die⸗ ſer Nahme gar nicht hieher reymet. Andere haltens für das Papa- uer Spumeum. Dodonæus nennet es /doch zweyffelhafftig Po⸗ lemonium. Sonſt heiſt es Gliedweich vnd Ledweich.· ¶Etlich nennen es Daubenfropff vmb deß holen Seckels willen.) Von der Natur /Krafft / Wirckung vnd Eygen⸗ ſchafft der Maͤrgenroͤßlein Sſchreibet C. Cluſius ir feinen Obferuat.Hifpan.lib. a ‚2.c2p.28.vonden Maͤrgenroͤßlein / daß alle Geſchlecht OS perfelbigen, fo viel er probiere habe / am Geſchmack etwas bitter feyn: daher denn leicht abzunehmen iſt / wie auch Galenus lib.7.de ſimpl. Vnd Kgineralib.7.cap.3.vermelden / daß dex Same warm vnd trucken ſey im andern Grad. | Innerlicher Gebrauch dei — Waͤrgenroͤßlein— Iofcorideslib.3.ca.159.fchreiber/daß sven Quintlein deß Samens in Wein eingenommen / die Galle durch den Stuelgang wol außfuͤhre: komme auch zu Huͤlff denen ſo von Scorpionen gefföchenfeyn. | Man ſaget auch / fehreibet Diofc. dag das Kraut ſo gewaltig den Scorpionen zuwider ſeye / daß / ſo man einen Scorpionen damit anruͤhre / benehme es jhm ſeine Krafft alſo gar / daß er gantz vnd gar keinen Schaden mehr koͤnne zufuͤgen. [Die Blaͤtter in ſawren Wein getruncken / ſtillen die Bauch⸗ ruhr / vnd Blurfpeyen- ] Euſſerlicher Gebrauch der Maͤrgenroͤßlein. geachtet Dann wann man die Blaͤtter grün auff ein friſche Wunde legt / bringen ſie dieſelbige widerumb sufammen:örßgleichen thun fie auch / wenn man das duͤrre Put | S Maͤrgenroͤßlein werden auch fir in Wundtkraut uer darinn ſtrewet. Es werden auch die Maͤrgenroͤßlein von etlichen zu den alten Schäden gebraucht: B Das 14 A Das Gliedkraut ſdienet der Wundartzney /] erweichet die F verrencktenſ harten knorrechten Glieder / erſtarrete Neruen oder Senadern / ſolche darmit gebaͤhet / auch Schweißbaͤder oder Daͤmpff darauß gemacht. | Man mag auch iu dieſem Kraut nehmen Weitzenkleyen Klien oder Camillenoͤl/Weinhoͤfen / vnd wenig Eſſig mit einander ſieden / vnd warm Pflſters Weiß / zu obberührten Gebrechen / vberlegen. Deß Krauts außgetruckter Safft / leget die hitzige Augenwehe mit Tuchlem auffgeſchlagen: heylet auch die Geſchwoͤre der Augen ſo man jhn hinein treuffet. Don dem Safftder Maͤrgenroßlein. Succus Lychnidis. Ribaſius lib.7. colle&t.cap. 27. ſchreibet / daß etliche den außgetrucktẽ Safft auß den Blaͤttern von den Maͤrgen⸗ roͤßlein in Honigwaſſer gebrauchen / vnnd denſelbigen eingeben / B ſoll Schleim / Waſſer vnd Gall vnden außtreiben / gleich wie der Same von bemeltem Kraut /wie aber ſolcher Safft auß den Blaͤttern zubringen / darvon kan man leſen bey dem Wermuth⸗ ſafft Vnd dieweil das Kraut den Schlangen vnd Scorp onen, nach ver Meynung Dioſcoridis, ſo hefftig zuwider iſt / fan der Safft / oder auch das gebraͤnte Waſſer darvon / ohne Zweiffel gar nuͤtzuch in Sterbens Zeiten für dig boͤſe Lufft gebraucht werden / mir Angelic oder Bibinellenwaſſer / deß Morgens eingenomen - Von Zinober Roͤßlein. 8 Dn den Zinoberroͤßlein ſchreibet Dodonæus / daß fie mehr Luſts dann Rutzens halben in Härten gepflantzet I werden ſintemal jhre Natur / Krafft vnd Wuckungen no vnbekannt ſeyen B D. Tacobi Theodori Tabern montam / Von der Raden oder wilden Maͤrgenroͤßlein Natur vnd Eygenſchafft. Er ſcharpffe Geſchmack der Raden zeiget an / daß ſie heiſſer vnd truckener Art ſeyn muͤſſen / daher ſie etliche Ovbwoͤllen im Anfang deß dritten Gradts warm ſetzen / vñ trucken im andern Grad A | Den Samen von Raden geräft vnd geſtoſſen gibt Octa. uius Horatianus wider die Gelbſucht ey. ] Eufferlicher Gebrauch der Raben. J2S erden die Raden faſt zu den eufferlihen Schäden vnd gar ſelten innerlich in Leib gebraucht. Das Kraut SD yon den Raden mit Taubenmift und Leinſamen onder einander vermenget in Wein gefotten vnd wie ein Cataplaſma oder Pflaſter vber die Kroͤpff am Halß oder auch ſonſten vber G andere harte Geſchwuͤlſte geſchlagen / macht dieſelbige zeitig vnnd vertreibet ſie. * Deßgleichen thun ſie auch die harte knoͤrrichte Glieder vnnd Spannadern erweichen vnd zertheilen dar u man Gerſten oder Weitzenkleyen / vnd Chamillenoͤl thun kan / vnd ſolches vber dag ſchadhaffte lledt etwas warm wie ein Caraplalma vberſchla⸗ gen. Zu den Schmertzen der Feigblaͤttern follman nehmen dag Mittel von den Raden ſo im Korn wachſen vnd daffelbige mit Hermlein Koͤrneroͤl zu einem weichen Saͤlblein machen / auff Baumwollſtreichen / vnd ober das Ort legen. [ Das Mehl von Raden mit Wermuchfafft Eifig oder Ochſengallen gemiſchet / darauß gemacht cm Pflaſter / toͤdtet die Wuͤrme im Bauch. ] Es ſchreibet Oribaſius lib. 7. collect. cap. 26. daß die milde Märgenrößleindurchden Stuelgang purgieren. Das IL Capitel. Don Wicderftoß. Weiſſer Wiederffoß. I. Ocymafttum, fiue Ocymoides. * Me — AL DEREN ‚(kN ZN —e 4 . — EZ —— lIoſcorides vnd Matthiolus beſchrei⸗ > ben dieſe Kreuter / J. II.fuͤrnemblich aber die zwey 7 erſte / das ſie haben feyſte vnnd aͤderechte Blaͤt⸗ ter / twas Rauch: der Stengel ſey Ellenhoch Mot Wiederſtoß. IT. Ocymaſtcum Rubrum, [Säriche]ecker mir vielen Zweigen welche oben weiſſe Blumen tragen /erliche auch | ſchoͤn Preſilgen rot : befommen | nach der Bluͤt auch Koͤpfflein |hülfen alcıch wie am[Märgenrößlein ] Buſſenkraut / mu eunem wenen Bauch vnnd engen Dal Sch | ruͤgle ET — N un . D E Das Ander Buch / von Kreutern. 15 ker Same lieget / welcher fich dem ſchwattzen Coriander vergleis che / wenn er zeittig iſt. Die Wurgelivie Lobelius ſchreibet / iſt weiß / eines Fingersdick / vnd mit etlichen Zaſeln außgebreidet. III. Das dritte Geſchlecht / der Gefuͤllte Wiederſtoß /iſt den vorigen etwas gleich / ſeine Blumen ſeind groͤſſer vnd mit vielen Plaͤttlein außgefuͤlt. die Blaͤtter fein auch gröffer / doch weniger rauch wie auch die huͤlſen oder Knoͤpfflein. ¶Dieſe hat man Weiß / auch Nofinfarb/ Neben einer andern Art / welche A Kruüͤgle / ſndt auch oben zinckecht darinnen [grauer] ſchwar⸗ F gruͤne Blumen bringt / vñ offtmals zwo Blumen auß einander wachſende / ſonſt dem Gemeinen nicht ungleich.) Bon andern Ocymaſtris mehr kan man bey Lobelio, beid in ſeinen Obfer- uationibus vnnd Aduerfarijs, fehen.[ Wie dann auch bey dent Camerario. ] Gefuͤllter Wiederſtoß. III. Ocymaſtrum multiflorum. Wiederſtoß waͤchſt auff den Wieſen / vnder dem Getreyd / neben den Zeunen vnnd auff den Aeckern anden Raͤchen [in den Hecken: das Note aber an feichten orten an den Wieſen / ſo an den Baͤchlein liegen / Das gefuͤllte waͤchſt in Gärten: ] Von den Namen deß Wiederſtoß. Jederſtoß wirdt Lateiniſch vnnd Griechiſch genennt y Ocimoides, Ocimaſtrum. Welſch Baſilico ſaluatico. Frantzoͤſiſchbaſlic ſanuage. Spaniſch Albahaqua mon- teſina. Boͤmiſch Bazalıka plana. Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Ey⸗ genſchafft dep Wiederſtoß. M Atthiolus ſchreibet / daß die Wurtzel zu nichts nuͤtz ſey / der Same ſey aber einer ſubtielen Subſtantz vnnd truck⸗ ner Art. Innerlicher Gebrauch. Sſchreibet Dioſcorides, daß der Same dieſes Krauts in Wein [geforten vnd) getruncken / heyle die Schlan⸗ SI genbif : Band wenn diefer Samemit Honig Wein Myrrhen / vnd Pfeffer eingenommen werde /helffe er wol wider die Schmerken ond wehtagen der Huͤfft. — hblinius ſchreibt: Dieſe wilde Baſilien habe alle die Tugent / welche von der zamen ſindt vermeldet. K Das IV. Capitel. | As sam Leimkraut / Mufcaria oder Vifcaria ſatiua ge⸗ nennt wirdt auch von erlichen vnder die Ocyınaltra Jgerechnet: Etliche Simpliciften aber wöllen es under die Lychnides fylueftres rechnen [dann Clufius in hift.Hifp: es Lychnidem fylueftrem nennet. ] Iſt an Blättern den vori⸗ gen bey nahe gleich ‚trägt Seibfarben weiſſe Blumen mit fünff ſpitzgen Blärlein: Seine Huͤlßlein fein nich ſo groß vnnd quff Bon zam Leimkraut. Viſcaria fatiua, STE 9 — — EN 3 N X Va \ An: NEN, geblaſen wie die andere / das Kraut iſt gantz Eleberich anzugreif⸗ fen / alſo daß auch die Muͤcken ſo darwider fliegen daran kleben bleiben / daher es auch Vilcaria oder Leimkraut genent teirdr. ¶ Dieſes wirdt in Gärten gepflantzet / welches wo es inmal hinkombt / hin vnd wider jhre Wohnung ſücht / wirdt auch mit weiſſen Blumen gefunden. Inn Frauckreich bey Mompelier waͤchſet es an den Aeckern.) Er Das V. Gapite. Von den Deich: RER Don den ſchonen und wolriechenden Vei⸗ Eh eln / ſo j derman wol bekannt / ſchreibet Dioſcorides daß ſie haben runde Blaͤtter den Ephewblaͤttern nicht vnaͤhnlich / allein daß ſie ein wenig duͤnner klei⸗ ner vñnd ſchwaͤrtzer ſeyn / legen auff der Erden außgebreytet: mit⸗ sen auß der Wurtzel entſpringen kleine ſchmale Stlellein / welche Fingers lang ſeyn / daran die ſchoͤne vnd liebliche Veieln hangen / gefuͤllt und vngefuͤllt / deren etliche an Farben braun oder blauw eines lieblichen Geruchs / etliche weiß ohne Geruch / gemeiniglich mit fuͤnff Blaͤttlein vmbſetzet erfunden werden / vnder welchen das mittelſte gleich einem hohlen Huͤtlein / inwendig mit eis nem gelben Tüpffleingeferber. Wenn fie verbliechen / ſo gewin⸗ nenfie jpren Samen inrunden gruͤnlechten Hülßlein / welche vol Samens ſeyn / gleich den Hirſen / ihre Wurgelift lang doch duͤnn vnd gantz zaſecht. | welche Beſchreibung auff die vier erſte Geſchlecht fan referiert und gezogen werden. Diefe Violſtoͤck⸗ lein / wann fie verbluͤet haben / erjungen ſie ſich zweyfaͤltig / ein mal Yo von Br — —— —— — — En SA — er * — ’ 1%. . Jacobi Theodor Taberne montani / — A Blauw oder Braun Merkenveisin. I. ViolaMartia purpurea. S \ * en Ku ET EU) ET = / — \ F RN Weiß Mergen veieln gefüllt. IV. Viola Martiaalbamultiplex. Us rm IS von außgefallenen Samen. Zum andern / thun ſich die Stoͤck⸗ IL IV. [Das dritte und vierdte Geſchlecht iſt ſchoͤn vnnd lein hin vnd wider mit jhren außgeſtreckten langen Faͤden / die gant wolriechend / mit gefuͤlltẽ Blumen blauw weiß vñ leibfarb / hencken ſich an die Erden / werden etwã zehen oder zwoͤlff Stoͤck⸗die offtermalen im Herbſt wiederumb blůen. Da man ſie aber zu⸗ fein von einem Stock. Neben Ziebeln oder Knoblauch gepflantzt / viel Samen laſſet tragen / vnd nicht an gelegene warme Ort auſ⸗ riechen fie viel ſtaͤrcker vnd lieblicher / wie ſolches Theophraltus ſetzet / werden fie offt widerumb einfach. Es ſchreibet Coſtæus it ———— ſeinen Commentarijs vber den Meluem, daß zu Conſtantino⸗ pel ein J = 3 77 —— — PP] Das Ander Buch / von Kreutern. 17 a Hundtsveieln. F Bergveieln. V. Violacanina,' VI. Viola Martia arborefcens. 7 ER ie —WM6 —Bi KAT IR AN RIO W Av NUN DS arben etwas bleicher und ohne Geruch fanden werden [ finde ee Geel Bergveil. 5 eralgemein] VI VI. Die beyde Beraveieln / nemblich das fechft vnd ſie⸗ — A bende Geſchlecht ſeyn den vorigen an Geſtalt der Blumen gleich / deren die erſte Blauw / die ander aber gelbe Blaͤttlein haben: jhre | il j Blaͤtter find lang / ſpitzig vnd fehr zerferffer die Stengel beynahe | zweyer Ehlen lag mit einer groben dicken zafechten Wurtzel. 1 [Die mir blawen Blumen wächft viel bey Verona auff dem ll Berg Baldo genannt/foohn allen Beruch: inden Gärten gezie⸗ = let/ beſamet fie fich von dem außfallenden Samen vnnd wirdt | Biel gröfler. ] VII. Dasadıre Gefchlecht[foin Kornäckern wächft ] iſt ein langes zartes Kraͤutlein / mit einer zaſechten Wurtzel / darauß ein ziemlicher dicker Stengel mit breiten zerkerfften Blaͤttern be feßermeben welchen kleine Aeſtlein mir ſchmalen kleinen glatten ſpitzigen Blättern herfuͤr kommen feine Blumen find den an⸗ dern gleich / doch Eleiner und geringer / werden gemeiniglich mit gelber Farb[ veilbraun erfunden. IX. Das neundte Geſchlecht wirdt Freyſamkraut genennt/ dieweil es mit demſelbigen faſt vberein kompt / außgenommen daß ſeine Blaͤtter ſpitziger und nicht zerkerfft ſeyn / wi dt gemei⸗ niglich in Waͤlden funden / daher es den Nahmen vberkommen. Es gedencket C. Cluſius noch zweyer andern Geſchlecht der Veieln: X deren eine mit gelben Blumẽ ohne Geruch: [ fo mie der braunen Mertzenviolen vberein kompt mit Blaͤttern / allein daß fie kleiner ſindt / bleich / gruͤn vnd fcharpff an Geſchmack: die Blumen ſind viel fleinerı fünffblärtig/deren vnderſt groͤſſer iſt mit fünff Striemlein vnderſcheiden: dieſen folgen dreyeckechtige J K Huͤlßlein welche voll kleine ſchwartzen Samen / die Wurtzel iſt weiß vnd Zaſerricht XI. Die ander [derenauch Camerarıus gedenckt / vnnd im Schweitzer Gebuͤrg waͤchſt ſchoͤn groß mie fünff Blaͤttern / deren die zwey oͤberſte ſchoͤn Himmelbtar: die zwey mittelſte gelb mit blauwen Purpurfarben Tuͤpfflein / be⸗ pel ein Art gefunden werde / ſo gefuͤllet vnnd groß wie ein kleine ¶ ſprenget / das vnderſte aber ſchoͤn Goltgelb mir lieblichem Geruch / Biſamroſen / vnd riechet gar wol / welcher wo Blumen im An⸗¶ [gegen dein Herbſt werden die Blumen off gar gelb / daruon in fang deß Eſſens genommen / erweichen den Seib. ] feinen obleruat Pannon. l:b.2.cap.48.meiter zulefen. V. Das fünffte Geſchlecht die Hundtsveieln) ſindt den er⸗ Die Veieln wachfen gemeiniglich / wie auch Diofcorides mel⸗ ſten an Blaͤttern und Blumen gantz gleich / allein daß ſie an det / an dunckeln Schattechtigen Orten * in rauchen Erdreich / u neben VII Viola Martiaarborefcens [utea, od \ 0 r —9 14— KEIN i ; i —J —1 — 4 Eh [' ie Ih 14 re N h Es ai ih Di u h 7 . u nt ae E andern / dieweil fie nochfrifch ſeind. Wann fie aber dire wer⸗ 18 D. Jacobi Theodori Tabern montani / A neben den Wegen / bey den Mawren vnd Zeunen:die Blumen kommen in Mertzen oder im Anfang dep Aprilen herfuͤr / alsdeñ ſollen ſie auch eingeſamblet vnnd an Schattechten Ortern ge⸗ trucknet werden / | dann diefe die beſten ſindt / dieweil jhre Krafft von der heyſſen Sonnen noch nicht außgetrucknet / oder von ſehr naſſem Wetter ertrencket iſt. Die 6.7. 10. vnd 11. wachſen auff den Gebuͤrgen im Schweytzerland: wie dann das zehende auch auff dem Berg Baldo bey Verona, auch auff den DOfterzeicht- ſchen vnnd Steyermaͤrckiſchen Gebuͤrg / vnd im Brach ⸗ vnnd Hewmonat blügt-] Frauwenſpiegel. VIII. Viola aruenſis. Von den Nahmen der Veieln. oder Violæ purpureæ, Griechiſch / "Icvwopgupoön; Welſchaola Mammola. Frantzooͤſiſch Violerre de mars. Arabiſch seneffige, Sonofrig. Spaniſch Violetta. Boͤmiſch Fiola. [Die wilden mit den blaichblauwen Blumen / nennet man Hundtsviolen / Lateiniſch Violam caninam. Niderlaͤndiſch Violette fonderreuele. } Natur / Krafft / Wirckung vnd Eygen⸗ ſchafft der Veieln. Sſchreibet Galenus lib.6.de ſimpl daß die Violen an hihrer Subſtantz oder Complexion kalt vñ feucht feyen. ———— ſchaͤtzet ſie kalt vnd feucht im erſten Grad. Mat⸗ thiolus aber wil / ſie ſeyen kalt im erſten Grad / vnnd feucht im D I: braune Violen heiffen Lateinifch Viola den / fillen ond feuchten fie weniger. ] Vnd wiewolflar hierauf abzunemmen iſt / daß die Veieln ein Arc haben zu erweichen / wie ſolches Ægineta, Rondeletius Fernelius vnd andere mehr bes F fen. Dann die vermiſchten Viol Artzneyen / ein grünenden/ohn lieblichen Geſchmack dauon gewinnen / vnd werden mancherley heylſame Arkney darvon bereytet / welche doch / ſo viel immer muͤglichen / von den friſchen / vnd die jhren volllommlichen Ge⸗ ruch haben / ſollen bereytet werden. Wo aber ſolches nicht be⸗ ſchehen kan / ſollen ſie fein fleißig außgebreyt / vnnd am Schatten gedoͤrret werden. Sie ſollen auch am morgen in ſchoͤnem klarem hellem Lufft und Waͤtter / nach dem fie vom tauw vnnd naͤchtli⸗ cher feuchte durch den neuwen Sonnenſchein etwas gedruͤcknet ſeind / abgebrochen werden. Wildt Freyſamkraut. IX. Viola ylueſtris longifolia. Innerlicher Gebrauch der Veieln. 1 Shabendie Veieln ein groß Lob in der Artzney zu den Innerlichen Gebreſten deß Menſchlichen Leibs / fuͤrnem⸗ Dlich in hitzigen groſſen Febern vnd andern ſchwachheiten / fo von groſſer Hitze hren Vrſprung gewinnen / vnnd in jungen Kindern ſo wol zugebrauchen / als in alten Leuten. [Alß zu den jungen Kindern / ſo etwan mit der Fallendenſucht vnnd hitzigen Febern beladen weren / der mag in mangel deß Zuckers / die Dior len in Waſſer ſieden vnnd zutrincken geben. Dieſes milteret die vnruͤwige Gallen / vnd zertheylet die Gib. Die Violen geſotten vnd darvon getruncken / deßgleichen auch daran gerochen / ſtillen den hefftigen ſchmertzen deß Haupts / ſo von ſcharpffer Gallen ent ſprungen / weil fie ſolche feuchte auß dem Magen treiben. Sie kuͤlen vnd befeuchten das Haupt mit jhrem lieblichen auten Ger. ruch / vnd fuͤrdern den Schlaff. Aber welche fluͤßige Haͤupter ha⸗ ben / denen iſt ſolcher Geruch ſchaͤdlich ) Sie werden auch gan K nuͤtzlich gebraucht in Bruſtſchwachheiten / als da ſein ſchwere Huſten / ſo von ſcharpffen vnnd geſaltzenen Fluͤſſen deß Haupts herkommen / die Seitenkranckt / Pleuritis genannt ſchwerer Athem /Heyſere der Kelen / vnd dergleichen mehr / wie auch die hitz zeugen / jedoch ſchreibet Fallopiusde tumoribus daß ſie ein zu⸗ 7 deß Haupts / deß Hertzens / eß Magens zu leſchen vñ zu benem̃en. rück treibende Natur haben ſollen⸗ | | A [Die Beieln werden gang gebraucht jedoch die Blumen zu⸗ vorderſt / hernach das Kraut / vnd dann der Samen. Von den Blumen ſoll man nur die blauwen Blaͤttlein brauchen vnnd das grůne Saͤcklein / dareyn ſie verſetzt geweſen / hinweg rupf⸗ In den truckenen vnnd duͤrren Hüften / da man feuchtens bedarff / damit der zehe Schleim oder Phlegma / ſo ſich vmb die Lunge angehenckt / nicht gar durch die zertheilenden Artzneyen moͤge außgetrucknet werden / ſoll man jederzeit die Veiein mit gebrauchen: Als zu bemeltem Huſten / neine man Violenwurtzel/ Alandt⸗ Est Yin ſe firkand htden. [Est Mel hen zu fen — * ind Her ſuſter m ir find den 9 Qitrfe erden en? Kirn Nike; Feleutett denet de Nor Das Ander Buß / von Krentern, Br biofen) Huͤflattich jedes ein Handvoll / Hafenpappeln cin halbe Handtvoll / Beielnblumen drey Quintlein / Aniß vnnd Fenchel jedes ein halb Sorh acht friſche Feigen / kleine Roſinlein ein Loth / ſolche Stück ſol man in einer Mag Honigs waſſer faſt zweyer werch Finger breyd einfieden laſſen / darnach den Tranck ab⸗ ſeigen / vnd darvon Morgens vnd Abents einen guten Trunck thun. Da aber groſſe Hitz verhanden were. Als im anfang der Sei⸗ tenkraͤnck in Entzuͤndung der Lungen / ſo von ſcharpffen Fluͤſſen vervrſacht werden / ſoll man nemen geſchelte Gerſten zwey Loth / Frauwen Haar vnd Huͤflattich jedes ein halbe Handtvoll / Vei⸗ ein vnd Borragenblumen jedes zwey Quintlein / Suͤßholtz ein halb Loth vnnd ſechs Quetſchken / ſoiche Stück in drey Noͤſeln Brunnenwaſſer biß auff ein halb Maß einſiden laſſen / darnach z durchſeigen vnd darvon trincken: Vnnd da man vier oder ſechs Loth Veielſyrup darzu thut / wirdt der Tranck deſto beſſer / leget den Durſt vnd die Schmertzen / ſo vom Stechen herruͤren. Alſo kan man ein Gerſtenwaſſermachen von geſchelten Ger⸗ ſten / darinn Veieln / Bruſtberlein / cabiofen vndducker Candi geſotten ſein / darvon jederzeit Morgen vnnd Abents nemmen ſechs Loth / darinne vermiſchen anderthalb Loth) Veielſyrup/ ein halb Loth Syrup von Suͤſſenholtz vnnd ſolches etwas lauro ein⸗ trincken / lindert ſehr das hitzige Stechen / ſo von choleriſchen ſcharpffen Fluͤſſen oder dergleichen Verſamlung feinen Vr⸗ ſprung hat. Lobeliusfihreiberder Veielſame treibe den Harm fort / zer⸗ breche den Stein in der Blaſen vnnd habe ein Art zu truckenen wie der Wegrichſame: Ziehet auch die zehe Gall auß mit Ge⸗ walt / wiewol Rondel. cap.ig.methodi Curan di ſetzet / daß der Same ein Art habe zu feuchten vnd den Leib zu erweichen vnnd offen zuhalten [Der Samen bey ein Quintlein in einer war⸗ men Hennenbrü genommen /purgieret]. Es lager Diofcorides vnd auch Plinius, daß die gelbe buͤtzlin / ſo inwendig in den Veiln ſein / mit Waſſer geſotten vnnd ge⸗ truncken die Halßgeſchwer / Anginas genennt / heylen ſollen: Deßgleichen auch die Fallendtſucht der Jungenkinder. Das gelb in den Bluͤmlein mit Corall eyngeben den Kin⸗ dern in einem Roͤrlenwaſſer / iſt gut fuͤr das Freißlich.) Es werden auch beyd die Blumen vnnd das Kraut von den Veiln ſehr nuͤtlich in Clyſtiren gebraucht / wenn hitzige Feber fuͤrhanden / darvon die excrementa verbrennt vnnd verhalten werden. 19 [Es kan auch das kraut / wie bey den Alten der brauch gewe⸗ ſenzu einem Kuchen gemuͤß gebraucht werden / den Leib inner⸗ lichen zu kuͤeen / vnd die Verſtopffung deß Leibs zu offenen: Zu dieſem gebrauch aber / ſoll der Samen zwirend deß jahrs / Frůling vnd Herbſt zeit in ein farft Krautbett Saͤhen / damit die Blaͤtter faiſter / miiter / geſchlachter zu der Speiß werden. Zu der Artzney aber find die beſte die / ſo im harten Grund vnnd Schattechten Orten von jhn ſelbſt wachſen. Die Blaͤtter gepuluert eines Quintleins ſchwer in einer Huͤner oder Erbſenbruͤe ein wenig vor dem eſſen getruncken / macht einen feinen linden fhueigang. Ein Tranck von duͤrren oder gruͤnen Violen Geſotten vnd getruncken / leſchet den Durſt / kuͤlet alle innerliche Hitz / eröffnet die Leber / zertheilet die Fieber vnd Gelbſucht / So man ein wenig geleutert Honigs darzu thut / miltert die Lufftroͤr oder die Kaͤl / dienet dem geſchwollnen erhitzigten Zaͤpfflein vnnd Schluud / reiniget die Bruſt / vnd lindert den Bauch.) Euſſerlicher Gebrauch der Veieln. Leich wie die Veieln ſehr jnnerlich / alſo werden ſie auch euſſerlich ohn Schaden gebrauchet. An die friſchen Blumen gerochen / oder in ein Saͤcklein eyngenaͤhet vnd auff das Haupt geleget bringen den Schlaff. Gal. fchreiber wie auch · Aetius. Daß die Blaͤtter fuͤr ſich allein / oder mit Ger⸗ ſten maltzen wie ein Pflaſter vbergeleget / ſeyen gut wider die vn⸗ natürliche Hiß deß Magens / vnnd auch der Augen / dieſelbige zu lindern vnd zubenemen. [Die feuchten Violen zu muß wol zerſtoſſen vnnd Pflaſters Alandtwurtzel jedes wey Goth / Engelſuͤß ein Loth / Eyſop Sea F weiß auffgelegt / nimbt die ſcharpffen ſtich deß Haupts: auff die Stien vnd Schläff gelegt /kuͤlet die erhitzigte Augen vnnd bes nimbt die roͤte egt nideralic hitige Geſchwuiſt deß Affters vnnd der Geburtglider. Die Weiſſe Veieln in Wein oder Waſſer geſotten und auff⸗ gelegt treiben die todte Fruͤcht auß dem Leih / vnnd legen Die Ge⸗ ſchwulſt der Mutter Auch wenn ſich die Werber von vnden auff darmit beehen / bringt es jhnen jhre Zeit. Die Blumen wie ein Krantz vmb das Haupt gelegt / bene⸗ men die Schwermuͤtigkeit deſſelb igen / ſe von Trunckenheit ent⸗ ſtanden iſt. Es werden auch die Veiolen nuͤtlich gebraucht in den ſchwin ⸗ denden Fiebern Hecticæ genennt / wenn man das Kraut vnnd die Blumen mit andern Herbis remollienubus in einer fei⸗ ſten Bruͤhe kochet / darinn Tücher neper und dem Krancken vber G die Bruſt leget. [Dre Blumen oder Blaͤtter zerſtoſſen vnnd Pflaſters weiß auffgeſtriechen vnnd vbergelegt / iſt nuͤzlich zum anfang deß Brandts legt auch die Geſchwulſt aller anfahenden Geſchwaͤr vnd ſchaͤdlicher Entzundung Safft von Veieln. Succus Violarum. S wirdt auch ein nuͤtzlicher Safft auß den wolriechen⸗ den Veieln in den Apothecken zubereytet / de macht man So! alfo. Dan nimpt der frifchen wolriechenden Veieln / ſo eben abgebrochen ſeyn / gls viel man derſelbigen haben kan / rupffet die blawe Blaͤttlein dar don / dieſelbigen ſtoͤſt man in einem ſtei⸗ nern Moͤrſer / thut fie darnach vnder ein Preſſe / vnnd truckt den Safft wol auß : Solches außgebreſten Saffts nimpt man nach Gelegenheit der Blumen ri. Bag / weiſſenZucker — H vier vnnd zwantzig Vntze: Es ſoll aber der Zucker zuvor clarificirt vnd gebührlich dick geſotten ſeynd end wenn er von Fewer genommen, follman jhn ein wenig laffen fale werden. Alsdann den außgepreften Violenſafft darunder ſchuͤtten / vnd ſolches mit einander widerumb bey einem gelinden Kohlfewer ſittiglich ſieden laſſen / biß daß es feine (pilitudinem erlange: Es ſoll aber der Schaum allwegen im Sieden abgefeymet wer⸗ den / dann ob gleich ſolcher / ſo er darbey verbleibet/die Farb behelt / verurſacht er doch daß der Syrup deſto che verdirbet. Diefer Safft iſt fuͤrnemblich den jungen Kindern gar wol zu gebrau⸗ chen / welche vmb die Bruſt voll ſeyn vnd ſtetigs darvon roſſeln / denen ſoll man den Safft mit ein wenig Eyſopwaſſer / weñ kein Feber fuͤrhanden iſt / eingeben: Oder aber in groſſer hitz mit Sca⸗ bioſenwaſſer / es lin dert auch ſolcher ſafft die ſcharpffe hitzige Gall vnd helt den Kindern den Leib offen, / vnnd wie Falloppſus de med.Purg.fimp.c.25.meldet/treibet diefer Safft die Gall durch den Stuelgang: Jedoch muß er von alten Perſonen in einer groſſen Quantitet angenommen werden. Er iſt auch gut für die heyſere der Keelen vnd lindert die Schmertzen deß Magens / kan in allwegen wieder Veielſyrup gebraucht vnnd eingenom⸗ men werden / wie daſelbſt weiter Bericht gegeben wirdt. [Deß außgepreſten Saffts ein oder zwey Loth gebraucht / o⸗ der alſo friſch mit Roſinlin vnnd ein wenig Zucker geſotten vnd getruncken / macht ein linden Sruelgang. Euſſerlich auffgeſtri⸗ chen / milteret / zeitiget vnd erweichet die hitzigen Peſtilentziſche Geſchwaͤr. Von gediſtillirtem Veielwaſſer. Aqua Viola- rum, vnd ſeinem jnnerlichen Gebrauch. Se Violen ſoll man diſtillieren / wann fie wol offen A fennd vndam ſtaͤrckeſten riechen / welches die Krafft Bon Boolen behaltet / vnd wirdt ſehr nuͤtzlich gebraucht / das Hirn / Hertz Leber / vnd alle jnnerliche Glieder zuſtaͤrcken vnd erquicken wann fie von vnmaͤſſiger / vnnatuͤrlicher Hitz / ſcwwach ſeynd: reine leinen Tuͤchlein / darinn genetzet und vbergelegt / oder innerlich gebraucht und getruncken. In ſcharpffen Pefktlensifchen Febern getruncken / loͤſchet eg die Hitz/ erquicket das Hertz m aller Ohnmacht vñ Schwachheit. Die von vnnaturlicher Hitz fo man das Rohtlauffen oder fliegende Hitz nennet / geplaget werden / ſollen bißweilen ihren iiij Tranck — — a es ' — —— —— —r — — — ——— — — — — — aa en Fin — — — - a en —— 20 A Tranek mit dieſem Waſſer vermiſchen. Deß Abendts getrun⸗ cken loͤſchet die hitzige Dämpff/ daruon die Augen geſchaͤdiget werden vnd ſchwieren / vnd von hitzigen Gebluͤt verurſacht wirdt. Diß kuͤhlet auch Die Sungey nimpt den duͤrren druckenen Hu⸗ ſten / wirdt den Sawin dſuůͤchtigen nlnlich gegeben. · | Denjungen Kindern deß Tags viel Mahl ein £öffel voll zu mahl zutrincken geben / vertreibt den Siechtagen: Fühler ſie auch innerlich wann fie groſſe Dis haben vñ zu Nacht darvon vnruͤh⸗ wig ſindt. * Dasaufgebrännte Veielwaſſer hat groͤſſere Krafft bey ſich / dann das geſottene Waſſer vom Kraut. In hitzigen Bruſt⸗ ſchwachheiten fol man nehmen Veielwaſſer 5. oder ſechs Loth / entweder für ſich ſelbſt oder mir einem Veielſafft vermiſchet. Da aber def gebraͤnnten Waſſers nicht fo viel fuͤrhanden / ſoll man nehmen ein Gerſtenwaſſer / darinn Veielkraut / Haſenpappeln B vnd Zuckercandi abfieden vnd durchſeyhen: Solches Waſſers tan man nehmen ſechs Loth / Veielwaſſer zweydoth / vnd daſſelbi⸗ geteinperiren mit einem Veielſafft / lindert den Durſt vnnd die Hitz / erfeuchtet vnnd erweichet widerumb tag von der Hitz ver⸗ brenner vnd außgedorret iſt / mildert den Huſten / die rauche Keel / vnd machet außreuſpern. Deßgleichen thut auch / ſo man nimpt Veielwaſſer zwoͤlff Loth / dcabiolen vnd Hufflattichwaſſer jedes auch ſo viel der ſuͤſen geſchelten Mandeln vier Loth / oder auch mehr Kuͤrbes vnd Melonen Samen / jedes ein halb Loth / vnnd auß bemelten Stuͤcken ein Emulſionem amygdalinam zus richten. Fuͤr das verbrannte vnd Melancholiſche Gebluͤt ſo ſich in den Adern vnd vmbs Hertz herumb verhaltet / darvon vielmal Ohn⸗ machten vnd Hertzzittern vervrſacht werdenfol man nehmen Veieln / Borragen vnd Ochſenzungenwaſſer jedes ſechs Loth / C Erdrauchwaſſer drey SorhySyrupı Granatorum göeracetol.ci- srıacht Loth / ſolches vnder einander vermiſchen vnnd darvon trincken. Alſo auch in groſſen Hauptwehe / fo von hitzigen / ſcharpffen choleriſchen Daͤmpffen verurſacht wirdt / ſoll man brauchen das Veielwaſſer / denn es lindert die groſſe Hitz / erfeuchtet das Hirn / vnd machet ſchlaffen / ſonderlich fo mans mir einem Seeblumen⸗ ſyrup vermiſchet vnd einen guten ſtarcken Trunck gegen Nacht einnimpt. Deßgleichen loͤſcht ſolch Waſſer die Hitz deß Magens / der Leber / der Mutter vnd der Diieren- * [ff auch gut zudem Schmertzen der Augen von Hitz / mit Tuͤchlein aufgelegt: ] Eufferlicher Gebrauch deß Brick waſſers. D S kan das Veielwaſſer euſſerlich auch zu obgemelten Gebreſten deß Leibs gebraucht werden / die entzuͤndte vnd Merhitzte Guieder zukuͤhlen vnd zubefeuchtigen wenn man feinen Tuͤchlein darinn netzet vnd vberleget / als vber die Bruſt in den hitzigen brennenden Febern. Vber das Hertz mit Borragen vnd Ochſenzungenwaſſer vermiſcht / darzu man thun kan Pulu. triaſantali vnd Diamargantifrigidi. Vber den Magen vnnd die Seber mir Endiuien oder Wegreichwaſſer. Deßgleichen auch in hitzggem Hauptwehe fan man leinen Tuͤchlein in Veiel vnnd Roſenwaſſer eintrucken / vnnd etlich mahl nach einander vmb die Schlaͤff legen. | [Das Haupt offt damit geräfchennimpt die Milben vnnd Schuͤppen / vnnd wag dergleichen von Hitz / Truckene vnnd Schaͤrpffe deß Gebluͤts ſich erhebet. Es gibt auch ein koͤſtlich Augenwaſſer in allen hitzigen vnnd E truckenen Zufaͤll der Augen nd Augenwinckel / mit reinen leinen Tüchlein vbergelegt. Damitgegurgele un erhitzigten Mundt offt geſchwencket vnd auch getruncken Fühler vnd nimpt die Hitzblaͤtterlein / wehret dem Halßgeſchwer / iſt gut zu Anfang der Bräune darmit gewaſchen / vnd hernacher ein wenig Zuckercandizerlaffen / oder Quitten⸗ koͤrner oder Welſchen Floͤheſamen ein wenig darinnen erweichet vnd mit dem Schleim beftriechen. | Die Verſehrung dep Affters von Schmergen der Guͤldina⸗ dern / Frawen Geburtglieder vnnd Männliche Glied / vnnd wo D.Jacobi Theodori Tabern montani⸗/ F folche Dre von Hitz entzuͤndet vnd geſchwollen / damit gewaͤſchen nd me leinen Tuͤchlein vbergelegt / iſt ein treffenliche Artzney Den Schmertzen deß hitzigen Podagrams / ſtillt es / wo man zarie Tuͤchlein darinn netzet vnnd vberlegt / vnnd wann ſie erucken wiberumb erfriſchet / jedoch fol ſolches u Anfang deß Schmertzens geſchehen Von den Apotheckern wirdt offt das Kraut am ſtatt der Blumen außgebranndt / iſt aber nicht fo kraͤfftig / mag aber in der Notturfft an ſtatt deß gerechten jnnerlich vnnd euſſerlich ge⸗ hraucht werden· Conſeruenducker von Veieln. Conſerua Violarum. + nehme der blawen wolriechenden Veieln / alsbaldt fie herfuͤr kommen / rupffe die blawe Blaͤttlein ab / vnnd wenn man hat ein halb Pfund Blumen / ſo nehme man darzu ein Pfundt Zucker / zerſtoſſe oder zerhacke ſie mit einander gar klein / wie ein Muß: darnach thue ſie in ein Glaß / vermache daſ⸗ = ar Veielʒucker wirdt auff folche Weiß bereytet / Man ſelbige oben wol / vnd ſtelle es an die Sonne. Dieſer Zucker kan den jungen Kindern ſicher eingegeben werden / wenn ſie groſſe Hißz beſinden / dieſelbige lindert er / helt jhnen auch den Leib offen / ſtarckt das Hertz vnd das Hirn / vnd wirdt gelobt wider Die fallen⸗ de Sucht vnd Vergicht der jungen Kinder: von alten Perſonen ſoll er auff ein Loth oder zwey eingenommen werden / leget den Durſt vnnd das Stechen in der Bruſt / erweichet den Bauch / ereiber die Gallen vnd daͤmpffet die Hig,fo von coleriſcher Feuch⸗ te kompt. [Andere machen ihn affo/ nehmen der blauwen Blaͤttlein ein Pfund / ſtoſſens in einem Marbelſteinẽ Moͤrſer zu einem Muß: nachmals ſtoſſen ſie anderthalb Pfundt weiß Zucker darunder (etlich zwey oder drey Pfundt / fuͤrnemblich wann die Violen duͤrr ſeyndt) der vorhin wol gepuluert ſey thut ſolchen Zucker veio⸗ len in ein weit Glaß / mit einem weiten Mundt / vermachens wol / vnd mir einem Stück geſchabtem Suͤßholtz / ſoll es deß Tags zu etlich Mahlen wol durch einander geruͤhrt werden / vnd alltzeit ge⸗ heb wider vermachen Dieſer mag aller Maß gebraucht werden / wie der Violſyrup: vnd das für ein Mahl einer Nuſſen groß / o⸗ der auff zwey Loth / bleibt alſo ein Jahr gut. Jetiger Zeit pflegt man dieſen Zucker mit ſawrem Limonen⸗ ſafft / oder mit dem recht bereyten vnnd rectificierten Victrioloͤl zu vermiſchen / iſt fawerlecht vnd anmuͤhtig / an Farb ſchoͤn rothlecht / vnnd wirdt für vorgeſchriebenen Gebrechen kraͤfftiger gehalten / vnd wirdt deß Simonenfaffts oder Victrioloͤls fo viel genom⸗ men al zu einer lieblichen ſaͤwre genugſam iſt.] Es ſchreibet aber Simon dethi daß die Blumen dem Hertzen zu wieder ſeyen vnd daſſelbige beleydigen / wie Fuchtius in feinem Herbario bezeuget. Syrup von Veieln. Syrupus Violarum. M S wirdt von dem Herrn Bock wie auch von Camera- rio vnd zum Theil von Fallopio intradt.de med.purg. N pheapi4o, ein gurer vnd nüslicher Haußſyrup von Veieln beſchrieben / welcher auff gleiche Weiß / wie der Naͤglein⸗ ſyrup / darvon vnder den Naͤglein Bericht gegeben iſt / kan vnnd ſoll difpenfiert werden. Vnd ſchreibet Fallopius von bemeltem Syrup / daß ervon vier Loth / biß auff zehen eiugenommen / den Stuelgang ſaͤnfftiglich erweiche. So wirdt auch ſolcher Syrup gantz nuͤtzlich den jungen Kindern gebraucht / da man ſich ande⸗ rer ſtaͤrcker Artzneyen zu beſorgen hat / ſonderlich wenn ſie mit groſſer Hitz angegriffen werden / groſſen Durſt leyden vnd etwas verſtopffet ſeyn follman jhnen bemelten Syrup eingeben / ent⸗ weder für ſich ſelbſt / oder mu Veielwaſſer vetmengt: Zu groſſer Hitz kan man nehmen ein Gerſtenwaſſer / oder friſch Brunnen⸗ waſſer / darunder ein gut Theil deß Syrups vermiſchen vnnd den Kindern alſo zutrincken geben / welches Hertz vnnd Leber kuͤhlet. [Aber x x nee ee hie SEIRTE Er & m — — a, 110 / Das Ander Buch / von Kreutern. | 2 A DAber beſſer iſt das Waſſer / ſo zuvor abgeſotten / vnd darnach it Keller wieder erkaltet iſt Gerſtenwaſſer iſt noch beſſer. Wenn ſich die Kinder heiſcher geſchriehen haben / ſol man ne⸗ men ein Stuͤcklein geſchaben Suͤßholtz faſt eines Fingers lang / ſolchs oben vielmal von einander ſpalten / darnach in Beielfprup eintauchen / vñ den kindern geben den Syrup außzuſaugen / ſol⸗ ches machet ihnen die rauche Keel widerumb glatt. Deßgleichen weñ die Kinder das Seittenſtechen vberkommen / it faſt nuͤtzuch daß man nemeScabiofen vñ Veielwaſſer jedes vier doth / Veiel⸗ ſyrup iij Loth / ſolchs miteinander vermiſche vñ den Kindern dar⸗ von zu trincken gebe: Solcher Tranck macht fie etwas weit vmb die Bruſt / miltert die Schmertzen / vñ macht außreuſpern / es kan auch ein wenig Syrup von Suͤſemholtz darzu genomen werden: Vnd thut ſolchs wol wer man ſie mit dẽ Veiel oͤll darzu ſchmie⸗ ret. Es wird auch ſonſten in den Apothecken ein dyrupus violas sum cõpoſitus gugerichtet / Lauff volgende weiß, Nim friſcher Violen iiij Loth / Quittenkern / Bappelſamen / jedes ij doth / roter vñ ſchwartzer Bruſtbeerlein zwentzig: Dieſe ſtuͤck ſeuͤd mit einan⸗ der in ſechs pfundt Kuͤrbswaſſer / den dritten theil ein nimb darzu zwey pfundt Zucker vnd ſeuͤdts zu einem Sprup. ] welcher auch / wie der vorige von alte Leuten einzunem̃en ift/die ſubtile ſcharpffe Choleriſche Fluͤß oder Catarrhen / ſo auff die Bruſt fallen dar⸗ mit zu miltern vnd zu incraſſieren / darmit ſie etwas moͤgen eine gehalten / vnnd fo viel deſto leichter von der Natur durch den hu⸗ ſten außgeworffen werden. Es taugen auch beyde Syrupen gar wol wider das Seitenſtechen / Raͤuhe der Keelen / vnd gegen den Huſten ſo von ſubtieler ſchar pffer Materien herkompt . Wenn von noͤten iſt in Pleuritide oder Seitenſtechen den Schlaff zu fuͤrdern vnnd die Schmertzen zu lindern / ſo man nemen Veiel fyruprSyrup-Capill.vener.jedesij Loth / Syrup.de glyzytrh.de papau.jedeg j. Loth / ſolche Stück mit Seheblumen waſſer ver, ' mifchen ond zu Nachts einnemen. Vnd ob wolder Veiel ſyrup fürnemlich zur Bruſt gebraucht wirdt / kan er doch wol zu an⸗ dern jnnerlichen Gliedern als zum Magen Hertzen / Leber vnnd dem Haupt genuͤtzet werden / wenn man jhn mit dergleichen F G H Artzneyen / ſo bemelten Gliedern zugerhan ſein / thut gebrauchen. . Es wirdt auch einander Syrup von dem Safft gemacht / wie oben gemeldet / Die Apotecker bereytẽ etwan dieſen Syrup ſo er jn zu onzeitenabgangen von duͤrrẽ Violen / iſt aber ſchwach vñ Krafftloß / mag derohalben oberzehlte Wuͤrckung nit vollbringe- So man aber gezwungen were von den gedoͤrreten Violen ein Syrup su machen / ſoll man die / ſo fleiſſig und ſauber gedoͤrret worden / nemmen ſie in warmen Waſſer ein gantzen Tag erwei⸗ chen / darnach durchſiegen / wiederumb ein wenig erwallen / vnd mit Zucker nach notturfft abſieden / Bleiben alle zumal vber das Jahr friſch vnd gut / vnd nicht länger. ] Don Veieljulep. Iulapium Violarum. Jeweil die Perſonen erfunden werden / welche nichts) 2 ſo von Pflaumen /Bruſtbeerlein / Sebeſten / fuͤrnemb⸗ Fl lich aber was von ſuͤſſem Holtz vñ andern Kraͤutern co quirt iſt eynnehmen koͤnnen / wie auch andere dicke Syrup mehr / vnd aber hoch vonnoͤhten iſt in den hitzigen Febern / das entzundte Gebluͤt / wie auch die brennende vnd hitzige Glieder als den Ma⸗ gen / das Hertz / die Leber / Lunge vnd andere mehr zukuͤhlen vnnd zulöfchen/fan man an Start der trüben ſchwartzen / vnlieblichen rauch einen klaren Julep zurichten. Als fuͤr reiche Perſonen / nimb Veielwaſſer ein Pfundt / weiſſen Zucker ein halb Pfundt / oder etwas weniger / das ſiede mit einander bey einem gelindten x Kolfewer / aͤutere es mit eine Eysweiß biß es feine coliltentiam vberkomme.:hiervon getruncken / lindert die coleriſche Feber / loͤſet vmb die Bruſt auff / benimpt den Huſten / loͤſchet den Durſt / vnd thut gar wol in Pleuritide oder dem Seitenſtechen. In der Eyl aber vnd fuͤr den gemeinen Man / kan man einen ſolchen Julep bereiten man nehme rein / friſch / fühl Brunnenwaſſers ein Pfundt oder ein Noͤſel / thu darzu dj. oder viy- Loth Veielſyrup / vermiſche ſolches wol vnder einander / davon ſoll der Krancke auß einem ſchoͤnen Glaß je emen guten Trunck thun / dieſer loͤſcht die Hitze vnd den Durſt wunderbarlich / lindert die Hitzige Gall / er⸗ kuͤhlet das Gebluͤt vud alle erhitzte Glieder / iſt in den fehr hitzigen vnd brennenden Febern gantz nuͤtzuch vnd wol zugebrauchen. Kraffttaͤfelein. Manus Chriſti vio- lati genannt. Jeſe Kraffttaͤfelein ſollen alſo bereytet werden: Nimb deß recht gediſtillirten Violenwaſſers / oder in Mangel deſſen / ſeud ein Waſſer von friſchen oder duͤrren Vio⸗ len / oder das noch beſſer iſt / nimb deß außgepreßten Saffts von Violen / thus in ein Küpfferins Pfaͤnn ein / nimb deß reineſten weiſſen vnd haͤrteſten Zuckers / zerſtoß pn groblecht / vnd thu jhn darinn / laß auff einẽ fanffeen Kolfewerlin ſo nicht rieche gemaͤch⸗ lich zergehen vnd ſieden / biß ſich die Feuchte verzehre / vnd ſoll auff ein halb Pfund ein Vierling genommen werden. Heb es ſchnell ab / ñ wirff auff ein glatten Stein oder Brett / ſo zuvor mit reinẽ Semmelmehl wol geſtreuwet ſeye / zu kleinen runden Kuͤchlein. Dieſe Taͤffelein ſtaͤrcken das Hirn / Hertz / bekraͤfftigen die leb⸗ liche Geiſter / oſchen den Durſt / halten den Munde vñ den Halß feucht / vnd erquicken die Krancken ſo von Hitz vnnd ſcharpffen Febern gar nahe verſchmachten. Von Vliolen Zeltlin. Dia Far genannt. An nimbt friſche Violenblumen / ſo wol gereiniget fuͤnff Quintlein / Ammelmehl drey Quintlin vnd ein Scrupel / Wegrichſamen ein Quintlein / Khabarba⸗ 12, Balfam oder fein ſuccedaneum beydes ein Scrupel / Roſen⸗ waſſer fo viel gnug machs gu Kuͤchlein. Stoſſe die Samen vnd Rhabarbara mit einander / das Ammelmehl aber beſunder / dar⸗ nach die Veyelblumen in ein Marmerſteinen Mörferchu dann das Puluer vnd Balſam darzu. Dieſe Zeltlin werden in etlichen alten com poſitionib us gebraucht. Don Violen Honig. a wirdt in den Apothecken wieder Roſenhonig bes reytet:auff das aller ſchlechteſt wirdt alſo bereytet nimb ein Pfundt oder halbes der blauwen abgeſchnittenen Blärtleinzerftoßfie wol / dann ſeuͤd ſie in drey oder anderthalb Pfundt ſchoͤnes friſchen gelaͤuterten Honigs / laß ob einem ſanff⸗ cn Kolfewerlin wol ſieden / daß es rechter Dicke komme / oder vermiſch es wol vnder einander / vnnd laß an der Sonnen erheitzen. Andere machen den Violhonig alſo: nehmen ver- ſchaumptes Honigs zehen Pfund / Violenſafft iin Pfundt / ſetzẽs zum Fewer / vnd wann es anfahet vber ſich ſieden / ſo ſchuͤtten ſie noch vier Pfunde Violenblaͤtter darzu kochens biß der Safft gar eingefortenift/jedoch rühren fies ohn Vnderlaß. Etliche nehmen Honig zwey Pfunde Violen ein Pfundt / aſſens ein wenig mie einander fieden/ ſeygens durch / kochens folgende widerumb biß fein dick wirdt. Dieſen Violenhonig mag man brauchen wie den Syrup / Julep oder Zucker Violat:iſt in duͤrren vnnd trucknen Huſten der Bruſt dienſtlich: In die Clyſtieren auch nutz / u befeuchtigen / abkuͤlen vnd reinigen das Eyngeweid . | Don Veieldl.Oleum Violarum. ar Veieloͤl ſoll auff folche Weiß gemacht werden. Man nehme der braunen wolriechenden Veieln wann fie anfangen zublühen/ fo viel man haben will) thue ſie in ein verglaſurtes Geſchirr / ſchůtte darüber rein lauter Baumöldaßfie bedeckt ſeyn / ſtelle darnach das Glaß oder Ge⸗ ſchirr zehen Tage ar die Sonne / oder an einen andern warmen Ort / laß es darnach in einem beſonderen Geſchirꝛ in heiſſem Waſſer ſieden / thue die Veieln wol außgetruckt darvon: darnach thue man widerumb friſche Veielblumen darinn / ſtelle es aber⸗ mahl sehen Tage an die Sonne / laß darnach ſieden vnd truͤcke es auß wie zuvor / ſolches thue man zum dritten mahl: darnach werffe man ein Theil der außgedorrten Veyeln darin vnd behal⸗ te e8 um Gebrauch. ¶ Andere machens alforfte nehmen auff ein Pfunde geweſchens und gelauferts Dei der frifchen blaumen Mertzenviolen von den grünen Buͤtzlein abgereiniger/ vier Loth / ſtoſſens in einem ſteinern Moͤrſer zu Muß /ſtellens wol vermacht on die Sonnen / mie suvorgemeldet, Etlich henckens in einen galten Brunnen / doch daß es das Waſſer nit anrühre andere vergrabens in einen fühlen Keller. Eiliche woͤllen daß dieſes Oel von grünem vnzeitigen Baum⸗ oͤl bes — — — — — — — — — — — — —— —— —— — = — BE — a — — —— —— — — — — — — — — — em en ——— — —— — — — — — — 22 D. Jacobi Theodori A oͤlbereitet werden ſoll damit es hefftiger kuͤhle / vñ die Glieder baß F ftaͤrcke nehmen dieſes zwey Pfunde thun darzu acht Sorh Vio⸗ envnd bereiteng wie das ander. Solches Oeliſt etwas kaͤlter denn das Roſenoͤl / derowegen es in allen hitzgen Schwachhei⸗ ten wol zugebrauchen iſt / hilfft auch wol den jenigen ſo mit den Seitenftechen beſchweret ſeyn · ¶Diß Oel dienet fuͤrnemblichen den ertruckneten vnd verdor⸗ reten Gliedern / loͤſchet vnnd milteret die groſſe vnnatuͤrliche Hitz deß gantzen Leibs / die verharten Glieder werden darvon milt vnd ſtrecken ſich / die Haͤrtigkeit wirdt dardurch gemiltert / vnnd was verdorzer iſt / wirdt darvon befeuchtiget. Auff den Magen geſtrie⸗ chen milteret es die Hitz / rweicht den erharten Bauch. An die Schlaͤff vnd Stirnen geſtrichen / auch indie Naßloͤcher gethan / ſuͤllet die ſchwere Schuͤß und hefftig würende Hauptwehe / ein wenig Roſenoͤl darunder gethã / legt auch alſo das hefftig Haupt⸗ B wehe / in Dreytaͤgigen vnd andern hitzigen ſcharpffen Febern.] G In groſſen Hauptwehen / ſo von Hitz oder von Colleriſchen Doͤmpffen kompt / wie auch in Phrenitide / ſoll man nehmen Veieloͤl/Seeblumenoͤl jedes iij. Loth / Chamillenoͤlj Loth Wache ſo viel zu einem Saͤlblein genug iſt / dieſes auff ein Tuͤchlein ge⸗ ſchmieret auffs Haupt gelegt / oder auch an die Schlaͤff geſchmie⸗ ket / lindert die His. Wenn aber der Krancke nicht ſchlaffen kan / ſoll man nehmen Roſenwaſſer vier Loth / Lattich vnnd Magſa⸗ menwaſſer jedes anderthalb Loth / Veieloͤl vnd Roſenoͤl jedes ein Loth / Roſeneſſig faſt ein halb Loth / darinn man ein Eyesweiß zer ⸗ klopffen ſoll / darnach Tuͤchlein darinn netzen / vnnd offt vber die Stirn oder Schlaͤff ſchlagen. In der Seitenkraͤnck der Kınder nimpt man ſůß Mandeloͤl/Veieloͤl jedes ein Loth / Wache ſo viel zu einem Saͤlblein vonnoͤhten: ſchmieret damit den breſthafften Ort vnd leget ein Schweinen Blaͤßlein daruͤber. CIn den ſchwindenden vnd brennenden Febern ſoll man das A Berelöl alfo brauchen. Man nehme geſchelte Gerſte zwey Loth / Violblumen ij . Quntlein / ſolches koch man in Brunnenwaſ⸗ ſer/ biß auff ein Noͤſel oder Pfund / darzu thu man Veieloͤl acht Loth / darin duncke man drey oder vierfache Leinen Tuͤchlein / vnd lege es dem Krancken offtmals vber die Bruſt. Man gibt auch von dieſem Oel den Schwindſichtigen / vnnd denen ſo von Lungen Geſchwaͤr hefftig abnehmen / in der Speiß mit ein wenig Frawenmilch wol vermiſchet. Es benimpt auch kraͤfftiglich den dürzen truckenen Huſten / miltert die Reuhe vnnd Verdorrung der Zungen vnnd Kaͤhlrohrs / leichtere den ſchweren Athem / vnnd Keichen von Hitz / vnnd Verdorrung der Bruſt Man machet auch ein Bad von Bappeln / Eybiſch / Beeren⸗ klaw / Chamillen vnd Veielkraut / ſchuͤttet darzu ein Pfund Vei⸗ D eloͤl / welches bequem iſt denjenigen ſo mit dem Febre hectica I ſeyn angegriffen. In dem Nierenwehe / Nephritis genannt / wie auch in Ent⸗ zuͤndung der Blaſen vnd der Mutter / wirdt dig Delgar nuͤtzlich gebraucht / ein Saͤlblein darauß gemacht und angefchmieret- Den Nabel mit Violoͤl gerieben / fo warm man das leyden mag / ſoll nuͤtzlich ſeyn zu dem hitzigen Harnen · | In den Half der Blaſen geſpritzt / oͤſcht den hefftigen Brandt vnd Schmertzen deß Harne. Ein Saͤlblein darvon bereytet mie weiſſem Wachs / heylet die Schrunden der Lefftzen / Haͤnd / fuͤſſen / Affter / Geburtglieder / vnd der Wartzen an Frawenbruͤſten / ſo von ſcharpffer Feuchte vnnd groſſer Hitz verdorzen vnd auffſpringen. Auff ein Brandt gelegt oder hitzige Geſchwulſt / kuͤhlet und milteret den Schmertzen / gibt ein treffenliche Brandfälblein- ] E.In den hitzigen Febern halte ich darfuͤr man koͤnne viel beſſer K das Oleum Violarum in den Clyſtiren gebrauchen / dann das Roſenoͤl/ welchs allezeit etwas adltringiert, das ander aber mehr kuͤhlet vnd laxiert. | Veieleſſig. Acetum Violaceum. S Si > Sfan auch ein nůtzicher guter Effig vonden Veielblu⸗ Op gemacht erden: Alſo man nehmeder wolriechen⸗ N den Veieln / die ein wenig außgedorret ſeyn / ſo viel man derſelbigen Haben kan: Thue ſie in ein Glaß / ſchuͤtte darüber guten — — — — Tabernz montam / firnen Wein oder Weineſſig / laß faſt vier Wochen ander Sons nen ſtehen / darnach ſehhe maͤn den Wein von den Blumen ab / vnd behalte den zum Gebrauch:Etliche ſo jhn beſſer Haben woͤllen / thun die Blumen widerumb herauß / wenn ſie eine Zeitlang im Wein gelegen vnd werffen widerumb andere friſche hinein / vnd ſolches thun fie etlich mahl biß er ſtarck gnug iſt: Solcher Eſſig gibt ein gute Hertzſtaͤrckung / iſt auch gut wider das Zittern vnd Klopffen deß Hertzens / ſo von Hitz kompt / als daß man nehme Violen / Sawrampffer / Borragen vnd Roſenwaſſer jedes vier Sorhylpec.diamarg.frig. cin halb Quintlein / ſpec. diagemmæ, geſchaben Helffenbein jedes ein Scrupel / ganten Saffran zwey Gerſtentkoͤrner ſchwer / Violeſſig und Rofeneſſig jedes ein halb Loth / ſoche Stuͤck zuſammen vermiſchet / lanen Tuͤchlein darinn genetzt / vnnd offtermals gleich wie ein Epithema vber das Nerk geleget. Von der wilden Veieln oder Hundts⸗ veieln Gebrauch. SD: wol die wilde Beieln oder Hundtsveieln keinen ſon⸗ derlichen Nutzen in der Artzney haben / dann man weder Conleruen , noch Sytupen , Del oder Eſſig darauf sumachen pfleget / jedoch dieweil fie ein Art an fich haben zur erwei⸗ chen vnd zu fühlen’ fan man beyd Kraut und Blumen wol vnd nuͤtzlich an ſtatt der andern in Behungen / Clyftiren ond Ba⸗ den / darvon droben vnderſchiedliche Meldung geſchehen iſt / ge⸗ brauchen- Das VI. Kapitel, Bon Geel Veieln. eln ſind zweyerley Art / gefuͤllt on vngefuͤllt. 1.Das erſte Geſchlecht waͤchſt wie ein [Eleines ] Baͤum⸗ lein / vberkompt viel Aeſtlein / mit vielen langlechten Geel Veiell. I. Viola petrzalutea. IRNAN } NV Au ⸗ | eG Ve ⸗ IN IM N N N L; SO —* ar , , Nr \) N [und ſchmalen ]gramfchrsargen Blaͤttern beſetzet / obenanden Aeſtlein oberfompresfeine Knoͤpfflein / welcher vielbeyfammen ſtehen / auß welchen die ſchoͤne liebliche Bluͤmlein herfuͤr kom⸗ | men Er geelen bieblichen wolriechenden Deiz - — Apr | N h in” \ nr | Das Ander Buch’ von Kreutern. 23 u A men je mit vier gelben Blaͤttlein beſetzet / welche wenn fie abfal- F SS fehreibet Diofcorides/daß die gelbe Weieln für an⸗ len kommen hernach langlechtediinne Schörlein faſt eines Fin⸗ dern Leucoijs in der Artzney gebraucht werden vñ mel⸗ | » gers lang/in welchen der runde, [breite/gele) Same verſchloſſen det daß wenn die Weiber deß Samens dieſer Veieln ij⸗ d. liegt Die Wurtzel iſt gar holtzecht / vnd zertheilet / ſtehet nicht tieff Quintlein ſchwer in Wein trincken / oder aber mit Honig ver⸗ J in der Erden. miſchen zu einem Mutter Zapfflein machen / vnnd daſſelbige bey N) II. Das ander Geſchlecht ift dieſem gantz gleich / allein daß ſich bringen / ſo treiben fie fort die Monatzeiten / die Frucht vnnd Mr feine Blumen mit mehr Blaͤttlein feyn außgefuͤllt. [Bringet das Bürdlein / Secundina genennet. Deßgleichen thun die 1! it Einen Samenfondern muß vondenjungenZweiglin gepflan Blumen auchals wenn man nimpt Alandtwurtzel / Calmus / % tzet werden. Endian jedes faſt zwey doch / Beyfuskraut / Roßmarein / weiſſen 9 Die einfache gelbe Veieln / wachſen gern / wo man ſie in Andorn / Chamillenblumen jedes ein halbe Handt volldiefer gel⸗ J pflantzet / am liebſten aber auff den Mawren und Gebaͤwen / alzs ben Blumen / ſo viel man mit dreyen Fingerſpitzen faſſen kan M zu Coͤlln am Rhein finder mans allenthalbenauffden Mawren Sorberbeern stocy Qumilein/ Zimmetrinde vnnd gantzen Safe m wachſen auß den Fügender Stein:alfoauchzu Baſel auff vie⸗fran jedes ein wenig / olche Stück in ein Saͤcklein gethan / in eiti NEO) len Tächern. ] | Map guten firnen Wein gelegt und ſtetigs darvon getruncken. Es werden diefe Veieln wegen ihrer ſchoͤnen Geftalt onnd [Die Blumen gedoͤrret / geſotten in Wein oder Waſſer / vñ ge⸗ 8 lieblichen Geruchs in den Würkgärten von Weibsperſonen ge⸗truncken / hat gleiche Wuͤrckung. Es follen fich aber ſchwange⸗ pflantzet: Fangen an zu blühen im angehenden Meyen / faſt biß re Weiber für ſolchen Blumen hüten denn fie fo ſtarck treiben / m auffdenminter. ¶ Die riechen ſehr lieblich / ſo lang ſie friſch vnnd G daßfieauch die Frucht auß Mutterleib werffen. Derwegen ſie " gruͤn ſeynd / vnd ſonſt nicht ] mit gutem Bedacht ſollen gebraucht werden. ¶Vnd nicht von N) Gefuͤllt geel Veiel dieſen Blumen trincken / es ſey dann in Kindsnoͤten / daziehen fie fr IL Viola —* Ineca muleinlek die Geburt auß / vnd reinigen die Mutter. · wd p — Die friſche Bluͤmlein in Waſſer geſotten vnnd getruncken / hr kuͤlet die erhitigte Mutter. * Mu a Es werden auch diefe Blumen gelobet gu den jnnerlichen FR Gliedern / ſonderlich der verwundten Leber vnd der Nieren / die⸗ ſelbige zu heylen / [bringe auch die muͤden wieder auff die Bein/] in Wein oder Waſſer geforten und darvon getrunken. [Zum Tag zwey mal / jedes mal auff vier oder fünff Löffel voll Mandifkilliere auch auß den Blumen ein Waſſer / welches 3— etlich Tag genuͤtzt / ſoll alle innerliche Glieder ſtaͤrcken / das Ge⸗ N C blůt vnnd Gemuͤht erfrewen / ſchmertzen flillen / vnnd gure ruhe tv bringen. je M Darvon getruncken befuͤrdert die ſchwere Geburt / ſoll aber mit gutem bedacht gebraucht werden Euſſerlicher Gebrauch der geelen Veieln. find gut wid die hitzige Geſchwulſt der Mutter / vñ trei⸗ ben fort die verſtandene Frawen Zeiten. ¶ Wie dann auch dert Harn. | r Die Blumen zu Puluer gebracht / Umie Honig gemiſcht / iſt gut zu den Geſchwaͤren deß Mundts / mit Oel vnnd Wachs ʒu einem Saͤlblein gemacht heylet die Schruͤnden am Hinderen. Dioſcor. Es meldet Plidius wie quch Dioſc. wann man die Wurtzel in Eſſig bereyte / vnnd vber das Miltz lege / ſo mache es daſſeſlbige J kleiner / ſey auch gut wider das Podagra / [erweichẽ die harte Ge⸗ / ſchwulſt an duͤrre Veielnblumen geforren vnd darinn geſeſſen / SE En — — RL —F- - MRDL Don den Nahmender Seelen Veieln. u Se gelbe Veieln [fonft gelb Nägelveieln werden Sa, 7 C) reinifchgenenner/ Violz lutez|Leucoium luteum, yvnd aureum, ] Griechiſch Asuxoior, [von Diofcoride und nicht Theophrafto, |Arabifch/ Keiri. Welſch Viola| gialla. ] roſſa, Frantzoͤſiſch Grioflees iaulnes. | Spanifch Violetas ama- rilhas.) NiderländilchViolieren. Englifdy VVhite Gillouer. E Naauiur / Krafft / Wirkung ond Eygenfchaffe . der gelben Beieln. Alenuslib.7.de fimp.med.facult.fchreiber/daßdiegelbe K Veieln ein fonderfiche Archaben zufäubern: Sie erwaͤr⸗ men auch / trucknen [ ond daß mie etliche woͤllen imander vnnd dritten Gradt vnd haben ein durchtringende Natur / fuͤrnemb⸗ lich aber wenn fie etwas duͤrr worden. Innerlicher Gebrauch der gels ben Veieln. So ſchreibet Galenus,dagdie Blumen in Waſſer geforeen vnd vber die entzuͤndte Glieder gelegt / denfelbigen gar wol thun. Doch ſoll man fich hierin wolfürfehen- [Die Blätter mit Honig zerſtoſſen heylet den Grindt vnnd Außbruch deß Haupts. Der Safft indie Angen gethan / nimpt die boͤſen Flecken.] Conſeruenducker von geel Veieln. Con- ſerua florum Keiti, 0 S kan auß dieſen lieblichen geelen Veieln ein conſerua ES Zucker gemacht werden / auff gleiche Weiß / wie von Dden vorigen Mertzen violen / oder Graßnaͤgleinblumen iſt vermeldet worden. Dieſer eingemachte Zucker wirdt nuͤtzlich vnd wol zu den jnnerlichen kalten Gliedern deß Leibs eingenom⸗ men dieſelbige su erwaͤrmen vnd zu ſtaͤrcken. [Offe genuͤtzet / be⸗ wahret für dem groſſen Schlag vnd heylet die Paralif. ] ° Welchen Menſchen das Herz fehr zittert von Kaͤlte / der ſoll fich dieſes eingemachten Zuckers gebrauchen / darzu er auch SMeliffenzucker vnnd eingemachten Roßmareinzucker nehmen kan / da aber kein Melillen conferue fuͤrhanden / ſoll man deſſel⸗ ben ge⸗ b zñ fer darzu gebr — A en gleich hyledin Sartwerglein. Ce wirdt aber die» fer eingemachte Zucker fürnemblich geloberdie &xEalee / ſchwache une blöde Murterzuffärcfen vnd derfelbigen zuhelffen / darzu die Blumen einfonderliche Ratur ond Engenfchafft haben: Es foll aber folcher Zucker jederzeit mit Beyfußwaſſer oder Poleyen- waſſer angegoffen vnd etwas Dunn gemacht werden / ehe man ihn innimpt / dann auff ſolche Weiß wirdt er deſto füglicher zu der Mutter gefuͤhret. Zu der Verſtopffung der Seber mag dieſe Conferua auch wol gebraucht werden / ſo mau die mit Wermuthwaſſer oder aber mit Odermennigwaſſer einnimpt: Denn bemelte Naͤgleinblu⸗ Nen ein Art haben zu eröffnen. Geel Veieloͤl. Oleum Chei- iinum, * Jeſes Oel wird auff gleiche Weiß zugerichtet wie das gemeine Veieloͤl / daruon im vorigen Capitel Meldũg geſchehen iſt: Etliche aber machen diß Oel alſo / ſie neh⸗ mnn alt Baumoͤl das ſchoͤn lauter iſt / thun es in ein Glaß / werf⸗ fen ein gut Theil der gelben Veielblumen darinn / ſtellens eine Zeitlang an die Sonne / welche Weiß mir auch gefallen thut: Will man das Oel beſſer haben / werffe man die vorige Blumen hinweg / vnd thu friſche in das vorig OelI. ¶Oder nehm der Blumen ein Pfund’ friſch ng Baumöl.z Pfundt / etliche neh men nur anderthalbe / laß alſo drey Tag die Blumen im Oel erbettzen / den vierdten Tag feres auff ein ſanff⸗ tes Kohlfewerlein / vnd laß gemächlichen ſieden in doppelem Ge faͤß / dann ſeyhe es durch / vñn d thu ſechs Loth friſche Blumen dar, ein ſtells an die Sonnen / vnd laß alſo erbeitzen / vnnd behalt es zu c der Notturfft. Diß Oel erweicht vnd zertheilet / milteret den Schmertzen der Neruen oder weiſſen Gaͤders / vnnd der Geleich / der Glieder / der Bruſt / Nieren vnd Blaſen | Se ein Clyltier eingoſſen / miltererdas Grimmen im Seibe. er vmb die Bruſt vollift vnnd ſtaͤttigs feicher von wegen deß zaͤhen falten Schleims / ſo fich in der Bruſt verfambler har/ der nehme gelb Beielö/goröbond Dillenöl oder bitter Mandel⸗ öl/jedes ein Loth / Genßſchmaltz ein Loth / Saffran anderrhalben Scrupel / Wachs fo viel zum Saͤlblein gnug iſt / ſchmiere ſich dar⸗ mit deß Tags drey oder vier mahl vmb die Bruſt / ſo wirdt er Beſ⸗ ſerung bekommen. Es wirdt aber dieſes Oel fuͤrnemblich gebraucht zu den kal⸗ ten Gebreſten vnd Wehetagen der Mutter: Als weñ die Weibs⸗ D berſonen / von wegen der Verſtopffung der Mutter darauff ſich jhre Zeiten verhalten / groſſen Schmertzen vnnd viel Stechens vnden am Ruͤckgradt befinden / ſollen ſie ſich mit nachfolgendem Saͤlblein an bemelten Ort jederzeit warm ſchmieren: Nehme bitter Mandeloͤl / Lilienoͤl / Chamillenoͤl jedes ein Loth / gelb Veiel⸗ öl zwey doth / Huͤnerfett oder Genßfett / ſehhß Quintlein / Wachs ſo viel zu einem Saͤlblein gnug iſt. Deßgleichẽ zu dem Schmer⸗ ken der Glieder fo von Kaͤlte kompt / iſt bemeltes Oel gar nutz on gut / wenn man die breſthaffte Glieder zuvor ein wenig mit war⸗ men Tuͤchern reibet / damit ſich die Daͤmpffloͤchlein eröffnen, darnach die Glieder mit ſolchen Del ſchmieret / darzu etwas Mas \ joranoͤl vnd Olei coſtini kan genommen werden. Diß Oel ſtillet den jungen erſtaebornen Kindlin die Darm⸗ gicht / ſo mans mit Baumwoll warm auff das Naͤblein legt. — Gelb Veielwaſſer. 8 7 On dieſen Veielblumen wirdt ein nuͤtzlich Waſſer be⸗ 8 Bluͤmlein mit einem wenig guten kraͤfftigen Wein beſprenget / vnd dann abgezogen / oder das Waſ⸗ fer. darvon gediſtilliert. DE Waſſer ſtaͤrckt dag Haupt / Sinn vnd Vernunfft / brin⸗ get die verlohrne Gedaͤchtnuß wider / getruncken / auch auſſerhalb mie Tuͤchlein ober die Schlaͤff und Nacken gelegt. Es iſt ober die Maß nuͤtzlich denenfo vom Kleinen Schlag ge⸗ sroffen ſindt / vnder das Tranck gemifcht/ond auch die erlahmten SE EP D. Jacobi Theodori Tabernxmontani / auchen vñ mirdebemeltencon- F Glieder warm darmit gerieben / ſtaͤrckt die Geleich / vnnd wehret dem Zittern / es bringt auch widerumb zurecht die erlahmte Zun⸗ genzu viel mahlen getruncken vnd darmit gerieben · Iſt auch ein kraͤfftig Augenwaſſer / den kalten fluͤſſigen Au⸗ gemdunckelen vnd finſteren Geſicht / vnd nimpt die Flecken der⸗ elbigen. | : Das Angefiche nach ſtareker Schwitzung in einem truckenen Schweißbad / darmit gewaͤſchen onnd von jhm ſelbſt getrucknet / nimpt alle ſcheußliche Maſen vnd Flecken deſſelbigen / laͤuterts ſchoͤn / macht die Haut weiß vnd Lebhafft. Staͤrcket alle jnnerliche Glieder / vnd erwaͤrmet ſie / ſon derlich „ die Leber / Nieren vnd Blaſen / reiniget der Weiber Geburtglie⸗ der / ewaͤrmet ſie vnnd machet fie Fruchtbar treibet jhre Monat⸗ Zeit / die Afftergeburt vnnd todte Frucht: foͤrdert den verſtande⸗ nen Harn. | G Anfföreiy oder vier Loth deß Morgens nüchterng getrunken? vnd darauff wider geſchlaffen / ſtaͤrckt das Hertz in allen kalten Gebrechen. Das VII Capitel. Don Frepfamfraut oder Dreyfal⸗ — tigfeirblumen- — Rs Eh Freyſamkrauts oder Dreyfaltigfeits & blumen finde zweyerley Geſchlecht / zam vnd wilde. DIE Das zahme Befchleche wirdt in Gärten funden / ES feine Wurgelift nicht faſt lang / aber fehr zaſecht / darauß ſeine dreyeckete /geſtreiffte / knopffechte / vnd hohlen Sten⸗ gel herfür fommen. Die Blätter finde ſchwar tzgruͤn erſtlich rundt / darnach ſetwas lang/an dem Vmbkreiß zerkerffet / hangen H an ziemlichen langen Stielen:an welcher Vrſprung andere klei⸗ ne Blaͤtter herfuͤr tretten. Auß den Gewerben wachſen lange bloſſe / dünne Stiele / darauff die ſchoͤne Bluͤmlein erſcheinen / von vielen / fuͤrnemblich aber von dreyen Farben [ daheres den Nahmenhat ) zuſammen geſetzet. Was die Geſtalt der Bluͤm⸗ lein belanget / ſchreibet Matthiolus, daß ein jedes fuͤnff Blaͤttlein an ſich habe / auß welchen dle zwey oberſte gantz Veielbraun ſeyen / die andern zwey weiß / das fuͤnffte gelb. Es werden auch etliche gefunden mit zwey Himmelblawen Blaͤttlein neben den brau⸗ nen mit ſchwartzen Streimlein vnderzogen / welche doch mitten in der gantzen Blumen am meiſten in den gelben Sternlein ge⸗ ſehen werden. Man findet auch bißweilen drey blauwer Blaͤttlein vnder den zweyen Veielbraunen geſetzet. Mitten in denen allen ſicht man das Sternlein.] Etliche werden auch mit gang weiſ⸗ fen Blumen gefunden) wie das wildt Freyſamkraut / Etliche Jganz gelb / etliche groͤſſer vnnd wolriechend / den Blumen folgen Bollen oder Koͤpfflein / darinn ein getlfarber Samen verſchloſ⸗ ſen iſt neben einander geſetzet / kleiner dann der Samen von der Schoͤlwurtz.) Ara Das wilde Geſchlecht iſt den zahmen in allem gleich / allein daß die ¶Blaͤtter vnd Blumen kleiner ſindt / auch die Blumen von Farben nicht fo ſchoͤn / ſonder gelb vnd blauw / oder gelb vnd weiß ſeyn / ſind alle beyd ohn Geruch. [Diefes waͤchſt von jhm ſelbſt auff den Aeckern. Beyde Geſchlecht formen im Ende deß Fruͤhlings herfuͤr / vnd ſtehen den gantzen Sommer vber. Von den Nahmen. | Reyſamkraut heift Lateiniſch Violaiacea, Herba tti- *# nicatis, Viola flammea,tricolor, [Herba clauellata, ] K D Briechifch Tovialex pour; Welſchlacea. Herba della trini- ta. Franthoͤſiſch Penfees. Böhmifch Trogice. Deutſch Freyſam⸗ kraut: Dreyfaltigkeitblumen Sieben Farben Blumen. [Am Rheinſtrom nennet mar folche Blumen vnnuͤtz Sorg: bey une Jeſusbluͤmlein / Glarboͤcklein. Es vermeinet Tragus, daß Columella dieſe Violen / Sarra- nas habe genennet / vnd Plinius lib.zı.cap.tr. Violas Tufcula- nas,marinas,Flammeas. Es feye auch beyden Alten Phlogion vnd Phlox , alſo daß Phlogion die zahme / vnnd Phlox die wil⸗ de feye. ] : | Natur — — — ae re — — Das Ander Buch hi — Freyſamtraut. F | 5 Viola Trinitatis. le, et fl \ J f m I» 9 3 N) 1) k f J 1 u \ f N J c * N l ur N | N ! » x N Natur / Krafft / Wieckung ond Eygenſchafft deß Freyſamkrauts As Kraut iſt am Geſchmack etwas bitter vnd ſcharpff / hat derowegen ein warme vnd truckene Natur vnnd 4 hygenſchafft an ſich / alſo daß etliche diß Kraut big in dritten Gradt / warm vnd trucken achten. [ Tragus haͤltet es mit⸗ telmaͤſſiger Qualitet vnn d ſeyen nuͤtzlicher im Leib / Dann auſſer⸗ halb genommen.) 8 Innerlicher Gebrauch deß — D Freyſamkrauts. f As Kraut mit Wein geforten und getruncken treiber iy auß boͤſe Feuchten / vnd benimpt das Freyfen im Seib; 1 ß daher nennet mans Freyſam / oder Freiſchamkraut.] t Sonderlich ſo man es den Jungen Kindern im Brey zu eſſen gibt / oder ſo ſie daſſelbige Waſſer darvon trincken. N Fuͤr die Raͤudigteit / nim Chamillen / Sinnaw on Freyſam⸗ N kraut jedes ein gute Handt voll, fiede fie mit einander in Wein, d trincks etliche Morgen nuͤchtern / gehe in acht Tagen zwey mahl N ins Badt / ſe benimpt diefer Tranck allen Schleim vnd Wuͤſte hinweg / der ſich lange Zeit zwiſchen Haut vnd Fleiſch geſamblet | hat / daun er macht faſt ſchwitzend. | Es dienet diß Kraut den räudigen Menfchen gar wol / son dem Kraut geſſen / deß Waſſers getruncken. Es hat auch diß Kraut ein ertheilende on durchtringende Na E tur / derohalbẽ wer von grobem ſchleim vmb die Bruſt gar volliſt / | der fiede Freyſamtraut in Honigwaſſer / oder ſuͤſeen Wein] und ; trincke frühedarnon. Man fan auch Alandtwurtzel / Eyſop vnd K Fenchel darzu thun / vnd cin wenig braune Veielblumen / ſo wird | der Tranck deſto fräfftiger- | ' Die verflopffte vnnd verfähloffene Mutter u eröffnen fol k. man nehmen dieſes Freyſamkrauts / Beyfuß / Chamiilen Do, ſten vnd Poleyen / jedes ein halbe Handt voll / Haſelwurtzel / Di⸗ ptam Wurtz vnd die Wurtzel von rohter Roͤhte jedes ein Loth / Aniß vnd Fenchel jedes ein halb Loth / gelbe Veieln ein Quin⸗⸗ lein ſolches in Honigwaſſer ge otten vnnd getruncken / eroͤffnet die Mutter vnd bringe die verſtandene Zeisen wider: Doch fol INES Bild Freyfamfraut. III. Viola trinitatis minor Petræa flore albo. N FOR 4 (U Be) (* A N) > SR H 2) \ ) JA FR * SE N x 2 Al } (A * Zn — VID ET IN N N I) > — DI: — — ZI TZANz ER, SIERT TIATE II IS N Le Te AV UN KEN TUN — man ſich fürfehen/darmit niche ſchwangere Perfonen daruon trincken. ¶In rohten Wein ingetruncken / heylet Brüch / fuͤrdert alle Schaͤden zur Heylung · | Freyſamkraui iſt zut den Schweinen / man fie mie dem hitzi⸗ gen Haißgeſchwaͤr Angina beladen find. } Eufferlicher Gebrauch. D Kraut geduͤrrt / gepůluert / mit Honig vermiſcht und angeſtrichen / heylet die Rauden vnnd das Jucken. Dann hierzu iſt es ſonderlich gut. Es wird auch für ein Wundtkraut geachtet in Nein oder Waſſer geforten / vnd die Wunden darmit efft außgewaͤſchen / macht diefelbigerein vom Eyter vnnd heylet fie: Deßgleichen thut * der auf a * afft — von Kreutern. 25 — Dreyfaltigkeitblumen. II. Viola Vrinitatis. ha KR Bi — — — A Ai ey h, ——— — >45... . Jacobi Theodori Taberne montani / daruon alſo gebrauche / oder das důrre Kraut gepuluert / F die Schweißloͤcher / und fuͤhret dardurch auß was für Gewaͤſſer din die Wunden geſtreuwet. — EN on Eyſopkraut / Sarureyen / Chamillen 2.) Deindelin Wein / oder halb Wein vnnd Waſſer geſotten / vd alfo warm vber die Bruſt gelegt / hilffe wol den Keichenden / vndsertheiler etwas den Schleim oder Koder darinn / ſolchs fol hmalnacheinandergefjehen. Es follen fich auch die Wei⸗ se mirbemelrem Kraut / Dürrwurg/ / Satureyen vnd Mutter⸗ i von vnden auff beheen / vnd die Fuͤß wol darmit von oben rab reiben/eröffner es die verſtopffte Mutter. | Don gediftillirtem Freyſamkrautwaſſer / Aqua iaceæ. Ne man das Waffer brennen wil / fol man Kraut, a [Stengel vnd Blumen miteinander nehmen / ein we⸗ * nig zerhacken / vnd in Balneo Mariæ außbrennen. DIE Waſſer iſt gut den jungen Rindern ſo mit dem Freyß- Hh beladen ſein / ¶[das iſt wann ſie ein fliegenden oder lauffende Hit haben /) wenn man ihnen dauon zus trincken gibt [| Abendts vd Morgens deßgleichen vnter tags mir kuͤlenden ſyrupen ver⸗ miſchet] Welche ſehr Raͤudig ſeyn / die ſollen deß Waſſers ent pin Beth /oder aber in einer Badſtuben einnemmen vnnd rauf ſchwitzen / ſolcher Schweiß nimpt hinweg was für Vn⸗ vach zwiſchen Fell vnd Fleiſch verſamlet iſt / und vertreibt alſo die Raͤudigkeit. Vnſere Weiber trinckens / wenn ſie das Rothlauff aben / vnd ſchwitzen darauff in dem Bette / dann es den Schweiß gewaltig treibt. | Es meldet Camerarius daß diß Waſſer nuͤtzlich denjenigen aszeben werde / welche mit den Frantzoſen behafft ſeyn / alſo daß mn es jhnen etliche Tag [nern oder mehr Tag / jeden Tag zu y malen auff ſechs Loth gerruncken ] eingebe / vnd ſie jederzeit ſchwitzen laß· Es fol aber der Leib zuvor durch purgieren wol Mmget werden. Deſes Waſſer kan auch nüglich den jenigen dargereicht wer⸗ ſo da ein verftopfftegeber haben / vnd zur Gelben ſucht geneige n: Deßgleichẽ auch denen welche vmb die Bruſt voll Schleims d / [end Den Athem ſchwerlich ziechend]) Morgens und A⸗ ndts einen Trunck daruon gethan / ¶ vnd den Wein darmit ges iſcht das zertheilt den groben Koder / vnd hilfft der Natur zum außwerffen. Syrup von Dreyfaltigkeit⸗ blumen. IT DE bemnelterm Kraut fan man einen nuͤtlichen Syrup —* | machen alſo. Mean nehme Kraut / Stengel vnnd Blus men / preſſe den Safft darauß / ſolchen leutere man ſchoͤn vnd wol / ſolchs geleuterten Saffts neme man ein Pfund, wenn Zucker acht Vntz/ laß ſolchs bey einem gelinden Kolfewer Maͤchlich ſieden / ſchaͤume es im ſieden wol / vnd leutere es mit em zerklopfften Eyesweiß / wenn es ſeine dicke hat / ſo ſeihet n es durch ein ſauber wuͤllin Tuch / vnd verwaret den Syrup Ner Porcellanbůchſen zum Gebrauch: Dieſer Syrup fan Alen obermelten Schwachheiten wol gebraucht werden / wird nHh lieber von jungen Kindern eingenommen: Vnd da man de gebrennten Waſſers darzu thut / vnd miteinander vermiſcht / win geerer deſto kraͤfftiger Saltz von Freyſamkraut: Sal Herbæ trinitatis. Nwelchen Orten das Kraut in groſſer Menge zu bekom⸗ men iſt / da kan man auß dem gedoͤrrten Kraut ein nuͤtzli⸗ BSches Saltz præpariren, wie von dem Wermutſaltz iſt be⸗ richt gegeben. Dieſes Saltz kan zu etlichen oberzehlten Gebreſten auch wol aucht werden Die verſtopffte Glieder zu eröffnen / wenn man bigen itij · oder v. Graͤn mit einen Truͤncklein einnimpt. Segßgleichen mie Wein oder dem gebrennten Waſſer einge» men / treibt es den Schweiß gewaltig / kan von Raͤudigen nun / von Waſſerſuͤchtigen / vnd denen ſo mit den Fran⸗ ke beſleckt ſein wol eingenommen werden / dann es croͤffnet I K ſich im Leib verhalten thut | Das VIII Capitel. Don Winterveieln. Reis Winterveieln. 1. Violahyemalis lorealbo. g N y: Y% — Qu 0 G den kan / oder auch im Winter blüher. Iſt an ger ſtalt ein ſtaudecht Kraͤutlein / einer Elen hoch / hat rauche Stengel vnnd Blaͤtter / welche lang / ſchmal / grauw / ſchwartzgruͤn ] vnd zerkerfft ſein. Die Blumen fein an etlichen gang weiß / etliche liecht Braun / [ erliche leib⸗ farb/die riechen wol vnd lieblich / vnd feind den andern mit der ge⸗ ſtalt gleich ] welche wenn fie abfallen/fommen an den Stenglein lange ſchmale vnd runde] Schörlein herfuͤr / wie am Koel⸗ kraut)] in welchen Gelbfarb duͤnner Same verſchloſſen liege. 17 Die Wurtzel iſt lang holtzecht / etwas roth vnnd an geſchmack ſcharff. Fangen ahn im Anfang deß Fruͤlings zu bluͤen / vnnd zu zeiten auch findet man ſie im Winter bluͤen. I. JDeſſen hat man noch ein geſchlecht / ſo aller dingen klei⸗ ner gantz weiſſe Blumen tregt / ſo ſehr wol riechen. IV. So hat auch C. Clulius noch zwey Geſchlechter: deren eine den vorigen mit Blaͤtteren / Stengel / Wurtzeln vnd Samen gang ehnlich / deſſen Blumen vierblaͤttig / weißlechtig / fo entlich leibfarb werden / aber gantz ohne geruch · Dieſes wechſt vmb Wien in Oeſterreich an den Rebbergen / ſo im Meyen vnnd Brachmona bluͤet. V. Die andere wechſt ellen hoch / mit viel rauchen Stenglein / welche vmbgeben find mir Blaͤtteren / ſo den vorige etwas breiter vnd dicker / ſo etwas am geſchmack ſcharff ſind / auff den euſſerſten Stenglen find die Blumen / fo da bieich odet aͤſchenfarb mit vielen ſchwarzbraunen Aederlein / vnd bey Tag wenig / aber auff den Abende ſehr lieblich riechen: Dieſen folget ein langlechtig vierecket Schoͤtlein / in welchem ein rothfarber Samen ver⸗ ſchloſſen iſt. Dieſes har er in Vngern auff dem Prellenberg gefunden. ] Ron 1 h} — — — A ee ec — — — — = = | unun 1 m — — ——— —— — — — — ————— — * 1 119 u B kb 17 a |) nnd V ei ern ul 1) md A ie mit N Il N I — — Das Ander Buch, son Kreutern. A Bon den Nahmen. Violen können genennt werden / ] heiffen Lateiniſch NEE Violel ſo zu Vnderſcheidt der gemeinen /groffe Viola matronalis,[ Hermolaus Barbarus nennet fie Perficam & Parthicam vnd Peregrinam,Pliniushars H efpe- sidem genennet. ] Welſch Leuconia, Viola hianca, Frantzoͤſiſch Gyroflee,| Violes des dames, Girofflesdes damss. ] Braune Winterveichh. Sr n — Z NZ — Natur / Krafft Wirckung vnd Eygenſchafft der Winterveieln. ® Alenuslib.4.de fimp.med.facul.cap. 18. ſchreibet / daß die Winterviolen fehr hiiger Narr ſeyen / welches auß dem fcharpffen Geſchmack der Blätter vnd Wurtzel wol fönne abgenommen werden: Siehaben aber viel Feuchtigkeit bay fichy dieweil fie nicht bitter ſeyen. Iſt alfo ihr Krafft vnd Natur durch⸗ tringen zertheilen vnd durch die Schweisloͤcher außzufuͤhren. Innerlicher Gebrauch. ar Kraut / fuͤrnemblich wenn es außgetrucknet iſt / in 4 ‚ ein gefotten oder in Waſſer / da ein Feber fuͤrhan⸗ den were / oder aberin einem Honigwaſſer gekochet / iſt nuͤtzlich den jenigen / ſo einen ſchweren Athem haben / Morgens ein mahl oder zwey einen guten ſtarcken Trunck daruon gethan. Beimeltes Kraut mit Peterſelien / Fenchel vnd Eybiſchwur⸗ g tzeln / darzu genommen Hauwhechel / vnd Neſſelnkraut / ineiner 2 Euſſerlicher Gebrauch der | Winterviolen. JS S kan diß Kraut wolzuden friſchen Wunde gebraucht werden / wenn man es in Weir oder auch in Waſſer SS fuden vnd die Wunden darmit außweſcht / left eg fein faul Fleiſch darinn wachfen: darzu dann auch der außgetruckte Safft wol kan gebraucht werden. | Ein fomentum oder Baͤhung auß dem außgetruckneten Kraut gemacht darzu genom̃en / Eybiſch Pappeln und Dfteriu« cey ſolches mit einander in einem feiſten Waſſer / darinn ein Lein⸗ kuchen eingeweichet iſt / geſotten onnd vmb das vnderſte Theil deß Ruͤckes geleget / da die Weiber die Schmertzen empfinden von Verhaltung Ihrer Monat Zeiten / lindert das Stechen da⸗ ſelbſt / ewaͤrmet die Mutter vnd fuͤrdert die verſtandene Zeiten. Es kan diß Kraut faſt zu allen Gebreſten gebraucht werden / wie das Freyſamkraut / daruon im vorigen Capitel vermeldet iſt. Da man wil / kan man auß bemelten Winter veieln Waf _ ſer / Syrup / Safft / Saltz / vnd auch Oel bereyten zu allen Ge⸗ breſten dienſtlich / daruon im Freyſamkraut iſt angezeiget worden. Das IX, Capict Don Welfchveen. Weiß Welfche Beieln. l. Leucoiumalbum. N Y | vun Egenwertige Welſche Veieln find dẽ gel⸗ R ken Veieln mir Stoͤcken / Stegen Aeſtẽ | Blaͤt⸗ RS jedoch gröffer- ] Ste wachfen wie ein Baumech⸗ tes Stäudlein mit vielen Nebenzincken / neben Erbfenbrühe gefotten ond gerruncken / treibet den Schleim end x welchen und an welchen langlechte dicke / breiter vnnd bleicher) Grieß auß den Nieren vnd Blaſen. Es hat auch diß Kraut ein Art an ſich / die verſtandene Mo, natzeiten der Frauwen fort zutreiben / entweder fir ſich ſelbſt / o der mit andern dergleichen Kraͤutern geſotten vnnd darvon ge⸗ truncken /¶treibet auch den Schweiß vnd den Harn. Auß den Blumen ein Gurgelwaſſer gemacht / ſoll ſehr heyl⸗ for ſeyn in der Breun / vñ dem ent indten verſchwollenen Haß⸗ das Waſſer darnon treibet den Schweiß. | dann an dergelben/ ] ſchwartzgrawe Blaͤtter geſehen werden / o ben dicker vnd breiter dann vnden. 1. IT. Die zwey erſte Geſchlecht find einander faſt gleich / al⸗ fein daß das erſte weiſſe / das ander aber braune Blumen tregt.[os der leibfarb / oder gantz roth.] iI. Das dritte Geſchlecht kompt mit den erſten gantz vberein / allein daß ſeine Blaͤtter Adericht ſeynd die Blumen aber mit ei⸗ ner Veielbraunen Farb gezieret Ci Die tern/Blumenl Schifflein on Samen Ifaft gleich / & — —— = 9 Jacobi Theodori Tabernemontani/ A Braun Welche Veieln. F Veielbraun Welſche Veieln II. Leucoium purpurgum. III. Leucoium Violaceum. ala | Mil ‚mil hd ” \ N | Nah OR | et N I = ; B ke , Qu 5 | NN 9 J | N v | N \ N —DQ —J — el IND ea iR I — | * | am j dach c ( 2 —— —JJ IN H * in > a ERLITTEN SC > — * * ¶Die Blutmen / ſo ſie friſch ſeynd / riechen wol: die Stoͤcklein Wild hoch Veieln wann ſie vom Samen ſeynd auffgangen / bringen ſie nicht Blu-. IV. Leucoium ſylueſtre men biß zum andern Jar.)] Bemelte Welſche Veieln werden bey vns in Gaͤrten gejzielet / m fangen bald im Meyen an zu bluͤen / vnd bleiben faft biß an Wine a, ter. [ Diefefangen an in der Faſten zu bluͤen / ju seiten auch vber —RXu⸗ Winter / vnd weil ſie zaͤrter find denn die gelben / pflaͤgt man dieſe —8 SR \ vorder Kälte außzuferen. | | 0% ran ¶Man hat auch in den Gärten Biolen / die deß erften Jahrs NED | vom Sahmen auffgehen bringen ihre blumen im Brachmo⸗ >77 “ nat vnd Hewmonat / zum theil weiß / zum theilleibfarb / zum theil 5 gangroth / vnd braun Purpurfarb / riechen alle wol getvinnen | gleichlingen Kraut / Stengel / Schifflein vnd Samen wie obge⸗ melte / ſind aber Eleiner/zärter / vnd ſchmaͤler / moͤgen fein froſt lei⸗ den / derohalben ſo bald das rund breit Saͤmlein in dem Schiff⸗ lein zeitig wuͤre / verderben die Stoͤck miteinander / vmb deß willen muß man den Sahmen vor dem Winter froſt auffheben / vnnd alte Jahr gegen dem Fruͤling erneweren. Vnd iſt der vnterſcheid zwiſchen den drey erſten vnd dieſen / daß die erſten groͤſſer vnd vber Winter verbleiben /dieſe aber kleiner ſind / vnd zu Winter verder⸗ ben : Derohalben dieſe Sommer Violen / vnd die erſten Winter Violen genandt werden. ] IV. Das vierdte Geſchlecht / fo Leucoium ſy lueſtre geneñt wirdt / hat ſeinen Nahmen / dieweil es / wie Cluſius vermeldet / auff den Bergen funden wirdt. Iſt den andern Veieln fürnem⸗ lich den gelben an Blaͤttern faſt gleich / allein daß fie ſchmaͤler y find/grün vnd eines bitteren Geſchmacks / die Wurtzel iſt weiß) lang vnd zaſecht / darauf bißweilen einer’ bißweilen zween odet K drey geſtreiffte Stengel wachfen/ daran viel ſchoͤner Bluͤm⸗ lein mit vier Blaͤttlein herfür kommen / den gelben Veieln faſt gleich doch kleiner vnd ohne Geruch:der Same iſt den andern goechin langen Schoͤtlein verwahret. ¶Dieſes zielen etliche in | Gaͤrten / wiewol es in Deftereichbey Baden vnd Leytenberg auff — en I mel roächft. | | Es gedenefet C. Clulius noch eineg Leucosj, welches er Leu- hat bluͤhen fund ie einer Mi 1] uonlib: coium bulbofum autumnale nenner/ dieweil er es im Herbſt re a ma) — * Von — — — Eee TE 1 r 25 Allan » R Ri Rei IDENE Eh h —J 141 J J a; J Mi I hi a h ih): I et — PLZ EEE * — 7 7 — — a ee 4 Das Ander Buch’ von Kreutern. 25 A Von den Nahmen. F Blauw purpurbraun groß Meerveieln. II, Leucoium marinum czrulopurpurerm: ZElſch Veiel wirdt Griechiſch vnnd Lateiniſch Leu- coium genennet / vñ zum Vnderſcheid der Blumen Leucoium album, Leucoium purpureum vñ Leu- coium Violaceum, Welſch Viola hianca, Arabiſch Cheiri, Spa⸗ niſch Violeras blanquas, [0 amarillas. JTeutſch Welſch Veiel die⸗ weil ſie erſtlich auß Welſchland zu ons find bracht worden. ¶Ni⸗ derländifch Violieren, Frantzoͤſiſch Violiers:Englifch iloner, ſtocke Giloner.] Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Ey⸗ genſchafft der Welſchen Veieln. ⸗ S ſchreibet Dioſcorides in feinem dritten Buch cap. T B 131. daß die Violen jederman wol bekannt ſeye n / ſie ha⸗ ben aber nur allein den Vnderſcheydt an den Blumen / dann etliche ſeyen Himmelblauw / etliche weiß / etliche purpurfarb / vnd etliche gelb / die gelben aber werden ſonderlich in der Artzney gebraucht. Auß weſchen Worten leichtlich abzʒunehmen iſt daß dieſe Veieln mit den gelben an jhrer Natur vnd Wirckung faſt vbereinkommen / allein daß die gelbe in gröffern Brauch vnd an ihrer Natur vnd Wirckung etwas Fräfftiger feyen. Deromegen dann diefe Welfche Veiel auch wol zu den Mängeln un Gebre⸗ ſten deß Menfchlichen Leibs können gebraucht werden / daruon in der Hiſtorien von den gelben Veieln iſt Bericht gegeben wor⸗ den / doch / daß man jhnen jederzeit ein Zuſatz gebe. Das X, Kapitel. Don Meerveichn. ‚H Ver — ZN NS a c Kieinerothlechre Dreerveieln. I. Leucoium marinum. N ya ’ * Po FE, J I ‘ Groß braun Meerveieln. a Sl &,\ III. Leucoium marinum maius purpureumi. 1 Sp TOM Null a9 PEN, | z y FE N 1 x 5 My — K E R Jeſe Veieln werden vondem Authore a wie auch von andern Authoribus Meerveieln ZN genennet / dieweil fie an dem Vfer deß Meere SESwachſen.J. Das erſte Geſchlecht iſt den vorigen II. Das ander Geſchlecht hat lan (eich / allein daß feine Blaͤtter an etlichen Orten etwas zer⸗ te Blaͤtter / welche etwas rund ſeynd / ſaſt g — ge dicke/weiche / grauwlech⸗ J kerffet ſeyn / die Bluͤmlin an Farben roͤhtlicht die Schoͤcle in dar zertheilet vnd zerkerffer:eine ii * Zaaſechte haarechte Wurtzel / auß welcher erliche & ni innen der Same verſchloſſen find den vorigen Durchanfgleich. fen / weiche ſich hoh Yber die —* Ma ee ech Die J 30 A B X N \\ NND ĩ U — — N =: 734 EIN IN Fi c die blawe purpurbraune Blümlein erfcheinen : Nach welchẽ lan⸗ gebreyte Schörlein erfolgen / mitten mir einem zarten Haͤutlein vnderſcheiden / darinnen ein breyter roͤthlechter Same verſchloſ⸗ en liegt. III. Das dritte Geſchlecht hat ein langlechte / ziemliche dicke / runde Wurtzel vnden auß in viel Faſeln zertheilet / auß welcher zween oder drey glatte Stengel herfuͤr kommen / mit langlechten / ſpitzigen / ſchmalen Blaͤttern beſetzet / in der Mitte wie ein Hacke zerkerffet / an den Gipffeln der Stengel vberkommet es feine braune Blumen / nach welchen die Schoͤtlein erfolgen den vori⸗ gen gleich. IV. Das vierdte Geſchlecht beſchreibet Lobelius in feinen obſeruationibusſ vnder dem Nahmen Leucoij marini Pata- uini. ]daß feine Blätter die mittel Groͤſſe haben vnder den groſ⸗ fen und Eleinen Meerveieln /einer gleichen Farb / an den oberften Theil / darmit ſie ſich nach der Wursel lencken / geſpitzet / [fo da ſcharpff ſind. Die Stengel ſeyen etwas mehr denn Ehlen lang / [runde vnd mit vielen Blaͤttern beſetzet ] an welcher Spitze die gelbe geſtirnte Blümlein ankommen der Same ift in feinen £leinen runden Schötlein den andern gleich) [vırd ſcharpff Sei⸗ ne Wurtzel iſt weiß zaſerechtig / deß kleinen Fingers dick. Diefeg waͤchſt in Spanien an vngebawien Orten / vnd bluͤhet im Mey⸗ en. In Italien aber vnd Niederland / wie auch etlich Orten in Teutſchland zielet mans in Gaͤrten / da eg dann ſpaͤter bluͤhet V. Das fuͤnffte Geſchlecht iſt den erſten Meerveieln an Kraut) Stengeln vnd Blumen durchauß gleich / allein daß die Bluͤmlein ein gelbe Farb haben. E , Siewachfen wie gemelder am Vfer deß Meers / J in Hifpa- nien vnd Languedoc, wie zu vnſern Zeiten auch in Gärten ge» zielet in Teutſchlandt] da kommen fie von fich felbft herfuͤr den Sommer ber. Von den Nahmen der Meerveieln. Je Meerveieln werden vberal Leucoia marina ge⸗ nennet. C. Cluſius meldet / daß die groſſe Meerveieln zu Mowpelier in Franckreich Tripolia geneñt wer⸗ A Be F L D.Jacobi Theodori Tabernx montani/ Groß geel Meerveiel. IV. Leucoium marinum luteum maius. Klein gelb Meerveiel. V. Leucoium marinum minus luteum- Be 2 (2 K den. Das vierdte Geſchlecht feger er under die Raucken Ge⸗ ſchlechter und nennetegErucam peregrinam. ] Don der Natur / Krafft / Wirckung und Eygenſchafft der Meer⸗ veieln. S ſchreibet C. Cluſius, daß beyde Meerveieln groß vnd E elein hitziger Narr feyen : Aber dag kleine habe eine N fchärpffere vñ mehr durchtringende Natur:andere jhre Tugenden ſeyn noch vnbekannt / fonderlich in Teutſchland / da man ſie nicht haben kan. Das XI. Capitel. Von Monveieln. Er Monveieln ſeynd zwey Geſchlecht vorgeſtellt I. Das erſte beſchreibet Dodonzus vbndlobelius, daß es dicke vnnd knodichte Wur⸗ re tzeln habe erwas lang gezogen / jnwendig loͤcherich oder ſchwamechtig / der Affodill oder Poeonien⸗ Wurtzel faſt gleich / allein daß ſie nicht ſo dick werden. Auß der Wurtel trut ein runder Stengel / mit vielen Nebenaͤſtlein ber ſetzet: Seine Blätser feynd breidt vnnd etwas rauch / an Farben gruͤn / rings vmbher ein wenig gefräufele Anden Stengeln er⸗ ſcheinen feine purpurblauwe Biuͤmlein / mir vier Blaͤttlein bes ſehet / faſt wie die Winterviolen / welche wenn fie verfallen / ſo fol⸗ gen etwas rundtlechte Blaͤßlein oder Schoͤtlein hernach / auß drey dünnen Haͤutlein zuſammen geſetzet / welche weiß vnnd durchſichtig ſeynd / in welchen vier oder fünff Samenkoͤrnlein / mit einem zareen weiſſen Haͤutlein vmbzogen / erfunden werden / an Form vnd Geſtalt den Ainſen gleich / mie einem duͤnnen Haͤutlein onderfcheiden- II. Das ander Geſchlecht hat ein fehöne lange breite zaſ⸗ echte Wurtzel / gleich einem langen breiten Bart feine Wur⸗ tzeln ſeynd dünn, lang / zart vnnd ſchmahl: Der Stengel ſo auß der Wurkel kompt / iſt holtzecht faſt einer Ehlen hoch / bißwei⸗ len auch hoͤher / ſeine Blaͤtter ſeynd dem vorigen beynahe * allein an x > ———— —— — A f din daß umpoffet ehthlar oͤnmi Bchörle uch / in fine Be Sin GShbweit mb&te krnadhit ; Ne Fit Sünftch Dodı unfange | Node Mt /ande Human = men) P | te ihttern zii BE alterum Nhrffun Pe 04 Um in Senf Das Ander Buch / von Kreufern. 51 N Monveiel. Monveiel. I. Viola lunaris. II. Viola lunaris- RM, AI me NY) AR DR BR B | x 98 MW; «VD m \ ° N EIS DA Sl N, — 8 N » N NASZAN ER \ AN SAN —* —— S R EN AP \ S 7 KR G F Y — + Pa — RT IS AHA) —’ m == mi! N — —— a VVV———— ZEN 222 == WIGHGDDDLED GL H — C — SEI I 7) Yuan q FEN allein daß fie etwas runder fein / auch am Vmbhreiß etwas ge, rumpffet oder gekreuſſelt: An den Stengeln erfeheinen feine liechtblauwe Blumen / den andern faffgleich / inntwendfg gar ſchoͤn mit Streimlein durchogen / nach welchen die langlechte Schoͤtlein erfolgen / Weiß vnnd durchſichtig / wie die andere auch / in welchen der Same verſchloſſen ligt / anzuſehen wie ein kleine Bone. J Sie werden auff den Gebirgen funden / [in dem Elſaß / im Schweitzerland vmb Glaris vnnd Cur, wie auch in Thuͤringen vmb Stolberg findt man das ander Geſchlecht / von dannen fie hernach in die Luſtgaͤrten gerathen / Wie dann auch mein Gene⸗ diger Fuͤrſt vnnd Herr / Landtgraff Ludwig dieſelbige in jhrer Fuͤrſtlichen Gnaden Luſtgarten hat pflantzen laffen/[ vund in z sent Teutſchland in den Gärten nunmehr gemein. ] J Dodonzus meldet / daß das erſte Geſchlecht vmb die Oſtern anfange zu bluͤhen / daher es auch Oſterblum genennt werde. Von den Namen. —M Onveiel ſoll jhren Namen haben von dem Samen km J} X welcher fih dem Mon etwas vergleicher/oder aber von der Schotten Heutlein / welche fo weiß ſcheinen als der Mon oder wie Silber’ [dahermans auch Silberblumen nen» net / andere heiflens Flitteren. Wirde auch genennt Oſter⸗ blume / vnd Bulbonac, Bolbanac à radicibus ſuis bulbofis: Das erfte Gefchleche nennen die Brabäander Penninckbloe⸗ men] Pfenningsbiumen/von wegen feiner runden weiſſen Schoͤttlein. Lateiniſch Viola latifoliay wegen feiner breyten Blaͤtter / vnd Viola lunaris, oder Lunaria Græca. Erliche nen» | | nen fie auch Sinapi perſicum. Etliche machen ein Thlaſpi K E Arerum Cratenz darauf / weil der Samen etwas bitter doch ſehr ſcharpff iſt. \ Von der — Krafft / Wirckung vnnd N | \ genſchafft der Monveieln. ER. 2 i Odonzus fehreiber ‚daß der Same der Möveieln warm -Sntiertbahae KENOBrAageR) Bee DEgacoeseie ond trucken feyeinesfcharpffen Geſchmacks / den Bawe⸗ JS S meldet Dodonæus daß man die Wurtzel zu Salſen ven Senffan Krafft vnnd Geſchmack gleich; Seine Wurtzeln —— vnd mit Eſſig wie einen Salat zurichte vnd eſſe/ | glei aber ſeyn an Geſchmack etwas geringer. ch wie die Jungen Rapuntzeln. | iiij Lobelius 4 —— — Te — — * name! 1 au 1 70 9 Hei ; ps ip BT | en ‘ 44 1a TE Ian! { ” 414 4 4 8 134 4 Ni 4 id b 5 It e REREN si ui El Bien a } ji I} F L F e q Era EN: Ye Ri EIS HI h —4 | 5 sr 9 Be | HEBEN kom 4% BY Ma iM \ 1 u + J J A Lobelius ſchreibet J —— D. Jacobi Theodori Tabernxe montani/ treibe den Harn fort. [Lonicerus meldet / daß zehen Koͤrner mit fiernem I Bein eingenommen / purgieren den Leib vnden auf. Daß auch die Atchimiften es gebrauchen mit groffer Geheym⸗ nuß zu ihrer Goltkunſt auß dem Kupffer Golt zu machen. Das XII. Kapitel, Don Indianiſchen Veieln. R luuͤſtiges Gewaͤchs / faſt anderthalb Elen hoch hat F ein groſſe dicke / zerſpaltene Wurtzel / darauß feine knodichte Stengel herfuͤr kommen / welcher gar viel beyſammen ſtehen / vnd ſich in einander flech⸗ B zen / ſeine Blaͤtter fein faſt breydt / gruͤn vnd glatt / mit vielen Ae⸗ derlein durchjogen- Anden Stengeln kommen ſeine ſchoͤne lieb⸗ Indianiſch Veieln. Viola Peruuiana. 21 ¶ —⸗ liche wolriechende Blumen herfuͤr / mit vielen vnd mancherley ſchoͤnen Farben gezierer/ deren etliche ſchoͤn Zinoberrot ſeyn / et⸗ liche gelbretliche auch halb gelb vnd rot /gang luſtig vnnd lieblich anzuſehen / vndenauß ſpitzig / oben herumb rundt onnd weit von einander gethan / inwendig mit langlechten krummen Faͤßlein: Die Blumen ſtehen in runden Huͤlßlein mit vielen Zincken / gleich wie an dem Tabaco, [oder Indianiſch Wundtkraut / Nicotiana genennt Jin welchen man wenn die Blumen ver⸗ fallen / einen ſchwartzlechten Samen findet / einer zimlichen groͤſſe / E von welchem ſich daß Gewaͤchs befamer. Diß Gewaͤchs iſt in Teutſchland frembd / [auß Italien] an⸗ kommen / wirdt bey vns nun mehr in Luſtgaͤrten gezielet. Vnd deſſen vnderſchidenliche Gattungen. Bnd iſt dieſes Gedenck⸗ wirdig / das wann dieſes Gewaͤchs anfanget welck werden / das erſtlich die Blaͤtter / demnach gantz Gleich mit einander abfallen / vnd daß bey den vberbleibenden blofen Gleichen zuzeiten ein weiſ⸗ fe Materi anwachſet / foallgemach erhartet / vnnd ſich auch mit dem Geſchmack dem Saltz vergleichen thut. | Es pflegt auf das nachvolgende Jahr yon der Wurtzen Jeſe Indianiſch Veiel iſt gar ein ſchoͤnes ‚dor Same habe ein Art zu ſeubern / vnd F wieder auß zuſchlachen / fo die Wurtzen vonder Winterkaͤltte nicht verletz iſt) Von den Namen. ar Author nennerdiß Gewaͤchs Indianiſch Veiel / Sateinifih Violam Peruuianam, andere nennen es Plantam Indicam ‚oder Florem mirabilem Peru- uianum. [ NBeildeffen Samen erftlich auß Spanien fommen vnder dem namen Marabillas del Peru , das iſt Wunderwerck auß Peru ‚von wegen der wunderlichen Enderung der Farben anden Blumen an einem Stock / darumb dann auch zu Wien in Defterzeich vonden Weiberen / Geſchecket Indianiſche Blu men genennt werden/ Die Frantzoſen nennens Chaufles de Schvvifes ‚dasift Schweigerhofen/nicht allein von wegen vie» lerley Farben fonder auch von der Form der Blumen / wann fie G ſich beſchlieſſen / jedoch iſt es auß Peru erftlich gefchicker worden - vonder dem namen Hachal Indi, yon Stalienern laſſmor roffo vnd Gelfomini de Spagnia. ] Von der Natur / Krafft / vnd Wirckung der Indianiſchen Veieln. S geben etliche fuͤr daß dieſes Gewaͤchs etwas warmer Natur / mit einer zuſamen ziehenden Krafft ſeyn foll. SO ABirdraber mehr Luſt / dann nutzes halben in den Luſt⸗ garten gepflantzet. [Es woͤllen etliche / daß die Wurtzen auff zwey Quintlein ſchwer genommen in Leib / treibe ſehr die vberfluͤſſige feichtigkeit auß dem Leib / Andere woͤllen daß die Wurtzen vber kaltte Ge⸗ ſchwuͤlſten gelegt / zertheile dieſelbige.) > Dos XIIL, Kapitel. Von Weiß Mariengloͤcklein. Weiß Mariengloͤcklein. I. Viola Mariana alba. F F IE: N 7 U Na ya MR 7 LER IR DE AB Arienglöcklein ift zweyerley / Weiß vnnd Braun / beidt Gefchlechtift ein rauhes haͤriges Gewaͤchs an Blaͤttern / Stengeln vnd Blumen: Der Stengel waͤchſt faſt zweyer Elen — groffe eh i — — — ———— — — — — vlchen Algethe nem Ing — * der Glo X Braun Mariengloͤcklein. II. Viola Mariana purpurea: TION N N NN — F groſſe runde Blumen gleich wie Meine langlechte Gloͤcklein "FA [welchen ein fünffecfick Knoͤpflein volger fo inwendig infünff eheil getheilet / vnnd ein kleinen Braunfarben famen befchleift ] haben ein weiſſe vnnd zarte Wurgel faſt einer Spannen hoch. [Dean haresauch mir gefülten Blumen] ' Sie wachſen fehr auff duͤrren feinechtigen Erdtrich. In Engelland vnd in Niderland wächftsvonjhrfelber.] “= Von den Samen. Ariengloͤcklein werden Lateiniſch genennt Viola ma- riana, oder Medium Dioſcoridis, darvon Matthio- lus vnnd Lobelius in ſeinen aduerſarijs. Griechiſch D Miss. WBelfch Medio,ViolaMarianna. Deutſch Marienglocken oder Glockenblumen. | | Von der Natur /Krafft / vnd Engenfehaffe 1 der Mariengloͤcklein. | Je Wurtzel iſt kalter vnd truckner Natur / hat ein zu⸗ ER, famen siehende Art. Aberder Same iſt warm vnnd F | Nerucken. Es fehreibet Galenuslib.7. de fimpl. Med. faculratibus,daß der Same in Wein getruncken / treibe die ver, ſtandene Zeiten der Franmwen: Die Wurtzel aber genuͤtzet ſtopffe die vberige Fluͤß der Weiber Warzufie weiter zu gebrauchen / iſt noch vnbewuſt. | Ä [Bon der vnſern iffer man in der Faften in Engelland und in Niderland die Wurtzel im Salat / wie onfer Rapuntzel / der — ren es nicht ſehr vngleich iſt. Das XIV. Kapitel, Von Gloͤcklein. Jeſe beyde Kraͤuter haben jhren Namen UHR. vonder Form vnd Geſtait jhrer Blumen / welche F ſich einer Glocken vergleichen: Beyde Geſchlecht ſeyn einander faſt gleich. J. Das Milchgloͤcklein hat vnden am Siengel / breitte glatte vnnd Schwartzgruͤne K Das Ander Buch / von Kreutern. 33 Milchaloͤcklein Campanula lactaria ſeu lacteſcens R ANZ: ; — Su ZEN AN — AM { ll MS 'Kleinglöcklein. IL. Campanula anguttifolia' Blaͤtter / gleich dein Nachtſchatten oben an Stengel find fie klein vnnd ſpitig Die Wursel ift dick gang voller Milch / das her ſie auch den Namen hat. Auß der Wurtzel kommen duͤnne Stengel fat hoch / daran die luſtige ſchoͤne Himmelblaume Loder Weiſſe] Gloͤckleinblumen herfuͤr kommen / gleich einer Schellen —— A Schellen oder Gloͤcklein / it B 34 Eckn außgeſpet/ nach welchen füniff eefeoktige Koͤpflein ſich erzeigen / on der e- Samen verſchloſſen iſt wie dann auch in der nachvolgenden . 11. Das ander Geſchlecht iſt dieſem faſt gleich / ohn allein die Blaͤtter/ ſo etwas kleiner vnd ſpitziger ſeyn. Sie wachſen an erfichen Ohrten vmb die Zaun herumb. Von den Samen. S werden dieſe Kraͤuter Gloͤcklein geheiſſen / dieweil ſich jhre Blumen den Glocken vergleichen: Vnnd Milch SI Sıscklein) dieweil fie viel weiſſes Saffts von fich geben, Hteiniſch Campanula lactea oder lacteſcens. | Donder Natur / Krafft / vnd Eygenfchafft der Gloͤcklein. S zeuget Lobelius in feinen obferuationibus ſwie Sdann auch Dodonæus )daß bemelter Gloͤcklein Natur ) vnnd Wirckung noch vnbekandt ſeyen. Derowegen auch nichts weiters darvon zu melden iſt. Das XV. Kapitel, Don Schtäffelblumen. > Se Schlüffelbfumen oder Himmel IR Ihlüffel/ Primulz veris genennt / werden von 291992 Leonhardo Fuchfio pnder die Wüllfränter ge Re, rechner / dieweil ihre Blätter etwas weißfarbig vnd wollecht feyn. Es fein bemelter Blumen Schluͤſſelblumen. I. Primula vetis. u) Yin DEKBA2 AR FR a EN Ra ON ; Kor). N WI FÜR — — id * LEN *** —— PER | =. 4 — — — zwey Geſchlecht / erſtlich die gemeine / ſo in Gärten vnnd Wieſen wachſen: Darnach das wilde Geſchlecht / ſoin Waͤlden erfunden wirdt. Es meldet Camerarius daß ſo viel Geſchlecht der Schluͤſ⸗ ſelblumen wachſen / daß man fie kaum zelen koͤnte: Jedoch ſein ſie einander an Form vnd Geſtalt alſo nahe verwandt / daß / wie Lobelius zeuget / welchem derſe ben nur cin Geſchlecht bekandt ſeyderſelbige Die andere Geſchlecht alle gor leicht lih vnd woier⸗ D.Jacobi Theodori Tabern montani/ 97 1 der Mie gantz rundt / vnnd an den Eekennen möge. Haben allein jhren groͤſten Vnterſcheid an en J G Blumen deren erliche gefüllt / etliche vngefuͤllt / ein Theil ganz gelb / ein Theil aber bleych gelb: Etliche auch gruͤn erfunden wer⸗ den / vnnd daß die Blaͤtter an etlichen groͤſſer vnd breyter erfun⸗ werden / denn an andern. is Desk Geſchlecht hat ein weiſſe zaſechte Wurtzel/ gleich dem Wegrich / darauff runde aͤſchenfarbe Stiel herfuͤr kommen / — oben auß von Blaͤttern frey) faſt einer ſpannen hoch /an welcher Giepffei viel kleiner / weiſſer Saͤcllein oder ſchoͤttlein wachſen / darauß die dottergelbe Bluͤmlein nicht anders als Cymbalen oder Schluͤſſel roͤrlein / etwan zwoͤlff auff einem Stengelein/ ein jedes roͤrlein oder Bluͤmlein ſonderlich in feinem fäcklein]] herfuͤr ſchleichen / eines lieblichen Geruchs. Die Blaͤtter liegen auff der Erden außgebreydet / weiß vnnd runtzlecht beynahe der braunen Betonien gleich / doch etwas groͤſſer [haben keinen ſon⸗ derlichen Geruch / am Geſchmack etwas ſuͤſſe. Wenn die Blu⸗ men außfallen / werden kleine Knoͤpfflein / wie an den Magſa⸗ | men / darinn kleiner ſchwartzer Same verborgen liegt. | i 11. Diefem erften Geſchlecht ift das ander an Wurzeel / Kraut / Stengeln gang gleich / allein dag feine Blume gefuͤllt ſein. | 111. [Das dritte Geſchlecht iſt dem anderen Gleich / allein J daß ein Blum auß der anderen waͤchſt / daher fieaudhPrimula veris prolifera genennt wirdt. | IV. [Dasvierdtefoinden Wälden waͤchſt / hat viel breyter Blaͤtter / dann das erſte / vnd ſind die Blumen gang Bleichgelb / ſchier Weißfarb / vnd haben ſchier feinen Geruch. Dieſe bluͤet vil eher dann die anderen. ] V. [Das fünffteift dem vierden in allen ſtucken Gleich / auß⸗ genommen die Blumen ſo gefuͤllt ſindt / vnd in den Gaͤrten ge⸗ pflantzt.)] 4J— | 4 Gefüllt Schlüffelbiumen. 5 * II. Primula veris multiflora. r * 5 uf P ) “ 78 n - > =; AUY \> * 9 J al a are — 9 er HR } = N N, F 8 N \ NS — N BR SEN SHE A a yN y Ku J i= A) 9 * Narr SAN AN Zt — — 9 AN = X VI [Dag fechfte kompt mie den Blaͤttern vnnd Wur⸗ kenmit den vorigen vber eins / wie dann auch mit den bleych⸗ gelben Blumen/allein daß auff einem jeden Stengel oder Stiel allein ein Blum ſtehet.) VII [Das fiebende wächft viel niederträchtiger mit fleinen Blaͤttern / deſſen Blumen grüngefülle, vnd einjede auffeinent ſondern Stiel:foin Engellandr in den Gärten gefunden tofrd.] ’ Werden Schluͤſſelblumen mie Nebenblämlein. 58 * N RK AND FR:: hr — 4 9 —— — > EN %% — A 4) “ NIE N DRS TITIRÄNIREN — S 1 H — 5 —— mm) NS — [III UN EN FE, YES VB GEN: —— NS 5 — FILE Z, — — WWildt Schluͤſſelblumen Gefuͤllt. J. V. Primula Verismultiflora III. ſylueſtris, L —B DRoð > ORT RUN - Werden in Wieſen vnd Wätden funden / [dient gefull⸗ sen Blumen alleinin Gärten ] feyndieerften Blumen fo in Fruͤling herfür fommen / ¶dann gegen dem Aprilfen erfkräcken ſich die weißfaͤrbigen Blätter vberſich / mit denen kommen di⸗ | Das Ander Buch / von Kreutern. RE Bilde Schläffelblumen. IV. Primulaiyluefttis II]; RN * * 5— N \ IS — ER I 4) m! En \ Bz sd LS Fr > Zu —B UL IN A ZA N Sn a a = N = SATT - == * — & * H Blumen herfür]fiefollen Bald abgebrochen werden / dann fig leichtlich faul werden VWVon den Namen Ie Schluͤſſelblumen haben bey den Latinis yiel Na⸗ SF men. Erftlic; werden ſie genennet Primula veris die⸗ *Sweil fie baldt im Fruͤling herfuͤr lo mmen: Darnach Herba paralyſis oder arthritica, dag iſt Gichtkraut / wegen feiner groſſen Krafft zum Gegicht. Betonica alba, Verbafculum o- \_doratum, Griechiſch 0x duos /6 Fuchfins Verbaſculum verdolmet- ſchet:etliche halten es für dns Kraut Dodecatheon, welches Pli- niuslib. 25.cap. 4. beſchreibet. Italice Brache di Cuculo vnnd Fior di prima vera, Franköfifch Prime vere[ & Brayes de cocu] 1 Miderländifch S. Peeters eruyde. Engliſch Copveslyppe | and Prim rofen "Bömifch.Buckpvice bila.DeutfchHiimelfejlüffel.S.Peters ſchluͤſſe / Handtſchuchblumen . ¶ Faſtenblu men / weiß Betonien . Von der Natur /Krafft / Wirckung vnd Eygenſchafft der Schluͤſſelblumen. | Je Schluͤſſelblumẽ fein an Geſchmack etwas ſcharpff vnd bitter / und haben ein zuſammen ziehende Natur: daher fie von Fernelio lib.5.mech.med, cap.27. vnd andern mehr / warm vnd trucken geachter werden. [die gäle auf geropffte Bluͤmlein fein zart / ſüß / vñ eins Honiggeruchs / dahe fie geſamblet werden / vñ Zucker oder conſeruen darau ßgemacht.] Innerlicher Gebrauch der Schluͤſſelblumen. J2 S fein die Schluſſelblumen ein principal für allen. arts | 8 ‚dern Kräutern fo wider das Gegicht gebraucht werden⸗/ K ¶Dieſes Kraut vnd Blumen geſotten mit Wein onnd getruncken / hat ein ſonderliche Tugent / das Haupt vnd erkalte Hirn zu waͤrmen / trucknen vnd ſtaͤrcken / vnd den Schlag zu ver huͤten /) vnd wie der hochgelaͤhrte Matthiolus darvon fchreiber, ſo benemen die Schluͤſſelblumen ſolchen ſchmertzen der Glieder/ wie vnnd wo derſelbige nur fein mag : vnnd auff was weiſe man fie brauche / ſehen ſie gut darzu. Ein guter Tranck für die jenige fo mit dem Gegicht beladen : Nehme Alandt Wurtzel/ Gags gandt / Veielwurtzel / Peterſillen / vnnd Fenchelwurtzel jedes ij. Loth / Calmus vnnd Bertram jedes ein Loth / Polehenkrauc, Lorberm⸗ A Lorbernblaͤtter Salben 36... . dacobi Theodori Tabern.montani/ Roſmarein vnnd Maioran jedes ein Handvoll⸗ Schluͤſſelblu⸗ men ein Handtvoll / Stoechas vnnd Roſtareinblumen jedes ein halben Manipel / Aniß Fenchel vnnd Neſſelſamen / Wildt Rautenſamen / jedes ein halb Loth. Diefe Stück beyge man ein Nachrin Wein, oderin Wein vnnd Waſſer / ſiede fie dar⸗ nach beyeinen gelinden Kollfewr in einem wol vermachten Ha⸗ fen / bißein Noͤſel eingeſotten ift: endlich thue man darzu Ro⸗ ſenhonig / Syrup von Roſenmarein vnnd Betonien / ſo viel zu einem Apozemare gnug iſt. Es kann bemelter Tranck mit einem Eherklar clarificiert werden / vnnd entlich ein Quentlein mmetwaſſer darzu gerhan : Von dieſem Tranck fan der Krancke alle Morgen viij. oder x. Loth einnemen / vnd ein zeit⸗ lang darauff faſten. Man kann auch die Blumen vor ſich ſelbſt allein in Wein Betonien / Rauten / Gamanderlein / F trincken / vnd wirdt fuͤr ein ſonderlich experiment gehalten. Es wirdi auch die Wurtzel gebraucht die Verſtopffung der Nieren vnd Blafen su eröffnen / in Wein oder Waſſer geſotten vnnd darvon getruncken. [Die Wurtzel geſtoſſen / kan mit nutz den Kindern gebraucht werden wider die Würm.] An etlichen Orthen macherman außden jungen Schoͤß⸗ kingen der Blumen Saları vnd jſſet dieſelbige. Eufferlicher Gebrauch. „GPS vide dez raue auch enferli zu dem Gicht ge braucht: Dann es fehreiber Fernelius, daß die Schlüf- I etstumen erftoffen vnnd auffdas fägmerkhaffte Gtisd gelegt / demſelbigen gar wolthun. Man kann auch die Blumenin Wein oder Waſſer ſieden / vnnd wie ein fomentum aufflegen: Alſo in Milch geſotten / z legen vnnd darvber trincken. Da man aber ſoichen Trinckwein E Tuͤchlein darinn genetzet vnnd vber die ſchmertzhaffte Glieder Wildt Schluͤſſelblumen. IT. VL Primula Veris IV. ſylueſtris II. - CL A 7 (8 EZ Ss \ Za N = =:55, , QN E An REEL \ —F SL X N — ER ZN — — — / N ZN „ N rim S . S ’ = — N " . — — 52 ee ZT ARE NS, VRR N * Urne Su U N £räfftiger haben will / ſoll man nemen ein gut Theil der außge⸗ truckneten Schlüffelblumen / darzu thun Stoechasblumen / Roſmarein / Maioran / Meliſſen vnnd Betonien jedes ein we⸗ nig / Alandtwurtzel / Calmus vnnd Galgandt / jedes ein halb Loth / Aniß vnnd Fenchel jedes ein Loth / ſolche Stück in ein gute Maß oder mehr firnen Wein legen vnd den Krancken deß Tags vber darvon trincken laſſen / Auch kann man jederzeit mehr Wein darüber ſchuͤtten / biß fo lang das Kraut feinen Geſchmack verleuret Diefer Wein / wie auch der vorige Tranck / ſtaͤrcket vnd erwaͤrmet das kalte Hirn / zertheilet den groben Schleim / vnd loͤſet auff die Verſtopffung der Neruen . Derowegen auch emelter Wein wol von den jenigen mag genuͤtet werden /fo — age beforgen oder mit dem halben Schlag fein an Etliche Yergte nemen die Wursel von den Schluͤſſelblu⸗ men thun darzu Calmus und Eyſopwurtzeln / Muſcaten / Naͤg⸗ lein / vnd ſchwartzen Pfeffer, | vnd n9 zerſchneiden vnnd zerſtoſſen ſolche Stůuͤck / binden ſie in ein ſeiden Tuͤchlein / vnd Be — 5— drey tage in Brandtenwein oder in ander Aquas uce , damach vermiſchen fie ſolchs mir Schluͤſſelbiumen vnnd Endiniens: waſſer / geben darvon dem Krancken drey oder vier Loth zu⸗ Gruͤn Schluͤſſelblumen. VII Primula VI. fyluettis Flore viridi. geſchlagen / lindert die hitzige Wehetag derſelbigen Dan kan auch beyd Kraut vnnd Blumen / in Milch thun / darzu nemen ein Theil Weißbrodt / ſolchs mit einander ein wenig ſieden laſſen / biß das Kraut lindt vnnd weich worden / darnach auff ein Tuch ſtreichen / vnnd vber das Breſthaffte Glied legen / lindert den Schmertzen gar mol ſol aber doch mir gutem bedacht geſchehen. Dann ſolche fomenta obfie wolden Schmertzen lindern ſcha⸗ den fiedoch offtmals mehr dann fienugen bringen. Da man auch die Blätter oder Blumen auff Geſchwuͤlſt leget / [ovon giftigen Thieren entſtanden / ] rücken fie diefelbige nider. Bon dem außgetruckten Safft der Schluͤſſelblumen JS har der außgetruckte Safft auch feinen nutzen. Den⸗ felbigen fol man auß Rraut / Stengeln onnd Blumen o u bereiten wie von dem Wermuchſafft iſt geredt / vnnd zum Theil auch bey den Graßblumen iſt angezeigt worden. Die⸗ ſer Safft dieweil er mehr zuſamen zeucht / dann das geſottene Waſſer vom Kraut / kann er auch nuͤtzlicher den jenigen ein⸗ gegeben werden / ſo im Leib etwas zerbrochen oder zerriſſen ſeyn / ſonderlich da cr mic Schwarzwurtz ſafft / oder DONE — er Qu Vſſet * gyei Auf 1 —* wit man GSlch anint h Nam me Wan Ebhen vi ‚mieder alhen Gen ſochb ‚x aba ‚ober, kn fän Ömrürg, Cult xt BAT >. Nele V jtrfenen, * ‚femir X den ſie ſ Eine band Im Das Ander Buch / von Kreutern. 37 A Waſſer wuͤrde eingegeben. Es meldet Camerarius [augdenm F in fuͤrnemen Perſonen / ſofuͤr andern groffen DofibusMedi- Gefnero ] daß diefer Safft ein Monat lang alle morgen itj. Loth / mit Zucker vermifcht/den jenigen folleingegeben werden / die mit dem Freißlich beladen fen: , 7. [Miedem Safft ſo auß den Bluͤmlein getruckt worden/das Angeſicht vberſtriechen / vertreibt die Flecken Maſen / vñ Runtzel derſelbigen wunderlich / verzehret auch die Feigwartzen im hin⸗ deren / milteret die Harnwinde.. Don dem Gediſtillierten Schlůſſelblumen⸗ waſſer / und feinem jnnerlichen Gebrauch. —Wq die Schluͤſſelblumen in jhrer beſten Bluͤt ſeyn / ſoll man Kraut / Stengel vnd Blumen zerhacken / vnd in Balneo Mariæ außbrennen. Von dieſem Waſſer ſollen ſtetigs die jenige trincken / ſo der Schlag geruͤret / vnnd mit B der Gegicht beladen ſeyn / darzu bemeltes Waſſer gar wol zuge⸗ brauchen iſt / kompt auch zu Huͤlff dem kalten ſchwachen Hirn- Die jenige / welchen die Spraach verfallen wer / ſollen ſich dieſes Waſſers gebrauchen / entweder fuͤr ſich ſelbſt oder mit Meyen⸗ blumenwaſſer / darvon ein guten Trunck einnemmen / vnd auch ein zeitlang im Mundt halten. [Auff zwey oder drey doth getruncken / erwaͤrmet alle innerliche Glieder:iſt auch gut den Weibern fo mit Kinden gehn / vnnd er⸗ quickt die Frucht in Mutterleib: iſt auch dienlich wider ohnmacht vnd ſchwachheit dep Hertzen) Etliche andere ſo dieſes Waſſer woͤllen ſtaͤrcker haben / thun andere taugliche Kraͤuter mehr zu den Schlͤſſelblumen / als Roßmarin / Majoran / Betonien / Bertram / Alandwurtzel / Gal⸗ gand / Calmus / Holwurtz und der gleichen / beygen die etliche Tag in Wein oder Schluͤſſelbblumenwaſſer / thun ſie darnach in einen C Kolben vñ brennen ein Waſſer darvon / welches ſie dẽ Krancken fo mie der Gegicht beſchweret zu trincken geben: Jedoch ſoll man zuſehen / damit auch kein Fieber fuͤrhanden fey. Gemeiniglich werden allein die vorderen Zweiglein / oder ſo noch beſſer die runden Nädlein von den Nöhrlein der Blu⸗ men abgezwickt / darvon das Waſſer gediſtilliert oder in Malua⸗ ſier oder anderen ſtarcken wolriechenden Wein erbeitzet / vnd als dann ſaͤnfftiglich mir fleiß abgezogen. Etliche thun fpecies oder Gewuͤrtz darein / wie auch Biſem / Amber vnd dergleichen. ] Euſſerlicher Gebrauch deß gediſtillierten Waſſers. Ngroſſem Hauptwehe fo von Kaͤlte kompt vnnd mit Wſcſcchoͤſſen iſt / ſoll man Tuͤchlein in dieſem Waſſer netzen Xvnd vmb das Haupt ſchlagen. Die friſche Wunden mit dieſem Waſſer außgewaſchen / heylet ſie. Es pflegen die Weibes perfonen an etlichen DrrendieBlümlein abzuplicken / beſpyrengen fie mit Wein / vnd brennen darnach ein Waſſer daraußımit wel⸗ chen ſie ſich vnder dem Angeſicht waſchen / die Flecken vnnd Sprenckeln darmit zu vertreiben / welches Waſſer beſſer soirdr/ wenn Limonien ſafft darzu genommen wirdt. on Schluͤſſelblumẽ Wein. Vinum Primule veris. An machet auch ein Wein auß den Schluͤſſelblumen / )Galſo: Man neme ein bereytes Faͤßlein / darinn thue D man etliche läge Aeſchern oder Buͤchen ſpaͤhn / ſchuͤtte darnach / wenn das Faͤßlein zugemacht iſt / guten Moſt daruͤber / laſſe denſelbigen verjähren wie von dem Wermutwein vermel⸗ det iſt / vnd behalte jyn zum Gebrauch. Welche mit dem Gegicht oder dam halben Schlag beleydiget ſeyn / die ſollen ſich dieſes Weins ſtetigs gebrauchen / dann er bekompt wol dem krancken / blöden Haupt / zertheylet den groben Schleim eroͤffnet die ver, E ſtopffte Neruen / darvon bemelte Schwachheiten ſehr herkom⸗ men. Er hilfft auch wol den Nieren und Blaſen ſo von groben Schleim oder Phlegmate verſtopffet feyn: Staͤrcket das Herg vnd alle jnnerliche Glieder. 2 Extract von Schlüffelblumen. Extra&um | Primulæ veris. S kann auch auß den Schlüffelblümlein ein guter Er⸗ tract aufgezogen werden / welcher zu allen obermelten Gebreſten nuͤtlich zu gebrauchen iſt. Dieſer Ertract iſt camentorum ein Abſchewens tragen / wol zu gebrauchen / daß man jhnen ein Quintlein mehr oder weniger / nach gelegenheit mit Roßmarein oder Betonien waſſer eingebe, Wie aber ſolcher Extract zubereyten ſey / darvon kan man leſen im I: Buch von Wermuth extract. I K Conſeruenzucker von Schluͤſſelblumen. C > S werden dieſe Bluůͤmlein auch mit Zucker eingemacht / alſo: Man neme der gelben wolr iechenden Biͤmlein / ſanw⸗ das hinder lange Roͤrlein darvon ab / werffe daſſelbige hinweg / darnach gerhackt ſtoß man die Bluͤmlein mie Zucker / wie von den Graßblumen iſt vermeldet worden. Von ſolchem eingemachten Zucker ſollen ſtetigs die jenigen eſſen / wel⸗ che wie vermeldet das Gegicht haben / nicht allein zu ermeltent Gebreſten / ſondern ſtaͤrcket jhnen auch das Hertz vnd alle Glie⸗ der / vnnd iſt dem Falten Hirn nuͤßlich vnd gut. [Dann es dent Haupt am nuͤtzlichſten / wieder das feuchte vnnd blöde Hirn / ſehr gut zu den Schlag / zu Bewarung vor demſelbigen / oder auch zu Gebrauchung ſo man damit behafft iſt. Staͤrckt auch alle inner- liche Glieder ſonderlich die Beermutter der erkalten vnfruchtbarn Weiber:iſt auch den Schwangern nutz vnd gut zur ſtaͤrcku ng. Auß bemelten Blůmlein koͤnte auch ein guter Syrup nach gemeiner Art zubereytet werden / ſo an ſtatt der conferua moͤchte gebraucht werden. Saltz von Schlüffelblumen. S wirdt auf den Schlüffelblumen ein Saltz gemacht / wenn man Kraut / Stengel und Blumen außdoͤrret / zu OD Aeſchen breñet / ein Waſſer / fuͤrnemlich aber ein Schluͤſ⸗ ſelblumen waſſer daruber ſchuͤttet / darnach percolirt vnnd ſolches zu einem Sattz bringet: Solches Saltz wirdt auch zu den ober⸗ melten Gebrechen deß Hirns / vñ ſonderlich zu der Verſtopffung der Neruen gebrauchet / drey oder vier Graͤn mit Betonien oder Majoranwaſſer eingenommen. Dergleichen mit Hauwhechel oder Peterſilienwaſſer gebraucht / eroͤffnet die Nieren vnd treibet den Darm. NN Dell von Schlüffelblumen. M S kan eben auff ſolche weiß ein Oell von den Schluͤſ⸗ ſelblumen gemacht werden / wie von den Naͤgleinblu⸗ SO mensllioder Chamillenoͤll iſt bericht gegeben-[ Don den vordern Raͤdlein der Blumen von gutem friſchem / ſuͤſſem Baumoͤll bereytet. Vnd wird dieſes Oell auch zu dem Gegicht gebrauchet / wenn man den Orth / da die Neruen verſtopffet ſeyn / darmit ſchmiret / darzu man ein Saͤlblein machen fan auf be⸗ meltem Dell, Rautenoͤll vnnd Oell von Biebergeil: Da man aber ſolch Saͤlblein ſtaͤrcker haben wil / kan man darzu chun ein theil Petrolei Olei de Piperibus vnd Olei ſpicæ / Wachs fo viel zu einem Saͤlblein genug iſt / ermelten Orth warm darmit zu ſchmiren. — Das XVI. Gapitel. WVWVon Alyſchlůſſelblumen. EraAlyſchluͤſſelblumen ſeyn dreyerley Ge⸗ ET EN fchlech von dem authore vorgeftelt. Das erſte Ge⸗ II ſchlecht fo groß Alpfebluffelblumen genant wirdt / —3 < ifEden vorigenan Blumen / Stengeln vnd Wur⸗ tzeln faſt gleich / allein Daß Die Blumen purpurblauw oder braun ſeyn / ſeine Baͤtter ſtehen etwas gebogen / weiß oder gruͤnlecht / dick vñ feiſt / nit ſo rauw als die andern Schlüſſelblumen / ſondern glatt / rings vmher ein wenig zerkerffet vnd etwas gekreuſelt. Die andern wen Geſchlecht ſeyen einander faſt verwandt/ jhre Blaͤtter ſtehn im anfang rundt zuſammen / mit der Zeit wenn ſie ſich von einander theilen / breyten fie fich auffder Erven auß / euſſerlich find fie weiß als weren fie mir Meel befprenger, Innwendig aber bleichgrůn / ein wenig Krauß ond dick der ger meinen Schlüſſelblumen bey nahe gleich /allein daß fie kleiner / ſpitziger ond weniger rauw feyen. Ihr groͤſter Vnderſcheid iſt an den Blumen / dann die ein / welche iſt das ander Geſchlecht D Alpina 4 ea | | | u M⸗ ce. \ 2 ; Bi 38 D. Jacobi Theodori Tabernz montan / | | 90— A Groß Schläffelblumen. F Alpſchluͤſſelblumen / mittelmaͤſſiger Bröffe: | N j | J. Primulaalpına latıtolia, tı. Primulaalpina Media. iM TINTE —A TER DICH NG EN ) VE S 4 u J NS 197 H L Klein Alpſchluͤſſelblumen. anim Fruͤeling zu bluͤen / doch etwas langſamer als die gemeine. IIL Prim En —* anguflifolia. Behalten Ihren Namen durchauß / daß fie Alpſchluͤſſel Blumen er Schlüjfelblumen ] genennt werden. Latine Primula erisalpina. V. Was jhre Natur / Krafft /vnd Wirckung ſey / ſſt unbekannt, dann ſie noch zu feinem Brauch in der Arhneh kommen ſeyn / auch ſchwerlich auff den Gebuͤrgen zuerlangen Das XVII. Capitel. Von Beerfanickel. NS S ſeyen die Auriculæ Vrſi oder Beerſa⸗ EUR mickel / billich von wegen jhrer ſchoͤnen vnud zier⸗ I © I. lichen Bluͤmlein vnder die plantas coronarias Le) gefener worden: Es werden aber derfelbigen viel er gezehlet / wie beides bey dieſem authore, vnnd in den obſeruationibus Caroli Cluſij zu ſehen iſt ſie ſeyn aber ein⸗ ander faſt gleich / alſo daß gar ein geringer Vnderſcheid zwiſchen jhnen zu machen iſt: Vnd ſo viel die erſten VI. Geſchlecht an⸗ langet / ſeyn dieſelbige fuͤrnemlich einander mach der Beſchrei⸗ bung Matchioli gantz verwandt an Wurtzeln / Kraut vnnd Stengel: Ihre Blätter ſeyn friſch und dick / an dem Vmbkreiß gantz ſubtiel vnnd wunderbarlich gefalten / von Farben weißgelb. Ihre Wurtzel iſt zaſecht wie die weiſſe Nießwurtz / darauß ein feiſter runder Stengel erwaͤchſet einer Spannen hoch / darauff viel Bluͤmlein erſcheinen wie die gelbe wolriechende Schluͤſſel Blumen. Ihr groͤſter Vnderſcheidiſt an den bemelten Biu⸗ men / deren etliche bleych vnd weiß wie an dem erſten vnd andern K Gecſchlecht: Etliche geel vnd blauw / wie an den dritten und vier⸗ den /etliche geſyrenckelt und Goldgelb / wie an den fuͤnfften vnnd ſechſten zu ſehen. VII. Das ſiebende iſt den vorigen gleich / allein daß ſeine * Blätter nit zerterfft ſeyn / wie die andere / darzu auch etwas groͤſ⸗ Alpina Media, hat ein ſchoͤn luſtige / liechte Purpurfarbe oder fer ‚länger vnnd feiſter / [oberhalbglar / vnderhalb weißlecht die gang Kechtrote Blume. Die ander aber Prımula angultifo- Blumenfindden andern gleich / allein tieffer zerſchnitten / bleich — > 2* Jia, iſt mit einer ſchoͤnen weiſſen Blumen gesieret. rot / ohne Geruch / vnnd innerhalb etwas Haarechtig:die Wurtzel 9 J Bemelte Schluͤſſelblumen werden in den Alpen oderhohen ff kleiner vnd ſchwartzlechtig.) J * Gebuͤrgen erfunden daher ſie auch ihren Namen haben: Zangen VIII.Das gchte Geſchlecht wird von dẽ andern feiner Blaͤtter Pi | halber Pi 9, —— — en ne DE oo ” — > — . - j Das Ander Buch / von Kreutern. 39 Bleich vnd weiß Beerfanichel. | I. II. Auricula vrſi florib. candidis. Item florib. pallidis. — Goltgeel vnd Geſprenckelt Beerſanickel. V. VI. Auricula vrſi floribus aureis & Hotibus guttatis. halben etwas vnderſcheiden / welche Klinger und ſpitiger ſeyn denn die andere / auch an dem Vmbkreiß etwas mehr vnnd tieffer zer⸗ kerfft. Iſt ſonſt den vorigen gantz gleich ‚IX. Das neundte Geſchlecht har kleine Blaͤtter kaum eines Daumen groß / vndẽ am Stengel ſpitzig vñ ſchmal / obenherumb Geel vnd blaw Beerſanickel. IH. IV. Auricula vrfi forib.luteis.Item fotib.czruleis. Beerfanickel. VII ApudHeluetios $lüblumen Auricula vrſi. am E72 An N IN Gb breie vnd zerkerfft / an Farben gruͤn / eines bittern Geſchmacks/ nicht fo. dick vnnd feißt als die andere / vnder welchen ein klein zartes Stielein herfuͤr kreucht / daran bißweilen ein / biß⸗ weilen zwey Schneeweiſſe Bluͤmlein ohn einigen Gauch a kommen. DM Ber — — = — — — — — — — — — —— —— — — — — — — — — ——— — —— nn — —— — — = ——— — m — — — —— — — — — — — æ * en — — — — — — * — — — — —— — >= — — — — — — ⸗ — men a - - * — —⸗ — — nz a —— — —— ————— — — — — — — = | | | - = x en re pe — — — — — — — A Beerfanickel. E VIII. Auricula Vıfi. ED T. N HN > | \ } — 8 SI IS N on \ U OR U: ° >, GR GE) 7 DT Y Vber diefe bemelte Geſchlecht / werden noch andere mehr von C.Cluſio beſchrieben in feinen obſeruationibus Pannon. lib. 2. cap. 46. Als nemlich eins mit Goltgelben Blumen gleich der Primulæ Veris / vnd mit dicken feiſten Blaͤttern / gleich der faba⸗ riæ / mit einer langlechten ‚dicken / groſſen / weiſſen Wurtzel / dar⸗ auß viel andere dergleichen auriculæ gepflantzet werden / darvon auch Lobelius in feinen obſeruat. meldet. [Diefes Geſchlechts Figur ſtehet im vorgehenden Capitel vnder dem groß Schluͤſſel⸗ blumen / dann kein vnderſcheid iſt / als allein an der farb der Blumen. Das ander beſchreibet er mit Purpurfarben Bluͤm⸗ lein. ſo kuͤrtzere Blaͤtter hat / vnnd nicht fo dick / am oberen theil gruͤn vnd glatt / vnderhalb Bleichgruͤn / die Blumen / deren offt D ſechs / acht vnd mehr bey einander ſind der vorigen gleich / jedoch groͤſſer / am anfang braun rot / hernacher ſchoͤn Purpurfarber / in⸗ nerhalb Bleychlechtig / ſo wolriechend ſind / jedoch weniger dann die vor gemelte / vnd iſt mit der Wurtzen gleich. Dieſe findt man vmb Inßbruck / im Schweitzer Gebuͤrg / vnd wirdt Rotteſchlůͤſ⸗ ſelblumen genannt. Mit dieſer kompt der rot Bergſanickel ſehr vber eins Vnd noch eines / ſo er für dag vierde helt / [fonichtg anders dann dag ſibende Geſchlecht in dieſem Capitel / welches die Hirten in Steyermarck Steinroͤßlein nennen / darvon an bemeltem Orth weiter zu leſen. Matthiolus ſchreibet / daß die Beerſanickel in groſſer Menge wachſen vmb die Statt Graͤtz in Steyermarck vnd vmbliegen⸗ de Landtſchafft in Kernten auff den hohen Steinechten Gebuͤr⸗ gen / wie auch vmb Tyrol herumb / darvon C Cluſius an bemel⸗ tem Dreh geſchrieben. [ m Schweitzer Gebuͤrg find fie gar gernein. ] | Von den Namen. ee oder Berenöhrlein [mirde Sareinifch geiteiie Auricula Vrfi, Atthritica al pina , yon Geine: o Ar- chritica lunaria, Paralyfis alpina. Welſch Sanichel. In Oſterreich nennet man ſie wolſchmeckenden Schluͤſſelblumen / ldie Schweitzer Fluͤeblum / weil fie auffihren alpen fo ſie fluo nennen / wachſen. es D. Jacobi Theodori Tabern montani / FE Klein weiß Beerfanicel. IX. Auricula Vrſi minima Hore niueo- Von der Natur / Rraffe/ Wirkung vnd Ey⸗ genſchafft der Beerfanicken. wma ſchreibet daß die Beerſanickel einer Falten vnd trueknen Natur feyen: ſtopffen vñ ziehen zufamen- Derohalben fie groß Lob haben zu allen Wunden, Bꝛuͤchen / Blutgaͤngen / vnnd anderen vnmaͤſſigen Fluͤſſen / wie die feyn moͤgen / in aller maſſen gebraucht / euſſerlich vnd jnnerlich. [Fir Wundtranck davon gemacht. ] Seyn aber von wegen jhres Mangels in Deutſchlandt / alhie gar in feinem branch. Es ſchreibet Geſnerus in feinem Buch de Lunarijs, daß das mit den Gelben Blumen / in Wein gethan / ihm ein fondern gutten Geruch gebe. Item daß es wieder das Zanwehe / ſo von falten Fluͤſſen verurſachet / gut ſey wann mans wol serbeiffe:de> rowegen es auch dem falten Haupt vnd Neruen gut ſey. Die Jaͤger in hohen Gebürgen brauchen die Wurhel wieder den Schwindel / derwegen ſie es Schwindelkraut onnd.Kraffts kraut nennen. Der außgetruckte Safft wirdt indie faulen Schäden gethan / —— auch die zerſchrundene Haut von der Kaͤlte gar bald eylet. | Das XVIIL Sapitel. WVon Vergſanickel. Vlden ſehr ſchoͤnen und lieblichen Beer⸗ DEAN, fanickeln / deren wir jeto gedacht / ſeyn noch wey andere ſchoͤne Befchlecht geſetzt worden / * welche Bergſanickel geneñt werden. 1. Das erſte Gtſchlecht hat ein kurtze faſelechte Wurtzel / auß welcher ein runder Stengel waͤchſt / daran es ſeine ſchoͤne Lieb⸗ liche Blumen traͤgt / mit einer ſchoͤnen roten Farb geſchmuͤcket vnd gezieret. Seine Blätter feyn feyſt vnd etwas dick / lang vnnd breyt / rings vmbher zerkerffet / deren etliche auff der Erden liegen / die andere aber vmbgeben den Stengel und ſtehen in die Hoͤhe / etwas dick zuſamen geſetzt. IL. Das ander Geſchlecht iſt dem kleinen weiſſen Beerſanickel x kaſt / gleich allein daß es an Wurtzel / Blättern’ vnd Blumen et⸗ was groͤſſer iſt. Beyde Geſchlecht werden auff den ſteinechtigen Bergen funden / wie auch die vorher geſetzten Beerſanickel. Von den Namen. S erſte Geſchlecht wirdt genennt rott Bergſanickel/ von wegen feiner roten Bluͤmlein fo es an dẽ Stengel tregt:Lateiniſch Saniculaalpina rubta, diewen es auff Gebuͤrgen funden wirdt. Das ander Geſchlecht / heiſt Klein Bergſanickel / Lateiniſch Sanicula alpina minima. Von " — — — — DasAnder Buch / von Kreutern. 41 A Rott Bergſanickel. I. Sanicula alpina rubra. N fd , X | > 2 Uli IN 27 li 5 * — nn in 93 —* ji: NUR 7 "lm 5." — ea IF Up AU = BEUTE El, Klein Bergfanickel. IL Saniculaalpina minima. Don der Natur / Krafft / vnd Wirckung deß Bergſanickels. M Swerden dieſe Kraͤuter gar nicht in den Apothecken ge⸗ braucht / dieweil fie nicht wol zu befommen ſeyn. Jedoch SS un fie faff einer Natur mie den Bergſanickeln / vnnd zz fönnen auff gleiche weiß su den Wunden ond oberigen Fluͤſſen gehrancht werden. \ Das XIX, Kapitel. Bon Maptieben. Vß den Waßlieben feyndie V. erfie Ge⸗ ſchlecht einander an Blaͤttern / Wurtzeln / Sten⸗ geln vnnd Blumen faſt gleich / allein daß etliche groͤſſer vnd hoͤher wachſen / dann die andere. Im — 0 — — ER Weißgefuͤllt Maplieben- I. Bellis hortenfis multiplex flore albo. Kein rot zam Maftieben. 2 IL Bellis minor hortenfis florerubro. * — Dre ’ ⸗ la ch fl GET 297 — — Yon u «7 — 8 4 — ————— — * Kan A 8 n CB Su N 7 Aw N m, ualın N —W Q RS — > INS» 2 DU * 8 N Anf ang gewinnen fie kleine ſchmale Blaͤtter / ¶ ſo etwas Haar cchug doch lind vnnd weich vnd Schweitzergruͤn ] welche her⸗ nach dicker werden / breyt vnnd etwas rundt / vmbher ein wenig zerkerffet / breyten ſich allenthalben auff der Erden vmb die Wurtzel herumb erſtlich ſternsweiß / darnach ſteigt es hoͤher. D Mi Kor I — — — — - re ea rn De 42 A Don der Wurgel kommen viel dünne runde Stenglein / [ Spannen hoch ſo vberſich ſteigen / vnnd etwas rauch ſind Jan welcher ſpitze gruͤne Knoͤpfflein ankommen / darauß die Bluͤm⸗ lein herfuͤrſchleichen / mit einem gelben Auge oder goltgelben Apffel / wie die Chamillen / wiewol etwas groͤſſer / das Raͤdlein iſt rings herumb mit kleinen Blaͤttlein beſetzet / welche an etlichen weiß ſeyn / an etlichen rot / an etlichen leibfarb / oder auch mit rot vnd weiß vermenget / gefuͤllt vñ vngefuͤllt / gleich wieder Hanen⸗ fuß ¶Etliche inwendig weiß / außwendig rot gefuͤllet / anzuſehen wie ein roter Widerſchein. Man bringt ein Art auß dem Nider⸗ landt / ſo gefuͤllt leibfarb / die / wo jhren wol gewartet wirdt / offter⸗ malen bey zweyhundert vnnd mehr Blaͤtter hat.) Die Wurtzel iſt weiß / hat viel dünne Zaſeln / wie der Reinfarn / [außdem Apf⸗ fel ſo er zeittig / faͤllt das gaͤl darinn (welches der Samen iſt) her⸗ ang vnd pflantzet ſich ſelbſt / wie die acker Chamillen-] B Klein zam Maßlieben. III. Bellis minor Hortenfis. 8 Ne Se u — EZ NV N. AN I N Va ING S NZ — — = — = Die drey letzte Gefchlechte aberinemlich das Vl. VII.vñ VIIT ſeyn einander auch gan gleich haben jhren Vnderſcheid an den Blaͤttern / ſo an einem gröfer feyn/dann an dein andern: Kom» men auch mitdem vorigen faft vberein/ allein daß an dieſen die Stielen von vnden an biß oben auff mit Dlärtern [fo da ſchwaͤrtzer dann der vorigen beſetzt ſeyn / vnnd ein blauwe rund⸗ lechte Blume vberkommen / an jenen aber ſeyn die Stiel oben auß bloß und nackendt / | die Wurtzel iſt Holtzechtig vnd Zaſerig: vnd iſt dag gang Kraut bitter.) Sie wachſen in feuchten Graß Gaͤrten / vnd auff den Wieſſen: die gefuͤllte aber werden gemein⸗ lich in den Gaͤrten gezielet: Empfangen auch ihren Vnderſcheid der Farben mehr von fleiſſigem Pflantzen / dann von ſich ſelber. 5 Wo fieaber faſt feucht / vnd lang an einem Ohrt ſtehen bleiben / ſo verendern ſich die Blumen vnnd werden widerumb einfach / [werden auch gantz gruͤn / Herwiderumb ſo ſie nicht bald abge⸗ brochen werden / ſtoſſen die gefullte Bluͤmlein die roten fo wol als die weiſſen andere neben Bluͤmlein auß den Koͤpfflein der erſten / alſo dag etwan vier oder fünff Bluͤmlein von einer Blumen herauſſer wachſen Zu zeiten ſtehn die neben Bluͤmlein auff lange ſchmale Stengel / wie dieſe Figur anzeigt. Noch iſt ein ander Geſchlecht / welches Blaͤtter vnd Stengel mehr dann die ander Haͤrechtig / die Stengel mit etlich wenig En re nein nn Sn D. Sacobi Theodori Tabernx montani / F Blätter vmbgeben / auff welche die Blumen ſtehend auß deren Kopff zurings herumb viel kleine neben Blumen herfuͤr ſpringen. ] Sie bringen jhre Blumen faſt durchs gantze Jahr) am meiſten aber gegen dem Fruͤling. Von den Namen. Aßlieben wirdt Sateinifch genannt Bellis / wegen feiner ſchoͤnen Geſtalt / Bellium vnd Flos bellius, von etli⸗ chen Paſchanthemum, vnnd Herba arthritica, die- weil es ein gut experiment ſeyn ſol wieder das Gliederwehe / wie Bockius meldet:ſtem Conſolida minor oder Solidago mini- ma. [ Eeliche nennens Primulam veris, dag ift ein erftlinge Blum dep digen. Welſch Fiori dıprima vera gentili. Frantoͤſiſch Pafquetres.Marguerites. Böhmifch Marecnjk. Deutſch Zeitlofen- Oſterblumen / Madlieblen. Maſſuͤſſelen / Maßbluͤmlein: Enge liſch / Dayſie, Niderlaͤndiſch / Madelienen. Klein wildt Maßlieben. IV. Bellisminor Sylueſtris. IR» \ NV So 5 EA „> f Pr i Von der Natur /Krafft / Wirckung vnd Eygen⸗ ſchafft der weiſſen roten vnd geſprengten) Maßlieben. | or se Maßlieben ſeyn mittelmeſſig warm vnnd trucken 2 2 ond ein wenig zuſammen ziehender Natur / daher Lo- Fat, belius ſchleuſt / daß ſie mehr truckner denn feuchter Complexion feyen ; Aber der ſaͤurige Geſchmack / in der kleinen Ahrt / zeiget an / daß ſie etwas Falter Natur ſeye / moͤgen in Leib vnd auſſerhalb genügt werden.) | Innerlicher Gebrauch der Maßlieben. K Js? S bezeugen alle Scridentenfürnemlich aber die recen- _ a jtiorcs Medici daß diefe Kräuter fonderlich zu den OD Wunden faft dienftlich ſeyen. Es fchreibet Lobeliusin feinen obferuationibus von diefen Kraͤutern / daßein deco- ctum oder Tranck darvon gemacht / gang hehlſam vnnd glück lich gebraucht werdet zu den Wunden / vnnd Bruͤchen der jn⸗ nerlichen Gliedern. Darzu man wol nemen fan die Meußoͤr⸗ lein Ka Braunellen / ſolches mit einander ſieden vnd darvon trincken. Wenn jemandts sin Ader in der ungen entzwey —— er Blut He ir u ‘ It eh di ti Ns I in, ID nz En er" Das Ander Buch, von Kreutern. Groß Maßlieben. V, Bellis media; DEANS B \ Kr] A AR K RN \y N ESS AN —8 N N 8 9 A irn & IN MT, i RD, Sl: BI FI — 4 G RI N //] VE = SI. — 6 ——— — © Blauw Maßlieben auß Sicilia. VII. Bellis cærulea Apula. — — —— — FAN; — 8 7 IR \ WIN —\ ANIU er Blut außwuͤrffe / der fol dieſe Maßlieben vnnd ein wenig Schwartzwurtz in Waſſer ſieden / wenn ein Fieber zu gleich für handen were / vnnd daruon ſtetigs einen guten ſtarcken Trunck E thun: Hiersu fan man auch etwas von Bolo armeno oder Ter- ra ſigillata thun / wird der Tranck deſto fräfftiger. Es ſchreibet Tragus daß die kleine Maßlieben / wenn ſie noch Jung ſein / mit Salz, Eſſig vnd Baumoͤll geſſen / wie ein Safarı ie fertig machen / welchs aber Lobelius nicht appro⸗ ieret. J Matthiolus if der meinung mit dein Trago, vnd ſchreibt / daß die Fleiſchbruͤhe darinn der kleinen Blaͤtter gekocht vnd ge⸗ truncken / den harten Bauch erweiche. Ya Das Kraut von den wilden Maßlieben gedoͤrret/ gepul⸗ E K Blau Maßlieben ‚VI. Bellis czrulea. &; 7 N — W \ a N \V \% l nn Wi, — — — — — — re (7 S J A : 2 >> 7 * 4 * * * < 4 GE E-TH — — Ne» CARE N > KEHLLLEN — — > 7 Blauw Maßlieben son Mompelier. VIII. Bellis cærulea Monſpelliaca. — V P ) 114 U Y hr Y.N ) 8 7— J rn 9 N j N \ N Sa WE EI. IIENE RS u —— Zu ueret / vnd auff die Muͤßlein der ungen Kindern geſtrewet / dien et wieder das Ruͤchlen vnd kurtzen Athem. — Etlich halten für das abnemen ſehr viel auff dieſe Blumen /ſo man ſie nuͤchtern jſſet / vnd wann man ſchlaffen wil gehen. Es ſol auch augenſcheinlich dag gerunnen Blutt / fo ſich von fallen / ſtoſſen ſchlagen / beyde innen vnd auſſer dem Leib verſam⸗ fet / zertheilen vnd außfuͤhren / auff allerhand weiß genoffen. Das Kraut in ſiedendem Waſſer gebruͤhet klein zerhackt mie friſchen fuͤ ſen Baumoͤl zubereitet / alſo geſſen / milteret den har⸗ son Bauch / heylet die hitzige Verſaͤhrung der Daͤrm / ſonderlich in der ſcharffen Ruhr. In guten Wein geſotten / vnd wann man ſchlaffen gehet / ge⸗ truncken / vertreibt den Krampff. | D üiij Euſſer⸗ 43 — ———— ——— — — * — — Br a Me — — — — — — — — — — — — — —r * * * — F e r ae enter Ki ——— — —— — — ri — — u ea - n - a nn he = -t * — —— —— — — —— — — * * — — — m rer —— — — = — Ze — = — ———— — — — 737— — E . =: — — — — ẽ —— u = == — Tuer Zu = —— — ä⸗— — * u nr ine — — — — * —— ö— — — — — —— —— —— —— — —— — — [nm — — — — == — — an n — = — e —— — — — a — — —— — — — 5 Zum . — j u a en — — — — — — = — — — — — rn mn - —⸗ — — — Es —— — we — — — = J * — — nl ne > — — — — —— ans — — — — pn a — ERGEBENDEN EREERESERGEEEEGE nee Eu ‘ 44 > Eufferlicher Gebrauch, A Je rind Blaͤtter der Maßlieben haben ein heylſame Art zu allen hitzigen Wanden / ¶ darauff gelegt’ ] für- nemlich aber deß Haupts / wie Fuchlius melde. Es vermelder auch Lobelius in feinen obferu. fol. 253. auß dem Rondeletio, daß diefe Kräuter auff aleweigonndmwegsuden = Salben und Pflaftern fönnen gebraucht werden’ Wunden zu heylen. . Ste lindern auch diegroffe Schmersen der Glieder) [welche von warmen vnnd trucknen Vrſachen herfommen ] wenn mann zerftoffene Pappeln und ongefalsene Burter darzur thut: Wie ſie auch in den higigen Därmen nützlich zu den Cly⸗ ſtiren koͤnnen gebraucht werden- —* [ Das Kraut zerknütſcht / vnd auff die geſchwulſt der Macht gelegt / wehret der Hitz / mit ſaͤnfftigkeit vnnd niederlegung deß Schmertzens. B waſchen / vertreibt die Flecken der Haur.] Vom außgetruckten Safft der Maßlieben. I: manden Safft auß dieſen Kräutern bringen koͤn⸗ ne/ hat man ſich bey dem Wermurhfaffe zu erſehen / Fdann er auffgleiche weiß auß dem frifchen Kraut fol außgepreſſet werden. Diefer Safft vor fich ſelbſt oder mit Wegrich waſſer und Praunellen waſſer eingenommen / iſt zu allen oberzelten Gebreſten gut / heilet die Wunden / vnd bringe fie wiederumb zuſammen. Deßgßßgleichen thut er auch euſſerlich indie Wunden gethan: iſt zu den Hauptwunden ſehr heilſam befunden worden] Wenn man jhn auff die hitzige Glieder ſtreicht / kület vnd lindert er dieſelbigen. Von dem gediſtillierten Waſſer der Maßlieben. M Meyen nimpt man das Kraut mit aller feiner ſub⸗ ſtantz / jerhacket es klein / vnd brendt Waſſer darauß / oder Jaber nim̃ die Maßlieben wann ſie in beſter volllomme⸗ ner blůet ſind / ſampt dem Kraut und Wurtzel wol geſaͤubert / vnd zerhacke es klein / erbeitze in gutem firnem wolriechenden ſtarcken Wein / vermachs beheb / vnd alsdann diſtilliers ſolchs Waſſer getruncken / heylet alle jnnerliche Wunden! wo die ſeyn moͤgen / an Lunge oder an der Leber für ſich ſelbſt /dder auch mit Wegrich⸗ waſſer eingenommen. Diß waſſer für ſich ſelbſt getruncken / loͤſcht die jnnerliche Hitz des Magens vnd der Därmen. | Stercfer vnd bekraͤfftiget auch den vnluſtigen Magen / machet jhn der Speiß begierig: heilet aouch die verſehrung deß Eingemwerdtg / bekraͤfftiget die erlambten Glieder damit beſtrichen / oder Schweißbaͤder daruon gemacht mir Attich und Odermenig. ad | Auff ſechs Loth getruncken / weicher den Bauch. Neiler die Breun vnd Blaͤtterlein im Mund vnd auff der Zungen / ſo von Hitz entſtanden. Mit dem gebrendten Waſſer die Wunden euſſerlich fleiſſig außgewaſchen / machet fie bald heylen / verwaret ſie auch für grofe ſer Entzuͤndung. Das XX. Capitel. Von Gaͤnßblumen. no Ye Ganfblum/foeiliche Simpliciſten END N. order die groffe Maßlieben / etliche aber under die Stengel habe / faſt einer Elenlang / | sugeisen hoͤ⸗ ber: ] Seine Wurtzel iſt breidt außgetheilet / daran ſehr viel klei⸗ ner Faſeln hangen: Die Blum iſt mitten gelb / die Blettlein fo rings darumb ſtehn an Farben weiß / gleich wie an der Johan⸗ nesblume: Die bletter fein dick vnd ſpitzig an den enden zerkerfft / gleich wie die Creutzwurtz ¶ fo am Anfang liegen allenthalben vmb die Wurgelauff der Erden: die andere fo an den ſtengeln ſind langlechtig. — D.Jacobi Theodori Tabernemontani / — In Regenwaſſer geſotten / vnd damit ſich ge⸗ 6 beſchrieben / das ſie viel runde / ſchmale / holtzechte K Wechſt gemeiniglich an den Eckern und Wieſen fommen faft mireenim Sommerherfür. [ Beftthenden ganken Som ⸗ mer auch biß gegen Winter / welche gemeinlich einfach / jedoch zu zeiten mit vollen blumen : auch zu zeiten finde man zwey blumen zugleich auff einem Stengel. Gaͤnßblum. Bellium maius. 7 Le IW — 6 a - RAN TA NUR -/g * A an 6 m N Von den Nahmen. G Aenßblum ¶S. Johannsblumen / Kalbs Augen, ] wird Lateiniſch genennt Bellium maius, yon etlichen Bellis maior, | confolidamedia vulnerariorum ] oder Buphthalmum maius, Engliſch Greate dayfıe. ıl Hiederländifch S-Peetersbloemen. ] Von der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft der Gaͤnßblumen. Aenßblumen hat ein mittelmaͤſſige Natur zu waͤrmen vnd zu trucknen. Wird fuͤrnemlich auch zu Wunden vnd Bruͤchen gebraucht / Traͤncke daruon gemacht o⸗ der Pflaſterweiß vbergelegt: Vnd ſagt Lobelius daß ſie gleiche Natur vnd Eygenſchafft habe mit der kleinen Maßlie⸗ ben / dauon im vorhergehenden Gapit. gehandelt iſt. Derowegen fie auch auff gleiche weiß zugebrauchen. [ Der Safft würd nüge lichen getruncken von den gebrochenen. Im Meyen eingeſamlet / vnd gekocht / indert den grawſamen Podagriſchen ſchmertzen / ſonderlich wann man Butter vnnd Bappeln darzu thut.)] Das XXI. Kapitel, Von Ringelblumen. Br se Ringelblume/fovon Lobelio Chry- fanthemum vnnd Caltha Poetarum genennt wird / iſt zweyerley / zam und wilde. * 1J Fa 8 ©? 1% J4 [> Zweiglein / har sin holtzechtigen Stengel zweyer Span⸗ Br cherle Das zame EEBeſchlecht iſt ein Staͤudlein mit viel neben ft. ie — — J — A Sroß gefuͤllt Ringelblumen. L Calendula mulcı ora Maxima, Goltgeel gefü fe Ringelblumen III. Calendula polyanthos fore aureo. yes, NZ | N ENTF a, > —— au EA DS > Ps 5 . . Sa. “ OT — — — — = _ — Spannen hoch Die Blätter find fang/fornen ecwas tigefpißer, gleich wie an den Leucotis,doch breyter’lenaer üner/d > vnd grun ⸗ * auch etlich mehr rund dann ſpitig.) x A Siepffiein * Sfengel wachſen erſtlich grüne, Knoͤpfflein wie grüne Flachs⸗ Das Ander Buch / von Kreutern x F Groß goltgeel gefuͤlt Ringelblumen Calendula maior, polyanıhos flore aureo; — ZIUP> Ar: * ——— — — II. —* — / — 14 N „ER, — X ST SR Io — u ZN Zam geel Ringelblumen gefuͤllt. IV. Calendula Satiua polyanthosmelina; Re bollen / welche / wenn fie auffgehen / kemmen die ſchoͤne Saffran⸗ gelbe [ geftirnte ] Blumen herfüůr / eines guten doch ffare ruchs. Wenn die Blumen verfallen ‚werden Me ae anden Stengeln / welches jhr Same iſt / wenn man ſie von einan⸗ - — — d N J : ® k i — — En ——— — N ur | — a en —— — ——— — een nn —— — ———— — — — —— —*— h en Re —* en en ——— — — — — ——— —— — — een = - — —— = —— — —— — el —— — — —— — — — — — ——————— — — — — — — = == — —— — — —— — — — — > — — a = — u nn an — an — u — — — = * — mu — — — — E ee — = TE — — A Rundt gefüllt Ringelblumen. V. Calendula multiflora Orbiculata, 77 EINSN 477 CM N Fe An FI IIAN GE Ir > E PR? — SENT T, GER B —— — I I — Case R \| c IE PP PLZ WM N HPA. Ringelblumen mir Nebenbluͤmlein. J. VII. Calendula ptolifera. 1. — — — Per aa — — — — — — — —— — * — — = Fe m} BE He ne TEE ES TEE ee. ee — — — — — STEIN Bogelselälein oder Scorpionenſchwantz / inwendig weiß vnıfb en N En weiß und fü. Die Wurgelift weiß vnd zaſecht. Dergröfte —5— ſo an Ringelblumen zu ſpůren /iſt allein an den Blumen/onder welchen etliche ſchon groß und gefuͤll/ als da fein die aſte V. Ge— DJacobi Theodori Tabern montani / einander thut / iſt ein jeder Same zuſammen gebogen / wie ein 39— F Zam Ringefblumen. | | Vı. Calendula Sarina. Ser SS , Ä RD NY Hi Ringelblumen mit Nebenblümtein. TI. VII. Calendula prolifera, U. —7 TUR; N EN, ‘ III TTS, Ze ſchlechte / etliche vngefuͤllt / wie das VI Geſchlecht. Das VIT. Ind VA Befölecht werden von den andern vnterſcheiden jhrer Mes benbluͤmlein halben’ dieweil auf denfelbigen Blumen viel andes te kleine mit langen Stielen ) herfuͤr wachſen/ welcher bißwel⸗ len acht / ofimals neun oder auch mehr gezehlet werden / daher fie | auch ann ne e en Se | Das Ander Buch / von Kreutern. #7 A auch Prolifere genennt werden / gleich als wenn fieandere junge F Bluͤmlein von fichgebäreren. [ Ein andere gattung iff innwen⸗ dig roth / da fie ſonſt gemeiniglich Saffrangelb find. ] Das neundte Geſchlecht if dem VI.gantz gleich / allein daß feine Blaͤt⸗ ter ſpitziger fein. [ Vnd dieſe iſt vie Wilde / ſo in Franckreich vmb Mompelier/ auch in Italia von jhr ſelber wechſt: Wie dann * * Pariß offt nicht vber drey oder vier zwerch Finger hoch. Es werden die Ringelblumen faſt allenthalben in den Gaͤr⸗ gen gezielet / vnnd wo fie einmal ankommen / beſamen ſie ſich alle Jahr ſelbſt. Sie fangen an im Meyen zu bluͤhen / vnd weren für vnnd fuͤr in ſtaͤtiger Blůet / biß in Winter hinein, ¶ dannenher es Calen- dula genannt. ] Bild Ringelblumen. IX. Calendulaaruenfis, Aller Von den Namen. IA iin [von dem Ringlechten Samen alfoge» nanne | oder Goltblume heiſt in Latein Caltha, Cal- thula, Calendula ‚Solis (pohla, Chryfanthemon, Caltha po&tica. Columellanenner fie Buphthal- mum,daruon bey Lobelio in feinen aduerfariis weiter su leſen iſt. Welſch Fior deognimefe oder Fior rancio. Frantzoͤſiſch Sou/fys Engliſch Mary gold. Niederlaͤndiſch Gondebloemen. Boͤhmiſch Mefycck. | Don der Natur / Krafft / Wirckung vnd Eygen⸗ ſchafft der Ringelblumen. E£ Je Ringelblumen feind warmer und truckner Natur / warm im andern Grad / vorab wann ſie duͤrr ſind / doch ſind die Blaͤtter etwas Hitziger mit einer ſchaͤrpf⸗ * fe / wie ſolches auß dem ſtarcken Geruch vnnd Herbe dep Geſchmacks abzunemen iſt / ]fieeröffnen vnd zertheilen / zie ⸗ hen auch ein wenig zuſammen. Hieronymus Bock melder/ daß fie mehr enſſerlich denn jnnerlich ſollen gebraucht werden. ¶Wiewol es auch von den Welſchen in der Speiß mir ande⸗ ren a Kraͤutern genuͤtze wird / zu bewegung deß Stul⸗ gangs. x men. Innerlicher Gebräuch der Ringelblumen. As Kraut in Wein geſotten / da kein Fieber fuͤrhanden iſt / vnd daruon getruncken macht weit vmb die Bruſt / vnd loͤſt den groben Schleim auff. Dergleichen genu⸗ tzet/ benimpt es das Hertzklopffen / ſo de Weibern kompt en verhaltung jhrer Zeit’ ſoͤrdert auch der Frawen Biödigkeit : Deßgleichen thut auch das Kraut fuͤr ſich ſelbſt / oder in Salat genutzet / wenn es noch friſch vnd jung iſt. [Die Frontzoſen ba⸗ cken es auch in den Eyerkuchen / vnd gebens den Welbern qu eſ⸗ ſen / welchen die monatliche Zeit zuuieloder zu wenig flieſſen· Etliche nemen das Puluer von den Biumen / wickein ſoichs in Baumwoll / vnnd legen es auff die Zaͤn / de Schmerhen dar⸗ mit zu ſtillen. Diß Kraut geſotten / vnd getruncken / vertreibt die Gelbſucht / iſt auch ſehr kraͤfftig in der Pcſtilentz Die Blaͤtter im Ofen gedoͤrrt / vnd genoſſen ſtillen den weif⸗ fen Weiberfluß. Die Blumen mit Wein getruncken / bewegen den Weibern die gebuͤtliche Reinigung / vnd fuͤrdern ſolchen Fluß Eräfftigtich. Sie vergehrenauch die Feuchtigkeit im Magen / vnd erwaͤrmen denſelbighen. ER Die Rindin Wein geſotten / vnd getruucken / dient den Leber⸗ ſuͤchtigen Der Same toͤdtet die Wuͤrm.) Euſſerlicher Gebrauch der Rin⸗ gelblumen. der Naſen / ſo ſchwerlich zu ſtillen. Auch die Kraͤntz von Ringelblumen auff dem Haupt erwaͤrmet / bewegt das Bluten / vnd kan nicht geſtillet werden / ſo lang der Krantz auff dem Haupt / ſonderlich wo man ſich mit tantzen vnd foringenerhitigee. 5. i Es fehreiben etliche / daß diefe Blumen dem Geſicht gar wol thun / vnd daſſelbige fcherffen. Ringelb umen mit dem Kraut gedoͤrret / angezuͤndet / vnd den Rauch vnden auff empfangen / ſol ein gewiß erperiment ſein / daß Buͤſchlein oder lecundinam mir gewalt zu fördern. FON ftätig Geruch der Blumen fördere das Blut auß H Es meldet L. Fuchſius, daß die Blumen ſehr gebraucht wer⸗ den / die Haar darmit gelb zumachen. | Ringelblumen in Wein geforten / ober die harte kalte Ge⸗ ſchwuͤlſte geleget / erweychet vnd zertheilet diefelbigen: [Das Puluer von der Rinden mit Fenchelſafft vermiſcht / | Mein ondein wenig Oel darzu gethan / vnd mir einander geſot⸗ ten / biß eg dick wird / hernacher ein wenig Wachs darzugerhany vnd zur Salben gemacht / dienet ſehr wol zum Miltz / vnnd zum erkalten Magen. | Von dem außgetruckten Saffeder Kingelblus men / vnd ſeinem Innerlichen Ge⸗ brauch. — kan der Safft von den Ringelblumen auff gleiche * weiß zuwegen bracht werden / wie der Wermuthfafft. Diefir Safft lvder die junge Schoͤßlein mit einem Ey⸗ erdotter gebacken ] von den Weibern eingenommen / ſol ihnen die verſtandene Menargeiten bald wiederumb bringen: ¶vnd ſtillet die oberflüffige- ] Doch fan man Mutterkraut oder Beyfußwaſſer darunder miſchen / vnnd mit einander einneh⸗ Welche mit der Geelſucht behafft fein / die ſollen ſich dieſes Saffts gebrauchen / vnd denſelbigen mit weiſſen Andornwaſſer / erliche Morgen nach einander. einnemen: Etliche nemen zu den Safft ein Quentlein deß Puluers von den Erdwuͤrmen / vnnd brauchen daſſelbige fuͤr die Gelbſucht. [DE Saffts ʒwey doth / mit einem Quintlein gepuluerten —— eingenommen / bewegt die Monatliche Zeit der Weiber: | Es | Euſſer⸗ A 48 Euſſerlicher Gebrauch deß Saffts von Ringelblumen. Er Safft von Ringelblumen in die Ohren gethan / D ſol die Wuͤrm darinn toͤdten. Zu den Wehtagen der daͤn / fol man deß Saffts ein gut theil in Mund nemmen / ein zeitlang darinn behaleenfol den Schmertzen bald benemen. Etlich vermiſchen den Safft mir Weineſſig / vnd waͤſchen die Zän damit. ] Ningelblumen Safft mit Saltz zu einem Pflafter gemacht‘ auff die Wartzen gelegt / vertreibet dieſelbigen. | Er fol andy die Flecken und Maſen der Haut vertreiben. ] | 3... Von Kingelblumen Waſſer vnd feinem jnnerlichen Gebrauch. As Waſſer fol von Kraut und Blumen ſo bald ſie an⸗ fangen zu bluͤhen / gebrennt werden. Diß Waſſer wird nuͤtzlich gebraucht zn Verſtopffung der Leber / daruon die Gelbſucht verurſacht wird / dieſelbige eroͤffnet es wi⸗ derumb / damit die Gall widerumb in jhr Receptaculum kan bracht werden. - Welche Weiber ſich an jhrer zeit ſaͤumen / die ſollen dieſes Waſſers alle Morgen ein guten ſtarcken Trunck thun / doch ſol⸗ len fie jederzeit / Betonien / Poleyen oder Beyfußwaſſer darunder vermiſchen. | [Iſt den Weibern fo im Seiberfälter und die Beermutter von Kälte verfchleimbt / ein fehr nuͤtzich Waſſer: aber die fo hisiger Natur find follen dig Waſſer innerlichen nicht nieſſen. c Einer NRußfchalen voll getruncken / nimpt allen falten Gebre⸗ shen dep Haupt ſo es auch Aufferlich vberlegt würd. ] Es fehreibet Camerarius daß man diefes Waller auch wi- der die Peftileng gebrauche / dazu man auch den Safft auff vier Sorhnems,folden Schweiß wol fördern. Eufferficher Gebrauch deß Ringelblu⸗ maenwaſſers. M wird diß Waſſer hoch gelobet [ als ein gut / nuͤtzlich Augenwaſſer / ſuͤr mancherley Gebrechen derfelbigen / die Augen su laͤuteren / den Schmergen zuſtillen / das Geſicht zuerflären ]zu den hitzigen rothen Augen / wenn man A⸗ bendts vnd Morgens ein wenig darinn troͤpffet: oder leine Tuͤchlein darinn genetzet / vnd dieſelben etlich mal vberlegt. [ Es fol auch das Hauptwaͤhe ſtillen vnnd milteren / wie ge⸗ D meldet / vbergelegt / zu viel malen erfriſchet / vnd an die Schlaͤff ge⸗ ſtrichen. Die Weiber ſollen auch diß Waſſer inſonderheit in Mutter⸗ zaͤpfflein gebrauchen / die Geburt und Nachgeburt mit gemalt zu⸗ fuͤrderen / vnd ſie nach der Geburt zu reinigen.) Saltz von Ringelblumen. Sal Calendulæ. Des Salk von den Ningelblumen fol auff gleiche, weiß zubereitet werden / wie das Wermurhfals. Vnnd iſt das Saltz zu vielen obermelten Gebreſten gut vnnd nuͤtzlich / ſonderlich die Verſtopffung der Leber zu eroͤff⸗ nen mit Odermenig / oder weiſſen Andornwaſſer eingenom⸗ men. Dergleichen auch die verſtopffte Mutter zu eroͤffnen mit E Hawhechelwaſſer eingenommen / treibt es den Harm vnnd den Grieß. je Ringelblumen Del. JS fan auch ein Del vondiefen Blumen gemacht wer, den/ wiedas Chamillenöl: Welches gut iff zugebrau⸗ > en den jenigen/ welche den Athem ſchwerlich führen, vmb die Bruſt her wol darmit geſchmiert / dann es eröff- net vnd zertheilet. Es ſollen ſich auch die Weiber darmit ſchmie⸗ ren welche groß Stechens vnd Schmertzen im Rück fuͤlen / von Verhaltung jhrer Monatzeiten/denfelben erwaͤrmet vnd eroͤff⸗ net es Die Ader der Mutter / vnd bringe jhnen jhre Zeiten. H D. Jacobi Theodori Tabernemontani/ F Das XXII. Kapitel. Don Mutterwurtz Mutterwurtz. Caltha alpina. obſeruationibus vnnd aduerſariis nouis, daß es ein ſchoͤnes Gewaͤchs ſey / feine Wurtzel vergleicht ſich der Wurtzel deß groſſen Baldrians / außge⸗ nommen daß fie kleiner iſt / vnd mit vielen Faſeln behencket / bey nahe dem Doronico gleich / eines raͤſen / ſcharffen / durchtringen⸗ den / bittern / vnd doch Wurtzigen Geſchmacks / dem Nardo gantz gleich / auß welcher Wurtzel ein Stengel herfuͤr tritt / einer Elen hoch / bißweilen auch nidriger / an welches Giepffel ein Geſtirnte Goldgelbe Blum herfuͤr kompt / gang luſtig vnnd ſchoͤn anzuſe⸗ hen / der Rindtsaugblumen oder Johannsblumen faft gleich. Seine Blaͤtter ſeyn lang /breit vnd bleichgaͤlb / mit vielen Aeder⸗ lein durchzogen / der Entzian fo gleich und aͤhnlich / dag fie in der erſt vor die Entzian möchte angefehen werden. Gelnerus vnnd Dodongus gergleicher fie den Wegrichsblaͤttern / mit welchen fie auch gar vberein kommen Lobelius ſchreibet / daß er es in Agro Narbonenfi habe antroffen / es waͤchſt auch in den fäuchten Wieſen / auff den hohen Gebirgen. In Schwengerland vnnd Elſeß.] Von den Namen. Vtterwurtz wird [vonden Pnegelleren in den Buͤr⸗ den wilder Wegerich ] Sareinifch genennt Calthaal- I )}pina, dieweil es fürein Art der Ringelblumen gehale fen wird: Rondeletius helt eg für ein Geſchlecht deß Nardi Gallicæ, andere fagenveg fen ein Species def Nardi Cel- ticz. Gefnerus nennet es Caltham alpinam. ¶WBeſy den Sachſen vnnd Seeftärten wird es Wolueley ge⸗ heiſſen bey dem gemeinen Mann: aber von den Medicis, Arni- ke BERN } J "Don een — — — — — nal park dend of | if! m; "pi | 1) M | gb ‚6 k Mond Ye j { Das Ander Buch / von Kraͤutern. 49 Von der Natur und Wirckung. forttreibe / was ſein Complexion ſey / iſt zuvor angezeiget. [ Gefnerus meldet / daß die Wurtzel nieſſent mache. Bey den Sachſen braucht es das gemeine Volck / des nen fo hoch hinunter gefallen / oder ſo ſich fonft etwan mie Arbeyt verlegt haben: Nement ein Hande voll fieden es in Bier drin? cken dep Morgents einen Trunck warmb darvon / decken ſich zw vnd ſchwitzen: Wo ſie ſich dann verletzt haben / empfinden ſie an dem verletzten Ort groſſen Schmertzen / auff zwo oder drey Stundt / vnd werden alſo curiert: Haben ſie ſich aber nicht ver⸗ letzt / empfinden fie keine Veraͤnderung. Auch zu Dantzig in Preuſſen iſt es ſehr in groſſem Brauch / vnd ob wol bey jhnen es nicht waͤchſt / wirdt es doch auß Nieder Sachſen in Faͤſſern dahin gebracht. ] [ Bon diefem Kraut wird auch gehandelt vndẽ in der 1.56 ction am 20. Gap. vnter dem Nahmen: Groß Lucians Kraut / das erſte / welches nichts anders dann dig Murtermuns- ] Das XXIIL Capitel. Don Gembfenwurg. Gembſenwurtz I. I. Doronicum. A I Obelius ſchreibet daß es den Harn ſehr vnnd gewaltig VNY — — EN 12 N N 7% N “ S\S2= — ER ST N IT 8 — RDIUAE : 5) 19: fihleche der Gembſenwurtz / derer nur zwey allhie 2) * abgeriffenfeyn. J. Das erſte hat nach der Des ſftrimten / haͤrigen Stengel / faſt eines Schuchs hoch / bißweilen auch hoͤher / an welches Guͤpffel drey oder vier goldtgelbe Blumen mie kleinen glizenden Blärfein rings vmb⸗ ber beſeizt / wie die Rheinblumen / herfuͤr kommen: Die Blaͤtter ſeynd rundt / vnden am Stiel etwas außgeſchnitten / forn glatt / auff den Rücken etwas rauch vnd haͤrig Die Wurkel it weiß / hat an —* Orten runde Knollen zu beyden Seyten / mit dünnen Faͤſeln beſetzet / anzuſehen wie ei ion mit ſei ee ſeln beſe sufehen tie ein Scorpion mitfeinen Il. Das ander Geſchlecht iſt den erſten faft gleich/allein dag 5 © gedendet C. Clufius etlicher Ges ſchreibung Matthioli einen runden / holen ak F feine Blaͤtter länger vnd fpißiger ſeyn / daher es auch Doroni- cum longifolium genenut wirdt. Die Blume iſt auch etwas sarter vnd luſtiger anzuſehen. Ohn dieſe beyde Eeſchlecht werden noch von C. Cluſio vier ander in feinen obferuationibus Pannon, lib. 3.cap. 27. be⸗ ſchrieben. Das erfte hat einen Stengel / fo haͤrig / lindt / faſt eines Schuchs hoch / mit wenig Dlärtern/mwelchelanglcche, die härig vnd ſcharpff · Am Guůͤpffel deß Stengels iff gemeinglich nur ein rohtgelbe Blumen / mit kleinen g ihen den Blaͤlen vmbher be⸗ ſett/ welchem ein kleiner ſchwarher Samen folgerfo in den Locke vnd leichelich verfleuge. Die Wurtzel iſt fhtoanglechtig/gleichech. tig / mit etlich weißlechtigen Zaſern / vnd am Geſchmack lieblich. Das ander vnd das dritte iſt einander ſehr gleich / haben einen grünen runden / holen Stengelfo in der andere Elen hoch / in der drifte aber etwas niederer / vnd haben ein gröffere vnnd breyttere goldtgelbe Blum / ſo in der dritte viel gröfjer: Die vnterſte Blaͤt⸗ ter haben lange Stiel / ſind breyt und zerkerfft/ die aber vmb den Stengel / den fie vmbgeben ſind laͤnger / ſcharpff vnd hitter· Die Wurtzel iſt eines kletnen Fingers dick / weißlechtig / von deren et» liche Zaſeren herunter gehen. | Das vierdte hareinen Stengelauff zwo Ehlen hoch / vnnd ei⸗ nes kleinen Fingers dick / ſo harechtig / yñ zu oberſt an etuch oͤſtlein außgetheilt: hat wenig Blaͤtter / welche harechtig / etwas zerkerfft/ deren die vnterſte rundt / die andere langlechtig / vnnd vmbfangen den Stengel: Die Blumen ſind gelb / vnd groß / ſo mit 20. oder 30.Fleine Blaͤtlein befest ſind / vnd ohne Geruch). Die Wurtzel iſt weißlechtig / vnd hat runde Knollen. Dieſe vier Geſchlecht wachſen auff dem Steyrmarckiſchen vnd Oeſtreichiſchen Gebuͤrg / vnd wirdt das ander und dag dritte H Geſchlecht von den Jaͤgern vnd Hirten Gemobſwurtz genat] Gembſwurtz IL Il. Doronicum II. longifolium. — 2 f DUB: N u AM: WR; { £ Y So mirdt auch von Lobelio noch ein Geſchlecht gefeger/ wel⸗ ches er befchreiber Doronicum brachiata radicecancri forei- picularum ritu , darvon in feinen obferuationibus fol, 370. yndinaduerfariis fol.290 zu (efen. _ | ¶ Dieſes finder man in diefem Buch in der 2.Scer.ams.Cy. pie. onrer dem Damen Aconitum Pardalianches 2, Plinjj, beſchrieben und gemahlet.) E Es — — —— —— —— —— u ne — — — m u ee — *2 I mn ne nn — — * — — — ———— —— — — ——— —— ee ee —— wi * — —— — Im ma — A eo D. Jacobi Theodori Tabernemontani / Es wachſen die Gembſenwurtz in Welſchlandt auff den Ge buͤrgen Gargano vnd Baldo, auch an andern Orten mehr / wel⸗ cher C. Cluſius gedencket. ¶Wie dann auchin dem Schwer ker Gebuͤrg.] Von den Namen. Embſenwurtz wirdt in Latein genennt Doronicum, welchen Dramen es durchauß behaͤlt / [ond von den Jaͤ⸗ > gern Schwindelkraut.] Von der Natur / Krafft vnnd Eygenſchafft | der Gembſenwurtz. DoOronicum iſt in ſeiner Natur warm vnd trucken. Innerlicher Gebrauch der Gembſenwurtz. — * Wurtzel yo gebraucht zu den Binden vnd uff blaͤhung deß Leibs / vñ fonderlichder Mutter toͤdtet und G treiber auß die Wuͤrm im Leib / eröffnet die Verſtopf⸗ fung der Daͤrmen / fuͤrdert den Harn / ſtaͤrckt das zitte⸗ rende Hertz / widerſteht dem Gifft / vnd wirdt auch zu dem edlen Theriac gebraucht. In Welſchlandt / da man ſolcher Kraͤuter viel haben ka kan man allerley compolitionesvon Syrupen / Con⸗ ſerven / Lattwerglein vñ dergleichen diſpenſiren vnd zubereyten. [Inden hohen Schweiger Gebuͤrgen pflegen die ſo nach den Gembſen ſteigen / dieſe Wurtzel wideo den Schwindel zu eſſen / wie dann auch in Steyrmarck. Die Wur hel gepuͤluert / mit Feygen geſtoſſen / und vbergelegt heylet der gifftigen Thier Biß vnd Stich.) Ob dieſes Doronicum dag Aconttum pardalianches minus ſey / vñ ein Gifft bey ſich hab alſo dag ſeine Wurtze Hund / Fuͤchs und Woͤlffe toͤdten koͤnne / darvon kan man lefen Mat- thiam Lobelium in feinen aduerfariis,fol.209. Das XXIV, Gapitel, Von Sternkraut. * Braun Sternkraut. * 1. Alter Atticus purpuroczruleus. C Ternkraut hat feinen Samen von den u, Blumen / welche ſich den Sternen vergleichen: hat ein lang zaſechte Wurtzel / reicht ein wenig F Stengel wachſen / bißweilen auch einer / gantz geradt / ſteiff vnd | | ‚Die feyn formirt holtzecht / haben oben geftirente gligende Blumen — Koͤpff / haben jñwendig einen gelben Apffel/ mit purpurfarben [ oder braunblauw Blaͤttlein beſetzt. Die Blätter find langlecht auffgeſpitzet rauw vnd ſchwartzgrun / am Geſchmack ein wenig bitter Der Saame iſt lockecht / verfleucht von dem Windt. | . Geel Sternfraut. II. Bubonium luteum I. | u Il. Dasander Geſchlecht iſt diefem mit ſeinen gelben Blu⸗ men ganßtz gleich. III. Das dritte und vierdee Geſchlecht / Bergſternkraut ge, nennt / werden von Lobelio in ſeinen aduerlarüs heſchrieben / daß das Maͤñlein ein zaſechte Wurtzel habe / wie die ſccila ſ dag I iſt Teuffels Abbiß darauß ein ſtarcker / gerader ſchmahler Sten⸗ gel wachſe / faſt einer Ehlen hoch / darauff ein ſchoͤne groſſe Blum ankomme / an Groͤß / Farb vnnd Geſtalt wie die Nandtblume / ſeine Blaͤtter ſeyndt etwas braunlecht / an der Groͤſſe vnd Ge⸗ ſtalt wieder Alter Italicus. IV. Das Weiblein iſt dem Maͤñlin an der Blumen vnnd Groͤſſe deß Stengels faſt gleich / allein daß der Stengel vnd die Blätter rauw / haarecht / vnnd länger ſeyn / wie die kleine Hundtszunge. —* Es werden noch andere Geſchlecht der Sternkraͤuter mehr von C.Clutio beſchrieben / darvon zu leſen iſt libr. 3. obferua- tionum,Pinn on.capir.29. Deßglelchen auch von Lobelioin obferuat.folio 187.183 wie dann auch in aduerfarüis Folio 147. 148. V. [Daserfteßefchlecht har ein ſchwartze zaſerechtige Wur⸗ K tzel / Stengel die Ehlen hoch / rundt und rohtlechtig / die mit wenig Blättern vmbgeben / welche lang vñ ſchmahl / ein wenig gerferffe/ auch ſcharpff vnd bitterlechtig find: Der Stengel wirdt in etliche Nebenaͤſtlein zertheilt / auff welchen im Hewmonat ein groſſe Bee... flirentegligende gelbe Blum / welcher ein Fleiner ecfechtiger Sa- men folget Das ander iſt das gelbe Sternkraut hievorgefeft. VI. Das dritte iſt mit Wurtzel, Stengel vnd Blaͤtter der erſten gleich/ allein daß der Stengel / wie auch die Blaͤtter / ſo den Stengel vinbfangen / wuͤllechtig / lang vnnd ein zwerch Finger breyt find: Die Blum iſt groß vnd gel, VIL Das vıl n Ste n / ſchu der vo vill ſaßißl ke fi ‚ lern wmem gel * Woſen / kn Sch fen Gel . Ger auffdenn a (Di Gemtra — — — — — — — — , < 9 Mi Das Ander Buch /von Kräutern. SI | iA Sternkraut mit geelen Blumen. F Bergfternkiaue Moͤñlein 48 — — —J ILL. Alter flore iuteo. II. IV.V. After montanusluteusmas&tamina ill IV. I de | | —9 li Il It Ä || am ji) N | — I IN ll | ul! IN N h | ii Hl IN c |) h VII Das vierdre hat auch Wurtzel den vorigen gleich deſ⸗ Bruchtraut / Schartenkraut. Es meldet Lonicerus , daß die si fen Stengel eines Schuchs hoch / ſteiff vnd gruͤn miefhmahe Blume deß Nachts feheine wie ein Stern am Himme l/ alſo dag | | I — —— vnd ſteiffen Blaͤtter vmbgeben:Die Blumes von etlichen für ein Geſpenſt werde angefehen. | } iſt der vorigen gleichrjedoch kleiner. 5 il | VII. Dasfünffteharen ziemliche Wurtzeln fo mir weiſ⸗ Natur / Kr en Wirsfung dep |; | fen Faͤßlein beſetzet / auß welcher etliche härige StengelSpannen Stern rauts. | N hoch herfuͤrbrechen / vnnd find bey der Wurtzeln viel ſchmahle Ternfrauthateinfülende Natur an fich / faſt mie die > hr Blaͤtter / wie an den blauen Maßlieben / etwas wollechtig / am N Kofe doch nicht ſehr: Es verzehret auch vnnd trucknet Geſchmack bitter: Auff jedem Stengel iſt ein breyte Blum / mit auß / wie auß ſeiner Bitterkeit abzunemmen iſt. Gale- I n — vi fleinen blauwen Blaͤttlein ringsweiß nus ſchreibt jhm ein vermiſchte Natur zu. I) Mm beſeßzt iſt / ſo endtlich in ein Socken vergeher. | * Ü D _ Die vier erfie finder man vmb Wien in den Bergächtigen I Innerlicher Gebrauch deß Sternkrauts. ER ıl | 1) Wieſen / wie dann auch im Schweitzerlandt: Das fuͤnffte in Je Blumen in Waſſer geſotten / vnd getruncken / die⸗ IN) A den Schweitzeriſchen / Moeriſchen und Oeſtreichiſchen graßech⸗ nen wider das Halßgeſchwehr / Angina genennt / vnd x il un tigen Gebürg- ) R wider die fallende Sucht den jungen Kindern. Al 1 Sternfraut blüher in angehenden Herbſt: Wirdt funden S | ih) auuff den wilden Gebirgen / in Thälern und Waldtwieſen. Euſſerlicher Gebrauch. | 1 J ¶Vnden im 139. Capit. der 11. Section findeſtu noch ein Ternkraut iſt gut wie ein Pflaſter vbergelegt / wider die + 3 Srernfraut: ] . Ä grofe Hit dep Magens:wider die hitzige Ne der | ii | | | Augen / deß Gemaͤchts / vnnd wider den Außgang def 9 J — Von den Namen. Hindern / wie Matthiolus auß dem Dioſcoride ver- | "N ni Ternkraut wirdt im Sateingenennt Alter Atticus oder meldet. Man ſaget auch / daß diß Kraut ſoll die Schmer- 9 48 Ä Stella Attica, von ſeinen geftirenten Blumen: Bubo- sen der Gemaͤcht ſtillen wenn es nur an il on nium, loguinalis, das iſt / Bruchkraut / dieweil es zu den denſelbigen Ort wirdt ange⸗ — in EEE Brüchen gebrandhe wirdt. Teutſch MWegerfraun bunden. E A | 4 — | Ei. - Die Ss — — = - _ warnt Messern I, — — ui — — “4, x —* — m \ I RL PEN DS Ta — —— EN — «a RZ ee Fa Die II. Hection. a Das I: Capitel. f ! : \ Don Majſoran. | I. Majoran. F — I. Engliſcher IR | Maiorana maior l. TE a aa — — —“ / — W | BERN, C A NVFRINY/ — 8 Si DARIN TERSHA HR A: = \ RW: - ® IH INES IR | EN IR FIRE a N‘ ERSTEN | Il VE x AN 9 J HA | J D IP ll $ Bthe —— B Er edlen wolriechenden Maiora⸗ III. Das dritte Geſchlecht vergleicht ſich gang vnnd gagx ir | S1 nenoder Meyronen werden vier Geſchlecht dem erfkenallein daß ſeine Diärteremag ſchmaͤhler feyn / darzu von dem Auchore fürgefiellet / an Wur⸗ſſt eran Geruch ſtaccket dann die andere, daher 68 auch edler un $ 1123 tzeln / Stengeln/ Blaͤttern vnnd Blumen Majoran genennet wirdt. Be VAR einander faft gleich. IV. Das vierdte Geſchlecht / die Epimaiorana , iſt ein rm 1 Das erſte Geſchlecht / wie auch die Staͤudtlein den vorigen gleich / allein daß feine Stengel mit andere/ hat einen holscchten Stengel’ mit vielen Fäden oder Haarlocken verwirret ſeyn / gleich wie an dem E vielen zahrten Nebenaͤſtlein / daran vielkleiner/ runde / weiß⸗ Epithymo. dr grauwe / wolriechende Blaͤttlein: Blůuͤet mit gruͤnen ſchuppech⸗ Sie werden geſaͤhet und gepflantzet: muͤſſen aber am Schat⸗ | Mär ten Knoͤpfflein / darauff wei ſe/kleine / ſubtiele Bluͤmlein ſtehen: ten ſtehen / vnnd in alten Miſt geſetzet werden / darzu offt begoſ⸗ ð Vach welchen ein gar kleiner brauner Same erfolget. Die fen. Gegen dem Wintenmuß man ſie außſetzen ondin Kellern 18 Wurtzel iſt holtzecht mit vielen Zaſeln vmbgeben. 1oder andern warmen Orten behalten dann fie keinen Froſt ley⸗ ku) Il. Dasander Geſchlecht toͤmpt mit dem erften anallen den fönnen. ¶Jedoch finder man ein Art, foauch den Pr Stücken vbereyn / außgenommen mit feinen geftirenten Bluͤm⸗ | Winter ober im arten bleibrwennman i * lein mit fuͤnff zahrten Blaͤtlein beſetzet welcher am Guͤpffel deß jhn zudeckt. hin mittelften Stengels br viel ankommen / vnd gantz getrungen cg h i zufammen ſtehen. on in‘ : N — 1) TIL, Edfer Maioran. . Maiorana III. tenuifolia. >S Von den Samen. Aioran heiſt auch Maſeran oder Maſeron / Meylen vnd Meyron / Griechiſch zer lvxor unnd "Auzparoc, Hteiniſch Maiorana, Amaracus, Sampfuchum. Welſch / Spanniſch vnd Frantzoͤſiſch Maiorana. Ni⸗ derlaͤndiſch Marioleyne. Engliſch Marierome. Boͤhmiſch Maio- ran. Es ſeyn etliche der Meynung / daß die edle Maioran dag Marum ſey / ſo von Dioſcoride vnd Galeno befchrieben wirdt. Darvon aber im nachfolgenden Capitel Meldung geſche⸗ hen ſoll. | D Won der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft der Maioranen. loſcorides ſchreibet / der Maioran ſey eines ſuͤſſen vnd D lieblichen Geruchs. [ Am Geſchmack ein wenig bitter/ mie einer lieblichen Schärpffe. ] Iſt einer fubtiefen Subſtantz / warmb vnnd trucken im Anfang degdritren Grads:Vnd hat ein Art zu digeriren vnd zu zertheilen. ¶Bey den Alten iſt fuͤrnemblich hoch gelobt worden der Mar ioranıfo in der Inſel Cypren gewachſen. Innerlicher Gebrauch der Maioran. As die Eygenſchafft dieſer Kraͤuter belanget / werden dieſelbigen fuͤrnemlich zu den alten vnd kalten Gebre⸗ ſten deß Haupts gebrauchet / denn ſie eine ſonderliche Art vñ Natur an ſich haben / das erkalte vnd ſchwa⸗ che Hirrn / wie auch die Neruen / dieſelbige zu erwärmen vnd ſehr K zu ſtaͤrcken. | Es iſt das Kraut ein edle Wurtz in aller Koft.] Der Maioran wirdt in der Speiß gebraucht / vnnd bringet dem Magen Luſt vnnd Begierdt zu der Speiß / vnnd gibt aller Koſt / darzu er gebraucht wirdt / ein guten ſehr lieblichen / anmuͤhti⸗ gen Geruch vnd Geſchmack. Maioran mit Roſmarein / Betonien / Meliſſen vnnd Sal⸗ bey in Wein geſotten / iſt gut wider die kalte Wehtagen deß Haupts / jederzeit ein guten Trunck darvon gethan. Das Ander Buch / von Kräutern. 53 F | IV. Epimaioranas — Ds =: RL ——— an x TEN EN RIES 7: 0? EL — > * 3 — 7 7 EN * za 2 m BER — BR, GE TEN * ——⸗ N — — *8* une SE — — — —— Ne WE 4 — F EN S 2 = m WER \ N — fr en NG, — N RR Man kan auch bemeldte Maisran famprden andern Kraͤu⸗ tern / oder auch fuͤr ſich ſelbſt in guten firnen Wein legen / vnd darüber trincken / bekoͤmpt wol den jenigen / fo ein kaltes Haupt haben / auch denen ſo mit dem Schlag / vnnd dem Krampff ge⸗ plaget werden: Wie ſie denn auch zu allen andern Schwachhei⸗ ten deß Haupts vnd deß Hirrns / ſo von Kälte vervrſacht / gan nuͤtzlich vnd wol koͤnnen gebraucht werden. Dioſcorides ſchreibet / daß Maioran in Wein geſotten / vnd darvon getruncken / gut ſeye wider die anfangende Waſſerſucht wider das ſchwehrliche Harnen / vnd wider das Krimmen / vnd Leibwehe / welches es ſtillet / auch mildert: erweycht vnnd legt dag geſchwollene Miltz nieder. — Maioran gepuͤluert deſſen vier Scrupel / vnd zween Scrupel Bibergeyl mit Ipocras getruncken / ſtillet dag Leibwehe | In Wein geforten vnd getruncken / Diener zu dem ſchwehrli⸗ chen Athem / vnnd alleriy Berfiopffung der innerlichen Bliedern. ] ; Es werden auch die Maioranen nuͤtzlich gebraucht wider die falte Gebreſten der Mutter /diefelbige zu ſtaͤrcken vnnd zur erwärmen. Mir Näsleinblumenfonderlich dieda gelb ſeyn / in Wein ge legt / vnd darüber getruncken / bringt den Weibern jhre verſtan⸗ dene Zeit widerumb / vnnd zertheilet die Blaͤſte oder Winde / ſo ſich in der Mutter verhalten. Euſſerlicher Gebrauch der Ma⸗ joranen. | | ) loſcorides ſchreibet / wenn mann die duͤrre Ma⸗ jaronen Blaͤtter zerreibe / vnnd mie Honig vermifche/ darnach vberlege/ fo vertreiben fie die blutige Streich mafen/ vnd das vntergerunnene Blut / [von ſchlagen / ſtoſſen oder fallen: ] ; Deßgleſchen auch / wenn man ein Zäpfflein darauf mas che / vnd ſolches die Weiber bey ſich bringen, fördere es die Mo⸗ natjeiten. [ Ein Lendenbadt darauß gemacht / vertreibet die Dläfte der Mutter.)] E ijj Es er 0 Aline ma Ne... vr >> Sci —— een — — — — — — — * == ET — . us — — — — — — — ee — — — I — = - —— mM m55 —— — —— — — — T5mn,, ,òô — öge eo‘l„9 — —— — — — * — — * in = en nn — Fe — — — — — —— -- —— Di — — — un BT — — — — — - NETTER IT — — Nas een — el M hi |) { 9 TER 4 7 a 2% u ns „Et J 9 4 A ram: ll f 4 J J Bi RL. 118) Kan ar al El: x " all N h u h 4 “ a — — — — == 2 — Sen — — Li —— — * * Me" Te * —— — a a — — a nee nn ——— — — Se — — * A paͤpfflein / vnd har gleiche Krafft. 54 Es werden die Maioranen von Fernelio ſehr gelobt zum F Haupt ʒwagen in Laugen / oder aber in Waſſer vnnd Mein ge⸗ ſotten / vnd das Haupt darmit gezwagen / doch ſoll man auch andere Kräuter mehr dazu nemmen / als Roßmarein / Cha⸗ millen / Salbey / Lauendel / Fenchel vnd dergleichen. [Sn Laugen geſotten / vnd das Haupt damit gezwagen / ſtillet das groß Hauptwehe. Welche ein kaltes bloͤdes Haupt haben / die ſollen nemen Maaoran / Roßmarein / rohte Roſen / Stoechasblumen / Kuen⸗ del / Chamillen vnd Spicanarden / jedes ein Theil / darzu thun / geſtoſſen Muſcatenblumen vnd Naͤglein jedes auch ein Theil ſoiche Stuͤck miteinander klein zerſtoſſen wie ein Puluer / in Baumwoll faſſen / ſolches mit einem Zindel oder Daffet vnter⸗ nehen / vnd ein Cucu um oder Häublein darauß machen / vnnd ſtaͤttigs auff dem Haͤupt tragen. ren gelaſſen / ſtaͤrcket das Gehoͤr: Auch fol man das Kraut alfo warm wider die Ohren halten. [ Deßgleichen in gutem weilfen Wein geforten biß dick wirdt mie ein Pflaſter / auffgelegt / ſtillet das Magenweh richtet die ver- ruͤckte Glieder widervmb ein’ ondnimbrden Schmertzen / zer⸗ trennet das vntergerunnene Biut / vnd die Geſchwulſt von Kaͤl⸗ te / vnd leget das geſchwollene Miltz nider. Das Waſſer darinn Maioran geſotten wirdt / iſt faſt aut ge⸗ than indie Schröpffföpff oder Hoͤrner / oder fie darmit genehet / dann es bewahrt / daß nachdem Schroͤpffen nichts böfes zufihlar ge durch vnreinen Eyſen oder Koͤpffe. Das Puluer durch die Naſen in ſich gezogen / reiniaget dag Haupt wol / vnd macht nieſſen. Jedoch wirdt es ſelten allein ge braucht/fondern mit andern Stücken vermiſchet / welches alſo kan bereytet werden. | Nimme deß edlen Maierons / der recht gedoͤrret fey / ein halb Loth / ſchwartzen Roͤmiſchen Eoriander ein halb Quintlin / Cu⸗ beblin / Cardamoͤmlim / Naͤgelin / jedes zween Scrupel / Bertram⸗ wurtzel ein Scrupel / weiß Nießwurtz ein halben Scrupel / Biber⸗ geyl auff fuͤnff oder fechs Gerſtenkoͤrnlin ſchwehr: Dieſe Stück ſtoß alle zu reinem Puluer / darvon ziehe ein wenig in die Naſen. Diß iſt nutzlich zu Verhuͤtung vor dem Schlag / wirdt auch für die fallende Sucht gebraucht: fuͤr das befinſterte Geſicht zu laͤu⸗ tern: die Verſtopffung der Naſen zu eroͤffnen / vnd Maͤngel deß Geruchs zu wenden: das gelbe von den Augen in der Gelb⸗ ſucht zu bringen. So man zu ſolchem Puluer / ſo auch allein von geſtoſſenem Maioran bereytet wirdt / Hartz Wachs und Terpenthin nimbt / daß es in der dicke werde wie vngenuͤdt Wachs / ſo gibt es Naſen⸗ An Maioran ſtettigs gerochen / truͤcknet die rinnende Au⸗ gen / vnd vertreibet die Muͤcklein von denſelbigen. In Daͤmpffen gebraucht / ſtillet das Ohrenſauſen: heylet das Schwehren derſelbigen / vnd bringet dag verlohren Gehoͤr / wo eg nicht zu lang angeſtanden / wider. An Maioran nur gerochen / iſt ein Hertzſtaͤrckung / ermun⸗ dert die Ohnmaͤchtigen vertreibt das Hertzzittern. Zu der fallende Sucht / den paroxyſmum zu lindern / iſt das nachfolgende ſehr nuͤtlich: Nimme Maioran / Roßmarein⸗ bluͤmlin / jedes j Loth / Paradyßholtz j. Br / alles geſtoſſen / diß reibe wol mit i j. Vntzen wolgeſchmacktem Wein durcheinander: miſch darzu Gerſtenmeel j- Vntz / Krafftmeel ij. Big lege dieſes auff das beſchorene Haupt. ] | Wer ein falten blöden Magen hat/ und nicht wol daumen r tan / der fiede Maioran vnd Wermuth in Wein / vnd ſchlage dar⸗ K nach ſolche Kraͤuter warmb vber den Magen deß Tags etlich⸗ mal / ſo wirdt ihm widervmb geholffen. Friſche Maioran zerrieben / vnd in die Naßloͤcher gethan / ma⸗ chet nieſen / ſchreibet Pernelius, [zertheiler den Schnupffen / rey⸗ niget und erwaͤrmet dag Haͤupt / vnnd fo man den Safft mit Nießwurtz vnd Bibergeylvermifcht/ ] vnd in die Naplöcher chut / erwecket er die jenige / fo in einem vnvberwindtlichen Schlaff liegen. [ Gcmeldre Artzeney auff die Zungen geſtrie⸗ chen / bringet dis verlegeng Sprach wider. ] z D. Jacobi Theodori Tabernzmontani/ Es werden die friſchen Majoran gar nuͤtzlich gebracht an den jungen Kindern / ſo erſt auß Mutter deib kommen feyn / weñ ihnen die Naßloͤchlin verſt opfft werden / vnnd ſo gar ſchwehrlich den Athem fuͤhren / als wenn fie erſticken woͤllen dag man als, dann friſche Maioran zerreibet / vnd den Kindern für die Naß⸗ loͤchlein Hält- — Von dem Maioranſafft. Er Safft warmb in die Ohren getropffet / nimbt das Souſen / vnd ſtaͤrcket das Gehoͤr. Ein Saͤlblin mit reinem Meel darvon bereytet / legt die hitzig Geſchwulſt vnd Entzuͤndung der Augen: wirdt zu mancherley Oel / Salben vnd Pflaſter nuͤtzlich / vermi⸗ ſchet / von wegen feiner waͤrmenden Krafft. ⸗ Vom Safft vñ doͤrrem Puluer bereytet man nutzliche Mut⸗ terzaͤpfflin die Blumen den Weibern zu foͤrdern.) 3 Der Safft von Maioran mir Saltz vud Eſſig vermiſcht vñ angeſtriechen / iſt gut wider der Scorpionen ſtich. Maioronſafftl allein / oder) mit gelbem Huͤttenrauch vnnd Chamillenoͤl zu einem Saͤlblem gemacht / vnd angeſtriechen / ver⸗ treibt die Maſen / ſo auß verſtocktem Blur herkommen. Don Maioran Waſſer vnnd feinem Gebrauch. ar, Enn die Maioran noch frifch ſeyn /follen fie mit guter Acht in Bslneo Mariz gebrenne werden. Dieſes Waſſer iſt trefflich gut zu allen kalten Bebreften de Hirns / wider die fallende Sucht / den Schlag / wider das Zittern der Haͤnde: wider den Krampff vñ den Schwindel deß Haupts / Morgents vnd Abents darvon getruncken: [Es erfrewet vnd ſtaͤrcket das Hirn vnd Gedaͤchtnus wunderbarlich / jederweilen drey oder vier Söffel voll Abents vnd Morgents ger truncken: ] Staͤrcket vnd kraͤfftiget die Señadern: Treibt den Harn vnd den Grieß. Es iſt auch diß Waſſer nuͤtlich den Weibern / welchen die Mutter verſtopfft iſt / vnnd an jhrer Monat Zeiten ſaͤumhafftig werden / denfelbigen erwaͤrmet es die Mutter / ſtaͤrckt dieſelbige / vnd bringt jhnen alſo jhre Zeit widerumb zu recht. LOSE nutzlich den vnfruchtbaren erkalteten Weibern / reinigt jhnen die Geburt Glieder / vnd verzehret allen falten Schleym der Behrmutter. Iſt ein ſonderliche Artzeney wider den weiſſen Fluß.) Es zertreibt auch vnd zertheilet ſolches Waſſer allerley grobe vnd zehe Feuchtigkeit / ſo ſich im Leib verhalten / vnd iſt gut den jenigen / welche vmb die Bruſt gar voll ſeyn / vnd einen ſchweh⸗ ren Athem fuͤhren. Auff folgende weiß zubereytet / iſt es viel kraͤfftiger Nimme Maioran mit feinen Knoͤpfflin / wenn er am aller vollkomneſten bluͤhet vnd noch grün iffzerhack ihn wol: geuß guten kraͤfftigen wolriechenden firnen ein daran / daß er wol erfeuchte: ver⸗ mach das Geſchirr beheb zu / daß es nicht verriechen koͤnne: laß al⸗ ſo etlich Tage erbeytzen / hernach geuß in das deſtillier Geſchir / zeichs ſanfftiglichen ab / mit ſtaͤtter Erfriſchung / dann die auff⸗ ſteigende ſpiritus find hitzig / ſubtiel vnd zahrt: So haſt ein koſt ⸗ barlich wolriechendt Waſſer zu allen Gebreſten deß Haupts / Hirns / Neruen vud weiſſen Geaͤders / ſo ihnen auß Kälte wider, fahren: innerhalb vnd auſſerhalb denn Leib zu gebrauchen- ] Eufferticher Gebrauch deß Maioran⸗ * Waſſers. Aioran Waſſer an das Haupt vnd Schlaͤff geſtrie⸗ chen / oder ein leinen Tuͤchlein darinn genetzt / vnd vmb das Haupt geſchlagen / benimbt die Wehetagen deſſel⸗ bigen / ſo von Kälte ihren Vrſprung haben. Das Waſſer auff die Zunge geſtriechen / bringt die verlohrne Sprach widerumb . | Don —— | | ie ta | wollene Miltz Maioran in Wein geſotten / darnach den Dampff in die Oh. G fer Safft auffgeſtriechen / legt das geſch Fin * — anf nd pn nl 6 pa he 103 Nuefen ſodet Neff N hr € kr / Ale Mb Wing | Umdri J Das Ander Birch / von Kräutern. A Don Majoranmwein vnd feinem Gebrauch. Je man einen Majoranmein surichten fan / iſt bey dem Wermuthwein angezeigt worden. Bad ift dies fer Wein zu allerley erzehlten innerlichen Gebreſten gantz nuͤtlich vnd gut zugebrauchen. Dann er erwaͤrmet alle innerliche Glider / ſonderlich aber das Haupt das Hirn / die Sennadern vnd die Mutter / welche er nicht allein erwaͤrmet / ſondern ſtaͤrckt vnd kraͤfftiget dieſelbige auch gar wol / dienet al⸗ fo wider die kalte Wehetagen deß Haupts / wider den Schwin⸗ del / wider den Schlag vnd andere erzehlte Gebrechen / ſtaͤreket die Sinn / vnnd bringt die verlohrne Gedaͤchtnuß widerumb⸗ Eroͤffnet die verſtopffte Mutter / treibt den Harn / vnnd iſt gut den anfangenden Waſſerſuͤchtigen: Deßgleichen den jenigen ſo einen kalten Magen haben. [ Die zitterende Haͤnd damit gewaͤſchen / die erlahmtẽ Glie⸗ der darmit berieben / ſtaͤrckt ſolcher Wein vber die Maß wol.) Ron Majoranzurker. Conferua Ma- ioranz genennt. Enn man die Maioran mit Zucker einmachen teil, fol man die Blärtlein nehmen vnnd diefelbigen mit Zucker anſtoſſen / wie von den Nägleinblumen iſt Bericht gegeben worden. Diefer Majoranzucker ift auch faſt gut zu den falten Gebreften deß Hirns / darvon droben vermel⸗ der iſt / ſaͤrckt auch und kraͤfftiget daffelbige / iſt gut dem kalten Magen vnd dem Schwachen bloͤden Hertzen. Iſt auch nuͤtz⸗ lich den Gichtbruͤchtigen. Eroͤffnet auch die Verſtopffung der Leber vnd aller jnnerlichen Gliedern / vnnd iſt gut den jenigen / c fo mit den falten Fluͤſſen deß Haupts befohmerer werden. Bon Majorandlondfeinem Gebrauch. a: Majoranoͤl wirdt auf feinen Blärtlein gemacht wie das Chamillenöldarvonimerften Theil zulefen iſt: Diefes Oel iſt gut den müden Gliedern darmie geſchmiert / deßgleichen auch den erkalten Neruen /[ Item er⸗ weichet die verharte Mutter vnnd leget das geſchwollene Miltz nieder.] Welche mit dem Schlag geruͤhret ſeynd / die ſollen ſich im Badt warm damit ſchmieren. Es iſt auch gue wider das Erkruͤmmen deß Mundts / Tortura oris genennt / diß Del in die Ohren gelaſſen / wendet vnd vertreibet das Sauſſen dariñ⸗ widerſtehet auch dem Scorpionengifft. Vber den Magen geſtrichen / erwaͤrmet jhn wol / vnd ſtaͤrckt die Daͤuwung: das Genick vnd gantzen Ruckgradt wol darmit geſalbet / erwaͤrmet alle jnnerliche vnd euſſerliche Glieder / weil das weiß Geaͤder dar von geſtaͤrckt wirdt. | In fluͤſſigem Hanptwehe von Kälte vñ Feuchte deß Hirns verurſachet / ſoll in die Naßloͤcher das Del geſtrichen werden. So das Oel auff nachfolgende Weiß gemacht wirdt / iſt es viel kraͤfftiger: Nimb Majoranſafft ein halb Pfundt / ſuͤſſen wolzeitigen Baumoͤl ein Pfundt / laß alſo mit einander in Doppelim Geſchirr wol einſieden ſo lang biß ſich der Safft ver⸗ zehre: ſeyhe es dann durch / vnnd wirff der zarteſten Zweiglin von Majoran drinn auff ſechs Loth: vermachs mit einẽ Blaͤß⸗ lein oder Lederlein beheb zu. Etliche nehmen lauter vnnd alt Oel ſo viel gnug iſt / miſchen den Safft darunder: laſſens an der Sonnen / oder in heiſſer Aſchen fuͤnffzehen Tag lang ſtehen in einem wol vermachten Geſchire: ſiedens wie oben gemeldet / truckens dann auß / vnnd thun ſolches ein mahl oder drey biß ſich die waͤſſer ge Feuchte gar verzehret: nehmen jeder Zeit wi⸗ der friſchen Safft:alſo wirdt es gar kraͤfftig vnd gut. Damit es aber noch kraͤfftiger ſeye / vermiſchen etliche noch mehr Stuͤck zuſammen. Nehmen Majoran vie Haͤndt⸗ voll, Künlinkraut zwo Haͤndt voll, Mirthenblaͤtter ein Hande voll, Stabwurtz / Bachmuͤntz / jedes ein Handt voll / Caſſien⸗ holtz vier Loth / vnzeitigs Dei fo viel gnug iſt: ſtoſſen vorbenann⸗ te Stuͤck alle / thuns darunder in ein wolvermacht Geſchir / laſſens acht Tag an der Sonnen ſtehen / vnnd truckens auß zum dritten mal. Solches Oel wirdt von den Apotheckern O- — mehrim Brauch it] | Don gediſtilliert Maſoranoͤl. Oleum Stil latitium ſeu Chimica arte extractum genennet. 0 S wirdt auch ein kuͤnſtlich Oel auß den Majoranen gediſtilliert / welches zu allen oberzehiren Gebreſten viel SS akıcer vnd fräfftiger iſt dann das vorige. Man fol aber ſolches mit ſonderlicher guter Beſcheidenheit gebrauchen von wegen ſeiner brennenden Hitz / die es bey ſich hat: Vnnd derowegen nimmer allein ſondern allzeit mit einem Zuſatz als mit einem gebraͤnnten Waſſer mit einer Conſerua, Syrupo- electuario, oder einẽ andn Corpore ſoll eingenomen werden · Dos 11. Kapitel. Nom Kraut Maro. I. Amberfrauf. Marum. I 5 Sfeyudvielond Mancherley Meynung 2 derSimpliciften von dem Kraut Maro: Dann etlichehaitenesfürein Arrder Maioranen / vnd halten auch die Majoran für das rechte Ma⸗ rum / als daß das Wort Majoran von dem Woͤrtlein Maro herkomme. Andere aber halten das Marum / für das wolriechende Maſtick / welches in Franckreich gepflan⸗ tzet wirdt: Andere haben ſonſten jhre Opinion, darvon weite . k laͤnfftiger zuleſen bey Lobelio in ſeinen obſeruationibus fol. 263.vnd 265. wie auch in feinen aduerfarijs fol.213. Deßglet⸗ cken auch bey Matthiolo, Camerario vnd Dodonæo. Es hat aber vnſer Aurhor vier Geſchlecht deß Mari abreiſ⸗ ſen laſſen / welche nicht allein an ſich ſelbſt einander gleichfoͤr⸗ mig feynfondern auch mit den vorhergeſetzten Majoranuen / beynahe gantz vnd gar koͤn nen verglichen werden. | I. Das erſte Geſchlecht if ein kleines Staͤudlein / eines ſehr lieblichen Geruchs / vngefaͤhrlich anderthalb Schuchs hoch / mie vielen kleinen holtzechtigen Nebenzweiglein / daran wich iiij kleiner Sg F leum Amaracinum oder Sampfuchinutn genenne Delches aber die alten viel auff ein andere Weiß bereitet haben ſo nicht — — — Dee — — — == — — — — a = Jan, — —— * * ——— — — — — — — Sans — — — — — I en a — — —— — — — — * ee — ——— — nm — Er N Dee II. Syriſch Darum. Marum Syriacum. Il, ni? —D 9 AN, Ay —X —— — = —* ER * vr J on DIR: IR N «s ' > —— —— N W Si A Y N PAR II, Marum: Marum Maxtchioli. IH. liechter vnd ein wenig groͤſſer: Oben an dem Stengel erſchei⸗ nen wollechre Knoͤpfflein / auß welchẽ gar kleine / weiſſe Bluͤm⸗ kein herfuͤt kommen: feine Wurtzel iſt duͤnn vnd holtzecht kleiner Blaͤttlein gleich dem gemeinen Quendel / doch weiſſer / 6 D. Tarodi Theodori Taberne montani/ — F IV. Kriechendt Marum. Marum repens. IV. 1. Das ander Geſchlecht ift dem vorigen faſt gleich/allein wie Lobelius meldet / daß feine Aeſtlein etwas ſchmaͤler / vnud die Knoͤpfflein an den Stengeln / ſo ſich der Majoran verglei⸗ chen / kleiner ſind / wie auch ſeine Blaͤtter. Iſt eines ſehr anmuͤh⸗ tigen / lieblichen vnd friſchen Geruchs. III. Das dritte Geſchlecht wirdt von Matthiolo beſchrie⸗ ben / daß es habe weißgraue duͤnne Blaͤtter / kleiner dann deß Maiorans / vnden breydt / oben außgeſpitzet an Geruch ſehr lieblich / aber eines ſcharpffen Geſchmacks: bringet an feinen holtzechten dünnen Aeſtlein purpurweiſſe Blumen. Wirdt von Lobelio tragoriganum genennet. IV. Das vierdte Geſchlecht iſt ein kleines niedriges Ge⸗ waͤchß / kreucht auff der Erden herumb / waͤchſt nicht ſtrack in die Hoͤhe / wie die anderen / ſondern bleibt etwas gekruͤmmet / dem gemeinen Quendel in allen Stuͤckenfaſt gleich. Es wachſen dieſe Geſchlecht an vielen vnderſchiedlichen Orten / etliche werden gepflantzet / etliche werden in Aſia vnnd Aegypten funden / von dannen fie in Italiam bracht werden. Sie behalten jhren Lateiniſchen Namen Marum vberal. 1Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Ey⸗ genſchafft deß Mari. As Kraut Marum hat einerley Natur mit den Ma⸗ ioranen / vnnd wirdt derhalben auch zu allen Falten Gebreſten deß Haupts / deß Hirns / der Sen nadern vnnd der Muͤtter gebraucht / gleich wie die Meyron / in Wein geſotten vnnd daruon getruncken / oder auch conler- uen, Oel vnd Waſſer daruon bereitet / wie bey den Meyron vermeldet iſt Sie werden auch gebraucht zu Verſtopffung der Seberiond dem Gifft zuwehren. | Das III, Capitel. Don Baſilien. NIJe Baſilien ſeynd ihres edlen Geruchs EM EAN" halben jederman mol befannt. I. Das erfte I) Geſchlecht die groß Baſilien hat Blärter wie das Ringelkraut oder Tauſentſchoͤn / breydt / dick vnd langlecht / vmbher etwas zerkerffet. Der Stengel iſt rundt / braunfaͤrbig / vnd ein wenig rauh die Blur men weiß / der Same klein vnd ſchwartz. EN ß e — FE — — — — an ee nei 5 — — — — — — JMD -hnden eruch num cl ‚Beine‘ il. 2 kin don mitjhein > finehur Ngelhe IV. G groffebl bendit Diefes ‚riche ungen? Rift Kälte . Aitıgla tuffzerf Vumi dwande Atome yddan Karen Sie einig! fir Nomo Kenim Allen Mares Auf Das Ander Buch /von Kräutern. A Groß Baſilien. J. Ocimum magnum. F B "me d I u «e I) MM. | N - II. Deßandern Geſchlechts der Mittelbaſiliẽ feine Blätter feyn den vorigen gleich/ allein dag fie Fleiner ſeyn / haben einen u Geruch wie die Citronaͤpffel daher dag gewechs auch Oci- fin . mum citratum [das iſt Eitronen Baſilien] genennt wirdr. We Seine Wurgelift zertheile mir vielen Zafeln. | II. Das dritte Geſchlecht / hat gar fieine vñ ſchmale Blaͤtt⸗ en lein, von Natur vnd Geſtalt die gdelfte vnnd fchönfterdannfie In mit jhrem lieblichen Nägleingeruch die andere weit vbertref⸗ 1 fen thut [ daher es auch Ocimum Caryophillatum, das iſt 4 Naͤgelbafilien genennt wirdt. | IV. Es gedẽckt D. Camerarius noch eines Geſchlechts / ſo groſſe blawliechte / krauſe zerkerffte Blaͤtter habe / gang wolrie⸗ chend / werde in Italia genentt Ocimum criſpum Hiſpanicum. ¶Dieſes iſt ein ſonderlich ſchoͤnes Gewaͤchs / welches ich alſo bes ſchriebẽ hab in meinem Match. vñ die Figur darzu geſetzt. Dañ m auß einer Fleinen zafelechtigen Wurgel / erhebt fih ein Stẽ⸗ n gel fat Ehlen hoch / ſo etwas rauch und braunrorh / vnd in kurs M L ge Aeſtlein ſich theilet: die Blätter find runde zweyer Finger # i breit / glatt / etlich rothſchwartz / etlich blaw etlich gefleckt : vnnd tieff zerkerffet vnd krauß / ſo an langen Stengeln bangen. Die J Blum iſt weißroth / der Samen iſt ſchwartz vnnd groͤſſer dann der andern / ſo in kleinen Huͤlßlein eingeſchloſſen: blühet im w j Hewmonat vnd Augſtmonat:Diß iſt auß India in Spanien, 4 vnd dannen in Italiam, vnnd endtlich in Teutſchlandt ger bracht worden. ] Sie werden inden Luſtgaͤrten gepflanger/ [man zielet fie ges meiniglich in de Scherben vor de Fenſtern / Jwächft geſchwind E herfuͤr wie Theophraftus melöetiblüher im Brad monar vñ Hewmonat. Camerarius fagt/daß eg nicht gegen Nacht / fon» dernim Mittag / wenn die Sonnam heiften fcheiner will bes m goffen werden. [ Zu dem wann mans in ein Waſſer ſetzet / M pflegt es darinn ein lange Zeit wie in der Erden zugruͤnen / vnd mit auch zubluͤhen / auch zuweilen Samen zurragen. ] MM | Von den Nahmen. * Ye Aſilien / Baſilg oder Baſilgram heift Briechifch 3a:- w or vnd ocıpaov Sateiniich Ocimum,Bafılicum,Her- — | ba bafılica, Herba regia. [Arabiſqh Berendaros, ] J 57 Mittel Baſilien. II. Ocimum medium fiue citratum. Welſch Bafılico. Fransöfifch Bafılicq, Spanifch Albahaca, Ni⸗ derlaͤndiſch Bafılicom, Boͤhmiſch Bazalika,[ Englifch Bafill.] Von der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft der Baſilien. Alenus ſchreibet / daß die Baſilien ein vberfluͤſſige (7 Feuchte haben. Sie find aber warm im andern Grad. [foesim Heuwmonat eingeſamblet wirdt / leſt fich dag Jahr vber friſch behalten. Innerlicher Gebrauch der Baſilien. Bwol die alten vonder Baſilien Schaͤdlichkeit ge ſchrieben haben / ſo iſt es noch zu diſputieren / ob diß vn⸗ ſer Baſilien der alten Ocimum ſeye / angeſehen / daß auch die alten in der Krafft nicht einig ſind / daruon ſoll aber in vnſerm Lateimniſchen Herbario, geliebts Gott / ge⸗ handelt werden / vnnd woͤllen allein dieſes Krauts / ſowir hiebey abge mahlet / etlich Tugend erzehlen. Diß Kraut in Wein geſotten vnd getruncken / reiniget die Bruſt vnd Lungen / von allem zaͤhen Koder / kaltem Schleim’ benimmet alſo den alten Huſten vnnd leichtert den ſchweren Athem. Mir Ochſenzungenwaſſer geſotten vnd getruncken / ſtaͤrckt das Hertz vnnd dienet fuͤr die Ohnmacht: iſt auch nuͤtzlich den Melancholiſchen Menſchen. Diß Kraut geſſen mehret die Milch / aber zu viel geſſen / iſt ſchwerlich zudaͤuwen / bringt derohalben Blaͤſte / vnd macht dag Geſicht etwas tunckel. In Wein geſotten vnd getruncken / iſt den erkalten Weibe⸗ rennuͤtzlich dann es verzehret den falten Schleim der Beer mutter / treiber den Harn / vnd der Weibern Monarzeit. In Eſſig geſotten en darvon getruncken / tieibt die Wuͤrm lebendig auß dem eeibe. De A RKlein oder edel Baftlien.Nägelbafilien. III. Ocimum Caryophyllatum minus. a JAN Na —6 a In) 4 — — IR EN SEN NZ 1 NEE 4 EI — ES M “ SEK SEIEN DI MS IT NA U ER SDR ENG EI NIINZBER ZEN NG NAWNERTE EL IN A —5 — NS ER WARNTE Die Kraut gepuͤluert mir Schlehanfafft / acht Morgen nach einander getruncken / heyler den ſo im Leib gebrochen / wie Matthiolus ſchreibet. Das Kraut bewegt zu Ehelichen Wercken:ſtillet allerhand Bauchfluß. „Der Samen iſt ſehr im Gebrauch in Vermiſchungen der koͤſtlichen Latwergen vnnd Confecten fo von den Arabiſchen € alten Artzten nuͤtzuch erfunden ſeynd. Er dienet fuͤr alle Maͤngel vnd Gebrechen deß Hertzens / wehret den ſchweren Gedancken / Schwermuth von Melan⸗ choley verurſachet / leget das Hertzzittern / vnd erweckt im Men⸗ ſchen Frewd vnd Muth. VDer Samen geſotten vnnd getruncken / treibt den Harn / vnd fuͤrdert der Frawen Zeit / vnd kan wie das Kraut gebrau⸗ chet werden:truͤcknet die Milch auf. ] | Es feynd mancherley opiniones von dem Gebrauchder Bafilien.Galenus will nicht dog man fie jñerlich in Leib brau⸗ chen ſoll / deñ er fchreiber dag fie eine Döfe Nahrung gebenifeyen dem Magen gantz ſchaͤdlich / vnd fehwerlich zuverdawen. So ſchreibet auch Diolcorides, daß fie dag Geſicht dun⸗ ckel machen vnd den Leib ſehr auffbluͤen. Bey Plinio wirdt geleſen / daß Chryſippus die Baſilien D ſehr gefcholten habe / diewei fie dem Magen ſchaͤdlich ſeyn / vnd auch zur Vnſinnigkeit Vrſach geben / ſollen derwegen von je⸗ derman gemieden werden. Es meldet auch Dioſcorides, daß etliche woͤllen / man ſolle keine Baſilien eſſen / dann wenn ſie geſſen wirdt / oder in die Sonne gelegt / ſo wachſen Wuͤrmlein darauß. ¶[Das iſt gewiß daß die Scorotonen gern bey diefim Kraut find.] Eufferlicher Gebrauch der Bafilien. Aſilien mic Gerſtenmeel / Roſenoͤl vnnd Eſſig wie ein Pflaſter vbergelegt / if gut wider die hitzige Geſchwulſt vnd Scorpionſtich. Zu der erſtockten Milch in den Bruͤſten ſoll man Pe in Waffer fieden und mic ein Pflafter vber die Bruͤ⸗ elegen. | Es wirdeder Baſilienſame fehrgelobt wider die Wartzen / wo dieſelbigen am Leib ſeyn mögen mwennman[ den Samen su Pulner braͤnnt / ]das Puluer darinn ſtrewet / fol «8 die Wartzen vom Grund aufziehen / alfo daf feine mehr allda wachſen möge.Laber man muß die Wargen zuuor mit einem Mefferlein ein wenig auffrigen.] - Der Samen ober Macht in Roſenwaſſer gelegt macht «8 flebericht/gteich wie die Quittkernen / Diener alfo zu der Breu⸗ ne / zu den Schrunden der Lefftzen onnd Zungen: wirdt auch H D Jacobi Theodori Taberne montani / Breit krauſe Baſilien. IV. Ocimum latifolium criſpum. C. B. —— —— I * Ma nd MD 0 N UL er Mae 7 & Na 27 S RB = = — — A m) Y GE EEG EL — nüslich gebraucht in dergleichen Berfehrung der heimli⸗ hen Dreen. f Zuden Wargender Bruͤſten / vnnd an andere Ort zarter Glieder wirdt es auch nuͤtzlich angeſtriechen.) I K 2 Baſilien in Eſſig gelegt vnnd daran gerochen / wendet die Ohnmacht. ¶Dann das Kraut mit ſeinem guten Geruch erquicket das Hirn vnd Hertz / ſaͤrckt die leblichen Geiſter. So man das Kraut mit Roſenwaſſer beſprengt vnnd viel daran reucht / oder nur an die Schlaͤff bindt / befeuchtiget es das Hirn maͤſſiglich / alſo daß es auch zum Schlaffreiger. Der Samen ſtaͤrckt auch den feuchten falten Magen / vnd wirdt nuͤtzlich under die Salben für den Grindt vermifcher. Dfftdaran gerochen/bringr den verlohenen Geruch wider. In Biſemapffel vermiſcht / vnd daran gerochen / iſt ſehr dienſt⸗ lich zur Zeit der Peſtilentz. Der Rauch von vnden auff empfangen treibt die todte Geburt. | Dis Kraut mit Wein vnnd Baumoͤl geforten vnnd ger braucht / ſtillet das harte Trengen zum Stuelgang. Geſotten vnnd den Mundt mit der Bruͤhe offt außgewa ſchen / vertreibt den ſtinckenden Athem. Das Saufen der Ohren ſtillet es / in Saͤcklein vrrnaͤhet vnd vbetgelegt. Vom Baſilienſafft. Je der Safft von den Baſilien zu vberkommen ſch/ kan man leſen bey dem Wermuchſafft. [ Saffı von dem Kraut eingenommen fürdere die Frawen in jhrer Geburt / vnnd reinigen ſie nach derſelbigen. | Diofcorides fehreiber der Bafllienfafft [ in die Augen ger than / mache ein klar ſcharpff Gefichtivertreibe auch alles was das Geſicht verfinſtere / vnd wehre den Fluͤſſen der Augen: Etliche machen Mutterzaͤpfflein darauß / die verſtandene Monatzeiten der Weiber zufuͤrdern. Bafilienfaffe in die Naſen gethan / wehret dem vberfuͤſſi⸗ gem Naſenbluten. an Pr Pit: gemil Dh flet di nel Auß mach ‚MmSt | han Niml reihen — — ſch bot ſathalb Heron \ baffta er geſt MmdIeg: At je A Don gediftilliertem Baſilienwaſſer. BEN WE Kraut fol im Brachmonat mir aller feiner Subſtantz geſamblet vnud in Balneo Marix ge⸗ braͤndt werden. [Dover nimb das Kraut wenn es in beſter Bluͤth iſt / zerhacks klein / vnd beſprengs ſaͤnfftiglichen mit Wein / darmit du den lieblichen guten Geruch mit dem Spiritu deß Weins auch aufftreibeſt / darnach machs beheb zu vnnd ſtelle es an die Sonnen /daß es wol durch einander ſteige. Diß Waſſer iſt ein ſonderliche kraͤfftige / Hertz / Haupt v d Hirnſtaͤrckung / vnd be⸗ nimpt alle Breſten vnd Kaͤlte derſelben. Bekraͤfftiget die Glieder vnd Gaͤder ſo von Kaͤlte verletzet ſind / wol darmit gerieben / vnd vertreibet das Zittern. Reiniget die Bruſt von allem Schleim:zertheilet den sähen Koder / nim⸗ g merden lanawirigen Huſten: vertreibt das hefftig Keichen/ treibet den Harn den Weibern ihre Zeit / vnnd ſtaͤrcket jhnen jhre Mutter / vnd reiniget fie von allem Schleim. ] Baſilienwaſſer getruncken / ſoll gut ſeyn wenn ein Wurm in einen Menſchen gekrochen were / oder im Leib gewaͤchſen / denſelbigen ſoll es ohne Schaden auftreiben. Baſilienwaſſer mit Borragenwaſſer getruncken oder vber⸗ geſchlagen / ſtaͤtcket das Hertz vnd wendet ab die Ohnmachten. Iſt auch gut den rrawrigen Perſonen / fo mit ſchweren Ge⸗ dancken N [E ıflerlicher Gebrauch. Iß Waſſer an die Stirn vnnd Schlaͤff geſtriechen 7 Yonddarinnen genetzte Tuͤchlein vbergelegt / auch in die Naſen gethan / ſtillet die hefftigen Schmertzen C deß Haupts vertreibet die Geſchwulſt vnd Roͤhte der Augen. Mit Roſenoͤl vnd Eifig vermiſchet / vber die Stirnen gele⸗ il get / milteret das Hauptwehe. Vber die Bruͤſt der Weiber / vnd heimlichen Orten gelegt / ft * * vnnatuͤrliche Hiß / vnnd vertreibet die Geſchwuiſt nell. tik Auß dieſem Waffer wirde ein Vberſchlag ober das Hertz gemacht zur Hertzſtaͤrckung. jedoch werden gemeiniglich an⸗ J9 dere Stück darunder vermifcht/ als nachfolgender Weiß fo faſt kräftig in heftigen Hertzzitteren. ie Nimb Baftiienwarferiein halb Pfund Roſenwaſſer / Bar⸗ Hi retſch und Ochſenzungenwaſſer / weiß Seeblumenwaſſer jedes Bi‘ fechs Loth / gueen Roſeneſſig zwey Loth / der dreyen Santel an⸗ M derthalb Quintlin Eitronenrinden und Samen / Saweram⸗ pffer vnnd Lattichſamen jedes ein Scrupel / Campher vnnd iM D Saffran jedes ein Halb Scrupel: dieſe Stuͤck fubril zu Puls af uer geſtoſſen / vermiſch under die Waſſer / netz Tuͤchlein darinn vnd legs vber das Hertz in aller Ohnmacht vñ Schwachheit.) Von Baſilienwein. J ſVß den duͤrren Baſilien wirdt ein Wein zubereiten) zur Zeit der Weinleſung / wenn man den ſuͤſſen Moſt A i# hatidag man denfelbigen darüber verjähren leſt / wie bey dem Wermuthwein ift vermelder worde.Diefer Wein Mi ſoll riechen wie ein Muſcateller / ondeinesguren Geſchmacks ſeyn:wirdt fuͤrnemblich den ſchwermuͤtigen vnnd trawrigen / melancholiſchen Perſonen gegeben vnd dargereicht.[Eräfftiger vnd ſtaͤrcket den Magen: macht wol daͤwen / vnnd zertheilet den Schleim vnd Huften / Abends vnd Morgens getruncken.] — Das IV. Capitel. — Von Doſten. u »O vieldie Form vnd Geſtalt der Doften amlangt / kommen fie mir derfeibigen faſt vberein. Tu ) I. Das erfte Geſchlecht hat Blätter gleich wie Nr dvie Maioran / alein daß fie gröffer feynd vnnd | ein wenng rauch: Die Stengel ſeyndt etwas härig/ Mi Daran je zwey Blätter gegen einander geſetzt / auß wel eher Bewerben andere fleine Blaͤttlein herfuͤr wachſen. Oben fe > an den Stengeln erſcheinen kleine Köpfflein daran die klei⸗ yon Das Ander Buch / von Kräutern, $9 F nen weiſſen Blumen herfür kommen / gleich den Majoran⸗ Blumen. Ä Il. Die beyde Cretiſche Doften feynd einander and faſt gleich: Die erſte vberkompt einen Stengel faſt andert halb Eh⸗ len hoch / mit vielen Nebenzwetglein / welcher Blaͤtter ſich deß Nopsblaͤttern vergleichen / allein daß fie kurtzer vnnd breyter ſeynd:oben an den Dolden erſcheinen Purpurbraune Bluͤm⸗ lein / nach welchen kleiner Same erfolget. UL. Die ander hat weiſſere Blaͤtter / welche ſich dem Yſop etwas mehr vergleichen / hat wie die vorige ein groſſe zertheilte Wurtzel / darauß die Stengel kommen / an welchen die geaͤhrte Blumen erſchei⸗ nen / wie an den Maioran. Der Same hat einen Heblichen Geruch / iſt abet eines ſcharpffen Geſchmacks. Doſten. 6 I, Originumalbum, IV. Die gemeine Doften kom pt mir dem erſten Geſchlecht vberein / allein der Stengelift vierecket rauch vnnd rochlecht / die Blume ſeynd braunroth mit zertheileten Dolden: Die Wurtzel iſt ſchwach / fladert oben auffdem Grundt.] Iſt eines guten Geruchs / [dody nicht ſo ſtarck als das ander vnnd dritte Geſchlecht.)] V. Es gedencket D. Camerarius noch eines Geſchlechts / welches er Origanum Monſpelien (e neñet / mit ſchoͤnen pur⸗ purbraunen Blumen / vnd eines lieblichen Geruchs / [welches allerdings ſtaͤrcker vnd groͤſſer wirdt / hat Biärter wie der ge⸗ meine Doſt / auch ſolches rauche braunrote Stegel:die Blumẽ abet find geaͤhrt wie deß dritiẽ ſind aber faſt in einer Doldẽ zu⸗ ſammen gedrungen / von Farben fd.ön purpurbraun.) Das zweyte vnnd dritte Geſchlecht wachſen in der Inſel Creta in groſſer Menge. Die andere aber kommen anff dem Feldt vnd vngebawten Orten herfuͤr/ bluͤhen im Hewmonar. | Von den Nahmen. Oſten / Wolgemuth / Coſtentz oder Beram uͤntz heiſt Lateimiſch Origanum, vnd nach dem Vnderſcheidt / Origanum Heracleoticum, vnnd Origanum ſyſ⸗ ueſtre ſeu vulgare, von wegen deß Orts/ da er ag ra De Origan,,[ Mario- ame baſtarde, aniſch Oreganos i mifch Dobramijl. ! 2 ns u Von der 60 A ‚Sretifcher Wolgemuth. IL Origanum Heracleoticum. I Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Eygen⸗ ſchafft der Doſten. JS zeugen Galenus vnnd Paulus Aegineta, daß alle Geſchlecht der Doſten warm vñ truckẽ ſeyen im drit⸗ ren Grad. Bud meldet Oribafuslib.is.med.colled. daß fie ein Natur und Krafft haben zusröffnen / zuer⸗ waͤrmen / zureinigen vnnd zu zertheilen. Aber der Cretifche Wolgemuth ſey ein wenig einer zuſammenziehenden Natur. auch der gemeine iſt an Geſchmack etwas ſcharpff vnnd zu⸗ ſammen ziehend. Innerlicher Gebrauch der Doſten. re »F:: ſetzet / dag die Doſten nuͤtzlich gebraucht werden widerdie Verſtopffung der jnnerlichen Gliedmaſſen / fon» derlich der Lungen / der Leber vnd der Mutter. Doſten in Honigwaſſer geſotten vnd darvon getruncken / iſt faſt gut wider den alten Huſten / ſo von zehem grobem Schleim verurſacht wirdt / der ſich vmb die Lunge hat an⸗ gehencket. Etliche reiben das dürze kraut zu Puluer / vermiſchen dag mit Honig wie eine Latwerge / laſſen daſſelbige darnach ge⸗ en im Dunot zergehen / foll faft gut feyn zu demalten uften. | So man Doften mit Scabiofenfraut Alandtwurtzel / Fẽ⸗ chel und ſuͤß Holtz ſeudet / vnd darvon trincket / zertheilet es den groben Schleim in der Bruſt / raͤumet dieſelbige vnnd fuͤrdert m Außwerffen / ſonderlich ſo man Veielwurtz darzu thut. we E [ Doften mir Feigen Rauten / Honig vnd Wein geforten und getruncken / iſt ein herrliche Artzney den Keichenden / Lun⸗ genſuͤchtigen /die ſtaͤts huſten / vnnd denen fo kalte Fluͤß vom Haupt fallen / Morgens vnnd Abends allemahlein Trunck gethan / toͤdtet die Wiirme im Leib. Solches thut auch) das Kraut gopuͤluert / vnd mit Honig genoſſen / Zucker darauß be⸗ reitet thut dergleichen. ] Welche Weiber Mangel an Milch haben / die ſollen nuͤch⸗ tern Wolgemuth eſſen / ſo wird jhnen die Milch gemehret / vnd iſt auch dem Kind nuͤtzlich. SEN D.Iarobi Theodori Tadernemontan!/ F IH. Gretifcher Wolgemuth. Origanum Heracleoticum. I. rt —— — os ehr = 27 Die Doften dieweil fie eine Arc haben die verſtopffte Scher zueroͤffnen / ſollen fie von den Gelbſuͤchtigen gebraucht werden. Diofcorides fchreiber ’ daß die Doften gut feyen den jente gen / ſo von Schirling oder Opio geffen haben / mit ſuͤſſem Wein getruncken:Meldet auch, daß der Wein / darinn Doſten geſotten ſey allerley Gifft vertreibe welches von Beiſſen oder Stechen der gifftigen Thieren komme / ) ſo er getruncken wird: ſey auch gut den Miltzſuͤchtigen / dañ auff fünffschen Quint⸗ lein ſchwer deß Puluers mit Honigwaſſer getruncken / ſoll die —— Melancholiſche Feuchte durch den Stuelgang auß⸗ treiben. Es feset Matthiolus ein fein experiment wider alle Bauchfluͤß alſo / daß man diedürre Blaͤtter zu Pulner reibe/ folches mit einem Eyerdotter vermiſche / in einer Pfann / lo⸗ der auff einem heiſſen Ziegel gebachen] zu einem Kuͤchlein for⸗ miere / vnd daruon eſſe. [Die Blumen deß gemeinen Wolgemuths gedoͤrrt / vnnd mit Wearichfamen in rothen ſawren Wein getruncken / ſtillet die rohte Ruhr. ] Es wirdt das Kraut ſonderlich gebraucht die Monatzeiten der Weiber zufuͤrdern / mit Wein vnd Honigwaſſer geſotten vnd darvon getruncken / vnnd ſoll hierzu ein ſonderlich gut Lob haben / fuͤrnemblich aber die rohte. [Diß Kraut in Wein geſotten vnnd ein Trunck darvon gethan / ſo man baden will / treibet auß alle Vnreinigkeit der Haut durch den Schweiß / als Raͤud / Grindigkeit / Gelbſucht vnd dergleichen. ] Euſſerlicher Gebrauch der Doften. a Dftenin Wein geforten / die Brühe daruon in Munde gehaltenmilterr den Schmergen dep Zan⸗ wehe:mit Effig geſotten iſt ein zut Mundtwaſſer zu den faulen vnſaubern Zaͤhnen. Mit Feigen geſotten / gibt sin gut Gurgelwaſſer zu dem Halßgeſchwer Angina genannt. ] ; Doftenin Waffer geforten onnd den Leib von vnden au darmit aebeher/eröffner die verflopffre und verfchloffene Mut ter / vnd fuͤrdert die verſtandene Zeit / darzu man auch üben | oleyen — — wetdie. rät. Fern: Kult I ‚fo Mar Koman Nepern = U — —— nn Das Ander Buch / von Kraͤutern. 61 IV. Gemein Doſten. F Origanum vulgare. Da % —8 WIEN, N IN 7 — 6 — W N AN — B —— A = 2 > Sr N ID Z —— Polenen / Chamillen vnd Ackermuͤntz nehmen kan. Auch iſt es gut / weenm die Weiber ein Wannenbadt darauß machen und darinn, n-Doften geſotten und im Bad darmit gewaſchen / vertreibt bas Jucken der Haus die Raͤude vnd die Gelbſucht / wie Diofcorides ſchreibet. & [Doftenin Wein geſotten / Baumoͤl darunder gemiſchet / auff ein Tuch geſtrichen / das vnden vbergelegt / benim⸗ Br die eig der Mutter / reiniget ſie und bringe jnen jh⸗ re Zeit. Fernelius ſagt / daß Doften geſotten vnd obergelege/die Ge⸗ ſchwulſt zertheile vnd vertreibe: Sonderlich fo man die mie Gerſtenmehl kochet und wie ein Pflaſter vberleget / Tauch Del vnd Eſſig darunder vermifcher. ] Doſten mit Wein geſotten vnd den Dampff indie Ohren I gelaſſen / vertreibt das Saufen darinnen. [So man gemelten Wein ſampt dem Kraut aufflegt / zertrennet er das vnderge⸗ runnen Blut. | Hk gedörzer mit Salperer und Honig vermifcht/onnd die Zähne damit gerieben / macht fie weiß. Doften mit Feigen vermengt / vnd warm vbergelegt / ſtillet den Weheragen der Seiten/ond das Stechen. Auß den Blumen vnnd Blaͤttern deß gemeinen Doſten / werden nuͤtzliche Daͤmpffbaͤder vnnd Baͤhung gemacht / da man die kalte und vberfluͤſſige Feuchtigkeit außtrucknen vnd verzehren fol.) Wer ſtaͤtigs zum Stuel genoͤtiget wirdt / vnnd doch nichts thun kan / der ſtrewe deß Puluers von den doſten auff den Aff⸗ tern / ſo wirdt er erlediget. | | Man fager dagder Wolgemuth die Nattern vertreibe / vnd K woman Doſten mit Schweffeligepufluert vnnd durch einan⸗ der vermiſcht hinwerffe / da verliehren ſich die Omeyſen. Von dem Safft deß Wolge⸗ muths. a Er Safe auf dem friſchen grünen Wolgemuth WMaepreſt / [aibt ein örtliche Mundſchwenckung oder 2 Surgelwaffer für die Geſchwulſt deß Halß / alle Ver⸗ ſehrung deß Munds / die Breune / oder ſo mans mit Feigen oder in Eſſig ſiedet /] heylet das. herab geſchoſſene — — 4⸗ — — J * Mompelieriſcher Wolgemuth. V. Origanum Monſpelienſe. EEE EURE — F AN A, RN EN 1 BEN, REN AU 3 J 2 — REIN Aa II 8 > \ N DA, S —8 x AN ER I WIR AN 33 ya Zaͤpfflein / de Mandel und den Schlundt / darzu auch die Ge⸗ ſchwer deß Munds / ſo man Aphthas nennet. [Der Safft mir blaw Llienoͤl vermiſcht und durch die Naſen an ſich gezogen / reiniget das Haupt vnnd zeucht viel ſchaͤdlicher vberfluͤſſiger Feuchte darauß. Wolgemuthſafft und Poleyeyenſafft indie Naſen gethan / reiniget das Haupt.] Deßgleichen auch mit Milch vermiſcht vnnd in die Ohren gelaſſen / ſaͤnfftiget die Schmertzen derſelbigen / wie Dioſcori- des vnd Plinius darvon ſchreiben. | [Doftenfaffr getruncken / fürdereden verflandenen Harn) vnd treibt auß die vberflüffige Magengallen. Don Doſtenſyrup vnd Conferuen oder Zucker. | | ii On Wolgemuch mit Wein oder Waſſer geſotten ul kan zu obgemelten Gebrechen ein nuͤtzlich Tranck ger Votten werden / mit Zucker oder Honig ſuͤß machen / an In flat eines Syrups. Oder auß dem Safft wol mir Zucker gekocht / en Syrup machen. Au den Blumen fan mie Zucker ein Conlerua gemacht werden / wie außandern Blumen / welcher Zucker die Bruſt su waͤrmen vnd den Huſten zuvertheilen nuͤtzlich iſt Von den ſchoͤnen Bluͤmlein vnd haͤrigen Blaͤttlein vom Stengel ſauber abgeſtreifft / mit Wein erbeitzt vnd abgezogtn / mag ein nuͤtzlich kraͤfftig Waſſer bereitet werde: vnd ſolches A⸗ bends vnd Morgens inner vnnd auſſer dem Leib auff z. oder 4. a Loth gebrauchen / auch under Tags trinekemionndonderden © | Rein permifchen. ] 3 Von dem gediſtillierten Wolge⸗ muthwaſſer. — j Se beſte Zeit feiner Diſtillierung iſt Kraut vnnd Be Stengel zerhackt wennes Blumen tregt / vñ in Bal. | a Rn außgebreiie/ [für fichfelbft oder in Wein gebeißt. Von dieſem Waſſer Morgens onnd Abends getruncken / iſt gut den Keichenden ſo einen kurtzen Athem haben / den Sun genſuͤchtigen / denen ſo ſtaͤtigs Huſten / lvon wegen kaltem aͤ⸗ hem Schleim vnd Kader verurſacht / vndeng vmb die Bruſt Ä — ſeyn / dann N ar ee ann — —— nn — —— — B c 62 vnd bekraͤfftiget den Mage. | Den Munde darmit geſchwenckt und offt gegurgeltinimpe alle Berfehrung vnd Faͤulnuß deß Halß vnnd Zahnfleiſchs / nimmet auch das Zahnwehe von kalten Fluͤſſen verurſachet / zeucht das Blatt vnd das Zaͤpfflein m Halß widerumb auff / trucknet das Hirn / vnd ſtaͤrcket die Sinn.) Iſt auch gut den Weibern daruon getruncken / welchen jhre Zeit verſtanden iſt / dann es eroͤffnet die Mutter / erwaͤrmet die⸗ ſelbige und macht das grobe Gebluͤt dünn vnd ſubtiel. Vom Doſtenwein. 8 On den Doſten kan man auch einen guten Wein machen / wie von dem Wermuth. Solcher Wein iſt gut den alten Leuchen / welche mit den Flüſſen de Haupts geplaget werden ſo jihnen auff die Bruſt vnd Lunge fallen / daruon fie ſtetigs huſten vnnd gar voll vmb die Bruſt werden / hilfft jihnen wolzum Außreuſpern. Deßgleichen iſt er gut den Gelbſuͤchtigen / vnd Milsfüchti- gen / auch den Weibern weichen jre Zeiten pflege außzubleiben. Don Doſtenol. As Doſtenoͤl kan zubereitet werden / wie das Wer⸗ muth oder Chamillenoͤl / darvon im erſten Theil iſt geſchrieben worden. Vndiſt diß Del nuͤtzlich anzu ſchmieren vmb die Bruſt / den kurtzen Athem etwas gelindt zumachen. Deßgleichen vmb die Mutter geſchmieret / erwaͤrmet es dieſelbige / vnnd hilfft zur Fuͤrderung der verſtan⸗ denen Zeit. Es kann auch wol ein Oleum ſtillatitium auß den Doſten bracht werden zu den eberzehlten Gebreſten gantz dienſtlich. Das V. Copitel. Von Bocksdoſten. Bocksdoſten. J. Tragoriganum. 1, — Br — = M WE — — In SER f 8 F — g ae DR MER B . , Z — — —F X — NS D —— Ps = — —— — NND WV/ BZ R fl — N hi er — RO) NSS NAD Er Bocksdoflen ſeynd Dep Gefchlecht; an nur eitel fleine Fafeln feyn. Die Stengel find anderthalb Schuch lang/ weiß vnd vierecker / mit L. Das erſte hat eine fleinevünne Wursel / dar⸗ D.Jacobi Theodori Tabernmontan/ | A ſeyn / dann es loͤſet auff vnd fuͤrdert das Außwerffen / waͤrmet F viel kleinen holtzechten Nebenftenglein :feine Blätter ſeynd faſt dem Eyſop gleich / allein daß fie etwas breiter jind:[ Stern» weiß gefestan Geſchmack faſt wie Poley/] Die Blumen find / den Steinpoleyen gleich. [flein leibfarb / mitten von den St, gel an Jeines lieblichen Geruchs vnd ſcharpffen Geſchmacks. IL. Dag ander Geſchlecht / if ein Staͤudlin anderthalb Handt hoch mir vielen Aeſtlein / hat eine dicke zertheilte Wur⸗ tzel Die Blaͤttlein ſeynd zart / ſcmal vnd fpikia,feing Blumen feynd ſchoͤn purpurbraun / eines ſehr ſcharpffen vnnd bren⸗ nendẽ Geſchmacks / doch eines friſchen vnd lieblichen Geruchs / waͤchſt in Welſchlandt. — [Das erftewächft in groſſer Menge in Friaul auff de ſtein⸗ echten Buͤhiln / vnnd alten Mawren. Das ander har C. Clu- ſius an vielen Orten in Hif, pania gefunden. G — Bocksdoſten. I. U. Tragoriganum. ; W N N —J U I | % NEN y? \ IN UF 2 8 vn Na a A 1 A N AT, 58 2 on URL N AN A Q\' —M 7 NZ NUNG RN TUR NIE ) : N & Zu ey H Von den Nahmen. Ragedoſten / heiſt Griechiſch vnd Sareinifch Tragori- ganum, Frantzoͤſiſch Grofe Mariolaine baflarde. Don der Nalur / Krafft vnd Eygenfchaffe deß Bocksdoſten. Mer ſchreibet wie auch Galenusfelbft/ daß der | Bocksdoſten mit dem gemeinen Doflen gang vber⸗ ein tomme / derowegen was von dem gemeinen Dos ſten im vorhergehenden Capitel iſt gefchrleben wor» E den / ſoll auch vondem Bocksdoſten verftanden werden. Das VI. Capitel. Don Spitzmuͤntzen. Je Spitzmuͤntz hat eine vielfaͤltige Wurtzel / welche auff dem Landt Weir hin vnd ZI, her fladert / begibt ſich nicht tieff in das Erdt⸗ DE) rich: Auß der Wurgel kommen viereckete haͤ⸗ rige Stengel faft einer Ehlen hoch / an welchen —— W a # ug, * lſam Set Wate län Vo —— kt 1) Das Ander Buch A Spitzmuͤntz. 1. Mentaacuta. SW ZZ ‚ — NZ, 9— = Es Sr * a TI? —5 SR fix 3. NIIT Ne ZN 1 YE N “2 FRI > — « a ir 2% | nz N — —8 * > IE x” In 272 ER A | dicke / bleichvurpurfarbe Blumen wachſen. Die Blätter find etwas rund / rings vmbher zerkerffer und ein wenig runtzlecht / die ſtaͤts wol riechen.) | U. Der wilde Balſam hat vielhärtger Baͤtter auch groͤſ⸗ ſer dann der andere / an Farben auch weiſſer oder grawaͤſchen⸗ faͤrbig: Vberkompt dicke geaͤhrte Blumen / an Farb purpur⸗ braun / allenthalben mit kleinen Haͤrlein beſetzet / iſt eines ſtar⸗ cken Geruchs. II. Es gedencket Lobelius noch eines Mentaſtri, foer Mentaſtrum niueum Anglicum neitct/[ das iſt weiſſer Eng⸗ liſcher wilder Balſam / deſſen Blaͤtter halb weiß vnd halb gruͤn / zun Zeiten gantz weiß ſind. Die Spitzmuͤntz / wenn fie ein mal D in die Gaͤrten gepflantzt wirdt / bleibet ſie viel Jahr / vnd verjun⸗ get ſich alle Jahr ſelbſt. Die Roßmuͤntz aber waͤchſt von ſich Ale auff den Brachfeldernbey den Lacken vnnd Brunnen quellen.[ Das dritte iſt auß Engelland in das Teutſchland ger bracht / vnd wirdt in Gaͤrten gesielet. Sie blühen gemeiniglich im Augſtmonat. | ' — Von den Nahmen. — Ye Spitzmuͤntz wirdt auch genannt Balſammuͤnt // Balſam oder Gartenbalſam / vnſer Frawenmuͤnt / [vnd Deyment / J Lateiniſch Menta acuta, Menta acuminata vnd Menta Romana, Griechiſch äfr- er os, Welſch Mentha, Arabiſch Nahanaha, Spanifch Hierua buena, Frantzoͤſiſch Mente, Boͤhmiſch Mata, | Niverländifch Balfem Munte,.) Engellaͤndiſch ute. Die Roßmuͤntz oð Roß⸗ balſam / heiſt Mentaſtrum, Menta equina, Menta caballina. Item wilder Balſam / oder wilde Müntz / Welſch [Menra faluateca, Spaniſch Maſtrantes, Frantzoͤſiſch Mente ſanunge, En⸗ gellaͤndiſch wilde Mynte.] Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Eygen⸗ ſchafft der Spit⸗ — mine. as Erde Geſchlecht der Muͤntzen ſeynd warm vnnd tru⸗ OF Yen im Anfang deß dritten Grads. Einer ſubtlelen Der Subſtautz / an Geſchmack etwas ſcharpff und ein we ‚von Kräutern. — Bilder Balſam oder Roßmuͤntz II. Mentaſttum. * U N ( Du) REN: L * V KONZ {h N 7 A z ee I — —— W a dee >> — — — DIE _ nig bitterigiehen auch etwas zuſammen / daher fie auch eine Krafft Haben zuſtaͤrcken. | j Innerlicher Gebrauch der Spismünge. JS S iſt die Spismüng oder Balſammuͤntz ein nuͤtlich — Pr} Kraut zu vielen Gebrechen dienſtlich / fonderlich aber hilfft fiedem Magen gar woldenfelbigen zuerwaͤrmen 5 vnd zuſtaͤrcken / vnd alſo die Daͤuwung deifelbigen zur fuͤrdern /¶ ſtillet das hefftig auff ftoſſen / Vnwillen deß Magens vñ hart Kluxen / vertreibt den Sod/] gruͤn oder duͤrr gebraucht / I entweder darüber getruncken oder daruon geffen / wie fie dans in Salfen auch gebraucht werden / den Apperit vnd Luft zur Speiſe zue ꝛegen. | Dünen Balſam in Wein gelegt und darüber getruncken / erwaͤrmet den Magensöffner die verftopffre Leber / vnd zerthei⸗ let allerley groben Schleim / ſo ſich im Magen vnd in der Leber verhalter. [ Doc ſoll ſie nicht zu vberfluͤſſig gebraucht werden / dann das Blut wirdt darvon duͤnn vnd waͤſſerig / vnnd leicht⸗ lich in Gallen veraͤndert / darumb die ſo viel Gallen haben / ſol⸗ len der Muͤntzen muͤſſig gehn.) IT J Galenus ſchreibet / daß der Balſam genuͤtzet / die natürliche vnd Eheliche Werck bewege / vnnd zu denſelbigen reytze / aber Fernelius ſaget dargegen / wie auch Dioſcorides, daß er die Empfaͤngnuß verhindere. Aetius ſchreibet / wenn man das Kraut in Wein ſiede / vnd k drey Tage nach einander einen guten Trunck daruon thue / be⸗ nehme es das Grimmen gantz vnd gar. | Es iſt auch der Balfam dem Haupt gut / wie auß dem Ge⸗ ruch fan abgenommen werden / daher er auch von erlichen wi⸗ der den Schwindel deß Haupts gebraucht wirdt. | vSimeon dethi vnd Matihiolus fhreiben, daß der Balſam in Wein geſotlen vnd darvon getruncken / helffe ben Wabern, ſo in ſchweren Kindtsnöthen liegen. Es meldet auch Simcon Lethi, daß ſolcher Tranck den jeni⸗ gen gut ſey welche Blut — denſelbigen gar bald. ij Welche ’ * | r 64 D. Jacobi Theodori Tabern montani/ — A Welche ſtaͤtigs Milch eſſen die ſollen die Blaͤtter zerreiben F Von dem Muͤntzenſafft vnd ſeinem guet vnd mit der Milch — daß * Mich im Leib je ge⸗ Innerlichen Gebrauch. | rinnet oder dick wirde. Das thut er and) / wenn mandie Baaͤt⸗ ides ſchreibet / Muͤntzen ſafft mie Eſſia getrun⸗ ya DM ter in Milch leget / laͤſt er diefelbige niche gerinnen oder dick Den he — en en * werden. — wehre auch dem Wuͤrgen / Vnwillen vnnd Brechen ſaſe * 17. Weiſſer Engliſcher wilder Balſam. * deß Magens benehme das Kluren / vnnd ſey gutden J— Mentaſtrum Anglicum niueum. jenigen welche ſich ſehr eubrechen vnnd Choleram haben / mit nal! | ein dder ſawrem Granatenfafft eingenemmen. —B Wider das Banchgrimmen / Colica genennet / nehmen et⸗ Vo liche den Muͤntzenſafft acht Pfefferkoͤrner vnd ein wenig Ho⸗ | —1 nigs / miſchen ſolches mit einander / vnnd nemmen es mie Wein ein. Es ſchreibt anch Dioſcotides, daß der Safft mit ſawrem Granataͤpffelſafft eingenommen / die runde Bauchwuͤrm B G toͤdte. Euſſerlicher Gebrauch deß Muͤntzenſaffts. fen Ider das Auffſtoſſen vnnd Wuͤrgen deß Magens coert ſoll man nehmen deß Muͤntzenſaffts vñ Weyraudy fh ſolches in Eſſig ein Zeit lang erwallen laffen/dar- TR nach vber das Hertzgruͤblein legen leger das Kluxen Gonme und Wuͤrgen deß Magens wunderbarlich. [Wie dann auch I fee Muͤntzenſafft mit fo viel Eſſig beides mit ſtarckem Samwerteig dummen vermiſcht / ein Teiglein gemacht / vnd vber den Magen gelegt. } finde Plinius vnd Diolcoridesfchreiben/ wein man Müngene And | faffe mie Honigwaſſer vermenge vnd in die Ohren tröpffelins ml} N dere er die Schmergen derfelbigen. Das Man ſaget auch / wenn man jnwendig die Naßloͤcher mit ben / — dem Safft reibe /ſo mache er die Naſenbluten. fe C Sy | H [Münsmacdrdierander fharpffe Zunge glat vnnd lindt Yuh ah A wann man ſie darmit reibet.] | umext un f a IS > / Dom Muͤntzen ſyrup vnd feinem MM 1 08 IR IE N: Br > Innerlichen Gebrauch. U meer J I IR Sa U IR) —8X BE dem friſchen Muͤntzenſafft und Quitttenſafft / oder ; ' ER Me AL Margrandenſafft wirde auch mir Honig oder Zucker | 4 Be ni, i a en Die de ee | al | diefe Weiß: Nimb deß außgepreften Saffıs von wol | ji ji Euſſerliche r Gebrauch der zeitigen ſuͤſſen Quitten drey Pfundt:von ſuͤſſen auch von ſaw⸗ | G 9 | Spismünge. / zen Granatenaͤpffeln / jedes zwey Pfunde: diefen Safft vers | IN IM rs il mifche zugleich / thu auff ein Pfunde oder zwey der Blätter vom 1 hub 4 uͤntz mit Gerſtenbrey wie ein Pflaſter vbergeleget / edler krauſer zahmer Müntzen klein gehackt darinn rohter Ro⸗ vertreibt die Geſchwaͤr und Geſchwulſt / ſagt Diof. ſenblaͤtter fechfthatb Loth darzu / laß alſo 14. oder 24. Stundt 0 MDas Kraut gepuluert mit Gerſtenmeel zu einem in einem warmen Ort / in einem verglaſterten Geſchnr lang | i ee Cataplafma gemacht / vnnd warm vnder den Nabel gelegt /erbeitzen / beheb vermacht: deß andern Tags ſeuds gemaͤchlich J——— D vergehrer viel boͤſer Feuchtigkeit inder Blafen / vnnd in den J auffeinem fanfftentinden Kohlfewrlin den halben Theil ein / I 15 ji Därmen. ſeyhe es durch / thu zwiy oder anderehalb Pfund Zucker / oder Sim 0 Ber den Schnupffen von kaͤlte hat /der thue Balſamblaͤt⸗ gelaͤuterts Honig darinn / ſeůd es vollends zu rechter Dicke el⸗ daruor ter in ein Saͤcklein / vnnd lege daſſelbige deß Nachts vber den nes Syrups. | Syin Schettel deß Haupts / ſo benimpt es den Fluß vnd machet dag Solcher Syrup ſoll hernacher / wenn das Gefchire vom (Sn Haupt leicht. Fewer abgehebt / mit Biſem vnnd Amber / oder Gallia moſcen bie Kin Das Krautim Waſſer vnd Eſſig geforeen vñ wie eiu Pfla⸗gewuͤrtzt werden damit er kraͤfftiger auch lieblicher werde. Deñ themen ſter ober die Blafe gelege / hilfft denen foden Harm nicht hab Fein köfktichere Artzuey dem Magen kan gefunden werden / ſiſt | ie sen fönnen. zu allen oberzehlten jnnerlichen Gebreften nuͤtzlich vnnd gut / Nager Zuder erftochten Mitch in den Bruͤſten / ſl man nemmen wirdt auchmehrdannder Safft gebrauchet / diewweil er liebli⸗ ande‘ das Kraut vonden Müntzen / Effig onnd Weißbrodt / einen cher einzunehmen iſt. Dieſer Syrupgenüger/keller nicht allein | Brey darauß machen / vnd ober die Bruͤſte legen ſo zertheilt es den vberfluͤſſigen Durchlauf vnd rohte Ruht / ſon dern iſt auch die harte Knollen in den Bruͤſten. u gut den Weibern / denen ihre Zeiren zu viel flieffen. Er benimpt Muͤntz in Waffer oder Laugen geſotten unnddasNHaupe auddasBnwillenBrechen und Würgen def Magens / vnd darmit gewaſchen / vertreibt und heylet den flicffenden Grinde hilfft der Daͤwung deſſelbigen. Muͤntze yrup mit Orymel von deß Haupts gar wol. K Meerzwieffel vermiſcht / vertreibt den böfen ſlinckẽden Athem / Muͤntz gedoͤrrt / gepuluert / vnnd mit Sawerteig vnder ein ⸗ ſo von Kaͤlte herkompt. | ander temperiert / auff ein Tuch geftrichen als ein Pflaſter vnd Vom gediſtillierten Muͤn⸗ vber das Hertzgruͤblein gelegt / ſtillt das Auffſtoſſen vnd Bre⸗ tzen waſſer. tu hen deß Magens. I Enn man das Waſſer braͤnnen will / ſol man die of Muͤntz mit Saltz geſtoſſen / vnnd auff die Biß der vnſinni⸗ aantze Subſtantz deß Krauts zerhacken vnnd in Bal- ‚2 gen Hunde gelegt / heylet ohne Sorg vnd Schaden. yo’ nco Marie diſtillieren. Dig Waſſer Abends vnnd Min Der Samẽ gerſtoſſen vnd zerknitſchet / auff das Haupt gele⸗ Morgens getruncken erwaͤrmet den Magen / eroͤff⸗ —T Miller deffeibigen Schmertzen: miltert and) di Brüffoven _, nerdieverftopffee Scherf gueden Gelblkuͤchtigen / und foͤrdert ‚Man, der Milch harı werden. ] auch der Wiber Ziten. M Es ſtillet N, — 6 eh Mm He ff I it —; — = — — Das Ander Buch / von Kraͤutern. 65 A Es ſtillet auch und wehret dem Erbrechen / Wuͤrgen vnnd F Durchlauff deß Magens / gleich wie im Syrup vermeldet iſt. [Denjungen Kindern ſo Spuͤlwuͤrm haben / eingeben / tͤd⸗ tet dieſelbigen vnd treibt ſie gewaltiglichen auß. Den Mundt offtmals darmit gewaſchen / benimpt den boͤ⸗ fen faulen Geſtanck deß Athems von erfaulten Zahnfleiſch. Das Waſſer auff die Bruͤſte geleget / vertreibet die Milch⸗ knollen / damit man auch den rinnenden Grindt der Kinder nuͤtzlich waͤſchet. Von krauſer Muͤntz wird auch ein Wein bereitet / ſo zu vor⸗ gemelten Mängeln auch ſehr dienſtlich iſt. Von Muͤntzenoͤl. lenoͤl zubereitet werden / darvon im erſten Theu zule⸗ Jeſes Oel ſoll mit vnzeitigem Oel / wie das Chamil⸗ B fen ift oder auff folgende Weiß: Nimb der friſchen © Blaͤtter von zahmer krauſer Muͤntz / vnd deß außge⸗ preſten Saffts daruon jedes acht Loth / klar / friſch / ſͤß Baum⸗ öl,oder das / ſo von vnzeitigen Oliuen gepreſt / ein Pfundt und ſechzehen Loth / vermiſche dieſe drey Stuͤck zuſammen in ein Glaß / vermachs beheb zu / laß acht oder vierzehen Tag ander Sonnen ſtehen / dann ſeude es in einem doppelten Geſchirr auff vier Stundt lang: ſeyhe es durch mit kraͤfftigem außtru⸗ cken / vnd das ſoll zum dritien mahl geſchehen / vnnd in ein Ge⸗ ſchirr behalten: etliche laſſen die Blaͤtter darinnen liegen. ] Vnd wirdt dieſes Oel nuͤtzlich gebraucht / den erkalten ſchwa⸗ chen Magen zuwaͤrmen vnd zuftärcken. Das Hertzgruͤblein darmit geſchmieret / wendet das Vn⸗ dawen / ſtillet das Brechen deß Magens / vnnd zertheilet alle harte Geſchwuͤlſt vnd Geſchwer deſſelbigen. Auß den duͤrren Muͤntzen wirdt auch ein Oleum ftillatiti- um extrahirt, welches eingegeben wirdt / wider dag Erbrechen deß Magens / ſoll aber nicht alleinfondern mit einem Roſen⸗ zucker eingenommen werden. Donder Natur und Epgenfchafftder Ropßmuͤntz. Je Roßmuͤntz / oder der wilde Balſam iſt einerley Natur mit der Spitzmuͤntz / allein daß fie etwas tru⸗ ckener ift. Innerlicher Gebrauch. feuchten kalten Huſten / zertreibet den Schleim vnnd macht außwerffen. | Simeon Serhi fohreiberrdaß der wilde Balfam geforten und daruon getruncken / die Würme vielmehr toͤdte / danndie Spitzmuͤntz. [In Wein oder Waſſer geſotten / vnd getruncken / reiniget die Kndtbetterin: iſt auch gut zu dem Keichen / ſchweren A⸗ them vnd Bauchgrimmen.) Mit Wein geſotten vnnd getruncken / erwaͤrmet den kalten Magen / vnd benimpt die Schmertzen deſſelbigen. Hat auch andere Tugenden wie der Gartenbalſam. Euſſerlicher Gebrauch deß wil⸗ den Balſams. AN Balfamin Wein onnd Waſſer geſotten / alſo E Ratt Honigwaſſer geſotten / iſt gut wider den p O8! warm vber den Nabel gelegt / benimpt das Bauch» grimmen vnd erwärmer die Daͤrm im Leib. Wann die Zaͤhn hohl vnd faul ſeynd / alſo daß ſie auch ſtincken / der waſche fie offt mit warmem Waſſer / darinn Roßmuͤntz geſotten iſt. Welchem Menſchen die Ohren ſchwaͤren / der ſiede Roß⸗ muͤntz / Betonien vnd Majeron in Waſſer / vnd haite darnach das Ohr offtmals vber das heiſſe Waſſer / daß der Dampff daran gehe. WMit Wildermuͤntz gereuchet / vertreibt die Schlangen / vnd ander gifftig Vnziffer. | WVon dem Roßmuůͤntzſaftf. Oßmuͤm ſofft indie Ohren geloſſen / toͤdtet die Wuͤr⸗ I m darinnen / fonderlich wenn man Waller darzu nimpt / darinn Aloe zerlaifenifi _ ‚= Es wirdt auch diefer Safft nüslicher wider die Wuͤrm im Leib gebraucht / denn der vorige Safft von Bars tenmuͤntze. Er [’Diefer Safft getruncken und auff dag Gemaͤchte geſtri⸗ chen / hilfft denen welche gonorchzam haben / gertheilet auch die Gelbſucht) Von Roßmuͤntzwaſſer. | 56 Kraut wirdt mit aller feiner Subſtantz genom⸗ men / vnd in Balneo Mariæ aufgebrändt. Von dieſem Waſſer Morgens und Abends alle mahl einen guten Trunck gethan / iſt gut für die Gilb vnd Gelbſucht: Erwaͤrmet den kalten Magen / zertheilet den kalten groben Schleim / vnd verzehret denſelbigen: Eroͤffnet auch die verſtopffte Aederlein in der Mutter / vnnd bringet den Weibern jhre verſtandene Zeit. Das VII. Capitel. Von Katzenmuͤntz. Katzenmuͤntz I. Menta felina. I. 4 NEN SDR e % NEN N: ZEN 2 r EN. 5 Al ie) N —X FS 8 a 8 a fe > EN 3 —— —— SI 5 Ah SS EN NH) l 8 WER INN? 7, — — — KG “M . Ri Er Ragenmüngen oder Katzennepten ſind dreyerley Geſchlecht. J. Das erſte hat ein Wzertheilte zaſelechte Wurtzel / darauß ein vierecke⸗ SE, ter Stengel kompt / rauch / graw / dick vnnd ſaff⸗ K ig. mof grawweiſſen ]) Rebenaͤfllein beſehet. Seine Biärter finde den Neſſeln etwas gleich /¶ doch kleiner vnd weiſſer /) vwb den Vmbkreiß zerkerffet. Oben an den Stengeln erſcheinen runde geaͤhrte weile Blumen. 11. III. Diefem Geſchlecht ſeyn die andern zwey gantz gleich / allein daß ihre Wurtzeln groͤſſer vnd dicker ſeynd / die Baͤuer auch groͤſſer vnd raucher. Sie werden aber von einander ge⸗ ſcheiden jhrer Blaͤtter halben / dieweil das eine breyter Buͤt⸗ ser hat / dann das ander / ſonſten ſeynd fie inallen Srügfen eine ander faſt gleich. — en — — — — 665 DO Tarodi Theodor Tabernemontand/ A Breitblaͤtterich zahm Rasennepr. II. Menta felina il. Satiua latifolia. —8 Ar ER RER VAN TERN. SLOT, & AN \ * 8* ER J NR TER ; SE ar f SM Y ER B2 SUR IE u — 2 — ———— AIDS Er * — 5 DS BEE a, AR N 3 SEHR hr VER N SFR DR ARRER x 8 AN WER, NY EZ .) S NM WISS ve SS —J 9 MR ANNE n) ea PN x IL N a —* Mira a) —— —* GER ri N AN v N * — MEN S N SE SAN, ET NK — > \ IV Nm NE —* an * * — EIN, — AN = Siewachfenanden Wallfterten/nebenden Wegen vnnd an vngebawten Orten. Von den Nahmen. Atzenmuͤntz oder Katzen nept / heiſt Lateiniſch Menta felina vnd Catraria , [darıımb daß die Katzen jhre Fremd damirhahen: Welſch Herba Gatta, Frantoͤſiſch Herbeanchat, Spaniſch Terua Gattera, MMderländifch Cattencruydt, Engliſch Cartes Mynte, Boͤhmiſch Kocarnyk. ] Von der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft der Katzennept. Se Katzenmuͤntz iſt eines ſcharpffen Geruchs / eines hitzigen Geſchmacks vnd ziem ich bitter. Derwegen ODſie eine Krafft har zuwaͤrmen / zutrucknẽ / dͤnn zuma⸗ chen vnnd zudurchtringen / wegen jhrer ſubtielen Subſtantz. Vnd dieweil ſie mit jhren Kraͤfften vnd Tugenden mit den Calaminthen oder Bergmuͤntzen faſt vberein kommen / iſt nicht von noͤhten dieſelbige allhie auch zu erzehlen. Derowegen was im nachfolgenden Capitel von den Bergmuͤntzen ger ſchrieben wirdt / daffeibige foll auch von dieſen Katzennepten verftanden werden: wie ſolches auch Matthiolus bezeugt. Das VII. Gapitel, Don Bergmäng. | | B Er Bergmüngen find etliche Geſchlecht. % 1. Das erſte welches die gemeine ‘deramüng SO) if har Blätter wie die Poleyen / doch groͤſſer / ein Ze) wenigrund/rand vnd vmb den Vmbtreiß zer⸗ kerffet. Gewinnet ein groſſe zaſechte Wurtzel darauß die eckete Stengel wachſen / mit vielen Nebenaͤſtlein beſetzet faft mitten am Stengel vnd den Aeſtlein erſcheinẽ ſei⸗ ne Blumen / ſo etwas auff purpurfarb geneigt ſeyn. 1. Das ander Geſchlecht har ſteiffe viereckete Stengel bey nahe einer Ehlen hoch / etwas duͤnner dann an dem Balſam. Die Blaͤtter vergleichen ſich den Meliſſen / ſeynd doch etwas F Schmal zahm Neptenkraut. a2 III. Mentafelina lil. Satiuaanguftifolia. Gemein Bergtuuͤntz. art Calamincha montana vulgaris. 2 BR a > N 9 * N 2 : { 4 J — I — I 8 S E = t ZEN j > fr NL EZ, I IE TEENS raucher / wie auch feine purpurfarbe Blumen. III. Das dritte Geſchlecht die grauwe Bergmuͤntze iſt ein weiſſes Gewaͤchs / ſeine Stenglein ſeynd Ehlen lang / mit vielen Nebenaͤſtlein faſt eines Schuchs groß. Die Blaͤtter find weiß / den Majoranen gleich / doch viel kleiner / hat grauwe Bluͤmlein / IR) — Mndie In helet 1 | Das Ander Buch, von Kräutern. A Bluͤmlein / gleich den Nepten Diofcoridis; Iſt eines ſtarcken F außgefuͤhrt werden / eroͤffnet / damit ſolche sähe Feuchtigkeit deſto Geruchs wie die Poleyen. IV.Das vierdte Geſchlecht / die Baſiliẽmuͤntz / hat blaͤtter gleich der Spitzmuͤntz / allein daß fie groͤſſer vnd ſpitziger ſeyn: der Sten ⸗ gel iſt etwas roht je mit zweyen Blaͤttern beſetzet / darzwiſchen die rohtlechte geoͤhrte Bluͤmlein herfuͤr brechen. Die Wurkzeel fla⸗ dere hoch in dem Erdtreich hin vund wider. Sie wachſen auff den Bergen / daher ſie auch hhren Namen haben / bluͤen im Ju⸗ nio vnd Julio. Edel Bergmuͤntz. II. Calamintha montana. II. preftantior. D— — N, A) BR G RN UT ER BEN 25 RR —— N nee. N Gar DR C H A g) [ — — NV d u Wu Öl il N LE - — 2 —— War ; ya F — —— Von den Namen. D X Je Bergmuͤntzen werden auch genennt Steinmüng, I dieweil ſie auff den Bergen vnd fteinigen Drten fun. den werden. Lateiniſch Calamin-ha Montana. Welſch Calamintha, Frantzoͤſiſch Calament. Spas niſch Laneuada. | Bonder Natur Krafft vnd Eygenſchafft der Bergmuͤntz ——— P Aulus Agineralib.7.de re Medica, vnd Oribafiuslib. A 15.Medicin.colle& ſchreiben / daß die Bergmüngen einer ſubtielen Subſtantz feyen / fie machen duͤnn / durchtringen / zer⸗ theilen / treiben vnd oͤffnen / ſeyen am Geſchmack ſcharpff vnd wie Oribalius meldet / eiw wenig bitter / vnd derhalben ſeyen ſie warm vnd drucken biß in den dritten Brad. } Innerlicher Gebrauch der Berg | muͤntz. | > En man den zaͤhen / groben / Ealten Schleym / ſo ſich K ON Magen in den Därmen/ond vmb die Bruſt her vmb lange Zeit verſam̃let hat / durch purgieren auß- fuͤhren wil/ follman dem Krancken zuvorerliche Tag von dieſem Kraut zu trincken geben / in einem Honigwaſſer ge- ſotten / denn dardurch wirdt der grobe Schleym night allein zer⸗ theilet / vnd zur Purgation præpariert / ſ ondern es werden auchdie verſtopffte vnd verſchloſſene Gaͤng / dardurch ſolch Materia ſoll 67 füglicher fan außgefuͤhret werden. [ Wen der Magen truckt / oder wehe thut von Blaͤſten / der eſ⸗ ſe das Puluer mit der Speiß. Fernelius ſchreibet / daß die Beramuͤntze gar nuͤtzlich ſey den jenigen / welche ſtaͤttigs keichen / vnd einen ſchwehren Athem ha⸗ ben / vnd mit dem Huſten geplaget werden / denen ſoll man ſol⸗ che Kraͤuter in Honigwaſſer kochen / vnd darvon zu trincken ge⸗ ben: Doch fo ferꝛn ſoiche Beſchwehrlichkeit deß Athems vnd deß Huſten / von grober kalter Matert koͤmpt / ſo ſich vmb die Suingen geſchlagen hette. Vnd hierzu iſt ſonderlich tauglich die Lattwer⸗ ge/fo man in der Apothecken Diacalamentum nennet. Welche auch zu der Colica nůtzlich und gut iſt. Klein grauw Bergmuͤntz. III. Calamintha montana lucana minor. — N ATZE = " ” \ ji EAN, > NEBENAN —— N — 5 —— Die Bergmuͤntze in Honigwaſſer geſotten iſt auch gut den Geelſuͤchtigen / denn fie eroͤffnet die verſtopffte Leber / daruon ge⸗ truncken. Es wirdt auch die Bergmüng von Galeno ſehr gelobet / die verſtopffte Mutter zu eroͤffnen / vnd die Menfes zu fördern: Aber es follen ſich ſchwangere Perfonen hiermit wol vorfehen / dieweil fie der Geburt gar fchädlich iſt / dann fiediefelbige auch für der Zeit auf Mutterleib treiber. | treibt auch den Harm ] Sie wirdt auff mancherley weyß gebraucht / erliche kochen fie in Honigwaſ⸗ fer vnd trincken darüber: Andere reiben das duͤrre Kraut zu Pul⸗ uer vnd geben es in einem Meth einzutrincken vnd gemeiniglich nach dem Badt. ¶Dieſes bringt den ſchweiß auch / vnd trucknet den leib auf. | Welchen Perfonen der Same verflieffer/ die follen fich der Ackermuͤntz gebrauchen / dann er trucknet denn Samen faſt auf. N iofzorides ſchrebet dah fie den Außferiaen gut feyen / dar uon geſſen / vnd Kaͤßmolcken darauf getrunken. | Mit Honig ond Saltz eingenommen / toͤdtet die Wuͤrm im leib.] F iiij Der [ Der Trancf oder Brühe von folchen Kräurern geſotten: ift ein nuͤtzliche Artzeney für alle Bergiffrung der Schlangen’ vnd dergleichen Vngeziffer / innerhalbin Leib getruncken / vnnd euſſerlich den Schaden damit gewaſchen / vnnd genetzte Tuͤch⸗ kein darein gelegt. Euſſerlicher Gebrauch der Bergmuͤntzen. loſcorides ſchreibet / wenn man die Blaͤtter zerſtoſſe / zu D einem Zäpfflin mache’ vnnd in die Murter thue /treibe es die Monatzeiten der Weiber / aber eg fey der Frucht ſchaͤdtlich. | Es wirde auch fonft dig Kraut nuͤtzlich wider die verffandene D Monatzeiten gebraucht / in Waſſer geſotten / vnnd ein Bähung [ oder Lendenbadt darauf gemacht / darnach das Kraut alſo warm vber die Mutter gelegt. Wer mit dem Bauchgrimmen geplaget wirdt / der lege dieſe Kraͤuter in Wein vnd Waſſer / laß ſie bey dem Feuwer gar heiß werden / vnd lege ſie darnach warmb vber den Nabel / es hilfft gar wol / vnd erwaͤrmet widerumb die erkalte Daͤrm. Paulus Aginera ſchreibet / daß fie gut ſeyen wider das Huͤfft⸗ wehe / vber den breſthafften Dre gelegt / denn fie brennen die euſ⸗ ſerſte Haut / vnd ziehen die jnnerliche Feuchtigkeit herauß : Doch ſoll der Leib zuvor wol gereyniger ſeyn. as Kraut mit Del warmb auffden Rücken gerieben, ein — vor deß Febers Ankunfft / benimpt den Froſt vnd das huttern. Die Blaͤtter zerſtoſſen / vnd vber Schlangen vnnd anderer E gifftigen Thieren Biß gelegt / iſt nuͤhlich · Vnnd ſo man die Blaͤtter anzuͤndet / fliehen die Nartern. Solches Vngezief⸗ fer wird auch vertrieben / da man ſolch Rrau hin ſtrewet.) Von Bergmuͤntzenſafft. Linius ſchreibet / fo man den Safft in die Naſen laſſe / ſtelle er das vberfluͤſſige Nafenbiuren. Der Safft von den Bergmünsenin die Ohren gelaſ⸗ ſen / oͤdtet die Wuͤrm darinnen. Mit Honigwaſſer eyngelaſſen / benimbt das Sauſen der I K halbe Theil eingeſotten iſt / ſo feyhe die Bruͤh durch / thue den Ho⸗ nig darzu / vnd ſeuds zu bequemer Dicke. Dieſer Syrupiſt der beſte zu allen Fehlen deß Miltzes / ſon⸗ derlich für erhartung deſſelbigen / erwaͤrmet die jnnerlichen Glie⸗ der / nimpt alle Hindernuß deß Athems. Confect / Huſt oder Bruſttaͤfelein von Katzen⸗ oder Bergmuͤntzen / Diacalamenthum genennet. JS wirdt in den Apotheckẽ ein nügliche Bermifchung su einem ConfecrHuft-oder Bruftcäfelein bereytet / vnder O_ Namen Species oder Confectio Diacalaminthe, die auff folgende weiß ſoll bereytet werden: Nimme Kagensoder Ackermüng / oder def rechten Berg muͤntz / Poley / Kloſter Hyſſop / ſchwarhen Pfeffer / Seſelſamen / Blbinellenſamen / jedes j. Loth / Liebſtoͤckelſamen anderthalb o⸗ der zwey Quintlin: Epffichfamen ein Drittheil eines Quinelinge Ammifamen/ Thymian Dillenfamen Enysfamen/ ſcharpffen ‚Zimmer reyn geſchaben / weiß Ingber / jedes ij. Scrupel: Dieſe Stück alle ſollen zu reynem Puluer geſtoſſen werden. Auß die/ fen fan mit Zucker mancherley Huſttaͤfeiein / oder mir gelaͤuter⸗ tem Honig dattwerge: oder mit reyngeſtoſſen Zucker ein Treſe⸗ ney gemacht werden. Doch jſt zu mercken / daß es auff mancherley weiß hin vnd wi⸗ der in den Apothecken geaͤndert wirdt. — Dieſes Confect iſt fuͤrnemlich zu Erkaltung der Bruſt / lang⸗ wierigem Huſten / bläfkigen vndaͤuwigen Mugen der alten Saure ten ſehr dienlich. ] Bon Bergmünsenmwafler. J M Junio oder Julio ſoll man dieſe Kraͤuter ſam̃len / vñ [+3 mit aller Subftang zerhacken onndin Balneo Marie außbrennen. Dieſes Waſſer | fin einmal zwey oder 3.£orh getruncken iſt zu allen oberzehlten innertichen Gebreſten gut: Erſtlich eroͤffnet es die verſtopffte Lufftroͤhrn / vnd sertheile allen boͤſen Schleym in der Bruſt / hilfft alſo den Lungenſuͤchti⸗ gen / vnd denen fo voll vmb die Bruſt ſeyn /ſtaͤttigs huſten vñ ſehr außwerffen. Darnach iſt es gut den Geelſuchtigen vñ Milhſuch⸗ tigen / dañ es ſehr gelobt wirdt / den harten Miltz ju Depot - s ver⸗ 68 D.Sacobi Theodori Tabernxmontani / ee Baſilienmuͤntz. F Ohren: Wie aber ſolcher Safft koͤnne zuwegen bracht werden) are IV. Calamintha Ocymoides. fol man leſen im. Theil von dem Wermuthſafft. — Von Bergmuͤntzen Syrup. a „> wirdt von dem Melue diefer Syrup beſchrieben / vnd | nt in den Apothecken genannt Syrupusde Calamintha, ni | Er fan auch allein von dem Kraut / oder feinem Safft ‚g | mit Honig zubereyter werden wie man ſolcher Exem⸗ j Inn pel viel im erften Theil finder. | | 2 Diefer Syrup iſt guf den jenigen /foeinen ſchwerlichen A⸗ Al | them führenfonderlich den alten Leuten / ſo nicht wol außwerffen | # koͤnnen / vnd ſtaͤttigs mit dem Huften geplaget werden. hund | Er ift auch gut den Miltzſuͤchtigen / fo einen verſtopfften ee Miltz haben / vnd faſt verhartet iſt. | a ¶In etlichen Apothecken wirdt ein Syrupdarvon gemacht 6 F g den Magen / ſo mit Gallen beladen / vnd vneſſig ſehr dienſtlich: fun | Nemen darzu Bergmuͤntzenſafft /wolriechenden guten Weiny jedes vier Pfundt / Granatenſafft / fampr jhrem inneren Fleiſch / 1% fünff Pfundt / laſſens zum halben theil einfieden/ und alfo zween ß Tag ftehen/biß ſich das diefe an Boden ſetzet nemen das lautere E darvon / thun darzu vier Pfunde Zucker fiedens zum Syrup: | — wuͤrtzens mit einem halben Loth wolriechendem Gallia thuns in ein wolvermacht Glaß: ſtellens alſo x0o. Tagan die Sonnen. Ein anderer wirdt auff nachfolgende weiß gemacht: Nimme Katzenmuͤntz oder Katzen Kraut / Acker oder Feldtmuͤntz jedes vier Loth / iebſtoͤckel Samen / deß Saͤmlins Dauci, Chamillẽhew oder Sginanrum, jedes fuͤnff Quintlin / friſcher feyſter Meer⸗ traͤubel von den jnnern Koͤrnlein gereynigt / ein halb Yfundt / wol verſchaͤumbtes vnd reyngelaͤuterts Honigs zwey Pfundt: Zu NW oberzehleen Stücken gehören ſechs Pfunde Waffer / in welchen c S DI, = H erſtlich die Meertraͤnbel wol folen gefotten werden/ nachmals N TR DER N ie die andern Stůck / nach dem ein jedes zahrt oder hart / wann der ren... DAEAndEBUD/ Son granus 69 Ex veehret auch diß Wafferallen groben kalten Schleym / F Mutter kan gebraucht werden / dieſelbige darmit zu er⸗ 9 der ſich vmb die Bruſt vnd im Magen verhält. waͤrmen. 4 Es foll auch gebraucht werde Weibern / welchen ih’ — — An —— F t werden von den Weibern /welchen jh Vnd wer da voll vmb die Bruſt iſt / ſoll zuvor das Kraut in re Zeit verſtanden tz doch ſollen fig hierinn mit gutem Bedacht Laugen ſieden / vnd alſo war die Br dar A th, ah she gute ug dalſo warinb ober die Bruſt legen / darnach fol — BELLE — die Geburts Glieder / macht ſie fruchtbar / ¶er ſich mit ſolchem Det ſchmieren. "ae i 1 am Rehe 46 —9 * e wi.” 9 —— auch das Mutrerrep.[onberlich io Welche Weiber groſſen Schmergen am Rücken befinden / | Alte vervrſacht wird / mit reynen Tüchlein warmbYberdie wecgen der verſtandenen Zeit / die follen Chamillenoͤl vnnd J Macht gelegt/ auch Mutterʒaͤpfflein darvon bereytet. Bergmuͤntzenoͤt zuſammen nehmen / mit Wachs ein Saͤlb⸗ ß Die Glieder wol mie dieſem Waſſer gerieben / nimpt dagfalte lein darauß machen / vnnd ſich an dem Rickn wol darmie M Geſicht / wirdt auch fuͤr dz hefftig ſchaudern in Febern gebraucht. ſchmieren. 23 / ß Das Waſſer von Katz nmuͤng ſoll gewiß ſeyn zu Vertrel⸗ m bung der Maſen oder Flecken / ſo den Weibern nach der Kindt⸗ | Mi — a anal la Ba . Von —— Calamiu⸗ * — thenoͤl. z 8 ſoll ein koͤſtlich Augen waſſer ſeyn / in falten flůſſigen trief · — — fenden Augen / damit gewaſchen vnd vbergelegt.) G ea, & Chymici diftikiren ein Del auf den duͤtren — 2 er raͤutern / welches ganz ſcharpff und hitzig iſt / zu ob⸗ Me | Don Bergmüngendl. ersehlren Gebreſten auch mäzlich: Sol aber nim⸗ u > ſolquch auß bemeldten Kräutern ein Delmit altem mebsalein oh ein andern Zuſatz gebraucht werden / Baumoͤl zugerichtet werden / wie das Chamillenöloder von wegen ſeiner brennenden Natur. —— Wermuthoͤl / welches zu dem erkalten Magen vnnd der | i Das IX. Capitel. he | — Bon Arfermäng: a et | ———— II. Ackermuͤnhz. Pr Calamincha aruenfis. T. isninchhansenf tl: Al ch ik C nde — fi Bir p | Mi If IN | nik, | Be D f Il IN = - | int Ei; ri 9 | pi —949 MB | 3 | db | | | | N | N s f M any 82 Aserfießsefcht — —— 57 || ni ar As erfieefihlechtder Ackermůns hat ein gel voll Saffes / mir 9 kleine Wur tzel welche ſich mit vielen Hacken weyt Re i E 22 im Erderich vmbher zeucht / auf welcher ein ww. Blumen herfür kommen. Ei eeferer grauer onnd gebogener Stengeltwächft Sie wachſen auff den Aeckern vnd Feldern / vnd auch bey den MIT weiches Blätter fich der Poleyen Blätter veraleie Waſſern; Bluͤhen im Junio vnd Julio. * ee von etlichen Pulegium agrette 5 * den Namen. I ſt eines lieblichen und ſcharpffen Geruchs Je zwey erſte Geſchlecht werden Acker muͤnß m ; 5 € F - * ⸗ 2 — ¶ Die ander Ackermuntz hat ein zaſechte Wurtzel / darauß viel net / Lateiniſch Calaminthaaruenfis Tan gend a hi | Stengel erwachfenigleich den vorigen Münzen: Die Bär (di Pouliot faunage ‚ & Calament des Cham ran oͤſiſch vergleichen ſich der rechten Poleyen / ſeyn doch Er ah ländifch VVslde Veldt Munte. ] Dagd ei —* Nider⸗ rings vmbher zerkerffet. etwas groͤſſer genenner Waſſermuͤng vnd ——— wirde — Die Waſſermuͤntz iſt dem wilden Balſam faſt gleich / allein Re aq —— aquaticum, [ an aß die Blätter etwas feiner ER ' uatique: Welſch B — ——— ————— h Ment, | Fois Blaͤtter etwas kleiner feyn / hat ein viereckeiẽ holen Sten- — eich Mmn Niderländifh; Rode Warn id — | # | Bon — — — er A ee ee — — — } ! Von der Nalur / Krafft und Eygenſchafft der Ackermüngen. { O vieldie Wirckungen vnd Tugenden diefer Muͤntzen belanget / kommen dieſelbige in allen Stuͤcken mit den vorigen Bergmuͤntzen vbereyn. Derhalben auch eines fuͤr das ander kan gebraucht werden: Vnd was von den Bergmuͤntzen im vorigen Capitel iſt vermeldet worden / ſoll auch von dieſen Ackermuͤntzen verſtanden werden. Das X, Capitel. D | Bon Wirbeldoft. 1 Eß Wirbeldoſten ſeynd zwey Geſchlecht / — J J. Das erſte beſchreiben Dioſcorides lib. 3. cap. — 104. vnd Oribaſius lib. i1. Medicin. collect. daß eg ſey ein ſtaudtlechts Kraͤutlein / mit vielen Eſtlein / vnd zweyer Spannen hoch / ſeine Blaͤtter vergleichen ſich den Quendelblaͤttern / ſeine Blumen haben ein Geſtalt wie ein Bettfuß / von einander geſetzt / wie deß An⸗ dorns Blumen. | Il. Das ander Geſchlecht iſt an Blaͤttern Stengeln vnnd Dlumen geringer dann das erſte. | ¶Iſt von der Wurtzel an biß oben auß mit ſchoͤnen rohtbrau⸗ hegn / zu Zeiten mit ſchneeweiſſen Bluͤmlein vmbgeben / ſo den Sauender Bluͤmlein gleich / vnd riecht das gantz Kraut faſt wie g die gemeine Bafilien. ] Das erſte waͤchſt an ſteinechtigen Orten /[ das ander wirdt F in groſſer Meng auff den Aeckern / ſonderlich wo die ſandtecht vñ Soreich find in Teutſchlandt vnd Franckreich gefunden.) Von den Namen. ix Irbeldoſt wirdt son den Griechen vnd Sarinern Cli- 2 nopodium genannt darumb daß feine Blumen ge I ftalter finde wie ein Bettfuß: Das ander wirdt auch u lmum fylueftre, das iſt wildt Bafilgen/ von ſei⸗ nem lieblichen Geruch /genannt.] { PN 7o D.Sarobi Theodori Tabernemontan!/ A III. Waffermüng. J. Wirbeldoſt. Calamintha aquatica. Clinopodium. I. ee +, e II. Wirbeldoſt. Steinpoler- Clinopodium II. * — ER { f BOY LE 5 VE Ir Nm, 0 % 3 LT DR € Ve IRRE TR W 2 Ay N PL = 4 Von der Natur / Krafft vnnd Eygenſchafft der Wirbeldoſten. Ribaſius ſchreibt lib. 15. collect. medicin. der Wirbel- doſt ſey warm vnd trucken im dritten Grad. Inner⸗ A * Das Ander Buch / von Kraͤutern. 71 Innerlicher Gebrauch. > Smeldet Diofcorides,dagdie Bruͤhe / da Wirbeldoſt N! geſotten iſt / gut ſey wider den Krampff / Bruch vnnd I Harnwindt: Treibe auch die Monatzeiten der Welher / vnd die Geburt: Sey auch auf wider der gifftige Thier Biſſz · Die Zweiglein in weiſſem Wein geſotten / vnd getruncken / bringer die vnſinnige zerruͤttete Melancholicos widervmb zu recht / vnd ſoll an vielen warhafftig erfunden vnnd bewehrt wor⸗ den ſeyn / wie ſolches Matthiolus bezeuget. Das XI. Capitel, Von Metiffen. Meliſſenkraut. I. Meliſſa. en” RR Eliſſen iſt zweyerley: I. Von demerſten St 2) eeſchlecht fehreiber Diofcorides , daß fich feine EA Blaͤtter dem fehwargen Andorn vergleichenyoder u der Bienfauge /allein daß fie groͤſſer ſeyn onnd nicht ſo rauch. Seine Wurgelift der Neſſelwur⸗ sel gleich/darauß lange viereckete Stengel| Ehlen hoch / zu zeiten hoͤher] wachſen / an welchen es bleychgelbe Blumen trägt. Der Same iſt dem Agleyſamen gleich / doch etwas kleiner: | in flei- nen Huͤſſen. Das gantze Gewaͤchs gibt einen Geruch wie die Citronaͤpffel / faſt vberal in Italien / aber bey vns reucht fie ſchier wie Wanteen / je mehr man aber daran reucht / je ſuͤſſer der Ge ruch wirdt.) II. Das ander Geſchlecht / die Tuͤrckiſche Meliſſen / hat K ſchmaͤhlere vnd längere Blaͤtter denn die erſte / fiyn ein wenig zerkerfft die Blumen ſeyn groͤſſer / purpurfarb oder blawlecht / etlich auch weiß Der Same iſt langlecht vnd ſchwartz. It. [ Dasdrure Geſchlecht iſt die wilde Meliſſen / ſo et⸗ liche fur die rechten Meliſſen halten / wir aber vermeynen / es koͤnne kümlicher vnter die todten Neſſel gefene werden. Dies fe hat ein zaſerechtige Wurtzel / auß welcher jährlich etliche lange viereckete rauhe Stengel / wie auch an den todten Neſſeln her⸗ für wachſen: Ai welchen die Blaͤtter der erſten Meliſſen gleich) jedoch groͤſſer / runtzellechter und ſchwartzgruͤn / vnd etwas hitzig Fam Geſckmack: Die Blumen ſindt fang / ohnen Geruch / dre⸗ oder vier bey einander / gemeinglich leib arb / etliche wol gan weiß / auß Huͤſſſen herfür fehlieffende / in welchen ein chwartzer ziemlich groſſer Samen eyngeſchloſſen iſt.] u Geſchlecht werdenden Härten gepflantzet / blühen im Julio. [ Das dritte waͤchſt auff den ſchattechtigen Bergen / vnnd bluͤhet im Meyen.] Luͤrckiſche Meliſſen. II. Meliſſa Turcica. Won den Namen. Eliſſen oder Meliſſen Kraut / heiſt auch Honigblum / Imenblat / Bienſauge und Mutterkraut Griechiſch MerrorcpuäAdor, [dasift Bienenblat ] vnd Merseua- Ar, das iſt Honigblat / dieweil die Bienen den Ho⸗ nigfafft von diefen Blumen außfaugen. Lateiniſch Melfla, itrago , Melitis, Apiaftrum vnd Cıtronella. Welſch ce- dronella, Meladella, | Naranzata ] Frantzoͤſiſch vnd Boͤhmiſch Meliffe. Arabiſch Bederangie. Spaniſch Torongiil Terua cidrei- ra. Engliſch Bavvmme. ] [Die andere heift Meliffa Turcica, fine Moldauica, weil fie von erſt auß der Moldaw / da ſie dann für ſich ſelbſt waͤchſt ſt gebracht worden.] Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Eygen⸗ ſchafft der Meliſſen. Eliſſen iſt warmb im andern’ vnd trucken im erſten Grad. Mag nuͤtzlich jnnerlich vñ euſſerlich zum Leiß gebraucht werden Innerlicher Gebrauch der Me⸗ liſſen. JeMeliſſen werden zu vielen Schwachheiten gebrau⸗ chet als nemlich zu den Falten Gebreſten def; Haupts word deß Hirns / deß Hertzens / deß Magens unndder Mutter. | Dann die Bruͤhe darvon getruncken / auch an das Kraut gerochen fill das Mutterwehe Ferne⸗ ne ee een — ee — — — — — — — —— — I — — — * — — Zi m ———— #r Fernelius ſchreibt lıb- 6- methodimed.cap.d.dagfiedae F ſchwarhe verbrandre Melancholifche Gebluͤt laͤutern vnnd ber zwingen / vertreiben alle Trawrigkeit vnd Schrecken ſo von der Melaͤncholey herkommen / vnd machen froͤliche Traͤume / fuͤhren auch zum Theil dag verbrandte Geblür auf dem Leib. &3 werden die Meliffen auch von Rondelerio fehr gebrau⸗ cherin Melanc holia capitis, Deßgleichen auch in dein Schlag Paralylis genannt / zu der Fallendteſucht /zum Schwindel deß Haupts / vnd zu den alten falten Wehtagen deſſelbigen / in Wein geſotten oder eingebeytzet / vnd daruͤber getruncken / dann fie ſeyn dein Haupt vnd dem Hirn gantz bequem / daſſelbige zu warmen’ vnd zu ſtaͤrcken. | Diofcorides ſchreihet / daß fie gut feyen den jenigen / fo einen kurtzen Achern haben’ das Puluer mit Honig vermiſcht / vnnd eingenommen. Er ſetzt auch wenn man die Blaͤtter mit Niter einnemefeyen G fie gut den jenigen / die giftige Schwaͤmme geffen haben. Seyn auch gut wider das Bauchgrimmen. | ¶Meliſſen in Wein gefotten vnd getruncken / iſt gut füralle Vergifft.) Es hat auch die Meliſſen ein groß Lob bekommen / das ſchwa⸗ che ohnmaͤchtige Hertz zu erfreuwen / ſtaͤrcken vnnd zu kraͤfftigen / vnd ſo es erkaltet iſt / widervmb zu erwaͤrmen / werden derhalben nuͤtzlich gebraucht wider die Schwachheit vnnd Ohnmachten deß Hertzens / dieſelbige abzuwenden / ſonderlich ſo von kalten Vrſachen herkommen. Die jenigen welche einen boͤſen Athem haben / ſollen ſich ſtaͤt⸗ tigs der Meliſſen gebrauchen. ¶Die Blaͤtter nüchtern geffenverhisigen den Magen / vnnd c förderndie Daͤuwung. In Frangfreich pflegt man den Rindebertern / fo fehr matt / H krafftloß / vnd zur Reynigung / auß den jungen Gipffeln deß Krauts mit Eyer Zucker vnd Roſenwaſſer Torten zu machen. Euſſerlicher Gebrauch der Meliſſen. Iofcorides meldet / wenn ſich die Weibsperſonen in D das Waſſer ſetzen / da Meliſſen in geſotten ſeyn / ſobe⸗ kommen fie jhre beſtandene Zeit wider vmb. Vnd ſaget / daß die Bruͤhe / da Meliſſen in geſotten / mit einem Cly⸗ ſtir eingegoſſen / ſey gut wider die rohte Ruhr / deßgleichen wenn man die Zaͤhn mit bemeldter Bruͤhe waſche / ſo lindere ſie die Schmertzen derfelbigen- | [ Die frifepen Blätter zerknitſchet / auffdie Augglieder ger legt / indert den Schmergen darinnen. Meliſſen vnd Wuͤllkraut in rohtem ſauwern Wein vnd Eſ⸗ ſig geſotten / in ein Saͤcklein gethan / vnd auff den Maſtdarm ge⸗ legt / hilfft in der rohten Ruhr wol. Sie werden auch genuͤtzt / die Schmertzen der Huͤfft zu lin⸗ dern in Wein oder Waſſer geſotten vnd vbergelegt. Maeliſſenkraut [und Chamillenblumen in ein leinen Saͤck⸗ fein gethan / in Waſſer oder Jin Wein geforten [ stwifchen zweyen Dellern außgetruckt] vnd warmb vber die vnruhige Mutter ge⸗ legt / ſtillet diefelbige/ond bringet ſie widervmb zu recht. [ Daher es dann von etlichen Mutterkraut genennt wirdt.] FDampff vnd Schweißbaͤder von Meliſſenkraut / bringet den Frawen jhr Bloͤdigkeit. Pflaſter auß friſchen Meliſſenblaͤttern vnnd Saltz gemacht / vnd auffgelegt / zertheilen die angewachſene Kröpfferreynigen vñ ſaͤubern die Wunden / lindern den Schmertzen der Glieder. xDas geſotten Kraut auffgelegt / iſt nuͤtzlch in gifftiger Thier Stich / wuͤhtender Hundes Biſſz vnd dergleichen. So jemandts von Binen geſtochen wirdt / lege diß Kraut v⸗ ber / es nimbt den Schmertzen. So man die Bienenſtoͤck mit dieſem Kraut reibt / ſo fliegen die Bienen nicht hinweg · | In der Langen gebeytzet / vnd damit vielmal gezwagen / behält das Haar bey ſeiner Farben / daß es nicht baldt grauw wirdt. Mit der Brühe ſich gewaͤſchen / reinigt die Haut von aller Vnſauberkeit: Die faule Schäden werden dardurch gereynigt / vnd zu der Heylung gefuͤrdert. D. Jacobi Theodori Tabern.montani/ Von Meliſſenſafft. Je man den Safft auß den Meliſſen bringen kan / iſt en dem Wermuthſafft angezeigt. Plinius ſchreibt / daß der Meliffenfafft eingenom- men / reynige die Weibsperſonen / vnnd bringe jhnen ihre Zeit / mit Beyfußwaſſer eingetruncken: Er vertreib auch das Bauchgrimmen. Der Safft mit Wein getruncken / iſt gut wider das Gifft / ſo von Thieren koͤmpt. [ Der Safft indie Augen getropfft / beſſert das Geſicht.] Meliſſen Syrup / Syrupus Melif- fophylli, An kan auch auß den Meliſſen einen nuͤtlichen Sy, rup zu bereyten / wie auch andere gemeine Syrup. Vnd iſt dieſer Syrup in gleichem zu gebrauchen / wie der Safft. Deßgleichen auch nuͤtzlich zu allen andern Gebrechen / darvon vermeldet iſt. Von gedeſtilliertem Meliſſen Waſſer. Eliſſenkraut mit feinen Stengeln genommen / zerha⸗ cket vnd in Balneo Mariæ gebrennt / gibt ein herzlich gut Waſſer. Andere beythen das Kraut zuvor ein Nacht in gutem firnen Wein eyn / oder aber in Mal nafteryond diſtillieren darnach das Waſſer darvon. [ Wo es recht verwahret / bleibt es drey oder vier Jahr gut.] Diß Waſſer iſt vberauß gut / das ſchwache ohnmaͤchtige Hertz zu ſtaͤrcken vnd zu erquicken Inſonderheit wenn es deß Nachts bochet vnd beaͤngſtiget wirdr/einen Trunck darvon gethan. Es iſt auch gut dem Falten ſchwachen Hirmden erkalten Neruen / vñ dem Haupt / dienet wider alle oberzehlte Gebrechen deſſelbigen / als da iſt der Schwindel / der Schlag / das Erſtarren der Glieder vnd andere mehr. Welchen das Haupt von Kaͤlte wehe thut / die ſollen Mor⸗ gents vnd Abents vi. Loth deß Waſſers mit ij. Loth Betonien⸗ Syrup einnemen/hifft jhnen gar wol. Diß Waifer mit Beyfus Syrup gebraucht / iſt nüglich den Weibsperſonen / ſo die Mutter erkaltet iſt. [DIE Waſſer / ſo auß eingebeytzten Blaͤttern in weiſſen Wein vber Nacht / und durch einen glaͤſernen Helm diſtilliert iſt / ſtillet das Muttergrimmen augenſcheinlich / jedesmal drey oder vier Loͤffel voll getruncken: Nimpt auch das Magentruͤcken / reyni⸗ get die truͤbe Augen. Das Antlitz damit gewaͤſchen / macht ein ſchoͤne lebliche Far⸗ be; benimpt die rohte Blaͤterlein deſſelbigen. Meliſſen Waſſer in truͤben Wein gethan / macht jhn wider⸗ vmb lauter: Fleiſch mit gemeldtem Waſſer beſprengt / bleibt ein gute Zeit friſch / vnd ſicher für Stiegen und Maden. Don MeliffenZucker / Conſerua Meliffe. Je weiffen Blumen der Meliſſen werden mir Zucker zu einer Conferuen eingemacht / wie die Nägleinblus Omen Iſt gut genuͤtzt den Melancholicis,vertreibe die ſchwehrmuͤtige Gedancken / ſtaͤrckt das kalte ſchwache Hertz / vnd erwaͤrmet daſſelbige / iſt gut den tunckelen Augen / ſtil⸗ let die rohte Ruhr / vnd das Bauchgrimmen. ¶Auß den Blaͤttern mache man mit Zucker ein Lattwerg oder Conſerv: Man nimpt der Blaͤtter ein Pfundt / zerſtoſſets wol / thut darzu anderthalb Pfundt reyn geſtoſſen Zucker / ſtellets an die Sonnen / vnd vmbruͤhrets deß Tags vielmal. Solche Conſerv iſt gut denen / ſo den Athem anders nicht K moͤgen haben / dann wann fie ſich auffrichten: wie denn auch dem erkalteten Magen: Treibt auß die vnreyn boͤß Melancholi⸗ ſche Feuchte: Da man auch deß Abents / wenn man zu Bett ge⸗ het / einer Baumnuß groß einnimbt / vertreibt gg alle erſchreckli⸗ che Traͤume. | Meliffen Bein. An pflegt auch ein Wein davon zu machen: Saffer uber j-Pfundr Krauts xiiij Pfundt Moſt fieden/biß er klar vnnd hell wirdt: Vnnd iſt zu erzehlten Breſten ſehr dienſtlich. Von wop In. 4 Heyar Mt. % WR Mit ———— — — — — — * = EEE ——— — — 2 „ ih ih 6 01 h⸗ Swird auch auß den Blumen ein Eſſig bereytet / wie > von den Nägleinblumen / welcher Euſſerlich zu denn SI Hpnmachten deß Hertzens faſt dienftlich iſt / ein Schwaͤm̃lein darinn genaͤtzt / vnd daran gerochen / oder mit leinen Tuͤchlein vber das Hertz vnd Pulß Adern gelegt / vnd auch an die Naſen geſtrichen. Extract. An macht auch ein gantz lieblich Ertract darauß / wel⸗ ches mit einer Fleiſchbruͤhe oder dergleichen gar wenig gebraucher zu vorgemelten mänglein’ ſonderlich in falten complexionen fehr dienftlich ift- Bon Kraffeder Türckifchen. B ar iſt der erſten an der Wirckung nicht ungleich C vnd wird der Samen fofehr wolriecht / ſonderlich für kraͤfftig gehalten.) Dasb XII. Capitel. Don Roßmareinpoley. Roßmareinpoley. I. Pulegium Creticum. iD Sefebepde Geſchlecht der Poleyen / ha⸗ a bei jhren Namen von der Geſtalt der Blaͤ Hp vnd der Blumen. Das erfte Geſchlecht wird ge⸗ ) nennt Roß mareinpoley / dieweil ſich ſene Blaͤt⸗ K er ter den Blättern deß Roßmareins vergleichen, und Poley /dieweil feine Blumen der Poleyenblumen ähnlich feyn. Hat ein zertheilte knodechte Wurtzel/ darauß viel kleine ſub⸗ tile zarte Stenglein kommen / mit den ſchmalen Blaͤttlein beſe⸗ tzet. Das ander Geſchlecht der Maſſiliſche Poley iſt dem erſten gantz gleich / auggenommen /daß feine Blaͤtter etwas groͤſſer vnd breiter ſeyn. Sie werden in Creta vnd Maſſilien funden. Das Ander Buch, von Kreutern. Don Metiffen Eſſig. F Maſſiliſcher Poley. N II. Pulegium Mafsilioticum. \ fi N 9 9 (0 U, a ) Wr W A — W SQ N NINE, N \y RR Nr TC L SI; — DES | *Teutſcher Pole. * II. Pulegium Germanicum, De> — ar (= N SL a; We TAN V UN N | A u, R V/ \ Im: Lam N NE NR) —J. DE OU D ET, — FR IF ZAIRX —— —— N ar Y, Fa, v [Das dritte Geſchlecht iſt das Teutſche Poley. Poley iff ein Kraut / ſo hin vnd her auff der Erden kreucht wie Iuendel/dann es nicht in die höhe waͤchſt / es wolle dann blühen, doch nicht ober ein Spann hoch / vnd iſt feine Wurgel dünn und zaſecht. Der Stengel iſt Spannen lang’ etwas rauch / vmb welcher die Bin⸗ | G men B 74. . dacobi Theodori Tabern montani/ A men ſind / wie an der Baſilgen biß oben auß / gemeinlich weiß F leibfarb / etlichs roth leibfarb / bißwei en gantz weiß: fo im Som⸗ mer wann die Kraͤuter der Hitz halben doͤrren vnd welcken / an⸗ fanget zu blühen ob er ſchon auff důrrer Heide ſtuͤnde. Ja er wechſt ſo gern / daß es auch auff die Kraͤntze gebunden zunimpt vnd wechſt. Die Blaͤtter vergleichen ſich dem Maioran / ſind doch etwas grölfer- Dieſes wechſet gewoͤhnlich an feuchten Awen / Wieſen vnnd Waͤlden / fladert hin vnd wider / vnnd zu zeiten vberzeucht es ein gantz Feldt. ] | Von den Samen. Oley heiſt Griechiſch YAaxar,dnd Binx or: Arabiſch Al- negem, Alnam: cateiniſch Pulegium: dag iſt / Floͤhekraut / weil der Rauch daruon gemacht / die Floͤhe vertreibt / wie Plinius bezeuget: Welſch Pulegio: Frantzoͤſiſch Pouliot: Spaniſch bholeio: Boͤhmiſch Poleg. ] Das erſte Geſchlecht wird genennt Roßmareinpoley / Latei⸗ niſch Pulegium Creticum,dieweil es in derſelben Inſel funden wird. Das ander Befchlechr aber wird genennt Maſſiliſcher Poley / Lateiniſch Pulegium Mafhlioticum , von wegen deſſelbigen Orts / da es zu wachſen pfleget. [Der Teutſche Poley wird Poley vnnd kleiner Balſam ge⸗ nannt :auff Latein wie die andere Pulegium,dag iſt / Floͤhekraut / weil der Rauch daruon gemacht / die Flöhe vertreibt nach Plinii zeugnuß. Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft dieſer Poleyen. Oleyen ſeyn einer warmen vnd truckner Natur / Tim Welcher vngeſundt Waſſer trincken muß / der lege Poley da⸗ rein / oder ſtreuwe deß Puluers darein / ſo kan ers ohne ſchaden trincken. Wann die Schafe von dem bluͤenden Poley eſſen / ſo fangen ſie an zu plaͤrren. Euſſerlicher Gebrauch. Oley gerochen / iſt einem kalten vnnd feuchten Hirn be⸗ huͤlfflich. Aber vber die Stirn gelegt / vertreibet das Hauptwehe. Alſo ein Kraͤntzlein von Poley gemacht / vnd auffgeſetzt / iſ gut fuͤr Hauptwehe / vnd vertreibt den Schwindel. Poley zerknitſchet / auff die Podagriſche Glieder gelegt / biß daß ſie roth werden / ſtillet den Schmertzen / milteret das Hufft⸗ wehe. So mans aber ſtoſſet / vnd mit Eſſig vermiſchet / vnnd den je⸗ nigen / ſo in der Schlaffſucht vnd Ohnmacht liegen / ſuͤr die Na⸗ ſen hebt / etwann im Mundt gibt / bringe fie wider zum ver⸗ ſtandt. Welcher allezeit ſchlaͤfferig und vnluſtig / der lege friſche Por | [ey vnter die Zung / vnd erfrifche die offt- Die Zaͤn mie Poly Puluer gerieben halter fie friſch vnnd ſauber: das Zanfleiſch gerieben / benimpt das Eſſen und Faͤule im Mund. Mir Eſſig vnd Saltz geſtoſſen / dienet den Meilkfüchtigen? vnnd wider den Krampff warm damit gerieben: heilet auch Spinnen vnd Scorpionenſtich. Mir Gerſtenmeel geſtoſſen / vnd auff den Brand gelegt / leſchet denſelbigen. Ein Lendebad von Poley gemacht / darein geſeſſen / erweicht die verhaͤrte Mutter / vertreibt derſelbigen Blaͤſt / vnd wo ſie ver⸗ i ſcharff / vnnd etwas = ——— ‚En dritten Bradyond ft am Öefehmack ſcharff / vnnd erwas ruckt / bringt ſie wiederumb in jht ftell. In Waſſer geſotten / bitter) vnd einer ſubtilen Subſtantz / haben ein Krafft zu eroͤffnen / duͤnn zu machen vnd zu zertheilen. [ Der heilig Hieronymus ſchreibet / daß bey den Indianern der Poley in groͤſſerm werth gehaltẽ ſey dann der Pfeffer.) Was jhre Tugenden ſonſt weiter ſeyn / iſt ſonderlich nicht von Auto- ribus notirt worden. Jedoch ſol man wiſſen / daß ſie auff gleiche weiß / wie der Roßmarein zu gebrauchen ſeyn / daruon im erſten Theil dieſes Buchs iſt gehandelt worden. Poley vertreibt den Schlaff / zertheilt alle sähe Feuchtig⸗ keit der Bruſt / hilfft der Daͤuwung jnnerlich vnnd euſſer⸗ ich. | Innerlicher Gebrauch. Oley in gutem weiſſen Wein / vnd ein wenig Saffran darbey geſotten / Abends vnnd Morgens getruncken / foͤrdert der Weiber bloͤdigkeit / die Frucht / vnnd die an⸗ Nder Geburt. Soll aber nicht gebraucht werden / allein wann die Weiber jhrer Bloͤdigkeit wartend ſeind / daß es nicht von ſtatt gehet / oder ſonſt mit dem weiſſen Fluß beladen we⸗ ren: darumb ſollen auch Schwangere Weiber vor Poley ſich ent⸗ halten / dann jhre Kinder zu vnzeiten daruon geboren wer⸗ den. Dieſes bekompt den Leberſuͤchtigen / vnnd ſo an der Lun⸗ gen Preſten haben / macht auch den Saͤugammen viel Milch. Mit Eſſig vnd Honig / oder mit zwey theil Waſſer / vnnd einem theil Wein geſotten / ſtillet den Fluß / das auffſtoſſen vnd brechen, wie auch das nagen im Magen ſchlundt. * mit dem warmen Waſſer gewaſchen / vertreibt das jucken der Haut. Von dem Poley Waſſer vnd feinem juner⸗ lichen Gebrauch. | Iß Waffer innerhalb de Leibs genoffen / erwaͤrmet die Bruſt / gungen’ Magen’ alle Ölieder deß Finger weidts / vnd fuͤrnemlich die Geburtglieder der Weiber Nieren / Lenden vnd Blaſen / bekraͤfftiget dieſelbigen / eroͤffnet / verzehret allen zehen Schleim / fuͤrdert den Harn / vnnd den Weibern jhre zeit / treibt die langſame Geburt vnnd Affter J Geburt: derohalben ſoll diß Waſſer den Schwangern Weibern nicht gegeben werden. Welches Weib jhr Bloͤdigkeit oder Roſen nicht hat / fol mie ſieben Löffel vol warn Poley Waſſer zu Morgen frühe im Bette nehmen ein Puluer von Sorbertn / Bibenelwurtzeln vnd Mufcarenblüeteingals vielalsdeß andern. DE Waffer offtermalen gerruncken / reiniget den Ma⸗ gen von zehem Schleim / fürdere die Daͤuwung / mehrer den vndwillen / iſt den Miltzſuͤchtigen dienlich / weil es die ſchwartze Me⸗ lancholiſche Feuchte außfuͤhret. So einer etwas gifftigs geſſen hette / der trincke dieſes Waſ⸗ ſer / es benimpt dem Gifft fein ſchaͤdtliche Krafft. Fuͤr das Bluten oben vnd vnten deß Tags zwey mal getrun⸗ cken / jedes mal auff vier Loth / iſt gar gut: Stillet das Blut⸗ Mit Wein / Honig vnd Aloes gekochet vnnd bereit / iſt in K foeyen vnd Harnen. Heiler auch die Harnmwinde: Heiler andy nößlicher Tranck die ſchwartze Ballen durch den Stulgangaufß- zufuͤhren / verzehrt auch alle sähe Schleim der Jungen / benimpt den Krampf. Stiller das Bauchwehe der Darm vnnd der Murter. Zertheilet daß Halßgeſchwaͤr Anginam. Offt dar⸗ ei he Mund gewaͤſchen / heilet die Faͤule vnnd Effen im und. In guten weiſſen Wein geſotten vnd getruncken / treibt den Harn vnd Lendenſtein / eroͤff net allerley verſtopffung / treibt alſo die Gelbſucht vnd Waſſerſucht / vnd wehret den Grimmen. den Weiſſenfluß. Euſſerlicher Gebrauch. Oleywaſſer an die Stirn und Schläff geſtrichen durch die Naſen angezogen / reiniget das Hirn von Waͤſſeri⸗ * Feuchte vnnd kalten Fluͤß / ſtillet auch das Haupt⸗ wehe · | In die ong hurfar ‚hier hl Inder‘ iM Ö & N ft 17 IM I 1) u " J dr X 0 1 Mi nl L ft di ti im 1) w.; M 2 Wr Mr 2 Das Ander Buch, von Kreutern. ES Tuͤchlein darinnen genetzt / vnd vbergelegt / erläutert die Augen / “vertreibt das jucken vnd beiſſen. — In die Ohren gethan / oder den Dampff daruon hinein em⸗ pfangen / verzehret die Falten Flůß deß Haupts / vnnd nimpt den ſchmertzen der Ohren. Das bleich Angeſicht offt darmit gewaſchen / Tuͤchlein darinn genetzet vnnd vbergelegt / von ihnen ſelbſt wol trucknen laſſen / bringt eine ſchoͤne liebliche Farb. Vber die Naſen gelegt / ſtillet das Blurenderfelbigen: Der treibet den ſtaͤtggen Schlaff vnd Schwermütigkeit. Das XII, Capitel 3» 0 Bon Roömifchen Quendel. * 1 Cretiſcher Quendel. * Thymus. — S ce WIN, tals N A In die Augen deß Abends etlich troͤpfflein gethan / auch leinene F Quendels ift. Diefes Gewaͤchs iſt auch auß Welſchland zu vns gebracht / vnnd von fleiſſ gen Gaͤrtneren auffgebracht wor⸗ den / vnd wird nicht allein in Gaͤrten zielet / ſender auch in Haͤfen / wir ein kleines Baͤumlein Von den Namen. Oemiſcher oder Welſcher Quendel / heiſt auch Thy- mian Kraut / Thym oder Thymell, Lateiniſch Thy- mus oder Ihymum. Arabiſch Haſce. Welſch Tmo. Frantzoͤſiſch Thym oder Mariolaine de Angleterre. Spas niſch Tomilho Salſero. Boͤtmiſch Thym. [Das ander wird auch Welfcher Duendel / Thymian, Thym oder Demut genennet: von erlichen Immenkraurt / weils G allzeit voller Immen iſt: und wird von Diofcoride in ſeinem 4. Buch Thymum duriusgenenner. ] Von der Natur / Krafft / Wirkung ond Eygenſchafft deß Roͤmiſchen | Quendels. Aa fehreibt lib. 7. de re Medica, der Römifche Quendel ſey warm vnd trucken im dritten Brad vnd har be ein Art die grobe zehe Feuchte im Leib zu zertheilen und duͤnn zu machen . Iſt eines lieblichen Geruchs / vnd am Geſchmack etwas ſcharff. | *Roͤmiſcher Quendel. Wälfcher Quendel.* U. Thymusniger, 2 \ A Os , NUDE — — NY We SS GL, 3a S AR FAN r N 'B CHANS N PIE ZN \ I N NIE ZEN Y } N 7 NN. VA ZEN WR I ES N) VD \) I Iofcorides beſchreibet diefen Roͤmi⸗ ſchen Quendel in feinem dritten Buch / daß eg an mie vielen | weiglein vmbgeben / daran viel kleine / zarte / — ſchymale Blaͤttlein / vnd zu oberſt trage es kleine EZ [langlechte ſchuppechte Rnöpfflein/voller[ £leiner f(höner Pur AN u, purfarbe Blumen/Lauffdem Kraut ſpuͤret man keinen Samen / K dañ er wächft erſt auß den serribenen Köpfflein / oder dürren ver. fallenen Blümlein auff der Erden. Die Wurtzel iſt holtzecht / die in der Artzeney nicht gebraucht wird. Der beſte welſcher Quendel wechſt in Creta / auch in Welſchland vnd Hiſpanien /] wachſen gern in vnfruchtbarn vnd ſteinechten Erdtreich. Bluͤhet gar langſam / wie Theophraſtus bezeuget. ¶Das ander Geſchlecht deß Quendels / ſo wir vielin vnſern Gaͤrten pflantzen har Blaͤtter die nicht fo ſchmal ſind / wie def vorigen / ſonder iſt mit den Blaͤttlein Blumen vnd Geruch den Quendel faſt gleich / allein dag die Blaͤttlein an dieſer kleiner / ſchwartz grüner / der Geruch auch ſtaͤrcker / aber lieblicher / dann deß Innerlicher Gebrauch deß Roͤmi⸗ ſchen Quendels. | Iofcorides lib. 3. capit. 41. vnd Oribafıuslib. 2. de vir- tute implicium,, wie auch Galenus, fehreiben / daß der Thymian in Honigwaſſer geſotten / vnd getruncken / den jenigen gut ſey / ſo einen ſchwerlichen Athem fuͤhren / vnd vmb die Bruft viel grobes Schleims verſamlet haben / daruon fie ſtaͤtigs Ki chen vnnd Huſten: Treibe auch den Harm) | die Bug Wuͤrm die Dronatzeit der Frauwen / die Frucht vnd dieandere Geburt. Item gerunnen Blut vnd Gifft. Geij Thy- — — — — —— — —— \ 76 OD. Jacobi Theodori Tabernzinontani/ [Thymian mit Honig vermiſcht / vnd wie ein Sartwergen ſit⸗ F jenigen fir die Nafe halten / welche die Fallendteſucht ha⸗ tiglich geſchlungen reiniget die Bruſt / fürdert den dicken gehen gungen Koder zum außwerffen.) Aetius ſchreibt daß der Thymian que fey den Trawrigen / Bnfinnigen end Melancholifchen Menſchen / alle Morgen drey Quentlein dep Puluers von dem Kraut mit einem Truͤncklein Honigeffige eingenommen. Sey auch gut den jenigen / welchen das Männliche Gliedt / o⸗ der Gemaͤcht geſchwollen iſt / deß Morgens nüchtern drey Quent⸗ lein ſchwer deß Puluers eingenommen. Die Podagriſche / vnd fo mir der Gliedtſucht beſchweret ſeyn / ſollen alle Morgen nuͤchtern ein Loth deß Puluers von dem B Kraut mit Honigeſſig eintrincken / dann es zeuget Aetius, daß es die Gall vnd andere boͤſe Feuchten außtreibe / vnd bekomme dem Krancken gar wol / es mag auch ſolchs Puluer mit Weineinge- G nommen werden. Thymian zu Puluer zerſtoſſen / vnnd eines Quentleins ſchwer mit einem Loͤffel voll Honigwaſſer nuͤchtern eingenom⸗ men / bekompt dem geſchwollenen Leib wol / ſonderlich im an⸗ fang. Auff drey Duentlein ſchwer mir dem gemeinen oxymel zer⸗ erieben / jedes mahl auff ein Söffelvoll nüchrern eingenom- men / nimpt allen ſchmaͤrtzen der Senden vnnd Hüften deß Seitenſtechen / vnnd Bruſtſucht / vnnd dag drucken vmb das Hertz. Ruffus Epheſius in tractatu de Medie. purgant. vnd auch C Oribaſius in lib. de medic. collect. ſchreiben / daß der Roͤmi⸗ ſche Quendel das ſchwartze Melancholiſche Gebluͤt / vnnd den groben Schleim auß dem Leibe fuͤhre. Diofcorides meldet / man ſol jhn mir ein wenig Saltz vnnd Eſſig trincken / ſo treibe er die ſchleimige Feuchten durch den Stulgang Es meldet aber Falloppius in tractatu de ſimpl. medi- cam. purgant. daß er gar ein geringe Arth zu purgieren ha⸗ be. Woman aber diefes Nömifchen Quendels die Menge ha⸗ ben fan folmandenfelbigen fleiffig brauchen dann er thut auff alleriey Verſtopffung deß Leibs / erwaͤrmet vnd ſtaͤrcket alle er⸗ kalte jnnerliche Glieder / als da iſt der erfalte Magen / die Mut⸗ ker / das Haupt vnd das Hirn / ſtaͤrckt vnnd erquicket dieſelbige / vnnd iſt gut wider alle Gebreſten derſelbigen / ſo von Kaͤlte her⸗ kommen: Entweder ſtaͤtigs in der Koſt genuͤtzt / oder darüber * getruncken: Bekompt auch wol den jenigen / ſo ein bloͤdes Ger ſicht haben / fofieeg ſtaͤts in der Koſt brauchen. Thymian zu Puluer geſtoſſen / mit Saltz vermiſchet / vnnd zu der Speiß genutzt / bringt luſt zum Eſſen] Euſſerlicher Gebrauch deß Roͤ⸗ miſchen Quendels. 8 On dem euſſerlichen Gebrauch dieſes Quendels ſchreibt Diofcorides, daß er mit Eſſig vermiſcht / vnnd wie ein Pflaſter vbergelegt / die newe friſche Geſchwulſt [fo von kalten Flüſſen entſtehet vertreibe: Zertheile das vn⸗ ter gerunnen Blur: Nehme hinweg die Wartzen und die Ge E (wär fovon den Griechen Thymi genennt werden. [ Thymian mit Honig onnd Eſſig vermifcher / vnnd warn auff den Bauch gebunden / vertreibt gemaltig die Blaͤſ vnnd K Winde im $eib: dienet auch zu den auffgeblafenen vnd geſchwol⸗ lenen Gemaͤchte. Mit Wein vnd Gerſtenmaltz gekocht / vnnd vbergeſchlagen / nimpt die Huͤfftſucht. In Spanien pflegt man die Gefaͤß mit Waffer/ darinnen Thymian geſotten / auß zuwaͤſchen / darein man Wein ober ein. gemachte Oliuen thun wil. Plinius ſchreibt / man ſolle den Roͤmiſchen Quendel den —— ben’ [ſo kommen ſie wieder zu ſich ſelbſt. Sollen jhr Bere vnnd gewoͤhnliche Gemach darmit vnterſtrewen vnnd beſpre⸗ fen. ] | Don Roͤmiſchen Duendel Syrup. a Duendel Syrup wird auff folgende weiß bereit. Nim̃ der oberſten Zweiglein von dem wolriechenden Quendel ſampt dem Bluͤmlein vier Loth / Acker oder Veldt Muͤntz / auffgedoͤrrter Krauſer Muͤntz / jedes fuͤnff Quentlem / Fenchelſahmen / Enißſahmen / Epfichſahmen / deß Sahmens Daucijedes ein Loth / friſcher feiſter Roſinlein / oder Meertraͤubel zehenthalb Loth: ſeid alle dieſe Stück be quemlich im Waſſer / nach art der Syrupen: Die Bruͤhe ſeihe durch: nimm zwey pfundt Honigs darzu / ſeuͤdt ihn zu rechter dicke eines Syrups: etlich wuͤrtzen jhn mir einen halben Loth Galliæ moſcateæe. Diefer Syrup iſt ſehr nuͤtzlich / dann er kraͤfftiglichen wäre met vnnd erhitziget: benimmet allen Huſten vnnd Gebrechen von Kaͤlte verurſachet / dann er zeitiget vnnd daͤwet den zehen Koder vnnd kalten Schleim in der Bruſt vnnd Lungen ver⸗ ſamlet · ſtaͤrcket vnnd betraͤfftiget das Zwerchfeldt: erwaͤrmet Magen / vnd alle jnnerliche Glieder. ] Von Roͤmiſch Quendel Rein. Ach dem mandeg Thymians viel haben kan fol mars / einen fünftlichen Wein darauf machen / auff gleiche meiß/ wie von dem Wermuth Wein iſt geredt wor⸗ den. Dieſer Wein har ein treffentliche Arch / alle jnnerliche Glieder / zu erwärmen vnnd zu ſtaͤrcken / die RBerftopffung zu eröffnen / vnnd auch die Lebende Geiſter zu erquicken. Iſt gut den Ohnmechtigen / ſchwachen / trauwrigen vnnd bekuͤm⸗ merten Perſonen / hilfft denen gar wol / ſo mit dem Schwin⸗ del deß Haupts beladen ſeyn / welche ein ſtaͤtig Hauptwehe ha⸗ ben / ſo mit dem Schlag beruͤhret ſeyn / vnnd ſehr zittern: Zertheilet den groben Schleim in der Bruſt / vnnd mache denfelben außwerffen / vertreibt das Magenwehe / das Darm⸗ gicht / vnnd treibt den Schleim auß / Iſt gar nuͤtzlich den je nigen / fo einen Falten Magen haben / vnnd die Speiß niche verdauwen fönnen : In Summa er iſt zu allen oberzehlten jnnerlichen Gebreſten der Mutter / vnd der Blaſen gang nüßs lich vnd dienſtlich. [ Man bereirer auch ſonſt liebliche conferuas, vnnd Sal⸗ ſen auß dem Thymian. Von dem He, WB dem beſten Thym oder Roͤmiſchen Quendel / wirde ein herrlich Goltgelbes Del auff Chymiſtiſchen arth ge⸗ diftilliere: welches wie Citronen raͤucht. Iſt eines ſcharf⸗ Aa en hisigen Geſchmacks / vnd zu allen falten Breſten ſehr ienſtlich. Von dem außgebrandten Waſſer. O man das Kraut weil es noch friſch vnd in vollkoͤmm⸗ lichſter Bluͤet iſt in Wein wol erbeitzet / geheb vermacht / vnd das Waſſer daruon deſtillirt, gibt es ein nuͤtzlich vnd koͤſtlich Waſſer den Leib vnd alle jnnerliche lieder zu erwärmen vnnd zu ſtaͤrcken / fonderlich Bruſt vnd Lungen / alle zehe kalte Schleim zu verzehren vnnd außzutreiben: Iſt den erkalteten Weiberen zu erwaͤrmen vnd zu reinigen gut. Ef \ 1 | — en I — — N . dene heit dinne N: nen feruar Es Pımp durche sinife ( iM fl n] f ch Das Ander Buch / von Kreutern. PR: Es ſtaͤrcket das Haupt / bewaret vor Schwindel / vnd trucknet F von Falten Flüſſen: nimpt den Huſten / fo von kalten Fluͤſſen verurſachet: Iſt nützlich wieder alle Gifft: den Rindern vertrei⸗ bets die Wuͤrm / ſtaͤrcket das Geſicht / Gehoͤr vnd die Zaͤn / mit Wermut Waſſer getruncken / heylet das taͤgliche Fieber. Das XIIII. Kapitel. Von Thymſeyden. Thymſeyden oder Filtzkraut. Epithymum. — ES Ar, h =, ; wm ZEN, AK 9 49 TR Ky 53 FT Piz aan) 3 NIE x 9 L. * SIT 2 IA MR F Hi DL —* I > > zn WR RM: VS — VG ey — — 7 TAN — 1 LER; > (7 an / AN 6), ud N [\ NY V N), IR — — Atthiolus ſchreibt von dem Epithy⸗ AR mo daß es ſey ein Geſchlecht dep Filhzkrauts / 3 nd moͤchte wol klein Filtzkraut genennet wer ® cn /dieweileg viel kleiner Faͤden vnd Haarlo⸗ teen habe: Es werde aber Epuhymum geneñt / dieweil es auff dem Kraut Thymo wachfe. Dioſcotides mel⸗ det ſeine Blumen ſeyen dem frembden Jhimian gleich / hab dünne / liechte Knoͤpfflein mit kleinen Stielen wie ein Haar. Es ſchreibet Lo belius noch einander Epichymum ‚weicheg er nennet Epithymum Gr&corum & Arabum, in ſeinen ob- ſeruat. vnd aduerſariis, ſ diß iſt nichts anders dann dag vorig. ] Es wechſt diß Kraut in groſſer Menge in Cappadocia vnd Pamphilia ‚sie Dioſc. meldet. Vnnd behelt ſeinen Nahmen durchauß / daß es wird Thymſeiden oder Filtzkraut genennt / La⸗ teiniſch Epithymum oder Epithymus. Von der Natur / Krafft / Wirckung vnnd Epyaenſchafft der Thym⸗ feiden. Ribaſios ſchreibet / wie auch Egineta, Thymſeide ſey warm vnd trucken im dritten Grad / vnnd habe gleiche Krafft wie der Roͤmiſche Quendell allein das fie ſtaͤrcker vnnd kraͤfftiger fen. Fernel:us ſchreibet / das fie etwas zertheile end dünn mache / vnd siehe. ein wenig zufammen- Es folaber diß Kraut ges ſamlet werden / wenn es noch friſch vnd gantz iſt Dann wenn es důrr worden / iſt es zu nichts ſonderlich nuͤtzlich. Innerlicher Gebrauch der Thymſeyden. N (@ Je Melancholiſche Seutefollen ſichfleiſſg deß Epithy- mi gebrauchen / dann eg ſchreibet Fernehus,daß er das ſchwartze / g obe Melancholiſche Geblüt zertheile/ reint⸗ ge den Mittz / vnd widerſtrebe allen Schwachheiten / ſo yon der Melancholey ıhren Vrſprung haben: Aber er bringe groſſe His vnd Durſt / ſol derwegen nicht allein / ſondern mit klei⸗ nen Roſinlein oder Violenſafft eingenommen werden. Dioſcotides ſchreibt / wenn man die Blumen mit Honig trincke / treilben vnd purgteren fie die Phlegmatiſche Faͤuchte / vnd die ſchwartz Halle vnder ſich durch den Stuelgang Aegineta lib. 7. ſagt / daß ſie ſonderlich gut ſey die ſchwartze verbrante Melancholiſche Feuchte außzutreiben / wenn man fünf Quentlein deß Puluers mit Miſchmolcken einnemme. O ıba- fius ſchreibt lib.7. medicin. collect. Daß man anderthalb Loth deß Puluers mit ſuͤſſen Wein einnehmen ſol / die Melancholiſche Faͤuchte auß zuführen: Vnnd ſey gut dem auffgeblaſenen Miltz. — — Es meldet aber Fallopp'us, dag man langſam das Pul⸗ uer Allg gebrauchen fol. Sondern fol gemeiniglich in einem de- codto oder Infulionibus gebraucht werden: Alſo daß man dar felbft zur nicht leichtlich vber vier Quent nemen fol: Vnd ſo man die verbrante Gall außfuͤhren wil / ſey eg genug / daß man deß Puluers ein Quentlein mit dem außgezognen Marck von der Caflia vermiſche vnd einneme. Melue ſchreibet man fol zu ie nemdeco&tonemen fünff Quent biß auff zwantzig: vnnd deß Puluers von drey Quent biß auff ſieben / welche doles gar zu hoch ſeyn / derwegen ſollen ſich die jenigen wol fürſehen / ſo den Meluein leſen / vnd demſelbigen nachfolgen. [Mefues gibt deß rein geſtoßnen Puluers auff ſieben Quent⸗ lein def male aber Diofcorides allein auff ein Loth mit Honig) Saltz vñ Effig vermifcher: Wie dan auch Galenus.aber wil daß es eingebe werdein Kaͤßwaſſer oder Molcken oder Honigwafler- Oribalius gibe nit vberz. Quentlein. Aetius allein 2. Scrupel. Ægineta gibts. Quentlein in einem Bächerlein mie Much Pli- nius ſechs Duentlein. Auicenna fege vier Qutentlein Man koͤn⸗ te ben fünff Quentlein bleiben / doch minder oder weniger nach anfehen der Perſon ‚ihres vermögen vnd kraͤfften. Aber ſo man Traͤncklein bereitet von dem Thymſeiden / mag man von zwey Loth biß auff vier gorb gebrauchen. | Das Puluer mit Honig / Saltz vnd Weineſſia getruncken ft aut den jenigen die geſchwollen vnd auffgeblaͤhet ſeyn / vnd ſon⸗ derlich den Melancholiſchen. Mas feine Tugenden mehr ſeyn / davon kan man leſen in vorhergehenden MWirel von dem Roͤmiſchen Quendel / dann es alte Eygenſchaſſt deſſelbigen auch an jhm hat / vnd wie Orıbalius meldet / iſt er viel kraͤfftiger: Derowegen was daſelbſt vom Roͤ⸗ miſchen Quendel geſchrieben fol auch von dien Epithymo verſtanden werden. x Von dem Thymſeiden Syrup. Syru- pus de Epichymo genannt. ID Swird der Thymſeiden in den Apothecken hefftig ge hraucht zu mandherley Getraͤnck / Puluer / Lattwergen / Dond dergleichen vermiſchung / ſ onderlich feiner Purgie⸗ render Krafft halber: aber fuͤrnemlich wird ein nützlicher Syrup darnon bereitet auff folgende weiß Nim gut friſch Dhinſeiden/ der vmb den Roͤmiſchen Quendel vmdwachſen iſt fiuff boch / die ſchwartze vnnd gaͤlbe Myrabolanen drey Koch vnd drey Quentieim /Flachs ſeiden / Taubenkropff /ſedes dritthalb $orhRönnfehen Quendel / Ackermüntz / Ochſenzungen / Mira- bolani Emblici vnd Bellerici genannt / eingeſchaben vnd klein zerſchnitten Suͤßholtz Engelfüg Wurtzel/ weiſſen lacken Aga- ric,blanmwen Stechas / rothe Roſen / jedes anderthalb Loth / Fen⸗ chelSahmen / Eniß Sahmen / jedes dritthalb Quentlein / auffge⸗ doͤrrte Plaumen von Damaſco / an —— zwantzig friſche fei⸗ iij ſter —— D. Jacobi Theodori Tabernæmontani / ö— — — ———— | A A ſter Roſin oder Meertraͤubel acht £oth/ das Marck von Tama- F II. Roͤmiſche Sarurey.T. | —* fünff Loth / weiß Zucker vier Pfundt / geſotten Moſt zwey Thymbra. L. und. ON | Zu dieſen wird man zehen Pfund Waſſers beduͤrffen darin a Un VE alle oberzehlte ſtuͤck in rechter Drdnung follen gefotten werden Wr END, N i fo lang biß fich fieben Pfund verzehren / vud ſolt der Thymſeyden — 8 va 1 | um aller lenften darein getvorffen werden, vnd die vbrige Stück N, nz | darzu gethan werden. ERS Diefer Syrupift ſehr nutz in den böfen Blatteren und Frans SHE tzoſen / Krebs / Erbgrind / vnnd allerley Vnreinigkeit der Haut / N tleffen Schäden vnnd Fifklen/in allen Gebrechen von ſchwartzer — Gall oder Melancholiſcher Feuchte verurſachet. So man deſ⸗ | | P un ” acht auffschen Loth deß mals einnimpt / purgiert gr fräfftig- NY — | ich. N & Don dem Thymſeiden Waſſer. LING 3 & Imm diß Kraut (fo du es grün nicht Haben kanſt) fo G ANY außgetrucknet oder dürr / erbeig in gutem Eräfftigen NN N N Bein / vnnd laß an heiſſem Sonnenfchein wol erwei⸗ IN chen / nachmals zeichs ab in ein bequemes Gefaͤß ER N: a Solches Waffer ift ein fondere gewiſſe hülff / in aller Vnreinig⸗ — —— keit der Haut / wie vom Syrup iſt geſagt worden. ] — * Na AR: Das XV. Kapitel. @ Bon Satureyen. 1. Gemein Satureye. | Satureia. u C ti 3 111. Römifche Saturey. Il. In) ; SatureiaRomana. 11, ‚in v) x H G W — NN) 2 (IP * & NUN | * N‘ N ZN 7. | D N J I) MAN Z Demi NY Nil 4 WAN A, 7 Sauoı 9 — N —6 > N y 2 UN NN A N IN N ME —R— VD: 0 N N Ye Dr (u — UN —— deon II —— 77? fi E * {N F vund a, ver Blaͤtter — Ahr wie Diofcorides fehreiber/oder aber dem Hy⸗ — far —* AR op / allein das fie Fleiner vnnd zaͤrter ſeyn / auß — hs II welcher Mitten kleine leibfarbe Blumen krie⸗ Ze Ger iwniuesiehrn, Hat eine holgechte Wurtzel in viel Zaſeln Das ander Geſchlecht wird genannt Roͤmiſche Saturey - —8* zertheilet / auß welcher feine ſchmale / runde holtzechte | vnnd roth⸗ vnd iſt zweyerley / das erſte hat ein dickechte Wurtzel / mie ſehr vie⸗ —* lechten Stenglein kommen. Iſt ein gemeines wolbekantes len kleinen jarten Faͤßlein behencket / darauß viel holtzechte Sten⸗ Gartenkraͤutlein. gel kommen mir kleinen Nebenzweiglein / daran die Blaͤtter * “ herfuͤr EEE LEGE ne u ww Das Ander Buch / von Kreutern. 79 A IV. Saturey oder Sedeney. Thymbravera. herfuͤr kommen / der gemeinen Saturey glich: Seine geaͤhrte Blumen fangen mitten am Stengelan / biß oben auß / den ges meinen gleich / allein daß ſie etwas groͤſſer ſeyn. Die andere Roͤmiſche Saturey hat ein dicken / runden / ſtra⸗ cken / holtzechten Stengel mir zarten Zweiglein befestifeine Blaͤt⸗ ter vergleichen ſich dem Yſop / aber doch je hoͤher ſie kommen / je kleiner vnd ſpitziger fie werden. Das dritte Geſchlecht die Thymbra vera iſt dem Thymian faſt gleich / hat eine kleine zertheylte Wurtzel/ darauß viel ſchmaler Stenglein kommen / mit kleinen ſpitzigen oder ſchmalen Blaͤt⸗ tern beſetzt / oben an den Stengelein erſcheinen feine geaͤhrte Purpurbraune Blumen. Die gemeine Saturey wirdt allenthalben in Gaͤrten ge⸗ pflantzet / wie auch die andere außlaͤndiſche Bluͤen den Som⸗ mer vber. Von den Namen. Je gemeine Saturey wirdt auch genennt ¶Kunel /] Joſeplen / Gartenhyſop / Kalbsyſop / Zwibelyſop / Hů⸗ nerfuͤll / vnd Sergenkraut. Griechiſch Ouußpe. Latei⸗ niſch Satureia vnd Cunila. Arabiſch Sahater. Welſch Thimbra, Coniella,Peuerella,[ Sauoreggia] Spaniſch Segurelha. Frantzoͤſiſch Sauoreie, Sarriette. Böhmifch Sarurege. Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft der Satureyen. SS iſt am Geruch end Geſchmack ſcharff vnd hitzig N ond riechen die zwo erſten mol wie Thymian doch iſt die ander am Geruch lieblicherdat in die erſte. Wirdt derowegen für warm vnd trucken gehaltenät ken Grad. Innerlicher Gebrauch der Satureyen. JS? Sföreise Tragus,dagdie Satureyen garnälichund wol von dem gemeinen Mann zu vnnd mir anderer E ————— gekocht werden / ſonderlich bey jungem Fleiſch vnnd bey Fiſchen / vnnd ſey der armen Leut [mie dann auch der Quendel Gewuͤrtz gibt ein liebliche ſchaͤrpffe damit fieden Luſt vnd begierd zum Eſſen erweckt / erwaͤrmen den Magen /fuͤrdern das Daumen’ [ benimpr den vnluſt vnnd das wuͤrgen) vnnd reitzen zu ehelichen wercken. [ Daher es auch in Sareinifcher ſprach von Satyris feinen namen gewunnen. ] Wenn mar den Cappes darmit foche/ befommeer einenguten Geruch und lieblichen Geſchmack. Derohalben die armen wuͤrtzen im Herbſt den Compolt, oder Cappes damit.] F Fernelius ſchreibet / die Saturey genuͤtz / zertheile die grobe, kalte Feuchten / mache ſie duͤnn vnnd treibe ſie auß dem Leib / ſey gut genuͤzet / den jenigen welche eine groſſe Verſamlung yon grobem / kaltem Schleim oder Phlegmate vmb die Bruſt haben / darvon ſie ſtetigs keichen / vnd keinen Athem haben koͤnnen / den⸗ ſelbigen zertheile ſie / vnnd foͤrdere das Außwerffen / mit Honig wa ſſer geſotten / oder in Wein gelegt vnd darvon gerrunckeir. Er meldet auch, daß ſie gut feyn den Frawen welchen ihre Zeit verffandenfey: Sonderlich aber fo man fie in Maluafier ſeudet / vnnd darvon trincket / jedoch fo ſollen fie fich zuvor pur⸗ gieren laſſen damit der Schleim durch die Stulgänge aufge führer werden. ] Diofcorides ſagt ſie habe alle Eygenſchafften wie der Quen⸗ del. Sie ſind gut dem kalten Magen / vnnd erwecken den Luſt sum Eſſen. Etliche Leut hacken ſie vnder die Wuͤrſt / die dürre Saturey werden alſo anmuͤtiger / vnnd geſuͤnder zu eſſen man kocht ſie auch mit den Erbſen Bonen/ Anſen ) welche nicht vbel G daran thun / dann ſie nemen jhnen die Blehung. ¶Satureyen in Wein geſotten und getruncken benemen das I Bauchgrimmen / vnd erwärmen die Mutter. Die kalte Phlegmatiſche Leut ſollen ſich der Satureyen ſehr gebrauchen / denn ſie verwahren dieſelbige fuͤr ven Schlag. Sa⸗ turey in Ochſenzungen Waſſer geſotten / darvon getruncken wehret der Ohnmacht auff folgende weiß gebraucht Nim vier pfundt Waſſer / ein halb pfund Honig / ſeuds mit elnander / den dritten theil ein / verſchaͤums wol/diefen Tranck gebrauche taͤg⸗ lich. Diß iſt auch gut für das Magendrucken onnd Mutter wehe / ſo von Blaͤſten entſtanden / dann dieſes die Blaͤſt mit ge⸗ walt zertheilet. Sein taͤglicher Gebrauch iſt auch den Augen gut / dann das Geſicht dardurch geſchaͤrpffet wirdt. Sol auch nutz vnd gut ſeyn für Schaͤdigung vnreiner giffti⸗ ger Thieren innerhalb gebraucht / vnd auch euſſerlichen wol zer⸗ knitſcht auff die Schaͤdigung gelegt. Das friſch Kraͤutlein im Mund offt zerkaͤwet / ſtaͤrcket die — der Zaͤn / vnnd nimbt allen gebrechen von Fäle ver⸗ vrſacht. Euſſerlicher Gebrauch der Sa⸗ tureyen. Le Tugend ſo von Thymian oben erzelt vñ ſo vom Quen⸗ del geſagt werden / ſeynd dem Saturey auch moͤglich / vmb deß willen eins fürs ander genommen onnd ge⸗ braucht mag werden.] Satureyen geſotten vnd auff die harte Geſchwuͤlſt gelegt / jer⸗ treibet dieſelbige. | Mit Weitzenmeel auff die Huͤfft gelegt / benimbt die Schmer⸗ sen daſelbſt Sarureyenin Wein geſotten onnd warın auff das Haupt oder das Genick gelegt / vnd ein wenig von der Bruͤe in die Ohren getropfft jerweckt die jenige / ſo in einem tieffen / harten Schlaff liegen / ſagt Fernelius. Safft von Saturey in die Ohren getropfft / nimpt den ſchmertzen darinnen. Von ſolchem Safft mit Weitzenmeel ein Pflaſter bereyt⸗ wirdt nutzlich auff die Bruſt gelegt in hefftigen / vnleidlichen Schmersen. Sarureyzerftoffen vnd mir Waſſer in die Gemach geſtrewet / toͤdtet die Flöhe] | Bon gediſtilliertem Satureyen waſſer. JeSatureyen ſollen geſamlet werden / wenn ſte bluͤen: Als dann ſol man ſie klein zerhacken vnnd in Balneo Mariæ gußbrennen. Diß Waſſer iſt gut zu allen oberzelcen Gebreſten / darvon ge⸗ truncken. Iſt gut dem jenigen ſo mit dem langwirigen Haupr⸗ wehe beſchweret ſeyn / darvon zu trincken geben / vnnd mit leinen Tuͤchlein vbergeſchlagen. | Si Weocche — — — — — * — — —— — So. D Tarobi Theodor Taberne montani / : 4 | 4 A Welchemirdem Bauchgrimmen geplager werden / darvon F | I. Quendel. | ſie darnach Paralytici worden ſeyn / Diefelbige follen ſich dieſes Serpillum. I. Waſſers fleiſſig gebrauchen / dann es vertreibet die Winde vnd — F zertheilet die grobe kalte Feuchten / ſo ſich in die Neruen geſetzt —— d> 8 haben / vnd den tranfitum Spirituum animalium verhindern. Sue a ) Bu ED, Es iſt auch vermeldet / daß diß Kraut gut fen die Monatzeiten der VE Frauwen zu fördern/dargu dann auch diß Waſſer fan gebraucht 20 A ler | werden / Doch follen fich ſchwangere Perfonen beyd für dem — — — IS Ale 1. Kraut / vnd dem Waſſer ſehr huͤten. elp — A 2. Iſt auch gut wieder den falten Magen vñ dag harte Trucken REN TEA a / deßelblgen / deßgleichen zu der erfalten Mutter / dieſelbige zu er⸗ — ME en ANNE Bi. waͤrmen. | I YE NEN If Bon Satureyenwein. 2 VER Re On den Satureyen wirdt auch zur Zeit der Weinle⸗ @ AS EN B a. Sfing sein Wein zugerichter/ gleich wie der Wermurh IR Wein / welcher zu allen erzelten Gebreſten kan vnnd ſoll 9 gebrauchet werden. Iſt aber fuͤrnemlich gut den alten Perſonen / er welchen ihre natürliche Wärm entgehn wil/ vnd allerley erudi⸗ II tates oder böfe Feuchten beyfich ſamlen /diefelbige verzehret er / damit fie nicht vberhande nemen / vnnd Schwachheiten ver- vrſachen. a; Mh Von gediſtillierten Satureyenoll / vnd En ſchlechtemoͤll. WR An kan auch zweyerley Del augden Sarureyen ma⸗ AR 9 INES Y chen / eines mit alten Baumoͤll wie das Wermurhöll, EX N N J Das ander aber ſo auß dem duͤrren Kraut diſtilliert 2 STETTEN \ wirdt Oleum Thymbræ defillarum genennt welche zu den SINY R obernanten Gebreſten enfferlich und innerlich koͤnnen gebraucht v. IM) | J Cwerden / ſonderlich ſtaͤrcket und erwaͤrmet das erkaltet und ſtar⸗ — rende weiß Geaͤder darmit geſchmiert.) Be Er ’ 11. er enenirhpeh | * Serpillum II. Citratum. M Das X V 2 Capitel. P | md Don Quendell. | el (2 Swerdender Quendel etliche Geſchlecht IM B funden / deren erliche sam feyn /_ etliche wilde) gen R 5 [fomit jhren Stenglein auff der Erden kriechen md all) und fich pflansen- ]1.So viel daserfte Gefchleche anzub belanget / hat daffelbige eine Fleine dünne Wur⸗ tzel/ darauß kleine runde ond dünne Stengelein herfuͤr kommen / mit vielen Blättern beſetzet / welche ſich den Majoranen oder Doſten vergleichen / jedoch kleiner / bey den Gewerben kommen D zubeyden ſeiten andere kleine Stengelein herfuͤr / mit Eleinern Blaͤttlein / an den Stengeln vberkompt es braunlechte Blu⸗ Bien. : : ‚I. Das ander Gefchfeche iſt dieſem faſt gleich / allein daß es an allen Stücken gröfferift: Seine Blumen ſeyn dicker vnnd ſtehen mehr getrungen zuſammen. ‚All. Das dritte iſt ein ſtaudecht Kraͤutlein / ſcheinet allein an ſeinen Blaͤttern dẽ andern vngleich ſeyn / hat viel£leiner Aeſt lein/ wmwit kleinen Blaͤttlein beſetzt / gleich den Rautenblaͤttern aufge, nommen daß ſie kleiner / ſchmaͤler vnd ſpitziger ſeyn. Die Blume har einen ſcharffen Geſchmack vnnd einen lieblichen Geruch. 3 Wirdt in Creca funden / daheres auch den Namen bar. Ä IV. V. Das vierdte unndfünffte Geſchlecht feyn einander hibe gantz gleich / ſeyn auch den erſten Geſchlechten ähnlich / allein daß ſie weiſſe Blumen tragen. K zen VL VIL Die zwey letzte Geſchlecht ſeyn einander auch gar J verwandt / haben ein kleine zertheilte Wurtzel gantz zaſecht / darauß Ihre Stengelein kommen / darmit fie auff der Eiden herum Bi fricchen! + Diäten je klein vnnd — langlecht: Ihre bin Blumen ehn rund zuſamen wie ein Kugel / welche an dem ſeruationibus Pannon.lib.2.cap. <<. ie erftei ⸗ | an Sch id) t weiß ſeyn / an dem andern braun: Seyn allebeyd tronenquendel Das ander if on — ir: —— * ſcharpffen Geſchmacks. allein das zu zeitten das gan Kraut wie Nußbaumen laub einen ltr ——— dreyer Geſchlecht der Quendelnfo Geruch har: zu zeiten iſt es ohn einige Geruch. Fi er derpulla Fannonica nennet / darvon zu leſen iſt in ſeinen ob · Das dritte aber ſo auch ſehr weit vmb einander flecht vñ ſeine ‚m Zweiglein —9 5 — ⸗ Das Ander Buch von Kreutern. sI IV. Weiſſer Quendel. Serpillum IV, album/ III. Gretifcher Quendel. F Serpillum III. Creticum. N N Ä UN 12 ER => IN. — YNV Na ya ° \ „SV , N — y AV S \\ A \ N Yı WE NRZ > N NN VA SM —t Y) = i Zweiglein in die Erden pflanker / har large ſchmale Blätter / ſo auff der letzten feit harechtig find: die Blümlein fo purpurfarb vnd mir weiß vermifcher / ſtehend oben an den Stenglein jedoch nit rund zuſammen geſetzt. Dieſes waͤchſt bey ung auff der Waſ⸗ ſerfall an ſteinechtigen Orth. Der Quendel werden ein theil in Gaͤrten funden / ein Theil aber auff den Felſen / Buͤheln vnd ſteinechtigen Ohrten. [dörs ren Auwen vnd Wieſen faſt allenthalben. ] Fangenim Majo an zu bluͤen den Sommer vber. | Von den Samen. ſtentz vnnd Huͤnerſerb. wilden Poley] Griechiſch vnd I Das werden auch genenne Kuͤnlein / Huͤnerkoͤl/ Co⸗ D „ Sateinifch Serpillum / &prunaer vnnd Herpillum. [ vonKriechen |ItemC unilago. Jelfchserpillo. Fran. köfifchSorpouler. Spaniſch Serpellio. Arabiſch Hemen. Boͤmiſch Matery daufka. Niderlaͤndiſch Quendel. Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft deß Quendels. S meldet Oribaſius lib sr. medicin. collectan. daß der Quendel eines ſcharffen Geſchmacks ſey / vnnd waͤr⸗ OD me faft fehr. Vnnd fager Mgineta daß der Quendel ſo warm ſey / daß er auch den Harn vnnd die Menles fort greibe. Es haben auch die Quendel ein Arr zu öffnen / duͤnn zuma⸗ chen vnd zu durchtringen. Sein warm vnd trucken im Anfan 8 eo deß dritten Gradts. K Jedoch fo ift der fo im Feld in dörren harten Gründen wachſet hitziger vnnd zu der Artzney bequemer / dann der ſo in Gaͤrten gezielet wirdt. Innerlicher Gebrauch der Quendeln. D Linius Valerianus ſchreibet / das Puluer von den duͤrren Quendeln in Wein oder Waſſer genommen vnd getrun⸗ cken / vertreibe das Bauchgrimmen / treibe den Harm fort / vnnd mit Eſſig genuͤtzt/ ſey er gut wider die Gebreſten deß Miltzes. Er ſchreibet auch / daß der Quendel gut wieder das Gifft ſey. [Dann in der Speiß vnd Tranck genuͤtzt / ſt ein Theriack für alle Gifft der Wuͤrmen vnd Schlangen. Vnnd ſo man ein Rauch darvon macht / wo der hin kompt / bleibt fein gifftig Thier / Daher haben die Alten] wie man in Vergilio lieſt Jauch dẽ Schnittern in der Koſt mir gegeben / auff daß wenn fieliegen vnnd ruhen fie von den Biffrigen Thieren nicht mögen befeydiger werden. Aetius ſchreibt wenn man ein Quentlein dep Puluers mie Effigeinneinerfo lege es das Blutſpeyen. Iſt alſo gut den jeni⸗ gen / welche ſtetigs Blur außwerffen. [Duendel mit Eſſig und Honig gekocht / vnd getruncken / wie dann auch der Safft von Quendel auff ein halb Loth / mit ſo viel Eſſig eingenommen hilfft denen fo Blut fpeyen- Mit Sußholtz oder Honig’ Aeniß und Wein geforten reint- ger die Bruſt von denzähen Huſten / vnnd ſtillt den kalten Harn. Mit Aeniß in Wein geſotten / waͤrmet den Magen: legt den Kaltenſeich / vnd vertreibt den Schnupfen. | Der Same mir Wein getruncken: item von dem Kraut fichts getruncken / nimbt den Stein / in Senden und Blateren.) Von den Quendeln ſchreibt Dioſcorides gar kurtz / daß der Quendell Jin gutem firnen Wein geſotten vnnd getruncken / treibe den Harm / vnnd der Frauwen zeit / ſey gut den jenigen ſo zerbrochen ſeyn / werde nuͤtzlich gebraucht wider das Krimmen / den Krampff / die Brüche vnd wieder die hitzgge Geſchwuͤlſt der Seber. [ift den Wafferfüchtigen gut] In ſumma es wirdt diß Kraut nemlich der Quendelzu allen jnnerlichen Schwachheiten gebraucht / gleich wie die Satureyen / darvon im vorhergehenden Capitel geredt iſt / fol auch eins für das ander gebraucht werden. [Der grün Quendel iſt nun auch indie Kuchen zum Fleiſch vnd Fiſchen gleich den Peterſilgen / dann er flärckerden Magen vnd das daͤuwen. Euſſerlicher Gebrauch der Quendeln. 8 On friſchem Quendel ein Krantz gemadht / vnd auff das bloſſe Haupt gelegt / ſtillet den Schmertzen vnnd die | ſcharpffen Stich deſſelbigen.) Quendel Be — —— — — ——— — Se — A V. Quendel mit Weiffen Blumen. | Serpillum. V, album Il. —— un ———— Are — TIER | Fir ar ANGER AS NW. m VE \ ANZ. & V B C VII Kleiner Quendel mit Braunen Blumen. Serpillum V Il. minusflore purpureo, D — Quendel mit Eſſig vnnd Roſenoͤll vermiſcht vnd ober [die Stirnen] gelegt lindert die Schmertzen def Haupts / legt die Hitz / vertreibt die Vnſiñigkeit / vnd bringt den Schlaff / wie Dio- ſcorides, Plinius vnd Fernelius darvon ſchreiben. [Duendel mit Honig vnd Wein geſotten / den Halß warm E gurglet / ſt gut fuͤr Halßgeſchwaͤr. Der Geruch deß Quendels ſtaͤrcket das Hirn / vertreibt den Schwindel / auff das Hauprgelegt. Wo man Bienen sicher / ſoll man Quendel pflantzen / dañ er nach dem Thymian den Bienen am aller anmütigften / wie Columella vnd Palladius bezeugen. Vnnd ſo er vom Feld in Garten verſetzt wird iſt er am Geruch viel lieblicher.) Es ſaget Diofcorides,dagder Quendel vnd die Satureyen einerley Krafft vnnd Tugendt haben. Derhalben was von den Satureyen im vorigen Copitelift geſchrieben / ſoll guch von den F G H K' D. Sacobi Theodor Tadern-montani, VI. Klein weiſſer Quendel. Serpillum V 1. minus flore albo. 04 DIR 27 — — WIR NID> DIRVIE n AP ST; N — Gi Ne 1337 IYA IT, FINE N —— LER IA N N ee le > ze) a ß « Fr DER EN SO DNS m Duendeln ver anden werden: Vnd kan man auff gleiche weiß auch Waſſer / Wein und De darvon bringen vnd zurichten / wie von den Satureyen / auch zu eben denſelben Gebreſten dien ſtlich / derer bey den Satureyen iſt gedacht worden⸗ Von Quendel waſſer. As gebrandt Waſſer von Quendel/ im Brachmonat / wann es in beſter volllommener Bluet iſt diſtilliert / Oſtaͤrcket das Haupt vnnd den Magen / bringt luſt zu Eſſen: nimpt den Schwindel / getruncken / vnnd auff die Stirn gelegt. | Eroͤffnet alle innerliche Berfkopffung der Sebern/ Miltz Len⸗ den / Nieren Blafen / vnd treibet den Weibern jhr Monatliche zeit. Soll auch ein befondere bewehrte Artzney ſeyn fürdiefaule Magenfieber. Diener der erkalten BruftondAuftenvonfalten herab fallenden Fluͤß / fondgrlich zu abend getruncken / ſo man wil zu Beth gehn. So einer von gifftigen Thieren geſchaͤdigt worden der trinck von ſolchem Waſſer:waͤſche den Schaden darmit / vnd lege dar⸗ ein genetzte leinen Tuͤchlein darvber / iſt ein heylſame Artzney. Wann einer durch die Naſen nicht wol athmen moͤchte / der ſoll dag Waſſer durch den Athem in ſich ziehen / eg eroͤffnet ſolche Berftopffungnimpt den Schnuppen / vnd ſtaͤrcket das Hirn: reiniget das Haupt vnd trucknet die fluͤß. In die Ohren vnd Augen gethan / ſtaͤrcket das Gehoͤr vnnd Geſicht / auch der dampff darvon indie Ohren gelaſſen. Das gebrandte Waſſer von Quendelblumen / mir Roſen effig temperiert vnnd ober die Stirn gelegt / ſtillet die würende Hauptſucht / Phreneſin, Dioſcorides.] | Das XVII Capitel. Don Kraut Polio. | NAsPolium iſt fuͤrnemlich zweyerley / eins — ar NR fo Bergpofium genennt wirdt / das ander Feldtr RI — vpolium .I. Das erfte Geſchlecht auß den Bergpo⸗ ® ‘/} 5 @) lüsbefchreibt Diofcorides,dages feyein ſtaudt⸗ lechtes Kraͤutlein / weiß / vnd eine Spannenhoch / bißweilen auch hoͤcher / an feinen Stengelein bekomme es kleine Knoͤpfflein mit weiſſen Haaren den grauwen Menſchenhaar aͤhnlich / eines ſtarcken / aber doch lieblichen Garuchs Seine Wurtzel iſt eintzig mit wenig Faſeln vmbgeben / darauß ſeine holtzechte Stengel wachſen mit grauweiſſen Blättern beſetzt / ſo rings vmbher ein wenig zerkerfft ſeyn · Zwiſchen welchen andere kleine Blaͤtter herfuͤr Friechen/der Same iſt klein / rund vnnd langlecht. * AL Das ander Geſchlecht iſt ein REN glei Shen Kl au Amen — — — m ww => = a a 2 ee De En 5 93H ut . Zu — Das Ander Buch / von Kreutern. 83 so F IL. Braun Bergpolium. I Polium montanum purpureum endet A I. Bergpolium. Polium montanum I. D = —— — — N RUND. NZ ) F — — RM SU (Ni SUN, G IL 7 I RI ee RT — er — — = — seine ET nn Da nn — IV. Klein Berapolium. Polium montanum 1V. mininum. RG Mer F —F — NA N ANAND RE — N T * Mi S | N l N ) > a > III. Geel Bergpolium. — Polium montanum luteum III. NSG, Y ZA A G > ' Sr — —- —— — —— — — * — — — —— — — R — HT. Das dritte Geſchlecht iſt dem erſten beynahe gleich /ſte⸗ F 9 WISS WIE her mit feinen Stengeln faſt aufrecht, erliche fEehen auch etwas 13 N SIT su der Erden gebogen / gang und gar grawe / feine Blätter ſeyn < gang weiß: Dben auß dem Knoͤpfflein kommen gelbe Bluͤmlein herfuͤr / daher es auch Polium luteum genennet wirdt. IV. Das vierde Geſchlecht iſt dag kleineſte vnnd geringſte / kaum eines Fingers lang / mit kleinen ſubtielen Aeſtlein / ſeine Blaͤttlein ſeyn hart weiß / klein vnd ſchmal: Oben am Stengel ſtehen drey oder vier weiſſe Bluͤmlein: Haben keinen ſonderli⸗ chen Geruch an ſich. V. Das fuͤnffte Geſchlecht Polium femina genannt’ hat ein dicke harte Wurtzel / darauß holtzechte Stengel herfuͤr tretten / deren etliche auff der Erden kriechen / gleich wie der Quendel / ſeyn zerkruͤm̃et und gebogen mit vielen grauwen Blaͤttern / gleich dem K Scoechaskraut / vnderſchiedlich beſetzet oben am Stengel erſchei⸗ nen viel Blumen / gantz haͤuffig zuſammen vnd bey einander ge⸗ fest. Wirdt Polium fœmina genannt / dieweil fein lieblicher Geruch am gantzen Kraut zu ſpuͤren iſt wie Lobelias meldet. Vi. Das Feldtpolium hat ein Wurtzel / gleich dem Bergpo⸗ lio / darauß duͤnne / runde vnd weißlechte Stengel kommen mit gleich dem Quendel mit vielen kleinen Aeſtlein / ſo ſich mehr⸗ ſchmalen vnnd langlechten Blaͤttern beſetzt gleich dem wilden cheils auff der Erden außbreyten / an welcher Gipffel braune Roßmarein Oben an den Stenglen gewindt es ſeine Knoͤfflein Blumen herfürfommen. Das gantze Gewaͤchs iſt gantz wol mir meiffen Blumen / gleich wie das Bergpolium. lecht / eines ſehr lieblichen Geruchs · | Es gedenckt C. Clufius no) anderer Geſchlechten mehr der Polium V. Foemina. — I der Poliorum, darvon zu lefen ift lib.r.obferuat. Hif; pan.c.65. [deffen erft iſt das Meerhpolium / fo zweyerley dan es bey Mom⸗ pelier auffrecht bey Venedig aber auff dem Sand außbrepree wachſet: das ander vergleicht fich mit dem /fo alhie die erſte ſtell hat:das dritte iſt alhie auch für das driere geſetzt: dag vierdte iſt an der andere ſtell: das ſechſte / iſt alhie das vierdte in der Ordnung.] vnd in ſeinen obſeru. Pannon. lib.3. cap 56. Es wachſen etliche auff den Bergen /etliche auff den Feldern vnnd Blůen zu vnderſchiedlichen Zeiten / ein Theil im Martio / ein Theil im Aprill / etliche im May vnd auch in Brachmonat. Von den Namen. Feldtpolium aber Polium ſylueſtre, vnnd wirdt von etlichen fürden wilden Roßngrein gehalten. Griechiſch Ted vor. Teucprov. Welſch vnd Frantzoͤſiſch Polio monta- no. Spaniſch Teua vſſa. aD ZI | Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft deß Polij M Atthiolus ſchreibet / daß ſie warm ſeyen im andern / vnd trucken im dritten Grad. Innerlicher Gebrauch dieſer Kraͤuter. | een dem Polio ſchreibet Diofcorides , daß die Brühe) Dar heißt Sateinifch Polium montanum; ag D darinne Polium geſotten / in Waſſer oder Wein] gut ſey wider der Schlangen vn gifftigen Thier Biß / wieder D. Jacobi Theod A V. Polium Weiblein. | ! ori Tabernmontani : F VI Feldpolium. Polium VI, campeftre. Y ZN = N Sy De RN TI Ge j x R SE 7, I WS N e Na 8 — ( — = . — — —R ¶Heylet die kriechende Schaͤden / vnd leſt ſie nicht weiter vmb ſich freſſen Bergpolium auff die Stirnen gebunden (ſchreibet Matthiolus)hilfft den vorenfliefftgen Augen es ſol aber frifch vñ newlich außgraben fein / dann alſo iſt kein artzney / die der gleicher zu dieſen gebreſten. ir EEK VIEL Capitel. Von Yſop. WEß Yſops ſeyn zwey Geſchlecht / der ges meine vnd frembde. Der gemeine Hyſop hat einen F lieblichen Geruch mit ſchoͤnen / gruͤnen ſteiffen / vnd ES langlechtẽ Blättern bekleydet / gleich wie die Satu⸗ reyen / allein daß fie etwas groͤſſer ſeyn. Hat ein holtzechte Wurtzel / darauß ſeine Stengel kommen [anderthalb Schuhelang] oben mit blaw Farben geaͤhrten Blumen dzu zeiten auch weiß gegen dem Heuwmonat gezieret. Dieſen volget haͤußlein / darin ein kleins ſchwartz Saͤmlein verſchloſſen) Das ander Geſchlecht iſt dieſem faſt gleich / allein daß es rote Blumen vberkommet / sand zu zeiten die Blumen alle auff ein ſeiten fich neigen. ] | Es gedencket Lobelius noch eines andern Geſchlechts in feinen aduerfarijsfol.ı85.foauff der einen Seiten gantz ſchnee⸗ weiß ſeyn ſoll / auff der andern aber grün. | Es wirdt der Yfop faſt allenrhalben in Gärten gepflantzet: A > = ⸗ IN die Waſſerſucht vnnd Gelbſucht. Sey auch gut den K Bluͤet den Sommer vber. Lonicerus gedencket noch eines wil⸗ E Miltzſuͤchtigen / mit Eſſig gerrunchen- Aber es ſetzet Diofc.darbey daß es vervrſacht Wehetumb deß Haupts / vnnd beſchaͤdige den Magen. Sagt auch daß es den Stulgang treibe / vnnd die ver⸗ ſtandene Zeit der Weiber [dns Rachbuͤrdie / vnd todte Frucht] Euſſerlicher Gebrauch. C > S melderDiofc. daß der rauch von dẽ Polio die Schlan⸗ Sf vertreibe. Vnd wer man das Polium wie ein Pfla⸗ ſter vberlege / heyle vnd heffte es die Wunden zuſamen . den Geſchlechts ſo auff den Bergen waͤchſt.¶ Dieſes findſt du in dieſem Buch / vnder dem namen Sonnengunel/odgr Helian- themo beſchrieben.) | Donden Damen. Sop oder Yfop heift auch Iſpen vnd Kloſterhyſopy · Las teiniſch Hylsopus oder Hylsopum.[ Xrabifch Cyfe vnd Suba | Welfch vnnd Spaniſch Hyßopo. Engiſch Bob, milch und Frantzoͤſiſch Hyfope. Bon ee. pi s)nadhe Stue impli piaie St Nr ‚ bir tin! Bag M erden‘ Macht Bi Eiig, Baur 6 93) y! dhem been None ülede mn £ i bi * A r Nſop. Hilsopus. U N — W any N F Jh N) — N Sr it NZ N N RN Kr AND) NV% “7 Ne, , Dil SUGAR ir Al N, AR SW NZ Ir U U SENT De Ih — III SAN ER AU MEERES > — 09 —R — Y) Ve ua 7 2 y⸗ | —9 NH A 4 Ur — SS 7/8 Nr R SEN SA NR N SAU ar) N + \ B a) © SV > 9J 8 * — — Von der Naltur / Krafft / Wirckung vnd Eygenſchafft deß Yſops. —— Ægineta fcreibtlib. 7. de re medica, der Yſop ſey | gar einer ſubtielen Subffang / warm vnnd trucken im drit⸗ ten Grad. Er macht duͤnne / oͤffnet / durchtringet vnnd ſaͤubert. ¶ Im Auguſtmonat ſoll man jhn beſchneiden vnd doͤrren · Innerlicher Gebrauch deß Yſops. 22 Sſchreibet Marcellus in libro demedicam. daß der Yſop ſtaͤrcker vnnd Fräfftiger ſey / die böfe Feuchte auß dem Magen zuführen /dann der Wermuth. So fagt auch Dioſcorides, wenn man den Hyſop im Wein ſiede / vnd die Bruͤhe mit Oxymelite vermiſche / dar⸗ D nach einnemm / ſo treibe er die dicke grobe Feuchten durch den Stuelgang. Es meldet aber Falloppius in feinem tractatu de Sim plic.medicam.purgantibus,daß fie ein geringere Kraft zu purgieren haben. Jedoch thun fiegar wol / wenn manden Leib purgieren wil / daß man ſie zuvor in Honigwaſſer ſiede / vnnd ein tag drey oder vier/ehe dann man purgiere / Morgens vnnd Abendts einen gu⸗ ten Trunck darvon thue / damit es den groben Schleim zuvor ein wenig zertheile / ſo hernach deſto fuͤglicher kã außgefuͤhret werden. [Mit gruͤnen Feigen geſotten vnd warm getruncken / erweicht erden Bauch zum Stuelgang. In der ſpeiß vnd tranck genuͤtzt / macht ein huͤbſche farb vnd ſtaͤrcket das Geſicht. Wer ſich geren brechen wolte / der ſiede Iſop vnd Kreſſen mit Eſſig vnd Honig trinck es lauw / vnd ſtoß darnach ein Feder mit J Banmoͤll in Halg-] — E Seine fuͤrneme Krafft vnnd Eygenſchafft iſt / die Gebrechen u der Bruſt vnnd der Lungen zuvertrelben / dargegen er faft füral- len andern Kräutern zu gebrauchen iſt: Als da ſeyn die Der 4 ſtopffung der Lungen von grober Feuchte / alter Huſten / ſchwerer Athem / Voͤlle der Bruſt / kuͤchen vnnd andere dergleichen Ge breſten der Lungen mehr / ſo von Kälte herkommen / darzu der Yfopeinbefondere Krafft vnd Tugend hat. 4 Wieder oberzehlte Gebreſten der Bruſt beſchreibet Diofco- sides einen guten Bruſttranck / alſo daß man neme Hyſop / Fei⸗ gen / Honig und Rauten ſiede dieſelbige in Waſſer / vnnd trincke — — —— = 5 5 — [5 zz 2 = — — — Das Ander Buch J K ‚von Kreutern. 85 11. Roter Yſop. Hifsopus Arabum. u ll , NND > 1 SZ Zr — darron einen guten ſtarcken Trunck / fo ein wenig warm ge macht ſey. ri Da jemandt die Kaufen nicht leiden koͤndte / ſoll er weiſſen Andorn / oder Doſten darfuͤr nemen. Vnd ſo man Alandtwurtz vnd Veielwurtzel darzu thut / gibt es einen herrlichen guten Bruſt —* ſonderlich den groben Schleim anßzuraumen / vnnd zu zertheilen. [Das gemeine tranck zu der Bruſt vnd Lungenſucht / Hey⸗ ſerigkeit vnnd raͤuhe deß Halß / wirdt von Yſop / Feigen / Enif, Fenchel vnnd Suͤßholtz bereytet / vnd mit Honig ſuͤß gemacht / dann iſt es dem Geſchmack anmuͤtiger. Zu den obgemelten Gebreſten iſt der Hyſop auch allein gut in Wein oder Bier gelegt / vnd ſtetigs darüber getruncken: Oder aber mit Honig vermiſcht vnnd wie ein Latwergen gebraucht / dieſes toͤdtet auch die Wuͤrme / Yſop mir Wein geforten’ Fen⸗ chelſamen darunter gemiſcht / den getruncken / nimbt das wehe im Magen vnnd Daͤrmen / hilfft wieder die Waſſerſucht vnnd Gelbſucht / bewegt den Harn vnd der Frauwen zeit / vertreibt den froſt deß Fiebers / vnd bringt dem Leib gute his. Pfopmit Salbey geſotten und darvon getruncken / iſt den je⸗ nigen gut die ſich klagen / daß ſie zu ſchwer vnd hart gehaben / vnd Ihnen darüber wehe gethan haben. ] [Diefer Syrup follalfo bereyrer werden. Nim Yfop die zarte⸗ fen oberen Stäudlein mit den Blumen ſorecht getrucknet ſey / Epfichwurtzen / Fenchelwurtzel / Peterleinwurtzel / oder an ſtatt der Wurtzel die Samen / als die lieblicher vnnd kraͤfftiger ſind: rein geſchaben Suͤtzholtz / jedes drithalb Loth: geroͤllter Gerſten ein Sony Bappelſamen / Guůmi / Dragacanth / Quittenkerner jedes drey quintlein / edle Maurrauten anderhalb Loth / rothe vnd ſchwartz⸗ Bruſtberlein / jedes an der zahl dreiſſig: friſcher faiſter Roſein oder Meertraͤubel von inneren Kernen gereinigt drey Sorh: auff gedoͤrrte weiſſe Feign / faiſter friſcher Dattlen des an der zahl zehen: Zucker penidt der ſchoͤn weiß ſey / zwey pfulldt / auß die⸗ fen Stucken mach den Syrup. Nim̃ acht pfund Waſſers / laß nach der art die Stuck zerſchneiden / etlich grob zerſtoſſen / laß in rechter Ordnung ſiedẽ / biß der dritte oder halberheildeg Waſſers eingeſotten / ſethe es durch / nim den Zucker zerlaß jhn / vnd ſied ein Syrup darvon zu rechter dicke: etliche neminen an ſtatt deß H Zuckers — — — — — ne Be na un — - = = = — — — — — — — — — 2 — ———— — Sr Teen SER Ta — — — — * Er — — — — gi — — - - — J ass — - — — — a — — * — — — — — 29 > DiefenE yrup braucht man zu obgemelten gebrechen/mit einem dienftfichen gefortenen oder aediftilliereen Scabtofen / Andorn oder Roßhubẽ / oder andern Waſſer vermifcher- Mit Fenchel oder Spargenwaſſer getruncken / treibt den Sand vnd Nierenſtein. Etliche brauchen auch den Hyſop die verſtandene Monatzei⸗ gender Weibsperſonen darmit zu fuͤrdern / man foll aber jederzeit Beyfuß darzu nemen / darmit die Krafft zu oͤffnen / biß zur Mut⸗ ter bracht werde. Es ſchreibet Camerarius, daß der Yſop mit Poeonien Ro⸗ ſenwurtzel gebraucht / denjenigen gut ſey / ſo mit der Fallendſucht beladen feyn. (Wieder den fallenden Siechtage find diefes außerfeffene Pillulin von Matthiolo gefege: Nimb Yſop/Bibergeil / weiſſen Andorn / jedes ein quintlein / Poeonienwurtzel ein halb Loth / B Teuffels dreck ein Scrupel: ſtoß alles zu puluer / formier mit Nſopſafft vierzehen Pillulin darauß / von denen ſoll der Kranck alle Tag zwo verſchlingen / zu abends fo er wil ſchlaffen gehen- Wider dẽ alten Huſtẽ deß Vihes lobet Columella dẽ Yjop-] Euſſerlicher Gebrauch deß Yſops. D Ioſcorides ſchreibt / daß der Yſop gut fey wieder die Miltz⸗ ſucht vnnd Waſſerſucht / mit Feigen vnnd Niter wie ein Pflaſter vbergelegt. Deßgleichen in heiſſem Waſſer geſotten vnd vbergelegt / ver⸗ treibe er die blutige Streichmaſen. Sey auch gut wieder die Halßgeſchwaͤr Anginas genennt / mit der Bruͤe den Halß ge gurgelt / da Yſop on Feigen in geſottẽ haben. [Mit Eſſig gefocht/ vnd warm im Mund gehalten lindert den ſchmertzen der Zaͤn. ¶Nſop mit Welſchem Kuͤmmel / Honig und Saltz zerſtoſſen / nnd vbergelegt zeucht das Gift auß den Wunden / fo von Schlangen gebiffen finde. Yfop auff glůend Rolen geivorffen vnnd den Dampffdurch einen Trechter in die Ohren gelaffen / vertreibt die Blaͤſt / ſauſen vnd flinglen derfelbigen. Wo die Mutter vnrein / fo iſt die Baͤ⸗ hung vnden auff mir Yſop ſehr nuͤtzlich. Yſop mit oͤll wol zerſtoſſen / vnnd den Safft darinn getruckt / das haupt darmit geſalbet / benim̃et dẽ Grindt / on die Laͤuß daruff. Wein der ſeyger worden iſt / bringeſt ou zu recht alſo: nimb ein Maß deſſelbigen Weins / ſtrewe geſtoſſen Yſop dareim / miſche ss wol zuſammen / vnd thun es ins Fagßß. Von Yſopſafft. 9 Vß dem Yſop ſoll inam den Safft bringen / wie bey dem Wermuchſafft iſt bemeldet worden. Dieſer Safft mit Scabioſenwaſſer eingenommen iſt gut wieder den alten D uſten / wieder das Keichen / kurtzen Athem / vnd auffſtei⸗ gen der Lungen / hilfft den jenigen / welche nicht dann auffgericht den Athem fuͤhren koͤnnen. Mop ſafft mit ein wenig Saltz vermiſchet un eingetruncken treibet durch den Stulgang den zaͤhen ſchleim auß dem Gedaͤrm / vnd die Wuͤrm im Leib / ſonderlich ſo man den ſauwren Syrnp von Honig vnd Eſſiggeſotten darunter vermiſchet. Der Safft mir Kraͤſſen ſamen genuͤtzt erweichet den Bauch ſaͤnfftiglich. Von Yſopſyrup. I An findet in denn Apothecken einen Syrup von Yſop 95 N sugerichter/welcher gar kraͤfftig iſt wieder die oberzehlte Gebreſten der Bruſt vnd der Lungen / er zertheiler den harten groben Schleim ſo ſchwerlich kan außgeworf⸗ fen werden / vnd führer auch denſelbigen auß: Er wendet auch die Fluͤß ab / ſs von dem Haupt auffdie Jungen vnd auff die Bruſt E fallen Iſt gut wieder daß Seitenſtechen ſo von Phlegmate her⸗ kompt. Man kan auch auß dem Safft allein / oder auß dem ge⸗ ſotten Waſſer von Yſop einen Syrup mit Honig oder Zucker abſieden / welcher su den erzehlten Gebreſten auff gleiche weiß und eben ſo wol Ayı gebraucht werden. Won dem gediſtillierten Yſopwaſſer. ar Kraut / weñ es bluͤhet / ſol es mit Stengeln / Blaͤt⸗ tern vnd Blumen zerhackt werden / vnnd in Balneo Mariæ gußgebrenne. [Es iſt viel föftlicher fo man die D. Jacobi Theodor Tabernemontani/ Zuckers penidt / geſotten Wein vnd Zucker jedes zwey Pfunde. F ariinen Blätter ſampt den biawen lumlin abſtreiffet / klein zer⸗ hacket / vnd in gutem flrnen Wein wol erbeitzet / beheb vermachet / vnd dann alſo diſtilliert. Diß Waſſer auff ein mal drey oder vier Loth getruncken / vnderweilen das taͤgliche Tranck damit ver⸗ miſchet / hat oben ersehlte Tugend. ] Diefes Waſſer wirdt von wegen feiner fubtielen Subſtantz nuͤtzlicher wieder die oberzehlte Gebreſten der Bruſt vnnd der Sungen gebraucht /dannn dag ge⸗ kochte Waffer von dem Kraut / es zereheilet mehr den groben Schleim vñ hilfft auch beffer außwerffen dann diefelbige Bruͤe. ¶Solches Wafferreiniger auch die inneren Glieder deß ein⸗ geweids von kaltẽ zehen Schleim’ on treibt auß die Spülmürm. Welcher ein ſtinckenden Schweiß hat / der ſol dieſes Waſſers viel trincken / er wird deſſelbigen entlediget. Welcher zu der Waſ⸗ ſerſucht auß kalter vrſach geneigt wer / der trinck viel diß Waſſers vnd vermiſche ſein taͤglich tranck darmit. G Wieder das ſtettigs ſtechen vnd wehethumb der Seiten iſt diß Waſſer nüg. Eroͤffnet auch die Verſtopffung der Scher und deß Miltzes / fuͤret auß die ſchwartz Gallen / vnd nimbt die Gelb⸗ ſucht: demmet auch das kalte eingenommene Gifft.) Es wirdt auch gebraucht wieder den kalten Magen denſelbi⸗ gen zu erwaͤrmen / deß gleichen zu der verſtopfften Mutter dieſel⸗ bige widerumb zu eroͤffnen / vñ die verſtandene zeit fort zu treiben. Euſſerlicher Gebrauch deß Yſopwaſſers. As Angeſicht mit Yſop waſſer gewaſchen / macht daſ⸗ ſelbige klar vnd ſchoͤn. Yſopwaſſer im Mund gehalten vertreibt daß Zaͤn⸗ wehe / ſo von Kaͤlte vervrſacht wirdt. Don Yſopzucker. Conferua Hiflopi. zucker / welcher Conlerua H.flopi genennt wirdt. Mars kan jhn auß den Blumen jederzeit bereyten mit Zucker angeſtoſſen gleich wie die Conſeruam florũ caryophyllorum. Dieſer Zucker dienet auch wol zur Bruſt vnd Lungen gebre⸗ chen / erwaͤrmet die Bruſt / den Magen vnd das Haupt vñ ſtaͤrcke dieſelbige / verzehret auch die kalte Fluͤß ſo auff die Bruſt fallen. [Bon Huſtlattwerglein fo fpecies Dia- hyflopigenenner. 3 SP} koͤſtlich Huſtlatwerglein wirdt in wolgeruͤſten Apo⸗ og H J N den Apothecken finder man den eingemachten Yſop⸗ thecken bereytet / vnd iſt das am gebräuchlichften fo alſo gemacht. Nim̃ der oberſten Zweiglein von Yſop mit jren Bluͤmlein / Florentiniſchen Violwurtz / Thymit / ſchwartz JPfeffer / jedes ſechs quintlein Stabwurtz oder Poley / Garten DfopRauten Römifchen Kuͤm̃el / jedes ein Sorh / friſcher faiſter Dattlen /weiſſe Feigen / faiſte Meertraͤubel / Fenchel ſamen jedes ein halb Loth: etliche nem̃en darzu gleich fo viel deß Tragacanths / Gummi / vnd Suͤßholtz / weiß geſchaben Ingbers / Enißſamen / Mattkuͤmel / Liebſtͤckelſamen / jedes ein quintlin.Diefe ſtuͤck ſtoß rein zuſammen vñ bewar ſolches puluer wol / daß eg nit verrieche. Davon kan mit Hoͤnig ein duͤnne Latwerglein bereytet werden oder mit Zucker taͤffelein gegoſſen werden : deßgleichen auch mit ſolchem puluer fuͤr ſich ſelbſt vnd rein geſtoſſenen Zucker Treſe⸗ ney zurichten. Dieſes bekommet inſonderheit dem erkalten Haupt wol: trucknet das abgefallene Zaͤpfflein: dienet für alle gebrechen der Bruſt vnnd Lungen von kaͤlte vervrſachet / dann alle kalte zaͤhe Schleim werden dardurch erweicht / auch verzehret / vnd der koder x sum außwerffen gefördert / wirdt derohalben auch nuͤtzlich von den Lungenſuͤchtigen gebraucht. Ein anders wird gemacht wie volget / Nim̃ Yſop / Veiolwurtz wie geſagt / Mirrhen / ſchwartz Pfeffer langen Pfeffer / Carda⸗ moͤmlein / Matenkuͤmmel / Peonienkoͤrner / jedes ein halb Loth / Spicanardi / der Wurtzel Coſti / Ammeos farnenjedes ein quint⸗ lein:ſtoß alle dieſe ſtuͤck zu puluer / vnnd gebrauchs wie vermeldet. Diefesift dem Haupt ſonderlich gut / vnd nuͤtlich denen / ſo zu der Fallendenſucht geneigt / kan mirPeonien waſſer oder dergleichen eingenommen werden. Von Mi —P Um pt | td I N; m nt If xn J N \ Das Ander Buß / von Kreutern. e7 A Non Yfopmein. bereytet / wie von dem Wermutwein iſt gelehrt worden. Vnd tauge dieſer Wein ſonderlich den Alten / dann er erwaͤrmet alle jnnerliche Glieder vnd verzehret die grobe boͤſe Feuchten / ſonderlich ſo ſich vmb die Bruſt verfamlerhaben: Vnd dienet alſo gar wol wieder den Huſten / wendet das keichen vnd den ſchweren Athem. Es iſt auch dieſer Wein gut den Waſſerſuͤchtigen / vnd denen ſo die Fallendteſucht haben Don Yſopoͤll. J On dem Yſop wirdt auch gar ein nuͤtzlcher guter Wein wenn man ſie in ein Glaß thut vnnd alt Baumoͤll dar⸗ über geuſt / gleich wie das Chamillenoͤll / Lonnd an die Sonnen ſtellet.) BMit dieſem Oell ſollen ſich die jenigen ſchmieren / ſo mit dem Schlag geplaget ſeyn / denn es erwaͤrmet die kalte Glieder vnnd die Sennadern. Das Haupt darmit geſchmiert vertreibt die Laͤuß vnd das SuckenLauffdem Haupt.) Von gediſtilliertem Yſopoͤll. JS wirdt auch auß dem dürren Kraut fünftlich ein DeU diſtilliert ‚welche Oleum Hiffopi deftillarum genennt I wirde/zu den lamen vnnd erfalten Gliedern ſonderlich gut. Wirdt auch innerlich gebraucht zu dem Falten Magen vnd Därmendarvondie Colica oder das Bauchgrim⸗ men entſtanden ift /diefelbig wiederumb zu erwärmen und das Grimmen zu vertreiben. Es foll aber nicht allein und ohn Zuſatz eines andern corporis gebraucht werden. 9 I dem Kraut vnd den Blumen macht man ein Oell / c Das XIX. Capitel. Von Wildt Aurin. Wildt Aurin. Gratiola. Se As Kraut Gratiolam beſchreibt Mar- KR thiolus,daßeshabe gevierte Stengel/anderthalb r Sparinenlang : Die Blätter vergleichen fich et⸗ licher maſſen dem Hyſop / ſeyen doch breyter / linder F vnnd ein wenig geſchartet / deren allweg zwey gegen einander ſtehn. Zwiſchen den Blaͤttern erſcheinen kleine weiſſe oder leib⸗ farbe Bluͤmlein Die Wursel iſt gar zaſecht weiß vnnd dunn: Waͤchſt gern auff feuchten Wieſen und Auwen Von den Namen. G Ratiola wirdt auch genennt Gratia Dei.C ordus nennet es Limnefion,pnd Centaurides.Anguillara nennet es Papauer ſpumeum Diofcoridis, ie Lobelius in feinen ob- feruationibus anzeigt. Welſch Grariola. Von der Natur / Krafft / ond Wirckung der | Gratiolæ vnd feinem extracto. M Atthiolus ſchreibt / daß diß Gewaͤchs ſehr bitter ſey / vnd derhalhen warmer vnd truckner Arth. Vermeldet auch 6 daß es ein Arth hat zu purgieren / dann ſo man der Blaͤtter friſch oder duͤrr zehen eſſe / treiben ſie den Schleim vnnd die Gallen durch den Stuelgang: das hab man auchan Pferden wahr ge⸗ nommen / wann fie auff der Weidt ſindt / vnd diß Kraut eſſen] gewinnen ſie den Durchlauff / vnd nemmen die Pferde darvon ab / vnnd werden mager Die Friauler / bey denen es in groſſer menge waͤchſt / nennen es derhalben Stanca cauallo. | Auch nemmen die Bauwren die Blaͤtter mit Oblat ein / purgieren ſich darmit. Mit Milchwaſſer oder Molcken eingenommen / wuͤrckt es viel hefftiger / dann ſo es allein gebraucht wirdt: bewegt zu erbre⸗ chen / purgiert mit groſſem vnluſt:ſchwaͤcht den Magen / die Seber/ ſambt anderen natürlichen Gliedern Derohalben ſoll mans rein ſtoſſen / mit Maſtix vermifchen oder Zimmet / Eniß / geſchaben Suͤßholtz / Zucker darmit ſtoſſen vnnd in einer Ziſſerbruͤen ein⸗ H geben oder auff dieſe weiß:nimb Gratiolakraut ein Loth / Meehr⸗ koel / Eniß ſamen / jedes ein halb Loth / Roſinlein ein Loth / ſeud es in Wein / biß auff zehen Loth eingeſotten iſt: ſeyhe es durch vnnd gebs dem Krancken nuͤchtern zu trincken. Dieſes treibt das Ge⸗ waͤſſer haͤuffig / iſt derohalben den Waſſerſuͤchtigen dienlich. Camerarius meldet / daß es den Waſſerſuͤchtigen gut ſey / ge⸗ ſotten vnd darvon getruncken: Sonderlich aber der Extract ſo darauß gemacht werde / fo man auch nimbt in den langwuͤrigen dreytäglichen Fiebern ond dem Huͤfftweh / muß aber von wegen feiner Bitterkeit nicht zu viel gebraucht werden. Euſſerlicher Gebrauch. % As Kraut in Waffer geſotten / vnnd die Bruͤh in eo einem lpftier gebraucht/eödter die Wuͤrme / iſt gut er tvieder das Grimmen / vnd Huͤfftweh. Die Blaͤtter gruͤn zerknitſcht vnd auffgelegt / oder duͤrr gepuluert / vnd eingeſtreuwet / heylen die Wunden. Der Safft / wie auch das gebrañte Waſſer / machet ein glatte Haut / vnd nimbt die Flecken vnd Maſen hinweg.) Das XX. Gapitel. Don Spisanarden/ vnd Lauandel. so Sfehreiben Matthiolus vnd Hierony- Bi 8 mus Tragus,daßder Spicanard vnd der Lauen⸗ N del einander faſt aͤhnlich vnd verwandt ſeyn / mit Wurtzeln /Holtz / Stengeln/ Blaͤttern Blumen vnd Samen. Seyn beyde holtzechte Staͤudlein / wie der Roßmarein: Die K Wurtzel iſt dick / holtzecht / zertheilt vnd mit viel Faſeln vmbgeben / darauß jhre viereckete / kleine dͤnne Stengelein kommen / mit vielen langlechten / ſchmalen / dicken / aͤchenfarbgruͤn Blaͤttlein beſetzt. Oben am Stengel wachſen die Blumen wie ein Aeher/ daran viel kleine weiſſe vnnd auch braunblauwe Bluͤmlein er⸗ ſcheinen. Der Same iſt grauwſchwartz / darvon die junge Stoͤcklein auffgehen / aber doch Fan man fie viel beſſer ziehen / ſo man die zweige abreiſſet / vnd im Lentz oder im Herbſt wiederumb in Grundt legt. E17: — a K) 4 | + } Riem ARE, N Dal am aRlm 9 J U Ak | 3 it j int 4 —4 328 Sa u IN Karl BR N 1 iR} I Near H R A I Weiß Spicanard. Spicaalba. B C III. Sauendel J. Lauandula. I. * — D iz 2 Sum ZRN ——— — 1 /A = \) Y 5 N > ; a \ ER ISIN A N} E > = 4 Im Ay I \ f N > N SWEN N — VD —— Vberici BE — A beftcher darinnen /daß / was der Spicanard / — engeln Blaͤttern / Blumen vnd Aehern/aröß kurtzer / ni „ger vnnd dicker iſt / das iſt der Lauandel ſchmaͤler / nideriger vnd duͤnner Darırifeder Sof zu iſt der Spicanard an Ge⸗ 8 O. Jacobi Theodori Tabern-montani/ 4 i m. 4 F Il. Spicanard. | Spicahortulanaflorealbo. f im BONN 7 NR — 0 94 Be lo [\ Ye NA EN fi — ir —8 117 {ff Re Mer 00 9 WR, WR ni — G N N — N M N JRR) NERV) US AN VD Ay ? 9 — — WE er — N x SQ SS H IV. $auendel II. Lauandula II. Any R — 9 — —* Yu ee SU gi gebräuchlicher. Es werden auch beyde Geſchlecht ſelbſt von einander vnder⸗ B ſcheiden / alſo / daß eines gröffer Blätter hat dannldas ander: . ; ruch ſtaͤrcker / der Sanendelaber milter und lieblicher / vnnd auch 41 x X Mede Fuͤr⸗ / \ D E es 4 — j Das Ander Buch von Kreutern. 89 F deß Hirns vnnd der Neruen / diefelbige zu ſtaͤrcken / n erquicken V. Weiſſer Lauendel. Lauandula alba. life [in —40—) —M. YA —90.00000 NN INININN IN NA INN SE BU MS 600 ee VER a0 I 2 S x s I! | = Se: A et u Pr - ) AND >= N Fürnemlich aber das ander Gefchlecht deß Lauandels / fo ein frembdes Gewaͤchs ift / unndan wenig Ohrten funden wirdt/ welches Blätter den andern gar ungleich feyn / dem Dauco Cretico oder ſchwartzen Coriander gleich : Seine Blümlein feyn Himmelblaum eines fehr guten ond lieblichen Geruchs. Beyde Geſchlecht werden in Suftgärten gepflantzet / blüen im Brachmonat oder Heuwmonat / [zu welcher zeit jre wolriechen⸗ de Blumen ſollen geſamlet werden. ] Von den Namen. Picanard heiſt Lateiniſch Pleudo nardus vnnd Spica. Welſchopꝛco vñ Apigo. Frãtzoͤſiſch/ pic. Engliſch Frenſche Spicknarde. Boͤhmiſch Spikanard Domacy. | Dieſes wird das Männle genant von wegen der geährten Blumen: das ander aber / nemlich der Sauandelidas Weible vielleicht dar umb / daß man ſie im Badzum Haupt zwagen vnnd anderen wolriechenden dingen gebraucht. pe heift Sateinifch Lauandula oder S picanardus fœmina. Welſch Lauanda. Frangöfifch Lauande. Eng⸗ Oiſch Lauandar. Böhtnifc) Lapvendula. Niderländifch > Lauander. Won der Natur / Krafft / Wirckung und Eygenſchafft Picanard vnnd Lauandel ſeyn warm vnnd trucken im andern Grad / doch Spica mehr dann der Lauander.] Fernelius fohreibt fie feyen etwas ſcharpff vñ ein wenig bitter mit einer zuſamen ziehenden Krafft / ſo doch ge⸗ ring iſt. Sie ſeyn einer ſubtielen Subſtantz. Innerlicher Gebrauch deß Lauandels. Me iſt der Lauandel ein edel koͤſtlichs Gewaͤchs / ſo vnder andern Kraͤutern / welche in Deutſchland wachſen / faſt open Vorzug hat/ kan zu vielen vnnd mancherley Gebre⸗ ſten deß Menſchlichen Leibs gebraucht werden : Fuͤr⸗ nemlich aber / wie Fernelius in ſeinem Methodo vermeldet / iſt er ein edele Artzney wieder die alte und kalte Gebreſten deß Haupts / vnndzu erwaͤrmen: Sonderlich ſo man Roßmarein / Salbey / Stoechas / Zimmetrinden / Naͤglein / Muſcatblüt / Cardomo⸗ mum vnd dergleichen darzu nimbt / in Wein oder Waffer färre det vnd darvon trincket. Es werden die beyde Kraͤuter auch ſehr gelobet wieder den gantzen vnd halben Schlag / ſonderlich von Fernelio vnd Ron- deletio welcher ſie inn Puulen braucht / welche er hoch ruͤhmet wider die Paralyſin. Fernelius ſagt lib. 5. methodi medendi cap. 19. Wenn manden Spicanardim Mundt halte / ſo bezwinge er die FIÜß deß Haupts / daß ſie nicht toͤnnen auff die Bruſt fallen / darzu er eine ſonderliche Eygenſchafft haben ſoll / vnnd habe auch ein Na⸗ fur die vberige Fluͤß auß zutrucknen vnd zuverhehren. Er meldet auch im ſelben Buch / daß man den Spicanard vnnd Lauandel G gar nuͤtzlich vnnd wol gebrauchen koͤnne / wieder den Schwindel deß Haupts / wieder den Krampff / die Schlaffſucht / das Zittern vnd Erſtarren der Glieder / vnd wider die Säme. Wer ein verſtopffte kalte Leber hat / der nemme ij. Loth Kal⸗ mus / Odermennig vnd Leberkraut jedes ein Handivol / Spica⸗ nard vnd Haſſelwurtz jedes ein halbe Handtvoll / kleine Roſin⸗ lein j. Loth / Zimmetrinden j. Quentlein / ſiede dieſe Stuͤck in ei⸗ ner guten Maß firnen Wein / vnd thue Abends vnd Morgens einen guten warmen trunck darvon / dieſer Tranck eroͤffnet die Leber / waͤrmet den Magen vnd iſt gut wieder die Gelbſucht. ¶vnd anhebende Waſſerſucht entweder fuͤr ſich ſelber allein / oder mit Zimmet / Muſcatnuß vnd Naͤglein gekocht vnd getruncken ſtil⸗ let das Hertzklopffen / vnd zertheilet die Gelbſucht.) Der alte Scribent Macer ruͤhmet den Spicanardt vnnd Lauendel / daß ſie den Magen waͤrmen vnd ſtaͤrcken / dee Winde H oder Blaͤſte im Leibe vertreiben / das Hertz ſtaͤrcken / vnd die Nie⸗ K ren reinigen: Vnnd vermeldet auch / daß ſie den Vnluſten oder Vnwillen deß Magens benemen vnd foͤrderen die verſtandene Monatzeiten der Weiber) [das bürdele/wit erwaͤrmen die Mur ter / dann diefe beyde Gewaͤchs der Beermutter ſehr dienſtlich / die⸗ ſelbige zubekraͤfftigen in Dampffbaͤdern puluern vñ dergleichen gebraucht. Die Geburt zu fuͤrdern vnd Schmertzen zu miltern wirdt nachgehendes hoch geriembt Nimb Lauendel Samen ein halb quintlein / Breitwegrich vnnd Endiuienſamen jedes zwen Scrupel / Pfeffer ein Scrupel / zerſtoß / gib dieſes mit ſechs Loth / Specklilien vnd Endiuienwaſſer zu trincken. Lauander zu puluer geſtoſſen / mit Wein getruncken / iſt gut wieder das auffſteigen der Mutter.) Euſſerlicher Gebrauch deß Lauandels. ſtetigs mit Laugen waſchen darinnen Lauandel / Sal⸗ beyond Majoranen gelegt ſeyn. Wieder die Fluͤß deß Haupts / ſoll man Lauandel / Lorberblaͤtter / Batonien vnd ſchwartzen Coriander in die Sauge legen vnd das Haupt darmit zwagen. Sauandelblumenineinfeiden Saͤcklein genehet / und ſtaͤtigs auff dem Haupt getragen / benimyt das Hauptwehe / vnd ſtaͤrcket auch das ſchwache Haupt / vnd ſo man der Blumen nicht gnug haben kan / ſol man Roſmarein / Majoran / Salbey vnd Chamil⸗ lenblumen darzu thun / zu einem Puluer zerreiben on in Baum⸗ woll faſſen laſſen / vnnd ſolchs wie ein Huͤetlein ſtetigs auff dem Haupt tragen. Wer ein Bloͤdes Geſicht hat / der ſoll ſtettiges an Lauandel riechen. Zu den erlamdten Haͤnden vnd Fingern. Nim Lauan⸗ del vnd Saluien jedes ein Handtvoll / Krametbeer vj. Loth / ſolche Sluͤck ſiede man in gutem firnen Wein / vnnd reibe die Haͤnde oder Finger darmit wo man wil / vnd auch die andere Glieder. [Spicanard oder Sauendelin Effiggeforten/ vnd die Bruͤe auff den wuͤttenden Zan gehalten / ſtillet den Schmersen. Die Blumen in gebrandten Wein gelegt / vnnd in Munde genommen / bringt die verlegene Spraach wiederumb. Iſt auch zut / ſo man die Kalten erlamdten Glieder mitreiber. Seuͤdt Lauandel in Waſſer / netz dein Hembt darinnen / es iij kreucht IN: ein ſchwaches altes Haupt hat, der fol daffelbige ööö— ⸗— — e — ner za — — im * — — — ——— ———— — — — —— —— — = en = —— — — — — —— — rn nr m Kir er — ——— — — — FE — — — — — IÖ = ge 3 — — — — NEE 4 90 D. Jacobi Theodori Tabernamontany A kreucht fein Lauß dareinn / als lang es den Geruch ber F helt. Bon Lauandelblumen Zucker. Conſerua Lauendulæ. > Hn den Spicanardt oder Lauendelblumen wirdt gar 8 ein nuͤtziche Conferua gemacht / alſo daß man zu einen jeden Pfunde Blumen ij Pfunde Zucker nem̃e / vnnd ſtoß diefelbige wol mit einander ahn wie von der Naͤg⸗ feinblumen conleruen ift Bericht gegeben worden. Diefer eingemachte Zucker / wirdt feingr groffen Kraͤfften halbenzu ſehr vielen Sachen gebraucht/ welche ich nur kuͤrhlich anrühren wil / vnd fuͤrnemlich fol er gebraucht werden, wider die falte Gebrechen deß Hirns vnnd der Neruen / als da feyn der Schwindel deß Haupts / der Schlag / das Erlamen der Glieder B Paralylisgenennet/dag Erſtarren vnd Zittern der Glieder und der Haͤnde:vnd ſo man jn ein Zeitlang im Mundt helt / ſo bringe er die verlorne Sprach wieder / vnd ober das fo ſtaͤrcket vnnd cr waͤrmet er das Haupt vnd das Hirn. Er iſt auch gut für alle kalte Gebreſten deß Magens / vertreibt das Aufflauffen deſſelbigen / vnnd die Winde / iſt alſo gut vnnd nuͤtzlich wieder das Bauchgrimmen. Er ſtaͤrcket auch das Ge⸗ ſicht und wehret den Fluͤſſen / ſo auff die Sungen fallen. [ Bon Lauandel Syrup. On den friſchen Lauander oder SpickenBluͤmlein wirdt ein Syrup bereytet wie von dem Stechag(darvon im nachgehenden Capitel) welcher lieblicher vnd kraͤffti⸗ ger iſt. Alſo kan auch dieſe Blumen in anderen Latwergen vnd con⸗ kecten an Stat deß Stechas gebraucht werden / weil man den Stechas gar ſelten friſch bey vns hat / alſo daß es den Geruch ge⸗ meiniglich verloren hat. Von Lauandel Waſſer / vnd ſeinem jnnerlichen Gebrauch. are vber Nacht in Wein gelegt / darnach in Balneo Marie diſtilliert / gibt ein ſtarck Eräfftig Waſſer / OF u vielen Sachen dienftlich. Andere thun die Blumen | in einen Kolben / befprengen vnnd befeuchten fie mie Waſſer / vnd diſtillieren fie darnach / welchs etwas milder wirdt einzunem̃en / dañ dag vorige/[ vertreibt den Schwindel. Abends und Morgens getruncken / iſt ein koͤſtliche verhuͤttende Artzney fuͤr den Schlag / Krampff: auch denen eingegoſſen / die jetzundt mit dem Schlag begriffen / oder darzu geneigt ſeindt. Welchem die Zung vom Schlag beſchweret / der trinck diß Waſſer / vnd halt es viel mal im Mund / es bringt die Zung wie⸗ der zu kraͤfften mir der Sprach.) Diefes Warfers ein Loͤffelvoll eingenommen / iſt dem erfal- en Magen und dem Haupt gar gut: Vnnd hat alle Wircfung wie auch der eingemachte Zucker / allein dag der Zucker nicht fo ſtarck iſt / vnd derhalben auch lieblicher einzunemen. Welche Perſonen zu den Ohnmachten deß Hertzens geneigt ſeyn / die ſollen ſich fleiſſig an diß Waſſer halten / dann es ſchreibt Macer, daß es das Hertz ſtaͤrcke die Ohnmacht beneme / vnd ver treibe das Klopffen deſſelbigen / ij oder iij doͤffelvoll getruncken / ſvnd die Pulßadern damit beſtrichen. Diß erwaͤrmet alle inner liche Glieder / Magen / Leber / Miltz / Nieren / Blaſen / vnd eroͤffnet fie von aller vberflüſſigkeit grober kalter Schleim / treibt den Harn / vndfuͤrdert den Weibern jhr gebuͤrliche Reinigung. EEuſſerlicher Gebrauch deß Lauendelwaſſers. Jeder den Schlag / Paralyſis genennt / ein gute An⸗ ſtreichung Nimm Roſmarein / Majoran / vnnd Lor⸗ beer / jedes j. Handtvoll / Venediſche Seiffen wie ein Eyerdotter groß / thue ſolchs in Moͤrſell / daran gieſſe Lauandelwaſſer / Brandiwein vnd Sorbeerwaffer jedes 12. Sorhy zertreibe fie in dem Moͤrſell wol / laß ein Tag darüber ſtehen / vnd truck es darnach durch ein Tuch: Mit dieſem Waſſer follfich der Krancke am breſthafften Orth wol ſchmiren / ſonderlich da die Verſtopffung liege. Man kan auch das Waſſer allein brauchen die erkalte lame Glieder zu erwärmen vnd zu ſtaͤrcken: Darzu dann faſt dienſt⸗ lich iſt das Kirſchenlauandelwaſſer. Sauandelwaffer mie Mayenbluͤmleinwaſſer in Mundt ger halten / bringt die verlorne Sprach wwiederumb. Das Waffer mit feinen Tüchlein vmb das Haupt gefchla- gen / nimbt hinweg die Wehetagen deſſelbigen / ſo von Kälte ver» vrſacht werden. Im Mundt gehalten lindert es die Schmertzen der Zaͤn [von kalten Fluͤſſen / trucknet daß feucht Zanfleiſch / be⸗ feſtiget die Zaͤn: giht dem Mund ein guten Geruch: macht den Mund ſchoͤn rotfarbig. Es iſt auch ein ſonderliche nuͤtzliche hilff der volle Bruͤder / wañ jnẽ deß Morgens das Hirn vmblaufft das Haupt darmit beſtrie⸗ chen / in die Naſen gezogen / vnd die Schlaͤff wol damit berieben. ] Ein koſtbarlich Krafftwaſſer von Lauander oder Spickenwaſſer. XIs erſt fan mit ringem koſten bereytet werden auff folgende weiß. Ni Lauandelwaſſer von den Bluͤm⸗ lein ſo in Maluaſier oder gebrannten Wein gebeitt / thun weiter darzu folgẽde ſtuͤck ſo getrucknet / aber doch nicht zu faſt gedoͤrret fein ſollen / Salbeybluůͤmlein / Roſmarin vñ Majoran /jedes ein Handtvoll / Burretſch vnnd Ochfenzungen Bluͤmlein alſo friſch / Hyſop / Meliſſen / Peonienwurtel Wolge⸗ muth / jedes auff zwey doth / Beronienblümlein ein both / ſcharpf⸗ fen Zimmet / Peonientoͤrner / Cardamoͤmlin / Cubeblin / Citronẽ rinden / jedes cin halb Lothe ſtoß zu puluer / vnd laß in dem Lauan⸗ delwaſſer erbeitzen / mit einem halben pfund friſchen Meertraͤub⸗ len / ſo von den inneren Kernlein gereiniget / vnnd vber etlich Zeit durchſeihe es vnd vermachs wol zu der noturfft. Das ander ſo groͤſſer vnd fuͤrtrefflicher bereit alſo Nim Spi⸗ ckenbluͤ mlein von jhren Stielen abgeſtreifft ein groß Glaß voll von vier Maſſen / darüber geuß gutten gebranten Wein der wol rectilicirt ſey vermachs ſo geheb als du magſt ſtells an die Son nen auff fuͤnff oder ſechs wochen lang: oder aber vermachs mit einem taͤiglein / von weiſſem Meel / Kalch / Eyerklar vnd klein ge⸗ puluertẽ Maſtix gemacht / daß es nicht verrieche. Nach Verſchei⸗ nung obgeſetzter zeit / thu es in ein Kolbẽ / vñ ſen ein doppein Helm darauff / halt es ſtet in gleicher Ka Ite,fo lang daß es wol abgezogen ſey Zu f olchem Waſſer nim̃ folgende Kräuter Wurtzel vñ Blu⸗ men: Salbeybluͤmlein / Roſmareinbluͤmlein braun Bethonien/ faſt klein zerſchnitten / jedes ein halb Handt voll / Burretſch vnnd Ochſen zungenblůmlein / Mayblům lein (diemirden Schlüffels bluͤmlein zu jhrer zeit in Maluaſier oder gebranten Wein muͤſſen eingebeitzt werden) Schluͤſſelblůmlein / Meliſſen / krauſe Mint Baſilien /Poley / jedes vier Loth / Lauander vnd Spickbluͤmlein / Lorbeerblaͤtter / friſche Pomerantzenblaͤtter / jedes zwey Loth. Dieſe ſtuͤck ale klein zerhackt vnd erbeitzet an der Sonnen / wie geſagt iſt/ diſtillier noch ein mal ab darnach thue folgende Specerey wol vnd rein geſtoſſen in das abgezogen Waſſer / laß an der Sonnen warmen Sonnenſchein haben magſt. Dim friſcher Citronen ſchelffen / Peonien koͤrner / jedes anderthalb Loth / ſcharpffẽ Zimmer ein doth / Muſcatnuß / Mußcatbluͤet / Cardamoͤmlein Subeblin) gelb Sandelholtz edes ein Loth / Paradißholtz ein quintlin:Diefe ſtuͤck klein geſtoſſen / thue auch in das Glaß / zu dem letzſten nimm ſtehen / vnnd in bequemen Geſchirr circulieren / ſo lang / daß du ein ein halb pfund der groſſen faiſten Zibeben von den inneren kern⸗ lein geſaͤubert / hack fie faſt klein / vrmachs Glaß beheb zu / vnd laß alfoan der Sonnen ſtehen: ſo du dieſelbige nicht kraͤfftig haben magſt / ſo ſeihe es durch / daß es lauter vnd klar werde / dann mach folgendes Puͤluerlein: Nim̃ rein geriben Perlen ein halb Loth / reingeribnen Smaragd ein Sernpel / Biſem / Ambra vñ Safe fran / jedes cin halben Scrupel / rot Roſen die wol auß getrucknet ſeyn vnd noch wol riechen / rot Sandel / jedes zwey Sorhidiefeftüch bindin ein zweyfach oder dreyfach langes Saͤcklein von rotem Carmeſin Taffet bereytet / das henckdarein/on laß alſo gantz wol vnd beheb vermacht bleiben / biß du es bedarfffk. Dieſes wirdt von vielen ein Gulden Waſſer genannt ſeiner fuͤrtrefflichen Tugend halber/danneg ſtaͤrcket alle innerliche und euͤſſerliche Glieder der maſſen / daß ſie von keinem — leichtli "u Das Ander Buch / von Kreutern. A feichtlich verlegt mögen werden / vnd fonderfich werdendas Hirn F Fünf Pfunde’ Kochensfänfftiglich: befferen Geruchs halber Hertz vnd Leber fampt allen jnnerlichen Gliedern er wärmer vnd bekraͤfftiget / de Geiſter erquicket / Sinn / Vernunfft vnnd Ge⸗ daͤchtnuͤß geſchaͤrpffet: Hilfft der Daͤuwung getruncken / oder pbergelegt. Täglich nüchtern auff ein halben Nußſchalen vol getruncken / vnd wol darauff gefaſtet / nimpt den Schwindel vnd Fallendeſucht. Es iſt eine gewiſſe Artzeney denen ſo ſich vor dem Schlag be⸗ ſorgen / oder jetzt mit getroffen ſeind / Abendts vnd Morgens dar⸗ unon getruncken. Die Zungen fo erlambt / dardurch Die Redt ge⸗ legen iſt / darmit gerieben / bringt ſie widerumb zu recht. Den Mund mit geſchwencket / oder ein weil im Mund gehal⸗ ten / nimpt allen geſtanck vnd faͤule deſſelbigen / vertreibt den boͤ⸗ fen geſtanck deß Athens / vnd boͤſen geruch der Naſen. Ein troͤpf⸗ lein in ein Ohr gethan / toͤdtet die Wuͤrm darinn / vnnd bringt zu B zeiten das Gehoͤr wieder. Den erkalteten Weibern iſt es ein nuͤtzliche Argeney / machet fie Fruchtbar / verzehrt alle böfe feuchte ihrer Geburtglieder / ſo die empfaͤngnuß hinderen. Mit ſolchen beyden Waſſern vnterwei ⸗ len den Tranck vermiſchet vnnd getruncken / haben ſie wunder⸗ barliche Krafft vnd treffentliche Tugendt.) Von Lauendelwein. einem Lauandelwein ſol man nehmen ein kleines Faͤß⸗ ein / ſolchs mit Wein fuͤllen / darnach fol man die Lauendel⸗ blumen in ein Zindel oder ſeiden Tuͤchlein thun / vnnd ein Saͤcklein darauß machen / wie ein Hauptſaͤcklein / ſo geſtept iſt / vnd ſolchs in das Faͤßlein hencken. Dieſer Wein iſt gut den alten vnd kalten Leuten / dann er verzehrt die vbrige Feuchten deß Haupts vnd deß Hirns / dienet wider den Schwindel vnnd alle C andere Gebrechen / deß Hirns vnd deß Magens / dauon bey dem eingemachten Lauendelzucker iſt geredt worden. Es ſollen ſich aber dieſes Weins die jenige fleiſſig gebrauchen / ſo mit dem Schlag geruͤhret ſeyn / vnnd mit dem Bauchgrimmen geplaget werden / vnd die ſo ein kalten Magen haben. Von Lauendeleſſig. Swird ein koͤſtlicher Eſſig von dem Lauandel gemacht / alſo daß man die Blume zuuor laß duͤrr werden / vnnd So varnadı in guten Wem / oder Weineffig legt / gleich wie von dem Naͤgleineſſig iſt bericht gegeben. Diefer Eſſig wird für ein fonderliche gute Hertzſtaͤrckung ge halten’ wenn man dem Ohnmächtigen Menſchen die Pulßa⸗ dern darmitreiber ‚oder aber leinen Tuͤchlein darinn netzt / vnnd vber die Pulsadern legt. Deßgleichen auch fol man ein Schwaͤmmlein darein negen/ vnd ſtetigs daran riechen. Auch folman die Hände darmir wa⸗ (chen oder feucht machen/ond daran rischen. Don Sauendelsil. Vß den Sauendelblumen wird auch ein Del gemacht [ma man fiein Baumoͤll wirfft / vnd in einem Glaß an die Sonne ſtellt / wie das Naͤgleinblumenoͤll: Dieſes Oel wird euſſerlich gebrauchet zu den erlambten Glie⸗ dern / vnd die ſo erkaltet ſeyn / mit Wachs zu einem Saͤlblein ge⸗ macht / vnd die Glieder im Bad darmit geſchmieret. [Faſt in allen Apothecken kocht mans auff folgende weiß: Nimm Sanendel oder Spickbluͤmlein / vnd Kraut jedes ſechs Loth: Waller und Wein, oder Roſenwaſſer / vnnd def beſten Weins / jedes finff Loth: Seſamoͤl / oder def beften Baumoͤl / E ein halb pfund: Kochs auff einen Kolfewerlein in balneo Ma- riæ in einer zinnen Cucurbit bey vier Stunden / vnd rührs fleiſ⸗ fig mb: ſeihe es dann durch / vnd behalts: Vnd diß wird Oleum Nardinum ſimplex genennet. Das Compoſitum bereit man auff vielerley weiß: Etlich nemen Spicanarden ſechs Sorh, Maioran vier Loth / Paradiß⸗ holz oder gelben Sandel / Alantwurtzel / Kalmuß / Camelhäm / Lorbeerblaͤtter / Cardamoͤmlein / jedes zwey Loth: mit Wein und Waſſer beſprengens / ehe fie es ſtoſſen / oder thun erſt wann es ge⸗ ſtoſſen iſt / in Pfundt Roſenwaſſer daran / vnnd ſuͤß Baumöt H — ol kan man cin halb Quentiein Ambra darein ſtrewen Andere mar chens alſo: nemen Spicken acht Loth / Storarı Naͤgelein / jedes ſechs Loch / Muſcaten Nuͤß zehen doth / Balſamoͤl oder Spick⸗ oͤl zwoͤtff Loth / Seſamoͤl vier Pfundt / kochens mit einander bey fuͤnff ſtunden Andere nemen Spicken ſechs Loth / Lauendelblüůmlein drey Loth Naͤglein ein Loch Maſtir drey Quentlein / gebranten Wein fuͤnff Quentlein / Storar ein Loth / Maluaſter zwey Pfundt / ge⸗ dilliert Lauendel Waſſer acht $oth/ Oleum Omphacinum an? derthalb Pfunde: thuns zuſammen in ein wol vermachts Ge» ſchirr / laſſens alfo wol erbeinen / vnnd dann kochens auff ſechs ſtund lang / ſeihens darnach durch / und behaltens zum gebrauch Diefe Del zertheilen/ heilen die kalte vnd blaͤſtige zufaͤl deß Hirns / Magen’ Leber / Miltz Nieren ond Blaſen: reinigen vnd oͤffnen die Beermutter auſſen / vnnd von vnden zu gebraucht / die Same vnd zitterende Glieder bringen ſie zu recht· milteren Oh⸗ ren wehe / etc.) Man kan auch ein kuͤnſtlich Oell daruon diſtillieren / Oleum Lauendulæ deſtillatum genennt / zu den erkalten vnd erlamb⸗ sen Gliedern viel nuͤtzlicher / dann dag vorige: Innerlich vnd euſ⸗ ſerlich gebraucht / vnd angeſtrichen. ¶Auß den friſchen Spickblumen deſtilliret man ein Oel / wel⸗ ches ob dem gebrannten Waſſer ſchwimmet / eines gewaltigen Geruchs / der alle andere vbertrifft welches zu allen obgemelten Gebreſten nuͤtzlich· | Aber in Franefreich gegen Maſſilien / da folches Kraut vber⸗ fluͤſſig / wie bey vns der Wachholder wachft/ wird das Del fon» derbarlich bereitet und deſtilliert welches Del dann inallen Apo⸗ thecken unter dem Namen Olei fpicz gefunden wird: welches der Gemeine Mann / Spicenoͤl / Marien Magdalenenoͤl nen⸗ net / vnd jhre viel haltens für den rechten edlen Balſam. Dieſes Oel iſt zu allen oberzehlten Gebrechen viel nüslicher euſſerlich zugebrauchen / dann das Waſſer: Iſt eine gewiſſe Artze⸗ ney den Weibern für das Leib und Mutterwehe / ſo man jnen den Nabel darmit ſchmieret: bringt auch den verſtopfften Harn / ſo man allein auſſerhalben den vnterſten Bauch / vnd vmb die Len⸗ den darmit ſchmieret / Deſſen zwey troͤpflein in Wein eingenom⸗ men / treibt die Wuͤrm auß dem Leib⸗ Ein troͤpflein eingetruncken in einem guten firnen Wein ftopffer den Bauch / vnd erwaͤrmet das Eingeweid / vertreibt das Blaͤhen: macht die erkalten Weiber fruchtbar. Die Augbrawen darmit geſalbet / bewart fie vor dem außfallen vnd macht die wider wachſen. Ein tropffen warm in die Ohren gethan / benimpt alle falten Faͤler das Saufen vnnd Schmer- sen der Ohren. Ein wenig von dieſem Delindie Blaſen geſprůrt / erw ͤrmet dieſelbige kraͤfftiglichen. Das XXL Capitel. Bon Stoechaskraut. Jeſes wolriechende Kraut/fo man Ste⸗ cas nennet / iſt ein edel Gewaͤchs mit Wurtzel / Stengel /Blaͤttern dem Lauendel aͤhnlich: hat ein holtzechtige Wurtzel/ vnd viel holtzechtige Aeſtlein / ianglechte / dicke grauw aͤſchenfarbe Blaͤttlein / oben am Stengel hat es ein geaͤhtete Kolben / auß vielen kleinen blauwen Bluͤmlein zuſammen geſetzt: hat ein klein Saͤhmlein / wie die Meliſſen / auß welchem ex ſeye friſch oder alt bey ung auff⸗ gehet / traͤgt aber ſelten Blumen oder Samen. Dieſes bringt man duͤrr ing Teutſchlandt / auf Arabia / da es dann wechſt / mit anderen Specereyen gen Alexandria/ und fer⸗ ners: waͤchſt viel in Franckreich bey Mompelier / vnd bey Maſſi⸗ lien vber / in den Inſeln ſo von wegen der maͤnge diefeg Kau⸗ Stoechades genannt werden: ] | H üiij Esiſt *Stechasfraut.” I. Stoechas Arabica. >. — NR en Sr 2 BE NR EISEN N —8* SM: EN N 2 SSR HR N - \ | Es iſt allhier dig Kraͤutlein von dem Authore abgemalet /fo ein Geſchlecht iſt deß gemeinen Stoechaskrauts / vnd meldet Lo- beliusinfeingobfer.fol.235.daß es erſtlich von dem Herrn Clu- ſio auff einem hohen Gebuͤrg [in Portugal am hoͤchſten Orth deß Bergs Calpe) ſey erfunden worden. Iſt dem andern Stoe⸗ chaskraut beynahe verwandt / allein / das ſeine ſchmale Blaͤttlein fehr zerkerfft / vnd gleich gezaͤnet ſcheinen / oben gruͤn vnnd vnden weiß / an Geſchmack etwas bitter vnd hitzig / ben am Stengel be⸗ kompt es feine geaͤhrte vnnd ſchuppechte Kolben / wie an dem ge⸗ meinen Stoechaskraut / mit blawen oder purpurfarben Blüm⸗ F ein. Seine Wurtzel / Stengel vnd Same / ſind grauw / eines bittern vnd mwürsigen Geſchmacks. ¶Von den Nahmen. Iß Kraut heiſt Roͤmiſcher oder groſſer Waͤlſcher und Nfrembder Kuͤmmel oder Timian: oder Stecasblum: 33 Griechiſch Sorxes : Sateinifch Stoechas : Arabifch f Aftochodos: Waͤlſch Stechade: Frantzoͤſiſch Stoechados: Spaniſch Cantueſo: Engliſch / French lauender: Boͤhmiſch Ste» chas. Das ander wird von den Innwohnern Alichrin Francos, das iſt / Frantzoͤſſſcher Roßmarin genennt.) Von der Natur / Krafft / vnnd Wirckung deß Stoechaskrauts. dem bittern vnd raͤſen Geſchmack iſt leichtlich abzu⸗ nehmen / daß es warmer vnd truckner Natur ſeyn muß / doch vbertrifft die druͤckne: alſo daß es warmer com- plexion im erſten / vnd trucken im andern Grad von den g Atenift geachtet worden. Hat eine art zu ſaͤubern / zu öffnen vnd zu zertheilen. Vnd werden von dieſem Gewaͤchs die zuſammen getrungenen Aeheren / als die nuͤtzlichſten den mehrern theil ge⸗ brauche. ] ¶Innerlicher Gchrauch. gende mit dem Hyſop zugeſchrieben / nemlich / daß es zu den Gebrechen der Bruſt vnd Lungen nützlich und heylſam ſey / alle jnnerliche Glieder deß Eingeweidts — er se Alten haben dem Stechas gleiche krafft vnnd tu⸗ D. Jacobi Theodori Zabern.montani/ Stoechenkraut. 1I. Stoechas ſerrata. 7 3 2 eroͤffne. Aber die Arabifche Aertzt geben ihm auch weiter zu ein außtreibende vnd purgierende Krafft / wann es noch gruͤn iſt: gleich wie die Roſen welche wann fie grün find purgieren / vnd nicht mehr wann ſie dürr ſind. Damit es aber deſto fräfftiger purgier / muß man jm den ſechſten theil deß gemeinen Saltz vnd Salgemmz zugeben / oder die ſchwartze Mirobalanen: Item die Squillen / vorab in maͤnglen des Haupts. Purgiert aber wie fie lehren / die ſchwartze Gall vnd sehen Schleim- ] Es wird ſehr gelobt das Haupt vnnd das Hirn zu waͤrmen vnd zu ſtaͤrcken / dienet wiederden Schwindel Schlag Schlaff⸗ ſucht und Fallendeſucht lzitteren / vnenpfindtligkeit / Treſeney darauf gemacht ] widerſtehet dem Gifft. [Mit Meerzwiblen oder Oxymelle ſquillitico oder derſel⸗ bigen Eſſig eingenommen / iſt gut wider alle kalte Gebreſten / vnd ſonderlich wieder die fallende Sucht / wie Meſues ſchreibet / Schwindel und vmblauffen vor den Augen.) Das Kraut mit feinen Blumen in Wein oder Waſſer ge ſotten / vnd getruncken / eröffnet allerley Verſtopffung [ fonder« lich deß Miltz vnd der Leber ]reiniger und ſtaͤrcket die jnnerliche Glieder / ſampt dem gantzen Leib. In Honigwaſſer geſotten vnd getruncken / raumet die Bruſt und Lungen | von Koder / wie der Vſop / mag je eins fuͤr das an⸗ der genommen werden. Aber den Hitzigen Choleriſchen Natu⸗ ren iſt er jnnerlich gebraucht nicht nutz.) [Mit Ochſenzungen Kraut / oder ſüſſen Oepffelſafft vermi⸗ ſchet / iſt ein bequeme Artzney fuͤr Ohnmacht vnnd ſchwachheit deß Hersens/fo von Melancholiſcher Feuchte verurfacher. Es treibt auch den Harn vnd den Weibern jhre Natuͤrliche Menarzeit- ) [ Eufferlicher Gebrauch. ? As Haupt gezwagen mit der Laugen / darinn daß Kraut vnd Blumen geſotten / kraͤfftiget das kalte bloͤ⸗ de ſchwindtlechte Hirn / oder das Kraut allein vberge⸗ legt / oder daran gerochen / iſt auch dienlich. Der Rauch daruon in die Naſen empfangen / reiniget das Haupt / vnnd ſonderlich die Inſtrument der Vernunfft vnnd Sinnheit. Den Scas gingen du dein Aa Vi md ir nn Ca bunden Der a ndſola Vurtzel m (me mars Nentlei ‚gelten Ruben tuct daß Diſel Nmen v Ita „len kkalte Mm;eröff Iren Mnaanıei Monnd wcher he m if, und auß gemacht / ſonder auch darmit beräucht. ] [¶Von dem Syrup/de Stoechade in Apo⸗ thecken genannt. N den Apothecken wird ein Syrup bereitet auff weyer ley weiß: Der gemeinſte wird auff folgende weiß berei⸗ tet. Nimm Stechasblumen achthalb Loth: Thymian / edel Bergmuͤntz jedes dritthalb Loth· Wolgemut / Eniß⸗ Samen / Alant oder Galgant Wurtzeln / (etlich nemmen Per tram Wurtzel) jedes ſieben Quentlein: Langen Pfeffer drey Quentlein: weiß rein geſchaben Ingber ein halb Loth: friſcher faiſter Meertraͤubel acht Loth: ſchoͤn wolgelaͤuterts vnnd ver⸗ ſchaumpts Honig oder Zuckers / fuͤnff Pfundt. Dieſe Stuͤck zerſtoß groblecht / vnnd thue ſie zuſammen inein verglaſurt Ge⸗ B ſchuͤrr: ſo dann alle gemelte Stück durr / fo geuß acht oder zehen Pfundt Waſſer darauff laß alſo 24: Funds erbeitzen: hernacher ſetz auff ein ſanfft Kohlfewerlein / laß gemaͤchlich ſieden / daß der dritte theil einſtede: demnach durchſeyhe die bruͤhe / vnnd trucks wol auß / vermiſch den Honig darzu / laß miteinander ſieden / mit ſtaͤtigen verſchaumen /biß es in rechter dicke werde eines Syrups: weren aber die Kräuter noch friſch vndgruͤn / ſo nimm allein fies ben Pfundt Waſſer darzu. Noch iſt ein geringerer im Gebrauch / vnd wird gemacht auß Stechasblumen oder Gipffel achthalb Loth / Thymian / Berg⸗ muͤntzen vnd Doſten / jedes dritthalb Loth / Enißſamen ſieben Quintlein / friſcher ſauberer Roſinlein ein Loth: Dieſe Stück werden in Waſſer abgeſotten nach der Kunſt: zu der durchgefi- hene Bruͤhe thut man Honig oder Zucker fuͤnff halb Pfundt: vnnd wird dieſer auch gewuͤrtzt mit anderthalb Quintlein Zim⸗ O met / Calmus vnd Ingwer in einem zarten ſeydenen Tuͤchlein gebunden. Der andere foSyrupus de Stecade in ſpeciebus genannt wird / ſol aifo bereirer werden. Nim ſcharpffen Zimmet / Calmuß⸗ Wurtzel/ frembde wolriechende Spicanardi / edel Zimmet / Saff⸗ ran (welchen etlich außlaſſen) weiß rein geſchabens Ingwer / ſchwartz Pfeffer / langen Pfeffer / jedes zwey / oder anderthalb Quentlein: binds in ein ſeyden Tuͤchlein / vnd hencks in den vor⸗ gemelten Syrup / mit einen Faden oben am Gefaͤß angebun⸗ den / damit es jeder weilen herauß gethan werde / vnd wol außge⸗ truckt / daß die Krafft in den Syrup komme. Dieſe Syrup ſeind ſehr nuͤtz vnd gut fuͤr alle Gebrechen der Neruen von Kaͤlte verurſachet / als Schlag / Gicht, Fallende⸗ ſucht / Lamnuß / Krampff / hefftig ſſannen deß Geaͤders Hitteren der Glieder / vnnd ſchaͤutzlich Kruͤmmen deß Mundts Wider D die kalte Fluͤß / ſo auff die Bruſt herab fallen: ſtaͤrcket den Ma⸗ gen:eroͤffnet jnnerliche Verftopffung / nimpt die hindern deß 1 ſchweren Athems / weil er den zaͤhen Schleim zertheilet / ſtaͤrcket den gantzen Leib ſo von Kälte verletzt iſt Wo aber weniger erhi⸗ sig von noͤthen / ſo ſol der erſt oder ander allein gebraucht werden: wo aber hefftige Kälte verhanden / ſol der letzte genutzt werden. Das XXII. Capitel. Don Salbey. — Albey iſt jedermann wol bekannt / ein i En Kuͤchenkraut. Iſt zweyerley / zam vnd SR «wilde. 30 L. Das erſte Geſchlecht hat ein lange holtz⸗ darauß feine viereckete weißgraume Sten⸗ gel herfür tretten daran feine weißlechte vnnd purpurbraune Blumen | oder zuweilen gar weiß ſerſcheinen / gleich den Feldes ſchatlach / nach welchen ein runder ſchwartzer vnd glizender Sa me erfolget. Seine Blätter ſeyn dick / rauch / runtzlecht vnd weiß⸗ grauwe eines ſtarcken lieblichen Geruchs. IL. Das ander Geſchlecht / die Creutzſalbey oder Spitzſalbey / iſt dem erſten faſt gleich / allein daß ſeine Stengel vnd Blaͤtter klei⸗ E echte Wurtzel mie vielen Faſeln behencket / K A Den Kindtbettern iſt es nitlich /nicht allein decoctionesdar⸗ F G H Spis Salbey. II. Saluia minor. 7 hen gleich einem Creutz/ doc) nicht allezeit am Geruch nicht ſo ſtarck als die erſte Zweigen gepflantzet werden· ner vnd ſpitziger ſeyn / an welchen zwey angehenckte Oehrlein ſte⸗ Die In⸗ Das Ander Buch / von Kreutern. 55 Groß oder Brey e Salbey. 1. Saluia maior. — — Da nn een AL ne ee a pm —— —— — [ Diefe beyde mögen vom Samen yund — ⸗ nn — — —— — — — — — —— — > * — — —4— iR KERN SR in Ku ul: Bir ee 9% D. Jacobi Theodori Taberne montani / — Indianiſch Salbey. F Alpen Salbey IH. Saluia Indica. B C Wilde Salbey. | * Cretiſche Salbey. * V. Saluia Sylueſtris. | VI. Saluia baccifera Cretica. 3 DIE { D 1 ur K U} N Y * — 9 2 — I. Die Indianiſche Salbey iſt den andern gleich / allein daß jre ecket und etwas braunlecht traͤgt einebraune Blume. Blaͤtter meht ſo dick / rauw vnnd runtzlecht ſeyn fondern etwas V. Die wilde Salbey iſt jederman bekannt/ waͤchſt in den en ondemes lieblichern Beruche. Waͤlden / hat etwas bleichgelbe Blaͤtter / ynd einen runden Sa- Die Alpenſalbey iſt ein wilde Geſchlecht mit langen breiten / imen Es ge⸗ vnd rauwen Blaͤttern ein wenig zerkerfft der Stengel iſt vier⸗ chen 1130) n L nv} ‚fon knden Ken It fl woͤgen Fer —ERX huͤfin ſten Mer Bi hudee— NEN ndn And d Üben Fr Kan Dur if ' m li Kai | ) in | j f | a Das Ander Buch’ von Kreutern. | 5 Es gedenefer Camerariusnocheines Gefehlechts/foin Cre- F ta waͤchſt / erwag grauer alg die onfere ] mit runden Knoͤpff⸗ kein gleich den Galloͤpffeln / vnd eines lieblichen Geruchs / fo von den Innwohnern zum Brot ffärcfunggeflen wird. ) [ Diegrofe Salbey wird in Gaſconia, Langedock vnnd Piemont inden Weinbergen gefunden / welche in Gärten ge⸗ pflantzet / aͤrter ond fchöner wird. In Franckreich vnnd erlich Drehen dep Welſchen Landes / waͤchſt dieſe Salbey von ſich ſelbſt in ſo groſſer menge / daß man — puͤſchele ſamlet / doͤrret / vnd die Backoͤfen mit ein⸗ heitzt. Es ſollen die Salbeyen nicht ohne Rautten gepflantzet wer⸗ den / wegen der Schlangen / ſo ſich gern darbey verhalten. Auch ſol man die Salbey nicht mit Miſt tüngenfondern mit alter Er⸗ den von Laͤimen oder Laugaͤſchen / ſo wachfen fie deſto freudiger- Plinius ſchreibt / wenn man die Salbey mit Wermuth brau⸗ che / ſo ſtopffe fie die Roteruhr Das thun auch die Blaͤtter / wenn man ſie jſſet / ſo ſtopffen ſie den Blutgang. Es werden die Salbeyen auch gelobt das Zittern der Haͤnde zu vertreiben / in Waſſer geſotten / oder in Wein / vnd daruon ger truncken / auch die Haͤnde in Waſſer gebehet / darinn Salbey ge⸗ ſotten iſt. Der Poet Macer vnd auch Plinius ſchreiben / daß die Salbey genuůtzet werden wider das Seitenſtechen / Pleurilis genannt / vnd ſeyen gut wider den Huſten. Welche viel mit den Fluͤſſen deß Haupts geplaget werden / die ſollen ſich fätigs der Salbey gebrauchen, dann ſie wehren den - ſelbigen / vnnd halten fie ein / in der Koſt gebraucht oder daruͤber getruncken. [ Alle Speiß mit dürrer Salbey / fo zuvor als ander Wuͤrtz 8 Sie blůen im Julio vnd Auguſto / ¶ Wird im Mertzen am be⸗ G geſtoſſen / bereytet / ſeind lieblich vnd geſundt: Den Armen nuͤtz⸗ ſten verſetzt.] Von den Namen. Albey hat jhren Namen nach den Geſchlechten / dann das erſte Geſchlecht wird genennt groß vnd breit Sal⸗ bey / Lateiniſch Saluia maior. Das ander aber wird ge⸗ nennt / Klein Salbey / Spitz ſalbey / Creutzſalbey und E⸗ delſalbey / Lateiniſch Saluia auriculiata, Saluia minor vnd Sal- uia uta oder nobilis. Die wilde Salben wirdt Lateiniſch ge⸗ nennt Saluia Sylueſtris, Saluia boſci, Scorodiana. Salbey wird Briechifch genennt "Erericpaxor. I Arabiſch Acliffacos. Welſch Salnia. Frantzoͤſiſch Saulges. Spaniſch Salnia und Salua. Böhmifch S/allvvieg. Engliſch fage- Niederlaͤndiſch Sanie. Latei⸗ nifch Saluia. Quia innumeros laluos & incolumesferuat, ¶Dieweil ſie dem gantzen Leib nuͤtzlich vnnd heilfam /] Daher H auch der Poctarhychmicus fpricht: waſſer Cur moritur homo, cui ſaluia creſcit in horto ? Antiphone: Contra vim mortis, non eſt Medicamen in hortis. Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft der Salbey. Egineta vnd Oribaſius ſchreiben / daß die Salbey waͤrme / vnd ein wenig zuſammen ziehe. Iſt warm im erſten vnnd trucken im andern Gradt. Die Spikfalbey iſt kraͤfftiger dann die breyte / ¶ vnd folim Hewmonat geſamlet werden. | Innerlicher Gebrauch der Salbey. D ne, lib, 3. cap: 37. die Sälbey gefotten / vnnd ge⸗ licher weder frembde Wuͤrtz. Agtippa ſchreibt / das die Weiber / ſo Schwanger feind/ vnnd zu vnzeiten gebehren / die ſollen offtermal Salbey gebrauchen. J Euſſerlicher Gebrauch. Albey im Mundt gekaͤuwet / mache ein guten Athem. [Die Zaͤn vnd Zanfleiſch mir friſchen Salbey Blaͤt⸗ tern gerieben / behaltet fie ſauber vnd ſteiff. In Wein geſotten / damit gegurgelt / benimpt die ſehrigkeit deß Halſes vnd der Kaͤlen. Wem das Zäpfleingefallen vnd geſchwollen iſt der nemme Salbeyen/Senfffamen vnd Dfefferförner jedes iij. Quentlein / ſiede ſie in Waſſer / daß zehen oder eilff Vntzen vberig bleiben / in. darzu ein Vntz Rofen Honig’ vnd brauch es wie Gurgel⸗ Wenn einem Menſchen die Zunge ſchwer wirdt / daß er nicht wol reden kan / der neme Salbey / Hyſop / vnnd Ackermuͤntz jedes gleichvielfiede ſie in Waſſer / vñ halte die Bruͤe warm im Mund» Salbey euſſerlich auffgelegt / treibt die todte Frucht auf Mut⸗ terleib / wie Plinius meldet. Vnd wenn ſich die Weiber mit dem duͤrren Kraut auff Kolen gelegt / von vnden auff raͤuchern / ſtillet eg die vnmaͤſſige Fluͤß der Weiber / wie Aetius bezeuget. ¶In hefftigen Bluten der Wunden / ſol man friſche Salbey zerſtoſſen vnd vberlegen / das ſtillet das Blut. Salbey vnd Neſſelblaͤtter vnter einander geſtoſſen / vnd pfla⸗ ſterweiß auffgelegt / heilet die Ohrengeſchwaͤr · Mit Wülkraut in Wein geſotten / warm darüber geſeſſen macht den Affter wider in Leib gehen.) Salben in Waffer gefotten / vnnd darmit gezwagen / macher truncken / treibe den Harn die verftandene Zeir der Weibs⸗ J ſchwartz Haar / vertreibt die Milben: heilet auch den rind: ſaͤu⸗ perſonen / vnd die Frucht auß Mutterleib. Darumb die Salbey von den alten / als ein ſonder Frauwen Kraut / gerühmet wird: welche auch fuͤrgeben / daß die L-oͤwinen / wann ſich die Geburt naͤ⸗ here folches Kraut ſuchen vnd eſſen / damit fie leichtlich gebehren mögen. ] Sey auch gut wider die gifftige Stich der Natern. Fernelius vermeldet lib.5. methodimedendicap. 18. daß die Salbey dem Hirngargut fey: Fürnemlich aber ſtaͤrcke vnd ⸗ Fräfftige fie die Neruen / vnd Eome zu Huͤlff allenden Schwach⸗ heiten, ſo von Verſtopffung oder Berlerung deß Hirns / oder der Neruen herkommen. Wider den Schwindel deß Haupts ſol man nehmen Sal⸗ bey drey Handtvoll/Peonientoͤrner ij. Loth / Aniß vnnd Fenchel jedes ij. Quent / Batonien vnnd Roßmarein jedes ein halbe g Handtvoll / Suͤßholtz ij. Quent / ſolche Stück m Wein ſieden / vnnd daruon trincken. Man kan auch ein wenig Caſtorei oder Bibergeyl darzu thun. Er meldet auch daß die Salbey dem Magen gar nuͤtzlich ſey / dann fie erwaͤrme denſelbigen / vnnd ſtaͤrcke jhn / verzehre die boͤſe Feuchtigkeit darinn / vnd bringe widerumb den verlornen appe⸗ tit/fey auch gut wider das Schlieken deß Magens. Es vermelder Tragus,daß etliche Sen ſeyn / ſe deß Morgens drey ſpitziger Salbeyblaͤttlein eſſen / vermeinen deß Tags vber für der Peſtilentz vnd der boͤſen Lufft ſicher zu ſeyn. bert vnd heilet gifftiger Thieren Biß / damit gewaͤſchen / ſtillet das Blut / vnd ſaͤubert die faulen Geſchwaͤr: legt die Geſchwulſt an heimlichen Orten. | Ein Dampffauß Salbey gemacht / iſt gut für die Harnwin⸗ de/erfordere das Waſſer / vnd fliller den Schmertzen / in der Blut⸗ ruhr. Darmit die Gemaͤchte warm gebaͤhet / oder in Wein geſot⸗ ten / vnd darmit gewaſchen / ſaͤnfftiget vnnd vertreibt bag jucken dafelbft. ] Von dem Salbenfafft. An liſt bey dem Aetio Tett. 1.Sermo. i. daß der Sal⸗ beyſafft gut ſey die Empfaͤngnuß zu foͤrdern / dann er vermeldet am ſelbigen Ort / daß / ſo ein Weib den vierd⸗ ren Tag nach jrer Reinigung ein halbPfund / welchs er Heminam nennet / Salbeyſafft mit ein wenig Saltz trincke / vnd darnach ſich alſo baldt zum Mann lege / fo empfange ſie / vnnd werde ohne zweiffel ſchwanger / wie er ſolches mit einer Hiſtorien bezeuget / vnd auch Erempel gibt / ſo ſich in der Inſel Copto hat zu⸗ getragen / da es die Erfahrung gnugſam gegeben. ¶Dann als in gemelter Egyptiſcher Inſel / der groͤſte theil der Menſchen an der Peſtilentz geſtorben / da haben die Weiber ger melten Safft getruncken / darnon fie fehr fruchtbar worden, vnd viel Rinder wiederumb gezeuget. Es mel⸗ — “ “ Be ee — — — — — —— — — — — — — — — — ——— ——— — un BES Es meldet Actius auch am feldigen Dreh / daß der Safft gut feyden jenigen / welche Blut außſpeyen / wenn ſie jhn deß Mor⸗ gens nüchtern mir Honig eintrincken: ſoll ſich das Blutſpeyen baldt ſtillen. | Euſſerlicher Gebrauch def Salbenfaffts. Albey Safft in die Ohren gelaffen / toͤdtet die Wuͤrm darinnen. Wenn man das Haar offt mit Salbeyſafft beftreicherifo wird es gar ſchwartz daruon. Den Saft indie Wundengerhan /fkiller dns Blut darinnen. [ Dit Honig vermifcheriond darmit faule Wunden gewaͤſchen / reiniget die wol. Der Safft mit Mutterzaͤpflein in Leib gethan / zeucht auß die todte Frucht.) Salbey Waſſers Gebrauch. ẽ Je Salbey ſol man klein zerhacken / mit Waſſer be⸗ B ſprengen / vnd in Balneo Mariz diſtillieren. | Dder | nimm die Salbey warn fie in befter vollfommener Bluͤet iſt / ſtreiff die von Stengeln / hack ſie klein / thue ſie in ein ſauber Geſchirr / geuß gutẽ kraͤfftigen wolriechenden fir⸗ nen Wein daran: vermachs wol laß etlich tag an heiſſem Son⸗ nenſchein ſtehn / vnd wol erbeitzen / vnd deſtilliers / erc. Diß Waſſer hat wunderliche Krafft fuͤr alle kalte Maͤngel deß Haupts / vnnd was von kalten Fluͤß verurſachet wird dem Gaͤder vnd Glieder jnnerhalb getruncken / vnnd die Glieder wol darmit gerieben.) Dieſes Waſſer iſt auch gut getruncken den jenigen / ſo mit dem Schlag geruͤhret ſeyn / vnd ſehr mit den Händen girrern. ¶Wehret dem künfftigen Schlag : ſtaͤrcket die ſchwache Ge⸗ daͤchtnuß vnd Vernunfft: Iſt eine heylſame Artzeney denen fo von Krampff vnd hefftigen Gicht in Gliedern gelaͤhmet find. C.Iſt auch nützlich den Weibern / fo zu vnzeiten pflegen zuge / H behren.) ¶Dieſer zeit iſt es ein nuͤtliche Artzney bey vielen / zu erwaͤr⸗ mung der Leber / welche fie auch zu recht widerbringen ſoll / ob fie gleich halber verfaulet were: nimpt auch den ſtinckenden Athem daher verurſachet. Esiftauchnun der erkaͤltete Bruſt von herab fallenden Fluͤſ⸗ ſen / nimpt den Huſten: erwaͤrmet den Magen / bringt luft sur Speiß:nimpt das troͤpflich Harnen: fürdert den Weibern jhre Natürliche reinigung / wo fie zu lang verhalten’ vnnd ſtopffet wo fie vberfluͤſſiglichen füffe: treibt die todte Geburt auß. Das Waſſer vielmals an das Haupt geſtrichen / fol die grau⸗ we Haar ſchwartz färben. Mit offt gegurgelt/ vnd den Mund geſchwencket / nimpt alle verſehrung darinn / ſtaͤrckt das Zanfleiſch / welches ein ſonder er⸗ D fahren ſtuͤck. Die Haͤnd vnd Nacken darmit deß Tags drey oder vier mal gerieben / vnd von jhm ſelbſt laſſen trucken werden / nimpt das zit⸗ tern derſelbigen / vertreibt auch den Rrampff. ] Es iſt auch diß Waſſer gut den Ohnmaͤchtigen an die Schlaͤff / vnter die Naſen / vnd Pulßadern geſtrichen. So jemands die Gemaͤcht hefftig beiſſen / der waͤſche ſich wol mit dieſem Waſſer. Don ſolchen Waſſer allein oder mie Pfauwenmiſt / Mooß von Baͤumen / oder Baumwollen in die friſche Wunden ge⸗ than / verſtellet das Bluren. ] | Von Salbey Blumen Zucker. x Er Saluienzucker wird auf den Blumen vnnd Zur cker gemacht wieder Nägleinblumen Zucker. Diefe Ss; Conlerua iſt gut den ſchwachen Magen zuſtaͤrcken / E und alle böfe Feuchtigkeit deffelbigen zu verzehren. Iſt nutz den jenigen / ſo erlambte Glieder haben: Vnd koͤmpt su pulff dem erkalten vnd ſchwachen Hirn vnnd deſſelbigen Gebreften/ fürnemlichdem Schwindel deß Haupts. Iſt auch nützlich den Weibern / ſo zu vnzeiten pflegen zugebehren Von Salbey Wein. S wird von vielen Perſonen ein Saluienwein zuberei⸗ tet / auff gleiche weiß wie von dem Wermutwein iſt gelert —— worden / oder aber daß man die Salbey in ein Saͤcklein D. Jacobi Theodori Taberne montam/ F nehe / vnnd in Wein hencke. J Der Wein nimpt den Ge⸗ ruch vnnd Krafft in dreyen Tagen an ſich: daruon mag man täglich trincken / vnd wider zufuͤllen: ſo dann der Geſchmack ver⸗ gangen / ſol man die Salbey erneweren / ein tag drey ruhen laſſen / ondwiderdaruontrinefen. Etlich nemen die friſchen Salbey⸗ ſtaͤudtlein / gieſſen ſuͤſſen Moſt darůber / laſſens alſo darob verjaͤh⸗ ren / Andere ſieden den —* auff den halben theil ein / thun duͤrr r grün Salbey darein. — Wein in herrlich gut das kalte vnnd ſchwache Haupt vnd Hirn zu ſtaͤrcken vnd zu erwaͤrmen / iſt gut gebraucht wider alle Gebreſten deſſelbigen / als da iſt fürnemlich der Schlag / der Schwindel / das Zittern vnd Erſtarren der Glieder / der Krampff vnd die Schlaffſucht. Iſt nuͤtz gebraucht denen / ſo einen kurtzen Athem habenfo ſtaͤtigs huſten und Lungenſichtig ſeyn / treibt auß das Gifft.) | ——— SErvwaͤrmet den Magen / ſtaͤrckt das Hertz / vnnd eroͤffnet die verſtopffte Leber / [Jerwaͤrmet die Leber vnd Mutter / treibt den Harn vnd Weiber Rranckheit/ ] Es ſollen aber die ſchwangere Weiber ſolchs Weins muͤſſig gehen. Von Gebrauch der wilden Salbey. DE As die Natur vnnd Krafft der Wilden Salbey an⸗ )Flangt / iſt dieſelbige an jhrer Wirckung geringer dann mit jhrer Eygenſchafft mit dem Scharlach faſt vber⸗ ein / daruon im nachfolgenden Capitel ſol gehandelt werden · Das XXIII Gapitel. Bon Scharlach. 1. Römifcher Scharlach. Horminum. \Y | 7 W Y% N Gi Qu, VA Y Q r 7 N 2 4 ICHS N een ERS N NR ENNAERS Wr GN ZI VEN ZUN —DJ———— — S ER 7— N EN IE a y BRZEN HZ N “4 SS N DEIZIREN * ——— ah > (a Ya x EV Na RER N £ ee * FAN? 9 Lo ; IR 2 ?7 YLr 7 | VELNAR all SU ar | NR N — * IR RT NJZ — — — a N —S — EßScharlachs ſeyn zweyerley Geſchlecht / 6 Meines gam / das ander wilde... Auß den zamen iſt das R erfte Geſchlecht / der Roͤmiſche Scharlach mit einer Lurtzen / aber dicken holtzechten Wurtzel / darauß vier» eckete rauhe Stengel wachſen / an welchen purpurfarbe Blumen zwiſchen de Blaͤttern herfuͤr kommen / nach welchen ein ſchwar⸗ gzer Same erfolget in kleinen Huͤlßlein / welche vnderſich nach der Erden hangen: Seine Blätter ſeyn rauh vnd zerkerfft / wel · che ſich ewas deß Andorns Blaͤtter vergleichen. 19 Ver die gemeine oder Garten Salbey: Jedoch kompt ſie m I Yıı {dt — en. EEE ni —— - G. A | Fan u | | II, Gemein Scharlach. Mm ı/ Sclarea. he 7 | — 5 RUN NUN, Ibn, N, YY { N (£ WW — BT Wh J th RN | IN, | WE di 4 TEN, EL x S —0 9— (ae) UT) P —B— N Mi N (| R le | 2 I In I NER It SUR V B | hart LE FERN dan \ NN NN M N AN h Bst 7 / C FF 7 T ’ 11 Spaniſch Scharlach. Sclarea Hiſpanica. | N N R X ILS RS 44, I OS | EN N EN >: N S— EN DZ, * — EN FERN; ID | EDER a \ ZEN REN | E 1) Hl N {1 | —D — in! INN F it N > 9 IL Der gemeinel oder wriechende Garten Scharlach iſt Mr dem vorigen gleich /allein daß ine Blaͤtta groͤſſer / dicker vund ch breyrer ſeyn vndaͤſchenfarb gru) wie auch der Stengel / ſeine m Blumen ſeyn Him melblaum Hit Purpurbraun vermengen | [gemeinglic) weißblawfaͤrbig. J N Das Ander Buch / von Kraute n. 97 rg F IV. Wilder Scharlach Sclarea fyluetiis. DA, \7 (2 Qus2V SQ \ * N A hu II 7, D RN $ ur - x“ a IV G NS : N G \ A \ NUM ES: | Rn y * F ® — J F N N | * N r 3 F REN \ E — = Lac : * AT wo —8 ip > gar, N ’ i — NR > in 7 H III. Das dritte Geſchlecht ſcheinet dem erſten gleich / allein daß es weniger Aeſt hat der Stengeliſt vierecker/ die Blaͤtter ſeyn etwas glaͤtter vnd ſpitziger / doch haͤrter / de Blumen verglei⸗ chen ſich etwas deß Lauendels Blumen. IV. Derwilde Scharlach iſt dem zahmen faſt gleich / hat ein ſchwartzlechte Wurtzel/ darauß dicke / rauhe Stengel an⸗ derthalbe Ehlen hoch / mit braunen weiſſen geaͤhrte Blumen herfuͤr kommen / ſeine Blaͤtte ſeyn gar rauh / vnd liegen zum theil auff der Erden. | V. Diefem SCHLHEÄR die leyte Art faſt gleich aleim dag ſie gantz weiſſe Blumen traͤgt. Es beſchreibet C. Clußu⸗ beneben dieſen noch andere Ge⸗ ſchlecht mehr / darbon man leſen kan in feinen obſetuationib. Pannon.lib.3.cap.42. | VL [Derendieerfte ein Wurtzel har fo Daumens dieg/ vnd aufwendigen ſchwartß iſt: Die Stengel bierecke vnnd haͤ⸗ rig: Die Blätter breyt / haͤrig / runtzelechtig⸗ zerkerfft dem gemei⸗ nen Scharlach faſt gleich / jedoch nicht fo grauw / noch fo eineg ſtarcken Geruchs. Die Blumen ſe im Brachmonar ſich erzei⸗ gen ſind purpurfarb / nicht viel groͤſſer dann der Lauandel Blu⸗ men / ſo ringsweiß den Stengel vmbgeben/ welchen ein kleiner ſchwartzlichter Samen folget. Die ander iſt ein Art deß wilden Scharlachs/ ſo an der vierdẽ Stell geſetzt deren dann drey vnterſchiedliche Gattung. VII. Die dritte wirde auch vom Matthiolo beſchrieben / ſo ein ſtarcke Wurgelhar/ ſtarcke viereckete Stengel / ſo zweyer x Ehlen hoch: Die Blaͤtter find groͤſſer vnd dicker / gemeingkich mit weiſſen Stecken befprenger : Die Blumen finde Veyel⸗ braun / zu zeiten bleycher / hat ein Samen wie die ander VIII. Es beſchreiben auch Lobelius vnd Dodonzus noch ein fonder Geſchlecht / welchs ein zaſerechte ſchwartze Wur⸗ zel hat / auß welcher etliche Stengel, fo ziyo auch drey Ehlen hoch / vlerecket / vnd ein wenig haͤrig herfuͤr ſchieſſen: Die Blägs ter find bleychgrůn / breyt / vnd faſt dreyecker vnd zerkerfft: Die Blumen bleychgelb/ wie auch der Samen: Da —* s gantze Kraut bar ein Honig Geruch / vnnd ik der Srengelfigbergchtig/alg wann Honig daran geſtriechen were. ] J Sie — — — er eier - — — — — — 2. ei — — ——— — — ren ee ee — — ⸗ 98 als das wilde Geſchlecht: Bluͤen im Brachmonat. ¶Das erſte waͤchſt vom jhm ſelber in Italia / nicht weyt von Senis: Das ietzte waͤchſt gern auff den Bergen in Teutſchlandt / Franckreich vnd Italia. Von den Namen. Charlach vnd Scharley heiſt Griechiſch —R Latei⸗ niſch Horminum, Sclarea, Scarlea, Oruala, Matri- ſylua, Gallitrichium vnd Centrum Galli. Welſch Horminio faluatico. Boͤhmiſch Sfalvveg polnj. Fran⸗ wöfifch Oruale , Tontebonne. Englifch Clayre. Niderlaͤndiſch Scharleye. ¶Wirdt auch von den Teurfchen wilde Salbey ge⸗ nannt / ſonderlich das IV. V. vnd VII. Geſchlecht.) V. Weiſſer Scharlach. Sclarea ſylueſtris flore albo. © N * — a Sag Ser Neo (A N ZEN N Y MP? Ye ( NS 2 MN >) EIN ER. AD EIN Se IND ER AR OD EINPT VERY EINST SE EN SA DIE ES 7 LINIE EAN U 0 AAN) EN u Ur m ZN | Don der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft des Scharlachs. — Aulus Ægineta fehreiberlib.7.dere medica der Schar⸗ P lach ſey warm vnd ziemlich trucken: Habe ein Arc zu ſaͤu⸗ bern [onddurchdringen. ] | Innerlicher Gebrauch deß Scharlachs. loſcotides vnd Eginera ſchreiben / daß der Same deß Scharlachs zu den ehelichen Wercken reytze / mit Wein a : [der wolriechende Scharlach iſt kraͤff⸗ tiger. Esift auch der Same gut denjenigen / fo fich mie den giffti⸗ gen Metallen verderbt / vnd einen böfen Magen darüber befoms £ men haben. [Ein Brühe darvon geſotten mit Wein / erwaͤrmet den Mar ASiee wachſen in Bären und Wieſen / vnd auch in Waͤlden / F H gen / vñ jnnerliche Glieder / iſt nutz den alten erfalten unfräfftigen K Mannen / verzehrt auch ale jnnerliche kalte ſchaͤdliche Feuchte. Euſſerlicher Gebrauch. S meldet Dioſcorides, wenn man dag Kraut in Waſſer ſiede und vberlege / fo verzehre eg die Geſchwulſt / I ond habe ein Krafft / die Spreiſſen vnd Dorn auß dem Leib zu ziehen: Deßgleichen thut auch das Kraut ſelbſt / geſtoſſen vnd vbergelegt / wie Plinius vermeldet. D. Jacobi Theodori Taberne montani / [Scharlachpuluer indie Naſen empfangen macht nieſſen/ vertreibt den Schnupffen / vnd reynigt das Hirn. — Die Welſchen Weiber pflegen ein SamenKoͤrnlein deß wolt iechenden Scharlachs in die Augen zu thun / darinnen bleibe es ohn allen Schaden. Vnd wo mans hin vnd her darim̃ wel⸗ ger henckets Staub vnd andern Vnrathan ſich / ſaͤubert Die Au⸗ gen /gleichwie die Augſtein. Der Samen geſtoſſen / vnd mit Fenchelſafft darein gelaſ⸗ fenvift den Augen ſehr dienſtlich: Nimpt auch die Kranckheit der Augen’ fo der Menſch dep Tags nichts / fondern allein deß Nachts ſihet.) Tragus ſagt / wenn die Weiber dag Kraut in Waſſer fieden, und fich von vnden auff damit baͤhen / fo fürdere es jhre Zeit mit Gewaltl vnd die Bürden] gleich wie der Diptam. ¶Scharlachkraut in Burter geforten/ / vnd darauß ein Sal⸗ ben gemacht / t ſonderlich gut den Weibern / fo die Mutter auff⸗ ſteiget / warmb damit geſchmieret. VII. * Wilder Scharlach oder Salben. * Horminum ſylueſtre ſaluifolium. * — u an CH nn * — — — — I D ID I — SS — Von dem Scharlachſaft. Enn das Kraut noch friſch iſt / (man den Safft darauf zwingen / vnd denſellige sum Gebrauch bes halten. Diefen Safft brauchendie heuwe Artzte wi⸗ der die Tunckelheit vn finſtere dr Augen / mir Honig vermiſcht / vnd darin gethan. [Stecken Maſen vnd Plaͤtz darauß zwertreiben: Zeucht auch auß allerhandt Dorn vnnd Spreiſſen heylet die hitzigen Ss ſchwaͤhrlin / Eiſſen und Blaͤtterlein. Dieſen Safft mit Hauwhechel Wſſer getruncken / treibet den Stein. [Von gediſtilliertem Echarlachwaſſer. 8 On dem Garten Scharch / wann er in der beſten Bluͤth iſt / wol zerhackt / nit gutem firnen Wein be⸗ ſprenget / beheb vermach / vnd dann dag Waſſer dar⸗ von abgezogen / har e Krafft wie die Brühe deß Krauts / das Safft / vnd der Wn- Iſt ſonderlich nutz den bloͤdekalten / vnd fo mir ſchaͤdtlichem zaͤhen Schleym beladen: Rert zu der Siebe / macht die erkalte⸗ ne Männer vnd Weiber frucbar. Br R Erwaͤr⸗ — — —— — Mi ſu bleht Il, 9m P N lu ide) im Sl, — — Si! N ste Hong tah u6 trehl fe nWw da edch dem lm ph Das Ander Burh/von Kräutern. 9 } A Erwaͤrmet / trucknet vnd bekraͤfftiger das Haͤupt / Hrn vnnd F redtz,rings vmbher ein wenig zerkerfft / zwiſchen welchen feine » ſchuͤttet. Vnnd hat dieſer Wein einen berztichen Geſchmack / G —2 alle jnnerliche Glieder / wirdt wider die fallende Sucht gebraucht: iſt dem erkalten Magẽ ein heylſame Artzeney:ſtillet den Schmer- Ken deß Leibs / Magen vnd Mutter / zn Tag zweymal getruncken / jedesmaldrey Loth / und Thuch darinn genetzt vnd vbergeſchla⸗ gen: Treibt den Weibern jhre Reinigung Geburt vnd Nach⸗ geburt. So man auch die Weiber von dem Dampff deß Waſ⸗ ſers baͤhet / vnd von Baumwollen Mutterzaͤpfflein bereytet / fuͤr⸗ dert es deßgleichen.] Von Scharlachwein. On dem gemeinen Scharlach wirdt mit friſchem Moſt ein herrlicher guter Wein gemacht / gleich wie bey dem Wermuthwein iſt angezeige/ | ſonderlich wo man den Moſt vber die Blumen deß wolriechenden Scharlachs gleich wie ein Muſcateller. [ Er wirdt auff mancherley weiß bes reytet: Dann ertichehencken allein das Kraut / fo einwenig ver- welcket iſt in das Faß: Andere laſſen ſuͤſſen Moſt darüber ver- jaͤhren: Etlich pflegen auch den Scharlach mit dem ſuͤſſen Moſt zu fieden. ] | Er iſt dem Haupt und Magen faſt nuͤtzlich / dañ er erwaͤrmet / ſtaͤrcket und kraͤfftiget dieſelbigen / ver zehrt die boͤſen Feuchten / fo ſich in denſelben verhalten. Er bekoͤmpt auch den kalten vn⸗ fruchtbaren Weibern wol / die mit den weiſſen Fluͤſſen bekuͤmert ſeyn / we Matthiolus darvon zeuget. So man aber fein zuviel braucht / bringe er Hauptwehtumb / von wegen ſeines ſtarcken Geruchs. Das XXIV, Capitel. — Won Feber Kraut. Feberkraut. Tertianaria. 9 v2 NP I K IR fehlechte geringe — Wursel/ welche ſich nicht tief in die Erden ſte⸗ DR cket / auß welcher duͤnne ſchmahie Stengel herfuͤr kommen / faſt eines Schuchs hoch. Seine Biat⸗ ser ſeyn langlecht und ſpitzig / gleich der Veronieæx blawlechte Blumen ſtehen· [ Diefes waͤchſt in feuchten on ſuͤmpffechtigen Wieſen / auch an etlichen kleinen Baͤchlein / in Teutſchlandt / Niederlandt vnd Engellande. ] e- . Es behält feinen Namen / allein daß es Feberlraut oder Ter- tianaria genennt wirdt / ¶ vnd iſt ſehr bitter. | Bon der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft deß Feberkrauts. | 8 On dieſem Kraut getruncken / in Wein oder Waſſer geſotten / etliche Tag lang / vertreibt allerley Feber / fuͤr⸗ nemlich aber das Drittaͤgige Fieber / daher es auch Tertianaria genennet wirdt / dieweil es wider ſolch Fer ber gar dienſtlich iſt befunden worden. Man pflegt auch das Kraut in Waſſer zu ſieden u einem Gurgelwaſſer fuͤr die Breune. ] Das XXV. Kapitel, | Ron Indorn. I, Riechender Andorn. Stachys. TE Fi DD x HR Ih; 1% 3 ES AS aA: I EI MR SI S — EAN N \ ON Nena N $ IN AN F I — — (ek aD Erriechende Andorn wird alfo genennt/ ya fegen feiner woltiechenden Blaͤttern / vnd daß er dem Andorn faſt gleich iſt / allein daß ſeine @) Blärter länger ſcyn / vñ gantz wollecht Bekoͤmpe einẽ vierecketen Stengel / gantz rauh vñ wollecht/ auß welches Gewerben bleychbraune Blumen kommen/ welche gleich als geährt obenaußftehen: [ Der Same iſt rundt / wie Kappes Samen: ] Hat eine zaſechte Wurtzel fafk eines Fin gers dick. Das ander Geſchlecht wirdt Stachys Matthioli genen ift ein wäfferichs Gewaͤchs / hat feinen fonderlichen Geruchrfeine Blaͤtter feyn dem Andorn garnicht gleich, ſeyn nicht weiß /fon- dern gruͤn vnd gelindt: | Die Blumen find bleych geſblecht.) Ob aber diß Kraut die rechte Stachys ſey iſt zuſehen bey Lobelio in ſeinen aduerlariis fol. 229. Das dritte Geſchlecht iſt dem erſten an Stengeln vnd rau⸗ hen Blaͤttern faſt gleich / allein daß fie ſchmaͤhler [ fchwarsfär- J 2 — ij biger] — — — ——— — — — — — — — — — niglich aber find nien durchzo Die Wurg Aeckerein / I£ Ä N ——— N u, 7° — 32*7 — —— —— 5 — — — — — — DRIN NND —77 IL Braune Waſſer Andorn. Stachysaquatica. Kin ana si 2 —BVo— —— S m. mi biger ]ond ſpitiger ſeyn / vberkoͤmpt braune Blumen’ [geimei- ſie aufwendig roht / jnnwendig mir weiſſen Li⸗ gen vnd ſind weyter auffgeſperret dann der andern. el iſt gleichechtig / jedoch lindt / nimpt offt gantze da dann die Wurtzel lieblich riechen / wie der Bene⸗ F DO. Jacobi Theodori Tabern montanꝛ/ 11. Riechender Andorn. Stachys Matthioli. dicten: An den Waſſern aber / da ſie auch viel waͤchſt / nicht al⸗ fo.] Waͤchſt an den Waſſern daher es feinen Namen hat. Von dergleichen Geſchlechten / vnd mas die rechte 5 achys ſey / kan man leſen bey Lobelio in feinen aduerfarlis, folio 228. vnnd 229. auch in feinen obleruationibus folio 236, 284.285.286. vnd 287. > Es waͤchſt diß Kraut auf den Dergen / rauhen Buͤheln vnnd ongebanmren Feldern / Bluͤhet im Brachmonat vnnd Haͤuwmonat. Von den Namen. Jechender Andorn / ¶ ſo auch Feldt Andorn ] heiſt Jar reiniſch dtachys, Pleudoltachys, Griechiſch zraxvs Welſch Salmıa montana. Frankoͤſiſch Saugemolle. Boͤhmiſch Klaß. G Ponder Natur /Krafftvnd Engenfchafft * deß riechenden Andorns. Iß Kraut iſt warmer vnd truckner Natur / welches a: feinem feharpffen vnd bittern Geſchmack wol ab⸗ Zunemmen iſt. Vnd hat dieſer riechende Andorn alle Krafft vnd Tugendt wie der gemeine weiſſe Andorn / die Bruſt zu raumen / vnd die verſtandene Weiber Zeit fortzu⸗ treiben / derowegen was in der fuͤnfften Section dieſes andern Theil / von demfelbigen weiſſen Andorn geſchrieben wirdt / ſoll auch von dieſem Geſchlecht verſtanden werden. [ Den braunen Waſſer Andorn pflegen etliche wider dag dreytaͤgig Fieber zugebrauchen- | Das XX VI. Kapitel, Don Gamanderlen. I. Gamanpderlen. Chamadıys. a 3) © feyn der Gamanderlein zwey Ger ſchlecht / zahm vnd wildt. Auß den zahmen ſeyn we —5 BIP BR nk j 1 RAN etliche. groß /erliche klein. RN — a Das kleine oder erſte Geſchlecht hat ein siemlich lange Wurtzel mit etlichen Faſeln behencket / auß wel⸗ een ſeine rauhlechte Stenglein herfuͤr tretten / faſt einer Spannen nl nn ee ie i 1 J J — | 4 IV 7 3 VER. - nn ernennen ni u ENG ner 3 culay ma / ray In N Ni An don T höſſch def | Nat —* MN IN weſeh ALLAN Mo dig, Dreh N. etichen l, ) ‚ua! ah at h ket / Mh fait W or Das Ander Buch / von Kräutern. A Spannen hoch / mit kleinen zerterfften Blaͤttern befere/ welche F ſich dem Eychenlaub etwas vergleichen / ein wenig hart vnud rauch. An den Stengeln zwiſchen den Blaͤttern gewindt es feine kleine braunlechtel vñ zuweilen weißlechte] Blumen / nach welchen es einen kleinen Samen vbertoͤmpt / ¶In daͤſchkein verſchloſſen.) I. Groß Gamanderlen. Chamædrys maior I. SP“ IE Wa, & — — d Il. Dasander Geſchlecht iſt dem vorigen faſt gleich waͤchſt zweyer Spannen hoch / hat ein zaſechte Wurtzel / darauf ein holtzechter Stengel koͤmpt mit ſchwartzlechten Blaͤttern beſetzt / zwiſchen denen es ſeine braune Blumen bekoͤmpt / ſo den Sten⸗ gel vmbringen. Iſt ein ſchoͤnes Gewaͤchs / reucht wie ein Hartz faſt lieblich / vnd eines bittern Geſchmacks. Er III. Dieſem vergleicht fich dasander Groß Gamanderlein gantz vnnd gar / allein daß es ein groͤſſer Wurtzel hat / vnnd die Blaͤtter auch etwas rauher ſeyn. „IV. Das vierdte Geſchlecht wirdt Chamædrys montana genennt / Welſch Chioma di joue, von wegen der Form und Ge⸗ ſtalt der Blumen / welche ſich einem gewundenen oder gekruͤmb⸗ ten Haar vergleichen. ¶Dieſe iſt auch zuvor in den erſten Theil vnter dem Namen Argentina Mompeliaca oder Weſſch Sillurkraut. Davon dann / wie auch von andern Geſchlech⸗ ten mehr zu leſen iſt bey Lobelio in ſeinen obſeruationibus vñ aduerſariis. Deßgleichen auch bey C. Cluſ. in obſeru. Pannon. — [ Er Handelt ſonderlich von dem Berg Gaman⸗ erlen. Sie wachſen neben den Zaͤunen / auff rauhen vngebauweten vnd ſteinigen Orten: Bluͤhen im Junio vnd Julio. Von den Namen. Amanderlen vnd Gamanderlein / klein Batengel / blaw K Menderle / Blamanderle / Erdtweyrauch vnnd Ver, giß mein nicht / heiſt Griechiſch vnnd Lateiniſch Cha- * maædrys, Chamærops, Linodtys, Trixago, Quet- cula pndSerratula,cg wirdt dag rechte Chamzdrys, auch Ca- lamandrina genenner. Welſch Querciuola. Stansöfifeh Ger- mandree. Spannifch Chamedreos. Engliſch Germander. ¶Boͤh⸗ miſch Ozanka menſh.] IoI Bon der Natur / Krafft 1 Wirckung und Eygenſchafft deß Samanderleins. Amanderle iſt eines bittern Öefehmasfs/Galenus mil! daß es warmb vnd trucken ſey im dritten Grad. Aber bey vns iſt es weniger warmb vnd trucken. III. Groß Gamanderlen. Chamædrys maior II. Innerlicher Gebrauch deß Gaman⸗ — derleins. loſcorides ſchreibet / wenn das Kraut noch gruͤn vnnd D friſch iſt foll man es in Waſſer ſieden / vnd darvon trin⸗ cken / ſey gut den jenigen / ſo den Krampff haben / ſtaͤttigs huſten / vnd gar ſchwerlich harnen koͤnnen. Galenns ſaat / daß es ein Krafft habe / die grobe / zaͤhe / kalte Feuchten und Schleym zu zertheilen / zu eröffnen / vnd die jnner⸗ liche Verſtopffungen hinweg zunemen/fäubere vnd reynige die innerliche Glieder treibe auch den Harn / vnd den Frauwen ihre Zeit / auch fo ſtarck daß Diofcorides ſagt / es treibe die Geburt auß Mutterleib. A:gineta vermeldet lib.7. de re m edica daß ſie den Miltz⸗ ſuͤchtigen aut ſeyen / nemlich welche ein hart geſchwollen Miltz haben / daſſelbige macht es geringer vnd verzehrt es / wie ſolches auch Galenus vnd Diofcorides bezeugen. Dieweil diß Kraͤutlein den Harn ſo gewaltig treibet / wird es von Dioſcoride vnnd Plinio ſehr gelobt wider die anfangende Waſſerſucht / in Waſſer wol geſotten / vnd darvon getruncken. Es wirdt auch diß Kraͤutlein von Diofcoride vnnd Pli- nio ſehr gelobt Wenn jemandt Gifft hette bey ſich genommen / daſſelbige widervmb zu vertreiben / in Wein geſotten / vnd dar⸗ von getruncken. Mir Honig eingenommen / iſt eg gut wider dag Lungen ⸗ Geſchwehr / oder das Kraut mit Scabioſen in einem Honig⸗ waſſer geſetten / vnd darvon getruncken. [ Zu verſtocktem Blut in der Bruſt ſo von fallen / ſchlagen / oder Eroͤffnung einer Adern / ein bewehrte Kunſt: Nimb Ga⸗ manderle / laß es etliche Stundt in Scabioſen Waſſer vnnd weiſſen Wein liegen / darnach preſſe den Safft herauß / vnnd trincke den warmb.) | J Mi Es — — — — — m — — — ——————— — — — —— = — — ç — —ñe — — — — —— — - — — = — — — — — — men Eiern an * — ee — | 1} \ t | \ v ne — Me HERPA a \ uf all j —J FT; Ip IM. \ IE IK I N Ba MR A a | Aalen ! aa NEN u Fi | I r i ER) 1 HM i — va | 1 A Ri Hk. FAR LIR ll | dab N AN; | m ak \ Fre | | ls —R 1 ige! N Lahr "rl j An? u 48 1 Al ENNAR E IE | ah Hal NEM Wi Nein nal. 14 N | f Nat el I arm Bin al Bes —00— m ae ! PN ii 104 94 Earl n MEN Y La 1 ib ı ii ;b } nieht) I da H BR a EN Saba 9— De 1 nat N BE 5 vi e gi AIEENEE un er) 3 s ra 9 Ta: BE I 0 J J Eur 4 Kun ale Bil Ai, BE ı Sinn: X He BEIN TIEN BR: 3 a nt Bi Er a, K. —J 9 4 4 — J8— a7 * ce a LE 4 ia hehe —J8— ua RANG ah E. He sa 1} zul: | : " [3 in au "| a REF ana 4 3 “ua Are) FR) Basler th) alas! sl) 4 H En Ib ao EN ag I Band — 32 Be um 21 fi 1} # La 4J— J I HH — 4 Leite, Y 4 bl Pa EN. ara bite ae } ni Fun] lie ine Biss a BR k —4 0— 9 — — nn = — — — — — om — ee Denen f ‚ #| % el 4 f fi | " \ N ui 9 16 —* Mi "ak In 102 D. Jacobi Theodor Taberne montani / A Es wirdt auch dieſes Kraͤutlein ſehr gelobet wider das Zip F perlen vnd Podagra / in Wein geſotten / vnd darvon getruncken / wie ſolches Matthiolus bezeuget. | ¶In Waffer oder Wein geforren und getruncken / dienet zu dem drittaͤgigen Feber: Wie dann auch das Kraut gepuluert / vnd ein Quntlin ſchwehr drey Tag nacheinander eingenom⸗ men: Alſo auch im viertaͤglichen Feber / nach dem der Seib gerey⸗ nigt iſt worden/hat vielen geholfen. - Ein Duintlin deß Puluers nüchtern in Weineffig oder Maluafier getruncken / ſoll für der Peſtilentz bewahren. Das Kraut in Wein gebeytzt ober Nacht / vnnd darvon ge truncken / toͤdtet die Wuͤrm. ¶So mans fruͤhe drey Stundt vor dem Eſſen 40. Tag nach einander warmb trincket: Aber der Leib ſoll zuvor purgiert ſeyn / vnd der Kranck ſoll die ſauren vnd ſehr geſaltene Speifen mey⸗ ANY) 2 I RD Vie OÖ X: HL? N) ee & V — NA. a \/f —— I — DEN >) — NN | UNI 5 TILL END So, ) * z e ) Ay, a URN 2 8 AR IE Ze rue ARMEE DISS SEEN IE IE nv * = N 1 SS RT Y v — N IR V = RN vn N — 22 8 Wr I S Ne I Euflerlicher Gebrauch deß Gamanderleins. Heophraftusfoberdiefe Kraͤuter / daß fie faſt gut feyen die Wunden ond Geſchwehr / ſo vmb fich freſſen / zu hey» len / mit Honig / Eſſig oder Delgebraucht/ nach dem der Schaden iſt: Dverdas Puluer allein gebraucht / je nach Gelegenheit der Sachen. Es werden auch Fomenta oder Baͤhungẽ auß dieſem Kraut E gemacht / welche gut ſeyn / die verſtandene Zeit der Weiber zu er⸗ fordern / vnd vber das warme Kraut geſeſſen / oder vber die Mut⸗ ter gelegt. [In Waſſer geſotten / vnd fo warm mans leyden kan / darein geſeſſen / auch Saͤcklein darauß gemacht / auff die Schoß vnnd genden gelegt / erweycht vnd oͤffnet die harte verſchloſſene Gaͤnge der Mutter | Wider den Schmergen der Goldtadern an dem Hindern! bilffe baldt / ſo man Gamanderle in Baumoͤl kocht / vnd das Ort mit beſtreicht.) den. Dieſe Artzeney haben die Genueſer Keyſer Carolo dem V. zugeſchickt / vnd bezeugt / ſie ſey in vielen Gliedſlichtigen Perſonen warhafftig befunden worden / alſo daß ſie in vielen Jahren das Podagra nicht mehr empfunden haben. ] 1V. Berg Gamanderlen. Chamedrysmontana. ee /ſoll Wider die Milben vnnd Schuppen auff dem Haupt / fol man das Kraut mit Feygbonen Meel / in Eſſig vnd Salswafler ſieden / darnach durchſeygen / vnd das Haupt damit zwagen. [Das Kraut serftoffen mit altem Schmehr / vnd ſich darmit geſalbet / heylet den Grindt zwiſchen Fell vnd Fleiſch. Mit Honig zerſtoſſen / vnd auff ein kalten Schaden gelegt / es ſey gleich mie der woͤlle/ ſo ſ auberts vnd heylets hhn. ðeſtoſſen / mit Baumoͤl temperiert / den Leib darmit geſalbet / vertreibt den boͤſen Froſt. vr 2 Mit Schababfamen in gleichem Gericht genommen’ in ein Saͤcklein gethan / vnd warmb auff das Haupt gelegt zertheilet Flüß / vnd wehret dem Schnaupen · Von Gamanderleinſafft. ſer in die Augen gethan / vertreibt die Tunckelheit / vnd macht ein klar Geſicht. Plinius vnd J heophraltus ſchreiben / man ſolle den Safft mit Oel vermiſchen / vnd in das Aug troͤpfflen. = Plinius meldet / der Safft fey gut den Miltzſuͤchtigen / mie Eſſig eingenommen. } x r Diefer Safft eufferlich angeſtriechẽ / ſt gut wider der Schlan⸗ gen und Scorpionenſtich / daſſelbige Gifft widervmb zu vertrei⸗ ben / auch fo man jhn mit Wein einnimpt. Von gediſtilliertem Gamander lein⸗ waſſer. As Kraut gehackt / wenn es Blumen har vnd in Bal- Nyneo Mariz außgebrennt / gibt ein gut Waſſer / dem Batonienwaſſer faſt gleich. Diefes Waſſer it gut den jenigen / welche voll vm̃ die Bruſt ſeyn / einen ſchwehren Athem fuͤhren / vnd ſtaͤttigs hu⸗ ſten vnd keychen / Morgents vnnd Abents einen guten Trunck darvon gethan: Es zertheilet den Schleim in der Bruſt / vnnd foͤrdert das Außwerffen. Es iſt auch gut den Geelſuͤchtigen / darvon getruncken / dann es eroͤffnet die verſtopffte Leber / damit die Gall widervmb zu recht bracht wirdt- Reyniget das Gebluͤt / dienet wol fuͤr die anhebende Waſ⸗ ſerſucht / erweycht das verhartete Miltz: Treiber den Weibern ihre verſtandene Reynigung / vnd fuͤrdert die todte Geburt: trei⸗ & I Safftvon Gamanderlein mit EyfenRrantmaf ber den Harn. Iſt auch ein nüsliche Artzeney den erfalten Weibern / ſo den weiſſen Fluß haben- Durch die Naſen gezogen / auch das Haupt damit angeſtrie⸗ chen / truͤcknet die falten Fluͤß. Auff den Magen gelegt / ſtillet das hefftig Vnwillen / Erbre⸗ chen / vnd Kluxen / von Kälte deß Magens vervrſacht. Mit Mutterzaͤpfflein / oder den Dampff von dieſem Waſ⸗ ſer empfangẽ / erwaͤrmet die Geburtsglieder der erkalteten Wei⸗ ber: vertreibt den weiſſen Fluß / vnd fuͤrdert die Empfaͤngnuß: Auch mit Tuͤchlein vbergelegt / heylet alle Verſehrung zahrter Ort / ſonderlich der Geburtsglieder. Von dem Gamanderlein Wein. Vß den lieblichen Gamanderlen kan man einen guten Wein zurichten / gleich wie den Wermuthwein. Dieſen Wein lobet Plinius wider die Maͤngel vnnd Gebreſten der Bruſt / als da ſeyn Huſten / Keychen / Kſchwehrlicher Athem / Verſtopffung derſelbigen / vnnd was der- gleichen mehr ſeyn. Er iſt auch ſonderlich den Waſſerſuͤchtigen gut / dann er treibet das boͤſe Gewaͤſſer gewaltig ſehr durch die Harngaͤnge hinauf. Er eroͤffnet die Verſtopffung der Leber / deß Miltzes / der Nieren vnd der Mutter / zu welchen Gebreſten er nüße lich vnd wol kan gebraucher werden. Vnd iſt aut den jenigenufo ein bloͤdes Ge⸗ ficht haben. ——— AO LEEIn — — — wol J— Das Ander Buch / von Kraͤutern. 103 A Bon Gamanderfeindi. IE BVs den Blumender Gamanderlein fan man auch ein Oel zubereyten / wie das Chamillenöl / darvon im erſten Theil zuſehen iſt. Dieſes Oel iſt gut den Weibern / wel⸗ che Schmertzen im Ruͤck haben / von wegen der verſtan⸗ denen Zeit / wenn ſie ein Saͤlblein darauß machen / vnd an be⸗ meldtem Ort ſich darmit ſchmieren: Doch ſollen ſie ſich zuvor mit bemeldtem Kraut / Chamillenblumen vnnd Haſenpappeln wol baͤhen / vnd ſich darnach ſalben. Das XXVII. Capitel. den zweyerley erzeh⸗ let: Einheymiſch vnnd frembt. Auß den gemei⸗ nen oder Einheymiſchen ſeyn etliche groß / etliche klein. J. Das erſte Geſchlecht hat ein Wur⸗ zel von vielen dünnen | weiffen holßechten ] Wurtzeln oder Faſeln: gewindt Stengel Spannen hoch / oder ah etwas höher/ mir runden £leinen Eraußzerferffren Blaͤt⸗ tern beſetzet. Anden Stengelbefömptegzwifchenden Blättern feine blauwe Blumen / den gemeinen Gamanderlein gleich. [ Bringer feinen Samen in fleinen Taͤſchlin verfehloffen. ] ii. III. Dieandere zwey Geſchlecht ſeyn dieſem faſt aͤhn⸗ lch / allein daß ſie weniger Stengel vnd Blaͤtter haben: Die Blumen ſtehen am andern Geſchlecht / wie am Lauendel: Am dritten Geſchlecht ſeyn ſie etwas groͤſſer / mit vier blauwen run⸗ den Blaͤttlein befetzet. | Ä IV. Das vierdte Gefchlecht ift gar ein frembrer Bathen⸗ K gel / den vorigen an Blättern und Blumen gang vngleich / allein daß die Blumen etwas blawlecht ſeyn / wirdt Griechiſcher Ba⸗ thengel genennt / dieweil er in Grecia zu wachſen pflegt. ¶Dieſes beſchreibt Clulius alſo: Es erwachſe zu Zeiten eines Mais hodyhabeinen Stengel deß fleinen Fingers dick / ſo mit einer weißlechten Haut vberzogen ſeye / in wenig Aeſt zertheilet / allzeit zween gegeneinander / vnd grawlechtig: Die Blaͤtter ſeyen dem groſſen Bathengel faſt gleich / jedoch groͤſſer und etwas zer⸗ IT, Groß braun Manderlen · Teucrium II. Von Bathengel. I. Groß Bathengel. B Teucrium 1. G / STZRV TEN ZN 3 — Urn SI. NZZ an SEND FRNE ap) OF ) PR IN; SEWTZNV ZIEHE — —— * BEN — = a SEN SER Bj V _- | N u — € * ok N SUIZH ZEN I. | N a) % IIL Klein Gamanderlen. Ver Teucrium III. minus. u EN 1 5 — \) TAN #7 ZF Mer er — 9695 —— — — = u kerfft / vnden grauw / oben aber ſchwart gruͤn / vnd ſehr bitter / die Blum iſt weiß ohn Helm / auß welcher viel langer Faſeln herfuͤr ſchieſſen. Dieſes wachſe auff den Bergen bey Calpe, auch in den Hecken micht weyt vom Meer bey Boetica. vnd bluͤe im Hor⸗ nung. Dieſes hab ich gefunden in Italia auff den Bergen nit weyt von Terracino, welches nicht ſo hoch waͤchſet] ii V Do⸗ — — — — — — re ——— 104 IV. Griechiſcher Bathengel. Teucrium Bœticum. DAN R nz — * a — VE, 4 hl E — De SIE ⸗ 2 2 USERN HB iS 8 —8 N) vr? EIN a | 0) SAN 9 VL =), \ — * IV pe far > —— TR * 2 v. Vngriſch Bathengel. Teucrium Pannonicum. V. Das fünffte Geſchlecht ſchreibet Cluhus, daß es den andern gleich ſey / fuͤrnemblich dem zweyten Geſchlecht / allein daß es gar ein zaſechte Wurtzel hat / traͤgt ſeine blawe Blumen oben am Stengel / wie der Spicanard / Lonnd wachſe vmb Wien in Oeſterꝛtich.)] D Jacobi Theodori Tabern montani / FWVon andern Geſchlechten der Bachengel fan man leſen G;Clufiumlib;z.obferu.Pannon.cap zn 2 Siemacen gemeiniglich auff den Feldern, in MWiefen vñ | neben den Zäunen’[vnd Ackerreynen / Jblühen im Maio / etli⸗ heim Junio vnd Julio. Von den Nahmen. | Roß Barhengel heift Griechiſch/ Sateinifch und Boͤh⸗ miſch Teucrium , Frankzoͤſiſch Grefe gamandıee, ¶Welſch Teucrio.] Von der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft deß Bathengels. Fr Bathengel iſt warm im andern vnd trucken im dritten Gradt / if bitter wie die Gaman derle. Hat Zein gleiche Krafft vñ Tugend zuerwaͤrmen / zuoͤff nen / Ztreiben zu zertheilen vnd zuſaͤubern / wie die Ga⸗ manderlein / raͤumet die Bruſt gar wol / treibt den Harn vñ die verſtandene Menſes, verzehrt den Miltz / eroͤffnet die Leder, vnd treibt den Stein auff gleiche Weiß wie dle Gamanderlein / das von im vorigen Capitel iſt geredt worden: Soll derwegen auch auff gleiche Weiß gebraucht werden / euſſerlich vnd jnnerlich Das XXVIII. Gapitel. Don Ehrenpreiß. = 1 Ehrenpreiß. Veronica. 9 ER je dr ——* ja IR SHLIR N i IR b “ Aue, En \ IND = ats % Ib“ — 19 2 — \j 7 R IN — — YE/ 3 Befchlecht von dem Authore fürgefelle / eines 7 nidrig vnd auff der Erden liegt! das ander fo Se) auffrecht ficher. 1. Das erſte Befchlecht foman das Maͤnnlein zunen⸗ nen pflegt/kreucht auß der Erden mit feinen dünnen rorhlech» ten vnd rauhen Stengeln / hat eine geringe zaſechte Wurtzel / welche vndtr der Erden weit vmbher faſelt / ſeine Blaͤtter ſeyn etwas ſchwartzgruͤn / rauh / vnnd dicker dann der andern / rings vmbher ein wenig zerkerffet: oben am Stengel tregt es ſeine blawweiſſe / 7. Mlder pl Ange 11 ' Han 1 1. ‚ma ne ‚hrige an det haut mmde. Il, ‚ga ıW IM i | ußbr fit Auyen L Gien⸗ Keen Y u N —T Iangef bitan ! 6i Brad er Ouſo VI ſucke kenh afft Udem Das ander Buch / von Kreutern | Jos F A 11. Klein Ehrenpreiß Weiblein. ‚ Veronicaminorfoeminaflorecandido, 1. 9 — 5 I Run Ss N TER i \ RAID U Na blawweiſſe Blumen ein wenig mit Purpur vermenget / nach welchen man ſehr kleinen Samen in kleinen Taͤſchlein finder. II. Das ander Geſchlecht das Weiblein hat ein langlechte zerſpaltene Wurtzel / darauß feine Stengel kom̃en / welche auff der Erden hin vnd wider fladern / ſind etwas rauh wie an dem vorigen / mit runden / weichen vnd gruͤnen Blaͤttlein beſetzt / wie an dem Egelkraut. An den Stengeln vberkompt es purpur⸗ braune Blumen ein wenig mit gelben vermiſcht / nach welchen runde Huͤlßlein kommen darinnen der Same verſchloſſen iſt. III. Dieſem iſt das dritte Geſchlecht der kleine Ehrenpreiß gantz aleich / allein dag er in allen Stücken kleiner iſt. IV. Das vierdte Geſchlecht die Veronica recta, hat ein gantz zaſechte Wurtzel / welche ſich mit jhren Faſeln als weiter außbreitet / darauß alle Jahr neuwe Stengel einer Ehlen hoch herfuͤr kommen / ſtarck vnnd auffrecht var Faı bin gruͤn / je mit zweyen langlechten Blättern beſttzet / welche ſich dem Weyde⸗ rich faſt vergleichen / doch groͤſſer und weniger zerkerffet. Die Stengel find oben geaͤhrt / daran vielBluͤmlein zuſammen ge⸗ ſetzt mit vier Himmelblawen Blaͤttlein geſchmuͤckt vnd gezi⸗⸗ ret / der Same iſt klein vad roͤthtlecht. V. Dieſem iſt die Veronica recta 2. faſt gleich / allein daß jhre Blaͤtter laͤnger vnd ſchmaler ſeyn. VI Das legte Geſchlecht iſt dem Ehrnpreifweiblin faſt Ähnlich / außgenommen daß es kleinere Blätter hat / vnd eine lange faſelechte Wurgel/ feine Blumen ſtehen am Stengel / wie am Lauandel den andern an Farben gleich. = Sie fommen gemeiniglihin Waͤ den herfuͤr / blühenim Brachmonat / ſollẽ auch vm b diefelbige Zeit geſamblet werden. Es werden noch zwo Arten deß Ehrenpreiß mehr von C. Cluſio befchriebenlib.3.obleruat.Pannon.cap.z;. VIL [Deren eine / ſo das ſiebende allhie, vnd ein ziemliche ſtarcke vnd zaſelechtige Wurtzen har / bringt etliche Stenael fo D Elen hoch / welche oben in 2. oder z. Aeſtlin ſich theilen: die Blaͤt⸗ ter ſo ſchwartzgruͤn glantzende / ſind lang / aber viel breiter dann an dem vierdten vnd fuͤnfften Geſchlecht gar wenig zerkerffet / die Blumen ſind oben an den geaͤhrten Stengeln dick zuſam⸗ men geſetzt / an Geſtalt dem gemeinen Ehrenpreiß gleich / aber III. Klein Ehrenpreiß. Veronica minor. etwas bleicher / welchen der Samenin breiten Täfchlein ver ſchloſſen volget / waͤchſt in Vnaeren / auch an dem Oeſterreichi⸗ ſchen vnd Steyermaͤrckiſchen Gebuͤrg. VIII. Die andere fo das achteſte allhie / bringet auß einer langlechten zaſelechtigen Wurtzeln / etliche holtzechtige Span⸗ nenlange auch kurtze Stengel / ſo auff der Erden gebogen:die Blätter find gruͤn / dick langiechtig / zun Zeiten mit gar kleinen Kerffen zerſchnitten / ſo bitter ſind: an dem oberſten Theil der Stengel ſind ſechs oder acht vierblaͤttige blawe Blumen / auß welchen drey Faͤßlein herfuͤr ſchieſſen: Der Samen ſo bleich / flach vnd rothgelb / iſt in Taͤſchlen ſo dem gemeinen Ehrenpreiß gleich / jedoch groͤſſer vnd breiter verſchloſſen. Dieſes waͤchſt im Steyermaͤrckiſchẽ Gebuͤrg: ich habs auch auff dem Berg Bal- do bey Verona vnd Sumano bey Vicentia, vñ auff dem Berg Iara bey Genff gefunden. ] Von den Nahmen. SER“ preiß wirdt anch von erfichen Gruͤndheil genen- netitvegen feiner groſſen Rraffe dr es an ſich hat / aller⸗ OS De Wunden ond Geſchwaͤr zuheylen. dareinifch ſ vnd Welſch] Veronica. | Von der Natur / Krafft / Wirkung vnd Ey⸗ genſchafft deß Ehrenpreiß. Eonhardus Fuchfius ſchreibet / daß das Kraut am Ges ſchmack gar bitter fey vnd ziehe gar fehr zuſammen / da. her dann abzunehmen iftivaß es warm vnd trucken feyn muß. [ Die befkeift welche bey den Wurtzein der Eych⸗ baum waͤchſt / vnd ſoll im Hewmonat gefambler werden.) Innerlicher Gebrauch deß Ehrenpreiß. SPS wirdt dig Kräurlein von den newen Aertzten fehr agelobt vnd gepreiſet / zu vielen jnnerlichen vnd euſſerli⸗ chen Gebreſten deß Menſchlichen Leibs: Fuͤrnemblich aber zu der verſchrten Lungẽ ſoll es ein außbuͤndig que Stuͤcklein ſeyn / derſelbigen widerumb zuhelffen / vnnd da fie ſchon faſt angangen were / vnnd etwag verfaulet / fönneeg derfelbigen widerumb helffen vnnd fie vonder Fäule erzerten, vnd auch — — — — — — er —— — a — — — — — — — — — —— D E 106 — IV. Auffrechtſtehender Ehrenpreiß. J. Veronica recta. I. D. Jacobi Theodori Tabern montani F V. Auffrechtſtehender Ehrenpreif. II. Veronicaredta. II. — RBX — B > g eG, * J ——— — —— 9 DIN und auch was daran verwundet ift zuheylen / welches man von de Hirten hat acht genommen / welche jre faule Schaff mir die- fem Kraut erhalten wennfie ihnen daffelbige mir ein wenig Saltz [wider den Huſten ) eyngeben. Derowegen follen ſich die jenigen dieſes Krauts fleiffig ges brauchen / ſo einen Mangel in der Bruſt oder Lungen haben / als ſonderlich ſo da ſehr huſten / vnnd gar voll vmb die Bruſt ſeyn / alſo daß ſie ſtetigs keichen vnd einen ſchweren Athem ha⸗ ben / vnnd denſelbigen nicht führen koͤnnen / ſie ſitzen dann auffrecht: Deßgleichen ſoll man es brauchen an den jenigen welche Lungenſuͤchtig worden ſind / vnd eyteriche Geſchwaͤr an der dungen haben / alſo daß fie in die Schwindtſucht gerahten. Man kan fie auff mächerley Weiß brauchen / entweder daß ma fie in einem Honigwaffer ſiedet vñ ſtaͤtigs daruon trincket / oder daß man das duͤrre Kraut zu einem Puluer mache / mit Honig vermiſche vñ wie ein Latwerge einneme. Will mã aber ein de- coctum darauß machen / ſoll man Apoſtemenkraut / Eyſop und Alandtwurtz darzu thun / ſo gibt es einen guten Tranck: Andere thun auch Suͤßholtz / Feigen / kleine Roſinlin vnd Fenchel dar⸗ zu / vnd ſieden bemelte Stuͤck in einem Honigwaſſer ab. Matthiolus ſchreibet / daß diß Kraut au den Milsfüchtis gen gar gut ſey / vnd ſo man es in Wein ſiede vnd darvon [etlis che Tag nach einander Itrincke / mindere es das Miltz. Leonhardus Fuchfius feget/daßes dag verſtopffte Miltz vñ Die Leber eroͤffne / iſ derwegen gur wider die Gelbſucht genuͤtzet: Er meldet auch / daß das Kraut gut ſey wider den Auſſatz / vnnd ſetzet darbey eine Hiſtorien von einem Koͤnig auß Franckreich / welcher mit ſolcher Senuch beladen iſt geweſen / vnd durch den Brauch dieſes Krauts widerumb ſey geſundt vnnd heyl worden. [DIE Kraut ift ein fuͤrtrefflich Wundtkraut innerhalb un auſſerhalb deß Leibs / Wundtranck darvon zubereyten / ſampt andern guten heuſamen Wundtkraͤutern / auch das Kraut / der Safft vnd das duͤrre Puluer. Mit Wein geſotten vnnd getruncken / heylet alle friſche Wunden / deßgleichen die alten Schaͤden / aifftige vnnd flüffige Verunreinigung der Haut / Raͤudt / vnd Grindt / Kraͤtz vnnd Schebigkeit durch den Schtoeiß / vnd reniget das Gtbluͤt. ON a ER Ay Es » ’ fi N IN —— 7 Er u 12 — 3 J— a TREE N ‘ ZA (ESS, H AS N H 5 EN RK u) N EN ; Wen die Peſtilentz anſtoͤſt / der thue gebuͤhrliche Aderlaͤß / dar⸗ nach nehme er deß gepuͤluerten Krauts anderthalb Quintlin / mit drey Loth deß gebrannten Waſſers / trincks warm vnnd ſchwitz darauff / er fol geneſen.) | Eufferlicher Gebrauch deß Ehrenpreif. MA⸗⸗ Wundtaͤrtzt ruͤhmen diß Kraut hoch wider alte vnd friſche Wunden / das Kraut in Waſſer geſotten / Oo Jein wenig Alaundarinn gelege onddie Wunden dar⸗ mit außgewaſchẽ. Es dient auch wider alleriey Brinde vnd Raͤudigkeit deß Leibs: [als da find Zittermaͤhler Flechten vnd dergleichen. Etliche zerlaſſen ein Loth weiſſen Victriol in ein Pfunde Ehrenpreißwaſſer. Mit Alaun / Victriol Spongruͤn oder der⸗ gleichen vermiſchet / wirdt vber die Maß nuͤtzlich gebraucht zu allen Schaͤden / faulen ſtinckenden Wunden und Vnreinig⸗ keit der Haut. Vnd wider den Auſſatz / wie zuuor vermeldet iſt. Wer von einer Spinnen geſtochen werer[oder gifftigen Thier gebiſſen / ]der ſiede dag Kraut / vnnd lege es an den Ort / [oder reibs / waſche es vnd tröpffedarinn: ] fo ſchwillet eg nicht, [Das Kraut mit Eſſig ztrknitſchet ı oder darinn geſotten / onderliche Tag auffdas harte Miltz gelegt / zertheilt vnnd mine dere die Haͤrtigkeit: wie dann auch die Knollen am Half.) Don Ehrenpreißfafft. Je man den Safft auf dem Ehrenpreif bringen fönne/ift beydem Wermuchfafft angezeigt worden. K Es diener aber diefer Safft gar wol wider ober. sehlte Gebreſten der Bruſt ondder Jungen mit ſei⸗ nem Waſſer / oder aber mit Scabiofenwafler eingenommen. Etliche loben diefen Safft wider das Blutſpeyen wenn man denfelbigen allein, oder mit Wegerichwaſſer / oder aber Schwartzwurtzwaſſer ond Boloarmeno einnehme. So wirdt and bey dem Nicolao Myrepfo fe&t.1.cap.327. | ein Antidotus beſchrieben / darinn folder Safft auch vermel⸗ det iſt vnd wirde von bemeltem authore hoch gerühmt mider das Blutſptyen / vnd allerley Fluͤß / wie dieſelbige ſehn mögen. Es mel⸗ Mar Dekan ° Bfeh ſeje! — — — — a an -" 8 u — ea = — 7— — © > Nm - SER Das Ander Buch von Kräutern. 107 die Berkopffung der Mierenfo vom Grieß herkompt / darzu man Hawhechel oder Fenchelwaſſer nehmen fanıpnd mit ein ander eintrincken. Diefer Safft iſt auch gut wider die Spinnenflich/ darmit beftriechen. Deßgleichen reiniger er / vnd heyler die Wunden. Der Safft mit Honig vermifcht/ heyler die alten böfen " Schäden: Der Safft für fich ſelbſt oder mie Alaun gebraucht’ heylet vnd ſ aͤubert die faule Wunden vnd Flechten der Haut.] VL Auffrecht ſtehender kleiner Ehrenpreiß Veronica recta minor. Rom Ehrenpreifwafler: | Enn diß Kraut feine Diumnvberfompr ſoll es ge⸗ ſamblet werden / vnd in Balneo Matiæ außgebrennt. ON Diefes Waffer iſt in groffem Brauch, mehr dent die Traͤnck oderder Safft / vnd wirdt von Trago, Matthiolo, Camerario Lonicero vnd andern mehr beſchrie⸗ ben / daß es nuͤtzlich vnd gut ſey wider die Gelbſucht / wider den Lendenſtein / vnd wider das Gifft. ¶Ehrenpreißwaſſer etliche Tag gerruncken/jedesmahldrey oder vier Loth / vertreibet den Schwindel / bringt gute Gedaͤcht⸗ nuß / bekraͤfftiget das Hirn. Erwaͤrmet den Magen / vnd trei⸗ D het alle boͤſe Feuchten auß dem ſelbigen / [ffärcker die Daͤwung / macht luſtig zu der Speiß / verzehret die ſchaͤdlichen Daͤmpff fo vom Magen ober ſich riechen vnnd den Schwindel machen:)] Eroͤffnet die Verſtopffung der Leber vnd deß Miltzes / fuͤrnem̃⸗ lich aber der Lungen / denn es zertheilet allen groben Schleim darinnen vnd macht denfelbigen außreuſpern / nimpt hinweg die Lungengeſchwaͤr vnd heylet dieſelbigen / vñ alles weg daran verſehret it. Etliche nehmen die mittlere Rinde von Je laͤn⸗ ger je lieber gepuluert auff ein Quintlin in einem Becherlein Hol Weins mie Ehrenpreißwaſſer / welches ein koͤſtliche Artz⸗ ney die Enge Bruſt zuerweitteren / vnd den Koder zum Auß⸗ werffen zufuͤrdern. Reiniget auch das Gebluͤt [ober die Mag wol / dardurch aller Grindt un Raͤud hinweg genommen wird: reiniget auch die Nieren / Mutter vnd —* vnnd foͤrdert den Schweiß / vnd iſt gut den Weibern / denen jre Zeit verblie⸗ & benifl. e [Rühfer die Hit dep Gebluͤts / fruͤh vnd fpar auff zwey Loth — vertreibet die fliegende Hitz / Schoͤne ge⸗ nennet. Etliche beitzen den Ehrenpreiß in Wein, vnnd diſtillieren darnach das Waſſer daruon das ſoll gar gut ſeyn zur Zeit der Peſtilentz / wider die Gifft vnnd Peſtilentz / drey oder vier Loth mit einem halben Quintlein Theriack eingenommen vnnd ei⸗ nen Schweiß darauff gehalten: ¶Man kan auch in der Noth an ſtat deß Theriacks auff ein halb Loth deß Puluers von die⸗ A Es meldet auch Cametarius, daß der Safft gut ſey wider F fem Kraut / in drey Sorhdiefes Waſſers eingeben welches ein bewehrt Stůck iſt / ſoli dem Gifft ſehr widerſtreben / vnd daſ⸗ ſelbige bezwingen. Vnd ſo man die Haͤnd / Haupt / Stirn vnd Schlaͤff darmit deſtreicht / Schwaͤmlein darinn netzet / offt daran riechet / ſoll ein gut Preſeruatiu fuͤr die Peſtilentz ſeyn. Dienet auch für allen boͤſen Geruch / ſchwangern Weibern wol zubrauchen.) | ) Es lober auch Matthiolus dag gebrannte Waffer wi⸗ derden Stein / wann es erlich mahldiftiliere wirdt. [Man foll aber das erſte diſtillierte Waſſer widerumb indie Kolben auff die Hefen gieſſen / fo ſchmeckt es gleich wie Saugen/ man mag ein wenig Zucker darzu miſchen vnd trinken. Zu friſchen Wunden oder Stichen trinck deß Waffers deß Tags 2. mal / jedes mahl auff vier Loth / ſo ſchwitzt es zur Wũden herauß gleich als Baumoͤl / waſche auch die Wunden mit die⸗ G ſem Waſſer fruͤh vnd ſpat / netze leinen Tuͤchlein darinn / legs daruͤber / es heylet alle Wunden vnd boͤſe Schaͤden / auch Der ſehrung an heimlichen Orten. Etliche halten darfuͤr / daß das Waſſer mit deß Krauts Puluer getruncken / die feiſten vnfruchtbarn Frawen / mager vnd fruchtbar mache. | | Dig Waſſer fan auch eufferlich wider die ſchaͤdlichen giffti⸗ gen Biß gifftiger Thier gebraucht werden / ſolche Schaͤdigung darmit wol gewaͤſchen vnd genetzte Tuͤchlein vbergelegt / zeucht das Gifft herauß vnd wehret de Auffſchwellen / welches in M⸗ ſchen vnd Vieh nuͤtzlich kan gebraucht werden. Ein Gurgelwaſſer oder Mundtſchwenckung von dieſem Waſſer anfaͤnglich gebraucht / wehret vnnd vertreibt die ſorgli⸗ che Auffſchwellung dep Halß / darauß hernacher Loͤcher ein⸗ fallen / ſonderlich in böfen Frantzoſen. | * Extract vom Ehrenpreiß. I dem Ehrenpreißfaffe kan auch ein nüglicher Er⸗ Pa tract zugerichter werden / Extractum Veronicz genen⸗ net / welcher zu den obermelten Gebreſten auch faſt dienſtlich iſt / ſonderlich aber wider die Gebrechen der Lungen / wie dieſelbige zunor find angezeigt worden: Darnach auch wider das Gifft / welchem es einen groſſen Widerſtandt thut / vnd leſt es nicht Vberhandt nehmen. Wie man aber den⸗ ſelbigen bereiten ſoll / iſt zum Theil bey dom Wermuthextract angezeigt worden. I Dom Ehrenpreißwein. On dem Ehrenpreiß fan auch ein guter Wein zuge⸗ richtet werden, twie bey dem Wermuthwein iſt anges - zeigt worden. Diefer Wein fol fleiffig von den jenigen getruncken werden welche in der SBruft vnd Jungen brefthafftig feynd/ denfelbigen befompt er gar wol: Fröffnee auch die Leber / den Miltz vnd die verſtopffte Mutter / vnnd hat alle Eygenſchafft wie das gebrante Waſſer / daruon zuuor pero meldet iſt. | X Wermurhfalgift gelehrer worden: Diefes Saltz iſt fürnembtich gut den jenigen / welchen die Junge an⸗ fängt zufaulen / vnd halte darfür/ dag man ſolchem Gebrechen mit keiner Artzney beſſer koͤnte abhelffen / dañ mit ſolchetn Saltz/ wenn man es nur haben koͤndte / doch wo es in groffer Menge waͤchſt / da kan man es wol præpariren. Das XXIX. Capitel. Von dem groſſen Erdtpin. 3 Kraut wirdt beſchrieben bey Matthio: SCH lo; I, daß es auff der Erden krieche / habe lange * —9 ſchmale Blaͤtter / welche ſich etwas dem Roßma⸗ LIT rein vergleichen / doch kleiner / weiffer nnd rauch, ſtehe an duͤnnen Stengeln dick in einander) an Ge⸗ Dom Ehrenpreißfalg. D man dep Ehrenpreiß die Menge haben fan ſoll man ein Salg daruon machen, gleich wie bey dem — — a ji — ee — — — ẽ — == 108 A an Geruch wie der Fichtenbaum / welchen es etwas gleich ſeye / daher es auch Chamæepitys, das iſt / klein oder niderige Fichte genennet wirdt / ſeine Blumen ſeyn zart vnnd Goltgeib· Die Wurtzel iſt einer Spannen lang / voll dünner Zaſein / onnd waͤchſt im mageren / ſandechten / vnd vngebawten Erdtrich] Es beſchreibet D. Camerarius noch zwey Geſchlecht / de⸗ ren eines fehr ſchoͤn iſt / gantz vñ gar mit gelben Närlein betlei⸗ det / deren Blum er erachte / nicht viel anders ſeyn als der erſte. II. Das ander iſt mie Blaͤttern der vorigen faſt aͤhnlich / doch laͤnger / auch in drey Theil getheilt / waͤchſt hoͤher dann ein Spann / bringt oben Bluͤmlein in fuͤnff Biättein zertheilt / faſt wie Ochſenzungen Bluͤmlein / von Farben braunroth / in der Mitte Haben fie gar läge Faͤdemlein. Die Wurzel iſt holtz⸗ echt vnd krumb / wirdt oben in etliche Aeſt gerheilt. Das gantze Kraut reucht wol / vnd iſt etwas bitrerteche, waͤchſt vmb Caſtel⸗ B nenffin Franckreich an ſteinechten buͤrgechten Orten. UL So gedencket auch C. Cluſius in feinen obleru. Pan- non noch einer Art / ſo er Chamæpityn Auftriacam nennet / welcht eine ſchwartze holtzechte vnnd zaſelecht Wurtzel hat. von welcher jährlich etliche Stengel ſo Spannen hoch / vierecket vnd etwas haͤrig ſind. Die Blaͤtter ſind breitet dann der ge⸗ meinen / offt in vier vnd mehr Theil zertheilt / gruͤn vñ glantzen⸗ de / vnden etwas graw / ziemlich liebliches Geruchs. Die Blu⸗ men ſo im Meyen herfuͤr brechen / finde der erften an Form gleich / aber viel groͤſſer und ſchoͤner / vnd veielbraun / mir erlich blutigen Dipfflein befprenger: in jedem Huͤlßlin find gemei⸗ niglich vier langlecht / eckecht / ſe wartzglanhender Sıme. Dies ſes waͤchſt anderthalb Meil von Wien auff einer Hoͤhe / bey dem Dorff Radaun nicht weit von Perersdorff. ] I. Groſſer Erdtpin. Chamæpitys maior. — & NA SE Von den Nahmen. IE Kraut wirdt Teutſch geneũt Erdtpin / Erdtkifer / Jelaͤnger je lieber / Schlagkraͤutlein. Griechiſch vnd Lateiniſch Chamæpitys, Aiuga, Abiga, Iua arthri- tica vnd arthetica, Herba apoplectica, Cucurbitularis. Iſt aber nicht die Amara dulcis, welche etlich auch Je laͤnger je lieber nennen. Arabiſch Hamefirheos , Welſch Camipitio vñ Ina, — D. Jacobi Theodori Tabern montani / F Spaniſch Pinilho, Frantoͤſiſch Ine muſtate, Boͤhmiſch ryya⸗ Engliſch Groundepynt. Von der Natur / Krafft vnd Wirckung deß Erdtpins. Iß Kraut hat einen bitteren Geſchmack vnnd iſt et⸗ was ſcharpff / derwegen warm im andern / vnnd tru⸗ cken im dritten Gradt. Innerlicher Gebrauch deß groſ⸗ ſen Erdtpins. JS wirdt diß Kraut von Rondeletio fleiſſig gebraucht Iwider den Schlag / als welches ein ſonderliche Eygen⸗ ſchafft darzu haben ſoll / daher 8 auch Schlagkraͤut⸗ lein genennet wirdt. GMatthiolus feet nachfolgende Pillulen / ſo fuͤr dẽ Schlag fuͤrtreffenlich vnd bewehrt. Ninb deß groſſen Erdepin braun⸗ vnd weiſſe Betonien Stechasblumen / jedes j Quint. Turbith anderthalb Quint Lerchenſchwam ein ha b Loth / Coloquint ein halb Quint. Imber / Steinſaltz/ jedes 13. Gerſtẽtoͤrner ſchwer / Rhabarbara anderthalb Quintlein / Indianiſchẽ Spick fieben Körner ſchwer / pulueris Hieræ limplicis ein Soth/Diagridıj ein Quintlein:dieſe Stück alle ſtoß vnnd miſche zuſammen in rinem Moͤrſel / mit dem Safft deß Krauts Erdtpin / fo miere darauß Pillulen / auff ein jedes Quintlein neune / von denen folder Kranck alle Tag / wenn er zu Bette gehet / drey einneh⸗ men / ſie helffen gewaltig / wie ichs ſelber erfahren hab, fehreib. € Matthiolus. ] Andere Medici brauchen es auch ſonſten zu den falten Ge⸗ breften deß Hirns / als da iftder Schwindelie fallende Sucht H vnd dergleichen / in Wein gelegt und darüber getruncken/ oder F das Puluer mit Oxymelite eingenommen. [Fin gute Latwerge zu jetztgemelten Gebreſten / inſonder⸗ heit zu dem Schlag. Nimb der Blumen von Erdtpin swey Loth / Salbeyenblaͤtter / Kalmus / jedes ein Loth. Miſche es wol durche nander daruon ſoll der Kranck fruͤh vñ Abendts wenn er ſchlaffen gehet / einer Welſchen Nuß groß eſſen.) Wider das Blutſpeyen / ſo auß Mangel der dungen kompt / ſoll man diß Kräntleinnehmen / wo zerſtoſſen / ſolches vier vndzwantzitg Stunden im Scabioſenwaſſer einweichen, vnd offt einen warmen Trunck daruon ihun. Man kan auch diß Kraut brauchen wider die Verſtopffung der Leber / deß Miltzens vnd der Nieren: Es vertreibt die Harn⸗ winde vnd die colicam oder Bauchgrimmen. In Wan ge⸗ ſotten vnd daruon getruncken / vnd da ter Tranck zu bitter mes re / kan man Fenchel darzu nehmen / vnd darnach mit einem bes quemen Syrup abbereiten. [Die Blaͤtter ſieben Tag nach einander in Wein getrun⸗ cken / vertreiben die Gelbſucht: viertzig Tag in Meth eingenom⸗ men /heylen ſie das Huͤfftwehe / treiben den Harn / vnd bringen den Frawen jhre Krauckheit. Die Blaͤtter gepuͤluert / mit Feigen vermiſcht / vnnd einge⸗ nemmen /fuͤrdern den Stuelgang Das Kraut geſotten vnnd getrunckem treibet das geſtocket Blut auß dem Leib.] | | Es foll auch diß Kraͤutlein gut feyn wider dag Gifft / vnnd andere Gifftige Kraͤuter fo jemandg diefelbige geffen hette [ Daher in dem Landt Ponto,da die Wolffswuttz in groffer Menge waͤchſt iſt dieſos Kraut fehrgebtäuchlidh/ wieein The⸗ riack gebraucht. | Eufferlicher Gebrauch. Is Kraut gepuͤluert / in Die Naſen gezogen / reiniget das Haupt / vnnd bringet den verlohrnen Geruch wider. Die Blaͤtter gruͤn zerſtoſſen vnd vbergeſchlagen / erweichen bie harte Bruͤſt / vnd zerthetien die knollechte Milch. Die Blätter mir Honig vermiſcht / vñ in einem reinen Tuͤch⸗ lein zu ſich gethan / reiniget die Mutter. So mans aber Pa ſtersweiß vberlegt / wehren fie den freſſenden Geſchwaͤren So —— — Ta Das Ander Buch’ von Kräutern. ann Inn So man mit dem außgettuckten Saffe den Leib beſtreichet F liche Blumen kommen auß kleinen Hülßlein herfuͤr / den vort · 3 gen bey nahe gleich· bringet es den Schwei — Aut “. : II.Das ander Befchlecht hat viel — — Das XCGoanitel lein auff der Erden weyt außgebreytet / ſeine Blaͤtter ſeyn lang⸗ oe ee in on ER macks / vnd ſtarcken Geruchs / betoͤmpt an ſe r m Juenkraut purbraune Blumen / dem Ch wapity gkech / der Same iſt I. Juenkraut. langlecht vnnd aſchenfarb / die Wurtzel dick vnnd weiß Sie Iua Muſchata. waͤchſt auff freyhem Feldt bey Lauſanne vñ in Gallia Nai bo⸗ nenſi,bluͤetim Sommer vnd Herbſt. * N 7 8 et | Auf Ay, Sa NM NA, | a Don den Namen. £ | Mt NY = nu X N BZ Y; NN As erfte Juenkraut heift auch edel Samanderlen und ' un N 13% N DER} m ae Feldteypreß. teiniſch ua mufchata , obesfey die i N) > RZ Se ZEN Marz © Chamzpitysaltera, kan man leſen bey Lobelioin | ‚in B EN 11 ß BANN 13 A ag $ > 6 - ſuis obleruation.de adae ſariis. Das ander wirdt im SIR FEIN ZN] FOUR genennt Juenkraut von Mompelier. Griechifch "Ar$vAarie \ 1 ALS, RN ST srera. Jareinifch Anthyllisaltera, Herua crina, vnd lua ! | NE ERNEST) | En e } ul | ER et ” za Mojfchata Mompeliaca. f Im, FR 77 Von der Naur / Krafft vnd Eygenſchafft j ihn deß Juenkrauts. | * Jeweil dag Kraut eines hitzigen vnnd ſcharpffen Ge⸗ | bh ſchmacks iſt wirdt es fuͤr warm und trucken gehalten / wie das vorige: Vnd ſo viel ſein Gebrauch anlangt / if e; koͤmpt es mir demſelbigen auch / nemlich mit der Cha- li Wi mzpity maiore,davon im vorigen Capitel vermeldet iſt / vber · | J ein derewegen / was vom Gebrauch deſſelbigen Krauts iſt geredt N werdel / ſoll auch von diefem verftanden werden. ' N nd \ — “ . {N » H Das XXXI, Kapitel. "| Don Kheinbfumen. | Ih I. Rheinblume. — Stœchas citrina, —— J Im N m 3 IT. Juentraut von Mompelier. ih . | Iua Mufchata Mompeliaca. ıN in ” \ | 4 I | | ih * Dar if ib H ei Ä 1 r | I 2 | di f nd I ff i * Mi | j - Z 2 ii * J > — ſeyn zwey Ge⸗ chlecht. I. £ OT | | N} m as erſte nennet man Iuam 8 — ze eg * — Ge⸗ ED — in —— 5* I N) ; em Bieſem vergleichet / hat Kara Ge t. J. Das erfte hat ein ſchwartze dünne * ein zaſechte Wurtel / darauf die Stengel er⸗ vnd kurtze Mursel’daraug ſeine runde vnd rau⸗ fr DIN wachſen / mit vielen £leinen ſpigigen Blaͤt⸗ he Stengel entſtehen / mit langen / ſchmahlen | v lein beſetzt / obenauß etwas von einander zerfpalten: Seinelich- weiſſen vnnd wollechten Blaͤttern beſent / eines | | | bittern N y —— — — — h * - —— A 11. Rheinblume von Mompe ier. Stoechascitrina Mompeliaca. III. Gelb Rheinblumen. Amaranthus luteus. 1. IM N, Br N U Rn — J RL. ef an —82 N N NER) 3 —* EEE *8* Sa 9 * —* bitteren Gefchmacks: Aneinem jeden Stengel kommen run⸗ de/fnöpffechter goltgelbe Blumen herfuͤr / eines tieblichen Ge⸗ ruchs / aber eins bitteren Geſchmacks / ſo nicht verwelcken / ſon⸗ dern allzeit ihre Farb behalten. ] Il. Das ander Geſchlecht har ein kleine dünne zaſechte D. Jacobi Theodori Tabernamonfan‘/ IV. Selb Rheinblumen. Amaranthusluteus, IL. Wurtzel / daran ein langes Stenglein wächft faſt eines Schuchs hoch / mit vielen langen’ ſpitzigen grawen Blättern beſetzet / neben welchen andere kleine Blaͤttlein her für fprieffen- Seine Blumen vergleichen ſich den vorigen / allein daß fie klel⸗ ner ſeynd. Ill IV. V. Die andere drey nachfolgende Geſchlecht A- maranthi lutei genennt haben eine ſchwartzlechte Wurtzel mie vielen Faſeln behencket / auß welcher grauwe / rauhe oder haͤrige Stengel einer halben Ehlen hoch herfuͤr tretten / mit langlech⸗ ten / ſptzigen / rauhen Blättern beſetzet / etwas groͤſſer dann an dem vorigen / oben an den Stengeln wachſen runde / ſchuppech⸗ ĩte vnd gleich als geaͤhrte Knoͤpfflein / darauß die weiche / wol⸗ lechte / gelbe Bluͤmlein erſcheinen. Sie ſeynd einander faſt gleich allen daß etliche kleinere Blaͤtter vnnd Stengel haben / als die andere. | 5 VL»D, Camerarius gedencfee noch eines’ Geſchlechts / ſo Stoechasecitrina exotica preftantior ron jm genennt wirdr. [welches ich auß Crera empfangen habı vn darumb Cretiſcher —* geneñt / ſo auß der beygeſetzten Figur wol kan erkannt werden. Sie wachfen auff rauhen truckenem fandechrem Erdreich / vnnd auff Düren Heyden blühen im Brachmonat vnnd Hewmonat. Von den Nahmen. Rheinftrom[zwifchen Speyer vnnd Wormbs fun⸗ den werden. Erlichenennen fie Mortenblumen die weil fie die Morten vnnd Schaben von den Kleidern treiben. [ Erliche heiffens Juͤngling ‚darumb dag die Blumen nicht verwelckẽ Lateiniſch Stoechas citrina 08 Chryfocome, auff Griechiſch Anaranthus Galeni, wiewol Lobeliuseinan» ders verſtehet in feinen obferuationibus fol.403.item Ama- ranthus luteus,oder Amaranthus citrinus, Tinearia, Aute- ola, Welſch vnd Frantzoͤſiſch Sticadoscirrnmn. 8 | onñ IR Brenn haben ihren Nahmen / dieweil fie am Os} 3 4 *F 4 — — = = ==> — — —— ea un a — - . nz 4 Das Ander Buch / von Kräutern. F * VI. Cretiſcher Stechas. * A V. Gelb Rheinblumen. Amaranthusluteus. 111, « Von der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft der Rheinblumen. Je Rheinblumen / wie vermeldet haben einen bitte⸗ ven Geſchmack / muͤſſen derwegen warmer vnnd truckener Natur feyn. Galenus ſchreibet / fie Haben ein Krafft zu zertheilen. Innerlicher Gebrauch der Rheinblumen. loſcorides meldet / wenn man die Blumen mit Wein D eintrincke / ſo kommen ſie zu Huͤlff den jenigen / ſo mit Noth harnen / vnnd ſo mit dem Huͤfftwehe geplaget werden / [vnnd heylet was innerhalb im Leib verſehret vnd gebrochen iſt. In Wein geſotten vnd getruncken / treiben D ſie die Wuͤrm auß dem Leib / mache auch ſchwitzen. Etliche hal tens fuͤr ein bewehrt Mittel zu der Lungen / ſo von ſcharpffen hitzigen Fluͤſſen verſchret worden Galenus ſchreibet wenn man die Blumen zerreibe vnnd mir Wein erincke/fo treiben ſie die verſtandene Menſes fort. Es vermeldet auch Galenus, daf die Rheinblumen allerley Fluͤſſe außtrucknen onnd flopffen:Plinius ſagt / wenn man die Blätter mie Wein einneme / ſo ſtopffen fie die Fluͤß d Mutter. Es melder auch Diofcorides, wenn mandas Kraut oder die Blumen deg Morgens nüchtern mit weiffem Wein ein nehme / ſo begwinge es die Fluͤß deß Haupts / vnnd halte dieſel⸗ bige ein. fehreiben auch dle bemelte Authores alleſampt / daß die Rheinblumen ein ſonderliche gute Art haben / das gerunnen Blut in der Bruſt / im Magen / vnnd in der Blaſen zu zerthei⸗ & len / wenn man ſie mit Honigwaſſer einnehme. Sie haben auch eine Krafft die verſtopffte Leber / JMiltz / Nieren und Blaſen zu eroͤffnen / ſeynd aber dem Maͤgen et⸗ was zuwider. | | [Die gelben Rheinblumen werden von den alten fonderlich gelobt für Schlangen onnd dergleichen Bngezieffere Ber gifftigung. | Euſſerlicher Gebrauch der Rheinblumen. P Linius ſchreibt daß fie die harte Geſchwaͤr erweichẽ / vñ mir Honig vermiſcht vnd angeſtrichen / heylen fie den Brandt Stechas citrina Cretica. — 3 N — [Die Blumen ſin Saugen gelegt und das Haupt damit ge⸗ waſchen / vertreiben ſie die Niß vnd Milben auff dem Haupr. [Die Blumen moͤgen zu allerley Behung die harte ver⸗ ſchwollene Mutter zuerweichen genommen werden.) VWnmandiefe Blumen bey die Kleyder leget / veriagẽ fie Motten lvnd Schaben.) ei ‘ Das XXXII. Gapitel, WVom Ruhrkraut. J. See Gnaphalium. Gnaphalium marinum. I. wer Sſeyn viel Geſchlecht der Ruhrkraͤuter S von dem Authore obſeruiert worden. I. Das erſte Geſchlecht har ein holtzechte zerſpaltene Wurtzel / darauß viel weiſſe wollechte Stengel kommen / faſt eines Schuchs hoch / mit kleinen Ki weiſſen Ye 8 NE III I? A IT, Ruhrkraut. -Gnaphalium 11. vulgare. III. Groß Ruhrkraut. Gnaphalium III. maius. INA - INN. 7 —8 weiſſen wollechten Blaͤttern beſetzet / welche weich anzugreiffen ſeyn / gleich wie ein Sammet / oben an den Stengein erſchei⸗ nen die grogelbe / runde knopffechte Blumen, welche nach der Zeitigung daruon fliehen. Il. Das ander Beſchlecht iſt dem erſten mir ſeinen grawen D.Jacobi Theodo IV. Ruhrkraut. Gnaph lium IV. medium. ri Tabernemontani / F A RT \ fi a) Se — Sure \ S m > Y \ 9 YX RUIX 2 SS — D 3 ILS N V. Klein Ruhrkrant. Goaphalium V. minus. + vnnd wollechten Stengeln vnnd Blaͤttern / wie auch mit der Wurtzel gleichrallein daß es groͤſſer iſt / tregt runde / knopffechte/ bleichgelbe / wollechte Blumen / deren ein Theil mitten an den Gleichen oder Knoden der Stengel herfuͤr kommen / ein Theil aber an den Gipffeln der Stengel [wie ein kleines Kaͤtzlein mit kleinen Duͤpfflein beſprenget / wirds von etlichen gehalten daß es ſey Herba impia Plinij. III. IV. V. Die anderen drey nachfolgende Geſchlecht ſeyndt den andern faſt gleich / allein das eines groͤſſer iſt dann das ander / ohne das groſſe Ruhrkraut / welches Blumen et⸗ was geaͤhrt ſeyn. VIL. Das ſechſte Geſchlecht Gnaphalium montanum ges neñt / iſt auch cin zartes / grawes wollechtes Kraͤutlein kaum et» ner Hand hoch / hat cin kleines zaſechtes kriechẽdes — darau Das Ander Buch / von Kräutern. | 113 A VI Weiß Engelblämlein. Gnaphalium VI. montanumalbum. & —— SZ N Sa SI —* N ZEIGT \ > IE, Ar): Ra =y VIL Braun Engelblümlein. Gnaphalium VII. montanum ' | purpureum. is a in — 9 NER D' * TEEN > darauf ein rundes rauhes Stenglein kompt /an welches Gi⸗ pffeln knopffechte weiche weiſſe Bluͤmlein / Tetwan fechs oder ſieben ſtehen / faſt wie ein Woll. Seine Blätter ſeynd weich, graiv / vnd ein wenig rauh / liegen sum Theil auff der Erden he⸗ rumb gleich wie die kleine Zeitloſen. Im Elſaß findet man es auch mit Nebenaͤſtlein.) VII. VIII. Dieſem ſeynd die andere zwey nachfolgende Gnaphalia gantz vnnd gar verwandt / allein daß eines braune/ das ander aber rohte Blümleintregt/[erliche purpurroth / etli⸗ che leibfarb / etlich geſprengt roth vnd weiß ohn allen Geruch. ] C. Cluſius beſchreibet noch einander Geſchlecht mit bleich⸗ gelben Blumen / ſo er Gnaphalium alpinum nennet lib.3.ob- ſeruat.Pannon.cap.id. welches im volgenden Capitel geſetzet vnder dem Nahmen Leontopodion Matthioli.] Es hat faſt ein jedes Geſchlecht ſeinen eygnen Ort da es waͤchſt / doch tommen fie gemeiniglich an rauhen ſandechtigen Bergen vnd Buͤheln herfuͤr:bluͤhen im Maio / Junio vnd Ju⸗ lio ¶Das erſte wirdt allein am Geſtad deß Meers gefunden.) Von den Nahmen. Vhrkraut heiſt Griechiſch Traaar or, Cateiniſch Gna- phalium Welſch Gnafalio, Das ander Geſchlecht OR öllen eiliche Herbam impiam Plinij deuten darvon F Lobeliusinfeirienaduerfarijs. ¶ Etliche nennen es Kaͤtzlein o⸗ der Feldkatzen / vmb der Farb und Sindigfeir willen / andere fa, sen ihm Ruhrkraut und Heynfehfraut der Tugend halben. Dasfechfle Geſchlecht Engelblümlein an etlichen Orten genannt heiſt auch Haſenpfoͤtlein / will ein jedes Stenglein mitfeinen Blumen einem Fuͤßlein vergleichen: von etlichen aber Mäugöhrlein von wegen der Blärtlein.] Bon der Nalur / Krafft vnd Epgenfchafft der Ruhrkraͤuter. 6 Alenus ſchreibet / die Ruhrkraͤuter ziehen ziemlich zu⸗ ſammen / ſie haben auch ein Art zutrucknen. Innerlicher Gebrauch der G | Ruhrkraͤuter. Iofcorides vnd Galenus ſchreiben / daß die Ruhrkraͤu⸗ ter gut ſeyen zu der rohten Ruhr in ſawrem Wein ge⸗ ſotten vnd getruncken / ſtillet auch den Weiberfiuß-] VII. Roth Engelblümlein. Gnaphalium VII. montanum fuaue rubens. * —— — NV 7 * sn) GT y —8 Fu e Eufferlicher Gebrauch der Ruhrfräuter. Ey dem Matthiolo lieft mã / daß der Safft der Ruhr⸗ kraͤuter gar gut ſey zu dem Halßgeſchwaͤr Angina ge⸗ nennt / wenn man jn mit Wein vnd Milch vermiſcht / vnnd ſich darmit gurgelt. Vnnd Plinius ſaget noch mehr / nemblich / foiemand das Kraut nur kaͤwet / der ſey ſicher vor jetzgedachten Gebreſten. | ; A ander wirdt auch dem Rindtviehe su der Hynſch ge⸗ raucht. Dep erſten Blärter werden an ſtatt der Schermollen o⸗ der Pflocken gebraucht / vnd die Pulfter darmir gefüller.] Bon Ruhrkrautwaſſer. S ſchreibet Dodonzus, daß das Waſſer nuͤtlich ges braucht werde wider den Krebs an den Bruͤſten / leinen Tuͤchlein darinn genetzt und vbergeſchlagen / [ dann daruon werde der Krebs verhindert daß er nicht ſchw⸗ rig werde. Etlich gebrauchen mit Nutz darzu die Blaͤtter von der Haſelwurtz in gemelt Waſſer zuvor eingeweicht. Es iſt diß Waſſer auch gut den Weibern / ſo jhre Zeit zu viel flieſſen / deßgleichen auch wider alle andere Fluͤß / dieſelbige zuftellen- | RK ij Das Be nn en Da — — — en Aa Senn D. Jacobi Theodori Tabernmontani/ Das XXXIII. Gapitel. Vom Loͤwenfuß. | 1. Söwenfuß. . E 111. Kleiner $öwenfuß. Leontopodium fpecies Gnaphalij. Leontopodium paruum, 2 11. göwenfuf. Leontopodium Matthioli, = = > AN — vier Fınger hoch / daran eine Schwartzblawe Knopffechte Blu⸗ men ſtehet / dick vnd breit außgetheilt / inwendig durchſichtig mit kleinen Loͤchlein / anzuſehen gleich wie eines Loͤwen Fuß⸗ ſtapffen. G ß * 11. Das ander Geſchlecht iſt den vorigen gleich / allein daß es ein groͤſſer Wurtzel vnd laͤngere Blaͤter hat / traͤgt auch eine dicke wollechte Blume / wirdt vom Authore Leontopodium Matthioli geneñt / andere deuten es Gnaphalium Alpinum. III. Das dritte Geſchlecht iſt einer groſſen Spannen hoch⸗ feine Blaͤtter ſeynd dick / rauh vnd wollecht wie auch der Sten⸗ gel / daran ein weiche wollechte bleichgelbe Blume waͤchſt / hat ein ſtarcke holtzechte Wurtzel. Sie wachſen in Welſchlandt auff den hohen Gebuͤrgen / vnnd auff dem Berg Baldo bey Verona. Von den Nahmen. Pes Leonis, Leontopodium, [wirdt võ den Schwei⸗ tzeren in deren Gebuͤrg es waͤchſt Wuͤlblumen ge nenet.] Iſt ein wildes Gewaͤchß / hat keinen Brauch in der Artzney / jedoch wo man es haben kan / iſt es zubrau⸗ chen wie die Ruhrkraͤuter / daruon im vorigen Capitel iſt gehandelt worden. | | Di PERF heift Griechiſch AcovromsNuor » cateiniſch og — * * — Br te eine De III. Section. Das I. Capitel. Von Koͤhlkraut. 1 Koͤhlkraut Braſſica 1. ) © ſeyn ſehr viel vnnd mancherley Sy. Art der Koͤhlkraͤuter / dann bey nahefein Landtſchafft iſt / welche nicht jhre beſondere Art von Koͤhlen wachſen hat. Es werden aber Die vorgeſtellte Koͤhlkraͤuter in zwey Geſchlecht abgetheilet / deren etliche zahm ⸗ſeyn / etliche wildt. Der Zahmen ſeyn fürs nemlich viererley / etliche glatt / ein Theil krauß / etliche werden ge⸗ nennt Kappestoͤhl: etliche Blumentoͤhl. Die glatten ſeyn zweyer⸗ ley / etliche grüinweiß wie die zwen erſte Koͤhlkraͤuter / etliche rohf. Das erſte Sefchlecht der gruͤnweiſſe Röhl / hat breyte / dicke außgebreyte Blaͤtter / mit einem ſtarcken erhebten Ruͤcken / vnnd vberkoͤmpt einen braunen / dicken vnd harten Stengel Der roh⸗ te aber hat kleiner / duͤnner vnd ſchmaͤler Blaͤtter vnd Stengel. . Der KraußKoͤhl hat einen ſtarcken Stengel / mir gefuͤllten oder zinnerlechten Blaͤttern | wie ein Kalbskroͤß] deren fügen ſich etliche oben zuſammen / daß fie offt anzuſehen find wie Cap⸗ pes Jetliche aber ſtehen mit jhren Blaͤttern weyt außgetheiler F II Koͤhlkraut Braflica II, BU / Mi REN Der Cappes hat runtzlechte groffe Blätter / vnd ſchleuſt ſich allwegen eines vber das ander in eine Runde / werden zuletzt in der Mitte zu einem Haͤupt / daher es auch den Namen hat / von ſeinem runden Haupt / ſo in der Mitten lizit. ¶Dieſer aber iſt dreyerley / etlicher iſt gruͤn / der ander weiß / et⸗ licher roht: Der weiſſe iſt zu der Speiſe der anmuhtigeſt. Der Kraußkoͤhl / wiewol er mit Wurtzel / Stengel / Blu⸗ men / Samen vnd Geſchmack dem erſten gleich iſt / ſo werden doch ſeine Blaͤtter zinnelecht / zu rings vmbher zerſchnitten / wie der krauß dattich / erlichs ein wenig mir groben / etlichs gantz mit ſehr kleinen Kerfflein zerſchnitten. | Der Blumenföhloder Braflıca prolifera florida, wirdt als fo genannt dieweil er jñwen dig inder Mitte gleich wie ein kleine / gelblechte krauſſe Blume / dick in einander waͤchſt. D ß bringt in Teutſchlandt ſelten guten Samen / daß wider gleicher Art Koͤhl darauß wachſe: Iſt fehr gut Und zarth zu effen / onnd mag lang durch den Winter im Keller gehalten werden] Die Italianer nennen jhn Caulifiori. nur ehe me —— er — — — — — — — — — EZ — —— — ——— FR — = — — Zac * — — — — —— —— — — —— — — — — 7 — ö— — ——— — — — nsn, D.Jacobi Theodori Tabernzmontani/ ) | III. Rohter Koͤhl. F IV. — oder Cappeskraut. Braſſica rubra. raſſica capitata. — N { j I \ Ku, m‘ LTE = C ſ m —— Hr €; N 2 * de —* IL * [7 —X V. Roht Cappeskraut. | VI. Krauß Köhlfraur. Braflica capitata rubra. Braflica crifpa. FASER iS N . Nagy, 2\ N RA NN) N a —1 — 8 RS ZI Br SIR SZRIS>ENN UN IB ER RT SIR SEN N — W PN or " 9— Sam —F— | E K RE Die andere Geſchlecht infonderszu beſchreiben / iſt nicht von men wie der Koͤhl oder Rübe: Ki ülßlei —— — —* e: fein Same ligt in den Huͤlßlein — fie an einem jeden Ort von jederman leicht vnnd verſchloſſen / erſtlich gelblecht / ihr: —* Senne Mn erkenne werden. — U, biete: Die Wurgelift weiß’ Fingers dick / vnd etwas ſcharpff / XVDer wilde Röhl hat Blaͤtter wie Steckruͤben / finde waͤchſt auff den Brachfeldern / wirdt von etlichen fuͤr das Lam- rauch / der Stengeliſt anderthalb Schuhe hoch / hat bleyche Blu⸗plana gehalten. | | xVL Bon ! 8 — VORDERE WE. Vet Das Ander Buch’ von Kräutern. 17 |j A VIE. Bůſchel Koͤhlkraut. F ver. Buͤſthel Kran gohl Braſſica prolifera. Braſſica criſpa proliſera. N 1 —49 | B —9 HATISL I ae " IX. BlumenKoͤhl. X. Sax hoyſch Köhl. Braflicaproliferaflorida. : Bratlica Sabauda. D I N \ 2 R I ) N N Ari — E x — es N ! XVL Von andern Geſchlechten der Koͤhlkraͤuter kan man hat einẽ dicken harten Stengel in viel Aeſtlein gerheilt/auff wel⸗ leſen bey Lobelio in ſeinen obſeruat. vnnd aduerfariis, vnder chen die weiſſe breyte Blumen’ denen kurtze dicke Huͤlſen folgen, welchen er eine beſchreibt / ſo Braſſica maria ſylueſtris mulci⸗ in deren jeden ein eintziger Samen / ſo in der Groͤſſe einer gemei⸗ flora& monoſper wos genennt wirdt. [ Deffen Blaͤtter ſind nen Erbis / verſchloſſen iſt. Dieſes waͤchſt am Engellaͤndiſchen dem erſten Koͤhl ͤhnlich / aber viel dicker vnd lkuſtiger anzuſehen Meer vnter Potlandt / auch an dem Geſtadt bey Doner. ] | XV11&s | i ee A XL Saphoyſch Kraußkoͤhl Braſſica Sabauda crifpa. WR: — Sy), 1 — * — — SA —* RN B8 — AN ek \) N, N em N vn x * BET EIN Br - Surf alte HN 4 — — 7 * 7 * * > Re > — - 27 = a SI — I * VER h RE (, URS & IN —— AR t % ANE = — — N N 2 SS # = 8 WAR d 5 —— —— Ä >> — — — ) 2 S a —— ah FH = J 5 * * — * > EZ: ) II Bee N A EB Ey U .- —— — — —— ES 1} — 3 — —— Ak 4 * — — Se I 027? — a A Ö , * — — F * 4 I _ I — — * z 7% > / "RS g — — BI 7 8 — * e ll ua l — PS a — PIE — XVII. So ſetzt auch C. Cluſius noch ein ſchoͤne Art / welche er Soldanellam alpınam nennet / welche ſechs oder acht dicke / runde / gruͤne vnd glentzende Blaͤtter hat / ſo eines zuſammen zie⸗ henden bitterlechten Geſchmacks Der Stengel iſt rohtlecht / glatt / Spannen hoch / auff welchen zwey oder drey Bluͤmlein zu⸗ gleidyfo tritſich bangen blauw / oder purpurbraun / zu Zeiten gantz D. Jacobi Theodo * ri Tabernemontani / ı Rasa XII. Buͤckelkoͤhl. a a nn RN = een = A — XIV. Schmahl Krauß Koͤhl. Braſſica Seleniſia angutlifolia. * y ” er ART REM h Eye —* Ra) r & 7 * rn ——— SE NT RR 3 — — — EN SE N 4 —* hi 8 — Un ) Ha N 9 v M fr * weiß / faſt wie ein Gloͤcklein doch am Vmbkreyß gar tieff zer⸗ ſchnitten: Welchen ein langlechtig Koͤpfflein foiget / darinnen ein kleiner harter gruͤnlechter Samen verſchloſſen. Die Wur⸗ tzel iſt zaſerecht vnnd weißlecht. Dieſes waͤchſt in den Schnee⸗ Gebuͤrgen im Schweytzerlandt vnd Steyrmarck / auch in Ge⸗ buͤrgen vmb Inßbruck.)] Die re neh {ur nee⸗ Das Ander Buch / bon Kreutern A Die Einheymiſche werden erſtlich vom Samen gezielet / vnd ſo ſie einer Spannen hoch gewachſen / werden ſie fuͤrter in ein ander Erdrich gepflantzet: Wachſen gern an kuͤhlen / feuchten vnd getuͤnchten Orten. Von den Namen. Oelkraut heiſt im Sarein Brafica, vnnd sum Vnter⸗ ſcheidt Braſſica alba, rubra, capitata, criſpa, Grie⸗ Ochiſch Kpzrßn. Arabiſch Corumb. Welſch Caualo vnd Verza. Spaniſch Colhes. Frantzoͤſiſch Choils. Boͤh⸗ miſch Kapuflaond Zeig. Niderlaͤndiſch Cabuͤyßkoolen. Eng lich Cabbuge. . XV. Wilde Koͤhl. Braſſica ylueſtris. NY m, N B \ N a N IN u) u‘ IN TENN . DL AN y Al 7 y br! gi € PR Ai —* af N Hi ie" NE IS 12 F SER 2 — — — np ¶ Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Ey⸗ genſchafft der Koͤhlkraͤuter. Oelkraut oder Cappeskraut iſt warmb vnd trucken im erſten Grad / hat einen ſcharpffen raͤſen Geſchmack / de⸗ rowegen es ein Art hat zu truͤcknen vnd zu faͤubern. Innerlicher Gebrauch der Kohl⸗ raͤuter. 8 On den Koͤhlkraͤutern ſchreibet Dioſcorides, daß fie den Stuelgang fertig machen / vnd den Bauch ekweh⸗ chen/fürnemlich aber der zahme Koͤhl / doch alſo das er fänffelich oder gemachſam geforten ſey: oder wie Gale- nus vnd andere ſagen / daß man die Blätter in heiſſem Waſſer erwallen laſſe / vnd darnach dieſelbige Brühe fuͤr ſich ſelbſt / oder mit Zucker vermiſche / vnd einneme Wenn man fie aber voll⸗ x. fömlich koche alſo daß man die erſte Bruͤhe abſchuͤtte / vnnd an⸗ dere darüber gieſſe / vnd in derſelbigen widervmb ſieden laſſe ſo ſtopffe ſie den Leib. | Dieweil aber der KOM dem Magen etwas fchädfich iſt ’ fo ſchreibet Galenus, daß man fie mir einer feyften Brühe fochen ſoll ond wie Simeon Sethi vermeldet / daß der Röhl mir gutem feyften Steifch gefocht dem Magen weniaer fchade/denn wenn er allein gekocht wirdt. Et iſt auch in Sommerszeiten dem Magen viel fhädrlicher/dann im Winter Was die zarte Zweiglein oder Spargen belanget / ſollen dieſelbige dem Magen F K beffer vnd nuͤtlicher ſeyn / dann dag ander Kraut / ſie ſollen auch den Harn mehr fort treiben / wie Diofcor.in feinen 2. Buch am 123. Capit. dar von ſchreibt: Da er auch vermeldet / daß die Koͤhl⸗ blaͤtter rohe mie Eifig geſſen den Muͤltzichtigen gut feyen / deß⸗ gleichen die Bruͤh getruncken von Koͤhlkraut / ſoll die Zeit der Frauwen treiben. Galenus ſchreihet daß der Same dieweil er einer bittern Qualitet fey/die Wuͤrm im Leb toͤdte / wenn man jhn mit Milch oder ſuͤſſem Wein einneme. Plinius meldet / daß die Blaͤtter in Eſſig mir Coriander / Rau⸗ ten vnd Honig eingenommemden tunckelen truͤben Augen vnd Haͤuptwehe wol thuen: Alſo auch mir Baumoͤl und Salgtz geſ⸗ ſen / machen ſie ſchlaffen. XVI. Engliſch Koͤhlkraut. — Angliea. B RR SITU hi ALL N 4 SE Ama 4 IN VE & 0 ae *) EEE 2 N RN A TE ta —40— — 5— N U RN Ya — tl EL — = $ S „Ah * DAN, An —0 * N N N W — * Es ſchreibt Oribaſius Ilb.i. Synopſ.cap 2. Daß die Wur⸗ zel der Koͤhlkraͤuter / in Wein geſotten / vnd davon getruncken die verſtopffte Adern der Mutter eroͤffne / vnd die verſtandene Mo⸗ natzeiten der Weiber widervmb zu recht bringe. | Es melder auch Plinius,daf der Koͤhlden Weinreben gantz zuwider ſey: Vnd derowegen / wenn man Köhlfräuter vor dern Eſſen einneme | dreyoder vier alſo rohe mit Salk vnnd Eſſig] fo verhuͤten ſie die Trunckenheit: Aber nach dem Eſſen genoſſen / fo vertreiben ſie wider vmb die Schwermuͤhtigkeit deß Haupts / ſo von Trunckenheit entſtanden iſt. Er ſchreibet auch / daß der Koͤhl den Saͤugmuͤttern viel Milch gebe / vnd daß die geſottene Bruͤh das Podagram / vnnd die fal⸗ lende Sucht vertreibe: Deßgleichen auch den Miltzſuͤchtigen faſt gut ſey / viertzig Tag ſolcher Bruͤhe eingeno mmen. Es geben aber die Koͤhlkraͤuter / wie Simeon Sethi bezeuget⸗ ein grob melancholiſch Gebluͤt. RKoͤhl geſotten / vnd geſſen / iſt nuͤtzlich denen / ſo ein bloͤdt Ges ſicht haben’ vndzittern. So man Koͤhl im Munde kaͤuwet / vnnd den Safft hinab ſchlucket / bringt er die verlohrne Stan wider. Koͤhlkraut geſotten mit einem alten Hanen / vnd die Bruͤhe getruncken / ſtillet das Bauchgrimmen: Ein nuͤtliche Speiß zum Lendenſtein: Mit Senffkraut oder Samen gefottenift dein böfen Metz dienftlich. - - So 119 * EB es 5 — en A Sodas Podagram haben follen nicht alfein zur Speiß ge⸗ F „a * * gfriſche vnd alte Wunden reyn / wenn man fie darmit außwaͤ⸗ V ſchet. Deßgleichen thue auch das Kraut / zerſtoſſen vnnd daruͤ⸗ 120 brauchen / ſondern auch darmit purgieren wie vnden gemeldet wiudn Vnd wirdt die Artzeney deſto fräfftigerimann man Rau ten vnd Coriander Samen darzu thut. Die Blumen Gipffelin am Koͤhl pflegen die Welfchen ge⸗ gen dem Frühling zu ſieden / vnd wie Spargen mit Burter vnd Eſſig anzumachen / vnd alſo effen / treibt den Harn viel kraͤffti⸗ ger als das Kraut. ) Koͤhlſamen groblecht serftoffen / und in einer Fleiſchbruͤh ge ſotten / vnnd alfogerruncken / flillet das Grimmen im Leibe fräfftiglichen- Koͤhl geſotten oder das Safft / oder die Brühe mir Zucker vermiſchet / macht Sruelgäng- In Waſſer geſotten / vnd der Dunſt in das Haupt empfan⸗ gen /auch das vbrige vber die Stirn geſchlagen /ſtillet das Haupt⸗ wehe / ſo von vbrigem Trincken entſtanden. Die Wurtzel vom Roͤmiſchen Koͤhl geſotten / vnd der Bruͤhe zwey oder drey Troͤpfflein warm in die Ohren gethan / nimpt den Schmertzen derſelbigen. — Galenus ſchreibt / der Koͤhl heffte die Wunden zufammen: Die Erfahrung gibt / daß wo man die Blaͤtter in rothen rauhen Wein kochet / vnd vberlegt / heylet es grofferieffe hole Wunden . Die Blaͤtter auff hisige Schäden gelegt / nimpt die Hitz mil⸗ tert den Schmertzen / heylet vmb ſich freſſende Schaͤden / auch an heymlichen Orten. | Der Harn voneinem Menſchen / fo etlich Tag nacheinan der Köhlblärter geffen hat foll Fiſtel Krebs / Wolff / Flech⸗ Zittermaͤhler vnnd dergleichen Vnreynigkeit der Haut eylen. Koͤlkraut im außgehenden Haͤumonat genommen / die mit⸗ tel Rippen darvon gethan / die Blaͤtter in weiſſen Wein getocht / die Schenckel mit der Brůh gewaͤſchen / darnach die Blaͤtter warmb darauff gelegt miltert den Schmertzen / vnd heylet ſaͤnff⸗ tiglich alle alten Schäden vnd Geſchwaͤhr: Iſt ein ſonder Ex⸗ periment. Euſſerlicher Gebrauch der Kohl: kraͤuter. Winius ſchreibet / daß das Koͤhlkraut zerſtoſſen / mit Ger, P ſtenmeel / Rauten / Coriander vnd ein wenig Saltz ver⸗ menget / vnd auffgelegt / die Schmertzen dep Podagrams beneie vnd lindere: Vnd daß das gekochte Waſſer vom Koͤhl den Neruen vnd Gleychen gar wol thut / darmit gebaͤhet vnnd außgewaͤſchen. Es halte auch bemeldtes Waſſer beyde ber gelegt / es ſoll aber der Schade jederzeit zuvor mit warmb Waſſer außgebaͤhet ſeyn. | Wider die Schmergen deß Stechens in der Seyten / ein fein Erperimene: Nimme ein Koͤhlkraut Blat / legs auff ein heiſ⸗ fen Ziegelſtein / befeuchte es mit vngeſaltzener Butter oder Huͤ⸗ nerjchtmalg / daß es wol weych werde / ſtraͤuwe Elein geſtoſſenen Kümmel darauff / vnd legs alſo warmb auff die Seyten. Koͤhlkraͤuter zerſtoſſen / mit Gerſten Meel vermenget / vnnd vbergeiegt / ſeyn gut wider alle hizige vnd auch andere Geſchwuͤl⸗ ſte / hehlen die Nachtblattern Epinyctidas, die Roſe / den Roth⸗ jauff /vnd die Raude / ſagen Diolc. vnd Galenus. Koͤhlblaͤtter zerſtoſſen mit Saltz vermiſcht / vnnd vbergeſchla⸗ gen / btechen die Carfunckeln. Elin Koͤhlblatt auff die Scheytel gelegt / ſoll die verruckte Mutter vber ſich ziehen / vnd wider zurecht bringen. Koͤhl gekocht / mit Honig vermiſcht / iſt gut wider alle Ge⸗ ſchwaͤhr / die weyter vmb ſich freſſen / auch wider den kalten Brandt / ſagt Dioſcorides. Koͤhlblaͤtter zerſtoſſen / mit Eſſig vnnd Alaun vermiſchet / vnnd nad) dem Badt auffgeſtriechen / vertreibet die Raͤude vnd Kraͤtze. Auff das Haupt gebunden / behaͤlt das Haar fo anfahet außfallen. | Köhlfamen mit Veyelwurr ſafft zerſtoſſen / vnd angeſtrie Wen vertreiben dig Flecken und Roßmuͤcken im Angeſicht · D.Jacobi Theodori Tabernemontani / jnnerlichen Gebrauch. D lolcorides ſchrelbet / daß der Safft auf dem rohen vn ⸗ Von dem Safft der Kohlkraͤuter / vnd ſeinem gekochten Koͤhl gepreſt / mit Niter vnd Violen wurtz ge⸗ runcken / den Stuelgang erweyche Mit Wein ge runcken / ſey er gut wider die Nater Biß. [ Wann jemandts die Magengilb herterder nemedie fordere ftejunge Schoß der Blaͤtter: ersvalle dieſelblgen ein wenig in heiſſem Waffer:ftoß die Blaͤtter / truck de Safft durch ein Tuch/ Ind nimme Morgens nuͤchtern deſſelbigen Saffts ein ziem⸗ ich Glaͤßlein voll warm mit Salt, / einer Erbſen groß! auch ſo viel Roͤmiſchen Kümmel: faſte darauff drey oder vier Stunde purgiert wunderbarlcch · Römischen Koͤhlſafft mit Kuͤmmel oder Dillen Samen ges 6 nüseiftillet das Leibwehe. ; Der Safftauß rohen Blättern getruckt vnnd getruncken / iſt guut wider diegifftige Schwaͤmme · Mi Honig angemacht vnd gekocht / ſittſam hinab geſchlun⸗ gen / ſtillet den Huſten.) Euſſerlicher Gebrauch deß Koͤhlſaffts. | Er außgepreſte Safft mit Meel von Fornogræco vñ art vermiſcht / wie ein Pflafter gemacht vnnd vber⸗ gelegt ‚hilft wol wider das Podagra vnnd Schmer⸗ sen der Glieder: Deßgleichen auch iſt es gut wider die alte faule vnreyne Geſchwaͤhr. Kern manden Safft in die Naſen thut / reyniget er das Haupt / ſagt Diofcor. doch ſoll man ein wenig Betonienſafft o⸗ der Waſſer darunter miſchen. Ein Zaͤpfflein auß dem Safft gemacht / in die Mutter ge⸗ chan/ brnget den Frawen ihre Kranckheiten / darzu von etlichen das Kadenmeelgenommentirdt. Es melder Plinius, daß der Safft mit Honig vermiſcht / vnd in die Augenwinckel gethan / das Geſicht klar vnnd hell mache: Vnd wenn man den Safft mit Wein vermiſche / vnnd in die Ohren thue / bringet er das harte Gehör wider / vertreibe auch al⸗ leriey Flechten vnnd Zittermal am Leib / wie auch den Griudt vnd die Raͤude. [ Den Safft auff das kale Haupt geſtriechen / macht Haar wachſen / vnnd toͤdtet die Laͤuß · Auff ſchwartze Anmahl geſtrie⸗ chen / aͤndert die. Roſenoͤl mit Eſſig vnd Ephaͤuw oder Koͤhlkrautſafft vermi⸗ ſchet und auffgeſtriechen / ſtillet das Hauptwehe / ſo von Trun⸗ I ckenheit vervrſachet.)] | BruftSattiverglein für die Kinder / Loch ex caulibus genannt. Hr: I: dem gemeinen Koͤhl wirdt für die Rinder / [ihnen die Heyſſere zu vertreiben! und die Fluͤß / ſo vom Däupr fin herab auff die Bruſt fallen / zu erweychen und außzu⸗ führen ein herzliche Bruſt Lattwerglein gemacht auff folgende Weiß: | Nemmen deß Koͤhlkrautſaffts fuͤnff Pfundt / kochens uber einem linden Kolfeuwerlein / biß daß nur zwey Pfundt vber⸗ bleiben / vnnd verſchaumen es wol / thun hernacher geſottenen Moſt / Honig vnd Wein / jedes ein Pfundt darzu / laſſens ge⸗ maͤchlich einfieden / vnnd ruͤhrens wol mit einer Spatel her? K vmb zu rechter Dicke: diß kan auff ein Jahr behalten werden. Andere nemen deß Saffts drey Pfundt / rohten Zucker vnnd Honigs / jedes anderthalb Pfundt/ kochens wie gemeldet / zu endt thun ſie anderthalb Loth Saffran darzu. Andere nemmen dB Saffts ein Pfundt / Saffran ein halb doth / Zucker vnd Honig jedes ein. halb Pfundt / miſchen | vnnd kochens mit cin, ander. Don — — Das Ander Buch / von Kreutern. 121 A | Ruͤbenkoͤll E denzähen Schleim auß · legt das Leibwehe / fol den Seber onnd Ge Caulorapum. Milsfüchtigen helffen: macht den Trunckenen wieder Nuͤch⸗ J tern. — N W DW ; Abendts und Morgens jedesmal vier Loth getruncken / iſt gut — —— fuͤr den Stein vnd Grieß in Lenden. M IR S So einer vongifftigen Vngeʒiefer geſchaͤdiget were / der thue | } einen guten Truuck daruon es nimpr dem Gifft fein krafft. Auſſerhalb gebraucht mie vbergelegten naſſen Tuͤchlein / tuͤet die htzige Schaͤden: die Vnnatuͤrliche entzůndung / ſtillet denn i fmersen. Die Haut damit gewaſchen / heylet den Grind/ das u * vnterweilen genetzet behltter vor dem Haar außfal⸗ len. M Bon der Aeſchen der Röllfräuter. — Linius zeuget daß die außgebrante Aſche von den Koͤll ſten⸗ 1 IE geln / vnder die Medicamenta cauftica gerechnet werde- B ED Es fchreiber auch Gal. lib. dealimentorum facult. daß be⸗ 17 Ay ) FAR E melte Aeſche ein ſehr truckene wie auch brennende Natur an fich | — 32 habe / derowegen er meldet / wie auch Diofe. lib. 2. cap. 123. daß | RN fotche Aeſche mit altem ſchweinen Schmalg vermifheronndo ⸗ N SEN bergelegt / faͤnfftige vnd lindere die alte langwirige Schmertzen 9— der Seiten / vnd andere dergleichen Geſchwuͤlſte mehr. "| h Auff gleiche weiß gebraucht wird fie gelobt wider die Schmer i | N sen vnd Weheragen der Hüfft- ‚| — Es wird auch auß bemelter Aeſche ein koͤſtliche Lauge ge⸗ macht / wider den falten Brandt vnd das Wildtfewer / weũ man r ſich darmit waͤſchet. Von vielen andern Tugenden vnd Eygen⸗ ſchafften deß Koͤlls / kan man leſen bey M. Catone de re ruſtica H — cap. 157. welcher fie sum höchftenrühmer: Vnd wird vermeldet / y. daß fich die Römer ſechshundert Jarlang mit den Koͤllkraͤutern c beholffen / ehe denn die Aertzt ins Römifche Reich kommen ſeyen 4 fr FR 4 Alfo daß feine Schwachheit geweſen / welcher man nicht mit den 4 ' gang Rübenföl. Koͤllkraͤutern begegnet habe. n Canlotaputm Ionguim, Von der Krafft vnd Tugendt deß he Wilden Kölle. \ s„°S ſchreibet Dioſcorides, wie auch Oribaſius lib. It. ie Medic.colleet. fol.424- daß der wilde Koͤll dem zamen J faſt gleich ſey: Allein daß er weiſſer raucherer onndam | | Geſchmack bitterer erfunden werde. Vnd meldet Dioſc. | J daß die kleine junge Zweiglein in Laugen geſotten / ſuͤß vnnd lieb⸗ al J lich ſeyen zu eſſen. N N. Wenn man die Blätter zerſtoͤſt / vnnd wie ein Pflafter ober FM ) legt / fo hefften fie die Wunden zuſammen / vnd vertreibenallere vi N Ib ley Hitz vnd Geſchwuͤlſt. N 1 li = *T Von Ruͤbenkoͤll. | } er, Ye Rabenkoll werden auch su den vori⸗ l N gen Koͤllkraͤutern gerechnet mit welchen fie/für- 1 i nemlich aber mit den glatten faſt vberein kom⸗ 1 i — men / außgenommen daß ihre Wurtzeln dicker Di 1 TAT snpgröber ſeyn / welche ſich einer Ruͤben verglei⸗ il u chen / vnd ftehr ober der Erdẽ wie ein Ruben / darauß die Blaͤtter H wachſen. ] Es feyn ihrer zweyerley / die eine wird fehlecht Ruͤben⸗ | it koͤll genennt / die ander aber lang Ruͤbenkoͤll/ dieweil die Wurtzel | J eiwas lenger ifEdanndererften. Lateiniſch werden fie genennt J M Caulorapa,oder Cauliropa : Die Welſchen nennen fie Torzu= | | W 205. [ Bey dem Plinio follen fie feyn Lacuturres. J gr Sovieljhr Natur ond qualiter anlangt / fonnen ſie wie die 9 — | r vorige genuͤhet vnd gebraucht werden. K Das II, Capitel. | | ü 5 ar Von den Rüben. | Von gedifilliertem Koͤll oder Cap⸗ — * | | vis Waffer. Ex Je Ruͤben / ſo jederman wol bekaũt / ſeyn 9 h On dieſem Kraut klein zerhackt / in Wein erbeiser wird zweyerley / wie auch Dioſcorides meldet / zam su end deß Brachmonats ein gut Waſſer abgezogen: — vnd wildt. Der zamen werden dreyerley Art fuͤr⸗ fl welches deß Morgens nüchtern ein Gläßlein volge _ SEES C) geſtellt fojren Vnderſcheidt alleinan den Wur⸗ h truncken / purgiert den Magen vonder Galenı führe nein haben wie bey einer — verzeichnet 2 | * R2 D. Sarodi Theodori Tabernmontani, A J. Rundt Rüben. F II. Kunde Rappen oder Stopffelruͤben Rapum rotundum. Rapum totundum minus. — V N END S (N —W AN 2 53 7 A) 7 — A : N ZI AR 9 3 8 He OK er ÜN — NIT m F R ST RSS En, PERS HR Le TEN S 7 UND IN“ r 7 = IN h IV. Klein Scheibennappen oder Scheibenrüben: Rapum orbiculatum minus. A Sy \RS\, s { IV FERN II. Scheibelrüben. ae Rapumorbiculatum. : ® — | EN AB \ — 5 Ri Ch : TEL DIIAN GEN we NA RT MN U — SCHEN . 8 EV IN AU I hoch und runde’ ] Ihre Blume iſt gelb mir Schotten und Sa mendem Koͤll gleich. Die wilde Ruͤben feyn den samen faſt gleich / allein daß die Blätter rawer vnd geruͤmpter ſeyn / bringen jhren Samen in Huͤlslein / außwendig ſchwartz / innwendig aber weiß. Die Wurßel iſt lang / wie der Raͤttich am geſchmack wie die Rüben. ] Es melder Matthiolusin feinem Herbario, daß man an et⸗ lichen Orten Ruͤben finde deren eine mehr dann ein Zenener wiege: Er ſelbſt / ſchreibt er / hab ihrer gar viel vmb Trident her ge⸗ ſehen von dreyſſig Pfund ſchwer. Bund iſt wol zu verwundern / daß auß einem fo kleinen Koͤrnlein / vnnd in fofurser Zeit / ſo eine groſſe Ruͤbe wachſen ſoll. Sie wachſen gern an kuͤlen Orten / werden alſo ſuͤſſer / vnd der Safft auß der Erden zeucht ſich mehr in die Wurtzel / dann in die Blätter. [ Die Wilden wachſen an K den Keinen der Felder / vnd under dem Getreydt.] Von den Namen. | 4 | Vbe heiſt im Satein Rapum, vnd sum Vnder cheid der [ Deren etliche flach vnnd rund die anderen gantz rund / wie ein I Star Rapum rotundum , das iſt / Runde Be Kugel / die dritte lang / rund eines Arms dick / vnd braunrorh. ] Os! Rapum orbiculartum Scheibe Ruͤben Rapum lon- < ie ſeyn alle glatt / haben feine Faſeln / dann allein am vnderſten * gum Lang Ruͤhen / vnd Kapum hlueltre Wildt Ki Theil’haben ſie ein Schwänglein/ darmir fieden Safftaußder ben. SricchifcyToryuan, Arabifch Seliem. Welfch Rapo. Spar Erden stehen: Ihre Blätter ſeyn rauch vnd ſcharpff / gleichdem nifch Nabo. Srannöfifch Nauean, Boͤhmiſch N ettich / allein daß fie breyter feyn[ Der Stengel iſt zweyer Elen Turnepe- Niederlaͤndiſch Rapen. | Don D RI > SS IR TERN ee: E , — — — — * ———— — —* 5 — — — — ee. ze 3 = zu. l — = a ze a 7 Das Ander Bu V. Sange Rüben. Rapum longum. — —7 8 —B J, 4 — 8 a F 9 RN EN # RN & 8 * U N: N S = * —ı\' — 3 % Vor KV R N N U ANDIS> NY, \ II N N -,f rm — N Ir = Mai EN gr ÜRÜRRNENTNS — —8 We * x Je Ruͤben werden gefchäger warm im andern / vnnd ENfeucht im erſten Grad. —* ch von Kreutern. 123 F Li VI. Lang ftopffelrübfein. Rapum longum minus. — EG — E = NYV22 ENTER 2 u S 1% 2 > A —9 I Km < W —— ar —S Innerlicher Gebrauch dex Ruͤben. 5 D Tofcorides ſchreibt / daß die zame Rüben geforten dem Leib Nahrung geben / aber ſie blehen ſehr / vnd machen ein Be⸗ girdt zur Vnkeuſchheit. Die junge Schoͤßling der Rüben geſot⸗ ten vnd geſſen / treiben den Harn. Etlich ſagen / daß die Rüben dem Leib wenig Nahrung geben / vnnd ſchreibet Simeon Sethi, daß ſie ein grobes Gebluͤt machen / wenn man derſelbigen ſtetigs eſſe / vnd gebe Vrſach zur Verſtopffung der Leber: Aber die Bruͤe von den geſottenen Rüben! mit Zucker vnd Butter ] lindere die ſcharpffe Keel / vnd mache vmb die Bruſt weit / daher ſie auch von dem Bauwersvolck ſehr gebraucht wird / welche ein kurtzen / ſchwaͤren Athem haben / von groſſer Verſamlung deß zaͤhen Schleims ſo ſich in der Bruſt verſamlet hat. [Geſotten den Safft herauß getruckt / mir ein wenig Zucker⸗ kandelſuͤß gemacht / vnd alſo warm / wann man ſchlaffen gehen wil / außgetruncken / erweicht den Koder / vnnd ſtillet den Huſten kraͤfftiglichen. | | ‚Es wird der Nübenfame mehr in der Artzeney gebraucht / dafs Die Wurkel/ vnnd fager Diof. daß der Same bequemlich ver» miſcht werde onter die Artzeneyen / fo wider den Gifft eingenom⸗ men werden / vnd vnder den Theriac. Sey auch faſt gut getruncken / wider den toͤdtlichen Gifft / in Mein oder in Deleingenommen. [ Rübfamen mit law Waſſer getruncken / macht Rosen. ] han ſchreibet auch dem Samen zu / daß er mehr die Luͤſte vnd Begierde zur Vnkeuſchheit erwecke / denn die Wurgeln. ¶Den Kindern / wenn fie an den Blattern oder Vrſchlech⸗ we ligen / gibt man den Ruͤbenſamen ein / dag treibt fie erauß. a. Im Niederlande macht man auß dem Samen ein Oel / wel⸗ cher warm eingeben wird zu den Schmertzen nach der Geburt: Dieſes toͤdtet die Wuͤrm im Leib. Rüben mit Eſſig und Saltz genuͤtzet / machen Luſt vnd Be⸗ gierd zu eſſen. Es ſchreibet aber Galenus, daß ſie gar ſchwaͤrlich zu verdauwen ſeyen / bloͤhen den Leib faſt auff / vnnd mehren den ‚Samen. Daher auch bey Plinio gelefen wird / daß ſich der De- mocritus der Rüben gank vnd gar enthaltenhabe. Eufferlicher Gebrauch. En man die Podagrifche vnnd erfrorne Fuͤß oder Ferſchen mit geſottener Ruͤbenbruͤe bäher/ fol eg den⸗ I felbigen gar wol thun: Oder aber daß man die geſotte⸗ neRuͤben serfkofferond wie ein Pflaſter an die Oerter aufflegze. Es ſchreibet Diofcorides weiter hieruon / daß wann man ne⸗ me Roſenoͤll vnd ein wenig Wachs / —— in ein außgehoͤlte ij Ruben 4 — — — —E — — — — — — — — ö— — — — — —— — — — * BER ee — — ——— — In 2 2 ne — — — — —— — — aeg — — — ————— — —— ‚124 2, Jacobi Theodori Tabern montani/ Ruben thete / vnd in heiſſe Aſchen ſetzet / biß ſo lang ſie darinn FDas erſte Geſchlecht waͤchſt allenthalben neben den Gaͤrten / warm werden / vnnd das Wachs zerſchmeltze / darnach auß der Eckern / vnnd alten Hoffſtaͤten: Bluͤhet den Sommer Yber/ Aſchen neme / miteinander zerſtoſſe / vnd wie ein Pflaſter aufflege/ bringt ſeinen Samen gegen dem Herbſt. ſol es die ſchwaͤrende erfrorne Fuͤß vnd Ferſchen heylen. II. Waſſer Hederich. ¶Auß den gedoͤrrten Ruͤben / ſo man in Sachſen Welckruͤ⸗ Rapiſtrum aquaticum. ben nennet / ein Waſſer geſotten / vnnd ein wenig Zucker Candi darinn zerlaſſen / iſt gut su den boͤſen Haͤlſen / damit gegurgelt. Ruͤbenſafft mit Frawen Milch vermiſchet / indie Augenwin⸗ ckel gethan / macht klar Geſicht. | Rüben und Zwibelnſafft iſt dienfilich zum Brandt deß Puluers. | Bon der Natur / ond Eygenfchaffeder | Wilden Rüben. B 8 On dem Gchrauchder Wilden Rüben ſchreibet Dio- ſcorides lib, 2. cap. 114. Daß man den Samen ver- miſche vnter die Artzeneyen / fo eufferlich gebraucht wer ⸗ G den / das Angeſicht vnnd den gantzen Leib zu reinigen: Son derlich aber vnder die ſo auß Feigbonen / Eruen vnd Wei⸗ tzen Meel bereitet werden. Das III. Capitel. Von Hederich. 1. Braun Hederich. Rapiftrum purpureum, \ — IN KE Si — * — * ya ER — C H Von der Natur / Kraffe/ onnd Wirckung deß Hederichs. Jeſer Hederich hat faſt ein Natur mit den Rüben: Nedoch iſt er etwas wärmer vnd truckner Art. Innerlicher Gebrauch deß Hederichs. Das Waſſer daruon getruncken / zertheilet den Schleim in der Bruſt: Hilfft denen / ſo einen kurtzen Athem ha⸗ ben. Vnd ſoll faſt gut ſeyn wider allerley Gifft / wie der 1 u Ruͤbeſame. Das IIII. Capitel. Von Ackerkoͤl. Ecerkoll hat ein ſchmale kurtze Wurtzel / darauß ein runder Stengel mie wenig Nebenäft- F D lein entſtehet feine Blätter ſeyn ein wenig rauf * a“ BR A Ederick ft ein K derich / an den oͤberſten Stengeln kommen ſeine DR * en: Ken bleichgelbe Blumen /gleich dern Hederich / allein daß ſie ein wenig ) — darauß ein rauhe / dicker / häriger Sien kleiner ſeyn / nach welchen die kleine Schoͤttlein wachſen / darinn Egelerwaͤchſet: Die Blaͤtter vergleichen ſich faſt Den 5— daß ſie rauher — vnd Saamfeldern. j —— riger ſeyn / oben am Stengel wachſen braunlechte Blumen / an Es —— ——— Fi ana genennt / Geſtalt wie die Maͤrgenroͤßlein / nach welchen lange Schoͤttlein welchen namen et iche dem Er oͤll zu ſchreiben: Andere wachſen / wie an den Leucoiis,darinder Same verſchloſſen liege, haben ſonſt ein Kraut / welchs ſie — heiſſen / alfo dag Das ander Geſchlecht iſt bemelten bey nahe gleich: vnden — welchs das * — ſeyn föndre: Daruon vmb den Stengel ſeyn die Blaͤtter groß vund breis / vnnd je h. bey Lobelio in feinen aduerlariis fol. 70. weitleufftig zuſehen her ſie am Stengel ſtehen je ſchmaͤler / kleiner vnd ſpitiger fie NV welcher beidt deß Dodoneęi vnd Matthioli Lampfanam ver⸗ JS iſt diefes Krane gar in einem geringen Gebrauch er erg ſeyn / darzu ſehr gerferfft. | wirffet. Seine Wurselift ſehr zaſecht / darauß die Stengel erwachſen / Von der Natur / Krafft /vnd Wirkung an welches Giepffel viel kleiner / zarter / geſtirnter Blümlein / mit deß Ackerkoͤlls. vier Blaͤttlein perfür kommen · Vnd wird genennt Waſſerhe⸗ O qu man dieſe Lampſanam gebrauchen koͤnne / vnnd derich / dieweil es an Waſſern vnd Baͤchen zu wachſen pfleget. was jhr Natur vñ Eygenſchafft beſonders ſey / finde ich gar we⸗ der Samen verſchloſſen / waͤchſt gemeiniglich neben den Aeckern 4 een a ie. een. —— —— 7 —————— — * — —e— — — —— — — — — — PR Mi I III. Ackerkoͤll mit bleichgelben Blumen Lampfana flore melino. | 9— NO 00 y VNA VA SR VoyY VE A! \3 A —FF 7 7 — NN (4 N Y ADS DE: S% Er >= A * RR r 5 7 6 FEST) 4 C I]: gar wenig benden Simpliciften: Dann fiemehr von der Geſtalt der Lampfanz,dann von feiner Engenfchafft freien. Jedoch iſt wol abzunehmen / daß es faft mit den andern Koͤllkraͤutern v⸗ berein komme / dieweil es ein Art hat zu ſaͤubern vnd zu reinigen. Derowegen es euſſerlich wider die Raͤude vnd Flechten kan ge⸗ braucht werden. Deßgleichen auch helt es die friſche Wunden rein und ſauber / wie von den Koͤllkraͤutern iſt bemeldet worden. Das V. Gapitel. Bon Rapuntzeln. D u) ER Kapungeln ſeyn zweyerley Ge⸗ €: ſchlecht / Zam vnd Wilde. Das erfte Geſchlecht DR gemwindt erſtlich im Anfang deß Früelings ein I weych zu eſſen / derhalben fie fehrzum Salat ge⸗ braucht wird / mit der zeit waͤchſt fie gröffer und dicker / faſt vier fin, ger lang / vnnd eines kleinen fingers dick / in der Mitte auffgebla⸗ fen. Von der Wurtzel kommen / gegen dem Brachmonat ) vicl Stengel etwan Elen hoch / etlich zweyer Elen hoch. ] Sie haben dieſes gemein / daß ehe dann ſie in Stengel tretten / gewinnen ſie langlechte glatte Blaͤtter / liegen auff der Erden außgebreitet wie die Maßlieben: Die andere aber ſo nachmals an den Stengein wachſen / find länger vnd ſchmaͤler / [mit vnglei⸗ chen Geſetzen. Das erſte Geſchlecht trägt oben ein purpurblauwe [fchellech E te geſtirnte) Blume / hat kleinen ſchwartzen Samen / in runden Knoͤpflein verſchloſſen. Die andere drey Wilde Rapuntzeln ſeyn der erſten faſt gleich / K allein daß ſie in allen Stücken kleiner / geringer vnd fpigiger ſeyn / jhre Stengel ſeyn ſchmal vnd lang mit zwey oder drey Blaͤttlein beſetzt / oben an den Giepfflein der Stengel bekommen ſie jhre ſchellechte Blumen darmit ſie von einander vnterſcheiden wer⸗ den / als deren etliche Blauw / etliche Purpurweiß / die andere gar weiß herfuͤr kommen wie bey einem jeden verzeichnet iſt. Das fuͤnffte Geſchlecht die Waldt Rapunztzel / it der erſten an Blaͤttern / Stengeln vnd Wurtzeln faſt gleich / die Blaͤtter ſeyn vnten am Stengel breiter dann oben auß / Lan erlichen find die 8 3 Das Ander Buch / von Krutern. 125 F 1. Rapuntzel. Rapunculus. E 2kleines weiſſes Wuͤrtzlein / an Geſchmack ſuͤß v nd nn F II.Klein Wildt Rapuntzel. Rapunculusfylueftrisminor. II. Er — 5 RR Blaͤtter mit einem ſchwartzen Flecken ’ der Stengel iſt faſt an⸗ derehalb Schuch hoch / an welchem ein —— me wechſt / bißweilen purpurbraun / bißweilen grauwblauw / vnd zu zeiten auch gang bleich. Die Wurtzeliſt auch weiß / mit geſtalt vnd geſchmack der erſten aͤhnlich / faſt ſuͤß vnd gar lieblich. erh Das 2 » nn —— — —— — — — — nn a nn —— — — — — — — — — — — — ⸗— — — Bi — — —— er ee ee nk — — 4 Un ! 1 | ü | i i IB 5 ii 1 an! all) J Be ) | J 1#) —91 IM: 4 17 4 \ \ h j — ll 1 N i aa | j | [| h | N | 4 I EN } j il IL 9 J | Hl ’ h J Kap! —4 bir — "ur. BA AN ih | Be h | j IB l- ar | n —9 1.0 | Ih | ik I | N J | ı l I ] \ Bil aaa I 1 ulm j | 8; ' Jr) u \) NE EN E | N N 4 — Kir H tag Bi —9 9 il; 2 " 2 gl —9 ar # a ea li Mi “ Kah N Fa | N Ber 1) —J I ! R N I 1 | ! Bu Re Hl I Hi N ef l iM | | El 3 N *93— — — | 1 h a dr A 2 } ur BEL ur © A a NSSHFEN Wr, A Hal ale do, 1 1 | Re D.Tacodi Theodori Tabernzmontani, IT. Wildt Rapuntzel mit purpurweiſſen Blumen. Rap ınculus fylueftris,lore ex purpureo can» dicante IIL V. Walde Rapuntzel. Rapunculus V.nemoroſus J. We —W N Dis fechfte und ſiebende Geſchlecht ſeyn den Fleinen wilden Rapunseln faſt gleich / koͤnnen billich ein Mittel genennt wer- den zwiſchen den kleinen vnd groffen: Ihre Stengel finder was lenger vnd groͤber: die Blaͤtter langlecht / ſpiig vnd an denn A F IV. Weiß Wild Rapunsel. Rapunculus fylueftris flore albo IV. ot 4 ( VI Walde Rapunsel. Rapunculus VI. nemorofus II. 4 CALCIZ — — ‚di it Bi: MM j ‘hr j N ! — — | h u; fechften etwas zerkerffet / tragen ſchellechte Blumen wie die klei⸗ nen wilden Rapuntzeln. m C Cluſius beſchreibet noch ein ander Art der Rapunzeln / in 6 feinen obſeruat. Pannon lib.4. cap;ı 3. welche er Trachelium oder Rapunculum alpinum nennet. —— ni | 4 — — — — I u Sie wachfen auf vngebauwetem Feldt / in Waͤlden / Buͤheln vnd Wieſen / [hin vnd wieder neben den Zaͤunen werden auch in den Gaͤrten gezielet. Von den Namen. I ai heiffen Sareinifch Rapunculi,und sum Vn⸗ Os: derfcheid/Rapunculi fylueltres,Rapunculinemoro- ſi das iſt / Walderapungel:Rapuncula oder Rapuntia. Ab Auicenna Pes Locuſtæ: Welſch Raponzolo. Fran⸗ toͤſiſch Refponce petit. Niderlaͤndiſch Cleen Raponcellen. ¶ Enge liſch littel Kampions Von der Natur / Krafft / vnnd Wirckung der Rapuntzeln. Salat / mit Saltz vnnd Eſſig abbereytet: ſie machen Luſt on Appetit zur Speiß machen ein guten Magen, bewegen den Harn] etliche ſagen / man ſolle fie zuvor ein wenig in heiffen Waſſer quellen / vnnd als dann zum Salat bereyten. Etliche ſagen / daß die Wurtzel gekocht mit langem Pfeffer beſtreuwet / vnd geeſſen mehre den Saͤngammen die Milch:ond fo man mit Zwiblen bereitet eſſe / ſaͤrcke vnd mehre ſie den Naͤn⸗ nern die Natur. Das VI. Capitel. Don Halßkraut. SL mendieweilfieinfonderheit gut ſeyn zn den Halß⸗ LET gefchtwären. Sie feyn einander alleſampt an Form I vnd Geſtalt verwandt allein daß eines gröfferift/ als die andere. Ihre Stengelfind Elen hoch / bißweilen auch hoͤcher / vierecket / rauch vnd haͤrig: Die Blaͤtter ſeyn rauch / breidt vnd ſpitzig an dem Vmbbkreiß zerkerfft / gleich wie die Neſſel / wel⸗ chen ſie gantz gleich feyn : Die Blumen ſtehen an den Sten⸗ geln gleich wis Gloͤcklein oder Cymbalen den Mariengloͤcklein 1 Er Rapuntzeln Gebrauch beffcher deß Frülinge im ee che Kräuter haben ihren Samen befom; 2. Das Ander Buch von Kreutern. IR7 F VII Walde Rapınkel. Rapunculus VIL nemorofus III. 1. Halßkraut. Ceruicarta ma'or I. 43 r RW, 7 Sr KR — ZN, / 35 I Sen \s \ AR NR — * * TERN 2 N —— IS. II. Groß Halſkraut. Ceruicariamaior IL faft ͤhnlich / doch kleiner / Inwendig feynficein wenig rauh / v | De S | 0 Farben entweder weiß / wie dag letzt Geſchlecht ins aha purbraun oder blauwlecht / mit goftfarben Samen aufgefüllt. Ihre Wurtzel iſt weiß vnd fehr knodecht. itij [das — — — ——————— J | f J 1 ae — — — ri ü——————— — ——————— — — — — a, — — — — — — — — * = — — 728 D. Jacobi Theodor Taberne montanꝛ / F A | TIL. Klein Halskraut. Ceruicaria alba. III. Von den Namen. Alßkraut wird Lateiniſch genennt Ceruicatia. Vuul ria. Hr Tpax ars Niderlaͤndiſch Halß cruyt. Von der Natur / Krafft / vnd Wirckung der Halßkreuͤter. H Ieronymus Bock fehreibet in feinem Herbario,daß diefe I A Kreürereiner trucknen Natur ſeyen / vnnd werden Halß⸗ kreuͤter genennt / dieweil fie vieleicht zum Halßwehe koͤnnen ge⸗ braucht werden/fo man decocta oder gargarilmos darauß ma⸗ che. Vnd dieweil ſie truckner Natur feynfönnenfiemolsuden Halßgeſchwaͤren gebraucht werden / wie auch zu andern euſſer⸗ 4 lichen Geſchwaͤren dieſelbige auß zutruͤcknen. Sonſten weiß — man von jhrem Gebrauch noch nichts weiterß. [Die Wurtzel pflegen etliche wie die Rapuntzel zubereyten / vnd eſſen] S N Ä Das V I l; Copitel. — Ü N 4 — ⸗ — Von Raͤttich. 155 werden deß Raͤttichs zweyerley Ge S ſchlecht erfunden / eines ſo Gartenrettich iſt das ERS ander Waſſerrettich. Der Gartenrettich hateinen Rz) rauchen runden Stengel daran weile Blumen * herfuͤr kom̃en / darauß werden runde / hole Schoͤt⸗ lein / forn ſpitig / darinnen der gelbbraune vnd ſchwartze Game verfchloffenift. Die Blaͤtter finde ſchmaͤler / rauher vnd ſchaͤrffer € dennanden Rüben. Seine Wurselift weiß / rundt vnnd dick it wenn fie etwas alt worden eines ſcharffen Geſchmacks: Beyde IV. Weiß Halsfraut. I, Runder Raͤttich. Ceruicaria alba. IV. Raphanus totundus I. | — h i M M A SM ai EN) ı SEND — me | D 1 N J Y 9 95 N * ' Wi | 6 J Le ‚Mm E * K * re J \ 8 | . ı [Das kleine hat ein runden Stengel / die Blärter find etwas Gartengeſchlecht ſeyn einander faſt gleich / allein daß der Schei⸗ ‚Mt Afchenfarb die Blum iſt violfarb / vnnd ſtehen am Gypffel viel belrettich etwas runder iſt. Etliche finde weiß / lang / rund / weich / Bi hart bey einander gedrungen / haben feinen fondern Geruch] vnd nicht su fcharpff : andere find dich / hart wie die Staͤckruͤben ‚N Sie wachfen auff trucknen Wieſen / vnder den Hecken vynd vnd ſehr ſcharpff: etliche find ſchwartz dick hart / vnnd find die aller Re Geſtraͤuchen / blen im Junlo vnd Jullo. ſchaͤrpffſten / etliche haben ſchoͤne gelblichte Wurtzel "N | N — | | er Mil © ‘ ., | 's Das Ander Buch / von Kreutern. II. Scheibelrettich. Raphanus orbiculatus. II. NA I IN } N ZEN \ Der Wafferreteich iſt den andern mit feiner runden langen gebogenen Wurtzel vnd ſpitzigen tieff zerkerfften Blättern faſt ungleich) Doch wirdt er ſeines ſcharyffen Geſchmacks halben dem Rettich zugeeygenet. Der zame Rettich wirdt in Gaͤrten gepflantzet / waͤchſt gern an feuchten Orten / will nicht mit Miſt / ſondern mit Sprewer geduͤncht ſeyn / wie Camerarius fchreiber: Wiewol jm Fuchſius ein feyſt Landt zueignet. Bluͤet im Sommer / vnnd fan auch Winterszeit geſamlet werden. Von den Namen. Ettich heiſt im Latein Raphanus. Griechiſch japarıc — DI Aus Fugell. Welſch Raphano. Spanifch Rauano.. Os! Frantzoͤſiſch Refort. Boͤhmiſch Rzerkevv. Niderlaͤndiſch Radijs Engliſch Raddyfneoft Rabon. Von der Natur / Krafft / vnd Wirckung deß Rettichs. JS fehreibet Fernelius, daß der Rettich warm ſey im drit⸗ ten vnd trucken im andern Grad. Vnnd wie auß Di- SR ofcoride ‚ Galeno, Oribafıo vnd andern abzunemen iſt / hat er ein Natur zu öfnen / zu faubern vnd duͤnn zu⸗ machen. [und daͤuwet. Innerlicher Gebrauch deß Rettichs. S ſchreibet Dioſcorides, daß der Rettich ein Arth habe N_/ i) JS? uerwaͤrmen / aber er blähe den Seib und mache viel Gruͤ⸗ — E a =) ken: Sey dem Mund fügraber dem Magen zuwider. Er meldet auch / daß er dem Bauch gut ſey / man muͤſſe jn aber nach aller anderer Speiß einnemẽ alſo helffe er der Dau⸗ wung:[fürdert die Außtheilung der Speiß indie Glieder. ] aber vor der Speiß genommen /treibe er die Speiß vberfich und vers vrſache das Würgen: Wiewol Galenus gang darwieder iſt / daß der Rettich nach dem Nachteſſen ſol gebraucht werden / vnnd ſchreibet / daß er mehr ſchaden dann nutzen bringe. In ſumma Rettich vor vnnd nad) der Speiß geſſen / macht auffſtoſſen ber truͤbt das Hirn / die Augen vnd Vernunfft. F III. Waſſerrettich. Raphanus aquaticus LIL G ! H W>S- — EI Salt CARd AN KAM ARE III ZNDMDD NE I Doc find die Stengel vnnd Kraut leichter zuverdaͤuwen.] Rettich geforten und geflen iſt gut wider den alten langwiri⸗ gen Huſten / vnd dicke ſchleimige Feuchten / ſo ſich in der Bruſt verſamlet haben / ſagt Dioſc. Sol aber mit Waſſer vnd Honig abgeſotten werden. Fernelius ſchreibet vom Gartenrettich / daß er von Beſchwe⸗ rung den Magen zum Wuͤrgen bewege / vnnd zertheile was fuͤr grober Schleim inn denſelbigen verſamlet ſey / fuͤhre denſelben auch gemachſam auß / alſo daß er auch von jungen Perſonen vnd ſchwangern Weibern koͤnne gebraucht werden / wenn man vier Loth der Wurgelklein zerſchneide / ein wenig Waſſer vnd Honig darüber gieſſe / darnach den Safft außtruͤcke vnd einneme Oder bag man ein Loth oder drey Quintlein def Samens klein jer- ſtoſſen in Honig vnnd Waſſer einneme / oder auch mit einer Gerſtenwaſſer eintrincke: doch fol es etwas marmliche einge» nommen werden. Wer gifftige Schwaͤmm geffen hat / der effe Rettich / fuͤrnem⸗ lich aber gebrauch er ſich dep Rettichsſamen. Dann es ſchreiber Oribaſius, daß der Same kraͤfftiger fey dann die andere Stück, Rettich ſamen gedoͤrrt / vnd mir Honig vermifl chet / it gut wie⸗ der das Gifft. Rettich geſotten vnd morgens nuͤchtern getruncken / zerma⸗ let den Stein’ vnd treibt den ſelben auf. Rettich Rinden geſtoſſen / mit Eſſig vnnd Honig genoffeny macht vnwillen / vnnd wuͤrgen: das thut auch der Samen mit warmen Waffergerruncfen. Welches gebrauchen ſollen dig, fo mit dem taͤglichen auch viertägigen Fieber behaffter find. ] Es pfleget Actius die Rettichswurtzel zu vor mir weiſſen Nießwurtz zubereyten / als dann ſollen ſie zum wuͤrgen kraͤftiger werden. Fernelius melder/dag die Wurgel ein Art habe die pe ſtopffte Lber zu eröffnen vnnd das Milg minder zu machen mir Eſ⸗ fig oder mit Oxymelite eingenommen / hilfft alſo den Miltz⸗ ſuͤchtigen. Rettich [nie auch der Samen] geforten oder ſtetiges aefieı c 8 € u: : U bringt wiederumb der Frauwen Blödigkeir, | ei auch * Harn. 9 * Euſſer⸗ Bo | Euſſerlicher Gebrauch. Ettich geſotten vnnd wie ein Pflaſter vbergelegt / iſt gut wieder die Wafferfucht/fagt Diolcorides: Vnd ſo man OK ip mie Eſſia vber dns Dis legt / iſt er gut wieder die Miltzſucht · Da man ihn mit Honig vermiſche / ſaͤubere vnd zertheile er das vntergerunnen Blut / vnnd wehre den Ge⸗ ſchwaͤren die vmb ſich freſſen fen auch gut wieder die Nater Biß ⸗ Rettich geſtoſſen / oder den Safft davon mit Dortenmeel ver⸗ miſcht vnd angeſtrichen vertreibt die Sprencklen vnnd Flecken der Haut / kan auch mit Honig vermiſcht werden die Flecken deß Angeſichts darmit zu vertreiben. [Er macht außfallendt Haar D. Jacobi Theodori Tabern.montan/ F darmit erwaͤſchen / vnnd genetzte Tuͤchlein daruͤber gelegt heylet wol auch im Antlitz geſtrichen· Gifftiger thier Biß damit wol er⸗ waͤſchen vis genetzte Tuchlein vbergelegt / ſtillet den Schmertzen / eench die Geſchwulſt nieder / vnd macht es baldheylen: | Syrup von Rettich. ein nuͤtlicher Syrup mit Zucker oder Honig zubereytet werden /zu allen oberzelten Gebrechen faſt nůtzlich: Vnd wirdt gelobet von Fernelio ‚daß er gut ſey den Nieren vnd Blaſenſtein außzutreiben: Ran entweder mit dem gediſtil⸗ lirten Waſſer / oder mit Wein / wie auch mit Hauwhechelwaſſer M S kan auch auß dem außgetruckten Safft deß Rettichs wiederumb wachſen. Rettich ſchnittlein auff den Nabel gelegt / ſoll den Weibern das Grimmen legen / ſagt Hippocrates. Etliche binden dieſe ſchnittlein vmb das Haupt / ſoll den wehetagen ſtillen:deßgleichen B thun ſie auch zum Podagram oder Zipperle / vnden an die Fuß⸗ ſolen gebunden in den hitzigen Fiebern / ziehet die hitz vom Hertzen vnd Haupt vnderſich. Zu der ſchweren Geburt: Nimb die Rinden von Rettich / Bingelkraut / jedes zwey Loth / Saffran vier Gerſtenkoͤrlein ſchwer / Zimmetrinden zerſtoſſen zwey quintlein / Senenhauw geſtoſſen drey quintlein: vermiſche alles in ein Moͤrſel / thu es in ein duͤnn leinen Tuͤchlein / und lege es in die Geburt:ſoll ein wars hafftige Artzney fein. | Der Sameinn Oxymelite oder Honig und Eſſig geforten/ vnd den Halß darmit gegurgelt / ſoll wol thun den jenigen/fo dag Halßgeſchwaͤr Anginam haben. Plinius ſchreibet / daß der Rettichſafft in die Ohren gelaſſen / das Gehör wieder bringe: Andere aber hoͤlen einen Rettich auß / thun Majoranwaſſer darein / vergraben darnach den Rettich ein eingenommen werden. Diefer Syrup mit Scabioſen oder Eyſopwaſſer gebraucht! iſt gut den jenigen / ſo einen ſchweren Athem führen / dann ſolcher Trauck zertheuet den groben Schleim gewaltig ſehr. Auch iſt er gut den. Miltzſuůͤchtigen / ſo ein harten verſtopfften Miltz haben. Rettichoͤll Oleum raphaninum. SPS wirdaucheinDellvon Rettichſamen bracht / wie von den Ruͤbenſamen oder Leinſamen: Dieſes Oell iſt gut — in den Schmertzen der Ohren / wenn man deſſelbigen ein wenig darinn traͤuffet. Es fan auch dieſes Dell euſſerlich gebraucht werden / wenn man es an breſthaffte Ohrt ſchmiret / als zu dem erkalten Ruͤck⸗ gradtzum Nierenwehe / zur verſtopfften Mutter on dergleichen. Rettichoͤll mit gebrandte Aeſch von Stabwurtz vermiſchet / vñ auff die kale ſtat geſtrichen / machet widerumb. Haar wachfen-] Das VIII. Kapitel. C — * (& F 8 > — zeitlang vnder die Erden / vnd brauchen darnach ſolchs Waſſer / Von oder den Safft in die Ohren gelaſſen. B — Man fagt auch / fo man Rettich auff einen Scorpion lege / ſo deerrettich Raphanus marinus. ſterbe er [ Welcher auch die Haͤnde zuvor mie Rettichſafft wol vberſtreichet der fan ohne Verlegung Schlangen / vnnd ander Vngegiffer fahen / vnd nach notturfft zubereyeen. Vongediſtilliertem Rettichwaſſer. An brennet auch ein Waſſer auß dem Rettich / welchs zu obermelten Gebreſten faſt gut iſt ſonderlich aber wi⸗ der den Stein / welchen eg faſt treibet: Dan bey Plinio Al gelefen wirdt / daß wenn manden Rertich in Waffer | koche / vnd derſelbige Bruͤe ale Morgen drey Becherlein vollein- neme / zermale es den Stein vnnd treibe denſelbigen mit gewalt auß. Ehe aber / dann man dieſes Waſſer brauchet / ſoll der Leib D zuvor wol purgiert vnd gereiniger feyn- p; Von dieſem Waffer getruncken / eroͤfnet die verftopffte cher | vnd das Mil. | s AR | Es zertheilt auch dig Waſſer den groben Schleim fo ſich in | der Druft verhalter/ deromegen nuͤtzlich von den jenigen fan eins | genommen werden/welche einen ſchweren Athem haben. [woirdr auch zum vnwillen mir anderen Artzneyen gebraucht. ] | — Es wirdt auch gebraucht wider die Waſſerſucht ſtetigs dar⸗ | von getruncken / | führer die gälbe Gewaͤſſer gewaltiglich auf: 4 Nuͤchtern getruncken toͤdtet die Würm im Leib / und treibet ſie F N: aufsbefürdert den Weibern ihre verftandene Zeit. ] S Die jenige welche ein Geſchwaͤr an den Nieren oder Blaſen AD | haben / alſo daß fieim harnen Eyrer von fich geben / ſollen fich dies 9 | ſes Waſſers gebrauchen ‚dann esreiniger das Geſchwaͤr vnnd Ei END J nimbt den Eyter hinweg. E [Miedemfauren Eſſig Syrup Oxymel genañt vermiſchet / K vnd ein guten trunck warm gethan / ein weil bey ſich behalten / vnd dann wieder von ſich gebrochen / fuͤhret oben auß viel Schleim: dienet wol denen / ſo Gifft eingenommen haben. Euſſerlicher Gebrauch. ED N die Augen gethan reiniget ſie von Flecken vñ Maſen / ond ſchaͤrpffet das Geſicht: im Mund gehalten / eucht vu XSchleim auß den Zaͤnen / vnd ſtillet alſo das Zanwehe. Ale vnreinigteit der Haut / als Grindt / dittermaͤler / wol A BETH N RR LLLTIID® A — Jeſer Rettich iſt ein befanne Kraut in — der. Kuͤchen vñ Apothecken. Hat eine groſſe / ſtarcke x Is >. weiſſe Wurtzel / welche fich rief und auch weit ins O das Erdtreich begibt / eines fehr ſcharpffen Ge⸗ ſchmacks. Auß der Wurtzel kommen Ai erfur Das Ander Buch von Kreutern. 131 A herfür kleine krauſe zerſpaltene oder zerferffte Blaͤtter / welche mit F verſehrten Lungen: Er ſoll aber fuͤrnemlich gut ſeyn den Jungen derzeit groß vnd breidt werden wie die Blaͤtter deß Lepidij doch gröffer. Der Stengel waͤchſt hoch in die Hoͤhe faſt zwo oder drey Elenhoch: An welches Gipffel erſtlich kleine Knoͤfflein ankom⸗ men / darauß die weiſſe Bluͤmlein werden / nach welchem ſehr klei⸗ ne Schoͤtlein erfolgen. Der Meerrättich waͤchſt am liebſten inden feuchten Grün. den / er befleiber guch gern von jhm felbft / wenn man die kleine Stůcklein / oder ein Aug mit feine grünen Federn ins dandt feet: Von den Namen. Eerraͤttich hat im Latein viel Namen / etliche halten es fuͤr das Thlaſpi alterum Dioſcoridis:wirdt auch ge⸗ nennt Sinapi Perſicum, vnd in den Apothecken Ra- phanus maior: Item Rarhanus condimentarius B vnd Raphanus obſoniorum. Banden Arabiern wirdt er ger nenne Naflurtium album. Von der Natur / Krafft / vnd Wirkung deß Meerrettichs. Je Wurtzel deß Meerrettichs iſt viel hitziger vnd kraͤf⸗ u 9} tiger dann deß gemeinen Rettichs: Daher fie auch biß ein dritten Brad hitzig l vnd trucken] geachtet wirdt. Innerlicher Gebrauch deß Meerrettichs. M S wird dieſer Meerrettich zu allen Gebreſten gebraucht / wie der vorige, vñ ſonderlich zu Außtreibung deß Harns OS Dond Steines. Denn fo man außder Wurtzel fiben oder mehr Scheiblen ſchneidet / vnd die ober Nacht in weiffen Mein legt idiefer Wein frühe getruncken /treiber gewaltig den E fein und Harn rauch die Frauwenzeit allein daß er in feiner Wirckung ſtaͤrcker ond Fräfftigerift. Es haben die Alten em befondere Artzney gemacht auß dem Meerrettich / ſo ſie zu em Hauptwehe auß- Kälte gebraucht har ben / nemlich alſo / man ſchneide Meerrettichwurtzel klein / doͤrre fie an einem warmen Orth / darnach ſtoß man ſie zu Puluer: Sol⸗ ches Puluers fol man nemen einen Loͤffel voll / vnd dem Kran⸗ cken inn einem Trunck Weins zu trincken eingeben: Darnach ſoll ſich der kranck zu Bert legen / vnd wol darauff ſchwitzen: Die⸗ weil aber der Meerrettich den Augen ſchaͤdlich iſt har man ſich darmit wol fuͤr zuſehen. Meerrettich ſchoͤlet in Eſſig gebeißt / vnnd mir ein wenig No nig genoſſen laute Waſſer darauff getruncken macht ſpeyen / vnd iſt ſonderlich gut denen ſo mit dem viertaͤglichen Fieber ge⸗ plagt werden. Die Teutſchen pflegen die Wurtzel bey dem Fleiſch zu kochen / brauchens auch mit Eſſig angemacht zu einer ſalſen zum Fleiſch / dann es bringt luſt zu eſſen. Euſſerlicher Gebrauch. Sr Eerrettich mit Haarſtrang in Waſſer geſotten / dag HA aupt mit gezwagen / macht Haar wachſen. ) Zerſtoſſen vnnd mir Honig vermiſchet / heylet die Mundtfäufe. Mir Rauten vnnd Pfeffer oͤll zerſtoſſen und den Ruckgrad damit geſchmiert / hiifft wider das Schaudern in viertaͤgigen Fir ber. Mit Saltz zerſtoſſen vñ auff die Pulßadern gebunden / heilet das dreytaͤgige Flber / der Leib ſoll aber zuvor recht purgiert fein, Das kraut in Wein geſotten / mit ein wenig oͤll zu einem pfla⸗ ſter gemacht / vnd vbergelegt / erweicht die harte Leber vnnd Miltz / vnd pertrerbt das troͤpfflecht harnen. E Sojemands nicht harnen kan / ſo zerſtoſſe man die Wurtzen klein roͤſte es in Butter / legs alſo warm vber die Scham: vber die Hufft gelegt / dienet denen fo mit dem Huͤfftwehe beladen find. Meerrettich in Wein geworffen fol denſelbẽ zu einẽ Eſſig mache.] Safft von Meerrettich. An kan auch einen Safft auß dem Meerrettich brin⸗ gen / welcher ein gute Artzney iſt wieder den Grieß / Sandt vnd Stein / mit Peterſilienwaſſer / oder einer Erbſenbruͤe eingenommen. Man ſchreibet auch dieſem Safft zu / daß er faſt gůt ſey zu der ſuͤchtigen / ſo das Abnemen haben, Phrhiuci genannt. Meerrettichwaſſer. c Iß Waſſer Fan zu allen Gebrechen gebrauchet wer⸗ den / wie das Rettichwaſſer / iſt aber viel ſtaͤrcker / treibt den Harm vnd den Stein gewaltiger / vnnd zertheilet * allen groben Schleim oder Phlegmata / ſo ſich in den Nieren / dem Magen oder der Bruſt verfamler haben. Moecrrettichlatwerge. | M S wird auch ein nuͤtlich Latwerwege auß dem Meerret- tich zubereitet /¶ welche doch den Geſicht faſt ſchaͤdlich iſt / Son wehetagen dep Haupts macht] nemlich alfo: Man neme ein Teil der reinen gefäuberren Wurhtzeln / ſchneide ſie zu runden Scheibleim / daͤmpffe ſie in einem verglaſſurten. Das fen mit gutem flrnem Wein / etliche thun auch Eſſig darzu / biß ſie weych werden: Darnach treibe daſſelbigen durch ein Tuch / da⸗ mit das feuchte oder der liquor darvon komme: Dieſes neme man ein Pfundt gelaͤutert Honigs anderthalb Pfund/etlich nemen halb Honig vnd halb Zucker] laß es bey einem gelinden Kollfeuwer ſieden ont ſtettigs vmbruͤhren / biß es Lattwergen dick werde: Darnach wenn es ein wenig erkaltet iſt / thue man darzu Zimmet ein doth / Ingwer anderthalb Loth / Cardamomi; Cube⸗ ben / Naͤglein / Muſcatennuͤß jedes anderthalb Quintlein vnnd vermiſche es Durcheinander. Dieſe Lattwerge iſt ſonderlich gut den Grieß vnd Harn zutreiben / vnd den Stein zubrechen. Etliche zerſtoſſen den Meerrettich / nemen darzu Eſſig vnnd Honig / ſieden das mit einander / biß es dick gnug wirdt wie ein Lattwergen Solchs geben fie ein für den reiſſenden Stein / vnd für die Verſtopffung der Mutter. Das IX, Gapitel, Don Heydtreitich- Heydtrettich. Armoracia. * Nr \ Br nt N IN u ’ FD | T - * LANE GENE 8 7 Ri L | 17 3 — F UT) Y 2) (| & Y III SUSI —— / —— (2 “ fi 2 = Sm J — — En Heydrettich beſchreibet Dioſcorides a lib.2.c.116.0nder de Rettich / daß er Blaͤtter habe dem zamen Rettich gleich: Aber doc) dein wilden Koͤll/apſana genañt viel ähnlicher Sein Wur⸗ tzel ſey ſchmal / aber doch ganß raͤß vnd ſcharpff Er waͤchſt —— ——— * ne — — * = = anne * — = ER * —— = Sn me an 7 ee — — — * —— * — — — = re u ee — — — — — —— — — — * — 3 EEE — u — — — — * — — — — — — ——— — — — ee Be Se — — en — — — —— 1352 A Er waͤchſt auff vngebauwten Orten neben den Bächen vnd — in Gruͤnden. Von den Namen. M iſt auch viel ſtreits / wie man dieſe Wurtzel recht neñen ſol: Dann etliche wollen diß Gewaͤchs fuͤr die Lampſa⸗ nam halten / dargegen Dioſcorides iſt / wie in der Be⸗ ſchreibung dieſes Krauts vermeldet iſt: Andere nennen es Raphanum ſylueſtrem, ein Theil heiſſen es Rapiſtrum al- bum,etficje Armoraciam. Von der Natur / Krafft / vnd Wirckung deß Heydrettichs D loſcorides ſchreibt / daß diß Kraut ein Natur habe zu er⸗ waͤrmen vñ den Harn fort zutreiben / ſey faſt hitzig welche B dann auß ſeiner Schaͤrpffe wol abzunemenift: Man ſagt daß wenn die Saͤugmuͤtter dieſes Kraut eſſen / ſo beneme es jhnen die Milch / welches man an den Schweinen hat acht zunemen / welche / wen ſie es eſſen / dermaſſen von der Milch kommen / daß auch die Jungen darüber ſterben muͤſſen. Kan ſonſten in vielen Sachen gebraucht werden / wie der Meerrettich Von Buͤrretſch. J. Weiſſer Buͤrretſch. Borrago floribusalbis. X 2 Ar N A\r, — —— — u : 65 © fein der Borragen oder Buͤrretſch Nel @ zweyerley Geſchlecht / eines zam / das ander wildt. eo Diezame Borragen hat eine runde / ſuͤſſe / weiſſe / klebrechte Wurtzel / Spannen lang: ¶ Daumes dick Auf welcher ein holer feyſter raucher Sten⸗ gel waͤchſt / mit ſehr kleinen ſtachligen Doͤrnlein beſetzt / oben auß in viel Aeſtlein zertheilet an welches Dolden gemeinlich gantz Him̃elblaw / zu seiten weiß oder auch leibfarb vñ bleich fuͤnffblaͤt⸗ tige geſtirnte Bluͤmlein herfuͤr kommen / in welcher Mitte ein ſ Awarkes Stuͤplein ſtehet: Nach abfallen der Blumen wachſen kleine ſchwartze Koͤrnlein / von welchen ſie ſich von neuwem K D. Jacobi Theodori Tabern.montand 11, Wilder Borres. Borrago ſylueſtris floribus albis I. 8 WANN ZEN Ne Aa ME SEITIS TIER IUENNN AN VER — — NIEN, nn >> II — IS, R. a VS — III. Burretſch mit ſchmalen Blaͤttern. Bortago tenunfolia, — — S Erik Mm pflantzen / wenn fie in das Erdreich kommen. Seine Blätter find breit rauch vnnd ſtachlecht / neigen fich etwas nach der Erden. Dieſem feyen die zwey wilde Gefchlecht durchaußgleich : Ste haben ihren gröften Vnderſcheid an den Blättern deren etliche ſchmal ſeyn /etliche breit / vnd fein die Blumen viel kleiner / l — — — — — — | Mm At a ß 1 Ya = ni Cie m N’ ri "mit mr k fd Ir nßde gnom ke ch wedn ben⸗ — 1% Par mm Me bof —2 ı Mitein nhtn Rh AN Z = Mag = zZ Zo,& A — ra Dipl en EU ae D Das Ander Buch / von Kreutern. A Diesamen Borragen werden erſtlich in den Bärtengepflan- F ker: Die andern kommen von ſich ſelbſt herfur. Bluͤhen gegen dem Brachmonat. Von den Namen. g0,Corago, Lingua bubula, Lingua Bouis. Welſch boragine. Spanniſch Borraia. Frantzoͤſiſchborrache, hu- glofe. Böhmifch Borask,vvolovvy,Yazyk Miderländifch Bernagie. Englifch Borage, Von der Natur / Krafft / vnd Wirkung deß Burretſch. Da oder Buͤrretſch iſt warm und feucht im erſten rad. B oder Borres / heiſt in Latein borra⸗ B Innerlicher Gebrauch der Borragen. Je liebliche Borragenblumen fönnenin Speiß vnnd Tranck gebrauchet werden: Dann es ſchreibet Dio- ſcorides wie auch Galenus vñ Plinius, daß die Bluͤm⸗ lein in Wein gelegt vnd darvon getruncken das Hertz vnd Gemuͤt erfreuwen: Vnd wie Fernelius ſchreibet / daß fie dag Hertz ſtaͤrcken / vñ alle melancholiſche Trauwrigkeit vom Hertzen abwenden / leutern das Gebluͤt. Den ſchwachen vnnd blöden Menſchen follman Blumen vnd Kraut mit Bynetſch zu einem Muͤßlein bereiten / vnd jnen zu eſſen geben / bekompt ihren wol wieder die Trauwrigkeit: Auch ſollen ſie fleſſig vber die Bluͤmlein trincken / erquicket vñ erfrewet die bloͤde Natur vnd das ohnmaͤchtige Hertz Vndthut wol den Cjenigen ſo von langwiriger Schwachheit matt vnnd Krafftloß H feyn. Welcher Menſch groß Herssiteern hette / ſo von His koͤme / derſelbige Foche Borragen vnd Ochſen ungen Kraut vnd Blu⸗ men in Waſſer / vnnd trincke darvon. Iſt aber dag Hertzzittern von Kaͤlte / ſo ſiede er bemelte Kraͤuter vnd Blumen in Wein. [Ein Tranck darvon geſotten / vnd mit Honig ſuͤß gemacht / ſtillet den duͤrren Huſten / vnd die rauhe deß Halß Es haben die Alten mit dem Burretſch ein ſonder Geheim⸗ nuß der Natur getrieben / das Fieber damit zubenemmen: haben genommen ein Stock der allein drey Stengel hat / vnnd denſel⸗ bigen gantz mit Kraut / Wurtzel / Blumen vnd Samen wol zer⸗ knitſcht vnd geſotten / daſſelbige haben ſte zu trincken geben wieder das drittaͤgig Fiber: wider das viertaͤgig aber ein Stock mit vier Stengeln inn gutem firnen Wein wie gemeldet geſotten. Wer da offtmals pfleget verſtopfft zu werden / der laß jhm Borragen / Bynetſch vnd Bingelkraut in feiſter Fleiſchbruͤ ſie⸗ den / mit Mandeloͤll oder friſcher Butter angemacht / vnd eſſe in der erſt vor anderem Eſſen darvon: Solchs Muͤßlein helt den Leib offen. [Das Kraut Wurtzel vnd Samen jedes fuͤr ſich ſelber / oder mit ein ander in Wein geſotten / vnnd getruncken / leſt das Gifft nicht zum Hertzen ſteigen. Der geſtoſſen Samen mit Wein gerrungfen / bringet den Meibern die verfigene Milch wider. Das Kraut gekocht vnd geſſen / iſt gut zu der blöden Leberen.] - Euſſerlicher Gebrauch. Raut vnnd Wurtzel von Borragen mit einander zer⸗ E * ‚N ſtoſſen vnd in Wein geſotten / darnach warm auffgelegt / K benimpt das Lendenwehe. In den Schwindenden Fiebern ſoll man Borragen nemmen Kraut vnnd Wurtzel / ſolchs mit einander zerſtoſſen / darnach in Waſſer vnnd Veieloͤll / oder ſonſten in einen faiſten ſchluͤckerichten Waſſer kochen vnd ſolchs dem Krancken / vber die Bruſt legen. | Die Wurselin Waffer aeforten undden Half darmit auß⸗ gegurgelt / iſt gut den jenigen welche eine truckne Keel haben / vnd heyſſer feyn. Dem die Zaͤn wehe thun der kaͤuw das Kraut offt vnd dick.) 1 ni 133 Borragen Krane vnnd Stengel in Waffer geſotten / auffs Haupt gelegt / iſt gut den jenigen / welchen das Haupt von groſ⸗ fer His iſt verbrennt worden vnd außgetrucknet [das Kraut zu äfchen gebrannt vnd mit Honig waſſer tem⸗ Ber gibt ein heylſam Mundtwaſſer / fürdas Eſſen fuͤr die Breune / vnnd alle andere Verſehrung deß Halß / der Zungen vnd Zanfleiſch ſteths darmit gewaſchen. Die Blumen in Baumöll gelegt / vnd vber das Hertz vnnd Magen gelegt / iſt ein gute Staͤrckung. Die Wurtzel mit Baumoͤl vnd Gerſtenmehl gekocht als ein Pflaſter / vnd vbergelegt / eſchet den Kalten brandr ñ wildfeuer.·) Von Borragenſafft vnd ſeinem ebrauch. Elchem Menſchen von melancholiſchen Duͤnſten G das Hirn außgetrucknet iſt / der neme Borragen vnd Erdrauchſafft / nee einen Schwamb oder feinen Tüchlein darinn / vnd lege fie ober dag Haupt. Es fan diefer Safft nuͤtzlich gebraucht werden zu allen Ge⸗ breſten / die ſich von dem melancholifchen Gebluͤt oder Daͤmffen erheben: Wie auch zu der ſcharpffen vnd hitzigen Gall dieſelbige nieder zulegen. Von gediſtilliertem Borragenwaſſer vnd ſeinem innerlichen Gebrauch. Orragen vnnd Ochſenzungenwaſſer iſt faſt nutzlich in rolle Hauptwehe / ſo von geſchwinder groſſer Hitz ompt. Es wird diß Waſſer nuͤtlich gebraucht in dem Seiten⸗ ſtechen ſo von groſſer Hitz ſeinen Vrſpung hat weñ der Krancke deß tags vber fleiſſig darvon trincket / dann es lindert nicht allein die Hitz vñ den Durſt / ſondern benimpt auch der Galire ſchaͤrf⸗ fe:fuͤrnemlich aber fo man ein Mandelmilch darauß bereitet. Vnd Fürslich zuvermelden / ſo tan diß Waſſer gar nůhlich vnd wol in allen hitzigen Fiebern dargereicht werden: dann es nicht allein die Hitz vnd den Durſt lindert / ſandern erfeuchtet wi⸗ derumb die verbrannte Glieder / vnd ſtaͤrcket dag Hertz· [Es ſey vnnatuͤrlichs klopffen / Zitteren / Ohnmacht vnnd ſchwachheit: auch in letſter Noth zu einer Labung nim̃ abgeribene Perlin end andere Hertzſtaͤrckung / vermifche es mit diefem Waſſer / ſchuͤtte dem Krancken ein nehe Tuͤchlein darinn vnd legs auffe Her, Das Walker von Blumen vnd Kraut Abendg und Mor, gens/auch onder tags auff fuͤnff Löffel vollgerruncken /reinigee das gebluͤt von aller vnſauberkeit. Nimbt auch alle ſchwere San taſey und Traͤum / vnd ſo ſich von böfer Melancholey erhebt.) Euſſerlicher Gebrauch deß Buͤr⸗ retſchwaſſers. Er rote hitzige Augen hat der netz leinen Tüchlein in dieſem Waſſer vnnd lege fie ober die Augen das be, nimpe die Nöte vnd milderrden Schmersen. — In groſſem hitzigem Hauptwehe ſoll man leinen Luͤchlein in dieſem Waſſer netzen und ſtetigs vber das Haupt legen oder vmb die Schlaͤff ſchlagen. Wer Groſſe Hitz vmb die Bruſt hat / der neme Borragen vnd Ochſenzungen waſſer zuſamen / miſche darunder ein tuen Roſenwaſſer vnd Roſſeneſſig / netze Tuͤchlein darinn vnd ſchla⸗ ge ſie vber die Bruſt. N Wennein Menſch von dem Fieber mare vnnd ohnmaͤchtig wuͤrde / ſol man nemmen Borragenwaſſer / Roſen ond Saur⸗ ampfferwaſſer jedes gleichviel / darunder vermengen ein Theil Naͤgleinblumeneſſig / vnnd ein wenig Saffran /in bemelten Stückein Schwaͤmlein oder leinen Tüchleinnegen/ond ſtetigs vber das Hertz ſchlagen. Conſeruenzucker von Borragen⸗ blumen. S werden dieſe zarte liebliche Bluͤmlein mir Zucker ei 9 — geugacht gleich wie die — — Boch Oo Sim acht Sorh der blawen thin rupffe die inneren ſchwartzen - o 6 A TREE EEE FE EEE * * — — nn 2 2 —— — — — ⸗ ie * —— ——— — nn an nn ec u ee na A 134 D, Tacodi Theodori Tabern montani / ſchwartzen Bůͤtlein darauß / Zucker drey Fierling / ſtoß die Blu⸗ nz 1. Ochſenzʒungen. men wolsu Mußineinem feinen Moͤrſer mit einem hölgenen &t.mpffel vermifch den geſtoſſenen Zucker darunder / ſtells an die Sonnen vnd ruͤhrs offt deß Tags vnder einander: deſſen ſoll zweydoth auff in malgenunf werden | Vnnd hat diefe Confer- uagroffen Brauch in den Apothecken / dann ſie nuͤtzlich in allen Siepern auch in den Peſtilentzſchen kan gebraucht werden: Ole flärckt das Hertz vñ Die lebendige Geiſter / widerſtehet allemGifft: Fuͤrnemlich aber iſt ſie gut wider alle Beſchwerung vndtraurig· feit deß Hertzens / erquicket vnd erfreuwet die betruͤbte trauwrige Geiſter und macht Die Melancholiſche Perfonen luſtig. Vber das thut ſolcher eingemachte Zucker gar wol dem ohnmaͤchtigen Hertzen / vertreibet das Zittern vnd klopffen deſſelbigen / und rei⸗ niget das Melancholiſche Gebluͤt. | 4 B Syrup von Borragenblumen. Syrup zu bereytet / alſo man neme deß Saffts xvitj· Loth / 9° dem Safftder Borragen wirdt auch ein nüslicher der frifchen Blumen ij. oder iij. Loth / die fiede man vnnd | ſchaͤume fie wie eg fich gebüret: Darnach thue man darzu viij Loth Zucker / vnd laß alfo abfieden/Diefer Syrupiſt zu allen obermelten Gebrechen dienſtlich / wie auch die eingemachte Blu men ſtaͤrckt das Hertz / vnd wendet alles anligen deſſelbigen ab. [oder auff dieſe weiß: Nim friſchen Burretſch den zerſtoß mit Kraut / Stengel / Wurtzlen vnd Blumen / mir einem huͤltzin ſtoͤſſel in einem ſteinen Moͤrſer / truck hernach den Safft herauß: darvon nim̃ zwey Pfunde fegauff ein ſanfft Kolfeuwerlein / laß anderthalb Pfundt zerſtoſſens Zuckers darin zergehn vnnd ge⸗ mach ſieden reinige es mir weiſſem ſchaum von Eyerklar / ſeihe es Cdurch Ind ſiede es vollend zu bequemmer dicke. Etlich nemen diß D Saffis acht Pfundt / Zuckers nur eins / oder halber fo viel:Oder alſomim̃ deß geläuterten Burretſchen Saffts acht Pfundt / ver⸗ ſchaumpten Honigs vier Pfundt / ſends ein wenig mit einander: darnach ſeud ein Pfundt friſcher zerſtoſſener Burretſchblumen in Brunnenwaſſer fo viel von noͤten: ſeyhe es durch / vnd ſeuds zum anderen mal. Vnd dieſer Syrup muß im Fruͤling wann die Kräuter noch.fafftig / gemacht werden / vnnd Fan eintzig ge⸗ braucht werden oder mit andern vermiſchet werden. Jedoch iſt die Conferua fürfrefflicher dann der Syrup- Borragenwein. S wirdt auch ein kuͤnſtlicher Wein auß denn Borra⸗ gen vnd Ochſenzungen bereytet: ¶ Nemlich alſo:nim̃ fri⸗ (che Burretſchblumen ein Pfundt / geuß darvber ſieben Pfundt guten ſuͤeſſen Moſt / der alſo geſotten ſey daß er ſuͤß bleibe: oder damit er kraͤfftiger werde / ſo nimm im ſieden je zu ſieben Pfunde deß außgepreſſten Saffts von Burretſch / vnnd laß es alſo lang ſieden / biß ſichs anfahet zu laͤutteren. Oder mit dern außgebreſten vnnd erlaͤuterten Safft vermiſche den Wein fo fan man den gantzen Sommer ſolchen Wein haben. Etliche hencken die gefäuberten ſuͤſſen Würgelein deß Burretſch in Wein / vnnd hat gleiche Krafft. Entweder daß man die Blu⸗ men brauche / wie im Erſten Theil vom Wermuthwein / vnd im Andern Theil von Naͤgleinblumenwein iſt Bericht gegeben worden: Oder aber daß man den außgepreſten Safft darinn chuͤtte. Dieſer Wein treibet alles Gifft vom Hertzen / reiniget das Gebluͤt / vertreibet die ſchwermuͤtige trauwrige Gedancken / er⸗ frewet die lebendige Geiſter / [nimpr die ſchweren Traͤum / Vn⸗ muth / Zittern / Ohnmacht: erweicht den Bauch fanfftiglich.] vnd thut alles was vonder Borragen Conlerua iſt geſchrieben morden. | “ Das KT. apitel, Don Dchfenzungen- % Bugloſſa l. vulgaris. (9 RS — er N S M) Vase AN) YA * 8 02 8* een 17? RS G —— ee — — H 11. Spaniſch Ochfenzungen- Buglotium 11. Hitpanıcum, I K Er Dchfenzungen feyn drey Geſchlecht | fürgeftelle’ eins fo die Genmineift / dag ander fo Spanifch Dchfenzung genehir wird / vnd das drit · te ſo Welſch Ochſenzung iſt / eines das Pönnlan as Das Ander Buch / von Kreuter. 138 A III. Welſch Ochſenzung / Maͤnnlein. F Buglofla III. Icalica, mas. B Ei | | IN | C N " Bi — CH" NE > — i | —9 dag ander das Weiblein genennt Alle Geſchlecht ſeyn an Ge⸗ſcheid von den alten ſeyn gebraucht worden. Bricchifih By Aws- j } ſtalt * — Stengeln / Blaͤtter vnd Blumen oz 0,0087 Kipoi, wiewol etliche diefen Dramen verwerffen. 114 gantz ähnlich. 1. "Fre Wurtzel vergleicht ſich gang mir der Borra⸗ A Bi gen /ſt fuͤß vnnd flebriche. [melchean der erffe erwan Arms lang Von der Natur / Krafft/ und Eygenſchafft — M— vnnd außwendig grauw ſchwartz.) Die Stengel en faft der Ochfenzungen. lein ſtehen ran welchen viel £leine purpurblaume / oder weiſſe mit den Borragen / wegen jrer Natur / ur 9 Bluͤmlein herfuͤr tommen / darauß ſchwarzer Same entſprin⸗ vnd Wirckung / daß auch eines fuͤr das ander von den get / ſo gantz runtzelecht vnd lang / einem Schlangen koͤpfflein alten Medicie iſt gebraucht worden wiebey Diofcori- N gleich vnd am Geſchmack ſuͤeß / deren drey oder vier in haarechten de, Galeno, Plinio vnd andern mehrzufehenift- Derohalben haͤußlein verſchlo ſen. Die Blaͤtter ander gemeinen Ochſen · ¶ was im vorhergehenden Capitel von der Bonagen it gerede er laͤnger / dann an der Borragen / rauhhaͤtig ¶ worden / fol auch bilich von diefer Ochſemungen verffanden 9 a 4 mwerden/jnnerlich vnd eufferlich zu gebrauchen [ wi ben 141 D 11. Ander Spanifchen Ochſenzunge finde die Blätter groͤſ⸗ gi erlich a gebrauchenuf wird derob aben 4 | fer und breyter [wiean dem Burretſch / die Blumen aber find klein blauw / wie an der Ochfenzungen / alfo daß es einrechter Zwickdorn / ein halb Burretſch / vnd halb Ochſenzungen / grunet Sommer / vnd Winter / iſt zur Artzney garbequemlich ] TIL. An der Welſchen find die Blaͤtter der erſten gantz gleich Dchfenzungen /darvon zuſehen iſt in feinen Commentarijs in Diofe. [Soda werden Anchufz oder Roth Ochſenzungen ge nannt / weildie Wurtzen ein Blutroten Safft geben / welche in Franckreich wachfen.)So hat auch Lobelins ein Arth in ſeinen aduerfarijsfol.247.notire / welches er nennet Bugloſſum ſem⸗ per virens, darvon an bemeltem Ohrt weiter zu leſen iſt / dieſes E iff nichts andersdann das Spaniſch Ochſenzungen ſo alhie ge⸗ ſetzt iſt Es wachſen die Ochſenzungen an gleichen vnd ſandech⸗ tigen Ohrten / kommen auch ſehr in den Gärten herfuͤr · Bluͤen im Heuwmonat. Von den Nahmen. eich. | Es befchreißer Matthiolus noch andere Geſchlecht mehr der IV. Welſſch Ochſenzung / Weiblein. Bugloſſa IV. Italica, fœmina. wie von Burretſch geſagt auß dem Geſafft ein kraͤfftiger Syrup von Ochſenzungen / von de Bluͤmlein ein Conſerua / ein Ochſen⸗ zungen Wein / vnd ein außgebrannt Waſſer zugericht. Es wirdt aber der Safft von Ochſenzungen ſchwerlich außgepreſt / dann wo mans ſchlecht ſtoſſet / gibts einen Schleim wie Kuͤttenkerner: derohalben ſo muß das Kraut zuvor in einem kalten feuchten Orth vber Nacht ſeyn / dann außpreſſen vnnd mit Eyerklar laͤutern.) Das XII. Capitel. Von Cerinthen. er Er Cerinthen ſeyn zwey Geſchlecht / groß Novnd tlein. J. Die groſſe hat ein lange / groſſe / dicke F weiſſe Wurtzel / darauß drey / vier oder auch fünff = runde ſafftreiche Stengel entſtehen / bißweilen einer Elenhoch / mit ſehr viel langlechten ſtumpffen Blaͤttern beſetzet / an Farb gruͤn vnd gleich als Himmelblaw / mit weiſſen Fiecken beſprenget / ein wenig rauh vnd haͤrig: Neben den Blaͤt⸗ U J hr 1 9 — —— ee — Chſenzung wirdt im Latein genennt Bugloſſum, auch tern kommen andere Zweiglein herfuͤr / welche ſich wenden vnnd eh Linguabubula vnnd Lingua Bouis, dieweilfichihre biegen gleich dem Sonnenwirbel/an welchen Ianglechte vnnd —J eh Blaͤtter einer Ochſenzungen vergleichen [Franköfifchy hole Blumen ſtehen / mitten vnnd außwendig gelb/ amandern ar Niderlaͤndiſch / Engliſch / Bugloſſe. Haben alfoeinen Theil / da fie anden Aeſtlein hangen rot purpurbraun / bißweilen il Namen mit der Borragine: Derowegen ſie auch hn Vnder/auch gantz gelb Wenn die Blumen abfallen / kommen (eine i M Knoͤpflein EEE nn Te — — — — — — — — — m * . —E x 2 J. Groß Cerinthe. Cerinthe maior. — = 5 » = \ BE aan) HI N — — pen: = * Nm 6 SIE fie \ Ge; & S VS NN DIR ON SIE) —— E N — —— = fi NZ “ : = S I X d —* 3 EI (8 EN x I — II ZZ WIEN CH ” IN * ENT 8 —BXo AN 4) — TR - Q IN II. Klein Cerinthe. Cerinthe minor . — RE Knoͤpflein herfuͤr / in welchen man gemeiniglich zwey kleine ſchwartze Samkoͤrnlein findet / an der groͤß wie die Eruen I. Das ander Geſchlecht iſt dem vorigen faſt gleich / allein daß es kleiner vnd zarter iſt / hat duͤnne Stenglein / an welchen viel kleiner gelber Bluͤmlein herfür foren: Der Same iſt kleiner dann am vorigen Geſchlecht. Es gedencket Lobelius noch eines D. Jacobi Theodori Tabernemontani / F Gecſchlechts der Cerin the, welches er Cerinthen Plinij nennet / darvonzulefen iſt in feinen aduerfarijsfol. 158. [welches nichts anders iſt / dann das allhie geſetzte Flein Cerinthe / allein das diefe Figur nicht viel nutz iſt.) C. Cluſius ſchreibet / daß fie an etlichen Ohrten in Luficania wachſe / vnd fange baldt im Fruling und im Mertz an zubluͤhen / [die kleinere waͤchſt auff dem Schweitzer Gebuͤrg auch vmb Breſſlauw in Schleſien Von den Namen. Dy Kraut wird Teutſch und Sareinifch Cerinthe ges nennt/dieweil feine Blumen den Bienen gank ange⸗ nem feyn follen/wie Virgilius in Georgicis vnd Pli- niuslib.21.cap.12.bezengen: ¶Engliſch / Honievvoort ] Etliche wöllen es auch Memitham nennen: Andere mwöllenes G ftydas Maru oder Almarum Auicennæ, welchs er lib. 2. tract. 2· beſchreibet / fͤrnemlich aber das dritte Geſchlecht / welcher Mei⸗ nung aber C. Cluſius lib. 2. obſeruat. Hifpan.c. 62. gang ver⸗ wirffet. [Die kleinere wirdt von den Schweitzern Berghundts Zungen vnd Flecken kraut genannt.) Das XIII. Gapitel. Bon Lattich. 1. Lattich. u Laduca. I a — J * — N at. * 8 ar ——— Fa Ne: * — 9 * — WW WAS: i Er AL m e WARF i N N N LINZER ar An AN PH: J — —00 — DEN Fun! ul Uhren 15 abgetheilet / alfo daß erlicher zam iſt / erlicher wilde. © Deßzamen Sattiche feyn viererley Are: J. Die a) erfteiftder gemeine Lattich / bekompt ein holtzechte / faſelechte Wurtzel wie andere Geſchlechte auch / dar⸗ auß der Stengel waͤchſt faſt Elenhoch / bißweilen auch viel hoͤher mit weychen breyten Blaͤttern beſetzet / mit ſchwartzgruͤn farben vermiſchet / etliche rot als ob ſie mit Blur beſchuͤtt weren) beyde voller Milch / wie auch die andere nachfolgende Geſchlecht / vnd weil er jung fo iſt er ſuͤß mann er aber alt iſt / fo wirdt er bitter. ] Oben am Stengel erſcheinen klein gelbe Blumen welche mit der zeit zu graguwer Wolle werden / endtlich bekompt es einen haͤ⸗ rigen ſchwartzgrauwen Samen / welcher vom Windt verfleuget. [der groͤſt Lattich hat ein weißfarben Samen.)] Il. Das ander Geſchlecht der Koͤpffellattich / thut ſich gegen dem S wirdt der Lattich in zwey Geſchlecht | ee nen. — { en. —— — —————— — — ih h Das Ander Buch’ von Kreutern. — F III. Krauſſer Sartich. Ladtucacrifpa Il. a 11. Koͤpffellattich Ladtuca capitata. B ' 111. Krauffer Lattich. Ladtucacrifpa I. DD U N (AEG N EZ - VA N TUR 2 — > D 9 8 Al Yes x; on ur EN ZRH J— 8 — —8 —— SER — nz 9 — 0 —0 — —— dem Hertzen zuſammen / gleich wie die zunge Cappeshaͤuptlein / daher es auch Koͤpffellattich genannt wirdt. III Dag dritte Geſchlecht die beyde Kraußlattich kommen mit dem erſten gantz vberein / allein daß ſeine Blaͤtter kraͤuſſer ſeyn:Daher ſie jhren Namen haben · 2 N, 5 —* — IM . —— —W H — SIT N = un. iD, AR Ü 4 J IV. Endiuien dattich Lactuca Intybacea. —— — — IV. Das vierdte Geſchlecht / der Endiuienlattich iſt dem er⸗ ſten auch aͤhnlich / allein dag feine Blaͤtter deß erſten Geſchlechts breiter vnd groͤſſer ſeyn / am andern Geſchlecht aber ſehr zertheifet vnd gekraͤuſelt / vnnd vmb die Ende her gleichalg mir ſpitigen Doͤrnlein beſetzet. | Ä M iij V. Das — ————— ——— — — ——— — — — en An EI ——— — —— * ee —— ———— — — — EEE —— —— — — 158 A IV. Krauffer Endinien Lattich. Lactuca intybacea criſpa. J N Gl —V Baf / 7) & Q\ hu AU Nu RS 9. ee} a; RU ZUR 3: " N 7a * VI. Wilder Lattich. * Lactuca ſy lueſtris odore virofo. D — HN 124 pH af in EN BAR nur —B J ung l Brille B V. Das letzte Geſchlecht der Meerlattich iſt dem Koͤpffellat⸗ tich etwas gleich / ſeine Blaͤtter ſtehn etwas gegen einander zu⸗ ſamen gethan. VI. Es beſchreibet Lobelius noch eine Art deß dattichs / welche F I D, Jacobi Theodori Tabernxmontani / DH: Sattich iſt Falter vnd feuchter Subſtantz / alſo daß V. Meer Lattich. Lactuca Marina. et Lactucam fylueftrem veränennet / darvon in ſeinen aduer- ſarijs fol. do. zu leſen. ¶ Dieſe hat breyte lange zerkerffte ſchwart⸗ grüne Blaͤtter / ſo auff der Erden geſpreitet ſind / zum zeiten hat es etliche Blätter die da aufgefehnitren find wie am Pfaffen roͤrlein kraut:der Stengel iſt zweher Ehlen hoch / ſo oben in viel Neben⸗ aͤſtlein getheilt wirdt · die Blumen ſind dem gemeinen Lattich gleich / der Samen kleiner vnd ſchwartzlecht: das gantz Kraut iſt voller Milch / die alſo ſcharpff daß ſie auff der Zungen Blattern zeucht / vnd am Geruch alſo vnlieblich wie das opium iſt. Dieſes hab ich in Burgund wie dann auch in Langedoc gefunden · Sie wachſen alleſampt in den Gaͤrten / vnd werden vom Sa⸗ men gezielet / fuͤrnemlich die zame oder Einheymiſche. Von den Namen. VS heiſt in Satein Lactuca, und sum Vnderſcheidt der Geſchlechten Lactuca capitata, Lactuca criſpa. OF Laauca Intybacea vnnd Lactuca Marina.Griechiſch Oplẽ. Arabiſch Cherbas. Welſch Lartuca. Frantoͤſiſch Laictue. Spaniſch Lechuga. Boͤhmiſch Locyka. ¶Niderlaͤndiſch Lattouyve, Engliſch Lettes.] Von der Natur / Krafft / vnd Wirckung | deß Lattichs. jhn etliche dem Bruñenwaſſer gleich ſchetzen Simeon Sethi ſetzt den Lattich kalt und feucht im dritten Brad. Innerlicher Gebrauch deß Lattichs. D Iofcorides ſchreibt / daß der Lattich dem Magen bequem⸗ lich ſey / kule / bringe den Schlaff / erweiche den Stulgang vnd mehre die Milch: Weñ er geſotten ſey gebe er dem Leib mehr Narung / dann rohe geſſen. So man aber offt Sartich eſſe / mache er ein bloͤdes tunckel Beficht. Die hitzige / brennende vnd wuͤtende Gall zu loͤſchen vnnd zu bezwingen / iſt faſt nichts nuͤtzlichers dann der Sattich / ſonderlich wenn man jhn rohe / wie ein Salatjſſet / kuͤlet auch das hitzige enttzuͤndte Gebluͤt gleich einem friſchen kalten Brunnenwaſſer / doch ohn einigen ſchaden deß Magens / vnd in dem er das hitzige Geblůt alſo lindert bringt er einen ſanfften Schlaff / welchs auch Galenus in lib. de alimentorum facultatibus bejeuget / daß jhm der Lattich / wenn er jhn zu Nachts geſſen / gute ruhe vnnd einen fanfften Schlaff bracht habe. | Derohalben beyden Alten eine Gewonheit geweſen / daß fie das Nachteſſen mit einem Sartich beſchloſſen haben. Galenus — kin — — (Ü J Zu N m " > — m — k ! Das Ander Buch / von Kreutern. Galenus meldet auch / daß auß allen Oleribus keines ſey / wel/ F ches dem Leib beſſer Nahrung gebe / auch Fein beſſer Gebliit mar che, dann eben der Lattich, fördert vnnd mehrer die verfiegen Milch / wann fie von wegen der His vnd druckne verfiegen iſt.) Es wird bey Plinio gefchrieben / daß Antonius Mulfa den Großmaͤchtigen Keyfer Auguftum , mit dem Gebrauch deß Lattichs von feiner gefährlichen Schwachheit erretter habe. Wennmanden Bauch erweichen wil / fol man für anderer Speiß ein dattichmuͤßlein eſſen / [ fonderlich fo man ihn mit ei⸗ ner feiften Fleiſchbruͤhe kocht / mit Zucker beſtrewet / vnnd jſſet /) derohalben dann auch die alten jederzeit vor das erſte ein Muͤß⸗ lein von dattich gefocht/ auffgerragen haben: Daher auch der Poet Martialis fchreiber: Primatibidabitur ventri lactuca mouendo Vils ,&c. B [Die Alten haben auch den Lattich zu end der Malzeit genoſ⸗ ſen / die Trunckenheit damirzuringern. ] Plinius ſchreibet / daß der Same zerſtoſſen / vnd in Wein ge⸗ truncken / die Geylheit vnd ſchampare Traͤume vertreibe / welchs andere auch dem Kraut zufchreibe.| Hilfft wider das hitzige troͤpf⸗ linge harnen fo man ein wenig Magſamẽ Milch darzu miſchet. Die fo Blut fpeyen / vnd ein ſchweren Athem haben: vnd die einen falten Magen haben vnd viel Schleums im Leib / die ſollen deß dattichs fich enthalten. ] Eufferlicher Gebrauch deß Lattichs. Artichkräuter in Waſſer geſotten / vnd ein Fußbadt dar⸗ auß gemacht iſt gut den jenigen / welche von groſſer Hitz OT wegen nicht fchlaffen konnen: Darzuman aud) Hafen» pappeln nemen fan. Wenn ſich jemande gebrende har von Fewer / von heiſſem C Waſſer oder Oel / der zerſtoſſe Lattich onnd mifche Sal darun⸗ der / lege es darnach auff den gebrennten Orth / es muß aber ge⸗ ſchehen / ehe dann es Blaſen gibt. Friſchen Lattich zerſtoſſen wie ein Muß / auff das Haupt oder an die Schlaͤff gehaltẽ / benimpt die ſchmertzen / vñ lindert die Hitz. Lattich mit Salpeter zerſtoſſen / mit Wein angemacht / wehret den Schäden fo weiter vmb ſich freſſen. attich mit Agreſten geſotten / vnd darmit gurglet / iſt tref⸗ fentlich gut wider ale Halß geſchwaͤr / vnd abgeſchoſſen Zaͤpffle.) Von dem außgetruckten Safft deß Lattichs. JS fan auß dem Sattich gar leichtlich ein Safft aufge trucket werden / welcher zu fülen gan dienſtlich iſt / wenn man leinen Tuͤchlein darinn netzet vnd vberleget: [ oder ein Stirnpflaſter darauß macht /]) Als in Hauptwehe D von groſſer His ¶ vnd wachen ] ſol man ſolche Tuͤchlein vber die Schlaͤff am Haupt legen: Vnd alſo vber andere entzuͤndte Glie⸗ der mehr. ¶Dieſer Safft mit Frawen Milch vermiſcht vnd vbergeſtri⸗ chen / kuͤlet faſt wol / mit Roſenoͤll an die Stirn vnd Schlaͤff ge⸗ ſchmiert / milteret den ſchmertzen deß Haupts / vnnd macht wol ſchlaffen. — So man dieſen Safft / darunder ein wenig Campher / die Ge⸗ maͤcht mit ſchmieret / ſtillet den Fluß deß natuͤrlichen Samens.)] Von Lattichwaſſer. JS S wird auch ein Waſſer auf dem Lattichkraut diſtilliert / ir welchs faft nüglich zu gebrauchen in allerley Febern und hisigen Schwachheiten / lindert die His / daͤmpfft die ſcharffe brennende Gall) ondfonderlich ſo ſich im Mar gen verhaltet / loͤſchet das entzůndte Geblůt / vnd thut wol allen er⸗ N G histen jnnerlichen Gliedern / entweder Abendes und Morgeng K auff zwey Loth getruncken / oder euſſerlich mit leinen Tüchlein v⸗ bergeſchlagen. Welchem Menſchen von groſſer His dag Hirn außgetruck⸗ net wer / alſo daß er nicht ſchlaffen koͤndte / der wincke fleiſſig von dieſem Waſſer / ſonderlich gegen Abendt: Man kan auch Tüch- lein darinn negen/ond vber die Schlaͤff legen / Fület die Nieren / Senden und Blaſen trefflich wol: lindert den Bauch / ſo von vn⸗ natuͤrlicher Hitz erhartet iſt: miltert den heiſſen trucknen Huſten. 159 So die Saͤugammen dig Waſſer trincken / vnd vnder ir taͤa⸗ lich Tranck vermiſchen / bringe jhnen viel Mich Die Schlaͤff vi Pulßadern an Händen damit beſtrichẽ bringt den Schlaf: ] Es iſt auch diefes Waſſer gut zu den brennenden Febern / ſo ſich inder Bruſt halten / getruncken und Tüchlein vbergeſchlage · Don Lattich Del. | Vß dem Samen macht man ein Oel alſo: nimm def Samens ein pfundt / geuß fechs Loth Roſenwaſſers dar an / laß ein wenig in der Würme erbeiſſen / vnd diſtillier ein Del darauß / wie braͤuchlich. Andere erweichen den Sa men wol in Roſenwaſſer / vnnd preſſen ein Oel darauß / welchs ſehr gut iſt zu dem flieſſenden Natuͤrlichen Samen / deſſen ein wenig etlich Tag nacheinander in Wein oder Suͤpplein einge⸗ nommen.] Von dem Meerlattich. | As den Mieerlartich belanget / wird derſelbige auch für kaldt vnd feucht gehalten aber doch nicht fo hoch als der gemeine Sattich: Derowegen ob er wol zu obermel« sen Bebreften auch fan gebraucht werden / fo richtet man doch nicht fo viel darmit auß / als mit dem gemeinen Sartich- Das XIV. Gapitel. on Binerfch. I. Spinat oder Binerfch: Spinachta. NW (N Y 2 I gg 8 = 83 — — N) gr er — — er n 0055 Snerfch oder Spinat wird alfo genennt yon feinem fcharffen flechenden Samen J. Wenn 9 er jung iſt / harer weiche meellechte [ oder ſchmutzi⸗ GTZ ge dreyſpizige Blätter welche mit der Zeit härter werden : Am Ende gegen den Stielen feyn fie außgeſchnitten / formirt wie zwey ſpitzige Ohren / faſt wie die Eleine Sauwrampf⸗ fer: Seine Wurtzel iſt ſchmal vnd gering / fur vnnd weiß mie kleinen Zaͤſerlein / der Stengel ſcheuſt ziemlich hoch in die Höhe innwendig hol: Seine Blumen ſtehen oben am Stengel zu ſammen gerrungen/toie die Trauben der Sameift ſpitzig onnd ſtachlet. und waͤchſt je fechs oder fieben neben einander gedrun⸗ gen. ] Wirdrallenthalben in Gärten gepflanger / wegen feines nüslichen Gebrauchs. n 7 m fi [11 Das u & Te —— 140 D. Jacobi Theodori Tabernemontani / A [IL Das ander Geſchlecht von Bynetſch / ſo edel vnnd groß F dem Spinat / vnd geben ſie darnach zu eſſen / welches für kran⸗ Bineiſch kan genennt werden / hat viel weiche linde Blaͤtter / ſo nicht gar ſpitz onder ein wenig rund wie Mangolt: die Stengel ſind rund / hol mit viel Zincken vnd ſchmalen Blaͤttlein beklei⸗ der: Der Samen iſt rund ohn alle ſtachlen / dem Mangolt Sa⸗ men nicht vngleich: ſo mehr man dieſen in ſeiner Jugend ab⸗ ſchneidt / je drauſchlechter er waͤchſt. ? III. Man finde auchein dritt Geſchlecht / federn erſten gantz gleich mit holen Staͤnglen / zwiſchen demſelben wachfen die al⸗ ler fleinften gäl grüne Bluͤmlein die ffeuben daruon ohn allen — gleich wie etlicher hanff thut / den man Femel nen⸗ net. VWVon den Namen. Pinat oder Binetſch heiſt im Latein Spinacia, Oleum Spinaceum. Boͤhmiſch S/pinak, Griechiſch zravaxia- Arabifch Hiſpanach. Welſch Spenaci. Frantzoͤſiſch EIpma- ces. Spaniſch inaque. Niderlaͤndiſch Spinagie-Eng- liſch Spinage. Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Eygenſchafft deß Binerfch- Pinet oder Binetſch iſt kalt vnd feucht im erſten Grad: Wird mehr in der Kuͤchen denn in der Artzeney ge⸗ braucht. Innerlicher Gebrauch. J>°S werden auß dem Spinat grüne Muͤßlein bereiter/ welche dem hisigen trucknen Magen gar bequem feyn: OX vnd mag ſolch Kraut ſchier in allerley Kranckheit zur Speiß genommen werden.) Vnnd ſo man fie mit ci» CO nem feyſten ſuͤſſen Del kochet / bewegen ſie zum Stuelgang / vnd halten den Leib offen / es muß aber die Gruͤeſſe wol daruon bracht ſeyn / zu dem ſol ſolches Muͤßlein zu erſt fuͤr andern Speiſen auffgetragen werden. *II.Edel Binetſch.* Spinacia nobilis. Y — — —— I HRS \ AN MR DO r — 4 —— —* 8 SE Y% ANTITT \ NID 1 IR N \ | \ \ N » — N Tu . NT TE N S 0 ) — —9* — Etlich Koͤch wiſſen dieſe Muͤßlein zubereiten im Anfang deß Fruͤelings wenn der Holder außſchlagen will / als dann nemen fie ein Theil ſolcher jungen Schoͤſſ ling wenn fie erſt herfür kom⸗ men ſeyn / eine kleine Handtvoll / bereiten dieſelbige am letzten mit * G H cke vnd geſunde Perfonen ein gur purgier Muͤßlein iſt / ſintemal es den Leib gar gelindt vnd ſanfft erweichet. FBynerfch erweicht den Bauch / milteret die rauche Keel / vnd wirdt zum dürren Huſten gebraucht: wirdt auch zu den Clyſtie⸗ rungen gebraucht. Dieſes Krauts Brüie getruncken / treibt die boͤſe feuchtigkeit auß / vnd macht ein ſanfften Athem.) Es macht aber der Binetſch ein grob Melancholiſch Gebluͤte / wenn man fein ſtetigs genieſſen wil: Bad ſchreiben etliche dag er ſehr blaͤhe. F &ufferlicher Gebrauch. S2 In Pflaſter auß Bynetſch Kraut gemacht / vnnd vber den hitigen Magen vnnd Leber gelegt / benimpt die Hitz SO, mit hinlegung deß Schmergens. Iſt aud) gut zu den ſtichen der Scorpion’ ond Spinnen darüber gelegt: ] Don gediftilliertem Binetſch⸗ waſſer. JS fan auch ein Waller auf dem Dinerfch gebrenne werden / welchs in hisigen Schwachheiten onnd Febern SH vol zugebrauchẽ iſt: Fuͤrnemlich aber die engundte Ma⸗ gengall zu daͤmpffen / vnd derſelbigen ſchaͤrffe zunemen: Deßgleichen auch iſt ſoich Waſſer nuͤtzlich die entzuͤndte Leber su kuͤlen vnd zu loͤſchen / getruncken / vnd euſſerlich mit leinen Tuͤch⸗ lein vbergeſchlagen. Alſo auch nemen etliche das Kraut / zerſtoſſen es / vnnd legens ee wie sin Pflafter ober den hisigen Magen vnnd vber die eber. | Das XV. Gapitel. Von Guten Henrich. Guter Henrich oder Schmerbel. Bonus Henticus. Be — * ee U a4 f> Ach — ap G7 —* PR M — * —V— ES 9 LE — 9 * * An ) N — AN => F — RS IS) es Sun DD Er Gure oder Stolge Heinrich hat ein I groffe/ lange / weißgelbe Wurtzel / feine Blaͤtter ſeyn weich / muͤlbecht vnnd aſchenfarb / gleich den kleinen Scheißmelden loder als deß Aron Blaͤt⸗ ser’ ] Oben am Stengel kommen viel * oder raun⸗ \ A IM N: gi Je 1 ein ttet ir m 1 \ | ! J u B Dos Inder Buch / von Kreutern. l- F I. Wilde Miteen. Scheifmelten. Atriplex ſy lueſtris 1 2 braunlechte Blumen herfür / welche zufammen gerrungen fte, hen toie ein voller Traube, [die da anfaherzu blühen. | Es waͤchſt der ſtoltze Heinrich allenehalben an vngebauweten Or⸗ then / in den Doͤrffern / auff alten Hoffſteten / vnnd neben den Straſſen. Von den Nahmen. Vter Henrich wird auch genennt Stoltzer Henrich) Schmerbeh/l vmb der ſchmutzigen Blaͤtter willen’ Jin $atein Bonus Henricus. Von der Natur / Kraft / und Wirckung deß Guten Henrichs. a Er gute Henrich hat ein ebenmeſſigkeit in der Wärme — vnd Kaͤlte / trucknet aber auß Iſt ein gemein Wundt ⸗ kraut.) Das X VI. Capitel. Don Mitten. I. Rotth Milten. Atriplex rubra. 2 ENG © werden der Milten zwey Geſchlecht EINS: befchrieben/Zam vnd Wilde. Die Zame iſt drey⸗ Is * erley / als roth / weißgruͤn / vnnd ſchwarßgruͤn an Blaͤttern vnd Stengel / vnder welche die weiß grü⸗ ne Die beſte iſt haben alle Maͤlbechte Blaͤtter / ſonderlich in der Jugent / che daß ſie in die Stengel ſteigen.) V⸗ berkompt einen groſſen vierecketen Stengel mit vielen Neben⸗ zweiglein / an welchen erſtlich gelbe Bluͤmlein herfuͤr kommen/ darnach der Same welcher in dünnen Huͤlßlein verſchloſſen ligr: E Die Blätter find onden am Stiel breit / vnd oben am Stengel hinauff formiert wie ein Spießeiſſen: Im Anfang ſeyn die Blaͤt⸗ ter weißlecht / darnach werden fie gruͤn / ondendrlich feuwerroth: Der Stengel vberkompt auch mit der Zeit ein braune Farb, [ Eins iſt zuuerwundern / daß man zweyerley Samen bey einander findt / erſtlich den breyten Samen in dünnen Haͤutlein verſchloſſen / der ander iſt kleiner / nacket / vnuerſchloſſen / gantz ſchwartz nicht groͤſſer dann der Samen an Tauſentſchoͤn / welchs Hieronymus Bock wahr genommen hat . Die ʒwey wilde Geſchlecht ſeyn der zamen faſt gleich / allein F SAN \22 N I. VEN De Ba. daß ſie kleiner / weiß lechter ond můlbechter Blätter haben: Ihr Stengel ſtoͤſt wie der erſten faſt dreyer Elenhoch in die hoͤhe an welchem nach den gelben Blumen, eingehäuffter Samen ſte⸗ het / wie am Diener: Ihre Wuͤrtzel ſtecket tieff in der Erden. Diezamen Milten wachfen in den Kraurgärten: Die an⸗ dern werden auff dem Feldr vnd an den Wegen funden. Von — — — — — —— —— — D. Jacobi Theodori Tabernx montani / | | Von den Tamen. JGaͤnßfuß. ER, Klee oder Molten: Wildemelten vnnd Scheißmel⸗ Chenopodiuml. ken /[ von wegen der Wuͤrckung wird im Latein ge- Löge nenne Atriplex, Atciplex ſylueſtris. Griechifch A- rpapekıs, dieweil er geſchwindt in die höhe wächft:: Dann fie fo balde innerhalb acht Tagen nach der Saar herfür kommen / derohalben gefagt wird / daß fieden andern Kräutern ihre Nahrung entziehen / daß nichts bey ihnen wachſen koͤnne / wird auch Xpuccaaxarov genennt/von wegen feiner gelben Blur men. Yrabifch Cataf. Welſch Arrıplice. Spaniſch Armoles. Frans söfifch Follere Arroche. Böhmifch Lebeda. Niederlaͤndiſch melde / Engliſch Orrage. [ Orach. ) Von der Natur / Krafft / vnd Wirckung B der Milten. ar Milten feyn kalt im erffen/onndfeucht im andern G Grad / werden inder Küchen vnnd in der Apothecken gebraucht. Innerlicher Gebrauch der Milten. S werden die Miltenkraͤuter fuͤrnemlich das Garten geſchlecht in der Kuͤchen am meiſten gebraucht / daß man SO Darüne Muͤßlein darauß bereitet. Es ſchreibet Galenus, daß ſie auff ſolche weiß geffen nicht lang im Magen vers harren / fondern brechen baldt durch: Wiewol Plinius ſchrelbet / daß ſie ſchwerlich koͤnne verdauwet werden / vnd zeuget auß den Dionyfio vnd Diocle. Die Milten viel Schwachheiten mit ſich bringen / ſeyen dem Magen faſt zu wider. cà41 Pythagoras beſchůldiget fie / als ſoltens die Waſſerſucht / Gilb vnd andere Kranckheiren verurſachen. H Die zam Milten iſt wol feuchrer Arch/ aber fie bewegt den Bauch nicht / wie Hippocraceslib.2. de victus ratione fohreibt/ wiewol Dioſcorides will / daß die Milten in der Speiß wie an⸗ der Gemuͤß genoſſen / den harten Bauch erweichen / welches ich von der Wilden verſtande. Muͤßlein von Mitten Kräutern bereit / dienen wol den duͤrren hitzigen Choleriſchen Menſchen zur Speiß. ] Galenus gibt den Samen ein wieder die Gelbeſucht / vnd ſchreibet / daß er ein Arth habe die Verſtopffung der Leber hinweg zu nemen / mit Wein oder Honigwaſſer eingenommen. [ Der Samen eines halben doth ſchwer / entweder fuͤr ſich ale lein eingenommen / oder in Waſſer geſotten / vnnd alſo warm | nüchtern getruncken / bwegt das Würgen/ wis auchden Stul⸗ f! p gang: ] I 4 | Eufferlicher Gebrauch der I | Milten. D loſcorides ſchreibt / daß man die Milten zerſtoſſen ſol / oder in Waſſer weich kochen / vnd vber die harten Knollen lvnd Druͤſen hinder den Ohren J legen / es vertreibt fie. Alſo auch die Blaͤtter zerſtoſſen / oder den Safft daruon vber — — — — "VENEN 1:0 — ü— —— — Die hihige Glieder gelegt / ſol die Dir vnd den Schmertzen beneh⸗ men. ’ — [Der Safft von der Zamen fol die Haar huͤbſch gelb ma⸗ ® en] ZN, — I Von dem Gebrauch der ZU EL ax |; Wilden Deilten. | ENNIER R H JS Seiser? inins,ap der Safft der wilden Melten 2 = N — iS a7 £ die Haar ſchwartz mache [fo man ſie nach dem Badt N N h XL N Ei ; off darmit ſchmieret. J 9 Die wilden Milten serftoffen mir Honig vermengen / K | N Br vnnd auff das Podagrifche Glied gelegt / benimpt die Schmer⸗ | I — | tzen deſſelbigen. REST LIE MN 8 | Das XVII.Capitel. Stengel Elenhoch: Seine Blaͤtter dergleichen ſich dem gemei⸗ Von Gaͤnßfuß. | nen Nachtſchatten oder Scheißmilten / rings vmbher mit ſpitti⸗ 1 gen Kerffen außgeſchnitten / in geſtalt eines Gänpfuß: Bber⸗ | $ Aenhfuß wird von Lonicero vnd Fuch- ¶ komme kleine rothe Blümlein / der Same ſey an den Zweiglein o beſchrieben / daß er habe ein groſſe zaſechte Wur · zuſammen gerrungenvgleich wie an den kleinen Milten. Das el ſo ſich auff ein Seiten ſtrecket / enen geſtreifften ander Geſchlecht iſt den erſten in gllen Stuͤcken gleich / allein daß * feine “ A 5 — — nenne a — — en Das Ander Buch’ von Kreutern. 143 anderswo / da viel Miſt liegt. | Don den Samen, G oder Sewtodt / dieweil die Saͤw daruon ſterben / in Satein Pes anſerinus, Chenopodi- um. Gallicè Pied de iars, Pyed de oye. Italicè Pede diocha: Engliſch Goo/ Foore. Niderlaͤndiſch Ganſen Voet. Von der Natur / Krafft / und Wirckung deß Gaͤnßſuß. F lius ſchreibet / daß er wol biß in andern Grad kalt ſey wie dag Solanum Hortenſe. Von dem Gebrauch deß Gaͤnßfuß. eſſen baldt ſterben / derowegen ſeyn Gebrauch verworf⸗ fen wirdt. Das XVII, Gapitel. Von Schaamfraur.- R JS S ift kundtbar daß die Schwein /fo von diefen Kraut Schaamkraut. Vuluaria. RS Sbeſchreibet Lobelius dieſes Kraut/daß EU es ſey ein kleines zartes Kraͤutlein / ſeme Blaͤtter HRS liegen auff der Erden / an Farb weißlecht / als we⸗ ren fie mit Meel beſprenget: Sey eines ſchendtli⸗ chen / boͤſen / ſinckenden Geruchs / gleich einem ſtin⸗ ckenden Bock alſo daß die jenigeran welche der Geruch / im für vs ber gehen / geflohen / nicht anders vermeinen / als daß ſie ſolchen Geruch bey einer garſtigen / vnflaͤtigen / ſtinckenden Metze oder Hueren bekommen / vnd empfangen haben / daher es auch von wegen eines ſolchen ſtinckenden Geruchs / fo ex impuris illis lo- eulis ſolcher garſtigen Metzen / ihrer vielfaltigen vnzuͤchtigen Partirung halben pfleget außzugehen / Vuluaria oder Futuaria genennt wirdt. [Es iſt ein ſtinckends Milten gewaͤchs / die Blaͤtter der Scheiß milten gleich / der gantz klein ſchwartz Samen iſt kleiner dann der Scheißmilten. A feine Blaͤtter fleiner vnd geringer ſeyn. Waͤchſt in Gaͤrten vnd EEs ſollen an etlichen Orthen neben den Wegen vnd an den eckern in groſſer Menge wachſen / wie Lobelius meldet. [BAHR auff den truckenen Hoffſtaͤdten / neben den Mauw⸗ ren / da die Hund hin feichen. ] Von den Nahmen. Chaamkraut wird im Latein genennt Vuluaria. Fu- tuaria. Arriplex pulilla,olida hircina. Garum olens: Etliche nennen es Atriplicem caninam, quod ex ca- num vrinaillam enaſci putent. [ Man nennet es auch guten oder ſtoltzen Henrich. Engliſch Sembing Orach. Die derländifch *Dockferuypr. ] Don der Natur / Krafft / und Wirckung. Jeſer guter Henrich fol ein gewiß Experiment ſeyn für die Würm in faulen Wunden/ angehänckt oder indie alte Schäden gerieben fo muͤſſen fieberauß fal- len. Alſo auch gebrauchtift eg fir die Maden gut / die⸗ ſelbige zuvertreiben in Viehe oder in Menſchen. Man ſagt / ſo es die Hunde riechen / werden ſie mit gewalt zur Vnkeuſchheit getrieben. Das XILX. Capitel. Von Zapffenkraut. 1. Zapffenkraut Männkein- ' Vuularia mas. Gs Zapffenkrauts ſeyn zwey Geſchlecht / das Maͤnnlein eins / daß ander das Weibleinfinde beyde einander faſt verwandt. Die Wurtzel iſt kurtz vund dick / mit vielen langen Faſeln behenckt/gleich wie die Wurtzel an dem Ruſco. Auß derſelbigen waͤchſt ein run⸗ K der Stengel / ſtreiffecht / gruͤn / vnnd ſchwanck / gleich wie in der Weißwurtz / zu beyden Seiten mir dicken / ſteiffen / aͤderichten Blaͤttern beſetzet / welche Schweizer grün vnnd ) ſich faſt den Lorbeerblaͤttern vergleichen / ¶ ſeind aber zärter/ ]oder den Ba⸗ tern deß Ruſci / mitten an den Blaͤttern ſcheuſt noch ein klein⸗ fr Blaͤttlein herfür/ anzufehen wie ein Zünglein oder wie ein ange⸗ hengtes Zäpflein- Kup dejfelbigen Blaͤttlein Brfprung [ ſcheuft ein Elein Bluͤmlein fo braunroch darnach) wachſen Fleine Beer, fein oder Körnlein gleich einer Erbſen / welche erfklich grün fe a darnach roth werden / wie am Ruſco | 1” Das — een = * — — — — m — re Se —— — — —— et — x Su Ze re are nun ——— — ee * — — — = — — — EEE — nn nn a a a re Sn — — ——— — 144 A Das ander Geſchlecht feheiner dem erften faſt gleich / allein. F daß ſeine Blaͤtter ſchmaͤler vnd ſpitziger ſeyn. | Es waͤchſt dig Kraut in Gebirgenfonderlich annaffen Orten / deßgleichen auch in Vngern / Franckreich und andern Laͤndern. Bringet feine Beerleinim Sommer. 1. Zapffenfrane Weiblein. Vuularia feemina. —— — > | SUR a Donden Namen. Apffenkraut / Hauckblat / Hockenblat Xuffenblar/] Keel⸗ kraut / Zungenblat / heiſt Sateinifch Hypogloflum. Laurus Alexandrina. Bonifacia. Vuularia. Frantzoͤſiſch vnnd Welſch / Biſ lingua. AzprnarsEardpera. Spanifch lengua decauallo. Boͤhmiſch Czijpkovva bylina.| Engliſch Horfe toong] Von der Natur / vnd Eygenſchafft deß Zapffenkrauts. As Zapffenkraut hat einen ſcharffen vnd bittern Ge⸗ a derohalben es für hitzig vnd trucken geachtet wirdt. Innerlicher Gebrauch deß Zapffenkrauts. JS ſchreibet Diofcorides vom Zapffenkraut / daß fo man die Wurtzel außtruckne / zu Puluer ſtoſſe / vnd ſol⸗ OD es Puluers vier/fünff oder ſechs Quentlein ſchwer den geberenden Weibern mit ſuͤſſem Wein eingebe / ſo fuͤr⸗ dere es die ſchwere Geburt. Mit Wein getruncken / treibt es den Harn vnd der Frauwen Bloͤdigkeit · Wie ouch das Buͤſchlein nach der Geburt / ſchreibet Galenus vnd auch Plinius. EDas Kraut oder die Wurtzel zu Puluer geſtoſſen / ein Söffel voll mit warmen Wein getruncken / ſol die Mutter ſtillen wann fie ſich alſo bewegt / daß ſie Ohnmachten vervrſachet. Die Wurtzel gepuluert / ein quintle oder anderthalb mit Wall⸗ wurtz bruͤh etlich Tag nacheinander zutrincken geben / fol den Kindern die Bruͤche heilen: jedoch fol man das Orth mit einem guten band verſorgen / weil ſich den erſten tagen der Bruch alſo hefftig ruͤhret / as wann daß Gedaͤrm hinauß fallen wolt. Wider die Harnwinde vnd den Stein ob dieſem Kraut ge⸗ truncken / ſoll ſonderlich nutz ſein. D. Jacobi Theodori Tabernxmontani / Es wird auch in Halßgeſchwaͤren gebraucht / dieſelbige auß zu trucknen vnd zu heilen: Wie auch zudem feuchten gefallenen Zaͤpfflein / [ vnd das feucht auffgeſchwollen Hauchblatt sutruche nen | ober das Kraut | oder NWursel ] getruncken. Eufferlicher Gebrauch. As Puluer von Kraut und Wurtzel in Wunden ge⸗ ſtreuwet / trucknet diefelbige auß / vnd heilet fie: Es wird diß Kraut den jungen Kindern angehene cket welchen das Zäpffleinpfleger zufallen. [ Wie dan auch die vberfluͤſſige Feuchtezuverzehren. ] Etliche nemen das Kraut’ vnd růhren den gefallenen Zapffen darmit ahn / fo foler fich widerumb zurück begeben. — Zu fluͤſigen Wunden vnnd Schäden wirdt diß Kraut inn vnd auſſerhalb dem Leib gebraucht. Die Wurtzel pflaſters weiß GC auff die Peſtilentzblattern gelegt / zeitiget fie bald. ] Das XX. Gapitch Don Manngoft. 1. Mangolt. Betaalba. UN ul —* D 9J — —— — — 5) \ — EN ah u SISEN Drag & a > A ſencket / mit vielen Fafeln behencket / auß welcher ein RNippechter Stengel waͤchſt vber Elenhoch: Sei⸗ ne Blaͤtter ſind zimlich breit / weich anzugreiffen /¶ vnd an dem vmbkreiß etwann frauß- ] Anden Stengeln [ und Nebenaͤſt⸗ lein / ] erfeheinen Eleine gelblechte Bluͤmlein / deren je eins nach dem andernerfolget/ nach welchem runde ſtachlechte Knoͤpflein erfolgen / welchs jhr Sameift. [ Deifenfind man gar gemeine lich dreyerley von Farben / etlicher gewinnet ſchwartzgruͤne Blaͤt⸗ ter / der aller gemeinſt iſt: Der ander weiß gaͤl / der iſt mit der auffzielung vnnd pflantzung zaͤrter weicher vnnd milter in der Speiß / vnd an dieſen beyden iſt die Wurtzel weiß. Der dritt iſt mit Wurtzel / Blaͤtter / vnd Stengel braunroth: ſonſt iſt vnter dieſen dreyen kein vnterſcheidt. | Soift noch — von Roten Mangolt / auß wel⸗ chem etlich ein Ruͤben lecht machen / ſo doch das gantz Kraut mit dem Mangolt ſich vergleicht / vnnd nicht wol kan vnterſchie⸗ den werden / allein an der Wurtzeln / ſo lang vnnd dick / offt eines Arms dick / gantz blutroth / vnd wird ben uns Ronan Ba rt Wurtzel / welche lang iſt / vnd ſich tieff in die Erden * a cha Zn * | A 1 IN I I @ . IN 0 di J if | ah — | ir 1 N N ie 1 J N Das Ander Buch von Kräutern. A Der hochgelehrte D. Camerarios ſchteibet / daß noch andere F ſchoͤne Geſchlecht von mancherley Farben / als gelbroth vnd weiß erfunden werden mit ſchoͤnen groſſen breyten Blaͤttern. Go ſchreibet auch Lobelius von einem ſchwartzen Mangolt / ſo am Meer wachfe/ eines geſaltzenen Geſchmacks. Dioſcorides ge⸗ denckt auch zweyerley Mangolt / roth vnd weiß: Der Mangolt waͤchſt allenthalben in Gaͤrten vnd gebawten Orten / vnd viel eher vom alten dann neuwen Samen / welcher wol vier Jahr Fan gut behalten werden.] Bluͤhet im Jullo vnd Auguſto. II. * Beta nigra. * Von den Namen. Angolt [foanetlichen Orten Roͤmiſcher Koͤhl/ vnnd Rungelſen ] heiſt Lateiniſch Beta Griechiſch EN Tevraen. Arabifch Decke. Welſch Bietola. Spar niſch Afelgas. Sransöfifch Porree. Boͤhmiſch Man- holt. Niderlaͤndiſch Beete. Engiiſch Beeres. Von der Natur / Krafft vnd Wirckung deß Mangolts. a Er Mangolt iſt eines ſcharpffen / raͤſſen Geſchmacks/ daher er auch von etlichen warmb vnd trucken gefege wc wirdt im andern Brad. Simeon Serhi til / er fey warmb und trucken biß in dritten Gradt. Welche⸗ mehr von der Wurtzel / dann vom Kraut ſoll verſtanden wer⸗ den. Es hat dieſer Mangoldt ein Art zu ſaͤubern / wie Gale nus vermeldet. Sunerlicher Gebrauch deß Mangolörg. Tofcorides ſchreibet / daß der weiſſ Mangoldedem Ma⸗ | gefinüiglich fey / vnnd den Stuelgangtreibe : Aber von wegen feiner gefalgenen vnd nitriſchen Feuchte / foerin ſich habe / mache er ein boͤß Gebluͤt / vnd geb kein gute Nahrung. Andere ſchreiben / weñ er wol abbereytet werde wie der Biueſſch ſey er ein leichte dawliche Speiß denen / ſo ein ſchwachen Magen haben. Aber dimeon dethi wil daß er dem Magen gang vund gar zuwider ſey / vnd ſchreibet / ſo er rohe mit Eſſig geſſen werdene⸗ ang er hinweg die Verſtopffung der Leber / vnd deß Miltzes. K 145 [ Der weiſſe Mangoldt geſotten / vnd mit rauwem Knobloch geffen,tödter die Wuͤrme im Leib. Der fhwarse Mangold mit Sinfen gefoche end geſſen / ſtopf· fet den Bauchſiuß / ſonderlich aber die Wnrsel- - Die rohten Mangofdrwurgpflegt man ein wenig zu ſieden / oder in Aſchen braten / vnnd darnach Scheiblin weiß zerſchnei⸗ den / mit Kreen vnd Pfeffer oder Coriander in Eſſig einzuma⸗ chen / welches man zur Speiß bey vns auffſetzt: Etliche brau⸗ chens an ſtatt eines Salats. III. * Rohter Mangoldt. * Beta rubra. nr NW Ye \ — —W —X 7 I» nn — * EN J ——— —V—— c FR — * [4 Ne I Etliche nemmen die Wurtzeln wol gefäubert dörreng in ei⸗ nem Backofen / darnach ſchneidens zurunden dünnen Scheiße lein / vnd mir wurffelechtgeſchnittener Meerrettichwurtz / Wech⸗ holderbeer / Coriander Samen vnnd Sals beſprengt / machens eyn / vnd thuns in kleine daͤnnine Faͤßlin / ſchlagens zu / vnnd ver⸗ kauffens / werden auch in ferrne Landt gefuͤhrt. Die junge Mangoldt Stoͤcklein mit den Wurtzeln ein we⸗ nig erwallet / vnd auß Eſſig geſſen mie ein Compoſt / bringet Luft zu eſſen / nimbt den Durſt / vnd ſtillet die Gall im Magen. Die Stengel von dem frembden groſſen Mangoldt / werden gleichsfalls ein wenig gekocht / vnd in der Faſten auß Eſſig / an ſtatt deß cæpis gumpiſt gebraucht. Euſſerlicher Gebrauch. Ie rohe Blaͤtter deß Mangolts zerſtoſſen / vnnd wie eiein Pflafter vbergelegt vnnd angeſtriechen / vertrei⸗ bet die Zittermahl / wenn fie mit Niter vorhin ſeyn getrieben worden. Die Bruͤhe / da die Wurtzel vnd Blaͤtter deß Mangolts in geſotten ſeyn / vertreibt die kleyechte Schuppen vnd Nieß deß Haupts darmit gewaſchen. Deßgleichen hilfft ſolche Bruͤhe wol den erfrornen Ferſchen / wenn man fie darmit baͤhet / wie Dioſcorides yon bemeldten Stücken or 5 | [ Die Blätter grün zerſtoſſen / und ober die Scha fo vmb fich freſſen / heylen dieſelbe. chaͤden gelegt) N Von a TEE Fe hen Ei nun FE 8 een — a a En — — — — — — — = br = — —————— ne — —— nö EL A Von dem auß gedruckten Safft deß Mangoldts. eh den Safft deß Mangoldts feyn widerwaͤrtige Meynung / denn es meldet Galenus , daß der außge⸗ truckte Safft den Bauch zum Stuelgang reytze: Dar gegen ſchreibet Simeon Sethi, daß er den Stuelgang zuruͤck halte / vnd den Leib ſtopffe / vnd Bon wegen feiner Hit brin⸗ geer dem Magen groſſen Durſt / welches vielleicht von dem ſchwartzen Mangoldt kan verſtanden werden. Dir Safft mit Honig vermiſcht / in die Naſen gethan / rey⸗ niget das Haupt / vnd zeucht viel Waſſer auß / ſchreibet Dioſc. vnd Fernelins. ¶Der Safft ſo wol auß der rohten / als auß der weiſſen Wur⸗ tzeln getruckt / vnnd darvon drey oder vier Tropffen in die Das fer gezogen / reinigt das Hirn von falten ober ſich ſteigenden Dämpffen. ] | Depgleichen in die Ohren getreyfft / benimbt erdie Schmer- ken vnd das Klingeln darinnen: An die Zaͤhn geſtriechen / lin dert er die Wehetage derſelbigen. Der Safft mit Wein getruncken /treibt den Harn fort / und iſt gut genügt wider die Geelſucht. | Wenn die Wurtzel von Mangoldt zu Afchen gebrendt wirdt / darnach mit Honig vermengel / ſollen die inigen das Haar dar⸗ mit ſalben / ſo da anfangen glatt vnd kaal zu werden: Dann es behaͤlt die vorige Haar ſteiff / daß ſie nicht außfallen. Das XXI. Capitel. Von Waldt Mangoldt. I. Groß Kmonium. Limonium. 1 Ioſcorides lib.4. cap. 17. beſchreibet ER ) das Limoniam; daß es Blaͤtter habe wie ler ſeyen / deren wol zehen oder auch mehr von —— einer Wurzeel / gewinne ein ſchmahlen Sten⸗ gel / dem Gilgenſtengel ähnlich daran viel rohter Same an komme / am Geſchmack herb / vnnd einer zuſammenziehenden ' D.Jacobi Theodori Tabernzmontanv/ E Harn Welche Beſchreibung / ob fie auff dieſe gegenwaͤrtige Fi⸗ gur def Limonij fönne referiert werden / wirdt von denSim- pliciften vnnd ftırpium exploratoribus vielfältig diſputiert. Petrus Andreas Matthiolus maximus rei herbariæ inda- gator, iſt etwas zweiffelhafftig an der Beſchreibung deß Li- monij, ſchleuſt doch endtlich / daß er beyde erſte (dann er deß dritten nicht gedencket) fo lang für die rechte und wahre Limo- nia halte vnnd erfenne / biß daß jhm ein ander Kraufgegeigee werde / welches mir der deferiptione Diofcoridis beſſer vber⸗ ein kaͤme / vnd eintreffe. Daß aber Dioſcorides das gemeine Limonium ſolte beſchrieben haben / welches man Wintergruͤn zu nennen pflegt / Lateiniſch Pyrolam, vnnd ſolches fuͤr das rechte wahre Limonium erkenne / wie etliche darfür halten) ver⸗ neinet er gantz vnd gar / ſtellet auch ein ander Kraͤutleim für die Augen / welches die rechte Pyrola oder Wintergruͤn ſey Lo- G belius peritiſſimus rei herboriæ inquiſitor ſchreibt In ſeinen aduerfariis, vnnd iſt auch der Meynung / daß das erſte Limo- nium nichts anders ſey als dag Blitum ſylueſtte, oder Pra- tenſe Plinij, oder ein Geſchlecht deß ſchwartzen Mangoldts / welchem es auch an Blättern gantz ähnlich ſey / babe viel langes rohtlechtes Samens: Seine Blumen ſeyn braunlicht / die Stengel duͤnn vnd zart / die Wurtzel ſey etwas rohe / gleich wie die Mengeiwurk/foer Lapathuimn acutum nennet / eines zuſam⸗ menziehenden Geſchmacks / vnnd daher haben es die Apothecker fuͤr das been rabrum gehalten; Wie man hiervon weyter le⸗ fen kan/ bey dem Matthiolo in ſeinen omment. in Dioſ. vnd bey Lobelio in ſeinen aduerſatiis fol. i2z3. Was aber Theo- phraftus, C.Clufius vnd andere mehr darvon halten / ken man ſich in jhren Schrifften erkuͤndigen. Dann es zuviel weytlaͤuff⸗ tig iſt / alles zu erzehlen. IT. Waldtmangoldt. Limonium II. pyrola. Das dritte Geſchlecht beſchreibet Lobelius, daß es den an⸗ dern an der Geſtalt gantz verwandt ſey / allein daß es kleiner vnd — Vfern deß Meers / vnnd auff hehen Gebuͤrgen / vergleiche ſich faſt dem Meerfenchel / ſeine Blaͤtter ſeyen etwas geringer dann der Oliuen / liege faſt auff der Err den außgebreytet / der Stengel ſey Ehlen lang / daran kleine gebogene ee un ea —— * —— m ihn ai a ae a — —— — — 1) A D Das Ander Buch / von Kräutern. Se) Das XXII. Capitel. Von Meyer. J. Meyer. Bltum. gebogene Nebenzwenglein ſtehen / faſt beſchwert yon Bluͤmlein / fo etwas moßechtig vnd blaw ſeyen / den andern faſt gleich · Die ʒwey erſte Geſchlecht wachſen gemeiniglich auff Wieſen vnd Moßlacken. Das dritte aber neben dem Meer vnnd auff Gebuͤrgen. III. Klein Limonium mit Oliuenblaͤttern. Limonium paruum Narbonenſe oleæfolium. I If Von den Namen. ar erfte Geſchlecht wirdt Groß Limonium genent: $ateinifeh Limonium , Been rubrum Cordi , ob © fich aber diefer Name hieher ſchicken woͤlle / beſehe man næum vnnd andere mehr . Engliſch Sea Lauander. Welſch Bietaa Salnatica. ] Das ander Geſchlecht wirdt genennet Waldtmangolt / Wintergruͤn / Lateiniſch Limoninm, Pyrola: Iſt doch nicht dag gemeine Pyrola, ſo Matthiolus beſchreibet. Das dritte Geſchlecht wirdt genennt Klein Limonium mit Oliuenblaͤttern. Lateiniſch Limonium paraum Narbonenſe, oleætolium. Engliſch Rocke Lauander.] Von der Natur / Krafft / Wirckung vnnd Eygen⸗ ſchafft der Amonien. MS iſt droben vermeldet / daß der Same einer zuſamen⸗ ziehenden Natur ſey: Vnd alſo auch die Wurtzel: Kan SS deromwegen nüslich gebraucht werden wider die rohre Ruhr / Durchlauf Blurfpeyen vñ verftieffen der Wei⸗ ber Zeiten / mit Wein oder dergleichen Waſſer eingenommen. Was die Tugendt def Pyrolzanlangtı fo ein Außbundt iſt vnter den Wundtkraͤutern / wirdt an einem andern Dre vermeldet. [In den Apohecken wirdt deß Liwonij Wurtzel fuͤr dag Been rubrum der Arabier / gebraucht: Da doch das Been ru⸗ brum allein in Armenia waͤchſt / vñ iſt ein Wurtzel gleich wie die kleine Peſtnachen / krumb in einander gedraͤhet / wolriechendt / vñ ſo man ſie kaͤuwet / zaͤher. Derohalben ſo ſollen die Apothecker an ſtatt deß Been rubri, Tormentill oder Natterwurtz nemmen.) F Lobelium, Matthiolum, Theophraſtum, Dodo- 1 * 147 ————— * Se, D R09 SI) /IhR x S N N ep NIS — 1 ⸗ 2 % I — —— > SI | ? N —— N 8 A N RS RS EN AENNTEN Eß Meyers fegn zwey nes fo Meyer genenne wirdt /dasander Hanen⸗ fam. Das erfte Geſchlecht [ift zweyerley / roht vnd weiß · I. Derrohte ] gewindt gang blut- rohte Stengel / wie auch Blaͤtter und Wurnel / alſo daß man auch | miedem Safftrohe ]fehreiben fan. Sei⸗ ne Wurtzel iſt dick ond lang [ vielfältig zercheile ] mie fehr vie» len kleinen zahrten Fafeln behencket / auß welcher ein rohter / dicker Safftreicher Stengel waͤchſt / vollrehtes bluͤtiges Saffts / ¶vmb welche die Blaͤtter mit langen Stielen / wie Tauſentſchoͤn geſtaltet: An dem Stenaelftehen die Blumen vnd der Sa⸗ me gantz dick vñ häuffig/gleich als an einander getrungen / gleich wie an der Melten. IT. ¶Der weiſſe Meyer iſt dem rohten in allen Stuͤcken gleich / außgenommen die rohte Farb.) Il. Das ander Geſchlecht iſt gleich einem ſtaudechten Baͤumlein / viel gröffer dann das erſte / mir viellangen/runden butzechten Blumen / einem groſſen Danenfam gleich / welche ſich zu der Erden neygen / an Farb ſchoͤn roht anzufehen/gleich wie die Tauſentſchoͤn / hat einen geſtreifften ſtarcken Stengel / eines Arms hoch [ ja vier oder fuͤuff Ehlen hoch] iſt dem erſten in al⸗ lem faſt gleich. Sie wachſen in Gaͤrten on Feldern gleich den andern Koch⸗ fräutern- Donden Samen. Eyer wirdt auch genennt Blutkraut / wegen feiner (& ölntrohten Stengel. Sateinifch Blitum. Welſch Bli- jr. Sransöfifch Poreerouge. | Bletro. ] Arabifch Ba- chala iamema, Spaniſch Bredes. Engliſch Bhtes. Boͤhmiſch Blye.| Niderlaͤndiſch Mayer. : [ Der Hanentam̃ aber wirde in viel Orten Welſcher Hirſch oder rohter Hirſch genannt / ob ſchon wol der Samen ſchoͤn weiß iſt: Lateiniſch Bitum maius, Vngsricum,indicum. nn, dern Amaranthus maior , criltarus, Niderländifch Groote Flouweelbloemen. Engliſch Branched flouuer Gentk. ] » j Von — — —— — —— — —— — —— — ———— — —— —————— — = — — — — * * — — —— = — = * — WELLE ZEILE ——r — rt —E — — — ua Ei J 148 D°arobiTheodoriTahern.montani’ / A 11. > Weiſſer Meyer. * F Innerlicher Gebrauch deß Blitummaius album. Meyers. 3 ee Er Meyer wird von erlich Leuten zu der Speiß genuͤ⸗ EB ser/alfo daß fie gruͤne Muͤßlein darauf machẽ / wie auß DDe Zydem Binetſch? Aber es meldet Galenus, daß er dem Leib gar keine Nahrung gebe / vnnd Plinius ſchreibet / daß er den Magen fo hart zum Wuͤrgen bewege in etlichen Perſonen / daß auch oftmals die Cholera dardurch vervrſacht werde / welcher Schade jhm follbenommen werden / wenn man ihn mir Oel / Saltz vnd ein wenig Eſſigs foche- Der Safft mit Wein getruncken / ſoll gut ſeyn den jenigen / ſo von Scorpionen [ondgifftigen Spinnen ]verlese ſeyn. Der gemeine man pflegt den rohten Samen su brauchen wider die rohe Ruhr / vnd die vbrige Weiberflüß. c Esiftaucdhdiefer Same gut wider die Gelbſucht / mit Honig waſſer eingenommen · Auß deß Hanenfams Samen pflegt man in ber Schle⸗ ſien / wie auch in dem Brettigaw Muͤßlein zumachen / wie auß dem Hirß. Euſſerlicher Gebrauch. Eyer zerſtoſſen / vnd vbergelegt / fol die Huneraugen oder Lichtdoͤrner an den Fuͤſſen vertreiben. Es wirdt auch fonften auff bemeldte Weiß ser ſtoſſen / vnd ober die entzuͤndte hitige Gliedtmaſſen gelegt / die⸗ ſelbige zu erkuͤhlen. Das XXIII. Capitel. H - Don Sammerblumen. 1. Groß Sammerblumen. III, Hanenkam̃. Amaranthuspurpureusmaior. I. G Blitum Indicum, N SR: — A EN ? ‘ ; BANNER. x — 9 dr —D —— fi IB) FR? ET Ze F 4, U, Donder Natur / Krafft vnnd Wirckung deß Meyers. | & ip N — Reper iſt feucht vnnd kalt im andern Stengel erwachſet Ehlen hoch / vnd neben der Wurtzel etwas FON rad. Zy men von ihrer luſtigen fchönen Blume. J. Das FD efte Gefchlecht harein kurtze / weiſſe / zertheilte AWurgel / darauß ein glatter / runder / feyſter roth / mit vielen Neben Zweiglein: Seine Blaͤtter ſeyn —— rey iin u — ———— — — — — — — 2 \ — ti Nu fi N ty B hr ir ee vie was if. ya Das Ander Buch / von Kräutertt. II. Papageykraut. r Amaranthus tricolor LI. are, —— we Le SOME TILL Z IR>I = NER AR —— —— N SS = \ NE « X c) Urz> 2 9 [A — III. Tauſentſchoͤn. Amaranthus vulgaris III. breyt / indt und glatt / oben gefpiser: Am Stengel erſcheinen die ſchoͤne purpurrohte / oder dunckelbraune Blumen / gleich wie ein Aehr / ohn einigen Geruch / laſſen ſich angreiffen gleich als ein Sammet / welche / ſo man fie mit den Fingern zerreibet / geben fie einen liechtbraunen Safft von ſich: In der Bluͤt bringen ſie ei⸗ 149 nen glatten ſchwartzen gligenden Samen / in fleinen Haͤußlein verwahret. Es haben die Blumen ein ſolche Art an ſich / daß ob man fie ſchon abbricht / vnd fie dire werden / ſo verlieren fie doch jre Farb nicht / ſondern bleiben friſch vnd luſtig / alſo daß fie auch wie Dodonæus meldet / in etlichen Jahren nicht verwelcken. 11. Das ander Geſchlecht hat feinen Namen mehr von dent Blaͤttern / dann von den Blumen:Dannesfihreibet Lobelius, daß ſeine Blaͤtter ¶ſo ſich etlicher maſſen dem Pferſiglaub ver⸗ gleichen ] jederzeit mit dreyerley Farben geziehret ſeyen / mit ſprenglechten Tuͤppelein / deren etliche liechtgelb ſeyn / etliche pur⸗ purbraun / etliche gruͤn / bleych vnd blutroth / gleich einem Papa⸗ geyen / daher es auch Papagalli genennt werde. IIL Das dritte Geſchlecht iſt dem erſten gleich I allein daß feine Blätter kleiner ſeyn / vnnd feine Blumen ein höhere Farb haben/[melche fehr gleiſſen. IV. * Hanenfamp. * Amaranthus ponicula incurua. \ IV. EsgedeneferLöbelius noch eines Geſchlechts in ſei⸗ nenobferuat.fol.126. welches er nenner Amaranthum fan- guineis,holofericis& reticulatisfloribus. [Iſt gar ein be⸗ ſondere Art / derer Bluͤt iſt wie Hanenkaͤmb / oder Fedderbuͤſch formiert, dieſe bringt nicht ſo viel Samen als die vorigen / wird Auch zu zeiten mit Stengeln zweyer Finger breyt funden / vnd ei⸗ ner breyten Bluͤt. So gedencket auch Dodonzus einer andern Art / welche vier oder fuͤnff Ehlen hoch / bißweilen auch hoͤher zu wachſen pfleget / in hiftoria florum coronariorum cap.27. [ iff dag Blitum Vngaricum, foin dem vorgehenden Gapitelfteht.] Sie werden fehrinden Gärten gezielet / wegen ihrer luſtigen Geſtalt /¶ vnd werden jährlich von dem Samen auffbracht/] ge K winnen jhren Anfang im Haͤuwmonat: Die Blumen fomen im Augſtmonat herfür/ond wehren biß in Herbſt hineyn. Von den Namen. a: fiebliche holöfelige Blume / wirde Teutſch ge⸗ nennet Sammetblume / Tauſentſchoͤn Floramor, in Katein Amaranthus Purpureus, Flos amoris. Welſch Fior velluto. Frantzoͤſiſch Paffeuelours. Eng- liſch Flovvergentil. Niderlaͤndiſch Fluwelbloemen. Boͤhmiſch Krvermilofli. 5 Rn [Die se EEE —— ee 2 - — — — * — se —— —— — — — * — — — — u * * —— * — Du - 5" — — — nn — = - = — Bd: D. Sarobi Theodor Tabern montani / AT Die andere Papageykraut oder Feddern / in Latein A- FrGeſchmacks / faſt wie die Eycheln ¶ Seine Blaͤtter feyn roth⸗ maranthustricolor. Niederlaͤndiſch Papegayencruydt. Eng⸗ liſch Flor amorand Paffeuelourr. | i Die vierdte fol billicher dann die vorige Hanenkam̃ genen⸗ net werden. Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Ey⸗ genſchafft der Sammetblumen Ammetblume iſt einer falten vnnd truckenen Comple⸗ . rxion: wirdt mehr duffesdann Nutzes halben gesichler. i Jedoch mögen fie wider alle fluͤſſige Gebreften gebran- cher werden / als Blutſpeyen / Durchlauf / rohte Rhur / zum vbrigen Flieſſen der Weiber Zeiten / [zu dem Bluthar⸗ nen )vnd dergleichen mehr. Euſſerlicher Gebrauch. fer den Fluß im Afftern / ſtillet dag vergeblich Tran, gen zum Stuelgang. Die Wurtzel aber geſtoſſen / mit Meyenbutter ge⸗ miſcht / vnd da auß ein Salb gemacht / dienet fuͤr die Hitz / dar⸗ auff geſtriechen. Die Jungfrauwen zeugen ſonderlich das erſte in jhren Gaͤr⸗ ten vnnd Scherben fuͤr den Fenſtern / ſparen ſie biß auff den Winter / da alle Blumen ein Ende haben / laſſen ſie ein wenig int Waſſer erquellen / vnd machen Kraͤntze darauf. Daher auch die Egyptier ein jeden / der fein Lebens Zeit in guter Geſundtheit / bes ſtaͤndigen Kraͤfften vnnd Ehren zugebracht / mit ſolchen Blu⸗ men gekroͤnet haben. | Etliche halten darfür/ daß die Brühe von diefem Kraut it Wein geſotten / die ſchleymig Beermurter ſaͤubere und truͤckne / c vnd den Weibern die verlorne Milch widerbringe. ] Das XXIV. Kapitel, Von Naterwurtz. J. Groß Naterwurtz. Biſtorta maior. ) x terwurtz ſeyn zweyerley gefchleche Am großondflein. 1. Das groſſe Geſchlecht har ein ⸗Eknoͤpffichte Wurtzel / außwendig ſchwartz vnnd Shaͤricht / inwendig aber braunroth / eines rauhen Iß Kraut in Wein geſotten / vnd damit gebaͤhet / ſtopf · lecht / in der erſt klein vnd ſpitzig / Aber mit der Zeit werden ſie fang vnd breyt / gleich den Blaͤttern an der Grindtwurtz / allein daß ſie etwas krauß vnd vmbgebogen ſeyn / auff der einen Sey⸗ ten ſchwartzgruͤn / auff der andern aber blauwgruͤn. Der Sten⸗ gel iſt rundt / einer Ehlen hoch / mit kleinen ſpitzigen gezuͤngelten Blaͤttlein beſetet. Oben am Stengel erſcheinen die kolbichte geaͤhrte leibfarbe Blumen / neben einander zuſammen getrun⸗ gen. [ Darauff folget der Samen’ wie an der Sauwerampf⸗ fer. | Es iſt auch die Wurtzel verwickelt / vnd in einander ges ſchrencket / gleich wie sin Nater / daher fie and ihren Namen bekommen. Be — 5. Il. Klein Naterwurtz. > Biſtorta minor. a * > N In VZ \ Tin, * —* ar, A 7 e NANNTE \ II y — —— RR —VM \y \ 4 IN N N SS AWP, N N F ( East NSS = Il. Das ander Geſchlecht iſt dem erſten gantz gleich / auß⸗ genommen daß cs kleiner iſt feine Stengel vnnd Blätter vers gleichen ich dem Saumerampffer. IH. Es gedencket C.Clufius noch zweyer Geſchlecht der Naterwurtz / darvon zu leſen iſt in ſeinen ohleruationib. Pan- non.lib.3.cap.14. | U Ich finde ein Geſchlecht / welches er alfo beſchreibt: Es hab einen dünnen Stengel ſo einer Spannen hoch / welcher iu o⸗ berſt die weite Blumen träge) wie ein Ehr zufammen gerrun gen/ond im Haͤuwmonat herfürfommen: Die Blätter finde lang vnd gar ſchmahl / oben gruͤnlecht unden aber grawlecht: Der Samenift wie ander Gröffern: aber die Wursel iſt viel kleiner zuſammen gebogen / vnd in einander geſchrenckt / mit vie⸗ len Zaſeln / außwendig ſchwartz / jnwendig weiß / eines herben K rauhen Geſchmacks. Waͤchſt in den Defterreichifehen vnnd Steyrmaͤrckiſchen graßechtigen Gebuͤrg: So viel Clufius. Diefe habe ich auff dem Schwei zer Gebuͤrg auff dem Spli⸗ gel / vnd auff dem Baldo bey Berona gefunden. ] Sie wachſen / wie Matthiolusmelder in groſſer Menge auff den Gebuͤrgen / welche das Boͤhmerlondt von der Schleſien vnterſcheiden / | an ſchattechten feuchten Orten auff den Wieſen bey vns. Bluͤen im Mayen vnd Brachmonat. Von er ——ñ—D —— m F af A ki | Don den Nahmen: Al Atterwurtz oder Schlangenwurtz/ heift Lateiniſch Bif- torta, Serpentaria, Colubrina : Bardana maior. Oft Lappaminor,Rumex acuta. Etliche haltẽ fie für dag I Limonium Diofcor.lib.4.cap.18. Boͤhmiſch Hady- Mi - koren, Frantzoͤſiſch Bifforte, Niderlaͤndiſch Hertztonghe / | Nater- x. 0 ae vrortel, Welſch und Spaniſch Biſtorta, Engliſch Snakevveede. ] A * Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Eygen⸗ kn fchafft der Narterwurg. Ende Wurseln groß und Elein / haben ein Art / daß ſie fehr zufammen giehen [dann fo man fie im Mund for ſtet / haben fie ein faſt rauhen / herben Geſchmack / ]dar her fie für kalt vnnd trucken geachtet werden biß in gz den dritten Gradt.) Innerlicher Gebrauch der Natterwurtz SE wirdt die Natterwurtz fonderlich gebraucht wider allerley vbrige Fluͤß deß Leibs / dieſelbige zuffellen unnd OD rinzuhalten. , Die Wurtzel wirdt von Fernelio vnd andern mehr auch fehr gelober wider das Gifft vnnd die Deftilenstfche Lufft / wenn man def Puluers von der Wurgel eines Quintleins ſchwer / mit weiffen firnen Wein einnimpt /fich darnach warm niderlegr/ond wol zudeckt ſo muß das Gift mırdem Schweiß widerumb von dem Menichen abgehen. | Gleiche Wircfung har die Brüh darinn die Wurtzel geforten ff: man mag auch ein Quintlein Theriack oder Michtidat miſchen / fo wirdt es deſto kraͤfftiger.) | | C Das Kraut vnnd die Wurgelin rohtem Wein oder Weg. EN richwaffer geſotten vnnd den Mundt oder Half darmit ger gurgelt / heylet vnd wehret den Halßgeſchwaͤren / fo weiter vmb fich freſſen. Wider das vnmaͤſſige Wuͤrgen oder Brechen deß Magẽs / fol man der Wurtzel ein Quintlein / mehr oder weniger zu Puluer Hoffen ſolches mit dem Safft vonrohten Roſen ein. genommen ſtillet das Wuͤrgen: Vnd da ſolches Wuͤrgen von Bloͤdigkeit deß Magens herkaͤme / ſoll man das Puluer mit Qutten ſafft vermiſchen vnd einnehmen / auch iſts que wenn mã deß Puluers von den Speciebus diarrhodon Abbatis vñ Triaſantali ein wenig darzu rimpt. Welcher Menſch mir der rohten Ruhr / Dyſenteria genen⸗ net / geplaget wuͤrde / der nehme ein Theil dieſes Puluers von der Wurtzel / thue darzu ein Theil Boliarmenz oder Tertæ ſi- D gillatæ, deßgleichen deß Puluers von den Speciebus diatrho- A don Abbatis , vermifche diefelbige mir Quittẽſafft vñ Roſen⸗ Kat zucker der etwas alt ſey mach! es zu einem Latwerglein ond eſſe ſtetigs einer großen Haſelnug ſchwer daruon / ſo wird: der Ma⸗ AT gen geſtaͤrckt / vnd der Fluß eingehalten. ‚Rt Wider das vnmaͤſſige Magenbrechen foll man ein folch Tragema brauchen: Dan foll nehmen der eingemachten und Seh ausßzgedorreten Quitten/ die Rinde von Citronen vnnd ſolche ue außtrucknen vnnd zu einem Puluer bereiten; darzu fol man Mi nchmen Puluerem Sanalorum omnium,diarrhodon Ab- ef batis, vnd deß Puluers von Natterwurtzel darzu ſo man neh⸗ ui | meen ein Theil weiſſes geſtoſſenes Zuckers ſolchs mit einander ini vermiſchen / vnd ds m Krancken daruon alſo trucken eingeben: it Sell ſich aber huͤten / darmit er nicht ſo baldt darauff trincke. ei | E Wer fich fir der böfen : eſtentz ſchen Lufft beſorget / der md gebrauche folche nachfolgende Treſeney : Man nehme der | Wurtzel von der Natterwurtz⸗ Bibinellwurtz / Entz an / Zitwen / —— | 2 Angelicwu tzel vnd Tormentilwurtz jedes gleich viel / Rauten / Wermuth vnd Weckholderbeern auch gleichviel / defgleichen rw deß Pulners vonder Terra gllata vnd Bolo armena, ſolche gi | Stück vermifche man durch imander: Daruon follman alle N Tagein Quintlein ſchwer mit Cardobenedietenwaſſer einneh⸗ | men; Man fan auch zu den vorigen Stücken ein Loth oder 2 zwey guten Thertack thun / ſo wirdt es deſto Fräfftiger, Ein Quintlein deß Puluers von bemelter Wurtzel mir don Das Ander Buch / von Kraͤutern. 81 F [dem gebrennten Waſſer oder JScabtofentwaffer eingen om⸗ men / zertheilt das gerunnen vnd geliefferte Biut im deb| 10 von Fallen oder Stoffen zufummen geloffen iſt vnd heylet die jnnerliche Bruͤch: deß aleichen die Gelbſucht.) Wider das viel Fueſſen der Mutte / ſoll nan nemen Nat⸗ terwurtztraut vnd Wurtzel / Wegrich / Roſen vnnd Maͤußoͤhr⸗ lein: Darzu thun Weyrandı vnd Maſtix jedes zwey Quintiun / ſolches in Waſſer vnd Honig wol ſieden laſſen / vnnd darnach abſeyhen: Daruon ſoll ſolche Perſon / welch r ihre Zeiten zuviel flieſſen / jeder Zeit einen guten ſtarcken Trunck thun. Es wirdt auch bemelte Wurtzel ſehr gelober ſim friſchen Wunden’ ] das Blur zuſtellen vnd einzuhalten / für ſich ſelbſt oder mit dergleichen Waſſern eingeno mmen Die Wurtzel gepuluert eines halben Quintlins ſchwer / mit ſo viel Augſtein in einem weichen Ey etlich Tag nach ein⸗ G ander eingenommen bewahr die ſchwangeren Welbder fuͤr vn⸗ zeittiger Geburt. Euſſerlicher Gebrauch. Atterwurtz / Bertram vnd gebranter Alaun / jedes gleich gepuluert / vnd mit Honig vermengt / iſt ein koͤſt⸗ liche Artzney zu den hohlen Zähnen daretit gethan ſtil⸗ fer den Schmertzen / zeucht den Fluß herauß vnd reinie get das Haupt. Natterwurtz in rohten herben Wein geſotten / Pflafters weiß auff die Lenden vnnd Schloß gelegt / ſtillet allerley Fluͤß der Mutter / vnd leſt die Frucht vor der Zeit nicht abgehen. Natterwurtz auff die Dieche gebunden / ſoll behuͤlfflich ſeyn den Weibern / welche dag geberen hart ankommet. Natterwurtz gepuluert / in die friſche Wunden geſtreuwet / ſtellet das Blur vnd hefftet die Wunden zuſammen [Dann zu dem / daß es das Blut gewaltiglichen ſtillet ohne Schaͤrpffe / trucknet es auch die Wunden und fuͤrdert fie zur Heylung. Wider die Fluͤſſe der Mutter: Nehme man Natterwurtz / Wegrich Teſchelkraut vnnd Wegtritt / zerſchneide fie Fleiny koche Diefeibige in halb Waſſer und Eſſg / darinn zuuor Alaun vnd Gallaͤpffel ingebeitzet geweſen ſeyn: Darnach lege man die bemelte Kräuter auff ein Tuch vnd binde fie vmb die Len⸗ den vnd auff die Schlos. | Wider gemelten Gebreſten / wie auch wider das Weißge⸗ ſicht der Weiber, Menftruaalba genennet / fol man nhmen deß Emplaftri pro matrice drey Vntz / folches auffein Leder oder feinen Tuch flreichen vnnd darnach def Puluers von der - ſtatterwurtzel darüber ſtreuwen: oder dag Pulner mir dem 1 Bflaker vermengen / vnd miteinander aufffreichen: Solckes Pflaſter folder Krancken Perſon vber die Muter geleger vnd gebunden werden / welches ſie eine Zeitlang tragen ſoll. ESo die Geburtglieder der Weiber gu üffig feynd werden fie mit der Bruͤh darinn die Wurgeigeforten wol gerruchnerz. vnd dardurch gefchichter gu empfahen / deßgleichen die empfans gene Geburt baß zu bebalten. | Von dem Safftder Natterwurtz ond feinem | ‚jnnerlichen Gebrauch. REr außgetruckte Saffı võ der Narterwurg/harglets cher Geftalt / wie Das Puluer reine fonderliche gute Krafft dem Gifft und der Peſtilentz zuwiderſtreben: Wenn man deſſelbigen ein Loch drey oder vler nach Gelegenheit der Perſon einnimmet / ſich darnach zu Beth legt / vnd warm zudecket darmit er ſchwitzen fan; Vund da man ein wenig gutes Theriacks oder Mi hridatij darzu thut / ſo wirdt das Gifft deſto mehr auß dem Leib gerieben. Die vbrige Weiberfluͤß zuſtellen: Soll man nehmen deß Saffts von Naterwurtz 4. Loth deß Saffts von Schaffrip⸗ pen zwey doth / ſolche Stuͤck mit einander vermiſchen ein nes nig Zuckers oder Honigs darunder thun / vnnd der krancken Perſon deß Moraensim Beth zutrincken geben , ſtillet den Fluß wunderbalich. Wider das Blutſpeyen / ſoll man nehmen Schwartzwurtz⸗ raſſer / Natt erwurtzſafft vnd Terra ſhgilla ta ſolche Stück mit Mi einander ne — 152 D. Sarobi Theodori Tabernæmontani / einander vermiſchen / vnnd eintrincken / bringet die jnnerliche F ftiller und behelt die duͤnne ſcharpffe Fluͤß deß Hauptsifoin die Wunden widerumb zu recht / heylet die verſehrte Adern / vnnd wehret dem Bluten: So man deß Puluers von der Natter⸗ wurtzel darzu nimpt / wirdt es deſto kraͤfftiger. Euſſerlicher Gebrauch deß Saffts von Natterwurtz. Atterwurtzſafft mit Honig vermiſcht / in die Ohren ge» thanıbenimpt das Dhrenfaufenond Singen darinn. Welchem Menſchen die Zähn fehr bluten / der neh⸗ me deß Saffts in den Mundt / vnnd halte jhn an den⸗ ſelben Zahn. | | Diefen Safft mie Eſſig vermiſcht / leinen Tüchlein darinn genetzt vnd vmb den Halß geſchlagen / verhalter das vberfluͤſſi⸗ ge Naſenbluten. BBemelter Safft mit leinen Tüchlein vbergelegt / helt ein > De der Mutter / vnd leſt die Frucht nicht vor der Zeir abgehen. Extract von außgetrucktem Safft der Natterwurtz. SS wirdt auß dem außgetrucktẽ oder auff andere Weiß bereiten Safft / ein Extract zugerichtet / welcher eine be⸗ OS fondere/ gute /fonderliche Eygenſchafft hat wider das Gifft die Peftileng vnd böfe Lufft / mir Cardobenedi⸗ eten oder Bibinellenwaſſer eingenommen. Vnndiſt auch den jenigen vberauß gut / welche von Scorpionenvon Schlã⸗ gen oder andern Vngeziffer vermundet ſeyn. Von gediſtilliertem Natterwurtzwaſſer vnd ſei⸗ € nem innerlichen Gebrauch. On beyden Narrerwurgeln wirdt ein nuͤtzlich Waſ⸗ ſer gebrannt zu oberzehlten Gebrechen / wirdt alſo be⸗ reitet. Nimb beyde Natterwurtzeln oder eine allein / mit Kraut Wurtzel vnd Blumen / ſaͤuber ſie wol / beſonder die Wurtzel von allen Zaſern / zerhacks klein / laß in Wein wol erbeitzen / dann diſtilliere es. Natterwurtzwaſſer iſt gut getruncken den jenigen / welche Blur ſpeyen / entweder fuͤr fich ſelbſt oder mit Roſenzucker vermiſcht. Auff gleiche Weiß getruncken / iſt es gut denen / ſo mit der rohte Ruhr geplaget ſeyn / fuͤrnemblich ſo man Terram figil- latam, oder deß breiten Boli armenæ darzu thut. Es iſt auch ſolch Waſſer gut wider den Durchlauff / Diar- rhoca genennet / defgleichen wider zuviel Flieſſen der Mutter / D entweder fuͤr ſich ſelbſt oder mit feinem Safft eingenommen. [Solches Waſſer auch in Leib getruncken / iſt ein kraͤfftiger Wundtranck / machet die tieffe Wunden von jnnen herauß heylen / machet die eyterichen Schaͤden ſauber vnd trucken / dar⸗ uon fie auch leichtlicher heylen. Auff zwey oder drey Loth getruncken / treibet auß dem Leib alles Gifft / ſonderlich durch den Schweiß: derhalben es etliche gebrauchen in der Peſtilentz ein Trinckglaͤßlein voll einge⸗ dommen / mit einem Quintlein der geſtoſſenen Wurtzeln / warm zugedeckt / vnd alſo warm geſchwitzt. Euſſerlicher Gebrauch deß Natter⸗ wurtzwaſſers. S kan diß Waſſer euſſerlich auch eben zu den Gebre⸗ ſten gebraucht werden / daruon in dem Safft Mel⸗ E dung geſchehen iſt. — [Den Mundt darmit außgeſchwen ckt vñ die Zahn wol darmit gerieben / befeſtiget die wacklende Zaͤhn / vnd haͤrtet das Zahnfleiſch. Vertreibt auch vñ doͤrret die Luͤckengewaͤchs / ſo am Rachen zun Zeiten ſich anhencken / vñ auß der Naſen her⸗ für wachſen.) Natter wurtzwaſſer / Rofen- und Wegrichwaſſer jedes ſechs Vnßz darzu gethan / Maſtix vnnd Weyrauch jedes anderthalb Quintlein / ſolches bey einem gelinden Kohlfewer wol ſieden Jaffen/darnad; durchſeigen vñ wie ein Gurgelwaſſer gebraucht Keel vñ auff die Bruſt fallen / daruon vielgefaͤhrliche Kranck⸗ heiten entſtehen. In ſumma es har dig Waſſer ein groß Lob [das Blut zu ſtillen / alle kalte feuchte Wunden außzutrucknen vnnd zu der Heylung fuͤrdern wie auch] wider alle faule / ſtinckende / alte vnd umbfich freſſende Geſchwaͤr / dieſelbige darmit fleiſſig auß⸗ gewaſchen / vnd das Puluer von der Wurtzel darinn geſtrewt: Wie es dann auch zu dem Krebs auff dem Ruͤcken / zu der faulen Dafen gleicher Weiß fan gebraucht werden. [ Miedarınn genetzten Tüchlein indie fluͤſſigen Geburt⸗ glieder der Weiber gethan / trucknet ſie macht fiesuempfahen geſchickter / vnd behiiter die empfangene Frucht. Das Waffer vonder Wurtz vnnd Kraut gebrannt /heylet alle giftige Stich der Spinnen und Scorpionen / darmit ger G wafchen.] dung aeicheben ft. * > g geſchehen ift — Syrup von Natterwurg.Syrupus * Colubrinus. Jewol ſolcher Syrup von Natterwurtz nicht braͤuch⸗ lichin den Apothecken iſt / jedoch fan man jhn feines Ruuͤtzlichen Gebrauchs halben wol bereiten vnnd zu⸗ ſtellen / auff gleiche Weiß wie von andern Syrupen mehr iſt bemeldet worden / ſo auß jhren Saͤfften werden zuge⸗ richtet. Vnd iſt dieſer Syrup gantz nuͤtzlich vnd wol wider alle obermelte Gebreſten deß Leibs zugebrauchen / als wider die böfe Lufft / wider die rohte Ruhr, Durchlauff / Wuͤrgen vnnd Bre⸗ chen deß Magẽs / wider die weiſſe Fluͤß der Mutter / das Blut⸗ ſpeyen vnd Bluten / vnd andere dergleichen mehr / dauon Mel» Das XXV. Gapitel. Don Mengelwurtz. * MinhRhabarbaramirrunden Blärtern. * Hippolapathumrotundifolium. 9 ll 9 Kl 2 Er Mengelwurtz werden etliche Ge⸗ NG 9 ſchlecht erzehlet. L_ Das erſte wirdt genennet —5 & Hippolapathum ſatiuum, Teutſch Muͤnch⸗ a Z vhabarbarum / welches / wie auch die anderein der — —““ cn — nn en ein Aue ee ern he een | i N N 25 DIT Zi Ka Das Ander Buch / von Kraͤutern. | 1535 * ‚Grindraue * A I. MuͤnchRhabarbarum. | | | Lapathum acutum fine Oxylapathum. Hippolapathum fatiuum I. rt Wildt Menaelwurtz. Hipolapathum ſylueſtre II. ia, a2 SE, 0 ISe-, BAHR 8 A — — — LIT DAN — yon, 5 — 9 r 7 — ER: & RD > * — IL. WW * — * N N If Lhithadsecrdr. 5 5 9 * MAN I — GH \Urf = — CH, N LG, * — BAND, } A —— u | (1 Hm ee Pr AR DEN J — h —* — der erſt kleine ſpitige braunrohte Blätter bekompt / wel⸗ che mit der Zeit ſehr groß / breit vnnd gruͤn werden / fat teie die Meerraͤttichsblaͤtter / Jan etlichen langlecht / an etlichen rund / Der Stengel wirdt zweyer Ehlen hoch / oben auß mit gelben — * F P VV W — —*— — — PN 2 EIN N D —— AR 7— TERN HR 3 Ro D #51 $ bu i trauſchlechten Bluͤmlein beſetzet / nach welchen der dreyeckete Same erfolget / faſt rauh vnnd herb: Seine Wurtzel grob / dick / lang vnd gelb. I. Das ander Geſchlecht die wilde Mengelwurtz har Blaͤt⸗ ser wieder ſchwartze Mangolt / [an etlichen lang / gang ſpitzig wie ein Spieß / an etlichen breit vnnd nicht alfo fpisig. ] Der Stengel iſt Atmslang[ondHathohle Kernlein ]die Blume ————— klein vnd braunſchwartz: Die Wurtzzel gelb vnd itter. III. Das dritte Geſchlecht iſt dem andern faſt gleich / allein daß feine Blaͤtter ſchmaͤler / ſpitziger vnd krauſer find. IV. Das vierdte Geſchlecht die kleine Grindtwurtz / hat auch ein agelbe Wurtzel / darauß die knopffechte / runde hohle / braune Stengel erwachſen / mit harten fp Kigen zerkerffeten Blättern beſetzt: Neben den Blättern erfeheinen bleichgelbe Bluͤmlein / nach welchen ein dreyecferer Same erfolger in dünnen Haͤutlein verfeloffen. v. VI Das fuͤnfſte ondfechfte Geſchlecht der Wheram⸗ pffer / beſchreibet Lonicerus, dag fie in Weyern / Suͤmpffen vn Lachen wachſen der greifen Mengelwurtz gleich: Die Blaͤt⸗ ser ſeyen beynahe Ehlenlang vnd ſehr breit: Die Wurtzel dick / rund vnd zaſecht. | u; VIL [Das fiebende Geſchlecht / ſo Drachenblut genann wirdt von wegen der rohten Blaͤtter willen’ welches der ſpitzi⸗ gen Grindtwurtz gleich / vnd ob fie wol außlaͤndiſch / zedoch wo fie ein mahl eingewurtzelt / nicht leichtlich zuvertilgen iſt. Sie wachſen an vielen Orten / etliche kommen bey den ſuͤm⸗ pffigen Waſſern herfuͤr: Etliche werden neben den Zaͤunen vnd Graben funden / etliche auch in Gaͤrten:bluͤhen faft in dem X Hewmonat. Von den Nahmen Engelwurtz wirdt auch genennet Menwenwurtz / Sy Streiffwurtz / Grindtwurtz / Zitterwurtz Buben kraut / Strupplattich wilder Mangolt / wilder Am⸗ pffer / vnnd Lendenkraut. Lateiniſch Kumex , Gries chiſch Auwadon, [ Arabifch Humadh, Niderlaͤndiſch Parich, Welſch Rombiue , Spanifch Labara : Frantoͤſiſch Lampe, Boͤhmiſch Konfkä Sfliongk, , Engliſch Docke. ] Sir — — — ö—— ET EEE E30 — — ee ma en oe = a ee re Ze Se — — — ⸗ me —— ——— ar Krauß ſpitz Mengelwurtz. Lapithum acurum criſp im. III — a he IR Een UN 7 ER B C Klein Grindtwurtz. Lapathum minimum. IV. D E Sie haben aber faft ihren Bnderfcheid mit den Nahmen / als das erſte Geſchlecht wirdegenenner Lapathum domelticum, Rumex fatiuus,, Lapathum fatiuum , latifolium. Vulgo Rhabaıbarum Monachorum dieweil die Wurtzel der Rha⸗ D Jacobi Throdari Taberne montani / F Beyerampffer. Lapathum paluftre. V, K N\ \ \ 9 AN in) \ V, barbaren aͤhnlich iſt /¶ und von den Barfüffern vnd Carthaͤu⸗ fern in den Kloͤſtern eine Zeit lang heimlich gehalten. Die an⸗ dere Geſchlecht werden gemeiniglich geneñt ſpt Mengelwurt / Grindtwurtz / Lateiniſch Oxylapathum, Lapathumacutum, Lapathum acutifolium, Lapathum eriipum. Der Weyerampffer / wirdt Lateiniſch genennt Lapathum | aquaticum:Hydrolapachum bey den Briechenond Hippo- Japathum:Lapathum paluftre, Rumex aquaticus vnnd pa- luftris, Lapathum eguinum, Rumex equinus. [Der Drachenblut wirdt auch roth Mengelwurtz genannt) Latemiſch Lapat hum rubens, San guisdraconis. ] Von der Nalur / Krafft Wirkung vnd Ey genſchafft der Mengelwurtz. O viel auß dem Dioſcoride vnd Caleno abzunehmen Iſt / ſo haben die Mengelwurtzen eine vermiſchte Natur vnnd Eygenſchafft an jhnen / dann die Blaͤtter den Bauch erweichen / der Same aber denſelbigen ſehr ſtopffet. Alſo ſind ſie auch etwas tempertiert in der Waͤrme vnd Kaͤlte: Doch haben fie eine Art zutrucknen vnd zuverzehren. Von dem jnnerlichen Gebrauch der Men⸗ gelwurtz in gemein. M Sfreiser Diofcotideslib.2.cap.r18.ingemeinvon ” den Menaelwurgen / das aller Mengeltwurgblärter geforren wie andere Kochkraͤuter den Stuelgang er⸗ weichen. Aber der Same diefer Kräuter werde nüslich den jenigen gegeben / welche mit den Bauchflüffen/derrohten Ruhr / vnnd Brechen deß Magens geplaget werden / mit Wein oder Waſ⸗ fer eingenommen. Plinius ſchreibet ‚daß man deß Samens ij. Quintlein ſchwer mit Wein ſoll einnehmen. Deßgleichen ſchreibet er / wer deß Samens zuuor einge⸗ nommen habe / der werde nicht von den Scorpionen beleydiget. Euſſer⸗ ii DH Das Ander Buch / von Kräutern. iss F * —— * Lapathum rubens. a Klein Weyerampffer. 2 Hydrolapathum minus VL „Ar B C Euſſerlicher Gebrauch der Mengelwurtz in gemein. M ſchreibet Dioſcorides an bemeltem Ort / daß man die Mengelwurtz rohe zerſtoſſen ſoll / vnnd mit Roſen⸗ OS und Saffran vermifchen / darnach wie ein Pflafter pherlegen / fo verzehre vnnd vertreibe fie die Geſchwaͤr foman Melicerides nennet. Deßateichen fo man die Wurtzel die ſer Kraͤuter in Eſſig koche / oder rohe zerſtoſſe vnd mir Eſſig vermenge vnd anſtreicke / heyle fiedie Rauden / Flechten vnnd ſcharpffe Naͤgel / doch daß man die Glleder zuuor mit Eſſig vnd Niter wolreibe. Alſo anch wenn wan die raͤudige Glieder baͤhe oder waſche D mir der Bruͤh / dariũ ſolche Wurtzein ingeſotten ſeyn / ſtillen fie das JIucken. — [In Wein geſotten / vnd in Mundt gehalten / legen ſie den Schmergen der Zaͤhn / vnd der Ohren darinn gerhan.] Es meldet auch Dioſcorides, ſo man die Wurtzel in Wein ſiede vnd vberlege / vertreibe fie die harte Geſchwulſt ſo man Strumas neunet: Deßgleichen die Geſchwaͤr bey den Ohren jo man Parotidas heiffer: Vnd ſo man ſie mir Eſſig ober! ege / fo mache fie das Miltz duͤnn vnb gering / dann es ſchreibet Ga- lenus, daß ſie eine Natur habe / damit fie etwas digerire / vnnd zertheile. Von Grindtwurtz. N Je Grindtwurtz hatjhren Nahmen / dieweil ſie viel⸗ Naaͤltig zu den Raͤuden / Grindt vñ Suchen der Haut gebraucht wirde / wie in den vorhergehenden vermels det iſt / dann hierzu wirdt ſie ſonderlich gelobet vnnd geruͤhmet. Fuͤr de Raͤude vnd Flechten der Haut machen etliche ſol⸗ che Grindtſalbe: ſie nehmen die Wurtzel / machen fie zu einem Puluer vnd vermengen ſie mit Eſſig: Andere nehmen Honig vnd das Puluer / vnnd machẽ eine Salb dar auß / vnnd ſchmie⸗ ten ſich im Badt darmit: Andere kochen Kraut vnnd Wurtzel in Waſſer/ chun ein wenig Eſſig darzu / vnd waſchen darnach die raͤudige Haut darmit auß. [der Safft von dieſer Wurtz / Nußoͤl / Terbenthin / jedes —2 NUR — N N \ — — u — H * — F gleich viel mir einander geſotten / darnach durch ein Tuch geſie⸗ hen / vnd Weinflein puluer den dritten Theil ſo viel als deß er⸗ ſten Stuͤcks darunder gethan / vnd ein Salbe gemacht / darmit den vnreinen Grindt am Leib geſchmiert / macht die Haut glatt vnd ſchoͤn.) Zu der grindigen vñ raͤudigen Haut / da ſonſt nichts helffen will / ſoll man ein ſolch Waſſer machen: Man ſoll nehmen Grindtwurtz vnd Alandtwurtz jedes zwey Loth / Aron vñ Walls wurtz jedes ein doch, Odermenge / Braunellen vnd breit Weg⸗ rich jedes ein Maß / Kupfferwaſſer ein Loth / Alaun / lebendigen Schwefel jedes ein Vntz Salpeter ein halb Loth / Roſen ein M.Granatſchelffen ein M. Wein vnd Waſſir jedes ein gute Maß / ſcharpffen Eſſig ein Noͤſſel / oder zwoͤlff Vntz: ſolch⸗ Stuͤck ſoll man wol weichen laſſen / darnach ein wenig ſieden. I In dieſem Kochwaſſer ſoll man Abends vnnd Morgens die Haͤnd oder Glieder baͤhen faſt acht Tag lang. Nachmals ſoll man die Haͤndt offtmals mit einem Tuͤchlein befeuchten / fo mit Roſen vnd Wegrichwaſſer / darinn ein wenig Alaun vnd Victriol gelegen iſt naß vnd feucht gemacht worden. [Grindtwurtz mir fo viel Pappeln geſotten in Milch oder Waſſir / auff den Bauch geleger / ſtillet das Reiſſen in dem Gedaͤrm.) Dom Gebrauch der Muͤnchtha⸗ barbaren. | > Eben den gemeinen Wircfungen der Mengelwur⸗ J tzen / daruon im Aufang Meldung geſchehen / wirdt dieſer gelben Wurtzel dieſes auch als ein beſonders zu⸗ geſchrieben / daß ſie die Gall vnd Phlegmata durch den Stuelgang außtreibe: Wie Hieronymus Tragus bezeuget / daß er es an jhm ſelbſt warhafftig befunden habe / als er ein Quintlein deß Puluers vonder Wnrgel[fosunorgedörzer/] mit einem dritten Theil l halb ſo viel] Ingwers in einer Bruͤh eingenommen habe. | Vnd dieweil dieſe Wurtzel die Gall außfuͤhret / ſo ſchreibet Leonhardus Fuchſius, daß fie von den Belbfüchtigen gar nüglich vnd wol fönne gebraucht werden / in Wein geforten vů Morgens einen guten Trunck daruon gerhan. | [Der Samendeßrohten Mengelwurtzs iſt ein fonderlich gute Artzney wider den langwirigen Mutterfluß. * — — Das — — u —— — — = 2 eg . — — — — — — — a — — un == ae —— — * — = — == — * * = & a — — a m — — — — — ne SE —— — a Te ET ar neigt Bl nl —— — Das XXVI. Gapitel. | Don Samerampffer. | | I. Sawerampffer, F 11. Ampffer mie fnodichten Wurtzeln. Oxalis. Acetof. I. Oxalistuberofa. 11. B G. C H Bd Eß Sawerampffers werden zwey Ge TE Fhlecht furg ſtellt/ groß vnnd klein / fart einer E Formond Geſtalt / gewinnen jpigige Blätter Fi) Mit Nebenöhrlein, gleich wie dic Spießeiſen / find einer lieblichen Saͤwre / alfo daß ſie auch rohe geſſen werden. Oben am Stengel wachſen kleine braun. rohe Bluͤmlein / auß welchen ein brauner dreyscfe er Same fommet: Ihre Wurtzel iſt langlecht und gelb aufgenommen am andern Geſchlecht / ſo eine knodichte Wurtzel hat. Ihr groͤ⸗ D ſter Vnderſcheidt iſt an den Blaͤttern / ſintemal das dritte Ge⸗ ſchlecht rundere Blaͤtter hat / dann die zwey erſten. Das vierdte Geſchlecht wirdt von den andern vnderſchie⸗ den / wegen feiner krauſen Blaͤtter. Die andere haben kleinere vnd geringere Blaͤtter dann die vorigen. Die groſſen Sawerampffern wachſen zum Theil in den Gaͤrten / zum Theil auch in den ſteinechten Weinbergen. Die kleinen aber wachſen auff vngebauweten ſandechtigen Orten / bluͤhen im Hewmonat. Von den Nahmen. Awerampffer oder Ampffer / wirdt Lateiniſch genennet N Accetoſa, Griechiſch OAZTA, Adaador vnnd "Arafu- po Niderländife Surckel,Englifch Sorrell, Frangöfifch Oifelle,Aigrette: Welſch Acetofa, Spanifdy Azederilba, Aedas:Boͤhmiſch Sfiovväk. ] Siehabenaber faſt ihren Vn⸗ derfcheidemit ven Nahmen: Das erfle Gefchlecht iſt der ge meine Ampffer / wirdt genenner Oxalis oder Acetofa fariua. Das ander Geſchlecht wirdf genennt Oxalis ruberofa wegen feiner knodichten Wurtzeln. Das dritte iſt runder Ampffer / mirnt auch genennet Salſen ampffer vnnd Aareſtenampffer: datemiſch Oxalis rotunda ſeu rotundifolia, Acetofa rotun- da,Oxalis Gallica. Das vierdte Geſchlecht heiſt man Krauſ⸗ ſenampher / Acetoſam criſpam: Dz fuͤnffte Schaaffampffer⸗ Oxalis ouma; Vnnd die zwey letzte Geſchlecht Kleinampffer / Acctoſæ mininæ. — | D. Tarobi Theodori Tabern montani/ \ Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Eygen⸗ ſchafft deß Sawerampffers. Jewol Dioſcorides den Ampffer oder Saweram⸗ pffer vnder die vorige Mengelwurtz rechnet / ſo einer vermiſchten Natur ſeyn: Jedoch ſchreibet Fernelius, daß der Sawerampffer kalt vnd trucken ſey im an⸗ dern Gradt. | [Der Sawerampfferift ein gur Rüchenfraut Sommer zeit suden Salfen / zeucht ein weniggufammen. Diener aller dings mir Krane/Stenge/ Wurtzel vnd Samen zur Artzney / vnd follder Samen im Brach / vnnd Hewmonat eingeſamb⸗ j kt werden] Innerlicher Gebrauch deß | Sawerampffers. O ein Menſch einen Vnluſt hette zu eſſen / welcher Gebreche auß Hitz oder Cholera entſtuͤnde / der brau⸗ che Sawerampffer mie Weineſſig / das erwicker vnd btinget widerumb ein Luſt zu eſſen. Mer baldt vom Wein truncken wirde ‚der nehme Sawer⸗ ampffer, Borskelfamen und Seeblumen / binde fiein ein leinen Tuͤchlein vnd lege es in den Wein. Sawerampffer / Lattich vnd Endiuien mie Eſſig bereit und geſſen benimpi das Grawen vnnd Vnwillen deß Magens / ſo von vieler higiger Gall feinen Vrſprung hat. Auff gleiche Weiß genuͤtzet benimmerer die Verſtopffung der Leber / ſo von vberfluͤſſiger und grober Gall entſtanden iſt. Wer da aroſſen Durft leidet / vnd gang hitztg iſt der nuͤte Sawrampffer in der Speiß vnd im Salat. Wider die Spulwuͤrm / ſtoſt man deß Samens zu Pul⸗ utr vnnd nimpt denſelbigen ein / [fiopffet auch die rohte Ruhr / vnd wehret dem Blutſpeyen.] In Schwachheit deß Hertzens und Ohnmachten / ſoll man den Samen zu Puluer ſtoſſen vnnd den Krancken gr ' | er K } u — | | 4 a in A Sa Das Ander Buch / von Kraͤutern. As 157 ® TIL. Runder Ampffer F V. Scanfampfer Oxalisrotunda feurotundıfolia. I11. Oxalisouina. V. B € | VI. Klein Sawerampffer. IV. Kranſer Ampffer. Oxalis VI. minima 1. Oxalis crifpa. IV. D | I ſtehet / geplaget wirdt / der fol Samwerampfferfamen mir Weg. richwaſſer vnd Quittenſafft gebrauchen / ſo geneſet er. [Die Wurtzel gepuluert vnnd mit Wein genommen ver⸗ reibr Die ſchwartze Gelbſucht: zertheilet den Nierenſtein / vnnd 13 fördert der Frawen Zeit. ] Ä x“ Eulſſerlicher Gebrauch. S wirdt in dem Teutſchen Kräurerbuch deß Matthi- r oli,eines wunderbarlichen / behenden vnd gewiſſen ex- RI perimenti gedacht / zu allen flieffenden end freſſenden Geſchwaͤren der Schenckel / welches alſo ſoll zubereitet werden:Man nehme zwo gute Handt voll Saltz / Saweram⸗ Der kuͤhlet das Hertz vnd weder die Ohnmachten ab: Es fan pffer ſo viel als eines Menſchen Haupt groß / zerſchneide das aber can ſolcher Same mit Borragenwaſſer / oder Citronen⸗ Kraut / vnd thu es mit dem Saltz in einen newen verglaſurten ſafft eingenommen werden. Wer mir dem Durchlauf / ſo auß Hitz oder Cholera ent⸗ vier zwerch Finger vber dem Kraut Rec darnach ſiede es halb ein / thue re — ———— — N ” — — Hafen / gieſſe daruͤber rein Brunnenwaſſer / daß es drey oder — — — —N — — EB m or Er, — — —— BE Mn 158 D.Saodi Theodori Tabernmontan/ A ein / thue endtlich darzu gebrandten Alaun eines Huͤnereyes F vonder Mengelwurtz / die Raͤude vnnd das Jucken der Haut groß zu Puluer gefto ſen weiſſen Victriol emer Welſchen Nuß groß: Mit ſolchem Waſſer waſche man den Schaden alle Tage zweymal / deß Morgens vnd gegen Abendt vor dem Eſſen / dar⸗ von wirdt der Schaden endtlich heyl. Hufflattich vnnd Sauwerampffer Blaͤtter vnter heiſſen A⸗ ſchen gekocht / darnach mir ſchweinen Schmaltz oder Hirſchen Marck zu einem Pflaſter gemacht machen die Blutſchwehren geſchwindt zeitig / vnd bringen ſie sum Eyter. ¶Sauwerampffer vnd Haußwurtz geſtoſſen / vnd mit Eſſig gem ſchet / auff enzůndte Glieder gelegt / oͤſchet ee. Saurampffer vnd Menwelwurtzel in Wein geſotten / vnnd den warmb im Wundt gehalten / vertreibt das Zahnmehe.] VII. Gar klein Saumramvffer. B Oxalis VII. minima IL D E Don dem außgetruckten Safft deß Sauwrampf⸗ fers: Vnd feinem innertichen Gebrauch. S wirdt dieſer Safft ſonderlich gebraucht in den hitzi⸗ 3 gen Choleriſchen Febern die ſubtiele / ſcharyffe vnd wuͤh⸗ RNiende Ball rinzuhalten / zu temperieren vnnd zu bezwin⸗ gen’ entweder für ſich ſelbſt oder mit Endiutenwaſſer vnd Citronenſafft eingenommen. | Wider das Zittern ond Klopffen def Hertzens auß groffer Hitz foll man Saumrampfferfafft mir OchſenzungenWwaſſer / darinn Die Manus Chriſtimit Perlen zertrieben ſeyn / eintrin; cken: Solcher Tranek loͤſchet die groſſe His deß Herhens / vnnd wehret der Ohnmacht. Es wirdt auch dieſer Safft won Hollerĩo gelobt / in Peſti⸗ lentz zeten gebraucht / ſich vor derfelbigen zu bewahren / al ſo: Man neme deß reinen abgefeymbten Saffts von Sauwrampffer iiij. Loth Granatenwein ij Loth / deß beſtẽ Theriacks ij. Scrupel / vers miſche dieſelbige mitemander / vnd brauche eg. Es wirdt auch der Sauwrampfferſafft in Bauchfluͤſſen ge⸗ braucht / die elbige einzuhalten vnndzu ſtopffen. Sonderlich ſo man Roſen Zucker / Quittenſafft / vnd ein wenig Boli armenæ darzu thut. Euſſerlicher Gebrauch deß Sauwr⸗ ampfferſaffts. Auwrampfferſafft mit Baumoͤl temperirt / vnd an das Haupt geſtriechen / nimbt den grewlichen Schmersen deſſelbigen / ſo von Hitz entftanden. ] Welchen Menſchen die Zaͤhn wehe thun von groſ⸗ fer Htze / der nemme Sauwerampfferſafft in Mundt / derſei⸗ bige loͤſchet die Hix wunderbarlich / vud leget den Schmertzen. Sauwerampfferſafft vmb die Augen geſtriechen / machet ſie klar. Es wirdt bemeldrer Safft auch gebraucht wie der Safft zu vertreiben. Von Sauwerampfferwaſſer vnd ſeinem jnnerlichen Gebrauch. Imme [die breyten Blätter vom zahmen oder wilden Sauwer ampffer / diſtilliers ohn allen Zufag / ſo haft ein SXN träfftig fühlendt Waſſer.) Es hat das Sauwerampfferwaſſer ein groß Job in der Artze⸗ ney bekommen / alle jnnerliche febriliſche vnnd peſtilentziſche Hitz zu loͤſchen / zu bezwingen / vnd derſelbigen zu widerſtehen / vnnd wie Fernelius meldet / ſo laͤſt es die Faͤule nicht vberhandt nem⸗ chen / ſondern wehret derſelbigen: [für ſich ſelber allein / oder mie Gerſtenwaſſer vermiſcht und gebraucht | Derohalben es auch nuͤtzlich wider die Peſtilentz zu gebrauchen iſt: Als ſich vor der⸗ ſelbigen zu bewahren / ſoll man deß Morgents nuͤchtern ſolches Traͤncklein gebrauchen : Nemme Sauwerampfferwaſſer ij. Loth / guten firnen Wein iiij. Loth / darinnen laß man zergehen der Terræ ſigillatæ j. Quentlin / vnnd trincke daſſelbige etliche Morgen nacheinander. Sommerszeitenin groſſer Hit foll man nemmen Sauwer⸗ ampffer/Endiuien ond Seeblumenwaſſer / jedes ij Loth / guten Weineſſig ein halb Loth / deß beſten Theriacks einen Scrupel / ſol⸗ che Stück vermiſchen / vnd miteinander eintrincken. ‘“ Rondeletius beſchreibet ein ſolch Præſeruatiuum für die Peſtilentz: Man follnemen deß Syrups von Simonien/deace- tolitate citri jedes ij. Vntz. Saw rampfferwaſſer / Roſen und Borragenwaſſer / jedes j. Vntz / darunter vermenget Puluer Diawarg.frigid.ij. Scrupel / vnd ſolches allen Morgen einne⸗ men:Soll aber ſonderlich Sommerszeiten / vnd wenn Nikfür- I \ handen ift/gebraucht werden. ſWircket ſolches alles Eräfftiger/ fomanden Sautwerampffer Syrup darunder mifcher: oder in Mangel deſſen deß gepuͤluerten Samensj. Quintlein mit ein⸗ trinckt: Alſo gebraucht / loͤſchet den Durſt gewaltig: bringe den Luſt zur Speiß wider / fo von der Hitz geſchwaͤcht worden: zer⸗ theilet die Gelbſucht: erkuͤhlet das Hertz / vnd treibt das Gifft vom Hertzen.) Fernelius meldet / daß es ein Krafft vnd Eygenſchafft habe / die verſtopffte Nieren / den Miltz / vnd ſonderlich die Leber wider⸗ vmb zu eroͤffnen: Daher es dann / wie auch andere vermelden / aut ſey den Gelbſuͤchtigen / den Miltzſuchtigen / vnd denen / fo mit dem Nierenwehe beladen ſeyn / dann es treibe den Harn vnd den Grieß. | Eufferlicher Gebrauch deß Sauwer⸗ ammpfferwaſſers. JS fan diß Waſſer auch eufferlich gebraucht werden: vmb das Haupr/ zu Söfchung vnnatuͤrlicher His deß OD Hirn end zumildernden Schmersen fo von folcher Hitz ver vrſacht wirdt: | den higigen Magen / das Hert / vnd die entzünde deber zu loͤſchen vnd zu kuͤhlen / leinen Tuͤchlein darein genetzt vnd vbergeſchlagen. | ¶Vber die hitzigen Augen geleget / löfcher es die Hin gewal⸗ tiglich: in die Ohren gerropfft/vertreibt in der erfte die hisige Ohr renſchwehren: in Mundt gehalten nimbt das Zahnwehe / ſo von hitzigen Fluͤſſen herfömpt. Welcher mit einem peſtilentziſchen Feber angegrieffen iſt / dem ſoll man ein ſolch Epithema zuſtellen: Man ſoll nemmen Sauwerampffer / Roſen vnnd Wegrichwaſſer jedes viij. Loth / Granatenwein vj. doth / Naͤgleinblumeneſſig und Roſeneſſig / jedes j. Loth: Pulu.corallorum rub. &fantalorum omnium, jedes ein halb Quent. ſolche Stuͤck vntereinander vermengen / leine Tuͤchlein darein netzen / vnnd vber dag Hertz vnnd Leber legen / vnd ſolches zum offtermals. Es ſollen ſich auch die raͤudige Leut mit dieſem Waſſer waͤ⸗ ſchen / ſo benimmet es jpnendas Juͤcken. ¶So mans vber ven hefftigen Brandt / foman S. Antond Plage nennet / leget / loͤſchet es die Hitz / vnnd bekraͤfftiget dag Gmor. ] RER in N Kälte 1 Ali IM) den It 8 ii Ih J iu nl db po 1 MM 9 WM 117 en) hr N ı p Sefaffte und zucker gleich viel /l Das Ander Buch’ von Kräutern: - Syrup von Samwerampffern. Syru- pus de Acetofa. | J2° wirdt auch ein nuͤtlicher Sprup von den Sawer⸗ ampffern zugerichten alfo : Man nehme deß Saffts von Sawerampffern drey Theil, dep guten weiſſen Zuckers zwey Theil, das laſſe man aneinander ſieden / verfeyme es wol / vnd laͤutere es mit einem Eyertlar / biß es voll⸗ kommen abgeſotten iſt / [oder mach jhne alſo Nimb der ſchoͤn⸗ ſten vnd feiſten Blaͤtter deß Sawerampffers der in den Gaͤr⸗ ten zielt wirdt / zerſtoſſe in einem ſteinern Moͤrſer su Muß / preß den Safft wol auß in einem ſteinern verglaſurten Geſchire/ demnach in ein Pfannen auff das Fewer / vnnd laß ein Wall oder zween ſieden / ſetze es wider ab / ſo laͤutert er ſich vnnd wirdt klar als ein Waſſer: ſeyhe jhn dann durch ein Tuch / nimb deß Syrup nach der Kunſt. Mic dieſem Syrup koͤnnen nuͤtzlich die Sarwergen vnnd Confecten / ſo fuͤr die Peſtilentz geordnet / vermiſcht werden.) Diefer Syrup hat gleiche Krafft vnnd Wirckung / daruon im Sawerampfferwaſſer Meldung geſchehen iſt / wirdt zu den hitzigen Peſtilentziſchen Febern gang nuͤtzlich gebraucht » Als daß man nehme Syrupvom Samerampfferyde Acerölitate Citrk oder de Limonibus jedes zwey Loth / Sawerampffer⸗ waſſer vnnd Ochſenzungenwaſſer jedes zwey Loth / vnnd ver⸗ miſche darunder deß Puluers Diamarg.fiigid. vndder Con- fection Alchermes jedes zwey Graͤn ſchwer / trincke ſolches je⸗ derzeit deß Morgens. Es lefchet auch bemelter Syrup den Durſt vnnd die bren⸗ nende Hitz deß Hertzens / deß Magens vnd der Leber. Benimpt urſachet wirdt. Es wehret auch dieſer Syrup dem Verflieſſen deß Maͤnn⸗ lichen Samens auß groſſer Hitz / entweder fuͤr ſich ſelbſt oder mir dem Syrup von außgedoͤrrten Roſen vnd Wegrichwaſ⸗ ſer eingenommen. Es wirdt auch dieſer Syrupzu andern hitzigen Febern ge⸗ braucht / die hitzige entzundete Ball oder Choleram zudaͤmpffen vnd zutemperieren / mit Citronen ſaͤwrin / Veielſyrup / auch mit Endiuien vnd Lattichwaſſer ſtetigs getruncken. Conſeruenʒucker von Sawerampffer. An kan auch die Bluͤth von Sawerampffer mit WZaucker einſaltzen / gleich wie andere Blumen auch: Nehmen der friſchen Sawerampfferblaͤtter ein halb Pfundt / Zucker anderthalb Pfund / zerſtoſſens * fir eiander in einem ſteinern Moͤrſer / ſtellens ein gute Zeit an die Sonn / vnd behaltens das Jahr durch. | Vnd wirdt ſolche conferua zu allen oberzehlten Mängeln vnnd Gebrechen deß Seibg eben fo wol vnnd nuͤtzlich gebrauchet / als der Safft / das Waſſer oder Syrup daruon zubereitet / entweder für ſich ſelbſt / oder mit dergleichen Syrupen oder Saͤfften eingenommen. Wer mit der Peftilentz angegriffen mer / vnnd wegen der groſſen Hitz groſſen Durſt leydet / der ſoll ſich ſolcher conſeruen gebrauchen: Oder nehme der bemelten conſeruen zwey Loth / Roſen vnd Borragencõſeruen jedes ein Loth / Puluers Dia- marg · frigid. zwey Quintlein / Roſenzucker zwey doth / thu ſol⸗ che Stück in ein kleines Haͤfflein / vnd zur Zeit deß Durſts ne⸗ meer eines halben Lochs ſchwer oder mehr mit Veiel oder Ger⸗ ſtenwaſſer ein / ſolcher Tranck leſcht den Durſt / ſtaͤrcket das x Hertz vnd widerſtrebt dem Gifft. Das XXVII. Capitel. Vom Burtzelkraut. Eß Burtzelkrauts werden zweyerley Ge⸗ MNſchlecht fuͤrgeſtelt / zahm vnd wildt. I. Das erſte ?_ Gefchlecht gewinner eine ſchlechte Wurtzel et⸗ ERS) waglang und rundenit vielen Zafeln behenckt / darauf viel runde/dicke ſafftreiche vnd braunrohte Stengel er⸗ wachſen / welche fish mehrertheils auff die Erden legen mit fei⸗ 3 * F aß gemaͤchlich ſieden zu elinem c das Zittern vnd Klopffen deß Hertzens / ſo von groſſer Hitz ver⸗ 17 Y I K 159 ſten Blättern gleichdem Knabenkraut beſctzet / in bie Länge et⸗ was rund / auff dem Ruͤck weißlecht vnnd gleiſſendt: Seine Bluͤmlein ſeyn bleichgelb vnd aleich als geſtirnt/ nach welchen tleiner ſchwarer Same erfolget / in runden Knoͤpfflein ver⸗ ſchloſſen. II. Das ander Geſchlecht der Ackerburtzel iR dem er» ſten gantz gleich / außgenommen daß es kleiner iſt / vnnd die Stengelbräuner.] | III. Dasdrierenenntder Author Meerburßel / dieweil es am Meer funden wirdt / ſeine Blaͤtter ſeyn etwas groͤſſer vnnd laͤnger als der vorigen / ſonſt den andern gantz gleich. IV. Es wirdt bey Lobelio ein ander Art deß Meerburtzels fundenfobemeltem Meerburtzel gantz vnnd gar vngleich iſt / daruon zuleſen in feinenobfernationibusfol.213. vnd in ad- uerlarijs fol. 108. Dieſes hat Blaͤtter faſt wie der Oelbaum / feiſt grawlecht vnd glatt / ſo einen gefaigenen Geſchmack habe: * die Stengel ſind rund vnd weißlecht / an derer Gipffel nach der Bluͤht ſtehet kleiner / runder vnd traublechter Samen. ] Das ʒame Geiſchlecht wirdt in Gaͤrten gepflantzt: Das arte der wächfigerneinialich an Vfern / an feuchten Maͤwren / fei⸗ ſten Aeckern vnd Weingaͤrten. Das dritte wirdt an Vfern deß Meers funden / wie dann auch das vierdte.) J. Zahm Burtzelkraut. Portulaca domeltica. h ——* \ S% > 4 N Ss, * 3 % F r | I N ’ F 173, 8 Dr Ä Bir ME 43 z ZA, “ > rei h EN — Kr ICH ) F IN BI 4 KIDANSHZ ; N Rh ZU 7 y me: Us; In — —J— IN — * HN ELLE | pr * = NEON Von den Nahmen. | Vrtzel oder Bortzel wirdt auch genennt Bortzelkraut / Borgel / Purgel / Portulac / Sawbortzel vnd Grenſel⸗ ateiniſch Portulaca, Porcellana, Griechiſch Anspz- 201, Arabiſch Backaleancha, Welſch Portulaca, Spas niſch Verdolagas , Frantzoͤſiſch Poumier, Boͤhmiſch Kurynoha, Engliſch Porcellayn, ourslane, Niderlaͤndiſch Porceleyne. ] Von der Nalur / Krafft vnd Epgenfchaffe deß Bortzelkrauts. Ortzel oder Burtzeltraut iſt kalt im dritten / vnd feucht im andern Gradt / vnnd har ein zuſammenziehende Krafft.[ Sie find auch ein wenig ſawer / als werens ges ſaltzen / daher dann etliche wie die Dlinen vnnd Cap pern einmachen.] Di Inner⸗ * — POWER — — — — * t — — — ee — — — — — Bar nn un —— —— a —7,s — — —— — — — — — — — ——— — — — —— EN B — HM. Sewburtzel vnd Ackerburtzel. Portulacaasuenfis. _ iR m RN * F N RR 8 zılm VAR N Van ANS Y FR ))) NP 7 — N, <> Innerlicher Gebrauch deß Bortzelkrauts. « MS wde Oribaſius lib.2. medicin.collect. cap.7. daß die Portulaca dem Leib ein geringe Nahrung ge⸗ On be / welche kalt vnd feucht ſey / darzu gantz kleberecht. Fernelius ſchreibet lib.y. meth. med.cap.3.daßdie Portulaca ein fonderliche Arc habe die hitzige /brennende vund wuͤhtende Gall zutemperieren / zubezwingen vnd einzuhalten / widerſtrebe der Faͤule / damit fie nicht weiter vmb ſich greiffe / ſey alſo gut in den hitzigen / brennenden vnnd Peſtilentziſchen D Feberen. Das Kraut rohe mit Eſſig wie einen Salat geſſen / bekom⸗ mer dem hitzigen Magen wol / ſo von der ſcharpffen verbreñten Cholera geplaget wirdt: Auff gleiche Weiß genuͤtzt / ſtillet es das Wuͤrgen und Brechen deß Magens Cholera genennet: Wie auch allerley Choleriſche Fluͤg vnnd Durchlauff deß Magens / wie auch die rohte Ruhr / fuͤr ſich ſelbſt geſſen / oder die ge⸗ kochte Bruͤh daruon eingenommen: Weldye Bruͤh von Di- oſcoride gelobet wirdt / daß ſie die Spulwuͤrm auß dem Leibe treiben ſoll. Andere nehmen ein halb Quintlein deß Samens / zerſtoſ⸗ fen denſelbigen / vnd geben jhn den Kindern mir MWilch ein / ſoll die Wuͤrm von jhnen treiben. fi | Wer mit dem Sodt im Magen lagee wirdt / der ſoll diß Kraut im Salat effen / oder daffelbi Waſſer kochen vnnd E die Bruͤhe daruon trincken. Burtzel vnder der Zungen gehalten benimpt den Durſt.) Burtzelſamen genuͤhet / trucknet den Natuͤrlichen Samen vnd verſtellet deſſelbigen Verflie ſſen / wenn eg auß Hitz kompt (Burselin Mundt gehalten und mirdem Safft die Stirn beſtrichen ſtopffet das lauffende Blur der Dafen.] | Wider das Tröpfflingen vnnd Brennen deß Harns / fol man Burtzel vnnd Lattichſamen mit Zucker beſtreuwen / daruon in Koſt vnndim Trancko tovnd viel einnehmen vi faſt gut darzu. F | ehmen / iſt D. Jacobi Theodori Tabernemontani / F III. Meerbursel. Portulaca marina. ZZ | N — Bd N R ru \ 4 il — M ” Mt N N A 7 u) — )); SE A Ne. Ü = 9 N 9 Rz N \ SI * —X \ . X A ps SEI AL — * ART N * IN D 1) „ N j) AN SUN N I iS AM , N Y% 9% ) N ey 4) IQ Ih J 5 x ng - t W SS 5 N ⸗ — D — 77, Ü N | & U 77 EN N Ss SAN, —iꝰ Euſſerlicher Gebrauch. I ) Iofcotideslib, 2.cap.125.Das Burgelfrant mie Ger 8 ſtenmehl oder Gerfienmuß vermiſcht / gar näglich vnd wol vbergelegt werde / wider den Schmertzen vñ Weh⸗ tumb deß Haupts / wid die Geſchwuͤſſt der Augen / wi⸗ der die Roſe oder Rothlauff vnnd Schmertzen der Blaſen / ſo von groſſer Hitz verurſacht werden: Vnd meidet G alenus, daß kaum ein ander Kraut funden werde / weiches den erbrannten vnd hitzigen Perſonen in den brennenden Febern vnd andern Entzuͤndũgen beſſer thue / dann eben dieſe Portulaca, die rohen “Blätter zerſtoſſen vnd wie ein Pfiaſter ober den Magen /vber FF die Weiche / die Leber / Nieren und andere engiindere Gliedmaſ⸗ ſen vbergeſchlagen: Doch ſoll zuuor ein Ader gelaſſen ſeyn. Dioſcorides ſchreibet / wie auch Galenus, daß das Burtzel⸗ kraut gekaͤuwet oder geſſen / heyle die verhoͤnete oder ſtumpffe Zaͤhn / ſo von herben vnd rauchen Obft vnd dergleichen / ſchlehe oder ſtumpff worden ſind / vnnd wirdt fuͤr ein gewiſſes experi- men! gehalten / wie auch Argenterius bezeugt. Buͤrtzelkraut geſotten vñd wie ein Gurgelwaſſer gebraucht / wehret den duͤunen Fluͤſſen ſo auff die Bruſt vnnd in Magen fallen vnd benimpt jhnen die Schärpffe. [ Burgelfraut mit Roſenhonig vnnd Bolo armeno ver⸗ miſcht / vnd gelegt vber den Nabel ſo außgehet / wie auch vber die geſchwollene Bruͤſte nach der Geburt / ſehr dienlich. Dienes auch wider das Podagram.] KVon dem Safft deß Burtzelkrauts vnd ſeinem Innerlichen Gebrauch. ren kr diefem Safftreichen Kraut auß⸗ Ä zubringen feyvift im erſten Theil an vielen Orten angezeigt / vnnd ſonderlich bey dem Wermuchfafft- Vnd iſt dieſer außgetruckte vnd gelaͤuterte Safft jnnerlich zu allen Gebreſten deß Seibs zugebrauchen daruon drobẽ bey dem jnnerlichen Gebrauch deß Krauts iſt vermeldet worden. Nem⸗ ih zu allen hitzigen vnd brennenden Frern dleſelbige * vnd zu⸗ N N Nat . * N . ‘ —* D m \ "NN 9 — — — Avnd zuleſchen / vnnd die ſcharpffe tobende Gall nider zutrucken F vnd zubezwingen / vnd iſt fonderlich gut in den Peſtilentz ſchen it: Febern / nicht allein diegroffe HE zudaͤmpffen / fondern auch dem Gifft vnd der Fäule zumiderfireben. [Dienst auch su dem dürren Huſten.] Galenus ſchreibtt / daß der Saft viel nüglicher wider die rohte Nuhr wider das Würgen dep Magens onndandere Bauchfluͤſſe / wie dann auch widerdas Blutſpeyen / vnd aller⸗ | ley Blutfluͤſſe der Mutter / vnd der Guͤldenadern fönne gege⸗ ZN ben wierden / als daß mandasrohe Kraut effe- > | Es wirdt auch bemelter Safft wol gebraucht zu den hitzigẽ ) Nieren und der Blafen wie Plinius vermeldet / allein / oder a⸗ ber mie Pappeln vñ Wegrichwaſſer eingenom̃en / vnd vertrei⸗ bet das Troͤpffling oder bbennendt Harnen / darzu er dann ein groß Lob vberkommen hat. B Der Safft mit gepuluertem Tragıcanch vnnd Gummi | Ambico zu Pillulen vermiſcht / vnd eingenommen / ſtillet das hefftige Blutharnen.) | Iv. * Meerburgel. * Portulaca marinaLobelij. — es “ ELDER TEN 2, & H 1 8 Euſſerlicher Gebrauch deß 4 Burtzelſaffts. ar, Er Saft mir Beiel- oder] Roſenoͤl vermiſcht / vnd Van die Schlaͤff geſtrichen / benimpt das Hauptwehe / 4— Eſo von der Hitz ſeinen Anfang hat / vnnd machet 4 flafen. * * Plinius ſchreibet / er habe bey den alten Medicis geleſen / daß ſo man das Haupt mit bemeltem Safft beſtreiche / ſo wehre er den Fluͤſſen alſo / daß ſie auch in einem gantzen Jahr nicht mer * geſpuͤret werden / aber doch mache er denſelbigen truͤbe vnnd | dunckele Augen. \ f Der Safft in Mundt gehalten, machet die wackelhafftige Zaͤhn widernmb feſt ſtehen. J— Dieſer Gafft euſſerlich mir Tuͤchltin vbergelegt / lindert alle — hitzige Gliedmaſſen dep Leibs gleich wie das zerſtoſſen Kraut. J Welche Kinder vor groſſer His nicht fch!affen koͤnnen / denẽ ſoll man dieſen Safft | oder das Waffer | mit Werck oder lei⸗ nen Tuͤchlein ober die Schläffe binden: Auch deß Waſſers zu. Be trincken geben.fo bberkommen fie gute Ruhe. — | Das Ander Buch, von Kräutern. =“ > Von gediſtilliertem Buͤrgelwaſſer ondfeinen Innerlichen Bebrand)- Je man auß dem gantzen Burtzelkraut ein Waſſer in Balaco Marie brennen ſoll / hat man ſich im er⸗ ſten Theil an vielen Orten zuerſehen: vnnd kuͤrtzlich vonder Krafft dieſes Waſſers zuſchreiben / ſo hat es alle Eygenſchafften / daruon im Gebrauch deß Krauts vnd deß Saffts iſt gemeldet worden / denn es treffentlich wol alle hitzige brennende Feber / vnd Entzuͤndungen der Glieder kuͤhlet vnd leſchet / es ſey das Haupt / das Hertz der Mage / Seber / Nieren / Blaſen oder die Mutter. [Stopfferdie rohte Ruhr / oder hitzi⸗ ge ſcharpffe Blutgang: mildert den ſcharpffen brennenden Harnſtillet den oberflüffigen Weiberfluz vñ Guldenader:be⸗ nimmet den Huſten / das Keichen / Blutſpeyen / vnnd reiniget g den Athem. | In den hitzigen Febern / wie auch in Phrenitide,wenn die - Krancken nicht ſchlaffen koͤnnen / ſoll man nehmen Burgel⸗ waſſer vnd Lattichwaſſer jedes ſechs Vntz / ſuͤſſe Mandel zwey Bang Melonen vnd Kuͤrbes ſamen jedes zwey Quintlein. Kan auch ein Quintlein fem-papau.albi darzu gethan werde: Dar» außfoll mã ein Mandelmilch machen / vnd dem Krancken ge- gen Abendt einen guten Trunck daruon geben. er die Breune hat / der nehme Burtzelwaſſer drey Vntz / Quitten ſafft drey Loth / Kob de berberis ein Loth / reemiſche eg auff einen Trunck / das brauche er etlich mahl. Euſſerlicher Gebrauch deß Burtzelwaſſers. Leich wie der Safft dieſes Krauts euſſerlich gebraucht / ir fol auch dag gebrennte Waſſer zu eben denfelbi- > gen Gebrechen eufferlich gebraudyt vnnd Hbergeleget werden.[ Kühler hefftig dag higige Haupt: miltert dag Hauptwehe / vnnd tobend Hirnwuͤten / vertreibt die Hitz vnnd Roͤhte der Augẽ / leſcht auch anderer Glieder vnnatuͤrliche Hitz. An das Haupt vnd Schlaͤff geſtrichen / vnnd in die Naßloͤ⸗ cher / macht ſchlaffen: den jungen Kindern in ſolchẽ Fall nuͤtz⸗ lich / ſo fie von groſſer Hitz nicht ſchlaffen moͤgẽ ober dag Haupt gelegt mit lindem Werck / jederweilen auch ein Loͤfflein voll eingeben. | * Den Mundt darmit gewaſchen / lindert die Zaͤn / ſo von ſaw⸗ rer herber Speiß ſindt lang worden. Für die Brenneder Zungen ſoll man Quittenkern / Baſi⸗ lienſamen [oder Welſch Fiöhfamen in dieſem Waſſer wei⸗ chen laſſen / vnnd darnach die Zunge darmit beſtreichen iſt faſt aut / Jheylet auch alle Berfehrung deß Mundts vnnd deß Zahnſieiſchs.)] * Syrup von Buͤrtzelkraut. Syrupus Portulacæ. Je man von dem Buͤrtzelſafft einen Syrup zuberei⸗ sen fol’ iſt im erſten Theil an vielen Orten / als bey dem Wermuthſyrup vnd anderswo / vnd dann auch im vorhergehẽden Capitel von dem Sawerampffer⸗ ſyrup angeseigt worden. Etliche bereyten jhn alſo/ nehmen deß zerriebenen Burtzelſamens ein Pfundt / legen den in 4. Pfund gelaͤuterten Endiuienſafft / laſſen ihn24- Stundt darinn er⸗ beitzen / kochens dann einander auff einẽ linden Kohlfewr⸗ lin auff den halben Th ein / thun darnach zwey Pfunde Zu⸗ cker darzu vnd fiedensgn Syrupꝛ:Etliche thun auch ein Pfund Eſſig / oder anderthalb Pfund Granatenſafft darzu. Band fol ſolcher Syrup auch zu allen oberzehlten Gebrechen jnner⸗ lich gebrauchtſwerden / daruon bey dem Safft vnd dem Waſſer Meldung gefcheben iſt. Es wird auch diefer Syrup nuͤtzlich in der Schwindtſuckt genuͤtzt / Phthiſis genennet / da man feuchte vnd kuͤhlende Artzneyen zu gebtauchen hat. Diefer Syruy mit Lattich⸗ vnnd Endinienwaſſer eingege⸗ ben / benimpt die Hitz / vnd loͤſchet den Durſt / vnnd iſt faſt que wider die Hitz vnd Brennen deß Magens / ſo von PH Gall herkompt. O u Meer⸗ — * — and j . ” “ * \ h j * E — — — — — — — — —i — — — Welſch Harnkraut. Cepœa. [Meerburtzel Natur vnd Eygenſchafft. SS ift warm vnd trucken / macht duͤnn / durchtringt / zer⸗ theilt vnd verzehret. Es werden die Blaͤtter in Nider⸗ SH landt wie Capparis mit Saltz eingemacht / vnnd an ſtat der Capparis geſſen. Das Kraut friſch in einer Fleiſchbruͤh geſotten / deſſen ein halb Pfunde warm getruncken / erweicht den Bauch. ] Don Eepeenfraut oder Welſch Harnkraut. O viel dieſes Kraut belangt / Teutſch Cepeenkraut oder Welſch Harnkraut genennet / Lateiniſch Cepea, iſt daſſelbige bey die Burtzel⸗ raͤuter geſetzt / dieweil es Diof. ſelbſt denfelbigen D yergischen hat. Dann er jehreiber hieruon lib.3.cap.ı59. alſo: Cepœa iſt dern Burkelähnlidvanßgenommen dag feine Blaͤt⸗ ter ſchwaͤrtzer ſeyn / end har ein ſchmale Wurgel. Camerarius har fie zuder Haußwurtz gerechner. Hieruon fan man auch le⸗ fen Lobelium in feinen aduerlarijs fol.169. ' [Diefes waͤchſt inden Gebuͤrgen in Ialia bey Padua vnd Bononia. ] ! VER Eygenſchafft deß — Ceptenkrauts. > Dnder Krafft dieſes Krauts ſchreibt Dioſcorides an bemeltem Ort kuͤrtzlich alſo: Seine Blaͤtter ſeyn gut in Wein getruncken wider die Harnwinde / vnnd wider die Raͤudigkeit der Blaſen / vnd ſonderlich wenn ſie mit der Bruͤh / da wildt Spargenwurtzeln ein geſotten ſind / E getruncken werden. Das XXVIII. Capitel. Von Cappern. | Sr Cappern werden zwey Gefchlecht er d vorgeftelt / ahm vnd wildt. I. IL Das zahme 2 Befchlecht beſchreibet Dioſcorides libr. 2.cap: Se) 174.vafesfey ein dornecht Stäudlein / welchs fin uns Lett rund vber die Erde ausbreitet / feine Dornen find gleich wie an den Brombeerſtauden / krumb und gebogey D. Jacobi Theodori Tabernxmontani / F wie ein Nagel / mit runden Blaͤttern / den Quittenblaͤttern ähnlich, And rund / ſteiff / mit viel Aederlein durchzogen / ſei⸗ eh vergleicht ſich den Oliuẽ /welche wen fie ſich auffthut / fo kompt ein weiſſe Blum herfuͤr / wie ein Roͤßlein / eines lieb⸗ lichen Geruchs: Wenn dieſelbige abfaͤllt / ſ bleibet etwan ein lange Eychel / darinn kleine runde Körner gefunden werden / | den Branatäpffeifteintein ähnlich: Die Wurtzel iſt groß rot⸗ ſchwartz vnd holgeche[dte weit vmb ſich fladert / feine Rinde iſt etwas rohtlecht: Welche Beſchreibung fuͤrnemblich mit dem andern Geſchlecht der Cappern vberein kompt / welchem Doch dz erſte faſt gleich iſt / allein daß ſeine Blaͤtter groͤſſer vnd ſpitziger ſeyn / vnd ein ſchoͤne leibfarbe Blum oder Röplein vberkompt. [So man die Frucht betrachtet / ſo ſind deren zweyerley: des ren die kleinere in Italia vmb Genua wachſen vnd anderſtwo / wie auch zu Mompelier in Franckreich / deren Staud wenig G Dorn hat / vnnd ein ſchoͤne leibfarbe Blumen. Die groͤſſere bringt man von Alexandria auß Agypto,die an einer gar dot» nechten Stauden wachfen mir weilfen Blumen wie es Dio- ſcorides befchreiber. ] I. Cappern. Capparis 1. — * )) \ ER {Mm \ Fr N Be m — * / N —i— III. Das wilde Geſchlecht / Capparis leguminoſa genen, net / vberfompe Blumen den vorigen faſt gleich ehe dann ſie auffgehen / wenn fie aber offen feynd, haben fie aufwendig eine weiſſe vnnd inwendig ein rohtlechte Farb, inder Mieten gelbe Faͤßlein / endtlich befommer fie Schötlein , darinn der Same ft: Seine Blätter find etwas fleiner / doch länger vnnd dicker dann am andern Geſwlecht / je zwey an einem Stiel gegen ein⸗ ander geſetzt· Seine Wurtzel iſt lang vnd holtzecht / breitet ſich K im Erdtrich weit auf. Die Sappern wachſen in heiffen ändern / dannfiefeine Kälte leiden koͤnnen / derowegen ſie auch in Teuefehlande nicht auffkommen: In heiſſem trucknem on duͤrrem Erdtrich wach» fen fie von ſich ſelbſt. Die beſten ſollen in Italien / Candien / vñ Cypern wachſen / in Saltz vnd Eſſig eingemacht. [An etlichen Orten macht man auch die auffgethane Blum mit Eſſig ein / vnd braucht es in der Speiß. Das drirte Geſchlecht fo man bißweiln in Gärten finder) wächftvielinSyriaben Alcpo, wie das Rauchvvolffus vers zeichnet hat. Von ee m — — —— — — —— men 1 ! sl, —D ng Ua fi ty, nr wen tif Ad JUN nm | nn geil geh hd nei 10 fin pad MM — Mm ndel ws hon Mh ey Das Ander Buch von Kräutern. 103 F alfdienseilfieeinen lieblichern und anmuͤhtigern Geſchmack für * IT. Cappern. Capparis II. B C | Von den Namen. Appern heiſſen Sateinifch und Griechiſch Cappares. U Gi cappar. Welfch Capparo. Spaniſch Alcapar- ras, Frantzoͤſiſch Capprez. Engliſch Cappar.| Capars.] Boͤhmiſch Kappary. | Das wildt Befchlecht wirdt genennt Capparis legumino- fafıue fabaginea, Capparis ſylueſtris. Arabiſch Ardifugi vnd Ardifrigi. | Rhafı, Andirianzu Alepo, Morgfani. ] Von der Natur / Krafft / Wirckung ond Ey genſchafft der Cappern. D N Etius Terr.ı. Serm. 1. fehreiberdaß die Rinde der Cap pern nicht eine Natur an ich habey fondern fie fy am _ Geſchmack bitter / ſcharpff ondein wenig herb / doch zu⸗ vorauß bitter / daher ſie dann ein Art habe zu ſaͤubern / zu zertheilen vnd zu öffnen: Bon wegen der Schaͤrpffe / habe ſie ein Krafft zu erwaͤrmen zu durchtringen / vnd duͤnn zu machen: A⸗ ber von wegen deß herben Geſchmacks ziehe ſie ein wenig zuſam⸗ men; Vnd vermeldet darbey / daß kaum ein beſſer Medicamen- tum erfinden werde zu dem verharten Miltz / als eben dieſe Cappern enfferlich vnd jnnerlich gebrauchet / wie darvon an ber meidtem Ort weyter zu leſen. Dioſcorides ſchreibt lıb.2.cap. 175. daß die Cappern / ſo in Afcica wachſen / den Leib hefftig blaaͤhen. Vnnd die in Apulia wachſen / bringen Vnwillen vnd Wuͤrgen deß Magens: Vnd welche vom rohten Meer vnd Lybia kommen /ſeyen ſehr zanger E vnd ſcharpff / alſo daß fie Blattern im Mundt aufftreiben / vnnd K verzehren das Zahnfleiſch biß auff die Bein. Von denen / ſo in Arabia wachſen / ſchreibet Galenus, daß fie Gifft in ſich haben. Fernelius fagtidaß fie warmb on trucken ſeyen im dritten Grad / vnd wie Actius vermeldet / einer ſubtielen Subſtantz. Innerlicher Gebrauch der Cappern. S ſchreibet Lobelius in feinen aduerſariis, fol. 282. daß die fleine Cappern viel in höherm Werth bey dem ODganeinn Mann gehalten werden / dann die groffe/ den groſſen haben folten : Aber er vermeldet darneben / daß hierin a dieweil die fleine folchen Geſchmack nicht 3 fich felbft haben fondern von dem einfülgen: · Vnd ſe tet / daß die groffe den £leinen follen vorgezogen werden / dann fie einen beſ⸗ fern Safft in fich haben / vnd auch dem Leib mehr Nahrung ge ben dann die kleine / welche von geringer Nahrung ſeyen / ob fie ſich fehon beffer Laffen ein uͤlhen dann die groſſen. Wie man ſie aber gebrauchen ſoll / meldet Aetius vnnd Ori- bafius,wwieauch Paulus Ægineta, nemlich / daß man fie zuvor von dem Sals abreynige/ end darnach inreyn Brunnenmaf- fer lege vnd erquellen laſſe / biß fo lang alle Krafft vñ Geſchmack dep Saltzes darvon komme: Darnach ſoll man fir mit ein we⸗ nig Weineſſig / Baumoͤl / vnd kleinen Roſinlein bereyten / gleich wie ein Salat / vnd für aller ander Speiß auff den Tiſch ſetzen Alſo genuͤtzet / ſchreiben ermeldte Authotes, machen vnd erwe⸗ cken fie einen Luſten vnnd Appetit zum Eſſen / führen den Schleym auß dem Magen / vnd eroͤffnen die verſtopffte Leber vnd den Miltz Wenn ſie aber rohe geſſen werden / mit Eſſig vnnd Saltz eingemacht / wie ſie in Teutſchlandt bracht werden / find fie den Magen ſchaͤdlich / vnnd bringen groſſen Durſt: Wie Dioſco- zides vermeldet. III. Geſchlecht der Cappern- Capparisleguminofa. R NN | | Q N Vo N | 2 N £ | RT S R AL —— B [ Die Cappern / ſo zuvor gequellet / mit Eſſig vnnd Baumoͤl zugericht / zertheilen / treiben auß allen zaͤhen Schleym den Harn / vnd Fraumenzeit/ auch denen Weibern / fo ihrer Bloͤ⸗ digkeit / che eg Zeit / beraubt werden / find fie in der Speiß dienfktich. | 4 Ein gute Purgarion für die Miltzſ üchtigen / denen der Miltz verhartet iſt: Neme deß Puluers von der Ninden diefer Wur⸗ tzel / de Puluers von Tamariſeen / vnnd von den Senetblaͤt⸗ tern jedes ein halb Quentlein / Eniß vnnd Maſtty / jedes ein Scrupel: Agarici trochiſcati ein Quent: Pılul alephang, vierthalb Quentlein. Dieſe Stuͤck mir Wein oder Hirß⸗ zungen Waſſer angemacht wie ein Teyglein / darvon ſoll man ſieben Pillulen machen eines Quentleins ſchwehr / iiij ſolcher — — — Pa ET — — —— — — — — — —— — — — — nn ee ——— — — en a A Te nt — ee —— —— — — er nn a ne ai — — A — * — — — ir —— — —— — — —- ———— ce — — —J J 4 ‚ vertrieben habe. 164 ſolcher Pillulen ſoll man olle Tag eine vor dem Nachteffen eins nemen / vnd ſolches ein zeitlang antreiben: Dieſe Pillulen wer⸗ den ſehr gelobt / daß ſie die zaaͤhe Materien außfuͤhren / vnnd das verſtopffte Milgeröffnen. — Zu dem dicken / groben / Melancholiſchen Gebluͤt / zur Ver⸗ ſtopffung vnd Geſchwulſt deß Miltzes ein herzlich gut Apoze- ma. Neme Ochſenzungenwurtzel vnnd Shfholgjedesj.Soth/ die Rinde von Cappernwurtzel vnnd Tamariſcen jedes drey Quent. Hopfentnoͤpff / Meliſſen / Filzkraut vnnd Hirßzun⸗ gen jedes ein Handt voll / dieſe Stück ſiede in Wein / und ein wenig Waſſer / biß auff ein Noͤſſel / miſche darunder weiſſen Zucker ſechs Loth / vnd mache es wie ein Apozema, darvon ſoll der Krancke Abends vnnd Morgens einen guten warmen Trunck thun. | Depgleichen thut auch wenn man deß Puluers von der B Rinden der Wurgel ein zeitlang mie Meth einnimmet / allemal eines Quentleins ſchwehr. Es ſchreibet auch Dioſcorides, daß deß Samens zwey Quentlein ſchwehr / viertzig Tag lang mit Wein getruncken / das Miltz kleiner mache. Die Rinde von der Wurtzel in Honigwaſſer geſotten / vnnd ein zeitlang darvon getruncken / ſoll faſt gut ſeyn den zaͤhen gro⸗ ben Schleym durch den Stuelgang außzufuͤhren / wie dann auch durch den Harn ſelbſt: Deßgleichen bewege ſolcher Tranck die verſtandene Roſen der Weiber / lege das Huͤfftwehe / vnnd ziehe viel boͤſer Feuchtigkeit auß dem Haͤupt: Eroͤffne die Ver⸗ ſtopffung deß Miltzes fo gewaltig/ daß auch das Blut mitgehe / ſonderlich wenn dem Miltz dardurch gehofffen wirdt / wie Ori- bafıus, Ægineta, Actius , Fernelius vnd andere mehr dar von geſchrieben haben. Euſſerlicher Gebrauch der Cappern. Ider das harte vnd erſchwollene Miltz / ſoll man ein ſolch Pflaſter machen vnd auff die lincke Seyten le⸗ ON Neme Fengen vier Loth / Bdellij, Ammonia- ci, Opopanacis jedesij.Lorh/Ziegen oder Geyßknuͤt⸗ tel vnd Bockshorn / Meel / jedes iiij Loth / deß Wuluerg von der Rinde dieſer Cappern / vnd vom Fünfffingerkraut / jedes ſechs Loth / Eſſig / ſo viel zu einem Pflaſter genug fey. Diß Pfiaſter ein zeitlang auffgetragen / erweychet das erharte Miltz / vnndbe⸗ nimbt die Verſtopffung deſſelbigen. Es werden auchnügliche Fomentaauß dieſer Rinde vnnd dem Kraut gemacht zudem erharten Miltz wenn man Hirß zun⸗ gen / Ackermuͤntze / Oſterlucey Poleyen vnd Haſelwurtz in Eſſig kochet / darnach vber das breſthaffte Milz ſchlaͤgt. D Aetius vnd Dioſcorides, wie auch Fernelius ſchreibet / daß man die Rinde der Wurtzel in Eſſig fieden ſoll / vñ wie ein Pfia- ſter vber die Miltz legen ſoll alle Haͤrtigkeit deſſelbigen bencı.,en. [Wie dann auch Capris zerſtoſſen / vnd mir Gerſtenmeel zei nem Pflaſter gemacht / vertreibt auch die Geſchwulſt deß Miltzes / vnd ſtillet den Schmergen. ] Es ſchreibet Aetius daß der Stengel / das Kraut / de Same vnd die Frucht gleiche Krafft haben / wie die Rinde / allein daß ſie etwas ſchwaͤcher ſeyen: Vnd meldet darbey / daß er auff ein Zeit ein hartes Halßgeſchwaͤhr allein mit den Blaͤttern geheylet vnd | Doch foll man jederzeit folche Artzeneyen daruntel vermiſchen / welche ihnen ihre groſſe Schärpffe ers was benehmen. ¶Cappern fampt Blumen vnd Saub Pflaftersweiß vberge⸗ legt / zertheilen vnd vertreiben Knollen Beulen / Rröpffe und E dergleichen. In Effig gefotten / die Brühe alſo warmb im Munde ge halten / ſtillet allerhandt Schmertzen der Zähne. Deßgleichen foll man die alten Schaͤden / die ſonſten feine Heylung annemmen woͤllen / darmit waͤſchen vnd reynigen.) Montanus ſetzet in feinen con ſultationibus, daß wei man die Wurtzel von den Cappern im Mundt kaͤuwe / ſo giehe ſie viel Schleyms vnd boͤſer Feuchte auß / vnd ſey faſt gut. | [Die Rindenin Wein oder Eſſig geſotten / vnd warmb im Mundt gehalten / dienet wider das Zahnwehe. | re D.Jacobi Theodori Taberne montani/ F !Mi Eſſig geſotten / vnnd angeſteiechen / vertreibet die weiſſe | ben rundt zuſammen gefpigt/gleicheiner Kugel. Zittermaͤhler. | Von dem Saffıder Cappern. ar Safft vonden Cappern außgetruckt / vnnd in die Ohren gelaſſen / tͤdtet di Wuͤrm darinnen. Dieſer Safft iſt wider die boͤſe vnſaubere Geſchwaͤr / dann er reyniget vnd truͤcknet fie auß. Euſſerlich mit leinene Thuͤchlein vbergeſchlagen / iſt gut den Miltzſuͤchtigen. [ Rhafısfhreibet/er habe ein Clyſtier von dem Cappernſafft zugericht / fuͤ das Huͤfftwehe bewehri gefunden. ] Von dem Cappernol / Oleumde Capparibus. „Sm auch ein Oel auß den Cappern gemacht /fo su dem verharten Milz faſt nuͤtzlich vnnd dienſtlich iſt. OS Sollalfobereyrer werden: Nimme Cappernwurtzel⸗ rinden zwey Soth/ die mitteln Tamariſcen Rinden / vnd deſſen Blaͤtter oder Blumen / wilden Galgan / Schaffmuͤllſa⸗ men’ Hirtzenzungen jedes ij. Quentlin / Rauten j Quentlin / deß beſten Weins vnd Eſſigs jedes ij. Loth / ſuͤß Oel ein Pfundt / zerlaß groblecht / ſeuds in doppeltem Geſchirr / biß die Feuchtig⸗ keit eingeſotten / ſeyhe es / vnd behalts. Dieſes Oel hat ein beſon⸗ dere Krafft deß Miltzes Schmertzen / Geſchwulſt / Verſtopffung vnd andere feine Zufällhinzunemen.] Als man nehme dieſes Oel von den Cappern ij. Loth / Hirſchenmarck vnnd Gaͤnßfeth jedes ein halb doth Ammoniaci in ſcharpffem Weineſſig zer laſſen iij. Quent. oder ein halb Loth / Wachs / fo viel zu einem Saͤlblein genug iſt. Hiermit ſoll ſich der Krancke jederzeit auff der lincke Seyten wol ſchmieren. Alſo auch ſoll man nemmen deß Pflaſters von Meliloto, Dialthææ vnd Cappernoͤl jedes vier Loth miteinander zerſtoſſen zu einem Pflaſter machen / vnnd vber die lineke Seyten legen hilfft dem harten Milg faſt wol: Sonderlich ſo etwas von Am- moniaco darzu koͤmpt. Don EapparesKüchlein/ Trochiſci de Capparibus genannt. Je CapparesKüchlein follen alfo berenter werden: Nimme die Rinden von Kappernwurtz / Schaffmuͤll⸗ ſamen / jedes vj. Quintlin / Ammoniaci j. $orhy ſchwartz Coriander / Berg Muͤntz / Calmus / bittere I Mandel Kreſſig/Rautenblaͤtter runde Holwurtz / Odermenig fafft/fo außgetrucknet / jedes j. Quintlin: Zerlaſſe das Ammo- niacum in Eſſig / vnd machet das Puluer damit zu Zeltlin an / vier Scrupel ſchwehr / etliche thun noch weyters darzu wilden Galgan vnd Hirtzenzungen Kraut / jedes zwey Loth / Ammo- niaci ein halb Loth / vnnd der vbrigen Stuͤcken / jedes nur ein Quintlein. Dieſe Kuͤchlein ſind in gemeinem Gebrauch / die Verſtopf⸗ fung deß Miltzes zu öffnen/deffen Geſchwulſt zu vertheilen / auch Auffblaͤhung zu wehren. | Das XXIX. Kapitel, Don Rofen von Sericho. / RS) Swerdendreyerley Artender Ko’ M fen von Jericho vondem Authore fürs geſtellet. J. Das erfte Geſchlecht ber „ fhreibet Lonicerus, daß es fey ein hart! duͤrres / holtzechtes Staͤudtlein / wolrie⸗ chendt / goldtgelb / mit traublechten Koͤrn⸗ | fein beſetzet Das ganke Geſchlecht wächft faſt rundt / mit ſeinen ſpitzigen duͤrren Aeſtlein oder Reißlein / o⸗ Das — — ing; Das Ander Buch / von Kraͤutern. Is; ! | F icho⸗ — Roſa Hierichuntina atida. 1. ola Hie ER Bi My gutdn — —O ⏑O— — EZ R "a 4 ‘ h N ) SU | 1 Ol N — IH NN * — | ll 4 * re W N . H j Jenrliy | a — I h un | 9 tg, f N N — —8 'B My II i 1 in | —— I uff Q > | \ i I sit | I it uf i c H I | ; f I om ' vnten in viel Faſeln zertheilet / auß welcher grobe holechte Sten⸗ J— J richo. — er #5 fe * ER — IL gel herfuͤr kommen / mit langlechten ſtumpffen Biärtern/welche | } N kam | ſich etwas den Feygenblaͤttern vergleichen. nur Es wollen etliche diefe Rofen für dag Amomum haltt / dar⸗ 4 von zu leſen iſt bey Lobelio in feinen obferu.vndaduerfariis, m iR Von den Namen. Oſa von Jericho wirdt Lateiniſch genennt Rofa Hie- richuntis, oder Hierichuntina, Roſa S. .riz vnnd Kit Os} Rofa Hierofolymitana. - | x 2 N fnil Es wirdt dieſe Roſe von den alten Weibern in groſſem is 9 Werth gehalten: Vnd geben fuͤr / daß ſie das gantze Jahr vber ki D 1 ‚ubleibe/ohne allein die Chriſtnache / da fol fie ſih in einer gerwif- H ll - fen Stundt auffthun / wenn man fiein friſch Waſſer feger/ond | Mn haben alsdann jhre befondere Speculation vnnd Merck daran, | Ina wie es fich hernach mit etlichen Sachen ſchicken werde. welches | hie falſch iſt dann fie in, Waffer geſetzt jede Stundr auffgeher. ] | | MMO \ ER Das XXX. Kapitel, | I Don Kaufen. 1 " Er Raucken ſeyn zweyerley / die erſte — wey Geſchlecht werden genennt Waſſerrau- Ei I) cken / dieweil fie anden Bächen Funden werden. 4 Ze) I. Das erfte hat ein rauche / dicke / holzechre h Wursel/ darauf viel groffer runder Stenget - ii E : \ entſtehen / einer giemlichen groffen Hoͤhe an welchen viel klei⸗ 58 K ner weiſſen Bluͤmlein mir vier Blaͤttlein wachſen / wenn dieſel⸗ —4 or P bige verbluͤet haben / folgen kleine langlechte dünne Schoͤttlein || ‚ N F; ae hernach / in welchen der Same verſchloſſen iſt / eines ſcharpffen | ir ) Geſchmacks: Seine Blätter feyngroß und ſpitzig / gantz tieff l EN vnd lang zerkerpffet. — N ki II. Das ander wirdebefchrieben/daß es kleine Blaͤttlein ha⸗ II. Das ander Geſchlecht / die kleine Raucken ſeyn den J— Yu | beigleich den Oliuen / auch kleine weiffe Bluͤmlein ‚der Stengel erſten faſt gleich / auggenommen daß es an Wurtzeln / Sien⸗ A— rd iſt faſt einer Handt hoch: Die Wurgelrundr/lang ond holtzecht / geln vnnd Blättern Eleiner vnnd geringer iſt / feine Blaͤtter — ih mit wenigen Nebenwurtzeln. liegen auch) etwas auff der Erden hervmb / wie an dem erſten u 2} IL Das dritte Geſchlecht hat auch ein holtzechte Wurtel / Goſchlecht. | | | II Di 1 „ | Die Li . * Air II. Klein Waſſerraucken. Eruca paluftris minor. 11T. Die wilde Rauchen ift der erſten auch faft gleich, allein daß ihre Blärter nicht fo groß ſeyn / vnnd auch nicht fo tieff zerkerffer : Ihre Wurgel iſt eines fehr feharpffen Ge⸗ Br ſchlecht vnnd gering in kleine Nebenwuͤtzlein ab⸗ getheilet. D. Jacobi Theodori Tabernemontani / J. Groß Waſſerraucken. F Eruca paluftris malor. ILL. Wilde Raucken / oder wilder weiſſer Senft- Eruca ſylueſtris. I) —8 VIER, Es gedencket C. Cluſius noch einer andern Art der Rau⸗ cken / ſoer Erucam peregrinam nennet / mit gelben Blümlein- ¶Dieſes iſt oben beſchrieben / vnnd die Figur fuͤrgeſtellet under dem Namen Leucoij marini lutei maioris , das iſt / Groß geel Meerveyel. ] So notiert auch Lobelius ein Geſchlecht der wilden Raucken in feinen obferuationibus fol. 102. [ tel ches mit der allhie gefegten wilden Raucken vbereinkoͤmpt. Die ʒwey erfte Geſchlecht wachſen an den Waſſern vnd Baͤ⸗ chen: Das wilde aber auff duͤrrem Erdtreich / vnd bey alten ver⸗ fallenen Mauwren. Die zahmen bluͤen den Sommer pber: Die wilden aber im Junio vnd Julio. Von den Namen. ID heift Griechiſch EUZwuev, Cateiniſch E- ruca paluftris. Die wilde aber Eruca ſylueſtris. Arabiſch Lergir. Welſch Ruchera. Spaniſch Oruga. Frangöfifch Roquerte. Niderlaͤndiſch Ratette. Boh⸗ miſch bijla horcice. Engliſch Great Rockat. Bon Garten Senff. S werden bey ung Teutſchen zweyerley Senff in Garten geziehlet: nemlich der weiſſe vnnd der gelbe Garten Senff. Der Weiſſe iſt zweyer⸗ ley / zahm vnd wildt. Das zahme hat ein Wur⸗ — zel die da weiß / duͤnn / vnnd eines ſcharpffen Ge⸗ ſchmacks / auß welcher die Stengel ſich erhaben / ſo Ehlen hoch / an welchen die Blaͤtter lang ſind / zerſpalten vnd zerkerfft / am Geſchmack ſehr ſcharpff / die Blumen find weiß oder bleych / wel⸗ hen Fingerslang Huͤlſen folgen / ſo voll kleinen Samen. Das wilde Geſchlecht iſt die / fo am der dritten Stell vnder wildt Raucken geſetzt iſt. Von a. — — — — a —— nd nt Bw g/ pm on | - Das Ander Buch von Kräutern. A IV. * Meiffer Bartenfenff/ oder zahme Naucken. * FHonigwaſſer eintrincke / follen fie sur Vnkeuſchheit reyten· Wie Eruca ſatiua Dioſcotidis. Fer A Er A ie ZN — RN" W N i ‚ Hrrill dl UN AA" 5 on Von den Samen. Eiſſer Senff oder Raucken / ſo von dem Sateinifchen Eruca herkoͤmpt / heiſt Griechiſch EbZwszor Arabiſch Lergir Sateinifch Eruca. Niderlaͤndiſch Rakerte. Eng» liſch Rocker. Frantzoͤſiſch Rognerte. Welſch Ruchera, Spanifch Oruga. Böhmifch Byla horcice.] Don der Natur /Rraffeond Wirckung der Raucken. Alenus ſchreibt / daß die Raucken faft hitziger Natur 6— ſeyen / alſo daß man ſie nicht ohne Zuſatz anderer Kraͤu⸗ ter eſſen koͤnne: [ wirdt derhalben mit dem Lattich zum Salargeffen.] Ægineta vermeldet / wie auch Diofco- rides, daß die wilde Raucke / oder der weiſſe Senff viel ſtaͤrcker vnd kraͤfftiger ſey / dann die gemeine Waſſerraucken. Innerlicher Gebrauch der Raucken / vnd deß weiſſen Senffs. Aucken oder wilde [ oder weiſſe] Senffblaͤtter rohe geſ⸗ a fen/ erregen Die Begierdt zur Vnkeuſchheit / ſaget Diofcorides, tie auch der Same derfelbigen/ wel⸗ cher auch ein Krafft hat den Harn fortzurreiben: Vber das foller auch die Daͤuwung deß Magens fürdern/ vnnd den Bauch erweychen. [Die Würm im Leib rödren/die Daͤwung ſtaͤrcken / widerſtehen auch allerhandt Gift. ] Es ſchreibet der Kgineta, daß das Kraut oder der Same ro⸗ E he geſſen / dem Haupt ſchaͤdlich ſeye / vnd groſſe Wehethumb deſ⸗ ſelbigen vervrſache: Jerhitzige das Gebluͤt:) Derhalben Gale- nus vermeldet / wie auch Oribalius in feinen collectaneis, daß man ſie mit Lattich eſſen ſoll / damit jhnen jhr His vnd Schaͤrpffe etwas benommen werde Plinius ſchreibet / daß ſie gut ſeyen wider den Huſten der Kin⸗ der / i Waſſer gekocht / vnd ein Theil Zucker darzu genommen / damit es einen lieblichen Geſchmack habe. | Es vermelder auch Plinius, daß fo man drey Blaͤtter def weiſſen Senffs mirder lincken Handt abbreche / vnnd in einem ſolches auch dem Samen fuͤr ſich allein zugeſchrieben wirde. Es ſoll auch das Puluer von den Raucken nuͤtzlich wider den Schlag gebraucht werden / wie erliche für gewiß ſagen / Daß fie viel Leut erliche Jahr lang vor dem Schlag vnnd dergleichen Schwachheiten aufgehalten haben / ſolches Puluers vnd Kuͤm⸗ mel gleichviel zuſammen genommen / vnd darvon genuͤtzet. Euſſerlicher Gebrauch der Raucken. Linius ſchreibet / ſe man die Wurtzel in Waſſer koche / P vnd aufflege / ziehe ſie die zerbrochene Bein vnd Schieffer auf. Deßgleichen wenn man das Kraut zerſtoſſe / vnnd den Safft mit Honig vermenge / beneme er die Flechten g vnter dem Angeſicht. Vnd ſo man Kuͤh oder Ochſengallen darzu mengt / wirdt dieſe Artzeney ſtaͤrcker. Die Blaͤtter deß weiſſen Senffs zerknitſchet / auff die Aug⸗ glieder geſtriechen / ſoll das Geſicht laͤutern: Vnd der Same wi⸗ derſtrebet dein Gifft der Scorpionen vnd Spinnen. Die Wurtzel gekocht / und Pflaſtersweiß vbergelegt / zeucht die Beinſchieffern herauſſer. Es wirdt auch auß den zahmen ein ſehr kraͤfftig Waſſer ge⸗ brandr. ] (Das XX XI Capitel. Don dem gelben oder rohten Senff * Belberoderrohter Senff. * Sinapi rapi folio, — ER — Se NEN ANTENNEN 920809 Er gelbe oder rohte Senff ift dreyer⸗ cey / deren zween zahm / das dritte iſt wildt. icon) Dererfte wächft wie Ruͤbenkraut / hat ei⸗ ren rauhen langen Stengel / fo in vielen Mebenäftlein zertheilet: Die Blumen finde IOEITTCH gelb / welchen Tanglechtige härige Hülfen folgen / darinnen ſchwartzrohter Samen / wie der Nübfamen verſchloſſen. | Der 157 > rn —— — — — — — TEE — — — — — —— — — — — — — nr — — — — — ——— — — — — — — ——— —— — — — — u" — — N ( 168 Der ander hat auch einen harechten Stengel/deffen Blätter zerkerfft /aberfpisiger dann an der vorigen: Die Blumen finde weiß / zu zeiten gelb/ond folgen langlechtehärige Scheiden / dariñ der rohtlechter feharpffer Samen verſchloſſen. Der wildeift mit Stengel Blaͤttern vnd Hilfen dem Zah⸗ men gleich / doch Fleiner vnd fürser: Die Blume iſt gelbe, der Same rothſchwartz: wächft auff dem Feldt / offt unter dem Getraͤydt. A * Gemeiner Senff. * Sinapi apij folio. N) X NER If IS RU x AT NN AR —RX⸗ NZ B NERV ZA — f JE 7 TE —* Von den Namen. Enff heiſt Griechiſch Eirnmı & varı, Arabifch Cardel: Sateinifch Sinapi: Nidersändifeh Moſtardt: Engliſch Muſtard: Frantzoͤſiſch Seneue. Welſch Senape, Spa⸗ niſch Moflaza. Boͤhmiſch Horcice. Von der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft deß gemeinen Senffs. Feweil von dem weiſſen Senff Meldung allhier ge⸗ ſchehen iſt: Iſt vonnoͤhten auch etwas von dem ge⸗ meinen Senff zu ſchreiben. Vnnd ſagt hiervon Dioſcorides, daß der gelbe oder rohte Senff ein Krafft habe damit er waͤrmet / duͤnn vnnd fluͤſſig machet / vnnd auch außzeucht: Es ſoll auch ſolcher erwehlet werden / ſchreibt er / der vollnwachſen iſt / faſt roth / nicht duͤrr vnd trucken / ſondern wenn er zerſtoſſen wird / daß er feucht ſey / mit einem gelben Safft / vnd jnnwendig gruͤn anzuſehen. Iſt warmb vnnd trucken im E vierdten Gradt. Innerlicher Gebrauch deß Senffs. S2S wirdt der Senff mehr eufferlich dann innerlich ge So : Bnd fürnemlich hat er feinen Brauch bey den feyſten Würften / bey feyſtem Fleiſch und Gebrahteng. ¶Es werden aber auff mancherley weiß Salfen onnd Eintuncken darauf gemacht: Crlichenemen das Senfftmeel / ſchuͤtten ſuͤſſen neuwen Wein oder Moſt daruͤber / laſſen es D Jacobi Theodori Tabern montani F darnach in dem Gefaͤß ſtehen / rühren eg die erſte Tage etliche mal wol durcheinander / vnnd behalten es dann zum Gebrauch / vnd iſt dieſe Salſe gut genuͤtzet / den Harrn zu fuͤrdern / den gro⸗ ben Schleim in der Bruſt zu zertheilen vnd außzureuſpern. Andere vermengen die ganze Körner mit reinem Honig / vnd gebrauchen ſich deſſen bey der Koſt. Etliche nemen guten Weineſſig / vermiſchen denſelbigen mie dem Senffmeel / vnd brauchen jhn bey der Koſt / welche Berey⸗ tung nicht boͤß iſt / dann alſo genuͤtzet / ſt er dem Magen gut / vnd macht einen guten Appetit zum Eſſen. * Wilder Senff. * Sinapifylueltte. 9) & Pr IT MEN 2 2 L 8 = > "7, .i IN » * — — — 8 S U —J9 — TERN N — — — — = Va 22 ug J — —— —V — 1Es beſchreibet Matthiolusein andere Art / ſolche Salſen zu prepariren: Man ſoll nemen ein Pfundt friſchen Senff / den» ſelbigen in einem Reibtopffe zerſtoſſen / heiß Waſſer daran gieſ⸗ ſen / vnd jhn wol reiben / darnach zudecken / vnd auff den andern vnd dritten Tag widervmb wol reiben: Wann ſolches geſche⸗ hen / ſoll man vj. Pfundt / oder j Nöffel guten Moſt darüber gieſſen / in welchem Quitten weych gekocht geweſen ſeyen / vnnd durch den Durchſchlag getrieben faſt auff ein Pfundt / darun⸗ der gethan Naͤglein vnnd Zimmetrinden jedes ij. Loth / dieſe Stuͤck ſoll man alle durcheinander miſchen / vnd zum Gebrauch behalten. Vnd ſo man dieſe Salſe nicht fo ſcharpff haben wil / ſoll mehr Moſt darzu genommen werden: An ſtatt deß Moſts ſoll man einen ſuͤſſen Wein mit Zucker ſieden / vnnd denſelbi⸗ gen darzu gebrauchen. [Etliche thun darzu eingemachte Pomerantzenſchaͤlen / in K ffeine Stuͤcklein zerſchnitten: Vnd dieſes nennet man in J⸗ talia vnnd Hiſpania Muſtardam, quaſi Muftum ardens,dag iſt / gleich wie gebrandter Moſt: Sie iſt lichlich / reyget den Luſt zur Speiß / vnd fuͤrdert die Daͤuwung.] Simeon Seıh fchreiber / daß der Senff dem Miltz wol thue / ſo von vieler Feuchte vñ Winden geplaget wirdt: Er werde auch nuͤtzlich gebraucht in den viertaͤgigen Febern / ſo von verbrandtem Schleyn vervrſacht wrdt. ¶Mit Feygen und Kuͤmmel zerſtoſſen vnnd ingenommen / vertreiba die Waſſerſucht.) In i Das Ander Buch von Kreutern. 169 In Weingefotten und getruncken / behuͤt er vor allerhand F Mäter. Mit Honig vnd Gaͤnßſchmaltz vermiſcht vnd auffge⸗ gifftigen Thier Biß / zweh Senffkoͤrner alle Morgen nüchtern legt verzehret das vntergerunnen Blut. Dit Eſſ g temperiert / 773 9 verſchlungen / behuͤtet vor dem Schlag. vnd angeſtrichen / heilet die boͤſe Raudt vnd Flechten. | \ Senffmeel mir Honig vermiſchet / Taͤffelein dauon gemacht / Senffſamen vnd Alantwurtzel zerſtoſſen / auff die zeitige Ge⸗ il My, alle Morgen eine nůchtern geffen/ macht ein helle que Stimm. ſchwaͤr gebunden / bricht fie auff ohne ſchmertzen J m Wider das alltägige Feben / nimm ein quentle Senff / zerſtoß Senff zerſtoſſen / vnd mit eines jungen Knaben Harn ver⸗ J RN, jhn / vnd trincks im warnen weifen Wein / ein ſtundt vor dem miſchet / daß es ein Pflaſter gibt / vnnd vber den geſchwollenen 1 Du Froſt / vnd leg dich in ein warm Bert. Bauch in der Waſſerſucht gelegt / vertreibt die Geſchwulſt. IM Senf mit Eſſig getruncken / zertreibt den Stein. Senff mit Eſſig zerſtoſſen / vnd vbergelegt / zeucht das Gifft Bei Senffinder Speiß gebraucht / reiniget doß Hirn / belompt ¶ auß den Wunden / ſo ein Scorpion oder Schlang geſtochen hat. 4 den Augen nicht faſt wol / ſt dem Magen zut / ewaͤrmet den ſelbi⸗ Senff angezuͤndet / vnd ein Rauch daruon gemacht / vertreibt gen / zertheilt die groben Speiß / vnnd verzehret die vberfluͤſſge die Schlangen . Feuchtigteit: furdert die Daͤuwung / den Harn / vnd die Zeit der Der ander Gartenſenff / welcher weißlecht / vnd nicht ſo ſcharpff Weibern: reumpt die Bruſt / macht wol außwerffen / erweckt die iſt / geſtoſſen / vnd mit jungen Moſt vermiſchet / behelt jhn lang J g Natuͤrliche Suftiverhindert auch den Schauder der Teber: | ſuͤß: darumb die Kauffleut / welche den Welſchen jungen Wein J Euſſerlicher Gebrauch deß G Fr — 5 fuͤhren / legen dieſen Senffin die Faͤſſer oder Senffs. A af Von dem Safft deß Senffs und — J Nden falten langwirigen Gebrechen deß Menſchlichen feinem Gebrauch. f J Libes / wirdt dieſer Senff gar nuͤtzlich gebraucht : Son- * Pderlich daß man dinapilmos darauß machet / als daß D Ioſcorides ſchreibet / daß der Safft auß dem friſchen Sa⸗ manden Senffſamen mit Feigen vermiſche / vnd wie ein Pfla⸗ > men gebreft werde / vnnd darnach in der Sonnen außgg " | fer aufflege / darzu dann etlicheauch Sawerteigthun: ¶ Die ge⸗ doͤrret. Fe I nr meinfte Form iftdiefe: Nimm gute feifte Feigen / laß fie ein gan⸗ Dieſer Safft mit einem Honigwaſſer vermiſchet / gibt einen ih gen Tag in Waſſer erweichen / darnach rucks durchein Syb) guten Gargarilmum zu dem gefehwollenen Halß vnd harten 4 chue gu dem durchgetriebnen Senffineel viel oder wenig nah Nele 4 dem es ſtarck oder milt ſein ſol: zum ſtarcken nimm zwey theil Plinius ſchreibet / daß der Safft das Geſicht klar mache und Eenff vnd ein cheil Feigen zum linden zwen theil Feigen vnd ei · beneme die grindige Augenbrauwen / wenn man ihn mit Honig nen Senff. Wo aber die Glieder vnd die Haut gar zart weren / anſtreiche: ſey auch gut wider das Zanwehetumb alſo angeſtri⸗ —9 vnd der Mangel nechſt vnder Sr nimm an Brorfür chen. | die Feigen / oder beir sunor. den Sen ein weil in Eſſig dannal-H . m 4 fo wird die ſchaͤrpffe deß Senffsgeringert. Alſo auffgeleget / ſa⸗ Von DM a Oleum } get Diofcorides , biß fo lang die Haut roth wird / fänfftigerdie Lini , : ** | ii Schmerten der Huͤfft / deß Miltz / vnd iſt gut zu allen langwirigen linius ſchreibet / man ſolle den Senffſamen ein zeitlang its Wehethumben: Vnd ſo man es auff das Haupt leget / iſt er gut Baumoͤll einbeitzen / vnd darnach wol außtrucken oder auß⸗ wider den Schwindel / wider das alte Hauptwehe / wider die Fal⸗ preſſen: Dieſes Oel ſol faſt gut ſeyn wider das Erſtarren der > lendtſucht und den Schlag / darzu er dann ſonderlich gebraucht Neru en oder der Glieder wider Die Gebrechen der Huͤfft / vnd an⸗ BR ee, dern Mängelnfo von Kälte verurfacher werden. } [Diefe Pflafter taugen nicht in allen Krankheiten / auch Es ſol auch dig Del gut ſeyn wider dag Sauffen der Ohren’ | nicht zu allen Gliedern dann durch ſolche etliche / als Ohren / Na⸗ [ober den andern Tag ein troͤpflein darein gethan / wann der ſen / et. gar verbrand! wurden: derohalben nicht leichtlich ohne Kopff gnugfam purgiert iſt worden. ] | I rath eines erfahrnen Artzes sugebrauchen: ] Mean fager auch daß die jenige / welche dag Haupt mit dem I Soman Senffimeelmit oder Meayenblumeneflig Del ſalben / für den gramen Haren follen verhuͤtet werden. Il £ vnd Blbergeyl vermiſchet / vnd die lieder warm darmit reibet / vnd ſol ein gut Nemediumfenn. Das XXXII. Capitel. Es ſchreibet Diofcorides, ſo man Senff klein zerſtoſſe / vnnd I | | i fen für die Naſe halte / mache er Nieſſen Auff gleiche weiß gebraucht / Von Wegſenff oder Hederich. I fey er denen behuͤlfflich / fo mir der Schwerenfucht beladen ſeyn / — ‚N ang vnd den Weibern fopropter vterl fuffocationem dahin fallen D Cr Wegſenff ſind dreyerley Arthen fürs ande [ inie Sffig vermiſchet für die Naſen gehalten treibt die Murter geftelt.I. Das erfte Geſchiecht iſt ein Kraͤutlein a art hinderſich .· | einer Spannen hoch / bißweilen auch viel hoͤcher : SH unit Senffmeelin Batonien oder Lauendelwaſſer gethan su c OA Seine Blätter ſeyn ungleich gerkerffer/an Farb L) nem Pfiaftergemacht/ vnd auff Das befehorne daupr geleat IfE "7 weißlecht: An dem Stengel tommen fleine gel⸗ | wenn gut denjenigen / fo von tieffem Schlaf nicht koͤnnen erwecket be Blümlein herfür :Bberfompr ein kleines gelbes Saͤmlein / | L werden. | an Gefhnnactetons(harff/ wie der Senfffue : Nachder | u / Dürr Senff zu Puluer geſtoſſen / vnter Seiffenwaſſer ver · ¶ Bluͤet gewindt es klein⸗ ſubtile Schoͤdtlein fo mir der Spitze v⸗ Bi a menget / vnd die Haͤndt darmit gewaſchen / macht ſie glatt. be'r ſich in die Hoͤhe ſtehen / darinnen bemelter Same verſchloſſen N — — Wer in der Schlaffſucht ligt / dein ſol man die Solen an liegt. | x | ni Fuͤſſen ſtarck veiben mir Eſſig darinnen Senff geforten wie 11. Das ander Geſchlecht iſt dieſem faſt gleich’ allein daß eg ji g Auch den Eſſg mir einer Federn in die Naſen ſtoſſen. gröffer an Blättern vnnd Stengeln / feine Blumen onnd 1 1 Senffſamen mit Ingwer vnd Bertram alles gleich vielmit K Echoͤdllein vergleichen ſich den Raucken / außgenommen dag 1 9 Roſenhonig vermiſchet / n Mund genommen / vnd ein gute weil ſie kleiner ſeyn. ge darinn behalten reiniget das Hirn von bofer Feuchte / dienet zum 111. Das dritte Geſchlecht har ein groſſe gekruͤmte Wurtzel / jr abgefallenen Zaͤpflein. darauf viel auffrechte Stengel entſtehen / mit langlechten /fpigie IE Saff gefäumwerzeucht den zähen Schleim auß dem Haupt / gen Blaͤttern beſetzet / am vmbkreiß ein wenig zerkerffet / mit Blu⸗ | } vnd einiger das Hirne / vnd ſtillet das Zanwehe. men vnnd Schoͤdtlein dem vorigen gleich / Bon dieſem wird | Ir Senffmeel mis Honigond Warfer gefortenift ein gut Gur⸗ auch gehandelt onden / onder dem Namen Myagri / oder Lein⸗ 4 — | gelwaſſer zu dem verſchwollenen Halß vnd harten Keelen. dotter dasander- ] | pe Senffmeel mit Honig temperiert auffgeftrichen macht das Sie wachfen gemeiniglich anden Wegen / daher ſie den Na⸗ | ni außgefallene Haar wider wachſen / vertreibt auch die blauwen mMen haben: Bluͤen im Julio vnd Auguſto. Von — m | | ! D. Jacobi Theodor I. Wegſenff. Eıylimon.L. G N 5 ZN, H II. Wegſenff. | : u Von der Natur /Krafft / vnd Eygenſchafft Eryſimon. III. * ⸗ — Von den Samen: teiniſch Irio. Welſch Eryfimo, Spaniſch Kinchaon. Frantzoͤſiſch Velar. ON Hederich heift Griechiſch "Epyaumer. ar iZabern.montani F IL. Wegfen F- Eryſimon. 8S—2000VV RER 608 NETTER NN —9 N SE. SU NE FON A LE N I pi N SV IR NIE NN N fi En UN A707 RE RXM&f Lo N —— — — N. deß Wegſenffs. Er Same dieſes Krauts iſt warm vnnd trucken im N; dritten Grad. Das Kraut wenn es duͤrr iſt / ſo wirdt es dem Samen etwas gleich geachtet / aber wenn es noch feucht vnd friſch iſt / iſt es an feiner Krafft viel ge⸗ ringer / dann der Same. | Innerlicher Gebrauch deß Regfenffe- M Sſchreibet Dioſcorides, wie auch Galenus vnd Plini- us, daß wenn man den Samen klein wie ein Meel zer⸗ ſtoſſe / vnd mit Honig zu einer Lattwerge vermenge / vnd eſſe / raͤume er die Bruſt von dem groben Schleim / von den Fluͤſſen vnd Eyter: Deßgleichen thue auch dagdürre Kraut in einem Honigwaſſer geſotten / vnd ſagt Plinius, daß es alſo den jungen Kindern gut ſey / daruon getruncken: Sey auch gar kraͤfftig wider das Gifft / alſo genuͤtzet. | | Eufferlicher Gebrauch deß Hederichs. D Iofcorides lobet diß Kraut wider den heimlichen Krebs / wenn man den Samen zerſtoſſe / mit Waſſer vnd Honig vermenge vnd vberlege. Auff gleiche weiß gebraucht / ſol er gut ſeyen wider die harte Geſchwuͤlſt der Bruſt / vnd der Apoſtemen / ſo man Parotidas nennet / wie Galenus vnd Plinius daruon ſchreiben. — Das XXXIII. Gapitel. Don Gartenkreß. d Je — beſchreibet Matthiolus, RRaß es ſey ein ſcharffes Kraͤutlein / vñ ſo es an⸗ 132) fange zu wachſen / feye es mir dem Blättern dens Re gemeinen Pererfillig ähnlich: Darnach ſo es in Stengel tritt / werden ſie an den Aeften lang vnd ſchma / derẽ etliche ein wenig zerkerffet ſeyn. Der Stengel p dun Elen⸗ Das Ander Buch, von Kreutern. IM Gartenkreß. FE 1. Das dritte Geſchlecht hat tleine Würtlein darauß kleine Naſturtium. ſchmale Stenglein kommen / mit breiten Taͤſchlein beſetzet / wie Re | an dem Täfchellraut / feine Blaͤtter find Flein dem erfien Ge⸗ RL | ſchleche faft gleich, doch feiner ‚liegen auff det Erden aupgebreis z get. Sie wachſen sum theil in Garten vnd Wieſen / sum theil auchauffden Felſen. Bluͤen gemeiniglich im Junio. - [IV. Man hat auch in etlichen Gärten in Teutſchland ein ander Gefchlecht / weiches von dem anderen nicht fan vnderſchei⸗ den werden dann durch die Blaͤtter fo ſchoͤn breit vnd krauß ſind / wie die Figur gnugſam anzeigt. ] Von den Tamen. Rn heift Griechiſch Kdpsanor. Lateiniſch Nafturti- eo. Srangölifch Crefon. Spaniſch Naſturcyo. Boͤhmiſch Rzericha. Engliſch Creß. | Niderlaͤndiſch Kerſſe.] Von der Natur / Krafft/ ond Eygenſchafft | der Kreifen- Er Kreffenfamerfchreiber Galenus, iſt einer brennen? den Ratur / am Geſchmack feharpff pndzanger: Das Kraus aberift etwas ſchwaͤcher / ſonderlich wenn es noch grün vnd friſchiſt: Der Same ift warm vnnd trucken im vierdten Grad | Innerlicher Gebrauch der Kreflen. Tofeorides ſchreibet lib. 2. cap. 156. daß der. Kreſſenſame D ein Art habezu waͤrmen / ſey aber dem Magen su wider / be⸗ wege den Leib zum Stulgang / treibe die Gall durch den Stul⸗ | gang/mindere das auffgeblaſen Miltz bewege den Harn’ |bringe — den Weibern ihre Monatzeiten / bewege zu der Vnkeuſchheit / vnd C | H treibe außdie Bauchwuͤrm / und fonderlich wen man Roßmuͤntz darzu nimmet / foll er allerley Wuͤrm auß dem Leib treiben / wie II. Spaniſch Kreß. | . Pliniusdarvon ſchreibet. Nafturtium Hifpanicum. Es ʒeuget Galenus,daf dieſer Same [mit Waſſer vnd Ho⸗ —— | nig gefotten/ond die Bruͤe daruon getruncken / Morgens vnd A⸗ u, * Affe - bendes/ Jein gute Krafft habe denzähen groben Schleim in der 123 Bruſt zu zertheilen on denfelbigen außzuwerffen / vñ derowegen denjenigen ſonderlich gut ſey / ſo einen ſchweren Athem fuͤhren / aa Afthmatici genennt/fonderlich aber/ fo man jn mit Doften und ) EN’ ſuͤſſem Nein braucher wie Plinius ſchreibet. Sy (N I 3% ¶In Geißmilch geforten vnd getruncken / benimpt das wehe A hi ER vmb die Bruft. Mit Wein gebraucht der Samenitreibt die tod⸗ AL IR a se Geburt. ] —92 — In 8 J —— N Mr | 8 E —2 Win " % s * Ge meldet auch Diofe, wie auch Fernelius, daß der Same 1 > den Miltzſuͤchtigen faſt gut ſey wenn man jhn mit Wein oder Zu vo 1 anderntauglichen Waſſern eintrincker- 1 Alfo getruncken / wi⸗ A TUE derſtehet er den Schlangen vnd gifftigen Thieren- Di Krautdienet auch wider den Scorbock. Der Samen zerſtoſſen / vnd nit Wein eingenommen von den jenigen die hart gefallen find, zertheilet das geſtocket Gebluͤet / ſo man alsbaldt darauff ſchwitzet.)] | Eufferlicher Gebrauch der Kreffen- Reifenfame zerftoffen mir Honig vermenget / oder auch vor fich ſelbſt im Munde gehalten / vnd gekaͤuwet / zeucht viel Schleims vnd boͤſer Feuchte auß dem Haupt her⸗ auf: Vnd ſo man ihn durch die Naßloͤcher an ſich ziehe / reinige er das Hirn / mache Mieſſen / vnd erwecke alſo die jenige / fo in einem harten tieffen Schlaff liegen / ſchreibet Fernelius, vnnd vermeldet auch lib.5. cap. 24- ſo man den Samen mit Honig vermiſche vñ anſtreiche / mache er das Miltz kleiner / vertreibe auch die Kauden vnd Flechten der Haut: Vnd vermeldet lib. 6.cap- UT — NII 9. ſo man jhn mit Gerſtenmeel oder Gerſtenmaltzen vnnd Eſſig —— | aufflege / beneme er Die Huͤfftwehe vnd fo man ihn mit Pech ver us, Elenhoch / mit weiten Blümlein: Der Same iſt rothgelb eines miſche / vnd wie ein Pflaſter aufflege / zihe er die Pfeil vnud Dor⸗ a feharpffen Geſchmacks / in runden Döreleinverfhloffen. Die ner auß dem Leib. Be 9 Wurhel iſt lang auff beiden Seiten mit vielen Faſeln beſetzet [ Der Same in Waſſer geforten/ond das Haupt darmit ge, * II. Das ander Geſchlecht hat eine dünne ſchmale Wurtzel / zwagen / ſol die Haar ſteiff vnd feſt behalten. J feine Blaͤtter ſeyn vmb den Vmbtreiß ein wenig zerkerfft: Sei⸗ Mit Feigen vermiſcht / Pflaſterweiß vber die Ohren gelegt) ne Blumen ſtehen an dem Stengel wie eine Dolde . bringt das Gehör widerumb. Mit Pa vermengt / vnd ij | vber⸗ um. Arabiſch Norfalchech. Welſch Naſturtio vnd Agre- VE DOW NER — — ü— —— — — — — —— a —— — — a a — — — > — — — — — ? — 17%: obergefkrichen / vertreibt die Schuppen vnd Grinde auff dem F efen/eröffner die verſchloſſen Mutter! vnd bringt den Weiber Haupt. Mit gebrandtem Wein vermiſchet / vnd auff die Haut gelegt / zeucht Blattern auff In Wein geſotten / vnd in einem Saͤckle warm auffgelegt / benimpt das Huͤfftwehe.) Wenn man den Samen im Mundt kaͤuwet / vnd vnter der lamen Zungen helt / bringt er die verlegene Spraach wider. Es ſchreibet Plinius von der Kreſſen / daß ſo man den Sa⸗ men mit Bonenmeel vermenge / vnd vber die Kroͤpff am Halß ſtreiche / darnach ein Koͤlblatt darüber lege / vertreibe eg dieſelbige / vnd ſey faſt gut darzu. Vnd ſo man den Samen mit Sauwer ⸗ teig vber die Blutgeſchwaͤr lege fo man Furunculos nennet / mache eg dieſelbige zeitig. [ Ein Rauch vom Samen gemacht / widerſtehet den giffti⸗ gen Thiern- ] B "IV. Krauſer Kreß * Naſturtium criſpum. 0 HN 9 Von dem Safftder Kreſſen. SPS fol der Safft von dem gantzen Kraut außgetruckt werden / vnd zum Gebrauch gehalten: Diefer Safft mit OS Sraumenmild oder auch ander Milch durch die Naſe in das Haupt gezogen / treibet auß die vbrige Gall / fo fich in der Gelbſucht in dem Haupt verhalten hat. Diefer Safft mie Weiſſemandornwaſſer vermifcher/zercheis ler den groben Schleim / ſo fich in der Bruſt verfamler har. BAR —— VERS [De Safft im Meundgehalten/zeucht auß die Fluß von den - — Zaͤhnen / ſaͤubert vnd reiniget alle vnreine freſſende Schaͤ⸗ en. Von dem gediſtillirten Kreſſen⸗ waſſer. As Kraut genommen mit aller feiner Subftang / zer⸗ EMhackt / vnd in Balneo Mariæ gebrennt / wenn es feine Blumen hat / iſt gut den Grieß vnnd Sandt auß den Nieren vnd Blaſen zuführen. ¶Eroͤffnet die Harn⸗ gaͤng / vnd reiniget fie von aller Vberfluͤſſigkeit: Eröffnet auch die Verſtopffung der Leber vnd deß Milz: Raumet die Bruſt / zertheilt den zaͤhen Schleim / ſo vmb die Lungen vnd in der Bruſt ligt ;tödter auch die Wuͤrm im Leib / vnd treibt ſie auß. Mit Chamillen vnd Beyfußwaſſer vermenget / vnd getrun ⸗ D. Jacobi Theodori Tabernæxmontani/ jhre verſtandene Zeit wider. III. Steinfreß- Nafturtium petrzum. [/ RR NIZE ’ ur ss ANY — SA 7) —9 4 —J— OO AN AS AUVFIA —W IV = RN 7 — ZN NEN Es 24 I A) ‚ G N AV — — [&ufferticher Gebrauch. As Haupt darmit gewaſchen oder genetzt / bewarts vor dem Haar außfallen. Durch die Naſen gezogen / reiniget das Hirn / macht Schlafffuͤchtigen / fo | hefftig Nieſſen: erweckt alfo die H von Kaͤlte herkompt. Im Mund gehalten / zeucht den Schleim auß dem Haupt / da⸗ yon viel Schmertzen verurſacht werden : den Mund darmit ge⸗ ſchwencket / hebt die erlambte Zung auff. Vber die Geſchwulſt vnd Knollen hinder den Ohren gelegt! zertheilt die 04 —* a FA, Seiler allerhand Vnreinigkeit der Haut / ſchwartzlechte Fle⸗ ckẽ/Kraͤtze / Blattern / Geſchwaͤr / mit vnnd darinn genetzte Tuͤchlein vbergelegt / reiniget Die vnrein⸗ Schaͤden. Zu den Durchſchlechten mit Honig gemiſcht / ein lind auffgelegt / vnnd ſo es trucken wirdt / widerumb befeucht / zeucht die rechten Flecken herauß · Mit dopplen Tuch vber die Senden gebunden / oder mit einem | Schwammen / nimpt den heftigen Schmersen deß Briens: | > Zertreibt auch alle vnnatuͤrliche Geſchwulſt: zeucht auß Dorn/ Tuch darinn genetzt vnd vierfach Pfeil / Spreiſſen / ste.) Das XXXIV. Copitel. Don S. Barbellkraut. F — 45 Barbellkraut wird auch vnter die Kreſ⸗ ſen gejelet: Etliche aber wollẽ ſie vnter die Senff⸗ —4 £ränterrechnen: Beyde Geſchlecht / das Weib⸗ | | elein und das Maͤnnlein ſeyn einander faft gleich / | 8 an Blaͤttern / Stengeln / vnnd Samenſchoͤtlein. 4— Ihre Wurtzel iſt rundt / vnd doch etwas knodechtig / auß welcher ein runder / feſter geſtreiffter Stengel waͤchſt / an welchem kleine | ſolchem Waffer gewaſchen / - AMP A gelbe Bluͤmlein herfür fommen welche wenn fie verfallen /fol« gen £leine runde Schötlein hernach/ in welchen der [rothfarbe ] Same verfloffen ift: Die Blätter find rundt / breidt vnd etwas geſpitzet / deren fich die onderfte der Haſelwurtzblaͤtter etwas ver‘ } K gleichen. Sie wachlen gemeiniglich im Feldt [an ſandechten vnnd waſſerechten Orthen / ] fie blühen im Maio. Von den Namen. Barbellkrau oder Winterkteß heiſt im Satein Herba 8.Barbaræ. [Niderlaͤndiſch Winterkerſſe / Steen⸗ cruyt /]) Welſch Herba diS. Barbara. Frantzoͤſiſch Herbe 8. Barbe.| Engliſch Winter Creſſes.] Etliche woͤllen eg ſey das Pleudobunias oder Pſeudobunium, dauon Lobelius in ſeinen aduerſariis fol,70. « — — Von — — — — Das Ander Buch / von Kreutern. 173 Ftwarmerondrruckener Natur ſeyn muß: Fuͤrnemlich aber der 4 ©: Barbellkraut Maͤnlein. Barbarea mas. * — — GH Äh, Ä y Vo N J DA IS 7 7 U \ % NSS 7 — EN N an N. N = / I N N nder Natur / Krafft / vnd Wirckung der Winterkreß. Enn man das Kraut im Mundt kaͤuwet / gibt es erft- d Luch etwas einen ſcharpffen Geſchmack / darnach zeucht e ein wenig zuſammen / darauß abzunemen iſt / daß es ⸗ Same. Von dem Gebrauchder Wins terkreſſen. Jeſes wird im Winter an ſtatt deß Kreß gebraucht‘ wirdt auch wider den Scorbock geruͤhmt. Leonhardus Fuchſius ſchreibet / daß es ein ſonder⸗ lich gut Wundtkraut ſey / fuͤrnemlich aber werde es ge⸗ braucht zu den vnſaubern vnd faulen Wunden vnnd Geſchwaͤ⸗ ren in welchen es auch das außwachſende Fleiſch verzehre. ¶Der Samen fo ſehr fcharpff / treibt den Harn / das Grieß / vnd zertheilet den Seein. ] Das XXXV. Gapitel. Bon Bauchblumen. I. Gauchblume. Cardamine, IL AN) 1“ Al IR — — — —2 Br Ne ; ce EN 9 er 9— 3 eh al L ne Er wilden Rreffen oder Sauchblumen ATI werden ertiche von dem Authore vorgeſtellt I. NS 9 Das erſte Geſchlecht hat ein gantz faſelechte haͤ⸗ DOrige Wurgel/ darauß runde ſchmale Stenglein wachſen faſt einer Elenlang / mit etlichen Ne⸗ benaͤſtlein beſetet: Oben an den Stengeln erſcheinen weißlechte Blumen eines ſcharpffen Geſchmacks / ſeine Blaͤtter vergleichen ſich bey nahe den Brunnkreſſen / allein daß fie kleiner feyn / fuͤr⸗ nemlich aber die / ſo der nechſt an den kleinen Stengeln bey der Wurtzel wachſen / vnd auff der Erden außgebreitet liegen: Die ander Blätter ſo oben an Stengeln ſtehen / ſeyn kleiner und ſpi⸗ Ketziger. ¶ Dieſe finde man auch in Gaͤrten mit gefüllten Blumen.) II. Das ander Geſchlecht iſt bemeltem faſt gleich / allein dag feine Blaͤtter etwas groͤſſer / vnd ein wenig gekruͤmbt oder vinb⸗ gebogen ſeyn. II. Das dritte Geſchlecht iſt den vorigen an Wurtzeln / Sten⸗ geln vnd Blumen bey nahe gans gleich / außgenommen / daß ſie etwas leibfarb feinen: Die Blätter aber fo vnden ſtehen / ſind breiter vnnd runder / dann fo oben an den Stengeln erſchei⸗ nen ˖ P iij IV. Das — — — — — — — * — ne | | f | 4 | 3 t } \ 1 1 4 1 ni un — — — er — 0— — ———— 17 + B. Jacobi Theodor Tabernemontani/ A II. Gauchblume. Cardamine, II. B C IV. Gauchblume. Cardamine III. trifolia. D SE E > HR III a = al!) / + IN II ‚N \ \ Ne Y } — — — — IV. Das vierdte Geſchlecht wird son Lobelio beſchriben / daß es ein Kraͤutlein ſey einer Spañen hoch / an Geſtalt den andern Kreſſen faſt gleich: Seine Blätter vergleichen ſich den Brun⸗ nenkreſſen / liegen auff der Erden beyſammen / je drey an einem Stiel gleich wie die Oxys Pliniana: Die Blumen ſo oben am Stengel ankommen / ſeyn weiß gleich den andern: Die Wursel gantz vnd gar faſelecht. — G be = /B An N = 7 N) N I F 17. Weiß Gauchblume. Cardamine ll. Speciesaltera floribusladteıs. — 1 QJ RVE N M MM 7 el) 4 / (3 42 > — 2 f — — V. Alpgauchblum. Cardamine alpina. era V.Das fünffte Gefchlecht wird Cardamine Alpina gencht/ iſt an Dlärtern onnd Blumen viel zaͤrter als der andern feine: Seine Blume find weiß / die Blätter ſtehen gleich mie ein Stü- gel / an Farben gruͤn / eines hitzigen Geſchmacks: Die Wurtzel iſt zimlich lang vnd weiß / mit wenig Faſeln in der mitte vmbgeben. K VI. Es beſchreibet C. Cluſius noch ein beſondere Art der Kreſſen / ſo da Plantula Cardamines genennt wirdt. [ Deflen Blaͤtter auff der Erden ligen / den Maßlieben Blaͤttern etwas gleich / der Stengel ſo ein zwerch Hand hoch / hat wenig Blaͤt⸗ lein / an deſſen Gipffel etlich weiſſe Blümlein / welchen lange Hil⸗ ſchen folgen / in denen ein kleiner rothfarber Satnen / fo etwas ſcharpff / verſchloſſen: die Wurtzel iſt klein auff der Erden fladren⸗ de. Dieſes findt man auff den Schweitzer Gebuͤrg / auch auff dem Baldo bey Verona in Italien / welches Cluſius auff dem Et⸗ ſcherberg zwiſchen den Steinklippen gefunden.] — K Das Ander Buch / von Kreutern .175 A— Doch etwas feuchter dann die gemeine Kreß. Dioſco- am warın und trucken im vierden Grad: rides ſchreibet fie habe ein hiige brennende Natur am ſich Von dem Gebrauch der wilden Kreſſen. | Alenus ſchreibt / daß dieſe Kreſſen einerley Krafft und Ey⸗ G genfchafft haben mir dem Gartenkreſſen: Deromegen fie | | Von den Namen. Runnkreß oder Bachpungen heiſt Griechiſch Kaocha- in. Sateinifch Siſymbrium aquaticum,Sion aquati- cum, Nafturtium aquaticum, Anagallis aquatica, Sifymbrium cardamine. Lauer. Welſch Gorgolefro. | Crefeione Frantzoͤſiſch La berle. Spaniſch Rabacas. [Niderlän difch vvater Kerße: Englifch vvarer Creße. Boͤhmiſch / Rzericha u — — — — == —— —J — —V— Alp Kreſſich. * F I Brunfreß. ei Cardaminealpina minima. II. Sifymbrium aquaticum I. B G 4 N Me 4 j N N T j Sie wachfen auf vngebauwten Feldern’ Gebuͤrgen vnnd Ä | Biefen-Bockius fchreibt/daß fie nemlich das erſte Geſchlecht grpfich klein vnd runde / darnach ſcheinen fie als wenn fie etwas 4 von den Brunnenfreffen re — an gerfepnitei weren Seine Wurteln feyrn oiereine härige weiffe | j lauff die Wiefen durch das Gerwäfferaufider ‘Bach v Yun Sefeingleigheiner Seiden. Wenn die Blumen verfallenıfofols ij oder von dem Windt verfuͤhret wirdt. Sie kommen im April gen efeine Schörlein hernach / in welchen Eleiner goltfarber Sa vnd May herfuͤr. me a if. | 4 | II Das ander Gefchlecht hat ein dünne härige fafelechre I Von den Namen. Wurtzel / ſeine Blaͤtter vergleichen ſich bey nahe den erſten / ſind wi Ilde Kreß oder Gauchblumel oder Wieſenkreß wird doch nicht forund / ſondern dem boͤffelkraut ähnlich, oben an den N "Cardamine genennt / oder Nafturtium fylueftre. Stengeln ſindt fie etwas lang fpikig und zart. An dem Gipffel Ii Niderlaͤndiſch vvorerKerfü,CoeckoecksBloemen:Enge der Stengel erfeheinen viel Fleine Aeſtlein /gleich einer Dolden HN liſch / Ladie fmocks.Franköfifch Pafferage [annage. | zuſammen gefeßet Ba fehr viel Eleine Bluͤmlein erfcheinen i den vorigen gleich. Sie werden fürnemlichanden Waſſerbaͤ⸗ I F D.VWon der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft j GHenonnd auff den Waſſern ſchwebendt funden. Blůen im der Gauchblumen. Julio vnd Auguſto. | auch auff gleiche weiß koͤnne gebrauchen werden. Potomi]. j | Eufferficher Gebrauch der wilden Kreflen. Von der Natur! Krafft / vnd Wirkung Je weiſſe Gauchblumen in Laugen geſotten / vnd das der Brunenkreß. j Haupt darmit gezwagen / vertreiber die aͤnß darauff / Runkreß iſt warm vnd trucken / in andern Grad wenn — E vnd hat ein Art zu trucknen vnd an ſich zu ziehen. fie noch grün vnd friſch N: Wenn fie aber duͤrr worden / 2 h Das Kraut EL N — iftfichittg, [in dritren.] | ! ie Roͤte der A treiben / ſagt Plinius. gebunden / ſoll die Roͤte der Augen vertreiben / fügt Plinius — Gebrauch der Brunreffe. | s Das XXX VI. Gapitel. > Enndie Brunfreffen noch jung vnd frifch ſeyn / wer⸗ Ä Don Brunfreß den fie an vielen Ohrten in Salat gebraucht;Der ger | j . J Han meine man vermeinet den hikigen Magen darmit zu N ; Er Brunnenkreſſen ſeyn zweyerley: J. Die fülen. / aſte beſchreibt Fuchfius miteinem holen Stengel Der Samein Wein getruncken iſt gut wider das troͤpflinge N j ERIWEN anderthalb Schuch hoch / daran fehr kleine / weiſſe arnen / vnd iſt gut wider das Gurtzen deß Magens. Bluͤmlein herfuͤr tommen: Die Blaͤtter ſeyn Brunkreß wie ein Salat geſſen treibt den Grieß vnnd den 176 D. Jacobi Theodori Zabern.montani/ A \ T ⸗ AII. Brunkreß. F nemlich aber den Grieß Sande und Harn fort zu treiben: Wie Siſymbrium aquaticum II. auch die verſtandene zeit der Weiber: Thut auff die Verſtopf⸗ fung der deber vnd dep Miltzes. Brunkreſſenoͤll. Je man dieſes Dell bereiten fol / iſt im erſten Theil) vnd in fuͤrhergehenden Eapiteln offtmals angezeigt. Dieſes Del wirdt ſonderlich gelobet wider die Fiſteln / diefelbige zu heylen vnd rein zu halten / vber den Scha⸗ den geſtrichen / oder auffgelegt. (Das XXXVII. Capitel. B ID \ G Rom Loöͤffelkr aut. am N * Loͤffel Kraut * or ua \ Cochlearia. — — 846 x (ie DIE Ne EN, T WEL — SAN N / Ver —8 EIN — AUS Mm 80 ER —_ a v N BR 557 SEN C IH 2» 1 H \ GE D. VEN Hark Iſt gut den Milsfüchtigen / denen die Miltz verhartet iſt: Vnd ſſt nuͤtzlich den jenigen / welchen der Mage erkaldtet iſt. Es ſollen ſich aber die ſchwangere Weiber mit dieſem Kraut fuͤrſehen / vnd ſich deſſen enthalten / ſchreibet Plinius: In Wein geſotten vnd getruncken / [onnd auch vbergeſchlagen treibt es nicht allein den Harn vnd den Stein / ſondern auch der Frawen zeit. Dieſes iſt zu den innerlichen Verſtopffungen vnd Faͤulung der Seber vnnd deß Miltz gar nuͤtzlich gebraucht worden / derowe⸗ gen es nicht allein den Waſſer ſuͤchtigen gar dienftlich: ſonder noch viel mehr den jenigen / welche mit dem Scorbock beladen / weiche kranckheit in Sachſen vnd Mitternaͤchtiſchen Lande gar D gemein iſt / etliche Tag davon getruncken. | Euſſerlicher Gebrauch der Brunfreffen. M Sſchreibet Dioſcorides, daß man das Kraut ſoll zer⸗ ſtoſſen vnnd die Nacht auß vberlegen / ſo vertreibe es die RFiechten vnnd Raͤude der Haut / doch daß man es deß | Morgens widerumb abwaͤſche: Sey auch gut den je⸗ nigen / ſo von der Sonnen Hitz verbrandt ſeyn. Es wurdt auch gebraucht wider den Brandt / in Butter ge⸗ WNJeſes Kraut hat feinen Namen von den 1 ‚Blättern / fo rund zuſammen gethan ſind / wie ein söffel welche ſattgruͤn vnd lange Stiel haben: an BES dei Stenglen find weile vierblärtige Blumen auf welchen die ronde Hülfen wachfen / in denen der Samen fo röfter vnd auffgelege, fol den Brandt wol heylen. 1 [Ss ifEauch gur wieder allerley Thier / ſo ſtechen / als daſind Fleinond breunlich verſchloſſen. Waͤchſt gern an feuchten Or⸗ die Hurn aͤuß vnd dergleichen / vbergelegt. — J | auch in Gärten auffgebracht / ſo es an echten Drehen gefähet . Bon Brunfreflenfafft. wirdt · Bluͤet gemeinlich im Mayenı das ander Jar kr gi N aba wirdt der Safft von den Brunnenkreſſen außder Es geſaͤhetiſt. E gansen Subftang dieſes Krauts außgepreſſet vnnd ge⸗ — iur — Safft iſt gut wider das Gurken vnnd K Von den Namen. zrechen deß Magens; Eroͤffnet die Berflopftung d ' F | PERS x BE N Sateinifoh Cochlearia genannt 2% | j — — yy . \} [So man wil wachendt machen / ſoll manden Safft mit Eſ⸗ On a epel cruydt ———— | * ſig vetmiſcht indie Naſen thun.) Bon Brunfreffenwafler- Von der Natur / Krafft / vnd Wirckung. an { “ Auguſtmonat foll man Kraut vnnd Stengel ger⸗ Mddefe kraut iſt warm vnd trucken / dem gruͤnen Kreſſig hacken vnd in Balneo Mariæ außbrennen. —— dem Geſchmack vñ Natur aͤhnlich / oder dem Bruns DIE Waſſer iſt zu oberzelten Gebrechen faſt gur / fůr⸗ kreß / dazu es erlich rechnen. | | Gebrauch { " Das Ander Buch / von Kreuter. 177 A 2 Mi Gebrauch dep Loͤffellkrauts. F pnnd Blaͤtterlein erwecket / wenn man Die bloſſe Haut darmit EIN Sf twirdt fonderlich wider den Schorbock gelobt / ſo reibet. | a das * in Milch oder Wein ſidet / vnd das et⸗ Innerlicher Gebrauch deß Pfefferkrauts. ich Tag nach einander trincket. Ein Gebrauch iſt fuͤrnemlich in Salſen / mit Eſſia vnd un Der Safft davon mir anderen oder in einer Comferw/ Stile: Al a etlich die Blaͤt⸗ oder dergleichen gebraucht bringe dieſem Krancken groſſen nutz] * mi ei g0nd Zucker aber die Wurken mit Milch IM ⸗ vnd ſtellens zum Gebratens dar. Sf Das XXXVIIL Capitel. 2 Blätter oder Wurlen mie Wein geſotten / vnd napvon Bon fe erkraut. getruncken erwaͤrmet den Magen / ertheilet die Blaͤſt ıerei tden Pfeff Harn vnd den Weibsbildern jhre Kranckheit:toͤdtet die Burn) Pfefferkraut. ſonderlich der Samenauff ein halb quintlein ſchwer genomen Lepidium Æginetæ. | Etliche Hebammen legen die Wursel den ſchwangern onnd 0 ran, Mist gebärenden Weibern ins trincken / ſoll jhnen von jhrer Buͤrde SIR: leicht abhelffen. 5. Galenus fchreibet / daß eg gleiche Krafft habe mit dem Gars tenkreß / darvon im 32- Capiteldiefer Section Meldung geſche⸗ hen iſt. Eufferlicher Gebrauch. Obelius ſchreibet wenn man die Wurtzel zerſtoſſe und mir einem Schmeer auff die Hüfft legerwie ein Pflaſter / ſo be⸗ nemees die Schmergen derfelbigen 1.[danmn es zeucht die böfe feuchtigfeit auß dem Grundt herauß / vnd macht in einer viertel Stund kleine Blaͤtterlein / vnd zertheilet alſo den Schmertzen.) Andere thun ſo viel Alandtwurtz darzu / vnd ſoll ein gewiſſe Huͤlff ſeyn / ſagt Dioſcorides. | ! | Das Kraut vertreibt allerley Maſen vnder dem Angeficht) AM vnd ſonſt an dem Leib / vbergelegt / doch friſſet es vorhin die Haut —4 | hinweg.) Von andern Gebraͤuchen mehr kan mã leſen bey den Kreſſen. u Das XXXIX. Gapitel. 1 Von groß Wegkreß oder Beſemkraut. — dl J. Groß Wegkreß. lberis 1. | # $ | N EN 4 u KM‘ I u 2 * J Aulus Ægineta vnnd Plinius ſchrei⸗ | D \ JR ben / daß dieſes Gewaͤchs Elenhoch wachfe/feine ‚1 a Dlärter vergleichen fich den Sorberblärtern. Je | 4 dvdocoh ſeyen fie weicher groͤſſer / laͤnger / vnnd iu⸗ 4 ci rings herumb zerkerfft / am Seſchmack feharpff 3 als der Pfeffer-] Der Stengel iſt auch ſtarck vnd rundt / wirdt ı auch bigmeilen anderthalb Elenhoch funden : An den Stengeln ' ! seh erfcheinen kleine weiſſe Bluͤmlein wie am Meerrettich / nach wel⸗ m chenein kleiner Same erfolget: Die Wurtzel iſt dick weiß / lang / 4 * am Geſchmack wie die Blaͤtter ſcharpff in erlichen Nebenwur⸗ 9 tzeln abgetheilet Diß Gewaͤchs kompt in den Härten herfürond es 1 iſt vbel widerumb zu vertreiben: Bluͤhet im Junio vnnd Julio / —4 * waͤchſt auch fuͤr fich felbft umb Mompelier in Franckreich / deß⸗ fit gleichen in Francken.) ſon Von den Namen. Fefferkraut / Ingwerkraut oder Senffkraut wirdt E Griechiſch genennet Aeridon.gateinifch Piperitis, Le- ü pidium ‚Raphanus ſylueſtris. Frantzoͤſiſch Paßerage. K x — Welſch Lepidio JPiperella. JArabiſch Seitaragi. Spaniſch A Nafıtort. Boͤhmiſch Piperak, Engliſch Dittammer, [Dittander, 4 SM, Ditany, Peppervvoort Miderlaͤndiſch Pepercruyt. Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft — ij | deß Pfeffertrauts· Er gegenwertigen Kreſſen ſeyn zweyerley J 9 N Fefferkraut ift warn vnnd trucken im vierdten Grad / Art / eine ſo groß Wegkreß von dem Authore ge⸗ | MM [andere woͤllen esfeye warm im vierden / vnd trucken X nenne wirdt: Die ander aber groß Beſemkraut | ru im dritten’ ] alfo auch daß es die Haut rott macht oder wilde Kreß. J. Es wirdt das Kraut Iberis I | | vom er 1) | | | I * A 11. Groß Beſemkraut / wilde Kreffen- lberis 11. „8 F S — — = — — — A vom Diofcoride beſchrieben daß es Blätter habe / der Kreffen ahnlich / jedoch feyn fie viel kleiner / ſchmaͤler vnd ſpitziger: Die Wurtzel an der groſſen Wegkreß iſt lang / ſteckt tieff in der Er⸗ den mit vielen groben faſeln vmbgeben / auß welcher viel runde / ſchmale / auffrechte Stengel wachſen / mit bemelten Blaͤttern beſetzet: An den Stengeln kommen kleine weiſſe Bluͤmlein her⸗ D. Jacobi Theodori Tabern montani/⸗ F fuͤr / nach welchen kleine rundtlechte Schoͤtlein erfolgen / in wel⸗ chen der Same verſchloſſen iſt. II. Das groß Beſemkraut iſt dieſem faſt gleich / allein daß es in allen Stuͤcken kleiner vnd geringer iſt / ſine Blaͤtter ſeyn gantz ſpitg vnd ſchmal. Sie wachſen gemeiniglich neben den Wegen / auff den Kirchhoͤffen vnd alten Hoffſtaͤtten. Von den Namen. Egkreß heiſt Griechiſch vnd Lateiniſch Iberis. Boͤh⸗ mifch Steniengt. | Von der Natur / Krafft / vnd Wirckung dieſer Kraͤuter. eſe Kraͤuter ſeyn warm vnnd trucken im vierden Kreſſen. Es geben etliche für fo man die Wurtzel an Halß hencke / ſo beneme ſie den Schmertzen der Zaͤn. Das XL. Capitel. Von Thurnkraut. 5 © wirdt zn der milden Kreſſe noch ein ER Kraut geſetzt / Thurnkraut genennt / mit einer faſel⸗ lechten Wuͤrtzel/ gleich wie an dem Wegrich / ſeine vnderſteBlaͤtter liegen auff der Erden außgebreit / an Geſtalt den Salbeyblaͤttern aͤhnlich: Auß der Wurtzel kommen runde Stengel mit kleinen / ſpitzigen / glatten Blaͤttern beſetzet / welche ſich den Sauwrampfferblaͤtter ver⸗ gleichen / oben anß an den Stengeln kommen viel kleiner zarter Blaͤttlein zuſamen / gleich wie an dem Daubenrock / welche gleich als geaͤhrt zuſamen geſetzet ſeyn. Auff der ſpitze deß Stengels ſeyn kleine Bluͤmlein / welche wenn ſie verfallen / bleiben gar zarte ſpitige Taͤſchlein. Werhalben diß Gewaͤchs zu den Kreſſen ge⸗ fest ſey / iſt mir vnbewuſt wenn es nicht feines ſcharpffen Ge⸗ ſchmacks halben geſchehen iſt. Das XLI Capitel. Don Baumrenfenff. J G ar: gleiche Kraffe vnnd Wirckung wie die FO © hat der Author faſt viel Geſchlecht en) der Bauwrenſenff oder Thlalpi zuſam̃en bracht. —— 5 1. Das erſte Geſchlecht hat eine ſchlechte Wurtzel / Dmwit etlichen Nebenwurtzeln behafftet / auß welcher ein zarter Stengel waͤchſt mit etlichen Nebenaͤſt⸗ lein / an welchen leine were Bluͤmlein erſcheinen / welche werm fie verbluͤet haben / ſo erfolgen an beiden Seiten der Stengel viel Taͤſchlein / welche ſich mit jhren kurtzen Stielen einem boͤffel ver⸗ gleichen / darin kleiner vnnd ſchwartzer Same verſchloſſen ligt / | die Blaͤtter find Fingers lang / ein wenig faiſt / vnnd begreiffen den Stengel ſo zweyer Sraınen hod). ] 11. Diefem iſt das ander Geſchlecht faſt gleich / allein daß ſei⸗ ne Blaͤtter am Stengel dicker zuſamen ſtehen: Vberkompt nur ein Stengelmelcher ſich oben in viel kleine Zweiglein zertheilet / daran fehr kleine weiſſe Bluͤmlein herfür kommen: Mach wel⸗ chen ein kleines Saͤmlein erfolget. 111. Das dritte Geſchlecht hat ein geringe Wurtzel / darauß ein grober dicker / runder Stengel erwachſet: Seine Blätter ver⸗ gleichen ſich gang vnnd gar der groſſen Sauwrampffer: Mit Blumen vnd Taͤſchlein dem erſten gleich. IV. Das vierdte Geſchlecht hat eine kleine zaſechte Wurtzel / darauf ſchmale Stengel erwachſen / mit vielen Nebenaͤſtlein / an welchen viel kleine weiſſe Bluͤmlein herfuͤr kommen wie ein run⸗ de Dolde zuſammen geſetzt: An den andern Stengeln kommen aröffere Blumen herfuͤr / nach welchen kleine runde Knoͤpfflein kommen / in welchen der Same verſchloſſen iſt. Seine Blaͤtter ſo vnten am Stengel ſtehen ſeyn der Weißwurtz gleich / allein daß fie kleiner ſeyn Lang vnd ſpithig / legen auff der Erden rings vmb den Stengel außgebreitet / die andere Blätter find ſchmaͤler und ſpitziger. | | V. Das Ma es — — en Das Ander Bu ! : A Bawrenſenff. Thlaſpi maius I N W⸗ IE ) Sr Sr Id VD a N Sy UP AL 8 N TO N —7— — J —818 N Wr —F N — N h) —Wy8 Q — f ER u) B u IN e SS N ( (> N \ N ß — RO N ® (i — * 7 3 A IN | — — c RD n 1 Groß Bawrenſenff. | J Thlafpimaius III. hr ; Mm PL 28" | u in 8 NP) Sal a NY DI SUP =S Ss ICHS DNA RN — — J t D J N j N fl — y f l — N ——— J NA N V. Das fünffte Geſchlecht beſchreibet Lobelius in feiner N aduerlarijs, daß es habe zerkerffte Blaͤtter / fuͤrnemlich die vn⸗ f derſte / ſo alhier nicht ſeyn abgemalet. Der Stengel Elenhoch mie ß vielen Nebenzweiglein beſetzet / an welcher Gipffel viel gehaͤuffte leibfarbe / [weiſſe / rhote) Bluͤmlein ſtehen / welche ſich einer J— Dolden oder weiſſen Holderbluͤet vergleichen: Nach der Bluͤet ch von Kreutern. F Bawrenſenff Thlafpi Il. | | 3, 2 a2 Yun SRALe I ZEIVDDEHTALOS 7 Wè —R B BW0 4 — — — ER, IN N Y findt man viel kleines Samens in den Täfchlein am Ge ſchmack gang ſcharpff vnnd hitig : Die Wurtzel iſt klein mit vielen Faſeln behencket. ¶Dieſes iſt ohne zweiffel abge⸗ — mahlet worden zur zeit / wann es Samen gerragen / denn eg als dann alfo langlechte ſchmale / fpikige Blaͤttet vnnd aͤſtige Stengel a — - * en — —— — — — — x — — — — ——— — — An en == — — —r — — unsre = — Re — — — —— ———— — —— EN BEN ER 7 v — — — — u Cretiſcher Bauwrenſenff. F Thlafpi Creticum Nr B 6 c Iplafpivon langen Dock mie Blättern dem kleinen Ruhrkraut gleich. Thlafpi Narbonenfe centumculianguftifolio. Alyſſon Italortum VII. D Ü Stengelbringt. Diefes duldet bey vns den Winter nicht wol) £anaber nicht allein durch den Samen fondern auch mirden Zweiglein Jaͤrlich fortpflantzen. VI. Das ſechſte Geſchlecht hat ein zarte duͤnne weiſſe Wur⸗ zel / welche ſich oben in dem Sande außbreitet / drrauß tommen viel grober ſtarcker Stengel eines Schuchs hoch: Die Blaͤtter ver⸗ gleichen ſich faſt dem wilden Koͤl / allein daß fie kleiner vnnd wei⸗ cher feyn / oben gruͤn und vnten weißlecht / m Geruch dein Knob⸗ lauch gleich: Oben am Stengel kommen kleine Bluͤmlein her⸗ fuͤr / mit vier weiſſen Blaͤttlein / welcher viel zuſamen geſetzt ſeyn wie ein Dolde / ohn einigen Geruch / nach welchem ein gelber Sa⸗ me kompt / am Geſchmack ſcharpff vnd bitter. VIL Das ſiebende tregt weiſſe Blůmlein / darauß runde D. Jacobi Theodori Tabern⸗ montani / Vngriſcher Bauwrenſenff. ThlafpiPannonicum VL 4 MS —* 0217 LI SuG — — ———————— WA AE — An — J g * Il ıT 2 — Br — YA — — —— Se — I ReSDNONNE — a _ IF — > Thlaſpi vonlangen Dock mit vielen gehaufften Bluͤmlein. Thlafpi Narbonenfe vmbellatum VIIL Taͤſchlein werden: Hat viel Reißlein die ſich rundt vmbher / nicht gantz auffrecht / fondern etwas liegende auff der Erden außbrei⸗ sen. Iſt nicht fo ſcharpff wie die andere / ſondern etwas ſaͤurlich VIII. Das achte Geſchlecht träger oben an den Stengel viel gehaͤuffte weiſſe Blumen gleich einer weiſſen Dolden: Sei⸗ nie Wurtzel iſt gering / darauß viel ſchmale runde Stengel wachſen — —— — — — — | Das Ander Buch von Kreutern. —181 A Bawrenſenff. F Bitterbawrenſenff. Thlaſpi oletaccum. IX. Thlaſpi amarum X. | 1) IM Da F u N res 7— 9— ZH m ISCH ra I N Ale; 4 (Zen 2 N i 4 J 4 1 i 9— 9 il 91 | 4 4 c « H N i N Siegende weiß Bawrenſenff. Ä | Thlafpi XI. album fupinum I. ui Iris N. 4 SV 4 DV} SS 3 8 * Th N 8 —* 8 N END 0) — — SS N v5288 N "N A a N, 5 11/6 1773 ii) Eu 7 7 h St17 W NA ! 5 p DR a — \ AR —— D I — u i “ 94 — 94 ie 1 a \ 1.4 N ac '® N 1 Ren, —B *Xx NEL X F "DZ — — X F Are — DD | > HF AS NA | } MB wachfen mit fleinengerhackten Blaͤttlein befeger. Der Same iſt ¶ welches gemeinlich an vnd in den Rebbergen in ſtarek | 1 eines feharpffen und hisigen Geſchmacks. ſ ten Grundt waͤchſt.] Ebel ph | | antik IX. Das neunde Geſchlechtiſt dem erſten gantz gleich vnd x. Das zehende gewind einen ſchmalẽ doch ſtarcken Stengel / np jederman wol bekandt / Bluͤet bald im anfang deß Fruͤelings / auff welchem ſeine weiſſe Blumen / wie eine Kron erfcheinen. MG vergeher auch baldt / daß es im Mayen nicht mehr züfinden: x 1. Das eilffte har viel kleine dicke vnd etwas breite Blätter, end Q au — | f — — 4 IF N i ID id BäumihrerBawrenenf.e Thlafpi XIII. fruticoſura 1. folio Leucoij maioris, —V r4 CA) — = IS TUR UIENSS 3 NL, 8 — >» EN" RER) I 7 Al ODE —— — ER Zn, N ’ N) * SER > HALLEN * 8 un A /RUu EN > 5 * — —— — TI auff der Erdenrunde vmb den Stengel herumb gelegt : Die Wurtzel iſt weiß vnd zaſecht daran der Stengel erwaͤchſt eines Schuchs hoch / mit kurtzen ſchmalen Blaͤttern befekt ; Seine Blume iſt weiß vnd der Same rundtlecht. XII. Das zwoͤlffte Geſchlecht iſt den vorigen an Wurtzel * D. Jacobi Theodor Tabernxmontani / F Baumichter Thlaſpi. A Thlafpi XIV. fruticofum II. Klein Beſemkraut. Thlaſpi minus Germanicum XVI. U 0,2 EN N 7 0 8* 7 Ss N ) PU (| N) (| N, 2 902 2 MD, or? — [9 8 AN En Np NZ Sn ——8 — — W ON 2 NG Nr De \ MINE 2 92 4 2 S2 oa a 2 —5— AZ 9 * A — — 042 ] REN | = ZN ZOLL 1 ZN RL: | 2 TEN) U) (2 —— ZN DE > 3 SH — WAS 7 Vo .( DI —2 Ay v DE Ol) EZ VRR ) VON 8— 3— — y) 9 und Stengeln gleich feine Blaͤtter find kleiner vnd ſpitziger / lie⸗ | gen rundt auff der Erden vmb den Stengel her wieineinem u) runden Zircfel oder Kreiß / als doppel auff einander gelegt /trege NM feine Blumen auffden Stengeln wie eine Dolde. | „XL. Das drepgehende beſchreibet Lobelius füniich do es vie r Das Ander Buch A Klein Schildehlafpi- | Thlafpi XVII. clypeatum minus I. es viel Aeſtlein habe, weitt außgebreider / mic vielen ſchmalen Blaͤttlein dem Leucoio marino minimo gleich : Anden Stengeln kommen viel weilfe Bluͤmlein herfür : Der Same ſey etwas breite und die. Wurtzel holtzecht. XIV. Das viersehende Geſchlecht beſchreibet auch Lobe- lius mit vielen hartenrauchen Blärtlein der Sarureyen gleich: Die Stengel wachen eines Schuchs hoch: Die Blümlein feyn weiß / die Huͤlßlein breit/in welchen der Sam verfchloffen fey. XV. Das fünffzehende ifkein dornechtes Gewaͤchs einer Spannen hoch / in Nebenäftlein zertheilt / gleich wiedas Pore- rion, die Blätter klein weißlicht vnd ſtehendt: Der Same liege in ſeinen Taͤſchlein gantz ſcharpff vnd zanger. XVI. Das ſechzehende iſt ein gemeines Beſemkraut al⸗ lenthalben wol bekant / von vnten an biß oben auß voll kleiner E Täfchlein[darinn ein faſt kleiner gelber Samen] XVII. Das fiebenzehende Gefchlecht hat eine ſchlechte Wurtzel: Seine Blätter fommen fobaldt auß der Wurgel/ lies gen vber einander nach der Erden gebogen / an Farb weiß mie dag Habichtkraut allein dag fie Eleiner feyn: Der Stengelift gering ohn Blätter) feine Nebenaͤſtlein feyn faſt beſchweret von wegen der bleihenrunden Schoͤttlein / ſo faſt wie ein Schildt an zůſe⸗ hen ſeyn / gleich einer zuſammen getruckten Linſen / faſt klein / in welchem jeden ein Samkoͤrnlein iſt / gleich den Naͤgleinblumen: Seins Blumen find klein on gelblecht / bißweilen auch gar bleich. ‚von Kreutern. 183 F Klein Schildrbefemkraur. Thlafpi XVIII. clypeatum minus 11. N hr: : & IN 1/2. \ * XVIII.Das achtzehende Geſchlecht iſt ein kleines Gewaͤchs / hat gelblechte Blaͤtter / Blumen vnnd Samen / feine oberſte Dartſchen oder Schildtlein ſeyn dünn vnnd liecht wie ein Per⸗ gament / an Geſtalt wie das Leucoium, daher es auch etliche für das Leucoium Marinum halten: Seine Blaͤtter ſeyn weiß / welche ſich den Quendeln vergleichen. XIX. Das neunzehende Geſchlecht wirdt von C. Clufio H befchrieben/ mit einem harten Stengelein einer Spannen hoch / mir kleinen Blaͤttlein / deren erliche liegen auffder Erden außge⸗ breiter : Seine Blümlein feyn weiß mit vier fleinen Blaͤttlein beſetzet / nach welchen der Same herfür dringer/ wie hiervon vnd auch von andern mehr zu lefenifkin feinen obferuat. Pannon. lib.3.cap.ıo. vnd dann auch bey Lobelio in feinen obferuatio- nibus pndaduerfarijs. Sie wachfen an vielen und mancherley Orten: Aber gemein⸗ lich finde man fieneben den Wegen/Zäunen und Brachfeldern- Sie bluͤen im May und werden im Brachmonat zeitig. Bon den Namen. Auwrenſenff Heift Griechiſch / Sareinifch Lund Welſch) Thlafpi. Frantzoͤſiſch Seneue ſauuage. Spaniſch Pami- queſo de flor blanquo. Boͤhmiſch Penjzek. Niderlaͤndiſch Boerenkerſe. ¶Engliſch Mu/tarde.] Von der Natur / Krafft / vnd Wirckung deß Bauwrenſenffs. Er Same deß Thlaſpi iſt warm und trucken im vier⸗ den Grad. Innerlicher Gebrauch deß Bauwrenſenffs. P Aulus Egineta ſchreibet / daß der Same fo ſcharpff ſey daß er auch die jnnerliche Geſchwer deß Leibs auffetze vnnd zer⸗ breche / wenn man jhn mit Wein eintrincket : Vnd ſo man den⸗ ſelbigen mit einem Becherlein voll Weins einneme / treibe er die Gall vnden vnd oben auß wie ſolchs auch Dioſcorides bezeuget. Mit Wein oder Poleyenwaſſer getruncken / treibt er fort die verſtandene zeit der Weiber: Aber es ſchreibet Galenus wie auch Egineta, daß er die Frucht in Mutterleib toͤdte: Derowegen ſich ſchwangere Weiber darfürzu hüten haben. - Eufferlicher Gebrauch a: Same zerftoffen undin die Naſe gethan / machet nieffen / vnnd erwecket die jenige / ſo im tiefen Schlaf liegen. Wirdt auch euſſerlich gebraucht * die Schmertzen der ij Huͤfft / — * — — — — — — —— — — — — — — — —— — —— ——————— — — — — —— m nn en — a en — — — — m — — — — nn — 4 154 oder Clyſtier gebraucht. | [ Diefer Samen wirdt gebraucht zu Säuberung und Reis nigung der Haut / vnnd Heylung der flieffenden vnreinen Ge⸗ ſchwaͤr / wie der Gartentreß:wirdt auch in Theriack gebraucht: | Das XL!II. Gapitel. . Don Draconfraut Draconkraut. Dracunculus hortulanus. — SZ 2 N AS —— — As Draconkraut hat eine weißlechte | BR Wursel [ die auff der Erden kreucht wie das Graß ] mir vielen langen Faſeln behencket / dar auß ſchmale lange Stengel wachfen mir langen, fehmalen glatten vnd fpigigen Blättern beſetzet / 1 welche ungleich neben einander ftehen: Seine Blumen feyn weiß klein vnd zart / faſt Dräufchlecht. Es wirdt in den Gärten gezie⸗ let / daher es auch Dracunculus hortulanus genent wirdt. | Et lich meynen diß Kraut wachſe nicht von eigner Natur / fondern werde durch Kunſt alſo auffgebracht / nemlich / ſo man Leinſamen in außgehoͤlte Zwiblen legt / vnnd alſopflantzet / das haben etlich verſucht / aber es hat jhnen gefehlet.) | Von den Namen. d Raconkraut oder Dragoncell heiſſet Lateiniſch Dra- goncellus, Dracunculus hortulanus, oder eſculen- tus, [ Tracon wie etliche woͤllen / bey dem Auicenna: Welſch Dragone: Miderländifch Dragoen: Engliſch Tarragon: Frantzoͤſiſch Dragon.] Don der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft deß Draconkrauts. An ſchreibet von dieſem Draconkraut / daß es hefftig waͤrmen vnd trucknen fol, [dann es am Geſchmack ſehr ſcharpff. Innerlicher Gebrauch. M Swerden Salſen vnd Eintuncken auß dieſem Kraut —— : Dann es bekompt wol dem kalten Magen / bringe ein Appetit vnnd Begierd zu eſſen / (zertheilet die > | \ D. Jacobi Theodor Zabernmontand/ ‚A Huͤfft / wie Paulus Aginera bezeuget / mit einem Enemate F Blaͤſt / ſtaͤrck die Glieder] vnnd treibt den Harnı onndor Weiber Blum] Man jffer das Kraut auch mit Sartich wie einen Salat. [&ufferlicher Gebrauch. IJe Blaaͤtter zerſtoſſen / mit Honig gemiſcht / vnnd an 71 gefkrichen / wiſchet ab die Maͤler / ſo von ſchlagen oder ſtoſſen kommen. So mans kaͤuwet / zeucht den Speichel vnd waͤſſe⸗ rigen Schleim wie Bertram / reiniget alſo das feuchte Haupt.) Das XLO III. Capitel. Von Melonen oder Pfeben. Je Melonen ſchreibet Matthiolus, liegen 4 K:) auff der Erden mit langen Räben vnd Haͤfftlein / 2, De SV% PS - — vwie die Cucumern.] Die Blätter ſeyn rauch vnd ſcharpff an zuſehen / wie Raͤbenlaub / allein daß ſie nichtforieff zerkerfft ſeyn: Die Blumen ſeyn gelb / deren etliche ohn Frucht abfallen die andere gewinnen Buͤtzlein/ darauß die Melonen werden / welche außwendig mit hollkeelen oder Fuͤrchlen vberzogen / etwas rauch jnwendig gelb oder rotlecht / Safftreich / mit Koͤrnern gantz ordentlich beſetzet / am Geruch lieblich vnd eines ſuͤſſen Geſchmacks außwendig etlich gelb / die andern bleiben grün.] Es werden aber der Melo⸗ nen vierlerley Arten gefunden vnd gepflantzt / wie an gegenwer⸗ tigen Geſchlechten zuſehen / als deren etliche rund ſeyn / vnnd der⸗ ſelbigen ein Theil klein / ein Theil groß / etliche ſeyn formiert wie Byren / etliche breit / etliche wie ein Schild / ein Theil ſeyn langlecht / andere eckechtig: Ein Theil klein / ein Theil mittelmaͤſſig / ein Theil faſt groß wie eines Menſchenkopff / bißweilen auch viel groͤſſer: Wie bey einem jeden Stück beſonders verzeichnet iſt. Mean findt auch die fo ein dunne Rinden haben / daß man fie alſo gantz vnd vnabgeſchelet eſſen mag / wie Byren oder Aepf⸗ fel: diß geſchicht aber durch sin beſondere Kunſt / die man in der Pflantzung braucht. Es iſt auch noch einander Geſchlecht / deren Rinden glatt / vnnd Goldtgelb / die kan man den gantzen Winter an einem truckenen Dre behalten: man muß ſie aber im angehendẽ Herbſt ehe dann fie recht zeitig werden einſamlen)] Sie woͤllen ein faiſt vnd ſonnreich Erdrich haben: Erſtlich beduͤrffen ſie deß Regens oder Waſſers: Darnach wenn ſie an⸗ fangen zeitig zu werden / Iſt ihnen das truͤbe Regenwetter zu wider: Auch fo gerathen ſie in einem naſſen Sommer gar vbel / [dann ſie werden vngeſchmackt.) Wenn fie zeitig ſeyn werden fie von ihren Stielenloß. Die gute ondbefte feyn ſchwer / haben einen dicken Stiel onndlieblichen Geruch Dndda man ſie mit einen lieblichen Geruch haben wil/ als daß fie nach Bieſem oder nach Roſen riechen follen’follmanden Samen oder Kernche dann er gefehet wirdt / oben ander Spiken ein wenig oͤffnen / dar⸗ nach in Roſenwaſſer oder Maluaſier / darinn Bieſem zerlaſſen ein Tag oder zween liegen laſſen. [ Sie werden auch ſuͤſſer / ſs man den Samen zuvor oben auffritzt / vnd in fücffen Wein oder Waffer darinnen Zucker zer⸗ laſſen ein Tag oder zween laſſet / vnnd darnach wiederumb im ſchatten laſſet trucknen. | “ Von den Samen. | Elone oder Pfebe heiſſet Griechifch TIErwr.Sateinifch Melo vnd Pepo, auch Melopepo. Dann esfaget Matthiolus daß die groffe Melonen Pepones genañt werdẽ / aber die kleine vñ runde [fo faft wie ein Quitten Apffel formiere/] Melopepones.Arabifch Barbeca. Welſch Me- Klone. Spaniſch Melon.Franköfifch Melons. Böhmifch DyneaMe- launy Niderlaͤndiſch Melonen. Englifch Melons [ or Pompians.] Von der Natur / Krafft / Wirckung und Eygenſchafft der Melonen. G Alenus ſchreibt die Meelaunen haben eine falte und waͤſ⸗ ferige Natur: aber Matthiolus vermelt / die gang ſuͤeſſen feyen einer warmen Art nicht entſchloſſen.) Fernelius ſchreibet / daß die Melonen kalt vnd feucht feyen im andern Brad. Ä Inner⸗ — —————— een ie ne a ————— ne — ” res eier CP Sun, — SEE WE. "We WE. + WW WW... We un Das Ander Bucvvonfrestn. 188 Melonen’ Pfeben. Spaniſch Melonen Melo Hiſpanicus. UNE VUN Er 2 h INITE == r N — RE Sa NEE —S* U ER FERN ON AU 77 { \ > © \DS 2! PR "an U N x Em \ f * fl " I * 1% > \ N N — = — REES > \ * > N AR Sr =. ; — * =) dl. — * — — ————— — Kl RATTE LH DARRENEN i fh = => : - Er ER — —— — — NASE Pr —— A jr Kr TELLER — le 9 I} * N, 9 ——— — 4 F 4 2 i. \ 7 fr . —— * in H —— 4 f\ rY 7 —* IF ZEN Ran SR SUSE: RR 8 N ar : NIE S Y9 SID 8 Zuckermelonen. | Byrenmelonen. Melo Saccharinus. Pyroraelo. N a > — A Anh AN : UN! u W I III Innerlicher Gebrauch der Melonen. Simeon Sechi meldet / daß die jenigen /fo fich der Melonen " 2 & ſchreibet Galenus, daß die Melonen dem Leib eine wberfllifig gebrauchen /leichtlich in ein Fieber geraten Fönneny boͤſe Narung machen / fuͤrnemlich wennfienicht wolg» [Tond Grimmen deß Leibs / ſo man aber die mäffig vnd mir Saltz I each werden / dañ fieerfaulen leichtlich: Vnd vermeldet ſſſet / auch guten Nein darauff trinckt / ſchaden fie deſto weniger. am felbigen Ort / daß ſie sin Art haben zu ſaͤubern vñ zu reintgen. Es iſt auch ein Welſch Sprichwort: wirft du der Melonen ee viel —— ————— — — —— — — — —— il 4 — — — — — — er — — 1 — — —— — nn — — — / D. Jacobi Theodori Tabernxmontani / F — — elope o coroprellus. Schildt Peponen. Melopepo clypeatus. u “ a: SER \ i 1% D 7 Im FA ET a; \ Ar h Q ‚ — * —5 * —8* 4 . ROT, —D—— DE N INN AZ i N \ AN NR , RER I RI > N III ARE IN E EI A A — — LER — N — — ISIN UT — AN 4 * —— — N RE — \ ) RE = Ds NN 9 = S N — Say ⸗ N N / —X 90 EN > — \ N 8 — N] II Ta DD “ RUSS, Kunde Melonen Melopepoteres. N —— — LAT) U 7 9 — 8 "uf Da 2 x m z i i 7 $ Sn NS ih N (RAR ET Groͤſte Peponen. Pepo maximus oblon gus. RK 60* —9 —DD N x 5 90 l Ba RN FE N — A * Ce — — — — I fi Dies 7 NZ — M it D — SS —— —— BE . — ei er — See — SZ er T — — — —F Er nz = — > Ve ES 3 — = = SS = P = a S — N VE SI 3 8 — — = Y \ & 7 ba — — — 536 Se 7 III F D Adlilın n N N RAR Isa £ — * a — lin; — ——— SEI = I | mel : F B — — EN, Bali MN = S DIE: == SIT | u : = Z PR S 2 N = EL Rz, pay 17 ' 2 F a Pu — NZ a er S NZ, 7 — 2 ZT REG Tr FEREIREH 3 —— 2 x ENG — FR Ä Ge wi = — == zZ z NG TG 2.5 2 Size /, N . E zu * — GG 2 2X > GENE ERS S —* Warn eu ba en — — — Zu Ne hr — ar = Ga &r 3 S — we u 3 4 Ze Br —— LER F GZENAr 5 ca = —* J Mn u SA) F : WIE Tu NE OT SATIPALLZ NW Fa GA, —— zu viel freſſen ſo wirſtu auch bald die Kernen muͤſſen eſſen: dann Der Melonenſamen geſotten vnnd getruncken raumet in den hitzigen Fiebern braucht man die Milch von den zerſtoſſ-⸗⸗ vnd reiniget die Leber vnnd die Nieren / treibt den Harn vnd den nen Kernen zur Speiß oder Tranck.)] Grieß | Der Same wirdt von Galeno zu allen Sachen Fräfftiger Der Same von ſeinen Hilfen gereiniger / in Gerſtenwaſſer vnd beſſer gehalten / dann das Fleiſch an den Melonen. geſotten vnnd zerſtoſſen / darnach getruncken / iſt gut wieder das sen ei — —— — — — — — — — *— Ex fr X 1 B Das Inder Buch / von Kreutern. 18 F Klein langlecht Indianiſch Peponen · Klein rund Indianiſch Yeponen Pepo Indicus minor oblongus. Pepo Indicus minor rotundus. RL 2 NN UN * 8 URS ET * —— "STE ja Bil — RAU Sg a RN \ An W H Kein Indianiſch eckechtig Peponen. Pepo Indicus minor angulofus. für 2 ul N; Mt:as N F —— RE RR Sant 2 FAN RAR EN RL —— —— ala — DI: H N RD — N IENNE — 9 * IR NS. EN 7 — — MD HH 1 9 TR \ * — — —— * NN ED 8* — EIS a SKK N, — — NOT, R WIRTH BUN DESN — * Mh; — ——— 2 = : * u x dag t roͤpfling brennende Harnen / lindert die Schmersen deſſel⸗ In den hitzigen Febern da man ſich deß Weins enthalten muß / bigen / vnd iſt fonderlich gut wider das Nierenwehe / ſo von groſſer ſol man nemẽ deß Gerſtenwaſſers faſt ein halb Maß / ſuͤſſ Man⸗ Kir feinen Vrſprung hat. [ If and) gut wider den Huſten) deln vj. oder vitj · ot Melonen vn Kuͤrbskern oder Samen jedeg Schwindtſucht. ein hatb doth / auch etwas mehr / vñ ein Mandelmilch darauf ma⸗ Der Samen mit Milch oder ſüſſem Wein eingenommen / chẽ Solches iſt sin nüglicher Tranck in alle hitzigẽ Febern / in En⸗ ſchafft ab die Geſchwaͤr von der Blaſen.) Quij undun — — — — — — — ——— —— —— — N El | Ni | 11) (HIN 13: UM 4 49 | — — —— ———— — — — —— — — En — — nn = en une man mern name —— I — = — — — — 22 185 D. Jacobi Theodori Tabern.monteni’ Ä Kein Indianiſch Peponen- Pepominor In dicusIV. N + \\ NS —— 037, > — DI Vo N AN: DENN A ir — NN — — zündung der beber / der Nieren / der Blaſen vnd der Mutter /auch in dem Hauptwehe / ſo von groſſer Hitz kompt. Zu bemelten Kranckheiten kan man auch die Melonenkern brauchen / ſo mit Bucker vberzogen ſeyn. [ Anerlichen Orten gibt man in Kindbett den Weibern / wann ſie nicht gnug gereiniget ſeind / vnnd Hitz haben / die Melonenſa⸗ men mit Eybiſch Waſſer ein] —558 An etlichen Orten werden die Melonen auch mit Honig oder Zucker eingemacht / welches ein lieblich Eſſen iſt wider obgedach⸗ eGebreſten. [JAlſo nimm vnzeitige Melonen / ſchneide ſie in fange ſtuͤckle / nach jhren Striemen/die euſſerſte Rinde vnd inne⸗ ven Samen thu daruon / lege die ſchnittle in ein ſcharpffen Eſſig zehen tag lang / darnach geuß den Eſſig daruon / thue andern fri⸗ D ſchen darüber / laß widerumb zehen tag ſtehen / vnd rührsalletag ein wenig. Nach dieſem geuß den Eſſig ab / leg die ſchnittle auff ein ſauber Tuch auff ein brett / daß ſie trucknen / thue ſie in Honig oder Zucker / ſeudt ſie bey einem linden Kolfewer ſittiglich ein klet⸗ ne wal / das thue taͤglich biß auff zehen tag / darnach nim ſie quß dem Honig oder Zucker / leg ſie in ein ander Geſchirr / vnd beſtreu⸗ we es ſtuck weiß mit Ingwer / Negeln / Mußcatnuß / Zimmet. Endtlich geuß rein gefüret Honig / oder weiſſen Zucker daruͤber / ſtopff das Geſchirr zu vnd haͤlts su Notturfft. Die Melonen / Cucummern / Citrullum vnd Kuͤrbſenſamen find einer Natur / auß welchen man zugleich pflegt ein Milch zu⸗ preſſen / vñ den durſtigen Febricitanten zu geben für ein Tranck / welche Milch Emulſio quatuor ſeminu mfrig. maior.genennf wird. Mean fchölerdiefen Samen zerſtoſſet fie wolin einen ſtei⸗ nern Mörfer / treibts durch mit Brunnenwaſſer / vnd thut es in E ein Glaß. Diß wird gebraucht zu Verſehrung der Nieren vnnd Blaſen dieſelbigen werden gereiniget: Kuͤlet / loͤſchet den Durſt / linderet den hitzigen Huſten / wehret der Schwindtſuch / vnnd nimpt dagtröpflicht Harnen / alle tag drey oder vier ſtund vor dem — bey zwo oder drey Vntz getruncken. Wo es die Noch erfordert / tan es ſtaͤrcker gemacht werden : alſo / Nimm weiſſen Magſamen ein Loth: der vler Samen jedes drey Quint⸗ lein uͤſſe Mandeln ein Loth / in einem ſteinern Moͤrſel zerſtoſſen / vnd allgemach geſotten / Suͤßholtzwaſſer daran gegoſſen / trucks durch / miſche dazu Viol oder Jungfraw Haar Syrup. Euſſerlicher Gebrauch. Feben zerſtoſſen / vnd vber die Stirn gelegt / wehret den Ftüffen ſo in die Augen fallen / ſchreihet Dioſcotides, Zond ſagt / ſo man den Safft mit Meel vermiſche / darnach an der Sonnen txucknen laſſe / reinige vnd ſaͤubere er die Haut / vnd mache ein klar Angeſicht. De Wurgelzerfloffen/ mie Honig vermiſcht / vnnd wie ein Pflaſter vbergelegt / heilet die fluͤſſgge Geſchwaͤr fo man Fauos nennet. [ Soman die vnreine Haut darmit reibt / wird fie ſauber / bo⸗ nimpt alſo die Flecken / ſo von der Sonnen Hitz / vnd andere Mar fen deß Angefichts ſo nicht tieff in der Haut ſtecken / aber der Sa⸗ men iſt kraͤfftiger. Ein föftiiche anſtreichung fuͤr die Weiber: Nim Melau nen / Simonen / die Wurtzel von Pfaffenbind vnd Zaunruͤben jedes gleich viel / zerſchneidts alles / legs in ein diſtillier Kolben / geuß daruͤber Geißmilch / biß es gantz bedeckt / diſtilliers in BalneoMa- ri, mit diefem gebrandten Waſſer beſtreich das Angeficht / (6 wird egflar- Einandersider Samen von Melonen geſotten / mit feinen eignen Safft und Meel vermiſchet / Küchlein darauß gemacht / ondinder Sonnen gedoͤrrt / vertreibt allerley Stecken vnder dene Angeſicht / en Saͤlblein darauß gemacht mit Wein / vnnd ange⸗ richen. | j Wider die Ohnmacht ift fehr gut / fo man an Melaunen ſchmeckt / wie man auch die Cucummern ruͤhmet. , Wiver die hisige Fluͤſſe der Augen ſol man friſche ftück Me⸗ launen auff die Stirn binden. | Das XLIV. Gapitel, Don Eitrulfen- Citrullen. Citrullus. AN ) Qt UA Ju II; 8 IE zu & a — N W Ä > \S 7 = DET, R U Y DEP — EJe Cücrullen haben Blätter gleich den Rn 2 raucher/ vndam vmbkreiß mehr zerterfft Seine Se) Näben liegen auff der Erden gleich de Cucumern oder Melonen. Sie befommen eine|goltgelbe Blume / nach welcher die Frucht erfolget / ſehr groß / ſchwer / re | vn —— — Colocynthen / außgenommen daß ſie groͤſſer ſeyn / un ——— Zu 'W ! | | il J DEU 7⁊ — I hi Tas Ander Buch son Kreutern. 189 J th A Er — — da ſie die Erden beruͤſ⸗ Groß Flaͤſchen Kuͤrbs. Be ret ſt ſie gemeinlich weiß: · Innwendia fern fieam Fleiſch gantz Pe — 4 feucht vnd waͤſſerig / welches in etlichen ſuß iſt / in etlichen ſaͤuwer⸗ Cucurbita lagenaria mator —4 Be. lecht / etliche haben gar feinen Geſchmack. Gemeiniglich iſt das N a Fleiſch bey der Rinden weiſſer / faſt eines ſauwren Geſchmacks / I aber das ander theil / iſt ſuͤß vnd lieblich.) Der Same iſt breidt vñ IE 1 | Ö I N “A zweymal groͤſſer als der Melonen / mit einer harten Rinden be⸗ kleidet / ſchwartz bißweilen rothlecht / oder Aſchenfarb. 9— ii Diefe Frucht fan man in einem hanffen Weigen einſcharren / z\ 1 | Y vnd vber zween Monat behalten vnnd ſo ſie u fruͤhe zeitig abge⸗ * brochen weren / werden ſie in dem Weitzen vollendt zeitig / vnnd | Sr — bleiben deſto lenger. | \ Fo ‚Von den Namen. ij u Itrull wird in Latein Citrullus genennt / oder Angurien. | N gu B Lateiniſch Anguria.[ Frantzoͤſiſch Concombre atryn.Eng⸗ G | il M. liſch Citrullcucumber.] | | m Bonder Natur / Krafft / vnd Eygenfchafft me...“ der Angurien. | | | J Je Citrullen oder Angurien ſeyn kaldt vnd feucht wie mi Ger die Melonen [im andern Brad ] Sie ſeyn deß Som⸗ | j * mers vber nuͤtzlich vnnd gut wider die Hitz wider den IM a. Durſt / vnd Entziindung der Leber: [ in Hitzigen Fer ⸗ | bern / vnd wider die Breune gibt man ſie ſicherlich / Undern auch In, j " m biefcharpffehisige Gall: Vnd ſind zugebrauchen wie die Melo⸗ eg x | J nen / daruon im vorhergehenden Capitel Meldung geſchehen iſt. > —\ ® | IM Das XLV, Capitel. x / \ — | 4 Donsirbflen FR AN ol C Koͤpffel Kürbs. H —— — VV— NE Cucurbita capitata. MR ——IEESS \ I | ik) SEAN: / en ; e e 5 A| N " As - | Klein Flaͤſchen Kuͤrbs. IF! ; Cucurbitalagenaria minor. I zn 5) — — - 13 ' | ' I eh N 4 4 | | | l | D 1 m Ru j ' | IB E ik u ’K h A WER Kuürbs ſeyn fürnemlich zwey Ge⸗ — \ 4 J ſchlecht einheimiſch und frembd / ſo Indianiſch ges — 959— HRS Der einheymifchen feyn dreyerley | " MM Art /. Die erſten feynrundwerde Koͤpffelkürbs ge⸗ an etlichen ſchlecht lang / an etlichen krumb gebogen / als die Hoͤr⸗ " 0 nennedierveil fie ſich einem Kopff vergleichen. II. Die andern ner. Ire Blärter vergleichen fich dem Ephetwrallein daß ie grof i ‚Si ſeyn breitlecht / Flaſchenkuͤrbs genennt / dieweilman Flafchen ſeyn breid vnd weißlecht / e hencken fich mit jren Raͤben vñ Fa. (4 um darauß machen Bahr ſeyn / groß und flein. den Jan die Pfaͤhl / Baͤum / vnd was fie ergreifen mögen, ſteigen Bi F ’ e Er ee H —99 —9*— II. Die dritte werden lange Kuͤrbs genennt: [deren Frucht ¶ daran in die Hoͤhe mit jren groſſen weiſſen gefkirneen Blumen. x | — —— um \y >! >77 Va 2 Langer Kuͤrbs. Cucurbita longa. âú— * —8 — AN 7 Nr & . AN N I N x N — 7 rn RN \ — INN IN J q x N WM AR DM N 6 Prr, 9 —— *— LTD — — Pr 4 IR { Vs * A —V— N 8 N $ 7 4, Ga ÄEEIN * —— FAR N 1* TEN , [ Ars Aonfiys = 4 N —— 7 TR LK * fl \ 1 Add AN) Zn 4 4 N — — PR NEMPHeR ⸗— MER k — > ( y 4 FH iR 0 SS 3 N R . v N A —9 * 4 * — NN; 2 r G : = n lan — —— u" U 3 Er + ENGE WG 8 INGE — = z —— — — — — IS R ’ 5 & # . « — Ip ı | ; = 7 \ D \ NS » X ER t N nr — UF { ——“ N * a Re ZZ [ welche zweyerley find: Die erften find gan wollecht / anzuſehen als weiſſe Roͤßlein / jede Blum mit fünff oder ſechs Blättern’ folche Blumen fallenam dritten Tagabohnalle Frucht: Die andern Blumen feind kleiner / aber hinden an jeder Blumen er ſcheinet auch die Frucht / anzuſehẽ als die kleine wilde Holsbiren.] nn die Blumen verwelcken / ſo nimpt die Frucht ſehr sw D.Jacobi Theodori Tabernzmonfan/ F Klein Indianiſcher Rürbe. CucuıbitaIndica minor. Indianiſcher Kuͤrbs. Cucurbitalndica. \ N N) \ N * u. #7 N —— —— —— === \ — — ==. —— —— == u EN N welche erftlich grün ift/darnach bleichgelb oder leibfarb: Der Sa⸗ me iſt in den Kuͤrbſen / welcher breyt iſt vnd duͤnn: die Wurtzeln find lang / mit viel angewachſenen Zäferlen- ) | Der Indianiſchen Kuͤrbs find auch mancherley vnderſcheide / ander Groͤſſe / Form / und Farben ſind doch alle geſtaltet mic die Melaunen- ]feyn zweyerley: Groß vnd klein / jhre Blätter ſeyn groͤſſer dann der vorigen / ſcharff un rauhe / gleich dem Weinreben laub: Die Räben ſeyn auch dicker / ſtaͤrcker vnd raucher: Die Blumen groß vnd goltgelb / ¶ faſt wie die Sılgen zertheilet.) Sie wachſen gern an feuchten vnd waͤſſerigen Orthen / vnnd wo fie dieſelbige nicht haben muß man ſtaͤtigs Waſſer darbey halten / ſonſt mögen fie nicht aufffommen. | Sobald die zwey er⸗ fie feifte Blärter auß dem grund ſchlieffen / muß man ſtets Waſ⸗ fer darbey haben / ſonſt mögen fie nicht fo bald aufffonmen.] Wenn man die Körbe groß haben wil fol man die mirtelfte Kerne auß den Flaſchen nemen / vnd in der Pflangung die Spir gen vnter fich Echren. [ So man den Samenin Seſamoͤl bei⸗ tzet / vnd folgends ſetzet ſollen Kürbfen ohne Samen wachen. ] Etlich beißen den Samen in Milch oder ER Waſſer / ſo wachſen die Kuͤrbis eher / vnd werden ſuͤſſer. | Bonden Namen. K: [oder Kürbfen nennet man Griechiſch / Kore- nur Ha Node. ] Heiſt Sareinifch Cucurbita, Arabiſch Haraba. Welſch Zucca. Spanifch Calabucca. Franke ſiſch. Courge. Böhmifch Tykevr. [| Niderländifch Cau⸗ woorde. Engliſch Gourde. ] Bon der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft der Kuͤrbſen. Stücken gleich / vnd durchauß verwandt: Derowegen wo zu die Melonen gebraucht werden / darzu kan man ar Kuͤrbs ſeyn den Melonen vnnd Angurienin allen auch die Kuͤrbs auff gleiche weiß nuͤtzen. Dioſcorides ſchreibet / daß der Safft allein oder mit Roſen · oͤlin die Ohren gerröpffer/lege den Wehthumb derſelbigen. ¶Die Kuͤrbs wird in der Speiß gebraucht / vnd kuͤlet wol. Man pflegt fie auch mit Zucker oder Honig einzumachen / wie die Ci⸗ trinaten. — Wei⸗ pi fe 10 X Ki ve. V— Di m Das Ander Buch / von Kreutern. IoI Coloquint das Maͤnnlein Colocynthis mas. A Wiewol man bie lang: frifch behaltet / wann man fie in F Sprew einwickelt / vnnd an einen fehartichten Drehin Sandt graͤbt / vnd duͤrr Hew darauff legt zu letzt mit Erden bedeckt. Alſo auch der runden Kuͤrbis / etlich werden nach der lenge in ſtuͤcklein geſchnitten / vnd auffgehenckt / die behalt man auff den ee vnd zuvor in Waſſer eingeweicht / braucht man fie zur peiß | Etlich purgieren fich mie Kuͤrbis /hoͤlen einen frifchen Kürbis auß / thun Wein darein / vnnd da es ober Nacht geſtanden / trin⸗ ckens am Morgen nuͤchtern. Der Samen geſchelt in Gerſtenwaſſer geſotten / iſt qut wider die hitzige Leber vnd Nieren / wie dann auch der Samen von Cu⸗ cumern. | Diealten Kuͤrbs Raͤben mit Eſſig vnnd ſüſſem Wein einge z ben / heilen die rote Rohr. | Ä Eufferficher Gebrauch. Je Aeſchen vonden Rinden heilerden Brandt fräff- tiglich: heilet auch faule Geſchwaͤre und Loͤcher / ſo am Maͤnnlichen Gemaͤcht ſich erzeigen. Der Samen gepuluert / vnd in Wunden geſtreu⸗ wet / macht daß ſie mit Fleiſch werden außgefuͤllt. So man die Pferdte mit dem Safft auß den Blaͤttern be ſtreicht / ſind fie ficher vor den Fliegen und Mucken. Don deß Waſſers inniertichen und euſſer⸗ lichen Gebrauch. Aſſer von vnzeitigen Rürbig gebrande/ trinckt man in ‚histgen Febern. So mang mit Zucker vermiſchet / trinckt / dienet es wider den hisigen Huſten / vnd fuͤrdert den Stulgang. CLeinen TLuͤchlei darein genetzt vnd vbergelegt / nicht allein zur zu den ſchmertzlichen heiſſen Podagram / ſonder auch zu allen hi⸗ tzigen Geſchwulſten. Es iſt auch ein ſehr gute Artzney fuͤr das groſſe hitzige Hauptweheifonderlich den jungen Kındern. Wo man das Waſſer nicht hat mag man den Safft von Kürbfen nemen. Das Waſſer fo wol als der Safft iſt sur den hitzigen Ohren und Augen gut darein gethan vnd vbergelegt. Heiler auch was vom Fewer verſehret ift. ] Das XLVI. Gapitel. Ron Eoloquinten. Ac erſte Geſchlecht / das Maͤnnlein fla⸗ N m dert mit feinenrunden vnd rauchen Näbenauff >> der Erden her; Die Blätter feyn rauch, Aſchen⸗ SC) farb) grauw / rings vmbher zerſchnitten / feine Blumen ſeyn Bleichgelb / nicht faſt groß. Die Frucht iſt gantz rundt / wie ein kleiner Ball / erſtlich gruͤn / darnach aber Citringelb / jnnwendig luͤck / als an Schwamb / mit vielen Koͤrnern beſetzet an Geſchmack ſehr bitter. Die Frucht an dem Weiblein iſt rundt vnd etwas langlecht wie die Biern / liechtweiß vnd glatt. Die Frucht kompt gang ſpat / wenn der Herbſt ein En⸗ de haben wil. ¶Bey vns gehen ſie wol auff / werden aber nicht zeitig: derohalben die Frucht zu ung gebracht wird auß Egypten vnd Alexandria Herr Rauwolff ſchreibt / daß fir am Fluß Eu⸗ phrate auff Bagadet in groſſer Menge wachſe / von dannen ſie nach Alepo / vnd ferner in andere Orth gefuͤhret werde / vnnd von Perſianern wird fie Cucurbita deferti genannt.) Von den Namen. Griechiſch vñ Lateiniſch Colocynthis oder Coloquintis, Sicyonia,Cucurbira fyl ueſtris. Arabifch Chandeil [ Had- hal. | Welſch / Spanifch vnnd Boͤhmiſch Coloqumtida. Frantzoͤſiſch Coloquinte. Niderlaͤndiſch Quintappels. Engliſch Coloquintida. Von der Natur) Krafft / Wirckung vnd | Eygenſchafft der Coloquinten. G Alenus fchreibet/ daß die Coloquinte eineg fehr bittern Geſchmacks ſey / daher dann leichtlich abzunemen / daß fie wgrm vnd trucken ſeyn muß vnd wie erliche ſchreiben biß im drit⸗ £ Cork [oder wilde kleine bittere Kuͤrbslein ] heiſt UN N N gern 7 8 N N ’ x N! N V N * (v \ N N. CE & Coloquint das Weiblein. Colocynthis fœmina. nem —2* R N = # Kr 3} —8 — S = S = Ei \ FD V ten Brad. [Es ſollen die gröflern / leichtern / mit den luͤckeſten Marck weiß milt vnd lind /die wol zeitig ſeyen / zur Artzeneh erwe⸗ let werden. Innerlicher Gebrauch der Coloquinten. S ſchreibet Fernelius, daß die Coloquinte eine Art an Er habs / die zaͤhe grobe Feuchte vnnd Schleim / wie dann — — — —— eye ET vn — — — —— — — — * — ———— — ———— — — — ——— —,—— — —— — — — — — — — Ale 192 A dannauch die Gall vnd das gelbe Gewaͤſſer / auß dem Leib zu trei· ben vnd zu purgiven. Vnd werde gebraucht zu den alten lang⸗ wirigen Kranckheiten / darinn der Agaricus vnnd dag Turpe- thum zu ſchwach ſeyn. Er meldet aber darbey / daß es den Ma- gen / die Eingeweide vnd den gantzen Leib zum hefftigſten bewege / zerreiſſe vnd zerſchneide die Daͤrme / vnd bringe onfeidtliche groſſe Schmertzen mit ſich / vnnd purgier ſo ſtarck / daß auch das Blut hernacher gehe / [ dann es eroͤffnet die Außgaͤng der Adern / viel hefftiger / dann die Arabier dem Aloes zugeſchrieben haben / zernagt vnd zerfriſt die Gaͤnge da es durchgeht.) Derohalben dieſe Coloquinte nicht leichlich oder freuentlich zugebrauchen ſeyn / ſondern mit gutem Bedacht vnd Beſcheidt. ¶Die Schaͤdtlichteit werden gewendet durch Zuſatz vnd ver⸗ miſchung ſolcher Stück / die das Hertz Magen vnd Lebern ſter⸗ cken: demnach in vermiſchung deſſen daruon es fehleinig! B ſchluͤpfferig vnnd zaͤhe wird / damit es behende durchlauff / als fuͤrnemlich iſt gummi Dragacant, Maſtix, Bdellium, vnd ders gleichen. Die Alten haben ihm groſſe Kraͤfft zugeſchrieben das Hirn zu reinigen / vnd das Gaͤder: ein ſonderliche Artzeney zu veralte⸗ ten Hauptwehe deß gantzen oder halben Haupts / zu der fallenden Sucht vnd Schlag / allen Gebrechen der Neruen vnnd Augen / veralteten Huſten / vnd iſt ſen Wirckung wunderbarlich zu den Gleichen / als im Podagra von Kalten Fluͤſſen / Huͤfftwehe vnd dergleichen. ] Manpflegerdas Marck zu einen fuhrielen Puluer zuſtoſſen / darnach mit ſuͤſſen Mandeloͤll vnd Maſtix zu vermiſchen / vnnd Trochiſcos oder Pillulen darauß zumachen: Man ſol auch nicht vber einen halben Scrupel deß Puluers einnemen. Es ge⸗ hoͤrt diß Puluer allein für ſtarcke junge Perſonen / vnd nicht fuͤr © ſchwangere Weiber. [ Die Sandeftreicher purgieren die Set darmit / beitzen und fie- den diefen Apffelin Wein / vnd gebeng den Krancken zu trincken / daß erliche den Geiſt auffgeben Solche Runft können faft alle Juden /die da bekennen / daß fie allzeit den gehenden Mann, auff- opffern muͤſſen / derohalben fehe ein jeder für ſich. Euſſerlicher Gebrauch. Oloquint in Effig gefotten / und warm darmit gurglet / N fie Mefues lehret das Zanwehe. In Eſſig ge⸗ rührt / vnd die grindige Haut darmit gewaſchen / heylet ſie ohne zweiffel. Coloquinthenoͤll vnd fein Gebrauch. auß / geuß Baumoͤll darein / ſtopffs oben widerumb zu / vnd brat den Apffel vnder heiſſen Aſchen / darnach preſſe ihn auf. Solche Oel bewart das Haar vor außfallen / auch daß ſie ein fer: ein Apffel von Coloquinthen / thu das Marck her lange zeit nicht graw werden / an die Haar geſtrichen / macht fie ſchwartz. Diß Oel warm in die Ohren getropfft/ benimpt das Sauſen / in das Nabel loch warm gethan / toͤdtet di Bauchwuͤrm. Von den Trochiſcis Alhandel. Amit der Coloquint jhr Schaͤdtligkeit benom̃en wer⸗ de / wird das Marck der Aepfflen / vber die maß rein zur Puluer geſtoſſen / damit er ſich nicht im Leib an das Gedaͤrm hencken koͤnne: demnach ſo nimpt man deß Puluers zehen Vntz Gummi Dragant / Arabic vnd Bdellium, jedes ſechs Quentlein: Die Gummi zerlaß man in Roſenwaſ⸗ ſer / vnnd mir einem theil werden Kuͤglein oder Trochifci E bereitet / welche ſo ſie trucken werden / werden zu Puluer geſtoſſen / vnd mit dem anderen theil deß erweichten Gummi widerumb Kuͤgelein gemacht wie zuvor / vnd dieſes geſchicht dreymal. Vnd dieſe Kuͤglein werden in den Apothecken Trochifci Alhandel on Trochifeide Coloquintide genennt / faſt gebraͤuchlich bey den jetzigen Practicanten / andere Artzneyen von Pillulein / Lattwer⸗ gen vnd dergleichen zu ſcherpffen. Es werden auch viel koͤſtlicher Lattwergen / Pillulein vnd Tro- chifcen it vielerley arth von dieſen Aepffeln bereitet ſonderlich die bitteren dattwergen / Hiera picra genannt G D. Jacobi Theodori Tadern.montani/ Don Gebrauch vnſer Hielaͤndiſchen Coloquimaͤpffel Jeſe Coloquint / welche baß auff vnſer Natur geartet Ari vnſchaͤdtlicher gebraucht werden / auff fols gende weiß. Bon diefen Aepffeln / wo fie wol zeitig ſeind / nimm das weißlůck Marck famprden Kernen: laß in einem Glaͤßlein mir Wein / wol zugedeckt / erweichen auff vier oder fuͤnff ſtundt / dann trucks auß durch ein Tuͤchlein / vnd trincks wann du zu A⸗ bendt in das Bett wilt gehen / dieſes wird gegen Morgen allen zaͤhen dicken groben Schleim außfuͤhren / vnnd wol purgieren: auch in dem Grimmen vnd faulen Magen Fieber und Waſſer⸗ ſucht dienlich · Das XLVII. Capitel. Von Cucumern. Cucumern. Cucumis. I. e Cucumern haben faſt alle die Arch an A ſich daß ſie ſich außbreiten / vnd da fie nicht vnder⸗ SS ſtuͤtzet werden müffen fie von wegen ihrer ſchwa⸗ SC) en Raͤben auffder Erden liegen bleiben. 1. Daserfte Gefchlecht hat etwas Fleiner Dlärter/dann die Kuͤrbs / doch dicker / ſchaͤrffer vnnd rauher: Die Blumen ſo zwi⸗ ſchen dem Stengel vnd Blaͤttern wachſen / ſeyn gelb / nach wel⸗ chen die Frucht erfolget / außwendig mit vielen Tuͤpfflein be⸗ ſprenget / erſtlich gruͤn / darnach wenn ſie zeitig werden / ſeyn ſie gelblecht / mit viel Striemen oder Fuͤrchlein gezieret. Il. III. Die ander vnd dritte Arth werden Turckiſche vnnd Spaniſche Cucumern genennt / von wegen deſſelbigen Orts / jh⸗ K re Blaͤtter ſeyn den vorigen etwas gleich / aber die Frucht iſt gröf? fer vnd ſchoͤner anzuſehen. IV. Das vierdte Geſchlecht / die Schlangen Kuͤrbs / ſeyn lange / krumme / hollkeelichte Gurcken / an der Rinde weiſſer vnd rauher / dann das erſte Geſchlecht: Deßgleichen auch die Blaͤtter ſeyn ſcharff vnd rauch / wie in den Melonen. Sonſten ſeyn ſieam Sa⸗ men vnd Geſchmack dem erſten gleich. ¶. Noch einander art der langen Cucumern finden wir von H Camerario geſetzt / welche Blätter har wie Melonen / auch ſol⸗ che Bluͤmlein / aber die Frucht iſt nicht ſo hollkeelicht / ſondern | knortzicht / | | | | | 0 9. Das Ander Buch von Kreutern. Is5 FA | Türefifche Cucumern. F Schlangenkuͤrbs. Cucumis anguina. IV. Mt Cucumis Turcicus. 11. —4 IM + | X NZ — on | h N 2 BZ BEN N 27. : | j URN N I I | J (> N y Im | |) ih. NUN | ER J tn S | | | 2 '# u B * N — | N J | u ) | AN | | J il | 4 — | Zur BEN lonen / welchen fie auch faft gleichen / wenn der Geſchmack vnnd | . Spanifh Cucumern. Geſtalt der Frucht den Vnderſcheidt nicht machten. | | Cucumis ex Hiſpanico feminenatus II. Sie wer den in den Gaͤrten gepfl intzet / vnnd wenn man den u Samen zuvorin Milch einbeynet / fogerahten fie deſto lieblicher. | Wenn man die Gureken haben wil/ miteines Menſchen o⸗ 4 der andern Thiers Bildtnuß formieret / ſoll man die Bluͤet in ei⸗ nen Hafen oder andern Geſchirr verſperren / darinn dergleichen Bildtnuß außgegraben oder formiert iſt. Von den Namen. 4 Vcumern oder Burcken heift Griechiſch Zirve nr2ep0% | C Cucuinis. [ Arabifch Chare. ] Welſch Coco- » mero. Spanifch Cogombro. Sransöfifch Cocombre. Böhr mifch VVokworky. Niderlaͤndiſch Cocommers. ‚Eng. liſch Cucumber. hu BB Don der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft ir 2 der Cucumern. Any — Veumern / Melonen / Kuͤrbs vñ Citrullen ſeyn alleſampt — einer Natur vnnd Eygenſchafft / derowegen was von m Y 7 den Melonen gefehrieben fol auch von den Cucumern 1 12 EB verſtanden werden. J —9— MA: [ Die gemeine Cucumern werden lang wachſen / wann man | } AT AT die Bluͤt fampr dem Stiel in ein lang Rohr thut / ſo muß in die ii "2 NN Laͤnge wachſen und fo man hernacherdiefen Samen ſaͤhet / brin⸗ J —J get er von ſich ſelbſt ſolche lange Frucht. | J mu III FR SEWNEES So man frühgeitigen Cucumer haben wil / ſo thue man im 4 ab» ANDRES SCENES Jenner oder Hornung feyſte getuͤnchte Erden in ein Ro:b/ dar- 4 i E Eh NR A RSS K eyn ſetze man den amen / ſpreng ein wenig Waſſer daruͤber / vñ J RN NEN RN fo fie auffgehen ftelle den Korb an warmen vnd ſchoͤnen Tagen u mE ——— vnter den Himmel / neben einer Wandt / daß jhnen der Winde J 4. nicht ſchaden möge : Go aber Kälte vorhanden / fo thue den I in Korb ins Hauß / vñ das thue ſo lang biß keins Froſts oder Reife — Ey | | | mehr zu beſorgen / darnach vergrab den Korbin die Erden. 4 OR knortzicht / wie auchdie gemeinen? jnnwendig lieat Sie! kleinerer Wo man vnter die Cucnmern Del vnterſetzet/ fo ruͤmpfft Ei m Samen / denn in andern gemeinen, fönnen auch nicht fo wol ſich vnd zeucht zu ammen auß Feindtſchafft: Dargegen ſo man Ki viel Regenwetter eyden / welches doch die gememe leichtlich dul⸗ ein Schuͤſſel voll Waſſers vier oder fuͤnff Finger weyt davon 1 7 den / ſondern dieſe lange woͤllen viel Sonnen haben / wie die Me⸗ſtellet / in einem Tag näher ſie ſich gar darzu . Auch oofft es ft R donnert ' 19% cken an. klein iſt / n Salz, Eifig vñ Waſſer / on pflegt man Fenchel darzu thun:diefe ſetzt man auff sum Bratens / wann die Frucht nicht mehr vorhanden iſt. Sonft pflegt man fiezerfehneiden / mir Eſ⸗ ſig Oel vnd Sal anmachen vñ darftellen: jedoch ſoll man nach dem ſie geſchaͤlt / Scheiben weiß zerſchnitten / Saltz daruͤber thun / ein halb Stundt oder mehr laſſen ſtehen / ſo zeucht es die vbrige Feuchtigkeit herauß / ſo man hinweg werffen ſoll / vnd hernacher Del vnd Salt darzu thun. Somanzupieljfferierfälten ſie das Gebluͤt / vud erwecken faule Fieber. Cucumeren fuͤrdern den Harn doch nicht ſo wol als die Me⸗ launen . B Euſſerlicher Gebrauch. D Se Blaͤtter in Wein geſotten / vñ vbergelegt / heylen die undtsbiſſz: Die Frucht zerſchnitten vnd vbergeleg⸗ © fühlen die hitzige Geſchwulſt: Wider die Bräune ftärg auff der Zungen gehalten / iſt ſehr dienlich. ] Das XLVIII. Kapitel, Bon wilden Cucumern vnnd Bierns Eucumern. 1. Wilde Cucumern. Cucumer alıninus. Ey: ER * — * = IR, AN? A) * Q 7 m ERS Re» Na TUN * vr SS Fu A & ’ ILU7 — 8 ES — * TS je dh < INS 7, 9 TUE G Ä Um | Mi HAN D VR Y —— * 4 RS N \ N nA VA 14 TA N \ aA RN F 8 Man pflegt auch die Fruͤcht gantz einſaltzen / wann ſie ncch D. Sarodi Theodori Tabernemontani / A donuert / wendet fie ſich vmb / als kaͤme fie ein Forcht oder Schr F genimeldheim Augſtmonat zeitig werben [in der Groͤſſe wie ein Eychel / zu Zeiten wie ein Baumnuß / Ivoll Saffts und brauner Körner. Wenn man diefe Frucht [mo fie faft zeitig] angreifft / fo plagen die Körner ſchnell herauß / als ſchoͤſſe mann cin Bichfen ab. II. Das ander ſeyn kleine Bierneueumern denn fich ihre Früchte den Birn vergleichen / feyn kleiner als die andere/ ſonſt den vorigen Cucumern faft gleich. [Die Blätter find ſchwartzaruͤn / rauch und geſtaltet wie der gemeine Eucumer Blätter: Die Stengel fo rundt vnd rauch / fladern hin vnd her auff der Erden vnd wöllen nicht leichtlich v⸗ ber fich : traͤgt zweyerley gelben Blumen / wie die Kuͤrbs: Die erften / ſo nicht runde Knoͤpfflein geminnen/ verwelcken ohne Frucht: Dieandernbringenjhre Frucht, fogegen dem Herbſt zeitig werden / als ziemliche Regelbieren gan Eitringelb/ inwen« dig gan lůck / mit vielen Koͤrnen befegerfo fich der Citrullenförs ner erlicher maffen vergleichen: Deren Aepffel werden offt ab einem Stock ober die hundert abgelefen/ vnnd find auch bitter. Diefe wachfen gern in fandrichtem feuchten Grundt.) Die wilde Cucumern haben ihre Wohnung in ſandigem Erdtreich / und auff den alten gebrochenen Mauwerſteinen. In Teutſchlandt muͤſſen ſie von dem Samen gepflanget werden. ¶Die erſte gewohnet baldt / vnnd beſamet ſich ſelbſt / alſo daß es nachmalen ohne Pflantzung auff den Miſten / an den Wenden / vnd anderswo feine Wohnung ſucht: Wiewol ſie vberall in hi⸗ tzigen Laͤndern waͤchſt: Dean finder fie viel vmb Bononia in Welſchlandt: Vnd ſo man die Wurtzel ober Windter im Keller behaltet / ſhlagen ſie das ander Jahr widerymb auf] Von den Nahmen. Ildt Cucumer heiſt auch EſelCucumer / Spring⸗ kuͤrbs | wilde HundesKürbslein ] Griechiſch zirus aypıoc. Cateiniſch Cucumer, oder Cucumis ſylue- ftris, Cucumerafininus, anguinus ober Cucumer erraticus. Welſch Cocomero Salnatico. Frantzoͤſiſch Concombre fauuage. | Spanifdy Cogumbrillo amargo. Sriverländifch Eſel oft velt Concommers: Enalifch wilde Cucumber / Spirting Cucumbers. Das ander Geſchlecht wirdt genannt Bierncu⸗ cumer ¶Teutſch Eoloquinten ] Lateiniſch Cucumer pyrifor- mis, dieweil ſich die Frucht den Bieren vergleicht: T Engliſch peare fashion Cucumber.] Von der Natur / Krafft / Wirkung vnd Eygen⸗ ſchafft deß wilden Cucumers. I ( ; Alenus ſchreibet daß die Eſels Cucutmer ſehr bitter ſey / wirdt derhalben fuͤr warmb vnd trucken gehalten. Innerlicher Gebrauch der wilden Cucumern. wirdt dieſer Cucumer gar wenig jnnerlich gebrau⸗ chet / wegen ſeiner groſſen Bitterkeit und Schaͤdtlich⸗ rei, fo er bey fich har. Diofcorides ſchreibet / daß der Safft / lauß der Wursel auffein halben Scrupel zum hoͤchſten eingenommen / treibe auß durch den Stulgang iſt offt an drey Gran zu viel] die Gall vnd Phlegmata puratere| be komme inſonderheit den Waſſerſuͤchtigen wol / vnd ſchade dem Magen nichts / ſpricht Doſcorides, jedoch fo gehoͤret ein ſtar⸗ cker Magen darsu/ vnd iſt ſich hierin wol fuͤrzuſehen / ] vnnd ii l Al N * X j EN — an € * Onden Cueumern ſeyen noch zwey Ges ſchlecht vberig. J.Das erſte wirdt genennt wildt Cucumer / wirdt von dem Zahmen allein ander K Mr wol zu wagen. * EN fr * N f . ” f F hu L > Frucht vñ Wurtzeln onderfcheiden. Die Fruche Eufferlicher Gebr auchderwilden ſtt Biel kleiner dann an den andern/die Wurkela- berift gröffer [ weiß / Arms dick / voller Saffts: ] Seine Räben ſeyn rauch ein wenig ſtachlecht / faft eines Fingers dick. Die Blaͤt fer vergleichen ſich ſehr den zahmen Cucumern / allein dag ſie groͤber vnd rauher ſeyn / mit vielen Adern durchzogen ſvnnd auff dem Ruͤcken ein wenig weißlecht: ) hangen an rauhen / di⸗ een vnd langen Stielen: Hat bleychgelbe geftirnte Blaͤmlein / nach welchem rauhe / ſtachlichte bleychgruͤne Knoͤpfflein erfol⸗ Cucumern. loſcorides ſchreibet / ſa man die Wurtzel mit Terbenthin DD vermiſche vñ vberleg / breche es auff die harte Geſchwulſt / ſo man Panos nennet. Vnd meldet / daß die Brühe! darinnen die wilde Cucumern geſotten haben / faſt gut ſey wider die Wehthumb vnd Schmertzen der Huͤfft / mit einem Eyſtir eingegoſſen. | Es Dos Ander Buch / von Kraͤutern. 195 Remedium bejchrieben wider die langwierige Schmergen vnd Wehthumb deß Haupts / welches auch von Hollerio fehr ger lobet wirdt / alſo: Man follnemmen die Wurselvon den Eur cumern fiein kleine Stück zerſchneiden / darzu thun ein Theil Wermuth / vnd ſolches in Waſſer vnd Baumoͤl miteinander wol ſieden laſſen / daß es weych wirdt / darnach wie ein Cata- plaſwa gebrauchen ¶[vnd warmb aufflegen: ſolches iſt offt probiert worden. Die Wurtzel gedoͤrret vnd zerſtoſſen / mit Honig vermiſcht angeſtriechen / vertreibt die Flecken von allerley Maſen deß An⸗ geſichts vnd Leibs. Aber mit Gerſtenmaltz vermiſchet vnd auff⸗ gelegt / verzehrt allerley Geſchwulſt / fo ſich von kalten Flüſſen erheben. In Eſſig gekocht / vnd in Mundt gehalten / legt den Schmer⸗ B gen der Zahn: vnd obergefchlagen/vertreibt fir das Podagram- G Der Safft von den Blättern in die Ohren gefallen / ſtaͤr⸗ fer das Gehoͤr.) 11. Klein Birncucumern. Cucumer minor Pyrı formis. Von dem Safft deß Eſelscucumers / Elaterium genennt. Selenenmersfafft wird von ſeinem Gewaͤchs gemacht / darnach weñ er außgepreſt iſt / wirdt er außgetruͤcknet. OD [ Dag Elarerium wirdt alſo bereytet / daß man die zeitigſten Kuͤrbßlein ableſe / welche / ſo baldt fie von jhrem Stiel abgerufft werdenjhren Samen gang vnd gar von fich ſchieſſen / E welches ein Zeichen flv daß fie gnug zeitig ſeynd: Laͤſſet alfo vber K Nacht ſtehen / des Morgens nimptman cin fauber Geſchirr / v⸗ ber welches man ein reyn haͤrin Sieb ſtuͤrtzt / darauff werden die Kuͤrbslein zerſchnitten / damit der Safft durchtrieff in das vn⸗ der geſetzte Geſchirr: das vbrige fo fleiſchicht / das nicht hindurch mag / truckt man hindurch: Alſo fol es im Geſchirr ʒu Boden fisen: Die vbrige waͤſſerige Feuchte genſt man allzeit herab: die, ſes wirdt an die Sonnen geſtellet / mit einem leinen Tuͤchlein wol verdeckt / ſo lang biß die waͤſſerige Feuchte gar verzehre / vnd alſo faſt eindorre daß kleine Kuͤgelein davon bereytet werden. Et⸗ liche / darmit nichts abgang von ſolchem Safft erweichen das v⸗ A Es wirdt von Paulo Ægineta lib. 3. cap. 5. ein herrlich gut F brigfonicht hindurch dringen mag / durch dag Seb mit Waſſer vnd treiben es alſo durch· Nach Kondeletij Meynnng / ſoll nit von dem Marck / ſondern von dem Schleym / ſo darin gefunden wirdt / zubereytet worden: Andere machens nicht allein von den Kuͤrbßlein / ſondern richtens zu mit Quittenſafft / darmit es dem Magen weniger ſchade. Es wirdt aber das beſte alſo erkandt / wann die runden vnnd in der mitten zuſammen getruckten Kuͤgelein weißfärbig find/ faſt leicht / glatt / vnd nicht rauh / gleich als ob ſie von bleychgelbens Wachs bereitet weren / vnd ſo du ſie an cin brennent Liecht her beſt / daß fie leichtlich engünder werden / vnd bald brennen / mm Ge⸗ ſchmack faſt bitter. Das aber ſchwehr / gruͤnfaͤrbig / mit vielen Farben vermengt / trüb vnd rauh / iſt nicht gut. ] Es woͤllen aber die Medici,man ſolle ſolchen Safft in zweyẽ Jahren nicht brauchen / dann je aͤlter je beſſer er werde: ſintemal er auff zehen gantzer Jahr vnverſehrt bleibe. Dieſer Saͤfft / wie Dioſcotides Galenus vnd andere mehr ſchreiben / purgiert die Gall / die Phlegmats, treibt auß die Waſſerſucht / vnd alles ander Gewaͤſſer / ſo ſich im geib verhäteer. Aber dieweil es gar gefährlich iſt darmit zu purgieren / wirdt er deſto meniger gebraucht / dann ſolcher Safft nicht ohne groſſen Schaden fan eingenom⸗ men werden. [ Die Alten haben fein zum allerhöchften ein halben Scrupel geben/ond zum wenigſten ein halben Serupel halber. Die alten fehreiben jhm diefe Schaͤdlichkeit zu / daß es dag Eingeweydt vnd Gedaͤrm zernage / die Außgaͤng der Adern er oͤffne / vnd faſt langſam wircke: derohalben ſoll mans nicht baldt allein eingeben / fondern mit Bdellio vnd Dragant vermifcher oder mit friſch gemolckener Milch / mit Honigwaſſer / oder ein wenig Saltz / es wirdt auch die Schaͤdlichkeit benommen durch Gewuͤrtz vnd Specereyen. In der Waſſerſucht iſt folgende Artzeney faſt kraͤfftig / ſ auch zugleich die Leber vnnd Magen ſtaͤrcket: nimb Rhabaͤrbara ein halb Quintlein / Steinſaltz / deß Saffts Elaterij, jedes iij. Ger⸗ ſtenkoͤrner ſchwehr: ſtoß zu Puluer / vermiſch wol / feuchte es mit Wermuthſafft an zu einem Teyg / vnd mach Pillulen darauß. Dann das Elaterium zu dieſer Zeit wirdt ſelten allein gebrau⸗ chetifondern vermiſchet mir andern Pillulen / alſo Nimme Pi⸗ lulen von Rhabarb. trochiſ. de Agarico, jedesj. Scrupel / der beſten Rhabarbara ein halbe Scrupel / Elaterij iij. Gerſten⸗ koͤrnlein ſchwehr: dieſes alles zerſtoſſen / vnd vermiſcht mit Wer⸗ muthſafft angefeucht / zu einem Teyg vnd Pillulen darvon ger .... macht: oderpillule Agarici j. Serupel/ Elaterij iiij. Gerſten- roͤrner ſchwehr / mit Rofenhonig gefeuchter / vnd Pillulen dar auß gemacht. | Der Safft von der Wurztzel ift ein gute Artzeney in der Waſſerſucht / dann er führer auf das gelb Waffer mit Gewalt, deßgleichen auch die Drühe/darin die Wurtzel geforten iſt /ver- treibt die Gelbfucht/eröffner die Verſtopffung der Leber und deß Miltzes / dienet dem Schmersen dep Huͤfftwehes.) Es wirdt dieſer Safft von etlichen gebraucht wider die An- ginam mit Honig vnd Oel vermenget / vnd außwendig ange⸗ ſchmiehret. [Man ſagt / wenn einer die Wurtzel der Weinraͤben mit dem Elaterio beſtreyche / fo freſſen die Voͤgel feine Trauben / ſo daran wachfen- ] | Eſelscucumeroͤl / Oleum Si- cyonium, Je man ein Oel hierauß machen fol/ifk im erſtẽ Theil offtmals angezeiget. Es wirdt aber dieſes Oel nuͤtzlich gebrauchet in den Falten Gebreſten deß Hirns / vnd der Neruen / als in dem Schlag Paralylis genennt / vnd in Zittern der Glieder / dieſelbige darmit geſchmieret. Dieſes Oel wirdt von Rondeletio gelobt wider dag harte Gehör wenn man defjelbigen erliche Tröpfflein in die Ohren laͤſt: Oder daß man in bemeldtem Oel Cologuineenblätter fo- chet / vnd euſſerlich auffleget. N Dee „196 [Der Birncucumern Krafft vnd v Wircfung- Jeſe hat auch ein purgierende Krafft / vnd dienet nich indie Kuͤche / it trucken vnd warmb. Wiltu ſie gebrauchen / ſo nimme ein Apffel / hoͤle fie auß / wann er wol zeitig iſt / vnd lege das Marck ſampt den Koͤrnern in ein Glaͤßlein mit Wein / laß vier oder fuͤnff Stundt darinn / trucks durch ein Thuͤchlein / vnnd trincke den Wein / wenn du zu Bert gehen wilt / fo wirdt gegen Tag aller zaͤher Schleym / die Magen’ Gall / vnnd was vnrath im Leib iſt / fänfftiglic) ohn allen Schaden außgeführe. ] Das XLIX, Kapitel. B Bon gelben Rüben oder Möhren. Gelbe Rüben oder Möhren. Sifer alter Matthioli. I 5 N 7 s — SR an > . J RR Re AR 00 ZZ l Ih ; NIE" N — ZN | SR NND ZU NER & IN un S{Alyı IN ãAV N — EN Y N a N h G SE 2) — Hi CET VE ER REN - > Dr Ne gelbe Rüben oder Möhren haben ei⸗ EEE nen Stengel Ehlen hoch / runde vnd rauch / an 2) welches Giepffel viel weilfer Blümlein erſchei⸗ —O nen /gleich einer Dolden. Der Same iſt klein’ Pen rauhe vnnd haͤrig / am Geſchmack ſtarck vnnd ſcharpff: Die Wurgelift gelb / jederman wol bekandt. Sie wer⸗ den allenthalben in den Gaͤrten vom Samen gezielt. Von den Namen. Kar Ruͤbe wirdt Griechiſch genennt Zirapor ; Satei- Di: nifchSifer. Arabiſch Culcas. Welfch Sifaro. Spanifch EB: Chirmias. Frantzoͤſiſch Cheruy. Boͤhmiſch Mrkevv. K Von der Natur und Engenfchaffe der Möhren. Dehren oder gelbe Rüben feyn warmb im erſten / vnd feuchtimandern Gradt. Innerlicher Gebrauch der Möhren. : Jeſe Wurtzeln werden mehrinder Küchen, dann in der Artzenen gebraucht / ſind eines ſuͤſſen ond lieblichen WGeſchmacks /erregen cin Appetit zum Efen : Seyn D. Jacobi Theodori Tabernmontani/ dem Magennüslich/treiben den Harn vnd den Grieß / ſonder⸗ lich die gefortene Brühedarvon- Man ſagt auch / daß ſie ein Natur an fich haben / zu den ches lichen Wercken zu reytzen ¶Von dieſem Kraut iſt im erſten Buch in der andern Se⸗ ction am 22. Capitel / vnder dem Namen: Zahme Paſtenachen / oder Moͤhren weytlaͤufftig gehandelt worden. Die Namen a⸗ ber / ſo hiebey geſetzt / ſind der Geyerlein / darvon beſihe das 25. Ca⸗ pitel deß 1. Buchs der ꝛ. Sectlon.) Das L. Capitel. Von Indianiſcher Zuckerwurtzel. Indianiſche Zuckerwurtzel. Siſarum Peruuianum, ſiue Batata Indorum. Siſt ʒu dem vorigen Sifaronoch ein an⸗ der Geſchlecht deß Silari geſetzt worden / fo Sifa- rum Peruuianum, oder Indianiſch Zuckerwur⸗ sel genennt wirdt / von wegen feiner ſuͤſſen Wur tzel / welcher Geſchmack / wegen ſeiner Lieblichkeit dem Zucker vergliechen wirdt. Dieſes beſchreibt C.Clufius , daß es ſeine Raͤblin auff der Erden vmb ſich zerſpreyte / wie die wilde Cucumer / die da dick vnd geſafftig ſind / vnd glatt: Die Blaͤtter ſeyen ziemlich dick / bleychgrün / fo den BinetſchBlaͤttern nicht vngleich: Die Wurgeln feye Spannen lang / zu seiten als ein geoffer Ret⸗ tich / jedoch zur beyden Theilen ſtumpff. Deſſen finde dreyerley von Farben vnderſcheiden / vnd an Lieblichkeit deß Geſchmacks: dann ob ſchon wol alle jnnwendig weiß ſeyen / ſo iſt doch an etli⸗ chen die euſſerſte Haut rohtlecht / ſo die beſten ſind: an andern bleych / andern weiß · Dieſes waͤchſt für ſich felbft in der Neuwen Welt vnnd bey⸗ liegenden Inſeln / von dannen iſt es in Hiſpaniẽ gebracht wor⸗ den / vnnd wirdt von jhnen Batata, Camotes vnd Amotes genannt: von den Engelländern die fig jene auch haben/Potatoes vnd Potades. Don 1 "7 ae mad anal an N Tr otes opt ) a Donder Natur vnd Gebrauch. wol rohe als gekocht: Beyden Spaniern wirdts aud) für ein Schleck gehalten von wegen feines lieblichen Geſchmacks / die fiedann vnder den Afchen brahten / die euſſerſte Haut hinweg ſchehlen / ſcheiblein weiß zerhauwen vñ ein wenig Wein / Roſenwaſſer vnd Zucker darzu thun: Etliche eſſens mit Oel / Eſſig on Saltz : andere machen auß den friſchen Wurtzeln Conſeruen.) | ar Einwohner der neuwen Welt effen die Wurtzel ſo Das LI Gapitel. [ Bom Grübling Baum. | * Srübling Baum. * | B Solanum tuberofum efculentum C.B.hue Papas Indorum. UBS NA ED, j) h 6" N —Y — | Z > & \ VS FE ON — f)) GE 9) EI IT N IND 9 * * 7 5 7 Yun ) IV l \ 7 Rübling Baum hat ein Wurtzel wie die res Grübling geſtaltet / welche etwan einer Fauſt groß MY era einer Handt lang / bißweilẽ klein / ſo knorricht / vñ geſafftig / mit einem zarten braunen oder rauch⸗ farben Haͤutlein vberzogen / inwendig aber iſt ſie ni und fart. Dader Stengel herfür ſchieſt find viel lange za⸗ ferechte Wurgel/diebreye vmb ſich fladern / auß welchen am Fruͤ⸗ ling andere Stengel herfuͤrbrechen / vnd andere runde Wurtzel anhangen / wie beygeſetzte Figur klaͤrlich mit ſich bringet: alſo daß ich an einem Stock viertzig runde Wurtzel ae habe / ſo durch weißlechtige Zaſern an einander hangen. Der Stengel iſt von zwo biß in ſechs Ehlen hoch / gruͤn / rundt / geſtreifft / etwas haͤricht / geſafftig / Fingers dick / welcher in viel ſchwache Nebenaͤſt gerheir x let. Die erſte Blätter find dem S. Barbelkraut Blaͤtter gleich / K die andern ſind dẽ Liebapffel gar aͤhnlich / Spannẽ lang: am An⸗ fang ſchwartzbraun / hernacher bleychgriün / etwas haͤrich / in fünff/ ſieben vñ mehr theil getheilt / zwiſchen welchen zwey kleine Blaͤt⸗ lein / wie an dem Liebapffel Blat geſetzt ſind. Die Blumen find anlangen Aeſtlin zehen / zwoͤlff / oder mehr bey einander / etliche of⸗ fen / die andere beſchloſſen / an Form vnnd Geſtalt der Melantza⸗ nenblum gleich / vnd ob ſie wol gantz / jedoch ſo ſind ſie fuͤnffecket / an Farb braun / weißbraun / auch etliche weiß / mit gelben Strei⸗ men vnderzogen / vnd in der mitte etliche Buͤtzlein. Man hat ſie auch mir gefuͤllten Blumen in Oeſterreich. Die Frucht iſt Das Ander Buch / von Kreutern. 187 F rundt / viel bey einander: gleich wie an der gemeinen Nachtſchatt⸗ deren etlicke einer Nuß / andere einer Haſelnuß groß / andere klei⸗ ner / ſo zum erſten ſchwartzgruͤn / etliche ſchwartzrot h ‚voller weiſ⸗ ſen luͤcken Marck vnd kleinen runden vnd breyten Samen / wie der Nachtſchatt. Be | * ¶ Dieſes Kraut iſt auß der Inſel Verginea in Engellandt / von dannen in Franckreich und anderswo hin gebracht worden: etli⸗ che wöllen/es feyauß America in Spanien erftlich/ demnach in taliam gebracht worden. Iſt jegmalen bey den Teutſchen / En⸗ gelländern/Frangofen/Staliänern vnd Spaniern gar gemein / vnd wirde durch die Wurtzel leichtlich gemehrt / darvmb dann ger meiniglich gegen dem Winter die Wurtzel außgraben Yet vnd im Frühling wider gefegt- Die Burgunder pflegen die Ae zu biegen / mit Erdtrich decken / vnnd alſo mehr Gruͤbling zu be⸗ fommen- * Papas Indorum,flor.fru&us &radix. * —X BP, Ni V BY), DV. — > 3 N In en “ Bil KIA =. — — N "sl N II — * A “ SS £ 7° Atute ( WR SE ER — Er) War A \ —S S ee = S —B J— * J — F Fe N y ® Te LS 2 4a) ie FIR N l ER >; N R \ Jp x EITES { —8 Ds m ‚ Ar , Wi SING, — TUR RZ =) N OS ER NS IN IIRE —08 —* III EEE * me — — r Won den Namen. Ruͤbling Baum wirdt von den Verginianern Ope⸗ nauuck genañt / von de Indianern vñ Spaniern Papas: Engliſch Poratoes of Verginea. Welſch Tartuffoli, wie fie dent auch die Brübling nennen: weildeffen Blätter der Kebapffel Blärtern;die Blumen der Melanganen : die Frucht der gemeinen Nachtſchatten: der Samen mit allen Nachtſchat⸗ ten Samen:der Geruch deß gantzen Krauts der Nachtſchatten aͤhnlich ifthabichs in meinen Kräuterblichern Solanum tube- rofum eſculentum, das iſt / Nachtſchatten mir knorrechtigen Wurtzel / ſo man in der Speiß gebraucht / genennt / weil es zuvor nicht beſchrieben war / darvon weytlaͤufftiger in meinem Lateini⸗ ſchen groſſen Kraͤuterbuch / geliebts Gott ſoll gehandelt werden / wie dann auch ſoll erwieſen werden obs den Alten ſey bekannt geweſen oder nicht. Won der Natur vnd Gebrauch. a: Wurtzel ſollen an Farb / Geſchmack vnd Krafft / den Indianiſchen Zuckerwurtz gleich ſeyn / darvmb ‚dann dieſes hieher geſetzt iſt worden / on wie dag vorige Bacara Indorum, alſo dieſes Batata Verginea genannt wird. Vnd wirdt dieſe Wurtzel wie die Gruͤbling in der Speißge⸗ braucht / vnter den Aeſchen gebraten / geſchaͤlt/ vnd mir Pfeffer ge⸗ noſſen:Andere / nach dem fie gebraten / ſchaͤlens / ſchneidens ſcheib⸗ linweiß / thun feiſte Brih vnnd Pfeffer darzu. Die Italianer tochens mie Spinwieder Fleiſch / wie die Ruͤben vñ Paſtenach / vnd eſſens:Die Engellaͤnder mit Oel / Eſſig vnd Pfeffer. Vnd brauchens zur Staͤrckung der ehlichen Wercken / Mehrung deß Sameng: etliche aber gebens denen zu eſſen / die ſo gar am Leib abkommen feynd- R ij was — — — — — — —— — — = — * — = ——— u — — — — — — — ET TEN — — — meet E — — ee u m mn En 7), — 0—1— | > en am r — — — — — — — — — — Weiß Zwiebel. Cepa alba. Se Ural — PT er Mn — TER [wie ein Fleines Köpfflein ] auß vielen duͤnnen 9, Haͤutlein oder Schelffen zufammen gefest: Ds uſſerſte Haͤutlein iſt zarth vnd rothlecht / vnden auß der Wurtzeln kommen viel duͤnne haͤrige Wurtzeln oder Fäßlein herfin. Der Stengel iſt faſt anderthalb Ehlen hochl hohi vnd runde ] hat in der Mitte einen dicken auff ⸗ geblaſen Bauch / an welches Guͤpffell runde Koͤpfflein / mit duůͤn⸗ nen weiſſen Haͤutlein vberzogen / die brechen mit der Zeit auff / vñ p kriechen die geſtirrnte zuſammen gedrungene bleychweiſſe Blu⸗ men herfuͤrkommen /hart zuſammen gedrungen / welche endtlich zu kleinen Koͤpfflein werden / in welchen je zwey oder drey ſchwar⸗ tzel eckete Koͤrnlein verſchloſſen liegen. [Die Blaͤtter die ſindt hohl / wie die Trometen / gruͤn auffgeſpitzet enndam Geſchmack ſcharpff.] Ri Beyde Befchlecht haben ihren Vnterſcheidt an der Farb / welche ander einen weiß if / an der andern roht. Sie werden vom Samen gepflanger / vnnd woͤllen ein gut feyft Erdtrich har ben: Blühen gemeinglich im Haͤuwmonat. [ Die klugen Gärtner ſaͤen den Zwiebelfamen auch vor dem Herbſt / auff daß ſie im Frühling junge Zwiebeln haben. Sonft werden die zeitige Zwiebeln gemeinglich vmb Bartholomzi außgezogen / gereynigt / vnd zur Küchen / oder zur neuwen Zucht auffgehalten.] E Von den Namen. Wiebel heiſt Griechiſch Kpsrrucr. Sateiniſch Cepa. Ara⸗ biſch Bafal. Welſch Cipolla. Spanifch Ceholha. Frantoͤ⸗ ſiſch Oignon. Boͤhmiſch Cybule. Niderlaͤndiſch Ayiuyn. Engliſch Onyon. Er Don der Natur / Rraffe und Engenfchafft der Zwiebeln. | Je Zwiebeln / ſchreibt Galenus , haben einen ſehr ſcharpffen Geſchmack / derowegen ſie biß im vierdten Grad warmb ſeyn. * D.Jacobi Theodori Tabern⸗· montani / Das LII. Gapitel. Bon Zwieffehn. F rs Roth Zwiebel. Cepa rubra. * * J— — —— Dioſcorides ſagt / daß ſie ein Art haben zu ſaͤubern vnd zu er⸗ oͤffnen / vnd durchdringen. Innerlicher Gebrauch der Zwiebeln. ‘el Zwiebeln ſind der Armen / (zu Zeiten auch dee Reichen) tägliche Kork / weilfieipre Speifen darmit würsen: ja auch rohe zum Brodt mit Sals eſſen / jedoch von wegen ihrer ober fich riechenden Art be⸗ ſchwehren fie fehr das Haupt end die Augen:Sollen derohalben von denenifo ſtudieren / vnd ein feucht blöde Haͤupt / Geſicht und Gehoͤr haben / gemeidet werden. Wo man ſie aber gebrauchen wil / ſo fan man die vnter den Sartich onnd andern Krautſpeiſen eſſen / dann fie die vberflüffige Feuchte vnnd Kälte deren milterre ı vnd nemen. MWoaber die ſtaͤttig gebraucht werden, mehren fie den natürlichen Samen. | Galenus fchreibt von den Zwiebeln / daß ſie den Leib auffblaͤ⸗ hen / vnnd haben ein Krafft / die zaͤhe / dicke / grobe Feuchten oder Phlegmata dunn zu machen on zu zertheilen: Seyen aber gantz ſcharpff / welche Schaͤrpffe ſie doch verlieren / ſo man ſie zuvor ein⸗ mal zwey oder drey im Waſſer abſiedet. Dioſcorides ſagt / daß die Zwiebeln den Appetit zum Eſſen bringen / und ſo man jhr viel jſſet machen einen Vnwillen deß Magens / vnd ſeyen dem Bauch nütz / wiewol andere ſchreiben / daß ſie dem Leib ſchaͤdlich ſeyen. | Sie werden von Fernelio gelobt / daß fie eine fonderliche Are haben follen/ die grobe phlegmata in der Bruſt zu zertheilen / zu fäubern vñ außsuführen:Sonderlich fo man fie mit Honigwaſ⸗ fer kochet vnd jſſet / oder mit Kreſſen und Honig vermiſcht / vñ wie K ein Latwerglein gebraucht / derowegen fie den jenigen gut ſeyn / ſo einen ſchwehren Athem fuͤhren / oder vmb die Bruſt eng ſeyn: [ oder aber in einer Glut ſaͤnfftiglich braͤtet / Abents on Morgens gebraucht/da dann etliche Zucker daruuter mifchen- Wol geſotten ondgeffenzöfftnen das verftopffen deß Harns.) Etliche gemeine Leuth eſſen die rohe Zwiefeln mit Brodt vnd Saltz fuͤr die boͤſe faule Lufft / vnd iſt RENT eich > Pond 7 = - —— voll [ ges Das Be! nd An nah Dirare ‘ Man Bra den( men tin ſuha flo km (Bi hrate — Bi f >. = er — —— Das Ander Buch / von Kraͤutern. 169 A Welche aber Hauptwehe daruon bekommen / die ſollen hrer F Nauen onnd Honig vermifche vnnd anſtreiche / ſo heyle er die muͤſſig gehen. Dann es ſchreibet Dioſcorides, daß ſie Haupt⸗ ‘ woche machen / vñ fo man jhrer viel jſſet / bingen un verurſachen | fit Le.hargum,das ifteinentieffen vnuberwindlichẽ Schlaff. [Die rohe Zwieffeln zerſchnitten / in friſch Brunnenwaffer vber Nacht geflanden / vnd den andern Tag den Kindern ſol⸗ ches Waſſer zutrincken geben / treibet vnnd toͤdtet die Spul⸗ wuͤrm gewaltig. ] Euſſerlicher Gebrauch der Zwieffeln. Iofcorides melderfo ma gekochte Zwieffeln mit Meer D träublein end Reigen zu einem Prlafter mache vnd v⸗ berfege mache «8 die harte Geſchwaͤr zeittig vnd breche fie auff [Welches auch die Zwicffelallein gebraten vñ warm aufgelegt auch hut: ] Hollerius fchreiber in feinem Tra&atu de Pefte,dag wenn man ein Zwieffel außhoͤhie / vnd mirgutem Theriack oder Mi, thridat fůlle / darnach den abgeſchnittenen Deckel widerumb aufflege vnd in heiſſen Ommern oder Aſchen weich brate / dar⸗ nach mir einander zerft oſſe / vnd mie ein Pflaſter aufflege / ſey es herrlich gut zu den gifftigen Beulen vnd Geſchwaͤren / ſo ſich in der Peſtilentz auffwerffen: Diefelbigs mache eg zeittig vnd ziche das Gifft nach ſich auß dem Leib. | Zwieffel in Schmaltz geroͤſtet vnd den Kindern vbergelegt / welche nicht harnen koͤnnen / hilfft jhnen baldr. [ Einexperiment wenn die jungen Kinder den Harn nit koͤnnen ablaffen : Nimb die allerdünnefte Zwieffelſchellet oder Haͤutlein / ſo zwiſchen einem jeden Blatt ligt legs dem Kind vornen auff das Rohr / es macht harnen.] Zwieff ei wie ein Suppolitorium indie Mutter geſchoben / —9— _ eröffner die Adern / vnd bringt den Weihern jhre Zeit —ſo eine Zeit lang fill geſtanden / vnd feiret geweſen.] ¶Zwieffeln geſchelt / i Baumoͤl gelegt/ in ein Saͤcklein fin⸗ gers dick eingenäht,in Affter geſcheben oͤffnet die Guͤlde nader. Das duͤnne Haͤütlein fo zwiſchen jedem Fach in den weiſſen Zwieffeln iſt / vmb die Eychel deß Maͤñlichen Glieds gewickelt / Biß der iobenden Hunde. Zwieffelſafft mie Hünerfhmalk vermiſcht / it gut wider die Schäden der Fuͤß / ſo die Schuhe wundt gerteben haben / darauff gefihmiere.[ Das Haupt damit gerichen / machet dag Haar widerumb wachſen | Es melder Diofcorides weiter am felhigen Ort / dab matt den Safft mir Rauten vnd Honig vermifeben foll onnd den Halß darmit beſtreichen / ſey gut wider die Anginam, wie ſol⸗ ches auch Plinius bezeuget. | Die Eüldenadern mir diefem Safft gerieben / eroͤffnet fit. Bad foman den Safft indie Ohren troͤpfflet / macherer dag Gehoͤr wider gut [ fonderlich fo man gerftoffenen Fenchel in ein außgehoͤlete Zwieffel thut / braͤtet unnd den Safft darauß truckt. Alſo auch Roͤmiſcher Kuͤmmich geſtoffen / in cin außge⸗ hoͤhlte Zwleffel gethan / die gebraten vnd außgetruckt / vnnd der G Saffı in die Ohren getropfft / ſaͤrcket das Gehoͤr.] Zwieffelſa⸗ H IM vnd ein wenig obẽ durchloͤchert treibt den verſtandenen Harn.) Von dem Safft der Zwieffeln vnd ſeinem jn⸗ nerlichen Gebrauch. in JS wirdt diefer Saffı zu vielen Sachen von den Au- 43 thoribus befehrieben : Fuͤrnemhlich aber iſt er nuͤtzlich in i | Oo Den jenigen/fo tait der Peftileng behaffrer ſcyn nach der Mu Meynung Hollerij alfo zugebrauchen: Mean folleine ih Zwieffel nehmen ſi / oben auffſchneiden vnnd außhoͤhlen / dar⸗ J ER nach ein Quintlein Theriack darin thun / vnd in heiſſer Afchen Mm. bratenwie zuuor auch vermeldet iſt wenn ſolches geſchehen / ſol u man dus euſſerſte abſchelen vnd darnach ein DBngoder 2. Loth rt | Granatenmein oder Syrupi acetolitatis citri darzu thun / vnd ii den Saft außpreffen zu welchem außgetrucktẽ füffe man neh⸗ MN men fol 2. Quintlin Tormen tillwaſſer / vnd dem Kranden zus trincken gebẽ / darnach fol er ſich warm zudecken einẽ Schweiß 1) | zubaiten: Der gemeine Dann nimpt nur bie gebrate ne Zwief⸗ MM fel vnd truckt fie auß / doch kan man ein wenig Cardobenedics 1 Du gen waffe: darzu nemen’denn alfogibt fie mehr Safft von ſich. or BGleichsfalls ein Zwieffel wie gemeldet außgehoͤlt / gefuͤllt / ge⸗ braten vnd mit einander zerſtoſſen / vnnd vbergeſchlagen / iſt ein EM. Köflich Pflaſter zu erweichen / der Peflilentzſchen vnnd andern of gifftigen Beulen. ] ih Plinius fireibeiwenn man den Safft von Zivieffeln mie “a Frchelſafft vermifcherfen er fonderlich gur wider Die anfangẽde Kb: E MWaffırfuche.Zwicffelfaffe mit Veielſafft den jungen Kindern ml einachlöft toͤdtet vnd treibt die Würm von ihnen. er f * —— mit Wein getruncken / fuͤrdert den Frawen — ihre Zeinj | * —V Euͤſſerlicher Gebrauch dep Zwieffelſaffts. a + Wieffelſafft mit Honig vermifcher vnnd angeſtriechen / —V macht ein klar Geſicht ſchreibt Diofcorides,[ vertreibt die CSA und den Anfang def Starns. In die Naſen gezo⸗ and) genvreiniger das Haupt vom Rotz vnd Schleim.) Band gl. Bermeldetam jelbigen Ort / mean man den Safft mit Eſſig / men zerſtoſſen mit warm Waſſer in Mundt gehalten / toͤdtet die Wuͤrm in den Zaͤhnen / vnd treibt ſie herauß [Der Safft mir Eſſig vermiſcht / vnd an der Sonnen an⸗ geſtrichen / vertreibt die weiſſe vnd ſchwartze Maſen am Leib. Zwiebelſafft mit Eſſig vermengt / vnnd in die Naſen an ſich gezogen / ſtillet das Bluten: welches auch ein Zwiebel ent⸗ zwey geſchnitten / vnd fuͤr die Naſen gehalten auch thut. VderdasPodagram da kein Geſchwulſt / ſchmiere dag Ort mit Zwiebelſafft / ſtrew ſchwartzen Pfeffer darauff ſubtiel gepuluert / darnach netze einen Schwamm in Wein / darmnen Kuͤm̃el geſotten iſt / vñ binde auff das Ort: die ſes zeucht die boͤſe Feuchtigkeit auß dẽ Gliedern zur Haut herauß vñ zertheilt ſie. Das LIII. Capitel. Von Lauch Lauch. Porrum — = —7— 7 4 * CH SI > Eh aucho find stDeierten@sefi hled t/ zan |; on wild. Deß zamen ſind — sah ines ſo einheimiſch / das and aber frembdrfo&ye ſcher Lauch geneñt wirdt. Dieſe beyde ſind ein⸗ ander faſt ve wandt / allein daß eins kleiner iſt dann das ander. Sie haben ee einge "Burke foDa ci it / weiche fen | ni Zevicffein — — J — ee B N N) & 5 j IN J * MN a, Wildt Brißlauch. I. Porrum ſylueſtre I. D £ x RER Zwieff⸗ln vergleicht / daran hencken viel fleiner häriger Faſeln / haben nur einen Stengel / daran breite Blaͤtter ehen / etwas znſammen gefuͤget / lana vnd ſpitzig· Obenam Stengel ſtehen di RBumen rund vnd zufammen aefent mie ein Kugel. Der wilde Lauch iſt auch zweyerley / einer mit breisen/der an⸗ D, Tacobi Theodori Tabern montani / FE A Syriſcher Lauch⸗ Porrum Syriacum. Wilde Brißlauch. Porrum ſylueſtre II. N 00 SU RN, 79% RN 7% NN 1 2 N Ne Wilder breicblärterichter Lauch. Porrum fylueftre latifolium. KAG, N 1) / A ' x | Mn 7/7 * BUNTE 77 / T NR ‚il M INH J N I Ihr SR \\ ANY? \ vn, N MR * x — — — — — > = — — — 1 —— ZZ DENN N B B — —— IR —— — EN N DIESE = der mit fpigigen Blättern: Die drey erſte Geſchlecht kommen mit denzahmenan Wurtzeln / Stengeln vnnd Blättern bey⸗ —* — allein daß ſie einen Vnderſcheidt an den Blu⸗ en haben. Der Brißlauch oder Schnittlauch hat viel runder hohler Stengel oderl gruͤne / runde Pfeifflein / welche hart beyſam̃en ſtehen / 4 i | 1 — ee Das Ander Buch / von Kräutern. 201 A ſtehen / gleich den kleinen Bintzen / haben oben an den Pfeifflin . Mit Gerſten geſotten vñ geſſen / fuͤhrt den Schleim durch purpurbraune knoͤpffechte Blumen / nach welchen ein kleiner Same erfolget / lin kleinen Haͤußlein verſchloſſen / bat kleine Zwiebeln / offt auff zwey hundert hart an einander / Die mag man theilen / jedes beſonder / oder zwantzig oder dreyſſig in ein Gruben ſetzen / die bleiben vber Winter im Grund vnuerletzt] Der zame Lauch waͤchſt im feiſten feuchten Erdtreich / wirdt auch ſehr gepflantzet. Brißlauch. Schoenopraſum. —W9 N 1 RN N h 7 —90 u | \ 9 3) — —5— Ha \W —6 — 6 RN) N ) IV, \ \ N N A A - 40 WW — — I) Von den Nahen. niſch Porrum, vnd zum Vnderſcheidt wirdt der zah⸗ Ame Sau genennt Aeſchlauch / Porrum capitatum. (Arabiſch Kuratt. Welſch Porro. Spaniſch Puerro. Frantzoͤſiſch Poureau. BöhmifchPor. Engliſch Leekes. Niderlaͤn⸗ diſch Pareye.] Das wilde geſchlecht aber / wild Brißlauch / Por- rum HYlueſtre. Aber Brißlauch / Schnittlauch / Lateiniſch Dor- rum ſectiuum oder ſectile, item Schoenopraſum. [Englifch Cines,Chiues. Niderlaͤndiſch Bie/looc. ] | Donder Natur / Krafft und Eygenſchafft deß Lauchs. loſcorides vnd Actius ſchreiben / daß der Same eines ſcharpffen Geſchmacks ſey. Vnd Paulus Ægineta fa, get / daß die Blaͤtter eine Natur haben / damit ſie ein wenig zuſammen ziehen. Es iſt der Lauch warm vnnd rrucken im andern Grad. Innerlicher Gebrauch deß * Lauchs. | € — ſchreibt daß der Lauch den Leib erwaͤrme / vnnd zertheile die grobe Phlegmata oder Feuchten / ſo ſich dar⸗ inn verhalten. | a, Er Lauch wirdt Griechiſch genennet Tipasov. Later 7 ren pern auß der Bruſt: deßaleichen mit Honig zu einer Lat⸗ wergen bereitet vnd aebraucht.) Es meldet aber Ægineta daß er ein boͤß Geblůt mache / we⸗ gen ſeines ſcharpffen Geſchmacks / damit er aber denſelbigen verliere / meldet Aetius vnd Galenus, dag man jhn ein mahl o⸗ der drey in friſchem Waſſer ſieden ſolle. Lauch macht ein helfe Stimm) wie ſolches Hiſtoria Nero- nis hezeuget / welcher als er auffein Monat dieſe auß Oel geſ⸗ ſen / hat er ein ſtarcke klare Stimm dardurch bekommen. Dioſcorides ſaget / der Lauch genuͤtzet/ bringe ſchwere Traͤu⸗ me / erweiche den Bauch mache duͤnn vnd flüſſig / treibe die Mo⸗ natzeiten der Frawen vñ den Harn / aber erbeſchaͤdige die Blaſe vnd die Nieren: Aginera ſchreibet / daß der Same nuͤtzlich vers menget werde vnder die Artzneyn ſozum Nierenw ehe gebrau⸗ G chet werden. Lauch offt genuͤtzt / macht ein bloͤdes dunß ckeles Ge⸗ ſicht / [feharpff Gebluͤt / macht Blaͤſt / vnnd iſt oem Magen / verſehrten Nieren vnd Blaſen] ſchaͤrich. | [Sauch mir Diyrehenfamensgedes ein Duinileizerfoffen un mit Wegrichwaſſer eingenommen / iſt que fürdas Bluttrech⸗ fen auß dem Munde und Halß. Der Safft mit Honig getrunken oder angeſtrichen / wehret dem Gifft der Schlangen / vnd andern Vnzieffer. Euſſerlicher Gebrauch. ¶ Ider das Saufen vnd Schmertzen der Ohren / ſoll KCEman nehmen Lauch / Weyrauch vnd Roſenoͤl / vnnd MRNXaaſſelbige in die Ohren troͤpfflen. Oder nimb den Safft vnd vermiſche mir Eſſig / FH Weyrauch /Milch oder Roſenoͤl / vnd laß in die Ohren. Zu den geſchwaͤrenden Ohren ſehr nuͤtzlich: Nimb Lauch drey Haͤuptle / vnd drey Regenwuͤrm / zerſchneide vnd ſeude es mit einander in Baumoͤl / ſolch Oel tropffe warm in die Ohrn / es ſtillet den Schmertzen / ſaͤubert vnd heylt. Die Blaͤtter zerſtoſſen vnnd vbergeſchlagen / vertreiben die Maſen vnd Flicken deß Angeſichts. Der Safft auß den Blaͤttern mit Eſſig vnnd zerſtoſſenen Weyrauch vermiſchet vnnd vbergelegt / ſtellet den Blutgang / ſonderlich der Naſen: wie auch die Blaͤtter zerſtoſſen vnd auff die Stirn gebunden. Die Blaͤtter geſotten vnd auffgelegt / ſind gut zu den ver⸗ ſchwollenen vnd ſchmertzlichen Gulden⸗ oder Affteradern. So ſie aber in Waſſer geſotten mit Eſſig vnd Saltz / vnnd darinn geſeſſen / eroͤffnet die Mutter. Der Safft heylet vnſaubere erkalte Wunden / vnd verzth⸗ ret das faul Fleiſch darinn gethan. | Etliche negen in dem Safft Tuͤchlein / ſchlagens ber dag Glied / daß manbeforgerieshab den falten Brandt laſſens v⸗ ber Nacht daruͤber / vnd wo ſich das Glied an der Farb veraͤn⸗ dert / halten ſie es fuͤr ein gut Zeichen. Vom wilden Lauch. oſcorides ſchreibet / daß der wilde Lauch dem Magen ſchaͤdlicher ſey / dann der ander / er waͤrme auch mehr / vnd treibe den Harn vnnd die Menfes viel kraͤfftiger als der Bintzenlauch. Das LIV. Capitel. Von dem Knoblauch. D Er Knoblauch hat Blaͤtter die etwas ſchmaͤler ſind / dañ der Lauch / zu beiden Sei- 9, ten fiharpfl:der Stengel iſt rund, glatt vnd bohl / an deſſen Gipffel die Blumen vnnd * END Samen wie ander Zwibel geſtaltet / ſo erſt im andern Fahr herfuͤr fompt. Die Wun tzaͤ iſt wie sun Zzwibel / auß vielen Zähen oder Kernen zuſam̃en geſetzt / AG 202 A gefest / deren bißweilen auff die dreyſſig zwifchendendünnen F Haͤutlein verſchloſſen / am Kopff wachſen viel kleiner duͤnner Haͤrle herauß. Diefes wirdt mehrer Theil von den Zaͤhen oder Kernder Wurtzeln auffgezielet: im Fruͤling ſcheidet man die Zaͤhen von einander / die legt man in einer Ordnung in ein ziemlich gut Erdtrich / jhe ein Zaͤhen Fingers lang von der andern:in wenig Tagen ſtoſſen diefe Zähen jhre Reymenı darauf die Blaͤtter wwachfen. Wo er aber von Samen gezogen wirdt / bleibt ex klein biß ins dritte Jahr. Vnd foman die Haͤupter inder Erden kraͤfftiger haben will / ſo ſol man in Anfang Hewmonats diß Kraut nidertrucken / vnd Knoͤpff daran machen. So man jhn gern ſuͤß hat / vnd nicht zu ſtarck an Geruch / ſo ſollen die Zaͤhen geſetzt werden / wenn der Monſchein vnder der Erden iſt / vnnd folle auch wenn der Mon vnder der Erden außgezogen B werden. * Knoblauch. Allium ſatiuum. Noblauch heiſt Griechiſch zrspedor. Arabiſch Chaum. Lateiniſch Alliũ. Niderlaͤndiſch Loock. Engliſch Garly- ke. Welſch Aclio. Frantzoͤſiſch Ail, aux. Spaniſch Ayos. Boͤhmiſch Cemek. Von der Natur vnd Eygenſchafft. Fiona iſt warm onnderuchen im vierdeen Grade: odurchtringet und macht duͤnn / vnd iſt im andern Mo⸗ nat nach der Pflantzung ehe daß er newe Kernen ſtoͤſt am ſuͤſſeſten: vnd wirdt nach lacobi mit ſeinen Blaͤt⸗ tern in den Rauch gehenckt biß zum Jahr. Iſt den hitzigen Na⸗ turen nicht zum beſten / auch welchen das Zipperle oder Poda- gra viel Leids thut die ſollen nicht Knoblauch eſſen / dann er ers regt die gewöhnliche Schmertzen. Innerlicher Gebrauch. Er Knoblauch wirdt geſſen / nicht allein wie eine Speiß ſondern auch wie ein Artzney: aber der ſtarcke Geruch bekompt vbel dem blöden Hirn / macht truͤbe — D, Tacobi Theodori Tabernx montani / Augen / beweget Zorn / fuͤtdert den Schlaff vnd Duni welcho⸗ man ſichtbarlich an einem Hanen ſehen kan / der es geſſen hat. Den Geruch nach de Eſſen zuuertreiben / eſ en etliche gruͤne Kanten darauff / andere ein rohe Bone / etliche ein gebraten Mangoltwurtzel / aber Peterlein / oder Eppich darauff gebrau⸗ chet / demmet den Geſtanck vnd Daͤmpffung ins Haupt. Gr erwärmer vñ erucknet den kalten vnd feuchten Magen zertheilt die zaͤhe Feuchtigkeit im Leib / oͤfnet die Verſtopffung / veriheilt die Blaͤſt Dann Galenus ſchreibet von einem Baw⸗ ren / dem die windige Darmgicht viel Leids gethã: Waũñis aber jhn ankommen / hat er ſich ſtarck geguͤrtet / vnd Knoblauch mit Brot geſſen / ſich geuͤbet / nichts getruncken biß auff ven Abend / als dann ein guten Wein truncken / darauff die gantze Nacht wol geſchlaffen / an Morgen von allen Schmertzen frey auff⸗ geſtanden. RKnobiauch geſſen toͤdtet vnd treibt auch die Wuͤrmein dem Leibe /j a auch die Egel getruncken / muͤſſen weichen ſaget Gale⸗ nus. In Milch geſotten / vnd den Kindern Morgens nuͤchtern zutrincken geben / oͤdtet dite Wuͤrm. Widerſtehet dem Gifft / darumb nennet jhn Galenus ein Theriack der Bawren:darumb ſollen die Schnitter vnd Maͤ⸗ der / welche in der Hitz vngeſundt Waſſer trincken / den Knob⸗ lauch in der Speiß brauchen: welches dann auch die / ſo wande⸗ ren/chun ſollen / Wiewo's die Schnitter auch eſſen / doß ſie ſich deß vnmaͤſſigen Trinckens enthalten koͤnnen: Dann wie Ga- lenus ſchreibet / harder Knoblauch ein befondere Krafft den Durſt zuwenden vnd ſtillen. Hilfft wider die Biß der Schlangen oder Natter / vnnd to⸗ benden Hundt / geſſen vnd guten Wein darauff truncken / quch euſſerlich wie ein Pflaſter auffgelegt. H Wider die Peſtilentz ſchneid Knoblauch in gutẽ ſcharpffen Eſſig / trinck jhn warm / iſt wol ſo gut als mãche thewre Artzney. Knoblauch gekocht und geſſen / macht ein helle Stimm / mil⸗ tert den alten Huſten: Mir Wolgemuth geforten vnd getrun⸗ cken / toͤttet Kuß ond Niß: Mit Tauſentgüldenkraut jedes gleich viel geſotten / iſt gut wider die kalte Wa ſſerſucht. Wider den Lendenſtein ſoll man Knoblauch auß gebrann⸗ ten Wein effenvoder drey Knoblauch in einen Trunck weiſſen Wein geſchnitten / ein Wal auffgeſoeten / durch ein Tuch ge⸗ trieben warm getruncken treibt den Stein / macht wol harnen / fuͤrdert den Frawen jhre Zeit / vnd treibt die Nachgeburt auß. Knoblauch raum oder gekocht geſſen / iſt gut wider die gelbe Farb am Leib nach der Gelbſucht. x Etliche machen Knoblauchbrey / ond fpicken den Haͤmmel⸗ braten mit Knoblauchzaͤhen / dann dardurd die Schaͤrpffe ge⸗ Jmiltert wirdt / ſaͤrcket auch den Magen. Iſt nuͤtzich den Huͤnern / ſo den Zipff oder die Schnuder haben. Die Zwibel recht diſtilliert zu einem Waſſer / iſt sin koͤſtliche Artzney wider die Wuͤrm vnd Faͤule. | Eufferlicher Gebrauch. 90 iſt ein Natuͤrliche Feindtſchafft zwiſchen dem Knoblauch vñ Magnet / dann dieſer Stein zeucht das Eiſen zu ſich / ſo er aber mit Knoblauchſafft geſchmiert wirdt / treibt er das Eiſen von ſich: bekompt aber ſeine vorige Natur wider / ſo er mit Bocksblut beſprengt wirdr. Die Weiber / ſo an etlichen Orten die Milch in den Bruns nen pſtegen zuhencken / dieſelbige im Sommer ſuͤß zubehalten / die ſollen jhre Häfen zu rings vmb oben mit Knoblauchſafft K reiben/alsdann ſeyn fie der Schlangen ſicher / welche der Mich faſt nachſtellen / alſo daß etwan eine darinn fellt. Knoblauchſafft iſt gut zu der ſchaͤbechten Haut darmit ge⸗ ſalbt: vertreibt die Schuͤppen auff dem Haupt vnd allerhandt Flecken am Angeſicht. Zu Aſchen gebrannt / mit Honig vermiſchet / nach dem Ba⸗ de angeſtrichen / vertreibt allerley Grindt / Maſen und Flechten am Leib / vnd macht das außfallende Haar wider wachſen:oder ein Saͤlblein von Knoblauch / Saltz vnd Weineſſig. Dieſe A⸗ ſchen heylt die boͤſe / offene Rüffige Geſchwaͤr darinn ne des h A \ FT ] ei — h Das Ander Buch / von Kraͤutern. 203 AWider das Wehthumb der Ohren von Kaͤlte: Knoblauch Feiſt / einer Ehlen hoch / von vnden herauff purpurbraun / oben a⸗ in Banmoͤl gefottenwarm eingetrepfft / ſtillet den Schmertzẽ. Knoblauch geſotten vnd gebraten mir Maflig vnnd Der fram gepulnern/damit den Mund gewaſchen / iſt gut fuͤr Zan⸗ wehe. Oder in Eſſig oder Waſſer geſotten vnnd den Dampff daruon empfangen / ſo es von kalten Fluͤſſen entſprungẽ / hilfft wol:oder ein Zaͤhe in Aſchen gebraten / vnnd fo warm mans er» leiden kan / auff den Zan gelegt. Oder mit Weyrauch on Keim⸗ holtz in Eſſig geſotten / vnd warm im Mundt gehalten. So die Weiber dahin fallen / von wegen der auffſtoſſenden Mutter / oder auch von hinfallenden Siechtagen Dann vnnd Weib: Item ſo die Rinder Wuͤrm im Leib haben. Nimb ein Knoblauchhaupt / zerſchneids / thu darzu Aloes hepaticum, o⸗ der Ochſengall ein halb Loth / waͤrme es / trucke den Safft dar⸗ non / vnnd reib jhn in das Nabelloch / beſtreiche auch darmit die BPuls vnd Schlaffadern / deßgleichen die Raßloͤcher. G Ein Rauch von Knoblauchwuntzeln vnd Kraut / bringt den Weiberen jhre Bloͤdigkeit / fofieden Dampff zu jhnen laſſen gehen. Fuͤr den verſtandenen Harn: Nimb vier Knoblauch / bra⸗ te fieein wenig in heiſſer Aeſchen / zerſtoſſe ſie in einem Moͤrſer ſampt einem halben Loth Pfeffer; diß lege alſo warm wie ein Pflaſter ober die Gemaͤcht / iſt trefflich gur. Den Huſten ſoll ſtillen Knoblauch mir ſchweinẽ Schmaltz zerſtoſſen / vnnd damit die Ferſen warm geſchtniert wann man ſchlaffen geht. | | | Wider das Podagram ein erperiment. Nimbden Harn von einem fleinen gefunden Knaben / diſtillier jhn / lege darinn zerſtoſſen Knoblauch / vermach das Geſchirrwol / putriliciers vier Tag nach einander/alsdann diſtilliers zum andern mahl: diefes reich mit einer Feder auffden Schmerzen. Fi Wider die Biß der onfinnigen Hunde nimb Knoblauch / Feigenblaͤtter Chamillenbium / jedes gleich viel in Waſſer ge⸗ ſotten / zerſtoſſen vnd Pflaſters weiß vbergelegt. Das LV. CKapitel. Von Brißlauch. IJec Waaͤtter pflege man ober der Erden ab⸗ WMzuſchneiden / zu Salſen / vnd anderer Speiß / man brauchts anch mit Lattich im Salat. Darumb POS nennetmanıbn Schnittlauch / weil man das vn⸗ derthetl ſampt der Wurtzel vnder der Erdenlaͤſt / D pie ſoͤſt auffs newe Blätter herfuͤr / vnd [AR fich a ſo dan gam⸗ Jahr beſchneiden. Bey ons braucht man die arünen Pfeiff⸗ lein zu den Pfannkuchen / man die andern Kraͤuter noch niche herfuͤr ſeynd. | Die Pfeiffen mit Eſſig abbereit / gibt ein wolgeſchmackte Salß zu allerley Speiß / fol aber nicht zu viel genuͤtzet werden? fonft verurſachts was vom Lauch gefagt worden. ] Das LVL Sapitel, ‚Don Siegwurtz Maͤnnlein. 7 se Siegwurg hat ein zwibelechte Wur⸗ Ne Kelmmit vielen haͤrechten Haͤutlein vmbwickelt/ wie mit Netzen / welche die Schelffen alfohart re) sufammen haften / dafs fie ſchwerlich koͤnnen K von einander abgeſundert werden : Auß der Wurtzel waͤchſt ein geſtreiffter Stengel / welcher Fingers dick ber gruͤn / an welches Gipffel fehr viel kleiner geſtirnter Bluͤm⸗ lein wachſen mit ſechs weiſſen Blaͤttlein beſetzet / nach welchen ſchwartzer / runder Samen in kleinen Koͤpfflein gefunden wirdt. Mitten am Stengel ſtehen drey oder vier langlechte / breite / aderichte Blaͤtter / der groſſen Entziãblaͤttern faſt gleich/ C.Clufius ſchreibt Jib.2. obferuat.Pannon.cap.22.daß dig Krautingroffer Menge auff den Steinftüppen erfun⸗ den werde. ’ Sieawurs Männlein. Allium Alpinum. Vi&orialis mas. AR N, Aut 7 $ N > — — S > Von den Nahmen vnd Kraffe. a Siegwurtz wirdt Alfo genennt / diereil die Berge £nappen fich derfelbigen fehr gebrauchen / die Ger Vſpenſt und boͤſe Geiſter darmit zunertreiben/von wel⸗ chen fie ſehr angefochten werden. Lateiniſch Allium Alpinum, das iſt / Alpentnoblauch. Item Victorialis mas zum Vnderſcheidt deß Weibleins / ſo der Author noch herzu bracht hette / wenn er nicht durch den zeitlichen Todt zu baldt were hin⸗ weg genommen worden. [Wiewol etliche woͤllen / daß allein der Vnderſcheidt ſey / daß das Maͤnnlein breitere Blaͤtter ha⸗ be / vnd das Weiblein ſchmaͤlere. Matthiolus nennet es Allium anguinum, [ yon wegen braunen Mackeln damit derStengel beſprẽgt iſt. Welſch heift es Aglio ſerpentino, Aglio ſaluatico. Niderlaäͤndiſch Serpentloock; Engliſch Snakes, Garlick. Frantzoͤſiſch ail ferpentin. Die Bawren und Hirten lobens gar fehr wider ale ſchaͤd⸗ liche Lufft vnd Bradem. Das — — — 204 D. Jacobi Theodori Tabernx montani / (Das LVII. Gapite. | Don Waldt Knoblauch. *Waldt Knoblauch. * Ci Ä Aldt Knoblauch läft fich gegen dem Allium Vrſinum. In In . * SS SRERR ET TTII I ER TREE ERS al: 5; 2 4 8 —R — —— — Fruͤhling ſehen / ewwan nur mit einem Blat / Swan mie zweyen Blaͤttern / fofich allerdin® gen mit dem Meyenblümleinfrane verglei⸗ Hen / und welche zwey Blärter gewinnen) die rragenim Ende dep Aprilen auff einem cckechten ſtengel weiſſe geftirenee Blůmlein / welchen der Samen in kleinen Huͤlß lein verſchloſſen folget. 1 Die Wurkel ift weiß / lang wie ein kleiner junger Garten ⸗ Knoblauch anzuſehen / mie viel kleinen Zafern : Vnnd wirdt in den feuchten maſſen auch finſtern Waͤlden gefunden- Von den Namen. iſt Gorinſel / darvmb daß die Milch vom Safft diß Krauts gerinnet vnnd zuſammen laufft / wird auff $atein Allium Vrſinum, dag iſt / Beeren Knob⸗ lauch genandt · Niderlaͤndiſch Das boock. Engliſch Ramfons, Sransöfifch aux d ours. Welſch Agliv de gliorf. | Natur vnd Eygenſchafft . @ Jeſes iſt in feiner gantzen Subftang eines vblen ſtar⸗ NnGeruchs vnd boͤſen Geſchmacks: alſo daß wann das Rindtviehe es in der Weyde verſucht / ſo ſchmackt vnd reucht die Milch Kaͤß vnnd die Butter ſo ſtarck nach dem Knobiauch / daß dieſelbige nicht leichtlich fan genoſ⸗ fen werden. ] ONTET ‚fobey ons auch Namferen heiſt / das | Die A " x ä —2 FE ER 2 = > — ——6 * FR IN; Pf” \f ER 2 —X IE DE R Y J * * J 4 e>) e 4 e h — DRIN: FEED Ta ZA y — — SUN L —* ul # se RN ) BE: N | 1 | | a f . re EM, (age | | r BR I S V. Sectlon K i | Das J. Sopitel, | u h J J Don Bonen. 4 KB | | h VEN A F Weiſſe Bone von America. | “ URS NE ‚Phafeolus albus Americanus: 4 n i " tr N} Im 1 N 1 n i er ig ij | j | l h 4 | \ i 5 © merden der Bonen etliche Ges A ſchlecht fuͤrgeſtellt. Das erfte Geſchlecht / die Welſche Bonẽ oder Steigfaſeln beſchrei⸗ bet Diofcorides lib. 2. cap. 148. daß fie MBlaͤtter haben dem Ephew Ähnlich’ doch (9 weicher: Ihre Stengel feyen ſchmal haben Zincken gleihden Näbenfröpffen da⸗ g mit fie ſich anhencken / vnnd vmbwinden was fie ergreiffen koͤnnen / daran fie alfo groß vnd hoch wachſen / daß ſie Som̃ers⸗ zeiten Sufkjchatten geben: Sie bringe auch Hilfen oder Scho⸗ ten gleich dem Fenugr&co, aber doch viel dicker/ darinnen der Same oder die Frucht verfchloffen liat / welche fich den Nieren vergleicht, haben auff der Seiten ein ſchwartz Tüpfflein/] mir welcher Befchreibung dieandern drey nachfolgede Gefchlecht die Amerifche und Drefilgenbonenonnddann auch die Egy⸗ ptiſche Bonen vbereinfommen: Wie ſolches Leonhardus Fuchfius vnd C.Clufius lıb. 4. obferu. Pannon. cap. 27. be- zeugen / da Clufius ſchreibet / daß die Faſeln sinander gleich ſey⸗ en ſſie haben einen Vnderſcheidt an den Blumen / deren etliche gantz weiß / etliche gelblecht ein Theil purpurbraun blühen: Der fuͤrnembſte Vnderſcheidt aber ſey an der Frucht / wegen jhrer vielfaltigen Farben / mie derſelbige zwoͤlfferley von dem Au- thore beſchrieben ſeyn / an Farben gantz vngleich / als nemblich weiß / graw / gar bleich/ ſchwartz / iechtgelb / dunckelgelb / purpur⸗ braun / violenblaw / himmelblaw / roth / etliche ſeyn mir Tuͤpfflein beſprenget von mancherley Farben / andere ſind ſchoͤn mit Ae⸗ derlein vberzogen / gantz ſtreiffecht / vnd dergleichen Farben oder Geſtalt mehr: Das dritte Geſchlecht der Brefilaenbonen / ſcheint von den andern etwas vngleich: Seine Blaͤtter / wenn fie noch jung ſeyn / ſcheinen fie den gemeinen Faſeln gleich / allein daß ſie klei⸗ ner ſind / vnd auff der einen Seiten etwas rauch: Das euſſerſte Theil der Stengel iſt mit zarter / gelber weicher Woll beſetzet / feine Schotten werde ſehr groß wie fie allhie abgemahlt flehen / welches Bonen an Farben rohtlecht ſeyn: Seine Blumen ſeynd bleichrorh. S Von den 206 . dacobi Theodor Tabernemontan A | SBrefilgenbonen J. Phafeolus Brafilianus I. ; BRAUN 2 DRAIS In RE HET DIN EZUN N EINS — — ze — (SZ i ° S N IF S N N u. 5 % IN N SNK Mn —— — — >> Di) X Von den purgierenden Bonen ſchreibt Cluſius, wie auch Lobelius, daß ſie etwas rund ſeyen / doch nicht durchauß auff den Seiten brett / eines Fingers dick vnd zweyer Finger breit / bißweilen auch breiter / an der einen Seiten / da ſie in ſeinen obſeruationibus fol, xii.vnd sı2. vnd in ſeinen aduer⸗ Breſilgenbonen. IL, Phafeolus Brafilianus II. — — — An, —7— 9 ( FI Z IL Schotten der IIL Breſilgenbonen. PhafeoliBrafiliani IIL Siliquæ. 7 den Schotten anhangen etwas tieffoder hohl ihre Rinde fep hart holtzecht vnnd glatt / außwendig dunckelroht ‚intorndig aber weiß / fie laffen fich von einander theilen gleich wie die andere Bonen. Wie hiervon weiter zuleſen bey Lobelio in farijs Ol —V helol pau Das Ander Buch / von Kreutern. rg FE A Egyptiſche Fafeln oder Bonen- Purgierende Bonen auß America. Phafeolus Æyptiacus. Phafcoli Americi purgantes. — EA — A — ZER 7: Br —W 0 — FI > ZEIT Er i “A Gy {4 2 “= — 1 ! Ir — 2, ZU ERNSISS Kir ala ER) W EN TUNG LITER IHN Zwölfferlen Geſchlecht dr Brefilgenbonen. PhafeoliBrafiliani XII. genera. Zwoͤlfferley Geſchlecht der Fafeln. Phafcolorum XII, genera. Von den Nahmen. He Tuͤrckiſche Bonen werden geneñt Steigfaſeln / Welſche Bonen / Lateiniſch Smilaces hortenſes. Die Fafeln JGriechiſch vnnd Lateiniſch] Phaſeoli, Welſch Fagiuoli, Frangöfilch Faſiols, Spaniſch Fa- ‚fiolos, Engliſch Kidney Beane: ] vnd zum Vnderſcheidt Phafeoli Americani, Braſiliani vnd Ægyptiaci, von wegen der Oerter / da fie erſtlich herkommen ſeyn. der Natur / Krafft / Wirckun „ farjsfol.359. deßgleichen auch bey C. Cluſio lib. 4. obſeruat. er ſchafft der Ar oder Sen — Pan non. cap. 27. Vnd bey Dodonæo in Hift. legum. cap.27. Alenuslibr.1.de aliment. facult.ſchreibet / daß ſie gar Sie werden in den Gaͤrten gepflantzet/ kemmen von dem G feuchter Natur feyen-Simeon Sehi fegt fie warn vnnd Samenauffiondblühenden Sommer ober. feucht im erflen Bradt saber die rohten ſind etwas wärmer. ij Inner⸗ * — Innerlicher Gebrauch der Faſeln. —Je Faſeln werden vom gemeinen Mann vnd Arbei⸗ rrnm der Koſt aenuͤtet: Es ſchreibet aber Aëtius, weie auch Oribalius, daß ſie dem Leibe eine geringe Nahrung geben: find auch ſchwerlich zuuerdaͤuwen / und blähen den £eibe, lſonderlich die rohten vnd ſchaͤckechten Etliche wollen fo man ſie mit Senffl oder Kümmel] eſſe / ſcha⸗ den fieweniger.Sımeon Sechifagerdaß ſie ein fonderliche Ey⸗ genſchafft haben ſchwere Traͤum zumachen. — Ein decoctum daruon gemacht / treibt den Harn vnnd die verſtandene Menfes. Sie haben auch ein Art den Maͤnnlichen Samen zuuer⸗ mehren/[ fondertich fo man ſie mit Milch wol fender / biß fie brechen: darnach mit langem Pfeffer / Galgan / Fenchel vnnd p Zucker beſtrewet.] = Es follen ſich aber die ſchwangern Weiber diefer Bonen gar nicht gebrauchen. y | [Die Faſeln haben ein befondere heylſame Eygenſchafft wider die Pferdtbiß fo man fie kaͤuwet / vnnd auff die Wun⸗ den leget.) Euflerlicher Gebrauch. SS haben die Fafeln eine Art wie die Bonen / allerley Geſchwuͤlſt / fonderkich der heimlichen Gliedern zule⸗ gen / deßgleichen auch die Schmertzen derſelbigen zu ſtillen in Milch oder Waſſer geſotten / vnd nie ein Ca- taplaſma vbergelegt. [Auf den vnreittigen / friſchen weichen Schotten machet man einen guten Salat alſo: Man ſeudet ſie zuuor / darnach beſtrewet man fie mie Pfeffer / aber nach dem fie geſotten / roͤſtet Cman fiein Butter / beſprengets mit Agreſtenſafft vnd Pfef⸗ fer, Alſo bereitet man fie in Welſchlandt / vnd die ſe Speiß er⸗ weichet den Bauch / vnd fuͤrdert den Harn. Bey vns iſſet man fie auff dieſe Weiß gekochet doch ohne Agreſtenſafft / vnnd iſſer fie warm. Das II, Gapitel, | Don Bonen. en Se Bonenhaben cin dicke/ grobe / holt⸗ echtige Wurtzel mit vielen Faſelen vmbgeben / da auß ein viereckerer / trummer / knodichter / Ay @) runder Stengel erwaͤchſt / mit vielen Neben⸗ TUR zweiglein / an welchem dicke / feiſte ſchwartzgruͤ⸗ ne Blaͤtter ſtehen gleich wie an der Portulaca, allein daß ſie o⸗ ben ſpitzig ſeyen. Die Blumen ſeyn nicht einerley / ſondern von mancherley farben / als weiß / braunlecht vnd auch mit ſchwar⸗ tzen Tuͤpfflein beſprengt / nach welchen lange / dicke Huͤlſen oder Schotten wachſen / erſtlich gruͤn / darnach ſchwartz / in welchen die Frucht oder die Bonen verborgen liegen / von mancherley Farben / als braun / roth / weiß / gelb vhnd dergleichen / | die man groß vnd klein hat: vnd whſen in einer jeden Schotten fuͤnff oder ſechs Bonen. Sie werden in Gaͤrten vnd auff den Aecke⸗ ren gepflantzt / bluͤhen den Sommer pber. ] Die wilde Bonen ſeyn den andern faſt ähnlich / liegen auff der Erden außgebreitet / mit vierecketen Stengeln durch ein» ander verwirzer/ | tregt Blaͤtter wie die gemeine Bonen / mit: purpurweilfen Blumen: Ihre Schotten feyn fleiner dann der vorigen / darinn ſteckt der Samen / an Geſchmack wie die Bo⸗ nenyhataujobenfolche Tugendt.] _ | E Don den Nahmen. | Dne heiſt Griechiſch Kuzuos.Sateinifc'Faba.Arabtfch Hachille. Welſch Faua. Fraͤntzoͤſiſch Fabue, Feues. ] Boͤ⸗ miſch Boh.[ Niderlaͤndiſch boonen. Engliſch Beane.] Von der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft der Bonen. Ie Vonen ſeynd kalt vnnd trucken im erſten Brad. I Galenus ſcyreibt / daß das Feiſch der Bonen ſaͤubere ynd reinige / aber die Rinde oder Scheiffe ziehe etwas zuſammen. —— F X D. Jacobi Theodori Tabern montani / / ZI IR — N a — Be =. — | Wilde Bonen Faba ſylueſtris. ZN d Ar ) 7 IN x — —M S \ Innerlicher Gebrauch der Bonen. Je Bonen werden mehr eufferlich dann innerlich gebraucht/dan fie blähen den Leib / machen viel Win» · de,find ſchwerlich zuuerdawẽ vñ bringe böfe ſchwer⸗ muͤtige Traͤum:Fuͤrnẽlich die gruͤnẽ Bonen / welche dem ID 1 E | \ N & { R \ f N & 3) 4 ee \ — x 2 Y —E I — \ —G —— — — — —— — A dem Magen viel ſchaͤdlicher ſeyn als die d B Das Ander Buch / von Kraͤutern. 209 mehr Winde. [Dochdienen fie wider den Huften / dann ſie machen außwerffen Bey vns iſſet man die grüne Bonen mit der Sdelffen vnd ohne derſelben: die duͤrren aber gibt MAN den Werckleuhten in der Faſten.) Diofcorides ſchreibet / ſo man die erſte Brüh abſchuͤtte lo blaͤhen ſie weniger. Es meldet aber Oribaſius, daß ſie ein gro⸗ bes dickes Geblürmachen. [Auch mag man Kümmel darzu mifchen der zertreibt vnd verzehrt die Winde. ] [ Somanfiesangmirder Schelffenin Eſſ g vnd Maffer kocht darnach geffenuftellen den Bauchfiuß / vñ die rohte Ruhr / nehmen auch das Wuͤrgen. Etliche machen auß Bonenmehl Honigkuchen / im Elſaß sflegen fieihre Schwein mit Bonenmehl zumeſten / daruon fie baldt zunehmen. Die Bonen machen die Hüner unge ſchlacht / ſo die vielejfen. ] Euffeslicher Gebrauch. Iofeorides ſchreibet daß Bonenmel mir Gerſtenmuß D Polenta genenner / vermengt vnnd obergelegt lindere die hitzige Wunden. Auch werden ſie nuͤtzlich gebraucht wider die Blutgeſchwaͤr Parotidas, weñ man das Mel mit Foenugrecmehl vnnd Honig vermiſche / alsdann wie ein Cataplaſma vberlege. Paulus Æineta ſchreibet / daß die Bonen gar nuͤtzlich wider die Entzundung der Glieder [daher etliche Bonen zerſtoſſen vnd vberlegen wider den Brandt /] vnnd auch die hittzige Ge⸗ ſchwuͤlſt zulindern vnd zulegen gebraucht werden: Vnnd lobet es Galenus ſonderlich wider die Geſchwuͤlſt der Bruſt vnnd deß Gemaͤchts oder der heimlichen Gliedern / zu welchen Ge⸗ brechen die Bonen gantz nuͤtzlich vnnd wol koͤnnen gebraucht werden / vñ will Diolcorides, daß man ſoll das Mehl in Wein fieden vnd vber das geſchwollene Gemaͤcht ſchlagen: Andere as ber nehmen Milch oder Waſſer / thun Oel darzu vnnd gebrau⸗ chen es wie ein Cataplaſma, fuͤrnemblich aber iſt das Leinoͤl o⸗ der Chamillenoͤl faſt gut. [Over koche Bonen mir Geißmilch oder Kuͤhmilch zu einem Brey / ſtreichs auff ein Tuch / vnd legs warm vber das gantze Gemaͤchte. Die Meiſter pflegen Bonenölin Eſſig oder Dropffwein zur ſieden / vnd mit Del vermiſchen vñ vber die Geſchwulſt legen.)] Welchen Weibern die Milch in den Bruͤſten hart wirdt / die ſollen Bonenmehl mit Salbey oder Poleyẽ in Waſſer kochen vnd vber die Bruſt legen. Fernelius lobet dag Bonenmehl ſehr wider die Sprengcke⸗ Dlen /Maſen vnd Flechten der Haut / vñ ſagt / es mache die Haut ſchoͤn vnd klar. [ So man ſich darmit reibet: oder Honig vnnd Ochſen gall darzu vermiſcht / und ſolches anftreicher. ] Wider die Taubſucht ein gutes Experiment / fo Matthio- lus beſchreibet: Man ſoll die Bonen in Waſſer ſieden / biß ſie wol gekocht ſeynd / darnach gieſſe man die Bruͤh daruon / vnnd lege die gekochten Bonen in eine Schuͤſſel / ſtelle einen Trech⸗ ser daruͤber / vnd laß den Dampff in das Ohr gehen / ſolches foll man etliche Tag nach einander thun / ſo hilſſt es gewiß. [Zu einem klaren Angeſicht / leg viel Bonen in ſtarcken Eſ⸗ ſig / aß jhnen die Huͤlſen abgehen / truͤckne ſie ander Sonnen / dann ſtoß zu Puluer / thu ſchoͤn Brunnenwaſſer daran vnnd wenn du ſchlaffen geheſt waſche das Angeſicht darmit. Bonen ohne die Schelffen im Mundt gekaͤwet / vnnd vber die Stirn geleget / ſtillen die Fluͤſſe fo gegen den Augen vnnd 2, E Haupt herab fallen, uͤrre / vnd geben aucbh F Die Schelffen von Bonen zerknuͤtſcht / vnnd vber das Ort gelegt,da Naar aufgeraufft ſind machẽ daß daſelbſt kein Haar mehr wachſe. Die Boam an welchen ſtaͤtigs die Bluth ohne Frucht ab⸗ fällt vnd verdorret/ brinat may alſo zurecht. Scharre gerings vmb die Wurtzeln den Grund hinweg / nimb Bonenſchelffen oder anderer Frucht Sprewer / befeuchtige es mit Waſſer vnd ſchuͤtts in die Gruben auff die Wurtzel. Plinius lobt die Aſche von den Stengeln vnd Schelffen/] wider das Huͤfftwehe vnd Schmertzen der Neruen / mit altem Schweinſchmer vermiſcht vnd vbergelegt. Von Bonenwaſſer. | Iß Waſſer follman alfo machen : Weñ die Bonen seitigen vnd im beften Safft ſeyn / ſollen fie allein die Ruſſerſte grüne Schelffen darinnender Kern liget / ſampt den Blaͤttern genommen werden / vnd ſaͤnff⸗ tiglich in fiedenden Waſſer auß gebrennet werden : Dieſes Waſſer wirdt ſonderlich geruͤhmet den Stein / Sandt / Grieß vnd Harn fort zutreiben / Morgens vnd Abendts einen guten Trunek daruon gethan [jedes mahl auff zwey oder drey doth. Don Bonenſaltz. I Vß den Stengeln der Bonen wirdt auch ein Saltz ge⸗ Hasen dein Senden vund Dlafenflein gebraucht wirdt: Alfo dag man die Stengellaffe duͤrr werden / dar⸗ nach zu einer Afchen brenne / vnnd ein Saltz daruon bereite. Es ſoll aber diefes Saltz mit gurer Beſcheidenheit vñ Be⸗ dacht gebraucht werden / damit es nicht mehr Schaden dann Nutzen bringe. Das III. Capitel. Von Feigbonen. J. Feigbonen. Lupinus. — —— — — e — N — — —— a Mit Gerſtenmaltz / Alaun vnd Del zuſammen geruͤhrt vnd K JE vbergelegt verzehren die Kroͤpff. — | — Bonenmehl mit Honig vnnd Foenugreemehl vermiſchet / — zertheilt das vndergernnne Blut in Augen / vnnd verzehret die ar — Ohrmuͤtzel. Mit Roſen / Weirauch vnd Weiß von einem Ey — — Ban vermiſcht ond obergelegt/treiber die Augen hinder ſich fo her⸗ on ine — — rd auß ſtiotzen / vnd auch andere Geſchwulſt. re Kell. Feigbonen haben einen hohen / run⸗ Mo. In Eſſig gebeitzt / it gut zu dem Starn / vnd denen ſo an den ag den feften vnd hohlen Stengel / ein wenig wol⸗ ann” Augen erwan dunch einen Streich verlegefindziftauchnäriih ES ehr mit andern Nebenäktlein beſetz/ daran fei- niit den Spannadern fo verwundert oder zerknuͤtſcht find. SE ne Blaͤtter ſind / auß fünff oder ſechs Blaͤttlein | a SW zuſam⸗ 2lo D. Jacobi Theodor A 11. Klein Feigbonen. i Lupinus minor. a t ’ (m h) — 5 Ä N 1 „AR gegen der Sonnen fehren/ond fo ein Vngewitter vorhanden, werden die Blätter als wolten fie verwelcken / ] gleich wiedie Schaaffmuͤlle / oben gruͤn / vnden aber weiß vnd rauch. Oben am Stengel bekommen fie jhre weiſſe geaͤhrte Biumen / nach welchẽ dicke breite Schotten herfuͤr tretten / denBonen gleich, hart vnd gelblecht / auſſen ein wenig rauch / jnwendig aber glatt / in welchen fuͤnff oder ſechs Koͤrner verſchloſſen ſeyn / rund vnd etwas flach / auſſen weiß vnd inwendig gelb / eines bitteren Ge⸗ ſchmacks / die Wurtzeln find holtzecht mir vielen Zaſeln behen⸗ cket / vnd ſo bald die Wurtzel ein weg mit Eiſen verletzt iſt / dor⸗ zer die gantze Stauden.] Il. Die kleinen Feigbonen ſindt den erſten faſt gleich / allein D daß ſie in allen Stücken kleiner vnd geringer ſeynd / bringen rohtlechte Blumen / ſblaw oder purpurfarb / wachſen in Frãck⸗ reich/ in Italia vmb Rom vnd Neapolis.] III. Das dritte Geſchlecht die gelben Feiabonen / ſind dem erſten an Stengeln vnd Blaͤttern gleich /außaenomınen daß fie kleiner vnd kürtzer ſind / haben ſchoͤne gelbe geaͤhrte Blumen, eines lieblichen Geruchs / mie die Veieln / [derowegen ſie an vielen Orten Spaniſcher gelber Veiel genennt werden.) Die Schoͤtlein ſeynd ein wenig rauh / in welchen runder breit, lechter Same liegt / oder Bonen / mit mancherley Farben / mit ſchwartzen Tuͤpfflein als were er muſiert / beſprengt / eines ſehr bitteren Geſchmacks. [Die Setgbonen bluͤhen drey mahl / die erſte iſt im Brach⸗ monat mitten im Stammen / vnnd werden gemeiniglich im Augſtmonat zeittig: die andere Bluͤth erhebet ſich an den Nie E henaͤſten / ſo die erſten am Stamm anfangen zuzeittigen. Dies ſe kompt ſelten zur Zeittigung: Die dritte erſcheinet im Augſt⸗ monat an den Gipffeln / die mögen Froſt halben nit zur Zeitti⸗ gung kom̃en / ſie wachſen ern in heiſſem ſandechtem Erdrich. | Von den Nahmen. IJe Srrcinennen diß legumen @ por äpuepor , $a- teiniſch Lupinus. Welſch Lupino. Spanifch Entra- . meh Lupins.Arabifch Tormus. Niderlaͤn⸗ diſch Vychbonen / [Vyghboonen, ] Engliſch Lupines. Teutſch — —— Zee: I i Tabernxmontani / F III. Gelb Feigbonen. Lupinus lureus. War Kl) = —— Pi a u = = — — = — AI ; oz N N Y i Nur Nu zu fi * N E SI Von der Natur /Krafft vnd Wirkung der Feigbonen. Er bittere Geſchmack der Feigbonen zeigt an / daß fie warmer vnd truckener Complexion ſeynd / lzuer⸗ „öffnen vnd außzutreiben iſt ihr Bermögen. ] Innerlicher Gebrauch der Feigbonen . Je bitter dieſe Bonen ſind / dannoch hat ſie der Koch lernen bereiten / etliche Tag zuuor in ſuͤſſem Waſſer geweicht / vnd daſſelbige Waſſer offtmals erneuwert: alsdann jſſet man ſie im Saitz. | Die Feigbonen machen ein grob dick Gebluͤt / geben ein böfe Nahrung / vnd ſeyn ſchwerlich zuverdawen. [In Waſſer auff gemelte Weiß gebeitzt/ widerumb gedoͤrrt / gepu uert vnd mit Eſſig getruncken / vertreibt den Vmuſt deß Magens / vnd erweckt jhn widerumb zur Speiß.] Es ſchreibt Egineta lib.7.de re medica, daß die Feigbonen ein Art haben / die Wuͤrm auß dem Leib zutreiben: Diofcorides vermengt dag Mehl mit Honig vnd gibt daſſelbige zulecken / o⸗ der daß man Nauen vnd Pfeffer zu den Bonen thueidiefelbis ge Stück mit einander koche vnd die Bruͤh daruon trincke / ſol⸗ cher Tranck / wie er ſchreibet ſoll allerley Wuͤrm auß dem Leibe treiben. Oder puͤluere die Feigbonen / gibs mit Honig oder Eſſig ein treibt aller ey Wütm auß: Welches auch thut das Waſſer / darinn die Bonen geſotten oder erweicht find worden / getruncken.) Plinius ſchreibt / daß die Feigbonen den Miltzſuͤchtigen faſt gut ſeyen / wenn man daruͤber trincke: Dioſcorides kocht ſie mit Rauten vnd Pfeffer / vnd gibt den Miltzſuͤchtigen daruon zu⸗ trincken Trreibt den Harn / bewegt die verſtandene Blumen vñ die todte Geburt / mit Honig vnd Myrrhen vermiſcht.) Es ſollen aber die ſchwangere Weiber der Felgbonen muͤſ⸗ fig gehen / dañ fie eine Arc haben die Zeit zufürdern / vñ die Ge⸗ burt vor der Zeit außzutreiben. Feigbonenwurtzel in Waſſer oder Wein geſotten / treibet den Harn fort vnd fuͤhrt den Grieß auß [Seigbonen * — — — —— — Das Ander Buch / von Kraͤutern. 21 AFeygbonenmeel mit Honig vermifcht/gibt ein gut Lattwer / F Biſche bſen gen wider die Gelbſucht / vertreibt auch die Wuͤrmb: Mit ge⸗ Piſum proliteram. brendtem vnd gepuͤluertem Hirſchhorn iſt nuͤtlich den Rindern eingeben wider die Wuͤrmb. Don Tiſchbonen werden die Schafe feyſt)] Euſſerlicher Gebrauch der Feygbonen. — Ider den Bruch der Kinder / wenn jhnen das Naͤb⸗ lein außgangen iſt: Nim̃ Feygbonenmeel j. Loth / ge⸗ brandt Leynwadfetzen / vermiſch es / davon nim̃ ein halb Loth / mache es mit Wein an / vnd lege es mit Flachs vber. Fernelius meldet / daß ſie eine ſonderliche Krafft haben / die Haut von allerley Schaͤbigkeit / Flechten / Zitterm alen oder Streichmaſen zu ſaͤubern vnnd zu reynigen: Plinius wil / man ſoll das Meel mit Eſſig vermiſchen / vnd die Haut im Badt dar⸗ B mit beſtreichen. Andere ſieden die Bohnen in Waſſer / vnd wa⸗ © ſchen die gruͤndige Haut darmit. Wider die verſtandene Zeit der Weiber ſoll man nemmen Feygbonenmeel / darunder Myrrhen vnd Honig vermiſchen / vñ | wie ein Zäpfflin in die Meurer thun: folldie Menſes widervmb bringenvfchreibet Diofcorides. \ HM. FEN Na WER ; RU TAN — ER EI R Sn — ER, —80 IR 8* 9 —— — am 7 je) SING 74 — — ee Te —— — — — — — — — — — — | Es ruͤhmet Plinius wie auch Galenus ſelbſt / dieſe Feygbonen wider die harte Geſchwuͤr vnd andere Geſchwuͤlſt / dieſelbige zu vertreiben vnd auffzubringen. l [ Seyabonenmeelmit Eſſig geforten und auffgelegt / zertheilet | die Kroͤpff / Knollen vnd Beulen / das Huͤfftwehe und Entzuͤn⸗ dung aller Glieder: Mit Eſſig vñ Ochſengallen vermiſcht / Pfla⸗ 9 ſtersweiß auff den Bauch gelegt / treibt die Wuͤrmb auß. Wider den falten Brandt: Nimme Feygbonenmeel/feudg \ mit Laug vnd Baumoͤl zu einem Pflaſter / chue ein wenig Safr j Sfran / darzu / vnd lege warmb auff. H ä il Feygbonen mit Eberwurtz geſotten / in Tropffwein oder Waſ⸗ | fer / heylet allen Grindt der vierfüffigen Thieren / darmit erliche Faſeln Erbſen. Tage gewaſchen. Piſum quadratum Plinjj. j 46 Die wilden ſeynd herber vnd ſtaͤrcker dañ die einheymiſchen.] >= ' | Ulm j in | Das IV. Kapitel, S | Von Erben. " er Er Erbfen hat man fürnemlich zweyer⸗ 4 \ ley Artigroß vnd klein. Der groſſen Erbfen haben 44 7 etlicherunden Samen / etliche vierecketen / als die Ak DRS) Safelerbfen. Der kleinẽ feyn auch zwerley / etliche ı —F nennt marGartenerbſen / etliche Feldterbſen / auß welchen ein theil weiß; oder gelbecht / ein Theil auch ſchwartz ſeyn. ıı D Beyde Geſchlecht feyn einander in allen ſtuͤckẽ faffverwande 1 H | Die groſſen Erbſen haben kleine Wurgel’ die Stengel feyn } N lang / hohli ſchwach vnd weißlecht / [egen fich bald auff die Erden / NN wenn fie nit onterftüger werden: Der Blätter ſeyn viel / vñ etwas ' langlegt / den Kleeblaͤttern bey nahe gleich: die Spitzlin derſelben m Ruͤtlein ſeyn dünne Faͤden / damit es fich andie Pfählanbinder: | J Am Gipffel deß rechten Stammens / zwiſchen den Faͤden vnnd — Blaͤttern kriechen die kleine nackete kurtze Stiel herflir / an wel⸗ m chen die Blume feyn weiß oder leibfarb | je so nebeneinander) | MM nach welchen Eleine Schoͤttlein in der erſt erfolgen / vollerrunder i sah Koͤrner oder Erbfen welche au der Farb gelbfeyn. j 1 [ Dan har auch bey vns ein neuwes Geſchlecht / da man die iM Schoͤctlein famprden Erbſen /weil ſie noch groß ſind / jſſet Wel⸗ ches erſtlich ſoll auß der Sittaum von Vilna gebracht wondẽ ſeyn] — il Das ander Geſchlecht / die Fafelerbfen ſeyn den erſten gleich / ir E allem / daß die Körner oder Erbſen viel vngleiche Eefenhaben. K E | Die Feldterbſen ſeyn den Gartenerbſen gleich / allein daß et⸗ er lu) liche grögfer und dicker Wurtzeln haben / auch ſeyn die Schoͤttlein J ie — il denn der andern: Sie haben jren Vn⸗ IT IR derſcheidt an dẽ Erbſen / daß erliche bleychgelb feyn/erlichefehyarr. Gaelb / ielbepeinande Mflten fi — | ; Be — ei — — ee — ſind etwas kleiner dañ der | Na ſaͤet / bluͤet im Junio ond Julio. jo Klein rauh farb vnd vngut: etin ID DT Die Wurtzel iſt holtzechtig zu zeiten deß fleinen Fingers di “ ÜI-C-Olofushefcire si ER g en Singers di ser & — C. Cluſius beſchreibt noch ein Geſchlecht der wilden Erbſen: jaͤhrlich neuwe Schoß vnter der Erden a herffr welche von Stengein vnd Blaͤtter den Feldterbſen fehr gleich: Dieſe hat Clulius im Windiſch? a — ee Re Be Le — N andt vnd vmb Wi ẽ I Die Blumen foim Brachmonat herfur ſchlieffen / ſind klein / ich habs ymb Tuͤbingen vñ quff den Huͤglen —— tg m S iiij Von 212 D. Jacobi Theodori Tabernemonfanv/ A Klein Erbfen. F Rlein FeldtErbſen. Piſum minus. I. | Piſum minus —II. B C Wilde Erbfen- Pifum fylueftre. D \ Von der Krafft Au Epgenfchafft der Erbfen- Von den Samen. ae en d * Alenusfohreiber / daß die Erbſen einerley Natur vnnd JS Röfen heit Sareinifeh P-fum. [ Frantoſiſch Pois. Spar Krafft mit den Bonen haben / und werdenauff gleiche —— arueias. | Welſch Pifo. Engliſch Peafe. Niderlaͤn⸗ weiß mie die Bonen gebraucht / darvon im vorhergehen⸗ diſch Stockerwitten. Boͤhmiſch Hrach. den Capitel zu leſen. | | ® [Di — — —— Mm) — * gi \ ar ( Das Ander Buch / von Kraͤutern. 213 A Die Erbſen ſind faſt mitler Natur inder Kaͤlte vnd Truͤck⸗ ne / machen nicht fe viel Blaͤſte als die Bonen / vnd geben beſſere Nahrung / derhalben bey den Teutſchen / fo wol Reichen als Ar⸗ men / in der Speiß gar gemein / weil ſie wol ſaͤttigen / ſpeiſen vnd naͤhren: werden auch in der Artzeney jnnerlich vnd euſſerlich gebraucht. Schwartz Erbſen. Pilum nigrum. — — a mar AUS TuS SR Innerlicher Gebrauch der Erbſen. g On den Erbſen werden in der Kitchen vielerley Trach⸗ RR gemacht auch vnterſchiedtlich gekocht / in den Hülfen wann ſie noch grün ſind / vnd auſſer derſelben / wann ſie ſchon duͤrr ſind / welches wir den Koͤchen laſſen Erbes Bruͤhlein mag ohne Schaden beynahe zu allen Ge⸗ breſten geben werden: Vnnd pflegt man bey vns zwo Stundt nach eingenommener purgirender Artzeney ein vngeſaltzene vnd vngeſchmaltzene Erbsbruͤh trincken. Den Kindtbettern geben die Auffwaͤrterin Bruͤhlein von Erbſen on Pererfilgenwurgelzu Auß fuͤhrung der vbrigen Vn⸗ reinigkeit durch den Harn / ſonderlich ſo Muſcatbluͤt vnd Roſen⸗ marein darbey geſotten iſt. Andere halten darvor / man ſolle nit Erbſen / ſondern Ziſer Erbſenbrůhe brauchen. Euſſerlicher Gebrauch. M Ren in Waſſer und Saug geſotten / darmit gezwagen / heylet den flieſſenden Grindt. Erbſen vnd Wicken in Waſſer geſotten / darauß ein Pflaſter gemacht / vnnd auffgelegt / legt nieder die Ge⸗ E ſchwulſt deß maͤnnlichen Glieds / vnd mildert den Schmertzen Wider Entzundung der Glieder: Nimme vnzeitige Erbſen / zerſtoß ſie mit den Blaͤttern / vnd miſch darunter das weiß von ei⸗ nem Ey / legs vber den Schmertzen / es lindert bald. So man zu einer Erbsbrůh Honig vnnd Gerſtenmeelthut / gibt es ein herzliche Artzeney zu allen faulen flieſſenden Schäden. Etliche halten / wann man die Wargen / ein jeden mir einer fondern Erbs anruͤhre / auff die Stundt wann der Mon neum wirdt / vnd dieſelbige allein ein Tuͤchlein binde / hinder ſich werffe / ſollen die Wartzen abfallen.] — Das V. Gapitel, Don ZieferErbfen- 1. Ziſer Erbs. Cicer. — 9 — ERSTEN AS EN GEN HER — ECEr diſererbſen ſcyn zweyerley Geſchlecht / —9— — zahm und wilde. JDie zahmen haben ein geringe IP meille Wurgel/ einen dünnen holsechten Sten⸗ —* 5" gel/mit vielen Nebenzweiglein / ein wenig rauch / waͤchſt nicht guffrecht in die Hoͤhe / ſondern ſtehet etwas gebogen: An den Nebenzweyglin wachſen auff beyden Seyten kleine breyte Blaͤtter / rings vmbher etwas zerkerfft / gleich dem groſſen Bathengel. Die Blumen ſeyn klein/entwe⸗ der weiß oderleibfarbmach welchen kleine auffgeblaſene Schoͤtt⸗ lein erfolgen / mie ander Colutea, [ die mehr rundt denn lang ſind / derẽ jedes ſelten ober zwey Erbslein begreifft. Der Same iſt dreyecket / weiß oder blauwlecht / ¶ weiß / roth und ſchwartz. II.Das ander Geſchlecht / die wilde Zieſer Erbs beſchreibt Lobelius mit kleinen geringen Aeſtlein / den kleinen Peltſchen gleich: Seine Blumen ſeyn bleychgelb: Die Schoͤttlein klein wie an den kleinen &infen / viel an einem Stiel zuſammen ge henckt / rauh vnnd ſchwart / voll kleines hartes glansenden Sa⸗ mens / ein wenig flach wie der Ginſterſame. Am Geſchmack den Faſeln gleich. III. Das dritte Geſchlecht befchreibet auch Lobelius, daß Es luſtiger anzuſehen ſey / dann die andere. Sein Stengel ſey faſt anderthalb Ehlen hoch / mit ſtarcken Nebenaͤſtlein beſetzt. Die Blaͤtter ſeyn den zahmen Ziſer Erbſen gleich / allein dag ſie groͤſſer / dicker vnd runder ſeyn / ein wenig zerkerfft. Die Blu— men ſeyen den zahmen gleich / das Schoͤttlein Flein vnnd flach / mit einem kleinen breyten Samen außgefuͤllt. Sie werden gepflantzet / wie auch andere Legumina. [ Das ander Geſchlecht waͤchſt in Teutſchlandt / ⸗ reich / Baͤyern / Braunſchweig / Elſas / vnd au ——— dritte hab ich vmb Mompelier in Franckreich viel geſehen.)] IV. Die wilde Kechern haben ein geringe Wurtzel / auß wel⸗ cher ſehr viel eckete Stengel herfuͤr wachſen / welche ſich hin vnnd wider En — —— — — Fer —r — — — — — = z = — — in — — — — en — — —— — — — —— —— un Ha ———— — — — — — — * — — 4. glatte ſchmahle vnnd ſpitzige Blaͤtter kommen / je zwey beyfam- men geſeyet / hat feine kleme Raͤblein / darmit fie ſich vmbwickeln: Seme Blumen ſeyn weiß wie Schoͤtlein klein / gleich den Eruẽ / etwas breyt vnd flach / dariũ der Same mit zwey oder drey Ecken verſchloſſen ligt / außwendig weiß / vnd jũñũwendig gelb. IL Wildte Ziſer Erbs. Ciceriylueftre L Sefererbfen werden Gsriechifch "Er2Ridss genenne / Latel⸗ nifch Cicer. Arabifch Chemsp. Welſch Ceci. Spanifch Grauancos. Frantzoͤſiſch Pois Cices. Boͤhmiſch Orna. Engliſch Ciche. Niderlaͤndiſch Ciceren. D. Die wilde Kichern heiſt Griechiſch Audupa« » Lateiniſch La- ihyrus, Cicercula ſylueſtris. Piſum Græcorum. Von der Natur / Krafft vnnd Wirckung der Ziſer Erb ſen. Je Ziſer Erbſen ſeyn warm vnnd trucken im erſten BGradt haben ein Art zu digeriren / zu zertheilen / vnd zug Rſaͤubern /fuͤr nemlich die ſchwartzen. Dañ es ſeyn jhrer drey Geſchlecht / ſchwartz gelb vnd weiß. [ Plutarchus ſchreibt / daß auff den Ziſer Erbſen fein Vnge⸗ zieffer oder Wuͤrmlein wachſen / derowegen es die Heyden in jh⸗ ven hochzeitlichen Ceremonien gebraucht haben. Innerlicher Gebrauch der Zi⸗ ſer Erbſen. Je Ziſer Erbſen geben ein beſſere Nahrung / dann die Bonen /ſie ſeyn auch dem Bauch bequemer: aber doch Co fo blähen fie auch. | Glenus ſchreibet / daß die Ziſer Erbſen gekocht / vnd darvon getruncken / zerbrechen den Nierenſtein: Vnnd ſo man fie mit Roſenmarein koche / ſchreibet Diofcorides ‚daß fie den Harn forttreiben / ſeyen gut wider die Gelbſucht vnnd anfangende Waſſerſucht / aber er meldet darbey / daß ſie den ſchwierigen Nieren vnnd Blaſen ſchaͤdlich ſeyen: Aber es wil Oribahus, man ſoll ſie in Waſſer kochen und den Safft darvon trincken / —— — — D. Jacobi Theodori Taberne montani / A wider auff der Erden außſtrecken / mit etlichen Gleychen / darauß F fonderlich aber von den ſchwartzen / welche für andern den Stein. außführen follen. . Pauluslib 1.dere medica ſchreibet / daß fieden Samen ver mehren’ vnnd zu ehlichen Wercken reygen. \[ mehren auch die Milch. ) Es ſchreiben andere / daß fie ein Art haben die verſtandene Menles, vnd auch die Frucht feibft außzutreiben: Auch die Der ftopffung [der Lebern / Miltz vnd Nieren ] zueröffnen- [ Rider das brennende vnd troͤpffliche harnen ein treffentli⸗ che Artzeney: Nimme rohte Ziſer Erbſen anderthalb Pfundt / Waſſer zehen Pfundt / laß das dritte Theil einſieden / ſeyge es durch ein Tuch: zu dieſer Brühe thu Suͤßholtz zwey Loth / die Wurtzeln vnd Blaͤtter von Pappeln / Eibiſch / Ottermenig vnd Filtzkraut / jedes ein Handt voll / Sebeſten vnd Bruſtberlein je⸗ des zehen / geſchaͤlte Melonen Körner vier Loth / die Beer von Ju⸗ denkirſchen / Nachtſchatten / Meerhirſen jedes j. doth / drey zerſtoſ⸗ ſene Meſpelkerne: Diß alles ſiede zum andernma l / biß das dritte Theil eingehe / darnach ſeyge es ab / ſo haſtu sin koͤſtliche Artzeney / darvon nimme fruͤh ein Trunck zehen Tag nacheinander : doch ſolſtu zuvor purgiert ſeyn. So man Zifern vber Nacht in Waſſer geweycht / einnimpt / vnnd ſechs Stundt darauff faſtet treiben fie die Wuͤrmb auß dem Leib.) III. Wildte Ziſer Erbs. Cicer ſylueſtre. II. Euſſerli —6 brauch der Zi ſ ee chder ab | JS ſchreibet Diofcorides vnd Galenus daß die Ziſer ⸗ erbfen gut ſeyn wider die Geſchwuͤlſt deß Gemaͤchts / das RVD heea mit Honig vermiſchet / vnd wie ein Cataplafını vbergeſchlagen. Vnd wirdt auch diß Pflaſter hoch von Matthiolo gelobt / welcher vermeldet / daß es auch koͤnne gebrau⸗ chet werden / wenn bemeldte Geſchwuͤlſt deß Maͤnnlichen Ge⸗ maͤchts ſchon ſchwuͤhrig worden weren / vnnd zum Enter kommen. | Auff gleiche weiß genuͤtzet 7 iſt es gut wider andere harte Ge⸗ ſchwulſt / als hinder den Ohren und anderswo. [ Soeralfe heiſſet bereyten: Nimme weiſſe Ziſererbſen / laß fieguvor in war⸗ mem Waſſer erquellen / vnnd weych werden / alsdann ſtoß in ei⸗ nem Moͤr⸗ — — — — — — — — —— — ————— —— — — — Par pl — — Han nn u Ad TE nn prs — — CI — — ——— | 215 Don der Natur //Krafft / vnd Engenfchafft — Das Ander Buch / von Kraͤutern. nem Moͤrſel vnd kochs mit gefeymbtem Honig /iß es dick wirde F 2 — PER 5 Leder / und der Eruen. t wie ein Pflaſter / diß ſtreich warb auff ein Tuch oder Leder 2 — £ N bindesauffden Gebreſten / es hilfft fanffe vnd wol. | Andere dere Auluslib. 6.deremedica ſchreibet daß die Kae ok we, miſchen die Ziefern mit daugen / vnd beytzens / biß es wirdt wie ein ſeyn im erſten Gradt / vnnd trucken im an N dick Pflaſter / vnd legens ober. bittern Geſchmacks / jertheile / ſaaͤubere vnnd ekoͤffne / vnd Wo | fo man jhrer gu viel einnemme / treiben fie das Blut mir IV. Wilde Kechern. dem Harn auf. | | Be Cicercula fyluefttis. n | Erin. Hl Eruum ſiue Orobus. 1) — d vu ö | G 2 N B NS Zr —7 — * | An V J —WB—— TEN IHRE ) * N 3 H c H | | i Bifern zermahlet oder zerſtoſſen / vnd mir Wegwartwaſſer ges ——û e— 4 ſotten / vnd vber die Leber geleathzertheiler die Geſchwulſt. “—F —9— Wem das Zahnfleifch faulet / der ſtoſſe weiſſe Zifern/ beytze Innerlicher Gebrauch der jan | N | in Eſſig / vnd ſtreichs an. | | Eruen. j | * Wider den Schlangenſtich / ſiede Ziſern allein /oder mit S. loſcotides fehreiberlib.2.c.rı 2.daf die Eruen in groſ⸗ Johanns Kraut / ſchlags alſo vber den Schaden / es hilfft. DD e en das Haupt beſchwehren / vnd bewegen Zieſer Erbſenmeel mit Honig vermiſcht / vnd die Haut darmit den Bauc ſo man zuviel Eruenmeel eſſe oder rin I} | D beſtriechen benimbt die Flechten / MafenonddieRäudermacht. I 8 Blurmmit einenn Grinamen durch Al | ein glatte Haut / ſchreibt Fernelius. Andere vermengen cs mit den Harn vnd Stue gang. ¶ Soman fie den Ochſen foches ) I = Eſſig/ vnd reiben ſich darmit : [ Andere ſiedens mir Grindtwur⸗ vnd fuͤrſetzt / werden fiefenfkdarvon. ] P tel/ vnd beſtreichen fichdarmir.] Galenus ſagt / daß ſie gar nicht zur Speiß ſollen genůtet wer⸗ —M J den / wiewol Oribalıns meldet/ daß die armen deut offtmals | i Das VI, Capitel. Hungers halben die Eruen eſſen * ob ſie gleich gar vn⸗ il * lieblich ſeyn / vnd böfe Nahrung geben. Von Eruen. | Dean braucht fie auch zu der Artzeney wie die Seygbonenidig, & \ i ser EonhardusFuchfius machet zivey Ge⸗ sähe dicke Feuchtigkeit von der Bruſt abzulöfen/dadann die weiſ⸗ | \i ſchlecht der Eruen / eines weiß / das ander roht. ſe die beſten ſeyn ſollen. M SS Matthiolus melder / daß es auff der Erden Wenn man deffenalle Morgen nüchtern etliche Koͤrnlein op krieche/mit vielen Aeſtlein durcheinander verwies hinab ſchlucket / ſoll es das Milge in kurher Zeit verzehren. | u | ckelt / mir kleinen langlechten geftederten Blaͤt⸗ Den Tauben ft diefer Samen gar angenehm / vnd bekom⸗ tern. Seine Blume iſt klein / entweder weiß braunteht Die men viel Jungen darvon. ] Schörtlein find klein vund flach / darinn / wie obelius ſchreibet / Euſſerlicher Gebrau der N E drey oder vier kleine eckete — — EL [on K Euſſe | h ran. ch I ind etliche weiß / andere roht oder geiblecht. JC.Clulius hefchreis — ee wi — ————— Erunlib.4.obleruation Pan ¶ M Rucntneel mit Honig vermifehe vnd angeſtriechen ma· N an cher ein reine klare Haut / reyniget ſie von allerley Zitter⸗ J ——— SDmalenFlechten vñ Raͤudẽ macht die rauhe Hau glatt / 4 b Don den Namen. | vnd vertreibt das Jucken / wie Fernelius davon ſchreibt. J Ruen heiſt Griechiſch Opoaoc. Sateinifh Eruum, O- Es iſt auch diß Meel gůt wider die harte Bruſt vnnd andere 9 obus Arabiſch Herbum. Welſch Eruo. Franxoͤſſſch Geſchwuͤr /dieſelbige zu erweychen vnd auffzubringen. Dieſe⸗ J ug Oo. Spanifh Teruos. Boͤhmiſch Hrachyrlej, [Eng Dree verhindert and) / daß die Schäden nick mehr vmb fich N f liſch bister Verch. ] freſſen.] J Dioſco- J A⸗ A Diofcorides ſchreibt, daß die Brühe von den Eruen gut ſey zu den erfrornen Füffen oder Ferſen / vnnd das Juͤcken deß Leibs / darmit gebaͤhet. [Mit Eifrg vermiſcht / lindert es das Bauchgrimmen / den Stuelgang / da einer nichts ſchaffen kan / vnd die Harnwinde. In Wein gebeytzt vnd vbergelegt / heylet die Biſſz der Men⸗ ſchen / Hundt vnd Schlangen. Die gruͤnen Schotten mit Stengeln vnd Blaͤttern zerſtoſ⸗ ſen / vnd nach dem Badt die Haar darmit beſtriechen / machen dieſelbige ſchwartz. Das VII. Capitel. Don Linfen. B NS infen \ Lens. * 9 — — — nn — D —— a N N ZJe zwey erſte Geſchlecht der Linfen feyn emonder faſt verwandt. J. 11. Sie haben em ſchlecht geringe Wurtzel / auß welcher dünne Sten⸗ gel ¶Ehlen hoch erſprieſſen / mit viel Nebenaͤſtlein / an welchen harte / ſchmale / fpigige Blätter ſtehen / ein jedes Aeſtlein mit ſeinen Faden damit ſich anbindet / wie die Erbfen.] Die Blumen ſeyn klein vnd braunlecht / nach welchen kleine breyte Schoͤttlein erfolgen / in welchen drey oder vier kleine runde / getruckte vnnd breyte Koͤrnlein oder Linſen verſchloſſen feyn. Die kleine bluͤen weiß / in der Koſt anmuͤhtiger zu eſſen. Die groſſen aber aͤſchenfarb / mit einer braunen weiſſen Blumen: vnd deren eine iſt groͤſſer / dann ſonſt drey der gemeinen. ] Sie erfordern ein trucken Landt vnnd trucken Wetter: Bluͤen bald nach dem ſie gefaer werden: vnd ſo man den Sa⸗ men in einen Miſthauffen ſcharret / ein Zeit alſo liegen laͤſſet / vnd darnachſaͤet / waͤchſt er deſto freudiger / vollklomener vñ behender.)] all. Das dritte Geſchlecht iſt ein kriechent Gewaͤchs / die Wurtzel iſt lang vnnd gekruͤmbt / auß welcher viel zarte / duͤnne Aeſtlein wachſen / mit kleinen ſubtielen Nebenaͤſtlein / mit kleinen Blaͤttlein beſehet / welche ſich faſt den Wicken vergleichen allein daß fie kleiner ſeyn. Oben am Stengel erſcheinen die Blumen! deren viel zuſammen geſetzt ſeyn / in die Runde wie ein Kopff / gleich wie an den gelben Steinwicken. D Jacobi Theodori Tabernæmontani/ II. Groſſe Linſen. Lens maior. III. Groß kricchende Linſen. Lens maior repens. ON. N Yu «Ur af h s TAN BR Rp —— ke Sa j IR Sun Rn Von den Namen. Mn Inbetan Sriechifch\®dxor , Sateinifch Lens: Welſch Consichia,Sranksfiiih Lentilles. Spaniſch Lenreyas. A⸗ OT raid Hades, Böhmifch Sfocovvice, Niderlaͤndiſch Linzen. JEngliſch Lenk. ] len ‚Bon E! Iı ( N 15 18 If d Bi fi \ —— EEE EN a A Dos Ander Buch / von Kreutern. 17 A Von der Natur / und Eygenſchafft | der Linſen. Je Linſen halten das Mittel zwiſchen warmer vnnd Nkalter Natur / ſeyn trucken im andern Brad. Innerlicher Gebrauch der Linſen. Ioſcorides ſchreibet / daß die Sinfendag Geſicht verduncke⸗ len / ſeyn auch ſchwerlich zu verdauwen / beſchedigen den Magen / vnd blehen die Daͤrm. Bringen ſchwere Traͤume / ſind dem Kopff / Spannadern / vnd dr Lungen gefaͤhr / zu viel in der Speiß genoffen- ] Oribaſius, wie auch Aegineta, vermeldet / daß fie ein boͤſe Na⸗ rung geben / vnd ein grobes dickes Gebluͤt machen. Daher auch p Galenus ſagt / daß die jenige / welche der Linſen viel eſſen / leichtlich in Auſſatz gerathen koͤnnen / vnd auch zu dem Krebs geneigt ſeyn / dann ſie ein grob Melancholiſch Gebluͤt machen. Es haben auch die Linfen ein Krafft darmit ſie zuſamen zie⸗ hen / derwegen ſie auch den Stulgang ſtopffen / vnnd ſonderlich wenn ſie geſchelet ſeyn / darnach fleiſſig geſotten werden / vnnd die e: fte Brühe daruon abgeſchuͤttet iſt / findalfonüglich denen / ſo den Bauchfluß vnd die Rote Ruhr haben. Etlich thun Eſſig darzu: Andere ſieden Neſplen / Burtzel oder Quitten damit / vnd gebens zu eſſen. Dienet auch wol den Wabern / ſo zu viel flieſ⸗ fen. ¶dann die erſte Brühe/darinn Linſen geſotten ſeyn / bewegt den Stulgang / [ fonderlich wenn man Baumoͤl vnnd Saltz darzu miſchet / ſo man noch ſehrer ſtopffen wil / ſol man die Sinfen ſampt den Schelffen wol vnd lang in Eſſig kochen / dann die Schelffen ziehen hefftig zufammen. ] C Wen man die erſte Brühe den Kindern zu trincken gibt! treibt fie die Bauchwürm von jhnen/ vnd fol ein gewiß Experi⸗ ment ſeyn. [ Dan pflegt auß rath der Arabifchen Artzeten /die Sinfen mie - Fenchel Pererlein Wurtz / Feigen ond dergleichen ſtuͤcken fieden; vnd die Brüheden Rindern zugebendamit man die Kindtsblat⸗ tern koͤnne herauſſer bringen. Etlich geben allein die erſtgeſottene Brůuͤhe von Linſen.) Euſſerlicher Gebrauch der Linſen. Po Inſen in Eſſig gekocht, und wie ein Pflaſter vbergele —3 die harte Geſchwaͤr am Halß / und die Kroͤpf⸗ Of In Waſſer vnd Sals geſotten / auffgelegt / zertreiben die vberfluͤſſige knollechte Milch in den Bruͤſten. Mit gedoͤrrten Roſen oder Granatoͤpffel ſchalen / vnd mit Ho⸗ D nig zu einem Pflaſter geſotten / vnd warm auffgelegt / iſt gut wi⸗ der die hissige Geſchwulſt deß Hinderen. | In Meth geſotten / und vbergeſchlagen / treihen die zerſchrun⸗ dene Glieder: mit Gerſtenmeel geſotten vnnd en ſtillet den Schmertzen Podagræ. BY Die Linſen wolgeforeen/ darnach zerſtoſſen vnnd vbergelegt / ſtillen * Blut / ſo zu den Wunden vnd anderswo herauß fleuſt. werden die Linſen auch gebraucht zu der Raͤudigkeit der Haut / dieſelbige darmit beſtrichen / wenn ſie mit Honig vermiſcht eyn. | } Wider die hitzige Geſchwuͤlſt der Augen / ſchreibt Diofcori- des, daß man Linſen vnd Steinklee in Waſſer ſiede / vnnd mie demſelbigen die Augenglieder vnd Winckel beſtreiche. Das VIII. Kapitel. Von Meerlinſen. Er SENSE S feyn der Meerlinfen zwey Geſchlecht EI; von dem Authore ermeldet / eines mit ſpitzgen sure Blättern / das ander mit zerkerfften Blaͤttern. Sie werden von Lobelio gar furgbefchrieben / J. daßfie am Tyrrheniſchen vnd Adriarifchen Meer | erfunden werden/ mit fleinen fchmalen fpigigen Blättern / der 1 4 3 Olyudifcopariz gleidy/ anzähen Aeſten / ſo fich einem Riemen j vergleichen / an der gröffe anderthalb Spannenlang / an welchen F H 0 LMeerlinfen. \ Lenticula marına Seräpionis. — —— II. Meerlinfen mir zerkerfften Blaͤttern. Lenticula marina ferratis foliis. 5 EM Ä MN y 5 u 5* — — * N N . ) In ZN. —— 5 9 Di Zweiglein fehr viel runde / Läre Schötlein oder Beerlein hangen⸗ anzuſehen nie ein Haͤutlein / den andern Linſen gang ähnlich / da⸗ her ſie auch den Namen bekommen haben. | 11. Das ander Geſchlecht ſchreibet Lobelius, iff dern vorigen gleich allein das feine Blaͤtter BL ſehr gerterfft. Sie = Eee = — — ——— — — — — — ———— — — — — — * 2 — — — = — — — — — — — eg Te —— — — — — — — — — En ——————— — — — —— 278 A Sie behalten ihren Damen durchauß / daß fie Meerlinfenge- F D. Jacobi Theodor Tabern montanꝛ / Von der Natur / Kraft / vnd Eygenſchafft neñt werden / Lateiniſch Lenticule marin⸗æ. ſNiderlaͤndtſchdee⸗ linſe.) Was jhre Krafft und Eygenſchafft ſey / iſt noch vnbe⸗ kandt. Das IX, Capitel. Don Waffertinfen. Waſſerlinſen. Lenticula paluſtris. —J ul ES = —— ' = k = = . ee SL U — agree LUD AN DDZEN z N |) IN Te i% N“ 7 — My = iii (TIFIHR — eg Afferkinfe iſt ein klein grünes / rundes / e — Gewaͤchs ohn Wurtzeln / ſchwimmet oben auff den ſtillſtehenden Waſſern bleibt ſtaͤtigs grünyift nichts anders dann ein (Waffermof oder Fet⸗ ) tigkeit derfelbigen Waſſern / auß welchen andere Kräurer erwachſen. [Dann fobalddiefe Sinfen auf den ftillen Waſſergraͤben / erwann durch ein Flut in flieſſende Bäch kom⸗ * men / vnd ſie ſich am Geſtatt erhalten mögen werden die Linſen je breiter / dann fie thun ſich weiter mit neben Blaͤtlein auff / vnnd auß einander / gewinnen kleine weiſſe Zaͤſelein vnderſich / darmit hencken ſie ſich an die Waſſer geſtaden / mit der zeit wachſen auß denſelben andere Bachkraͤuter / dem Brunnenkreß nicht vn⸗ gleich.) Sie werden fuͤr ein fonderliche Speiß der Gaͤnß vnnd Endten gehalten / welche ſich auch ſtaͤtigs darinn ſinden laſſen. F Band auch der Huͤner / fo mans mit einem Sieb auß dem Waſſer zeucht / mit Weitzenen kleien vermiſcht / und den Huͤnern zu eſſen gibt Das ander Geſchlecht / wie Matthiolus ſchreibet / hat vier Blätter Treutzweiß an einander gefegt/ ein wenig rund / hangen an langen Stielen / hat ein geheuffelten Samen gleich wie die Linſen doch nicht fo lach ı darzu iſt er tunckel / derb / vnnd hart.] Sie wachſen beyde auff ſtillen Waſſern /¶ vnd hab ich das ander vmb Padonw/auchim Sunrgouvvgefunden. ] E on den Namen. Aſſerlinſe oder Waſſermoͤß heift Griechiſch pers 5 X im) FovreAnaron Sateinifch Lens paluttris,Lens la» cuftris, Lens aquatica,, Mufcus palufttis, Lens vi- peralisynnd Lentigo: Welſch Lente de gli paludı. Frantzoͤſiſch Lentille de marais. Arabiſch Tahaleb. Spaniſch Len- teya gellagoa. Boͤhmiſch Rzafa | oder Okrehky. Niederlaͤndiſch Water Linſe / oft Endtgroen. Engliſch Dyck meat. der Waſſerlinſen. Aſſerlinſen ſeyn kalt vnd feucht im andern Grab: und dienen zu allen hisigen Schwachheiten und Enrün- dungen der Ölieder. Ander Gefchlechr der Waſſerlinſen. Lenticula Paluftris. LI. 2 | „6 N O8 Al) x IE N) pe —* RE — OR —E UN Innerlicher Gebrauch der Waſſerlinſen. lich wider die groſſe jnnerliche Hitz / als zur Zeit der — gebrandte Waſſer von Waſſerlinſen iſt faſt nuͤtz⸗ Peſt / deß tags ein mal oder drey / ein zimlichs Glaͤßlein voll getruncken. Oder ein theil Waſſerlinſen / vnd eis theil Seeblumen Kraut miteinander geſotten / vnnd die Bruͤhe I getruncken / kuͤlet ale jnnerliche Brunſt. Euſſerlicher Gebrauch. Vr den Karnoͤffel vnnd hitzigen Bruch / mag map Waſſerlinſen Pflaſtersweiß aufflegen. Wider die entuͤndte geber ſol man leine Tuͤchlein o⸗ der Henffewerck in vorgemelten Waſſer netzen / vnnd Milch warm vber die rechte Seiten legen. Diener auch zu allen hi on Schaͤden / zu dem wilden Feu⸗ wer vnnd hisigen lieder rancfheiten! wie die Samkraͤutter vnd Nachtſchatten / ſol aber mir befcheidenheit genügewerden. } Das X. Capitel. Won Geelwicken. | Jegelbe Wirken haben ihren Samen von ä 9 den gelblechten Blumẽ ſt ein gemeines Gewaͤchs / DI hat ein kleine Wurtzel / auß welcher dieStengelene II 2 @err, ſtehen / etwas gröffer dann einer Spannenhoch / je mir zweyẽ Blaͤttern beſetzet / auß welcher Mitte andere kleine Aeſt⸗ lein herfür fommen / daran langlechte Blaͤtter ſtehen / obenauß ſpitzig / weñ die Blumen abfallen / kommen kleine Schoͤtlein her⸗ nach / faſt wie an dem Genſter / in welchen fuͤnff oder ſechs ſchwar⸗ tze Koͤrnlein ſeyn / ein wenig rund vnd flach zuſammen getruckt / eines vnlieblichen Geſchmacks. Sie wachſen ſehr auff den Fel⸗ dern / auch neben den Hecken vnd auff den Aeckern. Von x nee —— — Das Ander Buch A Von den Tamen. Icken wird Griechiſch genennt blavo⸗. Lateiniſch Vi- cia.· Frantzoͤſiſch Ve/che. Niderlaͤndiſch Vitſen. ¶ Eng⸗ liſch Ferch. ] Geel Wirken. Vicia. Bonder Natur Krafft / vnd Eygenſchaffe der Wicken. ſchafft mit den andern Wicken / dauon im zwölfften nachfolgenden Capitel fol gefagt werden. D Das XI. Kapitel. Von Erckelnůß. Je Erckelnuß hat etwas langlechte vnnd Nmoͤllichte Wurzeln’ welche ſich bey nahe den Eh⸗ cheln vergleichen / außwendig ſchwartz / jinnwendig R aber weiß mit vielen kleinen Fäden oder Aederlein durchzogen vnd vmbwickelt / ſeyn eines ſüſſen Geſchmacks / vnnd ziehen etwas zuſammen gleich wie die Eycheln oder Caſtanien. ¶Hangen etwann drey oder vier Nuͤßlein / als lange Feigen ann einem dünnen Faden / ligen tieff im Letten grund verborgen, welche Nuͤßlein wo fie miedem Pflug nicht zerftörer werden ſtoſ⸗ fen fie alle Jahr neuwe Frucht / die bleiben im felben Jahr weiß und zart. Die Schwein mo fiediefer Nuͤß gewar werden wuͤlen g fie hefftig darnach. ] Auß der Wurtzel kommen Eleine Aeſtlein / welche fich auff der Erden außbreiten mit fleinen Raͤblein damit fie ſich anhencken: Seine Blaͤtter vergleichen fich faft den Wi⸗ een. An den Aeſtlein tragen fie [im Brachmonat ) ſchoͤne pur, purrore Blumen gleich wie Erbſen / eines tieblichen Geruchs / nach welchen kleine Schoͤttlein erfolgen/darinn der Same liege. Lobelius ſchreibet / dag fie fehr in Engelland wachfen / in Franckreich vnnd Teutſchlandt / werden in den ſchattechtigen Waͤlden funden. Bey uns vmb Baſel wächft in den Wei⸗ zen / Gerſten und Speisen feldern. | * z Jeſe Wicken haben faſt einerley Natur vnd Eyaen⸗ Koͤrnlein verſchloſſen ſeyn. von Kreutern. 2 F Erefelnüß. Chamzbalanus. — A —ñ — — DAN IN IRA —— N Zr an —I—HhlYV Vaon den Namen. MXceib Erdtnuß oder Erdtfeige [ vnd Saͤuwbrot / Erdt Mandel. ]heift Lateiniſch Chamiebalanus. A pi⸗ —— Fuchſij, Tragi, Cordi, was aber das rechte Apios ſey / beſchreibet Matthiolus in feinem Herbario, daruon auch in der ſechſten Section fol geredt werden. Niderlaͤndiſch Eerdtnoten vnd Erdefeelen. Eerdeeckels: Engliſch Eardnut peaſe.] Ob diß Kraut auch Aſtragalus Dioſcoridis ſey / wie et⸗ —* wollen / kan man leſen Lobelium in feinen aduerſatiis fol, 498. Von der Natur / Krafft / vnd Wirckung der Erdnuͤß. Netlichen Orten werden dle Blumen geſamlet / vnd ein Waſſer darauß gezogen / welches dann für Roſenwaſſer gegeben wird. | Lobelius ſchreibet / daß die Erdtnůͤß ſchwerlich zu vers daumen ſeyn gleich sie die Caſtanien / geben viel Winde von ſich / haben einen ſuͤſſen Geſchmack / vnd ziehen ein wenig zuſammen / daher fie auch zu den Fluͤſſen der Mutter / vnnd Duͤrchlauff deß Leibs gebrauchet werden. Sie bringen auch Wuͤrgen vnd Vn⸗ willen mit ſich. Das XII. Capitel. Von Wicken. Er Wicken ſeyn dreyerley Arch: Die er⸗ IR fen ſeyn gar tlein · Die andernfeyngröffer vnn⸗ X die dritten ſeyn einer mittelmaͤſſigen Arth —* den andern beyden⸗ hi 1. Das erſte Geſchlecht die Vogelswicke / iſt ein zartes Gewaͤchs von Aeſtlein / Faden und Blättern, den dinſen bey nahe gleich / doch kleiner / traͤgt purpurbraune Blumen / welche zuſammen getrungen ſtehen / nach welchem ſehr tleine Schärr. lein erfolgen an kleinen Faͤßlein / in welchen Flgine ſchwartze Ti DR ne — — — — — — — — —— ⁊* 22o IT. Diegroffe wilde Wicken feyn den vorigen gleich 7 allein F daß fie in allen Stücken gröfer feyn: Tragen purpurbraune Blumen / viel liechter und ſchoͤner dann die vorigen. | AIl. Das dritte Geſchlecht iſt ein Mittel Arch zwiſchen den an⸗ dern / groͤſſer dann das erſte / vnd kleiner dann dag ander / ſonſten iſt es ſhnen in allen Stücken gleich. Kon andern Geſchlecht mehr fan man leſen C. Clufum lib. 4. obferuat, Pannon, cap. 30. | Welcher dann zwo ber ſchreibet: dere die erſte auß einer zaſerechte Wurtzel Stengel brin- get ſo rund ſind / on ohn gefehr Elenhoch / vmb welche find Blär- ger der gemeinen Wicken gleich / allein dag ſie harich vnd grauw⸗ lecht ſind / vnd hat wie die andere Faͤden / mit welchen ſich an das Graß hefftet: Die Blumen deren gemeinlich drey ſind / vñ der ge⸗ meinen Wicken an der geſtalt aͤhnlich / ſind weiß mit grauwen Aederlein vnderzogen Welches in Vngern in den Feldern B waͤchſet: deſſen Figur hiebey geſetzt. Das ander aber kompt mit < dem Vogelwicken in vielen vber eins: allein das der Stengel hariger / linder vnd grauwlecht iſt: ſo ſind auch die Blaͤtter viel ſchmaͤler / vnd die Blumen fleiner: welche ich dann auch in Ita⸗ lia gefunden hab.] | | Sie wachfen zum Theil von fich ſelbſt Inter dem Getreyde auff den Aeckern / fie werden auch geſaͤhet och Pferden zu jhrem Futter. 1. Vogelswicken. Aracus. rn ARD RUE a 77, * Von den Namen. X 3 cken heift Griechifch "Aparn. Sareinifch Vicia. Ara- A) x vnd Cracca. Arabifch Apaki Welſch Aphaca. Ni⸗ derlaͤndiſch Crok. Böhmifch VYykevv. Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft der Wicken. As Wickenmeel iſt einer zimlichen warmen vnnd trucknen Natur. Saͤubert vnd zeuhet zuſammen. Innerlicher Gebrauch der Wicken. F Je Wicken ſeyn vnlieblich zu Eſſen / hart vnd ſchwer⸗ I lich zuverdauwen / machen ein grobeg melancholifches Gebluͤt. Sindein Speiß für die Pferde für Bogsl Hüner vnd Tauben. D, Jacobi Theodort Tabernx montani / II. Groß wildt Wicken. Cracca maior. BD NM UK FD UL ©) I, 9 ri N WU WA N) Y, \ ZEN =. AN WANRWEEG \s U Oo —600 U San ANY TU, WW) Y — —3 v2 IM. Riein wildt Wicken. Crascaminor. Sie koͤnnen aber gebraucht werden zu den Bauchflüiffen die‘ felbige zu ſtopffen / fondertich dag bereite Deel daruon / | fo man alfobereitenfoll : man fol die beften gröften Wicken in Waſſer quellenvbiß die Häutlein daruon fallen / darnach von newen laſ⸗ fen duͤrr werden / vnd zu Meel mahlen / vnd das durch ein reinen Beutel oder haͤrin Syb raͤden vnd behalsen. as PR PER Das Ander Buch / von Kreutern. 11. Wilder Steinklee. Lotus fzlueftris. ll. Das bereit Wickenmeel / treibt den Harn / woman aber def, fen zu viel brauchen wolt / it es der Blattern vnd Gedaͤrm ſchaͤdt⸗ lich / vmb ſeiner außtreibenden Krafft willen. * Drey oder vier Wicken geſſen / ſtillen den Sodt / vnd gruͤltzen deß Magens.) Euſſerlicher Gebrauch der Wicken. Ickenmeel mit Honig vermiſcht vnnd angeſtrichen / benimpt die Flechten vnd Zittermaaſen / macht eine rei⸗ ne glatte Haut. ¶Mit Eſſig geſotten / vnd den Hinderen darmit ger behet / vertreibt die Harnwinde vnd den vergebenen zwang zum Stulgang. Mit Wein gekocht / vnd auffgelegt / heylet die Biß der Schlan- BE gen Hundt vnd Menſchen / zuvor wolgefäubert. F —— G Wickenmeel mit Wein und Honig vermiſchet / aufgelegt, zertheilet die Rollen der ſchmertzlichen Bruͤſten / heilet alle flieſ⸗ ſende Schäden: ] Das XIII, Gapitel. Don Steinflee- I. Weiffer Steinflee. Lo:usfyluefttisflorealbo I. D — Er Steinklee ſeyen etliche einheymifch/ EQ ER. eeli-hefrembd.T.Auß den einheymiſchen iſt erſtlich 7 >) der weile Steinflee mir einer langen ſchmalen Se) Wurzel: Der Stengel iſt rundt / vnd einer Elen⸗ | hoch / mit vielen Nebenaͤſtlein / an welchen kleine E weiſſe Bluͤmlein den Erbsblumen faſt gleich /herfiie kommen / je zwey gleich neben einander geſetzt / nach welchen kleiner runder 8: Same hernach erfolge von welchen ſich das Kraut befäher. Die Blaͤtter hencken an zarten / kleinen Stielen jedreybeyfammen/ J rings vmbher zerkerffet. AII. Das ander Geſchlecht iſt dem erſten faſt gleich / allein daß ſeine Wurtzel groͤſſer Faſeln hat / die Stengel bekommen dor⸗ Ve nechte Spisen: Sonften den vorigen in allen Stuͤcken gleich. En 2 Es wird diß Kraut and) Siebengezeit genennt/aber Matthiolus beſchreibet ein anders / welchs er Lotum odoratam nennet. N) 221 — oe”. DRS —*— [4 a ZINT 7 me hN III. Grauwlecht wilder Steinklee. Lotus Narbonenfis Indica III. LP, YES 2 N.- IT1. Das dritte befchreiber Lobelius, daß es den Steinklee ähnlich ſey /habe ſteiffe / harte und bleichgelbe Aefklein an welchen grauwe Blaͤtter erfunden werden/dem Mompeliriſchen weilfen Klee faſt gleich allein dag fie fchmäler feyn. Oben am Stengel trage es goltgelbe Bluͤmlein etwas grauw. i IV. Das. — — — — — IR Ve — — —— — Mas a — —— — — — — — — m j — N — — vn * n ee a — ee — — — — — Be er — SE re — Fan ZI rn u —— — — — — — — ra ————— ne — —— — — — — — ——— ——— — — ee J — — : FAR D. Jacobi Theodor Tabernzmontan! A IV. Vierblettericht Steinflee. — Von den Namen. Lotus quadrifolia IV. Teinklee wird vberall Lotus genennt / vnd zum Vnter⸗ ſcheid eines jeden Gewaͤchs Lotus ſylueſtris, Narbo⸗ nenlis, Mom peliaca,ond quadrifolia. Bon der Natur / Rrafft/ und Engenichafft z2 der Steinfleen. Er weiſſe oder wilde Steinklee / hat ein Arch zu wärs 9 men / zu trucknen vnd zu ſaͤubern / zeucht auch ein wenig — — ziufammen. Innerlicher Gebrauch der wil⸗ \ den Steinflee D Tofcorides ſchreibet lib. 4. cap. 107. der Steinflee klein zerſtoſſen / odermit Pappelnfamen in ſuͤſſem Wein ge⸗ G gochtond getruncken / ſey gut wider den Schmertzen der Dlafent daruon getruncken. Euſſerlicher Gebrauch deß wilden | Steinfles. © Teinklee mie Honig vermiſcht vnd angeſtrichen / ſaͤubert das Geſicht / vertreibt die Spruͤcklen / Maaſen vnd ande⸗ re Flecken deß Augeſichts / ſchreibet Dioſcorides an be⸗ meltem Ort. Von andern Tugenden mehr ſol im nachfolgenden Capitel Meldung geſchehen / dann fie faſt einer Natur ſeyn. Das XIV. Gapitel | Don Welſchen Steinflse. = A * Welfcher Steinflee. * k 2 Melilotus corniculis reflexis. —X V. Schottenſteinklee von Mompelier. Lotus trifolia ſiliquoſa Mompeliaca V. a — 9 TINTE 8 — DE ei — ei ee = - AR (2 IV. Das vierdte Geſchlecht wird vierblerterichter Steinflee genannt / wegen der vier Blärter/ fo gemeiniglich an den Stielen funden werden’ dem Wiefenfleebeynahegleih: Die Wursel iſt klein / auß welcher viel runde ſchwancke ſchmale Gertten kom⸗ m UT) E menmit jhren Blättern durch einander verwirret / an welche ein K | — g ILL knopffechte Blume wächft wiean dem Wieſenklee. N me I > | V. Das fünffte Gefchlecht wird genannt Schotenſteinklee / ’ Jeſer Steinklee waͤchſt bald von der holtz⸗ dieweil ſeine Frucht in langen Schoͤtlein verſchloſſen iſt / ein klei⸗ BIER — nes Gewaͤchs / Spannenhoch / mit einer zertheilten Wurtzel / dar⸗ X NEN echtigen vnnd vndeuchtigen Wurtzel / mie ein SH Staͤudtle einer Elenhoch / mir kleinen Blaͤttlein auß viel kleine eckete Stengel wachſen / an welcher Giepffel golt⸗ 9 \ ‚ gelbe Blumen herfuͤr fommen / nach welchem die Schötlein —— Dwvie der Klee / die am vmbkreiß ein wenig zerkerfft kommen. Sie wachſen vberall quff dem Feldt / an Steinechten ſind / hat feine gelbe Blumen / welchen krumme Orten / vnd neben den Wegen Bluͤhen gemeiniglich den Som⸗ Schoͤtlein folgen / in welchen ein kleiner rothlechter Samen ver⸗ mer vber. fchtoffenfoan Geruch nicht vnlieblich. 2 ie⸗ . k WERL CTE ER en ee ET ni — — — — — — — — — —— — — bo W 1 | u N v ! Das Inder Buch / von Kreutern. 223 axifragiam lu⸗ A Dieſes iſt der rechte Melilotus ſo in Gaͤrten gezilet wirdt aber F woͤllen jn nennen Melilotum ſaxifragam, vnd in Weiſchland in der Landſchafft Campania vmb die Statt Neapolis waͤchſt er fuͤr ſich ſelbſt. Derohalben fo brauchen Die Aertzte vnd Apothecker fuͤr dieſes den gemeinen Steinklee / ſo an Krafft vnd vermoͤgen nicht vngleich: vnnd haben die Alten nicht die Blumen / ſonder allein den Samen zermahlet / wie man jetz das Mehl von Leinſamen braucht. Von den Namen vnd Natur. Elſcher Steinklee heiſſet Briechifch vnd Satein-Meli- lotus:Sertula Campana, weil es in Campania waͤchſt vnd man bey jhnen Kraͤntzlein darauß macht: Nider⸗ laͤndiſch Oprecht Melilot: Welſch Meliloto Coronella: Spaniſch Coronaderei. Vnd was von dem gemeinen Stein⸗ klee in volgendem Capitel geſagt wirdt / ſoll viel mehr von dieſer verſtanden werden. ] ' Das XV. Gapitel, Dongemeinem Steinflee Gemeiner Steinklee oder Honigklee. Melilotus vera. eEr Honigklee iſt dem wilden Steinklee V faft gleich waͤchſt gemeiniglich zweyer Elenhoch / Iſeine Blaͤtter ſeyen dem vorigen Steinklee auch faſt gleich ram Vmbkreiß ein wenig zinnelecht. 4 Oben an den Stengelnträgter weiſſe und auch gelbe Blumen / eines ſaͤwerlichen lieblichen Geruchs. Dieſer E Flee waͤchſt auch vberall an den Steinechten Orten neben den Wegen. Bluͤet faſt den gantzen Sommer vber. ¶ Dieſes halt ich K mit dem weiſſen Steimbklee eins ſein.) Von den Namen. Oniaklee /oder gemeiner groſſer Steinklee / wirdt auch Agenennt Edler Steinllee / Schuchlein vnnd vnſer lieben Frauwen Schchlein. Saremifch Melilotus. oder Meli- “ Jotus vera, Melilotus vrbana,Melılotus nobilis, Me- lilo:us coronara.Sertularegia oder Sertula Campana.Erliche team. Xrabifchalchilelmelich. Welſch Meltloto. Engliſch Clauer: Boͤhmiſch komonice. Von der Natur / Krafft / Eygenſchafft vnd Wirckung deß Honigklees O Ribafius vnnd Aginera ſchreiben / daß dieſer Steinklee einer mittelmaͤſſigen Natur ſey / doch ſeyer etwas mehr warm den kalt / alſo daß er im erſten Grad warm geachtet wirdt: Vnd melden darbey daß er ein Art habe zu erweichen / zu zerthei⸗ len / vnnd zeittig zu machen / zeucht auch ein wenig zuſammen / [vnd miltert den Schmertzen.)] Innerlicher Gebrauch deß gemeinen Steinklees. gebraucht / Dioſcorides vnd Plinius ſchreiben / daß er zur dem Magenwehe koͤnne genuͤtzet werden / in Wein vnd Honig geſotten vnd darvon getrunken. [erweicher alle innerliche Geſchwaͤr. Mit Kalmus in firnem Wein geſotten vnd getruncken oͤff⸗ net er die verſtopffte Leber / darzu ein Handt voll Odermenge fan genommen werden / auch ein Theil Fenchel. Mit Chamillen vnnd Beyfus getocht vnd genuͤtz / bekompt J> S wirdt der Steinflee mehr eufferlich dann jnnerlich wolden Schmergen der Meurer, vnnd benimpt die Geſchwuͤlſt derfelbigenv [oderin Maluafter allein geforten vnd getruncken] Sie feyn gut gebraucht zu den Schmertzen der jnnerlichen Glie⸗ dern / vnd derſelbigen Geſchwaͤren · | Euſſerlicher Gebrauch der Steinflee. loſcorides ſchreibet / wie auch Plinias, vnd Fernelius,daß D der Steinklee zu allen euſſerlichen Gebreſten vñ Schmer⸗ tzen koͤnne gebraucht werden / [gleich wie Chamillen zu Baͤ⸗ hungen / Baͤdern Salben vnd Pflaſtern) Zu dem geſchwollenen vnnd hitigen Gemaͤcht deß Mannes ſol man Steinkleeblumen / Chamillen blumen vnnd Bonen⸗ meel in Milch oder Waſſer ſieden / vnnd wie ein Pflaſter vber⸗ legen nimpt die Schmertzen hinweg vnnd legt die Geſchwuͤſſt / es kan auch ein wenig Wehrmut darzu gethan werden Wieder die Schmertzen der Augen werden fie gar nuͤtzlich gebraucht. Rondeletius ſchreibet / man foll nemen ij. Loth Steinkleeblumen vnd ſo viel Chamillenblumen / ſolche mit ein⸗ ander in Roſenwaſſer kochen vnnd das ſchmertzhaffte Aug dar⸗ mit baͤhen: Man kan auch ſolcher Blumen mehr nemen / darzu thun Veiolblumen vnd Roſen / darunter vermiſchen Leinſamen / Bockshorn vnd Kuͤmmel / vnnd ein weich Fomentum darauß machen. Zu ver hitzigen geſchwollenen Mutter / ¶ deß Affterdarms / der Gemaͤcht / vnd was in heimlichen Orten für Geſchwulſt /] wie auch zu dergleichen Gebreſten mehr / ſchreibet Rondel.dagmaız nemen ſoll Eybiſch / Bappeln mit Kraut vnd Wurtzlen / Stein⸗ klee / vnd Chamillenblumen / ſolche Stück mit einander in Waſ⸗ fer ſie den / biß ſie weych werden / darnach durch ein Sieb ſchlagen / als dann ſoll man darzu thun Gerſtenmeel / Leinſamen / vnnd Roſenoͤll oder auch Chamillenoͤll / vnd ſolchs wie ein Caraplal- ma vber die Mutter legen. | ¶Oder aber auff diefe weiß: Steinklee in ſuͤeſſem Wein ge⸗ ſotten darzu genommen Magſamenkoͤpfflein / Seinfamen oder Fenumgrecum gerfoffen/ gebt ein koͤſtlich komentũ / Dampff vnd Aufflegung zu vorgemelten Geſchwulſten. Etlich machen ein Pflaſter daraug : nemmen das Meel von Leinſamen vnnd Fenugree / wem einen gebratenen Eyerdotter vnnd Banmoͤll. | Steineleein Waffer oder Laugen geſotten damit gewaͤſchen / heylet die flieſſende Geſchwaͤr vnd den flieſſenden Haupt grindt: oder mit Gallaͤpffeln vnnd Kreiden in Wein geſotten vnd an⸗ geſtrichen. Mit Eſſig vnd Roſenoͤll vermengt / vbergeſchlagen / miltert das Haupt wehe zT uiij Von — — — — ——————— — —— — * — — — —— —— — — — — >= — — — — — — —_ — — — eignen nn — — — — — EEE EN _ >. —— > — — — — * — — — —r —————————— — — Von Steinkleeſafft. Enn man dieſen Safft gut haben wil / ſoll er auß den Blumen allein außgetrucket oder gemacht werden. II Diefer Safft iſt gut zu den tuncfelen Augen, onnd auch zur den Augenfellen ı mit Eyfenhardt oder Schoelwurtz⸗ waſſer eingerrüpffer- Es iſt auch dieſer Safft gut wider die Schmertzen der Ohren / warm darinn getruͤpffet. | Bon den gediſtillierten Waſſer. JS S wirdt dig Waffer von Kraut vnnd Blumen aufge brennt / [ welches ſchier alle Krafft deg Chamillenblu⸗ men Waſſers hat. | Es wirde von den Alten auß Erfahrung gelobt zu Staͤrckung deß Haupts und Hirn / auch der Gedächenuß/auff B drey Sorhgerruncken fo man fchlaffen will gehen / iſt gut wider die Schmersen deß Magens vnnd der Mutter oͤffnet die ver- ſtopffte Leber / vnd treibt den Harn [E ande und Grieß: erwaͤr⸗ met die Nieren’ Blafen und Geburt glieder. ] Eufferlich mit Tuͤchlein vbergefchlagen / lindert es die Hitz vnd legt den Schmergen/[alg der hitzigen Augen : erweichet die Geſchwulſt. Iſt faſt nüiglich wider die Geſchwulſt vnd Entzuͤn⸗ dung Weiblicher Geburts glieder / zum außgewichenen Affter / vnd Geſchwulſt der Gemaͤcht. | Den Dampff hievon in Ohren empfangen / nimpt den Schmertzen vnd das Saufen der Ohren ı Haupt / Stirn vnnd und Schläff damit beftrichen und Tüchlein vbergelegt / nimpt das hefftige Hauptwehe. Auff den Magen gelegt ſtillet den Schmergen und leger die Geſchwulſt.) Von dem Delldeß Steinflees. S wirdt von diefem Kraut auch ein Dell zubereiten gleich wie das Chamillenoͤll / darvon im erften Theil die, OS ies Kraͤuterbuchs. Soolch Oell wirdt zu allen Gebreſten gebrauchet wie das Chamillenoͤll die Schmertzen der Glieder zu lindern. Wieder die hitzige geſchwollene und ſchmertzhaffte Glieder / ſoll man nemen ein Weißbrodt / ſolches in Milch kochen / vnd bemel⸗ tes Oell darzu thun / darnach wie ein Cataplalma vberlegen / lin⸗ dert die Schmertzen faſt wl. | In den Aporhecken finde man ein Pflafter von Meliloto zu gerichtet / welchs zu. obermelten Gebreſten auch fehr gur iſt. [Welches von dieſem Kraut als dem vornembften Stuck feinen namen hat: wirdt alfo bereittet: Nim̃ Steinklee ein halb Pfund / Chamillenblumen / Fenugrecſamen / Lorbonen / Ibiſch⸗ D wurtzel / Wermuth gipffelein / jedes drey Quintlein / Epfichſa⸗ men / Cardamoͤmlin / Violwurtz / Galgant / frembde Spick / Caſſie lignie / Aenißſamen / jedes anderthalb Quintlein / Maje⸗ ron drey Quintleln / Gummi Ammoniac drithalb Loth / Storar calamita / Bdellium / jedes fuͤnff Quintlein / Terbenthin drey Lot / feyſte Feigen zwoͤlff an der zahl / Boͤckin vnſchlit / Spiegelhartz / jedes fuͤnff Loth / Wachs ein halb Pfund / Mejeron vnd edlen Spickoͤll jedes ſechs Loth / etlich nemen jeden oͤlls ein Pfundt / vnd Aeniß ſamen anderthalb Quintlein / vnd Pferſichbluͤt drey Quintlein thun fie noch darzu. Auß dieſen ſtucken machen fie nach rechter Kunſt ein Pflaſter / welches erweicht vnnd zertheilet alte haͤrte deß Magens / Miltzes / Lebern vnd anderen:miltert auch zu gleich den Schmertzen derſelbigen. c - Das X VI Capitel. Don dem arten Steinflee oder Siebengeseit. — 851 Jebengezeit oder zamer Otginflee/ hat Srtengel herfür bricht / ſo zweyer Elen hoch / glatt / ERS weißfarb vnd hol/ mit vielen Nebenzweigen be- | etzt / auff deren jede ein gedrungen‘Purpurblaufve . Blumen vnd auß derer wirdt ein ſtachelechts Koͤlblein / darin der gelbrund Samen als Hirſen koͤrlein in feine ſpitzigen haͤuß⸗ ein ſchlechte / kurtze weiſſe Wurtzel ayß welcher ein D. Tarobi Theodori Tabernxmontani / \ | * Siebengezeit. * Lotushortenfis. lein verfchloffen. Das gantz Gewaͤchs ohndie Wurtzel hat ein Geruch wie ein wolr iechendts Bäch:jedoch ſo lang er in Gaͤrten ſtehet / hat er den Tag ſiebenmal ſeinen Geruch / vnnd verleurt in auch fo offt widernmb / daher cs den Siebengezeit genennt wirdt: nach dern er aber außgerupfft und gedoͤrrt iſt / behelt er feinen Ge⸗ ruch / doch wann truͤb Wetter anſtehen will / ereigt ſich der Ge⸗ ruch an gedachtem Kraut fo gewaltig / daß es jedermanim Hauß wo es hangt riechen muß / daher es dann ein Wetterkraut moͤch⸗ te genant werden. Diefes wirdt in Teutſchland in Gaͤrten ge⸗ zilet / vnnd Jaͤrlich gegen dem Fruͤeling geſaͤhet. Matthiolus ſchreibet / es wachſe auff den Wieſen vnnd bluͤet im Brach / oder Heuwmonat. Von den Namen. Sehengegeit wird auch Gartenklee oder zamer Steinklee genannt / vnd von den Schweitzern Schabziegerkraut: auff Sarein Lotus hortorum odora & Trifulium o- doratum:Niderlaͤndiſch Seuenghetyden cruyt: Eng⸗ liſch Spveere Trifoyl,Garden clauer: Frantoͤſiſch Treffle odoriſerant: Welſch Loto ſaluatico. Spaniſch Trobel reol: Arabiſch Han- dachoca. Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft deß Garten Steinklee. Jebengezeit waͤrmet / truůcknet vnd ſaͤubert / dienet wider das Gifft / ſtillet den Schmertzen / vnd heylet die ſchaͤd⸗ liche Wunden euſſerlich. | Sinnerlicher Gebrauch Je Blaͤtter Blumen vnd Samen mit einander oder jegliche für fich felber in Wein oder Honigwaſſer ger foren vñ getruncken / zertheilet das ſtechen in der Seit⸗ ten / bewegt den Harn / milteret den Schmertzen der Harnwinde / dienet wol den Weibern / welche von der Mutter hal⸗ ben hinfallen als weren ſie todt. Alſo auch wider die anfahende Waſſerſucht iſt dieſer Tranck etliche Tag getruncken — o Das Ander Buch von Kreutern. en A Somanaberin Eſſig vnd Honig kocht / iſt gut für gifft eine F 11. Enalifch Schneckenklee — geben: darumb iſt der Samen gut gebraucht in den Lattwergen Medica Anglica. | \ wider dag Gifft / wie dann auch in Tyriack. Der Blaͤtter zerſtoſſen vier Quintlein / oder deß Samens 9 drey Quintlein eingeben / treiben der Frauwen bloͤdigkeit. F 9 Euſſerlicher Gebrauch. 4 —— St treffenlich heylſam zu allen Schaͤden vnnd Wun⸗ | ] ar 9 — die Entzuͤndung —ES ie gebiſſene Wunden von Schlangen vnnd an⸗ II AZ Ei deren gifftigen Wuͤrmen / ſollen mit Diele Krauti&a- EIN 7 | men vnnd Blumen / zuvor in Waſſer geforten/fomentiert vnnd EN NN 1 geheylet werden / ſo man die Wunden ſtaͤts mit dem geſottenem SCH | Waſſer fänbert und waͤſchet. Darzu dann aud) das gebrannte N N \ ! B Waſſer dienet. G Ä Die Blaͤtter vnnd Blumen im Oell woll gebeitzet wirdt zu FIN 1 den Wunden gebraucht. Dieſes erweichet und theilet alle harte — 4 * Geſchwulſten und Knollen:ſoll auch die Bruͤch der Kinder N) i yien. EN on 4 Die Weiber hencken das Kraut vber Tiſch / vber die Bette, ——— | N wider böfe Geſpenſt und Gifft. Das duͤrre Kraut legen ſie zu den — A) BIN: ) "| Kleidern von wegen der Schaben / die den Geruch wicht wol lei⸗ RK 66 ——— den koͤnnen. > (tl N —9 —9 Gr, | | | Das XVII Gapitel. EN N — Don Schneckenklee. — — | | | c I. Seeſchneckenklee— H GEZEEN \ | | Medica marina. —ZLGHIJ? R | | Meer. Das ander wirdt in Engelland funden. Von ihrer Pa MM UI , eur Krafft vnnd Eygenſchafft findeid) ſonderlich nichts bey denn is M Re Authoribus gefihricben. i | n —ã | “ 1 DE SE S i iR J— — 9 Das XVIII. Gapitel. ES Ak, 3 Don Liceren. i] f CE © —— )Er Ciceren ſeyn zweyerley Geſchlecht 9 | RNIT, SE NL en a re ui 6‘ Nr — 58 J. Das Syriſche iſt ein nideriges Gewaͤchß / —A ih Le) ® J ſchoͤn vñ luſtig an zu ſehen / ein rechtes Geſchlecht m N Se dep Altragali,dann eg ſchreibet Lobelius, daß es x —— mit ſeinen Stengeln vnnd Blaͤttern / wie auch | D 1 mit den eingeſchrenckten vnnd eingeflochtenen Wurtzeln / ſo hin vnd her kriechen / mit dem Altragalo faſt vbereinfomme. Die u rote Blumen ftehen gang dief vnnd haͤuffig zuſamen / vber die N M maſſen fehön gesterer. Diofcorides ſchreibet ‚feine Wınkelfey 4 rundt vnnd groß wie der Rettich / vnnd habe viel ſchwartze / feiſte / 4 — Wurtzeln / wie Hörner / in einander ge⸗ — 4 ſten 1) 11. Das ander Geſchlecht hat ein grofe Wurteltveldhe biß⸗ 4 ei geilen Arme dickerfunden wirdt / in zwo oder drey Wurtzeln 9 Ahr von ae Rene ſchwartz vnnd runtzlecht / in⸗ iM u | wendig weiß / hart vnnd holtzecht / eines vnfreundlichen Ge⸗ 9 ER een ſchmacks / wenn fie trucken wirdt / ſoll fie härter feyn dann ein a a Bi | ine Stengelliegen Horn. Die Stengel ſeyn rotlecht / hart / cckecht / rauh vnd wollecht / if I) auff der Erden weit außgebreitet/vauchmollehe einer Elenhoch faſt eines kleinen Fingers dick Die Blaͤ il Ovñ dick: Seine Bluͤmlein feyn goltgelb / nach wel⸗ ns ee N f | n die Schötlein folgen / ehe — grauw vnd wollecht ie zwey gegen einander geſetzt / an den Aeſt⸗ J chen die Schörlein folg 1% lein kommen viel Bluͤmlein herfürmach einer Reye geſetzet / wel⸗ 4 17 E Schnecken vergleichenvgant wollecht vnd rauh / der Same ver⸗ K che enflich fchreartgelb feyn darnah gam en weiß. Die N gleicht fich dem Hinſterſamen 5 Schoꝛen ſollen den kleinen Faſeln gleich werden / in weichen die 11. Das ander Geſchlecht iſt dieſem mit feinen Schnecken @ ne (ie — —— I FU eh — 2 Frucht lieget. Sie wachſen in Syrien vnd Spanien. | ſchoͤttlein faſt gleich / allein daß ſie groͤſſer ſeyn / auch nicht ſo rauch Vonden N m und wollechr/feme Blaͤtter vergleichen fich dem gemeinen Wie, | on den sanien. | fenflee. Die Wurtzel iſt dick vnd durch einander geflochten : Die Ie Ciceren werden von Lonicero auch Chriſtw 4 1) »&fenf 5 Si ; t / Knollenk e 2 urtz —4 “rn Stengel ſeyn bey nahe Elen hoch / an welchs Biepffel kleine ges genennt / Knollenkraut vnd Erdtmoͤhren Griechiſch 1 Mr ſtirnte Bluͤmlein erſcheinen / nach welchen die runde Schne⸗ AspayarcıSateinifchAltragalus, Talus,Glandula, Ei MT ckenſchoͤttlein erfolaen/darınn der Same verborgen ligt. Dag [ Diderländifch Cleyne Cicerer. EnglifcyMilcke Yerch: 4 NK aͤſte Geſchlecht waͤchſt bey Venedig ond am Mediterraniſchen Spaniſch Gazauancillos.]) | 1 id | | Von j 6 e ” 1 j 1 — — — — — ln —— al un — — — — — — J — ax FIN | | 1 &U N) S OEL 7 N RZ —8 R60 [N N nn q SS So g7 =, LH TE, c ZN > j | IT. Klein Spanſſche Cicern. | Aftragalus Lufitanicus Cluſij. 8 ENUNN ZZ ER | — — —0 —— * SI EDEN ESTER | y — EN EG | ER ER 2 I KA S RN = AS A * Hl ’ —— — ——— — ALTE R u * \ r Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft der Ciceren. D Tofcorides ſchreibet / daß die Wurgeln der Syriſchen Ci⸗ D. Jacobi Theodori Tabernx montam / Br Ka Spa | ceren ein zuſammenziehende Natur haben. So melder F: Clufius von den Spaniſchen Ciceren / daß wenn man die Blaͤt⸗ ter kaͤuwe / fo ziehen fie erſtlich zuſammen aber hernach geben fie einen ſehr hitzigen Geſchmack von ſich: Vnnd die Frucht in den Schoͤttlein ſey fo ſcharpff / daß ſie den gantzen Mundt erhißz / wenn man ſie darinn helt und ein wenig kaͤuwet. u Innerlicher Gebrauch der Ciceren. D Iofcorides ſchreibet lib.4.cap-5g. wenn mandie Wurtzel mit Wein trincke / ſo ſtopffe fieden Stulgang / vnnd treiß den Harn. Sie werde auch euſſerlich gebraucht / wenn man fie truckne / zu einem ſubtilen Puluer mache / vnnd in die alte Be, ſchwaͤr ſtrewe / heile ſie dieſelbige: Vnd ſtopffe auch das Blut / ſie koͤnne aber ſchreibt er ſchwerlich puluerilirt werden / wegen jhrer Haͤrtigkeit. G r Das XIX, Gapitel. Bon gefirnter Wirken. Stella Leguminofa. H I Obelius fehreibet von diefem Kraut daß es Blaͤtter bekomme / wie die Scorpioides leguminoſa, ſeine Blumen vergleichen ſich den Blumen deß Krauts Lampfanz , auff den kleinen Stilen gewinne es Hörnlein / ſo ein wenig gekruͤmbt ſtehen / ſternweiß zufamen gefügt / in wel⸗ chen kleiner Same verborgen liege: Soll von den Buelern in groflem wehrt gehalten werden. Iſt ein frembdes vnbekantes K Gewaͤchs / von welches Tugenden fonderlich nichts geſchriebẽ iſt. Das XX. Gapitel, Von dem Kraut Onobrychis genannt. RD "scher Kräuter werden erliche Geſchlecht (03: a beſchriebẽ J.Das erſte har ein groffe lange Wur⸗ BIS) tzel in andere Wurtzeln zertheilet / welche nimmer verwelcken. Die Stengel ſeyn einer Elenlang rundt vnd hart / iegen auff der Erden mit vielen Neben⸗ J Ä | — Das Ander Buch / von Kreukern. 227 ‚E Onobıychis Cluſij Lt. 9 A Onobrychis Clufij 1. hi! I A) Al RL, he im B G 2 D M SEN dis AN Me 0 a Kl m ni E 5 PH f 1), ee; ;: —⸗e), I “ J Nebenaͤſtlein / die Blätter ſeyn klein vnd ſpitzig / eines bittern vnd iv vnfreundlichen Befchmacks:Auß den Flügeln fommen andere nt Mebenaͤſtlein an welchen langlechte geähree Blumen ſtehen / m Dich zuſammen geſetzt / an Sarben ſchoͤn purpurbraun / aber ohn eh 1% ı Geruch / nach welchen kleine Schoͤtlein erfolgen / mir ſchwartzen Körntein / ſo eines böfen Geſchmacks fen. 11. Dasander Befchlecht hat ein Wurtzel faſt eines kleinen Fingers dick / hart vnd holtzecht / ſteckt tieff in der Erden mir we⸗ nigen Faſeln / bringet geſtreiffte Stengel / welche ſich auff der Er⸗ den außbreiten faſt einer Elen hoch / die Blaͤtter ſeyn ſchmal vnd langlecht / an den Stengeln tregt es ſchoͤne Himmelblauwe Bluͤmlein / nach welchen die Schoͤtlein erfolgen / in welchen der Game wie die Nieren geſtalt / verborgen ligt. | 111. Das dritte Geſchlecht har ſtarcke fefte grüne Stengel anderthalb Elen hoch/an welchen lanalechterauhe ſchmale Blaͤt⸗ ter fichen ‚den wilden Wicken aͤhnlich / je zwoͤlff oder fuͤnfftzehen I aneiner Seiten / eines bittern vnd vnlieblichen Geſchmacks / vnd doch etwas ſcharpff / an den nebengeſtreifften Stengeln kom⸗ men geaͤhrte Blumen herfür einer Spannen lang / an Farb bleich ]aelb / mit ſchwartzen Striemen gezeichnet / nach welchen ſpitzige Schoͤtlein erfolgen mit ſchwartzen Samen aufgefüllr. Die Wurgelift dick / hart / holtzecht weiß und lang, verwelcket nicht. F IV, Das vierdte Geſchlecht bringet viel Blaͤtter auß ſeiner Wurtzel / gleich wie am Dragant / zu gleich an einem Stiel oder Rippen weich vnd gruͤnlecht mir arter Woll beſetzt haben erſt⸗ lich einen geringen Geſchmack / wenn man ſie kaͤuwet / darnach ſchmecken fie bitter / endtlich ſcharpyff vnnd hitzig. Zwiſchen den Blaͤttern kommen kleine rauhe Stielein herfuͤr / einer Handt hoch / liegen etwas hinderſich / an welchen die purpur⸗ braune Blumen ſtehen / gleich den wilden Wicken / nach wel⸗ K chen kleine Schoͤttlein erfolgen voller Sameng/ die Wurtzel iſt lang vnd dick / ſteckt tieff in der Erden / mit vielen andern Ne benwurtzeln. V. Das letzte Geſchlecht der Hanenkopff hat ein glatte ſchlech⸗ ee Wurtzel / darauß viel runder Stengelein erwachſen mit klei⸗ nen ſubtielen Zweiglein / daran kleine ſpitzige Blaͤtter ſtehen / leich wie an den Wicken / je zwey neben einander geſetzt: Seine Shumen tregt es faft oben an den Stengeln / gleich als wenn fie geaͤhrt weren faſt wie an den Vogelswicken Es haben dieſe Kraͤuter vngleiche Stell vnnd Zeit / bluͤen doch gemeiniglich im tn Tee — — ö——— — — — — —— —— — —— — —— ne me — — ns en — — = — Ser, — * — —— — >. — — — eine 228 A OnobrychisClufij IV. en 2 a E ou SR cn St > N = m > r —⸗ 27 S — = "a 3 ISS SE ! EN „— = | "2 \ \ \ Y / N I vn We / 5 NK y | \ Na \ \ | N KUN 3 UM N B A,l. HM INN rl | — | N * ec EN Hanenkopff. Widthopffenkraut Onobrychis. N N Dir <ı a! > _ SA =G FH X FX YR — x im Junio / Julio vnnd Auguſto. Das tete Geſchlecht wirdt Teucſch Hanenkopff oder Widthopffenkraut / ¶ Engliſch Medick, fitch.Cockes head. Jgenennt. Von bemelten Kräutern kan man weitleufftiger leſen bey C.Cluſio lib.4 obſeruat. Pannon. c. 33. Von jhrer Natur vnd Eygenſchafft finde ich ſonderlich nichts D. Jacobi Theodori Taberne montani/ F bey den Authoribus, dieweil es frembde außlaͤndiſche Kraͤuter ſeyn. Was jre Qualitet belanget / iſt in eines jeden Beſchreibung Meldung geſchehen | | Das XXL Kapitel Bon Schielkraut. Schielkraut. Glaux Clufij. | G NH 625 Chielkraut hat eine kleine weiſſe Wurtzel / ER, daraußdreyodervier ſchmale Stengel entſtehen / —5 9 Farb graw einer Spannen lang:DieBlaͤtter J ZIP ftehen an den Zweiglein nach einer Ordnung / * welche weych ſeyn / oben gruͤn / vnden grauwlecht von zarter Woll am Geſchinack etwas bitter: Oben am Sten⸗ gel bekompt es eine runde knoͤpffechte Blume / faſt wie an dem Suͤßholtz / waͤchſt an den Vfern [ dep Waſſers Thormis ſo an Salmanrica her fleuͤſt / welches weit von dem mehr iſt / wie Clu- fiusmelder. ]deß Meers und andern Waſſern / blůet im Junio / wirdt Glaux genennt / Teutſch Schielkraut. Von der Nalur / Krafft / vnd Eygenſchafft deß Schielkrauts. ER Lufius melder daß es am Geſchmack etwas bitter fen) der⸗ wegen es warmer Natur ſeyn muß. Diofcorides fehreiber /man folles mit Gerſtenmeel / Salt end Dell fochen in einer Bruͤe / ſo bringe es dis verfiegene Milch K wiederumb. x Das XXI Gapitel, | Don Peltſchen. Je Peltſchen feyn fuͤrnemlich zweyerley / groß vnd klein Das groſſe kreucht auff der Erden hat ein weiſſe glatte Wurtzel eines bittern Ge⸗ ſchmacks / ſam Geruch gleich wie der Gteinklee darguß ER — — ——————— —⸗ — — EN — — J—— Das Ander Buch / von Kreuter. 229 | le * J. RE; Fi II. Geel Steinwicken. —— Hedyfaram minus. AM | Ä l Or AR Zar KT — * SKIP TAI 9 IR II MS DIRESCHTIHRN NR CASA —500 une EN ee TEE EI, /} I SAN a N (9 — DN Ay | all ANA 2, er NY | 7 N EN Y NUN 2 NIS N N aD | ADDITION —— | \ —00 N ZT, F\L E Q X \ II L£ Z i IN x URN 17 N \ y— IL AN < DL ' I N) Dear | ns RN, N Q FEN InO> - | > Sm‘. RUN MN. IF; NS == er. Sr / £ | ET 7 — MN TIAEN | 4 | C IN, su, | SWWDTVZs 8 Kin 8* EZ ; | — — —— U oo I J III. Hedyfarum ſiue Ferrum equinum. iv. * Groß Pelſſchen 7 | | Sn R & 5 = ae maior. Aa | | RERENDV D——— * var, IN; | l SEN 17 2, | WW | IN N ES al a / N 4 | I WAR EN, N SITTHS ' 1 VI —— | he RU VE Na ] I 1 “ I MD 22 | m.» WDR A | lu | sn l EU | u ( j J j | | = | \ —V u 4 | IT ) 2 darauß viel zarter Stengelwachfen mir andern kleinen Neben — zglein daran die kleine kurtze ſpitzige Blätter ſtehen: Oben am ae. Stengel erſcheinen leibfarbe oder auch vnrpurbraune Blumen / Das ander Geſchlecht hat eine zaſechte Wurtzel / tregt gelbe | Be wwieanden Erbſen / nach welchen kuumme gebogene Schoͤtlein Blumen nach welchen die gehoͤrnte Schöttlein folgen veuwag N | folgen sie in Horn / in welchen cinrorgelber Same verborgen vnderſich gebogen / iſt dem erſten gantz gleich / auggenommen daß nr igt auff beiden Seiten zuſammen getruckt vnd etwas ſcharpff · feine Blaͤtter und Stengel kleiner feyn. — | Ä J | J | V Das / \ — nn auge EN 2 S 6 \) N \ 7 B Das dritte Gefchleche iſt dem vorigen an Blättern vnnd Stengeln [fo eckecht fereiffeche mie viel Nebenzweige ) gleich / vberkompt fleine gelbe Blümlein/nach welchendie Schotten erfolgen wie ein halber Zirckel oder Mon / anzufehen wie ein Huffeiſſen an einem Pferde / daher es auch Hedyfarum equi- num oder Ferrum equiftüm genennt wirde /[in welchen der Samen fo rotfarb nnd wie ein halber Mon gehoͤrnt daher die Alchimiſten dig Kraut fürein Geſchlecht Lunariz halten / ver⸗ meinen Silber darmit zu machen. ] Bon andern Öefchlechten deß Hedyfari fan man leſen C. Clufium in feinen obferuat.Pannon.lib. 4.cap. 31. | Sie wachfen onterdem Getreidt / blühen faſt im Junio vnd ulio. Weil alhie von den Peltſchen gehandelt wirdt / ſo ſollen die rechten fo von den Alten beſchrieben her geſetzt werden: vnnd ob wol die Alten nur eines Geſchlechts gedencken / ſo haben wir doch zwey Geſchlecht her geſetzt / das groſſe vnd das kleine. Das groſſe hat ein weiſſe zaſechte Wurtzel / auß welcher zarte vnd zehe runde Stengel herfuͤr ſchieſſen: die Blaͤtter ſind wie an der Wicken je fuͤnff / ſechs / ſieben vnd mehr par nach eins ander an einem Stiel / vber dem letzten par ſtehet ein Blat allein: die Blumen ſind wie der Erbſen geſtaltet / aber kleiner bey ein ander geſetzet / vnd von farb gelb / ob wol etliche jnen leibfarb Blu⸗ men zueignen:Welchen volgen flache etwas gebogene Hoͤrnl in) in welcher der Samen fo rotgelb oder rauchfarb vierecket / oder ander geftalt wie ein zweyſchneidig Beyhel verſchloſſen / am Ge⸗ ſchmack bitter vnd ein wenig herb. Das Kleine hat ein duͤnne / weiſſe lange Wurtzen / ſo tieff in der Erden ſteckt / mit Stenglen / Blättern und Blumen ver⸗ gleicht ſich dem groͤſſern / allein daß es allerdingen kleiner: vnnd ſind die gehoͤrnte Schotten rund gebogen vnd ſpitzig / in welchen auch ein vierecketer Samen. Sie werden bey den Teutſchen vnd Welſchen in Gaͤrten ge⸗ pflantzet / anderſt wo wachſen fie auff den Feldern vnter dem Getreide / ſonderlich zwiſchen Weisen vnd Gerſten: wie ich dann die kleinere in Franckreich vmb Mompelier gefunden / vnd mir auß Candia auch iſt zugeſchickt worden. Noch ſind drey andere D. Jacobi Theodori Taberne montani / A V. * Klein Peltſchen. * Securidaca minor, F Geſchlechter / von welchen in meinem Lateiniſchen Herba® geliebts Gott / ſoll gehandlet werden. ] Von den Namen. ‚Flefehen werden Griechiſch genennt addeapes: Catel- niſch Hedyſarum, Securidacay[ von wegen der geſtalt deß Samens )vnd das dritte Hedyſarum equinum, Welſch Sferracanalio. | dasift Roß eiſſen / vnd das von wegen der Figur deß Samen: andere aber auß der Vrſachen / daß wann die Pferde auff der Weide gehen / vnnd ſie auff diß Kraut offt tretten / fallen jnen die Huffeiſſen bißweilen ab: Ni⸗ derlaͤndiſch Peerts yſen: Engliſch Hor/e jhooe. ] Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft der Peltſchen. | D Iofcorides ſchreibet / daß es einen bittern Geſchmack habe Daher abzunemen daß es warn vnd trucken fey: Vermel⸗ der darbey daß es dem Magen fen gut darvon getruncken / vnnd werde onter die Artzneyen vermifcht fo wider das Gifft gebraucht werden. Der Same [welcher wärmer iſt / vnnd truckener dann das Kraut Jtreiber den Harn vnd der Frauwen zeit. Iſt auch gut den Meilsfüchtigen ſo mit dem Schitro behaffrfeun. Das XXIII Gapitel. Bon Senet. 1. Alexandriſcher Senet Sena orientalis. lis genennt wirdt / die ander Sena Italica. Lobe- SD buos ſchreibet daß es gar ein Sommer gewaͤchs ſey / sera fünne keine Froſt leidẽ / vergleiche ſich faſt dẽ Suß⸗ holtz / oder der Colutex. Das erſte Geſchlecht dena — ofuͤr en en m — — —— — — — pr N Can Enet iſt zweyerley / eine ſo Senaorienta- — ehe ——— _ — — — N In uf hu Das Ander Buch / von Kreutern. A IL Welſch Senetkraut. Sena ltalica. ſo fuͤr die beſte gehalten wirde/hat geringe runde Stengel / gleich wie der Melilotus, anderthalb Schuch hoch: Die Blaͤtter ſeyn langlecht / ſchmal / ſpitzig vnd gruͤnlecht faſt wie an dem groſſen Myrto. oder Suͤeßholtz / deren gemeiniglich acht an einem Stiel ſtehen / beiderſeits vier / Die Blumen ſeyn bleichgelb mit rotlech⸗ ten Aederlein durchzogen / nach welchen die Schoͤtlein erfolgen / gleich wie an der Colutea, oder wie ein halber Monat anzuſe⸗ hen / in welchen breiter braunlechter / graufarber Same ver⸗ ſchloſſen iſt. Das ander Geſchlecht / die Welſche Senet / ſchreibt Lobelius, iſt der erſten faſt gleich / allein daß ſeine Blaͤtter kurtzer vnd run⸗ der ſeyn der Same iſt auch etwas ſchwaͤrtzer dann der Alexan⸗ driniſche / ſie iſt auch an jhrer Krafft und Wirckung viel geringer als die vorige / als welche allen andern vorgezogen wirdt. Sie werden auch nun mehr in Teutſchlandt gepflantzet: Aber auß al⸗ len andern ſo in Franckreich / Welſchland vnd anderswo wach⸗ ſen / ſeyn die Aegyptiſche vnnd Alexandriniſche die beſten / dann ſie nicht alſo den Grimmen macht wie die Welſche.)] Sie koͤn⸗ nen aber nicht fürdem Majo gepflantzet werden’ ſonſt nemen fie von der Kaͤlte ſchaden / muͤſſen auch fruͤe im Herbſt eingeſamlet werden. [Der Alexandriniſch Senet iſt auch zweyerley ſort / die erſte wirdt Mechina genannt / weil ſie von Mecha kompt / welches die alter beſte iſt har laͤnglichte / ſchmale / etwas ſpitzige vnd dicklechte Blaͤtter / an der farb gruͤnlicht mit gelb vermiſchet. Die andere wirdt Saelto genannt / von dem Ort da ſie waͤchſt / welche der g, vorige ander gůte nicht gleich / jedoch beſſer dann die Welſche. Von den Namen. ꝰEnet behelt feinen Namen in allen Sprachen Latei⸗ niſch Sena. Welſch vnd Frantzoͤſiſch Sene. Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft | der Sener. S Ener if warm vnnd trucken im Anfang deß andern Grade. F es Innerlicher Gebrauch der Senet. M Siſt kaum ein gebraͤuchlicher Artzney zu dem purgieren / dann eben dieſe Senet / bey den Reichen ſo wol als bey —— gemeinen Mann / [mei fie ſicherlich ohn allen ſchaden / vnd fruchtbarlich purgiert vnnd ohne ſorg allen Menſchen weß alters ſie fein mögen geben werden / auch ſchwan⸗ gern Weibern.] Es wirdt aber weitlaͤufftig difpuriert/ob Man die Schötlein nürlicyer brauchen koͤnte / oder aber die Blätter: Fernelius geucht die Schöetleinden Blättern fuͤr / vnnd ft Fal- lopius auch der Meinung/daß die Schoͤttlein Fräfftiger purgie⸗ ren / dann die Blaͤttet / ſo man fie nun frifch und gut haben koͤnne. Aber dieweil ſie gemeiniglich fuͤr der zeit werden abgebrochen ehe denn fie recht zeitig worden ſeyn / ſo ſchreibet er / daß er die Blätter lieber brauche dann die Schörklein. GEs werden aber die Senerblärter fuͤrnemlich gebraucht / das grobe verbrannte melancholiſche Gebluͤt auß dem Leib zufuͤhren / darnach die Gall vnd den zaͤhen Schleim darmit zu expurgie⸗ ren. Sie ſeyn ein edell Artzney zu den Verſtopffungen der jn⸗ nerlichen Glieder / vnd derſelbigen alten langwirigen Schwach⸗ heiten / als da ſeyn die Maͤngel der Leber / dep Mitzes / deß Mia gens vnnd andere mehr / allerley Vnrath Schleim vnnd boͤſe Feuchten ſo ſich in denſelbigen verhalten / ſonderlich aber was ſich vmb daß Meſenterium, als da ſich allerley Wuſt zu ver⸗ halten pfleget / verſamlet hat / außzutreiben vnd zu reinigen Vnd thut daſſelbige gantz gelind / ohn groſſe Beſchwerung oder Be⸗ wegung de Leibs. [Daßer aber etlichen Menſchen / vnd ſonderlich den Wei⸗ bern / ein Bauchreiſſen mit bringet / iſt nicht der Senet ſchuld / ſondern deß sähen Schleims / der ſich am Leib angeſetzt hat) H wann nun der Senet in ſolchem Schleim wuͤrcket / ſo blaͤhet er I ſich auff / vñ dehnet das Gedaͤrm. Darumb | folleng jederzeir mit einem Zuſatz gebrauchet werden / als da iſt Ingwer / Zimmetrin⸗ de / Spica, Aniß oder Fenchel. Sie werden fuͤrnemlich auff dreyerley weiß gebraucht / entwe⸗ der das Puluer dar von / oder daß man fie in Wein / oder in einen andern liquore vber Nacht einbeytze / oder aber daß man ein de⸗ coctum darvon mache. Deß Puluers gibt man zum hoͤchſten zwey Quintleinlin einer Hünerbrüe.] Zu einer Infuſion nimpt DB h Loth / oder anderthalbs: zu einer decodtion aber faſt ü. Loth. | [ Senet würcker kraͤfftiger wann man fie einbeytzt / dann ſo man fie ſeudet: dann im fieden enrgeher zum theil mir dem Dampff ihr Kraft. Alſo aber beykt man fieam beffen. Nim Generblätter (wol von den groben Stengel, Schöttlein unnd andern Vnrath geſaͤubert / vnnd fauber gewaͤſchen) zwey doth / Zimmet oder Ingwer klein zerſchnitten ein Quintlein: weiſſen Weinſtein anderthalb Quintlein: gegraben Saltz zwey drit⸗ theil eines Quintleins: Borretſchblumen ein halb Loth. Dieſe Stück thue in ein Zinnen Kanten / gieß daruͤber heiß ſiedend Waſſer zwentzig Loth / oder Geißmolcken: verkleib mie einem Teiglein auß Weitzenmehl vnnd weiß von einem Ey gemacht / die Kanten oben daß fein Dampff hinauß komme. Dieſe Kan⸗ ten ſtell in dem Winter hinder den Offen / im Sommer in ein warm Bettkuͤſſe / in einem Kaſten / vnnd laß alſo vber Nacht ſtehen:alſo zeucht das heiß Waſſer die Krafft an ſich. Darnach ſeyhe es durch ein Tuch / geuß zehen oder zwoͤlff Loth ſchwer dar⸗ — frühe warmybleib im Hauß vnd faßt fuͤnff Stundt darauff. Die decoction wirdt auch auff dieſe weiß bereirer s Nimm Senelblaͤtter wol geſaͤubert / zwey Loth / Ingwer wol zerſchnitten ein Quintlein / zwoͤiff Naͤglein / Fenchelſamen vnd Aeniß jedes ein halb Sorh:thuediefe Stuck in ein neuwen verglaſurten Haf⸗ fen / gieß anderthalb Pfundt Waſſer oder Wein daruͤber / laß es mit einander gemach ſieden / biß der dritte theil eingeſotten iſt / ſeyhe es durch ein Tuch in ein kleinern Haffen / thue Zucker nach deinem gefallen darzu/gib dem Krancken frühe ein zmlichs / vnd warmes Truͤncklein / laß in vier oder fünff Stundt darauff fa⸗ ſten So man will daßz es redlicher wuůrcke / ſo man ein weg geftoffene Rhabarbara dareyn Han. - | Er ij Matthiolus i F \ 1 E IE I | a ji 252 A Matthiolus ſchreibet / et hab etlich viel Perfonen an den F Frantzoſen curiert / dieſer geſtalt. Er hat Senerblätter/ Lerchen⸗ ſchwam vnd Rhabarbara mit dem Kochwaſſer von Frantzoſen⸗ holtz infundiert: dieſes jhnen auff 40. Tag zu trincken geben / ohn alles Schwitzen | er daleichtlich pfleger verſtopfft zu werden der foche ſteti⸗ ges Senetblaͤtter ein Loth / mit Quetſchken onnd Fleinen Roſin⸗ lein / vnd eſſe oder trincke die Bruͤe darvon / ſo halten ſie jhm den Leib offen. Es werden die Senerblätter auch nuͤtzlich gebrauchet in den Beſchwerungen der Augen / ſo von Fluͤſſen kommen / wie ſolches der hochgelaͤhrte vnd weitberuͤmbte Doctor lohannes W olf- fius, Fuͤrſtlicher Leib Medicus vnd Profeſſor zu Marpurgk offt vnd vielmals verſucht vnd erfaren hat. Sie haben auch ein Art an ſich das vnreine Gebluͤt zu ſaͤubern vnd zu reinigen B Es wirdt auch an etlichen Orten ein purgierender Syrup G vondem Senet gemacht: Wie auch ein purgierender Senet⸗ wein / ſo zu vielen Bebrechen dep deibes gar nüglich Fan gebraucht werden. | . [ Erliche werffen Senerblärter in Moſt / zur seit deß Herbſts / laſſens mit einander verjären:diefer Wein purgiert mol on lind. er fich vor Auſſatz beſorget / oder am Leib ein harten Grindt hette ‚der brauch Sener mit Daubenfropff Safft zur wochen drey oder vier mal. i Eufferlicher Gebrauch. £ Eſue ſagt / ſo man Senetblaͤtter mit Chamillenblu⸗ men in Laugen ſiede / vnnd das Haupt damit waͤſche / das ſoll dem Hirn / Gehör vnnd Geſicht faſt wol be⸗ kommen. Das XXIV. Capitel. Don Schotenklee. I. Schotenklee. Trifolium ſiliquoſum. >= AS? — N) r er —N N, | Ey Ns — — * = — m un \ Nmnmansı Der " hatein langlechte gekruͤmpte wurtzel / vndenauß gar ſpitzig / in der Mitten bekompt fie etliche Faſeln / D.Jacobi Theodori Tabernxmontani/ H welche fich auff beiden Seiten außſtrecken. Seine Stengelfeyn ſchwach / welche fich auff die Erden legen / mit weißgrauwen Blättern befeger/gleich den gemeinen Kleeblättern / außggenom⸗ men daß fie fleiner feyn. Oben am Stengel erfcheinen goltgelbe Blumen / nach welchen die Schoren erfolgen’ in welchen Fleiner runder Sameligt. [Diefes haltich mie dem Schoten fteinflee von Mompelier / von welchem im vorgehenden 13. Capitel / eins II. Das ander Geſchlecht iſt dieſem faſt gleich / allein daß es in allen Stuͤcken kleiner iſt. ¶Dieſe hat ein Wurtzel ſo lang / holtzechtig vnd deß Winters vnerſchrocken / auß welcher Jaͤrich duͤnne Stengel fo auff der Erden geſpreitet herauß ſchlagen:die Blaͤtter find grün den Klee⸗ blaͤttern gleich: die Blum iſt goldgelb vnnd zuſammen gedrun⸗ gen:fobalddie Bluͤmlein außfallen / wuͤrdt auß jeder Blumen ein Vogelsklawe / etlich mit dreyen / etlich mit vier langen Schoͤt⸗ lein / vollerrunden Samen / als die kleinen Wicken. Vnd wirdt dieſes auff den Straſſen und Rechen gefunden:wie das erſte an ſteinechten vnd bergechten Orten bey ung. ] | I felbige in den nachfolgenden Kieen faſi beſchrieben : Dann von | n dieſen nichts inſonderheit von den Authoren geſchrieben Das | II. Kleiner Schotenflee. Ttifolium filiquofum minus. 9 2 — ON x — — 2 Sy SI III ) = INES DS N NS — Y &DI 7 N m FAN U EN V EI W N \ * AND 7 u , J 9 In 9 JA Von den Samen. es vberkompt / zum Vnderſcheidt der andern Kleen.ac··7 teiniſch Trifolium ſiliquoſum. ¶Das ander wirdt un, fer Frawen Schuͤchlein genennt. Niderlaͤndiſch Steen⸗ 83 hat ſeinen Namen von feinen Schörlein fo , x daneren: Engliſch Codded rrefoile : Franköfifch Couronne royalle. Von der Natur / Krafft / vnd Eygenfchafft. Natur / derohalben es dienlich im anfang der hitzigen Geſchwulſten zu kuͤelen vnd hinderſich zu treiben.) | a: ander iſt kalter / truckener vñ zuſammen siehender Was ſeine Natur vnd Kraͤfften belanget / werden die⸗ as — — NO. — Das Ander Buch, von Kreutern. — Das XXV. Capitel. Von Hartzklee. Hartzklee. Trifolium bituminoſum. 8 I—— > Ve — DL EN EI r NY; Na 9 [rear = ZN rauches häriges Gewaͤchß/ NEN oberfompr eine lange Wintgely welche fich tief in die Erde gibt / auß welcher zarte / rauhe Sten⸗ dael kommen mit kleinen zarten Stielen an wel⸗ chen drey auhe haͤrige Blaͤtter ſtehen mie kleinen 7) Tuͤpfflein befprenger: Seine Blumen fein purpurbraun runde zufammen geſetzet nach welchen Fleiner Samt folgt. | Von anderen Gefchlechten de Trifolij bituminofi befehe man Dodonzum in hiftoria Icgurainum , vnd Lobelium in D feinen obferuat. [Lobelius und Dodonzus gedenefen allein diefes,fo Hartzklee der Author nennet. ) Es waͤchſt dieſer Kiee auffden Feldern vnd vngebauwten Orthen / in Apulia / in gan Tuſcan vmb Luca vnd in der Inſel Jina haͤuffig / aber bey uns Teutſchen allein in Gaͤrten. . Von den Namen. as hat feinen Namen / dieweil die Blätter einen He ZA — Arch von ſich geben / gleich wie ein Hartz Sateinifch Trifo- Alium Afphaltite, Trifolium bituminofum. ¶Nider⸗ laͤndiſch Groete Clauer: Engliſch Treocle Clauer : Welſch Trifogliobituminofe.) Von der Natur /Krafft / vnd Epgenfchafft deß Hartzklees. E Jeſer Hartzklee iſt einer warmen vnd trucknen Na⸗ eur wie das Hark: ] m Innerlicher Gebrauch deß Hartzklees. "RR DES fehreiberfoman drey Blaͤtter dieſes Klees eſſe / un. fo vertreiben fie das drittägige Fieber / vier aber geſſen be⸗ w nemen dag viertaͤgige Fieber- MM Eiliche ſchreiben daß man die Blätter vnd Samenin Wein — ſieden ſoll vnd trincken / ſollen gut ſeyn wider dag Seitenwehe: u * es F K 233 ſſchwerlich Harnen / anfang der Waſſerſucht / vnd zufaͤlen der Bermutter: bringen den Weibern jhre natuůrliche zeit man ſoll aber de Samen drey Quinelein vnd der Blaͤtter ein doth einge⸗ ben. | Doch follman ſich darmit fuͤrſehen. — Man ſagt auch daß es gar gut ſey wider das Freiſchlich / ein decoctum darauß gemacht vnd genuͤtzet. Das XXVI. Gapitel. Von Kleen. I. Indianiſcher Klee. Trifolium Americum I. As (1.) erfie Geſchlecht dieſer Kleen hat IR runde Stengel mit vielen Nebenaͤſtlein / welche 9 ich ſehr lencken / mit dreyen rundlechten Blaͤt⸗ tern beſetzet / eines hartzechten Geruchs: Vber⸗ kompt oben an den Stengeln weißlechte geaͤhrte Blumen: Der Same iſt rundlecht vnnd ein wenig breit: Die Wurtzel iſt in viel Faſeln zertheilt / ſo vnten an der Wurtzel hangen. Il. III. Das ander Geſchlecht die Biberklee iſt zweyerley / nemlich groß / vnd klein / ſeyn einander faſt gleich: Haben grüne glatte Stengel einer Elenhoch / inwendig löcheriche / die Blaͤtter fen faͤiſt / dick breit vnd glat / je drey an einem Stiel: Mitten am Stengel bekommen ſie jhre Blumen / an Farb weiß / ſeyn wie £leine Blaͤttlein / nach welchen kleine / runde Schoͤtlein erfolgen / in welchen roter Same verſchloſſen iſt / gleich wie Hirſen / eines bittern Geſchmacks: Die Wurtzel iſt in viel andere zertheilet / mit welchen fie hin vnnd her fladert / imwendig weiß vnnd vol kleiner Fächer: Ihre Nebenwurtzlen ſchlagen allenthalben auß. 1V. Das vierdte Geſchlecht / die Hertzklee / haben geſtreiffte Stengel mit ſchmalen Nebenaͤſtlein / darauff drey Blaͤtter ſte⸗ hen / oben ein wenig eingetrucket wie ein Hertz / daher ſie auch den Ramen haben: Ihre Blumen kommen neben den Stilen her⸗ für gang klein vnd rottlecht. V. Das fuͤnffte Geſchlecht wirdt genennt Spaniſcher Klee / dieweil er auß Spanien gebracht wirdt / breytet ſich mit fernen Aeſtlein weit auß / welche als mit dreyen Blaͤttern beſetzet ſeyn / V Mi dem en | — 254 A II. Groffer Biberklee. Trifolium maius IL. 7 ENT 2 — * | - BEER) . \ x \ / — DE — * — FR DL — LH — — — EEE AR u] UL 7 —W aan) ZEN * * — N ee AR V, > 99 Be — — AN 7) ) ) —/ | — BIN N ES IV. Hertzklee. Trifolium cordatum IV. es h \ ! dem gemeinen Klee gleich / mit vielen Xederlein durchzogen / oben am Stiel bekompt es runde / knoͤpffechte / geaͤhrte Blumen mach welchem kleine Huͤlßlein bleiben in welchen der Same lieget. Ein jedes waͤchſt an dem Ort daher es ſeinen Namen hat / wie D. Jacobi Theodor III. Biberklee. Trifolium Fibrinum III. i Tabern⸗ montani / F H V. Spanifcher Klee. Trifolium Hifpanicum V. y # . —9 S RR = N Ty \ 9 19 SEN NY, . F 7 —— W —8* ae — x vol NN * 9 sw jr — VL ZZ | 44 ir 0 WE 2 K N Fi WANT d diefelbige bey einem jeden verzeichnet ſtehen dann ſie auch fon» ften feine anderehaben. Was jhre Natur vnd Kraft belangt / mögen fie vieleicht den außländifchen Voͤlckern bekandt ſeyn / bey welchen fie wachfen. Das IN DEZ c Das Ander Buch — Das XXVIL Capitel. Von Wieſenklee. 1 Weiß Wieſenklee. Trifolium pratenfe album. we Er Wiefenklee ſeyen zweyerley. I. Das J erſte Geſchlecht iſt allenthalben wol bekannt / hat 9)F ein zaſechte Wurtzel / darauf viel kleine / runder > Schmale binzechte Stengel erwachſen / faſt einer Elen hoch / an welchen drey ſpitzige langlechte Blaͤtter beyſammen ſtehen: Vnten am Stiel bekompt es an D zarten Zweiglein drey kleine Blaͤtlein an einander geſetzt / gleich wie ein Hertz formiert. Oben am Stengel bringt es ein weiſſe runde getrungene Blume / nach welcher man den Samen fin⸗ det. 11.Das ander Geſchlecht iſt dem erſten faſt gleich außgenom⸗ men daß ſeine Blaͤtter etwas kuͤrzer vnndrunder ſeyn / kregt ein ſchoͤne liechtbraune Blume / eines ſuͤſſen Geſchmacks. III. Das dritte Geſchlecht wirdt Feldtklee genennt / jederman wol bekannt / hat eine faſelechte Wurtzel / darauß viel Stengel kommen /mit runden vnd auch langlechten aderichten Blaͤttern beſetzt / bekompt kleine runde Knoͤpflein / daran es blͤhet Sie wachſen im Feldt vnd auff den Wieſen: Bluͤen den Sommer vber. Wer da Luſt hat noch andere ſchoͤne Geſchlecht der Kleen mehr zubeſehen / der leſe C. Cluſium in Pannon vnd Hiſpan. E obferuationibus, Lobelium in obferuationibus fuis & ad- uerſariis, vnd Dodonæum in hiftorialeguminum, welche Au- thores von diefen vnnd andern fehönen Geſchlechten der Kleen weitlaͤufftiger geſchrieben. Von den Namen. Lee wird Griechiſch genennt Tezound or. ateiniſch Tri- folium. [ Arabifch Tarifilon. ] Welſch Trifoglio, Spar ‚nifch Treuel.Böhmifch Detel Sransöfifch Trefele. Sir derländifch Clauer. Engliſch Herbe vrifolie. ‚son Kreutern. En 235 11. Wieſenklee Trifslium pratenfe. IrAul| 2 | N A "TIL Feldtklee. Trifolium aruenfe, Do in INA IV AST NSS 7 * N = II —— BI WE N 9 7 N \ N —) —A NM) — N VA i 7? SV ML U ! N WS Yon der Slarur/Rrafft/ond Epgenfchafft der Wieſenklee. ee chfius ſchreibet / daß fie im Geſchmack ein wenig zufammen ziehen / alfo daß fieeiner trucknen Natur eyn. V üiij Matthio⸗ — — — — Te i | j 1 ‚A [Matthiolus fent/ dat | Natur ſeye/ habe auch eine Art zuermweichen- ] Innerlicher Gebrauch der Wieſen Kleen. Emeldte Klee find mehr ein Speiß der jungen Kaͤlber / dann ein Argney. Jedoch ſagt many ſo die Blumen mie Wein oder Honigwaſſer geſotten werden / vnd getrun⸗ cken) erweichen fie den groben Schleim. Sie koͤnnen auch alſo mit Cliſtiren hierzu gebraucht werden / lzuerweichen den zähen harten Schleim in den Daͤrmen / heylen derſelben Verſehrung vnd Schmerzen. ] | Fuchfius fehreibet/ daß fie zu dem weiſſen Fluß der Wei⸗ ber gar nuͤtzlich gebraucht erden / fuͤrnemlich die mie den pur⸗ x purbraunen Blumen / entweder geilen oder daruon getrucken: Aber der ander mit den weillen Blumen fol die verftandene — Zeit widerumb flülfig machen. [ Eufferlicher Gebrauch. | N: Blumen ſampt den Samen in Wafferond Del geſotten / vnd vbergefchlagen ) erweichen die harten Knollen vnd Geſckwaͤr. | Das XXIIX. Gapitel, Bon Kagenfler. 1. Katzenklee. Lagopodium. ZINN NIE 65 S ſeyn dreyerley Arch der Katzenkleen. us Das erfte Geſchlecht iſt ein auffrecht Stäuprlein A mit runden Stengeln / ein wenig rauch / mit dreyen | wollechte Knoͤpflein / an Farben weißlecht / feine Blumen erſcheinen gemeinialich goltgelb / hat einen kleinen Samen wie Nirfchen. Die Wurtzeliſt klein vnd holtzecht. Das ander Geſchlecht hat etwas breyter vnd groͤſſer Blaͤtter dann das erſte. Die Wurtzel iſt groß / lang / vnd holtzecht / faſt ei⸗ nes kleinen Fingers dick / rings vmbher mit kleinen langen Faͤß⸗ fein vmbſetzet. Der Stengeliſt rund vnd lang / auff welchem die weiſſe Blumen erſcheinen / etwas rund vnnd getrungen zuſam⸗ men geſetzt. Bliaͤtlein beſetzt / oben am Stengel tregt es weiche K D.Jacobi Theodori Tabernxmontani / daß der Wieſenklee Falter vnd truckener F 11. Weiſſer Katzenklee. Lagopodium flore albo. ann „A \ N) en 0% EN \ U Y) N Du NUN II NIZENL ya Ela. 1 all 111. Geeler Haſenklee. Lagopodium floreluteo.' Das dritte Geſchlecht der geele Haſenklee hat ein groſſe lange holtzechte Wurtzel / vnd iſt dem vorigen faſt gleich / allein daß feine Blaͤtter ein wenig länger vndfpiriger ſeyn: An den ſchmalen Stengeln kommen geele / runde geaͤrthe Blumen / derer viel bey⸗ ſammen geſetzt ſeyn. Es be⸗ — — — — — - . — — nn ce > | Das Ander Buch’ von Kreutern. 237 A Es befchreibet noch zwey andere Geſchlecht der Haſenkleen F 1. Buchampffer. Lobelius in feinen obferuat, fol, 499. wie auch C. Clufius Oxys. lib. 4. obſeruat. Pannon. cap. 34. * IV.Broffer Hafenflee. * — Lagopus maximus. U u | = #V. Geißklee. * Lagopus maximus alter. D _ Alt pi Y F u 9 — MW EDaserfte hat ein Stengel fo Ehlen hoch / vmb welchen Blaͤt⸗ ser faftmitan der braunen Wieſenklee / oben an den Stengel vnd Nebenaͤſt find lange / dicke härige Koͤpfflein / mit braunlech⸗ * en beſetzt / vnnd wächft diefein Frankreich auff den ieſen. B Das ander fo Geißklee genannt / hat einen hohen nöpffechti- S gen Stengel mit Nebenaͤſt die viel gewerb haben / vnnd ſind mit ſpitzigen vnd langen Kleeblaͤttern beſetzt die rings herumb / gar ſubtil zerkerfft / vnd Aeſchenfarb: Oben an dem Stengel hat es viel lengere vnd getrungene Koͤpff / welche wañ fie bluͤen gar lieb ⸗ lich zuſehen / weil die ſchoͤne rote Blümlein auß den harichten Haͤußlein herfuͤr brechen / m Meyen vnd Brachmonat. Dieſes wird in Teutſchland auff den graſechten Buͤhlen vnd Bergen zu zeiten auch in Waͤlden gefunden. ] Sie werden allenthalben in Gärten, Wiefen / Feldern vnnd vnter dem Getreydt funden. Blühen im Julio vnd Auguſto. Von den Namen. Fe wird auch Hafenfuß und Haſenklee genennt / BGriechiſch Aayaress. ] vnd Sateinifch Lagopus vnnd Lagopodium, Pes Leporis. Frantzoͤſiſch Pied de lieure. 7 Boͤhmiſch Zageciumoha. Niderlaͤndiſch Haſenpootkens / | — oder Haſenvoetkens. Engliſch Haresfoora.| Trefoile: Welſch Pie II. Geeler Sauwrklee. de Lepre.] Oxys Horibus lnteis. Von der Natur / Krafft / und Wirckung deß Haſenklees. Atzenklee / oder Haſenfuß hat ein zuſammen ziehende vnd truckne Natur / wie Galenus bezeugt. Innerlicher Gebrauch deß [erften ] Haſenklees. Tofcorides fchreibet / daß der Katzenklee in Wein oder Waſſer gefotten onnd getruncken / flelle die Bauchfluͤß. Daher fie auch vom gemeinen Mann nüslich wider die Rote⸗ ruhr gebraucht werden / wie auch wider das:Blurfpenen. [ So man die Blätter / haͤrige Pusen oder Samen zu Puluer reibt in I roten ſauwren Wein / oder Granatſafft zu trincken gibt : denen aber fo das Fieber haben ſol mans in Waſſer fieden und eingebe. Katz enklee vnd Pappelen / jedes gleich viel zuſam̃en gemifcht; vnd geſotten / hilfft wider das brennende / troͤpflinge Harnen. Katzenklee mit Pappelen Samen in ſůſſem Wein geſotten vnd getruncken / heilet die verſehrte Blaß / vnd ſtillet den Schmer⸗ tzen derſelbigen. Euſſerlicher Gebrauch. Je haͤrige Putzen zu Puluer gebrandt vnd auffgeſtreu⸗ a: / verfteller das flieſſende Blut der gulden Adern / vnd der Wunden. So einem die Scham geſchwollen iſt / fol er diß Kraut darauff binden / ſo vergehet jjym die Geſchwulſt. Katzenklee in Waſſer geſotten / darmit gewaͤſchen / macht die K rauhe verbrandte Haut von der Sonnen widerumb glatt vnnd zart / ſonderlich vnder dem Angeſicht / Honig darunder gemiſcht. Die alten Weiber halten / daß der Katzenklee den Bauchfluß vnd weiſſen Weiberfluß ſtopffe / ſo man darauff ſitze und daruon trincke.] Etliche wiſchen den Hindern mit den weichen Putzen / die Roteruhr damit zuuertreiben. — Vchampffer iſt zweyerley / eines mie =, tweilfen Blumẽ / das ander mitgelben.1. Das er⸗ fteiftein Eleines nidrigs Kraͤutlein / auß welches XIX. ; I MWurkel dünne zarte Aeſtlein fomen/an einem jedẽ Nas XXIX Sapitel, ftehn orep fleine zarte bleichgrüne Blaͤttlein / eines (Äuwertichen Don Buchampffern. Geſchmacks / faſt wie sin Hertz formiert. Zwifchen den Blärtern erſprieſ⸗ — u 238 . Jacobi Theodori Tabernemontan’ A erſprieſſen auß der Wurtzel gar kleine zarte Stiele / an welchen die Fwiß ſagen / daß wenn viel Blumen an dem Kraut herfür komen/ kleine weiſſe Bluͤmlein ſtehen mit fünff Blattlein befener/ nach welchen kieine fuͤnffeckete Knoͤpfflein erfolgen / in welchen kleiner gelser Same verſchloſſen iſt. Die Wurel iſt etwas krumb / knoͤpffecht / uͤnn vnd rotlechht. Matthiolus ſagt / daß die Blaͤtlein / wenn ſie erſtlich herfür kommen / vmbwerts gefalten vnnd zuſammen gewunnen ſeyn / darnach went fie ſich auffthun / werden fie ſchoͤn ſchweitzergruͤn / vnd formiert wie ein Hertzlein. Die Blumen ſeyen auch durch⸗ auß mit purpurfarben Aederlein durchzogen. Il. Das ander Geſchlecht / hat runde zarte rotlechte Aeſtlein einer Spannen groß / mit welchen es vber die Erden kreucht / Wurtzelt ſich auch mit den Stengeln allenthalben ein / daruon es newe friſche Zweiglein oberfommer. Die Blätter ſeyn den er⸗ ſten faſt gleich / doch etwas kleiner / wenn der Abend herbey kompt / B over ein Regen fuͤrhanden iſt / fo ſchlegt es feine Blaͤtlein zuſam⸗ men: Seine Blümlein feyn gelb mit fünff Blaͤtlein befegt / gleich wie ein Sternlein / nach welchen etwas lengere Schötlein erfolgen’ dann in dem erſten / darinn Fleiner roter Same ver ſchloſſen ift. | Welcher da er gar reiff / von jhm felber ſpringt / wel⸗ ches er auch thut wann man jhn anruͤhret / vnd ſcheinen doch die Schoͤtlein noch gantz ſeyn: welches auch an der erſten ge⸗ ſchicht. Die Wurtzel duͤnn vnd faſelecht. Sie wachſen ſehr an ſchattechten Orten / die erſte iſt auch in Teutſchlandt gar gemein / vnd gemeiniglich in den Waͤlden / auff den Wurtzeln der groſſen Baͤum wachſendt / etwan an den Felſen: die andere aber iſt in Welſchland gemein /bluͤen im April vnd anfang deß Meyens. Von den Namen. Vchampffer oder Sauwrklee / wird auch genannt Ha⸗ B Buchklee / Haſenklee. far teiniſch Trifolium acetoſum. Oxys Plinii. [ $nden Apothecken] Alleluia. Welſch Luiula. | Trifoglio aceto- fo. ] Frantzoͤſiſch Pain de cocu. Engliſch VYod four. Niderlaͤn⸗ diſch Coeckoecxbroot. Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft deß Sauwrklees. Eonhardus Fuchſius ſchreibet / es habe diß Kraut einen ſchwerlichen Geſchmack / ſey kalt vnd trucken / an feiner krafft dem Sauwrampffer durchauß gleich / [dann es ein ſauwren Safft gibt. ] | | Innerlicher Gebrauch deß Saumrfiees. R (eis ein Waſſer von dieſem Kraut gebrennt/ weiche faſt nuͤtzlich vnd gut iſt zu allen jnnerlichen Enstindun. D gen der Glieder / benimpt die Hitz / vnd leſcht den Durſt / iſt gut getruncken in allen hizigen Febern: Fuͤrnemlich aber in den Peſtilentziſchen Febern / erfriſcht das Hertz / vnnd wir derſtehet dem Gifft. Sauwrklee geſſen / leſchet den Durſt / ſt wider den Sodt gut | vnd innerlichen Hitzen. Wider die hitzige Peſtilentziſche Feber wirdt es auff etliche weiß gebraucht / dann man darauß einen lieblichen Syrup / ein Zucker oder Conferuam wie das Roſenzucker zubereitet / wie auch ein Waſſer. Euſſerlicher Gebrauch deß Sauwrklees. JS S wird diefer Klee eufferlich zu den Geſchwaͤren Wun. den vnnd Fifteln gebraucht: Fuͤrnem lich aber zu den SH yınd geſchwaͤren. | F Das Kraut gekaͤuwet /oder den Safft im Munde E gehalten / ſt den Kindern gut zu den Blattern im Munde, auch den Alten zur Mundtfaͤule: ſonderlich fo man ein wenig Alaun darzuthut. Wie dann auch das Waſſer mit Alaun temperirt / reiniget vnd heilet di Mund geſchwaͤr. Zu reinigung vnd außwaſchung der Wunden / wird auß die⸗ ſem Kraut mit der Odermeng ein gut Waſſer deſtillirt. Mit dieſem Kraut vertreiben etlich Die Maͤler oder Flecken auß den Kleidern / derwegen ſie es Maͤlerkraut nennen.] Das Waſſer oder der Safft von dieſen Kleen euſſerlich auff die hitige Geſchwulſt gelegt / lindert dieſelbige. Man wil fuͤr ge⸗ ⸗ ſo foi es gar einen naſſen Sommer vnd viel Regen geben: Weñ aͤber der Blumen wenig herfuͤr kommen / fo ſoll ein duͤrrer vnnd truckner Sommer werden. Iſt ein rechter Wetter Han dann wañ Vngewitter vorhanden / richtet das Kraͤutlein feine Blaͤtter vber ſich / als wolt es wider das Vngewitter ſtreiten. Das XXX, Kapitel. Bon gülden Leberkraut. 1. Blau güilden Seberfraut. Hepatica aurea flore czruleo. N A“ een BAR N —9 — — 2— A) (>> ER —W % GUN B Au 8 I Ay CAD AN R 7 U tete d r B AT) NUR —— SAL N > —90— —99— 1) N Ä m — — d IN — Sſetzet der Author zwey Geſchlecht der guͤlden Leberkraͤuter / Eines mir eintzigen ſchlechten Blumen: Das ander aber mit gefüllten Blumẽ. Das vngefuͤllte Geſchlecht iſt widerumb zweyer⸗ ley / eines mit blauwen / das ander mit roten Blu⸗ men. I. Das blauw Edelleberkraut beſchreibet Lobelius, daß es dem Sauwrklee / OxyzPliniana genennt / faſt gleich ſey / allein daß es nicht fo ſawr iſt In dem harten Winter / ſchreibt er / wenn das New Jar anfangt / oder auch am Ende deß Januarij / drin⸗ gen erſtlich die garte runde haͤrige Stenglein oder Stielen her⸗ für / gleich wie an den braunen Mertzenviolen oder Maßlieben ein Spannen hoch / mit ſchoͤnen blauen geſtirnten Bluͤmlein gezieret / gantz wie an dem kleinen Schoͤlkraut / welche auch biß⸗ weilen vnter dem kalten Schnee herfuͤr tringen / vnnd ſich ſehen laſſen ohn Blaͤtter. Ein jedes Blat hat ſeinen beſondern Stiel / daran es hencket ein wenig zu der Erden gebogen / welche ſich auch vnter dem Schnee verhalten vnnd vnuerletzt bleiben / an der Ge⸗ ſtalt / Farb / vnd Groͤſſe wie die Hedera Helix, oder wie das Cy- clamen hederaceum : Der Sameift klein / ſpitzig vnnd braun⸗ R lecht. Die Wurtzel ſchwartz vnd gantz fajtlcchr. Matthiolus ſchreibt / daß ſich ſeine Blaͤtter der Haſelwurtz vergleichen / forn mir weiſſen Mackeln beſprengt / vnnd auff den Ruͤck braunlecht / im Meyen bekomme es ſeine liechtblaume vei⸗ ein oder Blumen / die haben in der Mitte einen haͤrigen butzen / wie die Roſen / auß demſelbigen werde ein rauwes Knoͤpfflein / darinn der Same ſo liechtblauw langlecht wie in Agleyen )ver⸗ borgen liege. I. Dieſem iſt das ander Geſchlecht faſt gleich / außgenom / men / daß die Blum viel groͤſſer iſt / vnd ſchoͤn rot anf. Von 4 * — — ty | N | Kun X x EHEN: % Das Ander Buch’ von Kreutern. = 239 A IT. Kor giilden Leberkraut. Hepatica aurea flore rubro. ’ — N ı EAN ID — el 4 N II Dr NEN ART —5— —A —— D AR n RD RS NIEB —— 72 —* — 2 (7 2 N AN 2 c I. Gefuüͤllt quͤdden Sberkraut. Hepatica aurea multiflora. U (ANA N * DE —— * YA Kir 1% AN FUN 9 N \ - AN>z NAD Ä TEN BP ZIENN]) D RER NZ N N — EN —8 — [? 14 l AN \ u SL Num ih N 0 K I 5) —26 N UI N Iyy I) III. Von dem driten Geſchlecht / dem gefüllten Leberkraut ſchreibt Lobelius daß es dẽ andern gãtz gleich ſeh allein daß es ein ſchoͤne gefüllte purpurblauwe Blume frage / dẽ andern vngleich. Von einer andern ſchoͤnen Arch fan man lefen C. Clulium lib. 4.obferuat.Pannon.cap.34.melche Hepaticarubra trifo- A Tre INH al ON Watte \j ; 25 —— —— —— lia geneñt wird/[ vñ kompt mir dem roten Leberkraut vber ein] Es ft diß Gewaͤchs ben ons frembhd / wirdt auß andern Eins dern bracht / vnd in den Luſtgaͤrten gezielet. Cie ſollen in grojfer Menge vmb Wien herumb wachſen ¶Vnd in Oeſterreich mie ſchoͤnen roͤtlichten Blumen vnnd zu weilen mit gar weiſſen / aber fie bluͤen etwas ſpaͤter dann die gemeinen mit blauwen Blumen . Man find ſie auch im Schweiger gebůͤrg / auff dem altẽ Berg bey Barr Straßburger Herrſchafft / wie dann auch vm b Waß gaw in Weſtphalen bey Corbach vnd anderswo. ] Lobelius meldet / daß es auch im harten ſtrengẽ Winter ſeine Blumẽ erhalte: Wier wol Matthiolus ſchreibet / daß es die Blumẽ im Nato vberkome. Von den Namen. oder Güldenklee. Latemniſch Hepaticanobilis, Trifoli- B Vlden Scherfraut wird auch genennt Edel Leberkraut / % umnobile, Trifolinm aureum, Trifolium magnum, Trinitas. Böhmifch Tarrniik trogilifty. Srantöfifch He- 6 patique. Niderlaͤndiſch Edell Leuercrut | Englifeh Threeleaned Lyuer vvurte.]) | Don der Natur / Rraffe/ vnd Eygenſchafft deß Edelnleberkrauts. Athiolus ſchreibet / daß diß Kraut warm ſey im erſten LVA Grad / vnd trucken im dritten. Es wollen aber andere als Dodonzus daß es mehr kalt dann warm fey. Diß eroͤffnet auch die Verſtopffung deß Miltz / vnd folgendts alle Kranckheit von ſolcher Verſtopffung verurſachet werden hinweggenom̃en: ſonderlich wann die Leber erhitziget iſt / wird ſie erkulet. Innerlicher Gebrauch deß Edelnleberkrauts. S wird diß Kraut ſonderlich geruͤhmet vnd gelobet die Seber zu ſtereken / vnd fie gu eroͤffne⸗ Wenn ſie verſtopffet kin Wein geſotten vnd daruon getruncken. Es treibt auch den Harn / reiniget die Nieren vnd Blaſen / yvnnd (et die verſehrte Daͤrm / | ond allerley Berfehrung ; welches auch fein gebrannt Waſſer außrichter. | Diß Kraut zu Puluer geſtoſſen / daruon ein Söffel voll in ei⸗ nem trunck ſauwren Weins den jungen Knaben / ſo gebrochen ſind / eingeben viel Tag nach einander / heilet ihnen die Brücher wie Baptilta Sardu ſchreibet. Euſſerlicher Gebrauch.] An ſagt auch / daß dieſe Kraͤuter gut ſeyen wider die Mundtfaͤule / die Blaͤtter geſotten / vnd den Mundda- mit gegurgelt. [ Wie dann auch wider die Geſchwulſt der Mandeln / vnd def Zaͤpfleins. Diß Kraut dienet zu allerley hitzigen Geſchwuͤlſten / mit wi⸗ derlegung deß Schmertzens / heylen die Wundẽ vnd Geſchwaͤr DIE Kraut weich geſotten / vnd zu Muß zerſtoſſen/ Pflaſters⸗ L weiß obergelegt auff derrechten ſeiten ober die Leber / auff der lin⸗ cken feiten ober das Mittz erfület. Den Weihern auffgelegt / ſtil⸗ ker den vberfluͤſſigen Fluß jhrer reingung.) Was jhre Tugendten mehr ſeyn / wird den jenigen bekandt ſeyn / bey welchen ſie wachſen. Das XXXI. Gopitel, Don Hauwhechel. rn ER Hauwhechels feyn zweyerley Ges ſchlecht /eins fo ſtechender Hauwhechel iſt / vnd O- nonis fpinofa geneñt wird: Das ander aber ſo ohn Stacheln waͤchſt/ Ononis nö ſpinoſa geneñt. Dz erſteſt widerum̃ zweyerley / eines mit rotlechten leibfarbe Blumt/ daß ander mit weiſſen Blumẽ.· J. Dz erſtel ſo im Fruͤling mit zar⸗ ten roͤtlechten Zweiglein herfür koͤmpt / ohne Stachlen / die ſie erſt zur zeit der Erndten bekompt / beſchreibt Dioſcorides, dz es harte K holtzechte Aeſtlein habe / mit ſcharpffen Dornen beſetzet / wachſe ei» ner Hand hoch / vnd auch hoͤher / ſeine Blätter vergleichen ſich den Linſenblaͤttern / oder auch dem Ehrenpreiß / an Farb ſchwartzgruͤn vnd ein wenig haͤrig /ſeine Wurtzel ſey weiß / welche fich vnter der Erden weit außbreite: Andere ſchreiben / daß ſich die Blumen der Faſelnblumen vergleichen/nach welch? EleineSchörtlein[ als der Sinfen Jerfolgen darinn breyeer Same verfchloffen iſt wie in den kleinen Wicken.] l. Mit bemeltem Geſchlecht kompt das ander in allen Stuͤcken vberein / auggenommen daß es weiſſe Blumen tregt. Von a — — — — | ® A FRE J. Hauwhechel. Ononisl. , a * RN, N? J MAN = Ny72> SL —ã DR r I 7 ER m ER 8X —— DER JE FR FEN a) IA N N le NUR 5) TER — I EL N NND, a 7 ——— ER RX 9 ER — — RE DIE INN PATENT WE ST NEIL AN EANNIIS) Ay RN R > Dr 2 x N N) PS ( 5 EN r . — N N If EN % N BEI NEN ) 3) —— — — ke SENAT \ u WINENFTS RUHT EAN UND: TEN EN \ ZA — . US —8 EA in “SSR IF N) WAVE EN NINE] : NIE 11, Purpurbraun Stalfrauf. Ononis ill. non fpinofa purpurea. ' Ny7 ZN PN Sr“ ı? dan *— — — u N a J UN N } — ! — WE N VE: — 3 %n V i BET SF u, —* JE SU D N, J J R * * ug), % — — — — 1 08 — — F or N I 2 —B er > N N RS r. F —* —2 * n N 4 Ara \ — — ——— — — — — N ji RE 2 H ! » N / Zu A IS N —9 / 5 7 E — | ’ | ul N — STE ’ h Hi Ss N > GR R i R x . I s 4 1 Von dem andern Geſchlecht / ſo Ononis non ſpinoſa genent "je wirdt / halteich darfuͤr ‚dag Lobelius daruon geſchrieben habe/ a | Da er vermelder in feinen aduerfariis,daßerinEngellandein an der Art Funden habe, welche gröffer Blaͤtter habe / auch mehr zer⸗ J— kerfft geweſen ſey dañ die gemeine Art / ſonſten ſey fie den gemei⸗ J nen Hauwhechel gantz gleich/aufgenonnen daß fie gelbe Blumen D. Jacobi Theodori Tabern montani / | SER. Geſchlecht vbereintompt. 11. Weiß Hauwhechel. - Ononisll. flore albo. un al TRON Oje & Ban * FEN UN 4 — IV. Gelb Haumwhechel. Ononis IV. fine fpina lutea. Su N IN SEN 3% ANA NN Ä N) \ / RR Ai IQ — GILA — DIN RR N NZ ’ In Ne We % N U NUN N " u ER RG trage / etwas gröffer dann der gemeine, ſie habe auch diefer vnnd gröber Yefklein: Vnd ſchreibt / es ſey jm auch folche Art oftmals mir gar weilfen Blumen fuͤrkom̃en / auch ohn Stachel vnd Doͤr⸗ ner: Welche Beſchreibung gaͤntzlich mit dem letzten vñ vierdten Auff | | | a ne nn u u rahz- reymetiallein daß feine Blumen purpurbrann ſeyn: Beyde Ge⸗ ſchlecht Haben dicke grobe holsechtige Wurtzeln vnter der Erden durcheinander geflochten / und weyt außgebreytet / auß welchen runde ſtarcke rauwe Stengel erwachſen / mit rauwen zerferfften Blaͤttern beſetzet / groͤſer dann def gemeinen: Das ganze Ge⸗ waͤchs iſt eines ſtarcken bockechtigen Geruchs / wie darvon wey⸗ | fer zu leſen ift bey C.Clufio lib.1. obferu. Pannon.cap.14- >» Die gemeine Hauwhechel wachfen gemeinglichauffden Ae⸗ J ckern / auch auff den Wieſen / vnd neben den Wegen: [ Wo es hinkoͤmpt / iſt es gar ſelten zu vertreiben / wegen der langen Wur⸗ kel/die hin vnd wider ins Erdtrich fladert / an Verhinderung det | Frucht auff dem Feldrrein Schade dep Furters auff den Wie⸗ ö ſen / en Irrung vnd Auffenthaltung der Pfluͤge / Schnitter und El Mäder. ] Die andere Gefchlechr finder man in Silefıa , in Anglia, Italia,Gallia vnd andern Orten mehr. Ste blüenim G Junio vnd Julio. Von den Nahmen. Auwhechel [ weil es ſo tieff in die Erden wurtzlet / daß mans mit Hauwen muß außreuten / wirdt auch geneñt Stallkraut und Ochſenbrech: Lateiniſch Ononis, Ano- nis, Reſta bouis, Remora aratri, Acutella. Frantzoͤ⸗ fiſch Bugranes und Areſte beuf. Welſch Anonide, Bonaga. Spar nifch Gatilhos. Boͤhmiſch Gehlice. Niderlaͤndiſch Prangwortel. Engliſch Camoche. En Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Eygen⸗ ſchafft deß Hauwhechels. Egineta ſchreibet / daß der Hauwhechel warmer Comple⸗ A xion ſey / fuͤrnemlich aber feine Rinde: Hat ein Art zu fäus bern / duͤnn zu machen / vnd zu zertheilen: Iſt warmb vnd C trucken im Anfang deß dritten Grade: | Innerlicher Gebrauch der Hauwhechel. | Er Hauwhechel / weñ er noch zahrt iſt / vnd keine Dort yhat / mit Saltz eingemacht /iſt ſuͤß vnd lieblich zu eſſen / J nd treibt den Harn. | Derohalben es die Alten vbers | gantze Fahr zur Speiß behalten haben / vnd fonderlich | wider den ſtinckenden Athem aeffen. ] Galenus ſchreibt / daß die Rinde von der Wurtzel fuͤrnemlich gut ſey zu gebrauchen / dann fie fäubere vnd zertheile:Vnd meldet Dioſcorides, wenn man die Rinde der Wurtzel in Wein ſiede / treibe ſie den Harn / vnd zerbreche den Stein | mie Gewalt / iſt an vielen Menſchen bewehrt / treibt auch die verborgene Feygwar⸗ sen herauß / vnd heylet fie. | Diefer Wein öffnet auch die Verſtopffung der Lebern / vnnd deß Miltzes / iſt gut wider die Gelbſucht vnnd Aufflauffen deß Bauchs von der Waſſerſucht. Matthiolus ſchrelbet / daß er einen gekennet habe’ welcher etli⸗ che Monat das Puluer von dieſer Wurtzel eingenommen habe / vnd von dem Carneffel ſeye entledigt worden. Das Puluer mit Wein genommen / treibt dag Grieß.] Pliniüsfagtiwenn man die Rinde in Honig vnd Eſſig koche / Ley ſie gut den jenigen / ſo mit der ſchweren Seucht beladen ſeyn. [ Die Reuter ſieden die Wurtzen / vnd gieſſens den Pferden eyn / ſo nicht ſtallen können. ] Euſſerlicher Gebrauch deß Hauwhechels. Je Wurtzel in Waſſer vnnd Eſſig gekocht / vnd den )Nundt darmit geſpuͤlet / ſaͤnfftiget den Schmeigen EC der hahn / ſchreiben Galenus vnd Diofcorides. —9— ‚Sie wirdt auch ſehr gelobt wider die Mundtfaͤule / auff gleiche 4 weiß gebraucht. — Sie vertreibet auch die Rufen / daruͤber gelegt oder ge⸗ ſtriechen. J. Won Haumhechelſafft. din Enn das Kraut noch frifch iſt / ſoll man den Safft Ye darauß bringen / vnd denfelbigen gebrauchen. Paulus * AÆgineta ſchreibt lib.7.de re medica. Daß der Safft Das Ander Buch / von Kräutern. A TIL Auff welche fich dag driete Gefchlecht auch gar wol F mir Bein vermiſcht / vnd getruncken / treibe den Harn / vnd zer⸗ ı ar AN f 8 241 breche den Stein. Vnd ſo man jhn alſo im Mundt halte / inde⸗ re er die Schmertzen der Zaͤhn. Von dem gediſtillierten Hauwhe⸗ chel Waſſer · 9— den friſchen Wurtzeln vnd dem Kraut wirdt auch ein Waſſer gebrennet / welches zu etlichen Gebreſten genutzt WMR wirdt / fuͤrnemlich aber wirdt es gelobt / den Sandt / Grieß vnd den Stein der Nieren vnd der Blaſen fortzutreiben vnd aufzuführen: Es dienet auch ſolch Waſſer zu der Verſtopf fung der Leber und deß Miltzes. | Ä Etliche thun die Rinden von der Wurgelin Maluaſier / vnd diſtillieren ſie darnach in Balneo Mariæ, | Sie nemmen der Rinden vier Pfundt / zerſchneiden fic klein / gieſſen acht Pfundt + Matnafier daruͤber/ laſſen ſieben Tag nache mander ſtehen / dar⸗ nach diſtillierens: ) Welches Waſſer zu obgemeldten Gebreſten ſehr dienſtlich ſeyn fol. | Soman ein ziemlichen Trunck auff einmal einnimbt / es treibt den Stein vñ verſtandenen Harn mit gantzer Krafft.) Don Hauwhechel Saltz. daß es ein ſonderliche Art habe / für dem Kraut oder dem agebrandten Waſſer / den Stein in den Nieren vnd Blaſen außzuführen Wie aber daſſelbige zu præ⸗ parieren ſey findet man bey dem Wermuthſaltz. Das XXXII. Capitel. Don Baumichtem Wieſenklee. H Beaumichter Weſenklee. Trifolium fruticans. 9 ZAEN .: K ZZ 6 = 8 EN N N I M Pr \ / I RS ee efer Klee iſt ein ſtaudechtiges Ger —vvaͤchs / hat ein weiſſe lange Wurtzel / wel⸗ NW chetieffin der Erden kreucht / auß welcher laange grüne Stengel herfuͤrkommen / et⸗ rer WAS dünn / zweyer Ehlen hoch / in viel trumme Aeſtlein abgecheilet. Die Bläg ser erheben ſich fo balde ober der Wurnel/ welcher a) Ie Practicanten fehreiben von dem Hauwhechelſaltz / — 5; F hi ij ) J Mi H 4 4 4— Y48 a J —94 ii a _ ————— — — a antenne — — — — — — 242 A welcher je drey beyſammen aneinem Fleinen Stielein hencken / vnter welchen das mittelſte als groͤſſer iſt dann die zwey andere / oben ein wenig ſchwartzgruͤn / vnten aber grüner bey nahe den Kleeblaͤttern gleich / allein daß fie kleiner vnd fpigiger feyn. Am Giepffel der Stengel erſcheinen die Blumen an fehr kleinen Stielen / mie fünff oder fechs ſchoͤnen goldtgelben Blaͤtt- lein beſetzet / faſt wie die kleine Ochſenzung / allein daß ſie klei⸗ ner ſeyn. Die Frucht iſt rundt / erſtlich grün / darnach wirdt fie ſchwartz/ der Same iſt breyt / den Linſen gleich. Dodonzus ſchreibt / daß es im Niderlandt vnnd anderswo in Gaͤrten gepflantzet wer⸗ de / vnnd blühe im Sommer. ‘Der Same aber werde im Herbſt zeitig [ Don diefem Kraut wirdt auch im erſten Buch in der vierd- ten Section am 25. Sapitel vnder dem Namen Beerrauthen gehandelt. ] Don den Samen. ar Gewaͤchs wirdt von Dodonzo Trifolium fru- tıficans genennt/ Teutſch Daumichter Wieſenklee. Bon andern wirdt es genennt Cytilus, oder Trifo- lium Polemonium, tie darpon weytlaͤufftiger zule⸗ feniftbey Dodonzoinhiftorialeguminumcap.89g. Das XXXIII. Gapitel, Von Dorycnio. I. Dorycnium Hiſpanicum. — — I. Eines fo Dorycnium Hifpanicum ger x NR) nennt wirdt / vnnd iſt ein ſtaudechtiges Ge⸗ vachs / mit vielen Zweygen außgebreytet / — faſt eines Schuchs hoch / bifweilen auch Dæx hoͤher/ traͤgt duͤnne gebogene Aeſtlein. Seine Blaͤtter vergleichen ſich den Oelbaumenblaͤttern / außggenom⸗ menduß fie viel kleiner ſeyn / an Farb grauw / welcher je drey / biß weilen auch mehr miteinander herfuͤrkommen / vnd zuſammen ſtehen (eines zuſammenziehenden Geſchmacks: Oben an den D. Jacobi Theodori Tabern⸗ montani / ESrtengeln erſcheinen viel kleine weiſſe Bluͤmlein / rundt zuſam ⸗ Eß Doryenij ſeyn zweyerley Are: x _ men geſetzt: Wenn ſie verbluͤhen / fo folgen vier oder fuͤnff Huͤlß ⸗ lein beyeinander / bißweilen auch mehr/fo groß als ein Erue / an Farb etwas rohtlecht in welchen cin Sameförnlein von man⸗ cherley Farben verſchloſſen iſt gleich mie in der Wolffs⸗ milch. Die Wursel iſt ſchwartz / hart vnnd holtzecht / welche nicht verwelcket. 11. Dieſem iſt das ander Geſchlecht gleich an Farb grau⸗ wer vnd weiſſer dann das erſte / waͤchſt einer Ehlen hoch / ge⸗ windt gelinde vnnd weyche Ruhten oder Aeſtlein / mit kurtzen ſpitzigen Blaͤttern beſetzet / enes geſaltzenen on cin wenig ſcharpf⸗ fen Geſchmacks: An den Stielen kommen drey/vier oder fuͤnff grüner Blumen herfür/welche etwas gröffer ſeyn dann an dem Kraut Medica. C. Clufius ſchreibt / daß [das erfte in Spar nien] im Narbonifchen Felde / auch vmb Wien hervmb gefun⸗ G den werde / ¶ das ander aber im Königreich Valentz] bluͤhe im Maio vnd Iunio. IL Dorycnij ſpecies VWon den Nahmen. JS? S fihreiber C.Clufius lib.2. obferuat. Hifpan. cap! 47. daß diß Kraut faſt allenthalben Dorycnium fey 8 genenntmworden/ es komme aber mit dem Dorycnio Diofcorid's nicht gang und gar vbereyn / ob es ſchon ein wenig mit eyntreffe. Don der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft deß Doryeni Cluſius meldet / daß die Alten diß Kraut haben Do- rycnium fomniferum genennt / denn wenn man ® ein zuviel habe eingenommen /feyeg tödlich geweſen. es har einen zufammenziehenden Geſchmack: Das ander Geſchlecht har einen gefalgenen vnd feharpffen Ger ſchmack. Daher dann abzunemmen iſt / daß es etwas warmer Natur ſeyn muß. Das 2 4 —— = *8 — —— — — 4 mo > "iz SEFEr a D gar füß vnnd lieblich. Aug der Wurzel eufprieffen hohe runde Bon Suͤßholtz. I. Süßholg. Ulycyııhiza, EI) 9 ; fan man feiner nicht baldt widervmb loß werden: iedoch wo viel Kühe vnd Roffzimift ift /bleibrs nit aang / als wañ egein natürliche Feindtſchafft wider dieſelbigen truͤge Seine Wurtzel fladert hin vnnd her / gibt viel langer Sprießling / außwendig ſchwartzlechtig oder holtßzfaͤrbig / inntwendig aber gelb/an Geſchmack etwas herb.oder bitter / doch Stengel / zweyer Ehlen hoch / mitetlichen Nebenzweyglin / daran langlechte / dicke / feyſte Blaͤtter / je zwey neben einander geſetzt / gleich wie an den Ziefer Erbſen / wenn man ſie angreifft / kleben fie an Fingern An den Stengeln kommen purpurbraune Blu⸗ men herfuͤr / gleich den Hyacinthen / nach welchen kurze rauhe Schoͤttlein erfolgen / mit drey oder vier Koͤrnern gefuͤllt / den Anſen faſt gleich. Das ander Geſchlecht iſt dieſem faſt aͤhnlich / allein daß feine Wur tzel nicht ſo ſehr vmb ſich fladert / iſt dick / ſtarck vnnd lang / gibt ſich ſo tieff vnder die Erden / als ſeine Aeſtlein hoch vber der Erden ſtehen. Bringet ſeine rauhe Frucht in kleinen Huͤlßlein / welcher etwan schen oder fünffsehen runde vmbher bey einan⸗ der geſetzt ſeyn / ſcheinen gleich den Koͤrnern deß Ahorns. [ Weil kein ſonderlicher Vnderſcheidt vnder dieſen beyden ESuůßholtz ſt das gemeine Suͤßholtz hierzu geſetzt: Welches ein Geſtaͤudt mit Gerten oder Stengel zweyer oder dreyer Ehlen hoch Irumdt holtzechtig / mit ſchwartzgruͤnen vnnd kleberechtigen Blaͤttern bekleydet: Die Blumen /ſo den Anſen und Wicken⸗ blumen faſt aͤhnlich / vnd leibfarb / brechen gegen dem Haͤuw⸗ monat herfuͤr / welchen lange Hülfen folgen / die nicht vmbher bey einander geſetzt / vnnd rauch wie die vorigen / ſondern ein jedere beſondere / mit jhrem beſondern Stiel / in denen der Sa⸗ menden Linſen nicht vngleich verſchloſſen iſt. Die Wurxzel iſt ſehr lang / fo hin vnd wider fladert / außwendig Erden oder holtz⸗ Das Ander Buch / von Kraͤutern. Das XXXIV. Gapitel. F Vßholtz iſt ein Gewachs / foda leichtlich, auffzubringen iſt / vnnd wo es einmal einwurhzelt / 243 farb / jnnwendig gelb / al Entzian Wurtzel / doch viel ſuͤſſer vnd kraͤfftiger / dann die andere / darumb fie auch täglich gebraucht wirdt / vnnd ſoll zur Zeit wann ons Siebengeſtirrn vndergehet / geſam̃let werden. IT. Suͤßholg. Glyeyrrhiza echinata Dioſcoridis. S hß IQ U N Lobelius gedencket noch einer andern Art /foer Glycyrrhi« zam fpinofam Antiochenam nenner daruon zuleſen in feinen aduerfatijsfol.406. Süßholg[ mit den rauchen Schörtlein] waͤchſt in vielen Drren Iralız, [ fonderlich in Apulien anff dem Berg Gargano, |degleichen in Hifpania vnd Gallia Narbo- nenſi. Es wächft auch| die gemeine Jin groffer Möge in Teutſch⸗ land vmb die Statt Bamberg. Don den Nahmen. ¶ RBßhdoltz wirdt Griechiſch geneñt TAurdppıza. Lateiniſch Glycytthiza Welſch Regolitia. Frantzoͤſiſch Recliffe, ſRe- galice.] Spaniſch Regaliza. Arabiſch Sus, Boͤhmiſch 1 ‚Lekorice. Niderländifch Duitthout, Soethout, Callißi- hout. ] Engliſch Lycores. In den Apothecken Liquiritia. Von der Nalur /Krafft vnd Eygenſchafft deß Suͤßholtz. As Suͤßholtz iſt einer mittelmaͤſſigen Natur) in der rm der Menſchlichen Natur faſt gleichförmig: vnd dieweil eseines ſuͤſſen Geſchmacks iſt / wirdt eg für feucht gehalten. ¶ Vnd ſo man die Wurgelander Sonnen wol trucknet / kan es zwey Jahr behalten werden.) Innerlicher Gebrauch deß Suͤßholtz. D Ioſcorides vnd Galenus ſchreiben / daß das Suͤßholtz mit ſuͤſſem Wein getruncken / heyle die grindige Blaſen / vnd Schmertzen der Nieren / deßgleichen thut es au {6 mandie Wurtzel in Waſſer feuder. [Item die heiſſe vnd ſcharyffe Brunſt deß Harns. Dieſer Wurrei Krafft iſt zu⸗ befeuchtigen die rauhe Keelẽ zulindern / den Huſten zuſtillen / vñ den sähen Schleim der ———— — 26 ij Ein — —— — — — — — — en een Een —— — — — — * Mir BL 244 A Ein Bruffeeanehfoden fharpffen Huſten lindert / den Mar F gen raumet / den Durſt leget / vnd die Bruſt von dem Schleym erledige: Nimme friſcher Feygen zwey Loth / rohter Bruſtbeer⸗ fein vnd Sebeſten / jedes j. Loth / kleine Roſinlein j. Loth / Süß⸗ holtz ein halb doth / weiſſen Andorn / Aniß vnnd Fenchel jedes ein halb Loth / ſoiche Stuͤck in zwey groſſer Maſſen ſchlechtes Gerſtenwaſſers geſotten / biß der Dritte Theil verzehret wirdt / darvon ſoll der Krancfe Abendts vnnd Morgens einen guten Trunck thun · | * Gemein Suͤßholz. * IIL Clycytrhiza ſilignoſa ſeu communis. | So man aber ein fehlechres Gerſtenwaſſer haben mil/ den D Durſt zu leſchen / fo neme man / Gerſten ein Handtvoll / kleine Roſinlein zwey Loth / Suͤßholtz ein Loth / Aniß vnd Fenchel / je⸗ desij. Quentlin / darzu fol man thun zwey groſſe Maß Waſſers / vnd den dritten Theil einſieden laſſen. Ein Stenglein Suͤßholtz auffgeſchnitten / in friſch Brun⸗ nenwaſſer gelegt / vnnd ſolches außgeſogen / loͤſchet den Durſt ar wol. ; [Die Wurgelgefäumer/oder der Safft im Mundt gehalten) biß er fanfft hinab ſchleiche / Löfcher den Durſt / ſtillet den Hun⸗ ger / reyniget die Bruſt vnd Lungen / ma hr außwerffen / erwey⸗ cher die Apoſtem vnd Geſchwaͤhr / nimbt den Sodt / bekoͤmpt wol dem hitzigen Magen . 2: Ein föfttiche Arnenen / daf fein Stein in Senden / oder in der Blaſen wachſe: Nimme Suͤßholtz Wurtzel / Eyhiſch vnnd Pappeln / jedes neun Quentlin /Meerhirſchen / Neſpeln Kern / je⸗ des ein Loth: Vber dieſe zerſtoſſene Stücke geuß zwey Pfundt Steinbrech Waſſer / laß halb einſieden / und ſeyhe es durch. Von diefer Brühe trinck frühe ein ziemlichen Trunck zweymal in der Wochen. * Die Wurzel gibt auch ein gar ſchoͤn extroctum cum ſpiritu vini& fine illo præparatum, welches in vielen Mängeln der Sungen ond der Nieren fan gebraucht werden. ] Wider das troͤpfflinge vübrennende Harnen fol man Süß- holtz / kleine Roſiniein / vnnd ein wenig Hauwhechel in ſuͤſſem Wein ſieden / vnd darvon trincken. | D Jacobi Theodori Tabern montani / Suͤßholtz in Geyßmilch geſotten / iſt zur Harnwinde am beſten. Euſſerlicher Gebrauch deß Suͤßholtz. oſcorides ſchreibet / daß man die Wurtzel doͤrren fol) D vnd zu Puluer ſtoſſen / ſolches Puluer werde nuͤtzlich in die Augen geſprenget / wider die Haͤutlein / ſo in den Au⸗ gen wachſen / vnd das Geſicht verhindern.[ In die flieſ⸗ ſende / ſcwehrende Augen geſprenget / ſoll den Fluß ſtillen / vñ das Geſchwaͤhr heylen: Wie auch die Blaͤtterlein vnnd Geſchwaͤh⸗ ren deß Mundts / in die Wunden geſtraͤuwet / fuͤrdert ſie zur eylung · Säphois Puluer mit ein wenig Weytzenmeel vermifcher! vnd in einem Thuch ober den Rohtlauff geſchlagen / bringetſein groſſe Milderung. | Von Suͤßholtz Safft. ONE man Safft von Süßholg haben wilfollman ihnalfo bereyten: Dean fol nemmen das Suͤßholt / fo es noch grün iſt / ſolches wol zerknitſchen / vnnd in Waſſet ſieden: Darnach daſſelbige Waſſer im Som⸗ mer an die Sonne ſtellen / oder deß Winters auff den Ofen / biß ſo lang es außtruͤcknet vnd dick wirdt: Alsdann ſoll es in ein Geſchirr gethan werden / vnd zum Gebrauch behalten. Oder alſo: Nimme Suͤßholtz / jo friſch du es haben kanſt / das ſchabe vnd ſaͤubers / zerſchneide es vberzwerch in kleine runde Scheiblin / die zerknitſche wol / ſchuͤtt friſch Brunnenwaſſer darite ber / laß ein zeitlang erbeytzen / damit das Waſſer den Safft vnnd H Suͤſſigkeit gaͤntzlich anfichziche : Alsdann preſſe das Waſſer I K mit einem Fleinen Preßzeug von a thue es in ein fauber Geſchirr / laß auffeinem fanfften Kohlfeuwerlein fieden / doch vmbruͤhre es mit einem huͤltzenen Schaͤufflein / damit ſichs nit an Boden ſetze vnd verbrenne. So es anfaͤhet dick werden / kan man / damit es lieblicher werde / Honig oder Zucker darzu thun / vnd ſieden laſſen zu rechter Dicke einer Sartwerge: ] Dieſer Safft iſt gut / wie Dioſcorides ſchreibet / wider die Heyſſerigkeit deß Halſes / der Kehlen oder der rauhen Sufftröhre Iſt auch gut dem hitzigen Magen / vnnd der Leber: Auch ſo man den Safft ein zeitlang vnter der Zungen hält/lindert er dere Durſt / vnd iſt gut wider die ſcharpffe Fluͤß /diefelbige etwas dich zu machen. | Diefer Safft mit Eyſopwaſſer gerruncken / lindert den dire ren Huſten / iſt gut der Bruſt / vnd macht außreufpern. Mit Honigwaſſer oder ſuͤſſem Wein getruncken / iſt er gut wider die grindige Blaſe / vnnd benimbt das brennende Harnen. | Suͤßholtz in ſuͤſſem Wein [etliche Tage ] eingebeynet / dar⸗ nach den Safft außgepreſſet / vnd mir Zucker dick gemacht / [zu einem Safft geſotten /) iſt gut den Lungenſuͤchtigen. [Item Suͤßholtz Safft mit Dragacanth angemacht wie Pillulen / vnnd im Mundt zergehen laſſen / iſt gut fuͤr den Huſten] Von Suͤßholtz Syrup. Feſer Syrup von Suͤbholg wirdt alſo zubereytet: Nimme geſchaben Suͤßholtz ij · Loth / Frauwenhaar⸗ Kraut ein Loth / Eyſopein halb Loth / daran gieß ein Maß Waſſer / laß 24. Stunde weychen / thue darzu reyn Honig / Zucker Penit / weiſſen Zucker jedes acht doth / Ro⸗ ſenwaſſer vj. Loth: ſolche Stücke ſiede ad ſyrupi conſiſten- tiam. Diefer Syrup iſt ſehr gut zu den hitzigen ſcharpffen Fluͤſ⸗ fen / dieſelbige zu temperiern / gu incraſſiren vnnd einzuhalten; Deßgleichen raumet er die Bruſt von allerjey Vnrath / iſt gut wider den Huſten / vnd auch wi⸗ der das Seytenſte⸗ eh. FAR.) MAN 1 J — A a — — — — — — ———— z2 zo 7 CC 2 ji Fan M EEE A373 u > — — — — ir il 1 v 1. MTESSTeITeEn + ⸗ Das Ander Buch / von Kreutern. 245 > Bon Süfholgwaffer . Aquadecodtionis Glycytrhizz. An pfleget auch die Wurtzel allein in Waffer zu fieden und darvon zu trincken / ſolch Waſſer iſt nuͤtzlich wider das troͤpfflinge und brennende Harnen · Auch ſoll es den jenigen gegeben werden / ſo mit der Seytenkrenck oder Seytenſtechen geplaget werden / dann es lindert die Hitz / be⸗ nimbt den Durſt / vnd wehret dem Stechen: Das XXXII. Capitel. Von Bocksdorn. I. Bocksdorn oder Dragant. B Tragacantha I. rm Deksdorn 1. Joder Dragant wirdt von #, Diofcoride beſchrieben / daß grein breyte holtzech⸗ Pie te Wurselhabe/welche vber die Erden wachſe / aus welcher nidrige feſte Aeſtlein Fommen / wel⸗ Ache ſich weit außbreyten / daran viel dünner / klei⸗ ner vnd ſchmahler Blaͤttlein / je zwey gegeneinander] wachſen / darunder weiſſe vnnd harte Doͤrner verborgen liegen) zu ffechen vnd zu verwunden ſchaͤdtlich. Bund fo man die Wurtzel auff ſchneide / ſo flieſſe ein Safft oder Gummiherauß / welches auch Tragacantha genennt wirdt / darunter das beſte ſey / ſo da klar durchſichtig / glatt / ſchmahl / zart / lauter vnd ſuͤß iſt: fo Älteres wirdt / je mehr es ſich entfaͤrbet / erbleycht erſtlichen wirdt nachge⸗ © hendes gelb/ond dann rauchfärbig: bleibe gehen Jahr gut vnnd E Fräfftig/dierohtlechte ift gemeinalich nit viel werth K Il. Die ander Tragacantha iſt der erſten faſt gleich/ ein ſtaudechtiges Gewaͤchs / mit vielen weiſſen Stengeln / welche ſich leichtlich biegẽ laſſen eins Schuchs hoch / auch etwas groͤſſer / welche ſich weyt außbreyten / wenn fie noch jung vnnd zarch ſeyn / erſcheinen fie faſt wollecht / mir vielen langen weiſſen abſcheuw⸗ lichen Dornen beſetzet: Seine Blaͤtter ſtehen an den Reben⸗ zweiglein gleich wie Fluͤgel / klein weiß vnd wollecht beyſammen geſetzt wie an den Linſen / eines ſuͤſſen Geſchmacks. Wenn die Blaͤtter deß Winters außfallen / kommen an jhre ſtatt harte ſpitzige Doͤrner / alſo dag man den gantzen Winter ober feine EBlaͤtter daran ſpuͤret / welches am erften Geſchlecht nicht if dann daffelbige den ganzen Winter vber feine grüne Blaͤt⸗ ter behäle. | ——— — CClulius gedencket noch einer andern Art deß Dragants lib.1.obferuar. Hifpan. cap.52. Es waͤchſt der Dragant / wie Matthiolus meldet / in Achaia,Creta vnnd Peloponelo. Et⸗ liche ſchreiben daß er auch vmb Maſſilien in Franckreich er⸗ funden werde. [Eswächftauchin Apulia, in Gargano oder S Michels ‘Berg: Das ander aber waͤchſt in Spanien. ] SR Von den Nahınen. Ragandt oder Bocksdorn heiſt Griechiſch vnnd da⸗ teiniſch Tragacantha. Arabiſch Chitira. Franhoͤ⸗ © ſiſch Barbederenard vnd Ramebone, Welſch Tragacan- ha. Spanifch Alquerıra. [ſNiderlaͤndiſch Bock doorn / Boexbaert. Engliſch Goates Thorne.] Il. Bocksdorn. Tragacantha II. ——e— 6 S ISIN > 7 e ne = — ⸗ ⸗— 8 Von der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft deß Dragants. Ragant ſaͤubert und trückner iſt kalt im andern / vnd feucht im erſten Öradr : [ jedoch je älter es wirdt / je Omehr es hitziget / ſo wol zu mercken iſt.) Innerlicher Gebrauch deß Dragants. D lofcorides vnd Fernelius ſchreiben / daß der Dragant gut ſey wider den alten langwierigen Huſten wider dert rauwen Hals vnd Kehl wider die Heiſſerigkeit / vnd ui, der die Fluͤß / [räumerdie enge vnd verftopffre Bruſt) fo man jhn mit Honig vermiſche/ vnd ein weil vnter der Zungen halte / biß er ee — Heylet die Loͤcher vnd Verſehrung derſelben:ni abtrieffenden Fluͤſſen jhre Schärpffe/ — — Bi gefkilet nr — Es ſchreibet auch Dioſcorides, ſo man deß ne Quentleins ſchwehr / mit ein — a fer fen Weim trincke | oder in der Brühe] ſey er gut widerdie Schmerzen der Nieren / vnd der verwundten Blaſen:An ſtatt deß ſüſſen Weins ſoll man Suͤßholt in Waſſer ſieden/ pund ſtati deß Weins gebrauchen. ndan Mi. Es mirdg er - Eee Sr mut n een nun en nn nn —————— — a u u — — — = —, — * — Z ir ee Ve — — — Pe Fran —— — — —— — — — — ee — Es wirdt auch ei 248 D. Jacobi Theodori Tabern.montanvy n Lattwerge auß dem Dragantgemacht/ fo F Diatragacanthum genennt wirdt / ſo zweyerley iſt / eines wirdt genennt Diatragacanthu mcalidü : das ander Diatragacan- churm frigidum, ſeyn gut wider die Gebreſten der Lungen / rau⸗ men die Bruſt von dem Schleym / vnnd ſeyn wider den Hu⸗ ſten faſt dienlich- ¶Dragant gedoͤrret/ u Puluer geſtoſſen / in Tormentillwaſ⸗ fer oder Quittenwein getruncken / oder in Clyſtierung gebraucht / verſtellet den Leib an der rohten Ruhr.) Es wirdt diß Bummi auch zu den Augen gebraucht / mit Milch oder Rofenwaſſer zerlaffen / und in die Augen gelaflen/ Yindert die Schmersen: [von ſcharpffen Fluͤß / ſtaͤrcket vnd rück nerdie Augen Fräfftiglichennimbe das Beiſſen vnd Raͤude der Auagliederin Milch zerlaffen / vnnd in die Augen rings vmb geftriechen: | B Wondem Confect Diatragacanthum fri- gidum genennt. Dan Confect wirdt auff folgende weiß bereyrer: Nim̃e 2 meiffen Dragant ij. Loth / gummi Arabici fünff Quintlein:reyn geſchaben vnd gerfehnitten Süßholt Duntlin / Krafftmeel ein halb Loth: Kuͤrbſen / Me⸗ launen / Eucumer vnd Citrullen geſaͤuberten und klein zerhack⸗ ten Samen jedesj. Quentlin / Zuckerpenit der ſchoͤn weiß iiij. Loth / Campher ein halben Scrupel halber: Etliche nemmen wei⸗ gersbrennende Neſſelſamen vnd weiſſen Magſamen / jedes iij · Quintlein Vnd werden darauß Taͤffelein gemacht: Etliche be⸗ reytens in linder Form mit Biol Syrup Diß wirdt fuͤrnemlich bereyt wider alle Maͤngel der Bruſt vnd sungen von Hit verurſachet / vnnd ſonderlich den Lungen⸗ ſuͤchtigen vnd Schwindtſuͤchtigen: Diß befrüchtiget auch die Zunge vnd Kehlrohr / ſo erhitziget vnd verdorret / ſtillet nen heffti⸗ gen Huſten / ſo von Hitz vnd Trückneverorfacher : Cs foll aber ſittiglich / nach dem es im Munde vergangen /hinab geſchluckt werden · Von dem andern / ſo Diatragacan- thum calidum. S wirdt alſo aemacht: Nimme weiſſen Dragant vier Hth duͤrren Kirch Hyſop / Pinien Nůßlein / ſuͤß Man⸗ —— delkern zuvor geſaͤubert / Leinſamen jedes iij. Quintlein / Fenugree / ſcharpffen Zimmet / jedes ein halb doth / reyn geſchaben vnd klein zerſchnitten Suͤßholtz / Suͤßholtzſafft / weiß reyn beſchnitten Ingber / jedes j Quintlein: Die harte Stück zu Puluer geſtoſſen / die Mandelen vnd Pinien klein zerhacket / ver⸗ miſcht durch einander zu ſpecies, darvon fan man Sattwwergenin finder oder harter Form bereyten. Dig Confect dienerder Bruſt / Lungen vnd Lufftroͤhr / ſe von Hefftiger Kaͤlte verletzt / als in Koder vnnd Huſten / von zaͤhem Schleym vervrſacht / nimpt das ſchwehrliche athemen vnnd keychen · Das XXXVI. Copitel. Von Poterio. As Poterium beſchreibet Dioſcori- des, / daß es ſey ein groſſe Staude / voller Doͤr⸗ ner / mit einer duͤnnen Rinden vnd dicker Woll vmbgeben / auch mit langen zaͤhen / weychen / ſchmahlen runden und ſtachlichten ¶Aeſtlein | Poterium. 4 7 / 3 ea eh EIS ad Sp 7 Na 9 I, * —— MY ZPSE IN SDR 9 NA LE | ERSTE EZ Z £ DENN er ISSUE, z di); LEER TIGE J — ——7 —— Fa —— NN ——————— VER EIERN, — —— —J ee LEN NIE ARTS X 8 2 RN ANTIKE [3 —— N RE NE Ze SONNE N Frl ERYE, FFLRZIBENN — Te A — — —— SR FR ER £ 2 IS —— AUCH $ () 7 37} 7 r zs>732 dem Bocksdorn oder Dragacanth Ähnlich) feine Blaͤtter ſeyn £lein | weißlecht vnnd runde: Traͤgt ein kleine weiſſe Blume / ſein Same iſt eines ſcharpffen Geſchmacks vnd ſtarcken Ge⸗ ruchs / aber zum Gebrauch vntuͤchtig: Die Wurgelift feſt und ſtarck / wol zweyer [oder dreyer ] Ehlen lang / wenn fie auffgeſpal⸗ sen wirdt / ſo fleuſt ein Safft darauß / inem Gummi gleich. Matthiolus ſchreibet / daß es dem Dragant ſo aͤhnlich ſchei⸗ ne / daß es jhm wol moͤchte verwandt ſeyn / daß ſeine Zweyge oder Aeſtlein obenauß etwas dicker werden / vnnd mit einer duͤnnen zahrten Woll beſetzet / welches am Dragant nicht fey- Der Stengel iſt mit einer zarten ſchwartzlechten Rinden be⸗ kleydet / hin vnd her gedraͤhet vnd gebogen. Es iſt auch dig Porerium gar nicht ein Schlehendorn / wie Cornarius vermeynet hat. 5 Es waͤchſt anfeuchten Bergen / behält feinen NamenPo- terium durchauß. [ Vnnd finder mans in Teurfehen vnnd Welſchen danden nicht. Donder Natur ond Gebrauch | de Poterij. As Gummi ſo auß der Wurtzel rinnet / getruncken / hilffet den Schwindtſuͤchtigen / welchen die Lunge ſchwuͤhret.) Man ſaget / daß die Wurtzel die verwundte Sehnadern vnnd Neruen widervmb zuſammen heffte / wenn man ſie zerſtoſſe vnd vberlege: lwie dann auch die Bruͤhe / da das Kraut innen ge⸗ ſotten iſt.) | Die — — — —— — — — —— ——— — -— — ww — — „ss == “ E Das Ander Buch bon Kräutern. N Be DD + /7 af ; a Er ehr: N f — 8 —* — Er a » k x 8 — db . 8 * END 8 9 RL E23 lin — Dei er 4 h n f 2 var /E, s N So N N 9— — f — Pr ' F Ss, - Vz % 5) 5 /L. —⸗ f WEI { Wi * ‘ 2 r ch > 8 ‘ > Berl N bi & V. Section. Das ı. Capitel. Bon Neffen: I. Roͤmiſch Neffel: Vrtica I. Romana NM, tz ) N Bo Ah A 4 N — NE NS r : Zur — RUN Me NUZERLNES SUN N 17] oz, \ RP UN EN ESS - H FUN N N 97 — — hd FERNEN Y: S II ie N EN SV Segen — NEN Az — RN DIN EIN Rute, NER I * —— —* — Nr Sa AND) AAN. — 9 DR) ) — hat ein runde holtzechte Wurtzel mit vielen Zaſeln / auß welcher cin runder hohler rauher Stengel waͤchſt / beynahe einer [ zweyer] Ehlenhoch: Die Blaͤtter ſeyn etwas ſchwartzgruͤn / rauh vnd tieff zerkerffet wenn man ſie angreifft / brennen ſie hart: Zwiſchen den Blaͤttern bekompt es ein roth⸗ faͤrbige und bleichgelbe zaſechte Bluͤth / neben welcher runde vñ rauhe ſtachlechte Knoͤpfflein ſtehen / in welchen ein glatter Sa» me verſchloſſen iſt an Geſchmark erſtlich ſuͤß / darnach gan pitig / alſo daß er auch den Pfeffer vbertrifft / vergleicht ſich et⸗ was dem Leinſamen / daher er auch Vrtica ſylueſtris ſemine Lini genennt wirdt. | eu | II. Die einheymiſche oder gemeine Neffelen feyen auch zweyerley / groß vnd klein / deren etliche zam ſeyn / ttlich wild, ale F 1. Groß Reſſel. Vrtica II. Maior. da ſeynd die Waldtneſſeln / alefampt jederman zum bes ften befanne / kommen mir den Roͤmiſchen Neſſeln gar vbers ein / allein daß fie nicht an jhren Blaͤtten ſo tieff zerkerffet ſeyn / haben auch einen eckechten rauhen Stengel / inwendig hol: Der Same kompt zwiſchen den Blättern herfuͤr / an kleinen zarten Slengeln gleic wieTräublein.[ Die groſſe hat ein Wurtzel fo lang iſt / vñ durch einander geflochten / von Farben gelb / darauß eilich rauhe harechte viereckete Stengel etwan drey Ehlen hoch wachſen / eins Theils mit rohthraunen rauhen Blaͤttern / die andere mit fehwarsgrüneh Blaͤttern bekleidet. Der Samen iſt weißfarbig / dẽ Hirſen etlicher maſſen aͤhnlich / aber Eleiner.] 111. Die Heyterneſſeln ſeyen kleiner dann die andern / der Same der da groͤſſer iſt dann an der vorgemelten /] henckt nie fo lang an den Zafelnfondern ſteht hart an den Blättern und Stengeln / ſo rund iſt / onnd felten ober dreh Spannen hoch/] zuſammen gepackt / werden alſo genennt jres hitzigen Brandts halben Pt | & ti IV, Die EEE DW == = >- —————— — — — ee — —— — — — a IT ae ran — — — — — — —— — — — — —— 248° III. Heiterneſſel. Vreica Ill. minor. G V. Waldtneſſel. Vrtica V. Herculea. â— D E 4 IN ri \ IV. Dierohte Neffen feyen dent vorigen gleich allein dag die Stengel und die Wurtzeln etwas rothlecht ſeyn. | V. Das letzte Gefchlecht wirde genannt Waldtneſſel / die weil fiein Waͤlden funden wirdt / feine Blumen ſeyn den Bienſaugen gleich K D.Jacobi Theodori Tabern Montani / IV. RothNeſſel. Vrtica IV. rubrag ES RN EN RN) II NHAR 3 AV Am) * N] N RING — SETZEN TI 2— — 2 N) k UMIR SIIIIN En 7 Die Roͤmiſche Neſſeln muͤſſen in Teutſchlandt gepflantzet werden von jhren Samen. Die andere wachſen allenthalben neben den Zaͤunen vnd in den Waͤlden. Von den Namen. — Welſch Neſſel und Garten Neſſel. Lateiniſch Vrti- ca Romana, Vrtica Italica, vnd Vrtica Hortula⸗ na. Das ander Geſchlecht heiſt groß Neſſel / oder brennende Neſſel / Lateiniſch Vrtica mas, vnnd Vrtica maior. Das dritte Geſchlecht heiſt Heyterneſſel / vnd Haberneſſel / Latei⸗ niſch Vrtica minor. Die Waldtneſſel aber wirdt Lateiniſch ge⸗ nenne Vrtica Herculea. In gemein heiſt Neſſel Lateiniſch Vrtica. Griechiſch "Ararson- Welſch Ortica. Niderlaͤndiſch Netel. Spaniſch Ortiga. Frantoͤſiſch Orzie. Boͤhmiſch Ko- privva. Engliſch Nettle. Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Eygen⸗ ſchafft der Neſſeln. | Alenus ſchreibt / daß die Neſſeln gareiner ſubtielẽ Sub⸗ ſtantz ſeyen / vnd vermeldet darbey / daß fie dergleichen His nicht bey ſich haben. Fernelius ſagt / die Neſſeln ſchen warmb vnd trucken im dritten Gradt. Sie ha⸗ benein Krafft zu erwaͤrmen / zu reſoluieren / zu zertheilen vnnd abuloͤſen. [Werden mit jhrer gantzen Subſtantz / Kraut / Sa ⸗ men vnd Wurtzeln genuͤtzt.) | Ä Kar erfte Geſchlecht wirdt genenne Roͤmiſch Neſſel⸗ | Innerlicher Gebrauch der Neſſeln. fo mir dem Lendenſtein gepiaget ſeyn / in einem Kuͤch⸗ lein zu backen / wie die Wermuthkuchen / den Grieß vnd Sandt fort zu treiben: Etliche auch ſieden die junge Schoͤßlein in Wein / vnd trincken darvon wider gemeld⸗ te Gebreſten deß Steins. [ Sm Fruͤhüng biß auff den Maͤyen die Blumen 5 vnd deß Der die Neffeln noch jung fey/ pflegen fie die jeniger | — Das Ander Buch / von Kraͤutern. vnd deß Puluers cin Quintlin ſchwer in einem Trunck weiſ⸗ F fen Wein warn genommen / fuͤrdert den Harn.) Dioſcorides ſchreibt lib. 4.cap.89. wenn man den Neſſel⸗ ſamen klein zerſtoſſe vnd mit Honig vermiſche / wie ein Latwer⸗ ge / darnach daſelbſt von einſchlucke / ſey er gut wider den kurtzen ſchweren Athem / dann er mache leichtlich außwerffen / vnd rei⸗ nige die Bruft. Galenus ſchreibt / wie auch Oribaſius, wen man den Same mit ſuͤſſem Wein trincke / ſo reytze er zu den ehelichen Wercken. Niſſelblaͤtter mit Wein geſotten vnd getrũcken / erweichen ten harten Bauch / zertheilẽ die Winde / ſtillen das Grimmen / wo die Verſtopffung nie Vrſach iſt:reytzen die ehelichẽ Werck. Gleiches wuͤrcket auch das puluer von gedoͤrrten Neſſelblaͤttern / mit Honig vermiſchet / oder der Safft mit Wein getrückẽ.) Es meldet Fernelius, daß die Neſſeln eine Art haben zuſaͤu⸗ B bern / daß fie nicht allein den Bauch bewegen zum Stuelgang / G tole Galenus vñ Diofcorides ſchreiben / ſondern eröffnen auch die verſtopffte Nieren / zertreiben den Stein vnnd führen den» ſelbigen auß. Ruellius meldet / wenn man deß Samens in Honigwaſſer einnehme / ſo mache er wuͤrgen: Fernelius ſetzet / man ſoll deß Samens nehmen von einem halben Quintlein biß auff ein gantzes / der treibe durch Wuͤrgen din zaͤhen groben Schleim ohne Beſchwerung auß. Hippocrates ſchreibt / wenn man deß Samens eintrincke / ſo reinige er die Mutter. | Diofcoridesaber ſaget wenn man die Brühenehme /da Neſſeln ingeforten ſeyn / vnd Diefeibige mir ein wenig Myrrhen eintrincke / ſo fordere fie die verflandene Zeit der Weiber. Es meldet auch Diofcorides, daß der Same gut ſey wider C das Seitenftechen.[Auffein Quintlein def gepulnerten Sa- H mens mit Biol oder einem andern Druftiyrnp eingenomen/ hilfft ſehr / vñ Jwölldeg erlich für ein fonderlich experiment hal. I ten / wenn man die oberften G:pffelin Waſſer ſiede / vnnd dar⸗ —A uon rrincke,[fürdert gewaltig zum Außwurff. Die Warselin Wein vnd Honig gekocht / iſt ein treffliche Artzney zum kalten Huſten vnd Keichen: dann es reiniget h die Sufferöhrlein der Jungen erweitert die Bruſt / zertheiler die fl Rippengeſchwaͤr / drey oder vier &öffel vol Abends vnnd Mor J gens warm getruncken. m Die Wurgelvon den Neffeln mol gewaſchen / mir ein mes A | nig Saffran wol zerſtoſſen / vnnd der Safft außgetruckt / dar⸗ ‘a uon etlich doͤffel voll mit Wein eingenemmen / etlich Tag nach einander / vñ wol drauff geſchwitzet / iſt nuͤtzlich in der langwiri⸗ I gen gelbſucht. ir DB Sufferlicher Gebrauch der u Neſſeln. J loſcorides ſchreibt as bemeltem Ort / wenn man die = Neſſelblaͤtter zerſtoſſe / mit Saig vermenge/ vnnd nie wie cin Pflaſter vberlege / heylen ſie die Biß der Hund / 9 vnd die Geſchwaͤr vñ Schäden ſo ſich in falten Brãdt | verwandlen wöllen: Deßgleichen die faule Geſchwaͤr ‚den Krebs, dic harte Geſchwuͤſſt / [es feyean Bewerben / an dem Zu Miltz / oder hinder den Ohren] die Blutgeſchwaͤr vnnd andere ih Apoftemenaud. a [ Wider allerley vmb ſich freffende vnnd faule Schäden: N Nimb die oͤberſte Schoͤßling von den Neffeln / weilfie Blume Mi Samen tragenydarzu auchdas Kraut Schwalbenmurg’ jedes on gleich viel / zerſchneids vnd röfte fie in friſcher Butter / trucke eg durch ein Tuch:ſo geht ein grüne Feiſtigkeit darauß / damit bes E ſtreiche den Schaden. So jemand am Schlag oder Mutterkranckheit / oder ders gleichen lege / als were er todt / vnd wolteft wiſſen ob das Schen | in ihm were: Bo nimb Dreiineffeln leg ſie jhm auff die Arm / m. Schienbein oder Antlitz laß fir ein weil liegen fodie Haut rohe Ri © vnnd blätterig wirde ı fo hat der Menſch noch den Geiſt deg A Abens. nde So einem ein Glied ſchwienen wolt / der hawe es wol mit mid Neffelnonndreibswolmic N ſſelwaſſer / ſo fompr es an feiner vorigen Vollkommenheit. gr N) (m w Neſſeln mit Wein geſotten / vnd ſich damit gewaſchen / heylt den Grindt / geſotten vnd mit Myrrhen gemiſchet / vnd auff der Frawen Bauch gelegt / bringet jhnen jhre Zeit:mit baumoͤl ge⸗ ſotten / vnd die haut damit beſtrichen / macht ſchwitzen. Ruellius vermeldet / dah der Same vnd auch die Blaͤtter / wie Fernelius zugleich zeuget / gut ſeyn wider das Podagram vnd Huͤfftwehe / mit altem Schmer oder Beerenſchmaltz zu ei⸗ nem Pflaſter gemacht vnd vbergelegt. Deßgleichen vermelden ſie auch daß ſte den Miltzuͤchtigen gut ſeyen / ein Ceratum darauß gemacht vnnd vbergeleat Die Balbierer vnd der gemeine Man / pflegen die kareer⸗ lahmten lieder mit den Neſſeln zureiben / vermeinen alfo dies felbige darmit widerumb suerwärmen aber Matchiolus mei. det / es folder Seibzunor wol purgiere feyn. Wider das Naſenbluten brauchen erliche die Neſſeln / daſ⸗ felbige zuftellen Fernelius ſagt / man fol die friſche Wurtze in die Naſe lecken: Andere wollen dag mandie Blätter vndet den Armen halten fol. [Wider das dreprägige Fieber: Nimb die Blaͤtter võ groſ⸗ fen Breũneſſeln / zerſtoß ſie / vnd thu Saltz darzu / binde auff die Pulßadern an beyden Armen aber der Leib ſoll zuuor purgiert feyn. Auß Neſſelen / Oel vnd ein wenig Saltz wirde ein Saͤlb⸗ lein gemacht / vnd die Glieder darmit geſchmiert / verhuͤtet vor Kaͤlte / etliche thun alt Genßſchmaltz darzu. Den Brandt vnnd Blaͤtterlein der Neſſeln / heylet Roſen⸗ waſſer mie Eyteiß zerklopfft und angeſtrichen.) Vom gediſtillierten Neſſelwaſſer vnd ſei⸗ | nem jnnerlichen Ge⸗ brauch. MMay fol man die Neſſeln [in Mangel der Roͤmi⸗ ſchen die gememe / wann fie am vollfömlichften bluͤhet / „mis Kraut vnnd Blumen ] ſamblen / vnnd in Balneo Maris außbrennen. ¶Oder nach dem es klein zerhacket / mit Wein ein wenig beſprengen / vnnd alſo etliche Tag erbeitzen / vnd nachmal ſaͤnfftiglich abzichen / gibt ein kraͤfftig higig Waſ⸗ ſer zutrucknen geneiget / ſo zu mancherley Gebrechen ſehr heylſam.) DIE Waſſer iſt gut den jenigen / ſo vol vmb die Bruſt ſeyn / vnd einen ſchweren Athem fuͤhren / etliche Morgen drey oder vier Loth warm getruncken / [nimpr den kalten Huſten: ſtillet das hefftig Keichen / erwaͤrmet den Magen onndfliller deſſen Schmertzen.] * Es wirdt auch diß Waſſer gelobt zu der Seitenkranckheit / Pleuritis genennet / auff gleiche Weiß genuͤtzet / vñ ſoll ein gut | experimentum ſeyn. | Morgens / Mittags vnd zu Nacht getruncken / iſt gut wi⸗ der die auffſteigende Beermutter / Darmgicht vnd Grimmen im Leib: vertreibt den Stein vnd Nierenſchmertzen / Wuͤrm vnd Auffblaͤhung im Leib.) Welche den Stein haben / die follen ſich dieſes Waſſers fleiſ⸗ fig gebrauchen / dann es zerbricht den Stein / vnd treibt Sandi / Grieß vnd den Harn auß. a Waſſer von den Heprerneffilen? ſtillet die Zeit der ciber. Die Wurgelzu End der Hundstage rein gewaſchen / ge⸗ hackt und gebranndt / Morgens vnnd Abendrs zwey oder drey Sorh getruncken / iſt gut fürdas Grimmen, zertheilet die Apo⸗ ſtem der Lungen.) Euſſerlicher Gebrauch deß Neſſel⸗ Wahre. JS wide 6 Woſſer müslich gebrauche, wider diealee Sr aule Schäden diefelbige zuheylenvñ frifch zumachen; dannes versehre das faule Fleiſch darinnen. Es iſt auch gut zu den frifchen Wunden? diefelbige rein zubehalten / damit fie nicht faul werden / weñ man fiedamig außwaͤſchet. ¶ Wuͤtender Hundsbiß mir gewaſchen / vñ darin genetzte Tüchlein vbergelegt / iſt ein experiment dieſeibi * heylen / ſonderlich fo ein wenig Saltz darũder vermiſcht toirde.} Bon dem N * — ae er RR — — rn? N ee Te — — — — Bern | i j — Von dem Neſſelſafft. Jeſer Safft mag leichtlich auß den Neſſeln gezwun⸗ FO Pgen werden / vnd præperirt wie der Wermuthſafft. er) Diefen Safft lobet Dioſcorides wider dag hitzi⸗ ge geſchwollene Zaͤpfflein wenn man ſich darmit gurgelt. — Ruellius vnd Plinius ſchreiben / wenn man den Safft ein» nehme / ſo trebe erden Harn / vnd zerbreche den Stein ser fan aber mit Hauwhechelwaſſer oder mit Wein eingenommen werden. Eufferlicher Gebrauch deß Neſſelſaffts. S wirdt dieſer Safft gelobet wider das viel vnd vbrige B Naſenbluten: Ruelliusfchreiber / man ſoll den friſchen OO Safft aufpreffen vnd ober die Stirn ſchlagen. Andere vermifchen jn mit Rueß außeinem Ofen? vnd thun es indie Nafenlöcher. [Es woͤllen etliche / daß der Safft in die Naſen gethan / ma⸗ che fie ſchweiſſen: vñ ſo man woͤlle / daß es wider auffhoͤre ſo ſoll man die Stirnen vnd Daumen mie dem Saffe beſtreichen. Das II. Gapitel. ' Von Todtenneſſeln. 1. Todtenneſſeln mie weiſſen Blumen. Lamium I. album. Bar Ih NV, Nun — U 9 SUN pr UT 2 — a Sr — N UN 2 ng SS | N 2 > Ya — — a x 3 IM) Ha EN EN ‚ —32 — A AN N Von ZN N $ NEN * Er Tauben oder Todtenneſſeln ſeyn drey⸗ Br daß es den Neſſeln durchauß gleich ſey / mit Blaͤt⸗ tern ſo rings vmber zerkerfft / vnd Stengeln wel⸗ che da vierecket ſeyn: Es ſeyn auch Die Blaͤtter et⸗ was geringer dann der groſſen Meſſeln / darzu auch etwas weiſ⸗ ſer / vnd breñen nicht. Die Blumen ſeyn weiß / anzuſehen wie eine Muͤnchskappe I rings vmb den Stengel zwiſchen den Blaͤttern befegt: Nach den Blumen bringe es viel ſchwartzes Sänleus. | | Il. AIL Das ander und dritte Geſchlecht iſt dem erſten D.Barobi Theodor Tabernmontani/ F gang vnd gar gleich / wie auch Fuchliusbegeugt / allein daß das N Rerley Geſchlecht. 1. Das erftebefchreibt Lobelius, K eine gelbe das ander abtr braune Blumen tregt. "Donandern Geſchlechten der Lamiorum, fan man leſen C.Clufium lib.3. obferuation.Pannon: cap.46. [ Der dann dren Geſchlechter befchreiber: das erſte haben wir oben vnder dem dritten Geſchlecht der Meliſſen beſchrieben: das ander iſt vnder die Braunmurgen an der dritten Stell beſchrieben. Sie wachſen vmb die Zäune herumb / vnnd an den alten Hoffſtaͤtten / buͤhen far den Sommer vber. Von den Namen. erſte Geſchlecht heiſt weiß Taub/oder Todtneſſel / wirdt von eilichen Wurmkraut oder Wurmneſſel ) genannt, dieweil es den Wurm am Finger vertrei⸗ ben ſoll / Lateiniſch Lamium album ‚Paronicijhia, G oder Panaritium, Item Archangelica alba, Vrtica lactea, vnd Anonium album. Das ander Geſchlecht wirdt geneñet gelb Taubneſſel oder Todnoſſel Lateiniſch Lamium luteum, Ano⸗ nium luteum, vñ Archangelica lutea. Das dritte heiſt braun Todtneſſel / kateiniſch Lammum purpureum. In gemein heiſts Taub. oder Todtneſſel / Lamium, Vrtica mortua, vnd Vrtica iners. Frantzoͤſiſch Ortiemorte. Englifch Dead Nettle. Niderlaͤn⸗ diſch Doodnetels. 11. Gelb Taub.oder Todtneſſeln. Lamium IL luteum. Bon Vehfius ſchreibt / die Todeenneffeln feyen einer warmen vñ trucknen Natur / welches auß dem Geſchmack koͤnne abge⸗ nommen werden. | Innerlicher Gebrauch der Taub⸗ neſſelen. | JS werden diefe Kräuter garfelren von den Medicis | innerlich im deib gebraucht / ohn allein die mit de brau⸗ DBnen Blumen / welche eingroß Lob vberkommen hat / wider die rohte Ruhr / wenn man ſie in Waſſer ſeudet vnd daruon trincket. 5 * | Euſſer⸗ A } Das Ander Buch Euſſerlicher Gebrauch der Taub⸗ neſſelen. Blaͤtter / Stengel / Samen vnnd Safft eine Eygen⸗ ſchafft haben / die Haͤrtigkeit zunertreiben / deßgleichen den Krebs / die Geſchwaͤr hinder den Ohren / die Ge⸗ ſchwuͤlf am Halß Struma genennet / vnn d die Blutgeſchwaͤr darzu muß man die Schäden dei Tags zweymal baͤhen: mit der Bruͤh da dieſes Kraut in geſotten hat / darnach das geſtoſ⸗ fen Kraut mir Eſſig warm / au zweymal wie Pflaſter vber⸗ legen. Bon den weiſſen [flinckenden ] Taubenneſſeln fagt many daß wenn man das Kraut zerftoffe / vnnd mir dem Safft auff den Wurm am Finger iege/mälf: derfelbige baldt fterben. ii ? D Tofcorides ſchreibet ib. 4.cap.go.dagder Taubneſſeln B Plinius fohreiberiwen man das Kraut mir ein wenig Saltz zerſtoſſe vnd vberlege / ſey es gut wenn fich einer gefloffen habe, deßgleichen auch wider die alte faule Wunden vnd Geſchwaͤr. C [Tanbnefel gedoͤrrt / gepuluert / iſt gue den fratten Pferden. Diß Puluer mie Oſterlucey gleich viel / Spongruͤn dẽ drit⸗ ten Theil / vnder emander vermiſchet mit Sanickelſafft vnnd Baumoͤl zu einer Salben / heylet die alte Schaͤden vnnd fault Wunden.)] Don dem Saffi der Taub⸗ neſſelen. Jeſer Safft kan auch leichtlich auß dem Kraut Di werden. wie bey den Wermuthfafft ift geleh⸗ vet worden. Tragus ſchreibet wenn man diefen Safft in die Naſen thue / ſo maͤcht er ſchweiſſen. ¶Taubneſſelwaſſer im Brachmonat diſtilliert Morgens vnd Abends jedes mahl zwey oder drey Sach getruncken / iſt gut für den weiſſen Fluß der Aeiber. ] Se Das III, Capitel. Von Taubneſſel. BT eher Taubneſſeln / welche nichts ans & Ka ders/dann ein Geſchlecht der vortgen Todtneſ⸗ iX AN, fein feyn / werden zwey Geſchlecht arzehler. 7 ») I: Das erfte iſt den vorigen Neſſeln mir feinen zerkerfften Blumen vnd viereckeren Stengeln N aan aleidvallein daß die Blärter etwas runder ſeyn / vnd auch weiſſe Tuͤrfflein haben / als weren ſie mit Mehl beſprenget / da⸗ D her es auch Galiopfis geneñt wirdt / wie bey Matthiolo gelefen { wirdt / auch wenn man die Blätter ein wenig zerreibet / ge⸗ ben fie einen ſtarcken ſtinckenden Geruch von ſich: feine Blu⸗ men ſind etwas braunroh/Wirtelsweiß vmb den Stengel ge⸗ ſetzt / an der Geſtalt einer Muͤnchskappen gleich: hat ein ſchlech⸗ x Wurtzel/ auß welcher viel Stengel herfuͤr fommen. Il. Das ander Geſchlecht iſt dieſem faſt gleich / allein daß es kleiner Blaͤtter vnd Blumen traͤgt: Sie wachſen neben den alten Mawren vnd Zaͤunen / vnd bluͤhen den Sommer vber. [II Das dritte Geſchlecht hat ein ſtarcke zaſelechtige Wurtzel / auß welcher jaͤhrlichen viel Stengel herfür ſchieſſen / ſo vber Ehlen hoch / dick vnd vierecket. Die Blaͤtter ſind den Neſ⸗ ſelblaͤttern gleich / Hand breit / haͤrig / aber nicht brennend: Die Blumen find mb den Stengel herumb den Taubn⸗ſſeln gleich / jt doch groͤſſer / ſchoͤn roth Inswendig mitleibfarben vnnd E weiſſen Streimẽ / eines ſtarcken Geruchs: dieſen folgen Huͤlf K lein / in deren jeden vier Samen verſch oſſen. Dieſes har C. Cluſius vmb Wardein gefunden:es waͤchſt aber auch auff vn⸗ fern Gebuͤrg.) | Es gedenckt C.Clufius noch eines Geſchlechts / ſo er Galio- pſin maximam Pannonicam nennet. Von den Nahmen. Jeſe Taubneſſel wirdt auch in gemein genennet Vr⸗ tica mortua, Vrtica iners vnnd Vrtica labeo, In ſpecie aber heiſt ſie Binſaug vnd Stinefenoneflei: H F / von Kräutern. J. Taub oder Todtneſſel. Guliopfis I. AN, — 2 VRR — PR RL, — —— — * iz h 7 J— * > IE = riss — RA DE > TG; N. (FEAR Rn — % 8 4 A 2 EAST REEL ER, R 1 S, 2 17]: — N ) Ne} u EN — FJ N ET RER GER, RT FIRE N — — WEG — x ER, N? SIG A x ZEN 7 1 2 5 EINER FE —* 9 DESSEN \ = er N 5 — — — —— > — NN, — FAZ ZEN, N. 05, © AN) j EI) . AN 11; Taub oder Todtneſſel. Gahuoplis U. — V——— Ve > 4 —— Lateiniſch Galeo pſis vnd Galiopfis , wiewol Fuchſius einen Vnderſcheidt darinnen macht / vund Galeoplin für die Scro⸗ phulariam heit:icem Galephaspnd Vrtica fœtida. Von — — — —— — 4 al IL IR | IHN ELAh IE Erik Lie al ’ J 9 —24 Hal r — Bu N) R' , JE Br a JE N. LM Ne E A Hi BR u J hf " , Nun ; J MR | h 1} HN 1 ih en J Eu seh I All 44 J Ba ea; { | 149 2. BEE #4 re I 4 4: Kerr > — — — — — A 252 y * Von der Natur / Krafft ond Eygenſchaſft der Taubneſſeln. JS? Siſt zuuor verm ldet / daß dieſe Taubneſſel nichts an⸗ ders ſeyen dann ein Geſchlecht der vorigen Todten⸗ RS) neffeianıond den ſelbigen auch wol koͤnnen zugceignet — wend n: wie auch von andern Simpliciſten geſchehen iſt: Derowegen ſie auch den vorigen an jhrer Krafft vnnd Tu- gendt gleich gehalten werden. | Das 1V. Kapitel, Von Andorn. I. Weiſſer Andorn. Marrubium J. album. A N Geſchlecht / eins [og meiner oder einheymiſcher Andorniſt / das ander aber / ſo frembder Andorn iſt. J. Das erſte Geſchlecht der gemeine weiſſe Andorn / hat eine harte Wurtzel / mit vielen Zaſeln behencket / auß welcher ſeine viereckete/ grauweiſſe vnnd rauhe / oder wol lechte Stengel herfür tretten mit grawweiſſen / rauhen / runtz⸗ lechten oder wollechten dicken Baͤttern beſetzt / welche etwas rund ſeyn / vnd rinas vmbher gerket ffet: Vmb den Stengel ſte⸗ ben neben den Biaͤttern ſeine weiſſe Blumen Wirtelsweiß herumb / [ ein Geſetz vber dem andern / Gleychs hoch / ]in ſtach⸗ lechten Haͤußlein / in weichen man hernach runden rauhen vnd ſchwartzen Samen finder. | 11. Das ander Geſchlecht / der Spanifche Andorn / hatein E Wurel gleich wie die Neſſel / auß welcher der Stengel wächft faft eines Schuchs hoch mir andern Stengeln beſetzet / welche rauch / grawweiß vnd viereck t ſeyn: Die Blätter ſeyn rauh vnd foſt rund / ein wenigzerkerffet / eins sufammenziehenden Ge⸗ ſchmacks. Oben an den Stengeln bekommet es feine weiſſe Blumen / gleich wie an den Baſtlien / rund vmb den Stengel her / i kleinen ſtechenden Haͤußlein geſetzet: Der Same iſt ſchwartz gleich ie an den vorigen. III. Das dritte Geſchlecht / der weiſſe Spaniſche Andorn / has ein Wurtzet den vorigen gleich auß welcher viel ſtarcke vier⸗ D. Jacobi Theodori E ecfere Stengel erwachſen / ſo biſiweilen einer Ehlen hoch wer⸗ Tahernemontani / den / mit vielen Gleychen vnderſcheiden / breitet ſich auch mit ſeinen Nebenzweiglein weit auß / welche gleich als Fluͤgel ne⸗ ben ein ander ſtehen. Seine Blaͤtter vergleichen ſich etwas dem gemeinen Andorn / allein daß ſie etwas ſchmaͤhler vnnd nicht fo rund ſeyn / rings vmbher cin wenig ge kerffet / gantz aw vnd wollecht / eines lieblichen Geruchs / aber eines bitte⸗ ren end hisigen Geſchmacks Seine Blumen ſeyn weiß / weis che Wirtelsweiß / in welchen vnd grawen Haͤußlein vmb den Stengel beſetzt ſeyn. | 11. Spaniſch Andorn. Marrubium Il. Hifpanicum. | "N fi IR \ Wr \ Kgpr Sr 9 — © a —3 — nu N SV SZ Da 7; SR M) — ER Se ae Se AED Sn WR z N © IA — NER A — a, — TI IST Ka I 2 ISIISE S IV. Das vierdte Geſchlecht / der Cretiſchen Andorn wirdt von Lobelio beſchrieben daß er runde / wollechte Stengeln ha⸗ Jbe / mit zarten Nebenaͤſtlein welche viel weiſſer ſeyen dann an dem gemeinen Andorn / wie auch feine Baͤtter / allein daß fie ſchmaͤler vnd lenger ſeyn / fornen ſpitzig end rings vmbher zer⸗ kerffet. Die Blumen ſeyn zart vnnd weiß vmb den Stengel herumb geſetzt / wie an dem gemeinen Andorn / welchem es ſich auch an Geruch vnd an der zarten Wollen vergleicht. V. Das letzte Geſchlecht iſt der ſchwartze Andorn / den vo⸗ rigen verwandt / wirdt alſo genennt von wegen ſeiner ſchwar⸗ tzen / vierecktten / rauhen Stengeln vnd Bläser, welche etwas groͤſſer ſcyn / auch mehr zerkerffet / dann am gemeinen Andorn / [ein wenig rund / darzu haͤrig / ſchwartz /] darzu iſt er auch eins ſtarcken Geruchs / feine Biumen ſeyn purpurbraun ı welche vmb den Stengel ſtehen gleich wie am weiſſen Andorn.[ Dad der Bluͤth findet man ſchwartzen langen dreyecketen Samen / je zwey oder drey Saͤmlein in einem ſtachlechten Haͤußlein.] K Der weiſſe vnd ſchwartze Andorn wachſen an vngebauweten Orten vnd neben den Wegen: Auß den frembden hat ein je⸗ der ſeinen Ort / darnach er iſt genennt worden / bluͤhen gemei⸗ niglich im Julio. Von den Nahmen. sen IE Ndorn oder weilfer Andorn heift auch Gottsvergeß. FH Briechifeh Tipassor.dateinifch Prafium vnd Marrubi- um album. Welſch Marrubio. Spanifch Marroio. Frã⸗ tzoͤſiſch Marrubin. Boͤhmiſch Tableongck.Englifd| PVhi- 'te, Horehound. Niderlaͤndiſch Molroue. 2 er | hir e } A AIII. Spaniſcher weiſſer Andorn. Marrubium III. Hifpanıcum candidum. ii) My it Re IM IN OR Sr (4 an EU NEE Der ſchwartze Andorn hat feine befondere Nahmen / Grie⸗ shifch wirdt er genennet Baar a]a. Lateiniſch Marrubium ni- grum. Welſch Marrobionegro. Frãtzöſiſch Merrubinnsir. Spas niſch Maroiosnegros,0der Marrouio negro. | Niderlaͤndiſch Sprer- te, Andoron. Engliſch Stinking, Horehound. ] Don der Natur / Krafft / Wirckung und Eygen⸗ ſchafft deß weiſſen Andorns. Etius ſchreibet / daß der weiſſe Andorn warm ſey im andern Gradt vnd trucken im dritten / hat eine Art su eroͤffnen / zureinigen / zuſaͤuberen / zuzertheiln vnnd U —P fort zutreiben. le Innerlicher Gebrauch deß weiſſen Be D | Andorns. N JS befchreibet Galenus gar Fürglich feine fürnembfle ka Tugenden / dann er ſgat / daß er am Geſchmack gar bit, Ar ter fen/ / vnnd habe eine Rrafft die Verſtopffung der der TB ber unnd deß Milges hinweg zunehmen / räume die Bruſt vnd die Lunge vondem groben Schleim.[ In Wein o⸗ hat der Waſſer geſotten / darinn verſchaͤumpten Honig gethan / der (an erwallet iſt |treibe die verftandene Menfes fort / vnd reinige die gun! Muteer/fürnemblich wann Diolwurk darbey geſotten iſt wor⸗ it den / miltert die Nachwehe / toͤdtet die Wuͤrm im Leib.) V Es brauchet Fernelius dieſen Andorn ſehr in den Bruſt⸗ ‚mi ſchwachheiten / dann er ſagt / daß er ein gute Art habe den zaͤhen I⸗d groben Schleim außzufuͤhren / vnnd ſey derwegen gar gut den un ſenigen / welche einen ſchweren Achem führen vnnd ſtetigs hu⸗ it) ffen.Diofcorides ſchreibt / man fol das duͤrꝛre Kraut im Waſ⸗ m E fer fieden und daruon trincken. Es iſt aber beſſer / daß man A⸗ Mn landewurg vnd Violwurttz jedes 2. Loth / Adorukraut / Eyfop vnd Hufflattichs jedes ein Handevol, Aniß vnd Fenchel jedes f . zu drey Quintlin / Suͤßholtz ein halb Loth / vnd kleine Roſinlin ein Loth / vnnd acht friſche Feigen / ſolche Stück mit einander in "ie NHonigwaſſer ſiede / vnd dem Krancken daruon zutrincken gebe/ surf Morgens vnd Abends einen guten Trunck. ar Ruellius fehreiberlib.3. ca p.58. daß der Andorn gar nuͤtzlich MN den jenigen gegeben werde / welche Blur auß ſpeyen / wenn mã Le feine junge Zweiglein mir Fenich fonyeund daruon trincke. M | 4 | Das Ander Buch / von Kräutern. >: F IV. Cretiſcher Andorn- Marrubium IV. Creticum. > (2) d N, Na A 2 NS * NDR, 9 u, / NN J SR x Diedürgen Blärter zerſtoſſen / mit Honig ein Latwerge ge⸗ macht / iſt gut zu der Bruſt vnd Lunagen / ſo mans im Mundt leſt zerſchmeltzen / vnd fittiglich hnab ſchleichen.) Er meldet auch / daß der Andorn gut ſey den Krampff zu⸗ vertreiben. [Das geſtoſſene Puluer vom Andorn mit Honig einge⸗ nommen / tͤdtet die Wuͤrm vnd treibt fie auß. Andorn geſotten vnd eingenommen / legt die Harnwinde / troͤpfflich Harnen vnd den kalten Seich. Zu Leibwehe / hefftigem Grimmen / vnd Verhinderung deß Harns / iſt folgendes Traͤncklein ein gute kraͤfftige Artzney. Nimb weiſſen Andorn / Roßmarin jedes ein halbe Handevoll / Suͤßholtz rein geſchaben / Peterlinſamen / jedes ein halbe Hand voll halber / frifcher Meertraͤubel / ſchwartz vnd roth Bruſtbeer⸗ lein jedes zwey Loth / dieſe Stuͤck ſeud in Waſſer / dieſelbe Bruͤh mach ſuͤß / vnnd gib dem Krancken jedes Mahl auff ein halbes Becherlein.) ZA Fernelius ſaget daß der Andorn den Weibern gar behülff- lich ſey / ſoin Kindtsnoͤhten liegen: Vnd meldet Diofcorides, wie auch Egineta, daß er den Weibern nuͤtzlich nach der Ge⸗ burt eingegeben werde / die Monatzeit vnd andere Geburt fort zutreiben. Es meldet aber Dioſcorides, mie auch Plinius, daß er den Nieren vnd der Blaſen gar ſchaͤdlich fen. [Doch wirdt dieſer Schad benommen / ſo man Suͤßholtz vnnd Roſinlein darzu miſchet.) Es wirdt auch bey dem Actuario ein Antidotus von dem K Andorn beſchrieben / welcher zu den Gebreſten der Bruſt vnn Lungen faſt dienftlich iſt. [Ein Wein im Herbſt ober Andorn verjähren / vnd taͤglich getruncken / reiniget die jnnerliche Glieder. ] Euſſerlicher Gebrauch deß Andorns. S wirdt der Andorn mehr jnnerlich / dann euſſerlich gebraucht. Ægineta ſagt / wenn man jhn wie ein Cata⸗ plaſma vberlege / ſo zertreibe er die harte Geſchwaͤr. [Die Blaͤtter mit dem Samen vnd Hennenſchmaltz vermiſchet / auffgelegt verzehren die Kröpff. | 9 ei Diofco- u i K i — — EEE ———— — — — ———— Ay — — — — — — — — A Diofcoridesfaget / daß die Blärrer mit Honig veriniſchet / F vnd vbergelegt / die faule und vnreine Geſchwaͤr heylen / vnd die fo weiter vmb ſich freſſen / ſie indern die Schmertzen der Sei⸗ ten / vbergelegt. Es machen jhnen auch die Weiber Baͤhungen / hiermit die verſtandene Zeit wider zubringen. | Das Warfer darin Andorn geſotten / heylet alle böfe Grind / Schuppen, Flechten vñ Zittermaͤhler / darumb diejunge Kin⸗ der / welche den Andorn vnnd Megerey haben follen datinnen gebader werden. Ro einer hart bemuͤdet worden von ſchwerer Arbeit oder hartem Gehen dardurch die Blieder verharter vnnd Schmers sen daruon entſpringet / der macheein Sälblein vom Safft von Andorn mit Roſenoͤl vnd befkreich fie darmir. Andorn in Wein geſotten / vnnd das Miltz darmit gebaͤhet / erweicht das verhartet Miltz: auff dem vnderſten Bauchger CT braucht / legt dit Darmgicht von Kälte entſtanden. Mit Saltz vnnd Waſſer ein Bruͤh geſotten von Andorn / die ſchmertzhafften Feigblãtter gebaͤhet / ſtillet ven Schmertzen derfelbigen:nachmals das Puluer deß Krauts darinn geſaͤhet oder ein Saͤlblein mir Honig bereit vnd darauff geſtrichen.) V. Schwartzer Andorn. Marrubiaſtrum. —S— ER —— EN Na * S — ZEN DIT [2 ü —— * Von dem Safft deß weiſſen Andorns vnd ſei⸗ | nem innerlichen Gebrauch, ern trucken / vnd inder Sonne laffen trucken werden, fotcher Safft fey zu allen oberzehlten Gebreſten gur. FRE auch gut allen denen, fo Gifft geffen unnd von Schlangen gebiffen worden. ] Mit Wein oder Eyſopwaſſer eingenommen / gertheilet den Schleim inder Bruft / vnd macht außreufpern- Plinius lobet diefen Safft fehr wider das Gifft. Es werden auch Pillulen außdiefem Safft gemacht / wel» che gar gut ſeyn wider die Gelbſucht: Oder daß man den Safft mit Odermennigwaſſer einnehme. E D Iofcorides ſchreibt / man foll den Safft auß den Blaͤt⸗ D. Jacobi Theodori Tabernmontani / Euſſerlicher Gebrauch deß Andorn⸗ ſaffts. Ohannes Ruellius ſchreibet / wenn man dieſen Safft mit Honig vermenge vnd in die Augen ſtreiche / ſo ſtaͤrcke vnnd ſchaͤrpffe er dag Geſicht. Diofcorides fagtıman ſoll ihn mie Bein vnd Honig anftreichen fo mache er dag Geſicht Elar. Es meldet Plinius, wenn manden Gafftindie Naſen nehme / ſo vertreibe er die Gelbſucht. Es iſt auch dieſer Safft que wider den Wehtumb der Oh⸗ ren / entweder für ſich ſelbſt oder mit Roſenoͤl eingetroͤpfft. Von dem gediſtillierten Andorn⸗ waſſer. M Junio vnd Julio fol man dieſes Kraut einſamb⸗ len / klein zerhacken / vnd in Balneo Mariæ außbreñen. Diß waſſer iſt gut zu allen oberzehlten Gebreſten / ſon⸗ derlich zu der Verſtopffung der Lungen / wider den Huſten / vnd dient den jenigen / ſo voll vmb die Bruſt ſeyn / ¶ vñ alle langwirige veraltete Gebreſten der Bruft vnnd Lungen / dann dardurch wirdt die zaͤhe ſchleimige Materi erweicht vnnd geloͤſet: iſt den alten Seuchen.fofchwerlich athemen / ein nuͤtzliche Artzney / vnd wirdt alſo bereitet. Nimb die Blaͤtter von weiſſem Andorn / Kirchhyſop / Mawerrauten / jedes ein halb doth / Suͤß⸗ holtz rein geſchaben vnd klein zerſchnitten ein doth / Ackermüntz / Aenisſamen / Eppichſamen / Fenchelſamen oder Wurtzel jedes anderthalb Loth / Pappelnſamen / Foenumgrecum / Violwurtz jedes drey Quintlein / Leinſamen / Quittenkern cin halb doth / friſcher Meertraͤubel sehen Loth / Feigen fuͤnffzehen. Dieſe Stuͤck ſollen in zehen Pfundt Waſſers geſotten werden / biß der halbe Theil einſiede nachmals durchſeyhe: Zu der Bruͤhe nimb zwey Pfundt Zucker penidi, vnd zwey Pfundt gelaͤuter⸗ tes Honias / ſeuds zu rechter Syrup haͤrte. Etliche nehmen an ſtat der Quittenkoͤrner Flachs vnd Baumwollſamen)] Es iſt auch gut wider Gelbſucht / dann es eroͤffnet die ver⸗ ſtopffte Leber und den Miltz. Man ſoll auch diß Waſſer den Weibern geben / ſo in ſchwe⸗ ren Kindsnoͤhten liegen / denen hilfft es die Geburt außtreiben. Von dem Andornſyr up. Nden Apothecken findet man einen Syrup von An⸗ dorn / Syrupusde Marrubio genennet / welcher zu ob⸗ ermelten Gebreſten kan gebraucht werden / vnd iſt ſon⸗ derlich aut die verſtopffte Leber zuoͤffnen vnd zukraͤffti⸗ gen / iſt zut den Waſſerſuͤchtigen / vnd denen ſo ſtettigs huften. I Von der Krafftond Wirckung dep ſchwar⸗ tzen Andorns. Er ſchwartze Andorn wirdt feines ſtarcken Ger ſchmacks halben gar nicht im Leib gebraucht. Er wirdt euſſerlich zu den vnreinen Geſchwaͤren gebraucht / mit Honig vermengt und augeſtrichen. [ Die Saugdarinn ſchwartzer Andorn geſotten / iſt nuͤtzlich den grindigen außgebrochenen Koͤpffen damit gewaͤſchen. Die Blaͤtter gruͤn zerſtoſſen / vnd mit Saltz vermiſcht / vnd Be / feynd gut wider die gifftige Biß der tobenden unde. Somang aber in heilfer Aſchen doͤrrt unndalsdann mit Honig incorporirt, heylen fig die vnreinen Geſchwaͤr vñ Feige wartzen. | K r, Von dem Eonfect Diapraflium genenner. - Nden Aporhecken wirdt ein nuͤtzlich Confect von An⸗ dorn vnd viel andern Stücken mehr bereitet / ſo gantz „mühfamb zubereiten/ von wegen der vielen Stück fo darzu gebraucht werden. Es fan aber ein geringere Vermiſchung gemacht werden / ſo an ſtatt derfelbigen Fan ge» braucht werden. Nimb oil air inet ng! Bi * IS F Das Ander Buch / von Kraͤutern. 25658 Nimb Andornblaͤtter ein Loth / Zimmetrinde / Naͤglein / Muſcatnuß / jedes cin halb Qutntlin, Suͤß hotgz ein halb doth⸗ Storacis calamitæ ein Quintlein / Violwurtz / Aentz Samen / Fenchelſamen jedes anderthalb Quintlin: Dieſe Stück ſollen zu reine Puluer geſtoſſen werden / darnach Biſem oder Ambra vermiſcht werden / in einem ſaubern Moͤrſer mir Roſenwaſſer wol zertrieben. Auß dieſem kan ein Triſaney bereitet werden / ſo man auff ein Quintlein deß gemelten Puluers / zwey Loth rein geſtoſſen / Zucker darzu nimpt. Oder fo viel gelaͤuterts vnd ver⸗ ſchaͤumptes Honigs darzu ihun / daß es ein Larwerge gebe:oder zu einem Quintlin deß Puluers zwey Loth Zucker nehmen / vñ in Andornwaſſer zerlaſſen / vñ Huſtentaͤffelein daruon gieſſen. Nachlfolgende Latwerge kan auch an ſtat deß obgemelten gebraucht werden. Nimb Andorn / Alandtwurtzel / Merzwieb⸗ ſen / jedes ſechs Loth: Hyſop / Violwurtzel / Suͤßholtz / Berg⸗ muͤntz/ Salbey / Kuüttenternen / Terpenthinkoͤrnlein / jedes ein G Pfundt / Poley acht Sorh/Fenumgrzcum zwey doth / Feigen vnd Weinbeerlein / jedes ein Pfundt / thue darzu Honig ſo viel vonnoͤhten / vnd kochs zu einer Latwergen. Dieſe Artzney dienet zu allen Feylen der Bruſt vnd Lungen / ſo von herab fallenden Fluͤſſen verurſacht werdẽ / welche auch die Fluͤß ſtillet / Schwin⸗ del vertreibt / Geſicht ſchaͤrpffet. Das V. Kapitel. ‚Bon Alyflen- I. Spaniſch Alyſſen. Alyſſum I. Galeni Hiſpanicum. y — — 0 J HERNE 8 — Er * 3 EN 3 — 2* 7a EN N t y 3 2 Sulz a “ Ed = X >77 A / RY — De MESZ —ã ELIAS REF I k 25 \ =: #7 — Nr Ex ‚ 2.de Antidotis, nemblich daß es dem Andorn aleich ſey / doch etwas rauher / mie fhärpffern Stacheln / welches Blumen auff purpurblauw geneiget ſeyen. 1.C.Clufius ſchreibt / daß es eines Schuchs hoch auffwachſe / mit einem vierecketen Stengel / welcher ſich als baldt in viel Nebenzweig abrheile/gang weiß / vnd gleich als mit Woll vmb⸗ zogen / je mir zweyen Blaͤttern neben einander beſetzt / in einem fl F jeden Gleych / welche den Blaͤttern deß Andorns faſt gleich ſeyn / allein daß fie kurher ſeyn / auch grawer vnnd mehr zuſam⸗ men gefalten / ohn Geruch / aber doch eins bittern Geſchmacks: Vmb die Stengel ſtehen Wirkelsweiß herumb feine weiſſe Huͤlßlein / mit fuͤnff fpigigen harten Stacheln befeger / in wel⸗ chen feine blawe purpurbraune Blumen ſtehen / deß Andorns Blumen ‚gleich / nad) welchen hernachein rohtlechter Same erfolgen. Seine Wurtzel iſt hart / hottzecht / vnnd fehr zertheilet. IL. Purpurꝛoth Alyſſen. Alyſſum 11. Galeniflore purpureo. NEE > N ER N EN V IN m EN N.” ms B 8 7 ) N TBV RI AET NA SEN ( AV N n 1) | AB — 6 nl \ M/ZEIN \ — ——— ER ENT 8 AA * [7 * 2 FRE Sl N RN — = N — — J— 2) NE EIER KEN ZEILE I/ IISSISY/SS N * — VAR 3 > UN 8 IN FAT N — AR, YA ZB WÄRN 4 \) L — — — — — —ñi —B N: N - IN HH, n AM N) — — — — — — —— CH = INN \ — 9— —9— INN 2 AR DD I Y Y J TU) — ns II. Das ander Geſchlecht ift dem erſten faſt ungleich ı hat ein kurtze ſchmale Wurtzel mit fehr vielendünnenzarten Faͤß⸗ kein vmbgeben / auß welcher ein dicker, grober / vierecketer Sten⸗ gel kompt mit vielen ſchmalen Zweyglein beſetzt / welcher Blaͤt⸗ ter etwas lang / ſchmal vnd zerkerffet ſeyn / dem Bingelkraut Maͤnnlein beynache gleich / feine Blumen ſeyen klein vnd pur⸗ purroth / deß Andorns Blumen faſt gieich. III. Das dritte Geſchlecht wirdt genennet Alyſſum ma- ius, welches Blaͤtter groͤſſer ſeyn dann deß vorigen / hat ein ein⸗ tzige Wurtzel mit vielen Zaſeln behencket / feine Blumen ſeynd den vorigen gleich / allein daß ſie groͤſſer werden. IV. Das vierdte Geſchlecht hat einen rauhen Stengel ei⸗ nes Schuchs hoch / mit rauhen Nebenaͤſtlein beſetzet / welcher Blaͤtter lang / ſpitzig vnnd rauh / rings vmbher zerkerffet / dem weiſſen Hanffbeynahe gleich / ſene Blumen ſeyn weiß und den andern gleich. | Bon andern Gefchlechten der Alyflorum ‚fan man leſen bey Lobelio in feinen obferuationibus vnd aduerſarijs: Ders gleichen auch bey Ruellio in ıradtaru de natura flirpium. Clufius ſchreibet / er habe das erfte Gefchleche erſtmals in Hiſpanien funden: Nunmehr aber wirdt es in Niderlandt vnd anderswo in Gaͤrten von den Samen gezielet / bluͤhet in dem Martio. | Von den Nahmen. > Ku heiſt Sriechifh"Arvesen,Sareinifch Alyſſum. ya Ron A i \ t Y 4 —4 4 "2 R 1 * Ih! 11 5 ee | l J Ar: ee — — —— * — nn — —— = ar ETF — un — —— ee — ET EN ET — — 286 DD. Tacodi Theodor Tabernemonfami/ III. Groß Alyſſen. P weil es den jenigen gar heylſam vnd gut ſey / ſo von einem to⸗ Alyſſum III. maius. | benden odertafenden Hunde gebiffen feyn. Er vermelder auch darbey wenn man es an einem on. finnigen tobenden Menſchen gebrauche / fo bringe es ihn gan vnd gar widerumb zurecht / vnd thue ſolches auß einer ſonderli⸗ chen Natur / & ex totius ſubſtantiæ ſimilitudine. Er ſetzet auch darbey daß es ein truckne Natur habe / vnnd ein reſoluierende Krafft. Actius ſchreibt / daß es die ſchwartze Gall auß dem Leib führe, wenn man ſechs Quintlein deß Puluers mit Eſſig / Waſſer vñ ein wenig Salgeingebertetr.1.ferm.3.cap-31. Paulus Agineta fagetlib.7.de re medica, daß das Kraut die Nieren reinige / vnnd derfeldigen Verflopffung hinweg nehme. G Euſſerlicher Gebrauch deß | Aly fi. Smeldet Actinstet.1.Serm.r.twie auch Galenus, daß das Kraut Alyſſon ein Arc habe zuſaͤubern / vñ fo man On es eufferlich anftreicheinehme es binweg die Maſen und Sprütlen deß Angefichts. Es lobet and) Fernelius dig Kraut wider die Biß der giff- tigen Thier. Es beſchreibet auch Diofcorides ein Alyflon, daruon ex meldet / daß wenn mandaffelbige für die Häufer hencke / ſo be⸗ wahre es Menſchen vnd Vieh fuͤt der Zauberey. Das VI. Capitel. H Don Braunwurtz. Braunwurtz. Scrophularia maior. IV. Weiß Feldtalyſſen. Alyſſum IV. aruenſe album. SIE Se En BEER Kr — 9 „u Pr re —33 » AN IIT 5 h | nn ß \ Ba \ * N 5 ai I SI € a — N ig EN ——— NE 1 SAALE EIER 8 eg! | — e * — —— La: Be a5 N < SER I SER! — N rag: © Merden von den Simpliciften ges DZ meiniglich zwey Gefchleche der Braunwurg = beſchrieben / eines fo groffe Braunwurtz iſt / vnnd fuͤr das Maͤnnlein gehalten wirdt / welches allhier abgemahlet ſtehet : Das ander aber ift das Von der Natur / Krafft /Wirckung vnd Eygen⸗ ſchafft deß Alyſſi. | JRS ſchreibet Galenuslib, 6. de ſimplicium — A San DIE Kraut "Aruocer genenner werde / die⸗ J it Te — Das Ander Buch / von Kraͤutern. A tft das Weiblein. So viel dieſe Braunwurtz belanget/ hat ſie ein weiſſe knodechte Wurtzel mit vielen Zaſelen / auß welcher drey oder vier Stengel wachſen / gruͤn vnd eckecht / jhre Baͤtter ſeyn ziemlich aroß / rings ombher zerkerffet / den Niſſelblaͤttern gärgleichrallein daß fie etwas glaͤtter ſeyn „Lam Geruch ſtarck / fonderlich fo mans zerreibt. ] Oben am Stengel kommen jhre braune Blumen herfür/anzufehen wie hohle Schneckenhaͤuß⸗ lein welche eudtlich zu runden fpigigen Knoͤpfflein werden vol Samens / wie in dem Bilſenkraut. [Das Weiblein iſt groͤſſer / weiſſer vnnd feiſter / hat offt feine Kuoden an der Wurtzel / vnd waͤchſt nur in feuchten woͤſſert⸗ gen Orten. Aber das Maͤnnlein Jwächft an ſchattechtigen Or⸗ sen hinder den Zäunen vnd alten Mauwren / [onnd bey den Waſſern /J blüherim Junio ond Julio. > Don den Namen. DI ra era groß Feigwartzenkraut / Knoden⸗ kraut wird auch genennet Saͤwwurtz / dieweil fie den Wurm an den Saͤuwen vertreibet / Lateiniſch Scro- phularia, à curandis ſtrumis: Ficaria, Caſtrangula, vnd Millemorbia. Griechiſch Tariolıe. Wie Fuch ſius ver⸗ meiner. Frantzoͤſiſch Grande Scrophulaire. Boͤhmiſch Srvinchy- boren. Welſch Scrofolaria. Nider laͤndiſch Speencruyt, Helmeruyt. Engliſchgreat, Figgeyvoort, Kernellvvoort.] Von der Natur /Krafft vnd Eygenſchafft der Braͤunwurtz. Vchfius ſchreibet / die Braunwurtz hab eine Are zutruck⸗ nen / zu digeriren vnd zuzertheilen / ſey eines bitteren Ge⸗ 27 F: Scrophularia genennet wirdt / vermeinen wenn man die Wurtzel an Halß hencke / fo vergreibe fie dieſelhigen. Dioſcorides aber will / vnnd auch Plinius, es ſey beſſer / daß man das Kraut mit Effi zerſtoſſe vnnd Pflaſtersweiß vber⸗ ſchlage / vnd den Ort deß Taas ober etlich mal mit dem gekoch⸗ ten Waſſer baͤhe. ¶Oder aber / ſo man die Wurtzel mit geſaltze ner Butter wol zerſtoͤſt / vnnd in Keller fuͤnffzehen Tag ſtellet / als dann ben ei⸗ nem kleinen Fewer ſeudet vnd durchtreibt. Die Weiber binden die Wurtzel dem Vihe an / vertreiben Maden vnd Würmdarmir.] Von dem Braunwurtzſafft. Enn das Kraut feine Blume hat / nemblich im Ju⸗ G nio / ſoll man es mit feinen Wurtzeln nehmen / mit einander zerſtoſſen / vnnd den Safft außtrucknen. Dieſer Safft hat von tem Herrn Trago ein groſſes Sob wider allerley Grindt vñ Raͤudigkeit / ja alſo aroſſe Breſtẽ / fo man ſchier für Auſſatz halter Jdiefeibige zunertreiben wenn man Wachs vnnd Baumoͤl darzu thut / ein Saͤlblein darauf macht / vnd ſich damit ſcamiert. [Er ſagt alſo / m Meyen nimb dag Kraut mit den Wurtzeln / waͤſche vnd ſaͤnbere wol / darnach ſtoß vnd truck den Safft auf: den Gafft behalte vber Jahr in einem engen Glaß wol verſtopfft / vnd ſo dn eine Salb wilt be⸗ reitenfonimb deß außgetruckten Saffts Wachs vñ Baum⸗ oͤl j jedes gleich viel / mit einander erwallet / auff Kohlen woltem- perirt zu einer Salben. J. Plinius braucht jhn auch wider die faule boͤſe Schaͤden. Er wirdt auch zu den Schmertzen der Guͤldenadern gebrauchen C ſchmacks. [Iſt warmer vnd truckner Natur / damit fienäglich ¶ mie Mandeloͤl vnnd Gaͤnßfet / vnnd ein wenig Schmer ) ber⸗ gebraucht wirdt / aber viel mehr auſſerhalb dann innerhalb dep Leibs / darzu die Wurtzel fuͤrnemblich gebraucht wirde. ] Innerlicher Gebrauch der Braunwurtz | JS wirde dig Kraut gar wenig in Leib gebraucht / etliche | geben ein Quintlein deß Samen ein wider die Wuͤr⸗ OO Oimediefel bige außgurreiben. [DerSamen mir Wein getruncken / iſt nug on quf denen ſo von Schlangen vnnd anderengiffiigen Thieren ges biſſen feynd. | » Der Samen mit Pfeffer / Myrrhen vnnd Wein gerrun. cken / bekompt wol denen / ſo Huͤfftwehe haben. D . De Wurztzel gepuͤluert / darunder Honig gemiſchet / deß A⸗ bend; vnnd Morgens genuͤtzt / vnd zwo Stund darauff gefa⸗ ſtei, vertreibt Truͤſen / ſa am Halß wachſen.] Euſſerlicher Gebrauch der Braunwurtz. Aulus Aginera vermeldet / daß die Braunwurtz gut ſey A wider dic harte Geſchwaͤr / dieſelbige zuerweichen vñ zuuer⸗ treiben:Plinius will man fol fie mie Eſſig zerſtoſſen / vnnd wie ein Pflaſter oberlegen. ——— Auß vielfaltiger Erfahrnuß wirdt dieſe Wurtzel gebraucht zu allen falten Geſchwaͤren / Geſchwuͤlſten / Apoſtemen / Beu⸗ len / Truͤſen allerhand Gewaͤchs vnd Kroͤpff / vnd was ſich von treiben: ſonderlich aber den ſorglichen Gebrechen der Halß⸗ druͤſen / wo dieſelbigen anfahen ſchwaͤren / daruon heßliche Loͤ⸗ cher kommen / am Halß vnnd vnder dem Kinn / ſo man die Wurtzel wol geſaͤubert / zu einem duͤnnen Muß in einem ſtei⸗ nern Moͤrſer zerſtoſſet / Pflaſtersweiß ſtreicht und vberlegt: O⸗ der wann ſie offen ſind / die Wurtzel vnd Kraut in Wein wol zerſotten / mit dem Wein baͤhet / vnd beides zerſtoſſen vnd vber⸗ geleget. Etliche Leuth ruͤhmen dieſe Braunwurtz hoch wider die Kroͤpff / daher ss auch feinen Lateiniſchen Nahmen hat / vnnd kalten zaͤhen Schleim erhebt / zumiltern / weichen / oͤſen vnd ver⸗ mengt / auff Baumoͤl geſtrichen vnd vbergelegt. (Bon Braunwurtzwaſſer. An ſoll das Kraut vnd Wurtzel wann es nicht noch lind vnd zart iſt ſamlen / klein vnnd wol zerhacken / in firnen Wein beitzen laſſen / vnd hernach diſtillieren. Diß Waſſer Abends vnd Morgens jedes mahl auff vier Loth getrunckẽ / miltert den Schmertzen der zer ſchwol⸗ lenen Feigwartzen / auch deß Nachts Tuͤchlein darinn genetzet vnd vbergelegt / wlches cin fonderbar experiment. Iſt auch ein ſonderliche Artzney wider die Rörhe deß Ange⸗ ſichts / ſo gantz auff zuͤgig / voller Blaͤtterlein als der Auffägigen/ viel mal damit gewaſchen / vñ fuͤr ſich ſelber widerumb getruck⸗ U ner/auch deß Nachts Tuͤchlein vbergelegt. Zu friſchen Wunden / zu alten vnartigen Schäden vndFi⸗ ſteln / kan auch wol gebraucht werden / deß Tags viel mahl da⸗ mit gewaſchen / wie dann auch in die Fiſteln geſpuͤtzet / reniget ſie / vnd wehret dem duͤnnen fluͤſſigen Eyter / vnnd fuͤrdert ſie zu der Heylung. Vber die rohten trieffenden Augen geleget / trucknet vnnd heylet ſie.) Das VII. Gapitel. Bon der gelben Braunwurtz. Jeſes Gefchlechthat ein ſtarcke za⸗ — ſelechte Wurtzel und hat keine Knoden / wie dann auch das Weiblein: auß wel⸗ cher etliche Stengel herfuͤr ſchieſſen / die 5 vierecket / haͤrig / rothlecht vnnd hohl find: rg die Blätter ſind gruͤn / breit / zerkerfft/ an langen Stielen hangend / bey den Gley⸗ | chen ſchieſſen von vnden auff lange Sta gel / an denen die Blumen foder gemeine Brannwurgbiumen gleich / ſind aber gelb / weiche zu rũden fpigeign Khoͤpff lein wer, den / welche groͤſſer find dann an der gemeinen, ſo voll kleinen vnd ſchwartzen Samen ſind. Y iij Dieſe — — mar — ae a ——— — — — —— nn — — re — — — — — — — — — un | 9 * Gelbe Braunwurtz. * Scrophularialurea, \) TAN Ä N BR EA N Ur : —8 Fu 2, .— — —* — J iR —8 NIE 8 9 \ {NN R Y “ * Dieſe hab ich allein in Gaͤrten geſehen / vnnd wirdr von etlichen vnder die Todtenneſſel fo man Lamium nennen gerechnet.) | | — Das VII. gapitel. Von Betonienkraut. 8 S werden der rechten Betonien fuͤrnem⸗ (ich zwey Geſchlecht erfunden / eines mic brau⸗ nen / das ander mit weiſſen Blumen. 35 1. Bon dem erſten Geſchlecht ſchreibt Dio⸗ ſccorides, daß es ſchmahle Wurtzeln habe / gleich wie die Nießwurtz / auß welcher ein ſchmaler / ſubtieler ond rau⸗ her vierecketer Stengel fompufafl einer Ehlen hoch / mit lang- lechten / weichen / zerkerfften Blaͤttern beſetzt vnnd vmbgeben / den Eychenblaͤrtern etwas aͤhnlich / ein wenig rauch vnd eines lieblichen Geruchs: Oben am Stengel bekompt es ſeine brau⸗ ne geaͤhrte Blumen / nach welchen ein langlechter ecketer vnnd ſchwartzer Same in feinen Aehren erfunden wirdt. II. Dieſem iſt das ander Geſchlecht gant vnnd gar ver⸗ wandt / allein daß es weiſſe Blumen traͤgt / vnd iſt viel haͤriger / fo ſind auch die Blaͤtter viel dicker. Von andern Geſchlechten meht kann man leſen C. Clufi- um lib.ʒ.obſeruat. Dannon.cap. 47. | Sie wachfen gemeiniglich in Wieſen und Gaͤrten / audi in W den vnd andern ſchattechtigen Orten / bluͤhen im Mato Von den Namen. Dal heift Griechiſch Kös-pon. Late iniſch Berönica, Vetonica, [ venden Spaniſchen Völkern Vetoni⸗ bus die fie erſtlich erfunden haben ]Serratula vfi Her- bi facra. Welſch Betonica. Frantzoͤſiſch Berome. Spas niſch Bretonica. Arabiſch Caflara. Boͤmiſch bakvyice hala. Enge liſch Berony. Niderlaͤndiſch Betonie D Jacobi Theodon Tabern⸗ montani / | 1. Betonienfrauk: Betonica. r 2 — \ —* PRESS ade x — — * — ZEN * — Pe N S//\ let = \ (7 = * * * M (1 1 ne — — Ir — — — —— 4 TER 7 ET Ss ae u Don der Natur / Krafft vnd Wirckung der Betonien. Ernelius ſchreibet / daß die Beronien warm vnd trucken ſeyen im andern Gradt. An G-fhmad etwas ſcharpff vñd binter / [ander Krafft vnd Tugendt fuͤrtrefflich vnd berühmt. ] Haben eine Krafft zuwaͤrmen / uzertheilen / důnn zumachen vnd zuſaͤubern. 5 | Innerlicher Gebrauch der Beronien. JS Sfeyndie Betonien ein edles vnnd tugendtreiches Kraut / su vielen jnnerlichen enndenfferlichen Gebre⸗ eo ſten deß Seibs heilſam vnd wol zugebrauden. [Dann gar nahe fein Teiblicher Gebrechen den Menfche belei⸗ digen mag darfür ihm diß Kraut nit ein beſondere Huͤlff bes weifen koͤnne / vnnd iſt ein beſondere Artznen für allerley Feber jnnerhalb vnd auſſerhalb deß Leibs gehraucht. Es beſchreibet Galenus lib.7.de ſimpl. medicam. faculta- tibus, jhre fuͤrnembſte Tugenden gar kuͤrtzlich / vnnd ſaget daß die Beronien ein Krafft haben / die Bruſt / Lunge und Leber zu⸗ reinigen / ſehen gar nuͤhlich den jenigen / ſo mit der fallenden Sudı vnnd dem Krampff beſchtweret werden zerbrechen den Steininden Neren / treiben fort die verſtandene Zeit der mr Weiber / ſeyen gut den jenigen welchen etwas im deibserbros chen iſt / vnd werden, nünlich gebraucht wieder aller Thier Bi nn damt beſtrichen / wie ſolches auch Actiustetr. i. ſerm. 1.bezeuget. al Ferneliiiäfihräßenbaß fledem Haupt vnnd dem Hirn alſo anmuͤrig feyen daß fie auch diefelbtge mirjhrem Geruch allein erauichen vnd erfrewen. Sindt derowegen fonderlich gut / wi⸗ der alle kalte Gebreſten deß Haupts / wie diefelbige nur feyn moͤ⸗ gen / als da ſeyn die Wehtagen deſſelbigen / der Schwindel /die Fallendſucht / der gantze oder halbe Schlag / der Krampff / das Zittern und Erſtarꝛen der Glieden / die Taubſucht / die Schlaff⸗ fucht/Lethargia genennet / vnd was dergleichen Mängel vnnd Schwachheiten deß Hirns vñ dep Haupts mehr ſeyn moͤgen / wie ſolchs auch R.ondeleti”,Hollerius,Mercutialis,Fuchfius vñ andere mehr begeugen / entweder im Wein gelegt vñ .. darubet | \ Das Ander Buch / von Kräutern. 289 A datuber getruncken / oder aber ein Decoctum darauß gemacht / F darzu man auch die Salbey / Roß marein / Majoran / Poeonien⸗ wuntzel / vnd dergleichen nemen fan. [Das Kraut in der Speiß genoſſen / ſtaͤrcket das Hirn / vnd ſchaͤrpffet das Geſicht: Mit Wurtzel / Kraut vnnd Blumen in Waſſer oder Wein geſotten / nach der Kranckheit Eygenſchaftt / vnd dieſe Bruͤhe eingetruncken / reynget das Gebluͤt / vnd fuͤhret es vnder ſich / darvon die Augen trüb vnd feucht werden.) Es ſchreibet Agin eta lib. 7. deremediıca , wenn man die Wurtzel zu einem Puluer mache / vnd mit Honig vaſſer einneh · merfo mache fie wůͤrgen / vnd treibe oben auß / was ſich im Ma⸗ gen verhalte . Diofcorides meldet/ wenn man ein Quentlein deß Puluers von den Blaͤttern mit Wein eitmeme / ſo widerſtehe es dem ein⸗ g genommenen Gaft. IT. Weiß Betonien. Be onica alba. ML ira SW RN u Tr Arm PN 842 SE U A * SITE N A 7 N mn R 2 WISENZ 5 E ut 2 er Se a rn TH a —— SA 2 >= Ä [ Drey Quentlein deß Krauts oder der Blättern Wein cin genommen / ſind nuͤtzlich denen jo von Schlangen vnd Natern gebiſſen worden ſindt. Betonien eines Loths ſchwehr in Meth getruncken / mache den Stuelgang fertig: Mit rohtem ſanwern Wein oder Geyß⸗ milch getruncken / hilfft denen die Blut außſpeyen. Die Blätter einer Bonen groß auff einem Schnittlein ge . bäher Brodt eingenommen nad der Speiß /flärefetden Ma⸗ gen / benimpt das Auffſtoſſen end Sorh : Wie auch das Kraut end Blumenim Wein geſotten / vnd getrunken. Das Puluer „ von gedörreren Blättern für fich felbft,oder mit Denig vermen · ẽget / vnd eingenommen / hat gleiche Nrefung-] Kuellius ſchreibet / daß die Betonien gantz nuͤzlich ſey wider das troͤpfflinge Harnen / vnd vermeldet daß etliche die Betonien / Eyſenkraut / Verbenaca genennt / vnd Schafsrippe in Waſſer ſieden / vnd darvon wider den Stein trincken / welches jhnen auch gar wol bekommen ſoll. Es wirdt auch dieſem Kraut zugeſchrieben / daß es nicht allein die verſtopffte Mutter eroͤffne / ſondern habe auch ein Tugendt / dieſelbige zu ſtaͤrcken / vnd die Frucht zu erhalten / dag ſie nicht fuͤr der Zeit abgehe⸗ | * setz gygzszatr ——— SETESTTELTST v \ [Die Weiber / welchen die Mutter ſtaͤttigs leydt thut / vñ auff⸗ ſteigt / ſollen ſonderlichdiß Kraut gebrauchen. Die Beelfüchtigen ſollen diß Kraut ſtaͤttigs brauchen / es ſey in Pater, Traͤncken oder Lattwergen. Das dLeibwehe ſtillet das Puluer / eine Quentline ſchwehr in warmem Waſſer eingenommen Item Das Puluer drep Quentlin ſchwehr mit gutem alten Wein / vnd 27. zerſtoſſene Pfefferkoͤrenlin eingenommen / hilfft wider das Seytenwehe. Wider den Stein: Nimme drey Quentlin deß Puluers in Meerzmicbel Eſſ ig Honig ij Loch und warmb Waſſer 9. Be⸗ cherlein voll / vnd trincks zu etlich malen. | Rucllius unnd-Diofcorides loben ſie fehr wider die Gebre⸗ ften der Lungen / ſollen que ſeyn den jenigen / ſo fehr huſten / vnnd ſtaͤttigs keychen / von wegen der groſſen Verſammlung deß Schleyms / ſo ſich in der Bruſt verhaͤltet / wenn fie das Puluer G von den Blaͤttern mit Honig vermiſchen / vnnd wie ein Latt⸗ werge gebrauchewoder daß fie die Blumen vnnd Blaͤtter it eim Honigwaſſer ſieden / vnd ſtaͤttigs darvon trincken / Ifrühe und A⸗ bents allemal ein ziemlichen warmen Trunck /) welcher Tranck den Lungenſuͤchtigen gar wol bekommen ſoll. Euſſerlicher Gebrauch der —Beceeconien. Ioſcotides ſchreibet / wer von einem gifftigen Thier ge⸗ D biſſen were / der ſolle die Blaͤtter zerſtoſſen / vnnd wie ein Pfiaſter vber den Schaden legen. Vnd meldet Plinius, Daß diß Kraut den Schlangen jo ſehr zuwider ſey / dag wenn man ein Zirckel darauf mache vmb ein Schlange here vmb / ſo ſchlage fie ſich felber zu todt. —— Die grüne Blaͤtter ſeyn gut zu den Hauptwunden / [esfee H von ſchlagen / fallen / ſtoſſen / oder dergleichen Verletzung.] wenn man ſie zerſtoſſet / oder in Waſſer vnnd ein wenig Wein ſeudet / vnd mie ein Pflaſter vberlegt / ſo heylen ſie die Wunden / vnd zie⸗ hen auß die Spreyſſen von der zerſchlagenen Hirrnſchalen: [deß Tags drey oder viermal abgenommen / vnnd wiegemelder/ friſch widervmb vbergelegt. An ſtatt deß grünen Krauts ſoll man die duͤrre Blaͤtter zu Puluer machen / vnd auff die zerſchla⸗ gene Haut ſtraͤnwen · ¶Wem die Augen zerſchlagen oder zerſtoſſen weren / ber ſtoſſe die Blaͤtter / vnd lege ſie vber die Augen wie ein Pflaſter. Auff die Stirn gebunden’ lindert den Wehtagen der Augen. Die Werzelin Waſſer geſotten ein ſaubern Schwam̃ dariñ genetzt / vnd für die Augen gehalten / indert deren Schmertzen. Die Blaͤtter mit wenig Sal zerſtoſſen / vnd in die Naſenloͤ⸗ her geſchoben ſtellen das Bluten. So man die Blaͤtter in halber Wein vnnd halber Eſſig ſen⸗ der vber das dritte Theil / gibt ein gut Gur elwaſſer zu den faulen ſchmertzhafften Zähnen. Der Dampff von Betonlen durch einen Triechter in die Ohren gelaſſen / ſtillet den Schmertzen.) Von dem Safft der Betonien / vnd ſeinem jnnerlichen Gebrauch. M Sſchreibet Ruellius lib. 3. de natura ſtirpium, cap. 76. daß der Safft von den Betonien nuͤtzlich gebraucht OD werde wider alle jnnerliche Schmergen der Glieder / vnd deß gantzen Leibs / vnd ſo man den Safft trincke mache er ein froͤliche vnd liebliche Farb. Er meldet auch / daß der Safft ein Natur habe / den Bauch m ſtopffen / wenn man jhn trincke. Euſſerlicher Gebrauch deß Be⸗ tonlenſaffts. | Etonienſafft in frifche Wunden gethan /behaͤlt fie reyn vnd hefft ſte zu / iſt fonderlich gut zu den Wunden deg 2. \ An die Bruſt geferiechen, iſt gut fuͤr das eychen. Betonienſafft mit Roſenoͤl vermenget / vnd in das Ohr ge⸗ traͤyffet / ſt gut wider das Erſthwehren der Ohren / vnd benimbg die Schmertzen derſelbigen. y ii Bon Von dem gediſtillierten Betonten ⸗ Barker: zer NM Wiſchen den Majo vnd Junio ſoll man das Kraut ſam⸗ ten’ vmmn Baluto Mariæ außbrennen. J Oder von den IBlumen allein wenn ſie am zeitigſten / vnd in hellem ſchoͤ⸗ nem WBiter abgeleſen werden / entweder fuͤr ſich ſelber / oder in gutem ſtarcken Wein-singebeyst/ hernacher ſaͤnfſtiglich in gläfernen oderzinnene Helm gediſtlliert. Diß Waſſer iſt gut zu allen oberzehlten Schwachheiten / ſtaͤrcket vnnd kraͤfftiget das Haupt vnd das Hen / raumet die Bruſt / iſt gut den ngenſuͤchtigen vnd Geelſuͤchtigen / dann es eröffnet die Verſtopffung der Leber vnd deß Milsis : Es iſt auch gut der ſchwachen Mutter / vnnd erlediget die Nieren von dem Stan: Wie auch die Blaſen: Hilft denen’ ſo mit dem b kalten Seych / ſchwehrlichem oder troͤpfflichem Harnen bela⸗ den ſindt. | Ä Iſt gut wider das flärtigs Auffſtoſſen vnd bloͤden Magen: feiner den Vnluſt deſſelbigen mag in allem Schmertzen deß Magens nuͤtzlich gebraucht werden: dann es verzehret alle vnna⸗ tärliche Feuchte / vnd gibt alſo dam Menſchen am Mundt vnnd Angeſicht ein ſchoͤne liebliche Farb.] Euſſerlicher Gebrauch deß Beto⸗ nien Waſſers. a Eicher groß Haupiwehe hat / der netze leine Thüch⸗ Elan in denn Waſſer/ vnd ſchlage fie vmb dag Haupt. Ee iſt auch giu / daß man die friſche Wunden dep Haͤnpts mit dieſem Waſſer offt ußwaͤſche Wie dann auch die gifftige Bd / Wunden vud boͤſe Schaͤ⸗ C dem werden nuͤtzlich damit gewaͤſchen / dann es reyniget vnd mil⸗ tert ſie / vnd fuͤrdert ſie zu der Heyſung. Es iſt auch ein ſonderlich gut Augenwaſſer / dieſelbigen zu ſtaͤrcken / vnd das hefftige Trieffen zu ſtillen. In dem Maundt ein weil gehaten / vnd damit geſpuͤlet / iinbt die Mundtfaͤule vnd Braͤune. | Don Betomen Syrup. ge faft in allen Apothecken ein nuͤrlicher Syrup a? bvon Betonien gemacht / welcher fürnem ich zu den er⸗ Opehlten Gebreſten deß Haupts / vnnd der ungen zu ebrauchen iſt / dann ex den groben Schleym in der B ff zertheylet / vnd außmerffen macht. * a auch gebraucht warden zu den falten Fluͤſſen deß Haͤupts. . | Die Hauwhechel Waſſer vermiſcht vnd getruncken / treibt er den Stein vnd den Grieß fort. Man Fan auch einen ſchlechten Syrup darauß machen / alſo man neme iij Pfundt deß Saffts vnd anderthalb Pfundt Sn vund laſſe daſſelbige ſieden / biß daß es ſeine couſiſten⸗ tiam bekomme! verſchaume eg aber mittler weilfein fleiſſtg. Von Betonienducker. Jeſer Zucker oder Conlerus ſoll von den Blumen Ngemacht werden / wie bey dem Neglemblumen Zucker Oiſt gelehret worden. Die ſe Conſerua iſt zu vielen Sachen gut / darvon Mvor vermeldet iſt dann fir ſtaͤrck alle jnnerliche Glieder / dag Haupt / das Hirn vnd die Neruen / iſt gut den jenigen / ſo mit der fallende Sucht beladen ſeyn: Iſt gut wider alle Wehetagen deß Magens / vnd fuͤrdert die Dauwung deſſelbigen / widerſteht E allem Gifft / ſtaͤrcket das Hertz vnd wendet die Ohnmachten deſ⸗ ſelbigen: Es ſoll auch dieſe Conlerua denjenigen gegeben wer⸗ den ſo da ſtaͤttigs Blut auß ſpeyen / vnd Lungenſuͤchtig ſeyen / wie auch denen/dieder Schlag beruͤhret hat. | ¶Eilche bereyten ſolche Eonferuen von den fänften grünen Bahomen Blaͤttern iſt aber nicht ſo lieblich zu nieſſen. Andere zerſtoſſen das junge zarte Kraut in einem Maͤrmelſteinen Moͤr⸗ ſer gar wol nemmen deſſen Pfundt / miſchens metiij⸗ Pfundt Zuckers / der zuvor mit Pfundt gediſtilliertem Betonienwaſ⸗ ſer / als ein Syrup abgeſotten worden? vermiſchens vber einem D Jacobi Theodor F* finden Kolfeuwerlein wol durcheinander / behaltens dann ein 14 ahern montani / Jahr in einem beheben Glaß · Wormanaber ſolchen Zucker nicht haben kan / mag man auß den gedoͤreten Blaͤttern ein Pulner bereyten / vnd daſſelbige mit Honig vermengt / einnemen / hat ſchier glaiche Wirckung· | Don Betonien Wein. a Vß den brauuen Betonien wirdt auch ein guter Wein 9 gemacht / wie hey dem Wermuthwein iſt angezeigt wor⸗ den. Dieſer Wein iſt gut dem kalten bloͤden Magen / ſtoaͤrcket vnd erwaͤrmet denſelbigen foͤrdert die Daͤuwun⸗ gen / vnd verzehret alle boͤſe Feuchtigkeit deſſebigen : Darzuifter vienftlich allen erkalten Geburtsgliedern der Weiber eröffnet allerley Verſtopffungen / widerſtehet dem Gifft / vnd iſt gut den Schwindenden. Vber das foller auch gar nuͤtzlich vnnd gut G ſeyn zu allen kalten Gebrechen deß Haupts / deß Hirns / der Ner⸗ nen / der Leber / der Mutter vnd der Lungen / darvon zuvor ge⸗ meldet iſt. WVon dem BethonienEſſig. 3 wi ne auch ein müslicher Eſſig berey* ® ter: man nimbt Die rohtbraune Blumen / laſſet ſie ein wenig verweleken / nachmals geuſt man guten ſtarcken ein Eſſig daruͤber / vermachets beheb / vnnd ſtellets an die Sonne: Diefer fan an ſtatt deß andern Eſſ ge in der Speiß gebraucht werden / weiler die Krafft der Bethonien an ſich nim⸗ met / jedoch follin denen Gebrechen / in welchen der Eſſig ſchaͤd⸗ Lich iſt nicht gebraucht werden.) Von dem Betonien Saltz. S kan auch auß der Aeſchen der verbrandten Beto⸗ nien ein Saltz bereytet werden / wie bey dem Wermuth⸗ * Salny iſt gelehret worden. Dieſes Saltzs Gebrauch iſt / die verſtopffte gebergu eroͤffnen / dienet den Geelſuͤchti⸗ gen — Üchtigen: Verzehret die faule boͤſe Feuchten / ſo ſich im Magen verhalten / vnnd zertreibet den Stein in den Nieren. | We — Don dem Belo nienoͤl. | Vß den braunen Blumen kan auch ein Del gemacht 9] werden / wie das Naͤgleinblumenoͤl / ſo auch gleiche Wire ckung hat / die Schmertzen der Mutter zu lindern vnnd zu benemmen. Man kon auch ein kuͤnſtlich Del daran bereyten / fo Chy- wica arte fan prapariert werden / welches zu vielen kalten vnd den Gliedern. | [Von Betonien Pflaſter. ã gut vnnd heylſam Pflaſter zu dem ver⸗ wundten Haupt vnd zerbrochenen Hirnſchalen⸗ mache Dalſo:Nimme Frauwenmilch/ Thannen vnd Fichten⸗ Hartz / das klar vnd weiß ſeye / jedes ſechs Loth / zerlaß es imeinem Tiegel vber etnem Leiden Kolfeuwer / thue darzu gedoͤrr⸗ ce Betonien Blaͤtter / zu Puluer geſtoſſen / ſechs Loth / miſche es I Schwacherendienftichift / ſonderlich den erkalten Magen! | ; - woldurcheinanderformierdarauß Kiglen / einer Welfchennuß groß/ begeuß mit Frauwen milch / laſſe ſie ein gantze Wochen dar⸗ innen liegen / nimme alle Tag eins / zertrucks / vnnd balge es mit der Mich wiſchen den Haͤnden / vnnd legs widervmb in Milch: Nach gemeldten acht Tagen thue die Kuglen in einen vergla⸗ furten Hafen / oder hoͤtzerne Buͤchſen / vnnd ſo du ſie brauchen wilt / geuß ein wenig zerlaſſen Thannenhartz in die Wunden / darnach fuͤlle ſie mit dieſen Kuglen oder Salben zu / endtlich ſtrei⸗ che dieſe Salben auff ein leinen Tuͤchlein / vnnd legs vber den Schaden. | | Sder bereyte das Pflaſter auff folgende weiß: Nimme deß friſchen Betonienkrauts / ſampt Blumen vnd Wurtzeln / wol gefaͤubert / zerſtoſſe in einem ſteinerne Moͤrſer mit einem hoͤlner⸗ ne Stöffer / darmis der Safft darauß wol gepreſt werde: deß Safftsnimmedrey Fierling einge Pfundts / deß Saffts von Epffich⸗ et Y) in ku ii) Tas Ander Buch / von Kräutern. 2et AEyffichkraut / vnnd von breytem Wegrich jedes ein Pfundt: F thue ſie in ein kuͤpfferin Pfann / ſetze auff ein ſanfft Kohlfeuwer⸗ lein: darnach nimme ſchoͤns klares wolgelaͤutertes vnnd geſotte⸗ nes gelbes Spiegelhartz / nuw ſauber vngebraucht Wachs jedes ſechs Loth / laß in den Safften ob dem Feuwer zergehen ſaͤnff⸗ tiglich / mit ſtaͤttigem Feuwerlein / biß die Saͤfft der Kraͤuter ver⸗ zehret werden: thue zur letzt klar Venediſchen Terpenthins ein Pfundt dareyn / vnnd beer es zu Zapffen / die behalte zur Nohtturfft.] Das IX. Copitel. Bon Wafferbetonien. Waſſerbetonien. | B Betonica aquatica. G N Jeſe Woſſerbetonien iſt nichts anders/ a Dann ein Geſchlecht der Brauntwurg / und wirdt Braunwurtz Weiblein genennt / dann es mit der andern Braunwurtz / darvon im vorhergehenden ſechſten Capitel iſt gehandelt tworden’gang vñ gar mit feinen weiſſen tnodichten Wurtzeln vñ zerkerfften Blättern vbereintoͤmyt außgenommen / daß die Blaͤtter vnd Stengel an dieſem Geſchlecht braun ſeyn / an jenen aber gruͤn. Es waͤchſt dieſe Braunwurtz faſt Manns hoch / wirdt in den Waſſergraͤben / auff den Auwen vnnd Fiſchweyhern funden/ bluͤet im Haͤuwmonat und Brachmonat. Von den Namen. Aſſerbetonien wirdt auch genennt weiß Nachtſchatten / K Lateiniſch Betonica aquatica , Scrofularia minor foemina,Clymenon Turneri, Ocymaftrum Tra- gi. Niderländifch Beeckfeiym- Von der Natur/Krafft vnd Wirkung der Waſſerbetonien. JE har diefe Waſſerbetonien ganz vnnd gar einerley Krafft mit der Braunwurtz / darvon im vorigen ſech⸗ ſten Capitel geſchrieben iſt / derowegen auch auff gleiche weiß zu gebrauchen. | * Etliche brauchen den Safft von dieſer Braunwurtz / Auß den Blaͤttern / vermiſchen den Safft mit Honig / vnnd ge⸗ tocht wider die boͤſe ſtincekende Schäden dieſelbige reyn zu hab ten vnd zu heylen. [Der Safft vom Kraut / mit Schwefel vnd Salpeter tem⸗ periert / vnd in die Ohren gethan / legt den Schmertz nieder. Der Samen zerſtoſſen / vnd mır Honig vermiſcht / Pflaſters weiß auff die Stirn gelegt / ſtillet das Trieffen der Augen . Das X, Kapitel. Von Serggefpann. I. Hertzgeſpann. Cardiaca. — Ne. — F —7— EN VIE: nn — rn RN N / Eh N — 0 SEAN 8 8 — N N N RA n — — > * —3 — — Ertzgeſpann iſt zweyerley / eins gemein/ das ander frembd / welches auch zweyerley iſt. J. Das erſte Geſchlecht iſt ein zinnelicht Kraut / hat ein gelbe kumme Wurtzel / welche fich mit jh⸗ ren Faſeln weyt außbreytet / auß der Wurtzel ent⸗ ſprinat ein viereckerer | Enopffechter ] Stengel’ faſt anderthalb Ehlen hoch / auf welchem andere Stengel erwachſen / an Faro ben etwas ſchwartzlecht Die Blaͤtter ſeyn den Neſſeln faſt gleich / etwas ſchwartz vnd tieff zerferffel ein par Gleichs Hoch von dern andern ] feine Blumen feyn braun vnnd weißlscht vmb den Stengel hervmb geſetzet | | Il. Das ander Geſchlecht wirdt genanne Syriſch Hertz⸗ geſpann / waͤchſt zwo oder drey Ehlen hoch / hat ein weiſſe holtzech⸗ te Wurtzel / mit vielen Faſeln vmbgeben / auß welcher runde / di⸗ cke geſtreyffte Stengelentſtehen / jnnwendig hol / welcher je zween gegeneinander geſetzt ſeyn / an welchen die Blaͤtter hangen rings vmbher zerkerfft/ faſt wie an den Meliſſenblaͤttern: Beneben der Stielen der Blaͤtter ſtehen vmb den Stengeln ſehr kleine Doͤrn⸗ lein / welche von ſechs oder ſieben weiſſen Gloͤcklein gleich einem Traͤchter / bedeckt werden / an uſehen wie ein Haͤutlein doch ernog ſteiff / oben hervmb mit abſchewlichen Doͤrnlein beſetzet: Mitten auß den Gloͤcklein erſcheinet ein purpurfaͤrbige oder weißlechte Blume / gleich wie an den Todtenneſſeln / nach welcher ein weiſ⸗ ſer ecketer vnd ſpitziger Same erfolget. Das — ——— — — Il Syriſch Hertzgeſperr. Cardiaca Syriaca. N N WE R HN en NUN A 7 \\ = U —— — N 0.2 NINE | RR 6 SA — WI II RER, N B 6 Sr 08 De A I a II hr — STAA = AN r = III. Rauch Syrifh Hertzgeſperꝛ · Cardiaca Syriaca aſpera. v4 EN N I W , { NE, 57 —8 h } = 2 SIE AS AD nf * DIFF ER N IN DI V Z: BE ER UN TAN 8 2 Sr 6 — A S \ * * om; nm. NL — Das dritte Geſchlecht iſt dem andern faſt gleich / allein daß feine Stengel viel rauher ſeyn / die Gloͤcklein ſeyn nie fo weiß / ſon · dern etwas braunlecht / vnnd enger / mit ſchaͤrpffern / laͤngern / haͤrtern vnd grewlichern Doͤrnern beſetzet / der Same iſt dem vorigen gleich. PR eK D. Jacobi Theodori Tabernaittontan!/ F Das erſte Geſchlecht waͤchſt fehr vmb die Zaͤune / vnnd alte Mauren blůet im Julio:Die andere wachſen in Syrien. Von den Namen. Ertzgeſpann oder Hertzgeſperr heyſt Sateinifch Cardiaca, Böhmifch Srdeenijk. Transöfifch Agripaume. Engliſch Morhervyorth. Niderlaͤndiſch Hertegſpan. Bon der Nalur / Krafft / vnd Eygenſchafft deß Hertzgeſpanns. Ertzgeſpañ iſt warmb im andern / vnd trucken im dritten 9 Gradt: ¶wie ſolches der bitter Geſchmach außweiſt. Dar ein Art / das grobe dicke Gebluͤt in den Adern duͤnn zu ma⸗ chen / vnd zu zertheilen. | Innerlicher Gebrauch. G | M S wirdt das gebrandte Waſſer von dieſem Kraut fon derlich gebraucht zu den jungen Kindern / wann ſie das DHertzgeſpann haben / alſo daß jhnen das Hertz ſtaͤttigs bochet / vnd vmb daſſelbige geaͤngſtiget werden. Etliche ſagen auch / daß es den Stein vnd Grieß ſoll forttrei⸗ ben / vnd die verſtandene Monatzeiten der Weiber. ¶In Wein geſotten / vnd etlich Tag darvon getruncken / oder auch warmb vbergelegt/diener zudem Krampff vnnd Laͤhmung der Glieder. Natur der Syriſchen Hertzgeſperr. iu das Gifft gerühmer/ondden Safftdarauf halten erliche für ein Eräfftige Artzeney zu den Wunden dep Haupts.) | Das XL Gapitel. Don Hanf. I. Hanff. Cannabis. —— — (7 II N ya N > Re x * > ER — III : IN / NET SE J —F DAN BAVAR REN — ER Fan aunıtt, wur, fi Ay 9 {Y 9 Shi % San) ISIS R Er Hanff iſt zweyerley / gelb vnnd weiß / ſo viel die Bluͤet belanget. Das erſte Geſchlecht F iſt zweyerley / nemlich das Maͤñlin und NBeiblin- Das Maͤnnlin breytet ſich auß in aan w — —— — — — A B * E Dos Ander Buch / von Kräutern. waͤchſt biß weilen fo hoch / daß es faſt anzuſehen / wie ein ziemlichs F Baͤumlein / ſo fan man auch auß dem Stock guten Kolen bren⸗ nen / zur bereytung deß Buͤchſenpuluers. er Das Weibtin hat nicht Nebenaͤſte / bringe feinen Samen’ / darzu iſt ihr Stengel särter / wirdt gemeinglich Fimmel genañt / die Blaͤtter ſind kleiner vnd bleycher / vnnd bluͤhet haͤuffig mit kleinen bleychgruͤnen treuſchlechten Bluͤmlin / welche vnfrucht⸗ bar abfallen / vnnd vergehen / waͤchſt auß deß Maͤnnlins Sa⸗ men / vnd gibt ſubtieler Werck / dann das M aͤnnlin / welches] hat lange holzechte hole Stengel/mit vielen Nebenaͤſtlein: Sei⸗ ne Blätter vergleichen fich dem Aefcherbaum / wie Fuchſius fehreiber / allein daß fie kleiner vnd ſchmaͤhler ſeyn / eines ſtarcken Geruchs / rings vmbher geſchartet / welcher fuͤnff oder ſechs an ei» nem Stiel hangen / außgebreytet wie die Finger an der Handt / ſeine Bluͤet iſt gelb / nach welcher ein runder glatter Same er⸗ folget / dim wilden Saffran gleich » jnnmendig am Marck weiß G füß vnd feyſt / außwendig aͤſchenfarb. Die Wurzel fefaft zer theilet und zafelscht. II. Weiß Hanfferane, Cannabina alba. J N Das ander Geſchlecht iſt dem vorigen an Blättern faft gleich/ / gewindt einen Enodechten Stengel / mit vielen Gley⸗ chen abgetheilet / welche gleich als Gewerb in einander ſtehen / oben dicker dann vnden / faſt wie Pfeyler anzuſehen: Auß dem mitteln Stengel / ſtoſſen zwiſchen den Gewerben andere Sten ⸗ ger herfuͤr mit jhren Gleychen dem groſſen gleich / da als ei⸗ ner auß dem andern herfuͤr ſtoͤſſet / gleich wie an dem Kraut Kali: Seine weiſſe Blumen ſtehen zwiſchen den Blaͤttern in kleine Huͤlßlein / nach welchen der Same erfolget: Der zahme K Hanff wirdt in Gärten geſaͤet / vund wenn man das Krane zur Artz eney brauchen wil / ſoll es abgenommen werden / wenn es noch bluͤet. Von den Namen. 5* G heiſt Griechiſch Kavyaßıc 9 Sareinifch Cannıbis, vulgo Canapas, | Arabifeh Scehedenigi. Piderländifh Kemp. Engliſch Hempe. | Welſch Canape. Fransöfiich Chanure, Spaniſch Canhama» Boͤhmiſch Konope, 2653 Don der Natur/Krafft /vnd Eygenſchafft deß Hanffs. | N S fihreiben Galenus.Matthiolus,Ruellius end Le- ®% onhardus Fuchfius, daß die Hanffkraͤuter gar hitziger N ond eruckener Narurfeyen: Aber Hieronymus Ira- gus wil / fie ſeyen kalter Sompleriom ne Innerlicher Gebrauch deß Hanffs. M wirdt der Hanffſamen gar nicht in Leib gebraucht / dann es ſchreibet Galenus lib.ı. de alimentis, daß der Same gar ſchwehrlich koͤnne verdauwet werden / ſey beydes dem Magen vnnd dem Haupt ſchaͤdtlich / vnnd mache ein boͤſes Gebluͤt. | Paulus Ægineta fihreibet,daß der Same ſo ſehr außtrückne / vnnd die Winde zertheile / daß er auch die Krafft der ehelichen Werck vertreibe / vnd hinweg neme / wie ſolches auch Galenus lib.7. de ſimpl.m edicam.facult bezeuget. ¶Auß dieſer Vrſachen fehlen die Weer / welche den Kindern / ſo mit der fallende Sucht beladen / offt Hanffſuppen zu eſſen ge⸗ ben / weil dieſer Kranckheit Vrſach im Haupt iſt / vnd der Hanff das Haupt beſchwehrt. | Für das Reiſſen im Leib: Nimme Hanffkörner wie vieldu wilt / waſch den Staub mit Waffer ab / geuß guten weiſſen Wein darauff / vñ ſiede es biß die Koͤrner auffſpringen / mache ein Milch darauß / von der nie ein warmen Trunck zum andern vnd drit⸗ tenmal / ſo wirdt das Reiſſen gelindert. Der Samen in Milch geſotten / vnd gantz warm̃ getruncken / vertreibt den truckenen heiſſen Huſten. Der Hanffſamen macht / daß die Hüner viel Eyer legen / auch mitten im Winter. Euſſerlicher Gebrauch deß Hanffs. a rohe Wurtzel zerſtoſſen vnd vbergefchlagen / heylet ] was vom Fever verfehrerift: oder das Kraut zer⸗ ſtoſſen / mit frifchen Waſſer angefeuchter / vnnd vber⸗ geſchlagen / iſt bewehrt / ſoll offt erfriſcht werden. Wider den kalten Harn: Nimme zwey oder drey Haͤnffen Wiſchlen / ſeuds in halb Wein / vnd halb Waſſer / vnnd laß den Dampff gegen den Gemaͤchten fahren / als warmb mans leyden kan / vnd laß man darnach den Harn von fich. ] Die Wurseln dep wilden Hanffs in Waſſer geforten vnnd vbergelegt / ſaͤnfftigen vñ lindern die Hitz / jertheilẽ die Geſchwulſt / vnd verzehren die harte Knoͤpff der Gleychen. | Welchen Weibern die Mutter auffftöfferiden foll man Hanff anzünden / vnd fuͤr die Naſen halten / [fo ſtehen fie baldr wis deromb auf: ] Von dem Safft deß Hanffe: R Vellius ſchreibet lib.3.de natura ftirpium,cap.27. weñi man deß Saffts ein wenig indie Ohren laſſe / ſo toͤdte er die Wuͤrmb darinnen / [oder anders / dag dareyn ge⸗ fehloffenift ] und fuͤhre auß alles was darinnen ſey. Es ſoll aber der Safft auß dem gruͤnen Kraut getruckt werden / vnd warmb eingelaſſen. [Thut ſolches auch in Wunden vnd offenen Schäden: | | Er ift auchgur wider die Schmertzen der Ohren / entweder Für fich felbft/oder mit Roſenoͤl eingetroͤpffet. | Don Hanffoͤl. —5 Jeſes Oel wirdt von dem Samen außgepreſſet / vnnd a fonderlich vn die Gebreftender Ohren’ alg wenn jemandesdie Dhren verſtopffet ſeyn / fo tm er warmb Hanfföldarein. er ¶Alſo auch wem die Ohren ſchwuͤrig werden / der treuffe Hanff⸗ oͤl darinn / ſo treibt es die Feuchtigkeit herauß / doch ſoll es etwas warmb eyngegoſſen werden. ¶Es iſt auch gut zu den harten kalten Geſchwuͤlſten.) Das EEE ————— — u — — — — 264 B. . Jacobi Theodori Tabernmontanv/ Das XII Kapitel. f Don Scorpionenfraut und Krebeblumen. I. Groß Scorpionfrauf. Heliotropium malus. = N r w in \ 0 AD Hl Z EI J II. Klein Krebsblumen. Heliotropium minus 1. — 8 N & 9 * ©: Y AL NY Era I „ N * &, > Dr a cher die Stengel | mit viel Gleychen ] erwachſen / mir wenig Blättern bekleydet welche fich den Baſilienblaͤttern vergleichen alleın daf fie gröffer ſeyn / weiſſer vnd ranher/ | wen, den fich mir der Sonnen: ] Oben am Stengel vberfömpt eg feine weiſſe oder disychgelbe Blumen’ anzufehen wie em Scor⸗ pionfchwang : Wenn die Blumen verfallen’ fo erſcheinen an F 111. Klein Rrebsblumen. Heliotropium minus II: IV. Blauw Scorpionkraut. Heliotropium minus III. {j EG — "GNTRe NR N N @, N EN | 3) Rr £ “RRVS SE Ei N N) 2) — NRZ, — N ) 2, TAN DER E Fi —— SI IR A * * . — —— er fi —— N v Dre IB? — ne —* ni % 7 4 1 beyden Seytender Stengel kleine / gruͤne vnd rauhe Knoͤpfflein / darinn der Same verſchloſſen liegt. II. Das ander Geſchlecht / die klein Krebsblum / iſt der er⸗ Kſten / wie C.Clufius ſchreibet / faſt gleich aufgenommen daß es kleiner iſt / ſeine Aeſtlein ſeyn ſchmahl vnd ſchwanck / gleich als in viel Fluͤgel außgebreytet / ein wenig rauch / liegen auff der Er⸗ den außgebreytet. Die Blätter ſeyn dem vorigen auch an Gefchmack / Farb / Form vnnd Geſtalt ganz gleich, allein daß fie kleiner ſeyn ven Baſilienblaͤttern faft ähnlich: Dieöber“ ften Schößling der Stengel ftchen gekruͤmbt wie ein Scorpio» nenſchwantz ⸗ | Das Ander Buch von Kreutern. A nenſchwantz/ an welchen weiſſe Blumen erſcheinen / gantz ordent / F lich nacheinander geſetzt / gleich wie in dem erſten Geſchlecht / nach welchem ein brauner Samen erfolget: Die Wurtzzel iſt auß wendig ſchwartz / kliin vnd gering. V. Welſch Krebsblumen. Heliotropium tricoccum Plinii. € I. Das dritte Geſchlecht iſt den andern faſt verwandt / kreucht auff der Erdenherumb/mit kleinen zarten Zweiglein / welche ſich wol biegen laſſen Seine Blätter ſeyn runder dann deß erſten / vnd faſt dreymalfleinerifeine Blumen vergleichen ſich auch faft mitdenfelbigenvallein daß fie nicht fo ordenelich nadjeinander ge⸗ ſetzet ſeyn / vnd fo lang gefrümbt ſtehen / fondern ſeyn rund vnnd moͤpfficht beyſammen geſetzt / viel kleiner dann am erſten Ber ſchlecht / hangen biß weilen zwiſchen den Blaͤttern / bißweilen auch D darunter. 1V. Das vierdte Geſchlecht ſcheinet von den andern un» gleich / iſt faſt anzuſehen wie ein wilder Lattich / allein daß ſeine Blaͤtter ſchmaͤler rauher vnnd wollechter ſeyn / hat eine kurtze ſchlechte Wurtzel / auß welcher ein runder Stengel waͤchſt / in der Mitte / in viel Zweiglein außgetheilet / wie der wilde Lattich / mit blauwen geſtirnten Bluͤmlein gezieret. V. Das fuͤnffte Geſchlecht wird genannt Heliotropium tricoccum, dieweil es drey Beerlein in einer Hilfen beyſammen t. Waͤchſt nur mit einem Stengel faſt eines Schuchs hoch / mit etlichen außgebreitten Aeſtlein / an welchen weiche vnd ſchwartze Blaͤtter ſtehen / den vorigen faſt vngleich / welche doch mit den Nachtſchattenblaͤttern zuuergleichen ſeyn: Vberkompt ein klei⸗ nes goltgelbes Bluͤmlein / welches ohn Samẽ abfellt: Neben den Blättern kommen lange Stielein herfuͤr an welchen dreyeckete rauhe vñ ſchwartzlechte Schötlein erwachſen / wie an der Wolffs⸗ milch / welche vnter den Blaͤttern verborgen hangen: In welchen Schoͤtlein aͤſchenfarber Samen verſchloſſen ligt / wenn dieſelbi⸗ ge auffplatzen / ſo ſpringet der Samen herauß / von welchem ſich das Kraut alle Jahr von newen beſamet. ¶Das erſte waͤchſt vmb Baſel auff den Feldern / wie dann auch in Welfchlande.] Sie wachſen an frembden Orten / ein Theil in Hiſpania / ein Theil in Welſchlandt vnd Franckreich: Bluͤen im Julio vnnd Auguſto. E 255 Von den Namen. Corpionkraut hat ſeinen Namen von der Geſtalt deß Samens / ſo da formiert iſt wie ein Scorpionſchwang Griechiſch ärsorpemson. ] Cateiniſch Heliotropium oder Solfequium, daß iſt / Sonnenwende / diewell ſich feine Blaͤtter mit der Sonnenlauff wenden. Item ſcorpiuron oder Cauda ſcorpionis, das iſt / Scorpionenſchwantz / ven det Geſtalt der Blumen. Wirdt auch genannt Herba cancri, das iſt / Krebsblumen / dieweil fie ſich den Krebs ſcheren etwas verglei⸗ chen: Item Verracaria, das iſt / Wartzenkraut / dieweil ſie die Wartzen vertreiben. ¶ Niderlaͤndiſch Creefteruydt. Welſch He- liotropio.] Engliſch Scorpionis rayle. [ Torafole. ] Das legte Ge fehlecht wird genennr Heliotropium tricoccum , wegen feiner dreyen Beerlein/fo in einem Huͤlßlein verborgen ſeyn. G Vonder Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft def groſ⸗ I K fen Scorpionenkrauts / vnd feinem innerlichen Gebrauch. JS ſchreibet Diofcorides lib. 4.cap. 186. das wenn man vier Rörnerein Stund vor deß Febers Ankunfft / OS mit Wein trincke / fo vertreiben fie dag vierrägliche Fe⸗ ber: Alfo auch drey Körner gebraucht / benemen dag drit⸗ tägige Feber. Er fetzet auch wenn man das Kraut mit Wein trincke / [und auch aufflege / ) ſey es gut wider die ſtich der Scorpionen. [Diß Kraus ein Handvollin Waſſer geforten / vnnd die Bruͤe getruncken / purgire vnnd treibt durch den Stulgang die Phlegmatiſche Feuchtigkeit ond Ballen. Wird fuͤrnemlich gerühmer zuden Kroͤpffen Warsen und böfen umbfreffenden Schäden. ] | Euſſerlicher Gebrauch. - J> S meldet auch Diofcorides am felben Ort /daß wenn die Weiber das Kraut anhencken / fo werden fie vn⸗ SS fruchebar. [Die Blärter zerſtoſſen / in einem einen Säckleden Frawen in die Scham gethan / ziehen die gemeine Fluͤſſe vnnd die Frucht. Der Safft auß den Blaͤttern dienet wider den Krebs/ vnnd andere kriechende Geſchwaͤre. Die Blaͤtter ſind gut gebraucht zu den Podagriſchen oder verrenckten Gliedern. Der Samen mit Saltz vermiſcht vnnd auffgelegt / ſoll die Wargen vertreiben. j Bey Matthiolo fiefet man, daß das Kraut den Dmenfen fo hefftig zuwider feydaß wenn man esauffeinen Omeyſen hauf⸗ fen lege / vnd die Söcher darmit verftopffe fo fterben fie alleſampt. [ Auch fehreiben erlich: fo man mit einem Zweigle diefes Krauts / vmb das Loch / da ein Scarpion wohnet / einen Zirckel ma der Scorpion nimmer herauß / müſſe darinnen ver» derben. Donder Krafft der Pleinen Kreboblumen. JS fagt Diofcorides inbemelten ‘Buch am 187. Capi- tel / wenn man das Kraut und Samen / mit Niter / Yfop —— Kreſſe in Waſſer trincke / ſo treibe es die breyte / run ⸗ de Bauchwuͤrm auß. Es meldet Camerarius von den Beerlein deß Heliotropii tricocci, daß ſie die Ferber fleiſſig brauchen / dann ſie geben eine ſchoͤne braune Farb / darinn ſie Tüchlein ferben / darmit man den Rein vnd andere Sachen mehr ſchoͤn rot mache. [Die Wundtartzt gebrauchens zu den Wartzen] Das XIII. Capitel. Von ©. Peterskraut. des,daß es etwas rauhe Blaͤtter habe / dem Bingel⸗ 5 Fraut ähnlich allein daß es vmb den Vmbkreiß nie zerkerfft iſt / der Stengel ſey rotlecht oder — 3 kleinen —— — — es — — — —— ———— —— — — =: Ber TRETEN — 2 — — — "Heinen rauhen [fcharpffen Haͤußlein / darinn ein ſchwartzer ond £leiner Samen beſerzet / welcher fich an die Kleider hencket / wenn erdrucfenift: Seine Blumen find flein vnd purpurbraun: die Wurselrotleche/ und in viel Faſel zertheilet. Es wächft bey den Zaͤunen / Maͤuwren vnd Wänden [dar umb wird es Parierariagenanne/ ]biäetimulic- C. Clufius beſchreibet noch andere Arten mehrdiefer Kraͤu⸗ ter / dauon man Isfen fan lib. 3. obferuat. Pannon. cap. 49. ‚Bon den Namen. Aa und Nacht wird auch genennt ©. Peterskraut und D Glaßkraut / dieweil man die Glaͤſer darmit fauber mar Son Dchet. Griechifch er Zirn. Sateinifch Parietaria, Perdici- I um, dietveil die Raͤphüner gern dauon eſſen. Partheni- um, Vrceolaris, Vitraria, Herba muralis vnd Vineago. Welſch Pariearie. Frankofifch Paritoire. Spaniſch Terua del muro. Engliſch Pellitorie ofthevvall. Niderlaͤndiſch Parietarie vnd Glaſcruyt. ¶ Boͤhmiſch Denanoc. ] Won der Natur / Krafft / vnd Engenfchafft. Alenus ſchreibet / daß S. Peterskraut ein Natur habe zu kuͤlen / zu faͤubern / vnd ein wenig zuſammen zuziehen / hat auch ein Feuchtigkeit bey fich- Innerlicher Gebrauch. Peterskraut in Honigwaſſer geſotten / vnnd getrun⸗ cken iiſt gut wider den Huſten / raͤumet die Bruſt von allem Buflat. ¶ Vmb deß willen haben die Alten dem I Kindeviehedas Kraut geſtoſſen / fuͤ den Huſten vnd — Keichen eingeben. Diß Kraut mit Hauwhechel vnnd Peterſilienwurtzeln in Wein oder Waſſer geſotten / vnd daruon getruncken / eroͤffnet die verſtopffte Nieren / treibet den Sandt / Grieß vnd Harn. Das Kraut in einer Fleiſchbruͤe geſotten vnnd getruncken / ſttillet den falten Seuch / vnd Leibwehe / das von Falten Blaͤſten entftanden. Mit Mangolt / Bynetſch vnd dergleichen Mußkraͤu⸗ tern gehackt vnd geilen’ / bringt einen feinen ſanfften Stulgang : D. Jacobi Theodori Tabernxmontani / Tag vnd Nacht. Parietaria. FE welches man von den zamen Tauben / Turteltauben und Hi nern erlehrnt / die fich mit dieſem Kraut laxieren. ] | Eufferlicher Gebrauch. SPS haben die Alten dig Kraut fonderlich gebraucht für > Drandtihefftige Ensiindung vnd Hitz der Glieder: zer⸗ theilt alle anfahende Geſchwulſt. 12 Diofcorides ſchreibet / das Kraut fen gut wider die Ro⸗ ſe oder Rotlauff / wider den Blandt / wider die harte Wartzen / Condilomata genennt / wider die Blutſchwaͤren / vnd andere hi⸗ sige Geſchwaͤr / wenn man die Blaͤtter lazerknitſcht) wie ein Pflaſter vberlege. Es werden auch dieſe Kraͤuter nuͤtzlich gebraucht in den Cly⸗ ſtieren / dann ſie die Natur zum Außführen erreitzen. | Diejenigen fo mit dem Stein fuͤrnemlich aber mit dem dent? denſtein geplager ſeyn / die ſollen fich diefes Krauts auch in dem 3 Wannenbadrgebrauchen/dann es hilfft ihnen gar wol. In dieſem fall iſt gut / dss man jhme ein Zuſatz gebe / als da iſt Kärtich/Rreen’ Kreſſen / Peterfilg / vnd dergleichen. Dieſe ſtuͤck mag man in Wein ſieden / vnnd warm vber die Blaſen le⸗ gen / alsdann treibt eg den Harn kraffriglich Wiewol das Kraut mit fo viel Brunnenkreſſen in Wein geroͤſt / vnd warm vberge⸗ legt / den Harn ohn zweiffel treibt vnd auff den Bauch gelegt / ſtil⸗ le das Grimmenfofern fein Verſtopffung verhanden iſt. Mit Bonenmeel / Pappelkraut / vnd Weitzenkleien in Oel vnd Wein geroͤſt / Pflaſtersweiß auffgelegt / heiter die zertnutſch⸗ te Spannaderm vnd die zerſtoſſene Maͤußlein. Das Kranemit&ffig wol zerſtoſſen / vnd warm vber das En- terocelas gelegt / it ein bewerte Artzney · Der Samen mit Haußwurtz zerſtoſſen / vnnd mie Eſſig ver⸗ miſcht / vnd vbergeſchlagen / leſchet das Rotlauff. Die Wunden heylen bald zu / fo man die duͤrre Blaͤtter zu puluer ſtoͤſt in die Wunden ſtreuwet etlich Tag nacheinander / esfüge die Wunden zuſammen / vnnd leſt fein Sin darzu ſchla⸗ hen] | Von dem Gebrandten Waſſer. MHaͤumonat fol man das Kraut ſamlen / vnd in Bal- neo Mariz aufbrennen / [ melches getruncken fehr Pnutz iſt für alle jnnerliche Geſchwulſt vnnd angehende Belcpmär / dieſelbige zu zertheilen. So mans zehen Tag nach⸗ einander jedes mal drey Sot trincket / eroͤffnet es die Verſtopffung a der jnneriichen Glieder / als Leber / Miltz / Nieren vnd Harngaͤng/ vnd ſaͤubert fie von aller Vnreinigkeit. Benimpt auch den Wei⸗ bern den Schmertzen deß Mutterwehes / treibt den Harn vnnd gebuͤrliche Reinigung jhrer Blumen / milteret auch das Grim⸗ men im Leib. Diefes Waſſer iſt gut denen ſo ſtetigs Huſten / vnd nicht koͤn⸗ nen anßwerffen. Mit Hauwhechelwaſſer vnd Betonienſyrup eingenommen / treibt es den Grieß / vnd eroͤffnet die verſtopffte Leber. Euſſerlicher Gebrauch. | As Angeficht offt darmit gewaſchen / macht daſſelbig ſchoͤn / vnd klar. Mit Maulbeerſafft oder Roſenhonig und derglei⸗ chen vermiſchet / vnd darmit gurgelt / leſchet die Hitz deß Halß / vnd zertheilt die anfangende Geſchwulſt deſſelbigen. Ein wenig in die Ohren gethan / milteret das hefftig Ohren⸗ ſtechen / vnd ſcharpffen Schuͤß derfelbigen- | Zum Brandt fo von Waſſer / Feifte oder Metall geſchehen / mit einen Tüchlein vbergelegt / iſt es nutz: kuͤlet auch die fligende K Hisder Schöne. | Die Haut damit gewaſchen / vertreibt allen böfen Grindt / Flechten Zittermaͤler / den Kindern mir weichen leinen Tuͤchlein vbergelegt / wann fie die Maͤgere haben’ auch mit dieſem Kraut gebadet / iſt es dienlich | Von dem Safft und feinem jnnerlichen er Gebrauch. P Linius ſchreibet / der Safft ſey gut den Lungenſi uͤchtigen / ſon⸗ derlich aber wider dẽ alten Huſtẽ auff drey oder vier Lot ſchwer [Abendis fi it Yo " Mk —B 1 ai He 1] fh er Das Ander Buch / von Kreutern 257 Bruſt Syrup darzu gethan / benimpr auch das ſchwerlich Arh- men Jeingenommen fuͤrnemlich aber da man ihn mit Hufflat⸗ tichwaſſer oder Hyſopwaſſer eintrincket. Mit Wein vermiſchet vnd getruncken / iſt vber die Maß heylſam fuͤr alle jnnerliche Bruͤch vnd Verſehrung /es ſey von ſchlagen / fallen / ſtoſſen oder dergleichen. ] Camerarius [ober diefen Safft auch wider den Grieß vnnd den verhaltenen Harn / auff ſechs Soch eingenommen. | Zu mel‘ chen vnd den Lendengrieß ein Syrup darauß gemacht wird. ] Eufferlicher Gebrauch deß Saffıs. R Vellius ſchreibet / wenn man den Safft in die Ohren treuf- fe / ſebeneme er die Schmergen derfelbigen. B Deßgleichen ſagt er / ſey er gut mie Honig ] wider die hißige G Geſchwuͤlſt deß Halß oder deß Schlunds vnd der Mandeln / den Halß darmit gegurgelt / vnd euſſerlich angeſtrichen. [Der Safft mit Roſenoͤl wel vermiſchet / wehret den gebro⸗ chenen Adern der Waden. Mit Eſſig zerſtoſſen / vnd alſo warm vbergeſchlagen / milteret den Schmertzen von den auffſchwehrendẽ Bruͤchen kraͤfftiglich.] Dioſcorides will / wenn man den Safft mit Bleyweiß ver miſche vnd anſtreiche / ſo vertreibe er den Rotlauff / iſt aber nicht wol zuwagen. Er ſol auch heylen alle flüffenden Grind / vnd freſ⸗ ſende Schäden: Flechten / Zittermaͤler vnd dergleichen ſo ſie darumb geſtrichen werden / vmb das willen ſol man junge grin⸗ dige Kindlein / welche die Maͤgerey haben / in dieſem Kraut baden. Safft mir Bocksvnſchlit vermengt und vbergelegt / milteret die Wehetagen deß Podagrame. ] Das XIV. Capitel. 8 Von Bingelkraut. Bingelkraut Maͤnnlein. Mercurialis mas. ANZ PR: — 3% VER DW N ü Me FO — 8 J SUN 3 — NY — — NV 074 AN ; BB, INT ARE EHZEAUE a 9 —* 4 ax (/ — W6 N 8 U ENT FE mid As Bingelkraut iſt zweyerley / einesfo N das Maͤnnlein / das ander ſo das Weiblein ge⸗ SA nennt wird. J. Das Maͤnnlein / wie Dioſc. ſchrei⸗ SOdbet / hat Blaͤtter den Baſilien ähnlich / vnnd for⸗ Abendts vnd Morgens auch vnder Tags eingetruncken / auch Fmiert wie die Blaͤtter am Kraut Tag und Nacht / allein daß ſie etwas kleiner ſeyn / vnd an dem Vmoͤkreiß zerkerfft / vnd an Far⸗ ben ſchwartz Seine Wurtzel iſt ſchwach / auß welcher cin ecketer Stengel waͤchſt / mit andern Nebenzweiglein vm bgeben / ſo viel Gewerb an ſich haben / neben denen es ſeinen runden Samen v⸗ berkompt / ſo etwas rauh iſt / welches zwey Koͤrnlein ſeyn / hart ne⸗ ben einander geſetzt: Der Stengel waͤchſt ziemlichhoch. Il. Das Weiblein ift dem Maͤnnlein etwas gleich an Wurtzeln / Stengeln und Blättern / allein dag die Blärter etwas grüner ſeyn / auß den Bewerben wachfen lange Stiele / mit zuſammen gerrungenen Moſechten Blumen / faſt wie ein Traͤublein / welche von Samen abfallen. Sie wachſen gern an gebauweten Orten / als in den Weingaͤrten / da man fie bißweilen mit groſſer Menge finder / [ daß auch zu zeiten ver Wein den Schmack von jhnen anfich nimpr. | Sieblüen im Auguſto. | Von den Samen. Ingelkraut / Mercurimseraue vnnd Kuͤhkraut / heiſt Awölwsss,gateinifch Mercutialis, quia a Mercurio di- citur inuenta. Welſch Mercorella. Frantzoͤſiſch Vigno- ble.ſ Mercuriale. Spaniſch Mercuriale. Boͤhmiſch Pla- na Bazylika. Niderlaͤndiſch Bingheleruyt. Engliſch French Mer- curie, Donder Tatur/ Krafft/ond Eygenfchafft deß Bingelkrauts. Ingelkraut iſt warm vnd trucken im erſten Grad. Ga- lenus ſchreibet / daß es ein Krafft habe zu zertheilen. Bingelkraut Weiblein. Mercurialis fœmina. — —— UN () —— — Innerlicher Gebrauch deß Bingelkrauts. D loſcorides ſchreibt lib.ʒ.cap.184. wenn man dieſe Kraͤu⸗ ter / wie andere Kochkraͤuter bereyte vnd eſſe / fo erweychen ſie den Bauch / vnd treihen zum Stulgang: Vnnd vermeldet darbey / wenn man das Kraut in Waſſer ſiede / vnnd die Brühe daruon trincke / ſotreibe fie die Gall vnd Waſſer durch den Stul⸗ gang. Ruellius ſaget / daß ſie die Bruſt son allerley Vnrat entled gen / aber fie ſeyn dem Magen ſchaͤdtlich hentledi⸗ 8 ij [Dioko- 268 Frauwen nach der Reinigung in die Mutter gethan wird / follen fie Töchterlein empfangen, vnd herwiderumb das Männle/der geftalt gebraucht / ſoillen ſie Rnäblein gebehren. Gleiche Wir ung fol auch der Safft haben / mit ſuͤſemm Wein nach der Rei⸗ nigung getruncken.] Euſſerlicher Gebrauch. M Sruͤhmet Hippocrates dieſes Kraut hoch in den Ge⸗ brechen der Weiblichen Geburtglieder / dann er ſchreibt / I wenn man das Kraut mit Honigroder mit Roſenoͤll / o⸗ der aber mie Beielöll für die Schaam halte fobringe es den Weibern jhre verftandene Zeiten widerumb / vnd Locke her⸗ für die andere Geburt, [Man mache auch Mutterzaͤpflein von dem Kraut mit bemelten Delen / Baͤder Behungen vnnd der“ B gleichen Weiblicher Geburt Gliedern nügfich. ] Wider das rröpfling und brennende Harnen hat er das Kraut vber die Blaſen legen laffen. Es wird auch diß Kraut gar nuͤtzlich in den Einftieren ges braucht / vnd fonderlich fo man es frifch haben fan / dann es reitzet die Natur zum Außtreiben. ö Sie werden auch euſſerlich auffgeleget die harte Geſchwuͤlſt zu zertreiben. Von dem Safft deß Bingelkrauts vnd feinem innerlichen Gebrauch. VBs dem friſchen Kraut wird ein Safft gepreſt / welchen man mit Honig abbereytet / vnd eingibet den Leib zu oͤff⸗ nen vnnd zu purgieren. © Eufferlicher Gebrauch dep Saffte. H Ippocrates har den Taubfüchtigen Perfonen den Safft A Aindas Ohr gerreuffer / vnd darnach mie altem Wein be ſtreichen laſſen: Hat das Behörfollen widerumb bringen. 1 Wann einem Waſſer in die Dhren kommen were / der neme den Safft / vnd tropffe jhn warmlecht in das Ohr / bringt jhn aisbald wider zurecht. "in Nabel geriebẽ / bewegt zum Stulgang. Sol auch alle vngeſtalte Kroͤpff / wie auch die Zitterflecken vertreiben / mit Eſſig vermiſchet vnd auffgeſtrichen. Etliche ſchreiben / daß mit dem Safft auß dem Bingelkraut / Eibiſch und Burtzelen / die Haͤndt wol gerieben / man koͤnne in cin geſchmeltztes Bley greiffen. Von dem Honig ſo davon gekocht wird. AR EB dieſem Kraut pflegt man ein Honig zumachen / ne II men darzudeß außgetruckten Saffts drey Pfunde / deg beften Honigs anderthalb oder zwey Pfundt / laſſens alfo mit einander einſieden / zur dicke eins Syrups / welchen ſie zu den Einfliren gebrauchen. 7 Don den gediftillirien Bingelkraut Waſſer. Ann das Kraut in feiner volllommenen Bluͤet iſt/ ſol mans nemen / wol vnd klein zerhacken / vnd allein / oder zuvor mit firnem guten Wein beſprengen / alſo | erbeigen laſſen / vnd mit fleiß diſtillieren Welches dann den Bauch erweichet / am Morgen nuͤchtern auff zwey Loth ge⸗ truncken / treibt auß die groben / zaͤhen / verbrandten Feuchtigkeit / die Gallen vnd ſchwartze Cholera. In die Naſen gezogen reiniget das Haupt / vnnd trucknet es von den herab fallenden Fluͤſſen / die ſich in die Augen / Ohren / vnd Naſen ſetzen / vnd die Sinnlichkeit verhindern. Mit reinen leinen Tuͤchlein vbergeſchlagen / kuͤlet den heffti⸗ gen hitzigen Brandt: vnnd mit ein wenig Wein vermiſchet / iſt gut die alten faulen Schädenzureinigenpnöheylen.] Das XV. Capitel. [Bon Wildt Bingelfraut. nicht vngleich / allein daßies niche fo hoch waͤchſt / D. Jacobi Theodori Tabernemontani / [ Diofcorides ſchreibt / wann das Weible zerſtoſſen / vnd den F H * Wilde Bingelkraut Weiblein. * Mercutialis fylueftris foemina, I K N As Wilde Bingelfraut iſt dem vorigen * Bilde Bingelkraut Männlein. * Mercurialis fylueltrismas. a \.)r. ⸗ I SDKHR N VZO \ — — — > 9 cd BR — Ay) Y YA | . MOUEEISANNS X =, * * 2 IM > — —* % — F % J N ZUR, — Ro * + “ N; N) Dr ER j IHN Y. N ENG N j 274 4 a Ga 3 A) — ER AN — ' Ss —* * 70 ZH Mm CH BRLNN — ZA] hi, .r £ — — NR | LE — => E =. E gRETTETTTE, J — —QGBV N: ſo ſind auch die Stengel dünner die Blaͤtter etwas groͤſer / doch weniger:Die Wuryel iſt weiß zaſecht fo ſehr vmb ——— ie? lien ee u PA Das Ander Buch / von Kreutern. A Dieſes iſt auch zweyerley: dns Maͤnnlein mit zweyfachen F gar langſam pflegt zu gerathen welcher in runden Huͤſßlein ver⸗ Huͤlßlein / mie zweyen Koͤrnlein ſo rund ſind / vnnd blanwfarb Das Weiblein mit zuſammen gedrungenen Bluͤmlein wie ein klein Träublein:nach dem Meyen verwelckt das Krant / ſo in den hohen Waͤlden / oder in den ſteinechten Rechen wächft Von den Namen vnd Natur deß wil⸗ den Bingelkrauts. Ildt Bingelkraut oder Hundtskoͤle / wird gehalten fuͤr der Griechen Kuvorpaz an : Cateiniſch Mercurialis ſylueſtris & Brafsica canina: Niderländifch wildt Binghelcruydt: Engliſch VYildee Mercurie. Frantzoͤ⸗ ſiſch Cheux de chien, Mercuriale [auuage. WelſchMercorella baſtar- da, Caſtanaria. Spaniſch Vercaperrana. Das gantz Kraut dat einen vnlieblichen Geruch / vnnd iſt an der Wirckung faſt dem borgen liegt. Sie wachſen an rauhen / ſteinechten Orth en / in Welſchlandt / Spanien vnnd Franckreich: Jſonderlich vmb - Mompelier/ ] Bluͤhen im April: Von den Namen. Elſch Bingelfrant wird Griechiſch genennt ovarcH vnd zum Vnderſcheidt wirdt dag erſte genennt dppevo- yovor, Das ander Onayyorv. Cateiniſch Phyllum. Spaniſch Terua de S. Guiteria. II. Welſch Bingelkraut Weiblein. Phyllum fœminificum. WEN Ve j IV FR TIERE Das X VI. Kapitel. EEE NS fa W* Ba; I EN £ SM ZINN Bon Welſch Bingelkraut. ——— I | J. Welſch Bingelkraut Männtein, BEE EN IY SUN VAN GE Phyllum marificum, WR | SAU N S — ZUR N 8 — * TE An IR DR € C A | Von der Natur / Krafft / vnd Epgenfchafft — deß Welſchen Bingelkrauts — 8 — k an IR In ar N een? As Welch Bingelkraut iſt auch zwey⸗ erley das Männleinond das Weiblein.1. Das Männtein harein harte holtzechte Wurtzel / wel⸗ Nche weiß iftin viel Nebenwurtzeln abgetheilet / ei⸗ nes kleinen Fingers dick: Auß welcher ein holtz⸗ echter vierecketer Stengel entſtehet / eins Schuchs hoch / bißwei⸗ len auch Elenhoch / mit vielen Nebenaͤſtlein / an welchen weiche / rauche / wollechte Blaͤtter ſtehen / je zwey neben einander geſetzt / eines ſaͤuwerlechten vnd geſaltzenen Geſchmacks / anzuſehen wie die Oelblaͤtter: Zwiſchen den Blaͤttern vnd Gleychen waͤchſt ein kleines Stielein / an welchen ein doppeles oder zweyfaches rundes Huͤlßlein ſtehet / in welchem ein aͤſchenfarber Samen lieget / wie in der Wolffsmilch. II. Das Weiblein iſt dem andern gang gleich / allein daß eg gemeiniglich höher wächft / auch find feine Stängel viel ſchwaͤ⸗ cher und geringer. Außden Gleychen wachfen langlechte ſchma⸗ le Stielein/ an welchen bleichgrüne moechte Blumen wachſen / fohart zufammen getrungen ſtehen / nach welchen der Same a —9— Geſchmacks / kommen mit dem gemeinen Bingel- Okraut gantz vberein mit jhrer Krafft vnnd Wirckung / ſollen derowegen auch auff gleiche weiß gebraucht wer⸗ den / wie die gemeine / daruon im vorhergehenden Capitel iſt ge handelt worden. ¶In Spanien bey den Salmanceren wirdt diß Waſſer / da⸗ rinn das Kraut wol geſotten / dem Vieh geben / ſo von einẽ Dau⸗ ben Hund gebiſſen / mit groſſem nutz: die in Granata brauchens Kan; Kraͤuter ſeyn eines ſaͤuwrlichen und gefalgenen fehr widgr die Weiber Kranckheit. ] Das XVII Gapitel. on Braunnellen. ae. ER Braunnellen werden gemeiniglich 9 Drenerley Art gezehlet. J. Die erſte hat ein dünne Wurtzel mie vielen dünnen haͤrigen Wurtzeln SEvmbgeben / darauß ein vierecketer rauhlechter Stengel waͤchſt faſt einer Spannen hoch /¶ vnd zu zeiten hoͤher ] die Blätter vergleichen ſich den Bafilien / | der Muͤntz /) wie Fuchfius ſchreibt / doch etwas raub/[ vnd ſattgruͤn] obenam Stengel vberkompt es ein runde / dicke / langleche / ge⸗ aͤhrte / blauwe Blumen / gleich wie am Stoechasfrauf. Zij Das — — — —— — — —V —— 1. Braunnellen. F Prunella. RING Sm 9-7 an N) 9 9 J9 N Mor ER 72 Sy & WE, =“ — VE, — zu — — — a INS N NEE — a 7 % N F UN LOS ZA YUS GN ’ YA ZU U EZ Sy — N III. Braunnellen. Prunella.IIl: Vi $] 2 N Ä LI AN \ N h — — — 0: IR en — IN WG fi 8 U) % v2) [2 RN II. Dasander Geſchlecht har ein ſchlechte dͤnne Wurtel / darauß zween oder drey ſchmale Stengel erwachſen / an welcher Giepffel weiſſe Blumen erſcheinen: Die Blaͤtter ſeyn den vorige bey nahe gleich / allein daß ſie rauher ſeyn / den ſpitz gen Salbeyblaͤt⸗ D. Jacobi Theodori Tabernmontani / II. Weiß Braunnellen · Pruneèéllaalba. II. DC 0.3) SE SWS) DS AD [IR A — £ Wine N 7 \ — \2 £ ” — REIT. MM 2077 OS N, ze ⸗ DIS N UNI SIT N RN 9, NN INN Dr Qu Sa AP f tern faſt gleich] nemlich die erſten / aber die obern biß an den Blu⸗ men ſind tieff zerſchnitten.) Pr TIL. Das dritte Geſchiecht har ein Wurtzel der erſten gleicht auf welcher viereckete rauhe Stengel herfuͤr fommen faft einer Spannen hoch: Die Blätter ſeyn den erften auch etwas gleich) allein daßfie etwas langlecht feyn einessufammenzichenden Ge⸗ fehmacke. Anden Giepffel der Stengeln erſcheinen feine geaͤhr⸗ ee Blumen den eiſten gang gleich / allein daß dieſe mir vielen Far⸗ ben gezieret ſeyn / als weiß ͤſchenfarb / ro oder purpurbraun. Bon andern Geſchiechten mehr fan man leſen C. Cluſium lib. 3. obferuat. Pannon, cap: 51. vnd Lobelium in feinen ad- uerfarüs fol. 199. - Sie wachfen auff Wiefen vnd in Bären: [vnd an den gra⸗ ſechten Rechen, Bluͤhen faſt den ganzen Sommer vber. Von den Namen. Raunnellen hat jhren Namen / dieweil ſie zu den Braͤu⸗ nen der Zungen gar dienſtlich iſt wird auch genennt Gotthey wegen ihrer heylfamen Kraft / vnnd S. An thonij Kraut. Lateiniſch Prunella,Confolida minor. Welſch [ Confolida minore, ] Morella,Herbamota,Pronella. Sram tzoͤſiſch Herbe auchar pentier. Böhmifch Czernehlavvek. | Rider laͤndiſch Bruynelle. Englifch Selfe heale. ] Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft der Braunnellen. warm vnd trucken gehalten / ſie ſaͤubert vnd hefftet sur ſammen. Iſt ein außerwehltes Wundtkraut jnner⸗ lich vnd euſſerlich u gebrauchen [dann es ſanfftigli⸗ chen heylet / vnd milteret ale Verſehrung·) Innerlicher Gebrauch der Braunnellen. a een in Wein oder Waſſer geſotten / vnnd daruon getruncken / heilet alle jnnerliche vnnd euſſerliche Verſch⸗ ar Braunnelle iſt ein wenig bitter / wird derwegen für —— Das Ander Buch / von Kreutern. 271 A Berfehrung [Obgemelre Bruͤe mag auch getruncken werden F.Geſtoſſen mir Apoftemfrant vnnd vbergelegt / zeitiget es die in hefftigem eibwehe on Grimmen von Verfehrung der Daͤrm vervrſacht. Das Kraut geſotten / mit Mandel oͤll vnd Granat⸗ aͤpfflen Safft vermiſchet vnnd genoſſen / nimbt den hitzigen Hu⸗ ſten. Mit Honigwaſſer getruncken / iſt gut den jenigen / ſo ein verſehrte oder verlegte Lungen haben / ſonderlich fo man Ehren⸗ preiß darzu thut / vnd iſt gut den jenigen / ſo vnter ſich geblut haben / dann es zertheilet ſolcher Tranck das gerunnen vnnd geliffert Blut / vnnd treibt ſolches auß / fuͤrnemlich ſo es ſich in der Bruſt verſamlet hat. | arbunculos, vnd heylet die Wunden] Das XVIII. Capitel. Don Guͤldenguͤnſel. 1. Guͤldenguͤnſel. ConfolidaMedia T. [Diejungen Blärtlein werden nüglich im Salatgebraucht-] I VON / F TON DH STE Eufferlicher Gebrauch der ER SDN Braunnellen. Eicher eine eufferliche Wunden har der ſoll Braun⸗ B nellenkraut in Wein vnnd Waſſer ſieden / vnnd die Wunden offt mit außwaͤſchen / fo heylet fie bald. Wer die Braͤune oder ſonſten einen boͤſen Mund oder Halß hat / der ſiede das Kraut in Honigwaſſer / vnd gurgel den Halß offtmals darmit / ſo wirdt ihm geholffen.[Kanauch zu anderer Ort gebrechen nuͤtzlich gebraucht werden / als fuͤrnemlich in hitziger Geſchwulſt / Geſchwer oder Verſehrung der heimlichen Orten Manns vnd Weibs. Mit Eſſig geſtoſſen / darunter Bleyweiß gemiſchet / vnnd vber hitzige Geſchwulſt geſtrichen / miltert die Hitz)] Von Braunnellenwaſſer. Je Braunnellen ſollen im Brachmonat / wie die * Guldenguͤnſel / welcher zeit fie vollkoͤmlichen bluͤen — Er — Sr. — A geſamlet werden / hernacher klein zerhackt gebrennt IA u i | i werden / oder mit gutem Wein beſprengt / ein Tag Mn = * oder zwery wol geheb erbeitzt werden / nachmals gediſtilliert Wel⸗ REN LE N ches Wafferin allen erzehlten maͤngeln ober die maffen heylſam BE, NL N auch anmütig sugebrauchen. | EEE i — Wieder das Seittenſtechen Geſchwaͤr im Leib iſt es gut / wo —— j man Morgens Mittags vnnd Abends jedes malauff vier Loth N a | hi trinckt / wehret auch den Ohnmachten vom Hergen. Stiller dag N) | — hefftig Leibwehe von Verſehrung der Daͤrm vervrſacht Zerthei⸗ on | m let auch daszufammen gerunnen Blut vom Fallen Stoffen III | 1 eh geben audi Wa f Schl Ren | | tlich geben auch diß Waſſer ein denen / ſo von dem ag — — 1 h die Sprach gelegen ift:foll auch die Bruſt erwaͤrmen / das troͤpff⸗ — Er Güldengünfe l oder conſolidarum lecht Harnen benemmen)] werden vier Geſchlecht fuͤrgeſtelt. I. Das erſte fin Es wirde dig Waſſer fehr gelober wieder die Braͤune im Halß IT har ein Wurtzel dem Wegrich gleich / welche ſich vnd der Zungen / wenn man ſich darmit gurgelt/ [und etwan ein nicht tieff in die Erden pflantzet / auß welcher ein il | wenig Rofenhonig darunter vermifcher / vnd deß Tagsvielmat holer haͤriger Stengel ent ſtehet mit vielen weychen braunen a D den Mund ſchwencket oder deß Tags viel mal auch etwan ein 1 Blaͤttern beſetzt / rings vmbher ein wenig zerk erfft. An den Sten⸗ Ni nl wenig Roſenhonig /Maulbeeren / oder Nußſchelffen Safftdar- gelLfo Spannen hoch zart / härig vnd hol Jbringe es feine blauwe J unter vermiſchet: auch darinn erbeitzte Quirtenfernenim Mund ¶ Blumen deren etliche zwiſchen den Blaͤttern / ein Tpeil aber oben halter. Iſt auch gu die ſchwartz verdorret Zung darmit zuer⸗ Am Stengel ſtehen / [geähre wie die Braunnellen. Man finde | | quicken Quittenkernen oder geröllte Gerſten ond Baſilien oder ¶ ſie auch mir leibfarben vn gang weiſſen / ſeltẽ mit gelbẽ Blumen. ] I a Pylien Samen darinn erbeitzt / daß es darvon fchleimig wird / — > 3 Sabre dern ge ge — — vnd dann die Zung darmit beſtrichen. engein / wie auch an den ttern faſt gleich / a ein daß die⸗ J 310 Es ſol — Waſſer auch zu allerley Verſehrungen deß ſelbige groͤſſer / breyter / vnd rauher ſeyn / auch weniger zerterfft / an⸗ J nit Half gebraucht werden. | zuſehen wie das grofe Wuͤlkraut / ſeene Blumen ſtehen zwiſchen | N put Wer im deib etwas zerbrochen hette / oder wundt worden weh Den Blaͤttern den vorigen gleich / vnd riechen lieblicher ] N ji re / der foll fich fleiſſig diefes Waſſers gebrauchen, vnd ob er gleich I11. Dasdriste Geſchlecht iſt den andern ungleich / hat ein eine eufferliche Wunde hatıfoller doch ſtetigs darvon trincken / daſechte Wurtzel / auß welcher feine zarte / runde ſubtile Stengel \ vnd die Wunde [fie ſey alt oder new darmit außwaſchen. wachſen / mit langen ſpitzigen Blaͤttern / gleich wis ein Schell jer⸗ | h Bon dem Braunnellenfafft kerfft vnnd gan ungleich beyſammen geſetzet: Am mittelſten i r 3 EN Stengel erfeheinenoben am Biepffel feine runde Blumen / wel⸗ i rn E efer Safft wirdt auß dem grünen Kraut gepreſſet. K_ che oben herumb erwasgerkerfft ſeyn / an Form vnd Geſtale der ) * Es wirdt dieſer Safft auch euſſerlich vnd jnnerlich at ¶ groſſen Maßlieben gantz ähnlich. j | m ‚den Wunden gebraucht zudem Brennen und Ber IV. Das vierdte Geſchlecht gewindt einen runden holen yg⸗ hrungen dep Haßß Stengel mit andern Nebenaͤſtlein / deren etliche gansbraun | Wer einen tieffen Stich vberkommen herte/derlaffeimdie- feyenietliche gruͤn wie der Beyfuß /ſeine Blätter ſein groß vnnd ſes Saffts jederzeit ein wenig darinn treiffen / fo heylet erden zerterfft den Weidenblaͤttern faſt aͤhnlich: Am Gipffel der Sten⸗ Stich von Grund auß. | gelerfcheinen bleichgelbe geſtirnte Blumen / welche entlich ver⸗ L o ıhardus Fuchfius ſchreibet / wenn man den Safft mit fliegen mie der Sattichfame. Hat ein zaſechte Wurhel /welche wie J Eſſig vnd Roſenoͤll vermiſche / vnd darnach vber die Schiaͤff le· Loniceru⸗ ſchreibet / Jaͤrlich von neuwen außſchlaͤget mit rot⸗ 9 I aeıfolindere es die groſſe Schmertzen deß Haupts. farben Spargen / eines ſtarcken wilden Geruchs 4 I — u Don 11. Guͤldenguͤnſel. Confolidamedia IL J NSS — Pr —— GR Zu IN“ dm? E ZEN 207; nz h ms — 5636 — 7 ZI ERS, SYD S 7 —— = —— — UM / — — 9 Na ———V DE Zu 162 ID fe x IN 8 > * Fllili. 8 ZI Uken zo 51 6 E7 HER 1 — SI, = N * a AR, GE N, N VIEL — — N ZA 0* N DH IV. Guͤldenwundtraut. Conlolidaaurea IV. 2? Wi HM N N, BE a Br Az NZZ ten 1 hy J MM —— 9 RZ, RAUM SSR N \ — —7— I . INUZUN BE — =: Vonden Namen. Na wird Lateiniſch genennt Confolidame- dia ‚Solidago,item Solidago Sarracenica 9nd Con. > lolida Sarracenica. Welſch Marondola, Frantzoͤſiſch D. Jacobi Theodori Tabernxmontani / F 111. Waſſerwundkraut. Confolida paluftris III. — Pr} — —— — mu ——e — F ee Bugula oder Buglum. Böhmifch Svvalnzk proſtrednij. ¶ Frãhoͤſiſch He/ he an Charpentiers, Diderländifch Senegroen: Engliſch Bugle.] Das dritte Geſchlecht wirdt gemeiniglich genennt Waſſer⸗ wundkraut Confolida paluftris, dieweil es bey den Waſſern funden * Engliſch Saracens conſeund, Saracınes VV ound- vyoort. Das vierdre wirdt genennt Guͤldenwundtkraut / von wegen feiner groſſen Krafft die es hat Wunden zu heylen: Heydniſch Wundtkraut / Sonnenblumen. Lateiniſch Conſolida aurea. Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft der Guͤldenguͤnſel vnd Wundtkraͤuter S werden dieſe Kraͤuter alleſampt zu den Verſehrun⸗ gen vnd Wunden gebraucht / gleich wie die Braunnel⸗ len / beyd jnnerlich vnnd auch euſſerlich / wie im vorigen Capitel von der Braunnellen iſt vermeldet worden. Et⸗ liche brauchen ſie auch zu den alten vnnd faulen vmb ſich freſſen⸗ den Schaͤden. ¶Die Guͤlden Guͤnſel iſtauch gut für die Gelbſucht vnd ver⸗ ſtopffung der Leber vnd deß Miltzes heylet die inwendige Wun⸗ den vnd die Darmbruͤch / treibt den Harn. Der Safft wirdt in die faule vmbfreſſende Schäden offt gethan / vnd das zerſtoſſen Kraut daruͤber gelegt. | Bon der Natur vnnd Engenfchafft deß Gilden oder Heydniſch Wundkraut. egemeiniglich alle Wundtkaͤuter auffder Zungen ein wenig rauch ſeind vnd eine zuſammen ziehenden Krafft an jnen gemercket wirdt / alſo wirdt auch an die⸗ K ſem geſpuͤret: derohalben diß auch ein fuͤrtreffliches Wundtkraut vnd trucknenter Natur: vnd kan jnner vnd auſ⸗ ferhalb deß Leibs gebraucht werden / zuallen Wunden / Stich / faule boͤſe veraltete Schäden vnd Fiſtel wie der Sanickel: vnnd wirdt ſonderlich in die Wundtraͤnck gebraucht. Wie zum theil vnden im Capitel von dem Wintergruͤn / zum theil in dem Er⸗ ſten theil im Capitel von Sanickel iſt angezeiget worden. Wels cher geſtalt aber die Wundtraͤnck follen bereitet werden / iſt zum theil im Erſten theil vnder dem Sanickel anzeigt worden / wirdt auchin dieſem Buch bey dem Wintergründarvon en ß xl Das Ander Buch von Kreutern. A Die Krane ſtellet auch das Bluten vnd Bauchfluß heylet die F Verſehrung deß Hals vnnd Munde, bringe das geſchwollene Zäpflein wider zu recht / vnd befeſtiget die wacklende Zaͤn. Zu gleichem wirdt auch gebraucht der Safft oder das geſtoſ⸗ fene Puluer in die Wunden vnnd Schäden gethan / welches ſie reiniget / vnd fuͤrdert ſie zur Heylung. Man pflegt auch ein Salben darvon zumachen: darzu nimpt man Heydniſch Wundtkraut vñ Sanickel / jedes gleich viel / vnd laß es mit einander in Wein ſieden / trucks dann auß: zu dem auß getruckten thu Meel von dem Samen der Siebengejeit / Boͤckin Vnſchlit vnd Reinberger Schmals:halb ſo viel Baumoͤl vnnd ein wenig Wachs / vnd zur Salben geſotten. Dieſes heylet alle Wunden / vnd alte faule Schäden: Von dem gediſtillierten Waſſer. B As Kraut wirdt von Stengeln abgeftreifft ſampt dent Blumen onndder Woll auch gefäubereen Wurtzlen © wol zerhackt vnd in gutem firnen Wein erbeytzet vnd nachmals diſtilliert Welches Waſſer zu allen Wun⸗ den fehr heylfam aufferhalb vnnd innerhalb deß Leibs gebraucht / jedesmal auff dreyoder vier Loch an ſtatt deß Wundtrancks. Wirdt auch eufferlich gebraucht nicht allein die friſchen Wun⸗ den/fondern auch veraltete faule Schäden damit gewaͤſchen / auch Tüchlin indiefem Waſſer genege vnnd auff die Wunden gelegt / heylet das eſſen im Mund. Diß Waſſer heylet auch alle Verſehrung der heimlichen Gli⸗ der Manns oder Weibs damit gewaͤſchen vnd vbergelegt.) Das XIX. Capitel. C Bon Lungenkraut. Lungenkraut. Pulmonaria. baͤumen ¶vnd Buchbaͤumen wie auch an den Steinfaͤlſen waͤchſt mit weychen geruͤmpfften loͤcherechten [ober einander gefcheffen] Blaͤttern / oben grün DSL pnten aber weiß oder gelblecht mir vielen Mackeln beſprenget / vergleicht fich faſt einer Lungen. Waͤchſt an Eychen⸗ 273 Von den Namen. Vngenkraut heiſt in Satein Pulmonaria. Welſch Pul- monaria. Frantzoͤſiſch Herbe aux poulmons. Böhmifch O5 Plienzk. [Niderlaͤndiſch Longer cruyt. Engliſch Lunge vvoort. ] Von der Natur’ Krafft / vnd Wirckung deß Lungenkrauts. Par iſt ein wenig warmer vnd truckner Na⸗ tur / wiewol es etliche für kalt achten wöllen- Innerlicher Gebrauch. den Gebreſten der Lungen / wenn dieſelbige ſchwuͤrig worden ſeyn / ſo foll man das Puluer mit Honig vermi⸗ ſchen vnnd wie ein Lattwerglein gebrauchen / oder aber das Kraut in Wein oder Honigwaſſer ſieden vnd darvon trin⸗ cken. ¶ Die Viehe Aertzte brauchens auch dem Viehe zur Lungen⸗ ſucht gepuluert vnd mit Saltz vermiſchet.] Es dienet diß Kraut auch wol wider den Huſten / deßgleichen wider die Enge der Bruſt / wenn man Alandtwurtzel / Eyſop vnd Fenchel darzu nimpt vnnd in Honigwaſſer abſeudet / [oder das gebrannt Waſſer getruncken. Das Puluer macht man alfo: neme Sungenfraut gedoͤrrt / Anißſamen / Fuchs Lungen in Lufft gedoͤrrt / Fenchelſamen / Suͤßholtz / Alantwurtzel / Ingber jedes gleich viel / vnd beſonder geſtoſſen / durch gereden / darzu genom⸗ men deß beſten Zuckers ſo viel die andere ſpecies wiegen / durch einander gemiſchet / vñ wie ein Traͤſeney Abends vnd Morgens H gebraucht / vertreibet das Keichen / öffnet Lung vnd Leber / vnd iſt faſt gut zu dem rauhen Huſten. Es wirdt auch ſonſten diß Kraut gebraucht wider allerley Bauchfluͤſſe / vnd vnmaͤſſige Weiberzeiten dieſelbige zu ſtillen. ¶Es wirdt auch gelobt wann nad) dem hefftigen purgieren der Menſch ſich bricht und gar zu viel Stůl hat. Euſſerlicher Gebrauch. JE ſtreuwen dag Puluer in die frifche Wunden / dies felbige bringt es geſchwindt wider zuſamen / vñ heylet fie. Stillet das Bluten innen vnd auſſen / deß Puluers ein wenig in Waſſer eingenommen. Das Kraut zerknitſchet vnd vbergelegt / iſt nutz den friſchen zunemmenden Bewlen / aber denen fo volfommenlich auß ge⸗ ſchlagen iſt es ſchaͤdlich. Mit Wein geſotten darunter Honig vermiſchet / vnd durch ein Tuch geſtrichen ander Sonnen gedoͤrret daß es hart wirdt / darnach gepuluert / vnd diß Puluer auff hitzige Geſchwaͤr mit Gerſten meel geſtrewet / hilfft Das XX. Capitel. Von andern Geſchlechten deß Lun⸗ genkrauts. > —F Swerdennoch vier Geſchlecht der Lun⸗ genkraͤuter / beneben dem gemeinen fürgefkelt/auß — welchen das (1.) erſte einen ecketen / rauhen pur⸗ purfarben Stengel hat / faſt eins Schuchs hoch / K an weiyes Gipffel kleine langlechte rauh vnnd purpurbraune Knoͤpfflein oder Huͤlßlein wachſen mit kleinen Kerblein / auß wel⸗ chen kleine Bluͤmlein mit fuͤnff Blaͤttlein herfuͤr ſchlieffen / an Geſtalt der gemeinen Borragen faſt aͤhnlich / erſtlich ehe dann ſie gang auffgangen ſeyn/ ſchoͤn purpurrot / darnach werden fie ge⸗ fehen gantz ſ choͤn him̃elblaw / gar luſtig vnd lieblich / aber ohn eini⸗ gen Geruch: Wenn ſie gantz zeittig worden / fallen ſie auß jhren Huͤlſen gleich wie die Borragenblumen: Der Same iſt ſchwartz gleich wie an der wilde Ochſenzung. Seine Blätter ſeyn gar fpis Sig vñ rauch / den wilden Ochſenzungen faft gleich/anßgenomen | daß >> hat diefes kraut ein fonderlich Lob vberkommen su "os ' 274 D. Jacobi TheodoriTabernemontani/ A I. Schmalblättericht Sungenfraur. F 11. Hirſchmangolt / Maͤnnlein. Pulmonaria I. anguftifolia. | 0. Pulmonaria II. maculofa, mas, an® a — — — 7, —— 4 u — 20 — — — 7 —— * ER ? — * — —9 ! Mi = n ! 2 — INES \ I HEN 7 * — AR X Q S 3 = ; B G | TAT NEN | c * KEINEN, z \ S | : 7 AN III Q III. Hirſchmangolt Weiblein. IV. Schmalblaͤttericht Hirſchmangolt. Pulmonaria Plinij fœmina III. Pulmonaria IV. Plinij anguſtifolia. | Ä ga N Ru N AR az Q D SEEN — N WEN — Ze SIR RX TRUE Sen ni jr | | Bu EIN — — AUTO PA NER N [> a N % GEE ir U se 4 7 a STIL J pr daß fie weicher ſeyn / auch nicht mit foharterr. let / welche erſtlich weiß iſt / darnach ſchwartz wirdt / eines ſuͤſſen Sie haben auch feine Stiel daran ſie hangen / ſondern ſtehen Geſchmacks ) gar | vmb den halben Stengelherumb: Die vnterſte Blaͤtter ſo vnten Il. Dasander Geſchlecht har ein dicke / braune / feyſte Wur⸗ am Stengel ſtehen / ſeyn auch rauh / ſpitzig vnd ſchmal / faſt iiner Kelrmwelchesdickegrobe Faſeln eines lieblichen Geſchmacks / die Spannen hoch. Die Wurtzel iſt in viel dicke feyſte Faſeln zerthei⸗ Stengel ſeyn weych u ei: "> — EEE — _ 0 no 2 Ze Das Ander Buch / von Kreutern. 278 A Hoch / an welches Giepffel rauhe wollechte Huͤlßlein erſcheinen F 1. Weiß Wallwurtz. darauß die ſchoͤne blauwe oder purpurfarbe Blumen herfuͤr Symphytum maiusHore albo, kommen /gleich wie an etlichen Schluͤſſelblumen /oder an den — * gemeinen Hundtszungen / die Blaͤtter ſeyn breit rauh vnnd haͤ⸗ — — rig / mit weiſſen vnnd ſchwartzen Mackeln beſprenget / wenn die U ee UN VERS Blumen verfallen ſo folger ein ſchwartzer Same hernach. — —R a * — III. Das dritte Geſchlecht Hirſchmangolt Weiblein genent / | } RN DR 87 N N iſt dem vorigen dem Maͤnnlein / mit Wurtzeln / Stengeln /Blaͤt⸗ | ER KEN \ N Y tern onnd Blumen faft gleich’ allein / wie auch Clulius meldet / daß es bißweilen mit weilfen Blumen erfunden wirdt 1V. Das vierdte Befchlecht befchreiber Clufius, daß es dem erften Geſchlecht bey nahe gleich ſey / allein daß eg einen diefern vnd groͤſſer Stengel) end auch breitere Blaͤtter habe / vnd vber⸗ komme ſchoͤne rote Blumen. Von bemelten Geſchlechten kan man weiter leſen C. Cluſium in obſeruat. Pannon. lib. 4. c. 9. B Sie werden in tunckelen Heckbuͤſchen vnd ſchattechten Wil G den funden / wie Cluſius bezeuget. Von den Namen. As die Namen belanget / ſeyen dieſelbige bey einem je⸗ den auffgezeichnet. Das erſte wirdt genennt ſchmal⸗ blaͤttericht Lungenkraut wegen feiner ſchmalen Blaͤt⸗ 9 A IN 5 art h INN D7% ter / Lateiniſch Pulmonaria anguttifolia. PR ID Das ander wirdt genennt Hirſchmangolt / weil es die Hirſch Ai ER gern eſſen Joder blaw Schluͤſſelblumen / Lateiniſch Pulmonaria ii KR maculofa.megen feiner bemackelten Dlätter/ oder Pulmonaria | 9 \ Plinij mas. Niderlaͤndiſch Onſer vrowen Melcferuyde: Eng liſch / Spotted Couuslips of Ierufale.] Das dritte wirdt genennt Hirſchmangolt Weiblein/ Sareintfeh Pulmonaria Plinii foemi- na. Das vierdte heiſt ſchmalblaͤttericht Hirſchmangolt / Satgir ID JS Q WM Le 7 —9 —— C niſch Pulmonariaanguttitolia. H —— 2— TA Bon der Naiur /Krafft /vnd Eygenſchafft >. NP deß Hirſchmangolts / vnd Sungenfrauts. IL. Braun Wallwurtz IS: die Natur vnnd Kraffediefer Kräuter anlangt / Symphytum maius flore purpureo. werden dieſelbige zu den Gebrechen der Bruſt vnd der | sungen angemender /dann eg fehreibet Lobelius von dern andern Befchlecht/ daß es mehr von wegen feiner Krafft / ſo es in fich har die Gebrechen der Sungen zuheylen / zu den Lungenkraͤutern gerechnet werde / dann von wegen ſeiner euſſer⸗ lichen Form vnd Geſtalt. So ſchreibet auch Matthiolus, daß er die Pulmonariam maculoſam in Waſſer geſotten [ mit Roſenzucker abbereitet vnnd die Bruͤh fruͤhe zutrincken geben] vnnd wider das Blut⸗ ſpeyen gar nuͤtzlich vnd wol gegeben habe: Was jhre Tugenden D mehr ſeyn / iſt mir noch vnbewuſt. I RM 8 RU N 8 ; * EN \\ 5, 5 AN Das XXL Capitel. | IL Ron Wallwurg. % Allwurtz iſt zweyerley: (1) Das erfte hat eine dicke / grobe groffe kleberige ſchluͤpfferige Wur⸗ SI NV 2ER tzelſ wie Schmaltz welche bey nahe zweyer Elẽ lang NIS f DEREN RS inder&rden ſtecket / außwendig kolſchwartz vñ glat / US AyBDEDEN > intvendig aber weiß / außder Wurtzel trit herfuͤr ein rauher / holer / dicker / ecketer Stengel / einer Elen lang oder auch viel höher mit langen / groſſen / rauhen / ſchwartzen Blaͤttern be ſetzt/ die ein Geſchmack geben wie die Borretz Janden Stengeln gewint es runde / hole / geſchellete Blumen faſt wie die Schluͤſſel⸗ £ blumen / an Farb weiß / etlich bleich weißgelb) nach welchen der Same in grünen Huͤlßlein verſchloſſen legt. Il. Dieſem iſt das ander Geſchlecht in allen Stuͤcken durchauß gleich / allein daß es braune | liecheblauive | Blumen tregt. 111. Es gedencket C. Cluſius noch einer andern Wallwurtz / welche er Symphycu m tuberofum nennet / davon man leſen 8 > D £anlib.4.obleruau.Pannon.cap-8. ¶Dieſe hat ein weiſſe lange findgelb vnnd Fleinerdannanden anderen : der Samen iſt in Wurtzel / ſo knodecht vnnd eines kleinen Fingers dick feheomb Hilfen dem vorigen nicht ungleich. ] fich kriechende · der Stengel iſt gar gſafftig · die Blaͤtter find viel Beyde Geſchlecht wachſen gemeiniglich auff den Wieſen kleiner dann an den erſten / zarter vnd nicht ſo rauch di Blumen in Gaͤrten vnnd an den Waſſergeſtatten : Blůen den gantzen Sommer — ET — — — — — m m — m Tr u er ee en en be — — * P — — — — — * u en en — — — ———— — — ngihe In u — * III. Gelbe Knoͤdichte Wallwurtz. * Symphytum maius tuberoſa radice. N, ea , B C SSIUHITN Sommer ober aber die Wurtzel fol gegen den Herbſt außge⸗ graben werden. [Das dritte waͤchſt vmb Saltzburg in den Bärten vnnd bey den Zaͤunen / wie dann auch in den Vngriſchen ond Oeſte⸗ reichiſchen Wälden-] Von den Namen. Allwurtz wird auch geneũt Schwartzwurtz / Schmeer⸗ wurtz / vnnd Beynweil: Lateiniſch Sy mphytum alte⸗ rum,Symphytum maius, Confolida maior, Inula ruftica, Confirma maior. Conferua maior vnnd Solidago. Welſch Confolide maggiore. Frantoͤſiſch Oreille de afne. Spaniſch Suelda maiore. Boͤhmiſch Spvalnik very. Enge liſch Comfrey. [Niderlaͤndiſch Waelwortel. Aber dag dritee) Gelbe fnödechte Wallwurtz / Sateinifch Symphytum tubero- ſum:Niderlaͤndiſch Knobbolechtich Waelwortel-] Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft der Wallwurtz. — iſt von Natur rechtmeſſig temperiert in 2 D der waͤrme / mit einer ſchleimrigen feuchte / welche weñ die Wurtzen trucknet / hefftig abnimmet / daher dann die alten wie auch] Fernelius ſchreibet / daß die Wal⸗ wurtz warm vnnd trucken ſey im andern Grad: Hat eine groſſe Krafft zuſamen zu hefften / ſoll fleiſſig zu allen Wunden jnner⸗ lich und euſſerlich gebraucht werden / darumb fie dieſer zeit fuͤr⸗ nemlich in alle Pflafterend Salben vermifcher die Beinbrüch zuheylen / auch für andere Brüchder Gemecht ohne Schnitt zu- heylen jnnerlich in Getraͤnck vnd Puluer / aufferhalbin Pflafter E und Bäder. Man helt daß die mit braunen Blumen kraͤfftiger ſey / dann welches bleichweiſſe Blumen tregt.) Innerlicher Gebrauch. D Tofcorides vnnd Galenus ſchreiben / daß die Wurtzel in Wein geſotten vnnd darvon getruncken / die Roteruhr vnd andere Bauchfluͤß / wie auch die vnmaͤſſige Fluͤß der Wei⸗ ber ſtille vnd ſtopffe. Es wirdt dieſe Wurtzel ſehr gelobt zu der verſehrten Lungen: Dann es ſchreibet Galenus, daß ſie die Bruſt vnnd die Lunge von allerley Eyter vnd andern boͤſen Feuchtigkeiten raume und D. Jacobi Theodori Tabernxmontani / F erledige / vnnd ſey gut den jenigen / welche Blut außſpeyen / wie ſolches auch Ægineta lib.7.de re medica bezeuget. Someldet auch Fernelius, daß ſie den Lungenſuͤchtigen gut feyPhrhificigenennt. Diofcorides ſchreibet / man ſoll die Wurtzel ſtoſſen vnd rin. cken: Andere aber woͤllen man folle ſie mit Meth oder Honig⸗ waſſer trincken / ſo raume ſie die Bruſt vom Eyter / wider das Blutſpeien aber ſoll man ſie in roten Wein ſieden vnd trincken. Es wirdt auch dieſe Wurtzel von vielen geruͤhmet / daß fie gut ſey den jenigen / ſo da gebrochen ſeyn / oder im Leib verſehret vnnd etivas zerfallen haben denen ſoll dieſe Wurtzel auch gar behülff⸗ lich ſeyn / denn ſie hefftet ſo ſehr zuſamen / daß auch Dioſcorides meldet / wenn man ſie bey Fleiſch in einen Haffen lege / ſo ſollen die Stuͤck darvon widerumb zu ſamen wachſen. ¶Andere ſchreiben / ſo man dieſe Wurtzel ſtoͤßt / vber Nacht im G Waſſer ligen leſt / geſtehe das Waſſer darvon · Die friſche Wur⸗ tzel gekaͤwet nimpt den Durſt. Die auff gedoͤrrten Blaͤtter zu Puluer geſtoſſen / vnnd mit Wein eingeben / ſtillet den Weibern den vberflüffiaen Fluß jhrer Reinigung. Die Blumen in rotem rauchen Wein geſotten / deß Tags zwey mal darvon getruncken / flillet das Blntharnen. Der Safft außgetruckt / vnnd darvon auff vier Loth getruncken ſoll in der Schlaff vnd Taubeſucht ſehr dienſtlich feyn- ] Euſſerlicher Gebrauch. G Alenus lobet diefe Wursel wider die Bruͤch euſſerlich an⸗ gefkrichen oder vbergelegt. | Eu and! Wenn den jungen Kindern das Näbelein zu weit herfür ge het / ſol man nemen ein Vntz Wallwurtz /diefelbige wol zerſtoſ⸗ ſen / darnach ein Loth zerlaſſen / Wachs darzu thun / ſolchs auff H Baummoll legen und vber das Naͤbelein binden | Rennen Weib im Geberen gebrochen wirdt / ſoll ſie nemen Wallwurtz vier Handtvol / Wundtkraut ein Handtvol / ein Len⸗ denbad darauß machen / vnd biß an den Nabel darinn ſitzen. Wenn jemandt ein friſche Wunden vberkompt / ſo ſoll man ein Pflaſter auß der Wurtzen [oder Blättern] machen vñ vber⸗ legen / ſo hefftet fie dieſelbige widerumb zu ſamen: Vnd ſtillet das Bluten / dar zu ſie dann faſt gut iſt. ¶Dieſe Wurtzel mit Creutzwurtz zerſtoſſen / vnd Pflaſterweiß auffgelegt / leſchet nicht allein die Hit ondern heylet auch alle zer⸗ knitſchte Glieder. Welche Weiber zuviel fluͤſſig ſeindt / die ſollen dieſe Wurtzel/ Bolus vnd Blutſtein ſtoſſen vnd miſchen / ein Pflaſter machen / auff die Senden vnd in die Schoß legen. Wer Eyter harnet vñ Gonorrhæam hert/der waͤſche friſchen I vngeſaltzenen Butter mit Wallurstonffer eilffmal / und falbe die Senden und das Kreutz damit. Ein gute Blutſtellung: Hab diefe Wurtzel geftoffen im vor radt / in der not mifchedas Puluer mirwarmen Waſſer / netze Henffen werck darinn / ſchlags vber / es beckt ſich an, wirdt baldt hart / vnd ſtopfft fein. In ſumma alle Wundtaͤrtzet follen jhnen Wallwurtz zilen vnd haben / dann ſie iſt zu alen Wunden / Bruͤchen und Schaͤ⸗ den nutz vnd heylſam. | Dieſe Wurgelmit Eyerflar vbergelegt / ſtillet die vberfluͤſſi⸗ gen Hæmorthoides vnd groſſe hig derſelbigen Ort. Dieſe Wurtzel wol zerſtoſſen / Pflaſters weiß auffgeſtrichen vnnd vbergelegt / erzeigt wunderbarliche hilff in Beinbruͤchen / auch Fleiſch wunden vnd Bruͤch der Gemechten: (darumb auch Brüchbäder nuͤtzlich darvon bereytet werden:) legt auch alle hitzi⸗ x ge Geſchwulſt der Daͤrm vnd ſonderlich deß Affters. Die Wurtzel zwiſchen zweyen Steinen zermalen / ſoll wun⸗ derbarlichen die ſcharpffe hitzige Peſtilentzblattern loͤſchen. Sm Welſchlandt pflege man die Blaͤtter im Sommerge gen Abende vmb die Bettladen zu legen / wider die Wantzen / dañ wann ſie zu Nacht darauff kriechen bleiben ſie in den rauhen haͤ⸗ rigen Blättern behangen:es bekleben auch die Flöhe darauff. Zehen Pfunde Wallwurtz in einem Eimer Wafferidas halb theil eingeforeen / Leder darmit geſchmieret / wird nicht widerumb hardt:dienet den Secklern wol.) * on Mi A ’ Don Schwargwurgwaffer. — Vß dem Kraut vnnd der Wurtzel wirdt auch ein Waſ⸗ Me, fer gebrennt/gm oberzelten Gebrechen dienſtlich / zu inner ni, licher und euſſerlicher Verſehrung / Bruͤch zu heylen als Ne ein ander Wundtranck getruncken / auch aufferhalbdiefer if, Schäden mit gewaſchen / vnnd zarteleinen Tüchlein darinn ges jm netzt vnd vbergelegt ſonderlich aber zu der Lungen /dieſelbige raͤu⸗ dom met es / macht außwerffen / vnd iſt gut den Phthihicis. ki EScttillet das heftig Blutſpeyen für fich ſelbſt auff drey oder CM vier Loth getruncken / oder mit taugentliche Syrup vermifcher. Hk Weiche gebrochen find, oder im Leib verfehrt / die follen von dieſem Waffer allzeit ein wenig unter ihren Tranck vermifchen- Nm Seiner ein Bein zerbrochen herre/der trinck folches Waſſer / es A B heylet von innen herauß:ſollen auch die Buͤſch in dieſem Waſſer genetzt werden. | G nd Tuͤcher genege vnd vbergelegt / loͤſchet alle snnarürliche Hitz / 9 das wild Fewr / vnd legt auch ſolche Geſchwulſt: heylet auch die * Schrunden an den Lefftzen / Haͤnden vnd Fuͤſſen / die Verſeh⸗ hi rung an heimlichen Orten / offt darmit gewaͤſchen.) und | ! Don Eingemachter Schwartz⸗ wurtz. F JS zit Leut machen auchdiefe Wurtzel mit Zucker oder Honig ein/ond behalten fiesum Gebrauch. fly OS Diefe Wurtzel alſo eingemache iſt fonderlich gut den Lungenſuͤchtigen / ſo eine verſehrte Lungen haben: Vnd — wenn man ſie mit Roſenzucker gebrauchet / iſt ſie gar gut den je⸗ c nigen ſo da Blut außſpeyen. | Wie aber dieſe Wurtzel fan eingemadhe werden’ wil ich baldt H 9 hernacher bey der Alandtwurtz anzeigen. [Die gelbe Wallwurtz ſoll den vorigen nicht ſehr ungleich in fein / allein dag es etwas linder vnd zaͤrter iſt. * Von Wallwurtz Pflaſter. Im MIrxeffencq heylſam Pflaſter zu Heylung aller Bein⸗ up brüch/ durch welches auch der Schmergen darmit ge, Or milteret, vnnd das Glied geſtaͤrckt wirdt / wirdt alfo ges Ru macht. Nimm Wallwurs Blärter vnd Wurtzel / Mir⸗ tyllenbeer vnd Blaͤtter / jedes gleich viel zerſtoß es wol / ſiede es in na dick rotem Wein biß der halbe rheil einfiede / in folchem fieden D wirff darzu weiß Weyrauch und frifche Mirrhen / jedes ein Loth / fe trucks woldurch ein fFaref Henffin Tuch:hernach thu darzu on, mi gefälfche Myrtillenbeeroͤll Rofenöll von grünen vnzeitigen O⸗ liuen bereyrjedeg ein halb Pfundt / deß erweichten Schleims von mi Ibiſch wurtzel zwey Pfund / laß faſt gemächlich mit ein ander —T ſieden:thue weiter Boͤckin Vnſchlit ein halb Pfund daran, Ter⸗ pa pentin vier Sorh/ Maftiy drey Loth / laß wol mit einander fieden/ N big die waͤſſerige brühe einfiede / als dann thue weirerdarzu Sil⸗ u ber ond Goldalert jedes ſechs Loth roten Armenifchen Bolus / N weiſſer befigleter Erden jedes ſubtil gepuluert vier Loth / rotter Mini drithalb och ſetze mit einander auff ein ſanfft Kolfeuwer⸗ lein / daß es gernächlich fiede Und zu bequemer härte komm eins Pflaſters. Etlich thun noch herzu die Rinden der Wurtzel eing ie Eſchenbaums oder Eichen holg vnnd auch die Blätter. Ein hi - Bruchpflafter mach auffdiefe weiß: Nimm Maſtyoͤll / Gruͤnoͤll mb von vnzeitigen Oliuen außgepreßt jedes drey Quintlein / Ter⸗ — pentin oͤll vnd Mirthllen oͤll/ jedes ein Loth Silber vnnd Goldt⸗ glett jedes anderthalb Lot / dieſe Stück wol vermiſchet feudfänff, K AT ‚tiglichen mir ein wenig guten Roſen Eſſigs fo lang biß dereflig | eingeforeen:dann thu darzu Safft von Wallwurßtz fünff Loth / ſiede es widerumb biß der Safft auch einſiede: thue weiter darzu hard Elaren Terpenein fünff Loth laß aber ein wenig fieden allzeit auff N einem fanfften Kolfeuwerlein / ju letſt thu dazu das Bruchpuls er uer / Boͤckin Vnſchlit fuͤnff Quintlein vnnd weiß Venediſch — — = * es ein recht Pflaſter geb / das ſtreich auff ein pi —JF Das Ander Buch / von Kreutern. Das Bruchpuluer wirdt alſo bereytet. Nimm weiſſen Wey⸗ rauch / Myrhen / kiar Maftir jedes ein halb Loth Aloes / Dra⸗ chenblut / beſiglete Erden / jedes dritthalb Quintlein / ſchneweiſ⸗ fen Gummi Tragant ⸗Haaſenblaſen / jedes dritthalb Quintlein / Granataͤpffel Bluͤet / Cypreſſen Nuß / Mirabolanen rinden / Hy⸗ pociſtis / jedes ein Quintlein vnnd ein Scrupel / Ladani ſieben Loth: dieſe Stück alle ſtoß zu einem puluer / welches nicht allein zu dem Pflaſter kan gebraucht werden / ſonder auch deß Tags ein malauff den Gebrechen gelegt werden fol.) Das XXII. Kapitel. Don Steinguͤnſel. Steinguͤnſel. Symphytum petræum Mat- | thioli. 3% K Va NYNE ya * — ——— =S —— I — m IN I =’ > ar Sr Steingünfel werden vier Ges We fhlecht gesehlet / (1.) das erſte wirdt ge⸗ 7 nennt Symphytum petrzumMatthio- nes Singers dick / auß welcher viel zarte dünne Aeftlein fommen / mit fleinen s fehmalen Blaͤttlein befeger gleich wie der Quendel feine Blumen feyn klein vnd blauw eines guten Ge⸗ ruchs vnnd ſuͤſſen Geſchmacks / vnd ſo man es kaͤuwet / ſo zeucht es die Phlegmata im Mundt an ſich. Il. Das ander Geſchlecht / die Confolida petræa prima, hatein lange zufamen geflochrene Wurtzel /mit vielen Safeln behencket / auß welcher der Stengel wächft, faft eines Schuchs hoch / mit vielen Nebenaͤſtlein / an welcher Giepffel viel Blumen IP WI» * — — x Jadı N erſcheinen / welcher vielbeyfamen ſtehen / gleich wie ein dieferuns de Dolden / anzuſehen wie die Sohannes oder Conradtsblumen / nach welchem der Same in den Huͤlßlein funden wirde ) die Blaͤtter ſeyn den Braunnellenblaͤttern faft gleich mit vielen Adern durchzogen. Ya III. IV, ’ B — —— — — — ñ— — — — —— ne — —— = — — — — 2738 D. Jacobi Theodor Tabernemontani / RE IT. Steinguͤnſel. F II. Schadheyl. Symphytum petræum I. Symphytum petræum il. florealbo. N Se > ee NZ A AR, RN SEE ä EN R, EN BZ rn INES Dre, PAES DELAS : — Salze aloe * ——— S U ER — * ER n SR EN Ki » Ne 8 N Yun Wa ll , R- mm A agent u FrrITIEN N ri 2 7 IV. Weiß Schadheyl. Von den Samen. Symphytum petræum III. hore albo. Da Teingünfel heift Griechiſch und Lateiniſch Symphy- tum petræum;, Confolida petræa, oder Alum Plinij. Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft der Steinguͤnſeln. — SPS beseugen Diofcorides, Galenus, Ægineta vnd Ori- s bafius ‚daß diefe Steingünfel einerley Natur ond Tu⸗ gend habemit der Wallwurtz / darvon im vorigen Car pitel iſt gehandelt worden / derohalben mas dafelbft von der Wallwurtz geſchrieben / das fol auch von diefen Steingün 1 fein verffanden werden. Das XXIII, Gapite. Von Alandtwurtz. Landtwurtz hat eine groſſe dicke wurgel/ DE aufwendig Erdenfarbinmendig aber weiß / eines E77 guten vnd ſtarcken Geruchs / wie Diolcorides I” melderram Geſchmack räß vnd zanger / mit vielen RXAXAX - andern angewachſenen Wurgeln/ auß welchen ein dicker / rauher oder wollechter Stengel waͤchſt / faſt zweyer E⸗ len hoch biß weilen hoͤcher an welches Giepffel groſſe goltgelbe Blumen erſcheinen / wie am Johanskraut / doch viel groͤſſer: Die j Vlaͤtter / ſchreibt Diofcorides ‚vergleichen fichdem Wulltraut / K allein daß ſie breyter ſeyn vnd haͤrter anzugreiffen / [in der mitten Kl; mit einem erhebten Ruckeny] auch viel ſpitziger / vnnd ein wenig j gerferffe: Der Same ligt inden Blumen verborgen en; Es beſchreibet — * ein Alandtkraut / ſo in 111. IV. Diefem andern Geſchlecht ſeyn die zwey nachfols lenium Agyptium nenetlib.1.c.28.davon man auch leſen kan gende Geſchlecht 9 gleich / allein ie fie Feiner pnnd geringer CCluſium lib.2.obferu.Hifpan. c.88. [melcher die Medicam Wurtzeln haben / vnd weiſſe Blumen tragen- marinam, das iſt Seeſchnecken Klee darfuͤr geſchetzt hat / von Siewachſen emengich auff den Steinfelſen vnnd vnge Melden oben gehandlet worden.) | en ihre semeinglih anff rei ß | Es wächft dig Kraut gemeiniglich an feuchten a | wie⸗ ri pl Pin Tr lt: —R 17 chf (8 RB ie | ee N | III Das Ander Buch, von Kreutern. A Alandtwurtz. Helenium. wiewol man jn auch zu zeiten auff dem Gebuͤrge findet.) Die Wurtzel ſoll außgegraben werden / ehe dann ſie in Stengeltritt. zerſchneidet fie zu kleinẽ Scheiblen / vñ trůcknets im Schatten. Von den Namen. 9 | Landtwurtz oder Alandt / heift Griechiſch "Ertrror. Latei⸗ niſch Helenium, vulgo Enula, Campana, auch Inula. Welſch Enola. Arabiſch af. Frantzoͤſiſch Aulnee[ Herbe d Elaine] vnd Enula. Spanifch Raitz de alla. Boͤhmiſch VVoman. Engliſch Elecampane.NiverländifhAlantworell Ga⸗ lantwortel.) | Donder Natur / Krafft / Wirckung vnd Ey⸗ | genſchafft der Alandtwurtz. Jar wöllen der Mande fen warın und trucken im an⸗ dern Grad. Fernelius fihreiber/ er fey warm im dritten GSad /vund trucken im erſten / ſo meldet auch Paulus Ægineta lib.7. dere medica, er ſey warm vnd trucken / habe aber doch viel vberiger Feuchtigkeit bey ſich. Er hat ein Art waͤrmen /zu ſaͤubern / zu zertheilen / fort zu treiben / vnnd zu er⸗ oͤffnen. Innerlicher Gebrauch der Alandtwurtz. ‚gg Sahne Galenusdiefe Wurtzel wider die Gebrechen der Bruſt vnd der Lungen / dann er ſagt / daß ſie ein Arc habe / den zehen groben Schleim / ſo ſich in der Bruſt ver⸗ ſamlet hat / zu attenuiren, zu zertheilen / vnnd auch auf zu fuͤhren. EIſt derhalben nuͤtlich zu gebrauchen zur Verſtopffung der K Lungen / wider den Huſten / wider das Keichen / vnnd auch den jenigen / ſo einen ſchweren Athem haben vnnd ſtettigs auffrecht ſitzen muͤſſen. Wider gemelte Gebreſten ſagt Dioſcorides, ſoll man das Puluer von der Wurttzel mit Honig vermiſchen / vnnd wie ein Sartivergen gebrauchen / Lauff folgende weiß: nimm mol ver⸗ ſchaumpt vnd gelaͤuttert Honig ein halb Pfund / machs warm / vudruͤhre deß auffgedoͤrter Alantwurtzel rein zu puluer geſtoſſen drey Sorh wol under einander / ſo man den Safft von Suͤßholtz 279 F darzu miſchet / iſt es gar nutz wider das Seitenwehe / da grober Koder ſich geſamlet hat. | Man kan auch die Wurtzel klein zerſchneiden vnnd mit Hy⸗ ſopkraut vnd Engelſuͤß in eim Honigwaſſer abſieden / vnnd dar⸗ von trincken / iſt zu den obermelten Gebrechen faſt gut. Rondeletius brauchet dieſe Wurtzel auch in dem halben Schlag / Paralyſis genennt. | Esfchreiber auch lohannes Fernelius, daß der Alandt gut feyden Harn und die verffandene Monatzeiten der Weiber fort zu treiben: Band fagen etliche daß diejenige / welche ſtetigs der Wurgelgebrauchen/ keinen Mangel an Harnen haben / dann er reiniget die Nieren vnnd Blaſen / kan derwegen nuͤtzlich ge⸗ braucht werden zu einer Fürforg wider den Stein. — Dioſcorides vermeldet / wenn man die Wurtzel ſtoſſe / vnnd einneme / ſey ſie gut wider das Blutſpeyen / ¶ſonderlich fo man ſie mit Roſenzucker vermifcher.] e Es wird auch das Pulner vom Alandt wider die Wuͤrm ge⸗ braucht / dieſelbige auß zutreiben / in einer Erbeßbruͤe eingenom̃en. Alandtwurtz in Wein getruncken / widerſtehet dem Gifft / vnd erfreuwet das Hertz. | Eufferticher Gebrauch der Alandrwurg- IE Sandein Wein geforten / das Haupt damit gezwagen / SE das Dauprmwehe/ fo ſich von Schkimen oder IP Winden erregt: ] | Wider das Huͤfftwaͤh auf Kälte nim Alandwurtz fo viel alg du wilſt / die fiede wol in Wein / ſtoß fie mie Schweinen» ſchmaltz an / vnd lege es warm vber den Dre: Iſt auch alſo genuͤ⸗ bet gar gut wider die erkalte Gliedmaſſen / vnd Geſchwulſt / ſo von kalter grober Materi herkommen / dieſelbige erwaͤrmet vnd zer⸗ theilet es. [Die Blaͤtter vnd Wurtzen in Weingeſotten / vnd vber das Gliederwehe warm geſchlagen / miltert den Schmertzen / ſonder⸗ lich das Hüfftwehe- Ein Pflaſter auß der grünen Alandtwurtzel auffgelegt heylet alle gifftige Biß der Schlangen / vnnd raſenden Hunden / degt auch nider die Geſchwulſt der heimlichen Orten / Mannen vnd Weibern. Das Kraut mit dem Kraut Tag vnd Nacht genennet geſot⸗ ten / darnach mit oͤll zu einem Pflaſter geſtoſſen / vnd warm auff den Bauch gelegt / ſtillet das Darmgegicht. Wer rauche Haͤnde hat / der ſiede Alandtwurtz mit Butter vnd Milch / biß daß fie weich wirdt wie ein Muͤßlein / darnach thue sin wenig Saltz darunder / vnd beſtreiche die Haͤnde damit. Von dem Alandtſafft. Jeſer Safft wirdt auß den friſchen Wurgeln gebreſt / EN) Pdarnadh gelaͤutert vnd zum gebrauch hingehalten. Bar) Wenn man diefen Safft mit Honigwaſſer vermi- ſchet onndeinen warmen Trunck erlich mal darvon thut / higt er gar wol den jenigen / ſo voll vmb die Bruſt ſeyn / vnd einen ſchweren Athem fuͤhren. Mir Hauwhechelwaſſer getruncken / treibt er den Grieß auß Nieren vnd Blaſen. Etliche brauchen den friſchen außgetruckten Safft wider die Wuͤrm / dieſelbige darmit zu toͤdten vnd auß zutreiben. [Der Safft mir Zucker abbereytet / vnnd getruncken einer Eyerſchalen voll / treibt den Schleim vnnd Gallen durch den Stulgang- Rider den ſchwerẽ Athem ein föfttiche Argney: Nim Aland. wurtzel Safft und Hyſop / jedes vier Loth / Hufflattichwaſſer ein Pfund / miſch Zucker darunter fo viel gnug iſt / koch es mit ein ⸗ ander biß es Dick wird wie ein Honig: ſolches gebrauch fruͤe / x Mittag / vnd Abends wann du Schlaffen geheſt / allemalvier Loth ſchwer. Bon Alandtwurtzwaſſer. > MFruͤeling ſoll man dieſe Wurtzel außgraben / klein 8 zerſchneiden / in einen Kolben thun / vnd das Waſſer dar⸗ von diſtillieren. Aa ij Dieſes f 4 J ö— — —— —— — — — ———— — ——— — a — — —— ——— — unten nun 2 nn ann — —— un — 25 = — ame — — — —— — 280 in erfamnier haben / vnd einen ſchweren Athem fuͤh⸗ and fin we su pfeiffen / lwirdt mit nutz gebraucht ider die Melancholiam. — — auch die jenigen dieſes Waſſers gebrauchen / ſo beſchwerlich Harnen / vnd denen die Nieren verſtopffet ſeyn. Es treiber auch diß Waſſer Fort die verſtandene Nenles, liſt auch ein gute Staͤrckung zu dem blöden vndawigen Magen Abendis vnd Morgens auf drey oder vier Loth getruncken.)] Von eingemachter Alandtwurtz. ? Je Alandtwurtz ſol man alſo einmarhen : Im Früe⸗ ing ſoll man die Wurtzel graben / die euſſerſte Rinde darvon ſchneiden / ſie allenthalben woll ſaͤubern / zu klei⸗ nen Scheiblein ſchneiden / doch nicht zu duͤnn / darnach „loll man ſie in weyen Waſſern nach einander ſieden / darmit die B Birterfeit darauß kom̃e / biß ſie etwas lindt oder muͤrb im beyſſen werden nachmals leg man fie auff ein Tuch / damit ſie ein wenig mucken werden / thue ſie in ein verglaſurt jrdin Geſchirr / gieſſe darůber fo viel zemlich hart geſotten Zucker / der nicht zu heiß fey/ alfo daß die Wurgeln bedecket werden’ laß Tag vnnd Nacht ſtehen / ſo zeucht der Zucker die Feuchten / ſo noch in der Wurtzel ſteckt / an ſich / den ſeige darnach widerumb ab / ſiede /hn Syrup dick vd geuß jhn abermals law daran / dag thue man fo offt / biß er nicht mehr waͤſſerig iſt · [Der auff dieſe weiß: deimm der friſchen Alandtwurtzel im Fruͤling ( etlich graben ſie im October ) reinige ſie wol von allen Vnſauderkeiten biß auff das geſundiſt / demnach ſchneidt ſie Scheiblecht / vnnd faß ſie an ein Faden / hencks an ſchattechten Sufftdas ſie wol ertruckne Wann man ſie einmachen will / ſol⸗ len ſie in friſchem Waſſer wider geſotten werden / damit ſie er⸗ Kane il) weichen / vñ die Birterfeit etwas gedempt werde: hernacher laß fie Aal widerumb auff einem Syb boden wol ertrucfnen: alsdann feud Belle, ein Syrup von Zuefer oder Honig zu rechter dicke / vnd wann er — gar nahe genug geſotten / ſo thue die Wurtzel darein / ſeud es ein J — wenig harter. Den Syrup fan man vmb mehrer lieblichteit mit n Zimmer’ Nägelein oder Muſtatnuß rein gepuluert wol wuͤr⸗ hen:wie auch zur eim lieblicheren Geruch / Biſem vnd Ambra wol zerrieben darunter mifchen. ] Dieſe eingemachte Wurtzel iſt zu allen oberzehlten Gebre⸗ fen gut / fuͤrnemlich aber wider die Gebrechen der Bruſt / iſt gut wider das Keichen vnd ſchweren Athem / legt das Seiten⸗ A| | ſtechen vnnd das Blutſpeyen / raumet die Bruſt / heylet die ll Geſchwer der Lungen / vnnd fuͤrdert das Aufwerffen : Treibt ki ’ den Harn und auch der Weiber zeiten doch muß fie einen Zuſatz aben- | Etliche machen diefe Wurtzel vnnd die E hmwarkwurg ein) gleich teie man den Ingwer vnnd Calmus pflegt in zumachen welchs auch gar gut iſt. Von Alandtwurtzwein. Jeſer Wein wir dt auff mancherley weiß præpariert, iihe nemen den erſten Moſt / ſieden den zuvor wol / = darnach thun ſie Die duͤrre Alandtwurß in fleme runs — de Scheiblein zerſchnitten in den geſottenen Wem / vnnd ſieden als dann die Wurtzel ſo lang in dem Wein /biß jhre Bitterkeit vnd Krafft darvon kompt Andere nemen die duͤrren Wurtzeln / hencken ſie in ein Faß / vnnd wechſeln bißweilen die, ſelbige mir friſchen Wurtzeln widerumbab/ nach dem ſie viel da⸗ We von trinefen : [Dder fiede die Wurtzeln zerſchnitten in einem a | g newen Hafen mit zwey oder drey maß Moſt / lab sinablich wol Hi ertvallen / fiede hernach ein halben oder gangen Ohmen Moſt / geuß als dann den erſt geſottenen Moſt darzu: laß mit einander noch ein wenig ſieden / vnd geuß alles zuſamen in ein wolgerüſtet | Faͤßlein.) Es fol aberdas Faͤßlein ſtettigs widerumb gefüllt Fe werden. Etliche werffen die Wurtzeln in den Moſt vnnd laſſen fie mit IN HEN dem Wein verjären. Wit Diefer Wein ift fonderlich gut dem falten Haupt / dem Hirn / vnd den Neruen / kompt zu huͤlff allen den Schwachheiten / dar⸗ G D. Jacobi Theodori Tabernemontani/ — A Dieſes Waſſer iſt gut den Keichenden / ſo viel Schleims F mit ſie angegriffen werden / ſaͤrckt / waͤrmet / vnd erquicket ſie / iſt gut denen ſo den Schwindel haben / mit dem Schlag gerührer ſeyn / vnd groß Hauptwehe haben von kaͤlte. Dienet trefflich wol zu dem Geſicht den Schwachheiten der Lungen / vñ der Bruſt [als für dag Keichen für Blutſpeyen vnnd Seitenſtechen / be⸗ nimpt den Huſten / reiniget die Bruſt von allem Vnflat / vnnd macht Außwerffen: Bekompt wol dem kalten Magen vnnd der erkalten Mutter / fuͤrdert die Monatzeiten vnd ſtaͤrcket alle Ges burtsglieder / eroͤffnet die Harngaͤng / treibt den Sandt vnnd Harn / vnd vertreibt die Harnwinde. ¶Von der Alandtwurtz Salb. ar Salb ſoll alſo bereyter werden. Nim̃ Alandtwur⸗ ten ſo wol gewaͤſchen ein Pfundt / kochs in Eſſig / und zerſtoß wol / treibs durch ein Syb: thue darzu Schwei⸗ nen ſchmeer / gemein Baumoͤll jedes ſechs Loth. achs zwey Loth Queckſilber fo mit nüchter Speichel / oder Li⸗ monien Safft getoͤdtet / wol gewaſchen Terpentin jedes vier Jo) zerrieben Saltz ein Loth / vnd mach ein Salb darauß . Etliche ne⸗ men für Queckſilber / Schwebel: andere laſſens gar auß: etliche machens nur auß drey Stuͤcken / Alandtwurtzlen / Queckſilber Ca c W vnn ſchweinen Schmeer. Diß iſt ein fuͤrtreffliche Salb zur K Raud vnd Grind Das XXIV. Capitel. Von Mohrenkraut. Mohrenkraut. ZE \hfopis. GG — Bv——— —8X 2 AU, _. j e III SAN — III NN: III ES —W EA JEDE ID N IL TS N —T—— ID SD IuH DEREN 7 I en r 2 2 —— Dr: J M —* — SIE \ ur * + Te N — ’ Al N EEE \ N, y 1): BR NET S | SZ 02 N 1 ,n * = ı vu £ E‘ vv» \ 4 Fi 7 1 — ‚ SINN RR ES) Si HE \Nms ENT ' h DIAS, { ; N F > Nox —— — NEN N Er Dhrenfrauthat feinen Namen / dieweles Ru {) 7 auß Æthiopia kommen iſt / Lobelius ſchreibet / DW daß es dem Wullkraut / ſo er Thapfum barba- * % tumnennet/faft ähnlich ſey / allein dag feine Blaͤt⸗ ter gramer / vnnd weycher ſeyn / mit zarter Woll befeget gleich wie der Cretiſche Diptam / vmb die Wurtzel dick zuſammen gelegt. Seine Wurtzel ſchreibet Matthiolus, iſt in viel Faſeln gertheylet / fladert tieff vnter der. Erden / am Geſchmack 9* DU f ft in wur Km i Mh —T m eh, tn —E Ian ii N Del Ligen, ei Sit Das Ander Buch / von Kreutern. 281 vnnd wenn ſie verdorret /toirde fie ſchwartz / vnnd ſo hart wie ein F Horn. Auß der Wurtzel waͤchſt ein vierecketer / dicker / rauher Stenael /zweyer Schuch hoch mit andern Nebenaͤſtlein gleich wie Flůgel außgeſperret / an welchen feine weiſſe Blumen nach der laͤnge geſetz ſeyn / gleich wie an dem Scharlach / der Same lie⸗ getin den Huͤlſen / [jeein par neben einander ] welcher ſich ders Eruen vergleiche. Waͤchſt in Eth opia, l in Griechenland vnd Juyria /) wirdt nunmehr auch in Teutfehland gepflantzet: Tregt aber das erſte Jar / wie Camerarius meldet / keinen Samen- Von den Samen. Ohrenkraut heiſt Griechiſch PAouarnnajdrerie Latei⸗ niſch ÆEthiopis vnnd Cotonaria, dieweil es ſehr wol⸗ lecht iſt /¶ Welſch Eriope; Engliſch Æthiopian Mallein. ] Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft | deß Mohrenkrauts. Atthiolus ſchreibet / die Wurtzel [geforren vnd getrun⸗ cken ſey gut denjenigen fo Eyter außwerffen / auch denen o die —— haben / ſ diene auch wider das Hufftwehe / vnd rauhe Keel) Es werden ſonſten groſſe Mißbraͤuch vnd Zau⸗ berey mit dieſem Kraut gebraucht / wie davon bey Lobelio in feinen aduerlarijs zu leſen iſt. £ Das XX V. Kapitel, Don Wullkraut. 1. Wullkraut / Maͤnnlein. © Verbafcum I. mas. Hy E — | ag Sfehreibet Diofcorides vonden Wull⸗ % 5 kraͤutern in feinem vierden Buch am 99. Capitel / INN AG dag ihrer fürnennlich zwey Geſchlecht ſeyen / dag IT) einereißonnd dasander ſchwartz: Die weiſſen a TE fezen widerumb zweyerley / das Maͤnnlein / vnnd das Weiblein. Alle Geſchlecht ſeyn an jhren Blaͤttern / Sten⸗ geln vnnd Blumen / jederman wol bekandt / auch einander ar Form vnd Geſtalt gantz verwandt. Es ſeyn aber der Wullkraͤu⸗ ID J * II. Weiß Wullkraut. Verbaſcum N. Horealbo L —2 VER a N — ANY ) 6 RT 2 B —— fl III. Weiß Wullkraut. Verbaſcum III. album II. hu. X ERROR DEM Es FEN N — — TER hen — ter viel vom Authore fuͤrgeſtelt / auß welchen das er ſchlecht Wullkraut Maͤnnlein genennt wirdt / welches Dr liche lange holtzechte Wurtzel hat / faſt eines Fingersdick/ [von farben ſchwartzlecht / herb vnd freng am Geſchmack / auß wel⸗ cher ein dicker / rauher Stengel waͤchſt rings vmbher mit vielen Aa ij Blaͤttern 232 D. Tacobi Theodor Tabernzmontani/ A iv. Schwartz Wullkraut. F V. Endiuien Wullkraut. Verbaſcum IV. nigtum. Verbaſcum intubaceum V. VI. Geel Wullkraut. VII. Am ® ei: er pel Wullkraut. Verbaſcum VI. luteum. Verbafcum VII. lychnite. —D AN N — * —— BEST. EEE TEE I) ERLERNTE N, A or AR Te a ALS SED 2 Ss Zn 1% ? ; I RE De J —s D —8* CR Ng CE t — RN N Er 7 N — RE DS IE \ —— VERY W or —— 8 9 on — IN Versen 98 SEE, Er WR Ara BREMER \ —T { — AV — DD“ . ER 9 RN Y 4 x PLLER HUIL : SEN ER N {N — VDE u GE 4 HH" FINDE HYPE If BG ; 7 Ave 3 % WIE — ———— AN | N) GG ZI & 8 Blaͤttern vmbgeben vnd bekleidet / welche lind / weych vnnd wol⸗ — — — — lecht ſeyn / faſt wie die Koͤlblaͤtter / an Farben weiß / aͤſchenfarb Wenn die Blumen verfallen / ſo erſcheinen runde haͤrige Knoͤpf⸗ a] grün:An den Stengeln erfcheinen feine golegelbe Blumeneins lein / in welchen viel Samens verborgen liege-[ Vnd iſt der lange al | guten vnd lieblichen Geruchs / rings vmb den Stengelbiß oben Stengelmit feinen Blumen an zufehen einer ſchoͤnen leuchten⸗ IM hu: auß / in Fleine Huͤlßlein an einander gefegt/ [dereneinjedemieein den Kertzen gleich / daher es auch in Latein Candelaria, dag iſt / In. klein Roͤßlein formieret / mir fuͤnff Blaͤttlein vnterſchieden.] Kertzentraut genannt wirdt] ẽ Dieſem Das Ander Buch von Kreutern. 4 II. III. Dieſem iſt dasander vnd dritte Geſchlecht faſt gleich, allein daß am andern die Blaͤtter etwas rauher ſeyn / vnnd am dritten mehr zerkerſſt / darnach daß jhre Stengel mit weiſſen Blumen beſetzet ſeyn. IV. Das vierdte iſt dem vorigen / nemlich dem weiſſen Wull⸗ kraut verwandt / allein daß es ſchwaͤrere Blätter hat / welche auch etwas breyter ſeyn. V. Das fünffte wird genennt Endiuienwullkraut / dieweil es ſich dem Endiuienkraut faſt vergleichet / allein daß es rauh vnd haͤricht iſt wie die Wullkraͤuter. [ Die Blaͤtter ſind deß ge⸗ hoͤrneten Magſamen gleich / ſonſt mit Blumen vnd Samen dem ſchwartzen Wullkraut gleich: welches ich am Venediſchen mehrgefunden. ] V1.Das fechfte vnd ſiebende Geſchlecht / die ſeyn den andern an Form vnnd Geſtalt gantz verwandt / ſie ſeyn auch einander B ſelbſt faſt gleich / allein daß das ſechſte gelbe Blumen hat / daher es auch geel Wullkraut geneñt wird: VI. Das ſibende aber Am⸗ pelwullkraut / dieweil die Alten feine dicke / wollechte / feiſte Blätter zu den Ampeln gebraucht haben / daher es auch den Namen hat. Ob wol deß Wullkrauts mehr Geſchlechter find/ wollen wir noch zwo ſchoͤner hiebey feren / fo beyde Blätter haben der Salbeyen etwas gleich. VI. Das eine bringt anf der lange / holtzechte / vnd ſchwartz⸗ grauwe Wurzzel / viel vierecket Stengel / fo mit weiſſer Wullen vmbgeben / vnd ſchier Elen hoch find : die Blätter! deren allzeit zween gegen einander ſtehendt / ſind der ſchmalen Salbeyen Blaͤtter gleich / jedoch lenger / ſchmaͤler / dicker / vnd vnden graum: die Blumen ſtehend raͤdilein weiß / oben vmb den Stengel mit bleicher Wull vmbgeben fo von Form den Todten Neßlen gleich / doch viel groͤſſer / vnd von Farben gelb/fo im Meyen herfiir c kommen / nad) welchen im Brachmonat der Rauwfarbe Sa⸗ men folget. IX. Das ander has Blaͤtter die viel breiter find vnd haarich / wie dann auch die Stengel / die nicht ſo hoch als deß vorgeſetzten: an dem obern theil die Blumen an Form vnd Farb der vorigen gleich / jedoch mehr zuſammen gedrungen / deren der Samen fo zimlich groß / vnd in Hülßlein verſchloſſen erfolget. Dieſe beyde Geſchlechter habe ich in Franckreich vmb Mompelier gefunden: ſollen auch in Hiſpania vnd Portugal wachſen.) Von andern Geſchlechten mehr kan man leſen Dioſcori- dem, Lobelium Cluſium vnd Camerarium, welche derfelbi+ gen noch mehr obſeruiert vnd beſchrieben haben. Sie werden faſt allenthalben funden auff vngebauwten / ſandechtigen Orten / vnd an den Rechen. Sie bluͤen gar langſam. Von den Namen. R Vllkraut wirdt auch genennt Kertzenkraut / Brenn⸗ kraut / Himmelbrandt / Vnholdenkertz / Feldtkertz / Koͤ⸗ nigskertz. gateinifc) Verbalcum, Candelatia, Can- dela regis, Lanatia, Tapſus barbatus. Griechiſch eröuoe, Welſch Barbaſco. Niderlandiſch Wollecruyt. Frango— ſiſch Bouillon. Engliſch Mullein Boͤhmiſch Divvizna.| Spaniſch Gordolobo.] Vnd zum Vnterſcheidt wird eins weiß Wullkraut genennt / ſchwartz Wullkraut / Endiuienwullkraut / geel Wullkraut / vnnd Ampelwullkraut. Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Eygen⸗ | ſchafft deß Wullkrauts. Je Blaͤtter vnd Blumen ſeyn einer trucknen Natur / vnd ein wenig warın :Golenusfage / die Blätter har ben ein Art zu sertheilen. Bon den Wurtzeln / fonder- lich der erften Geſchlechten / ſchreibet Diofcorides,daß fie zuſammen ziehen. Innerlicher Gebrauch deß Wullkrauts. R Velliuslib. 2.de natura ftirpiu mca p.122. ſchreibet von Rdem geelen Wullkraut / daß es ſonderlich gut ſey zu allen daruon getruncken. Er meldet auch / daß es gut ſey wider die Schmertzen der Bruſt vnd der Setten / mit Rauten in Waſſer geſotten / vnd daruon ge⸗ truncken. Dioſcorides ſagt / daß die Wurgel [inrorem Wein geſotten / fo kein Feber verhanden / ſonſt in Waſſer geſotten ]nuslich ge⸗ truncken werde wider die Bauchfluͤß wie ſolches auch Galenus vnd Aetius bezeugen: Deßgleichen die Bruͤe darinn fie geſotten habe / ſey gut wider die Bruͤche / den Krampff / vnd fo umandt et⸗ wis im Leib zerſtoſſen here. | Plinius ſchreibet / wenn man die Wurtzel mit Rauten trincke / fo ſchaden der Scorpionen ſtich nichts. G XI. * Wullkraut mit Salbeyen Blätter. * K Verbafcum larıs Muiæ fohis. N g ABER Ü Nm FR > BG N Q Rn An N FR N NER ff SS J — Au aut \ — — — ua, ee a AIR N * * Rn, N: 7 — ZEN SEN X v Oh . Leonhardus Fuchfius fegtin feinen Herbatio, daß man die Wurtzel in Wein oder Waffer fieden fol, vnd daruon trincken! ſey gut wider die Verſtopffung der Mieren vnd der Blafen. Bey Matthiolo tiefer man daß die Wurtzel gut ſey wider die Geſchwollene vnd Bluttende Hæworrhoidas, wenn man die Wurtzel ſaͤubere / auff dem Ofen gemaͤchlich laffedürr werde das mit die Krafft darinnen nicht verſchwinde / vnd darnach zerſtoſ⸗ fe / ] deß durren Puluers ein halb Loth nimpt / vnnd thut darzu Weitzenmeel Jauch ein halb och vnd einen Eyerdotter / backt darauß ein Kuͤchlein / daß man alle Morgen faſt neun oder ze⸗ hen Tag nuͤchtern einnimpt. [Die Blumen gepuluert vnd eingenommen / linderen dag Grimmen im Leib.) Alſo auch das Nachwehe nach der Geburt zu ſtillen / nemen etliche das Wull krautpuluer / machen mit einem Eyerdotter defs gleichen ein Küchlein darauß / vnd geben daſſelbige zu eſſen Es wird auch das Wullkraut gelobt wider die Febres quar- tanas. 1 NWBulfraue diener dem Huſtenden Viehe / in Waſſer ge⸗ kocht / vnd die Bruͤe eingoſſen. Aa iij Euſ⸗ 283 F Gebrechen der Bruſt / ſonderlich zu dem Onſten / vnd wider das Blutſpeyen / entweder das Puluer daruon eingenemmen / ober — —— — rn er an 234 Eufferlicher Gebrauch def Wullkrauts. Etius vnd Ruellius ſchreiben / wenn man das Wullkraut in Waſſer oder Wein koche / vnd die Zaͤn damit ſpiele / ſo beneme es die Schmertzen derſelbigen. Es meldet der weitberuͤhmbte Matthiolus, daß das Wull⸗ kraut oder ſeine Blumen in Waſſer geſotten / auß den fürnemb⸗ ſten Stücken ſeyen / wider alle hitige Geſchwaͤr dep Afftern / der heimlichen Glieder / deß hitzigen Podagrams / vnnd der hitzigen Augen / ¶ warm auffgelegt. Die Blumen mit einen Eyerdotter / Broſambrodt vnd den Wullkrautblaͤtter zerſtoſſen / vnd Pflaſtersweiß vbergelegt / hin⸗ dert die zu viel flieſſende gulden Ader. ] Wider den Fluß der Feigwartzen / ſieden etlich das Kraut in roten ſauwrem Wein / vnd baͤhen offtmals den Ort damit. Es B hat dieſes gantze Gewaͤchs ein beſondere arth allerhand zufaͤll deß Affters zu heilen. Dann den Samen ſampt den Blumen ge puiuert / Chamillen Blumen ond Dännen Hark darzu gethan / vnd dauon den Rauch durch den Affter empfangen / behaltet den außgehenden Affter / vnnd vertreibt den zwang in der Roten Ruhr. ] Alſo auch wider den Brandt / zerſtoſſen etlich Wull⸗ kraut / machen das mit Eſſig an / vnnd ſchlagen es vber den Brandt. Plinius ſchreibt / wenn man das Kraut vnnd den Samen in Wein ſiede / vnd vberlege / ſo ziehen ſie allerhand herauß was in den Wunden ſey. Diofcorides ſagt / daß das Wullkraut mit den gelben Blu men / das Haar ſchoͤn gelb ferbe / wie ſolches auch Galenus ber zeugt. Wanneanem Roß der Huff vernaglet iſt / alſo daß es hin⸗ © fer nimm groß Wullkraut / zerknitſch zwiſchen zweyen Stei⸗ nen / vnd ſchlags dem Pferdt in / wann der Nagel zuuor außge⸗ jogen iſt / es hilfft wunderbarlich· Von dem Safft deß Wullkrauts. Je dieſer Safft auß dem Kraut zu bringen ſey / iſt bey dem Wermurhfafft gelehrt worden. Hollerius lib. 2. in tractatu de febre peftilentia- | li, ruͤhmet diefen Safft / daß er gut feyin Sterben» zeiten / dann er ſchreibt / daß er die Leut für der Peſtilentz bewahre. Diefer Safft mir Wein eingenommen’ hilfft wol den jeni- gen foeinen ſchweren Athem führen / vnnd voll vmb die Bruſt ſeyn / deßgleichen denen / ſo einen harten Huſten haben / darzu er ſonderlich gut iſt [Der Safft auß dem groſſen Wullkraut / warm getruncken / Dein ſtundt vor dem Froſt im viertaͤglichen Fieber / ſo ein zeitlang gewaͤrt / ſol es vertreiben. Andere nemen den Safft der Wurtzel eher dann das Kraut in Stengel trittet / vnd nemen deß Saffts ein halb Loth in einem Trunck NMaluaſier / gleich in der ſtundt wann das Fieber koͤmpt / vnd das zu viermalen. Der Safft auß den Blaͤttern oder Blumen an die Wartzen geſtrichen / tilget ſie auß ] Von dem gediſtillierten Wullkraut Waſſer. Tliche Apothecker ſamlen die Blumen mit groſſer Menge / vnd brennen ein Waſſer darauß / welches auch Dyu den obermelten Gebreſten faſt dienſtlich iſt /Iſo man etlich Tagı vnd jedes mal vier oder fuͤnff £öffel voll trin⸗ cher. ] Dann es ſtillt die Bauchfluͤß / vnd leget auch die Schmer⸗ K tzen deß Bauchs vnd der Daͤrme. [ Das Waſſer in die trieffende Augen gethan / ſtillt den Fluß⸗ rote Angeficht etlich Tag darmit gewaſchen / vertreibt die fe. Dienet wol zum Rorlauffisu S-Anthoni Fewer / vnd allerley Brandtſchaͤden / doppel leine Tiichlein darein genetzt vnd vberge⸗ legt. Heylet auch allen hitzigen / flleſſenden / beiſſenden Grind.] Iſt behülfflich den jenigen / ſo mit einem harten Huſten ge⸗ plagt werden / vnd viel boͤſer Feuchten in der Bruſt geſamlet ha⸗ D. Jacobi Theodori Tabernxmontani / F ben deßgleichen auch denen ſo gebrochen ſeyn / oder im Leib etwas zerſtoſſen haben- [ Die Blumen deß groſſen Wullkrauts in rotem Wein di⸗ feilkiererfoiches Waſſer ſtillet den Schmertzen deß Podagrams/ behend mie Tuͤchlein vbergelegt. Den verſehrten Affter / oder ſo er geſchwollen / mit dieſem Waſſer wol gewaſchen vnd geſpritzt / heylet denſelbigen bald. ] | Von den eingemachten Blumen deß Wullkrauts. An pflegt auch die gelbe Bluͤmlein mir Zucker einzu —M machen / gleich wie die Veielblumen / vnnd zum Ge⸗ brauch hin zuhalten. Dieſe Bluͤmlein ſeyn fürnem- fich gut den jenigen / fo sin bloͤdes tunckel Geſicht ha⸗ ben / ſtetigs daruon geſſen. Von dem Oeldeß Wullkrauts. Atthiolus beſchreibt ein Oel von dem Wullkraut / wel⸗ ches alſo fol præparirt werden / Nemlich man ſol nehmen die Blumen von dem Wullkraut / ſolche in ein Glaß thun / alſo daß es voll darmit gefüllt werde / ſolchs darnach wol vermachen vnd an die Sonne ſtellen / da ſie am hitzigſten ſcheint / fo ſchmel⸗ te ein Oel darauß. Don dieſem Oel ſchreibt er / daß es gut ſey wi⸗ der die Aflectus articulares: Mache auch ein ſchoͤn gelbes Haar / Ha mach es lang wachſen / mit dem Stiel oder Buͤrſten ger raucht. Auffein andere weiß alſo Die Blumen folen im Baumoͤl eingebeigt werden / vnd zu mehrmalen erneuwert vnd wider auß⸗ getruckt werden: Welches Del die Schmertzen der Glieder / der gulden Ader vberauß wol milteret. Das XXVI. Capitel. Don Schaben oder Motienkraut. 1. Weiß Schabenkraut. Blattaria alba. 8 5 © wird das Schabenfraue auch zu dem = S Wullfräurerngerechner / dieweil es denſelbigen ar etwas verwandt iſt. Es ſeyn aber jhrer zwey Ge⸗ ſlecht / eines mit weiſſen / das ander mit rorbrau? nenBlumen / Matthiolus achtet das (l. ) erſte für ein * — J BR) a — —— — > — — * ö— — J —— — — — ir Das Ander Buch / von Kreutern. Br A ein klein Wullkraut / allein daß die Blätter nicht fo weiß und haͤ F Geel Fingerhut. Kl, rig/fondern grün vnd rings vmbher zerkerfft ſeyn bringe an ſe⸗ | Digitalislurca. — nen Stengeln weiſſe [gelbe ] Blumen / an Geſtalt vnnd Ge⸗ | Of ruch dem groffen Wullkraut gleich: Wenn die Blumen ver’ | ii welcken / fo werden Ballen oder Knoͤpflein darauß / faſt wie ein Flachs / darinn der Same verſchloſſen liege. 11. Dieſem iſt das ander Geſchlecht faſt gleich allein daß ſei⸗ ne Blumen rotbraun ſeyn / vnd weniger zerkerffet. Camerarius wil / daß fie zu dem ſchwartzen Wullkraut zurech⸗ u nen ſeyn / vnd gedencket noch einer Art mit gelben Blumen [ die = 4 | m, dann vberall gemein ift.] Sie wachſen gern anden Straſſen / ne⸗ —R ben den Weingarten vnd auff den Rechen, zu zeiten auch nee — 1 ben den fliejfenden Waffern. ] | | I1.Rorbraun Mottenkraut. I B Blattaria Phenicea. | | IM J | na {| take x, CM han 1 ni | ü HN) a fing | | * ! Mn ] u — | Brauner Fingerhut. | er, | Digitalis purpurea. I $ — = IN D — ZTFE IN 1 j 2 — Von den Namen. | | A | > Chabenfraut harfeinen Namen bekommen / wie Mar- | N thiolus meldet / dieweil es die Schaben zu fich zeucht: 1 | [ onnd fo es andie Erde geworffen wirdt / kriechen die | Schaben darzu.) Wird auch Goltknoͤpfflein genennt / } dieweil die Sunafraumen feine Knoͤpflein vberguͤlden laſſen / vnd gebrauchen ſie zu jhren Kraͤutzen: Lateiniſch Blattaria Pli- — nii, vnd Verbafculum. Ob dieſe Blatraria das rechte Chrylo- gonon ſey / oderder recenuiorum Medicorum Tormentilla, dauon fan man lefen Lobelium in feinen aduerfariis fol.243. N | Was fein Krafft und Natur anlanget / ſchreibt Matrhiolus, daß es mit den andern Wullkraͤutern darinnen vberein kom⸗ — —— — * nn nn — me. 9 £ | { e Das XX VII Kapitel, x ei \ | Don Fingerhur. j ef As Fingerkutkraue iſt zweyerley. Das —— | ' S erſte Geſchlecht hatein kurtze uumme Wurtzel mie | | h in > vielen Faſeln behencket / auß welcher der Stengel : Oben am Stengel hencken feine gelbe Blumen gantz ordent⸗ \ —9 II wachlet einer Elen hoch / mit breyten / langen ſpitzi⸗ lich nach einer Reyhe / formiert wie ein Fingerhut / wenn dieſelbi⸗ *Ñ1 gen Blaͤttern beſetzet / ſehr wenig zerkerfft [find ge verfallen ‚fo finder man einen breiten und langen Samen in ie glatt fapt wiegn der Braunwurt / foan den Waffen waͤchſt. Hülßlein verſchloſſen. | | i ae Das | 286 A Dasander Geſchlecht iſt dem erſten faſt gleich / allein daß ſei⸗ ne Blumen braun ſeyn / auch die Blaͤtter mehr zerkerfft / [han richt vnd rauch /). — | Es beſchreibet Dodonzus noch andere Geſchlechte mehr / mit goltgelben vnd bleichgelben Blumen / dauon zu leſen in hiſtoria Aotum coronariorum cap. 11.Sie wachſen an bergechten vnd ſchattechten Drehen: Blůen im Julio. Von den Namen. Ingerhut oder Waldtgloͤcklein heiſt Griechiſch Aau- % rurirıc. Cateiniſch Digitalis. Welſch Gantelli. Fran⸗ tzoͤſſſch Gantelex, oder Gant woflredame, Doigtier. Eng⸗ liſch Foxe gloues. Niderlaͤndiſch Vingherhoetcruyt. I- tem Waldtgloͤcklein / Nola ſylueſttis. Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft deß Fingerhuts. B Nygen auch warmer vnd truckner Natur: Hat ein Krafft zu ſaͤubern /zu treiben / zu eroͤffnen vnd zu zertheilen. Innerlicher Gebrauch. Oju dieſe Kraͤuter ſonderlich zugebrauchen ſeyn / finde ich nicht bey den Authorn, allein daß Leonhardus Fuchfius fihreibet / daß es von wegen feiner Bitter keit / ein Art habe zu reimügen / fort zufreiben/zueröffnen vnd zu zertheilen: Derowegen koͤnne es gebraucht werden / zu den verſtandenen Monatzeiten der Weiber / deßgleichen auch zu den Gebrechen der Bruſt / den groben Schleim darinnen zu zerthei⸗ Clen / duͤnn zumachen vnd außzutreiben. Endlich vermeldet er / daß Dr Fingerhutkraut iſt am Geſchmack bitter / derowe⸗ diß Kraut gleiche Krafft vnd Wirckung habe / wie die Wurtzel A Eneian. Es iſt auch ein herrlich Wundrkraue. ] Das XXIIX. Capitel. Vom Kraut Baccharis genent. m IE Rrautwird von Lonicero beſchrie⸗ m benvdaß es mit rauhen Blaͤttern wachſe / kleiner als das Wullkraut / habe einen ecketen rauhen ) Stengel/einer Elen hoch / an welchen ein bleich⸗ gelbe Blume erſcheine. Die Wurtzel vergleiche ſich der ſchwartzen Nießwurtz / eines guten vnnd lieblichen Ge ruchs / gleich wie die Zimmetrinde: Wachſe an rauhen wuͤſten D Orthen. Matthiolus ſchreibet / daß es bey den Alten in groſſem A, Brauch geweſen ſey / allermeiſt zu den Kraͤntzen. | Von den Samen. Accharis wirdt von etlichen vnſer Frauwenhandſchuch genennt / oder groß Dürrwurs. Griechiſch Banxaezs: Dbes aber ein Alarum , oder Verbafcum odoratum, oder Conyza maior ſey / dauon fan man lefen Lobeli- uminaduerffol. 245. | - I D. Jacobi Theodori Takernemonten!/ *F Baccharis. Pe: a RI A, — F N NII YıWA:: KL * EN I Se I — WI BEI AA N A — er x Wil, — ZEBR Y fl. LIES ‚ . wi, u ET EEE v G \ * BR “ — / =: N NN I — Fa N 9 — * — E Av — see £ TAN A N —— N = NN RUN Ken Ü KW r N — be * aA FAMUNSENI SS \ d NS I m IE fi t =) * AD, FÜ — are DEN N 7 5 — — AN SS IN —R N NAT Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft dieſes Krauts. Kraut etwas warmer Natur ſeyn kan; Die Blaͤtter zie⸗ hen zuſammen Innerlicher Gebrauch. D Iofcorides fereibtlib.3. cap. 48. wenn man die Wurtzel in Waſſer fiede vnnd trincke / heyle fie die Bruͤch / den Krampff / vnd diejenigen ſo etwas entzwey gefallen haben- Sey auch gut wider den kurtzen vnd ſchwerlichen Athem / den en Kr Huſten / und treibe die verftandene Zeiten der eiber. | Die Wursel in Wein geſotten / iſt que wider die Biß der Schlangen. | | Es wirdt aber diß Krane mehr zu den Kraͤntzen 7 dann zur Artzney gebraucht. | [ Eufferlicher Gebrauch. . Je Wurtzel frifch angehangen / treibe fort die ſchwere Geburt. Zum Zoͤpfle gemacht / vnd indie Schaam gethan / zeucht die Frucht. Iſt auch den Kindbette⸗ rin gut vnnd dienſtlich / in der Brühe ſitzen / da dieſe Wurtzel jnne geſotten hatct °F I: dem lieblichen Geruch ift wol abzunemen / daß diß Ä a 5 int | Das Ander Buch von Kreutern. RAT RR ne IS Sr 7 Bo EL TIN [4 * Die VI. Section. Das J. Eapitel. | | Don Magſamen. | Magſamen. F | Weiffer Masfamen. Papauet ſatiuum. Papauet floreniueo. ER ED ZUR, N ES \h N 22 * AN N N 3 SHIT S SS Masse NE ZN NG H = TS © werden der Magſamen vielerley Geſchlecht erfunden fo aber fuͤrnemlich in zwey Geſchlecht können abgerheifer werden alfo daß etliche frembd ſeyn / etliche aber ein. heimiſch / auß denen ein Theilzam feyn / ein % Theil aber wilde. So viel die zamen Magſamen anlangt / ſo in den Gaͤrten gepflantzet werden / ſeyn dieſelbige jederman wol bekandt / ſo kommen fie auch mit Kraut / Wur Bein’ Stengeln / vnd Milch gantz vnd gar vberein / haben allein ihren Vnterſcheid an den Blumen / vnd am Samen / derowegen ſie leichtlich in ge⸗ mein koͤnnen beſchrieben werden. Sie werden aber von wegen der Blumen in zwey Geſchlecht getheilet / deren eines ſchlechte vnd einfache Blumen / das ander aber gefüllte Blumen hat. Der erſten werden fuͤrnemlich viererley Arten funden / ein Theil mit braun leibfarben oder roten Blumen / vnnd mit ſchwartzem Samen: Ein theil mit gantz ſchneeweiſſen Blumen / vnd einem weiſſen Samen: Andere findt man mir weiſſen Blumen / gegen l dem Köpflein mir roren Flecken befprenger / welcher Samen bleichgelb iſt: Wie dannaucherliche gefehen werden’ welcher Blumen gegen den Köpflein weiß / mit braunen Tüpflein fche- ckiert / er Samen grauw iſt. Der gefüllten Deagfamen werden auch zwey Geſchlecht gezehlet / etlich groß / etlich auch klein werden allein an jhren Blumen vnderſchieden / welche mit mancherley Farben geſchmuͤckt vnd gezieret ſeyn. Auß weichen etliche / wie Camerarius ſchreibet / ein fehöne groſ⸗ ſe / ſchneeweiſſe Blume tragen / gemeiniglich mit vier Blaͤttern beſetzet / die bißweilen gang / bißweilen auch am Vmbkreiß mie Pflaumen gefiedert ſeyn / nach welchen ein ſchoͤner weiſſer Sa⸗ me erfolget / in einem groſſen Knopff verſchloſſen / gleich einem Granatapffel. Alſo werden auch andere mehr gepflantzet von mancherley Farben / als welche da ſeyn mit einer ſchoͤnen feuer roten Blumen / oder leibfarben: Etliche auch ſo mitten in der Blumen weiß ſeyn / außwendig aber rings vmbher roth / vnd was andere dergleichen Farben mehr ſeyn / wie bey einem jeden vers zeichnet ſtehet So viel | Gefuͤllter same Magſamen J. 'B Papauer polyan thosl. > SI RT RR —— S — — * 2 2% DRG, 5% LEER — DE, PL, Wi, * * 7 Gefuͤllter Magſamen III. Papauer polyanthos III. — * —S —— —— 39) EN — au — —— —— AU ' N Don, VRR 7 — 5 He N Ki Din in Ai 2 S vy So viel dann die Geſtalt der andern Stücken belanget / kom⸗ men ſie auch in denſelbigen faſt ober ein. Das Kraut iſt an allen haͤrig / rauh vnd zerkerfft / zimlich breit und lang / nicht gar grün ſondern etwas aͤſchenfarb: Der Stengel iſt rundt vnd haͤrig / an welches Giepffel die Blumen erſcheinen mit mancherley Far D. Jacobi Theodori Tabern montani / Gefülter zamer Magſamen! I. Papauer polyanthos II. 8 Hy Aa Ve Sy = — Dee NEN — VUN SE, A (3 f DANS N 2: 7 WISS 1 JR — — Sun FIIR IR N £ — — \} — 99 9 UN =7] 7 —— — x“ RR RR SR ae Sea) Zr TEN FG N BIN —— —— RN N Nu FERNEN ZEIGEN ERRRELRUNEN S N a N TR x STR N N Gefuͤllter MagfamenV- Papauer polyanthosIV. * —— DIE TR — —— 74 A, N. AH | ber / mie vermelder / wenn diefelbigen verfallen /fofolgen runde Koͤpff / in welchen der Same verfchloffen iſt am Geſchmack fi vnd oͤlecht: Die Blaͤtter wachſen vmb den Stengel ohne tiele. Von dieſen vnd andern mehr kan man weiluffngn— Ice ey Lo⸗ Das Ander Buch von Kräutern. Weiſſer gefuͤllter Magſamen⸗ Papauer multilorum niueum. 289 ei ben Lobelio in feinen obſeruat. vnd aduerſariis fol. no.vnnd F An da er deß ſchwartzen Magſamen gedencket / welches Blumen ſich den Ehrnroſen oder Poeonienroſen vergleichen. Kleiner weiſſer gefuͤllter Magſamen. Papauer album, Polyanthos minus. R — —— — ————— J 7 —** bey > —— — AM . Au N MN VEN EN / DAN SEE 66 ß L 9 v —8 — N 4 \ — F N — 4 m. Kleiner Seibfarbgefülleer Noagfamen- Papauer multiflorum purpureum. 4 ji dd Sogedencket auch D. Camerarius noch einer gar ſchoͤnen Art / mit groffen gefüllten Blumen von allerley Farben : Jwel⸗ che auch bißweilen von gangen Blättern zuſammen gefest find/ und inwendig vmb den Kopff luſtig gekraͤußlet / bißweilen finde die Blätter allein kleine Faſelen gleich zerſchnitten / vnd felsam durch einander gewirret / vnnd lieblich anzuſehen. Der Sa⸗ men aber iſt in den Knoͤpffen viel weniger vnd kleiner / dann in den vngefuͤllten / vnnd wo man fie nicht zu rechter Zeit ſaͤet / wer⸗ den ſie widervmb einfach. ] E Es werden dieſe zahme Magſamen in den Gaͤrten geziehlet / K bluͤen faſt mitten im Sommer. Von den Namen. Agſamen heiſt auch Oelmagen / Oelſamen / Moͤn oder Maͤn / Griechiſch MhAnc nuepoc- Lateiniſch Pa- pauer hortenſe ſeu ſatiuum. Arabiſch Thaxthax. Welſch Papauero domeſtico. Spaniſch Dormedira. Frantzoͤſiſch Pauorplanc. Boͤhmiſch Makzahradnii. Niderlaͤn⸗ diſch Tamen ende Witte heul & Mancop / Englifch Prire- garden poppie. | Von der Natur / Krafft Wirkung und Eygen⸗ ſchafft deß Magſamens. Er Magſamen iſt kalt im vierdten Gradt. Fernelius ſchreibt / daß der weiſſe viel ſicherer zu gebrauchen ſey / dann der ſchwartze. Innerlicher Gebrauch deß Magſamens. JS fchreiber Galenus, daß man an etlichen Orten deit Magſamen onter dag Brodt backe / vnnd mache einen Od uͤſſen lieblichen Geſchmack: Aber Simeon Sethi ſagt / daß es gar ſchwehrlich toͤnne verdauwet werden / vnd ge» be auch dem Leib ein geringe Nahrung. Orxibaſius fehreiberlib.2.de virtute ſimpl. wenn man der Samen effe/fo bringe er einen ziemlichen fanfften Schlaf: Es meldet aber Galenus,fo man deßgleichen zu viel effe /fobringe er auch einen tödtlichen vnvberwindtlichen Schlaf / fo man Les, thargum oder Soporem nenner. Diofcorides wil / man fol die Haͤupter oder die Koͤpff zer⸗ ſtoſſen / darnach in Waſſer ſieden / und folche Bruͤhe trincken / fo bringeſie den Schlaff / und vertreibe das vbrige vninaͤſſige Wa⸗ chen / doch ſoll man ſich hiermit wol fuͤrſehen. Den jungen Kindern / ſo gar vnruhig ſeyn / vnd nicht ſchlaf⸗ fen koͤnnen / denen kan man den weiſſen Samen in Milch oder in Brey kochen / vnd zu eſſen geben: Doch ſoll man jhnen nicht zu viel geben / dann er macht baldt Hauptwehe / vnd beſchweh⸗ ret daſſelbige. Fernelius wil / dergemeine Magſamen ſey nicht ſo kalt wie der ſchwartze / ſondern ſetzt ihn kalt im dritten Grade. Was aber den ſchwartzen Magſamen belanget / rahte ich / daß ſich ein jeder darfuͤr huͤte / welcher viel ſtaͤrcker iſt dann der weiſſe | Vnnd ſoll man hiermit dem Dioſcoridi vnnd andern nicht leichtlich vnd freuentlich nachfolgen / ſondern mit Beſcheidenheit hier⸗ mit ee: h ’ [Der weiß Magfamen ift eine nuͤtzliche Argenen d Lungen ond Gurgelroͤhr: nimbt die — —— * ſten:ſtillet den hefftigen Bauchfluß.) Bb Euſſer⸗ Euſſerlicher Gebrauch deß Magſamens. loſcorides ſagt / wer nicht ſchlaffen koͤnne / der ſoll Mag⸗ ſamenblaͤtter vnnd die Koͤpff in Waſſer ſieden / leinen Tüchlein in der Bruͤhe netgen / vnnd vber bie Schlaͤfe legen. Bei [Das Kraut in Waſſer geſotten / mit reynen leynen Tuͤcher vber die Stirn gelegt / ſtillet den hefftigen / hizigen / ſcharpffen Schmerzen deß Haupts. Er ſchreibt auch daß ſie gut ſeyen wider die hitzige Geſchwulſt vnd den Rothlauff / wenn man die Koͤpff zerſtoſſe / mit Gerſten⸗ mals vermiſche / vnnd wie ein Pflaſter vberlege. [ Dder mit Eyerklar vnd Frawenmilch /Pflaſtersweiß vbergefehlagen: mit Roſenoͤl vermiſchet / de Samen oder dag Kraut darvon / vnnd auffgelegt / zeucht groſſe Hitz auß mildert auch de Schmertzen im Podagra:wie auch der Safft darvon / mit Roſenoͤl vermifcht. ] Plinius ſchreibet / daß etliche den Samen zerſtoſſen / mit Nor ſenoͤl vermiſchen / vnnd an die Schlaͤfe ſtreichen / den Schlaff darmit zu fuͤrdern. Etliche pflegen den friſchen Samen zerſtoſſen / thun darzu Saffran vnd Frauwen Milch / vnnd ſtreychens vber das hitzige Podagram. Vom Magſamen Waſſer. Tliche brennen ſolches Waſſer allein von den Blumen: andere zerhacken dieongeitigen Magſamenhaͤupter mit dem Kraut vnd Blumen / vnd diſtillieren das Waſſer darvon. Dieſes wirdt gebraucht jnnerhalb vnnd auſſer⸗ halb deß Leibs: innerlich auff zwey oder drey Loth zum hoͤchſten alle His zu kuͤhlen / zu Abent getruncken / bringt den Schlaff de⸗ nen / ſo von vielen Fantaſeyen vnruhig:iſt gut den Hirnwuͤhten⸗ den / ſtillet allen Schmerken deß Haupts / ſo von Hitz verurſacht: Itein wider alle Hitßz vnd Truůckne der Bruſt vnnd Lungen / in Heyſſerigkeit vnd duͤrrem Huſten. Weiſſer Magſamen wol zerſtoſſen / vnd mit dem gebrandten Waſſer ein Milch davon bereytet vnd die Hirnwuͤhtenden dar’ mit aefpeifer und getraͤnckt / bringt fie wider zu ruhen. Eufferlich aber wirdt das Waſſer gebraucht wider das roht auffzügig Angeficht / daſſelbige deß Tags zweymal gewaſchen / sd von jhm ſelbſt getruͤcknet: benimbt auch die heßliche Maſen vnnd macht ein lauter klar Angeſicht: macht auch die Haut an Haͤnden / Halß vnd Brůſten weiß / ſo von weiſſen Magſamen⸗ blumen gediftilliert/offtmals darmit gewaͤſchen: Hilfft auch der nen / ſo von der Sonnen ſchwartz worden. Die Stirn vnd Schlaͤffe darmit beftriechen / vnd in die Na⸗ ſengethan / bringet ein ſanfften Schlaff / ſtillet den Schmer⸗ zen deß Haupts. Genegte Tuͤchlein vbergelegt / vnd deß Tags zu vielmalen er⸗ friſchet / oͤſcht alle vnnatuͤrliche His vnd Geſchwulſt.] J Don dem Safft deß Magſamens / “Tr Opium genennt, a Jeſer Safft oder Opium wirde auf dem ſchwartzen Re Mahen geſamblet / wie man aber denfelbigen vber⸗ kommen fan’ darvon ſchreibet Dioſcorides lib. 4. cap. 61. vermeldet auch am felbigen Ort / wie jhn etli⸗ che pflegen zu verfaͤlſchen / vnd lehret darbey / wie man das ver⸗ falfchte Opiumerfennen koͤnne. So viel aber feinen Brauch belanget / iſt derſelbige billich / vnd nicht one Vrſach von dem Diagora verworffen worden: Dann in Warheit von dieſem O pıo zu reden / iſt es nichts an⸗ ders denn ein ſchaͤdliches Gifft: Dann eg ſchreibet Fernelius lib.6. wethod.med.cap.z. wenn man es einneme / ſo bringe es den Menſchen vmb das Leben: Vnd ſo man es fuͤr die Au⸗ gen halte oder anſtreiche / mache eg ein bloͤdes Geſicht / vnnd ver⸗ tunckele die Augen: In die Ohren gethan / bringe es die Taub⸗ ſucht / vnd wie man es brauche / ſo beneme es die Empfindtltckkeit aller Gliedmaſſen. Es toͤdte auch alle natuͤrliche Waͤrme / vnd bringe den Menſchen ſchlaffend vmb. Soll derwegen nimmer gebraucht werden / es ſey dann die hoͤchſte vnd gröfte Noth fuͤrhanden als ſtaͤttigs wachen / vnleydt⸗ H D. Tacodi Theodori Tabern montani / F licher vnd vnuͤberwindtlicher Schmertz / da ſonſt kein ander Ar⸗ tzeney nichts — wil / da ſoll man es mit ſonderlicher guter eidenheit gebrauchen ˖ RE afte Medici, als Mefues, Actius, /Egineta, Oribafius,ond and) Gale nus effe vnd vielmal fehr mit dieſem Safft in jhren compofitionibus gefreflet haben / wil ich deu Le⸗ ſer gewarnet haben / daß er ſolcher compotitotum medicamen- torum müffig gehe / vnd nit freuentlich gebrauche. Dieweil auch die Landtſtreicher vnd verzweiffelte Juden die⸗ fen Safft in ſtaͤttigem Gebrauch haben / vnd groſſe Wunder⸗ zeichen damit pflegen auß zurichten / dieweil fie gar geſchwindt vñ behendt allen Schmertzen darmit koͤnnen ſtillen vnd niderlegen ⸗ vnd jhnen daſelbſt mit ein Anſehens bey dem gemeinen Mann machen / ſonderlich aber die loſe Jůden / wil ich jederman gewar⸗ net haben daß er ſolcher Leut / ſo gar Fein Gewiſſen haben / muͤſſig G gehe : dann ſie nur gedencken die Schmertzen zu lindern / Gott gebe / es gerahte hernach wie eg woͤlle. Es wirtt noch ein ander Safft von dem ſchwartzen Mahen gemacht / ſo Meconium genennt wirdt / welchen man auß den Blaͤrccin vnnd Koͤpffen pflegt außzupreſſen / welcher noch viel ſchaͤdlicher iſt als das Opium. ¶Von dem Safft auß den Blättern. NN: Safft son diefem Kraut mit leynen Tüchlein ober die Schläfe vnnd Stirnen gebunden / bringet den CE Schlaffund fanffte Ruhe: oderein leine Zäpfflin dar⸗ int geneser/ond in die Naſen gerhan / bringt auch den Schlafffürderfich. Aber zu ſolchern Gebrauch iſt der ſchwartze Magſamen viel kraͤfft'ger. Diefer Safft mir Roſenoͤl vermiſcht / das Haupt Stirn vnd Schlaͤfe darmit beſtriechen / miltert das Hauptwehe / vnnd legt die ſchwehren Schuͤß. Den hisigen Augen ſt er auch faſt nutz mit einem gebratte⸗ nen Eyerdotter vermiſcht vnd vbergelegt Für Schmertzen der Ohren / auch hefftigem Hauptwehe / mit bitter Mandeloͤl allein / oder auch mit Myrrhen vnnd Saffran vermiſchet / vnd darein getroͤpffet /ſaͤnfftiget den Wehthumb / ſo von groſſer Hitz koͤmpt. | Mit Frawenmilch vnd Saffran ober dag Geſicht der Öffe- der gefchlagen mit leinen Thuͤchlein / nimpt dein ſcharpffen Schmerzen. Deßgleichen alle Entziindung vnd hitzige Geſchwulſt wirde damit geloͤſchet / auch die hizige Braͤndt: Aber ſolche Artzeneyen ſollen nicht ohne guten Raht gebraucht werden / darmit nicht Schaden darauß erwachſe. WVon Magſamen Eyrup. Magſamen diſpenſiert / welcher auch zu den oberzehlten Gebreſten kan gebraucht werden: Er iſt aber ſonderlich gut zudem ſcharpffen Huſten / vnd den hitzigen ſcharpf⸗ fen vnnd auch geſaltzenen Fluͤſſen fo von dem Haupt auff die Bruſt fallen / entweder fuͤr ſich felbſt oder mit einem Violenſafft eingenommen. Wer nicht fehlaffen fan / der neme Sartich und Seeblumen⸗ waſſer jedes zwey Vntz / Magſamenſyrup anderthalb Vnzz / ver⸗ mifch es vntereinander zu einem Trüncklein / vñ brauche es / weũ er wil ſchlaffen gehen: Siehe wol fuͤr dich / daß du nit gar auß⸗ ſchlaͤffeſt und nimmermehr erwacheſt.) Don Magſamen Lattwergen / Dia- papauer genennt. Irdt auff zweyerley weiß bereytet. Der erſte iſt dieſer: man nimpt friſch vnzeitigen Magſamenhaͤupter / vom weiſſen vnnd ſchwartzen / jedes auff ein halb Pfundt⸗ Etliche nemen den Samen darmit (doch deß ſchwar⸗ tzen weniger dann deß weiſſen) auff ſechtzehen Loth / fiedeng in vier Pfunde(anderein acht Pfunde) Waſſers / ſo iang daß auff zwey / oder wie andere / auff anderthalb Pfundt darvon einge⸗ ſotten ſeyen / ſeyhen die Bruͤhe durch / thun darzu weiſſen harten Zucker / vnd gedreheten Zucker / jedes acht Loth / ſiedens zu rechter Dicke eines Syrups. Etliche K en nn | Ä | | "Hr den Aporhecken wirde auch sin Syrup von Nie | EHER: FE 23 335 Z=I1253 .& =35:5= = Das Ander Buch / von Kräutern. F darůber schen Sorh friſch wolgewaͤſchen Baumoͤl / ſtell es an di A Etliche nemmen jedes Magſamen Haͤupter ſampt dem Sa⸗ men fuͤnfftehen Loth / laſſens in vier Pfunde Regenwaſſer bey 24. Stunden wol erbeytzẽ laſſens ſieden biß anderthalb Pfundt Waſſer verbleiben /ſeyhens durch / thun weyters darzu beyde Zu⸗ cker / jedes ein halb Pfundt / kochens miteinander zum Syrup. Der ander vnd groͤſſer SyrupfoSyrupus de papauere cö- poli:us,genennt wirdt / ſoll auff folgende weiß bereytet erden: Nim̃ weiß vnd ſchwartz Magſamenhaͤupter / jedes auff dreytze⸗ henthalb Loth/ Maurrauten vier Loth weniger ein Quentlin / rein geſchaben Suͤßholtz fuͤnff Quentlin / (andere nemen schen Loth) dreyſſig rohter Bruſtbeerlin / Lattichſamen zehen Loth / Bappeln⸗ ſamen Quittenkoͤrner / jedes anderthalb Loth / (andere nemmen Sattich/ Bappellen vñ Quittenſamen / jedes xj. Quentlin) Dieſe Stuͤck ſeude in vier Pfundt Waſſer / biß der halbe Theil einſie⸗ de: als dañ nim weiſſen Zucker / gedreheten Zucker / jedes ein halb Pfundt (andere nemmen zehen Loth) ſeuds mit der Bruͤh zu rechter Dicke eines Syrups: Vnnd dieſer Syrup bleibet auff zwey Jahr kraͤfftig: vnd iſt kraͤfftiger dann der erſte / wirdt von den Alten zudem duͤrren Huſten / vnd der Schwindtſucht ſon⸗ derlich geordnet. ] Auf dem weiſſen Samen wirde auch ein Lattwerge in den Apothecken zuaericheet / Diapapauer genennt / welche auch zu den vorigen Schwachheiten kan gebraucht werden : Fürnem- lich aber iſt fie gut den jenigen / welche einen truckenen Huſten har ben / vnnd den Lungenſuͤchtigen / deßgleichen den Schwindt⸗ ſuͤchtigen / auch denen ſo jhren Schlaff nicht widervmb vber⸗ kommen koͤnnen. Darzu dienet auch dag Loch de papauere, fo man in den Apothecken hat. [Man kan auß den Koͤpffen ein Lattwergẽ machen für den C fcharpffen Huften vnd Fluͤſſen / ſs auß dem Hauptauffdie Sun- gen vnd Bruſt herab fallen: dienet auch wider allerley Bauch⸗ ruhr / Blutſpehen / vnd Verflieſſen der Frauwen Zeit. Man muß aber die Koͤpff in Waſſer ſieden / biß das halbe Theil verzeh⸗ rer wirdt / nachfolgents durchſeyhen / vnnd gefaͤumbt Honig o⸗ der Zucker darunder thun / vnd widervmb ſieden laſſen / biß dick gnug wirdt / wie ein Satrtwerge/dienennetman Diacodium. Wann aber zu ſolchem Lattwergen harte geſottene Schle⸗ henſafft / oder Succum Hypociſtidis darzu vermiſcht / iſt es viel ſtaͤrcker zu dem fluͤſſigen Bauch vñ Fluß der Kelen zu ſtillen. Koͤſtliche Bruſttaͤfelein von Mag⸗ ſamen. | er, SeRüchlein werden auff folgende weiß bereytet: Nim Pine frifchen weiſſen Magſamen feche Loth / ſuͤſſe vnnd VDgeſchaͤlte Mandeln / Pineenkoͤrner / Gummi Arabici, vnd Tragacanthi, Suͤßholtzſafft / jedes dritthalb Loth / Krafftmeel KLoth / Buͤrtelſamen / Lattichſamen / Quittenkoͤrner jedes drey Quintlin / Saffran j · Quintlin / gedrehten Zucker acht Loth: Dieſe Stuͤck ſollen reyn gepuͤluert werden/außgenommen die Mandelen vnnd Pineen / die muͤſſen klein zerhackt werden. Von dieſem Puluer mit weiſſen Zucker magſt Taͤfelein gieſſen / oder mit obgemeldtem Syrup ein Huſten Lattwerglin bereyten. Dieſe Taͤfelin werden ſonderlich den Lungen vnnd Schwindt⸗ ſuͤchtigen geordnet. Vom Maafamen Del: a: Delwirdauff dreyerley Weg bereytet / erſtlich wird es außgepreßt vom geroͤſteten Samen: Vnd dieſes iſt ander Krafft am geringſten Das ander ſo viel ſtaͤr⸗ E cker / wirdt von den Blumen bereytet / alfo : Nimme friſcher Magſamen Blumen ſechs Loth / zerſtoß wol zu einem Muß / thues in ein Glaß / geuß ein halb Pfundt vnd ein halben Vierling Baumöldarüberftell es an die Sonnẽ / laß etlich Tag erbeitzen / dann ſetze es in dopplem Geſchirr mit Waſſer vber / vnd laß gemaͤchlich ſieden / drucks durch ein Thuch: Nim̃ andere fri⸗ ſche Magſamenblumen / vnd das thue ein mal oder vier. Das dritte / ſo am gebräuchlichftenift : Nimme grüner vn⸗ zeitiger Magſamen Koͤpff mir dem Samen der Blätter vnnd Blumen von Magfamen jedes zwey doth / zerſtoß es wol / geuß 291 Sonnen/ondfends in doppelem Geſchirr in Waſſer / wie vorge‘ meldet · vnd verandere zum dritten oder vierdtenmal die Köpff? SamenKraut ond Blumen. — Solche Oel bringen den Schlaff wider löfchen alle Entzun⸗ dung in hitzigen Febern: mildern das hefftig Hauptwehe / führ fen ondbefeuchtigen: ſtillen dieböfe Daͤmpff / fovom Magen ins Haupt ſteigen:Es foll aber das Haupt / die Schlaͤff Stirn vnd die Naßloͤcher wol mit beftriechen werden. ] Das II. Gapitel. Bon Klapperrofen- I. Klapperroſen. Papauer erraticum. Re Ye Klapperrofen feyn zweyerley / groß ar. IR ond klein / einander faft gleich. Diofcorides \ CS) ſchreibet / daß jhre Blärter dem weiſſen Senff oder der Wegwarten gleich ſeyen / tieff zerſpal⸗ ten / ſcharpff vnd rauh anzugreiffen: Ihre Sten⸗ gel ſeyn dünn! rundt vnnd haͤrig / Ehlen lang: Die Blumen ſeyn den wilden Kuͤchenſchellenblumen aͤhnlich / ſchoͤn braun« roth / bißweilen auch weiß. Matthiolus ſchreibet / daß ſie am Stengeleinen Knopff gewinnen / mit zweyen haͤrigen grauwen Haͤutlein beſchloſſen / vnd ſo baldt die Blume herfuͤr tringe / ſo fallen dieſelbige Haͤutlin von einander / vnd fommealsdann ſei⸗ ne Blume herfuͤr / welche bald widervmb abfalle / als dañ erſchei⸗ K ne ein langlechter Kopff / rings vmbher mir ſchwartzen Haarn beſetzt / in demſelbigen findet man einen braunlechten Samen / am Geſhmack etwas bitter. [Die Wurtzel iſt ziemlich dick weiß / etwan gelb / mic vielen Nebenwurtzlen / vnd bitter: Man finder fie zu Zeiten auch mie gefüllten Blumen. Sie wachſen auff dem Felde nebenden Wegen’ und in den Früchten: [Vnd bißweilen in fogroffer Menge / alſo daß dag gantze Felde mit diefer vberzogen / ſcheinet: und dag vom Maͤyen anbiginden Herbſt. / Von Dj — — — = —— nen Saar - — 3 A B > u RETTET — € € — — —⸗ — — | . — — Don den Nahmen. | es nennet mang darumb / daß die Kin. der jhre Kurtzweil mit diefen Blumen treiben’ mar chen mit den Blaͤttern Schnallen in der Handt o- der Stirnen: ] wirdt auch genenne Kornrofe/ Feldtmagſamen / Hirnſchal vnnd Grindemagen. Gries chiſch Mirws ra „oder auch horac. Sateımijch Papauer errati- cum, Papauer uidum vnd rubeum. Welſch Papanero ſalua- tico vnd rofolaccio. Spaniſch Amapollia. Frannoͤſiſch Pauor fannage, vnd Pocean, Cocqnelicot. Boͤhmiſch Makvvlcg. Nider⸗ laͤndiſch Root Colbloemen vnnd Corenrooſen. Engliſch VPilde poppie. Von der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft B der Klapperrofen. G | (1 Alenus ſchreibt der Rlapperrofenfamen fey viel fälter/ale dersahmen Magſamen Same / alfo daß er nicht ohne groſſen Schaden genuͤtzt werde. I1. Klein Klapperroſen. Papaner erraticum minus. Innerlicher Gebrauch der Klap⸗ perroſen. D M Sfhribe Theophraſtus, daß die Griechen in der Koſt haben gebraucht: Alſo in Welſchlandt nemen die Bauren die jungen zarten Blaͤtter fochens mir But⸗ fer und Kaͤß / vnd eſſens / wie ander Kraut. . Auß angezogenen Worten deß Galeni iſt leichtlich abzune⸗ men / daß dieſer Same gar nicht jnnerlich zu gebrauchen ſey: Wiewol er vermeldet / daß etliche ſeyn / welche ein wenig deß Sa⸗ mens in die Honigkuchen oder Leckkuchen zu vermiſchen pflegẽ. Fuchfius ſchreibet / daß die Klapperroſen die vbrige Fluͤß der Weiber ſtillen / wenn man die Blaͤtter in Wein ſeudet / vnd dar⸗ von trincket: [oder von auſſen vberſchlaͤgt. Rondeletius ſchreibet / daß die Blumen ein ſonderliche gute Eygenſchafft ha⸗ ben wider die Seytenkraͤnck / wenn man ſie in Bibinellen oder Scabioſen Waſſer ſiede / vnnd dem Krancken eingebe / aber es ſoll im Anfang der Schwachheit geſchehen / wehn der Fluß an⸗ faͤnget ſich in die Seyten zu ſetzen / hernach aber ſoll man fie Fl nicht gebrauchen. wu FWiderdas Seytenftechenfollein gewiß Experiment feyn/ 4 fo man die Blumen doͤrret / zu Puluer ſtoͤſſet / vnnd mir Veyel⸗ waſſer dem Krancken zu trincken gibt. Andere nemen ein halb Loth der Blumen / bindens in ein Tuͤchlein / henckens in ein halb Pfunde Scabioſenwaſſer / laſſens alſo halb einſteden: Dieſes geben ſie fruͤhe auff einmal / vnnd ſolches thun ſie drey Tag nacheinander / bezeugen / ſie habens an pielen Krancken wars hafftig befunden. 4 D. Jacobi Theodori Tabernxmontani/ ’ F Tofcorides fhreibet / wenn man die Blätter mit den D Koͤpfflein zerſtoſſe / vñ wie ein Pflaſter oberlegerfo heylen vnd vertreiben ſie die hiige Geſchwuſt: Vñ wenn man feine Tuͤchlein in der Bruͤhe netze / da die Koͤpff in geſotten haben, vnd die Schlaͤfe damit befeuchte / ſo biingen ſie den Schlaff. Etliche ſagen wenn man das Kraut vber die Leber lege / ſo ſtille es das Naſenbluten: andere ſchreiben ſolches der Wurtzel zu wenn man ſie in den Händen halte / doch daß ſie zu gewiſſer Zeit gegraben ſey. | [Don dem gediftiliierten Waſſer. £ Ebrandt Waffer auß den Klapperrofen kuͤlet alle jn⸗ Euſſerlicher Gebrauch. nerliche Hitz welches etliche in higigen Febern zu trin⸗ cken geben: dañ es erkuͤlet die Leber ſtillet den Schmers sen/bringerden Schlafe / loͤſchet die Hitz im Hals ver» treibt die Braͤune / ſo mans trinckt / vnnd darmit gegurgelt. An die Schlaͤfe geſtriechen / vnd vmb die Stirn gebunden / ſtillet es das Wuͤhten der tobigen Menſchen. Legt den Wehtagen der Augen / ſo von Hitz entſtanden iſt So woͤllen etliche / man ſolle das gebrandt Waſſer vber die Leber ſchlagen / ſo verſtellet es denn das Bluten| der Naſen wel⸗ ches wol ſeine Vrſach hat. [ Der Safft von dieſen Roſen mit Schwebel vnd Salpeter vermiſcht / heylet den Grindt / ſaaͤubert und vertreibt alle Flecken. In Syria machen die Innwohner ein Zucker auf den Blur men wie auf den Roſen gemacht wirdt / welchen fie zu dem Hu⸗ ſten brauchen. Das III. Gapitel. H - Bon wilden gehörneen Dagfamen- I. Wilder gehörnter Magſamen. Papauer corniculatum I. I en Er gehörnte Magſamen iſt zweyerley / groß vnd klein. J. Der groſſe / wie jhn Diofcori- des beſchreibt / hat weiſſe oder aͤſchenfarbe härige [feifte Blaͤtter / dẽ Wuͤllkraut faſt aͤhnlich / rings vmbher zerſpalten / wie die Blaͤtter deß wil⸗ den Mohn / ſeine Stengel ſeyn denſelbigen auch gleich / rundt vnd rauch / einer Ehlen hoch / daran ein gelbe Blumen ne nach we * — — — — — ———— — — — ER Ik il) Ri |" ii I, | D D Das Inder Buch / von Kräutern. 293 A nach welcher ein langes Schöttlein erfolger / getruͤmbt wie ein F Horn / dem Bockshorn beynahe gleich: | oben mit dreyen fleinen Spiglin verſorget: J daheres auch den Namen hat / in dem Hoͤrnlein traͤgt es Eleinen ſchwartzen Samen dem Mohnfa- men ähnlidy feine Wurtzel iſt dick vnd ſchwartz: [| vnd nicht tieff in der Erden. II. Wilder gehoͤrnter Magſamen. Papauer corniculatum II. Fe \ IT. Das ander Gefchlecht iſt dieſem gleich / allein daß es ei⸗ ne veyelbraune oder rohte Blume träge, vnnd an Dlärtern kleiner ift. Es befchreibt C. Cluſius noch andere Geſchlecht mehr / davon zu leſen iſt in feinem obteruat.Hifpan.lib.2.cap.s9. [Deſſen ander hat kleinere Blumen / zu zeiten ſchoͤn roht / zu zeiten bleych⸗ roth / ſo in Spanien waͤchſt wiedann auch vmb Wien im Ha⸗ berfeldt / vnd koͤmpt mit der andern / ſo allhie geſetzt / vbereyn. 111. Das dritte Geſchlecht hat Blaͤtter / ſo viel kleiner / zaͤr⸗ ter / klein zerſpalten / vnnd grün ſindt: Die Stengel ſindt zarth / vnnd ein wenig haͤrig: Die Blum iſt veyelbraun / wie andere Mertzen veyel / ſo leichtlich ab faͤllet / welchen Fingers lang Hoͤrn⸗ lein folgen / ſo ſchmahl / hart vnd rauch ſind / in welchem ein gar kleiner grauwer Samen verſchloſſen: Die Wurgel iſt klein. Dieſes hab ich vmb Mompelier in Haber Feldern ‚gefunden: wie dann auch von C. Cluſio in Spanien zwiſchen den Früchten.] | Sie wachfen am Meer / vnd im rauhen Erdtrich / bluͤen im Junio. [Die rohte waͤchſt in Mehrerlandt in groſſer Menge auff der Straſſen / die gegen Wien gehet. Die dritte habe ich vmb Mompelier in den Haberfeldern gefunden / wie dann auch yon C.Cluſio in Spanien. Von den Namen. Ilder gehoͤrnter Magſamen heiſt auch gelb Oelma⸗ WVgen / Griechiſch Märur ıparirıc. Cateiniſch Papa- F uercornutum, oder Corniculatum, Arabifch Al- macharum. Welfch Papavero cornuto. Spaniſch Dormidera marina. Franhoͤſiſch Pauot cornu. Boͤhmiſch Mak Rachovvaty. Engliſch Horned poppie. Niderlaͤndiſch Heul / vnd Horne Heul. Von der Natur / Krafft und Eygenſchafft deß gehoͤrnten Magſamens. Eonhardus Fuchfius fehreibe / der gehoͤrnte Magſamen ſey warmer vnd truckner Natur. Galenus ſagt / die Blaͤt⸗ [4 ter haben ein groffe Krafft zu ſaͤubern vnd zu reynigen Innerlicher Gebrauch. Etius ſchreibet / tetr. 4. ſerm. i. cap. 45. daß dig Kraut ein A gifftige Natur an ſich habe / vnd derowegen gar nicht in ‚Ra Leib zu gebrauchen. Wiewol Dioſcoride⸗ meldet! weñ man die Wurtel in Waſfer koche / ¶biß das halbe Theil eingehe ] vnd dieſelbige Bruůͤhe trincke / ſo heyle fie die Gebrechen der Leber [ diene wider das Weherhumb der Hüffe : Hilfft auch denen / welchen der dicke / grobe fandige Harn viel leyds thut.)] Plinius ſagt / wenn man den Samen mit Honigwaſſer ein⸗ neme / ſo treibe er zum Stuelgang- Euſſerlicher Gebrauch. Alenus meldet / daß die Blaͤtter vnd Blumen die faule Geſchwehr reynigen! [dann fie das faule Fleiſch ver⸗ sehren ] doch ſoll man fie nicht gebrauchen / wenn fie ſau⸗ ber ſeyn / dann fie auch dag geſunde Fleifch aufferen- F Die Blätter mie Delvermifche und angeſtriechen / nemen hinweg die Rufen / ſo ob den Geſchwaͤren wachſen. So man diß Pfiaſter dem Viehe vber die Augen Geſchwaͤhr legt / reyniget es dieſelbigen / vnd macht die Angen klar / doch ſoll mans ziemlich brauchen / daß es nicht zuviel etze Das IV, Kapitel. Dom flachelechten Magfamen, * Stachelechter Magſamen.“ Papauer ſpinoſum. J MN — IN FAN, IF Am) ak REN S Re vH S a USE L n ze Fr Er flachlecht Diagfamen Blätter finde wir 5 ? Fa) % ander Geſtalt dem gehoͤrntẽ Magſamen faſt aͤhn⸗ lich rings vmb zerſpalten / mit kleinen gelben Doͤn⸗ ſondern bleychgruͤn / vñ vnden faſt gantz ͤſchenfarb / Bb ii mit et⸗ ER ein umbgeben: finde nicht fo dick noch fo grauw / 294 D.Tacobi Theodori Tabern.montani/ A mit erlich kleind Daͤ nlein. Der Stengel ift anderthalb Span⸗ Evnd ſafftreich / ¶ Spannenlang/fo ſich faſt in dag Erdtrich heff⸗ nen hoch / rundt mi erlich Doͤrnlein b.fest: Die Blum iſt gelb / glitzerent ‚von fuͤnff auch von ſechs Blaͤttern / dem gehoͤrnten gleich nach welcher ein langes Koͤpfflein erfolget / ſo fuͤnffeckicht / mit langen gelben Doͤrnlein vmbgeben / in welchen ſchoͤner / ſchwartzer ſtreimechter Samen / ſo ſechsmal groͤſſer dann in an⸗ dern Magſamen verſchloſſen. Dieſes iſt erſtlich auß India Occidentali, auß der Inſel S. Johannis genannt / erſtlich in Engellandt vnder dem Namen Figue del inferno, das iſt / Helliſche Feygen / geſchickt worden / vnder welchem Namen ich es auch auß Engellandt erſtlich em⸗ pfangen / vnd der erſte beſchrieben in meinem Phytopinate, vnd hernacher in meinem Matthiolo, vnnd habs Papauer ſpino- ſum genennet. Es iſt bey mir bedencklich / ob es nicht ſeye das Glaucium Dioſcoridis, welches er ſagt / Blaͤtter haben wie der gehoͤrnte Magſamen / auß welchen der Safft gedruckt werde / ſo gelb ſeye wie Saffrich: dann dieſes gantzes Kraut iſt voller gel⸗ ber Safft wie das groſſe Schoͤllkraut: Aber darvon ſoll ferrners in meinem Lateiniſchen Herbario, geliebts Gott / gehandelt wer⸗ den: Weil diß Kraut nunmehr in vielen Gaͤrten / nicht allein in Engellandt / Welſchlandt / ſondern auch Teutſchlandt / hab ichs hieher ſetzen woͤllen.) Das V. Capitel. Von Bilſenkraut. I. Bilſenkraut. Hyolıyamus I. = — 30 —— B — — —— —— EL erſte / wie Diofcorides ſchreibt / iſt ein ſtaudlechts Kraut / bringt einen dicken / feyſten / runden vnd rauhen Stengel / mit breyten langen / ſchwartzẽ / tunckel aſchenfarben / aͤderechten / feyſten /] tieff zerkerfften /haͤrigen Blaͤttern / feine Blumen ſtehen an ben Stengeln gleich wie die bleychgelbe | oder todrerfarbe] Cym⸗ balen / oder Haͤfelen / nach einer Ordnung biß oben auß / doch nur auffeiner Seyten ] nach welchen kleine Knoͤpfflein bleiben mit kleinen Decklein vbermacht / voll Samens / dem Mohnfamen aͤhnlich | doch grauwer und Erdenf aͤrber] fein Wurgelift weiß tet. Das gantze Gewaͤchs gibt einen ſtarcken ſchweren Geruch.] Das ander Geſchlecht / [ fo dag zahme weiſſe Bilſen⸗ kraut ] iſt dem erſten gleich allein daß feine Biaͤtter etwas run⸗ der / weycher vnd feyſter ſeyn [ vnnd ſtehen nicht ſo gedrang in einander. ] Die Blumen ſeyn and) ein wenig bleycher / vnd der Samewaß. Es wird auch bißweilen mit roth yurpurfarbẽ Blu⸗ men bißweilen auch mit gar weiſſen Blumen funden ¶Hat auch nit fo viel Cymbalen oder Scheilen / darzu find fie auch linder. 111. Das dritte Geſchlecht hat ein lange weiſſe Wurtzel / faſt eines Fingers dick / auß wel her ein runder häriger Sten⸗ gel waͤchſt bey nahe anderthalb Chlen hoch / mit andern Neben⸗ siweigleinyan welchen ein zahrte Woll gefület wirdt: Die Blaͤt⸗ ter ſeyn nicht ſo zerkerfft vnnd außgeſchnitten / wie in den vori⸗ gen / ſondern rundt / feyſt / weych vnnd wollecht / eines ſtarcken G Geruchs / feine Blumen ſeyn gelb / nad) welchen runde Knöpffleinerfolgen / in welchen viel ſchwartzgelber Samen verfchloffen iſt. ' IV. Das vierdte Geſchlecht wirdt von Lobelio geſetzt / welches dem weiſſen Bilfen in allen Stücken gleich / altem daß Die Blärrer Fleiner vnnd runder find/ aͤſchenfarb grün : Der Stengelanderthalb Schuch hoch: die Blum bleychgelb / mit duncklen Flecken / wtean den gemeinen Bilfen geſprengt: Der Samen ft etwas weıfler und Eleiner: Die Wurgelwaß vnnd zaſecht. Diefes habe ich zu Clodia nicht weyt von Venedig ger funden. J II. Bilſenkraut. Hyofcyamius 11. N N * —BBRB8 ⸗ M N DEN TI N 8 IN N — ⸗ Von andern Geſchlechten mehr kan man leſen bey Cluſio vnd Camerario. Das erſte Geſchlecht waͤchſt auff vngebauwten Orten [ ne ben den Straſſen vnd Aeckerreynen /] bluͤet im Julio. Die andern zwey ſeyn frembdt / muͤſſen in Garten gepflantzet werden. ¶Jedoch fo finder man das ander auch in Franckreich / bey Mompelier / auch bey Venedig am Meeer.] Von den Namen. Wentraut oder Bilſen wirdt auch genennt Dollkraur / Schlaffkraut / Saͤuwbon / Rindtswurtzel / Zigeuner⸗ kraut. Griechiſch üorrvara, Cateiniſch Hyoſcyamus, Faba ERBE "OF 5 E auch die Menfchen Schlafftruncken und doll wañ fie fein viel Das Ander Buch’ von Kräutern. A Faba luilla,Apollinaris,Symphoniaca, Palladia, Herba ca- F bet / daß man den Samen gu etlichen innerlichen Gebreſten niculatis, Dens caballinus, Arabiſch Altercum, [Bengi ,_|V ulgo Aufquiamms. Welſch Lufquiamo. Spanifdy Veleoho. Franktooͤſiſch Infquiame.Böhmifc Blyn. Niderlaͤndiſch Bilſencruyt. Eng liſch Henbane. III Bilſenkraut. Hiyofcyamus peruiamus. v le fere S - er — 6 —9 ca I AL it; AL. — — IHR! r x Kehch, 8 — X — —* — — RR 2x Er NY er - => 8 = — > — — ——— 77 — ? „% — * % % N — — Von der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft deß Bilſenkrauts. | As Bilſenkraut iſt auch fehr kalter Natur [on wirde ar Weiß von Galeno falter Natur gefeger biß in dritten Gradt / aber trucken im erſten. Fernelius ſchreibet / das ſey am beſten zugebrauchen / welches ein 1 weiſſe Blume / vnd weiſſen Samen hat / wiewol auch nicht ſi⸗ cher: Die andern aber ſoll man gantz vnd gar verwerffen. Innerlicher Gebrauch. Alenus ſagt / ob wol das weiſſe Bilſenkraut / beſſer dañ 6 die andere koͤnne in Leib gebraucht werden / ſo ſoll man ſie doch allzumal gleich wie ein Gifft fliehen vnnd mei⸗ den / dann ſie ein Natur an ſich haben / die Menſchen doll vnd vnſinnig zumachen: Wie ſolches an den Fiſchen war zunehmen iſt / welche ſo baldt tobendt werden / wenn fie deß Samens geſſen haben. [Die Huͤner auff den Balcken ſallen herab / wenn ſie mit Bilſenſamen beraͤuchert werden / vnd ſo ſie den Samen eſſen / ſterben ſie daruon. Alſo machet es effen.Es meldet Matthiolus, er habe Bawrenkinder geſehen / die dieſen Samen geſſen hetten / die waren alſo taͤmiſch vñ vn⸗ ſinnig / daß die Eltern meineten / ſie weren vom boͤſen Geiſt be⸗ ſeſſen. Daher nennen es die Bawren Diftarbio, das iſt Ver wirren. So die Wilde Schwein von dieſem Kraut eſſen / kompt ſie der Krampff oder Tropff an / aber die Natur hat fie ein Artzney gelehrt / eylen alsbaldt zum Waſſer / fahen Krebs vnd eſſen ſie / damit wirdt jnen geholfen. Vnd wiewol Dioſcorides ſchrei⸗ 295 deß Leibs gebrauchen ſoll / iſt ihm doch hierinn nicht nach zufol⸗ gen/fondern vielmehr Galeno zugehorchen / welcher ihn gantz und gar verbeur. ¶So jemand in argwon were / daß er Bilſenkraut oder Sa⸗ men geſſen hette / der trinck von Rund an Geyßmilch / Meth⸗ Kuͤrbsſamen mit ſuͤſſem Wein / oder Neſſelſamen / Kreffen/ Senff oder Raͤttich / Zwibeln / Knoblauch / welches man haben mag / mit Wein getruncken / dardurch wirdt der Schade ge⸗ wendet.) Euſſerlicher Gebrauch. Iſenkraut / Blumen vnnd Samen / dienen zu dem Schlaff / ſtillen Schmertzen / ſo mans aber zuuiel brau⸗ chet / machen ſie doll. Die Blaͤter alſo gruͤn vber Geſchwulſt gelegt / nim⸗ met den Schmertzen / trucket die Geſchwuiſt nider. So man die mit Mehl zerftoſſet / ſtillet vnnd vertreibet dag Gliederwehe / vnd das hitzige Podagram / daruͤber geſchlagen. 9 Fußwaſſer oder Dampff daruon gemacht/ bringet den Schlaff. Die Blätter zerftoffen und vbergelegt flilen das Bluten und vbrige Flußder Frawen. Mir altem ungefalgen Schmer eines Pfundts ſchwer zer- ftoffen / vnnd ein Becherlein quren alten Wein ober einem Fewer darunder gemiſcht / Pflaflersweiß auf Wunden gele⸗ get / ſoll trefflich wol heylen. Die Wurtzel mit Eſſig geſotten / iſt zut zu den Schmertzen der Zaͤne / damit warm gewaſchen.) Der Same zerſtoſſen mie Wein vermiſcht / vnnd wie ein FH Pflafter vbergelegt / iſ gut wider das Podagra / wider die win⸗ dige Geſchwuͤlſt deß Gemaͤchts vnnd zu den geſchwollenen Bruͤſten nach der Geburt. [der Samen gepuͤluert / mit Frawenmilch vnnd Eyerklar vnd ein wenig Eſſig vermiſcht / vnd an die Schlaͤff geſtrichen / machet wol ſchlaffen. Der Rauch von dieſem Samen durch ein Trechter gegen dem Zahn empfangen / vnd den Mundt wider gewoͤſchen / ſtil⸗ let den Schmertzen. Der Samen mit Wein zerſtoſſen / vnd auff die ſchwaͤrende Bruͤſt der Frawen gelegt / hilfft wol.] Von dem Safft deß Bilfenfrauts; loſcorides beſchreibet dieſen Safft auff dreyerien D Weiß. Die erfteift dag man Blaͤtter / Stengel onnd Samen zerfioffe/ vnnd den Safft außpreſſe / welchen man darnadh in der Sonnen trucknen ſoll / aberer meldet / daß er nicht ober ein Jahr gut bleibe. Diefer Safft fol gut feyn wider die ſcharpffe hitzige Fluͤß / wider den Schmertzen der Ohren / vnd Gebrechen der Beer⸗ mutter / wie es der interpres Dioſcoridis nennet. Mit Mehl oder Gerſtenbrey vermiſcht vnd vbergelegt / lin⸗ dert die Schmertzẽ deß Podagra / die hitzige Geſchwuͤlſt der Au⸗ gen / vnd der andern Glieder / wie Dioſcorides permelver. [Bon Bilſenkraut Waſſer. On Bilſenkraut / mit Blumen vnnd dem vnzeittigen grünen Samen / wirdt ohne allen Zuſatz ein kraͤfftig kuͤhlend Waſſer gebrandt / welches doch nicht zuuiel / auch nit ohne Vermiſchung anderer Waſſer gebrau⸗ K chet werden ſoll. Fuͤr alle Entzuͤndung vnd Geſchwulſt / Tücher darinn ge⸗ net vnd vbergelegt / benimpt dieſelbige. In hefftigem Weh⸗ thumb deß Haupts von Hitz / da der Menſch möchte Hirnwůͤ⸗ tend werden / braucht man vnderweilen das Waſſer / wie auch das Oel in die Naſen / an die Stirn, Schlaͤff / Pulßadern vnnd Fuͤß geſtrichen / oder darinn genetzte Tuͤchlein vbergeleget In die Ohren ein wenig gebraucht / verhindert das ſcharpff Stechen ond anfahend Ohrenſchwaͤren. In die Augen gebraucht / tuhlet die Hitz nimmer die Röhre, Bb iii das —— — ne mn nur nn mn ————— — ——— og > msn = een —— — ——— ———— mn — — a Fe — — a ———————— — 9 | 1 1 I F J } 2 a Zus u ” — —— a * = ee mer u Wan m nen —— — cr. Er, —— 3 — 296 A das hefftig Beiſſen vnd hefftige Geſchwulſt / vnnd ſtillet den F Schmertzen. | Welche ein hitzig roth Angeficht haben / die wachen ſich A⸗ bends damit / vnd legen naffe Tüchlein vber. B friſchen trucknen Samen / zerſtoſſen jhn / thuns in ein glaͤſerin G Von dem Bilſenoͤl. SD Oel wirdt auff zweyerley Weiß bereirer. Etliche nehmen das Kraut ſampt dem vnzeitigen Samen / ſtoſſens wol su Muß / gieſſen grün vnzeittig Baum⸗ oͤl daran / laſſens etlich Tagan der Sonnen erbeitzen / dann ſeudet mans in doppelem Geſchirr / biß ſich die Fruchte verzehret / nachmals durchgeſiegen / wirdt behalten. Etlich preſſen ſolch Oel von dem Samen / welcher zuuor in warmen Waſſer wol erweicht damit er auff geſchwelle / vñ das Oel deſto beſſer darauß gepreſt werde. Andere nehmen den oder aͤhrin Geſchirr / ſtellens ein Tag vnd Nacht in Balneum Mariæ, vnd weil es noch warm / nehmens herauß / thuns in ein Saͤcklein vnder ein Preß. | Diefes Det ift ober die Mag Falter Natur / wirdt derohalben gebraucht vo hefftiger Kühlung vonnöhren / wirdt auch zu Weichungen nuͤtzlich gebraucht / doch fol es nicht ohne greife Vorbetrachtung gebraucht werden. Diß Oel in die Ohren gethan / nimmet die Stich vnnd Schmertzen darinn / ſtillet das G:iederwehe vnd das hitzig Po⸗ dagram. | Mit Eſſig vermifcht und ober die Stirn vnnd Schlaͤff ge⸗ ſtrichen bringt den Schlaff. Von dem dritten Bilſenkraut Tliche Zweiffelen / ob man diß Kraut fuͤr ein Bilfen- A c Vs kraut halten foll / dieweil der Same etwas ſcharpff iſt. Andere aber haben durch Erfahrung / daß der Safft vondiefem Kraut / oder die Blätter zerrieben die Laͤuß vnd Flöhe vertreiben / welches an Hunden offt verſucht iſt wor⸗ den / dann ſie geſchwindt herab fallen. Man macht ein Del auf dieſem Kraut / welches gar heyl⸗ ſam / vnd ſonderlich frifche Wunden baldt heylet/ darumb dañ D etliche ein Nicotianam darauß machen / andere nennen es Hyofcyamum vulnerarium, das iſt Wundtbilſen.] Das VI. Capitel. Don Indianifchen Beynwelle. ſenkraͤuter rechnen wegen feiner Blumen vnnd 7 Knoͤpfflein: Andere aber feyn darmider. Camerarius feßet zweyerley Geſchlecht der Nicotianz,eing mit aroffen dicken Blaͤtern / das ander mit geringern vnd fpigigen Blaͤttern. Lobelius geden⸗ er dreyerley Geſchlecht / eines ſo groß iſt / das ander klein das dritte nennet er Sanam ſanctam. Das erſte Geſchlecht die groſſe Nicotiana, waͤchſt wie D. Camerarius meldet / an etlichen Orten im erſten Jahr andert⸗ halb Mans hoch / gewinnt ein groſſe holtzechte Wurtzel etwas weiß oder gelb / mit vielen Nebenwurtzeln / Jeines bitteren Ge⸗ ſchmacks: Seine Blätter ſeyn groß / dick feiſt und ſafftig / an den Stengeln erſcheinen Leibfarbe / | bißweilen ſchoͤne rohre] Blumen /nach welchen die Knoͤpfflein kommen / voll Samens / welcher gegen dem Herbſt zeitig wirdt. | Bon den andern Gefchlechten kan man lefen Camerari- um vnnd Lobelium infeinen obferuationibus fol. 316. vnnd 317. | [Das ander Gefchleche if von dem erften vnderſcheiden / wei es Blätter har die kleiner ſeynd / vnd ſpitziger / vnnd lange Stiel haben / da die vorige ohne Stiel den Stengel begreiffen / demnach ſo ſind an dieſem die Blumen etwas kleiner vnnd roͤhter / vnnd waͤchſet gemeiniglich dieſes nicht ſo hoch als das erſte. BERN 229° Ztiche wöllen diß Kraut vnder die Bll⸗ D. Tacobi Theodori Tabern-montant/ on Es iſt diefe Nicotiana gar ein frembdes Gewaͤchß / ſo für we⸗ nig Jaren in Teutſchlandt iſt gebracht worden / wirdt numehr allenthalben von Samtn aufferzogen / Man ſchreibet / daß es erſtlich auß America in Franckreich ſey bracht worden / vnnd son dannen in Teutſchlandt / ¶waͤchſt fonderlich viel in einer Inſel / die wie das Kraut Tabaco heiffer. ] Es will an feuchten Dd ſchattechtigen Orten ſtehen / da es auch fürder Kaͤlte ſi⸗ er ſey. — — ſoll gegen Herbſt geſaͤhet werden / weil der Samen / ob er wol gar klein / etlich Monat vnder der Erden ligt / ehe er herfuͤr kompt.) | | I, Indianiſche Beynwelle. Nicotiana maior. — — San res — — * —20 All NDS $) 4 “ RN —Wo Dt ? \ ar —RBB Sun HA N 7 RI LER D et, VL 8 de, — * nu : — — — N * IL Indianiſche Beynwelle mit ſchmahlen Blaͤttern. Nicotiana maior anguttifolia. ur Von den Nahmen. Ndianiſch Beynwelle wirdt auch Indlaniſch Wũdꝛ⸗ I geneñt / von wege feiner heilſamẽ krafft. Die In⸗ dianer nennen es Petum vnd Picielt. Sateinifch Her- "bafanda ‚ Sana ſancta, Nicotiana, Tabacum, Pe- tum Clufij, Hyoſcyamus Peruuianus Dodonei. Welſch rornabona.ſ Von dem Auctore, ſo ſie erſtlich in Welſchlandt gebracht hatızu Nom Herba ſancta Croce von dem Cardinal ſo es auf Portugal gebracht / Frantzoͤſiſch Herbe de la Roine , Nito- riane. Niderländifch Tabaco, Nicoriane. Engliſch Tabaco of Tri« nidada. | VWon der Natur / Krafft vnd Wirkung der Bennwelle. D Odonzus [weiler vermeiner hat / es feyein Geſchlecht K deß Bilſentrauts / Iſchreibt / daß es Falter Natur ſeye / vnd hab ein Art zuruͤck zutreiben. Dargegen ſchreibet Lobelius, daß es vollkoͤmlich warm vñ trucken ſey auch im andern Gradt / vnnd wenn man es kaͤwe / ſo brenne es faft auff der Zungen / alſo daß es einen hitigẽ Ge ⸗ ſchmack habe / zertheilt / reiniget / heylet vñ zeucht zuſamen wů · derbarlich / weiche Wirckung ſond lich in de Blaͤttern iſt / ttwas ſchwoaͤchers — in —— — BEE EL: Y Ir f i an! "u — fi Alt ae! F ge an! zu — Das Ander Buch / von Kraͤutern. 297 A ſchwaͤchers im Samen / die Wurtzel aber tauget nichts zu dr F Wuͤrme / Mutterwehe / auff die geſchwollene Waſſerſuͤchtige Artzney. Die Blaͤtter fie ſeyen gruͤn oder duͤrr / ſo koͤnnen ſie nuͤtzich gebraucht werdẽ / derhalben vie ſafftigſten mit einem Fade an⸗ gefaſt / werdẽ in ein ſauber Gemach auffgehenckt. Etlich pflegen die Blaͤtter in friſch Baumoͤl zulegen damit fie allzeit friſche Blaͤtter haben / vnd wann ſte die brauchen woͤllen / ſo wiſchen fie das Del mit einem zarten leinen Tuͤchlein ab.] Innerlicher Gebrauch. Odonzus meldet lib.4. de Deleterijs cap. 22.daßeg D die Leuth ſchlaͤfferig mache / darzu auch doll vnd vnruͤh⸗ wig / als wenn ſie truncken weren / wenn fie nur allein den Dampff daruon in Leib bekommen. Aber es ſchreibet Lobelias darneben / daß die Schiffleuth B vnd andere mehr, ſo auß India kom̃en / ſolche Blätter ben ſich tragen [ bringen kleine Trechter oder Hörner mit ſich von Palmenlaub / andere von Erden oder andern Materien ge macht / in welchen ſie oben obgemelt Kraut ſtecken haben / zůn⸗ den diß an Jondeinen Rauch daruon machen / welchen fie laſ⸗ fen in ſich gehen / ſich darmit widerumb zuerquicken / wenn ſie von groſſer Arbeit matt worden ſeyn / deßgleichen auch den Durſt vnd Hunger damit zuſtillen: Daruon ſie erſtlich gar frewdig werden / vnnd daruͤber gantz ſaͤnfftiglich entſchlaffen / welches auch Dodonæus bezeuget / daß es aber die Leuth voll vnd vnſinnig oder tummelicht machen ſolle / das willLobelius gar nicht zugeben. [Es ſey wie jhm woͤlle / fo har die ſes Kraut viel wunderbarliche Eygenſchafft / welche weitlaͤufftig von Nicolao Monardo, Carolo Stephano in ſeinem Buch von dem Feldtbaw / vñ Ægidio Euerhardo find beſchriebenwordẽ. C Dieſes Kraut wirdt ſonderlich gelobt zu allen Bre⸗ ſten der Bruſt vnd Lungen / doñ mit Zucker gekocht etlich Tag nach einander genoſſen / erweichet Die enge Bruſt wie auch der Safft / ſittiglich hinab geſchluckt / jedoch ſo ſoll der Leib zuuor ge⸗ reiniget ſeyn. Dep Puluers ſo viel zwiſchen zweyen Fingern fan gefaſſet werden / in einem oder zwey Söffel voll Aqua vitæ eingetrun⸗ den wenn man zu Beth gehen will / zerthetlet den Schleim / ſo ſich * obrigen Eſſen vnd Trincken ſamblet / vnd machet wol chlaffen. | Deß Puluers auffein Quintlein in weiſſen Wein einge, nommen / auch mit andern Stücken ggocht / vnnd mit einem Cliſtier gebrauchrijtiler das Brimmen. Iſt ein gemiß erfahren Mittel wider die giftige Nießwur⸗ prlau alles anders eingenommen Gifft.. Euſſerlicher Gebrauch. Obelius meldet in ſeinen aduerſarijs, wenn man den Dampff in den Munde gehen laſſe / ſo ziehe er ſehr viel Schleims vñ Gewaͤſſers auß dem Haupt herauß. Deß⸗ gleichen auch / wenn man jhn durch die Naßloͤcher zu ſi ziehe. Es fchreiber and) Lobelius,wenn man die Blätter gerzeibe, und wider die Zahn halte) fogiehen ſie viel Schleime herauß / vnd werden nuͤtzlich gebraucht wider das Zahnwehe / ſo von der Kaͤlte verurſachet iſt. [Die friſchen Blaͤtter ober dem Fewer oder warmer Arſchen gewärmer ond vbergelegt / fliller den Schmertzen def Haupts / Magen / Grimmen im Leib / ſo von Kälte vnnd Blaͤſten her zeichen. So aber die Blaͤtter nicht friſch ſoll man fiemie Wein befeuchten und warm vberlegen / oder das Puluer mir andern dienſtlichen Stücken vermengen / vnnd biß der Schmersen nachlaffe/gebrauchen. Etliche oberftreicheng oder röftens zunor in Baumoͤl vnnd legens ober den Magen /denfelbigen färcferes befürderr die Daͤwung / ertheilt dte Blaͤſt / vnd erweicht den Bauch. Das Kraut warm vbergelegt / oder den Safft / zercheilet als lerhandt Geſchwulſt Geſchwaͤr vnd Gewaͤchs Das Puluer etlich mahl auff verbrannte Der geſtreuwet / leſcht den Brandt. Die Blaͤtter werden auch vber den Leib geleget wider die — Sdenckel / auch vber das Podagram. Das Kraut rein geyůluert vnd etliche Tag nach einander nuͤchtern in beyde Naßloͤcher geblaſen / ſoll das Haupt wol rei⸗ nigen / doch ſoll der Leib zuuor mol purgiert ſeyn. x Itẽ das Puluer fo viel du zwiſchen zweyẽ Fingern faffen kã A auff der Zungen eingute Weil gehalten / zeucht ein zaͤhen waͤſ⸗ ferigen Schleim auß dem Haͤlß an ſich / man foll aber den Mundt mi gutem Wein außſchwencken / vnnd dieſes etliche Morgen gethan je vber den andern oder dritten Tag / reiniget die Bruſt ſehr wol.) | Dodonzus ſagt / daß es im Niderlandt fehr gebraucht wer⸗ de / wider die Raͤude / Kräge vnd Vnrenigkeit der Haut: Deß⸗ gleichen ſey es auch gar ein herzlich Wundtkraut / vnd vertrei⸗ be allerley hitzige & ſchwuͤlſt / aber an alten vnd ſchwachen Per⸗ G ſonen ſey es gar nicht ſicher zubrauchen / ſonden allein an jun» gen vnd ſtarcken. | Von dem Saft. Obelius ſchreibet / daß der Safft oder der Syrup dar⸗ L ſich ſelbſt oder mie dem gebrannten Wſſer ein⸗ genoͤmmen / ſiy gut wider den Huſten / vnd helffe den je» nigen / ſo einen ſchweren Athem fuͤhren vnnd ſtettigs keichen [vnd dergleichen Kranckheit / die von falten ſchleimigen Feuchtigteiten herfomen. Den Safft gibt man in Hifpania den jenigen / die mit dẽ Freißlich vñ Waſſerſucht beladen find. Den Rindern gibt man auch rider die Wuͤrm jedoch niche viel / doch fol man mie gutem Bedacht handlen / datın diefer Safft auch bey den ſtarcken Leuthen purgiert wie Dodonz- usein Hiſtorien daruon anzeiget. Auff achroder gehen Loth ge⸗ truncken purgiert vnden vnd oben / erfolget aber gemeiniglich Hi ein Schlaff darauff.] Es iſt auch dieſer Safft gut genügt wider die Gebreſten der Haut / die Raͤude vnd Flechten zuuertreiben. ¶Deß Saffts oder auch deß Oels zwey oder drey Troͤpfflein lauwlecht in die Ohren getropft / bringt das verfallen Gehör wider. Der Safft in die Nafen gezogen vnd geſpritzt / heylt die ſtinckende / faule / freſſende Schäden derfelbigen. ] Sonderlich aber wirdt er gebraucht zu den friſchen Wun⸗ den vnd alten Schäden dieſelbige rein zubehalten vnd zuhey⸗ len / Jheylet auch ale alte/ faule flieſſende / vmb ſich freſſende / Frantzoͤſiſche Schaͤden vnd gifftige Wunden / den Safft oder das Puluer darinn gethan / doch zuunor mie Wein; Harn oder auch dem Safft ſauber außgewaſchen / ſtillet allen euſſerlichen Blutfluß / anf Wunden / Naſen / ſo man den Safft mit dem zerſtoſſenen Kraut vberlegt / vnd in die Naſen zeucht, Mit dem Safft wol gerieben / vnnd dann die zerſtoſſenen Blaͤtter vbergebunden / vertreibet allerhandt Kroͤpff / Druͤſen / Feigwartzen / Peſtilentzblattern vnd den Erbgrindt. Deßgleichen auch ſoll man die Zaͤn damit reiben / ſo benim⸗ met er die Schmertzen derſelben. ¶So man zu dieſem Saft Roſenhonig vnd Granatenſafft vermiſcht / vnd das faule luͤcke Zanfleiſch damit beſtreicht / hey⸗ let ſehr wol. Vnder die Gurgelwaſſer vermiſcht / heylet alle Maͤngel deß Halß. Den Safft von den Blaͤttern ſo mit Eſſig zuuor wol zerſtoſſen worden / außgepreſt vnnd vber das Miltz geſchlagen / zertheilt die harte Geſchwulſt deſſelbigẽ / es ſoll aber der Dre sun uor wol mit warmẽ Tuͤchern gerieben werden. Od aber vermi⸗ ſche man den Safft vnder vndere darzu dienſtliche Salben / vnd ſchmiere man das Ort damit / vnnd lege man daruͤber ein K warm Blatt oder ein Tüchlein / ſein dem Safft genetzt ſey. Auch dem Viehe in faulen wuͤrmechten Schäden gethan / infonderheit fo die Pferde oder Eſel hart vonden Laͤſten ge⸗ truckt ſind worden / iſt es nuͤtzlich. Vom dem Syrup. „25 pflegen die Welſchen ein Syrup auff folgende - Weiß sufochen : nehmen deß außgerruckten Saffts OD yonden Blaͤttern ein Pfundt / thun ein Pfund Zu⸗ cker darzu / vnd kochens zu einem Syrup:welchen ſie zu der En⸗ oe der Bruft / ſhweren Athem / auch die Wuͤrm auß dem Leib azutreiben Y ee — — un a er a — — — Te un a ee re — — | — — — — — — — û — — — —— ee ——— — ee el a tr a ei een = | - — — — a ne I ' 4 4 44 \ / 298 A zu treiben! gebrauchen //a rt gen einander nach ein wenig genommen werden / doch muß man auch ein Blat darvon auff den Nabel binden: Jedoch fo haben fie auch ein kraͤfftigere m Brauch / ſo mehr Stück hat, Remmen dar zu Alant vnd Engelſuͤß Wurtzel vier Sorh / in weiſſem Wein zwölf Stundt erweychet: thun hinzu Roſinlein ein Loth / fuͤnfftehen Feygen oder ſchwartze Bruſtbeerlin / Roß⸗ huͤb / Lungenkraut / Gartenyſop vñ Bergmuͤntz / jedes anderthalb Handtvoll / ein groß Blat von der Nicotiana, geſchaben Suͤß⸗ holtz ein halb doth / Neſſel vnd Baumwollenſamen / jedes andert⸗ halb Quentlin / kochens in Meth / ſeyhens durch / thun darzu fo viel ucker / vnd laſſens zum Syrup fieden:deffen gibt man jedesmal nüchtern ſechs Loth / damit erden zaͤhen dicken Koder zertheile Von dem Waſſer. BA DE dem Kraut wirdt auch ein nuͤtzlich vñ heylſam Waſ ⸗· G ſer gebrennet / wider Die Gebreſten der Lungen vnnd der Bruſt / dieſelbige von dem kalten groben Schleym zu er⸗ ledigen / ſonderlich da man es mit einem Eyſopſyrup brauchet. Es wirdt auch dieſes Waſſer an etlichen Orten mit ſeinem Safft wider die Waſſerſucht eingegeben: Dann der Safft ein Krafft hat zu purgieren- | [Mit ein wenig Taubenkropff diſtilliert / vnnd das Waſſer offtermals genoſſen ſoll die Leberſucht heylen.) Euſſerlicher Gebrauch deß Waſſers. — Waſſer iſt auch gar nuͤtzlich vnnd gut wider die (2 eufferliche Gebreften der Haut / darvon suvorlgefagt: ‚auch fol man die Wunden ondandere offene Schaͤ⸗ den fieiſſig darmit außwaͤſchen / dann es ſaͤubert vnnd C heylet vberauß mol. — Es woͤllen erliche diß Waſſer vñ den Safft auch zum Krebs gebrauchen / wider die Carbunckel vnd die Kroͤpff am Hals. Die Augen offtermal mit dieſem warmen Waſſer gewaͤſchẽ / ſtaͤrcket es das Geſicht / vnd ertheilet die Nebel / ſo es vertunckeln / Die Zäne damit gewaͤſchen / mildert den Schmerzen. Das An⸗ geficht etlichmal damit gewaͤſchẽ / vertreibt die Röhre deſſelbigen. Andere bereyten es alſo: Sie nemen friſche Blaͤtter / zerſchnei⸗ dens klein thun Baumoͤl / ſo viel von noͤhten / darzu / laſſens mit einander wolerwallen / druckens dann auß: thun andere friſche Blaͤtter darein / vnd kechens wie vor / vnd das sum drittenmal/ thun das in ein ſauber Geſchirr / vnd ſtellens an die Sonnen · O⸗ der nim̃ deß Saffts und Baumoͤl gleich viel/ kochs miteinander pbereim Kolfewerlin / biß der Safft gar eingeſotten iſt· Dieſes wirdt zu euſſerlichen Maͤngeln / als Wunden / alten Schaͤden / D Vnſauberkeit der Haut Roͤhte vnder dem Angeſicht / wie auch Wehetagen deß Haupts zu mildernigebraucht. Pub) Alfo wird auch ein koͤſtlicher lieblicher Balſam bereytet: Nim⸗ me deß Saffts auf den Blättern fo viel du wilt / thue gleich viel Baumoͤl darzu / ſtells in ein Glaß an die Sonnen wol vermacht ein zeitlang oder vergrabs in Roßmiſt +0-Taglang ſo findeſtn am Boden ein kraͤfftigen Balſam su vorermeldten Kranck⸗ heiten. Von Salben. | JS S werden auff viel Arc Salben auß diefem Kraut ges macht / deren wir etliche hierzu ſetzen woͤllen: Nimme der SO fhönften ondfäfftigften Blätter / fo wol geſaͤubert vnd getruͤcknet / ſo viel di wilt ſeud fie in Roſenoͤl ein maloder vier / jddoch nim̃ jedesmal friſche / ſeyhe es durch / vnnd vermiſche gleichviel deß außgetruckten Saffts / vnd ſo viel Wachs als von noͤhten / vnd laß zur Salbe kochen. Dder nim̃ der fafftigften vñ vollkom̃eſten Blaͤtter jPfundt / zerſtoſſe in einem ſteinern Moͤrſel / mit einem hoͤltzenen Stempf⸗ fel laß ein halb Pfunde friſch Schmehr vber dem Fewer zerge- hen / vnd thue die zerſtoſſene Blaͤtter ſampt dem Safft darein / vñ laß in einer ehrinen Pfannen ſaͤnfftiglich mit einander ſieden / biß die Feuchtig keit eingeſotten iſt. Ddernim Nicotiana Saffts Pfunde Baumoͤl / Daͤnnen · hartz / friſch Wachs / jedes vier Loth / S Johañũsoͤlij. Loth / laß es ob einem Kolf euwerlin drey Stundt ſieden / ſeyhe es durch / thue ⸗ D. Jacobi Theodori Tabernxmontani / ber wider die Wuͤrm ſoll er etlich Mor⸗ F weyters Terpenthin vier Loth darzu / vnd laß zur Salben einſie K den. Etlichenemenfürden Safft allein geſtoſſene Blätter zu denandern Stücken. Diefe Salbe ift zu alten Schäden, Krebs / Schrunden der Händen fehrdienfklich. | Fin andere su gefehoffenen Wunden; Nim̃ deß Saffts ein Pfundt / Terpenthin sehen Loth / S. Johannsoͤl ſechtzehen Loth / def. beſten weiffen Wein ein halb Pfundt / laß alſo acht Tage er⸗ beygen/alsdann ſeuds biß der Wein eingeſotten iſt / darnach thue dazu Wachs oder Griechiſch Bech ſechs Loth / Augſtein vi Mu- mia,jedes ein halb Sorhrlaß miteinander zurechter Dicke fieden. Zudem Örindtein fehr gute Salt: Nimme deß Saffts an⸗ derchalb Pfundt / geſtoſſen Schwefel vnd Salt / Nicotiarum- oͤl Pomerantzenoi / edes ij · loth / Wachsoͤl vnnd Hirſchen Bm ſchiuͤt jedes iiij. Loth / vnd mache ein Salb darauß. Oder auff folgende weiß / ſo kraͤfftiger auch zu altenSchaͤden: Nim̃e der Blaͤtter ij. Pfundt / zerſtoß dielegs ober Nacht in roh⸗ ten Wein / vermiſch mit einem Pfundt wolgelaͤuterten Schwei⸗ nen Schmeht / kochs biß der Wein gar eingeſotten / ſeyhe es mit einander durch / thue zu dieſem ein halb Pfundt Saffts von den Blaͤttern / Daͤnninhartz acht Loth / laß widervmb ſieden / biß der Safft eingeſotten iſt / thue letztlich darunder vier Loth gepuluerter runder Oſterlucey / friſch Wachs / ſo viel von noͤhten zur Salb] Von dem Oel. Odonzus ſchreibt an bemeldtem Dre / daß man auß D dem Samen ein Del preffe / welches von vielen in ho» hem Werth gehalten werde zu den Runden / dieſelbi⸗ gen darmit zu heylen. Sofihreiber Camerat ius, daß man ein Wundtſalb darauß mache / die wider den Krebs ſonderlich gut fey- Das V IL Capitel. Don Nachtſchatten. I. Nachtſchatten. Solanum fatiuum I. Sn X VE ’ SAFE» DAX At ENES A BRENNR N: > (8 ze Hz — N — a NR >77 EN — HEN - 17 ZINN 7 We ——— — — a. LFTEN Y w ‘ I) N VDE ZN ASTRA — > Van —— I | — — — N N — Er Nachtſchatten ſeynd drey Geſchlecht / Bl Das erſte beſchreibt Tragusdaßesein ſchlech⸗ 27 te weile Wurtzel habe / mit vielen Tafeln vmbge⸗ FT benranf welcher der Stengel wachferfaft einer Chr IF In hoch / mit vielen Nebenaͤſtlein / an welchen weyche / linde ſchwartz⸗ Das Ander Buch / von Kräuter, 299 | A I. Nachtſchatten mit kleinen Apffeln. | Solanum II. pomiferunn. —— — ſchwartzgruͤne Blaͤtter bangen voll Saffts / gleich den Scheif« miltenblaͤttern: an den Stengeln erſcheinen weiſſe vnnd bley⸗ che Bluͤmlein / ſo drauſchet bey einander ſtehen / belommen inwendig ein gelbes Zaͤpfflein / anzuſehen wie die Blu⸗ men Je lenger je lieber / nach welchen ein grünes Beetlein erfolget / | allerdings anzuſehen wie der Ephewenkoͤrner / ] ſo endtlich ſchwartz wirdt / darinn viel kleines Samens verſchloſ⸗ eniſt. ß II. Das ander Geſchlecht har ein gantz faſelechte Wurgel/ auß welcher ein ziemlicher dicker Stengel kompt / mit Neben⸗ zweiglein / fo zwiſchen den Blaͤttern herfüͤr kommen: Die Blätter vergleichen ſich etwas dem gelben Bilſenkraut / oder dem groſſen Nachtſchatten / allein daß ſie etwas ſchmaͤhler und laͤnger ſeyn. Seme Blumen ſeyn mit ihren Zaͤpfflein dem ge⸗ — meinen Nachiſchatten gleich / nach welchẽ die Beerlein erfol⸗ gen / anzuſehen wie kleine goitgelbe oder braune Aepfflein / gar ſchoͤn vnd lieblich. a Sa | III. Von dem dristen Geſchlecht fehreiber Lobelius , daß es wie ein Baͤumlein wachſe / 3. der 4. Ehlen hoch / gleich dem Pferſiabaum oder Mandelbaum / ſeine Blumen vergleichen — — — ſich den Gartennachtſchatten / nach welchen feine ſchoͤne pur⸗ purfarbe Beerlein folgen / dick / groß ond rund den Boberellen⸗ Be, beerlein fat aͤhnlich / fie fönnen den Winter wol leiden / alſo daß fie auch jhre Farb biß in Januarium behalten. Es werden noch vielmehr andere Geſchlecht der Nacht⸗ ſchatten beſchrieben und funden ſo der author noch nicht vber⸗ E ommen; Bon Denfelbigen aber fan manlefen Lobelium, J Matthiolum, Cluſum, Dodonæum, Theophrsfium, Ru- ellium, Tragum, F uchhum,Camerarium und andere mehr. Das erſte Geſchlecht wirdt hinder den Zäunen neben den Mawren ondin Weingärten fundenystüher den Sommer», ber / ſene Frucht wirdt im Herbſt zeittig / iſt ein recht Som̃er⸗ kraut / dann fo baldt es ein kalter Froſt vberfellt / muß es ſter⸗ af! ben,daher es dann alle Fahr von newem wächft/ und ſchlaͤget MN, niche von der Wurgelaup. ] Die andern zwey feyndfrembry / non werden in Bärsen geztelet / ſonderlich das dritte Geſchlecht. ein! he | ſud F UL Baumihrer Nachtſchatten. Solanum fruticofum. Von den Nahmen. Achtſchatten oder Sewkraut / wirdc Griechiſch -ody- JF voc unrasos.sateiiiifch Solanum hortenfe » Vualu Dim na, Vua vulpis, Morella. VulgoSolatrum. Welſſch Solatro.Arabifch Hameb. Sräsöfifdy Morelle. Spaniſch Yervamora. Boͤhmiſch Phyyvuno. Engliſch Nighr/hade , MoreH. Niderlaͤndiſch Nachtſchade. Das ander Geſchlecht wirdt genennet Solanum pomife- rum.[MiderländifchPeper von Guineen. Engliſch Sleepie Nighr- Jhade. Das dritte aber Solanum fruticofum oderarborcfees, von etlichen Stiychnodendron vnd Amomum Plinij. Ni⸗ ı derlaͤndiſch Criecken van Indien. Engliſchtre Nightſhade. Spa⸗ niſch Guyndas de las Indas.] Don der Nalur / Krafft vnd Eygenfchaffe deß Nachtſchatten. Ernelius ſchreibt / der Nachtſchatten ſey kalt im anderen Gradt / hat ein zuſammenziehende vnnd zurücktreibende Natur / [iftaber in dem trucknen vnnd feuchten mittel⸗ maͤſſig Innerlicher Gebrauch deß Nachtſchatten. JS fehreiber Galenus in lib. de fimp.medic,facultati. F Nachtſchatten zu allen Sachen fönne gebrauchr wer⸗ den / da man fühlen vnd zurück treiben will, er ſey aber K garnicht wol ficher in deib zunemimen / derwegen auch zu jnner⸗ lichen Schwachheiten nicht zugebrauchen. : Eufferlicher Gebrauch. Achtſchatten mie Gerſtenmehl zerſtoſſen vnnd wie eitt | Pflafter vbergelegt foll gut feyn wider den Mehlauff / und die Geſchwaͤr / ſo weiter vmb ſich freſſen. Die Blätter geſtoſſen vnd auffs haupt gelegt / ſeyn gut wider die groſſe Dig deſſelbigen. Auff gleiche Wei 523 Magen gelegt/ benemmen fie auch demſeibigen feine Hitz. * Wenn bus, vnnd in lib. dealiment. facultatibus, daß der — — —— — — — 300 A Wenn man die Blaͤtter mit Saltz zerftoſſet vnnd vber die F Ohrengeſchwaͤr leget / ſo man Parotidasnennet / vertreiben fie dieſelbige / wie ſolches Dioſcorides bezeuget. Es ſchreibet Fernelius, daß ſie gut ſeyn wider die ſcharpffe hitzige Fluͤß / die ſelbige zuruͤck zutreiben. Doch ſoll man auch nicht freuentlich dieſe repellentia ge⸗ brauchen / ſondern im Anfang der Schwachheiten / bißweilen ſeyn ſie auch gantz vnnd garnicht zugebrauchen / dann ſie offt mehr ſchaden / dann nutzen. Von dem Safft. } Safft bringen, welchen Diolcorides zu obernannten Gebrechen auch pflegt zugebrauchen / vnd ſchreibt / wenn man den Safft mit Roſenoͤl vermiſche / ſey er gut wider | II: dem Kraut vnnd Stengel fan man auch einen B die Entzuͤndung der Häupteran denjungen Kindern / wenn mandiefelbige damit beſprenge / lefcht und benimmet jnen die Iauffende Htz vnd juckenden ſcharpffen Grindt. Zu den hitzigen Augenſchwaͤren fan der Safft under Die Augenartzney an flat dep Eyerklars vnnd andern fühlenden Waſſern gebraucht werden. Diehisige Ohrengeſchwaͤr werden mit dem Safft auch ge⸗ miltert / ein Troͤpfflein oder zwen darinn getropfft. Der Safft auß den Blaͤttern vnd Beerlein allein oder mit Roſenoͤl vnd ein wenig Eſſig / vnd Henffinwerck darinnen ge⸗ netzet / auff das Haupt gelegt ſtillet die ſcharpffen Stich / vnnd bringt die Wanwitzigen wider zurecht. Auß Wollen Zäpfflein gemacht / vnnd in dieſem Safft ge⸗ netzt / vnd su ſich gethan / ſtillet den Weiberfluß. Zur Heylung der hitzigen / offnen / flieſſenden Schaͤden / mag C mandenSafft mit Bleyweiß / Silberglett und Roſenoͤl men⸗ gen vnd ein Salb darauß machen: Kuͤhlet auch den hitzigen Brand / S. Anthonien Fever vnd dergleichen. WVon dem Nachtſchattenwaſſer. BE dem Kraut vnd Stengeln wirdt auch ein Waſſer Ile mehr eufferlich dann innerlich zugebrauchen. [Das Waffer foohne allen Zuſatz gebrannt wirdt / von dem erſten / wann eg die Blumen und gruͤne Blaͤt⸗ ser hat / vnd vondem Stengelabgeftreiffer klein zerhacket ift, ſo es zwey Fahr alt worden / mag mans in den jnnerlichen hitzi⸗ gen Gebreſten eingeben gleich wie Seeblumenwaſſer. Als zu der erhitzgien Leber / Nieren / zu dem groſſen Brennen deß Harns / auff drey Sorh eingetruncken. Der gemeine Mann wil / daß man denen / ſo zu Nacht für Geſpenſt oder dergleichen Fantaſeyen erſchrocken ſindt deß Waſſers zutrincken gebe/ und ſagen / daß es von ſolcher Nutz⸗ barkeit Nachtſchaden oder Nachtſchatten heiſſen ſoll. Eingetruncken vnnd mir Mutterzaͤpfflein gebraucht / ſtillet den vnmaͤſſigen Weiberfluß. ] er groſſe Hitz im Haupt hat / der netze leinen Tüchlein in dieſem Waßfer / und ſchlage fie offt darumb. Deßgleichen auch / wer einen hitzigen Magen oder Leber het⸗ te / ſoll das Waſſer auff gleiche Weiß eu ſſerlich aufflegen. Dioſcorides ſchreibet / welchem die ſcharpffe vñ hitzige Fluͤß in die Augen fallen / der nehme das Waſſer vnd Eyerflar/ und ſchlage es vber das Aug- [Für ſich ſelbſt zer ſtoſſen / vnd auff das hitzig Podagram ge» leget / tuͤhlet diß / vnd nimpt den Schmertzen. Eiliche ſchreiben / ſo man die Wurtzel mit Scabioſen / vnnd Rautenwurtzel an den Halß hencke / vertreibe es die Vrſchlech⸗ ten vnd Barpelen. Welcher im Halß ſehr erhitzigt / vnd ſich fuͤr Geſchwulſt be⸗ ſorget / der gurgle offt damit / es leſchet die Hitz vnd treibt die Ge⸗ en zurück / Iefcher die Entzuͤndung der Mandel onnd urgel. So den Frawen die Brüft engüinder werden / vnd vor Ge⸗ ſchwulſt beſorget / ſoll man darinn genetzte Tuͤchlein vberlegen / legt auch den Schmertzen der Glieder / wie auch der heimlichen Dreen Mans vnd Weibs / aberin diefen Geſchwuͤlſten ſoll mans warm vberlegen. * D.Tacodi Theodori Tabern; montani / Es wirdt auch dieſer Zeit vom gemeinen Mann fuͤr die die Schoͤne gebraucht / dann es leſcht alle Entzundung / ſonder⸗ lich wo Geſchwulſt oder Apoſtemen herzu ſchlagen woͤllen / ehe ſich die Materi ſamble vnd in hefftigen Fluß komme / vbergele⸗ get vnd getruncken. Dom Nachtfchatten ein koͤſtbarlich kuͤh⸗ lend Sälblein. V dem hefftig Beiffen und Jucken in Beinbruͤchen / vnd su Leſchung aller vnnatuͤrlichen Higin einem jedẽ Scha⸗ den / fonderlich an heimlichen vnd zarten Orten / wirdt diß toͤſtlich Saͤlbiein bereite: Nimb Nachtſchattenſafft deß erſten Geſchlechts / Wegrichſafft jedes anderthalb Lorhı Gra⸗ naräpffelfaffe ein Loth / Baumoͤl von vnzeitigen Oliuen ge⸗ macht, Rroſenoͤl jedes vier Loh / Populeonſalbey / Rofenfälbtein G jedes zwey Loth / Golt und Silberglet jedes vier Loth / abgeleſcht Hd bereitet/Tutian drey Quint. Bleyweiß / gewaͤſchen Kalck jedes anderthalb Loth. Dieſe Stück vermiſch zuſammen nach der Kunſt in einem bleyen Moͤrſer / zuletzt vermiſche darunder ein halb Quintlin Campher der recht gepuͤluert ſey / vnd mache ein dünnes Sälblein. | Das VII. Gapitel. ’ ‚genannt. Don der Nachtſchatten Schlutten — * Nachtſchatten Schlutten * genannt. Solanum veſicarium. 9— —— N \ Wo, RB y 707. — N) pP — MITA I 4 v N \ Se DISS y x > BL \y ss —*8 9— — — * B SI \ ir = Nie SINN SWN 17 (Nm N IN 9 HdR = I G IT. R SQ —F — 7 2 v7 IV fr 4 HN I „= RENNER — — 8 € N er N LEN NN U HS RN KENN) NN) 7 — N Al * 25 Me R 306 I 4 D ” Y BAG ) ut 29 i “ =” vom 8* all M — AN \ er IE Krauthat eine weilte Wurtzel / die \ N a mitjhren Zincken hin ond her freucht/auß wel⸗ % sp) cherim Aprilen junge Dolden herfür ſchieſſen / auß welchen Stengel werden / fo Ehlen hoch / — gegen der Erden ſich neigende: Die Blaͤtter find der gemeinen Nachtſchatten Blaͤtter etwas gleich / doch breiter/fleiffer und etwas wollecht:die Blume / (ſo faſt den gan⸗ sen Sommer an dem Kraut /) iſt weiß / aber groͤſſer dan ander gemeinen /auß welcher hohle / gruͤne / gantz verſchloſſene Blaſen oder Saͤcklein wachſen / ſo einer Nuß groß / mit acht Holkeelen der — — — — — N — —— — ww we m 7 fall A Das Ander Buch / von Kraͤutern. 301 roht werden / in deren jeden am Boden ein runde Beer als ein rohte Kirſchen anzuſehen / angehefft / ſoam Geſchmack bitter / in welchen auch viel weiſſer Samen verſchloſſen. Diß wirdt an den Mauren / und gemeinglich in Weingäreen gefunden, und fo ſie darinn gewohnet / wirdt ſie nicht leichtlich außgerenter- Von den Nahmen. Iß wirdt Schlutten genannt / Boborellen / Juden ⸗ | kirſchen / Judenhuͤtlein / Sudendöcklein / Teufels’ kirſchen / roth Nachtſchatt / groß Steinbrech von ſei⸗ ner Tugendt. Griechiſch / — arınanabos : Ar rabifch.Alkekengi.SateinifchSolanum halicacabum,velicatia: Miderländifch Criecken von ouer Zee. Engliſch VPinter Cher- ries. Frantzoͤſiſch Baguenaudes & Cerifes d’ outre mer. Welſch p Halicacabo. Spaniſch Accarrendor de füenno y Vexiga de perro: 6 Boͤhmiſch PVifne Merske. | Von der Natur / Krafft vnd Eygenfchafft der Schlutten. € Je Schlurtenbläteerfühlen wiedie Nachtſchatt / ſindt kalt vnnd trucken im andern Brad ; aber die Beeren haben eine außtreibende Krafft / welche zu Ende deß Augſts oder im Herbſtmonat ſollen geſam̃let werden / wann fie huͤpſch roth find. Innerlicher Gebrauch. reinigen die Nieren und Blaſen / vnd treiben den Stein vnnd Harn / ſonderlich aber / ſo man ſie in Wein ſeudet / welche ſampt den Blaͤttern geſotten vnndgetruncken / vertreiben die Gelbſucht. ER den Schlutten die. Kirfchen geifen / auch alſorauw / Drey oder vier Kirſchen Abends vor dem Schlaff geſſen / H ſollen gut zu dem Podagram ſeyn / vnd treiben viel boͤſer Feuch⸗ te auß dem Menſchen / durch den Harn. ae: Von dem Safft. Er Safft von den Kirſchen getruncken / zertheilt das | gerunnen Blut im Leib: mie weiſſem Maafamen ‚Kürbes Melonen oder Cucumerſamen / Milch o⸗ der einem Gerſtenſchleim / oder einer Bruͤh / darinn zuuor Pappeln wol geſotten worden? getruncken / milteret dag ſcharpff ſchmertzhafftige Harnen. Die friſche Beeren mit einem Honigwaſſer zerſtoſſen /onnd.. den Safft darauß getruckt / iſt ein koͤſtliche Artzney der hitzigen Entzuͤndung der Augen mit groſſem Beiſſen. Diefer Safft mit ſuͤſſem Wein vermiſcht / iſt gut den ſchwuͤrigen Augen / ſo mans Do darinn thut. | Don Schluttenwein. An pflege auch zun Herbſtzeiten außdiefen Kirſchen ein Nein zumachen / wie folgt: Man nimpt der roh⸗ ten Beeren ein Maß kandt voll vñ geuſt ſie in ein Oh⸗ me guten ſuͤſſen Moſts / vnd laſſens aiſo verjaͤhren / o⸗ der aber thu die Beer in einen langen ſchmahlen leinen Saͤck⸗ lein / vnd hencks darinn Etliche preſſen die Beer mit den Wein⸗ trauben / vnd laſſens mit einander verjaͤhren. Etliche ſieden die Beer in Doft:erliche zerſtoſſen die Beer erſtlich / darnach fh, ten ſie Wein daruͤber / vñ ſeyyens dann durch. Andere behalten die friſche Beer vber ein Jahr / machen ſolchen Wein wenn es jhnen gefellt / die rohten Koͤrner zerknitſcht / vnd in ein leinen Saͤcklein gethan / in ein Kandt gehenckt / in ein Maß / als viel du mit einer Handt faſſen magſt. xDieſer Wein treibt den Harn kraͤfftiglich / vnd mir demſelbi⸗ gen alle boͤſe Vberfluͤſſigkeit / Sandt / Grieß vnd Stein auß den Nieren vnd Blaſen / ſo man Morgens einen guten warmen Trunck auff acht Loth daruon thut. Bon Schlutten ein Syrupoder Getraͤnck. X Imme der rohten Beer drey both friſche groſſe Meer⸗ traͤubel von inneren Koͤrnlein gereiniget/PDineenfernen 2) jedes anderthalb Loth / Endiuien / Sattic vnd Burselfa- men jedes drey Quintlein / Peterlin / Fenchel / Spargen/ Bruͤſch und Epffichwurtzel jedes ein halbe Handt vol, Suͤßholtz rein ge⸗ — A der Sänge nach durchzogen / welche gegen dem Herbſt minien F fehaben vnnd klein zerſchnitten / dritthalb Loth / auffaedörzter Quetſgen / ſchwartz vnd rohter Bruſtbeerlein /jedes zwoͤlff gedoͤr⸗ ver Mertzenviolen / Wegweiſentraut vnd Blumen / jedes cin halbe Handtvoll. Dieſe Stück thu zuſammen in ein Meiiinge Becken / geuß Waſſer daran’ daß es auff zween Finger daruͤber gehe laß auff dag dritte Theil einſieden / ſeyhe es durch / vnd trucks wol auß / dieſe Bruͤh mache ſuͤß zu einem Tranck / oder mit Zu⸗ cker / ſieds zu iinem Syrup. Dieſes iſt ſehr nuͤtzlich zu allen Ver⸗ hinderung deß Harns / Reinigung der Nieren / Harngaͤng vnd Blaſen / von Sandt / Grieß / Stein vnd dergleichen. Von den Kuͤgelin / ſo man Trochiſcos Al- kakengi nennt. Reſe Beeren werden in den Apothecfen in vielen | compoſitionibus vermiſchet / ſo man zuden Nieren vnd Blaſen bereitet / ſonderlich aber werden Kuͤglein oder Trochifcen daruon gemacht / auff folgende Weiß. Nimb der rohten Kirſchen drey Quintlein / der groſſen Welſchen / wie auch der gemeinen Kuͤrbſen / vnnd Citrullenſa⸗ men / von jhren Huͤlſen gereiniget / jeder vierdthalb Quintlein: Armeniſchen Bolus, Gummi Arabicum, weiß Weyhrauch / Drachenblut / weiſſen Magſamen / bitter Mandelkern / Suͤß⸗ holtzſafft / Summi Dragacanth, Krafftmeel / Pinien Koͤrnlein / jedes anderthalb Loth: Epfich vnnd Bilſenſamen / gelben Aug⸗ ſtein / pium, jedes ein halb Loth: Diefe Stuͤck zerſtoſſen / vnnd zerhackt / vnd durch einander vermiſchet / vnd mit friſjchem Safft von den Beeren befeuchtet / ſtoß durch einander zu einem harten Teyg / darvon mach runde breyte Kugelein / vnnd laß fie ſittiglich aufftruͤcknen. Dieſe werden denen / ſo die Blaſen ſchwuͤret / vnd Eyter harnen / nuͤtzich in Geyßmilch zertrieben vnd eingeben. Von dem Schlutten Waſſer. JS? S werden dierohten Beeren gerhacke / oder mit einem. “ hölgenen Stempffelimeinem ſteinerne Moͤrſel zerquet⸗ fher/in gutem Wein erbeytzet / vnd dann diſtilliert. Diß Waſſer iſt den jungen Kindern ſehr nuͤßlich / jederweilen ein Loͤffel voll oder ein Loth darvon geben / zu Reynigung der Nieren vnd Blaſen: den Alten aber ein Loth Abents vnd Mor⸗ gents auff drey oder iiij Loth / zu Treibung deß Harns vn Rin⸗ nung deſſelben Hindernuß:auch wider das Lendenweh / wenn ſie ſolches ankoͤmpt / auff drey oder vier boͤffel voll / deß Tags drey⸗ mal / vnd jhren Wein darmit gewaͤſſert. Es reyniget auch die Nieren fo ſchweren und Eyter harnen / auch die Verſehrung vnnd Schaͤbigkeit der Blaſen :ſtillet auch das Blutharnen. Euſſerlich in die trieffende Augen gethan Abents und Mor gents/ truͤcknet ſie / vnd laͤutert das Geſicht. | Das Waller vom Krautgebrandi/hatgleiche Tugende wie deß Nachtſchatten / kuͤlet doch nicht fo fehr. Das IX, Gapitel, Ron Walde Nachtſchatt. — —5— Er Waldt Nachtſchatt / ſo ein Staudt iſt / ASS Ba SR einem Baͤumlein ſich vergleichende/hat ein weiſſe er Wurselfo Fingers dick / knoͤpffecht vñ lang / ſo ſich hnim vnd her im Grundt verkreucht / vnd im Winter der Kälte halbe onverfehre bleibt: Im Aprilen ſtoͤſt fie jährlich jhre neue Stengel’ fo etwan drey Ehlen hoch mit runden Nebenaͤſtlein / vnd finddie Stengel zum theil Keſten⸗ braun. Die Blärter find breyt / vnd vnzerkerpfft grün ſchwartz. K K Die Blumen fo im Mäyen ond Brachmonat erfcheinenfinde lang wie Schellen formiert / braunfarb und bleych. Wann die Blumen abfallen / wachſen runde grüne Beeren wie Kirfchen, ein jede an einem fondern Stiel / hintenzu in einem außgeſchnit⸗ tenen oder geſtirenten Deckel halb begrieffen / ſo gegen Augſtmo⸗ nat zeitig vnd ſchwartz werden / inwendig gang voller braunen Saffts und Körnlein / wie in den Erdtbeeren: am Geſchmack ſuͤß vnd vngeſchmackt. Dieſe wirdt in Waͤlden vnd auff den Gebürgen in Teutſchlandt gefunden / als im Schweitzerlandt / in der a a a.‘ c Von — —— — —— — — Po — mn — — = en en — — — —— = ———————— — — — — — —— ——— A 2 m * = 2 N 7 N > — 9 7 — Die - — — Um = ? Tre — NEE —— } F VB: Mn —— ar x _ / N f e In — ei a / u © A A HAAN Y * we 5 ⸗ — = A 7 — 8 uf, } — AN 4 I f 4 f N : ð a? zum N TRUE N | 3 a Su) \ y = UM 3 4 | J2J—— Ka Donden Namen. , Aldt Nachtſchatte wirdt auch groſſer vnnd doller Nachtſchatte / Dollkraut vnd Saͤwkraut genannt / auff Griechiſch Spuxves. urvalında. Sateiniſch Sola- num maius,fomniferum,son etlichen Mandrago- ra Theophrafti. Welſch Bella dona. Spaniſch Terua,Mora ma- Jos. Midertändifch Groste Naſchaeye oft Dukruyt. Engliſch flee- ping, Night/hader Boͤhmiſch Lilckvverffy. Won der Krafft vnnd Wirkung. - Keſes tůhlet wie andere Nachtſchatten / Fan jnner⸗ NNuch vnd euſſerlich in Menſchen vnd Vieh gebraucht D J werden / man ſoll aber deſſen nicht zu viel auffein | mal einnehmen / auch aufferhalb nicht / t ann es loͤſcht ztoar und heylet / aber nicht von Grundt herauß / ſondern trei⸗ ben zuruͤck in Leib / darauß groſſer Schaden offt entſtehet. So man die Beeren iſſet / machen fie einen doll / vnnd ſchier vnſinnig / oder bringen ihn in einen tieffen Schlaff / vnnd weil ſie choͤn vnd luſtig anzuſehen / werden ſie von den Knaben zun Zeiten geſſen fuͤr Weinbeer / die da ſterben / ſo man jhnen nit zu Hirt: kompt. | | Für die Schwein ift es ein Föftliche Artzney / dann wenn ſie im Brachmonat von ik oder ſonſt kranck werden / als dann pflegen fie den Saͤwen in der Speiß zugeben / als ein recht Preferuatiu füralle giftige fohnedie Kranckheit. — Etliche verkauffen die Wurtzel für Mandragora. Man brennet im Ende deß Meyen das Kraut mit ſeiner E Blůuͤth vnd Frucht / zugebrauchen zu den hitzigen Preſten / vnd pflegen etliche zwen oder drey Loͤffel voll zutrincken geben / in den Choleriſchen Magen / vnnd entzuͤndeten Lebern / jedoch handle man fuͤrſichtiglich. Euſſerlicher Gebrauch. ar Blaͤtter wol zerſtoſſen vnd mit Salt vermiſchet / auff den beiſſenden Grind gelegt / heylet / vber die Oh⸗ ren gelegt / ſoll den Eyter herauß ziehen D.Jacohi Theodori Tabern montani / A * Waldt Nachtſchatte. * Solanum bacca nigra ceraſi ſimili. F.Die grůne Blaͤtter in dem groſſen hitigen hauptwehe vbet⸗ gelegt ſtillen Schmertzen vnd Hitz. Das Kraut zerſchnitten und vbergeleget / truckt nider alle hitzige Geſchwaͤr vnnd Geſchwulft / auff den hitzigen Magen, enzuͤndete Leber gelegt / leſcht die Hitz. Das gebrannte Waſſer har gleiche Wirckung Der Safft mit Eyerklar temperiert / vnd auff die brennen⸗ de flieſſende Augen geleget / Killer den Fluß / vnnd nimmer den Schmertzen. So man den Safft mit Wollen vberleget / vnnd peſſaria darauß macht / in gib thut / ſillet den Weibern jhren Fluß. Von Schlaffbeeren * Schlaffbeere. * Solanum fomniferum. — — 1 — — 7 — A \ N £ 13 * Te) NN h N Te SUR ’ UHR I MN SEN R f N DI MA Rz — N ; ; Rn DIKIE — 8 je R E IN > \ 17 N EN) RG N 2 R NN ‘ % 9 — \ & N ) Km SS h ur * N \ h i Sa v — — 7 IN ze J J ZEN — F 5 Êã A ale AR ; NUN ou N 55 9 V wat ISIN ) — W Wr. Ko Nase 7) \ 5 Wil NT TI RIM | RT —— ® —— —— Chlaffbeer iſt ein Kraut mit viel ltarcken ˖ runden Stengeln / in etliche SER Nebenaͤſte getheilet / welche weiß vñ wol⸗ te lecht find. Die Baͤtter vergleichen fich ER den Quittenblaͤttern / dann fie find dick / SR) F find vnd wollcht. Die Blumen fichen re jürings umb den Stengel’ ſo langlecht vnd bleych / die Frucht iſt in ein härtge Hilfen verfchloffen ei⸗ ner Beer gleich / welche / wann ſie reiff iſt / iſt ſie rothgelb zu Zei⸗ ten roth. Die Wurtzel iſt lang ſteiff / bißweilen Arme dick / mit einer roͤthlechten Rinden bedeckt. Diß Kraut währt am Meer Kvnd ſteinechten Orten / als in Hifpanıa bey der Start Malaca, wie Clulius ſchreibet / ich habs allein in Gaͤrten geſehen. Won den Nahmen. Chlaffbeer wirdt es von ſeiner Wirckung genennet / auff Griechiſch Spuxvov imvalınan, & arıranaßor. Ca⸗ teinifeh Solanum ſomniferum. Nider aͤndiſch Slacp- maecken, Nafchaeye. Welſch Solatro ſomnifero. Spa niſch Oruale | Von der | — ——— te — — ERSSSESZERE Bi. er = ‚ = Das Ander Buch / von Kräutern. 303 A Don der Natur / Krafft vnd Wirckung. Je Rinde der Wurtzeln eines Quintlins ſchwer mit Wein getruncken / iſt kraͤfftig den Schlaff zubrin⸗ gen / ſanffter dan das Opium, bezeuget Dioſcotides. Wein / darinn die Beer geſotten ſind / im Mundt gehalten / miltert das Zahnwehe. Das XI. Gapitel, Ron Stechäpffel. l. Stedjäpffel. Solanum (pinofum. =3”=9 Eonhardus Fuchfius fehreibt/ es wer⸗ I de diß Kraut zu den Nachtſchatten gerechnet / dieweil es einen Geruch habe wie das Opium, hat ein zaſechte Wurtzel / darauß ein Stengel erwachſet / wie Lonicerus ſchreibet / zweyer Spannen odlſo dick / rund vnnd ſteiff mit Nebenzincken /] feine Blaͤtter ſeyn aͤſchenfarb/ gruͤn weich vnnd feiſt / gleich der Mitten oder Nachtſchattenblaͤtter:an den Stengeln wachſen lange / gruͤne / ſtreiffechte Knoͤpffe / eines Fingers lang / wenn ſich dieſelbige auffthun / ſo ſchlieffen lange / weiſſe / ſtreimechte Glockenblumen herfuͤr / welche ecket ſeyn / gleich wie an dem Conuoluolo maiore, doch groͤſſer vnd weiter / eines lieblichen Geruchs / welche deß Morgens offen ſtehen / auff den Mittag F kleiner / die Frucht iſt verlengt in vier Theil vnderſchieden / ſehr ſtachlecht wie ein Igel: inwendig hat es auch einen Vnder⸗ ſcheidt / ſehr artlich zuſehen der vierfach von einander abſon⸗ dert / mit ſchwartzen Samen außgefuͤllt / welcher ehe er reiff wirdt: fo ſchoͤn hell vnd weiß iſt als ein Beerlein / darauß es jährlich auffgebracht wirdt / dann im Herbſt verdirbt es / wie andere Sommergewaͤchs. Das gantze Kraut ſtinckt ſehr heß⸗ lich / vnd iſt ohne Zweiffel mit gifftiger Wirckung der ſtramo⸗ nien nicht vnderlegen. Deſſen macht Chriftophorusä Cofta drey Geſchlecht / die erſte ſchreibt er / hab weiſſe groſſe Blumen / die andere gelbe / die dritte hab Blumen dem Bilſamen gleich.)] Es iſt ein frembdes Sommergewaͤchsſo erftlich auf den Orientiſchen Landen zu vns kommen / da ziehlet mans jetzund in etlichen Gaͤrten / mehr zum Luft / dann zum Gebrauch/ ]fo G den Winter nicht leyden fan / muß jährlich geſaͤhet werden / bluͤhet in Hundstagen. * II Stinckende Sted aͤpffel* Solanum fpinofum ſœtidum. N —M Ei) * VE — Von den Namen. Techaͤpffel oder Rauchaͤpffel heiſt Griechiſch wapz- nonnaAor, oder BapurdnuAor Lateiniſch Stramonia, Pomum fpinofum, wegen feiner tauchen flechenden Aepffel. Nux metella,Hyofcyamus de Peru,Hippo- manes.Welſch Pomo ſpinoſo, Paracocoli. Frantzoͤſiſch Pomeepi- neufe.| Niderlaͤndiſch Dornappel.Englifch Thorneapples. ] Etiich nennen esSolanum manicum,daruon sulefeniftinaduerfa- vnd wenn die Sonn fiheinerigehen ſie widerumbzu. Wenn ' tijsLobelij fol.103. die Blumen verfallen fompt ein grüne runder rauche Frucht [Die andere wird von der Geſtalt der Frucht Igelkolben E hernach / ſo groß als ein Welſche Ruß in der Mitte mit einem Xvnd Stachel nuͤß genannt / von den Tuͤrcken batulavon Pers Fuͤrchle vberzogen /) welche vol Samẽs iſt / gleich wie die Man- dragora oder Alraun / wie Dodonæus zeuget / ¶ Die Wurtzel iſt in viel Zafeln zertheilt. D. Camerarius beſchreibet noch ein andere groſſe Art / dar⸗ yon zuleſen iſt in ſenem Teutſchen Herbario Matthioli. [Die ſtinckende Stechaͤpffel waͤchſt viel ſtaͤrcker vnnd groͤſ⸗ fer als die vorige / dann fie bey ons eines Manns hoch wachſen thut. Die Blätter find breiter vnd mehr zerkerffet die Blume iſt fehneeweißider vorigen an der Form gleich! vnnd ein wenig tugalefern Patura. Etliche vermeinen! es feyedas rechte Nux methelbeyden Araberniich halte für das Solanü manicum der Alten. ] Don der Natur und Eygenſchafft der Stechäpffel. chaff Je Stechaͤpffel ſeyn kalt im letzten Gradt/ gantz B Dodonaus ſaget / daß ſie dem Alraun gleich ſeyen / derowegen jederman Se ih. fihfele —— nn — — — — — —— — — —— 2 * — = M ee a ee — I ! fl 304 D. Jacobi Theodori Tabernemontani / A ſich ſolcher Xepffel enthalten folhdann fie machen Raſend / vnd F. Stielen / welche ſo fie ab fallen / gemliche groſſe Safftanfarbt wein man etwas zu viel geſſen hat / ſo toͤdten fie. Wenn aber jemand ſolcher geilen hette / der ſoll ale» bald warme Butter trincken darzu die Haͤnd vnd Füß in war⸗ men Waſſer halten / vnd ſich alſo baldt wuͤrgen / vnd einen gu⸗ ten Theriack/ Bolus armenus, mit ſuͤſſem Mandeloͤl getrun⸗ cken / Joder Terram ſigillatam darauff eingenommen. [Es hilfft auch in Trunck Wermuthwein mit einem halben Quint. Salniter vermiſcht. Auch ſoll man an Rauten / Biber⸗ geil / zunor in ſtarcken Eſſig geweicht / riechen: deßgleichen weiſſe Nießwurtz in die Naſen ſtrewen.) Bodonæus ſchreibet / wenn man daran rieche / ſo beſchweren fie das Haupt / vnd ſeyen jhm ſchaͤdlich. [ Die andere foll auch in Leib nicht gebraucht werden:wie⸗ & wol etliche woͤllen / die Tuͤrcken machen ihren Maßlacdarang.] Das XII. Capitel. Vom Alraun. * Alraun. * Mandragora. lee; N H Z R ZN Mn f U, ’ 2 * BETT — \ I INSORER, ab REN IIZZAIZTBS ’ >) — 5 SEELE j z nn —B NN — Nun | Um. == — 6 og Dr 7) — — — J t N N B — TR 18 Srauniftein Kraut / deſſen Wurtzel dem o) Menfchen vnderhalb deß Nabels etwas aͤhnlich / ſonderlich vndenauß mir din Beinen / wie die Fi⸗ gur klar außweiſt: derhalben iſt dieſe Wurtzel von dem Pythagora Anthropomorphus, dag iſt / Menſchenfoͤrmig / geheiſſen worden. Vnd iſt die Wurtzel an⸗ E zuſehen / wie ein ſchwartzgrawer langer Rettich / etwan mit weyen / etwan mit dreyen Zincken oder Beinen vber einander geſchrenckt. | - Diofcorides meldet feiner Geſchlecht zwey / das Maͤnnlein vnd Weiblein. Das Maͤnnlein hat groſſe breite Blaͤtter wie Mangolt / a⸗ ber zart /bleichgrün / glatt / mit viel Adern durchzogen / vnd auff der Erden zurings vmbher außgeſpreit / hat keine Stengel / ſondern bringet etliche bleichgelbe oder grüne Blumen an Acvffel folgenydie eines ftarcken Geruchs ſind / vnnd inwendig einen weiſſen breiten Samen haben / die Wurtzeliſt bißweilen Arms dick. Deß Weibleins Blaͤtter find ſchmaͤler / kleiner / ſchwaͤrtzer / vergleichen ſich etlicher maſſen den ſchmalen Lattichblaͤttern / liegen auch auff der Erden außgeſpreit wie deß Maͤnnleins / eines vbeln vnd ſtarcken Geruchs / hat auch kein Stengel / klei⸗ nere Blumen vnd Aepffel / nicht groͤſſer dann die Neſpeln / in⸗ wendig voller Samen / wie die Kern in Bieren. Die Wurtzel iſt außwendig ſchwartzlecht / inwendig weiß / mit einer dicken Rinden / wie auch das Maͤnlein vberzogen. Sonſt hab ich zu Paduainden Gaͤrten ein Art von Alraun geſehen / welches viel kleinere vnnd duncklere Blaͤtter hat / die Blumen aber find viel groͤſſer dann an den vorigen / vnd blaw / G die Aepffel rund / bleychgelb / vñ wolriechend / deren auch C. Clu- fius gedencket. Die beyde erſten wachſen an viel Orten deß Welſchen Landts / in onderheit in Apulia auff dem Berg Gargano, dan⸗ nenher man die Aepffel / vnd die Rinden von den Wurtzeln in die Apothecken bringet / man zielet ſie auch in etlichen Gaͤrten. Das letzte hat Cluſius in Spanien vber Gades gefunden / im Hornung zeitige Frucht bringende. | Allhie iſt zumercken / daß die Wurtzel / ſo von den Landtſtrei⸗ chern vnd Theriackskraͤmern / fuͤr Alraun fail getragen wirdt / nicht Alraun iſt / ſondern ein gemacht Ding ſeye / dann ſie ſchneiden die Briorlenwurtz / oder Rohrwurtzeln / dieweil fie noch friſch ſind in eines Menſchen Geſtalt / ſtecken Gerſten o⸗ der Hirſenkoͤrnlein an die Ort / da fie woͤllen Haar haben / dar⸗ nach ſtoſſen fie dieſelbige Bildenußin einen heyſſen Sandt vñ H laſſens ein Zeitlang / br auß gemelten Koͤrnlein Zaͤſerlein wachſen / welches gemeiniglich in dreyen Wochen geſchicht / als dann graben ſie es widerumb auß / ſchaben die angewachſe⸗ ne Zaͤſerlein mit einem ſcharpffen Meſſer / vnd machen ſie alſo fein ſubtiel / als werens Haar an dem Haupt / Bart vnd bey der Scham / darmit werden die einfaͤltigen betrogen. Dieſe Wur⸗ tzel verkauffen fie fir Alraun / vberreden die Leuth / wie die ſo ſchwer zubekommen ſeye / muͤſſe vnder dem Galgen mit ſorgli⸗ cher Muͤhe außgraben werden / darzu muß man einen ſchwar⸗ gen Hund haben / der ſie an einẽ Struͤcke außreiſſe / der außgraͤ⸗ ber aber muͤſte die Ohren wol verſtopffen / dann fo er die Wur⸗ gel höre ſchreyen / ſtehe er in gefahr feines Lebens: alfo verkauf⸗ fen fie die Wurtzel thewr / als mache fie die Leuthe gluͤckſelig / die vnberhaffte Weiber fruchtbar / habens alle Sambſtag in Wein vnd Waſſer ſieden muͤſſen / ſauber einwicklen vnnd heimlich halten damit ſie auchjhre Schelmerey vnnd Betrug / deren fie voll ſind / bemaͤnteln / bringẽ fie dieſes herfuͤr auß dem Iofepho, ſo die Juͤdiſche Hiſtorien beſchrieben hat / welcher dann im ſie⸗ benden Buch am 25. Capitel einer Wurtzel gedencket / die er Baaras nennet / welche mit obgenannten Ceremonien vnd Ge⸗ ſpenſt außgegraben wirdt / ſchreibet aber nicht / daß es Alraun ſeye. Hierbey will ichs laſſen bewenden / vnd zur Altaun Namen vnd Natur tretten. — Von den Namen. Fraun heiſt Griechiſch Mard'pay opel vlikanAon,nıpuekt, eardpwrrsmoppos. Arabifch Iabora. Hebraiſch Dudaim. Niderländifch / Böhmifch Mandragora. Frantoͤſiſch . Mandragare. Welſch Mandragola. Spanifdy Mandraco- ß a. Engliſch Mandrake. Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft deß Alrauns. die Rinde der Wurtzel kuͤhlet vnnd trucknet. Die 9 —F iſt kalt im dritten Gradt / aber trucken im erſten / Frucht iſt etwas feuchter / dann die Wurtzel. Innerli⸗ a 9 Fr D Das Ander Buch / von Kräutern. 308 Innerlicher Gebrauch. Er Wurzeln Rinden iſt im Brauch wie auch der Safft / ſo auß der frifchen Wurgel gepreſt wirdt. Die Rinden folling* ft auffgehenckt vñ getruck⸗ net werden daß ſie nicht ſchimlig werde. Etliche ſie⸗ den dieſe Rinden in Wein / ſeyhens darnach durch / vnd geben ein kleines Becherlein vol zutrincken denen’ ſo nicht ſchlaffen moͤgen / groſſen Schmertzen haben / vnd die mman ohn alle Em⸗ pfindligkeit will ſchneiden oder brennen: aber darzu ſoll man wol zuſehen vnd einen Fleiß brauchen. Im Fall / daß er zu lang ſchlaffen wolte / ſoll man ſcharpffen Eſſig auff das Haupt ſprengen / vnd geſtoſſenen Pfeffer / Senff oder ſonſt was nieſ⸗ ſen macht / fuͤr die Naſen halten. | Der Safft ſo auß den Wurtzeln gepreſt iſt / thut man in ein jrrdiſch Geſchirr / biß er Dick wirdt / vnnd iſt kraͤfftiger / dann der den man auß den Aepffeln truckt. Dieſes Saffts ein drittheil eines Quintleins ſchwer mit Meth oder Honigwaſſer eingenom̃en / treibt auß den Schleim vnd ſchwartze Gallen / wie die Nießwurtzen / gehoͤret für die on» ſinnige Menſchen:vnd fo man deſſen mehr nimpt / toͤdtet erden Menſchen. Die Aepffel werden von denen bey welchen ſie wachſen geſ⸗ ſen / aber ſie bringen ein ſchwermuͤtiges Haupt mit ſchlaffen / fo man auch daran reucht / bringen den Schlaff Wer weiters von der Alraun wiſſen will / der leſe Dioſcori- dem vnd Plinium. Euſſerlicher Gebrauch. mehl vermiſcht / vber die hitzzage Augen legt / inderen ſie / zertheilen auch allerley Geſchwulſt vnnd Haͤr⸗ tigkeit / ſo mans fuͤnff oder ſechs Tag ſaͤuberlich dar⸗ mit reibet / verzehren auch alſo die Mahlz ichen. Die Blaͤtter wann ſie noch friſch vnd vber friſche Wunden a Blätter wenn ſie gruͤn zerknitſcht / mit Gerſten⸗ c gelegt werden / ſollen fie die heylen / deßgleichen die grüne Wur⸗ tzel mit Honig vnd Oel temperiert. | Die Wurgelin Eſſig zerſtoſſen / vnd vbergelegt / heylet das Rothlauff:mit Honig oder Oel vermiſcht und vbergeſtrichen / heylet die Biß der Schlangen:mit Waſſer geſotten und auff⸗ gelegt verzehret die Geſchwulſt vnd Kroͤpffe / mit Gerſtenmehl vbergelegt / lindert den Schmertzen der Geleych. Die Wurtzel in Weinfüffen Mandeloͤl / vnnd in Schwei⸗ nen Schmalg geſotten vnd zerſtoſſen / erweichet alle harte Ge⸗ ſchwulſt und Beulen / ſonderlich wenn ein wenig Opopanax darzu gethan wirdt: erweicht auch dag verharte Miltz. Den Safft vermiſcht man vnder die Artzneyen / ſozu den Augen / vnd zu Legung der Schmertzen gebraucht werden. u ein daruon geſchnitten / vnnd in Affter gethan / machet ſchlaſ en: Zu Mutterzaͤpfflein gebraucht / ſoll die verſt ã⸗ den Reinigung der Weiber fuͤrdern / deßgleichen auch die Ge⸗ burt treiben. Der Samen mit lebendigem Schweffel gebrauchet / fell den Weibern den vnmaͤſſtgen Fluß jhrer Reinigung ſtellen. Man ſagt / daß dieſe Wurtzel das Helffenbein weich made, wo mans auff ſechs oder fieben Stund mit dieſer Wurtzel ſie⸗ de / alſo daß mans leichtlich biegen koͤnne / vnd darauß machen was man will. Von dem Alraunoͤl. Olcum Mandragoræ oder de pomis labrol ge⸗ E nannt. ſo alſo in Welſchlandt bereitet wirdt. Nimme deß Saffts auß friſchen Aepffeln gepreſt / oder in Mangel I: den Aepffeln oder auch Wurtzel hat man ein Del, deren / nimb deß Saffts der Wurtzel / Lindotteroͤl jedes gleich viel / ver miſch zuſammen / vnnd ſiede es in doppelem Ge, ſchirr / biß der Safft gantz eingeſotten / vnd ſo du kanſt / ſo laß den Safft zum dritten mahl im Del einſieden / ſo wirdt er deſto kraͤfftiger. Diß iſt ein hefftige Kuͤlung aller hitzigẽ Geſchwulſt vnd Entzuͤndung · — Etliche nem̃en der Aepffel ein halb Pfundigemein Baum⸗ öldrey Pfundt legen die Aepffel darinn / vnnd laſſens alſo er⸗ beitzen. In den Apothecken hat man ein groͤſſers vnnd ſtaͤrckers fo man Compoſitum nennet: Nehmen Baumoͤl dritthalb oder oder zwey Pfundt / Safft von den Aepffeln oder der Wurtzel acht hoth / Safft von weiſſen Bilſen vier doth / Safft von weiſ⸗ fen Magſamenhãuptern ſechs Loth / Safft von Violatten vnd den jungen Scheurling jedes zwey Loth. Etlich thun noch dar⸗ zu ſawren Granaiſafft / acht Loth / Opium, Storax calamita je- des ein Loth / kochens durch einãder big ſich die Feuchte gar ver⸗ zehret hat:oder laſſen die Saͤfft ſampt dem Oel zehẽ Tagan der Sonnen erbeitzen / darnach kochens in zweyen Geſchirren / biß ſich die Saͤfft verlieren / ſeyhens durch / vnd thun letzlich das O- pium vnd Storax wol zerrieben darinn. Dieſes Del an die G Stirn / Schlaͤff / Naßloͤcher / Pulß der Händen vnnd Fußſoh⸗ len geſtrichen / bringt den Schlaff / mildert die Wehetagen deß Haupts / vnd ſtillet die wanwitzigen vnſinnigen Menſchen.)] Das XIII. Capitel. Don Wolffswurtz. 1. Ein Geſchlecht der Wolffs⸗ wurtz. Aconitum patdalianches. F — ER 1 I , BERN + Je A N, SE: * PB) .. d = - Nez FEAR ul = Fra A RN J —* IR N / N A ER N Q er n * ſchlecht obſeruitt worden. I. Das erſte Geſchlecht auß der vorgeſtellten beſchrei⸗ bet Diofcorideslib, 4.cap.73. daß es drey M oder vier Blaͤtter habe /dẽ Schweinsbrodt oder den wilden Cucumerblaͤttern aͤhnlich / allein daß fie kleiner ſeyen / auch rauch vnd haͤrig / wie auch die Stiel daran fie hangen Der Stengel iſt rauch vnd einer Spannen hoch: Die Wurtzel har ein Geſtalt wie ein Scorpionſchwanßtz / vnd glitzet wie ein Alabaſter. Mar- thiolus ſagt ſie ſey weiß / ziemlich lang und dick. II. Das ander Geſchlecht / iſt dem erſten mir feiner Wur⸗ tzel beynahe gleich / allein daß auß den Seiten dieſer Wurtzel / zwo andere Wurtzeln herauß wachſen / wie zween Arm anzuſe⸗ hen. Sie iſt weiß / glitzendt vnd mit vielen Geleychen abgethei⸗ let / vndenauß einem Scorpionenſchwantz gleich: Die Blaͤtter ſeyn auch dẽ vorigen etwas verwandt / allein daß ſie mehr rund ſeyn / vnd nicht ſo gar rauch: Der Stengel iſt ein wenig rauch / vnd geſtreimet / an welchen zwo oder drey goltgelbe Blumen wachſen / mit kleinen Blaͤttlein rings vmbher befegeriden Blu⸗ men deß Doronici faſt gleich. | Ill Das drute Gxfilscheiftden vorigen auch gleich feine : fü Wurtzel 4 Sfeynd der Wolffowurtz vicl Ge⸗ J — fi N ge — — — Een — wurtz. | . Aconitum pardalianches II. Plinj). 3 N 2 3 j Ki 98 HN —J4 [N III. Wolffswurtz. 306 DBJacobi Theodo II. Einander Gefchlecht der Wolffs⸗ Aconitum pardalianches ILl. Matthioli I. Wurtzel vergleicht ſich durchauß einem Scorpion /bie Blaͤt⸗ ir ſeyn gleich dem Schweinsbrodt / oder Erdaͤpffeln: Au den F I ri Tabern.monfanv/ IV. Wolffswurtz. Aconitam IV. Matthiolr II. S D RR WERLERR — 8 RR Ä SCH —8 ln N DI WM — 23 — 8 2* —— {IN ee > Faſeln der Wurtzel ſeyn dicke Knollen / gleich wie an dem Rech⸗ graß / welche ſich widerumb weiter augbreiten in andere Knol⸗ len auß welchen andere Stengel vnd Blaͤtter herfuͤr wachſen / ſo dem andern Geſchlecht etwas ähnlich ſeyn : Seine Blume iſt goltgelb / gleich wie die Goltblum / Chryſanthemum geneũt. IV. Die vierdte Wolffswurztz / fodaift Aconitum Mat- thioli II. hat Blätter dem Ahorn gleich / außggenommen daß ſie mehr ondtiefferzerferffefenn / vnnd auch ſchwaͤrtzer / ſein Siengel vergleicht ſich dem Faren / glatt und Ehlen hoch / biß⸗ weilen auch hoͤher / bringt feinen Samen in langen Schotten. Matthiolus ſchreibet / daß es oben an den Stengeln bleich⸗ gelbe fpigige Huͤtlein trage / darauß ſchwartzer ecketer Samen. werde / [in vnderſchiedlichen Schotten verſchloſſen.) Die Schotten vergleichen ſich den Agleyſchelffen / ſeyen doch klei⸗ ner. Die Wurgelift ſchwartz vnd zaſecht. V. Das fünffte Aconitum iſt dem vierdten an Blaͤttern vnd Stengein faſt gleich / ſene Wurtzel iſt dicker / zaſecht / tie⸗ ben den Blaͤttern auß den Gleychen hat es kleine Stielein wachfen / an welchen feine Blumen erſcheinen / gleich wie Ro⸗ fenymit fuͤnff runden breiten Blaͤttern rings vmbher beſetzt. VI. Das ſechſte Aconitum hat ein Wurtzel den vorigen beynahe gleich / allein daß fie mit mehr Faſeln behafftet vnnd auch ſchwaͤrher iſt / die Blaͤtter ſeynd deß Hanen fußblaͤttern verwandt / doch rauch vnd viel groͤſſer / mit weiſſen Mackeln be fprengt: An den rundẽ Stengeln erfoheinen feine gelbe Bluͤm⸗ lein / faſt wie ein Roſe anzuſehen. VII. Das ſiebende iſt mit Blaͤttern vnnd Wurtzeln den vorigen auch gleich / hat einen feiſten geſtreifften Stengel / mit purpurbraunen Blumen beſetzt / den Ritterſporn etwas gleich. Das letzte Aconitum vberkompt in der erſte ein kleine / dicke zwiebelechte Wurtzel / gleich wie die Fumaria Plinij, welche ſich mit der Zeit in etliche Knollen zertheilt / welche gleich als zu⸗ famen gewachſen ſeyn. Die Blaͤtter werden ſchwartzlecht / dem groffen Storckenſchnabel fart gleich: Der Stengel if dünn vnd rund zweyer Schuch hoch an welchen goltgelbe oder auch bleychgelbe Blumen erſcheinen / wie an dem Leinkraut / nach weichen ein ecketer Same in den Schoͤttlein erfolgt. on Das Ander Buch / von Kräutern. a. F N: V. Wolffswurtz VI Wolff wurn. &V \S ih Acenitum V. Matthioli III. | Aconitum VI. Matthioli IV.aY. 0 NE J | | 4 i B 6 —— 3 2 7 F ii AED NH N K “ ıl 73 0 A Ar il c a Ä HUN H VII. Wolffswurr, SH 1. Gelb Wolffsw i Aconitum Vi . Matthioli VI Aconitum VIII. lIuteum ſeu ponticum. NN a ® i U} } J Ik f ! M. lat N I" J I. i ß ki mt D I M Di 1 1) nen ee * ar ana / | ae 2 | Mi; Ar, Ä 3 ‘ RS FAN 147 | ar | ZN * unbe NT N TEN x \ | x | M E ou * | N SBEMNS m N en i J — ® Y —9 geh — FEIND | and | Von andern Befchlechren dar Aconitorum piemehtifan " denlan ſchattigen Orten / vnter den Felſen vnd Steinkluͤfften. is man leſen Matthiolum in feinem Comment.in Diofe, der Dieanderemit den zerkerfften Blaͤttern / werden im Feldt Mi gleichen auch C. Cluſium. Lobelium ond andere mehr. funden / vnd in den Gaͤrten gepflantzet / zum Theil auch in tief⸗ M — Das erſte Geſchlecht wird auff kalen hohen Gebuͤrgen fun · fen Thin: Sie bluͤhen im Junio vnd Julio. — cm Bon - —TT / — ii F J ua ja 44 an E hl et IB Nr ar Tara! NL, on! 4 TH —J * Tin. t k J J Lin! Ei kin Fit ar ah Ki 1 3 J — — —— — 308 D Jacobi Theodori Tabern montani / F | Donden Samen. Dr erfte Geſchlecht der Wolffswurtz wirdt Griechiſch genennt axcvilor mapdarıayyes wie auch die zwey andere / ſo hernach folgen / andere nennen es auch Cam· monon Thelyphoron. Lateiniſch Aconitum. Die andere Öefchlecht werden genennet AconitaLycodto- na,oder Cynoctona, das iſt / Hundtsgifft oder Hundtstodt: J⸗ tem Luparia, dieweil die Woͤlff vnd Hunde von dieſem Kraut ſterben. Griechiſch arorsler —VV — — — Welſch Herba luparta. [ Aconito per amazzarlupi & cani. Niderlaͤndiſch Wolfen or- tel: Englifch VVolfesbane.) Sransöfifch Tueloup, vnd Herba delavolpe. Böhmifch PFomeg. Spaniſch Terua matta louo. Von der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft B der Wolffswurs: ® 8 On dem erſten Geſchlecht fo Aconitum Pardalian- ches genennt wirde/fehreibet Galenus, daß es ein giff tiges vnnd toͤdtliches Kraut ſey / welches jederman in Speiß und Tranck meyden fol / welches auch Plinius bezeuget / vnnd vermeldet auch darneben / wenn jemandt ſolches Kraut einneme / der Gifft geſſen hette / ſo jage es das Gifft auß / vnd toͤdte den Menſchen nicht : Da es aber Fein Gifft bey ei⸗ nem Menſchen antreffe / ſo bringe es denſelbigen vmb das Le⸗ ben / vnd ſetzet darbey: Mirum eſſe, quod duo venena,quxam- bo exitialia ſunt, in homine commoriantur, vt homo ſu- erfit. So viel die andere Geſchlecht belangt / ſeyn fie auch gar giff⸗ tige Kräuter’ vnd feines wegs in Leib zu gebrauchen / dann es fehreibet Galenus, daß es auch die Wölfferödre. [ Man dörrer Cvnd ſtoͤſt die Wurtzel zu Puluer / miſchets mit Fleiſch / das fträu FA wet man in Waͤlden / ſo als dann die Woͤlffe / Fuͤchs vnd Hun⸗ de darvon eſſen / ſo muͤſſen ſie ſterben. Das XIV. Capitel. Von Eyſenhuͤtlein. RAs Eyſenhuůtlein iſt zweyerley: Das En erfte Befchlecht hat ein runde langlechte Wur⸗ I N 58) tzel/dem Eppich oder Dracuntio gleich / auß wel —— =; her der Stengel waͤchſt / faſt dreyer Ehlen hoch / a melcher etwas roth vnnd ſtreifflecht iſt / mit an- dern Nebenaͤſtlein / daran ſeine ſchwartze oder grawlechte Blaͤt⸗ ter hencken / ſehr tieff zertheilet vnd zerſyalten: Oben am Sten⸗ gel vberkoͤmpt es ſeine blauwe Bluͤmlein / anzuſehen wie ein Eiſenhuͤtlein / daher es auch den Namẽ hat / oder wie ein Mönche, tappen / in welcher zwey kleine Zuͤnglein verborgen ſeyn / oben ein wenig breyt in einander gebogen / an kleinen zarten Faͤßlein: Wenn die Blumen verfallen / ſo kommen kleine auffgereckte aan 2 Schoͤttlein je drey an einem Stiel / in welchen fleiner ſchwartzer Samen verborgen ligt Das ander Geſchlecht iſt diefem faſt gleich / allein daß feine Blaͤtter etwas ſchmaͤler ſeyn. Hiervon fan man meytläuffti- ger leſen bey Lobelio in fernen Aduerfariis fol.302. Es iſt ein frembdes Gewaͤchs / wirdt nunmehr von wegen feiner ſchoͤnen Blumen allenthalben in Gärten gepflantzet / blůͤet faſt mitten im Sommer: [ Wirdrvielauff dem Schweiger Gebuͤrg / auch Böhmifchern gefunden.) Von den Nahmen. 1 MIerxhtin wird auch geneñt Narrenkappẽ on Moͤnchs⸗ x | fappen / Teuffelswung/blaum Wolffwurtz Rapenblu⸗ nen. Niderlaͤndiſch Morriner Cappenı Wulfswortel, Englifch Helmet flouner. Boͤhmiſch Sfalomunek. ] catei- niſch Napellus. Welſch vnd Spaniſch Napello. Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft deß Eyſenhuͤtleins. Siſt diß Kraut ¶vor allen andern gewachſen / das aͤrg · Soft Gifft / dann es ]alfo gifftig daß auch der beſte The⸗ riack oder Mithridat nichts dargegen ſchaffen fan / de⸗ Groß Eyſenhuͤtlein. Napellus maior latifolius. Groß Eiſenhuͤtlein. Napellus maior anguſt folius. Er N) y) AR IS AR UN A MA f NUN W IE DR AUG rowegen die jenigen / fo dig Kraut im Garten wachfen haben fieiffig achtung geben follen/damit diß giftige vñ eödrliche Kraut nie onder andere Rochfräuter genommen werde/ dann e8 den Menſchen in kurtzer Zeit vmbs Sehen bringe. [ Mat- e er * EEE — — nn tn De lin Wi A diß Gifft nichts ſchaffen / vnd man darumb einen nicht verlaſſen Das Ander Buch / von Kraͤutern. F Waldenſer Thora Weiblein. [ Matthiolus ſchreibt / weil Theriack vnd Mithridat wider folle / ſolle man folgende Artzeney verſuchen / ob man helffen moͤchte: Man fol jhm eylendts ein halb Loth zerſtoſſen Ruͤ⸗· ſamen in lauwem Waſſer zu trincken geben / damit er ſpeye / dar⸗ nach ſoll er von Kuͤhmilch mie gutem weiſſen Wein vermengt / vnd warmb gemacht / einen guten ſtarcken Trunck thun: Zum dritten ſoll er nemen Ambar / Biſem / jedes j. Scrupel / Terra li- gillata, Capperwurtzeln /jedes j. Quentl zuſammen ſtoſſen / in ei⸗ nem guten ſtarcken Wein zu trincken geben / vñ ſich warm halte. Etliche ſchreiben:daß ein halb Loth def Smaragdi zu Puluer geſtoſſen / vnd mir Wein eingeben! das Napellgifft vberwaͤltige vnd außtreibe. Auch ſchreiben andere:die beſte vñ gewiſſeſte Huͤlff wider Na- pellum, ſey ein Feldtmauß / welche die Wurtze deß Napelli in der Erden abnaget vnd jſſet Ein ſolche Mauß har Marthiolus auff dem hohen Gebuͤrg deß ThalsAnaniz,nir ferꝛn von Trient gelegen / gefangen / vnd meldet / es gehoͤre viel Muͤhe / Fleiß vnnd Wachen darzu / daß man fie finde vnd fange: Dannenher ein Fuͤrſt fo ein Argeney widerden Napellum vnnd alle Gifft bereyten wolt / als er dieſe Mauß mit embſiger Sorge ein lange Zeit ſuchet / tondte fie doch nie finden: Da hater an ſtatt der Mauß etliche groffe Stiegen oder Hürnfen genom⸗ men / die er gefehen hat / daß ſie auff deß Napellı Blumen gefef ſen / vnd jhre Nahrung darvon geholet haben / deren hat er 24. ge⸗ nommen / Terram ſigillatam, Lorbeern / Mithridat / jedes zwey Loth / dieſe Stuͤck alle hat er mit Honig vnnd Baumoͤl einge⸗ macht wie em Lattwerg. Mit dieſer Lattwerg hat er wunderbar liche Curen gethan / nicht allein wider Napellum, ſondern auch wider allerley ander Gifft.) Das XV. Gapitel. Vom Kraut Thora. Waldenſer Thora Männlim Thora Valdenfis mas. AR ih Na FERN 2 Swerden etliche Thorz vorgeſtellt / fo BLMON RER: PS beynahe einer Form vnd Geſtalt ſeyn / werden al⸗ lein vnterſchieden wegen deß Orts / da ſie erfunden > ſeyn / vnd jhren Namen her bekommen haben: Ik N — 6 —— = m vr hora Valdenfis fœmina. SION ? AN * NS RUTSCH SCH —Bä Das erſte Geſchlecht hat ein runden / glatten / bintzechten Stengel / kaum einer Spannen hoch / daran bißweilen ein Blat / bißweilen auch zwey oder drey Blätter gefehen werden, rings vmbher ein wenig zerkerfft vnnd gefalten / feyn erwag glare ı ſteiff vnnd gruͤnlecht / vergleichen fich beh ahe den Blaͤttern —— ——————— — — — — — — — — ee Feste D, Tarobi Theodori Taberne montani / Saphoiſcher Thora. Thora Sabaudica. ** —— D I. —20 aus, —E— — ——— Sn 77 \ r — * DL, Zul ® Vi Neapolitaniſch Thora. Thora Apula. Blaͤttern deß Schweinsbrodts: Oben an den Stengeln er, ſcheinen kleine geſtirnte Bluͤmlein / mit fuͤnff goldtgelben Blaͤt⸗ lein vmbher beſetzet / gleich wie an dem Fuͤnfffingerkraut / oder Tormentillen / nach welchen ein rundes Koͤpfflein folget / voll Samens / vnten am Stengel wachſen viel klemne / runde / weiſſe / K [wann fie friſch find ſafftreiche Wurtzeln / welcher 9. oder ıo. beyfammen hangenygleich als weren fie zufammen gebunden / in der Mitten dick vnd rundtlecht / vndenauß ſchmal vnd ſpitzig bey nahe allerdings anzuſehen / mie die weiſſe Affodillwurtzel / oder junge Rapuntzeln. Dieſem ſeynd die andere Geſchlecht faſt gleich / ohn die Nea⸗ politaniſche Thora, welcher Blaͤtter ſich dem Kraut Sinnauw vergleichen / gantz rauw vnd beflecket / ſane Wurtzeln aber ſeyn den andern gleich / von andern mehr kan man leſen Dodoazum, welcher eines beſchreibt mit Himmelblauwen RT dar⸗ F nach auch Matthiolum, Cameratium vnnd Lobelium, wel⸗ cher da ſchreibet / daß fie hin und wider auff den Alpen vnd hohen Gebuͤrgen wachſe / vnd werde Ih ora genennt / gleich als Phtho- ra, oder ↄbopadas iſt / corruptio, venenum, mors, J Spaniſch Teruadelos Alabeſtrieros] dieweil die Jaͤger mit dem außgetruck⸗ ren Safft diefes Krauts / jhre Spieß oder Pfeil pflegen zu be⸗ ſtreichen / damit fie die wilden Thier deſto leichter vberfommen koͤnnen: Dann ſo baldt ſie mit ſolchen Pfeilen verwundt ſeyn / werden ſie ſo ſehr vnd fo baldt verderbet / daß fie ſtill liegen bleiben / vnd alſo von den Jaͤgern gefangen werden. [¶Es pflegen die Jaͤger den außgetruckten vnnd zubereyteten Safft in Kuͤhehoͤrner zu behalten / damit jre Pfeil anzuſtreichen / vnd ob es gerecht ſeye / probieren fie es alſo / ſie beſtreichen ein Na⸗ del darmit / vnd ſtechen ein Froſch damit / welche / ſo ſie alsbaldt ſtirbt / ſo iſt er gerecht / wie dañ Gelnerus dieſes bezeuget. Muß derowegen gar ein gifftiges Kraͤutlein ſeyn / ſo gantz und garnicht in Leib zu gebrauchen iſt / vud ſchtreibet Dodonzus, daß es an ſeiner gifftigen Krafft dem Napello faſt zu vergleichen / dann wann ein Menſch oder Thier mit gemeldten Spieſſen o⸗ der Pfeilen verwundt werde / ſo mit dem Safft deß Krauts be⸗ ſtriechen ſeye / der muͤſſe in einer halben Stundt ſterben: Er meldet auch / wenn man es in Leib neme / fofol eg nicht toͤdtlich ſeyn / oder den Menſchen vmbs Leben bringen / aber doch ſey es nicht ohne Schaden. | Das XVI. Kapitel Von Springkraut. Springkraut. Lathyris latifolia. N — F — ya us Un, 1M \ N? * N} ) NN N 2 III IN & AI - Um SU DS FEIN DIN 209 7% DALE M x NS N N * J ET M 7 un 7 AB ZÄUN 7 der [ A, KT — TITLE UV FAZIR MR —R = NUN erg auß welchen die zwey erſte einander an Wuͤr⸗ GN 52) tzeln / Stengeln / Blättern / Bluͤet vnd Früchten RD EC) oder Koͤrnern faſt gleich feyn / allein daß eines 0, „groffer iſt dann das ander. Bon dieſem Kraut ſchreibet Dioſcorides lib. 4. cap. 162. daß es ein vntuͤchtige Wurtzel habe / vnd holtzecht / auf welcher ein eintziger Steffgel wachſe / einer Ehlen hoch / faſt eines Fingers dick | vnnd hobl] an Farben etwas braun / oben mit vielen Zweyglein befener/ gleich Ü D Hitz auff /gleich wie die Schotten an Pfrimenhecken / von wel⸗ wre — Er) * Dur , Ä F RT Das Ander Buch / von Kraͤuternm. Springkraut. SR Breyte Erbſen mie ſchmalen Blaͤttern. Lathyris aoguſtitolia. | Lachyrislegeminofaanguftifolia ———— RN J— J — N IN ee N gleich wie mie Flügeln Die Blaͤtter fo auß dẽ S engeln wach⸗ Cacapuga. Spaniſch Tartago. Frantoͤſtſch Eßange. Boͤh⸗ fen ſeyn lang / ¶ ſeyſt] ſchmahl vnd lindt / faſt wie die Mandeln⸗ miſch Skocecmenfy. | Niverländifh Sprinckeruyt/ Spargie, blaͤtter / allein daß fie glatter ſeyn / auff einer Seyten weiß farb Englifch Garden Spargies mitten mit einer weiſſen Rippen durchzogen : die Blaͤtter / fo an den öberften Ztoeiglin ſtehen / ſeyn viel Kleiner dann bie vnterſtt / Von der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft an Geſtalt den langlechten Blaͤttern / der Ephaͤwgleich: | finde deß Springkrauts. | nahe an dem Zweiglein hohl :] Zwiſchen denfeltigen bringt es RN —— NE feine Frucht / gleich wie runde Ein MüpleinjedesiwieBockius WEN As Springkraut iſt warmb im dritten Gradt / vnnd — drehen Faͤchlein oder Haͤuß lein vnderſchieden / gleich — feucht im erften. mie die Zecfenförner am Wunderbaum / vnnd in einem jeden : Fächleinein Samkoͤrnlein wie deß Hanffs. Sobald die Nuͤß⸗ J nnerlicher Gebrauch. lein doͤrꝛ werden / ſpringen fie mit einem Knall von der Sonnen SS werben diefe Kraͤuter ſelten innerlich gebrauchet / weil fie dem Leib fo hart befchwehren: chen Koͤrnlem ſie widervmb auffwachfen / vnnd fich erjuͤngen: 1 x [ Springförner zo. oder 12. terffofen / mit Wein Die Koͤrner ſeyn faſt wie Eruen doch etwas groͤſſer vnd rundt / eingenommen / treiben durch Speyen vnd Stulgang wenn man ſie ſchalet/ fan ſie weiß feyſt Jam Geſchmack ſuͤß wie ¶ das ohlegma. die Gallen vnd das Walker auf. ein Nuß zu letzt brennen ſie wie Pfeffer oder Aron. Der Milchſafft hat gleiche Krafft / aber eriſt ſchaͤdlicher we⸗ Die dritte Art iſt ein Erbſen Geſchlecht / wirdt vonLobelio der die Körner. ] in feinen aduerfariis fol. 408. vnnd in feinen obferuat.fol.517, Fernelius ſchreibt lib. 5. Method. med. cap. 12. daß da vn der die Legumina gerechnet / vnd beſchreibet kuͤrtzlich / daß feine Springkraut ein Krafft habe / das Gewaͤſſer auß dem Leib zu Blätter klein / ſchial vnd ſpitzig ſeyn / gleich wie Graͤß / mit ſeinen führen durch den Stuelgang : Wenn man ſeiner Koͤr⸗ Stengeln / vnd Faſeln / darmit es ſich vmbwindet / denwilden nerven fuͤnff oder ſieben biß auff zwoͤlff neme / dieſelbigen dire Kechern gleich / feine Blumen ſeyn gelb vnnd weißlecht nach Made / darnach zum Puluer bringe / vnnd mit einem Tranck welchen dünne vnnd breyte Schoͤttlein hernach folgen /in wer von Fenchel / klein Roſinlein / Zucker vnnd Zimmetrinden zu⸗ chen kleine eckete Koͤrnlein verſchloffen ſeyn am Geſchmack wie gerichtet einnemmen. die Sbſen Be Er melder auch / daß erliche drey oder vier Blaͤtlein dieſes Die ʒwey erſte Geſchlecht ſeyn rechte Milchkraͤuter / wenn Krauts / mit andern Muͤßlein / vnnd mit feyſter Brühe kochen⸗ E man die Stengel oder Blaͤtter jertruͤcket / ſo geben ſie alle Mil vnd darnach einnemenfichdamir zu purgieren. Daman aber von ſich / fie wachſen in Gärten vnd gebauwten Orten: Der K andere purgantia haben fan / folk man ſich diefer gefährlichen Same foll gegen Herbſt aufgenommen werden / wenn die Purgationen enthalten’ dann ſie dem Leib Schaden thun. een nn —— Schotten außgedoͤrret an | Eufferlicher Gebrauch. ! 7 Bonden Namen. rs fr Atthiolus fehreiber/ dag man den Saft gebrauche / H H Pringkraut oder Springförner haben Ihren Namen / im EsenSBrennen ond Auß tilgen der Waren / def Ei ; Id ieweil der Samenvenn er zeitig iſt / ſelbſt außfpringert vbrigen Fleiſches / vnnd zu den boͤſen Flechten pp | j R Heiſt auch Springwurtz/ Treibkraut oder Scheißkraut/ dergleichen. | ; dieweil es zu Stuel treibet. Griechiſch Azdupic. Ja, Weñ man die Milch mit Baumoͤl vermiſcht / vnd an einen | teiniſch Lachyeis,Caraputiaminor Arabiſch Menden Weg Die ftreicheridaman fein Haar haben wil / fo wachſen nimmer * | > keine da⸗ N f N u 0 ) \ F 3R 7. . Jacobi Theodor Tabernzmontani/ Afeine daſelbſt. [ Doch fol man im Angeficht der Augen ver, F Ihonen: dann.in die Augen oder Angeficht geftriechen / macht das Angeficht geſchwellen / wirdt gantz roht / gleich wie einer auſ⸗ ſaͤtzig were. Dieſe Milch in einen holen Zahn gethan / nim̃t den Schmer⸗ gen / es ſoll aber zuvor das Zahnfleiſch mit rohtem Wachs ver⸗ ſorget werden. Etliche ſo dieſen Safft ſamlen / thun Erbſen oder Bohnen⸗ meel darunter / machen kleine Paſtillos darauß / druͤ die⸗ ſelbigen in der heiſſen Sonnen. ] — Das XVI I. Capitel. Bon Wolffsmilch. J. Groß Wolffsmilch. Tithymalus maximus. NE, A N er? ER Se EN SER: —B N 72 DEN N \y ziel Kay je 3A, SZ 4 — * 4 — 7 \ D . — — Er Wolffsmilch ſeyn viererley Ge⸗ ER fehlecht / deren etliche ihren Namen befommen —68 5 S bon jhrer Groͤſſe / als da ſeyn groſſe vnnd kleine We Wolffsmilch / etliche von der Sandefchafft vnnd dem Ort / da fir wachfen/als Spaniſche Wolffs⸗ milch vnd Meerwolffsmilch. Etliche werden genennt nach der Geſtalt jhrer Blaͤtter. . Das erſte Geſchlecht wirdt von wegen feiner Groͤſſe groß Wolffsmilch genennt / hat viel dicker knoſpichter Wurtzeln / dar⸗ auß ein eintziger hoher Stengel waͤchſt / an welchem dicke feyſte Blaͤtter ſtehen / vnter ſich nach der Erden gebogen / mitten mit einer Rippen durchzogen / voll weiſſer Milch / den Blaͤttern der Springwurtz gan gleich / wie auch die andere kleine Blaͤtter / ſo anden Nebenaͤſtlin ſtehen welche gleich als kleine Zweiglin ne⸗ ben den groſſen Blättern / auß dem Stengel entfprieffen:Dben an den Stengeln erſcheinet fine Frucht / gleich wie runde Beer⸗ lein oder Nuͤßlein / mit jhren Gefaͤchlein oder Haͤußlein vnter⸗ ſchieden / in welchen der Same verborgen ligt / wie ander Spring⸗ wurtz / wenn dieſelbige reyff vnnd außgedorret ſeyn / thun fie ſich von einander / vnd faͤllet der Sameherauf. II. Das ander Geſchlecht / die breyte Spaniſche Wolffs⸗ milch / hat ein dicke weiſſe Wurtzel / auß welcher ein Stengel her⸗ 4 6 H III. Wolffsmilch. Tithymalus characias Matthioli. x für koͤmpt / bißweilen auch mehr / faſt eines Schuchshodvrings vmbher mit vielen breyten rundtſpitzigen grünen Blaͤttern ber II. Breyt Spaniſche Wolffsmilch⸗ Tithymalus latifolius Hiſpanicus. zu u? ſetzet / voll weiſſer Milch / fo eines feharpffen Geſchmacks iſt: Hat ein gelbe purpurfarbe Blume / in breyten holen Knoͤpfflein ber grieffen. III. Die dritte Wolffsmilch / Characias genennt / hat roh⸗ 18 Stengel etwas groͤſſer dann Ehlen hoch / voll weiſſen Jg welcher Das Ander Buch von Kräutern. 313 A — BR En IV. Wolffsmilch mit Mandelblaͤttern. F V. Wolffsmilch mit breyten Mandelbl aͤttern. Tithymalus am ygdaloides. Tithymalus amygdaloides latifolius. — EREE ERNEST RD ALERT Di NDS RZ ——— WESSSS IN KATISN EN ey WypU J ) R i IV B 8 = N 3 HT —— EAN 2 = PR 3 AN 4 WEGE se \ Sl FW; B8 Jr Ir INES; — VE > ’ =) 4 2 — — N ı FAN ne | — H VI Wolffsmilch mit ſchmalen Mandelblaͤttern. Tichymalus amygdaloides angultıfolius. | VI. Myrten Wolffsmilch. | a a a | Tithymalus Mytfiniies 1. — — DICHT) A, i ER. — N &, N Ü N iS ELIA N N ji 7/ N No I,% N 1% — S Pe. ex ESF — — — — — = 2 — = i — — SR, ED ID 7 7 SS > 2? EN Am — AN X RL RL, x 8 — N % — X, v % ER b en * “ n A 17 B> A RN 7 y NEN Er) RA ER Ur 7 > ler ⸗ > = & D 7 — E welcher faſt ſcharpff iſt: Die Blaͤtter ſo vmb die Aeſtlein wach⸗ iert wie ein klei | fen ni —— gleich alen deß fie länger KM & Pen Ei Sa Wanne oder Badrzuber / darin vnd ſchmaͤhler ſeyn: Die Wurselift dick und holsecht : Der Bndifkallbi z AN ze ar, TE ndiffallhie zu mercken / dag Stengel iftn erlichen Nebenäftlin abgetheilet / welche dünn diefen/faft gleich ſeyn / ſo viel da⸗ ——— Geſchlecht vnd ſchmahl ſeyn / gleich wie Bintzen / mit breyten holen Knoͤpff⸗ die Dolden belangt / darinn der —2 — Reber — * | | So viel aber den Vn, a = —— —— —— — Sa gs — —— — = ——— — — — — — —————— —— = — — = — — — Ta — Pla —— — — J D Jacobi Theodori Tabern.monfani/ VIII. Myrten Wolffsmilch. F Tithymalusmytlinites 11, angultifolius. —ïꝰR N Sy RSS er S x. Meer Wolffsmilch. alius Matthioli. den vnderſchiedt der nachfolgenden Geſchlechten belanget / iſt der⸗ felbigenur an den Blaͤttern aufpüren ::DaherdannV. V. VI. die drey nachfolgende Geſchlecht genennt werden Wolffsmilch / mit Mandelblaͤttern / dieweil ſich ihre Blaͤtter den Mandelblaͤt⸗ tern vergleichen / allein daß fir glat vnnd ſpitzig ſeyn / deren etliche breyt ſeyn / etliche ſchmal. IX Kleinblaͤttericht Myrten Wolffsmilch Tithymalus myrtinites All. H A a Rn \ y f' N N iv * De M — RN ir —— NET Yo VA Na 7 EM A [2 —956 0 cn N FR N 5 dvVH XI. Sonnenwendt Wolffsmild- Tithymalus Helioſcopius. EAN VII. VIIL IX.Die Myrtenwolffsmilch haben jrẽ Na⸗ me von dẽ Blaͤttern / ſo ſch den Myrtenblaͤttern vergleicht allein daß jhrer ein theil groͤſſer ſeyn / deßgleichen ſpitzig und ſtechendt. [die Stengel werdẽ anderthalb Schuch hoch:bringt ſeine Frucht ein Jahr vmbs ander / vñ wird von dẽ Griechẽ ein mund r Cr 5F we —* BT 2 AR 10 ? N 4J — ZUR, Sem J 8 —M— Sy KT 3 —8 RG — Das Ander Buch / von Kraͤutern. 315 XII. Cypreſſen Wolffsmilch· F Tithymalus Cypariſſias. & ei) * Y “ N 9 900 * —— Ten CHI —5826 VRR AAN H —8 —— — BOHRR vr x, 9 IN 8 TE TR ER and “ v8 —D VE RER Ay “ —— — * 3 ? 4 NEE DZ S x S Y —— — —— — — — XIV. Cypreſſen klein Wolffsmilch J. Tithymalus Cypretſinus 1. 9 VE 7 NZ \\ / Wr, VE IRv= F N na I \ ANA . GG GE zZ — Cams (> — Mi re a A H HE N 9 £ \) \ — TG, N IN 2 — N N — N al WE 7, > N I (N 9 — N (N AN A} N) d KIN N / — VV RUN I r>; ES \ x UN Ss N — IN ——— — pre Frucht iſt einesfcharpffen vnnd beiſſenden Geſchmacks: Haben einen Vnderſchiedt an den Blaͤttern / deren etliche groß ſeyn / etliche klein. | X Die Meerwolftsmilch hat ihren Namen / dieweil fie am Meer funden wirdt / waͤchſt faſt einer Spannen hoch / mir XIIT. Cypreſſen Wolſffsmich II. Tuhymalus Cupreflinus II. —⏑————— — —7 BD 7 2 26 * Y 2 NG AIR } h N — > y ? 5 —9 — > = ( Ik ——— N, SS fe — AN — De — N £ / zu FEIN | 3 z D DI= > ANNE ur JR 5 SV d % 1 4 nr ir, N 7 NY “ — u Ro 1% [7 ã— 7 XV. Kleieſt Wolffsmilch Tith ymalus minimus. fuͤnff oder ſechs bleychrohten Stengeln / vnd ſchmahlen langen Blaͤttern / wie an dem Lein / bringt einen bunden Samen / faſt wie die Eruen: in runden Sinöpffien ] hat ein weiſſe Blume. XL Die Sonnenwendt Wolffsmilch wirdt alſo geneũt / dieweil fie ſich mit den Giepffeln nach der Soñe vmbwendet. [I tem Hundtsmilch: Hat ein weiſſe zaſechte Wurtzel / darauß zar⸗ te / feyſte / rohtlechte Stengel entſtehen einer Spañen hoch / vnd von Milch [ har Blaͤtter faſt wie der Buͤrgel / doch etwas run⸗ der vnnd duͤnner / jhre Bluͤet iſt gelb / darauff folgen runde Knoͤpfflein / in der Groͤſſe deß Corianders darinnen ligt: Ider Same eines ſehr hirigen Geſchmacks. XII. XIII. XIV. Die Cypreſſen Wolffsmilch / ſo in den Apothecken Eſula minor genennt wirdt / harjhren Namen von den Blaͤttern / ſo ſich den rm vergleichen / getoinnen | Na ij einen run⸗ — — as ee — gan Te a — 2 — — — — — aa a a nr —— — en — — — — ee EEE —— — ee — EEE ————— in — —— — ee —— een — — —— — — — ee rn ze — re * — — 3% A einen runden holtzechten bleychrohten Stengel / mit viel Neben⸗ F aͤſtlein / welche Spannen hoch ſindt: Jan welcher Guͤpffel ein rohtgelbe Blüt erſcheinet / mit kleinem Samen / haben jren Vn⸗ derſchied an den Blaͤttern / deren etliche groß ſeyn etliche klein: Das dritte Geſchlecht hat wenig Blätter / deren etliche mit den Spigen ober fich ſtehen / etliche aber gekruͤmbt under ſich nach der Erden hangen / ſeyn alle vol Milch. XV. Dasleste Geſchlecht / die kleineſte Wolffsmilch / hat ein rundes ſchmahles Würglein / mit kleinen geringen Aeſt ⸗ lein / rings vmbher mit kleinen ſchmalen ſpitzigen Blaͤttlein be ſetzet / der Meerwolffsmilch faſt gleich / auggenommen / daß es kleiner iſt. Der Wolffsmilch wachſen etliche in rauhen bergechten Or⸗ ten / etliche an ſandtechtigen Heyden / auch auff feuchten Awen / etliche am Meer / in Spanien / Franckreich vnnd andern Orten mehr:der Same ſoll im Herbſt eingeſam̃let werden- Von andern Geſchlechten mehr kan man leſen Matthio- lum, Lobelium, Cluſium vnd andere mehr: Bon den Damen. Olffsmilch har jhren Namen von dem weiſſen Safft / welcher fich einer Milch vergleiche. Griechiſch T,8v- marc Cateiniſch Tithymalus , Herba ladtaria, vulgo Eſula. $rangöfifch Herba à laick. Welſch Leariaherba. Spaniſch Lechne treſna, Boͤhmiſch Kolovrra- tec, vnnd Chyyogka. Niderlaͤndiſch Wolffsmelck. Engliſch Wilde spurge. Don der Natur / Rraffe und Eygenſchafft der Wolffsmilch. Gradt Fernelius aber ſchreibt / daß ſie warmb ſey im dritten Gradt / eines ſcharpffen vnnd hitzigen Ge⸗ ſchmacks. Sie hat ein Art zu etzen / vnnd zu bren⸗ nen. Jfuͤrnemlich die Deich] | Innerlicher Gebrauch. a Kraͤuter werden gebraucht / die waͤſſerige Feuch⸗ 2 S a: Wolffsmilch iſt warmb und erucken im vierdten ET teaußdem Leib zu treiben: Daher auch Plinius ſchrei⸗ bet / daß ſie den Waſſerſuͤchtigen gut ſeyen. Feıne- lius ſchreibet / daß man die Rinde von der Wurtzel ſoll zu Puluer ſtoſſen / vnd von fuͤnff Gerſtentoͤrner ſchwehr biß auff zehen einnemmen: Der Milch aber oder deß Saffts von dreyen Gerſtenkoͤrnern biß auff ſieben. Aber er meldet dabey / daß ſie nicht ohn Schaden werde ein⸗ genommen / dann ſie ein Natur habe / das Hertz vnd die jnnerli⸗ chen Glieder zu verleten: Die Adern auffzureiſſen / vnnd ein Feber zu erregen. Derowegen ſie nicht ſchwachen Perſonen / ſondern ſtarcken und wolvermoͤglichen ſollen eingegeben werden. Doch ſollen ſich auch ſtarcke Perſonen dafuͤr huͤten / ſo viel muͤglich. (Man bengtdieeufferffeRinden der Wurtzel vier und zwaͤn⸗ tzig Stundt langin Milch; oder Eſſig / doͤrrets widervmb / ſtoͤſts zu Puluer / vnd gebens etliche eines halben Quentleins ſchwehr in Meth oder Wein zu trincken: führer auß Schleym / Gallen vnd Gewaͤſſer. Die Blaͤtter haben gleiche Wirckung / darnach der Samen: der Milchſafft iſt das ſtaͤrckſte. Fenchelkrautſafft / wol geſotten / durchgeſiegen / vnd Puluer von Wolffsmilchs Rinden darunder vermiſchet ein halbs Quentlin / mit Zucker abbereyt / zu einem Trunck / wirdt fuͤr die Waſſerſucht gebraucht. ] - Eufferlicher Gebrauch. JPS werden die Wolffsmilch eufferlich auch zu dem Etzen = ond Brennen gebraucht / wie die Springwurtz / den O9 Grindt / Wartzen vnd Haar zu vertreiben. [Mean braucht auch die zerſtoſſene Wurtzel / Kraut vnd Milch zu dem Erbgrindt/ macht ein Salb Daran Blond ſtrei⸗ chets an / it ein bewehrte Runft. ] D. Jacobi Theodori Tabern montani/ Das XVIII. Capitel. Don Erdtbyrn. Erdtbyr. Apios. Iß Gewaͤchs beſchreibet Dioſcorides, lib.4.cap.171. daß es ein kleines Kraͤutlein ſey / DR mit zwey oder drey rohtlechten Zweyglein / ſo ſich ein wenig ober der Erden erheben / vnnd feine Blaͤtter ſeyn ein weniglang ſchmahl vnd grün / der Samen klein / die Wurtzel iſt einer Byren gleich / außwen⸗ dig ſchwartz / nwendig aber weiß vnd ſafftreich / iſt ein frembdes Gewaͤchs in Teutſchlandt / wirdt in Creta, Cypern vnd Apulien funden: Behaͤlt feinen Namen Apios. Etliche halten es fuͤr die Erdtfeyge oder Erdtmandeln / wel⸗ cher Meynung Matthiolus verwirfft. Lobelius ſchreibt in ad · uerſariis, daß es bleychgelbe Blumen vberkomme / wie an dee Wolffsmilch / allein dag fie kleiner ſeyn. Von der Natur / Krafft vnd Wirckung dieſes Kraͤutleins / vnd ſeinem jnnerlichen Gebrauch. Di» ſchreibet / daß der Safft diefer Wurnel ein Natur vnd Krafft habe ober ſich vnd vnder ſich zu pur⸗ gieren vnd außzutreiben / ſonderlich der Safft auß der Wurtzel. | Matthiolus ſaget / daß es die Gall vnd Gewaͤſſer aufführe. ¶Das oͤberſte Theil an der Wurtzel eingenommen / treibt vnd purgiert durch Erbrechen: Das vnder Theil aber treibt vnder ſich durch den Stuelgang: Die gantze Wurgel purgiert beyderſeyts vnden on oben deßgleichen auch der Safft / den man alſo ſamiet. Man ſoll die Wurtzel ſtoſſen / vñ in ein Becken vol Waſſers legen / vnd wol durch einander rühren darnach mit einer Federn den Safft / ſo auff dem Waſſer ſchwimmet / ſamlen vñ trucknen laſſen. Dieſen Geſafft ruͤhmet man in der Waſſerſucht.] Das XIX. Gapitel. Vom Kraut Alypo. Swirdt diß Kraut Alypum auch zu den Milchfräutern geſetzt von wegen feines weiſſen Safftsı D.Camerarius ſchreibt darvon / als es jhm erſtlich auffgangen / ſeye es in der erſte dick vnd feyſt geweſen / aber im Herbſt werde es je laͤn⸗ ger je duͤnner / wie kleine Gertlein / die vnderſten Blaͤtter / ſchrei⸗ bet er / fallen ab / aber die öberften bleiben ſtehen / vnnd wenn es alt wirdt / ſey es gar ein ſubtieles ſtaudechtes Kraͤutlein / mit rohten Stenglein / vnnd das gantze Gewaͤchs ſey voller Milch. Es ſchreibet Lobelius darvon / daß es viel holtech⸗ tige Stengel habe / mit einer duͤnnen purpurbraunen Rinden befleyder / mit vielen kleinen Blaͤttlein / den kleinen Myrten > - I. 323 97 2 a a2. a z— SS 3 Ts zaz2nt — — ss + — A A'ypum, B C Myrten etwas gleich/gang dick beſetzt / an einem jeden Zweyglin erſcheinen runde / zarte / vnnd gleich als aefiederte purpurfarbe Bluͤmlein / wie an den Scabioſen: Die Wurtzel ſey eines Fin⸗ gers dick / braun vnd holtzecht. Das gantze Gewaͤchs ſey vberauß bitter: Ob das purgieren⸗ de Turbith von dieſem Kraut herkomme / wie etliche woͤllen / dar⸗ uon kan man leſen bey Lobelio in ſeinen aduerſariis fol. 158. Iſt ein frembdes Gewaͤchs / wirdt auff hohen Bergen funden / fo am Meer liegen. ¶Dieſes habe ich auff dem Berg Ceti vn⸗ der Mompelier / vnd auch bey Maſſilien gefunden. Von dieſem Kraut wirdt widervmb gehandelt / auch ein an⸗ der Figur hinzugeſetzt vnder dem Namen Hippogloſſi Valen- tini Cluſij vnden am 141. Cap. der 11.Section. ] Donden Nahmen. NSwirdt diefes Kraut gemeyniglich Alypum genennt / 297 ponerlichen Herba terribilis ‚ von wegen ſeiner ſtar⸗ Deken purgierenden Krafft. Von der Natur vnd Eygenſchafft def Alypi. en * Joſcorides ſchreibt / daß der Samen / mit Saltz vnd Eſ⸗ Iſig eingenommen / treibe durch den Stulgang die *ſchwartze Gall / aber es vermunde die Därm- Das XX. Capitel. Ei Donrunder Wolffsmilch. | lin vol weijes Saffts toi Mich / mir fe nen Blättern wie an der Weinrauten / allein daß fie breyter ſeyn. Vnter den Blaͤttern har eseinen fleinenrunden Samen / gleich dem weiſſen Mohnfa- men/doch kleiner / die Wurtzel iſt zů nichts nut. Waͤchſt in den Gaͤrten / vnder den Raͤben / auch neben den Zäunen. Heiſt Griechiſch und Lateiniſch Peplus, [und Elula rotunda. Nder⸗ Das Ander Buch / von Kräutern. 317 Kunde Vorteil Peplus. 2 laͤndiſch Duynelsmelck. Engliſch perie Sparge. Fr antzoͤſiſch Refuerilematindesnigres. Welſch vnd Spaniſch Peplo. Von der Nalur / Krafft vnd Eygenſchafft dieſes Krauts. Tofeorides ſchreibet / wenn man deß Samens fuͤnff⸗ sehen Quentlin ſchwehr in Honigwaſſer einneme, fo treibe vnnd purgiere es die Gall und Phlegmarifche Feuchte durch den Stuelgang : Deßgleichen rhue auch das Kraut / wenn man es in der Speifefoche- Das XXI, Capitel. Bon Hundtsmilch. | IR Er Fleinen Hundesmilch finde zweyer⸗ N ley Geſchlecht. J. Das erſte ift ein kleines 88 x Stäudrlein mit ſehr viel kleinen ſubtielen vnnd IS @) zarten purpurbraunen Aeſtlein / vnd gligenden | Stenglein / faſt anderthalb Spannen hoch / eis ne Blätter ſeyn zahrter dann an der runden Wolffsmilch Die Blumen feynbleychgelb/ nach welchen der Same erfolger / faſt wie an der runden Wolffsmilch / doch ein wenig gröffer/ voll ſcharpffer Milch / viel hikiger dann in den andern Arten der Woiffsmilch / welchen esfichfaft vergleiche: Es wirde auch ein Peplus von Diofcoride befchrieben / welches er Portula- „cam fylueftrem nennet / welches Samen faft ſcharpff vnnd hitzig ſey. II. Das ander Geſchlecht iſt ein fhönes zahrtes Kraͤue⸗ fein mit fehr vielen runden purpurbraunen Zweyglein / wel⸗ che rings vmbher runde auff der Erden außgebreytet liegen. Seine Blaͤtter ſeyn Fleiner vnnd zahrter dann am erſten Ger ſchlecht den Waſſerlinſen faſt gleich : Seine Bluͤmlein ver⸗ gleichen ſich den vorigen 7 die Frucht iſt vnter den Blaͤn⸗ lein verborgen / kleiner dann an dem vorigen: Die Wurtzel iſt duͤnn / vnnd zu keinem Gebrauch tauglich. Iſt auch eig Milchkraut. Dd ij Das 318 A Das erfte Geſchlecht waͤchſt am Vfer deß Tyrheniſchen Br, vnd Adriarifchen Meers / bringe feine Frucht im Augſtmonat. Das ander wirdt in Spanien ond Franckreich an rauhen Or⸗ ten funden. | 1 Kleine Hundtsmilch. Peplusminor. Pin 1, SH Q PA au ze, y STEIN 48 EDER 4 e- DON CU Ba US Sp SM IR. TS II. Kriechende Fleine Hundtsmilch. Chamæſyce. Von den Nahmen vnd Natur. As erſte Geſchlecht wirdt Peplis vnnd Peplus minot genennt/von Hippocrate et@rren,don andern A’r- A fpaxınaypıe. Das ander wirdt Griechiſch vnd La⸗ teinifch Chamafyce genennt / Teutſch Eriechende klei⸗ ne Hundtsmilch. Daben auch ein purgierende Natur an ſich. Das XXII. Gapitel. Von Bocksbart. , ER Bocksbarts ſindt dreyerley Art / das Verſte Geſchlecht har einen geringen doch langen RZ [runden ond glatten ] Stengel faft zweyer Eh⸗ Dr ZI) len hoch, mit ertchen Gleychen abgerheilet: Lan TFT welchen Knöpffengemeinglich weiſſer Schaum oder Speſchel / fprechen etliche der Gauch thu ſolches:) Seine Baͤtter/ ſchreihet Diol corides, ſeyn den Saffranblaͤttern aͤhn⸗ lich / doch etwas länger vnd breyter / welche biß weilen Krauß er⸗ } D. Jacobi Theodor Tabern Montani / Bocksbart. Tagopaon luteum. Kleiner Morgenſtern. Barbula hirci minor. GL ld 17 — J OH — 7 VE — —W W M) — fundẽ werden / bißweilen auch glat / oben an den Stengeln erſchei⸗ nen groſſe gefüllte Blumen / mit bleychgelben zerkerfften Blärt‘ lein / welche Sternweiß beyſamen geſetzt ſeyn / faſt wie am Pd ie I) * Das Ander Buch / von Kraͤutern. 319 A [Die fihdengansen Tag gegen der Sonnen wenden / am A⸗ F diſch Boexbaert vnnd Joſepsbloemen. EnalifchBuckesbeard., 2% bend ſchlieſſen fie fich zu früh foder Himmel nicht gewuͤlcket [Goaresbeird.]) |. | Von der Natur vnd Engenfchafft deß Bocksbarts. [ «oe Fuchfius ſchreibet / das Krane vñ die Wur⸗ tzel ſey ein wenia warm vnnd feucht / welches man auß iſt/ mit der Sonnen Auffgang / thun ſie ſich widerumb auf] darauf endtlich haͤrige Koͤpff werden / wie an den Pfaffenroͤhr⸗ lein / jedoch viel groͤſſer / auff welcher Spitzen ſchwartzer Sa⸗ me ſtehet / welcher mit ſeiner Wollen verfleugt / hat ein lange ſuͤſſe Wurtzel / ¶ die da rund iſt vnd Fingers dick /] vnnd iſt das dem fuſſen Befchmack wol fönne abnehmen gantze Gewaͤchs vol ſuͤſſer Milch. Das ander Geſchlecht iſt dem erſten faſt gleich / allein zaßes Je Ki ner licher DER d | purpurbraune Blumen traͤget / welche nicht alfo anßgefüler (FON; * er effen auch diß Kraut in feiner Jugendt Br auch nicht fo breit ſeyn / als die erften. [Au diefen braunen ER lien ae MN werden bißwei fe Knoͤ ſchwar⸗ H Dlumen bißroeilen greife Knoͤpff / darinn viel ſch die Rapuntzeln / ſonderlich im Meyen. N tzes Staubs verſchloſſen / welches der Brandt iſt / wirdt zu Zei⸗ ren / doch nicht fo offt / auch am gelben Bocksbart gefunden. Die Wurtzel iſt lang / offt zweyer Finger dick. ] BDas dritte Geſchlecht wirdt kleiner Morgenſtern genennt / G dieweil es kleinere Blätter hat / dann das vorigenden Blättern der weiſſen wilden Steinnaͤglein faſt gleich / ſchmahl vñ ſpitzig. Die Wurgeliftden vorigen gleich / oben auff mir vielen haͤri⸗ gen Faſeln erwas dick beſetzt 7 auf welchen runde ſchmahle Stengel herfuͤr tretten / an welcher Gipffel runde fehuppechte Rnoͤpfflein wachſen / gleich wie an den Kornblumen / wenn ſich dieſelbige auffthun / ſo ſchlieffen die weiſſe Bluͤmlein herfuͤr / dem andern Geſchlecht etwas gleich / allein daß fie länger vnnd ſpitziger ſeyn / gleich wie die Johannesblumen. Sie wachſen von ſich ſelbſten an fruchten vnd vngebauwten Drren. [der gelbe waͤchſt bey ung allenıhalbein Gaͤrtẽ / auff den MWiefen:aber der mir braunen Blaͤttern / wirdt bey ons in Gaͤr⸗ tengepflange / die mit weiffen Blumen wirdt auff den hohen Gebürgen in lItalia, als auff dein Apenino gefunden blühen © im Junio vnd Julio. | 1 Feiner Mergenfiern. Barbula hirci minor. Die Wurselgefocht geffen /oder die brüh daruion getrun⸗ | cken / iſt gut wider das tröpfflich harrienond den Stein. a Diefe Wursgel mit fraufem Koͤhl in einer Fleiſchbruͤh ge⸗ J ſotten / vnd mit langem Pfeffer beſtrewet bringe den Seug⸗ 4 ammen viel Milch. Die Wurtzel deren mit braunen Blumen / werden ſonder⸗ lich bey vns in Gaͤrten gepflantzt zur Speiſe / mit friſcher But⸗ ter gekocht / vnd nennens Artifi oder Artiſifi.) Es wirdt dieſe Wurtzel gelobt wider die Gebreſten der N Bruſt / der Sungen wider den Huſten / wider den ſchwerlichen — Athem vnd das Seitenſtechen / ſie bekompt auch gar wol den Sungenfüchrigenroder Schwindtſuͤchtigen. Von dem Safft deß Bocksbart Ye der Wurgel vnd dem Kraut / fan auch der Safft — —— — — — bekommen werden / wie bey dem Wermuthſafft iſt ge⸗ lehret worden. Dieſer Safft wirdt fuͤrnemblich geruͤhmt wider das H Seitenſtechen. Wirdt auch gebraucht zu den verſehreten Nie⸗ ren vnd Blaſen. Es iſt auch dieſer Safft gut die Wunden zu heylen / darzu auch das gebreunte Waſſer genügt wirdt. [Etliche ſchreiben / ſo man den Safft mir einem Quintlein geſtoſſenen Schafftheuw ſieben Tag nach einander trincke / es heyle die verwundete Daͤrm vnd Blaſe n. u Don dem gebrannten Waſſer. = As Kraut mit feiner Wurgel wirde im Meyen ge⸗ / ar fo ein edel Waſſer tft für das Stechen und Apoftem der Seiten. ı Mir leinen Tüchlein vbergeſchlagen heylt Wun⸗ — den an dem Leibe.) | 4 Das X XII, Kapitel, 2 Don Scorfonera. | 165 © feynd von dem authore drey Ge⸗ | Z Schlecht der Schlangenmordf gefeger worden. | Pr Z — —— — a nn [ [ = u 09 Zu 1.)Dʒ erſte Geſchlecht har weißlechte / lãge / dicke / ſpitzige Blaͤtter / welche etwas breyter ſeyn / dann FY am Bocksbardt ringe vmbher ein wenig gefal⸗ tun [oder einwerts gebogen find Spannen lang ein jedes an Y einem langen Stiel/ welche baldt von der Wurtzel außgehen / | und ſich auffdie Erden fpreiten. Der Stengel iſt rund / eines Schuchs hoch / bißweilen auch hoͤher [mit Knoden oder Ge⸗ N werben vnderſcheiden / bey welchen an den Blättern herfür J ſchieſſen / kleiner vnd kuͤrtzer dann die vorigen Jan welchen golt⸗ — I gelbe / gefuͤllt⸗ Blumen erſcheinen / wie am Bocksbart / ¶ dem eg — ſehr aͤhnlich iſt welche endtlich in haͤrige oder wollechte Knoͤpff verwandelt werden / vnder welchen ein langlechter Same iſt et⸗ aM was weiß Die Wurgelift [Singers dick / Spannen) lang / oh⸗ A gt Faſeln / außwen dig mit einer ſchwartzen Rinden vmbgehen / | — — Ju | jnwen dig aber weiß / an Geſchmack ſuͤß vnd lieblich [onndgibe | Hi - | einen sähen Milchſafft. | F U. Dasander Geſchlecht die Vngeriſche Scorſonera / hat Von den Samen. rigen Blumen fofich einem Bocksbart vergleichen wirdt auch genannt Habermalch / Gauchbrodt vnnd Morgenſtern: Griechiſch rpayorw> or. Cateiniſch Bar- Da hat feinen Nahmen von der Geſtalt der hä- ein Wurtzeln der erſten durchauß gleich /voll weiſſes Saffts/ welcher wenn er außgefloſſen iſt / wirdt er gelb. Hat einen ge⸗ ringen geftreifften Stengel eines Schuchs hoch / mit kleinen Blaͤttern beſetzt / die vn derſten Blaͤtter ſeyn dem ſpitztgen We ge rich etwas gleich / hart vnd dick. Seine Blumen ſeyn goltgeb) 9 bula hirc Welfh Barba de becr⸗ Frantzoͤſiſch Barbedobou. den vorigen gleich nach welchem ein langer rauher & ' e — ik 3 an 10% | Spaniſch Barbedecabron. Boͤhmiſch Kozybradke. Niderlaͤn-⸗ folgt / gleich nis am Bocksbart / doch etwas Hör: eh. SF a’ | re | 320 D dacobi Theodor Taberne montani/ A I. Spaniſch Scorfonera. ee 9 III. Vngeriſch Scorfonera. Scorzonera Hifpanica. I Scorzonera Pannonica anguftifolia. — Y — Zu CARS A > NN Zu TR € { Ü . " II. Vngeriſch Scorfonera. IV. Teutſch Scorſonera. Scorzonera Pannonica. F Scorzonera Germanica. lH HLÄTTeR FD GV, I Bl: III. Das dritte Geſchlecht har ein runtzlechte Wurgelrond den vorigen faffgleich. (IV. V.) Die erſte ik der Spant- Sl | ſchmaͤhlere Blätter dann die voriger damitesponderandern fehen Scorzonera ganf verwandt / wie auch die ander allein 18 Bu Art vnderſchieden wirdt / welcher fie ſonſten in alen Stücken daß derfelbigen Blärter etwas mehr gekraͤuſelt ſeyn mit jhren ; gleich ſt. runden ſchuppechten Koͤpffen. | So viel die Teutſche Scorzoneras belanget / ſeyn dieſelbite VI. Das letzte Geſchlecht hat kleiner Blaͤtter / mit viel — pen durch⸗ Das Ander Buch / von Kräutern. ; V. Teutſch Scorfonera. Scorzonera Germanica IL — —W — RE TE an & ’ EI SE / SE pen durchsogen/die Wurgelift den andern gleich / auß welcher ein runder Stengel kompt / an welchem runde / tieffgerferffre — / darauf die gefiederte Blumen herfuͤr ieffen. Von andern Geſchlechten mehr kan man leſen C. Cluſi- um lib. 4.obferuat.Pannon. cap.ı. Es ſchreibet Camerari- us , daß diefer Geſchlechten viel in Teutſchlandt Funden wer⸗ dem fürnemblich vmb Ingolſtat / beyde mit einfachen und ges führen Blumen. Andere Geſchlecht werdenin Spanich und Vngern funden blühen im Junio vnd Julio. Von den Nahmen. Iß Kraut wirdt von den Hifpanis Scorfonera genefit) von dem Woͤrtlein Scurzo oder Ffiorze ‚welche auſſ Spaniſch ein Schlange heift. Lateiniſch Viperaria. Teutſch Schlangenmorde / dieweil vielen Seurhen darmit iſt acholffen worden / ſo von Schlangen feyn beleydiget geweſen. Englifch Vipersgraffe. ] Von der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft deß Schlangenmordts. ⏑⏑⏑——— Matthiolus, daß diß Kraut ein edle vnnd bewaͤhrte Artzney ſey den jenigen / ſo von Schlangen DOſan verletzt worden / darzu dann der Safft ſonderlich auf fey. Es widerſtehet auch diß Kraut allem andern Gifft und ift gut in Peſtilentziſchen Schwachheiten. | [Erliche ſchreiben / daß der Safft in Spanien fe kraͤfftig ſey / daß wenn die SchlangScorzo geneñt damit beruͤhrt wirde, VI Klein Teutſch Scorſonera. H Scorzonera Germanicaanguftifolia. —W — BEI IE ZEHN TS N) alsbaldt erſtarre wer manaber jr esin Mund thu / ſo ſterbe ſie als baldt.) Extraet von Scorzonera. I: dem Safft follman in den Apothecken ein Extra- &tum difpenfiren laffen / vnd zum Gebrauch behalten. Diefer Extract iſt nicht allein gar gut wider Die obere selten Gebrechen / ſondern gibt auch ein gute Hertzſterckung / iſt aut wider die Fallendeſucht / wider den Schwindel / vnnd die Ohnmacht. Vom gediſtillierten Waſſer. N den Apothecken pfleget man an etlichen Orten auch das Waſſer von dieſem Kraut zubrennen / wel⸗ ches auch zu den vorigen Gebreſten kan gebrauchet werden / vnd iſt qut der verſtopfften Leber. [Inden Peſtilent iſchen Febern gebraucht / macht ſchwitzen / es faͤrckt auch das Hertz / vnd iſt aut wider den Schwindel Man kan auch die Wurtzel mit Zucker einmachen vnd zum Gebrauch verwahren / lvnnd etliche Tag nad) einander ſampt dem Waſſer zu Eroͤffnung der Leber vnnd deß Miltzes ge⸗ brauchen.)] Dodonzus ſchreibet in hiſtoria florum & herbarum co⸗ ronariarum.cap. 64. Wenn man div Wurtzeln eſſe / ſo ma⸗ chen ſie den Menſchen froͤlich / vnd vertreiben alle Trawrigkeit. Vnnd wenn man den Safft von der Wurtzel in die Augen thue / ſo mache er ein ſcharvff gut Geſicht. ¶ Das Waſſer mit andern vber das Hertz gelegt / ſtaͤrcket daffelbige-] | Die 327 #r — — — — — — — — — — * — — — —— — — — — — ——— — — — a — — — — — Te — — — — — EEE —— — —— — — D. a RN“ D SUR AN ee — | — x VII Setion. | Das I. Sapitel arobi Theodort Taberne montani / NS 2 er j: * rip" J * iv DS an AN o ı ern * Pr ? * e 9 5 — > u * —* f A N * RN, 2 e 7 AS er } B R *6 9 SR > 8 — N ; 3,92 LEEREN u N v7 h- JANINE N: up I A re Z x x VWon Narciſſenroͤflein. F 1. Gefuͤllt Narciſſenroͤßlein. Narciflus I polyanthos Matthioli, * —8 — HRS Jewol Dioſcorides nur zwey Ge⸗ ſchlecht der Narciſſenroͤßlein ſetzet / ſo ſeyn doch derfelbigen vielmehr von Dodonzo, Clufio,Matthiolo, Lobelio, vnd andern obſeruiert vnd erfunden worden / welche ähnlich ſeyn. Sie bekom̃en ein rũde / zwiebe⸗ lechte Wurtzel / inwendig weiß, auß welcher ein runder / hohler / Ebloſſer Stengel herfuͤr tritt/ faſt einer Spannen hoch: An dem Stengel erſcheinen die ſchoͤne liebliche Blumen /faſt mit ſechs Blaͤttlein beſetzt/ welche an etlichen weiß ſeyn / an etlichen gelb/ an etlichen auch purpurfarb / wie faſt bey einem jeden verzeich⸗ net ſtehet: In der Mitte der Blumen ſtehet ein rundes kleines Ringlein 7 welches auch mis vnderſchiedlichen Farben ge⸗ ſehen wn dt. Nach den Blumen bleiben langlechte Schoͤttlein / in wel⸗ chen der Same verborgen liege. Ihre Blaͤtter vergleichen ſich doch mehrertheils einander faft gleich und | IL Narciſſenroͤßlein von Conſtantinopel. Narciſſus II. Conſtantinopolitanus. NM | U AR K = & 4 AN —— ⸗ —— SS ii ITRN a beynahe den Blättern deß Lauchs doch haben erliche 6 eytere' erliche auch ſchmaͤhlere Blätter. Ste haben ihren aröftın Vn⸗ derſcheidt an den Blumen / erſtlich / fo viel die Farb derfelbigen belangt / wie vermeldet iſt / darnach daß etliche vngefuͤllt ſeynd / etliche aber gefuͤllt / aleich wie das erſte Geſchlecht der Narciſ⸗ fenrößlein.fo eines Schuchs hoch waͤchſt an welches Stengel ſechs oder acht / bizweilen auch mehr weiſſe Blätter / auß einem duͤnnen Haͤutlein herfuͤr kommen / nach welchen dreyeckete Shoͤttlein bleiben / in welchen ſchwartzer vnnd ecketer Same verſchloſſen iſt: Die Wurtzel iſt außwendig mie ſchwartzlechten Schelffen beſetzt / mit vielen angehenckten Faſeln / inwendig a⸗ ber weiß, auß welcher ein ſchleimechter Safft fleuſt / wenn ſie auffgeſchnitten wirdt. Das ander Geſchlecht Narciſſus Conſtantinopolitanus genennt / hat einen dicken Stengel / auff welchem fuͤnff oder fehs Blumen herfuͤr kommen weiß vnnd auch gelb / inwen⸗ dig mit ſechs langen Puͤtzlein beſetzet die Blaͤtter find breiter dann de N TAN | E Vi Weiß Narciffenrößleir. Narcciflus V. albus. £ N ) dann am erflen Geſchlecht. [Bon diefem wirdt auch im ande, "ren ond achıgehenden Sapiteldiefer Section onderdem Nah⸗ men der Meerliliengehandelt. ) Diefen feyn die nachfolgende Geſchlecht faſt gleich Fommen and; mit der gemeinen Be⸗ fohreibung vbereyn. Das Ander Buch / von Kräutern. 5 F III. Narciſſenroͤßlein. Narciffus IH. Mattluoli X. jan —X — IV. Narciſſenroͤßleln. Narciſſus IV. Matthioli IV: \ I) VI. Narciſſenroͤßlein. Narciſſus VI. medioluteus I. N * Di 2 * m 8 —— D Von dem achten vnd neundten Geſchlecht der Narciſſen⸗ roͤßlein ſchreibt C-Clufius,daß fie gelbe und wolriechende Blu⸗ men trage / jhre Blaͤtter fipen langlecht / ſchmahl / vnnd dick / in andern Stücken den vorigen gang gleich. Das fiebenzehende Geſchlecht / Narciflus Autumnalis | minor —— — == — — — ————— —— — — u 324 D.Jacobi Theodori Taberne montani/ A VI. Narciſſenroͤßlein. F VIII. Narciſſenroͤßlein. Narciffas VII medioluteus II. ge Narciflus VIII. iuncifolius, I. — 53 9 9 X F S,) 3 / RER H ß \ | EN | AISIEISNE BIT X. Großgelb Narciffenröglein. IX. Narciffenrößlein. Narciffus X. rofeoluteus maior. Narciflus IX. iuncifolius II. 4 K fi N N r I FETT | | Iuteum belangt / iſt derfelbtge jederman wolbekannt / vnnd den minor genennt / iſt ein kleines Gewaͤchs / faſt eines Fingers ¶ vorigen an Wurhtzeln / Stengeln vnd Blaͤttern faſt gleich / al⸗ hoch / vberkompt nur einen ſchwancken Stẽgel / daran ein wol⸗lein daß ſeine gelbe Blumen gantz rundt iſt / oben weiter dann ru wende weiſſe Blume herfuͤr tompt. Das gantze Gewaͤchs vnden / auch rings vmbher gerkerfft erſtuich in runden / langlech⸗ iſt buter / wie auch dic anders. So viel den Pieudonarciſſum ten Bollen verſchloſſen. A) [Man A al m DW Ä Das Ander Buch son Kreutern. 328 A XI. Klein gelb Narciffenrößleit- F | | NarciflasX1.rofeoluteus minot. xUL Halb geel Narciſſenroͤßlein. Narciflus XII, medioluteus poeticus. IR zZ 9 —— — Hit HH lH, EI nn Mi — „u Man finder zu zetien auffeinem Stengel zwo Blumen /fo auß einem Säcklein herfür ſchlieffen / wie dann die Figur auß⸗ weiſet. — ander Geſchlecht deß Pfeudonarcifsi , gefuͤllt Joſephs⸗ ſtaͤblein genennt / iſt dem vorigen auch gleich / allein daß die Blum mit vielen gelben Blaͤttlein außgefuͤllt iſt. Das letzte Geſchlecht / Narciſſus Perſicus genennt / hat ein dicke / bleiche / oder ſchwartzlechte Wurtzel / wie die vorige / nnwen⸗ dig aber weiß / vnten mit vielen Faſeln beſetzet: Seine Blaͤtter ſeyn etwas breyt vnd glatt / an Farb ſchwartzgrün / den Blättern der Hemerocallidis Valentinz faſt gleich: Die Blume iſt mit ſechs Blaͤttern beſetzet / auß welchen die drey jnnwendigſte etwas ſchmal ſeyn / die euſſerſte aber breyter / eines ſtarcken vnfreundtli⸗ XxII. Narciſſenroͤßlein. NarciſſusXxII. Matthioli IX. | ASS DIUE NER N 1 N — \ 3 = BRR — 8 LT ——— — za a 2 I £ 4 m 7 LE — — URL — rer N XIV. Nareſſſenroͤßlein. Narciflus X1V. poeticus V. chen Geruchs / dauon weitleufftiger zu leſen bey C. Clufio ib, z, obfernat.Pannon.cap.ıo. Wer da duſt hat von bemelten vnnd noch andern Narciſſen⸗ roͤßlein mehr vnnd weitlaͤufftiger zu leſen / der beſehe Matrhio- lum, Dodonæum, C. Cluſium in ſeinen obſeruat, Pannon. Ee one [3 + P Ben nr mr en — — — —— —— — — — — — % 3265 D. Jacobi Theodori Tahernamontani/ as XV. Weiß ſpat Narciſſenroͤßlein. F xVI. Weiß ſpat Narciffenröglein. | Narciflus X V. niueusferotinus. NarciffusXVI. ferotinus albus. \ N —e — | PA), $ 4 N ß ieh > | ET XIIX. Gelb Hornungsblumen oder Joſephsſtaͤblein· ‚] XVII. Narciſſenroͤßlein. Pfeudonarciflusluteus. Narciflus XV IL. autumnalis minor, — wu \ N 747) gr, N ) ) Ss / ZU N In AR) N N ’ — — — —— 4— a, £ ET | Von den Namen. fee wirdt Sareinifch genennt Narciflus. Welſch und Spanifch Narcifo. Frantzoͤſiſch Narcifes Sie wachfen zum Theil auffden Bergen / in Waͤlden / Wie⸗ vñ lannettes Griechiſch Naon / ccoc Arabiſch Narces oder ſen / vnd an Waͤſſern: Bluͤen zu vnterſchiedtlichen Zeiten / doch Nargies. Teutſch Vehtblumen / Hornungsblumen vnd ſehr im Fruͤling. Zeitloſen ¶Engliſch Dafodıl. Niderlaͤndiſch Nareſe, a | % Das Ander Bu — * XIX. Gelb Hornungsblumen. * Pfeudonarciflus luteus fimplici & gemino flore. B —* m | C — XX. Gefuͤllt Joſephsſtaͤblein. Pſeudonarciſſus luteus polyanthos. | D N) N) E ) NT, AND, ZUN — Der Pſeudonarciſſus luteus wirdt auch genennt Narciſſus vu luceus ſylueſtris, Teutſch geel Hornungsblumen / Joſephs⸗ rau feäblein. Niderlaͤndiſch geel Tndeloofen. [ Engliſch baflard Daf- Mi) fodil. ] Hit er ut) - XXL Narciflüs Perſicus. 60 Kreutern. 327 STERN W —W N RN AU MÄN J —— N \ U RN PN —RWRE Mt Ar ’ \ Ih — [ (ill SINE i TS Don der Natur / Rrafft/ vnd Epgenfchafft der Narciffenrößlein. Cluſius bezeuget / daß fie eines bitteren Geſchmacks ſeh⸗ ꝛen. Matthiolus ſchreibt / ſie ſehen warmer und trucknet Natur. F Innerlicher Gebrauch der Nare iſſen⸗ roͤßlein. Obelius meldet auß dem Diofcoride, daß wenn man die Wurtzeln von den Narciſſen koche / vnnd daruon eſſe oder trincke / ſo machen fie Wuͤrgen und Brechen- Euſſerlicher Gebrauch. G Alenus ſchreibet / daß die Wurgelein Art habe zu reinigen Kan derowegen nüglich gebrauche werden zu den Zitrer- maͤlern / Mafen vnd Flechten unndanderer Vureinigkeit der Haut / mit Honig vermengt vnd angeſtrichen / wie ſolchs auch Dioſcorides bezeuget. | ¶So die Wurgel mir Neſſel Samen vnnd Eſſig vermengt wird / vnd vbergelegt / wirckt eg viel befler- Die Wurgelgeftoffen,ond mir wenig Honig vermiſchet / hey⸗ let den Brandt / vnd die verrenckte Ölieder: Item die Podagraͤ⸗ miſche Schmertzen. sb Soman fie grün zerknitſcht / vnd mit jhrem Safft alſo warm vberleget / heylet dieverfohnirtene Sennadern.] Es meldet auch Dioſcorides, daß die Wurtzel die harte Ger ſchwaͤr erweiche / vnd habe eine Arth / die Spreiſſen / Dorn vnnd K Pfeil außzuziehen / mit Honig vnd Wickenmeel zerſtoſſen vnnd vbergelegt. 5 Don Stareiffenoll: Oleumnarcifh- num genennt. a 6 Delfolin Srücting außden Blumen’ wie dag Chamillenöll gemacht werden. Diß Det ifenüglichin © Erhartendeß Weiblichen Gliedts / und deſſen Ver⸗ ſtopffung: Tauget auch zu den harten Geſchwuͤlſten. Ee ij Vom — — — — — — A Dom gebrauch der geelen Hornungs⸗ blumen. 6 RS On den geelen Hornungsblumen ſchreibt Dodonzus, daß man erfahren habe / daß foman die Wurtzel koche / und ein wenig Aniß und Ingwer darzu thue / vnd einne⸗ me / treibe ſie nicht allein den groben vnd kalten Schleim / ſondern auch das Gewaͤſſer durch den Stulgang hinauf: Das II. Capitel. Von Meerlilien. Meerlilien. Hemerocallis Valentina. GN N ⸗ INN N Q N | ) j IM 7 ! AI FH‘ U Je Meerlilien hat ein groffe weiſſe zwib⸗ lechte Wurtzel / voll Saffts und klebericht / wie das gantze Gewaͤchs auch / mit einem ſchwartzen SHaͤutlein vmbgeben: Auß der Wurtzel entſtehet ein bloſſer Stengel / ſo bißweilẽ Elen hoch waͤchſt / dem groſſen Leucoio bulboſo gleich / allein daß er ſtaͤrcker iſt / vnd ohne Blaͤtter / an welches Giepffel / auß einem duͤnnen Haͤutlein fünff oder ſechs weiſſe Blumen herfuͤr kommen / dem gelben Pleudonarciſſo ähnlich / am Geruch wie die Lilien / mit ſechs bleichen Zaͤpflein beſeßet: Wenn die Blumen verfallen / ſo verlaſſen fie groſſe eckete Schoͤttlein / in welchen man ſchwartzen / breyten vnd luͤcken Samen finder: Die Blaͤtter ſeyn lang vnnd breydt / den Narciſſenblaͤttern gleich / allein daß ſie ſtaͤrcker ſeyn / vnd ein wenig aͤſchenfarb. ¶Von dieſem iſt ander dem anderen Narciſſenroͤßlein / wie auch im 18. Cap gehandelt.) Sie waͤchſt am Meer bey Valentz herumb / daher ſie auch „Valentina genennt wird. ¶ Wie dann auch vmb Mompelier. ] K Bluet im Maio: Der Same wird im Auguſtmonat zeitig | Von den Damen. Je Meerlilien wird Lateiniſch genennt Lilium mari- num album. Hemerocallis Valentina, wegen deß OOrts da ſie waͤchſet. Iſt von etlichen auchScilla vnd Pancratium flore Iilij genennt worden. Spanifch 4 mores mios.| Squilla menor. Engliſch Sea Daffodild. ] Welſch | Giglio marino, vnd zu Conſtantinopell Con zanbac. 328 D. Jacobi Theodori Tabern.montand/ FVon der Natur / Krafft / vnd Wirckung der Meer⸗ lilien vnd jhrem jnnerlichen Ge⸗ brauch. Ioſcorides ſchreibet / daß diß Kraut ein Krafft habe / wie die D groſſe Meer wiebel / werde auch alſo bereidt vnd eingenom⸗ men swider ſolche Gebrechen / darzu die Meerzwiebel gebraucht wirdt / allein daß dieſe etwas geringer vnd ſaͤnffter ſey. Der Safft auß dieſem Kraut gepreſt / mit Eruenmeel ver, miſcht / vnd zu Rüchlein gemacht / iſt gut den Waſſerſuͤchtigen vnd Milsfüchtigenimit Honigwaſſer eingegeben. C. Cluſius meldet / daß die Apothecker zu Mompelier in Franckreich Trochiſcos oder Kuͤchlein darauß gemacht haben / welche man zum Theriack gebrauchet. Etliche Simpliciſten ſetzen ein andere rote Goltlilgenblume / ſo von jhnen Hemerocallis Chalcedonica, Purpurofangui- G nea polyanthos genennt wirdt / dauon man lefen fan bey Lo- belioin feinen obferuat.fol. 85. und im Teutſchen Herbario Matthiolilib. 3. cap. 80. Das III, Capitel Don Hornungsblumen. I. Weiß Hornungsblumen. Leucoium bulbofum IL; P A ſeyn drey Ger (yſſchlecht: J. Das erſte hat grüne glitzende Blaͤtter / A dem Narciflo autumnali gleich: Auß welchem SIR iin bloffer ſchwacher / holer Stengel herfuͤr waͤchſt / einer Spannen hoch / an welchs Giepffel ein holes Blaͤßlein oder Schoͤttlein waͤchſt / darauß ein weiſſe Blume kompt / mit ſechs Blaͤttlein / welche vnder ſich hangen / wie ein Gloͤcklein formiert / vnden herumb mit einem grünen Puͤnckt⸗ lein befleckt / eines friſchen vnd lieblichen Geruchs / gleich wie die Blumen am Hagdorn: Nach den Blumen erfolget ein rundes Haͤuptlein / faſt wie ein Byr formiert / in welchen ein weißgelber / harter vnd langlechter Sameiſt / die Wurselift zwieblecht / jnn⸗ wendig weiß / außwendig aber mit einem braunen Haͤutlein v⸗ berzogen / vnden mit vielen weiſſen harechten Faſeln —J as — — — * * ve Das Ander Buch / von Kreutern. II. Weiß Hornungshlumen. Leucoium bulboſum II. u N —8 N —8* N —* — Ne — R — Ra I Sen" ee NL — FT NDS III U AG IS Ya — II III. Gefüle Hornungsblumen- Leucoium bulbofum multiflorum. gen und Blättern faft gleichraußgenommen/daß fie gröffer ond ſtaͤrcker ſeyn wie auch die Blume ſo bey nahe zweymal gröffer iſt / die euſſerſten drey Blätter ſeyn gang Schneeweiß / ſtehen wie drey Fluͤgel von einander: Aber die drey innwendigſte / ſeyn klei⸗ F A ner / etwas grünlecht / vnten an den Blaͤttlein weiß / mit grünen Sn befprenget. Die Blume iſt auch eines lieblichen Ge⸗ ruchs. | | 111. Dasdrites Geſchlecht iſt dem erſten gleich / allein daß es mehr Blaͤtter hat / vnd auch mehr Blumen / derer fuͤnff oder ſechs an einem Stiel hangen / mit ſechs ſchneeweiſſen Blaͤttlein / vnten mit gruͤnen Flecken befprenget / bey nahe wie ein Gloͤcklein an⸗ zuſehen / nach den Blumen erſcheinen groſſe vnd eckete Haͤupt⸗ lein / in welchen jhr ſchwartzer Same iſt / den Eruen gleich. An etlichen Drehen wachſen ſie von ſich ſelbſt / in tunckeln a vnd ſteinigen Drehen: Sie werden auch in Gärten gezielet. | Sie Blüen gar seitlich im Kahımemlichin Februario ; ohn das dritte Geſchlecht / welchs im May ſeine Blumen vberkompt⸗ Von den Namen. Eiß Hornungsblumen werden auch genennt Som⸗ merthuͤrlein / dieweil ſie den Sommer verkunden / Sar teiniſch Leucoium bulbofum. [ Viola alba Theo- phrafti. ] Niderlaͤndiſch Wirte Tydeloofen | Witte Lelie Narciſſe, Somer Sottekens Enalifch Bulbed vioker. 1 Item weiffe Beielond Schneetropffen: Das dritte Geſchlecht wird genennt gefüllt Hornungsblumen/Leucoium bulbofum multiflorum,oder Leucoium bulbofum polyanthos. Dodonzus ſchreibet / daß weder die alte noch neume Medici etwas vonjhrer Natur ond Wirckung geſchrieben haben daß alfo ihre Kräften noch vnbekandt feyen- Das JV. Kapitel. [Von den groſſen Narciſſen Sitien: * Groſſe rote oder weiſſe Narciſſen Lilien. * Tulipa rubra vel alba maior. —1— —9 — = wii 7 — RS ee’), \ ) %, M) rt Eil die Tarciffen Litien oder Tulipan / RED jekunder in Teutſchlandt fehr gemein find wor⸗ 15 Semi vomdenfebigen il was vermel- en. | Ob man wol der grofien Tulipan an vnter⸗ ſchiedclichen Farben / oder auch vermifchung derfelben Farben Ee uiij auff die 329 — —F — — — —— — — — — — —— —— — — — — — — A * Tulipacoccinea. * Q\ \ N EI) — £& 4 N N 7777 TG 9 N A — IN N x N S N N FÜN N —— Re N Ss NA J > I 8 im / ä | auff die viertzig und mehr gefunden werden. Jedoch fo koͤnnen | ſie alle in zweh Geſchlecht gerheile werden / deren erlich zeitlicher / etliche ſpaͤter bluͤen / daher dann die Tuͤrcken ſie mit namen vn⸗ derſcheiden / vnd wird die erſte Cafe lale ‚die andere Cauala lale _. genannt/ohnezweiffel von dem Dreh, daher man fiegum erffen zu ihnen gebracht hat / dann Lale bey ihnen ein Blumen heiſt „ 530 D. Jacobi Theodori Tabernamontani/ F * Tulipa ramoſa. * Veyde Geſchlecht haben ein zwieblechte Wurtzel / fo zu zeiten länger / zu zeiten fürger iſt / mehrtheil mit einer ſchwarten Haut vber zogen / welche jnnerhalb gleich wie an einer Kaͤſten haͤrig iſt / vnder welchen die Wartzen weiß iſt / wie daß weiß vom Ey ſo ge⸗ kocht iſt / vnd iſt uͤß· Auß dieſer kompt herfür ein runder grüs ner Stengel ohn gefaͤhr einer Elen hoch fo etwas grauwlecht: vmb welchen gemeiniglich drey Blaͤtter / zu zeiten vier vnd fuͤnff fo breit / lang vnnd dick / die ſich gegen der Erden vmbiegen / find blauw / gruͤn / als wann fie mit Meel beſeyet weren. Oben am Stengel iſt ein groſſe vberſich ſtehende Blum / wie ein Becher formiertigemeiniglich von ſechs Blättern’ auß welchen ſechs faͤ⸗ fen. herfuͤr kriechen / die zu zeiten gelb/ zu zeiten bleich / ja auch ſchwartzlecht. Nach dem die Blum verriſſen / folgt ein rund Koͤpflein / ſo zu zeiten laͤnger / zu zeiten fürger/ in welchen ein brei⸗ ter / runder / bleicher: gelber oder rotfarber Samen verſchloſ⸗ en. Die Farb an der Blum iſt mancherley / wie dann auch etlich wol riechen / etlich aber gar nicht: die eine iſt gelb / vnd das bleich oder goltgelb / deren etlich vote friſch Wache / oder auch wie Saff⸗ rich /etlich riechen gar nichts / vnnd der Blaͤtern Anfang ſind gelb. Die andere iſt rot / vnd dag bfeich rot oder braunrot / deren an⸗ fang aber gelb / oder mit einem ſchwartzen Flecken beſprenget / vnd dieſer etlich riechen / wie ein Pomerantzen / etlich wie Magſa⸗ men / etlich ſcher gar hichts. | Die dricteift leibfarb / vnd dag heiter leibfarb/ oder viol braun / zu zeiten fo bleich / daß man meinte / fie were weiß/deren anfang find bleich / odergelb. Die vierdte iſt ſchneeweiß / vnd jhr anfang gelb und die Faͤß⸗ lein bleich Die fuͤnffte iſt mit vermiſchten Farben auff vielerley Arth / alſo daß C. Cluſius der gelben mir Farben vermiſchet / wie dann auch der roten / vnnd der weiſſen jeder acht / der leibfarben aber ze⸗ a dent vier vnd dreiſſig machet / vnderſchiedtlich ver meldet. Die sl en Kat Ehe tig 1 vndfuſ cgenfl nit mt nf u) tenm 9 genge ! galt N u — All » Z, Das Ander Buch / von Rreufertt. A Dieaber fpat bluͤet / hat gemeiniglich ein längere vnd dickere F Wurtzel: der Stengel iſt hoͤcher vnd dicker / vmb welchen gemei⸗ niglich vier Blaͤtter / die etwas ſteiffer vnd auffrechter: das Koͤpf⸗ lein iſt dicker / vnd der Samen groͤſſer. Man findt auch in dieſer Art / daß zu zeiten der Stengel in Nebenaͤſten getheilet wirdt / wie auß gegenwertiger Figur zuſehen. Dieſe Spaͤtige iſt niche fo von mancherley Farben / ſonder iſt allein gelb oder goldtgelb vnd rot: deren etlich wol / etliche gar nichts riechen. Das V. Kapitel, Mon Nareiſſenlilien Narciſſen Silien. B Tulipaltalica, I. G — — A J arten 7, — — u Q EN == & 5 werden der Nareiſſenlilien oder Tuli- parum etliche Gefchlecht ven den Anthoribus beſchrieben / deren vns drey fuͤrgeſtelt ſeyn / auf 5 welchen das erſte Geſchlecht ein zwieblechte Wur⸗ tzel hat / welche ſich etwas dem Lauch vergleichet / auß welcher ein kleiner zarter Stengel kompt / daran bißweilen eine / bißweilen auch zwey Blumen mit ſechs gelben Blaͤttlein beſetzt / geſehen werden / jnwendig mit gelben Zaͤpfflein: Die Blaͤtter ſtehen faſt mitten am Stengel welche da hart ſeyn / vnd fich dern Lauch etwas vergleichen. Das ander Geſchlecht iſt dem erſten an allen Stuͤcken gleich) allein daß ſeine Blume mit vielen Aederlein durchzogen vnd die E Baaͤtter etwas zertheilet ſeyn welche beyd weiß vnd gelberfun. K den wirdt. Das dritte Geſchlecht hat ein groſſe zwieblechte Wurtzel / mit groſſen breyten Blaͤttern / mit einem geſtreifften Stengel / daran es ein Haͤuptlein traͤgt / m welchen der Same verborgen iſt. Wirdt genennt Tulipa bulbifera , dieweil neben ihm andere Tulipzherfürfommen: | Dodonzus melder / daß fie fin Thracia vnnd Cappado- h a: Deßgleichen auch in Ltalra funden werden. Blüen faſt im pril. \ Nareiffentitien. Tulipa Italica il. ’ k — ————— | It J —* — nn ii \= E iM i I HES | | h Ni { fi HN F j 117 318 — Hl | a \ iM Narciſſenlilien. | | Tulipa bulbitera. 1 , 4 Il .- | { | i Z 4 2 l B I | A i = t | E i H I = ! E IM = i N II AN * 9— — — — —— — — — — — ———— — — —— — —— — M Arciſſenlilien werden Lateiniſch geneñt Tuli pæ, à Dal- '4 ( \& marico pileo, cuius formam flos patens referrevi- — — detur.Wie Dodonæus meldet. — Ee ij Sie | 332 D.Tacobi Theodori Tabern.montant/ A Siehaben kein Gebrauch in der Artzney / werden nur Luſtes F halben gepflanksr. | Das VI. Capitel. Donder Blumen vom Tiegerkraut. Blume von Tiegerkraut. Tigridis flos. BD IA Kraut wirdt von Dodonæo vnnd ER Lobelio befchrieben / daß es ein frembdes Ge⸗ 5, wächßfeyhabelangefpisige und ſcharpffe Blaͤt⸗ Wi e) ter: Seine Blume ſey mehrtheils gelb / mit fehr vielen roten kleinen Tuͤpfflein beſprengt: Der Stiel fo mitten dardurch gehe / habe eine ſchoͤne liebliche rote Farb: D Die Wurtzel ſey etwas (mars: werde Lateiniſch Flos Tigridis genennt. 2 Das VII. Kapitel. Don Zeitlofen. Jeweil viel Geſchlecht der Zeitlofen ſeyn / Nweil ich dieſelbige erſtlich in gemein auß dem Mat- thiolo vnd Trago beſchreiben / darnach inſonder⸗ A heit von eines jeden Vnterſcheidt / fo etliche haben werden / Meldung thun. Ire zwieblechte Wurtzel iſt weiß / weych vñ milchreich / außwen⸗ dig mit einer ſchwartzen Schelffen vberzogen. Auß der Wurtzel koinmen im Herbſt die bloſſe und nackende Blumen / ohn Kraut E oder Blätter herfuͤr / gemeiniglich mit ſechs Blaͤttlein beſetzet / de⸗ ven erliche weiß ſeyn / etliche gelb / etliche auch ſchoͤn Leibfarb / jnn⸗ wendig mit gelben Zaͤpfflein / wie an den Lilien / vnnd den Saf⸗ franblumen an Geſtalt faſt gleich / auggenommen der Geruch / die Farb vnnd der Geſchmack: Das Kraut kompt gegen dem Nanen herfuͤr bißweilen mir dreyen / bißweilen auch mit vier grünen Blättern / gleich wie an den Mayblumen oder Silien/ zwiſchen welchen die lange Frucht herauß ſchleufft / mit deralten ſchwartzen Winterfleidung vberzogen welches da ſeyn die alte berwelckte Stengel-Zwifchen den Blättern erſcheinen jre lange *7 1. Griechiſch Wieſenzeitloſen. Colchicum Illyricum I. — ass z SS * ——— = — SS —R — “U NN RÄT —B N ZEN 8 WM — — GT WG, 7 — E 1 ; Mi ZI 2 7 RT, ) Z * cB — j II. Syriſch Zeitlofen. Colchicum Syriacum Alexandrinum 11. + — — HDD — N —G —9 4 f} mw Zz I N weiſſe Saͤcklein / je zwey ober drey neben einander / welche vol rundes Samens feyn / dem Rettichſamen faſt gleich / ſo er zeitig iſt / welches im Heuwmonat geſchicht / iſt erbraun. ] Tragus ſchreibet / daß im Glaͤntzeen / wie vermelder/das Kraut waͤchſe / im Sommer die Frucht oder der Same / im Herbſt die na⸗ J 1 A —V III, Geel Wieſenzeitloſen. Colchicum III. luteum. V. Weiß Zeitlofen. Colchicum V. album Germanicum. — | HL, OHR SESTSTTTRR 5553 ) al Y GES DD \ IN ON S ) ZEN —9 N N RR £ Q N - ; die nacke Blume / Im Winter aber fo zeitige die zwibelechte Wurtzel / vnd ſtoſſe Jaͤrlich neuwe Augen / wle die Satyriones, vnd ſetze dieſes als ein miraculum nature. Es iſt auch dieſe Wurtzel im Herbſt am Geſchmack ſuͤß / im Fruͤeling aber wirdt ſie bitter. Das Ander Buch / von reutern. 353 F IV. Zeitfofen mie Veielblumen Colchicum IV. polyanthos cum foribus = N — EN & H VI. Engliſch weiß Zeitlofen. Colchicum VI. album Au glicum. —1 — — ZAHN LEN, N Sa Es meldet auch Coftzus, dag dig Kraut bißweilen im, Fruͤe⸗ ling ein andere gruͤnlechte Blume herfůr bringe. Mit dieſer Beſchreibung kom̃en ſie faſt alleſampt vberein / ohn allein daß erſte Geſchlecht / welches mit vielen ſcharpffen ſpitzigen Blaͤttern vnd kleinen bleichgelben Bluůmlein befener ſt. | Das ee — — — — — nn — — —— — = nn — a — — — BT ge Au Si er — — — VII Vngriſch Zeitloſen. F Colchicum VII. album Pannonicum. FAN INN a h N N N Ri IE N — —7 N 1 N —e DL —— — — 2 } : a N N N „ N N) v AD" —8 DEN N) ß h Y > 2 „ DLR 3 r — — — wi —— AT — ——— ILL. LET, — — | f J —795 — — Rt i N ' N — N —— st —— IX. Zeitfofen Weiblein. Colchicum IX. femininum. N * — —* Das ander hat ein gelbe Blume. Das vierdte tregt viel ſchoͤ⸗ ne weiſſe Blumen. Die Vngtriſche Zeitloſe waͤchſt mit mehren Blaͤttern ſo da ſpitziger ſeyn / darzwiſchen viel Saͤcklein flehn- Das jehende Geſchlecht gewint eine weiſſe Blume · iſt viel klei⸗ ker dann die andere. Das eilffte Geſchlecht vberkompt eine ſchoͤ⸗ ne purpurblauwe Blume. D. Jacobi Theodori Tabern⸗ montani / VIII. Zeitloſen Maͤnnlein. Colchicum VIII. mafculinum, 6 — — Ne’ we — — N SS N 2 IS ) 7 MN — ————— X. Bergzeitloſen. Colchicum X. montanum Cluſij. RUE — ED —— 9— SIE RT [Weit allhie die Zeitlofen nicht gnugſam befchrieben noch vn⸗ terfcheiden fo wil ich kuͤrtzich darvon handlen- 1. Dieerfte wirde von Lobelio beſchrieben / daß ſie zehen oder zwölf Spannen lange fpisige Blaͤtter habe / ſo mit viel Rippen durchzogen / durch welche der Stengel erwachſe / an en > | Blum Das Ander Buß’ von Kreutern. 335 \ an derender Mahler die Blätter zu breyt vnnd zu kurtz / an der Ouitameriendas. Ob aber dife Wurhel der Hermodadtylus * H © Blum aberzu rund gemaler habe. — dafür fie gar faͤlſchlich von etlichen Apotheckern gebraucht wirdey ji D 111. Die dritte hat ein runde dicke Wurtz / ſo inwendig weiß, 1 davon kan man leſen Matthiolum, Tragum, Lobelium,Cla- Hi auffen ke * der a Roͤßlein: * Blaͤttern Rum vndander⸗ mehr . J find fuͤnff oder ſechs lang vnd breyt / glitzendt und ſchwartaruͤn a N — welchen ein Stengel ſich erhebt / auff welchen ci gelbe Don der Natur / Krafft / vñ Wirckung derZeitlofen. ſechsblaͤttige Blum / mit ſechs Faͤßlein gegen Herbſt: dieſe wird D Iolcorides ſchreibt lib. 4. cap.28. Daß diefe Wurtzel gar in Italia vnd Spanien auff bergechten Wieſen gefunden. gifftig ſey vnd die Leut vmbs Leben bringe / derowegen ſie 1V. Die vierdte hat offt 10.12. oder mehr Milchweiſſe Bf, garnicht zu gebrauchen / vnd ſich jederman dafür zuhuͤten hat. I: men ſehr luſtig an zuſehen: die Blätter fo im rücling herfür [Es haben ein zeitlang die Apothecker die Wursel fürNermos N ſchieſſen finde bleichgrünfonft der Öemeinen gleich / wie auch der ¶ dacthlo gebraucht in den Pilulis de Hermodactylo (fo für die h Samen aberdie Wurtz iſt groͤſſer: und find allie die Blumen Podengramifchen geordnet) welches ein groffer Irrthumb vnd für die vierdte / vnd der Samen mit den Blaͤttern / (V JI.)fuͤrdie verderben der Krancken weil dieſe Wurtzel im Seib gifftig iſt / die ſiebende Zeitloſen geſetzt Dieſe waͤchſt v mb Wien in Oeſterꝛeich den Menſchen toͤdtet / gleich wie die gifftige SHwanme Es auff den Wieſen. ſchreibet Dioſcorides, er habe diß Kraut allein darumb befehrie, V. Die fuͤnffte iſt die gemeine / allein daß fie weiffe Blumen ben / darmit niemandts daſſelbige / noch feine Wurtzel von wegen hat / (V 1. mit welcher die ſechſte vber eins kompt. jhrer ſuͤeſſigkeit / an ſtatt der Bulbenwurtz eſſe. E VIII. IX. Die achte vnnd neunte iſt die gemeine Zeitloſen Wider diß gifft ſo mans geſſen hat / iſt Kuͤhmilch getruncken mit leibfarben Blumen. gut / wie auch die Artzneyen / fo man wider die gifftige Schwaͤm⸗ X. Das zehende Geſchlecht hat ein kleine zwibelechte Wurtzel me gebraucht. mit viel rauwfarber haͤutlein bedeckt / jnnerlich weiß vnd ſuͤeß die | Po i; Blum fo vorde Blättern herfür kompt hat fechs lange KR Das VII, Sapitel, ı —* Blaͤtter vnnd ſechs Zaͤpfflein / welchen gleich die Blätter nach⸗ Von Hyacinthen. a folgen (welches in den gemeinen nicht gefchicht ſo drey oder vier Bwol viel Geſchlecht der Hy acineh erets 1 ſchmal fingers lang’ grün vnd glängendt auff der Erden liegen 9 Funden werden fofeyn fie doch einander an jhrer 9 fun vnnd etwas ſauwr ſind / ſo den gangen Winter vber / auch den DForm vñ Geſtalt faſt gleich;Sie haben allefamnpe | | ir Fruͤeling gefehen werden / vnnd wann ſie welck werden ſind ſie ein zwiebelechte Wurtzel/ dar Außen dünner; h: | ? later zu! 3 A XI Klein Zettlofen. B; XII Klein gelbe Bergzeitloſen⸗ Ö olchicum XI. minus, Faſeln /den gemeinen Zeitloſen gleich / denen die Köpfflein fol. gen / vnd iſt die Wurtzen wie die Zwibel: Diefeiff von Alepo auß Syria gebracht / ſo mir noch vnbekant iſt. IL Dieandereifivon Matthiolo erſtlich gebracht / welche er von Conſtantinopel empfangen / hat ein zwibelechte Wurtzen / ſo in der mitte geſpalten / die Blaͤtter vnnd Blumen ſollen der ge⸗ meinen Zeitloſen ſchier gang gleich fein: und wie Lobelius mel. det / ſo iſ der Stengel derdie Wurtzel fpalrer/ die auffen vñ innen viel ſchwaͤrtzer iſt dann der gemeinen. Es vermeint aber C.Clu- ſius, es ſeye ein Art vonder Tulipa fo auff dem Apenino waͤchſt / Colchicum XII montanum luteum minus. | CR J Nr GEB Nu — —W— — 7 — 0 — \ N — — —C rotfarb:im Sommer erſcheint der Stengel ſo Spannen hoch an deſſen Giepffel ein dreyecket Koͤpfflein / darin der Samen verſchloſſen / welcher raum farb / glat / klein / rundlecht vnd bierer iſt / wie dann C. Cluſius beſchrieben hat vnnd in Spanien auff den Buͤhlen gefunden. (X1.) Allhie iſt die Blum für das eilffte / vñ der Stengel mit dem Samen / fuͤr das zehende geſetztworden. XII. Das zwoͤlffte ſo ein Geſchlecht deß anderten iſt / bringt = en 573 f | H ein fecheblättige gelbe wolriechende Blum im Detober /wanın |} die welefwerdenim Fruͤeling / erzeigen ſich dann drey oder vier glatte / gruͤne / ſchmale / gekruͤmpte Blaͤtter den Blumen folgen kleine Koͤpfflein / in welchen der ſchwartze uunde Samen : die Wurtzel iſt klein mit einem ſchwartzen Haͤutlein vberzogen.) Von den Namen. Jeſenzeitloſen wirdt auch genennt Vehtblumen Nackete Huren / Herbſtblumen / Marten Saffran / Hundshoden] Lateiniſch Colchicum , [von dem Dre Colchide JEphemerum lechale,Bulbus agre- ftis. Griechiſch zorxıxor. | Arabifch Surugen.] Welſch Zaffrano falnatico. Diderländifch Tytloſen. Frantzoͤſiſch Tuechien. Eng⸗ liſch vvilde Saffron.| Medouu Saffron; Böhmifch Ocun: Spanifch — — — — 336... . Jacobi Theodori Tabernemontani / A 3 1. Blauwer frembder Hyacinth. Hyacinthus orientalis cæruleus I. —* ER B a IR c ); 3 43 * INS —9 IN ⸗ (2 © Sy? a IN 3 \) FAIR IRA ZLOR> — — — — 2] —— glatter vnnd graßgruͤner Stengel waͤchſt / faſt einer Spannen hoch /bißweilen auch hoͤher / duͤnn / glat / vnd graßgruͤn:) Mitten an demfelbigen Stengel / biß obenauß / vberkommen fie ihre Schellechte Blumen / deren etliche blauw ſeyn / etliche purpur⸗ braumen Theil weiß ein Theil auch gelb / vnd ein Theil leibfarb / wie faſt bey einem jeden vereichnet ſteht wenn die Blumen tie 11. Gefüllte frembder Hyacinth. “ Hyacinthus orientalismaior polyanthos Il. — — IV. Groſſer purpurbraffler frembder Hyacinth Hyacinchuspurpureus magnus peregrinus I V. CM. SH: di RN 13 —39 AR em ADIIII tigen / ſo neigen fie fichgegen der Erden vñ bleiben lang hencken⸗ ehedann fie verwelcken. Ihre Blaͤtter vergleichen ſich faſt den Knobiauchsblatterm deren etliche ſchmal ſeyn / etliche etwas breit⸗ ter bringen in kleinen NülfenSamen wie Radẽ. Mit welcher Veſchreibung fie beynahe allefampt eintreffen / on etliche ea . Das Ander Buch’ von Kreutern. V. Weiſſer Engeliſcher Hyacinth. Hyacinthusalbus Anglicus V. * 2 \r = W — rose * > SI, — un, v2 VRR — Ni — U EN — VII. Hyacinth. Hyacinthus VII. Sn . Se u 3 EDEL | Das erſte Geſchlecht hat etwas groͤſſere Blumen dann die andere / welche ſich weit auffthun / vnd baldt herfuͤr kommen / hat feyſte vnd breyte Blaͤtter / vnd einen ſtarcken Stengel. Das anderGeſchlecht vberkompt auch ſehr ſchoͤne him̃elblawe Blumen / ſo bißweilẽ auch mit einer weiſſen farb geſehen werden. 3557 F VI. Klein blauw Mertzenblumen. Hyacinthus cæruleus VI. SZ 2 N ) G 2 — — H — IN NEN VIII Frembd Traubenhyacinth. | Hyacinthus botryoides Chalcedonicus mufchatus VIII. > S It Se Y 225 Ni Ss > 2,9 «<< iO u KÜLS a as { S LRNHRN MON on * ni Mi) j ke) Der Englifhe Hyacinch ift mit feinen weiſſen Blumen dem erften faſt gleich / nach welchen kleine ſpitzige Bollen / mie ihrem Samen hernach fommen. Das fiebende Geſchlecht vergleicher fich mit feinen Wurtzeln / Blaͤttern und auch den Blumen /faft den Lilien daher es auch Hyacinthus liliaceus genennt wird/oder lililloxus, dieweil feine ſchoͤne — — —— ——r — — m 9 —9 ei 9 in J Alk 1 J Mar! —4 J A Hi 4 % 4 —ñ ey — D. Jacobi Theodori Tabern⸗ F IX. Srembder gelber Traubenhyacinth. Hyacinthus botryoidesChalcedonicusluteus IX. men vergleichen. Das achte Geſchlecht halteich fuͤr das Muſcari, bringt braun. lechte / bißweilen auch gelblechte Blumen / eines lieblichen Ge⸗ ruchs / welchem die andere nachfolgende Geſchlecht gleich ſeyn / außgenom̃en das fie kleiner ſind / wie auch das vierdte Geſchlecht / montani / X Weiß Traubenhyacinth. Hyacinthus botryoides ladteus X. ’ 8 X * 8 7 % ulm ACH af UM UN ER M m u Hl Mi 7 Ü — —— — € 29 — g — FEDZEENII GER werden auch von einander vnterſcheiden wegen ihrer Farben. [Das dreyzehend Befchleche iſt dag aller gemeinfte: auß einer runden fleinen / weiſſen Zwieblen fommen herfür ſchmale vnd lange Blätter / gemeiniglich nur zwey / zu seiten auch drey / zwiſchen welchen das klein duͤnn Bingen Stengelein here für ſchieſſet / mit baauwen / zu zeiten mit weiſſen geſtirnten Bluͤmlein eo r2 — —— — — —— — — ——— —— —— — — Das Ander Buch von Kreutern Wollechte frembde Zwiebel. — *XIII. Teutſch Hyacinth.* F Hyacinthus Germanicus ſtellaris. Bluͤmlein beſetzt: dieſen folgenrunde Knoͤpfflein als Erbſen / mit goldtgelben Samen als Hirſen gefuͤllet / dieſes kompt gemei⸗ niglich zu endt deß Hornungs herfuͤr / dher es dann BlawNors nungs blumen geneñt wird/on verſchwindet vmb den Mayen. ] Von andern Geſchlechten der Hyacinthen mehr vñ twagder rechte Hyacinthus poetarum ſey / kan man leſen Dodonzum, Lobelium. Fuchſiùm, Cluſium, Matthiolũ vnd andere mehr, R Sieblühen sur zeit der braunen Violen im Ende deß Mars tij / nnd im Anfang deß Aprilis / doch in den kalten Hndern erwwag langſamer Sie wachſen auff dem Felde vnter der Saat vnnd auch inden Wätden. [(Dererft 2.4-5.7.8.9 10.11. findrbey ung Teutſchen frembd / doch in erlichen Gärten iſt der erſt vnd andere gemein : Der aller gemeinſte in den Weinber gen iſt der ſechſte / wie in den Waͤlden der dreyzehende. ® on den Namen. Yaeinch heift Griechiſch vnnd Sareinifch Hyacinthus. A Welſch Cipolle camine, Hyacintho. Spaniſch Mayos flores. Frantzoͤſiſch lacinthe. Boͤhmiſch Hacinth. Engaliſch Our ladies our. haired lacint, Grape ſouuer. Niderlaͤndiſch Sacinch.] Von der Natur / Krafft / vnd Eygen ſchafft der Hyacinthen. D loſcorides ſchreibt / wenn man den Samen mit Wein trincke/ ſo vertreibe er die Geelbſucht / vnd meldet auch daß er etwas herb ſey vnd ziehe zuſammen. Wenn man die Wurtzel in Wein ſiedet / vnd wie ein Pfla⸗ ſter vber die Schaam legt / ſo ſoll kein Haar daſelbſt wachſen / wie Diofcorides vnd Galenus ſchreiben. Das IX. Capitel. Von Wollechter frembder Zwiebel. rs Er mollechten frembden Zwiebeln feyn a stoey Geſchlecht. Das erſte har ein dicke / weiſſe / wol⸗ SIR lechteisteieblechte Wurtzel / mit vielen angewachſen Zwiebeln / daran dicke vnnd lange Fafeln hangen: Auf der Wurtzel entſtehet ein ſtarcker / glatter nacketer oder bi oſ⸗ fer /grüner Stengel / faſt einer Elen hoch bißweilen auch höher, obenanß etwas blauw: Am oberften Theyl vberkompi es cin BulbusEriophorus. Be III — RER Ur Ken W Wir s NER N NIIRUII SETTITIÜÄN NN: \ N F SSR S WS * kuss N BR W —F — * SS AEG REN „u Lem u arlann = 2a? JF— NN — SS — NIIT Non —— TEA NAT N U een - —JLLLIIIE NUN ga = PS S FOND langlechtes dickes Aehr / welches erfilich gruͤn iſt / mit der Zeit aber wenn fie ſeine Blumen herfuͤr thun / wirdt es ſchoͤn Himelblam: Seine Bluͤmlein ſeyn lieblich an zuſehen von wegen jhrer pu— purblauwen Farb / mit ſechs kleinen Blaͤttlein ſternweiß beſetzet / hangen an kleinen Stielen / haben keinen Geruch / an Geſtal den Blumen deß Hyacinthi autumnalis faſt gleich: Inwendig ce s , Sf haben » Er Zn Zi — — — — — — —— — —D — — — — — — — ———— — — — —— —————— — — = — 340 A haben fie kleine Zäpfflein welcher Spigen erftlich purpurbraun F ſeyn / darnach werden ſie bleych /als mehren fie mir Meel beſpren⸗ get: Seine Blumen fangen erſtlich von vnten an zu bluͤhen / biß oben hinauß / welche baldt welck werden vnd abfallen. Auß der Wurtzel kommen viel langlechte Blaͤtter / den Hya⸗ cinthen faſt gleich/aber nicht ſo dick on ſafftreich / doch viel härter grün vnd geſpitzet / eines vnlieblichen Geſchmacks / vnd ſo man das kleinſt Stücklein von einem Blatt den breyten weg von ein ander zeucht / ſo gibt es lange duͤnne Faͤden / wie an Spinn⸗ wäben. ] Clufius vermeldet / daß er feinen Samen darvon habe koͤnnen vberkommen. Von dem andern Geſchlecht meldet Dodonzus gar kuͤrtz⸗ lich / daß ihm die Figur von dem weitberhuͤmbten AntonioCor- tuſo Patauino fey zugeſchickt worden : feine Wurtzel ſey gar zwieblecht mit vielen tunicis bulbofis befeget / darzwiſchen ein B sähe ſubtile Woll geſpuͤret werde / ſo viel aber feine Blum belange/ G habe er diefelbige niemals blühend gefehen- Sie ſindt gar ein frembdes Gewaͤchs / in Teutſchlandt noch faft vnbekandt. * Es gedencket Theophraftus deß Bulbi eriophori, lib.7. Hift. c.13. daß es an den Vfern wachſe / welches Zwieblein mit zarter Wollen beſetzt ſeyn / darauß man Kleider machen koͤnne. Das X. Capitel. Von weiß Feldtzwiebel. Weiß Feldtzwiebel. Bulbus ſolſequius. — ——— ——— LE F Mir, [3 fITP — LITT Hp — — —— — nat Er: 2 Des I Di er vor SS — cc SS SITE N \ ) —„9009 —4 WJeſe Feldtzwibel hat ein zwiblechte Wur⸗ hel faſt wie der Lauch / mit vielen Faſeln behencket / DE welche gang klein vnnd ſubtil ſeyn / die Wurtzel iſt EI voll Saffts / vñ ohn Geruch: der Stengel iſt dͤnn K vnd ſchmal / an welchem drey oder vier geſtirnte weiſſe Bluͤmlein ſtehen mit ſechs Blaͤttlein beſetzet: Welche faſt ſpitzig ſeyn / es wird genennt Bulbus ſolſequius, dieweil ſich feine Blumen nach der Sonnen wenden: j [ Diefes wächft auff den Aeckern onnd vnter den Fruͤchten in Teutſchland vñ Italia / wie dañ auch vmb Dreſen auff dẽ Wiſen. Von den Namen vnd Natur. DIE mwirde Felde oder Ackerzwibel/ von erlichen auch 3 N Ay ‚N 4 ur AR, Ö \ Erdnüffe genannt / Griechiſch vnd Lateiniſch Orni-⸗ D. Jacobi Theodori Tabern⸗montani / thogalum, das iſt Huͤener Milch / von wegen ſeiner Milchfar⸗ ben —— wit Feldt Ayiuyn: Engliſch Star of Berhlehem· Frantzoͤſiſch Churles, oignion blanc champeſtre: Spa⸗ niſch Leche gallina: Die Bauwren vnnd die Kinder eſſen die Wuͤrtzel/ weilfieam Gerud) und Geſchmack nicht vnlieblich iſt / ſonderlich in der theuwren zeit / dann man dieſe Wurtzel lang be⸗ halten kan / wie die zwiebeln Das XI, Capitel. Don Dreerzwiebel. * I. Meerzwiebel. * Scilla maior. er \ = —0 u TAN SER 7 \ gar nicht nach jrer eufferlichen Geſtalt: (1.) Sie IINGS E lat gar eingroffe dicke zwieblechte Wurtzel / voll BIP; flebercchtes Saffesimit viel weiſſen ſo die befte —* finde )rottlechten Schelffen ober einander befe- tzet / vnten mit vielen Zafeln behencker: Auß der Wurtzel kompt erſtlich ein ſchoͤner / langer runder vnnd glatter Stengel herfür/ daran fchöne weißgelbe Blumen auffbeyden Seyten wachfen: Ren diefelbige verdorren vnd abfallenıfo formen vber etliche tage hernach breitte dicke Blaͤtter / ohne Stiel / wie an de weiſſen Liligen. Es pfleget dieſe Meerzwibel fuͤrnemlich im Herbſt zublühen: Der Same wirdt im October vnnd Nouember zeittig: Etliche ſchreiben / daß ſie im Auguſto vnd September bluͤhe: Vnd zeige an die drey zeiten zu ackern / wie Theophraſtus vermeldet:dann erſtlich die vntern Blumen am Stengel / die erſte zeit anzeigt darnach die mitlen / welche das mitlen im ackern vermelden / vnd letzlich die an der ſpitzen / welche die letzte zet andeuten. Sie bluͤhet auch den Winter / aber ohne die Erden in der Stuben.] Sie waͤchſt in groſſer Menge in Apulia vnd Sicilia, Wirdt auch in Portugal vnd Hifpanien funden. [So ſchreibet Rau⸗ wolff / daß bey Tripoli ſo viel wachſe / daß ſie es außgraben / ſon⸗ derlich wo fie nahe bey den Gaͤrten ſtehen / vnd davor mit hauffen / wie die Stein auff ein ander ſchuͤtten. Il. Die andere Art / Pancratium genañt / beſchreibt auch C. Cluſius, welches bey der Scylla waͤchſt / vnd iſt an den Blaͤttern vnnd Zwieblen groͤſſer / waͤchſt viel in Spanien / wiewol er nie kein Blumen oder Samen daran hat finden mögen. ] “ 0 — — — — — — — — — — iſe, um Ih 17 Das Ander Buch von Kreutern. 34] A IL Meerzwibel. Scilla Pancratium Cluſij- Lateiniſch Scilla. Arabifch Hafpel. Fransöfifch Char- pentaire. Welſch Scilla. Spanifch Cebolla albarrana. Boͤhmiſch Cybule morska. Englifch Sezonion. Wirdt auch genenneScilla marina: Vnd son C. Clufio Pancration. Von der Natur / Krafft / vnd Eygenfchafft der Meerzwiebel. | D Iofcorides ſchreibt / die Meerzwiebel ſey zanger / feharpff/ hitzig / vnd trucken auch fo hefftig wie Matchiolus meldet / D daß ſie die Haut auffbeiſſen mag | wirdt im andern Grad hitzig Mer [oder Maͤuß wibel) heift Griechiſch vnnd gezehlet:aber ihre ſchaͤrpffe zu demen wirdt fie vorhin gebraten in Aeſchen. Sie oͤffnet / aͤubert / zertheilet / zeucht auß / durchtringet / [den zaͤhen Schleim macht duͤnn / vnnd widerſtehet der Faͤul. Iſt faſt bitter vnd ſcharpff /¶ vnd hat viel kleberechten Safft.) Innerlicher Gebrauch der Maeerzwiebeln. Di die rohe. Meerzwiebel dem Leib ſchaͤdlich if, ſoll ſie zuvor bereitet werden / damit ſie ohn Schaden moͤge gebraucht werden. Wie man ſie aber ſoll abbereiten / beſchreibet Diofco- rides vnd Matthiolus, nemlich / man ſoll Hanffenwerck in Waſſer netzen / di Wurtzel wol darmit vmbwickeln / darnach mit einem naſſen Faden verbinden / vnter die Aſchen legen / vnnd alſo E bratenlaffen: Vnd wenn ſie zum erſtenmall nicht gnugſam ges braten iſt / ſoll man fie von neuwem mit anderm naſſen Werck vmbinden vnd braten / biß daß fie weych wirdt / Lob ſie aber weych gnug ſeye / erkeũeſt du / ſo dů mir einem ſprieſſen leichtlich dadurch ſtechen kanſt : oder / ſo ſie wann du es mit zwen Fingern truckeſt / als baldt zerfallt / als dann ſchneidet man Scheiblein darauf, durchzeucht ſie mit Faͤden / vnd henckt ſie an die dufft / alſo daß ei⸗ nes das ander nicht anruͤhre / damit ſie trucken werden. | Etllche pflegen. die euſſerſte Rinden hinweg werffen / die Zwiebel darnach in Waſſer zu ſieden / ſchuͤtten aber das erſt ge⸗ F foren Waſſer darvon / vnnd ſieden ſie noch mehr / biß daß die ſtrengen Bitterkeit vnd fchärpffe herauß kompt / hencken fie auff / wie vorgemeldet / in die Lufft zu doͤrren.) Dioſcorides ſchreibet / man ſolle ſie mit Teyg oder Leymen vmbwinden / vnd ſie darnach in einen heiſſen Offen legen / oder in Kolen ſcharren / vnd alſo außbraten: Vnd ſagt darbey / daß man das Inwendigſte zum Gebrauch behalten ſolle / dz Euſſerſte aber ſoll man hinweg werffen: Vermeldet auch / daß die außgetruck⸗ nete Scheiblein mit Oell / Wein vnd Eſſig zu gebrauchen ſeyen · [Andere thun die Zwiebel in einen Haffen / verdeckens geheb ie deckel vnd ſtellens in ein Bachoffen vnd laſſens alſo ten. Die Meer wiebeln finde gut vermiſcht mit den Getraͤncken vnd Artzneyen / die von Gewuͤrtzen bereyt werden / auch vnter de⸗ nen / damit man den Harn treiben wil. G Esmelderauch Dioſcorides, daß dieſe Zwiebel gut fen den je⸗ nigen ſo Waſſerſuͤchtig ſeyn / vnnd welchen die Speiß oben im Magen ſchwimmet. Sey gut wider die Geelſucht / wider das Bauchgrimmen / bringt den Harn vnd die Weibliche Blumen mit Wermut vnd Maſtix in Wein geſotten / vnd mit Zucker ein wenig ſuͤß gemacht / eröffnet alſo die Leber und Miltz / wider den alten Huſten / vnnd den jenigen ſo einen ſchweren Athem haben / [fofiegebraren eines Quintleins ſchwer mit Honig vermiſchet / vnd wie ein Latwergen jſſet / dann es zertrennet vnd durchſchnei⸗ det die zaͤhe Feuchtigkeit. Meerzwiebel gedoͤrret / zu puluer geſtoſſen / ein Quintlein ſchwer mit Oxymel getruncken treibet den Schleim vñ ſchwartze verbrante Ballen durch den Stulgang: vnnd dienet wol zu dem Hauptwehe / Schwindel / Fallendeſucht vnd Podagram: ver» treiber die Wuͤrm im Leib. | MH Meerzioiebeln gebraten ein theil / Saltz acht theil / vnter einan⸗ der geſtoſſen vnd geſſen / erweychet den Bauch: deßgleichen thut der Samen / geſtoſſen vnd mit Honig oder Feigen geſſen.] Aber welche inwendig im Leib verſehret oder verwundt ſeyn / dieſelbigen ſchreibt er / ſollen dieſe Zwiebel meiden. [ Meeerziwibeln ober Nacht in Waſſer gelegt / oder länger ſo es die Maͤuſe trincken / muͤſſen fie ſterben. Euſſerlicher Gebrauch der Meerzivibel. D lofcorides vnnd Pliniusfchreiben / wenn man die rohe Zwiebel in Dell koche oder mit Hartz vermifche Jond nber, lege / ſo heyle es den Riß vnd Schrunden anden Füffen: Band wenn man die Meerzwiebel in Oell beitze / vnnd das Haupt dar⸗ T mit ſalbe / ſo heyle es den flieſſenden Grindt. [Milwen vnn⸗ Schuppen · In Eſſig gekocht vnd ober geſchlagen / hilfft denen fo von Nattern gebiſſen find. Meerʒwiebeln gebraten vnnd vbergeleagt vertreiben die han⸗ gende Wartzen vnnd auffgebrochenen Schaͤden der Ferſen / ſo von Kaͤlte auffſpringen zu Winters zeitten ) | Sie melden auch alle beydt / wenn man ein gange Meerzwibel fuͤr die Thuͤr hencke / ſo vertreibet ſie alles was boͤß ſey / vnd wehre der Zauberey. [Die Meerzwicblen vnter das Ops gelegt / leſt es nit faulen Von Meerzwiebeleſſig. Acetum ſcilliticum genennt. N den Apothecken finder man einen Eſſig von dieſer Zwiebel bereyttet / ſo man Acetum ſcilliticum nennet / K ſo ein edle vnd fuͤrtreffliche Artzney iſt / zu vielen Gebre⸗ ſten dienſtlich / vnd ſo nuͤtzlich / daß jn auch Galenus nicht genngſam ruͤhmen fan, | [Difen bereytet man alſo: Nim̃ der weiffen Meerzwiblen / weil dieſe die beſten ſein / aͤuber vnd waͤſche fie wol / ſchneids zu kleinen ſtuͤcklein zeuch einen leinen Faden dardurch / alſo daß kein Stich, iein das ander anrůre / henck fie an den Lufft vierig Tag nach ein ander:die gedoͤrrte ſtůcklein leg in einen ſteinen Krug / geuß dar- über den beſten weiſſen Weineſſig auff fünffsehen Sorh Zwibein zwey Pfund Eſſig / vermach das Geſchirr wol daß kein Bampff | — oder 342 D. Jacobi Theodori Tabernxmontani / A oder Geruch herauſſer mag / henck den Krug in die heiſſe Son⸗ F dieſen Stücken mach nach der Kunſt in den Hundtstagen ein nen / vber den gangen Sommer/darnach ſeihe den Eſſig herab / Syruy / welcher viel kraͤfftiger iſt / dann der erſte. vnd druck die Stͤcklein wol auß / ſo haſt du den ſcharpyffen Eſſſi Von dem Huftenlattwerglin vonder Meerzwiebel. von Zwiebeln bereyt Loch de Squillaund Loch ad Afthma genannt. Er zertheilet alle grobe vnnd sähe Feuchten / fo ſichim Leib Iß Lattwerglin wirdt alſo zugeruͤſt: ni Meerʒwibel verhalten / ſonderlich aber in der Bruſt / iſt den jenigen ein heyl⸗ fafftıwein geläutert Honig / jedes ein halb Pfundt / (et⸗ ſame Artzneh / ſo ein groſſe Verſamlung in der Bruſt haben von ich nemen deß Saffts ein Pfundt / vnd deß Honigs kaltem groben Schleim / den zertheylet er vnd macht in außwerf⸗ anderthalb Pfunde) feud dieſe Stück ob einem hellen fen / foll derowegen von den jenigen gebraucht werden welche Fewerlein fitiglich daß es dick werde wie der Honig an im ſelber einen ſchweren Aihem haben / vnd gleich als erſticken woͤllen / v dd pflege zu ſein / ſo haſt du ein kraͤfftig Huſtlattwerglein wider das voll vmb die Bruſt ſeyn / ein Leffel voll oder zwen eingenommen- ſchwerlich Athmen vnd Keichen / erweicht den zaͤhen Schleim ſo Es iſt dieſer Eſſig auch gut wider allerley Mundtf aͤule/ nnd auff die Bruſt vnd Lungen ſich geſetzt haben / damit erleichter Halßgeſchwaͤr / macht auch ein helle Stumverdäumerdie Spei߶ moͤg außgeworffen werden · Dieſes dattwerglin wirdt noch kraͤf⸗ im Magen / verzehrt alle Vberfluͤſſigkeit / macht ein gut Gehoͤr vñn tiger auff dieſe weiß:nim̃ der gekochten Squillen ein Loth / weiſſen ein klar Angeficht. Wird auch gelobt den Harn foet zutreibeniond® ·¶ Andorn Iſop jedes ein Quintlein / blaw Veiolwurtz ein halb dot: B die Fallendtſucht abzuwenden’ wenn ſie erſtlich angefangen hat. G Saffran Mirrhen / jedes ein halb Quintlein: Honig fo viel von [Aber den alten vnnd vorlengſt eingewurtzleten bewaͤltiget ſo noͤthen / alles zuſammen kocht gibt ein Lattwerglein / ſo zwey Jahr viel daß er nicht fo offt / auch nicht fo hefftig anſtoſſet. In ſumma gut bleibt vnd wirdt Loch ad Aſthma genannt. Es haben auch diß iſt ein außerwehlte / thewre / heylſame Artzney zu erhaltung die Alten die Meerzwiebel fuͤr ein ſonderlich expetiment in der Menſchlicher gefundtheit / ob gleich etwas vnſaubers mitten in Fallendenſucht gehalten vnd ſolch Lattwerglein bereytet: nimm dem Gebeine verborgen lege. vonder Meerziviebeldiejnnere Stuck in den Hundẽtagen / thus Diefe Arhney hat Pychagoras erſtlich erfunden / der in ſeinen ineingläfin Geſchirr / legs fart vber einander vnnd vermachs be⸗ fehriffcen dezeuget / ſo j e mandt von dieſem Eſſig taͤglich ein wenig Hebzu/ laß an der Sonnen erbeytzen / biß die Stuͤck anfangen trinckt / dem gereiche es zu langem deben / ſpatem vnd gutem Alter / weich und waͤſſerig werden / als dann truck den Safft auß / wel⸗ vnd er Pythagoras ſelber hat dieſe Artzney im 50. Jahr feines chen vermiſch mir wolgelaͤuterten Honig / daß es etwas ſuͤeß ters Alterszubrauchen angefangen / iſt aſſo mit Geſundeheit kom⸗de / daß man es wol brauchen moͤge / vnd ſeuds zu rechter dicke deß men biß auff hundert vnd ſibenzehen Jahr. Honigs. Von dieſem gib alle Tag ein Söffelvoll nad) dem die Sollen derohalben alle Morgen nuͤchtern einmwenigdavon Perſon jung oderaltift. Es werden auch Küchlinfoman Tro- trincken / vnd ein weil darauff ſpacleren / damit er ſich im Leib auß chitcos de Squillanennet auß der Meerzwiebel gemacht / ſo man theile: dann erden Menſchen mutig macht zu allen Geſchaͤfften: zu der Confedtion deß Tiriacks gebraucht vnnd zu andern groſ⸗ C treiber alles vberfluͤſſiges wuͤſtes auß dem Leib durch den Harn H fen confeetion,deren hie weiter zu melden wir vnnoͤtig achten . vnd Affter. Im Mundt gehalten befeſtiget die wacklende Zaͤn: a offt darmit gurgler zeucht die Hüß von den Ohren / vnnd eroͤffnet Das XII. Capitel. die gang derſelbigen. Aber es fol von denen fo Inneruichen ver⸗ Don Sndianifcher Moly. ſehret feind vermitten bleiben. Ä 1. Indianiſch Moly. ER Don Messzwicbel Wein. | | F ar Rein wirdt alſo bereytet: man nimbrein Pfund — — — — — —— — — — Squillen ſchoͤlet/laſſets zehen tag im Schattẽ hencken vnd trucknen:thuts in ein verglaſſurt Geſchirr / ſchuͤttet ſechs Maß firnen Wein daruͤber / henckts alſo bey 40. Tagen auff / hernach gieſſen ſie den Wein ab / vnnd behalten in zum gebrauch / welcher gleichfals den zaͤhen Schleim von dem Hirn Bruft / Leber / Nieren mit gemalt außtreibt / vnd den gantzen Lib durch den Stulgang vnd Harn reiniget / vnnd in guter Ge⸗ ſundtheit erhaltet. T Bon zweyen Sprupen von Meerzwiebel Eſſig / Oxymel fcilliticum (im plex & compolitum genennt: Vß dem Meerzwiebel Eifig werden zwen Syrup ger la einer fo man fimplicem oder einfachen nennen: den anderen cöpofitum geneñt / weil er von mehr ftücken gemacht. Den erſtẽ mach alſo:nim Honig fo verſchaumpt vnd rein geläutert drey Pfund Meerzwiebel eſſig zwey Pfund / laß alſo gemaͤchlich mir einander zu rechter dicke eines Syrups fieden. So man wil kan vier Pfund Waffer darzu gethan wer⸗ den/damit fich der Honig in ſoichem fieden beffer erlaͤutere / vnnd faffen mit einander einfieden. Diefer Syrup ift dem Haupt Magen vnnd innerlichen Öliedern deß eingeweids / ſonderlich ſo yon falten dicken vnd zaͤhen Materi vervrſachet / ſehr nuͤtzlich. Den anderen bereyte alſo nim̃ von der Meerzwiebel der jnne⸗ E ren mittlen Schalen ein Pfund / ſcharpffen Weineſſig ef K Pfundt / ſchwartzen Pfeffer / Macedoniſchen Petterſilgen jedes vier Loth / Eretiſchen dauci / Ameos vnd Eniß ſamen Maria Ma⸗ gdalen bluͤmlein Spbftöckelfamen/ jedes ein halb dot / Haſelwurt / Eudamdmum frembdẽ Spicanardi / Rhapuntichwurtzel May⸗ ſterwurtz / Bertramwurtzel / weiß Ingber / Coſtiwurtzel / Hyſop / Poley Fenchelſamen Roͤmiſchen kum̃el / Amomi jedes ein Loth: friſche krauſe Muͤntz/ gruͤn Epffichkraut jedes ein Handtvoll / zar⸗ gen vnd friſchen Rauten zincklin fuͤnff Staͤudtlein: gelaͤuterten Honig anderthalb Pfund / geſottenen Moſt drey Pfund / auß — — — — ze As erſte Sefchlechtdifer beyden Kraͤuter / Ava N wirdt von C. Clufio , Dodenzo vnnd Lobelio RZ * beſchrieben / daß es ein zwiebelechte Wurtzel habe⸗ ELF nd vñ weiß mic vielen Schelffen beſetzt/ darauß ein Sten⸗ — — — 2 23 ZZ; zZ — * — * — — — — — = & Das A — nder Buch / von Kr Aein Stengel waͤchſt faſt eines € | von Kre 4.5 rue — — Giepffel F nKreutern. 34 3 „“ nen Hiuclein bedecfet. in — — — 1. 8eldtstoiebel: | bi wie kleine Zwieblein / oder ST en feine Seuche iſt ı gleich Ornithogalum I.waius. darnach bieich werden: n / welche erſtlich grün ſeyn / | I kommen /o werden fie zu groffe na diefelbige in dag Erdtreich 66 — J— wollecht feynyan Farben grůn ter follen etwas weich vnnd $ 2 - s j J IL. Indianiſch Deolys | N Moly Indicum. IL | I ji } ij Eu. | N 63 1 Ih | n hu | b ’ 2 J w I N 77. il hi af “os 1 I | fi ı | AN P.. — m n ( i 5 c Man: m —— 1 ” DS | | HN a — Par: - LI) — “0 —— 3 u MANN © ME: DBngerfih geuwere M UN I Ill) 9 tnichogalum 1I.Pannonicum: ee. \ h H HE - w — —R ws ; | 7 71 (N N ü 4 & h (UM ER f fe I EINSR | | — 8§ Nez N) 3 —9 Wirdt Moly Indicum genennt / di | Eh 1 Indiain Elifbani genennt / dieweil es erſtli A re 1 — iſpaniam bracht ſeyn : Andere nennen — J Das ander Mol — HEN il y hat viel gröffer Blärter J vnd dicker Wurtzel / welches — ev auch ein groͤſſer | 1 ft: findbeyde frembde Gewaͤchs / in T Frucht mir vnbekandt | | kandt. eusfehlande nicht viel be 1°, Das XIII. Capitel. | * — Bon Feldtzwiebel. x N IS DR den Feldtzwiebeln! —— J I ſchlecht ein — erſte Ge⸗ N j | NEE? gerglarter Stengel arauß ein eintzi⸗ 5 1 a >" engel kompt / oben in erlich 2 IM + S, —— jeden ein te N ; I irntes Bluͤmlein / mit ſechs ſpitzi eiſſes ge⸗ Ad \ inet: Sei Fr fechs ſpitzigen Blaͤttlei en j —ä——— —— wer ! [Alhie wirde die weiß Feldtzwie — | u IN g Feldtzwiebel / deren Fiauri ' ’ ih Capitel vor dieſem fichtibefchrichen:die — — igur in andern E zwiebel mit bleichge lben Blumen / auß deren Nur ik der Seldt- \ lich zwey lange Blätter herflir formen / wor | ze gemeinig⸗ hinweg fallen / wie datt die dritte Figur in dieſe —— bluͤet ö 1 Sag Ss ir in dieſem Capitel anzei NN j asander Gefchlecht hat anch ein zwieblechte W seigt. ] + DU j was lang iſt innwendig weiß / vnd eines kleberec urtzel ſo et⸗ a IZEMEI iM in der erſt / wenn man fie kaͤuwet / en Safftsy hat IK F > 4 | ne ne KAurhshimet: rin Mair tom Ne mieten auß jhnen herfuͤr ei 3 u \ * an Bull: Blaͤttlein herfür / ſo ein ea on fünf an weichem viel er einer Spannenhoch / — auff der Erden herumb außgebreitet liegen‘ faſt ei eyn / vnd beſetzet / in ia ehen mit ſechs Biärtler \ fang. © ent gen’ faft eines Tinae k nwendig ganz ſchneeweiß / “ Aftlein i jr | g. Im Aprili wenn die Blaͤtter anfangen zu — gruͤn / nach welchen dreyeckete — eg aber etwas — | oinpt runder vnd ſchwatner Same Serborg Be ger Äntvelchern; ü Sf Mi Br | | Er: Geel Feldtzwiebel. F Ornithogalum Ill. luteum. & Vi WDFDRANERZ" e PANDE H: Das driete Geſchlecht iſt garein kleines Kraͤutlein / hat ein geringes Würtzlein / runde vnd weiß / außwendig Aeſchenfarb / faſt wie ein kleine Erbſen: Darauß gar ein kleines Stenglein kompt / daran kleine geſtirnte Bluͤmlein geſehen werden / inwen⸗ dig gelb / außwendig etwas gruͤn / purpurfarb / mit ſechs Zaͤpflein beſehet / nach den Bluͤmlein erfolgen dreyeckete Haͤuptlein / wel ⸗ che vol kleines rotes Samens ſeyn. [ Diefe Beſchreibung iſt der kleinen Vngeriſchen Feldtzwie⸗ bel / ſo Cl — auch beſchrieben har: Zu welcher dieſe Figur nicht gehört. ’ — * Br Sie werden auffden Gebürgen und auch in Wälden funden / blühen gemeiniglich in Maid. a z Bon den Namen. N mens wird auch genennt Erdtnuͤß / vnnd Acker * zwiebel / Griechiſch vnnd Lateiniſch / Ornithogalum, öprıdöyaron. Frangoöſiſch Churles vnnd Oignon blans champeftre. Spaniſch Lechegallina. —— Von dem Gebrauch der Feldtzwiebel: 13 elius meldet auß dem Diofcoride, daß ſte ein Art haben zuerweichen vnd zu er eyn gut wider die harte Gefchtoiilft. Die Wurtzel vnter heiſſer Aeſchen gebraten / mit Honig zerſtoſſen vnd vbergelegt / fol gut ſeyn zu den vnreinen / vnd vmb ſich freſſenden Geſchwaͤren. = % — Dioſcorides meldet / man Fönne die Wurtzel rohe vnd gekocht eſſen. — Das XIV, Saptet K Bon Sa f an. | em Ch Gaffrans feyn zwey Gelchlecht: Das erſte Geſchlecht hat ein Wurtzel / wie ein | runde grauwe Zwiebel / ſeine Blumen feyn pur⸗ >) purfarbiven Zeitloſenblumen aleich: lvnd har ein ee Blume ſechs Blaͤtter /) Mitten in den Blu⸗ men findet man den Blutroten Safftan / wie ein ſchmales Zuͤnglein mis dreyen Faͤßlein / wiſchen den andern gelben Zaͤpf⸗ D. Jacobi Theodori Tabern montani / Saffran Crocus. = N Saffran mir der Bluͤet. Crocusflorens. lein/fo den Zäpfleinin den weiſſen Silgen gleich ſeyn: Wenn die Blumen vergangen feynfofommen alsdann ſehr ſchmle / ub⸗ tilelange Blaͤtter hernach / ſo den gantzen Winter ober grün blei⸗ ben / aber gegen dem Sommer ſo | werden fie gelb / lvnd verwel⸗ cken ſie. | ' Im vierd⸗ — Das Ander Buch, von Kreutern. A Klein wildt Spanifch Safran. | rocus vernus minor Clufjj. I. B @) P u TE SI * Wilde Spaniſch Saffran. Crocus yernus tertius Cluſij. c D Im vierdten har gegen dem Lentzen / graͤbt man die Wur⸗ tzeln auf / fo finde man bey einer Wurtzel fünff oder ſechs junge Zweiglein / wenn man dieſelbigen pflantzen wil / ſol man ſie m der Lufft doͤrren / aber nicht in der Sonnen / darnach im Auguſt⸗ Ex monat ſol man ſie ins Erdtreich legen. Es waͤchſt der Saffran gern in duͤnnem Erdtreich / will kei⸗ nen Miſt oder feyſtes Sande haben [ Am Reinſtrom nicht weit von Landaw iſt ein Dorff Ilfußheim genannt / deßgleichen im Wormbſer Gaw vnd auff der Pfrimmen wirdt der Saffran mit fleiß gepflantzet / ] er waͤchſt in Böhmen vnd Oeſterreich/ welcher beſſer ſeyn ſoll/ dann fo auß Italien / Sieilen oder Aegh⸗ pten bracht wirdt: Er bluͤet im Herbſt / ehe dann feine Blätter wachſen · Die Blůet wehret faſt ein gantzen Monat vngefehr· lich alle Tag muß man auff die Blumen warnemen / darmu fie nicht verderben · xDas ander Geſchlecht hat ein geringe Wurtzel / gleich einer Haſelnuß / eines zufammenziehenden Geſchmacks / innwendig weiß / außwendig mit einer harten Rinden vmbgeben / auß wel⸗ eher ein kleiner furger Stengel kompt / etwas ecket / an welchem ein eintzige Blume waͤchſt / der Saffranblumen gleich / allein daß fie kleiner iſt mit ſechs Blaͤttlein/ außwendig etwas weiß / ſonſt ganz violbraun / eines lieblichen Geruchs mir etlichen Zaͤpflein: Nach den Blumen fompr eindreyecker Schoͤtlein in welchen kleiner goltgelber Same iſt: Die Blärter ſeyn gantz ſchmal / rund grun vnd langlecht. Es wird auch diß Gewaͤchs mit einer weiſ⸗ fen Blumen erfunden / wie Clufus bermelder. Das dritte Geſchlecht vberkompt ein ſhoͤne Himmelblauwe Blume ohn die drey euſſerſte Blaͤttlein / welch außwendig etwas grünlecht ſeyn · Die Wurtzel iſt etwas groͤſſer dann an dem vo⸗ rigen / ſonſt iſt es demſelbigen gleich / allein daß es aerınger vnnd © kleiner iſt. Sie bluͤen im Januario vnd Februario wie C. Clu- ſius ſchreibet. ¶Die wilde waͤchſt auff hohen Gebuͤrgen / etlicher mir weiſſẽ / etlicher mie blauwen oder liecht purpurfarben Blumen / im Schweizer Gebuͤrg heiſt man ſie Hurreiff. ] Vonden Namen. Affran heiſt Sriechifch pdxos. Lateiniſch Crocus oder Crocum. Arabiſch Zufaran. Frantzoͤſiſch Safran. Welſch Zafarano.Spanifch Azafran. Böhmifch s/aff- ran. Engliſch Saffron. Don der Natur / Krafft / und Eygenſchafft deß Saffrane. Er Saffran iſt warmer vnd truckner Natur / warm H im andern’ vnd trucken / wie erlich halten/im erffen/ o⸗ Ider wie andere meinen’ im dritten Brad. Vnnd wird der befte diefer zeit Zimmer Saffran / vnnd Zimmer vom Adeler genannt: heutigs Tags helt man den Oeſterreichi⸗ fehen für den beften. Es wird der befte erkannt / ſo er ſchoͤn Feuwr rot iſt / vnder den Fingern röfchrdaß man jhn zerreiben kan/ eines ſtarcken Geruchs / etwas ſcharpff / vnd ein wenig bitter / vnnd der allzeit Farb haͤlt. Innerlicher Schrauch. ] D Iofcorides fegreibrlib.1. cap. 25. daß der Theffälus den Saffran werth gehalten habe allein von wegen feines Ge⸗ ruchs: Andere aber fagt erı haben den Saffran vor tödrlich ges achtet / wenn man fenn drey Quentlein mit Waſſer einnchme: Vnd bey Lobelio lieſet man in feinen obferuationibus, wenn man feyn drey Quentlein eintrincke macheer den Menſchen ſo Iluſtig daß er Lachendt ſterben muß: Dieſes / wie Matthiolus ſchreibt / ſt an einem Hund verſucht worden. Er ſetzet auch dar⸗ bey / wenn man jhn mie Wein trincke / ſo mache er bald truncken/ dauon die Leut etwas doll werden. Galenus ſchreibet / daß er dag Haupt ſehr beſchwere / daher er auch baldt truncken vnnd doll macht. Simeon Sethi ſagt / daß er dem Magen gut ſey / vnd helffe die Speiß verdaͤuwen: Vund wenn man jhnmälligeinneme, ſo mache er eine ſchoͤne vnd gute Farb / aber zu viel eingenommen/ bringe er ein böfe bleiche Farbe mache Hauptwehe / und verſtaͤre den Luſt zu eſſen. Es melder auch Plinius, daß er nüglich gebraucht werde su den jnnerlichen Entzündungen deß Magens /der Bruſt / der Miereny. Blaſen / Lungen vnd Leber: Treibe den Harn / und reitze zu eheli⸗ chen Wercken. K Fernelius ſchreibet / daß er den Schleim in der Bruſt zertheile / fey wider das fchmerliche Achmen / wider den Huſten vnnd die Seytenkraͤnck ſonderlich gut / thue gar wol den Lethargicis, das iſt ſo in einem harten Schlaff liegen. Er ſtercket das Hertz / lebliche Geiſter / vnd bekraͤfftiget fie: wirdt zu allen Hertzſterckungen nuͤtzlich gebraucht Wirdt nuͤtz⸗ lich den Schwindtſuͤchtigen geben / alſo daß erlich ſchreiben / daß er auff einen halben oder gangen Scrupel ſchwer in ſüſſem Wein eingenommen / die Schwindtſuͤchtigen gleichſam vom Todt er⸗ weche / vnnd auff etliche Tag dag Sehen friſte.] Er er⸗ 346 D. Jacobi Theodori TabernzMontani/ Er eröffner allerley Verſtopfſungen der Seberi[zertheilt die F mir gutem Saffran wider zu / verkleib daß Söchlein wider zu / egs Gelbſucht /) vnd der Mutter / treibt den Harn vnd der Frauwen zeit. — | Wenn die Kinder das Reiſſen im Bad) haben fol man jh⸗ ‚nen einwenig Saffran mit Milch einflöffen- ¶Widerſtrebt auch dem Gifft:erlich braren den ganzen Saff- ran in einer befchloffenen holen Eyerſchalen / nemen darzu Thy riac/ Zitwan / Senff / machen darauß ein Lattwerge wider die Per ſtilentz Es wird auch auß dem Saffran ein herrlich Extract zube⸗ reit / deſſen ein wenig eingeben fuͤrdert die Geburt / gibt Krafft der Mutter vnd der Geburt / fuͤrdert auch den Weibern jhre Bloͤ⸗ digkeit. | Etliche geben den Saffran in bequemlichen Waſſern ein / 7, fürdert die Geburt / vnd bekompt denen wol / ſo mit gefahr gebaͤh⸗ ven. ] Euflerlicher Gebrauch. D Iofcorides ſchreibt wenn man den Saffran in Frau⸗ wenmilch lege / vnd die Augen darmit beſtreiche / ſo ſtille er die Fluͤß der Augen: Vnd werde nuͤtzlich vermiſcht vnter die Ar tzeney zu den Ohren. | [ Sojemands in die ſchwere Kranckheit faͤllt / oder im Schlag / vnd in der Schlaffſucht vnredendt ligt / fol man Saffran mit ſcharpffem Eſſig vnnd Bibergeyl miſchen / ein Feder darein ne⸗ tzen vnnd in die Naſen ſtoſſen / daß macht ſie widerumb mun⸗ ter. Es wird der Saffran nützlich vnnd wol gebraucht vnter die Pflaſter / ſo zu den lamen Gliedern vnd harten Sennadern ge⸗ mache werden / daruon macht man daß Oxicroceum in den A⸗ © porhefen. ] | Simeon Sethi lobt jhn zu den eufferlichen ſchmertzen der Glieder / mit Milch und Opio vermengt vnd vbergelegt. [| ¶ Vnd Roſenoͤll / iſt gut zu dem wuͤtenden Podagram. Saffran mit Saug vnd Baumoͤl vermiſchet / warn vberge⸗ ſchlagen / it gut zu den Geſchwaͤren und Geſchwulſten / da man ſich deß kalten Brandts beſorget. Zu dem kalten Brandt ein koͤſtlich Pflaſter / Wolffsbonen in Sangen vnd weiſſen Wein geſotten / darnach mit Saffran ges miſcht. Ya die Bruſt vnd Ballen der Haͤnd / wie auch auff die Puͤlß der Händen gebunden kraͤfftiget die ſchwachhertzigen. Kraͤntz von Saffransblumen gemacht / vnd auff dem Haupt getragen / vnd daran gerochenibringen den Schlaaff. Vom Saffran Waſſer. G zum Feuwr vñ gluͤende Kolen herumb / daß es zugleich brateroder legs in warmẽ Ofen / oder vnter warme Aſchen / biß ſich die Schal anfahet entferben / damit der Saffran nicht verbrenne / dann leg das gang Ey in ein Moͤrſer / vnd zerſtoß ſo rein als du kanſt: thu darzů fo viel am Gewicht weiſſen Senffſamen forein gepuluert / vnd ſtoß wol durch einander: nimm weiter deß rechten Diptam / Tormentill Wurtzel / jedes ein halb Loth / Kronaͤuglein klein abge⸗ feylet / ein Quentlein / jedes beſonder zerſtoſſen / hernach mol ver / miſchet: thue weiter darzu / friſche Angelic / Bibinellen Wurzzel / vnd Zittwen / Campher vnd guten Tyriacks / jedes gleich viel/alfo das fie mit einander am Gewicht fo viel halten, als die Stuͤck / ſo mit dem Ey vnd Saffran find zerfloflen worden. Dieſe Stück zugleich thue in ein Moͤrſel / vnd ſtoß mit allen kraͤfften auff zwo ſtund lang zu einer zimlichen dicke: Diß behalt wol vermacht in ein Zinnen oder Silbern Bichslein / ſo kans auff dreiſſig Jahr guebfeiben. Etlich thun zu dem Dotter und Saffran weiters hinzu Rauckenſamen / Tormentillwurtzel / weiſſen gemeinen Diptams / Angelic vnd Meiſterwur tzel/ jedes ein Lot / Peſtilentz⸗ wurtz vnd Tertæ ſigill. jedes ein halb doth / Paradißholtz vnd ro⸗ te Corallen ein Quintlein: Einhorn zehen graͤn / deß beſten Thy⸗ riacks / ſo viel als gemelts mis einander iſt / miſchens zur Lattwer⸗ gen. rt Diefer Lattwergen zu verhürung vorder Peſt / gib auff ein Ger⸗ ſtenkoͤrnlein ſchwer in guten Bein zertrieben: ſo aber der Menſch die Peſt hette / ſo ſol er ehe zwoͤlff Funden vergangen / dieſer Latt⸗ wergen einer Alten Perſon ein Quintlein / einer Jungen ge⸗ ſtandnen / oder einem Weibsbild zwey Scrupel ſchwer zertrieben eingeben / vnd jhne auff etlich ſtund machen ſchwitzen. Es werden ſonſt in den Apothecken noch mehr Artzeneyen zu⸗ H bereitet / ſo von dem Saffran jren Namen haben / als da iſt Dia- Rich Waſſer gebrande / vnter welches man die weiſſe ex On der Saffranztwiebeln klein zerhackt wird ein nuͤtz⸗ Terram ſigillatam wol vermiſchet / weiſſe leine Tuͤch⸗ lein darinn netzet / vnd vber den Brandt / ſo man gemei⸗ niglich S. Anthonien Feuwr oder Plag nennet / zu deſſelbigen Leſchung legt / vnd deß Tags vielmalen erfriſchet. Diß Waſſer wird auch zu andern geſchwollnen gifftigen Wunden gebraucht / auch wider Biß vnnd Stich gifftiger Thier / ſonderlich der Schlangen / darmit wol gewaſchen / vnd mit leinen Tuͤchlein v⸗ bergelegt. Bis Auch auß den Blumen / von welchen der Saffran noch nicht berupfft iſt / brennet man ein Waſſer / von welchem zwo ſtund nach den Rachteſſen getruncken / macht ſchlaffen: andere bren⸗ nens wann die Saffranfäßlein herauß gerhan ſind / vnd geben auffs meiſte vier Vntz auff einmal. Von der Lattwerge vom Ey vnd Saffran: — nuͤtzliche Lattwerge in zeit der Peſtlentz zugebrauchen zu⸗ J>S wird auß dem Saffran und Ey ein gemeinedoch bereitet / da dann der Saffran daß fuͤrnembſte Stück darundersandere nennens Electuarium Maxiniliani, weil ſie beium Keyſer Maximiliano im brauch geweſen / vnd auff folgende weiß gebeſſert iſ worden. Nimm ein gang friſch Ey / ſchlags am ſpitz auff / vnd laß das weiß alles herauß / fuͤll ſolch Ey curcuma genannt: wie auch die gemeine Peſtilentz Pillulein / ſo man auch Pilulas Ruffi nennet: ein Bruſtſaͤlblein / Vnguen- tum croceum oder Vngnentum pectorale, wie auch das faſt gebraͤuchlich Pflaſter Oxicroceum genannt / daruon zu handeln zu lang were / allein wie das Oxicroceum ſoll gemacht werden / ſol kuͤrtzlich angezeigt werden / wil es den Wundtartzten ihres Handtwercks ein Meiſterſtuͤck ſolchs recht zubereiten. Das Pflaſter Oxicroceum vom Saff⸗ ran bereitet. Imm deß Gummi Galbani vnnd Amoniaci jedes ſechſthalb Quintleim / laß fie vber Nacht klein zerquetſcht Yin Eſſigbeitzen / deß Morgens ſetz auff ein Gluͤtlein / daß es ein wenig ſied / dann drucks hart durch ein haͤrin Tuͤchlein: ſetz wider vber / vnd laß als lang ſieden / daß der Eſſig einfiede nochmals thue darzu Schiffbech / Griechiſchbech / neun vngeniet Wache und Terpentin jedes ſechſthalb Quintlein / laß gemaͤchlich ſchmeltzen / jedoch damit es nicht anbrenne / ſoll es ſte⸗ tig geruͤrt werden: thue folgendts Maſtix / weiſſen Weyrauch vnd Myrrhen rein gepuluert / jedes auch ſechſthalb Quintlein / auch ohn vnderlaß vmbruͤrende: hernacher ſo ſchütts in ein kal⸗ tes Waffer: ſchmier ein glatten Stein / wie auch die Haͤnd mit Loroͤl / vnd boͤre es wol: zum letzſten ſo nimm deß beſten Saffrans vier Loth / vnd verwerck jhn darein / vnnd trehe Pflaſter Zapffen darauß. Diß Pflaſter wirdt gebraucht zu den Beinhruͤchen / den Schmertzen zu milteren / vnnd den Bruch bald zuheylen: wirdt auch gelobt zu allen zerſtoſſenen / zerquetſchten vnd zermoͤrſchten Gliedern zerweicht die harten Apoſtem / vnd das zuſammen ger runnenblut: ja wann das Pflaſter recht gemacht wirdt / vnd der Saffran nicht außgelaſſen / oder geſpart / und allein zur einem be⸗ trug das Papier / darinn daß Pflaſter gewickelt / gefaͤrbt wirdt: daher dann etlich diß vmb ringes Geldt verkauffen koͤn⸗ 11,100 Be — Das ———— — — — — — — — — — Das Ander Buch / von Kreutern — --DasxXVv, Kapitel. Von Schwerte. 1. Welſche Schwertel. Gladiolus Italicus. T , AN — — NIDNSDNSNENSEENE SON D NENNEN UNE ANA an RN —— —R al h WILR 4 I III —— z z, NUR ——— —— — — NE, m Er Schwerteln feyn zwey Gefchlecht : eine auff der andern liegt mit Schelffen befeser/ welche gleich als mit härigen Fäfen bekleidet / [ onden haben fie auch Zafeln wie Ziviebel. ] Auß der Wurtzel kompt ein runder / ſtracker /geffriemter Sten- gel / ſo ¶ Elen hoch / oben gebogen ] ſich auß den Blaͤttern herauß windet / auff beyden Seyten mie ſchoͤnen purpurbraunen Blu⸗ men gezierer/[ ordentlich nach einander gefest, langlecht / vnd an D dem umb£reiß zertheile/ mit ſechs oder auch ſieben Biattlein be⸗ fener/gleich den Silienblumen: Nach denfelbigen erfeheinen die Schörtlein/in welchen der rote [runde] Samen verborgen ift/ dem Waſſerſenffſamen faſt gleich: Die Wurseln erfcheinen außwendig etwas braunlecht/ feyn eines ſcharffen Geſchmacks. Die Blaͤtter ſtehn ſteiff in die Höherfeyn Hart mir vielen Strie⸗ men durchzogen / auff beyden Seyten ſcharff / vergleichen ſich ei⸗ nem Schwerdt / daher es auch Schwertel genannt wird. 11. Dieſem iſt das ander Geſchlecht faſt verwandt / allein daß ſeine Blumen etwas mehr braun ſeyn / vnd nur auffeiner Sei⸗ ten deß Stengels ſtehn. Sie wachſen vnter dem Getreydt / auff den feuchten Wieſen / vnd an den Waſſerbaͤchen: Bluͤen im Majo. Von den Namen. 3 Chwertel wirdt Griechiſch genennt Expior. Sateinifch Gladiolus,Enfis,ynd Gladiolus fegetalis: Item Gla- diolus vietorial's femina, vnd victorialis rotunda: Teutſch Runde Siegwurtz. Arabifch Kafıflon. Welſch Gladiolo. Frannöfifch Glaitel.| Glas. Engliſch Corne Flag.) Bohr miſch Devvateroodeng. N 1. Das erſte hat zwo zwieblechte Wurtzeln / deren Von der Natur / Kraffe/ vnd Epgenfchaffe der Schwertel. M Atthiolus ſchreibet / daß die Wurtzeln ein Art haben zu A waͤrmen / zu trucknen / zu zertheilen vnd außzu ſiehen / Ja⸗ ber dis oͤberſte ſey viel kraͤfftiger/ dann die vnderſte] II. Braun Schwertel. Gladiolus Germanicus. Innerlicher Gebrauch. 7 > Enn jemand groffe Schmersen an der Blaſen har vnd das Waſſer nicht fan abfehlagen / der neme die Rinde vonder Wurtzel / ſtoß fie zu Puluer / vnd trinck⸗ daſſelbige mit Wein vnd Waſſer ein. Deßgleichen wider das Miltzwehe ſol man das Puluer in einem geringen ein geben / ſo vertreibt es daffelbige. Diofcorides ſagt / die o⸗ berſte Wurtzel ¶ in Waſſer geſotten /] ſey gut den Kindern ſo ge⸗ brochen ſeyn. ¶Er ſagt auch / ſo man die oberſt Wurtzel mie Wein trincke / mache fie Begierde vnd Luft zur Vnkeuſchheit : die vndere aber thu das Widerſpiel. Euſſerlicher Gebrauch. S meldet auch Dioſcorides, wenn man die oberſte Wurtzel mit Weyrauch vnd Wein zum Pflaſter mas che / ſo ziehe fie die Spitzen und Dorn auß dem Leib Vnd wenn man die duͤrre Wurtzel mit Wein zerſtoſſet / vnd bvber das Haͤupt legt / eucht ſie die Schieffern auß Sie iſt auch K gut wider die Stich der Schlangen. Vertreidt die harte Ge⸗ ſchwulſt vnd die Fifteln. [ Deie Dorttenmeel vnd Honigwaſſer geſotten vnd vberge⸗ ſchlagen / vertreibt die Geſchwuiſt bey den Gemaͤchten. Die Wurtzel zum Zaͤpfle gemacht / vnd in der Weiber Heym⸗ ligkeit gethan / zeucht ihre gemeine Fiuͤß an fi. ] m Das 347 —— — — — — — 4 and * —— — — —— BE Fe I — — = - og s_ ic — Br, —o \ — — — — D. Jacobi Theodori Tabern.montant/ Perſiſche Gilgen. Lilium Perſicum. Das XVI. Capitel. Bon Geelem Poetiſchen Hyacinth Geeler Poetiſcher Hyacinth. Iris bulboſa lutea. G H f > AUG, F — —F 4 IF = WAZ Jeſen Hyacinth befchreibet C. Cluſius, LER daßer ein zwieblechte Wursel habe / mit vielen & Schelffen / darauß der Stengel wachferfafteiner Elen hoch / mit ſchmalen gruͤnlechten vnnd ge⸗ N RIND, GD geln erfcheinen zwo breyte gelbe Blumen / den andern Tulipis faſt gleichrohn einigen Geruch. Seine Bollen oder Schoͤttlein D ſeyn klein vnd dick / in welchen ein roter ecketer Same verfchlof. ſen liegt. | Er waͤchſt an feiſten Orten vnd ſteinigen Buͤheln / Bluͤhet im Junio. — ſtriemten Blaͤttern beſetzet Oben am Sten⸗ Es meldet Clulius, daß von ſeiner Krafft vnnd Wirckung noch nichts vermeldet ſey Das XVII Gapitel. Bon Perfifcher Silgen. EIN = Wurzel / mit wenigen aber doch groſſen Schelffen zuſammen geſetzt / iſt feines boͤſen oder ſtarcken Ge⸗ ruchs. Auß der Wurtzel tritt ein runder groſſer Stengel herfuͤr / faſt zweyer Elen hoch / mit vielen geſtriemten Blaͤttern rings vmbher beſetzet: Mitten am Sten⸗ gel kommen ſehr viel bleichbraune Blumen herfuͤr / eines vn⸗ freundtlichen Geruchs / welche an langen Stielen hangen gleich wie Schellen oder Gloͤcklein / mit ſechs Blaͤttlein. Clufius TJeſe Gilge hat ein lange weiſſe langlechte K fehreibee/ er habe feinen Samen dauon vberkommen fönnen. Es behelt feinen Teutſchen ond Sareinifhen Namen durchauß: Iſt gar ein frembdes Gewaͤchs / in Teutſchlandt vnbekandt. Was ſeine Natur ſeyn / iſt noch vnbewuſt / wie Lobelius ver⸗ meldet. Perfian Lelie. Welſch Pennachi Perfiano. ] [ Niderländifch wirds genannt Lelien van Perſen. Engliſch Das XIIX. Capitel. Don Koönigefron- ud AslL)erfie Geſchlecht der Coronz im- MER, perialis hat ein zwieblechte Wurgel/ welche dick I >) iſt / auß groſſer Safftreichen runden Scheiffen Mi a) zufanzınen geſetzt / welche bißweilen weiß iſt / biß ⸗ * weilen auch blauwlecht / gemeiniglich aber bleych vnd eines ſtinckenden Geruchs. Der Stengel iſt rund / dick / ſtarck vnd gruͤn / zweyer Elen hoch / halb geſtriemet / vnnd mit vie⸗ len Blättern beſetzt / den Lilienblaͤttern faſt gleich⸗ Die andere vnd oberſte helſft deß Stengels / iſt gar bloß von Blaͤttern / glatt vnd etwas blauw / an welchen gemeiniglich vier / fuͤnff oder ſechs Blumen herfuͤr kommen /wenn diefelbige erſtlich herfuͤr ſtoſſen / ſo liegen fie unter den Blättern verborgen / vnnd ſeyn ein wenig. weiß: Wenn fie aber gröffer werden/fo begeben fich ihre Stielein daran fiehangen/gang vnderſich / vnd werden die Blumen etwas bleich / mit purpurbraunen ſtriemen durchzogen / an ihren Naͤgeln aber ſeyn fie ein wenig ſchwartzbraun: Nenn fie groß genug ge⸗ wachſen ſeyn / ſo hangen ſie vnderſich den Stengel herab / wie ein Gloͤcklein / an Farb wie ein ſchoͤner Pomerantz / doch etwas blei⸗ cher / an jhren Naͤgeln werden ſie etwas dick darauß ein ſchoͤn hel⸗ les Waſſer außfieuſt / welchs gleich wie Perlen an den Blumen hanget: Mitten auß der Blumen gehen ſechs Zaͤpflein mir einer Spisen herfür: nach den Blumen folge ein ecketes Schoͤttlein / in welchem breyterirotlechter Same verſchloſſen. Il. Dasander Befchleche iſt dieſem in-allen Stücken gleich! allein daß es mehr Blumen vberkompt / wie auch die Figur auß⸗ weiſt / alſo daß man auch auff die viertzig Blumen in vnſers gnaͤ⸗ digen Fuͤrſten vnd Herrn / Landtgraffen Wilhelms Luſtgarten / Anno iy80. an einem Stiel gezehlet har. Von — nn —— — — — — — — — | — — { — — enger * — — — — — — Das Ander Buch / von Kraͤutern. J. Koͤnigskron. Corona imperialis I. — * 4 — Ä DB * SITZEN — * SER VV— DEI a \ A6 * * > ir (S 9 — IR ! * BWG Herz Ab WG}: — ÂVI.[ uch H I ne II. Gefuͤllt Koͤnigskron. Corona imperialis II. polyanthos. — — a S Sau F * Von den Namen. | | Rene oder Köniastitien heift Sareinifch Coro- na impetialis,Liliü Perlica, Tufai söer Toufai, [Mir derlaͤndiſch Keyſerscroonẽ. Engliſch Crone Imperiali.] € | Fu 28 ar fi 49 TR E Eofeyn gar außländifche Kräuter) und frembd in Teutſch⸗ landt fie werden aber nunmehr auch in Euffgärten gesieler. Ihre Natur vnd Eygenſchafft ift noch unbekannt; Sie blů⸗ hen im Aprili. Das XIX. Gapitel. Don Gilgen. Weiß Silien. Lilium album. DEN " N: Br —— un ! £ IN \ h DIN) N RM BRUT RETTEN —82 u ren Farben vnderſchieden / das erſte ſeyn die weiſ⸗ SP Ten Lilien/haben ein zwiebelechte Wurtzel / auß vie⸗ 2 len Schelffen zuſammen geſetzt / ein jede Schelf⸗ fe aber iſt anzuſehen als ein feiſt / dick vnnd zaͤhes I. Haußwurtzblatt / jauß welcher ein glatter / runder / feiſter Sten⸗ gel waͤchſt / zweyer Ehlen hoch / an welchem die ſchoͤne / weiſſe / fei⸗ fie vnd wolriechende Blumen erſcheinen / von vnden an en⸗ / oben aber weit / mit ſechs Blättern zuſammen geſetzt / außwen⸗ dig mit Holkelen gefalten / das euſſerſt theil oben an den Blaͤt⸗ tern iſt zurings herumb hinderſich gebogen, Jjederman mol bes kannt: Inwendig fliehen gelbe Puͤtzlein auff zarten Stielen. ¶Dieſe Puͤtzlein geben einen andern Geruch / dann die Blum / vnd zerſtieben leichtlich / Idie Blaͤtter ſeyn lang / feiſt vnd glatt. [welche im Jahr zwey mahl wachſen / erſtlich im Anfang deß Lentzen / darnach im Herbſt / wenn die Blume mit jren Sten⸗ gelnvergangenfind.] . Das ander Gefchlechrift diefen faſt gleich / allein daß es mehr und ſchmaͤhlere Blätter hat [ vnd von Farben ſchwartz⸗ gruͤn / Jondein goltgelbe Blume trägt. "RK Das dritee Geſchlecht hat ein Wurtzel dem erfien gantz gleich / auß welcher ein dicker Stengel wächft/ daran ein blut⸗ rohre Blume mir fechs breyten Blärtern erſcheinet / an dem Stengel wachſen wenig Blaͤtter / fo faſt breyt ſeyn / anzuſchen wie die Wegrichsblaͤtter. Sie wachfen gern an wolgeduͤngten Orten und Erdereich / woͤllen auch fühle vñ ſchattechte Stell habẽ / blůͤhen im Junio ¶Dann wo ſtaͤts Sonne iſt / da gerahten die Blumen der weiſſen ſelten / vnd fallen die Stengel von der erſten gegen dem Meyen gern ab / ohne Gilgen. ma Pe / B g Pur NORBERT NEN N. en — — FE —— — m = — — — er Groß Bolrlilien. Lilium aureum maius. NVNYZD> V- — NZ Purpurbraune Sitien machen etliche alſo Im Heuwmonat nehmen ſie die zwiebelechte Wurtzeln / hencken ſie in Rauch⸗ fang / biß fie wol doͤrren / darnach im Mertzen machens wide⸗ rumb rein / ſegens in rohten Weinhefen / laſſens ſo lang dariñ / biß fie ſich ferben / endtlich ſetzen ſie / vnd geuſſen die Weinhefen darzu Florentinus ſchreibt / daß wo man Zinober oder ein an⸗ dere Farb zwiſchen die ſchuppechten Biärtlein der Zwiebelen eingeuſt / rohte Lilien darauff wachfen folen/ doch follen die Wurgel nicht verkeger werden. Erliche fchreiben dag Silien wachſen / wenn man die Stengel flein zerſchneide und ſetze. Andere aberimwenn man den grünen Stengel fleiſſig einle⸗ get fo befommeeran einem jeden Gleych cin Ziviebelsin/fo be, d ſonder geſetzt/ bringe in furger Zeit Blumen. ] Von den Namen. | Rd oder Gilgen heift Griechiſch zpivor. SareinifhLi- | lium. Arabiſch Sufeno. Welſch Giclio. Frantzoͤſiſch Li banc. Spaniſch Lirioblanco Boͤmiſch Lilium. Engliſch VPVich Lily Niderlaͤndiſch Wirte Lelle.) Von der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft der weiſſen Lilien. | | Mio: vnd Fuchfius fohreiben/die Siltenblume haben ein vermiſchte Natur [siemlicher Waͤrm on Feuchte: ] Ihre Subſtantz ſey zum Theil zart vnnd ſubtiel / zum Theil auch grob vnd jrrdiſch / vnnd zum Theil waͤſſerig. Die Blaͤtter vñ Wurtzeln haben ein Art zuſaͤu⸗ bern / doch die Wurtzeln mehr dann die Blaͤtter / ſeynd trucken E im erſten Gradt. Werden nicht innerlich gebraucht / oder gar langſam / lalſo das Kraut vnd Wurtzel wol zerfloſſen / trucknen / loͤſen / erwei⸗ chen vnd zertheilen maͤſſiglichen. | Innerlicher Gebrauch. Ie Wurtzel vnd Blaͤtter in Wein geſotten vnd ge⸗ truncken hringt den Weibern jhre Netiniguung. I Die Wurtzel mit Wein geſotten / vñ weiſſe Nieß⸗ wurtz einer Erbſen groß darunder gemiſcht / vnnd deß Weins Breytblaͤttericht Bluetgilgen. Lilium cruentum lalitokum. D. Jacobi Theodori Taberne montani / F = ? ® ADDED ET Abends fo man zu Beth gehen wil getruncken / treibt durch den Stuelgang- Wider die Gelbſucht / nimb Stabwurtz zwo Handt voll, der gelben Busen auß den weiſſen Silien ein halbe Handt voll / geuß drey Pfundt weiſſen Wein daruͤber / ſeud das dritte Theil ein / daruon gib ſechs Tag nach einander alle mahl fruͤh einen war⸗ men Trunck. Der Samen oder das gelbe Wuͤrmlein in der Blumen in Wein getruncken / hilfft wider der Schlangen Biß. Mit andern bequemen Mitteln gekocht zum Gurgelwaſ⸗ ſer / heylet alle Blattern / vnd Verſehrung deß Mundts vnnd der Keelen . 1 | Eufierlicher Gebrauch der — ilien. TEcrnelius ſchreibet lib.6.meth. med. cap.4. wenn man F die Wurtzel brate / mit Rofenöl vermifche vnnd vberlege / heyle ſte den Brande[ vom Femwer: ] Vnd wenn man die Wurselin Wein fiede/drey Tage nach einander auffle⸗ ge / oder darüber liegen laſſe / fovertreibe fie die Leichtdoͤrner o⸗ der Hünerangen. Diofcoridesfagt/ wenn man die Wurgelmir Honig pers mifche / heyle fe die verzuckte vnd durchgeſchnittene Neruen. Deßgleichen vertreibe ſie die Zittermaͤhler / die Raͤuden vnd Schuppen auff dem Haupt / ſaͤubere auch die flisffende Ge⸗ ſchwaͤr deß Haupts. [Wider die Geſchwaͤr an Haͤnden das Mittel genannt / o⸗ K der Geſchwulſt end Hitz der Gemaͤcht / nimb der Wurtzeln / zer⸗ ſtoß mit Bilſenkraut vnd Gerſten oder Weitzenmehl vnd ein wenig Eſſig / legs vber wie ein Pfiaſter / das nimpt die Hitz / ſtillt en — /vnd erweicht die harte Geſchwulſt gar ſaͤnff⸗ tiglich Es wirdt auch dieſe Wurtzel fleiſſig gebrauchet wider alle harte Geſchwuͤlſt und Befchwär/diefelbige zu erweichen / vnnd zeittig zumachen / wenn man die Wurtzel mit Leinſamen vnnd Foenugrec in Mitch oder Laugen ſeudet / auch etwas Huͤner o⸗ der Gaͤnßſchmaltz darzu thut / ſoſches wie einen Brey kochet / auff ein Tuch geſchmiert vnd vbergelegt. — x Pan | — — — A [ Die Zwiebel inheiffer A mal zu Muß zerftoffen vnnd mir Roſenoͤl vermiſcht / ermeicher Die B Das Ander Buch / von Kraͤutern. 381 Verhartung der Geburtglieder / vnd treibet den Weibern jhre Remigung. Etuche ſieden die Wurtzel allein in Geißmilch vnnd brau⸗ chens zu den harten geſchwollenen Bruͤſten / zu Eyſſen vnnd Schlieren. Wider das verharte vnd ſchmertzhbaffte Miltz / nimb weiſſe Gilgenwurtzel / Beernklawenwurtzeln / Ibiſchwurtzeln jedes ein Viertheil eines Pfunds / wol zerknitſcht vnd hernach geſotten in vier Maß Wein vnd einem halben Pfund Oel biß es dick wirdt / durchgeſchlagen / vnnd ein wenig Wachs darzu gethan / dieſe Salb vber die Seiten vnd Miltz gelegt. Die Blaͤtter / wenn ſie —— mie Wein be⸗ ſprengt / vnd Pflaſtersweiß auffgeleget / loͤſchen fie S- Antho⸗ vnd Seorpione Biß Solches thut auch die Wurtzel / zerſtoſſen ondanffgelegt.] | Von dem Safftder Lilien. gPaztentnt auß den Blärterndeg Krauts gepreſt / mit Eſſig vnnd Honig in einem kuͤpffernen Keſſel oder O fann geſotten / gibt ein gute Salb wider die alte Ge⸗ ſchwaͤr / auch zu den friſchen Wunden / wie ſolches Di- oſcorides vnd Galenus bezeugen. Fernelius ſchreibet / wie auch Plinius, der Safft werde gar nuͤtzlich gebraucht zu der erharten Mutter / dieſelbige widerumb zuerweichen / vnd die verſtandene Zeiten fort zutreiben. Von dem Lilienwaſſer. — Tliche Leuth breñen oder diſtillieren auch Waſſer auß lein / oder ſampt den Wurtzeln alles klein zerhacket /] vnd geben daſſelbige denjenigen, welchen die Spraach erlegen iſt [oder ſonſt vnmaͤchtig find worden / jederweilen auff zween en göffel voll / ſtaͤrckt das erkalte Haupt / ſtillet die kalte Füügg hu Di Waſſer getruncken / benimmet die Schmertzen der jn⸗ nerlichen Glieder + vnd kuͤhlet die entzuͤndete Leber vnnd die Mutter. Es ſoll auch dig Waſſer die Geburt fort treiben /Toh- ne Schaden / vnnd miltert den Schmertzen / treibet quch den Weibern jhre Reinigung. — Die Haut offt damit gewaſchen / vnd leinen Tuͤchlein dar⸗ innengenetzt / benimmet die gelbe Flecken vnnd Maſen / auch ſchwaͤrtze der Sonnen / ſonderlich nach dem Badt darmit ge⸗ D waſchen / reiniget das Angeſicht von allen Hitzblaͤtterlein. Iſt heylſam mit Tuͤchlein in die Schrigkeit deß heimlichen Drtsgelegt/äftauchnüs in allen hitzgen geſchwollenen Wun⸗ den / ſonderlich in Verletzung deß weiſſen Geaͤders / es Jeucht au h die Hitz herauß / ſo man ſich mir ſiedẽdem Waſſer / Oel/ Fei⸗ fie und dergleichen verbraͤnnt haͤtte / pund macht ſolchen Scha⸗ den ſchnell zuheylen / vnd legt den hefftigen Schmertzen baldt.)] Von dem Siliendl. Jeſes Del wirdt von feinen Blumen vnnd altem 5 Baumoͤl gemacht / wie das Chamillendi oder Näg- leinblumenöl: [auff folgende Weiß: Nimme gut friſch Baumoͤl ein Pfundt / weiß Klienblaͤtter ache Loth / thus zuſammen in ein glaͤſerin Geſchirr / vermache es wol vnd hencks an die Sonn: So mans kraͤfftiger haben will / ſo muß man je vber zwantzig Tag friſche Silienblärer in dag Del thun / vud die alte hinweg thun / vnd diß iſt das gemeine vnnd K kleine weiß Gilgenoͤl.) > Von dieſem Delfchreibet Galenus , daß es ein Are habe zu erweichen und zuzertheilen werde gar nuͤtzlich vnnd fruchtbar⸗ lich gebraucht zu der erharten Mutther. bioſcorilles ſchreibet / es ſey gut die erharte Neruen oder eſchen wol gebraten / nachmals F c U den Lilien anß den Blaͤttlein der Blumen abgenom 17.. OS men wenn fie noch friſch vnnd vnuerwelcket fyn/al T Señadern juerweichen. Es lindert auch gar wol die Schmers - tzen der Glieder / macht die Geſchwaͤr baldı zeitig / und milteret die Schwuͤlſten / ſonderlich ſo man ein wenig Saffran dar⸗ zu thut. Si ray int Es diene auch diß Delgar wol wider ben Krampff / es er⸗ wärmer die falte Glieder und Sennadern. [Die Hebammen follen weiß dilienoͤl zur Notturfft haben vnd brauchen / es iſt auch gut zu den Nachwehen der Kindtbet⸗ terin / gewaͤrmet / Haͤnff inwerck darinn genetzt / auff den vndern Bauch / oder hinden auff das Schloß gelegt. Die Sitienblätter foin dem Oel zu Boden ſindt gefallen / ſindt treff ich Aut zu den hitzigen Apoſtemen / trucken die Ge⸗ ſchwulſt nider / mit Hinlegung deß Schmertzen.) Es ſoll auch dieſes Deifleiffig in den Cliſtieren gebraucht werden. Das Oel heyltt vnd loͤſcht all erhandt hitzige Schmer⸗ tzen / vnnd Brandt vom Fewer / oder die Peſtilentzblattern dar⸗ mit geſalbet / ſtillet dag Leibwehe / das langwirig Lenden vñ Ru⸗ ckenwehe / waͤrmet die Nieren vnd Blaſen. | Zu Erweichung deß harten Studgangs onnd Linderung nienfewer/die ſchwarhen Blattern / vnnd heylen Schlangen C dp Bauchgrimmen. Das ander undgröffer Silienölfo viel hitziger und kraͤfftiger / wirdt auß mehr Stücken bereitet / alſo Nimb Lilienblaͤtter vier Loth / ſchoͤnen Maſtix / Calmus vnd Coftustwurgelu( ) Que VII. Section. a? { —M Dası. Kapitel. — Von Ackerwurtz oder Calmus. Ackerwurtz Acorum. 2 ID) An J ) I, IN Y \ DM As der rechte vnd wahre Acorus ſey / wirdt weitlaͤufftig von etlichen Medicis RN vd Simpliciften difputiert/ welches allhie JE auerzehlen zu lang ſeyn wuͤrde. So viel aber (7, den gegenwertigen Acorum anlanget / wirdt derſelbige von dem weitberuͤhmbten Matthiolo fuͤr die rechte Ackerwurtz ge⸗ halten vnd beſchrieben / daß es an knorrechte vnnd weißlechte E Wurtzel habe / mit vnzehlich vielen angehenckten Zaſeln / bringe einen glattẽ Stengei / mit viel Zweiglein / auff welches Gipffel ein Zaͤpfflein herfuͤr ſchieſſe / gleich wie an den Haſelnuͤſſen / ſeine Blaͤtter vergleichen ſich gar der Veielwurtz / allein daß fie länger vnd ſchmaͤler findt/ geben einen guten Geruch von ſich / wie die Wurtzel ſelbſt. Wer da duſt hat weitlaͤufftiger von dem Acoro zuleſen / der kan beſehen Garziam dehorto, C. Cluſium, Dodonzum, Lobelium, Matthiolum, Fuchfiumpnd andere mehr / welche viel von dieſem Asoro geſchrieben haben. Fr; wo j De * — vi 3 — — N ER We en j 3t f v 5% ee Ackerwurtz Acorum cum ſuo iulo. — — NS S S — 9 u LER EN — V Es waͤchſt der Acorus in Ponto, Galatien vnd Colchien, ſauch bey den Tartern / vnnd in der Littauw nicht weit vonder Statt Vilna, vnd wirdt von jhnen Tartarski genent / dieweil dieſer Wurtz Gebrauch von den Tartaren jhnen iſt erſtlich an⸗ gezeiget worden. ] | Donden Nahmen. Almus oder Ackerwurtz heiſt Griechiſch ) el genannt / welcher der erfalten Sebern und Mile fehr dienlich iſt /alfo : ſtoß Kalmus zu grobem Puluer / geuß Eſſig darüber / deck es zu / laß alſo ſtehen drey Tage vnd Nacht / darnach ſiede es halb ein / ſeyge es durch ein leynen Thiichlein / thue Honig darzu / nach deinem Gutduͤncken / ſiede eg widervmb biß ſich der Eſſig verzehre: Don dieſem Oxytmel gib alle Tag fruͤhe zwey Loth mir Bruͤhe / dariũ Kalmus geſotten .] Das JI. Capitel. Von geel Wafferfchwertel. Je geel Waſſerlilien hat Blaͤtter der Benyelwurtz gleich / doch länger vnd ſchmaͤhler Der Stengel iſt glatt wie an der Veyelwurtz / vnd zweyer Ehlen hoch / an welchem viel Blu⸗ (>, men herfür ſtoſſen / wie an der Veyelwurtz / der⸗ ſelbigen Blumen gleidvallein daß die öberfte Blaͤttlein gar klein ſeyn / vnd die ganze Blum gelb ſcheinet. Nach den Blumen kommen dreyeckete dicke Schöttleiniin welchen viel breyees Sa- mens wie die inſen nach einer Drdnung gefeger/erfunden wird: Die Wurgetift lang/fnorrecht onnd weißlecht / mit vielen Fas fein behencket. Sie waͤchſt im Waffe vnd an feuchten Orten. Bluͤet im Maio vnd Julio. Von den Namen. G Eel Waſſerſchwertel oder Waſſerlilien / heiſt auch geel Schwertel vnnd Drachenwurtz. $ateini lris paluſtris lutea, Iris ſylueſtris lutea, — — Sg äij Pfeudo- | j D E Gelbe Waſſerſchwertel. iris paluſtris lutea. —— LER — 2 — — — —— rer — — NE ern a —— —* UN \ Ion ALP DH AN i N \\ BANN f A AV; N I Pfeudoacorum. Niderlaͤndiſch Geel fh. Franktoͤſiſch Glayeul ou Flambe baſſarde. Engliſch Gladdon or falſe Acorus. ¶Water Flachs: Die Apothecker habens lang für den rechten A- corum gebraucht.) Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft der gelben Waſſerlilien. Odonæus vnd Matthiolus ſchreiben daß die Wurtzel enes ſtrengen vnnd zuſammenziehenden Geſchmacks ſey: Hat alſo ein Art vnnd Natur zu truͤcknen / aber ohn ſonderliche Wärme. WiemolDodonzus ſchrei⸗ bet ſie ſey kalt vnd trucken im andern Gradt. | Ä Innerlicher Gebrauch. I. vnd Dodonzus fehreiben vnnd bezeugen zu⸗ N ED, — —— — gleich / daß die Wurtzel gut ſey wider die rohte Ruhr / vnd alle andere Bauchſtuß / wie dieſelbigen ſeyn koͤnnen weh , man vber die Wurtze trincke / oder ſonſten ſie auff ande⸗ re wege einnemme. | Sie ſtillet auch die vbrige Fluͤß der Weiber / vnd das vnmaͤſ⸗ ſige Bluten / an welchem Ort daſſelbige außfleuſt. Etliche ſagen / wer nur die Wurtzel bey ſich trage / der ſey ſicher für allem vnmaͤſſigem Bluten. Andere bringen den Safft bey einem K olfeuwer auß dieſer Wurselondgebrauchen denſelbigen zu den vnmaͤſſigen Flůſ⸗ ſen der Mutter. ¶Von gebrandtem Waſſer. M⸗e brennen auß der Wurtzel ein Waſſer / ſo ſehr kraͤff⸗ tig zu Stopffung allerley Blutfluͤß· Andere brennen ——— Waſſer von der gelben Llien für ſich ſelbſt / ohn Zu⸗ sz / nd gebrauchens die Hitz der Augen zu kuͤhlen / auch hitzige Geſchwulſt der heymlichen Glieder / Manns und Weibs / Abendts vnd Morgents wol darmit erwaſchen / vnd darinn ge⸗ netzte Tuͤchlein vbergeſchlagen. Bon chwerthelSastiverge. Vſe Lattwerge wirdt auff folgende Weiß bereytet: FO Rmder beſtt Wurtzeln / die ſchoͤn geibfarb roch ſeynd / Noͤubere ſie fleiſſig / vnd ſchneide die euſſerſte Rinden da⸗ D. Tarobi Theodori Taberne montani⸗ F von / vnd hack ſie dann faſt klein: thue ſie in ein groß Glaß / mit einem weyten Mundtloch / geuß guten kraͤfftigen rohten Wein darüber / vermachs wol zu / laß drey oder vier Tag alſo ſtehen / hernacher ſeudt es daß die Wurtzeln weych werden und laß den ein gar einſieden / vnd thue nachmals je auff ein Pfundt der Wurtz ein / zwey oder dritthalb Pfundt reyn gelaͤuterten Honig / iaß widervmb gemaͤchlich ſieden / vnnd thue weyter darzu weiß eingeſchaben / vnd klein zerſchnitten Ingber auff ſechs oder acht Lochr iaß alſo mit ſtaͤttigem rühren ohn allen Rauch wol ſieden zu einer rechten Dicke: als dann nim̃s vom Feuwer / vnnd ruͤhre darunder folgendt Puluer / ſcharpſſen Zimmer). Loth / langen Pf ffer ein halb Loth / Galgantwurtz / Muſcatnuß vnnd Bluͤt / Eubebun Cardamoͤmlin / jedes anderthalb Quenilin / Paradeiß⸗ dner ſchwartzen Pfefferiedesein Quintlein / mehr oder weni⸗ ger / nach dem man die Lattwerge gern hitzig vnd kraͤfftig hat. Et⸗ G liche thun weyter darzu ſüß geſchaͤlte Mandelkerne / vnd Pinien⸗ kernen langlecht zerſchnitten / oder gar klein zerhackt / vnd iſt ſol⸗ ches faſt anmuhtig . Dieſes iſt ein gebräuchliche Magen Lattwerge / deſſen Mor⸗ gens nuͤchtern / vnd etwan deß Abendts nach aller Speiß vnnd Tranck ein zunemen / das Haupt / den Magen zu erwaͤrmen vnd ſtaͤrcken /ſampt allen andern Gliedern / ſo erfalter find: verzehret die Feuchte deß Magens ſtaͤtcket die Dänmung/ bringt Luſt su effen ; Iſt ein bequeme Artzeney denen ſo von Natur kalt vnnd bloͤdt ſind / vnnd ein ſchwachen Magen haben! vnnd mit kalten Fluͤſſen angefochlet werden ] Dasl Il, Kapitel. ö Bon Deyelwurs. 1. Deyeltours- Iris. Gr Veyelwurtz werden zweyerley Ge⸗ ſchlecht fuͤrgeſtellt / deren etliche zahm ſeyn / et⸗ liche wildt. ——6 J. Auß den zahmen iſt das erſte Geſchlecht / | ſo ein weiſſe knollichte Wurtzel har / mit vielen angehencktẽ Zaſeln / eines lieblichen Geruchs faſt wie die Veyeln: Auß der Wuͤrtzel tritt herfuͤr ein glatter runder Stengel / mit et⸗ | lichen r em — y_._— — —— A IE Veyelwurtz. Iris vulgarıs Il. , B (a lichen Gleychen / an feinem oberſten Theil in andere Zweyglein abgetheilet / an welchen feine himmelblauwe Blumen erjcheis nen mit fechs Blaͤttern / deren drey under fih bangen und vmb⸗ gebogen ftehen wie ein Bogen’ die andern drey aber ober in die Hoͤhe ſtehen / vnd gleich als in die Runde zuſammen gefegt ſeyn: Die Blätter ſeyn lang’ gleich wie Schwehrtel formiert / vnnd mit vielen Striemen durchzogen. Der Same ligt in einem langlechten Schoͤttlein verſchloſſen. Dieſem erſten Geſchlecht ſeyn die andere nachfolgende zah⸗ men Veyelwurtzel alſo gar verwandt / daß wer nur eine kennet / Ldie andere gar leichtlich auch erkennen kan / ſonderlich an jhren Blumen / damit ſie einander gar gleich ſeyn / außgenommen was ihre Farb belanget / denn etliche ſeyn himmelblaum / etliche pur⸗ purbraun / oder liechthraune / etliche weiß / cin Theil mit mancher⸗ ley Farben vnnd Tuͤpfflein befprenger’ ein Theil auch grüngelb/ andere haben ein Waſſerfarb / oder ſonſten ein vermengre Farb vndgeſchaͤcklert / wie faſt bey einem jeden Geſchlecht notiertiſt. Doch haben etliche einen Vnderſchiedt an den Blaͤttern / deren ein Theil ſchmal ſeyn / an etlichen aber etwas breyt: Als da enſtlich iſt die iris Dalmaticı maior, mit einer ſehr groffen dicken Wurs tzel/ darauß ein holer / ſtarcker / groſſer Stengel waͤchſt / mir andern Nebenaͤſten beſetzet: Seine Blätter ſeyn etwas ſchmal vñ ſpibig/ auff beyden Seyten vmb den Stengel beſetzet / anzufehen wie Pfauwenfluͤgel / einer ſehr ſchoͤnen Geſtalt / am Stengel bekoͤmye eg viel Blumen / den vorigen gleich / mit ſechs veyelbraunen E Dlättern befeget. 1 V. Dielris Chalcedonica iſt auch an jhrer Blume mie vielen end mancherley Tuͤpfflein beſprenget. F Das Ander Buch / von Kraͤutern. A IX. Dielris Pannonica hat ein knodichte Wurgelimir vie⸗ k In außgeſtreckten Faſeln / außwendig gelblecht / eines guten vnd lieblichen Geruchs. Die Blumen ſeyn groß / vnterweilen gan vnd gar ohn Geruch / vnderweilens aber riechen fie wie die Bhz, en deß Hagdorns / mit vielen Farben gezieret: Die drey Blaͤt⸗ ter / ſo vber ſich ſtehen / ſinde gelb ſtoſſen nit zufammen : Die drey vnderſten aber ſeyn bleych vnnd weiß / mit viel purpurbraunen Striemen durchjogen X. Das wilde Öefhlecht iſt weyerley / eines mic breytten Blaͤttern / das ander mit ſchmalen Blaͤttern: Das erſte Ger III. Weiß Veyelwurtz. lıis alba. 34.87] \ E | —— —— —S DIT TOT 7 BINNEN > FD, FH AFIITCRN ſchlecht auß den wilden ift den samen faft gleich / allein dag es in allen Stücken kleiner iſt. | XI Das ander wilde Geſchlecht iſt dem erften gleich / ohn feine Blume’ fo mit mehr Farbe geziert iſt / daran erliche Blaͤtter fchön himmelblauw ſeyn / andere ſeyn zum heil veyelbraun oder bleych / auch etwas weiß / oder mit weiſſen Striemen durchzogen / aber ohn einigen Geruch. XII. Die dritte Iris ſylueſtris Hat ſchwartze / duͤnne harte Wurselnmit vielen kleinen harten Zaſeln: Der Stengel iſt faſt anderthalb Ehlen hoch / daran etwan drey Blumen erſcheinen / mit vielen Farben geſchmuͤcket: Seine Blätter ſeyn ſchmal / lang vnd fpisig/faft einer Ehlen hoch. — 22 X1IL XIV. Die stvey letzte Geſchlecht ſeyn einander auch verwandt / breytten fich mit jhrer Wurtzel weyt auß / ſo außwen⸗ dig roht iſt / jnwendig aber weiß / vnd eines hiigen Geſchmacks / auß welcher ſchmahle vnd feyſte Blaͤtter kommen / vnd ein zarter Stengel / an welches Guͤpffel liechtblauwe Blumen erſcheinen / den vorigen etwas gleich / doch ſeyn die Blaͤtter ſchmaͤler vñ glaͤt⸗ ter / vnder welchen ein kleines Zuͤnglein ligt. Lobelius vermeldet / daß die Blum auß neun Blaͤttlein ſey zuſam̃en geſetzt Dach den Blumen erfolgen dreyeckete Huͤlßlein / dariũ der Same ligt. Die Veyelwurtzeln ſeyn mehrertheils frembd Gewaͤchs wer⸗ den aber jetzo auch in Teutſchlandt in den Luſtgaͤrten gepflantzet: ¶Die beſte Veyelwurtz waͤchſt in IIlyria, von dannen fie auch in die Apothecken Welſch vnd Teutſchlandt gebracht wirdt: Die weiſſe aber bringt man von Floreng/die wol an ſtatt der Illyri⸗ fehen mag gebraucht werden! welche an viel Drtenin Italia ge⸗ funden wndrfürnemlich aber in Latio,nitiweytvon Piperno:] Die wilde en kleine Geſchlecht fommen zum theilan den Wege vnd auff den Wieſen herfuͤr / auch von fich ſelbſt an etlichen Or⸗ tenyein Theil aber werden in Gärten gepflantzet. Sie blühen ges meinglich im dentz / etliche auch im Junio / als die wilde Veyein. [ Die Blum thur ſich in der Nacht vielmehr auff deñ am Tags man ſoll aber die Wurtzel bald im Anfang deß Fruͤhlings auf graben / ehe dañ fie garherfür ſtoſſen / oder mittẽ im Herbſt / vñ ſol⸗ Kim Schatten gedoͤrrt werden. Auß den doͤrren ſoll man die auß⸗ leſen / welche glatt vñ nr runtzelicht welche wolriechent / jñ wendig doͤrr gantz vnd feſt / nit verlegen oder wurmbſtichig ſeynd) Von TEE en —— —— — —ñ— nn — u * case x — —— — — = == z — — N a — — —— — —— — — — — e—— —⸗ Pe “ de — — ———— — — — — — — — — — —* Dan ma m mu me — — —— — — B — gi Ge; H V. Veyelwurtz mit vielen vnd maucherley Farben Tuͤpfflein beſprengt. Iris Chalcedonica variegata. D. — 1 — K Eyelwurtz heiſt auch Himmelſchwehrtel / blaw Schwer ⸗ tel blauw Gilgen / vnd dilgen. Griechiſch ipıe- Latei⸗ niſch Iris, [ das iſt / Regenbogen / alſo genannt / daß die D Jacobi Theodori Tabernemontani / ab IV. Dalmatiſch Veyelwurtz. F Iris Dalmatica maior. gen /Huſten / ſchwehren Athem aber Plinius ſchreibei / wenn man deß Puluers nur zwey Quent⸗ dern beſchwehrlich / ſoll derowegen mit Maſtix / oder in Meth, VI. Veyelwurtz von Sonftaneinopel Iris Chalcedonicaaltera. —9 N) N ) „Ni RUN) Blatter an den Blumen mit mancherley Farben geziert finde wie ein Regenbogen. } Iris fylueftris, Chamaziris. Arabiſch Neſia. Weiſch Iride oder Giglio azuro. Niderlandiſch Blaeuliſch ouer zee. Engliſch Flovver deiuce. Frantzoͤſiſch Glaieul. Spa⸗ niſch Licio cardeno. Boͤhmiſch Kofatez. Von der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft der Veyelwurtz. * ar Veyelwurtz iſt warmb im andern / vnd trucken im dritten Gradt: Mefue ſchreibt: fie habe ein Krafft zu eroͤffnen / zu zeitigen / duͤnn zu machen / zu reſoluiren / zufäubern / zu zertheilen / vnd die Schmerzen zu line | dern. Don der wilden vnd fleinen Veyelwurtz ſchreibt Dodo · nzus,daß fie gar ſcharpff vnd hitzig ſeyen. Innerlicher Gebrauch. | P Aulus Ægineta ſchreibet die Veyelwurtzel fen gut wida — den alten Huſten / denn ſie zertheilen den groben zaͤhen Schleym in der Bruſt / vnd machen denſelbigen auß⸗ reuſpern. ¶Oder die gedoͤrrte Wurtz zerſtoſſen / ein halb Loth deß Pul⸗ uers in einem Trunck Mech oder Gerſt enwaſſer warm̃ einge⸗ nommen / vnd ſittiglich hinab geſchluckt / dienet der Bruſt / dun⸗ Mefue ſchreibt / man ſolle die Wurtzel mit ſuͤſſem Wein trin⸗ cken / ſo ſey fie nicht allein zu dem Huſten gut / ſondern auch wider das Keychen / vnd den ſchwehrlichen Athem. | _ Diofcoridesfeger / wenn man deß Puluers ficben Quent⸗ fein ſchwehr mit Mech oder Honigwaſſer trincke / fo treibe es die Sallond die dicke phlegmatiſchen Feuchten / durch den Stuck sang: f Vnnd wenn man noch ein Quentlein geftoffen Rha- barbara darzu thut / itt es ein gute Artzenen für die Waſſerſucht.) lein mit Honig einnemme / ſo bewege es zam Stuelgang: Me⸗ fue wil / daß die Wurtel auch das geel Gewaͤſſer außfuͤhre / vnd das ſchwartze verbrandte melancholiſche Gebluͤt. Fur ſich allein genuͤtzt /ift fie dem Magen vnd andern Glie⸗ mit ein f A vM. Weiß Veyelwurtz. Iris Florentina. wi. TU N \ . 3 VIIL Veyelwurtz F | Iris dilute cgrulea inuolucro albo. — i — — —— — — — — — EEE — LE —— DEAL — % — ben werden. ] Dioſcorides ſchreibet / fie ſey gut den jenigen / die den natuͤr⸗ lichen Samen nicht behalten koͤnnen: [ in Seeblumen Waſ⸗ fereingenommen-] 12 mic ein wenig Spica , oder in Kaͤßwaſſer vnnd Honig einge» ⸗ Das Ander Buch von Kräutern. 359 i | IX, Vngeriſch Veyel vurn Ä Iris Pannonica AV. Clulij. _ — AU) SS STRTESSS ET ER Es wirde auch diefe Wurtzel von Fernelio gebraucht/ die verſtandene Monatzeiten der Weiber zu fürdern. [Die Wurgelserfchnitrenvin weiſſem Wein geforten/ vñ da⸗ von ein ziemlichen warmen Trunck am Morgen gethan / etliche Tag nach einander / bringt den Weibern jre Zeit wider / treibt den Harn / bricht den Stein / oͤffnet die Verſtopffung / nimpt das Bauchgrimmen / toͤdtet die Wuͤrm / reyniget die Geelſucht durch den Schweiß] | Mit Wein getruncken / eröffner fie die verffopffte Leber: Mit Eſſig oder oxymelite eingenom̃en / macht fie das Miltz kleiner. ¶Veyelwurtz mit Hirhenzungenkraut oder Tamarißken ge⸗ ſotten vnd getruncken / bekoͤmpt wol den Miltzſuͤchtigen.) Sie wirdt auch gelobt wider das Gifftl der Schlangen / mie Eſſig gerruncken Jaber man muß ein gut Theil einnemmen / da⸗ mit ſie das Gifft vberwinden koͤnne. Fi [Die Weiber ſtraͤwen deß Puluers ein wenig auff die Brey | der Kinder / vnd gebens ihnen von wegen deß Neiffen im Leib. Veyelwurtz in einem Säcklein in Wein oder Bier gehenckt / gibt jhnen ein lieblichen Geruch vnd Geſchmack. Euſſerlicher Gebrauch. 8 Eyelwurtz ſampt Eſſig vnnd Roſenoͤl gemengt / mir ei⸗ nem Tuͤchlein vber die Stirn geſchlagen / lindert das Hauptwehe. Veyelwurtz mit weiſſer Nießwurtz vnd noch ſo viel Honig vermiſcht / vnd angeſtriechen / vertreibt die Maſen vnnd Flecken deß Angeſichts. XDie Wurtzel trucken gekaͤuwet / macht einen guten Athem / ſaͤnfftiget das Zahnwehe / ſonderlich in Eſſig geforren/ond warın im Mundt gehalten.) Dioſcotides ſchreibt wenn ſich die Weiber warmb baͤhen mit der Bruͤhe / darin Veyelwurtz geſotten hat / oder dieſelbige weych ſieden / vnd wie ein Pflaſter vberlegen / ſo erweychen ſie da⸗ mit die Hauͤrtigteit vnd harte Geſchwuͤlſt der Mutter / vnd eroͤff⸗ nen die Verſtopffung derſelbigen. | Das Puluer mit Honig vermiſcht ein Zäpfflein darauf ges macht / ewan eines Singers lang vnd dick/ vnd beygebracht/ für dere nicht allein die Blumen / ſondern auch die Gebr. [Ober x. Bilde Himmelſchwertel. F Iris Sylueftris. HUN IRRIN SS LNMDEN [ Dder mache alfo: Nim̃e ʒween Epiöffel voll Honig / thu es inein Pfañ / laß es vber einem linden Kohlfeuwer ein oder zweymal auffallen / darnach mifch darunder ein Quentlein Veyelwurtz / vnd fo viel Erdtſcheiben beydes gepuͤluert / ruͤhre es wol durchein nder / daß es nicht anbrenne / alsdann geuß es auff ein Becken oder Moͤrſelboden / biß es halb erkalte / ſo formiere a⸗ 360. .dacobi Theodori Tabern⸗montanꝛ/⸗ XIL Groß ſchmahlblaͤtterichte Himmelſchwertel Iris iy iueſtris anguſtifolia maior. —* v 7 — — FAN, N — 7 = = = a ZAIEMNNN D 9 H E N N 2 12 NS Y — £ * ZU. AIR IR darauß ein Zäpfflein Fingers dick ond lang / laß es hart werden: diß foll das Weib mit Baumöl oder gerlaffener Butter erftlich fehmieren/ vnd zu jhr nemen /mit einem angehenckten Faden / ein Stundt bey jhr behalten / biß es wol beiſſe / endtlich wider⸗ vmb herauß ziehen. ] Die Bruͤhe / darinn die Wurtzel geſotten / iſt gut mit einem Clyſtier ingegoſſen wider die Wehthumb der Huͤfft. Fernelius ſchreibt / wenn man die Wurtzel ſiede / / vnd wie ein Pflaſter vberlege / fo erweyche ſie die harte Geſchwulſt / vnnd die Geſchwaͤhr / ſo man dtruqꝛas nennet. AMelue vermeldet / ſie werde nuͤtzlich gebraucht wider alle harte Geſchwuͤlſt / ſenderlich wider die Haͤrtigkeit der Sennadern vnd der Gelencken / mit Wein / Honig vnd Cammillenoͤl gekocht / vndd wie ein Pflaſter vbergeſchlagen . Die Wurtzel geyuͤluert vñ eingeſtraͤuwet / reiniget die vnſan⸗ bere Wun den / heylet die Fiſteln vnd loͤcherte flieffende Schäden macht neuw Fleiſch wachſen / inſonderheit / fo fie mit Honig ver⸗ miſcht wirdt. So man mit Veyelwurtz Bruͤhe den Afftern baͤhet / vnd dar⸗ auff mit einem ſcharpffen Tuch reibt / ͤffnet man die guͤldẽ Ader / darauß das melancholiſche Blut pflegt su flieſſen. Widerden Schmerzen vnd Geſchwulſt der Gemaͤcht: Nim̃ Veyelwurtz geſtoſſen ein doth / Zimmetrinden vnd Dillenſamen jet es ein halb Loth / Saffran j Scrupel: miſch alles zuſammen / nesein Stück Scharlet in gutem weiſſen warmen Wein / ſtraͤw das Puluer darauff / vnd legs alſo vber. Veyelwurtz vnder die Kieyder in Kaſten gelegt / bewahret ſie vor den Morten vnd Schaben / vñ gibt jnen ein guten Geruch] Von dem Safft der Veyelwurtz. MM fage ı man folle den Safft auß der Veyelwurtz bringen wieden Wermuthſafft. Etliche zerſtoſſen die friſche Wurtzel / vnd preſſen den Safft daran. Von dieſem Safft ſchreibt ¶Matthiolus, mit Zucker und ein wenig Indianiſchẽ Spickabbereyrer/gibt man den Waſſerſuͤch ⸗ tigen frühe und warm ein Eyerſchal voll alle vier Tag einmal offter oder weniger / nach Gelegenheit der Perfonen / führer die waͤſſerige Vberflüſſigkeit durch den Stuelgang . * obe⸗ \ 1 12] \ Das Ander Buch / von Kräutern” XIII. Klein Beyelwurk- : : Chameirisanguflifolia. Lobelius meldet in feinen obferuationibus , daß er nuͤtzlich gegeben merdeden Waſſerſuͤchtigen / alfo daß man gebe von ei» ner Vnztz biß auff zwo / doch ſoll man jederzeit ein wenig Zim⸗ metrinden/Spicanardi, Haſelwurtz / vnd deß Syrupi € cicho- rio darzu thun· [ Dder nemen pnferer gemeinen blauw Silien- wurtzel ſafft zwen Loth / miſchens mit durchgefiegenem Roſenho⸗ nig / oder mit Waſſer / da Senerblärter zuvor jnnen geſotten or der mie Merh. Ein $artroergen/fo koͤſtlich für die Waferfuche: Nimme deß Safftsdrey Quentlin / Galgan / Zitwen / jedes ein halb Loth / Zimmerrinden Naͤgelin / jedes ein halb Quentlin / Meerkoͤl ein halb Loth:ſtoß alles zu Puluer / miſche mit Honig in ein Sattwerg/ davon ſoll alle Tag fruͤh ein Loth ſchwer geſſen werden. D Diefrifche Veyelwurtz mit Zucker oder Honig eingemacht / wie man mit Ingber pflegt zu thun / iſt auch nügtich. ] Der Safft in die Naßloͤcher gethan / macht nieſſen / vñ zeucht viel Rotz / Schleym vnnd Waſſer auß dem Haupt / wie Meſue ſchreibt / vnd reynigt daſſelbige von den Fluͤſſen. Den Safft in vnſaubere Wunden gethan / macht fie reyn / heylet die Fiſteln / die loͤcherichte flieſſenden Schaͤden / vnd macht neuw Fleiſch wachſen / wie Meſue vnnd Fernelius bezeugen / darzu man auch Honig nemmen kan / vnnd mit dem Safft vermiſchen. Mit Bohnenmeel vnnd Honig vermiſchet / vnnd angeſtrie⸗ chen / macht ein klare Haut / vertreibt allerley Raͤude vnnd Flechten. [Bon Biyelwurgwaffer/außden Wurzeln und Blumen. K Wurtzeln / ſo klein zerbackt/ond zween oder drey Tag in „ftarckem Wein wol erbeytzt / em Waſſer diſtilliert / wel⸗ ches zu obenerzehlten Gebrechen faſt nützlich / wärmer vnd truͤcknet die Jungen vnnd Bruſt von vberfluͤſſiger Feuchte / erweycht den zaͤhen Schleym / ermaͤrmet den Magen : eroͤffnet die Leber / vnd heylet die Geſchwulſt deß Miltzes: verzehret die an⸗ hebende Waſſerſucht vnnd Gelbſucht: treibt den Weibern jhre Reynigung vnnd Nachgeburt: erwaͤrmet die Geburtsglieder / F dem Mertzen wirdt auß den friſchen wolgeſaͤuberten [RN F ⸗ N N | h | x — rE —* N NER 2 4 > —— 9 }) ng \ " HONX | J > X RX NAH NN H 4 —* — — N F ZU SIR XLV. Klein blauw Waſſerſchwertel Chamairisan guftifo iaminör. Eee vnd ſtillet die Schmertzen der Mutter: reyniget die Lenden / Nie⸗ ren / Harngaͤnge vnd Blaſen. Euſſerlich reynigt alle faule Wunden vnd Schaͤden / darmit gewaͤſchen / macht ein lauter Angeſicht / offt darmit gewaͤſchen / ſoll die Beinſpreiſſen herauß ziehen / die Geſchwulſt vnd Huͤfft⸗ wehe vertreiben. Auß den Blumen wirdt auch ohn allen Zuſatz ein Waſſer ge⸗ brendt / welches denen / ſo vom Schlag getroffen / vnnd ſprachloß wordẽ in Mundt gegoſſen / bringet das Geſpraͤch wider: reynigt die fluͤſige Wunden / Zittermaͤhler und Flechten / und Vnrei⸗ nigkeit der Haut. Deß Waſſers auff zwey Loth auff einmal eingeben mit Zimmet Puluer vnd andern Stuͤcken / iſt ein heylfam Mittel in 1 der Waſſerſucht / vnd iſt ſolches viel kraͤfftiger wann es alſo ge⸗ brandt wirdt / daß es der Blumen natuͤrliche Farb behaltet. Von der weiſſe Lattwerg. JS wirdt auch von diefer Wurtz ein Pulnerlin bereytet / ſo x” mandie weiß Lattwerg nennet / auff folgende weiß: Nim⸗ me der Slorentinifchen Beyelwurg rein geſtoſſen j. Loth / reingefcehaben Suͤßholtz / ſchoͤnen klaren gummi Arabi- ci jedes iij Quentlin / Zucker Candit ij. Loth / gedrehten Zucker iiij. Loth / Zucker acht Loth / alles zu reinem Puluer geſtoſſen / vnd wol vermiſchet. Dieſes wirdt fuͤrnemlich den Kindern bereyt für den Huſten vnd Enge der Bruſt / wirdt jhnen vnder die Milch / Pap⸗ pen und Speiß vermiſchet. So mans kraͤfftiger haben wil / fan man ein Quentlin Saffran darunder thun /ond von wegen der e Gegichten ein halb Sorh rein gepuͤluert Peonien Roſenwurtzel. Don den Beyelwurgel Täfelin. AN Vß der Veyelwurtz werden zweyerley Brufträfelin in I Apothecken gemacht / ſo ſi Diaireos nennen : Die gemeinſte ſoll alſo zubereytet werden: Nimme der Flo⸗ rentiniſchen Violwurtz zwey Loth: Zucker Candit / vnd die ſpecies Diatragacanthiftigidi, jedes iij Quentlin / ſtoß alles zu reinem Puluer / vnd vermiſch durcheinander: hernach nimme Zucker ein Pfundt / erlaß jhn in Hyſopwaſſer / ſeudt jhn zu ge⸗ buͤhrender Haͤrte / vnd vermiſch das gemeldte Puluer darunder mit ſtaͤttigem ruͤhren / vnnd geuß runde Kuͤchlein oder Taͤfelin H darauf: — — — m — — — I ee — — —— — — — — —— nt — — — De — — — — . gr —— — — — ——— re — — — SE BEER EN ——— —— — NEN — — — — — — — — = — une —— — — — — — —— BE ⏑ä—— 362 D Dacobi Theodori Tabern montani/ darauf. Dieſ Täpetih finde der Bruſt vnd Singen ſehr dienſt F lich nemmen allen Huften vnnd Mangel der Bruſt. Die an⸗ dere werden mit einem Zuſatz viel anderer Stuͤcken mehr berey⸗ tet / welches wir vnderlaſſen der kuͤrtze halben. — M Welfchlandt wirdt ein wolriechendt Puluer ge⸗ mache / wie folget: Nimme Florentiniſchen Veyel⸗ mwurs ein halb Pfundt / roht gedoͤrrte Roſen / gelben * Sandelholg/ Gummi Benzoi; jedes acht Loth / Sto- racis calawitæ, friſch Naͤgelin / gedoͤrrte Majoran / jedes zwey Hoth wilden Galgan ein Loth · Diefe Stück alle ſollen rein ger puͤluert werden / welches dann mit Baumoͤl in kleine ſeydene Saͤcklin gethan / gibt ein lieblichen Geruch zu den Kleydern in Gewandtaſten gelegt / darvon ſie ein anmuͤhtigen Geruch em pfahen / fo das Hirn Herz vnd lebliche Geiſter erquickt. Andere bereytens alfo: nemmen der Florentiniſchen Viol⸗ wurtzel Pfundt / gedoͤrrt Roſen vnd Veyelen weiſſen San⸗ del / jedes iij Loth· gedoͤrrt Matoran Naͤgelin / jedes ij · Loth / Bi⸗ ſam ein halb Quentlin ſtoſſens zu Puluer ] ? Don Veyelwurtzol FAN 8 On der Veyelwurtz wirdt auch ein Oel in den Apothe⸗ cken zugerichtet / ſ, man Oleum irinum nennet- Melue ſchreibt / man ſolle eg machen auß zwen Pfundt Blumen / vnd ein Pfunde Wurtzeln / gleich wie das Roſenoͤl. | Don dieſem Delfchreiber Melue, daß es die Neruen I nd die Gleyche ſtaͤrcke / ſey gut zu dem Krampff / wider das Hauptwehe / C wider die Schmertzen der Leber / DE Miltzes / der Nieren / der Mutter’ vnnd der Glieder / deßglelchen lindere es die Schmer⸗ sen deß Podagrams / dir Bruſt vnd der Seyten / pleuritis genennt: An die Schläfe geſtriechen / mache es ſchlaffen / vied merniman es in die Ohren trüpfferbenemme es die Schmer⸗ tzen derſelbigen. J | Es har auch dig Def ein gute Krafft su zeitigen / dünn zu machen! zu zertheilen / vnnd wie gemeldet alle Schmertzen zu indern· Es erweycht auch die ſtarrende Gleyche / die harte Beu⸗ fen vnd Kröpff- | | Ft Mir einer Chſtir eingegoffen/benimbt es die Schmertzen der Daͤrm / vnd lindert das Huͤfftwehe. [Die Oel wirdt gemeinlich bereytet allein von den Blaͤttern der blauwen Klien / Hel daruͤber goſſen / vnd alſo an der Sonnen erbeytzet: Andere miſchen Violwurtzelſafft vier Loth / vnder zwey D Pfundt alt ſuͤß Baumoͤl / ſtellens ein gute Zeit an die Sonn / uͤſſens miteinander ſieden / biß fich der Safft gantz verzehret / vñ wann eg ſchier gnug geſotten / thun fie der Blumen acht Loth darzu / vnd laſſens widervmb ein wenig erwallen / ſeyhens legt» lichen durch / vnd verwahrens. Folgende Weiß aber iſt beſſer: Rimme der frembden Violwurtz / wol zerſtoſſen / vier Loth der Blumen darvon / oder der vnſeren acht Sorh/ der Bruͤhen darin Vlolwurg ingeſotten fery ein Pfundt / friſch ſilß Baumoͤl zwey Pfuͤndt: Dieſe Stück miſch wol durdjeinander/ ſeudts in dop⸗ pelem Geſchirrb ß ſich die Feuchte verzehrt / dann ſeyhe es durch / rucks wol auß: Nimme andere friſche Wurtzel / Blumen / vnd der geſottenen Bruͤhen / ſeuds wie vor / ſeyhe es wider durch / vnd behalts zu der Notthurfft: Etliche thun noch darzu Wein ein Pfunder Muſcatenbluͤth acht Loth / Zittwen / Cardamoͤmlein / jedes ein halb Sorh / oder wie viel woͤllen / vier Sorh/mafchen das Del zuvor wol mit Waſſer / gieffen darnach den Wein darzu / vnd dann die Stuͤck rein zu Puluer geſtoſſen laſſens acht Tage in einem warmen Ort wol erbeytzen / kochens alsdann in einem doppelem Geſchirr / biß der Wein zum halben Theil einge ſotten iſt ſeyhens durch / vnd truckens wol auß: Zetteln darein gepuͤl⸗ uerte Veyelwurtzel zwey Pfundt beytzens widervmb acht Tage / ſeyhens wider vmb durch / vnd thun friſch Puluer darein / alſo auch zum dritten mal / laſſens ſieden / ſeyhens durch / vnd behaltens zum Gebrauch / vnd iſt dieſes das beſte.) Das IV. Capitel. „Bon Wandtläußfraue Wandtlaͤußkraut⸗ Spatula fœtida. —ú— RR SS» 2 8 S — — RN 9 N, NN 1 u As Wandtläußfraut befchreibt Dodo- nzus,daß es eine runde Wurgelhabe / mit dicken F groben Zafeln behencferfeine Stengel vnd Blaͤt⸗ + rer ſeyen denandern Veyelwurtzeln gleich / allein daß die Blärter etwas ſchwaͤrtzer feyen/ on fo man fie mie den Fingern zutreibe / geben fie einen ſtarcken ſtincken⸗ den Geruch vonfih:[ Der Stengel freucht zwifchen den Blaͤt⸗ tern herfuͤr / der iſt dick / glatt / hne Rnoden/ Ehlen hoch: ] Die Blumen ſeyn purpurbraun / vnd etwas kleiner dann die andere / nach welchen groſſe dreyeckete Schoͤttlein erfolgen / ziwener oder dreyer Finger lang / vnnd Daumens dick darinn rohter Same verſchloſſen ligt / faſt wie die Eruen / eines hitzigen Geſchmacks / wie auch die Wurtzel. Es waͤchſt diß Kraut in Italia von ſich ſelbſt bey den Zaͤu⸗ nen / vnd an tunckelen Orten auch bey den Weyhern: Bluͤet im Julio vnd Auguſto. Von den Namen. Andtlaͤußkraut wirdt alſo genennt / von wegen ſeines boͤſen vnnd ſtinckenden Geruchs / oder dieweil es die Wandtlaͤuß vertreibt: ¶ Griechiſch Zuoleʒ | Lateiniſch Spatula fœtida, vnd Xyris: Wiewol Dodonæus ein ander Kraut dadurch verſtehet. Frantzoͤſiſch Glayeul puant. Niderlaͤndiſch Wandtluyß cruyt / ſtinckende liſch. Engliſch Stincking Gladdon. Spaniſch Lirio Spadonad. Welſch Sparols fetida. Von der Natur / Krafft ond Engenfchafft deß Wandtläußfraurs. Odonzus ſchreibet / daß der Same vnd die Wurtzel warm vnd trucken ſeyn im dritten Grad | Inner⸗ Das Ander Buch / von Kräutern. 363 * Innerlicher Gebrauch. An braucht diß Kraut ſelten in Seib ‚wegen feines boͤ⸗ ſen Geruchs. Der Same eines halben Quentleins MNſchwehr eingenommen ſoll den Harn mit Gewalt trei⸗ ben. [Mit Eſſig getruncken / mindert das Miltz Die Wurtzel gepuͤluert / vnd eines Quentlins ſchwehr in Wein ]eingenommenfollgur ſeyn wider die Harnwinde vnnd Bauchfluͤſſel Krampff / Bruch / Huͤfftwehe.] Euſſerlicher Gebrauch. Safft auß dem Kraut gepreſt / mit Honig ver⸗ 2 miſcht vnd angeſtriechen / ſaͤubert vnnd reyniget gar ſehr / vertreibt die Raͤude vnd die Kretze. [Der Wurgelein Theil / Kupfferblumen ein drit⸗ z theil / Rhapontick das fuͤnffte Theil: dieſe Stück geſtoſſen / vnd mit Honig vermiſchet / gibt ein edel Pflaſter das die ſpitzen Pfeil vnd verlohrne Eiſen auß den Wunden vnnd Stiechen ohne Schmertzen zeucht. F | Dodonæus ſchreibt / wenn man den Saffe an die Wände und Beth ſtreiche / ſo verlieren fich die Wandtlaͤuſe / wie dann sts liche woͤllen / daß es daher ſeinen Damen habe. Das V. Kapitel. * Ron Hermodactylen. 1. Hermodaeylen Hermodaätylus vezus Maithiolt. | 1 — Nr Er Hermodactylen seyn zwey Geſchlecht / Der wahre vnd der falſche I. Den wahren Her. — modactyl beſchreibet Matthiolus, daß er ſchmahle REST Blätter habe / zweyer Spannen hoch / weiche ſich den Blaͤttern deß Eſchenlaubs vergleichen / oder der Affodillwurtz/ allein daß fie vielfchmäler vnnd grüner finde: Die snderfie Blaͤtter ſeyn viel fürger dann die andere / fo oben auf ſtehen / waͤchſt mir vier Wurtzeln / foaußeinem Vrſorung kommen anzuſehen wie Finger / an der Farb bleychroth / die Mir gel ſeyn weiß: Jein jede Wuttzel iſt formiere fie die Finger an deß Menſchen Handt / vnd ſihet man an jedem Finger obenei- Dal Befchlecht behalten einen Namen : Eines wirde K F nen Nagel/gleich wie eines Menſchen Nagel: dann — oda- &ylus lautet auff Teutſch ein Singer Hermetis. ] Dbenan den Wurkeln / da die Blätter herfuͤrkommen / hat fie ſubtiele Zafeln wie Haar: Mitten auß dem Kraut tritt det Stengel her⸗ fuͤr / daran die Blume ſteht welche er nie hat zu ſehen belommen / ſondern ein langlechten gruͤnen Knoſpen / wie ein Byrn for⸗ miert / faſt wie die Knoſpen der Wieſenzeitloſen: [ Dannenher iſt der ſchaͤdtliche Irrthumb gefloſſen / daß man die Wieſenzeit⸗ loſen fuͤr Hermodactylum faſt in gantz Europa gebraucht hat / ſo doch die Wieſenzeitloſen Gifft finde. ] Er waͤchſt vmb Con⸗ ſtantinopel hervmb. [Ob wol der Author allhie der Meynung iſt / daß dieſes die wahre Hermodactylen ſeyen / ſo halt ichs doch mit Lobelio vnd Dodonzo, daß es ein Geſchlecht ſeye Iridis tube rofz. Die rechten Hermodactylen werden zu Ende def andern Buchs G fuͤrgeſtellet. II. Falſche Hermodactylen Pfeudohermodadtylus Mat.hioli. 4 1 9 \\ pP NY 9 NUNG LEER N; —8 Wr: N) —= > —— = N \ \ W \ \\ 2 Mm. MI, ” \| VJX III IL. Dasander Geſchlecht / welches da iſt der Pfeudoher- a he iftein ſchoͤnes Gewaͤchs / mit wenig Blaͤttern / I. diefes halt ich nichts anders ſeyn / dann das / ſo im nachfolgen⸗ den Capitel fur Stendelwurtz geſetzt iſt: Jwelche da runde vñ ſpi⸗ tzig ſeyn / gewin dt obenauff ein ſubtielen Stiel / ſo zwiſchen zweyen Blaͤttern herfuͤr tritt / eine ziemliche groſſe geſtirnte Blume, mie ſechs purpurfarben Blaͤttlein beſetzet: Seine Wurtzeln ſeyn den vorigen faſt gleich wie die Figur auß weiſt. —J | Donden Tahmen. > ey Hermodadtylus verus genennt / das ander Pfeudo- hermodadtylus. Bon dem Gebrauch deß wahren Hermodadtyli. > ðJe Wurtzel deß Rermodactyli verihatein Art kraͤff⸗ u tiglich zu purgieren / wenn man das Puluer trinckt / o⸗ der die Wurzel ſeudet / vnd einen Trunckdarvon thu/ ſonderlich aber wie Paulus Eginera darvon schreibe! ſo purgiert fie Die podagricos. Man follefie aber im Anfang ges brauchen / eum humoresfüunt influxu. Hh ij Es mel⸗ — — — —— — — — — er — — — —— — — — — — —— — —— — — — — — — bein — — — — — — —— 36% A Esmelderaber gineta darbey/daßfiedem Magen fchädrs lich ſey. Mean bereyret auchin den Apothecfen pilulasde Her- modadylis ‚ welche von diefem Hermodactyl follen gemacht werden / vnnd nicht von,dem Colchico , welches Gifft bey = | ich hat. - Das VI. Capitel. Roth Stendelwurg. Satyrium erythronium. —— HR 8 — srl | \ * Dr ze WEN EN N N\ NE © mirde diefe Stendelwurg von etlis Er “ chen für den Pfeudohermodadylum Mat- | 5 thioli gehalten / wie bey Lobelio sufehen. Hat Eu ein zwieblechte Wurtzel / [ deren offt etliche bey⸗ 90 — ſammen funden werden /) ſo etwas langlecht itt / J vnden mit vielen Faſeln beſetzet: Auß der Wurgel koͤmpt ein glatter Stengel / mit zwey oder drey kurtzen breytlechten Blärs 4 tern / lfaſt wie Silien oder Bergfnoblauch ] befese: [zu Zeiten A ohn / u Zeiten Jmir Macken befprenger: Oben auffdem Sten- Mu gel vberkoͤmpt fie’ wie Lobelius melder / entweder ein rohte ‘| purpurfarbe / oder weiſſe / oder auch eine vermengte Blume) le [mit braunen Fäfeln’ vnnd einem weiſſen Stifftlein in der EM Mitten gesierer : Die Blärtlein biegen ſich / wann die Sonne warınb [oheinerioberfich.] Nachden Blumen koͤmpt ein drey⸗ 4 ecket Knoͤpfflein / voll gelbes Samens. Es iſt ein frembdes Gewaͤchs / wirdt in Welſchlandt vnnd 4 Franckreich finden: ¶ Ja auch in Steyrmarck vnd Saphoy: weil es nicht blühen /bringe es nur ein Blatt. E Von den Nahen. Ra Sten delwurtz wirdt auch genenne Schoßwurt / R 2 (<> Lateiniſch Satyrium erythroniam dente canino ‚og der Dens caninus,Pfeudohermodadtylus Matthi- oli & Italorum. [ Englify Dogs toorh. ] Von dem Gebrauch der Stendelwurtz. — meldet auß dem Dioſcoride, wenn man die Wurtzel l Satyrijerythronij, obs aber dieſes Kraut ſeye / - D-Tacobi Theodor Tabern.montani/ fi vngewiß:) nur in der Handt halterfo errege und rey ; Ehe a Enden Wercken / vnd ſo viel deſto mehr wenn ein Wein trincke. ker De Schoßwurtßz wirdt gebraucht in Steyrmarck wider das Grimmen mit fonderem Dus : Mann gibt fie auch den Kindern / in einem Waſſer geſotten / wider das Freißlich Das Puluer vonder Wurzeln pflege man in Steyrmarck den Kindern auff die Brey zu ſtraͤuwen / für die Wuͤrme / wie Camerarius ſchreibet. Das VII. Capitel. Von Affodillwurtz. I. Geel Affodilsitien- 6 Aſphodelus liliaceus luteus I. ISIS: WITT: GE 5 © werden der Affodillwurtz etliche Ges = [dhlechr erfunden. I. Das erfte befchreibet Do- donzus daß es langlechte ſchmale Blaͤtter habe / z) d:m Sau) oder den andern Affodillwurtzen gleich; Der Stengel ſey rundt vnd glatt mehr dann ei⸗ ner Ehlen hoch / vnd ohne Blaͤtter / oben in etliche Aeſtlein abge⸗ theilet / an weicher jeden drey oder vier Blumen herfuͤr kommen / den Silienblumen faſt gleich / an der Farb gelb / jnnwendig auch mit feinen Zaͤpfflein beſetzet: Nach den Blumen erfolgen dicke dreyeckete Schoͤttlein / in welchen ſchwartzer glitzender Same / den Peonienkoͤrnern etwas gleich / verſchloſſen ligt: Vberkoͤmpt viel lange vnd knodechte Wurtzeln / wie an den gemeinen Affo⸗ dillwurtzeln. [ Dieſe wirdt bey den Crabaten auch mie weiſſen Blumen gefunden.) * II. Dieſem iſt das ander Geſchlecht gantz vnnd gar ver· wandt / allein daß es rohte Blumen traͤgt / auch mit mehr Blaͤt⸗ tern beſetzt iſt: Seine Wurtzeln haben kleine haͤrige Faͤſeln an ſich / mehr dann am erſten Geſchlecht. | III. Das dritte Geſchlecht it den vorigenan Blaͤttern ſo dem groſſen Lauch aͤhnlich / doch Länger vnd ſchmaͤler / in der mit⸗ ten erhoben / daß ſie faſt dreyecket anzufehen ſindt: J vnd an dem Stengel gang gleich / hat viel langlechte [runde J Wurtzeln / in der Mitten dick / weiche ſich wie Dodonzus vermeldet / den Eycheln im — Fa h Das Ander Buch / von Kräutern, - 368 | dı1. eig Mobiler Afphodelus III. albus. A II. Roth Affodilloillen. * Aſphodelus liliaceus rubeus Il: B G C H 1V. GeelAffodillwurtz Aſphodelus IV.luteus minot. D x ' Eycheln vergleichen, [die außwendig ſchwartz lecht / jüendig gruͤnlecht] vol Saffts am Geſchmack ein wenig bitter / vnd er was zuſammenziehendt / an Stengel erſcheinen feine weiſſe ge⸗ ſtirnte Blumen / rings vmb den Stengel hervmb geſetzet / in der Mitten mit einem daͤpfflein / ſo auch etwas geſtirnt iſt: Nach PER III V. Geel Affodillwurtz Aſphodelus V. luteuss — den Blumen kommen runde Knoͤpfflein / in welchen dreyecketer ſchwartzer Same verborgen ligt. IV. XDieſem ſeyn die andere nachfolgende gantz gleich / allein Daß etliche gelbe Blumen tragen / ¶ Vnnd hat das fürffre Geſchlecht oder gelbe Alphodelus auch viel gelber Wurhel bey Hh ij einander / — — — — ——— NN —— 4 nn ——— — —— — — — — — — — — — — — — —— — — — — — ——— — — — — — — — — — — — — — — — — —— J — u ill 4 7 Fi f' “il Hy | na un! h | N N f — — man — — ELTA — — — — * — — — ——— — — ————— — —f nu m mn un mn — — —— — ur — — — — ug | F — 2 , 366 D Jacobi Theodor Tabernzmontan!/ einander/jedoch Kleiner dann der weiſſe ſo ſehr vmb ſich kriechen: F Die Blaͤiter finde ſchmaͤler / vnd trägt auff einem Stengel viel gelber Bluͤmem: Der Samen iſt tie an dem weiſſen / doch ein wenig groͤſſer. vi Roth Affodill bilien. Aſphodelus Vi. rübeus, 9 (N A — 7 VI. Dagfechfte Geſchlecht ift von dem vorigen vnderſchei⸗ den mit feinen rohten Blumen/ond daß feine Blätter auch mit Tuͤpfflein befprenger ſeyn VII. Das letzte Geſchlecht iſt den vorigen mit ſeinen gel⸗ ben Blumen auch gleich / bekoͤmpt auch dergleichen geſtriemte D Blaͤtter / allein daß ſie nit fo ſehr gekruͤmbt ſeyn / hat oben ein dicke runde knodechtige Wurtzel / auß welcher ſehr viel kleine Faſeln wachſen / wirdt gemeiniglich an den Waſſern funden. Von den zwey erſten Geſchlechten ſchreibet Dodonzus, daß ſie auß frembden Landen bracht werden / vnnd bluͤhen mit den Gilgen / die andere Geſchlecht werden in den Gaͤrten gezielet / ohn das letzte: Bluͤen im Maio vnd Junio. Von den Namen. Je zwey erſte Geſchlecht werden Affodilldilien ge⸗ nennt Lateiniſch Alphodelusliliaceus , von wegen O ihrer Blumen) fofich den Lilien vergleichen. [ Dider- ländifch Lelio Affodille. | Die andern werden genenne Affodillwurtz: Griechiſch vnnd Sateinifch Afphodelus,Haftula egia. Welſch A/phodelo | und Amphodillo. Spaniſch Gamones. Niderlaͤndiſch Affodille. Eng- liſch Afphodill. Arabiſch Chenuce oder Bhunte. Frannoͤſiſch A- phrodiles. Boͤhmiſch Kopyckokralovvfka. Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft der Affodillwurtz On der Affodilldilien ſchreibt Dodonæus. daß jhre Na tur vnd Eygenſchafft noch vnbekandt ſey / beyde in der XXArtzeney / vnd auch in der Speiß · Von der weiſſen Affodillwurtz ſchreibt er / daß fie zu vielen Sachen gut ſey / werde auch nuͤtlich zur Speiſe gebraucht: vnd ſchreibt Heliodus, ſtultos ignorare, quam magnum bo- num ſit in Malua & Aſphodelo. Matthiolus vnnd Fuchfius ſchreiben / die Affodillwurtz ſey warmer vnd truckner Natur. VII. Geel Waſſer Affodillwurtz. Aſphodelus luteuspaluftiis VII. Yu N NV. N N je Dr Ra NV VE 2 RL Va WENNS, WIE VG EN \\ ’ ZEIMIE AI FISISSST Innerlicher Gebrauch der Affo⸗ dillwurtz.· ” Obelius ſchreibt die Wurtzel geſotten / vnd in Honigwaſ⸗ ſer getruncken / ſey trefflich gut wider die Schmertzen vnd Wehetagen der $eber. Vnd ſo man die Wurtzel [ eines Quentlins ſchwehrmit ſuͤſſem Wein trinckt / benimbt ſie den Huſten / vnd iſt gut den jenigen / ſo einen ſchwehren A⸗ them fuͤhren. Dioſcorides ſchreibt / venn man die Wurtzel in Wein ſiede / vnd darvon trincke / treibe ſie den Harn vnnd die Monatzeit der Frauwen: Sey gut wider den Krampff / heyle die Brüch / vnnd lindere die Schmertzen der Seyten- Helffe wider die Gelb⸗ ſucht / anhebende Waſſerſucht vnnd Podagra, mehre die Vn⸗ keuſchheit. Der Wurtzel ein halb Loth mie Wein getruncken / dienet wis der Schlangenbiſſz / wie auch die Wurzel, Blum vnd Blaͤtter in Bein geſotten / vnd vbergelegt. Alſo auch die Blumen vnd der Same in Wein getruncken / widerſteht dem Scorpionen Gifft: wie dañ auch Nicander in der Beſchreibung ſeines Theriacks / wider ale Gifft lobet.] Euſſerlicher Gebrauch. Ffodillwurtzel in Eſſig geſotten / vnd angeſtriechen / ver⸗ treibt die Raͤude vnd Kretze. | [ Meie der Wurgel die weiſſen Zittermahlnach dem Badt gerieben/vertreibtfie. Das beſchorne Haͤupt offt gerieben / macht krauß Haar wachſen. Diefe Wurselsu Aſchen gebrandt / vnd mit Honig ein Salb darauß gemacht vñ angeſtriechen / macht das außgefallene Haar widervmb wachſen Aber die Wurtzel mit Stabwurtz in Laugen geſotten / damit das Haupt gewaͤſchẽ / wehrt dem Haar außfalle.} Dodonzus ſchreibt / die Wurtzel in Weinhoͤfen geſotten / vnd vbergelegt / heyle die vnreynen Geſchwaͤhr [undalte Schaͤ⸗ den.) fo weyter vmb ſich freſſen. Auff gleiche weiß — vertreibe! | \ Das Ander Buch / von Kräuter. 387 $ L 4 v 4 4 u A vertreibet ſte die hitige Geſchwuͤlſt der Beuſt vnd deß Gemaͤchts / F Syn Tenrfehlahrde wirde er in Gaͤrten gepftange auch andere Geſchwuͤlſt vnd Blutſchwaͤhren: ¶Wo man die Wurtzel mit Gerſten oder Feygbonenmeel ſendet / vñ vberlegt. Die Wurtzel gepuͤluert / vnd mit gebrandtem Alaun gemen⸗ get / vnd auff vnreine Wunden gelegt / etzet das faul Fleiſch auß: Wie dann auch die Wurtzel in Wein geſotten / vnd die vnreine Wunden damit gewaſchen reyniget ſie. Die Wurtzel in Waſſer geſotten / vnd die ſchaͤbige Haut deß Viehes darmit gewaͤſchen / macht daſelbſt das Haar widervmb wachſen⸗ Mit der Wurztzel geraͤuchert / vertreibt die Maͤuſe. Von dem Safft der Wurtzel. ſVBß der Wurtzel den Safft gepreſt / mit ſuͤſſem firnen Wein /Myrrhen vnd Saffran geſotten / ſoll gar ein gu⸗ Dioſcorides darvon ſchreibet. [ Mie Tutian vermenget / iſt gut den boͤſen flieſſenden Augen / außwendig darvmb geſtriechen. Es kan auch dieſer Safft nuͤtzlich gebraucht werden in den boͤſen vnreinen Geſchwaͤhren /¶ fo man den Safft warmb in die Wunden läffer: ] [ Diefer Safft allein für ſich / dder Weyhrauch / Honig / Wein vnd Myrrha darunder vermiſchet / vnd warmbin die Ohren ger laſſen / reyniget fie von dem Eyter vnd Vnſauberkeit. Wem die Zaͤhne wehe thun / der nemme den Safft von der Wurtzlen / laſſe ihn warmb in das Ohr auff der andern Seyten / gibt ein Linderung - * Von dem Del. C Linius vnnd auch Dodonzus ſchreiben / man folleein I WurselaußhölenBaumöldarinnthun/ vnd bey einem Feuwer kochen / ſolch Oel ſey gut angeſtriechen wider den Brandt vnd die erfrorne Ferſchen. ¶Oder die Wurtzeln klein zerſchnitten wol in Oel geſotten / vnd angeſtriechen / thut gleichsfoͤrmigs.] Bemeldtes Del in die Ohren gelaſſen / iſt gut wider die / Taubheit. Plinius ſchreibet die Wurtzel fey gut wider dag Zipperlen / entweder die Wurtzel geſotten und vbergelegt / oder in der Speiß genuͤtzet. Das VIII. Capitel. Von Galgan. | Eß Salgans feyn dreyerley Geſchlecht / NEED I. Das erſte befchreibet Dodonzus, daß es ha⸗ I be lange / ſchmale vnd harte Blätter’ dem Lauch Se) faft gleich doch härter / vnnd auff den Seyten ſcharpff· Sein Stengel ſeyn ſtarck / glatt vnnd dreyecket / bißweilen auch vierecket / ener Ehlen hoch: | darinnen ſteckt weiß Marck mie im wolriechenden Bingen: ] Oben am Stengel gewindt es Eleine glizende Blätter / zwifchen welchen der ſpihige vñ graß faͤrbige Same herfür ringe : Die Wurgel’ ſchreibt errift Lang vñ dick | safecherin einander geſchrenckt. Jauß- wendig etwas ſchwartzlecht / jnwendig aber etwas weißgelb / eines lieblichen Geruchs / vnd ein wenig eines bittern Geſchmacks. 11. Dieſem iſt das ander Geſchlecht faſt gleich/allein daß ſei⸗ ne Blätter vnd Stengel kleiner vnd kuͤrtzer ſeyn Seine Wur⸗ sein ſindt rundt vnd knodicht / hangen an langen Faſeln / faſt den Oliuen gleich / an der Farb vnd Geſchmack den vorigen gleich. III. Das dritte Geſchlecht iſt den vorigen an Stengeln/ Blaͤtter und Samen gantz verwandt / | dochfind Die Blaͤtter Arms lang / vnd ſpitig John allein feine Wurtzeln / fo auch etwas knodicht ſeyn / vnd an duͤnnen Faſeln hangen / faſt wie Haſelnuͤß oder kleine Zwieblein anzuſehen / außwendig roth / [ oder mit bleychfarben / rauhen Haͤutlein bekleydet / welche an den doͤrren Wurselmrunglecht it’ vnd jñwendig weiß / eines füllen liebli⸗ chen Geſchmacks / faſt wie Caſtanien. In Welſchlandt vnnd andern heiſſen Laͤndern / waͤchſt der Galgan von ſich ſelbſt an den waͤſſerigen doch gebawten Orten: N, — te Artzeney ſeyn zu den Augen: [ darein getroͤpffet: ) wie G [Den be⸗ ſten bringt man auß Syria vñ Aegypten von a dann viel fräfftiger iſt / dañ der fo man auf Welſchland⸗ Hi x Das dritte Gefchleche waͤcht in Welſchlandt allein wind Die Statt Verona; Jedoch in Afrıca iſt es auch gemein: J 1. Sanger wilder Galgan. Cyperus longus. —— JJ —— X — om — ETTLINGEN * II 5 — — & TE SIIITII> > Sr —— n & SS 7 —— / — N —— — NN H I SR A * ren — sr NY j ) ET NN BES SIAN Sue! y G DR 9 \ Fr J — — Von den Namen. Ilder Galgan heiſt Griechiſch vurreroee. Lateiniſch Cy- perus. Arabiſch Saherade. Welſch Cypero. Spar niſch Iuncia. Engliſch vnnd Niderlaͤndiſch / wilden Galegaen. [ Englifch Galingale. | Boͤhmiſch Galgan plany. [Das drifte Befchlechr wirdt Tralı genannt, Dulci⸗ chinum, Cyperus dulcis Theophrafti: Welſch Traſi dulce vnd Dokzolini. Niderlaͤndiſch Zoer Cyperus. Engliſch / Spaniſch Galingale. Bon den Africanern Hab alſelim. Don der Nalur / Krafft vnd Epgenfchafft deß wilden Galgans. Alenus ſchreibt / der wilde Galgan waͤrme vnd truͤckne / ohn einiges beiſſen. Hat auch ein Natur zu oͤffnen / gu reinigen / vnd zu treiben. Innerlicher Gebrauch. Iofcorides ſchreibet lib.1.cap.4- Die Wurgelhabeein D) Krafft zu erwärmen’ eröffnedie Adern vnnd treibe den Harn vnd auch die Deonatzeitender Weiber / wie Zgi- neta vermeldet. Plinius ſchreibt / ſie werde gar nüßlich gegeben den Waſſer⸗ ſuͤchtigen / denn ſie treibe den Harn vnd den Sandt / iſt derowe⸗ K gen gut wider die anfangende Waſſerſucht / die Verſtooffung zu eröffnen. [ So man der geſtoſſenen Wurtzel ein Quentiein ſchwehr mit warmem Wein einnimbt / ſoll auch der Scorpion Stich heylen. Von dem Samen ſchreibt Plinius wenn man jhn duͤrr ma⸗ che / vnd in Wegrichwaſſer eingebe / ſo ſtille er die Bauchfluͤſſe / vñ die Weiberfluͤß / aber er bringe Hauptwehe. Die Wurtzel in Wein eingenommen / ſtaͤrcket den Magen / iſt gut wider das Bauchgrimmen / hifft der Dauwung / vnd vers treibt den Schwindel. x N — — ne SH Cufferlke une E — * — a ae — — — — — — — — — — F —— ——— — — — — — m — —— — * — 368 D. Jacobi Theodori Tabern montani/ Euſſerlicher Georauch Alenus vnd Egineta ſchreiben / die Wurtzel koͤnne nuͤtz 6 lich gebraucht werden zu den vnreynen vñ feuchten Ge⸗ ſchwaͤhren / ſo nicht gern zuwachſen / dann ſie truͤckne vnd ziehe auch etwas zuſammen. Dioſcorides ſagt das Puluer von der Wurtzel ſey gut wider die Mundtgeſchwaͤhr / ¶ vnd heymlichen Orten ] fo weyter vmb ſich freſſen / wenn man daſſelbige einſtraͤuwe. Welchen Weibern jhre Zeit verbleibet / die ſollen ein Dampff⸗ badt auß dieſen Wurtzein machen / vnnd ſich darmit baͤhen / oder die Wurtzeln Pflaſtersweiß warm auff die Schloß legen. D [Soman zu dieſer Wurtzel ſo viel Lorbeern menger/mit ein» anderin Wein fieder / ein Pflafter darauß macht / den Waſſer⸗ füchtigen warm auff den Bauch legt / ringert vnnd nimpt die Geſchwulſt. Die Wurtzel gekaͤuwet / wendet den boͤſen Geruch deß Mundts vnd Athems. Von dem Galgant Puluer / Dia- galanga genannt. JS wirdt ein Confect / oder Sattwerg/ oder Puluer von diefer Wurtzel gemacht / mir andern Stücken / wie fol- Nr: Nimme Galgantwurtzel / Paradeißholtz / frifche Naͤgelin/Muſcatenblůt / weiß geſchaben Ingber /langen vnd auch weiſſen Pfeffer / ſcharpffen Zimmer’ Liebſtoͤckelſamen / II. Runder wilder Galgan. B Cyperusrotundus. NL — 2 U od Y a * + 9 NA j F —8 ——— 94 WANN N N n — N 5 9 Y * 3 ANZ > NT : ; —F ze / N * 2 * y 8 8 N \ 9— R G N uw A w7 \ — 3/— ——— VERA SIE N — MA/E A AN — Hp, u N A\ 42 ARBAR 7: \ / — SAN N Se \SSe NIE N 8 — —8 — J H jedes anderthalb Quentlin: Acker vnnd Gartenmuͤntz gedörret! frembdt Spica nardi, Cubeblin / Kalmus / Epffichſamen / Fenchel vnd Eniß / auch Mattkuͤmmelſamen / jedes ein Quentlin. Die⸗ fe Stück werden gepuͤluert vnd gebraucht: Diener fuͤr die grobe Blaͤſte im Leib / fürdert die Daͤuwung / fliller das Auffſtoſſen / ſtaͤrcket den kalten Magen vnd Lebern. So mans lieber als ein Lattwerge gebraucht / ſo nimpt man weiſſen Zucker / oder ver⸗ fhaumbten Honig / fo viel als anug iſt / vnnd macht ein Latt⸗ werge darauß. Von der Natur / Krafft vnd Wirckung deß dritten Geſchlechts. Ber dieſe Wurtzeln geuſt man Huͤnerbruͤhe oder warm̃ Gerſtenwaſſer / ſtoſſets vnd preſſet man den Safft auß: Dieſer Safft geſſen / mildert die Bruſtſucht / Seytenwe⸗ heiinfonderheit den Huften: nimbt das hitzig troͤpfflicht KHarnen: etliche vermifchen Zucker darunder. So man gemeldten Safft mir Rauckenwaſſer außzeucht / vñ trinckt / ſoll es zur Sruchtbarfeitdienen. Die Veroneſer eſſens / ſaugen den Safft oder das Marck herauß / vnd ſpeytzen das Haͤutlein herauß: dann fie eſſens rohe vnd auch gefocht : Dann zu Verona, tie auch Venedig / tra⸗ gen die Knaben dieſer Wurtzel Koͤrblin voll / vnd ſchreyen Dolce Traſi, das iſt / ſüͤſſe Trafı.] Die NEL + Das Ander Buch von Kreutern. 369 * EEE — AP N ar. S2 E53, VG —— —— — N 6 (er 9 — N) r NZ 27, ger, Die IX. Sein. _ Das I. Capitel. VWon Knabenkraut Pe. Y x 1. Groß Knabenkraut. Cynoforchis maior I. f — — NEE 7 RL N a STR e 20a BEN? IA A\ 2G- 7 — — / HE e Hr N oh A A Ä f —A 3 ASUS, n) “ll NL IN YuyBS TAN: m) FL a: N € N S ) \ DE Knabenkrauts ſeynd etliche Ge⸗ N} fchledht. (1.) Das erſte wirdt von Dodo- MW) nzo vnnd Marchiolo beſchrieben / daß es 2 breyte vnnd feiſte Blätter habe den Lilien⸗ blättern faſt aleih: Der Stengel fen ecker „ ondeiner Spannen hochrauch etwas hoͤ⸗ heran welchem viel purpurbraune Blur men herfür kommen / welche gleich als geähre umb den Sten- gel herumb ſtehen / anzuſehen wie ein offener Helm / welchs vn⸗ derſte Blaͤttlein mit purpurbraunẽ Puͤnctlein beſprengt ſeyn. An ſtat der Wurtzel hat es zween langlechte / dicke Knollen oder Saͤcklein / hart beyſammen geſetzt / auß welchen der oͤberſte gar völlig vnd ſafftreich iſt / der vnderſte aber weich vnd welck oder eingeruntzlt. —— Vnd iſt zumercken allhier bey dieſer deſcription, daß faſt alle nachfolgende Geſchlecht / ſo in dieſer IX. Section begriffen ſeyn / enander an Wurtzeln vnnd jhrer Krafft / wie auch an Blaͤttern / vnd zum Theil an jhren Blumen / faſt gleich vnnd DI. Groß Knabenkraur. F Cyno’orchis maior II. x s 1 N — — — — — — — — — wie ähnlich ſeyn / alſo daß fie auch von dem gemeinen Mann lecht lich könne erkennt werden. ——— — II. Das ander Geſchlecht iſt dem erſten mit ſeinen Saͤck⸗ lein vñ den Blättern gleich / allein das dieſelbige etwas ſchmaͤ⸗ ler vnd ſpitziger ſeyn / vberkompt an ſeinem Stengel ein dickes Aehr / mit weißbraunen Bluͤmlein beſetzt / mit purpurbraunen Puͤnctlein beſprenget / auzuſchen wie ein offener Helm / oder Muͤnchskogel auß melden ein Zaͤpfflein hangt / in der Geſtalt wie man den Saturnum mahlt / daß er ein Kindt im Mundt fuͤhret / welches Glieder zum Mund außhangen. Seine Saͤck⸗ lein vergleichen ſich zweyen Muſcatennuͤſſen / mit erlichen gro⸗ ben Faſeln behenckt / wie auch am erſten Geſchlecht. 111. Das dritte Geſchlecht har ſchmahle geſtriemte Blaͤt⸗ ter / dem ſchmahlen Wegrich gleich / vberkompt ein dicke geaͤrte Blume / mit vielen Farben gejiererfonften den vorigen gleich. IV. Dieſem iſt das vierdee gleich allein daß feine Blärter groͤſſer ſeynd. V. Das — — — — — — — — — — — — * — — —* — — — — N il) ' 4 Ä | 4 RE 9 4 Hi 1 J ü— — — — N N ne — * En — — — — * — — — — ee — — — — — — — t — — # Cynoforchis maior HL ze) =; 1% # —* FU Kill V. Marienträher Maͤnnlein. Cynoſorchis maculata. 7 rt (m Tide — Mn N \ \ w — >> - _ — — — rn — + —- > — * * —. — — A— —* * * * = — — — — — — EL - — — —i un — — ne — —— = — — — — m — ——— — — —— 8 — — er = — = EEE en E me — ee = — — *— Zi — * — Bote Hr - — — — * BER 3% —“ ee * Er A Een En — - - ü — — — — — — — — — — ——— — * eu, * * - — —— er — * — —— — — — — — rs n — ee iq J— 9 Seine Blumen ſindt den vorigen gleich / aug arb etwas grüne u ke . D.Iarodi Theodor Tabern montani / A er AIII. Groß Knabenkraut. & * ale! . Ve Das fünffre Geſchecht die Marienrräher / hat auch J dick// breyte Blaͤtter / welche mir vielen Flecken beſprengt ſeyn· lecht. VI. Wdeſcn vergleicht ſich dz ſechſte Geſchlecht / mit ſei⸗ 1V. Groß Knabenkraut. Cynoſorchis maior IV. SAN i * NUN TA AA NIIAERK ZONE NSS NUNG MAN 7 7 ON —68 Vi PA P — | — — WNI ' * * „7, v1. Geſprengt Knabenfraur. Cynoforchismorio mas, EZ nen Saͤcklein ond beſprengten Blaͤttern / welcher Flecken et⸗ mas [mar grün ſeyn Die Blumen feyn weiß vnnd purpur⸗ CN / eines gusen Geruchs / anzuſchen wie ein Narren⸗ appen. —— aa { J VII. Das letzte Geſchlecht hat glatte / ſchmahle vnnd ge⸗ —* ſtriemte Das Ander Buch / von Kraͤutern. A ſtriemte Blaͤtter / dem ſchmahlen Wegrich gleich die Blumen ‚F ſtehen weit offen / vnd hangen etwas hin derſich / gleich wie Mit einem Hoͤrnlein beſetzt / haben etliche Blaͤttlein an ſich / gleich wie Ohren an einer Narrenkappen — Sie wachſen auff den Bergwieſen / Buͤheln / in Waͤlden vñ Wangaͤrten / werden funden an důrren vnd feuchten Wirfen: Bluͤhen faſt m Aeinmenat: VII. Geſprergt Knabenkraut. | Cynoforchismotio Il. ZU — 2 EN * be — — — — — — Von den Namen. man Sehe Geſchlecht der Knabenkraͤuter werden Grie⸗ EIN ech vnd Lateiniſch genennt Cynoforchis. Welſch il )Teflicnlo.dicane. Spaniſch Coyon de perro. Frantzoͤ⸗ | ſiſch Covillon de chien. Arabifch Clafi alkeb. Böhmifch D vYflavvac. [Engliſch Dogs flones. Niderlaͤndiſch Hontsculle⸗ fens. ] Dasfünffte Gefchlecht wirde genennt Marienträher. Engliſch Foole flones. Die andern zwey Cynoforchis morio. Teutſch gefprengt Knabenkraut. Von der Natur / Krafft vnd Eygen ſchafft deß Knabenkrauts. FJNabenkraut iſt warmer vnnd feuchter Natur: die WWurtzeln ſeyn eines ſuͤſſen Geſchmacks. Innerlicher Gebrauch. Ey den alten iſt die groſſe volllommene Wurtzel wie OR andere Kuͤchenwurtzel zu der Speiß gekocht wor, E den / diefer Zeit wirdt fie nicht allein in Speiß vnnd Tranck / ſondern für ein koͤſtliche Artzney / den erlamten Mannen / welchen aller Much mir Weibern entfallen iſt / ob ſie damit wider zuerwecken. x Galenus fehreiber,die Wurtzel an dem Knaben kraut habe viel obrige Feuchte bey fich: Derhalben wenn man fie effe oder trincke/ ſo erzege fie die Ehliche Werck / vnnd helffe dem alten ſchwachen Mann widerumb auff die Fuͤß. Srie wirdt aber auff mancherley Weiß aebraucht/erliche - trincken fis in guten firnen Wein oder Maluaſier / etliche brau⸗ hen ſie in der Speiß / geben fie vn der ein Muͤßlein / oder backen ein Kuͤchleln darmit vnd geben fie zu effen: | Man fan auch Honig vnd weilfen Pfeffer darzu nemmen / vnd ein Latwerglein darauß mache ſolches anff ein Sorh ſchwer in gutem Wein etliche Tag eingenommen / hilfft dem ſchwa⸗ chen vnvermoͤglichen Mann baldt wider auff. [Oder alſo⸗ Nimb der Wuͤrtzel ein Quint. Haſelwurtz anderthalb Quint⸗ Sangenpfeffer ein Scrupel / miſche es vnder einander mit Ho⸗ nig / vnd genieß wenn du zu Berh gehen wilt | Aber das ander kleine verwelckte Säcklein gehöre fuͤr die Cloſter Sungframen: Denn «8 fohreiber Galenus daruon / daß daſſelbige alen Luſt und Begierde zu den Ehelichen Werckin hinweg nehme vnd hinderſchlage. Ba » Diofcorides ſchreibet / iwtñ die Männer die groffe vollkom⸗ mene Wurgel von de Knaben rant eſſen / ſo zeugen ſie Knaͤb⸗ - G fein. Vnd fodie Weiber die fleiny weiche Saͤcklein einnehmen vnd eſſen fo empfangen fie Mägdlein. Vnnd melderdarbey/ wenn die Weiber in Theffalia ein &uff vnd Begterdr machen wöllen zur Vnkeuſchheit / fogebenfie dierunde volle Wurtzel mie Geyßmilch ein zutrincken: Dargegen da ſie dẽ Luſt hinder⸗ ſchlagen woͤllen / ſo brauchen fie die runtzlechte Wurtzel. Etliche ſchreiben daß dieſe Wurtzeln gar gut ſeyn den ab» nemenden Menſchen / fo Phthiſici genennt werden. Die Wurtzel in Wein geſotten / oder zu Puluer geſtoſſen / vnd mit Wein eingetruncken / oder mit Eyern gebacken’ ſtillet die rohte Ruhr. Etliche ſiedens in rauhem herbem Wein / laſ⸗ ſens widerumb trucknen / ſtoſſens dann zu Puluer / vnd gebens alſo ein.] Euſſerlicher Gebrauch. en N Puleius fchreibt/die Wurtzel zerſtoſſen und vbergeleget / reiniget die boͤſe faule Geſchwaͤr vnnd mache fie zu⸗ Rn rn, * * Auff gleiche Weiß gebraucht / zertheilt die bikige Ge⸗ ſchwülſt / heylet den Brandt / vnd ſtillet das Blut. ng [Das Kraut vnd Wurtzel wol zu Muß zerſtoſſen und obere gelegt / iſt nüiglich die alten Flechten / die vnreinen Schäden da⸗ mit zu der Heylung fuͤrdern / alle Faͤulnuß benehmen / zeitigen / erweichen vnd loͤſen. 2 ne In Wein geſotten ond den Mundt damit wel gewaſchen / benimpt die Breune vnd Mundtfaͤule / nimmet auch die Hitz⸗ blaͤtterlein vnd Sehrigkeit der Geburtsglieder. WVom Safft der Wurtzel. DER Safft mir Honig vermengt vnnd angeſtrie⸗ chen / heylet die Schmertzen der Auge gar geſchiwndt / vnd benimpt die Fluͤß ſo darinn fallen. Es ſchreiben etliche dog fuͤr das Gegicht kaum ein beſſer Artzney / dann dieſer Safft. [Wie man die runden Wurtzeln einmachen follfo Conditum de ſatyrio genennt. „> werden die Wurgen alfo eingemacht: Nimme der vollkommeneſten weiffen runden Knabenkrautwur⸗ Dein wol geſaͤubert von allen Nebenzaͤſerlein / fiede fie in Waſſer / biß fie weich werden / thun fie zwiſchen zwey⸗ en Tuͤchern an Lufft / biß die Feuchte außtruckne: mach ein gu⸗ ten Syrup von Zucker oder Honig / wann du ab dem Fewer thun wildt / ſo wirff die Wurtzel darinn / vnnd lauß einen Wall chun / wann es erkaltet iſt ſo faß in ein ſauber Geſchirr zum Ge⸗ x brauch. Dieſes iſt anmuͤhtig zugebrauchen / am Morgens zwey oder drey geſſen vor dem Imbiß zu Reitzung zu ehelichen Wer⸗ cken / die aber fo verzaubert / es ſeyen Mann oder Weibsperſo⸗ nen / ſollens nehmen wenn ſie ſchlaffen gehen woͤllen. Diefe Wurgeln ſeyn kraͤfftiger / ſo ſie in ein Syrup darinn eingemachter Ingber gelegen / gekocht werden / oder ſo man die Stück foin der folgeden Latwerge zu reinem Puluer geſtoſſen / darunder miſcht / vñ der Wurtzeln ein oder drey einnimpt / vnd der Bruͤh ein Loͤffel voll darauff nimmet wann man zu Beth gehen will Von rk — — — at en — — — — — — — — — —— — — — — — —i | J — —— — — — — 372 A 8 Diefe Latwergen nimpe man auff einer Keſten groß ein / Von der Latwerge D iaſatyrion. V dieſer Lacwergen nimb der runden oder vberlengten Wurtheln die feiſten und vollkommenen / ſo im Augſtmo⸗ nat gegraben / wilder Paſtencywurtzel Brachendiſtel⸗ wursel, das Marck von Indianiſchen Nuͤſſen / Pineen⸗ ternlein / Piſtacien / friſch Naͤgelein jedes dritthalb Loth / weiß rein geſchaben Ingber / weiß Senffſamen ‚das Koͤrnlein auß der Frucht von Aſchenbaum / jedes fuͤnff Quintlein / die hin⸗ der Viertheil vnd Schwantz von frembden Eydexen / foStinci genenn / Neſſelſamen / (andere nehmen Zwiebelſamen) jedes dritthalb oder nur zwey Quint. Auß diefen Stücken mir ſchoͤn geläutere Honig mach ein Sattwerge in welche du zehleft fünff Serftenförner ſchwer Biſem / mit Roſenwaſſer wol zertrieben thun ſolſt. wenn man zu Bech will gehen / vnnd thut ein Truͤncklein gut kraͤfftig Wein darauff / dann es die blöden Mannen reitzet / er⸗ wärmer auch vnd ſtaͤrcket die Lenden / Nieren vñ Blaſen / nim⸗ mer alle Hindernuß deß Harns. | Es find die fie auff folgende Weiß bereiten: Nehmen friſche Ragwurtzel frifchesahme Paſteney / Gritzelmohren / Indiani⸗ ſche Nuſſen / Pineenkoͤrner / Piſtacien jedes dritthalb Loth / Inaber Naͤglein / Aeniß Rauckenſamen / Vogelzünglein von Jeſchenbaum / jedes fuͤnff Quintlein / Zimmet/ Schwams von Friutis Zwiebelſamen jedes dritthalb Quintlein / vñ machens wie die vorige / etliche thun auch ein wenig ſpiritus rofarum darzu. Von dem gediſtillierten Waſſer von Kna⸗ benkraut oder Stendel⸗ c wurtz. On der friſchen Wurtzel / ſo am ſafftigſten / kan su ob⸗ gemelten Sachen ein kraͤfftiges Waſſer bereitet / fo man diefelbige klein zerhacket / vnnd in Maluaſier oder guten Wein erbeitzt vñ das Waſſer daruon diſtilliert. Diß Waſſer Morgens vnd Abends getruncken / erwaͤrmet alle jnnerliche Glieder wie auch den Magen / entzuͤndet das Ge⸗ Blüt/dardurch die Begirdt bekraͤfftiget wirdt / bringt die erkalte⸗ sen Mannen wider auff die Fuͤß. Iſt auch den erkalteten vnfruchtbarn Weibern gut / erwaͤrmet jhnen die Geburtglie⸗ der vnnd macht ſie zur Behaltung deß Samens geſchickter / wirdt auch den Schwindtſuͤchtigen vnd abfommenen Men⸗ ſchen nuͤtzlich gebraucht. | Den Munde darmit gegurgelt / benimpt die Mundrfäule/ Breune vnd deffelben Verſehrung. In friſche Wunden / auch alie faule vnaͤrtige Schäden gethan / truͤcknets vnnd fuͤr⸗ derts zu der Heylung. Schwammen oder leinen Tuͤchlein darinn geneztzt / vnnd v⸗ bergelegtigereheiis vnd vertreibt ale kalte Geſchwuͤlſt Drüfen vnd Beulen. ] Das II. Gapitel. Don Stendellmurs-. u Cr Gtendellwurg feynd auch vielerley IN Geſchecht. (1) Das erſte iſt mit feinen Saͤck⸗ AN 2) fein ond feinen Fafeln dem Knabẽkraut gleich: Be) Seine Blätter ſeyn gang Ädericht/ etwas klei⸗ ner / dann an dem breyten Wegerich feine Bine E menfeyn etwas ſchwartzbraun anuſehen / wie ein fliegende Fliege / daher es auch Muſcarius genennt wirdt. IL. Dieſem erſten Geſchlecht ſeyn die zwey nachfolgende gantz vnd gar verwandt / allein daß eines groͤſſer iſt dann das ander / vnd daß eins gelbe Blumen traͤgt / mit dreyen Blaͤttern an dem Stengel beſetzet / als das Teſticulus muſcatius III. III. Das ander aber mehr vnd groͤſſer Blaͤtter hat / vnd et⸗ was verbliechen purpurbraune Blumen. IV. Das vierdte Geſchlecht / Telticulus V. militaris ge nennt / hat etwas kurtze breyte Blaͤtter / ſehr aͤdericht / wie der D. Jacobi Theodor F Taberne montani / AStendellwurß Teſticulus muſcarius I. NER, RI, —V& N an < TH Sara W BE nf F 11. Gelb Stendellwurtz. Teſticulus muſcaxius IIL groſſe Wegrich: Seine Saͤcklein ſeyn dem vorigen gleich / an den Stengeln erſcheinen feine Blumen / welche an jhren Stie⸗ len etwas lang herab hangen / auff eine Seiten gebogen / anzu⸗ fehen wie ein Menſch mit einem Helm / ohne Haͤnd vnd dFuͤh / ſeyn auch nicht einerley Farbe. V. Der An { | — > Ander Buch / v t 73 Das Ander Buch / von Kreutern. 3 A r , 3 IIL Stendellwurtz. F IV. Stendellwurtz. Teſticulus muſcarius. IV. TeſticulugV. militaris. Ve NH VE ‘ | | j — A SI G [ FIR = 3 — — N Nu } N N \ | % N \/ RD ‘N x NV,‘ Du Ei R — US: N * er == | QUU N N ; —— — Ve H' ⸗ 1% N alu. | —W N N 7 DE IN \ EB — NN £: IN FE; —* 9 — NE li ce 7 A N 573 eve 1 / NOS DI S | x ) iu /# NN VA) Z (Taf Ei - in V. Stendelwurs. - VI Stendellwurtz. . 1 Tefticulus VI. caftcatus. Tefticulus V I1.Sphegodes. | IB INN] 4 I N — | N D N A \ | 9 N ih IR J IN fl \ Ja \\ u J EN ‚ RB 1 \V- | INN * N il ; R N \ 3 | a f f \ % \y, | h Nr AN — — —96 N \ y SR RN IH Sa ! ih | | Yı | | 1 — Ss j Ä 9 — * SS I N IR ' Sch — — — — — — V. Der Teſticulus VI. caſtratus, har ſchmale lange Blaͤt · cter mit Striemen durchzogen / ſeine Wurtzeln ſindt etwas lang / VII. Von dem Teſticulo ſtrateumatico minore Xſchreiht oben dicker dann vndenauß / anzuſehen wie zween Finger / wirdt Lobelius, daß er gar ſchoͤne lüftige Blumen trage / oben wie ein auch genennt Satyrium cafttatum,oder kunuchum, dieweiles Helmanzufehen / vnten auß wie ein Menfch/ fofeine Fuͤß oder zwey dicke runde Saͤcklein hat wie bie vorige. Haͤnde hat / die Blaͤtter ſeyn etwas — geſtriemet. | | | | f De | — — — —— — — — — — — Mu Y i J um ' \ y \ A ‘ 4 J ’ A . f Fi id J Kae 49 1 1 | SEE ’ ID | + IN 94 Rn | | 9 Ei | PR A vi. Stendelwuk. | Tefticulus frateumatieusminorX. & N —9J IN SS, Mm har TUR TL NUN, N TIER = — 7 ’ J IX. Stendellwurg. Tefticulus XIII, 9 wu D X. DarTelticulus X V.ornithophorus hat auch etwas breite Blaͤtter / gantz ſtreimecht / vnnd ſehr befleckt / ſene Blumen ſeyn von mancherley Farben / fuͤrnemlich aber purpurbraun / weiß / vnd bleychbraun. Der andern Beſchreibung finde ich nicht / werden aber doch D. Jacobi Theodori Tabernemontani/ F 11X. Stendellwurg. Tefticulus XII. — — * 908 —0 8 u Do N vnter der gemeinen Beſchreibung begrieffen / konnen auch an jh⸗ ren Wurtzeln vnd Blumen wol erkennt werden. XI. Der Teſticulus latifolius V. Matthioli har etwas on» gleiche Blaͤtter von denandern: Es gedencket feiner Matthio- lus gar kuͤrtzlich inden Commentariis in Dioſcoridem, vnnd præſentirt nur die Figur. | Dans 1 — k * — — — a Das Ander Buch bon Kreutern. 32, | A XI. Breye Stendelwurtz F Das III. Capitel. Teſticulus latifolius V, Matthioli, Don Fuchshoͤdlein. 1. Fuchshoͤdlein / oder Fliegenblumen. Teſticulus vulpinus latifolius. — >>, I — rs ST en ang — ————— — —— — —— —— BE — — — —— — — — — — — — — — — ——— — — — XII. Klein Knabenwurtz. Tefticulus XV IL. minor. | 3 II. Suchehödlein. Teftieulus vulpinus, DE. G 7 ——— HRG ELLE IB —ä— — — in Was die Namen belanget / ſeyn dieſelbige bey den Kaͤutern ESS shoͤdlein ſeyn auch vi | hio- angezeigt: Mit ihrer Krafft and Wirckung fommen fie mis dem TION | 169 ch viel Ge⸗ 4— Knabenkraut vberein. R breytlechte Blaͤtter / etwas Eleiner dann die Silien- Ji ij blaͤtter / zu 2 er 4 ' 5 10:8 EB —3406 | Mi I: Be BR “ iR | Kr 1 | | ! NE [I Al | N I HE 31% D. Jacobi Theodor Tabernemonfani/ III. Fuchshoͤdlein. — V. Fuchshoͤdlein. Teſticulus vulpinus. II, | Tefticulus vulpinusIV. hermaphroditicus. IV. Fuchshoͤdlein. | Tefticulug vulpinus IIT. | lieblichen Geſchmacks: Seinebeyde Säcktein ſeyn rundt vnnd * mit etlichen Faſeln vmbgeben / wie auch die vorhergehen⸗ ce. ; IIL Dasander Befchlechr hat auch groffe runde Saͤcklein / feine Blaͤtter ſeyn breyt vnd aͤdericht / mit vielen Flecken beſpren⸗ ger/die Blumen ſcheinen purpurbraun / an zuſehen wie ein fligens der Vogel. | IILIV. Dasdriete Geſchlecht hat fünff oder ſechs Blaͤtter ganßz geſtriemet / vnd ein wenig breyt / dem ſpitzen Wegrich etwas gleich / deren etliche gekruͤmbt ſtehen: Der Stengel iſt Span⸗ nenhoch / an welchem fünff oder ſechs Bluͤmlein herfuͤr kom⸗ ſchwartz iſt / anzuſehen wie ein vnvollkommene Biene. V. DerTefticulus IV. hermaphroditicus har zarte weiſſe Dlumenfeine Blaͤtter ſeyn gantz breyt / vnd ſtehen weit von ein⸗ ander: Seine Wurtzeln vergleichen ſich etwas dem Teſticulo caſtrato.allein daß die eine am obern Theil etwas dicker iſt mit j⸗ Schwaͤntzlein. | Das IV. Gapitel, RN Don Rnabenfraur. N —— As gelb Knabenkraut (J.) beſchreibt lobe ius in feinen obſeruationibus, vnd neñet es Or- — R chidem Frifiam littoralem, bekompt zwey Blaͤt⸗ ter gleich den Zweyblat / etwas kleiner dann der ſpi⸗ Be Wegrich / rauh vnd haͤricht anzugreiffen: Der N ee ift Pe hoch / an — Did geelgruͤne Bluͤm⸗ S ein erſcheinen / gleich wiean dem Flyacinthomaiore; Seine blaͤtter / der Stengel iſt faſt einer Spannenhoch / an welchen weiſ· Wurgeln ſeyn * runde/ kleine —— = fe Blumen herfür kommen mit drey Blaͤttlein/ deren eines 0 11. Das klein wolriechende Knabenkraut / bekompt die kleine⸗ | —h, —Do 7 I - benauß ſtehet / die andern zwey auffder Seiten wie zween Fluͤ⸗ſte Blaͤtter vnter allen Geſchlechten / den Wegrichsblaͤttern et⸗ gel/ in welches Mitte ein Schwaͤntzlein ſtehet/ faffanzufehen was glei F a gleich / doch gar ſchmal vnd gering’ an Farbengrün: Der wie ein Sommervoͤglein: Die Blum iffaucheines ſuͤſſen vnd Stengel iſt gar ſubtiel einer Hand hoch / mit vielẽ fleinen,weilfen wolrie⸗ 2 u Ken Dh U men / mit erlichen Blaͤttlein / an welchen das vnderſte etwas | ren Schwänglein / die anderaber dick vnd langlecht / ohn ein — — — — - nn — — In En un um EU Zi SU se (ij f ii ib J N — u e N E Das Ander Buch / von Kreutern. 377 11. Klein wolriechendt Kna⸗ F, 1, Geel Knaben⸗ kraut. benkraut. Teſticulus luteus. Orchis Teſticulus minor odo- lutea. ratus. I) ka ij Re FIR LAN, ?) IR AD, i RN FAN, >) AS AR R 538 38 —Sc N —— 4 — ——— [7 N —8 —S Knabenkraut. Teſticulus galericulatus. 9 N) 4 yon — N N HE S BEI (7) hr ZN f 8 wolriechenden Bluͤmlein beſetzet / den andern faſt gleich : Bluͤen im Auguſtmonat oder Septembri. > — RN 5 > * SE > a3 TEE BY/A N \\D3> EB Rp ni > s ‚hl: N i N ’ ns — vu - Koch pi —VV—— re, — 9* P — * 5 * —RA BE — EHUALE ine “ * IN # 2 ua RD, HN N ‚ RT Das V. Capitel. Don Bockohxdlein / vnd Geylwurtz. 1. Bockshoͤdlein Teſticulus hircinus. _ — Ü — wel Are STH U) ARE R N —— nd N ar U 1% Ye Be —X or) —— — AN 9 Teſticulus hircinus. Il. NN N SW 17 Y KINO) | INMETUE Typ K 7 — 17 I {X — 7—* 8 LER —88 —9 ww —* 9 — N ST NL, kn W a N ER Bockshoͤdlein werden auch etliche | ) Geſchlecht erfunden / auß welchen dag (1.)erſte Ge⸗ DR ſchlecht lange / breyle vnd glatte Blaͤtter hat / den Si» Stil lienblaͤt⸗ - * x —— — a a A ——— — — — — er a ne — — sn —— nice ee ee — — m a — — — — — — — —— — —e ———— BEE DIE RE, ER N — — — — gene — — — — — — — — — Ber * en EZ — ui — — — — ——— — — — — mn nn re. ON I — ie aaa — — — — 0 FE a an — — — Ur — — — —— nn nn ————— Ten ee ed een Fl i — — — — — — J — — — + te — — — — — ee en Enge Sn ea enge au Tee — — X 4 3/8 D. Jacobi Theodori Tabernemontant/ F 1V. Froſchblͤmlicht Geylwurtz Orchis batrachites, 111. Klein Bockshoͤdlein. Tefticulus hircinusminor III, / N 4 Ya N III (AD: Ar a. V. Bienblůmicht Geylwurtz Orchis melitius. lienblaͤttern gleich: Der Stengel iſt einer Elen hoch / oben auß dick wie cin Aehr anzuſehen / daran feine ſtinckende Blumen her⸗ fuͤr kommen / am Geruch gan ſtarck wie ein Bock an Geftalt wie ein. offner Helm, ang welchen lange Schwaͤntzlein hangen / Aa INN /IT 1) * * A ART au M RR —* —88 VEN Er ER VI. Bocksgeyl Tragorchis. ER REN Y R6 Sr TEN N 7), E77, Hi} CIHTIIHE IHRE HH — etwas gekruͤmbt / anzuſehen wie ein halbe Eydex mit dem halben Leib vnd dem Schwang: Die Blumen ſeyn an etlichen Orten mit purpurbraunen Flecken beſprenget / nach welchen langlechte vnd geſtriemte Schoͤttlein erfolgen / darinn kleiner Same ver⸗ ſchloſſen iſt. | Dieſem Das Ander Buch, von Krentern. 379 VII. Stendelwurtz. F IV. Die Froͤſchbluͤmlicht Geylwurt / Orchis batrachites Satyrium trifelium, genennt / iſt wie Lobelius ſchreibt cin Geſchlecht der Stendel⸗ wurtz / quæ ſexus ſunt ambigui, alſo daß es wol koͤndte ein Te- fticulus hermaphroditicus genennt werden : Wirdt aber Froͤſchbluͤmlicht Geylwurtz genennt von wegen feiner Blumen ſeyn nicht runde / ſondern etwas langlecht / gleich wie dev Te- ſticulus vulpinus hermaphroditicus. V. Die Bienbluͤmlicht Geylwurtz / Orchis melitius geneñt / hat lange ſpitzige geaͤderte Blaͤtter deren etliche krumb wachſen / hat ſeinen Namen von den Blumen / qui apis cadauerulum exprimunt & repræſentant. VII. VII. Die Stendelwurtz werden an jren Wurtzeln leichtlich erkennt / haben nur drey Blaͤtter / ſeyn an jhren Blumen etwas vngleich / deren ſich die erſten einer Fliegen vergleichen / die 6 Fer aber ſcheinen bey nahe wie die Bluͤmlein an dem Eyſen⸗ ůtlein. Das VI. Capitel. Von Ragwurtz. J. Klein Ragwurtz Maͤnnlein. Triorchis mas minor. RK \ Qt N 2 if NS ' ) H DAN) SS > In VIII. Stendelwurg. Satytium triphyllon. ze u. 5} N Sm ‚ UM, a D ou 25 B 9 9 Hut Hirt ER DA) a! ll —3 * 8 EN i h SV — = “ G rp Cr Ragwurtz werden etliche Geſchlecht vocrgeſtelt / (1.) auß welchen das erſte Geſchlecht R ſich mie feinen Blättern den Sitien verqleichet / af a har einen ziemlichen dicken geftreifften Stengel / K daran feine weiſſe und hefprengre Blumen her⸗ für kommen / vnten am Stengel vberkompt esdreySächiein an einander / deren zwey groß ſeyn / das dritte aber faſt klein / mit et⸗ lichen angehenckten Faſeln. 11. III. Deſem ſeyn die zwey nachfolgende Geſchlecht gleich mit jhren a / allein daß fie in der einen Art IL. I1l. Dieſem ift das ander vnd auch das dritte Geſchlecht etwas Länger vnnd fpiklger ſindt / jhre Blaͤtter ſeyn auch mehr faft gleichvallein daß fie ſchmaͤlere Blärterhaben: Die Blumen geſtriemet. 2 feyn den andern auch etwas ungleich / aber mit jhrem Geruch IV. Das groß wolricchende Knabenkraut / Triorchis odo⸗ kommen ſie gantz vber ein. rata genennt / hat drey langlechte zwiebelechte Wurtzel / mie Ji ii wenigen fo ſich denſelbigen etwas vergleichen ſollen: Seine Saͤcklein — — —— — — — J 9 iR — — — — — * — — rn —— a Rn —— _— x — — — — Per, 350 D. Jacobi Theodori Tabernemontani/ F a IT. Groß Ragwurtz Männlin. | 111. Ragwurtz Weiblein. Triorchis mas maiot. Triorchis fœmina. NET | 77.) EIG 3 SORIAVGE — ae... N LTR B G \ x \ N \\ N N IN N N N {N IN) x NN N NV Se NN \ NY EST — N N H NIT 1V. Groß wolriechend Knabenkraut. V. Geel Ragwurtz I. end TI. Triorchis odorata. Triorchis lutea L & II. 1 J. —8 NV FIG —8 19 5 N S 72 ' S N AR N F Br Ale AN > | DK 8 UN . Pi N r al; A D £ w ‘ 1 N N. 2 \ E — N € v p % 9 g —— Bl - —— — — GH m - 7 7 Ib BEREIT GGRGLLLE N N: | — — — AH N N —— \\ SS = ’ N ER (N N N = > — —— dr VL K DD EN / * wenigen zarten Faſeln behencket / auß welchen runde vnd ſpitzige V. VI Die andere drey nachfolgende Geſchlecht / ſeyn dem Blaͤtter wachſen / aleich wie an der Ophri Pliniana, wie Lobe- vorigen mit jren gelben Blumen gang gleich / haben drey runder / Iusmelderfeine Blumen vergleichenfich dens gelben Knaben · ¶ weiſſer Wuͤrtzein oder Saͤcllein / ehn das (V II.)dritte/ welches kraut / am Geruch gantz lieblich. Wurtzel etwas groß vnd langlecht ſeyn. Das Das Ander Buch / von Kräutern. 381. | F A I VI. Gelb Ragwurtz TIL VII. Ragwurt. | Triorchis lutea III. Triotchistrifolia. | ji — | DER 1| r IE j AD N i el K F I N ,* J J | u | — * H J N ; | | | ilen weiß / bißwei ſprenckelt: Die | vın. : Blumen / bißweilen weiß / bißweilen auch geſprencke | —— Blaͤtter tommen im Martioherfür: Wirdt auff den Bergen Ih Serapias montana, funden. | | h 9 Das VII. Kapitel. | | NNY 1 I SY - Bon Händlenswurg oder Creugbfumen. F —8 nr | NZ 7, Cr Ereugblumen oder Haͤndtlenswurtz Ö\ X iverden vielerley funden: Esfeynaberihrerfür I > * 2 9 nemlich zwey Geſchlecht / groß vnnd klein. Die I 5) groffen feyn einander an allen Stücken bey nahe N / gleich fie haben Blaͤtter faſt wie der Knoblauch / aufgenommen daß etliche breyter ſeyn: Sie werden aber auch | von einander vnterſcheyden / dann etliche ſeyn glatt / etliche bio IF fleckt / etliche gang aͤdericht oder ſtriemecht wie die Wegerichsblaͤt⸗ ter / auch ein Theil breyter / dann die andern. Ihre Wurtzeln ſeyn zertheilet / vnd auff beyten Seitten zerſpalten / anzuſehen wie —9 Menſchenhaͤnde / daher fie auch Haͤndtlenswurß genennet wer⸗ den / doch ſeyn etliche Wuͤrtzelein lang daran / als wie Finger / et⸗ liche gar kurtz/ tie geſtuͤmpffte Finger / oder geſtümpffte Hände. Auß der Wurtzel waͤchſt ein runder / glatter Stengel mit geaͤhr⸗ ten Blumen / deren etliche weiß ſeyn / etliche geſprengt / andere — braunweiß / eines guten Geruchs = | Das kleine Geſchlecht / die Palma Chrifti minor, gewindt hi e „ viel Finger an feiner Sande / feine Blaͤtter vergleichen ſich — K etwas den Blaͤttern deß Saffrans: Hat einen glatten ſubtilen Stengel / daran ein purpurrote Blumen waͤchſt / eines lieblichen Geruchs. Von den Namen. | | ! VIIT. Das Bergknabenkraut iſt mit feiner Wurtzel der ee oder Haͤndtlenswurtz wird Sareinifch geneñt — Creutzblumen faſt gleich ſeine Blaͤtter fein glat vnnd geſtriemet / PalmaChriſti, Setapias, Satyrium, tegiũ oderbafilicö, |\ m Sunio pberfompe eg an feinen Stengeln fehönemwolrischende Rywiewol ſich difer Natnenit welanfffiereimen wil: Item |! j Cyno- | | | I ne = ü — — —* — — 332 DRTarobiTheodoriTabern.montanv / aͤnnlei | in Ho annlein A | aswurtz Männkin. * 13 Klein Haͤndlenswurtz Männlein, u haft masl. » Palma Chriſti minot mas Mi . art Bi 4 9 N u. l — a BE \ + k i DR: { J 4 4 1 I { ı e1 al \ b N T # ji a i L 14 —4 B © — TEE a / Ai * 1 | 4 N, 2 ——— | Klein Haͤndlenswurtz Weiblein- Palma Chrifti fœmina. Palma Chrifti minor foemina, - N * I N h | K E \ an E 7 J 2 Cynoforchis, darvon weiter zuſehen ift bey Lobelio, welcher " { h ’ + ; ; N n l⸗ nit allein dieſe Namen / ſondern auch ſehr viel andere Geſchlecht es / | 2 ne u See a — mehr obferuiert vnd bef heichen hat / wie auch C-Clufiusinfeie derlaͤndiſch / Man dee nen Obferuat.Pannon. fo. 1 | | & re | on — r | Bar Er Das Ander Buch von Kreutern. 383 Haͤndtlenswurtz· F Händrlenswurt | Palma Chriftimaculara. Palma Chriftimaculata montane. ERINN ZUG m; IR & H Waſſerhaͤndtlenswurtz Palma Chriſti paluſtris I. Waſſerhaͤndtlenswutt Palma Cheifti paluſtris II. — I \ —8— N b N) K Von dem Gebrauch und Krafft der Ereugblumen. — J ſchreibet / das Puluer von der Wurtzel mit Mein eingenommen vertreibe das viertaͤgliche Fieber) manfol es aber gebrauchen kurtz vor deß Fiebers Ankunfft. Es ſoll auch dig Puluer gut ſeyn den vnſinnigen Menſchen / vnd denen ſo mit dem Vergicht beladen ſeyn. Die A — —— u“ — — — — ze “ — — — — — — — —— » ——— — — — — — 384 B..Jacobi Theodori Tabern⸗ montani / —— — | Waſſer Haͤndtlenswurtz II. F Sommerwurk. Palma Chriftipaluftus IIL Orobanche I, N —— x —RX ER —— ar —B — a (I > nn ö s : | ii A An fl un Ni KH. DH A iM ! Be ‚ IN, —⏑— 9 — = sul) c DS u” H Die Wurtzel geſtoſſen vnnd vbergelegt / fol gut ſey wider die Ä f OWL 5 4 podagriſche Schmerzen und Wehethumh Some s i Orobanche II. Das VII. Sapitel, £ il nn h N N: Fon Sommerwurg. * —* * er “D 4 r J * — ie" } / ri DRK me Er Sorfierwurg ſeyn zwey Gefchlecht/ a einander fafi ähnlich. Matthiolus ſchreibet vom erſten Geſchlecht / daß es ein rauhen / roten feyſten ON vnd zarten Stengelhabe / ohn Blätter’ wachfe "N Ye | offe anderehalb Schuch hoch / habe bleychgelbe N. D Blumen / die Wurtzel ſey eines Fingers dich [und ſo der Sten- I gel verwelcket / wirdt die Qurgelbol. Es waͤchſt diß Kraut vnter den Eruen vnd andern Huͤlſen⸗ fruͤchten / ¶ vnnd erſtickt dieſelben / daher es dann den namen Er⸗ uentoürger bekom̃en hat / auch vnter dem Hanff darumb wirdts in Thuͤringen / Hanffmann genannt: vnd an anderen Kraͤuter mehr / als auff der Ferberblumen Habichkraut / Klee / Wicken / wilde Roͤte /dann er ohne andere behilff niemalen wachſet. Von den Namen. | 3 Ommerwurtz vnnd Eruenwuͤrger / [oder Ohnblae] heift Griechiſch vnnd Lateiniſch bey dem Theophrafto Ä Ardwpov. Caudaleonis, Mala herba vnnd Herba . tauri oder Herba vaccæ, dieweil die Kuͤhe / ſo dig Kraur K E geffen haben / alſo bald der Ochſen begeren. x — —— — —— — — — — * Von der Natur / Krafft vnd Epggenſchafft. Om merwurtz iſt kalt vnd trucken im dritten Grad. Es hat diß Kraut keinen Gebrauch in der Artzeney: So mans mi fon Tr kochen Etliche Leut eſſen ſie rohe / wie die Spargen] einen ae init den anderen Hulſen Fruͤchten ſeudet 6 Salat / mit Baumoͤll / Saltz vnd Eſſig abbereytet. Br ne Die — m em — Das Ander Buch / von Kraͤutern. 385 EN Y da 7 Nu —— II a N N: NN Das |. Br br34, new mut OS SE AZ S * — —— N IA 7 es > z D N 8 de: RR LS Ih Capitel. Von Welſch Beerenklauw. Welſch Beerenklauw. Acanthus ſatiuus. N — MR nr h N — 5 — mm 4 ZIEIEN TERN Rt, )y Jeſes Kraus hat ein lange sähe rot⸗ farbe Wurkel gantz ſchlipfferig / mir kleinen Na) Safeln behencket / auß welcher ein glatter Srtengel waͤchſt / etwan Fingers dick vnnd zweyer Elen hoch / vnten herumb mit feyſten ſchwartzen / langen vnd breyten [zerferfften ] ſtachlechten Blaͤttern beſetzt / welche tieff zer- ſchnitten ſeyn / zu oberſt aber har er kleine Blaͤttlein / zwiſchen wel⸗ chen kleine ſtachlechte Huͤlſen ſeyn / darauß weiſſe Blumen her⸗ fuͤr ſchlieffen nach welchen man einen gelblechtẽ langen Samen findet / wie ein Welſche Erbs Es waͤchſt in Gaͤrten / an ſteinigen vnd feuchten Orten [Bey Mompelier waͤchſet es von im ſelber / da cs dann die Apothecker zu den Cliſtirn hollen.] Bluet im Ju⸗ nio vnd Julio. Von den Namen. Elſch Beerenklauw wirdt Griechiſch vnnd Sareinifch TFgeneñũt Acanthus.[ Item Pæderos vñ Melanphyl- Nos Galeno:Niderlaͤndiſch Beeren claenw: Engliſch Beares hreech.]) Welſch Acantho. Spaniſch Terua gi- guante. Boͤhmiſch Akant. Frantzoͤſiſch Branche vrfine.] F Donder Natur / Krafft / Wirkung vnd | Eygenſchafft. Atthiolus vnnd Fuchſius ſchreiben / Die Blaͤtter der Beerenklauw haben ein Natur zu zertheylen vnd zu ver⸗ schren : Aber die Wurtzel ſey einer ſubtielen Subſtantz / iſt dero⸗ wegen warmer vnd truckner Natur [Diefes gantze Gewaͤchs hat ein zaͤhen Safft / darauß etliche ein Gummi zurichten / welches de Iragacantho nit vngleich iſt.)] Innerlicher Gebrauch. M S wird diß Kraut in Teutſchlandt nicht gebraucht / die⸗ weil man es nicht haben fan. In mangel deſſen vers meinen etlich es ſolle die Wiſendiſtel / ſo Wiſenkoͤlge⸗ nannt / gebraucht werden. Dioſcorides vnnd Plinius ſchreiben gar kurtz davon / daß die G Wurtzel gekocht vnd getruncken treibe den Harn / vnd ſtopffe den Leib: Sey gut den Schwindſuͤchtigen vnnd denen fo gebrochen ſeyn / in der Speiß genuͤtzt / vnd fuͤrnemlich mir Gerſten.) Sie vermelden auch / daß die Wurtzel den Podagriſchen gut ſey zerſtoſſen vnd vbergeſtrichen. [Euſſerlicher Gebrauch. Je Blaͤtter mit Gerſtenmeel in waſſer gekocht / dar⸗ Mnach das Waſſer abgegoſſen / vnd Schweinen ſchmaltz zudem Kraut vnd Mehlgerhanwndvbergelegtzeitige vnd erweycht die Geſchwulſt. Die Wurtzel zerſtoſſen / oder geſotten / vnnd Pflaſters weiß vbergelegt / heylet die verrꝛuckte Glieder vnd den Brandt: man mags auch im Podagram vberſchlagen.) H Das II. Gapitel. Don Wegdiſteln. Fr Wegdiſteln ſeyn etliche Geſchlecht / (L)das erſte hat ein ſchwartze bittere Wurtzel/ jn⸗ vendig etwas weiß vñ zweyer Spañen lang / auß welcher ſehr hohe vnd dicke Stengel wachſen / an Farben weißgraw / als weren ſie mit zarter weiſ⸗ ſer Wollen vberzogen: Oben am Stengel erſcheinen dornechte Koͤpfflein einem Meerygel gleich / doch etwas kleiner / auß welchen härige weiſſe Blumen herfuͤr ſchlieffen / nach welchen man fchwartzgrauwen Samen in weiſſem Haar verborgen finder etwas fleiner vnd runder dann def milden Saffrans / eines bite tern vnd hitzigen Geſchmacks. Seine Blaͤtter ſeyn groß / lang breit vnnd ſtachlecht / wie an der weiſſen Eberwurtz / allein daß fie ſchmaͤler vnd weiſſer ſeyn / gleich als wann fie mie Spinnweben vberzogen weren. 11. Dieſem iſt das ander Geſchlecht in allen Stücken gleich, allein daß es purpurfarbe Blumen tregt. II. Das dritte Geſchlecht hat ein Wurtzel / welche ſich auff beiden Seitten außbreittet / vberkompt einen ziemlichen hohen Stengel daran feine ſchuppechte runde vnd langlechte Knoͤpff⸗ lein erſcheinen / in der Hoͤhe mit — wollechten braunen | Vf Biumen — — — — — — nn — —— ee) Ben — - — — — — — — re — —— — — — — ——— — — —— — — —— — — —— a — — — — — — — = — —— ee: — — — 386 A B 1. Weiß Wegdiſtel. F Acanthium vulgare I. flore albo, Inkl, — NY - GH eo DIN —— 4 u 111. Frembdt Wegdiftel. Acanthium peregrinum. N 4 DAN oe — IN I = N! N K FEN Blumen beferet/den Kornblumen Knoͤpflein faſt gleich: Die Blätter feyn lang vnd ſpitzig / zerkerpfft und ſtachlecht. IV. V. Die zwey letzte Geſchlecht weiß Wegdiſtel genennt / ſeyn dem erſtẽ gantz gleich / beides mit jren weiſſen dicken vñ wey⸗ chen Blumen / mit jhren breiten vnd groſſen ſcheußlichen vnnd D. Jacobi Theodori Tabernxmontani / dornechten Blaͤttern gar hoch in die Hoͤhe. | Sie werden von etlichen in den Gärten gepflanger / wachſen auchneben den Zaͤunen vnd an Wegen. Bluͤhen im Junio vnd Julio 11. Wegdiſtel mie purpurfarben Blumen. Acanthium vulgare florepurpureo. » | —VWMui⸗ RR J 0 AN) —6 rw u a7 RUND NUNG rt, go \ 9 un A MM /) fi N 1V. Weiß Wegdiſtel. Onopordum I. 7 —43 —88 BEN EIN BR HERE A DIZ ER YYYAE Bon — nn — Een — — — — Donden Damen, —8 Egdiſtel heiſt Griechiſch anavda Aevnn.Sareiitifch Spi- t\ Snaalba,A canthium, KrabifchBedeguarr.Frangöfifch blanche. Welfch Spina bianca. Böhmifch Trubj- Niderlaͤndiſch Wirte Weghdiſtel. a. ven the] ſch ghdiſtel. Engliſch Cor Die zwey letzte Geſchlecht werden Onoporda genennt. [BE gcurgo d aſino. Engliſch VVay Thiſtle.] Don der Natur / Krafft / und Eygenſchafft der Wegdiſtell. ygenſchaff Je Wursel iſt einer trucknen Natur / vnnd zeucht ein Evwenig zuſammen: Aber der Same iſt einer fübrielen Fond warmen Subſtantz | Innerlicher Gebrauch der Wegdiſteln. D Iofcorides vnd Galenus ſchreiben / die Wurgel ſey den je⸗ nigen gut / ſo da Blut außſpeyen. Defgleichen den Ma⸗ genſuͤchtigen / vnd denen / ſo Bauchfertig ſeyn: Man Ean vie Wurtzel duͤrꝛr machen vnnd das Puluer in Wegrichwaſſer oder ſauwrem rotem Wein einnemen. [Die Wurtzel vnd Blätter geſotten / vnd darvon getruncken / dienen wider den Krampff / in welchen der Halß zuſammen/ vnd E das — hinderſich — wirdt.] "a Es melder auch Diofcorides , daß der Sa ' Kindern gurfeyfoden Krampff — Same den jungen Euſſerlicher Gebrauch. > Me Ergroß Zaͤhnwehtumb hat / der ſiede die Wurtzel vnd op) Spiele den Mundt mit derſelbigen Bruͤhe / ſo vergehet Rder ann Galenusbezeuger. ie frifche Wurtzel zerſtoſſen vnd vbergeleat let die phlegmatiſche Geſchwaͤr. — Das Ander Buch / von Kräutern. V. Weg Wegdiſtel. Onopordum IL. B l 387 Das III. Capitel. Von wildt Carlin. J. Wilde Carlin. Acarna Theophrafti. | } PA WED: X x If S j — NN ⏑— NND? M l) {) N MRS \ 16% F AA J 4 fahr At — N —— —— —FÜÜB * WWwW — AWWW IM ĩ J Nr, 7 > BET oO ? —FSB— ——— * — — )/ N N N N N . Jeſe beyde Kräuter werdenvon Lobelig” ‚ in feinen obferuationibus Befärikben bag dornecht vnnd ſtachlecht ſeyen: (I.) Das erſte dc ſchlecht Habe grüng a ſpitzige vnnd gebogene . ij Blaͤtter / | il iu — —— —— — — — —— — — BR, — — — + Sa — en hen — — —— on 4 J — —— — — —— = — — —— —— — — — — — — —— — — — — — — — m — — — —— — —— — — — — — — — — — 388 - A Blätter / auff der einen Seiten etwas grauw von weicher Wol- F ER fen / mit abſcheuwlichen gelben Stacheln befene / der Stengel wachſe anderthalb Elen hoch / an welchem golegelbe Blumen ges fehen werden / mit Schuppechten ſtacheln rund vmbher beſetzet / der Same iſt dem Saffranfamen gleich / außggenommen daß er kleiner iſt: Das gantze Gewaͤchs iſt grauw von Wollen. 11. Das ander Geſchlecht Habe einen Stengel faſt Elen hoch / an welchem dicke Blumen herfür kommen / wie an dem Carduobenedicto, in welchen der Samen iſt dem vorigen gleich: Seine Blaͤtter ſtehen an dem Stengel mit grauwlichen vnd abſcheuwlichen Doͤrnern beſetzet. Sie ſeyn in Teutſchlandt gantz frembd vnd vnbekant / werden yon Theophrafto Acarnz genennt / Engliſch [Fish Thiſtle.] Das IV. Kapitel. Bon Spillendifieh, Spillendiſtel. Atractylis Matthioli. m Mm a 60 NZ — —o— N 1 molai;Plinij,Ruellij,vndanderer Meinung vnnd opinion ers zelet vnd darfteller / vnd vermeldet / daß etliche diß Kraut fürden rechten Arradtylidem halten / welcher Meinung er auch appre- bire , wenn nur die Stengel etwas mehr gerade auffwuͤchſen / vnd die Blätter einen roten Safft wie Blut von fich geben/ da» yon tweitläufftiger bey Matıhiolo an bemeltem Ort su leſen. Die Wurtzel iſt gar Fafelecht / auß welcher ein runder geſtriem⸗ ter Stengel waͤchſt / mit Nebenäftlein befeger / daran feine ſtach⸗ lechte dicke vnd langlechte Knoͤpfflein wachſen / voll zarter Wol⸗ len / darinnen ein ſchwartzlechter Same iſt / welcher gar langſam zeittig wirdt. Seine Blaͤtter ſein breyt vnd ſehr tieff zerkerfft / ei⸗ nes ſtarcken Geruchs [die Blaͤttlein / welche oben am Stengel vmb den Blumenknopff ſtehen / wann ſie noch jung ſeyn / geben einen roten Safft wie Blut. Dieſes wie auch die Alten zeugen wirdt nicht allein mit gelben / ſondern auch mit purpurfarben Blumen gefunden. D. Jacobi Theodori Taberne montani / Iſt auch ein frembdes Gewaͤchs in Teutſchlandt / waͤchſt in Gallia Narbonenti von jhm ſelbſt / fuͤrnemlich aber in Candia vñ umbligenden Inſulen / da man es noch Attadtylidanenne.) Von den Samen. Pindel oder Spillendiſtel heiſt Gricchifch "Argaxluric. Und Arincs dygra ltem &örac. Cateiniſch Atractylis, Cnicus (yluefttis, Fufus agreſtis, Colus ruſtica, vnnd von etlichen Carthamus fylueftris. ¶Niderlaͤndiſch wilt Baftaert Saffraen. Engliſch wilde Baſtard Saffron. Welſch Attratile Cartuo ſaluatico.] Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft der Spillendiſtel. C Amerarius meldet anf Galeno, dag diß Kraut truͤckne vnd ſitſam zertheile. Innerlicher Gebrauch. a Er Same mit Pfeffer vnd Wein getruncken/ hilfft FIN denenfovon&corpionen geſtochen ſeyn. Dar u auch Edie Blaͤtter vnnd die Blumen koͤnnen gebraucht werden. —— [Die Weiber pflegten dieſe Stengel vor zeiten für Rocken oder Spindel zugebrauchen / welches noch zur zeit bey den Grie⸗ chen foll gebraͤuchlich ſeyn / wie Bellonius ſchreibt.] Das V. Kapitel. Von Cardobenedict. Cardobenedict. Carduus benedictus. RBo ——— — Sf % — 6 74 fF >% ER Na * * * 9— — — Be fer Cardobenediet iſt ein edel berůhmt Keaut / ederman wol bekant / vberkompt ein zim⸗ liche lange vñ zarte Wurtzel / mit kleinen Faͤßlein D behencket / gantz ſafftig: Die Stengel ſeyn zart vñ kai 7weych / kriechen auff der Erden dem Haſenkoͤll gleich: Seine Blätter ſeyn lang dem Lattich etwas Ähnlich doch — ——— vmbher zerkerffet vnd zerſchnitten wie die Blaͤt⸗ er deß Senffkrauts /art / lind vnd feyſt / an Farben ſchwartzgruͤn· Seine Stengelftoffenrunde wollechte Knoͤpfflein herfuͤr / “ ein * Das Ander Buch / von Kreutern. 389 einer bleychgelben Blůt / auch mie ſpitigen Blaͤttlein vnd ſtach⸗ Fewirdt / wie auch wider den Schwindel / ] in der Spelß oder in lechten Doͤrnen beſetzet: In den Knoͤpflein findet man langen vnd bleichgelben Samen / ſo in weiſſer Wollen ligt. Er wirdt in Gaͤrten gezielet/ Bluͤhetim Hewmonat oder Brachmonat. Es ſchreibet Bellonius, daß in der Inſel Lemno dieſes in flachen Feldern von ſich ſelber wachſe / vnnd werde von jhnen Gardera cantha genannt.) Von den Namen. Ardobenedict oder geſegneter Diſtel heiſt Sareinifch Car- is benedictus. [oder tandtus. ] Welſch Carduncilo. \ Spaniſch Cards fandte. Frantzoͤſiſch Chardon benoift ou benift.| Engliſch blefed Thiftle. Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft der Cardobenedicten. an biteere Geſchmack diefes Krauts zeiget gnugſam an / daß es warmer vnd truckner Natur ſey / [ vnd hat dieſe Diſtel das Lob vber alle Diſtelkraͤuter / vnnd zu vielen Preſten jnnwendig vnd außwendig gebraucht / daher dann vmb feiner groſſen vnd heylſamen Krafft geſegneter Diſtel genannt wirdt. Es ſoll aber in der Schatten gedoͤrret / vnd mit zunemmendem Liecht geſaͤhet werden. Innerlicher Gebrauch. D Ioſcorides ſchreibet / wenn man das Kraut / die Wolle vnd den Samen mit Wein vnd Pfeffer trincke / ſeyen ſie gut wider die Scorpionenſtich. Es meldet Fernelius,dag dig Kraut ſonderlich gut ſey wider die Peftileng und alle andere giftige Schwachheiten. [Bey den Teurfchen wirdts fehr gebraucht zu Bewarung für der Peſtilentz auch die Preſthafften zu erretten in Speiß vnd Tranck gebraucht. Etliche machen ein Puͤluerlein darvon auff folgende weiß: nim̃ der Cardenbenedicten auffgedoͤrrte Blätter / vñd zerſtoſſen ein Quintlein Perlein wol auff einem Marbelſtein mit Rofen⸗ waſſer abgeriben / ein Scrupel Schmaragden gleicher maß ab⸗ geriben / zehen Gerſten koͤrnlein ſchwer: etlich thun Einhorn dar su/diefesgibt man mit dem Syrup von Citronatenſafft bereydt vor 24. Stunden eim iſt nicht allein wider diePeftfondern auch allem Gifft nuͤtzlich.) Deß Puluers| vonKraur oder Samen Jein Quintlin ſchwer eingenom̃en / macht ſchwitzen / vnd treiber das Gifft vom Hertzen: Reiniget auch das Gebluͤt / vnd toͤdtet die Wuͤrm. Auff ſolche weiß gebrauchet / bewaret es den Menſchen vor der c D Peſtilentz / vnd laſt das Gifft nicht vberhandt nemen. Der gemeine Mann brauchet diß Puluer wider die nachlaſ⸗ ſende Fieber / alſo daß ſie vor deß Fiebers ankunfft das Puluer mit einem warmen Trunck Wein einnemen / vnnd darauff ſchwitzen: Andere ſieden das Kraut in Wein vnnd trincken dar⸗ von / iſt aber gar ein bitterer Tranck / [wen die Bitterkeit gargu wider were / der mag Pilulen darauß formieren vnnd einnemen. Solches Puluer vnterweilen genuͤtzt / bewart vor viel zufaͤllen / als Hauptwehe / Schwindel / vmblauffen vor den Augen / vor der Gelbſucht / Wafferfucht: treiber die vberfluͤſſige feuchte auß dem Magen vnd Mutter:ſtillet das Darmaſcht: erläutert das Ges ſicht / vnd ſchaͤrpffet das Gehoͤr:raumpt die Bruſt. Dis Puluer auff ein Quintlein ſchwer / wird wider dag vier⸗ taͤgige Fieber / vnd der Kinder Gegicht gebraucht. Das Kraut mit dem Holt gefotten wirdt nůͤtllch zu der Frantzoſen genoffen. ] Es wirdt auch diß Kraut don etlichen flir ein ſonderlich gut Leberkraut gehalten / die Verſtopffung derſelbigen hinweg zu⸗ nemen. 15 8 4, Wer ein Geſchwaͤr jnwendig im Leib hette / der fol Cardobe⸗ nedictenkraut in Wein oder Waſſer ſieden vnd darvon trincken / fo wirdt im geholffen. Die neuwe Simpliciſten als Matthiolus, Bockius vnnd andere ruͤhmen diß Kraut hoch wider das groſſe Hauptwehe / ſo vber den Augen wůͤtet / lvnnd von etlichen der Nagel genannt Tranck genuͤhet. Euſſerlicher Gebrauch. Mil ſchreibet / daß kaum ein Föfklicher Artzney fey fuͤr den Krebs vnd andere faule Schaͤden / als eben die Cardobenedict / vnd erzelet wie daß ein Weibsperſon geweſen / der die Bruſt von dem Krebs biß auff das Bein ſey außgefreſſen / vnd widerumb ſey geheylet worden / alſo daß man das Kraut ge⸗ ſotten habe / vnnd den Schaden darmit außgewaſchen / vnd fol⸗ gends das Puluer darinnen geſtreuwet. Die Woll von Cardobenedict in Wunden gelegt / heylet ſie widerumb zu / vnd iſt offt bewert funden. Die Blätter zerſtoſſen vnnd auffgelegt / heylet die Peſtilentz⸗ blattern / vnd leſchen den Brandt dep Feuwers / [alle Stich vnd G Bißder Scorpion oder Schlangen. Mit ſchweinen Schmeer zerſtoſſen ond Reigen meel / vnd alſo mit rotem Wein zu einem Pftaſter geſottẽ heylet alle faule Schaͤden / wie tieff ſie auch ſehen. Daͤmpff vnnd Schweißbaͤder mögen auß diſem Kraut bereytet werden / den Stein vnd Weiber zeit zutreiben. Die Blaͤtter mit ſuͤeſſen Wein vermiſchet vnd auff die Geſchwulſt der Gemaͤcht gelegt / iſt dienſtlich Von dem Safft deß Cardobenedictenkrauts. Je man den Safft auß dieſem Kraut bringen fan iſt bey dem Wermuthſafft angezeiget. Dieſer Safft mit Roſenwaſſer oder Eyſenkraut⸗ waſſer in die Augen gethan / vertreibet die Roͤte vnnd Jucken darinnen. Es iſt auch dieſer Safft gut die verſtandene zeiten der Weiber y fort zutreiben. K Es wirdt auch gar nuͤtzlich / gleich wie das Puluer / wider die Peſtilentz / vnd andere Gifft mehr gebraucher. Dieſer Safft mit weiſſem Andornwaſſer eingenommen / raͤumet die Bruſt von allerley groben Schleim. Iſt auch dienſtlich wider die Schwachheiten der Leber vnnd deß Magens vertreibt die Wuͤrm vnd toͤdtet ſie / deßgleichen auch das Grimmen der Daͤrm. ¶Von dem Cardobenedicten Syrup. IBß dem Safft vnd Zucker kan ein nuͤtlicher Syrup be⸗ reyttet werden / alſo: Nim̃ deß außgepreßten Saffts der gelaͤutert ſeye ein Pfundt oder anderthalbs / vnnd al ſo viel Zuckers / laß es mit einander gemaͤchlich ſteden zu ber quemer dicke eines Syrups. Dieſer Syrup iſt ein gewiſſe Artzney fuͤr faule Feber dJungen vnd Alten: ft auch nutz in ſorglichen laͤuffen / Sterbendt vnd Peſtilenz deß Morgens nüchtern je vber den andern Tag ein göffel voll mit feinem gediſtillierten Waſſer vermiſchet vnnd ge⸗ truncken: wirdt auch zu anfangenden Gelbe vnnd Waſſerſucht / auch alle gifftige materi auß dẽ Leib zutreiben / nuͤtzlich gebraucht. ] Extract von Cardobenedieten. Je man ein Extract von den Cardobenedictenkraut bereyten ſol / lchret Andernacus in ſelnem tractatu de exrradtis. Vnd iſt diefeg extradt, wie Crato ſchreibet / ein fuͤr⸗ treffliche bewehrte Artzney wider die Peſtilentz und allerley Gifft/ wirdt auch füreinberühmbdes præleruatiuum contra peftem gehalten. D.Camerarius růhmet dieſes extra&t wider die Srangofen. Mir Wein eingenommen oder mit Erdrauchwaſſer / treiber den Schweiß vnd das Gifft auf. Bon dem gediftillierten Cardobenedicten; waſſer / vnd feinem jnnerlichen Gebrauch. As gebrännte Waſſer kan auch zu allen oberset ren innerlichen Öebreften gebraucht werd? , gleich * das Puluer / dann es treibet vnnd fuͤrdert den Schweiß / widerſtehet dem Gifft / iſt gut wider dag tobende ij Haupt⸗ * x \ * BE — a ⸗ — — an — rennen * — — — — — — — EEE FIT TE ge, = — * — — — — a a rg — a ee Te ee Sr —— SL u —— —— — Ei mens nn ; en EEE EEE En nn — — — — — nn — * —— — —— r m — — I - == — — —— = : B u = — ar - 48 ET — — — — — * 2 = * — — — — — A Hauptwehe vnnd den Schwin 390 D. Jacobi Theodori Tabernx montani / del deß Haupts / ſtaͤrckt die Ge⸗ F dãchinuß vnd iſt gut den abnemenden Menſchen en He nüslich gebraucht wider das Seitenſtechen / ſo von Kaͤlte oder Winden herkompt / Abendts vnnd Morgents zween oder drey Loͤffel volleingenommen. Wer vmb die Bruſt vollift / der trincke Cardobenedicten vnnd Eyſopwaſſer / mit Biolenfyrup oder foman es ſtarcker haben wil / mit Honigeſſig vermiſchet. Vielmals getruncken / reiniget die Nieren vnd Blaſen vom Grieß vñ Stein:bringt den Weibern jre gebürliche Reinigung. ] Euſſerlicher Gebrauch deß Cardobe⸗ | nedictenwaſſers. D Camerarius ſagt / daß das Waſſer von Cardobenedicten Kraut / zum andern malingläfern Inſtrumenten mit z Fleiß diſtillirt / ein ſonderliche Artzney ſey / den jenigen ſo vbel hoͤ⸗ ren / wenn man etliche Tropffen warm in die Ohren thut. Seinen Tuͤchlein in Waſſer genetzt / vnd vber die Stirn gelegt benimpt das groſſe Hauptwehe. Das Waſſer in die Augen gethan / benimpt die Roͤte vnnd das Jucken derſelbigen. [Auch die Flecken / vnd truͤcknet die flieſſenden Augenwinckel / derohalben auch gut fr die bloͤden duncklen Augen. Leſchet auch den Brandt vom Feuwer / waſſer oder öl Tuͤchlein darin genetzt vnd vbergelegt / vnd offt erfrifcher- Alſo gebraucht iſt gut zu alten faulen Schaͤden / auch am Ge ſicht vnnd Bruͤſten der Weibern / darmit gewaͤſchen / reiniget ſie wol vnd fuͤrdert ſie zu der Heylung / ſonderlich ſo man auch deß Puluers darein ſaͤhet: wie dann auch alle Verſehrung der geburt Glieder. c Don Cardobenedictenwein. Je man einen Cardobenedictenwein zu bereyren fol, kan man ſehen bey dem Wermuthwein. Vnd iſt diſer Wein nuͤtzlich und faſt dienſtlich wider alle Gebreſten / dar von bey dem jnnerlichen Gebrauch deß gebraͤnten Waſſers iſt Meldung geſchehen / als nemlich wider die Peſti⸗ lentz / Gifft Hauptwehe, Schwindel, Vnreinigkeit deß Gebluͤts / vnd andere dergleichen mehr: Fürdert den Schweiß / die Weiber zeiten / vnd den Harn: Nimpt hinweg das Seitenſtechen / ſo von Winden vervrſachet wirdt / vnnd vertreibet die faulen Ma⸗ genfieber. | | Das VI Gapitel, Von meifler Eberwurg. JEil vom ſchwartzen oder aroflen Eber⸗ E wurtz iſt gehandelt worden / ſoll auch von der klei⸗ J nen vnd weiſſen Eberwurtz / als die bey den Teut⸗ ſchen in gemeinem brauch / geredt werden. Diefe hat ein lange / ſchwartze / zu zeiten rotfarbe runde Wurtzel / ſo ge⸗ meiniglich im Hertzen auffgeriſſen oder zerſpalten / inwendig aber weiß / vnnd eines ſtarcken Geruchs. Die Blaͤtter ſind wie deß Strobildorn / aber rauher / ſtachlicher vnd ſpitziger / haben keinen Stengelifondern ligen auff dem Grund. Baldt ob der Wurtzel / mitten zwiſchen den Blaͤttern bekompt es ein breite Blumen / ſo ſcharpff / dornecht / vñ an etlichen bleichfarb / an andern purpurrot / welche darnach zu grauwen Haaren wird / vnd verfleugt / darzwi⸗ ſchen iſt der Samen / ſo ſich deß wilden Gartẽ Saffrans Samen gleicher-Diefer Blumen Kopff ſtehet alwegen offen / ſo der Him⸗ E mel klar vnnd heyter / wo aber truͤbe zei vnnd Regenwetter vor⸗ handen / thut erſſich zu. Vnd gleich wie er von wegen der Farb der umen etwas vnterſcheidt zeiget / alſo geſchichts auch mit dem Stengel / dann zu zeiten hat er gar fein Stengel / zu zeiten ſtoſſet er Jaͤrlich newe Stengel / darauff die Blumen ſtehen / wie dann hiebey geſetzte Figur klaͤrlich anzeigt: vnd bluͤhet im Haͤuw vnnd Auguſtmonat. Dieſes waͤchſt auff rauhen hohen Bergen im Schweitzerlandt vnnd Schwartzwald: vnnd ſoll die Wurtzel im Fruͤeling / ehe dann die Blaͤtter herfuͤr ſtoſſen / graben vnd im Schatten gedoͤrꝛet werden. * Weiſſe Eberwurtz. * Chameleonalbus ſiue Carlina. * Weiſſe Eberwurtz mie Stengin. * Carlina caulefcens. 1 WVon den Namen. Eiß Eberwurtz heiſt Griechiſch zauya dor Asundce Arabifeh.Chameleon leure:$ateinifch Chameleon al- bus, Carlina. Niderlaͤndiſch Euerwortel: Engliſch Myike i Das Ander Buch / bon Kreuttern. 391 A Mylke thyſtel Frantzoͤſiſch Carline. Welſch Carlina und Chame- F Seherdiſtel⸗ Carduus ſphærocephalus. IE RN — BEN leone bianco. Spaniſch Cardopinto. Böhmifch Pupaneabyla. Es nennen auch die Apothecferdiefe Wurtzel Carlinam,vom Rey fer Carolo dern groſſen / dann man fagt : Daß zur seit feiner Re⸗ gierung/als er viel Chriffenliche Kriege führer / ſeye ein grauwſa⸗ me Peſtilent in ſein Heer tommen / daruon viel tauſent Men⸗ ſchen hinfielen / das habe den frommen Keyſer bekuͤmmert / alſo daß er Gott fleiſſig bat / vnd jihme im Schlaffein Engel erſchein / der habe auß einem Armbroſt ein Pfeil geſchoſſen / mic vermah⸗ nung / der Keyſer ſolte auffmerceken / auff welches Kraut der Pfeil fallen wuͤrde / mit demſelben ſolt er ſeinem Kriegsvolck von der Peſtilentz abhelffen / vnd ſolches ſey geſchehen. Von der Natur. * FIN ee Wurs iſt warm vnd trucken im andern Brad. Innerlicher Gebrauch. ea Je Wurtzel gedoͤrrt gepuluert / vnd eines Quintleins ſchwer mit Wein getruncken / widerſtehet allem Gifft fuͤrnemlich der Peſtilentz: Vnd Disſcoride. ſchreibt / Man brauche dieſe Wurtzel an ſtatt deß Theriacks in Wein /wider die Biß vnd Stich der boͤſen gifftigen Thieren. Gleicher weiß ein Quintlein ſchwer genommen / treibt auß die breiten Bauchwuͤrme: oͤſſnet die Verſtopffung deß Milh vnnd der Lebern / vnd alſo mindert die Geſchwulſt der Waſſerſucht / nimpt die Geelſucht / ſonderlich fo man die Wurtzel mir Andorn geſotten trinckt. | er Es fuͤrdert auch den Harn gewaltig! vnd folden Stein bre⸗ > hen. und löfer die Nachgeburt. Daß innerfte der Blumen gefäubere von dem ſchuppechten Kraut / vnd der Wollen / darinn der Samen iſt / yflegt man in ‘+ talia in Zucker oder Honig einzumachen / vnd iſt gar lieblich zu eſ⸗ fen: Etlich eſſens auch rohe / wann man aber ſoiches alſo zuviel jſ⸗ ſet / macht es Grimmen vnd Schwindel. Euſſerlicher Gebrauch. Mu hencken den dornechten Blumenkopff vber den Tiſch / vermeinen /ſo man jhn anſihet / helffe er wider dag ———— vnd Sodt deß Magens. Die Wurtzel in Eſſig geſotten / vnnd ſich darmit ge⸗ waſchen / vertreibt die Flechten / Grindt vnd Räud: iſt auch gut pfürden Schmertzen der Zaͤnen. Theophraftus ſchreibt / foman wiſſen wil / ob der Kranck deß Laͤgers ſterben werde oder nicht/folman dieſe Wange! fieden/ond den Krancken drey Tag nacheinander / alle mahl fruͤe waͤſchen/ ſo ers wol duldet / doͤrffe man ſich feines Todts auff dißmai nicht beſorgen. Das VII. Capitel. Von Spherdiſtel. © S gedenefer RempertusDodonzus fünf Ge⸗ ſchlecht der Spherdifteln. So viel aber diß Ge⸗ Ne Ir finlecht betreffen thut / hat egeinedicke vnd holtzech⸗ Bet Wurzel/ auß welcher ein fehrhoher Stengel r waͤchſt mit groffen/ langen ondbreyten Blärrerny gan foisig und ſtachlecht / auch ſehr tieff zerkerffet / oben her grun / vnten aber weißlecht: An den Zweygen deß Stengels erſchelnen hantz runde kleine vnd weiſſe Koͤpflein / in welchen ein rauwlech⸗ ser Same erfunden wird —J Dieſe Diſtel iſt in Teutſchlandt faſt vnbekande/ muß in Gaͤrten gepflantze werden. Er Von den Namen, an Diſtel wird Spherdiſtel vnd Biſemknopff ] ge⸗ nennt / von wegen jhrer runden Knoͤpflein / wird andy H Die friſche Wurtzel geſchabet / zeucht heran ß der Weiber zeit / * > ut DRITT —— J Sy L N genennt Welſchdiſtel. Sareinifch Sphætocephalus, Spina pe- regrina: Chamæleon verus, wie fie Tragusnenner/item Car- * — Engliſch Globe chiſlle. Niderlaͤndiſch Rooſche⸗ diſtel. | Was die Natur / Krafft vnd Wirckung dieſer Diſtel ſey / dar⸗ sion ſchreibet Dodonæus, daß man ce noch nicht wiſſen koͤnne/ dann ſie nicht im Brauch fey. Das VIII. Capitel. Von Welſchdiſtel. Jeſe Diſtel wirdvonLobelio proCha- RG mieleonte nigroDiofcoridis gehalten / welcher S fie befehreiberrdaßjhre Blätter rauhe / ſtachlich/ — EO dem trobildorn aͤhnlich feyenvallein da fie Elei- ve J 7 * dick / an welches Giepffel vielfaͤrbige weiſſe Bluͤmlein / auß einem Kroͤnlein wachſen: Ihre Wurgelfey dick ſchwarß vnd feyſt / offt zerſpalten vnd zernaget / innwendig geel. Sie waͤchſt in trucke⸗ nen ebenen vnd bergechten Orthen / auch neben dem Meer, [in Apulia vnd Calabria >. Von den Namen. Eifel wird von Diolcoride ſchwartz berwurt K geneũt / vnd von wegẽ der Verenderung der Farbẽ an den Blaͤttern /wird fie Griechiſch genenne) | zauay- 1tav uerag, |Chamzleon niger,dieryeiffie die Farbe ande Blättern verendert/ von wegẽ def Ders/daftehin gepflan⸗ tzet wird / derowegen ſie auch grün / weiß / blauw vnd aug roth er⸗ funden werden. Andere nennen dieſe Diſtel auch Crocodili. _ um, wiewol Diofcorides dardurch ein ander Gewaͤchs verſte⸗ hen wil. Welſch Cameleone nero. Spaniſch Carao pinto. Fran⸗ koͤſiſch Chardonerte. Boͤhmiſch Pupanea cerna. ] a 4 4 aeg = ner / duͤnner vnd zarter / vnd auch roth ſeyen / haben ® einen rotlechten Stengel einer Spannen lang snnd Fingers — — — — — — — een Det — —— = — 7 = te — m — — — — — —— — — —— —— > — — — — — — — — * a en —⸗ Tr Be. — — — — — — — tin dm — ale — — * * — ein — — RE \ — VAR GG NUN Sr . " 4 N ei IR Pr ; A: 3 h WR — — 2 8 ER L R, ——— — Von der Natur / Krafft / vnd Wirckung. D Iofcorides ſchreibt die Wurtzel ſey eines ſcharffen vnnd beiſſenden Geſchmacks / daher fie hitziger Natur ſeyn muß / vnd wie etliche wollen / warm im andern / vnd trucken im dritten Grad. Wird nicht innerlich gebraucht / dieweii fie dem Leib ſchaͤd⸗ lich iſt. Euſſerlicher Gebrauch. loſcorides ſchreibet / venn man daß Kraut mit Schwe⸗ fel vnd Alaun in Eſſig ſiede / vnd anſtreiche / vertreibe es die Flechten. ¶Oder ſo man fie zerſtoͤſt Soröl / Schweinen oder Hüner⸗ ſchmaltz / vnd ein wenig Vitriol darzu miſchet / dieſe Salb iſt gut D wider die Raͤude / Zitter maͤhler / Flechten / vnd dergleichen. ] Deßgleichen thue auch die Wurtzel mit Schwefel vermiſcht. Er vermeldet auch / wenn man den Mundt mit der Brüe mwaſche / da ſchwartze Eberwurtz in geſotten iſt / lindere fie den Schmertzen der Zaͤn⸗ [oder ſo man die zerſtoſſene Wurtzel mit ſo viel Pfeffers vnd Wachs zuſammen miſcht / vnd vber den boͤ⸗ fen Zan legt.) Wenn man die Wurtzel heiß macht / vnd mit einem Pfrimen auff ein Zan haltet / ſol ſie denſelbigen brechen. Sie wird auch vnter die etzende Artzney vermiſchet: Auch Pflaſtersweiß vbergelegt / die böfe vmb ſich freſſende Geſchwaͤr zu heilen. | Das IX, Kapitel. E Bon Kartendiftel. ad Er Karsendifteln fen zwey Geſchlecht. a Zamond Wilde ] J. Das erſte beſchreibet Di- ofcorides , daß eshabe einen langen dornechten Stengel / ſo ewann Manns hoch wächfer/ | mic Bewerben onterfehiedens neben den Bewerben mit zweyen langen Blättern beſetzet » an dem Rück gan dor⸗ necht / welche etwas erhaben und gebogen ſtehen / wie ein Schiff kein. ¶Darumb fie ſtets Regenwaſſer vnd den Tauw in ſich MM ' A 7 — 2 D. Jacobi Theodori Tabernxmontani / Welſchdiſtel. F Crocodilium, 1.* Zame Kartendiſtel. * Dipfacus fatıuus. Hl, BJ ITS NN Sn V N f y: MN I — 2 1%? W — ME x 2* —4 J NDR \, ir, 2 r} 4 rn: U —RWM W N: Ku SON BZ WARS ⸗ — —— — — DL —— ee — N 2 8 * EN 5 J er: E ı —— 1 f — Is D — N pe er aut; — er, p p F { > SA = IZEIR IX E Y) G IN ui M SIIRERIE 9 — F = & RR 2 IP C — — IN N lı —9 zZ —xx— 4 777 UP Un, 11. Kartendiſtel. . Dipfacus I. 7 N RR —— N ER N ' - x ul UN Ali { RX 1} —W NE: — haben / alſo Ri die Bögel offt darzu fliegen den Durſt zuleſchen : daher dann dieſe Diſtel in Griechiſch Dipfacus, auff Sarein La- brum Veneris genannt. ) Anden Giepffeln der Stengeler⸗ ſcheinen rauhe / vnd langlechte Koͤpflein / mit ſcharpffen ee nen Haͤck⸗ — — — — en — Das Ander Buch / von Kreufern 393 A III. Gekerfft Kartenkraut. Dipſacus II. B | Ru r * 1 c NSS — N \ * Wilde Kartendiftel.* Virga paſtoris. NB. Diefe Figur findeffu im Matthiolo pag. 4935. hen Haͤcklein / zwiſchen welchen Fleine weiſſe Bluͤmlein herfür dringen’ [die Haͤußlein der Blumen vergleichen ſich der Dies nen Haͤußlein: -in welchen nach der Bluͤet der Samen gefun⸗ den wirdt / der etwas Fleiner iſt dann der Fenchel / J eines bittern Geſchmacks / die Wurtzel iſt gantz weiß und glatt: | Die Köpf- lein pflegen im Mertzen vnd Aprilen von einander zuſpalten / da finde man in dem weiſſen Marck kleine weiſſe Wuͤrmlein / doch nicht allwegen. | , D Ks mwirdtvonerlichen Leuten in den Gärten gepflantzet / wel⸗ ehe fiedarnach den Wüllenwebern verfauffen. 11. [Das wilde Geſchlecht iſt dreyerley / das erſte iſt dem zamen allerdings gleich / außggenommen die Blätter find ſchmaͤler / und dornechter: Die Blumen leibfarb oder purpurbraun: auch ſind die Haͤcklein nicht halb fo ſcharpff / als in den zamen. Dieſes wächft von jhm ſelbſt / etwan hinder den Zäunen, vnnd ſonſt an feuchte Orthen.)] 111, Das ander Geſchlecht iſt dieſem mit feinen Koͤpflein faſt gleich /allein ſeine Wurtzel iſt viel groͤſſer vnd dicker / vnd die Blaͤt⸗ ter faſt tieff zerſpalten. | nn IV. [ Das dritte Geſchlecht def wilden wächft am allerhoͤch⸗ ſten der Stengel hat nicht holkelen / iſt auch nicht fo dornecht: die Blaͤtter ſind nicht ſo dornecht / vnnd nicht ſo erhaben wie ein Schifleinẽ die Koͤpflein werden nicht groͤſſer dann die Muſcaten / E find mit dünnen Haaren beſetzt / als werens grüne ſeidene Faͤß lein / blüet gemeinialich weiß / vnd zu zeiten auch braun. Dieſes waͤchſt vnder den Kletten vnd andern Vnkraͤutern / auch an feuchten Gräben vnd Hügel. ] Er Donden Namen, ß Artendiſtel / Bubenſtreel vnnd Weberkarten / [weil die Tuchmacher mit dieſen Diſteln vnd Strelen jhre Tuͤ⸗ cher karten vnnd kaͤmmen / J heiſt Griechiſch und Latei⸗ niſch Dipſacus, Labr um Veneris, Carduus Veneris 2 F vnd Carduus fullonum. Arabiſch Dibfacos. Framsöfifdschar. donacarder. Welſch Diſſaco. Cardo dipanni. ] Spanifch Car- dencha. Engliſch Tafel.L Teafell.] Boͤhmiſch Sfierka. Niderlaͤn- difch Volders caerden. —— — ¶Das letzſte vnd vierdte wird auff Latein Virga paſtoris vnd Dipſacus ſylueſtris minor genannt / auff Teutſch wilde Kar⸗ tendiſtel die kleinere. Niderlaͤndiſch wilde Caerdens. Welſch Virga di paſtore vnd Diſſaco minore. | Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft der Kartendiſteln. Atthiolus ſchreibet / die Wurtzel ſey trucken im andern Grad / vnd habe ein Art zu ſaͤubern. Wirdt gar ſelten jn⸗ nerlich gebraucht. Euſſerlicher Gebrauch. | RJe Wurtzel in Wein geſotten / vnd darnach jerſtoſſen / u biß folang fie eine dicke vberfompr wie Wache / als⸗ dann vbergelegt / heilet die Schrumden vnd Fiſteln de Hindern. Aber dieſe Artney muß in einer kuͤpfferen Buͤchſen behalten werden / foift fie ein gang Jahr gut.)] Sie ſoll auch allerley Wartzen heiten vnd vertreiben. Dioſcorides meldet / daß die Wuͤrmlein / ſo in dem Koͤpflein oder in dem Marck derſelbigen funden werden / gut ſeyen wider das Quartan Feber / in ein Blaͤßlein gebunden / vnd an Half o⸗ der Arm gebunden. Es ſchreibt auch Matthiolus, daß bemelte Wuͤrmlein mit Veiel oder Roſenoͤll zerſtoſſen / vnd vbergelegt / treffentlich gut — K ſeyen wider den groſſen Schmertzen deß Fingerwurms. [ Die Fiſcher brauchen dieſe Wuͤrmlein gern zudem Angel) H dann fie find den Fiſchen ein angeneme Speif. ] — Er ſaget auch / daß das Waſſer / ſe in denn Blaͤttern funden wirdt / gut ſey zu dem roten Zaͤher Fluͤß der Augen / damit gewa⸗ ſchen: Heyle auch alle gelbe vnd braune Flecken vnder dem An⸗ geſicht / darmit gewaſchen.)] | Die Blätter auffs Haupt gelegt / ſollen das Hirnwuͤten fil- len. Kartenblaͤtter in Eſſig geſotten mie Eyweiß vermiſchet / vnd auff den Bauch gelegt / ſtopfft den Fluß der Stulgaͤng. Vom Waſſer oder Safft. M Waſſer von den Blaͤttern diſtilliert / iſt gut für die Faͤule im Mund / darmit gewaſchen. Op Die Waffer oder auch der Safft von dem Kraut in die Ohren gethan / toͤdtet die Wuͤrme darinne.) Das X, Kapitel. i Don Brarfendifteln. 5 Rackendiſtel Hat ein fchlechte vnnd lange N Wurtzel / faſt eines Daumens dick / außwendig P ſchwartz und jnnwendig weiß / eines ziemlichen ſtarcken Geſchmacks vnnd Geruchs / welche jaͤhr⸗ ich im Aprilen jhre neuwe Spargen herfür ſtoͤſt Auß der War tzel kompt ¶im zweiten Jahr / ein runder Stengel mit vielẽ Ne⸗ benaͤſtlein welche gang trauſchlicht ſeyn / wie ein Baͤumlein / faſt einer Elen hoch an den Zweiglein kommen herfuͤr ihre ſcharffe / getrungen /bleichgruͤne / geſtirnte Köpfen dann die Knoͤpflein / mit harten vnnd ſehr ſpitzigen Stacheln turings vmbher / in der geſtalt eines Sterne vmbgeben /) welche gegen Herbſt / wenn fie Jeitig worden / auß den ſtachlechten geſtirnten Raͤdtlein / welches der Samen iſt / da ein jedes Koͤrnlein zwey oder drey Doͤrnlein etwas kleiner dann der Binetſchſamen hat /] abfallen. Die Blaͤtter ſindt groß / breyt / krauß vnd tieff zerſchnitten / mir ſcharf⸗ fen Doͤrnlein / in der erſt gruͤn / darnach werden fie bleichweiß mie eiwas blauw vermenget / als berggruͤn. Woͤchſt Den an mn nn me —— — = — — — — een BEE * a —— — — — ee — — —— — — — — Sea — — —— —— — 4 Le — — — m ee * . rw . ar — — — — — — — — —— X — — — nn I #0 m ‘al { i al J 394 ben den Wegſtraſſen /] vnnd mic etliche woͤllen / fol ſie geſamlet werden / wenn die Sonn im Krebs iſt. Von den Namen. Rackendiſtel / Kraußdiſtel/ Wallendiſtel / yvnd Mans⸗ treuw oder Radendiſtel wirdt Griechiſch vnd Lateiniſch genennt Eryngium. Welſch Iringo. Frantzoͤſiſch Pani- caut. Spaniſch Cardo corredor. Boͤhmiſch Macka oder Muzskavvjjra. [Niderlaͤndiſch Cruyßdiſtel. Engliſch Leuant ‚fea Hollie. | Bon etlichen wirdt fie auch genennt Alter Atticus, Inguinalis vnd Centum capita. Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft der Brackendiſtel. D.Jacobi Theodori Tabern.montan!/ Waͤchſt in rauhem Erdtreich / Lauffdürren Heiden / vnd ne⸗ F Stein gar auß dem Leib fuͤhren / vnd ſonderlich ſo man Bach ⸗ bungen darzu nimpt- In Summa /es wird diß Kraut hoch vnd ſehr geruͤhmet wi⸗ der allerley Gifft vnd gifftiger Thierbiß / darwider es ein groß dob haben ſol / wie man bey Plinio leſen kan. Aetiustetr. 1.Serm. r. ruͤhmet die Wurtzel / daß fie faſt nuͤtz⸗ lich wider den Stein koͤnne gebrauchet werden / wie ſolches auch Fernelius bezeugt. Euſſerlicher Gebrauch. Enn man die Wurtzel anhenckt oder vberleget / fol fie die Beulen vnd die Geſchwulſt / ſo man Panos nennet / vertreiben / ¶ auch die weiſſe Flecken der Augen / ſchrei⸗ ber Plinius. ] Auch fan fienüglich gebraucht werden andere Geſchwuͤlſt zu Rackendiſtel iſt mittelmaͤſſig warm / etwas frucfener G erweichen vnd zu zertheilen / Pflaſterweiß vbergelegt Natur / vnd einer ſubtielen Subſtantz Brackendiſtel. Eryngium. a PA ü AN 19 KR IND > — SEN n —3 FERNE 9 Innerlicher Gebrauch. Ie Blaͤtter weil ſie noch jung vnnd zart ſindt / macht man mit Salgein / vnd jſſet ſie wie andere Kräuter. ] Dioſcorides ſchreibet / die Wurtzel mit Honigwaſ⸗ fer getruncken / ſey gut den jenigen / ſo den Krampff am Halß haben / vnd jhnen der Halß hinderſich gelegen iſt. Auch de⸗ nen fo mie der Fallendenfucht beladen ſeyn / ſonderlich fo man die Wurgel mit eichen Mifpeln fiede- Er meldet auch / daß die Wurtzel mit Wein geforren gut fey & den geberfüchtigen / vnd den jenigen / fo ertvag vergifftes in Leib genommen haben: Widerſtehe allem Gifft vnd auch der giffti⸗ gen Thierbiß / wie Plinius auch bezeuget. | Galenus fagt/ wenn man die Wurgel koche / vnd die Brühe dauon trincke / vertreibe fiedie Colicam oder Bauchgrimmen. Vnd wenn man fie mit Honigwaſſer fiede/ treibe fie den Harn vnd den Stein / helffe wol wider das brennende vnd troͤpffendt Harnen /auch denen fo mit groſſer Not harnen vnd Mangel an der Blaſen haben. Doch ſol man funffzehen Tag lang Abendts vnd Morgents einen guten Trunck daruon thun / ſol ſie den Die Wurtzel jerſtoſſen vnd auffgelegt / ſl Dorn vnd Spreiſ⸗ fen auß dem Fleiſch ziehen. | [ Mir gefalgenem Schmeer verntifcher vnd vbergeſchlagen / wehret dem Fleiſch / daß ſich von den Beinen fchelen mil. Die Wurtzel wol zerſtoſſen inrorem Wein ein wenig geſot⸗ ten / iſt gut den Weibern vbergelegt/ welche die Frucht nicht biß auff die rechte zeit tragen / wiewol es dargegen dauon getrun⸗ cken / die Geburt fuͤrde —* Von dem gebraͤndten oder diſtillierten Waſſer. M Atthiolus ſchreibet dag man in Mayen auß den jungen zarten Blaͤttern ein Waſſer zu brennen pflege / welches fürbindig gut fey wider die Frantzoſenblattern / vnnd reinige das Gebluͤt wunderbarlich wolvon diefer Seuche: Es fol auch diß Waſſer wolhelffen wider das Tägliche vnnd viertägliche Feber. Bemeltes Waſſer getruncken / eroͤffnet die Verſtopffung des Leber vnd deß Miltzes / dienet wider die Geelſucht / fürdert dent Harn vnnd der Frauwenzeit / vnd iſt nützlich den jenigen / ſo mit dem Lendenſtein beſchweret ſeyn. Von dem Brackendiſtelſafft. Je man den Safft vonder Wurtzel vnd dem jungen Kraut vberkommen kan / ſol man leſen bey dem Wer⸗ muthſafft. Dieſer Safft iſt nicht allein gut wider die oberzelte Gebrechen / als da iſt die Verſtopffung der Leher vnd deß Miltzes / das Bauchgrimmen vnnd dergleichen: Sondern wirdt auch von dem Rondeletio gar hoch geruͤhmet / die verſtandene Zeiten I der Frauwen widerumb zu bringen. Diener auch wider die Geelſucht und Waſſerſucht. [Der Safft von den Blärtern außgedruckt / wehret dem Außlauffen deß Natuͤrlichen Samens.) Extract von Manstreuw. M Reinftrom/dadiefes Kraut in groſſer Menge waͤchft / kan man ein nuͤtzliches Extract auß dieſem Kraut zurich⸗ ten / wider allerley Gifft gantz nuͤtzlich vnd tauglich. Auch iſt es gut wider die Waſſer ſucht / vnd denen / ſo ein vnrei⸗ ee Blut haben / vnnd zu dem Auſſatz oder Frantzoſen geneigt eyn. Don Eingemachter Manßireuw⸗ wurtzel. rein vnd ſauber waſchen / darnach auffſpalten / vnd den Kern herauß nemen / fie alsdann ſcheiblicht oder lang ſchneiden / darnach ſieden / vnd wie den eingemachten Kalmuß bereyten: Etliche laſſen die Wurtzel lang / thun das Marck herauß / vnd beſtecken ſie mit Zimmet vnd Naͤglein. Dieſe eingemachte Wurtzel iſt gut den Leberſuchtigen / ver⸗ treibet das Grimmen / treibt den Harn vnd die Weiberjeit / wen⸗ det das Keichen vnd den ſchweren Athem / ſchwecht daß einge⸗ N: Wurselfolman im Herbſtmonat außgraben / ſie nommen Gifft / nuͤtzet dem kalten bloͤden Magen / vnnd waͤrmet die Geburtsglieder. | Moſues nBop IE AM Ofen ug fl ſol ſe Nennen fr Bf, Sri Olagey iggef, uichthß getun⸗ Jungen welches iigedo Jen ung Jun ſo mi jungen Wa⸗ bersiik Nlse Dt au Zeiten eh waͤch zuich Luy genit en / ſe erlang achten un mod Das Ander Buch von Kreutern. A eſuesſchreibet / daßfiefehrsu Chlichen Wercken reitz / ſey F nuͤtzlich den Alten vnuermoͤglichen Maͤnnern / welche ſie etwas munter vnd luſtig mache. Das XI. Capitel. Von blauw Meerwurtzel. I. Blauw Meerwurtzel. Eryngium cætuleum I. > Fneben der gemeinen Brackendiſtel wer⸗ den noch andere Geſchlecht der Eryngiorum N N) a) mehr erfunden / deren vier von dem Authore D — ſeyn fuͤrgeſtellt / auß welchen das (1.) erſte Ge⸗ ſchlecht iſt die blauw Meerwurtzel / welche iſt ein Gewaͤchs faſt zweyer Elenhoch / mit einem ſtarcken geſtrieinten Stengel / jnnwendig voll weiſſes Marcks / vnd mir vielen Kno⸗ den vnderſchieden / auß welchen andere Zweiglein herfuͤr ſprieſ⸗ ſen / an welches Giepffel runde Koͤpflein herfuͤr kommen / mit vie⸗ len blauwen Bluͤmlein beſetzet / vnder welchen ſieben oder acht ſpitzige Blaͤttlein ſtehen / faſt wie ein Stern anzuſehen. Seine Blaͤtter ſeyn breyt / gruͤn vnndaͤdericht / rings vmbher ſcharpff vnd zerkerfft Die Wurtzel iſt an jhrem oberſten Theil etwas di, cker dann ein Finger / an welcher andere dicke vnnd glatte Wur⸗ Ra hangen / außwendig etwas braun/innwendig aber weiß und afftreich. JI. Dieſer iſt die ander Meerwurtzel fat gleich allein daß jhre Wurtzel etwas kleiner iſt / vnd die Blaͤtter mehr auff der Erden E ſich außbreyten / dann am erſten Geſchlecht. 111.Die blauw Bergbrackendiſtel kompt mit der erſten blau⸗ wer Mieermursel/ fo vielden Stengel vnd Blumen / wie auch die Blaͤtter belanger/faft vberein außgenommendaßdie Blär- ter etwas laͤnger ſeyn / den Batonienblaͤttern faſt gieich / Die Wurtzel iſt auch viel groͤber und dieferinnmwendig weiß vnd gang Nleifchreich. IV. Dieflein Brackendiſtel hat ein dünne’ fehlechte und holtz⸗ echte Wurtzel/ welche ale Jahr vergehet / auß derſelbigen waͤchſet ein ſchmaler Stengel eines Schuchshoch / in viel Nebenaͤſtlein x — 398 II. Blauw Meerwurtzel II. Eryugium czruleum Il. 4— Yes SZ IM? Se? RS WER NY — MW; INN PA E nr BE N. INA ae, ZDINPRBZIS 0, VE SW u ; — —— — ME, Bi | Nr EHRE SFR => BER \% ar RUN), * * = ZN SL — GR F N Amy. N t X —— —J— Ne * - q N Fi, — U Ian A in a U HN 8 D N AND I» \ % ER TIER N S — —B NG : ER a S Tr 72 ge Ms \ —E abgetheilet / an welcher Giepffel viel runde Koͤpflein herfuͤr kom⸗ men/mit ſtechenden vnd dornechten Blaͤttlein ſternsweiß beſett vnnd vmbgeben: Seine Blumen wie auch die Kſten vnnd derſelbigen Blaͤttlein ſeyn an Farb himmelblaum. Die — — — — = = — — — — — ———— — Be — — — — En ———— ————— = — — — — kn r — 3 398 A D * Eiyngium pumitlum Clulſij. — — V 2 Y > 7 \ ; x \ IN 2 \ Um —— * \ N N AUS Rn le = Die Blätter ſo vnden an dem Stengel ſtehen / ſeyn groß / breyt und weich / rundt herumb auff der Erden außgebreytet: Die an⸗ dere ſo an den Stengeln ſtehen / ſeyn ſchmal / ſpitzig vnd ſehr zer⸗ kerfft / ſie fallen gar baldt ab / alſo daß man langſam das Kraut mit ſeinen Blaͤttern haben kan. Die ʒwey erſte Geſchlecht wachſen am Meer / die andern zwey auff den Gebuͤrgen. Wi Von den Samen. Eerwurtzel vnd Bergbrackendiſtel werden alleſampt Eryngia genennt / zum Vnderſcheidt wird das eine ge⸗ nennt Eryngium alpinum, vnnd Etyngium pumi- lura Clufii,die andere aber/Eryngia cærulea. Von der Natur / Kraffe/ / vnnd Wirckung der Meerwurtzeln. M S ſeyn ohn zweiffel dieſe Eryngia einerley Natur mit der gemeinen Brackendiſtel. Dodonzus ſchreibet / daß Oo ſi⸗ hitiger Complexion ſeyen / welches auß dem Bes ſchmack koͤnne abgenommen werden: Sie haben aber noch keinen Brauch in der Artzney. [ Der Meer Brackendiſtel Wurtzeln / die lenger und weicher ſind / dann der gemeinen / ſind viel bequemer mit Zucker oder Ho⸗ nig einzumachen: dieſe ſol man im Fruͤling graben / alsbaldt die Blätter herfuͤr ſtoſſen / die ſaubern / nach der lenge ſchneiden / dag RMack hinweg werffen / vnnd allein die Rinde der Wurtzeln iu ſchatten duͤrren.)] Das XII. Kapitel, E Von Artifchoß. Bra 5 ſeyn etliche Öefchlecht deß Artiſchoß. N 9 al. Das erſte wirdt genennt Artiſchoß Theophraſti / —* Zſt gar ein ſtachlichtes Gewaͤchs / vnd wenn es noch nwnngut / voll weiſſes Saffts / gleich wie Milch: Seine Wurtzel iſt lang / fleiſchreich / vnd am Ber ſchmack ſuͤß / faſt eines Fingers dick / auß welcher etliche Stengel herfuͤr kommen einer Elen hoch / an den Seiten gantz dornechtig. Seine Blaͤtter ſeyn gruͤn / mit abſcheuwlichen weiſſen ſpitzigen 7 Fer —— 1— D. Jacobi Theodori Tabernx montam / IV. Klein Brackendiſtel. F 1. Artiſchoß Threophrafti. Scolymus Theophratti. 11. Artiſchoß · Strobildorn. Scolymus nonaculcatus. Doͤrnern beſetzet: An den Stengeln vberkompt es eine gelbe Blume / faſt wie der Saffran: In den dornechtigen Koͤpflein bringt es feinen breyten Samen / welcher gleich wie Schuppen! zuſammen henget. Clulius ſchreibet / daß ſie den ganzen Sommer vber bluͤen / vnd werden in groſſer Menge funden in agro N i / — 1 — - er — ui, il WE — Das Ander Buch, von Kräutern. F IV. Stechendt Artiſchoß⸗ Scolymus aculeatus. III. Groß Artiſchoß. Scolymus maior. —— FINN II. [JDeß zahmen Strobildorn find zwey Geſchlecht: Das eine iſt ohne Stacheln / das ander iſt ſtachelicht. Das erſte] die Strobildorn / Scolymus non aculeatus, hat ein ſtarcke Wur⸗ tzel faſt zweyer Daumen dick / vnd zweyer Spannen lang / mit etlichen Faſeln behencket / eines ſuͤſſen vnd lieblichen Geſchmacks / auß welcher ein runder holtzelechter Stengel entſtehet / faſt dick vnd ſtarck / an welchen wie auch an den Nebenaͤſtlein ſchoͤne / groſſe vnd ſehr ſcharpffe purpurbraune [oder Violbraune] Di- ſtelkoͤpff herfuͤrkommen / [ fehter als die Zapffen an Kiefferbaͤu⸗ men ] darinnen ein weißgrauwer Same ligt / in welcher Woll: [mie wilder Saffran Samen:] Die Blaͤtter ſeyn faſt groß p vnd lang bleychgruͤn Jauff der Erden außgebreytet / vnnd auff beyden Seyten tieff zerſchnitten vnd serferffe. III. Dieſem iſt das dritte Gefchlechr die groß Artiſchoß sank gleich allein daß ſie in allen Stücken groͤſſer iſt. IV. Das vierdte Geſchlecht / die ſtechendt Artiſchoß / iſt auch dem Scolymo non aculeato gantz vnd gar gleich / außgenom⸗ men / daß ſeine Blätter ſtechendt feyn- Sice ſeyn frembdin Teutſchlandt / | aber die erſte hab ich vmb Mompelier gefunden / mit gefleckten Blättern auch bey De nedigin Lio. | werden aber an vielen Orten in Bärten gepflan- ger: Bluͤen etwas langfam im Sommer’ manmuß fie wol thüngen fo werden fie deſto gröffer : [ Können auch leichtlich vom Samen auffacbrachr werden / doch foll man den Samen ‚nicht vmbgekehrt figen/dann fie fonften hart / krumb / ond unge ° (lacht wachſen / vnnd ſoll folches mir zunemmenden Mon ge- fehchen wann auch ein heyß Wetter darauff erfolget / follen fie ſtaͤttigs mit Waſſer befeuchtigt werden Von den Nahmen. De: h Trobildorn oder Artiſchoß heift Griechiſch zuorunes, Sateinifch Carduus,Cinara. Arabiſch Raxos. Welſch a u VL ne aeg LE RIIRTUNRT it gi ' Carıofhi, Archich'ochi,, [Cardom. ] Spanifch Cardo de Kae comer. Kransöfiich Artichaut. Böhmifch Kardus u! zahradnj. [Niderlaͤndiſch Artichocken. Engliſch Arsi- en cheke. ) * 9 [MH 397 —R& Una N * — WW; L) 0, FEN BEE * — — ⸗ —⏑V — Won der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft * der Artiſchoß. an Strobildorn feyn warmb vnnd trucken im an⸗ dern Gradt. Innerlicher Gebrauch. Atthiolus meldet / daß etliche Sen die Wurtzel kochen M» darvon effen / oder aber effen fierohe wieein Ret⸗ tich / mit Saltz ond Pfeffer zugerichter: Alſo auch jſſet man das fleiſchechte Vndertheil deß Diſtelkopffs / mit Baumoͤl oder Butter / Saltz vnd Pfeffer abbereytet / ſonderlich I wenn ſie noch nicht blühen oder hart werden ¶Item wann es im Winter in Kellern außſchlaͤgt. Es iſt aber das / ſo ohne Stachel / mehr dann das ander gebraucht / da⸗ hers dann die Welſchen nicht allein im Sommer / ſondern auch vber den ganzen Winter haben / ſo ſie es im Sommer / wenn es noch jung iſt / mit Erden oder Sandt vberſchuͤtten / alſo bleibt es weiß / zart vnnd weych / eſſen alſo das ganze Kraut mit Sal vnd Pfeffer. Plinius ſchreibt / daß vor zeiten ſolches auch mit Eſſig und Ho⸗ nig ſey eingemacht worden / vnd darzu gethan worden Laſeris ra- dix vnnd Kuͤmmel / auff daß man ſie das gantze Jahr auß ha⸗ ben möchte. ] | Aber eg ſchreibt Galenus, daß ſie ein grobes Melancholifches Gebluͤt machen. Die Wurgelin Wein geſotten / vnd davon getruncken / ſoll Kden Geſtanck der Achſeln / pin deß gantzen Leibs vertreiben / oder aber daß man ſie ſtoſſe / vberleget / oder daſelbſt anſtreichet. ¶Obgemeldes Tranck treibt auch viel ſtinckendes Harns / wie die Spargen / dienet derhalben zu der verſtopfften Lebern vnnd Nieren / zu der Gelbſucht vnd Waſſerſucht. Die Wurgelion das Marck vnden am Köpfflein mit Saltz/ Pfeffer und Balgant geſſen / offnet den Gang zum Samen.) Clulius ſchreibt von dem Scolymo Theophraftı, daß ſei⸗ ne Wurtzel auch rohe geſſen werden wie die Strobildorn: Vnd daß man mit ſeiner Milch zu coagulieren pflege. dt Das \ ee — — — — — — — — — — a — — 8 X 9JJ N 2 B “ N * 7 N q —2 N & 7 >; N IR \ Ä NV . N J SEN | 2 Jeſen blauwen wildenSaffran beſchrei⸗ bet C.Clufius, daß er habe eine dicke ſafftreiche Wurtzel / außwendig ſchwartz / welche erliche Jahr vnverſehrt bleibe. Seine Stengel ſeyn ſtarck vnd holtzecht / faſt einer Ehlen hoch: Die Blätter ſeyn et⸗ Mas weiſſer vnd laͤnger dann an dem gemeinen Saffran:Ober D an den Stengeln vberkoͤmpt errunde Köpff wieder Saffran / welches Blume eine Himmelblauwe Farb har, der Same ift rohtlecht / dem gemeinen Saffran gleich. Er blüher im Maio vnd Junio waͤchſt vnder der Saat und auff den Aeckern. [in Hifpanien zu Salaman ca.] | Von den Rahmen. B Lauwer wilder Saffran wirdt Sateinifeh genennt/Cni- cus czruleus,Cnicusalter. [ Niderlaͤndiſch Vrembde vvildehof Saffraen mit blaen Blocmen. ] Wozudiefer Saffran zu nuͤtzen vnd zu gebrauchen ſey / finde ichn icht bey den Authoribus. Das XIV. Gapitel, Bon Dreuwdiftel. XJeſes Kraut halte ich / daß es fen das a Schönhärlein / Scolymusfylueftris genennt / deſſen Figur in dem Teutſchen Herbario ) Matthioli abgemahler fteher : [ Der Sten. | gel] waͤchſt faſt weyer Spannen hoch / etwas ſchwargz braun | reucht etwas nach Wein hat ſtachlechte ger⸗ kerffte Blaͤtter / welche etwas lang feyn : Oben am Stengel er⸗ ſcheinen fee Blumen vnd Koͤpfflein/ welche voll Samens D. Jacobi Theodori Taberneinontani/ — Das X ILL Kapitel. Don blauwem wilden Saffran. J — Blauwer wilder Saffran. Cnicus cæruleus. F ſeyn / vnd weiſſer Wollen. Wirdt im Boͤhmerlandt funden wirdt auch bey ung vmb Baſel gefunden. ] Dreuwdiſtel. Heracantha. NVDNY) aM AR == II N NN“ 2 is Von den Samen. Reuwdiſtel wirdt auch genendt Schoͤnhaͤrlein / Latei⸗ niſch Heracantha, Scolymus fyluelttis, Boͤh⸗ mifch Kraforvlafck, Von dem Gebrauch diefes Krauts. I Ey Matthiolo fiefer man / dag die Weiber im Böhmer, landt dig Kraut indie Saugen legen / zum Haupt zwa⸗ gen / das Haar damit ſchoͤn vnd liecht zumachen. Auff ſolche Weiß gebraucht / ſoll es die aͤuß vnd Nüffe auff dem Haupt toͤdten. Das XV. Gapitel, Von klein wilde Carlina. Jeſes Kraͤutlein beſchreibt C. Clu⸗ ſius lib. 2. obſeruat. Hifpan. cap, 80. daß es ein duͤnnes rohtlechtes Wuͤrtzlein y. bhabe⸗welches alle Jahr vergehe/ auß wel⸗ 283 chem ein ſchmahles Stenglein wachſe J faſt einer Handt hoch / mit grawer Wol⸗ len vmbgeben: Seine Blätter ſeyn den wilden Carlinen gleich / doch kleiner / graw mit ſcharpffen Doͤr⸗ nern beſetzet. an den Zweiglin bringt es dornechte Koͤpfflein mit einer gelben Blumen / weſche ſich einem Augengirckel vergleichet: Mitten mir bleycher Wollen beſetzet / rings vmbher mit harten trucknen gelben Blaͤttern vmbgeben. Waͤchſt an duͤrren trucknen wüſten Orten / ¶ vmb die Start Salamanca in Spanien.] Bluͤet im Augſtmonat. | Don z S ER = —— — — — — ——— — — Das Ander BuchyvonKräuten. 399 | dt fu w IN A | “ Klein wildt Carlina F J. Groß oder ſchwartz Eberwurtz. Carlina ſylueſtris Cluſij. Chameleon niger. & N) 7 NUN INGA, N SR 7 u He. I , f ! B n | G & N 2 N c | | " UI ' ) | Von den Nahmen. F IL Spaniſch Eberwurtz Lein wildt Carlina / wirdt auch genennet klein Eber. Chamæleon Hilpanicus Clufij. ) wurtz/ dateiniſch Carlina ſylueſtris Cluſij. U ( | j Das XVI. Kapitel, \ Von Eberwurs. | N dt | N N 3 Er Eberwurg ſeynd zwey Geſchlecht / N a (1.) das erſte beſchreibet Lobelius, daß es ein " 3 klein ſchoͤn Gewaͤchß ſey / habe ein kleine Wur⸗ * l eines ſchleimigen Saffts: Seine Biärter * ſeyn lang vnd etwas ſchmahl / mit langen ſpitzi⸗ 1 gen Dornen alſo beſetzt / daß man fie nicht angreiffen kan / oben LE anden Stẽgeln vberkompt es bleychgelbe Blumen / gleich wie I die Creutzblumen / welche endtlich zu einer weichen Wollen 4 Ruf werden / vnd daruon fliehen. Der Samen iſt klein / wie an dem Saffran / waͤchſt an duͤrren vngebawtẽ Drren [in Fräckreich.] Nr H. Die Spanifche Eberwurtz harein ſchwartze vñ harce Wur⸗ ) tzel eines füllen Geſchmacks / auß welcher ein Stengel tritt / bißweilen einer Ehlen hoch, ſtarck vnd feſt / inwendig hohl / mit vielen Nebenaͤſtlein beſetzt / an welchen viel lange / ſchmahle / | | i | weiſſe / dornechte Blärrer herfür fommen.Oben an den Sten⸗ | # gel vberkompt fie eine purpurbraune Blume / welche / nach I} ‚Clu- h PR ; W den der Same zeittig worden / zu einer Wollen wirdt. Der a x. I Game iſt erwas fleineridann deß Saffrans / an Geſchmack riet ſuͤß nwendig weiß/außmwendigaber ſchwartzlecht. Das gange i int E Gewächsift voller Dornen. K Ir sad C.Clufius ſchreibet / daR eg ingroffer Menge inagro Sal. | Bl manticenli erfunden werde. Bluͤhet im Junio / aber der Sa, ji pn me wirdt im Auguſto zeitig. a: Von den Rahmen in Mi on hmen. Lateiniſch Chamæleon Hiſpanicus, oder Chamæleon Sal- N lechen As erſte Geſchlecht wirdt von dem Authore ſchwartz manticus. | har = Eberwurtz genent / Lateiniſch Chamzleon niger, Die weil dieſe Diſtelen in Teutſchlandt vnbekannt ſeynd / | | von Lobelio aber Picnomos Cretæ. Das ander auch bey vns nicht erfunden werden / iſt auch jhr Gebrauch in 1 St Geſchlecht aber wirdt genennt Spaniſch Eberwurtz / der Artzney noch vnbekannt. s N | : I Das | — — — 2) er ; — — — * ne da « — — ⸗ 24 : N — Das XVII. Capitel. Speerdiſtel. | Carduus lanceolatus. —M⸗ u N > N) I Mh A YA GEN N % CHE B c een Boden vorigen Diſteln wirdt auch dieſes — Geſchlecht gerechnet / ſo da Speerdiſtel vom Au- — thore iſt genennt worden / von wegen der Form vnd Geſtalt der Blaͤtter / welche ſich einer Lan⸗ gen oder einem Speer vergleichen: Seine Wur⸗ zzel iſt faſt zaſelecht / auf welcher ein dornechter Stengel waͤchſt / mit andern Nebenzweiglein / an welcher Guͤpffel runde Koͤpff herfuͤr kommen mir kleinen ſpitzgen Doͤrnlein beſetzet / auß den Koͤpffen tommen weyche / wollechte / braune Blumen herfür/ D hach welchen der Same in den Koͤpffen erfunden wirdt. | Dies ſes iſt vmb Baſel gemein in Feldern / vnd vmb die Bärren.] Das XVIII. Gapitel, Bon Mariendifich EL Ariendiftelhat ein runde ſteiſfe Wurtzel / I fi) welche tieff in der Erden ſtecket / einesfüffen Ge — ſchmacks / auß welcher ein hoher Stengel waͤchſt / faſt dreyer Ehlen hoch [ zu Zeiten auch Manns hoch / rundt /ondan allen Orten vol Diftel ] mir andern Nebenaͤſtlein / auff welchen runder fcharpffe und flach. lechte Rofenrohre-Röpfflein herfuͤr kommen / rings vmbher mie langen / harten / ſpizigen Dornen beſetzet. Die Blätter wachſen E ſehr groß / mit weiſſen Stecken beſprenget + auch rings vmbher zerkerfft / vnd mit ſcharpffen Dornen verſorget / feyſt vnnd voll Saffts: ſo findet man auch ſtaͤts Waſſer zwiſchen dem Sten⸗ gel vnd den holen erhabenen Blättern: Der Same ligt in dem weiſſen Haar oder Wollen faſt glatt / dem Cardobenedicten Sa⸗ men beynahe gleich: [ end am Geſchmack ſuͤß / von welchen er ſich jährlich erjuͤngert.) | Waͤchſt gemeiniglich im den Krautgaͤrten Fin Teutſchlandt: aber in Welſchlandt wächft esfaft vberall von fich ſelbſt: Blůet im Junio vnd Julio. D.Iacobi Theodori Tabernxmontani / — Mariendiſtel. Carduus Marianus. N AZ II — IQ li K Fi — — — — * — = SZ > AH * — = < Von den Samen. Ariendiſtel wirdt auch genennt Frauwendiſtel / Vehe⸗ diſtel / weiß Wegdiſtel vnnd Stechkraut. Griechiſch Anανοα Asus Lateiniſch Carduus Mariæ, Carduus lacteus, Spina alba, Bedegarim, Franfgoͤſiſch Chardon de noftre Dame. Böhmifch Ofropes. [| Niverländifch Dnfer Broumen Diftel. Engliſch ledies Thiftel. Welſch Scar- dacio bianco und Cardo del Latte. ] Bon der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft. Eonhardus Fuchſius ſchreibt / die Wurtzel hab ein Na⸗ tur zu trücknen / vnd ein wenig zuſammen zu ziehen: Aber der Same ſey warmb / vnd einer ſubtielen Subſtantz. Innerlicher Gebrauch. — Jeſe Wuryel wird in etlichen Orten in Eſſig gebeytz / vnd zu anderer Koſt als ein Saas geſſen.) Fuchſius ſchreibet auß dem Diofcoride, daß die Wurgel nuͤtzlich koͤnne gebraucht werden von den jenigen / welche Blut außwerffen / vnd mit dem Bauchfluß be⸗ ſchweret ſeyn. | Welcher Fraumendie Milch verfiegen iſt / fol diefe Wur⸗ gel mit Fenchel vnd langen Pfeffer Lin gleichem Gewicht ] in der Speiß nuͤtzen / vnd etliche Tage darvon eſſen / fo bekoͤmpt fie die Milch widervmb. | Galenus milder Same getrunken / thue wol denen / ſo din Krampff haben. K L[Somanden Samen wol zerſtoſſet / und mir dem gediſtil⸗ lierten Waffer anmacht/gleich einer Mandel oder Kuͤrbismilch / vnd alſo trincket / ſtillet alle vnnatuͤrliche fliegende Hitz: Dienet gar wol den Kindern im Feber vnd groſſer Hitz. Die Weiber brauchen den Samen gepuͤluert / fuͤr das Ste chen an der Seyten: er führer auch den Stein auß.) Die Wurgel[in Waſſer geſotten / vnd darvon getruncken / eroͤffnet die verſtopffte Leber / treibt den Harn / Sandt vnd Stein / [vnd Framen Zeit reiniget die Nieren vnd Blaſen: ¶ Darvmb auch gut wider die Waſſer vnd Gelbſucht. Euſſer⸗ 0 * Aa wo “ 7 ge Fri u — * (Reh tiechſh atduue nach (Andi sur. iA 11817 1: (1119 ae! daß de son den nu Vur⸗ che Jin smpejt fd cdiſil il Denet sch ef Grein — Luſſe— B.Es hat auch ein Krafft den verſtandenen Harn fort zutrei⸗ 6 Voy Ackerdiſtel. Ackerdiſtel. Carduus aruenlis. © H INS: NIS m Dasander Buch / von Kräutern. 401 2 Eufferlicher Gebrauch. F Das XX. Kapitel. Je Wurtzel auff die Geſchwaͤr oder Geſchwuͤlſt ge⸗ Von Loͤwendiſtel. legt / macht fie zeittig. Säendifkel Die geſottene Bruͤh von der Wurtzel [im Eſſig — fe - im Mundt gehalten benimprdas Zahnwehe. EUR SE Vom gediſtillierten Waſſer. Enn das Kraut noch etwas jung iſt / ſoll man ein Waſſer darauß brennen / welches faſt gut iſt wider das Seitenſtechen / beſſer aber iſt es wenn man def Samens ein halb Quintlein zerſtoͤſt / vnd mit einem guten Trunck deß Waſſers einnimpt. | ¶Dieſe Artzney iſt auch gut für Gifft der Peſtilentz/ für hist ge Fieber / vnd andere Gifft im Leibe] ben / deßgleichen auch den Grieß / Sandt vnd der Frawen Zeit. [Diß Waſſer iſt ſehr kraͤfftig fürallen Vnrath / ſo ſich im Leib erhebt / an der Bruft / Lungen/ Hertzen Seiten / Leber vnnd Miltz jedes mahl auff ein oder drey Söffel voll getruncken / vnd den Tranck ſtetigs damit vermiſcht. Iſt auch gut zu der entzuͤndten Lebern / fuͤr Ohnmacht und Schwachhet / Tüchlein darinn genetzt vnd vbergelegt. J Das XIX, Gopitel. SEN TER) Noer allen Diſtelkraͤutern iſt kaum eines / En fo mit diefem Loͤwendiſtel fan verglichen werden/ ; } von wegen feiner harten graufamen on abſchew⸗ OF er lichen Dörnen foesfür andern Diftelfräutern vberfom nen hat / daher jhm auch der Nahme eneftanden dag es Löwendifteloder Carduusferoxift genennt worden / dannß es von wegen feiner Difteln grewlich anzufehen ift:Dodons- us ſchreibt / daß gemelte Diſtel einen kurtzen Stengel habe / wel⸗ cher kaum einer Spannen hoch wachſe / vberkomme ſeine Blu⸗ I men ſo an Farben etwas bleychgoltgelb ſeyn / gleich wie deß A- tractylidis, vnnd von wegen feiner langen / harten/ fharpffen vnd ſpitzigen Dornenidamit fie ombjert ſeyn / gantz abſchewlich. Man ſoll dieſe Diſtel auff dürzen ſteinechtẽ Bergen finden. * Von den Namen. ‚PISerendiftel wirdt Sareinifch geneũt Carduus ferox/ ES 2 Z Denn 17 Pheenix ondLeo, Engliſch Crael, Thiftle. Welſch Cardo fiero. | Dom Gebrauch der Loͤwendiſtel. ii dieſe Diſtel faſt frembd iſt / ſinde ich nicht was ſie fuͤr einen Nutzen in der Artzney haben koͤnne. Das XXI. Capitel. K Don Wegdiſtel vnd Sterndiſtel. ES DE den dreyen vorgeſtellten Diſtelen / Aſt das erſte Geſchlecht / ſo klein Wegdiſtel ge⸗ YET 7 nennt wirdt /gar ein dornechtes und ſtachlechtes Kraut / beydes mir Blättern und mir Stengeln / wie die gegenwertige Figur außweiſet / an den diſtel gezehlt werden welche ihren Nahmen hat / dieweil fie gemeiniglich auff den Aeckern funden vwudt. Ihre Wurtzel iſt der vorlaen faſt gleich mit kleinen Faſeln behenckt / auß weſcher der Stengel entſtehet / oben in viel Zweiglein abgetheilt / daran runde ſchup⸗ pechte Knoͤpfflein wachſen / mit braunen wollechten Blumen: Gipffeln der Stengeln erſcheinẽ feine koͤpffechte braune Blu⸗ Ihre Blaͤtter ſeyn am Vmbkreiß etwas gefaltenvnd mir ide ¶men / faſt wie an den On opotdo, die Wurtzel fladert im Erd» reich weit vmb ſich / mit vielen Faſeln vmbgeben. Auj in II. Die en Doͤrnlein beſetzt. a u en — — — — — — —— — nen rn — — ⸗ — — — — = 3 — — — — ar —— — — — een? — — — — = z > Br au —— 9 u wi ER I; J —44— 9 —9 DB EL | ‚iR —9 1 25 4%; | \ J a N —— — —— r EI me — — nn — — — A 4072 D. Jacobi Theod I. Klein Wegdiſtel. Polyıcan.ha iheuph aftı. * MR —* A SS N ESSEN > — — — N ESTER — AN: \ 4 NUR 7 3 7% SH Ar N RUN all, URN Z RN) ER ILS Sn | A 8 TEN? 2* = E27 G VER WB— IE E —— —8 * 5 SAN 5 EV SIRY INC} —— A % * N r vr 7 * x* 88* AI), — — HM SEE. x * ir —— % \ - N : ALLE {f —* —— } * — N 7 * —— * TA — ER — % — — 9 * — LE dı * * N 8 Sir startsller id * — * 3 E * RK 8 * —3 — > D — ——e ARM —80 — 77. — — AN, ZN Rn I \ 6 Pe 4 je h y3 —* \ Y Mr F —— DE Il. Sternöiftel. Spina ſtella. — NG, \ N; , \ NIE ‚a. — NV, NE — > y — —— — Urn BIIIN! en IN UK N Bay RUM IR 1 SU 2 (/ 7 ENIIE DEN — N I, —* —86 II. Die Sterndiſtel iſt zweyerley: Die erſte hat ein ſchlech⸗ te runde Wurgel/faft glatt / auß welcher etliche Stengel erſprieſ⸗ fen ‚ mit ihren Nebenzweyglin / an welchen fleine dornechte Koͤpfflein wachſen / mir braunen [Prefilgen Farb ] Blümlein: nach der Bluͤet findet man den Samen in gedachten Koͤpff⸗ G ori Tabernx montani / = F III. Weiß Sterndiftel. Spina ftella alba, NIIT 4 — — FAN — NEIN ET lein verfchloffen/Eleiner dann ander Diftelfamen: ] Ihre Blaͤt⸗ eer ſeyn ſchmahl ond tieff zerſchnitten / vnden am Stengel viel groͤſſer dann oben. Mitten an den Stengeln erfcheinen etliche Doͤrner / welche rundt beyſamen geſetzet ſeyn / vnd wie ein Stern anzuſehen / daher es auch den Namen traͤgt. III. Das ander iſt dieſem beynahe gleich mie Wurzeln / Stengeln Blättern vnnd Blumen / allein daß dieſelbige weiß ſeyn / daher es auch weiß Sterndiſtel genennt wirdt. Von den Namen. As erſte Geſchlecht wirdt Teutſch genennt / klein Weg⸗ diſtel / Lateiniſch Polyacantha Theophraſti. Die andern zwey aber nennet man Sterndiftel/[ Wellen⸗ diſtel vnd Radendiſtel. Niderlaͤndiſch Sterrediſtel. Engliſch Star Thiftle. Sransöfifch Chauſſetrappe.] Lateiniſch Spina ſtella. [ Carduusftellatus vnd Calcitrappa. Die erſte iſt gemein allenthalben: Die andere aber vmb Straßburg / auch in Italia vmb Ferrar vnd anderswo Das XXII. Capitel. Von dem Kraut Trago. Aß diß Kraut auch vnder die Diſtelkraͤu⸗ ter zu rechnen ſey / geben feine ſtachlechte Blaͤt⸗ ter gnugſam dar / dann es nicht wol mag mit den Händen zerbrochen werden. Es vberkoͤmpt | ein ſchlechte harte Wurkel wie ein Holz / vn den auf in Eleine Zafeln zertheilet Auß der Wurnel koͤmpt der Stengel / in viel dicke harte vnnd gebogene Aeſtlein abge eheiler. Seine Blätter feyn garfurg / dick und ſtachlicht / welcher ſehr viel an einem Zweyglein ſtehen / daher es gantz ſtachelecht ſcheinet: Zwiſchen den Blättern vberkoͤmpt es rohte Beerlein / darinnen ein Samen erfunden wirdt. Es waͤchſt von ſich ſelbſt am Meer / daher es auch Meerſta⸗ chel genennt wirdt. e Blkı, ggel viel netliche Stem zurßeln / gi n We⸗ ti. Di Wellen⸗ rredſtel reif " ymbh de Das ander Buch / von Kräutern. Meerſtachelkraut. J ragon. Von den Namen. Eerſtachel / wirdt auch vom Aurhore genennt Scor⸗ 0 „A 9 pionkraut. Lateiniſch Tragon oder Tragos. Dos XXIII. Gapitel, Don Melonendiſtel. Melonendiſtel. Melocarduus. 17 RS AR 177 > \\ N Fa BURG: Y \ 82 Nder die Diftelfräuter ift auch von K 9% dem Authore diefe Melonendiſtell referiert & Ro worden / welche da fcheiner auß einer Pfheben 3) oder Melonen vnnd Difteln zuſammen ge wachfen ſey / Daher fie auch ihren Namen vber⸗ fommen. Iſt eines rundes Gewaͤchs / von vnden auff breyt / F G 4053 biß obenauß gang gleich vnnd runde gefpiset/ da fie eine dicke Wolfe träge / in welcher rohte fpigige Schoͤttlein liegen / mir kleinem runden Samen. Auß wendig ſcheinet fie / al were fie mit dicken Rippen vn⸗ derſchieden / welcher vierehen on jhm gefunden werden / mit krummen dornechten Hacken allenthalben vmbher beſetet gleich mie ein Stern anzuſehen / alſo dag man ſie nicht wol fan angreif⸗ fen / anzuſehen mie ein Cucumer von Farben. Inwendig hat fie ein weiß ſchwammechtes Fleiſch wie in den Melonen mir er nem Haͤutlin vnderſchieden. Vberkoͤmpt feine Blaͤtter / wie ſie auff dem Sande ſtehet / ſo gewindt fie vnden gar kleine harte Wůr⸗ tzelein welche ſich weyt außbreyten. Lobelius meldet / daß ſie auß der newen Inſel in Engellandt von den Schiffleuten ſch gebracht worden. Von den Namen. Elonendiſtel wirdt Sateinifch genennt Melocarduus oder Melocarduus echinatus Indiæ occiduæ: item Echino meloca&os. [ Miderländifch Stefende Meloendiſtel van Wert Indien. Engliſch Hedge- bogge Thiflle.] Das XXIV, Capitel. Von flachelicht Aloe. ER 5 befihreibet C: Cluſius diefe Aloe in I 8 feinen obſeruat. Hiſpan. lib. 2. cap.77. vnd ſetzet / F| daß fie viel lange / groſſe / breytte / grne Blätter v⸗ berkomme / gantz glatt / vnnd am vnderſten Theil drey oder vier zwerch Finger dick / welche hart in einander ſtehen / wie an der gemeinen Aloe / [jedoch ift dieſe wich ſtachlichter vnd blauwer dann die erſte: Jan jhren euſſerſten Theil bekommen fie jhre Spitzen / welche nichts anders ſeyen / dann ein dicker harter Dorn / alſo hart dag man ſie auch für ein Seul ge⸗ brauchen koͤnne. Anden Seyten erſcheinen kurze Dorne/ond am breyten Theil ſeyn ſie gantz ſafftreich / eines bittern vnnd ſcharpffen Geſchmacks. Mitten auß den Blaͤttern fol ein Stengel wachſen / faſt eines Arms dick Die Wuryel iſt dick) lang vnd krum̃ / gleich als mit Gleychen abgetheilet / auß welchen an den Seyten viel andere junge Stoͤck oder Wurtzem herfuͤr wachſen / wie an der Figur zu ſehen iſt / vnd wenn dieſelbige nicht in der Zeit werden abgenommen / ſo entztehen fie der alten Wur⸗ tzel jhre Nahrung / daß ſie verdorren muß | Cortal inus fchreibt / daß er gefehen hab den Stengel mitten auß dem Gewaͤchs mit kleinen on wenig Blättern herfitrfomen/ welcher in wenig Tagen eylff Ehlen hoch gewachſen ſey: Oben hab er gleich ats viel Zweiglein bekommtn wie ein breyre vmbel- la, an welchem die Blumen ober fich geftanden ſeyen / eines Fin gers hoch außwendig grünlich/ jnnwendig aber bleych/ welcher jede ſechs Blaͤttlein gehabt: Vnnd gegen dem Winter iſt der Stengel widervmb verdorrer. ] Iſt gar ein frembt Gewaͤchs in Teutſchlandt / ſo da erſt⸗ lich auß den Occidentaliſchen Inſeln in Teutſchlandt iſt ge- bracht worden. Von den Namen. Jeſe ſtachlechte Aloe wirdt Lateiniſch genennt Aloe erica, vnd Aloe ſpinoſa: Yon den Indianern — erg) Magey vnd Merl. Spaniſch Cardon. [ Zu Valentia in Spanien nennen fie eg Fily agulla, das iſt / Faden und Nadel dieweil die Spisenfür ein Na del / die innern Faſen aber für Faden gebraucht koͤnnen werden / alſo daß man Leinwatt darauß macht. ] Innerlicher Gebrauch der Aloe. 0 ſchreibet C. Cluſius, daß dieſe Aloe in groſſem Brauch ſey bey der Indianern: Sonderlich der Safft OS | den fie darauf bringen / vnnd auff mancherley weiß gebrauchen» uU [Aug —— um ee et — — — — — —— — a Sen >> —E— = nn been 404 D. Jacobi Theoderi Taberne montani / Auch machen fie die zahrte Blaͤtter mit Zucker ein. Darvon man weytlaͤufftiger bey ermeldtem Authore leſen fan. Stachlichte Aloe. Aloe America. a |! Sf I! B | — ER “EN FW N ! & | N UP DIN MA RR N nz * IN, Fr C 9 I min: a 90 nun N j —* EAbcg gemeine Aloe hat feyſte Blaͤtter / an⸗ ZN B derthalb Spannen hodyzu Zeiten länger/sireger ne Finger diefrauffgefoist/ein wenig rundt / hinder | — e) ſich gebogen’ vnnd zu beyden Seyten mit etlich * * kurtzen vnd ſtumpffen Stacheln verſorgt / vnnd [ Euſſerlicher Gebrauch. tringen die Blaͤtter je eins vber das ander. Der Seengeliſt 07 Se Americanerheylen auch die Frantzoſen darmit: ſie lang glatt / rundt / mit etlich Nebenaͤſte ⸗ daran rings vmb ſtehen nemen ein Stuͤck / zerſchneidens klein / thuns in ein die Blumen wie die Granatenbluͤt /ſich zur Erden neigendt / von D Hafen / vermachens wol mit Leym / kochens drey 1 Farbgelb:Wiewol etliche ſchreiben / daß fie es in den newen In⸗ E Stunde / darnach tragen fie den Hafen zu dem Krancken / thuns auff / vnd laffen den Dampff vnd Rauch an Krancken / darvon ein groſſer Schweiß verurſacht wirdt. Oder aber brahten auff den Kolen ein Blat / vnnd laſſen den Dampff von dem Krancken in ſich ziehen / Aber weil der Schweiß ſo ſtarck getrieben wirdt / werden fie ſehr ſchwach. Die Blaͤtter brahten ſie auff Rolen/trucken den Safft auß / vnd gieſſens in die friſche Wunden / vnd heylen ſie baldt. Der Safft von dem jungen Kraut vnd Wurtzel mit Wer⸗ much vermiſcht / wirdt in die Bi der Vipern gethan. Vmb Mexico, da es dann gar viel waͤchſt / vnd wie Gomara ſchreibt / zweyer Mans hoch / pflegen die Americaner vmb ihre Hecker zu pflantzen(wie wir die Doͤrner zu verhuͤtung derſelbi⸗ gen: Sie gebrauchens auch fuͤr Holtz / vnd die Aeſchen darvon zur Laugen. Die Blaͤtter braucken ſie für Ziegel: ſie machen auch Pap⸗ peyr darauß fuͤr die Mahler. Sie bereytens auch wie Hanff oder Flachs / vnnd machen Seyler / Guͤrtel / Halfftern / Kleyder vnd dergleichen darauß: wie dan auch Schuhe/ als wann fie von Seylern gemacht weren: Es ſollen auch Hiſpali; wie Clufius meldet / Hembder darauß gemacht / verkaufft werden. Die Prieſter pflegen ſich bey jhren Opffern mit dem Dorn / ſo zu ͤberſt am Blait / zu ſtechen. ſeln mit weiſſen Blumen / wie dann auch Matthiolus mit leib⸗ farben Blumen / geſehen haben. Der Samen iſt wie deß Af⸗ fodillwurtz. Die Wurgel iſt dick vnnd lang / mit Nebenjzinck⸗ lein behenckt. Dieſes waͤchſt viel in Alıa vnd Arabia, wirdt auch auß India gebracht: Man zieltt jhn auch in Welſchlandt / in Gaͤrten vnd Schaͤrben vor den Fenſtern / zu Neaples, Ron Piſa, Venedig Paduo, vnd das mehr zu einem Spectackel dann zum Gebrauch: Es ſoll auch in Franckreich in den Infulis Stae- chadibus genannt / viel wachſen. In Teutſchlandt haben wirs auch in Haͤffen / aber kan beſchwehrlich vor der Kaͤlte erhalten werden: dann auch der Regen dieſem Gewaͤchs gar zuwider iſt. Erlichenemmens auß den Haͤffen gegen dem Nouember / vnd henckens in die Stuben auff / bleibt alſo zu Zeiten zwey Jahr vn⸗ verſehrt / wie die Meerzwiebeln / vnnd fagen etliche / dag ſie alſo Kauffgeheuckt auch bluͤhe. Won den Namen. Iß Kraut heiſſet Griechiſch ARcn, Aloe: Arabiſch Sobar,Cebar. Fateiniſch Aloe, Semperuiuum ma- tinum ‚Sertum amarum Columelle. Niderläns diſch / Welſch vnnd Boͤhmiſch Aloe. Engliſch Alors Sea Housleche. Franthoͤſiſch Perroquet. Spaniſch Hieraus babo- ſa, Acscuar. A Auß der Wurtel /ehe ſie gar zuſehr ſchoß hoͤlern ſie auß yvnd F Das XXV. Capitel. fanlen davon den Safft / welcher alsbaldt wie ein Syrup dick wirdt / dieſen kochen fie ein wenia / ſo iſts wie ein Honig :fo nans Vom gemeinen Aloe. ſaͤubert / it er wie Zucker:gewaͤſſert / wirdt wie ein Eſſig: S ethun auch ein Wurtzel darzu / alsdann gebrauchen fir es file Wein / ſo * Gemeine Aloe. * mächtig vol macht. ] Aloe vulgaris, Fu Von Das Ander Buch / von Kreutern 408 — Von der Natur vnd Krafft- F Bon Eufferlichem Gebrauch. | 4 ER As ganze Gewaͤchs reucht ſtarck / ſchmeckt ſehr bitter/ N So mit Eſſig vnd Roſenwaſſer vermiſcht / vnnd vberge⸗ Ele warmb vnd trucken im andern Gradt / zeucht auch legt / mildert das Hauptwehe: Mit Wein temperiert / ae wehret dem außfallenden Haar. : Mit Roſen oder Fenchelwaſſer gewaſchen / vnd vmb die Augen geſtriechen / nimbt den Fluß darinnen / vnd ſtaͤrcket ein wenig zuſammen. 8 0 Vom innerlichen Gebrauch der das Geficht. ⸗ Aloe. Wider die Säufeanden Augbramen und heymlichen Orten f Ir | | ein gewiſſe Artzeney: zerlaß Aloe ſuccocitcinum in Roſenwaſ⸗ N Er Safft ſo man in den Apothecken hat wirdeam Frnekeein Thüchlein darein / vnd beſtreiche den Ort. Dune auß India gebracht / welcher auß den Blät- Pe mit Wein vnnd Honig vermifche, Hund warmb in tern gepreſt / wirdt an der m getruͤcknet wond — — heylet allerley Geſchwaͤhr vnnd Faͤule gedoͤrret: vnd iſt zweyerley. Der aſte wirde Aloe nn RR genannt’ iſt ebenen ſoll ib /Elar vnnd Mit Honig i Dehfengallen und Effig zuſammen geruͤhret⸗ f bitter feyn/ein * Geruch haben / vnnd ſich leichtlich zerreiben 6 — warmb vber den Nabel gelegt / vertreiber dig N laſſen. Diefen fälfchen erliche mie Arabifchem Gummi oder Wuͤrme. ) J Hi v Betrug mercket man — nicht ſo bit⸗ ‚ Dit Honig vermiſcher / vnd angeſtriechen / vertreibt die Blues ter / nicht ſo ſtarck reucht / nicht leichtlich zerbrechen laͤſſet / vnd laſ⸗beichen vnd Raͤude. ’ fer fich zwiſchen den Fingern nicht zerreiben. Aloe gepütuere / in friſche Wunden geſtraͤuwet / hefft fie zu⸗ Derander Aloe Caballinum genanneift fandrecht/onfan, ſammen heylet vnnd erflilet fiemie Zteifch iſt ſonderlich gut zu N ber und ſchwartzlecht / vnd iſt nichts anders denn die Grundthe⸗ a Se en Die zerriſſene Vorhaut der a ni "v Ron Roſſ arteneyen — vber die Feygwart / ſo ſich verblutet haben / geſtraͤuwec / Aloe täglich ein wenig gebraucht / bewahret den Menſchen IURE ER. — Er ! vor pielen ſchwehren Zufällen / bringet Stuelgäng/ Se „sn Summa /Aloe iſt mutz vnd gut für alle boͤſe Fiſteln vnd die Ballen vnnd Schleym / reyniget vnd ſtaͤrcket den Magen: Kae Schaͤden / fonderlich im Mundt vnnd heymlichen Kaes En nt 4 | N — falten vnd blöden Lebern mol / vnnd zertheilet die Mi dr r enblut vnnd Myrrhen vermi fer, vertrelbet le l Ace nit Maſth vermifcht vnd eingenommen'/ifgutiider __FAule finckende Schäden vnnd Geſchwaͤhr / toͤdtet andy die i Cdas N: trächfen auf dem Munde ond uk H Wuͤrme darinn. Ein Quentlin Aloe vnd Maſtix ein halb Quentlin / mit Wer⸗ —— h muhtſafft vermenget / vnd in der Wochen zweymal gebraucht / iſt DAB XXVI. Lapitel. gut in dem Anfang der Waſſerſucht. J | Welchen Weihernipre Zeit verffanden were / die ſollen al PEEHPARENO | le Tag diefer Pillulen drey hinnab ſchlucken: Nimme deß bes As Euphorbium beſchreibet Dioſcorides lib. ſten Aloe ein Loth / darauß formiere dreyſſig Pillulen mit * U 3.Cap.92.daßes ein Baum ſey in Libia wach⸗ “ Poleyſafft. NT ) ſendt / in der Geſtalt deß Krauts Ferulæ, auf | 69 man Aloe mit andern purgierenden Argeneyen mi dem Berg Achlante , eineg fcharpffen vnnd — ſchet / bewahret er den Magen / daß er von der Purgation OU brennenden Saffts. d / hude nicht beſchaͤdigt werde:derohalben in den Apothecfenein Haupt⸗ I. Dodonzus in hiſtoria ſtirpium pemptadis 3.lib.2.cap, zwitellch | ſtuͤck iſt / vnd mit vielen Dingen vermifcht wirdt. 21. mahlet ein Kraut / mit langen dicken ſtachlichten Blaͤttern / rat m Weil aber Aloe fehr bitter / vnd man jhn allein brauchen wol⸗ welches etliche im Niderlandt für dag Euphorbium halten: . Stengel fe/ mag man Beine Pillulen darauf machen / onndderen ein Wi⸗ es allhie abgemalet iſt. * mb chen Quentlein oder anderthalb einnemmen. So man vellfoms Il. Das Anteuphorbium wirdt auch von Dodonzo zendtven D menpurgieren wil / mag man drey Quentlin ſchwehr nemmen. I an bemeldtem Ort beſchrieben / daß es viel runde grüne Stengel ewen In⸗ Etliche / wann ſie weniger/bald vor dem Eſſen / nemmen / wirckt habe / welches Blätter ſich den Portulacen vergleichen / haben s mit Ki es mehr als wann fie vielgebrauchten. auch ein dick: groſſe Wurtzel mit viel Nebenmwnrseln. ienflf Wer aber ein Schaden an dergütden Adern/oderhikige Ges Beyde Gewaͤchs feynin Teutſchlandt onbefafit:Der Safft hen ind⸗ ſchwulſt an dem Hindern hat / der ſoll Aloe nicht einnem⸗ ſoll auß Libia vnd India zu vns bracht werden. Es behaͤlt ſei⸗ 1a , aut men : Alſo auch in dinren — Leuten / ſonder nen Namen Euphorbium. Alen | raltit | ichelt x erden. el lich fogar alt ſindt / fol Aloe nicht leichtlich gebraucht werden on ber Narur od er Gummi dep ckeldann Von Ertractond Pillulen. | LET lis$te- Tofcorides fahreiber/wenn die Innwohner deß Landts bereite NE DE dem Aloe wirdt ein Ertract gemacht’ ſo etliche bit⸗ D den Safft vberkommen woͤllen / fo legen fie zuvor et⸗ eechalten Il: Magenbalfam nennen / welches in den feuchten was under das Kraut / ſtehen darnad) von weytem dar⸗ * 9 Magen vnd Grimmen dienſtlich iſt von / vnnd verwunden die Blaͤtter mit einem langen he / wd In den Apothecken hat man zweyerlen Pillulen von fharpffen Spiegidamir der Safft / welcher mir Gewalt herauf Safe ot Aloe: Diearften werden von Aloe / Myrrhen vnnd Safran tringet nicht an fie ſpringe / Dadurch fie mögen beſchaͤdigt wer⸗ m ira F emacht / ſo man peltilentiales nenner/ teil fie vor. der Per den. Diefer Safft ſoll weiß feyn wie ein Micch / welcher mir der 4 fiitens vnd Faͤule bewahren / ſtaͤrken auch alle Sinnen : Die Zeit etwas dick vnd hart werde ¶ Man ſoll das außleſen tel andere werden Aloephanginæ genennet / ſo zu dem Haupt ches klariſt.) | und Magen dienlich finde/ denn fie den Schleym benemmen / Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Eygen⸗ vnnd machen ein oder zwey ſanffte Stuelgaͤng / ein Quentlein ſchafft deß Saffts Euphorbjj. | ah fihmwehr genommen: So man das Haupt reynigen wil/nim- aka ; 5 zum Mi" met man fie zwo Stunde nad) dem Nachteſſen: So Vphorbium iſt gar ein ſcharpff hisig Gummi, vnder al⸗ pe manaberden Magen reynigen wil / ſoll man FH len andern das allerhitzigſte / alfo daß es auch die Haut ſſch Alt fie ein Stundt vor dem Nachteſſen brenner vnnd auffener/ wie Galenus bezeuget / iſt auch aba ' gebrauchen. einer ſubtielen Subflang. Fernelius ſchreibet / daß es im erſten 4.06 D.Tacobi Theodori Tabern⸗ montani / A im erſten Jahr gantz gifftig ſey / vnd halte ſich biß in das vierdte FEtliche ruͤhmen Euphorbium hoch wider die Peſtilenn/ Jahrt oder langer / darnach nimpt es ab / auff daß es aber laaͤnger ¶ miſchens mit Maſthr Saffran und Honig’ wie ein dattwergo⸗ Zut erhalten werde/ legt man es in friſchen Hirſch oder Sinfen:] ) vnnd gebens dem Krancken: aber darmit iſt nicht au — ſt heiß vnd trucken im vierdten Gradt: Soll jnnerhalb einem ſchertzen ·)] — ahr von wegen der hitzigen Art / nicht gebraucht werden . | Il. Anteuphorbium. | 1. Euphorbium. ’ \ TERTRU \ > UM — — RE ANNE NE ; 6 MEN, * N N N IR * )) RT NA NIS WM, —94— REN Fi A IILAININ NW, IS SVEN. Sir f B NENNEN 7 I) W/M REIN 8 IE: ERDE N 7 N IANy EN gr Sy G — II - & A Eu chlicher Gebrauch: Innerlicher Gebrauch deß ſſetlich rauch Euphorbij. T \ lofcoridesfohreiber/der Safft ſey gut wider die Star⸗ Ernelius ſchreibt / daß dig Gummi oder Safft eingenom⸗ fehl der Augen / mit Honig vermenget / vnnd angeſtrie⸗ men / alle jnnerliche Glieder erhitze / entzuͤnde / zerreiſſe / vnnd chen / welches ich doch niemandt rahten wil / dann den Menſchen in ſolche Ohnmachten bringe / daß auch der ich beſorge / es wuͤrde Fell vnnd Auge miteinander kalte Schweiß außbreche. hinweg gehen. | R D Deromegen ſich jederman wol hiermit hat fürgufehen/damit I Er meldet auch / daß es gut ſey wider das Huͤfftwehe / mit ei⸗ er nicht freuentlicher weiß darmit vmbgehe / dann es den gantzen nem gewurtzten Wein eingenommen. Leib zerreiſſet / entzůndet vnd beſchaͤdiget. In die Naſen gelaſſen / macht nieſſen / vnnd zeucht Paulus Ægineta, Actuarius, Meſues vnd andere ſchreiben / viel boͤſe Feuchtigkeit auß dem Haupt / daß auch bißweilen daß esdiephlegmata vnd das Gewoͤſſer mit Gewalt außtreibe / ¶ Blut mitgehe. | such auf denarticulis ‚tie Fernelius fagt. Es ift gut die böfe Beulen vnnd Geſchwaͤhr darmit auff- Diotcorides meldet / man ſoll es mie Honig einnemen. zuetzn. | | | [ Andereduncfendag Euphorbium in füg Mandeloͤl ein / * Mit Spicenoͤl gemengt / vnd oben das Haupt darmit ge⸗ vnd machen einen Taͤyg darumb / vnnd laſſen es in einem Ofen fisiecjen / benimpt die Geſchwaͤhr | backen / dann alfo wirdt eg viel Iinder. | | Bon dem Anteuphorbio. * Fernelius wil / man folfe es zuvor einen Tagin Mandeloͤl | legen / darnach widerumb herauf nemen/ vnnd in einem Citro⸗ On dieſem Kraut ſchreibet Dodonæus, daß es viel nenapffel braten / vnnd alsdann gebrauchen: Wenn man es Saffts ben ſich habe / welcher gar nicht ſcharpff ſey / ſon ⸗ dann wil eingeben / ſoll man nicht vber ſechs oder acht Graͤn dern etwas ſchleymig vnd kalt / vnd werde von den Ein⸗ vberſchreitten / vnd dieſelbe mit Zimmet / Maſthe vnnd Spica wohnern wider die groſſe Hitz vnd Schaͤrpffe deß Eu- vermengen: | phorbjj gebraucht. | 8 We y. FI a Sir a Das —— —— — — a Das Ander Buch’ von Kreutern. 407 iR ni, | Das XXVII. Gapitel. * > CereusPeruuianus. er IT. Geſtirnt Rohr von Perit. Calamus Peruuianus Alteroides: 4 x N N N —9 NN a 4 : | u AN li N (70 j N J \ N N N 2 7 h N N R B N 3 N : Ih \ N h N N Pi N 2 N ' un % N j} G \ N | R A —9 N % Y Ih N h N \ N \ N N 2 N 7 N AN 2 : N 2 & 9 4 x N VER N N 2 N A N 2 N C N N = — ml 5 N — FEED — NN H IE 9 DBVdem Euphorbio werden noch di Ei — l. Das ER | — In der Hoͤhe träge es feine Blumen / gleich dern oder fünff Roͤhr / gleich wie Stangenmeunsehen ein Song — Frucht it (chöm Zinnoberrohe / wie oder zwantig Ehlen hoch / mit ſehr vielen geſtirrn⸗ eyge formiert / am Geſchmack nicht vnlieblich. een £leinen‘ ſſteln oder Dörnlein befeger : Mieten auf ihnen 11, Dasander iſt auch wie ein lange Stange ober Spiegt wachſen drey andere Gewaͤchs mie Arm anzufehen / in — mit einer Dicken ſchwartzen Rinden vmbgeben / iſt ee de Su ſtalt wie ein Cucumer / oder wie runde dicke Blätter/mit derglet- lles /hartes vnd ſchwehres Holt/ mit vielehn bannee engeſtirenten Doͤrnlein befezer: Inwendig hat es ein diefes dicken / dornechten Beu⸗ Sa vi) dam Fleiſch oder Safft wie die Aloe / welcher eings fehr bitten Ges len beſetzet. — ent — | | 2 je nnd gut y bißtikt mie uf Dame — * en Die NE ® on | 5 | | | — | | foot | | 4 Lu | ee u BE j t 4 — | 9 | ng — — — — — — — — — — — ne — — = — — | D. Jacobi T DDas I. Capitel. F 11, Groß Vogelkraut. | Alfıne II.maior. Sa AN INN, — * «2 Hünerdarne Alfine I. , € N, I R E $ | — Id Eß Hünerdarms werden etliche Ge⸗ fhlechterfunden. Das erſte iſt ein gemei⸗ nes Kraͤutlein / jederman wol bekandt / hat ein kleine zaſechte Wurtzel / auß welcher viel runde / weyche / ſafftreiche Stengeln wach⸗ ſen / ſo ſich gemeiniglich auff die Erden legen: Seine Blaͤtter ſeyn etwas rundt / vnnd ein wenig ſpitz / an Farb gruͤn / zwiſchen welchen kleine weiſſe Bluͤm⸗ E lein an ſchmalen Stielen herfuͤr kommen / nach welchen kleine Gefaͤßlein erfolgen / darinnen ſehr kleiner gelber Same er⸗ funden wirdt. | Das ander wirdt etwan Ehlen hoch / und auch hoͤher / har feine Gewerblein / vnd auff beyden Seyten Blätter / wie Saͤw⸗ buͤrtzel / zwiſchen welchen die Bluͤmlein / wie am erſten / herfuͤr wachſen.) Dlieſem ſeyn die andern gantz gleich / allein daß etliche groͤſſere / etliche aber kleinere Blätter haben. [Das letzte hat runde Eure Blaͤttlein / auff der Erden auß⸗ — gelegt in ſandtechtem Grundt: gewindt im Anfang deß Jahrs feine kleine weiſſe Bluͤmlein / welchen lan ge kleine Sacklein wie am Taͤſchelkraut folgen / darinn ein kleiner Samen: ver- gehet baldt.) Es waͤchſt in allen Krautgaͤrten vnnd Weingaͤrten / koͤmpt erſtlich mitten im Winter herfuͤr / vnd bleibt biß mitten in den Sommer / als dann verdorret es. Von den Namen. Gaͤnßkraut / dieweil es den Huͤnern vnnd Voͤgeln ein angenemme Speiß iſt: lvnd iſt ihnen ſehr dienftlich / fo fie kranck finde. ] Lateiniſch Aline, Morfus galline. Frantzoͤſiſch Mouron. Welſch Gallinella, [ Centone , Pauarina. Miderlaͤndiſch Muer / Voglelcruydt Engliſch Chick vyeede.) Boͤhmiſch Kurimar. [Die letzte wirdt Gaͤnßblum genannt] Von G36 heiſt auch Huͤnerbiß / Vogelkraut vnnd I Das Ander Buch / von Kräutern. 409 III. Hünerdarm. F V. Kleineſt Vogeltraut. Alfıne Lil. media, Alfine V. minima. TU ETBBEN Ss Ve: “= — | Innerlicher Gebrauch, Dre das Rraut falcer vnd feuchter Natur iſt & ⸗ es von etlichen wider das Feber gebraucht / und von) nen Feberkraut genannt. N N Die Blätter in einer fenften Fleiſchbruͤhe g kkocht / Eh N- vnd geſſen / ſoll ein geſunde Speiß ſeyn den jenigen / fo am Leib — Heverzehret ſeyn. | ) ’ * IV. Klein Vogelkraut. SER Eufferlicher Gebrauch. ? AltinelV. mino:. —— NOel das Kraut geroͤſt / vnnd den Kindern vber den Leib gelegt lindert jhnen die Schmerzen. 3Zas Kraut mit Gerſtenmaltz vbergelegt / lindert N die groſſe His vnd Schmerzen der Augen / wie Dio- | feorides ſchreibet. Von dem außgedruckten Safft. | Jeſer Safftin die Ohren gerröpffer/ iſt gut wider die Schmer tzen derſelbigen. Auch lindert er die hitzige Geſchwuͤlſte der Augen vnd andere Glieder. Von dem gediſtillierten Waſſer vnnd feinem jnnerlichen Gebrauch. | I dem frifchen Kraut fol man im Majo ein Waffer brennen. Diefes Waſſer iſt gut getruncken wider alle hisige Feber vnnd andere Entzuͤndung der jnnerlichen Glieder. | Es ift auch gut den jenigen fo fehr abnemmen / alg den Schtwindrfüchtigen: Vnd auch den jungen Kindern / fo groß Hitz haben: ¶Vnd da man fich deß Freyßlich oder Gichten ber ſorgt/ dann es kuͤhlet ſanfft. Das 11. Kapitel, K Bon andern Öefchlechtern deß Hů⸗ nerdarms. 9 Eneben din vorigen Hůnerdarmen —F werden noch andere mehr von dem Autho- gejehlt auß welchen das [i. Jerſte iſt / ſo ge⸗ ABI hört Huͤnerdarm genennt wirdt / waͤchſt HR «ner Soannen hoch/ mir einem eintzigen FR zarien vnnd rauhen Stengel’ mit etlichen Gleychen ı welcher fich zu oberft im etliche Fluͤgel außtheilet / an welchen kleine weiſſe Bluͤmlein geſehen | Mm werden / deß Juhtl Silit men: yeu⸗ an, kön zen Inden aut pn | | Ba Von der Natur ’ Prası vnd Eygenſchafft nf deß Huͤnerdarms. N nik Vnerdarm iſt Falter vnnd feuchter Natur / faſt wie chik: Ryan Kraut Tag vnnd Nacht / zeucht aber doch nicht zur ſammen. — — — — — — — — — — — — — = — nen ne — Von ne — — — —— — — — — ———— — \ — lo 1. Gehoͤrnt Huͤnerdarm . Alfine corniculata Cluſij. fe FI & im III. Klein Stein Vogelkraut. Alline Perr&4 minima. D Werden / mern diefelbe verfallen / fo folgen lanalechre Hoͤrnlein hernach / mit einem liechten Haͤutlein / gleich wie die Huͤner ſpo⸗ ren / vnd wenn man fie angreifft / ſindt fie erwas feucht / in wel⸗ chen ein kleines ſchwartzes Saͤmlein erfunden wirdt: Seine Blaͤtter ſeyn rauh vnd kanglecht faſt wie an der Ochfenzungen / deren je zwey nebeneinander geſetzt ſeyn. Die Wurtzel iſt zu nichts nuͤtz / verdirbt ale Jahr. Das gantze Gewaͤchs hat feinen Geſchmack an ſich Il. Das roth Stein Vogeltraut wirdt alſo genennt / dies weil ſeine Blaͤttlein ſich den Blaͤttern der Steinbrechen verglet⸗ hen: [oder wie kleine Haͤndtlein / daher es quch Huͤndelkraut genannt / oder wie die foͤrderſten Fuͤßlein an den Froͤſchen / da ein jedes Blaͤttlein gemeinglich mie dreyen Fingerlein: Vnd ſindt die Blätter gan feyſt und ſafftig / wie deß Burgels oder Maur⸗ pfeffers:] har gar kleine zaſichte Wurtzeln / auß welchen viel duͤn⸗ D. Jacobi Theodori Tabern· montani / F 11. Roth Stein Vogelkraut. Alſine Petræa rubra. M 8 AI y 5 pt, — ST Sn STINE IV. Nunerrauthen. Altıne recta. N 3 \) 2° * 22 IE {.) 9 2 f, 3 NG 53] DIN S N S NR Yo 2 — AR ZT Ä ne ſchmale Stauglein wachfen: [su Zeiten hat es nur ein cintzi⸗ gen runden Stängel / nicht Spannen hoch / ſo fich in oberſten Theil in kleme Zweyalein theiter/(wie dann die Stau ſo fuͤr das dritte Finger Naͤgelkraut hernacher geſetzt worden/ außweiſet / vwelches von dieſem nicht ſoll vnderſcheiden werden )iſt gang haar richt / vnd ein wenig braus: ] daran rohte kleine Biſmlein an⸗ kommen / nach welchen runde kleine zerkerffte Gefaͤßlein bleiben / in welchen der Same ligt. Ill. Das dritte Geſchlecht / das Stein Vogelkrant iſt dem gemeinen kleinen Dinerdarm gang gleich/allein dag dieſes an ſteinechten Orten funden wirdt. IV. Die Hüinerraurben werden alſo genennt / von wegen der Dlärter/fo fich den Naurben etwas vergleichen / haben gar ein duͤnnes Wuͤrtzlein / auß welchem ihre ſchwancke duͤnne Aeſt⸗ kin wachſen / mit vielen Blaͤttern befetzet V. Das vet ei a ſo fur do ußweſt gar ht mleinqn⸗ in blelhen altraut IB doß diſs an wegen aben gi une ht y. Das ander Buch / von Kräutern. 411 VL Huͤnerdarm mit Gamanderleinblaͤttern. Alline foliis triſſaginis. A V. Huͤnerdarm. Allınehederacea, IM] 4 — Paul) ar IS Er —— “v VEN 2 LE. ” Ze % 3 — — B G VII Hünerdarm mit Ehrenpreißblärtern- * Alline foliis verenicz. D V. Das fuͤnffte Geſchlecht wirdt genennt Alſine hedera- ce1,anchvon wegen feiner Blaͤtter / fo ſich den Blaͤttern deß £ Eprfichs vergleichen: [finde dick ond fafftig :die Bluͤmlein pur purfarb oder blauw: der Samen iſt nicht in Säcklein verſchloſ⸗ ſen / ſondern ſtehen je zwey runde Knoͤllelein neben einander ;da- her ſie etliche Ragenfnollennennen. ] VI. Die Alfine foliis triſſaginis har Blaͤtter wie das Kraut Gamanderlein / ein wenig rauw vnd zerkerfft: feine Bluͤmlein werden liechtblauw / [ zwifchen den Fliegen der Aeſtlein auff kurtzen Stielen: ] Nach welchen kleine Daͤſchlein erfolgen / da⸗ rinnen der Same iſt. VII. Das nachfolgende Geſchlecht har viel dünne haͤrige Wuͤrtzelein / ſeine Aeſtlein ſeyn gantz beſchwehrt / mit ſehr vielen F K blauwen Bluͤmlein / die Blätter vergleichen fih dem Ehren preiß daher es auch den Namen hat. —*— 9 ES CE EN fe Na x N N | — a N E53 IE ) VIII. Brunnen Vogelkraut. Alſine fontana. 9 MN 4 NV / m A 7 } N Pl 72 vr IR > A — 8 \i N /2 2 IN in \ R ) IV Zr — AR W —— — B } y ke Nr, — AR ga * e, 72 — SR v ä —* — = — Um, zZ — N &> N — 9J— — Sl NA > — 7 \ AU Va WE? — —— 8 RI — AN & N 3 F N N N N NN NN AN NIZ x \ Neck 7 — ein K = 177% RN Y Val NV SZEN E We SV % — N “ 4 — Rs > T 8 N 2 N VII. IX. Brunnenvogelkraut vnnd Waſſervogelkraut ſeyn dem groſſen Hünerdarm an Blaͤttern / Blumen vnnd Stengeln gleich ‚haben ihren Vnderſcheidt / daß eines groͤſſer Blumen vnd Blaͤtter traͤgt dann das ander. Mm il X. Das — — — — — — — ——— — —— IX. Waſſer Vogelkraut. Alline paluſtris. SMZ Be = UN RN Se, IS eo RRINENZ 3 Ku; “ TS IA AR rn . Ss \ J R VENTO, (aber WA, RIYRKYUN AS? 4 IN UN V/ NZ | N — NE, ER OT Na SER NEST ZZ IND VILUNEEAI \ AR S| > JB L . — AST EN —89 2 1) v b —. PN Nm 5 * —8 4 — I nn ag — F Bi X — 3 FR —8 > „ TER 7 7% XI. Meer Vogeltraut. ine marina. LESERN e REIN lernt DS — NIS Nur \ %. Das Fluß Vogeltkraut hat ein vielfältige zaſechte hä tige Wursel/ auf welcher viel dünne ſchwancke Aeſtlein fom- men / mit fehr vielen kleinen Blaͤttlein befegeidven Quendeln faſt gleich / iſt ein kleines nidriges Kraͤutlein/ reucu fa auff der Erden her. N en D.Tacobi Theodor Taberne montanꝛ/ vnd Tächern.] F x. Fluͤß Vogelkraut. Alfıne fluuiatilis, — GN \ — S II N — GATOm FIN Y DIE at < — U, Ai — CD —— ba 2 N ——— EBEN WR N > H DR RER 2. NNVESAN r Y lie I N —J—————— —— N gi 54 2 — 8 —BRW 2 2 N \ I. Das Meer Vogeltkraut iſt dem erften Geſchlecht deß Huͤner darms gantz gleich / allein daß esam Meer funden wird. XII. Das letzte Geſchlecht iſt mit Blaͤttern vnd Blumen ganz vnnd gar anzuſehen wie die Taubeneſſel oder Bienſauge: ſcheinet von den andern Huͤnerdaͤrmen gar vngleich. KSie wachſen zum theil auff den Wieſen vnnd Feldern / art ſteinechten Orten / zum theil an den Waſſern / Brunnen / Fluͤſ ſen / vnd an dem Meer. ¶Die erſte waͤchſt allein in Spanien / bey Salamanca, auff den Feldern. Das ander waͤchſt bey vns auff den Mauren Von den Namen. Je behalten einen Namen Huͤnerdarm oder Vogels Eraut’Sateinifch Alfıne „end zum Vnderſcheidt / Altı- necorniculara; Alfıne petrxa, Alfine rc&a, Alſine hedera- l Das ander Buch / von Kräutern. 413 A hederacea. Alfıne foliistrislaginis. Alfıne foliis veronicz. F Elatine IL Alfıne fontana,paluftris,Auuiatilis. Alfıne marina. Don der Natur / Rrafftond Wirckung 0 Vogelkrauts. As ihre Natur vnd Tugenden ſeyen / halte ich darfuͤr / daß ſie mit dem vorigen / darvon im erſten Capitel iſt gehandelt worden / faſt vbereinkommen: Dañ ſie auch N Falter und feuchter Complexion ſeyn. Von jnnerlichem vnd euſſerlichem Gebrauch deß andern / ſo Hendelkraut genandt. B M S mag mit andern Salatkraͤutern geſſen werden / iſt — — —— — — der Burtzel gleich. Mag auch zu allen hitigen Schäden gebraucht wer, den. Es ſoll ein beſondere Eygenſchafft zu den Nagel geſchwaͤhr haben: daher es auch von eilichen Paronychia , dag iſt Magelkrautigenenntwirdt.)] Das III. Sapitel: Non Elatine. —— — — — Elatine I. C N h H Ä ET Ye vnd ein wenig härtg ſeyn / eines herben vnd zuſammenziehenden | as N I Geſchmacks / vberkoͤmpt kleine Bluͤmlein vnnd Schörtlein / in UN ZA KH welchen der Same ift. j SI Gr eh N * Das erſte Geſchlecht waͤchſt an vngebauweten Ortern / blůet — EN N a [ Bey ons vmb Baſel allein in den gebauweten i 1, \ * \ | eckern. I Si —0 — Das ander waͤchſt in den Aeckern j zwiſchen dem Korn / vnd * SE a in gebauwetem Erdtreich. " AR VWERAY | N V WIND ANZ Von den Namen. j D N 8 Va * Je behalten jhren Nahmen durchauß Elatine ge ı I nennt. | a | Von der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft i INTERN: ‚N " DEN ; Odonzus meldet / daß von dem erften Geſchlecht der Fe AT, Elatines nichts von den Auchoribus vermeidet ſey / wo | zu man fie gebrauchen fönne. | i | | Leonhardus Fuchſius vnd Matthiolus haben fie 1% * zu dem Ehrenpreiß geſetzt / ihr auch nn Tugenden I ) N — zugeſchrieben / davon dann bey dem Ehrenpreiß zulefen. Aber RR) Jeſes Gewachs ——— genandt / ſeyn Dodonzusifl gar einer andern Meynung. Ach dh SE ran Kr erſte 5 —* Bon dem andern Geſchlecht ſchreibet Matthiolus; dag die I t £ 3 "IF von Leonharc o Fuc 0 vnnd Mat. 10 oO für Brühe von dieſem Kraut getruncken / die rohte Ruhr ſtopffe. en wird RT dag Ehrenpreiß Weiblein gehalten : hat ein kleine K — dub IH s TOR | R Wenn man das Kraut grün zerſtoſſet / vnd vberleget / folleg Blume zſelechte gekrümbte Wurtzel / darauß duͤnne rauhe Stenglen K die Hitz der Stirn vnd der Augen hinweg nemen. je kommen /welcheauff der Erden hin vnnd her fladern: Seine ol | Blätter ſeyn grün vnnd weych / faſt wie die Blaͤtter deß Egel⸗ — [dern / krauts: An den Aeſtlein gewindt es kleine purpurbraune Bluͤm⸗ I nen ein / mit einwenig gelb vermifcht: Nach welchem kleine runde, Er: —— der Same iſt. ——860 V den vorigen zweyen Geſchlechten auff . ander Befchlecht hat auch gar ein geringes Wuͤrtz⸗ 2 wirdt auch diefe dritte Elatine geſetzt / welche 1 nca; Il. Das EA he hr 1 ib € * Mauren lein darauf fuͤnff oder ſechs ſchmahle Aeſtlein lommen / einer Baͤtter ſich dem andern Geſchlecht faſt verglei⸗ Spannen lang / vnd ein wenig rauh: Seine Blätter ſeyn faſt chen / allein daß fie gan Ädericht ſeyn / runder \ formiert wieein Pfeil / den Blättern der Winden oder Zaun nicht zerterfft / noch raum / welcher gar viel an 1 Voyel glocken faſt glelch / außgenommen / daß ſie etwas kleiner / runden den Stengeln ſeyn / neben den Blaͤttern wachſen zarte Faſeln € Ale · Mn m herfuͤr / hedera | a — —— — — — — — — herfuͤr / mit welchen fiefich andie Stangen oderZäune umb- F windet vnd anhaͤncket. Ce . . ee ’ D. Tacobi Theodori Tabernmontani/ | | [ Die zwo erſten bliien den ganzen Sommer ober in gemel⸗ sem Dre : aber die dritte vnd gelbe findet man allein in feuchten vnd finſtern Wilden: auch auff den feuchten Gebuͤrgen.) Aatine III. — — — er 7 Es wachſen auch zwiſchen den Blaͤttern zarte Stengelein / auff deren jeden ein gelbechte Blumen / wie an den Wicken wel⸗ chen folgen Huͤlßlein / die da laͤnger ſindt dann der Sinfen / in welchen vier oder fuͤnff ſchwartze gliyende runde vnd harte Sa⸗ men verſchloſſen iſt Die Wurgel iſt klem vnd / aſerecht. Dieſe waͤchſt bey ung in feyſten Aeckern / vnder dem Mensen vnnd Rocken vnd andere Saat:bluͤet im Maͤyen / vnd der Same iſt im Brach vnd Haͤuwmonat zeitig | Diefes Kraut kan gelb Wicken genaũt werden / dahers dann etliche Aphace nennen / vnnd hat eine zuſammenziehende D Natur.)] I Das IV. Kapitel. Von Gauchheyl. Eß Gauchheyls werden dry ete chlecht fuͤrgeſtellet / ſo ihren Vnderſcheidt allein an den Blumen haben. J Das erſte Geſchlecht hat ein ſchlechte / zaſechte / zertheilte vñ geringe Wur⸗ zel / auß welcher viel viereckete Stengel wachſen / kaum einer Spannen lang / liegen mehrertheils auff der Erden: Seine Blätter ſeyn weych vnd rundt / doch etwas langlecht / bey⸗ nahe wie an dem Johannskraut: An den Stengeln erſcheinen ferne kleine geſtirꝛnte Bluͤmlein / mit fuͤnff rohten Blaͤttlein be⸗ z ſetzet/ nach welchen runde Koͤpfflein erfolgen / wie Coriander / dar⸗ innen kleiner gelber Same verborgen ligt. 1. Dieſem ſeyn die zwey nachfolgende Geſchlecht gantz vnnd gar gleich / allein daß eines gelbe / dag ander aber blauwe Bluͤmlem träge: [diß wirdt anch mir weiſſen gefunden: ] Sie haben jhren Vnderſcheidt an den Blaͤttern / ſo da am dritten II. Geſchlecht groͤſſer ſeyn / dann am andern: [ja auch ſpi⸗ ser vnd gruͤner] | Slie wachſen auch inden Krautgaͤrten auff den SÄndern/ond in Stoppelfeldern / blůen im Auguſto. | 1 Rohter Gauchheyl. Anagallis Phœnicea. Lo — 9 fl U — al * — J 122: [I Wo * R HB 8 — 7 4 Fe — 3) = > HP * TR HH D N u Ü — Ann ev. —8 7 BR SIR ve F —— — INN —W > — > CF MER E S A\ A ; : III 47] 96 AN \ Mi \ RD El N S — * 1 ) MS ST ÖS nn DI IS > \> NIIY RR NIS: " $ NS bi Von den Namen. Auchheyl wirdt auch genendt Colmarfraut/[ von etli⸗ chen Vogelskraut) Lateiniſch vnd auch Griechiſch A- nagallis. Frantzoͤſiſch Morgelline. Welſch Anagallide. Spaniſch Muruges. Niderlaͤndiſch Guychelheyl Boͤh⸗ miſch Kurimor. Endgliſch Pimpernell: vnnd wirdt dag mir den rohten Zinnoberfarben Blumen für das Maͤñlein / vnnd das mit den ſchoͤnen Himmelblauwen Violen fuͤr das Weiblein gehalten. Von der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft deß Gauchheyls. Auchheyl iſt bitter warmer vnd truckner Natur / har ga Art zufäubern/ vnd etwas an fich zu ziehen / wirdt > deromegen von vielen für ein fonderlich gue Wunde fräusleingebalten. Innerlicher Gebrauch. Linius fehreiber das Kraut geſotten / vnd getruncken / trei⸗ P be den Harn / vnd ſey der Leber que. | Etliche fagen auch / daß fie nüglich wider die Peſti⸗ (eng gebraucht werden’ und thun auch HALF wider die Waſſerſucht. | — Gauchheyl in Wein geſotten vnnd getruncken / oͤffnet die Lebern / iſt gut wider die Waſſerſucht / treibt den Stein / thut Wis derſtandt allen gifftigen Wunden vnd Stichen. Oder rohten Gauchheyl vnd Eyſenkraut jedes j. Loth gepuͤl⸗ nert / ener Haſelnuß groß in Gauchheyl oder Eyſenkrautwaſſer eingenommen / iſt trefflich gut. Die Jaͤger pflegen / wann jhnen die Haͤndt von andern wuͤh⸗ tenden Hunden gebiſſen werden /dieſelbige Wunden in flieſſen⸗ dem Waſſer wol mit Sandt außzuwaͤſchen / vnnd hernach diß Kraut in gebackenen Eyern eynzugeben: Iſt auch den Men⸗ ſchen dienlich / wann fie es / alsbaldt ſie gebifen/einnemen. Euſſer⸗ 0 Das Ander Buch / von Kreutern. 415 IL Blauw Gauchheyl. | Anagallis cærulea. N eu A — | . Euffaticher Gebrauch, 7A !oforides melderfiehaben ein Krafft / ale Wehthumb zu lindern / vertreiben auch die hitzge Geſchwuͤlſt: Stil ten vnd wehren auch den Geſchwaͤhren / ſo weyter vmb Yon ei ſich freffen: Vnd ziehen Dörner vnd Spreiſſen auß dem riechifhA- Leib / welches auch Galenus bezeuget. Anagalık, Es fehreiben Diofcorides vnd Plinius, daß das Kraur mie (hey Bih den blauwen Dlumen den aufgerruckten Affterdarm zu ruͤck Jasmiedn treibe / wenn man sg vberlege: Aber Das ander mit den rohten Yon Blumen ziehe jhn herauf. 3 Weblin Von dem Safft def Gauchheyls. —Ernelius ſagt / ſo man den Safft in die Naſenloͤcher thu / afft —* ziehe er viel Schleyms oder Waſſers auß dem Haͤupt. Matthiolus ſchreibet / daß etliche den Safft zur guͤlden Natur hit Ader gebrauchen / alſo daß wen ſie dieſelbige eröffnen woͤl⸗ hen wirt len / ſo ſtreichen ſie den Sa fft an von dem rohten Gauchheyl: Aber Wunde zu ſtopffen die guͤlden Ader/nemen ſie den Safftvon den blau. wen Kraut / vnd ftreichen denfelbigen ober die Ader. Der Safft mir Honig vermenget / vnd angeſtriechen / heylet die Augengeſchwaͤhr / ¶ gemata genennt: Auff ſolche weiß ge⸗ braucht / ſoll er die tunckele Augen auch hell vnnd lauter machen / nenne wie ſoiches Dioſcorides beʒeuget. — 33 Der Safft in die Wunden gethan / ſaͤubert dieſelbigen / wie | 9 — auch die vnflaͤtige vnreine vnd vmb ſich freſſende Geſchwaͤr und fwde alte Schaͤden. | E [Sp ein Menſch oder Vichevon einem tobenden Hunde fnahe gebilfen were / der trincke dieſer Kräuter Safft / vnnd waſche den ‚us ABl | Schaden darmit. Garen | Don dem gediftiltiereen Waſſer. rau t Vß dem Kraut wirdt auch ein Waſſer gebrennt / zu den ih erzehlten Gebreſten dienſtlich. * | dert — Wenn man einen guten Trunck dieſes Waſſers in ji tthyut / ſich darnach warmb niderlegt / vnd einen Schweiß — haͤlt / ſoll es das Gifft auß dem Leib treiben / vnd alſo wider die Pe⸗ den Bi pen] Eu H I, F III. Geeler Gauchhehl. Anagallis lutea. | N VFZz — F IN) GER Ns II CHR N b N & N \ JA —— F ſtilentz gar behuͤlfflich ſeyn. Vnd wirdt geruͤhmet / daß es allen gifftigen Wunden vnd Stichen der Schlangen vnnd Narern/ wie auch den Biſſen der raſenden Hunden groſſen Widerſtandt thue /darvon getruncken / vnnd den Schaden darmit gewo ſchen. Soll auch gebraucht werden zu Eröffnung der verſtopfften Ser ber / vnd zu der Waſſerſucht. Das V. Copitel. Ron Bachbungen. Er Bachbungen ſeyn fürsendich zwey Gecſchlecht / groß vnd kiein. J. Auß den kleinen iſt das erſte Geſchlecht / mit einem ziemlichen di⸗ 5 den Seengel / vnd kleinen Nebenaͤſtlein / welche glatt anzugreiffen ſeyn | vnnd wo dieſelbige den Grundt ruͤhren / gewinnen fie kleine weiſſe zaſechte Wurglen;] Anden kleinen Zweyglein zubeyden Seyten / vnnd nicht am Güpffel: ] gewindt es liechtblauwe Bluͤmleim / deß Gamander⸗ leins Bluͤmlein beynahe gleich / auß welchen breyte Taͤſchlein werden / in welchen kleiner Same erfunden wirdt: Seine Blaͤt⸗ ter ſeyn ſaatgruͤn / dick ſaffrig vnnd feyſt: [ als Bonenblaͤtter / daher eg etliche Bachbonen nennen: ) etwas rundt vnd ein we⸗ nig zerkerfft. Die Wurtzel iſt faſelecht vnd gering. II. Das ander Geſchlecht vberkoͤmpt einen runden Sten⸗ gel / je mit zweyen Nebenaͤſtlein / ſo auß den Gleychen herauß fommenibefeger: Die Blaͤtter ſeyn etwas länger / dann am er⸗ ſten Geſchlecht / den Blaͤttern der Poleyen beynahe gleich / feine Bluͤmlein ſeyn etwas braunlecht. K 111. Die groß Bachbungen / Berula maior genennt / hat ein runde dicke Wurtzel/ mit viel haͤrigen Zafeln behaͤncket / auf derſelbigen koͤmpt ein dicker / feyſter / ecketer Stengel mit vielen Nebenzmeiglein / daran ſehr viel kleiner blauwer Bluͤmlein wachſen / wie an dem erſten Geſchlecht / ihre Blaͤtter ſeyn der andern kleinen Bachbungen gleich / ohn daß ſie laͤnger vnnd breyter ſeyn. IV. Das letzte Geſchlecht iſt dem erften gantz gleich, außge⸗ nommen daß es an Stengeln / Blumen vnd Blaͤttern groͤſ⸗ fer iſt / pflantzet auch weyter vmb ſich. | Mm iii Sie 416 D, Tacobi Theodor Taberneimontani, A I. Klein Bachbungen. R 111. Groß Bachbungen. Anagallisaquaticaminor I. Berula maior. —E MR — 82 BER RN > ES, ei ER 2 NL, IM NN ER * F 3 & 3. Dt. — AN ZAIE FFRR WR SE 7222 — FEB VS © IM * N en . y / & —* N IA 6 — 57 ER Sn * —2 —* N \V A f nn RZ NA DES SU FEIN, R D 9 N ZN U NA N — WERNE III ER id? NY, — — ——— —B—— u NUR SUN I Yy | * u — | N ING — —— UL 7 sc ZN Alle = Hl Sy — N — Ni % | 2 — Be [ >) IL Klein Bachbungen mit Poleyblaͤttern. Von den Namen * Anagallis aquatica minor. II. Achbungen oder Waſſerbungen heit Sateinifch Ana- Ks gallisaquatica, Berula, Sium aquaticum , Lauer, Frantzoͤſiſch Lauer , [Berle, Niderlaͤndiſch Waterpun⸗ gen. Englifch Water Pimpernell. ] Donder Natur / Rraffi und Engenfchafft der Bachbungen. D Bachbungen ſeyn warmer / vnd ein wenig feuch⸗ ter Natur / werden nuͤtzlich in der Speiß / vnd in der Artzeney gebrancht. Innerlicher Gebrauch. J M Frühling wirdt von vielen das Kraut im Salat genuͤtzet / vnd ſonderlich von denen/ die mit dem Schoͤr⸗ bock geplaget werden’ vnnd von denen / fo den Len⸗ denftein haben / für welche Gebreſten diß Kraut fonderlich ge⸗ ruͤhmet wirdt. Es hat diß Kraut ein groß Job wider den Stein / dann es bezeugen Diofcorides , Galenus , Aetius, Plinius vnnd ans dere mehr/ daß das Kraut / entweder rohe gelfen/ oder geforten/ nicht allein den Harn treibe / fondern auch den Stein zermah ⸗ le vnd außführe: Welche Frauwen ſich an jhrer Zeit ſaͤumen / die ſollen ſich dieſes Krauts gebrauchen / dann es hilfft jhnen / doch ſollen ſich ſchwangere Perſonen darfuͤr huͤten / dañ es auch die todte Frucht auß dem Leibe treibt. Plinius vnd Dioſcorides ſchreiben / daß es gut ſey den jeni⸗ gen / ſo die rohte Ruhr haben / dann es ſoll die verwundte Daͤrme heylen / ſonderlich ſo es mit Oel gekocht wirdt. ¶Das Kraut geſtoſſen / vnd mir rohtem ſauwren Wein oder — BGeißmilch / darinn gluͤende Kißlingſtein abgeloͤſchet ſindt / ge⸗ | | truncken ſtillet alle Bauchfluͤſſe. Sie wachſen in den warmen Brunnenflüffen / vnnd in Diß Kraut iſt auch gut wider die dunckele Augen’ Miltz⸗ den Graͤben / fo deß Winters nicht vberfriehren. Bien im + fucht und anfangende Waſſerſucht: toͤdtet auch die Bauch⸗ Junio wuͤrme.] * Euſſer⸗ K vnd inde im Sol dem Schr fo den Kr onderlih ein / damnh 1s ynnd a der gefeti in ce ſolen fi Are oo ey den De Dir Wiin oh? ae, en Die —**— uft⸗ Das ander Buch / von Kraͤutern. F A IV. Bachbungen. Berulafeu Anagallisaquatica. & Su 5” * — 2* N EN — — I Y A, N Y En x z DAR EL 2 RN & \ a /) — N DIS FE —— PN —5 N nn a > 7 WA) — ER ee Eufierficher Gebrauch. Ä F Vehfus meldet / daß diß Kraut von vielen gebrauchet wer⸗ de / die Geſchwuͤlſte darmit u vertreiben / auch die ſchaͤbige Pferdt damit zu heylen. Wider den Rohtlauff vnd andere hitzige Geſchwuͤlſt / ſoll man das Kraut in Wein vnd Waſſer ſieden vᷣnd vberlegen. ¶Oder in Eſſig vnd Butter roͤſten warmb aufflegen / vnnd jederweilen erneuwern. Die Blaͤtter gruͤn gerſtoſſen / vnd vbergelegt / oder den Safft angeſtriechen / vnd Morgents wider mit Waſſer / darin Ger⸗ ſten vnnd Kleyen geſotten abgewaͤſchen / vertreibt Maſen vnnd Flecken im Angeſicht. eu Von dem Saffı. | OA Dpbem friſchen Kraut wirdt der Safft gepreft / wel⸗ cher / wie Plinius meldet / die Flechten / Mafen vnnd Spruͤcklen onter dem Angeficht alsbaldr versreibr vnnd hinweg nimpt. Von dem gediſtillierten Waſſer. 9 | Vß dem friſchen Kraut ſoll ein Waffer gebrends werden / ri fonderlich von denjenigen ſo mit dem Schoͤrbock onnd dem Stein beladen ſeyn / dañ es hierzu ein ſonderlich groß Lob vberfonmen har. | Das VI. Capitel. Ron Einbeer. = BERS Iß Kraut wirde bey dem Matthiolo be⸗ ſcrieben daß es ein glarten runden Stengel habe/ ICH [welcher braun iſt / ñ ohn alle Knöpff: längerdan LPT ein Spannan der Mittẽ deſſelbigen ſtehen vierl ge⸗ meinglich aber zu Zeitenfuͤnff / auch ſechs wie dan auch nur drey⸗ wañ es anfänglich herfuͤrkoͤmpt ſchoͤner gruͤner Blärrer/wieein Stern voneinander geſetzet: Ein jedes Blatt ſey formierrmwieein Bart Rigelblatt oder Nachtſchattẽ Oben am Stengel erſcheinẽ Einbeer. Aconitum falutiferum, N —VBVVBB Zr —RW % En u Ua ISIS MED — — — widervmb kleine vnd langlechte Blaͤtter/ da ein ſchoͤnes geſtirn⸗ tes Bluͤmlein mit dreyerley Farben sertheiler: erſtlich mit vier ſchwartzgruͤner Fleiner Blaͤttlein / darnach acht Fleiner gelber Strömlein / onnd in der Mirten deffelbigen geftirnren Blüm⸗ leins fiher man ein ganz purpurbraunes vierecketes Knoͤpfflein / wie ein Aeuglein anzufehen Jin welcher Mitten ein ſchwartz brau⸗ ne runde Beer ſtehe / ¶wie ein groſſe Heydelbeer / eines wilden doch ſuͤſſen Geſchmacks / wie die Waldi Nachtſchatten Beerlein Idar⸗ innen viel kleines weiſſez Samens liege / wie in den Boborellen. Die Wurtzel ſey duͤnn / bleych / vnd in viel Zaſeln zertheiler | fat lang/hin vnd wider außgeſpreytet / wie ein langer Wurm / ons Erdenfarb.] Es waͤchſt in dicken ſchattechten vnd feuchten Waͤlden / deß⸗ gleichen an etlichen Rechen / am Gebürg ] vnd bey den Hecken. Von den Namen. ID Inbeer [oder Wolffsbeer / Sternkraut wirdt Sateinifch genennt Aconitum falutiferum, Herba Paris, Vua ejverfa,Vua vulpina. Böhmifch Vranyobo. [Nider⸗ laͤndiſch Wolfsbeſte. Engliſch one Berrie,Herbe Trueloue. Frantzoͤſiſch Rain derenard. Welſch Herba paris, ] Don der Natur /Krafft nd Wirkung. a IE Kraut ſampt den Beeren feyndr kalter und tru⸗ 7 2 ckener Natur / vnd der Nachtſchatten vergliechen.) Innerlicher Gebrauch. Atthiolus ſchreibet/ daß etliche dig Krane für dag A- Me: um pardalianches halten / aber er meldet / daß ſie ſich weyt vergteiffen / dann es ſey die Beer nicht ſo giff⸗ tig als ſie meynen / vnnd erzehlet wie etlichen mit dem Samen ſey geholffen worden / ſo durch Zaͤubereh jrer Vernunfft ſeyen beraubet geweſen. [ Die Körner auß den Beern haben ſie gedoͤrret/ vnnd geſtoſ⸗ ſen alle Tag fruͤh j Quentlein ſchwer in warmen Wein getrun⸗ cken / vnd ſolches drey Wochen nach einander gethan | Iſt ein ea — — — — — — — — nn —— — — — — — — er — — — — —J 9 IH ah J 1} 48 A Iſt ein bewehrt Artzeney wider das Arfenicum, vnnd feineg F gleichen: Darvmb werden die Beer in den Peſtilentz Lattwer⸗ gen vermiſchet. | Euffesticher Gebrauch. ce Je Blätter vnnd Beer werden auff Peſtilentziſche Beulen vnd Carbunckel mit Nutz gelege. Die Blätter grün zerſtoſſen / vnd vber hitzige Ge⸗ ſchwuͤlſten der Gemaͤchten gelegt / iſt ein treffliche Hilff / dann es beyde Hitz vnd Geſchwulſt niderlegt. Zu den hitzigen Augen fang gleicher Geſtalt gebraucht wer⸗ den / oder fein gebrandt Waſſer: deßgleichen zum Geſchwaͤhr der Nagelwurtzel. Auß den Beeren wirdt ein Oel gemacht / ſo den groſſen Schmertzen der guͤlden Ader ſtillet / wo mans warmb mit ei⸗ B nem duͤchlein offt vberlegt. Das VII. Capitel. Von Nießwurtz. I Weiß Nießwurtz Maͤñlein. Helleborus albus mas. 2 NUNG BER HE AN ar 7 N 2 * — V Ir — RR 6 VE 8* —8 ( N - 4 5 ! N NA 8 Ne * — N SZFZSNUNIN * N — — m —D Ze Ye Nießwurtz / ſo man für die weiffehäfe/ iſt zweyerley / eine ſo das Maͤñlein genennt wirdt / die ander aber das Weiblein. Das erſte Geſchlecht hat ein Wurtzel eines Daumens dick / außwendig Erdenfarb / jnwendig weiß vnd luͤck mit viel weiſſen [zarten Neben) Wurtzeln vmb⸗ geben: Der Stengel / ſo auß der Wurtzel waͤchſt / iſt Ehlen hoch / [zu Zeiten höher ] rundt vnnd hohl: Jaußwendig mit etlichen xHaͤutlenn bedeckt / die ſich abſchaͤlen wenn er doͤrr wirdt: ] Die Blaͤtter ſeyn dem Wegrich gleich [oder dem Encian / ſeyndt ar ber nicht ſo lang) mit braunlechten Striemen durchzogen: O⸗ ben am Stengel erſcheinen viel Zweiglein / mit drauſchlechten bleychgelben [ oder gruͤnlechte ] Blaͤttlein befezer: anzuſehen wie Sternlein / darauß kleine Schaͤfflein werden / darinnen der Same liegt. Das ander Geſchlecht iſt dem erffen gan gleich / ohn allein D.Jacobi Theodori Tabern montani / ¶Es iſt auch das dritte Geſchlecht mie ſchwartzbraunen Blu⸗ men:] Sie wachſen gern auff den Falten wilden Gebuͤrgen / [vberall in Teutſchlandt / als Schweitzerlandt / Eſſaß / Schwartzwaldt. — Von den Nahmen. Eiſſe Nießwurtz heiſt Sareinifch Helleborus albus, Veratrumalbum. Welſch Elleboro bianco. Fran I zöfifch Elebore blanc. Spaniſch Terue de balleſte. Boͤhmiſch. Kaychavvka. [Arabiſch Cherbachem abaid. Niderlaͤndiſch wie Nieſcruydt. Engliſchyyhite Hellebor.] Don der Nalur / Krafft vnd Eygenſchafft | der Nießwurtz. Tee Fuchſius ſchreibet / die weite Nießwurtz ſey warmb vnd trucken im dritten Brad: [| Iſt am Geſchmack ſcharpff vnd hitzig / ſo man ſie kaͤuwet / zeucht ſie den Speychel wie Bertram. | IL Weiß Nießwurtz Weiblein. Helleborus albus fcemina. A * za J X) r Innerlicher Gebrauch. | JE wirdt die weile Nießwurtz auch im Leib gebrauchen die. vbrige vnnatuͤrliche Feuchtigkeit auß dem Leib zu OS treiben : Aber man fol ſich darmit wol fürfehen / dann fiegroffen Schaden thun kan / und wie Fernelius dar⸗ von ſchreibet bißweilen den Menſchen fo hart zum Wuͤrgen treibt daß er auch darvon erſticken muß. [ Derhalben foll fie nicht ohne Zufag anderer Stuͤcke / die jhre hefftige und firenge Wirckung mildern/eingenommenmwerden.] | x Sie wirdt aber fonderlich gebraucht / die ſchwartze verbrandte melancholiſche Gall auß dem Leib zu führen- Dieweil fie aber einer gifftigen Natur iſt / fo wirdt fie auff mancherley weiß zuvor bereytet / ehe man ſie gebrauchet. [Die Wurtzelkraͤmer nennen ſie Schampanienwurtzel / tra⸗ gen fie geflochten feyl / vnd bereden das Volck / daß ſie dieſe Wur⸗ tzel in Wein vber Nacht legen / denſelben durchſeyhen / vnd fruͤhe trincken / zu Außfuͤhrung aller boͤſer Feuchtigkeit. Es verkauffen daß feine Zweiglein mehr mit Bluͤmlein beſchwehret ſeyn / vnnd auch die Krämer die Wurtzel gepuͤluert / in kleinen liedernen faſt wie ein Traube anzuſehen. — Saͤcklein genaͤhet.] Matth io⸗ * el MV wurtel/l diſe Ar R/ vnd fi agerfauftt | a (dern Matth 10: z— Das Ander Buch /von Kräutern. Das VII Kapitel Nießwurtz · Helleborus Hippocratis; Matthiolus ſchreibet / daß etliche ein Loch in einen Rettich F machen /ſtecken die Wurtzeln darein / ſtopffen das Joch widervm̃ zu / laſſen fie ein Tag vnd ein Nacht darinnen / darnach nemmen fie die Wurtzel widervmb herauß / vnd eſſen den Rettich / derſelbi⸗ ge foll alsdann zu Stuel treiben. Ferneliusfhreibet man ſolle die Rinde von der Wurtzel in Wein einbeytzen / vnd darnach ein Truͤncklein darvon thun: Oder aber ſoll ſie kochen in einer feyſten Fleiſchbrůͤhe oder Ho⸗ nigwaſſer / oder aber in einem Gerſtenwaſſer / oder ſonſt in ei⸗ nem gelinden vnd geringen Syrup / darnach ein Truͤncklein darvon thun. Andere bereyten fie in einem Quitten / gleich mie mit dem Rettich / davon zuvor geſagt: Vnd meldet Camerarius, daf die ,Quitten ein fonderliche Eygenſchafft haben) der Wurzel ihr B Gifft zu nemen / vnd ſie zu ſchwaͤchen· Dann wo wolriechende Quitten lang bey dem Gifft / ſo auß der Wurhel die Spanier G machen / jhre Pfeil zu ſchmieren / das Wildt damit zu ſchieſſen / wirdt das Gifft geſchwaͤcht: Ja auch die Thier alſo beſchaͤdiget / wo fie Quitten eſſen / werden ſie erhalten: Derohalben die Spa⸗ nier den Quitten ſafft wider allen Gifft auch zu Sterbslaͤufften hoch achten. Derowegen mir auch dieſe Præ paratio mit dent Quitten am beſten gefallen thur. Es feßteiben Plinius, Matthiolus, Fernelius vnnd andere mehtr / daß man keine alte noch junge oder vnvermoͤgliche vnnd ſchwache Perſonen / wie auch kein ſchwangere Frauw damit pur⸗ gieren ſoll ſondern allein ſtarcke vnd wolvermoͤ liche Leut. Sie ſoll auch nicht in geringen Schwachheiten gebrauchet erden / ſondern in groſſen vnd langwierigen Kranckheiten / da ſonſt andere gelinde putgationes nichts woͤllen außrichten / als in der fallende Sucht / Tobigkeit | Schwindel / Waſſerſucht / Huͤfftwehe / Krampff / Auſſaß vnd dergleichen Vnd ſoll die H fer Geſtalt bereytet werden: Die Wurnelſoll zuvor 24. Stundt in Wei oder Oxymel gebeytzt/ vnd folgendts wider gedoͤrret / zu Puluer geſtoſſen / vnd eines kalben Quentlins ſchwehr in einem warmen Trunck Wein fruͤh dargereycht werden. Man mag auch die Wurtzel zween Tag in Wein legen / oder in einer Fleiſchbruͤh ein Tag beytzen / darnach durchſeyhen / vnnd ein klein Trinckglaͤßlein vol geben:gejtoffen Zimmeirinden ſte⸗ het wol darbey. | Ste purgierer beyde durch Brechen vnd Stuelgaͤng / vnden vnd oben auß / aber doch mehr durch Wuͤrgen / ſonderlich was im Magen ligt / darzu etliche nemmen ein halbes Saͤcklein vol Nieß wurtz / wie man fie in den Apothecken finder: Aber man ſoll wiſſen / daß das Puluer gar ſchaͤdtlich iſt / vnnd leichtlich den P Krampff vegorfacht/welches wol sur verhuͤten iſt. Wenn man die Fliegen vertreiben wil/foll man! Nießwurtz in Milch ſieden / vnd ihnen fuͤrſtellen / fo viel dann darvon eſſen / die muͤſſen ſterben: Deßgleichen mit Meel vermiſcht / vnd den Maͤuſen dargeſtellet / muͤſſen ſie auch ſterben. Euſſerlicher Gebrauch. 6 Alenus ſchreibet daß figein Art habe su ſaͤubern vnnd Es zu reynigen / koͤnne derowegen zu ben enflerlichen Gebre⸗ chen der Haut / als Flechten / Maſen / Grindt oder Raͤu⸗ digkeit und dergleichen gebraucht werden: Paulus £ginetal:b.7.de re medica meldet / daß fie die raͤu⸗ digeauffägige Haufreynige. 5 Nießwurtzl mit Meyernkraut in die Naßloͤcher gethan / ma⸗ g, chet nieſſen / vnd reyniget das Haupt. Die Wurgelin Saugen geſotten / vnd das Haͤupt darmit ge waͤſchen / toͤdtet die Nuͤß vnd Laͤuß im Haar. Nießwurtz in Eſſig geſotten vnd im Mundt gehaltennempt das Zahnwehe. Auß der Wurgelmache man Zaͤpfflin zum Stuelgang. Ein Stuͤcklein von der doͤrren Wurtzel in gutem gebrandten Wein wol eingebeytzet / vnd denen ſo mit der harten Schlaff⸗ ſucht beladen ſeyn / in die Naſen gethan / macht fie wachen. ] Dioſcorides ſchreibet / daß die Nießwurtz auch die verſtande⸗ ne Zeiten der Weiber widervmb zu recht bringe: \ 419 — N Zul 4 N HF 12 ). N & YA Fl " N AN “ = N Z w NS | 72 \ \V/N —V „„DDVVX6 A) \, NUR | ER NUN U rd Jeſe Diiekwurg wirdt be; Marthiolo —beſchrieben / daß ſie zweyer Spannen hoch wach⸗ ſe: Ihre Wurtzel ſey ſchwartz wie die ſchwarne Nießwurtz doch nicht fo garıdie Wuͤrtziein ſeyen EN auch etwas zarter:[ verwirret / vnnd dürcheinan. der geſchrencket: Der Stengel fen weych und zahrt / an welchem goldtgelbe glitzende Blumen wachſen / wie Kuedill / doch cin me» nig groͤſſer / darauß langlechte Knoͤpff entſpringen / faſt wie die Brombeer / welcher der Same iſt: | Ihre Blätter ſeyn zart vnd ſubtiel/ wie an dem Fenchel oder an der Ferula. Sie waͤchſt im Böhmerlandt/ auch in Teutſchlande / vmb Jena in Thuͤringen / vnd vmb Wien hervmb: Biker im Nprilf vnd im May. Won den Namen. | Eeſe Nieſwurtz wirdt vom Authore genennt Helle- > 22 borus Hippocratisipon Dodonzo Buphthalmon iocoridis: Andere nenilen fie Pleudohelleborü, Helleborinen snd Heileborum ferulaceum Theophrafti, Teutſch vermeynte ſchwartze Nießwurtz ¶ Engliſch Oxeeie.] Von der Naiur / Krafft vnd Wirckung deß Pſeudohelleboti. M Atthiolus fehreiber/daß etliche Apothecker diefe Wur⸗ sel für die rechte ſchwartze Nießwurtz brauchen/aber er Läft ihm diefes gar nicht gefallen. | Es fchreiber auch Dodonzus,dagdiefe Wurtzel in deco&is purgatoriis gar hoch / oder in magna doli gebraucht / nichts gewircket habe. ee ¶Außwendig / oben fie etliche / vbergeſchlagen / zu Erweychung der harten Geſchwuͤlſt und Knollen. Das IX, Kapitel, 5 sefe zwey Gefchlecht deß Laͤußkrauts (37% erden auch zur der Nießwurtz gerechnet. I. Dag erſte wird genennt groß Laͤußkraut / hat ein ſchwarn⸗ lechte Wurtzel / mir dergleichen Faſeln behencke/ guß wel⸗ — a — — — ———————— — — — * ze I ——— — — — — — — — — — — — — * - — a an me — ⸗ * 420 a I. Groß Kußkraut. — Helleboraſtrum magnum. ER MR Mi OD {\ N RN, 97 WW R [Az } J * RN N 2. 9 N) B “ c Il. Klein Laͤußkraut. Hellei orafttum minus. - D E I auf welcher ein hoher Stengel waͤchſt / oben in viel Zweiglein abgetheilet / an welchen bleychgruͤne Blumen herfuͤr kommen / faſt wie an der ſchwartzen Nießwurtz / jnnwendig mit einem Schoͤttlein beſetzet / wie an dem Selamo,[ oder Nigella, der Sa⸗ D.. Jacobi Theodori Tabernemontani / Fme iſt ſchwartz: Idie Blätter fein lang / ſchmal vnd ſehr zerkerfft wie ein Sege.¶Das gantz Gewaͤchs ſtincket faſt vbel. 11. Das ander iſt dieſem faſt gleich / allein daß es kleiner if daher es auch Helleboraſtrum minus genennt wirdt. Es gedencket Camerarius eines andern Geſchlechts dep Laͤußkrauts / darvon zu leſen iſt im Teutſchen Matthiolo, beh der ſchwartzen Neßwurtz. Sie wachſen an rauhen vnd ſteinechten Bergen: Bluͤen im Anfang deß Sommers. Von den Nahmen. (ren wirdt von andern auch ſchwartz Nießwurtz > genennt/Sareinifch Helleboraftrum, pedicularis, vnd OS von etlichen Contiligo. [ Englifch Bearfoote , Setter. vvoort.) | 6 Von der Natur / Krafft vnd Wirckung m dep Saußfrauts. Je Anthores vermelden / daß diß Kraut faſt gifftig ſey / vnd wie Dodonæus ſchrefbet / fo woͤllen eg erliche „guden Aconitis rechnen / dann es nicht allein die baͤuß / daher es aͤußkraut genennt wirdt / ſondern auch Fuͤchs und Woͤlff toͤdten fell wenn fie eg geſſen haben. Iſt dero⸗ wegen gar nicht au gebrauchen / ſonderlich im Leib. Das X. Gapitel, Bon fihwarg Nießwurtz. Il. Schwarg Nießwurtz. H Veiatrum nigrum. SUN 7 — N — IR Nu * N ) SV an \ I Fr R DR NA. | VEN 4 DNS N EN \ Er ſchwartzen Nießwurtz ſeyn zwey Ger ſcſchlecht: 1. Das erſte hat ein ſchwartze jaſechte Wurtzel / in einander geſchrenckt: am Geruch ſtarck / faſt wie der Holder / auff der Zunge bittet / ſcharpff vnd widerwärtig: ) auß weicher ein ſtar⸗ cker Stengel waͤchſt / an welchem ſeine Biumen ſtehen wie Roſen formierer / mit fuͤnff gelbgrünen Blaͤttlein beſetzet / in welcher Mitte auffgeſpitzte Schoͤttlein geſehen werden / mit je oder ſechs fh, nn weten * Kung li — EN Den, A N NCulari,yy arfone, Sette, (Eung aut af Blase, Alte ondem ug Bon Di ü ii by B 9) II. Steiriſch Chriſtwurtz Verattum nigrum Stiriacums (N NZ " R = ı) uk Rn (is On (2 | R r oder ſechs Fächlein an einander /darinnen langlechter ſchwartzer Samen liegt: Die Blätter fiehenan langen Stielen je neun beyſammen / an Geſtalt lang / ſchmal / ſchwartzlecht / ngs vmbher zerkerfft / vnd am Angriff etwas ſcharff. 11. Das ander Geſchlecht beſchreibet Matthiolus, daß eg vnzehlich viel Wurtzeln habe / wie das erſte Geſchlecht / ſeyen doch etwas ſchwaͤrtzer vnd dicker / am Geſchmack ſcharff / bitter vnnd vnlieblich: Der Stengel ſchreibt er / iſt rund / glatt vnd feſt / nicht einer Elen hoch / mit runden glatten Stielen / daran die bleich⸗ purpurbraune Blumen / [wirdt auch mir weiſſen Blumen ge funden / ] wie ein Roſe erſcheinen / in welcher Mitten auch Schoͤttlein erſcheinen / ſo zuſammen getrungen ſtehen / je acht ne⸗ D pen einander / zwiſchen weiſſen Faͤſichen / darinnen langlechter Same liegt: Die Blaͤtter wachſen an runden langen Stielen / deren je ſieben beyſammen ſtehen / auch etwas zerkerffet: Dieſes —— helt Matthiolus für die rechte ſchwartze Nießwurtz Das erſte Geſchlecht waͤchſt auff Bergen vnnd Buͤheln. Das ander aber auff ebnen vngebauwten Orten / vnd ſonderlich in oͤberem Oeſterreich vmb die Stadt Steier / von dannen fie auch von den Apotheckern ſoll vberkommen werden / wie Mat- thiolus wil. Faͤnget im Jenner an zu bluͤen biß auff den Aprill. Von den Namen. Chwartz Nießwurtz wirdt auch genennt Chriſtwurtz. Arabiſch Cherbachen. Lateiniſch Helleborus niger, Veratrum nigrum. Welſch Elleboro nero. Frantzoͤſiſch 1 Ellebore noir, Spaniſch Verdegambre negro. Niderlaͤn⸗ diſch Heylich Kreſtcruit. Smwert Nießcruydt. Engliſch Blacke Hellebor.] Boͤhmiſch Czerne korenii. Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft der ſchwartzen Nießwurt. P Aulus Aegineta ſchreibt / die ſchwartze Nießwurtz ſey warm vnd trucken im dritten Grad / wie auch die weiſſe / vnnd habe ein Art zu ſaͤubern vnd zu reinigen. Man fol die Wurtzel im Das Ander Buch / von Kreutern. 42 FSchatten trucknen / die euſſerſte Rinden daruon thun / vnd zum Gebrauch behalten Das Holtzmarck ſol man hinweg werffen. Innerlicher Gebrauch. As indem vorhergehenden Capitel von dem jnnerli⸗ hen Brauch der weiffen Nießwurtz iſt geredt worden, fol auch von diefer ſchwartzen Nießwurtz verſtanden werden / dann fieauff gleiche weiß / doch etwas bequeoslicher die Gallen vnd den zaͤhen Schleim auf dem Seibtreibt vnd purgirt: Sol auch zu eben denſelbigen Schwachheiten gebraucht wer⸗ den / als da ift der Auſſatz / der Krebs / die Fallendrfucht / ſchwere Fantaſey / Vnſinnigkeit / Quartanfeber und dergleichen: Es ſoů auch nur allein ſtarcken vnd vermoͤglichen Perſonen eingegeben ner er Sc ihm nicht ober 2 Quintlein auff ein ſo fan man aud) der W ert ei G Quinsleinin eingehen, y det urtzel gepuluert ein Bey den Weinſtoͤcken gepflantzt / gibt dem Wein ein ange⸗ borne Art zu purgieren. ] Wie man fie auch brauchen fol, if im vorigen Capitel angezeigt. Es beſchreibet Actiustetr.1.Serm.3. cap.129. vnd izo. ein Cremorem; vnd auch ein Decoctum veratri, weiche er ſehr lobt / daß ſie gut ſeyen den Vnſinnigen vnd dollen Menſchen / fie damit zu purgieren / wie man die deſcription an beweltem Orth finden kan. | Eufferlicher Sebrauch. Ss Chwartze Nießwurtz geyuluert mit Honig / oder Eſſig vermiſcht vnd angeſtrichen / vertreibt die Raͤude / Flech⸗ ten / Grindt vnd andere Vnreinigkeit der Haut. Dioſcorides ſchreibet / die Chriſtwurtz wie ein Zaͤpf⸗ lein gebraucht / treibe die Monatzeiten der Weiber/ vnnd rödredie Frucht. | [ Zuder Taubſucht ein Experiment von Matchiolo gefepe : Nimm Chriſtwurtz gepuluert eines Gerſtenkoͤrnlein ſchwer laß in das krancke Ohr / geuß ein wenig bitter Mandeloͤll darein/ ver⸗ ſtopffs mit Baumwoll: dag thue etlich Tag nach einander ars Morgen fruͤhe / jedoch ſol der Leib zuvor purgiert ſeyn | Die Wurgelinalten Schäden gepuluert / reiniget diefelbige. Es melden auch Tragus vnd Matthiolus, daß die Kriegßleut zur Peſtilentz gebrauchen mit groſſem heyl / dann ein Spannen von der — ſie die Haut mit einer Zangen auff ſtoſſen ein glüenden Pfriemen dardurch / darnach ſtoſſen die Wurßel mit friſchen Butter beſtrichen in das Loch / diß zeucht das Gifft gewaltig herauß. Iſt die Druͤſe vnter den Achſeln / thut man ge⸗ T. melte wirckung an dem Arm:ſcheuſt ſie aber in der Schoß auff / ſo macht man das Loch oben am dicken Schenckel.] | Wein von ſchwartzer Nießwurtz. BB der ſchwartzen Nießwurtz mache man auch einen AA Purgiermein ; wie derfelbige von V Veckeroin feinen Antidotario fpeciali befchriebenift / die ſchwartze ver⸗ brannte Gall auß dem Leib zu treiben und zu purgiren. Extract von ſchwartzer Nieß⸗ wurtz. S wirdt auch in den wolgerüſten Apothecken ein nuͤtzli⸗ ches Extract von — Mine sb welches zu Shen Melancholiſchen Schwachheiten gar nüglich zu ge⸗ x brauchen iſt / als da ſeyn ſchwere Fantaſey / Vnſinnigkeit Auſ⸗ far Item Frantzoſen / Freißlich / Krebs / Vnreinig⸗ teit der Haut vnd andere der⸗ gleichen. ‚sn Das — nn — — —— See ie IK IB IV Bi 9 N N > en * — ——— * nn - - EEE EEE EEE — 2 en * m teen = — — EN — — — — 422 D. Jacobi Theodori Tabern⸗montani / Das XI. Capitel. Von wildt Nießwurtz. 1. Wilde Nießwurtz. Helleborinel. NN 2 Ike Q, h IM 57 GR | I * N Ng N % Ju Samen verfchloffen ligt. ER wilden Nießwurtz feyn dry Ge⸗ ſchlecht / (J.) Das erſte hat gar faſelechte Wur- tzeln / dünner dann an der weiſſen Nießwurtz: der Stengel iſt ſtarck / vnd ſtrack / eines Schuchs hoch / mit ſieben oder acht aͤderichten geſtriemten Blaͤttern beſetzet / ſchmaͤler dann an der weiſſen Nießwurtz / eines y, bittern vnd vnfreundtlichen Geſchmacks: Oben an dem Sten⸗ gel erſcheinen gehen oder zwoͤlff weiſſe Blumen / gleich als geähre beyſammen geſetzet / mit fünff Blaͤttlein / der Stendelwurtzbiu⸗ men bey nahe gleich / in der Mitten etwas gelblecht / nach welchen langlechte / gekruͤmbte Schoͤttlein kommen / darinnen kleiner ER I II. Dasander Geſchlecht iſt dieſem faſt gleich allein dages breitter Blätter hatıfeine Blumen ſeyn auch weiß hat ein gerin⸗ ges Wuͤrtzlein: Der Stengel waͤchſt einer Elen hoch 111. Das letzte hat ſchmaͤler Blaͤtter dann das ander / waͤchſt mit einem dünnen Stengel faſt Elen hoch / an welchem ſchoͤne purpurbraune Blumen erſcheinen. D.Camerarius meldet / daß die Blumen von vielerley Far⸗ ben erfunden werden / etliche ſeyen gruͤnlicht / etliche weißlich ein Theil leibfarb / vnd auch rotlicht. E. Wachfen ſehr in Auſtria vnd in Vngern / auch vmb Baſel/]) K in Wieſen vnd in Wälden: Bluͤen im Maio / auch im Junio. Von den Namen. Ildt Nießwurtz wird Lateiniſch Helleborine geneũt / weil das Kraut fich etwas mit der weiſſen Nießwurg vergleicht. Niderländifch wilde wit Nieſcruydt. Enge liſch vyilde vohite Neefevvoore. ] ‘ \ N D 11. Wilde weiß Nießkraut. AMUEESS NUR Von der Natur / Kraffe/ ond Wirckung⸗ Odonzus ſchreibet Pemptadis;. libr. 2. cap. 28. daß die⸗ ſes Krauts Natur und Krafft noch vnbekandt ſey · Da Das Ander Buch, von Kreutern. 2: Das X IL Capitel. 4.23 F gruͤngelbe / oder auch weiſſe Blůmlein herfür kommen / die ſeyn wie die Voͤglein auffgethan / mit jhren außgereckten Zünglein: Don Zweyhblat. I. Zweyblat. Ophris. | ji TUN — ) 8 — 9 —— — 86Weoyblatt (J.) hat ein dunnes Wuͤrtzlein SEN mit viel angehenchte Zaſeln / darauß der Stengel REN wächftanderthalben Spannen hoch / an welchen ’ FRE A => Seine Blätter ſeyn gleich den Blättern der weiſſen dieß wirrt/ —* Muri am Stengel wachſen / daher es auch den Na⸗ 11. Diefen ift das ander Geſchleche gantz vnd gar gleich / allein daß — —— a funden * ß Oi achſen auff den [ feuchten Wafferechten 1 Wieſen vnd in Gaͤrten: Bien im Hewmonat | Donden Namen. Weyhblat heiſt Bifolium, vnd Pfeudorchis, Ophris, O- | phris trifolia, [Etliche nennens wilden Durchwachs⸗ Niderlaͤndiſch Tweeblat. Engliſch Trvaiblade. ] G Von dem Gebrauch dep Zwey⸗ blats. N diß Kraut in der Artzney nicht gebraucht/erliche fagen daß es Wunden [ Beinbrüche ] und Geſchwaͤr heyle. Der Safft auß dem Kraut fol das Haar ſchwart ferben. Das XIII. Capitel. ¶Von der groflen Engian. * Groſſe Ensian. * Gentiana maior. I Qt NY, \ ——— DES I ; — JM ) EM! KR) N > Irre IHTEB- 1% IP 4 7a aß N 2 N “| 9 gi es m‘ y; SICH FI N = VA 2 EN N & Ye) ee FEN ATI, I N 4 ! D a x k z ihnreitl Lee zen ER —— — æ ar 1% N rt S SS = = TE 4 N H HP Na: — J uva! m — * RN ER [7 N NG nn tt 17 — * RN : FE, \\ ERFNR lang rund eines halben Arms dick / glatt / auf. K 6) mendig erdenfarb / jnnwendig — ei | 203, I ſtarck / am Geſchmack bitter als Tauſendtguͤlden 5 Kraut. Die Blaͤtter fo ſich bey der Wurtzel aufs ſpreiten / vergleichen ſich dem breyten Wegrich / ſind aber groͤſſer / dicker / vnd zu zeiten ein wenig roͤtlecht. Der Stengel iſt rund; glatt / mit gleichen abgetheilt / holl / Fingers dick / zu zeiten Manng hoch. Die Blumen find gelb / in Huͤlſen verſchloſſen / vnnd ſo ſie gar herfuͤr kommen / thun ſie ſich auff / vnnd ſo fie abfallen / kom⸗ men kleine Haͤfelein / in welchen der kleine / duͤnne / breyte / leichte Samen verſchloſſen Rn ij Dieſe Wi ung * — — — — ER SEO RIO ——— —— —— — — — —— mann —— — — —— — — ——— —— — — — — * — — — — ——— — * < BE. \ 424 D. Jacobi Theodori Tabern montani / ADeieiceſe waͤchſt auff hohen Bergen in Teutſchlandt: in Gaͤrten F mifch Horec. Wird auch genennt Bitterwurtz· Engliſch Gread bleibt es ſchwerlich vber das ander Jahr: Vnd wird * Wurtzel Felvvoort,Baldmoney. | im Auguffmenat ond September gegraben / vnd im Scharten der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft gedörret. Welches Kraut Gentius der Illyrier Koͤnig erſtlich Ven der groſſen Entzian. erfunden hat / von dem es dann den Namen bekommen hat.) Je Wurtzel Entzian iſt warm im dritten / vnd trucken T. Entzian imandern Grab: Galenus vnd Oribafius ſchreiben / Gentiana IL.Clufi, fie habe ein Natur zu ſaͤubern / duͤnn zu machen / rel entiana II.Cluſi. ben vnd zu eröffnnen-Diofcorides meldet / ſie ziehe auch NUT. etwas zuſammen . [ Es wird allein dieſe für die befte gehalten / ſo | N (N * — aufwendig gelb wie Buchsbaum / jnnwendig wie Saffran / am — NW, —— Geſchmack gar bitter / hart / ein wenig rungzlecht / vnnd ſchwerlich SE — — zuuerbrechen:bleiben alſo fuͤnff Jahr gut. N Na _— II. Enkian. — N || Ge” Gentiana VI I, Clufij. N \ N -# ® N % > 7 J eng i PR N >. Da E — N » 3 N N EN A: IL 4 | \N C H 1. Das erſte Geſchlecht auf den beyden Ensian hat ein gelbe Wurdel eines Fingers dick / mit vielenandern Wurtzeln von ei⸗ ner Wurtzel kommen viel harte ſtarcke Stengel faſt einer Elen hoch / mit vielen weichen Blaͤttern / deren je zwey neben einander geſetzt ſeyn geſpitzet / vnd mit etlichen Striemen durchzogen / den Schwalbenwurtzblaͤttern bey nahe gleich. Don der Mitten deß D Stengels an biß oben auß / vberkompt es zwiſchen den Blaͤttern Ianglechte/hole/purpurbraune Blumen / zu oberſt in fuͤnff Ker⸗ ben gertheilet / jnnwendig mit fuͤnff gelben Faͤhlein beſetzet nach welchen ein langlechtes zweyhoͤrniges Schoͤttlein erfolget in welchem kleiner breyter Same ligt wie Spreuw 11. Das ander Geſchlecht har ein geringe Wurgel / darauß ein ſtarcker tnodichter Stengel wächft / einer Elen hoch / ¶ ſo ge⸗ gender Wurtzel rotlecht iſt / je mit zwey Blaͤttern neben einan⸗ der beſehzet/ den Wegrichsblaͤttern faſt gleich / [jedoch kleiner / de⸗ ren vnderſten viel groͤſſer vnd laͤnger mit langen rotlechten Stie⸗ fen: die obern Blätteraber haben feine Stiel. | Mitten am Stengel neben den Blättern kommen Fleine Zwveiglein herfuͤr / daran die Bluͤmlein ſtehen / [auf jeder ſeyten gemeiniglich N erg mie Pfeffer Ramen / vnd Wein trincko ſey es gut wider der drey/) mit fünffpurpurblaumen Blaͤttlein gezieret / vnnd mit ſchwarten Tüpflein beſprenget / mit flinff gelben Faͤßlein. Nach K E dieſen erfolgen fpigige Schoͤttlein / darinn fleiner Samelige. Sie wachſen in Thalen vnd auff den Wieſen: [Die erſte waͤchſt im Schweiger Gebuͤrg / Steyermarck / Oeſterreich vnnd Vngern: die andere in Burgund / Schleſien vnnd Engellandt / an feuchten Orten. ) Bluͤen im Julio vnd Auguſto. Von den Namen. Ntzian heiſt Griechiſch vnnd Lateiniſch / Welſch vnnd ae ]Gentiana. Frantzoͤſiſch Genzienne. Böhr m) Run INT ln un Km IN» NN —R KH. —28 Innerlicher Gebrauch. Er gemein Mann weiſt kein beſſern Tyriack oder Ma⸗ ar. eyralschendiefe IBurgel: dann was ſie jn⸗ Onerlichs Preftens im Leib und Magen fuͤhlen / vertrei⸗ ben ſie mic Entzian / Calmus oder mit Ingwer. Es find auch etlich Tyriackskraͤmer / die nicht anders dann Enstan vnd Lorbeeren / ſampt andern etlichen Wurtzeln / mit Honig vermengenfin Tyriacks verkauffen. Es wird dieſe Wurtzel hoch gerühmet wider das Gifft / vnnd die Biß der Schlangen vnd raſenden Hunden. R Diofcorides fchreiber/ wenn man zwey Quentlein deg Puls - ‘ 5 Schlangen Dif. - T Daher eg dann zur zeit der Peſtilentz beyden Menſchen und = — vnd wird auch dem Viehe under dag Futter ge⸗ miſcht. Wenn jemand von einem raſenden Hundt gebiſſen iſt / der ſoll nemen ein Quentlein Entzianpuluer / ein Quentlein Myr⸗ rhen / vnnd zwey Quentlein gebrandter Bachkrebsaſchen / ſolche Stück vier Tag nach einander in Wein trincken / daruon ſoll jh⸗ me geholffen werden / wie Hieronymus Tragusbezeuget: Auch ſoll 2 Wunden offen behalten’ vnd mit Saltzwaſſer rein halten / vnd das Gifft auch mit daßkoͤpffen herauß tehen — ınıu Al Me . A 2 Plinius ſchreibet / ſie ſey dem Magen gut / vnd ſtercke denſelbi⸗ chafft gen / mit Waſſer eingenommen: Da aber fein Feber fuͤrhanden / ſoll man ſiemit Wein eintrincken. | KUN [ Zu den Magen Febern foll man aufffolgende weiß brau⸗ us ti, chen / nemen ein. Loth Engian ‚ein halb goth Calmus / vnnd ein hen * Quintlein weiß Ingwer / wol geſ aͤubert / vnd faſt klein zerſchnit⸗ fie —* gen / darıon einhalb doth auff einer ſchnitten Brots in weiſſen eh Wein gedunckt / vnd auff ein mal genommen. Diefeg wirdin et⸗ Sl) lichen Apothecken / das grob Puluer für das Feber genannt, * ia | Es fönnen auch vorgemelte Stück zu reinen Puluer geſtoſ⸗ if fen werden/ond Zucker darunder vermiſcht / damit eg leichter ein, genommen werde. Der Leber oder Magenſuͤchtig iſt / vnnd die Speiß nicht wol behalten mag / die ſollen Ensian gepuluert mit Wein trincken / oder fo Hin verhanden mie Endiuien oder Weg⸗ B art Waffer. ] — ei: diefe Wurtzel ſehr bitter iſt / toͤdtet fiedie Wuͤrm im eib. Es meldet Plinius, daß man fie dem Viehe eingebe wider das > harte Reichen: Iſt deromegen nützlich den jenigen fo ffetigs hu⸗ Re, ſten ond vmb die Bruſt voll ſeyn dann fie macht außreuſpern / | vnd raumet die Bruſt von grobem Schleim, [ So man dag a, Puluer mit Honig vermifcher / vnd wie ein Lattwerg einnimpr. Eines Quinlein ſchwer getruncken / iſt gut fuͤr das täglich vnd viertaͤgig Feber / wider den ſchweren Athem vnd Keichen.) Ruellius ſchreibet / die Wurtzel ſey gut den jenigen / ſo hoch gefallen’ vnd im deih etwas zerbrochen haben. Sie hat auch ein Krafft den Harn vnd der Frauwenzeit fort zu treiben: Aber es folenfich ſchwangere Frauwen darfür hů⸗ ten. Ein gut geringes Magenpuluer fuͤr die jenige / ſo einen blöden kalten Magen haben. Nimm rein geſchaben Süßholtz / Ingwer / Calmus / Entzian /edes ein Loth / Aniß / Fenchel / Cortander / jedes ein halb doth / Naͤglein ein Quent. ſoiche Stück klein zerſchnitten vnd zerſtoſſen / mit emander vermiſcht / vnd daruon geſſen / wer da will / kan auch ein halb Loth Pfeffer darzu thun. Wider das Magen trucken nemen etliche die Broſam vom Semmelbrot / ſchneiden darunder etliche ſtuͤcklein von Entzian / N | gieffen Eſſig daruͤber / laſſens ein wenig ſtehen / vnd wann fie wöl- len ſchlaffen gehn / trincken ſie es auß. Entzian geſotten / vnd daruon truncken / oder das Puluer in Wein eingenommen / oͤffnet die Verſtopffung der Leber vnnd Miltz ſtillet das Grimmen / toͤdtet die Wuͤrm / reiniget die Nie⸗ ren. Euſſerlicher Gebrauch. D Wur zel wie ein Deutterzäpflein gebrauchet / brin⸗ get die verſtandene Zeit widerumb / vnnd zeucht die Frucht auß Das Puluer in die Wunden vnd alte Geſchwaͤr ackoder Dh geſtreuwet / behelt ſie friſch / vnd reiniget fie. ma [Das Puluer mir Baumöllvermifche/ und Pflaftersweig hen vbergeſchlagen / heilet die zerknitſchte Olieder. ſigwer Die Wundtartzt machen jhre Quellmeyſſel darauß / die enge anders DI Wunden darmit zu erweitern. ] ame! ? Von dem Ensianfafft. Gff a) Je man den Safft auß der Wurtzel bringen ſoll / lehrt J Dioſcorides lib. 3. cap.3. nemlich alſo / man ſoll die ein de AN fo viel Waſſer dar» guide über ſchütten / daß fie bedeckt feyenı vnd alſo fuͤnff Tag weychen laſſen / alsdann wol mit einander ſieden / biß ſich das rue Woaſſer fererionddie Wurzel ſich ſehen läft: Wenn das Waf a ferdarnach falde worden / fol man es durch ein reines Tüchlein i | ſchhen / vnd außpreſſen / darnach das Waſſer widerumb ſieden / sem! da biß es Honigdick worden ift: Alsdann ſoll man dieſen Safft in einem glaſierten Geſchirrzum Gebrauch wol verwaren. fen | 2 Innerlicher Gebrauch diefes Saffte. = SE Quentlein dieſes Saffts [von der grünen Wurtzel SEN getruncken / iſt gut wider das € nſte⸗ £ * Das Ander Buch / von Kraͤutern. 426 F chen : Auch denen die etwas zerbrochens im Leib haben / ober mit dem Krampff geplaget ſeyn / wie Dioſcorides ſchreibet. Dieſer Safft mit Wein oder Waſſer getruncken / iſt qut den Leberlüchtigen / vnd DMagenfücitigen. FE Beyfußwaſſer getruncken treibt er fort die verſtandene Ss Diefer Saffe mie Abbißwaſſer eingenommen / zertreibt bad gerunnen Blut im Seib / | deren fo erwann hoch heraber weren gefallen] und führer es auß ESift auch diefer Saffı ein gewaltige Artneh wider alerley Gifft / wider die boͤſe Lufft / vnd der tobenden Hunden Biß. [in den langwirigen drittäglichen Febern gibt man andert⸗ halb Quintlein deß Safftsineiner Hannenbrühe.] Euſſerlicher Gebrauch dieſes Saffts treibt die Raͤude / Flechten vnd Zittermäler. Er wird dieſer Safft gar nuͤtlich in die Wunden gethan / dieſelbige zu heylen vnd rein zu behalten. [ Auff folgende weiſſe bereitet: Nimm friſche Eutian Wur⸗ tzel/ zerſtoß fie wol / laß fünff oder ſechs tag in friſchem Wa ſſer wol erweychen / dann ſeudts mit einander wol auff einen Inder Kol⸗ feuwerlein / biß die Wurzeln gar zerfaren / wann es dann erfafs tet / ſo ſeihe es durch ein haͤrin Tuͤchlein / ſet wider auffs Feuwr ſ ß gemaͤchlich ſieden / biß es dick wird wie Honig / denn behaltsin eg verglaſurt Geſchir / dieſes iſt zu den Fiſteln und holen verborgnen Schaͤden ein kraͤfftige Artney: und wird auch under etlich Colly⸗ ria zu den Yugengebraucht.] gr Per Safft in die Ohren getroͤpffet / toͤdtet die Wuͤrm darin⸗ nen. | G M Reinpfe mit Honig vermifcher und angefkeichen/gers [ Ein Zaͤpflein von Baumwollen gemacht, vnnd in vorge | meltem Safft FR die Mutter gethan / fürdere den Weibern jhre Blumen /Machgeburt vnd todte Frucht. ] Don Entzianwaſſer. Ir den friſchen Wurtzeln wird auch ein gut Waſſer ger brennt. ¶Welche etlich / wann die Hundtstagen ein ende ha⸗ ben / graben / vnd klein zerhacken: andere nemen die friſche Wurtzel ſampt dem Kraut / ſaͤuberns / vnd zerhackens faſt klein / laſſens auff ein Tag drey in guten weiſſen Wein erbeihen/ algr dann zeucht es ſaͤnfftiglichen ab. Dieſes Waſſer jederzeit am Morgen nüchtern drey Loth ge⸗ I ffungfen/verhür die Faͤule / vnd erlaͤngert das Leben.) Diefes Waſſer iſt gut den Magenſuͤchtigen / vnnd ſonderlich wenn man ein Quentlein Puluer von Calmus vnd Zucker da⸗ zu thut: ¶ Drey Loth Entzian Waſſer / darunter gepul netten Cal. mus ein halb Quintlein / vnd ein Quintlein Zucker / drey oder vier malgetruncken /bringt luſt zu eſſen. Etlich Tag nüchtern drey Sorh getruncken / verzehrt allen Schleim im Magen / fuͤrdert den Harn vnnd der Frauen ge⸗ rechtigkeit.) Auch eroͤffnet es die Verſtopffung der Leber unnd der Mutter. Es hat auch dieſes Waſſer groſſe Krafft allem Gifft / vnd det Peſtilentz zu widerſtreben / gleich wie der Safft daruon. Matthiolus ſchreibt / welchem Mann mie dem menſtrus vergeben ſey / der ſolle diß Waſſer | erliche Tag nach einander affe Tag drey Loth trincken / ] fo geneſe er widerumb⸗ Extract von Engian. 5 Vß dieſer Wurtzel wird auch ein Extract in den Apothe⸗ I“ gemacht / twelcher nicht allein zu den oberzeften Ges brechen dep Leibs nuͤtlich gebraucht / fondern auch fürs nemlich wider das Gifft hoͤchlich gerühmer wirde) wie fols ches auch der hochgelaͤhrte D. Camerarius bezeuget. — — — — Teer. — — — — nn * * - — — —— — — * ” 2 “ D. Jacobi Theodori Tabernemontani / F Böhmifch Proſtrelene Korenii. Frantzoͤſiſch Gentiene croiſee. Das XIV. Capitel. Von Modelgeer. J. Modelgeer. Gentiana minor, EOdelgeer hat ein weiſſe [latige/ runde ] Wurgel/ [| mitziween oder drey Zincken / ]in der Mitte Creutzweiß durchſtochen / auß welcher runde % Stengelfomen [daher fie auch im Latein Cru- ciata, vnd Teutſch Creutzwurtz geneñt / ] faſt einer Spannen lang / mit viel Gewerben abgetheilet / je mit zweyen Blaͤttern beſetzet / welche feyſt / dick / vnd langlecht ſeyn / wie an dem gemeinen Seyffenkraut: [allegeie ein wenig rumb gebogen ger gender Erden: | Oben am Stengel wachſen Jetwann ſechs o⸗ pderficben ] grüne Huͤlſen / auß welchen blauwe Blumen kom⸗ men / wie lange hole Schellen / faſt wie die Schluͤſſelblumen / wenn dieſelbige verfallen / ſo werden lange Saͤcklein / darinnen goltgelber Same liegt / wie der Wuͤllſamen. 11. Das ander Geſchlecht har eine kleine Wurtzel / iſt auch gar ein kurtzes Kraͤutlein / mit vielen Zweiglein / daran kleine Blaͤtlein ſtehen wie am kleinen Tauſentgůldenkraut / vberkompt ſehr fehöne himmelblaume Bluͤmlein / welche etwas hol vnnd janglecht ſeyn / auch ein wenig tieff zerkerffet / nach den Blumen folgen die Huͤlßlein / voll kleines ſchwartzes Samen. j II. Das dritte Geſchlecht iſt auch ein kleines Kraͤutlein hat ein weiſſes Wuͤrtzlein / auß welchem ſchmale braune Stenglein kommen / mit kleinen Blaͤttlein beſetzet / wie am Hünerdarm: Oben am Stengelträgt es ein langlechte Blume ohn Geruch / mit fuͤnff ſchoͤnen zierlichen himmelblauwen Blaͤttlein beſetzet / g welche etwas vnderſchieden ſtehen. Doie Modelgeer waͤchſt auff vngebauwten vnd neben den Straſſen: Bluͤen im Julio. C. Cluſtum lib. z.obferuation, Pannon. cap. 34. Odelgeer wird auch genennet Creutzwurtz / Speren⸗ ſtich / Lateiniſch Sentiana minor, Cruciata. ¶Nider⸗ laͤndiſch Madelger. Engliſch Croßevvoort Gentian. Von den Namen. 2 F 4 T — 2 A ED 2 7, = “ 8 — 8 EN! FA IN W en * = N, 5 8 N 8 — S —We 8 VR * Be Wels iv “ { N I N I * 9 8 — ⸗ —— ERS N ” i PA \ Fi vr ‘ — — — — 2 = Y FF 2 2 == 4 Fi — x 4% ” Al: NE ON ar LH = | Jeckern / Rechen / Von andern Geſchlechten der Entzian mehr kan man leſen 6 K — Welſch Gentiana minore. | Das ander wirdt genennt Him⸗ melftengel / auch Gentiana minor. [Engliſch Baflard Fel- vvoort. | Vnd dag dritte Gentianella. [ Englifch Alpes Fel- vvoort. ] Von der Natur / Krafft / vnnd Wirkung D 11. Himmelſtengel. Gentiana minor. 111. Klein Gentian. Gentianella. 2 3 * { — ⸗ EN — 7— — * — ar — Na A A) 6 AD - s Ar * ZZ —— or der Modelgeer. Je Wurtzel der Modelgeer iſt faſt bitterer dann die Entzian / vnnd derowegen warmer vnd truckner Na⸗ ir. Innerlicher Gebrauch. As vonder Entzian iſt vermelder worden’ daruon Im vorigen Capitel iſt gehandelt das ſoll auch alles von der Modelgeer verftanden werden’ dann fiegant vnd gar in ihrer Krafft und Wirckung gleich feyn- — * 2 — A Das Ander Buch von Kraͤutern. IR. wilder neme deß Puluers ein Quintlein ale Morgenin Wein: der aber darmit behaffter / dem gebe man ein gang Quintlein. Das Kraut mit der Wurgel geſotten vnd getruncken / reini⸗ get die Bruſt von der ſchleimige Feuchtigkeit.) D.Camerarius ſchreibt / daß es den Waſſerſuͤchtigen gar * ſey / wenn man die Wurtzel in Wein lege vnnd darvon trincke. | [Die Saͤuwhirten fo bald ein Säum ſterben einfaͤlt / zer⸗ hacken fie das Kraut vnd Wurgel/ und gebensden Schweinen in dem AB. ] A ’ i ſch N Derowegen ſie auch hoch wider das Gifft geruͤhmet wirdt / F 11. Schwalbenwurtz. giſch Al n wie dann auch wider die Peſtilentz. ¶Wer ſich darvor bewaren Alclepias LI. DZ Euflerlicher Gebrauch. B JE wird auch dig Kraut für ein fonderlich gut Wunde _. kraut gehalten/alleriey Brüch vnd Schäden darmitzu \ — heylen / darzu man das Kraut / Waſſer vnnd Safft ge⸗ brauchen kan / welche man auff gleiche weiß zurichten kan / wie von der Entzian iſt gelehret worden. ¶Das Kraut ſampt der Wurtzel in Wein geſotten / vnnd die Wunden vnnd Schäden darmit gewäfchen : vnnd das rein ge⸗ ſtoſſen Puluer in die Wunden geſtreuwt /heylet fo mechtig wol / daß es auch den Namen bekommen hat / Heyl alle Schäden. Die Wurtzel zerſtoſſen / vnnd auff den Bauch gelegt / toͤdtet de Würme.] ge Te — — —— — EEE ET — — — ee —— Das XV. Capitel. c Don Schwalbenwurg, I. Schwalbenwurg. Alclepias I. i { III Schwalbenwurtz. 2 Alclepias 111. flore nigro.. 2 IT | WEG ONE III N I — | Zr" SS & — — — — — < Mean U fr C EN YES = X — — | N = — > U) W VD Aa cn a q N —8 ER U f, — S—— ZEN, VB 10 Z — — SR Alle: ler | [2 W 8 Ko An S — EN RN EISEN R RD ’ VL N RZ ee / NT S z BE n W/ ARTE z S AI a cn Fa — RT I — RN > ZA. x a DNS SE — —BS W x \ S G ,_ Dun, N N — — — = —— — DS Er Schwalbenwurg werden dry Ger | ITWAN / ‚ fehlecht vorgeſtelt / (1.) das erſte hat gar einzafechre | IN Wursel’[in einander gefehrencftondverwickter/] Außder Wurkel fommen feine runde/grüne vnd zaͤhe Stengel / mit vielen kleinen runden ] weiten Wuͤrtzelein / an welcher Giepffelfleine weile Blümlein wachſen / wenn die, ae am Geſchmack erwas ſuͤß: vnd ein wenig ſcharpff: vnd werden ſelbige verbluͤhet haben / ſo folgen langlechte ſpitzige Schoͤtlein nfiegam etlich ſo groß / daß ein Stock auff schen Pfunde ſchwer wiget. hernach / etwan Fingers lang / welche jnwendig mir weiſſer Mn iii Wollen chſeyn de —XX f} ge — — — — il | 4.28 - D. Jacobi Theodori Tabernemontani/ > Wollen gefüllt feyn / in welchen auch der Same ligt gleich wie Eden /diefelbigen gu reinigen vnd zu der Heylung zu fuͤrdern / fon. beyder Entzian. Wenn die Schöttlein findt zeittig worden / ſo thun ſie ſich auff / anzuſehen wie ein fliegende Schwalbe / vnnd fleugt der Wollechte Same darvon: Die Blaͤtter ſeyn etwas breidt vnd ſpitzig / ſtarck vnd glatt auff beiden Seiten mit Aeder⸗ lein durchzogen. 11. Das ander Geſchlecht iſt dieſem faſt gleich / allein daß ſeine Wurtzeln etwas ineinander geſchrencket ſeyn / vnd auch an ſich ſelbſt kleiner iſt dann daß vorige. III. Das dritte Geſchlecht iſt dem vorigen gar verwandt / außgenommen daß| die Stengel hoͤcher dann an der Gemeinen offt ſechs Elen hoch wirdt / vnnd ſich vmb die nechſten Gewaͤchs windet ſeine Bluͤmlein etwas ſchwartzlicht ſeyn. Sie wachſen in Waͤlden / an rauhen vnnd ſandigen Orten / z auch in wilden Bergen: Bluͤhen im Auguſto. Von den Namen. | Chwalbenwurtz wirdt Griechiſch un Sareinifch genennt Afclepias, Vincetoxicum, Hirundinaria. Böhmifch Lafftovvicnik.| Niderländifh Swaluwe wortel: Enge N liſch Spvalovy vvort: Welſch Finceroßico.) Bon der Natur / Krafft / vnd Eygenfchafft der Schwalbenwurtzʒ Atthiolus ſchreibt / de Schwalbenwurtz ſey meſſig warm vnd trucken.· | Innerlicher Gebrauch. Tofcorides fereibt/wenn man die Wurgelin Wein fiede * und darvon trincke / vertreibe fie das Bauchgrimmen / wie ſolchs auch Paulus Egineta bezeuget / es wehret auch dem Gifft / fo von gifftigen Thiern kompt / das ſich daſſelbige nicht zum Her⸗ eucht. in Fuchfius meldet / wie auch Matthiolus vnnd andere / daß ſie wider alles Gifft hoch geruͤhmet werde / wegen jrer gantzen Subſtantz und Eygenſchafft / daher ſie auch Vincetoxi- cunf das iſt ein Sigerin deß Giſffts genennt werde. Wer mit der Peſtilentz behafftet iſt / der ſoll die Wurtzel in Weiu ſieden / einen guten Trunck darvon thun / vnd wol darauff ſchwitzen. a [Wider die Ohnmacht ond Herssittern:Diimein Quintlein derlich der zarten Glieder / als Mann vnnd Weibs heymlichen Orten / vnd Bruͤſt: vnd hat ein Krafft wie die Holwurtz. Von dem gediſtillierten Waſſer. HE dem friſchen Kraut vnnd Wurtzeln wirdt auch I Waſſer gebrennt zu allen oberzehlten Gebrechen dienfklich. | Diefes Waller mie dem fyrupo de quinqueradici= bus eingenommenyift gut wider den Stein. Es ſoll auch gut ſeyn die verftandene zeiten der Frauwen zu fuͤrdern / fan derowegen mit dem ſyrupo de artemiſia einge⸗ nommen werden. [Iſt auch vber die maſſen heylſam und nutz für alles vergifft / jnnerhalb vnd A deß Seibs: Täglich getruncken und das G Tranck gemifcht heylet die Schäden von innen herauß / vnd euſ⸗ der gepuluerten Wurg/ein halb Quintlein Citronen förner mit ” Hchfenzungen oder Melifen waſſer getrunken. Diefe Wurgelfürderr auch der Weiber Blumen ſo ein seit D lang find verſtanden geweſen. un E Der Samen wird wider den Stein gebraucht vnter andern Artney)en — Tragus vnd auch Matthiolus ſchreiben / vnd geben dieſer Wurtzel ein groß Lob wider die Waſſerſucht / alſo daß man neme ein halb Pfundt Schwalbenwurtz/ vnd dieſelbige ober Mache in einer Maß guten firnen Wein einbeitze / darnach vͤber das dritte Theileinfiede / wenn ſolches geſchehen / ſoll man alle Morgen einen warmen Trunck im Beth einnemen / ſich wol aa decken vnd einen Schweiß halten / ſo fol die Waſſerſucht vnen an den Selen außbrechen / l vnd iſt ein gewiſſe experienttz] Euſſerlicher Gebrauch. P Aulus Egineta ſchreibet / das diß Kraut gut ſey zu den böfen efhwülften und] Geſchwaͤren der Bruſt vnd der Mut⸗ ser die Blaͤtter zerſtoſſen vnd vbergelegt. Auff * weiß gebraucht / heilet es die Stich der Schlan⸗ gen / wie Plinius vermeldet. | | [Die Blumen vnd Blätter gedoͤrrt / vnd zu puluer geſtoſſen / heylet die alte Wunden vnd Schaͤden / darin geſtreuwet Ein Dampffbad vom Kraut vnnd Wurtzel gemacht / dar⸗ vber geſeſſen / vertreibt das Mutterwehe / erweicht vnnd macht fluͤſſig die verſtockte zeit. sinn Anden Wundtränefen wird diefe Wurtzel auch gebraucht deß⸗ gleichen zu den alten böfen giftigen Schäden vnd faulen Wun⸗ ferlich vbergelegt reiniger vnnd heyler alle Verſehrung zarter lieder. ] Von dem Safft der Schwals benwurtz. Je man den Safft auß dieſem Kraut vnnd auch auß den Wurgeln bringen kan / iſt bey dem Wermuthſafft angezeigt worden : Vnnd kan dieſer Safft auch gar wol zu allen oberzelten Gebrechen gebraucht werden) als nemlich wider das Gifft / wider die Peſtilentz / Waſſerſucht / Bauchgrimmen vnd andere mehr. Das XVI. Capitel. H Don Wegerich- 1. Groffer Wegerich. Plantago maior. sun R NZ, 0 3 N y az WE, AR N Va .2: WARSVERR N NVA ð9 NZ: N 5 9 al) ) I N IE N WE — — Ei Mi * SE —R 39— N I: SIE UNE Me M 2 Nr) BE AR — — Ms 906 6 — WE 2 N 9 A 6 DH & —* Ne N an u ur 1 - N a NY —9 NE Ah AN) 2: 8X 99 —66 F 2 SR a Nr 1) ‚d 9 —9 HR? N 7 N 8696 SUP I AA N * — —— = zZ — — — —* — * — 2⏑V⏑⏑——— F — — — — Eß Wegrichs ſeyen etliche Geſchlecht: 1 (1.) Das erſte wirdt genennt groſſer oder roter Wegrich / jederman wol bekant / hat ein kurtze Wur⸗ gel mit viel angehenckten Zäferlein/ gar zart vnnd ‚weiß: Auß der Wurtzel kompt ein dünner / runder / nackender Stengel / welcher ein wenig rauh iſt vonder Mitte biß he vnnd auc —* Safft auge Raucht Ar Wiſſti II. Kleiner breiter Wegrich. Plantago latifolia minor. —5 IV. Schaffszunge. Plantago minor Dioſcoridis. #7, a 1 IQ N SL SE > BX80 Sn > EIN, Sl N SU DEN NN Al nr SI N) 8 —2 — = WIR geaͤhret mie braun gelben Blumen )vñ gleich mit Eleinen Huͤt⸗ lein befesetzin welchen der Fleine ſchwartzbraune Same ift: Seine Blätter liegen auff der Erden herumb außgebreytet / den Bläte tern deß Mangolts faſt gleichvein jedes Blat iſt anßwendig mie £ fieben Faͤßlein [oder Rippen durchjogen / [die ſich alle am ende deß Blars gegen der Wurtzel zuſammen tragen. ] II. Derfleine breite Wegrich iſt dem erſten gleich / außge⸗ nommen daß er in allen Stuͤcken / mit Wurtzlen / Blaͤttern / vnd Stengeln viel kleiner iſt dann der vorige. 111. Das dritte Geſchlecht der klein ſpitzige Wegrich / hat ein zaſechtes Wuͤrtzelein / auß welchem etliche ſchmale runde Steng⸗ fein wachſen / wie an den Maßlieben / an welchem etwas runde vnd dicke geaͤhrte Koͤpflein an kom̃en / in welchen der Same iſt. F K IV. Das vierdte Geſchlecht / die Schaffszung / hat auch ein III. Kleiner fpigiger Wegrich. Plantago anguttifolia minor. ER. ED — V. Gefuͤllter Wegrich. Plantago multi plex. "8: F — a [X — — N RN — | N |, 5 ut NNLLNLST — * — — N m = II U HR ae WEB IR IQ Ha — ne : N AN HAN EN! safechte Wurtzel: Seine Blätter liegen auff der Erden / rauch / vñ ſcharpff / auch mit ficben Aederlein durchzogen / an uſehen wie ein Schaffszung / daher er auch den Namen hat / bleiben allezeit gruͤn. Der Stengel waͤchſt einer Spannen hoch /gantz bloß vnd nackendt / in der Höhe vberlompt er feine Achern / wie am erſten Geſchlecht / allein daß fie etwas kuͤrter ſeyn / der Samen zimlich lang / groͤſſer dann deß erſten / dem Baſilgen Samen aͤhnlich V. Der gefuͤllte Wegrich iſt dem erſten Geſchlecht nie Wur⸗ tzeln faſt gleich / wie auch mit ſeinen Baͤttern / doch haben die vn⸗ terſten Blaͤtter kleine fpislein ] weiche ein wenig gefalten ſeyn: Hat allein feinen Vnderſcheidt an den Stengeln / an weldyen gefüllte Acher/faft wie Roſen auß vnzalbaren kleinen Wegrich Blaͤttlein Jgefehen werden i VL Das feste Geſchlecht der Micermegrich har eine run. de / weiſſe langlechte Wurtzel / mit viel Zafeln behencket: Bber⸗ kompt Mfg —— Das Ander Buch / von Kreutern. 25 — —— ——— ie ———— — — — rm —— — D. Tacobi Theodori Tabern«montani / VI. Dierwesrih- Plantago marina. F * Roſen Wegerich. * Plantago roſea. G D E — — —— —— * —— ———— EL IE, WELL — S UN l _— tompt ſehr viel lange fpisige Blätter /faft eines Fingers breidt / fo ſich den Blättern dep ſpiten Wegerichs vergleichen / an etli⸗ chen Orten etwas geferffe/ und ein wenig rauch oder haͤrig: An den Stengeln regt eg weiche Acher/ wiean den andern gemei⸗ nen Wegrichen / mit weiſſen end wollechten Bluͤmlein. Sie wachſen an feuchten Orten / in Gaͤrten vnd neben den Wegen : Das lette Geſchlecht findermanam Meer: Bluͤhen im Maio vnd Junio. [Aber der Samen zeittiget gegen dem Augſten. Die Blaͤt⸗ ter ſollen zu anfang deß Sommers wann ſie am vollkomme⸗ ſten ſeind eingeſamlet werden mit der Wurtzen / vnnd an ſchat⸗ techten Lufft getrücknet werden: aber der Sam wann er voll⸗ kommen zeitig iſt.) Von den Namen. tago. Arabiſch Lifen. Frantzoͤſiſch Platain. Welſch AN heift Griechiſch AprsyAweror Sateinifch Plan- Plantagine. Spaniſch Lhantem. Boͤhmiſch Girrocel. Engliſch Plantaine. Niderländifch Wechbre. ¶ Weg⸗ Das vierdte Geſchlecht die Schaffszunge wirdt Lateiniſch genennt Lingua ouina,oder Plantago media: Der Meerweg⸗ rich wirdt genenne Plantago marina. [ Englifch Sea Plantaine. Niderländifch Zee Weghbree Von der Natur / Krafft / und Engenfchafft deß Wegrichs. Odonzus ſchreibt / der Wegrich ſey kalt vnnd trucken im andern Grade: Vnd der groſſe ſey kraͤfftiger dann der klei⸗ ne oder ſpitze Wegrich / [fie haben aber auch ein herbe Geſchmack / derohalben fie die alten offnen Schäden drücknen ohn alle ſcherpffe / vnd ſtopffen die Fluͤß Innerlicher Gebrauch. D Tofcorides ſchreibet / Wegrich als ein Kochkraut mit Eſſig geſſen ſey gut wider die rote Nuhr vnd Bauchfluͤß: Darzu dann auch der Same faſt gut ſey / vnnd ſo man jhn in Wein trincke / ſtopffe er nicht allein den Bauchfluß / ſondern auch das Blurfpeien. ¶ Blutharnen / vnd ſtopfft in ſumma alle gebreſten / ſo zu viel flieſſen Man mag auch den gepuluerten Samen in ein roh Ey ſtrewen / darnach braten vnd eſſen. Er ſchreibt auch an bemeltem Drt/ daß der Wegrich an ſtat deß Mangolts mit Linſen gekocht nuͤtzlich geffen werde / wider bie Waſſerſucht / vñ ſonderlich wider das Weigmaffer/Leucophle- gmatia genennt / es ſolle aber die francke Perſon truckne Speiß eſſen / ſonder Tranck / vnd das Kraut zwiſchen andern Speiſen eff en. 1 Galenus ſchreibt daß die Wurtzel / die Blätter und Samen nüslich gebraucht werde zu der verftopfften Leber vñ den Nieren: Vnd fagt Fernelius, daß der Wegrich ein Natur habe die Nies ren zu reinigen / vnd den Schleim fo fich in denfeibigen verhaltet / zu zertheylen fuͤr allen andern Kraͤutern / derowegen er nuͤtzlich zu I den Gebrechen der Nieren vnd der Blaſen koͤnne gebraucht wer⸗ den / auch den Sandt / Grieß vnd Harn fort zu treiben. Diofcorides meldet / wenn man die Wurtzel vnnd Blaͤtter mit ſuͤſſem Wein trincke / ſeyen ſie gut wider die Nieren vnnd Blaſen geſchwaͤr. Sie koͤnnen auch zu allen jnnerlichen Verſehrungen ge braucht werden / es ſey an der Leber / Lungen / Miltz Magen oder an Daͤrmen / dann ſie ein ſonderliche Eygenſchafft haben auch jnnerliche Wunden zu heylen. Plinius ſchreibt / daß diß oder Schwindſuͤchtigen. Es wirdt aber diß Kraut ſonderlich geruͤhmet wider die rote Kraut gut ſey den Lungenſuͤchtigen Ruhr / vnnd wenn man im Anfang derſelbigen wil ein purga- tion ſtellen fol mannemen deß geſottenen Waſſers von dem Wegrich / oder aber deß gebraͤnnten Waſſers vj. Loth / Rhabar · K bari anderthalb Quintlein / Roſenſyrup ij· Loth / vnd ein Purgir⸗ traͤncklein darauß madhen- (Der Samen zerrieben / in ein Ey gethan / vnd auff einem warmen Ziegel gebraten / ſtillet die rote Ruhr Erliche ſagen wenn die Weiber vber das Kraut trincken / ſo ar tool. ] treibe es jhnen die Geburt fort. Diofcorides vnd Plinius ſchreiben dag drey Wegrichswur⸗ tzeln / mit drey Becherlein Weins vnd fo viel Waſſer getruncken / das dreytaͤgige Fieber vertreiben: Aber vier ſeyn gut wider das viertaͤgige Fieber, Quartana genennt. Euſſa⸗ Das Ander Buch, von Kreutern. | 43 L«: i Der Safft mit Eſſig vermiſchet vnnd etlich Tag nach ein N | Det Rarckem Wein geftoffen und vber den Krampff gelegt / ander frühe warm getruncken / benimpt das dreyräglid i Yale em. irdt auch eufferlich in den Clyſt brauchet / ſe —* | s wirdt auch euflerlidh in den Clyſtiren gebrauchet / ſo zu egrihanfu — Ruhr made * dann es * Beige Eufferlicher Gebrauch deß Wegrichsfafft. l verde Merk Waſſer /darinnen das Kraut geſotten wirdt / ein Natur die Daͤr⸗ loſcorides ſchreibt / der Safft auß den Blaͤttern gepre j 2 hlk * — vnnd was verwundt iſt / daſſelbige heylet es wi⸗ Di den * ſtetigs —— IR i | | . " er Mar: ij ndem Sprft Wer mirdem Leberfluß oder dyfenreria hepatieaangegrif- ET wehret dem Bluten der Zän vnnd ſen iſt / der fol diß nachfolgende Pflaſter gebrauchen : Rimm Diefer Safft mit Kreiden oder Bleyweiß vermiſchet vnnd end San breit Wegrich zwoͤlff Vntz Margrandenbaumblärter Wall angeſtrichen heyler den Rorlauff. ; | ı erden he wurtz / Maßlieben / Wunderkernblaͤtter jedes zwey Vntz / Welchem die Naſe fehr blutet / der miſche Wearich * Rußktentorn / Galles / Myrten / jedes ein Vntz / bereyten Cor iſche Wegrichſafft mit urhabede N⸗ —— lei halb Dong Drachen Blut ſcharffen Eſſig / oder das Waſſer netze leinen Tuͤchlein darinne / N bigenserhalt n Vnzz / Lertæ hgıll.ein J vnnd ſchlage ſie vnten vmb die Fußſolen / in die Hände / lege ſie | . zwey Quintlein/Boliarmenz dry Vntz / Saffran ein Quint⸗ Dierechte Seiten ober die Seher: X i en en leiny Macis drey Quintlein / Gummi Arabict/ Tragant beyde — Me n / Macisdrey ein / — fen will / folman es kalt vber das Gemaͤcht ſchlagen i gebraudt geroͤſt / jedes ein Loth: Die Blätter zerſtoß vnnd ſiede ſie in zwo Wenn einem Welb die Milch in den Bruͤſten verſeihen will, | RN —X Diap Wa ſſer /darnach ſchůtte darzu ſechs Loth Roſeneſſg / agz die ſouhre Warhen u Wegrichfafft befkreichen. | j unnd faſt wol ſieden / ſeige die Bruͤe darvon / zerſtoß das geforten ſampt Es dienet diefer Safft ſehr wol in die Ehſtier zu der roten ' ei den andern Ichlich mifch ein halb Quintlein Campher darzu / opupe-Alsdapmanneme Wegrichfafftiond Wegrrirfftjedeg | f mache eszuemem weychen Pflafter vnd fchlage es vber die Le⸗ ana Si € $ . ’ 2% —* ik ehren 9 ber bat Den Wat. vj. Big Rofenöll; Vntz / Hirſchenmarck vier Vntz/ Drachen | —58 e Kor dag Grimmen aub Belung der Därmen )eit Blut vnd boli armenæ jedes j Quintlein / ſolche Stück mit ein. J — Euſſerlicher Gebrauch. F Iofcorides ſchreibt lib. 2. cap.60. die Blätter deß Weg richs vbergelegt / feyen dienſtlich zu allen böfen Geſchwaͤ⸗ ren / auch fo zu dẽ Auſſatz geneigt ſeyn: Deßgleichen zu den faulen’ vnſaubern / flieſſenden Geſchwaͤren / vnd wehret den Geſchwaͤren ſo weiter vmb ſich freſſen / den Carbunckeln / Nachtblattern / vnd allen andern ſo weiter kriechen / welche die Griechen Herpetas nennen. | Er heilt auch die alte vnebene Geſchwaͤr zu / ſaman Chironia nenne Wegrich iſt gut wider die Fiſteln der Augen fo man Agylo- pas nennet. | ¶Wegrich mit Saltz vbergelegt / vertreibt die Kröpffe: erliche hencken nur die Wurtzel an den Halß wider diſen gebreften- DB Die Wegrich Wurtzel geſotten / vnnd mit dem Waſſer den Mund gewaͤſchen / oder die Wurtzel vnter den Zaͤnen gekaͤwet / nimpt das Zanwehe / oder die Wurtzel mit ſo viel Bertram ge⸗ puluert vnd auff den holen Zan gelegt / ſtillet den Schmertzen.) In Summa es wirdt dieſem Kraut von Galeno, Paulo Ægineta, Oribaſio, Dioſcoride vnd andern mehr ein ſehr groß Lob geben / alle friſche vnd alte vnreine ſtinckende vnnd vmb ſich freſſende Wunden vnnd Geſchwaͤr zu heylen / [wider alle hihige Apoſtemen / Brand / Schäden / Hundes Biß / Ohrmuͤtzel / Druͤſen / Feigblattern / Arßwartzen / anhebende Podagra fo man die Blaͤtter zerſtoͤßt vnnd aufflegt oder ein Tuͤchle in den Safft / oder gebranten Waſſer nege / vnnd vberſchlegt / Jonnd derowegen für ein fonderlich gut Wundtkraut gehalten. [ Es vereheilee das Blut in den Wunden / geſtoſſen / vnnd mit Eyweiß aufgelegt : heylet auch die gebranten Glie⸗ der gut Clyſtir: Nimm geftählee Waſſer ein Flein Ma / dar innen fiede bereyten vnnd ſpitzen Wegrich / Roſen / jedes ein Handtvoll / darnach zerlaß darinne ein Vntzz Boͤckenvn⸗ ſchlit / drey geklopffte Eyerdotter / Roſenoͤll zwey Vntz / ſchlech⸗ Von dem Wearichſafft vnd ſeinem jnner⸗ lichen Gebrauch. Er Safft in die Ohren gethan / nimpt hinweg jhren Schmertzen / ſo von Hitz entſtehet. In die Augen ge⸗ Dlaſſen / leſchet er die Hitz derſelbigen. Der Safft wie dann auch das Waſſer nemmen a. —— Hauptwehe / Tuchlein dareyn genetzt / vnnd vber⸗ gelegt. Dieſer Safft wirdt von Dioſcoride vnnd Plinio gerühmet wider das Blutſpeyen: Vnd wird von Matthiolo ein berümpre Artzney oder Sattvergen darauf gemacht /aufffoiche weiß : Nim Dragant/ Arabifch Gummi Drachen Blut , boli armen, Krafftmeel / lpodij jedes ein Quinctein Bluſtein / Magſamen / mumiz, hypociftidos jedes drey Quntlein / Stoß alles klein’ vnnd miſche es zuſammen mir Wegrichfafft nnd Rofenfprup, vnnd mache ein Latwergen daran / Darvon der Krancke offt en wenig in Mundt neme / vnd gemachfamin Halß fehleichen aſſe. Es ſoll auch dieſer Safft zu allen jnnerlichen Verſehrun⸗ gen gebraucht werden / dann er alles heylet / was unwendig vers wundet iſt / ſonderlich an Nieren und Blaſen / mit Hauwhechel⸗ waſſer / oder einem andern bequemen Tranck als ſuͤſſem Wein eingenommen. Deßgleichen ſtopffet er auch alle Gebreſten ſozu viel flieſſen / Iſt derohalben auch gut zu der rote Ruhr vnnd allen andern Bauchfluͤſſen / wie auch zudem Blutharnen. Etliche ſagen es ſey dieſer Safft gut den Keichenden vnnd denen fo mit der Fallendenſucht beladen ſeyn / [benemmeauch den Sodt vnd tödtedie Wuͤrm. ander vermiſche / vnd ein Clyſtier darauß mache. Es ſoll auch dieſer Safft gebraucht werden / wie Dioſcorides ſaget wider die Hitz vnd Entzuͤndung der Augen / darinn getroͤpf⸗ fet: Auch wider die Schmertzen vnnd Wehetagen der Ohren: Deßaleichen auch in die Fiſteln gegoſſen / heylet er fie. — ER nem. —— —— en — — —— — — — m * * tue een Zucker cin Vntz / vermifche es vnnd mache ein Eiyftier [So man die Milchin Bruͤſten verftelleoil, fobeftreiche | * ice einem die Fuͤeß son hartem gehen geſchwollen we⸗ — —— a ne Mi we * | ilch. Mit war auch wo —*8 „ren! der ſtoß Wegrich Kraus mit Eſſig / vnnd bindts dar⸗ K nn —— 0 Bumen —— 9 din Pu ober / eg zeucht die muͤde auß / vnnd leget die Geſchwulſt heylen. Fuͤr Mutterwehe wirdt der Safft mir Wollingeftale | Ein Saͤlblein vom Kraut mie ſchweinen Schmalg wol per Murtersäpfflein gebraucht /obes gleich in der zeit der Keinis ‚ dauer zerſtoſſen / iſt gut zu den ſchwerenden Drüfen hinder den gung mer. Die Wunden von Schlangen vnd raſenden Hun⸗ | wol] hren. un ER A den gebiſſen / mie diefem Safft gewaͤſchen ond die Blätter dar | und F Das Puluer von duͤrrem Wegrich mir der Wurtzlen fiber gelegt / heylet ohn Schaden. Alle flieſſende Schädender von ſcharpffem Aron gepuluert und vermi⸗ ſchet / truͤcknet die Feigwartzen bitiweg. ] ! Mealgey und Flechten / deßgleichen andere Schäden, als Fifkef) Krebs / Carbunckel / Wolff / vnnd alle vngeſchickte verſehrung / heylet Wegrichſafft Kraut vnd Waſſer / ſtehts darmi gefäuberr vnd vbergelegt. Dioſcor. Der +32 D. Jacobi Theodori Tabern⸗montani / Der Safft mit Eſſig vermiſcht / nimpt die Maſen / Flecken Fekuͤlet alle hitzige Geſchwulſt Wunden vnd Schaͤden / leſchet den vnd Ryſame deß Angeſichts darmit beftrichen- Somandiefen Safft von dem bereyten Wegrich mit einem Tuch auff die Scham legt / vnd ſo bald es trucknet widerumb ne⸗ tzet / ſtillet die vberfluͤſſige Weiber zeit. Mir Haußwurtz Safft vermenget / loͤſchet das wildt Feuwr . Vom Wegrich Syrup. — Jeſer Syrup wirdt auff zweyerley weiß gemacht / der ein alſo: Nim̃ Wegrich Safft drey Pfund / rote Ro⸗ fen anderthalb Handt voll / ſieds mit einander / ſeyhe es durch vnnd trucks auß / laͤuters wol / thu zucker ſo viel von noͤten darzu / vnnd laß um Syrup einſieden. Der ander wirdt alſo gemacht: Nut Wegrich Safft zʒwey Pfund / Roſen Waſſer drey Pfund / Cypreſſen Nuͤßlein / wild Granaten blut / B Hypociſtidis / Spodij / Maſtix / Weyrauch / Gummi Arabici / Drachenblut / Blutſtein vnd Gallaͤpffel jedes ein Sorh;ftoß alles zu Puluer / vermiſch es vnd ſiede es zum halben theil ein / ſeyhe es durch: thu darzu weiſſen gelaͤuterten Zucker / vnd laß ſieden. Dieſe Syrup ſind zu allen oberzehlten Kranckheit ſonderlich Blutfluͤſſen vnd Durchbruͤchen ſehr dienſtlich Von dem gediftilkierten Wegrichwaſſer vnd ſeinem jnnerlichen Gebrauch. M S kan auch das gebraͤnte Waſſer zu allen oberzelten jn⸗ nerlichen Gebreſten gebraucht werden / wie dieſelbige ſind ermeldet worden / als da ſeyn die rote Ruhr / allerley Bauchflůß / Leberfluß / Blutharnen / vnd andere vberige Flüͤſſe / wie dann auch das Blutſpeyen / ¶ vnd Weiber fluͤß) Mer im Haupt etwas verſehrt worden iſt / der ſoll ſtetigs c Wegrichwaſſer mit Betonienſyrup trincken / ſo heylet die Wun⸗ de widerumb zu. Deßgleichen auch wer ein offen Geſchwaͤr an der Leber / am a Nils oder in der Mutter hette / der trincke von dieſem Waſſer / dann es reiniget vnd heylet zu. Matthiolus ſchreibet / daß die jenigen / ſo ſich befuͤrchten der Schwindſucht / ſeiſſig von dieſem Waſſer trincken ſollen. [Für das dreytaͤgige Fieber follman deß Waſſers ein guten $öffel voll trincken / wann das Fieber verhanden.] | Eufferlicher Gebrauch. lin Egrichwaſſer mit Schaffthaw zerſtoſſen / darnach ge⸗ puiuerten Blutſtein darunter vermiſcht / ſtillet das vberige Naſenbluten. Margrantenblüut und Schelf⸗ fen / auch Galles in Wegrich vnnd Roſenwaſſer ge⸗ ſotten / vnd den Mundt darmit gewaſchen / iſt gut zu der Faͤulung D ynd Mundgeſchwaͤr. >. Weichem das Zaͤpfflein herab gefallen iſt / der fol Wegrich ! Waſſer im Mundt halten / vnd ſich mir gurgeln. [Den Mund mit dem Waſſer offt gewaſchen / vnd den Halß darmtt außgeſchwenckt / heylet die Faͤule / vnd ale Verſehrung darinnen / vnnd vertreibt die Geſchwulſt der anfahenden ſorg⸗ lichen Halßgeſchwaͤr: befeſtiget das Zanfleiſch / vnnd nimbt den Schmertzen der Zaͤne / ſo von hitzigen fluͤſſen ver vrſacht / wirdt auch nüglich gebraucht zu mancherley Augen Artzney / für hitzige Geſchwulſt der felbigen- * Mitleinen Tüchlein vbergelegt in groſſer His und Fieber / er⸗ kuͤlen das Hertz vnnd Lebern:nimbt auch den Schmertzen der ge⸗ ſchwolnen Feigwartzen. | | Wonach dieguldin Adern zu hefftia flieſſen daß man Scha⸗ den darvon beforge / foll man das Waſſer mit Baumwollen E vberlegen Es ifE auch nug zu allen gifftigen Wunden / Stich vnnd k Biß gifftiger Thierrauchtobender Hunden damit gewaſchen. Dig Waſſer iſt gut fuͤr blutende Mengel Baumwollen dar⸗ vber gelegt. Welcher Frauwen die Mutter auffſteigt / der ſoll man einen Schwam in Wegrichwaſſer vnd Eſſig netzen / vnnd vberlegen: diß diennet auch wider die vberige Fluͤſſe der Meurer. ] Man ſol auch mit dieſem Waſſer die Wunden vnnd Ge⸗ ſchwaͤr außwaſchen / ſo bleiben fie rein. [Mir Tuͤchern vbergelegt Brand vnd alle hitige brennende Blattern. Vber den Nacken gelegt ſtillet das hefftige Naſen bluten vnnd das wuͤten deß Bluts. Von Wegrich Saͤlblein. In nuͤtzlich Saͤlblein fol alſo bereytet werden: Nimm friſchen Wegrichtraut zwo guter Haͤndtvoll / ſchwei⸗ OD nen Schmals fo friſch und wol geläutere fey ein Pfund: ſtoß zufammen mit allem fleiß im Moͤrſel zu einem Muß / laß hernach acht Tag ineinem falten Keller erbeigen:dann thu es in ein füpffern Pfaͤñlein / laß gemach ſieden / ſeyhe es durch ein Tuch vnnd trucks wol auß: Hernacher thu deß Saffts ein halb Pfund darzu / laß widerumb allgemach ſieden / biß ſich die feuͤchte verzehre. Diß iſt ein koͤſtlich Sätblein für alle hitzige Ge⸗ ſchwulſt vnd Geſchwaͤr zu allem Brand vom Feuwer oder vn⸗ natürlicher Dig, die Enstindung vnd Geſchwulſt der Wunden vnd alten Schäden zu kuͤlen.)] Das XVII. Gapite. Don Spitz Wegrich. Spitz Wegrich. Plantago lanceolata. — ET — — = 5 — ——— Jeſes Geſchlecht wirdt genennet ſpitz Wegerich / wegen feiner ſchmalen ſpitzigen Blaͤtter /mit vielen Rippen durchzogen: Hat auch ein zaſechte Wurtzel / darauß feine echte Stengel wachſen / an welchen geaͤhrte Blu⸗ men ſiehen / wie an den groffen Wegrich / von Farben ſchwartz / vnnd einer weißlechten Bluͤet / wie dep mittelſten Wegrichs / das iſt mie weiſſe Haͤrlein mit kleinen Duͤpfflein bekleidet) dieſes Samen wirdt groͤſſer dann der andern Geſchlechten / iſt dem groſſen Wegrich ui gleich / allein dag die Blaͤtter ſchmaͤler und ſpitiger ſeyn. Waͤchſt auch in Wieſen vnd neben den Wegen. Br Nu) \ N Arc | | J—— Das Ander Buch / von Kraͤutern. 433 Men Y Von den Namen F Klein Waſſerwegrich u Pitzwegrich wirdt Sareinifch genennt Lanceola vnnd Plantago aquatica minor. — Lanceolata. Item Coſta equina, vnd Coſta canina. IIevlaveupos , Id eſt, Quinqueneruia. Frantoͤſiſch N — . LZanceole. Engliſch Ribbe vvorte,[ Ribvvoorte Plaintame] i * * Niderlaͤndiſch Hontsribbe. ¶ Welſch Pianlagine longa, lanciola. nr N * Mn Bon der Natur / Krafft / vnd Wirckung i a | deßfpikigen Wegriche. —* As die Natur vnd Eygenſchafft dieſes fpikigen Weg Sıfi H | richs belanget / bezeugen alle Simpliciften,daßerauff it ih alle Mittel vnnd Wege / zuallen Gebreſten innerlich i lehn vntd euſſerlich zu gebrauchen ſey / wie der groſſe Weg⸗ * * xrich / allein dag er / wie Dodonæus bezeugt an Kraͤfften etwas ge⸗ il Rn ringer feyydann der Wegrich: Derohalben was im vorigen Ca- C | J pitel von dem breyten oder groſſen Wegrich geſchrieben iſt / ſoll auch allzumal von dieſem ſpitzigen Wegrich verſtanden vnd ge⸗ deutet werden. Das XVIII. Capitel. Don Waſſerwegrich. J. Waſſerwegrich. NN) (Fe — —“0 — Plantago aquatica. Sul —— | * 9 N ? { . «; Cd a 2 pP f NN D b in: N T “= ST un 2 (N \ IN N ARE Le 7; H Al, h 8 W NV en i 2 10 Von den Samen. Aſſerwegrich heift auch Fkoſchwegrich und Froſchloͤf⸗ felkraut / Lateiniſch Plantago aquatica, Planta go pa⸗ Auſttis vnnd Cochlearia paluſtris. [Niderlandiſch | Water Weghebree:Engliſch P Pater Plantaine: Fran· 7 tzoͤſiſch Plantaind eaue. Welſch Plantagine aquatica.] 4 Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafffx El — deß Waſſerwegrich. | JS fol diß Kraut oder Waſſerwegrich gang vnnd gar ei ⸗ nerley Natur vñ Krafft haben wie die andere Wegrich⸗ OS fräuteriaber ich halte darfür daß es etwas kaͤlter vñ feuch 1 ter feyydanndie andere. Dann es auch viel dienlicher iſt allerley Dig zu leſchen vnd andere Geſchwuͤlſte nieder zu truͤcken / dann die andere Geſchlechte. Sonſt hat es alle Kraͤfften mie die andere auch / nicht allein die vberige Fluͤß einzuhalten vnd zu ſtil⸗ len / wiewol etwas geringer / ſondern auch alle Schaͤden alt vnd neuw / jnnerlich vnd euſſerlich / zu reinigen vnd zu heylen / derowe⸗ gen es auch für ein Wundtfraurgehalten wirdt. [Die Wurgeltreibe dennieren Stein auß / fo man klein ſtoſ⸗ ſet ondin Erdbeerenwaſſer eingibr. ] Es fol auch gebraucher werden auff gleiche weiß / wie die vorige / dann beyd Safft und Waſſer dienlich feyn. Das XIX. Kapitel. — — iu — - = 7. — En en Fr IN A\ RL RG, grün’ den gemeinen Wegrich faft gleich: Auß der Waurtzel kompt ein langer / runder Stengel / mit vielen Nebenaͤſtlein beſetzet / an welchen kleine / weiſſe / trauſchlech⸗ te Bluͤmlein herfuͤr kommen. AII. Dieſem iſt das ander Geſchlecht gantz vnnd gar gleich / allein daß ſeine Blaͤtter kleiner vnd ſpitziger ſeyn. Slie wachſen in Suͤmpffen / Pfuͤdeln vnd Waſſergraͤben / Bluͤen gemeiniglich im Junio. I WE flein:(1.) Dasgroffe Geſchlecht har viel zafelechte « ) weiſſe Wurtzeln / ſeine Blätter feyn feyſt ſtarck vnd K Von Schlangenzwang. Chlangenzwang iſt dreyerley: (L). Das Derſte Geſchlecht / welchs etliche zu dem Wegrich R ſetzen woͤllen hat ein duͤnne / lange vnnd holtzechte VWuræzel / feine Blaͤtter ſeyn den Blaͤttern dep ſpi⸗ tzigen Weg richs faſt gleich / auggenommen dag fie kleiner / ſchmaͤler vnd fpigiger ſeyn / auch etwas gran von wegen der weiſſen Wollen damit fie bekleidet ſeyn / liegen auff der Erden außgefpreit : Zwiſchen den Blaͤttern kommen fuͤnff oder ſechs Stielein herfůr / von der Mitte an biß oben auß / mit vielen geaͤhr⸗ o ten weiß⸗ — N 7 — — — — ——— — — — — — —— — 4 ve en ee I nn | l { Il Il N N Rue u. 1} u | | 434 a I. Groß Schlangenswang, Holoftium maius Clufij. N \R —* 300 BIO) — —8 F W —8 Nu W AN, Nr SM um —60 —9 N "Mh er NY * —* I) UN, ENT’% 1 © 9 — —— 2225 — —— E J — — 2 — Do III. Steinſchlangenzwang. Holoftium Petrzum. Re DE) \ N IN N N — 009 N 2) I RN NEL, SIR een weißgruͤnen Bluͤmlein beſchweret: Der Same iſt gleich wie der Wegrichſame / auch in kleinen Huͤlßlein verſchloſſen. IL Das ander Geſchlecht / Holoſtium Mompeliacum ge nennt / betompt Blätter gleich wie das Pfylium oder Floͤhkraut / garfchmal doch etwas länger / auch ein wenig rauh / aber niche grauw / iſt ſonſt dem vorigen inallen Stücken gleich. III. Das dritte Geſchlecht wirdt genennt Holoftium Pe- træum, vielleicht darumb / dieweil es auff den Felſen erfunden wirdt. [ Dieſes iſt ein nackets Farn Geſchlecht / ohne Blaͤtter / Fingers lang: dann es nur Stengelein hat die gantz nacket / vnd etwan zwantzig auß einer Waſſechten Wurtzel wachſen / wie die | Maurrauten die Stengel haben an den Spigen zwey oder drey Hoͤrnlein / wie die Saͤuburſt anzuſehen / weiche etwan mit brau⸗ D.Jacobi Theodori TZabernemontant, E H I 11. Schlangenswang von Mompelier Holoftium Mompeliacum. nen dröpffleinbefprenger / vnd iſt der Geruch wie am gemeinen Farnkraut.] Iſt aber vonden andern Geſchlechten gang vn⸗ gleich. Sie wachſen gemeiniglich an rauhen ſteinechten Orthen vnd Bergen. Bluͤhen im Majo. ¶Die erſte waͤchſt in Spanien bey Valentz am weg: die ander⸗ bey Mompelier an duͤrren vnd vngebauwten Orten: die dritte an ſteinechten Orten vnd Bergen / m Schweitz / in Buͤndten vnd vmb Genff auff dem Berg Salette: auch im Elſaß zwiſchen den Steinkluͤfften. Von den Namen. Chlangenzwang wir dt Lateiniſch genennt Holoftium; Dodonzus nennet das erſte Geſchlecht Plantaginem anguſtifoliam albidam. [ Dasdritte wirdt Filix Sa- xatilis vnd Steinfarn: Engliſch Mountaine Plantains genannt. ] Von der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft deß Schlangenzwangs. Pr * a — Odonæus meldet auß dem Galeno, daß diß Kraut truck⸗ ne vnd zuſammen ziehe. Das dritte iſt der Natur vnnd Art / wie Capillus Veneris, vnd mag darfuͤr erwelet werden / vnd iſt einer zuſammen ziehenden Wirckung] Innerlicher Gebrauch: loſcorides ſchreibet von dem Holoſtio, wenn man die Wurtzel in Wein ſiede / werde ſie nuͤtzlich getruncken wi⸗ der die Bruͤche. Euſſerlicher Gebrauch. JS SH diefe Wurtzel ein folche groffe Kraft haben zu r fammen zu hefften daß wenn fie mit Fleiſch geforren werde /foll das Fleiſch im Hafen widerumb zufaminen wachſen. Wirdt derohalben fuͤr ein ſonderlich gut Wundtkraut geach⸗ tet die weiten offnen Wunden widerumb zuſammen zubringen vnd zu hefften / derowegen billich vnter dig medicamenta gluti- nantia zu rechnen. Vmb dieſer Vrſach willen iſt diß Kraut von Dodonæo vnd andern mehr zu dem Wegrich geſetzet worden. Das XX. Capitel. Von Hundtszung. Je Hundts zunge hat eine ſafftreiche zer⸗ eilte Wurtze / auß welcher ein Stengel waͤchſt I, anderthalb Elen hoch. Seine Blärter ſeyn groß vñ E lang / an Farben grauweiß vñ faſt — Dina ompele Im, 1 genenmeHolofie - ſchlecht Plantatins dritte wirdi Fk‘, ) Mountaiu Day »daßdiß Ka reift der Naurn — uch; loftio , wennun ich gerrunden D anina] Das Ander Buch / von Kräutern. 438 Farm 3 4) DEIN D) taub anzugreifen: Oben am Stengel wachfen andere Neben- zweiglein mit kleinen purpurblaumen Blumen gezierer / wie an der Dehfenzungen : Wenn die Blumen verfallen: fofolgt ein Fleiner Same wie Kletten formierr. | Waͤchſt gemeiniglich hinder den Mauwren vnd Zaͤunen / bluͤhet im Julio. Von den Namen. Vndtszung wirdt Griechiſch vnnd Lateiniſch genennt Cynogloſſum.Welſch Cinogloffa. Boͤhmiſch Pfy Jay. Niderlaͤndiſch Hontſtonghen. Engliſch Hounds toong. Frantzoͤſiſch Langue de chien. Welſch Cinogloſa, Lingua Von der Natur / Krafft / vnd Wirkung der Hundtszungen. M Atthiolus ſchreibet / die Hundtszung ſey kalt vnnd tru⸗ cken im andern Gradt. | Innerlicher Gebrauch _ JS wirdt diefe Wurtzel dem Wegrich faſt gleich geachtet mit jren Tugenden / dañ ſie auch wol dienet wider aller⸗ Say Fluͤſſe dep Seibs / dieſelbige einzuhalten und zu ſtopf⸗ feen / vnd ſonderlich zur roten Ruhr / ſoll man die Wur⸗ sel außdorren / zu Puluer ſtoſſen vnnd mit rotem Wein ein⸗ geben. ‚oder Braunnellenwaſſer geforten vnd darvon getruncken. Welche mit dem luß deß männlichen Samens beladen oder beſchweret ſeyn / die follen auch auff gleiche weiß die Wurtzel ge⸗ brauchen. Sie dienet auch wider allerley Bauchfluͤſſe / das Puluer mie KRofenzucker vermiſchet vnd eingenommen. [Das kaal Haupt mit dem Kraut in ſchweinen Schmaltz geroͤſtet / geſchmiret macht von neuwem Haar wachſen. ¶Die friſche Blaͤtter zertnitſcht vnd auff die hitzige geſchwuͤlſt der Wunden gelegt / lindert wol.] Auch iſt ſie gut den jenigen ſo Blut außwerffen mit Wegrich Euſſerlicher Gebrauch. D loſcorides ſchreibet / wenn man die Blätter zerſtoſſe / mit altern ſchweinen Schmaltz vermiſche vnd vberlege / heyle fie die Biß der Hunde. | . Die Wurgel gefotten vnnd im Munde gehalten / heylet die böfe Geſchwaͤr deg Mundts welche von Fransofen ihren Br- ſprung haben /]) Deßgleichen auch die Feigblattern / ſo man ſie mit der geſottene Brite außwaͤſchet/ vnd das Puluer einſtreuet: öepgleichen auch der Safft / vnd braͤnnte Waſſer ie Wurtzel mit Taig vberzogen / in heiffer Aeſchen gebraten / darnach den Taig darvon gethan / die gebraten Wurgelin den Affter gethan / nimpt die His vnnd Schinertzen der Feigwartzen / vnd fuͤrdert ſie zur Heylung.] Es ſoll auch dieſe Wurtzel euſſerlich zu allen Wunden ge⸗ braucht werden / dann fie heylet diefelbige, Von dem Safft. S wirdt auch ein Safft auf der Hundtszungen ge⸗ macht ſo zu vielen eufferlichen Schäden zu gebrauchen iſt Bey Matthiolo wirdt ein koͤſtliche Salbe beſchrie⸗ ben von dieſem Safft / zu den alten Schäden / boͤſen Blattern / Grindt vnd Fiſteln faſt dienſtlich / nemlich alſo Nim̃ Hundts⸗ zungenſafft / Roſenhonig jedes gleich viel / ſiede fie ſittiglich / biß ſich der Safft zum Theil verzehret / darnach mache es mit Ter- penthin zu einer Salben / mit welcher man darnach die bemelte Schaͤden beſtreichen ſol. Es wirdt auch dieſe Wurtzel gelobet wider die Schmertzen der Feigwartzen | in Das XXT, Gapitel. Bon wilden Weydt. 1. Wilde Weypr. Iſatis ſylueſtris. * N y, er el ONE ———— DAUyYSN er F A\ \ Er Weydt ſeyn ʒwey Geſchlecht / zam vnd vwilde: Die wilde Wendefovon dem Authore q{. N N ein gefent/ / hat ein weiſſe Wurtzel mit wenigen Za⸗ R ſeln behaͤncket / quß welcher ein zarter braunlechter Do ij Stengel wur — * — — — = et +36 a * IT: Zame Weyde. * | lſatis ſatiua. — D l fi. \ N —3— —* IE 8 Stengel herfuͤr ſtoſt / mit langlechten geſpitzten Blaͤttern beſe⸗ tzet / vnten breydt vnd etwas außgeſchnitten / gleich wie die Blaͤt⸗ ter an dem Beſemkraut oder Bauwrenſenff / die vnterſte Blaͤt⸗ ter ligen auff der Erden außgebreytet / etwas blauwſchwartz: Oben am Stengel vberkompt fie viel Neben weiglein / an wel⸗ chen kleine gelbe Bluͤmlein gantz drauſchlecht herfür kommen / wenn dieſelbigen verfallen / ſo folgen lange / breyte Hulgleindat- innen der Same ligt. Diß Geſchiecht wollen etliche für die zame Wendt halten. [ Band war der zame iſt dem wilden Ähnlich vnnd iſt der vnterſcheid / daß der Stengel deß zamen viel hoͤcher / offt vber zwo Elen wächft: die Blätter find breiter / vnd die Huͤlſen groͤſ⸗ ſer. Der zame wirdt an vielen Ort auch in Teutſchland geſaͤhet D auch gantze Aecker voll, dann dieſes von den Tuchmachern vnd Ferbern gebraucht wird Zu ſolchem Kraut haben fie eygne Mir len / auff welchen diß Kraut zerkrecht wirdt / darauß machen ſie Kuͤgelein oder Ballen / die ſie im heiſſen Sommer auff Hurten dire machen / zu lege bereiten fie dieſelbige zu blaumwer Farb. Die wildeaber/zc. ] Sie waͤchſt an vielen Orten in Teutſchlandt: Bluͤhet im Maio vnd Junio. WVon den Namen. | Ehydt heift Sateinifch llatis. Welſch Guado. Böhmif )TrvLayt. Spaniſch und Frantzoͤſiſch Paflel. [ Nider- laͤndiſch Weed-Englifeh.Y Voade. ] Don der Natur / Krafftond Eygenſchafft E der Weydt. M Atthiolus vnd Fuchfius ſchreiben / daß die game Wende an Geſchmack bitter fey und zuſamen ziehe / und derowe⸗ gen auch hefftiger waͤrme und truckne dann die zame. Innerlicher Gebrauch. — wirdt die Weydt mehr zum Tuch faͤrben dann zur Artzney gebraucht. Es ſchreiben Galenus vnd Dioſco- rides, daß die Weydt geſotten vnnd darvon getruncken D.Jacobi Theodori Tabern⸗montani / F den Miltzſuͤchtigen gu ſey: Diofcorides meldet darbey / man folle das gefortene Kraut auch euſſerlich ober den Milgen legen. Es fol auch ein Natur haben allerley Blutfluͤß zu ſtillen / wirdt aber gar wenig in Leib gebraucht. Euſſerlicher Gebrauch. Alenus ruͤhmet diß Kraut hoch / daß es die kalte Ge⸗ ſchwuͤlſt zertheyle vnnd vertreibe: Schreibe jm auch wun⸗ derbarliche Tugenden zu die faule vnreine und vmb ſich freſſen⸗ de Geſchwaͤr zu heylen vnd ihnen zu widerſtehen / welchs er aber von der zamen Weydt ſchreibet: Die wilde aber dieweil fie viel fchärffer iſt / kan ſie nicht ſo bequemlich gebraucht werden. ¶Puluer von den gedoͤrrten Kraͤutern / rein durch geſigen / druͤcknen vnd heylen allerhandt feuchte rinnende Schäden / als Zitterſchen / Flechten vnd dergleichen.) Das XXII. Gapitel. Bon Senffenfraut: Seyffenfraut. Saponaria. WS H VEN A EN I Epffenfrauthatein groffe /runde/lange veecher ein runder wollechter Stengel mächft! RZ init andern mit Nebenäftlein/ an welcher Giepf- FT FE weiſſe oder auch rote oder purpurbranne Bluͤmlein mir fünff Blaͤttlein herfür kommen nach welchen der Sameerfolgerin kleinen Schoͤtlein verborgen: Seine Blaͤt⸗ ter vergleichen fich etwas den Blättern deß Oellbaums / wie Fuchſius meldet. Es waͤchſt in Alia vnd Syria auffrauhen fleinigen Bergen Bluͤet im Sunio/[esiftin Teutſchlandt gar gemein bey fleinen Bählin)]) \ Von den Samen. | Eyffenkraut oder Speichelwurtz / heift Griechiſch ps” Bros, Sateinifch Saponaria, Lanaria, vnnd Radicula. ¶Niderlaͤndiſch / Seepe cruydt: Engliſch — Von Wurgtzel / welche ſich hin vnd wider außbreitet / auß — — Cı> — — — = 2 wm —— 22372 — bt Eu, Das Ander Buch / von Kraͤutern. 437 * Im Ron der Natur/Rraffe/ond Eygenſchafft F 1. Groß buciangkraut. Be Riley, deß Seyffenkrauts. Damaflonium I. Dioſcoridis. | \ Eyffenkraut iſt warm vnd trucken im vierdten Grad: N. i | SE erwaͤrmet / macht duͤnn gertrelbt / offnet vnd fuͤrdert SZ QU I fafteQy, den Schweiß. | ZINN RS " an Innerlicher Gebrauch. Wk: N j (hs I 12 ſchreibet / die Wurtzel dieſes Krauts ſey zanger N / | —* Mond ſcharff: Zwey Quintlein mir Honig vermifcht vnnd \ N - ii “ u eingenommen / ſey gut den Leberfuͤchtigen / ynnddenen foden NETT \Y N Ve | | 9 Athem ſchwerlich fuͤhren / vnd ſtetigs huften. \Y —— N N ae Diefe Wurtzel mit Cappern gebraucht/bricht den Grein vnd Jh " Mo treibt in mit dem Harn auß: Derzehrer auch die Haͤrtigkeit deß — \ Miles. | Plinius ſchreibt die Wurtzel geforten und darvon getruncken 6 vertreibe die Geelſucht. Es wirdt auch dieſe Wurtzel gebrauche die verftandene zeit» sender Weiber zu fürdern. Eufferticher Gebrauch. Je Wurgel mit Gerſtenmeel in Wein gefotten vnd xbbergelegt vertreibt die Geſchwuͤſſt vnnd Beulen / ſo —2 — Panos nennet / wie Dioſcorides melder. - Die Wurtzel mit Gerſtengrieß vnnd Eſſig ver⸗ ) | miſcht / heylet die Raͤude. ——— Salenus ſchreibt / die Wurtzel mach nieſſen vnnd reinige das > —— * — — ——— ——— — tr — — Haupt: Man ſoll aber die Wurgel Elein zerſtoſſen / mit Honig a vnd alsdannindie Nafen tröpffen/wie Fernelius C meldet. | Wenn die Weiberdiefe Wursel wie ein Murterzäpffiein Ik; brauchen / ſo bringt ſie jhnen ihre zeit / aber ſie toͤdtet die Frucht. ¶Es kan auch an ſtat der Seyffen zu Waͤſchung der Kleider gebraucht werden / daher es dann den Namen bekommen hat.] ” Das XXIII Gapitel, 7 Von Lucianskraut rd As(l:) Kraut Damaflonium befchreibe ge 9 Diofcorides lib.3. cap. 160. daß es Blätter ae SIE) habedem Wegrich aͤhnlich / allein daß fiefchmäs Er ler ſeyn / vnnd gegen der Erden gebogen: Die Wurtzel ſey der ſchwartzen Nieſwurtz etwas D gleich / ein wenig feyſt / sanger vnnd eines guren Geruchs / auß ı — = soeldher ein ſchmaler Stengel wachſe / mehr dann Elenbogn lang / an weichem / duͤnne weißbleyche Blumen herfür fommen: Matthiolus / ſagt daß es goldtgelbe Blumen trage, vnnd ſeine Blaͤtter ſeyn etwas ſchmaͤler vnnd weycher dann dep Wegrichs Blätter. Dodonzus ſchreibt der Sam ſey duͤnn lang vnnd ſchwartzlecht. Von dieſem Kraut wirdt auch gehandlet oben in der 1. Section dieſes Buchs am 22. Capitel vnter dem Namen —W RR NNIN — —— — — - Be! nern] . E "2 —— Geſchlecht iſt dem erſten faſt gleich / feine — Wurtzzel iſt laͤnger vnd zaſecht: Die Blaͤtter ſind kleiner / ſtehen Dr re mehrtheyls vnten am Stengel, liegenauffder Erden aufge» ik gel wich breytet / der Stengel iſt ſchmaͤler vnd etwas haͤrig: Die Blumen J en wachſen etwas groͤſſer / welcher Blärtleinzerkerfft ſeyn pub | Sie wachſen in naſſem feuchten Erdtreich / auch in feuchten N al r Waͤlden: [in Böhmen / vmb Nürnberg vnnd Helmftar/] j m Bluͤen im Juni. K | | A/NK | | 7 Won den Namen. — | AN j 1 5: —— wirdt — ep — RT | 1 wm | * Damaſſonium, Aliſma, Chryſanthemon latifo- * er i - — — Die Schweitzer nennen es Von der Natur / Krafft/ on Eygenſchafft J Zr Mutterwurtz Böhmifch Angelfkyeranck. Teutſch wirde | deß Lucianskrauts. | ! ent es auch genennt Engel tranck. Camerarius nennet es Laugen · DD 432: föresenie Warzetfeyam Geſchmack ſcharff / ! Eh kraut / Johannestraut] | — muß derowegen warmer vnd truckner Natur feyn. Ren er Oo [Di 4 \ — — — — — — | „+38 důnn / mit einer geringen zufammen Ziehung-] Innerlicher Gebrauch. M In Quintlein dieſer Wurtzel oder mehr mit Wein ge⸗ truncken / iſt gut den jenigen fo von einer Kroͤten gebiſſen ſeyn / oder opium geſſen haben. [ Es meldet Camerarius, daß die Bauwren dem Viehe geſotten su trincken geben / wann fie vermeinen daß ſie etwas vergifftes geſſen haben. ] Auff gleiche weiß gebraucht iſt ſie gut wider das Grimmen oder Darmgicht. Wie ſolchs Diolcorides bezenger: [Dienet auch wider den Öebreften der Mutter. Das Kraut ſtopfft den Stulgang / treibt die Monzeit. Man braucht auch das Kraut zu Puluer geſtoſſen vnnd ein⸗ B gegeben dem Viche / wann ſie nicht effen koͤnnen. Euſſerlicher Gebrauch. As Kraut wie ein Pflaſter auffgelegt / ſaͤnfftiget die ——æ— Iſt ſonſten gar nicht im Gebrauch der Artzney / wie auch Dodonæus bezeuget. Das XXIV. Capitel. Von Samkraut. I. Samkraut. Potamogeton. An c * Ser) * ar 8 y, u nr en ZN — X ES N I SI RS SS SIT 9 N N SUN, —F N 88 —W IN ERTL ET EST N a) —— Amkraut findet man / wie Dioſcorides — ſchreibt auff den Waſſern. Hat lange / runde / kno⸗ E —— dichte Stengel: Seine Blaͤtter ſeyn geſtalt wie N? I) Wegrichblaͤtter / welche im Waffer empor ſchwim men : an ſeinen Zweiglein bringt es Leibfarbe ge⸗ aͤhrte Blumen faſt wieder Wegrich nach welchen kleine runde Knoͤpfflein blelben / darinnen harter Same verſchloſſen iſt. Dieſem iſt dag ander Geſchlecht faſt gleich / allein daß feine Blaͤtter ſchmaͤler vnnd fpigiger feyn. Seine Wurgelift vnter⸗ ſchiedlich mit vielen Zaſein behaͤncket vnd vmbgeben. Sie wachſen in ſtillen Waſſern vnd Graͤben: Bluͤhen im Haͤwmonat. — G I OD. Jacobi Theodor Tahernemontani/ ¶Diß Kraut / vnd fuͤrnemlich die Wurtzel / waͤrmet vnd macht K II. Spitzig Samkraut. Potamogeton anguſtifolium. N Ky NN, 9 DIR —— 2 SEEN CAT E U e 2 EN Vz Bon | Amkraut [oder Secholderfraut] wirdt Griechiſch ge⸗ nennt @0lauoyeirov Sayvirus Sareinifch Potamo- geton, Fontalis,Spicata Niderlaͤndiſch Fonteyncruye und Frantzoͤſiſch Efpicd’ eane. Spaniſch Ejbigada. [ve- 5 de Rios : Welſch Posamogeto: Englifch Pondvveede, vpate⸗ Pike.] Von der Natur /Krafft /vnd Eygenſchafft deß Samkrauts. D Odonæus meldet auß Galeno, daß diß Kraut ein Natur habe zu kuͤlen vnd zuſamen zu ziehen / iſt derowegen kalter vnd truekner complexion. Innerlicher Gebrauch. ſollen etliche brauchen wider die Bauchfluͤß wındrore Ruhr / Lin Wein geſotten vnd getruncken. M S wird diß Kraut gar ſelten gebraucht / das důrre Ren Euſſerlicher Gebrauch. geſchlagen / indert die Hitz vnd Schmertzen deß Poda⸗ grams. I NEſſig vnd Baumoͤll geräftet/ein wenig warm vber Euſſerlich wirdt es vber hitzige Geſchwuͤlſt gelegt dieſelbige zu kuͤlen / vnd die Fluͤß zu ruͤck zu treiben. Das XXV. Capitel. Von Seeblumen. Er Seeblumen ſeyn fuͤrnemlich zwey Geſchlecht / weiß vnd geel: Auß den weiſſen (I.)iſt erſtlich das groß Geſchlecht / welches ein dicke damit fie in der Erden ſtecket / außwendig iſt ſie ſchwartz / mie ſchwartzen Mackeln beſprengt / jnwendig weiß und knodechte Wurtzel hat mit vilen Faſeln behaͤnckt / luck / letwan eines Schenckels dick / weyer Elen lang vnnd biß weilen laͤnger ein fan amo- I AldE ma mit u — — = * — TEE TEE 6 Das Ander Buch / von Kreutern. J. Weiß Seebluwe. Nymphæa alba, WKN: , / k7 \ 2 SYS NS il Da Oh N 1a HT] * > v U] AN N DZ An W EN ZUBE UN * —WM N N N RN N U Nymphaaalba minor. NW EN, AN > 9 IF N U Seine Blaͤtter ſeyn weiß/[ oben gruͤn / vnten purpurbraun / groß / breydt vnd etwas rund / an dem Stiel etwas zerſpalten / an⸗ zuſehen vnd formiert wie ein Hertz / oben glatt / vnten aber mit et⸗ lichen Striemen vnterſchieden / darzu dick vnd feyſt [ vnd ſchwimmen auff dem Waſſer.) Seine Blume iſt weiß / mit ſehr vielen weiſſen Blaͤttlein auffgefuͤllt / welche ein wenig lang F ®) Hy III. Geel Seeblum Nymphaalutea. FD % IN G j — — > 7 8 9 J — Ar 4 UN RUF U N Mn * — HM, 7 * alu) “ ) N N \\ Ki ren ii II — 4, WIN DRM N N N F 9 * 8 N N {\ N N N 3 4 9 ff N 9 38 PA (IA (aa — J IS N i R SıN a8: IT N — — RU * = Rn leer Ka ne ‘ NETT _ D vnd ſpitzig ſeyn / in welcher Mitte vielgelbe Puͤtzen oder Faͤßlein ſtehen ohn einigen Geruch. [ Soiche Waſſerblumen / ehe das fie auffgehen / find die Knoͤpff lang / als deßs Magſamen /anzufer hen wie die zeitige Datteln / mit braungruͤnen Blaͤttern ver⸗ ſchloſſen. Rad) den Blumen kompt ein rundes Haͤuptlein / in — welchem ſchwartzer glitzender Fame erfunden wirdt / faſt wie der Hirß. Die Stengel / daran die Blaͤtter vnd Blumen wachfen, ſeyn lang rundt vnd glatt 11. Die kleine weiſſe Seeblum iſt der groſſen gleich / allein daß Ihre Wurtzel / Stengel vnd Blätter kleiner ſeyn / wie auch jhre x mim Junio⸗ Blume / mit fünff Eleinen weiffen fpigigen Blaͤttlein beſetzet nach welchen kleine Haͤuptlein bleiben / darinne der Same / wie der Magſame verſchloſſen iſt. TIL. Das dritte Geſchlecht / die groß geel Seeblum iſt dem er ſten Geſchlecht gantz gleich / allein daß ſeine Blaͤtter etwas laͤnger feyn: Die Blumen ſeyn ſchoͤn gelb mit fuͤnff kurtzen runden Blaͤttlein beſetzet / anzuſehen wie ein Roſe: [Die zugeſchloſſene Knoͤpff / ehe dann fie aufbrechen zur bluͤet find fie gang rund / als kleine Kugeln / mit gruͤnen Blaͤttern vberzogen. Mitten waͤchſt ein rundes ſpitziges Koͤpflein / mit vielen gelben Puͤtlein vmbſe⸗ zzet / in welchem der Same funden wirdt. TER IV. Daserfte Geſchlecht / die Fleine geele Seeblum iſt der groffen Seeblumen gleidvanßgenommendaß egin allen Stuͤ⸗ efen kleiner vnd geringer iſt V. Das ander har rundere Blaͤtter / welches Blumen wie ein gelber Stern ſeyn anzuſehen. — Sie wachſen in Weyhern / Pfuͤlen vnd Waſſerſtaden. Bits Von den Namen. Eeblum wird auch genennt Waſſermahen / Hartzwurt / Harſtrang / Waſſerlilgen: Griechiſch Nuuesia: Sareis niſch Nymphæa, in officinis Nenuphar. Arabiſch Ne⸗ nufar. Welſch Nymphæa. Frantzoͤſiſch Blanc de ean.[Lisd’ eſtang.] Spaniſch Higos delrio. | Efüudetzes del rio.] Boͤhmiſch Lekno. oder Stulijk. Niderlaͤndiſch Plompen.[Englifch VYaser Lilien.) Vnd zum Vnterſcheidt wird die einegencnit Nyın phxa alba,dig ander Nymphaa lutea, | Do iiij Don un > nah Feen nee nn mern urn eng 440 D. Jacobi Theodori Tabern; montani / A IV. Klein geel Seeblum. I. F Aber die Blumen feyen kalt ond feucht. Das Kraut vnd Blum Nymphza lutca minor L find kalt im dritten / vnd feucht im andern Grad. | Innerlicher Gebrauch. N ) G Alenus ſchreibt / daß die Wurtzel vnd der Same nuͤtzlich Sr konnen gebraucht werden widerdie Bauchfluͤß / [in ro- NS N tem Wein geſotten / vnd getruncken. G200 Er meldet auch / daß ſich die jenige deß Samens fleiſſig follen N BR gebrauchen / twelchen der Männliche Samen de Nachts im Schlaff oder zu anderer Zeit / zu verflieffen pflege: Darzu fie dannein wenig Campher ond Agſtein nemen koͤnnen / ſolchs su einem fubtilen Puluer machen / vnd zu Nachts mir Wegrichs⸗ waſſer eintrincken. — [Die Wurtzel geſotten / vnnd getruncken / beraubt den Men⸗ ſchen ſeines vnkeuſchen Geluͤſts. Es ſchreibet auch Galenus, daß die mit den weiſſen Blumen kraͤfftiger ſey / die weiſſe Fluͤß der Weiber zuſtellen wenn man das Puluer mit rotem ſauwren Wein einnimpt / vand fol ein gute Artzney ſeyn / wie ſolchs auch Paulus Acgınera lib. 7. de re medica bezenget. Ä [ Ertich ſtoſſen die dörre Wurgelond den Samen’ nehmen jedes ein Quintlein / Agſtein ein halb Quentlein / onnd gebens in rotem ſauwren Wein / etlich Tag nach einander früe/ vnnd warn. ] Diotcotides iſt der Meinung / daß die Seeblumeein Krafft habe das Meilggeringer zumachen / wenn man die Wurtzel in Wein trincke / wie Plinius fchreibt. ¶Iſt nuͤtzlich für das Grim⸗ men deß Bauchs / Leibwehe / rote und weiſſe Ruhr. Die Wurtzel geſchaben / vnnd für die rote Blutruhr eingeben mit Wein zehen Tag nach einander / oder den Safft daruon mit Wein vermiſchet / nimpt die Ruhr hin. * aa fördern den Schlaff/ dienen mol zu * hi⸗ tzigen Zuftänden : find auch von wegen jhrer Kälte dem Hertzen V. Klein geel Seeblume II. anmuͤtig / külen die erhitigten — Geiſter.) Nymphzalutea minor IT. Euſſerlicher Gebrauch. Be ſchreibt lib. 2.devirt.fimpl. Wenn man die I Burselin Waſſer lege / vnd die Haut darmit waſche / ver⸗ treibe fie die Zittermaͤler· [Mit Eſſig vermiſcht / heilet die Flecken der Haut. Die Wurtzel mit Roſen und Violoͤll gekocht / vnnd ein wenig — Safft daran goſſen / nimpt die ſcharpffen Zitterflech⸗ ten. | Pliniusmelder / wenn man die Wurgel an das Männliche Gliedt ſtreiche / beneme fie die vnkeuſche Luſt vnd Begierde’ ver halte auch den Hingang deß Maͤnnlichen Samens Aectius ſagt / wenn man die Wurtzel mit Pech vermenge / vnd vberlege / ſo heyle ſie die Gebrechen / dauon das Haar außfalle. Die Wurtzel [grün zerſtoſſen / und Jin friſche Wunden gelegt / ſtillt das Bluten. [ Gedörrtiond in die Geſchwaͤr / ſs von Schuhen getruckt / ge⸗ ſtreuwet / heylet ſie: deßgleichen den flieſſenden Hauptgrindt.) Es ſollen die Sungfraumen dieſe Wurtzel ſtetigs in ihrer au⸗ gen haben / vnd das Haͤupt darmit waſchen / dann fie macht ein ſchoͤn gelbes Haar. N [Die friſche Wurtel gerſtoſſen onnd Pflaſtersweiß vberge⸗ legt/ nimpt den Schmertzen deß Magens vnd der Blaſen.] Von dem gediſtillirten Seeblumenwaſſer un vnd ſeinem jnnerlichen Gebrauch. : — K - * Hl? u il u 1] N { EN Mi fer gebrennt / zu vielenhikigen Bebreften dienfklich. Fürs nemlich aber wird es gebraucht zu dem groffen Haupt’ wehe / ſo von Hitz vervrſachet wird/ darzu es faſt gut iſt / alſo daß man neme Seeblumenwaſſer / vnd Lattichwaſſer / jedes vier Loth / Bethonienwaſſer zwey Loth / Veielſyruy drey oder vier & | Ä $oth / vermifche ſolche Stück vntereinander zu einem Tränekaun — — ie Eygenſchafft lein / welchs der, Krancke etliche mal gebrauchen ſol. A Nenn jemand fürgroffem hisigen Hauptwehe nicht fehlafr \ A Atthiolus vnd Fernelius ſchreiben / die Wurtzel vnd der ¶ fen kan / der neme Seeblumenwaſſer / vermiſche darinnen / Mag⸗ Same der Seeblumen ſeyen kalt / vnd etwas trucken: ſamenſyrup / und thue gegen Mache sin guten Trunck oh A - ‘ie | n den Das Ander Buch / von Kreutern 44 | A In den hitzigen / groſſen vnnd ſcharffen Febern / da ein duͤrr F [Diefesi ® ( . h EN | ‘ ' iefeg iſt der groͤſer und compofitus Syrupus, wirdt ae⸗ me, * tie vnterlaufft / ſo man den Krancken dieſes Waſſers dar macht / wie folgt Nimm * abgeroyfften Blätter We der Bar | Nu reichen doch kan man darzu newen Hufflatrichtvafferjedesgleih men vier Loth / Roßhub / Fenchelwurtz / Flöhefamen/Plyllium Mi viel vnd erliche Sar Beielfyrup darunter miſchen / das gibt gar ein gnanne / Sanwrampfferfamen / jedes zwey Sothy Kuͤrbsſamen / ef gures Traͤncklein / Loderdas Waſſer allein /auff vier oder feche Melaunen vnd Citrullen/ond Cucumernſamen / jedes ein Loth / fl Loth gerruncken. ] I: | Endinienfamenbeyder Geſchlecht / Lattich vnd Burtzel/Krautſa⸗ li ahts i Dergleichen ſol es fleiſſig in febrehedtica gebraucht werden _menyjedescin halb Loth. Dieſe Stück alle vnd jerquetſcht/ oder Ari - dann es dafelbft wegen feiner Feuchtigkeit viel vermag. zerſtoſſen ſeud im Gerſtenwaſſer. Nimm weiter darzu Zucker N folchg;, ¶Diß ae Aa sum Tag getruncken / wehrerdem ein „ funbenseifen ſcharpffen Eſſig / Granatenoͤpffel Safft / je⸗ SS langwirigen Bauchfluß. des vier doth / laß gemaͤchlich zwdicke eines Syrums ſeden l x Eoll auch faſt nut getruncken zu den hitzigen Seytenſte · wuͤrtzs ab mir Kr er er ii ehr en J ee i N N gebrandten tden My⸗ chen: Deßgleichen in allen andern Engündungen derjnnerlie ¶ Helffenbein zjedesein Duintlein bind ein wenig def frembden J chen Glieder / es ſey die Scher/der Milgidie Pieren/ die Mutter o⸗ Spicanardiin ein feiden Tůchlein vnnd hencks darein/damirer ji n Bl der die Blafe: Doch folman ſich auch erwas darmit vorſehen ein menigremperiere werde, ynd nicht Verſtopffung vervrſa⸗ J wennne dann wann man es zu viel trinckt / mindert es den Männlichen che] | veryr und ff B —— vnd vertreibt vnd verſtoͤret allen duſt zu den ehelichen G Diefer Syrup iſt nůͤtzlich zum gebrauch / wie auch das gebraͤnce ibn ercken. | | Waſſer in allen higigen Gebrechen Er loͤſchet wunderbarlich die J Eu ſſerlicher Gebrauch deß hitzige brennende Gall vnd Feber Iſt fonderlich gut den ſchwin⸗ n / nehmen Waſſers. denden en er feuchter gar wol / vnd loͤſcht den Durſt. en tru | | Dorbengi Elchem Menſchen das Haupt hier, der fol Tüichtein —— a en a 3— Pe u in diefen Waſſer negen vnd vberfihlagen. nommen? dann erlindert die Schärfe, unnd mache — [ Reiniger das Angeficht von allen Hitzbblaͤtterlein / Flͤß aw⸗ dick. me | Au mmacht eine ſchoͤne weiſſe Haut: darumb es denen ſon⸗ Mit Gerſten oder Veeilwaſſer eingenommen / lͤſchet er den Wurzeln derlich dienſt lich iſt / fo ein rot auffsligig Angeſicht haben. ] Durſt er feuchter die truckne Kaͤlen und die Bruft | j as Gum⸗ Wieder die. groffe vnnd vnnatuͤrlich Hitz der Leber fol man Mit Sartichtwaffer getruncken bringt er den Schlaff vnd be⸗ N nemen ahnen / —— jedesgleih viel / faſt z. nimpt die Hit i m Haupe. “N hr ein hm Vntz / Ro eneſſig ein n&/ / pulu. ſantalorum omnium ein ra F | * = Quent. ſolch Stück vntereinander miſchen / einen Tüchlein da⸗ [ Soldier Sprup mit fuichem Waſſer zu einen dunnen | Mt Tranck / gleich einen Julep vermiſcht vnd getruncken / loͤſchet alle rinuen nenen vnd vber Die keber fchlagen. innerliche Hiß vnd Engundung/bringe den Schlafffänfftiglich) suallnfir C Alſo auch wenn das Hertz entzuͤndet iſt / ſol man nemen Se 4 wehret dem Duͤrſt | x 8 | m — vnd Sauwrampfferwaſſer / vnd wie das vo⸗ Mit Endiuſenwaſſer vermiſchet / dienet der erhitecen Seber.] | Auff bemelte weiß fan man dig Waſſer zu allen andern euſ⸗ | Gar | ferlichen vnnd jnnerlichen entzundten Blidemaffen gebrauchen, Von See blumenzucker | n mande wie auch zu den brennenden Blattern / doch ſoi man es nicht zu | vaſch / ⸗ Sale vberlegen / auch nicht ohn bewegliche Vrſachen. RVßden Blumen wirdt auch ein Conferua gemacht / wie —*— — Saffı. auß den Biolblumen: Man ſol aber hier die weiſſe Blumen erwelen wo man fie haben fanondguten weſſ deinweng a Er Safft von der Wurkel außgepreſt vnnd getrun⸗ fen ade Darsunemen. [ Pemlih der Stumen die _ ‘ wol rein feyen ein Pfundt / mit drey Pfunde Zucker alles rein ge⸗ Ziterfeq⸗ Bun —— macht vntauglich zu Ehelt- ſtoſſen an die heiſſe Sonnen geſteilt / onndalle Tag einmaloder — ————— — — nn — * Ninnlik Türchlein darein genene/ondoberdie Gemaͤcht ge ⸗drey Pinbgerührufofansdas Jahr dureh bletben .. Er legt / nimpt die Geſchwulſt derfelbigen Dieſer eingemachte Zucker iſt ein Kraͤfftigung vnd Külung | ade Mt — RER in hitzigen und auch Peſtilentziſchen Febern / danıt er befomye J Dieſer Safft ſonderlich von der weiſſen in die Naßloͤcher vnd dem Hettsen gat-tvol/ fonderlich f 8 p penge D Schlaffgeſtrichen / macht ſchlaffen in die Wunden gerhan/ftil- I J — S ION o man Borragenjucker darzu raußftl ler das Blut. ; Darüber auch fol er zu allen andern Gebrechen gebrauche ' dena \ Von dem Ißein. | werden / daruon beydem Syrup Meldung geſchehen iſt vnd fürs J ¶ Alen haben ein ſonderlichen Wein bereiten Wur ⸗nemlich ter gut den Schroindrfüchtigen / welche ich dieſes Zu- 4 etruch⸗ selonnd Blumen in Wein erbeigen laſſen· welcher ers ſtetigs gebrauchen follen-[ Befeuchtiger die Brufkrfungen J rrindt Wein der Bruſt vnnd Lungen fafkdienfttichiffrber Und verdoͤrrte Kaͤlen: auff ein Loth eingenommen / bringet den er ihrer nimpt den Huſten / Bruſtgeſchwaͤr vnddeffelbigen Schlaff: und mag den Krancken in groſſer Hig/ziseiner kuͤlung = F machten ſcharpff ſtechen erweichet den Bauch. ] vnd labung geben werden. ] | \ ' | Di; czuen Von dem Seeblumenſyrup. Bon Secblumenöl. ain] — Vß den Blumen wirdt auch ein nützlicher Syrup ge⸗ x A Mo 9 macht / nemlich alſo Nimm der Blätter von weiſſen If °96 den Blumen wirdt auch ein gut kuͤlendes Dei ge⸗ E | | Seeblumen ein halb Pfunde chue fie in Waſſer / ſetze es Ir nemlich auff folche weiß: Nimm der Blumen J MN) — vber ein gelindes Kolfeuwr laß nur cin einigen Wall ein Pfundt / Baumoͤll vier Pfundt / ſtell es ein Zeielan 8 | 16 E thun 7 darnach trucks durch ein Tuch ſtarck auß / thue darzu ein K in einem Glaß an die Sonnen / wie von dem Deieräu iſt | ich gu halb Pfunde Zucker / ſiede es wol ab / biß es ſeyn rechte conſinen Bericht gegeben. | tiam pberfompt. i Dieſes Oell hat ein gröffer Krafft zu külen / dann dag Veiel⸗ aſt gut Ei Etlich / damit er deſto Fräfftiger ſeye nemen drey mal andere oͤll / wird denen an die Schlaͤff vnnd Naſenloͤcher geſtrichen/ ſo —— fer / d friſche Blumen ſiedens vnd ſeihens durch. Deſſen pflegt man nicht ſchlaffen koͤnnen / [oder ein Tuͤchlein darein genetzt / vnnd gyodeun gemeinglich drey oder vier Loth / fir ein mal mit gebrandren vmb dag Haupt gebunden / bringt ruhe.) | J. in Waſſern einzugeben / vñ dieſes iſt der einfach Seeblumenſyrup.) em die Nieren erhitzt ſeyn der nehme Seeblumen vnnd J vr Man macht auch in den Aporheefeneinen Syrup denman Deielöll/ jedes drey doth / Roſenoͤll ein Loth Wache ſo viel | cbetbc⸗ nennet Syrupum de nymphæa oder de nenuphare, in melden _ zu einem Saͤlblein genug iſt / vnd beſtreiche oder beſchmiere ſich u viel andere Eilende Stuͤck mehr fommen- > darnach mirdenfelbigen vmb die Nieren. ? oa er Ft 442 gutein Saͤlblein auß dieſem Del gemacht, vnnd den Ruͤckgrad darmit geſchmieret. | In hectica febre wird diß Delfaft gelobt / als daß man eine Tuͤchlein darinnen netze / vnd vber die ganke Bruſt ſchlage / gleich wie ein epithema. [Das von den gelben Blumen iſt inſonderheit gut zu dem ir fo en groffer Hitze matt und ſchwach worden / darauf geſtrichen. rare ar Etliche laffen auß dem Del ein Salb bereyten / welche fie sum Schlaff gebrauchen auch andern hisigen Gliedern vber ſchmie · ren. | ns [Seeblumn Sal. V den gebreſten deß Hertzens / ſo von Hitz / wie auch in hitzi⸗ gen Fiebern bereitet man ein Salbe alſo / Nimm deß Oels von gelben Seeblumen / ſechs Loth / gelbe Blumen ge⸗ doͤrrt / vnd zu Puluer geſtoſſen / ein halb Loth: roten Sandel / ‚rote Corallen / Sauwrampffer Samen / jedes ein dritt theil eines Quintlein: Perlen / Paradeißholtz / das Beinlein auß dem Hir- ſchen Hertz / jedes das ſechſte theil von einem Quintel / Campher fünff Gerſtenkoͤrner ſchwer / ſtoß alles zn Puluer / darnach nimm weiß vngenuͤtzt Wachs / zuuor mit Seeblumen Waſſer abge⸗ waſchẽ / wie viel ſein genug / zerlaß es in einem Tiglein vber einem linden Kolfeuwr / incorporier die obgenannten Stuͤck / vnnd mach ein Salb / darmit ſchmier euſſerlich das Hertz. D Jacobi Theodori Tabernzmontani/ A Alſo auch in hitzigen groffen und brännenden Febern / iſt es F II. Klein Pfeilkraut. Sagittamınor, — “ EEE N AN v OyEm VEN 3 SEE ISD> IN I * N Kl N NS NESS/ > N AN N INN ; N INN 7 NINNIN NINNIN 2 SIR NS Be . IN 8 DE | — — — —— ——— — 7 CHE REG —e Das XXVI. Capitel. 94 Von Pfeilkraut. in 1. Groß Pfeilkraut. dagitta raaior. H F 111. Klein ſpitzig Pfeiltraut. Sagittaminorangultifolia, IE i RR ' SE GG INN \ —— D — — ⸗ —R —⸗ \\ >7 We | Y\N IN un N Sghe > 2,7) ı I | \ N \ A — N N Q mp Rn m —F — N IN \ \ ; | U) \ NEE * — Feilkraut iſt zweyerley / groß vnd klein: I. > 11. Seyneinander faft gleich/ haben ein safechre LED ana weiſſe Wurgeligleich wieder Waſſerwegrich / auf EAN RE 5 welcher ein runder glatter vnnd gerader Stengel waͤchſt / nnwendig lück wie ein Bintzen mit ander Nebenzweig ⸗ lein beſetzet / darauff die weiſſe Bluͤmlein erſcheinen mit dreyen Blaͤttlein beſetzet / in der Mitten mit braunlichten Puͤtzlein. Die Blaͤtter ſind dreyeckent / vnten mit zweyen Spitzen / oben aber mit einer Spitzen / gleich wie ein Pfeil formirt / den Aronsblär tern faſt gleich doch etwas länger vnd ſpitzer: Die Stiel / daran die Blätter ſtehen / ſind glatt und dreyeckent. Zwiſchen den Stie⸗ len kommen runde / braune vnd rauhe Kuglen herfuͤr / faſt wie die Haſelnuͤß / darinnen duͤnner Same verborgen ligt. Sie haben jhren Vnterſcheidt allein an den Blaͤttern io glei 2 | ? ? Das Ander Buch von Kräutern, A s . e u; 3 gleich wie das ander Geſchlecht kleiner Blaͤtter hat / dann das er⸗ F 11. Klein Drachenwurt. ſte. III. Alſo hat das dritte Geſchlecht viel ſchmaͤlere Blärterdann RER — das ander Geſchlecht je : Sie wachſen in den Waſſern und Sachen / Bluͤen im Mais, Von den Namen. Feilkraut heiſt Lateiniſch Sagitta vnd Sagittalis, Item Lingua ferpentis. Niderlandiſch Serpents tonghen- [ Englifch Atrovve head, Vater Archer. Frauroͤfiſch L Queued Arondelle. Welſch Saetta. ] Von der Natur / Krafft / vnd Wirckung deß Pfeilkrauts. Jeſes Kraut iſt in jhrer Natur kaldt vnd feucht / wie der Waſſerwegrich / mit dem ſie auch in Krafft vnnd B Wirckung vberein kompt.) | Es ift diefes Kraut garin feinem Gebrauch. Es meldet D. Camerariusbey dem Matthiolo, daß diß Kraut gut ſey den Weibern / welche gern Fruchtbar ſeyn wolten/ dauon ge⸗ truncken / vnd darinnen gebadt. | DasX XV IL Kapitel. Von Drachenwurs. I. Groß Drachenwurtz Dracontiummaius —BWW ZEN II! Waſſerdrachenwurtz. Dracontium palpftre. — 7— — A } / E HD af i : zZ — — — IM 1 EZ N V 2 —— —— 2* NN —S N Y N —* 8 m I, > F N zZ. | — PP —— ung? Ye Drachenourtz iſt dreyerley. I. Das IN eiſte Gefchleche wirdt genennt groß Drachen Ef C) grofferrunde/weiffe Wurzel babe mit einem din: -K nen Häntlein vmbgeben: Seine Blätter feyn gleich der Mengelwurtz / doch etwas einwerts gebogen: Der aa —ZJVE Stengel ifigeradt/ glatt vnnd zimlich dick / mit braunſchwartzen — ) S IN “= Mackein beſprenget / vnd faſt zweyer Elen hoch / an welchem fei- — 3* ——— DV 2 —— * jefe erſte halten die erfahrne Herbarii für ein erdichte —— | — —* biß hieher niemalen bekommen koͤnden Rinden bekleidet / Jan Geſchmack ſehr ſcharp U. Das ander Geſchlecht wird auch von Matthiolo beſchrie⸗ ſtarck hoch vñ glat / mit rotẽ Luͤpflein beſpreng ben / daß es sin runde zwieblechte Wurtzel habe / l mit einer zarten Die Blätter ſeyn ſehr tieff zerſpaltẽ Oben am N 0 N\ N 3 EA ZN Se 443 SI N ff der Stengel iſt twie ein Schlang: Stengel erfcheinee ein lan⸗ — — — il | Hl IR IR nt? Im Bi 1 444. . . Jacobi Theodori Tabernemontani / A einlangesauffgefpisteg ding wie ein Huͤlſe oder Scheiden auß ⸗ F wendig grün! wenn ſich diefelbige auffthut / kompt alfo bald ein purpurbraun/ lang’ auffacfpist Koͤlblein herfür / vnter demfelbi- gen Koͤlblein bringt e8 rings vmher feinen Samen / wieein Traͤublein mie vielen Beeren / die feyn erſtlich gar gruͤn / darnach wenn ſie zeitigen / bekommen fie ein Saffranfarb / an Geſchmack zanger / ſcharff vnd beiſſendt. | 111. Das dritte Geſchlecht har ein Enodichte Wurtzel mit vie- len Gleychen / mie die Rohrwurtzel/ vnd bißweilen Arms lang ] daran viel Zafeln hangen / mit welchen es fich indie Erden häff- tet / it gantz ſcharpff ondzanger- [ Dann am anfang / ſo man fie kaͤuwet / ſcheinet ſie vngeſchmack ſeyn / aber bald darauff zwackt ſie die Zungen / gleich als ſteche man ſie mit den allerkleinſten Doͤr⸗ nern. ] Auß der Wurtzel kommen runde Stengel / daran zum theil die Blätter erſcheinen je eines an einem Stiel / den Blättern B deßCornelbaums faſt gleich / doch etwas groͤſſer. Die Frucht iſt G wie ein langes Traͤublein mit vielen Beeren welche erſtlich grün ſeyn / endlich aber rot werden / in welchen man kleinen ſchwartzen langlechten Samen findet. Die erſte zwey Geſchleche wachſen bey den Zaͤunen vnd ſchatt⸗ echten Orten: Das dritte aber bey den Waſſern. Die Wurtzel ſol im Julio außgegraben: Vnd die Beerlein wenn ſie zeitig worden / geſamlet werden. | Von den Samen, Rachenwurtz [ Natterkraut ] oder Schlangenkraut heift | Griechiſch Apandvriov. ] Sateinifch Draconti- 2 Jum oder Dracunculus, Item Serpentatia vnd Co- lubrina. Arabifch Luf. Welſch Dragentea. Spanifch Taragontia. Frantzoͤſiſch Serpentine. Böhmifch Diablik. [vnd C Seßter. Niderlaͤndiſch Draeckenwortel / Syeerwortel. Engliſch FA Dragons. ] Don der Natur / Krafft / vnd Eygenfchafft der Drachenwurtz. (5 Alenus ſchreibt die Schlangenmwurs fey an Geſchmack ſcharff / zanger vnd bitter / stehe auch ein wenig zuſammen / einer fübtilen Subſtantz / muß derowegen hitziger vnnd truckner Natur ſeyn. ER | Innerlicher Gebrauch. D loſcorides ſchreibt / daß die Wurtzel [geſotten / oder vnder heiſſer Aſchen gebraten / darnach zerſtoſſen / vnd wie ein Lat⸗ werge /] mit Honig eingenommen / den jenigen gut ſey / ſoeinen kurhen ſchweren Athem haben / vnd auch denen / ſo ein Flůß oben herab auff die Bruſt faͤllet dergleichen auch eingenommen / zer⸗ D ſheilet ſie allerley groben vnd zaͤhen Schleim / ſo ſich in der Bruſt I verhaltet / vnd macht denſelbigen außreuſpern / wie Galenus ber euget. —— Aegineta ſchreibt / wenn man die Wurtzel in Wein einneme / ſo reinige ſie die jnnerlichen Gliedeer. Die Wurtzel mit Wein getruncken / treibt den Harn / vnd rei⸗ tzet zur Vnkeuſchheit / wie Dioſcorides bezeuget. [ Der Samen eines halben Quentlein ſchwer geſtoſſen / vnd mir weiſſen Wein getruncken / bringt den Frauwen jhre zeit.] Euſſerlicher Gebrauch. Iter eingeſtreuwet / oder mit Honig vermiſcht und an⸗ geſtrichen /ſaͤubert vnd heylet die boͤſe Geſchwaͤr / ſo wei⸗ ser vmb ſich freſſen / Lauch in die Fiſtlen gethan / hey⸗ E let dieſelbigen. 18 — Aisanı zerſtoſſen /¶ vnd vbergelegt / oder das Pul- Oribafıus ſchreibt / daß fie die Flecken vnd Maſen an der Haut vertreibe / mit Honig angeftrichen/oder mit Eſſig vermiſcht. Es werden auch auß dieſer Wurtzel Artzneyen gemacht / fo zan zu den Fiſteln gebraucht. = FL * [Die — Blaͤtter / auff die friſche Wunden gelegt / heylen fie: aber wann fie duͤrr ſind / ſollen fie nichts von wegen jh⸗ rer ſchaͤrpffe. Die Weiber / ſo neuwlich empfangen haben follen weder an die Wurtzel / noch an das Kraut riechen / dañ es jhnen fchädrlich. ] Die Blaͤtter in Wein geſotten / vnd vbergelegt / heylet die er⸗ frorne Fuß vnd Ferſchen. Galenus ſagt / wenn man die Blaͤtter auff Kaͤß lege / ſo faulen enicht. Die Frucht ſol kraͤfftiger ſeyn / ann das Kraut oder die Wur⸗ tzel / drowegen auch zum Krebs mehr zugebrauchen. Mit dieſer aͤtzet man den gifftigen Krebs hinweg / vnnd das vnnatuͤrlich Gewaͤchs der Naſen. So jemands feine Hände mit dieſer Wurtzel beſtreicht vnnd reibt / darff er ſich für den Nattern nicht ſorgen / ſchreibt Dioſco- rides.] | Von dem Safft., D loſcorides ſagt / daß der Safft auß dem Samen gepreſt / mit Delleingetropffer/ftiledie Schmergen der Ohren. Ein Woltzäpflein in diefem Safft genetzet / vnd in die Nafen gethan/verzehrer die innwendige Geſchwuͤlſt darinnen / Poly pus genennt / [wehret auch dem Krebs. ] Es ſchreibt and) Diofcorides ‚dag der Safft auß der Wurtzel gepreſt / gut fey wider die Geſchwaͤr vnd Narben der Augen / auch zu dem tunckelen Geſicht. [Von der Natur / Krafft / und Wirckung deß Waſſer Drachenwurtz. Scannen ift hitzig vnd trucken / durchdringt⸗ aͤtzet auff / vnd zertrennet die groben zaͤhen Feuchtung: fan derohalben dem Aron feiner Wirckung halber verglichen werden. ] Das XXVIN. Gapitel, Ron Aron. I. Iron. Arum. AN) el Al) Sare N U — U, DE AR —— DS IISE %, Roniftsweyerley/ groß vnnd klein: (1.) Das erſte Geſchlecht hat ein weiſſe Wurtzel einer @ > R % N) 2 | fangen Zwiebeln oder Oliuen gleich mit vielen NEE: 8; harechren Zafeln behaͤncket / die fich alle Jahr wie | die Satyrioneserjunger/ ] eines ſehr ſcharpffen Geſchmacks: Seine Blaͤtter ſeyn ſchoͤn RA | Das Ander Buch / von Kreutern 4.48 11. Sefprenger Pfaffenpint. 5 ‚Arum maculatum. {\ 7 2 BEN) Y d 7 N I, 3 UN p, I, beynahe gleich allein daß ſie etwas länger ſeyn / [da ein jedes Stoͤcklein ſelten ober vier oder fünff Blaͤtter hat: ] Zwifchen den Blättern kompt ein fpiziger Stengel herfür cermwan Spannen lang / anzufehenalsein gedrungene Fruchräher in jhre Kraut⸗ ſcheiden / fo einem Haſenohr gleich /) verſchloſſen / wenn ſich die⸗ G weiſſen Mackeln befprengr. | F ſelbige lſo gemeiniglich in Aprillen geſchicht /J auffthur fo ſichet man darinne ſtehen ein purpurbraunes Koͤlblein (einem Moͤr⸗ ſelſtůmpffel ſehr gleich / ob einem Kerhzlein in einer Lattern / wiewol man es auch mit weißgelben Haͤuſelein / Blumen vnnd Koͤlblein finder] welchs die Bier iſt ¶ vnter welchemn Haar waͤchſt/ daſ⸗ ſelbige Koͤlblein wird mie der Zeit groͤſſer vnnd beſetzet ſich rings vmbher mie grünen Körnern / als ein Traͤublein / wenn der Herbſt herbey kompt / ſo werden die Rörnerroth/ aleich wie rote Corallen. | Das Kraut verrvelcker im ende dep Heyens / vnnd bleibt allein das nacket Traͤublein / biß inden Herbſt.) 11. Dieſem iſt das ander Geſchlecht durchauß gleich / außge⸗ nommen daß ſeine Blaͤtter mit ſchwartzen Flecken beſprenget ſeyn. [Wie ichs dann in Schweitz gefunden: in Welſchland ‚aber ein ander gattig / da die Krautſchaͤlen viel groͤſſer / vnnd die Blaͤtter mit langen weiſſen ſtriemen durchjogen/ zu zeiten mit II. Das klein Pfaffenpinttraut hat runde knodichte Wur⸗ neln/L als Kleine Knoͤpflein beyſammen /] welche an dünsten 2a, fein hangen / ſonſt iſt es dem andern gemeinen Aron durchauß gleich / allein daß ſeine Blaͤtter ſchmaͤler vnd ſpitziger feyn. Er waͤchſt in den Waͤlden vnd andern ſchauechten Drehen! kompt im Hornung herfünondblüer im April. Bon den Namen. Ig Ron’ Pfaffenpine und Teutſcher Ingwer: Griechiſch |; cs Arum · Arabiſch Iarus. Welſch Aro. Frans BB söfifch Vidde chien. Spaniſch Taro Böhmifch Aron aneb. Engliſch Cockovrpynt. Diderländifch Calfs voet. Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd u Eygenſchafft deß Arons. Galenus ſchreibt / die Wurtzel habe ein Krafft zurefol-' uiren vndzu zertheilen. Innerlicher Gebrauch. Je Wurtzel in lauteren Wein geſotten / erfafter / ein gluender Stachel darein geſtoſſen / das der Wein zum andernmal warm werde / vnnd warm getruncken⸗ nimypt den faulen Magenfieber / vnd betompt dem ver, ſchleimpten blöden Magen wol. | | Es ſchreibt Diolcorides,eshabeder Aron gleiche Krafft vnd Tugent / wie die Drachenwurtz: Vnd meldet / daß die Blätter N Ron iſt hitziger vnd truckner Natur/biß in andern Grab: zur Speiß eingemacht werden / wie ſolchs auch Galenus fezerz ef 1 oribafiusund Acginerafehreibeit/daß der Aron em fonder« liche Tugendt habe/den groben falten Schleim in der Bruſt zu zertheilen end sum Außwerffen zu fuͤrdern; Darımandag Puluer von der dürren Wurtzel nemen fol / ſolchs mie Zucker o⸗ der Honig vermengen / vnd daruon eſſen / vnd iſt ein bewertes Stücklein. | [ Man kan auch die Wurtzel ſieden / oder vnter heiffen Aſchen braten / darnach zerſtoſſen / mit Honig oder füffen Mandelölzucie ner Lattwergen machen vnd einnemen. Die Wurselin Milch geſotten / vnnd geffennimprden Hu⸗ fen. ] — Aronwurtzel gebraucht / reiniget die Weiber nach der Ge⸗ burt. Plinius ſchreibt / die Wurtzel habe ein Krafft den Harn vnnd auch die verſtandene Zeiten der Weiber fort zutretben / wenn K man das Puluer mit Wein / oder andern bequemen Waſſern eintrincke. [ Welches auch thut der Samen / ſo man zwey Quintlein ſchwer mit weiſſen Wein nimpt. Er meldet auch / daß etliche ſo einen ſchweren Athen haben / vnd ſtets huſten / das Puluer von der Wurtzel vnter dag Meel ver⸗ — Brodt darauß backen laſſen / welchs auch nicht vbel ethan iſt. Wenn die Peſtilentz regieret / ſol man Aron fleiſſig in der Speiß gebrauchen / dann fie widerſtehet dem Gifft ſehr. Pp Euſſer⸗ — — — — — — —— — —— en —— — —— — —— — — Teer — —— | \ — ni itself. —— Pr 448 D. Jacobi Theodori Tabern⸗ montan / A Eufferlicher Gebrauch. FO Ein $öffelvoldiefes Saffts mit ein wenig Eifig eingenom⸗ JS? S fehreiber Hieronymus Tragus, Er wiſſe zu den Pe⸗ men / widerſtehet der gifftigen Peſtilentz. ſtilenzblattern kaum ein beſſer Artzney / dann wenn man Dieſer Safft mit Eſelshuffwaſſer getruncken / iſt gut den je⸗ pie Blätter deß Arons grün oder dürr vberlege. nigen/fo voll omb die Bruß ſeyn / ein ſchweren Athem haben / vnd kernelius gibt der Wurtzel das zu / daß ſie allerley boͤ⸗ſtetigs huſten / denen hilfft er gar wol / dann er zertheilt den groben — fe vnd vnreine Geſchwaͤr ſaͤubere vnd heyle / es ſeyen Page dæ ⸗ ¶ Schleim / raͤumet die Bruſt / vnd macht außreuſpern. nz oder Carcinomata: | Wo ſie gepuluert wirdt vnnd einge⸗ Der Safft mit Beyfußwaſſer eingenommen / treibt die ver⸗ ſtreuwet: JDeßgleichen auch die Fiſteln und andere vmb ſich ſtandene Menles fort / vnnd reiniget die Weiber nach der Ge⸗ freſſende Geſchwaͤr. | but. : | [ Diegrünen Blätter vbergelegt / heylen die alten böfen Schä- RR den ond Fiſteln / die fie erſtlichſ aͤubern / trucknen die Feuchtigkeit Euſſerlicher Gebrauch deß auß / darnach heylen ſie.) — ſchreibt auch Paulus Aegineta, daß ſie ein Art habe / die nreinigkeit der Haut zu reinigen vnd zu ſaͤubern. — J— 4 ’ Linius ſchreibt / daß der t iſcht vnd an⸗ m aan Kan, Da wende ie ab ma Aa | an era ion ein doth / miſch mit Roſen⸗ che 3 waſſer / oder Oel / vnd wafch das Angeficht darmir. ae Mir Zwiebeln onnd Beerenſchmaltz sum Pflafter geſtoſſen / — eek ig das Geſchwaͤr darin⸗ > —* Knollen am deib gelegervertreibt die. | Den Safft [von den roten Körnern ] mit Roſenoͤll vers bie] ie Wurtzel geſtoſſen / und auff die Beinbrüch gelegt / heylet miſcht / vnd in die Ohren getroͤpffet / benimpt die Schmertzen der⸗ Das 43 vnd Wurgelin Wein vnd Del geforten/ vnnd ſelbigen. warm darauff geſeſſen / heylet die Feygblattern / vnnd treibt den — | außgehenden Afftern widerumb zu rück. | Von dem Aronwaſſer. Die Wurtzel mit Küemiſt vbergelegt / ſo dem Podagram wol thun wie Dioſcorides ſchreibt. On dem Kraut / Wurtzel vnd Blumen klein zerhackt / Die Blaͤtter mit Wein vnd Oel gekocht / und vbergelegt / ſol⸗ in Wein wol erbeitzt / wirdt ein kraͤfftig Waſſer deſtillirt Aronſaffts. len den Brandt heylen. zu friſchen Wunden / auch alten faulen Schäden. i Plinius ſchreibt / wenn man diefe Wurtzel raͤuchere / ſo vertreibe Etlich geben diß Waſſer auff zwey oder drey Loth zu ſie allerley Vngezieffer / mache ſie auch gar tolle / alſo daß ſie gar trincken für fich ſelbſt oder mit einem dritten theil eines Quint⸗ Ckrafftloß werden / vnd darnider fallen. leins der Wurtzel darmit zertrieben: etlich thun einer Haſelnuſ⸗ So man Aronblaͤtter in die Madigen Kaͤß legt / ſo weichen ſen groß guts Thyriacks darunder / vnd ſol ein kraͤfftige Artzney hinweg die Maden / vnnd bleibe der Kaͤß gut vnnd wehrhaff⸗ſeyn fuͤr alles Gifft / ſonderlich für die Peſtilentz / warm zugedeckt / fig. = vnd wol erſchwitzet : legen auch Tüichlein indem Waſſer genekt) N auffen ober die Peftiiengifche Denen. ] Von der Gerfaferpentarici. Matthiolus ſagt / daß etliche Weiber Waſſer auß dieſer Wur⸗ tzel brennen / vnd hoch ruͤhmen / daß es das Angeſicht klar mache / Vß der Wurtzel wirdt folgendes Puͤluerlein bereitet: vnd die Runtzeln vertreibe: Andere aber trucken den Safft auß / Hamm der fhönften Aronwurtzel / truckne fie wolau eruchnen denfelbigen| an der Sonny] ond fo fiein brauchen wol⸗ ſchattechtem Lufft /chuedie eufferfte Rinde daruon / und len / zerlaſſen fiejhn mie Weißwurtzwaſſer / vnnd beſtreichen dar ſtoß zu reinem Puluer. Dieſes Puluer feucht wider⸗ nach das Antlitz darmit. umb an mit dem außgepreſten Safft / oder gebrandten Waſſer / Etliche ſagen auch / daß das gebrennte Waſſer den Bruch von friſcher Aronwurtzel / wann ſie noch in der Milch ſeind: lag heilen foll/alle Tag drey oder vier Loth getruncken. widerumb an heiſſen Sonnenſchein in einem glaͤſen Schaͤlein wol trucknen / daß du es widerumb pulueren koͤnneſt: feuchts wi⸗ [ . u — — ——— — — der an wie obgemelt / trucknes wider / puluere eg wider / vnnd thue Das XXIX. Kapitel. das zu viebmalen / nach dem das puͤluerlein fareffein fol. Sol⸗ ches puͤluerlein wirde von den Apotheckern Gerlum ferpenra- — Von klein Aro. rium genennt / welches man gebraucht / das Angeſicht / Haͤnd / vnd die gantze Haut mit zu reinigen von allerley Maſen / welches > (56 kleinen Arons ſeyn noch drey Ge⸗ J bey den Italieniſchen Weibern wol befandt. — Diefes wirdt auch gebraucht ʒu einem Sälbleinfo Vnguen- — ſchlecht / 1. Das erſte har ein weiſſe Wurtzel gleich tum citrinum genandt / ſo zu der reinigung der Haut ſonderli⸗ N) wie die Oliuen / mit vielen ſubtilen Zaſeln behen⸗ chen bereit wirdt. cket: Auß der Wurtzel kompt ein duͤnner Sten⸗ Diß Puluer kan auch in ſtarcken Augenartzneyen gebraucht gel / welcher oben ein krummes Koͤlblein traͤgt wie werden die Fell vnd Flecken hinweg zu beiſſen: Es iſt auch ein ein Ohr / das iſt auff der einen Seyten offen / jnnwendig auf toͤſtlich erpuluer in alten / faulen Schäden Fiſteln / Krebs / Zi purpurbraun geneigt / darauß gehet ein kleines purpurbraunes termaͤl fluͤſſigen Grindt / dann es trucknet vnd reiniget. Zuͤnglein: Die Blaͤtter ſeyn den Blaͤttern deß gemeinen A⸗ Sol alſo gebraucht werden: nimm diß puͤluerlein / feucht es rons gleich / allein daß fie viel kleiner und zarter ſeyn. | an mit dem gediftillieren Waſſer zu einem dünnen Meüßlein/ x TI. Dagander Geſchlecht hat ein runde Wurtzel wie einKu | ſtreichs auff die Flecken / Morgens wäfche es mit demſelbigen gel / aufwendig ſchwartz / inntvendig aber weiß / eines ſcharffen — Waſſer wol widerumb ab . Geſchmacks / doch geringer als der gemeine Aron / mit etlichen Zaſeln vmbgeben: Seine Blaͤtter ſeyn dick / weich / grün / vnd Von dem Safft vnd ſeinem jnnerli· eines ſcharpffen Geſchmacks den Blaͤttern def Ari faſt gleich / hen Gebrauch. allein daß fie an den hinderſten Spiken etwas runder ſeyn / fir > henaneinemlangen Stiel. Zwifchen den Blättern tritt ein „27° wirdeder Safft auß diefem Kraut gepreſt / hoch wider anderer Stengelherfür/ mit vielrorhen Flecken befprenget /an die Peſtileng geruͤhmet / vnnd auch wider andern Gifft ¶ welchem ein lange Blume ſtehet / wie an dem erſten Geſchlecht / mehr. anzuſehen wie ein Muͤnchskappen / ſo ſich etwas zur Erden —* ande eis ge, CUT am in thei J Im en / freien, KU al TOT vnnd Ar N IT it Koenig Sc, MM Var Das Ander Buch, von Kräutern. F ‚ III. Klein Aron. Arifarum anguttifolium. A I. Klein Aron. Ariſarum latifolium Matthioli. 11. Klein Aron Arifarum latifolium Clufij. SRH ERRRÄÄTUTN —VW —WR& N x O au! 25 AU N) ZZ —_>—n {N N] IN N r SEN NINE —8— — N Da] SER an den euſſerſten Theylen etwas ſchwart / ſonſten aber weiß / jnn⸗ wendig mit einem krummen Zuͤnglein beſetzet. 111. Das dritte Geſchlecht beſchreibet Matthiolus, dag eg habe lange / ſchmale / glatte vnd weyche Blaͤtter / welche an langen Stielen hangen /bringe auch ein zwieblechte Wurtzel / mit vmzaͤh⸗ 447 ‚ # N I W ihr Y h N) N N ‘ N 3 N M N N : W A 5 r N N Ns 9 N 88 9 N ; ss N IN 9 N Ss ur, N Sy N \ NN 4 N / AN VAR: AN Y WIEN % — N AN » N . AN — J N —* N 8 NY ; N RN 9 ANNE \ N N IN RD) NY Wi \ | S 4 , % 2 9 PX) . (N) 2. —* N UN 2 9 — EN 2, AN) i \ 1874 —9 N e\ INS N 8 \\ ar {\ % N \ IR Ri — N Ss} d N KINN N \ abe ITIRINE N A N — *3 ———— 5* 4 — W DAN y N I AN —34 8 N A| \N 5 —WBA —J —J500606 — NY \ By | HN N —368 NN N % 8 N * * —*8 99 9 x NN RN 9 | 11 N ’ SR N Ä 18 N St Ss NR Seh 84 * — — —— => L ‚N 11 * lich viel dünnen vnd weiſſen Zaſeln vmbfangen: Die Blaͤtter vergleichen ſich etwas dem ſpitzigen Wegrich/haben einen glitzen⸗ den Schein / nach den Blaͤttern kompt ein langlechteifpigige weiſ⸗ fe Blume herfuͤr / hinderrůcks gebogen’ wenn dieſelbige auffreift / ſo kreucht ein langer krummer vnd ſpitziger Wurm darauß / biß⸗ weilen purpurbraun / bißweilen auch etwas gruͤnlicht: Seine Frucht iſt nicht rot / wie etliche vermeinen/fondern weiß. Sie wachſen an ſandechtigen Orthen / auch neben den We⸗ gen / Lin Spanien vnnd vmb Rom: ] Das letzte Geſchlecht Bluͤet im Auguſto. Von den Namen. Lein Aron heiſt Griechiſch und Lateiniſch Ariarum,dag eine Ariſarum latifolium: Das ander Ariſarum an guftifolium, Aris. Frantzoͤſiſch laro. ¶ Welſch Ariſaro- Spanniſch Taro, y Frailillos. Engliſch Friers Coule I Von der Natur / Krafft / vnd Eygenfchaffe deß kleinen Arons. | SPS bezeuget Matthiolus, daß alles das fo im vorigen Gapitelvon dem gemeinen Aron geſchrieben / auch por SS oiefem Ariſaro folverftanden werden. | Das XXX. Sapitel. Bon Peſtilentzwurtz Eſtilentzwurtz vberkompt ein groſſe Wur⸗ gel etwann Arms dick / jnnwendig weiß und luͤck⸗/ eines | fkarcfen guten Geruchs / vnd ] bittern Ger Zſchmacks / Jdie ſich hefftig in die Erden flechtet /] der Stengel iſt feyſt vnnd hol / an Farben brauny waͤchſt faſt einer Spannen hoch: | mit kleinen vnd langlechten Blaͤttlein befleider. | Wenn die Blaͤtter erſtlich herfür kommen/ vergleichen fie fih dem Hufflattich / werden darnach viel gröffer vnd breyter / ein jedes har feinen eignen Be I ſo braun / haͤricht p ij vnd — —— — — —— — — — — — — — — — — — — — — * — 2 \ N 9— IR | h W / Y N a 77} HK, HR 7 > —* * 2 A x = - ne ? HR rk } SHEET LET Ä A AN 9 N ZU Dr 3 MH WN ID) NN —— * * ne [7 7 — 4 8 —* — * BR — —— 7, AL, Peſtilentzwurtz mir Blumen. Petafites cum flore. N x N ) MI und hol iſt /) darauff es fire wie ein breyter Hut als Diofcorides ſchreibt / auff dem Ruͤcken grauw: Oben auff dem Stengel er⸗ ſcheinet die Drauſchlechte vnd Leibfarbe Blume / anzuſehen wie ‚ein blüender Traube / welche mit dem Stengel verwelcket vnnd dauon fieugt. D. Jacobi Theodori Tabern⸗ montani / Peſtilentzwurtz. 1% Petaſites. Sie waͤchſt auff den feuchten Gruͤnden / vnd bey den Waſſer⸗ ſtaͤnden: Blůet im anfang deß Merken. [Aber die Wurtzel iſt am gebraͤuchlichſten / mag wie andere eingeſamlet werden / gereiniget / ſchaͤublich zerſchnitten / an ein Fa⸗ den gehefft / an ſchattechten dufft getrueknet werden: welche dann wann ſie duͤrr / ein nuͤtlich Gummi Safft gibt. Vonden Namen. Eſtilentzwurtz [ oder Degen krafft / 7 heiſt Griechiſch dlesieng. Cateiniſch Petaſites. Matthiolus will; eg ſey nicht die rechte Petalites, ſondern vielmehr ein Ge⸗ ſchlecht deß Hufflattichs / vnd nennet es Tuſſilaginem maiorem. [Miderländifch Peſtilentiewortel. Engliſch Butter Burre. Welſch Cappelazi. Spaniſch Sombre rere.] Bon der Natur / Krafft /vnd Eygenſchafft der Peſtilentzwurtz. Je Wurzel iſt eines bittern Geſchmacks / wirdt dero⸗ wegen für warmer vnd truckner Natur gehalten. Vnd wo fie friſch / mag fie an ſtatt deß verlegnen Wuͤrmſtichigen Colti gebraucht werden / ſonderlich wil die Tugendt ſo die Alten dem Colto zugeſchrieben / von den nachkommenden durch erfahrnus dieſer Wurtzel zugeeignet werden.] Innerlicher Gebrauch. an Puluer von diefer Wurgelmit Wein getruncken / iſt gut den Weibern / fovon wegen der aufffteigenden Oo Muteerdahin fallen / als wenn fie todt wehren. Auff gleiche weiß gebraucht / iſt es gut wider dag H BauchgrimmenColica genennt. Welche einen ſchweren Athem haben ’/ ſtetigs huſten vnnd keichen / vnd nichts außwerffen koͤnnen / von wegen deß groben kalten Schleimsjder ſich in die Bruſt gefegt hat / die ſollen nemen Peſtilentzwurtz vnd Alandtwurtz jedes ij · Loth / Ehrenpreiß / Eh⸗ ſop und Doſten jedes ein halb Handtvoll / Süßholtz ein halbdoth / Fenchel ij Quent acht friſche Feigen / ſolche Stuͤck in einem Ho⸗ nigwaſſer ſieden / vnd daruon trincken / ſo wird jhnen geholffen. LeonhardusFuchfius ſchreibt / dag die Wurtzel ein Kraffe habe den Harn vnd die verſtandene menles fortzutreiben / dann ſie eroͤffnet faſt alle Verſtopffungen der jnnerlichen Gliedern. Es ſol dieſe Wurtzel gar kraͤfftig ſeyn wider die Peſtilentz / dann man ſagt / daß ſo j mands dep Puluers eines halben Loths ſchwer mit einem guten Trunck firnem Wein einneme / vnd ſich darnach zu Beth lege / vnd einen Schweiß halte / ſo treibe es das Gifft mit Gewalt durch den Schweiß auß. Die oberſte Rinde von der Wurtzel geſchoͤlet / in Eſſig ger beitzt / biß eg die Krafft an ſich genommen / daruon mit ein wenig Rauten Safft vnd gutem Tyriack getruncken / iſt nicht allein wider die Peftileng/fonder auch ander Gifft treffentlich gut. Das Puluer vonder Wurtzl / iſt nuͤtzlich fuͤr die Wuͤrm der Kindern] ; Eufferlicher Gebrauch. As Kraut zerſtoſſen / und wie ein Pflaſter vbergelegt / fol gut ſeyn wider die boͤſe Geſchwaͤr / ſo weiter vmb ſich freſſen / wie Diofcorides vnd Galenus bezeugen. [ Die Wurtzel gedoͤrrt und geyuluert / druͤcknet alle flieſſende Wunden] KDlie Ropßaͤrtzt brauchen auch dieſe Wurtzel zu den Pferden / wenn ſie den Wurm haben. Von dem Peſtilentzwurtzel Waſſer. | 8 On der Wurxzel klein jerhackt / vnnd in Wein erbeikt wirdt ein koͤſtlich Waſſer gebrandt / welches getruncken hat alle obgemelte Krafft / vnd iſt anmuͤtiger zugebrau⸗ chen / ſonderlich zu Peſtilentz zeiten zu vorſorg. Oder ſo der Menſch mit angriffen wer / der ſoll deß Waſſers ein Trinck⸗ glaͤßlein warm eintrincken / vnd im Bett wol ſchwitzen. PR | | f ur gchain 38 huften un xgen deßgrehen die follen nem EhrenpreiiCy ots ein halbe ckin enem ſ⸗ nen gehofft zurhelein Ku zutreben dun jen Gliedemn r die Peſtilch es halben dor nneme vndſh ſo trehhe tghi ein n mit ein en iſtuuchtaln lich gut die Wurmn | Das Ander Buch / bon Kreutern. 11. Klein Dotterblum. Populago minot. die Wuͤrm: erwaͤrmet den Magen, vnnd alle innerliche Glie⸗ der. Rn Euſſerlich gebraucht truckner alle feuchte flüffige Wunden vnd böfe Schaͤden / vnd fördert fiealfo zur heylung Die Glieder wol darmit gerieben nimpt die Raͤud vnd Kraͤtz/ vnnd erwaͤrmet die erkalten Glieder. | Delvonder Peſtilentz Wurtz SS" Del von diefer Wurtzel gemacht / vnd darmit geſal ⸗ het / bekompt wol den Febricitanten / die ſich / ehe der Freſt kompt / darmit ſalben: Diß Oel wird auch zu anderer vnreinigkeit der Haut gebraucht: deßgleichen zu den ste Falten Neruen vnd Gliedern) Eu Extract von der Peſtilentz⸗ wurtz. B N Vß dieſer Wurtzel fol billich in den Apothecken ein Er race zu bereytet werden / welchs man zur Notturfft haben koͤndte: Dann man deffelbigen zur Zeit der Peftileng wol brauchen mag / dieweil die Wurgel derfelbigen fo groffen Widerſtandt thut. Deromegen auch inerlichen Apothecken ein nützliche Compofition auß dieſer Wurtzel gemacht wirdt Dia- petalites genennt / welche man in Sterbenslaͤufften gar nuͤtz⸗ lich gebraucht. Das XXXI. Capitel. Von Dotterblumen. IL. Groß Dotterblum. Populago maior. — ] = 7 2 er gi\ LIFE ul Tr Jv ſchlecht erfunden. I. Das erſte wird genennt groß Dotterblum / hat ein weiſſe Wurtzel / welche viel⸗ @) faltig zertheilet iſt Auß der Wurtzel tompt der | meiche | hole] Stengel / welcher Elen Hoch waͤchſt / [mirviel Nebenzweiglein /) an weichem goltgelbe Blumen Jo⸗ der Roͤßlein /) herfuͤr kommen mie an dem Hanenfuß / außge⸗ nommen / daß ſie groͤſſer eyn: Wenn die Blumen verfallen / fo bleibt ein Koͤpflein wie am Agleykraut / darinnen geeler Same A Stillt auch den Weibern das Mutterwehe /toͤt den Kindern F G I ER Dotterblumen werden drey Ge, K $ BR a — — III. Gefuͤllt Dotterblum. Populago multiflora. Beben mn nn na ng er nn ———— — en N Y N N —R ER, Ü S I zahl ——De — * RE TREE = Ex 7 >) Üt ul F n EN Ir zn —— — — 3 —— — — Er — 2 — N W r- = im > BR Sn (i — WERE 2 NIS SI > EN F N * = | N 4 5 N D 5, , £ G 4 Be Al} % Re Ei #5 £ NS 2 4 m £ % —— GG, | EB - IN —— — wie der Hirfen verſchloſſen iſt. Das Kraut iſt ſchoͤn grn vnnd rundt anzuſehen wie die Blaͤtter der Haſelwurtz / lieget auff der a außgebreytet / iſt glatt vnd rings vmbher ein wenig zer⸗ kerffet. | Pp iij Die⸗ PER: \ \ ) Bel IR Li 1 J | Kl Ä TBr 4— VJ El hl al it Bien —1 Kr Ina 1 1 [ I) —4 u vr | Wh | # 450° D. Jacobi Theodori Tabernemontani / | Kommen daßesin allen Stücken fleiner vnd geringer iſt daher es auch klein Dotterblum genennt wird feine Blume vergleiche ſich faſt mit dem Hanenfuß- III. Das dritte Geſchlecht kompt auch mit ſeinen Wurtzeln / Stengeln vnd Blättern mit den andern gang vnd gar vberein / hat feinen Vnterſcheidt allein an den Blumen / welche mir vie- Ion gelben Blärtlein außgefuͤllt ſeyn / daher es auch gefüllt Dot⸗ terblum genennt wirdt. | Sie wachfenauff den feuchten Wiefen/ bey den Waſſern end Brunnen’ | die gefülteaber allein in Gaͤrten: ] Blücnim Maio vnd Junio. RR DondenTamn Otterblum wirdt auch genennt Mooßblum / [groß A 11. Dieſem iſt das ander Geſchlecht gang vnd gar gleich / außge ⸗ Fegruͤn / auff der andern feyten weiß / bleich gruͤn / mit vielen kleinen Aederlein.]) Ihre Bluͤmlein wachſen [an zarten vnnd langer Stielen ] zwiſchen den Blaͤttern / neben den Wurtzeln an Far⸗ ben purpurbraun / vnd eines lieblichen Geruchs in kleinen Huͤl⸗ fen wie am Bilſenkraut / darinnen ein ecketer Same waͤchſt / wie die Weinkoͤrner: Die Stengel ſeyen ſchmal / zart rauh vnd ecket: Wachſe auch mit viel ſchmalen krummen Wurtzeln / ſehr durch⸗ einander geſchraͤncket / mit angehenckten Zaſeln / welche auch gas eines guten lieblichen Geruchs ſeyn / vnd am Geſchmack ſcharff. JII. Das ander Geſchlecht har viel knodichte dünne vnd fcharfe fe Wurtzeln / am Geſchmack etwas ſcharff vnd bitter / riechen aber nicht ſo lieblich als an dem erſten Geſchlecht: Die Blaͤtter liegen auff der Erden / etwas runder onndranherdannanderandern Haſelwurtz / an Vmbkreiß etwas vneben: Der Stengel klein vnd haͤrig: Die Blumen ſeyn den Chamillenblumen etwas Waſſerſchmaltzblumen / Goldt Wiefenblumen/] geel G: gleich! außgenommen daß ſie fleiner ſeyn / enes guten Geruchs Wießblum / vnd Mattenblum: Lateiniſch Populago, Caltha paluſtris. Etliche halten ſie für ein peciem tuſsilaginis, aber Dodonzus iſt gar darwider. [ Niderländifch a; Engliſch Marfch Marigold. Welſch Farfugio. ; mit gefüllten Blumen wird in Beyern genannt Rucker⸗ zu· Von dem Gebrauch der Dotter⸗ blumen. D Odonzusfchreibet/ es werde die Blume nicht gebraucht inder Artzney / dann jhre Tugenden ſeyen noch vnbekandt: Bockius ſagt / die Kinder treiben jhre Kurtzweil darmit. [ Es ſchreibt Camerarius, daß zu Nuͤrnberg das gemein Volck die gedoͤrrten vnd gepuluerten Dotterblumen in einer Bruͤe / o⸗ der Söffel vol Wein / zu frühe im Bett brauche / vnd ſchwitze dar- c auffdie boͤſe Farb von der Gelbſucht damit zuuertreiben / welche EI dann durch den Schweiß außzudringen pflege. ] Das XX XI, Kapitel. Bon Nafelwurg. 1. Haſelwurtz. Aſarum. AN SS N — —R NEN au UI, RD ! } x RZ * In | 4) — ——/— M Ü AN ON \ SIG EN N 9 Di | / Il ILDN N) iR N Ve On der Haſelwurtz ſchreibet Diofcori- Ro des, (l.) daß jre Blaͤtter dem Ephew gleich ſeyen / allein daß fie kleiner und runder ſeyn / ¶ ſchwartz⸗ 2 ) N Das erfte Befchlecht wächft an ſchattechten Orten / in Hecken vnd Wälden/[ vnd bluͤet zweymal im Jar / nemlich im Früling / vnd Herbſt / vnd wird geſamlet vonden is. Tag Auguſti / biß auff den achten Septembrig. ] Das ander find man auff den Gebuͤrgen: Bluͤet im Herbſt Von den Namen. rabifch Afaron. Welſch bachara. Frantoͤſiſch Carabel, [ Cabaret on Oreille d home.] Syaniſch Afara bawcara. Boͤmiſch Kopytnök-Englifih Afara bacca. Niderlaͤndiſch Haſenwortel. Maͤußooren) | G: heift Griechiſch ο. Lateiniſch Afarum. A⸗ 11 Haſelwurt Aſarina Matthioli. 4 Von der Natur / Krafft / vnd Engenfchaffe der Haſelwurtz. RJe Wurel der Haſelwurtz iſt warm im andern / vnd trucken im dritten Grad. — Inner⸗ Hrn Öff Cara), Afara ba, Drling Syn Innerlicher Gebrauch. Iofcorides ſchreibet / die Haſelwurtz habe ein Krafft damit ſie erwaͤrme / vnnd den Harn treibe: Werde derohalben nutzlich gebraucht wider die Waſſerſucht / vnd wider die alte lang⸗ wierige Wehethumb der Huͤfft ¶ Keichen vnd Huften- ] Es meldet auch Dioſcorides daß ſieben Quentlein deß Puls uers mit Honigwaſſer gttruncken / treiben vnd purgieren die boͤſe Feuchten durch den Stulgang wie die Nießwurtz · Es beduͤnckt mich aber / es werde deß Puluers zu viel ſeyn / dann es leichtlich wiedervmb durch Wuͤrgen außgetrieben wirdt. Wenn man die Haſelwurtz in Wein legt vnd darvber trin⸗ cket / thut ſie wol dem erkalten Magen / vnd ſonderlich fo man ein wenig Calmus vnd Nägleindarzunimpr: Solcher Wein be⸗ kompt auch wol der erkalten Leber / eroͤffnet die Verſtopffung der⸗ ſelbigen / [und deß Miltz] vnd erledigt fie von vielen Gebrechen nn vervrſacht werden’ als da iſt / Geelſucht vnnd die Wafe erſucht. Fernelius ſetzet auch die Haſelwurtz vnter die Artzneyen ſo zu dem erharten vnd verſtopfften Miltz gebraucht werden: Vnnd ſagt / daß ſie gut ſey zu den langwirigen Febern. Matthiolus ſaget daß fie ein gute Artzney ſey dem Bauwers⸗ volck ſo das Feber haben / wann ſie ein Handt voll der Blaͤtter in Wein oder Honigwaſſer ſieden / vnd ein wenig Zimmetrinden vnnd Muſcatenbluͤt darzuthun / vnnd etliche Tag fruͤhe einen warmen Trunck darvon trincken / ſo treibe es durch den Stul⸗ gang die Gall vnd auch Schleim / davon das Feber kommen fey- [Aber ſchwangere Frauwen ſollens nicht trincken / dann es ohn Schaden / jihr vnd deß Kindts nicht geſchehen wuͤrde. Wer viel Schleims vnnd auch verbraͤnte faule Gall vnnd Feuchtigkeit im Magen befindet / vnd ſich gern wuͤrgen woͤll / der nehme ein Quentlein deß Puluers von der Haſelwurtz mit war’ mem Bier / oder Honigwaſſer ein / vnd bewege ſich darnach wol / ſo treibet es dieſelbige boͤſe Materien vber ſich durch das Brechen auß / wann es nichts ſchaffen wil / fol man einen Finger in Halß ſtecken / vnd jhm herouß locken: Dieſes kan man auch brauchen in den faulen Magen Febern / vnd iſt vielen gar wol bekommen / fo lange Zeit mir dem Feber ſeyn geplagt geweſen. Die Weiber, denen jhre Menfes verffehen die follen vber Haſelwurtz vnd Beyfuß trincken / fogenefen fie wieder vmb / vnd bekommen jhre Zeit. [Zum einbeigen nimbt man eines Loths ſchwer: deß Puluers aber von eim Quintlin biß auff zwey . Jedoch auff ein halb Loth allein gebraucht wuͤrcket durch den Stuigang / zu drey Quintlin D treibt es den Harn:eing Loths ſchwer / befuͤrdert der Frawen Zeit: anderthalb Loth mit Meth getruncken / macht es ſchwitzen / ſo es zu rein gepuluert macht es viel eher kotzen dann zum Stulgang / vnd ſo mans zu hefftig kocht / verlieret auch ſein Krafft: vnd ſo man zu viel dieſer Wurtzel zu anderen purgierenden Artzneyen nimbt / ſo führer fie deren Wuͤrckung vielmehr oben auß. Etlich geben die Blaͤtter im Meyen den Pferden vnder jrem Futter / davon fie ſich reinigen / vnd mutiger davon werden.) Euſſerlicher Gebrauch. Haſelwurtz wirdt ſehr gelobt das bloͤde ſchwache Haupt vnd Hirn | foder Mangel von Kälte] zu ſtaͤr⸗ cken / ein Saugen darauß gemacht / vnd das Haupt dar⸗ mir gewaſchen. vnd behaltet die Haar.) E Ein gute Hauptlaugen zu kalten Gebrechen deß Haupts und deß Hirns: Nimb Haſelwurtz / Salbey / Maioran / Chamillen vnnd Betonien jedes ein Handt voll: Lorberblaͤtter Sauandel vnd Roſmarein jedes ein halbe Handvoll / rtte Roſen vnd Wer⸗ muth / jedes gar ein wenig : Solche Stuͤck in ein Saͤcklein ge⸗ ehan vnd in die Laugen geleget / darnach das Haupt ſtetigs dar⸗ mit gewaſchen. [Die Blaͤtter wol gerſtoſſen auff das Haupt gelegt / ſtillet den Schmertzen deſſelbigen Dioſcorides ſchreibt / man vermiſche auch die Haſelwurtz vn⸗ zer die wolriechende koͤſtliche Salben. Das Ander Buch / von Kreutern. F *—* Von Haſelwurtz Del. Je Wurtzel wirdt in Baumoͤll gelegt / vnnd wirdt an der Sonnen den Sommer vber gekocht. Diß ge⸗ © brauchen fit wider das Frieren vnd Schaudern def Fiebers/ ein Stund vor deren anfunfft den Ruck grad vnnd die Fuͤßſolen warm darmit gefalber : etliche thun auch das Ladanum darunter: nacht auch zugleich ſchwitzen . — 230R Hafelwursfafft. >) BE der Haſelwurtz wirdt auch ein Safft gepreſt / welchen man mit Thucien vermiſcht / vnnd in die Augenwinckel troͤpffet / ein klar Geſicht darmit zu machen. Es wirdt auch dieſer Safft gebraucht die Fell vñ Woͤlck⸗ G lein der Augen darmit hinwea zu nemen. ¶Dieſer Safft legt den Weibern die Geſchwulſt der Bruſt nach der Gebaͤrung. Wirdt zum Brandt der Glieder gebraucht: daran gerochen / fuͤrdert den Schlaff. Der Safft auß den Blaͤttern gepreſt oder nur im Munde gekaͤwet / macht fogen: brauchens deßhalben auch in viertaͤgi⸗ gen Fieber mit Zimmet / Muſcatbluͤet vñ dergleichen vermiſcht: oder ſiedens nur ab mit Wein vud Honig / vnd thun die vorge⸗ melte Stuͤck hinzu. Von Haſelwurtzwein. Je man auß der Haſelwurtz einen Wein bereyten ſoll / davon fan man leſen bey den Wermuthwein. Diefer Wein iſt su vielen kalten Gebrechen gar dienſtlich / dann er befompr woldem ſchwachen Her sen fo fehr klopffet / vnd zittert: Thut wol dem Falten Magen / den⸗ ſelbigen erwaͤrmet er / verzehrt die boͤſe Feuchtigkeit darinne / vnd beweget etwas zum Stulgang Welche ein kalte Leber haben / vnd vom groben Schleim vnd Gall verſtopffet iſt / die ſollen ſich fuͤrnemlich dieſes Weins ſte⸗ tigs gebrauchen / dann er ſtaͤrcket die Leber / eroͤffnet dieſelbige / vnd treibt die böfe Materien durch die Harngaͤng auß dem Leib: Iſt alſo gar nuͤzlich vnnd gut den Waſſerſuͤchtigen vnnd auch den Geelſuͤchtigen. Deßgleichen auch den Miltzſuͤchtigen / vnnd die jenige ſo ein kaltes Haupt oder Hirn haben / ſollen dieſen Wein in jhrem ſte⸗ tigen Gebrauch haben- [Bon gebrantem Haſelwurtzwaſſer. | 0 S wirdt von Kraut / Blumen / vnd Wurtzel wann fie in beſter vollkom̃enheit / wol geſaͤubert und wol zerhackt / ohn allen zuſatz gebrant / oder mit gutem Wein wolge⸗ ſprenget / etliche Tag erbeitzt / en gut Waſſer abgezogen. Diſes auff zwey oder drey Lorh getruncken / oͤffnet alle Verſtopf⸗ fung der Leber / Nieren / Blaſen / vñ Beermutter:treibt den Harn / vnnd der Weiber Reinigung / vnnd erwaͤrmet ſolche Glieder: treibt auch die Nachgeburt. Iſt auch den Waſſerſuͤchtigen nutz innerhalb / auch vber die Leber gelegt. Das ſo ohn allen zuſatz iſt nicht fo hitzig vnndtrucken: dieſes mit grauwen Augſtein ſo zuvor ſuhtiel abgerieben vermiſchet vnd deß Nachrs ein troͤpfflein indie Augen gethan / vñ am Mor⸗ gen die Augen mit dem lautern Waſſer wol gewaſchen laͤuteret die rrüben vnd finſtern Augen.) Bon der Krafft der Aſarinæ. heiſſer vnnd truckner Natur ſey / ſaͤubere vnd zertheile. K IS der andern Haſelwurtz ſchreibet Matthiolus, daß ſie Vnd wen mã das Kraut in Wein trincke / oder dy Pul⸗ uer eines Quintlein ſchwer in Wein neme] forreibeeg den groben Schleim vnd Melancholey auß: Sey gut wider die Waſſerſucht vnd Geelſucht: Schmertzen der Frantzoſen vnnd deß Zipperlein / Fallenden Siechtag / vnnd halben Schlag: toͤdte die Bauchwuͤrme.] Treibe auch den Harn vnnd der Frauwen zeit. Pp ij Das 401 men —— Sehen nn en nennen ——— — —— DEH | — F | ! ' ’ & } # ki: N BL I J Ki h h E hir. —14 u h 14 Hl im N je 1 EN I 1 N | d — —— —— — — 452 D. Sarobi Theodori Tabernemontani, A Das XXXIL Kapitel. | F lang / auff welchem ſchoͤne roſenfarbe Blumen wachſen / eines lieblichen Geruchs: Die Wurgelift wie ein Ruben anzufehen, Von Froſch Biß. außwendig ſchwartz vnd jnwendig weiß / mit viel dünnen Zaſeln Froſch DIR. behencket / eines bittern vnd ſcharffen Sefchmacke. Ranæ morlus. rain ee | Cyclamen. > eN ai A \ Ich Mn | ME J Sr VER * Sl a ARTS B I \S ) N z 9 KR G B9 TEE IE N RER AS Er), IST Sa VAN DIZARIYZ | Ba MN | G E Iß Waſſerkraͤutlein befchreibet Dodo- næus, daß es an ſtatt feiner Wurtzel Eleine Faͤß⸗ lein habe / welche vnterſich wachfen: Seine Blaͤt⸗ ter ſeyn klein vnd rundt / faſt wie an der Haſel⸗ wurtz / doch kleiner / welche auff dem Waſſer ſchwimmen / zwiſchen den Blaͤttern kommen lange Stielein herfürdaran kleine Bluͤmlein ſtehen mit drey werfen Blaͤttlein vnd Mitten gelb / faſt wie am Waſſerwegerich / allein daß dieſe etwas groͤſſer ſeyn Es ſchwimmet auff den Waſſern: Bluͤet im Julio. Von den Namen. Ari Biß wirde Sateihifch genennt Ranz morfus, + Etliche nennen es auch Nymphzam paruam. Nider⸗ laͤndiſch Cley plompen / vnnd Vorſchenbeet. Engliſch Froggu Bat.] Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft deß Froſch Biß. Swirdt diß Kraͤutlein gar nicht gebraucht Dodonæus vermeinet / daß es ein ſpecies ſey deß Potamogeitonis, Soon habe ein Natur wie daſſelbige / nemlich daß es kuͤle und zuſammen ziehe. Das XXXIV. Capitel. Don Schweinbrodt. | a As Schweinbrodt befchreibe Diofcori- N des, daß es Blätter habe dem Ephew faſt gleichy. welche auff dem Ruͤcken braunrot ſeyn / auff der FF andern Seitenraber mit weiſſen Flecken beſpren⸗ get / legen auff der Erden außgebreytet. Der Sten⸗ gel ſtehet bloß ohn Blaͤtter / zart und glat / vier oder fünff Finger Waͤchſt in feuchten Aeckern / an ſchattechten Orten vnd vn⸗ ter den Hecken: Bluͤhet im Fruͤeling vnd auch im Herbſt. Von den Namen. Chweinbrodt oder Saͤuwbrodt und Erdtapffel — Erdt⸗ nabel | heiſt Griechiſch und Lateiniſch Cyclamen, Cy- claminus, Panis porcinus, Malum terre. Arabiſch I Buthermarien. Welſch Cyclamino. Franköfifch Pain de pourceau. Spaniſch Pan de puerco. Böhmifch V Vorech Sprinsky. Engliſch Sevvbread. Niderlaͤndiſch Eerdt appel. Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft deß Schweinsbrodts. Chweinbrodt iſt warm vnd trucken im dritten Grad. Oribaſius ſchreibet es zertheile / zertreibe / ſaͤubere / eroͤfne die Adern / vnd ziehe auß [Es wirdt aber fuͤrnemlich die Wurtzel zur Artzney gebraucht / welche im Herbſt ſol ein⸗ geſamlet werden / zerſchnitten vndan ein Faden auffgefaſt wer⸗ den wie Schwertelwurtzel / vñ bleibt nach etlicher Meinung ſechs oder ſiben Jahr gut: vnnd ſoll man die duͤrre jnnerlich biß auff drey Quintlein / die friſchen aber nicht vber ein Quintlein ſchwer x gebrauchen. Vnd iſt der Safft fräfftiger dann die Wurtzel Innerlicher Gebrauch. dieweil eg in feiner operation zu viel ſtarck iſt: Vnnd ſonderlich ſollen ſich ſchwangere Weiber darfuͤr huͤten / dann es der Frücht gar leichtlich groſſen Schaden thut. Ja ſo auch ein ſchwanger Weib / ſagt Dioſcorides, darvber gehet / ſey es ſorglich / es moͤchte ein vnzeitige Geburt darauß entſtehen . Dioſco· SPS ift diefes Kraut nicht wol innerlich zu gebrauchen, 3 fe, N, nen NRͤ ten und A Jul) men, Cj- z. Aradiif ſiſch Paindı ch Spri) haft itten Ent bere criffu nemlichd ahſt ſolen⸗ ee has uf elein ihn Burke ſt In th paden th 55 parat un da Diolo" ehrauh * Das Ander Buch / von Kreutern 453 Dioſcorides vnnd Ægineta ſchreiben / wenn man deß Pul- uers von der Wurtzel drey Quintlein ſchwer mit Honigwaſſer einneme / ſo treibe es das Gewaͤſſer vnnd kalten Schleim durch den Stulgang / [bringe den Frauwen jhre zeit.] Iſt aber fein fichere Purgation. Plinius ſchreibet / die Wurtzel werde nuͤtlich wider die Schlan⸗ gen Biß getruncken. Etliche gebrauchen ſich dieſer Wurtzel wider die Geelſucht vnd Waſſerſucht / wie dann auch wider die Miltzzſucht / aber mar Fan ſo baldt mehr Schaden / dann Nutzens darmit außrichten: —— ſie nicht ohn groſſe Fuͤrſorg ſoll im Leib gebrauchet werden. Dieſe Wurtzel vnter den Wein gethan macht bald truncken. | Das Puluer vonder gedoͤrrten Wurtzel wirdt von erlichen geben denen fo ſchwerlich athmen oder Feichen. Geforeen in Wein oder Waſſer vnnd getruncken fol dag Stimmen fo von kalter Feuchte entflanden milteren- Friſch eingenommen macht erbrechen : treibt den Schweiß vnnd Harn : reinigerdag Geblůt von der duͤnnen gefalgenen derbranten Ballen. Wider die Geelſucht gebe man dreyer Quintlein ſchwer mie ſuͤeſſem Wein) oder mit duͤnnen leichten Honigwaſſer / derfie aber trinckt / muß in einem warmen Gemach von allem Wind vnnd Kälte gefreihet / ſich in ein Beth legen / wol zutecken / vnnd zum ſchwitzen halten / dann alſo treibt es einen gelben Schweiß ſichtbarlich auß. | Eufferlicher Gebrauch. H D Iofcorides ſchreibet die Wurtzel mir Eſſig oder Honig vermiſcht ſaͤubere die Haut heyle die Wundenjverbeflere die böfe Geſtalt de Angeſichts / vnnd wehre dem auffallenden Haar / [nnd ſchrunden der Haͤnd vnnd Fuͤß fo vom Froſt ent» ſprungen.)] Er meldet auch / daß die erfrorne Fuͤß / die verruckte Glieder vnnd die Geſchwaͤr ſo auff dem Haupt wachſen / nuͤtzlich mit der Bruͤe gebehet werden / darinnen die Wurtzei geſotten iſt. Dieſe Wurtzel in Oell geſotten vnd mit demſelbigen ſolche ſchaͤden beſchmieret / beſchleiſt ſie nach der Heylung- Ein gut Saͤlblein kan man bereiten zu den auffgebrochnen Ferſen vnnd Haͤnden / ſo im Winter auffbrechen mit groſſem Schmertzen So man der Wurtzel eine nimpt / außhoͤlet vnd mit. Oellffůllet / in warmer Aeſchen wol bratet / hernach geſtoſſen ein wenig neuw Wachs darvnter gethan / damit es ein duͤnnes Saͤlblein geb. ] “ Fernelius ſchreibet / wenn man die Wurtzel ober dag Pilk, lege / ſo vertreibe fie die harte Geſchwuͤlſt deffelbigen. Galenus ſagt / daß man fie vnter andere Argneyen vermiſche die harte Beulen vnnd Kroͤpff darmit zu erweychen vnnd zu zer⸗ eheylen. Die Wurtzel wie ein Mutter zaͤpflein gebraucht / fuͤrdert die menfes mit Gewalt / ſoll aber mit Bedacht gebraucht werden. [ So man einer geberenden Frauwen die Wurtzel an den Schenckel henckt / gehet die Geburt deſto eher von ſtatten. Die Wurtzel in altem Baumoͤll geſotten / vnd angeſtrichen / heylet die Geſchwaͤr gantz su : aber gedörzt und gepuluert ft gut zu den faulen Wunden vnd Schaͤden.) Es befchreiber der hochgelähtre Her? Matthiolusein fuͤrtref⸗ liche Artzney auß dieſem Schweinbrodt / widerdie Schmersen vnd Sauſſen der Ohren: Nemlich alſonimm der geſaͤuberten Wurtzelj. Loth / aqua vitæ acht Loth / vier Pfirſingkern vnd ſo viel bittere Mandeln: Zerſtoß die Kern vnd lege fie ſampt den Wur, tzeln indagaqua vitz, laß fie die drey Tage darinnen liegen / dar⸗ nach trucke es durch ein Tuͤchlein / vnd behalt folch Waſſer / wenn du wilt ſchlaffen gehen / ſo troͤpffe ein Troͤpflein oder zwey warm in das Ohr / vnd ſtopffe es mie Baumwoll zu ſolchs thue etliche Tage nacheinander / ſo wirdt es beſſer. Oder ſo man die Wurtzel außhoͤlet / voller Mandeloͤll thut / F vnd vnter die heiſſen Aſchen bratet / darnach den Safft außtruckt vnd in das Ohr tropffet. Oder nimb ein halb Pfund Schweinbrodt Wurtze / ſchab ſie mit einem Meſſer vnnd zerſchneid ſie klein / geuß darvber drey⸗ erley Oell / als Chamillen/ Roſen vnnd bittern Mandeln / jedes zwoͤlff Loth / ſeude es halb ein / danach ſeyhe es durch ein Tuch / von dieſem Dell laß vier oder ſechs tropffen warm in das krancke Ohr ſo du wilde ſchlaffen gehn. Die abgeſottene Wurtzel aber leg warm vber das gantze Ohr / verbindts wol / fruͤhe thue es hin⸗ weg / vnnd waſch das Ohr mit gutem Wein : diefes gebrauch sehen Tag nach einander/danneg hilfft gemaltig. Man brauche auch die Wurgel um Clyſtiren im Bauch⸗ — ſo von taltem Schleim oder Winden ſich erregt. Die friſche Wurtzel vnnd Kraut zerſtoſſen / Pflaſters weiß 6 ge iſt ein treffentliche Artzney fuͤr Schlangen IB. Don diefer Wurtzel Sent;äpfflein bereye / mir Wol⸗ len in ſolchem Safft wol genege / filrderer den Sub gang. Das Puluer von der Wurtzel für ſich ſelbſt oder mit Honig oder Eſſig vermiſcht / truͤcknet die flüffigen Wunden vnnd Schaͤden.) * Von dem Schweinbrodt⸗ ſafft. Je man den Safft auß dieſem Kraut oder Wurtzel 4 bringen Fan ı fe bey dem Wermuth Saft erkläre K worden. Dieſer Safft iſt fo ſtarek / daß wenn man den Bauch darmit beſtreichet [und in den Nabel thut ) ſo tredt er zig Stul / vnnd toͤdtet die Frucht in Mutterleib / wie ſolches Gale⸗ nus bezeuget. Paulus Ægineta ſchreibt lib. 7.deremedica,dag der Safft mit Baumwol vbergelegt die Hæmorthoidas oder Gſden- adern eroͤffne. | [Der Safft eines halben Loths ſchwer / mir fo viel Mofenhos nig vermiſcht ‚ein wenig Muſcatnuß und Maſtir daru gethan / vnd eingenommen / macht Stulgaͤnge / oſfnet die Verſtoffung der Lebern / vnnd deß Miltzen / hilfft alſo wider die Waſſer⸗vnnd Gelbſucht. Er; | Der Safft vonder Wurgel durch die Naſe in ſich gezogen / reiniget das Hirn / nimpt den langwirigen Wehetagen deß Haupts.)] | Diofcorides ſchreibet / daß der Safft mir Honig vermifche vnd angeſtrichen die Staarfell heyle / vnd ſchaͤrffe das Geſicht / doch ſoll man ſich darmit fürfehen. ¶Dieſer Safft verzehret Kroͤpffe / vnnd allerley hardte Geſchwulſt. Mit fo viel Braunnellen Waſſer gemenget / vnd darmit gurglet / it gut zu den Halß geſchwaͤren. | Wider das Naſenbluten: Nimb den Safft von dieſer Wurtzen / vnnd Wegrich / jedes gleich viel / thu darzu ein wenig Weirauch / Aloes / vnnd Myrehen / netze darein Baumwollen/ ſtecks in die Naſen: ſtreich auch dieſe Artzney auff ein Tuͤchle/ vnnd bindts vmb die Stirn / es verſtellet das Blut bald. Wie auch das gebrante Waſſer in die Naſen gezogen ſtellets wunder⸗ barlich.) Der Safft mit Honig vermiſcht / ſoll die Mundtfaͤul vnnd Geſchwaͤr der Zungen gar wol heylen Matthiolus ſchreibet / daß wer bey der Schaam zerbro⸗ chen ſey / der fol mit dieſem Safft das auffgeblafen Bezeuglein offe ſchmieren / ſo muß das außgefallen ding widerumb hinder⸗ fig tretten. ¶Wem der Mraftdarın für den Leib gehet / der ſoll dieſen Safft mit Eſſig vermiſcht / anſtreichen / es treibet jyn widerum hinein] —— — — — ET u — — ———— — — — ps "I < — — ⁊ Te ——— mr m —— —— — = ee nn i N) | ! | | ki ag J ka rei En EL ER Br Im | | En 9 a Ip; \ Ye | b 4 h\ A — 9 13 % ¶Von dem Schweinbrodt Salbe / ſo Vn⸗ guentum de Arthanita. eine von wenigern / die andere von mehr ſtuͤcken / die kleine vnd groſſe Salb. Die kleinere / ſo Vnguentum de Arthanita minus etwan Voguentum ſolutiuum genennet wird alſo bereyt. Nim̃ deß Safft von dieſer Wurtzel / deß Saffts von Farnkraut Wurtzel oder Engelſuͤeß Wurtzel / Attich Safft / jedes acht Soth) N Vß dieſer Wurtzel werden zweyerley Salben bereytet / die Tamariſcen Safft oder Holderblärter ſafft zwey Loth: blauw Llien oͤll ein Pfund / deß Schmaltz von Schaffwollen geſotten / dritthalb Quintlein (andere nemen fuͤnff Loth / Summit Am⸗ moniaci vnnd Bedellij jedes ein halb Quintlein (andere nemen drey Quintlein) in Eſſig erweicht: neuw Wachs ſechs Sorhy nardianderthalb Quintlein / vñ mach nach der Kunſt ein Salbe. So man aber den Safft nicht haben kan / ſoll man der duͤrren Wurtzel ſechs Pfund nemen / zerſtoſſen / vnd in Waſſer ſieden / als dann den Safft empfahen. Die groͤſſere wirdt auff folgende Weiß bereitet. Nimb deß Saffts dieſer Wurtzel anderthalb Pfundt / kleine Hundtskuͤrbſ⸗ lein Safft ein halb Pfunde / blaw Sittenein Pfundt / friſchen Butter ein halb Pfundt / deß Marcks von Coloquint Oepffel vier doth / Engelſuͤß Wurtzel ſechs Loth / Ruphorbij ein halb Loth / die duͤrren Stuͤck ſollen rein zerſtoſſen werden / vnd in den Safft vnd Oel auff acht Tag erbeigen beheb vermacht: demnachlaſſen B Cappreß Wurtzel Rinden anderthalb Loth / frembden Epic» ob einem Feuwer gemach ſieden / durchſeihen / vnd Gummi Se- rapini dritthalb Quintlin / Myrrhen ein halb Loth darzu thun / welche zuvor in Eſſig ſollen erweicht werden / laß wider ſieden biß C die Safft verzehrt werden / dann thue weiter darzu / neuw Wachs fuͤnff Loth / Rindts Gallen drey Quintlin. Wann mans abheben wil ſoll darin geſehet werden nachfolgendes Pul uer von Scammonea, Mezereon Blaͤtter / oder Seydelbaſtſa⸗ men / Coloquint / jedes drithalb Quintlin / Euphorbij ein Quint⸗ lin’ Steinſalb anderthalb Quint / Turbith Wurtzel dritthalb Quint / Ingber / langen Pfeffer / Chamillenbluͤen / jedes ein Quint / ruͤhrs wol durch einander vnd laß erkalten. Dieſe beyde Salben werden gebraucht den verharten Bauch darmit zu erweichen vnd oͤffnen / auff den Nabel vnnd vmb die Macht hervmb geſchmiert / vnnd wol hinein geriben / auff den Magen geſalbt macht kotzen: toͤdtet die Wuͤrm vnd treibts auß. Den Waſſerſuchtigen ſehr dienſtlich / dann fie die waͤſſerige Feuchte haͤfftig herauſſer zeucht. Das XXXV. Capitel. Von Feigwartzkraut. On dem Feigwartzenkraut ſchreibet Dio⸗ > (corides, daß es viel kleine Wurtzeln habe bey ein⸗ ander haͤncken / weiß vnd knoͤpfficht / auß welchen Z etliche ſeyn wie Weitzenkoͤrner / gemeiniglich drey oder vier neben einander / mit angehenckten Zaſeln. Auß der Wurtzel kommen kleine / weyche vnd zarte Stenglein/[ vier oder fuͤnff Finger lang / die auff der Erden Eriechen | anmelden die. gelbe geſtirnte Buͤmlein erfoheinen: Seine Blätter ſeyn dem, Ephew gl eich / allein daß fie runder ſeyn vnd faſt glitzendt. Rn Waͤchſt an den reinen vnnd feuchten Wieſen / Bluͤet im Martio. Von den Namen. Eigwartzenkraut / wirdt auch genennt klein Schoͤlkraut / + Schörboefsfraut/ [ Meyenkraut / Feigblattern / Ep⸗ Spich / Rammenhoͤdlein.] Biberhoͤdlein vnd Pfaffen⸗ hödlein. Griechiſch zerıdevrov wunpen Sateiniſch Che- lidonium minus , Scrofularia minor. Arabiſch Memiten. Welſch Celidoniaminore. [ Fauofeelle ] Frangöfifch Caulonsdes preftes. [ Couillons depreftre ‚perite Efclete ] Spaniſch Serofularia | 3% D. Jacobi Theodori Tabernzmontani/ F Feigwartzkraut. Chelidonium minus. \Y — — ED SE — 66 N, minor. Boͤhmiſch Celidony menſſy. Engliſch Pile vvorte or Fıgvvort. Niderlaͤndiſch / cleyne couvve, Spene cruydt.] Von der Natur / Krafft / vnd Wirckung deß Feigwartzenkrauts. M ſchreibet Galenus, daß diß Kraͤutlein warm vnd tru⸗ cken ſey biß in vierdten Grad: Sey gar ſcharpff vnnd RNange⸗ daß es auch braͤnne vnd auffaͤtze: Aber dieweil vnſer Chelidonium minus bey weitẽ nicht fo hitzig iſt / ja vielmehr kalt und feucht gefpürer wirdt / kan es gar nicht zu den Falten Gebreſten gebraucht werden’ darzu es von Galeno, Dio- ſcoride vnd andern mehr iſt beſchrieben worden [Die Blumen vber Nacht in Wein gelegt / vnd frühe warm im Beth getruncken / vnnd geſchwitzt / ſoll wieder die Gelbſucht dienen. Die Wurtzel von dem Kraut friſch angehenckt / ſoll ein ſon⸗ | derlich gue Artzney feyn wider den vberflüffigen Gang der Gul⸗ K den Yder. ] Eufferlicher Gebrauch. „2° fehreiben dieSimpliciften, vñ gibf es auch die Erfah⸗ 2 rung / daß diß Kraut ein fonderlich Erperimene ſey zu den Feigwartzen /diefelbige zu vertreiben / alſo / daß man die friſche Blaͤtter vnnd Wurtzeln jerſtoͤſt vnd vberlegt / oder aber das Puluer darvber ſtreuwet. Es wirdt auch geruͤhmet wider den Scorbutum oder Schoͤt⸗ bock / das Kraut in Salat geffen- Diofcorides ſchreibet / daß die Brühe, darinnen Feigwar⸗ tzenkraut geforten mit Honig vermenge / vnnd wieein Gurgel⸗ waſſer gebraucht / das Hirn und das Haupt reinige / zertheile auch den groben Schleim in der Bruſt / welchs doch nicht von vnſerm Chelidonio ſoll verſtan⸗ den werden. | Das ; Das Ander Buch / von Kreutern 455 Das XXX VI. Gapitel i Das XXX VII Capitel. ’ Bon Eindtatt, Bon Drayblämlein. Vnifolium. Ma en. 2. N u. — N N N\ \ ) \ e n | I il | i Aybluͤmlein ſeyn ee vnd rot: ¶) Das erſte mit den weiſſen Bluͤmlein / hat ein N! | FENES Inblart hat ſubtile safechte Wurtzeln mit duͤnne zaſichte / weiſſe vnd queckichte Wurtzel/ mie Mt | Ey) welchen es hin und wider kreucht / auß der Wurkel welcher es fich weit außbreiter : auf der Wurhel in m %) 15 waͤchſt ein einiger Stengel’ [fodünn bintzechtig / waͤchſt ein zarter [glatter / dreyecketer) Stengel / | wei Re nicht vber Spannen hoch | daran es fiir feinee welcher zwiſchen den zweyen grünen langen vnd zuſammen ges in si Blüet ein Blatt befompe/ | welches rundiere iſt drungenen Blättern herfuͤr bricht / an welchem erfttich fuͤnff oder MM vnnd doch ein wenig gefpist wenn es aber bluͤhet / ſo gewindt es ſechs weiſſer runder Knoͤpfflein geſehen werden / gleich wie Erß, N noch eines: [durch welche das rund Stenglein gehet) obenam ſen / welche fich gegen dem May auffehun / anzufehen wie ein il D Stengel vberfompt es weiſe geſtirnte ¶ wolriechende ]) Blüme I rndes Cymbalglöcktein onten herumbein wenig ſcharttechtig / J um lein / darauß endlich rote Beerlein werden. * in welchen ein purpurfarbes oder goltgelbes Flecklein geſehen MM Es waͤchſt an fhartichten Orten: Bluͤhet im Majo. wirdt: Eines ſehr lieblichen vnd freundtlichen Geruchs und bir. 9 | terr Geſchmacks / wenn die Blümlein verfallenfo find man ger i) of Bonden Namen. | enden Herbftanden Stielenrore Körner / wie die roten Co, 4 Jul : len oder Spargenförner ‚| Ye De rallen oder Sparg . ; M Inblatt wirdt Lateiniſch Vnifolium. Niderlaͤndiſch Das ander Geſchlecht iſt dieſem inallen Stücken gleich / auß⸗ Enblat Enguſth One blade. |genenne ;Dodonzusipif genommen dafesrore Blümlein oberfommer. | | OS esfeyein Befalechtder Mayblämlein. Sie wachſen gern an feuchten Orten in den Wälden: Blůen im Majo. | ih ¶Von der hen Gebrauch deß | Bonden Namen. in Aybluͤmlein [oder Zaucken ] heiſt Lateiniſch Lilium S meldet Dodonæus, daß die gepuluerte Wurtzel conuallium, Fuchlius nennet es Ephemerum non Ei: eines Quintleing ſchwer in Eſſig vnnd Wein / oder lethale. Welſch Mugethi, Boͤhmiſch Lilium con- dr Waſſer vermiſchet / zu den Peſtilentziſchen Beulen werde uallium. Frantzoͤſiſch Grand mugnet. EngliſchCon⸗ 9 E eingegeben. | Ei; ual Lillies. Niderländifch Meybloumfene. ] * So hält diß Tragus für ein Wundtkraut innerlich vnnd Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd db eufferlich allen frifchen Wunden gugebrauchen. & Eygenſchafft der Wayblümlein. „u 2 ———— = fkopffung > Bann Or Je Mayblümlein ſeyn warmer vnd truckner Natur — aͤders ——— vnd Galenus toilk ie feyen vermifchter Narr: Daprı die | — ihre] 8 Wurgel ziehe etwas zufamen / fofeyn die Bluͤmlein I | — am Geſchmack bitter. Es iſt aber weder Kraut noch J I | 5 | Wurzel im brauch) / allein die Blumen / vnd fonderlich das ge⸗ | 4 J brannte Waſſer daruon] | Inner⸗ — — — ee re ee — —— —— — 456 D. Jacobi Theodori Tabern⸗montani / A H. Rote Mayblumen. kwkraͤfftig Gewuͤrtz darzu thun / als Zim̃et / Naͤgelein / Paradißholtz / | Lilium conuallium rubrum. | gelb Sandel vnd dergleichen/fo nicht allein das Hirn Vernunfft vnd Gedaͤchtnuß kraͤfftiget fondern auch das Hertz ſtaͤrckt vnnd erquickt / vnnd in den Ohnmachten dienſtlich: ziehens wider dar, mit ab / laſſens abermal wol durch ein ander ſteigen: zu letzſt ge⸗ ben fie jhm noch ein beſſern Geruch / mit Biſem / Ambra /Perlen vnd Kdelgefteinen.) Andere beſprengen die Bluͤmlein erſt mit ein vnd diſtillie⸗ ren darnach ein Waſſer darauß: Etliche laſſen ſie ein Tag oder Te a ——— — ——— — — — — * — — | # Er) \ 1 N zween / oder auch länger in Wein einbeigenond brennen darnach ein Waſſer darvon. ¶Ja auff die vier wochen / ſeyhen darnach den Wein ab diſtillieren jhn fünff malı onnd foman diefen Wein mit fechs Pfefferförntein ond ein wenig Sauandel walfernüst/ ſoll man fich dejfelben Monats für dem Schlag nicht beforgen. Alle Morgen ein Löffel voll davon getruncken vertreibt die G Daͤrmſucht.) | | Welche diß Waſſer woͤllen Fräfftiger haben die ſchuͤtten gu⸗ ten Wein] oder Maluaſier ] vber die Bluͤmlein / thun darzu ſo viel] Lauandel / Roßmarein / auch ein wenig Zimmettinden / Naͤglein on Muſcatenblůt / ¶ vermachen dz Glaß wol zu) laſſen es etliche Tag ſtehen Fan der Sonnen doch ruͤren es bißweilen / darnach gieſſen es ſamptlich in ein glaͤſern Kolben / ſtellens in ein Keſſel voll heiſſen Waſſers] vnd brennen darnach das Waſ⸗ fer darvon / [erlich mal nach ein ander | welches ſehr ſtarck vnnd kraͤfftig iſt zu allen oberzehltẽ Gebreſten deß Hertzens / deß Hirns / vnd anderer Glieder mehr. Bringt die verlohrne Sprach wider / dwiderſtehet dem Gifft gewaltiglich / treibt es auch auß dem eelh. ig ¶ Das gemein aufgebranne Waſſer ohne zuſatz ſtaͤrcket das Hirn vnd Hertz / ſo die Gicht haben ſollen ſich deß Waſſers ohn H vnterlaß gebrauchen / auch wider. den Schlag vnd Schwindel / —— — ein —5 Krafft hat fur alle ee 5 deß Hirns. ider alle gifftige Fieber / fuͤrnemlich fuͤr gifftige Schaͤdi⸗ — Days sung Br Würenden Qunden gerrunsfen vndgenehte Tuͤchlein ONE r ſich vor dem Schlag beforger / der neme Lauandel⸗ Es treibt auch den Harn vnd den Weiber ihre Reinigung: a B N Ar; 2 Tr Ss waſſer ſechs vntz / Mayblumen waſſer jedes zwey Vntz/ and in Kindes arbeiten auffein Söffel voll oder zwen eingeben iſt zerlaſſen Bibergeiloͤll drey oth / thu es in ein Glaß vnd es dienſtlich. Soll auch den Weibern die Milch wider bringen ſtelle es acht Tag an die Sonnen / wenn ſich dann j ⸗vnd mehren BEN mandts nicht recht befindet/der follein Söffelvoleinnemen: Iſt Etlich bereyren den Wein mir diefen Mayenbluͤmle / zur zeit aber jemandts mie dem Schlag berührer’ ſo ſoll man jhm ein deß Herbſts / vermifchen die dürren Blumen vnter die Weine göffelvoll einſchuͤtten / vnd auch die Schlaͤff darmit ſtreichen. trauben auff der Trorten.] * Wenn ein Kindt das Vergicht hat / ſoll ian nemen Mayi /⸗ bluͤmleinwaſſer und Rautenwaſſer jedes gleich viel / vnnd den Euſſerlicher Gebrauch. Kindt ein Söffelein voll oder mehr nach Gelegenheit / einſchuͤten. Wenn ein Menſch ohnmaͤchtig wird jhm baldt deß I Emeltes Waſſer euſſerlich an das Haupt oder Schlaͤff D ogaifers — — Bar *5 * B benimbt die Schmertzen deſſelbigen / ſo von Welche Perſonen auch ſehr zur Ohnmacht geneigt ſeyn / die Kälte vervrſacht werden: Staͤrckt auch vnd kraͤfftiget ſollen nemen Borragenwaſſer vnnd Meliſſen ucker jedes gleich das Hirn. viel / vnnd ſolche mit Mayenbluͤmleinwaſſer anmachen wie ein Ein Tuͤchlein in dem Waſſer genetzt vnd vber das Hertz ge⸗ Latwerglein vnd darvon effen. legt / benimpt die Ohnmacht deſſelbigen Im Mundt gehalten / Es bnde auch die Waſſer gebraucht das kalte blͤde Haupt bringt es die verlohrne Sprach wider, [oder auff die Zungen ge⸗ vnd das Hirn damit ju ſtaͤrcken vnd zu erqucken. ſtrichen. Es erlaͤutert auch die dunckelen finſtern Augen darein | uͤtzt wi Schlag / Tropffen vnd gethan. — A Ne Seragzrorft e Das Angeficht mit dem gemeinen Waffer wol gewaͤſchen / Wie man aber das Waſſer haben kan / lehret Matthiolus, Lnd von ſich ſelbſt laſſen trucken werden / macht ein lauter Anger nemlichtwenndie Blaͤmein noch friſch feyn vnndjhren guten ſicht / vnd vertreibt deſſelbigen roͤte. Geruch haben / ſoll man el He fen guten Weit Die erlambte Glieder darmit fleiſſig getwafchen werden be, ine Glaß ſchuůͤtten / darnach die Blumen darzu hun/ondals Fräfftigeriond nimbt das zittern der Händen. danndas —— die Sonnen fellen. Ki; Etlich haltens für ein fecret zu den Entzůndungen / Geſchwulſt [ Auff folgende weiß bereytet iſt ein koſtbarlich Krafftwaſſer x Verſehrung der heimlichen Orten /reine genetzte Tuͤchlein vber⸗ Nimm die friſchen Bluͤmlein wann fie vollfommenlich blühen, gelegt ropffe ſie von jhren Stielen / thu ſie in ein Glaß / geuß guten Mal⸗ uaſier Wi fonft ſtarcken vngeſchwebelten Wein darvber * Von Mayhluͤmleinſafft. ſich die Bluͤmlein darinn wol erbeitzen moͤgen / vermachs fleiſſig / Ei ſtells erlich Tagandie Sonnen / daß es wol durch einander järe: Je Augenaͤrtzet wiſſen den Safft auß den Bluͤmlein dann ziehe es ab: hernach ſeihe wider in ein geheb Glaß ſtells wi⸗ su bringen / vnnd halten denſelben wol auff zum Ge⸗ der an die Sonn / vnd laß wol durch einander ſteigen / ſo wirdt diß brauch. Waſſer fubril vñ viel ſtaͤrcker. So mans aber ſtaͤrcker haben wil / Dieſer Safft ſol treffentlich gut ſeyn zu den tuncke⸗ ſoll es wider vber die friſchen Blumen goſſen werden vnd ander ¶ len Augen dieſelbige hell vnd klar zumachen. Von Das Ander Buch / von Kräutern. R Adßhope 46 7 et Don MäpblämteinZudker. : I. Weiß wurn Mänlein. CE, NE Vs den lieblichen Blůmlein wodt aut Kin Cönlerua Polygonatum 11. latifolium minus, ulehſt Mu gemacht / wie auß den Veyeln oder Borragen Blumen. rim Diefer Zucker ift auch zu allen obermeldfen Gebreften gut / er ſtaͤrcket dag Hertz / wendet die Ohnmacht / vnd wi⸗ ddſtlh derſtehet dem Gifft: Bekoͤmpt guch wol dem blöden ſchwachen go Haͤupt / iſt gut den Kindern / ſo die fallende Sucht haben / vnd de⸗ dn nen / ſo ſich deß Schlags befuͤrchten Dach | „[ Zindere machen zu gleichen Suchen ein Zucker auß den roh⸗ | ten Beerlein. N in f — Von dem Maͤyblumleinol Mr — Vß den Blumen wirdt ein Oel alſo bereytet: Nimme 7 | B 4 der Blumen / vnd füle ein fauber Geſchirr darmit / ver- Meng machs geheb / vergrabs in ein Omeyſſen Hauffen ein G al i Monat lang, fofindeft einen diefen Soff darinn einem N ‚Del gleich. Diefer euſerlichen auffaeſtriechen / miltert die de) Schmertzen deß Podagrams ond anderer Glieder: dienet auch la auffgeſtriechen für die Darmgicht der tungen Kinder. Es foll bei auch die anfahende Maltzey / zum öfftern gebraucht / hindern / daß J fie nicht weyters vmb ſich frißt | Rus A. Das XXX VII. Gapitel. ie Don Weißwurtz 4 I Weißwurtz Maͤũlein. WW tad Polygonatum.t. iautohum. | ER 3 N tsohn STADRS Den) ER — me CN PDC did⸗ II. Dieſem iſt dz ander Geſchlecht faſt gleich / hat eine geſtreyff⸗ kn ten ſtarcken vñ ſtracken ſtengel / eines Schuhs hoch: Die Blätter ſeyn den erften gleich / doch kleiner vnd ſtarcker / eines vnfreundli⸗ gung chen Geſchmacks. Seine Blumen kommen auch mit dem erſtẽ henſt ——— ge / allein — ae fe? vnd eines — 28 en guten Geruchs: In den Beerlein finder man einen harten Kg N ee, Samen. Die Wurdel iſt erſtlich weiß / wen fieanfgegraben Ir jet N, lm } wirdt / darnach wirdt fie gelb / vnd auch purpurbraun Vin⸗ = Ri) III. Das dritte Geſchlecht hat ein runden gefimeen Sten⸗ N, gel/mit zwey oder drey Nebenaͤſtlein / mir feinen Blättern vmb⸗ GT, 1. geben vnd vmbſenet / gleich wie der Stengel am Durchwachs: I, N Die Blätter ſeyn etwas weycher dann an der gemeinen Weiß- N Ran. — wurtz / auff der einen Seyten grauw / vnnd eines ſcharpffen Ge⸗ Ai RS 6 cſchmacks neben den Blaͤttern fommen zarte vnd krume Stie⸗ yon V7 lein herfuͤr an welchen hole Biüunlein hangen den Naͤybluͤm⸗ 5 S leim faſt gleich / allein daß fie weyter offen ſtehen / vnnd tieffer zer⸗ 5 kerfft ſeyn / jüwendig mit ſchwartzen Flecken befprenger: Die 5 Frucht wirdt erſtlich grůn / darnach roth: Die Wurseliff gering Hu : E vnd tnodechtig / mit ſehr viel dicken Wurtzeln behencket / von der il : : gemeinen etwas ungleich. Ich halte es für Laurum Alexan- 19 & | H drinam Matthioli. ai E IL: 1V. Das vierdte Geſchlecht koͤmpt — vorigen ef v⸗ SA OT: BENDER 7 bereyn: ſeine Blätter find etwas kleiner / vberkoͤmpt auch auf feis dei EU — —5— 7 SR Be ner As mehr Sumelrain die andere Geſchlecht. ng z — Kr \ — V.Das fuͤnffte Geſchlecht die Weißwurtz Weiblein / iſt ; SSHÄLNN 3 dem erften Gefchlecht gang vnd gar gleich / allein dag feine Blaͤt⸗ ih⸗ Azodiche Gore ler ſchmaͤhlerſeyn. 0Er Weißwurtz werdẽ etliche Geſchlecht x VE Das ſechſte vnnd letzte Geſchlecht hat einen eckechten if ER erjehlee: 1. Das erfte ifEdie gemeine Weiß⸗ Stengel) einer Ehlen hoch / mit vielen Nebenaͤſtlein beſetzet / pers vwurztz / welches Wurtzel weiß iſt / weych / lang vnd welche gleich weyt von einander ſtehen / vier oder fuͤnff zuſam⸗ — knorrecht / ziemlich dick / fladert weyt vmb ſich/ men geſetzt: An welchen langlechte / ſchmahle vnd ſpitzige Blaͤt⸗ auß welcher ein runder glatter Stengel waͤchſt / ger ſtehen / je drey oder vier beyfammen. Die Blümlein ſeyn fafteiner Ehlen hoch / oder auch höher. Die Blaͤtter ſeyn ſchoͤn gleich wie an dem Weißwurtz Weiblein / doch ein wenig kleiner / gruͤn / mit Striemen durchzogen / zu beyden Seyten deß Sten⸗ hangen an ſehr furken Stielen / nad) welchen die runde rohte gels geſetzet: 3wiſchen den Blaͤttern kommen ſchoͤne weiſſe Blu⸗ Frucht erfolget mit ſehr hartem Samen. Die Wurtzeel ſſt den ii men herfuͤr / mit gruͤn vermenget / deren zwo oder drey beyſãen andern gleich. g hangen· Nach den Blůmlein folgen runde Körner / welche erſt Ste wachſen am meinſten in den Waͤlden vnnd auffden fi lich gruͤn ſeyn / darnach ſchwartz werden. Buͤheln. Bien faſt im Majo. * 1) 29 Don — III. Weißwurtz Maͤnnlein. Polygonatum III. latifolium. > WR N.) TEN PL STERN } —ãm— — 14 — — anne 5 stm ff N ART u I IB SER 4 2 e F IV. Weißwurtz Männlein. Polygonatum IV. latifolium. | | 29 p X iM DR 709 « 1% 10% 723 E » a I, ET. er JE 372 N — — — HN! VAN — —— Von den Nahmen. * EEißwurt heiſt Sateinifch Polygonatum pi Sigillu vSalomonis. Welſch vnd Spaniſch Fraßinella. [Gi- nochietto.] Frantzoͤſiſch Cenjeuliere[ eau de Salomon.] D. Jacobi Theodori Tabern⸗ montani / | \ RES LO M IM, * — N, RT I IN, AR Ver Bien iwurtz Weiblein. Polygonatum V. anguftifolium, L \ rs U — —9 C —*2 N Boͤhmiſch Kokorik [oder Licidlo.] Diderländifch Salomons ſeghel. Engliſch Vbite roote,or cely füala| Salomons seala. | Von der Nalur / Krafft vnd Epgenfchafft DEN * u \ . der Weißwurg- Eißwurtz zeucht ein wenig zuſammen / iſt etwas bitter vnd ein wenig ſcharpff: Hat derowegen ein vermifch- Ate Natur. Innerlicher Gebrauch. S wirdt dieſes Kraut gar wenig zur Artzeney gebraucht: Etliche ſagen / daß die Wurtzel ein Krafft habe / darmit 1 Sof zu den Ehelichen Wercken reyge. [Daher mwirde ſie in etlichen Apothecken mit Zucker vberzogen / daß fie lieblicher zu gebrauchen ſeye. Es ſoll auch dieſe Wurtzel geſſen / die weiſſe Fluͤſſe der Mut⸗ ter ſtillen. | Wenn man ein Quentlein deß Puluers vonden Blaͤttern ‚einnimpt/follesden Schleym auß dem Leib führen. [ Dverdie Blaͤtter in Wein ſiedet: Derohalben etliche fehreiben / daß die ſchwartzen Beerlein 12.0der 14.auff einmal geſſen / den Schleym vnden vnd oben purgieren. Sao man die Zungen mit dem Safft der Wurzzel reibet / foͤrdert den Speychel / zeucht die Feuchtigkeit vom Haupt / wie dann auch / fo man den Safft durch die Naſen in ſich füpffet- 1 *— Euſſerlicher Gebrauch. Ioſcorides vnd Galenus ſchreiben / daß die Wurtzel die Maſen vnd Flecken vnder dem Angeſicht vertreibe / vnd Eein ſchoͤn klare Haut mache. ; Die Wurgelzerftoffen/ vnd auff die blauwen Mi ler / darunder das Blut zuſammen geloffen iſt / gelegt / zertheilet daſſelbige in wenig Tagen. ER | Die friſchen Blätter von Weißwurtz im Mundrserfäuwer) machen nieſſen / vnd ziehen die Fluͤß vom Haͤupt / vnd ftillen die falten Fluͤß der Zaͤnͤn. * ie ‘loan A. | ft voghinr ed: ebrandt / dar her nt In er Mu⸗ Baͤten Mab DT Sohle rei! Hau zin ſih el len de Die Das ander Buch / von Kraͤutern. A VI Weißwurtz Weiblein. F Polygonatum VI. anguſtifolium II. X * — GEL) TIAZSIIE IE A EI Die Wurselin Saugen gebeyrt / vnd dar mit gezwagen / ver, greibe die Milben auß dem Haar: heylet das fluͤſſig Haͤuptt uͤck⸗ nee die fluͤſſige Grindt der Kinder / vñ toͤdtet die Lauf darinnen. Ein Sälblein auf friſcher Weißwurtz mit Schmehr / vnnd ein wenig Saffran zubereytet / iſt gut den harten Beulen der Frantzoſen / vnd dergleichen Falten Geſchwuͤlſten / dieſelbige zu vertreiben. Von Weißwurtzwaſſer. KVß der friſchen Wurtzeln mie Kraut vnd Blumen wol N vnd klein zerhackt / in gutem Wein erbeytzt / wirdt das Ab Waſſer difkilliere : Dig Waſſer etlich Tag getruncken / auff drey oder vier Söffelvoll / treibt daggerunnen Blue I D auß dem Leib reyniget den Magen Miltz Nieren’ Blaſen:treibt den Frauwen jhre Kranckheit / vnd zertheilet allerley jnnerliche Geſchwaͤhr im seid. DIE Warffer iſt das allerbefte vnnd beruͤhmbſte zu allerhandt Flecken / Ryſamen / es ſey von der Sonnen oder ander Vrſa⸗ chen / vnd anderen Maͤlern vnder den Augen / auch ſonſt am Leib / darmit gewaͤſchen / vnd Tuͤchlein darinn genetzet vnd darauff ge⸗ legt: Andere ſchneiden die Wurtzel mit Liebſtoͤckelkraut / diſt i lie⸗ rens/ond waͤſchen ſich darmit. | Das XXXIX. Gapitel, Don Wintergrün- 7 — Intergrun hat ein weiſſes Wuͤrtzlein/ x welches hin vnd wider fladert: Seine Stenglein KR, RS) feyn zarth und rundt / faſt einer Spannen hoch/ an 97.) welchen weiſſe liebliche Bluͤmlein ſtehen / den Maoͤyẽbllimlein bey nahe gleich welche wolriechẽd / "nie fuͤnff Sternweiſſen Blaͤttlen befent/ / vnnd in der mitten faͤſelin wie die Kofen haben : ] Vberkompt ſatte vnnd ſteiffe Blätter bey nahe wie das DBirbaumenlaub-[ doch kleiner / wel⸗ che vber den Winter friſch vnd grün bleiben / daher es dann den "Namen hat: Vnnd bringt jedes Stäudlein fünff oder ſechs / felren mehr Blämer-] | | 459 ie in fe.schten vnnd tunckelen Buͤſchen: Bluͤet im calo. Wintergruͤn. Pyrola. —— N \ E a — ET NL 9 Mm . f} [HN er RN 6 N * N N SL N Dps \ Ir zZ 4 V, h Ze hi N N, £ Me 4 1 —— — Von den Namen. Intergruͤn wird auch genennt Holtz mangolt / Waldt⸗ mangolt / vnd Wandtkoͤhl. Lateiniſch Pyrola, Beta ylueſtris. Boͤhm ſch Hruſſticha. Niderlaͤndiſch Wintergroen. Engliſch V Vıintergreene. Frantzoͤſiſch Pyrole. Welſch Pirole. ] Don der Nalur / Krafft vnd Eygenſchafft deß Wintergruͤns. Vehfius ſchreibet / dißKraͤutlein ſey trucken im dritten Grad. Iſt zuſammenziehender Natur. Innerlicher Gebrauch. SZ S wirdt diß Kraͤutlein mehr euſſerlich zu den Wunden gebraucht / dann zu den jnnerlichen Gebrechen. Op Dioſcorid sſchreibt daß der Same mit Wein ger truncken die rohte Ruhr vnd Bauchflüffe fEopffe : Auff gleiche weiß gebraucht / ſtille er den rohten Fluß der Weiber / wie ſolches auch Galenus bezeuget. Die Bulbierer vnnd Wundeärgfe ſieden gemeinglich jhre Wundtraͤnck mit dieſem Kraͤutlein / darzu fie andere Wundt⸗ Fräufer mehr nemen/als Wegrich / Sanickel⸗ Egelkraut/ Maͤuß⸗ oͤhrle / Braunellen / E ynnauw / Singruͤn Odermenig / Tormen⸗ el’ Benedietenwurg] vñ dergleichẽ mehr [on ſiedens in weiſſem Rn. Nimme Heydniſch Wundtkraut / Sanickel / Sinnaw / Wintergrünjedes ein Handt vol / Ephewblaͤtter ſo an Eychen⸗ bänmen wachſen ein halbe Handt voll: Dieſe ſtuͤck hacke alle faſt klein chue fie in ein zwo maͤſſige Kandten / geuß guten firnen Wein anderthalb Maß darüber / friſch Brunnenwaſſer ein halbe Maß laß in einem Keſſel mit ſiedendem Waſſer wol ſieden / biß da duite Theil lich verzehrt / laß wol vermacht vber Nacht ſtehen: on ochem Tranck gib dem Verwundten ein guten doͤffel voll Apendes vnd Morgents warmb / vnnd vermiſche es auch under ſeinem taͤglichen Tranck allezeit etliche Tropffen. Oder nimme deß Heydniſchen Wundtkraut anderehaib Handt voll / Guͤlden Guͤnſel/ Wintergruͤn / Sinnauto/fpise Wegrich/ Maͤußoͤrlein / Schwalbenwurtz / jedes ein Handt voll / Beyfuß Rautenblaͤt⸗ Oqq ij ter / ſdes — — — — —— — — — — — i ’ — en — er 3% —— —— u RT aa — — —— —— — m ze mn nn — — — — — m m nn m me — —— ESSENER 360 a ker jedesztso Handt voll / dieſe Stück vermiſche / vnd ſiede wie F vor gemeldet. Es ſollen aber zu ſolchen Wundtraͤncken auch andere gute Kraͤuter gethan werden / ſo demſelbigen Gliedt / ſo berwund iſt / dienſtlich ſeynd: als zu den Hauptwunden / Salbeyen / Lauan⸗ del / Betonien: zur Bruſt / Eniß Fenchel / Meertraubel / Feygen / von wegen der Ohnmachten / Mertzenviolen Blum. Damit auch zu genieſſen lieblicher ſey kan Winterszeit mit Honig) Sommerszeit mit Zucker oder mit bequemem Syrup füß ger mache werden. Wann fie aber zum föfklichften zu gebrauchen! wirdt ein verfkändiger Wundtartzt wol wiſſen anzumelden. Etliche brennen das Waſſer darvon / vnd brauchen es zu den B jnnerlichen Wunden vnnd Verſehrungen / welches etwas an⸗ mühtiger zugebrauchen iſt. ten / it ſehr dienſtlich den ſchwuͤhrigen Nieren. Euſſerlicher Gebrauch. M Shat diß Kraͤutlein ein groſſes Lob vberkommen zu den friſchen Wunden / wirdt auch bey den Balbierern in OS groffem vnd hohem Werth gehalten. Es iſt auch gut gebraucht / zu allen flieffenden Schä- den / dann es trucknet ſehr auß / wirdt derowegen auch au den Fi⸗ ſteln gebraucht. Auß dieſem Kraͤutlein werden mancherley Art Salben vnnd auch Pflaſter gemacht / wie es einem jeden ſeibſt wolgefaͤlt / vnnd wie man es braucht / ſo heylet es die Wunden / wenn man nur das Kraut zerſtoſſet / vnnd friſch vberlegt / oder aber das Puluer darinn ſtraͤuwet. ¶Diß Kraut vnd Wurtzel geſtoſſen / vnnd den Safft von Sanickel und Sinnauw / ſampt Baumoͤl / vndereinander ver⸗ miſchet / vnd zuſammen geſotten / zu einer Salb / kan man in drey Theil theilen / vnd jeglicher ein engen Farb geben. Zur erſten nimme Bolus vnd Drachenblut / ſtoß zu Puluer / vnd vermiſch vnder die Salbe / fo wirdt fieroth: Dieſe kan vmb die hitzige Gebreſten geſt iechen werden / fo bewahrt fie die Wun ⸗ den vor Hitz / vnd laͤſt nichts darzu ſchlagen. Zur andern Salb nimme Bleyweiß vnnd Krebsaugen ge⸗ puͤluert / vermiſche es / fo wirdt die Salb gar weiß darınit mag⸗ ſtu alle fluͤſſige Schäden ſaͤnfftiglich truͤcknen / reynigen vnnd heylen. Zur dritten nimme Spangruͤn vnnd Oſterlucey zerſtoſſen / D germifche es ſo wirdi fie gruͤn: Mit diefer Salb magftu faul Fleiſch vom Grundt außegen. ¶ Diefes Kraut in Waſſer mit ein wenig Walwurg gefor- — Diß Kraut heylet die Bruͤche vnd friſche Wunden / wehret N dem Brandt / vnd fliller das Bluten. Von dem Wintergruͤn Waſſer. Vß dem Wintergruͤn / wann es in ſeiner beſten Bluͤet / I | Flein zerhackt / vnnd in gutem Mein erbeytzet / wirdt ein Waſſer diſtilliert fo in alten Wunden / an ſtatt eines Wundtkrauts taͤglich fan getruncken werden : auch die Wenden damit gewaͤſchen / fuͤrdert ſie zur Heylung / reyniget alle boͤſe faule Schaͤden.) Das XL, Kapitel. Don Durchwachs. TEN | L.Das erſte waͤchſt wie ein kleines drauſchlich⸗ or $) tes Däumlein’ [ har einen runden / dünnen’ Mi braunen Stengel ] mit vielen Mebenswenglein welche alefampt durch die rippechre vnd auffge⸗ hebte Blätter gehen als weren fiedadurch gezogen: Die Bläts ser ſeyn etwas runde doch ſpitzig / den Ephämblärtern faſt gleich: Oben an den Stengeln wachſen Schtweygergrüne gekroͤnte Blumen / wie an dem Synnaw: Der Same iſi etwas grauw. ¶Die Wurtel ſchlecht / weiß vnd zaſecht.) > EB Durchwachs ſeyn zwey Geſchlecht / x D.Jacobi Theodori Tabernzmontani/ IL. Das ander Geſchlecht nennet der Author Perfolia: tam napifoliam, dieweil ſich feine Blaͤtter den Steckruͤben vers gleichen: ¶Dann fie finde feyſt / vnd fpreyten ſich auff der Erden zurings vmbher / vergleichen ſich den Zungen / ſindt aͤſchenfarb grün: ] welche faſt wie am erſten Geſchlecht / an den Stengeln ſtehen / wenn die kleine geſtirnte Bluͤmlein verfallen / ſo folgen lange Schoͤttlein hernach / wie an dem Ruͤbenkraut / in welchen der Same verſchloſſen iſt. Waͤchſt auff den Weysenäckern/ [im Wirrenbergerlande Weſterich vnd Thüringen ] auch in ſandtechten Orten: [ Die * vnd Bruchſchneider pflantzens in Gärten: ] Bluͤet im unio I Durchwachs. Perfoliata. —⸗ —W m N —7 SION r SS. D > = = 14 = ei & Donden Samen. Vrchwachs hat feinen Namen’ dieweil feine Sten⸗ geldurch die Blätter wachſen. Wirdt auch genennt I Stopsloch vnnd Bruchwurtz / dieweil es zu dem Bruch deß Nabels gebraucht wirdt: wie auch zu den Bruͤchen der Gemaͤchte Lateiniſch Perfoliata. [Nideriandiſch Deur vvas. Engliſch Thoroe vpaxe. Welſch Perfogliara. Boͤh⸗ miſch Bupkovva bylina. Von der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft | deß Durchwachs. An. iſt am Geſchmack bitter / vnnd zeucht zu⸗ ſammen: Iſt derowegen etwas warmer Nactur / doch mehr trucken. Von dem Gebrauch deß Durchwachs. Y Eonhardus Fuchſius ſchreibt / daß diß Kraut dẽ Wunde aͤrtzten zuſtehe / dann es wirdt am meinſten vnd fuͤrnem⸗ lich gebraucht zu den Bruͤchen. ¶Iſt vber die maß heyl⸗ ſam / allen friſchen Wunden) geſtochen oder gehauiven / ſchnell vnnd ſauber von jnnen herauß zu heylen: mit Wein ein Wundttranck darvon geſotten / auch die Wunden mir gewaͤ⸗ ſchen / deßgleichen deß Puluers eingenommen / vnnd auch in die Wunden geſaͤet. | Zu den genen — een > Das Ander Buch’ von Kreutern. 4.6] I. Durchwachs mit Stecfrübenblärtern- Perfoliata Napifolia, \ WAS Kl, MO NT F 4 Vz 7 — \ 2 DA 06.77 2 ER — > 7 —D SW — Zu den jnnerlichen Wunden vnnd Bruͤchen ſoll man den Samen in Wein ſieden / oder das Puluer darinn vermiſchen / vnd eintrincken. [ Den Kindern ſoll man den Samen in Milchſpeißzu eſſen geben: Gleichermaſſen auch das gebrandre Waſſer.] Mat: hiolus ſchreibt wenn einem Kindt der Nabel zu ferr herauß gehe/fo fol man jhm dag Kraut unndden Samen dar auff binden / ſo gehe er wider zurück. [ Die Blätter gruͤn zerſtoſſen / vnd mit Wachswinnen / Pro⸗ polis genandt / ein Pflaſter darauß gemacht / vnd vbergelegt / hey · fet die Brüche der Kinder / fo derſelbige nicht vber das Jahr ger wehret: Vertreibt die Auffblaͤhung aller Glieder: vertreibt vnnd Dzertheilet die Kröpff: Zerftoffen und Pfiaſterweiß vbergelegt / ver⸗ treibt die Vberbein. | Von dem Durchwachs Waſſer. Ann das Kraut in vollkommener Bluͤet / fol es ge⸗ ſam̃let werden / vnd klein zerhackt / mit gutem Wen | beſprengt / etlich Tag gebeytzet / vnd hernacher diſtilliert: iſt diß Waſſer Jungen vnd Alten anmuͤhtiger zu allen innerlichen Verſehrung / Stich vnd Wunden / vnd alle Bruͤch zu heylen / getruncken / vnd den Schaden damit wol gewaͤſchen / auchdasrein Puluer darinn geſaͤet / oder genaͤtzte Thuͤchlein v⸗ bergelegt.] Das X LI. Kapitel. Don Dfterlucey- Odonzus meldet auß dem Diofcoride , daß ) drey Geſchlecht der Ofterlucey erfunden werde: Nr24 B Eine foman runde Oſterlucey heift: Die ander H ſo man lange Oſterlucey nennet: Vnd dañ die Xdhritte/ſo Ariſtolochia clematidis geneñt wird. FL. Die erſte vnd runde Ofterfucey hat ein runde Wurtzel/ mit viel angehenckten Zaͤſerlein außwendig Erdenfarb / jñiwen⸗ dig goldtgelb vnd bitter hat viel Stengel / ſo Ehlen hoch / zaͤhe vnd *7. Runde Ofterhicey. * Ariftolochiarotunda. ——— ) RU N N N 8 2 NN A ll 1 ZN \ * —ãM AN Rh) ser a LETZT a —6 URL TH N IN | I X NH 25 N“ N UN TR —9— 4% / \ DU 8 U NUN \- HG Is —2 — % N ON — — * INNE biegig/mit holkehlen gezierer/fo auff der Erden zum theil laden: die Blätter find wie Ephaͤuw / doch viel runder. Die Blumen wachſen an dem Stengel hin ond wider / ſind ſchwartzbraun / vnd lang wie ſpitzige Huͤtlein: Der Bluͤt folget die Frucht / faſt wie ein Byren formiert / darinn viel breyter Samen / ſchier wie ein Hertz geſtaltet / ſo ſich erzeiget / wann die Bieren zeitig / die dann in fuͤnff Stüd zerſpringt. II. Die andere vnd lange Oſterlucey har ein Wursel/fo Spannen lang / offt laͤnger / vnd an etlichen Orten Fingers dick: die Stengel ſeyn der vorigen gleich / ſo ſtrack vnd auffgericht ſte⸗ hen:Die Blaͤtter ſindt groͤſſer / vnnd nicht ſo rundt als an der er⸗ ſten / hat Blumen wie die runde / ſindt aber bleychgelb / denen ein Frucht wie ein Bieren formiert / erfolget.) III. Die dritte / welcher der Author allein allhier geden⸗ cket / vnd wirdt von Dodonzo beſchrieben / daß ſie lange vnd ſehr duͤnne wickechte Aeſtlein habe / darmit ſie ſich vmb die naͤchſte Pfeiler oder Baͤume vmbwinde vnnd anhaͤncke / gleich wie die Volubilis oder Smilax : Ihre Blaͤtter ſeyen den Ephaͤuwblaͤt⸗ tern gleich / rundt vnd etwas ſpitzig / auch breyt vnd glatt· an den Stengeln vberkoͤmpt ſie jhre hohle / langlechte vnndgelbe oder ſchwarßbraune Blumen / wie ſpitzige Huͤtlein / eines ſtarcken gr ruchs / wenn dieſelbige verbluͤen / ſo werden fie einer Biern gleich / in welcher der Same ligt / wenn derſelbige zeitig worden / ſo fprin« ger die Bier in fünff Stück auff / vnd koͤmpt der Same herfür welcher dreyecfer vnd ſchwartzlecht iſt: Ihre Wurtzeln feyen auch gar ſchlecht / duͤnn vnnd lang / mit welchen es bißweilen auff der Erden krieche / bißweilen auch tieff in die Erden wachſe. Von den andern Geſchlechten kan man leſen Dioſcoridem, K Matthiolum vnd Dodonzum. [Die erſte waͤchſt in Welſchlandt in groſſer Menge vmb Padua, vnd ſollen die allerbeſte feyn/ fo man in Apulien auff dem Berg Gargano findet: Die andere wirdt in Apuliaynd Cala- bria gefunden. In Franckreich vmb Mompelier habe ich fie beyde / aſſo wol als in Welſchlandt außgraben. Derohalben fo fönnen dieſe beyde Oſterlucey fo die kraͤfftigſten ſind / wol zu vns gebracht werden / vnd bleiben bey fuͤnff Jahr vnverſehrt. Sie wirdt in den Gaͤrten gepflantzet / Bluͤet im Junis vnd Julio. Da fü Bon —— er 4 4 9 —9— — — — — en nie VE EEE EEE = nn — —* — 2 = — — — 0 — m. —— — N Anal | Fl 1 1 0 I Pr I 119 " a ı) 1 } 2 A al, N 2 ur } 4) Au | N — “| N 4 4 tH Im; | h 2 ie J | 1 I Bi Ki An 1 “L ' Fi IHRE: 4 Bann 1} \ } } k IF | | r AR ı H au he I h i h ee VWon den Namen. Sterlucey wirdt in gemein Griechiſch vnnd Lateiniſch Ariſtolochia longa vera. AN m! 1 ⸗ — OR (ne 2 j f 4 N Ko) MS, NG) —D iv di genennt Ariltolochia. Arabifch Zaraund oder Ma/- mora. Welſch Ariftologia. Spanifch Aftronomia, [Ari- ‚flologuia. | Frangöfifch Forerrle. Ariſtologe.] Böhmifch Podrazes. [Niderlaͤndiſch Oſterlucie. Englifch Birthvvoort.] Zum Vndetſchiedt aber wirdt eine genennt Ariftolochialon- ga, rotunda, vnd Ariſtolochia clematidis. Von der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft der Oſterlucey. Sterlucey iſt heiß und trucken im dritten Gradt / welchs man auß dem ſcharpffen vnd bittern Geſchmack wol ab⸗ nemmen kan. Von dieſer Holwurtz ſchreibt Diofco- D rides,daß fiean Kraͤfften etwas geringer fey dann die andere: Will fie aber alleſampt befchreiben/ wozu ſie dienſtlich ſeyn. [ Dann diefe Wurtzeln ſehr in der Artzeney genuͤtzet wer⸗ den: doch hat die runde ein ſubtilere Subſtantz / iſt derohalben kraͤfftiger / die Verſtopffung zu öffnen / vnd die grobe Feuchten zu zererennen. ] Innerlicher Gebrauch. Sſchreibet Fernelius, daß die Wink der Holwurtz “ garnüglich gebraucht werderden falten grobe Schleim/ Dſo ſich im Leib vnd den Gliedern verhalte/ zu zertheilen / | vñ zum purgieken gefchickt zu machen: reynige auch dag irn von aller böfen Feuchtigkeit, / vnnd werde alfo nuͤtzlich ge⸗ braucht zu der fallende Sucht: Raume auch die Bruſt on Sunae vonallem groben Schleyin/ond bekomme derhalben wol den ie⸗ nigen / wel de voll vmb die Bruſt ſeyn / einen ſchwehren Athem fuͤhren / ſtaͤtigs huſten vnd keichen / vnd gleich als erſticken woͤl⸗ len: Habe auch ein Krafft / allejnnerliche Geſchwaͤhr auffzubre⸗ chen: Vnd treibe die todte Frucht auß dem Leib / ſey auch ſonſten der lebendigen Frucht ſchaͤdtlich. Diofcorides ſchreibt / etn Quentlein deß Piluere mie Wein getruncken: vnnd wie ein Pflaſter vbergelegt / ſey que wider dag toͤdtliche Gifft: ¶ Heyle auch der Schlangen Bull; / ſo mans v⸗ berlegt / werden derhalben dem Theriack zugerhan. Vnd meldet / daß die runde Holwurtz allem Gifft widerſtehe. F D. Tarobi Theodori Tabern; montani / A * 17. Lange Oſterlucey. * IIIL. Oſterlucey. F Ariftolochia clematidis, SD NP: IA — IV ER-Br.. * S / REN — TE N I SI NE ; 33 se) u HR l, IS Ki un if —J— # X 4 7 - = Es hat auch die Oſterlucey ein Krafe/die verfkandene Zeiten der Frauwen wider zu bringen / vnd die Mutter zu reynigen: Des rohalben auch Diofcorides ſchreibt / daß die Wurgel mie Myr⸗ rha vnd Pfeffer geſotten / vnd darvon getruncken den Weiben ihre Zeit bringe / vnd treibe auf die ander Geburt: [vnnd allen Vnrath / ſo in der Mutter iſt: vnd ſolte zwar ein jede Kindibet terin zum wenigſten vber dieſe Wurtzel trincken / darmit ſie der Reynigung deſto gewiſſer were. K Kondeletius ſchreibet / daß die Wurtzel wol koͤnne gebraucht werden an den jenigen / ſo mit dem Schlag geruͤhret ſeyn / dann fie verzehret den Schleym / darvon die Neruen verſtop Fer wer⸗ den / vnd loͤſet die Verſtopffung auf: Darzu man beyd das Pufe | verbrauchen kan / oder aber einen Tranck darauf machen. Galenus meldet auch / daß die Holwurtz ein befondere Arge, ney fey wider den Krampff/in Honigwaſſer geſotten / vnnd dar von getruncken. meldet auch Dioſcorides, daß fie den Miltzſuͤchtigen güit ſeh. [Mefues ſchreibt: Beyde Oſterlucey haben ein Krafft zu pur⸗ gieren / welches wahr iſt fo man deß Puluers drey Quentlein ſchwehr trincket / bewegen ſie den Stuelgang / vnnd treiben den Schleym auß / auch wie etliche woͤllen / die Gallen. Der runden Puluer in einem weychen Ey offt eingeben’ if gut zu deß Magen Munde fehmergen. Diefe Wurtzel find auch kraͤfftig in ven Clyſtiern der Apo- ple&icorum vnd Epilepticorum. ] Eufferlicher Gebrauch. Ernelius ſchreibt die Holwurtz habe ein groffe Krafft zu F: aͤubern vnnd zu rehnigen ; Heyle vnnd verzehre all faul Fleiſch / halte die Geſchwaͤhr reyn / vnnd toͤdte die Wuͤrme darinnen / entweder das Kraut zerſtoſſen / vnd gruͤn daruͤber gelegt / oder aber das Puluer darinn geſtraͤuwet. Er meldet auch / daß ſie Spreyſſen / Dorn / Pfeil vnd Schief⸗ fer auß ziehe Wenn man dag Kraut zerknitſcht / vnd darüber le⸗ get: Derowegen auch die Balbierer dieſes Krauts gar nicht in ihren Stichpflaſtern vergeflen- Galenus > a > I En se ber We, ice len A Salenus ſchreibet / daß ſie die Das Ander Buch / von Kreutern. vnſaubere Geſchwaͤhr wol rey⸗ F nige vnd friſch mache / man ſoll das Kraut in Wein oder Lau⸗ gen ſieden / vnd die Geſchwaͤhr oder Wunden darmit außwä« ſchen / darnach das Kraut darüber legen / oder das Puluer dar⸗ inn Bund: s brauchen die Schmidt diß Kraut gar ſehr zu den Schaͤ⸗ den der Pferden. N — [ Wann die Pferde verwundet / oder vom Sartel gedruckt ſind / traͤuwen fie diß Puluer vor der Wurgefeyn ] | Das Puluer mie Honig vermiſcht / vnd angeſtriechen / ſaͤu⸗ bert die Haut / vertreibt die Flecken vnd Zittermaͤhler: Wie * Raͤude. ſterlucey gepuͤluert / vnd mit Eſſig vermiſcht / iſt gut die Raͤude darmit gewaſchen — So man die Zaͤhn mit dieſer Wurtzel reibet / ſo ſ aͤubert ſie Bdleſebigen Dioſcorides ſchrelbt / wenn man die Wurtzel zu einem Mur terzaͤpfflein mache vnd gebrauche / fo bringe ſie den Frauwen Ihre verſtandene Zeiten oder Menfes. | Wider ſolchen Gebrechen foll man eine ſolche Baͤhung o⸗ der Fomentum machen: Nunme Oſterlue hBlaͤtter ein gut Theil / faſt ein Pfundt / oder ein halb Pfundt / nach Ge⸗ Legenheit. | Bappeln / Eybiſch / Dofken vnd Beyfuß jedes ein gut Theil) thue darzu Klienwurtzel / Leynſamen vnd kœnugcæc, koche die Stuͤck in Waſſer vnd Oel: vnnd gebrauche es wie ein Fo⸗ mentum. Man pfleget auch nach der Baͤhung ſich zu ſchmieren mit ei⸗ nem Saͤlblein / welches alſo kan gemacht werden: Nimme Cam ⸗ c millenoͤl/ geel Veyeloͤl vnd Lllenoͤl/ jedes ein Loth / Gaͤnßfett ein bLoth / darzu miſche dag Puluer von Holwurtz anderthalb quentl. FI vnd mach mit Wachs ein Saͤlblein. [ Ein bewehrt Pflaſter zu den Wunden vñ vnreinen Schaͤ⸗ den: Nimme die Blätter oder Wirrgelvon Oſterlucey / doͤrre vnd ſtoß ſie zu Puluer: Diß Puluer vermiſche mit Terpenthin vnd Seinölzufammen in einem Tiegel / vber einem linden Kol⸗ feuwer / vnd mache ein Salbe darauß] Von Oſterluceyſafft. Je man den Safft bekommen kan / iſt bey dem Wer⸗ muthſafft gelehrt worden. Dieſer Safft iſt gut in die Wunden gethan dieſel⸗ bige friſch zu behalten. Wenn man dieſen Safft in die vnreyne faule Geſchwaͤhr thut / verzert er alles was faul darinneiffideromegen die Wundt⸗ Daͤrtzte dieſen Safft auch vnder jhre Salben miſchen ſollen / ſo ſie J zu den vnſaubern Geſchwaͤren gebrauchen. Es iſt noch allhier zu mercken bey der Beſchreibung der O⸗ ſterlurey: Daß beneben dem Geſchlecht der Oſterlucey / ſo ich im Anfang dieſes Capitels auß dem Herrn Bodouæo & fhrie ben / noch ein ander Geſchlecht von Lobelio geſetzt ſey / ſo auch Ariftolochia clematidis genennt wirdt / welche ſtrack auff⸗ waͤchſt / vnd ſich nicht alſo vmbwindet / als die fo fornen beſchrie⸗ ben iſt: vnd halte zwar darfuͤr / daß der Author nicht deß Lobelj, fo auffrecht waͤchſt / dann deß Herrn Dodonzi,foichbefihrieben/ wil verſtanden haben | [Dondem gebrandten Waſſer von lan⸗ ger Oſterlucey. \ wann fie im beften Bluͤt iſt / Elein zerhackt in weiſſem Mein wol erbeytzt werden / hernacher gemaͤchlich abge⸗ JS fol das Kraut vnd Wurtzel der langen Oſterlucey / EOg jögen werden. Diß Waſſer iſt ein heymlich Experi⸗ ment fuͤr die Verſehrung heymlicher Drren: für faule gifftige Schaͤden / darmit ſauber gewaͤſchen / genetzte Tuͤchlein daruͤ⸗ ber gelegt / vnd deß Tags vielmal erfriſchet / auch deß Puluers darein geſtraͤuwet. Es u auch an ſtatt eines Wundtrancks gebraucht wer⸗ den: den Weibern in Kindts Arbeit / auff drey Söffel voll einge⸗ ben / hilfft jhnen / treibet die Nachgeburt / vnnd die Reynigung nach der Geburt. ſchwehren· Be — 463 Reyniget vnd trucknet das Hirn von falten Fluͤſſen / erweit⸗ tert die Bruſt / eroͤffnet die Leber vnd Miis: treibt dag Gifft vom Fersen / daher es dann in der Peſtilentz koͤſtlich / Abents vnnd Morgents auff iij ·Loth getruncken / nimpt das Leibwehe: Heylet auch alle jnnerliche Bruͤch vnd Schäden. | armb in die ſchwerenden Ohren gethan / heylerfolche Ge⸗ ſchwaͤhr baldt / vnd linden die Schmertzen. Die aifftige Stich der Schlangen / darmit gewaͤſchen / vnd genetzte Tuͤch ein vber⸗ —— den Gifft auß: cin Schwan darinnen genett / vnd — = Mafdarm/⸗ fo dem Menſchen außgeheti / auff⸗ Wo einer in ſcharpffen Spreyſſen /Dorn / Naͤgel vnnd ders gleichen getretten heite / der neye Tuͤchlen in diefem Wa ſer / egs vber bringe den Schaden zu Eyter/ vnnd mache ihn auf Das X LIT. Capitel. Rom Sicilianiſchen Grundtheyl Herba Siciliana. —* — — VERS — — * BE 7 75 DZ @ \ ut ©) ANY ln, 9 EN % Un RER“: — den N: — = CR N —— — ai, IE —— uhr * J AN zu = ven? J —BR — * DS (7 ki — FIT SI DK DHLTER f — — DD In N) ZI x’ . — 67 7 Ig Kraut hat ein muͤrbe holtzechte Wur⸗ Esel / anderthalben Schuhe lang / auß welcher Rſtracke / rohtlichte vnnd glitzende Gaͤrtlein ent a 2) foringen/ der Länge nad) etwas geſtriemet / wie an den Speclilgen- An den Gertlein erſchei⸗ nen etliche Gleych / auß deren jeden zwey Blärtergegeneinander vber wachſen / vnden bleych / oben ſattgruͤn· Seine Blumen finde gelb:vnd wenn fie verfallen / keommen rohte Beerlein herfuͤr / wel⸗ che letztlich ſchwartz werden: nnwendiag voller kleines Samens / K Woaͤchſt in Sicilia vnd Engellandt in Waͤlden: Wirdt anders⸗ wo in Gaͤrten gepflantzet: Bleibt ſtaͤttigs grün: | Bon den Nahmen. | M wirdt Siciliana genennit / weil ctliche vermeynen / dag es allein in Sicilia von flch ſelbſt auffwachſe / die Wels SRNſden nennen es Clameno. Frantzͤſiſch heiſt es von ſei⸗ nem Gebrauch zur Wundtartzeney Toute ſaine: wie auch Engellaͤndiſch Tur/an, [ oder Parkeleaues, ] vnnd Teutſch Grundtheyl / etliche habens faͤlſchlich für das Androfemam gehalten. —— 2 fi Don T: = 1 4.64 D. Jacobi Theodor Tabernemontani/ AWon der Natur / Krafft vnd Wirckung. F Innerlicher Gebrauch Rn SE Gewaͤchs hat einen ſtarcken / doch nicht vnliebli⸗ Tliche Leut brauchen das Kraut zu Salſen [mit Eſſig / — faſt es — — Rene duͤncket mich vnfreundtlich zu ef⸗ Truͤcknet / zertheilet / vnnd zeucht etwas zuſammen / ſen ſeyn. | mie einerfehr geringen Wärme. Derenthalben es in [ Das Kraut dienet sum elyflieren wider dag Huͤfft⸗ allerley Wundtbalſamen / Wundtſalben vnnd Wundtraͤn-· wehe: hat faſt einerley Wirckung / wie die Kreß und Senffkraͤu⸗ c£en/ als ein außbuͤndig vnnd ſehr fuͤrtrefflich Stuͤck mog ge⸗ber / doch etwas milter.] Zu braucht werden. Man kan den Samen brauchen zu dem groben Schleym / ſo sin ! ſich in der Bruſt verſam̃let hat/ denfelbigen damit duͤnn zu mas r ; chen / vnd zu zertrennen. Wirdt ſonſt wenig gebraucht. Dos X LI. Capitel. [ Etliche ſieden das Kraut in Waſſer / vnnd gebens mit Del Don Knoblauchkraut. dunm trincken den jenigen / ſo ein kurtzen Athem haben.] | Knoblaucherau. | Eufferlicher Sebrauch. — | Alliaria. * En Samen [ mie auch der Safft deß Krauts ] zer⸗ SL Ay un — | ſtoſſen / vnd in die Naſen gethan mache nieſſen / vnd SS \) Ni, | reynigetdag Hirn. | —R 89 Matthiolus fößreibridaß man auß dem geſtoſſenen Samen AN 7 N H IP vnd Eſſig ein Pflaſter mache / vnd den Weibern aufflege / wel⸗ MM r | chen die Mutter pflegt auffsuftengen: Solches Pflafker ziehe die NV AN W auffaeftiegene Mutter widervmb vnder ſich. 17 N | ¶Man mag auch den Samenin einleinen Saͤcklein nahen N Va Q 2; eines Fingers lang vnd dick / vnd su ſich thun laſſen. a X ES Der Safft vnnd das Puluer yon diefem Kraut iſt dienſtlich N x To zu den böfen Schäden/da man den Krebs fürchter-] 9 N Das XLIV. Gapite, Don Waſſerbathenig. c H 1. Wafferbarhenig. . R Scordium. En —F— * | x — = \ REAL SET } AN | , TB — Ve ö 7 | Verena er P ae 2 | N Y AN 7 ' — FR F * * ZUR: } | a S NN er MN gen | 1 — en MEER — SER | Noblauchkraut hat ein ſchlechte / dunnc / SER N | > MG weiſſe / holzechte Wurkellauß welcher ein runde / RR NEN a) dünner Stengel waͤchſt / etwas ſtarck vñ holtze ch / INN =, V faft zweyer Ehlen hoch: Seine Blätter fern I‘ Ne UN RT | Schweitz ergruͤn / etwas rundt vnd zerkerfft / wen SITE ERNH . ARE ER man fie mir den Fingern zerreibt / ſo riechen ſie wie Lauch Oben IN — AT am Srengel erfcheinen Eleine weiſſe Bluͤmlein / nady wel. W SD ' | herein ſchwartzer Same in kleinen langlechten Schöttlein er- DR N EN funden wirdt. | | | l a Waͤchſt bey den Zäunen end ungebawren Orten: Bluͤet ; Bias) im Majo. | IN W ii J—— N 1 | IH Von den Nahmen. IM I — | Noblauchtraut heiſt man auch Leuchel vnd Salß kraut / K —* E Sareinifch [ond Welſch) Alliaria, [ Aliari. Nider⸗ Sy —* laͤndiſch Loock ſonder Loock. Engliſch Sance.alone , oder | DR Ä II | N lacke of the hedge. Fransöfifchjakiaire. Boͤhmiſch Cze- Car u" Aferbathenigiftdreyerlen. I. Das erſte En. fen,Koyvabylına.] En Age Gefchlechtift die gemeine re Aus E Mi ee —— — | WERTE, — Ehe Wurgeldiinnift/ondfehr zerfpalten: Auß Na Don der Natur /Krafft vnd Wirckung ER der Wursel koͤmpt ein vierecketer braunfarber J—— | deß Knoblochtrauts. Stengel / welcher etwas haͤrig iſt mit zarten Blaͤt⸗ ae SR Ä SE Kraut iſt warmer vnd truckner Natur / doch niche ¶ tern beſetzet / welche ſich den Gamanderlein vergleichen / außge⸗ I. 52 ;fobefftig [mie Knoblauch: ] Der Same iſt hitiger nommenvdag ſie etwas gröffer ſeyn / auch haͤrig / vnd nicht fo tieff Elle dann das Kraut. erkerfft / wenn man fie serreiber/ fo geben fie einen Bernd) wie Se | Knobloch: 400 9 {N & dig M N Na, | Senf, Sl, Mu Ni) aurg] IQ Se / m Ci, en et ziehen ne dienfig me N —* In außge⸗ for | sch mie cbloch Das ander Buch / von Kraͤutern. — 465 A Knobloch: Zen den Blättern kommen feine rohtlechte F einander diſt illiert / vnd den Kindern offt geben zu trincken / toͤd⸗ ur. Blumen her 11. Dasander Geſchlecht iſt dieſem faſt gleich außgenom⸗ men / daß es viel groͤſſer waͤchſt der Stengel neyget ſich mit ſei⸗ nen Blaͤttern ſehr zur Erden: Die Wurgeldünn/mit viel Za- fein behencfer. III. Das dritte Geſchlecht iſt dem erſten gank vnnd gar verwandt / allein daß es viel klemer iſt. * wachſen an feuchten Orten: Bluͤen im Junio vnnd NO. [ Dan folleg ſam̃len in der Bluͤet / vnd am Schatten truͤck⸗ nen: vnd ob es wol in vi elen Orten in Teutſchlande waͤchſt/ ſo woͤllen doch / daß das beſte ſeye / ſ, man auß Creta bringe. II. Groß Waſſerbathenig. Vonden Namen. Aſſerbathenig wirdt auch genennt Lackenknoblauch / wegen feines Geruchs. Griechiſch axcpdser. Gate- niſch vnd Arabiſch Scordium. Welſch vnnd Spa⸗ niſch Scordio. Frantzoͤſiſch Chamaraæ. Boͤhmiſch Plany cefnek, | Niderlaͤndiſch Water Gamandree. Engliſch Garlicke Gamander.] Von der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft der Waſſerbathenig. As Kraut dieweil es etwas bitter iſt / iund zuſammen zeucht / wirdt es fuͤr warmb vnd trucken [im andern Grad ]gehalten: Hat ein Krafft su ſaͤubern / vnd laͤſt B Scordium maius. G H — — ZES N IN WIR, NSS Eu 78 — ) Y om, WEHEN? AK N I nicht faulen:[ wie Galenus bezeuget / man hab in ei, k E nem Krieg nach der Feldefchlacht wahrgenommen daß welche rodte Coͤrper auff dem Kraut Scordio gelegen waren / daß fienie fo baldt verfaulet / als die andern. ] Innerlicher Gebrauch. Iofcorides fohreibt / daß das dörre Kraut in Wein ge, D ſotten / vnd getruncken / gut ſey wider die Schlangenbiſſz vnd andere toͤdtliche Gifft: Iſt ein gut Preſeruativ fir die Peftileng: tödrer auchdie Wuͤrm im Leib. Das Kraut vber Nacht in friſch Brunnenwaſſer gelegt / mir tet die Wuͤrme FIR 3: Das Puluer von gedoͤrrtem Kraut eines Quentl. ſchwehr mit Wein getruncken / ſt gut zur Fuͤrſorg der Peſtilentz. Zwey Quentlein deß Puluers mit Honigwaſſer getruncken / koͤmpt zu Huͤlff den jenigenfo fehmwerlich harnen Das Puluer mit Wein getrunefen/treibtden Harn vñ vers ſtandene menfes, Es iſt auch din Kram gut den Leberſuͤchtigen / in Wein gelegt / vnnd darͤber getruncken: [ dann es oͤffnet die Verſtopffung der Lebern vnd deß Miltzes. Mit Meth getruncken heylet dierohte Ruhr / die Verſehrung deß Magens / vnd die Harnwinde.)] | Fernelius wil / man folle diß Kraut jederzeit den ſchaͤdlichen purgierenden vnd andern Artzeneyen beylegen / darmit jhr Gifft dadurch geſchwaͤcht werde. 111. Klein Waſſerbraunmaͤnderlein. Scordium minus, Er ſchreibt auch / daß diß Kraut nuͤtzlich zu brandhen ſey in den Bruſtſchwachheiten / dann es habe ein groffe Krafft den groben Falten Schleym darinnen dünn zu machen / zu zertheilen vñ aufs suraumen/ deßgleichen auch was fuͤr eyterige Materien fich dar innen verfamler hat: Iſt alfo gut den jenigen / welche einen ſchwe⸗ ren Athem haben ftättigs huften und keychen / vnd ein Geſchwaͤr an der Lungen tragen:| fonderlich aber fo mans mit Honig ver» mifcht/ondein Lattwerge darauß macht / ſo behůtets die Sung für Faͤulung.] Dioſcorides ſchreibt / man ſolle das Krauf mir Kreſſenſamen vnd Honig vermachen / vnd wider gemeldre Ge⸗ brechen gebrauchen. Dan kan auch das Kraut mit Beyelmurg/ Hyſop und Feygen in einem Gerſtenwaſſer oder Honigwaſſer ſieden / vnd darvon trincken. —* Es ſoll aber diß Kraut fuͤrnemlich zu dem Theriack genom⸗ men werden: Dann die Erfahrung gegeben hat / daß diß Kraut groſſe Krafft vnd Tugendt habe wider die Peſtilentz vnnd allen gifftigen Vnrath / vnnd auch fuͤr die fuͤrnembſte Stuͤck eins ge⸗ halten / ſo dem Gifft widerſtehen. Paulus Mgineta ſchreibt / daß diß Kraut alle jnnerliche erkal⸗ te Glieder widervmb erwaͤrme. Euſſerlicher Gebrauch. | M S wirdt diß Kraut mehr innerlich dann euſſerlich ge» braucht. Diolco:ides ſchreibt / das Puluer mit Honig II vermifherregnige die vnreine Wunden vnd Geſchwaͤt/ vnd bringe ſie zur Heylung. Mit Eſſig [geforten vbergelegt oder angeſtriechen / belomme es wol den Podagriſchen Schmergen. Von Waſſerbathenig Safft. Je man den Safft auß dieſem Kraut bringe ſol/ iſt hey dem Wermuthſafft angezeigt worden. Bnd melder Diofcorides,daßdiefer Safft zu allen grgehleen Bes brechen fönne gebraucht werden. Mir De — — ⸗ —— — — — — 466 Afthma icis,dagift welche fehr Feichen / vnd einen ſchweren A⸗ them haben’ fonderlich auf. Es foll aber diefer Safft fuͤrnemlich auffgehaben werden) damit man jhn in Sterbensläufften haben koͤnne / dann er ein Außbundt iſt wider alles Gifft / vnd die gifftige Peſtilentz. Dieſer Safft mit Cardobenedictenwaſſer eingenommen / darnach ins Beth gelegt / vnd warmb zugedeckt / treibt dag Gifft mir Gewalt durch den Schweiß auß. Von der Lattwergen, Diaſcordium genennt. B IE DE diefem Kraut wirdt auch ein Lattwerge in den Apo⸗ thecfem zugerichtet / fo man Diafcordium nennet / fo etlich von Hieronymo Fracaftorio ift befchrieben G Wwvorden / wider die Peſtilentziſche Seuchen füft herr‘ lich vnd gut welche man auch an flart eines Theriacks gebrau⸗ chen kan / vnd wirdt geruͤhmet / daß ſie auch den jenigen / ſo an der Peſtilentz gelegen / vnnd kein Hoffnung mehr geweſen / ger holffen habe’ vnnd fiewideromb erledigt: Mean foll fie aber als fo acbrauchen: Nimme Citronenfafft zwo Vntz / Diafcordi jQuent. Spec.cordial.e gemwis ij. Scrupel / Weineſſig ij · Vntz / miſche ſie alleſampt miteinander / vnd gebe es dem Kran⸗ cken auff einmal zu trincken / vnnd fol ein gewiſſe Kunſt ſeyn wider die Peſtilentz | ‚ Andere gebrauchen es alſo Nemmen deß Saffts von Lu- jala vier Loth / Citronenſafft zwey Sorhidte gemeine lpecies cor⸗ diales, vnd die von Edelgeſteinen / jedes j. Scrupel / gemeldter Lattwerge Diafcord;jein halb Loth / Eſſig zwey Loth / miſchens durch ein ander / vnd gebens auff einmal ein.) Es wir dt auch dieſe Lattwerge wider andere Gebreſten vnnd Schwachheiten mehr gebraucht, / als in allem langwierigen Hauptwehe / vnnd in andern morbisepidemicis, oder graſſie⸗ renden Haͤuptkraͤncken / in welchen man es mir Sauwerampf⸗ ferwaſſer geben foll- [ Das Dialcordium wirdt alfo gemacht: Nimme Zimmet / Caffiz ignez, jedesj· Loth / Waſſerbathenig ii. Sorh / Ereti- ſchen Diptam / Tormentill / Naterwurtz Galbani, Gummi A- Fabıci,jedegein Loth / Opıjanderthalb Duentlin / Storacis ca- laniire fuͤnffthalb Quentlin : Saumwerampfferfamen andere halb Quentlin: Entzian ein Loth /Bolus armenadrey Sorh: Ter- ræ ſixlatæj Loth / langen Pfeffer / Ingber / jedes ein halb Loth / weiſſen Honig / dritthalb Pfundt / Roſenzucker ein Pfundt / deß beſten Weins / cin halb Pfunde : mad) ein Lattwergen darauß · | | Bon Waſſerbathenig Wein. Vß dieſem edlen Kraͤutlein kan man auch zur Zeit der Weinleſung einen herzlichen föfttichen Wein machen / zu allen obernandten Gebrechen faſt dienſtlich In Sterbensläufften ſoll man dieſen Wein zuſtel⸗ len / als nemlich: Nime weiſſe Diptamwurtzel / Tormentillwurtz / Naterwurtz / Angelicwur seh Baldrianwurtzel / Calmus vnd Bis binel jedegein halb Vntz / Zittwen ein Vnzz / Waſſerbathemqg / Rauten Meliſſen jedes etwan mehr dann ein halb Loth: Cardo⸗ benedicren drey Quentl. Weckholderbeer anderthalb Quentlin / Galgan/Zimmet / Naͤglein jedes Koth /Muſcatennuͤßj· Quent⸗ lein / Muſcatenblumen / Saffran jedes ein halb Quentlein / Campher ij. Quent mac) alle Stick klein vnd beytze ſie in zwoͤl Pfundt / das iſt / m drey Maß guten firnen Wein / dreygan⸗ ker Tage / darnach ſiede den Wein durch / vnnd behalte jhn zum elraich. Don dieſem Wein ſoll manin Sterbenszelten alle Tag dep Morgens trincken vier doth / darnach ein tweil darauf faſten: Digger Wein treibt nicht allein alles Gifft auß dem Leib / ſondern verzehret auch alle boͤſe Feuchtigkeit / ſo im Leib iſt reyniget dag Gebluͤt / vnnd bewahret den Menſchen gant ficherlich für die Peſtilentz. D.Jacobi Theodori Tabernmontan/ A Mit Ayfoptwaffer getruncken / raumet erdie Bruſt / iſt den F Das XLV. Capitel. Don Sonnenkron. J. Sonnenkron. Corona ſolis I, RE r —— 4— A 1 IR = END F GG I N EIN Ku = Wy, — Er Sonnenkron ſeyn zwey Geſchlecht / groß vnd klein: J. Das erſte Geſbhlecht iſt gar ein ohes groſſes Gewaͤchs / viel groͤſſer dann ein Re, Mann: | Wächftin Spanien‘ zu Zeiten auch ben ong 24. Schuhe hoch ) Hareinen ſtracken / geraden vnnd ſtarcken Stengel / faſt eines Arms dick / mit breyten groſſen Battein befeker,forings vmbher etwas zerkerfft ſeyn: Oben am Giepffel erſcheinet ein groſſe Blum / der Goldtblumen gleich / a⸗ ber viel groͤſſer / faſt wie ein ziemliche breytte Paret / oder ein groſſer breytter Teller ringe vmbher mit vielen goldtgelben Blumen beſetzt / wie an der bemeldten Goldiblumen:Wenn dieſelbige ver⸗ fallen / ſo bekoͤmpt mann einen langlechten ſchwartzen Sa⸗ men / welcher gar ſelten zeitig wirdt: [Es meldet Camera- rius, daß er ein Blum gehabt / die gute zeitigen Samen 2362. getragen habe.) 11. Diefern iſt das ander Geſchlecht durchauß gleich Auß—⸗ genommendaß ſeine B ärteram Stengel etwas ranh ſeyn / vnd die Baaͤttlein an der Blumen länger vnd groͤſſer wachfen. 111. IV. Soviel dieandere zwey Geſchlecht anlangt / ſo klein Sonnenkron genennt werden / ſeyn dieſelbige den andern gang vnd gar gleich / allein daß jhre Stengel Blaͤtter vnd Br’ men viel kleiner wachfen: | V. Es ſehet Camerarius noch ein Geſchlecht / wie hiebey abgemahlet / die viel Stengel vnd Blumen tragen wie dann in Italia eine 24. Blumen gehabt / bey vns aber zehen. Dieſes geſchicht offt von ſich ſelbſt fan aber auch durch Kunſt gar leicht⸗ lich zuwegen bracht werden.) Sie wachſen in America, [und Peru, ]von fich ſelbſt / wer⸗ den in Teuſchlandt von vielen in den Luſtgaͤrten gepflan⸗ ket 7 ſeyn gar gemein worden : Bluͤen etwas langſam im Don .. Gommer- DDas Ander Buch / von Kräutern. 467 | IT. Sonnenfron. F IT. Klein Sonnenkron. Coronafolis II. Coronafolis minor. III. — —D— N IE Da 2 EIS IS / on ii n SS ? I Min ; $ —*9 | * 49 ß * \ SS, U a D IE -. I a H ı) il IV. Klein Sonnenfron Weiblein. | | Corona olisminor femina. . | * V, Corona Solis ramofa fiue | ’ N E 1 7 WIR BR VG ; prolifera. . ⸗ | BEZZEN p | | = INN _ _ — — — — — — V. IR I % Pte | B EN tiſt gurn RN / In, NR x dannen FIN % III \ keiten au EEE Io) ZZ 3 WU aden on | — N WR 8 en grofin D * ON AN Be \ 2 VER, EX? f: Dina IMLS ar — I na — ——— N angro | (ir VAR T, EN ı Blum | : NG ARZT er \ | — ST in feige | ? Sy in \ N rhen Oi Cament- N 9* GE, menꝛ36 — N SS DD N — — KrD * 24 ll k —* N * ff 5 ———— ul, gan farm) hſen lange nam ; ynd I E wie HN | sie dann — n A 7! HH * * HR KT 7 Aa n (4 7 FH (dd —— —— VUVV— gar Sg ie Hr J onden Namen . | — — LH > Spnenfronswirdauchgenennraroß Indianiſch Son Din —— —— Ai — J — pirdauchgenennt Plantamaxima. [ Miderlandifch Sonnebloemen van Peru. |: him im | nenblum / dieweil ſich die Blume nach der Sonnen Engliſch Sunne flouner. Welſch Piantamaßıma. ] Li nad wendet /Sateinifch Corona folis. Flosfolis Peruuia- v on our | # * — — — — — — — “ — — Ze — — e Tan a ee - 2 — 9 1 u . ) BY} I 1 1 1} B I OR] N Mn H — 1 EH 4 {] 4.68 A — — — — — — Von der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft der Sonnenkron / im Leib. Blättern ein wenig gekocht / darnach mie Oel vnd Saln zugerichtet / ein lieblich Eſſen geben / vnd reytzen ſehr zu ehelichen Wercken. ES [Die Blume aber chefiefich auffthut / und faft wieein Arti⸗ ſchock ſihet / kechet man gleicher Geſtalt / vnd foll auch wie die Ars tiſchock jhr Wirckung haben. Der Same iſt lieblich zu eſſen /jedoch hat er zuletzt ein ſchaͤrpf⸗ fe:etliche Halten darfuͤr / daß er wie der wilde Saffran purgire. Euſſerlicher Gebrauch. De. fehreibet / daß die junge zarte Stiel an den Wunörfrautgebrauchen/danieg heffte etwas zufarmen. St fonft in feinem Gebrauch / dann es mehr Sufts dañ Nutzes halben gezielet wirdt. ¶ In der mitten der Blumen finder man einen klebrichten Safft weicher ein Geruch hat wie Terpenehin: So findet mann bigmweilenandem Stengelein röhtlicht Gummi , welches man in Spanien zu den Wunden brauchen fol. So mandig Kraus Stengelerlichmal voneinander bricht) allein die eufferfte Schälen gang bleibet / vnd widerumbzufam- men bindet / waͤchſt es fehr balde widerumb zuſammen / vnd gleich wie an einem Beinbruch einen Callum machet / wie dann auch Camerarius meldet. ] SZ ice meynen / man fönnediß Kraut auch wol fürein Ey Das X LVI. Kapitel, Von Serbfirofen, S— 4. Herbſtroſe. Malua atborea. AR I cd » - Se ⏑— ) ENT — R 9 IN IS J I Re 8 7 \ x G, I, Y J Kr I vr y Re RN ENG, Sue eG E n u 5 Shat der Author fünff Geſchlecht der RG Herbſtroſen geſetzt / welche faft allefampt einan- der an Wurtzeln / Blaͤttern vnd Stengein / durch⸗ auß verwandt ſeyn / wie auch an den Roſen ſelbſt / außgenommen / wie Dodonzus meldet / daß et⸗ liche gantz roth / etliche leibfarb / ein Theil gantz ſchoͤn weiß / ein D. Jacobi Theodori Tabernemontani / F Teil auch ſchwartz blutroth / wie dann bey etlichen verzeich⸗ et ſtehet. J. Das erſte Geſchlecht hat ein lange / glatte vnnd weiſſe Wuurtzel / jnnwendig sähe vnd ſchluͤppericht / auß welcher ein run der / langer / rauher Stengel herfuͤr waͤchſt / welcher in der exp. wenn er noch jung iſt / voll Marcks ſtecket / wirdt mir der Zeitfg \ dick wie ein Stab / mit rauhen rundtlechten Blaͤttern beſenen welche ein wenig zerkerfft feyn : Zwiſchen den Blättern vnnd Stengeln fommen runde Knoͤpff herfuͤr / auf welchen die Blumen werden / deren etliche / wie gemeldt / gefuͤllt / etliche vnge⸗ fuͤllt /auch mit mancherley Farben geſehen werden: Wenn die Blumen abfallen / ſo folgt der Same hernach / welcher iſt wie ein kleines rundes Kaͤßlein / n einem grünen[wollechten ] Huͤlßlein verfaſſet. Sie haben ein wunderbarliche Art zu bluͤen: dannein Theil der Roſen gehen auff / fo fallen die andere ab / vnd ſolches G waͤhret fuͤr vnd fͤͤ. | 11. Dasander Geſchlecht iſt dem erften gleich / allein dag feine Blumen gefüllt ſeyn / jene aber vngefuͤllt / mit welchen auch dag IV.) vierdte Geſchlecht vbereinkoͤmpt. III.« Das dritte Geſchlecht vberkoͤmpt ein gar ſchoͤne groſ⸗ fe ſchwartzrohte gefüllte Blum / viel groͤſſer dann die andere / iſt ihnen aber ſonſten durchauß gleich. V. Das leste Gefchlecht iſt dem andern mit Wurseln) Stengeln vnd Blumen verwandt/alein daß feine Blätter et⸗ was länger ondtieff zerfpalten ſeyn. Site wachfen nicht baldt von fich ſelbſt / fondern müffen erſt⸗ lichinden Gaͤrten gepflantzet werden Bluͤen in der Erndre biß in Herbſt / daher ſie auch Erndtroſen oder Herbſtroſen genennt werden. | Fe TI. Weiß gefülle Herbſtroſen. Maluaarbceea alba multiflora. m S () Go) Allem EN 1% 96 ya v ea Y * RN“ kr DIN AR ’ U — | N F UN GH PH 2} Ar ZB — Von den Nahmen. 5> Erbftrofen werden auch genennt Winterroſen / Erndt⸗ yrcoſen / Gartenpappel. Lateiniſch Malua atbotea, Mal- Fua hortenfis. Frantzoͤſiſch Rofe de outre mer. Welſch Malnamaggiore. | Engiiſch Hollihocke. Niderlandih Winterrooſen. | Don re Das Ander Buch / von Kräutern. 489 A y NER Of. II. Schwartzroth Winrerrofe. V. Frembd Winterroſe. ei M aluaarborea flore nigro multiplici. Malua rofea fimplex peregrina. et Mu ; " de I N tt, 1» Kelten) um Mr: anal b/ OD, ° ce ar fchöng ER, N; & Ra WEN/ u BE; RITIUNN nie Arge 8 MAN —— F — E N N N a) n KT —— e Vllt, \ , F X N e — — — RN fen, IN N een TIZI NS Ofen en BER) f \ IN MH. — NE \ WG l B x - \ X G AN Aula e F „ N 2 se N —— N 5 / = N z ze Mm = 2 * IN — — 8 Zap le: ® 4 N), BEA CH Ä * — je —— FIN IV. Gefuͤllt Winterroſe. Malua :oiea multiplex. * an ! DE — Innerlicher vnd Smeldet Dodonæus, wenn man die rohte Blumen 9— Sa rn JS? in rohtem Wein ſiede / vnd den Wabern zu trincken ge⸗ 2, WE Se EN. | OS pefoftillen fie die zuviel flieffende menies. GE En | N BR: p F Yen l DNA Es werden diefe Rofen auch befonders gebraucht in RS der Mundtfaͤule / in Waller gelegt / vnnd den Munde darmit außgemwäfchen: ; / [Die Rofen in Wein oder Waffer geſotten / etwan Honig vnd Alaun darzu gethan / ſaͤubern vnd heylen die Faͤule vnd Ger ſchwaͤhr im Mundt vnd Hals / darmit gegurgelt / vnnd den Mundt gewaſchen. — 1 Die Roſen in Waſſer geſotten / oder ein Waſſer darauß ges brandt / iſt gut für alle jnnerliche vnd euſſerliche Hitz fuͤr S. An⸗ lein vbergelegt . ind, Es bezeugen Matthiolus,Dodonzus, Fuchfius, Tragus tur vnd Wirckung haben mit den andern nachfolgenden gemei⸗ nen Hafenpappeln:Derohalben was im nachfolgenden Capitel von der Haſenpappeln Natur vnd Tugenden geſchrieben wirdt / ſoll auch von dieſen Herbſtroſen verſtanden werden. Von Haſenpappeln. Er gemeinen oder wilden Pappeln wer⸗ N den auch etliche Geſchlecht voraeftelle: I Das Ferſte iſt die zahme Pappel / ſo allenthalben in Gaͤr⸗ ten waͤchſt / jedermann wölbefannt/ hat ein gelbe oder weiſſe Wurtzel / auß welcher ein dickichter / run · Her vnd weycher Stengel waͤchſt / mit andern Nebenzweyglein F erran welchen ſchoͤne rohte / leibfarbe Roͤßlein wachſen / mie Von der Nalur / Krafft vnd Eygenſchafft beſetzet⸗ Aederlein durchzogen / an etlichen finde: man aang fr | raunen lu der Herbſtroſen. i Roͤßlein / werm die Blumen verfallen? fo werden fleine ea Mil | donzus meldet daß die Nerbftrofen etwas warmer vñ mehle Noble ae 8 Bar ID fenster Narr feycn / doch weniger denn Die gerneine N RA IARRAEBLTES U 4u8j h 1 4 ’ : el ) 5 —— ran Pappeln / tehen auch ein wenig zuſammen y Rr U. Das Von m = nn — ——— u nn thoni Feuwer / vnd andere heiffe Geſchwulſt / mir leinen Thuͤch⸗ vnd Diofcorides ſelbſt / daß die Herbſtroſen einerley Krafft / Na⸗ — S u EZ u en —— - 2 — — Lu — — — — — nn — — LT —— — —* — ——— — — — — — = 2 — = 2 f, Haſenpappeln. Malua fyiueftris maior I. ve) an SER: =: 8 MR Fi =. - LT, ZN FUN, Ih; rl, N UN — —F —W — EN au LER Y U HR, Fi —— LT, Nach, — 2 \ 5 X 7 —— 7 Y N | s 0% — Zn, * N: MAZE / R CS ——— NEIN RE V—— = N R N —— x N $ 2 SG m 7 Ö) NEN n B —T SIR INS 5) 3 — —*3 —— — — Sy EN AN N, ZH Le N NE k > Ur ‘ \ — X N * Ur Y FIN S SER 10 j j} i [it 9 9 une “ II. Dasander Geſchlecht iſt dieſem faft gleich / auß genom⸗ men / daß die Blaͤtter kleiner ſeyn / kreucht mehrertheils auff der Erden hervmb. III. Das dritte Geſchlecht wirdt Sammetpappeln ge · nennt / von wegen ſeiner weychen gelinden Blaͤtter / welche den andern ſonſt gleich ſeyn: [Die Stengel wachſen anderthalb E⸗ len hoch / bißweilen viel hoͤher / ſind rauh vnd lindt wie ein Sam⸗ met: Seine Blumen vergleichen ſich den Herbſtroſen: [ Die Blume iftgelb nicht ſehr groß / welchen ver Samen folget / ſo ſchwartz / vnd in vielfachen Hülfen verfchloffen. ] Die Wurs ei ift ſehr zertheilet: Wächft hoch in die Höhe wie ein Staͤud⸗ ein. D IV. Die Kraußpappel hat ein weiſſe Wurtzel / mit viel Ne⸗ benwurtzeln / auß welcher ein ſtarcker Stengel waͤchſt / mit run⸗ den/glatten/grünen vñ krauſſen Blättern befegerran den Sten⸗ geln kommen fleine weile Bluͤmlein herfür / nach welchen der Same erfolger wie an den andern. Sie wachfen allenthalbenin Gärten’ an vngebauwten Dr. ten/beyden Zäunen und neben den Wegen: In Gärten auff den Rirchhöfen die zwey erſten: Die dritte aber iſt in Welſchlandt vmb kFerraria gemein / wirdt bey vns / wie auch die vierdte / in Gaͤrten gegiehler:] Bluͤen im Julio vnd die ander Zeit vber. FDonden Damen. Appeln / fo auch Räßpappeln genannt, heift Griechifch Merexn. Cateiniſch vnnd Welſch Malua, Arabifch Chubere. Sranköfifch Malue. Spaniſch Maluas. Ni⸗ E derlaͤndiſch Maeluwe oder Keeßkencruyt. Englifh Mallouue· Boͤhmiſch Slez. Aber die erſte nennet man Kaͤß⸗ pappeln: die andere vnnd kleinere Kaͤß / Haſen oder Gaͤnß⸗ pappeln.] Von der Natur Krafft und Eygenſchafft der Haſenpappeln. ar Haſenpappeln feyn feucht / vnnd ein wenig war⸗ jr mer Natur: innerlich vnd euſſerlich zu vielen Gebre⸗ ſten dienſtlich. +79 D.Jacobi Theodor Tabernmontani/ E 11. Gaͤnßpappeln. Malua fylueftiisminor IL Innerlicher Gebrauch. a Pappeln find zur allerhandt Gebreften fehr dienſt⸗ lich/innerlich und euſſerlich / daher dann etliche Alten | „Omnimorbiam ‚das iſt / wider ale Kranckheiten | genennt haben. | Derohalben Plinius ſchreibt / welcher allen Tag ein Trunck | thue von Pappelfafft / der fey denfelbigen Tag für allen zufal⸗ lenden Kranckheiten behuͤtet: mögen derohalben nicht vnbillich under die. Koch oder Salatkräuter genommen werden. ] Aetius ſchreibt / daß die Pappeln mit Oel vnd Salk gekocht / den Bauch erweichen / vnd zum Stuelgang treiben. Fernelius ſagt / daß der Pappelnſamen gut ſey den jenigen / ſo Beſchwehrung in der Bruſt haben / werde nuͤtzlich gebraucht von den Althwaticis, ſo da ſehr keychen: Item von denen ſo ei⸗ nen harten truckenen Huſten haben / ſo von Hitz herkoͤmpt / er lindert auch die rauhe Keel / vnd macht ein leichte Stim̃. Son derlich wenn man jhn in ſuͤſſem Wein / oder auch in einem Ho⸗ nigwaſſer brauchet. Zu bemeldten Schwachheiten kan man auch die Blaͤtter vnd Wurgeln gebrauchen / dann fie lindern die ſcharpffe rauhe Kerld vnd die groſſe Hitz / fonderlich in ſüſſem Wein oder Milch ger ſotten vnd getruncken. Die Phehifici oder Schwindtſuͤchtigen ſollen ſich der Pap⸗ peln gar fleiſſig gebrauchen / [ in aller Speiß vnd Tranck] dann x ſie jhnen gar nuͤtzlich vnd gut iſt / von wegen der Feuchtigkeit / ſo ſie jhnen mittheilet. [Das Kraut vnnd Wurtzeln geſotten / die Brühe lauw ge truncken / vnd ſtaͤttigs wider vmb von ſich geben / widerſtehet al⸗ lerley Gifft.) Mann kan auch die Wurtzel gleich wie das Kraut vnnd den Samen nuͤtzlich gebrauchen zu der Verſehrung der Bla⸗ fen / wie dann auch zu dem rröpflingen vnd brennenden harnen / mie Eibiſchwurtzeln / Suͤßholtz vnd Melonenkernen / in ſuͤſſem Wein geſotten / vnd darvon getruncken. (Dr Lan | EX he bie, he Alm nen Srund nf unbil } Li et ehr {1700 Om . Sat HD ter he ft il Bil gr a Dip hm Mal) Das ander Buch / von Kräutern. IL Sammerpappeln. Malua Theophraft III. EINS SIR II r — 8 ERNANNT \ D> OR S N £\ 2 — S NIT — F * AN a" 9— \ ARE N N N NN , er WA EAN ESUN — « 8 J N \ x IN = EN RES N 9 N Der Samen in einer fräfftigen Hünerbrühe geſotten / vnd offt getruncken heylet die rohte Ruhr / das hitzig Geſchwaͤhr der Nieren / Blaſen end Mutter ] Wenn jemandts der männliche Same verfleuſt / ſo von Dig vervrſachet wuͤrde / de neme Pappeln vnnd Eyhiſch / ſiede fie in Waſſer / vnd trinck darvon. | | Zu der Biödigfeit dep Magens’ fo von Truͤckne herfömpt/ ſoll man diefe Wurgel mit gefchälter Gerſten kochen / vnnd die Brühe einnemen: Vnd wenn man zwey oder drey Loth Deyel- ſafft darzu nimbt / ſo macht es einen gelinden Stuelgang- Welchem Menfehen die Därm verlegt ſeyn / dardurch ein Grimmen vervrfacher würde / der ſolle die Pappelnwurtzel auch mit Gerſten kochen / vnnd drey oder vier Loth Zucker Candy darinnen thun / ſih darnach ſolcher Bruͤhe ſleiſſig gebrauchen. Es brauchen auch etliche die geſotten Bruͤhe von Pappeln / den Grieß vnd Stein damit zu vertreiben / vnd ſo man Peterſil⸗ gen Wurgeln darzu thut / wird es deſto kraͤfftiger. — Mann ſagt auch wenn die ſchwangere Weiber ſich der Brit, he von Bappeln[ oder den Safft fleiſſig gebrauchen / ſo koͤnnen ſie deſto leichter gebaͤren. ¶Kraut ond Wurtzel mit Fenchel vnd Anyß in Wein geſot⸗ ten vnnd getruncken / bringet den Saͤugammen viel Milch: nimpt den Schmergen der Daͤrme / der Blaſen / vnnd erwey⸗ chet den Stuelgang — Der Samen mit rohtem Wein getruncken / benimpt den Vnwillen deß Magens] £ Eufferficher Gebrauch. CAppelkraut vnd Wurgelin Harn geſotten / vnd damit gezwagen / vertreibt den flieſſenden Erbgrindt vnnd die Schuppen auff dem Haͤupt. | | Die rohen Blätter mit ein wenig Saltz und Honig vermenaetim Muͤndt zerkaͤuwet / vnnd vbergelegt / heylen die Geſchwaͤhr / ſo zwiſchen den Augen vnd Naſen ſich erheben. Der Samen mit Wein oder Baumoͤl vermiſchet / vertreibt allerhandt Flecken vnder den Augen. Yan Ein Zahnpuluer macht man alfo: Nimme die duͤrre Wur⸗ F K 471 IV. Krauspappeln. Malua criſpa 1V. — — GER N — Mt pa) Tu 67 re — — ZN IN SAT DERNE TUN —— —— N u NT 7. 4 S: 8 sel’ fo ein Tag im Waſſer gelegen / wickle fie in naß Pap⸗ pier / laß vnder der Aſchen brahten / darnach ſtoſſe zu Put uer / reybe die Zähne darmit / ſo ſ aͤuberts ſampt dem Zahn⸗ fleifd-] Diofcorides fchreiber/ daß die Brühe von Pappeln geſotten / gar nülich mit einem Einftier werde eingegoſſen wider die , Schmerzen vnnd Berfehrung der Daͤrmen / der Baͤrmutter / vnd deß Affterdarms. | | Pappein zerknitſchet und vbergelegt / ſeyn gut wider der Bie⸗ nen vnd Weſpen Stich. [ Seftoffen mie Menſchen Speychel / vnnd vber Kroͤpffe * eh Geſchwaͤhr allen Tag gelegt / fol diefelbigen ver⸗ treiben. Es haben die Pappeln ein gute Art zu erweychen was hart iſt: [als da finds allerfey harte vnnd bizige Geſchwaͤhr am gansen Leib: Derohalben fie erliche it Mitch erliche in Waſſer ſieden / vñ thun Huͤnerſchmaltz darzu. Andere ſiedens in Waſſer mir Ger⸗ ſtenmeel / vermiſchen Baum oder Roſenoͤl darunder / vnnd le⸗ gens vber: Diß benimbt den Schmertzen / zertheilet vnnd er⸗ weychet. J Derohalben fie auch viel zu dem Stein gebrauchet werden / daß man Fomenta oder Baͤhung darauß macht: Als / nim̃ Pappeln / Elbiſch /Peterſilgenkraut und Wursel’ Tag vnd Nachtkraut / Cham llen / Leynſamen / jedes ein gute Handtvoll / o⸗ der auch zwo: ſiede dag in einem groſſen Keſſel laß es von jhm ſelbſt erkalten / vnnd ſetze darnach den Krancken darinn: Im Badı foller das Kraut zuſammen faſſen / vnd vber die Nieren oder Blaſen halten. F Dover aber nie ein Sack voll Pappellkraut vnnd Wurtzel ⸗ ſiede es in einem Keſſel mit Waſſer / vnnd bade darinn / das er⸗ weycht vnnd eroͤffnet die enge ver ſchwollene Harngaͤnge zu der VBlafen erweycht auch die verharte vnnd verſtopffte Mutter. So man en Fußwaſſer darauß macht / zeucht es die auffgeſchoſ⸗ ſene Fluͤß vom Häupt.] — Zu den entzuůndten vnd harten Bruͤſten der Weiber ſoll man ein ſolch Pflaſter machen: Nim̃e Pappelnblumen / Veyelkraut / Schoͤllwurtzkraut / Fuͤnfffinge kraut jedes ein Handt voll / ſiede es in Waſſer bi acht Vntz vbria bleiben das truck ſtarck auß / nimb darzu Weytzeenmeel / daß eg wie ein dicker Brey werde / thue Kr ü darzu — — 2 ge — —— — — — —— — — ZT [ u nn ar - — —— — — — — — gi == — — — nn — ö— ——— — —— —— — —— — — — — a darzu Schweinen Schmalt / vnd koche es wie ein Pflafter:das F ſtreiche faſt eines Fingers dick auff ein Thuch / vnd lege es etlich mal vber di Brut 2 [ Pappeln in einer Huͤnerbruͤhe gefotten mit Gerſtenmeel fo Lang biß es dick wirdt / mit zweyen Eyerdottern vnd Violoͤl ge⸗ ſtoſſen / vnnd ein wenig Saffran darzu gethan / zertheilt / weycht vnd zeitigt alle Geſchwaͤhr. Wider das Seytenſtechen / ſo auß colera koͤmpt: Nimme Pappeln / Eibiſchwurtz vnnd Chamillen / jedes ein Handtvoll / Leynſamen / ij Loth Gerſtenmeel vier Vntz / Suͤßmandeloͤl vnnd Veyeloͤl/jedes iij Loth / ſolche Stuͤck vermiſche miteinander / vnd ſchlage ſie warmb vber das Ort. Wider die Haͤrtigkeit der Mutter werden auch die Pappeln gar fleiſſig gebraucht / alſo daß man nimbt Pappeln / Eibiſch / Cha, millenblumen / Oſterluceyblaͤtter / Lilenwurtzel vnd Leynſamen jedes ein gut Theil / thue ſie in ein Saͤcklein / vnd ſiede ſie in Waſ⸗ fer vnd Del! vnnd lege darnach das Saͤcklein warmb vber die Mutter:Auch ſollen die Weiber dieſelbige Kraͤuter in Oel vnnd Waſſer ſieden / vud ſich darin ſetzen. | Auff aleihe Weiß follman auch daffelbige Fomentum den jenigen fürfchreiben / welchen die Nieren vnnd Blaſen enzün- der vnnd erhitzet ſeyn: Deßgleichen auch den Weibern / wel- chen die Mutter erhitzet iſt / allein daß man die Oſterlucey dar von nemme. [Pappeln mit Zwiebeln vnd Aſchloch zerſtoſſen vnd vberge⸗ legt / helffen trefflich wol wider den Schlangenbiſſz) c Don Pappelnſafft vnd feinem jnnerli⸗ chen Gebrauch. Er Safft von Pappeln wirdt gelobt wider die fallen⸗ de Sucht: Iſt auch gut wider das verbrandte vnnd Melancholiſche Blut / daher die Vnſinnigkeit entſte⸗ hen kan / drey Becherlein voll / em wenig warmb ein⸗ geben / wie Plinius ſchreibet. Iſt auch gut den jenigen / ſo von groſſer His den Krampff v⸗ berkommen haben / dann er gibt den truckenen Adern gute Feuchtigkeit. Ettliche geben den Safft den Schwangern Weibern mit ein ey / darmit fie die Geburt deſto leichtlicher fol an⸗ fommen. Die Schwintrfüchtigen follen fich diefes Saffts fleiffig ge⸗ brauchen / dann er bekoͤmpt ihnen gar wol / von wegen der truck D nen Lungen. Es iſt auch diefer Safft gut wider den dörren Huſten / rauhe Keel und Heyſerigkeit. | Euffesticher Gebrauch deß Pap⸗ | pelnſaffts. Ernelius ſchreibet / die Pappeln haben ein ſonderliche Krafft wider der Bienen vnd Welpen Stich / das Kraut darauff gelegt / zu welchem dann auch der Safft gut iſt angeſtriechen. ¶Vnd ſo ſich jemandts mit Oel / darinnen die Blaͤtter zerſtoſ⸗ fen ſind / ſalbete / ſticht jhn Fein Bien deſſelbigen Tags. ] Der Safft in die Ohren gelaſſen / benimbt die Schmertzen derſelbigen. Der Safft mit Eruenmeel vermengt vnd angeſtriechen / ver⸗ E treibt die Flecken / vnd macht ein reine Haut. Dieſer Safft mit einem Clyſtier eingegoſſen / iſt gut den ver⸗ wundten Daͤrmen. | | Bon PappelnConferuen. SD ER Medici loben auch die Conſeruen / fo man auf dem jungen Kraut oderden Blumen mit Zucker ein- SD macıriond ſagen / daß derfelbige Zucker zu allen erzehl⸗ ten innerlichen Gebreſten dienftlich ſey: fürnemlich aber bekomme er den Lungenſuͤchtigen oder Phehilicis gar wol / wel⸗ che ſich derfelben gebrauchen: | Wie dann auch zudem Bren⸗ nen deß Harns: | Wie manaber diefe Conferuam machen foll/ iſt bey den Naͤgleinblumen angezeigt worden: DTacobi Theodori Tabernzimontani/ [Bon Pappeln Waſſer. As Waſſer ſoll auß den Pappeln diſtilliert werden, wann fie Kaͤßlein vnd Blumen tragen / im Anfang deß Maͤyen under einander gehackt. Auß den Herbſt⸗ roſen aber / wenn ſie ſich ziemlich eroͤffnet haben / vnnd ſollen ſie von den gruͤnen Koͤpfflein abgeropfft werden / vnnd fänfftiglichen diſtilliert. Dieſes getruncken Tag vnd Nacht vier mal / jedesmalauff vier Loth / dienet wol für Seyten Geſchwaͤhr: Iſt gut zu jnnerli⸗ chen hitzigen Fiebern: heylet und mildert die rohte Ruhr / die hi⸗ tzige Geſchwaͤr der Nieren / Blaſen vnd Mutter: ſechs oder acht Loth getruncken / bringe den Stuelgang: legt den Schmertzen der Mutter. | Eufferlich gebrauchen / iſt fehr nüglich wider alle vnnatuͤrli⸗ S he Hitz / Entz uͤndung vnnd Geſchwuſt deß Mundts / der Bruſt / deß Hals / der heymlichen Dre: Vber das Haͤupt geſchlagen / ſtil⸗ let die ſcharpffen Stich / macht ſanfft ſchlaffen. Von Krafft deß Sammetpappeln. ar Samen anderehalb Duentlin ſchwehr in Wein getruncken / treibt den Stein ond Grieß: fuͤrdert den Harn vnd mildert den Schmerten /.. Das XLVIII. Gapitel. * Don Eibifch. 1. Eibiſch. Alchza. H 2 Nrk FEIN N Eh RR —— IA \ 4 Ä R S ( BA, — — N 7 En AS N erſtlich der gemeine Elbiſch / welcher ein dicke / glat⸗ Rſte / weiſſe / ſchlpfferige Wurtzel hat / mit viel Ne⸗ benwuͤrtzlein / auß welchen lange runde Stengel [forber Ehlen hoch ] wachſen / welche holtzecht ſeyn mit wollichten / wehchen / a⸗ ſchenfarben Blaͤttern beſetzet / anzugreiffen wie ein Sammer: zwiſchen den Blaͤttern vn Stengeln wachſen weille[ oder weiß⸗ rohte ] Roͤßlein oder Blumen herfuͤr / nach welchen der Same folget wie an den Bappeln / leinem Kaͤßlein gleich — .Vo 11. Dondem andern Befchlecht fehreiber Lobelius , dag feine Blumen onndder Same fih dern gemeinen Ybiſch gang vergleiche. Seine Blätter ſeyn den Eibiſchblaͤttern etwas vn⸗ gleich / waͤchſt in die Hehe wie ein Baͤumlein / daher es auch Al- thæa arboreſcens genendt wirdt. III. Das dritte Geſchlecht hat dicke/grobe / holtzechte Sten⸗ gel oder Aeſt / mit einer aͤſchenfarben Rinden vmbgeben: Die Blaͤtter ſeynd rundt / weych / lindt vnd etwas grauw / wie an em gemeinen Eibiſch / allein daß fie kleiner ſeyn / bberkoͤmpt ein pur⸗ purbraune Blum mit fuͤnff Blaͤtlein / der Same iſt dem Elbiſch gleich. Iſt auch ein baumechtigs Staͤudlein. 1V.Das letzte Geſchlecht iſt mit ſeiner Wurtzel vnnd den Blaͤttern dem Eibiſch gleich: Waͤchſt zweyer Ehlen hoch: Die D Blaͤtter ſeyn ein wenig länger /dannan dem gemeinen Eibiſch / vberkoͤmpt an kleinen Stielen ein purpurbraune Blum / mit fuͤnff langlechten fpisigen Blaͤttern nach welchen runde lang⸗ iechte Schoͤttlein oder Schlaͤuchlein erfolgen / in welchen der Same iſt gleich toie Hirſen. Eybiſch waͤchſt an feuchten Orten / Bluͤet im Augſtmonat vnnd Haͤuwmonat. | Die Wurtzel pflege man zu graben im Fruͤhling oder im Herbſtmonat. | Von den Nahmen. Mbiꝙ ſo auch wol Heilwurtz oder Hilffwurtz moͤchte ge⸗ nennet werden / weil es Griechiſch «r-Swja heiſſet. Latei⸗ Dich Althza,Ibifcus, Maluauifcus, Bifmalua. %, rabifch Chitini. Niderlaͤndiſch Wirren Hemſt / oder g wire Malawe. Engliſch Marrishe Mallovve. Frantzoͤſiſch Gui- maulues Welſch Malnanifchio. Spaniſch Terna Cannamera. Böhmifch VVy/oky Slex.] y Von der Natur / Krafft und Wirkung | deß Pbiſch. 236 iſt warmb [ und trucken Jim erffen rad / vnnd stemlich feucht: [die Wurgel aber im Anfang deß arı- dern Grade: ] Er erweycht / zertheiler / lindert dig groffe Hitz vnd Schmertzen / vnd macht zeitig. Das Ander Buch / von Kreutern. 473 A 1. Baumeibiſch. Althzaarborefcens. F III. Baumeibiſck. Althæa arboreſcens Clußj. SW MW WER 7 IR H > Innerlicher Gebrauu;. 0 S haben die Bappeln vnd Eibiſch ein Natur / derohal⸗ ben was von Bappeln im vorigen Capitel geſchrieb ( el gefchrieben/ —— auch von der Ybiſch verſtanden werden. Es meldet Lobelius , daß die Aporhecker zu Venedig den Schleym außder Wurtzel / Muccago genent/mit Zucker etwas hart ſieden / vnd Rüchlein darauß machen’ welche zů den duͤnneu vnd ſcharpffen Fluͤſſen deß Haͤupts gar dienſtlich ſeyn. Es wirdt auch diß Kraut wider das brennende Harnen ge⸗ braucht / mit Suͤßholtz in Gerſtenwaſſer geſotten / oder in ſuͤſſem Wein / vnd darvon getruncken: Die Wurtzel auff ſolche weiß ge⸗ brauchtlindere die Schmertzen der Blaſen. Es fchreiber auch Fernelius, daß die Brühe, darinnen Ei⸗ biſchwurtzel gekocht / getruncken / thue wol denen / ſo ſchwehrlich harnen: führeden Schleym auß Nieren vnnd Blaſen: Der Same aber habe ein Krafft den Nierenſtein zu zermahlen vnd außzutreiben. Dioſcorides ſchreibet / daß die Bruͤhe von Eibiſchwurtzel gut ſey wider die rohte Ruhr vnd andere Bauchflüß / davon getrun⸗ cken / welches man alſo verſtehen muß / daß ſie die Schmertzen der rohten Ruhr lindere Wenn man aber Naterwurtz / Tormentill vnd dergleichen zuſammenziehende Kraͤuter mit kochet / ſo heylet ſie die rohte Ruhr / vnd andere Gebrechen. Pliniusfehreiber/die Wurtzel ſey gut denen / ſo den Krampff haben: Vnd iwenn man die Wurtzel mit Milch koche / ſo helffe fie baldt wider den Huſten. | [Die Blätter in Milch geſotten / vnd alfo warmb getruncken / vertreibt ein jeden Huſten: welches der Same kraͤfftiger thut / vnd macht wol außwerffen / ſonderlich ſo man Kirchenhyſop on Süß⸗ holtz darmit in Wein oder Waſſer kocht / vnnd ein wenig Honig darzu thut. Hippocrates har den Verwundten / wider den hefftigen Durſt / auß Mangel deß Geblůts / ein Tranck mit Eibiſchwur ⸗ tzel in Waſſer geſotten / geordnet. Die Wurgel mit Honigwaſſer geſotten / iſt ſehr gut fuͤr al⸗ le jnnerliche Geſchwuͤlſt vnnd Geſchwaͤhr / fo indem Leib ſindt / warmb getruncken. Kr fi Ein — — — — F AEin Tranck darvon geſotten / foͤrdert die gebuͤrliche Reyni⸗ F 474 gung der Weiber nach der Geburt. Jedoch ſo mann dieſen Tranck etlich Tage nuͤtzet / ſchadet er ſehr dem Magen / vnnd ringert die Daͤuwung / dann ein Vnwillen / hefftig Blaͤen vnd Auffſtoſſen darauff erfolget. | IV. Waſſereibiſch. Althza paluftris. x Pr, Sr N Mn: & (MEI? S I * war — RL) PA) ? — —R AN B DL? — 77 DD * —* IN Euflerlicher Gebrauch. Sſchreibet Diofcorides , daß die Wurtzel in Wein o⸗ der Honigwaſſer geforten/nüglich gebraucht werde / wi⸗ I der die Wunden / wider die Geſchwülſt und Geſchwaͤr / ſo man Strumas nennet / wider die Geſchwaͤhren hin⸗ der den Ohren / vnd andere Beulen und Apoſtemen / wider de D hitzige Geſchwuͤlſte der Bruſt: Deßgleichen auch zu den geſpan⸗ E nen Neruen oder Sennadern / dann ſie zertheile / zertreibe / erwey⸗ che/ koche / zeitige vnd heyle zu. LEibifchwurgelin Milch oder Waſſer geſotten / biß ein Brey darauß wirdt / vnd Pflaſterweiß vbergelegt / erweycht vnd zeitiget alle Geſchwaͤr / lindert die ſtarrende Glieder. | Elbiſchwurtzel vnd Leynſamen geſotten als ein Pflafter vmb den Halß gelegt / weychet die Geſchwaͤhr der Kelen. Die Wurtzel in Eſſig geſotten vnd im Mundt gehalten / lin dert die Schmertzen der Zaͤhn. Wider den groſſen Schmertzen der hitzigen vnd entzuͤndten Blaſen / nim̃ Eibiſch vnnd Pappelnswursel jedes auff zwoͤlff Loth / Violenkraut zwo Haͤndt voll / Steinklee vnd Chamillen ⸗ blumen jedes ein halbe Handt voll / Magſamen j. Loth / Leynſa⸗ men vier doth / dieſe Stück ſiede in Milch / oder aber in Waſſer vnd Baumoͤl / damit ſoll ſich der Krancke baͤhen / oder das Kraut in ein Saͤcklein thun / vnd wie ein Fomentum gebrauchen. [Die Wurtzel geſotten / vnnd mit Gaͤnß oder ſchweinen Schmaltz / oder Terpenthin vermiſcht / darauß zaͤpfflein gemacht, in £eib gethan / loͤſchet die His der Mutter vnnd auch Feygwar⸗ tzen. Ein Salb darvon bereytet / eroͤffnet die verſchloſſene Ge⸗ urtsglieder. Der Samen mit Wein geſotten / vnnd Baumoͤl darunder gemiſcht / loͤſcht ab allerhandt Mißfarben im Angeſicht / zeucht Die Hitz auß. D. Jacobi Theodori Tabernmontani / Der Samen gepyuͤluert / mie Maͤyentaw teimperiertisuciig Salben / vertreibt die Flecken vnder den Augen- Der trucken Samen klein zerſtoſſen / mit Eſſig geſotten / dar⸗ mit ander Sonnen geſchmieret / oder nach dem Badt / heylet die vnreyne außſaͤtzige Haut: Wie auch der erweychte Schleim vom Samen / mit Roſen oder Bonenblür Waſſer / nimbt die Flecken deß Angeſichts /ſ von der Sonnen gebrandt. Der Samen in Oel erweycht / darmit die Stich und Verle⸗ Kung der gifftigen Thier / auch der Hornuͤſſen und Bienen / be⸗ ſtriechen / ſoll es heylen. Die Blätter ein wenig mit Oel boſtriechen / pflege man in die Wunden zu legen / deßgleichen auch auff den Brandt vor Fans wer / Waſſer oder defigleichen brennenden Dingen befchehen. Den falten Brandt zu heylen: nm Eibiſchſamen / Leyn ſamẽ / G Fœnugræcum, jedes ein doͤffel voll / Pappeln cin Handt vol] Sauwerteyg zween boͤffel voll / ſeudt alles in Rheiniſchem Wein / endtlich thue ein wenig Saffran darzu / vnd legs warmb vber den Gebreſten.) In Summa / es wirdt diß Kraut aleicher Geſtalt gebraucht zu allen Gebrechen / wie auch die Pappeln. Von EibiſchWaſſer. bert / vnd klein zerhackt mit Wein begoffen vnd erbeyger/ wirdt ein Waſſer abgezogen / welches mit Bruſtſyrupen vermiſchet / vnd warmb getruncken / nimbt den doͤrren Huſten: treibt auch alle Verſehrung der Jungen’ vnd in ſonder⸗ heit offt getruncken / heylet die verwundten Därme in der rohten Ruhr: Deſſen drey Sorh getruncken / reyniget die Blaſen / vnnd N Vß der Wurzel / im Frühling außgraben / wol geſaͤu⸗ H ſtillet das Blutharnen.)] Don der EibiſchSalb. >) | Vß der Eibiſchwurtzel wirdt auch ein Salb bereytet /fo man in der Apothecken Dialthæam nennet / ein ſehr ge⸗ braͤuchliche Salb: Dann ſie hat ein Natur zu weychen / zu feuchten / zu zertheilen / zu zeitigen vnd zn heylen / lindert auch wol alle Schmertzen / wirdt derowegen auch ſehr gebraucht zu den erſtarrten Gliedern / zu dem Seytenſtechen / Bruſtwehe / Krampff / verrenckten Gliedern vnd dergleichen mehr. ¶Es werden zweyerley Salb darvon gemacht / eines auß vier len / das ander auß wenig Stücken. Das erſte / ſo Vnguenrum dialthæa compofitum genannt wirdt / ſoll alſo bereytet werden: Nimme Eibiſchwurßtzel / ſo wol geſaͤubert ij Pfunde’ die ſchneidt vberzwerch zu duͤnnen Scheiblein / ſtoß wol zu Muß: Seynfa- men / Fonugrec / jedes ein Pfunde / Meerzwiebeln ein halb Pfundt / zerknitſche es alles wol / vnd geuß ſieben Pfunde Waſ⸗ ſers daruͤber / laß vier Tag ſtehen / hernach ſetze es auff ein ſanfft Kolfeuwerlein / vnd laß gemaͤchlich ſieden / biß es anfahet dick vnd ſchleymig zu werden / dann nim̃ ein wenig darauß / vnd geuß es in ein ſtarcken haͤnffen Sack / wo es dann zu diek iſt / fo ſchuͤtte ein wenig ſiedens Waſſers daran / dann preß wol vnder einem Droͤttlin. Den außgetruckten Schleym laß wider ſaͤnfftiglich ſieden damit fich das Waſſer / ſo daran goſſen / zum theil verzehre: Dieſes Schleyms nim̃ ij. Pfundt / ſuͤß Baumoͤl ij. Pfundt / laß widervmb gemaͤchlich ſieden / biß alle Waͤſſerigkeit ſich ver⸗ zehre / thue darzu gelb Wachs / klein zerſchlagen j. Pfundt / vnnd derg,galbanum, (fo mit Wein zertrieben )jedes iiij. Loth / endt⸗ lich Sriechifeh Hark’ / Spiegelhartz reyn zu Puluer geſtoſſen / je⸗ des ein halb Pfundt: Wenn es denn alles gnugſam durch ein⸗ ander zergangen / ſo hebs vom Fenwer / laß erkalten / vnd behalte zur Notthurfft. Das ander / ſo Vnguentum dialthæa ſimplex genañt / wirdt auß folgenden Stücken bereytet: Nim̃ Eibiſchwurhel ij. Pfundt / Leyn und Fonugrecſamen / jedes j. Pfundt / erbeytzens in acht Pfunde Waſſer / laſſens hernach miteinander ſieden / vnd preſſen den Schleym auß / wie gemeldt: deren nemen ſie ij. Pfundt / ge⸗ meines Oels vier Pfundt / Terpenthin vier Sorh ſiedens mit ein ander/biß ſich die waͤſſerige Feuchte allerdings ver tehrt: vnd thun weyters hinzu Wachs j- Pfundt / Hartzxij · Loth] — | A Mi | ſoten Me Mit Koh ih OR, Bi, * Mani vor, Elche um ANNITM Deinen 98 Inn ee font, der tohten fen y erchet h in (ehr | A) keinen > gebraucht ʒruſtwch/ sau guentun tet werden pe (ohne Sep im ein Mb indt Wh Fein xt dicken geuß ch ſchůttih der ei nf vergeht iu! > it in! } ndt / vund ummihe Goch ſtoſen | w durch ein⸗ MT ggpfundt ‚ng mad ndprelt® und an kt Das Ander Buch von Kreutern. Das X LIX. Gapitel, Von Sigmarswurtz. I. Sigmarswurt Alcea. —Wy EN Y NV. N N N) ar N) ZA E — SI 77 IS: I JJamarswurtz ſeyn zwey Geſchlecht: I, 1:Das erfte Geſchlecht hat ein weiſſe llage Wur⸗ el wie die Eibiſchwurtzel. [doch dünner vnd haͤr⸗ RS) > ter Jaußmelcher vielrunde Stengeltommenmit | langen Nebenſtielen / daran die Blätter ſtehen / den Eibifchblästern faſt gleich außgenommen / daß fierieffer zer, D kerfft ſeyn: wie an dem Hanenfuß.) Seine Blumen verglei⸗ chen ſich mit den Pappeln oder Eibiſchblumen / allein daß fie gröffer ſeyn / von Farben braun / nach den Blumen folgt der Sa⸗ me / wie an den Haſenpappeln IL Zu dieſem Geſchlecht wirdt noch ein anders geſetzet / Al- cea peregrina genennt / dem vorigen gar vngleich: Hat ein Wuͤrtzel / die den Pappelnwurtzeln gleich / von Geſtalt / Ge ruch vnd Geſchmack / auß weicher ein runder Stengel / mir et⸗ Ich Nebenaͤſtlein fo Ehlen hoch vber ſich ſteiget die Neben⸗ ſtengel aber auff der Erden liegen. Die Blaͤtter ſindt wie an der erſten zerſchnitten: An den Stengeln erſcheinen Knoͤpff⸗ lein / auß welchen herauß ſchlieffen ſchoͤne bleychgelbe Roͤßlein / doch ſind ſie vnden bey den Haͤſelin / darauß fie ſchlieffen / ein wenigpurpurbraun:mitten in den Blumen erſcheinet ein goldt⸗ gelbes Buͤtzlein / vnnd bluͤet gemeinglich wenn die Sonne am heyſten ſcheinet: Wann die Blume abfallet/ bleibt ein hohles haarcchres Saͤcklein / mit vielen ſchwartzen Ripplein vnderzo⸗ gen /fo obenauß fuͤnff Spinlein hat in welchem Saͤcklein dei Samen haͤuffig beyeinander in zahrter Wollen verwahret / wel⸗ cher rundt vnnd grauwſchwartz / vnnd nicht groͤſſer dann der oͤhlſamen. — De erfte finder man auff vngebauwten Feldern / vnnd an den graßechten Raͤchen: Die andere wirdt bey den Teutſchen in Gaͤrten gepflantzet / ob ſie wol in Welſchlandt auff den Ae⸗ ckern waͤchſt. F —J K 475 Von den Nahmen. Igmars wurtz oder Fellriß heiſt Griechiſch vnnd Saret- niſch Alcea, Biſmalua. Welſch Malua faluatica. Spaniſch Malva de Vngria. Frantzoͤſiſch Bimauue. Boͤmiſch Slez poln. ¶Riderlaͤndiſch Sigmarscruydt. Engliſch Veruaine Mallouue. Die ander aber nennet man Al- ceam Venera m,peregrinam,veficariä; auff Teutſch: Roͤmi⸗ ſcher Fellriß ı Wetter Roͤßlein / Vencdiger Pappgl. Englifch Venice Mallouue. ] IL Wetterroͤßlein, Alcea peregrina. der Sigmarßwürtz. SS hat diefes Kraut gleiche Natur / Krafft vnd Tugende wie die Pappeln oder Eibiſch / allein daß es nicht durch⸗ Saußforeäfftzift Innerlicher Gebrauch: Enn mandie Wurtzel in einem geftählten oder abge: oͤſchten Gerſtenwaſſer kocht / foll jie gut ſeyn wider die rohte Ruhr vnd andere Bauchfluͤß: [ Oder aber/ fo man der Wurgel ein halb doth ſchwehr in Mildhy darinnen qliiende Kißlingftein zuvor abgelöfchet ſind / trincket / oder an ſtatt der Milch / Wegrich oder Wegtrittſafft nimbt weñ man aber Naterwurtz darzu thär/hilffe es gewiſſer. | F Mir Kraut vnnd Wurgelin Wein oder Waſſer gefotten vnd getruncken / ſtillet das Grimmen der Daͤrme / heylet alle jnnerliche Verſehyrun ·.. | Die Wurselim Endt deß Augſtmonats außgraben / vnnd darab getruncken / angehenckt / zerſchnitten / vnnd mit anderer Speiß geſſen / erlaͤutert das Geſicht. Etliche tragen diß Kraut am Halß / vermeynen es ſoll jhnen kein Fell vber den Augen wachſen: oder dieſelbige vertreiben. A⸗ ber ich halte mehr darvon / wenn man den Safft oder das Pul⸗ uer darzu gebrauchet. ER f Rr üüiij Euſſer⸗ J — — Euſſerlicher Gebrauch⸗ Eß Roͤmiſchen Fellriß Natur / nach Matthioli Be⸗ ſchreibung / ſ talt im dritten Gradt / vnnd hat gleiche Krafft mis dem Magſamen. Das L. Capitel. | Don Sabdarifa, Sabdarifa. TR ) rom Eon * jun wir.” fear Fir Pos, "fer 2 4, — INT KS—N Be, u eG wirdt diß Kraut gar kurtz von Dodo- S opoeo beſchrieben / vnd vnder die Bappelnkraͤuter gerechnet: Es faget Dodoneus , daß es runde Srtengel habe / mit andern Nebenaͤſten beſenzet / ſtrack auffgefuͤhret: Seine Blaͤtter ſeyen fehrzer- theilet: Seine Blumenfeyen gar ſchoͤn den Bappelnblumen Dgleich / von Farben weiß gleich wie die Blumen der Alcex veli- cariæ, vnd mitten ſchoͤn ſchwartz Wo dieſes Kraut wachſe / vnnd wie man es / auch wozu es zu gebrauchen ſey / wirdt nicht gemeldet: wirdt nur allein Sabdarifa genenne/Lauff Engliſch Thorney Mallouue: | . Das LI Kapitel. Bon Baummoll. | > Dn diefem Rraut fehreibet Matthiolus, REdaß es wachſe wie ein nidriges Baͤumlein / mit viel A Zweigen’ vnnd drey geſpaltenen Blättern. Die, Blum / wie Camerarius meldet / iſt gelblicht / vnnd jñwendig ein wenig purpurfarb / beynahe wie die Bappelnblumen. Die Frucht ſihet wie ein haͤrige Nuß / darinn £ dt Same ligt / mit zarter /ſchoͤner / weiſſer Wollen verſchloſſen / vnd wenn die Nuß zeitig wirdt / vnd auffbricht / ſo zeiget ſie wol⸗ lechte Locken / welche man ſamſet / vnd Leinwadt darauß machet. Waͤchſt in Cypern vnd Sicillen /¶ Candien / Rhodis vnd Apu⸗ lien / wie auch in der Inſel Malta.) | Bon den Namen. | Aunmwoll heiſt [Griechifhzuror ] Lateiniſch Goſſipiũ. Bombax, Coron. Niderlaͤndiſch Cattoen: Engliſch Sr Bomibafßße Welſch Bombagia, Cotone. Frantzoͤſiſch Corton. Spaniſch Algodon. Boͤhmiſch Buholna. 0 1 a D. Jacobi Theodori Tabernmonfani/ Von der Nalur / Krafft vnd Eygenſchafft der Baumwollen. Amt Baumwolle har eine warme vnnd truckene Natur. | l = Baumwolle. Gofli pium, 1b NN“ Su Si N \ S Q RN N ul I! "lm f _ — — — > — ⸗ Von dem Gebrauch der Baumwoll. S wirdt die Baumwoll mehr zu Kleydern vnnd Lein wadt gebraucht / dann zur Artzeney. | OD | Der Samen hilft woldenen (fo ein ſchweren Hu⸗ ften vnd Athem haben / er mehrer die Natur’ fo man jhn auß Wein erincker. ] | Bondem Samenfollman ein Oel machen / welches aller⸗ ley Stecken vnd Maſen vnder dem Angeficht auftilger. Wenn man die Baumwoll zu Puluer brennet / vnd daſſelbi⸗ ge in die Wunden ſtraͤuwet / ſoll es alſo baldt das Blut ſtillen. Das LII. Gapitel, Don Flein Kletten. Er Kletten ſeyn zwey Geſchlecht / groß vnd klein. [Die groſſe Kletten har ein Wur⸗ zel / welche ſchlecht / lang außwendig ſchwartz / vnd jñwendig weiß / eines bittern Geſchmacks: Def fen Stengel rundt / hohl / weiß / mit purpurroht vermiſcht / mit vielen Nebenzweiglin / vnd kleinen ſpitzigen ſchma⸗ len Blaͤttlein beſetet. Die Blaͤtter ſeyndt breyt vnnd lang / — * I," K fhmwarkgrün: ander Seyten gegen der Erden Afchenfarb: Ge⸗ gen dem Haͤuwmonat erſcheinen die grüne runde Fruͤcht oder Klettenknoͤpffe / mit vielen gebogenen Haͤcklein / darmit ſie ſich an die Kleyder hefften: Dieſe ſind erſtlich gruͤn / darnach bluͤen fie ſchoͤn liechtbraun roht / als die gemeinen Diſteln. Der Sa⸗ men iſt lang / vnd grauwfarb. Das kleine Geſchlecht hat ein rohte zaſechte Wurtzel / auß welcher ein feyſter ecketer Stengel koͤmpt / etwas mehr dann einer Ehlen hoch / vmbher [ mit vielen Tuͤpplen beſpren get: in viel Nebenaͤſtlin / gleich einem Baͤum lein getheilet. Seine Blätter ſeyn lindt vnd weych / von Far ben aͤſchen u r y d 1 1% Das ander Buch / von Kraͤutern. — *I. Groß Kletten. * Lappa maior. — — 2 N un 9 u. IN Ba Re Ni 7 N ’ —— N DL : x 4 > 3 EL — = ) h 7 9— |] WE — NN w— 3 Y 2 * NN N (A a N (7 — R = 1 \' [7 J —X * = > — UNE N 2, > 2 >" IS hr IND = DIN > ES 7 /) PER) VER - z 9 — — N \ WERE 1 u FIRE. ir, Aneyz" \ N Z Ei, N N = DK DIL —9— TAN SS B ESSIG N RER, hr Qual al ABA 3 — <=) 7 7 — N H N I / a ENRLRRZG, >} \ N I 5 em Ey MRS: IS SWR IS — 2 NZ B DA, —8B l N ji: \ ——e⸗ ET HESS — “ als SE | ( * Ku) N — BIT 7 9 E N u N IN N, En IN N Val] e “ : pr 5 4 ben aͤſchenfaͤrbig / vnnd rings vmbher zerkerſft: Zwiſchen den Blaͤttern vnd Zweigl in wachſen die lange ſtachlechte Kletten / je zwo oder drey neben mander/ faſt wie Ygelskoͤpfflein anzuſehen. RER. — — a 2 B N ı \ N XEE Us ICH 4 R R San“ ) — — u a —S— WEG 4 ZA F O H Es meldet Tragus , daß er gememglich auß jeder Kletten zwey ſchwartzer Haberkoͤrnlein im Herbſt gefunden / vnd ſchreibt: daß etlich Naturkuͤndiger jhre Dbferniatton haben / wannım Herbſt obgenannte Kletten zeitig vnd auffgethan werden/finden fie in einer jeden Kletten ʒwey Gerſtenkoͤrner verſchloſſen / welches ſoll ein fruchtbar vollfommen Jar bedeuten: Wo aber zwey ſpi⸗ tznger Haberkoͤrnlein gefunden / halten ſie das Gegentheil / nem⸗ lich ein kuͤnfftige Thewrung aller Frucht. | Sie wachſen gern auff den alten Hoffſtaͤtten vnd hinder den Zaͤunen . | Donden Samen. Roß Kletten heift Briechifch "Apr reren, Sareinifch Per- Her ppamaioı; Bardana. Duderlaͤndiſch groo⸗ Pe Cliſſen. Engliſch Great Burre. We ſch Lappa maggio- re. Franuthoͤſiſch Glouraron. Spaniſch Bardana. Boͤh⸗ iſch Lupenvver/sy. ) * er leten heiſt auch Vettlers kaͤuß / Bubenlaͤuß / Igels⸗ kletten Spitzkletten: Briechiſch Zardıon,Sateinifü) Lap, a mi- nor. Welſch Lappola minore. Frantzoͤſiſch Gratteon tenant aux robes. Boͤhmiſch Lupen men/jy. Nwderlaͤndiſch Cleyne Ciiſſen. Engliſch leſe burre Docke. Von der Natur / Krafft vnd Wirckung der groſſen Kletten. Je groſſe Kletten truͤcknen vnd verzehren / finde im ar schen zuſammen. Innerlicher Gebrauch. Ie Wurtzel in Aſchen gebraten / vnd mit Zirbelnuͤflein Nond Yſopen oder dergleichen Safft / wie ein Lattwerg⸗ lein gemacht / reynigt Die Bruſt: Alſo die Wurtzel eins deib vnd auſſerhalb zu gebrauchen: die grüne Blaͤtter k Quentl. ſchwer mir Zirbelnuͤßlein zerſtoſſen vnd ge⸗ cruncken / iſt aut denen/fo Blut vnd Eyter außreuſpern. Die Wurtzel gekocht / vnnd darvon getruncken / treibet den Schweiß / in Wein geſotten / vnd getruncken wehrt dem keychen. II. Klein Kleiten. Lappa minor. Ar 4 7 MN 2 DAN? —— \ SH E Se R, DR), 7 * ET Q % FR fe alas e % 1 {N 7 De NT av r ES ERIINEITFZEN - SA R — “3 RK NEL R A N T NEN * HZ, N N 8 Sn a — N 7 NN > AAN EN Die Wurtzel mit Zucker eingemacht / vnd gebranucht / iſt gut wider den Stein vnd Ruhr: reytzet zu den ehelichen Wercken/ foͤrdert den Harn / welches auch der Safft thut / mit Honig ein⸗ genommen. | Der zeitige Same geyuͤluert / iſt ein kraͤfftige Artzeney für den Stein in gutem ſtarcken odergebrandeen Wein eingenommen. Die erſte zarte Schößlin werden in Welfchlandt wie Spar gen gekocht vnd genoſſen. Euſſerlicher Gebrauch. a gruͤne Blätter find nuͤtlich den alten Schäden v⸗ bergelegt: bekommen auch wol den verruckten Gier Bon. Die Blätter zerſtoſſen / mit Eyerweiß ver, | mifcht/ondobergelsgtheplenden Brandt. Mit Salz vermiſcht vnd vbergelegt / dienen den Biß von Natern / tobenden Hunden / vnd andern giftigen Thieren / wie auch die Wurtzel von Natur etwas zur Truͤckne vnd Kaͤlte ge⸗ neygt:ſind derhalben inner vnd auſſ dem Leib zu gebrauchen: Die gruͤ nen Blaͤtter ziehen zuſam̃en: wirdt deßwegen von den Apo⸗ checkern in jre Kuͤl / Stich vnd alt Schäden Pflaſter gebraucht. Es halten etliche darfuͤr fo man ein Blatt dem Weib an den Fußſolen bindet / ziehe die Mutter hinab / vnnd auff das Haupt gelege hinauf: | Auß dem Krantein Sendenbadt gemacht / iſt zu dem Senden ſtein gut. Sk Wurtzel mit Schmalz vermifcht / vnnd auffgelegt / jer⸗ theilet die Kroͤpffe · Etliche hencken die Wurtzel an Hals für das Feber. Groß Kletten geſotten mit Wein / vnd zerknitſchet / Pflaſters weiß vbergelegt / nimbt die Geſchwulſt deß Miltzes / vnd zeitiget harte Geſchwülſt. SE Der Samen in Waſſer geſotten / vnnd mit dieſem die faule, alte Schädengemäfchennrepnigerfiegarwoh Bon dem Safe. $ On diefem Kraut den Safft getrunken / widerſtehet dem Gifft vnd Biß der wuͤhtenden Hunden. | Ein 477. h N \ \ 9 14 19 i ee — TER — — — — — a ans | 0 J— 9 J Kits j “4 IB Sr N * | ! \} | u N £ 9 x e N 478 D.Iarobi Theodori Taberne montani / A I A Eingute Salb wider den Auſſatz Num̃ deß Safftsvongrofe F wachſen / mit runden Blaͤttern beſetzet / ſ fichden Pappeln etwas ji IN Tr) fen Kletten / Nuͤßoͤl vnd Terpenthin jedes gleich viel ſeudts mit vergleichen / aber viel tieffer außgeſchnitten / mit vielen Kerffen J— Linander /ſeyhe es ducch ein Thuch / thue gepuͤluert Weinfteinden anzufehen wie ein Handt mit jhren Fingern. Oben an den | ‚| 0 dritten Theil fo viel darzu / vnd mach ein Salb.] | Stengeln — — Before —— * Von der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft ben ſchoͤn braunroth / wenn die umen verfallen / ſo Agen IN. derfleinen Kletten. ee BRONRERARN) Den RUBAEN Soc | N. Prem — — Natur. Wer/Es waͤchſt an vngebauweten Orten: Blůͤet im Junio vnd N en wenig —— Julio | — au 17 | ? N 4 ; i In "Ei eronymus X ragus ſchreibt / der Safft von diefem Kraut Lutwurtz hat ihren Namen entweder von der rohten I j H% — ſchwehr mit Wein getruncken / ſoll de⸗ Wurtzel / oder dieweil fie gebraucht wirdt zur Bluiſtil⸗ En B nen gun (eompo von chlangen verlegt worden. lung. Sareinifd Geranium fanguinarium,dietveil «8 Il J— Matthiolus meldet / daß dag Puluer von der Wurtzel mit ein Geſchlecht iſt deß Storefenfehnabels. [Niderlaͤn⸗ 90 EM Rhabarbara vermiſcht / vnd mir Wein eingenommen / alle Vn⸗ G diſch Crauenbeck / Bloedtwortel. Engliſch Bloudie Cranes bil. —— 2 geib hinweg nemme / darvonder Auſſatz koͤnne Frantzoͤſiſch Bec de Crue. Spaniſch Pico de Cru.] 9 vrſacht werden. * J Er meldet auch / daß der Safft gut ſey / wenn ein Menſch in Von der —— — — J— — — koͤnne / daß man jm deß Saffts — er * ni — — ein wenig in Mundt thue. | utwurtz trucknet vnd zeucht zufammen. rowege Hi) Ei E — | id: l N a ee a MlmeasucoftnebtFachfundaptannen In) Eu Br fihreibe / daß der Saff das Haar ſchoͤn gelb befere Hülfferfunden werde / das Blut zu ſtillen / als e⸗ mache / wenn man es darmit beſtreyche. ben diß Kraut. Meyer hat es feinen Gebrauch. [Mann muß die Kletten / fo fie noch nit gantz zeitig / ſam̃len / ) blättern beynahe gleich / hart / breyt und ſpitig o⸗ il al) zerſtoſſen / vnd in einem jrdifchen Geſchirr b: halten / darnach law — Et Ph * x J Waſſer daran gieſſen / das Haupt darmit beſt eichen oder zwa⸗ Das LIV. Kapitel. | BE gen: etliche brauchen Wein darzu- | Von Epimedio. | J— * Kleine Kletten zerſtoſſen / vnd vbergelegt / verzehren die Ge⸗ AN . } el Ä ſchwulſt / vnd fonderlich die Kroͤpff / daher fiedenn die Alten Stru- Epimedium. BEN; minecam genennthaben. ] H a. Das LIII. Gapitel, u AR Bi | Don Blutwurtz. IR — | na - | EL Bl | Sy N Mar | Blutwurt. RN NER \ | a! Geranium fanguinarium, >\ Alm? EN | IH EEE RS ) ‘ ' J N nn |} 3 RER D | Wa I MIA NONE 9 Bi, I | | Es ‚| * | | " ; f — kl | N uraf E \ ö | ah na 2 N a Odonzusfechreibtin Hiftoria ftirpiü, 1 But ’ } pemptadis quartzlib.quinti, cap.22. ‘Daß | ill J diß Kraut viel breyte Blaͤtter hab / den Epffichs⸗ N | * —— der ſtachlicht / von Farben gruͤn / am Vmbtreyß R Iß Kraut wirdt von andern onder die ein wenig zerferfft/ welcher je drey an einem runden dunnen \ ae EL N Storcenfehnäbelgerechner/ hat ein Wurgel/ fo Stielein hangen : Zwiſchen den Blättern komme herfür ein N Al DSH aufwendig vnd jümendigrohnift/großdiet vnd viel under Stengel / faft einer Spannen hoch / an welchem en jerſpalten / auß welcher dunn evnd rauhe Stengel liebliche Bluͤmlein wachſen / mit vier Blaͤttlein — Mn le EA | | kl In Fa J | it u 9 | * — — Pr ” Ar i 4 * Al | Das ander Buch / von Kräutern. 479 sn —8 ————— gelb / mit einen grunen Feſuͤß /lieblich wie ein wolriechender Zimmer aber die Wurtzel iſt a V/ von Fr En akt: ußwendig feyen die Blumen auch von Far⸗ eines ſtarcken Geruchs / faſt wie ein Bock: Wenn ein Blume ofen urkel ih — —* Sirlemen gleich durchzogen: Seine verfaͤllet / ſo wachſen an deffelbigen Start fuͤnff rauhe roht lechte Sort Surgeltheiler fie in viel Nebenwuͤrtzlein auß / auff beyden Sey — Schöttleiniin welchen runder/ ſchwartzer vnd glitzender Satme * ae ‘ d vi er a wirdt / etwas geringer dann an den Poeonien. \ J - < ononlam incentiam ⸗ 8 F ori f Jund mr om n feuchten Drteitwachfen. vnn pet chſt auff den Bergen vnd Buͤheln: Bluͤet im Junio- | ehäfe nur diefen Namen’ daß es Epimedium genennt Ä Ä j wirdt / kompt aber mi dem —— Aha Von den Namen. Ye ein / dann daffelbige feine Blumen trägt. | Eſchwur [fo auch gemeiner oder weiſſer Dictam heiſt) | i HH Was diefes Krants Natur vnnd Eygenſchafft ſey / iſt noch wirdt Lateiniſch genennt Fraxinella, Polemonium, | "fi onbefandt/ond nichts darvon vermelder. wiewol etliche ein anders für das Polemonium nem⸗ 1 Kr ‚Ob auch dieſes Kraut Epimedium dag Epipetron vnd E- men wirdt auch Pfeudoditamnum vnd Tragium ge Berl pimetron Plinsj feyydaavon fan man leſen Lobelium infeinen nennt. [ Englifch Baſtard Dirrame. ] i Cranes hi, aduerlariis fol. 133. | Bi ‚ | G Bon der Natur / Rraffeond Eygenſchafft | afft Das LV. Capitel. Der Aeſchwurtz· | | : ee; Odonzus fehreibet 7 die Wurtzel der Aeſchwurtz fer 4 Det Von Aeſchwurtz. De» vnd trucken im andern Gradr: Habe ein * taucht di | Heft wurg. su digerleren / zu sereheilen vnd zu ͤffnen. | ii Baum | Fraxinella. [Die Wurtze ſol im Frühling gegraben werden/ | ef UT | | ehe dann ſie in Stengel tritt / oder ja im Herbf.] ) | | | FRENM Innerlicher Gebrauch: 4 | IN, wu — Sf Diptam iffwiderdie fallende Sucht / vnnd alle — ranckheiten deß Hirns / ſo von Kaͤlte vervrſachet werden / dienſtlich / ſonderlich der Samen vnnd der Zucker von den Blumen. Die Wursel eines Quentleins ſchwehr getruncken / toͤdtet € HA die Wuͤrmb / oͤffnet allerley Verſtopffung / ftiler den Bauch || fehmergen : reibe den Stein. ] | i Es meldet Dodonzus , daß die Wursel ein Krafft Habe \ den Harn vnnd die verffandene Zeiten der Weiber fort zu trei⸗ I ben: helffe auch der Geburt /treibe außdieander Geburt / vnnd MH komme zu Huͤlff der erfalten Mutter / vnd allen derfelbigen Ge⸗ brechen / ſo von Kaͤlte herkommen: Sey gut den Magenſuͤchti⸗ a gen / vnd denen ſo ein kurtzen Athem haben. | | [ Man machrauch auß dieſer Wurgelgure Wundtraͤnck. I Etliche fieden dieſe Wurßel mitdem Frantzoſen Holtz / vnnd | gebens nüplich wider die Frantzoſen zu trincken / feche Wochen | lang nach einander. ] —— Er meldet auch / daß ſie nuͤtzlich gebraucht werde wider die Schlangen Stich vñ gifftigen Artzeneyen: Widerſtrebe der Pe⸗ ſtilentz vnd allem andern Gifft / vnnd koͤnne gar wol vnder den D T Theriacf vermiſchet werden. | [Eufkrlicher Gebrauch. Er Saff der Wurselheylt die Wunden. Die Wei ber follen auf derfelbigen Mutterzaͤpfflein machen / onnd vnderſtoſſen / oder fich yon vnden auff darmit raͤuchern. | | Iß Kraut wirdt vondem weitberühmb⸗ Auß den Blumen brenner man ein Waffer / welches etli⸗ ren Herm Dodonzo in Hiftoria ftirpium che in Kopffmeheragen / von Kälte herreychende in die Naſen befchrieben / daß eg ein dicke knodichte Wurget ziehen: Anderebrauchen es su falten Fluͤſſen der Augen. habe / welche fich mit andern langen / weiffen Zu Rom verfaufft man das Waffer den Weibern / das An⸗ fleiſchichten Nebenwuͤrtzlein weyt außbreyte: iſt ¶ geſicht darmit ſchoͤn vnd lauter zumachen. | einer Ehlen lang / minder oder mehr/ offteines Fingers dick / Man macht auch auß den Blumen ein Oel / welches vber⸗ bruchig / muͤrb / hat ein dͤnn Holtz durch vnd durch wie in der geſchlagen / den Schmertzen deß Zipperles / ſo von kalten Flüſſen E Fenchelwurtz:) Auß der Wurtzel kommen viel runde Stengel * herkoͤmpe / ſtillet einer Ehlen hoch / oder auch hoͤher: [| rundtbraun vnd haarecht/ Etliche woͤllen / daß diß Kraut ſey der Dictamnus verus, vnden mit Blaͤttern / oben aber mit Blumen gezieret. An den vnd brauchen auch die Wurtzel fuͤr den rechten Diptam: Aber —8 > dirpiũ Mu Rebenaͤſtlein ftchen feine Blätter viel an einem Stiel / dẽ Blaͤt⸗ Dodonzus iſt gar darwider / vnnd wil auchnicht / daß fh tern dep Eſchenbaums fo nahe / daß etliche das Kraut die kleine es ſey der — Dio- il * Eſchern nennen oder ]) Suͤßholtz faſt gleich doch fürger härter — | ner I vnd mehr geſpitzet: Die Blumen haben ein fehönerohtepurpur- ’ ii m A braune Farb [vnd weiß / ſprenglicht mir Aederlein durchzogen] | Das be in mir fünff Blärtlein beſetzet auf welchen etliche krumme Faͤß⸗ Mi kein hangen / gleich wie ein Bartanzufehen/ [deren Geruch iſt eine sea — — ZN Er Birch iſt vem Holder an Geſtalt und Geruch faft gleich / dochkleiner/ hat ein weiſſe Rkriechende Wurzeleines Fingers dick auß wel⸗ — 5, NZ N her runde Stengelwachfenienes Manns hoch / Hua und voll Marcks / zu beyden Seyten mit groffen ſchwartzgrůnen Blättern beſetzet / wie die Holderblaͤtter / deren et⸗ wan fuͤnff / ſechs oder ſieben an einem Stiel gegeneinander ſte⸗ hen / eines [oblen ſtarcken Geruchs. Oben am Stengel vber⸗ koͤmpt eg ſeine weiſſe gekroͤnte Bluͤmlein / [mit wenig Purpur D vermifcher/die da viel lieblicher dann die Holderbliter riechen wie andern Holder / auß welchen runde ſchwartze Beerlein werden: Es iſt der Attich an etlichen Orten gargemeln: Bluͤet im Brachmonat. I) Donden Namen. Erd Teich wird Sareinifch genenne Ebulus. Griechifch X«* N udn. Welſch Ebulo. Spanifch Sabugo. Franzöfifh Yeble. | iderländifch Habijck. Engliſch Pane vuoort. ] Don der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft deß Attichs. reich iſt warmb vnd trucken im andern Gradt. Innerlicher Gebrauch. I S ſchreiben Diofcorides,Galenus; #gineta vñ Pli- E N eis daß der Artich ein Krafft vnnd Marur habe / den Schleym / das Waſſer / und zum Theildie Gall auß dem Leib zu treiben / vnd zu purgieren / vnd vermelden darbey / daß er nützlich zu der Waſſerſucht koͤnne gebraucht werden:Dio- ſcorides faat / man ſoll die Blaͤtter wie ein Muͤßlein kochen / vnd dem Krancken geben / oder aber die Wurtzel in Wein ſieden / vnd denſelbigen zu trincken geben Es ſchreibet Fernelins, daß wenn man das Kraut oder die Wurzel ſiede / ſo verſchwinde die purgierende Krafft. ¶Attichwurtzel in gutem weiſſen Wein gebeytzt / vñ auff zween D. Jacobi Theodori Tabern montani / Das LVI. Kapitel. | Don Htich. Attich. Ebulus. F Söffelvolleingeben/ein Stundt ehe das Fieber anſtoſt / vertreibet das täglich Fieber:man ſoll ſich aber huͤten / daß man nicht days auff fchlaffe- | Diejunge Dolden im Frühling / oder Blaͤtter in Wein ge, ſotten Honig oder Zucker darzu gethan / vnnd etlich Tag darvon getruncken / vertreiben den falten Huſten / raumen die Bruſt: ge⸗ meldte Dolden in der Speiß genoſſen / erweychen den Bauch zum Stuelgang. Der Samen gepuͤluert / enes Quentl ſchwer mir Wein ein. geben / iſt ſehr gut wider die Waſſerſucht.) E liche neinen den Safft / vnd geben denfelbigen zu eſſen. Andere machen die Frucht mit Zucker vnd Zimmet ein / vnd behalten dieſelbige zum Gebrauch. Doch ſoll man wiſſen / daß der Attich dem Magen ſchaͤdtlich ſey / vnd denſelbigen beſchwehre GWenn man auch deß Attichs zu viel einnimbt / ſo treiber er obenauß« Euſſerlicher Gebrauch. Je Blaͤtter in Waſſer geſotten / geben ein gut Gur⸗ gelwaſſer zum Halsgeſchwaͤhr: vnd ſo man Bertram darzu nim̃t / t auch qut zu dem abfallenden Zaͤpfflin.) Zu der harten verſchwollenen Mutter ſoll man ein Fomentum machen / mit Kraut vnnd Blaͤttern / vnd den Dampff entpfangen. Die Stengel mit Hirſchen Vnſchluͤtt vermenget vnd vber⸗ gelegt / ſoll wider dag Podagram helffen. Altuchblaͤtter in Waſſer ober Nacht geweycht / oder in Waſ⸗ ſer geſotten / damit die Waͤnde in Kammern begoſſen / vertreiben die Mucken vnd Floͤhe / welches auch Die Maͤuß fliehen. Von dem Attich Waſſer. Ann der Attich bluͤet / ſoll man jhn ſam̃len / zerſtoſſen vnd brennen / welches ein Jahr kan behalten werden Dih Waſſer auff ſechs Loth getruncken / oͤffnet den Leib iſt wider die Waſſerſucht dienlich / nimbt das täglich Fieber hinweg Zu den Halßgeſchwaͤren fan dig Waſſer für ein Gurgelwaſ⸗ fer gebraucht werden. Es wirde dig Waſſer auch zum Schweiß gebraucht / mit dem Safft vermiſchet / der auß den außgetruckten Beeren gemacht wirdt / wie dann auch dieſer Safft / ſo man Attich Muß nennet / u der Waſſerſucht ſehr dienlich iſt. Won dem Safft deß Attichs. mache wenn man egdarmitbeftrenche- Der Safft in die Naſen gethan / ſoll das Hirn von allem Vnrath reinigen. - Bon Attich Oel vnd Salb. machen ein Oel von dem Safft alſo / ſie nemen deß Attichsſafft vnnd Baumoͤl gleich viel / thuns in ein SVD bergiſint Geſchirr / vermachens mir einem Teyg /thuns in ein Backoffen laſſens ſieden / biß der Safft gan dere zehret: Vnd ſolches Oel brauchen fie sn den geſchwundenen har ten vnd zerſchlagenen Gliedern. — Das Sälblein macht man alſo: man nimbt die Brühe von Articherausdeßbeften Kornmeels / friſchen Butter / jedes gleich diel durch einander vermiſchet / thut man in ein jrrdinen Hafen fegein Backofen / vnd laͤſſets alfo miteinander verzehren darmit | D-+* fehreiber / daß der Safft ein ſchwart Han I x ſchmiert man die lieder / wo der Schmerzen am hefftigften if im Podagram/oder von Srangofen-] Das LVIL Gapitel. Bon Wunderbaum. AIR Bnderbaum hat runde breyte Blätter) NO smifchen welchen ein runder/hohler / roͤhtlichter / ho 72) herizarter Stengel herfür toͤmpt / am welchem DE SIT) Blätter in der Höhe amlaröften vnd breytteſten (erde /ings vmoher außgefehiren anmnſhen ing l ein gut Oi nan da get vnd oh, oder in Au ner hen. en / zeftiſn ter werden fen / fh h dimht de Gutgnh ucht mie ren geil iß net fand - as hir fie m usa | — —— I. Wunderbaum. Ricinus. Gaͤnßfuth/ ein jedes Blatt mir feinen Rippen vnd Spitzen einer Sonnen gleich / vnd ſo es regnen will / thun ſich die groſſe Blaͤt⸗ ter vberſich / vnd entpfangen den Regen / daß man noch vber drey Tage Waſſer darinnen finde. Der braun Stengel iff etwann Weißfarb / als were er mit Meel beſprenget / waͤchſt offt zweyer Mann hoch / mit Nebenaͤſtlein / an welcher Giepffel ein traubich⸗ ser / ſtachlichter Kolben waͤchſt / welcher zweyeriey Blůͤet bringt / geelonndrorh. Die vnderſten vnd erſten Blumen ſindt geel⸗ farb / ehe dieſelbige auffgehen / ſeyn eg glatte runde Rnöpfleinmel- che ohn Frucht abfallen. Die ander Blüte iſt roth / den Saff⸗ ranblumen gleich / nach welchen ſtachlechte Koͤrner werden / mit dreyen Ecken / wenn dieſelbige wol zeitig worden / ſo ſpringen ſie auff / vnd fallen die Zecken herauf /das iſt der grauwe glatte Samen / welcher ſich einem groſſen Hundtszecken oder Lauß der geſtalt nach vergleicht: in dieſem Samen iffein feiſt Marck / D darauß die Egyptier Oel gemacht haben zu jhren Amplen vnnd Lechtern /) als dann vergehet der groſſe dicke Stengel gantz vnd gar. [Die Wurtzel iſt Spannen lang / vnd in viel theil zertheilt / gehet doch nicht tieff ins Erdtreich Von dem andern Geſchlecht / Ricinus Americus genennt / ſchreibt Lobelius kuͤrtzlich / daß es ein Gewaͤchs werde dreyer Mann hoch / vnd Mans dick / welches Körner allhier abgemahlet ſeyn / mit einer ſchwartzen Rinden bekleidet / in welchen ein weicher Kern iſt / gleich wie ein Marck / welcher unten vnd oben auß pur⸗ iert. | x ee Wunderbaum iſt ein frembdes Gewaͤchs / in Teutſch⸗ landt wirdt aber nun mehr auch gar gemein: ft ein Sommer⸗ gewaͤchs / kan gar feinen Froft leiden’ muß jaͤrlich im April vom Samen auffbracht werden. Von den Namen. s Bnderbaum / Creutzbaum / Zeckenkoͤrner / Mollen- rin Hanff / heiſt Griechiſch Kixs, Mevla- \ % Das Ander Buch / von Kreutern. I. Wunderbaum auß America. Ricinus Americus. F 48] Serlvroe Sateinifch Ricinus , Cataputia maior. Us vabifch Albemefuch. Granum regium. Vulgö Palma Chrifti. Niderländifch Wunderboom. Frantzoͤſiſch Palme de crifl. Welſch Girafele. Spaniſch Fieheiradelinferne. Boͤh⸗ miſch Skoces vrerfly. | Englifch Palma Chrifti. ] Von der Natur! Krafft ond Eygenſchafft deß Wunderbaums. ten Grads. Es wirdt aber fürnemlich der Same ge⸗ braucht. Innerlicher Gebrauch. ON ift heiß vnd erucken im Anfang def drit ⸗ Körner zuvor gereiniget / darnach geftoffen und getrun⸗ | JS ſchreibet Diofcorides libr. 4. cap. 159. daß dreiſſig cken die Phlegmata, die Gau vnd das Waſſer durch den Stulgang außtreiben. Mefue ſagt / man folle der. Körner nich ober funffzehen einne⸗ men. Fernelius fchreibt / daß man auffs allerhoͤchſte nur acht Koͤr⸗ ner gebrauchen ſolle / vnd vermeldet darbey / daß es ein beſchwer⸗ liche Purgation gebe / ſo den Leib hefftig bewege. Wenn man die gantzen Koͤrner mit Zucker vnd Honig vber⸗ zeuget / ſo purgieren ſie etwas gelinder. Sonſt treiben ſie oben vnd vnden auß. ¶Es vermeinet Coſtæus, daß in Diofcoride für dreiſſig / fol drey geleſen werden. Aber deß Americaniſchen ſol auch ein halbes Koͤrnlein vnten vnd oben ſtarck purgieren. Euſſerlicher Gebrauch. Je Blaͤtter gerſtoſſen / und vber die geſchwollene hitige Augen / vnd harte Brüſte gelegt / nemẽ die Geſchwulſt And Schmertzen derfelbigen: mit Eſſig vermiſchet / lo ſchet ſie den Rotlauff. Das Oel ſo Oleum cieinum genannt wird / iſt ſubtiler com- plexion, vnd waͤrmer dann Baumoͤl / wirdt zur mißfaͤrbigen Haut gebraucht / Zittermaͤler oder Flechten / darmit geſalbet / oder die Koͤrner geſtoſſen / vnd Pflaſtersweiß vbergelegt. | Die Maulwuͤrffe ſollen ein ſonderliche natuͤrliche Widerwer⸗ tigkeit gegen dieſem Kraut haben / alſo das fie nicht hinkommen wo es gepflantzet iſt. Ss Das 2 D. Jacobi Theoderi — Das UVIII. Capite. € Von Geyßbart. Geyßbardt. Vlinaria, 1) H fi 1a )) — DHL — IH 41) ni \ * TR SS EEyßbart hatein dicke Wurtzel / außwen⸗ dig ſchwartz / jnnwendig aber rot / mit ſehr viel Zar J ſeln behencket / eines guten Geruchs / auß welcher ein ecketer holer Stengel waͤchſt drey oder vier Schuch hoch / [erwann Manns hoch /] Seine Blaͤtter ſeyn gleich wie an der Odermenig gar tieff zertheilet / ſmit kleinen Nebenblaͤttern / an braun farben rippen Gleychs lang von einander geſetzt / vnd rings vmbher zerkerfft / oben ſeyn D ſie runtzlicht / auff der andern Seiten aber weiß / vnnd hart anzu⸗ I greiffen: Am oͤberſten Theil deß Stengels erſcheinen kleine weiſſe Bluůmlein | zufammen getrungen / faſt wie ein Traub an⸗ zuſehen / ] welche eines lieblichen Geruchs ſeyn / wenn die Bluͤm⸗ iein verfallen / ſo bleiber ein kleines krummes Saͤmlein / wie klei⸗ ne ſpitzige Wuͤrtzlein / ein jedeg mit dreyen Zaͤpflein. Es waͤchſt an feuchten Orthen vnnd neben den Waſſern: Bluͤet im Julio vnd Auguſto. Vonden Namen. Na heiſt Sareinifch Vlmaria,Barba caprz, Barba hirci. Griechiſch Tpayıray or. Vie Dodonzus mel der. Niderlaͤndiſch Reynette. Sranköfifch Barbede cheure. | N £ Bon der Natur /Krafft/vnd Eygenſchafft * deß Geyßbarts. Eßßbart iſt kaldt vnd trucken / zeucht zuſammen · Innerlicher Gebrauch. Pia S meldet Dodonæus, daß die Wurtzel gekocht nuͤtz⸗ lich gebraucht werde wider die rote Ruhr / wie dann auch GSWdas Puiuer daruon. Tabernæmontani / Mit rotem Wein geſotten / ſo etwas fauter iſt / vnd getrun⸗ cken fteller eg den Weibern den vbrigen Fluß. Das Puluer mit Roſenucker vermengt / und daruon geſſen / ſtopffet die Bauchflüß Sie wird auch wol gebraucht wider das Blutaußwerffen in Wegrich vnd Braunellenwaſſer geſotten / vnd daruon getrun⸗ fen. Die Blumenin Wein gefotten und getruncken / ſollen das Duartanfeber vertreiben. Eufferlicher Gebrauch. | Je gruͤne Wurtzel zerſtoſſen / vnnd ober ein Wunden gelegt / ſtellet das Bluten / vnd heylet auch: Darzu das Puluer auch kan gebrauchet werden. .Das LIX.Gapitel. — Von Waldtbart. — Wualdtbart I. 8 8 F yes 2 NINE, x IE N Pi) A ZU YA NZ debare (1. ) befchreibee Hiero- nymus Bockius pnter dem Namen Pycnoco- mi, daßereinlange Wurgelhabe/ mit vielen @) Nebenwuͤrtzlein / eines ſtarcken Geruchs / darauß Jaͤhrlich sin neuwer holer Stengel entfpringe/ der zum zeiten Mans laͤng erreiche: Die Blaͤtter ſeyen hart runslecht und zerkerfft: Die Bluͤmlein weiß / wolriechendt / vnd in maſſen eines Barts zuſammen gehaͤuffet: Nach welchen ein kleins dreyſpitziges Saͤmlein erfolge: ESo man dieſe Figur recht bedencktfoift es das ander Geyß⸗ K bart bey Heronymo Bock: deſſen Blumen mit langen Zaſeln einem ſchneeweiſſen Bart gleichen: auß welchen lange Zapffen ei der zapffecht Samen /von Art ein ſchoͤn Ge⸗ waͤchs. 1I. Das ander Geſchlecht deß Waldtbarts / har ein holtzechte ſchwartze duͤnne Wurtzel / groͤſſere vnd ſchoͤnere Blaͤtter / dann am erſten Geſchlecht: Die Stengel werden hoch / die Blumen weiß / vnd viel zuſammen getrungen. | Sie wachſen in Waͤlden am meiften/ daher fie auch ihren Damen haben. * on | Be fon, h Any Aa \ — a N ey 2 Hien- ı Vena“ mit gdun ar nn j ehem 47T IN RZ EN , YA — —E RR N) >; RUN F > N N et 3 a N SACHEN > N STILL ISIS \ RN ANDF © * NZ - 2. N Von der Natur / Krafft / vnd Wirkung | Je ſind warm vnd trucken / eines bittern / vnd auch zu ſammen ziehenden Geſchmacks: Sonderlich die eiſte Arth · Derowegen auch die Wurtzel die Gal außführer. Die Blätter zertheilen die Geſchwuͤlſten / vnd wenn ſie außgewachſen haben / ziehen ſie Pfeil vnd Spreiffen auf / jafie ziehen Blattern auff / gleich wieder Hanenfuß Werden doch nicht viel zur Artzney gebraucht. Dos LX. Gapitel. Don ©, Chriftoffelsfraut. Iß Kraut hat eine dickichte Wurgelmit viel Zaſeln behencket / außwendig ſchwartz / jnn ⸗ wendig etwas gelb / vergehet gar langſam / ſtoſt alle Jahr friſche Stengel vnnd Blaͤtter herfuͤr: | Die Stengel feyn dünn eines Schuch hoch / Die Blätter breidt/weißlicht/fpigig/ ond rings vmbher zerkerfft: Anden Stengeln kommen herfür zarte / moſechte / weiſſe Bluͤm⸗ lein nach welchen ein ſchwartze runde Frucht erfolget / mit einem Striemen durchzogen / faſt wie ein Traube. Wirdt in Waͤlden funden / ſo am Rhein wachſen: Blüet im Maio/aber die Frucht wirdt im Auguſtmonat zeitig. | OR —J— Von den Namen. Chriſtoffelskraut wirdt Sateitifeh genennt Chrifto- photiana, Herba S. Chriftophori: Coftusniger ; Engliſch Herbe Chriffopher. ] _ Don der Tatur/ Krafft / und Eygenſchafft. D Odonzus meldet / daß diß Kraut von wegen ſeiner ſchaͤdt⸗ Das Ander Buch / von Kreutern. Waldtbart II. F Drymopogon IH. * I K ©. Chriffoffelsfraut. Chriftophoriana, IT, ER NE FON EN. 7 NEN | N NA — 50 — IN es } u", } * EN —— DR en — AM 8 >: Er lichen und aifftigen Natur dem Aconico werde gleich geachtet: Soll derwegen keins wegs gebraucht werde. ‚Das LXI. Gapitel. Von weiß Reinfarn. Eiß Reinfarn hat ein ſchlechte Wurtzel / mit Nebenwürtzlein beſetzet / auß welcher ein runder Stengel waͤchſt / etwan Elen hoch / mit ſchmalen Nebenaͤſtlein oder Zincken / an welchen kleine wei geſtirnte Bluͤmlein ſtehen / nach welchen der Same erfolget / wider dem Stengel ſtehen die Blätter ohn Stiel lang / ſpitzig und ſchmal / gleich wie eine Sege zerterffet. ar Waͤchſt neben den Wegen an fteinechten Drehen: [bey vns wirdts auff den Wiefen und Waſſer geſtaden gefunden’ Bluͤ⸗ et gemeiniglich im Junio Von den Namen. Eiß Reinfarn [ oder ſpitzer Reinfar / wilder Ber, tram / ] wirdt Sateinifch genennt Tanacerum album acutum, vielleicht von wegen feiner ſpitzigen Blär- gern. [Niderländifch wilde Bertram. Engliſch Sneefevvoort. Welſch Prarmia. Boͤhmiſch Perfam. ] Von der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft der weiſſen Reinfarn. Iß Kraut iſt an Geſchmack etwas bitter / vnnd dero⸗ wegen warmer vnd truckener Natur. [ Matthiolus ſchreibt / daß weil er grün feye fo waͤr⸗ me vnd truckne er im andern Grad / aber duͤrr fömpt er auff den dritten Grad.] Seyn Gebrauch iſt in der Artzney noch vnbewuſt. | [ Eufferlicher Gebrauch. Iß Kraut gekaͤuwet / miltert den Schmerzen der Zaͤ⸗ ne / vnd zeucht viel Schleim vom Haupt. Ss ij Die — = — — —— Ze en nn — one Weiß Reinfarn. Tanacetumalbumacutum. . > DA, “u, — 8 F — BE RR Tre DR nie FE va AN AN ——8 Se | ON, N h NG Mi —— Ni f —I ST We, Bike: DER a Er gr WE: N. © d {} RN \ z Aut SER LA [U C Die Blätter mie den Blumen zerſtoſſen / und vbergelegt / ver⸗ zehren das ondergerunnen Blur. ' Die Blumen machen hefftig nieſſen foman fie duͤrr geſtoſ⸗ fendareinthur.] Das LXII. Gapite. Von groß Taufendrgülden. Iß Kraut wirdt von Matthiolo beſchrie⸗ ben / daß es ein dicke / harte / ſchwere Wurgelhabe/ [mit holkelen / gleich wie ein ſtrick vmbwunden , ] blutſafftig / vnd faſt dreyer Schuhe lang / eines zu⸗ ſammenziehenden / ſuͤßlechten und ſcharpffen Ge⸗ D ſchmacks / auß der Wurtzel waͤchſt ein runder Stengei mit an⸗ dern Nebenaͤſtlein / zwo oder drey Elen hoch: Oben am Giepffel vberfompe es Koͤpflein wie der wilde Gartenſaffran / allein daß fie etwas kleiner vnd länger ſeyn: Die Blume iſt himmelblauw / vnd wollecht / wie Tragus anzeigt. ¶Der Samen fozimlichgroß/lige wie der wilde Gartenſaff⸗ kan in wüllen Flocken eingemickelt. ] Es waͤchſt in hohen Bebürgen und feyſten luͤfftigen Grün. den. Welches man auß der Sandrfchafft Apulia von dem Derg Gargano bringt: wiewol es auch auffdem Berg Baldo bey Verona, wie dann auch in Saffoy waͤchſet. Bon andern Geſchlechten mehr kan man leſen Dodonæum vnd C. Clufi- um, Tee, Nr * Von den Namen. | Ge Tauſendtguͤlden / [ fo gemeiniglich Rhapentica E genannt ] heift Sateinifch Centaurium maius vnnd Rhaponticum oder Rheuponticum. [ Niderländifch Groote Santorie. Englifch Great Centorie. Frankd- ſiſch Grandecentauree. Welſch Cenrauriamaggiore. Spaniſch Rapontico vulgar. ] Bon der Natur / Krafft und Engenfchafft | diefes Krauts. | Roß Tanfendrgülden iſt einer vermiſchten Natur vn⸗ Nano vnd warın dann fieift an Geſchmack ſuͤß vnnd 3 etwas (harpffiond zeucht auch zuſammen D. Jacobi Theodori Taberne montani/ Groß Taufendrgülden. Centautium maius. Innerlicher Gebrauch. Je Wurtzel in roten ſauwrem Wein geforren / oder a⸗ ber in Wegrich vnd Tormentillenwaſſer / vnd daruon getruncken / ſtopfft den Bauchfluß / vnd die rote Ruhr. Zu ermelten Gebrechen kan man auch diß Puluer brauchen: Nimm Rhapontic vnd Naterwurtz / jedes ein Loth / ſtoß ſie su Puluer / Citronenſchelffen vnd rote Corallen / jedes j halb Loth / rote Roſen ein halb Quent. Spec. Diarrhod. Abbat. vnd Triaſantali, jedes zwey Scrupel / machefie alleſampt was grob iſt / zu einem Puluer / vnd thue darnach Zucker dar zu / ſo iel daß es einen Geſchmack haben kan. Wenn aber jemandt das Puluer nicht alſo trucken eſſen kan / ſoll er es vnter Roſenzucker vnd Quittenſafft vermiſchen / vnnd wie ein Lattwergen gebrau⸗ hen / auch ſtehet ein Quentlein Boli armenz, oder Terræ figil- latæ wol darbey. Es hat dieſe Wurtzel ein Natur / daß ſie die verhaltene menſes widerumb zu recht bringt / vnd die verſchloſſene Mutter eröffnet: 1 fo die Weiber daruon trincken / oder Zäpffelweiß in die Scham foffen: benimpt auch den Schmergen der Mutter. ] Vnd auch widerumb die vbrige Fluͤß der Weiberfliller. Will man die menles mit dieſer Wurtzel prouociren, follfie mit Beyfuß vnd Odermennig geſotten werden / oder andern der⸗ gleichen Kraͤutern / als Chamillen / Dürrwurs. Wil man aber die menſes ſtopffen / ſol fie mit Wegrichwaſſer gebraucht werden. ¶Dieſe Wurtzel wird vom gemeinen Dann gebraucht wi⸗ der alle Verſehrung / Verwundung und Bruͤch innerhalb deß Leibs / trincken darab.) Wenn jemandt hoch gefallen were / vnnd etwas im Leib ser brochen hette / vnd gelieffert Blut vorhanden were / ¶ der neme der zerſtoſſen Wurtzel ein halb Loth in Wein. Oder ] ſoll man ne⸗ men deß Puluers von dieſer Wurzel’ Apoſtemenkraut / Terræ ſigillatæ, Boli atmenæ, Drachenblut / vnd Mumiæ, jedes zweh Quent.Spermatis ceti, wirdt alſo in den Apothecken genennt ein Quent. Rhabarbari zwey Serupel / auß dieſen mache man ein ſubtiles Puluer / vnd gebe es mit rotem ſauwrem Wein / oder aber mit Braunnellen vnd Scabioſenwaſſer dem Krancken zu trincken. | | Dieſe dera ron tuhr, boh des bat. ol uder al igil enles — E77 == ie) Das Ander Buch / von Kräutern. I. Tauſendtguͤlden. Centaurium minus. Diefe Wurtzel mie Schwartz wurtz in rotem Wein gefotten F vnd daruon getruncken /iſt gut wieder das Blurfpeyen man kan auch Maͤußoͤhrlein darzuthun. > Etliche fehreiben auch / daß ſie di terleib treiben. ap fiebieradg Sucht rt auß en [ Ein Halb doch der gepufuerten Wursel eingenommen mie Waſſer /ſo Hitz verhanden were / ſonſt mie Wein ſtillet dag Leib⸗ wehe / vnd den Weibern das Mutterwehe. Deſt Wurgelifkfürneniich im brauch su faulen Magenfe⸗ berndarab geeuncken: gröfftner die Seher, vnd kraͤfftiget fie: zer⸗ heilet die anfahendt Geibfuchi / vnd Lage di⸗ nicht v⸗ berhandenemen.] ſu dlaßt die Waſſerſucht nich Euſſerlicher Gebrauch. SS yxudt dieſe Wurtel ſehr zuſammen /dann ſie auch jrr⸗ Doiſcher Natur iſt / kan derowegen wolzuden Wunden G gebraucht werden / dieſelbige zů hefften vnnd zu heilen. Dieweil ſie auch fehreruckner/Fan man ſie su naſſen vnd feuchten Schäden brauchen. [ Das Puluer darein geſtrewet / oder gekocht / vnd Pflaſters⸗ weiß auffgelegt. Man macht auch ein Pflaſter darauß welches auffgelegt / der Mutter gut iſt.) * Von dem Safft dieſes Krauts. J>°S pfleget dieſe Wurtzel gar baldt zuverwelcken / dero⸗ halben man den Safft darauß nemen ſol / wenn ſie noch — iſt / vnd zum Gebrauch behalten / wie man aber den Safft daruon vberkommen kan / daruon kan man leſen 11. Das ander Geſchlecht vberkompt mehr ſpitiger Blaͤtter / dann das erſte / an den Aeſtlein traͤgt es weiſſe Bluͤmlein den vo⸗ rigen an Geſtalt gleich. 111. [ Das drite Geſchlecht iſt dem erſten gleich an der groͤſſe / E hat ein kleine ſchlechte Wurtzel / auß welcher gemeiniglich fein Stengel Spannen hoch herfuͤr ſcheuſt: welchen die Blaͤtter ſo breiter vnd runder dann an der erſte vmbgeben: die Blum iſt ſchoͤn von Farb bleichgelb / zu zeiten wie Saffrich gefärbt: wel. chen runde kleine Schöttlein folgen / darinn der Fleine Samen verſchloſſen iſt. —5— findt man zweyerley / dann das eine hat ſchmaͤlere Blaͤtter / durch welche der Stengel nicht gehet. IV. Das andere hat breitere Blaͤtter / durch welche der Sten⸗ gel gehet wie am Durchwachs. ——— ——— ——————— — NISZ,. — Ara NR: beydem Wermuthſafft. In Diefer Safft iſt gut genügefo jemandgerunnen)odergelisf- H SINN fert Blut in der Bruft hette / der follnemen Abbißwaſſer vnnd EIFINAT Seabiofenwaffer / diefen Safft darinn vermiſchen / vnnd etlich 11. Weiß Taufendrgülden. mal einen guten Trunck thun. Wider den langwirigen Huften, c * Es alb vnd kurtzen Athem fol man diefen Saffe mit Hyſopwaſſer rin, —— — cken / ſo wirdt es beſſer. | | 1) NN Den Leberſuchtigen iſt diefer Safft auch gar gut vnnd nutz⸗ N x \ lich / wie dann auch die Wurzel ſelbſt in Wein gelegt / und dari IN SS ber getruncken. U, [L Der Safft / wie auch das Puluer / macht die Wunden 2 2 ſchnell zu beilen. ] | | m NE ne Yi | SIR) Das LXTIL, Capitel. IT \ 4 Don Flein Zaufendtgälden. NY «: — N, N —326 Lein Tauſentguůldẽ I. hat ein klein ſchlech⸗ tes holtzechtes Wuͤrtzlein / zu nichts mitz / auß wel⸗ N yakı / chem ein Eleines eckeres Stenglein wächft/ einer NN A ER Spannen hoch mit etlichen Nebenzincklein / an SAN | 7 —0 welchen ſchoͤne / rote / leibfarbe vnd geele Bluͤmlein NY 7 VER wachſen / wenn diefelbige verblühen’ fo werden kleine Schörtlein, DER N wie Weigenförner/ ] in welchen man ſchwartz Meel finder: \ / Seine vnderſte Blaͤttlein liegen auffder Erden außgeſpreyt / die andere wachſen am Stengel / dem Doſtenkraut bey nahe gleich. \ YA Woaͤchſt gemeiniglich indürren Wiefen: Bluͤhet im Herbſt. SS In Diefes wirdt bey ons vmb Baſel auff feichten Wieſen bey Michelfelden gefunden mie dann auch nicht weit von S. Chris ſtiana auch vmb Straßburg · Man findt es auch vmb Mompe- lier: vmb Bononien in Italia: In Engellandt vnd Spani ⸗ en. Ss ij Bon — en A —— EL. — ————— —— —E— —⸗ — TERN" u a ⏑— — —— N * ung: = C — ae N tuus$ * 111. Gelb Taufendrgülden. * | Centaurium minus luteum. 1 MAZ N NY u VMIENA SEN 3 X * AN AN N? a I VER — NR. * 8 RE NA 1 SSSN 7A AN SA — 6 VW N 8 — — N DAR 2 — J— 7— I A ANZ ’ {u “4 ah Ruh NHIN N NV Br — ! u — lea Ei ik ZUG FEHLT Zr, Y > a — v w ARE) Ra Mi F * OR — I WR —V 9 2— — ra — Rn = 9 Rz - TER x W Von den Namen. Lein Tauſendtgüldenkraut [ oder Auria / ] heiſt auch Fieberkraut / dieweil es von etlichen wider das Tertian⸗ feber gebraucht wirdt / Item Biberkraut / vnd Erdtgall / [weil die Wurtzel vnnd Blaͤtter hefftig bitter find. ] Griechiſch Kerlauprovlo zusnper. Sateinifch Centaurium minus, Febrifuga, Felterrz. Welſch Centauriominore. Frantzoͤſiſch Fiel de terre. Boͤhmiſch Zemerluc men. Niderländifch Cleyne Santorye. ¶Engliſch Small Cuntorie. ] Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft der klein Tauſendtguͤlden andern Gradt. Hat ein Krafft zu ſaͤubern / zu zertheilen / zu öffnen / vnd wie Mefues ſchreibet / den Leib zu purgle⸗ ren / auch fo hefftig / daß es die Adern eroͤffne / vnnd Blue mit treibe. Innerlicher Gebrauch N if Kraut iſt nicht allein in den Apothecken wol be⸗ kandt / ſondern auch dem gemeinen Mann / die es ge⸗ brauchen wider alle boͤſe Feuchte vnd Schleim / daher die Magenfieber vervrſachet werden / vnd purgiren da⸗ mit den Magen durch den Stulgang mit folgendem Tranck. Sie ſieden diß Kraut in Wein / vnd etlich miſchen Zucker darun⸗ der/von wegen der groſſen bittere / vnd trinckens. Dieſes vertreibt nicht allein die Fieber / ſonder oͤffnet auch die D Ki Tauſendtguͤldenkraut ift warm vnnd trucken im E Aber / das Miltz / darauß die Gelb vnd Waſſerſucht entſpringt / fuͤ⸗ ret auch das Gifft mit gewalt auß. Sie machen auch ein koͤſtliche Traͤſeney / ſtoſſen das Kraut zu Puluer / vermiſchen Zucker darzu / ſo viel daß man es nieſſen mag / fuͤr den Magen. Andere ſieden ein Syrup daruon / alſo das ſie die bitter Bruͤe von dieſem Kraut geſotten mit Zucker oder Honig ſuͤß ma⸗ chen. K In erlich Apothecken wird im Augſtmonat auß den Blüm⸗ lein mit Zucker ein Conferuen bereitet.] D. Jacobi Theodori Tabern montani / * IV. Gelb Tauſendtgüldt.* Centaurium winus luteum perfoliatum Es ſchreibet Galenus, daß diß Kraut ſonderlich gut ſey den Leberſuͤchtigen / ſo die Leber verſtopffet iſt dann er meldet / daß es derſelbigen Verſtopffung gewaltig hinweg neme. Aetius ſchreibt Tetr. ı.ferm.3.cap.32. daß die klein Tau⸗ ſendtguͤlden ein Krafft vnd Tugendt habe die grobe Gall vnnd Schleim auß dem Leib zu fuͤhren und zupurgieren / wie ſolches auch Mefue beieuget / alſo daß man ſechs Scrupel oder zwen Quent. in Waſſer ſiede vnd daſſelbige einneme: Dieweil es a⸗ ber auff ſolche weiß zu viel bitter iſt fan man ein Honigwaſſer darzu nemen / oder das Waſſer mit Zucker abbereyten. Dieweil aber der grobe zaͤhe Schleim oder die phlegmata nicht koͤnnen außgefuͤhret werden / ſie ſeyen dann zuuor etwas incitirt, attenuirt vnd ad exitum præparirt, fol man zuuor diß nachfolgende apozema oder Tranck gebrauchen / dadurchder grobe Schleim wie auch die Gall zertheilet wird: Nimm Fen⸗ chel vnd Peterleinwurtzel jedes anderthalb Sorhy Hyſop / Batho⸗ nien / Doſten / klein Tauſendtguͤlden und Wegwarten / jedes ein Handt voll / Aniß vnnd Fenchel jedes j. Loth / dieſe Stück koche man in gnugſamen Honigwaſſer biß auff ein Noͤſſel / dauon ſoll man alle Morgen zuuor in. Vntz einnemen / biß der Tranck ge⸗ truncken iſt: Wann als dann die Materia alſo præpariert iſt ſo fol man darnach die purgationes brauchen / vnd die vbrige grobe Feuchtigkeit auß dem Leib treiben / darzu man ein ſolche Purga ⸗ tion nemen fan die beyd Ball und Schleim außfuͤhret / und der verftopffeen Leber auch wol bekommen fanınemlich alfo: Nimm Bathonien / Tauſentguͤldenkraut, Wegwarten und Doſten / je⸗ des ein Handt voll / Violen / Borragen vnd Ochſenzungenblu ⸗ men jedes ſo viel man mit dreyen Fingern faſſen kan / Senet⸗ bletter j. Loth / dieſe Stuͤck ſiede man in gnugſamen Waſſer biß auff ti. Vntz / dieſelbige Brite ſol man nemen / vnd dariñ ma* ceriren deß beſten Rhabarb. anderthalb Quent. Agarici tro- chiſcati j. Quent. Zimmetrinden ein halb Quent. diefe Stuͤck vber Nacht in der Bruͤe ſtehen laſſen / darnach deß Morgens außtrucken / j Lot geſtoſſen Zucker darzu thun / oder j. Loth Bios len oder Roſenſafft / vnd darnach eintrincken. Galenus — — — — — a5 — e235 35€ — — — 2 > Sa — — — Das Ander Buch / von Kraͤukern. F die hohlen krummen Fiſteln / ſoll der Safft ober das Waſſer offt Galenus ſchreibet wie atıch Fernelius, daß diß Kraut nuͤtzlich koͤnne vermifcht werden pnter die Artzneyen ſo man zu den Fluͤſ⸗ fen gebraucht / dann es truckn⸗ ſehr auß / ohn einiges Beiſſen. Es wirdt auch gebraucht ju den Neruen,fo von wegen grober Feuchtigkeit beſchweret feyndiefelbigefolles ohne Schaden hin. wegnemen ond außtrucknen / derohalben es auch zum Schlag) Paraly ſis genennt / elraucht wirdt / fuͤrnemlich aber in Clyſtiren / da man die materien gedenckt auß der Haut vnter ſich zu re⸗ nellieren darzu dann ſolch Ciyftir faſt räuglich u: Nimm flein Taufenrgütden rang Salben Dajaran Yarparin end Hyſop jedes ein halbe Handt vollya garıciein Loth / ChamillenStein- kleblumen vnnd Stoeckraue jedes cin Handt voll / dieſe Stuͤck ſoll man in gnugſamen Waſſer fieden biß auff ein Nöffel oder zwoͤlff Vntz / zu welchen man vermiſchen ſoll / der Latwergen / Benedictæ laxatiuæ vnnd Diaphœnicon jedes ſechs Quint⸗ gemein Saltz ein halb Quintlein / ſolche Schick unter einander miſchen vnd ein Elyftier darauß machen: Solche ſoll man alle Wochen / doch nach gelegenheit /zweymal gebrauchen / biß die Schwachheit vergangen iſt. Etliche nemen ein Handt voll dieſer Blumen / ſieden die in Wein / oder welches beſſer iſt / in Gerſtenwaſſer einer halben maß / alſo lang biß die Helfft eingeſotten iſt / dieſelbige Bruͤe geben fie den Krancken zutrincken fo dag drittaͤgige Fieber haben dann eg purgiert ſolche Bruͤe die Gall auß dem Leibe vnnd vertreibt alſo das Fieber / daher es auch Fieberkraut oder Febrifuga genennt wirdt. WVon bemelter Bruͤe ſchreibet auch Dioſcorides, daß ſie gut vnd behuͤlfflich ſey wider die Schmerhen der Huͤfft / mir einem Chyſtir eingegoſſen / [reiniger aber alſo kraͤfftig die zaͤhen boͤſen € Schleim/ daß auch offt Blut darmit auf gefuͤhret wirdr.] Es werden auch die Blumen gebraucht die verſtopffte Mut⸗ ser zu eroͤffnen: Sind alfo gut die verſtandene menfes widerumb au erholen dann fie eröffnen die Adern / wie Meſue ſagt / aber es meldet Fernelius, daß ſie auch die Frucht auß Mutterleib treibeny wenn man jhrer zuviel brauche. = Mit Wein geforten vnnd gerruncken ftillee den groffen Schmerzen dep Brimmens. Bon wegen feiner Bitterkeit toͤd⸗ ect es die Wuͤrm / treibet fie auß eines Quintleins ſchwer mit Honig eingenommen / auch Pflafters weiß auff den Nabel gelegt. Dep Puluers ein Quintleins ſchwer mir Aeniß Samen vber den dritten Tag in Wein genommen iſt wider die Waſſer⸗ ſucht ſehr gut. In Waſſer geſotten vnd getruncken iſt gut wider das keichen / D nimot auch den allen Huſten I Eufferlicher Gebrauch. gelegt vertreibt die ſcheutlichen Wundtmahl:die Haut mit der Bruͤe gewaſchen / nimbt allerley Maſen vnnd ER Dyiierserinetscnan Kinn vber⸗ — Flecken Ein Laug darvber gegoſſen / vnd darmit gezwagen / macht gelb aar. Den Fluß der gůlden Adern zu eroͤfnen Nimm klein Tau⸗ ſentgůͤlden / Kaponticum, Laͤuſſamen / weiß Nießwurtz jedes gleich viel / ſolche Stück mach an init Ochſengall / vnd Zwiebel ſafft / vnd lege es an das Ort. Wenn man das Kraut gruͤn zerſtoſſet / vnnd auff friſche Wunden legt / ſo heylet es diefelbigegar bald. | E ® Das Krane eufferlich aufgelegt / erweichet der baren x Miltz. a. Mefue ſchreibet / daß es ein gut Wundefrant ſey / vnnd ſolle fleiſſig zu den Wundtſalben vnd Pflaſtern gebraucht werden. [Das Puluer iſt von den Alten vnter die Salben vermifcht worden / die man zu den Wunden braucht daß fie bald heylen/ vnd die hohlen tieffen Schaͤden vnd Fiſtel außfuͤllen ſollen / ha⸗ ben auch das rein geſtoſſen Puluer darein geſaͤhet / oder auß dem NRPuluer / oder Safft mit Honig ein duͤnnes Saͤlblein bereydt / vnd mit Faͤſelin in die Wunden vnnd Schaͤden gelegt / aber in m - * en er — ——— wi — EIERN JX 481 457 singefprüger werden. | Von dem Safft / vnd ſeinem innerlichen Gebrauch. En Safft ſoll man nach der Meinung Dioſcoridis alſo machen: Man ſoll das Krant ſamlen wenn es feine Blumen hat / oder voller Samen iſt / geuſt Waſ⸗ fer daruͤber / vnnd leſt es fuͤnffjehen Tag darinnen | ! weichen / danach ſeud man das / fo lang das Kraut pber dem Waſſer ſtehet / wenn es bald iſt kald worden / ſo preſt man es durch ein leinen Tuch vnnd ſend die Bruůe widerumb / biß ſie ein dicke — vberkommet wie Honig. Man fan in auch auff andere weiß mehr machen / wie davon ; B lein / Dillenoͤll drey Vntz guten Maluaſier vierthalb Vntz / bey dem Wermuthſafft zu lefen . [Zudererharten Leber vnd Milk wirdt nachvolgender Sy⸗ rup dienſtlich fein : Nimm deß Saffts von Tauſentguͤlden / Eppich vnnd Fenchel Wurtze / jedes gleich viel laß ſieden / ſeche es ab / truck die Feuchte wolaußiehu Zucker darein iſt ſehr dienſt⸗ lich zur Gelbſucht.) Diefer Safft fol gut feyn wider die Gebrechen der Neruen vnd der Sennadern / wie Diofcorides ſchreibet / vnd derowegen nuͤtzlich zu gebrauchen wider den Krampff wider den Schlag / Paralyſis genennt / Vnempfindlichkeit der Glieder vnnd der⸗ | | | gleichen. Diefer Safft getruncken eröffner nicht allein die Seher) fondern auch die Verſtoffung dep Miltz / vnnd vertreibet deffel» bigen Haͤrtigkeit / wie Fernelius davon fohreiber. Euſſerlicher Gebrauch deß Saffts loſcorides vermeldet / daß der Safft nuͤhlich unter die collyria vermiſcht werde / dann cr vertreibe alles wa⸗ das Geſicht verdunckele. J Man ſoll dieſen Safft auch vnter die Wundtſalben thun / dann er heylet gar wol. [ Auch allein mit feinen Tuͤchlein vbergelegt ;reinigeraug , pr * hy alte offne Schäden / vnnd bringer fie zur eylung Ein Wolkäpflein in dieſem Safft feucht gemacht vnnd den Weibern beygebracht / bringt jhnen jhre Zeiten / vnnd zeucht die Geburt auß Der Safft in die Ohren getropffer. ] Er toͤdtet auch die Wuͤrm in den Ohren. Auffs Haupr geſtrichen / heylet den flieſſenden Grind. Der Safft mit Oell vnd Wachs vermiſcht zu einer Salben / oͤffnet das Miltz damit geſchmieree Von Tauſentgůldenkraut⸗ aſſer. ð Enn das Kraut ſeine Blumen träge / ſoll man [dafs felbig nemen / die Wurtzel hinweg weiffen / wol zer, Rhacken vnnd in gutem Wein erbeitzen / ein Waſſer darauß braͤnnen vnd sum Gebrauch behalten. DIE Waſſer iſt zu allen oberzelten Gebreſten dienſtlich / wie⸗ wol es nicht ſo ſtarck iſt als der Safft oder das decodtum dar⸗ von: ¶ Wider die faule Magen Fieber jedes mal nüchtern auff drey doth getruncken / auch wider andere oben erzelte Kranckheit / als falten vndaͤwigen Magen zu erwärmen vnnd ſtaͤrcken: wider das Grimmen im Seib vnnd Darmgicht/ anfangende Heſchwulſt nach den Fiebern. ] Es folldiß Waſſer den jungen Kindern gereychet werden / fo mit den Wuͤrmen beſchweret ſeyn / je drey oder vier Löffel voll / nach Gelegenheit gegeben Es iſt auch gut getruncken die Verſtopffung der Leber zu er⸗ oͤffnen / wie auch deß Miltzes vnd der Mutter / drey odervier Tag an einander getruncken / treibet den Weibem ihre Blum / fuͤrdert fieim Ge⸗ baͤhren. Se ij Euſſer⸗ * ET RER ee ——— * —* — — se —— — — — — — — — — — — — — — — — — ee u —— — — = Zu — — 488 5 Eufferlicher Gebrauch. Iß Waſſer iſt eufferlich nuͤtzlich zu trůcknen die fluͤſſi⸗ ge Wunden / reiniget die alte faule Schaͤden von fluͤſ⸗ figem Eytter / vnnd fuͤrderet zur Heylung: auch mit einer Spruͤtzen eingeſpruͤtzt in die holen Fiſtel. Den Kinderen mit leinen Tuͤchlein auff den Nabel gelegt / ſol die Wuͤrm toͤdten. Mit ein wenig gelaͤutert Honig vermiſcht in die Augen ge⸗ than / verzehret alle Vberfluͤſſigkeit / erklaͤret das Angeſicht nimbt die ſcheitzliche Flecken der Wundmaſen.) | Von Syrupdeß Tauſentgůl⸗ denkrauts. B oa der Safft auß dieſem Kraut gan bitter iſt zu gebrauchen / follmaneinen Syrup darvon bereyten / & faſt auff gleiche weiß / wie bey dem Wermuthſyrup iſt gelehrt worden. Dieſen Syrupum de centaurio minore, fanmansnallen Sebreſten gebrauchen / gleich wie das decoctum darvon / oder den Safft / fürnemlich aber zu der verſtopfften Leber iſt er nach der Meinung Galeni gantz nuͤtzich zu gebrauchen / entweder mit Cardobenedicten oder Endiuienwaſſer vermiſchet vnnd einge⸗ nommen Zu dem groben Schleim ſo die Neruen verſtopfft / daher man ſich deß Schlags zu beſorgen hat / ſoll man nemmen dieſes Syrups Stoechados vnnd Roſenhonig jedes zwey Loth / Ba⸗ thonienwaſſer / Syrupwaſſer vnd Roßmareinwaſſer / jedes drey Vntz / ſolche Stück mit einander vermifchen / vnd etlich mal wie ein Julep gebrauchen / er zertheilet den groben Schleim / vnd loͤſt die Stopffung auff. Extract von Tauſentguͤldenkraut. man auch ein Extract machen vnnd zubereyten / welches ſonderlich gut iſt den Leberſuͤchtigen / vnnd denen ſo von wegen der Leber mit der Geelſucht beladen ſeyn / dieſelbige ſollen dieſes extract gebrauchen fo geneſen fie widerumb · [Bon Natur vnd Krafft deß gelben Tauſentguͤldenkrauts. | Iſes ift bitter / aber viel weniger dann die erſte: vnnd wirdt fürein Wundkraut gehalten] d Das LXIV. Gapitel. Von Thapſia. DE den dreyen fuͤrgeſtelten Thapſijs wird die(1.)erftegenent Thapfia latifoliaCluſij von welchem ſie beſchrieben wird / daß ſie ein lange Edicke Wurgel habe / obenauß etwas härig/ mit einer dicken Rinden vmbgeben / außwendig ſchwartzlicht / jnwendig aber weiß / voll weiſſes Saffts wie Milch / eines ſehr bittern vnd ſcharffen Geſchmacks / jhre Blaͤt⸗ ter ſchreibt er / ſen gruͤn vnd etwas rauw eines vnfreundlichen Geſchmacks / den Blättern der Ferulz faſt gleich / zwiſchen wel⸗ Ir: dem Kraut oder feinem außgetruckten Safftıfan - chen ein fnodichter Stengel herfür komme / jnwendig holonnd luck / ines Fingers dick / einer Elen hoch / bißweilen auch hoͤcher / an welchem ein ſchoͤne Kron wachſe mit goltgelben Blumen / nach E welchen ein breyter Same kompt. IL. Das ander Geſchlecht iſt dem erſten faſt gleich / vnnd wie Dioſcorides wil / kompt es mit der Ferula auch gantz vnnd gar vberein / auggenommen daß ſeine Stengel zaͤrter ſeyn / die Blaͤt⸗ ter vergleichen ſich dem Fenchel: Sein Stengel iſt auch mit an⸗ dern Nebenaͤſtlein beſetzet / an welchen jhre Dolden erſcheinen wie runde Kronen / wie auch im erſten Geſchlecht / der Same wirdt breyt faſt wie der Dillfamen. Die Wurgel iſt auch dick vnnd lang / außwendig ſchwartz / inwendig weiß / auch mit einer dicken Rinden vmbgeben / gleich wie am erſten Geſchlecht. D, Jacobi Theodor i Tabern⸗montani / F L. Breytblaͤttericht Thapſia. Thapſia latifolia Cluſij I. N Sl] N N HA, N N 2 - ) | N NN) SV N) N N f | En — NV a II, -Thurbith. Thapfıa II. vulgaris, N — ——— W NZ: 122 VE — Milz 4 9 | NEAR) na \) N ‚ pr 4J —* — ẽ J— — Me IL Das dritte Geſchlecht iſt dem andern durchauß gleich / aufgenommen daß es kleinere oder ſchmaͤlere Blaͤtter hat. Don dem erſten Geſchlecht ſchreibet C. Cluſius, daß es in Spanien wachſe auff hohen vngebauwten Bergen / vnd bluͤhet im Augſtmonat. u \ — nn — — : Das Ander Buch, von Kreutern. 489 ITL. Schmalbläcreriche Thayfia. Thaplıa ILL. anguttifolia. ’ UHR, WI 7 [AR ’ NN NA SL RRÜNNE, \ RE Se EN RR NZ 9 NN v7 = yon? UND Sn | — NR. FIR — NUM N — “v N 7 UV Das ander follin der Inſel Tha pfo wachſen / vnnd auch in A pulia auff dem Berg Gargano, vnd meldet Matthiolus, daß die Landtsbetrieger deſſelbigen Wurhel fur das rechte Turbith verkauffen / dieweil fie einander foſt gleich feyen. Von den Namen. | Hapſia heiſt Griechiſch Oa.Lie,Saremifch Thapſia. ae Geſchlecht wirdt auch Turbich a Finde die Sandeftreicher diefelbe Wurtzel für das rechte Tur- bith verkauffen. | Ron der Natur/ Krafftond Eygenſcha D der Thapſiæ. BORN: vnd melder Diofcorides, dag ſie alles auftreibenn ag \ im Leib iſt / vnnd viel heftiger. und ſtaͤrcker ‚dann fein Ba andere purgierende Artzney und deromegen ſchaͤdlich / auch gefährlich einzunemen. / Innerlicher Gebrauch. : S wirdt fürnemlich die Milch oder der Safft auf der | — Artzney gebraucht / welchen man / wie Dio⸗ FR 3 ON (corides fehreiberialfooberfommen fol. Man macht ;u E. rings vmbher ein Grube / ſchneidet die Rinden der Wur⸗ tzel auff / oder hoͤhlet die Wurtzel auß / in der Geſtalt eines Ge⸗ woͤlbs / bedeck ſie / damit der Safft ſo darauß fleuſt lauter ſey / deß andern Tages darnach nimpt man den zuſamen gefloſſen J Safft auff: Man preſt auch den Safft darauß / darzu ſtoſt man 4 den Safft in einem Moͤrſel / thut jie darnach in ein Säcklein, vnd preſt fie mit einer Kelter auß / als dann thut man den Safft in ein dickes erden Gefaͤß / vnd ſtelt jn an die Sonnen / damit er crucken werde. Etliche ſtoſſen auch die Blaͤtter darzu / aber fie verderben den Safft / daß er Wurmſtichig wirdt. Dieſer Safft / wie auch die Rinde dieſer Wurtzel / haben ein Krafft / darmit ſie die ſchwartze vnnd gelbe Gall vnterſich durch den Stuelgang vnnd auch vberſich durch brechen auß treiben / Eee <= za N 2 Je Wurtzel wie auch der Safft ift ſcharpff vnnd hitti / wenn man ſie mir Honigwaſſer einnimpt 5 Die Rinde / ſagt FDioſcorides, gibt man zweyer Serupel ſchwer mitt; Quintlin Dillenſamen ein: Deß außgepreſten Saffts anderthalb Scru⸗ pel: Deß außgefloſſenen Milchſaffts gibt man nur einen halben Scrupel ſchwer / doch ſoll man ſich wol darmit fuͤrſehen / dann fie gar ſchaͤdlich ſeyn / jinnerlich gebraucht. Dioſcorides ſchreibet / man ſolle ſie denen geben ſo ſtetigs kei⸗ hen / vnd ſchwerlich außwerffen / vnd auch wider Die langwirigen Schmertzen der Seyten. Euſſerlicher Gebrauch. a Cr Safe macht Haar machten ] mit Honig ver⸗ miſcht vnnd angeftrichen iſt gue wider die Gebrechen der Haut ıder Flecken und Macken def Angeſichts / Wwenn man den Saffemit Schmeffel vermifcher / ſo vertreibt erdie Rauden / die Benlen und die Geſchwuͤlſt foman & Panosnenner. Eriſt auch gut angeſtrichen wider die alte lang- tirige Gebrechen der Seitten / der Sungen / der Fuͤß vnnd Gleychen. Die Wurtzel vnd Safft / mit gleich fo viel Weyrauchs vnd Wachs vermiſcht vnnd vbergelegt / vertreiben die Blutma⸗ fen: Dan ſoll es aber nicht vber zwo Stunden liegen laſſen / dar ⸗ nach abthun / vnnd den Ort mit warmem Waſſer behen / wie Dioſcorides lehrt / [oder mit Saltzwaſſer abwäfchen : vertreibt alſo genuͤtzt auch andere Vnreinigkeit der Haut.) Das LXV. Copitel. Don Schierling. I. Schierling. Cicuta. DEE — — * ⸗ Sr * N = W re We 5 wu DE N ( x 9 W > ie rd} WEN! REEL E 3 un NER RN * INTER OR N Zn BDA N hy bie, —— J 8 Er e UN Er 3 N ERS IS N r — nn j N e u Um a —— * Ar —6 SS AN — — 9 79 Eh Schirlings werden drey Geſchlecht ſtinckende Wurtzel / mit etlichẽ Zaſeln behaͤncket / iſt der Moͤhrenwurtzeln beynahe gleich. Bringt * einen groſſen Stengel mit Gleychen wie der Fenchel/ oben mir vielen Nebenzweyglein beſetzet an welcher Gie⸗ pffel Kronen oder Schadhuͤtlein wachſen mit weiſſen Blumen: Seine Blätter feyn den Blättern der Ferulæ gleidy wie Diofc. meldet / außgenommen daß fie ſchmaͤler ſeyn / vnd zinnelecht / eines ſchweren / ſaarcken Geruchs:der Samen iſt dem Aniß aͤhn⸗ lich / doch etwas weiſſer. Das genen — — vorgeſtelt. (l.) Das erſte hat ein lange / ſchlechte / a J — — — — — u En — — oe — — — — — — nn neun — — —— — — — — — — 1T. Stinefent Schierling. Cicutaria fotida. ns N — — — (N Sl —— SZ N \ —— ——— N DES — 8 — —2 — BB [7 TUR 9 —8 ZN NEE, MN A R TI. Das ander Gefchlecht har gar ein dieke Wurtzel / darauß auch zugleich ein fehr dicker Stengel waͤchſt / mir groben Neben- äftlein beſetzet / ſene Blätter feyn den vorigen vngleich / lang ſpitzig vnnd ſchmal / ſehr zerkerfft / von Farben ſchwartz / oben an dem Stengel / ſchreibet Lobelius, tregt es ein breite Dolden / mit weiſ⸗ fen Blumenmadh welchen der Samen fommeyfo etwas kleiner fey dann der Angelic : Der Stengel wächft faft drey oder vier Ehlen hoch. | ar: I11. Das dritte Gefchlecht waͤchſt gemeiniglich bey den Waſſerbaͤchen / hat ein ſchlechte / geringe / zaſechte Wurtzel / auß welcher ein geſtreiffter Stengel wächftmit ſeinen Nebenaͤſtlein / an denen gleiche Dolden wachſen / wie am erſten Geſchlecht / D allein daß die Bluͤmlein vnd der Same viel kleiner ſeyn. Die Blaͤtter ſeyn den vorigen auch gleich / doch kleiner vnd zinnelech⸗ ter. Sie wachſen allenthalben gern / an den Zaͤunen / an vngebau⸗ ten Orten / vnd auch in den Weingaͤrten: Blůhen im Majo vnd Junio. | | Don den Namen. Chierling heift auch Wuͤterich / Griechiſch zavero. Ara⸗ biſch Sucuran. Welſch vnd Lateiniſch Cicuta. Spaniſch Cegura. Frantzoͤſiſch Cigue. Boͤhmiſch Bolehlayy. Nider⸗ laͤndiſch Dulle Keruel Engliſch Homlocko. Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft | deß Schierlings: T loſcorides ſchreibt der Schierling werde auch vnter bag toͤdtliche gifft gerechnet / dann er ſey toͤdtlich von wegen ſey⸗ ner Kälte. Welches man auß der Hiſtorien Socratisermeifen kan. Dann es meldet Plato, wie bey Dodonzo zuleſen / daß die Athenienſer den weiſſen vnnd verſtaͤndigen Philoſophum den Socratem mit dieſem Kraut getoͤdtet vnnd hingerichtet haben. Derowegen man dieſes gifftigen Krauts gantz vñ gar ſoll muͤſ⸗ figgehen. Da aber jemandt deſſelbigen vnwiſſent geſſen hette / ſoll er nach der lehr Dioſc. einen guten ſtarcken Trunck Weins thun / der da Alt ſey / vnd darinne ein Quintlin geſtoſſen Encian vermiſchen D. Jacobi Theodori Tabern·montani / ! 5 III. Waſſerſchierling Cicutaria paluftris. Von dem Schirlingfafft, T \Ylofcorides ſchreibet / man preſſe den Safft auß den Dol⸗ ‚den / ehe denn der Same trucken wirdt /denfelbigen fege man in die Sonn vnd laß jhn hardt werden / vnd mache darnach Kügleindarauf. Dieſer Safft kan vermiſcht werden mit den Artzneyen / ſo die Schmer tzen ſaͤnfftigen vnd niderlegen. Er heylet auch den Rotlauff vnnd die Geſchwaͤr / ſo immer weitter kriechen / wenn er daruͤber gelegt wirdt. er Es ſchreibet auch Diolcorides, wenn man das Kraut wie ein Pflaſter vber die Bruſt der Kindbetterin lege / ſo truͤckne es die Milch auß / iſt aber ohn gefahr nicht wol zu brauchen / dieweil IA | W ſolchs garzufehr kaͤltet. Auch laſt es den Maͤgden die Bruͤſt nicht groͤſſer wachſen. Jedoch ſoll man ſich darfuͤr wol huͤten / dann es auch euſſerlich gebraucht / gar ſchaͤdlich itt. Das LXVI. Capitel. | Bon Päonien. Rn Sgedencket Diofcorides lib. 3. c. 159. zweyer Gefchlecht der Pxonien : Eing ift das — $: TE 5 dem Männtein fchreiber er / daß es Blaͤtter habe den groffen Nußbaumenblärtern ähnlich : Die Wurtzel ſey dick / wie ein Finger / vnd einer Spannen lang eines herben vnd zuſammenziehenden Geſchmacks: Es iſt auch die Wurtzel außwendig etwas roͤttlich / inwendig aber weiß. Det K Sameift auch etwas runder dann in dem Weiblein / ſonſt iſt es in anderen Stuͤcken dem Weiblein faſt gleich. II. III. Das ander Geſchlecht wirdt genennt Paͤonienro⸗ fen Weiblein / hat ein knodechte oder knoͤpffechte Wurtzel / welche ſich etwas den Eycheln vergleichet / oder aber der Affodillwurtz welcher fie gang vñ gar verwandt ſeyn / außwendig ſchwartzlicht / inwendig aber weiß vnd luͤck / eines ſchweren Gerucbs: Auß der Wurtzel waͤchſt ein glatter Stengel zweyer Schuch hoch / an welches Giepffel ſchoͤne runde Koͤpff herfuͤr kommen / wenn die⸗ ſelbige auffgehen / ſo werden ſchoͤne rote Roſen darauß / J— etli Maͤñlein / das ander aber das Weiblein.I.Von —— ——— — — — —— —— — — — — — ———— — A Das Ander Buch / von Kräutern, 401 1 Paͤonien Maͤnnlein. Pæonia mas. N >. N — x a: ER SS SEI NS N IN = SZ 3 5 ER A \\ ER N 9 — Pd 8 & 4 % ! \ ENZZIZ ——* CHR > \) \ s Ir Dar 2 Se ZN 2 £5 KERN HIN = ENANEN 2 2 G Sy N Pi 4 NZ = — ⸗ < RSS IE — Al 2% = A Zr IN & \ III. Gefuͤllt Päonienrofen, Pxonia femina multiplex. EN N — 8 — KH & N N ) an) FERN N En —— —— SS D etliche gefuͤllt ſeyn / vnnd deren offt einebey 500. Blätter flein vnd groß har etliche auch vngefuͤllt / imwendig mit gelben Zafeln beſehet: Die Blätter ſeyn der ſchwartzen Nießwurtzblaͤttern faſt gleich / ſeyn erſtlich braunrot / darnach werden fie gruͤn / vnnd end» lich aͤchenfarb. Wenn die Blaͤtter an den Blumen verfallen, ‚* IL Päonienrofen Weiblein.* Pxonia fœmina A.tımplici. ve N Q KH 17 = EN : Y FR (\ , | ' W ä U (CH >, ,< N N \ 12 N = Z. us IS BIN Nr Y, ING FINE — A NUT 2 ER 9 — NR F * 7 9 EN DAN IN 9 8 x Hr DDR SAU ME —W rn ) N y DR 9 IS 7 ‘ N —* AN, FR N I ir \y N \ IV. Weiß gefülle Päonienrofen. Pzonia fœmina polyanthosflore albo, == >> " = 8 — SR — en 9 — — N f — —— an — — —— V—— fo wachſen zwey oder dreykleine / rauhe weiche Schoͤtlein / wie Mandelknoͤpff / in welchen many wenn fie ſich auff thun / ſchoͤne rote Körner findt / wie die Granatkoͤrner / welche mit der Zeit gar ſchwartz werden / innwendig aber bleiben ſie weiß / vnd ſeyn eines ſuͤſſen — — — —— — ne 7 — — 1 — — N ’ 42 : DD dacobi Theodori Tahernemontenv / A füffen Gefehmacks.[Abesdie gefullte bringt gar ſelten Samem F Koͤrner der Päonien jedes zwey Quintlein / Wurmſamen zwey dieweil die Kraͤfft allein die Blumen verzehret werden. ] Quintlen /deß beſten Khabarbari zwey Scrupel / weiſſen Zucker IV. Das volgende Geſchlecht iſt dem andern gantz vndgar zwey Vntz darvon fol man auch ein ſubtiles Puluer machen gleich / allein feine Blumen von Farben ſchoͤn weiß feyn. vnrd den Kindern in der Wochen ein maloder zwey miceineg [Senft findt man vnter den Weiblin eine die gantz ſchoͤn Söffel darvon eingeben / entweder mit Milch / oder einen andern \ weiß iſt: wiedann auch eine gefunden wirdt die groffe Blätter Bruͤlein / ſonderlich wenn der Mon abnimpt. vnnd dergleichen leibfarbe Blumen hat / die aber noch ſo groß Es beſchreibet auch Mercurialis ein Puluer wider das Fraͤ⸗ ſeindt als an den andern. Noch iſt eine mit harten kleinern dun⸗ſel der jungen Kinder / ſo noch ander Mutter Bruͤſt hangen / ckel gruͤnen Blaͤttern / fo nicht hoch waͤchſt / vnnd iſt die Blum neimlich alfo: Man foll nemen der Päonienkörner ein halben viel kleiner dann an der gemeinen / vnd dunckelbraunen. Es iſt Sctrupel / Stoechasblumen vnd Bethonienblumen ein halben auch eine / die Blaͤtter hat faſt als die gefuͤllte / mehr zertheilet als ¶ Pugillum / Galgant ein Scrupel. die Stück ſol man ahumal die ander / die Blum iſt ſchoͤn Zinober farb / die man Byzanti- sieinem ſubtilen Puluer machen / davon ſoll manerwasin ein nam nennet:von anderen ſoll in vnſerm Lateiniſchen Herbario, dLoͤfflein thun / vnnd dem Kindin Mund bringen /darnachfei geliebts Bott / weitlaͤufftiger / wie dann auch von dieſen geredet man es alfo bald darauff ſaugen laſſen damit das Puluer in werden. ] | Seib fomme. EN Sie werden alle ſampt inden Gärtengegieler: [mwiewoldas G Wenn in den erwachfenen Kindern das Fraͤſel nicht wolte Männlein onnd Weiblein in den hohen Gebürgenbey Como nachlaffen/fo fol man das Srangofenhols in Bethonienwaſſer wann manindas Schmweigerland soilauff dem Monte Gene, fiedeniondein par Quintlein / oder mehr nach Gelegenheit Paͤo⸗ roſo genannt / auch in Saffoy vnd Narbona auff dem Veganio. nienkoͤrner darzu thun / deßgleichen auch Eichenmiſtel vund Co⸗ Die weiſſe aber in Creta auff dem Berg Ida {wie Bellonius riander / vnd einen Syrup darauß ſieden / davon man den Kin⸗ ſchreibt. Blühen im Majo. wi ; dern geben ſoll. Es geben erlichefür/es muͤß dieſe Wurtzel zu — einer gewiſſen Zeit gegraben werden’ in cinerfonderlichen Con- Von den Samen. ſtellation de Himmels / wenn die Sonn im boͤwen ſey / darzu auch am Tag vnd in der Stundt der Sonnen: Vber das ſo ſeh Aeonien oder Benigenroſen / wirdt auch genennet das Maͤnnlein viel kraͤfftiger / dann das Weiblein. Pfingſtroſen / Gichtroſen / Koͤnigsblum / Griechiſch vnd Es meldet Matchiolus, wenn man ein halb Sorh Biebergeyl Sateinifch Pronia,Dulcifiola.rabifch Feonia. Weich ond drey Handt voll Päonien in vier Pfund weiſſen Wein fies Peonia.Spanifch Rofa.albardiera. FrangöfifdyPenoefne. de / vnnd alßbald cin Kind auf Mutterleib komme / daſſelbige fo Boͤhmiſch Piyronba. Engliſch. Peionie. Nderlaͤndiſch Pioenen .· bald in diß Bad lege / vnd an dem gantzen Leib waſche / ſo ſoll es — * ne Be RR Vnd meldet dag dieſe Kunſt an * acht Rindern | einer Mutter) ſey bewehrt worden / auß welchen Von der — Eygenſchafft die zwey erſte am Fraͤſel geſtorben ſeyn / an welchen man dieſe Artzney nicht gebraucht har: Die andere aber / denen dieſe Artzney Ernelius ſchreibet / die Paonten ſehen warm vnd trucken im getan worden / ſeyen alle vor dem Fräfel gefreyet geweſen. F andern Grad.Siefeyn erwasfüßszichen auch juſamem vnd In ſumma es wirdt die Paͤonia gelobet vnd geruͤhmbt / daß ſie haben ein Schaͤrff / die ein wenig bitter iſt. tota ſua ſubſtantia wider das Fraͤſel oder Fallendtſucht gut — vnd nuͤtzlich ſey. | | [Die Blumen follenim Mayen:der Samenim Augſtmo⸗ | nat geſamblet werden:aberdie Wurtzel zu anfang deß Fruͤiings / Cs ſchreibet auch Galenus , daß die Wurtzel ein Krafft habe ehe ſie die roten Zapffen ſtoſſen / oder im Herbſt / ſo der Stengel die verſtandene menſes widerumb zuerholen / einer Mandel groß r - — — are Kahı auf zu Puluer gemacht ond in Honigwaſſer getruncken / mit Wein | | rs, else behalten ſo zwey oder drey Jahr g inder.gröffe einer Keften eingenommen / reiniger die Weiber | nach der Geburt:lindert auch den Weheragen deß Bauchs.) Innerlicher Gebrauch. Er meldet auch / daß ſie die verſtopffte Leber vnd Nieren eroͤff⸗ | ; ne / dieweil fie etwas fcharff und bitter ſey / daher auch Plinius vnd JS wirdt die Päonien fehr geruͤhmet wider die Gebre⸗ andere ſchreiben /daß fie nüglich gebraucht werde wider die Geel⸗ D ften dep Haupts vnd dep Hirns / fürnemlich aber wider I ſucht. Diofcorides fagt/ daß schen oder zwölff der roren Körner die Fallendſucht / wie Galenus bezeuget. [Aberbeyden in herbem ſchwartzen Wein getruncken / fopffe den vberigen alten find man nirgendts / daß ſie die Paͤonien innerhalb roten Monatfluß der Weiber: und ſeyen dieſelbige Koͤrner gut den Leib wider A ere Kranckheit gebrauchthaben::jedoh den Magenſuͤchtigen / ſo nichts bey ſich behalten koͤnnen / was fie ſo gibt die lange Efahr in daß nicht allein dieſe Wurtzelvnnd eſſen oderfrincken. Koͤrner gut ſeyn / ſondern auch der Safft vnd Waſſer auß den Mit ſuͤſſem Wein getruncken / ſeyn ſie gut wider die Schmer⸗ Blumen darzu dienſtlich ſeyen. tzen der Nieren vnd der Blaſen. [So man die Koͤrner den Kin⸗ Daher pflegt man den Kindern mir Kirſchewaſſer ein Milch dern zu eſſen oder zu trincken gibt / laſſen ſie den Stein in jhnen auß dem Samen zu machen vnnd mit anderen notwendigen nicht wachſen) | dingen vermiſchen / welche wider das Fraͤißlich Fräfftig iſt. Ande⸗ Fernelius ſchreibt / daß fie zu gebrauchen ſeyn wider den Incu- re nemmen die Koͤrner / ſauberens fleiſſig von der euſſerſten Rin bumydas iſt / wenn einer meinet / daß er im Schlaff von jemand den vnnd machen mit Zucker oder Honig ein Latwerge / vnnd getruckt werde / vnd kein Athem haben fan: Darfuͤr man fuͤnff⸗ brauchens fuͤr ein praͤſeruativ wider gemeldte Kranckheit. zehen der ſchwartzen Koͤrner im Wein trincken ſoll / wie Dioſco- Es ſoll aber die Wurtzel gegraben werden im Fruͤling rides melder. Es meldet auch Fernelius, daß die Wurtzel oder die in abnemendem Mon: andere grabens / wann die Sonn im Koͤrner [eines Quintleins fehwer] im Wein getruncken / gut E boͤwen iſt / darzu am Tag vnnd Stundt der Sonnen / im ab⸗ x Lyen wider das Auffſteigen der Mutter / davon die Weiber in ai nemmenden Don. ] Ohnmacht fallen. I | | Wider das Fräfel derjungen Kinder / ſoll man nemen der Galenus ſagt / wenn man die Wurtzel in ſaurem Wein fiede/ hi Wurtzel vnd Samen der Päonien jedesein Quintlein Sefelr und davon trincke / ſo ſtopffe ſie den Bauch: er —4— Aniß / vmnd weiſſen Kimmel jedes ein halb Quintlein / Eichen⸗ [So man der Koͤrner dreyſſig nimpt / dieſelbigen ſchelet / zu 94 miſtel ein Quintlein / dieſe Stuͤck ſoll man zu einem ſubtilen Puluer ſtoͤſſet / nd im Wein zu trincken gibt / bringen —4 Puluer machen / mit Zucker vermiſchen / vnd den Kindern ein ſie die verlegene Spraach widerumb / ; Quientlein ſchwer mie Milch eingeben. dienen auch wider dag IM So aber den Kindern das Fräfel von SEHEN —— | Sf 4 welchs dann offt geſchicht / folk man nemen der Wurtzel vnn > Euſſe⸗ iM * 9 — —— —“⸗ en. us ynd eGeel⸗ Korner nergut waſſt hm ah ‚Incı- emand oſco· ig ie mm h b Das Ander Buch, von Kräutern. #93 Euſſerlicher Gebrauch. | JS? S ſeyn viel Leut der Meinung / daß wenn man den Kin dern die Wurtzel oder die Körner anden Halß hencke / Saiten fie vordem Fraͤſel frey ſeyn / welchs auch Ferne- lius bezeuget / vnd auch Galenusein Exempel erʒelet mit einem jungen Knaben / welcher gantz vnd gar von der Fallend⸗ ſucht iſt gefreyet geweſen / wenn er die Wurtelam Haſſe getra⸗ gen hat / ſo bald er aber dieſelbige von ſich abgeleget / iſt er gleich in die Schwachheit gerahten / welche nicht nachgelaſſen / biß man im die Wurtzel widerumb angehangen. Es follen auch die jeni⸗ ge / ſo mit der Fallendſucht beladen’ ſtetigs an diefe Wurtzel rie⸗ — — ſie auch ein wenig Bibergeyl vnnd Rauten nemen ollen. ¶Solche Wurtz auch am Halß getragen / vertreibt alle naͤcht⸗ liche Geſpenſt / ſo im Schlaff vnruͤhig machen: etliche brauchen die Körner darfuͤr.) Hollerius ſchreibet / man fol nemen Bertram / Veielwurtzel vñ Paͤonienwurtzel jedes zwey Scrupel / Mußcatnuͤß ein Scru⸗ pel / Nießwurtzel ein halb Scrupel / darauß ein Puluer machen / vnd den jenigen in die Naſen blaſen ſo die Fallendtſucht haben / ſo werden ſie durch das Nieſſen widervmb erwecket. Man ſaget auch ſo jemandt die Wurtzel vnter der Zungen halte / ſo verſtelle ſie das Naſenbluten. Von MPaͤonienwaſſer. J2S wirdt auch außder Päonien ein Waffer gebrannt) nemlidyvon den Rofen und Wurtzeln welches auch zu allen erzehleen Gebrechen kan gebraucht werden. | Fuͤrnemlich aber bekoͤmpt es den jungen Kindern wol / ſo mit dem Freyßlich beladen ſeyn / man Fan auch ein wenig Schwalbenwaſſer darzu thun / doch alſo / daß man neme drey Vntz Paͤonienwaſſer / vnnd ein Vntz Schwalbenwaſſer / doch nach Gelegenheit der Perſonen etwas mehr / ſolche mit einander vermiſche / vnd den Rindern je ein wenig eingebe: Es gibt auch diß Waſſer ein gute Hertzſtaͤrckung / wendet die Ohn macht / vnd ſonderlich in den Weibsperſonen / ſo von wegen der Mutter dahinfallen / als wenn ſie todt weren. Es wirdt auch von etlichen auff eine fünfkliche Art diß Waſ⸗ fer difkillire / onnd nennen eg Aquam extractionis pæoniæ, welche zu oberzelten Gebreften viel ſtaͤrcker vnnd kraͤfftiger iſt / dann das gemeine gebrante Wafler. | Extradtvon Däonien- inden Apotehcken zugerichtet / fo man Extra&tum pxo- nie nennet / welches fonderlich gut und Eräfftig iſt wider die Fallendſucht inden erwachfenen Perfonen. Es fan auch zu andern Gebrechen mehr gebraucht werden, als nemlich wider die Verſtopffung der Seber / wider die Geel⸗ ſucht und Berffopffung der Nieren. — * Es iſt auch gut den Weibern / ſo ob ſuffocationem vteri darnider fallen. — Von Maͤonienſaltz. NM den Paͤonienwurtzeln kan man auch gar wol ein I den Pfingftrofen wirdt auch ein herrliches Extradt D Saltz prepariten, fo zu ermelten Schwachheiten der Leber / vnd der Mutter / fuͤrnemlich aber wider die Fallend⸗ ſuch / gar nuͤtlich vnnd dienſtlich iſt / wie dann der hochge⸗ lehrte vnd berͤmbte Medicus Doctor lohannes Wolfhus Fuͤrſtlicher Leibartzt zu Marpurg in vnſers G. F. vnnd Nerin Landtgraffen Ludwigs Apothecken / fo ihre F. G. den armen ſchwachen Vnderthanen zum beſten / mit groſſen Vnkoſten £ haben auffrichten laſſen / ſolchs Saltz præpariren laͤſt. vor Mean follaber diefesSalg nicht den jungen Kindernfondern alten errwachfenen Perfonen eingeben / auch nicht ober zwey oder drey Graͤn ſchwer. — Von Paͤonienblumenzucker. 0 Swerden auch die Blumen von der Paͤonien in den | Apothecken mit Zucker eingemacht su einer Conſeruen / OS man Conferuam pæoniæ nennet / vnnd wirdt alfo zugerichtet. Nim die Blaͤtter von den Paͤonien Blumen / zer⸗ hacke oder zerſtoſſe fie klein / vnnd zu einem Pfundt der Roſen Fanimb vierthalb oder drey Pfundt Zuckers / ſtoß ſte zuſamen / thu ſie in ein Gefaͤß / ſtelle es drey Monat an die Sonnen / vnd rähre es taͤglich vinb: Dieſer eingemachter Zucker iſt fuͤrnemlich gut wider die Fallentſucht / davon man den erwachſenen Kindern fo mit dieſer Ping befchtverer ſeyn rjedergeir geben fol: Darnach ſt er gut fuͤr die Dachtforcheund Famaſey / wider den Schwin⸗ del vnd andere Gebrechen deß Hirnß / ſo von deſſelbigen Blödig« keit hertommen / dann es haben die Päonien eine fonderlicheAre das Hirn zuſtaͤrcken vnd zufräfftigen. Er treibt auch die verſtan⸗ dene Zeitten der Weiber / vnd reiniget fie nach der Geburt /eröff- net die verſtopffte Leber vnd Nieren /ift gut wider die Gelbſucht / treibt den Harn vnd Grieß auß / [benimmer dag Leibwehe vnnd ſtillet den Bauch / iſt gut fürden Sodt dep Magens / vad laffet den Stein bey den jungen Kindern nicht wachſen elche Weibsperfonen ftärigsin Ohnmacht fallen wegen G dep Auffſtetgens der Neurter/die follen fich Reiffig an diefe Con- feruam halten / dann fie bekoͤmpt jhnen gar wol. Dean ſoll den jungen Kindern diefen Zucker in dem Waſſer jertreiben und eingieffen. Es follen auch die Saͤugammen diefen Zucker ſtaͤtigs ge⸗ brauchen / zu einer Vorſorg / damit die Kinder etwas gefreyet werden von ſolcher Schwachheit. WVon Paͤonienwein. | Vß den Pfingſtroſen oder Paͤonien / kan man aucheinen | nuͤtzlichen guten Wein machen / welcher nicht allein zu der Fallendſucht / wider den Schwindel / vnd andere kalte Ge⸗ breften deß Haupts / ſehr gut iſt fondern auch zu allen andern Gebrechen / davon bey der Conſeruen iſt Meldung geſchehen. Wie man aber dieſen Wein bereyten ſoll / darvon kan man leſen bey dem Wermuthwein. Das LXVII. Capitel. Von Liebaͤpffel. Liebaͤpffel. Pomaamoris. SUCH RAU welcher ein rauher Stengel waͤchſt / mit awen ——— Nebenaͤſtlein beſetzet / an welchen ſeine Blaͤtter hangen / eiwas breyt vnnd groß, auch a A, Er Tt sieh, „#94 D. Jacobi Theodori Tabernzttiontanf, tieff zerkerffet / ſeyn eines ftarcken vnſreundtlichen Geruchs / ſeine FE dern Nebenaͤſtlein beſetzet von Farben etwas purpurbraun? Blumen hangen an kleinen Stielein / von kleinen ſpitzigen Blaͤt⸗ lein / nach welchen ein runde / breyte Frucht erfolget / wie ein Apffel / von Farben Roth / Goltgelb oder Braun / wirdt offtmals ſehr groß / vnd gehet jaͤrlich vom Samen auff. Es ſeyn dieſe Aepffel in den Gaͤrten gemein worden / blühen im Auguſto und September. Von den Samen. FT oder Goltäpffel / heiffen Sareinifch Poma a- moris ‚oder Pomaaurea. Welſch Pomi d’ or0. Frans O5 köfifch bomme d amuoers [Niderlaͤndiſch Gulden Apr pelen: Engliſch aoples ofLone. ] Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft B der Siebäpffel. \ Er Safft vondiefer Frucht ift gar kalter Natur. Soll nicht innerlich gebraucht werden. [In Welfchlande effen fiedie Frucht mie Pfeffer Oell vnd Eſſig gekocht / aber esifk ein vngeſunde ſpeiß / vnd die gantz wenig Nahrung geben kan.) Euſſerlicher Gebrauch. JS ice ſagen / daß der Safft gut fey zu dem Rotlauff und andern hisigen Fluͤſſen / euſſerlich angeftrichen : Jedoch Sp man fich darmit wol vorfehen / dann ergar baldt groffen fhaden thun kan / Landere brauchen das Safft deß Krauts zuden Augen / vnd haltens für dag Glaucium. Die Arpffelin Oell geſotten / oder anderSonnen wol mace- ziert, find gut wider die hitzige Raud / darmit gefchmiret-] * Das LXVIII. Gapitel. Von Melantzen. Melantzen. Mala inſana. N ML. N — 9 Dh SANS 772, Y 2 nl) & —94 (Abm — NZ g — — * 9 — SS ; ISIS RES Vden Liebäpffeln werden auch die Me⸗ ) Tanken geſetzet / mit einer fleinf oder kurtzen zer⸗ ſpaltenen Wurkel welche fehr safecht iſt / auß wel⸗ cher ein Stengel waͤchſt einer Elen hoch mit an⸗ * 2 ’ Le — — B— rund /ſteiff / vnd ein wenig rauw: Seine Blaͤtter ſeyn groß / lang vnd breyt / etwas rauch vnd ein wenig gefalten :An den Aeſtlein erſcheinen die geſtirnte Bluͤmlein / welche von vielerley Farben erfunden werden / als weiß / purpurfarb / oder rotbraun. Nach welchen ſchoͤne / ange vnnd glatte Aepffel erſcheinen / von Farben weißbraun:In welchen man kleinen gelben Samen findet. Es erden diefe Melantzen nunmehr auchin Teutſchland gar ge⸗ mein: ¶[Werden in Gaͤrten vnd Scherben gezielet luft halben / vnnd koͤnnen feinen Froſt dulden. ) Bluͤhen im Auguſto vnd September. | ı [Nunmehr har man noch ein Art / welch auff den Blaͤttern gar ftachlicht iſt wie auchan den Stenglen / vnd finde die Blu⸗ men gröffer als an den andern / von diefen ſchreibt Bellonius,dag ſie in Aegypto auff fandichten Feldern wachfen / unnd fey die G Frucht dreymal ſo groß als bey ung. ] Von den Namen. Elantzen oder Melantzenaͤpffel heiſſen Lateiniſch Me: lanzana, Mala inſana, Welſch Melongena vnd Pe- | tranciani. Frantzoͤſiſch Pommes d amours ondvirange- nes. Xrabifch Melongene. Niderlaͤndiſch Verangenes Engliſch Maddeor raging apples. Spaniſch Melangena] Von dem Gebrauch der Melantzen. — Tliche / ſonderlich in Welſchlandt / brauchen dieſe Aepf⸗ fel in der Speiß / aber fie bringen boͤſe Choleriſche Feuch⸗ VD tigkeitiond vervrſachen alſo die Vnſinnigkeit. Sollen derowegen gar nicht gebraucht werden. [In Welſchlandt iſſet man fie dieſer geſtalt / man ſeudet die Aepffel im Waſſer / darnach ſchelet man ſie / ſchneidets im Stück lein / die beſtreuwet man mit Mehl vnd roͤſtets in ſiedendem Oell oder Butter: darnach beſtreuwet man ſie mit Pfeffer vnnd Saltz / vnnd iſt nicht ein vnliebliche Speiß / wiewol fie dem Leib boͤſe Nahrung geben / daher ſie dann Mala inſana, das iſt / vnge⸗ ſunde Aepffel heiffen : dann fo man ihr offt jſſet / bringen ſie boͤſe Choleriſche feuchtigkeit / Blaͤhung / Hauptwehe / ſchwermuͤtigkeit vnnd Verſtopffung. Sie vermeinen dieſe Speiß ſtaͤrcke die Vnteuſchheit / welches vielleicht darumb geſchicht / daß fie Winde machen. Euſſerlicher Gebrauch. | Elantzen Aepffel nach der länge geſchnitten / vnnd die Schnittlein auff die Stirnen gebunden / linderen das hitzige Hauptwehe: auch an andern Orten deß Leibs / nemen ſie die Hitz.)] Das LXIX. Gapitd. Von dem Indianifchen Gewaͤchß Mula. ER, wird diß Gewaͤchß bey Matthio lo be⸗ ſchrieben / daß es ſechs oder ſieben Elen hoch wachſe Seine Blaͤtter ſeyn wie Bintzen oder Rohr ſpreiſſen ſich auß alſo / daß ſie bißweilen in der daͤn⸗ ge eine / in der breite ein halbe Ehlen erreichen / in der Mitten mit einer dicken breyten Rippen durchzogen Im Som⸗ mer aber verwelcken die Blaͤtter entweder von ſich ſelbſt / oder von groſſer Hitze / alſo daß fie alleſampt abfallen / vñ im Herbſt die Rippen bloß vnd nackent behalten. Seine Fruͤcht fein ſo groß / als die kleine Citrullen / vnd wenn ſie zeitigen / ſo gewinnen ſie ein gelblechte Farb / außwendig mit einer Haut vberzogen / wie die Feigen /weiche ſich mit den Fingern leſt abſtreiffen· Die Frucht habe weder Kern noch Samen / vnnd ſo man ſie eſſe / ſcheine ſie erſtlich ohn Geſchmack / darnach aber je laͤnger je blicken, a hio⸗ J inſhl 1 / mn nderen hl Dt) Das Ander Buch / von Kräutern. 498 Muß. F Von den Namen. | Je Aegyptier follen di Gewaͤchs Maus nennen. Ara⸗ bifch Muzi. Yon C. Cluſio wirdt es Pala genennt. Vulgo Mufa.[ Engfifch Adams apple.] Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft dieſes Krauts. SPS föreibet Serapio won dieſem Kraut / wie Mats | Ei meldet / daß es warm und feucht ſey im erſten 8 — rad; Innerlicher Gebrauch. JS lörsbendie Medici, daß / ſo man der Sruchtsusid * eſſe beſchaͤdige ſie den Magen / vnnd — die Leber! SS Dargegen abet erweiche fie den Leib / treibe den Harn / Mm vnd reitze zur Vnkeuſchheit : aindere auch die Gebreſten — Mm, | S | sı der Bruſt / der Lungen on der Nieren-Sie wird aber in Teutſch⸗ — ER u EN — 6 Ve 7 D * f> 4 landt 5 nicht oder ſelten gebraucht / dieweil fie nicht zu vberkont⸗ men iſt. N Das LXXX, Kapitel x F n Don Lungen Blumen. 2 | | Lungenblumen. G | Pneumonante; =g; Shefchreibet Lobelius dig Kraut Fürgs Ir (5 vnd ſagt / daß es Blätter habe wie die Model⸗ geer / außggenommen daß die Blätter kleiner vnnd 7 ſchmaͤler ſeyn / wie auch feine Stengel : Seine Blumen feynden Blumen der Modelgeer gleich / doch groͤſſer vnnd von Farben blaumbraum: Seine Wurtzeln ſeyn lang /ſchmal vud duͤnn faſt wie die Weiſſe Nießwurtz / ines fehr bittern Geſchmacks / waͤchſt auff vngebauwten Orten. Von den Namen. N I N re nennen es Violam Calathianamy [ff ein Geſchlecht 3) der Ensian: Engliſch Calathian Violet. | ſchlech Te ij Von Syrien gen Venedig bracht werde / daſelbſt werden es Muſa genannt. Matthiolus meldet / daß ſeine Frucht auß Aegypten vnnd wirdt genennt PNeumonante, ande⸗ — gi A ———— x == 496 | Von der Natur / Krafft / und Eygenſchafft der Lungenbluͤmlein. Iß Kraut iſt warmer vnd truckner Natur / eines ſehr bittern Geſchmacks. — Innerlicher Gebrauch. Iß Kraut mit der Wurtzel in Honigwaſſer geſotten / vnd darvon getruncken / reiniget die Bruſt / jertheilet den groben kalten Schleim darinnen / vnd macht auß⸗ werffen / Iſt alſo gut den Lungenſuͤchtigen / daher es auch den Namen hat: Dienet den jenigen ſo ſtetigs huſten / kei⸗ chen und einen ſchweren Athem haben. Auff gleiche weiß genuͤtzt / thut es auff die Verſtopffung der Leber / deß Miltzes / vnnd der Mutter: Iſt derowegen gut wider die Geelſucht / vnd die verſtan⸗ dene Fraumengeit. Dieweil es auch ſehr bitter iſt / toͤdtet es die Wuͤrm im Leib. Man ſagt / daß es gleiche Krafft vnnd Tugendt habe / wie die Entzian oder Modelgeer. Euſſerlicher Gebrauch. „2° wirdt diefes Kraut für ein fonderlich gut Wundts eraut geachtet / allerley Bruͤch vnnd Schäden zuhenlen. I Das Kraut mit der Wurgelin Wein geſotten / und die Schäden darmit außgewäfchen : So man auch das Puluer darein ſtreuwet / helt es die Wunden rein / vnd heyſet fie or wol. Es wirdt auch das Puluer gelobet wider die Strumas exulceratas , wenn man das Puluer mit Honig vermiſcht und anftreicht. Auff gleiche weiſe gebraucht / reiniget es die raͤudige — Das LXXXI. Capitel. Don Meertrauben von Mompelier. Meertrauben von Mompelier. Vua marina Mompeliaca. Iß Gewaͤchß hat ein lange / knodichte Wurtzel / ſo zwerchauß waͤchſt / auß welcher viel wie Bintzen / mit vielen Gleichen vnterſcheiden / wie das Equiſetum oder Roßſchwanztz / mir viel Nebenaͤſtlein beſetzet / obenauß ſpitzig vnnd etwas ſtachlicht / ohn einige Blaͤtter / an den Gewerben wachſen zarte weißgruͤne Blümlein/ welche kloͤppicht zuſammen ſtehen: Seine Frucht iſt aar klein / von Farben rotlicht / eines ſuͤſſen vnd angenemen Ge⸗ ſchmacks: Der Same iſt dreyecket / hart ſcharpff und ſpitzig / eines uſammenziehenden Geſchmacks. Das gantze Gewaͤchß ligt mehr auff der Erden /deñ auffrecht / breytet ſich mit feinen Aeſtlein ſchmaie / duͤnne vnndrunde Zweiglein wachſen / K D. Jacobi Theodori Tabernzmontani, F geicauß. Es waͤchſt am Meer an ſandechtigen Orten /die Frucht wirdt im Herbſt zeitig. Von den Namen. Eertrauben von Mompelier wirdt genennt Vuama- rina Mompeliaca, dieweil ſie auch allda erfunden wirdt. Griechiſch wirdt fie auch gennent Toelyoc, oder Tpay ovos, tie Dodonzus meldet. Item Scorpion. Frantzoͤſiſch Raifin demer.| Engliſch Sea Grape. | Von der Natur / Krafft / ond Eygenſchafft dieſes Krauts. im andern Grad / ziehen zuſammen: Derowegen ſie zu den Bauchfluͤſſen koͤnnen gebraucht werden: Auch die vberige Zeitten der Weiber zuſtellen. DasLXXXIL Capitel. Von groß Klebkraut. Groß Klebkraut. Aparine maior Plinij. ar Beerleindiefes Krauts feyn vollkoͤmlich trucken / mn | Roß Klebfraut ift ein rauhes / haͤriges N | V Gewaͤchß / welches ſich allenthalben anhencket: % Y Hat ein ſchmales / zertheiltes Wuͤrtzelein / gantz ſlecht auß welchem rauhe / haͤrige / eckete Stengel kommen / welche ſich zur Erden lencken / mir vielen Gleichen vnterſcheiden: An dem Stengel wachſen rauhe haͤrige Blaͤtter welche ſich dem Spitzklee vergleichen außgenommen daß fie groͤſſer / dicker / aͤnger und rauher ſeyn / oben an den Sten⸗ gein zwiſchen den Blaͤttlein wachſen kleine weiſſe Bluͤmlein / wie an dem Kleberkraut / nach welchen ein kleines Saͤmlein erfolgt. Waͤchſt hinder den Decken vnd Zaͤunen. Wirdt Lateiniſch genennt Aparine maior Plinjj.[ Englifeh Great Goofegrafk.) Wou man es aber gebrauchen koͤnne / iſt mir vnbewuſt: So finde ich auch bey den Authoribus nichts darvon der, as \ rn? Vin Im. runde "%, Corpion, wegenſt N: Ip he | ER Das Ander Bu — Das LXXXIII. Kapitel, Von Roͤte. * 1. Zame Roͤte. * Rubia ſatiua. RS werden der Roͤte viel vnterſchiedliche — NG Geſchlecht von Lobelio vnnd andern erseler: I. > Vnſer Author, hat nur zwey Geſchlecht gefeger. ULLI [Die Wilde vnnd Seeröte: wir wöllen aber von le der zame Roͤte zum erſten handlen / weil fie auch in Teutſchland gepflantzet wirdt. J. Die Zame hat ein lange / dünne / vote Wurtzel / ſo auff dem Grund fladert / vnnd nicht tieff in die Erdenfkeige: hat viel viereckete rauhen Stengel wie das Klebkraut / doch vieidicker, haͤrter / ſchaͤrpffer vnd ſtaͤrcker / welchen die Blaͤtter rings herumb ſtehen wie ein Sterne / ſo grün vnnd ſchmal ſindt: die Blumen klein vnd bleichlicht: der Samen iſt rund / erſtlich gruͤn / darnach rot / vnd wann er gar zeitig / iſt er ſchwartz. I1. Das erſte wirdt genennt wilde Roͤte / har cin dünne za, ſechte Wurtzel / auß welcher ein vierecketer Stengel waͤchſt / mit andern Nebenaͤſtlein vnterſchiedlich beſetzet: An den Gleychen deß Stengels ſtehen feine Blaͤtter vmbb den Stengel rings vmb wie ein Stern oder Raͤdlein geſetzet / der inheymiſchen Kö. ten gantz gleich / allein daß ſie etwas breytter ſeyn / auch nicht ſo rauhe wie an derſelbigen: An den Nebenaͤſtlein gewint fie kleine bleychlichte Bluͤmlein / nach welchen ein kleiner ſchwartzer Same olgt. j IT. Das ander Geſchlecht Hat eine dicke / harte Wurtzel/ auß⸗ wendig gar rot / inwendig aber roͤtlicht / auß welcher viereckete / har⸗ terhofgechte Stengel wachſen einer Spannen lang / bißweilen auch laͤnger / mit vielen Gleichen / je mit vier harten / weiſſen Blaͤt⸗ tern beſetzet / vnten breydt / oben aber ſpitz / wie ein Stern an zu⸗ ſehen / auß den Aeſtlein kommen andere ſchmale Zweiglein mit ſehr kurtzen Blaͤttlein gantz dick beſetzet / an welchen langtechte/ bleychergeftirnte Bluͤmlein erfcheinen. Das ander waͤchſt im Feldt von fich ſelbſt Das dritte wächft am Dfer dep Meers:Bluͤet im anfang deß Sommers. ch / von Kräutern. F I 11. Wilde Roͤte Rubia fylueftris. ALENEDD . Te 2 RL LAN), PR ; IIETS B % NZ 2 N: hg fi „ fl, : 2! V LERNTE NN, Be Mi O9 WER AN ⸗ AR EN J v2 AIG gun. y = SER * N N OU INN, N, i en ON x (Be ( HR » = al, — BAAN 7 — — J \) 7 Ws NIS AR IN — 1& € I A: A ya BT: 8 —* III. Seeroͤte. Rubia marina. Von den Namen. nennt epußpodaror. Lateiniſch Rubia oder Rubea in⸗ I an oder Ferberroͤte Ferberwurg wir dt Griechiſch ge⸗ ctorum, Rubia tinctoria, Rubia infe&oria. Vena Te uj tincto⸗ — — — — 498 Spaniſch Ruuia. Boͤhmiſch Marena. Engliſch Mader [Rot Mad- der.] Niderlaͤndiſch Crappe. Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft der Roͤten. Ernelius ſchreibt / die Röre fey warm im andern vnd trucken im dritten Grad: Man braucht nur die Wurtzel vnnd den Samen / Galenus ſagt / daß ſie am Geſchmack herb vnnd bitter ſey / dannen her ſie eine ſtopffende zuſammen ziehende Art ha⸗ ben / andere woͤllen fie ſeyen kalter Natur.)] Innerlicher Gebrauch der zame Note. As Kraut in Wein geforten vnnd getruncken / iſt gut wider der gifftigen Thieren Biß. B Alfoauch ein Tranck mit der Roͤte geſotten nimbr die böfe Farb der Gelbſucht hinweg. Es werden darauß allerley Traͤnck vnd Artzneyen zugericht) für die fo gefallen / ſich geſtoſſen oder geſchlagen worden / vnnd da man beſorgt / daß das Gebluͤt jnnerlichen zu viel außlauffe / vnnd den Menſchen erſticke. | Die Wurseldiener auch zu den trenckendẽ jnnerlichen Wun⸗ den / dardurch offt rödelichen Wunden der Bruft vnnd deß Ger daͤrms glücklichen finde geheyler worden. | Etliche fieden diefe Wurtzel in Waſſer / vnd vermifchen folche Bruͤe mit dem Confedt Tryphera magna genannt/ond brau⸗ chens wider die vberfluͤſſige Werber zeit / die zu viel flieſſende Gul⸗ denader vnd rote Ruhr.) Ein guter Tranck wider die Gelbſucht;: Nim die Wurtzel von Roͤte / vnd Haſelwurtz jedes ein Loth / Fenchel vnd Peterleinwurtz jedes zwey Loth / Anis / Weckholderbeer / rote Erbſen jedes drey Quint. Engelſuͤß drey Loth / guten Rhabarbari vierthalb Quint. Ingwer vnd Spicanardi jedes zwey Serupel:Diefe Stück ſoll man in gnugſamem Waſſer ſieden / biß auff ein Noͤſſel / darnach durch feygen: Zu derſelbigen Bruͤe fol man miſchen deß Syru- pide Epitimo pnd Bizantini drey oder vier Loch / vnnd darvon einen Trunck thun- Diofcorides ſchreibt / man folle die Wurgelin einem Honig» waſſer fieden vñ darvon trincken / ſoll ſie die Gelbſucht vertreiben. Galenus ſchreibt auch / daß die Wurtzel die Leber und den Miltz reinige: Fuͤhre auch den dicken Harn ſo gewaltig auß / daß auch offtmals Blut mitgehe. Kan derohalben nuͤtzlich zu der Waſſerſucht gebraucht werden. Es meldet Fernelius, daß der Same mit Oximelite getrun⸗ cken den Milsfüchtigen gut ſey / dann er verzehre daß Miltz Plinius ſchreibet / daß die Wurtzel gebraucht / die verſtandene Monat zeitten der Weiber fort treibe Aber es ſollen Schwange⸗ re Perſonen derſelbigen muͤſſig gehen / denn ſie treibt auch die Frucht auß: Deßgleichen meldet er / daß ſie das gerunnen Blur im Leib zertheile / vnd ſonderlich ſo man Apoſtemen kraut / Teuf⸗ fels abbis / Rhabarbarum vnd das Sperma eeti darzu nimpt vnꝰ ein Puluer darauß machet. | Eufferlicher Gebrauch. As gange Kraut mit Eſſig geforten / vnnd das Haar nach dem Haupt zwagen darmit beſtrichen / färbtes. ] Es ſchreibt Plinius, daß diefes Kraut fo Fräfftig D. Jacobi Theodori Tahernemontani A tindoria, Xrabifch Pane. Welſch Rubbia, Franköfifch Garance, F Diefer Saffe mit Wein getruncken / iſt gut den jenigen / ſo von Schlangen gebiſſen ſeyn. Diefen Safft mit Roſenſafft vnd Wegrichwaſſer vermengt vnd getruncken / eroͤffnet die verſtopffte Leber / vnnd iſt gut wider die Geelſucht. Mit Beyfußwaſſer vermengt und getruncken / treibt die vers ſtandene Frauwen zeitten fort. Er toͤdt auch die Bauchwuͤrm / entweder für ſich ſelbſt / oder mit Wermuthwaſſer getruncken. Von dem gebraͤnten Waſſer. N DEdem Kraut vnnd den Wurtzeln kan man auch ein Waſſer braͤnnen / zu viel Sachen dienfklich: Sonderlich aber iſt eg gut zu der verſtopfften Leber / dieſelbige zu er⸗ öffnen: Taug wol zu der Geelſucht / vnnd anfangenden G Waflerfuchtidann es treibet den Harn mir gewalt. Die jenige welche den Harn ſchwerlich abfehlagen koͤnnen / ſollen ſich dieſes Waſſers / wie auch deß geſottenen Trancks dar von gebrauchen / dann es zertheylt den Schleim / vnnd treibt den Grieß vnd den Harn fort: Doch ſoll man cs auch mir Beſchei⸗ denheit gebrauchen. | Don dem Wein von Roͤte. Je man auß dem Kraut vnd der Wurtzel einen Wein bereyten ſol / davon fan man leſen bey dem Wermuth⸗ + wein Vnd iſt dieſer Wein fuͤrnemlich gut getruncken den Waſſerſuͤchtigen / den eberſuͤchtigen nd Milk, fuͤchtigen / dann er eröffnet allerley Verſtopffung derfelbigen Glieder / wie auchdie Derftopffung der Mutter. Treibe den Harn onddie verftandene menles : Berzehrer den zaͤhen falten Schleim / macht denfelbigen dünn / vnnd bequem zum Au führen. | Von dem Salgvon Rote. Vß dem Kraut fan man auch ein Salk zurlchten / wie das Wermuthſaltz / welches zu der anfangenden Waſſer⸗ ſucht faſt dienſtlich iſt ¶ dann es treibet den Harn mit ge⸗ walt / eroͤffnet auch die verſtopffte Leber. Wie man aber dieſes Saltz gebrauchen ſoll / ſt bey dem Wermuthſaltz angezeiget worden. [Donder Salb von Rote. Anmacherinden Apotheofen von diefer Wurtzel ein rot gelbe Salb Vnguentum rubrum potabile ges nannt / welche in Wein zerlaffen vnnd getruncken / iſt dienſtlich zu dem jnnerlichen vntergerunnen Blut J von fallen oder ſtoſſen. Von der wilden Roͤte. ſes wirdt bey vns Glidkraut genannt / vnnd pflegen vnſere Weiber das Kraut zu gebrauchen in den Fie⸗ bern / wann die Hitz verhanden / legen ſie diß vnter die Arm / vermeinen die Hik alſo zu milteren.)] Das LXXXIV. Capitel. Von roten Feldtroͤßlein. Iß Kraͤutlein hat gar ein ſchlechte Wur⸗ wider die Geelſucht ſey / aß wann man es dem Kan -· —& | ! < MER < elcher ein ecketer Stengel cken anhaͤnge / vnd er es nur anſchawe / ſoll es die Geelſucht ver⸗ IR J — ch % ee —— SE EEE die Blätter vergleichen fich aller dinge de ſchwar⸗ . Actius fchreibet / daß dig Kraut ein Art habe zuſ⸗ aͤubern vnnd g zu reinigen / werde gebraucht die Rauden / Flecken vñd Zittermaͤ⸗ ier der Haut zu reinigen vnd zuvertreiben / darzu man das Pul⸗ tzen Coriander : Oben am Stengel erſcheinen ſeine rote oder K gelbe Roͤßlein / faſt wie an den Anemonenroͤßlein / oder Klapper⸗ uer mit Honig / oder Eſſig vermiſchen ſoll / vnd die Haut darmit beſtreichen. | Diofcorides meldet / wenn man die Wurtzel wie ein Mut⸗ rer zäpflein braucherfogiche fie die verffanden menfes; Die ander Geburt / vnd die Fruch auß dem Leib Von dem Safft. Je man den Safft auß der Wurtzel bringen kan / iſt bey dem Wermuthſafft angezeiget worden. roͤßlein: Nach der Bluͤt folgen ſtachlichte Koͤlblein / welchs der Sameiftfaft wie der Binetſchſame. Es waͤchſt auff den Wieſen / auff den Aeckern oh im Getreyd⸗ Diß Kraͤutlein wirdt von andern Simpliciften vnter die Ane⸗ monenroͤßlein gerechnet / bey welchen es auch gar wol ſtuͤnde. Von den Namen. DI Feldtroͤßlein wirdt genennt Adonis fore citrino, vonandern Anemone agreftis,oder A — on # ia, Das Ander Buch / von Kreutern. 409 ⸗ A | : Een, More Feldroͤßlein. F 1. Roͤdelkraut. ſtqut Adonis flore cittino. Pedicularis, ir 3 ! | 4 NE, | cibtde m —— u DE — Rip, EN N a as nen, N En B cken, * | tie Du KR Det, Mn * N fh Ei reiht im „6 ann xnkalen J um di, c N ' s = H n ia I1. Geel Rödel. fen ui Pedicularia lutea. Bun O u dieſes Kräutlein koͤnne gebraucht werden / iſt nm noch nicht obferuirt worden: Etliche ſagen / daß der nane Same daruon zu dem Stein koͤnne gebraucht wer⸗ den. ge — ¶Von dieſem beſihe in dem erſten Theil das 16. Capitel / der erſten Section. 4 Das LXXXV. Gapitel, bileg Bon Xodelfraut. fen Se, CH Rödelfrauts oder Läußfrauts werden n Dr" COLT R wen Gefchlecht fürgeftelle: 1. Daserftemwirdevon ' D 2) dem Herrn Dodonzo beſchrieben / daß es ein dͤn⸗ ns ne zaſechte Wurtzel habe / auß welcher kleine / kurtze důnne Stengel wachſen / deren etliche vber die Er⸗ fg den liegen / etliche aber auffrecht fEehen: An den Stengeln wach⸗ en die fen kleine / krauſe zinnelechte Blaͤttlein faſt wie Laͤuß anzuſehen / ante die Blumen vergleichen fich faft der Taubneffelbtumen/oder der Criſtæ galli,außgenommen daß fie kleiner ſeyn / von Farben rot oder weißlecht: Wenn die Blumen verfallen, ſo folgen kleine Schoͤttlein / in welchen kleiner ſchwartzer Same erfunden wirdt. il. Das ander Geſchlecht iſt dem erſten mit ſeinen Blumen vnd Samen bey nahe gleich. Hat ein kleines dünnes Würtzlein / un darauß ein ſchmaler auffrechter Stengel waͤchſt eines Schuhe ſt eint hoch: Seine Blaͤtter ſeyn lang vnd fpgig / rings vmbher zer» heſche kerfft / aber nicht zerſpalten ] an dem Stengel wachſen gelbe o⸗ corsa der weiſſe Blumen’ faft wie am erften Geſchlecht/ nach welchen ot E preyte Bläßlein wachſen / in welchen ein breyter ſchwarher Sa, K Ipptt me liegt. A choda Man findet ſie auff den feuchten Wieſen / Blüen im Maio vnd Junio. * —* Von den Namen. chiſche Name. Niderlaͤndiſch Ratelen [oder Hanecammetens. m, | Oedel Roͤdelkraut / vnd aͤußkraut / wird Griechiſch von Engliſch Veldoun Rartle, oder Coxcombe. ] Das erſte Geſchlecht 112 BRa genentArszTw@peroges. Sateinifch Ruta pedi. wird gemeiniglich ederexor von de Griechen geneñt / das iff Laͤuß⸗ culatia, pedicularis, vnd pedicularia, Item Fiſtularia, kraut / dieweil das Viehe voll Laͤuß werden ſol / welche auff den | | Crilſta galli vnd Criftagallinaria, welcher Namefür- Wiefen wenden /dadiefs Kraus viel wächfer. [ Engliſch Loufe a0 | - nemlich dem andern Geſchlecht gegeben wird / wie auch der Grie⸗yyoort oder rod Kattle. Diderländifch = an * £ : on A \ soo D. Jacobi Theodori Tabernemontani/ A Von der Tarır/Rraffi/ond Ißirdung - F 11. Farnkraut Weiblein. dieſer Kraͤuter. | | - Filix femina. is Kräuer feind warmer feuchter Natur / mögen auch zur Artzney euſſerlich genützt werden / indürren Jdruckenen higigen Schäden. ] Bon dem erften Öefchleche fehreibt Dodonæus, daß es zu den Fiftelngebraucht werde: Vnd zudenvberigen Fluͤſſen der Weiber / in rotem Wein geſotten. Aber deß andern Geſchlechts ſeine Krafft und Natur / ſey noch vnbekandt / dann cs für nichts beſonders geachtet werde. Seyn alle beyd in keinem Gebrauch. Das LXXXVI. Capitel. VWon Farnkraut. B J. Farnkraut Maͤnnlein. *8 Filixmas. N TG AS — — & | . \ SL | — N) Münvvenz ; UK NN N AR “ * RAN INN 2 BL Mor P) EASD PU > — DEN. ‘ —— IN DAN | ISO ZT N) N) BR: ee He i ı III WANN IVy, | 2 | SONES DIENT MI) Nm: | III. Brunnenfarlein. | SEIN IRA — m Filiculafontana. : | ISIS SS RN) —408 | II 0002 — EN DIN " | Il ln N‘ NN 22177741 | | 9 | NN i a Li | 1 Sa | | — I | | * Hi LS: | - | — 28 S werden uns von dem Authore zwey 7 Geſchlecht der Farnkraͤuter vorgeſtellt / groß und flein:1- Auß den groſſen wird eines genennt / das Maͤnnlein / das ander / das Weiblein Das Maͤũ⸗ lein beſchreibt Dioſcorides, daß es ein lange ſchwartze Wurtzel vber der Erden habe / welche guch gang haͤrig iſt / vnd zuſammen gedrungen wie ein Waſen. Die Blaͤtter ſte⸗ hen an einem langen rippechten [ auffgereckten ] Stiel / zu bey J den Seiten wie ein Fluͤgel geſetzet rings vmbher zerkerffet / aufff ſten. Die Wurgtzel iſt rot / vnd ein wenig ſchwartzlecht / etliche ſeyn der einen Seiten / [ gegen. der Erden im Mayen ] mit vielen auch gantz blutrot. RL runden Tröpftein oder Mackeln befprengt / gleich wie das Ge⸗ Bas die andere kleine Befchlechre anlangt / kommen dieſelbi⸗ fehmeiß der Raupen / wie Matthiolus ſchreibet / wenn dieſelbige ge mit dieſem gang vnd gar vberein / feyn auch einander fogar * g Dörr oderzeitig werden /fofallen fieab wie Meel oder Staub. K verwande / daß es vnnoͤtig ift/fiegubefchreiben / haben nur allein [ Sn diefer Farnroıngel iſt zu mercken / ſo balde die Wurgel den Vnterſcheidt / daß fie kleiner vnd kürzer ſeyn / dann die erſte durchſchnitten / erſcheint auff jeder. Seiten der zerſchnittenen Geſchlecht. Wurtzel ein ſchwartzer auffgethaner Vogel / anzuſehen als ein Nioſcorides ſchreibt daß man keinen Samen ſinde an dieſen. Adler mie zweyen Koͤpffen in einem weſſſen Feldt / das ift aber Kräutern: Dagegen andere bezeugen / vnd ſagen / daß man in ©- nichts anderſt / dann die kleine ſchwartze Aederlein / welche durch Johannis Baptiſtæ Nacht den Samen vberkommen koͤnne / auß der Wurtzeln als kleine Spannaͤderlein zertheilet feind.] ſo man Wullkrautblaͤtter vnter legt / fo finde man deß Mor⸗ Il. Das ander Geſchlecht Farnkraut Weiblein iſt dem erfſten gens kleinen Samen / dem Magſamen gleich auff dem Blaͤt⸗ ganz vnd gar gleich außgenommen daß eg viel Zweiglein hat / tern liegen / wie dann Tragus bezeuget / vnd ich felber geſehen ha⸗ vnd daß die Blaͤtter hoͤher vom Stamm fiehen/dannindemere bei vnd das ohne gefahr vnnd beſchwerung / ] geſchehe aber | ' Ä | groffer * a + ur al DL ann | Das Ander Buch / von Kraͤutern. Sol IV. Klein Steinfarn Welblein l. Filicula petræa fœmina l. B © VI. Klein Steinfarn Weiblein III. Filicula petræa foemina 111, U | RN RL I AR LS —— R * —— ANZ —— * I groſſer Gefahr deß Lebens / mit welchen Samen fie hernach groſſe Wunderwerck koͤnnen außrichten / welches doch mehr ein derumb auff / itt cin Erperiment.) PR F VII. Klein Steinfarn Weiblein IV. Filicula petræa femina IIII. er 2 > v EN Gauckeley if. Andere feyn der Meinung / daß die fFaubechre I K Tröpflein anden Blättern der Same ſey. Silie wachſen zum Theil allenthalben in tuncklen / ſchattechten / vnd feuchten Waͤlden vnd Thaͤlern / zum Theil auch auff den Felſen. Die Wurtzel ſol man im Herbſt außgraben. | Don den Namen. | Arn / oder Farenkraut / Farnkraut / Waldfarn / vnd auch Steinfarn / heiſt Griechiſch ltezs,und Andre Sa» Dteiniſch Fılix, vnd zum Vnterſcheidt Filix petræa, dag iſt Steinfarn: Arabifch Sarax. Weſſch Felhe. Franthoͤ⸗ ſiſch Feugtere. Spaniſch Helecho rerua. Boͤhmiſch Kapradij. Engliſch Ferne. Niderlaͤndiſch Varen. Von der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft deß Farnkrauts. Arnkraut iſt etwas warmer vnd truckner Natur / dann es iſt am Geſchmack bitter / vnd zeucht cin wenig zuſam⸗ Omen. Wirdt langſam in der Artzney gebraucht. Innerlicher Gebrauch. G Alenus ſchreibt / daß die Wurgeldeß Farnkrauts Maͤnn⸗ leins / zu nuͤtzen ſey wider die breyten Wuͤrm dan ſo man ð Wurtzel j. Loth ſchwer mit Honigwaſſer einneme / ſo toͤdte ſie die⸗ ſelbige Würm. Wenn manaberij. Scrupel Nießwurtz darzu thut / ſo treibt ſie dieſelbigen auch auß / wie Dioſcorides vermeldet. [ Es ſollen aber die fo gemelte Artzneyen brauchen wollen / zuvor Knobloch geifen haben. ] Von dem Farnfraut Weiblein fehreiber auch Diofcorides, daß es ein Mißgeburt mache. | Er meldet auch / wenn man die jungen Blaͤtter foche/wie an» dere Kochkraͤuter / ſo erweichen fie den Bauch / vnd machen einen Stuielgana. Es ſaget aber Plinius, daß ſie dem Magen gar ſchaͤdtlich ſeyen / meldet darbeyrdaßfie Gall vnd Waſſer auß dem Leib purgieren. Aber die Weiber ſollen ſich vor ſolcher Wurtzel huͤten / dann die Schwanger ſeind / die lommen vmb die Frucht: die nicht Schwanger ſind / werden gantz Vnfruchtbar. Wider das Erharten deß Miltzes / ſol man zehen Tage das Puluer von Farnwurtz auch anderthalb Quent.mit Wein trin⸗ cken / ſol aber erſtlich von 1. halben Quentlein anfangen / vnd alſo fort biß auff anderthalb Quentlein. [Die Wurgelin Wein geſotten / vnd etlich Tag getruncken / bringt das krancke Miltz widerumb zu recht. So man ein ſtück dieſer Wurtzel einem Roß / ſo nider gefal⸗ fen / vnd man nicht wiſſen kan / was für ein Breſten ſey / vmer die Zungen legt hebt es baldt an zuſtallen vnd miſten / vnd ſtehet wi⸗ Euſſer⸗ ⸗ a en DE — — § 02 D. Jacobi Theodori Tabern«montani / A Eufferlicher Gebrauch. Arenkraut zu Aeſchen gebrende / heyler das Erſchrin⸗ + dender Seffsen. Diefe Wurgel gedoͤrrt / vnd zu einem Puluer geſtoſ⸗ ſen / heylet die feuchten Geſchwaͤr / die nicht bald zu heylen ſeyn / wenn man das Puluer darinn ſtreuwet. [Wider alten Schäden ſchreibt Matthiolus ein gewiß Er periment fein: Nimm Farnkrautwurtzlen ein Handt voll / ſauber fie wol / ſchneidt fie zu kleinen ſtuͤcklein / geuß zwey Pfundt guten weiſſen Wein daruͤber / laß halb einſieden: mit dieſem Wein waſch den Schaden / vnd ſtreuwe darnach das Puluer von der gedoͤrrten Wurtzel darein / es hilfft behendiglich vnd beftendiglich- Plinius ſchreibt / daß dieſe Wurtzel zerſtoſſen / vnd wie ein Pfla⸗ ſter auffgelegt / dz eingeſt ochen Rohr auß dem Fleiſch oder Wun⸗ den ziehe: herwiederumb thue ſolches die zerknitſchte Wurtzel vom Rohr dem Farnkraut / wo es jemandt verlegt hette. Die Wurtzel von Farn in den Wein gethan / verhindert daß er nicht baldt ſauwr wirdt. Die Alten haben ein nuͤtzlichs Saͤlblein von dieſer Wurtzel bereit / alſo daß die Wurtzel wolzerſtoſſen / mit gleich viel Schwei⸗ nen Schmaltz vermiſchet / auff acht rag in einen feuchten Keller gethan / hernacher auffein Elein Kolfeuwrlein mit einander ser» laſſen und gemaͤchlich geſotten / biß fich ein theil der Feuchtigkeit verzehre / demnach durch ein Tuch außgedrucktiond zur notturfft behalten. Dann es zeucht auß alle Dorn vnd Spreiſſen / fo in der Haut liegen und ſchwaͤren muͤſſen / vnd iſt von den Alten fuͤr⸗ nemlich erfunden und bereitet worden / fuͤrdie Verwundung der Pfeil von Rohr gemacht / ſo bey jhnen im brauch geweſen. Mit dem gruͤnen Kraut haben die Alten die ſtinckenden Wandtlaͤuß vertrieben / die Waͤndt vnd Bettſtaͤdt damit be⸗ — © ſteckt/ vnd mir dem Safft beſtrichen. Es moͤgen auch die Schlangen diß Kraut nicht dulden / dar⸗ umb ſolche orth mit Farnblaͤttern beſpreitet werden ſollen. Der Rauch von dieſem Kraut vertreibt auch alles Vngeziefer vnd Gewürm. ] Von dem Safft. Enn die Wurgelnochfrifch ift / ſo ſtoſt man ſie / vnnd zwingt einen Safft darauß / | welcher fo man mit ſuͤſ⸗ ſem Wein vermiſchet / vnd drey Morgen nach einan⸗ der nüchtern trinckt / drey oder vier ſtundt vor eſſens / F treibt die breite Wuͤrm auß dem Leib /] vñ iſt herzlich gut wider den Brandt deß Feuwrs / heiſſen Waſſers / oder Oels / vnd dergleichẽ / wie ſolches Matthiolus bezeuget. Iſt aber die Wurzel zu trucken / ſo ſol man ſie mit Roſenwaſſer oder anderm Brunnenwaſſer D befeuchten. ¶ Darmit durchſtriechen gibt ein ſchleimigen Safft / — der für den Brandt nicht zube zalen iſt / dann wo nichts helffen vnd loͤſchen wil / it dieſe Artznen Die beſte. Von dem gebrandten Waſſer. Vß der Wurtzeln klein zerhacterin Wein erbeitet / vnnd 9 dann abgezogen / wird diß Waſſer in aller mag fürober- zelte Mängel eufferlich vnd innerlich im Leib nützlich ge⸗ braucht. ] Das LXXXVII Capitel. | Don Venushaar. X Enushaar oder Frauwenhaar ſeyn fuͤnf⸗ N N) 95. ferley Geſchlecht fuͤrgeſtellt foeinander an jhren @ 9 DWurtzeln / Blättern vnnd Stengeln bey nahe a N gang ondgar verwandt feyn: J. Siehabengar zafechte härige Wurtzeln / auß welchen kurtze Stengel kommen eines Fingers lang/ welcher gar viel bey ein⸗ ander ſtehen / zart vnd glitzendt: Ihre Blaͤtter ſeyn klein vnd rundtlecht / mit jhren Kerffen zerſpalten / wie der junge Coriander / aber mit der Geſtalt den Weinrautenblaͤttern gang aͤhnlich / fie bringen weder Blumen noch Samen ſeyn von Farben grün auch den ganzen Winter auß / welchs wol zuuerwundern iſt / daß ſo ein kleines Kraͤutlein einen gantzen Winter vber vnuerſehrt fir dem groſſen Froſt bleiben fol Sie haben gar sinen geringen vnterſcheidt / das erſte Ge⸗ K 1. Benushaar Weiblein. Adiantum I. nigrum verum, ſchlecht kompt mit der gemeinen Befchreibung gank vnd gar v⸗ berein / außggenommen daß feine Stenglein braunſchwart ſeyn / vnd auffrecht wachfen- IL. Das ander Geſchlecht hat etwas ſtaͤrcker Stengel vnnd auch groͤſſere / vnd dickere Blätter: Da⸗ A TIL. Manwerraut. Adiantumalbum III. ya N) \ X 0) — N \W N N * N) LK —RXRD a w 9 N 3% ID * —VLV Yin 3 US NA A m „ Ü h RD ESS IT Nm SA a - VORN NT -- \ OR I 3 UN, Mal s h Dr A\ 2 t RN fi er) \ \ } ZN 2 Y] 2 ) TAN AM) Z ) 9 * NN D CR nd gi? part ef al J III. Das dritte iſt dem erſten gleich forn an den Blaͤttern glat vnd grün / auff der andern Seiten aber mir goltgelben Tuͤpflein beſprenget / wie die Engelfüß. IV.V. Die zwey andere Geſchlecht ſeyn den vorigen auch glei) und tommen mit der gemeinen Bejchreibung vberein/als kein daßeines Blaͤtter etwas gröffer ſeyn dann deß andern. Sie wachſen auß den Riſſen / vnd Fügender alten Mauw⸗ ren. Von den Samen. Enushaar / Frauwenhaar / Mauwrrauten vnnd Eſels⸗ farn heiſt Lateiniſch Adiantum, Capillus Veneris, Ca- pillus terræ, Ruta m uraria. Welſch Capel venere. Spa⸗ niſch Culantrillo depozzo. Franßzͤſiſch Capilli Veneris. Bömifch PVlaffzensky. Niderlaͤndiſch Vrouwenhayr. Engliſch Maiden haire. Das dritte heiſt fonderlich Mauwrrautemetuͤchen Meichelfraut/ dag man es wider das Feber brauche/ ſo man Meichler nennet. Niderlaͤndiſch Steenruyte. Engliſch va Rue, Frantzoͤſiſch Rue de muraille. Von der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft deß Venushaars. 6 Alenus ſchreibt / daß dieſe Kraͤuter einer mittelmeſſigen Natur ſeyen vnter kalt vnd warm: Aber ſie haben doch ein Krafft zu trucknen / zu digeriren vnd zu zertheilen. Innerlicher Gebrauch. Ioſcotides ſchreibet lib.. cap. 13zndaß die Bruͤe da Frau⸗ D wenhaar in gefotten iſt / getruncken / gut ſey wider den ſchwerlichen Athem / wider das Keichen / wider die Geel ſucht / Miltzſucht / wider das ſchwerliche Harnen / vnd wider die Bauch⸗ uh· Er meldet auch / daß bemelte Bruͤe ein Krafft habe den Stein zu brechen, die menſes vnd lecundinam fortzutreiben / ſtillet das Blurfpeyenvdas Seiten ftechen. ] Es wird von Andernaco ein guter Bruſtranck beſchrieben / alſo nimm Frauwenhaar / Hyſop / Feigen / Bruſtbeerlein / Sebe⸗ Das Ander Buch / von Kraͤutern. 605 IV. Benushaar Maͤnnlein. Adiautum mas. ) r Sy Ai) WIET RL PR De 3 ften / Roſinlein Berften vñ geſchaben Suͤßholtz jedes gleich vich koche fie in Brunnenwaſſer / wie es ſich gebirer onndtrinckdars uon / diefer Tranck iſt ein befondere Hülff den aroben Sihleim zu zertheilen / vnd auß der Bruſt zu raumen. Wider den kalten vnd feuchten Huſten / nimm Veielwurtz Alandtwurtz jedes iij. Loth / Hnfop/ Frauwenhaar / wenn es noch friſch iſt / jedes ij. Hand voll Roßmuͤntz / Bibinell Andorn Wal gemud / jedes ein halb Handt voll / geröften Leinſamen j. But/ Gerſten itj Lot / Süßholtz / Weinbeerlein jedesij. Butz/ Honig vnd Zucker jedes vj. Vntz / koche und fiede es zů einem Syrup/⸗ welcher trefflich gut iſt wider den kalten Huſten / dann er zertheilet den — Schleim in der Bruſt / vnd macht denſelbigen auß ⸗ werffen. Ein Decoctum dag Gebluͤt darmit zu reinigen: Nimm deß friſchen Venushaar oder Adianti iij· Loth / Erdtrauch / Hopyffen / Violen jedes ij. Sorhı Pflaumen oder Quecſchgen an der Zaal viertig / Sebeſten und Bruſtbeerlein jeder funfftehen · Diefe Stück ſiede man in drey oder vier Noͤſſel Brunnenwaſſers bey einem gelinden Kolfeuwer / vber die Helfft ein: Darnach thue man darzu auß der Caſſien deß außgezogenen Marcks drey Vntz / Tamarinden zwey Vntz / Mannæ ein Vntz / def beſten Rhabarhari ein doth / koche fie wie ſichs geblire zu einem Tranck oder Decocto, daruon ſol man ale Morgen drey oder vier Bing trincken / daß reiniget das Gebluͤt / vnnd lindert auch die ſcharffe Gall ſo mit vnderlaufft. Wider das Blutharnen / da man die Harngaͤng reinigen muß / nimm Sraumenhaar vier Handt vol, Melonenfamens drey doth/Zucker ond Honig jedesneun Bag / darauf ſiede ein K Decoctum oder Syrup / vnnd gebe denfelbigen der Krancken Perſon mit Waſſer / darinn Melonenfamengeforten fey. Wenn man auch das erſtockte Blut in den Harngaͤngen rei⸗ nigen wil/ ſoll man Frauwenhaarkraut Fenchel, Effidwunn⸗ Veielwurtz vnd rote Erbiß in Milch ſieden / vnd darnon trincken. Wider den Stein / Sandt vnd Grieß / ſo man nemen Frau⸗ wenhaarkraut zwey Handt voll / Juͤdenkirſchen / Meerhirſch je> des ein halb Loth / ſolche in einer halben Maß guten weiſſen Wein ſieden / biß ein drittheil verzehrt iſt / daruon ſol man nach dem Badt drey oder vier Vntz trincken. Euſſer⸗ j I | ii f " } # ——— —— — nn nn — — — — % 4 D Geſchwulſt / V. Groß Eſelsfarn. Onopteris maior. Euſſerlicher Gebrauch. Rauwenhaar hat feinen Namen / daß es dick vnd ſchoͤn + Saar machen ſol / wenn man es in den Laugen braucht / und das Haupt darmit zwaget: Sol auch das Haar widerumb wachfen machen/mie Galenus ſchreibt. [Wo man das Kraut grün zerſtoſſet onnd Pflaſtersweiß aufflegt mit Myrthenoͤl / Ladano vnnd rauhen Wein: oder sie Plinius lehret / mit Epffichſamen in Wein und Oel gekocht: oder zu Aſchen gebrandt. Das grün Kraut zerſtoſſen vnd auffgelegt / benimpt das Gifft auß der Schlangen Biß / vnd heylet den Schaden. Auff harte Kroͤpff vnd Mißgewaͤchs gelegt / vertreibet vnd zer⸗ theilet ſie. Fr . „ Diofcorides ſagt / ſo man es in Saugen lege/ und das Haupt mir wafche/heile es die feuchte flieffende Hauptgeſchwaͤr / vnd ver- treibe die ſchuppechten Kleien deß Haupts. Wenn man den Hanen diß Kraut zu eſſen gibt / ſo werden fie gar keck vnd ſtreitbar. —* Von dem gediſtillierten Venushaarwaſſer / vnd Fig feinem jnnerlichen Ge⸗ brauch). An folldas Kraut ſamlen / ondin Balneo Mariz ein Waſſer daruon brennen / vnnd zum Gebrauch behal⸗ ten/[ oder alfo: Nimm das Kraut wann es am voll« F fömmlichften grüner / als nemlich zu anfang deß Sommers’ zerhacks klein / erbeige es in Wein / vnnd zeuch das Waſſer daruon ab. Diß Waſſer hat gleiche Tugendt / wie das Kraut vnnd der Syrup.] F G , gen Dig vnd Spinnenſtich fieiſſig waſchet / heylet es fie. ] K Diefes Waſſer sk nůtzlich getruncken den jenigen / ſo ein groſ⸗ ſe Verſamlung in der Bruſt haben / daruon ſie ſtetigs huſten / keichen vnd einen ſchweren Achern haben / entweder fuͤr fich ſelbſt / oder aber / welchs viel beſſer iſt / mit Hyſop oder Hufflattichſyrup eingenommen / dann es wider ſolche Gebreſten gar gut iſt / wie D. Jacobi Theodori Tabern montani / auch Galenus ſelbſt bezeuget / daß das Kraut ein ſonderliche Arth habe den groben zaͤhen Schleim und Phlegmara auß der Bruſt zuführen] eroͤffnet auch die Leber und das Miltz / vnnd benimpt die Gebrechen / ſo von ſolcher Verſtopffung entſpringen / jedes mal drey oder vier Lot eingenommen / auch den taͤglichen Tranck darmit vermiſcht / benimpt den Huſten: erkuͤlet die hitzige Leber / Magen vnd Hertz beyd jnnerlich gebraucht / vnd mit Tuͤchlein von auſſen vbergeſchlagen Es iſt auch diß Waſſer gut den jenigen / ſo mit dem Stein be⸗ laden ſeyn / dann es ſchreiben Dioſcorides, Galenus vnd Ferne- lius, daß es den Stein zermahle vnd zerbreche / daß ſie einen guten Trunck daruon thun / ſonderlich aber wenn ſie das Wannenbadt brauchen / dardurch die Gaͤng etwas relaxirt werden / als dann treibt esdeftofüglicherauß: Doch ſol man es jederzeit mit dem Syrupo de duabus, vel quinque rad. einnemen. [So man mit dieſem Waſſer die gifftige Wunden / Schlange Ed 1 Von dem Syrupvon Venus⸗ haar. Swird auch in den Apothecken ein Syrup von Venus⸗ haar gemacht / foman Syrupum capillorum Veneris Dnennet / welcher auch in groſſem Brauch iſt: Fürnem⸗ lich aber wirdt er gebraucht wider die hisige Gebreſten der Bruſt vnd der Lungen / dienet wol wider die Fluͤß / vnd eroͤffnet die Verſtopffung der Lungen / ¶Leber / Miltz / Nieren vnd Harn⸗ de miltert den zaͤhen Koder / vnd fürdertihnzum außwerf⸗ en. HDienet auch im Anfang der Seitenkraͤnck / dann er lindere die ſcharffe fallende Fluͤß: Deßgleichen auch wenn man in der Seitenkraͤnck die grobe Materien etwas zertheilen wil / vnd zu⸗ gleich auch ſchlaffen machen / ſo man nemen Veielſyrup / Frau⸗ wenhaarſyrup jedes ein Vntz / Magſamenſyrup ein halb Vntz/ ſolche mit einer Gerſtenbruͤhe dem Krancken eingeben. [Dieſen Syrup mach alſo: Seudt friſche Frauwenhaar⸗ blaͤtter in Waſſer / oder zerſchneidt die Blaͤtter / erbeig in warmen Waſſer zwoͤlff ſtundt lang / in einem ſaubern verglaßten Ge⸗ ſchirr mit einen engen Half’ vnd nimm zum dritten mal friſche Blaͤtter / erbeitz / vnd ſeihe es durch. Dieſer Bruͤe nimm drey Pfundt / gelaͤutert Zucker zwey Pfund / thues zuſammen / vnd ſeudts in bequemer dicke zu einem Sprup- Diefer wird Syrapus de capillis Veneris ſimplex ge nannt. Der ander vnd groffeSyrupus compofitus genannt) wirdt auff folgende weiß zugericht. Nimm deß frembden Frauwen⸗ haars / Ceterach / rot Steinbrech / jedes ein Handt voll/ gemein Mauwrrauten zwey Handt voll / roter Bruſtbeerlein gefchaben vnd fein geſchnitten Suͤßholtz / jedes vier Loth / dieſe Stuͤck ſeudt in Waſſer / ſeihe die Bruͤhe durch / nimm darzu weiß Zucker dreh Pfundt / bereit ein Syrup daruon. Wider das Keichen vnd den ſchweren Athem / ſoll man neh⸗ men dieſes Syrups / Syrupi de hyſopo vnd Oxymelitis fim- plicisjedegdrey Vntz welcheman mit Hyſop und Hufflattich⸗ waſſer vermifchen foliond einen guten Trunckdarnon hun. Drey Bag diefes Syrups mit Hauwhechelwaſſer vermiſcht vnd daruon getruncken / treibt den Stein / Harn! Sande vnnd Grieß auß. Von Frauwenhaarwein. zuſtellen / welcher den jenigen ſonderlich gut iſt / ſo einen ſchweren Athem haben / ſtetigs huſten / keichen vnd nichts außmertfen koͤnnen / denſelbigen hilfft folcher Wein gar wol / ver’ zehrt die vbrige Feuchtigkeit in der Bruſt / ertheilet ſie / vnd macht dieſelbige außreuſpern . X: Herbft fan man auch einen Wein auf diefem Kraut Def — —— et, fen ihem— ſende tif Hm⸗ —T linden ninde nd ar —X Bl tan A n G⸗ fa 1 CK ext wirt rt een haben j AN un | Im. ki t uk pin) han in —J— Di 1) Deßgleichen follen fich auch diejenige fleiffig an diefen Wein: F halten’ fomit dem Stein befchtwerer feyn/denfelbigen kompt er gar wol zu Huͤlff / zerbricht denfelbigen nicht allein fondern ver“ zehrt auch alle Phlegmata , daruon ein anderer widerumb wachſen koͤndte. Ein guter Wein / das Melancholiſche Gebluͤt zu reinigen : Timm gefäuberte Weinbeerlein drey gemeine Pfundt/ Frame haar it. Vntz / vnd j· halb doth / ſchwartze bereite Rießwurtz v doth / Engelſuͤß / Hermodactyli jedes vier Vntz / bereiten Coriander / Senet jedes v. Vntz / vnd anderthalb Quent. gedrehet India⸗ niſch Holtz di. gemeine Pfundt / deſſelbigen Rinden achtzehen Vntz / diß alles grob geſtoſſen / gieſſe daran zwo Heydelberger Ohm neuw getelterts Mofts/ wie der von der erſten Trotten kompt / thue darzu ein halbe Ohm reines Brunnenwaſſers / daß laß vj. Tage bey einem Feuwr gar ſanfft ſieden / vnnd alle Tag ꝰwol vmbgeruhret / nachmals drey Tag gefallen. Nach dieſem 6 ſauber ſeihen / vnd zum Gebrauch behalten dieſen Wein ſol ein Krancker ſo mit der Melancholey auß deß Miltzes Feuchten be⸗ laden iſt / zween Monat lang / zu Tiſch an ſtatt eines andern Weins trincken / oder zum wenigſten einen Tag vmb den an⸗ dern: Dann er oͤffnet den Leib ſaͤnfftiglich / vnd führer darmit die Gallen vnd ander grob Geblürauß dem Leib / vnd verzehret and) daſſelbige zum Theil. Das LXXXVIII. Kapitel. Von Guͤlden Widertodt. Guͤlden Widertodt. Adiantum aureum. Das Ander Buch / von Kreutern. 508 Klein Hilden Widertodt. Adiantum aureum minus, — ⸗ —— £ * 8 une N \ G PN a —— DAN —W rundt ſeyn / vnd auff der Erden liegen / oben rot / haarecht / vnten aber gegen der Erden bleich. Sie wachſen auff dem Mooß in den naſſen Wieſen / Waͤl⸗ den / vnd auch auff den alten groſſen Steinen: Bluͤen im Hew⸗ monat. H WVon den Namen. chon Apuleij. Lateiniſch Adiantum aureum. [Eng⸗ liſch Golde locks. | Von der Natur / Krafft / vnd Wirckung deß Guͤlden Widertodts. JS? treiben die alten Weiber vnnd Sandrftreicher viel X, benthewer mir diefem Kraͤutlein / ſchreiben ihm viel wun⸗ A detbarlcher Tugendt zu. Fuchfius ſaget / ſie ſeyen einer mittelmaͤſſigen Natur / Narr Widertodt wirdt Griechiſch genennt Polytri- — VEREN trucknen vnd zertheilen. — VV7— N W \ 9 LAN » DaLXXXIX. Gapitel, N! 960 Von Widertodt. SER SA i Ä N CR \ qraeß dertho A | re ER fürgeftellten Widerthon ſeyn nur NN N) A) A LEN zwey Öefchlecht / groß vnnd flein/ einander an Un I SEE, Wurzeln’ Stengeln vnd Blärter ganz onnd — gar verwandt / iſo daß fie feinen andern Vnder⸗ Ro: feheidt haben / dann allein daß eines gröffer ift dañ a dasander: Sie haben ein ſchwartze Wurtzel von vielen kleinen 9 Haaren oder Faͤßlein / auß welcher keſtenbraune Stenglein 3 wachſen auff beyden Seiten mit Eleinen/ runden Blaͤttlein be⸗ feet den Meerlinfenblärtlein faſt gleich / anzuſehen wie ein Zu HN) Straußfederlein / oder wie flein Farnkraut / auff einer Seiten ———— [gegen der Erden’ ] — is — Tüpflein beſpren⸗ et: Siehringen weder Blumen noch Samen. R2. CS, S werden noch zwey andere Ele ine Ge- K8 Sie Marken auch auf den alten Mauwren / an dunckeln GEIBUN ſchlecht dep Adianti erfunden / wie dieſelbige allhie vnd feuchten Orthen / auch an den groſſen ſandichten Felſen in N 3.5 9 abgemaler ſtehen / einander gan vnd gar gleich, den Waͤlden / vnd Ciſternen. * Maußgenommen daß eines groͤſſer iſt / dann das an⸗ R der’ fiehaben alarte braungelbe Stengel wie ein goltfarbes Haar / an welcher Giepffelein Koͤrnlein waͤchſt / gleich einem Weißtzenkoͤrnlein / haben ein dͤnnes Wuͤrtzlein oben auß gantz haͤrig. ABER, Es beſchreibt Lonicerus, wie auch Tragus noch ein Geſchlecht dieſes Adianti mit weiſſen Bluͤmlein / welches Blaͤttlein etwas Von den Namen. ) Idertodt oder Widerthon / Abthon, rot Steinbrech / | | rote Draurranten/ ] Steinfeder und Steinfärlein, I heift Griechiſch Terxamarzs, Kardirpryeg. Sareinifch Du Her- V 9 11. Widerthon. Trichomanes mas maior. x * 6 on acobi Theodor Tabernx montan J —— Br OR I J. Widertodt Männten. Trichomanes mas. © TEIZR Fre: RN ZZ ER — — — SR = 287 za RS F SER 5% —— RER ES RG OR — — NS — — SS x > >= Na ar S — | Do Natur Adian- henden Ca⸗ ’ iolus habe mit dem ⸗ Galenus, Matth aß diß Kraut gleiche deß Widerthons. IV. Klein Widertodt Maͤnnlein. Trichomanes minor mas. Sbezʒeugen Dioſcorides donæus vnnd andere / d Krafft / Tugendt vnd Wirckung to oder Venushaar / dauon im vorherge Von der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft | pitel weitlaͤufftig ift gehandelt worden. & K eiblein. HUT Te GG — — — Trichomanes fœmina. III. Widerkodt W An — anden / vnnoͤ⸗ tig iſf ſt Wein / Syrup Kräfften der Frauwen⸗ iervon ver halben was dafelbft von den Dero haar eufferlich und innerlich) / von dem Waſſer / vnnd andern iſt vermeldet worden / ſol auchh auch eines fuͤr das ander gebraucht werden: Derhalben J Herba capillaris, Barba Herculis, Herba crinita, vnd Adian- tum rubrum [ Niderländifch Madden haire. Welſch vnd Veder doot. Engliſch Common u ie panifch Polierico. ] ) S — EEE er Das Ander Buch Klein Widertodt Weiblein F Trichomanes minor femina. TE VV A DOW BIRD DAT — 9 BEZ F 28 oe — RN OR NL * Zi N N \S 2) — = = ae = — — AN * 7 a NZ — — — — — — MESSE Ä — BR WAR tig iſt ſolches alles allhie zu tepetieven: Doch fol man wiſſen / daß das gebraͤnte Waſſer denjenigen gut ſey / welchen die Leber an⸗ fanget zu faulen | > Das XC, Capitel. Bon Engelfüß. Engelfüß. Polypodium. a) S N (IR III Ngelſuͤß iſt zweyerley / (I.) Das erſte wie 2 Diofcorides ſchreibet / hat ein haͤrige Wurtzel / eines @ kleinen Fingersdick / mit vielen kleinen zaſechten angewachſenen Würtzlein / gar krumb vnd knor⸗ vicht / außwendig rotſchwartz / nuwendig aber gruͤn / an Geſchmack ſüß / und doch auch etwas bitter / fladert oben auff der Erden herumb: Das Kraut waͤchſt einer Spannen hoch / die Blaͤtter vergleichen ſich dem Farnkraut / allein daß die Engelſuͤß⸗ ar ‚von Kreutern. Engelfüg 11. Polypodıum II. / N u —— blaͤtter tieffer zerſpalten ſeyn / ſo ſtehen auch diel geſpaltene PBlaͤt⸗ fer ungleich gegen einander / auff der einen Seiten glatt / auff der andertraber| auf dem Rücken/]mitrorgelben vñ rauchen Tüpfr kein beflecket wie an dem Farnkraut: Vberkompt feine Blumen. I. Das ander Geſchlecht iſt diefem gleich / außgenemmer daß es groͤſſere Blätter har. Sie wachſen an Felſen / an den Eychbaͤumen / an alten Waͤn⸗ den oder Mauwren / vnnd auch zwiſchen den Steinen in den Brunnen / die beſte aber vnd kraͤfftigſte ſind / ſo in den Eychbaͤu⸗ men wachſen. Das Kraut gruͤnet den gantzen Winter vber? Man ſol es ſamlen wenn der Augſtmonat ein ende hat. Vonden Namen. JR uͤß wirdr auch genenne Suͤßfarn / Sußwurtzel/ Baumfarn vnd Tropffenwurs. Griechiſch vnnd Sarei- OD ch Polypodium,Fılicula. Welſch Polypodio.Xrabifch Beſſagi. Spaniſch Filipodio. Frantzoͤſiſch Polipode. Boͤh⸗ miſch Osladyc. Engliſch Okeferne. Niderlaͤndiſch Boomvaren. Von der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft der Engelſůß. JS ſchreibt Fernielius,daß die Wurtzel / welche nur allein im Brauch iſt warm vnd trucken ſey im andern Grade. — Die Alten ſetzens warm im dritten / vnd trucken im an⸗ dern Gradt. Eines ſuͤſſen und doch herben und rauhen Geſchmacks. | Paulus Aegineta vertmeldet / daß fie ſehr truckene ohn einiges Beiſſen ce | | innerlicher Gebrauch. Jeweil dieſe Wurzel dem Magen etwas ſchaͤdtlich iſt / foll man fie jederzeit mie Aniß / Fenchel / Naͤglein / Ho⸗ nigwaſſer vnd dergleichen bereiten. [ Erlich haben die friſche Wurtzel mie Honig und Pfeffer kocht und eingeben. ir Jetziger zeit wirdt ſie auch under die purgierende Artzney geze⸗ let / alfo daß fie fehler m alle fürrtreffentliche purgierende Traͤnck / Lattwergen / Syrupen / purgierenden Wein vnd dergleichen ver⸗ miſchungen gebraucht wirdt. Vu ij & A Somansaberalkein gebra 1 508 alten auff ein halb Sorh eingeben / in Honigwaſſer vorhin geſot⸗ een. Kan doch wol biß auff ein gan Soth eingeben werden. Es wird auch die Brůe darvon tool auff ſechs Loch ohn ſchaden ein. genommen vnd weil es in kochung fein Krafft leichtlich verleurt / muß es in vermiſchung vnd kochung der Arkneyen zu letzt hinzu gethan werden. Dioſcorides ſchreibt / daß ſte ein Krafft habe zu purgiren / vnd durch den Stulgang zu treiben: Plinius ſagt daß ſie Gall vnnd Schleim außführe. 3 | Man ſoll ſie aber nach der Meinung Dioſcoridis mit Huͤ⸗ nerbruͤhe tochen / oder aber mit Mangolt vnnd Haſenpappeln / darmit jhr der rauhe Geſchmack etwas benommen werde / oder in der Bruͤe von Koͤlkraut geſotten / vnnd die Brie getruncken / ſaͤnfftiget den verharteten Bauch / auch in Febern. Deßgleichen thut fie auch ſo mans därrer, su Puluer ſtoͤſt / vnd auff ein Quentlein ſchwer in Meth einnimpt Es wird auch dieſe Wurtzel ſehr gebraucht zu dem Melan⸗ choliſchen Beblüt/ / vnd denen Schwachheiten/ ſo von der Me⸗ lancholey oder dem Miltz herkommen. Wider dieſelbige Melancholey ſo von deß Miltzes Feuchten entſtehet / ſol man brauchen ein ſolch Traͤncklein RNuunm Senet / Roͤmiſchen Quendel / Epichymi, Flachsſeiden / Borragenblu⸗ men jedes ein Vntz / Engelſuß / Veieln jedes ein Sorhidreiflig dür⸗ re Pflaumen / Weinbeerlein j. Vntz / Aniß vnd Fenchel jedes an⸗ derthalb doth / Hirſchzungen / Frauwenhaarkraut / Chamander⸗ lein / Koͤnigskraut jedes ein Handtvoll:: Laß ſolche Stück wol ſieden in gnugſamen Waſſer / daruon nim vier Vntz weiche da⸗ rinnen Myrobalani Indi ein Loth / Chebuli drey Quent. laß v⸗ ber Nacht ſtehen / darnach truͤcks wol auß / miſche darzu Diaſenæ € drey Quent. der außgezogenen Eaffien ein Butz/ no gib es deß Morgens auff ein Trunck / nach Gelegenheit der Perfon. Es wirdt auch dieſe Wurtzel ſehr gebraucht zu den Gebreſten der Bruſt / welche von groben kaltem Phlegmate vervrſacht werden / als da iſt der Huſten / das Keichen / Verſtopffung der Lungen / vnd andere dergleichen. Zu ermelten Bruſtſchwachheiten ſol man einen ſolchen Tanck oder decoctuta machen: Nimm Engelfuͤß / Alandt⸗ wurtz / Saffranſamen jedes ein Loth / Venushaar / Hyfop, weiſ⸗ fen Andorn Doſten / Satureien / jedes ein Handt voll / Eybiſch ⸗ ſamen vnd Fenchel jedes zwey Quent. Feigen / Sebeſten vnnd Bruſtbeerlein jeder acht / keine Roſinlein zwey Sorhıdiefe Stück ſiede man in gnugſamen Honigwaſſer / biß auff anderthalb Noͤſ⸗ D fel/darnach feige man es durch / vnd trincke daruon: So man a⸗ ber ein Syrup darauß machen wil / koche man die Stuͤck auß Brunnenwaſſer / biß auff anderthalb Noͤſſel / vnd thue darnach I zucker darzu/fo vielzu einem Syrup gnugſam if: Es wird auch dieſe Wurtzel gebraucht zu dem Geſchwollenen vnd erharten Milg. Wider das Krimmen im Leib / ſol man nehmen Engelfüß/ Fenchelſamen / Aniß / Kümmel vnd Ingwer jedes gleich viel’ die Stuͤck zerſchneiden / vnd den Samen etwas zerſtoſſen / in einer feyſten Bruͤe ſieden / vnd daruon trincken. Wenn die Schwein anfangen zu ſterben / ſol man jhnen En⸗ gelſuͤß eingeben / ſo werden ſie purgiert / vnnd bewaret von der Seuch. | | Eufferlicher Gebrauch. \ E A Puleius ſchreibt / das Kraut gereinigt vnd serffoffen mir Acetofäillitico vermengt / vnd gekocht / darnach angeſtri⸗ chen ſoll das Hauptwehe vertreiben. Dioſcorides ſchreibt / daß die Wurgel [mit Honig ) zerſtoſ⸗ ſen / den verrenckten Gliedern gut ſey Deßgleichen auch heyle ſie Schrunden an Händen vnd Fuͤſſen / mit Honig angefltir en. | Dieſe Wurtzel gepuluert / vnd in die Nafen gethan / ſoll das Me Fleiſch darinne verzehren / das man Polypum nen» net. 2 D. Jacobi Theodori Tabernæ montani / uchen wil / ſol man nach Lehr der F Von dem Safft. Ps ſchreibet / daß der Safft auß der Wurgel getruckt / | den Stuelgang errege / vnd treibe Gall vnd Schleim auf. Deßgleichen auch reinige er das verbrandre Melancholifche Blut / vnd fuͤhre es auch auß / foer mit andern Artzneyen als mit Senetblaͤttern / Epithymo, Kaͤßmolcken / vnd anden derglei⸗ chen Purgationen oder Sattivergen vermiſcht vnd eingenom⸗ men wirdt. [Vom Engelfüß Syrup. Ion: diefer Wurgel wirdt ein nützlicher Syrup alſo ge⸗ macht: Nimm Engelſuͤß Wurtzel/ ſo an Eychbaͤumen gewachſen / dritthalb Sorh: Ochſen ungen vnd Mutter⸗ kraut / jedes ein halb Handt voll: Cappriswurtzel Rin ⸗ den / Haſelwurtz Calmeß / Cyperi / jedes ein Joh: Senerblärter, Epithymi, Lattich / Endiuien / wilden Lattichs / jedes drey Loth: Kochs in Waſſer / wie gebraͤuchlich / ſeihe es dutch· zu dieſem thue Roſenhonig ein Pfundt / ſeudts zum Syrup. Dieſer iſt nütz⸗ Lich ale Melancholiſche Feuchte vnd verbrandte Ballen außzu⸗ — Zertheilet auch die zaͤhe kalte Schleim / vnd fuͤhrets Bon Engelfäßwaffer /ondfeinem 5 | Gebrauch. Enn man das Waſſer braͤnnen wil / ſo man die En⸗ gelſuͤß nemen / ſo in den Eychbaͤumen funden wirdt: Dieſelbige ſol man zwiſchen vnſer Frawen Tagen ſamlen / mit Kraut vnd Wurtzeln fie zerhacken / vnnd ein Waſſer darauf diſtillieren. Dieſes Waſſer getruncken / reiniget das Melancholiſche Ge⸗ F fol den jenigen gegeben werden / fo zum Auffas geneigt eyn. Wer vmb die Bruſt voll iſt / vnd einen ſchweren Athem hat / auch ſtetigs huſtet der fol Morgens und Abendis einen Trunck dieſes Waſſers thun / mit Veielſhrup / oder Hyſopſyrup nach ge⸗ Iegenheitvermenaet. Es vertreibt auch diß Waſſer die Melancholey und die ſchwe⸗ re Träum: Sol gut ſeyn wider dag QuartanfebsrıLond ſanffu⸗ get den Bauch. ] Das XCI. Capitel. Von Spicant. Er Spicantwerdendrey Geſchlecht fuͤr⸗ geſtelt fo einander gantz verwandt vnd gleichfoͤr⸗ nig ſeyn. Diofcorideslib.3.cap. 153. ſchreibt gar kuͤrtzlich daruon / daß ſie Blaͤtter haben / j. wie das rechte Scolopendrium, dochrauher vnd groͤſſer / auch vielmehr zerkerfft: Es meldet aber Matthiolus, wie auch Dodonæus, daß jhre Blätter ſich den Blaͤttern deß Engelſuͤß vergleichen / zu beiden ſeiten ſehr zerſpalten / gar ſchartecht vnnd rauh / forn gruͤn vñ glatt / vnten aber auff der andern Seiten rauh ST. oO — Ne x x 6) 77, vnd befleckt wie die Engelſuͤß: Die Wurgelift ſchwartz / mir vier len dünnen ſchwartzlechten Wuͤrtzlein zertheilet: Wachſen alles ſampt ohn Stengel / Blumen vnd Samen. Sie haben ihren Vnterſcheidt / daß eines groͤſſer / breyter vnd rauher Blaͤtter hat / wie am erſten Geſchlecht zu ſehen iſt / alls das ander. III. Das K dritte Geſchlecht hat fürgere Blätter: Dasander aber ſchmaͤ⸗ lere vnd ſpitzigere Blaͤtter / dann das erſte. 11.[ Dasander wird von Trago beſchrieben / deſſen Wurtzel ſchwartz / waſecht / zuſammen gedrungen / vnd durch einander geflochten: deſſen Blaͤtter ſind in der erſten auch rumb gebogen / wie der Hirſchzungen / wachſen etwan zwaͤntzig vnd mehr Blaͤt⸗ ter auß einer Wurtzel/ wie die Hirfchyungen: find aber ſchmaͤler / vnd su beyden ſeiten mit groſſen Kerffen zerſchnitten + biß zum mittelſten Ripp welches auß der Wurtzel braun herfuͤr kraͤucht· dieſe Blaͤtter ligen auff der Erden / anzuſehen wie Es | ur Ey en wid; n en / vm Ih O4 A ge ham hi rung nachg⸗ ihn C I ie Jr B de} Das Ander Buch, von Kreutern. F 1. Spicant Männlein- Lonchitisaltera mas. & 8 — de UN, NE a NS N ANZ N 9 * N N TAN ZN PR; X ZINN ER N) N BZ MS RN RS 99 N NA Va © ER SUN N ep > 12 VER N) N) N) C S— BERN: N STIN 2 3— J . — ESSEN RE —86 >) Ps N ZZ \12 7 REES — JVD Se | > 0) ] H ” * — II. Spicant Weiblein oder groß Miltzkraut. | Lönchitisalterakemina. ben diefe Federn / vnd bleiben die andern erſt gewachſene Blaͤtter auff der Erden liegen vber Winter vnuerſehrt.) Sie wachſen in den feuchten Graͤben / auch an andern naſſen vnd tunckelen Orthen. Von den Namen. Picant oder groß Miltzkraut wird von Dioſcoride AoyXTAcgenennt / vnd Aoyıyıris Tpaxera. Sareinifch Lanceolatis, vnd von etlichen Afplenium ſylueſtte, Niderlaͤndiſch Srachtvaren. N WVon der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft deß Spicants. SS wird von dieſem Kraut wenig von den Medicis ger SIE>S fehrieben. Diofcorides meldet / daß es faſt aut fey zu ders Wundem dann es laſſe fein Hitz oder Ensündung dar⸗ S su fchlagen. Vndwenn man es mit Eſſig trincke / ſo mindere es das Miltz wunderbarlich Gleiche Krafft vnd Wirckung ſchreiber auch Galenus dieſem Kraut zu. Das XCII. Capitel. ¶Von dem rechten Scolopendrion oder Miltzkraut. A \ 11 K I. j, Ipd iſt das rechte Scolopendrion vnnd — 2 NN, Nu Afplerion / welches die Apothecker für dag TI —E Ceterach gebrauchen follen: deſſen Blaͤtter ſinde Riem: gegen dem Brachmonat ſtoſt noch andere vnd ſchmaͤ⸗ fere Blätter aller dingen zerkerfft wie Engelſuůß / die ſtracks vber⸗ ſich wachſen / wie die langen Hanenfedern anuſehen · Dieſe ge⸗ fiederte Blaͤtter ſeind auff der einen ſeiten auch mit kleinen gelben pfiein wie der Engelſuͤß beſprengt: gegen dein Herbſt verder III. Spicant: Lonchitis adulterina. nicht vber Fingers lang / deren viel auß einer ſchwartzen zaſechten haarechten Wurtzein her⸗ fuͤr kriechen: ein jedes Blaͤttlein iſt zerſchnitten vnnd vergleicht ſich mit ſeinen Kerffen dem Engelſuͤß / oder formiert wie ein halber Mon / oder wie dis geſtalt deß worms Scolopendria / ſinde Du iij oben a D. Jacobi Theodori Tabernzmontani/ A *Recht Milnkraut. * | FO DiefesKraue mie Zifer Erbiß Bruͤe getruncken / chut dem Scolopendtia vera, = Mil woltreibe die Weibliche zeit : mie gebranneen Scorpionen gebraucht /ift es der Blafen dienfklich /reiniger die Nieren vnnd Blaſen: welches fräfftiger fo man geftoffene Dattelkern vnn weiß Agftein darzu thut / vnd mie Wein einnimpr. 3 Eufferlicher Gebrauch. Je Blätter zerſtoſſen / mit Wein vermifcher vnd vber das Miltz gelegt / iſt gut wider das geſchwollen Miltz Von Wiltzkraut Syrup. N * — o Pi \ a a WA Zee 3) N | M S wirdt ein nuͤtzlicher Syrup auf dieſem Kraut gen NND — In! AR Du I 6 macht / foSyrupusde Scolopendtia in rechten wolbe⸗ i Nr AR N KV 8 Seiten Apothecken genannt wird, vnd fol alfo bereite werden: Nimm Engelſuͤß von Eichbaͤumen / Borretſch vnd Ochſenzungen Wurtzel / Tamariſcen Rinden / vnd Rinden von Cappriswurtzel / jedes vier Loth: deß rechten Miltzkraut drey Handt voll: Hopffen / Flachsſeiden / Edel Mauwrrauten Mes liſſen / jedes zwey Handtvoll: dieſe Stück ſollen in neun Maß Waſſer geſotten werden / biß vier vberbleiben: hernacher ſeyhen vnd vier Pfundt Zucker darzu thun / vnd nach der Kunſt laſſen ſieden. Dieſer Syrupiſt dem Miltz ſehr dienlich / eröffnet deſſen Verſtopffung / nimpt die Geſchwulſi hinweg/ zerthellt die dicke Melancholey / vnd wirdin den viertaͤgigen Fiebern nuͤtzlich ge⸗ 9 ID 74 braucht. ] 5 H.. Das XCIII. Gapitel, | Von Hirſchzung. oben ſchoͤn grün/ vnten gelblecht / gantz rauch als weren fie mit [* Gemeine Hirſch zungen. * Staub vberzogen. Phyllitis ſiue Lingua ceruina. Dieſes waͤchſt in rauhen Gebuͤrg an den Felfen, Steinkluͤff⸗ ten vnd Riſſen / allerdings wie die Mauwrrauten. N - Bon den Namen. N N N N ZU * — S —— 72 ltztraut heiſt Griechiſch und Sareinifch S colopen- rion , Afplenon; in ofhicinis Cererach, Arabifch Scolofendrion. Piderländifch Steenvaren. Engliſch Re Spleene vvoort oder Miltvvafle. Welſch Afplene. Spa D niſch Doradilha. Franköfifch Cererach. Boͤhmiſch Cererak. I Von der Natur/Rrafft/ond Engenfchaffe Ä deß Miltzkrauts. I: gantz Gewaͤchs ift am Geſchmack ſauwr vnnd — 2 UL. —— — * ——⸗ — — — 77 2 ſtreng / von Natur trucken und etwas warn hat auch in etlichen Theilen ein ſubtilen Subſtantz. Innerlicher Gebrauch Je Blaͤtter in Wein geſotten vnd getruncken / ſind ⸗ dienlich wider die Gelbſucht / Harnwindt: ſtillen das Gluxen: brechen den Stein. Dienet auch wider alle | Melancholifche Kranckheit und vierräglich Fieber. X E Die Blärterin Eſſig geſotten / vnd diefer Eſſig viertzig Tag fruͤe getruncken / erweichen das harte vnd geſchwollene Milt / ma⸗ chens auch kleiner. DR Auß den Blärtern ein conferua gemacht mit Zucker / wie andere conſeruen, iſt treffentlich gut den Miltzſuͤchtigen / allein gehraucht / oder mit andern vermiſchet. Der Staub fo an dem Rucken der Blaͤtter klebt / eines Quentlein fehtwer mit halb fo viel weiſſen Agſtein in Wegrich Waſſer getruncken / iſt treffentlich gut denen welche Gonorchz- am haben. JE gemeine Hirſchzungen hat ein ſchwartze — zuſammen — * ie d ſdtfaren: Die VWurtel / wir deß Waldtfaren = Ai Das Ander Buch, von Kräutern. | su ken; ? Sur N Se ion. “pl z N / — tn, Sirfhzung xWon der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft t Sn ON | Phyliitisfolijslaciniatis. | der Hirſchungen. D Odonzus melder/daffietruckner Natur ſeyn / vnnd am Geſchmack zuſammen zihendt. [ Das gantz gewaͤchs 72 ' N MÄR reucht nach Farnkraut:es macht dunn / trucknet / vnd kühler] am RN) N RT / AM AG N q N VISA | | a UND ENEIZENENTT A Innerlicher Gebrauch. ” v Y N ERLERNEN DE — UN, — DEN MINE GE IR r N) 7 NN ES N 6 Kraut mie feinen Wurgeln in rotem ſauwren SA N FEIN WET ARD Wein geforten und darvon getruncken / wirdt ſonder⸗ HL N — N IR N 7 — wider die rote Ruhr / vnnd andere Bauch“ en N F — ——e up. ol alfı vr a Sa N, ME = Auff gleiche weiß gebraucht / ſtellet es die vberige Zeitten der 117), Syn Er, G Murter: Vnd iſt gut vider das Blutſpeyen. On Ay NS 0 S as Ss G, Es meldet auch Dodonzus auß dem Diofcoride, dag wenn fu IN 7 nr — = mandas Kraut mir weiſſem Wein trincke / heiffe es wider die Hate, SV TEN AR 4, “Schlangen Biß. nwin N VER N ES II Es hat auchdiefe Hirfehsunge bey nahe einerley Natur / mit Mare OD AN 4 der gemeinen Hirſchzungen / derowegen fie auch ohne zweiffel zu Kunfhfa (A RN der Miltzſucht kan gebraucht werden. eff RVG Diofcorides ſchreibt foman Hirſchzungen in. Eifig ſiede / —* vnd darvon trincke / mache fie der geſchwollenen Miltz geringer / an [und bringe ſie widerumb zurecht. ir Die Blätter ober Nacht in Wein gelegt / vnnd am Tag dar von getruncken / iſt gut den Milsfüchtigen und verzehret andere boͤſe Feuchtigkeit im Menſchen. Wider die Haͤrtung vnnd Verſchwellung deß Miltzen ein gut experiment auß Matthiolo: Nimm Hirfchsungentraun c > H brenne die Dlärter zu Puluer / vber dig Pulner laß gebrañt Hirſch sungen Waſſer lauffen / wie man pflegt Saugen zubereiten. Dies fer Saugen nimm zwoͤlff Eftöffel voll Syı. de radic.Oximel, Iimpl.beydegfechs Söffel voll:miſche es / und trincks frühe warn etlich Tag nach ein ander. | 3 — Pet In Wein mit Tamarifcen geforten vnnd getruncken / ſtillet Mi. finde lang / etlich ſteiff auffgerackt / etlich gebogen wie ein Halo die Schmerkendeg Weile. ber Mon/ einer Zungen vnd Miltz nit ungleich, gruͤn / vor⸗ Mit Kirchyſop geſtoſſen vnnd geſotten in Wein / vnnd ge⸗ nen glatt / aber an dem Rucken erhaben / weil durch ein jedeg truncken nimpt die Gelbſucht vnd kalten Stich: oder mit Peter⸗ Blatt ein rundes braunes haarechtig Ripplein gehet / darneben Tin Wurtzel gekocht thut deßgleichen. auff beyden ſeyten viel braungelbe langer zwerchſtrichen als klei⸗ Die Brühe darvon getruncken vnnd die Blätter auſſerhalb ne Wuͤrmlein: Bringt weder Stengel / Blumen / noch auff die Leber vnd auff das Miltz gelegt / eroͤfnet die Verſtopf⸗ Samen. fung derſelbigen. Es beſchreibet C. Cluſius dieſe Hirſchzung / daß ſie der ge⸗ Wirdt auch heutigs Tags fuͤr das ſtechen vnd auffſchwellen meinen Hirſchzungen gantz gleich ſey außgenommen wasdie deß Miltz vom gemeinen Man in Wein gelegt / vnnd darvon D Blaͤtter anlangt / welche einer Spannen hoch wachfen/derer I. gerruncken.] ſechs oder fieben außeiner Wurtzel kommen auff der einen Sei⸗ Wer einen verſtopfften vnnd geſchwollenen Miltz hat / der ten gruͤn vnd glat / auff der andern aber bekommen ſie nicht der·ſoll nemen Engelf uͤß / Ochſenzungenwurtzel jedes ein Sorh/der gleichen braungelbe Zwerchſtriche ſo kleine Wuͤrmlein gleich Rinden von Cappern ij. Joch / der oberſten Schoͤßling von feyn / wie an der gemeinen Hirſchzungen / oder ja gar wenig: Hopffen / Erdrauch Meiiſſen vnd Hirſchzungen jedes j Handt Vber das / ſo ſeren die Btter an dieſer Hirſchungen obenan voll / diefelbige Stück ingnugfam Waſſer biß auff ein Nöffel den Giepffeln alſo zerkerfft vnnd zertheilet / gleich als wenn eins einſieden laſſen / zu welchem er darnach thun ſoll drey Vntz auß dem andern herfuͤr wuͤchſe / wie Dodonzus vermeldet / Zucker / vnd widerumb ſieden zu einem Tranck. welches aber nicht alſo bald / ſondern mit Derzeit geſchicht: In Diß Kraut in Wein oder Waſſer wol geſotten / iſt denen fo der erſte aber ſeyn fie der gemeinen gleich / wie ein Zung formirt / mit dem Steinbeladen dienſtlich. daher fie auch den Namen haben. Ihre Wurseln ſindt din Das Waſſer darauß mit fleiß diſtilliert / iſt kraͤfftig in den ne ſchwartzlechte Wuͤrtzlein. Wachſen ohn Blumen vnnd Magen Schmerteen / ſoll den Stein brechen / benimpt die Harn⸗ Samen- winde / vnd treibt den Harn heftig. Man find dig Gewaͤchs in Waͤlden und ſchattechten / tuncke⸗ Der Staub / ſo rucks der Blaͤtter hencket / ein Quintlein fen Orten / [in etlichen Brunnen vnd feuchten Mauren] Iſt ſchwer / mit einem halben Quintlein weiß Augſtein in Burtzel E das gantze Jahr vber grün wie die Engelſuůß. oder Breitwegrich Safft eingenommen / ſtillet den fluß deß na⸗ | | türlichen Samens. Euſſerlicher Gebrauch. rtzzung oder Hirſchzung heiſt Gricchifch Braa/rır. ateiniſch Lingua ceruina, Scolopendria, wiewol nicht 6 reiniget vnd heylet allerley offen Schäden. Von den Namen. zu gar recht. Niderlaͤndiſch Herſtonge. Spaniſch Lengoa Das Waſſer darinnẽ dag Kraut geſotten / it gut zum — ceruina. Franköfifch Langue de Cerf. Boͤhmiſch Pfany abgefallnen Zaͤpfflein / vnd zu dem blutenden Zanfleiſch / u | trank.[ Engliſch Hartstoong: Welſch Lengua ceruina. ] darmit den Mund außgeſchwaͤnckt. a | * mt Su Ü Hirſch⸗ ‚S I? D. Jacobi Theodori Tabernzmontani/ | Hirſchenzungen Zucker. F Den Munde woldarmit se N ra hisigen | 3) | V den Vlätrern ber Hirfihyungen wirde ein nutliche Geſchwulſt / truͤcknet das herab geſchoſſen Zaͤpfflein. n det nutzud Euſſerlich mie Tuͤcheren vber harte Geſchwulſt und Entzuͤn⸗ Conſerua oder Einbeitzung mit Zucker bereytet:die Blaͤt⸗ dung gelegt / ſtillet vnnd miltert ſie. In faulen alten Schäden ter ſollen auff das aller kleineſt zerſtoſſen oder zerhackt vbergelegt / vnd die Wunden damit gewaͤſchen / reiniget ſie / vnd werden vnd zu einem Pfund drey Pfund gutes harten fuͤrdert ſie zu der Deplung. ] en / — in einem Moͤrſer wol durch ein | andern ftoffen / andie Sonn ftellen / vnnd den Sommer vber F | mol erbeyken laſſen / vnnd alle Tag ein mal wol durch ein ander Das Salhy: Sapitel a a iſt fonderlich den Miltzſuͤchtigen fehr dienſtlich Bon Fingernägelfraur. uß- , (4 1. Singernägelfraur. | Hirſchenzungen Syrup. Paronychia Matthioli, — BA der Hirſchzungen wirdt ein nuͤtzlicher Syrup ber NV N N u y W MI NN ) \ % N Al INN) A Er VDE sun IH 9 uhr Y NY N\ Ül Ir ytet / welcher in dẽ Apothecken SyrupusdeScolopen- G · —— dria genennt wird / daaber das rechte Miltzkraut vnnd N niche die Hirſchzungen folte verfkanden werden. Wirdt N alfo gemeinlich gemacht: Dim Hirſchzungen / deß rechten Miltz⸗ krauts / oder der Hirſchenzungen zwey mal fo viel, Endiuien / | —9 Stein Leberkraut / Wermuth / Wegweiß / Jungfrauwenhaar Mi = oder edle Maurrauten Fenchel und Pererfilgenwurgel / Bruſch⸗ = wurtzel / jedes ein halb Handt vol : Burretſch vnnd Ochſen⸗ N NV NmI) | sungen Bluͤmlein / jedes ein Handt vol: Flache feiden zwey ONE N SF ES R KENN U, e Loth: Kuͤrbſen / Cucumeren / Citrullen vnd Melonen Samen N A vonden harten Schalen gereiniger / jedes ein halb Loth: diefe EN | Stürf zum theil klein zerſchnitten 7 zum theil in einem Meörfer I gerquetſcht / ſollen in recheer Drdnung jhe eins nach dem anderen geſotten werden vonder durchgefigenen Bruͤh bereyt ein Sy cup mir Zucker / wieder Gebrauch ift. Andere bereyteng alfo: Nemen deß rechtẽ Miltzkrauts zwo Handt voll / Hirſchenzungen A ein Handt voll: Endiuien / Wegwart / Wermuth / edel Leber⸗ kraut / edle Maurrauten / jedes ein halbe Handt voll : Fenchel) Peterſilgen vnd Maͤußdorn Wurtzel zwey Loth: Flachs ſeyden ein Quintlein: der vier gemelten Samen / Burretſch vnnd Ochſenzungen Bluͤmlein / jedes fo viel man zwiſchen zwen Fin⸗ gern halten Fan / kochens / ſeyhens durch / vnnd kochens mit Zucker sum Syrup / hencken dann folgends Puluer in ein ſau⸗ bern leinen Tuͤchlein verbunden / darein von Muſcatbluͤet / Spi⸗ cken / Lacca vnd Caſſia lignea / jedes ein halb Loth / laſſen noch ein wahl darvber gehen / vnd behaltens zum Gebrauch. | ' Diefer Syrup ift nuͤtzlich zu Abkühlung der vnnatuͤrlichen \ Br Hitz / vnnd Anzuͤndung der Seber / zueröffnung der Verſtopf⸗ fung der Seber / fo von sähem Schleim vervrſacht / auch die D Berftopffung vnnd alle Bebrechen deß Miltz hin zunem⸗ men. = se Er Fingernägelfräurer werden ons drey 49) Geſchlecht fürgeftelt-(1-) Das erſte iſt ein drauſch ⸗ 9 lecht Staͤudtlein / hat 5 weiſſe Kaps f 8Wurzzel / kaum eines Fingers lang / auß welcher Hirſchzungen Bein. R ſchmale Aefklein kommen bey naheeiner Span⸗ JS wirdt auch ein nuͤtzich Kräuter Wein von der nen hoch / mit vielen Gewerblein: An welchen kleine / ſpitzige / a⸗ Hirſchenzungen bereytet / wie vom Wermuht Wein ſchenfarbe Blaͤttlein wachſen:An den Gipffeln der Aeſtlein vber⸗ geſagt ift : etlich vermiſchens vnter den Wermuth⸗ kompt es ſeine Dolden von weiſſen Blümlein / nach welchen der mein: Solcher Wein iſt den Miltzſuͤchtigen zu zutem er Same erfolget wie Hirſenkoͤrnlein / eines ſtarcken Geruchs. dacht / reiniget die Nieren / Harngaͤng vnnd Blaſen von allem 11. Das ander Geſchlecht iſt dem erſten faſt gleich / alein zaͤhen Schleim. | ne EIERN I jren Spitzen allefampr indie En; h 111. Das drietebefchreiber Dodonzus, daß es gar ein nide⸗ Hirſchzungen Waſſer N ſey / 5 *2 en * —— a : Ä den Rautenblaͤttern beynahe gleich: Der Stengel fen kurtz mi Be bene; Hang andern geringen Nebenaͤſtlein an welchen kleine wei Bluͤm⸗ EAN Tag erbeytz als dann diſtilliert / wirdt ein nuͤtlich Waſſer lein erſcheinen / mie geringen Kelchleinyin toelchen Der — su Eröffnung der deber / Miltz / Verſtoyffung Abendts ſtecke Die Wurzeliftfaft gering ¶ von di ſem Ense = F = und Morgeng getruncken: gut wider den Nagen Schmer- Section am 2. Capitel unter. Rot Steinvogelkraut auch ge un hair. Ch dler worden. ] en / waͤrmet vnd truͤcknet jhn vonaller Schleimigkeit: Nimbt han ben alle böfe zufaͤll von Melancholifcher feuchte vervrſacht / Das erſte Geſchlecht wächft a letzte —— er ftoere Träum/Schtwermärigkeit/”Bamurh vnd Traurige techtigen / feuchten / vnd fleinigen Orten: Blühet im Fruͤling · ee Gelbſucht fo von Verftopffung deß Miltz tompt ——— Vertreibt die Gelbſucht fo von Verſtopffung deß Miltz kompt: ER hj /etliche thei di Ingernaͤgelkraut wirdt Paronychia genennt / et zeriheilet dag gerunnen Blue vom fallen: waͤrmet die Senden — denen. vnd Dieren- Von J "ki Entf, Shi lern Di or) pelcht Sn ia] 1,28 da auf» | E Das Ander Buch / von Kreutern. II. Fingernaͤgclkraut. F | Paronychiaalcera. 2 ’ A fr ð de, > ——0 LE EA — * 2 — — — — GE = — — — III. Fingernaͤgelkraut. Paronychia III. Von der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft dieſer Kraͤuter. Tliche ſchreiben / daß dieſe Kraͤuter aut ſeyn wider dag ſaͤgelſchwaͤren / daher cs auch den Namen habe: Do- donæus meldet / daß man von jhren Kraͤfften vnd Tu⸗ genden noch nichts gewiß ſchreiben koͤnte. K g Das XCV, Kapitel. Don Moof. I. Baummooß. Mufcus arborum. PA ke Ei 8 —S UF 8 Bi. ! 2 —— EN FL? < er 3 9 —* U E —— — — fe Ay) — — * “ \ Fa PER, 8 * Ihe N \ —— N N \ ji NN I) \ De * AT ‚ e N) Ian: EN RR —— 9 IN N Rn I N l N * R —— U A AN RR 15 N [N IR * SEN x — YA R 4* N IT. Aeſticht Mooß. Muſcus ramoſus. S ſeyn viel Geſchlecht deß Mooß: Dann etliches waͤchſt auff den Bäumen / etliches nuff dem Erdtreich / etliches an den Steinen /erliches 5 auch am Meer / vnnd iſt nichts anders dann ein haͤrechte Vnreinigkeit vnd Vberfluſſ gkeit der Baͤum der Erden / der Stein vnd der Wulf. 1. Das Baummooß iſt nichts anders dann ein lockecht / vnd haͤrecht / verwirret Gewaͤchs / jederman wol bekandte⸗ wirdt aber von Farben nicht einerley funden doch iſt das weiſſe oder weiß⸗ % ’ 7 * = y + | III. Bluͤend aͤſticht Mooß. | F Mufcustamolus foridus. Sa WERTE RS Du MD —— Ir! a SINMENE Ä Ara — SM SUSE EHE N D fi N IN, Zuly3 RN 2 u ek 5 < W 3 \ 27 I AZ — N EA N er * 128 * LAU fi u | . — = Y F 2 DV RICH, ANEZL CH 2 ——— 7, IE UVA: * WARNEN SENT, 2 Nee: — x ERS ENT NT 7 —9* x —— Pad} EIS iv — NL 8 — IV. Farnmooß. Maſcus filicinus. Wwæeißgrauwe am beſten / erſtlich das ſo auff den Cederbaͤumen waͤchſt / wie Dioſcorides will / darnach welchs auff den Eichbaͤu⸗ men h vnnd Pappelbäumen ] funden wirdt / [der ſchwartze ſoll nichts. | f 11. IIL Die andern zwey Geſchlecht wachſen an den Ae⸗ ften der Bäumen /deren eines ohn Bluͤet iſt / das ander mit der Bluͤet. IV. Das dritte wirdt genennt Farnmooß / dieweil es ſich dem Farnkraut vergleichet. Es ſoll das Mooß geſamlet werden im Anfang deß Som⸗ mers wenn es trucken iſt / vnd an einem trucknen Ort behalten werden. ] Von den Namen. Ooß heiſt Griechiſch bober. Latemiſch Muſcus. Ara⸗ bifch nee. Welſch Mofe. Spaniſch Muſco. Frantzoͤ⸗ fifch Mouſe. Boͤhmiſch Mech. Niderlaͤndiſch Moſch. Engliſch Moſſu.. Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft | deß Mooß. | 0 Sſchreibet Matthiolus, daß alles Mooß einer zuſam men ziehender Natur ſey / wie ſolchs auch Diofcorides SD oseuger. | | E D. Jacobi Theodori Tahernzimontant/ Innerlicher Gebrauch. An fagt / daß wenn man den Wafferfüchtigen dep Puluers von dem Mooß eingebe / ſo treibe es die Waf⸗ ſerſucht auß- [Ertiche nemmen den ſchoͤnſten Eychen Mooß / legen in vber Nacht in Wein / vnd trincken davon fuͤr die Geel⸗ ucht.) Baummooß in Wein gelegt vnnd darüber getruncken / ſoll das Wuͤrgen vnd Brechen deß Magens niderlegen: Es meldet aber Serapio, daß derſelbige Wem dem Menſchen einen tieffen Schlaff bringe. Baummooß in rotem Wein geſotten vnnd darvon getrun⸗ cken / ſtellet die rote Rhur vnd andere Bauchfluͤß. Es ſchreibt auch Matthiolus, daß das Baummooß die Wei⸗ ber fuͤr der vnzeitigen Geburt beware / fuͤrnemlich aber ſo von den Eychbaͤumen genommen wirdt / wenn ſie deß Puluers ein me mig in einem friſchen Ey einnemen / [die Reichen mögen geſtoſ⸗ fon Perlen darzu thun.) Euſſerlicher Gebrauch deß Baummooß. Aummooß in ſauwrem Wein geſotten / vnd den Mund damit auß geſchwenckt / befeſtiget die wacklende Zaͤne Ay gegurglet / hebt auff das abgefihoffene Halß pffle. Dioſcorides — Weiber ein Gebrechen ha⸗ ben an den Gebuͤrtsgliedern / ſollen fie Mooß in Waſſer ſieden vnd darinn fitzen Es gibt auch das Baummooß ein gute Blutſtillung / welchs man an den Beeren hat erfahren / welche daſſelbige brauchen / wenn ſie verwundt ſeyn / das Blut darmit zu ſtellen. Es meldet Dioſcorides, daß das Baummooß vermiſchet werde / vnter die wolriechende Rauchpuluer / ¶Noch heutige Tags wirdt der ſchoͤnſte Mooß gebraucht zu dem wolriechenden Puluer / welches man puluerem Cyprium nennet.)] Mooß von Todtenkopff. Mulcus ex craneo humano. NEN A % | N \ IS NN / ) — A ? | So N NUR NN, S N IR VA) Sa N n \ a „ur Rs N Ks) RL IN AND SS < [/ a ( N % SS = I vor 2 ex Or f om x neo Hu: Lop € ano Tliche Medici vnud Apothecker legen einen Todtenkopff ein zeitlang an einen feuchten Ort / auß welchẽ endtlich ein Mooß herfuͤr waͤchſt / ſolchs nemen ſie vnd halten es zum Gebrauch. Es wirdt aber fuͤrnemlich genuͤtzet zu der Blutſtillung / dar⸗ zu es ein ſonderlich Rxperimentum ſeyn ſoll / wenn man das Mooß zu einem Puluer macht vnd einſtreuwet. Diefe ʒwey Mooßgeſchlecht ſeyn auch nichts anders / dann ein wild / haͤricht / rundes vnd rauhes Waldkraut / ein kriechend / gruͤn / trucknes Mooß / welchs ſich weit außbreyttet / hat kleine weiſſe Faͤden / damit es ſich anhaͤncket vñ hin vnd her — BL f w N "die m T Ft urn Age, UM Ob tsemn Mı Me u DR Sn IN 4 dooß. Fq Mufcus L F — B G Ki C H Moch. Muicus II 5 M » am? M % Ds u 2 — — m wa" Fe Es SERVER, Te N N % & Tr — en Ve N ; DS 2 2; ⸗ / 2 LS 1 D R. 3 * IR 1 DEI III N — E — ——— ae > IN N Te Vi z EEE? N t Er ER Se u = IE Das Ander Buch / von Kraͤutern. ein langer haͤrichter / rauher Wurin / acht oder neun Elen lang- Im Brachmonat ſtoſt es runde gelbe Zaͤpflein herfuͤr / wie die Haſelzapffen welche für fein Bluͤet gehalten werden / fallen aber ohn Frucht ab. | EL RE Sie wachſen inden Wilden und Wildtnuͤſſen I. Hochwachſentt Mooß. Muſcus erectus. NR NN N 4 J AN \ \ OS (ER ) S Di AN NUNVASE, IN \ ANZ, f N | NUN UN \ NN) vIN N NA \VIIMN AR NANZAUDIGS | N INH NN 7, KN N RN ZN IHR N) V DANS MN NY NANNY — UND N N ENG / IN NV, IN 4 | N A FL LG: INY i HN nr — yo SD, 877 — — — ———— — 9 — — — — — 11. Gehoͤrnt Moof. Muſcus corniculatus. on den Namen. Iß Mooß wird genennt Beerlapp oder Guͤrtel / auch S. Johannes Guͤrtel/ Guͤrtelkraut / Neunheyl / Teuf⸗ Z felsflaume. Lateiniſch Muſcus terreſtris. Niderlaͤn⸗ diſch Wolffsklauwen. Boͤhmiſch Mech Zemski. Ey Er Bon der Natur /Krafft / und Eygenſchafft dieſes Mooß oder Beerlappe. Iß Mooß oder Guͤrtelkraut iſt kalter vnnd truckner complexion. Innerlicher Gebrauch. H Ieronymus Tragus ſchreibet / daß diß Mooß in Wein ge⸗ ¶ſotten vnd darvon getruncken / den Stein um Leib zermale vnd den⸗ Pond denfelbigen außfuͤhre / welches ein gewiß experiment ſeyn ſoll [fonderlich aber wirdt das gelbe ſubtile Bluͤet gelobt. ) Das Puluer von Beerlapp[ eines Quintleins fehwer in rotem ſauwren Wein getruncken iſt gut widerdie Bauchfluͤß vnd rote Ruhr, — Euſſerlicher Gebrauch. Eerlapp in rotem Wein geſotten / vnnd den Mund damit auß geſpuͤlet / befeſtiget die wacklende Zäne-] Dodonæus meldet wenn man das Kraut zerſtoſſe / in Wein koche vnd vberlege / ſo lindere es die hitzige po⸗ dagriſche Schmertzen. Er meldt auch / wenn ein Wein zaͤhe oder ſeyger worden ſey / ſo ſoll man das Kraut in das Faß haͤncken / bringe es jn widerumb zu recht. Von dem gebraͤnten Waſſer. Jejenigen / ſo mit dem Stein geplaget werden / ſollen G ein Waſſer auß dem Beerlapp brännen / vnd darvon trincken / das zerbricht den Stein vnnd fuͤhret jhn auch auß. ¶Diſes fo allhie von dem jnnerlichen vnnd euſſerlichen Ges brauch deß Mooß geſetzt/ wie dann auch die Namen /gehoͤren dem ra a darvon im nachgehenden Capitel gehandlet irdt. en | III. Dergmooß. Mufcus montanus. z VEN ZI 8 Veerdie Gefchlecht det Mooß / werden = auch diefe frembde Mooßkraͤuter geſetzet / auß wel⸗ chen dz(l. Jerfte hoch wachſendt Mooß geneñt wird dieweil es mit ſeinen Aeſtlein faſt eines Schuchs hoch in die Hoͤhe wachſet / welcher ſehr viel bey ein⸗ F ander ſtehen von Farben fchön purpurrot / mit vnzehlich viel £leine fpigigen/ond härigen Blaͤttlein beſetzet. 11. Dasander Geſchlecht wirdt gehörnt Mooß genennt / da⸗ teiniſch Muſcus corniculatus, diereilesfich einem Horn oder viel mehreinem Hirßgewicht vergleichet / mit viel Enden. III. Das driete Geſchlecht heift Bergmoog/iftdem Beer lapp faſt gleich / allein daß es Fleiner vnd geringer iſt / wirbt Mu- feus montanusgensnt/diewweilesauff den Bergen fundẽ wirdt. Das XCVL Capitel. Don Meermonß. 5 Swerden von vnſerm Authorenoch et \S liche Gefchlecht deß Mooß erzelet/foer Meermoß < Ya) den werden: Diemeilaberdiefelbigein Teutſchland faft vnbekant vnnd feinen Brauch haben wilich nur die Corallinam quß dem Matthiolo beſchreiben / welcher © nenner/dieweilfieam Meer wachſen vnnd erfun⸗ D. Jacobi Theodori Tabernemontani, Meermooß I. Mufcus marinus I. SAN u] Sg x IA N Y NN J NL, AN N TE —* — \ N \ \ SINN ZIINUNIS ZINN NA AN WM ZITAT ESSRRRRNIG 668 EN EINEN —90 — AN =. Inn SARA ALOE NN ESS: NN ET ONN WR ah, NN. — Vv0 6 ZA N 9 ERS UNS) U) ve ach IN \N —8 RN X WEL u) u) Ä\ - — — 9 Y v | I INN ud i A hi 9 u A —2 2 —3” I = Meermoß TI. Mufcusmarinus II. derfelbigen in feinem Kraͤuterbuch gedacht hat: Er meldi / dieweil die Mooß oder Kraut gruͤniſt / ſey es anzufehen tie ein ſubtil klein Kraͤutlein wenn es aber trucken vnnd dür worden / ſey es dem gemeinen Baummooß faſt gleich / am Geſchmack etwas geſaltzen / das beſte ſey von Farben ein wenig rotlecht. Es waͤchſt am Meer / an den Felſen und Klunſen fo von dem Anſtoß deß Waffersbefeuchter werden: Man ſoll es auch finden in den Moſcheln vnd Schneckenſchalen. K Von den Namen. Eermooß wirdt von den Landtſtreichern Corallin genennt / Teutſch Corallenmooß. —M Von der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft deß Corallenmooß. S meldet Matthiolus, daß diß Mooß ein gewaltige Artzney ſey wider die Bauchwuͤrm / dann fo man dieſes —2 mit Wein / Milch oder Calsia den Kindern eingebertreibeesöhnalle Beſchwerung alle Wuͤrm auß dem Leib / wie viel jhrer auch darin ſeyen. Den Kindern aber ſo vnter vier Jahren ſeyn / gibt man deß Puluers nur ein halb Quintlein. Denen aber ſo dar vber ſeyn / kan man ein gang Quintlein geben. | Es fol * 3 BT FPFZLIRERT III die cn fühl HUT; vonden fin orallts m none | tinde MN) — — —RI 9 A: A u Jh Um ff EN a EN r Wildt Corallenmooß. Muſcus corallinus, ſiue corallina montana. Corallenmooß. Corallina altera. Es ſoll auch diß Mooß nicht verlegen ſeyn / vnnd fo man es brauchen wil / ſoll es erſt geſtoſſen werden doch etwas groblecht / damit es deſto laͤnger im Magen verharre. Das Ander Buch / von Kreutern. Meermooß ILL. Muſcus marınus- III. F H sI7 Etliche brauchen dig Puluer vnnd thun etwas Rhabarbari darzu / damit die Wuͤrm ſo baldt außgetrieben werden / welches auch faſt rahtſam iſt: Andere miſchen gar ein wenig Diagridij darvnter / doch nach gelegenheit der Perſonen. Euſſerlicher Gebrauch. RT dieſes Rrauts Krafft widerdie Würme/haben die Alten als Dioſcorides vñi Galenus nichts gewuſt / dann fie ſchreiben nichts anders darvon / dann allein daß eß zuſammen dringe / wider die Hitz vnd hitzige Geſchwulſt vnd — welche deß kuͤhlens vnd hinderſchlagens bedarff / gut ſey. Das XCVII. Capitel. J. Klein Baumflechten. Lichen arborum. V den vorigen Mooßgeſchlechten ſeyn auch dieſe drey Kraͤuter geſetzt worden / deren dag 2 erſte wirdt genennt Baumflechten / dag ander Meeerflechten/ das dritte Katzenleyterlein. I. Soviel das erſte Geſchlecht anlangt / iſt daſ⸗ N L’R er N ſelbige jederman gar wol befant / dann eg allenehalben an den Bäumen gefehen wirdt / vmb welche es vmbwunden und vmb⸗ flochten iſt / faſt wie das Sungenfraur. Il. Das ander Geſchlecht / die Meerflechten / iſt auch ein krauſſes geruͤmpfftes / mooſechtes Gewaͤchs / anzuſehen wie ein Lungenkraut / wirdt am Meer an den groſſen Steinen funden. 111. Das dritte Geſchlecht Katzenleyterlein genannt / iſt dem erſten Geſchlecht deß Mooß oder Beerlap / bey nahe gantz vnnd gar gleich / kreucht auff der Erden hin vnd wider / hat kleine Faͤß⸗ lein / mit welchen es ſich an die Erden haͤnckt / auß dem moſechten Gewaͤchs kommen ſchmale Stielein herfuͤr / an welchen je zwey oder drey Zaͤpfflein hangen / wie an dem Beerlapp · Waͤchſt in Waͤlden vnd feuchten Orten. Von den Namen. As erſte Geſchlecht wirdt genennt Baumflechten / La⸗ teiniſch Lichen arborum. Das ander Meerflechten / Lichen marinus: Das dritte Katzenleyterlein / vnnd Loͤbenfuß / Lateiniſch Lycopodium, Pes leoninus, Pes lupinus. gr Von der Natur / Krafft ond Wirkung - der Katzenleyterlein. Sſchreibt Lobelius, daß das Katzenleyterlein fuͤrtreff⸗ lich gut ſeyn ſoll wider den Stein / vñ die erhitzte Nieren. Derohalben follen die jenigen / fo mit dem Steinbes ſchweret ſeyn / dieſes Kraͤutlein fleiffig gebrauchen / daſſel⸗ bige in jhren Wein / oder ſonſt in jhr gemein Getraͤnck legen vnd darubgr trincken. — Er Woyu N | If IN | —.r - r QU — Sl — — S — u EN 3 ——— = = = c x F N \ I ZERSSIINIIIUII III. Katzenleyterlein. Lycopodium. N N RI NN — — —SR zZ EHER —J.. NS IS ; AS INS Wo u man aber die andere zwey Flechtengeſchlecht brauchen koͤnne / iſt von den Authoribus nicht vermendet / jedoch ſeyn fie ohn Zweiffel einer trucknen Natur. F K SE S Dacobi Theodor Tahernemontani, IL. Meerflechten. | Lichen marinus. Das XCVIII. Gapitel. on Seberfrauf. Leberkraut. Hepatica. I, I il Q Sy HOER, As Leberfraut hat ein Art daß es weit vmb ſich kreucht / mit vielen ſchuppichten feyſten Blaͤt⸗ "ten Die Wurtzel iſt wie ein haͤrichte weyche Woll / DDdarmit es ſich an die Felſen der Brunnen an⸗ knuͤpffet / das Kraut iſt auff der einen Seiten ſaat⸗ gruͤn / mit vielen feyſten Blaͤttern vberſchoſſen / vnd durch einan⸗ der gefalten oder geruͤmpffet / auff der andern Seiten wie ein Pflaſter. Auff der gruͤnen Seiten gewinnt es gegen dem May viel kleiner Blaͤttlein / gleich wie die Meerlinſen / daraußfenfte/ kurtze vnd dünne Stiel wachſen als Netzfaͤden / auff einem jeden Stiel ſiehet man ein ſchoͤnes Bluͤmlein / wie ein Sternlein for⸗ mirt / oder gleich einem Raͤdlein / wie am legten Geſchlecht. Sie wachſen an kalten / feuchten vnd ſchattechten Orten / bey den Brunnen vnd an den Steinen / bluͤen im Maio. Von den Namen. Eberkraut / oder Steinleberkraut / Steinflechten / Mooß⸗ flechten vnd Brunnenkraut / heiſt Griechiſch vnd Latei⸗ Ohi Lichen, Lichen petræus, Lichen ſaxatilis, item Hepatica,Hepatica ſaxatilis. Arabiſch AZez. Welſch Lichene. Spaniſch Figadella. Srangöfifch Porcorau. [ Hepaticque.] Boͤhmiſch Tarrnyk. Niderlaͤndiſch Steen leuerkruyt. ¶ Engliſch Stone Liuervvoort.] Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft deß Leberkrauts. ES Eberkraut iſt kalter vnd truckner Natur / hat ein Krafft zu reinigen vnd zu ſaͤubern. | Innerlicher Gebrauch. JS meldet Fernelius, daß diß Kraut der Seber fehr dienſt⸗ lich ſey / vnd ein groſſe Gemeinſchafft oder Verwandt‘ —— mit derſelbigen habe: Derohalben es auch zu den Gebrechen der Leber gar nutzlich zu gebrauchen. . | Das Ander Buch / von Kraͤutemn. STO Lebertrant. F Brunnleberkraut Sprup. Hepatica. II. & III 8 On dieſem Kraut wirdt ein guter Syrup zu Abkuͤlung gemacht / nicht allein der erhitzigten Lbern / ſondern auch anderer jnne lichen Glieder / aſſo dm Bruñleberkrauit vnd Waſſer Linſen / jedes ein Handt voll: Kuͤrbſenblu⸗ men / Roſen / blauw Velolen/jede gweh Loth: Camelhaͤw ein uintlein:kochens wie gebräuchlich: thue vnter die durchgeſihe⸗ ne Bruͤh ein Pfundt Zucker / Oranarenfafft acht Loth / vnnd wurtze es mit einem Quintlein gelben Santel.) Von dem gebraͤnten Waſſer und feinem Gebrauch. IE PEdEM Kraut wirdt auch ein Waſſer gebraͤnnt/ wiewol von wenigen Leuten [ auff ſolche weiß: Zu endt def B rMayens vnnd anfang deß Brachmonats / ſauber die Balaͤttlein fleiſſig / hacks Elein) onnd diſtilliers ohn allen zuſatz / welches zu den oberzelten jnnerlichen Gebrechen der Leber faſt dienſtlich iſt: Dann es leſchet ale unnatürfiche Hitz derſelbi⸗ gen / eroͤffnet die Verſtopffung / vnd iſt ſonderlich gut wider die Gelbſucht / ¶ vierzehen Tag lang gebraucht. Es wirdt auch dieſes Waſſer gebraucht wider die hitzige Fie⸗ ber / vnnd ſonderlich wider die / ſo hhren Vrſprung von der Leber haben [ innerhalben vnnd auſſerhalben deß Leibs gebraucht: Abendts vnd Morgens / auch onter Tags gerruncken allein/oder R fein täglich Trank darmit vermifcher: heylet nicht allein die Ge \2g2 brechen der Leber / ſondern auch der Jungen. Hitzige flieſſende Ds Schäden darmit gewaͤſchen / Fühler und heyler die: foll auch ein up 3— jeden Blurfluß ftopffen. ] \ c — de, N ft H. Das XCIX, Gapitel, FAX, I) BSR, IE un. Bon Sternieberkraut. | | Sternleberkraut. Das Kraut in Wein gelegt * daruͤber etliche Tag langge ⸗ | Hepatıca ftellara, if truncken / eroͤffnet die Verſtopffung der Seberomndflärcherdi» N, Sur 7 NS? yu u al | ee KEN [Das Kraut geſotten / etliche Tag nach ein ander darvon ge⸗ —— IR NUT — 9 truncken / oder das Puluer darvon eingenommen / dienet wider ten fu Die Gelbſucht ed } NVy7, m Mer die Gelbfucht hat von Verſtopffung der Leber / der ne⸗ — wid ie Pererfülgen Wurtzel/ Wegrichwurtzel/ Lebertraut Oderme⸗ 9* nig vnd weiſſen Andorn / ſiede ſie in Waſſer / fuͤrnemlich aber in * af Eng Silben darvon / ſo Eee —44— an den Tranck auch nit Honig oder Zucker ſieden / damit er m D ich fo bitter fey. i IM kinfe [| Wann man es in Geißſchotten ſeudet / vnnd in quer | t anzahl trinckt / auch damit ein zeit lang beharrer / purgiert es Eu gar lind die verbrännte vnnd dicke Feuchtigkeit / iſt derowegen den jenigen / welche boͤſe Kraͤtz vnd vmb ſich freſſende Schäden | haben gar dienſtlich / man foll aber Täglich ſolchen Tranck friſch A zubereyten. Di | a Man fol dig Kraͤutlein zu allen hitzigen Gebrechen der Seher ei gebrauchen / auff was weiß man nur kan. ® ah | [ Erliche geben deß Puluers ein Quintlein in einen weich ge, ? ſotten Ey denen / weldye mit Gonorchza behaffter finde. ] — — J Eulſſerlicher Gebrauch. NZ a & Tofcorides ſchreibet 7 wenn man das Kraut zerfniefhe K ı U — u v — — D vnd wie ein Pflaſter vber — ee FR N Va * a As re vnnd ſtopffe es das Dlut/[onnd lefcher alle vnnatuͤrliche Hitz a SD PANNE. KEN —36 N N a Honig vermiſcht vnndangeſtrichen / N —6 V N NS fol die Mißfarb [ nad) der Gelbſucht ] vertreiben / wie Plinius \ > RR SI ſchreibet / deßgleichen auch die Flechten / daher es dann feinen Na⸗ | men vberkommen hat / wie Galenus bezeuget. in In Wein geforeen / vnnd im Munde gehalten / fteller NN N ie we | den Hauptfluß / der herab im Halß gedrenglich thut fal- Wden ein viereofende Stengelein waͤchſt einer u In. ſpannen hoch / mit ſchmalen grünen prsraufecheers au | Kr Blärtkin Ternleberkraut hat weiſſe sarte MWürges Tein/ mie welchen es weit vmb ſich fladert / auß wel⸗ — — — — — EEE — — — — — — — ———— —— — — — 2 un — — — — e — * — — ⸗ — — * — SET — = — = — * —— * = = — * — — — — — or, a * Blaͤttlein beſetzt wie ein Stern anzuſehen / welche gleich weit von F einander ſtehen / wie an dem weiſſen Megerkraut: Oben am Stengel traͤgt es kleine weiſſe Bluͤmlein / welcher viel beyſamen ſtehen eines lieblichen Geruchs / welchenrauche Knoͤpfflein vol⸗ gen wie an dem Klebkraut / darinder Samen verſchloſſen iſt.)] Es waͤchſt in den Waͤlden: Bluͤhet im Majo. Von den Namen. Ternleberkraut wirdt auch genennt Hertzfreudt / vnnd von etlichen Waldmeyſter Lateiniſch Matriſylua. He- patica ſtellata vnd cordialis, auch Hepatica ſylueſtris. Niderlaͤndiſch Waldmeeſter. Engiiſch VVoodroofe. Frantzoͤſiſch Muguer. ] | £ Von der Natur / Krafft / vnd Eygenfchafft der Hertzfreudt. | N doch faſt temperirt in feiner complexion, wenn es noch frifchift. | Innerlicher Gebrauch. | I: Mayen wenn das Kraͤutlein noch frifch iſt / vnnd B dr G ar Kraͤutlein iſt twas warmer vnd truckner Natur / bluͤhet] pflegen es viel Leuth in Wein zulegen vnnd dariiber zu trincken / vermeinen daß es der Leber wol thue / vnd dieſelbige ſtaͤrcke / ſoll auch das Hertz ſtaͤrcken vnnd erfreuwen. Es hat aber ein Natur die verſtopffte Leber zu eröffnen: Die- ner auch wider alle Gebreften derfelbigen fo von His herkom̃en. Wider die Gelbſucht foll man Leberkraut / Elein Tauſentguͤl⸗ denblumen, Frauwenhaar vnd Rhabarbarum in Wein legen c vnd daruͤber trincken / nimpt fie widerumb hinweg / dann eg eröff- receptaculo kommen kan. Euſſerlicher Gebrauch. | Riſch Leberkraut auff hitzige Geſchwaͤr gelegt Fühler fie + Das Kraut serftoffen und den Weibern vbergelegt ſtil⸗ let die zuviel flieſſende menſes, ſonderlich wenn. man fie in einem roten ſauwren Wein ſeudet vnnd als dann vber die Schaam leget. Es dienet auch wol wider die Hitz der Leber / das Kraut zer⸗ knitſchet vnd vber gelegt. ¶Mit Gerſtenmeel serftoffen/ / vnd Granatenſafft / vnnd mit Roſenoͤll vnd weiſſem Santel ein Pflaſter darauß gemacht / le⸗ ſchet vnd zertheilet alle hitzige Apoſtemen der Seber. ] Von dem gebrannten Waſſer ond feinem % innerlichen Gebrauch. XEnn dieſe Kraͤuter in jhrer Bluͤet ſtehen / nemlich im May / ſo ſoll man fie ſamlen / vnd in Balneo Mariæ ein Waſſer darauß diſtillieren. Diß Waſſer wirdt ſon⸗ derlich gebraucht zu der erhitzten ſchwachen Leber / die⸗ ſelbige zu fühlen vnnd su ſtaͤrcken. Er iſt auch gut fuͤr die heiſſen Ritten / Morgens / Mittags vnd Abends einen guten Trunck darvon gerhan- | Es eröffnet auch die verſtopffte Seber / vnnd dienet wol wider die Gelbſucht: Mean folleg aber jederzeit mit einem bequemen D Syrup / als Endinien oder Wegwartenſyrup einnemen. Es wirdt auch dig Waſſer euſſerlich auffgefchlagen die erhiste Leber su fühlen. | Das C. Capitel. on Sonnendauw. heſchreibt Dodonæus, daß es ein kleines vnd nide⸗ Reriges Kraͤutlein ſey / habe feine Blaͤtter an kleinen —Sctielein / aber derſelbigen ſehr wenig / klein vnnd rundtlicht / rauch vnnd von Farben rot / vber das ſo ſeyen ſie ein wenig hohl / anzuſehen mie ein Ohrloͤffel / in welchen man jederzeit ein wenig Feuchtigteit oder Waſſer finde / auch wenn die Sonn net ſolcher Tranck die Leber / damit die Gall widerumb zu jhrem H Onnendauw iſt zweyerley:I.) Den erſten D. Jacobi Theodori Tabernxmontani / Klein Sonnendauw J. Rorella minor I. Klein Eonnendauw II RKorella minor Il. ⸗ I ſchon am heyſten ſcheine: Zwiſchen den Blaͤttern kommen kleine Stielein herfuͤr / an welchen weiſſe Bluͤmlein erſcheinen: Seine Wuͤrtzelein ſeyn wie ein duͤnnes Haar. Aa 11. Dasander Geſchlecht iſt dieſem faft gleich / allein daß es kleiner iſt. | ‚Sie wachfen an wuͤſten / fandechten vnnd liechten Orten: Bluͤhen in Majo vnd Junio. Man fol ſie ſamlen wenn es gar heyß vnd trucken iſt. Von den Namen. Onnendaumw / oder Sondaw / vnd auch Sindaw wirdt Lateiniſch genennt Rorella, Ros ſolis, vnnd Salſirora. Niderlaͤndiſch Loopicheruye [Sundaum : Engliſch Stun deaun. ] Donder Natur / Krafft vnd Eygenfchafft dieſer Kraͤutlein. SPS melder Dodonzus ‚dag diß Kraͤutlein einer ſcharf⸗ fen hisigen vnnd brennenden Narur feye / warm vnnd OS Strusten im vierdten Gradt. Innerlicher Gebrauch. | — man auch sur aller hitzigſten geit eine Feuchtig⸗ keit an dieſem Kraͤutlein findet / habẽ erliche vermeinet / daß ſie den Lungenſuͤchtigen vñ Phthiſicis eine beſon⸗ dere Artzney ſeyn wuͤrdẽ / aber odoneus iſt gãt vñ gar w Op ih thin. : Ci Das Ander Buch / von Kreutern. 52 vnd meldet daß ſie jhnen viel mehr ſchaͤdtlich dann nuͤtlich ſeyen / F kein ein braun Saͤmlein. Sie ſollen am Meer wachſen. [Das von wegen jhrer brennenden Hitz / die ſie bey ſich haben. Dero⸗ wegen ſie auch nicht wol in Leib zu gebrauchen. Euſſerlicher Gebrauch. Enn man die Blaͤtter mir ein wenig Salt zerſtoſt vnnd vberlegt / ſo ziehen ſie Blaſen auffiwoes nur if: Derowegen fie vñter die Caullica zu rechnen ſeyn⸗ Das CI, Capitel. Don Mansharnifch. I. Mansharniſch. B Androſace Matthioli I. “ 11. Mansharniſch. Andtroface Matthioli II. dJeſe bende Kräutlein werden bey Mar- CHR. thiolo beſchrieben gar fürslich. Von dem (I.) er⸗ ſten wirde vermelde / daß es ein klein Meergewaͤchß⸗ lein ſey wachſe auff den geſtriemten Muͤſcheln / mit glatten / kleinen / glaͤntzenden Stielein / darauff ein klein Schiltlein ſtehe / wie ein Nabel formiert. Vnter dem Waſ⸗ fer ſey es gruͤnlecht / wenn es aber dürz wirdt / ſo ſey es weißliche. II. Das ander Geſchlecht wachſe offt zwo Spannen hochy trage weihlichte Blumen / vñ nach denſelbigen in kleinen Knöpfe erſte auff der Muſchlen habe ich zu Mompeller nicht weit vom Meer in menge gefunden welches kleiner iſt dann das ſo ich auß Ishia hab auff einem Stein. Das ander finde man in Oeſter⸗ reich vmb Wien und Baden in Kornfelderen / vnd wann fie ein mal in Garten gebracht / beſamet fie ſich felbers aber die Figur iſt nicht bey dem beſten — Von den Namen. Ansharniſch wirdt genennt Androface ; dad erſte Geſchlecht wirdt auch Vmbilicus marinus genennt Von der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft. ERS dem erſten Geſchlecht wirdt nur vermeldet / daß es l e Bauchflůͤß ſtelle / aber den Harn treibe es fort. Das CI, Capitel. Von dem Kraut Sefamoides. 1. Klein Sefamoidesfraut. ' Sefamoides paruum Matthioli T. — —— > * * N SPS KR — ERTL NR tr 205 Su > Ir Rt INA SUN FAN: Ü — — DENT 5 RX a — — = — — — * J 7 > ET > RR S —8 N IR N W —9— —— Tan RR — 99 N A Ü 8; Swerdendiefer Kräuter vier Gefchleche fürgeftelt/das (1) erfte wird genennfSefamoi.- A des paruum Matthioli, hat ein lange Wurtzel / velche / fo man fie auffſchneidet / einen weiſen Safft von ſich gibt / gleich wie ein Wild: Auß der K Wurtzel entſtehen dünne Stengel / zwo oder drey Spannen hoch / wenn man fie gerreiberigeben fie einen weiſſen Safft wie die Wurtzel: Seine Blaͤtter ſeyn lang / ſpitz vnd etwas rauh / den Blaͤttern deß Kraͤenfuß faſt gleich / auzʒgenommen daß fie groͤſ⸗ fer ſeyn. In der Mitten zerſchartet / geben auch weiſſe Milch von fi : Dben an den Stengeln erſcheinen runde vnnd ſpitzige Koͤpflein von kleinen weiſſen vnnd glitzenden Schuͤplein beſehet⸗ Die Blumen ſeyn den Wegwartenblumen gang gleich / org Sarben ſchoͤn blaw /in der Mitten ſchwartzlicht. Der Same iſt ſchwartz vnd am Geſchmack ſuͤß. Kr ijj Dag — —— — — — — — ee are — —— rn mn —— — — nn nn DE — | 11. Seſamoides II. maiusScaligeri. RB A 2 111. SefamoidesSalmanticum paruum Cluſij. © D II. Das ander Geſchlecht Sefamoides maiusScaligeriift ‚ gareinfchönes Rräutlein: Seine Wurtzel iſt etwas lang vnnd ſchlecht / außwendig mireiner weißlechten Rinden vmbgeben / jn⸗ wendig aber ſchoͤn weiß / etwas hart vnnd holtzechtig / am Ge⸗ E ſchmack nicht ſo gar hitzig / noch bitter vnd vnfreundtlich / doch ohn Geruch. Auß der Wurtzel entſtehen ſehr viel ſtarcke / dicke / zaͤhe Aeſtlein einer gar groſſen Hoͤhe oder Laͤnge / an welchen klei⸗ ne weißbleyche Bluͤmlein herfuͤr kommen / nach welchen ein kleiner Same erfolgt / wie am Beyfuß:An den Stengeln ſtehen ſehr viel weiſſe glitzende Blaͤtter / von vnten an biß oben auff / wie ander Chamelæa, mit duͤnner vnd grauwer Wollen beſetzet. III. Das dritte Geſchlecht Seſamoides Salmanticum paruum Cluſij, hat ein weiſſe / harte / dicke Wurtzel / auß welcher duͤnne Stenglein wachſen / wie am Leinkraut / an welchen von D. Jacobi Theodori Taberne montani/ > IV. SefamoidesSalmanticum magnum. h 7 — SER NR Po WW NV 7, Say \ h \ j \ N 5 > — > Se —> — * x — — der Mitten an biß oben auß ſeine Bluͤmlein wachſen / erſtlich gruͤn purpurbraun / darnach werden ſie wie ein bleyche Woll oder Haar / in welcher Mitten vier grüne Koͤrner geſehen werden welche endtlich zu Schoͤttlein wachſen / voll kleines ſchwartzes Saͤmleins:Die Blaͤtter ſeyn etwas hart / den Blaͤttern deß Lein⸗ krauts faſt gleich. | 1V. Das vierdre Geſchlecht Sefamoides Salmanticuma magnum genennt / iſt mit feiner Wurtzel dem vorigen gleich/afe fein daß fiedicker vnd gröffer ift: Der Stengelift mir viel Blaͤt⸗ tern befeger / welche faſt lang ſeyn fornbreydt vnnd hinden gar ſchmal: Oben am Stengel erfcheinen feine weiſſe gerrungene Bluͤmlein / nach welchen kleiner Samein den Huͤlßlein erfun⸗ I den wirdt. Sie wachſen gemeiniglich auff den Buͤheln: Bluͤenim Majo vnd Junio. * * * 2 — < Von den Samen. Eſamoideskraut wirdt Lateiniſch genennt Seſamoides, vnd zum Dnterfcheidt/Sefamoides Matthioli, Cluſij, vnd Scaligeri, auch Seſamoides Salmanticum. Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft deß Seſamoideskrauts. ———— ſchreibet von dem erſten Geſchlecht / daß K wenn man deß Samens anderthalb Loth ſchwer mit Honigwaſſer trincke / ſo treibe er Gall vnnd Schleim durch den Stulgang auß. ¶Deßgleichen fo man den Samen mit Waſſer vermiſche / vnnd wie ein Pflaſter vberlege / vertreibe er die Beulen / vnnd Geſchwulſt. Von dem andern Geſchlecht meldet Lobelius, daß es gar ſtarck vnd kraͤfftig purgiere/alfodag auch das Blut hernach gehe / vnd leichtlich das rote vervrſache. Von andern jhren Tugenden iſt nichts weiters geſchrieben. Das / — — un ——— —— — — Am, efamoidh hioli Cl cum, Das CIII. Kapitel. Don Ohrloffleinkraut. Ohrloͤffleinkraut. Otites. Iß Kraͤutlein wirdt genennt Ohrloͤff⸗ einkraut von wegen feiner Blätter: Es hat ein runde dicke Wurtzel / welche etwas weiß iſt mir Zaſeln beſetzt / oben auff etwas gefpalten, auß der | Wurtzel entftehen viel fange’ ſtracke / diinne Stenglein /an welchen fehr kleine weiffe Bluͤmlein wachſen / wie ein kleines Sternlein anzuſehen / bey nahe wie an den kleinen wil⸗ den Maͤrgenroͤßlein / daher es auch von etlichen vnder die Ge⸗ D ſchlecht der Maͤrgenroͤßlein geſetzet wird / nach den Blumebleiber kleiner Same / von welchem es ſich widerumb erjunget Seine Blaͤtter ſtehen er der Wurtzel in groſſer Menge beyfam- . men’ unten garſchmal / oben aber etwas breidt/ formire wie ein Ohrloͤffe/ daher es auch feinen Namen vberfommeni eg vergleis chen fich die Blärter faſt dem Loͤffelkraut / Cochlearia genennt / find doch etwas kleiner vnd runder. | Donden Namen. | Suse wirdt Sareinifch genenne Otites , oder x auch Lychnis ſy lueſtris. Was dieſes Krauts Natur / Krafft vnd Eygenſchafft ſey/ſt mir noch vnbewuſt / finde auch nichts bey andern Authoribus daruon geſchrieben. (Ich halt / daß dieſes mit dem Seſamoide Salmantico ma⸗ E gno,deflen in vorgehenden Capitel gedacht worden / eins fine. ] Das CIV. Capitel. Von Leindotter. 85S wirdt diß Kraut feiner Geſtalt nach vonDiofcoride gar nicht befchrieben.Dodoneus 7, melderrdaßesein Stengel habeder hoch und dick 5 ſey / der Same ſey weiß feyſt vnnd oͤlicht / in lange — Das Ander Buch / von Kreutern. | F Leindotter Seſamum. R a AR NSS / = = eilt et UN 2 — — F zZ hf t N > = > _ 5 ZU UM ish, . * UT > L a DE W ’ z IR ER I W N Ss / RER NO 4 N STÜÄN III N 8 x N lechten Knoͤpffen verfchloffen: Wachfe in Eghpten und india; auff einen faulen Felde oder in feyſten Sanpr. Matthiolus wil nicht / daß diefes Kraut dag rechte Seamum ſey / dann daffelbige befommeein bingechten / Enodichten Helm tie der Hirſen / vnd graßgrüne Blumen’ feyn Same vergleiche ſich dem Magfamenvderohalben koͤnne diß fuͤrgeſtelte Gewaͤchs billicher ein Pleudoſeſamum genennt werden. Von den Namen. Eindotter oder Flachsdotter wirdt Sareinifch genenne Seſamum. Griechiſch zäserzov. Welſch Sefamo.Spae ® O5 nifeh Alegria. Engliſch Oiliegraine. ) Von der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft deß Selami. M Arthiolus ſchreibet daß der Same deß rechten Sefami Kauf Grecia zu ung bracht werde / vnd habe ein feyſte oͤlich⸗ te Feuchtigkeit in ſich / wie ſolchs auch Galenus in lib, de ali. ment. facultatibus bezeuget / vnd in libris de fim plic,facultat. ſagt er daß der Same etwas warm fey habe ein Krafft zu wey⸗ chen vnd zů ſaͤnfftigen. Innerlicher Gebrauch. Alenus ſchreibt in lib. de aliment. facultat. daß der Sa⸗ me von dem Seſamo geſſen / baldt ſaͤttige / ſey ſchwerlich pu verdauwen / vnd bewege den Magen sum Vnwillen / welchs auch Dioſcorides lib. 2.cap 102. bezeuget / vnd darbey vermeldet / daß ereinen ſchweren Athem mache: Iſt nicht innerlich zu gebrane >» dien. | Eufferlicher Gebrauch. D Iofcorides ſchreibet an ermeltem Orth / daß der Leindotter vbergelegt / die harte fnollichte Sennadern erweiche / heile auch die hitzige Geſchwuͤlſt vnd den Brandt. Das Kraut [der Samen ] mir Roſenoͤll vermifcht und v⸗ bergelegerbenimpt die Schmerzen deß Haupts / fofich yon der Sonnenhir erhebr. < F = DI u NR) ID VPFN \ Æx fig Dis Bi BET Ri ’ | 13 3: hi h ’ i \ — — — — — * 52 D. Jacobi Theodori Zabernzmontani / A Das Rrautin Wein geſotten / vnd vber die ſchmertzliche hir F Kige Augen gelegt / nimpt dem Schmertzen / vnd loͤſchet die His. So haben auch die Alten daß Del auß den Samen gepreft/ ee getrunken wider das Daringicht / Stein! vnd Mutterwe⸗ e Seſamoͤllegt den Schmertzen ſonderlich der n / da ein groſſe Hitz darbeyift. ] de RR Bon Flachsdotterdt. An verkauffet in den Apothecken ein Oel / ſo von die⸗ ſes Krauts Samen gemacht wirde/ Oleum fefani- um genennt / welches gebraucht wirdt zu der rauhen vnd ſcharpffen Keel dieſelbige zu lindern vnnd wider⸗ umb zu feuchten / macht alſo ein klare helle Stimm. Es wirdt auch euſſerlich gebraucht zu erweychen / zu ſaͤnfftigen 6 vnd zeitig zu machen. Das CV. Capitel. ¶Von zamen Flachs. * Zam Flachs. * Linum. x8 W Er Flachs hat ein dünne Wurtzel / auß vwelcher ein dünner glatter Stengel erwachſet / 59 mit langlechten ſchmalen / gefpisten Blättern: _ hat liechtblaume Blumen / welchen erfolgen run. de auffgeſpitzte Knoͤpflein / darinnen der braune era | breite und glatte Samen ligt. Dieſem ift der wildt Flachs gantz gleich/ doch mir Stengel vnd Bollen gröffer und dicker/ oben auffen da die Bollen wach⸗ fen viel Nebenreißlein. Zwiſchen diefen beyden iſt Fein vnter⸗ ſcheidt dann das die Bollen am Wilden inder Sonnen nicht auffgehen / wie am Zamen Der Zame wird in Teutſchlandt ſchier allenthalben in Ae⸗ ckern vnd Gärten gezielet: der Wilde aber wirdt etwan auff Haber Aeckern vnder der Fruchtgefunden. - Von den Samen. ! Arabifch Befercheran. Niderlaͤndiſch Vlas. Englifc; Flaxe. Franhoͤſiſch Lin. Welſch und Spaniſch Line. Boͤhmiſch Len. es N rarenkee One Alvov. $ateinifch Linum. Von der Natur / Krafft / vnd Wirckung. a Samen fo allein zur Artzney gebraucht wirdt / der iſt warm im erften Grad / in der feuchte und truckne mittelmaͤſſig / er zertheilet / erweicht vnd lindert. Innerlicher Gebrauch. ‚K"Pycfmen gepuluert mit Honig vermiſchet wie ein Sart- wergen / milteret den Huſten / reumpt die Bruſt / lindert die Keele: mit Pfeffer vnd Honig vermiſchet / bringt Suft zu Natuͤrlichen Wercken. Mit Honig Oel vnd Waſſer gekocht / vnd zu trincken geben / lindert / erweicht / vnd zeitiget alle hitzige Geſchwulſt innerlich und euſſerlich / ſo man auch das vbrige außwendig auff den Leib Pfla⸗ ſtersweiſe aufflege: | Seinfamen mit Rofinlein geſſen / iſt gut den Schwindtſuͤchti⸗ gen. Plinius. Wider die verſehrung an Daͤrmen / oder an det Multter / ſol der Samein Waſſer geforren werden / vnd su einen Clyſtier gebraucht werden in Bauch / oder in die Mutter. * Der Samen in Waſſer gelegt / gibt ein Schleim / fo Muca · H 90,Mucilago,oder cremor Linisu datein das iſt Sinfanrfehleim genannt wirdt / welches zu lindern / Hitz vnd Schmertzen zu mil ⸗ teren viel gebraucht wirdt / derohalben zu vielen vermiſchten Ark neyen / als Bruſtlattwerglein / vnd Weichpflaſterngenommen. \ - , u 4 Euſſerlicher Gebrauch. Lachsblaͤtter auff zeitige Geſchwaͤr gelegt / macht zuhand + ein Loch darein. — | Der Samengefochtin Waffer vnnd Oel zu einem Pflaſter / vnd vber die Geſchwulſt am gantzen Leib vber⸗ gelegt / ſaͤnfftiget vnd zeitigt ſie / vnnd erweicht die harte Beu⸗ len. Der Samen wol gedoͤrꝛ vnd zerſtoſſen / vnnd mit Eſſig ver⸗ 1 miſcht / vber die Stirn gelegt / ſtilet das Bluten der Naſen. Leinſamen auff Kolen gelegt / vnd den Rauch in die Naſen ge⸗ laſſen / nimpt den Schnupffen- * | Der Samenin Wein geſotten / vnd darmit gewäfchen/reinie get die Haut vnder dem Angeſicht. Wider den Wehetagen in der Seiten! ſeude den Samen in Waſſer / netz ein leinen Tuch darein / legs warm daruͤber: ſolche Artzney heilet auch den Brandt. Im Grimmen vnd Verſtopffung / kan man den gekochten Samen aufflegen / vnd mit derigefottenen Bruͤe vnnd Del ein Clyſtier zubereiten / auch mit dem Leinoͤl den Bauch ſalben. Dieſer Samen geroͤſtet / vnd mit Eſſig vermiſcht / vnnd vber den Bauch gelegt / ſtillet den Durchlauff vnd die rote Ruhr. So man Leinſamen vnnd Kreſſigkraut gleich viel zerſtoſſet / mit Honig erwallet / ſolches auff die rauhe ſcharpffe Naͤgel legt / K heylet fie / vnd bringe dieſelbige wider zu recht. Vom Leinoll. BE Leinſamen wirdt ein Del gepreſt / welches nicht al⸗ lein die Artzet / fonder auch die Mahler vnnd anderege⸗ brauchen: ſo brennt mans auch in Amplen / weil es laͤn⸗ ger dann Baumoͤl weret. Diß Oel iſt ein ſondere gute Artzney wider das Stechen oder Seitenge⸗ ni Un h se Panifg Ih, SEN UN fh geonnn pn gi! a Das Ander Buch / von Kreutern. Seitengeſchwaͤr / vnd wider den ſchwaͤren Ahem warm getrun⸗ cken / aber es muß friſch vnd neuw ſeyn: dann das alte wärmer) macht auch Vnwillen. Es iſt auch gut wider den Stein vnnd Lendenwehe. Euſſerlich wirdts gebraucht wider den Krampff / ſtarrende Glieder / vnd wider den Gebreſten deß Hinderen als Geſchwulſt der guͤlden Adern / Feigblattern / Schrunden vnd dergleichen Schmertzen: es erweicht die Mutter. Mit Roſenoͤl oder Seeblumenwaſſer angeſtrichen /heylet den Brandt deß Fewers. | Matthiolus heſchreibt ein wunderbarlich und behendt Erpe⸗ riment auß dem Leinwad / darmit man alleböfe / grindichte vnd grewliche Flecken am gantzen Leibe / wie die fein moͤgen / in wenig Tagen außdilgen fan + ſo dem Weinſteinoͤl weit zuuor thut. Nimm ein trucken leinen Tuͤchlein / faſſe es auff ein Meſſerſpitz / vnnd zuͤndts vber eim meſſenen Becken an / ſo es nun brennet laß es ſaͤuberlich ſincken auff den Boden deß Beckens / vnnd ſo die Flamme vber das gantze Tuͤchlein gefaren iſt / vnnd das ge⸗ brandte Tüchlein auff dem Becken ligt / hebs mit dem Meſſer widerumb auff / ſo findeſtu auff dem Beckenboden / ein feiſte Feuchtigkeit gleich wie Del kleben / mit dieſem Det beſtreich die Flechten ſes beiſt erſtlich / aber nicht lang. Solchs thue etlich Tag nach einander / jedes Tags einmal: von dieſem Oel werden die Flechten gantz gelb / verdorren / vnd fallen ab in kurtzen Ta⸗ gen. Dom Garn. nimm rohe Streelgarn / ſeuds in Waſſer mie A⸗ fi J darnach truck das Garn auß / vnnd legs warm auff. Diß Garn alſo warm / bekompt wol den Weibern bald nach der Geburt / ſo mans jhnen warm auff die Solen der Fuͤſſen legt / dann es fuͤrdert die Nachgeburt zum Außgang / vnd hindert die Nachwehe. | c I: das Reiſſen / Stechen’ unnd Grimmen im Leib Dos C VI, Capitel. Von wildem Flachs. Sſeyn von dem Authore fůnfferley Ge⸗ ſchlecht deß wilden Flachs vorgeſtellt / welche mit ihren Blättern’ / Stengeln vnd Wurtzeln einan⸗ der faſt gleich vnd aͤhnlich ſeyn. (1.) Das erſte Geſchlecht har ein dicke / weiſſe Erumme Wurgzel / — [7 mit erlichen dicken Faſeln behaͤnckt auf welcher viel rotlechte ſtarcke Stengel wachſen / bey nahe wie an dem Johanneskraut: Die Blätter vergleichen ſich etwas dem gemeinen Flachs / auß⸗ genommen daß ſie groͤſſer / breyter vnd dicker ſeyn / eines ſehr bit⸗ tern Geſchmacks: Oben an dem Stengelerfiheinen viel ſchoͤ⸗ ne groſſe Blumen / mit fuͤnff goltgelben Blaͤttlein beſetzet auf welcher Mitte fünff Faͤßlein herfür gehen: Mach den Blu⸗ men folgen breyre Knöpflein / in welchen ſchwartzer Same ver- E ſchloſſen iſt. 11. Das ander Geſchlecht hat ein weiſſe Wurtzel mit wenig Faſeln / auß welcher viel runde feſte Stengel wachſen eines Schuchs hoch / welche ſich oben in andere Zweiglein außtheilen / an welchen ſchoͤne himmelblauwe Blumen erſcheinen / wie an dem gemeinen Leinkraut / nach welchem runde dicke Koͤpf⸗ lein erfolgen / in welchen breyter / langlechter / ſchwartzer Same verborgen liegt. Die Blätter ſeyn geringer dann am gemeinen Leinkraut. III. Das dritte Geſchlecht iſt dieſem andern faſt gleich / al⸗ * vi F G 1 1. Bngerifcher wilder Slache- Linum fylueftr: Pan nonicum I. TG, — — N A 11. Wildt Flache. Linum fylueftre 11. tenuifolium. Y — 4 N } “ YA | — N Ä, PS \A — B6 4 S le: N ZA J — BT \ / NY RM, * | y 12 r fein daß es kleiner ond fehmälere Blätter / Stengel und Wur⸗ zeln hat / wirdt bißweilen mir werfen Blumen gefehen. IV. Das TEE — — — u. — — — J a re nn es ES EEE $26 D. Jacobi Theodori Tabern montani — — 111. Wilder ke: > Linum ſylueſtre IH. 35 5 ER DD AU, GW) AI) N ZEN LIE \ 2 F 8 EIN I. a AR) ns 2 N ZA * EAN Fo 0 | \ N I \ 7. IR — WIG N B » J ; | ce ma uI5: V. Klein blau wilde Flache: | Chamzlinum czruleum. — IV. Das vierdte Geſchlecht har auch ein weiſſe harte Wur⸗ zel / mit etlichen Zaſeln vmbgeben / auß der Wurtzel kommen ſchmale / ſtracke / vnnd feſte Stengel / auch eines Schuchs hoch: Die Blaͤtter ſeyn ſchmal / hart / ſpihig / vnd von Farben grün / ei⸗ nes bittern Geſchmacks Oben an den Stengeln vberkompt es E viel groſſe weiſſe Blumen tie fuͤnff purpurbraunen Striemen durchzogen / eines guten Geruchs / nach welchen kleine runde Knoͤpflein bleiben / in welchen man breyten / ſchwartzen glitzenden Samen findet / dem gemeinen Leinſamen gleich. V. Das fuͤnffte ——— beſchreibet auch C- Clufius, daß es gar ein dünnes Wuͤrtzlein habe / mit härigen Faͤßlein / auß wel⸗ chem geringe vnnd runde Zweiglein kommen / mit ſehr viel klei⸗ nen ſpitzigen Blaͤtlein befeger / oben an den Aeſtlein erſcheinen ſehr kleine weiſſe Bluͤmlein / nach welchem gar geringe Knoͤpflein kommen / in welchen der Sameiſt. \ 1V. Wilder Flache: Linum fylueftre IV. G } 7 In a N / N & AN 9) > tn Al, VD A IN * — Sie wachſen gemeiniglich auff dem Feldt / bey den Zaͤunen vnd neben den Wegen: Bluͤen im Junio und Julio. Von den Namen. Flaxe. ] Ilder Flache wirdt Sareinifch genennt Linum ſylue · ſtre. [ Niderländifch wilde Vlas. Engliſch Pride Von dem Gebrauch deß wilden Flachs. Smeldet Dodonæus, daß dieſer wilde Flachs noch zu feinem Gebrauch in der Artzney kommen ſey / dieweil ſei⸗ One Tugenden noch vnbekant feyen. Marthiolus ſchreibet / man koͤnne jhn euſſerlich ge ⸗ Jbrauchen zu den harten Beulen vnd Geſchwaͤren / dieſelbige zu erweichen / auch zur Sinderungder Schmertzen. Das CVII. Capitel. Don Leinfraut. — Eß Leinkrauts ſeyn fünfferley Geſchlecht: (I.) Das erſte wird von dem Herrn C. Cluſio bes ſchrieben / daß es ein langlechte weiſſe Wurtzel habe / auff beyden Seiten mit groſſen vnd zimlich dicken Faſeln behaͤncket / welche alle Jahr newe Stengel außſtoſt / welche ſtrack / glatt und grün ſeyn / vnd bißweilen zwo E⸗ len hoch wachſen / mit vielen ſchmalen ſpitzigen Blaͤttern beſenzet / wie am gemeinen Leinkraut / an den Zweyglein dieſes Stengels erſcheinen eintzige Bluͤmlein / wie am gemeinen Leinkraut oder K Ritterſporen / außgenommen daß fie kleiner vnnd etwas bleicher ſeyn. Das gantze Gewaͤchs iſt am Geſchmack bitter. II. Das ander Geſchlecht hat ein duͤnne weiſſe Wurtzel mie ſehr viel außgewachſenen Faſeln / damit es oben auff dem Landt hin vnd her kreucht Auß der Wurtzel kommen ſchwancke Aeſt ⸗ lein / ſo ſich auff der Erden außbreyten / mit feyſten vñ dicken gruůn⸗ weiſſen Blaͤttern beſetzet / je drey oder vier beyſammen / dem ge⸗ meinen Leinkraut faſt gleich / außggenommen / daß fie kleiner ſeyn: Die Blumen ſeyn Violenbraun / gar ſchoͤn vnd lieblich anzufehen/an Geſtalt wie am gemeinen Leinkraut / id an A I BEZ = — * — — x EDER - — * —— > * * — * * — —— —— — ——— — — en in Ban nn — — Das Ander Buch / von Kreutern 527 | F Vngeriſch Leinkraut IT. Linaria Pannonica II. Vngeriſch Leinkraut I. Linaria Pannonica I. s Sf. — IB, Ai F N A So 111. Bülden Leinkraut. y ' Linaria III. aurea, S Zu < Br \) — IV. Klein guͤlden Seinkraur. Linaria aurea minor. ZN —— RN en — auſſehchn De: Daft GT — — ü⸗ Er — ———— — =E GL \\ \ IN 2 | j RN a el RN von wegen ſeiner runden / wollechten / goltgelben Blumen) d ie em Wurtzel iſt lang / vnd vnten garzafecht/feine Blaͤtter vnd Sterns — £ gel vergleichen fih dem gemeinen Seinfraur. infraute | \ K IV. Das vierdte Gefchlecht ift dem dritten gleich / außgenom⸗ ht R ® \ / y er daß es kleiner iſt / hat gar ein zaſechtes häriges Wirgs | ru | — V. Das letzte Geſchlecht wirdt genennt falſch Seinf I) a — * Wurgelidickerunde = —— ai | | eine Blätter feyn breyter vnd länger dann am gemeinen Sein, | ee Blaͤttlein ift von Farben goltgeel / eines bittern Geſchmacks / kraut / ſene Blumen feyn weiß / [fünffblästig/ welhen in fünr | 0 nach den Blumenfolgen dicke Rnöpflein mit zweyen Faͤchlein echtiger harter Samen folger.] ik er welche voll breytes / ſchwarzes Samens ſeyn . Sie wachſen auff den Bergen neben den Wegen vnd Straſ⸗ vnd II. Das dritte Geſchlecht wirdt genennt guͤlden eintraut / ¶ ſen: Blüen im Junio vnd Julio Ne | Don Von den Damen. Ngeriſch Leinkraut wirdt Lateiniſch genennt Linaria Pannonica. Guͤlden Leinkraut / heiſt Sateinifch Linaria autea. Falſch Leinkraut Linaria adulterina. Welſch / Spaniſch / vnd Frantzoͤſiſch Linarie. | Das CVIII. Capitel Jeweil dieſe drey fuͤrgeſtellte Harnkraͤu⸗ ter nicht anders ſeyn / dann ein Leinkraut / auch gleiche Natur vnd Wirckung haben wie die vori⸗ I ge/ habe ich fie in ein Capitel woͤllen einfchlieffen: l. ©o viel das erfte Geſchlecht anlanger / iſt daſ⸗ felbige der kleinen gemeinen Wolffsmilch gantz vnd gar gleich/ außgenommen daß es feinen weiſſen Milchfafft in fich Hat / wie die Wolffsmilch / hat gar ein ſchlechte Wurtzel / mit andern klei⸗ nen Wuͤrtzlein vmbgeben / auß welcher ſtracke / ſubtile / ſcwartz⸗ lechte Stengel wachſen / von vnten an biß oben auß mit vielen kleinen / | roelche erſtlich ſchwartzgruͤn / darnach roͤtlecht /]) ſchma⸗ len / langlechten Blaͤttern gantz dick beſetzet: Ann den Stengeln erſcheinen liechtgelbe Bluͤmlein / gleich wie die Ritterſporen / jnn⸗ wendig mit goltgelben Striemen durchzogen: Wenn die Blu⸗ men verfallen / ſo werden runde Bullen / in welchen breyter ſchwartzer Samei iſt /¶ wie im Encian.)] ve 11. Das ander Öefchlechrift diefem faft gleich / außgenom⸗ E men daß es fleiner und geringerift an Blättern und Stengeln / K feine Wurtzel ift gar zaſecht und haͤrigt II. Das driete Geſchlecht / die Olyris odorata , harein weiffe Wurtzel eines fleine Fingerg dick / auß welcher ein einiger Stẽgel waͤchſt / faſt einer Elen hoch / oben in viel diinne Zweiglein abge⸗ theilet / an welchen purpurbraune Blumen wachſen / beynahe wie an dem Lauandel / hinden auß etwas gekruͤmbt: Die Blaͤtter am Stengel ſeyn etwas lang / beynahe wie am gemeinen Lein⸗ kraut / welche aber vnten am Stengel ſtehen / vnd auff der Erden außgebreytet liegen / ſeyn viel groͤſſer und breyter / faft wis an den By D. Jacobi Theodori Taberne montanꝛ/ V. Falſch Seinkraut. er Linariaadulterina. I. Groß Harnkraut⸗ Oſyris maior. NS F —⏑⏑—— —J SZ KEI, ia.) 11. Klein Harnkraut. Olyris minor. SA —* IN ıB 15 N Al, ’ N 9 N IN NW REN) NUR EAN, Y) NV N Zr L 8d RI U ẽ U N: NA — — 7 \ Maßlieben / aber rings vmbher zerferffe / wie auch etliche am Stengel zerſchnitten ſeyn / nach den Blumen folgen kleine Bul⸗ len / in welchen kleiner roter Same ligt [Die 4: Figur iſt allein hiebey geſetzt worden / damit man den Vnterſcheidt zwiſchen der dritten vnd vierdten ſehe / weil die dritte an den Blumen ſporen hat / welches aber ſich nicht befindet / ſon⸗ der find formirt wie die 4. Figur außweiſet / wie ich das mit fleiß > zu Mompelier war genommen hab. | Sie wachſen auff vngebauwten Rechen / in den Gaͤrten / und hinder den Zäumen: Das dritte finde man zu Mompelier in Franckreich: vnd wird von etlichen bey vns in Gaͤr⸗ ten gepflantzt. Blüen im Junio vnd Julio / — auch im Herbſt. Von | | Das Ander Bundy von Kreutern. 29 F * IV, Linätiabellidis folio fiue Ofyris odo- II. Wolriechendt purpurbraun Harnfraut- ꝓata purpurca. * Olyrisodorata purpurea. AN \ B —D Mi! b \ AU /BD / Sy f 8 WERE 9 — — N 8 * — ð S S * N NY Donden Tamen. Einkraut ond Harnkraut wirdt auch genennt Flaͤchs⸗ kraut / wilder Flachs / vnſer Frauwen Flachs / Kroͤtten AFlachs vn⸗ Nabelkraut. Griechiſch Ofyris. Lateiniſch Linaria vnnd Herba vrinalis. Fraͤntzoͤſiſch Linaire. Spaniſch vnd Welſch Linaria. Boͤhmiſch Len marki. Bozy. Niderlaͤndiſch wilde Vlaß. [Engliſch Tode Flaxe.] Von der Natur / Krafft und Erg nſchafft deß wilden Flachs oder groſſen D Harnkraut. Arntraut oder deinkraut iſt warmer vnnd truckner Na⸗ Ntur welches man auß feinem bittern Geſchmack wol ab⸗ nemmen kan. Innerlicher Gebrauch. JS 5 fohreiben Diofcorides vnd Actius, daß diß Keane gut ſey den Geelfüchtigen / in Waffer geforten vnnd OS davon getruncken / fonderlich wenn fie von Verſtopf⸗ fung der Leber herkoͤmpt: Dann eg meldet Dodonzus: daß diefe Kräuter ein fonderliche Tugendr haben zu eröffnen fürnemtich aber die verfkopffte Seber/ wie Galenus bezeuget: [vnd auch das Miltz. Es wirdt auch diß Kraut Harnkraut genennt / dieweil es den Harn mit Gewalt treiben ſoll: Iſt derowegen den jenigen gut / E welchen der Harn vnderweilen ſtehen bleidt/ oder ſonſt ſhwetlich harnen koͤnnen / dann es treibt den Schleim / vnd den Stein mit dem Harn auß Nieren vnd Blaſen: Kraut / Wurtzel vnnd Blumen geſotten / vnd Abents vnd Morgents getruncken Das Kraut mit Peterlein / Fenchel vnd Alandtwurtzel / deß⸗ gleichen Suͤßholtz vnnd Schwalbenwurs in Wein geforcen/ und darvon getruncken / iſt gut den Waſſerſuͤchtigen dann eg treibt die vbrige Feuchtigkeit durch den Harn hinweg / vnnd ſo mann Attichwurtzel / Aniß vnd Fenchel darzu nimbt / wirdt der Tranck deſto kraͤfftiger. Euſſerlicher Gebrauch. A Kraut zerftoffen/ vnd alſo werd; zwiſchen den Na⸗ bel vnd Gemaͤchte gelegt / iſt gut denen / ſo der Harn wider ſhren Willen entgehet. Auff gleiche weiß ger nuͤtzt / ſoll es gut ſeyn wider den Kaltfeych. Von dem Leinkrautſafft vnd feinem jnner⸗ lichen Gebrauch. De dem Kraut onndder Wurtzel wirdt auchein Safft gevrefler/fo innerlich und eufferlich gebraucht mwirdr. Diefer Safft mit andern Wa ſer oder Odermenig⸗ waſſer vermiſcht vnd getruncken 7 eroͤffnet die verſtopffte Leber. Mit Endiuien oder Wegwartwaſſer getruncken / bertrei⸗ J bet die Geelſucht: vnd toͤdtet die Bauchwuͤrm) Er iſt auch aut getruncken den verſtandenen Harn fort zu trei⸗ ben / mit Peterſilgenwurtzelwaſſer / oder Honmhechelwaſſer ein genommen / oder aber mit einem Trunck Weins. Eüuſſerlicher Gebrauch deß Saffte: 7 Epseinkrautfafft indierohte Augen gethan / benimpt die Roͤhte derſelbigen. Dieſen Safft mit Bibinellenkrautſafft vermiſcht / vnd gebraucht / verzehrt den Krebs / mo derſelbige nur ſeyn mag: | gelegt auff das Rothlauff oder Schoͤne benumbrg zur handt. ] Es wirdt auch dieſer Safft gebraucht zu vnrehnen Wunden vnd Schaͤden / als zu den Fiſteln / deßgleichen zu den Flecken uns K derdem Angeſicht / dann es fchreibt Galenus, daß diß Kraut ein Krafft habe zu reynigen vnd zu fäubern. Von dem Harnkraut Waſſer vnnd ſei⸗ nem Gebrauch. er KM Endedeg Maij ſoll man das Kraut farnlenfond mit em den Stengeln hacken ] vnnd ein Waſſer dar augbrennen. DE Woſſer fol viel außrichten in der Waſſerſucht / wenn man hitnpi ein Quent. deß Puluers yon Attichwurtzel mittel Rinden / vnd funff oder vier Bus dieſes Waſſers ſolches Yy mit ein⸗ — — — u Ti ae —— — —— * — — * * = 30 mit einander auff einmal einnimpt / dasfollden Harn gemaltig treiben / vñ das Waſſer außführen/aber man muß diefen Tranck etlich Tag nach einander gebrauchen. [Diß Waſſer getruncken / fuͤrdert den Stuelgang / vertreibt die Geeiſucht / vnd öffner die Verſtopffung der Leber.) Leinkrautwaſſer / mit Wegrichſyrup / oder Roſenſyrup vermi⸗ ſchet / eroͤffnet die verſtopffte Leber. Es iſt diß Waſſer auch gut den Miltzſuͤchtigen 1 jederzeit ein guten ſtarcken Trunck darvon gethan / mit Oxymelle ver⸗ miſcht. Euſſerlicher Gebrauch deß Waſſers — wird das Waſſer / wie auch der Safft / zu den rohten Augen / zu vnreynen Geſchwaͤren / zum Krebs und Bir OS reinigkeit der Haut / vnd deß Geſichts gebrauchet. Das CIX. Gopitel. Von Studentenkraut. I. Studentenkraut. Herba Studioſorum. En Leinkraͤutern oder Harnkraͤutern ſeyn auch dieſe zwey Kraͤutlein beygeſetzt worden: Auß welchen das T. ] Studentenkraut geneñt wirdt von dem Authore, werohalben es aber der Author alſo getaufft habe / iſt mir unbe, kandt / wie auch das Kraut ſelbſt: Dieweil es aber zu den Seins Etraͤutern iſt geſetzt worden /mir welchen es ſich mit feinem Blaͤt⸗ tern vergleichet / wirdt es auch vielleicht mit jhrer Natur vnnd Kräfften ein Gemeinſchafft haben/ond derohalben ein Tugendr haben zu reinigen / vnd zu ſaͤubern / vnd alfo nüglich von den Stu⸗ denten zu gebrauchen / welche ob aeris & victus mutationem & exercitiorum intertniſſionem an der Haut pflegen außsus ſchlagen / vnd kraͤtzig zu werden / zu welchem Gebreſten der Safft dieſes Krauts gut vnd nuͤtzlich feyn fan. 11. Das ander Geſchlecht wirdt genennt Spatzenzung / dieweil ſich ſeine Blaͤttlein einem Spatzenzuͤnglein vergleichen / nn nn ——— —— — D. Jacobi Theodori Tabernzmontani/ A mit einander vermiſcht zu einem Truͤncklein / vnd deß Morgens F II. Spaztzenzung Lingua paſſerina. 6 \ H Y v * > feine Blumen’ wie Lobelius fürglich darvon vermeldet / ſeyn bleychgelb / die Koͤpfflein aber/fo nach den Blumen erfolgen wie Coriander Körner mit fleinem Samen. hre Namen feyn zuvor angezeigt: Sie haben vielleicht glei⸗ che Krafft mit den Leinkraͤutern / welches mir doch unbefant iſt. [ Daserfte wirdt Scopar ia genanne/ vnd Olyris gehalten: Welſch Bel uedere. Engliſch Broome tode Flaxe. Das ander Pafferina vnd Lichofpermon minus. Engliſch Sparronues tode Flaxe. Außder erffe macht man zu Padoua in Italia Beſemen / dar⸗ mir fiedas Hauß außkehren] Das CX. Gapitel. Don Ereugblumen. Er Ereugblumenfeyn fieben Gefchlecht & von dem Autore obferuiert worden / welche eins ander alfo gleich und Ähnlich ſeyn an Blättern! ein Geſchlecht önnenangefehen werden: Haben nur allein jh⸗ ren Vnderſcheidt mit den Sarbender Blumen’ alfo daß eines weiß / das ander aber blauw oder braun Bluͤmlein trägt. I. Das erfte Geſchlecht har ein kurtze / dicke / harte ond holgechte Wurtzel / welche für vnd für bleibet / mit erlichen andern Würg - lein behencket / auß welcher fuͤnff oder ſechs ſchmale zaͤhe Ruͤtlein wachſen / mit viel ſchmalen vnnd ſpitzigen Blättern beſetzet / deß ſchmalen Hyſopsblaͤttern faſt gleich: Oben am Stengel erſchei⸗ nen ſeine weiſſe Blumen / wie ein Aehr geſetzet / an Form vnnd K Geſtalt dem Erdtrauchsblumen faſi gleich außgenommen / daß ſie laͤnger ſeyn: Wenn die Blumen verfallen / fo folgen breyte Taͤſchlein hernach / wie am Beſemkraut / in welchen man zwey rauhe / ſchwartze langlechte Saͤmlein findet: [Aber ein jedes Taͤſchlein iſt mit zweyen hangendẽ Flügeln beſchirmet / auff daß dieſelben Taͤſchlein vom Vngewitter nit verſehrt werden.) Dieſem erſten Geſchlecht ſeyn die zwey nachfolgendenemlich dag[ II. vnd das ILL. ] Geſchlecht in allen Stücken gang vnd gar gleich/außgenommen/daßdas ander Geſchlecht blauw: das dritte aber purpurrohte Blumen trägt. — Stengeln / Wurtzeln on Blumen / daß ſie nur fuͤt — — tt n erfolg mhk honhetith is ghn inus. (na Defemme A I. Groß Weiß Creutzblum. Polygalamaioralba 1. B [®) 11. Großblauw Creutblum. Polygala II. maior cærulea. æ—— IV. Das vierdte Geſchlecht ſcheinet den andern etwas vn⸗ gleich / hat ein dicke / gerſpaltene / holtzechte Wurtzel / gröffer dann die andere Geſchlecht / mit vielen Nebenwuͤrtze lein Auß welcher viel duͤnne Zincken oder Aeſtlein wachſen / an welchen es ſeine Blumen traͤgt / den vorigen gankgleich : Seine Blaͤtter koen Das Ander Buch /von Kraͤuter. 6551 III. Groß Purpurroth Creußblum. Polygala III. maiot purpurea. NN — N NY IA NR >> x 7 = IV. Grein PölygalaMatthioli IV. _ ANN ve r kuͤrtzer vnd breyter feyn. v. VL VII Das fünffte ſechſte vnd ficbende Geſchlecht kommen auch mit den drey erſten ganz, vnd gar in allen Stů⸗ cken vbereyn / außgenommen / Daß ſie wa⸗ kleiner ſeyn / deren | 5 ij das fuͤnff⸗ mit der vorigen Blattern auch vberein / allein daß ſie ein wenig D, Jacobi Theodori Tabernxmontann / A V. Blauw Creutzbluͤmlein FVViilI. Kriechende Creunbluͤmlein | Polygala V. czrulea. | Polygala repens. N N 4) —— Ze EN — —“2 TERN MZ- ON h SM) NS . SEA Ü Alf: ’ 7 8— il UNS NY AMTES Ma —W ———— NS SER lD2_ IR — IN SEEN \ IM 0 —92 — N N = N —8 VS N EIÄPSSSISID 02 — —— P TE — EHIIETITILAETP — Pi U — N ZW N 2% DIE 6 N N IONC 13 hin und wider kreucht / hat zarte kurtze Blaͤttlein / vnd gleich ge⸗ aͤhrte Bluͤmlein. Sie wachſen gemeinglich auff duͤrren Heyden / liegẽ faſt auff der Erden außgebreyt / im Majo fangen fie an zu bluͤen. Von den Namen. Reutzblum [meilesinder Creutzwochen am vollkoͤmm⸗ — gefunden wirdt ] wirdt auch genannt Ramſal / Griechiſch Torvyara. Cateiniſch Polvgala , vnnd yon Dodonzo Flos ambarualis. [ Midgrländifch Cruyd⸗ VI. Braun Creutzbluͤmlein. | bioemen. Engliſch Milke vyoort. ] : a | VI. Polygalapurpurea. 2 | VII. Weiß Sreusblümlein. Von der are Se u Eygenſchafft VII. Polygala alba. 8 J2S melden die Authores , daß diefe Blumen oder Kräuter gar in feinem Brauch ſeyen / werden mehr zum I Euflidann zum Nusen gebraucht. | Diofcorides ſchreibt gar furg darvon / daß fie einen herben vñ sufammenzichenden Geſchmack haben: Vnd wenn man dar von trincke / bringen fieden Säugerin viel Milch. [Die Are haben gemelde Blümlein mir Gerftenmeel/Salg vñ Baumoͤl abbereytet / geſotten / vñ zu gleichem Breſten eingebe. Ein Buͤſchlein deß Krauts vber Nacht in Wein ſtehen laſ⸗ ſen / vnd deß Morgents ein halb Becherlein darvon außgetrun⸗ cken / fuͤhret die Gallen auß kraͤfftiglich) Man fan auch die Blaͤtter zerſtoſſen / und euſſerlich auff die Geſchwuͤlſt legen: ¶Das gebrandt Waſſer hat eben ſolche Tu gendr. ] Das CXI. Kapitel, Don Weggraß. en As Weggraß beſchreibt Diofcorids lib. 4. cap. 4. vnnd ſagt / daß fein zwey Gefchlecht | a2 se — — — Nſeyen: das Maͤnnlein vnd das Weiblein. Von EI dem Weggraß Maͤnnlein ſchreibt er daß es wey ⸗ che zarte Aeſtlein habe / mit vielen Gleychen / vnnd krieche auff der Erden weyt vmb ſich wie das Graß: Seine Blaͤt⸗ x fer ſeyen den Rautenblaͤttern Ähnlich / außgenommen / daß ſie weycher vnd laͤnger ſind / vnd habe vnder einem jeden Blaͤttlein ar __ |: feinen Samen wachſen. J. Mit welcher Befchreibung das er’ \ N ET fte Geſchlecht fürnemmlich vbereinkoͤmpt / alein daß feine Blätter SEN NER | fich etwas mehr vergleichen mie der Satureyen / dann mit den £ / I IRISAN Rautenblaͤttern / zwiſchen denfelbigen Blärtlein waͤchſt ein Leib’ | —— farbes Bluͤmlein an etlichen ganz weiß Jaufß welchem ein drey⸗ das fuͤnffte blauwe / das ſechſte braune / das ſiebende aber weiſſe eckeres Saͤmlein koͤmpt / wie am Sauwerampffer / ſeine Wurhel Blumen traͤgt. iſt lang vnd holtzecht/ von Farben weiß / mit vielen Zaſeln · VIII. Das letzte Geſchlecht wirdt genennt Polygala re- [Diefes waͤchſt etwan ſo lang an einander / auff der Erde krie pens, dieweil es mir feinen ſchwancken Aeſtlein auff der Erden chend / daß man groſſe Buͤrden Graß darein binden —* km . Di D 7 — I, NE u ur X (2 4 ON rc — — —7 8 4 9 X — 9 W N Ä N N er, ; 7 \ G — ET cotid —4 daßezt ꝰ»olygonoum I maıus. al \ Q — > II Diefem erſten Geſchlecht feyn die wey nachfolgende gantz gleich / haben ein kleines zartes weiſſes Wuͤrtzlein / auß wel⸗ ehem ſehr ei ſchwanck· Keiktein formmen/melche fich went und breyt rings vmbher auff der Erden außbreyten: Ihre Blaͤtter ſeyn wie am erſten Befchlecherau ßgenommen / daß ſie kleiner vnd ſpitziger ſeyn / wie an dem Wel ſchen Quendel: Sie haben auch ſelbſt jihren Vnderſcheidt an den Blaͤttern / dieweil die Blätter deß dritten (111.) Geſchlechts ſchmaͤhler und ſpitziger feyn, dann am andern Geſchlecht. 1V.Das vierdte Geſchlecht hat ein dünne / weiſſe / lang⸗ D lechte Wurtzel auf welcher viel fehwanefesarte Reißlein kom⸗ men / welche ſich auff der Erden außbreyten faſt einer Spannen lang / bißweilen auch etwas laͤnger / mit Gleychen abgetheilet / an 1 den Reiflein wachjen vielzarce Blaͤrtlein / wie an den vorigen, außgenommien daß jie viel kleiner ſeyn / in der erſt fcheinen fie gruͤn / alldieweil das Kraͤutlein ſchen viel ſchoͤne weiſſe Bluͤmlein darzwalfo daß es nicht anders anzuſehen iſt / als were es gantz vnnd gar mit Silbern glitzenden Syaͤnglein heſertzet / vnnd derowegen gang iuſtig anzuſchauwem Seine Blümlein ſeyn weiß / wie der vorigen Befchlechten , aber alfo klein / daß man fie kaum fehen fa: Der Same iſt auch wie andern vorigen. | * V Das fuͤnffte Geſchlecht / ſo klein fruchtbar Wegtritt ge⸗ nennt wirdt / iſt den vorigen mit feinen ſchmalen Blaͤttlein [.die äfchenfarb kyndsfpigig tie am Eypreſſen / vnd weiffen Blům lein ¶ oder Eleinen grünfarben geſtirnten / j wie auch mir ſeinem zerſpaltenen Wuͤrtzlein gantz gleich:allein daß es Fleiner ynd ge⸗ ringer iſt / wie die Figur außweiſt. K Sie wachſen auff vngebauwtem vnnd truckenem Erdtreich / * vnd auch neben den Straffen. | ‘ FDasfünffte finder man in feuchten Jahren auff den Ae⸗ ckern / vom dentz big in Herbſt. Bluͤen in Sommer. Von den Nahmen. Eggraß wirdt auch genennt Wegtritt / Denngraß N) Vnd Bluttraut. Griechiſch vnd datemiſch Polygo- num, Sanguinaria, Corrigiola, Centumnodia noch jung iſt / hernach aber wach⸗ Das Ander Buch / von Kreutern. 533 F A h I. Bro Weggraß. IT, Weggraß. Polygonum I. \ 11 N, N b 4 NY | Y W WIN | PR — NV 7, N), * AU —* | — — D— 7 /8 — vnd Seminalis. Walſch Poligono. Spaniſch Carriola. Ara⸗ biſch kaſialrahagi. Frantzoͤſiſch Corregiole. Boͤhmiſch Truſcha- pre. [Niderlaͤndiſch Wechgras oder Duyſent cnoop. Eng liſch Krotgraffe.) Von der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft RA deß Weggraß. Eggraß iſt kalt im andern Grad / oder wie andere woͤl⸗ Rzeucht zuſammen. Innerlicher Gebrauch. Alenns ſchreibt / daß diß Kraut eine ſonderliche aure (5 Krafft und Tugent habe allerley Fluͤß dep Leibs zu ſtil⸗ fen, vnd zu ſtopffen / dergleichen ſeyn Bauchfluͤß / rohte Ruhr Weiberfluͤſſe /Blutſpeyen / Wuͤrgen vnd Erbre⸗ chen deß Magens / Naſenbluten vnd andere dergleichen mehr: Darzu man das Kraut entweder in einem rohten ſauwren Wein /oder aber in einem Wegrichwaſſer fleden kan onnd der Krancken zu trincken geben. Etliche ſchreiben / daß die Bruͤhe / darinn Weggraß geſotten / getruncken / den Stein gewaltig außtreiben ſoll: Man kan aber Pappeln / Suͤßholtz vnd Peterlein darzu thun / vnd einen Tranck darauß machen. Wider den Bauchfluß kan man auch das Puluer gebrauchẽ / darzu man nimbt die Spec- Diarrhod. Abbar. Bolum arme. nam, vnnd Naterwurtz Puluer / ſolche Stuͤck mit einander vermiſcht / ſol man mit Roſenzucker einnemmen. Mit Waſſer vnd ein wenig Zucker oder Suͤßholtz geſotten / vnd darvon getruncken / loͤſcht alle innerliche Hitz deß Magens / der Leber / der Blaſen vnd der Nieren. | Das Kraut mie Wallwurg vnnd Braunellen in rohtem Wein geſotten / vnnd darvon getruncken / iſt gut wider das Blutſpeyen. 4 | [Ein Wunderancf: Nimme Weggraß / Sanickel vnnd Koͤhl / jedes ein Handt voll / trucks auß / vnnd vermiſch den Safft mie Holderbluͤtwaſſer: Dieſes getruncken / heylet allerhandt Wunpen.] Y fi Euffer- len im Anfang deß dritten Gradts / truͤcknet vnnd 834 D. Jacobi Th eodo Tabern⸗ montani / III. Wegtritt. E V. Klein fruchtbarer Wegtritt. Polygonum III. Polygonum minus polycarpum. NAT Ih u * — in anderthalb Pfundt Weineſſig / ſeygs durch / netze zwyfache Thuͤcher dareyn / leg ſie vber den Magen / Nabel / vnd hinden auff den Ruͤcken. Das Rranr klein zerſtoſſen / Pflaſtersweiß auff den Magen gelegt /nimpt deſſelben hefftig brennen: loͤſchet auch den hefftigen Brandt / vnd alle Entzuͤndung der Glieder. H Wegtritt in Wein geforten / vnnd indie Brühe ein wenig Honig gethan / ift ober die maß ein heylſame Artzeney fuͤr die Serigfeit und Derlesung der hiymlichen Orten Weibs vnnd IV. Beraweggraß— Manns;heyler die euſſerſte Schäden folcher Ort.) Polygonum IV. montanum. Von dem Weggraßſafft vnd feinem jn⸗ nerlichen Gebrauch. 8 On dem Safft ſchreibt Dioſcorides, daß derſelbige außgepreſt vnd getruncken / habe ein Art zu kuͤhlen / dick zu machen / vnd zuſammen zu ziehen: Derohalben ſey er gut wider das Blutſpeyen / wider das Brechen / wi⸗ der die Bauchfluͤß vnnd Choleram, wie auch wider Die Haͤrnwinde. Er meldet auch am ſelbigen Ort / daß er den Harn merck⸗ I lich außtreibe. Diefer Safft mit Wein getruncken / iſt gut wider der giffti⸗ gen Thier Biſſ | Ein Stundt vordeß Febers Ankunfft getruncken / vertreibt er daſſelbige / doch fol man ein gut Theil trincken / faſt zwey Be⸗ cherlein voll / wie Plinius meldet. ¶Dieſer Safft mit ſieben oder neun Pfefferförner getrun⸗ cken wann das Fieber kommen wil iſt aut wider dag viertaͤgige / ſoll aber im Abnemen deß Mons geſamlet werden. Der Safft ſoll den Weibern jhrer Blumen Reynigung foͤrdern.)] | | Diefer Safft mir Wein getruncken / iſt gut mider das troͤpff⸗ / * BR 6 lingent Harnen / vnd ſaͤubert die Blaſen Jvnd ſtillet derſelben Euſſerlicher Gebrauch | | un | x | Alenus tmelder/ daß das Kraut auf fey bie Wunden zu | E heylen / vnnd auch allerley Hitz zu loͤſchen / zerknit ſchet vnd K Euſſerlicher Gebrauch deß Saffts. vbergelegt. Ye ER i tvnd oͤl mit Burter vermiſcht / vnd De Hrant zerſtoſſen / mit friſcher Butter vermiſchet / vnd Eagrapfafft vnd Roſenoͤl mit Butter v auf die ‚ejehtvolfene Bruſt gelegt / heylet dieſelbige / vnnd ſtillet die Bruſt darmit beſtriechen / heylet die Geſchwaͤhr den Schmerzen vier Tag nacheinander auffgelegt.) derſelbigea. Das Kraus in ſawrem Wein oder Eifig geforten / vnd vber ICH Wider die obrige Fluͤß der Weiber fol man zeß den Magen geleat ſtllet das Würgen vnd Brechen / man fan lein in dieſem Safft netzen / vnnd vnderſticken / fo ſtillete auch ein wenig Wermuth darzu thun dieſelbige. hr m ei | i uͤcknet den Eyter ¶Wider das Würgen /Durchlauff vnd rohte Ruhr ein Ex⸗ Dieſer Safft in die Ohren gerröpffi t / trü paiment Macchioli ; Nımme Wegtritt wo Handt voll ſendz auß / vnd heylet die Schäden : [miltert auch den rn / u Be u 7,0 Na ui ehefho € in 9— When EN Bd fühlenNt rohakal rechen ch Mei har med derer fe — ma ont mir rt N Das Ander Buch’ von Kreutern. A end Wehet agen der Augen: Er heylet auch die Fiſteln / darinn geſpritzet. Fernelius lobet dieſen Safft hoch / daß er gut ſey das Blut zu ſtillen: in die Naſen gezogen / ſtillet das Blut derſelbigen: Iſt gut allem faulen Zahnfleiſch / darmit gewaſchen | Es wirdt auch nuͤtzlich angeſtriechen wider den Rohtlauff / Wudtfeuwer / vnd alle andere euſſerliche HIg. Von dem gediſtillierten Weggraͤßwaſſer / vnd ſei⸗ nem jnnerlichen Gebrauch. 8 On dem Weggras gegen dem Augſten / wann es in be⸗ ſter volllommener Bluͤt iſt / klein zerhackt / vnnd mit Wein ein wenig beſprenget / vñ etlich Tag an der Son⸗ nen wol erbeytzt/ wirdt ein nuͤtzlich Waſſer / diſtilliert.) B Es meldet Galenus, daß dieſes Kraut der fürnembſten Stůck eines ſey wider allerley Enyn uͤndungen / derowegen fein Waſſer auch ein groß Sob vberkommen wider alle jnnerliche und euſſerliche Hitz wo die ſelbige mir zu ſpuͤren iſt / es ſey an der Leber / dern Magen / der Mutter/deß Haͤupts / der Nieren / Blaſen oder an andern Gliedtmaſſen. Es hat auch diß Waſſer foſt alle Eygenſchafft wieder Safft / dann wenn man vier oder fuͤnff Loth ſchwehr jederzeit darvon warmb trincket / ſo ſtopfft es den Bauchfluß. ¶ Syn der rohten o⸗ der weiſſen Ruhr / ſolcher maß eingeben dienet denen / ſo mit dem drittaͤgigen vnd viertaͤgigen Feber beladen ſind / ſo ſie es nemen / ehe fie das Wehe anſtoſſet.) Wenn jemandt ein ſtarcke Purgation herte eingenommen’ darvon er zu matt wuͤrde / ſoll er von dieſem Waſſer trincken ſo ſtopfft ſich der Stuelgang. c Es hat auch diß Waſſer ein Krafft den Stein Sandt / Grieß vnd Harn mit Gewalt zu treiben: Reiniget die Nieren vnnd die Blaſe. Damit aber diß Waſſer deſto kraͤfftiger ſey / pflegt man vom zerſtoſſenen Samen faſt reyn gepuͤluert / auff in Quentlin einzugeben / mit drey oder vier Loth deß gediſtillierten Warfers-] Dargegen getruncken / von den Weibern / ſo jhre menfes zu viel haben /topfft es dieſelbige. L Das Waſſer dienet wider die Wuͤrme der jungen vnnd al⸗ gen Leuten. Euſſenlicher Gebrauch deß | Waſſers. — wirdt diß Waſſer euſſerlich gebraucht / allerley Hitz Ddarmit zu loͤſchen Thuͤchlein darinn genetzt vnd vber⸗ — OS gelegt: Doc follman ſich auch wol darmit fuͤrſehen / da⸗ mit man die Hitz nicht zu vngelegener Zeit hinderſchlage / ſonſt wirdt es mehr Schaden dann Nutzen bringen. Es wehret auch diß Waſſer allen boͤſen Zufaͤllen der hitzigen Wunden pndalten Schäden. Mit leinen Thüchlein ober die ſchwartzen Blattern geſchla⸗ gen / heylet dieſelbige. 2 R 35 Thannenmäbel. Polygonum faınina. ; — Mm VA — > N22 NZ W; F Se WG N 2 v4 Sy . 9 — NZ AH F < N TUE ⸗ — — Ne — ⸗ — — Von den Nahmen. del: Griechiſch Polygonon thely. Lateiniſch Poly- gonon foemina vnd Sanguinalis femina, [ Duy⸗ ſent Knoop Wijfken. ] Von der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft deß Thannenwaͤdels. Dem fehreibe » daß dig Kraut auch ein Kraffe I IR Ener wirdt auch genennt Fein Katzenwaͤ⸗ habe ‚damit es zuſammen zeucht / vnd kaͤltet / vnnd fey zu gllen Gebrechen gut / wie auch das Weggraß Maͤnn⸗ lein / aber nicht fo kraͤfftig. Das CXIII. Gapitel, Von klein Wegtritt. Es wirdt auch diß Waſſer wol gebraucht zu dem fanlen Zan⸗ fleiſch / wenn man ſie fleiſſig darmit außwaͤſchet: Loͤſchet auch die His vnd Hitzblaͤtterlein darinn / befeſtiget auch die Biller vnnd Zaͤhne. | Das CX IL Kapitel, Dom Thannenwaͤdel. > Ih ander Geſchlecht deß Weg: graß / wirdt von Diolcor. genennt Po- Iygonon fœmina, vnd beſchreibt es lib. N) 4.cap.5.dafes ein kleines zartes Stäud- 77,83 lein ſey / mit einem eingigen Stengel / wie > das zarhte Rietrohr / mit vielen Gleychen ten / darauß rings vmbher Blaͤtter wachſen / den Kyndannen ⸗ blättern ähnlich. Seine Wur tzein ſchreibt er / haben feinen Brauch in der Artzeney. NE; 2 ineinander geſtochen wie die Tromme- RE "efer Pleine Wegtritt iſt eintraufchs \ che Staͤudtlein wächft nicht vber Span⸗ SO nen hoch / hat ein rundes weiſſes duͤnnes Wuͤrtzlein / darauf ſchwancke Aeſtlein —* Sg fommen mit viel Gewaͤrblein wie dag XA Weggraß / die Blaͤttlein fein ſpitzig / und aͤ⸗ f.senfarvig obenan den Stenglein erſcheinen feine gruͤnfarbe geftriernbte Bluͤmlein vnd Same wie Hirſen. KMan ſindet es gemeinglich in den Ruͤbenaͤckern. Von den Namen. gi Wegtritt wirdt auch Knaubell Knawel ) genennt / dateiniſch Polygonum minus. [ Engiliſch Knor WROgrAlfe: } > Dy A Don ? — 636 D. Jacobi Theodor Tabernmontani/ A e Klein Wegtritt. F | I. Meer Wegtritt. Polygonum iiuus alterum, / | Pol ygonun marinum I]. ! iv - NA ATaR 13 REN 1 3078 t)d y 5% we SEA * 9 — —v TRUG AR — — NV | N IST GE SE AND ES N Ye FF B c — — H Von der Natur/Krafft vnd Eygenſchafft 11. Meerweggraß. dieſes kleinen Wegtritts. Polygonummasinum IL. wie der groffe Wegtritt oder Weagraß / darvon im vor hergehenden Capitel vermelder iſt / nnerlich und euſſer⸗ lich gebraucht. Er loͤſchet alle Hitz / ſtopffet die Bauch⸗ flüſſe / die rohte Ruhr / die Mutterfluͤß / as Naſenbluten vnd der⸗ gleichen / treibt auch den Stein / Sandt vnnd Harn / wie das groſſe Weggraß: Es mage auch eins fuͤr das ander gebrauchet werden: [SE wunderbarlich in der Harnwinde vnnd troͤpffli⸗ „> S% der kleine Wegtritt alle Krafft vnd Enaenfchaffe ehem harnen Dr Das CXIV. Gapitel. Don Meer Wegtritt. | ROSE Swerdinsch zwey Geſchlecht deß Weg⸗ ED graß fürgeftelter fo Meer Wegtritt genennt wer⸗ MISE den. 1. Dascrftefihreist C-Clutius wachſt vnderweilen eines Manns hoch : Hat ein harte ann holtzechte Wurtzel / auß welcher ein dicker Sten- gel waͤchſt / faſt wie eines Menſchen Arm / mit ſchwartzlechten langen Aeſten / an welchen viel duͤnne Zweyglein ſtehen / eines Schuhes laug / mit vielen Gleychen / wie anı Roſſſſchwantz / oh⸗ ne Blaͤtter / vnd eines zuſammenziehen den Seſchmacks: Vmb die Gleyche hervmb wachſen viel kleine / hleyche moßechte Bluͤm⸗ lein / welche gantz getrungen zuſammen ſtehen: Nach welchen ein Erohtlechte Frucht koͤmpt / voll Saffts / vnd ines ſawrlechten Ge⸗ K ſchmacks / in welcher ein oder zwey Koͤrnlein erſunden werden wie Herſen / außwendig ſchwartz / jnwendig aber weiß. II. Das ander Geſchlecht iſt dem erſten gang vnnd gar gleich / allein / wie Clu ſius ſchreibet / daß es kleiner iſt / Aadert auff der Erden hervmb / iſt auch ohn Blaͤtter: An Geſchinack / Blur | 2 : men vnnd Frucht dem erftengleih: Sie wachfen am Meer: | Bon den Nahmen. Bien im Majo. | | Fer Wegtritt / oder See Weggraß heyſt Sareinifch ¶Dieſes wirdt im vorgehenden 66. Capitel fuͤr Meertrau⸗ Polygonum marinum oder Cocciferum , item ben gefest. | = ))V ua marina. | ” P} ? ' Don / Das Ander Buch von Kräutern. Von der Nalur / Rrafftond Eygenſchafft deß Meer Wegtritts. S meldet C. Cluſius, daß dieſe Polygona marina ei» ner ſtarcken zuſammenziehenden Natur ſeyen / derowe⸗ OO gen fie auch ein Krafft Haben gu incraffieren /gleich wie Von den Namen. Iß Kraut ſo ein Milten Geſchlecht iſt / wirdt Grie⸗ chiſch genandt BAVoν aypsor,0det worvd Tropen, wie es Anguillara nennet. Lateiniſch Blitum ſylueſtre, Teutſch wilde Meyer / wildt Traubenkraut. Englfch vvilde Orach. Welſch Biedonic. Spaniſch bredos ſaluages Fran⸗ das gemeine Weggraß / darfuͤr fie auch koͤnnen gebrau⸗ chet werden. tzoͤſiſch Blete ſauuage. Das CXV. Kapitel, Von der Natur vnd Eygenſchafft. | 1 Iß Kraut wirdt etwan mit andern Kochkraͤutern in J Von Fiſchmeldten. der Kuͤchen zur Speiß gebraucht. Es ſchreibt Cal- J B Fiſchmeldten. I fanusBaffus , daß mit dieſem viel Fiſch sefangen 1 Polyfpermons werden: welches dann auch Anguillara beſtaͤttiget / | J vnd von Lobelio, wie auch Camerario angezogen wirdt.) Das CXVI. Kapitel, ı Ron Harnfrauf: | | Harnkraut. Herniaria. ; / | | u 1% F \ 5 S hat der Author allhier ein Kraut abs ⸗ mahlen laſſen / ſo er Polyfpermon nennet / welches / 1 8 9 der Erden weyt auf: Hat ein geringes Wuͤrtzlein / mit welchen es in der Erden ſtecket / auß demſelbi⸗ | 5 tie mich beduͤnckt / nichts anders iſt / alsdag Li- gen erfpriejfen viel ſchwancke / ſchmale Reyßlein / — — gr) thofpermon re ‚ oder Tragi, außge-wæelche ſich hin und wider auff der Erden außſpreyten / von vielen ; 4 nommen / daß es vielmehr Samen traͤgt / daheres Gleychen/vnd mie vielen zarten fleinen [ Sinfen Blaͤttlein beſe⸗ J auch ohn zweiffel feinen Dramen vberkommen hat / und deßwe⸗ gen holyſpermon vorm Authote genennt worden. Es iſt mir das gantze Gewaͤchs vnbekandt / finde auch nichts bey andern darvon: Seine Blaͤtter vergleichen ſich faſt mit den Blaͤttern deß Meerhirſenkrauts / wie auch feine Wurtzel: So traͤgt es auch einen gleichen Samen / wie an der Figur zu ſehen iſt / kan derwe⸗ gen wol ein ſpecies deß Lithoſpermi genennt werden / dieweil tzet / wie am Welſchen Quendel / allein daß fie kleiner vnnd gerin⸗ —9— ger ſeyn: An den Reyßlein waͤchſt vnderſchiedlich ein gar kleines Saͤmlein / welches gleich als gedrungen zuſammen ſtehet / vnnd gar in groſſer Menge: wie der Samen an den kleinen Miſtmil⸗ ten:)] Es waͤchſt an den truckenen / duͤrren vnd ſandtechten / [et- wan auch auff feuchten Orten [nahe bey den Waſſerbaͤchen:] Wirdt im Junio vnd Julio ſunden. — A ; (2 R es auch etwas mit dem Nameneinerifft. Seine Natur on Tu⸗ | ’ gende iſt mir vnbekandt / derwegen auch nichts darvon kan ver⸗ Von den Nahmen. 9 meldt werden: Da eg aber ein Art were deß Lithoſpermi, koͤndte E eg zu den Nieren vnd Blaſen gebraucht werden. treiben ſoll. Lateiniſch Herniaria, ille⸗ Diß Kraut / ſ allhie Polyipermon genenut wirdt / verglei⸗ — * DE En Arnkraut wirdt alfogenennt / dieweil eg den Harn mie 4 K 5 * N X g/ ana, [das iſt / Tauſentkoͤrner] von wegen feines vielen I cher fich mit Blättern, Stengeln vnd Wurtzein der zamen Ba⸗ Samene. Frantzoͤſiſch Bontoner. [ Niderlaͤndiſch Du | Er, fitgen.(wierecht von Hieronymo T rago gemeldet wirdt / dr es ſent graen. Engliſch Ruplure vvoort. On Eee ” — vnder die Meldten geſetzt hat: ) aber — g ap micht * 44 9 groͤſſer dann Hirſenkoͤrnlein / zu geelgrůn geſchickt: Der amen der Natur / Kra iſt ſchwartz / ſchoͤn glitzendt / nit groͤſſer dann deß Burgels: wie ein Von 8 rat ond Eogenfchafft J Trauben zuſamen geſetzt: Die Wurgelift ſchlecht vnd weiß. N Es waͤchſt bey vns zu zeiten auff den Miſthauffen vor den 0 S meldet Dodonæus daß das Harnkraut ein ſonderli⸗ 2 (ul Gärten: habs auch an fandtechten Orten gefunden bey vns an 8 Krafft Habe gu truͤcknen / und ſagt darbey / daß es den J u im der Weiſſenbruͤck neben dem Waſſer. jenigen gut ſey / welche im Leib zerbrochen ſeyen / dann J [ i —4 es hey⸗ J 538 Aegheyle die Bruͤch / ſs man Enterocelas nennet/herelich woll das F Kraut gepuͤluert) mit Wein getruncken / ſeyen auch viel Perſo⸗ nen dardurch widervmb vom Bruch erledigt worden. Dieſes Krauts Puluer mit Wein getruncken / ſoll den Harn mit groſſer Gewalt treiben / den Stein in den Nieren zerbrechen vnd außfuͤhren. | | [ Dit Honigwaſſer geforten und eingenommen’ treibt nicht allein den Stein/fondern auch andere Berfamlung / als zähen Schleym / Magengallen / vñ andere Gewaͤſſer / den Wafferfüch, tigen faſt dienlich: ſoll auch dem Gifft widerſtehen.] ch halte diß Kraͤutlein fuͤr die Herniariam Holleri jwel⸗ che ſo hoch von jhm geruͤhmet wirdt / daß ſie den Stein zertreibe. [DIE Kraut gedoͤrret vnd gepuͤluert / hernach in de Wunden vnd offen Schäden der Roß vnd Rindtviehes geſtraͤuwet / tͤdtet 7, die Maden / ſo darinn gewachſen vnd fordert zur Heyiung Von dem Safft. a Er Saft darvon außgepreſt / vnd neun Tag einan⸗ der nach eingenommen / iſt ein Experiment wider die Bruͤch: Zermahlet auch den Dierenfkein; Wirdt auch enfferlich Pflaſtersweiß vbergelegt: Stiller als lerhandt Blurlüß:ond fol dem Gifft widerfichen innerlich vnd cruſſerlich gebrauche. Von dem gebrandten Waffen. N DE dieſem Kraut / wamn es am vollkoͤm̃ lichſten iſt / ein Waſſer gezogen / daſſelbig acht Tag einander nach ge⸗ truncken / oͤffnet die Verſtopffung der Leber / vertreibt die Gelbſucht / reyniget die Nieren / befuͤrdert den Stein, c Sandt /Harn. Das CXVII. CGapitel. Glaux marina minor. a: RR 19 3 NZ Q —* —WB— Tg AP = AD Ne: „ I3 7 = J Ale N . Se, (OD 1 € gi N ' Di a 2 M NR v h) Y E > M ft ni ie r S —— — ar 39 SP Rräurfein beſchreibet Lobelius kuͤrtz J lichrdaß es kleine Bluͤmlein habe wie die Naͤglein IA Blumen oder Graßblumen / in Purpurbraunen OR" Hülßlein / welche zwiſchen den Blättern herfuͤr wachſen / welche Blaͤtter ſich den Einfenblärtern er- was vergleichen / außggenommen daß ſie dicker ſeyen. Die Wur⸗ tzel/ ſchreibt errift ſchmal vnnd zaſicht/ auß welcher viel Stengel wachſen / faſt anderthalb Handt hoch / den Portulacenſtengeln etwas gleich / auß welchen etliche auff der Erden hervmb wach⸗ fenverliche aber ſtehen auffrecht. Er meldet / daß man es in See landt und Engellandt am Meer finde. Wirdt genennt Glaux marina minor, zum idt anderer Geſchlechter / ſo etwasgröffer machfen. Vnderſchede H D. Jacobi Theodori Tabernzinontanı, / [ Niderländifh Cluyn Zee Melckeruyt. Engliſch Black Saltvvoort. | : Worzu man aber dieſes Kraͤutlein gebrauchen koͤndte / wirdt von Lobelio garnicht vermeldet. Das CXVIII. Gapitel. Don frembdt Bintzenkraut. Frembdt Bintzenkraut. luncaria Cluſij. ee Al AR — \\ FT NUN EAN? RER BEN #2 * () N \ ” —JV / % * a = ı& RE OS wirde diß Kraͤutlein gar kuͤrtzlich auch 7:8 von C.Clufio lib.2.obferuat.Hifpan. cap. I0t, Nſe / welches auch feinen Namẽ habe von der Form vnd Geſtalt feiner Stengel’ welche ſich den Bin⸗ gen vergleichen. Hat gar ein duͤnnes weiſſes Wuͤrtzlein / auf welchen fein bintzechter Stengel wachſe mit vielen Gleychen / | 2 beſchrieben / daß es gar ein bintzechtes Kraͤutlein Re) I augdenen andere ſchmale Zweyglein kommen / mit viel Bläe tern beſetzet / den Leinblaͤttern gleich / an den Zweyglein kommen herfuͤr viel weiſſe Bluͤmlein / nach welchen cin Fleiner ſchwartzer Same folget. Das gantze Gewaͤchs iſt etwas rauh / doch eines ſuͤſſen Geſchmacks. | Es waͤchſt an ſendtechten Orten / vnd blůet im Julio. Von den Namen. Rembdt Bintzenkraut wird Sateinifch genennt Iunca- % ria Salmanticenlis. Don feiner Natur vnd Eygenſchafft iſt nichts ver⸗ meldet / dann es noch in feinen Brauch kommen iſt. Das CXIX. Gapitel. Von Kali. FAtthiolus ſchreibet / daß das Kali an —4 dem Vfer deß Meers wachſe / vnd ſo es erſtlich a Do außder Erden herfuͤr komme / gewinne es lang⸗ ID) h echte vnnd runde Blätter / faſt wie die kleine Haußwurtz darnach wachſe es fuͤrter / vnd trette in einen tnodichten Stengel einer Spannen hoch: Auß den Ge⸗ werben ſtoſſe es feyſte vnd dicke Blaͤtter/ inwendig hol / vnden breyt / | Sn —— — — — lich ud Cap. Ih Kriut ida for den Si ein! 6 vicl M nom ſchwam Be ‚is, int anc- Das Ander Buch / von Kreutern. 559 A breyt / oben ſpitzig Wenn es außgewachſen hat / gewinne es oben F am Giepffel viel kleine / rohte / důͤnne Biaͤtter / darauß fleinerun de Knoͤpfflein entſpringen / mir kleinem Samen: Die Sten⸗ fo feyſt vnnd roth / das ganze Gewächs am Geſchmack geſaltzen. Mit welcher Beſchreibung diß Gewaͤchs faſt vbereinkoͤmpt / wie auch Dodonæas hiervon ſchreibt / daß es mit runden aͤſtech⸗ ten Stengeln auffwachſe / einer Ehlen hoch / mit vielen Gewer⸗ ben oder Gleychen welche mit der Zeit roth werden / die Wurtzel ſey gar faſelecht / vnd der außgepreſte Safft eines charpffen ge⸗ ſaltzenen Geſchmacks. Es werdendiefes Geſchlechts noch andere mehr funden / dar⸗ von man leſen fan bey Matthiolo vnd Dodonæo in hiſtotia ſtirpium pempt. lib.3.cap.30. Es waͤchſt wie bemeldte Authores ſchreiben am Meer / nem⸗ z lich an den Dfern [bey Venedig vnd Mompelier.)] G Kali Geniculatum. — Y . 1 J m 6 2 v A) »\ 1% N P a: & : N Y N, RW — G D z Non den Samen. Kali geniculatum, wegen feiner Gemwerben:son Do- donzo Salicornia. [Arabiſch Vhen. Engliſch Glaffevvoort oder Salevvoort.] | il Von der Natur / Krafft und Eygenſchafft deß Kali. Meergewaͤchs oder Meerkraͤutlein wirdt genennt — & fohreiben Matthiolus vnnd Dodonæus, daß das Kali hitziger vnd truckner Natur ſey: Vnnd ſeine Ae⸗ OS ſchen duß bereytet / ſey heiß vnnd trucken im vierdten GSrad / vnd einer brennenden Natur:Der Safft iſt gar E ſcharpff und geſaltzen. Innerlicher Gebrauch. S meldet Dodonæus, daß diß Kraut dem Leib ſchaͤdt ⸗ lich ſey / daun wenn man ein wenig darvon einneme / fo SDnebe es nicht allein den Harn / ſondern auch die menfes mit groffer Gewalt / alſo daß es auch die todte vnd leben⸗ dige Frucht auß Mutterleib werffe. Es wirdt dig Kraut den Wafferfüchtigen gereycht / das vbri⸗ ge Gewaͤſſer auß dem Leib zuführen. Euſſerlicher Gebrauch: ur S wirdt diß Kraut zu Aeſchen gebrandt 7 welche man —— in den Glaßhuͤttenl mit zerſtoſſenen Steinen das Glaß damit zu laͤutern vnd durchſichtig zu machen: Es wirdt auch das Saltz oder Sal alkali darvon gemacht. Etliche deut / da es waͤchſet machen ein Laug auf der Aſchen / thun Oel darzu / vnd machen Seyffen darauß / die Kleyder dar⸗ mit zu reynigen. . Dodonzus meldet / daß man mit dem Rauch dieſes Krauts die Schlangen und Vngezieffer vertreibe: Das CXX. Capitel. Von Erdtkieffer. I. Erdtkieffer. Coris. I, a IN EV y De NDR Rp W Si WW / UZ al R * A I IN) AU SUN | — 6 Rdrfieffer/Öriechifch vnd SateinifehCo- eis genennt / iſt zweyerley. J. Das erfte befchreibee D ofc.lib.3.165 daß es ein ſtaudtlechtes Kraͤutlein LE) fern und habe Blaͤtter der Heyden ähnlich / außge⸗ nommen ·daß fie kleiner vnd feyſter ſind / wachſe ci» ner Spannen lang / eines ſuͤſſen vnnd lieblichen Geſchmacks / ſcharpff vnd wolriechend. Hat ein ſteiffe ſchwartzrohte Wurtzel / welche ziemlich lang iſt / auß welcher ſtracke/ runde / holtzlechte vnd rohtlechte Stengel wachſen / an welchen gelbe Blumen herfuͤr kommen / wie am S. Johañskraut / nach welchen kleine Schoͤtt⸗ lein erfolgen / mit ſchwartem Samen. · II. Das ander Geſchlecht Coris Monſpelliaca genennt / hat ein dicke Wurtzel / einer Handt lang / außwendig rothlecht / auf welcher viel ſtarcke runde / purpurbraune Stengel wachſen / einer Spannen hoch / an welchen viel dicke vnd feyſte Blaͤttet ſte⸗ hen / wie an der groſſen Heyde / deren ein Theil ordentlich / ein Theil auch ohne Ordnung geſetzt ſeyn: Das oberſte Theil der Stern gel ſcheinet wie ein dicke Aeher / von vielen zuſammen geſetzten Huͤlßlein / je mir fuͤnff Kerfflein zerſpalten / vnd fo viel ſchwartzen Flecklein angeſtriechen: Auß welchen ſehr ſchoͤne blauwe oder purpurblawe Blume mit vier Blaͤttlein herfuͤr ſchlieffen welche auch etwas zerſpalten ſeyn / auß welchen die zwey oberſte awa⸗ groͤſſer ſeyn / dann die andere. Nach den Blumen findet man ei⸗ nen runden (hmwargen Samen . Von 40 A Don diefem Geſchlecht fehreibt Cluſius, daß es am Meer F [omb Mompelier in Franckreich hab ichs viel gefunden:] wach⸗ ſe vnd bluͤhe im Majo. II: Erdtkieffer von Mompelier. Coris Monſpelliaca. SEIN EIN KEN RN! —— — — — —— EIN De Dir 2.22, Se DEN = FR SZ I \ * — ⁊ N & % — — —— INT N) NM 0 —— — > U RL yz 4 — IN —* U) DR, N) DRS —88 1A ut ui 7 —3* * 8 J — X NAAR" \ ib N DZ Up G * — 3 /k Von den Samen. Rdotkieffer wirdt Griechiſch und Lateiniſch genennt Co · € SS s,daslente Geſchlecht heiſt Coris Monipelliaca. Von der Natur /Krafft vnd Eygenſchafft dep Erdtkieffers. EXJeweil das Kraut eines ſuͤſſen / doch ſcharpffen Ge⸗ ſchmacks iſt / wirdt es fuͤr warmb vnnd trůcken ge⸗ achte. 2 | Innerlicher Gebrauch. Tofcorides ſchreibt an bemeldtem Dre vs diefem Kraut / dag der Same mit Wein getruncken / den Harn vnnd Die vergtandene Weiberzeiten forttreibe. D 94 gleiche weiß gebraucht / fey er gut wider die Spinnen tich ·⸗· fü . Er meldet auch 7 daß der Same gut ſey wider die Schmer» I gen vnd Wehethumb der Hüfte / wider den Krampff / vnd das Erſtarren deß Halſes / darvon der Hals hinder-fich gezogen dt. —* | wird: i Eufferlicher Gebrauch. j Er Same mir Oel vermiſcht / iſt gut wider den 8 FA Rrampffidarvon der Hals ſtarrig wirdt. Be) Sollaudh aut feyn wider das Schaudern der Fe M Ger mit Pfeffer angeſtriechen / wie C- Clulius auß Dioſcoride anʒeiget. | | Das CXXI. Kapitel Don Steinbrech- Teinbrech iſt zweyerley: J Das erſte Ge ſchlecht /ſo weiſſer Steinbrech genennt wirdt / hat VI rLunde Blaͤtter /welche ein wenig zerkerfft ſeyn / an · nſehen wie die Blaͤtter an der Guͤndelreben / auß ⸗ genommen / daß ſie etwas feyſter vnd linder ſeyn / legen gemeing⸗ lich auff der Erden außgebreytet / etliche wachſen auch am Sten⸗ gel / aber ſehr wenig: Auß der Wurtzel waͤchſt ein runder / haͤrichter / bintzechter Stengel / einer Elen hoch / ſo wenig Nebenzweig har] mit drey oder vier Blaͤttlein beſetzet / an welches Biepffel viel weiſ⸗ fer Bluͤmlein ankoumen / beynahe den weiſſen Violen gleich / 4 © Di } at bitter Geſchmack an diefem Kraͤutlein gibt zu vers D. Jacobi Theodort Tabern⸗ montani / ni: welche ohn Samen verfallen. ¶ Den Blumen folget ein zwey⸗ hoͤrnet Huͤlß ein in welchen kleiner Samen wie Staub ver⸗ DR ſchloſſen / welcher ſcheinet onfruchtbar zu ſeyn: Seine Wur⸗ zeln / welche etliche für den Samen halten / ſeyn anzuſehen wie | ein Eyerſtock in einer Haͤnnen / dann eben auff gleiche weiß han⸗ gen auchdierunde leibfarbe Blümlein an einander / faſt wie Co⸗ rianderförnerreineg fehr bittern Geſchmacks: ¶Vnd ſo man fie verfegt / mwächft von einem jeden Körnlein ein befonder Stöckkiin. ] | I. Weiſſer Steinbrech. Saxifraga alba. | | s >, = hy TE Pi * 7 11. Dasander Gefehkcht wirdt bey dem Matthiolo he ſchrieben / daß esauff harten Steinen vnd Felſen wachſe / auß en⸗ gen Ritzen: Die Blaͤtter vergleichen ſich faſt dem Fenchel oder Dillen /wie auch der Stengel / ohn allein dag er kleiner vnnd ger ringer iſt / oben trägt er dünne Dolden / darinn der Same liegt. Die Wurtzel iſt zertheilet an Geſchmack der wilden Dafkiney gleich / doch etwas fchärpffer. [HL Das dritte Geſchlecht / fo für das ander bey dem Matthiolo beſchrieben iſt / hat ein ſchlechte Wurtzel / auß welcher Stengel wachſen / ſo vber Spannen hoch in etlich Nebenaͤſtlein getheilet / welche mit langlechten vnnd ſchmahlen Blaͤttern be⸗ kleydet ſindt: Die Blumen iſt purpurfarb / eines ziemlichen Geruchs. Sie werden an duͤrren / rauhen vnd ſteinechten Orten / auch auff den Felſen funden. Bluͤen im Majo. Von den Namen. Teinbrech wirdt Sateinifch Saxifraga. Welſch Sapt- Fagia. Boͤhmiſch Lomikamen genennt. Niderlaͤn⸗ diſch Steenbreke. Engliſch vnnd Frannoͤſiſch Saxiſrage.] Von der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft deß Steinbrechs. ſtehen / daß es warmer vnd truckner Natur ſey / faſt im Odritten Gradt. | Inner⸗ utthioloh vchceuße ee ner oda rSameh⸗ den Daft ander ek auge 7 Neben Siem gli Oman ud EI = | kun NE um —* a MH Das ander Buch A IE Welſcher Steinbrech. * Saxifragaaltera {ea 1 I. Matthioli. G N — N Innerlicher Gebrauch deß weiffen Steinbrechs. 3? wirdt der Steinbrech für ein Principal gehalten wis derden Grieß Sande und Stein in Nieren vnd Bla⸗ Ofen ı daher eranch feinen Namen haben fol/ daß er für andern Kräutern den Stein zerbreche und außtreibe. Mer mir den Stein beladen iſt der neme Steinbrech / Erdt⸗ beerkraut / Tag vnd Nacht / oder S. Peterskraut / vnd Brunn- kreſſen jedes gleich viel / ſiede ſie in Wein biß der dritte Theil ver- zehret iſt darnach ſeyhe er die vberige Bruͤhe durch / thue darzu den Syrupum de duabus vel quinque radic.nach feinem Gefal⸗ D len / vnd trinck darvon: Man kan auch ein wenig Fenchelſamen darzu nemmen. Es wirdt auch der Same ſehr gebraucht wider den Stein: Als:nimme Steinbrechſamen / vnnd den Samen von Meer⸗ hirſch / jedes j Quent Kuͤrbs / Melonen Cucumern vnnd Erde, aͤpffelſamen gefchälerjedes ij. Scrupel / Lattichſamen ij. Scru⸗ pel / Trochiſe. von Juͤdenkirſchen anderthalb Quent. Suͤßholtz ij. Scrupel / Zucker i. Loth / auß welchen Stücken man cin Puluer machen ſoll / vnd darvon eſſen. Deßgleichen wirdt auch diß nachfolgende Puluer gelobt: Nim̃ Steinbrechſamen / Meerhirſchen Aniß / Fenchel Peterſil⸗ gen / vnd außgeſchaͤlfften Melonenſamen / jedes j. Quent. Juͤ⸗ denkirſchen / roth Steinbrech / Schwam̃ ſtein on Juͤdenſtein jedes j.· Scrupel / Zimmetroͤhrlein / bereyten Coriander rohten Saͤndel | jedes anderthalb doth / Naͤglein / Galganth jedes iij Quent. weiſ⸗ K E fen Zucker ij · Bng/darauß- macht man ein Puluer / vnnd nimpt je ein Quentlein darvon / welches er mit Pappeln oder Stein⸗ brechwaſſer ſoll eintrincken. Es iſt auch das Kraut ¶mit ſeiner Wurtzel ] fuͤr ſich ſelbſt ſtarck gnug in Wein geſotten / vnd darüber getruncken / treibt den Harn / reyniget die Nieren vnd Blaſen. ¶BGleiche Wirckung haben auch die rohte Koͤrnlein an der Wurgel: Zu Puluer geſtoſſen / eines halben Loths ſchwehr in ei⸗ nem Trunck Wein oder Ziferbrühe warmb eingenommen. Das Puluer in einem weychen En geffen/benimpt die Harn⸗ / von Kraͤuter. 541] F III. Steinbrech. Saxifraga I), Matthioli. finde onnd falten Seych: ] Vertreibet auch die Harnwinde / vnd zertheilet den Schleym in den Dieren. —V Fuchfiusmelder / daß der Steinbrech auch die Menſes fort⸗ treibe / vnd zertheile den groben Schleyminder Bruſt. [Dre geſotten Brühe ſoll auch in Fiebern nüstich ſeyn / vnd das Auffſtoſſen oder Kluxen deß Magensnemen.] Euſſerlicher Gebrauch. Ann! gar nicht eufferlich gebraucht / ohn al⸗ lein daß man Wannenbadt darmit zurichter/für die jenige / welche mit dem Stein beſchweret feyn: Als dag man neme diefer Steinbrech / Chamillẽkraut / S. Pe⸗ terskraut / Haſenpappeln / Eibiſch vnd Leinſamen / jedes ein gut Theilfiede die in einem groſſen Keſſel vol Waſſer / vnd ſetze dar⸗ nach den Krancken darinn. Bon Steinbrechwaſſer vnnd feinem ju⸗ nerlichen Gebrauch. Seren im Majo ſoll man das Kraut T mit gantzer Subftang ] ſammlen / vnnd ein Waſſer darauf diftillieren- Diefes Waſſer iſt zu allen oberzehlten Gebreften fehr gut / vnnd auch lieblicher zu gebrauchen / alg dag gekochte Waſſer / oder Puluer darvon Es bricht den Stein / macht harnen / reyniget die Nieren vnd Blaſen / vertreibt die Harn— winde / vnnd fuͤhret auch den Schleym auß / je vier oder fuͤnff göffel voll | oder jedes mal auff vier Loth darvon getruncken / vnd ſonderlich nach gehaltenem Wannenbadt. | Doch achte ich für gut / daß man das MWaffer jederzeit mit ei⸗ nem Syrup vermiſche / als mit dem Syrupo de duabus ra- dicibus, de adianto vnnd dergleichen / da man aber ſol ⸗ he Syrup nicht beyhanden hat / ſoll man ein wenig Zucker dar | zu thun. \ 38 Don — — — — i 542 A Il DE dern Steinbrech fan man auch ein Syrup mit an⸗ BB: iX c | 6 hat die Krafft deß weiſſen Steinbrechs / in⸗ Von Steinbrechſyrup. dern Kraͤutern bereyten zu oberzehlten Gebrechen auch faſt dienſtlich. Nimme Sparglen / Ruſcken / Graßwurtz jedes iij. Vntz / Steinbrech ij. Haͤndt voll / Hirß zungen / Cretz marinæ, Frauwenhaar Kraut / Waſſernuͤß / Bruñikreß / Blbinell vnd Garben jedes ein Handt volbrohte Erbiß ij Vnt / Meerʒwiebeleſſig j. Vntz / weiſſen Zucker Honig jedes vj. Vnt/ darauß ſiede man einen gelaͤuterten Syrup: Vnd ſo man das Waſſer neme darinnen zuvor Peterleinwurtz vnd Hauwhechel ingeſotten weren / ſo gebe es den Syrup deſto kraͤfftiger. Dieſes Syrupgiij.oder iiij Sorh mit Hauwhechelwaſſer oder dergleichen Waſſer eingenommen / treibt den Stein / Sandt vnd Harn auß. # Bon SteinbrechIßein. M Herbft kan man auch einen Wein auß dem duͤrren Kraut vnd Wurtzeln machen / auff gleiche weiß wie bey dem Wermuthwein iſt gelehret worden / vnd da mann ein Theil S-Petersfraut vnd Haſelwurtz darzu neme / wuͤrde der Wein deſto kraͤfftiger. Diefes Weins ſollen ſich die jenige fleiſſig gebrauchen / fo it dem Stein beſchwehret ſeyn / dann er vertreibt nicht allein cm Stein fondern verhuͤtet auch / daß feiner mehr wachſe oder zuneme / dann er verzehret den Schleym / dardurch der Stein vervrſacht wirdt. | Diener auch wol wider die Harnwinde / vnnd hilfft denen / ſo mit Noth harnen. [Gebrauch deß andern vnd dritten Steinbrechs. ſonderheit aber dienet es auch wider die Gelbſucht / an⸗ fangende Waſſerſucht / verſtandene Weiberzeit / lang⸗ wierig Hauptwehe / fo von Schleym vnd Kaͤlte vervr⸗ ſachet wirdt. ah Der Safft der Blaͤttern in die Augen getropffe / nimpt die weiſſe Flecken’ Wuͤlckle oder Anfang deß Starns I und thuts Fräfftiger dann der Fenchelſamen. Das dritte fuͤrdert auch den Harn / den Grieß vñ den Stein.) Das CXXII. Gapitel. Guͤlden Miltzkraut. Chryſoſplenion: velSaxifraga aurea. Bm weiſſen Steinbrech wirdt auch diß Kraͤutlein geſetzt / weil es jhme mit Geſtait der Blaͤtter ſehr gleich iſt / die da runde ſindt / vnd am Randt etwas außgeſchnitten / doch etwas dicker vnnd ſchwartzgruͤner. Es har ein zarte Wurtzel / D. Jacobi Theodori Tabernxmontani / k mit langen haͤrechten Aederlein: Darauß hin vnd her viel Sten⸗ gelein wachſen / in deren Hoͤhe goldtgelbe Bluͤmlein geſehen werden: [mit grünen Blaͤttlein verbremet.] dag nachfolgende Saͤmlein iſt klein / rundt / vnd roͤhtlicht. Es bluͤet im Merk und Majo an feuchten ſteinechten Orten [in Teutſchlandt Jin En gellandt vnd Italia. Iſt am Geſchmack dem braunen Leber⸗ kraut gleich: Daher etliche vermeynen / daß es auch ebenmaͤſſige Krafft und Wirckung habe / vnd zu den Verſtopffungen der K⸗ ber vnd deß Milgesdiene. [ Hepaticamauream das iſt / guͤl⸗ den Leberkraut / nennens die Apothecker an etlichen Orten in \ Sachſen. u | Das CX XII. Kapitel. Don Haußwurtz. Haußwurtz. G | S:dum maius. — 60 —3— — IE Zr = x —J NUN — ET | — Y} I 2 A) r \ n N G DH I SERIE 7 N- & V & a 3 ZH, N SS des Stöcklein iſt mit feinen dicken / feyſten vnnd * fafftigen Blaͤttern / gedrungen / gefalten / vnd hart zuſamen geſetzt / anzufehen wie ein gefuͤllter oder doppeler Stern / auf welchen die erſte Blaͤtter zu der Erden rumbgebogen ſtehen. Im Haͤuwmonat wachſen auß dieſen ge⸗ CN vnd zaſechte Wurtzel / damit fieanhaffter: Fin jer — ſtirnten Stoͤcklein / braunrohte / härechre/hohle Stenglein / einer Spannen lang / die bringen in der Höhejhrebraune Blüuml ein nebeneinander geſetzt / ein jedes vergleichet ſich einer offenen Flachsbollen / welche gegen dem Herbſt mit den Stengeln ver⸗ welcken / ohne Samen. Aber die Stoͤcklein ſtoſſen jährlich an⸗ dere Stengel herfuͤr. Es waͤchſt auff den Dächern und Mauren: Bluͤet im Ma K jo vnd Junio: Es verdorret diß Kraut nimmer / bleibt jmmer vnd allwegen gruͤn / außgenommen der Stengel. Die Stoͤck mögen allerley Vngewicter leyden / wie es ſey / naß / trucken / Re⸗ gen / warm̃ oder kalt. Von den Namen. * Außwurtz wirdt auch genennt Donderbar / und Mawer⸗ pfeffer / Sareinifch Sedum , fempetuiuum / vnnd zum Vnderſcheidt der andern Sedum maius, Barba Iouis, Griechiſch dertwor. Welſch Semperuiuo. Frantzoͤſiſch lou Barbe. Spaniſch Terua puntera Boͤhmiſch Nerresk, DD rlänn = rioejes u Das Ander Buch von Kräutern. 543 te | Ä — A derlooſen. [oder auch Donderbaert. Engliſch Housleche. Ffüller ſie auß mit Fleiſch / wo ſie in die Tieffe eingefreſſen ſeyndt⸗ my H oder Sengreene.] vnd macher ſie heylen / füget auch die geſchrunden Augbraumen —* Won der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft wider zufammen. PER | raumm der groſſen Haußwurnz. Mit Meel vnd dem Safft wirdt ein koͤſtlich Saͤlblein berey- hehen Jegroß Haußwurt iſt kait im dritten Grad / vnnd et⸗et / alle Hitz zu ſtillen · wirdt auch nützlich gebraucht im Anfang * til, was trucken / zeucht zufammmen / wie Diofcorides deß Podagrams / oder Geſicht der Glieder; Oder auß dem j | Nah meldet wirdt zu allen higigen Gebreften gebraucht: Safft vnd Nachtſchatten Waffer geforren / mit den Knoͤpfflen * 9 Soll aber nicht baldt jnnerlich gebraucht werden. der Haußwurtz in Schweinen Schmaltz / vnd durchgeſtriechen / ı [Die Blätter von Haußwurtz zerſtoſſen / vnd mie Wein ein ⸗dienet zu allen higigen Geſchwuͤlſten. & getruncken ſtillet dag hefftige Grimmen und Leibwehe. Oder alſo wirdt ein nuͤtzliches kuͤhlendes Saͤlblein bereytet zu d Diß Kraut ſoll auch ein Eräffeige Argency ſeyn wider alles Allen ſcharpffen hitigen Apoſtemen / ſoauch die Entzůndung loͤ⸗ Vergifft vnreyner Thier / alſo daß die Alten ſchreiben I welcher ſchet / vnd and) das Gliedt ſtaͤrcket: Auß dem Haußwwurtzſafft / B diß Kraut bey jhm trage / den mag fein Scorpion ſtechen.) Sn er — asp Ei ei» J em Eyerklar wol durch einander erklopffet vnd vermiſchet. Inngue Die ſer Safft mit Erdtaͤpffelwurtzelſafft vermiſchet / wird Pfla- ee S ſtersweiß faſt nüglich auffgelege im Brandt vom Feuwer / ſie⸗ Iofcorides fehreiber ’man folle das Waſſer den jenigen denden Waſſer / vnd dergleichen Beſchaͤdigung. D zu trincken geben / ſo mit dem Bauchfluß vnd der rohten Die faule vmb ſich freſſende Schaͤden vnd Brandt moͤgen Ruhr beſchwert werden: Aber man follesnichtgebrane mic dieſem Safft geheylet werden. Soll auch vber die maß gut chen / es ſey dann daß ein groſſe brennende Hitz herzu⸗ſeyn zu allen Gebrechen der Bruſt der Weiber / von Hitz vnd ein⸗ ſchluͤge / alsddann fol man einen Löffel voll zween oder drey ein ⸗ freſſenden Schäden: iſt auch ein nuͤtzuch Loͤſchung im hefftigen trincken. Brandt / S Anthonien Plag genannt. Deßgleichen auch kan man es zu trincken geben in den ſcharpf⸗ Dig Saffts under Frauwen Milch / ſo zwoͤlff Wochen einer fen brennenden Febern / da ſonſt andere fülende Waffernichts Knaben geſaͤugt hat/ vermiſcht / vnd offt drey over vier Tropffen woͤllen außrichten / da ſoll man es mit andern Waſſern vermi⸗ in die Ohren getropfftfolldag verlohren Gehoͤr wider bringen. ſchen / vnd dem Krancken geben. Dieſer Safft mit Schaͤfen Vnſchlütt und Saltz vnderein- Euſſerlicher Gebrauch deß Waſſers. — — Kropf gelegt / ſoll den werereiben. AEBaferienereufertich nn alemhiigen She Saffyaelerwerdenmitieinen Steht aufrdanpulp hr . wider die hitige Geſchwuͤlſt / wider den Rohtlauff / vi· Frubnd Seher gelegeverfkeller das Blut g Be fehnell C derden Brandt ond dergleichen’ euſſerlich mit Icpnen gy | Thbduͤchlein vbergefihtagen. Das CXXIV. Sapitel.) Auff gleiche weiß genügt / iſt es gut zu Fallem heftigen vnnd | Von dem Kraut Palmaria. hisigen Hauptwehe / ſtillet die heftige Hirnwuͤhtenden / vnd brin⸗ ger ſie ein wenig zu ruhen / ſo man das Haupt darmit befeuchtet / Stirn’ Schlaͤffe / Naßloͤcher wol darmit beſtriechen vnd vber⸗ gelegt / ja auch das gantze Haͤupt mit naſſen Thuͤchlein vmb⸗ bindet: ]) Dem hitzigen Magen / zu der erhitzten Leber vnnd Nie⸗ zen mir Roſenoͤlvermiſcht und vbergeſchlagen. Das Waſſer mit Baumöl in die Ohren gerhanfol das Ge⸗ hör widervmb brin yen. [ Die Augen darmit gewaͤſchen / nimbt derfelben hitzigen Fluͤß heiſſe Geſchwuͤlſt vnnd Brennen fofieam Morgen hart zufamen gebacken ſind / damit auffgeweychet / ſtillet den Schmer⸗ sen / benimpt das ſchwaͤhren derſelbigen / vnd treibt die herzuflieſ⸗ Palmaria. “ . Pfende Matery ʒu ruͤck. | Li je | Diener auchfonderlich für alle His und Geſchwulſt sahrer leine Glieder / als heymlichen Orten / Manns vnd Weibs / auch fer n deren Bruſt.] fake In Summareg dienet wider alle euſſerliche Hitz. [ten mh Von dem Haußwurtz Safft vnd ſei⸗ gflno nem Gebrauch. ud EM Er Safft von Haußwurtz mit Wein eingenommen, u treibt die —— — — rei! Dieſer Safft getrunken zertheilet das gerunnen g e pe lm a —— Stiberaud die V⸗ Nder die geſchlecht der Haußwurtz iſt auch dieſes Kräus eincr of berflüffigeeirder Weiber. fein gefert worden / welches ſich gang onndgareinem Stengen Mit Berränek oder Clyſtier gebraucht / ſtellet die fcharpffeger Vmbilico Veneris vergleichtidarvon in nachfolgenden — 198 faͤhrliche Blutruhr) | Capiteln foll gehandelt werden. Th F Dioſcorides ſchreibt / daß die Blaͤtter oder der Safft gut ſeyẽ Warvmb es aber Palmaria genennt wirdt / it mir vnbekandt. after! wider die Roſe / den Rothlauff wider die Geſchwaͤhr / die weytter "* Dabeesdemgroffen Haußwurßtz beygeſentt / dieweil es auch zuvor I riechen und mb fich freſſen wider die Eingündung onndhizige ¶ demſelbigen iſt zugeeygnet worden. [ Diß iſt nichtsanders datt u | queit Geſchwuͤlſt der Augen wider den Brandt vnd Podagra. deß fleinen Nabelkrauts erſte Blaͤtter / ehe ſie ein ſtengel bekoͤmpt. ni PM?) ——— Der Safft mit Roſenoͤl vermiſcht / ſt gut angeſtriechen / wi⸗ Das CXXV. Capitel. ie hist d Ce | f | ——— Von klein Haußwurtz.) Ein Wolhaͤpfflein indem Safft genetzt / dnnd bey geſteckt / ſtopfft die vberige Fluͤß der Weiber. — Dieſer Safft iſt auch gut angeſtriechen wider die hitzige Ge⸗ Er kleinen Haußwurtz ſeyn drey Ges ET I, fehleche: J. Das erftebefchreibt Dodonzus,dag 7 D3 R Go — yon ſchwuͤlſt der Augen / ſo von vberigem Gebluͤt kommen / vnd das es ein kleines Kraut ſey / welches viel kleiner Aeſt⸗ Barba 10 Goficht berruben: Lrepniger auch ale Schädigung der Augen / KODE kin habsumit welchen es auff der Erden krieche / mit ML I | ; ; PIE; fehr viel ſehr viel dicken fafftigen/ kleinen / langlechten und fpigen Blaͤtt⸗ lein beſetzet / von Farben gruͤngelb / zwiſchen denfelbigen tretren die Stengel herfuͤr / faſt einer Handt hoch / oben mit einem Schatt | huͤtlein oder Kronen gezieret / von vielen blutrohten Bluͤmlein / wie ein Sternlein anzuſehen. II. Das ander iſt auch ein kleines Gewaͤchs / mit viel duͤn⸗ nen Aeſtlein / welche langſam vber ein Spannen hoch wachſen / bißweilen auch viel kleiner bleiben / oben auff mir weiſſen [ oder bieychgelben Bluͤmlein befeger wie ein Scharthütlein/feyn doch etwas kleiner dañ am vorigen / an den Aeſtlein vberfömpr es gar wenig Blaͤtter / welche klein runde vnd langlecht ſeyn / einwenig groͤſſer dann die Weytzen koͤrner / welche ein wenig rohtlecht feyn: pp Fat ein duͤnnes haͤriges Würtzlein / mit welchen es oben auff dem Landt hin vnd wider fladert. III. Das dritte Geſchlecht beſchreibt auch Dodonæus, dag es gar ein kleines Kraͤutlein ſey mit kleinen duͤnnen Aeſtlein / wel⸗ che mit ſehr vielen / vnd gar kleinen dicken ſpitz gen vnnd ſafftigen Blaͤttlein beſetzet ſeyn / oben an den Reyßlein erſcheinen kleine goldtgelbe Bluͤmlein. Sein Wurgelift wie ein Haar. Sie wachſen allenthalben auff den alten Mauren / an duͤrren ſteinigen Orten: Bluͤen den Sommer vber. Von den Namen. As die gemeine Namen belangt / ſeyn dieſelbige zuvor bey der groſſen Haußwurtz ang zeigt / auch haben doch diefejhren Namen / als daß fie klein Haußwurtz heiſſen / Griechiſch zeslwor wirpor. Cateiniſch Sedum vnnd Semperuiuum minus. | Böhmifch Tucny Muzjk.] Die zwey E letzten werden auch Rasenträubleingenenne : Das letzte Gr K fehlecht wird von Dodonzo geneñt Maumerpfeffer. Sareinifch llecebra. Niderlaͤndiſch Meuerpepper. Engliſch Stone erop, [Y Val Peper. ] Griechiſch ardpaxın ayeın. ¶Frantzoͤſiſch Pain de oyſeau. Welſch Grafella, ] Vorder Natur / Krafft vnd Eygenſchafft Se der kleinen Haußwurg: - M S meldet Dodonæus, daß die zwey erſte Geſchlecht / der groſſen Haußwurtz an jhrer Natur vnnd Eygenſchafft gantz gleich ſeyn: Aber vom dritten vnd letzten Geſchlecht Sedum D. Tarodi Theodor Tabernzinontani/ I. Kein blutroth Haußwurtz. Sedum minus hæmatoides. I F minimum genennt / ſchreibt er / vnd vermeldet auß dem Dio- fcoride , daß es am Geſchmack gar ſcharpff vnd hitzig ſey / alſo daß es auch euſſerlich aufgelegt (die Haut roth mache / Blaſen auffziehe / vnd die Haut durchfreſſe. LI. Klein roht Katzentraͤublein mit weiſſen Blumen: Sedum mınus hæmatoides II. Ay) ANZ — — UEREY 5 RZ Mon 1 RER SR. TORE SUOMI, — PKOE NEE SUR > NW NEZUSS US R6 N ⸗ ER 1% EN Al, ZES | \ >) NZ 0 N” F —— — — 9 III. Kleinſte Katzentraͤublein. ISedum minimum. = @&0 > & . D A — —— le — —5 DE A - „ Y 7 ’r, rn ah — N VER Sn WOLITTRR — * 4 ART r * * Di De Sy 07 ey I DI LAS IE" % Ya B — NT NEN ALS, I Innerlicher Brauch deß Mauwer⸗ a —— — — pfeffers. Er Safft von dem Mauwerpfeffer mie Eſſig oder warmb Waſſer getruncken / macht wuͤrgen vnnd brechen. Auff gleiche weiß gebraucht / oder mit Wein einge⸗ nommen / treibt er den groben Schleym vnnd die Gall auß dem Leib / vnd vertreibt auff ſolche weiß das Fieber. Euſſerlicher Gebrauch deß Mauwer⸗ pfeffers. As Kraut oder fein Safft mit Schmaltz vermiſcht / vnd wieein Pflafter vbergelegt / vertreibt eg die Ge⸗ ſchwaͤhr vnd Geſchwuͤlſt / fo man Strumas nennet: Wer die bemeldte Geſchlecht nicht wol ihrer eufferkie chen Geſlalt halben / vnderſcheiden kan / der probiere fie mir der Zungen / ſo wirdt er baldt erkennen / welches Falter oder hitziger Natur ſey. Das E — er mas ifo) pie fe (er eh A ’ | on 98 CXXVI. Gapitel. Von dem TWBundifraut I Wundtkraut. Telephium I. NIT DEAL, RUHT RENNER ul N N See 2 AR NT et Bas / TR 12 / > * B ) | h — N FERN 7. ) Eß Wundtkrauts ſeyn vier Geſchlecht fuͤrgeſtellt: J. Das eiſte iſt dag gemeine Wundtkraut / welches viel weiſſe / knollichte Wurztzeln an einander hat / welche mit einent dünnen Haͤutlein oberzogen feyn / wie die Ras punzzeln / eines ſuͤßlechten Geſchmacks / auß der Wurselfom- men fuͤnff oder ſechs runde / glatte / braune Stengel / mit di⸗ cken feyſten Blättern beſetzet / den Portulace iblaͤttern faſt gleich / allein dag fie groͤſſer / breyter vnd Länger ſeyn / auch rings vmbher ein wenig zerkerffe: ¶Haben auch an der Farb ewas Himmelblauw: ) Oben anden Stengeln erfoheinen feine Dol⸗ den mit weiffengeftirenten Bluͤmlein befeer: Es melder auch Dodonæus, daß man diß Kraut bißweilen mit rohten / vnder⸗ weilen auch mit gelben Blumen finde. Il. Dasander Geſchlecht iſt dem erſten mit Stengeln vnd Blaͤttern faſt gleich außgenommen daß fie viel gröffer / dicker vnd feyfter ſeyn dann deß erſten Gefchlechts / an den Gley⸗ chen iſt der Stengel etwas roth: Oben auff dem Stengel ge⸗ windt es ſeine Dolden mit ſchoͤnen goldtgelben Bluͤmlein ge⸗ zieret: Seine Wurtzeln ſeyn wie groſſe lange Eycheln / vnden auß geſpitzet / von Farben weiß / vnd mir Faſeln behencket. III. Das dritte Geſchlecht har viel lange ſchmale zaſechte Murgeln/ mit welchen es ſich weyt außbreytet / auf denſelbi⸗ gen kommen viel runde / glatte / ſafftige Stengel, welche ſich zu oͤberſt in andere Zweyglein außtheilen: Seine Blätter ſeyn dem erſten Geſchlecht etwas gleich / allein daß fie länger ſeyn / vnd auch etwas duͤnner / nicht fo voll Saffts als die vorige : An den Zweyglin vberkoͤmpt es ſeine Dolden mit braunen Blüm⸗ lein / welche an kleinen zarten Stielein ſtehen. AIV. Das vierdte Geſchlecht iſt tuͤtzer vnd geringer dann die andere: Seine Stengel ſeyn auch viel duͤnner / welche meh⸗ rertheils auff der Erden liegen: Die Blätter ſeyn auch kleiner / aber doch runder / vnd etwas gelbgrün voll Saffts / welcher Das ander Buch / von Kraͤutern. 545 vnden mehr dann oben ſeyn / gantz vngleich geſetzet: Seine Dol⸗ den ſeyn mit ſchoͤnen leibfarben Bluͤmlein gezieret / hat gar ein haarechte Wurtzel. Sie wachſen an den alten Mauwren und Hoffſtaͤtten / in a und ſteinechten Orten: Bluͤen im Julio vnnd uguffo. | | A II. Spaniſch Wundtkraut. a Telephium IL. Hiſpanicum. v N, MEN — U. A”, il x ! N, Ram: 4— N mu e Hl — N m? R Er Zi Don den Namen. | ER Iß Wundtkraut wirdt auch genennt Knabenkraut / Fotzz wang / Fotzweyn / Bruchwurtzel / Fetthenne / vnnd Donderbone. Griechiſch Tnatpscr, Cateiniſch Telephium, Fabaria , Craſſula. Welſch Faba grafa. Sranzöfifch loubarbe des vignes Niderlaͤndiſch Smeer. wortele. Engliſch Orpyne. Boͤhmiſch Rozchednjk. ⸗ Von der Natur /Krafft vnd Eygenſchafft * I deß Wundtkrauts. Atthiolus ſchreibet die Blaͤtter deß Wundtkrautz I feyen Falter ond feuchter Natur / aber die Wurgel har beein mittel Are : Dodonzus meldet / das Wundt- kraut ſey falter vnd truckner Complexion Vnnd wie Galenus vermeldet / hat es ein Art zu truͤcknen vnd zu ſaubern. Innerlicher Gebrauch. K „2 Shen die alte Medici diß Kraut gar felten innerlich gebraucht /aber eshat die Erfahrung gegeben’ daß es zu OD pielen inmerlichen Gebrechen auch nüglich koͤnne ger braucht werden. Wie dann Matthiolus ſchreibet / daß dag Kraut in Waſſer oder Wein geſotten / vnd darvon getrun⸗ cken /ſehr gut ſey zu den jnnerlichen Wunden vnd Verſehrun⸗ gen / wie vnd wo dieſelbige nur ſeyn mögen / derohalben es auch den Namen hat. ¶Vnd ſeye kaum ein ander beſſer Artze⸗ ney zu den zerſchabenen / zernagten Daͤrmen in der rohten Rupr. ] 33 ijij Euffer N Ri f t j I | ⸗ — — = — — — — — — us Telephium III. purpureum. I" \ W | j II —— — iz 6% AR ul 9 AL IY M 3 * — 7— — — NV, — 0 —— — N R RN ® — WY/ I x uflerlicher Gebrauch. IJloſcorides ſchreibt / wie auch Galenus vnd Plinius,dag diß Kraut ein Krafft habe zu reynigen vnd zu ſaͤubern / | verrreibe allerley Flecken’ Rauden vnd Zittermal / an der Haut mit Eſſig angeſtriechen. ¶Doch fo baldt dag zerknitſchte Kraut / oder der Safft darvon ein gute Zeit vbergelegen iſt / fo fol man dag vervnreinigte Dre mit reynem toolgeläutertem Berftenmeel wolreiben vndbefkrei- chen / dann mir demſelbigen wol erwaͤſchen / welches für fich ſelbſt die Haut ſchoͤn macht.) Es iſt auch diß Kraut ein edel Wundtkraut zu allen Wun⸗ den / dann es heylet vnnd hefftet zuſammen / die Blaͤtter zerknit / D ſchet vnd vbergelegt: fonderlich aber was gebrochen iſt an heym ⸗ lichen Orten: Stillet auch das Blut —— Das vnderſte Haͤutlein am letzten Theil deß Blats / wol / doch faſt duͤnn herab geſchaͤlet / vnnd dann das friſche Blaͤttlein vber⸗ gelegt / heylet wunderbarlich ſchnell / laͤſt in ſolchen gemeinen Wunden weder Eyter noch Schmersen ficherheben : Solcher maß wirdt es auch in anfahender Geſchwulſt vnd hefftiger En⸗ zzuͤndung gebraucht.)] Es wirdt auch gar nuͤtzlich gebraucht wider die groſſe Schmertzen / ſo von Hitz kommen: Dann es leget die Hitz / vnnd u | * lindert die Schmertzen. Wenn man die Blaͤtter zerſtoͤſt / vnd auff die Stirn bindet / ſoll es das Naſenbluten ſtellen. Es ſagen die alten Weiber / wenn ein Knaͤblein gebrochen wer / demſelbigen Kindt ſoll man ein Stock dieſes Krauts zwi⸗ z; (den die Bein in ein Garten fegen/fo baldt das Kraut anfange K u beffeiben /follder Bruch deß Kindts heylen Steher u verſu⸗ sen Ich halte aber mehr von dem gebrandten Waſſer. Von dem gebrandten Wundtkraut⸗ Waſſer. Iß Waſſer wirdt gar nuͤtzlich gebraucht zu allen in? nerlichen Wunden: Es ſollen auch die jenige / ſo jn⸗ nerlich verletzt vnd gebrochen feyn/ von dieſem Waſ⸗ ſer fleiſſig trincken / dann es ein edel Waſſer iſt zu den - D Jacobi Throdori Tabernamontani/ = A. 1 Braun Wundtkraut. RR IV. Klein Wundtkraut. | Telephium IV. minus NZ, | J —xeæe D ER N i # 9 — N 2 EN S —— > FEN WI A SF . BER 2 — B — 8 SINN (Z \ S EN S IS EN 4 — IM DH 2 RN N & J HR IE S () IN TE a , nz ge ) = \y NT 9 ln > ll a (1 J E G E au: ID } rn Ya —— — DES ER N SS g) Mer IN 9 22 MSN A SIANL ——— jnnerlichen Bruͤchen vnd Verſehrungen def Leibs / es ſey gleich der Mangel an der Leber / Lunge / Magen / Daͤrmen / Nieren / Blaſen oder an der Mutter. Matthiolus ſchreibt / wenn ein Knaͤblein gebrochen were / fo fol man jhm von dem Waſſer „etliche Tag zu trincken geben / vnd die zerknitſchte Blaͤtter euſ⸗ ſerlich aufflegen. 2 Zu den verwundten Därmen in der rohen Ruhr iſt DIE Waſſer auch gar gut/darvon getruncken. [ Esiftaber nicht allein in Wunden / fondern auch in aude⸗ rer Schädigung der Hautoder Grindt und Schaͤbigkeit / deß⸗ gleichen in allen böfen giftigen Schäden nürlich: folche Ort dar mit gewaͤſchen / vnd reine leine Thuͤchlein vbergelegt: Stillet auch das Bluten vnd Schmerzen der Wunden)] Von dem außgedruckten Safft def Wundtkrauts. Shat diefer Safft gleiche Krafft / die innerliche Wun⸗ den / Verſehrungen vnnd Bruͤche zu heylen wie das AWaſſer. Dieſer Safft mit Gerſtenmeel vermiſcht / wie ein Saͤlblein gemacht / vnnd angeſtriechen / iindert die Schmertzen deß Brandts / ſonderlich deſſen ſo von Schwefel oder Buͤchſen⸗ puluer herkoͤmpt. [WBundefälblein von diefem Wundt RR, fraut. JE’ heylſam Wundrfälblein fol alfo bereyret werden: Nimme dieſes Wundtkrauts zwo guter Handtvoll;frt Se ſden Schaffgarben Blaͤtter ein Handt voll / zerſtoß in eeinem ſteinern — wol zu Muß / thue ein Pfundt friſch und gelaͤutert Schweinen Schmaltz darzu / ſtoß wol durch einander / mach lange Zapffen darauß / die ſtelle in ein meſſin Be⸗ cken / darmit es auch ein Schaͤrpffe von dem Roſt deſſelbigen empfahe / ſtell es in ein feuchten Keller auff vierzehen Tag lang: dann ſeudt es auff einem ſanfften Kohlfeuwerlein / vnd geuß ein Becherlein voll guts kraͤfftiges Weins / vnnd laß einfisden a Feuchte / dann truck es durch zu einem Saͤlblein.] J | | a * LINE men / Ni ehe / wennth dem Voſ Di al un A | Das CXXVIL Gapitel. Bon Rofenwurs. Roſenwurtz. Roſea radix. I B — c 8 —5 Oſenwurtz hat ein dicke / vngleiche / knol⸗ EN 8 lichte Wurtzel / mit einer glatten Rinden vmbge⸗ D) ben welche aufwendig etwas braun ft/innmwendig —M aber weiß / fonderlich wenn ſie noch friſch iſt: weni ſie aber duͤrr worden / iſt ſie etwas rohtlecht / vnnd auſſen ſchuͤppecht: Dioſcorides meldet / ſie ſe dem Coſto ähn- lich / allein daß fie etwas leichter ſeye / vnd wenn man ſie zerſtoſſe / [oder zwiſchen den Fingern zerreibe ſo gebe fie einen Geruch wie 1, die Rofenvdaher fie auch den Dramen vberkommen: Ihre Sten⸗ A gel ſeyn rundt / vnd einer Ehlen hoch / mit feyſten / dicken / langlech⸗ ten / auffgeſpitzten Blättern beſetzet mie die Haußwursbläfter/ rings vmbher ein wenig zerkerfft: Oben an den Stengeln er⸗ —— gruͤne Dolden / welche endtlich rohtlecht werden. Matthiolus meldet / daß ſie vnder allen Wurtzeln die wehr⸗ hafftigſte ſey / dann wann fie ſchon etlich Monatlang außgegra⸗ ben iſt vnd an einem feuchten Ort gelegen / ſo waͤchſt fie doch von neuwem widervmb / wann man ſie pflantzet. Man findet ſie auff den hohen Bergen vnd Felſen / ſie wirdt auch in die Härten gepflantzet muß aber an ſchattechten Orten ſtehen: [Wirdt viel in Kernten vnd Steyermarck / auch En⸗ gellandt / auff den Gebuͤrgen gefunden: bleibt auch in Gaͤrten an ſchattechten Orten) — | DondenTahmen Oſenwurtz heiſt Sareinifch Radixrofea. oder Rhodia =: Griechiſch fodia file Welfch Radice Rodia. Boͤhmiſch RuoZovvykoren. Niderlaͤndiſch Rooſewor⸗ tel. Engliſch Rofervoort. Spaniſch Rai Rhodia. ] Von der Natur /Rrafft ond Eygenſchafft —* der Roſenwurtz. | M Atthiolus vermeldet / daß diefe Wurtzel vermengter Cõ⸗ plexion ſey / zum theil warm̃ / feucht / auch etwas kalt vnd trucken. Fuchſius ſchreibi / ſi ſey warmb im andern Grade. Das ander Buch von Kraͤutern. 547 ¶Wann dieſe Wursel alt vnd wol trucken wirdt / iſt ſie an Geſtalt und Geſchmack der Wurtzel Chinz aͤhnlich. Euſſerlicher Gebrauch. Ioſcorides ſchreibet / die Wurtzel ſey gut wider die Schmertzen deß Haͤupts / wenn ſie befenchtet / vnd mir ein wenig Roſenoͤl vermiſchet / vber die Stirn vnnd die Schlaͤfe gelegt wirdt / ſonderlich wenn die Schmertzen von Hitz ſeyn / ſoll man die Wurtzel mit Roſenwaſſer befeuchti⸗ gen. | So aber der Schmertzen von Kaͤlte entſtehet / ſoll man die Wurtzel mit Maioranmafler zerſtoſſen. An die Wurtzel gerochen / ſtaͤrrket das Nien-] Das CXXVIII. Capitel. @ Don Nabelfraut. | Nabelkraut. Vinbil.cus Veneris. RE 2700 — % ZEN N Abelkraut iſt zweyerley: groß vnd Fleit Beyde Geſchlecht werden von Diofcoride lib.3. . cap. 88, befchrieben. J. Das erfte Geſchlecht + hatein Wurtzel einer Oliuen gleich / mit viel an⸗ gehenckten Zaſeln / es waͤchſt mie vielrunden’ hohlen eingeboge- RR nen Blaͤttern / welche wie ein Hafendecfelin / oder wie ein Nabel formiert feyn : Zwiſchen den Blättern koͤmpt ein diinneronnd „,® runder Stengel herfür’ faft einer Spannen hoch / oben in an⸗ dr dere Nebenaͤſtlein abgerheiler / welche mit braunlechten Blue men beferer feyn- ; 1I. Dasander Geſchlecht hat / wie Diofcorides ſchreibet / K viel feyſte / breyte Blaͤttlein / wie Zuͤnglein formieret / welche vmb die Wurtzel getrungen in einander geſetzt ſeyn / eines zuſa aamen · ziehenden Geſchmacks / faſt wie in einem runden Zurckel zuſam⸗ men gelegt. Die Wurtzel iſt lang vnd duͤnn / mit kleinen Faͤß⸗ lein behencket / auß welcher ein einziger dünner Stengel waͤchſt / welcher mitten auß dem Circkel der Blaͤtter herfuͤr tritt / oben mie kleinen Blumen gezieret / von Farben ſchoͤn weiß. Es gedencket Dodonæus noch eines Geſchlechts / fo er Sedum ſerratum nennet / darvon man in Hiftoria ftirpium leſen Fan. 34 uij Sie wach Er Een u en — = — * * — ** * D.Jacobi Theodori Zabernemontani/ Das CXXIX, Gapitel. 588 ASie wachſen auff den hohen Bergen vnd Kluͤpffen / [omb F Momdb lier waͤchſt es in den alten Mauwren / ſo iſt es in Welſch⸗ landt — ns vberall gemein / da ſie eg Copercoinolenen Von Schuppenwurtz. nen/weilegeinem Hafendeckel gleich iſt:] Blücn im Anfang Schuppenwurtz. deß Sommers Dentaria Matthioli. Klein Nabelkraut. Er Vmbilicus Veneris minor I. & II. — — | ; 7 a \ ACT —ã * IE —N 92 U. u 2) SIEH (4 AN Vi Er = N, 3, AN ES 7) AN 3 * WWF; d * 8 N “ — * HL fe ’ ; © 2013 G u —* (a ($ 3 N 2 NEE 6 SS J 4 — ò m, U VID - u SH N AUGEN {| WW N N (/ y a f / ELITE 666 ART Il m 2* Am: UN. 7 — — rl h Fa”. 2 — I — NS UND Bon den Namen. Abelkraut heift Griechiſch Kluandar. Lateiniſch Vm- bilicus Veneris, Cymbalium, Acetabulum: vnd sum Vnderſcheidt Vmbilicus Venerismaior, vnnd Vmbilicus Veneris minor. Niderlaͤndiſch Nauel⸗ cruyt. Welſch Ombilico di Venere. Franthoͤſiſch kſuelles. Spa- D niſch Capadella, | Scudetas , Oreias de Monic. Engliſch Nauel- vvoort, Pennivvoort.] Von der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft * deß Nabelkrauts. — 6 Alenus ſchreibt / das Nabelkraut ſey einer dermiſchten — Natur / feucht vnd etwas kalt / auch sum Theil bitter: Kuͤlet / zeucht zuſammen / ſaͤubert vnd zertheilet. Innerlicher Gebrauch. Sa D Iofcorides ſchreibet / dß die Blätter ſampt den Wurtzeln geſſen / den Stein brechen / vnd den Harn treiben. LIE - Die Blätter mit Honig eyngenommen / feyn den Wafler- > füchtigen gur. SER, | on Don dem erften Geſchlecht fchreiberder Euſſerlicher Gebrauch. | — R ForhasiehrieD-Cameruriue.Do5 ea it As Nabelkraut zerſtoſſen / vnd wie ein Pflafter vberge⸗ W u ling alsbaldt herfür gebe / mit einem feyſten a gut wider die His und higige Geſchwulſt / wider 2 — Stengel / einer ziemlichen Spannen hoch / dar Iden Rothlauff / vnnd wider die Entzuͤndung deß auff leibfarbe Blumen herfuͤr kommen / bißwei⸗ Magens. Es ſoll auch das Kraut gut ſeyn wider die Geſchwaͤr / ſo man Strumas zu nennen pflege: Deßgleichen auch wider die erfrorne Ferſchen. Sera ander Geſchlecht hat gleiche Wirckung mir der Hauß⸗ wurk. len auch bleychgelbe / vnd etwas rauh / wie an der Orobanche, habein den Hilfen kleinen Samen / die Wursel iſt weißlecht / als von Schuppen zufammen 2 am Geſchmack zuſam⸗ menziehend / vnd ein wenig bitter: Nach dem May verdorret das Kraut alfo baldt / vnd hat feine Blaͤtter / derohalben es von Cor- do Aneblatum genennt wirdt. — Das — | Das Ander Buch / von Kräutern. e Das ander Geſchlecht iſt gar ein zartes Rräurlein/hat einen F E engel faft einer Spannen hoch vol Saffts / von Farben | weiß vnd ohn Baaͤtter / ſcheinet aber als were es mit Gleychen abgetheilet: Oben am Stengel vberkoͤmpt es etlich wenig leibfar⸗ be Bluͤmlein bey nahe wie an der Stendelwurtz / welche faſt zart ſeyn: Die Wurgelift weiß / anzuſehen / als wenn es Zaͤhn weren . Beyde Geſchlecht wachſen auff din Gebuͤrgen: Das letzte Geſchlecht waͤchſt im Auguſto. Von den Namen. As erſte Geſchlecht wirdt genennt Schuppenwurtz / wurtz: Latemiſch Dentaria Matthioli, oder Croco- dilia. Item Aneblatuw. Das klein kaal Zahnkraut wirdt genennt Dentaria Aphyllos mioor. Griechiſch apvr- B Aos, Radix ſquamata. [ Englich Toothvvoort,Lungvvoort. ] Von der Natur’ Kraffeound Eygenfchafft | | der Schuppenwurg. : SS meldet Camerarius, daß auf dem Kraut vnnd der r MWurgelein Waſſer gediftilliert werde wider die Fuͤß / jungen vnd alten Leuten dienſtlich / welches auch zu dem Freyßlich der Kinder gar fehr gebraucht werde. Das CXXX. Capitel. Von Naterzuͤnglein. 7 Narersimglein. \ Ophioglotiuin. \ \ MN RN —W 8* * 2Aterzuͤnglein hat ein kurtzes ſchlechtes VWuͤrtzlein gantz faſelicht / hat auch ein einiges fey⸗ PORN ſtes Blat / welches vnden breyt iſt und oben ſpitzig gers lang / auß welches Mitte ein Stiel herfuͤr tritt / mit einem Koͤlblein / welches gleich einem Naterzuͤnglein iſt / — [su beyden Seyten gekerfft. * Es waͤchſt auff den Wieſen / wirdt im Majo funden ddar⸗ nich vergehet es.·)] — Von den Nahmen. Aterzuͤnglein heiſt Bricchtfeh vnd Sariinifch Ophio- free E ON Nester. Linguz Serpentina. | Niderländifch Na⸗ if N rertongen. Engliſch Adders toonge. Boͤhmiſch Hadi ee | .... lazycck. Welſch Lingua ferpentina , herba hieriola. f ir ") Franhoͤſiſch Herbe fans chouflure.Lange deferpent. ] mc Von der Natur / Krafft vnd Epgenfchafft —* deß Naterzůngleins | il jan | € Aterʒuͤnglein hat ein Krafft zu truͤcknen / doch ohne — groſſe His /ift ein gutes beruͤhmbtes Wundtkraͤutlein: N N SANT hat die Rrafft faft wie Wallwurtz derhalben iſt es ſon⸗ no I derlich gut zu den Wunden innerlich und euſſerlich zu brauchen. anblat / Freyſamkraut / Blumenkraut / S. Georgen bey nahe wie ein Waſſerwegrichsblat / eines Fin ⸗ 549 | Innerlicher Gebrauch: Xrerjinglein mie Schwartzwurtz / vnd ein wenig Do { ſten in rohtem Wein geſotten / vnd darvon getrunken, heylt die verſehrte Lunge vnd verwundte Bruſt⸗ ſt auch gut wider das Blutſpeyen: [ oder mit Schaͤffthaͤuw⸗ waſſer / etlich Tag nach einander getrüncfen.] Mit Wegtritt oder Wegrich geſotten / ſtopfft die rohte Ruhr / vnd die vbrige Fluͤſſe der Weiber: [ Ab dieſem Kraut getruncken / vnd ſampt andern Stücken Pflaſtersweiß vbergeſchlagen / wirdt zu den Bruͤchen gebraucht: Mit Eychenlaub Waſſer getruncken / ſtillet den weiſſen Wei⸗ ber Fuß: Eufferlicher Gebrauch. \Vchfius ſchreibt / dag dig Kraͤutlein die Geſchwulſt ver⸗ G IS chre vnd bertreibe :[ alle hiage Befchtoulft und Enin⸗ dung der Wunden vnd Schäden / das frifch Kraut v⸗ bergelegt/oder mit der geſottene Brühe gewaͤſchen Es hat diß Kraͤutlein ein Krafft su hefften vnd zu heylen / de⸗ rowegen es fuͤr ein beſonder Wundtkraͤutlein gehalten wirdt / die friſche Wunden darmit zu heylen / wiewol Fuchlius vermeldet / daß es auch die boͤſe alte Wunden heyle / welche ſonſten nicht wol zu heylen feyen- | Das Kraͤutlein mit Schweinenſchmaltz warmb bbergelegt/ ir que[zuden hitzigen Geſchwuͤlſten gu verhuͤten] fuͤr den Falten randt. Man braucht es auch zu den Bruͤchen der Kinder / vnd wirdt darauß ein Oel zubereytet / welches zu gemeldten Schaͤden / vnd ſonderlich wider den kalten Brandt / dienſtlich iſtt Naterzuͤnglein in rohtem Wein geſotten / vnd die rohten fluͤſ⸗ H figen Augen darmit ſaͤuberlich gewaͤſchen / heylet ſie / ſtillet auch dag ſtaͤttigs weynen derfelbigen. ] Don Naterzüngleinwafler. M Majo fol man auf dieſem Kräurlein ein Waffer brennen / vnd ober Jahr zum Gebrauch hinhalten. DIE Waſſer ein zeitlang getruncken / heyler die jnner⸗ liche Verſehrung der Bruſt / der Lungen vnd der Daͤrmen. Es iſt auch gut wider das Sturfpeyen vnnd die rohte Ruhr / mit dem Syrupo de roſis ſiccis eingenommen. DIE Waſſer wirdt auch geruͤhmet / daß es den jungen Kin- dern gut ſey / ſo gebrochen ſeyn / dieſelbige ſollen darvon trincken / foll ihnen der Bruch widerv mb heylen. In Summa /es dienet wider allerley Wunden/innerlich und euſſerlich zu gebrauchen. I - Bon Naterzünglein Saͤlblein vnd Het. | JS? S wirdt ein Wundtſaͤlblein darvon bereytet / alſo Nim̃ das friſche Kraut zerſtoß / mit friſcher Maͤhbutter oder — Schweinenſchmaltz ſteil es etlich Tag in ein Keller / dañ figpe es miteinander/geuß ein wenig weiſſen firnẽ Wei daran / vnd dann preſſe eg wol auß / vnd behalte. Solch Saͤlblein iſt vber die maß kraͤfftig zu allen obgemeldten Gebrechen / vnnd verhuͤtet den kalten Brandt: Wie auch das Oel fo vber diß Kraut gegoſſen wirdt / vnd daruͤber wol erbeytzet.) Das CXXXI. Gapitel. Von roht Ochſenzung. a Ohre Ochfenzung hat jhren Namen von wegen der rohten Wurtzel / welche wenn man die jerreibt) o einen rohten Safft von ſich gibt / daß fie auch die Finger blutroth faͤrbet / wie Dioſcorides meldet / | > keines Fingers dick/ auß welcher rauhe vnd haͤri⸗ gel mit ſubtie en kleinen Stacheln befege] Stengel wachſen / faſt einer Ehlen hoch: Die Blätter vergleichen ſich faſt der gemeinen Ochſenzungen / ſind rauh / haͤricht vnd langlecht/deren ficherliche auff dem Sandt außbreyten ¶vnd haben gar ſubtiele Dörntein:] Anden Zweyglein deß Stengels erfoheinen braunrohte Bin⸗ men / welche gar zareh ſeyn /bißweilen auch weiſſe Bluͤmlein / wie an der wilden Ochſenzungen ) nach welchen der Same folge Li — — — en — —— — — ——— —— —— — 1—e— = nn — — BEER A i Fi \ N ⸗ | ' rl | ' " —4 14 — iM 1 + A * 1. Rohte Ochſenzungen. * Rnchufafoliis & floribus Echjj. N U, SS N ZINN — TE WED \ N : ER | 2 z \ \ | r N \ Ka NZ, —— Rohte Ochſenzʒungen * Anchuſaaltera. “au Sn 3 —2 III: — — — 172728 ? — m 7 ! 1» z IR S S S | Mm? FR, \ Rn At A Rs R F Ti hr, Far I — f [Die ander gleichet der erſten / allein daß fie kleiner Blaͤtter San enge nn bluͤet braunroth: Die zwo erften findet eutſchlandt nicht: in Franckreich waͤ ⸗ cht: in Franckreich waͤchſts auff vnge Die dritte wirdt gemeinglich vnder die Meerhi dritt Meerhirſen gerechnet / vnd deſſen ein rauh vnd wilde Geſchlecht geachtet / * es mit D. Jacobi Theodori Tabernzinontani/ ‚F Lil. RohreDchfensung. | | Anchufa aruenfis minor faciemilij ſolis. Anz Na ur, N IR NN: er — — Fin 33 14 R N rn] 7 — — — | Y RN SE A Kraut / Stengeln / weiſſen Bluͤmlein gleich / allein daß der Sa⸗ men nicht ſo glatt und weiß / ſondern runtzelecht vnd ſchwartz tote der gemeinen / oder der rohten Ochſenzungen / vnd iſt die Wurtzel außwendig ſchwartzroht.)] Es waͤchſt an vngebauwten feyſten Orten / auch auff den Ackerrhaͤynen. | Von den Samen. Anchufa. Spaniſch soagem. Frantzoͤſiſch Orchanet- r DR m Ochſenzung heift Griechiſch/ ateiniſch on Welſch ra. Böhmifch VVolovvy Yazyk cervveny. [Engliſch Alkanets : I Dagprictewwirde wilde Meerhirfen genennt : auff Lateiniſch yon etlichen Anchufa degener, von andern Lithofpermon (ylueftre. Niderlaͤndiſch root Perlencruydt.] Von der Nalur / Krafft vnd Eygenſchafft der[ zwo erſten] rohten Ochſenzung . loſcorides ſchreibt / die Wurtzel habe ein zuſammenie⸗ hende Krafft / iſt kalt vnd trucken: Hat etwas einen bie, I ven Geſchmack / ¶darmit ſie ſaͤubert. Dodonæus meldet / daß die Blätter etwas geringer ſeyen an jhren Kraͤfften dann die Wurtzel. Innerlicher Gebrauch [der zwo erſten roh⸗ ten Dchfenzung. ] M Sſchreibt Dioſcotides, daß die Bruͤhe da die Wurtzel dieſes Krauts in geſotten ſey / getruncken / gar nuͤtzlich ſey k ou den Gebrechen der Nieren / vnd deß Miltzes. Die Wurgel mit Honigwaſſer geſotten / vnd da von getruncken / vertreibt die Geelſucht / dann fie hat ein Art / die Ball außzutreiben / wie Dodonzus meldet. Die Blärtermir Wein getrunckẽ / ſtopffen den Stuelgang- Die Blätier und Wurtzein geffen/ oder getruncken / dienen wider die Biſſ der Schlangen vnnd gifftigen Thier. Vnnd Diofcorides fehreiber / fo je mandts die Blätter oder Wur⸗ gel kaͤuwet / vnnd darmis den Schlangen in Halß ſpeyet / muͤſſen ſie fterben-) ul fie ſterben. Euſu⸗ Das Ander Buch / von Krentern. 5681 A Eufferlicher Gebrauch. °F tohten Safe. Waͤchſt in gröffer Menge vmb Goͤrig und For t . — € m 6“. * . t 7 | Je Wurteel mit Eſſig vermengt / vnd vbergeſtriechen / Be den Buheln vnnd rauhen Orten. [ Englifch Steh | EC) Yrertreibt die Raͤude ond Zirrermal. * Ren | ee | ©; < * man Qungel fonderih warn fi Das CXXXIL Gapitel | — rifch | zur einem Zaͤpfflei et / ſo ſie die Geburt an — > — Von kleinem Meerhirfen. | Die Wurtzel in Delgeforten/onnd mit wenig Wachs ande ‚Kleiner Meerhirſe. macht / wie ein Sälblein / darnach vbergeſtriechen / heylet den Litholpermum aruenfe; Brandt: vnd alte Wunden mit Oel vbergeſchlagen / legt das N Ä | wilde Feuer. Die Weiber wiſſen auch die Wurgel zum Geſchmuck jhres AÄngefichts zu gebrauchen: Die Färber brauchens auch / dag Tuch mie Föftlicher rohter Farb darmit zubereyten : defgleichen die Mahler / Holtz vnd Wachs zu färben. — Von rohter Butter / B utyrum ru⸗ G bram genennt. B 9 B ß diefen Wurtzeln pflegen etliche eine rohte Butter zu⸗ — a. — = . machen / nemlich alfo: man nimpt ongefalgene Butter / einwenig Weins / vnd ein Theil dieſer Wursel/ die laͤſt man ſo lang mit einander ſi den / biß fie ein rohte Farb bekommen. | | Diefe Butter iſt gut denjenigen) fo hoch gefallen feyn / den hilfft fie widervmb zu recht. | ran gibt auch diefe Butter den jungen Kindern in einem warmen Bier zutrincken wenn fie wöllen die Blattern befoms men denfelbigen hufft dieſe Butter / daß fie deſto cher herauffer ſchlagen. er | Diefe Butter mie Wein getruncken / oder mit Hauwhechel⸗ waſſer / lindert die Schme: ken der Blaſen. | Sa) ” Geſchlecht der Ochſenzung. NEN OaofmaMat:hioli. deß deb⸗ noſchwanh ſtde Du = = 7; EN auf — — en] Odonzus ſchreibt / daß der Meerhirſe EA N ein dicke Wurtzel habe / welche ſich tieff in die ſchrũ I Erden ſtecke/mit ſchr vielen Zaſeln vmbgeben iſh orcar Ze Auf welcher ein runder harter vnnd ſtarcke y. [nit D Sritengel wachſe / in viel Nebenaͤſt und Zweig⸗ lein abgetheilet: Landerthalb Ehlen hoch: ] Die Blaͤtter ſeyn auf han metwas rauh vnd ſchwartzlecht / den Oliuenblaͤttern gleich / aufge⸗ F ithofpema nommen daß fie ſchmaͤhler ſeyn: Oben an den Aeſtlem bringe er | kleine weiſſe Bluͤmlein / ſo zwiſchen den Blaͤttern herfuͤr wach⸗ ſen / nach denfelbigen koͤmpt ein weiſſer gligender [runder fEeini- a ger Same herfuͤr / anzuſehen wie ein ſchoͤne Perlen / in der Groͤſ⸗ wie ein Hirſenkorn. — 3 5— Es — den vngebawten Orten: Bluͤet biß in Herb. marc Won den Namen. N Seiner Meerhirſe [oder Steinſamen /) heiſt Griechiſch ua gl Asdsorrepov Kunpod» Lateiniſch Lithoſpermum mi- 5 nus,Milium folis,Georginium. Arabiſch Miliumfo- herab ler ul. elf Lithofermo. Spanifch Milbarı. derlaͤndiſch Peerleneruydt. Engliſch Gromel. Boͤhmiſch dade Al VVrabij Symie. | | | garni Von der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft in E * deß Meerhirſens. ce a vnddun D Odonæus ſchreibt / daß der Same deß Meer hirſen warm̃ | —38 Iß Kraut wirdt von Matthiolo alſo beſchrieben: vnd trucken ſey im andern Gradt. | | OR Ya ma iſt ein Geſchlecht der rohten Ochſenzung / Innerlicher Gebrauch. * „Et! > 3; 5,97 hat viel rauhe / weyche Blätter / wie die kleine roh⸗ — Dioſcorides vnd Aetius, daß der Sam | ken! wi DI te Ochfenzung/ vier zwerch Fingerlang / eng | LT [einDuenrfein ſchwehr gepuͤluert in weiſſem) Wein ge⸗ it: ” Fingers breyt /liegen auff der Erden rings vmb⸗ OD trunefeniden Stein zerbreche [ mie Gewalt / reynige die | x on \ her außgebreytet: Bringt feinen Stengel / auch kein Bluͤet o⸗ Nieren ] vnd treibe den Harn fort / welches auch Fer- | oh der Samen. Die Wurtzel iſt lang vnnd duͤnn / gibt einen blut melius bejenger- | | Ein 552 D Jacobi Theodori Tahernaimontani/ . 1 Orant. Antirrhinum. L A Ein gut Puluer zu * 558 Sin jedes anderthalb Quent. bereyt Bocksblut iij ent Meerbirfej.sorhrftoß alles klein / nim dargu geftoffen Zu⸗ ee a Blue ff nl Quent. vndthue ein Trüncklein Hauwhechelwaſſer darauff⸗ — * ie au diß Kraut mit S Peterskraut / Hauw⸗ hechel Peterleinwurtz⸗ Suͤßholtz vnnd Fenchel in ſuͤſſem Wein oder ineinem Honigwaſſer ſieden / vnd darvon Morgents vnd Abents einen guten Trunck thun. ce Mit Eybiſchwurtzel / Suͤßholg und Fenchel in ſuͤſſem Wein geſotten / vnd getruncken / vertreibt das brennende vnd troͤpfflin⸗ ge harnen. ge | Matthiolus melderdaßder Same [ein Quentl ſchwer ger puͤluert) in Wein getruncfen / trefflich wol befomme den Weibern fo in Kindtsnoͤhten liegen / denfelbigen heiffe er der Geburt balde ab:[treibe auch die Nachgeburt. Ver Gonorrhzam herte/der nemmeein Quent. dieſes Sa⸗ mens / darzu Miltzkraut vnnd weiſſen Agſtein / jedes ein halb — ſtoß zu Puluer / vnd trincks mit Wegrichſafft oder aſſer. Die Wurtzel bey dem Fleiſch gekocht / wie Peterſilgwurtzel / richtet alles auß was der Samen. | Das Kraut mit Erbiß gefotten / vnnd dann die Brühe ger truncken / treibt den Harn. > Wider das taͤgliche Feber ſoll man nemen j. Quent. geſtoſ⸗ ſen Meerhirſchen / vnd ſolches fuͤr deß Febers Ankunfft / dem Krancken in einem Trunck Weins geben / vnd ſolches etlich⸗ m Stein / num̃ Schwam̃ ſtein Judenſtein / F uf Y # ING 4 —— SEI > j / DINSSES Mr TIL 77 mal / fofoll das Fiber nachlaffen / vnnd foll ein gewiß Experi⸗ ment feyn. 2 © [&ufferlicher Gebrauch. * An mag das Kraut ſampt Pappeln vnd Chamillen in Waſſer ſieden / vnd darinnen baden / zu Milterung deß Schmergen ſo vom Stein koͤmpt / vnd zur Fürs derung def Harns] u. Don Meerhirſchenwaſſer. N — Vß dem Kraut fol auch ein Waſſer gebrendt werden / IR vnd zum Gebrauch behalten. Pe GR . Di Waffer iſt treffentlich gut / den Stein in den S Re Ra Nieren vnd Dlafen aufzutreibeniond denfelbigen zu zer > S 8 malen. Es treibt auch diß Waſſer die verſtandene Weiberzei⸗ 9— — — I AR ten / mit Beyfußfprup eingenommen. Deßgleichen vertreibt es auch die Harnwinde. > Das CXXXIII. Gapite, I Don Orandt. 75 S fihreibet Diofcorides, Antirrhinum fey ein Kraut dem Bauchheyf gleich mit feinen Sten- NR geln vnd Blaͤttern / habe ein purpurfarbe Blume / m) und ſein Same hab ein Geſtalt wie ein Kaͤlberna⸗ — ſen. Es ſeyn aber dieſes Gewaͤchs fuͤrnemlich vier Geſchlecht. J. Das erſte wirdt von Dodonæo beſchrieben / daß es runde glatte Stengel habe / mit vielen Aeſten beſetzt / an welchen viel Blaͤtter ſtehen / etwas lang vñ ſpitzig / dem Leinkraut gleich / aufgenommen daß ſie groͤſſer feyn 7 den Blättern deß Gauchheyls etwas mehr verwandt: Die Blumen ſtehen oben an Stengel gantz ordentlich nacheinanderran Geſtait ein wenig langlecht / vnd forn etwas hreyt / alldieweil fie noch zu ſeyn / einem Froſchmaul gleich / wenn ſie aber ſeyn auffgangen / ſo ſehen ſie wie K ein auffgeſperrtes oͤwenmaul / von Farben ſchoͤn Roſenroth / o⸗ der auch weiß · Nach den Blumen erfolgen langlechte Koͤpff forn a etwas fpirig vnd löchericht /einem Kalbkopff gang vñ gar gleich. * — In welchen kleiner ſchwartllechter Same fey. Die MWurselift — | nit fof groß / doch mit vielen kleinen Würplein behencket. TIL. Das dritte Geſchlecht iſt den vorigen auch gang Und 8 Das ander Geſchlecht iſt dem erſten in allen Stücken gar in allen Stuͤcken verwandt /außgenommen daß es Elsiner | x — ** daß die Blaͤtter ſchmaͤhler ſeyn / vnnd feine oberſte ¶ iſt / vnd gelbe Blumen trägt. | | Pt en den Bluͤmlein geziehret / fonft kommen fie mit 1V. Das vierdre Befchlecht har etwas ſchmaͤhlere un laͤn⸗ laͤttern / Blumen ond Knoͤpfflein ganz und gar vberenn gere Blätter als die andern : Seine Blumen kommen nr | RR. an den ——— — ———— ——— n Das Ander Buch / von Kräutern, 1V. Klein drak. ' 1 u Antirchinum minus IV. . 111, Seel Orant. Antirchinum luteum Ill. a BEL, ———— AN) N [> * UN —NEN IF > iR an den oͤberſten Stengeln.allein herfär / ſondern wachſen auch mitten im Gewaͤchs / von Farben etwas bleichbraun / ſonſt iſt es Hin * gleich / ohn allein daß es kleinere Blumen vnd Koͤpf⸗ ein hat. * Die zwey [drey ] erſte Geſchlecht wachſen in den Gärten: Die andere / [ das vierdte ] finde man im Feldt vnter dem Ha⸗ bern: Blůen im Maio vnd die ander Zeit vber. So Von den Namen. Rant wirdt auch genennt Sterckkraut / Bracken⸗ haupt / Kalbsnaſe / Hundtskopff / Griechiſch "A VrAppIWOV. D | Lateiniſch Antirchinum. Welſch Antırrino, Frantzoͤ⸗ ſiſch Oeldechat. | Tefledevean, Gueule de veau. ] Spar nifch Cabez:zadeternera. Niderlaͤndiſch Orant. [ Rnaprande- kenscruyt oder Calffſnuyte. Englifdy Caluas fnout oder Snap- dragon. ]) Boͤhmiſch Hledyk Von der Natur! Krafft / vnd Eygenſchafft deß Drante. 02 hat dig Kraut gar keinen Gebrauch in der Arzney. Diofcorides fdhreibt/daß diß Kraut angebunden/gur fey wider Zauberey. j r [ Esmelder Matthiolus, daßergefehen habineineg Herren Schloß von einem Kettenhundt / der fonft ſtets thet bel. len / wenn er frembde Leute ſahe / daß derſelbige Hundt in acht ta⸗ E gen nie gebellet hat / vnd dieweil man vermeinet / der Hundt were bezaubert / hat man diß Kraut in die Hundtshuͤtten gelegt / baldt darnach hat der Hundt widerumb gebellet.) Er meldet auch / daß die jenigen / ſo das Kraut mit Lilienoͤll an⸗ ſtreichen / huͤbſcher vnd holdtſeliger werden. Man ſagt auch wer das Kraut bey ſich trage / den ſoll jeder⸗ man lieb und werth haben. Es ſoll auch ein ſolcher verwahrt ſeyn / daß er nicht durch Philcra zur Lieb gereitzet vnd getrieben wer’ ge. Soll au feyn für Geſpenſt und Zauberey. F H — * (N N \ N N Pig UK NCH,, ER 97 IR NY =. [Die Weiber fieden das Kraut duͤrr vnd gruͤn / mit Waffer vnd Alaun / machen alſo die Leinwad vnd Schleier gelb darmit / darumb nennet mans Sterckkraut.] Das CXXXIV. Gapitel. — Tr Von Weiderich. 3 ci RUE 57, | Eiderich wirdt von Diofcoride libr. 4. cap. 3. beſchrieben / daß er habe ſchmale Stengel/ Elenbogens lang /auch offmals hoͤcher / voller Aeft- lein / daran duͤnne Blaͤtter wachſen den Weiden⸗ blättern aͤhnlich / [daheresden Namen hat.]) Es werden vns aber derſelbigen viel Geſchlecht fuͤrgeſtellt / auf wel⸗ chen das erſte Geſchlecht mit der Beſchreibung Bioſcoridis faſt vbereinkompt. 1.Dann feine Blätter ſich den Weidenblaͤttern ben nahe ver⸗ gleichen/allein daß ſie etwas dünner [ und grüner ] feyn: Der. Stengelift vierecket und von Farben rotlecht / höcher dann ein Elenbogen / oben mir vielen Aeſtlein befegerdaran viel braune ger aͤhrte Blümlein Reben: Die Wurtzel iſt etwas lang / ſteckt doch nicht tieff in der Erden / mit vielen Zaſeln behenckt. II. Das ander Geſchlecht hat ein geringe Wurtzel / welche | ſeitwarts außwaͤchſt / auß welcher viel ſtracke / runde auch etwas eckete Stengel wachſen /, mit viel Gleychen / zween oder drey k uf 7 Schuch hoch: Aneinem jeden Gleych ſtehen drey oder vier [ zu zeiten fünff/ ] langlechte ſchmale Blaͤtter den Weiderblätterrg faſt gleich / allein daß fie nicht zerkerfft ſeyn Oben an den Zweig⸗ kin kommen geele Blůmlein herfuͤr / nach welchen kleiner / run⸗ der Same folgt / wie der Coriander. | III. Das dritte Geſchlecht ift den Lyſimacluis Ali quofis bey nahe gleich / hat ein zaſechtes haͤriges Wuͤrtzlein / auß welche zarte Stengel wachſen / mit viel Nebenaͤſtlein / Die Biärrer ſeyn etwas kleiner / dann an den andern / ringe vmbher ein wen gjet ſchnitten / oben ande Aeſtlein bringe es Feine braunlechte Bluͤm⸗ (ein mit vier zerſpalten Blaͤttlein Die Schotlein feyn — — an den Regleinblumen / aufgenommen daß fiefiei« nerjeh: | Yaa IV. Da⸗ 553 ———— — | | * A 1. Brauner Weiderich. Lyfimachia purpurea L- EN N N UND)? N: N SR AN —28 N N EN rich. Lylimachia minor III. An re IV. Das vierdte Geſchlecht wirde genennt Lyfimachia fili- quofa oder Weiderichroͤß lein / welches Wurhel mir fehr viel důn⸗ nen haͤrigen Faſeln behenckerift: Auß der Wurtzel waͤchſt ein runder ſtarcker Stengel mit viel Knoden / auß weichen je zween andere ſchmale Stengel herfuͤr wachſen: Die Blaͤtter verglei⸗ —— nen ann —— — D. Jacobi Theodori Tabern montani / F 11. Geeler Weiderich. Lyfimachia II. lutea. AN Ma > Alfa 7 RN — Na - „“* \ \ ) N >> bel G 2 * Ba 9 Me Gr ER RR Ne RN RR ST — * —— ED ee NE Fr — — —— —D— CZ ER DS I: RZ ESS, SUN [RD (XL Z> AN 8 H - NÜRN “- * N 9 > —XEk N Baer UN IV. Weiderichroͤß lem. | Lyfimachia IIII. filiquofä I. F A —8 9 4 Ste ER III ZEINRTSINIE FL EP ASISTER chen fich auch den Weidenblärtern/ rings vmbher gerferffer: An den Nebenäftlein wachfen dünne langlechte Schoͤttlein / wie an den geelen Naͤglein / meiche fuͤr den Blumen erſcheinen / daher es auch Filius ante patrem geneñt wird / in welchen Schoͤttlein er⸗ funden wird mis dünner’ zarter / weiſſer Wohlen beſetzet * er — u 2 re —— — — — — — — Das Ander Buch, von Kraͤutern. 555 — = V. Weiderichroͤßlein. VII. Stein Weiberich | Lylımachia V.filiquofa II. Lyfimachia VII. ſiliquoſa IV. | ; WENN NEN im er | — —00— Fr EN \ 27 9 I! IA u NW — a A N NUN \ 1 A 2:9, \ | \i NINA HE ı a N —— | SZ I V Sy TR K — Ryan : 2 | 9 ——— — Dann nn — nor —— — AN = N — N ep) I F * WA —s = YA f} —W Val NIDEIIAN II VE TE = — — NV N Tat —ãR— — — SIIITIIIS Q ei Farben braun / mit vier Blaͤttlein welche ein wenig zerkerfft eyn. VI. Das ſechſte Geſchlecht hat gar ein zaſechte Wurtzel / auf i welcher viereckere Stengel wachſen / auch mit etlichen Gleychen / "a auß welchen jeden zwey ſchmale Xefklein neben einander herfuͤr : wachſen / mir viel dünnen langlechten Schöttlein / vnnd weiſſen Bluͤmlein beſetzet / die Blätter vergleichen ſich gang und garden Weidenblättern. ER Pe? VIL Das letzte Sefchlecht fladert mit feinen Wurtzeln weit vmb ſich / bekompt einen runden Stengel / mit ſchmalen Aeſtlein / Blaͤttern und Schoͤttlein: Zwiſchen den Blättern kommen andere viel kleinere Blaͤttlein herfuͤ: Die Bluͤmlein ſeyn von Farben geel vnd auch purpurbraun. Be I MBeiderich wächft in naſſem vnd feuchten Crörrich / auch an den feuchten Reinen: Bluͤet im Junio und Julio Von den Namen ON Eiderich heiſt Oriechifch Aus nazxsor.Sateinifh Lyſi- machia, Salicaria. Filiusante patrem. [ Heiffendie | bier letzten ] und zum Vnterſcheidt Lyſimachia hli- quofa. Welſch Mmachia. Gpaniſch Lifmache. ¶Frantzoͤſiſch Lyfimachie. Aber die gelbe Souffd’ eaue Corneolic.] Niderlaͤndiſch Wederijck. Boͤmiſchrbina ¶Engliſch/Alloyỹ berbe.] Don der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft deß Weiderichs. Eiderich iſt kalter vnd truckner Natur / dann er iſt am x ONE vnd ſtreng / vnnd zeucht ſehr zuſam⸗ “ ® — — — — — — m en. * Innerlicher Gebrauch. Da ifkein zut Wundttraut / dann es zeucht zit⸗ — ſammen / vnd ſtellet auch das Blut / wie Diofcorides a Blumen feheinen wie kſeine Roͤßlein / daher es auch Weiderich⸗ vnd Galenus bezeugen / l in ſauwrem Wein geſoten PA rößlein genennt wirde von Farben fchönpurpurbraun. ondgerruncken.] a V. Dasfünffte Geſchlecht har auch ein zaſechte Wurgel mie Weiderich mit Rhurkraut / Naterwurtz vnd Salbey in ro⸗ —V J Stengeln / Blaͤttern vnd Schoͤttlein dem vorigen gantz gleich rem Wein geſotten / vnd daruon gerrumcken/ ſtellet die Bauch⸗ Ka außgenommen daß es in allen kleiner iſt / feine Bluͤmlein ſeyn ¶ ſiuͤß / vnd auch die rote Ruhr. ah Ar r | Aaa ij Plinius ® SS6. D. Jacobi Theodor Tabern⸗ montani / Plinius ſchreibt / wenn man vber das Kraut trincke / ſo ſtelle es F Seberngebraucht werden / doch mit andern Waſſern / damit es allerley Blutfluͤß. Iſt derowegen gut den Weibern / welgn ihre Zeiten zu viel gehen / mit Wegtritt / Erdtbeerkraut / rttem Meyer ondPeonien- wurtz in rotem ſauwren Wein geſotten vnnd daruon getrun⸗ en. Mit Teſchelkraut / Portulac vnd Butteln geſotten / vnd dar- von getruncken / iſt den jenigen gut / ſo der Same verfleuſt auch kan man ein wenig Campher darzu nemen. Euſſerlicher Gebrauch pH ſchreibet / welchen die Schuch wundt getruckt oder gerieben haben / der ſolle deß Puluers von dem dürren Kraut darinn ſtreuwen / ſo heile es. Das grüne Kraut zerſtoſſen / und auff die Wunden gelegt / ſtellet das Blut alſo baldt: Deßgleichen in die Naſen geſtelit / verhelt das Naſenbluten. PDioſcorides ſchreibt / wenn man dag Kraut anzuͤnde / ſo ver⸗ treibe der Rauch allerley Vngeziefer / fuͤrnemlich die Schlangen / dann es gibt einen ſcharpffen Rauch / daß auch die Fliegen daruon ſterben muͤſſen. [ Es wirdt auch die gelbe viel zu den boͤſen Haͤlſen gebraucht / die aber mit den blauwen Bluͤmlein / wirdt nuͤtzlich wider die Braͤune gebraucht. Von dem Safft / vnd ſeinem jnnerli⸗ chen Gebrauch. Je man den Stafft auß dem Kraut bringen ſoll / iſt bey dem Wermutſafft gelehrt worden. Es ſchreibet Diolcorides, daß der Safft getrun⸗ cken gut ſey wider die rote Ruhr dann er habe ein groſ⸗ fe Krafft zufammenzugiehen: Deßgleichen auch werde er nutzlich von wegen ſolcher ſeiner zuſammen iehenden Krafft / zu dem Blutſpeyen gebraucht: Als daß man neme Weiderichſafft / def Saffts oder Syrups von den duͤrren Roſen / Boli armenæ, vñ Roſenzucker / mache ſolche Stuͤck zuſammen wie ein Lattwerge / vnd neme daruon einer Nuß groß / laß gemachſam einſchleichen / vnd thue ein Truͤncklein Wegrichwaſſer darauff. Mit Roſenzucker vnd Quittenſafft eingenommen / verhelt er die Bauchfluͤß. Euſſerlicher Gebrauch " deß Saffte. ch D F Alenus meldet / daß der Safft gut ſey wider die vbrige Flüſſe der Mutter Baumwoll darinn genetzt / vnd wie ein Murterzäpflein gebraucht: —— | Wider das Naſenbluten folman nemenBolum armenam, Weiderichſafft / vnd Eſſig / ſolche Stück wie ein Pflafter machen, vnd vber die Stirn legen. Oder aber vermiſche den Safft mit ſtarckem Eſſig / netze ein leinen Tuch darinn / vnd ſchlage es vmb den Halß Den Safft in die Wunden gethan / verſtellet das Blut / vnd fee fie. en ſagt / wenn der Safft allein in die Naſen gethan würde) ſo ſtelle er das Bluten. | [Der Safft in Einftieren gebraucht / iſt gut wieder allerley Bauchfluͤſſe.) Von dem Weiderichwaſſer / vnd ſeinem jin⸗ K nerlichen Gebrauch. | NE DE diefem Kraut fan man auch ein Waſſer braͤnnen / welches zu allen erzehleen Gebrechen dienſtlich iſt Son derlich iſt es gut getruncken wider die vnmaͤſſige Flüß der Mutter / man fan auch ein wenig Beyfußwaſſer darzu nemen. Mit Wegrichwaſſer getruncken / iſt gut wider die Leberfluͤß / ſo man Dylenterias hepaticas nennt. Es hat auch ein Art zu külen / kan derowegen wol in hitzigen nicht criticam excretionem verhindere. Das CXXXV. Capitel. WVon Wieſenzeitloß. Wieſenzeitloß. Ephemerum Matthioli. > Ex hl S meldet Matthiolus, daß fich diß E- phemerum mit den Blärtern vnd Stengeln den Sılien vergleiche aufgenommen’ daß ſie ſchmaͤ⸗ fer vnnd kleiner feyen / trage auch weiffe Blumen’ wie Diofcorides vermeldet / oder auch blauwe / an * I Geſchmack bitter: Der Same / ſchreibt errifk weych / die Wurtzel lang / Fingers dick / wolriechendt / vnnd auff der Zungen zuſam⸗ menziehendt. — Es waͤchſt in den Waͤlden vnter den Eychbaͤumen vnnd ſchattechten Orten. Es meldet Matthiolus am ſelbigen Ort / da er von den Col- chicis ſchreibet / daß erliche dig Ephemerum non lethale wollen auff die gemeine Maybluͤmlein deutenfoman Lilium conual- lium nennt / aber folche Meinung vermwirfft er gang und gar dies weil ſich die Blaͤtter vnd Wurgelgang und gar nicht zuſammen ſchicken. — Von den Namen. Jeſenzeitloß / oder Vchtblume / wirdt von Matthiolo genennt Ephemerum non lethale: Etliche deuten vver. ] | Bon der Natur / Krafft und Eygenſchafft der Wieſenzeitloß. Mi fehreiber / daß die Wurzel diefes Kraus die Schmerzen der Zähn lindere/menn man fie in Wein o⸗ der Waſſer ſiede / vnd mit der Bruͤe / den Mundraußfpüle Wenn man die Blaͤtter in Wein ſeudet / vnd Pfiaſtersweiß vberlegt / vertreiben fie die Geſchwuͤlſt vnd Apoſtemen Das fielridem fylueftem, [ Englifcy Quicke fading flo A Das Ander Buch / von Kreuter. 687 A Das CXXXVI, Capitel. 4 — (A Don Floͤhkraut. J——— — | 1. Floͤhkraut. ER Perficarial. . G NE ; Z J Es Floͤhkrauts ſeyn fuͤrnemlich zwey 11I. Klein Floͤhkraut. Perſicatia pumila. — a Gecſchlecht / groß vnd klein. (1.) Das erſte Ge⸗ A EP fchlecht befchreibt Dodonzus, daß es ein zaſechte —— Ge MWursgel habe / auß welcher runde/ glatte / knodich⸗ ſich Di! @ fe [ ond braunlechte ] Stengel; [ mit vielen Glei⸗ Stang chen] wachfen einer Elen hoch / mir viel Nebenäftlein: Seine daßſfeſtu Blaͤtter ſindt langlecht / den Blaͤttern am Pfirſigbaum gleich: xiſſe Blume [daher es dann Perſicaria heiſt: ) Zwiſchen den Blaͤttern vnd u den Stengeln / wie auch oben anden Giepffeln wachſen weiſſe h / de Ban D oder purpurbraune geaͤhrte Bluͤmlein / nach welchen ein kleiner / I Jungen breyter / rotlechter oder fchwarslechter Same erfolgt. Das gantze | Gewaͤchs iſt an Blaͤttern / Blumen / vnd Samen eines fcharpf- human A * Geſchmacks / — / * einigen Geruch / dannen nennt man es au aſſerpfeffer. 2 „honda 11. Das ander Geſchlecht iſt dem erſten gang und gar gleich —W außgenommen / daß es groͤſſer iſt / ſeine Blaͤtter ſeyn breyter /¶ vnd | Alma find in der mitte mit einem braunen oder auch ſchwartzen Fle- ende cken beſprenget / vnnd kan vonden erften durch den Geſchmack Mi vnderſcheiden werden, weil dieſes gar fein ſchaͤrpffe hat ] die it Wurtzel iſt gar fafelecht/ vnd traͤgt ein purpurbraune Blumen. * | ⸗ | III. Das dritte Geſchlecht ift den vorigen gant vnnd gar Das ander wirdt Perlicaria mitis maculoſa genannt. Ni⸗ RN daß es viel ee ſeyn ſpitzig vnnd derlandiſch Perfickerumydr/blooeruyde; Engliſch de ad Arfimarı.] at inaal/trägt ein purpurbraunes Bluͤmlein. ” Pe | Bi Sie 5 in groſſer Menge neben den Waſſergeſtaden / Von der —* Yard vnd Eygenfchaffe ice fu E gey den Froͤſchpfuͤdeln / Weyhern ond Sacfın: Blůen im Julio K | eß Floͤhtrauts vnd Auguſto. D Odon = — melden / daß das Flöhfrat ‘ < | Wafferpfeffer genannt / ] warm vnd trucken fen, sch if Sa — oder Mückentr — — —— oͤhkraut / Waſſerpfeffer Reſſe ückenkraut T% N | Ä 91— —— ——— Sareinifch kr, ¶Innerlicher Gebrauch deß erſten in ah? Piperaquaticum , Perficaria. Frantzoͤſiſch Culraige. vu => Floͤhetrauts — em * Spaniſch Pimientzaquatica. [ WWelfch Pepe aquarico. ] D Iofcotides ſchreibt: Sodie Blätter trucken oorden find/ ya en Waterpeper. Böhmifch VFrbka. | Pepr potocni. Fe man ſie / vnd gebraucht fie in der SpBlan ſtatt deß A Engliſch Arfmart. : Aaa ii Euſſer⸗ ——— — — — —— — Sn — — nee — — = — —— — — — —— — — — — — — — — — un r. mann PR e — er x ze. 4 —— — = - — = | EN: Mi Ä U Sm — — — — — —— — — A I c 558 Eufferlicher Gebrauch. Loͤhkraut har feinen Damen’ dieweil es die Flöhe ver⸗ SA + treibtiwern man das Kraut indie Kammer lege, vnnd CI Sparnadh fo baldt mit einem Beſem außferer. Leonhardus Fuchfius ſchreibet / daß es von den Wundtaͤrtzten zu den Wunden gebrauchr werde / diefelbige dar mit rein zubehaleen vnd zu heylen: Aber er ſchreibet dieſem Kraut weit ein ander Qualitet zu / nemlich daß cs kaldt vnd trucken ſey / vnd eines zuſammenziehenden Geſchmacks Jedoch ob es ſchon hitziger Natur iſt / wirdt es doch zu den Wunden gebraucht / vnd fürnemlichzu den alten onreinen vnd vnſaubern Geſchwaͤren · Dann wenn man dag friſche Kraut o⸗ der das Puluer darüber legt / oder darinn ſtreuwet / ſo verzehrt es das faule ſtinckende Fleiſch / vnd behelt die Wunde rein fuͤnem · lich aber das duͤrre Puluer Es meldet Diofcorides,daß wenn man die Blaͤtter vnd den Samen auff die Geſchwulſt lege / ſo vertreibe ſie dieſelbige. ¶So man dieſe Blätter unb das gefalgene Fleiſch fo man — auffzuhencken / vmblegt / bewaren fie es fuͤr allen Wuͤr⸗ men. Von dem Safft / vnd ſeinem euſſer⸗ lichen Gebrauch. Vß dem friſchen Kraut wirdt auch ein Safft gepreft/wie bey dem Wermuthſafft iſt gelehrt worden. Dieſer Safft iſt nuͤtzich vnd gut / nicht allein friſche Wunden rein zubehalten / ſondern auch die vnreine vnnd ſtinckende Schäden darmit zu faͤubern vnd zu reinigen. [ So der Safft in die Ohren gethan wirdt / tödter er die Würm.] Man ſagt / daß ſo ein Wunde an einem Thier mit dieſem Safft beſtrichen werde / ſetze ſich keine Mücke oder Flieg darauff / derohalben die Fuhrleut dieſen Safft Sommerszeit gebrauchen ſollen. Floͤhkraut Del. TUE DE dem Floͤhkraut / Liebſteckel vnd Teſchelkraut Safft / Spinnwieder Koͤpff vnd Froͤſchen ſampt Oel / wirdt ein Oelgemacht / welches die Podagriſche harte Knollen zer, theilt / wie dann Lobelius be ſchreibet. Von dem gebrandten Waſſer deß Floͤhkrauts. lichen Gebrechen deß Leibes / jedoch von wegen ſeiner warmen Complexion fan man mol das diſtillirte Waſſer zu den innerlichen kalten Gebrechen deß Leibs gebrauchen? als zu dem erkalten Magen / zu den erkalten Daͤr⸗ men / vnd zu der kalten Leber. Man folaber dig Waſſer nimmer allein‘ ſonder jederzeit mit einem tauglichen Syrup vermifchen vnd einnemen. [Bon Natur ond Wirckung deß andern Floͤhkrauts. As ander Floͤhekraut / weil es ein zuſammenihenden vnd wilden Geſchmack hat / vnd keine ſchaͤrpffe / kan es nicht waͤrmen / ſonder iſt kalter vnnd truckner Natur derohalben woman kuͤlung / ſtopffung / zuſammenzie⸗ hung / vnd trucknens bedarff/ mag man diß Kraut brauchen. Dem dieſes Kraut in feinem Brauch iſt sudeninner- D x, Die Blaͤtter zerknitſcht / vnd auff das hizige Podagra gelegt / infftiget den Schmerhen Sie werden auch den Brandt zuverhuͤten / auff friſche Wun⸗ denelegt.) Iß Kraut wirdt auch zu dem Waſſer⸗ Pfeffer gerechnet. Es hat ein lange / weiſſe Wur⸗ Sy >> el eines Fingers dick / wenn ſie noch jung iſt / do ENG @) Ne aber ale worden / ſo zertheylet fie ſich ond breydt ich weit auf: ¶ Von der Wurkel kommen viel F H DO. Jacobi Theodori Taberne montan u Floͤhkraut. Plumbago quorundam. Stengel faſt einer Elen hoch / bißweilen auch hoͤcher / mit andern ſchwancken Nebenaͤſtlein beſetzet: Die Blaͤtter ſeyn kleiner dann am Pfefferkraut / von Farben grün vnnd ſafftreich / eines ſehr ſcharpffen vnd braͤnnenden Geſchmacks vnd Natur / oben an den Aeſtlein bekompt es viel purpurblauwe Bluͤmlein in rauhen kleinen Kelchlein nach welchen ein ſchwartzer Same erfolgt. Es waͤchſt in heiſſen Laͤndern als Mompelier in Franckreich / Spanien vnd Portugal neben den Wegen: Blůͤet im Augu⸗ found Seprembri. | = Von den Samen. i Iß Floͤhtraut wirdt auch Warferpfeffer genenntiwon etlichen Plumbago oder Molybdana Plinij: Item Denilaria. | Engliſch Leadvvoore. Welſch Herbadi S, Antonio oder Crepanella. i x Don der Natur vnnd Engenfchafft. Jeſes Kraut ift fehr feharpffer und brennender Natur / alfo das lang inder Hand behalten / auch die Haut ver, fehren thut. Bon dem Gebrauch diefes Krauts. SD Lie melden auß dem Plinio, wenn mandas Krane > kauwe / vnd das Auge darmit beſtreiche / ſo neme es den Mangel hinweg / ſo man Plumbum nennet / darher es auch Plumbago genennt wirdt. Wenn man das Kraut in der Hand haltet / ſol es die Schmer⸗ ken der Zaͤn vertreiben / vnnd daher fol es auch Dentilaria heiſ⸗ ſen. ¶Etlich vermiſchen die Blaͤtter mit Salg / bindens auff die Pulßader wider das dreytaͤgig Fieber.) ! Pd m Das Ander Buch / von Kreuterit. $59 Das CXXXVIL Sapitel, F | A. Kumder Indianiſcher Von Preſilienpfeffer. Siliquaſtrum rotundum anguſtifolium. I. Preſilienpfeffer. * Siliquaſtrum. — en ——— — — —— — — — — — — — B 6 — we | u ! N | % | i N N * H j Mit an | — | III. * Krummer vnd breyter Indianiſcher Pfeffer. * ai BER N Odoneus pemptad. 5.lib.4.cap.26. ZZ L ne V feret vnd befchreiber vier Geſchlecht dep India⸗ — *8 DB nifchen Pfeffers / vnter welchen auch dieſe bey⸗ ig EVecſchlecht deß Authoris begriffen ſeyn ein u“ I. Eovieldas erſte belangt [ forie ein flein dreuſchlechts Bluͤmlein wächft ſchreibt Dodonzus, daß es ein grünen geſtrimtẽ Stengel habe / welcher biß weilen laͤnger wachſe En danein Ehlenboge / ſeine Blaͤtter feyn ſſchwartzgruͤn glat / ang⸗ Plinij; hen lecht vñ etwas breyt / den Blaͤttern der Gartennachtſchatten faſt id gleich, außgenommen daß ſie ſchmaͤler ond fpigiger feyn:Meben 1 J den Aeſtlein kommen weiſſe Bluͤmlein herfür, in der groͤſſe der jetzgedachten Nachtſchatten) gemeiniglich mit 5. Blaͤttlein be⸗ ft r ſetzet / inder Mitte mit einem grünen Näblein/ nah den Blu⸗ | men folgen langlechre Schötlein faft eines Fingers lang / forn di u etwas ſpitziger dan hinden / welche erfklich von Farben grün ſeyn / | darnach wenn fiezeitig worden fo befommen fie ein fchöne co, rallenrote Farb/[etliche bleiben gelb oder ſchwart/ und an der Be, ſtalt auch breit oder fonft formiert wie die dritte Figur außweiſt) in welchen ein Fleiner/ breyter / gelblechter Same verfchloffen iſt/ eines ſehr hitzigen vnd ſcharffen Geſchmacks wie auch die Schoͤt⸗ andas lein. Die Wurgerift eintzig / weiß vnd zaſelecht.) onemegh | 11. Das ander Geſchlecht iſt dieſem in allen Stůcken mit ſei⸗ po Dar ner außgebreyten zaſechten Wurtzel mit den Stengeln vn Blaͤt⸗ acer tern gantz gleich / außgenommen daß ſeine Frucht viel kleiner vnd Sc rundt iſt / daher es auch rũder In dianiſcher Pfeffer geneñt wird, K „tiara N Ä Von den zwey andern Geſchlechten dieſes Pfeffers fan man 2 leſen Dodonzum an ermeldtem Dir. Yang ur | Diefer Pfeffer iſt erſtlich auß India auf Goa vñ Calecut] | zu ons kom̃en / wirdt aber nunmehr gar gemein in Teutſchlaude⸗ * vnd von Samen aufferzogen / weſcher aber langſam gerah⸗ Von den Namen. Per. sen wil: Damm es wil diß Gewäche gar fein Kälteleiden/ wenn ER — es noch jung iſt / ¶ vnd noch nicht gebluͤhet hat / muß man es auß⸗ —— vñ Indianiſcher Pfeffer / oder Kalechu⸗ * fegen vnnd an warmen Orten behalten fobringt esimandern AL Prricher Pfeffer / hei Lateiniſch Piper indicũ, Piper In- FH) Sommer feine Frucht. dianũ, PiperCalecuticũ, Pi per Hiſpan ũ, Siliquaſtrũ, Aaa iiij Piper So D. Jacobi Theodori Tabernamontani, ö | A Piperbrefilianum:Cafpicum: Frangöfifch Poiure de Inde. Ni E Bi 1. Dürrwurg. : derlaͤndiſch Brefiliepeper. Boͤhmiſch Peper Indyansky. [oder Tu- — Conyza I. recky: Engliſch Ginnie Pepper. Welſch Pepe cornuto, Peped India.] ER 17 ES 2 — Von der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft 8 iz — deß Indianiſchen Pfeffers. — N RE ‚Se Sfrreibe [Matthiolus vnd] Dodonæus, daß diefer E | SE 9 Pfeffer heiß vnd trucken ſey im vierdten Gradt Vnd ( \ vermeldet darbey / daß etliche diefen Pfeffer gebrauchen ) AD aann ſtatt deß gemeinen Pfeffers / aber ſie thuen daran gar vbel / dann es habe dieſer ein ſchaͤdliche vnd gifftige Natur vmd qualitet, damit er der Leber vnd andern jnnerlichen Gliedmaſß A fen groffen Schaden thue/ond fie verderbe. — NR Derowegen man diefen Pfeffer nicht liedertich gebrauchen ſoll / die Speiß darmit zu würgen. ae - [Sn Spanien braucht man es gruͤn vnd gedoͤrrt anftardeg © > Spfeffers / die weil es aber garzu ſtarck / pflegt man esfarnpreiner broſam Brot zerſtoſſen / vnd darnach einwenig doͤrren / vnd dann zur Speißbrauchen ] Matthiolus vermeldet ‚dag dieſer Pfeffer den Waſſerſuͤch⸗ tigen dienftlich ſey / jnnerlich gebraucht. iM Die jenige fo mir diefem Pfeffer vmbgehen / die follen fich wol 18 | fuͤrſehen / damit fie de Geſichts vnd der Augen ſchonen / dann es if brännetdiefer Pfeffer garfehr / vnnd ſo er in die Augen fompr, machter groffe Schmertzen / vnd verletzt auch gar leichtlich das Geſicht. ch man jhn außwendig deß Seibs auff die Haut legt / beiſt er ſie auff. Honig angeſtrichen ſoll es die Flechten der Haut hin⸗ VD: C fvegnemmen ĩ etlich gebrauchens wider harte vnnd Falte ©er „, u, ZEHN ® 7) 9 | ZINN (hwulft.] ns — N y' N I ⸗ reed Das CXXXVIII. Sapitel, Don Dürmurs. * Je groſſe Duͤrrwurtz hat ein holtzechte Wurtze auß Xvelcher ein fteiffer Stengel zweyer Ehlen hoch 2, mie viel Nebenäften herfür ſchieſt mit rauchen * II. Groß Dürrwurg. * Conyza maior. vnd feyſten ſchwartz grünen Blättern befleider die Blum iſt rotgelb geährer simlich wol riechende / die endlich verflickt. | Der Duͤrrwurtz werden drey Geſchlecht vorgeftelt: Das erſte hat ein dicke zaſechte Wurtzel / auß welcher viel harte holgechte vnd rauhe Stengel wachſen / faſt anderthalb Ehlen hoch: An den Stengeln wachſen rauhe ſchwartzgruͤne Blaͤtter / [diefichfaft I der Muͤntzen vergleichen welche gar vngleich vmb den Stengel ſtehen / beynahe zweymal groͤſſer deit die Olivenblaͤtter: Oben an Zweiglein kommen dierunde [gold ]gelbe Blumen faſt wie an der Creutzwurtz eines ſchweren / doch nicht vnlieblichen Ge⸗ ruchs / Iwelche endlich zu einer Wollen werden vnd verfligen. Die Blaͤtter ſeyn eines ſtarcken aber doch lieblichen Geruchs / Die Wurtzel iſt holtzecht / vnd zu nichts nůtz Das ander Geſchlecht / die klein Duͤrrwurtz / hat ein einige Wurtzel / mit ſehr viel haͤrigten Faſeln behencket / auß welcher langſam mehr dann ein Stengel herfuͤr tridt / dem vorigen gleich / auggenommen daß er kleiner vnnd grüner iſt / waͤchſt faſt einer Ehlen hoch / bißweilen auch viel niedriger / mit ſehr viel zar⸗ ten Aeſtlein beſetzet / ſene Blaͤtter ſeyn dreymal kleiner als am erſten Geſchlecht / doch ein wenig rauh vñ feyſt: An den Giepffeln E der Reißlein erſcheinen ſeine tunckelgelbe Bluͤmlein wie am er⸗ ſten Geſchlecht / doch viel geringer / wie runde Kuͤgelein] welche endtlich auch verfliegen. Das dritte Geſchlecht iſt auch ein kleines Gewaͤchs / hat ein zaſechte außgebreyte Wurtzel / auß welcher ein zimlicher dicker > Stengel wächft von welchem ſchmale Ziveiglein entſprieſſen / VGL. mie wenigen / ſchmalen / Eleinen onndlanglechten Blaͤttlein be K feget : Seine Blümlein ſeyn den vorigen gleich [finde weder Sie wachſen an vngebawten Orten / an den Fuhrſtraſſen breit noch rund / ſonder langlecht aufgenommen daß fie von vnd den Reinen: Bluͤhen im Auguſtmonat / vmb welche Zeit Farben blauw ſindt. man ſie auch ſamlen ſoll. Von —————— —r — eine =>, E | Das Ander Bu IT. Klein Doͤrrwurt. is Conyza ıl. mincr. IR 9J — u, (DH en, 87 N 5 RR ART AED — 2 —D —3 BERN ER Ye EL NUR WIR N q Kuh FUNNY 4 —9 — N — EN —— ——— — — ” NR ——W ZT) N DAN us hung 111. Blauw Duͤrrwurtz Conyza cærulea. Von den Namen. Vrrwurtz wirdt auch genennt Hundtsaug und Floͤh⸗ kraut. Griechiſch zivvZe-Sateinifch Conyza, Cunila- go, Pulicaria. Welſchſ vnd Niderlaͤndiſch) Cony2a. Spanifch Attadegua. Boͤhmiſch Zlary trank Englifch Fleabane. Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft der Duͤrrwurtz. Je Duͤrrwurtz iſt eines ſcharffen vnnd bittern Ge⸗ ſchmacks:Hat ein Krafft zuoͤffnemvñ zu durchtringen / zuſaͤubern vnd zu treiben / derowegen ſie warmer vnnd truckner Natur / vñ einer ſubtilen Subſtantz ſeyn muß. Innerlicher Gebrauch. — Vrrwurßtz hat ein Kraffe die verſtopffte Leber zu er⸗ Mooͤffnen / vnd iſt derowegen nuͤtzlich den Gelbſuͤchtigen mit Wegwarten in eim Honigwaſſer geſotten / vnnd darvon getruncken. Das Kraut mit Alandt / Paͤonienwurtzel vnd Beyfuß in gu⸗ tem firnen Wein geſotten / vnd getruncken treibt fort die verſtan⸗ dene Zeitten der Weiberrond auch die Frucht / wie Dioſcorides meldet. [Auch allein in Wein geſotten / warm getruncken thut Baffelbig- ] F » t ch / bon Kreutern. —X Es dienet auch diß Kraut wider die Harnwinde / allein oder ] mit Kalmus / Anigrgenchelond Wieſenkuͤmmel in Wein ge⸗ ſotten / vnd getruncken: Mir Suͤßholtz vnd Eybiſchwurtzel in ſuͤſ⸗ ſem Wein geſotten / vertreibt die Kaltſeych. Dioſcorides ſchreibt wenn man das Kraut mit Eſſig ſiede / vnd den jenigen eingebe / ſo die Fallendſucht haben / ſo erwecke es dieſelbige widerumb Das Kraut allein in gutem Wein geſotten vnd darvon ge⸗ truncken / oder aber nur in Wein gelegt / vñ alſo gebraucht erwaͤr⸗ met den Magen / vnd zertheilet vnd verzehrt den groben Schleim darin / vnd ſo man Aniß / Fenchel vñ Pfeffer darzu thut / wie auch ein wenig Galgant / wird der tranck deſto kraͤfftiger vertreibt auch die Winde / vnd iſt gut wider das Bauchgrunen / Colica genen. Auff gleiche weiß mit Bethonien vnd Coriander gebraucht / benimpt er das Hauptwehe / ſo vom kalten Magen vervrſacht wirdt. Das Puluer der Duͤrrwurtz / ſonderlich deß erſten Geſchlechts / mit Honig vermiſcht / vnd wie ein Lattwerge gebraucht / hilfft de» nen ſo voll vmb die Bruſt ſeyn / ſtetigs huſten vnnd ein ſchweren Athem haben:Dann es zertheilet den groben Schleim / vñ mache denſelben außwerffen. Man kan auch das Kraut mit Alandt⸗ wurtz / Veiolwurtz / Suͤßholtz vud Hyſopin einem Honigwaſſer fieden / vnd wider gemeldte Gebreſten / darvon trincken. [Die erſte Duͤrrwurtz zu Puluer geſtoſſen / deß ein Quintlein in rotem ſauwren Wein getruncken / heylet die rote Ruhr] Euſſerlicher Gebrauch. Vrrwurtz wirdt auch von etlichen Balbierern zu den Wunden gebraucht / diefelbigedarmitrein zubehalten. Duͤrrwurtz / Chamillen / Bappeln / Beyfuß vnnd Ackermuͤntz in Waſſer geſotten / vnnd wie ein Behung gebraucht / bringt den Weibern jhre verſtandene Zeit widerumb / ſie koͤnnen auch darinn ſitzen vnd baden. Das Kraut mit Wermuth / vnd Satureien in Wein geſot⸗ ten vnd auff den erkalten Magen gelegt / erwaͤrmet denfelbigen widerumb / deßgleichen auch warm vber den Nabel geſchlagen / zertheilet die Winde / vnd benimbt das Grimmen. Galenus ſchreibet / daß der Rauch vonder Duͤrrwurtz / die Schlangen / die Muͤcken vnnd Flöhe vertreibe / [daher es von et⸗ lichen auch Floͤhkraut oder Muckenkraut genannt wirdt. Duͤrrwurtz grün zerſtoſſen / vnnd Pflaſters weiß auffgelegt / zeucht das Schlangen gifft auß der Wunden / ſaͤubert vnd heylet allerley Wunden vnd offne Schäden. ] Das Kraut | fonderlich von der kleinen vber die Stirn ge⸗ bunden /ſtillet das Hauptwehe /) mit Beronien vnnd Quendeln geſotten / vnd vber das Haupt gelegt / benimpt die Schmertzen deſſelbigen / ſo von Kälte fommen- | Das Kraut mit Hyſop/ Doſten / Quendel vnd Sarureien in Waſſer geſotten / vnnd den jenigen fo von groben Schleim er⸗ ſticken woͤllen / vnd keinen Athem haben / warm vber die Bruſt gelegt / hilfft ihnen baldt widerumb zum Arhem. [Sodie Weiber das Kraut ſieden / dareyn fisen vnnd baden / reiniget es jhnen jhre Kranckheit / vnd zeucht vielböfer Materien vonjhnen. ] Bon Dürrwursfafft/ ondfeinem inner; lichen Gebrauch. ein Fieber fürhanden iſt / vnd getruncken / eroͤffnet die Deren mit Wegwartenwaſſer vermifcher/fo verſtopffte Seber/ vnnd iſt alſo gut wider die Gelbſucht. Dioſcorides ſchreibt / wenn man den Safft von der Duͤrrwurtz zu einem Murterzäpfflein mache / vnnd in die Scham thue / ſo vervrſache er ein Mißgeburt. Von gebraͤntem Duͤrrwurtzwaſſer. — Waſſer darauß brennen. | Diß Waffer getruncken / treiber den Harn vnnd Augſtmonat ſoll man das Kraut ſamlen / vnnd ein den⸗ — —— — — | — — ur. * ar nn nie een —— — « Hi. 2. $682 D. Jacobi Theodori Tabernemontani/ | | ie $ den Sande /eröffner die verftopffte Nieren vnd Blafenszertheir F ticus. Teutſch Maſſiliſch Sternkraut: ¶Engliſch Srarrevvoort.] let den groben Schleim darinne / —— die Winde / vnd tre⸗Soll ſeinen Namen vonden Blumen tragen. ber viel boͤſer Feuchtigkeit durch die Harngaͤng auß · v/ Rraffe/ und Wirckun } BE Hape äh wa Don der a ee 8 ene Mutter / ond bringe den Weibern jhre verffandene menfes. — Et 24 Das Waffer mit Hufflattich vnd Hyſopſyrupvermiſcht ond JS Sift die —* dieſes 5* eines Bela getruncken / iſt gut wider den Huſten / dann es macht wol auß⸗ den vnd bittern Geſchmacks: daher auch Paulus gi- mwerffen. neta ſchreibt ‚daß fie einer vermifchten Natur fey fühle Mit Wermuthſyrup vermiſcht vnd getruncken / thut dem fal- vnd zerthelle ten bloͤden Magen wol. Euſſerlicher Gebrauch. S meldet Lobelius auß dem Dioſcotide, daß diß Das CXXXIX. Capitel. JS? Krane gut fey wider den hitzigen vnd braͤnnenden Ma⸗ Von Maſſiliſchen Sternkraut. ——— wider die hitzige Geſchwuͤlſt der Augen / deß Ge⸗ | Maſſiliſch Sterntraut. | maͤchts / und wider den außfallenden Affterdarm. | B AR A . M Mli dr E * | ’ ei era £ PR er — * a ioticus | 6 Das CX F Capitel. Me: Don Augentroft. ‚Augentroft- Euftafia. FEN * * — — — — — el * * ne N 7} A ae AU — an ist BR N ZA FM; ANNE 8* » 9 r vsıllik 10 ————— . \ Eu F / NE —* Dr RE EEE EU e " = ur EEE. * 9 Buyer a 2 NS 97° 20 NEST. \ 3 EN —— —F— * —— A a i SIG —* a —— A Aſſiliſch Sternkraut hat ein zaſechte * — war Wurtzel / welche fich weit außbreytet: Auß derſel⸗ | | bigen kommen drey oder vier harte/rauwe / haͤrech⸗ — te Stengel / an welchen langlechte / haͤrige vnnd =) a —* er —— etwas lang vnd — ** mal / beynahe wie die Blaͤtter an den Maͤrgenroͤßlein / oder ſpi⸗ en ken Salbey/ von Farben ſchwartzgrůn / oben am Stengel ** RER Augentroſtkrauts wer den zwey oder ! esim Sommer ein goltgelbe Blume / gleich wie die Johannegs dreyerlen Geſchlecht erfunden / ſo einander doch faſt blum / oder Goltblum / außgenommen daß ſie nicht ſo rundt iſt / ‘gleich ſeyn / haben nur einen geringen Vnterſcheide | mit fünff oder ſechs ſchmaien / fpigigen ‚harten onndlanglechten SL anden Bluͤmlein außgenommen einesfofich mit rauhen Blättern beſetzet Die Stengel wachſen eines Schuchs . „ine Blättern einem Graf vergleiche / vnnd et⸗ hoch. Die Wurtzel iſt eines zuſammen ziehenden vnnd bittern was hoͤcher waͤchſt / dann die andere/ mit einem ſchmalen Sten- Geſchmacks gar nicht ſcharpff / auch nicht ſo gar vnfreundelich . gelein / mit wenig Blättern beſetzet. [Bon diefem wirde gehand⸗ = E.Es waͤchſt an feuchten Orten beyden Waſſern vnnd Wie⸗let im erſten Buch der 6. Section am ı7.Capirelonder dem Ma- _ ſen / ſen Same wirdt im Auguſto oder Septembrizeitig. x wen Blumengraß. ¶ So viel diß fuͤrgeſtelte Augentroͤſtlein an ⸗ Es werden noch viel Geſchlecht der Sterntraͤuter beſchrieben / ¶ langt / ſt daſſelbige ein drauſchlechtes Kraͤutlein / iner Spannen davon man leſen vnd befehen fan‚Matchiolum,Dodonzum, lang / hat em eines geringes Würglein/nußmwelchen feinepur- Lobelium, Carolum Clufium pnd.andere mehr/[darvon bes purfarbe Aeſtlein her für tretten / an welchen feine Eleine Bluͤm⸗ ie das 24. Capitel der erſten Section diefesandern Buche.) lein zwifchen den ‚Blättern herfuͤr fommen / gemeiniglich von | \ dreyerley Farben als weiß / blauw / vnnd mir gelben Tüpfflein- Von den Namen. Seine Blaͤtter ſeyn ſchwartzgrün / krauß vnd klein / ringsbinb⸗ Ternkraut wirdt in gemein auch genennt Alter Arti- her etwas zerkerfft / am Geſchmack ein wenig zuſamenziehendt cus, Bubonion vnd Inguinalis, Diß Geſchlecht aber vndetwas bitter. Erle nu wirdt vom Auchore genennt After Atticus M aflilio- Es waͤchſt auff den Wiefen, bluͤhet im Anfang deß Herbſts. | | on EA N ß U \ R Le — — — — — —— — rt - — = - — — — —— — — — DE —— ——— ——— — — u er IF Bf = er . A Von den Samen. RVoaentroſt heiſt vr eugpooden. gateinifch Eufra- ſia, Euphralia oder Euphragia: Item Ophthalmica, Heıba ocularis. Welſch Euphragia. Frantzoͤſiſch Eu- phraife.Niderländifch Doghentrooft [oder Claerooghe Engliſch Eiebrighr. Böhmifch Arnbrozka oder Svrerläk. Von der Natur / Krafft / vnd Epgenfchafft | 2 dep Augentrofts. 3 Map ift warmer vnd truckner Natur. Innerlicher Gebrauch. M S hat diß Kraͤutlein ſeinen Namen daher bekommen daß es zu den hitzigen vnnd tunckeln Augen gar nuͤtzlich B Su gebrauchen ſey / vnnd mie denfelbigen cin groffe Ber wandtſchafft habe. [Das Kraut in Wein geſotten / Abendes vnnd Morgens ein guten trunck ein wenig laͤuw darvon gerhan / erklaͤrt und ſtaͤrcket das Geſicht /)] vr Matthiolus melder wie man das Kräntlein brauche / ſo fey eg gut wider dierrübe vnd tunckele Augen / das friſche Kräurlein in der Koft genuͤtzt / oder das Puluer | von dem gedörrten Kraut] Das Ander Buch von Kreutern. F fR 553 aber jederzeit Morgens vnnd Abendts fuͤrnemlich einen guten Trunck darvon thun. Man kan auch diß Waſſer gebrauchen wider die Verſtopffung der Leber / auch zu der Gelbſucht / etlich mal einen guten Trunck darvon gethan. ¶Diß Waſſer offt getruncken ſoll auch den Stein brechen/ daher es vil fuͤr ein Steinbrech halten.) Euſſerlicher Gebrauch deß Waſſers £ vnd deß Saffts. Iß Waſſer ſoll auch euſſerlich gebraucht werden zu den bloͤden tunckeln Augen je einen Tropffen iij· oder Riij darinne getroͤpfft· Deßgleichen auch wider die Hitz derſelbigen / entweder das Waſſer darinn gethan: oder Tuͤchlein im Waſſer genetzt vnd vbergeſchlagen. Auff gleiche weiß kan man auch den Safft auß dem Kraͤut⸗ lein gebrauchen / welcher faſt dienſtlich iſt / we man aber denſelbi⸗ G genauß dem KRräutlein bringen kan / darvon foll man leſen bey in die Speiß geſtrewet vnnd gebraucht / wie auch das Puluer - Täglich nüchtern eing Söffels voll geſſen / laͤutert das Geſicht trefflich / drey heil deß Puluersimit einem theil Muſcatbluͤt / vnd ein wenig Zuckers / oder Wein vermiſchet / ſoll die Gedaͤchtnuß ſehr wol ſtaͤrcken. | | Wo einem Menfchen Mücken vnnd dergleichen für den Augen vmbſchwermeten / der fol Aniß / Fenchel vnd Pfeffer mit © dieſem Kraͤutlein gebrauchen / fo vertreibt es die Daͤmpff / vnnd H laͤſt der Mangel nach. | Wider den Schwindel deß Hirns ſoll man nemen Augen⸗ troſt zwey Vntz / Macis ein Loth / ſolche Stuͤck klein ſtoſſen / vnnd jederzeit ein halb Quintlein oder zwey Scrupel darvon einnem⸗ men / doch iſt es gut daß der Leib vnnd das Haupt zuvor purgirt ſey / ehe dann man dig Puluer gebrauche. Das Puluer mie Fenchel oder Eyſenkraut Waſſer einge nommen thut deßgleichen / vnd iſt treffenlich gut fuͤr das trieffen der Augen. | Das Augentroſt puluer wirdt auch alfosubereiter. Nimm Augentroft wol gedoͤrret vnnd rein gepulnertein Loth / guten Zimmer anderthalb Loth / weiſſen rein gefihabnen Ingber ein halb Loth / Cardamoͤmlein vnd Cubeben jedes ein halb Quintlein: Fenchelſamen drey Quintlein: dieſe Stuͤck rein gepuluert ver⸗ D miſche vnnd brauchs als ein Speißpuluer / oder nimm zu einem Quintlein deß puluers ein Loth Zucker / vnnd nimbs Morgens vnd Abents auff ein halb Löffel voll / auff einer ſchnitten Brot fo in gutem Wein erweichet / in der Wochen etlich mal ein / iſt ein treffenliche Artzney den Augen / dem Hirn / deß Morgens vnd Abents das Haupt von kalten Fluͤſſen zutrucknen. ] Es wirdt auch diß Kraͤutlein gelobt wider den kalten bloͤden Magen / vnd ſonderlich wider die faulen Magenfieber. Darzu dann der Wein faſt gut iſt. Hieronymus Tragus meldet / daß er diß Kraͤutlein warhaff⸗ tig zu der Gelbſucht befunden habe / alſo daß er es in weiſſen Wein gekocht vnd dem Krancken gereicht habe zu trincken. [Eufferlicher Gebrauch. den tunckeln Augen:aber dag daran gebrennte Waſ⸗ fer ft linder vnd milter.) Von dem Augentroftwafler und feinem innerlichen Bebrauch. Enn diß Kraͤutlein anfanger zu blühen fol man es ſamlen / vnd ein Waſſer darauß brennen. Diß Waſſer wirdt fürnemlich gebraucht zu den tunckelen vnd bloͤden Augen / dieſelbige klar vnd lauter au machen : Deßgleichen auch zu den hitzigen Augen / man fol | As grüne Kraut zerſtofſen / vnd vber die Augen gelegt / E Waoder der außgetruckte Safft darein gethan / iſt gut zu — K dem Wermuthſafft. | Zuden Hitzblattern und Stechen in Augen fol mandugens troſtwaſſer / Schelkraut Eiſſenkraut ond Fenchelwaſſer mir eins ander vermiſchen / vnd das Aug mit außwaſchen. Von Augentroſtzucker. Vß dieſem Holdtſeligen Kraͤutlein wirdt auch ein Con- I“: gemacht auff folche weiß. Im Hewmonat ſamle das Kräutlein mit den Blumen / ſtreyffe Blätter vnnd Blumen von den Stengeln ab / zerhacke fie wol vnnd nimbt ein Pfunde darvon / darzu thue zwey vnd cin halb Pfunde Zucker / zerſtoß ſie wol miteinander / darnach thue ſie in ein Glaß / ſtelle es an die Sonne / vnd ruͤhrs offt vmb / deß Tags ein mal oder drey.) Diefer eingemachte Augentroftzucker iſt fuͤrnemlich gut zu dem Geſicht / ſchaͤrpffet vnd macht daſſelbige klar / vnd benimpt alle Finſtere derſelbigen. Bemelter Zucker iſt auch gut zu dem bloͤden Hirn / daſſelbige von den falten Fluͤſſen zutrucknen - | Es wirdt auch diefe Conferua nüßlich aebrancht zur Der ſtopffung der Leber / dieſelbige widerumb zu eroͤffnen. Deßgleichen auch iſt er gut zu der Gelbſucht / diefelbige zu ver⸗ treiben | Er bekoͤmpt auch wolden blöden Magen /onndallen faulen Magenfiebern. In Summa es taug diefe Conferua fürnemlich wider def Geſichts Abnemen / Bloͤdigkeit / Tunckele / und wie daſſelbige zu⸗ ſtaͤrcken vnd zu ſchaͤrffen ſey / [fo man jhne deß Abendts / ſo man wil ſchlaffen gehen / einer Baumnuß groß ein nimpt / vnd dar⸗ auff ſchlaffet. Von Augentroſt Taͤffelin. JS S wird ein nuͤtzlich Confect bereyt zu Schärpffung deg Gefichts/ondzuden Fehl der Augen / wirdt alſo bereytet. Nim̃ Augentroſt vier doth / ſo es in der beſten Bluͤht iſt: Mußcatbluͤt / Cubeblin / ſcharpffe Zimmet / langen Pfef⸗ fer / Naͤglin / des ein Quintlein: Fenchel ſamen ein halb Quint. ſtoß alles zu reinem Puluer / zerlaß den Zucker mit Fenchelwaſ⸗ fer oder Safft / ſeud in zu bequemer haͤrte / vnnd geuß Taͤffelein darvon. Don Augentroſtwein. | M Herbft zur Zeirder Weinleſung / ſoll man auch einen ein außdiefem Kraͤutlein zurichten: Wie aber derfel- bige von dem Moft fönne pieparirt werden / davon mag man leſen bey dem Wermuthwein / [oder aufferhalb der Zeit/da man den Moſt nicht haben mag /mirfirnem Weinwie von anderen Kräuter Wein genugfam iſt angezeigt worden. ] Diefer Wein iff auch zirallen oberzelten Gebrechen der Au⸗ gen dienſtlich / gleich wie der eingemachte Zucker darvon: Jedoch har er groͤſſere Krafft / vnndricht auch mehr auß / dann die Con- ſerua. Iſt derowegen nüßlich zu gebrauchen wider deß Geſichts Abnemen / iſt kraͤfftig daſſelbige zu ſchaͤrffen / klar vnd lauter sy» machen / vertreibt alle Bloͤdigkeit und Tunckele deſſelbigen. Es hat auch dieſer Wein ein Krafft die verſtopffle Leber vnd En. — 9 a rt j ICE, a4 Hair? —* rt pP u ER 5% ‚ Eh J “ rl N ah N iu Jarın ): ' — J —*4 4 9 1 IF ji I R HE: N 18} 7 a‘ ga ml y Na a — 1 Bil | N ii J“ u 9 FIT Fe — 4 St iM J — r el r 4 3 113: Lkr N h ! 2 j N Bi l a * } a u Y y | } | ! vr * A vnd das Miltz zu eröffnen: Vertreibt die Gelbſucht vnnd wider, ſtrebt allen faulen Magenfiebern / vnd verzehret alles was von boͤſer Materien iſt / darvon das Fieber entſtanden. Es ſagen auch etliche / daß dieſer Wein ein Natur habe den Grieß / Sandt / vnd Harn außzutreiben. Jedoch har er fein ſonderlich Lob / zu den tunckelen blöden ab⸗ nemenden Augen: vnnd ſchreiben etliche , daß vielen mit dieſem ein ſey geholffen worden / ſo etlich Jahr lang ein böfeg Geſicht —3— haben / vnnd gar wenig geſehen haben / von wegen der unckelheit vnd Bloͤdigteit der Augen.[ Aber in hihlgen diͤſſen mehret er die Tunckele vnnd Schmersen : derohalben folman den fuͤrſichtiglich gebrauchenidann er m alten Falten Nraturen dienſtlich iſt | | » Derohalben wer ein gut Geſicht behalten wil der ſolſich ſolchs Weins fleiſſig gebrauchen Item die jenige / welchen das Geſicht z fuͤr Tunckelheit vergehen wil / die ſollen auch fleiſſig von dieſem Wein trincken / ſo werden fie nicht allein verwarer/ ſondern vber⸗ kommen auch ein beſſer vnd ſchaͤrpffer Gefiche. | Das CXLI. Capitel. Don Zapffenkraut. Zapffenfraut. Laurus Alexandtina Matthioli. * * + Mm = Mi 2 hun & & 7 \% ua ZN IR Arumbder Auchor di Kraut Laurum N 5 Alexandrinam Marthioli nennet / fanich niche N) wiſſen / fintemal es nicht allein mir dein Zapffen- kraut / fo Matthiolus feger/ nicht ober einkoͤmpt / fondern auch Matthiolus felbft der jenigen opi- g hion vnnd Meinungimprobirt/fo dißgegenmertige Zapffen kraut / fuͤrden Laurum Alexandrinam verhalten vnd Zungen» blat deuten : Dann er ſchreibet / daß ein groffer Vnterſcheidt zwi⸗ ſchen dem Zungenblat vnnd dem Zapffenfraut fey : Dannam gungenblat ſtehe die Frucht an den Biattern / wie die gegenwer⸗ tige Figur außweiſt / aber am Zapffenkraut hangen die Beeren oder die Fruͤcht an kleinen Stielen / neben den Baaͤttern / wie an der Figur Matthioli zu ſehen iſt Derowegen dieſe vorgeſtelte Figur / meines Beduͤnckens / gar nicht fuͤr den LaurumAlexan- drinamMatthioli kan gehalten werden: Matthiolus beſchreibt 1% ee a D. Jacobi Throdori Tabernzmontani/ F one zwey Kräuter unter dem Namen Lauri Alexandrinæ, vnd iſt diefe fo hie bey gefert worden / bey dem Matrhiolo, Laurus "Alexandrina altera.] Es beſchreibet aberMatrhiolus fein Lau- | rum Alexandrinam, welchen der Author vnter die Weißwur⸗ Bel geſetzet hat / daß er ein dicke, weiſſe/ knollechte vnnd fehr zafechre Wurtzel habe / eines guten Geruchs / wie ſolchs auch Dioſcorides bezeuget / auß welcher feine Stengel wachſen faſt Spannen lang / ſchmal vnd biegig: Seine Blaͤtter ſeyn gleich den Blaͤttern der Meußdorn / doch groͤſſer / welche ohn Stiel an den Stengeln ſte⸗ hen / gar ſtreiffecht. Zwiſchen den Blaͤttern vnd den Stengeln bringt es an langen Stielen feine Frucht / nemlich rote Beern / wie Erbſen groß. Waͤchſt auff den hohen Gebuͤrgen / von dieſem Kraut kan man weitlaͤufftiger leſen C. Clufium lib. 2. obferu. Pann.capzi. - Vonden Namen. | Apffenkraut oder Hauckblat / Auffenblat / vnnd Keelkraut / zheift Lateiniſch Laurus Alexandrina, Idæa, Vuularia, Bo- nifacia vnd Lingua pagana. Von der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft deß Zapffenkrauts / vnd ſeinem jnnerlichen Gebrauch. | D lofcorides ſchreibt lib.4.cap.142.daß die Wurtzel gepuls uert vnd ſechs Quentlein ſchwer darvon in ſuͤſſem Wein eingenommen / mache ein ſchnelle Geburt / vertreibe die Harn⸗ winde / vnd fuͤrdere die verſtandene Monatzeiten der Weiber. Man ſagt / ſo jemandt vber das Kraut trincke / ſo der Zapff herunder gefallen ſey / demſelbigen helff es widerumb- Es ſoll auch das Puluer von Kraut vnd Wurtzel / die flieſſen⸗ den Geſchwaͤr trucknen / vnd ſonderlich das verwundte vnnd ge⸗ ſchwollene Zaͤpfflein. Zungenblat. Hippogloſſum Valentini Cluſij. SI x BERN Gr 7 Ak ver, N J 9 N NAH i ) "x 2 IR 2 A N NS v * am h Züge: nn wa Jeweil etliche das Hippogloffum,, vnnd 1 den Laurum Alexandrinam fuͤr ein genus hal⸗ PR ten ſo iſt es auch herbey geſetzt worden. REss hat diß Kraut ein harte holtzechte Tu ; au ff / ne BEL fe, unde hund⸗⸗ Gum | ing un —J ——— — — = S Den E SS 5 S NASSEN a — —— N % —BR INN SI ID, ZB L|\ EN DZ B = @ % EN Y PE De D 4 # ; Das Ander Buch von Kräutern. A auß welcher ein dicker Stengel waͤchſt / mit viel holtzechten / F ſchwartzlechten vnd harten Nebenaͤſten / welche ſich vbel brechen laſſen / mit viel langlechten / ſafftreichen Blaͤttern beſetzet / welche etwas ſchwartz ſcheinen / forn gar ſcharpff vnd ſpitig / vnd am Ge⸗ ſchmack vberauß bitter: Hangen an jarten rotlechten Stielen. Oben an den Stengeln erſcheinen ſchuppechte Knoͤpff / die Blu⸗ men ſeyn inwendig wie die Scabioſenblumen oder Teuffelsab⸗ bis mitten woͤllicht / vnd leibfaͤrbig / rings vmbher aber gar Him⸗ melblauw.· Was feine Frucht vnnd Samen ſeyn / iſt noch vnge ⸗ wiß wie C. Cluſius ſelbſt meldet. [Bon diefem iſt zuvor gehandlet worden in dieſem Buch obeninders. Section am 19. Cap. vnter dem namen Alypum. ] Von dem Gebrauch. Smeldet C. Cluſi us, daß diß Kraut wie ein decoctum BR gebraucht die Frantzoſen vertreiben fol mie die The⸗ riackskraͤmer vnd Landtſtreicher fürgeben. Sonſt ſeyn ſeine Kraͤfften vnd Tugenden noch vnbekandt. Das CXLII. Kapitel, Bon Maͤußdorn. Maͤußdorn. Ruſcus. * — = > NEN > —0 — — > X) N N Z SS - — 7 THF & N —XX 9— Sbeſchreibet Dioſcorides diß Gewaͤchr lib.4.cap.ı41. daß es Blätter habe den Blaͤttern deg Myrti aͤhnlich / allein daß fie breytter ſeyen / am foͤrderſten Theil gar ſcharpff vnd ſtechent / wie ein Spießeiſen formiert:Die Frucht ſchreibt er hẽcket E mitten an den Blaͤttern / wenn fie zeittig worden / fo finde ſie wie ſchoͤne rote Corallenbeer / haben inwendig einen harten Kern / wie cin Bein:Auß der Wurtzel welche faſt knoͤllicht iſt / vnd ſich weit außbreytet / wachſen Dolden wie an dẽ Spargen:Hat viel runde / aͤſtige Stengel / welche gar zaͤhe fein wie ein Bandt/laffen fich vbel brechen / jnnwendig mit weiſſem Marck. Das gantze Gewaͤchs iſt wie ein Baͤumlein / etwas groͤſſer dann einer Ehlen hoch / [welches ſtettig gruͤnet | Es waͤchft in Welfchlande an rauhen Orten / in groſſer men ge / alſo daß man and) Keerbeſem darauß macht. 6 Von den Namen. Aeußdorn heiſt Griechiſch s£urupe ion: Sateinifch Ru- ſcus, oder Brufcus. Welſch Rufco| Pongi topi.] Spa⸗ nifch Ins barba| Gilbarbera | Frangöfifch Brufe. Böhr mifch Gehlice vvlaska. [ Midertändifch Stecken Palm:Englifch Knecholime. Butchers Broome. ] Von der Natur / Krafft vnd Epgenfchafft deß Maͤußdorn. D loſcorides ſchreibet die Wurtzel deß Maͤußdorns ſey am Geſchmack herb vnd ein wenig bitter. Deromwegen war⸗ mer vnd truckner Natur. Innerlicher Gebrauch. “ M S meldet Dioſcorides, daß die Blaͤtter vnnd Frucht dieſes Krauts mit Wein getruncken / treibet die Monat⸗ geit der Frauwen /zerbrechen den Stein vertreiben die Geelſucht und Harnwinde: Sie nemen hinweg die Schmerzen des Haͤupts / vnd der Bruſt. Es werden aber jetzundt nur die Wurtzeln aebraucht [ in ein geforten und getruncken zur Berftopffung der Leber vnd der Nieren / ſie haben auch ein Art den Harn, [Schleim] vnnd Sandt auß zutreiben: Vnd ſindt gut wider die Gelbſucht / fürs dert die gemeine zeit der Weiber / Gleiche Wirckung haben auch die Dolden / die man wann ſie noch jung ſindt pflegt zu eſſen wie die Spargen / in ein naß Tuͤchlein oder Papier gewicklet vnnd vnter heiſſer Aſchen gebraten. Die Wurtzel werden haͤutigs Tags von den Landtſtraͤiffern ſehr verfaͤlſchet / die deß Erdtſpinnen Krautswurtzel dafür ver» kauffen / nicht ohne gefahr HA In Welſchlandt henckt man dieſe Stauden bey dem Fleiſch / Pi K damit die Maͤuß vnd Ratten darvon verſcheucht werden / daher ss dann auch den Teurfchen namen hat: ] - Das CXLOIII. Kapitel. Bon Sanct Johanneskraut. (> — , echte Wurtzel / welche ſich hin vnd wider im Sande LEE ? weit außbreytet / auß der Wurgel eneftehen viel SIE), runde / holtzechte / braunrote Stengel / welche einer 1 Ehlen hoch wachfen/ mic andern Nebenäfttein beſetzet / an welches Giepffel Fleine Bluͤmlein erfcheinen/ nie fünff gelben Blärtlein gezieret / mit haͤrichten Fäfichen/ wenn mann diefe Blumen zwifchen den Fingern serreiber / wie auch feine Blätter, fo geben ſie / wie Dodonzus fehreiber/einen ſchwartzroten / oder viel mehr einen braunroten Safft / wie ein Blut. Die Blaͤtter ſeyn etwas breyt / auch laͤnger dann rundt / den Doſtenblaͤttern oder Sauchheylbey nahe gleich / vnd ſo man ſie gegen dem Tag oder das Lecht helt / ſiehet man viel kleiner Loͤchlein darinn / als weren ſie mit Nadeln durchſtochen. Nach den Blumen wachſen kleine Schoͤttlein / welche forn fpigig ſeyn / vnd an dem Stiel runde vnnd etwas weit / einem Gerſtenkorn aͤhnlich / in welchen ſehr kleiner Same verſchloſſen iſt / welcher erſtlich rot / darnach ſchwartz wirdt am Geſchmack dem Hartz gleich / wie Dodonæus vermeldet. 11. Von dem andern Geſchlecht ſchreibt Lobelius, daß feine Blaͤtter viel kleiner ſeyen / dann am erſten Geſchlecht / ſonſt ſey eg mit feinen gelben Bluͤmlein demſelbigen durchauß gleich · 111. Das dritte Geſchlecht Hypericon tomentofum ge⸗ nennt / hat ein hartes holtzechts Wuͤrtzlein / mit viel Zaſeln / deren ſich etliche vber die Erden außbreiten / ober die Wurselfommen. viel rauche Zweiglein / welche ſich ober der Erden außbreyten / mit viel lleinen Blaͤttlein beſetzet/ wie an dem gemeinen Sanct Jo⸗ hanskraut / auß genom̃en daß fie graw vnd wollecht ſeyn: Seine Bluͤmlein ſeyn von Farben gelb / doch etwas bleicher dann am andern Geſchlecht. Dem Johannskraut werden noch zwey andere Geſchlecht zugeſchrieben / fo von dem Autkore noch nicht ſeyn / nemlich Bbb Hartheuw Anct Joanneskraut (I) hat ein harte holtz⸗ — — —— — — een — — —— — — — en — ne ——— — — — — rn — 566 A 5 I. Sanct Johanneskraut. Hypericon. J DAR RN ZEN.N | ar RÄT NWS B C II1. Nidrigliegendt Hartheuw. Hypericum tomentoſum. D Hartheuw vnd Conradtskraut / von welchen man bey dem Dio- ſcoride vnd Dodonæo leſen kan / ſie ſeyn aber dieſem Johanns⸗ kraut faſt gleich / allein daß das Hartheuw ſtaͤudtlechter iſt / auch groͤſſer Stengel vnnd Aeſt hat / welche braunrot ſeyn. In dem Conradtskraut kommen / als neben den groſſen Blaͤttern / ande⸗ E re kleine Blaͤttlein herfuͤr. * IV. [Das Hartew hat ein weißleche Wurtlen / in viel zaſeln herfuͤr ſchieſſen / ſo braunrot und gröffer dann am S. Johanns⸗ kraut: die Blaͤtter finde duͤnn / mit ſtrimlen nach der lenge durch⸗ dgogen / ſo viel breitter vnd länger dann am S. Johannskraut: die Blumen ſindt Dottergelb:der Samen klein on ſchwartzlecht am Geruch wie Hartz / welcher wiſchen den Fingern zerrieben / dieſel⸗ bige ferben / als wann fie mit Blut angeſtrichen weren. zertheilt ſo nit tieff in der Erden ſtecken / auß welcher die Stengel V. Conradts Kraut aber iſt ein ſtaudechts Kraur / mit ſchmalen D. Jacobi Theodor Tabernxmontani / — II. Alexandriniſch Hartheuw. Hypericum Alexandrinum. % Ye y2I > V > roten Xefklein : die Blaͤtter finde länger vnnd fpigiger dann deß Harthew / allwegen ein par bey ſamen / zwiſchen jedem par wach⸗ ſen andere kleine Blaͤttlein:am oberen theil deß Stengels / bringt es viel Nebenzweigle / wie Fluͤgel außgeſpreitet / vmb welche kleine elbe Bluͤmlein wachfen : der Samen ligt in Huͤlſen / dem chwartzen Magfamen ahnlich. Diefe beide Kraͤuter wachſen an feuchten Orten.) S. Johannskraut waͤchſt allenthalben inden Hecken’ an den Keinen ond inden Wifen-Blüher im Julio. Non den Namen. Anct Johannskraut heiſt Griechiſch Srrtpszor.Sareinifch | Hypericum, Perforata, Fuga demonum. Arabifch Reiofricon. Welſch Hiperico , Herba rofa. Fransöfifcy I Mille pertuß. Engliſch S. Iohannes vvorte. Boͤhmiſch Zvvoncek cervvery. [ Diderländifh S. Sans cruyt: Spaniſch concillo. Harthew aber fo auch Waldthoff / wirdt Afcyron ge, nannt / Niderlaͤndiſch Herthoop: Engliſch S-Perers vvoore quare, great S. Johanns graſſe: Welſch Aſciro. Conradtskraut wirdt gemeiniglich Androfemum vnd auff Welſch Androfamon genannt. ] Donder Naiur / Krafft vnd Eygenfchafft deß S. Johannskrauts. A Etius ſchreibt / das Kraut ſey warm vnd trucken vnd einer ſubtielen Subſtantz. Die Geſchlecht der Harthew / oder S.Johannskroͤuter findt warmer vnd trucknender Natur im andern / oder wie etliche woͤllen im dritten Grad: haben auch gleiche Wuͤrckung.) K Innerlicher Gebrauch. wie die lange vnd taͤgliche Erfarnuß gnugſam beweiſt / wird doch dieſes von den Alten nicht gemeldet / dañ ſie jnen nicht weiters zugeben / dann daß ſie das Blut in den Wun⸗ den ſtillen / vnd dieſelbigen ſonderlich was verbrannt iſt / heylen Aber dieſer zeit werden fie nicht allein jnnerlichen zu Wundtraͤn⸗ cken / ſonder auch euſſerlich / Oell vnd darvon geſottene Bruͤhen / in groſſen / tieffen Wunden / Verletzung deß Geaͤders / nuͤtzlichen gebraucht / ſolche zu reinigen / vnd von Orumdanpmubeylen.]. aulus RAN diefe Kräurer heylſame Wundfräner findtr a\ ige Ban dem para Stengel Mb tech fin Hl / da rer tracenn Sn ze Lat u: Ci pr Alcyrongı rs poor u . arm pa fh fa the Ka —J— A IV. * Hartheuw. Afcyrum. B Ber — 9 ANNO = c EN N W £ 9 UN) N zz; A ul YNIRNNN IN Paulus Eginera ſchreibt / daß das gantze Gewaͤchs ein Na⸗ sur vnd Krafft habe den Harn fortzutreiben: Darzu man dann Kraut / Blumen vnd Samen in Wein ſieden kan vnd darvon trincken [| Welches auch dag Gifft außiagt / vnnd der Weiber Bloͤdigkeit treibt.) Galenus fehreibet / daß etliche das Kraut oder den Samen eingeben wider die Schmertzen vnd Wehtumb der Hüfft. Dio. ſcorides ſchreibt / man ſoll den Samen viertzig Tag lang darzu gebrauchen. Plinius ſchreibet / der Same dgeſotten vnd getruncken] habe ein Art den Leib zuſtopffen / dargegen aber treibe er den Harn und den Grieß. Iſt treffenlich gut zu dem Blaſenſtein. D Per Same zerſtoſſen mit Wegrichſafft oder Waſſer ges teuncken / dienet widerdas Blurfpeyen. ] Diofcorides ſchreibt/ weũñ man das Kraut mit Wein trincke / ſo vertreibe es das dreytaͤgige vnd viertaͤgige Fieber. Das Kraut mit dem Samen gedoͤrrt vnndgepuͤluert / mit Wein getruncken /dienet fürs Geſicht an Fuͤſſen / reiniget Nie⸗ ren vnd scher. In Polen pflege man den jenigen / ſo jinen von wegen ſchwerer Saft wehgerhan haben / dieſe Blumen in einem warmen Bier mit Butter vnd Saltz warm einzugeben. Euſſerlicher Gebrauch. SE fchreißt Aetius, wenn man das grüne Kraut zerknit⸗ ſche / vnd wie ein Pflaſter oberlegorfoheffte es die Wun⸗ So Yen vnd die offne Geſchwaͤr widerumb zuſamen / vnnd ſonderlich was von Brandt iſt / welches auch Galenus bezeuget. Fat Fernelius meldet / daß diß Kraut gar nürlich zugebrauchen fen zu den zerknitſchten vnd zerſtoſſenen Neruen. [Die Glieder mit dem Kraut gerieben / deß Tags zwey mal por dem eſſen iſt gut fürs zittern vnd beben. Paulus Ægineta fagtlib.7.de re medica, wenn man das duͤrre Puluer in die vnreyne feuchte Wunden ſtreuwe / ſo ver⸗ zehre es die Feuchtigkeit / vnd heyle die Wunden / vnnd auch der⸗ gleichen Geſchwaͤr. ’ Das Ander Buch / von Kreutern. ð607 F V. * Cunradts Kraut.* Androfzmum. N "a m —7 9 — EN RS AN FER — — TED a 4 * € NV — 7 NZ AYSIE> N 1% H —— N i TR ze / — — ET Durst, J — ss SE IS 2 H INES Wenn ein Weib in ſchweren Kindts noͤthen ligt / ſoll man fie mit dem duͤrren Kraut beraͤuchern. Etliche beraͤuchen die ſechß⸗ woͤchige Weiber darmit / derohalben nennet mans an etiichen Orten vnſer Frauwen Wurtz) Matthiolus ſchreibet / wenn jemandts die rote Ruhr hat / dem ſoll man ein Fußbad auß dieſem Kraut machen / vnd jhn darein ſetzen / vnd die Fuͤß waſchen / ſo ſtopffe es den Durchlauff. Die alte Weiber ſagen / daß diß Kraut gut ſey fuͤr Geſpenſt / wenn man es bey ſich traͤgt / daher es auch Fuga Bemonum ſoll genennt werden. Von dem Safft deß Johanneskrauts. 1 Vß den Blaͤttern vnnd Blumen kan man auch einen ler angpreffen / wie bey dem Wermuthſafft iſt ange⸗ zeigt worden Diefer Saffe mit Wegrich oder Wegtritwaſſer ge, truncken / hilfft wider das Durchlauffen und Bauchfluͤß / vnnd iſt auch gut wider das Blutſpeyen. Der Safft euſſerlich indie Wunden gethan / reiniget dieſel⸗ bige / vnd heylet ſie: Iſt auch gar gut zu dem Brandt euſſerlich auffgeſtrichen. Dieſen Safft gibt man mit Odermeng den Roſſen ein für die Wuͤrm. Bon Johanneskrautwaſſer. MEnde deß Brachmonats ſoll man das Kraut vnnd Blumen von den Stengeln abſtreiffen vnd ein Waſ⸗ ſer darauß brennen. Diß Waſſer iſt gut vnd heylet alle jnnerliche vnnd euſſerliche Wunden darvon ¶Morgens und Abendrs] getrun⸗ cken / darmit gewaſchen vnd das Waſſer euſſerlich auffgeſchla⸗ gen. Das Waſſer mit Paͤonienwaſſer getruncken / alle Tag zwey oder drey mahl / jedes mahl ij oder iij Loth / iſt gut fuͤr die Fallend⸗ ſucht / vnd den Schlag: ] Das Waſſer mit rotem Wein vermiſcht / vnnd darvon ge⸗ truncken / ſtopfft die Bauchfluͤß vnd rote Ruhr / mis dann auch mit einem Tuch auff den Bauch gelegt.) Bbb uaij Von | | | | — — — — — — * — ng ae ee — —— — — — — | N | A Don Johannskrautoͤll. Je Apothecker und auch die Wundtaͤrtzte pflegen ein Mi Dellauf diefes Krauts Blumen zu machen: DWelchs man aber auffein ſchlechte weiß alſo præpa⸗ riren ſoll: Nim̃ der friſchen Blumen fo viel du wilt / thue ſie in ein Glaß / geuß Baumoͤll darvber / ſtopffs oben zu / vnd ſtelle es an die Sonne etliche Tage / darnach ſeyge das Oell ab / truck die Blumen wol auß vnd thue andere friſche darein / ſetze es widerumb an die Sonn / darnach trucke es auß wie zuvor / ſolchs thue etlich mahl nach einander / zu letzt ſtoß die Huͤlſen ſampt dem Samen / vnnd lege ſie auch in das Oell / ſo wirdt das Dell ſchoͤn Blutrot: Dieſes Oell ſchreibt Matthiolus, heylet die Wunden gar wol / ſonderlich aber die verwundten Sennadern. [ Diefes Dell wird viel kraͤfftiger / wann man Myrrhen / Aloe / Maſtix vnd Terpentin darzu thut.] Iſt auch dienſtlich zu allen kalten Ge⸗ B brechen der Glieder vnd Gewerben. * Iſt auch gut zu dem Brandt von Fewr / legt vnd mildert die Schmertzen der Huͤfft. Es iſt auch diß Oell gut wider die rote Ruhr / ſo man den Bauch warm darmit ſchmieret / dann es leget den Schmertzen vnd ſtopfft das Durchlauffen. Wider gemelte rote Ruhr ein experiment: Ni ein Stück Netze von einem Schaff / zerſchneids / vnnd roͤſte es in das Oell / legs alſo warm auff den Bauch / es lindert den Schmertzen / vnd verſtellet die Stulgaͤng. Es wirdt auch gebraucht wider die colicam, wenn man ſich vmb den Nabel darmit ſchmieret / welchs aber kraͤfftiger wirdt / wenn man Dillölldarzu thut vnd mit Wachs zu einem Saͤlb⸗ lein macht. [In Welſchlandt pflegt mans den Kindern / die Grimmen haben vber den Nabel zu legen / daher es viel Herbam vmbilica- tem nennen. Diefeg wirde für das allerbeft und nuͤtzlichſt aehalten. Nim vnzeitig Baumoͤll zwoͤlff Sorb Meuftiröllswey doth Terpentinöll anderthalb Loth: Roſenoͤll / lautter Terpentin / jedes vier Loth: Maſtix und Weyrauch koͤrnls / jedes ein halb Sorh/frifcher Mir⸗ rhen / Aloes / jedes drey Quintlein Gummi Elemnij Griechiſch Bech / jedes dritthalb Quintlein: Tauſentguldenkraut ſafft / S. Johannskraut ſafft / breiten oder fpigtgen Wegrichſafft / Ka⸗ tzenwaͤdel ſafft / jedes ij Loth: Schaaffgarben ein halb Loth / Tor⸗ mentillwurtzel / weiſſen Diptamwurtzel / Cardenbenedicten / jedes j· Quint. Ferberroͤte / Scharlachfarb Samen / jedes ein halb Loth / vñ ein halb Quint. Saffran ein halb Quint friſcher Regẽwuͤrm gewaͤſchen vnd bereyt /iiij. Loth / Eſchenbaum Laub vnd Rinden vonder Wurtzel / jedes ein halb Handt vol: guten weiſſen Wein D ij. Pfund. Von obgemelten Stuͤcken / ſtoß groblecht was ſie ſtoſ⸗ 1 ſen laßt / ſeudts dañ mit dem Wein vñ Saffran / biß ſich die feuch te verzehre:dann truck dag vberblieben Dell wol darauß durch ein haͤnffen Tuch thu es in cin Glaß / vñ thu dar zu die friſchen Blu⸗ men von S Johannstraut / Roſmarinblumen / jedes ein wenig / laß es fünffzehen Tagan der Sonnen erbeytzen / dann aͤndere ein mal ſoche nach gethane Blumen / laß widerumb fo lang an der Sonnen erbeigen /fo haft ein. Koſtbarlich Deu an ſtatt def ges rechten Balfams zu gebrauchen / in alle Wunden /außgenomen fo von harter Zerknitſchung vervrſacht / oder ſonſt vom Lufft zer ſtoͤrt weren : lindert allen Schmertzen der Wunden/deßgleichen der Glieder /fonderlich nad den böfen Frantzoſen: ermeicht dag Geaͤder in erlambten Gliedern : wehrerdem Krampff / ſo von Wunden vnd offnen Schaͤden vervrſacht worden. Auff viel andere weiß wirdt diß Oell gemacht / alſo das ſchier F G H ein jetweder Wundartzet fein eigen Wuͤndtoͤll har von diefem K Kraut Bnter andernift nachvolgendes fehr nüglich: Nimm alt Baumoͤll ij. Pfunde: weiſſen guten Wein j. Pfunde frifche S.Johannsblumen ond Samen itij. Handt voll laß durch ein ander in einem wol vermachten Geſchirr zwen Tag lang ſtehen / ſiede es in Balneo Mariæ, trucks wol auß zu dem außgetruckten hue andere friſche Blumen / vnnd das zum dritten nat: feiheeg dañ durch / vñ thu darzu Terpentin xij · Loth / Wermuthoͤll vj Loth / Diptam Entztan / Cardenbenedicten / Tormentill Eberwurtzz / Kalmuß /jedes ein halb Loth / Regenwuͤrm zum offtern in Wein D. Jacobi Theodori Tabernxmontani / gewaſchen iiij. Loth / zerſtoß alles vnter einander ſtells an die Sonn dreiſſig oder viertzig Tag: feh es dann wol verdeckt an einen ſaubern Ort.)] —F Von Johannskrautſaltz Sal hyperici genennt. 8 On dem Johannskraut kan man auch ein Salgpre- pariren, wie aber daſſelbige zu machen / davon kan man J— leſen bey dem Wermuthſaltz. Was aber dieſes Saltzes beſondere Tugende ſeyn iſt noch nicht offenbar / allein ſagt man fuͤr gewiß / daß dieſes Saltz wider die Seitenkraͤncke / pleuritis genennt / ein ſehr koͤſtliche Artz⸗ ney ſey / wie zu leſen iſt in tractatu de remed. ſectet. Conradi Gelneri. Es hat auch ohn Zweiffel dig Saltz ein Krafft den Harn vnd den Sandtzu treiben / fonderlich da man es im Hauwhechell⸗ waſſer einnimpt. ¶Von der Natur / Krafft / vnd Wirckung deß Harthew oder Cunrads. As Kraut zerſtoſſen vnnd wie ein Pflaſter vbergelegt heylet den Brandt vnnd gebrante Schäden : ſtopfft „das Blut der Wunden. Der Samen ein halb Loth / in einem warmen truuck Meth fruͤ eingenomen / treibt die vberfluͤſſige Gallen durch den Stul⸗ gang:vnd ſo man diß Trancks viel Tag nach einander gebraucht dienet es wider das Wehtumb der Hüfft. ] Das CXLIV. CGopitel. Von Leindotter. I. Leindotter Myagrum I. —W8 NER DI IN — ef N ORTEN 92” NS N 9 — —— SS NE RR ) 1 © Ö SEI INS: — GR —8 IS N —F— N — — RL —————— VEN S = N CEGEs Lindotters werden drey Gefchlecht vorgeſtelt / das (1.) erſte beſchreibt Matthiolus, — daß es im dein oder Flachs wachſe:Der Stengel ſtarck / oben in viel Aeſtlein abgetheilet: Seine Blaͤtter ſeyn ſchmal / ſyiß vñ langlecht | Hd hinden breit / jan den Stenglein wachſen kleine Blümlein/nach welchen ein kleiner feyſter Same in breyten Bollen oder Schoͤttlein erfunden wird faſt wie am Fenugrxco, [welcher weißgelbiftiam Geſchmack ſuͤß / ſo ein angenemen Speiß iſt den Fincken vnd Zeißlen) IL Das iſt faſt zween oder drey Schuch hoch / rund vnnd fl, n Bing, T Mg Ans Cier, * kenn A Ih} NN x eng kr Bey i re N En neh, LAT d. NS u Sn. In @ - Das Ander Buch / von Kräutern. E welcher viel getrungen beyſamen ſtehen / faft wie an dem Hede⸗ II. Leindotter. Myagtum LI. Lobelij. 0 —8 } sr ANITTIS 3 N Mayr kit, VB TL a = = S — — mm N» — a IS S N N — —— in 1 IN ji NY iR N) ) N N 2 () NM A ) | VE N} N YAM \ N [ N) N NZ \ Rn = N RN 27 NA NZ { ——— — Ron: SU —— N Ze VE > / INS, a 9 * — N ) ) ) \ REN) /} WITZ SQ EN 2 IN am Im. Een 4 7 — GERN 11129 LEI x‘ ” — N a — STH? RS —A — III. Kuͤhkraut. Myagrum III. 910 —* 2323 A\Syy / — —9 erg ‘ f A j —9— (Ah nl 9 2 AR \ nr) d Br Ä I" 9 ZU v — II. Das ander Geſchlecht beſchreibet Lobelius gar kuͤrtzlich in feinen obſeruationibus 112. daß es in Engellandt und im Ni⸗ derlandt in den Gaͤrten wachſe / habe kleine Blaͤtter wie an dem Thlaſpi Narbonenſi, oder Leucoio marino minim oran den Stenglein oder Zweiglein trage es gelbe geſtirnte Blůmlein / 669 rich oder Bauwrenſenff. —— III. Das dritte Geſchlecht wird von etlichen Kuͤhekraut ge⸗ nennt / ſeine Blaͤtter kommen mit dem erſten Geſchlecht vberein / tregt weiſſe Bluͤmlein / wie die Marienroͤßlein. 3 BER [Diefe har ein Wurgel fo in erlich Zafeln zerthellet iſt / auß welcher die Stengel herfuͤr fehieffen / welche glat / rund / gleichecht in Diebenäft gerheiler finde: Die Blaͤtter ſo par gegen einander ſtehend find lang glatt fornen ſpitzig/ bey dein Stengel aber breit: auffden Stengeln finde Hülfchen wie an dem Mariemroͤßlein / auß welcher die Blum herfür kompt / gemeinglich Preſilgen rok auch bleych rot der Samen iftfchtwarkdem Schababgleich:dag ganze Kraut iſt bleichgruůn vnd weiß lecht ) Matthiolus meldet / daß etliche dig Kraut fuͤr das delamum brauchen/aber dieſelbige jrren gar weit. Es waͤchſt das Myagrum im Lein oder Flachs / vnnd bluͤhet mie denſelbigen auch gemeinglich. [Dasanderift im Wirtenbergerlandt in den Samfeldern vnter den Früchten gemein: Das dritte finde man auch bey und inden Fruͤchtfeldern. Von den Samen. Eindotter oder Flachs dotter heiſt Lateiniſch Myagrum oder Myagtion, item Chamælinum. | Englifch Golde OTFıf, pleafure:Franköfifch Cameline: Das ander wird Eng. liſch genennt treacle Wormefeed. ] Das legte Geſchlecht wird von etlichen Rühfraur genennt Lateiniſch Vaccaria. Eng⸗ liſchl Covv Bafıll.)) Von der Kraffe/ vnd Wirckung deß Leindotters. „PS meldet Lobeliusauß dem Dioſcoride, daß das Oell auß dem Samen die Haut feyſt vnd glatt mache. ONE ift auch gut zu allen hartẽ Knollen der Spannadern / zu den hitzigen Schmertzen der Ohren / entweder das Oell angeſtrichen / oder Samen in Milch oder Waſſer geſotten — vnd Pflaſters weiß vbergeſchlagen. Es kan der Same vnd das Kraut gebraucht werden / zu den harten Geſchwülſten / dieſelbige 8 vnd die Schmertzen zu lindern. Iſt ſonſt in keinem ebrauch. ra [DIE Oell kan an ſtatt deß Seinölle gebraucht werden: vnnd haben die Alten die Holtzfackeln darmit beſchmiret.) Das CXLV. Kapitel, Bon Balfamfraut Weiblein. Ne Iß Balfamfrautbefchreibt Matthiolus, EICIN. DaB esein fehr dicken Stengel habe / anderthals Sa —* YA Ehlen hoch / der ſey feyſt / ſafftig / gruͤnbraun / darauß entſprieſſen viel dicke Aeſte / mit Blaͤttern bekleydei / welche ſich etlicher maſſen den Weidenblaͤttern vergleichen / außggenommen daß ſie an dem Vmbbreiß zerkerfft ſeyen. An den Stengeln bringe es groſſe braune geſchwaͤntzte Blumen / darauß werden Aepffel / welche ſich etlicher maſſen den gemeinen Balſenaͤpffeln vergleichen / rundt / langlecht vñ rauch / welche erſtlich grün ſeyn / darnach wenn ſie zeitig werden / ſeyn fie gelblecht / ſpringen auch von ſich ſelbſt auff Der Same iſt beh⸗ nahe den Sinfen gleich: Seine Wurtzeln ſeyn dick vnd ſteiff. Es iſt noch einander Geſchlecht deß Balſamkrauts / ſo auch Balfamina genennt wirdt / welches Blaͤtter ſich der Stieftwurg vergleichen / allein daß fie kleiner ſeyn / vnd tieff zerſyalten: Seine Blumen ſeyn bleychgelb wie an den wilden Cucumern: Die Frucht rundt ond geſpitzet wie ein Ey / gewinnt rauhe Knoͤpfflein oder Bollen / erſtlich gruͤn / darnach werden ſie rot / wie hiervon weitlaͤufftiger bey Matthiolo zuleſen iſt. ¶Von dieſem andern Geſchlecht wirdt widerumb gehandlet in — Section am 11. Capitel vnter den Balſam Aepffel. Dip Balſamtraut Weiblein iſt ein frembdes Gewäche, wirdt nunmehr auch in den Gärten gepflanger. Bob iij Wirdt * — —— — a — — — gen — — — — — — — — —— — — — — a — — * — — — — Alias 0 Balfamfrant Weiblein. F Balfamina femina. G H amına, Teutſch Balſamkraut Weiblein.Niderlaͤndiſch Balſem appel wyfken: Engiiſch Bal⸗ ſam apple. Welſch Balſamina maggiore.] Von der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft dieſes Balſamkrauts Weiblein. Jr Ede geben für / dag dig Balſamkraut Weiblein eis nerley Krafft und Tugendr habe mit dem wahren Bal⸗ famfraut: Es meldet aber Matchiolus, daß er ſolches noch nicht verſucht oder erfahren habe. Jedoch kan man es ohn allen zweiffel fuͤr ein gut Wundt⸗ kraut gebrauchen. Das CXLV I. Capitel. Ron Springfamenfraur. ed IE Kraut befchreibet Lobelius in feis nen aduerfarijs fol.135. vnd ſagt / daß die Blaͤt⸗ ter / Stengel vnnd die gantz Geſtalt deß Krauts ſich mie dem Bingelkraut oder Tauſentſchoͤn KA vergleichen: Vnd trage runde / ſchmale vnd lang⸗ lechte Schoͤttlein / wie deß Chelidonij, in welchen rundes vnnd kleiner Same ſey / wie an dem Balſamkraut Welblein / ſtecke auch getrungen voll / vnd weñ man dieſelbige nur ein wenig an⸗ ruͤhre / ſo fpringe der Same demſelbigen alſo baldt in dag Ge, ſicht / gleich als wenn er erzuͤrnt were / vnnd ſich gedaͤchte ſolches angreiffens halben zurechnen / daher es auch Nolime tangero genennt werde. Es iſt auch ein frembdes Gewaͤchs. ¶Deß Krauts Stengel ſindt rund gleicher, knoͤpffecht / zart / weich vnd vber Ehlen hoch in viel Nebenaͤſt zertheilet: die Blaͤt⸗ ter finds langlecht / zart / zerkerfft vnnd bleich grün:die Blumen ſindt dottergelb / rumgebogen wie die Ritterſporen ſo an langen zarten Fäden hangen:welchen lange Schötlein folgen / welche / mann fie fehier reiffrangriffen auffſpringen / vnnd rumpffen fich als bald die Schörlein/alg die ſpringende Kaͤßmaden / vnnd fehrt der Samen welcher langlecht iſt dahin:die Wurtzen iſt zaſerecht vnd ſchlecht. | DIE Kraut waͤchſt gern in feuchten vnd ſchattechten Orten / D. Jacobi Theodori Taberna montani / Springſamenkraut. Noli me tangere. IN (A — — u ia 49— NZ Ä h IR NV | 7 7 ni N) — DE = —⸗ — — RZ vnnd iſt in Teutſchlandt fehr gemein / auch Böhmen vnnd Franckreich] | | Von den Samen. Pringſamen har feinen Namen / wie geſagt / von wegen der Schoͤttlein welche dem Menſchen ſo baldt nach dem Geſicht ſpringen / wen ſie werden angegriffen. Lateiniſch Nolimetangere.. ¶ Niderlaͤndiſch eruydecken en ruert my niet: Engliſch Codded Arfinarı.) | Von der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft deß Springkrauts. JS meldet Lobelius,dag dig Kraut etwas gifftiger Nas tur ſey ondderohalben gang vnd gar nicht an ſtatt deß OS Bingelstrautg zu gebrauchen. Es mwöllen erliche groß Abentheuwr mic diefes Krauts Samen brauchen / allerley verborgene nd verſchl oſſene Schaͤtze / darmit zuſuchen / vnnd die Thore zu eroͤffnen / weichs doch eytel Fantgſey iſt / vnnd muͤſſiger Seh gedancken/ ſo ſich lieber deß Muͤſſiggangs / dann jhrer Mandrarbeit ernehren woͤllen. Das CXLVII. Capitel. Von Indianiſch Spicanarde. =] !ofcorides ſchreibet lib.r. cap. 6. daß a den Spicanardi : Das eine werde Indiſche / By > IE: das anderaber Syriſche Spicanardi genennr. Se Aber die beſte ſey / welche friſch iſt / leicht / viel haͤrig / K goltfarb/eines guten lieblichen Geruchs / wie der wilde Galgam / einer kurtzen Aeher / am Geſchmack bitter / die die Zungen truck⸗ net / vnd jhren Geruch lang behelt. Es meldet auch Dioſcorides, daß die edle Spicanardi offt verkaufft werde / nach dem ſie in Waſſer geweycht vnd abgewa⸗ ſchen worden / aber den betrug koͤnne man hierauß erkennen / daß jhre Aehern welck on weiß ſeyn / mit feinem Puluer / noch Haͤrlein / noch Wollen behencker. Es waͤchſt dieſer Nardus in India / oder vielmehr / wie Dioſcotides ſchreibt / auff einem Berg ſo nach India gelegen [welchen der fluß Gange / ſo darvnter fuͤr fleuſt / | befeuchtiget N ansey Geſchlecht feyen der frembden wolriedhens iin — ad | | ; Das Ander Buch / von Kreutern. s7I befeuchtiget. Die Wurtzel wirdt duͤrr zu ung gebracht auf Egy⸗ pten von Alexandria / ſampt anderen Specereyen / fo man von vannen Jaͤhrlich gen Venedig führet. | Indianiſch Spicanarde. NardusIndica; "A ING Hl a | Yi 1, 7 , 7: AN FH —E 8 Von den Namen. Ndianiſche Spicanarde wird Lateiniſch genennt Nar- dus lndica. Arabiſch Stumel. Welſch Na⸗do. Spaniſch Arumbar. Frantoͤſiſch Apic de outremer. Boͤhmiſch Nardus Indiausky. ¶Niderlandiſch Spicke Narde Eng⸗ liſch Indian Spikenard.) Wirdt aber Spica genennt / dieweil die Wurtzel einem Aeher ähnlich iſt. Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft | der Indianiſchen Spicanarde. N Spicanarde ift warm im erſten / und voll⸗ kommen trucken im andern Grade/[ vnd hat ein zerthei⸗ Rlende / ſtaͤrckende juſammenziehende Kraffe.] Innerlicher Gebrauch. loſcorides ſchreibt an bemeltem Orth / daß die edle Spi⸗ D canardiein Krafft habe zu erwärmen zu trucknen onnd den Harn zu treiben. Item ſie ſey gut wider das Magen vnnd Beiſſen /¶ auch auffſtoſſen) deß Magens / [ fo man dieſe Wur- tzen auß kaltem Waſſer trincke: es muß aber nicht rohe Waſſer ſeyn / ſondern das zuuor abgeſotten / vnd widerumsb erkaltet iſt/] wider die windige Auffblehung deß Leibs / wider die Leberſucht / Geelſucht / vnd Gebrechen der Nieren. * Es ſagt auch Dioſcorides, daß fie nuͤtlich vermiſchet werde vnter die Artzneyen / die wider das Gifft bereit werden / ¶ dahers dann dem Theriack zugelegt wirdt.] Wenn man aber den Harn darmit treiben will, ſol man die Wurtzeln in Wein ſieden / vnd daruon trincken: Auffgleiche weiß iſt fie auch gut wider die Harnwinde und Gebrechen der Le⸗ ber / vnd der erkalten Murrer- Wenn man die Wurtzel in rotem ſauwrem Wein ſeud / [or der die Wurtzel gepuluert / vnd daruon trinckt / ſtopfft ſie nicht allein die Bauchftüß / ſondern auch die vnmaͤſſige Fluͤß der K Mutter / vnd das weiſſe Geſicht / lvnnd ſchleimige Feuchtigkeit / vnd ſollens die Weiber nicht allein trincken / ſondern auch mit dern ſauwren Wein kochen / vnnd ſich von vnten auff damit baͤ⸗ en. : & diener diefe Wursel auch gar wol dem Falten blöden Haupt vnd dem Hirn / daſſelbige zu ſtaͤrcken vnd zu erquicken. Wenn man dasR habarbarum brauchen wil / ſoll man die fer Wurtzel nicht vergeſſen / dann fie ſtehet gar wol darbey / dieſel⸗ bige zu corrigieren . Euſſerlicher Gebrauch. D Ioſcorides ſchreibt / daß der Nardus zu den Augenartzney⸗ en verwaret werde / in einem neuwen vngebrauchten erden Gefaͤß · Aber ſie ſollen zuuor zu reinem Puluer geſtoſſen wer⸗ den / vnd mie Wein zu kleinen Küchlein gemacht. | as Puluer von diefem Nardo madhr die bloſſe außgefalle⸗ ne Haar der Augenbrawen widerumb wachſen / wenn man daſ⸗ ſelbig auff die ſtecte ſtraauwet / ober dag Orth mir der geſottenen Bruͤh offt bäher. Es dienet dieſe Wurtzel auch wol vnter die Sauge! ſo man zu dem blöden Haupt bereltet/ daffelbige darmu su ſtaͤrcken vnnd zu erwärmen. Esſchreibt auch Diofcorides, wenn die Weiber in das Waſ⸗ fer ſiten / darinnen dieſe Wurtzel geſotten / ſo bekomme es wol der hitztgen Geſchwulſt der Mucter/ ynd reinige ſie von allem Vn⸗ rath / fürdert die Geburt vnd Roſen. Das Puluer heylet auch die ſchwuͤrige / eyterige Mutter / in ei⸗ nem ſubtilen Saͤcklein / darein geſchoben.) Von dem gediſtillirten Waſſer. weiſſen Wein legen / vnd ſtellen denſelbigen etliche Tag an die Sonne / darnach diſtillieren ſie denſelbigen Wein in Balneo Mariæ bey einem gelinden Kolfeuwerlem. J>S ſchreibet Matthiolus,daß erlichediedfirre Wurtzel in Diß iſt auch ein edles Waſſer / vnd wirdt fonderlich gebraucht zu den Gebreſten deß kalten Haupts vnd deß blöden Hirns / alg da ſeyn der gantze vnd halbe Schlag / die Schlaffſucht / der Schwindel die verlohrne Gedaͤchtnůß / Zittern vnd Erſtarren der Glieder / vnd dergleichen mehr. Iſt auch gut wider die Ohnmacht daruon getruncken / vnnd euſſerlich die Pulß vnd die Schlaͤff darmi beſtrichen. Von Nardenoͤll. lich koͤſtliches Oel bereitet / von den Einwohnern deſfelbi⸗ gen Orts /welches zu viel Sachen nüslichift. Yon die⸗ fem Nardo foldie Salbe bereit feyn gewefen damit Da ria Magdalena den Herrn Chriſtum geſalbet hat. | Das CXLVIIL, Gapitef. Von Bergnarde vndfalfchen Frangds fifchen Narde. 9 | Vß dem edeln vnd toͤſtlichen Nardo, wird auch ein herr⸗ Wurtzeln / dann vnterweilen finder an jhn mit wey runden Säcklein wie ander Scendelwurn⸗ oder wie Diiuen / mit einer ſchwarten Rinden vmbgeben: Zun zeiten auch ſindt ſie nicht runde, ſondern lang: Eswachfen auch zu zeiten auß dieſer Wurgel zu beyden Seiten lange Zäferlein fo eines lieblichen Geruch⸗ feyny gleich der Wurtzel / mie Diofcorides vermeldet. Auß der Wurtzel tritt ein feyſter / runder Stengellan welches Giepffel ſchoͤne Dolden ſtehen / mit purpurbraunen Blumen’ [ diean graßgruͤnen Stielen hangen /J eines freundtlichen Geruchg: Seine Blaͤtter vergleichen ſich faſt den Blaͤttern deß Baldu⸗ ans / allein daß ſie kleiner ſeyn / l vnd nahebeyder Wurzel gar nichts zerferfft- ] 5 > Diefer Bergnardus waͤchſt auff den Gebuͤrgen / der beſte kompt auß Sicilia vnd Syria / [auch Syria. ] Won den Namen. Nardus montana. Welſch Nardo montano. Fran. köfifch Nardus demonraigne. Böhmifch Naraushorsky, [ Niderländifch Berg Nardus Engliſch FVildemonn- taine Spikenard. ] Be heift Griechiſch Napd\os öpesvir.. Lateiniſch Bbb ii Don x J Ergnardus waͤchſt mit vnterſchiedtlichen | A Bergnarde. F Nardus montana. 7 “ N Er er} a ! wW> NV28 B kan — — J © SR —— A — Nardus Narbonenſis adulterina. INN I j I I}! | 5 u) ’ | i r NND VI IR % | ZINN SS FREI uf IS W Mi NS IN Bon der Nalur / Krafft / vnd Eygenſchafft dcß Bergnardi. | Er Bergnardus hat ein Krafft zu erwaͤrmen / dünn zu machen / vnd zuſammenzuziehen. D. Jacobi Theodori Tabernxæmontani / Innerlicher Gebrauch. Ergnarde hat ein Natur vnd Tugendt den Harn heff⸗ B tig zu treiben / mit Wein geſotten / vnd daruon getrun⸗ cken. Wenn man dieſen Nardum mit ein wenig Wermut in Wein oder Waſſer ſiedet / vnd daruon trincket / iſt er gut wi⸗ der die enzuͤndte vnnd erhitzte Leber / vnnd derſelbigen Ge⸗ chwuͤlſt. | Auff gleiche weiß mie Wein getruncken / iſt er gut dem falten Magen/verzehrer dieböfe Feuchtigkeit darinn / vnd vertreibet die Windt. Er iſt auch gut / wie Diofcorides meldet / wider die Ge⸗ brechen deß Miltzes / Nieren vnd der Blaſen. = Nardus Narbonenfis adulterina. Jeſer Nardus wirdt Narbonenfis ges 2 EN nenntidieweilerinGalliaNarbonenfi an feuch⸗ mp ten mofechten Drehen erfunden wirdt. Das aganktze Gewaͤchs iſt ohn Geruch / aaggenommen ſeine Aehrn / ſo einen Geruch haben / wie das Baummooß / zwiſchen denſelbigen Aehr fommen bintzechte / glatte / vnd ſchmale glisende Stengel herfuͤr / faſt einer Elen hoch / mit kleinen grünen Schoͤttlein. Seine Wuͤrtzlein fin ſchmal vnd hart. | — Das CXLIX, Kapitel. Bon Eeltifchem Nardo vnd H Hirculo. Celtiſcher Nardus. Nardus Celtica. F M 4 kan 9 NO En Celtiſchen Nardum beſchreibet Matthiolus, daß es ein kleines Gewaͤchs ſey / welches langlechte und bleichgelbe Blätter habe: Sein Wurgel ſey ſpitzig / mit viel angewachſenen x dunnen vnd wolriechenden Zaſeln: Auß der Wurtzel kompt ein dünner Stengel) vnd faſt kurtz / an welchen) wie Dioſcorides auch vermeldet / geele Bluͤmlein herfür fom- men. Es ſchreibet Dioſcorides, daß dieſer Nardus gefaͤlſcht werde mit einem Kraut / dem Nardo faſt gieich / welches Geißboͤcklein genennt werde / von wegen ſeines vnfreundtlichen Geruchs / aber der Betrug ſchreibet er / wirdt leichtlich erkaͤnnt / dann das Kraut Geißboͤcklein ſey weiſſer / ohn Stengel / vnd mir kleinen Blaͤttern / Seine Wurtzein ſeyen nicht bitter / vnd habe auch keinen Geruch / als der rechte Nardus. “ Der A Das Ander Buch / von Kreutern. 575 Der beſte iſt welcher noch friſch iſt eines lieblichen Geruchs F Nardo faſt gleich / wie C. Cluſius end Dio corides vermelden/ mit viel Wurtzeln an einander hangendt / voll / vnd ſich nicht leichtlicht brechen leſt [und ſoll im Hew vnd Auguſtmonat ge⸗ ſamlet werden / weil er im Herbſt vergehet. ] Diefer Nardus wächft in Welfchlande auff dem Gebirge Liguriæ, deßgleichen auch in den Geburge bey Tyrol / Kärnten vnd Steyermarck. Von den Namen. Eltiſcher Nardus [oder Seliung / J heiſt Griechiſch Nap- Pos rerrinn. Cateiniſch Nardus Celtica, Welſch Nardo Celtico. Frantzoͤſiſch Nardus Gaulois. Boͤhmiſch Celtyha Nardus. [ Engliſch Mountaine Spihenard, mountaine Set- vrall. In vielen Apothecken wirdt es Saliunca genannt.) Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft deß Celtiſchen Natdi. D loſcorides ſchreibet / daß dieſer Nardus gleiche Rrafft har be wie die Spicanardiimage auch wider alle Gebreſten ge⸗ braucht werden / wie diefelbige: Allein daß er den Harn viel ſtaͤr⸗ cker treib / vnd auch dem Magen nuͤtzlicher ſey Erift warmer vnd truckner Natur / wie auch der Indianiſche / doch ein wenig waͤr⸗ mer vnd nicht ſo trucken. Innerlicher Gebrauch. As ſeine Eygenſchafften ſeyn / iſt im vorigen Capitel bey dem Bergnardo angezeigt worden. Es ſoll dieſer Nardusfonderlich gut ſeyn wider die hitzige Geſchwulſt der Seber/ wider die Geelſucht / Fauß Eſſig getruncken wider Auffblaͤhung deß Magens’ mir Wer c muth gekocht /) fo von Winden verurfacht wirde. Biß. Andere feine Tugenden ſeyn im vorhergehenden Capitel an⸗ ezeigt. — Dioſcorides ſchreibt / wenn man dieſen Nardum lang behal⸗ sen wil / ſo ſollen die Wuͤrtzlein vnd Stenglein / als welche man allein zur Artzeney gebrauchet / zu reinem Puluer gemacht / mit Wein befeuchtet / vnd kleine Rüchlein darauf gemacht werden / darnach in einem newen erden Gefäß fleiſſig verwaret. Celtiſcher Nard. Hirculus. Loo beſchrieben / vnd nach der Meinung Diofco- y sidis Geyßboͤcklein / das iſt Hirculus genennt / mit welchem / wie auch im vorigen Capitel ver⸗ | meldet iſt der ware ondrechte Eeltifche Nardus, [eben fo wol noch bey onfern/ als zu Diofcoridis zeiten ] verfäl: ſchet wirdt. Es iſt aber DIE Gewaͤchs dem wahren Seirifchen Mit Wein gerrungken / iſt er gut wider der giftigen Thier H aufgenommen daf es weiſſer iſt / vnd gleich als aͤſchenfarbig / ohn Stengelfeine Blätter ſeyn kleiner vnd fürgerrond an der Wur⸗ tzel gar haarecht vnd von Farben ſchwartzlecht / eines ſtarcken Ger ruchs / daher es auch Ziegen oder Geyßboͤcklein genennt wirdt / dateiniſch Hirculus. Das CL, Capitel. Von Darin Magdalenenbfumen, | . Marien Magdalenenblumen. Spica Celtica, — — — — — — = III — — — — F = — — — IE — >> ZN N — =: —_ SZ GET — — >= F — — — — — = SI IE — IE 4 — —— —— — — — * — > — — — — * — — * — — — — ——— — — —— — = — — HA j —9— L 9 V den Narden oder Spicken wirdt auch Addieſe Spica Celtica oder Marten Magdalenenblu⸗ ODYS men gerechnet / mit jhrer zaſechten vnnd härigen c & MWurgel/ wirdt auch dinrzu ons in Teurfchlande aebrachr/in den Apothecken gar wolbefande. Von dem Gebrauchder Magdalenen⸗ blumen. an Kraut ift auch etwas warmer vnd truckner Na⸗ tur /¶ wird für warm im erſten / vnd trucken im ande⸗ ren Brad gehalten/ |dienet wol dem blöden Magen fo nicht daumen fan : Somderlich aber wenn ein Bauchfluß oderrore Ruhr fuͤrhanden iſt / ſoll man diß Kraut in rotem Wein ſieden / vnd daruon trincken. Es iſt auch gut die ſchwache deber zu ſtaͤrcken / mit gutem weiſ⸗ ſen firnem Wein gebraucht. Dieſe Blumen oder Kraut mit Aniß vnd Fenchel in Wein geſotten / vnd daruon getruncken / iſt gut wider das Nierenwehe / ſo von Blaͤſten herkompt. Welche Weiber ein kalte blöde Mutter haben / auch an ihren Zeitten nicht fertig ſeyn / die follen fich diefer Blumen fleiſſig ge⸗ brauchen / dann ſie belommen der Mutter gar wol / vnd ſtaͤrcken . Es werden auch dieſe Blumen vnd das Kraut oder Wurgel gebraucher zu dem ſtinckenden Athem / wenn man ſie im Mundt kaͤuwet. ¶Wirdt zu vielen Delen Salben Baͤdern / Laugenſaͤcklein / vnd Baͤhungen / vmb feines lieblichen Geruch⸗ willen / ge⸗ braucht. Das — ee — — = — — u — — — — ⸗ — ne en TE een m TE en Ser De men m an en — — 574 B. Jacobi Theodori Tabernemontani, — Das CLI. Kapitel, F Das CLII. Kapitel. Von Sonnenblum. | Von Haſenohrlein. 1. Haſenoͤhrlein. Sonnenblum. Bupleurum latifolium. Panax chironium Theophraſti. B G c H — | II. Hafenöhrlein. 7 Bupleurum anguſtifolium. S ſeyn viel vnd ee Meynung ⸗ | der Authorum,pondem Kraut Panax genannt/ Rn VW WW y alfo daß einer dieſes / der andereinanders daruon N \Y Ve By fehreiber. | F Nee So viel das gegenwertige Kraut oder Son- \V „ DD: nenblum anlangt/ ſchreibet Dodonzus fürglich daruon / daß es DR Blätter habedem Lapato oder Mengelwurtz gleich /doch etwas N — groͤſſer oder dicker vnd rauher: Seine Blumen ſeyen goltgelb / IR D vnd die Wurgellang/machfean feyſten Orten. L: / j Diefe Befchreibung ſcheinet mir gegenmwertiger Figur faſt v⸗ bereinkommen. Was es weiter fuͤr Namen habe / ohn daß es Sonnenblum / Lateiniſch Panax chironium Theophrafti genennt wirdt / finde ich bey andern nicht. Woju man dieſes Kraut gebrauchen koͤnne / iſt mir vnbe⸗ wuſt / kan auch nichts gewiſſes daruon ſchreiben / von wegen der widerwertigen Meinungen der Authorum. ¶Mit dieſer Figur wirdt vns fuͤrgebracht das Kraut / ſo ge⸗ meiniglich von den Auctoribus Herba Doria genannt wirdt· welches cin Stengel hat / ſo auff drey auch vier Eien hoch waͤchſt / vnnd oben in Nebenaͤſt abgetheilt wirdt: Die Blaͤtter ſind Spannen lang / zimlich breyt / etwas zerkerfft vnnd ſpitzig / haben auch an dem Spitz ein kleins Doͤrnlein / ſind glatt / feyſt vnd dick: die Blumen oben am Giepffel ſind gelb / fo endlich wollechtig K werden vnnd mit dem kleinen langlechten Samen daruon flie- gen : die Wurzzeliſt zaſerecht. Dieſes waͤchſt in Franckreich in der Prouintz / auch bey Mompelier bey den Waſſerdaͤchen oder feuchten Orten: in Teutſchlandt / Welſchlandt / vnd Niderlandr wir dt ſie in Gaͤrten gepflanger: vnd wirdt Herba Doria, das iſt Guͤldenkraut genannt / von den Niderländern Güldencruydt van Languedoc. Dieſes Kraut iſt gleicher Ratur vnd Eygen⸗ Khafft als das Heydenifch Wundekraue/ fo suuorinder fünfte Sectton guͤlden Wundtkraut iſt genenn worden . Aſenoͤhrlein iſt zweyerley: Brent vnnd ſchmal. I. Das erſte Geſchlecht hat ein lange dicke EN a Winkel’ welche außwendig ſchwartz ift: Auß der | Wurtel fd D — Das Ander Buch / von Kränten. 875 Raupenfraut. Scorpioides bupleuri folio. A, * lee ’ Wurtzel tritt ein runder / dicker Stengel herfuͤr / bey nahe andert⸗ F halb Elen hoch / mit vielen Gleychen / J[die etwann Keſtenbraun werden: ] Die Blaͤtter ſeyn breyt vnnd geſtreifft / etwas kuͤrtzer denn an dem andern Geſchlecht / deren etliche bey der Wurtzel wachſen / etliche am Stiel: Oben am Stengel bekompt es Dol⸗ den wie am Dillkraut / mit gelben Bluͤmlein / ſo gemeiniglich im Auguſtmonat erſcheinen /) nach welchen ein langlechter Sa me erfolgt / wie am Johanneskraut /¶ ie der Amm oder Peter⸗ leins Same.)] | | 11. Das ander Gefchlecht ift diefem bey nahe gleich, feine Mursel ift duͤnn vnd zertheilet / auf welcher runde Stengel wachſen faft zwo Elen hoch / mit vielen Gleychen / vnd Nebenaͤſt ⸗ kin: Anden Stenglein wachſen langlechte / ſpitzige / geſtreiffte Blaͤtter / welche etwas breyter feyn / ann am Graß: Oben an z den Stengeln wachſen feine Dolden wie am erſten Geſchlecht / außgenommen daß fie kleiner ſeyn / mit gelben Bluͤmlein / nach G welchen der langlechte Same erfolget / wie am erſten Geſchlecht. Sie wachſen in feuchten Waͤlden vnd an den Waſſerſtaden. [ Sie wachſen bey uns auff den rauhen Laͤttechten und Kalch⸗ ſteinechten Bergen vnd Aeckern / deßgleichen vnter den Wach⸗ — vnd Dornhecken / an duͤrren Rechen vnd harten Felſen. Von den Samen. Su ſo auch Wundttraut genanne/]heift Grie⸗ chiſch Baur euper. Cateiniſch Bupleuron: Cordus nen» net das erſte Geſchlecht Hophyllon. Erliche nennen es auch Elaphobofcum.[ Englifch Hares eares. ] WVonder Natur / Krafft / und Eygenſchafft deß Haſenoͤhrleins. D Odonæus meldet / daß der Same warm vnd trucken ſey im andern Gradt. Die Blaͤtter vnd der Samen iſt haa⸗ rig / vnd eines felgamen Geſchmacks auff der Zungen. ] Innerlicher Gebrauch. Linius vnd Nicander ſchreiben daß der Same gut ſey wi⸗ der die Schlangenſtich / und werde nuͤtlich in den Theriack vermiſcht. [Es wirdt von den gemeinen Bauwrsvolck Wundtkraut genannt / weil es darzu gar dienſtlich iſt in den Leib genommen / vnd außwendig genuͤtzet. Euſſerlicher Gebrauch. die Malzeichen. Mir Salz und Wein wie ein Pflafter gemacht und vbergelegt / foldie Halßgeſchwaͤr vertreiben / Suru- taæ genennt. [Das CLIII. Copitel. Bon Raupenfraut: ] = Odonzus fchreibet / daß diß Gewaͤchs ul ein fleines nidriges Kraͤutlein ſeye / welchs etli⸗ RR EI che zarte Aeſtlein habe / eines halben Schuchs 8 hoch / welche fich entweder gar auff die Erde le⸗ cen / oder faſt gebogen ſtehen wachen garlang- ſam auffrecht / an welchen langlechte / breyte Blaͤtter ſtehen / fo er- was rauch ſeyn: An kleinen Stielen wachſen ſeine gelbe Blu⸗ men / faſt wie an den Wicken /doch kleiner nach welchem der rau⸗ be Saine folgt / zuſammen geſetzt wie ein Scorpionenſchwantz/ [in diefen Huͤſſen iſt der glatte rauwfarbe Samen / ſo einem hai⸗ ben Dion gleich / verſchloſſen.) Es waͤchſt an duͤrren Bergen vnd ſandichten Orthen / [in Franckreich vmb Mompelier / bey den Teutſchen findt mans in Särren. ] ar Kraut in Waffer geforten und vbergelegt / heylet L Von den Namen. Aupenkraut wirdt Lateiniſch Scorpioĩdes genennt von wegen deß Samens ſo ſich einem Scorpionenſchwantz vergleichet. Niderlaͤndiſch Haſenooren / Scorpioens cruydt. Englifch Scorpiongraſſe. Von der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft deß Raupenkrauts. D Ioſcorides ſchreibet wie Dodonæus vermeldet / wenn man das Kraut anhaͤncke / fo heyle egalfobalddie Score pionenſtich. Das CLIV. Kapitel. Von guͤlden Wundtkraut. g- Sbeſchreibet Dodonzus diß Kraut / daß es eine ſchwartze Wurtzel habe / mit etlichen Zaſeln Val (HF — —e— Stengel wachſen einer Elen hoch / oben in andere Nebenaͤſtlein abgetheilet. An welchen goltgelbe Bluͤmlein wachſen / welche endtlich zu einer Wollen werden vnd verfligen: Seine Blätter ſchreibet er / ſeyn breydt vnd langlecht / rings vmbher cin wenig zerkerfft / auß welchen die vnterſte brey⸗ ter vnd ſchwartzer ſeyn / dann die ſo am Stengel wachſen. Es waͤchſt gemeiniglich in Waͤlden / vnd bluͤet im Augſtmo⸗ nat. i K Podonæus ſetzet noch ein Befchlecht/ foer Virgam auream nennet / welchs diefem faſt gleich iſt außgenommen daß die Blaͤt⸗ ter nicht zerkerfft fern [ von dieſer iſt oben in der 5. Section ge⸗ redt worden / vnder dem Namen Schadheyl.) Von den Namen. G Vlden Wundrfraue wirdt von etlichen auch genennt | Heydniſch Wundtkraut / wiewol darfür ein ander Kraut von etlichẽ gezeiget wird; Sareinifch Virga aurea,Solidago Saracenica. außgeſpreytet: Auß welcher runde / vnd braunrote — Ed | —— — — — SEIT 5 a — Ey ee ae —— Bilden Wundtkraut. Virga aurea ferratisfoliis. 172: SEEN LEN EEE N ROY HE So — Ey Bee, — —J Es — EAN, a — SW I RS) — —9) SER DI X N N Ar ’ ING 57 Fr I Et SEN HNG, N * ER — I ER Saracenica, Böhmifch Trant vuyfoky. ſ Niderländifch Gülden roede. Englifch Goldenrod. Franhoͤſiſch Verged’or. Welſch Virga aurea fine Pagana. ] Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſcha deß guͤlden Wundrfraur: > ſchaft Iß Kraut iſt warm vnd trucken im andern Grad / ei⸗ ner zuſammenziehenden Natur /[haralle Kraͤfft / fo von dem Sanickel erzehlet werden / daun es euſſerlich vnd jnnerlich ale Wundenſtich / faule boͤſe veraltete Schäden vnd Fiſtulen heylet / vnd wird ſonderlich indie Wund⸗ traͤnck gebraucht.) D Innerlicher Gebrauch. S hat diß Kraut nicht vergebens ſeinen Namen vber⸗ kommen daß es guͤlden Wundtkraut heiſt / ſintemal es nicht allein zu euſſerlichen / ſondern auch zu den jfierlichen Wunden gang heylfam und nüglich su gebrauchen ift/ von wegen ſeiner trucknen vnd zuſammenziehenden Kraffe ſo es an ſich hat: Man kan aber das Kraut entweder allein’ oder mit andern Wundttraͤuter als Sanickel / Wintergrün, Egel⸗ kraut / Brunnellen / Maͤußoͤr lein / Wegrich vnd dergleichen, in Big oder Waſſer nach Gelegenheyt fieden/ / vnd daruon rin. en. Es wirdt auch diß Kraut von wegen ſeiner zuſammenziehen⸗ den Krafft / genuͤtzet u den Bauchflüſſen vnnd der roten Ruhr / E wie auch wider das Blutſpeyen Doch folman egineinenroten Rein fieden/ der etwas fauror iſt / vnd den Kranefen daruon zu trincken geben. [Heylet die verfehrung deß Halß vnd Mundts / vnd befeſtigt die wacklenden Zaͤn/ vnd bringt das geſchwollene pflein wider zu recht.] Es ſchreiben die beyde weitberuͤhmbte Medici Matthiolus F en nn auch — Arnoldi Vil- raut eine ſonderliche Krafft vnd ⸗ ſchafft habe wider den Stein * das — *— re nicht allein den Grieß vnd Sandt / ſondern quch den Stein ſelbſt D. Jacobi Theodori Tabern⸗montani / FE zermale / vnd denſelbigen alich zugleich außfuͤhre: Vber das rei, nige es auch die Nieren vnd die Harngaͤng von allem grobem Schleim / dardurch offtermals der Harn auffgehalten / ondver- hindert wirdt: Zu welchen Gebrechen dann das Kraut in Wein kan geſotten werden / vnd daruon getruncken. Euſſerlicher Gebrauch. 0 Swirdt diß Kraut euſſerlich allein zu den Wunden vnd offnen Schäden gebraucht / dann es trucknet / zeuchi sus OS fammen vnd heylet / auff was weiß man es nur gebrau⸗ chet / entweder daß man daß Kraut friſch zerknitſchet / vnd vbpber die Wunden legt / oder aber daß man daß duͤrre Puluer da⸗ rinn ſtreuwet. Man kan auch das Puluer gebrauchen zu den alten offnen S vnnd flieſſenden Schäden / daß man daſſelbige darinn ſtreuwe / dann es verzehret vnd trucknet auß alle boͤſe Feuchtigkeit / ſo ſich darinn verſamlet / macht die Wunden widerumb friſch / behelt fie rein / vnd bringet ſie widerumb zuſammen. Wenn man das Kraut mit Braunnellen in einem Honig⸗ waſſer ſeudt / vnnd ein Gurgelwaſſer darauß macht vnd ſolches brauchet / ſt es gar gut wider die Verſehrung deß Mundts vnnd deß Halß / ſt faſt gur wider die Mundtfaͤul. Von dem Safft deß guͤlden Wundtkrauts / vnd ſeinen jnnerlichen Ge⸗ brauch. | Je man diefen Safft von dem Kraut außpreſſen fol, ift bey dem Wermuthſafft gelehrer worden. — Diefer Safft iſt auch ſonderlich gut zu den friſchen vnd alten Wunden / dieſelbige rein zu behalten / vnnd darmit zu heylen / ſonderlich fo man jhn mit Oſterluceyſafft ver- mengt / oder mit deſſelbigen Puluer / ſo trucknet er gar wol auß / vnd verzehrt alle Feuchtigkeit, Deßgleichen dienet er auch zu den alten Geſchwaͤren / ſo ſon⸗ ſten gar vbel zu heylen ſeyn. 2 Der Safft mit Honig vermifche vnd angeſtrichen / vertreibt die Stecken und Raͤudigkeit der Haur. " Don den gebrandten Waſſer von Gilden, wundtkraut / vnd feinem innerlichen | Gebrauch. M Julio oder Augufto fol man das Kraut ſamlen / vnd in Balnæo Mariæ ein Waſſer diſtillieren. Diß Waſſer kan auch zu allen jnnerlichen Verſeh⸗ rungen vnd Wunden gebraucht werden / wie das geſot⸗ ten Waſſer. | Was aber droben von dem geforrenen Waſſer dieſes Krauts wider den Stein vnd Gebrechen der Nieren iſt geſchrieben wor⸗ den / das ſol auch von dieſem gebrandten Waſſer verſtanden wer⸗ den / dann es auff gleiche weiß nicht allein den Harn vnnd die Phlegmata oder Schleim / ſo ſich in den Harngaͤngen verhalten / zertheilet vnd außfuͤhret / fondern auch den Stein ſelbſt zerbricht vnd außtreibt. Welchem die Daͤrm von der roten Nuhr ſeyn zerriſſen vnnd zernaget / der trincke diß Waſſer / ſo heylen ſie widerumb. Man kan auch diß Waſſer gebrauchen zu einem Gurgelwaſ⸗ ſer / wider die Verſehrungen deß Mundts. Das CLV. Capitel. Von Egelkraut. GGelkraut iſt zweyerley: Groß vnd klein SI. Das groſſe Geſchlecht hat ein dünnes Wirte IS lein / mie erlichen Eleinen Zafeln behencket / auß mel echem viel duͤnne zarte Reißlein wachſen / mit wel ⸗ | chen es vnter andern Kräutern wie ein Schlang bin und wider ſchleufft daher es auch Schlangenkraut — gelkrau Groß Egeſkraut. Numularia maior. * dari fu B 7 ABE G Al H 3 N RD get —P — N — y HR 2 > — — N = | AR: - ir SE N : N > | 7 — J — e DH ish 4 aufoefe Orden, — Is den ri * aucenoft h er gat wolu irn of chen rt aut ſamlnn D IB then da vlt 1 chen gelkraut genennt wirdt / an den Zweiglein hat es ſehr kleine Faͤſe⸗ lein mit welchen es ſich allenthalben auff dem Boden anhäncke: nl An den Reißlein wachen zu beyden Seiten / runde / grüneBlaͤtt⸗ lein / faſt eines Fingers breyt oder auch breyter / welche einem Pfennig gleich ſey / daher ss Pfennigkraut genennt wird: feyſt / Das Ander Buch / von Kreutern. Fdick vnd aͤderecht / Zwiſchen den Stengeln vnd den Baͤttern vberkompt es an kleinen Stielen goltgelbe Jgeſtirnte) Blüm⸗ lein / den Bluͤmlein am geelen Hanenfuß faſt gleich. Es waͤchſt in Wieſen vnd Graßgaͤrten [in feuchten Wie⸗ fen /Rheinen vnd graſechten Waͤlden:) Bluͤet im Maio. 11. Das ander Geſchlecht iſt dem erſten mie Wurtzeln / tengeln vnd Blättern ganz vnd gar gleich / wie auch mit ſei⸗ nen zarten Reißlein / außgenommen daß es in allen Stuͤcken kleiner vnd geringer iſt. Von den Samen. Gelkeaut Schlangenkraut / ¶ klein Natterkraut / ) vnd Pfennigkraut / hei Lateiniſch Num ulatia, Hirudina- OS ıia » Serpentaria, Centummorbia,[ von wegen feiner vielfältigen heylfamen Kraffe. ] Niderlaͤndiſch Pen⸗ G nichcruydt. ¶Penninckeruydt / Eghelerumde. Engliſch Herbe evvopence,Moneyvvoort, Frantzoͤſiſch Herbe monnoyere. Welſch Dineraria. Boͤhmiſch Peniia ckvvinut.. Von der Natur /Krafft / vnd Eygenſchafft deß Egelkrauts. „Stra iſt einer trucknen zufammenziehenden Natur / mie auß dem Geſch mack fan abgenommen werden / —— derhalben ein edel Wundtkraut / vnd iſt im Heuwmo⸗ nat ſeiner Wirckung halben "= AH ] Innerlicher Gebrauch. an Kraͤutlein einer zufammenziehenden vnd trucknen Natur iſt / iſt es nicht allein nuͤtzlich zu den euſſerlichen / ſondern auch zu den jnnerlichen Verſeh⸗ A rungen dep Leibs: Vnd wie Dodonzus vnd Fuch- fius vermelden / iſt es gut zu der verfehrten Lungen in Honigwaſ⸗ ſer geſotten / vnd daruon getruncken | folden Huſtenden vnnd Keichenden Menſchen gereicht werden. | Egelkraut mit Braunnellen vnd Wallwurtzin zaſſer oder Honigwaſſer geſotten / vnnd darvon getruncken / heylet die ver⸗ wundte Lungen. ¶Oder auff die weiß: Nimm ein Handt voll dieſes Krauts dag ein wenig gedoͤrrt ſey / vter oder ſechs friſcher Feigen: Eniß⸗ Fenchel vnd Süßholtz / jedes ein halb Loth: dieſe Stückin einer Maß guten firnen Wein geſotten / vnd den dritten cheil tingefor- ten / vnd alfo warm truncken / edes malein halb Becherletir voll / als warn ſo es mag gelitten werden. Dieſer Trunck erwaͤt me⸗ vnd ſtaͤrcket die Bruſt / reiniget die Lung / vnd heylet alle jnnerliche Verſehrung derfelbigen: nimpt den hefftigen Huften. ] 1. Auf gleicheweiß gebraucht / iſt es gut wider dag Blutſpeyen / dann es heylet die verſehret Ader an der Lungen / vnd bringe fie wi⸗ derumbzuſammen. Hieronymus Tragus meldet / daß diß Kraͤutlein gut ſey den jungen Kindern / ſo einen duͤrren vnnd trucknen Huſten haben / mit Waſſer vnd Zucker geſotten / vnd zu trincken gegeben. Es wird auch diß Kraͤutlein von wegen feiner zuſammenzie⸗ henden Natur / ſehr gelobt wider allerley Fluͤß deß Seibsjdiefelbige zu ſtellen / vnd die Gaͤng zu ſtopffen. In Wein geſotten / vnd daruon getruncken oder das Puluer in Wein eingenommen / wider die rote Nuhr / Blutſpeyen: allerley jnnerliche Wun⸗ den — mit Genſerich vnd Wegtritt in rotem Wein ge⸗ ſotten und daruon getruncken / ſtopfft die rote Ruhr alſo baldt. Deßgleichen auch mit Natterwurtz / Wegrich vnd roten Ro⸗ K ſen in ſauwrem roten Wein geſotten / vnnd daruon getruncken / verſtellet die vbrige Flůß der Mutter:Wie auch alleriey Bauch⸗ fluͤß vnd Durchlauff: Deßgleichen die zu viel flieſſende Gut. denadern. ¶Dieſes Kraut mit Wein geſotten / vnnd taͤglichen genuͤtzt / zertheilet und führer auf alles gelieffert Blut / ſs vom Schlagen / fallen vnnd ſtoſſen jnnerhalb im Leib zufammen gerunnen iſt. Wo auch ein Wunde durch hefftigen Knuͤtſchung verurſachet wird / ſelber auff gebrochen / oder auffgeſchnitten / treibt der Wund⸗ tranck von dieſem Kraut bereit das — gelicffer Blur. ] cc Mar- ‚un nn —— — — rn A Matthiolus ſchreibet / daß es auch zu den Brüchen gelobt wer, F 878 de / vielleicht von wegen feiner zuſammenziehenden Natur / [eg ſoll gedoͤrret zu Puluer geſtoſſen werden / vnnd dem Kind alle Morgen ſo viel man zwiſchen dreyen Fingern faſſen kan / in der Pappen eingeben werden. | Etlich fagen auch / daß diß Egelkraut ſonderlich aut ſey zu dem Schorbock / in Wein geſotten / vnd daruon getruncken / oder auch wie ein Gurgelwaſſer gebraucht. Euſſerlicher Gebrauch. M S hat auch diß Kraut ein groß Lob vberkommen zu den euſſerlichen Wunden: Alſo daß auch der gemeine Man OS ol⸗ zu den Wunden zugebrauchen weiß / dann es hey⸗ let / trucknet vnd zeuchr zuſammen. [Iſt auch zur Mundtfaͤule vnd anderen Verſehrungen deß B Mundts ſehr dienſtlich. € x Pflaſtersweiß auffgelegt / heylet die faule alten Schaͤden / auch in Wein geſotten / vnd damit außgewaſchen.) Man kan aber daſſelbige auff mancherley weiß gebrauchen / entweder daß man es in Wein ſiede / vnd vber die Wunden lege / [ oder darmit gewaſchen vnd gefaubert/] oder dag Kraut zerknit⸗ fche und aufflege, oder aber dag dürre Puluer darinn ſtreuwe / [ foheylen fie baldt / wie folchesdie Erfahrung bezeugt. Die verwundten Schlangen heylen fich mit dieſem Kraut das erlich Hirten augenfcheinlich war genommen und befun- den. ] Bon dem Safft deß Egelkrauts. Vß den Blaͤttern vnnd Stengeln / wie auch auß dem >| ganken Gewaͤchs / kan man gar leichtlich den Safft auß- preffen/wie bey dem Wermuchſafft iſt gelehrt worden. Diefer Safft ift auch zu allen oberzehlten Gebrechen dienſtlich / dann er trucknet und zeucht zuſammen / wie das Kraut. Wider die rote Rhur mache ein ſolch Lattwerge: Nim alten Roſenzucker zwey Vntz / Quittenlattwerge anderthalb Vntz / E⸗ gelkrautſafft ein Loth / Borragenzucker ein Vntz / bereiten Bolum armenam ein Quent. Roſen ein halb Quentlein / bereyte Perlen zwey Quentlein / Naterwurtz vnnd Tormentil jedes ein halb Quentlein / zerſtoß alles klein thue darzu Quittenſafft / vnd Wer⸗ muthſhrup / oder deß Saffts / vnd mache eine Lattwergen darauß / welche zu der roten Ruhr faſt dienſtlich iſt. Dieſer Safft mit Schlehenſafft vnd Seheblumenwaſſer ge⸗ truncken / iſt gut wider des Harns verflieſſen / fo von groſſer Hit vervrſacht wirdt. H D. Jacobi Theodori Tabernxmontani / Wenn man dieſen Safft mie Maſtir / Drachenblut / Terra ſigillata, und Roſenzucker zu einer Lattwergen macht / iſt ſie gut wider das Blutſpeyen. Euſſerlicher Gebrauch deß Saffts. SS nuͤtzet auch diefer Safft gar wol zu den Wunden, eufferlich angeftrichen/ ond die Wunden zugebunden, OD dann er heylet nicht allein fondern verhindert auch alle andere hisige Zufäll. Es dienet diefer Safft auch die Weiber oder Mutterflüſſe darmit zu fellen: Als daß man ein ſolch Pflafter mache. Nimm Fgelfrautfafft vnd Wegrichſafft jedes fechs Bay, Roſenwaſſer drey Vntz Eifig ein Loth / rot Corallen / Augſtein / ¶Blutſtein / Bolarmen / Myrtenkoͤrner / vnd Weyrauch jedes ein halb Loth / Terræ ſigillatæ, ſo viel gnugſam iſt zu einem Pflaſter: Die obernente Stück ſtoß alleſampt zu Puluer / vnd mache zwey Pflaſter darauß / eines forn / vnd das ander hinden auffzulegen. Alſo auch wenn man jhn auff Baumwoll ſtreicht / vnd in die Schaam thut / verſtellet er die vberige Fluͤß Zu den verwundten Daͤrmen in der roten Ruhr / kan man dieſen Safft gar wol mit einem Clyſtir brauchen / alſo daß man neme zwoͤlff Vntz der Bruͤe / darinn Gerſten / Tormentil / Weg⸗ rich vnd Schwartzwurtz geſotten haben / thue zu derſelbigen Briie / Hirſchen vnſchlit ein Vntz / Egelkrautſafft zwey Vntz / vnd brauch das wie ein Clyſtir / welches nicht allein den Fluß ſtopffet / ſondern auch die verwundte Daͤrm heylet. Von dem Egelkrautwaſſer / vnd ſeinem jnnerlichen Gebrauch. Ndem May ſoll man das Kraut ſamlen / vnd ein Waſ⸗ ſer darauß braͤnnen / welches auch zu allen obermelten Gebreſten zu gebrauchen iſt: Als nemlich wider die Ver⸗ ſehrung der Lungen / der Leber vnd der Daͤrmen. Es ſtopffet auch allerley Fluß / als da ſeyn die Bauchfluͤß/ Durchlauff / rote Ruhr / vnd Weiberfluͤß. | Mit Wegrichwaſſer / Roſenzucker / ond Bolarmen einge, nommen / iſt es gut wider das Blutſpeyen. Vber das leſcht es auch allerley jnnerliche Hitz deß Magens) der Leber / vnd Nieren. Es iſt auch diß Waſſer gut zu den Wunden vnnd verſehrten Daͤrmen / ſo von den ſcharffen vnd geſaltzenen Fluͤſſen zerriſſen vnd zernaget ſeyn. — — —W84 4 7 EN Das Ander Buch / vo * F ——— —86— — — * * * 58 D⏑ —— * ne =: Be —— nt * | J. Groſſe Winde. Volubilis maior. ER Winden werden etliche Ge⸗ E oſchlecht erzehler: 1. Das erſte Geſchlecht wird h genennt groß Winde / welchs ein lange / weiſ⸗ (I fer zaſechte Wurtzel hat / auß welcher ſeine BEN vielfaltige runde vnd ſchwancke Stengel or Ar der Reißlein wachſen / mit welchen es fich/ gleich wie Strick oder Raͤben vmb die E Baͤum / zaͤun vnd alles was es erreychen fan, vmbwindet vnd vmbwickelt. An ſeinen Reißlein vberkompt es linde vnd weiche Blaͤtter / welche beynahe wie ein Pfeil formirt ſeyen / den Blaͤt⸗ tern dep Ephews faſt gleich.· Seine Blumen ſeyn ſchoͤn weiß vnd rundt / jnnwendig hol / wie ein Gloͤcklein / oder wie Lilienblu⸗ men anzuſehen: Wenn die Blumen vergehen / ſo folgen runde Bollen hernach mie dünnen Haͤutlein / in welchen ein ſchwartzer ecketer Same liegt. Es iſt diß Kraut gar vbel zu vertreiben / dies weil die Wurtzel allzeit newe vnd junge Spargen herfüuͤr ſtoſt / wie an den Hopffen- \ 11. Das ander Geſchlecht har ein weille zaſechte Wurtzel/ IK 8 J Sc Das J. Capitel. Don Winden: F c) I, Blauw Winde Conuoluulus cæruleus. —— — % 17 — 26 auß welcher / wie auß dem erſten Geſchlecht / vielrunde vnd glat⸗ te ſchwancke Stenglein wachſen / wie Strick anzuſehen / an dene ſelbigen wachſen gruͤne / gelinde oder weiche Blaͤtter wie an den kleinen Ephew / außgenommen daß ſie groͤſſer ſeyn Seine Bin. men ſeyn den vorigen auch etwas gleich / ohn das fie etwas zer⸗ theilet ſeyn / von Farben ſchoͤn blauw: Nach denſelbigen erfolgen runde / ſpitzige / zertheilte Schoͤttlein / in welchen der Same per borgen Liege, 111. Das dritte Geſchlecht iſt dem erſten mit Wurtzeln / Stri⸗ cken oder Stenglein / Blaͤttern vnd Blumen gang vnnd gar gleich außgenommendag es in allen ermelten Stücken kleiner ift :Seine Blume reucht etwas lieblich von Farben weiß nnd auch leibfarb / bißweilen auch mir roten purpurbraunen Serien. lein durchzogen / die hol ſind wie Eleine Goͤcklein / ſo die abfallen findt man ſchwartzen Samen in runden Knoͤpflein verſchloſ⸗ ſen /) auß den Stenglein kriechen etliche auff der Erden herumb, andere aber vmbwinden und wickeln ſich vmb alles mag fie er⸗ greiffen koͤnnen / [und trucken alfo andere Früchte vnd Kräurer zu Boden.] Cec ij Sie ——— — — * — — — Sie wachſen bey den Zaͤunen in Weingärten vnd Früchten [nemtich das erſte vnd das dritte / das ander aber iſt ein frembdt Gewaͤchs / wirdt derohalben in Teutſch vnd Welſchlandt in Gaͤrten gezielet: wiewol etlich auch die erſte für die Fenſter pflan⸗ tzen / weũ man ſie ſehr artlich in die höhe gewoͤhnen fan / vnnd ſie dick in ein ander waͤchſt / anzuſehen wie ein grüner Teppicht.) Bluͤen im Sommer. Don den Samen. Indt oder Zaunglocken / Windenkraut / vnd Baum⸗ winde heiſt Lateiniſch Smilax læuis, Conuoluolus, Volubilis, Campanella. Niderlaͤndiſch Winde. A⸗ D rabiſch Asfin. Welſch Vilnochio. Engliſch Byntvveedr. Boͤhmiſch Syrlacec. Spaniſch Tedra Campana. Niderlaͤndiſch Winde oder Wranghe. Englifih Bindtvvede. Frantzoͤſiſch Life- ron. | Vnd zum Vnderſcheidt Volubilis maior, Volubilis minor. Griechiſch zurde£ Aeıe. | [ Das ander Geſchlecht wirdt auff Sarein Conuoluulus cæruleus vnd Campana czruleagenannt: Arabiſch Nil oder Habalnil. Welſch Campana aqurea oder Fior denorte. Das iſt Nachtblumen / weil fich diefelbige bey Tag welch erzeigen / vnd zu Nacht offen ſtehendt. Niderlaͤndiſch Blaeuwe Wtlandtiſche⸗ winde. Engliſch Bleyy Bindtvveedt. Von der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft | der Winden. Da Winden feyn etwas warmer Natur / wie man auß E dem bittern Geſchmack abnemen kan. Innerlicher Gebrauch. — D Iofcorides ſchreibt lib.4. cap. 140. wenn man den Sa⸗ men dieſer Winden / mit dem Samen Dorycnij einneh⸗ me / ein jedes eines halben Quentleins ſchwer / fo mache ex viel vnd mancherley Traum im Schlaff. Matthiolus ſchreibet / daß zwoͤiff oder ſechzehen Körner def Samens dzerſtoſſen / und in meiffem ] W ein getruncken / die Harnwinde persreiben. — — I I D. Jacobi Theodori Tabernmontani / Klein Winde, Volubilis aruenfis Aorerofeo. Es ſchreiben auch etliche von der groſſen Winden) daß ſie ein Krafft habe das Melancholiſche Gebluͤt aufzuführen ſonderlich ſo man ſie mit Nießwurtz / Epithymo. Senet vnd dergleichen ge⸗ et. | | — mit Alandt / Veielwurtz / Süßholtz vnd Frau⸗ wenhaarkraut gebraucht / reiniget die Bruſt von grobem Schleim. Euſſerlicher Gebrauch. I: Zaunglockenkraut / Chamillenkraut Doften und Baͤtonien / wie auch mit Pappeln vnnd S. Peters⸗ kraut ein Badt zugericht / iſt gut wider den reiſſenden Stein. Bemnelte Kraͤuter in ein Saͤcklein gethan / in Waſſer geſot⸗ ten vnd vbergelegt iſt gut wider die Harnwinde / [ vnnd den reiſ⸗ ſenden Stein / ſo man das Kraut zu Baͤdern gebraucht Etliche loben diß Kraut in Paralyli, daß man ein Fußbadt darauf mache/ond fuͤr dem Een gebrauche. Von dem Safft / vnd ſeinem jnnerli⸗ | chen Gebrauch. An kan auch auß dem Kraut einen Safft preffen/ wie bey dem Wermuthſafft iſt gelehrt worden. Von dieſem Safft wirdt geſchrieben / daß er ein Krafft habe den Stulgang zu bewegen / wenn er ge⸗ truncken wirdt / dann es halten etliche darfuͤr / vnd ſeyn der Mei⸗ nung / daß die Winden / fuͤrnemlich aber das erſte Geſchlecht / ein wilde Geſchlecht ſeyen der Scammonien / dauon in den nachfol⸗ genden Capiteln ſol gehandelt werden. [ Weit nicht allein die Wurtzel / ſonder auch dag Kraut / einen Milchfarben Safft geben / ſo eines ecklen Geruchs vnnd Ge⸗ fhmarfsift. ] Eufferlicher Gebrauch deß Saffts. Jeſen Safft mit Eſſig vnd Roſenoͤl vermiſcht / vnnd an die Stirn vnd Schlaͤff geſtrichen / oder mit leinen Tuͤchlein daruͤber gelegt / iſt gut wider das Hauptwe⸗ he. Es wirdt auch dieſer Safft wider das Huͤfftwehe gebraucht / wenn man Weineſſig vnd Gerſtenmeel darunder vermenget / ſolchs mit einander kochet / vnd darnach wie ein Pflaſter vber⸗ legt. Der Windenſafft hat auch ein Art zu ſaͤubern und zu reini⸗ gen / derhalben / wenn man jhn mit Saltz vnd Eſſig vermenget vnd anſtreicht / heylet er / vnd reiniget die grindige vnnd raͤudige Haut. * [ Der Safft auß dem Kraut mit weiſſen Senffkraut vermi⸗ ſchet / die Lein zeichen darmit geſchmieret / macht ein Haut der an» dern gleich. So jemandt verletzt were von viel gehen / der ſtoß dieſe Blu⸗ men / vnd ſtreich deß Saffts an den Schaden / er geneißt. ] Von dem gebraͤndten Zaunglocken⸗ waſſer. Vß den Glocken kan man mitten im Sommer ein Waſſer braͤnnen / vnd zum Gebrauch verwaren / [ danıs es ein koͤſtliche Artzney iſt zu den roten hitzigen Augen / darein gethan vnd vbergeſchlagen.) | R DIE Waffer fol viel thun wider die Harnwinde / Abendts vnd Morgens einen guten Trunck daruon gethan. J Zaunglockenwaſſer mit Hyſopſyrup vermiſchet / vnd daruon getruncken / iſt gut den Lungenſuͤchtigen / dann es eroͤffnet die ver⸗ ſtopffte Lung / vnd macht außwerffen. | Das a Das Ander Buch/oonf - Ds, f i VS Ander Buch/ DON Kräutern, 5 sI \ | \ : F - : Sp Das II. Kapitel, | Das III. Kapitel, a x 5 + N | Bhuf dt i — Don Vuchwinden. 3 Don Meerwinden: | |! Sah | — Meerwinde. | | olubilis nigra; Soldanella. | | | \ . SIENA AST SER | % NY > — AS Sy INA WS ID J Mt dn EI EN, ® | —8 —J | DOOR Yen DV EEK 00 | Kin N AN wo Er 4 ii ——2 Ger ! A Viſe * | IF * fr 9 % \ ) * j — | 9* AN — —2 Frank B 3 * | , 1 0 ER Ai Fink | — RR ——— J I jnnerli, | — nSoft | S & — J Ra I E — 4 — all || * —4 Veh 4 9 auonindennuſ DK | h ud OU | li J— ch * = r 1 | | =, \ ij es den Öefchlechten der Winden wirde | nd eff! \D: IN auch die Buchwinde gerechner/ welche eine kurtze / Je Meerwinde wird auch vnter die Ge, Se ober mi ENG, geringe Wursel hat / auß welcher viel dünne) ſchlecht der glatten Winden gerechnet / hat ein J Der Das Mut S 6 cſchwancke / vnd rotlechte Aefklein oder Stricklein runde / [lange/ ] duͤnne Wurtzel / auf welchet | ſchmale / dünne vnd rotlechte Reißlein wachſen/ wachſen / mit welchen ſie ſich vmb die nechſte Haͤ⸗ N ” fo fich auff der Erden hin und wider außbreyten : x — frech geb cken / Baͤume / Stauden / oder was fie erreichen kan / vmbwindet / arındt von vnten an hiß oben auff: [seucht diefelbigen zuBoden/ond An den Reißlein wachen lange Stielein daran glatte / breyte/ I in Die w bieibt es oben ſchweben /]) Ihre Blätter ſeyn etwas lang / breidt Mechte vnd rundtlechte Blaͤtter ſtehen den Blaͤttern deß Ephew | vnd ſpitzig faſt wie Eyhewblaͤtter / aug genommen / daß ſie duͤnner ¶ bey nahe gleich / außggenommen daß fie runder ſeyn / ¶ vnd Milch. N bern end um D end weicher ſeyn · An den Stricklein bringe fie weiſſe kleine j ſafftig · Die Blumen feinen etwas purpurrott / anzufehen — nd Eigen Bluͤmlein / welche etwas Rlopsiveiß beyſammen ſtehen / nach wie ein Ölöckleinidaher es auch von etlichen Campanula mari- ndig vn weichen ein kleiner / dreyecketer / ſchwartzer Same erfolget / in duͤn⸗ na genennt wird Der Same ligt in runden Sbhoͤtlein / welcher nen rotlechten Haͤutlein / [welcher allerdingen ſich dem Heyden etwas ſchwartz iſt Das Kraut hat einen bittern vnd geſalzenen Senftunm Korn vergleicht . Geſchinack. ceen Jutta Bi: Sie wächftneben den Zaͤunen vnd in Weingärten[ auch in Es wirdt diß Rrautanden Vfern deß Meers funden / nicht Flachsfeldern / welches es zu Boden zeucht: ) Blüet im Som⸗allein in Welſchlandt vnd Franckreich / ſondern auch in Holland / da op mer. ae Seelandt vnnd andern Drten mehr: Bluͤet den Sommer ner] Don den Samen. auß. — ——— OS ann auchgenennt Schwartzwinde / Grie⸗ ON DER dNcamen. | } alorke u chifch erEivn nısoaumeros vnd beydem Democrito Eerwinde wirdt Griechiſch bey Dodonzo — | Marardrıoaoc. Sateinifch Volubilis nigra, Volubilis Kodufonbaraoeie. He x Sheila. a i“ PART media, Conuoluulus niger. Dodonzus vermelder/ dana, Conuuluulusmarinus,Campanula marina, —* daß es Ciſſampelos genennt werde / nicht allein zum Vnter⸗ Nider laͤndiſch Zeewinde. [Engliſch Sea Bindyvede, SeaCole_. pin ſcheidt der Helxines/fo Parietaria genennt wirde / fondern auch __ yooorr. Frantzoͤſiſch Chou de mer. Welſch Soldanella.] Andere EN; dieweil es ſich vmb die Baͤum vnd Stöck zu vmbwinden pflegt. woͤllen diß Kraut auch Btaſsicam marinam nennen in i [ Niderländifh Swerte winde: Engliſch Blacke Bindvveed.] fiche — —— 9 Don der Natur /Krafft vnd Eygenſchafft — ua der Buchwinden. Von der re Engenfchaffe | Au S meldet Dodonæus daß man noch zur Zei nicht wiſ⸗ rg AB ; j| —J ſe / wo zu die Buchwinde oder Volubilisnigra koͤnne ge⸗ Erſcharffe / bittere vnd geſaltene Geſchmack dieſes a SR braucht werden ohn allein daß Dioſcorides vermeldet / Krauts / gibt gnugſam zuverſtehen / daß es warmer u daß der Safft außden Blättern getruckt ein Krafft und vnd truckner Natur ſey / auch biß in dritten Grade. . | J Eygenſchafft habe den Stuelgang au treiben. — | | | J NR | Cec ij Inner⸗ | — Pa sex — ne * — > = * * * — — — N: 1 | Ba —3 34 II ik 4 582 DJacobi Theodori Tabernemontand/ Innerlicher Gebrauch. JS? Sſchreibt Diofcorides,daß dig Rrautdem Magen gar ſchaͤdtlich ſey / von wegen feiner Schärffe/ damit es den⸗ OS feibigen beleydige: Deromegen es jederzeit mir guter fey⸗ ſten Fleiſchbruͤe follgefocht werden. Es wirde diß Kraut ſonderlich gerühmer wider die Waſſer⸗ ſucht / dann eg treibet die waͤſſerige Feuchtigkeit mit Gewalt durch den Stuelgang / [ fonderlich aber fo mans mit Rhabarbara brauche: ] Darzu man deß Puluers ein Duentlein mir Wein einnemen fan wie Fernelius vermeldet/ oderaber das Kraut vnd die Blärter in einer feyſten Fleiſchbruͤe kochen / vnnd etwas daruon eſſen / Toder mit Zucker oder Honig abbereiten / vnnd ein zimlichen Trunck thun. Etlich ſtoſſen das gedoͤrrte Kraut zu Puluer / vnd geben dieſes Puluers zwey oder drey Quentlein in einer Hünerbruͤe ein: aber man ſol geſtoſſene Zimmetrinden darzu thun: andere thun Rha- barbara vnd Cubeben darzu / vnd gebens mir Wein ein. \ So kan man auß dem Puluer Pilulein formieren / vnd de⸗ rer ein halb Sorh verſchlucken. » Etliche bereitendas Kraut mie Del / Salz und Eſſig wie eis nen Salat / vnd eſſen erliche [ fünff oderfechs ] Biſſen dauon / die vbrige waͤſſerige Feuchtigkeit darmit auß dem Leib zu füh- ren. | [ Etliche ſchreiben / es fey mir dieſem Kraut vielen/fo dag drit- täglich Feber gehabtigeholffen worden. ] Aber esmelder Dodonzus,daß man mehr Schadens dann Nusen von ſolchem purgieren vberkomme / derowegen dig. Kraut nicht leichtlich zu gebrauchen iſt / gehoͤrt auch nicht für junge /alte/ oder ſchwache Perfonen/fondern für die allein / ſo ſiarck ond wol rrrmöglich ſeyn. Es meldet auch Lobelius, daß diß Kraut jnnerlich genuͤtzet / viel reiſſens und Winde verurſache / derowegen man jederzeit ein wenig Muſcatenbluͤt vnnd Zimmetrinde darzu gebrauchen ſoll. | Eufferlicher Gebrauch. ® Alenus meldet daß dig Kraut vberdas den Stuelgang errege/ auch von wegen feines fcharffen und gefalgenen, Geſchmacks / eufferlich wider alle Gebreften koͤnne gebraucht werden / darzu auch andere Kräuter / fodergleichen Natur ſeyn / genützet werden. | Wenn man das Kraut in Waſſer feuder / mit Honig vermi- ſchet / vnnd vberlegt / heyler es allerley vmb fich freffende Schaͤ⸗ den. Das Kraut mit Honig vnd Eſſig zerſtoſſen / vnd nach dem Badt angeſtrichen / heylet es die Raͤude vnnd Kraͤtze der Haut! * fan man ein wenig Alaun darzu thun / wirdt es deſto ſtaͤr⸗ er. Von Meerwindſafft / vnd ſeinem jnnerli⸗ chen Gebrauch. Vß dem friſchen Kraut der Meerwinden / kan man auch 9 einen Safft preſſen vnd vberkommen / wie bey dem Wer⸗ muthſafft iſt gelehrt worden. Dieſer Safft wirdt auch gebraucht / die vbrige waͤſſeri⸗ ge Vnflaͤtigkeit auß dem Leib zu treiben. Fernelius meldet / daß man deſſelbigen Saffts ein halb Vntz toͤndte einnemen / den Stuelgang darmit zubewegen: Man foll ihn aber nicht allein / ſondern mit Wein oder einer feyſten Huͤ⸗ Enerbrüe einnemen: Jedoch man gebrauche jhn / wie man wölle/ ſo thut er dm deib Schaden. Euflerlicher Gebrauch deß Saffts. 7 erwindenſafft mit Honig vnnd Waſſer vermiſcht / vnd in die Naßloͤcher gethan / reiniget vnd purgiert dag Haupt vnd das Hirn: Doch ſoll man es mir Beſhe⸗ denheit gebrauchen. ſ * F K Diefer Safft mit Eruenmeel vnd Honig vermengt ondan« ' geſtrichen / reiniget vnnd ſaͤubert die Haut / vertreibet die Raͤude vnd Kraͤtze derſelbigen. Es iſt auch dieſer Safft gut zu den alten vnreinen vnnd vn⸗ ſaubern Schaͤden friſch vnd rein zu behalten. Meerwinde. Volubilis marina. ES „oz — fi & KOT N ) Y DL A ZN 9 N? & A PAR N NK TENGER IT u LER U l; B R A) NUM EN), SB A) NND > Alu = N SS —— — * N > l N N —V— Sa / BE Jeſe Meerwinde haben die Apothecker etwann für ein Arc deß Scammonij gehalten tie Lobelius in feinen aduerfariis vermeldet / vnter dem Titel Scammonij Monſpellienlis. | Ihre Wurselift eineg Eleines Fingers dick / mir vielen Nebenwuͤrtzlein hin ond her friechendt / weiß onndvoller Saffts. Die Blärter find erwasrunder/ als an den gemeinen Winden / kuͤrtzer / dicker / ſtaͤrcker und breyter / oben weißlecht / vnd forn ſpitzig gegen den Stiel auff beyden Seiten rundt / nicht e⸗ cket /inmaſſen deß Apocynioderder Oſterlucey: Der Blumen ſtehen viel bey einander / die ſind klein / geſtirnt / vnd weiß an Far⸗ ben / nach welchen ein ecketer Same in kleinen Huͤlßlein erfol⸗ get. | ' Es laͤſt ſich diefes Gewaͤchs an Vfern deß Meers fehen: Blüuet im Junio vnd Julio Von der Krafft / vnd Wirckung der Meerwinde. — Krafft vnd Wirckung belangend / haben etliche den > weiſſen Milchſafft von dieſem Kraut außgepreſt / vnd dick abgefotten / daß er ſchwartzbraun worden / hernach denſelbigen zur Purgierung deß Leibs angewendet: Aber er hat geringe Wirckung erzeiget / ob er ſchon in ziemlicher quantitet iſt eingenommen worden. Das JV. Kapitel. Von Scammonien von Mompelier. Jeſe Scammonca wirdt von C. Cluſio Bar (>) t befchrieben. J. Ire Wurgefift faſt eines kleinẽ Fin gr 9— I ges dick / wo. Iche allenehalben hin vñ wider weit vm̃ REXſich kreucht on ſich außbreitet / auß 5 Wurtzel foren — duͤnne en ma, | Das Ander Buch von Kräutern. ER | F Mn gi vonder Wurtzel geſchnitten ſeyn / vnd in das Erdtreich geworf⸗ lein im Gebrauch in der Artzney: Vnd wiewol etliche weh feriauffwachferidasgang Gcwächsiftvolkmeiffes Safftsiwie II Ihreiben daß er fehr hffiiger Natur ſey / fo meldet doch — Milch. —9 Dodonæus, daß er maͤſſig warm vnd trucken ſey / ſinte⸗ er An Es wirdt in Gallia Narbonenſi vndin Regno Valentino mal man fein fonderfiche Nik / Schärpff oder Bitterkeit am Singers a anden Vfern dep Meers erfunden / daher es auch Scammonea Geſchmack fpüren koͤnne. | kl, Valentina vnd Mompelianagenennt wirdt / [damerlichebram. , an den it, D den den Safft darumb fuͤr das rechte Scammonium , vnnd | Sunerlicher Gebrauch. ber meikät die von Maſſilien follen damit vnnd ein wenig Colophonia Ki vun das rechte Scammonium alſo faͤlſchen / daß man es kaum dafuͤr M Sſchreibet Dioſcorides, daß der Safft den Schleim J a Um erkennen fan. ] * | vnd die Gall durch den Srulgang qußtreibe/onnd vers und? 11. Beneben diefer Scammonien iſt noch einander Ge, OO meiderdaßdiegröfte Dotis ſey anderthalb Quintlein / die en hühhench ſchlecht / welchs für dielrechte vnnd wahre Scammoneam oder mittelſte ein Quintlen / die geringſte aber ein halb Quintlein. Mr ' Scammonium gehalten wird / welches Wurtzel faſt eines Arme Metues ſchreibt man fole den Safft eingeben von fünffbig | f Nan Mt dick iſt / darzn lang / jnwendig weiß vnd eines ſchweren Geruchs / auffschen Gerftenförner ſchwer. | 1 ER: [voller Saffe. Auß der Wurtzel wachſen viei zaͤhe / vñ ſchwancke Vnd obwol Dioſcorides vermeldet / daß dieſer Safft auch ee Reben[dreyer Ehlenlang/Imit welchen fiefihombdienechfien die Phlegmata außführe/ fo purgieret er doch fuͤrnemlich die — u Baum / oder was fie erreychen koͤnnen / vieifaltig vmbwinden: Gallen und das boͤſe Gewaͤſſer / vnd wie Oribatius fehreibe/vief 9— Die Blaͤtter ſeyn breyt vnnd ſpitzig wie ein Pfeil formiert / den kraͤfftiger dann andere dergleichen purgierende Artzneyen. | örhabena Zaunglockenblaͤtteru faſt gleich: Die Blumen feyn weiß vnnd Aber esmelder Paulus Aginera > Daß er dem Magen gar If —W hohl / vnten eng / oben aber weit vnnd rundt / wie an der groffe ſchaͤdtlich ſey / * denſelbigen gar leichtlich verderbe/ auch für | nor ed Winden / eines ſchweren Geruchs. andern purgantibus. J ci mynnn E Sie waͤchſt in heiſſen Landern vnd feyſtem Erdtrich in Aſiq / K. So ſetzet auch Meſues, daß dieſer Safft nicht allein dem nina Myſia / Syria vñ Creta: Wir dt aber nunmehr auch in Teutſch Magen ſchaͤdtlich vñ verdrießlich feyfondern auch dteDärm in | IP. 1} cap.9.daß mandiefen Safft feinem jungen oder alten Men, — sort c.Cib Cammony oder Scammonienheift Sareinifch Scam- ſchen / auch feiner ſchwangern Frauwen oder ſchwachen Perſon — monium oder Scammonea. Griechiſch Irzumuriz, eingeben foll / fondern allein ſtarcken vnnd vermüglichen \ via ltem zZraußeviz fifa YAND Korigansor. In den Perſonen: Auch nicht den jenigen / ſo mit einem hitzigen Fieber | l. Scammonien von Mompelier. Scammoneä Valentina. ERSIION NER N NN SI N IIND N, DAN dünne vnd lange Reben / welche ſich vielfältig vmb die Baͤum und Stöcke, vnnd was fie ergreiffen koͤnnen / vmbwickeln / auch hoch auffwachſen:Die Blaͤtter vergleichen ſich den Blättern deß Ephew / außgenommen daß ſie runder vnnd fpigiger feyn / von Farben aſchenfarb: Anden Nebenftielein bringt fie fleine ge» ſtirnte Bluͤmlein / mit fuͤnff weiſſen Blaͤttlein befeger. Es pflan⸗ tzet ſich gar leichtlich / alſo daß es auch von kleinen Stuͤcklein / ſo landt in den Gaͤrten gepflantzet. [Aberder Safft fo außgetruck⸗ net / wirdt von den Kauffleuten von Alexandria auß Aegypten vnd Syriagen Venedig gebracht. ] Von den Namen. * II. Scammonien auß Syria * ScammongaSyilaca. — — 4 Apothecken nennet man den rohen Safft auch Scammoneam, wenn er aber præpariett iſt / wirdt er Diacrydion genennt. Von der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft der Scammonien. Siſt der Safft / ſo auß der Wurtzel geſamlet wirdt / al⸗ Leib vnnd alle andere jnnerliche Glieder verletze vnd zerreiſſe / das Geaͤder eroͤffne / vnnd von gantzer Natur vnnd Subſtantz dem Hertzen vnd allen andern Gliedern zu wider fey. Daher auch Fernelius ſchreibet lib. . Methodi medendi, er iiij oder J N} 7 N — | J B G. \ N 1 9 J SIE N ——— J * 2 1 —1 A j. u ) C — H m NY 9 F — — — = — — — 584 D. Jacobi Theodori Tabernemontani’ / A oder ſonſt einer feharpffen vnnd geſchwinden Schwachheit ſeyn F darnach den Scammonienſafft vier vñ zwantzig Stunde lang, angegriffen ſintemal erden gantzen Leib zu dem hefftigſten zer⸗ — hitzige Feuchten entzundet / vnd leichtlich ein Fieber ver⸗ bachet⸗ Es hat aber der Safft dieſe Art an ſich / daß er viel mehr von den euſſerſten Gliedern die duͤnne vnd flieſſende Gall / wie auch das Gewaͤſſer außtreibet / dann von denen fo den Daͤrmen vnnd dem Magen nahe gelegen ſeyn. | Dieweil dann diefer Safft fo forglich und mühfelig purgiert/ fol man mit gutem Bedacht darmit vmbgehen / darmit er nicht mehr Schadendann Nutzen bringe. Er wirdt aber auff mancherley weiß eingenommen. Dioſcorides ſchreibt / daß man deß Saffts eines Quentlein / oder zwey Scrupel ſchwer / mit Honigwaſſer einnemen koͤnne / die Gallen und Phlegwata darmit außzufuͤhren. B Es wirdt aber der Safft auff ſolche weiß geſamlet: Man ſchneidet ven Knopff der Wurtzel oben ab / vnnd hoͤhlet ſie mit einem Meſſer rundt auß / in der Geſtalt / wie ein Gewelb / alſo daß der Safft aller zuſammen in dag außgehohlte Loch fleuſt / pe darnach außaefchöpffer wirdt / vnnd in ein ander Gefäß gethan Andere machen Gruben wie ein Gewelb in die Erden / ſchnei⸗ den die Wurtzel auff / egen Welſcher Nußbaumenblaͤtter darun⸗ ter / darauff ſie denn Safft empfangen / welchen ſie darnach auff⸗ heben / wenn er trucken worden iſt. Etliche aber zerſchneiden die Blaͤtter ſampt den Wurtzeln / vnd trucken den Safft mit Gewalt herauß / damit ſie deſſelbigen viel vberkommen koͤnnen: Aber dieſer Safft iſt nicht fo gut / als welcher allein auß der Wurtzel gefloſſen iſt / welchen man für den rechten und wahren Safft oder Scammoncam haltet / welcher € aud) ohne ſonderliche Beſchwerung die Gall / das Gewaͤſſer / vnd H bißweuen auch die Phlegmara ſelbſt auß dem Leib fuͤhret. Daß aber offtmals auch gar ein geringe vnd kleine Doſis der Scammonez gar hefftig vnnd gang mühfelig den Leib purgiert/ kompt allein daher / daß fis nie Wolffsmilch vermifcher ond ver⸗ faͤlſchet worden iſt. Wie man aber die rechte vñ wahre Scammoneam erkennen fönne/lehret Dioſcorides, da er ſchreibet / daß die beſte Scammo- n y leicht ſey duͤnn / ſchwaͤmmig / klar / glitzendt / an der Farb dem Ochſenleim gleich / gleich mie der jenige Safft / ſo man auß Myliabringet. Man muͤſſe auch nicht allein darauff Achtung geben / daß die Scammonea, wenn man ſie mit der Zungen aͤnruͤhret / weiß wirdt / dieweil folches auch geſchicht / wenn fie mit der Wolffsmilch iſt verfaͤlſcht worden: Sie ſoll auch nicht auff der Zungen braͤnnen / dann ſolchs auch ein Zeichen iſt / daß fie mit D der Wolffsmilch verfaͤlſcht ſey · Diefer Safft wenn er noch roh vnd nicht præpariert iſt / wird erScammoneagenennt: Wenn eraber bereytet und prepariert wordeniheift er Diacrydium vnd Scammonea prepara ta:Wie man jhn aber bereyten ſoll / kan auff ſolche nachfolgende weiß ge⸗ fehchen. Bon Diacrydio vndfeinem Gebrauch. JS wirdeder Safft sonder Scammonienwurtzel auff viel vnd mancherley weiß bereytet: Etliche lehren in alſo præparieren:Nim Scammoneam zwey Vntz / zerreibe fie faſt klein in einem Moͤrſel / ſpreng zuvor ein wenig dep guten ſuͤſſen Mandeloͤlß darzu / ein Teyglein zu machen/dar- nad him̃ ein außgehoͤlten Quitten / darinn thue den Scammo⸗ £ minſafft / verbinde das Loͤchlein mit einem andern Quitten⸗ ſchmitz / vmbſchlage fie mit Teyge / vnnd laß in einem Backoffen brastervalg dann nimbs herauß. Nachmals nim̃ ein Vntz gelbe Myrebalanen geſtoſſen / weych die in wey Vntz heiſſen Quitten⸗ fafft vier vnd zwanhig Stundt / an einem warmen Ort / dann truck es durch ein Tuch / vnd vermiſch es mit der Scammonca, laß es an einem warmen Ort trucknen. Andere bereyten das Diacrydium alſo. Sie nemen Roſen⸗ waſſer vnd ſieden darinn die Rinde der gelben Myrobalanen / Spicanardi vnnd Zimmetrinde / in ſolchem Waſſer beytzen ſie vñ laſſen jn widerumb trucken werden: Als dañ nemen ſie darzu ſuͤß Mandeloͤll vnd ein wenig Tragacanthæ, thun es darnach in einen außgehoͤlten Quitten / vmbſchlagen denſelbigen mit Teyg / vnd iaſſen ihn darnach braten. Etliche thun auch etwas Maftirdarzu: Andere machen es auch allein mit Quittenſafft an: Aber die erſte ptæparationes ſeyn am beſten. [Oper alfo:nim ein Stuͤcklein Scammonea, laß gemaͤchlich in friſchem ſuͤſem Mandeloͤll ſieden / nachmals zertreibs in ſawren Quittenſafft / darinn vorhin der edlen Spicanardi / Anißſamen / vnd andere wolriechende Gewuͤrtz geſtoſſen ſeyen wider getruck⸗ net / vnd dann mit Maſtix vnd Gummi Bdellio in einer außge⸗ hoͤhlten Quitten geſotten.) Be, Diefer bereyte Scammonienfafft Diacrydium geneũt / wird fehr vñ vielinder Artzney zum purgieren gebraucht: Sonderlich G aber fleget man andere ſchwache purgationes darmit zu ſtaͤrcken — vnd zu ſchaͤrpffen Mann braucht es in Conſeruen / in Lattwer⸗ gen / Confecten / Traͤncklein vnd Pilulen. Den zarten Perſonen ſo ein Abſcheuwens an den purganti⸗ bus haben / denen fan man ein wenig [ ſechs oder ſiben ja auch biß auff zehen Gerſtenkoͤrner ſchwer ] mit Roſenzucker eingeben: Man kan es auch in Oblat oder Pfefferkuchen backen / vnd alſo einnemen. Auch kan man andere Kuͤchlein darauß backen / mit Zucker / Zimmetrinden / Ingwer / Naͤglein und Roſenwaſſer. ¶Oder alſo: Nim̃ Rhadarbara / pul. arom.roſati. jedes ein halbs Quintlein: Diagrydij, dritthalb Serupel: Weiß Zuckers ſechs Loth: den Zucker zerlaß mir gediſtilliertem Roſenwaſſer / ſeud in wider hart / vermiſch obgemeldte Stuͤck / darunter gaͤuß runde Taͤffelein darvon / deren gebe man ein halb Quintlein auff ein mal” In Sattergling weiß alſo Nimb dep Marcks auß den Caſ⸗ fien roͤhren anderthalb Loth / Rhabarbara zwey Scrupel: der edlen Spicanardi schen Gerſtenkoͤrner ſchwer: Diagrydıj fünff Gerſtenkoͤrnlein ſchwer / vermiſch zuſammen / vnd mit Zucker be⸗ reit ein Latwerglin darvon Auff Traͤncklins weiß: nimm Manne ein Loth / Violſyrup anderthalb Sorh/Diacıydij fuͤnff gerſtenkoͤrnlein ſchwer / zerreibs mir ſechs Loth Wegweißwaſſer / zů einem Traͤncklin. Oder nimm Biagrydij acht Gerſtenkoͤrner ſchwer / zerreibs in zwey Loth Violſyrup mit ſechs Loth gediſtiliert Endiuienwaſ⸗ ſer / zu einem Traͤncklin. Pillulin mach alſo nimm Rhabarbara ein Scrupel / Trochi⸗ feenvon Wermuth / Diagrydij ſiben Gerſtenkoͤrnlein ſchwer / ſtoß wol zuſamen vnd draͤhe funffzehen Pillulin darauf. ) Jedoch ſoll man dieſen Safft mir guter Fuͤrſorg gebrauchen / wie auch droben vermeldet iſt. Fernelius ſchreibt / daß man deß Diacrydij von ſechs biß auff zwoͤlff Gerſtenkoͤrner ſchwer eingeben koͤnne / die Gallen vnnd das Gewaͤſſer auß dem gantzen Leib außzufuͤhren. Melſuez ſchreibet / daß es vier Jahr lang vnuerſehret bleibe: Andere aber ſetzen nur zwey Jahr lang | [EswerdenauchTrochifcen oder Rügelin bereit von Scam- monea mir Myrtillen / die Wurtzel Coſtt / Saffran / ein wenig Dpijimit vnzeitigen Träubelfafft angefeuchtet: diefer eins zer⸗ trieben mit einem Eyerdotter vnd ſcharpffen Eſſig / vnnd an die Stirn vnd Schlaͤff geſtrichen vertreibt dns veraltet Hauptwehe von Kälte. Mit Epfichſafft zertrieben vnd auff die harten Druͤß ⸗ lein geftrichen / zertheili ſie. Mit Bibergeil vermiſcht vnnd zer⸗ rieben vnnd hinden das Haupt beſtrichen / iſt gut zur kalten Feuchten deß Hirns / der Schlaffſucht / vnnd ſchwacher Ge⸗ K daͤchtnuß.) Euſſerlicher Gebrauch deß Scam⸗ moniſaffts. SS" Wolkäpfleinin Scammoneifafft genetzt vnd vn⸗ den beygehracht / iſt der Frucht ſchaͤdtlich. OS - [Scammonea zertrieben vnnd Baumwoll darin genetz / fuͤdert den Weibern jre große Reinigung | du | Den Safft mit Honig oder Dell vermiſchtt vnnd angeſtri⸗ denfe, chen / vertreibet die Beulen, Geſchwuͤlſt vnd Geſchwaͤr / ſo man I [I zu Satein Panos nenner. | Wennmanden Safft mit Eſſiak ichet nt Ya — — fft mit Eſſig kochet vnnd anſtr chet / ſo Diofcorides vermeldet / daß er gut ſey wider die alte langwi⸗ Fig ih rige Schmertzen deß Haupts / mit Roſenoͤll vnd Eſſig vermilcht, IM fa \ vnd das Haupt damit befprenger. MA h Es ſchreibet Diofcorides yon der Wurkel der Scammo- der h nien daß diefelbige gut ſey wider die Schmersen vnnd Wehe, Ay, ehumd der Huͤfft wenn fein Eſſig gsforten / zerſtoſſen / darnach mit Gerſtenmeel vermiſcht / vnnd wie ein Prlufter vbergelegt I eng werde⸗ Das V. Gapitel. Von klein Scammonien. iden pur, J. Klein Scammonien. xt fm ScammoniumminusPlinij l. Il. Klein Scammonien. el droch | Scammonium tninus Plinjj II. N PER en 9 r ! } NAT 7), = = re Er Fleinen Scammonien werden zwey LK, ER Geſchlecht erfunden: (1) Das erſte hat ein einige vweiſſe Wurtzel / am vnterſten Thal ſehr zertheilet: Auß der Wurtzel wachſen viel duͤnne vn ſchwancke bintzechte Reißlein / welche auff der Erden außge⸗ ſpreytet liegen / faſt eines Elenbogens lang / hart / aaͤhe und etwas — Das Ander Buch / von Kreutern. ses F wollecht: Anden Giepffeln derſelbigen Reißlein / kemmen her» fuͤr purpurbraune Blumen / ohn einigen Geruch / den Blumen der blauwen Winden faſt gleich / außgenommen daß ſie etwas kleiner ſeyn / oben herumb in etliche Ecken abgetheilet / anzu⸗ ſehen als wenn fie von fuͤnff Blaͤttlein weren zuſammen geſetzet: ie Blaͤtter ſtehn an den Zweiglein gar vngleich beyfamen/arı - Geſtalt etwas langlecht / ſchmal / vnnd mit zarter Wollen beſetzet / den Weidenblaͤttern bey nahe gleich / am Geſchmack ein wenig bitter vnd faſt wie ein Gummi. C.Cluſius vermeldet / daß er niemals einen Samen daran habe ſpuͤren koͤnnen. 8 I. Das ander Geſchlecht iſt auch ein niederiges Kraͤutlein / gewindt viel ſchwache / ſchmale end rauche Aeſtlein / mir welchen es ſich zum Theil an andere Gewaͤchs anhängerzum Theil auch auff der Erden außbreytet: Seine Blaͤtter ver gleichen ſich etwas den Blaͤttern deß Eybiſch / allein daß ſie kleiner ſeyn / von Farbe grauw / rings vmbher ein wenig krauß vnnd zerkerffet / am Ge⸗ ſchmack wie ein Gummi / ein wenig ſcharff vnd bitter an langen rauhen Stielein bringt es feine leibfarbe oder auch purpurbraune Blumen / den Zaunglockenblumen faſt gleich / anzuſehen / als weren ſie von vielen Blaͤttlein zuſammen geſehet. Die Wurtzel iſt duͤnn vnd gering von Farben braun / kreuchet vber der Erden her / von welcher ſtettigs andere Stengel vnnd Blaͤtter auff⸗ wachſen. Sie werden in Hiſpania vnd Gallia Narbonenſi, wie auch an andern Orten mehr erfunden: Das erſte Geſchlecht blüher im Junio / Julio vnud Auguſto: Das ander aber im Martio vnd Aprili. | Von den Samen. ») yvon etlichen fiir die Cantabrica Plini j gehalten. CE Engli ſch Lauender leafed Bindvved:] Das ander Ge⸗ } ſchlecht aber wirde Lateiniſch genennt Canuoluulus folio althææ. ¶ Welſch Scammonea picciola: | Spanifch Campa- nilla. Portugaleſiſch Verdezilla, Sareinifch werden fie alle beydt genennt Scammonia minora. ——— a: erfte Geſchlecht der Fleinen Scammonien wirde Don der Natur / Krafft vnd Eygen⸗ ſchafft. SD E waden die beyde Kraͤutlein gar wenig in der Artz⸗ ney genuͤtzet. C. Cluſius meldet von dem letzten Ge⸗ RDſal es ein herrlich gut Wundtkraut ſey / dann es I groffe Krafft Haben fol die Wunden zu heylen. Das VI. Gapitel, Von Spanifch Waldraͤben. Jeſe Spanifche Waldtraͤbe iſt gar ein Na frembdes Gewaͤchs / hat lange vnd zaͤhe Aeſt mir etlichen Knoten oder Gleychen / auß welchen je zween Faͤden wachſen / mit denen es ſich an die naͤchſte Baͤum vmbwindet vnnd auffwachſet⸗ Seine Blaͤtter ſeyn hart vnd grünyrings vmbher zerkerfft eines ſcharffen vnd brennenden Geſchmacks / deren ein jedes ſeyn ey⸗ gen Stiel hat / daran es hanget / doch ſtehen jhrer vielbeyfamen: K Zwifchen den Stielender Blaͤtter kompt noch einander Stiel herfuͤr / an welchen ein kleines Kelchlein waͤchſt / wie an der Wolffsmilch / auf welches Mitte ein Koͤpfflein herfuͤr kompt mit vielem Samen beſetzet wie der Hirſen / an welchem viel langes Haar hanget wie weiſſe Pflaumen. C. Cluſius ſchreibet / daß diß Gewaͤchs gar wol koͤnne zu der Waldtraͤbe geſetzt werden / deren Dioſcorides lib. 4. gedencker) welcher es auch an Geſtalt und complexion gleich fey. Es wirdt in Spanien fundenan den Waſſern. Don — — ag | ] | u m; Bi m 4 'E J 4 4 iR #1 14 i/ 5 N Er Bi “ 8 —1 N in f it 9 I I 1 —4 HF | a 119 4 0 ' El ui; 4 14 tl J v iM) wi: 1} ns IF 4 14 19 4 J 14 4 s Ei —9 1 ni N —4 19 ia 19 ' J J — —— — SE D-Iacobi Theodori Tabern.montani/ A Gyanifch Waldtreber. F Clematis Boetica. Von den Namen. Paniſch Waldtraͤben wirdt Lateiniſch genennt Cle- matis Boetica, dieweil es an etlichen Orten Boeticæ iſt erfunden worden / ¶Engliſch the Traueilers Ioie of Candie.] Don der Natur / Krafft /vnd Eygenſchafft der Spaniſchen Waldtraͤben. Jeweil die Blaͤtter eines ſcharffen vnnd hitzigen oder braͤnnenden Geſchmacks ſeyn / iſt ſie ohn Zweiffel war⸗ mer vnd truckner Natur. Innerlicher Gebrauch. TE | DIR, C Cluſius vermeldet auß dem Diofcoride,wenn manden RL» Samen zerftoffe ond mit Honigwaſſer einnemefotreibe er Gall vnd Schleimdurchden Stulgang auf. Eufferlicher Gebrauch. Enn man die Blätter zerſtoͤſſet / vnd eufferlich den Leib darmit beſtreichet / ſollen fie den Auffagreinigen. Dos VII Capitel. Don Singrän. 5 oder Gleychen vnterſchieden / breyte ſich auff der Erden auß: Seine Blaͤtter ſeyn glat / etwas breyt vnnd lang ⸗ lecht / den Lorbernblaͤttern bey nahe gleich’ / außgenommen daß fie: kleiner ſeyn gruͤner / darzu ſteiff vnd ſtarck. Neben den Blaͤttern kommen kleine Stielein herfuͤr / an welcher Giepffel him̃elblawe / oder braunblauw / bißweilen auch weiſſe Bluͤmlein mit fuͤnff Blaͤttlein geſehen werden / ohn einigen Geruch / vnten eng / oben aber weyt auff gethan / etwas groͤſſer dann die Borragenblumen: Hat duͤnne zaſechte Wurtzeln / welche auff dem Landt hin vnnd wider fladern. I, Singrün. Clematıs da phnoides. AR EIN B % N 6 — — ER > SIG N Il. * Singruͤn mit gefuͤllten Blumen. * Clematis daphnoi.flore pleno. 4 Es waͤchſt in den Wälden / auch bey den Waſſern / fuͤrnem⸗ lich aber in feyſtem Erdtreich: Blüher im Moers. Bleibet allezeit grün / darumb macht manim Winter Krängleindarauß.) II. Es gedencket Dodongus noch einesandern Geſchiechts / fo Clematis daphnoides maior genennt wirdt / welchs — in allen Das Ander Buch von Kräutern. Ain allen Stücken gleich iſt außgenommen daß esan Blumen) Blaͤttern / Stengeln und Murpeln groͤſſer iſt. „ 1. Alſo wirdt noch ein ander Geſchlecht bey Matthiolo | beſchrieben / welchs auch D.Camerarius gedeucker/imir gefüllten Blumen / ſo ſchoͤn vnd luſtig anzuſehen ift. on den Namen. Ingruͤn wirdt auch genennt Ingin [ Eumwiggrün Streit Jund Beerwinck.Briehifch KAnuarıcJagner- Das. Sareinifcy Vinca , Peruinca. Welſch Provenca. Frantzoͤſiſch Peruenche. Spaniſch Peruingua. Niderlaͤn⸗ Of Vincoorde / Maegdencruyt. Böhmifch Barvrynek. [Enge liſch Peruinkle.) Bon der Natur / Krafft und Engenfchafft deß Singruͤns. ——— ſchreibet / Singruͤn hab ein Art zu kuͤhlen trucknet vnd zeucht zufammen:] Aber Dodonzusmwif © daß er ein wenig warmer Natur ſey / doch etwas geringer dann Das VIII, Capitel. im andern Grad. | 8 Paulus Eginera meldet / daß er truckner Natur ſey Man on Waldraben. | kan auch auß dem Befchmackabnemen daß er truckne vnnd zu⸗ ſamen ziehe. Fuchlius ſagt daß er faſt bitter fey. | Sunerlicher Gebrauch. JS Swirdt diß Kraut von wegen feiner zufamenziehenden Vatur / ſonderlich gebraucht wider die Fiüß dep Leibs. OS Daheraud) Diofcorides, Galenus vnd Paulus Kgi- nera bezeugen / daß das Kraut in Wein geſotten vnnd darvon getruncken / ſtelle die Bauchflůͤß vnd die rote Ruhr / ſon⸗ derlich aber fo man es mit ſauwrem Wein gebrauchen. Man fan auchdiß Kraut wol gebrauchen wider das Blur⸗ F o ſpeyen / wenn man es mir Schwargtwurg in Wegrichwaſſer gr kochet / vnd einen guten Trunck darvon thut. Welchen Weibern auch jhre Zeiten gu viel flieſſen / diefollen dig Kraut mit Tormentill vnnd Natezungenwurselinretem Rein oder Wegrichwarfer fieden vnd darvon trincken. Diener auch wol wider die Guͤldenader. [Die Blaͤtter mit Eſſig eyngenommen / finde gut wider die Biß der Schlangen / die man Alpidesnenner.] Euſſerlicher Gebrauch M loben diß Kraut ſehr die vberige Fluͤß damit su ſtellen / auch daß man es euſſerlich gebrauche. Matthio- —— ſchreibt / daß die Weiber ſo jhre Zeiten zu viel haben / das friſche Kraut oben an beyde Schenckel binden vnd tragen ſollen / ſo laſſe das Flieſſen nach: Laß auch die ſchwangere Weiber in kein vnzeitige Geburt gerahten. D Wider das Naſenbluten folman dag grüne Kraut zerſtoſ⸗ ſen / vnd auff die Scheitel deß Haupts / vnnd vmb den Halß bin⸗ den / ſo leſt es nach: Auch iſt es gut daß man die Blaͤtter lang im Mundt halte / davon ſich auch das Naſenbluten zu ſtillen pfleget. Dioſcorides vnd Galenus ſchreiben / wenn man die Blätter im Mundt kaͤuwe / ſo ſtillen ſi das Zanwehe. | [Diefes Kraut in Wein geſotten / vnnd den Munde darmit wol geſchwenckt / vnnd darinn wol behalten / ſollen die Biller vnd Zanfleifch haͤrten / die Zaͤn befeſtigen So man das Kraut vber die Biß der gifftigen Thieren bin⸗ det / heylet es dieſelbigen Wenn man auß dem Kraut Zaͤpflein machet mir Milch und Roſenoͤll / vnnd in die Schaam thut / ſaͤnfftigen vnnd lindern ſie die Schmertzen der Beermutter / wie Dioſcorides ſchreibt. Es wirdt auch diß Kraut ſehr geruͤhmet von den Weinhaͤnd⸗ g lern / die truͤbe abgefallene Wein / in kurtzer Zeit widerumb för, E gelb und lauter darmit zumachen wern man es in das Faß legt vnd widerumb zuſchlaͤget: ¶ Beſſer aber iſt es daß man den Wein zuvor in ein ander Saßablaffe- Es pflegen auch etlich Weiber den verftorbenen jungen Jungfrawen von diefem Kraut Kränge fein auff zulegen / daher esauch Todtenfrant geheiffen wirde. ” Von dem Safft. I & Von dem Singrünwaffer. | Imm deß Ingruͤn zu anfang def Frülings / foerin volfommener Bluͤhet ift / gerhackejbn mit Wurgel/ ON Rraut vnd Blumen faft klein’ vnd beſpreng in mit gus tem firnen Wein / vermachs beheb,laß wol erbeigenvond siehe es ab. Diß iſt den Kindern wol zu gebrauchen ‚fo mir dem ſtetigen Durchbruch behafftet/ dann es wärmer / verzehret folche Feuchtigkeit / und ſtaͤrcket den Magen vnd die Daͤuwung. Er⸗ waͤrmet auch die erkalte Bermutter enndertriickner von allenz Schleim / dardurch fie zu der empfängnuß geſchickter werden. Es wirdt auch vonden Wundärsten nebenandern Wund⸗ kraͤuter indie Wundtraͤnck gebraucht auch die Wunden vnnd Schaden darmitgerafchen. Heylet auch alle Schädigung deß Mundts vnnd Zanfleiſchs / auch andere kalte fluͤſſge Wunden vnd Schäden. ] u 1. Frembdt blauw Waldtraͤben. Clematis peregrina cærulea. x AMTS \ \ N az We AR — & 3 ST (EI - N REN ) SS 8 4 N S N { N IN AS — g; S werden von dem Authore noch andere N Geſchlecht mehr der Waldraͤben erzehlet / auß wel⸗ BL“, ol den das(l. Jerfte Geſchlecht frembdrblan Wald⸗ reben genennt wird: Hat gar ein zaſechte Wursel) faſt wie die Wegrichwurtzel / [die bey dem Stengel dick iſt /) auß welcher runde vnd sähe Stengel wachſen mit andern Nebenaſt lein befeger mit welchen es auff der Erden hin vnd wider laderr: An den Rüben gewindt es lange ſchmale Stielein / daran die Blaͤtter wachſen / deren erliche breyt vnd zerſpalten ſeyn / wie an dem kleinen Epheuw / andere aber den Blaͤttern deß Singrüng gleich. Seine Blumen ſeyn mir vier fihönen blaumen Blättern befeger den Blumen deß Singruͤns bey nahe gleich / außgenom⸗ men daß ſie groͤſſer ſeyn. 11. Das ander Geſchlecht har ein zimliche dicke Wurtzel / ſo ſich mit viel goltgeben Faſeln außbreytet. Auß der Wurtzel wachſen vier oder fuͤnff ſtracke / harte / holtzechte / goltgelbe vier» eckete / geſtrimte Stengel an weichen viel Blätter Herfür kom⸗ 587 — — Be E —— — a ur —— —— en ee u m — ee N een —— — — — — — nn ne —— — — — — — —— — — ze — ⸗ ss gethan / nimpt dengroffen Schmerzen: diefer Safft menden Blättern der Schwalbenwurtz faſt gleich breye sand im Mundr gehalten leget den Zan ſchmertzen. aͤdericht / nicht fo gar hart vnnd eines brännenden Geſchmacks / | wie DI Safft auß den Blärtern getruckt / in die Ohren z — mm m u — 11. Vngeriſch blauw Waldtraͤben. Clematis cziulea Pannonica. —⸗ N) N) A N 2R4) | — a H ( — N EIG a x F SH vr B RI — N & En A — N I IS rn — * ee IT MOIN IE on —— & N — N { 88 FEN >, r y x ; III. Blau WB aldırebe. Clemarisczrulea II. D E r wie die Flammula oder Braͤnwurtz Matth. die Blaͤtter ſeyn erſt⸗ lich zuſammen gethan / anzuſehen wie ein Blaſe oder auff gebla⸗ ſene Schotten: Darnach thun ſie ſich mit der Zeit von einander) je zwey gleich beyſammen oder gegen einander geſetzet: Oben an Reben vnnd Nebenaͤſtlein kommen herfuͤr groſſe Blumen / ſo D. Jacobi Theodori Tabern⸗montani / Purpurbraun Waldtrebe. Clematis purpurea. 2 NY 7 DB I FR & 2 AN BIS 3 DIDI, N LV. d 7 Le * W —— Fl N * — — r Nas f - r) A ei N s E \ ⸗ * * Um 9 | 9 h 8 SER. \ IST Hu. Sn * \e NEE — 9 RR Nach der Erden gebogen hangen /mit vier ſchoͤnen blawen Blaͤt⸗ tern creutzweiß beſetzt welcher Spigen etwas zu ruͤck gebogen ſte⸗ hen / eines geringen Geruchs. In der Mitte der Blumen ſiehet man viel wollechte Haar von Farben braunlicht / wenn dieſelbige zeittig worden / ſo folget hernach ein breyter Same / welcher etwas lang / rauh vnd gekruͤmpt iſt in runden Koͤpfflein wie Pillen ver⸗ ſchloſſen. Die kleine Faͤßlein an der Wurtzel vergehen alle ah aber gegen dem Fruͤling kommen widerumb neuwe herfuͤr. III. Das dritte Geſchlecht die Clematis cærulea rt. hat gar ein faſelechte Wurtzel / auß welcher auch viel ecketer Reben wachſen / zu oͤberſt in etlichen Nebenzweiglein gleich wie Flügel außgetheylet / an welchen feine blauwe vnd gefrümpre Blumen ſtehen wie an dem vorigen Geſchlecht / außgenommen daß ſie nit alſo vnterſich nach der Erden hangen: Seine Blaͤtter ſeyn auch deß vorigen Blaͤttern gleich / allein daß ſie nicht mit ſo viel Adern durchzogen ſindt. IV. Das letzte Geſchlecht die purpurbraun Waldrebe iſt dem erſten Geſchlecht an allen Stuͤcken an Wurtzeln / Stengeln / Blaͤttern vnd Blumen gantz vnd gar gleich außgenommen daß jene von Farben blaumydiefe aber purpurbraune Blumen traͤgt. Seyn alle vier frembde vnd außländifche Kräuter: Blühen mit denandern Waldtreben. Von den Namen. | Jeſe Waldereben werden auch Clematidesgenennt/ allein daß eine frembd Waldtrebe / Sateinifch Clema- tis peregrina,die andere Vngriſch Waldtraͤbe / Latei⸗ niſch Clematis Pannonica. Item blau Waldtraͤbe x Clematis cærulea, vnnd purpurbraun Waldtraͤbe / Clematis purpurea genennt wirdt. ¶Engliſch Ladies Boyyer daß erſte vnd letzte / das ander aber pnddritterBushBovver.]| | | Donder Natur / Krafft / und Eygenſchafft der Waldtraͤben. | C Clufus ſchreibet von dem andern Geſchlecht / daß es am Geſchmack gar fharff vnnd brennende fey: Derowegen es hitziger vnd truckner Natur feyn muß: Was aber feine befon- dere Tugenden ſeyn / iſt noch vnbekant / man woͤlle fie dann zu den Lienen rechnen. * A Das Ander Buch / von Kreutern. ee A | Dos IX. Gapitel. F II. &ienen. f N ) / | | Clematis vrens 11. Von Liencn. —R I. $ienen. J Clematisvrens I. | NN — — 8 J N) N Y N) ($ u GTZ EAST . —4 DF — Va) ZEN N N % NEU ZELL Ta j NIT BZ BL N NSS |; ech —— RW) Au, IR Im, f E v LS —B J J — ——— NN — —— % j su | a | SIE ZUR | )) — FE WINE NIEREN. NEE SEEN B j EAN G VWSANSE LEN | AR, ' N 1 ; \ N 9 4 I CR —— IJ —V | N VB ln, h N | | f ra 8 — — W — 4 — u — J RING 7 7 WW N PIZ Ur PB GR |. © SIT Ve; YA 8 i \ ZN HA BSÄdV/ES I Ay — —— I: | t Ww | r — N) R A | nblawen Pl RL \ F ! uͤckgeb ent 47 77 It £, iR — GERD Euſſerlicher Gebrauch. | * Je Lienen oder Seinen werden zwey Ge; NÜR Ku: vnd wie ein Pflaſter vber⸗ Bra fehlecht von dem Authore dargeftelt: Sovic Sal E —— STEUNE — Pie das(1.)erfte belanget / wirdt daflelbige von Dio- de ——— —— Dlarrern darmit auff gchen ale ih fcoride beſchrieben / daß es rote Aeſt GERWÜMERIE auch die se ne — — fie egen die Haut / ziehen ai — Raͤben welche sähe ſeyen wie ein Brandt: Seine — — J czrulea hl Buaͤtter ſeyen am Geſchmack faft ſcharpff vnnd hrennend / alſo N ect N daß ſie Blattern ond Geſchwaͤr machen’ kriechen ander Baͤu⸗ Das X & ef N ich wie Fih * wieder Epheuw oder die Winde : Die Blätter ſeyen dem apitel. imyte Blum Singruůn etwas gleich: Seine Bluͤmlein wachſen an zarten 8 —— ine dahin D Stielein von Farben weiß vnnd wolriechend / anzufehen wie ' Son Brenwurtz * Be iſt gelblecherunde vnnd pisig / welches 2 Se Brenwurtz hat rotlechte Stengel bey | it : © pi y 7 b N \ ) | #9 ei r * RA Me a eek neben den Zäune” ⸗/ 65 aha Di * | 3 eher gern an den Orten da es die Sonn haben fan. ZIP Aweialei weilte Blüamlein mi [ik a as Bas ander Gefhlech anlanger if mir Difilige I Se —— | gene an ADS auch nichts bey andern Authoren darvon Same erfolget: Ihre Blaͤtter ſtehen an den Nebenaͤſtlein etwas Blumani⸗ Ni lang vnnd ſpitzig den Blättern deß Singrüng beynahegleich: | Auer De Don den Namen. Die Wurgelift ur Bun — 3 | IR x Es gedencket Dodonzus noch einer andern Arcder Bren⸗ hr — Leinen wirdt DON Waldtraͤben: wurtz mit einer grünen Rinden / weiſſen Bluͤmlein / vnd faſelech⸗ | riechiſch Kinuericertpa.Sateinifch Clematisaltera. en Wurtzel / hencket ſich aber an die Baum vnnd andere Stoͤck / — | — Spanifch Gormadera.Item Clematis vrens. waͤchſt nicht auffrecht / davon man leſen fan in Hiftoria ftirp. ein! | TERN pemp.3.lib.3.cap.16- bei } Von der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft Sie werden gemeiniglich in den Gärten gezlelet: Blůen im * — E der Leinen. K Augſtmonat * MWe / — —— iſt hitig im Anfang deß vierdten Grads / cyy er daft ſcharpff ond brennent/ derowegen es auch vnter die mc, Von den Namen. a ü OT dicamenta cauflica gerechnet wirdr. DL rn hat jhren Damen dieweilfteauff der Haut en F brennet / dieſelbige eget und Blaſen machet Wudt 9 | Innerlicher Gebꝛ auch. genennt Blattering:Sateinifch Flammula,oder Sag ae Es D Tofeorides ſchreibt wenn man den Samen zerftoffe und mula louis. Welſch Flammola. Sransöfifch Ejbecede MI 1 mie Waſſer oder Meth einneme / fo treibe er durch den Aferen. Spanifch Viralba recta. Boͤhmiſch Priskirnik. Englifch | —5 — Stuelgang Gall vnd Schleim Vpright Virgins Bovver.] zuge | 3 vVon i Brenwurtz. Flammula Iouis. > — — — man u ner u > Sr * = — — — —— — — der Brenwurtz. Je Brenwurtz iſt eines ſcharffen vnnd brennenden Geſchmacks / daher fie auch für warn vnd trucken ges ‚halten wirdt ins vierden Grad. ¶Innerlicher Gebrauch. J? Sic formieren auß dem Kran Pillulen / vnd geben fie wider dag viertaͤgliche Feber / eun Stund vor deß Schaue ders oder Froſtes anſtoß / vnd laſſen den Krancken dar⸗ auff ſchwitzen — Euſſerlicher Gebrauch. Je jnnern Schelffen oben auff die Handt geleget / da Iman die Pulßader zugreiffen pfleger/ Carpusgenent/ | zeucht Blaſen auff und hilffe wider das Zanhwehe. MWerein hartes Befchwär an feinem Leib hette / fo nicht wolt zeittig werden / der zerſtoß das Kraut mit Oell / vnnd lege es wie ein Pflaſter vber / ſo macht es daſſelbige zeittig vnnd etzet es auff. * Wenn man auch die Blaͤtter zerknitſchet vnnd auff die Haut legt / ſo ziehen fie Blaſen vnd etzen die Haut auff . Vß dem Kraut wirdt auch in Balneo Mariæ ein Waſ⸗ ſer gebrannt / welches ſo hitzig iſt wie ein branndter Wein / es wirdt aber gar nicht gebrauchet / ſonderlich in E gen will/ ſoll es mit andern Waſſern vermiſcht werden / damit es nicht die jnnerliche Glieder verletze. Bon Brenwurtzoͤll. auff ſolche weiß: Nimb die Blaͤtter von der Brennmurg/ zerhacke und zerſchneide Diefelbige gar klein / darnach thue ſie in ein Glaß / vnd ſchütte Baumoͤll darüber [oder Ro | Von dem gebränten Waſſer. | $tib: Wenn man es aber in falten Schwachheiten nuͤ⸗ I. dem Kraut fan man auch ein hitziges Oell bereyten ſenoͤll/ ſtopffs oben zu / ſetz es ein zeitlang an die Sonnen: V.Jacobi Theodori Tabernemontani / xDieſes Oell ſoll gut ſeyn wider die langwirige Schmertzen der Huͤfft mit einem Clyſtier eingegoſſen / oder euſſerlich darmit geſchmieret. Es ſoll auch gut ſeyn wider das ſchwerliche Harnen / wenn man ſich euſſerlich warm darmit ſchmieret. Das XI. Gapitel. Bon Balfamäpffel. Balſamaͤpffel. Balſamina cucumerina. Alſamaͤpffeleinkraut Balſamina geneñt / hat ein ſchlechtes geringes Wuͤrtzelein mit wenig Zaſeln behencket / auß derſelbigen wachſen duͤnne vnd ſchwancke Reißlein / mit welchen es hin vnnd wider kreucht / an den Reißlein gewindt es ſeine Faͤdemlein / darmit es ſich an die naͤchſte Baͤum vnnd Pfeiler vmbwindet vnnd in die Hoͤhe ſteiget. Seine Blaͤtter ſeyn nicht groß / aber etwas breyt / glat und weych / in fuͤnff Stück zertheilet / deren jedes am Vmkreiß zerkerfft iſt Seine Blumen ſeyn sim lich groß / mit fuͤnff bleichgelben Blaͤtlein beſetzet Nach den Blu⸗ men erſcheinet die runde vnd geſpitzte Frucht / faſt wie ein Ey an⸗ zuſehen / doch kleiner / vnnd von kleinen Doͤrnlein etwas rauch / wenn dieſelbige zeittig worden / iſt fie jnwendig vnnd außwendig rot vnd ſpringt von jhr ſelbſt auff. In derſelbigen Frucht finde man einen breyten Samen / welcher / wie Matthiolus ſchreibet / —* rot iſt / wenn er aber trucken worden / iſt er etwas ſchwartz⸗ lecht. | KDiß Gewaͤchs iſt gar frembdin Teutſchlandt / wirdt in Gaͤr⸗ ten gepflantzet D. Camerarius vermeldet / wenn man das Kraut oder Gewaͤchs auffjichen woͤl / ſo muͤſſe man die Kern im Fruͤh⸗ ling gar zeitlich in ein feyſtes Erdtrich ſtecken / vnd an einem ſol⸗ chen Orht da es den Widerſchein der Sonnen haben kan / auch ſoll man es offt begieſſen mit dem Waſſer / da man Huͤner vnd Fleiſch auß waͤſchet ‚fo werde die Frucht zeitig / welches geſchicht im Augſtmonat oder Herbſtmonat, - [Bon dieſem iſt zuvor gehandlet we in der vorigen Section am 45.Capitel.) | Don Das Ander Bu Bon den Namen. | Alſamaͤpffel wirdt Sateinifch genenne Balfamina, Bal- famina cucumerina, Momordica, Viticella, Cha- rantia. Pomum mirabile , Pomum Hierofolymita- num. Welſch Garanza[ Charatia. Franthͤſiſch | Pom- mes de |Merueille. Niderlaͤndiſch Balſamappel ¶Engliſch Bal⸗ fam apple / apple of Hieruſalem.] - Donder Natur / Krafft und Eygenſchafft der Balfamäpffel. D Odonzus melder daß die Blätter vnd die Frucht von A Balfamäpffelin ein fonderliche Art habe /ju trucknen vnd ein wenig zu fülen. B Innerlicher Gebrauch. — nnerliche vnnd euſſerliche Wunden damit zu heye en. Deromegen auch Matthiolus ſchreibet / wenn man deß Puluers ein Löffel voll mir Wegrichwaſſer einneme / heyle es die verwundte Daͤrm. Das Kraut in Wein geſotten vnnd darvon getruncken / iſt gut wider die Darmgicht: Vnd denen ſo etwas im Leib zerriſſen haben. ¶ Item den Wehtagen nach der Geburt.) Dodonzus meldet / wenn man deß Puluers etliche Tage nach einander einneme / vnd ſich mir dem Oell ſchmiere / ſo heyle es die Brüch- | ¶Solch Puluer in einer warmen Brühe eingenommeniftel- JS Swirdt diß Kraut für ein gur Wundrfräulein geach⸗ let das — DBluren-] Eufferlicher Gebrauch Ma: vnnd Dodönzus melden / wenn man die Blaͤtter zerknitſche vnd auff frifche Wunden lege / ſo hey⸗ len ſie dieſelbige vnd hefften ſie widerumb zuſammen: Es wirdt aber fuͤrnemlich das Oell gebraucht / welches man auff nachfol⸗ gende weiß bereyten ſoll. Von Walſamaͤpffeloll. Jeſes Oell kan man auff ſolche weiß machen : Mann ſoll die Frucht etliche Tag in Agreſtenoͤl beytzen / dar⸗ nach in die Sonne ſtellen entlich ſoll man e⸗ mit Miſt bedecken / big ſo lang es verfaule / doch ſoll man den Sammen zuvor auß der Frucht herauß nemen wie Dodonzus D ſchreibt. Diß Oell wird ſonder lich hoch geruͤhmet wider allerley Wun⸗ den / dieſelbige zu heylen vnd allen andern Vnrath vnd Entzuͤn⸗ dung / ſo darzu ſchlagen kan / zu verhůten / ¶ vnnd ſtillet auch den Schmertzen. Vnd vermeldet auch Dodonæus, daß diß Kraut Balſamina genennt werde / dieweil das Oell / darinne die zeittige Frucht ein zeitlang macerirt, zu vielen Sachen nuͤtzlich ſey / wie auch das Opobalſamum. Bemeltes Oell iſt auch gut wider die Bruͤch / euſſerlich ange⸗ ch / von Kraͤukern. F — — ſchmiret / doch ſoll man auch jederzeit das Puluer darbey gebrau⸗ chen / wie zuvor vermeldet. Deßgleichen auchLfo man die Frucht in ſuͤſem Mandel oder Leinoͤll beytzt iſt es gut wider die Entzuͤndung vnd Schmertzen der Bruft: Wie dann auch wider die Geſchwaͤr un Entzůndung der Mutter / mit einem Clyſtierlein eingegoſſen / vnnd zu dem Schmertzen der Affteradern. Es dienet auch diß Oell wider allerley Brandt er ſey von Waſſer / von Oell / von Fewer / vnd andern braͤnnenden Sachen. Man ſaget auch / daß es die Weiber fruchtbar mache / wenn fie ſich nach dem Bad darmit vmb die Mutter vnnd die Geburts⸗ glieder ſchmiren / vnd ſich darnach zu dem Man begeben. Matthiolus meldet / wenn man dieſes Oell zu den verwund⸗ gen Neruen brauchen wil / ſoll man die Frucht in Terbenthinoͤll / oder S. Johannes krautoͤll einbeytzen. K sol Das XII. Capitel. Donfrembd Balſamaͤpffel. Balfamäpffeleinander Geſchlecht. Halicacabus peregrinus. > Is frembde Gewächs hat ein zimliche TEN, | Dice Wurtzel mit viel härigen Fafeltn: Auf derfels — bigen wachſen duͤnne / vnnd ſchwancke geſtriemte —* Raͤben oder Reißlein / mit welchen es ſich weit auß⸗ breyt / vnd an die naͤchſte Pfeiler vmbwindet: Sei⸗ ne Blaͤtter ſeyn etwas langlecht vnd von einander zertheylet wie die Blaͤtter an dem Hanenfuß: Seine Bluͤmlein erſcheinen an langen Stielen von Farben weiß / oder auch etwas weißbleych. Nach den Bluͤmlein erfolgen auffgeblaſene Schotten oder Huͤlßlein / welche dreyecket finde / inwendig mit drey Gefaͤchlein vnterſchieden / in welchem jeden ein harte / runde Frucht / wie ein Erbiſen erfunden wirdt / welche ſich etwas einem Hertzen verglei⸗ chet / von Farben ſchwartz / vnnd mit einem weiſſen Naͤbelein / [oder als ein — weiſſer Muͤnchskopff in der ſchwartzen appen verborgen: | =. * — diß Gewaͤchs an etlichen Orten zum aubwerg / flichtet es in die eiſerne Gitter der Fenſter / vnnd in die Schraͤn⸗ cke der Gaͤrten. Iſt gar ein frembdes Gewaͤchs / wirdt aber nun mehr auch fleiſſig inn Teutſchlandt in den Gaͤrten sepflanger) wirdt aber felten recht zeittig / dann es feinen Froſt leiden kan / wil einen heiſſen Sommer vnd linden Herbſt haben. Von dem Safft. Amen Balſamaͤpffelkraut wirdt auch genennt Hertz ⸗ + ſame / dieweil fich der Same eines Menfchen Herg ver; Dgleichet: Muͤnchskoͤpfflein oder Welfche Schlutten] Lateiniſch Halicacabus peregrinus, Veſicaria pere- grina: Halicacabum repens Cardilpermon , Cardiaca re- ens.Cot indicum: Piſum cordatum. [ Miderländifch Vre⸗ ende Criecken van ouer zee: Engliſch Blacke Y Yınter Cherries: Welſch Vilncchio forefliero. ] Etliche wöllen es für ein Do- sycnıum halten / aber fie irren weit. Ddd Von — — —— | N N ir ne — — — — — — — — E —— — F — A B 592 diefes Krauts. D Odonzus fehreibt ‚daß es warm vnnd trucken ſey im an⸗ dern Brad. Am Geſchmack bitter. Innerlicher Gebrauch. Mi meldet / dag die Natur mit der Geſtalt deß LVA Samens wol zu verſtehen geben daß er ein ſonderliche Eygenſchafft habe zu dem Hertzen / dieweil ſich derſeibige ſo gar eines Menſchen Hertz vergleiche. Dodonæus ſaget / daß der Same den Stulgang bewege / treibe die Würm auß dem Leib / vnd fuͤhre die vberige ſchleimige Feuchtigkeit auß dem Leib / ſonderlich aber purgiere vnd reinige er die Daͤrme. Das XIII. Kapitel. Ron Veiolräben. Groß Beiolräben. Ialminum candiflorum. N > fich aber nicht vmb die Baͤum oder Pfeiler wiean- doere / ſondern laſſen fich winden vnnd draͤhen / daher ſie auch zum Laubwerck der Gebaͤw gebraucht werden / ſintemal man die Aercker / die Gaͤnge vnd Stuben damit zu zieren pfleget / E dieweil es gar wolriechendt Blumen har. ] Es werden aber derfelben vom Authore vier Geſchlecht für geftelt‘fo einanderan Wurtzeln / Blaͤtter / Stengeln vnnd Blu⸗ men bey nahe gantz vnnd gar gleich ſeyn: Haben an Stengeln vnnd Blaͤttern den Vnterſcheidt / daß eines groͤſſer iſt / dann das ander: Ihre Wurtzeln haben viel Faſeln / damit ſie in der Erden ſtecken oder hefften: Auß der Wurtzel wachſen hohe / runde / aͤhe / knodichte / gruͤne / Stengel oder Raͤben / mit viel Knoden oder Gleychen / inwendig mit weiſſem ſchwammechtem Marck auß⸗ gefuͤllet: Auß einem jedem Gleych wachſen andere Nebenaͤſtlein daran fuͤnff oder ſieben langlechte / glatte vnd faargrüne Blätter —— N EHER — — ——— — terſtuͤtzt werden: Sie vmbwinden oder vmbwickeln D. Jacobi Theodori Tabernemontanv Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft | F Weiß Veiollraͤben. Iaſminum album. ya Se / Dr /) 2% Blauw Veiollraͤben. Iaſminum cæruleum. DU) 4 ſtehen / je zwey gegen einander / ohn allein das oͤberſte / welchs al⸗ lein ſtehet / auch etwas groͤſſer iſt dann die andere. Oben an dem Zweiglein wachſen einſame Blumen / von vielerley Farben / an Geſtalt den Hornungsblumen bey nahe gleich / eines — HN Das Ander Buch / von Kreutern. Gelb Veiollraͤben. lafminum luteum, —* — E N f F —B — 9 x RR Kb & Une N SEHR SQ —— a NIE vnd anmuͤtigen Geruchs: Der Same iſt breyt / faſt wie an den Feigenbonen. Mit dieſer Beſchreibung kommen ſie alle ſampt vberein / ohn allein was die Blumen belangt / deren etliche groß ſeyn wie am erſten Geſchlecht / etliche aber kleiner: Deßgleichen ſeyn etliche von Farben weiß / als das erſte vnnd dritte Geſchlecht / etliche blauw / wie am andern Geſchlecht / etliche auch gelb. Sie werden gemeiniglich in den Luſtgaͤrten gezielet / die Hecken oder Luſtgaͤng darmit zu sieren/ wachfen gern an ware men Orten:Bluͤen den Sommer vber. Von den Namen. D Im heift Griechiſch ia uvor. Sateinifch Iafmi- num,lofmenum,lefeminum. Xrabifch Zambach und Iefemin. Welſch Gelfimino. Srangöfifch Ioffemin. Nider⸗ laͤndiſch Jeſemijn Engliſch Lafınine,Gelfemine.] Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft der Veiolraͤben. M:: ſchreibt dag die Blumen warm feyen imanfang deß andern Örads. | Von dem Veiolräbendll/Iafminum genennt. PS von den Veiolraͤben alleindas Del im Gebrauch / Ir weldhesiman alfobereyten fan: Nimder Blumen von den Deiolräben fo viel du wilſt / thue fein ein Glaß / E ſchuͤtte dariiber Dell fo viel genug iſt / vermache oben dag K Glaß wol / vnd ſtelle es acht Tagan die Sonn / darnach nimb die Blumen widerumb herauß vnnd truͤcke ſie wol auß / thue wider⸗ vmb andere friſche Blumen in das Oell / laß abermal acht Tage ſtehen / vnnd mache es wie zuvor / ſolchs thue zum dritten mal. Andere aber machen es alſo / ſi thun die Blumen in ein Glaß / ſchuͤtten znugſam Dell darvber welchs alt iſt / und ftellen es dar⸗ nach 15. Tag lang an die Sonne / oder ſonſt einen warmen Ort / darnach kochen ſie es in vale duplici, trucken die Blumen wol auß / vnnd werffen fie hinweg: Wenn ſolchs geſchehen / thun ſie 593 F andere friſche Blumen gu dem voriaen Hell / laſſen es aber . 15. Tage ſtehen an einen warmen Ort / ſieden fie darnach wider vmb wie zuvor, vnd ſolchs thun fie zum dritten mal. Diß Oell hat faſt alle Krafft wie das Chamillenoͤches erwaͤr⸗ met / erweichet vnd oͤffnet. — Dodonzus meldet / daß es die rohe vnnd grobe Feuchtigkeit zerthelle und vertreibe: Sey gut wider die kalte Fluͤß / fuͤrnemlich aber Winterszeit. Die jenige aber fo hitiger Natur ſeyn / ſollen es nicht gebrau⸗ chen dann es macht ihnen Hauptwehe / vnd wenn fie viel daran riechen / vervrſacht es das Naſenbluten / wie Mefites darvon ſchreibet. Dioſcotides ſchreibet / wie auch Aetius, daß die Perſier dieſes Oell zu jren Pancketen und Zechen gebraucht haben / von wegen ſeines lieblichen Geruchs. EEs hat dieſes Oell ein gute Krafft die kalte / lame / verſtopffte Glieder / Gewerbe vnd Spannadern zu erwaͤrmen / zu erweichen vnd zu eroͤffnen / auch alle Kranckheiten zu heylen / ſo ich von Kaͤl⸗ te erheben / wenn man ſich darmit ſchmieret Iſt auch gut nach dem Badt ſich darmit zu ſchmieren / wenn man die Schweißloͤcher eroͤffnen wil. Dieſes Oell mit einem Elyſtir eingegoſſen / iſt gute wider die Schmertzen der Mutter / wider das Bauchgrimmen vnnd Schmertzen der Daͤrme / ſo von Kaͤlte ihren Vrſprung haben / [Lauch darmit geſalbet. | | Die Blumen frifch oder doͤrr / Safft oder abgefortene Brühe tilgen auß die Flecken vnnd Maſen deß Angefichts damit ge⸗ toafchen: ] a.» Das XIV, Gapitel. | Bon Epheum. 1 Groß Epheuw. Hedera arborea. A Y —FAoc Hd UN; EIER ER en ai72n N ZEHN EG Gh ) J; 5 N’ A hl) ZDNIDES — Er Epheuw wirdt auch vnter die Ge⸗ waͤchs gerechnet / ſo nicht von ſich ſelbſt auffwach⸗ bn /ſondern entweder auff der Erden kriechen / oder vnterſtuͤtt werden müflen. Es ſeyn aber def Epheuws fürnemlich zwey Geſchlecht groß vnd klein. Ddd dj 1. Das I Sl N nie geh \ ER am bi fi J9 Herır az 4 N \\ Que N S N 6 8 Ne Jun, 2) 7 I. Das groffe Befehlecht vberkoͤmpt mir der Zeit groſſe / dicke / holtzechte Aeſt wie an einem Baum / mit andern Nebeaͤſten / mit welchen es ſich weit außſtrecket / auß denſelbigen wachſen vielfal⸗ tige zaſechte Wuͤrtzelein / mit welchen fie ſich an die Baͤum / Haͤu⸗ ſer vnd alte Mauwren ſo hart flechten / ſchlingen und einwurslen/ daß ſie gar ſchwerlich widerumb abzureiſſen ſindt / beraubt die Baͤum hres Saffts und Nahrung / vnd nimpt mit gewalt zu.) Die Blaͤtter ſeyn erſtlich etwas langlecht / glat vnd dick / darnach werden fie dreyeckecht und hangen an langen Stielen ] An den euſſerſten Raͤben gewint cs mofechte bleichgelbe Blumen / nach welchen im Winter die Trauben oder Beer erfolgen / welche nit einerley Farb ſeyn dann etliche Trauben ſeyn weiß / etliche auch D ſchwartz / doch etwas auff gelb geneigt / daher auch deß groſſen P Epheuws zwey Geſchlecht von etlichen beſchriben werden weiß vnd ſchwartz; Wiewol auch etliche drey Geſchlecht fegen woͤllen. I. Das kleine Geſchlecht kreucht mit feinen weißlechten Raͤben gememiglich auff der Erden / es ſchlingt ſich auff die alte Mauwren /vmb die Zäune vnd Wallſtaͤtte: Seine Blaͤtter ſeyn dreyecket mit weiſſen Mackeln oder Tuͤpfflein befprenger/[pnd viel kleiner dañ in dem erſten. Dioſcorides ſchreibt / daß es ohn Frucht wachſe / bringt auch feine Blumen. Sie wachſen wie vermeldet / an den alten Mauwren / Baͤu⸗ men / Felſen / Zaͤunen vnnd Wallſtaͤtten / grunen allezeit / man findet ſie auch in den Waͤlden vnd bey den Waſſern. Es pflegen ſich die Schlangen gern darbey zu halteniniften auch gemeinig⸗ ich dartnn. Von den Namen. ER. ihr EeNR * Am 9 Zum Vnterſcheidt aber wirdt das eine Geſchlecht groß M Pbeꝛw wirdt Griechiſch genennt zuaröcund wine. $ar einiſch Hedera. Spaniſch Tedra. Frantzoͤſiſch Lierre. RNWelſch Hedera. Niderlaͤndiſch Veyl. Boͤhmiſch Breitan. Engliſch Iuie. phewgenennt oder Baumepheuw / dateiniſch Hederamaior: Hedera arborea, Hedera corymbofa, Hedera aſſurgens: Griechiſch us aes oc. EnglifchCliming mie.) Das ander Geſchlecht aber wirdt klein Ephew genennt / D. Jacobi Theodori Tabernemontant/ II Kleiner Epheuw. Hedera helix. F Griechiſch Irtyesos z1ar06 Sateinifch Hedera helix. Engliſch Barren, or crecping Inie. Welſch Hedera minore: Niderlaͤndiſch Cleyn Beyl-] Von der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft — deß Epheuws. Alenus ſchreibet / daß der Epheuw am Geſchmack etwas zuſammen ziehe / daher er kalter vnd jrrdiſcher Natur ſey: Man ſpuͤre auch am Geſchmack daß er ein Schaͤrffe bey ſich habe / vnd derowegen auch warmer Natur: Deßgleichen ſey er auch einer feuchten waͤſſerigen Natur / ſo er noch gruͤn iſt Mat- thiolus ſagt / daß beyde Geſchlecht warmer vnd truckener Natur ſeyen / ziehen auch etwas zuſammen / [vnd den Sennadern ste was ſchaͤdtlich | Innerlicher Gebrauch. SE S wird dig Kraut nicht faſt ficherlich in Leib gebrauchen, nr dann es meldet Plinius,dageg den Menſchen onrichtig im Haupt mache / vnd feyden Neruen fchädtlich. Etliche kochen die Beer / vñ das Kraut in Wein / oder machen ſie zu einem kleinen ſubtilen Puluer vnnd geben es in Wein zu trincken wider das Schaudern und Froſt der Fieber. Auff gleiche weiß gebraucht treiben ſie auch den Harn fort / [Lauff ein Quintlein mie Wein eingenommen / treiben den Stein wunderbarlich.] Sie haben auch ein Art die verffandene Weiberseirten wider- vmb zubringen / nemlich wenn man drey Körner don dem groſ⸗ fen Epheuw zu Puluer macht vnd mie Beyfußwaſſer /¶ mit Pos leywaſſer / vnd ein wenig Saffran Jetliche Tage fruͤhe einen wars men Trunck darvon thut. Dioſcorides ſchreibet lib.2. cap. 181. Wenn man der Blu⸗ FR men von Epheuw deß Tags zwey malim Wein trincke / jedes⸗ mal ſo viel als man mit dreyer Fingerſpitzen faſſen kan / ſo heylen ie die rote Ruhr. | Plinzus ſaget / wenn die Milsfüchtige auß den Trinckgeſchirrn trincken / ſo von Epheuwholtz gemacht ſeyen / werden ſie wider⸗ vmb geſundt. | ; Fuͤnff oder fechs Körner vordem Wein geſſen / bewahren den Menſchen / daß er nicht leicht truncken werde. Ein dritten theil eines Quintleins der Beer gepuluert in einem Deymeren oder dergleichen Waffer genommen / iſt kraͤff⸗ tig twider den Meagenmwehtag: An etlichen Dreen gibt manfiein der Peſt / davon man fchr ſchwitzet / werden auch in der Wafferfucht gebraucht.) Euflerlicher Gebrauch. C- Alenus ſchreibet / wenn man diegrüne Blärterin Wein koche ldarmit waſche / vnnd vberlege / ſo heylen ſie allerleh Geſchwaͤr / auch die boͤſe Geſchwaͤr. Nioſcorides ſaget / wenn man fuͤnff Steinlein auß den Epheutoförnern init Roſenoͤll in einer Granatapffelrinde warm mache / oder mit einander koche / lege es den Schmertzen der Zaͤn / a man das Dein das Ohr derandern Seiten warm ein⸗ tröpffe. 5, Ak | [Diefes Dell tilget auf die Narben oder Leynzeichen dee Wunden vnd Geſchwaͤren / bringe fiein jhrerfte Farb] Oribalius meldet / wenn man die [jungen zarten] Blaͤtter in Eſſig koche [oder rohe mit Brotzerftoffen] onndauff die lincke Seiten warın wie ein Pflafter vberlege / ſey es gut den Milkfüchr tigen. Paulus Egineta ſchreibet / daß das Bummi von Epheuw die Laͤuß auff dem Haupt toͤdte / vnnd vertreibe das Haar / wenn man es anſtreiche. Es meldt auch Plinius, daß diß Gummi mit Eſſig zertrieben / gut ſeyn ſoll wider die Schmertzen der Zaͤn. Der Epheuwſamen zerſtoſſen vnnd wie ein Mutterzaͤpfflein gebraucht / zeucht die Monatzeiten der Weiber: Defgleichen thun auch die Blaͤtterſtiel mit Honig vermiſcht vnd beygeſteckt / welche auch die Frucht auß Mutterleib ziehen. [Der dampff vonder Kochung der Blätter vnten in die Mutter gelaſſen / vnd ſich da⸗ mir gebaͤhet / erregt vnd macht fluͤſſig der Frauwen jeit) — Etliche A D Das Ander Buch / von Kreutern. Etliche zerſtoſſen die Körner / braͤnnen ſie zu Puluer / vnd ſtrei· F weil nichts gemeiner iſt / dann Epheuw So hab ich an all en chen fie darnach mie Wachs vber den Brandt⸗ Andere aber mar hen auß den Blumen mit Wachs ein Pflaſter / legen daſſelbige vber den Brandt / ſoll jhn balde heylen. Die Epheumförner/[ foftezeitig/] zerſtoſſen und angeſtri⸗ chen / machen das Haar ſchwartz. [So man auff die Fontanellen alle rag ein Epheuw blatt legt / ſo zeucht es die Feuchtigkeit herauß / vnd leſt keinen andern Vnrath darzu ſchlahen. Etlich Weiber machen auß den Blaͤttern Huͤtlein / legen ſie den Kindern / ſo den flieſſenden Erbgrindt auff dem Haupt ha⸗ ben vber / dann fie trucknen / vnd heylen ſicherlich wol. * Cato ſchreibet / ſo man willen wil / ob Waſſer in den Wein ge⸗ than ſey / fo ſolle man ein Geſchirr von Ephewholtz machen / Wein darein gieſſen: ſo er gewaͤſſert / ſo rinne der Wein darauß / vnd bleibe das Waſſer darinnen / weil das Ephewholtz feinen Wein halten kan. ] Von dem Safft von Ephew / vnd ſeinem jnnerli⸗ iR chen Gebrauch. ; JS iſt diefer Safft ſchaͤdtlich jnnerlich zu gebrauchen / dann es meldet Dioſcorides, daß der Safft / ſonderlich OD von dem ſchwartzen Ephew getruncken / den Seib ſchwaͤ⸗ her vnd die Vernunfft verwirre: Solches thun auch die Beerlein / wenn dieſelbige geſſen werden. [ Der Safft auß den Blaͤttern mit ſauwrem Wein drey Tag nach einander getruncken /hilfft den Meurfüchtigen- ] Eufferlicher Gebrauch deß Ephewſaffts. Odonæus ſchreibet / daß man dieſen Safft wie ein Eırhi- num gebrauchen koͤnne / das Haupt darmit zu reinigen / wie ſolches auch Galenus bezeuget. G Diofcoridesfagt / wenn man den Saft auß den Blättern vnd dem Samen preffodarnach mit gelb Veieloͤll Honig vnnd Niter vermifcherin Die Naſen gieffe / lindere er den alten langwi⸗ tigen Schmergen deß Haupts. | Deßgleichenthue auch / wenn man den Safft mit Effig vnd Roſenoͤl durch einander vermifche/ und das Haͤupt darmit be⸗ ſtreiche / oder von oben herab darauff troͤpffen laſſe. | [ Ein beffere Artzney zu den Hauptwehe: Nimm fieben Ep hewblaͤtter / vnd fo viel gefchelre Pferſigkern / laß beydes cin wenig in Eſſig vnd Roſenoͤll erwalen / ſchlag es alſo warm vber die Stirn vnd Schlaffadern / ſo hilfft es. Der Safft in die Naſen gezogen / vertreibt den boͤſen Geſtanck / vnd reiniget die Geſchwaͤr darinnen. | Diefer Safft iſt auch gut in die Ohren getroͤpfft wider die ſchwaͤrende Ohren mit Lilienoͤll vermiſcht / legt er die Schmer⸗ tzen derſelbigen. Von Epheuwoͤll. x On den Ephewkoͤrnern wirdt auch ein Dell diſtillirt / wie von den Wachholderbeeren / Oleum è baccis hede- ræ genennt / nemlich daß man die Beer zerſtoſſe / thue fie | in ein Faß / vnnd ſchuͤtte Waller dartiber fo viel / dag fie wol daruon bedeckt werden: Darnach thue man ſie in ein kuͤpf⸗ fern Keſſel oder Blaſen / vnd diſtillire fie durch cin kalt Waſſer/ wie einen Brandtenwein: Andere brauchen ein ander Art/ nemen E das Holtz / die Beer vnd das Summi, vnd bringen ein Del dar⸗ won. Dieſes Oel iſt ſonderlich gut wider die kalten Gebreſten der Glieder vnd der Gewerben: Treibt Die verſtandene zeiten der Weiber/ fuͤhret den Stein auß / vnd reiniget die boͤſe Geſchwaͤr. ¶Von dem Epheuw Gummi. Gummi iſt mehrertheil vnbekandt: dann das fa ın den Apothecken darfuͤr gebraucht wirdt / hat Die Krafft nicht ſo die Alten erfordern’ daß es das Haar hinweg egenfolre: da man doch es wol haben koͤndte / — K 508 groffen Stücken def Epheuws das Gummi erlich mal gefun⸗ den / welches eines lieblichen Geruchs undgelbiechtig war- Ver⸗ meine derohalben ſo man den Stammen / da er am dickeſten iſ / auffſchneide / werde eg wol herauf rinnen. Diß muß gar einer bie tzigen Natur ſeyn / weil es nach Schr der Alten etzet vnnd braͤnnet / auffgeſtrichen das Haar hinnimpt / vnd die aͤuß vnd die Niß södrer: ] \ Das XV. Gapitel, Don Gundelräben. 1. Gundelraͤben. — R Hedera terreſttis. V dem Epheuw wirdt auch die Hedera terreſtris geſetzet / dieweil fie auff gleiche weiß auff SB; der Erden hin vnd wieder kreucht / wie der Epheuw. I. Dieſe Gundelraͤb har gar dünne Wuͤrtzlein / auß welchen ihre viereckte Raͤben herfuͤr wachſen / ſo auff der Erden hin vnnd wider kriechen: Ihre Blaͤtter ſeyn etwas rundeniche ſo faſt groß / rings vmbher zerkerfft / eines bittern Ge» ſchmacks vnd ſtarcken Geruchsiauch rauch angugreiffen: Zwi⸗ ſchen den Stengeln vnnd Blaͤttern bringet es purpurbraune Bluͤmlein. I1,D. Camerarius gedencket noch einer andern vnd groͤſſern Art mit rauchen Stengeln vnd rotlichten Blumen / Nſoo nicht weit vmb ſich kraͤucht / vnd in gebürgeren Wäldern waͤchſt. Die Gundelraͤbe waͤchſt gemeiniglich allenthalben [in den Gärten’ hinder den Zaunen vnd Mauren: Blüet den Som- mer vber- —— Von den Namen. Narben oder Erdepheuw / ] heiſt Brig pP] chiſch Xaueizıaaos. Sateinifch Hederarerrefttis, Co- ronaterre. Franköflfch Lierreterreffre. Niderlaͤndiſch Onderhaue. ¶Engliſch Ground Inie „Alehoofe. Welſch Hederaterrefire. Boͤhmiſch Poponerz. ] ‚ Ddd üij Don WET — — = — — — — — —— — een — — ee „>96 Eh 79 J Er, 7 ge X — 499 RN a Tr A 0 A \ 2 2: IE 7 2 Dr “ Bon der Natur / Krafft /vnd Eygenfchaffe der Gundelraͤb. Je Gundelraͤb / wie vermeldet / iſt gar eines bittern Ge⸗ ſchmacks / vnd einwenig ſcharff: Derowegen warmer vnd truckner Natur. Hat ein Krafft zu reinigen vnd zuoͤffnen . Innerlicher Gebrauch. Vndelraͤbin Wein geſotten / vnd ſolches Trancks vier- tzig Tag getruncken / nimpt den vnleidtlichen Schmer⸗ tzen deß Hauptwehes. | Paulus Aegineta ſchreibt lib. 7. dere medica, wie auch Galenus, dagdie Blumen von der Gundelräbin Wein geſotten / die verſtopffte Leber eröffne: Werde auch nützlich ger braucht wider das Hüfftwehe. Diofcorides aber ſetzet wenn man die Blätter eines halben Quentleins ſchwer mit fieben Loth Waſſer / vngefehrlich vierzig oder funfftzig Tage nad) einander trincke / ſeyen fie gut wider dag Wehetumb der Hüfft- Er meldet auch / wenn man das Puluer auff folche weiß ge⸗ brauche ſechs oder ſieben Tag lang / vertreibe es die Geelſucht. Es iſt auch diß Kraut gut wider die Wuͤrm / wenn man das Puluer den Kindern einbringen kan / dann es toͤdtet dieſelbige. ¶Diß Kraut ſampt Stengel vnd den Blumen gepuluert / o⸗ der ein Tranck darauß gemacht / iſt gut den Schwinotſuͤchtigen vnd die Eyter auff der Bruſt haben.) | | E . Bundelräben mit Chamillenblumen / Beyfuß / Poleyen und Doſten in Wein gefotten / vnd daruon gerruncken ’eröffner die verſtopffte Mutter / vnd treibt fort die verftandene Zeiten. Wer voll Schleims vmb die Bruſt iſt / daruon er ſtettigs hu⸗ ſtet / vnd einen ſchweren Athem hat / der ſiede Gundelraͤben / Hy⸗ ſop / Alandtwurtz vnd Fenchel in einem Honigwaſſer / vnd trincke warm daruon / ſo loͤßt es vmb die Bruſt wol auff / vnd macht außwerffen. Leonhardus Fuchfius vermeldet / daß diß Kraut von etlichen wider die Peſtilentz gelobt werde: Vnd werde auch nuͤtzlich von den Reutern gebraucht wider den Feifel der Pferde. F D. Jacobi Theodori Tabern montani / * II. Groß Gundelraͤb. * Hedera terreſtris maior. Wenn man das Kraut in Weinfender[ vnd trinckt /] ſol es den Harn lJSandt / Stein / vnd der Welber zeit ]treiben: Vnd melde Matthiolus, daß es auff gleiche weiß gebraucht / das Gifft durch den Schweiß außtreibe. | ¶In Waffer geforren vnnd getruncken / ſtopffet die rote Ruhr.] Euſſerlicher Gebrauch. Odonzus ſchreibet / wenn man das Kraut in Wein fiede/ D vnd alſo warm wider die Ohren halte / oder den Dampff daruon durch ein Trichter in die Ohren gehn laſſe / ſey es gut wi⸗ der die Taubſucht / vnd vertreibe das Klingen in Ohren. ¶Etlich zerreiben allein das Kraut mir Haͤnden / vnd ſtoſſens in die Ohren / oder thun den Safft darein / zu ſtillung deß Sau⸗ ſen / vnd zu ſchaͤrpffung deß Gehoͤrs.) Plinius vermeldet / daß diß Kraut zerſtoſſen / vnd mit Wein Swie ein Pflaſter vber die lincke Seiten gelegt / dem geſchwollnen Miltz wol befomme: | [Bundelreb mit Eſſig geſotten / auffs Milk gelege / wehret den Stechen. Das Kraut mit Eyerklar zerſtoſſen / vnd auff die Schläff ger legt / macht fehlaffen. Mit Speck vnd Chriſtwurtzel geſtoſſen / das Haar damit ber ſtrichen / vertreibt Muͤlben. | Gundelraͤben / Agley / Weigenmeelond Weinſtein Oel zu ei⸗ Salb vermiſchet / heylet den boͤſen Grindt am Leib darmit ge⸗ albet. Friſch auff die Ballen der Hand vnd Solen der Fuͤß gebun⸗ den / zeucht die jnnerliche Hitz deß Leibs an ſich. de Etliche woͤllen das diß Kraut nüchtern in Händen erwär- met / daran gerochen / den Stuelgang bewege: Diefer Geruch fol auch aller Vergifftung deß Luffts wehren in der gefaͤhrlichen zeit. Auß dem Kraut ein Lendebadt gemacht / eroͤffnet die Nieren / vnd heylet den Weibern jhre Reinigung: daher dann etlich Wei⸗ ber in gemein / daß ſie es in die Schuch legen / auch in den Haͤn⸗ den laſſen ertvärmen/onddaranriechen- ] Es wirdt auch diß Kraut euſſerlich in Fußbaden gebraucht die verſtopffte und verſchloſſene Mutter widerumb zu eröffnen) vnd die verſtandene menles widerumb zubringen / doch ſoll man auch Chamillen / Pappeln / Beyfuß / Ackermuͤntz / Dürrwurtz vnd Oſterlucey darzu thun / ſich darmit warm baͤhen / vnd das Kraut auch ſelbſt ober die Mutter und Geburtglieder Halten. Mann helt auch dieſes Kraut für ein gut Wundtkraut: Dann es reiniget nicht allein friſche vnd ake Schaͤden / ſondern g heylet dieſelbigen auch zu. Matthiolus ſchreibet / daß es gut ſey wider die Geſchwaͤr an heimlichen Gliedern / Maͤnnern vnd Weibern; Deßgleichẽ auch zu den Fiſteln vnd flieſſenden Schaͤden. Wer einen wunden verſehrten Halß hat / der ſiede diß Kraut in Honigwaſſer / vnd gurgele ſich darmit / ſo heylet er widerumb. Von Gundelraͤbenwaſſer. NEE dem Kraut fol man auch im Mayen ein Waſſer brännen welche zu obersehlten jnnerlichen Gebrechen deß BAR Leibsnünlich vnd gut iſt · Fürnemlichaber fol es gut ſeyn den Schwindtſůchtigen / vnnd den jenigen / ſo Eyter auff der Bruſt haben / dann es raumet die Bruſt / vnnd macht einen leichten Athem /¶ den erkalten Magen Leber vnnd Glieder deß Eingeweidts ſtaͤrcket vnd eroͤffnet / verzehret alle boͤſe Feuchtig⸗ x keit darinnen: wirdt auch nuͤtzlich in der ſchwartze und gelbe Geel⸗ ſucht gebraucht.] u: Es hat auch diß Waſſer ein Krafftden Harn vnd die verſtan⸗ dene Weiberzeiten fort zu treiben. ¶So man es trinckt vnd darauff ſchwizzt / ſoll es zur zeit der Per ſtilentz nuͤtzlich ſeyn.) r Bon Sundelräbenfafft. DE dem Kraut wirdt auch ein Safft gepreft / welcher von Matchiolo hoch gerühmer wirdt zu den Fifkeln: M Nemlich daß man nehme deß Saffts vier eorbrschfn ruͤn⸗ rinch PN chudeh⸗ Das Ander Buch / von Kreutern. 597 Weinſtock⸗. ws u © Vitis vinifera, Gruͤnſpan ein Dutent: folches miteinander vermiſche / ein Wie⸗ chen darinn netze / vnd in das Loch ſtecke. ¶ Macht auch die lam⸗ pende Bruͤſt widerumb hart.) | Esift auch dieſer Safft gut die Schaden damit zu reinigen vnd zu heylen / ¶ zu den Fiſteln iſt nichts beſſers dann dieſer Safft dareingelaffen: | Wie auch das Puluer vom duͤrren Kraut ſelbſt / darinn geſtreuwet. | Maffrepheum. Hedera paluſtris. SE re Sara > — 27 — SAUER | — EN a fe 7 % 3 D den vorigen Gefchlechten dep Ep⸗ heuws / wirdt auch dieſer Waſſerepheuw gerech⸗ 5, netiwelcher feinen Damen daher hat / dieweil er auff den Waſſern erfunden würde: Er iſt dem Eleinen Epheuw / Hedera helix genennt / mit fei- hen Blaͤtern gantz gleich. [ Wirde Niderlaͤndiſch genennt cleyn Water Veyl Englifch P Vater luie.]) Wozu man aber die⸗ fen Epheuw gebrauchen koͤnne / it mir noch vnbewuſt. Das XVI. Capitel. D Von Weinſtock. ed + edle Weinraͤben oder Weinſtoöck ſeyn Na jederman wol befandt: Auf der Wurtzel waͤchſt N ein dicker IR mit a nen Raͤben ber cexet / welches Rinde an allen Orthen zerſchrun⸗ — den iſt: An den Raͤben gewinnt er lange Gaͤb⸗ lein / mit welchen ſie ſich an die Stoͤck oder Pfaͤl hencken vnd wi⸗ ckeln: Die Blaͤtter ſeyn breyt in fünff Theil abgetheilet / vnnd rings vmbher zerterffet / rauh anzugreiffen: Die Bluͤet deß Weinſtocks iſt etwas wollicht / nach welcher die Trauben folgen / en vielen Beeren zuſammen geheuffet ſeyn / welche jnnwen⸗ dig jhre Koͤrnlein haben. SEM | Es ſeyn aber die Trauben von Farben nicht einerley/ dann y. etliche feyn ſchwart / etliche braun oder rotlecht / am meiften aber wachfen ſie gruͤn. * Es ſeyn aber viel Geſchlecht der Weinraͤben / nach mancher / ley Arc der Landtſchafften da fie wachſen · Vnd haben faſt jhren Vnterſcheidt an den Trauben / deren / wie gemeldet / etlich ſchwartz ſeyn / etliche rot / etliche auch zrnn. Alſo werden jhrer auch ein Theil funden mit groſſen Trau⸗ ben / etliche mit kleinen Trauben / deren Beeren auch groß vnnd £lein ſeyn: Etliche auch ſo viel Körner haberverliche wenig: Deß⸗ gleichen daß etliche einen ſauwren Wein geben / andere aber ei⸗ nen ſuͤſſen Wein · N Es haben auch die Weinſtoͤck ihren Vnterſcheidt / dafs erliche sam ſeyn / ſo gepflantzet werden / etliche auch wildt / ſo mit Raͤben Blaͤttern vnd Faͤden den zamen gleich ſeyn / auggenommen daß ihre Trauben nicht zeitig werden. Florentinus ſchreibet / daß der Käbenftock ein ſchwartzes feuchtes Erdtreich erfordere / welches nicht zu ſtreng vnnd hart noch zaͤhe ſey fondern etwas feyſt. Er waͤchſt gern an heiſſen Orthen / da er die Sonn haben kan / doch will er auch nicht fo groſſe Hitz haben: Aber an falten Drehen wil er nicht auffkom⸗ men: Daher auch die Wein / ſo in warmen Laͤndern wachſen / ſtaͤrcker und koͤſtlicher werden dann ſo im falten Laͤndern wach⸗ ſen / welche geringer / ſauwr vnd waͤſſerig bleiben. | * Von den Namen. Er Weinſtock wird Griechiſch genennt dumsäce sıropöpos- Sateinifch Vitis vinifera. Arabiſch Harin. Welſch Vire domeftica. Frantzoͤſiſch Vigne. Boͤhmiſch Ryvvyvvinne.[ Niderlaͤndiſch Wyngaert / Wynſtock. Engliſch Mavvred vine. WVon der Natur / Krafft /vnd Eygenſchafft deß Weinſtocks. As die Natur vnnd Complexion deß Weinſtocks ſey / fol bey einem jeden Stuͤck beſonders angezeigt KN Iwerden. · Von dem Wein. Trauben gebreſt wirdt / welcher erſtlich Moſt genennt wird / darnach wenn er ſich geſetzet vnnd verjohren iſt / wirdt er Wein genennt. Dieſes Weins ſeyn ſehr viel Geſchlecht / welche alleſampt ihren Namen haben nach dem Orth / an welchem fie wach fen. Si A ift nichts anders alsder Safft / ſo auß den rn RT DIET —— — — — Te en — — — — > > — = — — — — — — —— ——— — — — — —— —er- a — ee — — — — — ——r — — — = — D. Jacobi Theodori Tabernzittontani / Fecundi calices quem nonfecere difertum® $98 A Sie werden aber auch vnterſchieden von wegen deß Ger F ſchmacks / daß erliche füß ſeyn /erliche ſauwr / herb / vnnd ſcharff. Auch von wegen der Farb dieweil etliche Wein weiß ſeyn / gelb / rot / oder ſchwartz. Deßgleichen werden ſie auch vnterſchieden an jhrer Sub⸗ ſtantz / daß etlicher Wein důnn vnd ſubtiel iſt / etlicher auch dick vnd feyſt. rem haben ſie jhren Vnterſcheidt an jhren Kraͤfften vnnd Eygenſchafften / dann etlicher ſtarck iſt fo Vinum generoſum, das iſt / ein edler Wein genennt wirdt: Etlicher auch iſt gar ſchlecht und waͤſſerig / ſo von Tugenden ſchwach iſt. Galenus ſchreibt / daß der Wein warm ſey im andern Gradt: Aber welcher gar alt oder firn ift/fey warm im dritten Gradt. Der neuwe aber wenn er noch wie ein Moſt iſt / im erſten Grad / für⸗ nemlich die jenige Wein / ſo von Natur nicht ſo gar ſtarck ſeyn / B dann ſolche ſtarcke Wein auch in der erſt im andern Gradt zu G waͤrmen pflegen. Es meldet auch Galenus in lib. defimplic. medicam. fa- cult. daß die Wein trucken feyenim andern Grade: Wiewol er auch fchreibt in libris de tuenda ſanitate, daß der Wein nicht al⸗ lein waͤrme / ſondern auch erfeuchte / vnd fonderlichdasjenig/fosu _ viel iſt trucken worden: Welches aber Galeno gar nicht zu wi⸗ der / ſintemal er bißweilen wirdt gebraucht loco medicamenti, bigweilenauchloco alimenti. Der beſte Wein iſt / ſo an der Farb ſchoͤn / am Geruch lieblich/ an der Subſtantz ſubtiel vnd lauter / vnd am Geſchmack Wein⸗ reich iſt / das iſt wenn er einen guten Nachtruck hat / vnd lang auff der Zungen bitzelt. Dieſer Wein / wenn er nicht zu alt oder firn iſt / ſtaͤrckt alle Na⸗ tuͤrliche Kraͤfften / erquicket vnd erfreuwet die lebende Geiſter / © ſtaͤrckt vnd erwaͤrmet dag blöde / ſchwache vnd kalte Hirn: Iſt dem Magen gut / fuͤrdert die Daͤuwung deſſelbigen / dann er ſtaͤr⸗ cket vnd waͤrmet jhn / bringt Luſt zum eſſen / fuͤhret die Speiß in den gantzen Leib / macht ein reines lauter Gebluͤt / vertreibt die gel⸗ be ſcheußliche Geſtalt / vnd bringt widerumb ein gute Farb: Er zertheilet auch den groben zaͤhen Schleim / fuͤhret das Gewaͤſſer durch die Harngaͤng auß / vnd macht wol ſchwitzen. Iſt gut den jenigen / ſo lange Zeit ſchwach gelegen / vnd gar verzehret / auch krafftloß worden ſeyn / dieſelbige ſtaͤrcket vnnd erquicket er wider⸗ umb. Vber das macht er das Hertz froͤlich vnd luſtig / vertreibt al⸗ le Trauwrigkeit / Sorg / Angſt vnd Schwermuth / vnd bringt ei⸗ nen ruhigen Schlaff. Man ſoll aber dieſes verſtehen / fofern man ſich deſſelbigen maͤſſiglich gebrauchet / vnd den Leib nicht darmit vberladet oder vberſchuͤttet. D Wenn man ſich aber deß Weins vnmaͤſſiglich gebrauchen, I vnd ſtetigs voll ſauffet / ſo ſchwaͤchet er nicht allein den gantzen Leib / den Magen / die Leber / das Hertz vnd andere Gliedtmaſſen mehr / ſondern auch das Hirn vnd die Neruen ſelbſt / daher dann Hauptwehe / Zittern der Haͤnde / der gantze vnnd halbe Schlag / Schwindel / Fallendtſucht / die Sameı Erſtarren der Glieder / Tobheit / Vnſinnigkeit / Flüß deß Haupts / vnnd Dauwen deß Magens Bauchgrimmen oder Darmgicht / vnd dann auch das Zipperlein oder Podagra ſelbſt her vervrſacht werden / wie die Poeten ſagen / quod Podagra fir Bacchi & Veneris filia. Vnd der Poet Ouidius ſchreibt: Vt Venus eneruat vires, ſic copia Vini Et tentat greſſus, debilitatg,pedes. Vnnd kommen nicht allein ſolche Gebrechen deß Leibs von E dem vnmaͤſſigen Sauffen oder Trunckenheit her / ſondern auch viel andere dergleichen Vngluͤck mehr / alſo daß mancher offt⸗ mals in die groͤſte Gefahr feines Sehens pfleget zu gerathen / eudt ⸗ lich auch ſelbſt in Armuth ſterben vnd verderben muß: Wie hier⸗ non Horatius auch gar ſchoͤn geſchrieben hat lib. 1. Epiftola- rum, in Epiftolaad Torquatum: Quid non ebrietas defignat ? Operta recludit, Spes inber eßeratas,inpralia trudit inermem, Sollicitis animisonus eximit,ac docet artes : Contracta quem non in paupertate folutum ? Es koͤnnen ſich aber die jenige deß Weins beſſers gebrauchen / fo alt vnd von Natur kalt ſeyn / als die jenige / ſo ein hitzige vnnd Choleriſche Complexion haben / ſintemal er bey denſelbigen ſchnelle vnd geſchwinde Feber erwecket. | Er iſt auch denjungen Rindern gar ſchaͤdtlich / ſonderlich de, nen / ſo viel Hitz vnd Feuchtigkeit bey ſich haben / welche auch / wie Galenus ſchreibt / kenen Wein ſchmaͤcken ſollen / dieweil jhnen das Haupt vnd das Hirn dardurch beſchweret werden . Bemelter Wein / ſo Vinum potens oder generoſum genent wirdt / iſt auch gut wider den ingenommenen Schirling / vnbe⸗ reiten oder friſchen Coriander / Pharicum, Ixian , Monſafft / Silberglett / Txxum, Wolffwurtz / vnnd wider die gifftige Schwaͤmm. Er iſt auch gut wider alle Schlangen Biß / vnnd wider aller gifftigen Thier Stich vnd Biß / die mie Kaͤldte toͤdten / oder den Magen zu wuͤrgen vnd brechen treiben. | Es ift auch folcher Wein gut wider die alten langweiligen Auffblaͤhung de Leibs / den Krampff / Beiſſen und Nagen / hilffe dem verlaͤmbden Magen / vnd iſt gut wider die Fluͤß fo im Mas gen / vnd in die Daͤrme kommen: Er bekompt / vnd thut auch wol den jenigen / ſo von vielem ſchwitzen matt vnnd ſchwach werden / vnd welchem ſich der Leib von vielem Schweiß verzehret. Weiſſer ſtarcker Wein fo gar alt vnd firn iſt / hut dem Haupt ſchaden / vnnd ſchwaͤcht daſſelbige / verletzt auch die Sennadern / vnd bringt ſchnelle geſchwinde Schwachheiten / deßgleichen auch Zittern vnd Laͤme / vnd andere dergleichen Schwachheiten / bare. uon zuuor vermeldet iſt / ſonderlich fo man ſich deſſelbigen ſtettigs vnd zu viel gebrauchet. Fl Diofcorides ſchreibet / wer ſich in ſolchem Wein gar voll ge⸗ ſoffen habe / der ſol ein guten Trunck kaltes Waſſers thun / ſo ſcha⸗ de jhm der Wein weniger. Die firnen ſuͤſſen Nein ſeyn der Nieren vnd der Blaſen faſt bequem. Solcher Wein iſt auch gut / daß man die faulen / boͤſen / fluͤſſigen Geſchwaͤren / vnd die weiter vmb ſich freſſen / darmit baͤhe vnd außwaſche. | Vngewaſchene frifche Schaffswoll in folchem Wein genuͤ⸗ tzet / iſt gut ober die frifche Wunden vnnd hitzige Geſchwuͤlſt gele⸗ get / wie Dioſcorides ſchreibet. Süſſer neuwer Wein / ſo noch nit verjoren / macht ein grobes dickes Gebluͤt / verſtopfft die klein Aederlein in der Leber vnd im Miltz / blaͤhet den Leib auff / gibt viel Winde / vnnd macht ſchwere Traͤum. | Süſſer Wein fo verjoren vnd von feiner Höfen iſt / ſchadet den Haupt weniger/erweicherden Seib/ und macht Durchlauf⸗ fen: Gehet aber nicht leichtlich widerumb durch den Harn hin⸗ weg. Der ſauwr Wein ʒeucht zuſammen / vnd ſo viel deſto mehr je weniger er zeitig worden iſt: Jedoch iſt er dem Magen gut / ſtaͤr · cket denſelbigen / vertreibet die vnnatuͤrliche Luſte vnd Appetit der Schwangern Weiber. | Es fol auch diefer Wein fleiffig gebraucht werden in dem Durchlauffen deß Magens vnd der Daͤrmen / diefelbige ſtellet er / vnd helt ſie ein. Aber er vervrſachet gar baldt die Verſtopffung der Leber / deß Miltzes vnd der Mutter / vnd gehet ſchwerlich durch den Harn ab / derohalben auch die jenige / fo Gonorchzam haben? ſich dieſes Weins gebrauchen koͤnnen. Schwartzer dicker Wein iſt vbel zuverdauwen / kompt nicht baldt zur Blaſen: Beſchweret das Haupt leichtlich / vnd macht K baldt truncken : Er verſtopfft auch gar leichtlich die Adern der Ser ber vnd deß Miltzes / zeucht den Magen etwas zuſammen: Aber er gibt mehr Nahrung dann anderer Wein / vnd machet vielGe⸗ bluͤt. Gelber Wein ſo seitig worden / ſt dem Magen gut / vertheilet ſich bald durch den Leib / iſt dem Haupt weniger ſchaͤdtlich / vnd ge⸗ het baldt durch den Harn widerumb.ab. Schlechter weiſſer Wein / fo mit Waſſer gebrochen iſt / Vi- num oligophoron genennt / iſt dem Haupt vnnd den Neruen gut / er ſchwaͤchet fie nicht leichtlich / er habe dann zu viel — ey — — — — as A nder B u ch/ voug rn 9 ; b alſo daß r ſi ch daͤm pffe Iſt dem) Me ige R auf R Es wird diefe rW ein nuͤ uͤtlich deni jeni eng egebe n / f v ſte tigs in Als af hſonde ver velche I —* * I Aug kı 6) ngd tſich diew It ar eß bal den im we non Ma dtd St: rden dde gen urch etoſt en 8 d om * * fm S er eo * KM fi er nei ri BI £ ie uͤr Hide M ) fen oni dr eit ttaͤgi A roh der di If mw jo icht eyn vente igig na heF t au ka, ei hen ver ewe růb — eu he An " IR den glafı en Ua ol ug di hr el iche ein I eyn n wi affı ent rei a ü ni inf le /w Hoͤ v ach ill tet gen eibe au⸗ Oder cht chl gen ei en öfe nd hgel auf fey dar td 1 N B — ce * * huſte 8 BUN: ’ li e n Min abet — — Fa ſolt ra — Fluͤßſ nik nr m laͤg glei 4 dag ß der nan ena ch inen —5 En er An Hi Si — che Faß —9— f —— * * u ie FR un Si oe tee — —— —* on B fer! * —* on M aͤdtl —— die chm ſchrei ben, ar Kr ode la fola — *— oſt icher jußb end ft erhe 15a — aben * ß wi ng in trübe r boͤß leib asi V nd pa 3 ach oſich /da & Nu de erfü ider man sinn aM — 2* on — ——— der edi um nne ink ——— aan rien ein. w 31 — —— —* * —* oftift —— 24 zen S ndte tzlich cund außr — ſelbigen IM fi eri gibt le Da de ‚fo nie it M faı chyt m pitit nwei geb um en vn den Ray vn ET Leib ine cn ner vi ehymiaane = N anct J Ms ame mac (8 De —— 6 ie ra — Aqı — ei; d no er M 1Stu es * De Höfenauf af —* cn er 55 vit ewieder ge⸗ Molke Pr: wet chm oſt elga eblů ind Yfb —* ra der nid a rdi raͤfft irdt. 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Jacobi Theodor Tabernmontani/ Es ſollen ſich auch fuͤr dieſem Wein hüten alle die jenige ſo F. gerinnen/wider die gifftige Schwemm / wider das Gifft Ixia und hitziger Natur ſeyn / als die Sanguinei vnd Cholerici, vnd die ſo mit hitzigen Schwachheiten angegriffen feyn. Er iſt auch der Le⸗ * faſt ſchaͤdtlich / vnd fo man ſeyn zu viel trincket / beleidiget er die ieren. Mer einen falten ond blöden Magen hat / der neme Zucker) Galgant / Ingwer / langen Pfeffer Muſcatenblumen Zimmer, rinden / vnd Calmes / thue ſolche Stücke klein zerſchnitten in ein Glaß / ſchuͤtte daruͤber guten Brandtenwein / vnnd trincke alle Morgen ein klein doͤffel voll daruon: Sol aber im Winter für nemlich gebraucht werden. Welcher Menſch gar keinen Luſt oder Appetit zu eſſen hette / der neme Brandtwein / vnd thue darzu die Knoͤpflein von dem Wermuth / vnd eſſe vier oder fuͤnff Tage dep Morgens ein doͤffel hvoll daruon / ſo belompt er widerumb ein Begiert zu eſſen: Doch 8 En der Mangel von kaltem Schleim ift/ vnnd nicht von Al» Gebrander Wein mie Honig und Ochſengall vermiſcht / und den Kindern warn vber den Nabel gelegt / oder in den Na⸗ bel gerieben / to-dtet die Wuͤrm. Wenn jemand zuviel Brandtwein getruncken hette / vnnd ſehr daruon erhitzet were / dem ſol man alſo baldt Geißmilch zu trincken geben. Von dem Weineſſig / vnd ſeiner Natur / Krafft vnd Eygenſchafft. Ribaſius ſchreibet «ib. 14. colle&t.medic. cap. 10. der Eſſig ſey einer vermifchten Natur / kalt vnd warm / und ei⸗ ner ſubtilen Subſtantz / ſey aber mehr trucken / dann kalt oder O warm / daher er auch ein Art habe zu zertheilen vnd zu rück trei⸗ ben. Aber Paulus Aegineta ſagt / daß er mehr kalt dann warm ſey / vnd trucken im dritten Grad. — | Fernelius meldet / der Eſſig fey kalt vnnd trucken im andern Brad. Innerlicher Gebrauch deß Weineſſigs. \ Bwol der Weineſſig einer fubrilen Subftang iſt / alfo daß er faſt durchdringet / vnnd die grobe zaͤhe Feuchten zertheilet / daß man auch glaubt / daß er die verſtopffte Glieder eroͤffne. Jedoch zeucht er auch nicht ein wenig zuſammen / vnd verſtellet zimlicher Maſſen die Fluͤß deß Seibe: Daher er auch groß lob vberkommen / wieder die Bauchfluůß / vnd alle andere Gebreſten fo zu viel flieſſen / auch wider das vnmaͤſſige p Dluren felbftrinnerlich vnd eufferlich gebraucht. Es wird auch der Eifig nuͤtzlich gebraucht wider das Wuͤten und Toben der Öallen’ legt und bezwingt diefelbige / benimpt jhr die Schärffe/ lindert auch die groffe Hit in den Cholerifchen Fer bern’ vnd lege den Durft. WVber das ifter dem Magen gut / wie Diofcorides ſchreibet / er macht ein Luſt vnd Begiert zu eſſen vnd benimpt das Vnwil⸗ len. Er ſtopfft das Blut / auß allen Orten außbrechen / getruncken vnd darinn geſetzet. | Jedoch ſol man wiſſen / ob ergleich obernante Tugenden an ſich hats ſo iſt er doch den jnnerſichen Gliedern etwas ſchaͤdtlich / fuͤrnemlich aber den Sennadern / vnnd derenſelben Schwach⸗ heiten. Er wildt aber mit anderer Speiß gekocht und gebraucht wie⸗ g der die Bauchfluͤß. | | Wider alle Gebrechenfo su viel flieſſen / beſchreibet Matthio- las ein folch experiment;, Seud Krebſen in Weineſſig / darnach ſtoß die Rinden oder Schalen deß Krebſen zu Puluer. Von dieſem Puluer ſol man Morgens vnd Abendts ein Quentlein in Yin Trunck Wegrichwaſſer / oder rotem Wein zu trincken geben. | Diofcorides ſchreibet / der Eſſig warm getruncken / vnd wider, umb von ſich gebrochen / ſey kraͤfftig vnnd gut wider alles Gifft / vnd ſonderlich wider den Mohnſafft Meconium genennt / wider den Wüterich / wlder das Blur vnd Miltz / wenn ſie im Magen G H Taxum, | Eſſig mit Saltz gebraucht / vertreibe die eingenommene Eg ⸗ en. Der Eſſig iſt auch gut / warm getruncken / den jenigen/foniche athemen koͤnnen / ſie ſitzen dann auffrecht. Ein wenig gebrannt Hirſchhorn in Eſſig zerlaſſen / vnnd den Kindern eingegeben / iſt kraͤfftiglich wieder die Wuͤrm im Leib. Euſſerlicher Gebrauch deß Eſſigs. | Ennmaneinen Schwamm in Effigneget und ober ein Wunden lege’ ſtopfft er dns Blur, vnd mehrer der itz. Eſſig wehret vnd heylet den Außgang der Mutter vnd deß Hindern. Diofcorides ſchreibt / er befeſtige das weiche blutige Zanfleiſch / aber Aetius meldet tetr. 2.lermon.4.cap.20.dagder Eſſig dem Zanfleiſch gar zu wider ſey. Der Eſſig iſt gut wider die Geſchwaͤre / ſo weiter vmb ſich freſ⸗ ſen / wider den Rotlauff / das Fliegendtfewer / wider den Grindt vnd Raͤude / wider die Flechten vnd Fingergeſchwaͤre / mit an dern Stuͤcken vermiſcht / ſo hierzu tauglich ſeyn. Er wehret auch den Geſchwaͤren / ſo das geſundt Fleiſch vnter ſich verschren/fo man Phagedænas nennet / vnd Nomas, wenn man ſie ſtaͤtigs warm damit baͤhet. Eſſig mit Schwefel vermiſcht + iſt gut wider das Podagra wenn man das warm darmit baͤhet. | | Wenn man Eſſig mit Honig vermengen’ vnnd anftreichen vertreibet erdie Streichmafen. Eſſig mit Roſenoͤll vermiſcht einen Schwamm oder leinen Tuͤchlein darinn genegt/ond vbergelegt / iſt gut wider die Hitz deß Haupts. Der Dampff deß ſiedenden Eſſigs / iſt gut wider das Sauſ⸗ fen der Ohren / vnd wider das ſchwere Gehoͤr. Eſſig indie Ohren getroͤpffet / toͤdtet die Wuͤrm fo darinn wachſen un, Er iſt auch gut wider der Schlangen und giftigen Thier Biß / ſo mit einer Erkaͤltung beſchaͤdigen / warm gemacht / vnnd darmit gebaͤhet. he Den Halß mit Eſſig gargarifiere / mehrer den Fluͤſſen ſo in Halß fallen. un Er iſt gut wider die Halßgeſchwaͤr / An ginz genennt / wider das außgefallene Zaͤpflein vnnd Wehethumb der Zaͤn / wenn — K manden Eſſig warın macher/ onndden Mund darmit wafchen / wie Diofcotides yermelder- | | Don unseitigen Trauben. | a ſauwre vnd vnzeitige Trauben feyn dem Leib nicht faſt gut / dann fie verhindern das Dawen im Magen Igar viel / vnd indem fe durch die Leber und Adern ge, führet werden/ machen fieein kaltes vnnd rohes Ges bluͤt / welches nicht leichrlich kan corrigiere werden. Sie ftopffen auch die Bauchfluͤß / vnd leſchen alle Choferifche Hitz / denn fie füllen ond trucknen Bber dasmachen ſie auch dem Magen einen Appetit zum Eſſen / derowegen man den jenigen / ſo an hitzigen Febern liegen’ jhre Speiß wol mag mit Agreſten abbereiten. | \ ¶Wie die vnzeitigen Trauben einzumas en ſeyen. | Ann dur die unzeitigen Trauben einmachen wilt / ſo nimm die gröften/ ſchneidt die Stiel ab / waͤſch fie ſau⸗ ber / mach ein Syrup darzu von Zucker/ clarificirt, wie offt angezeiget / vnnd wann er gar nahe hart genug ge⸗ ſotten iſt / ſo wirff die Trauben darein / vnd laß jhn vollens ſieden / aber nicht zu lang / daß die His die Körner nicht zerſpreng / vnd zu Muß werden. Dieſe werden in allen hitzigen Kranckheiten gebraucht / faſt lieblich zugebrauchen / bringen Luſt zu eſſen / vnd ſtillen den Bauch fluß | - Bon te Ä vider Kein Mita ande Steg N) * KEN end a Null N) IDEEN ide das Ci ro ft d ngemaftm Pi ei Ar 2 genen Nik) b der din Me arme Ann! ni —* abe hatt An in poll ge Gh a R) Das Ander Buch / von Kraͤutern. Von dem Safft der unzeitigen Trauben. REDE den vnzeitigen Trauben wirdt auch ein Safft ge- preftifoman Omphacium nennet memlich alſo Nimm vnzeitige Trauben / lege ſie drey oder vier Tag an die Son⸗ nen / daß ſie welck werden / darnach preß den Wein dar⸗ auß den behalt in einem Geſchirr wolverdecket zur Notturfft. [ Anderebereiten ihn alſo. Nemen die vnzeitigen Trauben / preſſen den Safft auß in ein Faͤßlein / vermiſchens mit Saltz / ſtellen das Faͤßlein in dem Haußehren / damit von allen denen ſo fuͤruͤber gehen / von ſich geſtoſſen / vnnd alſo ein zeit lang vmbge⸗ ——— Iſt viel dienſtlicher in die Kuͤchen / dann zu der Ars tzeney. p.Dieſer Safft iſt kalt im andern / vnnd trucken im erſten Grad. Er iſt gut wider alle groſſe Febriliſche oder Choleriſche Hit / dieſelbige bezwingt er hefftiglich. Er hinderſchlecht auch die anfangende histge Geſchwuͤlſt / wi⸗ derſtehet der Faͤule / vnd leſcht den Durſt. Er ſtaͤrckt auch den Magen / zeucht ein wenig zuſammen / vnd eroͤffnet die verſtopffte Seber / vnd derowegen / wie Fernelius vers meldet / iſt er gut wider die Geelſucht. Dieſer Safft iſt dem Agreſtenwein gantz gleich / dann fie gar einen geringen Vnterſcheidt haben / an der Geſtalt auch faſt v⸗ berein kommen. Dodonzus meldet / daß ſolcher Wein oder Safft ſehr zuſam⸗ men ziehe / ſey dem Magenſchlund gut / bringe einen Luſt zum Eſſen / were dem Vnwillen / ſtopffe den Bauch / lindere alle Hitz / ſo ſich im Leib verhalte: Aber der verſtopfften Leber und Miltz ſey er nicht dienſtlich. Von Agreſtenſyrup. BE dem Safft der Agreſten wirdt auch ein Syrup zu⸗ SB man neme deß Saffts wie sr frifch auß⸗ gepreffet iſt 5. libras, welchs etwas mehr iſt dann ein Maß / gelaͤutert Zucker vierthalb libras , welches ein we⸗ nig mehr als ein halb Maß iſt / darauß ſiede man einen Syrup wie ſichs gebürt: Dieſer Syrup iſt zu allen Gebreſten auch gut vnd nuͤtzuch / dauon zuuor bey dem Agreſtenſafft vnnd Agreſten⸗ wein iſt Meldung geſchehen. Von zeitigen Trauben. Je zeitige vnd ſuͤſſe Trauben haben den Vorzug vnter D allen andern Sommergewaͤchſen / ſo baldt vergehen / geben beſſer und auch mehr Nahrung dann dieſelbige / ohn die Feigen fo mehr Nahrung bey fich haben / aber nicht fo gut. Es ſchreibet Galenus, dag man fie gar ficher gebrauchen koͤn⸗ ne / ſo ſie maͤſſiglich geſſen werden / auch etwas fleiſchreich und zei⸗ tig worden ſeyn / nicht herb oder ſauwr. Sonderlich aber ſo ſie baldt widerumb durch den Stuelgang abgehen / welches ſie dann zu thun pflegen. Wenn ſie recht zeitig worden / geben ſie einen ſuͤſſen Safft / ſo etwas wariner Natur iſt / vnd baldt vertheilet wird. Wenn man aber derſelbigen zu viel jſſet / ſo blaaͤhen ſie den Ma⸗ gen / vnd machen Bauchfluͤß · Man foll fie auch jederzeit fir andern Speiſen eſſen / damit fie baldt fönnen durchgehen/ond nicht im Magen verfaulen. EWenn ſie ein wenig duͤrr worden find ſie dem Magen ange⸗ nemer / auch beſſer dann friſch. | Bon Körntein in Weinbeern. S haben auch die harte Koͤrnlein ihren Nutz und Ge⸗ brauch in der Artzney / dann fie ſeyn einer trucknen Natur / vnd haben ein Art zuſtopffen: Derowegen man fie wol gebrauchen fan wider das Wuͤrgen vnnd Brechen def Magensy wider die Bauchflüß vnd rote Ruhr / wenn man te Dürr machet / darnach klein zerſtoſſet und mir ſauwrem Wein o⸗ der Wegrichwaſſer vberleget. FH 601 Von den Raͤben. D Odonzus meldet / daß die Raͤben vnd die Gaͤblein ein Natur haben zu kuͤlen / vnnd hefftig zuſammenzuziehen; Seyn gut wider das vnmaͤſſige Bluten / wo es nur herkomme / ſtelle daſſelbige gar bald. Deßgleichen werden fie auch nuͤtzlich gebraucht wider die Bauchfiuß / vnd rote Ruhr / wider das Würgen deß Magens. ie werden auch gebraucht wider die Hig vnd Entzuͤndung deß Magens / wider den Vnwillen / vnd onnarürliche Luſten der ſchwangern Weiber: Entweder euſſerlich gebraucht / oder aber das Waſſer oder den Safft daruon junerlich eingenommen · — Von Raͤbenwaſſer. ben / ſo Raͤbenwaſſer genennt wirdt / Lateiniſch Aqua vi- * RI: Mertz fleuſt ein Waſſer auß den geſchnittenen Raͤ⸗ H — K tis, vnd Lachryma vitis. DIE Waſſer getruncken / ſoll groſſe Krafft haben den Stein zu brechen vnd außzutreiben · Diß Raͤbenwaſſer wird von vielen Leuten geſamlet / vnd auffgehaben wider die Gebrechen deß Geſichts / dann man ſagt daß es das tunckele Geſicht beſſere / vnd — die anfangende Flaͤmlein / euſſerlich in die Augen ge⸗ tropffet. Wer groß Zannwehe hat / der waſche die Zaͤnn mit dieſem Waſſer / ſo lindert es die Schmertzen derſelbigen. Das Raͤbenwaſſer hat auch ein Art zu ſaͤubern vnd zu reini⸗ gen / dann es heylet vnd vertreibt die Flechten / die Zittermal / vnd den Grindt / doch ſoll man den Dreh zuuor mir Salpeter reiben. vnd darnach das Waſſer anſtreichen. Von Raͤbenholtzaͤſchen. On dem abgeſchnitten Raͤbenholtz wird auch ein Aeſche gebrennt / in der Artzney dienſtlich. Vnd meldet Dodonæus, daß dieſe Aeſche hitziger vnd beiſſender Natur ſey / alſo daß man fie auch mit an⸗ dern Stuͤcken zu den cauterien gebrauchen koͤnne. Dieſe Aeſche wirdt ſehr gebraucht von den Wundkaͤrtzten / ale lerley boͤſe Geſchwaͤr im Afftern vnd anderswo darmit zu heylen vnd zu reinigen. Auß der Aſchen wird auch ein Sauge gemacht / welche ein reine ſaubere Haut machet / alle Flechten vnd Vnreinigkeit derſelbigen vertreibet. Wenn man Haſelwurtz in ſolche Laugen thut / vnd das Haupt darmit waſchet / benimpt es die Fluͤß deſſelbigen. Vondem Gummi deß Weinſtocks rg den alten Weinſtoͤcken finder man auch ein Gummi N wachſen / ſo zur Artzney nüglich iſt von welchem Diofco- rides, Dodonæus vnd Camerarius ſchreiben / daß wenn man es mit Wein einneme / es den Stein zerbreche / vnd auch außtreibe. Von Weinhaͤfen. Einhäfen wirdt Sateinifch Fex vini genennt / item I vini, Craflamen vnd Craflamentum vini, wirdt auch Weintruͤſen genennt. Diefe Weinhäfen hat auch jhren Brauch beyd in der Artzney / vnd auffer der Artzeney. Man brännt auß dieſer Weinhaͤfen den Brandtwein / ſo als (enchalbengebräuchlichift: Vnd har dieſer Wein alle Natur / Krafft vnd Eygenſchafft wie der Brandtwein / dauon zuuor in dieſem Capitel ſt Bericht gegeben worden / außgenommen daß er nicht ſo ſubtiel vnd kraͤfftig iſt / wie derſelbige Brandtwein / ſo Spiritus vini genennt wirdt. Weinhaͤfen vnd Alaun jedes gleich viel mit einander vermi⸗ ſchet und vbergelegt / ſt gut wider den Krebs. | Wider den Krampff ſo auß verwundert herkompt / follman nemen Weinhaͤfen / vnd ein wenig geſtoſſen Alon darunder mi⸗ ſchen / ſoll faſt gut ſeyn * Eee Von — — — — —— — — — —————————— ag TE ET — ⸗ — en — — * — nee — — BE — — — — — — — N A \ J 1 14 | I A u A | 1 f J nn — —— a Te u Due — — ed gr er — pi rn nn er a er TEE Km u en = - = a ee nn — r | 692°. Don Weinftein. Er Weinſtein iſt auch ein Artder Weinhaͤfen / ſo ſich bvombdas Faß geſchlagen / vnd haͤrt worden iſt / Grie⸗ Schiſch wird er TpvZ genennt / Lateiniſch Tartarum, Lapis vini. Niderlaͤndiſch Wynſteen. Welſch Feccia. Spaniſch Kaſura de vino. Paulus Aegineta ſchreibt / daß der Weinſtein reichlich auß- ie auch etwas zertheile / mit einer zufammenzichenden rafft. Der Weinſtein wirdt nuͤtzlich gebraucht wider die feuchte Ge⸗ brechen deß Leibs. Dodonzus meldet / daß der Weinſtein gut ſey den Waſſer⸗ ſuͤchtigen / ſonderlich denen / ſo Leucophlegmacici ſindt / alle Morgen deß Puluers nüchtern eingenommen: Dann ohn p deß / daß es die waͤſſerige Feuchtigkeit verzehret vnd außtrucknet / vnd dieſelbige durch den Harn außfuͤhret / treibt es auch ſolche Materien durch den Stülgang auß: vnd ſo viel deſto mehr vnd kraͤfftiger wenn man ſolchs Puluer mit andern hingigen Ge⸗ wuͤrtz / vnd Artzneyen ſo die Winde vertreiben / den Harn fürdern/ vnd den Stulgang etwas gelind bewegen / vermiſchet vnnd ge⸗ brauchet. Man pfleget auch den Weinſtein vnter die purgierende Ar⸗ * zu vermiſchen / Damit fie deſtoleichter jhyre Wirckung ha- en. Weinſtein euſſerlich wie ein Cataplaſma vber den Magen gelegt ‚ftillee das Würgen / Brechen vnd Durchlauffen deſſel⸗ igen. Deßgleichen auch ſtillet eg die vberige Fluͤß der Mutter / auff die Scham gelegt: Weinſtein mie Effig vermifcht/ond wie ein Pflafter vberge- legt / hinderſchleget und truckt nider die dicke Bruͤſte / fo von vieler Milch aufflauffenond die Milch nicht behalten koͤnnen Wider die vnreine ond onfanbere Zaͤn. Nimm Weinſtein j. halb Loth / dem ſtoß zu kleinem Puluer / ſeyhe in durch ein enges Syblein / darnach waſche jhn mit gutem Wein / damit reibe die Zaͤn alle⸗ tag einmal / waſche darnach die Zaͤn mit Waſſer ab / ſo nicht zu gar kalt ſey. Von gebraͤndter Weinhaͤfen oder Tartaro. Anpfleger auchden Weinftein zubrennen/ wie Dio- fcorides fchreiber/daßerliche die Weinhäfen in neuwe gebackene erden Befchirz legen’ fegen fiedarnachauff - D ein groß. Feuwr zu brennen’ fo lang die Häfen alle kluͤend worden ift. Etliche bedecken den Weinſtein mie kluͤenden Kolen / vnnd brennen jn alſo: Man ſol jhn aber ſo lang brennen’ biß er weiß worden iſt. | Diefergebrannte Weinſtein wird Griechiſch ozxÄAngenent/ Sateinifch Tartarum vftum vnd Tartarum calcinatom. Diefer gebrannte Weinfkein hat ein Krafft damit er hefftig brennet / reiniget / faubere / trucknet / zuſammen zeucht / die Ge⸗ ſchwaͤre heylet / vnd zur Narben bringet. | | Man foll fich aber deß frifchen gebrauchen /fagt Diofcorides, dieweil er feine Krafft gar bald verleuret / derohalben foll er in Gefäfern verwaret werden / fo wol vermacht vnd verftopffer feyn. Vnd dieweil folcher gebrannter Weinftein garleichelich in ein waͤſſerige Feuchte refoluiert wirdt / auch von fich felbft foll er £ In gläfern Gefaͤß an einem Heiffen Dre verwaret werden. Gebraͤnnte Weinhäfen mit Hark vermiſcht / verereiben die rauhe vnd fcharffe Fingernägel. Diofcorides meldet / daß diegebrannte Weinhäfen gewa⸗ ſchen / vnter die Augenartzney vermifcht werden / wie die Calmey- blumen: Dann ſie vertreibe die Narben / Wundtzei⸗ chen vnd Tunchelheit der Au⸗ gen. D.Jacobi Theodori Tabernx montani / Don Weinſteinoll. Tartari genennt/auff ſolche weiß Nimm Weinſtein vier Pfundt / den thu klein geſtoſſen in ein Kahr/ brenne den in eim Ziegler oder Hafnerofen / biß er wol glüet. Nach⸗ mals ſtoß jhn / henck den in einen woͤllen Sack / an einem feuch⸗ ren Orth / oder in Keller / darauß treufft dann ein lauter Feuchtin / faſt einem Waſſer gleich / welche man das Dellnenner. Dodonzus ſchreibet / daß dieſes Del ein ſcharpffe braͤnnende Krafft habe / truckne auch hefftig auf. Man bereitet ein Saͤlblein von dieſem Oel zu vielen Gebre⸗ chen der Hau dienſtllch: Nimm Weinſteinoͤll/ vnd Roſenwaſ⸗ fer jedes gleich viel / thue darzu Bleyweiß ſo viel zu einem Saͤlb⸗ leingnugift: Dieſes Saͤlblein iſt gut die auſſaͤzige vnreine I: dem Weinfkein wirdt auch ein Oel bereitet Oleum G Haut darmitzureinigen: Es benimpt auch die Raͤude / den Grindt / die Flechten Zittermaͤler / vnd andere dergleichen Vnrei⸗ nigkeit mehr / fo ſich auff der Haut ſehen laͤſt / alſo dag man ſich gegen dem Abendt jederzeit wol darmit ſchmiere. Es iſt auch dieſes Oel gut zu den rauhen Haͤnden / dieſelbige darmit beſtrichen. | Hartheniſch. Vitis duracina maior. J— 7% —* ar —— S 2 HE 2, dem gemein Weinraͤbenſtock ſeyn noch LS von dem Authore drey andere Geſchlecht geſett REN worden / auß welchen die zwey erſten dem gemei⸗ nen Weinſtock mir Raͤben / Blaͤttern vnd Trau⸗ ben faſt gleich ſeyn / das dritte Geſchlecht aber iſt von den andern ermag vngleich / vnnd wirdt Vua barbata ge⸗ nennt / dieweil es an ſeinen Trauben viel langer Faſeln hangen hat / anzuſehen wie ein langer Bart. Was nun dieſe Trauben fuͤr einen Geſchmack haben / iſt dem jenigen am beſten bekandt / bey welchen fie wachſen. So viel aber jhr Natur vnnd Eygenſchafft aan diefel- — Se EYE , | 8 9 Das Ander Buch / von Kreutern. 603 N — Gaͤnßfüſſeſtock. F Das X VII Gapitel. | ji | Ok | Vitischenepodina, # va | Bon Zibchen. | \ hen RN Sag ä I Vuæ Zibebæ. — D——— — Inh DRS || D= N Ki Wi B WER ih ia EN h F Bar & SS r ? & \1 er a Es j au N 8 /ı FEN “ T N 19% Ä I Ze: N x \ — N — J C FE = — — ERS J Un Ren Mi ee % l R N — — A, . m; “ : = wi N Sa, j ee weil die Zibeben ein Geſchlecht der I % S U DR —7— SI Weinbeerlein ſeyn find fie auch wol zu denſelbigen 1 geſetzet worden welche auch groſſe Gemeinſchaſſe Erw. BI der Kofinlein haben. Es ſeyn aber / auff daß ich in Zu RR fl j gemein daruon ſchreibe der Roſinlein oder Wein⸗ 2 7 beerlein fuͤrnemlich drey Geſchlecht: Das erſte Geſchlecht / welchs | Kr —— 9 das edelſte iſt / ſeyn dieſe Zibebe / ſe man auch Damaſcenertrau⸗ D m FAR, EIN SS 1 ben / Damafcenifch Roſin nennet / dieweil ſie auß Damaſcken zu | F —— — vns bracht werden / ſeyn an Geſtalt groͤſſer / dann die groſſe Ro⸗ RR Se . | ! vV 4 aohı x f RR Das ander Geſchlecht iſt erwas kleiner / die bringet man auß 00 8* Cypern / Hiſpanien vnd der Provintz Welche man aber auß oer —8 N) 2 —.) Provins bringen / feyn in dieſem Geſchlecht die beften vnnd koͤſt⸗ | INN ) lichften / dann fie in der Guͤte vnd in der Krafft die andern weit | {| )\ \ NÖ vbertreffen: Diefe Rofinlein werden genennt Vuz pallz ma- 8XVF NN, URAN iores. Vux Maflilioticz. ondin den Apothecken Paſſulæ ma- RN: INNL N NN iores: Teutſch heiffen fie groife Rofin und Meertraͤublein. .. Gl ANAL \)) N | Die aber auf der Proving bracht werden, heiſt man Mar ſili⸗ 4 j N ertraͤublein. wa a dr J —00 N) | Das dritte Geſchlecht heift man die klein Roſinlein / die ſonſt Be N —99 (a Weinbeerlein genennt werden‘ die feyn die kleineſten / haben kei⸗ Br NND nen Kern: Werden Öriechifch genennt Apyreni ;Sateinifch V- u. £ INN \ x uxpafle Corinthiac&, Vuæ paſſæ Ciliciz, Paflule Corin- kſanmh 9 Mi thiacæ, Paſſulæ Ciliciz, Paſſulæ chefeminz,dagift/Paflule AR l | fine nucleis, vnd inden Apotheken Paflule minores : Teutſch In IV Fleine Roſinlein. Arabiſch Chefines. | nvnd du (ehe Von den Namen. *— | — Ibeben oder Damaſcenertrauben / Damaſceniſch Roſin / el B diefelbige zuuor angeseiget / da ich vonder Farb vnd Geſchmack RHpeiſſen Sareinifch Vuz zibebz. Vux Damafcenz, Vuz En. DE Weins in gemeiin geſchrieben habe- paſſæ Damafcenz, Zibebe,Paflulz Damaſcenæ. abe a | Ä A Eee ij Bon (ange | ‚A £ E 604 Von der Natur! Krafft / ond Eygenſchafft der Roſinlein vnd Zibeben. Atthiolus ſchreibet / daß die Zibeben vnd Roſinlein ein mittelmaͤſſige Waͤrm haben / ziehen auch ein wenig zu⸗ ſammen. Innerlicher Gebrauch. Teen daß die Roſinlein dem Leib eine gute Narung geben / der Safft fey dem Seibe angenem / allein daß er ein dickes Gebluͤt mache / welches doch den Leib mehr fuͤtte⸗ re/ vnd ſonderlich die jenige Roſinlein / ſo ein daͤnnes Haͤutlein haben. Er meldet auch / daß fie ein Krafft haben zu lindern / vnd etwas zu reinigen. Sie [ oder diedurchgeftrichene Roſinlein Muͤß⸗ kein ]) bekommen wol der Bruſt / der Lungen / der Gurgel / den Nieren / der Blaſen vnd dem Magen: Dann ſie lindern die ſcharffe rauhe Keeb finde gut wider die Heyſerigkeit Sie thun auch gar wol den jenigen / ſo einen ſchweren Athem haben / befuͤr⸗ dern auch das Außwerffen vnd Außreuſpern deß rohen vnd gro⸗ ben Schleims / ſo ſich m der Bruſt / in der Lungen / oder in der Seiten verſamlet hat / iſt derowegen gut den jenigen / ſo ſtetigs huſten / vnnd keichen / wie auch denen / ſo an der Seitenkraͤnck ſchwach liegen. Sie lindern auch die groſſe Hitz vnd Schaͤrffe der Nieren vnd der Blaſen / ſeyn derowegen gar gut wieder das braͤnnende har⸗ nen / den Kaltſeich / vnd die Schmertzen derſelbigen. Vber das ſo lindern ſie auch die ſcharffe Magengall / daruor der Magenſchlund offtmlas groſſe Noth leidet / alſo daß es auch bißweilen zur Ohnmacht verurſachet ¶In der Koſt genützt/ benemen ſie deß Magens auffſtoſſen.) Es ſchreibet auch Galenus lib. 7. demedicam. fecundum loca, daß die Rofinlein der Leber gar gut ſeyn / ziehen dieſelbige et⸗ was zuſammen / ſo viel nur von noͤten iſt: Daher auch Ferneli- us ſchreibet / daß ſie der Leber von gantzer Subſtantz vnd Natur nützlich vnd bequemlich ſeyen / und ein ſonderliche Gemeinſchafft mit derſelbigen haben / ſie zu ſtaͤrcken vnd zu kraͤfftigen. Sie haben auch ein Art die rohe Feuchten im Seib zu conco- quiren, vnd allen böfen Feuchten zu widerſtehen: Vber das fo faulen ſie nicht leichtlich/fondern widerſtehen der Faͤule Es meldet auch Galenus, daß fienüglich gebrauchet werden / wider alle Schwachheyten / ſo auß Kaͤlte vnd Feuchte jhren Br ſprung haben. Dioſcorides ſchreibet wenn man kleine Roſinlein mie Pfef⸗ fer kaͤuwe / ſo ziehen ſie viel Schleim von dem Haupt herun⸗ der. | D Matthiolus ſchreibt / fo man alle Tage früh vnnd Abendts / [ vor der Mahljeit / ] ein Söffel voll der kleinen Roſinlein eſſe / ſo erweichen ſie den Leib / vnd machen einen Stuelgang: Seyen ſonderlich gut fuͤr die hitzige vnd truckene Coͤrper. Euſſerlicher Gebrauch Pflaſter vbergeſchlagen / lindert die hitzige Geſchwulſt deß Maͤnnlichen Gliedts vnd Hochbaͤlg. | Diefezerftoffen/ vnnd vber die wacklende Nägelge legt / macht daß fie baldt herab fallen.) Von Weinbeer oder Roſinlein⸗ lattwergen. ß Seine Rofinlein mit Bonenmeel und Kuͤmmel wie ein NS hen auff ſolche weiß. Nimm Paͤonienwurtz j both /důr⸗ ren Hyſop / Meliſſen / Hirſchzungen jedes j. halb M ge⸗ ſchaben Suͤßholtz j. Loth / ſolche Stuͤck ſiede alleſampt in genugſamen Regenwaſſer / truͤcks ſtarck auß / vnd feihees. Dar» nach thue in dieſe Bruͤe ein gemein Pfunde klaubte vnnd gewa⸗ ſchene Weinbeerlein / die wol zerſtoſſen ſeyen / ſiede fieabermalg) vnd treibe ſie durch ein Leinwad oder haͤren Sybh / ſetze darzu ein gemein Pfundt weiſſen Zucker / laß fieden biß ſie ein Lattwergen Vßſ den Roſinlein kan man ein nüsliche Lattwergen ma⸗ E dick erlanget- Diefe dattwerge iſt trefflich gut die Bruſt zu erweitern / den F G K D. Jacobi Theodori Tabernemontani/ feharffen Huſten zu mildern vnd das Außwerffen zu fuͤrdern: Iſt ſonderlich gut den jenigen / ſo mit der Fallendtſucht beladen ſeyn / wenn fie einen ſchweren Athem haben / von wegen der Paͤo⸗ nienwurtzel · In der Apothecken wird dieſe Lattwerge Loch paſ ſularum genennt. [ Don purgierenden Roſinlein. N den Aporhecken hat man auch eingemachte Roſin⸗ lein / die da ſanfft purgieren / werden alſo bereitet. Nimm Roſinlein ein Pfundt / Roſenſafft anderthalb Pfundt: Sennetblaͤtter acht Sor: dieſe Blaͤtter ſollen vber Nacht An dem Roſenſafft ſtehen / hernaͤcher ein wenig ſieden / vnd ſechten miteinander kochen zueinem € vnnd zu end thue die Kor ſinlein darein / vnd laß widerumb ein wenig fieden. ] Das XV III. Gapitel. Von fchwark Zaunräben. l. Schwartz Zaunraͤben. Vitisnigra I. zudem ſo geſechtet / thue darzu 5 ſechtzehen Loth / laß u) —— —“ thiolus vermeldet / welche ſich den Blaͤttern der Hollwurtz etwas vergleichen / allein daß fie ſchmaͤ⸗ ler ſeyn / find ſchoͤn gligendr grün end außgefpist: ] Ire Sten⸗ gelfindden Stengeln der Winden gleichran welchen Zincken os der Gäblein wachfen / darmit fie ſich an die nechſten Baͤum auff⸗ ziehen: Ihre Frucht waͤchſt traublecht sufammen[ find groß als Erbſen welche im anfang grün iſt / darnach aber wenn ſie zeitig worden iſt / ſo wirdt fie ſchwartz / rot / vñ geben einen roten Safft. Die Wurytzeliſt groß / außwendig ſchwartz / innwendig aber gefaͤr⸗ ber mie der Buxbaum / | ondvollzähee Saffte. ] 11.Don den andern Geſchlecht der Kenen / will Leonhardus Fuchhus auff gleiche weiß ſchreiben wie von der ſchwartzẽ Zaun räben ift vermelderworden.[ Der Star vergleicht fich den jun⸗ gen Weinraͤben gang ſchwanck vnnd zaͤhe zů binden / vnnd zu Seylen dienſtlich: die Blaͤtter vergleichen ſich dem Epheu⸗ wenlaub / vnnd wachſen gemeinlich fuͤnff Blaͤtter an einem Srieb ] Allein daß er ſchreibet / daß dieſelbige weiſſe — | de zu⸗ Sa Das Ander Buch / von Kraͤutern. 608 gan A TI. Waldtraͤben oder Lienen. F che / wie andere Kochkraͤuter / vnd eſſe ſie in der Speiß : Man kan — berge Log, Pa Vitis nigra I], — ſie auch mit Saltz Del vnd Eſſig zurichten / wie die junge Spare N. | u — gen / vnd alſogebrauchen. ih, Dieſe junge Schößlinge[ reinigen die Nieren, ] treiben den ag Harn vnd Monarzeir der Weiber. Sie verzehren vnd mindern ber —— das geſchwollene Milk. * M Es meldet auch Diofcorides 5 daß fie gut ſeyen wider dent ng Schwindel wider die Falkndefucht/ondmiderdie äme h | Ka Eufferlicher Gebrauch. —* TI SE 2 desföreiserswennman ie Blatter herſtoſſe ie 1] M Bein vermiſche / vnd wie ein Pflaſter vberlege fo heylen fie die Geſchwaͤr deß Diches/ ſo es auff den Nacken gewinner. ee werden auch die Blaͤtter vbergelegt vber die verränekre Glie⸗ der. — 2 Plinius ſchreibet / daß die Wurtel ein Krafft vnd Eygenſchafft habe die Schiefer von den Beinen außzuziehen. | Er meldet auch) wenn man diß Kraue in den Höfen laſſe auffwachſen / ſo bertreibe esdie Schlangen / vnd mache die Bo⸗ gel zam. Natur / Krafft / vnd Wirckung der Lienen. Innerlicher Gebrauch. F a Samen zu Puluer geſtoſſen / vnd das drittheil von — — — — — en — — — — — — — er — — — — — — — einem Quintlein in einer feyſten Fleiſchbrůe ober No- nigwaſſer getruncken / treibt den Phlegmatiſchen — Schleim vnd Gallen durch den Stuelgang. Diofcorides vnd Serapio lehren / daß die Wurhtzel dieſer Raͤ⸗ J H ben in verſaltzen Meerwaſſer geſotten vnd getruncken / ſoll die Waſſerſucht außfuͤhren / ein Baͤcherlein außgetruncken· wel⸗ ches ein gut Experiment iſt. ‚N — — de lzuſammen gedrungene ] Bluͤmltin vberkommen / wenn dieſelbige verfallen / ſo folge der Same hernach / anzuſehen als Euſſerlicher Gebrauch. were er mit Woll beſetzet / oder wie ein grauwer Bart / [ welches e | - endtlich verfleugt / vnd bleibe alſo der dreyecket Samen häufflich Je Blaͤter zerftoffen/ vnd auffgelegt / een die Haut an einander hangendt / welcher auff der Zungen ſehr feharpffift. ] a: und giehen auß die boͤſe verdorbene Naͤgelan den Sie wachſen gemeiniglich in den Hecken : Ihre Spargen o⸗ Fingern | i ‚ der zarte Raͤbenſchoͤßlinge kommen im Mertz berfii, die Blu ⸗ Der Safft / vnd die Blumen serftoffen oder geſot⸗ N 0 A men im Maio / die Beeren aber werden im Herbſt zeitig: —— die grobe Haut geſalbet / vertreibt allerley Flech⸗ | Von den Namen. Das mittler Haͤutlein iſt zu Blatter ziehen ſehr dienſtlich.) ii As erfte Geſchlecht wirdt ſchwartz Zaunräbe/[ ſchwar⸗ D ar Stickwurtz | genennr. Griechiſch aumeras. Catei- Das XIX. Capitel. J niſch Vitis nigra: Bryonianigra. Dodonzus will / N ; eg ſey die Viristyluefttis, oder Tamus, dauon man Ron Hinfchfrant. 9 bey ermeltem Authore leſen kan. Niderlaͤndiſch wilde Bryonie. — Engliſch BlackeBryonie. Frantzoͤſiſch Coulcurce ſauuage Welſch As Hinſchkraut hat gar ein zaſe chte j “ Tamaro. | Wurtzel / auß welcher viel gruͤne Raͤben twachfen/ Dio * Das ander aber wirdt Waldtraͤben oder Seinengenennt: a RE mit welchen es fich vmb die Baͤum und Hecken J je lite teiniſch Clematis, vitis alba. Miderländifch Iymen. Engliſch vonmbwindet: An den Raͤben wachſen auff bey⸗ wieMu Traueilers Ioie. Srangöfifch Viorne. Welſch Viralba. ] — den Seiten ſchwartzgruͤne Blaͤtter je zweh gegen | | 1 (tert s einander geſetzet dem gemeinen Epheuwlaub / [oder der. gemets \ ie ihn Donder Natur / Krafft vnd Eygenſchafft nen Nachtſchatten faſt gleich außgenommen daß ertliche Bär, Hi der ſchwartzen Zaunräben. ter zwey Debrlein oder Spitzlein vberfommen/wieanderfpigen ii ao Zaunraͤbe iſt warm vnd trucken / vndd wie Salbev- — mau Se ſchwartze Zaunr aͤbe iſt wat —————— m Haͤuwmonat erſcheinen die Violblůmlein / ¶ ſo purpur⸗ anf ar —— dritten Gradt. Saͤubert u —* auch weiß Tand en Käben) erwann h 1 e * — | E ) vnd zertheilet- x zmölft bey Sa — hat ein * Bluͤmlein uͤnff fpisiger rumbgebogener Blaͤttlein / vnnd ein jedes in der 4 * Innerlicher Gebrauch. pl ein goltgelbes Zäpfein: Wann diefe Bluͤmlein verfal⸗ IB Iofcorides vermelder / daß die Wursel der ſchwartzen Ienfofolgen langlechte Beerlein hernach / ſo erſtlich grün ſeyn / hard D Zaunraͤben gleiche Krafft habe wiedie Bryoniaalbaoder endtlich aber fchönror werden / wie rote Corallen / voller Saffts / 4 za Stickwurtz / daruon im nachfolgenden zwantzigſten Capitel ſol aber am Geſchmack vnlichlich. ] J — gehandelt werden / allein daß ſie nicht ſo ſtarck vnd kraͤfftig ſe wie ¶ Diß Kraut waͤchſt gern an den Waſſergeſtaden: Blůet im MT diefelßige- Haͤuwmonat.; Iſt ein hochfteigende Gewaͤchs / wirdt mic der Sofa Es meldet auch Diofcorides am felben Dreh / daß man ihre Zeit ein lange holkechte Räbe/von Farben graumofchmwarg. M Ye junge / friſche Schoͤßlinge / wenn fie erſtlich herfuͤr fommen / ko⸗ — iM dh Eee ij Bor 'y ge — * —— in t Hinſchkraut. — Amaradulcis. Von den Namen. Inſchkraut wirdt alſo genennt / dieweil die Hirten vnnd Weiber diß Kraut dem Rindtviehe anhencken fuͤr die Hinſch: Item / Jelenger jelieber / dieweil die Rinde / ſo man erſtlich im Mund kaͤuwet / eines bittern Geſchmacks iſt / darnach aber je lenger je ſuͤſſer ſchmecket / daher es auch Latei⸗ niſch Amaradulcis genennt wirdt. Boͤhmiſch Sladka horka. Griechiſch JAurvzırpor. [ Miderländifch Alfs rancke. Engliſch Bitter ſvvete. Belfch Vire falnatia. ] | Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft deß Hinſchkrauts. en iſt warm vnd trucken im drtten Brad. Innerlicher Gebrauch. leronymus Tragus vnnd Matthiolus beſchreiben einen Wein von dieſem Kraut / wider die erſtorbene Geelſucht auff dieſe weiß. · Das Holtz von dieſen Raͤben klein wuͤrfflecht zerſchnitten / vnd zu einer Maß weiſſen Weins / nicht weniger dann ein Pfunde genommen / in einen ſchoͤnen verglaſirten Ha⸗ fen gethan / wol bedeckt mic einem beheben Deckel / auch rumbher mit Teig verklebet / vnd ein Söchlein mitten durch den Deckel ge⸗ macht / vnd alſo bey einem Kolfeuwr ſittiglich eingeſotten vber das dritte Theil: Solcher Wein iſt faſt gut wider die erſtorbene Geelſucht / deß Morgens nuͤchtern ein Glaͤßlein voll warm ge⸗ truncken im Beth / darauff noch ein ftundt geruhet / vnd auch deß Abendts ſo viel / dieſer Wein purgirt ſaͤnfftiglich die Geelſucht g durch den Stuelgang / vnd durch den Harn. K Es iſt auch diefer Wein aut wider die fanle Magenfeber / [ daruon die Geelſucht pflegt zu kommen. Die Blätter gepuluert / onnd mit Feigen vermiſchet / einger nommen/fürdert den Stuelgang. . Das Krauf gefotten / vnnd getruncken / treibt das gerunnen Blut auß dem Leib, löfcherdie Engündung dep Seibs auffen und jnnen / wie Nachtſchatten / treibt durch den Schweiß vnnd Harn fein ſanfft / öffnet die verſtopffung der Leber / darumb es zu Gelb vnd Waſſerſucht dienlichift. ] D.Jacobi Theodori Tabernx montani / Euſſerlicher Gebrauch. Er Safft auß den Beeren ſoll die Maſen vnd Flecken im Angeſicht / ¶ vnd auch am Leib] vertreiben / wenn man fich darmit beſtreichet. Es wirdt das Kraut denn Rindtviehe angehenckt für die Hinfch- | [Das Krane mit Effig und Honig geſtoſſen vertreibt dag Jucken und Kraͤt am Menſchen ond Vieh . Das Kraut in Saltzwaſſer geſotten / mit Feigbonenmeel vnd Eſſig / vnd durch ein Tuch geſihen und mir denſelben gezwa⸗ gen das Haupt vnd den Bart / vertreibt Schuppen vnd kleinen Grindt. Hit Honig vermiſchet / vnd Pflaſtersweiß vbergelegt / hefftet zuſammen / wehret den freffenden vnd kriechenden Geſchwaͤren. Gruͤn zerſtoſſen / vnd vbergelegt / lindert vnd erweicht die hate te Brůſt / zertheilet die knollechte Milch. Mit dem Safft der Blaͤtter den Leib beſtriechen / bringt den Schweiß. | Das XX. Kapitel. Bon Zaunrüben. Zaunruͤbe. Bryonia. * N) AS F — — VV *— A Re —9 SS no Se Zaunrübe Bat ein groffe dicke lange a Wunsel/fafteines Armes lang / vnd dick wie ein 9 groſſe dicke Ruͤben / in etliche Wurtzeln zertheilet / 2) außwendig aſchenfarb / jnnwendig aber weiß / ei⸗ nes zaͤhen kleberichten Saffts / vnd gar bittern Geſchmacks / welcher auch ein wenig ſcharff iſt und gar vnlieb⸗ lich oder onfreundlich: Auß der Wurtzel wachſen viellange und dünne Räbenmit vielen Bäblein / mir welchen fie ſich vmb dfe Hecken / Zaͤun vnd Stauden ſchlingen / end hoch auffwachſen: Ihre Blaͤtter ſind breit / mit fuͤnff Stücken oder Theylen /gleich wie die Weinraͤbenblaͤtter / außggenom̃en daß fie rauher / haͤriger vñ weiſſer ſeyn: An dẽ Nebenraͤblein bringt ſie weiſſe Bluͤmlein / nach welchen runde Beerlein erfolgen / welche erſtlich gruͤn entli r Ey ge © en gr tur de NE u Das Ander Buch von Kraͤukern. 607 A enelich aber wenn ſie zeittig worden /ſindt ſie gantz vnd gar rot / in F Yielzum purgieren gebrauchen / alfo daß auch wol die Daͤrme dieſem Beerlein ſteckt ein runder Same [in zaͤhen klaͤbrigem Safft / welcher ein wenig ſpitzig ift [und rundlecht Camerarius vnnd Dodonzus gedencken noch einer Stick⸗ wurtz / ſo ſie Bry oniam nigram nennen / welche ſchwartze Beer⸗ lein hat / auch ein ſchwaͤrtzere Wurtzel / dann die vorige / ſonſt der andern in allen Stücken gleich. | Die Stielwurtz waͤchſt allenthalben beyden Zaunen vnnd —— Bluͤhet im Ende deß May vnd den gangen Sommer r. Von den Namen. Aunruͤbe wirdt auch genenne | Schmerwurtzel)] Stick · wurtz / Hundtskuͤrbs / Scheißwurtz / Raßwurtz / Roͤmiſche Rruͤben / wilder Zittwar / Teuffelskirſche: Griechiſch zure- B Aos Acunn,Bpvovim Acvan.gateinifch Biyonia alba, Vitisal- ba. Arabifch Eefıre. Welſch Zuccafalvatica. vnnd Vita bıanca. Spanifch Anorca blanca. Fransöfifch Colenure. Niderländifch Dryonie. Böhmifch Pofed.[ Englifch 7V’hire Bryonie.] Von der Natur/ Krafft vnd Eygenſchafft der Zaunrüben. Odonzus ſchreibet / die Stuͤckwurtz ſey warm vnnd tru⸗ cken im dritten Grad / vnd vollkoͤmlich / ſonderlich was die Hitz oder Waͤrm anlangt. Vnd meldet darbey / daß ſie nit allein die Gall vnd den Schleim / ſondern auch das Gewaͤſſer mit Ge⸗ walt durch den Stulgang außtreibe. ¶Die jungen Dolden ſeindt zum theil bitter / vnnd ein wenig ſcharff mit einer geringen zuſammen Ziehung: Die Wurtzel wärmer vnd truͤcknet zimlich.) C Sinnerlicher Gebrauch. G Alenus fehreibt/daß die junge Dolden im Früeling in der Speiß genuͤtzet / den Harn rreibenfeyen auch dem Magen gut / dann fie ziehen ein wenfg zufamen: Welche doch vielmehr von der Vire ſylueſtri foll verftanden werden / fintemal diefe Ars oder die Wurtzel gantz vnd gar Feine adſtriction bey ſich aben En ? ¶So man die junge Dolden /bereyrermwiediejungen Spar. gen / erweychen ſie den Bauch ohne Schaden. ] Es iſt aber die Wurtzel nicht allzeit ſicher gnug einzunemen / dann es meldet Diolcorides , daß ſie die Frucht in Mutterleib toͤdte / vnd bewege etwan die Vernunfft. ¶So iſt auch das Kraut vnd Stengel von dieſem Gewaͤchs / nach der Meinung Dioſcoridis faſt ſcharff / darumb ſie mehr auſſerhalb dann jnnerhalb in Leib ſollen gebraucht werden / dann PDwo ſie auch auff die Haut euſſerlichen gelegt werden / freſſen fie die Haut auff.) Es meldet auch Dioſcorides, daß die Wurtzel gut ſey den je⸗ nigen / ſo mit der ſchweren Kranckheit beladen ſeyn wenn diefel- bige durchs gantze Jahr / alle Morgen ein Quintlein ſchwer dar⸗ von einnemen / oder eintrincken. Deßgleichen auch ſey fie gut de⸗ nen ſo vom Schlag Jvnd anderen ſchweren Hauptſuͤchten mit Honigwaſſer / oder einem Oxymel vermiſchet geruͤhret worden / vnd mit dem Schwindel geplaget werden Die Wurtzel zu einem Puluer zerſtoſſen mit Honig ver⸗ miſcht / vnnd ein Lattwergen darauß gemacht / iſt gut widor den Huſten / wider den kurtzen vnd ſchweren Athem / wider das Kei⸗ chen / vnd wider die Schmertzen der Seitten / dann ſie zertheylet den groben Schleim hilfft denſelben außwerffen / vnd raumet die Bruſt. Hilfft auch denen / die im Leib zerſtoſſen / zerbrochen / oder E zerfallen weren.) Ein halb Quintlein der Wurtzel mit Eſſig vermiſcht / vnnd ſolchen Tranck dreyſſig Tag nach einander eingenom̃en / macht das Miltz geringer [Doch ſoll man die Wurtzel auch mit Fei⸗ gen zerſtoſſen vnd aufflegen. Plinius ſchreibt / weñ man die junge Schoͤßling mit Weytzen ſiede und darvon trincke / ſo geben ſie den Saͤugerin viel Milch. Er meldet auch wenn man ein Quintlein der Wurtzel mit Honigwaſſer einneme / ſo purgiere fie den Schleim durch den Stulgang welchs die Sandeftreicher wol willen / ſo dieſe Wurtzel moͤchten hernach fahren. Matthiolus ſchreibet / daß dieſe Wurtzel trefflich aut ſey den Weibern / ſo ob ſuffocationem vteri [son der Mutter Empoͤ⸗ rung ] dahin fallen / als wenn fie verzuckt weren / wenn fie die Wurtzell auff zwey oth in weiſſem Wein ſieden / vñ alle Abendt ein warmen Trunck darvon thun ¶Jedoch ſoll man ſich mit die⸗ fer Wurtzel gebrauch wol fuͤrſehen / daß man jin nicht zuviel thue / dann ſie dem Magen nicht zum beſten gereicht. Dieſe Wutzel ſoll auch den Schlangen ſtichen faſt wider ſtehen / darumb wirdt darvon auff ij. Quint ſchwer eingeben / in ſolcher Vergifftung. Etliche Landtfahrer ſchneiden Menſchenbilder auß dieſer Wurtzel / verkauffens für Alraun / wie oben in der Beſchreibung deß Alrauns gemeldet. Andere purgieren die Leute darmit biß auff das hinderſte] Euſſerlicher Gebrauch. J 6 Alenus ſchreibt / daß die Wurtzel einer ſubtielen Subſtanßz ſey / habe ein Art zu ſaͤubern / außzutrucknen vnd etwas zů erwaͤrmen / ſey derohalben gut zu der harten geſchwollene Miltz darvon getruncken / vnd mit Feigen euſſerlich vber das Miltz ge⸗ leget. Siidiu— ſchreibet / daß die Wurtzel die Flecken vnnd Flechten vnter dem Angeſicht vertreibe / wie auch die Narben vnd Anma⸗ len am Leib / [zercheilt auch die blauwe Anmal von harten ſchla⸗ gen / tretten / ſtoſſen vnd fallen / wo das Blut zwiſchen Fell vnnd Fleiſch gerunnen iſt. In ſolchen gebrechen pflegen etliche die Schmerwurtzel mit Oell ſieden / daß ſie weich vnnd lind werden / nachmals ſtreichens durch ein Tuch / daß es ein Saͤlblein geb. ] Er vermeldet auch / daß es die Schifer von den Beynen außiehe / H wie auch die en den Wunden /Lin Waſſer geſotten und > Pflaſters weiß vbergelegt. Dioſcorides ſchreibt / die Blätter/Frucht vnd Wurtzel / ſeyen am Geſchmack zanger vnd ſcharff / derohalben ſeyen ſie gut wider die Geſchwaͤr ſo weiter vnter vnd vmb ſich Freſſen / auch das ge⸗ ſundte Fleiſch verzehren vnnd verfaͤulen / ſo man Phagedænas nennet:Item wider den falten Brand / wider die faule Geſchwaͤr der Schinbeyn / mit Saltz vermiſcht vnd vbergelegt. Die Wurtzel mit Eruenmeel / Faͤnugreck / Tleiſter vnd Erden oder Kreiden vermiſcht vnd angeſtrichen / vertreiben die Spruͤt⸗ len / Mackeln / Maſen / vnd die kleine Knoͤpfflein deß Angeſichts/ ſo man Varos nennet / ſaͤubern auch die ſchwarhen Wundt⸗ zeichen. Die Wurtzel mit Wein vermiſcht vnnd vbergelegt wie ein —— hitzige Geſchwuͤlſt / vnnd bricht die Apoſte⸗ men auff [Mit Rinderblut zerſtoſſen / vnd auffgeſchlagen / jertheilet alle harte Beulen vnnd Geſchwulſt / vnd wehret den vmbfreſſenden Schaͤden. Die Wurtzel mit Oell temperirt vnd auffgelegt / zerbricht als lerley Geſchwaͤr:inſonderheit das Finger geſchwaͤr an den Naͤg · len:mit feyſten friſchen Feygen wol zerſtoſſen vnd vbergelegt. Etliche bereyten auß der Wurtzel ein linde Salb / zu den La⸗ men erkalten Gliedern / nemen darzu Baumoͤll vnnd ſchweinen Schmaltz / welches auch das Huͤfftwehe linderr. ] Die Wurtzel ſoll auch vermifcht werden onter die Artzneyen und Salben fo das Fleifch verzehren / dann fo man die Wurtzel wol zu Muß erſtoſſet und wie ein Salb oder Pflaſter gebraucht in die alten gifftigen / vmbſich freffenden Schäden mit einwenig Saltz vermifchet / reiniget fie von aller gifftiger Vnſaubrigkeit / Sſtinckendem faulem Fleiſch vnd Eyter / welche fonft von feiner ley Artzney heylen woͤllen. Auß der Wurtzel ein Mutterzaͤpfflein gemacht und vnterge⸗ ſchoben / oder die Wurtzel in Wein geſotten vnd von vnten auff damit gebähet ]zeuicht die Geburt / vnnd die ander Geburt auß. Wenn ſich die Weiber in die Bruͤe ſetzen / da dieſe Wurtzeln in geſotten haben / ſo reiniget es jnen Die Mutter / aber die ſchwange⸗ re Weiber ſollen ſolches Bad meiden. Der Same wird gebraucht wider die Raude vnd den Grindt / angeſtrichen vnd wie ein Pflaſter vbergelegt. Eee uij [Die — — — nee eier —— — — gene 608 / D.Sarobi Theodori Tabernzmontand A [Die Winsel in Saugen von Eychenholgäfchen geſotten F fampesn einem ſubtielen Pulner/ondincorporire fie mie Wer⸗ und die Rinder darmir ober den ganzen Leib gewaſchen / darnach mir einem Meffer den Wuͤrmlin / ſo man Miteſſer nennet / vnd den Kindern in den Schweißloͤchlin ſtecken / vnd mit jren Haͤup⸗ teren herfuͤr gucken / dieſelbige abgeſchnitten / vñ das Kind wider⸗ vmb mit dieſer Laug abgewaſchen / vertilget ſie. Die Wurtzel in das Fewr gelegt vnd wie ein Ruͤb gebraten / gibt ein dampff von fich / welchen ſo die Schlangen oder Kroͤten riechen / ſterben ſie zu handt davon. Von Zaunruͤbenſafft vnd ſeinem jnner⸗ lichen Gebrauch. | pP Linius feßreiber / mar folleden Saft auß der Wurtzel pref A feniehedann der Same eittig werde ¶ Dteralforgegen dem Srülingnimein groffe Wurtzel ehe ſie jhr Kraut herfür ſtoſſet / B ſchneid jr oben dz Haͤuptlein ab / hoͤhle fie innerhalb auß / aber durch ſtich fie nicht: leg das Erdreich widerumb daran / vnd das Haͤupt⸗ lein widerumb darauff / ſo ſetzt ſich die folgende Nacht der Safft in das inner Gruͤblein / den foldu Morgens mit einem boͤffelein darauß ſchoͤpffen / das thu all Morgen Etliche thun ein wenig Saltz darein / darvon wirdt ſolcher Safft ſchaͤrpffer.) Diofcori- des ſaget / man ſolle den Safft im Lentz auß der Wurtzel preſſen / vnd vermeldet daß dieſer Safft mit Honigwaſſer getruncken / die phlegmatiſche Feuchte durch den Stulgang außtreibe. Dieſer Safft getruncken mit der Bruͤhe da Wengen in geſotten iſt / fol den Saͤugerin viel Milch machen. Euſſerlicher Gebrauch ‚Er Safftvon der Wurtzel geſamlet ehe dag Kraut herfürbrichtweiniger das Angeſicht und die Haut von C allen Maſen vnd Stecken. Solcher Safft foll auch die Runtzlen deß Ange fiches vertreiben / aber der eg braucht / der follam Angeficht ſchwi⸗ tzen / ſonſt brännerdiefer Safft hefftig.foll verohalben mit falten Waſſer abgemwalchen werden. Extract von Zaunrüben vnd purgier Latwergen. Vß der Stickwurtz / wie auch auß dem Safft derſelbigen / Il einguter Extract inden Apothecken zu gerichtet / ſo | su allen obernanten jnnerlichen Gebreſten gar nuͤtzlich vnd gut iſt / fuͤrnemlich aber wirdt es gebraucht wider das Auffſtoſſen der Mutter. Es hat auch der weitberuͤmbte und hochgelaͤhrte Her: D. Vi- ctorinus Schonfeldt Profeſſor Medicus vnd Mathematicus einen fonderlichen purgierenden Extract in den Apothecken von diefer Wurtzel zu richten laſſen welchen erin vielen Schwach⸗ heiten nuͤtzlich vnd wol gebraucht hat. ¶Das purgier Latwerglen wirdt alſo bereytet: Nim̃ geſaͤubert vnd zerriebne Schmerwurtzel ein halb Pfund / Roſinlin / Honig / jedes vier Pfundt / gebratene Meerzwibel / geſchoͤlet Zuckernuͤß⸗ lin / jedes drey Loth / Muſcatnuß / Cardamoͤmlin / Mußcatbluͤet / Ingwer / jedes ein halb Loth/ Negelin / angen Pfeffer / Stechas⸗ blumen / jedes anderthalb Quintlein: Seſelſamen / Steinſaltz / Gallia Moſchata / jedes ein Quintlein: edler Spick ein halb Quintlein: Lerchenſchwam drey Quintlein / laß alſo durch ein ander vermifcher auff ein halb Jar erbeigen:deffen gibt man auff ein Loth ſchwer: fo reiniger es das Haupt vnnd weiſſe Geaͤder von aller Vberfluͤſſigkeit: dienet wol der Fallendenſucht / dem muthfafftidaß eg ein Teyglein werde / welchs man zum Gebrauch verwahren fol, und ?Pilulen darvon machen : Diefe Pillen ha- ben ein Krafft die Sal vnd Schleim durch den Stulgang auß⸗ zuführen- Von dem gedifillisten Schmerwurtzwaſſer. Im̃ die friſchen Wurtzel ſaͤuber ſie wol / zerhacks klein / chu ſie in ein Glaß / mit gutem Wein beſprengs / ver⸗ machs wol zu / laß an der Sonnen erbeytzen / ober erliche Tag diſtillier das Waſſer darvon. Innerhalb in Leib gebraucht / reitet den Magen zu vnwillen / vnd wirdt der Schleim darauß getrieben: ſaͤnfftiget auch den Bauch: darvmb dig Waſſer von etlichen gebraucht wirdt in der Fallendenſucht / langwirigem Hauptwehe / Schwindel vnd der⸗ 3 gleichen Faͤler zu purgieren / vnterweilen deſſen auff drey oder vier Loth nüchtern getruncken / darauff gefaſtet. So mans aber ſtaͤrcker haben wit, fol man ein Scrupel der gepulnerten Wur⸗ tzel darmit eingeben. DIE Waſſer allein getruncken ſoll wie Dioſcorides bezeugt / die kurtze vnd enge deß Athems vertreiben vnnd vmb die Bruſt weit machen: fuͤrnemlich ſo es mit bequemen Syrupen einge⸗ nommen wirde. Heylet auch was jnnerlichen gebrochen iſt Ohn vnterlaß gebraucht / ſoll mie der zeit das Miltz gantz vnnd gar ver⸗ zehren. Es wirdt diß Waſſer ſicherer auſſerhalb als jnnerlichen ge⸗ braucht / weil es fehr vnlieblich. Srlich damit gegurglet zeucht allen Schleim auß / vnd wehret dem anfahenden Halß geſchwaͤr. Die Glieder darmit wol geriben vñ mit naſſen leinen Tuͤche⸗ H ren vbergelegt / iſt in Podagra vnnd hitzigem Geſicht der Glie⸗ der faſt Fräfftig. So einer in ein Dorn oder Nagel getretten / auffgebunden zeuchts im herauß. Die Haut vnd Angeſicht darmit wol berieben reiniget ſie / be⸗ nimpt alle Maſen / Flecken / macht die Haut glat vnnd vertreibt die Runtzlen: iſt auch nutz wider das rot / dulſch auffzigig Ange» ſicht: vertreibet auch die Wundtmaſen / vnnd die Anmal oder Mutterzeichen. Mit einem Tuͤchlein vbergelegt / bricht alle Geſchwaͤr auffiift dienſtlich wider das hefftig brennende Geſchwaͤr deß Wurms am Finger. Wirdt auch nuͤtzlich gebraucht zu den faulen vnheylbaren Schaͤden / dañ es alle Faͤulnuß vnd Vberfluͤſſigkeit hinweg etzet. Von der Schmerwurtz Salb. zT On der Schmerwurtzel wirdtein Salbe gemacht / ſo in den Apothecken Vnguentum Agrippæ genennet wirdt: ſoll alſo bereytet werden. Nimm friſche rein ge⸗ ſchabene vnnd wol geſaͤuberte Schmerwurtzel zwey Pfund : kleine Hundtskuͤrbßlein wurtzen ein Pfund: frifche Blaumgilgen wurtzen ſechs Sorh ; Farenkraut wurtzel / Attſch⸗ wurtzel / die Kern von ſpitzigen Waſſernuͤßün / jedes vier Loth Die Wurtzel ſollen alle ſcheublecht duͤnn vnd klein zerſchnitten wer⸗ den / vnd mit den Kernen wol zerſtoſſen / hernacher vier Pfundt Baumoͤll darvber gieſſen / ein Tag oder acht laſſen ſtehen vnnd erbeytzen: dann auff ein Kolfewerlin ſetzen / gemaͤchlich laſſen fie den: hernacher mit ein ander in ein haͤnffen Sack thun / vnnd wol auß preſſen / wider auff das Fewer ſeten vnd wann es an⸗ K gehen / wol durch ein ander ruͤhren / vnnd gemaͤchlich laſſen erkal⸗ g falten Haupt preſten. ten / dann in ein bequem Geſchirr faſſen / vñ zur notturfft behalten. Zaunruͤben Pilulen. An kan auch gute vnnd nuͤtzliche purgierende Pillen auß dieſer Wurtzel præpariren, wie man ſie dann bey vns in den Apothecken bereydt findet: Nemlich alſo / nim̃ der deren Stickwurtz vier Scrupel / der gelben Myrobalanen / berchenſchwam /deß beſten Rhabaibari vnd Nas ſelwurtz jedes ein Quintlein / Diacrydi j ein Scrupel / Maſtix ein Quintlein / Aloes drey Quintlein / folche Stuͤck mach man alle Dieſe Salb wirdt hoch gelobt in der Waſſerſucht / vnd fuͤr al⸗ le vnnatuͤrliche Geſchwulſt deß Leibs:den Banch vnd Nabel wol darmit geſalbet / erweycht denſelbigen: nimpt den Smertzen der genden vnd Nieren / vnnd allen Schaden ſolcher Ort von Kälte entſprungen:nimpt den kalten Seich / droͤpfflingen harnen vnd alle Verhinderung deß Harns. Das Milgdarmit beſtrichen / er⸗ weicht die Verhartung deſſelbigen: den Magen oberhalb geſal⸗ bet / machet Vnwillen vnd Brechen. | Es wirdt Schmindelidem gantzen vnnd halben Schlag vnnd dergleichen fahet auff ſieden / ein Pfundt weiß Wachs darzu thun / laſſen zer⸗ May vnheylbaren Schäden: Nim̃ Schmermursel ſafft / Epfichkraut | faffe der gelaͤutert ſey / jedes zwey doth:klares Terpenuinfechsdorh: * Rofen Honig dritthalb Loth: ruͤhrs wol durch ein ander / laß ge⸗ Ih, | maͤchlich fieden / zu letzt thu dritthalb Loh Linſen meelonnd zwey Ks, Loth Gerſtenmeel darzu / vnd ruͤhrs wol durch ein ander zu einem rt, Salblimdifes loͤſchet / reniget vnd zeittiget darmit.) Das XXI. Capitel. — Von Hopffen. Dei HH Hopffen. U Lupulus. PO Mans BR G Item, tides l Ki Up, caſtd MD gar, Mel, An nen Lid re © d ge H wigetſeh MD Wert ig Ay Anmalot woͤrcufſ h Bun rheyhun lt DKSERH Nter die Gewachs / fo da mäffen mie —* — \C;n Stangen vnd Pfeilern vnterſtuͤtzet werden / wirdt I f auch von rechts wegen der Hopffe gerechnet / wel⸗ —9— cher jederman in den kalten Laͤndern / da ſonſt kein — m Nein wachfer/ wol bekandt iſt· Es feyn aberdeg —* re Hopffens zwey Geſchlecht / gdam und Wilde. Der same Hopffe Ming ſtoſt im Mertzen feine junge Spargen herfür / welche rundt und rl! N Braunror ſeyn: Wenn dieſelbige etwas hoch auffk ommen / ſo wer, eh den ſie rauh / mit kleinẽ Diſteln befeger- Seine Blätter ſeyn rauh / ni uu hart vnd dreyecket / von Farben ſchwartzgruͤn. Wenn die Raͤben — * beginnen etwan Mans lang zu werden / ſo ſtecket man hohe lan⸗ ge Stangen vmb die Stoͤck hervmb / daran man die Raͤben hieſſeſ⸗ weiſet vnd anbindet / damit fie alſo können vber ſich wachſen. Im an —— ger —* — — | —— ee weißgelbe Bluͤmlein / bey nah ie Weinraͤben aber viel vo / aſenſe komlicher / an welchen lucke vnd leichte gefüllte Saͤcklein wachſen — fen foman den Hopffen nenner / in welchen der braun vnnd runde heſan Same verborgen ligt / denſelbigen Hopffen pfleget man im An⸗ nd ir fang deß Septembers abzunemen. ¶ Jedoch welcher blüher/der Nik tregt toi Samen vnd welcher Samen hatder bekompt fein nettel Bluͤhet. N - ons Der wilde Hopffe iſt dem zamenin allen Stücen gleich / armen? aufgenommen daß er von fich felbft hinder den Zaͤnnen / in den min! Graͤben und anden Hecken wächfer: derzame aber wirdt inden Das Ander Buch / von Kreukern. Es wirdt auch ein Saͤlblein gemacht zu allen alten gifftigen F Gaͤrten gepflantzet / vnd bluͤhet in Heuwmonat. J 609 Bonden Samen: Sa heift Griechiſch Bpyer Sateinifch Lupulus, vnnd Lupulus fali&tarius. Welſch Lupulo. Frantoͤſiſch Honb- lon. Böhmifch Chmel. Niderlaͤndiſch Hopffe vnd Hoppe⸗ cruyt. Spaniſch Hombrecillos. Engliſch Hops.] Von der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft deß Hopffens. D Odonæus vñ Matthiolus ſchreiben / der Hopffe ſey warm vnd trucken im andern Grad. Wiewol etliche ſeyn fo da fuͤrgeben daß er kalter Natur ſey / aber dag Gegenfpisl gibt der bittere Geſchmack gnugſam zu verſtehen Innerlicher Gebrauch deß Hopffens. € Erfürnembfte Gebrauch deß Hopffens iſt diefer / daß man jhn zum Bier gebrauchet / vnnd gleich als das Saltz deß Biers ſeyn kan Aber wenn man def Hopf⸗ fens zu viel nimmet / machet er das Bier bitter vnd bes ſchweret das Haupt. Fernelius ſchreibet / daß der Hopff ein Krafft habe zu reinigen vnndzu oͤffnen / fuͤrnemlich aber eroͤffne er die verſtopffte Leber vnnd reinige dieſelbige. Daher auch Plinius ſchreibet / daß etliche im Fruͤhling die junge Spargen in der Koſt nuͤtzen / welches ein anmuͤtige Speiß ſey / doch werde ſie mehr Luſtes / ann Hungers halben geſſen. Deßgleichen auch reiniget der Hopffe den Miltz / vnd nimmet hinweg die Verſtopffung deffelbigen: | Es hat auch der Hopffeein Rrafft und Natur die verbrandre melancholifche Feuchte gemachfam aufzuführen : Säuterr au; pndreiniger das Gebluͤt: Wirdt nuͤtzlich gebraucht wider aller» ley Fieber fo von Vnreinigkeit deß Gebluͤts / vnd Verſtopffung der Leber vnnd deß Miltzes jhren Vrſprung haben / fuͤrnemlich aber ſoll er gebraucht werden zu den melancholiſchen Fiebern. [Hopffen vud Hirſchzungen in Wein geſotten vnd getrun ⸗ cken / vertreibt die viertaͤgige Fieber / offnet die Verſtopffung der Bruſt / vnd nimpt auch dag Keichen. ] Dieweil auch der Hopffe die Leber vnd das Miltz reiniget / vnd derſelbigen Verſtopffung hinweg nimpt / wirdt er nüglich gebraucht wider die Gelbſucht vnnd treibet die waͤſſerige kalts Feuchte auß in der Waſſerſucht durch den Stulgang.] Wider die obermelte Gebreſten fan man das Laub / den Hopffen oder die Wurtzeln in Wein / Waſſer oder Geyßmolcken ſieden / nach Gelegenheit der Schwachheit / vnd jederzeit einen guten Trunck darvon thun. in [Deßgepuluereen Samenseinhalb Quintlein eingenom⸗ men / toͤdtet die Wuͤrm im Seib/befürdere den Harn vnnd der Frauwen zeit. Die Wurtzel wirdt in langwirigen Fiebern nuͤtzlich ge braucht.) Euſſerlicher Gebrauch deß Hopffens. die Blaͤtter ein Krafft haben zu ſaͤubern / kan man ſie euſſerlich gebrauchen zu aller Vnreinigkeit der Haut- Man kan auch den Hopffen vnnd die Blätter wol brauchen u den Bädern / die Belbfüchtigen darmit zu waſchen. [Ein dampff mit Hopffenblumen gemacht / betompt woi der harten verſchlo ſenen Mutter / auch denen fo ſchwerlich harnen K vnd denen ſo den Blaſenſtein fühlen/ wenn fie das Waſſer ſol⸗ len ablaſſen] | Von dem Safft deß Hopffens. | —8 man den Safft auß dem Hopffen bringen kan da⸗ von kan man leſen bey dem Wermuthſafft Dodonzus ſchreibt / weñ man dieſen Safft einnem⸗/ treibe er kraͤfftig durch den Stulgang den Schleim pn Gall: Bud vermeldet Fuchlius wie auch Matthiolus, weñ e rohe cite genom⸗ # — — — Dean ——— — > pmSSB-SyasE Zu ins ce —— — —— —— —— — ——— — — — — — — — — — = a — — — — —— —— —* — ———— — — — — — — — — — ⸗ er — Zi m a en ee — ger: Dagegen aber wenn er geſotten wirdt /treibeer nicht fo ſtarck zu Stuel / aber er ſey Eräfftigerzu eröffnen alle jnnerliche vers ſtopffte Glieder. | Diefer Saffı treiber auch auß die melancholifche Feuchte reiniget das Gebluͤt / die Seber vnd den Miltz treibet den Harn if gut wider die Gelbſucht vnd Waſſerſucht / Jwirdt kraͤfftiger fo er mit Geißmolcken gebraucht wird / vñ ſtaͤrcket das weiß Geaͤder) Euſſerlicher Gebrauch deß Saffts. Jeſer Safft in die Ohren getroͤpffet / vertreibet den | böfen Geſtanck derſelbigen / vnd widerſtehet der Fäule/ B daß dieſelbige nicht vberhandt neme / wie Fuchſius vnd | Dodonzusdarvon geſchrieben. / Diefer Safft fan auch wol eufferlich gebraucht werdenydie Flechten und Vnreinigkeit der Haut darmit abzubringen vnnd zu reinigen. Yon Hopffenſyrup. En Hopffenſyrup kan man alſo machen. Nimm deß Saffts von den oberſten zarten Geſchoſſen deß Hopf⸗ fens j. Pfundt / Erdtrauchſafft ein halb Pfundt / ſo alle ae beyde wol geläutert vnd verfeymet ſeyn / als dann ſiede ſie mit anderthalb Pfundt Zucker wolab.| Etliche thun weitters ſechs Loth Roſinlein / ſo zuvor ein weilin Eſſig gebeitzt ſindt wor⸗ den hinzu / kochens als dann zum Syrup;ond wirdt Syrupus de C Lupulo cum aceto ex paflulis genannt. ] | Dieſer Safft harein Natur etwas zufühlen/die Gelbſucht zu vertreiben / vnd den Schleim durch den Harn außzufuͤhren: Er reiniget auch das Gebluͤt von den verbrannten / ſchwartzen / melancholiſchen Duͤnſten vnnd andern Vnreinigkeiten mehr. trincken. Vom gebranten Hopffenwafler: Ann der Hopffen ſeine lucke Knoͤpff oder Blumen gegen dem Augſtmonat / ſoll man jhn abrupffen / klein zuhacken / mit firnem Wein begieſſen / wol erbeitzen / vnd hernacher diſtillieren. D DE Waſſer Morgens nuͤchtern warm getruncken / vnd das täglich Tranck darmit vermiſchet / reiniget das Gebluͤt / offnet alle innerliche Verſtopffung der Lebern vnd Miltzes / vnd nimpt de⸗ ren Geſchwulſt vnd Auffblehung:vnd fuͤhret die Melancholiſche feuchte auß dem Leib / darvon mancherley Vnreinigkeit der Haut herkommen: befuͤrdert den Harn / wie auch euſſerlich auff den Nabel vnd Macht gelegt: ] | Das XXII. Gapitel, £ | WVWVon ſtechende Winde. S ſeyn der Winden fuͤrnemlich zwey Ge⸗ 9 ſchlecht / glat vnd rauw oder ſtechend : Von den re glarten iſt zuvor gehandelt. Der ſtechenden aber CA E 8 La) feynörey Geſchlecht von dem Authore fuͤrgeſtelt / einander faſt gantz vnd gar gleich: Das erſte Ge⸗ ſchlecht / ſchreibet Diofcorideslib. 4.cap. 139. hat ein dicke harte Wurtzel auß welcher viel ſchmaler Raͤben wachſen / welche ſcharff vnnd ſtechendt ſeyn wie die Brombeerſtauden / mit den Raͤben windet es ſich vnnd kreucht die Baͤum hinauff / von vnten an biß oben hinauß / traͤgt auch Traͤublein / welche gantz rot werden / wenn fie zeittig worden | Matthiolus ſchreibt / diee Blätter vergleichen fich den Blaͤttern n/ kr [man fan ihn mit Gerſtenmeel an machen / vnnd alfo offt bringt/darinnender Samen verſchloſſen iſt / nemlich 610 D. Jacobi Theodori Tabernxmontani / A genommen werde / treibe er ſtaͤrcker zu Stul / aber ereröffnewent- F Stechende Winde J. Smilaxafpera 1. > < x © a AUT f = G — W (9) J —3 San \ \ ii j ZEN, N EN W 9— N — ) d /, MR SVORTMN S> GB * —S IM Portugaliſch ſtechende Winde. Smilax aſpera II. Luſitanica. F F Van — f — LU) NER NUT \ IR —& R Pr A 8 LER 0 —GF — 8 AAW NUNG —WBD M = Am LITT SR) r NENNE R N ’ | 9* 9 — deß Baumepheus / außgenommen daß ſie kleiner ſeyen / ohn Ecken / rauh / hart vnd ſpihig an einem feuchten Stiel. Dodonæus vermeldet / daß man die Blärterbiftbeilen fi Das Ander Buch’ von Kreutern. 17 a Stechende Winde F Beerleinfertigseinftöile/fo ſchade im nitamermehr kein Guft⸗ Sinilax aſpera ILL. welches auch Diofcorides an ermeltem Dre bezeuget / ſaman 30 den Kindern von der Frucht / zu einem kleinen Puluer zerſtoſſen N zutrincken acbe. Esmeider auch Dioſcotides, wenn matt die Blaͤtter vnnd — vor vnd nach trincke / ſeyen ſie ein gute Artzuey wider das ifft. Derohalben man diß Krant wol wider das Gifft gebrauchen kan / auch vnter andere Artzneyen vermiſchen ſo wider das Gifft werden eingenommen. * Euſſerlicher Gebrauch. | P Linius ſchreibt wenn man einen Krang auß den Blaͤttern mache / vnd auff dem Haupt trage / ſoller das Hauptwehe ſtillen / er ſagt aber darbeyınan muͤſſe der Blaͤtter vngerad ne⸗ 6 men / ſonſt wuͤrde es nicht helffen KR TU SIIÜIN III = S — Das XXIII Capitel. Von Salfenparillenwurg. Salſenparillenwurtz. Salfa parilla. GINA r U I VIII 7 — 7 = “+ Hl = N NA n S CU — — BEER = NZ H DD TEEN TE x mit weiffen Mackeln befprnger: An den Näben wachſen weile ( IE VI AB wolriechende Bluͤmlein / wenn diefelbige verfallen / fo folgen die Beerlein hernach / welche Trauben weiß beyſammen hencken / welche wenn ſie zeittigen / rot ſeyn / darnach ſchwartz werden / wie der Hanffſamen / in welchen man bißweilen eins / bißweilen zwey oder drey Koͤrnlein finder. Dieſem erſten Geſchlecht ſeyn die andere zwey Geſchlecht ganz vnd gar gleich / außggenommen daß eines / wie etliche ſagen / rot / das ander aber ſchwartze Beer tragen ſoll / wenn ſie zeittig worden. Das dritte Geſchlecht hat gar ein faſelechte vnnd außgebreyte Wurtzel / den andern gar vngleich / ſonſt kompt es auch in andern Stücken mit den vorigen vberein. D Es ſeyn etliche der Meinung daß die Salſenparillenwurtz / 1 davon wir im nachfolgenden Capitel handeln werden nichts anderg fen dann die Wurtzel der ftechenden Winden / davon manlefen fan Dodonzum. Diofcorides fchreiber ) fie wachen gern in Moßlachen / in rauhem Erdreich / auch finder manfieneben den Zaͤunen vn den Keinen der Aeckern / wie auch auffden Bergen vnd in Thalen. Im Mayen bringen ſie jhre Blumen / aber die Frucht wirdt im Herbſt zeitig. Von den Namen. Zar Techende Winde wirdt auch genennt ſcharff Winde. IJe Salfa parilla wirdt von Garcia ab NV Horto beſchrieben / daß es ein Gewaͤchs ſey / welches Griechiſch ZuiraE gaxea. Cateiniſch Similax aſpera. Br fehr viel Wurtzeln habe / welche bey nahe zwo oder Gaza nennet ſie Hederam Ciliciam: Sie wirdt auch drey Ehlen lang ſeyen / bißweilen auch ſo tieff in die Hedeta ſpinoſa vnd Rubus ceruinus:genennet [Ni Erde wachſen / daß man fie gar ſchwerlich gantz vberkommen E derlaͤndiſch Stekende Winde: Engliſch Rough Bindvveed.] K fönne / die — — 5 *— — * an (Sinai =‘ Suͤßholtz bey nahe gleich: Die Aeſt dep Gewaͤchs ſeyn knodicht Von ss genſchafft Hr — ——— ſich baldt außtrucken Garcias meldet er wiſſe — nicht ob es auch Blumen oder Frucht bringe. ar se Deerlein ſeyn eines ſanfften beyſſenden Ges Man ſoll die Wurgeln erwehlen vnnd gebrauchen ſo etwas Nſchmacks / vnd derowegen auch etwas warmer Natur ſchwartzlecht ſeyn / vnnd friſch / nicht wurmſtichicht / Item die fo | fich nicht leichtlich brechen laſſen / ſondern zaͤhe / vnd etwas ſchwer Inne rlicher Gebrauch. finde: Dann welche einen Stanb von fich geben / wenn man fie — —— daß die Beerlein ſo kraͤfftig ſeyen widerdas zerbrichet / ſind gantz vntaͤuglich. ae Gifft / daß weñ man einem jungen Rinde den Safft vonden Man findet ſie in America, India oder Hiſpania noua, [Diefe een — —— — — — — — — — — * — — = > — — tn mn mn nn nn an — — — — — — — —— — — — — — — — — — — — — — — — — — > — ger 1 I \ | 612 D. Jacobi Theodori Tabernemontani / ADieſe iſt zweyerley / dann die ſo in Hiſpania noua waͤchſt / F richtet ſeyen. Vnnd ſoll mit dem eſſen gehalten werden / wie die hat jhre Wurtzel ſo bleich gelb ſindt vnd auch duͤnner: Die andere fo in Hondura bey dem Waſſer waͤchſt hat viel dickere Wurtzel / ſo gelber iſt oder ſchwartzlecht / welche dann fuͤr beſſer gehalten wirdt: die Spaniſche kompt mit der ſtechende Winden ſehr vber eins / aber nicht die andere. Von den Namen. DAlſenparillenwurtz wirdt Sateinifch genennt Salfa paril- la, [ das iſt ein flechtender Brombeerftauden] und Smi- lax Peruuiana. Donder Natur / Krafft vnd Eygenſchafft der Salſenparillenwurtz. Jeſe Wurtzeln ſeyn gar einer ſubtilen Subſtantz/ G = warm vnnd trucken / [treibenden Schweiß heftig: ] oO Haben gar feinen Geſchmack noch Schaͤrffe bey ſich / ſo man an dem Geſchmack ſpuͤren koͤnne. Innerlicher Gebrauch. Wurtzeln werden zu vielen Schwachheiten ge⸗ braucht / fürnemlich aber wider die Frantzoſen / wider das Podagra vnd Zipperlen / wider die Flůß vnd an dere Gebrechen deß Haupts / zu den Gefchwülften vnd andern Schmwächheiten viel mehr / ſo von Kaͤlte ynd phleg⸗ matiſcher Feuchten jhren Vrſprung haben: Dagegen aber fol man ſie nicht gebrauchen in den ſchnellen vnnd geſchwinden Kranckheiten vnd hitzigen Fiebern. Sie ſeyn auch gut der ſchwa⸗ — Leber / mindern das Miltz vnd vertreiben den anfangenden uſſatz. CEs werden dieſe Wurtzeln auff mancherley weiß zum Ge⸗ brauch bereytet / jedoch iſt dieſes faſt die gemeine weiß zubereyten. Nim̃ vier Loth der Salſenparillenwurtz / waſche vnnd reinige ſie wol / ſchneide ſie in kleine Stuͤcklein / werffe ſie in einen neuwen verglaſuͤrten Hafen / gieſſe daruͤber ſehs Pfunde Waſſer / (ein Pfund hat zwoͤlff Vntz laſſe es alſo eingebeytzet ſtehen vier vnnd zwantzig Stunden / verm ache den Hafen mit einem beheben Deckelgar wol / alſo daß kein Dampff herauß komme / darnach fereihn bey ein gelindes Kollfeuwr / laß gemachſam ſieden /biß bey nahe zwey Pfundt ingeſotten ſeyn / darnach laß es kaldt werden / ſeige den Tranck ab vnd bebalte jhn zum Gebrauch Wenn man aber dieſen Tranck zu obermelten Schwach⸗ heiten gebrauchen wil / ſoll der Krancke zu vor wol purgiert ſeyn / ſich in einem warmen Gemach verhalten vnd die Lufft meiden: Darnach ſoll er deß Morgens / im Beth / oder in einem warmen D Schwitzkaſten ſitzendt / sehen Vntz deß decocti oder Trancks einnemmen / ſich wol zu decken vnd zwo Stundt darauff ſchwi⸗ gen wie ſichs gebuͤrt mit abwiſchen deß Schweiß: Kan er aber nicht fo viel auff ein mal trincken / ſo kan er nach Gelegenheit mes niger nemen / aber er treibt den Schweiß nicht fo wol / ſo man ein geringer Dofin gibet: Nach gehaltenem Schweiß / ſoll er Roſin⸗ fein Mandeln vnd gar leichtdauwige Speiß nemmen / auch gar wenig eſſen / ſoll ſich faſt ſparſam halten. Sein Tranck ſoll ſeyn diß nachfolgende geſotten Waſſer. Nim̃ ſechs Quintlein Salſenparillenwurztz / ſiede die wie zuvor vermeldet in einem wolvermachten Hafen / bey gelindem Feuwr in fuͤnff Pfundt Waſſers / biß ſo lang ein Pfundt verſotten iſt / darnach feyge den Tranck ab / vnnd trincke darvon an ſtatt deß Weins. Wenn er dieſen Schwitztranck ein zeitlang / faſt acht Tage £ gebraucht / ſoll er widerumb ein gelinde Purgation einnemmen / vond darnach abermal die Schweiß halten / vnd alſo fort an biß er geſundt worden. [ Dver nimm der Wurtzel acht koth / Waſſer 15. Pfund / dar⸗ in weiche es 24. Stundt / laß es auff halb einſieden / wann es kalt worden ſeige ab: von dieſem gib dem Krancken vier Stundt vor eſſens Morgens vnd Abendts 16. Loth und das warn im Beth vnd ſchwitze wol zu gedeckt auff zwo Stund / vnd das auff dreyſſig Tag / oder viertzig: jedoch folder Kranck alle zehen Tag purgiret werden mu Pilulin oder Traͤncklein / ſo auff die Kranckheit ger ſo das Holtzwaſſer trincken / vnd dieſes treiber beſſer den Schweiß dann der Guaiac. | Oder num̃ der Wursel 16. Loth / Waſſer 16. Pfund / laß fieden biß daß nur vier Pfund vberbleiben / thue vier Pfund Zucker dar⸗ zuvon dieſem gib Morgens und Abendts ſechs doth / vnd dieſes iſt das aller gemeinſte Tranck. Oder nimm auß der Wurtzel das Marckizerftoife es zu einem ſubtilen Puluer / vnd gib deß Puluers ein Quintlein ſchwer mit jeg gemeitem Waſſer Morgen nuͤchtern / vñ nachdem Nachteſ⸗ fen: andere geben dieſes Puluer mir Wein ein / von wegen deß blöden Magen: andere vermiſchen purgierende Artzney darmit. Dann iſt dieſes gewiß daß die Salſapurilla beſſer leiden mag daß maus mit anderen Stücken vermiſche / dann der Guaiac. ] Auß dieſen Wurtzeln wirdt auch noch ein Tranck mit andern Stücken gemacht / auff ſolche weiß: Nimm der Salſenparillen⸗ wurtz zwey Vntz / Frantzoſenholtz vier Vntz / Bruſtbeerlein an der Zahl achtzehen / vier vnd zwantzig Quetſchken von den Steinen gereiniget/ Borragenblumen ein Loth / Violenblumen ein doth / vnd ein wenig Gerſtenkoͤrner: Diefe Stück ſoll man kochen in vier oder fuͤnffthalb Pfunde Waſſers / biß da drey oder dritthalb Pfundt eingeſotten iſt / darnach ſoll man es durchſeigen / vnd zu sehen Vntzen Waſſers / ein Vntz Violenſyrup vermiſchen. Dieſer Tranck wirdt auch zum Schweiß getruncken / gleich wie der vorige erſtgemeldte. Sie werden von den Practicanten Syrup genennet zum Vnterſcheidt de Trinckwaſſers / welches nicht ſo ſtarck eingeſotten wirdt. Wer da wil von andern præparationibus mehr wiſſen / der beſehe Garciam ab Horto, welcher die Hiſtoriam der Salſæ pa- rillæ weitlaͤufftiger beſchrieben hat. Das XXIII. Gapitel. Von Brombeeren. Brombeeren. Rubusaruenfis. # ) Ye Brombeeren feyn jederman wol be I faneıhaben eine langlechte Wurtzel mirerlichen 3 feln behencket / auf melcher sähe vnnd ſchwancke EI Stengleintwachfen faſt zwo oder —— w ST gr. 7 . Das Ander Buch / von Kreutern. 613 welche als widerumb unter fich begeren / mir viel ſtachlechten F Dörnern befeger: An den Raͤben wachſen die Blumen ſo erſt rottlecht ſeyn / darnach werden fie weiß mie fuͤnff Blättern bes ſetzet nach welchen die Frucht erfolgt/ ſo zum erſten grün iſt / endtlich aber außwendig ſchwartz / jnwendig voll rotes Saffts / den Maulbeeren an der Geſtalt faſt gleich: An kleinen Neben⸗ ſtilen wachſen drey Blaͤtter / auff einer Seitten weiß / auff der andern aber ſchwartz. Sie wachſen allenthalben vmb die Hecken / ſie bluͤhen im An⸗ fang deß Sommers : Aber die Beere werden faſt am Ende deß Sommers zeittig. Von den Namen. Rombeer | oder gemeine Bremen ]heiffen Griechiſch B Baroc. Cateiniſch Rubus. Arabiſch Buleich. Welſch Rouo, Spaniſch CarZa. Frantzoͤſiſch Ronce. Böhmilch Oftruzina. Englifdy Bramble bufche. Niderlaͤndiſch Bremen. | Von der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft der Brombeern. G Alenus ſchreibet / daß die Wurtzel der Brombeernzufas men ziehe: Welches auch die Blaͤtter vñ vnzeittige Fruͤcht chun / welche ſehr trucknen / kuͤlen vnd ſtopffen. Wenn die Fruͤcht aber zeittig worden / haben ſie ein mittelmaͤſſſge Waͤrm / ziehen doch etwas zuſammen. Innerlicher Gebrauch. D Odonzus ſchreibet / daß die zeittiige Beern dem Magen ein angeneme Speiß ſeyen / dann ſie ziehen etwas zu⸗ © famen / derohalben alle die jenigen / ſo die Speiß nicht behalten koͤnnen / vnnd ſtetig erbrechen / iſt die Frucht geſſen faſt nüglich- gy So man dieſe Beer nicht haben kan / ſoll man die jungen Schoͤß⸗ lein in Waſſer ſieden vnd trincken: Aber Galenus meldet auch / wenn man jhrer zu viel eſſe / ſo beſchweren ſie das Haupt / vnnd machen daſſelbige kranck. Dioſcorides ſchreibet / wenn man die Giepffel von den Brombeeren / oder auch die Blaͤtter vnnd Blumen in rotem Wein koche / vnd darüber trincke / ſo ſtopffen fie die Bauchfluß. Wenn die Weiber die vnzeittige Beer in Wegrichwaſſer fie den vnd darvon trincken / ſo ftopffen fie die Mutter vnd feyn gut wider die vberige Flüßderfelbigen. Galenus ſaget / daß die Wurtzeln der Brombeeren etwas duͤnner oder ſubtiler Subftang feyen / vnnd fünnen derhalben nüslich gebraucher werden widerden Stein. Wiefolches auch Plinius bezeuget / daß eg gar ein gewiſſe Huͤlff ſey / vnd treibe auch den Harn fort / man kan aber die Wurtzel in Wein ſieden vnnd darvon trincken / oder gepuluert eyngeben.) Es wirdt auch dieſe Wurtzel gelobt in den langwirigen Fluͤſ⸗ ſen deß Haupts wenn man ſie in Wein oder Waſſer ſeudet / vnd etliche Tag lang darvon trincket. | Die Blumen der Brombeeren werden auch nüglich ge braucht wider das Blurfpeyen in rotem Wein geforten ond dar⸗ von getruncken. In Summa es werden die Beern / die Blumen / das Kraut vnnd die Wurtzel nuͤtzlich gebrauchet wider alles vnmaͤſſiges Flieſſen der mnerlichen vnd euſſerlichen Glidtmaſſen / als da ſeyn Bauchfluͤß rote Ruhr / Blutſpeyen / Naſenbluten / vnmaͤſſige Zeitten der Weiber / Sonorrhæa vnd was dergleichen mehr feyn. [Es ſindt die Blumen vnd Frucht in Wein geſotten / vnnd getruncken ein treffenliche Artzney denen / ſo von gifftigen Wuͤr⸗ E men vnd Schlangen geſtochen feinde.] Eufferlicher Gebrauch P Linius ſchreibet daß vnter den zufamenziehenden Argneyen kaum ein anders fräfftiger ſey / als eben dieſe Brombeer / mit jren Blaͤttern und Wurtzel / vnd vermeldet wenn man die Beer vnd Wurtzelnoder das Laub / oder die newe Schoͤßlein in Wein ſiede biß auff das dritte Theil vnnd den Mund darmit außfpüle, ſeyn fie gut wider die Mundfaͤule / vnd andere Geſchwaͤr deſſel⸗ bigen / wie auch die Geſchwaͤr deß Halß / ſonderlich wenn man Honig darzu thut / als dann reintger es und heylet auch zu. Die⸗ net den Balbiereren wol / flieffende Geſchwaͤr und Grinde deß Haupts / Angeſichts / vnnd der heymlichen Orten / offt darmit zu waſchen. * Die Blaͤtter vnd vnzeittige Frucht in Wein und Eſſig geſot⸗ ten im Mund gehalten machen die Zaͤhn feſt / ſo da ſeht wackeln. Die Blaͤtter zerrieben vnnd vbergelegt / heylen die guͤlden Adern / vnd ſtillen das Blur. Wenn man die Blätter vber die hitige Blattern leget / kuͤlen vnd heylen ſie dieſelbigen. Wermuth vnnd Brombeerblaͤtter in Wein vnd ein wenig Eſſig geſotten / vnnd vber den Magen gelegt / iſt gut wider die Bauchfluͤß vnd rote Ruhr. ¶Die gruͤne Blaͤtter jerſtoſſen / vnd Pflaſters weiſe auff den Magen gelegt / ſtillet das ſtettig Brechen. Das Laub in Laugen geſotten / macht ſchwartz Haar . Diß Laub gedörzt/zu Puluer geſtoſſen / iſt nuͤtzich zu den Ge⸗ ſchwaͤren deß Viehes / eyngeſtreuwet. Von dem Brombeerſafft vnd ſeinem jn⸗ | nerlichen Bebrauch- >) [3 den jungen Schößlingen den Raͤben vnnd jungen Blaͤttern / wie auch auß den Beern / ſo fie noch nit gar ſeit⸗ tig worden / preſt man einen Safft / welchen man datnach an der Sonnen truͤcknet / daß er eine Honigdicke vberkommet. Dieſer Safft iſt zu allen oberzelten Gebreſten gut vnnd nuͤtz⸗ lich / auch etwas anmuͤhtiger zu gebrauchen dann der geſottene Tranck. Dieſer Safft ſtillet vnnd ſtopffet mie Gewalt allerley Fluͤß / als da ſeyn die rote Ruhr / Durchlauffen deß Magens die Leber⸗ fluͤß / vnmaͤſſige Zeitten der Weiber / Hauptfluͤß / Blutſpeyen / Entſlleſſen deß manlichen Samens vnd dergleichen mehr. . [ Diefer Safft im Badan Leib für die Raͤude angeſtrichen / machet die Haut ſchoͤn. Euſſerlicher Gebrauch deß Saffts. Jeſer Safft wie Plinius vermeldet / iſt ſonderlich gut ars die Mundtfaͤule und Halßgeſchwaͤr / dieſelbige O darmit beſtrichen / oder mit Wegrichwaſſer wie ein Gurgelwaſſer gebrauchet. Es dienet auch dieſer Safft wol wider die Fluͤſſende Ge⸗ ſchwaͤr vñ den flieſſenden Grindt deß Haupts vñ deß Angeſichts. Dieſen Safft mit Baumwollen auff den Hindern gelegt / ſtopfft die guͤdden Adern. | - Diofcorides ſchreibt / wenn man die Blaͤtter in Laugen firde und das Haupt darmit waſche / mache es ſchwartz Haar. ¶Von dem Gebranten Waſſer. ar gebrante Waſſer von Brombeeren gerrundfer N Abendts vnnd Morgens jedes mal zwey both / iſt gut den jungen Kindern fuͤr das Grieß vnd den Stein. Es wird auch nuͤtzlich gebraucht zu Saͤuberung deß Mundts in den Mundfaͤulen / zu den flieſſenden Geſchwaͤr deß Haupts / Angeſicht / vñ heimlichen Orten offt darmit gewaſchen) s Vden Brombeeren wirdt noch sin Ges ; ſchlecht der Beeren gefegetifo der Author Bocks⸗ beeren nennet / mit einer zimblichen dicken zaſech⸗ A een Wurtzel / auß welcher ein hocher runder Stengel wächft mit andern Nebenzincken bes ſetzet: An denfelbigen / wie auch an der Doldender Stengel, wachfen kleine Bluͤmlein den vorigen Brombeernbluͤmlein gleich / wenn Biefelbige verfallenfo folger die Frucht hernach / wel⸗ ches Beerlein feyniden Brombeeren gleich / auggenommen dag fie kleiner ſeyn Die Blaͤtter wachſen an langlechten Stielen / an welchen vnterweilen drey / bißweilen auch fünff an einem Stiel erfunden werden / rings vmbher zerkerfft / den Brombeerenblär- tern / ſo viel die Geſtalt anlanget / gantz vnd gar gleich. Dieſe wachſen nicht allenthalben / ſonder in etlichen feuchten dunckelen Buͤſchen. Fff Von 64 D. Jacobi Theodor Tabernx mMontani / A Bockbeer. E 1. Spedligen. Rubushitcinus, Peric yme num I NUN N m on & / FEIERN, DM | NZ V ae h ES SS We IR AuN) NIAR TI DE N N | MT, emT 1 G | DIE N c H Von den Namen. | II. Durchfichtig Specklilgen. Er Author nennet diefe Bocksbeer Rubum hirci- Periclymenum 11. perfoliarum. num. Bag aber diefer Bocksbeern fonderliche Kraft | * vnd Eygenfchafft feyift mir noch vnbewuſt. N 2 Sr — Das XXIV. Capitel. ER Le z ASIREN Br ; —* Altar $ B v Van, A \ 3 2 Gay N | Ron Waldtwinden. F NE | hai | « r * \) NY, N = % © werden der Waldtraͤben etliche Ge⸗ — —J \S ſchlecht erfinden, wie derſelbige allhier fiben von ——— = MER IS 217%, — — III v> N FR DEIN PER dem Auchore ſeyn vorgeftelt. (1.) Das erſte Ge⸗ D ſchlecht hat ein holtzechte Wurtzei jnwendig weiß 1 mit vielen andern Nebenwurtzeln. Auß derſelbi⸗ gen wachſen lange / ſchmale vnd holtzechte Raͤben / mit weichen ſie ſich vmb die Baͤum oder andere Stauden vmbwickeln: An — den Raͤben wachſen ſeine weyche langlechte Blaͤtter / welcher je Na un ANZ zwey gegen einander gefeget feyn / auffeiner Seiten gruͤn / auff NIT ” N FRWARZ der andern aber etwas grauwiecht [ oderbleich wie an den Wei⸗ N NEN den: Oben anden Räben oder deren Giepffeln fommen herfür N % URS S IS viel weiſſe wolriechenderlanglechte Blumen’ jnwendig hohl, et⸗ URN ZINN > = — 9 # 2, —— ——— — KUN] ? was zertheylet vnnd an einem Ohrt vmbgebogen / auß welcher ARE 2. SENT \} RI IN Na Mitten erliche Fäplein herfür bangen. Wenn die Blumen ver AN: NS N EZ, fallen / ſo folger die Frucht hernach gleich wie Träubelein/ welche ER N Er N * U \ . 2; IE ; . S \oN 2 NEN) SUN N) erſtlich grün iſt / darnach rot / wenn fie zeittig worden/in welcher Ka) N KURT —— ein harter Same erfunden wirdt. ZN I “ IS Il. Das ander Geſchlecht vberkompt auch lange holtzechte = m = (5 E Raͤben / wie das vorige / mit welchen es auch mit feinen Blättern vberein kommet / außgenommen daßfieandem Stiel gar zu⸗ fammenwachfen /anzufehen teie ein Faßboden: Anden Räben bekompt es auch feine Blumen fo fich mit den vorigen auch gang ar gar N Ri fie Fürger ond geringer feyen| von Farb purpurweiß / welche che dann ſie ſich auffthun ſindt ſie rund / lang / ein duͤnne ſchmale Wurtzel / mit welcher es ſich weit auß⸗ vnd der Bonen bluͤht nicht ſehr ungleich / vnnd iſt der Geruch an breytet vnnd Feldt — Hufe Pr ‚ biefer etwas anmüriger,dann der erften: ] ‚Seine Blärerfyn nen zarten Faſeln behencket: An den Stengeln wachfen ge dem vorigen ach gleich / doch etwas liechtroͤter. meiniglich vier oder ſechs / gar langſam aber acht Blaͤtter / deren je III. Das dritte Geſchlecht har Stengel einer Spannen zwey gegeneinander geſetzet / oben auß ſpitzig / mit fünff Aederlein durch⸗ 7 NUN i J Ka — — J — — EEE Fa — — han re ann zZ Das Ander Buch / von Kreutern. 618 III. Waldtwinde. F D 29 > 4 Periclymenum III. minus, id 7 Ca 7 GG G 222, — —— — — r ne — 8 IQ Ki —XX— 4* — AR —B —E KIN A N * IN N RS N IS ANZ — 7 i N — N, 22) 7 = 9 u N. G — A Se N 4 — — IS SI — N B II p NN 7 " 4 Der — AK IE N MIO * — 4 V. Auffrecht Waldtwinde. Periclymenum V. rectum II. Sabaudicum. SU, Ir VAR S 5 —8 * ae | durchzogen: Oben am Stengelwachfen herfür zwey andere Ne⸗ benaͤſtlein gleich neben einander gefeger / mit Blättern den vn⸗ terſten gleich aufgenommen dag fleander fpigen vier Blätter beyſammen ftehen haben. Mieten zwiſchen denfelbigen beyden Zweiglein tritt herfür ein bloffes nacketes Stielein ohn Blaͤtter / AV. Auffrecht Zeunling Periclymenum IV. rectum. —X8 —— — — > UN 7 -— ee, ® N ES, I (N IN > QURE>” 7, „7 — A: ana 5 2 — — — ——— — = e — —4 I a Im 19 {N — J li VI. Auffrecht Zeunling Periclynenum VI. rectum III. | \ an welches Giepffel rore Beerlein wachſen / wie ein Trauben an⸗ 11 zufehen- N IV. Das vierdre Geſchlecht iſt dem erften an Blaͤttern vnd | | Blumen bey nahe gleich /feine Aeſt ſeyn rund und holgeche mir 19 i 4 singe weiten Rinden vinbgeben : Die Blumen feyn erwag Sf kleinet A VI. Auffrecht Zeunling Periclymenum VII. rectum IV. ) N ä A BI / Ar Bo U A E EN > — 7 N = 7 — m IERE C TEE SS IR — —— — — — _ u — — — kleiner dann am erſten Geſchlecht / deren als zwo an einem Stie⸗ lein hangen / wenn die Blumen verfallen ſo folget die rote Frucht hernach / wie zwo rote Kirſchen beyſammen / deren eine groͤſſer iſt dann die andere. V. Das fuͤnffte Geſchlecht hat ein harte holtzechte Wurtzel / auß welcher wenig vnnd ſchwancke Aeſt wachſen / mit einer weiſ⸗ ſen Rinden vmbgeben: Die Blaͤtter ſeyn etwas lang vnnd zer⸗ kerfft am obern Theil von Farben gruͤn / auff dem Ruͤcken aber ein wenig wollecht: Zwifchen den Blättern kommen zarte Stie⸗ lein herfuͤr / an welchen bißweilen ein / bißweilen auch zwo kleine vnnd zarte purpurbraune Blumen wachſen / nach welchen zwey Beerlein erfolgen / von Farben ſchwartz / vnd Safftreich / eines vnfreundtlichen Geſchmacks. VI Das ſechſte Geſchlecht iſt ein nideriges Gewaͤchs kaum einer Ehlen hoch / feine Aeſt ſeyn dick vnnd weiß / auch viel zaͤher dann an dem vorigen:Die Blaͤtter ſeyn hart vnd ſpitzig den Lor⸗ berblaͤttern gantz gleich / oben gruͤn vnnd vnten weiß / an den klei⸗ nen langen Stielein wachſen zwey weiſſe Bluͤmlein / nach wel⸗ chen die rote Frucht erfolget anzuſehen wie ein Kirſchen / an je⸗ = Stielein eine / gar vol Saffts / inwendig haben fienur einen ern. VII Mit dieſem koͤmpt das letzte Geſchlecht gantz vnnd gar vberein / außggenommen daß die Frucht ein andere Farb gewin⸗ net. Sie werden an etlichen Orten in den Gärten gepfiantzet / wachſen auch von fich ſelbſt auff den Bergen / in Waͤlden vnnd in den dicken Buͤſchen vnnd Haſelſtauden: Die Blaͤtter kom⸗ men im Fruͤhling herfuͤr:Die Blumen aber erſcheinen im Aprilj / D bißweilen auch im Majo vnnd Junio: Die Frucht wirdt im K E Herbſt ʒeittig Von den Namen. Aldtwinde / wirdt auch genennt Specklilgen /¶ Walde lilgen Zaͤunling / Geyßblat / in Meichſen / je laͤnger je % D. Jacobi Theodori Tabernzimontani / F felua. Niderlaͤndiſch Gheytenblat. Engliſch FPood binde, Honiſuchle.] Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft der Waldtwinden a Se Blätter der Waldtwinden ſeyn eines ſcharffen N Befkhmacksdaher fie auch für warm und trucken ge⸗ halten werden / aber mehrertheils ſindt nur die Blu⸗ men im Gebrauch.) Innerlicher Gebrauch deß erſten vnd anderen Geſchlechts. Alenus ſchreibet / die Blaͤtter vnd die Frucht der Wald⸗ winden ſeyn ſo hitziger Natur / haben auch ein ſolche Krafft zu zertheilen / daß ſie den Harn ſo ſtarck treiben / daß auch das Blut G mit gehe_ wo man die zuvieljnnerfichen gebraucht. ] Plinius ſaget / daß man den Samenam Schatten zu truck⸗ nen pflege / vnd zu Kuͤchlein mache / wenn man dieſelbige dreyſſig Tage mit Wein trincke / ſo machen fie das Miltz geringer / vnnd treiben den blutigen Harn: Dioſcorides ſchreibet / man ſoll von ſolchen Kuͤchlein vierkig Tag trincken / vnnd alle Tag eines Quintleins ſchwer einnemen | Leonhardus Fuchfius feger auch / daß die Waldwinden ein Krafft haben den Stein zu treiben vnd außzufuͤhren. Der Sa⸗ me mie auch die Blaͤtter / follen den jenigen gut feyn / fo ſehr kel⸗ chen vnd einen ſchweren Athem haben. —— Es meldet auch Dioſcorides, daß der Same der Geburt bald abhelffe / daher auch etliche das Waſſer von dem Kraut brennen / vnd den ſchwangern geberenden Weibern in Kindts⸗ noͤten [mit Lauandel ſamen auff vier Loth eingeben. [ Es folen die Blaͤtter / ſo man ſieben vnd dreyſſig Tag darab Trinck / wie Dioſcorides ſchreibt / vnfruchtbar machen. Euſſerlicher Gebrauch T 5 Fuchfius meldet / daß diß Kraut die faule vn⸗ reine vnd feuchte Geſchwaͤr heyle vnd außtruckne / vertreibe auch die Flechten vnd andere Vnreinigkeit der Haut / wie auch die Flecken vnter dem Angeſicht. | Diofcorides ſchreibet / wenn man die Blätter in Dellfoche vnd den Ruͤckgrad darmit treibe / | erwaͤrme den gantzen Seib ſo vertreibe es das Schaudern der Fieber. [Das erliche vnbedachtſamer weiß dieſes Krauts Blaͤtter zum Gurgelwaſſer / fuͤr die Breune vñ andere hitzige Verſehrung deß Halß zu kochen pflegen / iſt ein ſchaͤdlicher Fehler: wie auch nicht geringer daß jhrer viel auß den Blaͤttern vnd rothen Ttaͤu⸗ belein den Safft auß trucken / vnd fuͤr den Safft Licium, wel⸗ cher kuͤlet vnd hefftig zuſammen zeucht / verkauffen. | Auß dem Safft der Blaͤttern machen die Wundärgee ein gute Salbe zudem verwundten Haupt ond Hirnfchalen. Von dem gebrannten Waſſer auß dem erſten Geſchlecht. Ann die Blumen am vollkommeſten ſein wirdt ein heylſam nutz Waſſer gebrannt / welches zu ſtaͤrckung deß Haupts ſampt dem weiſſen Geaͤder / ſonderlich de⸗ nen ſo zu dem Schlag geneigt finde gebraucht wirdte ſtillet das Hertzklopffen: dienet der Bruſt / ſchweren Athem / Kei⸗ chen vnd Huſten / etwan zum Tag ein maloder zwey / jedes mal drey oder vier Löffel voll getruncken / wie auch denen / welche zu Nachts die Nachtmaͤnnlein mit hartem truͤcken viel beleidigen: benimpt die anfangende Waſſerſucht: reiniget das Geblůͤt/ die Nieren / Blaſen / Harngaͤng. | Eufferlich wirdt es auch gebraucht / dann die Augen wol dar⸗ mit gewaſchen benimpt die Flecken derſelbigen: das Angeſicht darmit gewaſchen / macht es ſchoͤn vnd klar / vertreibt die rothen Blaͤterlein deſſelbigen. Mit Alaun vermiſchet / vnd damit alte faule Wunden vnnd lieber: zu Nuͤrnberg Roſen von Jericho Griechiſch Schäden erwaſchen / ſaͤubert ſie / vnd fuͤrdert ſie zur Heylung: @ pinäupevor. gateinifch Periclymenum, Matri- fylua, Volucrum maius, Caprifolium , Lilium inter fpinas, Welſch Yincibofeo. Frantzoͤſiſch Cheure fueille, Spaniſch Madre- mag auch zu den Fiſt len und Krebs gebraucht werden. Es iſt auch ein kräftige Brandtieſchung die Glieder / da der Schadendarmirgemafchen-] Das M] | Er: /dade Tas Ander Buch son Kreutern. Das XXV. Gapitel. Von Seidenkraut. Seidenkraut * Caflutha. - —— EL — ONE 8 — — Ita 2 7 4 — 7— — SG NEIN ala VG ER IN Kr BERN NL RR *— > An N > A —6 * MIR BAHR. ANNE — — FT wirtes Garn mit viel Faͤden durch einander ge⸗ —— RR] flochten / damit esfich vber das Graß zeucht / man zZ er EN > findes auch in den Hecken / Zaͤunen Bäumen on = Stauden daran es fich ſo dick hencket / dag man darvnter im Scharten fisen koͤnte hat weder Wurtzel / noch Blaͤt⸗ ter / ſene Bluͤmlein finde weiß / ſeine Frucht iſt ein rundes Knoͤff⸗ fein [ fo ſich dem Mangoltſamen vergleiche ] vol Samens / [welcher gang klein wieder wilde Magſamen / wo der hin faͤlt / ernewert fich ſolcher Faͤden Gewaͤchs alle Jar von ihm felbft/ond gewinnet ein ſehr lange Wurtzel. Die Fäden oder Harlocken ſindt zu zeiten weiß / bißweilen rot / in der groͤſſe als die Saiten auff den Geigen] | Man finder diefes Kraut in grofer Mengeim Julio vnnd Augufto. [Das weiſſe waͤchſt gemeiniglich auff doͤrren Wieſen / da es dann die Graͤſer vberzeucht gleich als ein Spinnenge⸗ wuͤppe. Das rote findt man viel in dem Flachs / daher es dann den Namen hat / auch an den Zaͤunen vnd Stauden / welche ſie auch bißweilen zu Boden zeucht. Man halter für die beſte ſo an der Geniſta oder Pfrimmen gefunden wirdt: Andere halten die vmb die Neſſel waͤchſt fuͤr die nüslichftein der Artzney vñ haltens fuͤr waͤrmer dann das fo auff andern Kräutern waͤchſt. Andere © preiſen das ſo auff dem Flache gefunden wirdt / ſey nicht ſo hitig / E erweiche vnd zertheile wol ·) F G A — 617 Von den Namen. Eydenkraut / Filtzkraut ¶ Flachßdottern / Range / vnnd Flachsſeyden heiſt Griechiſch zeervdr. Cateiniſch Caſ- ſatha, Cuſcuta. ſ Podagralini, Engliſch Dodaer.] Welſch Cuſcuta. Frantzoͤſiſch Couche muy. Boͤhmiſch Kokotice. Von der Natur) Krafft / und Eygenſchafft deß Seydenkrauts —— iſt eines hittern Geſchmacks / warm im er⸗ ſten / vnd trucken im andern Brad. Reyniget vnd zeucht zuſammen. | Innerlicher Gebrauch. Y "Ernelius ſchreibt / daß die Cuſcuta oder Filtzkraut ein Natur vnd Krafft habe / das ſchwartze arobe melancholiſche Gebluͤt zu zertheylen vnnd auß zutreiben: Werdenüglich gebrauchet sis den langwirigen verborgenen Fiebern / ſo von der Verſtopffung der Leber vnd deß Miltzes herkommen. Matthiolus ſaget / daß diß Kraut die Geaͤder reinige von dem sähen Schleim vnd Feuchtigkeit / vnd ſonderlich von dem faulen Weſen ſo ſich darin verhaltet. Leonhardus Fuchfius meldet / daß es von Natur die Gall durch den Stuelgang außfuͤhre / vnnd ſonderlich ſo man Wer⸗ muth darzu thut / oder alſo Dim Wermuth vnd Seidenkraut / ſiede beyde mit einander / vnnd deſſen ein halb Pfundt vermiſch mir drey Loth Zucker / vnd gibs zu trincken) Es hat aber diß Kraut ein ſonderliche Eygenſchafft das ver⸗ ſtopffte Miltz zu eröffnen vnd die ſchwartze Gelb ſucht zu vertrei⸗ ben. [ Wirdt in den drey vnnd viertaͤgigen Fiebern nüglicy ge brauchtiauchdenjungen Kindern] . Ä Wider die Gelbfucht fo von Gebrechen deß Miltzes herkompt: Nim̃ Fenchel vnd Pererfilgenwurgel jedes; / Vntz Schwein. brotwurtzel / Tamariſkenrinden / Cappern jedes zwey Quintlein / Flachsſeyden anderthalb Handt voll’ Hirſchzungen ein Handt voll, Salſenparillenwurtz j. Loth / Maͤußdornwurtzel vnnd Aniß jedes. Vntz / Dieſe Stůͤck ſoll man in genugſam Waſſer fieden, biß auff anderthalb Noͤſſel / darnach die Bruͤhe abſeygen vnnd darvnter vermiſchen fuͤnff Vntz deß ſchlechten Oximelitis, daß es ein Tranck werde: Hiervon ſoll der Krancke alle Tag wenn er gebadt hat einen guten ſtarcken Trunck thun. Dieſer Tranck eroͤffnet die verſtopffte Leber / fuͤrnemlich aber das verſtopffte Miltz führer auß vnnd zertheilet gemachſam das rs melancholifche Gebluͤt / vnd vertreibet die ſchwartze Gelb⸗ ucht. Von gebrantem Waſſer. | Ann dig Kraut feine Knoͤpflein bringe / foll es ge⸗ | braucht werden zum diflillieren / welches zum Gebres | chen der Leber Reinigung dep Gebluͤts / Vertreibung der Gelbſucht vnnd anfahende Waſſerſucht / nuͤtzlich gebraucht wirdt etliche Tag Morgens vnd Abendts gebraucht / jedes mal auff drey oder vier Loth / oder mit Wermutwaſſer / vnd ſich darauff zudeckt vnnd geſchwitzt: hat ein beſondere treibende Krafft:fuͤrdert den Harn / der Weiber Blumen. Den jungen Kindern ein boͤffel voll eingeben / iſt ihnen dienſt⸗ lich wann ſie groſſe His haben / dann es jnen das Geblüt reiniget. Eufferlich in die Augen gethan ſchaͤrpffet daß Geſicht vnd er⸗ laͤutert die Augen. Die Haut damit gewaſchen / nimpt die vnreinigkeit der Haut. machen zu der ſchwartzen vorſtorbenen Gelbſucht. Sin Die £ ur ———— — er ee Aue u — —— — — — — * Mit dieſem Kraut mag man Daͤmpff vnnd Schweißbaͤder — — —— — 7 Bert — — * * = . — mr — a — Bun mn — — —* u 2 en — se m hr BW4 618 D. Jacobi Theodor Tabernamontani/ | I et II: — EDS Que XII. St A | Das I. Capitel. | | | Re — Don Gifftwurtzel. | Gifftwurtzel. | F widerſtehen vnnd daffelbige augsutreiban/ deßgleichen auch dag Bezoardica radix, Hertz zu ſtaͤrcken vnnd zu fräfftigen:Sonderlich aber foll fie groß Lob swider allerley Gifft haben. Sie wirdt.aber alfo gebraucher/ man nimmer die Wursel) ſtoſſet fie zu reinem Puluer / vnd gibt daffelbige deß Morgens mit ein wenig Weins zu trincken: aber mie Waffer eingenommen daß es die groſſe Hig der Fieber lindere. | Das II. Capitel. | Von rott Widerfioß. Rott Widerſtoß. | Behen rubrum ofhcinarum, “7 ) —138 Dax —— Arolus Cluſius ſchreibet von dieſer Wurtzel in tractatu de ftirpi- NK, bus peregrinis&exotieis,daßfie lang / N faſt dick vnd knodicht oder koͤpficht ſey⸗ an dem oberſten Theyl gleich als mit dicken Schuppen zuſamen geſetzt / auß⸗ wendig ſchwartz / inwendig aber weiß / — vnnd wenn ſie trucken worden / iſt ſie hart vnd runtzlecht: Vber das gewindt ſie etliche Faſeln / welche gemeiniglich duͤnn vnnd ſchmal ſeyn / ſo hin vnnd wider auß den Wurtzeln wachſen / welche bißweilen auch etwas groß werden vnnd gar zaͤhe / alſo daß ſie ſich gar vbel zerbrechen laſſen / auß welchen andere knodichte Wurtzel wachſen. J Von den Namen | 8 Nſer Author nennet dieſe Wurtzel Gifftwurtzel / dieweil NR fie groſſe Krafft wider das Gifft haben ſoll: Lateiniſch Radix bezoatdica.C. Cluſius aber nennet ſie Radi- cem drakenam. —X Von der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft er Ver Bifftwurge J E fR? meldt C. Cluſius,daß er keinen ſonderlichen Geruch an dieſer Wurtzel habefphren koͤnnen : Aber ſie ſey am BGeſchmack etwas zuſammenziehender vnnd truckener I Natujx / ſon der lich in der erſt: Darnach aber wen man ſie ein zeit⸗ As das rechte Baͤhen ſey / darvon iſt viel ſtreits beyden Medicis. Die Yraberfehreiben das‘ . Behen rubrum bringe Wurgeln wie die fleine Peſtnachen / welche da frumb feyn ond ineinander lang kaͤuwet / gebe ſie ein kleine doch liebliche Schärffe von ſich geflochten / eines guten Geruchs / vnd zaͤhe ſo man fie kaͤuwet. Man ſchreibt /daß dieſe Wurtzel in der Inſel Peru in ſehr groſ⸗ Andere halten dieſe Wurtzeln ſeyen nichts anders / dann das fen wehrt gehaltẽ werde / alſo daß man ſie nit wol koͤnne zu kaußf Gewaͤchs / ſo man Limonium nenner. fen bekomen:Ire Blaͤtter ſollen gantz gifftig ſeyn / dargegen aber Etliche andere ſchreiben alſo von dem Baͤhen / daß es zwo ſoll dieſe Wurtzel ein Krafft vnd Eygenſchafft haben / nicht allein Wurtzel ſeyen deren die eine weiß ſey / die ander rott. Die weiſſe ihren gifftigen Blaͤttern / ſondern auch allem andern Gifftzu Wurtzel ſoll Cardianthemon heiſſen/ vnnd bey Dioſcoride | Ocyma- Das Ander Buch / von Kreutern. 619 # Ocymaftrum: Die ander Wirrgel fey rot / ohn Geruch vnd F Geſchmack. Alſoauch verſtehen andere durch das Behen al- Minden vmbgeben / ganßz zähezu kanwen Coltus ofhcinarum amarus. bumy dasPolemonium Diofcorid welches ein Gewädis Bitter Coftentourn, \ kon fol mir einer weiſſen Wurgel faſt einer Clen lang: Aber dag — en rubı um fey dag Tripolium Diofcoridis. LS ZT AURUN In den Apothecken aber zeiget man die Wurgel/ fo dick und — — knoͤyficht iſt / euſſerlich vnd nneriich rorlehe / mie einer garteıs N — — N RXVW Ra R — —GB m. IN SI —— RK, Ne A | rn Von der Natur /Kraffe/ vnd Eygenſchafft — — deß roten Widerſtoß. EEE j JS ſchreiben etliche Medici, daß die Wurtzel nicht viel = " Schas wehrt ſey / vnd feinen fonderlichen Gebrauch har — u be: Dieweil es auch gar ein vngewiß Ding ift mit dies ji Le fer Wurtzel / fo brauchen erliche an ftact derfelbigen die SS = I} uf Tormentillwurtz/ vnd Naterwurh 5 FINDE VEN I ee | Das II. Sapitel, Coftus Adulterinus i Dulcis officinarum. Ki Me N | Ron Coftenwurg. If s N I Org Syriſch Softenwurg. MD m RN Coltus Arabicus velSyrius. er N AN iss NIT aM | | Jh ll NNNMRLT M Ka UM un EN * — 11 \ Mn, ir Mi in \ ) ARM! N | ) AS |), MM H | re N Pu) ih Hl! FR), In A} — 2 NN" SIHILıN ' J—— | | Am) N / u) j hy, | K HIN \ EZ EN) Il) © Hy Coftus officinarum dulcis, | Süß Coſtenwurtz. 4 Indianiſch Coſtwurtzel. Coſtus Indicus. I N | | N | J iM —4 1 — J 1a 4 6) | N: Dir Bi Te: S werden von den Authore pielerfey — BGeſchlecht der Coſtenwurtzel fuͤrgeſtellt / auß wei⸗ LAD Ä — chen die erſte Syriſch Coſtenwurtz genennt wirdt / En 4 EL Dietveil fie auß Syria oder Arabia zu vns brache SAN. J wirdt. ii! Die ander Art der Coſtwurtz nennerder Author frembd Co⸗ — ii FE ſtenwurtz / ataniſch Coltus Molucanus oder Molucentis, wel-⸗ K —9— f Er he fichden Wurtzeln der wilden Nachtſchatten vergleichet / eines — en brennenden Geſchmacks / alſo daß fie auch die Zunge gar fehr er» J eklein hitzet / aber gar eines geringen Geruchs· Die ander Wurgel fo J nande Coſtus peregrinus alter genennt wirdt / follanzufehen ſeyn wie uf : F vel ein Rinde eines Baums / an der Geſtalt dem Holderſtamm freundtlichen Geſchmacks welche jnnwendig ein groſſes Marck J 1172 gleich won Farben aſchenfarb / vnd etwas runtzlecht. hat / it etwas leicht... Die füß Coſtwurtz wirdt alſo genenni / die⸗ 4 Die dritce Are wird genennt Coſtus ollicinarum, vnnd iſt weil ſie feinen fonderlichen Geſchmack hat / wie auch keinen Ge⸗ 13 es Mo atoeyerley / die eine bitter die ander aber an Geſchmack ſuͤßlecht: ruch / iſt aber ſchwerer vnd feſter / dann die bitter Coſtwurtz / gantz 4 ei Die bitter Coſtwurtz iſt eines ſcharffen onndnitifchendochone frumbondrunsieeht. | ode | Fff üij — Die 620° A Die $ndianifc; Coſtwurtzel beſchreibt D. Camerarius , daß F fie runde ſey / bißweilen auch etwas breytlicht / eines Fingers dick / auch etwas dieker / etliche krumb / etliche auch geradt / außwendig runglicht und auffgeriſſen mie Die Carlina, von Farben falbrot/ jun vendig weiß vnd luͤck / eineg guten Geruchs mie Die Veiel⸗ wurtz. N — ſchreibt / daß die Coſtwurtzel fo man in den Apo⸗ thecken hatmicht ſey der rechte vnd ware Coltus, fo von Dioſco- ride vnnd Plinio beſchrieben wirdt / dieweil derſelbige ſo eines ſcharffen vnd beiſſenden Geſchmacks ſey / daß er auch die Haut auffetze / welchs in der Apothecker Colto nicht befunden wird / de⸗ rowegen es der rechte vnd ware Coſtus nicht ſeyn koͤnne / auch in der Artzney nicht darfuͤr zu gebrauchen. Er meldet auch daß man den rechten waren Coſtum fuͤr zeiten auß India, Arabia vnnd Syria bracht habe / aber man koͤnne jhnen nicht mehr daher be⸗ fommen- [ Derhalben wo man den rechten Coltum nicht haben kan / fol an ſtait der beydenCoftus,foin den Apothecken /die Peſtilentz⸗ wurtz Perafites genannt / gebraucht werden / wo aber der ware Coſtus fo allhie Syriſch Coſtwurtzel oder der fo Indianiſch Coſtwurtzel genannt/ verhanden / fol man diefen gebrauchen! vnd nicht Zittwan oder Angelicamurgel.] Dioſcorides ſchreibt / der beſte Coſtus ſoll friſch ſeyn / weiß/ voll / feſt / duͤrr eines lieblichen Geruchs / nicht ſtinckendt / noch wuͤrmicht / an Geſchmack zanger / ſcharff vnd beiſſendt auff der Zungen. Vonden Namen. — Oſtwurtzel heiſt Griechiſch zosos: Arabiſch Chaſt. Latei⸗ c niſch Coftus. ] — Von der Natur / vnd Eygenſchafft deß | oill, Je Coftmwurgelift einer warmen Natur / fie zertheilet / macht duͤnn / vnd beiſſet die Haut auff. Innerlicher Gebrauch. Oſtwurtzel mit Wein vnd Wermuth getruncken / iſt gut C wider die Schmertzen der Bruſt / wider den Krampff / vnd E die Befchmwulft fovon Winden herkompt / [ſwehret dem er — Gifft der Schlangen / vnnd toͤdtet die Bauch⸗ würm. Diofcorides meldet andy dag die Wurgelden Harn und die menfes fürdere vnd außtreibe / ſey auch gut wider die Gebrechen der Beermurter- Das Puluer vonder Wurgel mir Wein getruncken / treibt zur Vnkeuſchheit. Die rechte vnd ware Coſtwurtzel iſt auch gut wider die Ge⸗ brechen deß Hertzen / ſo von kalten Feuchten verurſachet werden. Es kan auch dieſe Wurtzel wol gebraucht werden zu den Ar⸗ seneyen/fo zu der kalten verſtopfften Leber dienſtlich ſeyn: Dep. gleichen auch zu der Waſſerſucht / dann ſie zertheilet / treibt den Harn / vnd vertreibt die Winde. Euſſerlicher Gebrauch. D loſcorides ſchreibt / daß dieſe Wurtzel gut ſey wider dag kal⸗ te Zittern vnd Beben der nachlaſſenden Febern / wenn E manfiein Baumwoll ſeudet / vnd den Ruͤckgrad warm darmit K EL vnd Solen an Füffenvein ſtundt vor deß Febers an⸗ unfft. Deßgleichen ſey fie auch auff bemelte weiß gut wider die baͤ⸗ ame / oder verlaͤmbde Glieder / welche der Schlag hat geruͤrt) Er meldet auch / wenn man die Wurtzel mit Honig anſtrei⸗ che / vertreibe ſie die Spruͤcklein vnd Maſen deß Angeſichts. Es wird auch dieſe Wurtzel nuͤßlich vermiſchet vnder die wei⸗ chende Pflaſter. Wie auch zu den Artzneyen / ſo wider das Gifft cingenommen werden. A | D Jacobi Theodori Tabern montani / Von Coſtenoͤll. | Vß der waren Coſtwurt wirdt auch ein Delbereitet auff N ſolche weiß. Nimm der Coſtwurtz ein Vntz/ Caſſienholtz KLoth / die. oberſte Gipffel von Maioran vier Vntz / Sein dotteroͤl achtzehen Vntz / Wein fo viel genug iſt / laß fie zwe⸗ en Tag vnd Nacht weychen / darnach ſo lang in heiſſem Waſſer ſieden / biß ſich der Wein verzehret hat. Dieſes Oel iſt warmer vnd truckner Natur / eroͤffnet die Verſtopffkung deß Magens vnd der Leber / wie dann auch der Neruen / vnnd Spannadern / laſt die Haar nicht baldt grauw werden / erhelt dem Leib ſeinen Natuͤrlichen Geruch vnd die Farb. Ein gute Salb zu dem halben Schlag: Nimm deß Oels von Blbergeyl / Rautenoͤl vnd Coſtenoͤl jedes ij. Vntz / Spicöl/Pe- trolei, jedes ein Loth Wachs fo viel zu einem Saͤlblein genug iſt / mit dieſer Salben ſol man ſich ſchmieren nach Gelgenheit deß Orts / auch jederzeit ein werigSpiritus vini darzu nemen. Wil man dieſe Salben ſtaͤrcker haben / ſo neme man darzu deß Oels von Euphorbio, vnd von Pfeffer jedes ein wenig / Jerweicht auch die harte Geſchwulſten / vnd erſtarrete Senn vnd Spann⸗ adern. — Den Ruͤckgrad damit beſtrichen / vor dem Feber / vertreibt den grauwſamen Froſt und Schauder deſſelbigen. Das IV. Kapitel, Von Gilbwurtz. Gilbwurtzel. Curcuma. H Y — 1 A — ES —8* Su = IS REINE SIR m IERENN NUN: SE 7 N Onicerus ſchreibet / daß die gegen, en) wertige Curcuma ein frembde Wurtzel ſey / 2 nd werde gehalten fürdenCiperum Indi- IP cum Diofcoridis , mit weicher Beſchrei⸗ Da bung fiegangond gar vberein komme / dañ ſie ſey dem Imbeer gleich / an Geſtalt vnnd | Geruch / an Geſchmack auch etwas bitter) vnd ſo man ſie kaͤuwet / gibt ſie ein Saffranfarben Safft / jnn⸗ wendig vnd außwendig gantz gelb / alſo daß man darmit faͤrben fan- Ron —J* Das Ander Buch / bon Kraͤutern sr Groffer Galgan Galanga maıor. Don den Namen. weil ſie zu der Geelſucht ſol gut feyn. Sareinıfch Turcu- ma,Cyperusindicus vnd Terra Merita. en Hear wirdt auch genennt Geelſuchtwurtzel / dier —2 Von der Natur /Krafft vnd Eygenſchafft der Gilbwurzz. an bittere Geſchmack diefer Wurtzel gibt zu verſtehen / daß fie warmer vnd truckner Nau ſey. Innerlicher Gebrauch. Er einen falten blöden Magen hat / der gebrauche ſich der Gilbwurtz / darzu dann ein ſolch Magenpuluer B Fan gemacht werden. Nim geſchaben Suͤßholß klein € erſchnitten ij Loch / Ingwer / Kalmus / Gilbwurtz je⸗ des iij. Quent. Galgan / Zittwer / jedes anderthalb Quentlein / Naͤglein j. Quent Aniß / Fenchel / bereiten Coriander / jedes j.. Vnꝛz / Kummich j. Loth / ſoiche Stück vermiſche vmere nander daruon man alle Morgen j. halb Sorh.effen fan. Diß Puluer ſtaͤrcket vnd Fräfftiger ven Magen verzchre die Blaͤſte oder Winde deſſelbigen / wie auch der Daͤrmen / fuͤrden vnd hilfft der Dauwung / wehret den auffſteigenden Daͤm pffen / ſo das Haupt vnd das Hirn beſchweren. | Diefe Wurtzel mit Saffran und Weyrauch gebraucht drey Morgen nach einanderivertreibt die Geelſucht Es iſt dieſe Wurgelgarmwenigim Gebrauch. Es wirdt aber ein Lattwerge oder Treſeney in den Apothecken zugerichtet / Dia- curcuma genennt / ſo zu vielen Schwachheiten gůt iſt / als nem⸗ C lich zu den falten Schwachheiten deß Magens / der Leber vnnd deß Miltzes / vnd derſelbigen langwirigen Gebrechen. Es ſchreibet auch Melües, daß bemelte Treſeney nuͤtzlich ge brauche werde wider die Waſſerſucht vnd böfe ſcheußliche Farb dep deibs / verzchredie böfe Feuchtigkeit im Magen / vnnd treibe den Harn fort / lindert auch den ſchmertzen der Nieren / Senden vnd Blaſen. Soll auff folgende weiß bereitet werden. Nimm guten Zimmet / Saffran / Haſelwurtz / Bibinellen o⸗ der Peterleinſamen / Enißſamen / Gelber wilder Ruͤbleinſamen / Eppichſamen / jedes ein Sorh: gute friſche Rhabatbara Beer⸗ wurtzel / frembden Spic / jedes anderthalb Loth: deß rechten Coſti ae A m Drehen — r oder darfuͤr die Cubeblein / Ferberroͤtwurtzel / auffgetrucknet Wer, muthſafft/ Odermenigſafft / Balſamoͤl/ jedes ein halb Soth,Gal- mus / anderthalb Quentlein: ſcharyffen Zimmer drey Quene⸗ D Iein: das Kraut Scordium, Ceterac / Suͤßholtzſafft / jedes dritt⸗ halb Quentlein: Gummi dragacant, ein Quentlein. Die Stück alle ſollen nach der Kunſt zu Puluer geftoflen werden, auß welchen dann weiche oder harte Lattwergen bereiter werden. Es wirdt aber noch ein kleinere von den Alten beſchrieben / ſo Diacurcuma minor genennt / ſo eben ſolcher maß zugebrauchen / wirdt alſo bereitet. Nimm friſche frembde Spicanardi / an deren ſtatt etlich Ma⸗ rien Magdalenenblum in dopplem Gewicht nemen / der Rinden Caſſie lignee, Mirrhen / Zimmetſaffran / Cameelshew / der Wurtzel Coſti / ſcharffen Zimmer jedes ein Loth / ſtoß zu reinem Puluer bereit darauß ein Lattwerge oder Taͤffelein / weil aber dag Puluer faſt bitter wirdt zu einem Pfunde Zucker / ſechs Quint⸗ lein deß Puluers genommen zu den Taͤffelein.] Das V. Capitel. Von Galgan. > EB Galgans ſeyn zwey Geſchlecht: groß —* 5 vndklein. Der klein Galgan wirdt beſchrieben / 22 daß er zwo Spannen hoc) auffwachſe / welchs XBlaͤtter dem Myrtenblaͤttern gleich ſeyn / die Wur⸗ gzel iſt dͤnn / krumb und knodicht / jnnwendig vnnd außwendig I 2 — GUN fi 57 purpurrot/ eines ſcharffen / beiſſenden vnnd braͤnnenden Ge⸗ ſchmacks / wie der Pfeffer / vnd eines guten Geruchs. Der groſſe Galgan hat eine groͤbere vnd dickere Wurtzel / ſo faſt zweyer Elen hoch auffſcheuft / mit fpisigen Blaͤttern / feine Wurtzel iſt dick und knoſpicht / an Kraͤfften viel geringer danttdte kleine / an der Farb etwas roͤter / doch nicht fowolrichentt Dero⸗ wegen auch die kleine der groſſen weit vorgezogen wirdt. Die Prob deß beſten Galgans iſt / daß er ſchwer ſey / ſattrot / wolrie chendt / vnd an Geſchmack ſehr ſcharff. Matthiolus ſchreibt / daß etliche Landtſtreicher die Wurtzel deß wilden Galgans winden / beitzen fie in Eſſig vnd Pfeffer / vnnd verfauffens darnach für Galgan Aber diefer Betrug werde ge⸗ ſpuͤret wenn man die euſſerſte Rinde ander Wurgefabfehaberr als dann hat ſie in der Meisten keine Schaͤrpffe / wie der Galgan haben ſoll. | Von den Samen. gr wirdt Sareinifch genennt Galanga. Arabiſch Cal- pt] Hegiam. Bon der Narur/Krafft/ond Eygenfchaffe deß Galgans. Algan iſt warm vnd trucken im dritten Grad / wie ſol⸗ ches auß dem ſcharffen vnd beiſſenden Geſchmack ab⸗ zunemen iſt. Er erwaͤrmet / zertheilet / verzehrt / macht duͤnn vnd eroͤffnet. Innerlicher Gebrauch. ein ſolch Triet nimm Muſcatennuͤß bereiten Corian⸗ der jedes ein Loth / Eychenmiſtel / geſchelte Päonien- toͤrner Balgant jedes ein Quent. Calmeß / Betoni⸗ en / Cubeben / Kuͤmmeljedes ein halb Quent. Zucker ſo viel du wilt / dauon ſoll man jederzeit doch als fuͤr dem Eſſen ein wenig nemen. | Fernelius ſchreibt / daß der Balgan fehr gut ſey zu den falten Gebreften deß Hirns / ſtaͤrcke ond Fräfftige dajfelbide. Es wird auch dieſe Wurtzel gar nuͤtlich gebraucht wider die kalte K I: mit dem Schtoindel gepfager wirdt / der mache jm ⸗ — — — Ya, = a rn — — SE RE — — * — —* — —— ——— —— — — — — —J— nm. — nn Eee er ——— —— — Mae m J 622 D. Jacobi Theodori Tabernxmontani / 5— Klemer Galgan. | Das VI Capitel. Galanga minor. Bon Rhabarbaro. Rhebarbern. Rhabarbarum I. — SV 7 Ze A gonna — ER ET * J — 2 R 777) 7 A AI * — liunch —— B —— G kalte vnd windige Gebreſten deß Magens / dann fie erwaͤrmet denſelbigen / ertheilet den groben Schleim darinnen / vnd verzeh⸗ ret die Winde. Als daß man neme Galgan / Kalmus vnd Zim⸗ metrinden jedes anderthalb Loth / Ingwer j. Loth / Aniß / Fenchel / vond Kuͤmmel jedes zwey Quent. Naͤglein und Parißkoͤrner je c des ein Quent. Muſcatenblüt ein halb Quent. bereiten Cort-. H anderein Quent mache folche Stück zu einem Puluer / vermi⸗ ſche darunter gnugſam Zucker / vnd eſſe daruon. Etliche ſieden den Galgan in Wein / vnd trincken daruon zu obermelten Gebreſten: Man kan auch deß Puluers ein Theyl in einen warmen Trunck Weins thun / vnd deß Morgens trin⸗ cken. Es wirdt auch der Galgan gelobt / daß er dem Menſchen ei⸗ nen wolriechenden Athem mache / und verzehre viel boͤſer Feuch⸗ tigkeit im Leib. — Man kan auch den Galgan gebrauchen wider alle Gebrechen der Mutter / ſo von Kaͤlte vnd Winden herkommen: Derglei- chen eroͤffnet er auch die verſtopffte Mutter / vnd bringt den Wei⸗ bern jhre Zeit. | - ER Mut Matthiolus ſchreibet / daß dieſe Wurtzel gut ſey wider die Ohn- · 2 A YA machten deß Herkenvdiefelbige zu wenden /fo fern diefelbigevon I Nm Dasein Re Kälte verurſachet werden das Puluer entweder mir einem v7 SuM Tunck guten firnen Wein / oder mir Meliſſenwaſſer eingenom⸗ men. * In Summa’ es kan dieſe Wurtzel genuͤtzet werden zu allen Georechen de Leibs / ſo von Kaͤlte herkommen. [In den Apothecken hat man das Galgantpuluer / Diaga- langa genannt / auff folgende weiß bereitet. Nimm Galgant⸗ wurtz / Paradißholtz Naͤgelein / Muſcatenbluͤet / Liebſtoͤckelſamen / weiß geſchaben Ingwer / Sanapfeffer/ ſcharpffer Zimmetroͤhren / | weiß Pfeffernedes anderthalb Quintlein: Ackermuͤntz / Garten /⸗ muͤntz / beyde gedoͤrrt Cubeblein / feembden Spicanardi / Epffich⸗ ſamen / Fenchel vnd Anißſamen / Mattenkuͤmmel / Calmus / je⸗ = des ein Quintlein: diefe Stück gepuluere- Nimm hernach weiß x fen Zuefer oder verſchaumpten Honig / ſo viel als genug iſt / vnnd mach ein Lattwerge darauß · K Dieſes dienet fuͤr die groben Blaͤſt / ſtillet das ſtarck Roͤpſen oder auffſtoſſen / ſuͤrdert die Daͤuwung / vnd waͤndet alle boͤſe Zu⸗ ſtaͤndt deß Magens vnd der Leber auß Kaͤlte verurfacher.] Euſſerlicher Gebrauch dB Galgans. | F Ernelius ſchreibet wenn man den Galgan in die Nafen nl thue / ewaͤrme er das Hirn / vnd ſtaͤrcke daſſelbige Galgan im Mundt gehalten / reitzet zur Vnkeuſchheit — —— —— — — — — —— ZA 8 —— ZU, 2/ ZI 57 U —— 8 7 — 7 HER ANTT 9 S hat vns der Author drey Geſchlecht deß Rhabarbari fuͤrgeſtellt / auß welchen das letz⸗ te nur die Wurtzel deß Khabarbari iſt. Es be⸗ | ſchreibet — — — 3 — — N 2 — N - en ge — E —D * x NG 2 N — - DE * — AN IT INS, h ſchreibet Matthiolus das Rhabarbarum , fürnemlich aber dag erſte Geſchlecht / daß es ein Wurtzel habe / zweyer oder dreyer zwerch Haͤnde lang / welche bißweilen dick / bißweilen duͤnn erfunden wirdt / vnd ſo fie gantz vollkommen / iſt ſie eines Schenckels dick / bißweilen auch dicker mit viel angewachſenen Zaſeln / darmit fie ſich in die Erden flichtet / vnd die Nahrung an ſich zeucht: Auß⸗ wendig iſt fie rotſchwartz / imnwendig gelb / mit vielen roten Strie⸗ men durchzogen / gibt einen gelben/braunen vnnd zaͤhen Safft: Auß der Wurtzel wachſen die Stengel nicht faſt hoch / mit vielen Blaͤttern beſetzet / ſetwan zwo Spannen lang ſeyn / vnden am Stiel ſchmal / Aber an dem Ende oder oben herumb breyt vnnd rundtlecht / neigen ſich gegen der Erden / ſeyn rings vmbher ein wenig haͤrig / von Farben erſtlich grün, wenn ſie aber etwas alt D orden vberkommen fie eine gelbe Farb. Mitten zwiſchen den Blaͤttern dringt der Stengel herfuͤr / an welchen oben ſeine Bluͤmlein wachſen / anzuſehen wie die purpurbraune Veieln / Doch groͤſſer / eines vberauß ſcharpffen vnd ſtarcken Geruchs Das ander Geſchlecht ſcheinet dem erſten mir feinen Blaͤt⸗ tern vnd Wurtzeln etwas vngleich ſeyn / wie die gegenwertige Fi⸗ gur außweiſet. Es ſchreiben Chriftophorus à Coſta in Tractatu ſuo de Aromatibus, vnd Garcias ab Horto cap. 27. daß alles Rha- barbarum fo in Indiam, Perſiam vnd Europanm bracht werde / wachſe in der Voͤlcker SandrfomanChinas nennet / auß demſel⸗ bigen Landt werde es gehn Ormurz vnd Alepo bracht / von dan⸗ nen gen Alexandriam, vnd Venedig. Nicolaus Monardes ſchreibt / daß es auch in India, Peru ge⸗ nennt / erfunden werde. Natthiolus ſſchreibt / daß man ſie auß India vnd Perſia, für, nemlich aber auß dem Land Succuir, ſo dem König Chan zuge⸗ hoͤret / bringe /] ſaget / er habe von den Perſier Kauffleuten ver- ſtanden / daß diß Gewaͤchs ſeine Wohnung am meiſten habe auff etlichen hohen Bergen / darauff vnjehlich viel quellende Brunnen vnd mancherley Baͤume geſehen werden: Habe gar ein rotlecht vnd laͤttecht oder ſchluͤpffericht Erdtrich. Etlich wollen / daß an einem Orth in der Tartarei Samar- candar auch ein arth Rhabarbari wachſe / aber ſolches wirdt al⸗ lein zu den Thieren gebraucht. Das Ander Buch / von Kreutern. Rhebarbara. Rhabarbarum III. F Es meldet auch Matthiolus, daß man die Wurtzel grabe im außgehenden Winter / ehe dann die Blätter auff den neuwen Lentzen herfür ftoffen / dann vmb diefelbige Zeit fey die Wurtzel faffereicher/ond am fräfftigften : Wenn man fieaberim Som⸗ mer außgrabe / nach dem die Blätter gewachſen / ſo ſey ſie viel ge⸗ ringer an Kraͤfften / habe auch feinen gelben Safft bey fich- Das allerbefte rechte vnnd ongefälfchte Rhabarbarum ſoll feynıfo nicht verlegen oder wurmflichig/fondern friſch iſt / vnnd je friſcher / je bitterer auch am Gewicht ſchwer / eines guten Ge⸗ ruchs / außwendig ſchwartzſecht / jnnwendig rotgelb mit viel roten — vnnd /ſo man es kaͤuwet / gibt es ein ſaffrangelbe Daß auch dieſe Wurtzel von den Einwohnern ſoll gefaͤlſchet werden / wil Garcias ab Horto gar nicht geſtehen. ¶ Dieſe Wurtzel kan vier Jahr vnuerfehrt bleiben/fo mans in S Honig / in Hirſen / oder in Phllienſamen einſcharret / oder mit I Wachs und Terbenthin verfleiber. ] Von den Samen. SPS wirdt diefe Wurtzel in allen Sprachen bey nahe Rhabarbarum genennt / dieweil man fie erftlich / wie Matthiolus vermeldet / bey den Troglodyten in Mo⸗ renlandt erfunden hat / welche Voͤlcker ein wildes Leben fuͤhrten / gantz vngezogen vnd barbariſche Leut / daher fie auch von den alten Roͤmern Barbari ſeyn genennt worden. Von der Natur /Krafft/ vnd Eygenſchafft der Rhabarbaren. © meldet Matthiolus, dag dieſe Wurtzel Rhabarba- ‚rum einer vermifchten Natur vnnd Eygenſchafft ſey / dann fie eroͤffne / zertheile und treibe / ober dag fü ſtopffe fie auch / vñ ziehe zuſammen. Iſt eines bittern Geſchmacks / warm vnd trucken im andern Gradt. Iſt einer ſubtielen vnnd auch einer jrrdiſchen Subſtantz / daher ſie auch einer vermiſchten Natur if. Innerlicher Gebrauch. SPS ift diefe edle Wurtzel in ein groffe Kundtſchafft vnnd Gebrauch bey den Aertzten vnd Apotheckern gerathen / son wegen jhres groffen und nüglichen Gebrauchs / dar⸗ mit ſie dem Leib gedienet iſt. | Sie wirdt aber flirnemlich gebraucht zum purgieren / die vn⸗ natürliche Gallen und den Schleim, fürnemlich aber die Gall darmit auß dem Leib zuführen. [ Es mwürcfedefto beiler/foman ein wenig Spica oder Camelſtrauw / oder auch Zimmer darzu thut.) Vnnd ſagt Melues, daß es garein fichere Artzney ſey ſo gang vnd gar keinen Schaden mit ſich bringe, auch fein einiges Gliedt am Menfchlichen Leib verletze Fernelius ſchreibt / ¶ wie auch Matthiolus, ] daß es ſo ein ſi⸗ chere Artzney ſey / daß man ſie auch den jungen Kindern vnnd ſchwangeren Frauwen koͤnne eingeben / doch ſoll man auch mit Beſcheidenheit handeln Falloppius ſagt in tractatu de fimplic. medicam. purgant. daß dieſe Wurtzel wol gar ficheriond nach der Meinung Mefues, ohn einigen Schaden koͤnne gebraucht werden / aber er habe in viel Perſonen dieſes in acht genommen / daß ſie den jenigen gar ſchaͤdtlich ſey vnd groſſes Seide thut / ſo mit dem troͤpfflingen Har ⸗ nen geplaget ſeyn. Sonſt meldet er / iſt es ſo ein ſichere vnd vn⸗ ſchaͤdtliche Artzney / daß ſie auch den ſterbenden Menſchen ohn Schaden / da ſie auch in Todts noͤten liegen, fan eingegeben wer den. Ferneliusfeget / daß fie nuͤtzlich gebraucht werde zu allen Ge bern / ſonderlich ſo von Ballen ihren Vrſprung haben dann die» ſelbige fuͤhre ſie gar gemachſam vnd ohne Beſchwerung auß / v⸗ ber das habe ſie auch ein ſonderliche Eygenſchafft die Leber zu ſtaͤrcken vnd zu reinigen / neme hinweg alle Verſtopffung vnnd har⸗ — —— a a —— - — je — — Ein — — — — — — er z i — — —— — Dnadrdaß es ſoll purgieren / vnd auch ſtopffen / ſo doch ſeine purgie⸗ 1 oT A B als Endinien / Wegwart / oder in einer abgefortenen Kräuter G me auch wol dem Magen / vnd reinige denfelbigen. Aber er meldet darbey / daß fie nichts von den Gliedern außzie⸗ he / ſo dem Magen vnd der Leber etwas weit entlegen ſeyn / deß⸗ gleichen auch führe fie feinen groben Schleim auß. Die Auchores fohreiben / daß man ſie auff zweyerley weiß zum purgieren gebrauchen koͤnne Erſtlich daß man ſie infundie⸗ re oder einbeige,darnac) daß mans wie ein Pulner gebrauche. Was die infuliones anlanget / fol mannemen der Wurgel ein Quentlein oder zwey nach Gelegenheit der Schwachheit / die⸗ ſelbige in ein zendel Saͤcklein thun / vnd darzu nemen ein wenig Schoenanthi oder Cinamomi, [ fo viel als etwa 10. 20. 30. Gerſtenkoͤrner wegen / Elein zerſchnitten / oder grob zerſtoſſen ] wie auch ein wenig Aniß / ſolch Säcktein darnach in Wein iegen / [ oder in einem trunck Geißmolcken / oder gebrandten Waſſer / bruͤe beitzen /] faſt zwoͤlff ſtunden lang / deß Morgens ein wenig warm machen / etwas hart außtrucken / vnd das Traͤncklein ein⸗ nemen: Iſt aber ein Feber fuͤrhanden / ſoll man an ſtatt deß Weins Wegwarten oder Endinienmwaffer darzu nemen. Fernelius ſagt / man koͤnne der Wurtzel drey Quentlein ſchwer in infulionibus gebrauchen / welches die hoͤchſte doſis ſey / wie ſolches auch Melues bezeuget: Aber Falloppius wil / daß die groͤ⸗ fie doſis deß Khabarbari fey nur zwey Quentlein / vnd man koͤn⸗ ne nicht wol ohn Schaden vber zwey Quentlein nemen / auch in infuhonibus. Vnd wenn man nur allein purgieren will / vnd nicht zugleich ſtopffen ſol man ſolche infuliones gebrauchen man fol aber die Wurttzel gar nicht braten. | Will man aber dag Rhabarbarum in fubltantia,, alg nem⸗ big auff vier Scrupel / oder anderthalb Quent. weiches die höchfte dofisift/[ mit einem gebrandten Waſſer / Geißmolcken / Kraͤuterbruͤe / oder auch Fleiſchbrůe / vnd ſtaͤrckt das Rhabarba⸗ rum mehr in dieſer Form gebraucht. So man ſich etwa eines Geſchwaͤrs an dem Magen oder Se bern beſorget / ſoll man alle Tag geſtoſſen Khabarbara eines hal⸗ ben Quintlein ſchwer / auff ein halb Loth klein Roſinlein ſtrewen / vnd nuͤchtern eſſen.) Etliche brauchen auch dieſe Wurtzel in den decoctis, vnd laſ⸗ fen fie mit ſieden / welche gar vnrecht thun / dieweil in coctura alle jhre purgierende Krafft / welches die ſubtiele vnd feuwrige Sub⸗ ſtantz iſt / verſchwindet. | Alſo jrren auch diejenigen ſehr / welche in der roten Ruhr dag Rhabarbarum erſtlich duͤrren und braten’ vnd brauchen eg dar- rende Krafft durch das braten gang vnd gar verſchwindet / vnnd nichesdann die jrrdiſche Subſtantz vbrig bleiber: Deromegen viel rathſamer iſt / man gebrauche zumpurgiren das rohe Rha- barbarum ohngebraten. Man kan auch das Rhabarbarum einbeigen in einer Geyß- molden/in einem Gerſtenwaſſer / in einer Huͤnerbruͤe oder einem gelinden Syrup Doch ſol man jederzeit ein wenig Spicanar⸗ di oder Zimmetrinde darzu nemen. ¶Denen ſo hoch gefallen ſind / vnd Blut außſpeyen / gib fol⸗ gendes Rhabarbartein Quentlein allein / oder mie wenig Mu⸗ mia / oder auch Faͤrberroͤte in einem Trunck ſauwren Weine. Wider die Wuͤrm der Kinder / gib ihnen ein Scrupel geſtoſ⸗ fen Rhabarbari zu trincken. Ale Tag ein ftücklein Rhabarbari, Maſtix mit Zucker ver- E E menget vnd gefäumwer/öffner die verffopffung deß Haupts / flär- cket die Sinn waͤrmet den Magen’ dienet zurerhaltungder Ge⸗ ſundtheit. 9 Euſſerlicher Gebrauch. WEm ſeine Glieder zerſtoſſen ſind / de neme Mumig / ſo bWviel als zwey Gerſtenkoͤrner ſchwaͤr / vnd Rhabarbari ein halb Quentlein / miſche es mit gutem Wein / laß v⸗ ber einem linden Feuwer erwallen / ſchmiere den Bre⸗ ſten damit / es huͤlfft wol / vnd zertheilt das vndergerunnen Blut) D. Jacobi Theodori Tabernemonfani / harte Geſchwuͤlſt derſelbigen / wie auch die Geelſucht ſelbſt / belom⸗ F Von gebratenem Rhabarbaro. An pfleget auch das Khabarbarum auff einem heiſſen Ofen / oder einer Pfannen zu braͤten vnnd zu dorren / welches auch groſſen Nutzen in der Artzeney hat ſon⸗ derlich aber hat es ein Art vnnd Krafft zu trucknen / us ſtopffen vnd zuſammen zuziehen / wirdt vnd kan derowegen gar nuͤtzlich gebrauchet werden wider allerley Fluͤß / wie dieſelbige ſey mögen / vnd ſonderlich hat es groß lob wider die Bauchfluͤß fuͤrnemlich aber wider die rote Ruhr: [ foman alle Tag ein Quintlein deß Rhabarbari kaͤuwet / vnd hinab ſchluckt. Oder nimm Rhabarbari zwey Quentlein / der Rinden von der gelben Myrobalanen ein Quintlein / dieſe Stuͤck zerſchneidt / vnd brate ſie: thue darzu Samen von Wegrich / Sauwrampffer vnd En⸗ diuien jedes ein Quentlein / der roten Roſen ein Handt voll / geuß daruͤber rein Waſſer / darinn gluender Stahl etlich mal abgele⸗ ſchet ſey / ſeudt es halb ein / darnach ſeugs ab zerlaß in dieſer Bruͤe ein Quintlein Philonii Perſici, vnd gibs auff den Abendt in ei⸗ nem Schlafftrunck.) Als nimm deß gebratenen Rhabarbari ein Quentlein / der gelben dörren Myrobalanen zwey Serupel/ Wegrich vnd Taubenrock / oder Roßſchwantzwaſſer jedes ein Vnß / deß Syrups von doͤrren Roſen ein Vntz / mache egzugle nem Traͤncklein / welches du etlich mal gebrauchen ſolt. Fernelius meldet auch daß dig Puluer gut ſey den jenigen fo Choleram haben / oder fich ſtetigs würgen vnd brechen/ auch vn⸗ den vnd oben auß / deßgleichen auch den jenigen ſo Blut außſpey⸗ en / oder etwas zerbrochen im Leib haben / dazu man ſolch Puluer gar nützlich gebrauchen kan: Nimm der Terræ ſigillatæ, Boli armenæ, Drachenblut / Mumiz jedes ij- Quentlein / Sperma- tis ceti, wirdt in den Apothecken alſo gefordert / ein Quentlein — EN £ £ Rhabarbari — Be Zune ; Clich in einem Puler einnemen fo twirdes gegeben zum höchften EI Rhabarbarirohe/oder gebraten ein halb Quentlein/ mache ein ſubtieles Puluer darauß vnd gibs mit rotem ſauwrem Wein zu trincken. Wider die Bauchflüß kan man das Puluer mit Roſenzu⸗ cker vnd Quittenſafft vermiſchen vnd einnemen. Es iſt auch dieſe Khabar bara gut den Weibern / welchen ihre Zeiten zu vielgehen/ mit Wegrich undein wenig Beyfußwaͤſſer eingenommen. | Siefollen auch alle Tag fruͤe gebraten Rha> barbari ein drittheil eines Quintlein eſſen.) Syrup von Rhabarbaro. baro zugerichtet / nemlich alfo : Nimm deß beſten Rha- barbari dritthalb Vntz / Senetblaͤtter anderthalb Bag Violenblumen ein Handt voll / Zimmetrinde andert⸗ halb Quentlein / Ingwer ein halb Quentlein: Darzu neme man Batonien / Wegwarten vnd Ochſenzungenwaſſer jedes andert halb Pfundt / beytze ermelte Stück ober Nacht in die Waſſer ein / darnach laß ſie ein wenig auffwallen / truck ſie wol auß / ſiede ſie mit Honig / wie ſichs gebürt zu einem Syrup / etliche thun darzu deß purgierenden Roſenſyrups vier Vntz | Diefer Syrup hat auch ein Krafft die Gall / vnd auch die ver⸗ brandte ſchwartze Gall auß dem Leib zuführen / wirdt fonderlich den zarten Perſonen vnd jungen Rindern eingegeben: Wil man diefen Syrup haben’ daß er was ſtaͤrcker purgiere/ fo thue man jederzeitnach Gelegenheit eines Gerftenförnlein ſchwer / o⸗ der auch zweyer Dlacrydii darzu / ſo purgiert er Fräfftiger. Pillen von Rhabarbaro. >) DE dem Rhabarbaro werden auch mit andern fpecie- JS wirdt auch ein nüglicher Syrup auß dem Rhabar-' bus Pitulein zu bereitet / als nemlich daß man neme deß beſten Rhabarbari ij. Quent. Suͤßholtzſafft / Wermuth ⸗ ſafft und Maſtix jedes ein Quent. der gelben Myrobala ⸗ nen vierthalb Quent. Epffich vnd Fenchelſamen jedes ein halb Quent. Trochiſe corum diarrhod. vierthalb Quent. Spec.hieræ lawpl. zehen Quent. Fenchelwaſſer fo da genug iſt zu einem Teiglein / welches man wol verwaren ſoll: Von dieſen Pillen gibt man von einem Scrupel biß auff ij. Quent. Es werden dieſe Pilulæ gar nügiich gebraucht in den langwi⸗ rigen Febern / in Verſtopffung der Leber / vnd thun wol in der an⸗ fangenden Waſſerſucht | und Gelbſucht / vnd ſind zum * 1) 4 EN —9 da ; de im ON De — — nl mal aba, deſet Bl dein, R habarhai 96 Regen UTC Ml. Iutauhh⸗ olch Puun ilate, Bell N Spermp- Dein wache in m Wenn it Rofayın beiden raten Ra n Rhabar xſten Ri thalb I nde and nememn des ander Matt ße gehn da auhden diſo — Bu er | nfchon i tie Hr em > Das Ander Buch / von Kreutern, A fften zugebrauchen / wann die Narur langwiriger Kranckheiten halben kein hefftige purgation mehr erleiden kan / ſo man ein Quentlein derſelbigen in Wermutwaſſer eingibt. Etwann werden fie mie andern ſtaͤrckeren geſchaͤrpfft alſo: Nimm Rhabarbara ſieben Quentlein: Ammoniaci, Sagape- ni, Bdellii, Thurbith, gelben Mirobalanen jedes zehen Quent⸗ lein: Lacce ʒwey Loth: Opopanacis, Seydelbaſt / jedes ein both / Spicanarden / Bergpoleum, Aloe, jedes funff Quentlein: Maſtix zwey Quentlein: zerlaß die bemelte Gummi mit Wein / vnd mach Pilulein darauß: deren werden auff ein halb Loth in Molcken für die Waſſerſucht eingenommen. ] Don purgierenden Taͤfflein von Rhabarbaro. den purgierenden Artzneyen / denen foll man nach der Befchreibung deß weitberuͤhmbten vnd hochgelährten Herrn lohannis Cratonisä Crafftheim / ſolche purgie⸗ rende Taͤfflein machen. Nimm dep beſten weiſſen Zuckers in Zimmetwaſſer diffol- uirt / vnd ſo gnugſam coquirt iſt vier Vntz / deß Rhabarbariex- tracti, zwey Quent. Roſenſafft diſſoluirt. ein Quent. deß Puluers vom beften Rhabarbaro, mit Zimmetwaſſer ange feuchter zwey Quentlein / auß welchen man Täfflein oderrunde Kuͤchlein machen ſoll / wie ſichs gebuͤrt Diefe Küchlein purgieren gar ſanfft / vnd gelinde die Gall auß dem Leib / man fan ſie auch den jungen Kindern eingeben: | Alfo finder man auch bey dem Meſue purglerende Trochi- fcos von dem Rhabarbaro zugerichtet / welche die Ballau dem Seib führen? [dienen zu allen fehlen der Leber / vnd werden fürs nemlichden Wofferfüchtigen gebraucht: werden auff folgende Ari die zarte Perſonen fo ein Abſcheuwens tragen für B C weiß bereit. Nimm erlefene Rhaba:bara fünf Quentlein:auff getruckneten Safft von Odermenig / ein halb Loth: rotegedörr. te Roſen / anderthalb Quentlein: frembden Spicanardi / Eniß⸗ ſamen / Ferberroͤtwurtzel / Epfichſamen / Wermut / Haſelwurtz / je⸗ des ein halb Quintlein: bitttere Mandeln geſchelet / ein halb Lot / ſtoß dieſe Stuck alle zu Puluer / außggenommen die Mandeln weiche auff einem ſaubern Brett klein ſollen zerhackt werden. Andere bereitens alſo nemen Rhabarbara, Wermut / dürre Roſen / jedes zwey Quintlein vnd ein halbes: Aniſpodium, frembdt Spica,mwolriechende Bintzen / Lacca, Odermenigſafft / jedes cin Quintlein: gelben Santal / Saffran / Caſſia oder Zim⸗ mer Tragacant / Maſtix / j edes zwey Quentlein / zerſtoß: reutere es durch / vnd machs mit Fenchelſafft an zu Zeltlein. Vom DiaRhabarbaro. Sbeſchreibt auch Meſues ein koͤſtliche Lattwerge Dia- D Rhabarbarum oder Confectio de Kauedſcani ge⸗ Dneann /ſo ſehr nuͤtzlich in veralteten langwirigen Febern / vnd alle Feber / ſo auß verſtopffung jnnerlicher Glieder verurſacht werden: treibt guß die Gelbſucht: wirdt auff folgende weiß bereitet. Nimm Rhabarbara, auffgetruckneten Safft von Oderme⸗ nig vnd von Wermut / jedes dritthalb Quentlein: Erdtrauch sd Daubenkropffſafft / feembden Spicanardin / Camelsheuw / Haſelwurtz / Aeniß vnd Epfichſamen / Zimmetrinde / bitter Man⸗ deln wol geſchelt / j edes ein halb Quentlein halber: Myrrhen vnd Saffran /edes ein halb Quintlein: diefe Stück ſollen wol zerſtoſ⸗ ſen vnd vermiſchet werden: nimm ein Pfundt gelaͤuterts Ho⸗ mig / laß ſieden zu einer dicke eins Syrups / vnnd ruͤhre deß Puſ⸗ uers ſechs Loth darein: von dieſer Lattwerge einer Keſten groß ſol Moergens nüchtern genommen werden / vnnd drey oder vier ſtundt darauff faſten: oder kan mit gutem weiſſen Wein zertrie⸗ ben werden.) Excxraet von Rhabarbaro. EXVg der Wurtzel Rhabarbari wirdt von den Alchimi- ſten ein herrliches gutes Extract gemacht / die vberige und vnnatuͤrliche Gall darmit gar ſanfft vnd gelinde auß dem Leib zuführen: Dieweil mir aber diefer modus preeparandi oder extrahendi vnbekant iſt / wil ich den Leſer auffden Tradarum Geſneri ſo Euonymus inſctibirt iſt / gewiſen haben / in welchem ſolche adminiſtrationes oder operationes beſchrieben ſeyn / wie 625 F man ſie auch beh dem V Veckero in ſeinetn Antidotario ſpeci- K alilib. 2.cap.26. finder ondlefen fan. \ Wenn man diefes extractum brauchen wil / fol man ein we⸗ hig oder nur ein Tröpflein Zimmeröl darunter mifchen: Etliche nemen auch darzu ein wenig Diacıydij , dag Errract darmitzu fhärffeni Diefen Extract für ſich ſelbſt eingenommen’ purgiert alſo gelindt / daß man es auch den Kindern eingeben fan, Don Rhabarbarol. I: dem Rhabarbaro wirdt auchein Del bereitet auff folche weiß. Nimm gut Rhabarbarum neun Vntz / Lerchenſchwamm drey Vntz / Turbith ſieben Loth / En⸗ gelſuͤß vier Vntz / Zim̃et / Krametbeer jedes ein Loth / ro⸗ ten / weiſſen / glben Sandeedes vier Scrupel / Oſterlucey / Holle wurtz / Entzian / blauw Gilgenwurtz / Coſten / Haſelwurt / Zittwan / Ingwer / Galgan / Alandtwurtz / Calmes / jedes ein halb Loth / G Tormentill / geſegent Diſtelwurtz/ jedes anderthalb Quent. Mu⸗ ſcatennůß / Naͤglein / Lorbeer / Macis, Cubebe jedes ein Quent. Sauwrampffer vnd Bortzelſamen / rot vñ weiß Baͤhen / Gemb⸗ ſenwurtz jedes ein halb Quent. Paradießholtz / ro vnnd weiß Co⸗ rall / geſchaben Helffantbein / Maſtix / Spica / Campher / jedes ein Scrupel / gebrannt Helffantbein ein Quene.diß alles ſtoß etwas grob / geuſſe daruͤber gelaͤutterten Safft von Borragen / Meliſ⸗ fen jedes ſechs Vntz / Pomerantzſafft drey Vntz / daß etliche Tage aneinander weychen / ruͤhre es offt vmb / damit es nicht erſtincke / nachmals brenn es in ſiedendem Waſſer / ſo gibt es erſtlich ein Waſſer / ſo bald du aber ein ander Farb oben ſchwimmen fihft? / vnd daß es anfanget langſam zu trieffen / ſo mehre das Feuwer ſitt iglich / empfahe das Oel in ein ander Geſchirr / behalte es beſon · ders in einem wol vermachten Glaß / ſtelle es zwantzig Tag an die Sonn. Das Oel iſt etwas rotlecht / faſt wolriechendt / als wo H man einen Tropffen in viel Brunnenwaſſer thut / daß alles dar⸗ nach reucht. Diß Oel purgirt gar ringlich / ſeyn gemeines Ge⸗ wicht iſt ein halb Quent. das mag man nach Gelegenheit meh⸗ ren oder mindern / mit gerennter Geißmilch geſchicht es am beſten vnd bequemſten. In den drey oder viertaͤgigen Febern nuͤtzet es gar wol / ſo ge⸗ buͤrende Ordnung iſt fuͤrgangen / alſo auch in andern putridis febribus. 8 Diß Oel mit Wein oder Bortzelwaſſer eingenommen / toͤd⸗ tet vnd vertreibt die Wuͤrm. In Frangofen am ſechſten Tag einmal eingenommen / fuͤr⸗ dert die Heylung- * Es iſt auch diß Oel zu viel andern kalten Gebreſten jnnerlich vnd euſſerlich zu gebrauchen / als da ſeyn Catarrhi, Hauptwehe / Schwindel / Raͤudigkeit: Stillet dag Flieſſen der Mutter / ſt zut wider das Podagram / zu den Fiſteln / dem Krebs vnnd andern Schaͤden mehr. | | Das VII Capitel. Von Rhapontick. A S iſt viel fireits onter den Medicis von 3 derrechren vnd wahren Rhapontick: Vnſer Au- & thor hatallhier vier abmahlen laffen/ auf welchen. 5% RER u cinarum genennet wird welche außwendig graw⸗ ſchwartz ſeyn ſol / vnd kleiner dann die gemeine Rhapontick / etwas luͤck / vnd wenn ſie zerbrochen wirdt / vol weiſſer Aederlein / der Rhabarbaren bey nahe gleich / eines zuſammenziehenden Ge⸗ ſchmacks / ſoll auß Ponto zu ung bracht erben. Es iſt ein zeitl barbarum fuͤr ei leins Rha, wie Rhapontick ſetzt / vergleichet. Nicolaus Monardes gedencket gar kürtzlich eines Geſchlechts der Rhabarbarenlib. z. Impl. medic. ſo in Spanien gepflantzet wird / welches Blaͤtter ſich der Mengelwurtz Rumex geneñit / ver⸗ ing gehalten worden / von wegen deß Woͤrt⸗ * ſchs ſich mit der andern Rhabarbaren gang gleichen / darfuͤr er es auch anſiehet / wegen ſeiner roten Wurtzel / vnd vermeldet darbey daß wenn man die Blaͤtter lang koche / ſo purgiren fie ſtaͤrcker dañ die Wurtzel. Mit welchem diß dritte Ge⸗ ſchlecht faſt vberein komme. Sgg Das Ya) das erſte Gefhlecht Rhaponticum verum ofhi- ° ang von vielendas Rhaponiticum 9ndRha- rauch der Auchor dag ander Geſchlecht der g r Se — ve ui Fr ae ann — — —— — — en — — ee > er * — — —— — —— — — cccco — . — —— re \ \ —— Ey - PT 3! * — Ta — —— Te. zen — — —— > — — en —— ⸗ — — —— — — 626 D. Jacobi Theodor Tabernemontani, | Rhapontick IT. Rhaponticum II, Recht Rhapontick I. E Rhaponticum verum officinarum I. N — — = 4, te h — Sr = RL * —WB SANT Anne W ST NER 8 — N R Sa N = N EN N N \ —BBBBBR — RER \\ x ER A Nhaponticf III. Rhaponticialteraicon ex vetuftocodice III. — vg Yen EN — FALK — UN | GALLER? Das vierdte Geſchlecht befchreiber Lobeliusin feinen obfer- uationibus vnd aduerſariis, daß es Blaͤtter habe wie die groſſe Kletten / außgenom̃en daß ſie nit ſo breyt ſehen / doch laͤnger / rings vmbher etwas zerkerfft / vnd gefalten wie die Alandt oder Wuln⸗ krautblaͤtter / auff einer Seiten grün / auff der andern aber ein Se Rn: KM N IB . — R 4 Mt ZH Tg — O — 7 > D — — Sn en = — = . IE — FE > —— *— En * een —7,— — an fun * = R — >> — — — —8 — F x 8 — — ER: > — IE — RE 2 R we SE — ſc— N = ER, Ask \ke * E 7 * * — — — a * MALERS — — er nm ——4 HEN} s — ne N ——— — FETT SEE f N: —— — — a EI 4 3 nt or * ——— 8 € y 5 / — N = = x — 3 N . * 2 £ an? 9 BI Ir — e Anh * A e BER, Y z I I 9 D R 9 * — | R n hy Er 4 N N 3 UR Br © N = R 8 H NASJRISIY \\ 5 ; ) Rhapontick IIII. Rhapontici IIII. {N —M RRR RITA — 667 B— SON Nm: £ SI ZI SSryNN IE — — =33 N) Ir VRBL 5 Ve RN Er — je 35 x Sie IE UN \\ \ 2 FA TA RS N ( SZ N H | * —* RER ie MAT = 0 AN 5) >EaV " EL iv — ER, SI 8 5 * R/% N F X SU ER 2 N) N) 'G 1“ N NR RE Am GN Un gel faſt zweyer Elen lang / oben mir einem runden ſchuppech⸗ te Knopff / mit purpurbrauner Wollen oder Haar beſetzet / wie am Cardobenedicten oder Frawendiſtel / der Same wenn er zeitig worden / iſt er dem Samen def aroffen ee glei ochen ſtracken Sten⸗ — — B N “ Dos Ander Buch, von Kraͤutern. A i . R gleich / allein daß er laͤnger iſt die Wurtzel iſt auch viel luͤcker ond F gröffer/dann an dem Centaureo maiore. Von den Namen. Hapontick wird in den officinis genennt Rhaponti- cum,pon etlichen Centaureum magnum, Maroni- —* Pa Sanguis Herculis. ¶Engliſch Turkia Rubar- As Von der Natur / Krafft und Eygenſchafft der Rhapontick. rt ein wenig warmer und zuſammenziehen⸗ Os der Natur. | Innerlicher Gebrauch. Ye Rhapontickwurtzel ſol gut ſeyn denjenigen ſo das Hertzgeſpann haben / mit Wein eingenommen. Es wirdt auch dieſe Wurtzel gelobt / daß ſie den Miltzſüchtigen vnd Leberſuͤchtigen gut ſey: Deßglei⸗ chen auch den jenigen fo einen ſchwachen blöden Magen haben. Wenn man deß Puluers von der Wurtzel ein Quentlein in Dein vermiſcht vnd eintrinckt / ſoll es das Gifft vertreiben / fo von Thieren kompt. Sie wirdt auch gebrauchet zu der Waſſerſucht / zu dem Krim⸗ men der Daͤrmen / wider das Kluxen / wider die Gebreſten der Mutter / vnd der Bruſt / mit Wein oder einem bequemen Waſ⸗ ſer eingenommen. Das VIII. Kapitel. Bon Zurbith. Turbith. Turpethum. AIM FW STR TERN Wi ßQ — )) a Min ee" wu AU Ad, N J — Au NS w 9 N URL 2/77) A DIRT) j NN) v Sfehreibet Garciasab Hortolib. 1. de N aromatum hiftoria cap. 36. daß der Turbich ein Gewaͤchs ſey / welches Wurgel nicht groß noch lang ſey / habeeinen Stengel welcher fich wie der Epheuw vber die Erden außbreyte / eines Fingers 627 diek / bißweilen auch dicker / zwo Spannien lang / bißweilen auch viel laͤnger: Seine Blaͤtter vergleichen ſich den Blaͤttern deß Eyhiſch / wie auch die Blumen / welche zu zeiten gantz weiß feyn: Das vnderſte Theil am Stengel / ſo bey der Wurtzel ſtehet / fol nur allein nuͤtzlich vnnd gummechtig ſeyn / aber dz ander Theil; fo ſchmaͤler vnd haͤrichter iſt / ſol zu nichts nuͤtz ſeyn. Es meldet derſelbige Author auch / daß diß der rechte Turbith ſey / ſo ein Gummi bey ſich habe / vnd von Farben weiß ſey / wiewol er auch ſchreibt / dag die Rinden ſo ein Gummi haben / von den Einwohnern auch bißweilen verfaͤlſcht werden / derohalben nicht allezeit auff das Gummi zu bawen fey- Fernelius ſchreibt daß der Turbith ein Wursel ſey eines Milchkrauts / ſo Alypia genennt wirdt / welchs Blaͤtter den Blaͤt⸗ tern der Ferulæ gleich ſehen / außgenommen daß fie kleiner ſeyen. Welchs doch Garcias ab Horto an bemeltem Ort laugnet / vnd G außtruͤcklich ſchreibet daß der Turbith von feinem Milchkraut herkomme / wie er dann gar weitläufftig an bemeltem Dreh dat uon gefchrieben hat. Daß alſo auch von diefem Turbith gar vn⸗ gleiche opiniones der Authorum fürfallen. Andere feynfo den Turbith in 4. Gefchlechtabtheilen: Das erfte folk feyn der weile Turbith / ſo in der Aporhecfen gemein iſt / [ iftein weiſſe hole Wurtzel / dann das inner huͤltzin Marck / als vnnütz darauß geſchnitten ft: und fo man jhn bricht / (dann fie iſt faſt muͤrb /) erſcheinet innerhalb voll zaͤhes Gum̃i / welches dann der beſte ift/ Jond bey dem Dioſcoride Alypum, bey dem Actua- rio Alypias vnd Turpethum album genennt wird / item Tur- pethum orientale vnd Alexandrinum. Das ander Geſchlecht ſol bey dem Dioſcoride vnd Actua- rio heiſſen Pityuſa, Clema, Crambion, bey den Kraͤutlern Turpethum nigrum vnd Eſula maior, Arabiſch Alſcebram ma- H ius. Das dritte ſol heiſſen Thapſia, Pancranum, Ferulago, Fe- rula ſylueſtris, Turpethum cineritium vnd Turpethum Me- ſuis. Das vierdte ſol ſeyn Turpethum Serapionis, vnd bey dem Dioſcoride Tripolium, Meris, Plyche. Von den Namen. I han heift Turbith. Arabiſch Turper. Lateiniſch Turpethum. Die andere Namen ſeyn zuuor ange⸗ zeigt. Von der Natur /Krafft / vnd Eygenſchafft deß Turbiths. Krafft zu purgieren / Jſoll aber nicht allein gebraucht / I Kam iſt warm vnnd trucken im dritten Grad / hat ein ſonder corrigirt werden / weil er dreyerley ſchaͤdt⸗ ligkeit an jhm har. Erſtlich daß er ſchwerlichen vnd lang⸗ ſam wuͤrcket: zum andern / daß er Vnwillen erwecket: zum drit⸗ ten / daß er zu viel gebraucht / den Seib au feſt trucknet.) Innerlicher Gebrauch. ne ſchreibt / daß dtefe Wurtzel ein Krafft vnnd Eygen⸗ ſchafft habe von dem Haupt / von den Neruen vnd euſſerſten Gliedtmaſſen zu ziehen / nicht allein das Gewaͤſſer / ſondern auch den groben zaͤhen vnd kalten Schleim / vnnd denſelbigen durch den Stuelgang außzuführen: Deßgleichen auch reinige ſie die Bruſt vnd das Eingeweydt / [ auch den Magen von allem gro⸗ ben Schleim / ſo ſich in feinem Falten anhencken: verhuͤtet vor Kaller verunreinigung/als Maſelſucht vnd Schaͤdtligkeit: iſt auch nutz zu den Fiebern von phlegmatiſcher Feuchte verurſacht.) Sey derowegen nuͤtzlich zu gebrauchen in den falten langti- rigen Schwachheiten / da ſonſt geringe Artzneyen nichts außrich ⸗ ten woͤllen. Er meldet aber auch darbey / daß fieden Magen vnnd den Leib verwirre vnd vnruhig mache / welche Schaden aber man beneme / ſo man Maſtix / Ingwer / Suͤßmandeloͤll vnd Zucker darunter vermenge vnd darmit einneme: Soll auch langſam allein fuͤr ſich ſelbſt gegeben werden / ſondern jederzeit mir andern vermiſches. | Ggg ij Es ſol⸗ A u 6238 Es ſollen fich aber die ſchwachen Perfonen/ wie auch die ſchwangere Weiber für diefer Purgation deß Turbiths huͤten; Soll allein ſtarcken Perſonen gegeben werden. Wil man den Turbith in Subftantia brauchen? fol man deß Puluers geben von ij · Scrupel biß auff j. Quent. [bißauffan- derthalb Quentlein / mit dem dritten theil Ingwer | In decoctis aber fol man nicht vber iij. Quent ſteigen / die geringſte dolis iſt anderthalb Quent. Wiewol Falloppius meldet / daß er garnicht in decoctis gebraucht werde. Auß der Wurtzel werden noch andere purgirende Compofi- tiones gemacht / als da ſeyn das Diaturbith maius vnd minus, vnd dergleichen mehr. ¶In etlichen Apothecken werden Trochiſchen daruon bereit) welche maͤſſiglich purgieren auff folgende weiß: Nimm der be⸗ ſten Turbith ein Quentlein / der blauwen Mertzen Violen ein halb Loth / weiß geſchaben Ingwer ein halb Quentlein / Gallie moſcate ein Quintlein: ſtoß zu Puluer / vnd feuchts an mit Wermuchſafft / oder mit Honig / mach Trochifchen darauß: deſ⸗ ſen gibt man anderthalb Quentlein auff einmal. Es werden auch Pilulein gemacht / die faſt gut ſind zu den Kranckheiten / ſo von vberfluͤſſige Feuchte jhren Vrſprung har ben / die mach alſo: Nimm Turbich/ Saffran jedes ein Quint⸗ lein: der Trochiſchen von weiſſen Dannenſchwamm / Aloes / Engelſuͤß / jdes ein halb Quentlein: Ingwer / Maſtix / jedes ein halb Loth: ſtoß alles zu reinem Puluer / vnnd feuchte es an mit Wermuthſafft zu einem harten Teiglein / daruon mach Pillu⸗ kin auff anderthalb Quentlein. Das IX. Kapitel. Don Mechvaran-. Mechoacan. Mechoacana TI. 4 N S) Yu ge II AUS DR ——— VIER PEN 2 : v UNE, N A TER il = 2 —— EN 8* —— ——— — 7 N G Monardes, daß dieſes Kraut Mechoacam für wenig/ vnnd wie er damals geſchrieben / fuͤr zwantzig Jahren erſtmals 5 ſey erfunden worden in der Provintz Mechoacan / ſo alſo von den Spaniern von den Innwonern Chinucila genannt / vnd in Nidern Indien ligt /) genennt / da⸗ her es auch feinen Namen hat. Es gewint diß Kraut viel aſchen⸗ D. Jacobi Theodori Tabern⸗ montani / F Mechoacan- Mechoacana Il. — GEH £ il g 7 \ li EN) — S ? 5 — SAU I ( Sn WB: ; —* 6 4 % x * — f Ü : % y — —— = TE Te N N — VXVL RR —— N —— RUN) RN ER N ’ En 36 x Arco eh > farb Raͤben / mir welchen es fich ober die Erden außbreitet / oder auch an die nächfte Baͤum vnd Stauden hencket / vnd vielfaltig ua | K vmbwindet: Seine Blätter ſeyn runde/forn fpisig/ond bey dem Stiel breyt / gantz aͤdericht vnd zart: Seine Frucht haͤncket trau⸗ ben weiß beyſammen / ſo groß wie ein truckner Coriander / welche im Septembri zeitig wirdt: Die Wurtzel iſt dick / der Bryonien⸗ wurtzel gleich / daher auch etliche geweſen / fo dieſe Wurtzel für ein Bryoniam gehalten: Aber es iſt ein groſſer Vnterſcheidt / ſinte⸗ mal die friſche Bryonia an Geſchmack ſcharff / aber die Mechoa⸗ can ohn Schaͤrff vnd ſonderlichen Geſchmack iſt. [Die Wurselift vollkommen / dick vnd ſchwerer Subſtantz / die Rinden außwendig aſchenfarb / die jnnerliche Subſtantz ſchoͤn weiß / mit vielen Circkeln vnterſcheiden / iſ vngeſchmackhafft und maͤlecht: hat feinen ſondern Geruch / noch einig Marck in ſich: mit der zeit wirdt fie auch grauwlecht vnd ſchwarztzfaͤrbige aber die allerbefteift/ welche jnnwendig weiß ſat / erlicher maffen ſchwer vnd nicht wurmſtichig iſt Von der andern ſchreibt fuͤrnemlich auch Lobelius, daß die Wurtzel der Bryonienwurtzel mit der Rinde / mit Runtzeln vnd der Groͤſſe faſt gleich ſey allein wenn man dieſe Wurtzel auff⸗ ſchneide / ſo puͤre man viel runder Zirckel darinn / vnd wenn man fie kaͤuwe / ſo ſchmecke fie wie Mee vnd gar nicht ſcharff / aber mie ihren Raͤben ſey fie der Bryonien gleich / vnd mit den Blaͤttern der ſcharffen oder ſtachlichten Winden. | Es meldet Monardes, daß die Wurtzel in Hirſenſamen / oder in einem gewaͤchſten Tuch pflege zu verwaret werden / wie die Rhabarbara, | jedoch bleibt ſie kaum drey Jahr lang gut.] Sy] genennt/ weil es die wäfferige Feuchtigkeit purgiert / wie der Drienralifche Rhabarber die Gülbe. Von et⸗ lich Teutſchen weiß Rhabarbe. Engliſch Bryonie of Pern, ] ⸗ Von den Namen. Echoacan wirdt durch auß Mechoaca oder Mechoa- cana genennt. | Aber von etlichen Indianiſchen Rha Von N N Das Ander Buch / von Kreukern 629 Sonder Natur / Krafft / vnd Epgenfihaffe F der Mechoacan. — | Das X. Kapitel, Jeſe Wurtzel iſt higig ſchier biß in den andern vnnd an biß in den dritten rad fer die Krafft zu pur en Die gieren erftlich die sähe / waſſerige Feuchtigkeiten / dar⸗ Bockenwurß nach die Guͤlbe vnnd endlich die verbraͤnte melancho⸗ China. liſche Feuchte / auß allen Gliedern / auch den Gleychen: purgiert vnd ſtaͤrcket zu gleich Sie ſoll aber in keiner hihigen Krauckheit | | | j oder Enkündungen gebraucht werden. , - Innerlicher Gebrauch. ] | nn m 4 j —OIDD 00 M Sſchreibt Monardes, daß dieſe Wurtzel keinen ſonder⸗ — Ass: | N y 9 lichen Geſchmack habe / derowegen man ſie auch den jun ATS; N) Er > | H gen Kindern / den alten Leuten / vnd denen foandereme- En (RE Te J dicamenta ſcheuwen / wol einbringen konne. — RZ / N Es wirdedie Wurtzel fürnemlich zum purgieren gebraucht G \ AN NIS 3 Hl dann hie ein Krafft har die phlegmarta oder den Schleim vnnd E ,. ar) N . DaB Gewaͤſſer auß dem Leib zufuͤhren / auß dem Magen / Leber / 8 J Dil’ Daͤrmen / ſonderlich auß dem Haupr/der Bruft vnd Gley⸗ AN 'M chen/ wie auch zum theil die Gallen. ST | — Es ſaget auch bemelter Author, daß man die Wurtzel wol hANS 9 ETILR@ Ra I | Brauchen koͤnne wider die Gelbſucht / wider dag alte unnd lang» MS I 19 Mk 59) 4 wirige Haupytwehe / wider die Kroͤpffe vnnd die Fallendfircht/fie N Ale A 'M file auch die alte Flüß / ſey nuͤtzlich vnd gut wider die Schmer- "u | gen der Öleychen / der Neren vnnd der Därmen: Bekommen u auch wol den Schmergender Mutter / den keichenden vnnd fo 4 ſehr huſten / wie auch denen fo das Fieber haben / fovon mancher⸗ J ley Feuchtigkeiten entſtehen / vñ auß Vermiſchung deß phlegma⸗ tiſchen vnnd Gilbiſchen Gebluͤts entſpringen ]onnd mit den c Frantzoſen behafftet ſeyn. | J Man pfleget die Wurtzel zu Puluer zuſtoſſen und das Pul⸗ uer mit Wein / mit einer Huͤnerbruͤe / mit Fenchelwaſſer / oder | | aber mit dem purgierenden Roſenſyrup einzugeben : Alfo daß J ußbrehet / M man einem Kindt nur ein halb Quintlein gebejeinem Juͤngling 4 —1 ein Quintlein aber einem erwachſenem Man oder Frauwen — * —— Manfan eng vnd Pillen auß * J ræpariren, ſonderlich fo man fie friſch habe * te ———— ge ) fie friſch haben 7 8 in * — — — — De Opa [Dder alſo: Nim̃ ein Quintlein / anderthalbs oder zwey nach AA S — einer a 3 Dir uthorum.Gar= —5 dem die perſon jung oder alt / ſtarck oder bloͤd iſt / toß zu Pulie ELF > 0110 ſchreibt lib.r. ——— bed fin doch weder gu klein noch zu grob/gibs ein wo fein Fieber vor- 5 dahdiefes Gewaͤchs vonden Eynwohnern Lam- Banden indrey Vntzen weiſſen Wein oder aberin We gweiß⸗ pata genennt werde / wachſe drey oder vier Span⸗ ade Mechn waſſer / oder in einer Brů ſo der Kranckheit am bequemfteniftjin / enbochmiefehmalen Raͤben / vnd wenig Blättern: Die Wur⸗ 5— welchem es vber Nacht ſol gebeygt werden darnach am Morgen tzel ſey einer Handt lang / ſo bißweilen dick iſt / bißweilen auch rer Sun) früh die Brü ſampt dem Puluer eingeben. ſchmal. Nicolaus Monardes ſchreibt / daß es gar ein dicke kno⸗ Subftang hi i Es koͤnte ein Infulion auch bereytet werden /fo man das grob Dichte oder Enofpichte Wurtzel ſey außwendig rot / inwendig aber wachhaffim zerſtoſſen Puluer in Wein oder bequemen Waſſern die gange weiß bißweilen auch rotlecht. Marein it: Nacht ober einbeytzet / vnd deß Morgens die bloffesBrü eingeben, Die befte ſey foda ſchwer / hart / feyſt vnd Feines Geſchmacks zfuti a welches nutzuch ſt zu Eröffnung die Verſtopffung der Schere ſeh / uicht Wurmſtichiz. RL lie mal oder deß Miltzes. In ſolchem fall aber / ſol man das Gewicht deß Sie folk ex — Puluers biß auff vier Quineleinfohwer nemen / vnnd aiſo dee Worden / daher ſie auch hhren Damen vberkommen / wachſe am elius, dpi Bruͤe biß auff drey oder vier Vntzen eingeben. Vfer deß Meers. | Runtzen 1 Es mag nicht dulden / daß man ein Syrup oder ſonſt etwas Von den Namen. Wurselauf anders / oder den Zimmet darvnter miſche / dann eswilfonffgar / RN ad men nicht operieren. Ockenwurtz wirdt von wegen dep Ohrts oder der Pro⸗ 5 anf abe Marcipan wecklin für die Kinder innen bereytet werden ——— SR AAEHER vnnd von den Eyn⸗ N den = — — Kos Mandeln / vnnd gutem — it Lampata. [Niderlaͤndiſch Wortel j Zucker: | i * * Es koͤnten auch kleine Pilulin / vngefaͤr ſo groß als Coriander F | — ar * | förnlein darauß gemacht werden’ damit fie defto cher im Magen De * en FE Bi iai | —4 gut] E zergehn / nicht folang darinnen bleiben ligen / vnd alſo den Leib er/· * hitzigen. Oder aber viel groͤſſer Pillulin foman auß den Gley⸗ Onardes ſchreibet / die Wurtzel ſey ein wenig warm vnd chen ziehen vnd purgieren will. vnd trucken im andern Grad. Treibt den Schweiß mit u Es wirdt auchdiefe Wurtzel mit groſſem * gebraucht in Gewalt. | u der Waſſerſucht / wie ſolchs von den neuwen Medicisift obfer- 4 var Mechos uiert worden / vnd auch Lobelius bezeugt, daß er offtmals erfah⸗ NN Gebrauch. ſuſchenkn ren / wenn er anderthalb oder zwey Quintlein deß Puluers mit S hat dieſe Wurtzel in kurtzer Zeit ein groß Lob bekom⸗ —9— a jugue/ Wein gegeben / daß es das gelbe Waſſer der Waſſerſuͤchtigen Re wider viel ond mancherley Schwachheiten: Sons 7 be. Dont! vnd auch die phlegmara ohn einige Beſchwerung auß dem Leib Nerlich aber wider die Frantzoſen vnd derſelben Beulen: *8 gezogen habe. deßgleichen auch wider die alte Geſchwaͤr / und harte Geſchwuͤlſt: Ggg fü Wirdt —A 630 D.Jacobi Theodori Tabernemontani/ A Wirdt nuͤtzlich gebraucht wider die Schmergender Glieder vnd F 7 XI. Gleychen / wider dag Podagra vond Huͤfftwehe: Lindert die alte Das Capitel. langwirige Hauptwehe / vnd Schmertzen deß Magens. Stillet Von Hermodatteln. allerley Flůͤß macht ein gute ſchoͤne Farb / benimbt die Geblſucht / 2 Hermodarteln. vnd wirdt fonderlich gelobt wider die Gebreften der Leber. — Ess wirdt auch dieſe Wurtzel nuͤtzlich gebraucht wider den hal⸗ ben Schlag / vnd alle andere Schwachheiten der Neruen: Iſt gut zu allen falten Gebrechen / ſtaͤrcke den Magen vnd vertreibt die Winde darinn. Iſt auch gut zu den langwirigen vnnd taͤgli⸗ chen Fiebern / wie auch zu vielen andern Schwachheiten mehr / fo von Kaͤlte jhren Vrſprung haben. Von der præparation dieſer Wurtzel. Icolaus Monardes meldet / man ſolle nemen ein Vntz der & Wurtzel / dieſelbige Elein zerſchneiden / in einen neuwen Ha⸗ p fen thun / vnd fuͤnffthalb Pfunde Waſſers daruͤber ſchuͤtten / vnd G alſo vier vnnd zwantzig Stundt in dem Waſſer beytzen laffen: Darnach ſoll man den Hafen gar wol mit einem Deckel ver⸗ wahren vnd verkleiben / bey einem gelinden Kohlfeuwr biß an die helffte ein ſieden laſſen / darnach laſſen kalt werden vnnd durch⸗ ſeigen / vnd dieſelbige Bruͤe zum Gebrauch behalten. Garciasab Horto ſchreibet / man ſolle ein Vntz dieſer Wur⸗ tzel in neun Pfundt Waſſers kochen zu den groſſen vnd langwi⸗ rigen Schmertzen / biß die helffte verſotten ſey: Vnd meldet dar⸗ bey daß der Schaum im ſieden zuſamen geſamlet / gar nuͤtzlich ger braucht werde zu den Geſchwaͤren vnd Geſchwuͤlſten / euſſerlich auffgelegt: Deßgleichen auch ſey der Dampffrfo herauß ſchlegt im ſieden / gar gut wider die Schmertzen / auch reinige man die Geſchwaͤr mit der Brüe. Es meldet auch Garcias, wenn man der Wurtzel mehr zu c dem bemelten Waffer nemen würde, fo bringe esden Krancken H von wegen der groffen Dig in groffe Beſchwerungen / wie er fol- ches felbft erfahren habe. Wenn man auch den Tranck ſieden wilfollman jederzeit an. dere Artzney darzu thun / ſo dem krancken Gliedt bequemlich ſeyn / als zu dem Schmertzen deß Haupts vnnd der Neruen ſoll man Roſen / oder den Rorem marinum mit der Wurtzel ſieden: Zu der Verſtopffung der Leber die Eppichwurtzel / vnnd ſo His fuͤr⸗ handen were / ſoll man nemen die Wegwarten:Zu den Geſchwaͤ⸗ ren der Nieren oder Blaſen / ſol man Suͤßholtzſafft darzu nem⸗ men. „ Wennmannundiefen Tranck oder decodtum gebrauchen re —** Filet der. Kranck zuvor wol purgiert vnd vonaller Bnreinige ip / wie et Dierumde ſey — nemlich weiß / ſo die beſte der Gallen / deß Schleims vnd deß — gereinigt feyn: f / wie ein Hertz formiert /rot vnd ſchwartz arnach ſoll man jm einen guten ſtarcken Trunck deß decocti D im Beth eingeben / wol zudecken / vnd ein Stundt oder zwo nach J Von den Namen. 4 Gelegenheit ſchwitzen laffen: Ran aber der Krancke im Beth nit H Aal wirdt Lateiniſch Hermodactylus genennt. ſchwißzen / ſoll man jm einen Schwitzkaſten zu richten laſſen / vnd S ſchreibet D. Adamus Lonicerus N von dem Hermodadtylo oflicinarum, dag eg Ken ein Wurzel feyeines Krauts / fo inn Bergen EDDD wvwachſe / vñ ſey zweyerley / ein lange / die ander runde: — — —— hinein ſetzen. | # | Vnd da der Krancke vermöglich were ſoll er deß Tags zwey Von der — —— mal den Tranck einnemen. Wenn man nun dieſen Tranck ein Tag acht oder neun ge⸗ Tr: nelius ſchreibet / daß der Hermodactyll warm vnd trucken braucht / kan man widerumb eine gelinde und ſanffte Purgation ſey im Anfang deß andern Grads. Hat ein purgierende gebrauchen / vnd nach derſelbigen widerum die Schweiß anfan- Krafft bey ſich. gen: Vnd alſo fort an purgieren vnd ſchwitzen / biß der Krancke ſeine Geſundtheit He. — | Innerlicher Gebrauch, Doch follman fich auch in vietusratione wol fürfehen/ vnd e Je Hermodactyllwurtzeln haben ein Natur vnnd gar tenuiter leben / fich mit geringer weniger und woldauwiger Krafft den groben zähen Schleim auch auß den euf- Speiß begnügen laffen / als da feyn junge Huͤner / Hanen / Ro⸗ ſerſten Gleychen vnd Gliedern herauß zuziehen / vnnd finlein Mandeln vnd was dergleichen auch fehr gebraten Eſſen / durch den Stulgang außzutreiben / aber gar ſchwach * huͤten fir viel Suppen / Schweinenfleiſch vnnd für den K FR —— daß man jederzeit mit ſtaͤrckeren Artzneyen eibern. chaͤrffen muß. * Er ſoll ſich auch deß Weins meiden und an ſtatt deſſelbigen Sie ſchwecht den Magen / vnd mach el Flatus, derowegen dieſes Waſſer gebrauchen / als daß er neme die Wurtzei deß vo⸗ſie mit Kuͤmmel / Ingwer Myrohalanen oder Spicanardi muß rigen decocti nemlich dieſelbige Vntz / ſchuͤtte widerumb vier corrigirt werden. — Pfundt Waſſers daruͤber / ſiede es die Heifft ein / von welchem Man fan dieſe Wurtzeln nimmer allein gebrauchen / dero⸗ Waffer der Krancke trincken ſoll. wegen ſie zu Pilulen gemacht vnnd mit andern purgierenden Es iſt aber dieſe Wurtzel ſicherer zu gebrauchen in alten vnnd ¶ Artzneyen vermiſchet werden / wie davon bey Melue vnnd Nie langroiri en Schwachheiten / dann in neuwen vnnd anfangen colao zu leſen / vnd pilulæ arthriticæ oder de hermodactylis den Morbis. genennt werden. | Don ’ Das Ander Buch / von Kraͤutern. 651 C [Bon den Pilufen de Hermo- Don den Pilulin Arteticis. z dactylis. — Je Pilulin Artericg,das iſt für dag Geſuͤcht vnd Po⸗ dagram / ſollen auff folgende weiß bereytet werde Nim̃ | hr Ereyt ſie alſo Nimm Hermodattelwurtzen / Aloe / er Hermodattelwurtz / Turbith / weiß; Dannenſchwamm / 4 gelben Mirobalan Rinden / Turbithwurtzel / Trochiſcen jedes ein doth / ſcharpffer Zimmetroͤr / frembden Spi⸗ von Coloquinth / Gummt Bdellij vnd Serapint/ jedes canardi / Naͤgelin / Balſam ruͤthlin / Ingber / Maſtirx / rote gedoͤrte anderthalb Loth: Bibergeil / Gummi Sarcocolle / Roſen / Fenchel vnd Anißſamen / Steinbrechſamen / Maͤußdorn Euphorbij / Opopanacis / wilden Kautten vmnd Epfich famen/ Spargentoͤrner / Meerhitß / Salgemmerjedes ein halb Samen / jedes drey Quintlein / Saffran ein Quinklein: Quintlein · Aloes fünff Sorhftoffediefe Stück alle zu Puluer: die Gummi laͤutere / vnnd zerlaß in Wein / dann zertreib fie feuchts an mit Fenchelſafft vnnd mach ein harten Teyg darauß mit einem warmen eiſern Stoͤſſer / das vberige ſtoß reinzu zu Pilulin / vnd gebrauchs wie die vorigen. ] Pulner :die Stück alle vermiſche vnnd feuchte mit dem Safft Diefepilulz werden von den Medicis fehr gebrauchet wider von Koͤhlkraut / darauf made einen Klosen / vnnd wann die Laͤme der Glieder : Aber man ſol wiſſen daß bemelte pilulz vonnöten/ fo nimm ein Quintlein darvon vnd mach Pilulin offemals mehr Schadengdann Nutzens mit fich bringen / vnnd B darauß. D derowegen mir fonderlicher Beſcheidenheit iu gebrauchen. Ende deß andern Theile diefes Kraͤuterbuchs. icerus Ohr Berg rund: 7 et. * == — — m —— > a — — — De — — — — — — — — — — — — —r —— — — — — — — — — — — —— — — —* ldeß D.IACOBITHEODORI TABERNEMONTANI. Das I. Capitel. , Br Don Neäglein. Murternäglein. Anthophjylli. fein drey Befchlecht von dem Authore fürs geſtelt / welche jhren Vnterſcheidt zum Theil — an Blaͤttern / zum Theil auch an der Frucht 8 ſelbſt haben. — Der weitberuͤhmbte Petrus Andreas Matthiolus ſchreibet / daß die Naͤglein ein Frucht ſey eines Baums in India / welcher ſich mit ſeinem Stamm vnnd dem Holtz dem Buchsbaum vergleiche / mit den Blaͤttern aber dem Zunmmetbaum / allein daß ſie ein wenig run⸗ a MNaͤglein Caryophylli veri Cluſij. IN IN: N x F > N W N IT Un \ AUT x —B8 Ar 11 X 8 N IM N IN Swerden uns allhierder edlen Naͤg⸗ 1 der und kuͤrtzer ſeyen / vnd vermeldt darbey daß man ſie im Som⸗ mer abſchwinge / wenn fie zeittig worden : Mit welcher Beſchrei⸗ bung das erſte und letzte Geſchlecht ſcheinen vbereinkom̃en / auß⸗ genommen daß die Frucht am erſten Geſchlecht groͤſſer iſt / vnnd wirdt genennt Mutternaͤglein / oder Mißnaͤglein / das iſt / grobe yngeratene Naͤglein / fo man Lateiniſch Anthophyllos nennee: Im letzten aber ſindt ſie kleiner vnd geringer / eines lieblichen Ge⸗ ruchs vnd Geſchmacks Garcias ab Horto beſchreibet die Naͤglein lib. 1.de atom. Hiſtoxia c.zı. etwas weitlaͤufftiger / fuͤrnemlich aber das ander Hhh Geſchlecht / Geſchlecht / vnnd ſagt dagdie Naͤglein ein Frucht feyen eines Baums welcher fich mit feiner Geſtalt vnnd feiner gröffedem Sorbeerbaum vergleiche/feine Blätter feyen auch den Lorbeerblaͤt⸗ tern gleich / aufgenommen daß fie etwas fehmäler findt : Der Baum fen mir viel Aeſten befeger / vnd blühegar voll /die Blum fen erftlich weiß / darnach werde ſie gruͤn endtlichrottlecht / vnnd wenn fie hart worden / werde fie zur Frucht / welche man Naͤglein nennet / dieweil ſie ſich mit jren ſpitzigen Koͤpfllein den eiſern Naͤ⸗ gelein vergleichen / wenn man dieſelbige darnach ſamlet vnd auß⸗ doͤrret / ſobekommen ſie / wie Chriſtophorus à Coſta vermeldet / ein ſchwartzlechte Farb. Man ſagt / daß die gruͤne Blum ſo eines friſchen on lieblichen D Geruchs ſey / daß ſie auch alle andere Blumen vbertreffe. Es meldet auch Garcias, daß die — ie Frucht von den Baͤumen abſchwingen / trucknenfie ein Tag zween oder drey / darnach verwahren ſie dieſelbige vnd ſchickens in andere Laͤnder. Welche Naͤgelein am Baum hangen bleiben / die ſollen viel groͤſſer vnd dicker werden / haben aber keinen Vnterſcheidt von den andern / allein daß ſie elter ſeyn / vnnd derowegen Auicenna weit geirret / welcher dieſe grobe Naͤglein fuͤr das Maͤnnlein ge⸗ halten hat. Es haben auch die Blaͤtter keinen Geruch wie die Blumen / tie dann auch die Aeſtlein ſelbſt nicht / fie feyn dann zuvor etwas duͤrr worden / fo geben fie einen Geruch von ſich / doch gar wenig. wachſe / dieweil die Wurtzel deß Baums den Safft auß dem E Erdtrich gantz vnd gar zu ſich ziehe Dear Baum ſoll von den abgefallenen Naͤglein wachſen / auß welchen erſtlich ein junges Staͤudlein werde / welches darnach jnnerhalb acht Jahren zu einem Baum wird vnd in die hundert Jahr beſtehet man ſamlet die Naͤglein von dem fünffzehenden Septembris an biß in Januarium und Februarium / alſo daß man ſie vom Baum muß mit Gerten abſchwingen Etliche ſeyn der Meinung / daß die Naͤgleinbaum vnnd Mo⸗ ſchatenbaum eins ſey / aber diefelbige fehlen gar weit. Auicenna ſagt / daß man ein Bummi von diefem Baum Etliche fehreiben daß fein Graß vmb diefe Baum herumb D. Jacobi Theodori Tabernæmontami / Kraͤmer Naͤglein. Caryophyllus. F vberkomme / dem Terbethin an Rräfften gleich / aber Garcias ab Horto iſt gar darwider. Dre beſten Naͤglein ſollen ſeyn [fo oben an dem Knoͤpflein breit /) welche ein ölige Feuchtigkeit von ſich geben wenn man fie mit den Naͤgeln der Finger etwas trucket | Don den Namen. Aeglein heiffen Griechiſch Kapusevarer. Sateinifch Ga- tyophyllum, oder Caryophylli. Arabiſch Carunfel, Welſch Carofano. Spanifch Clauo de efpecia. Frantzoͤ⸗ fifch | Cloux de Girophles. ] Böhmifch Hrebyck. | Niders ländifch Groffels Naghels. Englifch Clone tree.) Vnd zum Vnterſcheidt wird das erfte Sefchlecht genennt Mutternaͤglein / oder Naͤgleinmutter / Lateiniſch Anthophylli. Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft der Näglein. HI Naͤglein feyn vr vnd trucken im dritten Grad. Innerlicher Gebrauch. M S werden die Naͤglein in der Speiß vnd in der Artzney gebraucht / dem Leib faſt dienſtlich vnd bequemlich. —&& Garcias ab Horto meldet lib. ı. de Hiſtoria arom. daß die Maluccani die,grüne oder Frifche Naͤglein mir Saltz vnd Eſſig einmachen vnd fich derfelben gebrauchen: Vnd wenn fie noch gar zart ſeyn / ſo nemen fie Zucker vnd condiren fig darmit / welchs gar ein liebliche anmuͤtige Speiß ſeyn ſoll. Fernelius ſchreibet / daß die Naͤglein dem Haupt vnnd dem Hirn ſonderlich gut ſeyen / alſo daß ſie auch mit jrem Geruch die⸗ ſelbige ſtaͤrcken vnd kraͤfftigen: Vber das haben ſie eine Krafft die H Sinn zu ſchaͤrffen vnd das Gedaͤchtnuß zu ſtaͤrcken: Er meldet auch / daß ſie ein Natur haben die Fluͤß deß Haupts zu ſtillen / vnd heylen gar wol alle Schwachheiten deß Hirns / ſo von Kaͤlte jhren Vrſprung haben / als da ſeyn der halbe Schlag / Paralyſis genannt / die verlorne Gedaͤchtnuß / Erſtarren der Glieder / Schlaffſucht / Schwindel vnd dergleichen / darzu man ſie auff mancherley weiß gebrauchen kan:Als daß man ein ſolche Latwer⸗ gen zu richte. Nim̃ die oberſte Schoͤßling deß Roßmarein / Zimmet / Muß⸗ catenbluͤt / Mußcatennůß vnd Naͤglein jedes ein Loth/Bibergeyl vnd Ochſenzagel jedes ij . Loth / neme fie zuſamen vnnd brenne ſie in einem loͤcherichten Hafen / in einem Ofen zu Puluer / welches man darnach waſchen ſoll / endtlich thue man darzu ein wenig Zuckers / vnnd deß Syrups bon Stoechade / ſo viclzueiner] dat⸗ wergen kan gnug ſeyn. Wer einen kalten bloͤden Magen hat / vnd nicht wol dauwen kan / der mache jhm ein ſolch Magenpuluer: Nim Calmes vnnd Galgan jedes ein Loth / Zimmetrinden / Ingwer vnnd Näglein jedes zwey Quintlein / Mußcatenbluͤt/ Parißkoͤrner vnd Pfeffer jedes ein halb Quentlein / ſtoß oder zerſchneide fie klein / thue darge drey oder vier Loth Zucker / vnd eſſe darvon. Wider das Anffblaͤhen deß Magens ſeyn auch die Naͤglein gar gut / darzu man dieſes Puluer gebrauchen kan Nim̃ geſtoſſen Zimmetrinden zwey Quintlein / Naͤglein ein Quintlein / Muß⸗ catenblůt ein Scrupel / Aniß vnd Fenchel jedes ein Vntz Ing⸗ wer vnnd Galgan jedes drey Quint.dieſe Stück ſtoß zu kleinem Puluer / miſche darvnter drey oder vier Vntz Zucker vnndeſſe darvon. Diß Puluer vertreibt die Winde deß Magens / vnnd iſt gut wider das Bauchgrimmen / darzu man auch jederzeit einen ſol⸗ chen Tranck machen fan: Nim̃ ein guten Trunck firnen Wein) mach denfeibigen warm / thue darzu geſtoſſen Ingwer ein Quint⸗ lein / geſtoſſen Naͤglein ein halb Quintlein / vnd trincke das warn ſonderlich deß Morgens / dieſer Tranck erwaͤrmet den Magen / vertreibt die Winde vnd die Darmgicht. Vber das haben ſie auch ein Kraffeden Magen zu ſtaͤrcken / | und werde nuͤtzlich gebraucht wider dag Brechen vnnd Würgen deß Magens / alſo daß man ein Schnitte Brots mit gutem fir nem Wein oder Maluaſier naß mache/ darnach mir geftoffen Naͤglein befprenge vnd eineſſe. | Naͤglein nn U — — — — — — * = > e: — — — uemlih foren, king tauchen Yy deonditenj con fol pe vnnd de n Gern, ine Kaffe N: Ermeh DRS u il ſobon Ki 14 Paralyls der Oli man eu ea Das Dritte Buch von Kreutern. A Niglein vnnd Balganmit Wein gerrunckenTodermisder E Rinden von Rockembrot mit Wein gefen] fern gut wider den ſtinckenden Athem / vnd machen denfelbigen widerumb gut. Es werden auch die Näglein gar nürlich gebraucher wider die Ohn maq ten deß Hertzens vñ deffelbigen®ebrechen fo von Kaͤl⸗ te herlommen. Sie vertreiben auch allerley Schmertzen ſo von Winden vervrſcht werden. ¶Naͤgelein zerſtoſſen vnnd zwey Quintlein ſchwer mit Milch geſſen / mehren den Natuͤrlichen Samen. I In Portugal brennet man auß den friſchen Naͤglein ein koͤſtlich Waſſer / das gar wol raͤucht / vnnd ein kraͤfftige Hertz⸗ ſtaͤrckung iſt. Wilt du gut wolſchmeckent Bier haben / ſo henck ein halb both gute geſtoſſene Naͤglein vnnd gleich viel gedoͤrrte Lorberen / in einem Saͤcklein ins Faß Euſſerlicher Gebrauch. En kalten Magenzu erwaͤrmen / ſoll man nemmen Wermuth vndBalſam jedes ein Loth / Galgan / Wil⸗ dengalgan und Naͤglein jedes zwey Quintlein / ſie alle⸗ ſampt klein zerſtoſſen vnd ein Magenſaͤcklein darauß machen / ſolchs mit Lauandeiwaſſer beſprengen vnd vberlegen. Naͤglein im Mundt gekaͤuwet / wendet die Ohnmacht deß Hertzens / [gekaͤnwet vnter die Naſen geriben / iſt gut wider die Ohnmacht. Sonderlich aber der Eſſig / den man mir Naͤglein vnd Roſen bereytet. Wider die Fig deß Haupts ſoll man ein ſolch Puluer auff das Haupt in die Haar ſtreuwen / nimm Paradißholtz / Agſtein vnd Naͤglein jedes drey Quintlein / rote Roſen Majoran Muß- catenblůt / Roßmarein jedes zwey Quintlein / machs zu einem C Puluer vnd brauch eg wie vermeldet. Odter aber ſtoß die Naͤglein zum ſubtilen Puluer / ſtreuws m Winter auff die Scheitel deß Haupts / fo verzehrt eg die kalte Fluͤſſe / ſonderlich wo man zuvor die Scheitel mit gebrantem ein beftreicht-] Bon den Naͤgleinoͤll / ondfeinem jnner⸗ . lichen Gebrauch. 9 Vß den Naͤglein wirdt auch ein koͤſtliches Oell gemacht G oder diftilliert / an Kraͤfften vnnd Tugenden dem edlen Balſam faft gleich, / Innerhalb und aufferhalb dem Leib gebraucht. ] DIEDE iſt warm vnd trucken im dritten Grad. Es ſtaͤrckt alle natuͤrliche Glieder deß Leibs / reiniget das melancholiſche Gebluͤt / ſaͤrckt das Haupt / das Hirn und das Hertz / it ſonderlich auch gut wider den Schwindel vnnd Bloͤdigkeit deß Geſichts / deß Morgens drey oder vier Troͤpflein mit ein wenig Wein ein⸗ genommen: Auff gleiche weiß dienet cs auch wider die kalte Ge⸗ breſten der Mutter vnd der Daͤrmen / vertreibt die Colicam. Vber daß auch iſt es dem Magen ſonderlich gut / ſtaͤrckt vnnd erwaͤrmet denſelbigen / vnd iſt behuͤlfflich wider alle kalte Gebre⸗ ſten deſſelbigen ſtillet auch das Wuͤrgen vnd Brechen / wie auch das Durchlauffen deß Magens. Iſt fuͤrnemlich gut zu dem hefftigen Magen grimmen /etliche Troͤpflein in Wein oder einer Hennenbruͤe warm eingerruncken. ] Euſſerlicher Gebrauch. S kan auch dieſes Oell enſſerlich gebraucht werden: Man ſagt daß es die friſche Wunden heyle / vnd ſtille das OS usiel Bluten / wie auch das Gliedtwaſſer. Das Oell vnter die Naſen geſtrichen vnnd daran gerochen / E wendet die Ohnmacht / vnd bekompt wol dem ſchwachen Hirn. Don Parißkoͤrner. Rage © diſputiert Garcias ab Horto lib. ı. +2 Hift.aromat.cap.24.Meit!äufftig von diefen Pa⸗ rißkoͤrnern / ob fie auch fönnenfürdas Cardamo- mum der alten/Diofcoridis, Galeni vnnd Plinij 7 gehalten werden / und beweiſet mit etlichen Argu- K 635 Parißkoͤrner Cardamomum. C,Arabum maius. C.Minimum. C.Medium. . v8 Ü N) menten daßder alten Cardamomum weit einander Frucht ge, weſen ſey ı weder dieſe vnſere Parißförner: Alfo difputiere auch Lobeliusin feinen. aduerfarijs fol.4.45. daß entweder der Text von der Beſchreibung dep Cardam omi der alten muß verfaͤlſcht ſeyn / oder aber ſey der altenjhr Cardamomum weit ein anders geweſen von vnſerm Cardamomo. Es werden vns aber der Parißtoͤrner von dem Authore fuͤrnemlich zwey Geſchlecht für- gelegt / eines foer nennet Cardamomum Arabum, das ander aber Cardamomum officinarum. C.Minus. Das erfte Geſchlecht / die Arabifche Parigförner / wirdt von etlichen Melegetta oder Millegerta genennt /von wegen feines vielen Samens /fo in einem haͤutechten Schötlein oder Blaͤß⸗ lein verborgen ift welche Schelffe wie ein Feigen anzuſehen iſt / ‚garzähe vnnd leicht / faſt wie der Deckel an den Indianiſchen Nuͤſſen / mit viel Striemen durch ogen / die Koͤrner ſeyn rott / mit weiſſen Haͤutlein vnterſchieden / eines ſcharffen Geſchmacks / aber lieblichen Geruchßh. Das Cardamomum maius ofſicinarum hat ein langlech⸗ te / dreyeckete hohlkelecht Schelffen / oben mit einem ſtumpffen fpislein ] in welchen bleychrote Körner liegen) den vorigerrfaft gleich ‚außgenomen daß fie langlecht oder eckecht feynv[ liegen in weyen Zeilen / vnd finde auch mit Haͤutlein vmbfangen.) Das kleine Geſchlecht hat auch ein dreyeckete Schelffe/welche kurtz iſt / welches Koͤrner kleiner ſeyn dann der vorigen zweyen / daher es auch Cardamomum minus genennt wirdt / liegen zu beyden Seiten zwiſchen einem mittel Haͤutlein / etwas rundt vnd ein wenig rauch: Diß kleine Geſchlecht wirdt in drey andere abgetheylet / deren das eine Cardamomum minus, dagander medium, das dritte aber Cardamomum minimum genenne wirdt / dem vorigen gleihyaußgenommen daß eingg etwas gröf- ferift / dann dag ander. | Matthiolus meldet / daß alle obermelte Körner fich leichtlich brechen laſſen / ſeyen ſcharff / lieblich / vnnd wolriechendt / ohn alle ij Bitter⸗ 37 Ur ao Denen — — 2 Er * Er —— — an ET — — — a * * * — — — — — = er ni nn an nn - = 2 = ne 2 — — — — — = = An — u un nie 6 “ nr Fe ne DD u en — — — — — a — — BER . wu = = 5% A Bitterteit / doch ſey das groͤſte dem andern mir feiner Schärfe F vberlegen / vnd das kleine dem mitteln. | Garcias ab Horto fchreibet ‚daß man dag Cardamomum ſaͤhe / wie audh andere Legumina, wachfe eines Elenbogen hoch / an welchem die Schörlein hangen/in welchen man wol zwantzig Körner finde/ welche doch nicht nachider Meinung Cordieiner Eychel oder Haſelnuß groß feyen- Sie werden von Alexandria vnd auß den Orientiſchen Sän« dern zu vns bracht / Wachſen in India / ſonderlich von Calecut an biß gen Cananor: item in Mauar vnnd Jaca da ſie es ſaͤhen / wis wir bey ung die Bonen vnd Erbfen. ] Bon den Samen. WArißkoͤrner vnd Cardomoͤmlein / heiſt Sateinifch Carda- momtm. Arabiſch Saccolaa, Millegetta vnnd Saccule. [Das erſte nennen etlich Melegatas, darumb daß ſie dem B Sorgſamen / welche man in Welſchlandt Melegam nen⸗ net / gleich ſehen / werden auch von etlichen Grana paradyli, von wegen feines lieblichen Geruchs geheiffen. Auicenna nennet das gröffer Sacculaa quebir, vnnd dag kleiner Sacculaa Ceguer. Engiuſch/ Hraires, or Graines of Paradide.] Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft der Parißkoͤrner. * —8* ond truckner Natur / doch nicht ſo ſehr als die Kreſſen / Ewie Galenus vermeldet. Innerlicher Gebrauch. Ioſcorides ſchreibt von feinem Cardamomo, daß es das H C D Haupt beſchedige: Dit Waffer getruncken fey eg gut wider die Fallendſucht / den Huſten / wider den Schmergen der Huͤfft / wider die kaͤme / die Bruͤche / verrenckte Glieder und das Bauch⸗ grimmen / treibe auch auß die breyte Bauchwuͤrm: mir Wein ge⸗ truncken ſey es gut wider die Gebrechen der Nieren: Der ange⸗ zuͤndte Rauch darvon ſoll die Frucht in Mutterleib toͤdten. Aber vnſer Cardamomum hat ein Krafft den Magen zu erwaͤrmen / die Dauwung zu fürdern vñ denſelbigen zu ſtaͤrcken / als daß man neme deß Puluers von Parißkoͤrnern ein Loth vnd ſolches vermiſche mit der Conferuen von Wermuth gemacht / vnd brauche ſolches wie ein Latwerglein. Alſo auch dienet wol diß Puluer / nim Zimmetrinde / Ingwer vnnd Calmes jedes ein halb Loth / Parißkoͤrner ein Quntlein / Pfeffer vnnd Mußcatenbluͤt jedes ein halb Quintlein / Cubeben D zwey Scrupel / mache ſolche Stuͤck zu einem Puluer / thue Zucker darzu vnd eſſe darvon: Diß Puluer ſtaͤrckt vnnd erwaͤrmet den Magen fuͤrdert die Dauwung / vertreibet die Winde / vnnd ver⸗ zehrt die boͤſe Feuchtigkeit darinn / man kan auch ein halb Quint lein Aniß darzu nemen. Wider das Wuͤrgen vnd Auffſtoſſen deß Magens ſoll man Cardamomen vnd Naͤglein mit einem Truͤncklein Wein ein⸗ nemen / ſo ſtillet ſich das Wuͤrgen. Mit Aniß gemengt / ge⸗ truncken mir Wein / bringet Luſt zum eſſen . Wer mit dem Schwindel ſtettigs geplaget wirdt / der ſoll ſich der Parißkoͤrner gebrauchen / alſo daß er dieſelbige mit Wein oder einer andern Bruͤhe eintrincke. Es werden auch dieſe Koͤrner gelobt wider die Ohnmacht deß Hertzens / [auch Hertz zittern vnnd kan man deß Puluers ein wenig mir Baſilien oder Meliffenwaffer[ oder einander Bruͤe /] E einnemen. Man Fan auch diefe Körner nüßlich gebrauchen wider die Ge⸗ breften der Mutter / fo fich von Kälte erheben / / wenn man das Puluer mit Beyfußwaſſer einnimpr. [Die Inwohner deß Landts da es wächft/pflegen eg mit den Blättern von dem gewaͤchs Betre genannt zu kaͤuwen / darmit ſie daß Haupt vnnd den Magen von kaltem Schleim reinigen. Cardamoͤmlin geſtoſſen / mit Honig vermiſcht vnnd ange⸗ ſtrichen / vertreibt die blauwe Maͤler / welche vom Schlagen oder Stoſſen kommen . | a Je Cardamoͤmlein oder Parigförner feyn warmer D. Sarobi Theodori Tahernemontan) / | Das III. Gapitel, Von Balſamkornern. Balſamkoͤrner Carpobalſamum officinatum. Onden Balſamkornern ſchreibet Lobc- &;n lius gar kuͤrtzlich / daß ſie gar nicht ſeyn die Frucht ) deß wahren Ballami,on dieweil fie garſtig / veraltee den / ſoll man fie gar nicht an ſtatt deß Carpoballa- mi gebrauchen /fondern wenn manden Carpobalfamum nicht guthaben fan / follman an deffen ſtatt das femen terebinthi gebrauchen: Erliche meinen dieſe Balfamförner ſeyn ein Flucht dep Hyperici petræi. Sie werden gar nicht gebraucht / allein daß fie unter erliche compolitiones bracht werden. - Das IV. Kapitel. Bon Pfeffer. S werden etliche®efchlecht deß Dfeffers erfunden’ wie an den gegenmwertigen Figuren abs zunemen iſt. m >. mat.cap.22. daß der Pfeffer beydie Baum ges pflantzet werde / habe ein fleine geringe Wurtzel / welche dem Co- fto garnicht gleich ſey / wie Diofcorides gewoͤllt habe / gewint zarte vnd zaͤhe Raͤben / ſo dem Singruͤn nicht vngleich ſeyn / mit welchen ſie ſich vmb die Baͤum vmbwinden / vnnd in die Hoͤhe ſteigen / ſeine Blaͤtter ſollen ſich den Citronenblaͤttern verglei⸗ chen / ſpizig vnnd gruͤn am Geſchmack etwas hitzig: Die Frucht oder der Pfeffer wachſe an kleinen Stielen wie ein Traube / allein daß er kleiner ſey / vnd bleibe allezeit grůn / biß ſo lang er düre vnnd vollkoͤmlich zeittig werde / welches faſt mitten im Januario pfle⸗ get zu geſchehen Er meldet auch / daß vnter dem Gewaͤchs / ſo weiſſen Pfeffer bringe / vnd vnter dem andern / an welchem der ſchwartze Pfeffer wachſe / ſo ein geringer Vnterſcheidt ſey / daß man ſie ſchwerlich K von einander vnterſcheyden koͤnne / ¶ biß die Frucht zeittig werden / oder die Landtleuth ſelber anzeigen / welche ſie pflantzen / als wie man die rothe vnd weiſſe Raͤben vnterſcheiden kan. Aber an welchem der lange Pfeffer wachſe / ſey weit ein ander Sewaͤchs dann daß vorig lvnnd in weit entlegenen Landen die Frucht iſt anzuſehen wie ein Wurm / oder wie ein Butzen an den NHaſelſtauden / mit viel kleinen Koͤrnlein beſetzet. — Der Pfeffer har feinen Vnterſcheidt wie jegunde vermeldt iſt / daß der eine rundlecht iſt / der ander aber lang / auß dem runden aber iſt ein Geſchlecht weiß welcher auch fuͤr den beſten gehalten wird vnd ohn Geruch in den Apothecken erfunden were. V * — Garcias ab Horto ſchreibt lib.1.deHift.aro- ee — — 7 * * Das Dritte Buch / von Kreutern. Weiß vnd ſchwartz Pfeffer. F Sanger Pfeffer. album Matthioli. Macropiper. Pipernigrum & — ERDE a Br N DEN EIR — WBX B —— ⏑⏑⏑ —V TAN PTR UN ER SEE ERTEILT ER uuager dee ERTL — —R SIR > — —⏑⏑ — FX — — rag ll CORE ES TEN RE ——— —û i—m — x —⏑⏑ ⏑ ⏑—⏑⏑— | NEISSE EEE ULTRA EEE a EREEERRESS, - u SSCHEENCHETSTRÄNNSS gg Ai >= re — — ze —— —— — * — ⏑ — nn das PT Corte — ELETLEN STAITERNURTT gm f —* F —— — — — er’ rer PT —* SEVERIN — WwR Es 5 — — — u Tr On PLLLCTOTLT TOR —— —X X * En SCENE - —S ET N, — —W ER Schwark Pfeffers Traub. — — — — — we... Bann IL Als re Teaagae «. —— —— ESSEN ECHT t Lob — — — SE RER? — — — FF ss X — — — ee Au ME ——— — rpobalk« Hu wird / vnd welchs gar wenig wachfer/ [derohalben wird er nicht in ebinti fonderheit zu ung gebradht,fondern er wird vnter dem andern ge⸗ AN ——— Pfeffer gefunden / vnd darauß geleſen / ] der ander ſchwartz hencken an langen Stielen wie Trauben / derglei⸗ te li chen auch der Author eine in fonderheit hat abmalen laſſen / auß I — * — — TEEN 7 TRTRIIIID H SUN * N RICH “ar BALL — —— — Hr KLETT LIT PR ⸗ ———S — — — * Garcias ab Horto ſchreibet / daß man den ſchwartzen Pfeffer gar nicht an ſtatt deß weiſſen gebrauchen ſoll / es ſey dan dag man J dem Geſchlecht deß langen Pfeffers / iſt eines laͤnger dann das ander / daher auch einesPiper longum maius, Das ander Piper longum minus genennt wirdt. Chriſtophorus a Coſta ſaget / daß deß Pfeffers zwey Ge⸗ ſchlecht erfunden werden / eines ſo zam Pfeffer ſey / das ander aber werde wildt Pfeffer genennt / welchen man von wegen ſeiner deß weiſſen Pfeffers nicht haben koͤnne: Deßgleichen auch ſoll man nicht den langen Pfeffer an ſtatt deß weiſſen oder ſchwar⸗ tzen gebrauchen. Er meldet auch / daß die Einwohner deß Orts da er wachſet / die friſche vnzeittige Trauben mit Saltz vnnd Eſſig einbeytzen / vnd sum Gebrauch hinhalten. | | 1 Bitterkeit gar nicht gebraucht. ei De ¶Der weiſſe —— waͤchſt inn der Landtſchafft Ma⸗ er — ee kan a — — ifkaro- D lauar / vnd nahe gelegnen Inſeln Jaua / Sunda / Cuda / vnd an · men vnd endlich auch die Darmgicht ſelbſt der fol himn zuſt en um dern am Meer gelegnen Orten. Aberderlange wächftsu Be — [affendißnachfolgende Puluer; Nm Calmus/ Ensian vnnd mÜ- gala / ſoz 00. Meil von Malauarlige. Suͤßhoitz jedes zwey Vntz / Galgan / Zittwen / Parißkoͤrner vnd gem Bi | Von den Namen. Tormentillwurt jedes ein halb Bas langen Pfeffer / Ingwer pm mi | Feffer heiſt Griechiſch ↄcx ep. Arabifch Fulfeloder File. — ynd Muſcatennůß jedes zwey Quint. Zimmetrinde vnd Näg- | Sateinifch Piper vnd zum Vnterſcheidt / Pper nigrum, fein jedeg drey Quintlein / Aniß / Senchel / Kümmel onnd perl i album ; longum vnnd Macropiper. Welſch Pepe. bereyten Coriander jedegein Loth / ſchneide vnd ſtoß zu Puluer zu Frantzoͤſiſch Poyure.Spanifch bimienta. BöhmifchPepr- was ſich gebůrt / vnnd mach es zu einem Puluer / darvnter man sale ¶Niderlaͤndiſch / Peper. Englifch Pepper. | jederzeit Coriander vnd Fenchel confe&t.permifchen fan. pt | Don der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft [ Bfefferförner geſtoſſen / vnnd gebraten Knoblauch zu⸗ deß Pfeffers. | ſammen gemifcher vnd eyngenommen / ſtillet das Grimmen im on Er Pfeffer iſt warm vnnd trucken im vierden Gradt. Seib.] Che N Ä Tim dritten Grad wiewol das gemein Volck in India Auch mache man ein Treſeney / ſo Species fortes genennt It vnd Staliahelt/esfühleder Pfeffer] Erdurchrrine wirdt / ſo man brauche wenn man etwas ſcharff vnnd ſtarck At | get / eröfftner / zertheilet / macht dünn vnnd zeucht auß. wirken weil / darzu man zu nemen pflegee ſchwartzen Pfeffer h, mi Ä E Ser befteift ſo friſch / ſchwer / derb / weiß end ſcharff iſt nicht zu K vier doth / Ingwer zwey doth / deß beſten Saffrans ein Quint- fehr runtzlecht / verlegen oder Wurmftichig. [ Der weiſſe iſt ¶ lein / Naglein vnd Galgant jedes zwey Quintlein / ſtoß ſie zu ſub⸗ I fehärpffer als der fehtwarge vnd lang / vnd beſſer fürden Deagen. sielem Puluer ond gebrauch es. ; I Der langeift nicht fo wehrhafft/ von wegen feiner oberflüffigen Es hat auchder Pfefferein Kraffe niche allein den Magen i MM Feuchtigkeit.) zu erwaͤrmen / ſondern er verzehret auch den Falten Schleim fo ni Innerlicher Gebrauch. ſich im Magenverhaltee h nn Er Pfeffer hat feinen Nutzen vnd gebrauch fo wolin er das grobe Puluer nicht vertragen kan / der neme Ing⸗ i \ der Küchervals in der Apochecken / j doch man brauche mer vnnd ein wenig Pfefferin einem warmen Trunck Wem / — Ahn wie man woͤlle / ſo iſt er iin medicamentum vnd vnd gebrauch daſſelbige. —— feinalimentum. Welche Perfonensinen kalten Magen vnnd hitzige Schergu = 1 Be N m Hhh ijj gleich Ir — 638 A gleich Haben / die ſollen Pfeffer mir Lattich eſſen dann man ſaget F daß der Pfeffer nicht weiter dann in Magen kom / vnd alda ſihen bleibe: Wiewol auch Matthiolus ſchreibet / daß der Pfeffer den Schleim in der Bruſt zertheyle / vertreibe den Huſten vnd fuͤrde⸗ re die Frucht auß Mutterleib. Man ſoll aber den Pfeffer nicht in Wein oder Waſſer ſieden / ſintemal im ſieden all ſeyn Krafft verſchwindet / wie Fernelius bezeuget. | Weclche ein blödes Geſicht haben/die follen ſich deß Pfeffers gebrauchen / alſo daß ſie die gantze Körner mit Aniß / Fenchel vnd grob zerſtoſſen Naͤgelein vermengen / vnd mit einander ein eſſen / das vertreibet die Duͤnſt da Winde / dardurch das Geſicht verdunckelt wirdt / oder allein gebraucht zertheilet vnd vntertru⸗ cket alles / was das Geſicht verfinſtert.) Es werden viel Leut erfunden / ſo wider das Kalte oder Frie⸗ ke) langen Pfeffer Calmus / Zittwan / Ingwer und Entzian / legen die Stuͤck in gebranten Wein vnd thun im Anfang deß Froſts einen Trunck darvon / welches aber gar gefaͤhrlich iſt / ſonderlich ſo die Fieber von Ballen herkommen. JAndere trincken Pfeffer mie Wein wider das ſchuͤtten der Fieber ſo nachlaſſen. Andere brauchen wider das langwirige Fieber nachvolgendes Nemmen Pfeffer / Ingwer / Zittwan / Zimmet jedes ein wenig / ſchneiden es zu kleinen Stuͤcklin / trinckens in gutem warmen Weineſſig ein Stund vor deß Fiebers ankunfft / vnud legen ſich in ein warm Beth / ſo laſſet das Frieren nach-] | Eufferlicher Gebrauch JErSww@ der Pfeffer auch fehr gebraucht wider die Fluͤß foinden Halß vñ in die Zaͤn fallenvdiefelbige darmit auß den Haupt zuziehen / als daß man nem Honigwaffer ein Pfundt / Senffſamen in Eſſig serftoffen ein Loth / geſtoſ⸗ fen langen Pfeffer ein Quintlein / thue ſolches vntereinander vnd gebrauchs wie ein Gurgelwaſſer. - [Pfeffer mit Staphiskoͤrnern im Munde gekaͤuwet zeucht den wäflerigen Schleim auß dem Kopff. Pfefferift den Zären vnd dem Zanfleifch nüglich / dann er verzehrt alle böfe Feuchtung darinnen / vnd bewaret für der faͤule: bejfere den vbelriechenden Athem. Wider die Schmersen der Zaͤn fo von kalten Flüffenher- kommen:Nim̃ Maſtix j. Vntz / Pfeffer und Bertram jedesarı- derthalb Quintlein / Honig ſo viel gnug iſt / kleine Kuͤchlein zu machen / welche man Paſtillos nennet / wenn man dieſelbige im Mundt wider die Zaͤhn leget / ziehen fie die Fluͤß herauß: Andere nemen Pfeffer vnnd kleine Roſin / kaͤuwen daſelbſt ein zeitlang D an welches auch viel Gewaͤſſer außzeucht. "Welchen der Zapff fuͤrfellt / die ſchlingen geſtoſſen Ingwer vnd Pfeffer / fo ziehen fie das Waſſer herauß / als dann wirdt der auffgelauffene Zapff kleiner / vnd gehet widerumb zurück. [Die Halßgeſchwaͤr werden nuͤtzlich mir Pfeffer unter Ho⸗ nig vermifcher vnnd angeftrichen; vertreibt auch die Maſen deß Angeſichts. Pfeffer mit Pech vermiſcht / vnd Pflaſtersweiſe vbergelegt / verzehrt die Kroͤpffe / vnd alle harten Knollen.) Von Pfefferlatwergen. 8 On den Geſchlechten deß Pfeffers wirdt auch in den Apothecken ein Latwerge zu gerichtet fo man Eledtua- rium diatrion pipereon nennet. [Das Diatrion pi- pereon expoſitum wirdt alſo bereytet. Nim̃ der dreyen x Pfeffer / jedes fuͤnff Quintlein / weiß geſchaben Ingwer / def edlen Thimian / Enißſamen / jedes ein halb Loth / frembden Spi⸗ k canardi / Ammiſamen / Amomi / oder Cubeblin / Zimmet jedes ein Quintlein:Calſiæ ligneæ Rinden / Eppichſamen / Seſeliſamen / Haſelwurtz / Alantwurtzel / die recht getrocknet ſey / jedes ein halb Quintlein / ſtoß zu reinem Puluer / vermiſch mit Honig oder — vnd bereit Latwerglein / Taͤffelein / Zeltlein / oder Trefeney darauf: | In etlichen Orten brauchen fie viel lieber das Pfeffer Puluer / fovon Galeno beſchrieben vnnd Diatrion pipereon fimplex ie) f ren deß Fiebers langen Pfeffer gebrauchen valfo daß fie nemen G D.Jacobi Theodor Taberneinontanv genannt. Inemlich auff folche weiß. Nim̃ weilfenfchtwargen und langen Pfeffer jedes fünfftig Quintlein / Quendel / Aniß vnnd Ingwer jedes ein Vntz / [fkoffe alles zu Puluer und heb es auff / oder wilt du ein weich Latwerglin haben / ſo thu darzu] Honig ſo viel zu einer Latwergen gnug ſey: Dieſe Latwerge iſt behuͤlfflich denjenigen fo einen falten Magen haben ſehr ſchlucken / den Le⸗ berſuͤchtigen / vnnd den Wafferfüchtigen / ſo von Winden her⸗ kompt / vertreibet das Quartanfieber vnd das Bauchgrimmen / dienet auch ſonſt zu allen andern Gebrechen ſo von Kalte vervr⸗ ſachet werden / | dann eg kraͤfftig und wol erwaͤrmet. Man pfleger auch für die Leckermaͤuler Pfefferkuchen su mas. chen / ſo dem kalten Magen faſt dienſtlich feyn- Von Pfefferoll. On dem Pfeffer wirdt auch ſampt andern ſpeciebus mehr ein Dell bereytet / fo man Oleum de piperibus nennet / welches gar gebraͤuchlich in der Artzney iſt / vñ zu allen falten Gebreſten der Neruen dienſtlich / als da ſeyn der Schlag / der Krampff / das Erkruͤmmen deß Mundts / Zit⸗ tern vnd Erſtarren der Haͤnden / Huͤfftwehe vnd andere derglei⸗ chen mehr. Deßgleichen iſt es gut dem kalten Magen / Daͤrmen / Nieren und Blaſen / dann es erwärmen / zertheilet den Schleim / oͤffnet die Verſtopffung / zrmahlet den Nieren vnd Blaſenſtein / vnd vertreibt die Colicam. Es wirdt auch auß dem Pfeffer noch einander Dell chymi- ca arte preparitt,foman Oleum piperinum deſtillarum nen⸗ net / welches gar ſubtiel / ſcharff vnnd hitzig iſt / wirdt præpariert wie das Naͤglein / Muſcaten / oder Anißoͤll. Man kan auß einem Pfunde Pfeffers kaum zwey Scrupel deß Oells bringen- Dieſes Oell iſt auch gut zu allen obermelten Gebreſten / dar⸗ von kuͤrtzlich zuvor bey dem erſten Oell iſt Meldung geſchehen / aber es iſt viel ſtaͤrcker on kraͤfftiger / alſo daß man ſeyn kaum drey oder vier Troͤpfflein mit einem andern liquore, oder conſeruen eingeben kan. Mohren Pfeffer. Piper Æthiopicum. —— N — —8— 7 z —De —ãS— N RSS SI. SI = NG N W N N BX —X NED NUN —UBR UT F = — W RR e IT — — & EIN —F ar — 8 Jeſer Mohren Pfeffer wird kuͤrtzlich von Matthiolo beſchrieben / daß er in langen Schotten * wachſe wie die Faſeln oder Erbſen / die Koͤrner ſeyen kleiner dan der gemeine Pfeffer / er ſoll mit andern Gewuͤrtzen — — — — Ipecih, Pipenby, ulm Sms Das Dritte Buch von Kreutern. Gewuͤrtzen auß Egypten / vnd der Statt Alexandria bracht wverden. Wirdt derowegen auch Aegyptiſcher Pfeffer genennt. Sareinifch Piper Aethiopicum. Boͤhmiſch Acgiptsk,y Pepr. von etlichen Carpelium. | Die ſchwartze Mohren follen diefen Pfeffer gebrauchen wi⸗ der das Zaͤhnwehe / alſo dag fieipnim Munde kanwen vnd auff den boͤſen Zahn halten. Das V. Capitel. = Don Muſcatenbaum. Muſcatenbaum. Nux muſchata. N IR Va ZEH PN N, | r = nk VE / | Ü * = MN \ = s 8 —— 8 ——— 20. beſchreibet die Hiſtoriam der Mufcaten- nuſſen / vnd ſagt / daß ſie an einem Baum wach⸗ N & D ſen / welcher fich einem Byrnbaum vergleiche, ET auch mit feinen Blättern aufgenommen daß fie fürger ond runder feyen / oder vergleiche ſich viel mehr einem Pfirfingbaumvallein daß er ſchmaͤler Blaͤtter habe. [ Daherdiefer Baum vielmehr einem Byrnbaum / aber die Frucht den Pferfich vergleichen: häncken fie fehr voller Bfüer: welche auch nad) und nach daran / als erlich melden / beſtehen blei⸗ ben / außgebreytet gleich einer offnen Roſen. Mitten in denſelbi⸗ gen kreucht erſtlichen ein grünes Nuͤßlein herfür welches in kur⸗ tzer zeit ſich anhebet zu färben / vnd geſtuͤcket zu werden mit gelb / blauw / purpurfarben vnd feuwrrothen Sprecklein onderloffen. ] Matthiolus ſchreibt / daß die Frücht oder die Muſcatennuß E mie dreyerley Rinden bedecfe feyen: | wiemanan denen’ welche mit Zucker eingemacht zu vns bracht werden / angenfcheinlich fpüren kan: Die eufferfte Rinde ſey geſtalt / wie die grüne Schar len an den Welſchen Nüſſen: Garcias ſchreibet / wenn dieſelbige zeitig worden / ſo thue ſie ſich von einander als dann ſehe man ein dünnere vnnd zartere Rinde / wie ein Netz formirt / fo vmb die Frucht herumb liege / vnd dieſelbige / nemlich die Muſcatennuͤß / F 639 wie in den Welfchen Nuͤſſen aufgenommen daß ſie ſchwartz⸗ lecht iſt vnd fo man die Schale auiffbricht / ſo finder man darun⸗ ter die feyſte / runde edle / wolriechende Muſcatennuͤß / aber dieſer dritten Schalen gedencket Garcias gar nicht. | Wenn die Frücht zeitig worden/ond die euſſerſte grobe Schar len von einander gethan ſeyn/ fo ſcheinet die Muſcatenbluͤet gar ſchoͤn rot wen darnach die Frucht dire worden ) thut füch die Bluͤet auch auff / vnd bekompt ein goltgelbe Farb. Garcias meldet / daß dieſe Frucht ſampt jhrer Blum den al⸗ sen Griechen ganz onbefandt geweſen fey: Bud ſagt / daß diefer Baum in der Inſel Banda wachfe:| Auchinden Infulen laug genennt: ] Er wachſe auch bey den Naiuccanern / aber ohn Frucht. Es werden aber der Muſcatennuͤß zweyerley erfunden / die ei⸗ ne iſt gar langlecht / wirdt von etlichen dag Maͤnnlein genennt / G die ander aber runder welche man für kraͤfftiger achtet. K vmbgebe / welche Rinde wir Muſcatenbluͤet zu nennen pflegen / in der Speiß vnd Argneygebräuchlich, Die dritte Rinde / ſchreibet Matthiolus ‚HE haͤrter vnd holtzechter dann dis andere Schaͤlen / ¶Die beſten Nuͤß ſind friſch / derb / ſchwer / feyſt vnd ſafftlg / al⸗ ſo / wann man mit der Nadlen darein ſticht / fleuſt alsbald der Safft herauß. Die Älteren vnd důrren brauchen etliche lieber dann die friſche zu ſtaͤrckung deß Haupts vnd Magens / daß ſie nicht ſo bald das Hirn fuͤllen / vnnd weil alles oͤlichte dem Magen nicht zum be⸗ ſten bekompt. Von den Namen. Vſcatennuß heiſt Griechiſch MOTxoruplor. Latelniſch Nux moſchata, Nux myriſtica. Arabiſch Iusbague Welſch Noce moſtada. Spaniſch Nuex de ejpecie. Frantzoͤſiſch Nois mufcades. Böhmifch Kulk y mußka- zoyve.| Niderlaͤndiſch Note Mufchaten. Engliſch Nurmeg cree.] Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft deß Muſcatennuͤß. Di Muſtcatennůß feyn warm im andern Grad / ziehen etwas zuſammen / und ſonderlich fo mans brarer. ] Innerlicher Gebrauch. | ar Einwohner deß Orts / da die Muſcatennuͤß wach ⸗ ſen / pflegen dieſelbige ehe dann fie zeitig worden mir jh⸗ ren Schaͤlen / mit Honig vnd Zucker einzumachen / gleich wie man bey ons die Welſche Nuͤſſe einmachet/ [ertwannnurin Effig und Saltz.) Es meldet Fernelius, daß die Muſcatennuͤß dem Hirn gar Fra) Arciaslib. ı. dehiftoriaaromat. cap. Igut ſeyen / ſtaͤrcken ond fräfftigen daffelbige / ſchaͤrffen die Der nunfft und alleandere Sinn. | Sie feyn auch dem Magen fonderlich qut / erwaͤrmen denfel- bigen / ſtaͤrcken jhn / vnd vertreiben die Blaͤſte vnd Winde, ſo ſich im felbigen verhalten / ringeren das auffgeblaſene Miltz Welchem Menſchen der Athem vbel ſtinckt / der ſoll ſich der Muſcaten fleiſſig gebrauchen / fo machen fie ihm widerumß eje nen auten wolriechenden Athem. | Muſcatenpuluer in einem Ey gebacken vnd eingeffensfkopffer die rote Ruhr vnd alle andere Bauchfluͤß / fonderlich ſo man ſie braͤtet / vnd darnach einnimpt. Auff gleiche weiß gebraucht / iſt ſie gut wider das Wuͤrgen vnd Brechen deß Magens. Wenn einem Menſchen der Harn verſtehet / der ſol Muſca⸗ ten mit dorbern ſtoſſen / vnd mir Wein eintrincken / treibt den Harn widerumb fort. In Summa / es dienet dieſe edle Muſcatennuß wider alfe kalte Gebrechen deß Haupts / deß Hirns / deß Magens / der ber vnd der Mutter | fo man Abendts vnnd Morgens der einge⸗ machten eines Scrupels ſchwer vor der Mafzeit jjfer. Ein Muſcatennuß geſtoſſen / dazu 12. Loth Roſenhonig / vnd vier Loth Brandtenwein gethan: mit einander gekocht / biß der Bran drewein gar verrochen. dauon alle Morgen dreh offel voll nüchtern eingenommen / milterer den Schmerken deß Ma⸗ gens / ſo von kaͤlte oder Blaͤſten entſtanden wunderbarfich. y Dh Mufcas ; & Kine I) m; i j [a N J 4 ns — ———— —— — — — — —— — — — — AMuſcatennuͤß groblecht mit Mererammurselserftoffen/ond F D 640 in 12. Loth gutem firnen Wein zum dritten theil eingeſotten /als dann durchſiehen / vnd mit ein halb Loth Zucker auff ein mal ge⸗ truncken / nimpt den Schmertzen der Mutter / ſo von Blaͤſten verurſachet worden.) Es ſeyn auch dieſe Muſcatennuͤß faſt dienſtlich wider die Schwachheit vnd Ohnmaͤchtigkeit deß Hertzens / wie auch wir der das Zittern deſſelbigen. [¶Es wirdt auch in kleinern Faͤſſern mir einer oder zwo Muſ⸗ catennuͤß dem Wein mit viel groͤſſerm nutz eingeſchlagen / denn mit dem Schtoefel. ] | Eufferlicher Gebrauch. Ider die Trägheitder Zungen / fol mandiefe Artzney brauchen Nimm Muſcatennuͤß / Nůß auß India / Naͤglein / Berchtram / Teuffelskot jedes ein Scrupel / Laudanum, Dragant, jedes ein Quent. machs mit Wein zu Pilulen / vnd zeuchs in dem Mundt vmb. [Wiedie Muſcatennuͤſſen einzu⸗ ‚machen. Jeſe Nuß ſo zu vielerley Mängel dep Leibs gebraucht werden / koͤnnen auff dieſe weiß eingemacht werden: Nimm der aller ſchwerſten vnd friſcheſten Muſcaten⸗ nuͤß / dieſelbige beitze in einer ſcharpffen Laugen von Truͤſenaſchen / biß ſie durch einhin erweichen / vnnd lind werden / doch daß ſie nicht gar jhren guten Geruch verlieren / hernach ſcha⸗ be das ober weiß Haͤutlein herab / waͤſche fie mir reinem Waſſer / Ey vnd waͤſſere ſie biß die Laug gar darauß gezogen wirdt: truckne ſie dann wol auff einem haͤren Syb: mach ein dicken Syrup von Zucker / den geuß daruͤber: ſo der Zucker etwas Feuchtigkeit an ſich zeucht/fo geuß den Syrup widerumb herab / vnd laß jhn ui — geuß widerumb darüber / ſo lang biß er in rechter di⸗ ebleibe. Dieſe Nuß Morgens nüchtern auch zu Abendt geſſen / truck⸗ net die vberige Feuchte / erwaͤrmet den Magen vnnd jnnerliche Glieder oͤffnet und ſtaͤrcket die Leber / legt die Geſchwuͤlſt deß Miltz / vertreibt den ſtinckenden Athem) Don Muſcatennuͤßol. 9 | Vß den Muſcatennuͤſſen wirdt auch ein Oel gediſtillirt / ſo man Oleum nucis muſcatæ, oder Nucis myriſticæ nennet. | [ Diebeften Muſcatennuͤß zerſtoͤſt man wärmersin einer Pfannen’ vnd preft daraußein föftlich wolriechendt Del/ welches fo es erkaltet / wirdt 8 dick / wie ein fchön Wache. Solch Delift gut wider den Grimmen vnd Sendengrieß / ein wenig in einer warmen Brite gegeben / iſt zut zu den Wehetagen der Glieder vnd Sennadern / ſo ſich von Kälte erregen. Andere bereitens alſo / damit es deſto mehr Oel gebe: nehmen ein Pfundt Muſcatennůß / zerſtoſſens groblecht / bindens in ein zart Thuͤchlein / henckens in ein verglaßt wol verwacht Geſchirr / ſtellens in ein Keſſel voll ſiedendt Waſſer / darnach trucken fie das Oel durch ein Troͤttlein herauß. Dieſes einer Erbſen groß in das Hertzgruͤblein geſalbet / ſaͤrcket den Magen kraͤfftiglich. Andere machens alſo / ſchneiden die Nuͤß gar klein / legens in E Maluaſier / daß der Wein ein Finger breyt daruͤber gehe / laſſens K drey Tag erbeitzen / nemens wider herauß / laſſens zween Tag im Schatten trucknen / hernach waͤrmens in einer Pfannen / ſchuͤt⸗ ten ein wenig Roſenwaſſer daran / vnd truckens auß in einem lei⸗ nen Saͤcklein. Diß milteret die zufaͤll der Bruſt vnd Lungen: macht ein helle Stimm / befoͤrdert die eheliche Werck / vnd mehret den Natürlichen Samen: ſtillet den Wehetagen der Neruen. In den Nabel geſchmieret / ſtillet das troͤpflicht Harnen / reiſſen im Leib / vnd allerhandt Mutter ſchwachheiten. Man diſtilliert auch sin Oel darauß / wie die anderen. / — a rn en A D. Sarobi Theodori Tabernemonfani / ie aber ſolchs Del zu pr&paricen ſey / dauon fan man leſen bey dem Andernaco vnd ConradoGefneroin feinemEuony- mo, Dif Del ermärmer den falten Magen / ſtaͤrckt denſelbigen / verzehrt alle böfe und vbrige Feuchtigkeit deß Leibs / zertreibt die Winde / indert das Grimmen / macht einen guten Athem / vnd iſt behuͤlfflich wider die Schmertzen vnd Gebrechen der Blaſen. Man muß aber deß Oels nur drey oder vier Troͤpfiein in ei⸗ nem söffel vol Bruͤe [ oder Mealuafier/ ] oder anderm Ges tränc eingeben / [ gibt dem Munde onnd Athem einen guten Geruch. In das Hersgrüblein geſtrichen / vnd vnder die kurtzen Rips pen der rechten Seiten / ſtaͤrckt die Daͤuwung vnd Leber / auff der lincken Seiten aber ſtillet das auffſchwellen deß Magens. Man kan auch die Pomambra,dieRauchkerslein vnd Kuͤch⸗ lein damit zu rüffen/geben im brännen ein guten Geruch · Don Muſcatenbluͤet. | € Je Muſcatenbluͤet / Macis genannt / (fonicht fuͤr das Macer genommen werden’) hat gleich die Krafft / wie die Muß felbft / aber diemeil fie an der Subftang fubri- ler / iſt fie auch Eräfftiger zu allen obgenannten Gebre⸗ ſten / vnd jertheilet ehe die Blaͤſte vnd Winde. Iſt auch nutz für das Hertzzittern. Wirdt auch ein koͤſtlichs Del darauß gemacht auff mancher⸗ ley weiß / welches den Neruen gut iſt. Gummi von Muſcatennußbaum. JS wirdt zu zeiten mit anderen Specereyen von den Portugaläfern in Welſchlandt dig Gummi gebraucht, SD welhes vber die maffen wol reucht / weñ mans anzuͤndt / iſt ſchoͤn roth. Diß iſt ein kraͤfftige Artzney die ſchwachen Glieder zu ſtaͤrcken / ſonderlich in der Gliedtſucht und Podagra- ] Das, VI. Kapitel. Don fchwargen Bruſibeerlein / oder Sebeſten. Schwartz Bruſtbeerlein. Myxaria. * En, ige) —— — — GP IT. re se Scheften ſeyn ein Frucht eines Baums / 98 ſoſich dem Pflaumenbaum vergleicher/außgenom- wm daß erkleineriſt: — PR | Den kleie ginn ? ———————— — — — ————— —— — —— — * von den brauch⸗ Hd packen gt] | Das Dritte Buch von Kräutern, ben Eleinen Zwetſchgen / jnnwendig har fie in dreyfpisigen Nuß- F fein: Der Stammift von Farben weißlecht / die Aeſt aber gruͤn⸗ lecht: Die Blärser feyn runde vnd ſtarck. Wenn die Frucht zeitig worden / wirdt fie ſchwartzgruͤn / vnd am Geſchmack ſuͤß /hat ein zaͤhes Marck / auß welchem die Syrier und Aegyptier ein koͤſt⸗ lichen Vogelleim machen. Man brinat die Frucht auß Syria vnnd Egypten von Ale⸗ xandria gen Venedig / [ von dannen ins Teutſchlandt / ſie koͤn⸗ sen auch bey vns gepflantzet werden / dann fie ſich auff die Neſpel vnd dergleichen Staͤmmlein gern jmpffen laſſen) Von den Namen. Ebeſten / oder ſchwart Bruſtbeerlein heiſt Griechiſch αανον, uibanmufor CateiniſchSebeſten, Myxæ, Myzaria.| Engliſch Affyrians Plums.] Von der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft der Sebeſten. Je Sebeſten ſeyn einer mittelmaͤſſigen Natur / nicht zu kalt noch zu warm / haben ein Natur zu lindern vnd zu erweichen / ſ[vnnd haben groſſe Gemeinſchafft mie den Zwetſchken.) Innerlicher Gebrauch. F Ernelius fagt / daß die Sebeften ein fonderliche Art haben / die ſcharffe / rauhe Keel zu lindern vnd zu erweichen / ſeyn gar behuͤlfflich wider Die higige Bruſt. [ Dreiffig oder viersig Sebeften in einer Fleiſchbrüe gebeitzt / und geſſen / erweichen den Bauch / und beivegen den Stuelgang. Das Marck daruon auff dritthalb oder drey Loth eingenom⸗ men / fuͤhret die Gall auß kraͤfftiglich / ſaͤnfftiget den braͤnnenden Harn / dreiſſig oder viertzig Tag einander nad) genoſſen.) Sebeſten / Zwetſchken vnd kleine Roſinlein in einer feyſten Fleiſchbruͤe gekocht / erweichen den Bauch / vnnd bringen einen Stuelgang / da man ein Loth Senetbletter darzu neme / ſo wircket es deſto beſſer. Man ſol diß decoctum fleiſſig gebrauchen in den hitzigen vnd ſcharpffen Febern / den Leib darmit auffzuhalten. Sebeſten / Bruſtbeerlein / Zwetſchken / vnd Süßholsin Waſ⸗ fer geſotten vnd daruon getruncken / lindert die ſcharffe Gall / vnd die higige Flüßfo vondem Haupt auff die Bruſt fallen. Etlich ſagen / daß man die Frucht den Kindern zu eſſen gebe wider die Bauchwuͤrm / oder aber daß man ein decoctum dar- P uon mache. Wider die Gebrechen der Btiuſt / ſo von ſcharffen vnd geſal⸗ genen Fluͤſſen herkommen / ein guter Bruſttranck: Nimm Se⸗ beſten / Bruſtbeerlein vnd Feigen / jedes an der Zal vi. kleine Ro⸗ ſinlein . Vntz Engelſüß / Alandtwurtz jedes ein halb Vntz / Frau⸗ wenhaarkraut / Hyſop / Doſten und Satureyen / jedes ein Handt bar voll / Eybiſchſamen / Fencheljedes ij Quent. diefe Stückfiede | man in genugſam Honigwaſſer / biß auff anderthalb Pfundt / vnd thue Morgens vnd Abendts einen guten Trunck daruon⸗ Dieſer Tranck lindert den Huſten / vnd fuͤrdert das Außwerf⸗ en. Sebeſten mit Suͤßholtz / Pappeln vnnd Eybiſchwurtzeln in ſliſſem Wein geſotten / vnnd daruon getruncken / lindert die Schmertzen der Blaſen / vnd vertreibt den Kaltſeych. [ Somanvon Sebeſten die Haut abzeucht / das Marck in xVeielwaſſer beitzt / vnd auff der Zungen helt / wendens die rauhe ſchaͤrpffe deſſelben / vnd die Breune in hitzenden Febern.) Es werden auch ſonſt vielerley decocta vnd electuatia yon dieſer Frucht nach Gelegenheit der Schwachheiten zugerichtet / als da iſt dag eledtuarıum de ſebeſten, ſo man in den Apothe⸗ cken zugerichtet findet. [Von dem Flectuario de Sebeſten. Jeſe Lattwerg bereite alſo: Nim̃ dieſer friſchen ſchwar⸗ gen Bruſtbeerlein zehen Loth laß fie wol erbeitzen in ei⸗ nem Pfunde diſtillierts blauw Mertzen Violenwaſ⸗ 64T ſer ſeudts dann wol mir einander, vnd ſeyhe esdurdh/iu der Brůe vermifch deß Saffts von blaumer Schwertelwurtz / deß Saffts von groſſen gemeinen Kürbſen / jedes zwoͤlff Loth: deß Marcks von Tamarnden / auffgedoͤrrter PRaumen wol zerquetſcht / je⸗ des zehen Sorh: blauwer auffgedoͤrrter Mergenviolen/ der vier groͤſſern falten Samen / jedes vier Loth: Burtzelkrautſafft / oder Garten Bingelkrautſafft / acht Sorh. Dieſe Siůck ſeudt alle wol zuſammen biß auff den halben Theil ein / vnd trucks dann wol durch / thue darzu Zucker penit ſechzehen Loth: der Lattwergen diaprumis ſim plex genannt / anderthalb Pfundt: Diagrydii, drey Quintlein / vermiſch wol durch einander zu einer Kattwer⸗ gen: dieſe ſaͤnfftiget woi / vnd führet die Gall auß .)] Das VII. Capitel. Von Myrobalanen. Gruͤne belleriſche Myrobalanen Myrobalani Bellericæ recentes. ORIG Kplmapag aus Swerden vns fuͤnff Geſchlecht der My⸗ robalanen fürgeſtellt / [fozu vns auß Arabia ger bracht werden /) auß welchen die erſte Belleriſche Myrobalanen genennt werden / deren etliche gruͤn ſeyn / etliche dürr / beynahe aͤſchenfarbig: Die beſten ſeyn groß vnd ſchwer / haben viel vnd dick Fleiſch an ſich: Wenn fie noch grün ſeyn ſind ſie rundt / glatt vnd groß / nach dem ſie a⸗ ber dir worden / fallen fie zuſammen / ſeyn geruͤmpfft gleich wie die Zwetſchken. 9 Das ander Geſchlecht die Myrobalani Einblice, ſeyn etwas rundtlecht vnd runtzlecht / von Farben aſchenfarb / vnnd ſind die beſten ſo groͤſſere ſtuͤck haben / dick vnnd ſchwer find’ fleiſchig und eins kleinen Kerns. Das dritte Geſchlecht ſchwartzbraun [ oder Keſtenbraun /] Myrobalanen genennt / von wegen jhrer ſchwartzbraunen Farb/ hat viel Fleiſch bey ſich / derowegen ſie auch ſo ſchwer ſeyen / daß ſie im Waſſer zu Grund fallen /je groͤſſer fie ſeyn je befferfie geach⸗ tet werden. Bund en HB Das “ ER u — — — * — — um —* et —— er Ten — - —— ee = zum en — Ex u = — — — — — — — —— — — — — — — ⸗7 a ng ne — — — — — — — —— == ——— — an re —— a —— — — ne nn Me = — — — — SEE — — — — zu — — * * — ur ee —— — — ee —— nd — Eee — — — 642 D. Jacobi Theodori Tahernamontani, A | Aſchenfarb Myrobalanen- Fi: Geel Myrobalanen. Myrobalani Emblicz, Myrobalani flauæ, citrinæ, luteæ. Groß oder ſchwartzbraun Myrobalanen Myrobalani chebulæ. A Ye 2 WR ' G AN E 57 * BD ZIEL Ir 2 — — == ſeyen / hart / dick ſchwer und am Kern wie ein Wecflein.] | Indianiſch oder ſchwartz Myrobalanen. Das fuͤnffte Geſchlecht die gelbe Myrobalanen / ſeyn lange Mytobalani Indicæ. lecht / rundt und ſattgetrungen / einer ſchweitzergruͤnen / gelblech⸗ 1 ten Farb / ¶ ſchwer am Gewicht / welche jnnwendig einen kleinen — —— ¶Deren prob iſt / daß ſie faſt gelb ſeyndt / gewichtig / dick / daß | inden Stücklein/ foman fie zerſchlecht ein gleiffende Gummi erſcheint / die Rinden dick ſey / aber der Kern flein. ] | N Q Stein haben. Bon den Samen. ’ e XAs erſte Geſchlecht wird genenne Bellerifche Myro⸗ balanen. dateiniſch Myrobalani Bellericæ, in den A „pothecken Bellirici, Bellerici. Das ander Geſchlecht wirdt genenne Afchenfarb Myrobalanen. Lateiniſch Myrobalani Emblicz,Myrobalani Empeliticz,aud} Empe- litici, vnd Emplici, Das dritre wirdt geneũt groß oder ſchwartz⸗ braun Myrobalanen. Lateiniſch Myrobalani Chebulæ, My- robalani Cepulæ, in den Apothecken Kebuli, vnd Myrobalani Kebuli. Das vierdte heiſt man Indianiſch oder ſchwartz My⸗ robalanen. Lateiniſch Myrobalam lndicæ, Myrobalani nigræ | vnd Myrobalani Indi. Das vierdre wirdt genennt geel Myro⸗ balanen. Lateiniſch Myrobalani flauæ, citrinæ, luteæ, vnd My- robalani citrini. | pas — — — der Myrobalanen. Le Myrobalanen ſeyn kalt im erſten / vnd trucken im an⸗ A dern Grad. Meſue ſchreibt / daß ſie ein Natur vnd Ey⸗ J genſchafft haben zu purgieren / werden aber gerechnet vn⸗ | \ — ER —— Artzneyen / i gar fanfft ee | ! purgieren ohn einige Beſchwerung deß Seibg oder der Rräfften: . pierdte Geſchlecht die Indianiſche Myrobalanen (fey Meldet auch darbeh / daß fieein Krafehaben das Hertz / den Mar | einer Oliuen groß far vnd ohn Kern / von Farben ſchwartzlecht / gen / die deber vnd den ganzen Seibzu ſtaͤrcken vnd zu Ba ziehen — U IS —— NN Free ren M N — Er, Ü Ip A RG tkm LEN Sn, NT I IR. N i v AS STERN. RT; N 8 ER 6 —J—— 5 > 6 . \ J > GER Ur uk % q | E : | K Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft | \ * N) — WW 1, Ma —8 Das Dritte Buch von Rreufern. siehen auch zuſammen / derowegen fie den jenigen nicht ſollen F 645 dargereicher werden / ſo leichtlich pflegen verſtopfft zu werden. Von dem Gebrauch der geelen Myrobalanen. M Efue ſchreihet / daß die gelbe Myrobalanen ein Krafft und Tugendt haben die Gall auß dem Leib zu führen / derowe⸗ gen fie auch unter die medicamenta cholagoga gerechnet wer⸗ den / den higigen Cholerifchen Menſchen ein fonderliche gute Ar⸗ hzeney / dann fie legen und daͤmpffen die groſſe Hit deß Magens / vnd anderer jnnerlichen Glieder / vertreiben nicht allein das drit⸗ taͤgige Feber / ſondern auch andere / Feber / ſo von der hitzigen Gall jhren Vrſprung haben. Wenn aber ein Verſtopffung fürhan- den / ſol man ſich jhrer gar nicht gebrauchen. B Sie werden aber auff zweyeriey weiß gegeben / entweder in ſubſtantia, oder in infuſionibus. In ſubſtantia gibt man ſie von ij. Quent biß auff fuͤnff: Will man ſie aber in einem an⸗ dernliquoresalgin einer Geyßmolcken maceriren, ſo gibt man don fuͤnff Quent biß auff zwantzig / ¶ Nach der meinung der A⸗ rabiſchen von fuͤnff Quentleim / biß auff zehen :aber nach gemei⸗ nem Gebrauch von anderthalb Loth / biß auff zwey Loth.) Man ſol ſie aber nicht duͤrr oder gebraten zum purgieren ge⸗ ben / dann fie auff ſolche weiß mehr ſtopffen dann purgieren / dero⸗ wegen die jenige gar vnrecht thun / ſo in der roten Ruhr / wenn ſie purgieren wollen / ein ſolche Purgation ſchreiben / als daß man neme deß gebraten Khabarbari / vnd der gebratenen Myroba⸗ lanen / vnd ſolche Stück mit Wegrichwaſſer dem Krancken zu trincken gebe / fo doch ſolcher Tranck ein Natur hat vielmehr zu ſtopffen / dann zu oͤffnen / wie folchsauch Rondeletius bezeuget. Wider den Schwindel deß Hauyts / ſo von hitziger Magen⸗ gall verurſacht wirdt: Nimm der gelben Myrobalanen iij. Loth / H ſtoß fie etwas groblecht/fiede fie in acht Vntz Waſſer / zu lege thue darzu j. Vntz ſauwr Datteln / biß vier Vntz bleiben / darzu vers | Ä R perit zum eſſen / fuͤddern das Daumen oder Kochen deß Magengr m miſch drey oder vier Vntz Rofenfprup/ vnd gib es deß Morgens ſchaͤrffen die Sinn / vnd machen ein klares Geſicht. Aber ſie pur nn zu trincken / iſt ein gelinde — indert die jeharffeibitige gieren nicht fo wol wenn fie eingemacht ſeyn als wenn man fig Ah | pi aufffteigende Gau ) vnnd führer fie durch den Stuelgang rohe brauchet / edoch fFärcken fie den Seib mehr. kn Es werden auch diefe gelbe Myrobalauen gebrauchet wider V | i ) it/oder Ball feinenOY%r ondem Gebrauch der äfchenfarben | ii er Zittern deß Hertzens / ſo von Hit / oder Gall feinen Befprung hate | A ichen auch feyn fie gut wider die Bloͤdigket d , | ) | — Re Pit a —— Jeſe Myrobalani emblicæ genenne / haben auch jhren IN Ein gut Puluer wider den Durchlauff/ diarchza genennt / Augen in der Artzney / dannfie reinigen vnd purgie⸗ Nimm der gelben Myrobalanen cin halb Loth / Khabarbati ans ren den Magen von dem faulen ſtinckenden Schleim / iN derthalb Quent. jedes geroͤſt DBolarmenen ein Quent. gelben fo fich darinnen verfamlet hat / vnd in dem ſie denſelbi⸗ BE D Sandelrot Coraltenjedesein ScrupelbereiserPerleineinhatp I gen etwas zuſammen giehen/geben fiejhm auch ein Krafft: V⸗ ip | Quent. Trochilcorum de fpodio Quent. diefe Stuͤck mach zu ber das haben fie auch ein Tugendt / das Hirn / die Neruen / dag 9. u einem Puluer / mit welchen du die Speiß beſtreuwen kanſt / oder Artz / vnd die Leber zu ftärcken / thun wol wider dus Zittern deß nn in geben. chen deß Magens /legen die groſſe Htz vnd lindern den Durſt. 9 4 Mt klarem Agreſt wol gertrieben vnd vermiſcht / in die Au · ¶ Es werden auch dieſe Myrobalani mit Zucker vnd Honig hat gen geſtrichen / machen ein klar Angeſicht eingemacht / andere nemen darzu Zimmetrinden vnd andere 9 Me Stück mehr/ darmit fie diefelbigebeftecken vnd einſuͤltzen / dieſe Hl. ala ———— eingemachte Fruͤchte ſeyn zu allen oberzehlten Gliedern faſt y M Von Gebrauch der Indianiſchen oder ſchwar⸗ dienſtlich / ſaͤrcken vnd kraͤfftigen dieſelbige / ſonderlich fo man fie pre sen Myrobalanen. mitden aromatib us, als Cin amomo, xylaloe, Cardamomo, 9 Croco,Gallia vnd dergleichen einſültzet. Mi. Me On diefen ſchwartzen Myrobalanen ſchreibet Meſues, Zum purgieren gibt man dieſer Myrobalanen deß Puluers h KGdaß fie beyderley Ball auf dem Leib durch den Stuel⸗ von einem Goltguͤlden ſchwer biß auff drey. Im infundiren a⸗ gang außfuͤhren / ſonderlich 9 die — ber nimpt man dreyer Goltguͤlden ſchwer biß auff ſechs. E Feuchte. Werden derotwegen gerechnet vnter die medi- IR cam — melanagoga, das iſt / ſo die verbrannte / ſchwartze Gall — er {N N" außtreiben / vnd derohalben denjenigen dienſtlich/ ſo mit der Me⸗ ) * | M 1 lancholey geplager werden/ [ derhalben fie die vnuerurſachte 7 Jeſe Myobalanen /wie Lobelius vermeldet / ſeyn art Ai Ju Trauwrigkeit vnd Vnmuth nemen. Sie werden auch derohal⸗ jhren Kraͤfften vnnd Tugenden den Myrobalanis J ben nuͤtzlich gebraucht wider das Quartanfeber / ſo von der Me⸗ emblicis durchauß gleich. Sie werden auch auff glei. H w lancholey verurſacht wird / vnd alleander Schwachheiten / ſo von Ebe weiß / wie die vorige mit Honig vnnd andern Ge⸗ A im. foldher melancholia jhren Brfprung gewinnen /alsda feyn dee wuͤrtzen eingemacht / vnd zu gleichen Gebrechen dienſtlich kit Krebs / Auſſatz / Vnreynigkeit der Haut / Fantaſey / Trauwrig· ¶ Dienen denen / ſo Eyter außwerffen / vnd denen die gůlden N A keit / Hertzittern / vnd dergleichen mehr: Ader vber die maß flieſſen / wehren dem außfallenden Haar. 4 J | se 4 pn Me h Wenn man fiezu purgtren brauchen will gibt man deß Pul⸗ uers von zwey Quentlein / biß auff vier: Aber in infuſionibus braucht man fie von vier Quent. bi auff sehen Quent. oder dritthalb Sorh. Zudem verſtopfften Miltz ein indes Purgier⸗ traͤncklein: Nimb Tamariffenblerter/ Borragen vnnd Ochſen⸗ zungenblumen jedes ein Loth / Weinbeerlein ein Vntz / Aniß ein halb Loth / Engelſuß ein Quentlein / dieſe Stück fiedein guug⸗ ſamen Waſſer /daß vier DBng vbrig bleiben / darinn ſoll man vber Macht weychen der ſchwarten Myrobalanen wey Sorh: Dsf Morgens ſoll man eg außtrucknen vnd frühe einnehmen. Vom Gebrauch der ſchwartzbraunen Myrobalanen- G SE S werden die Myrobalani Chebulz vnter die pur⸗ gantia phlegmagoga gerechnet / dann ſie ein Krafft und OS Eygenfchaffe haben den Schleim vnnd die Phlegmara durch den Stuelgang auß zutreiben: Werden derowe⸗ gen gebraucht wider die Waſſerſucht / wider die alte langtwirige Feber / vnd alle andere Verſtopffung / ſo von grobem Schleim verurſacht werden. Man gibt deß Puluers von zwey Quent. biß auff ein Loth / aber vr dem infundiren / nimmet man vier Quent / biß auff dritt⸗ halb Loth. Wenn man auch dieſe Myrobalanen roͤſtet / ſo ſtopffen fie viel mehr / dann daß ſie purgieren deßgleichen auch wenn man ſie kochet / vnd hart außtrucket. Lobelius meldet / daß ſie das Geſicht vnd die Sinne ſtaͤrcken vnd ſchaͤrffen. Es werden auch dieſe Myrobalani mit Zucker oder Honig eingemacht / welche ein ſonderliche Krafft haben / en Magen und auch das Hertz zu ſtaͤrcken: machen einen guten Luſt vnnd Ap⸗ — nn 2 — — * — — er — — NS 644 A Mit Mandeloͤl vnd Honig zerſtoſſe tzen ſie das Haar . Das VIII. Capitel. Von Ben. Ben. Balanusm yrepfica. STERN = ENNUN ———— — R SINE —— > —8 * F — N B ENTE # — — VE Baums / welcher ſich dem Tamarißkenbaum IE) vergleicher / die Frucht iſt einer Haſelnuß groß De) von Farben weiß vnd dreyecket /faſt mie die Bucheychelein / daher ſie auch von den Griechen Baravon das iſt Eycheln geraufft werden: Ligen jhr zwey folcher Eycheln in langlechten ſpitzigen / Afchenfarben / runtzlichten Huͤl⸗ fen verſchloſſen /) mit einer zarten Schalen vmbgeben: Inn⸗ wendig hat ſie einen feyſten Kern / mit einem weiſſen Haͤutlein bedecket / auß welchem ein Oel gepreſt wirde. Die beſte Frucht iſt fo groß / alt / feyſt vnd vol Marcks / iſt auch mit einer duͤnne Schale bedecket. Sie waͤchſt in Egypten / in Arabia vnd Aethiopia. [ Mefues gedenckt zweyerley Ben / deß groſſen vnd deß kleine⸗ ven: welche jetzunder auch auß India gebracht werden: die groͤſ⸗ D ſere nennen die Einwohner wegen jrer geſtalt / purgierende Haſel⸗ nuͤß: dann dieſe fo groß wie Haſelnuͤß / dreyeckicht / wachſen allzeit zwey bey einander / mit einem aͤſchenfarben dünnen Hülßlein bes deckt / ſind lieblich am Geſchmack. Aber die kleinere ſind am be⸗ kandteſten vnd gebraͤuchlichſten / daruon allhie gehandelt wirdt. Von den Namen. En wirdt Lateiniſch genennt Balanus Aegyptia, Bala- nus Myrepſica, Glans Aegyptia, Glans vnguenta- ria. Spaniſch Auellana de la India. Griechiſch Baravos umpeben. [Engliſch Oile Acorne.] Das Delaberıfo a dem Kern gepreſt wirdt/heift Oleum balaninum; Oleum de ben. E Bon jhrer Natur / vnd Eygen⸗ ſchafft. 7 Jeſe ſind hitzig im dritten / vnnd trucken im andern —— Brad. Purgieren hefftig oben vnd vnden / wo ſie gantz D mit jhren Haͤutlein verſchluckt werden: ſollen derwe⸗ gen zuuor wol gereiniget / als dann ein wenig geroͤſtet werden. Treiben die Gall vnd zaͤhen Schleim auß / vnd iſt jhr gemein Gewicht ein halbs / oder zum hoͤchſten ein gantzes Quent⸗ lein. D. Jacobi Theodori Tabern⸗montani / en vnd zertrieben / ſchwaͤr · F Bonjhrem Gebrauch innerlich und euſſerlich Jeſer Nuͤßlein ein Quentlein ſchwer gepuluert in halb Eſſig vnd Waſſer eingenommen / erweicht die harte Ri: vnd Miltz / deß inneren Marcks ein Quentlein mie Meth eingenommen / bewegt zum Vnwillen ser weicht auch den Bauch / vnd fuͤhret den zaͤhen Schleim auf: Mit Eſſig gekocht / vnd damit geſchmiert / heilen ſie den boͤſen Grindt: mie Harn geſotten / reiniget fie die Haut von allerley Flecken vnd Vnreinigkeit. Das Puluer mit Feigbonen / Indianiſcher Spick und Meth vermiſcht / vnd Pflaſtersweiß vbergelegt / erweicht das verſtopffte Miltz. Mit Gerſtenmeel vnd Honig vbergelegt / hilfft wol den er⸗ kaͤlten vnd contracten Spannadern / erweicht die harte Beulen.] Von der Natur / Krafft / und Eygenſchafft deß Olei balanini. D Ioſcorides ſchreibt lib. r. cap. 38. daß dieſes Oel auß dem Kern gepreſt werde / wie das Mandeloͤl: Vnd wirdt ge⸗ macht von dem geſtoſſenen vnd gebratenen Kernen / wie andere auch ſchreiben / mit Roſenwaſſer daran gegoſſen. | Diefes Delfolein Krafft haben zu erweichen / zuöffnen und zu zertheilen. Dieſes Oel ſol nicht ſtinckendt noch garſtig werden / wenn es alt worden / gleich wie andere Oel zu thun pflegen / derowegen man es zu andern wolriechenden Sachen vermiſchen fan) [nimpt ein jeden Geruch / als vom Zibeth / Biſam an ſich / vnd er⸗ haltet den ein lange zeit / Derohalben es heutigs Tags mehr zum — HL iffei » Wolluſt / ale Haͤnd Schuhen und andern zarte Gewandt die we "efe Nuͤßlein feyn ein Frucht eines H ſt als Haͤnd / Sch damit beſtrichen / werden gebraucht / als zur Leibs Bloͤdigkeit. Dioſcorides ſchreibt / daß dieſes Oel ein Krafft gebe / das An⸗ geſicht zu ſaubern von allen Mackeln / Spruͤtlen vnd von ſchwar⸗ tzen Wundtzeichen. 3 Diefes Del mit Gaͤnßſchmaltz indie Ohren gerrenffer! fol das Sauffen und Wehetagen derfelbigen vertreiben! [auch das verlohrne Gehör wider bringen. ] | Es treibt auch den Stuelgang/ift aber dem Magen fehädrlidh- [ Erweichtallerley harte Geſchwuͤlſten / vnnd bekommet den erkalten Sennen vud Spannadernfehr wol. ] Das IX. Gapitel. Don Anacarden ond Elephan⸗ tenlauß. * JArcias ab Horto meldet / daß dieſe Frucht Anacardium genennt werde von der Geſtalt vnd Farb eines Hertzens. % Serapio ſchreibet / daß es ein Baum ſey / wel⸗ cher ein Frucht bringe in der Geſtalt mie eins Vogelshertz / von Farben braun / jnnwendig [ sroifchen ihrer Rinden vnd inneren Nüßlein) voll rotes Saffts wie ein Blur! ſo dick wie ein Honig’ vnnd werde erfunden in den feuwrigen Bergen vdiciliæ welchs auch Auicennabezengenfole.: [Das Nuͤßlein iſt nicht groͤſſer als ein Mandel. | Garcias ſaget / daß dieſe Frucht in groſſer Menge gefunden wer dein Canonor. [ Decan; Cambaia, Malabar, Jin Calecut, vnd andern Proningen Indiz. | Von den Damen. * N Nacardium wirdt Teutſch genennt Anacardien / erliche — tollen dieſe Frucht auch Elephantenlaͤuß / Vogelshertz ⸗ Kein] nennen / Arabiſch Balador. Von der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft der Anacarden. | | 6 Arcias verweldet / etliche woͤllen dieſe Frucht warm vnnd trucken ſetzen im vierdten Grad. Etliche auch imdrirren: Aber ET ee — nn ige ' Das Dritte Buch / von Kreukern 448 A Elephantenlauß. E dancken. Vber das iſt ſie gut wider die Schmerzen und Wehe⸗ Au Anacardium I. & II. tagen deß Magens’ fovon Kälte kommen / reiniget das Geblür/ sh 9 vnd macht eine ſchoͤne liebliche Farb: Aber bey dem Gebrauch N diefer Lattwergen / wil auch ein fonderliche Reiffige diæta gehalten © 4 —* ſeyn / ſonſt iſt alles verloren. | Nauf, [Inden Apothecken brauchen ſie mehrertheils nur das Del / ſo ek, auß bemelten Früchten zunor wol zerquetſcht auß gepreſt wirde o⸗ vnale der welches / wann man die Renden in Waſſer ſiedet / oben empor ſchwimmet / vnd in den Schneckenhaͤußlein verwahret zu vns i m 4 gebracht wirde. ] Ei T— Don Elephantenlauß. 9 Velden E Aious oder Elephantenlauß wirdt auch von etlichen vnter ie eu] die Anacarden gerechnet: Sol ein Frucht feyn eines J Baums / welches Blaͤtter ſich dem Byrnlaub / oder vielmehr ih; aft B g dem Lorbernlaub vergleichen / die Frucht folin der groͤß ſeyn wie N . ein Gaußey / voll Saffts: Vnten an der Frucht fompr ein Nuß Ka herfür / wie eines Hafen Nieren / von Farben aſchenfarb: Diefe 4 [aut Muß fol mie einer duppeln Rinde vmbgeben ſeyn / zwiſchen wel ⸗ ld, chen ein ſchwammechte wateri iſt / voll Oels welches gar hitzig vieandn fey: Innwendig aber ſoll ein weiſſer Kern ſeyn / an Geſchmack 4— ſuͤß vnd lieblich / auch bequemlich zu eſſen / mit einem aͤſchenfarben Fe Häutlein welches man zuuor muß abſchaͤlen: Die er Kern / 9 wenn er ein wenig gebraten / ſol er zu ehelichen Wercken reitzen: en Aber das fiharffe hitzige Del fol trefflich gut ſeyn allerley Flecken Mon vnd Mafen darmit auß zu tilgen vnd zu vertreiben. hen fin I —T Das X. Capitel. J | Von Ahovay Theveti. \ af | ee Ss H Ahovay Theveti. ı das An \ * nieht N Aber er befinde fie nicht fo hitzig eg fey dann die Frucht fo in Si⸗ H ef cilia wachfereiner folchen hitzigen vnd trucknen Natur. auch [ Es follen zur Artzneyen fürnemlich genommen werden’ fo . HN Ki rt vnd dick find/innmwendig ſafftig / und ein fchön weiſ⸗ N — Ber: | 4 en dern aben. Inu N N Te rem} madn ER | | Inn ni — Innerlicher Gebrauch. RE I GErspio fehreibtinlib.fimpl.cap.356. daß Galenus diefer EIERN — Fruͤcht gedencke / vnd ſagt / daß fie einer gifftigen Natur ſey: | ka Aber Garciasab Horto iſt gar darwider / vñ fager/ dag man von D ſolchem Bud) Galeni heutigs Taas nicht allein nichts wiſſe / ſondern es gebe die Erfahrung / daß ſolche Frucht gantz vnd gar kein Gifft bey ſich habe / vnd vermeldet / wie daß die Leut deß Orts ß bi N. da fie wachſet / ſolche Frucht in Molcken zu maceriren pflegenv bon und den Afthmaticis,das iſt / den Keichenden zu trincken geben / auch einnemen / die Wuͤrm darmit zu vertreiben. Deßgleichen ſtz auch ſo werde ſie von etlichen mit Saltz / wie die Dimen zur wie ib Speiß bereitet / drrauß dann genugfam abzunemen ſey / daß diefe keniht Frucht feiner gifftigen Natur ſeyn muß- 1 Diefer Frucht eines halben Quentleing ſchwer eingenom⸗ mM men/ macht ein aure Gedaͤchtnůs / ſtaͤrckt die ſchwache Sinn / (DW fhärffer den Verſtandt / vnd iſt gut dem ſchwachen Hirn. | Penn dieie Frucht außgedörrer wirdt forechnet man fie vn⸗ Ka ter die braͤnnende oder cauftica medicamenta. 5 le, Lonicerus fchreibt/daß der Safft die Wartzen vertreibe/ etze | : HL E aber * Haut auff / vnd wenn man ſeyn viel brauche / ſo mache er K u rindig. a wird aber dieſe Frucht von etlichen fonderlich zu der Laͤh⸗ — . megebraucht. „Clufius ſchreibt in comment. lib.2.de ‚al > Auf diefer Frucht wird ein Lattwerge von Melae beſchrieben / biſt. plan tarum Gareiz ab Horto, daß das 1 \ foCentedio anacardina genennt wird ‚welche fleiffig von den IH Wörtlein Ahovay feyein Nam eins Baumes | jenigenfolgebrauchet werden / welche begeren gelehrt, verſtaͤndig / welcher garein gifftige und tödliche Frucht trage / f witzig und ſinnreich zu werden / daher es auch Confedtio Sapi- ” — einer Caſtanien groß / von Farben weiß / formiert —— entum genenntbirdt/ dann ſie ſtaͤrcket vnnd kraͤfftiget die He -wie der Öriechifche Buchftab a. Dieſe Frucht hat einen Kern in je dägenügmacht gute Vernunfft (härffer dis Sinn vnnd Ger fichisiner gantzẽ giftigen Natur / alſo daß ar die — andts pi: | \ Mm “ 2 { — — — — — — —— Ka — —— — — = A B 546 gen / ſo baldt nur eins einen Zorn’ oder Haß wider das ander ges faſſet hat / alſo daß auch die Maͤnner jhre Weiber / vnnd die Wei⸗ ber jhre eigene Maͤnner darmit hinrichten. Es meldet auch C. Clulius, daß die Einwohner die friſche Frucht keines weges den außlaͤndiſchen laſſen zukommen / laſſen ſie auch nicht jhre Kinder von wegen deß Giffts anruͤhren / es ſey dann der Kern zuuor her⸗ auß kommen / alsdann pflegen ſie die Frucht vmb die Schien⸗ bein oder Knie herumb zu binden wie die Schellen / dieweil ſie auff gleiche weiß wie dieſelbige einen Klang von ſich geben. Der Baum ſol einem Byrnbaum gleich ſeyn: Die Blaͤtter drey oder vier Finger lang / vnnd zweyer Finger breyt/ welche fuͤr vnd fuͤr gruͤn bleiben : Die Rinde am Holtz iſt weiß / wenn man die Aeſt abhauwet / geben ſie einen weiſſen Safft wie Milch: Der Baum iſt ʒu nichts nuͤtz dann wenn er abgehauwen iſt fol man jhn auch deßhalben nicht braͤnnen darff. Das XIL Capitel. Von Areca oder Faufel. Areca ſiue Faufel. RA Ay, Y, NY S N a IN a — C — E rn IH 8 INN DAN ð 8 N X —RXR& ER 42 N —*8 Ar an UN, I], —— ya N IT — — LIT — ——— — NUR —XW ui an IT W ame — —* —— — — ER RL LITT: — — r.. * —BRRœœ —8B mean — —— 7 dass w,958 dr — — BER — — — ze Ze — — 2 FE —— — — — Arcias ab Hotto ſchreibet lib. 1. de hift. plantarum cap. 25. daß Areca oder Faufel ein Frucht fey eins Baums / welcher ſtrack auff- wachſe / vnd deffen Blätter ſich den Blättern gleich den Muſcatennuͤſſen außgenommen daß fie Fleiner ſeyen / oder den kleinen Welſchen Nuͤſſen gleich / nnwendig hart / vnnd mit weiſſen vnd rotlechten Aederlein beſprengt vnd durchzogen / iſt nicht gantz vnd gar rundt / ſondern ein wenig blat. Dieſe Frucht wirdt mit einer wollechten Rinden oder Scha · len vmbdecket / ſo außwendig etwas gelblecht iſt / vnnd wenn ſie zeitig worden / den Dactelkernen faſt gleich. Waͤchſt in der Inſel Mombaim, In Bacain vnd Decam Von den Namen. Ar: wirdt auch genennt Faufel ‚ Filfel vnd Fufel: Item Cupari, Poaz vnd Chacani, [Engliſch druncken Date tree.) er gar einen böfen fihändtlichen Geruch von fich geben, alfodag G deß Dactelbaums vergleichen / die Fruche fey D. Jacobi Theodori Taberneinontani/ Sands felbft einander darmit vergeben/ond ſich vmbs Leben brin, F Von der Natur / Krafft ond Eygen⸗ ſchafft. Reca iſt kalt vnd trucken / wie Garcias meldet / vnd einer zuſammenziehenden Natur. Innerlicher Gebrauch. Frucht fol dem Magen gut vnnd bequem ſeyn / denſelbigen darmit zu ſtaͤrcken: Vnnd dieweil ſie zu⸗ ſammen zeucht / wird ſie gebrauchet / wider das Blut⸗ ſpeyen / wider die rote Ruhr / wider das Wuͤrgen vnnd Brechen deß Magens / vnd andere dergleichen Bauchflüß. Man ſaget auch / daß die vnzeitige Frucht der Menſchen et⸗ was truncken vnd vnempfindtlich mache / alſo daß auch etliche, wenn ſie ſollen gepeiniget werden / dieſe vnzeitige Frucht effen/dar - mit fie gleich ale truncken / die groſſe Schmerzen vnd Pein nicht empfindenz | Es wirdt auch dieſe Frucht gebraucht die wanckelhafftige Zaͤn darmit zu befeſtigen. Das XII. Capitel. Fagara. Cubeben. Swerden in dieſem Capitel etliche Frůch⸗ te beſchrieben / auß welchen die erſte Fagara vom E Auicenna genennt wird / an Form vnnd Geſtalt dem Ciceriarietino gleich / hat ein duͤnne aſchen⸗ - farbe oder ſchwartzlechte Rinde / vnter welcher ein dünne Schale liegt / welche einen harten Kern in ſich hat / fo mit einem ſubtielen ſchwartzen Haͤutlein vmbzogen iſt. Dieſe Frucht fol nach der Meinung Auicennæ, warm vnd trucken ſeyn ins dritten Grad vnd den jenigen gut / ſo ein kalten Magen vnd kal⸗ te Leber haben / vnd nicht wol dauwen koͤnnen. Ba’ — Von — — 4 — ” = — Ya, | Das Dritte Buch/vonKratten. 647 leichtlich verderben. Die Eubeben eröffnen die verffopffte Daͤrm / fürdern den Harn / vnd rreibenden Stein auß den Nieren. Die Cubeben mit Roßmarein in Wein geſotten / vnd daruon getruncken / ſoll gut ſeyn wider die ſchwere Kraͤnck. Sr India werden fie ſehr gebraucht die eheliche Werck darmit zu erreitzen / wenn man ſie in Wein beitzet vnnd daruon trin⸗ Von Cubeben. F felein. Dig Confect iſt fat gut fuͤr alle Gebrechen der Seber / ſon⸗ — neldet m & Je Cubeben fellen ein Frucht ſeyn eines Baums / fo derlich dienet zu der Waſſerſucht / und Geſchwulſt deß vnderſten ſich einem Apffelbaum vergleicher/alfein daßerleinee Bauchs.) N \ feyn habe eine twolriechende Bluͤet / die Frucht hencke Von Buna. I | Traubenweiß beyfammenmicht zwar wie ein Traube/ Vna iſt ein kleine Frucht / doch etwas gröffer vnd langlichter m a fondern ein jedes Koͤrnlein habe ſeyn befondern Stiel: Erlihe Hals Fagara, ſchwartzgrauw / mit einer dͤnnen Schalen’ die J —— woͤllen das Gewaͤchs einem Myrtenbaum vergleichen / aber nach der Laͤnge in zwey gleiche Theil mit einem Riß abgetheilt iſt / m die Garcias meldet / daß fie weitjrren. | vnd leichtlich am felbigen Ort von einander kan geſchieden wer- yı idee 3,0 Es ſeyn aber die Früchte kleine runde Koͤrnlein / am Beſchmack den: In jedem Theilift ein gelblechter vberlaͤngter Kern / auff Vz, vnd Bröffe wieder Pfeffer / daher auch erliche diefe Fruͤcht fürein der einen Seiten / da er an den andern geſtoſſen / eben fonften in ai u Geſchlecht deß Pfeffershaben angefehen. die runde formiert / eines ſaͤnwrlichten Geſchmacks. N Er Mnff, r Sie wachſen in groffer Menge in India; Man finder fie auch In Alerandriapflegerman ein Tranck daruon zubereiten /der ji rm MH in Syrien yndin Ponto. Le N Ih geringe Kraͤfften hat zu fülen/ vnd die vbermaͤſſige Hitz zu | N A B Don Ben Namen. Bi Wirdt fonft auch von etlichen Elkaue genenner: wie Al- Ki ni —* — — pe —— — G phonfus Pancius,Profeffor zu Ferrar daruon geſchrieben. I 5 iſch Carpzer. Arabiſch Cuvebe, Quabeb, Quabebechimi. Item — 4 a fig, Cumuc, vnd Cubabehini. | — — Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft | " der Cubeben. Je Cubeben ſeyn eines gewuͤrtzten Geſchmacks / din. N ner vnd ſubtieler Subftang. Haben ein Natur su öff- | 9 nen: Sindt warm im Anfang deß dritten Gradts / 4 vnd trucken un End deſſelbigen. Innerlicher Gebrauch. G Arciasab Hotto meldet/ daß die Einwohner def Sandre N die Cubeben zunor in einem liquore ſieden / che dann fie ff 2 diefelbige den Außländifchen verfäuffendiemert fie fich beforgen/ I * Chaß fie auch in andern Laͤndern mögen gepflantzet werden / info groſſem Wehrt ſollen fie auch von den Einwohnern gehalten ii werden: Vnnd derohalben komme es auch / daß ſie bey ung fo ll 9— iu SI Sn den Coccis orientalibus ſchreibt 1 ias in hift. lib. 1. cap. 26. i Sie ſeyn auch gut den kalten / bloͤden vnd ſchwachen Magen — ae ne = darmit zu ſtaͤrcken ond zu wÄrmen. PR glatten Rinden / welche man —* MEETS ON. < j s — — die Bruſt vnd Lufftroͤhrn von dem zaͤhen gro zeit mit etwas vmbwinden muß / damit man ders Den Mitsfüchtigenbefommenfiewol / wie auch den kalten I —————— Gebrechen der Beermutter: Denn ſie erwaͤrmen bemeldte De —— * ne —— * — en Bi, rer: aum: Seine Aeſt bangen onter fich gebogen: Aber unten an Glieder / vnd zertheilen die Winde / welche den Miltz ond die Mur den Aeſten kommen andere Aeſtlein herfür / an welche je fuͤnffo⸗ er gemeiniglich pflegen auffzublaͤhen. Ann ee era re ae SEN OO eh die Frucht weiter geſtalt ſey / vnnd wogu fir zu gebrauchen / non — Kr Se age wirdt von dem Authore nicht vermeldet. und ſtaͤrcken daſſelbige. | . Daher man fieaudhzuallerhande Falten Sirnmängelnpflee ___ Bon Cuciophera. get zu brauchen/als sum Schwindel / zur aͤme zur Vnbeweg⸗ | Acthiolus fehreibs/verBaum/foTheo- lichheit der Zungen, zur Verhuͤtung deß Schlags. B E phraftus Cuciopheram nennet /fey dem Dar Erliche Laffen fie mit Zucker vberziehen / vnd brauchen fie Mor⸗ \ ctelbaum ähnlich / außgenommen daß der Das ns nuͤchtern zu obersehleen Bebrechen. — ctelbaum ſtrack vnd onserfpalten ober ſich ſteige / — dem Confect Diacubebe — * — ß ———— base vnnd gewi chi Er: Dn den Eubeblein wirdt folgendes Confect gemacht Stämmabgerheile werden trage nicht viel Gerten / welche doch | gott E alſo: nimm der dreyerley Sandel / jedes ein halb Lot: ge⸗ K kurß ſehenſ die Rinde ſch wie am Dactelbaum.] Seine Fruche 5— brandi Helffenbein,Spodiän genannt / weiß gefehaben mie die allhier abgemaler / iſt fo groß/dag man fie mit einer Hand * Helffenbein / jedes an (b Quentlein: edler Baſil / kaum vmoͤgreiffen kan / wiewol fie nit ſo groß zu vns bracht wer⸗ inneali genſamen / Cubeblein /jedes drey Quentlein. Wo groſſe Hitz ver denan Geſchmack ſuͤß vnd lieblich / von Farben gelblecht / wie ein el Handenchunfolgende Stück dazıv Kuͤrbſen / Cucummern / Ci Quittenapffel.Der innerlichen Nußſtein iſt einer Welſchẽ Nuß A ernllen und Pfebenfamen jedes ein halb Sorh: Endiuien vnnd groß/faft vierecket / vntẽ breiter / obẽ ſpitziger / hat ein harte / geruͤmpf⸗ Je Burgelfamenjedeg ein Quentlein: Paradißholtz / Muſcaten /terotſchwartze Schalen / jñũwendig anzuſehẽ wie ein Marmelſtein / tn nüßjedeg ein halb Quentlein: weiß Zucker ein Pfunde. Den iſt auch haͤrter / mitten dariũ ſiehet man ein Gruͤblein / ſo großrdag non Zucker zerlaß mit der Briten von Endiuen / ſeudt jhn zur rechter ein Haſelnuß mit jrer Schale koͤnte dariũ ligen / aber dz Gruͤblein Hr haͤrte / vermiſch die andere Stuͤck wol darunder / vnd geuß zu Taͤſey leer / vnd habe feinen Nußkern. = — en Baum N = — IE: rafft D. Jacobi Theodori Tabernzmontani / R- 2 2 e A Cuciophera. Indianiſch Nuͤß · RR u = = 2% di Ti RX F N N N N 3 : ‘N N N | GER N nr ) ’ IN N | III JAN 0 J — — | RUN 2 S — — B NY < > G h m Na 9: I X N N UfggirS Krafft haben mir dem Dactelbaum.[ Sonderlich aber loben fie Indianiſch Nuͤß. das ſteinechte Nußbein / ſtoſſens zu kleinem Puluer / vnnd trin ckens in Wein wider den Lendenſtein. Nux Indica II, Etliche haben dieſe Frucht für deß Bdellij Frucht bekom⸗ men: ] | Das XIII, Kapitel. Bon Indianifch Nůß Je Indianifche Nůß feyn eine Frucht eines Baumes / fo fich den Palmen vergleichet. Vnd fehreibr Matthiolus, daß die Frucht ſehr groß ſey / | dann deren etlich offt wol ſo groß / als ein Menſchenkopff / und groͤſſer Thange an dem Baum / wie groſſe Melaunen: Seine euſſerſte Rinde iſt ¶ am erſten grün / wirdt endtlichen) außwendig ſchwartzrot / hart vnd zaͤhe jnnwendig aber anzugreiffen / wie ein Haar. Vnter derſel⸗ vom bigen Rindenift noch ein andere dreyeckete / haarlockechte oder bartechte Schal / welche eines ſeyn / | weiloben bey dern Stiel Menſchen Aneliz (cheiner gleich zwey andere Löcher / die wie zweh Augen ſind /) hart wie ein Horn anzugreiffen/ ond ſchier drey⸗ ecicht /darinn ein Kern ligt / faſt fo groß wie ein emuch groß Ey welcher aber hol iſt bey nahe eines Fingers dic, yon Farben weiß / zaͤhe / feyſt / vnd am Geſchmack ſuß / mit einem dünnen Haͤutlein bedeckt. | In denen ſamlet ſich alezeit ein fehr liebli⸗ ehe ſuͤſſe laurere Feuchte: je zarter die Nüffe find/ je lieblicher / vnd mehr deſſen darinnen iſt: vñ je zeitiger ſie werden / je vngeſchmack⸗ ter bemelte Feuchte iſt / welches auch endtlich gar eindorret. Da⸗ her alle die / ſo zu vns bracht werden / gantz hol vnd leer ſind. ¶ Dieſer Baum waͤchſt in groſſer maͤnge in Galecuren vnnd wirdt feiner Geſtalt halben vnter die Palmen gezehler. ] E Taufialindi vnd Neregill. Welch Noce de India. Fransöfifch Noix | # Indie. Spanifch Coquo. Boͤhmiſch Orechy Indyaske. [Nider⸗ Ndianiſch Nuß heiſt Griechiſch Kapvov iydunds. Sareis derlaͤndiſch Indianiſche More. Engliſch Indian Nur. ] nifh NuxIndica, [ au) Palma Indica, ] Arabiſch — | et Von den Stamen. Von Das Dritte Buch / von Kreutern, 649 Von der Natur / Krafft I vnd Eygenſchafft F Indianiſch Nuͤßlein· der Indianiſch Nuß. Nucula Iadica. im erſten Gradt / [ ondfindam beſten vnd geſunde⸗ ſten wann ſie noch friſch find / vnd deß Waſſers noch viel in ſich haben. Innerlicher Gebrauch. | ö no) Jeſe Nuß geſſen / mehrenden Natuͤrlichen Samen / In dianiſche Nuß iſt warm im andern / vnd feucht vnd reitzen zu den ehelichen Wercken / zermalen allen Stein in den Nieren. Sie ſind gůt den mageren Jen den / darumb man ſie auch in den Apothecken gebrau⸗ eher zu den Confecten wider die Schwindtſucht .Das Puluer von dieſen Nüffen vnter Wein vermiſchet / da⸗ rinnen Feigen geſotten / vnnd gerruncken/benimpt das Keichen vnd alten Huſten / macht luͤfftig vmb die Bruſt. Garcias meldet / daß man auß den friſchen Nuͤſſen ein Milch preſſe / mit welcher die Einwohner jhren Reiß kochen / welche der Koſt ja ſo einen lieblichen Geſchmack gebe/ als wenn ſie mit Zie⸗ genmilch gekocht were. Es werden auch ſonſten zweyerley Oel auß den Nuͤſſen ge⸗ preſt: Eines ſo man auß den ‚frijchen Nuͤſſen bereit / welcheman zuuor zerſtoſſet / darnach heiß Waſſer darüber ſchuͤttet / vnd endt⸗ t/ mit einer harten holtzechten Rinden bedecket: Wenn en — ſihet man ein oͤlichte Subſtantz auß dem — 55 ſie jinnwendig N ae wel⸗ Dieſes Oel wirdt gebraucht die vbrige Feuchtigkeit auß dem en Fe Sinarı dick! an ei den SEEN! an SG —— = —— bobnden etwas breyt rauw vnd runßzleche / oben auß aber giatt vnd aun es hat ein Natur gar ſanfft vnd gelindt den Magen / ohn . ... — einige Beſchwerung zu purgieren: Etliche nemen * Ta air, site * rindenſafft darzu / vnnd vermiſchen denſelbigen mit dieſem Oe!/ — welchs auch gar nuͤtzlich ſeyn fol. | — Es bereiten auch die Indianer ein anders auß den friſchen Nüůſſen / ſo ſie zuuor ein wenig dörren : diefe geben gar ein ſchoͤnes ee er SL ———— ——— r 4 — — — — —— —— — — wende —— u — — — — klar / auter Oel / ſo di Bruſt und Lungen lin dert / ein helle Stun macht / vnd dem Leib ein gute völlig Narung gibt / vnd iſt lieblicher als Butter.] Das ander Del aber wirdt gemacht auf den fragmenten " y N der öberfien Rinden / ſo di Einwohner Copra nennen: Diefeg li Delfolein fonderliche Krafft vnnd Eygenſchafft haben zu den un * SH 204 Das auch dig Deldie Wuͤrm im Leib toͤdten ſoll wie Auicen- au \ I | il! na vud Serapio ſchreiben / it ongewiß: Dann es meldet Garci- | N L I ——— 9 as ab Horto, daß die Erfahrung gegeben / daß die jenige / ſo dieſer | | I ml —VVVV SH | J D Frucht geſſen haben / viel Wuͤrm bey ſich befunden. N | III ſ f I UIID LIN. = I As ander Deldaruon vermelder,folden Neruen ſon⸗ u derlich gut ſeyn. Vnd ſchreibt Garcias, daß er ſolches — — N 9 Oel gar gut vnd bewehrt befunden habe / wider die aͤh⸗ ON Er me / wider den Krampff vnd die Schmertzen der Gleh⸗ © S Er > chen / derowegen gut zu gebrauchen wider das Huͤfftwehe / Zip⸗ a ss — 4 perle vnd Podagra- — 8 S a . Matthiolus meldet / daß es die Wuͤrm im Leib vertreibe / fo N m S m in man ſich darmir ſchmiere. [ Item das Seitenwehe / ſchweren m f nd U) u Athem / Wehetagen der genden. ED ——⏑ ISAR IN J Das weiß dick Oel / das iſt gut zum ſchmertzen der guͤlden A⸗ — Qu UNE A dern darauff geſtrichen / iſt aber Eräfftiger {5 man Pferſigker⸗ 5 RUN IH IM 1 g nenoͤl darzu miſchet. LP il tt \ N f h BV Biden vorigen werden noch dir fe Früchte =” u we h eo I gerechnet. Dieerffewirdaenennt NuculaIndica, ai 4 ;, Zeutfch/ Indianiſch Nüßlein / klein vnd dreyecket / — vnd gleich als mit drey doͤchlein anzuſehen / bey nahe Iguero iſt ein aroſſer Baum: Seine h 4 wie die vorige Indianiſche Nuß / auch mit einer has Frucht iſt wie ein runder Kuͤrbs / doch bißweilen a richten Rinden bedecket faſt tie die Faufel. ang eht Deß Baums Blaͤtter find ſchmal vñ —— V Das ander Geſchlecht Mehenberhene genennt / Teutſch / lang So die Frucht noch grün iſt pflegen ſie die Indianiſch Haſelnuß / iſt eines zwerchen Danmens lang viund — Sndianer/inm ingelanderer Fi uͤchten zu eſſen Wie Ouiedus u —* F ——— Kap. N m. | h >= —— — — — — — Sn reine _ 650 A cap. 4. lib. 8, hiſtoriæ Indicæ vermeldet. In der beygeſetzten F Figur aber ſind abgemahlet die anßgeholte Fruͤchte deß Baums Higuero, oder eines dergleichen welche mir Schnurren ange, faferfeyn. Dannesmelder C. Clufius , daß etliche Bölcker Canibalesgenenntfolde vmb die Bein binden/ond gebrauchen — ſich ihrer in ihrem Dantzen / gleich wie man in Spanien die Schellen zu gebrauchen pflege: · Vnd meldet / daß es zu verwun⸗ dern ſey /wie fie fo einen hellen Klang von ſich geben / wenn ſie zu⸗ ſammen ſchlagen. | Ä Das XIV. Kapitel, Von Kraͤenaugen. Kraͤenaugen. B Nuces vomicæ. ⸗ AU Fa BA; We 7 N N —6 2 N SS x — 1 I, J MEN =], — SG — CN z 4%, Raenduglein wirdt bey den Arabifchen Nux vomicagenannt. Wir fegen hie zweyerley Kraͤenaͤuglein / wie die Figuren beyder aufßmeifen. Das erfte Kraͤenaͤuglein iſt das in den Apothe⸗ cken für Kraͤenaͤuglein gehalten wirdt / welches die Apothecker Nucem vomicam nennen / ift aber dierechte Nux D Metella,dann Nux vomica wirdt vondemS erapione beſchrie⸗ beſn eine rauhe eckechtige Nuß / weißbraun / gröffer dann ein Ha⸗ ſelnuß. Die Nux Metella aber wirdt beſchrieben ein harte rauhe Nuß / der Vomicz gleich hat ein harechte Haut / laͤſt ſich nicht ſchneiden / hat ein feyſten / doch nicht vnlieblichen Ge⸗ ſchmack /rundt vnd breyt an der Geſtalt. WVon der Natur / Krafft / vnd Wirckung der Kraͤenaugen. A Kraͤenaͤuglein der Apothecker / welchs iſt die rechte Nux Metella, iſt kaldt im vierdten Gradt. Zwey Quentlein ſchwer gebraucht / toͤdtet es den Menſchen⸗ aber eins Quentleins ſchwer genuͤtzt / macht es den Menſchen gleich / als wenn er truncken were / wirdt gebraucht in groſſen Schmertzen / die zu ſtillen. | Wo einer fein zu viel gebraucht here’ der fol alsbald warme K Butter trincken / vnd die Hände vnd Füffe in warm Waſſer halten / vnd ſich ſehr bewegen zum brechen. Mag auch brauchen die jenige Huͤlff / welche denen geben wirdt / ſo Mandragoram geilen haben. Das ander Kraͤenaͤuglein mit den vngleichen Ecken / welchs die rechte Nux vomica iſt / eines Quentleins ſchwer gebrauchet / F— erbricht den Magen / daher es auch Vomica genennt wirdt / quod vomitumciet, das iſt / dieweil es den Magen erbricht / mag ein. D. Jacobi Theodori Taberne montani / genommen werden mit Dillenſamen / oder Fenchelſamen vnd Honig. | | Mit warmen Waſſſer getruncken / führe es auß die Phlegma⸗ tiſche vnnd Choleriſche Feuchtigkeit / bewegt auch ziemſich zum Stuelgang. Das XV. Capitel. Von frembdten purgierenden Ha⸗ ſelnuͤſſen. Frembde purgierende Haſelnuͤß. Nuces purgantes. or) Jeſe purgierende Haſelnůß werden fuͤr⸗ “ nemlichvon C. Cluſio beſchrieben / daß ſie mit ei⸗ nerzähen vnd weichen Rinden bedecket werden⸗ ſo zum theil aͤſchenfarbig ſey / zum cheil auch ſchwartzlecht: Mach derſelbigen ſey ein an⸗ dere Schale / welche nicht fo dick fey / als in den gemeinen Haſelnuͤſſen / dieſelbige begreiffe den Kern / wel⸗ eher einer Haſelnuß groß ſey / weiß vnnd hart / an Geſchmack wie gemeine Haſelnuͤß / mit einem dünnen Haͤutlein vberzogen: Die gantze Nuß iſt auff einer Seiten etwas glat. Von den Namen. Rembde purgierende Haſelnuß wirdt Lateiniſch ge⸗ * nennt Nux purgans, Auellana purgans. — Bon der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft | der purgierenden Hafelnüß. M Onardes ſchreibet / daß diefe Nuͤß hisig feyen im Anfang — deß dritten / vnd trucken im andern Gradt. 4 Innerlicher Gebrauch. — * — — — —— S meldet Monardes, daß dieſe Fruͤchte ein purgierende Krafft haben / alſo daß fie Ballen vnd Schleim mit Ge⸗ walt vnten vnd oben außtreiben: Vnnd ſchreibet / daß | man fie eingebe von einem, halben Quent. biß auff ein gantzes Quent. Etliche braten ſie zuuor / ehe dann ſie ſie einnemen / damit ſie etwas ſchwaͤcher werden. | Sie werden auch gebraucht wider das Bauchgrimmen / dann fie vertreiben vnd verzehren die Winde. * Das h ne ; 9— ⸗ nin Das Dritte Buch / von Kreutern. 601 Dil, Das XVL Capitel. F wachſen wie auch jhre Kraͤfften und Wircfungenfindt noch zur mi fi Zeit gank vnd gar vnbekandt / jhre eufferliche Geſtalt wird nuhr | Beretinus fructus. allein von Clulio vermelder : Denn etliche den Welſchen Nuͤſ⸗ ſen / etliche den Haſelnuͤſſen / etliche groſſen Gallaͤpffeln / etliche andern Fruchten vnnd Samen ſich sum Theil vergleichen: Mancherley frembdre Früchte Varij fructus peregtini. 5 Rs KH —* — IA 7 7} Da 4 HD —— ——W8 NSS Brıtı Di NH HH GEHE *9 Ki G #] £ GH :: u A) —WM \ + BE: — — Kr D- my M a — ) hi * — N in J Jeſe Frucht/ fo Fructus Beretinus ge⸗ h\ fir i nenne wirdt / beſchreibet C. Cluſius, daß «8 ein a emt Frucht ſey eines Baums / ſo hoͤcher vnnd gröffer —4 Ber KOST macıfen, dann die Eichbaͤume / welches Blätter 4 la drick und gligende ſeyen gar nichtzerkerfft/den Lore RATE: Ef — beerblaͤttern bey nahe gleich / an dem ſelbigen Baum wachſen — — — frembder Fruͤcht. a m langlechte Fruͤcht / den Eycheln gleich aufgenommen daß fie NE CHI SEIEFA tructa EHI: | Und nicht dergleichen Hülfen haben / darinn fie ſtecken / wie die andere u ac Eycheln / fondern haben ein duͤnne aſchenfarbe Rinde / welche J N bigweilen ſchwartz ift unndden inwendigen Kern bedecket / ſo et⸗ Hi was langlecht vnnd weiß iſt / auch mit einem dünnen Haͤutlein N D bekleidet / ohn einen fonderlichen Geſchmack. | C. Clufius meldet / dag die Einwohner in Hungerszeiten I ' TR l Brodt auß diefer Fruch backen laſſen. I m Don Caccao. 9 49 re ander Frucht Caccao genennt / ſchreibet auch ‚ )% C.Clufius, daßfiein America funden werde’ vnnd wenn fieaußdereufferften Schalen gefallen / ſey fie ve den Mandeln gan vnd gar gleich : Der Kern feyer- was braunlecht / laß fich in zwey oder drey Theil abtheylen / mit einem ſubtilen ſchwartzen Haͤutlein bedecket / vnnd auch mit nf afchenfarben Striemen durchzogen. | % Der Kern iſt eines zufammenzichenden und vnfreundtlichen Geſchmacks. Woju man dieſe Frucht in der Artzney gebrauchen koͤnne / iſt nicht vermeldet worden / allein wirdt vermeldet / daß die Ein ⸗ E wohner jhr Getranck darauß bereyten / vnnd ſolches in groſſem K tenſe Wehrt haben / welchs doch einen vnfreundtlichen Tranck geben itbe ſoll. | 1) | | afen ETJJeſe frembde vnnd außlaͤndiſche Fruͤcht | | SR ‘ hat ©. Clufius durch feine befanten vnnd freunde ni von onterfehiedlichen Orten befommen / vnnd in BP defcriptione peregrinarum flirpium fürklich dam nach einander beſchrieben / auch jhre Figuren oder Formen abreiſſen laſſen. Die Baͤume vnd Stauden daran ſie — | Welches au (! IN h 9 * u tagen = — A F B G c ———— | H * Welches allhie su erzehlen unnötig am Ende deß angeregten Tractaͤtleins alles zu fin den iſt. Das XVII. Capitel. Von Amomo. Amomum. D I 652 9, ua —5 8 Siſt viel Streits vnter den Medicis von dieſem frembden Gewaͤchs / Amomum genennt: K Dann etlich woͤllen das Amomum ſey nichts an⸗ ers dann die Roſen von Hiericho: Soſchreibet Galenus, daß Amomum vnnd Acorum gleiche Krafft mic einander haben. Garcias ab Horto meldet auch von diefem Amomiolib.r. Hift.aromac.cap. 31. vnnd ſchreibet etwas weitlaͤufftig / darvon / abe: was dag Amomum ſey / was ſeyn Form vnd Befkalt/ dar⸗ von meldet er gar nicht / allein daß er es hält fir den Pedem co- lumbinum Auicenn«. acobi Theodori Tadernzmontani/ C.Clufiusmelderidaßer ein kleines Kraͤutlein / oder viel mehr ein Stuͤcklein von einem kleinen Kraͤutlein vberkommen habe / fo für das rechte Amiomum ſey gehalten worden / welches etliche Aeſtlein gehabt habe / mit ſo viel Blaͤttlein beſetzet / daß es nicht anders dann Blaͤttlein geweſen iſt / (gleich wie im Tithymalo paralio) vnd ſeyn die Aeſtlein formiert geweſen gleich wie einer Dauben Fuß /ſonderlich ſo federechte Fuͤß haben / ohn allen Ge⸗ ruch und Geſchmack: Aber er meldet darbey / daß es mir der Be⸗ ſchreibung Dioſcoridis vnd Plinij gar nicht vbereintomme. Iſt alſo noch vngewiß / was das rechte Amomum der alten ſeyn koͤndte. Das XVIII. Gapite, Don gemein Balfamholg. Gemein Balſamholtz. Xylobalfamum ofhcinarum. == XX Scchreibet Diofcorides , daß das Bal⸗ | — & ſamholtz ſoll rot ſeyn vnd wolriechendt / vnnd den 5% & Geruchdeß Balfamg etwas von fich geben. Aber vnd ohn einigen Geruch / hat auch gar fein. Kräfte bey ſich: Daherdann wol abzunemen / daßdie Einwohner das Holtz che ſie es herauß ſchicken / zuvor daheim einbeytzen / vnd den Geruch darvon behalten / vnd vns darnach das bloſſe Holtz ohn Geruch vnnd Krafft zu ſchicken : Vnd iſt das Xylobalamum nichts anders dann ein Holtz von dem Balſamſtrauch. Lobelius wil / es ſey das XyloballamumZweiglein von dem Lentiſco, fo gemeiniglich wuͤrmſtichig ſeyn / jedoch koͤnne man fie nicht ſo gar verwerffen / ſo fern ſie nur friſch ſeyen vnnd jhres Geruch haben / vnd meldet / daß das Puluer euſſerlich vnd jnner⸗ lich gebraucht / dem Magen gar nuͤtzlich vnd gut ſeye. ¶Weil dieſe Balſamruͤthlein ohne Geſchmack und Geruch zu vns gebracht werden / ſo gebrauchen etliche die Ruͤthlin von dem Lentiſco, ſo man gar wol friſch auß Italia haben kan: An⸗ dere nemen das Paradiß oder Rodiſerholtz darfuͤr: Andere die Muſtatbluͤt / oder den wilden Galgant.) 2 it der Apothecker Balſamholtz iſt gar vntaͤuglich / — —————— — — —— — — ——— — — — — Paradißholtz Lignum Aloes. * — 5—— N ME? Ai] ii sr 08 HAENTERN —* — > 9 9 ——— — Heil) N — — * 2 il — — U D ETF + Aradißholg fol ein Baum feyn einem bißweilen auch gröffer : Aber er meldet er habe 7,5 feine Bluͤt vnnd die Frucht niemals zuſehen be⸗ kommen. Man ſagt wenn der Baum erſtlich von einander aehawen / habe er feinen Geruch biß er etwas trucken worden: Die Rinde vmb dem Baum foll faft dick feyn: Es ſoll audhder Geruch nicht im gantzen Holtz / ſondern nur allein im Herzen deffelbigen gefpüret werden. Diofcorides fehreibt lib.1. cap. 21. daß das Paradißholtz auß India vnnd Arabia hracht / vnnd an ſtatt deß Weyrauchs zum raͤuchern gebraucht werde: Aber Garcias meldet / daß das rechte Paradißholtz nur allein auß India herkomme / vnd von dannen in Arabiam bracht werde : Daß auch diß Paradißholtz an ſtatt deß Weyrauchs ſoll gebraucht werden / wil Garcias gar nicht zu geben ſintemal deß Weyrauchs vielmehr erfunden werde / dann deß Ligni aloes, vber das ſey der Weyrauch viel wollfeyler dann H Dellbaum gleich / wie Garcias darvon ſchreibt / Von Paradißholtz. das Paradißholtz alſo daß glaͤublicher ſey / daß man offtmals für das Paradißholtz den Weyrauch gebrauchen muß. Serapio ſchreibt ib: limpl. cap.197. daß viel Geſchlecht dies ſes Paradißholtz erfunden werden/aber Garcias fagt / er wiſſe nur von eineim allein: Soſchreibet auch Meſue, daß man etliche Waͤlde voll dieſes Holtzes finde / aber Garcias ſagt / daß man ſein gar wenig koͤndte antreffen. ¶Waͤchſt in India, vnd in ſonderheit in Malacca vnd Suma- ſehr gefehrlichen Orten / von wegen der viele der Tiger⸗ thier. Von den Namen. Aradißholtz vnd Aloesholtz heiſt Griechiſch Ay 2a Aoxov- Sateinifch Agallochum, Lignum aloes,Xylaloe, Xy- ? loaloes, Lignum paradiſi. Arabiſch Agalugen. Welſch Ligno aloe. Spaniſch Linaloe.[ Niderlaͤndiſch Aloe.] Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft deß Paradißholtzes. Aradißholß iſt warm vnd trucken im andern Grad. Das beſte iſt ſo ſchwartzfaͤrbig / gefleckt / lmit aͤſchen⸗ farben Adern durchzogen / ſaſttig / ſchwer / hart / vnnd ſo WMman es anzuͤndet daß es nicht gern brennet / vnnd eines lieblichen Geruchs /die rechte prob / fo man ein wenig anzuͤndet / vnd viel Feuchte herauß fleuſt / vnd ſo mans in Waſſer legt / ſo es empor ſchwimmet / ſo iſt es gut.) Innerlicher Gebrauch. For ſchreibet lib.5. meth. med. cap.ı9.daß dag Para⸗ diß holtz eines bittern Geſchmacks ſey / iiehe etwas zuſammen / vnd habe ein Krafft alle innerliche Glieder zu ſtaͤrcken / fuͤrnem⸗ lich aber das Haupt vnnd das Hirn / truckne vnd kraͤfftige dieſel⸗ bige / vnd beneme die Flůß deß Haupts. Wenn man Paradißholtz / Naͤglein vnnd Oſſis de corde cerui jedes gleich viel mit Zucker vnd gebaͤhetem Brot vermiſcht / ſolchs mir einander gebrauchet / ſtaͤrckt es den Magen / das Her ond dag Hirn / verzehret auch alle boͤſe Feuchtigkeit deß Magens. Wider das Hertzittern auß Kälte, follman im Anfang alfo baldt folches Puluers ein Quintlein oder anderehalbin Wein oder Meliſſen waſſer zu trinckengeben: Nim̃ Maſtix / Spica auß India, Paradißholg Zimmetroͤrlein Naͤglein / Cardamomi, Ci⸗ rronenfchelffen jedes anderthalb Quintlein / Biſem ein halb Scrupel / ſolche Stück mach zu einem Puluer / vnd gibs cin wie zuvor vermeidet. Es wirde dig Holtz fonderlich gelobt / wider die Ohnmacht und Schwachheiten deß Hertzens / ſo von Kaͤlte herkommen / vnd alle andere Gebrechen deſſelbigen. Paradißholtz in Wein geſotten / vnnd darvon getruncken / macht wol dauwen / ſonderlich ſo man Galliam muſcatam darzıs — | nimpt / 2 — — — EEE — 7 — — — — — — — — ie — — — 5 — = — ee Re etz — 654 A nimpt / Toder nur vber Nacht in Wein gelegt / vnd den deß Mor⸗ F gen nüchtern getruncken.) Es wirdt auch in der Apothecken ein Latwerge bereytet / ſo man Diaxyloaloen nennet / welche ſonderlich gelobt wirdt wider die ſchwachheit deß Hertzens / wider die Ohnmacht vnnd derglei⸗ chen Kranckheiten deß Hertzens ſo von Kaͤlte vervrſacht werden: Deßgleichen auch wider den ſchwachen bloͤden Magen / vnnd die erkalte Leber / vertreibet den boͤſen ſtinckenden Athem fuͤrdert die Dauwung / vnd macht den Menſchen frölich/[tvirdt alſo bereyt: Dim Paradißholtz / rote gedoͤrrte Roſen / jedes zwey doth / Näge- lein /frembde Spicanardi / Mußcatblüt / Muſcatnuß / Gallie Moſcate / Cubeblin / Cardamoͤmlin deß groſſen vnd kleinen Ma⸗ ſtix / Zimmetroͤhr / wilden Galgantwurtzel / Camelshew/Zitwen / die Wurtzel von beiden Ben / Folij der ſeyden Bälglin von jhren Wuͤrmlein gereinigt / klein zerſchnitten / gedoͤrrt vnnd zerſtoſſen: B Perlen auff einem Marmelſtein mie Roſenwaſſer rein abgerie- O ben / roter Corallen auch abgerieben / wie auch gelben Agſtein / der gedoͤrrten Blätter und Rinden von Citronaten: gedoͤrrte Blät- lein von kleinen Negel Baſilien / von edlen Majoran / Garten Hyſop oder Saluey krauſer Muͤntz / angen Pfeffer / weiſſen rein geſchabnen Ingwer / jedes ein Loth DBifem ein Scrupel: vnd deß Ambers anderthalb Quintlein. Dieſe Stückzureinem Puluer geſtoſſen / vnd zu letzſt den Byſam vnd Amber wol darein gerührt vnd darunter vermiſcht Aut olchem Puluer magſt du Taͤffelein mit Zucker in Roſenwaſſer erlaſſen / oder Treſeney oder Latwer⸗ gen mit Mel conſeruat. Myrobal. Emblicani nach deinem ge⸗ fallen bereyten.) Euſſerlicher Gebrauch. fol man dieſes nachvolgende Puͤluerlein wie ein Epi- thema vber dag Hertz legen. Nimm Paradißholtz / Naͤglein / Zimmetrinden vnd Saffran jedes ein doth / weiſſen roten vnd geiben Sandel jedes zwey Quintlein / weiß vnd rot Been / Oſſis de corde cerui jedes ein Quintlein / Ambar vnd Biſem jedes ein Scrupel / ſolche Stuͤck mach man zu einem Puluer vnd gebrauche ſie. | Paradißholtz gereuchert / vnnd in die Naſen geblaſen / ſtaͤrcket das Haupt / das Hirn vnd die Neruen: Deßgleichen thut auch ſo man das Holtz im Mundt kaͤuwet. Wider die Fluͤß ſo in die Naſen fallen vnd nicht herauß woͤl⸗ len mimm Paradißholtz / Maſtix / Weyrauch jedes gleich viel / ſtoſſe fie mache ein Rauch darvon vnnd empfange denſelbigen durch die Naſen. D Paradißholtz ſtettigs gekaͤuwet macht ein guten Athem / oder das Holtz in Wein geſotten und mir der Bruͤ den Mundt auß⸗ geſchwencket. | Das Puluer von Paradißholtz vber den Seibgefträumer / iſt gut fuͤr das Schwitzen / [mehrer dem hefftigen ſchwitzen. Mit dem Wein darinn daß Holtz geweicht / die Frauwen von vnten auff geraͤuchert / erwaͤrmet die erkalte Mutter / vnd fuͤrdert Ihre Blumen. Das II. Capitel. Von Ligno colubrino. TER) Teer das Holtzgeſchlecht wirdt auch von ; Y dem Authore dig Lignum colubrinum geſetzet / welches Garciasab Hortolib.ı dearomat.Hilt, WEL E cap-44.drey Geſchlecht ersehlerfomaninder In⸗ ſel getan finde. Bon der Natur / Krafft / vnd Eygenfchaffe deß Ligni colubrini. — Arcias ab Horto ſchreibet an ermeltem Ort / daß diß Holtz Lignum colubrinum genennt werde / dieweil die Sin⸗ wohner die Wurtzel deſſelbigen Baums kraͤfftiglich wider der Jeder die Ohnmacht vnnd Mattigkeit deß Hertzens / H N D. Jacobi Theodori Tabern«montant/ Lignum colubrinum. gifftigen Schlangen Biß bewehrt erfunden haben / vnd ſoll dieſe Wurtzel ein groß Lob wider das Gifft darvon tragen / ſie ſoll auch kraͤfftiger ſeyn dann das Holtz RN | Wenn man ein Big deß Holtzes zerreibt und in einem Waſ⸗ fer maceriret, darnach zu trincken gibt / ſoll es Die nachlaffende ieber vertreiben / ſonderlich ſoll es die Gall durchwuͤrgen vnnd Brechen außtreiben. Das Puluer mit Wein oder Wermutwaſſer eingenom⸗ men ſoll die Wuͤrm im Leib toͤdten. Es wirdt auch diß Holtz gelobt wider die Choleram, das iſt / wenn ein Menſch die Gallen vnter ſich und vber ſich außtreibec. Es ſollen auch die Einwohner deß Landts diß Holtz gebrau⸗ I chen wider allerley Flecken / Maſen / vnd Blattern deß Leibs / die⸗ ſelbige darmit aufzutilgen vnd zu vertreiben. NL) As die Form vnnd Geſtalt dieſetz Holtzes V ſey / auch wozu man es gebrauchen koͤnne / ſinde ich IS) nichtbeyden Auchoribus, eg ſey dann daß es das X Holtz ſey / ſo von Chriftophoro & Cofta lib,aro- matum Lignum Molucenfe genennt wirdt / wel⸗ ches mir doch vnbelant iſt / auch nicht für gewiß ſagen kan / dieweil von bemeltem Authore die Figur dieſes Holtzes nicht herbeyge⸗ ſetzet / allein meldet er / daß daſſelbige Holg Lignum Molucenfe von den Molucenſern Panaua genennt werde: Vnd vermeldet x darbey / daß ſolchs Holtz ein groſſe Krafft vnd Eygenſchafft habe wider das Gifft vnnd der gifftigen Schlangen Biß / wenn man deß Puluers nicht vber zehen Gerſtenkoͤrner ſchwer / fondern ge⸗ ringer vnnd weniger nach gelegenheit mit Roſenwaſſer ein⸗ trincke / vnd deß Puluers in die Wunden ſtrewe. Er meldet auch / wen man deß Puluers ein halb Quint.auch einem ſtarcken Menſchen eingebe fo purgiere es allerley böfe Feuchtigkeit auß dem Leib / ſonderlich die grobe zähe Feuchtigkeit vnd verbrante dicke Melancholey: Werde nuͤhlich gebraucht in den langwirigen / vnnd auch Quartanfiebern / wider die Choli- cam oder Bauchgrimmen / wider das Auffblaͤhen deß — * | wider — * — — — — Weiſſer Sandel. Santalum album. F Das Dritte Buch / von Kreutern. Lignum Pauanum. N | I) | RU) IN) are en — — —— ALS TINNITJLNIUNIJJ I JH ———— 8 3.8 a — 8 295 A — SS —. u. as bar an zes = =58 as = 20 > == Su mu < => <2 SSH — a we E38 7 ses SER ER ses — u DS EnS — — 220% —— — =28 =, BEE nd S—ız =='2 Ann 208 2 u 2 RM 2 fan. RT Ö = Te f =) * —5 — = Is 28 * 2 3 = 5 Yen 5% ww AR: ®) ber * = m > — © DJ oO R = S a — — — => Ö ufftiger bey dem Auch laͤ fern ——— ae — im I A Zn EBEBZETS 32388 ws — BASEE SS „8 we ©3338 Y e=25 5556 — — => 22 = —— 5—z28 Su 2205 #45) Sa 2 £ 2» = ® ni 5558 S ARE m, = ei SEE ee ni ERS * 583 2 u <:»8 AL. welche erfklich grün iſt / darnach wird vnd faͤllt leichtlich ab- DZ, IDEE, HHLRTEPPEZZERUEEN — ſt. ß India zu € = 3 = = — = s> =) = S = = = = 3 = — 8 hai E Apothecken wol an em —— BSEFES$ => SE5583 — sSsenln et * — SIRSES MESSER IE = = n5 = > = 2 3835338 * 25 = 282 = 53 — * = — RS = Se Ss > 2298 — * = zZ — S = = ve = } ¶Der gelb w moringroffer mengein den Indien indem Meerha Man ſagt / daß der Baum kein Geruch an ſich habe biß ſo lang — bali, in der Inſul Samatra / fogegen auffgan die Rinde darvon komme / vnd das Holtz duͤrr wordeni Es werden aber der Sandeln drey Geſchlecht au une bracht nemlich weiß / geel vnd rott / fo in den bekant ſeyn / auß welchen der gelb Sandel am be der weiß vnd folgends der rote / welcher ohn aber geben einen lieblichen Geruch von — — — — — — HL LE Zw — 2 — aͤld von € A Sandtfchafften bey dem in beſondern Orten in der Landtſchafft Tanaſarim v Pfeffer / Ingwer / ec beſetzet finde. Der weiſſe aber w mandes. iſt / da gantze W E nenten Don Farben ntalum genenne fö von — —73,— Es iſt noch ein Geſchlecht der Sandeln / rott iſt vnd Santalum ſpurium oder Pſeudoſa wudt. oder Mazafrani, wel⸗ * uͤrtig — r das beſte vnd gelbe gehalten. Es iſt ſo viel als auß Malucca / da der 7 u Es finde die noch ein vierdtes Geſchlecht dep Santels ma⸗ ziri liſet andere habenesfi chen / weil man in vilen Xrabifchen ConfedtenSantali Macho. vermeint Garcias, es ſolle nit Machoziri / ſandern Machazari, ches gelb oder bleychfarbig heiſſet.] oder Mahazari heiſſen / das Sandelbaͤum ſehr vie wachſen / b Santalum flauum. — A e — — — TEE F EISNE INT && N a N * Sm 1 } N | N N — = — —— — — Serge r 7 DB | _ | G | | AN f D | — G 7% G £ Di zz Ne m 2 FG 99 lvl) G ||, 7 ı Bull | I ) y 9 | z IN ıj' | Von den Namen. Andel heiſt Griechiſch zxTeror. Sateinifh Santalum, vnd zum Vnterſcheidt der Geſchlechten / Santaluma l- bum, Santalum citrinum, vnnd Santalum rubrum. [Englifch Saunders.) Von der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft deß Sandels. Andel iſt kalt im dritten vnd trucken im andern Grad. wie die Arabiſchen Artzet in gemein ſetzen / Weil nun D das gelbe Sandelholtz / ſo einen hitzigen ſcharpffen Ge⸗ ſchmack vnd Geruch hat / laſſet ſich anſehen als wann es viel mehr Cedern / oder ſonſten eines wolriechenden hitzigen Baums holtz were · Vnd wirdt das beſte geachtet / fo viel Marck in der mitten hat / vnd wenig Holtz / dann der ſtaͤrckeſt Geruch am Marck iſt an dem gelben:vnd ſindt deß allerbeſten gelben San⸗ eels merckzeichen / daß er ſchwer / ſatt und knorricht ſeye / muwen⸗ di gelb eines ſtarcken anmuͤtigen Geruchs / vnd lieblichen Ge⸗ ſchmacks In mangel deſſen ſoll man den weiſſen Gebrauchen. Den roten Sandel vnterſcheiden fie von rotem Breſilien holtz/ daß nemlichen der Sandel nicht wie diefes färbe/audh kein - füffen Geſchmack habe / da doch onfer roter Sandel hefftig färbet.] Innerlicher Gebrauch. Grein hitzige verftopffte Leber har / derfolficheiner K “ ſolchen Lattwergen gebrauchen : Nimm der einge⸗ machten Wegwartenblumen ein Vntz / Veiolzucker ein Loth / die Species diatragacanthi frigidi, vnnd Triaſantali jedes zwey Quintlein / die vier fülende Samen jedes ein Quintlein / vñ klein zerſchnitten / dieſe Stuͤck mach mit einem Endiuienſyrup zu einer Lattwergen / vnd eſſe darvon. Wider den Bauchfluß / Diarrhæa genennt: Nimm Roſen⸗ conſeruen ein Vntzꝰ pec.diarchod. abbat. vnd deß weiſſen und gelben Sandels jedes ein Queintlein Pulu.diacitonites andert⸗ D.Jacobi TheodoriTabernemontanv > A Gelber Sandel. E Halb Quintlein / deß berevyten Bolarmen zwey Quintlein Syrup vondörzen Roſen gemacht fo viel zu einer Sartiverge gnug fay hiervon follder Krancke ſtettigs eſſen. Wider die Waſſerſucht : Nimm der eingemachten Weg⸗ wartenblumen / vnnd eingemachten Widerthon oder Mauwr⸗ rauten jedes ein Vntz / Spec. diarrhod. abbat. vnnd aro- wat roſat. jedes ein Quintlein / Spec. trialantali zwey Vntz/ Wolffsleber ein Quintlein / der Afchen won einem Wolffsdarm zwey Quintlein / Syrup von Odermennig ſo viel zu einer arte wergen gnug ſey ‚davon der Kranck einer Haſelnuß groß eſſen ſol/ vnd ſo bald zwey Vntz Wermutwaſſer darauff trincken. Es haben dieſe drey Hoͤltzer nach lehr Auicennz ein beſon⸗ dere Krafft das Hertz zuſtaͤrcken vnnd den Menſchen froͤlich zumachen : ſollen derohalben in Hertzſchwachheiten / Hertz⸗ klopffen / vnd Ohnmachten jnnerhalb / auch auſſerhalb gebraucht G werden. ] Eufferlicher Gebrauch. ea Eilderrore Sandel hefftigerdann die andere kaͤlter / vnnd zuſammen zeucht wirdr eg onteranderen beiden zuden Kranckheiten fo von hitzigen Fluͤſſen entſtan⸗ den / gebraucht / die hinder ſich zu treiben / als in dem Rotlauff / hitigen Geſchwülſten vñ Podagramiſchen Schmer⸗ tzen von der Gall herreichende / mit Haußwurtz oder Nachtſchat⸗ ten Safft vbergeſtrichen. Garcias meldet / daß die Indianer den weiſſen vnnd gelben Sandel zu Puluer ſtoſſen / darnach in Roſenwaſſer maceriren, vnd ſich vber den gantzen Leib darmit beſtreichen / welches jhnen die groſſe Hitz dep Leibs lindere / vnnd einen guten lieblichen Ge⸗ H ruch von ſich gebe Sandel vnd Campher mit Roſenwaſſer vermiſcht / vnnd an die Schlaͤff geſtrichen vertreibt die Wehetumb vnd Schmertzen deß Haupts ſo von Hitz kommet. Wider die erhitzten Leber nimm gepüluerten Sandel deß gel⸗ ben / Roſenoͤll und Wachs fo viel zu einem Saͤlblein gnug iſt / vnd ſchmiere dich darmit vmb die Leber herumb / man kan auch ein wenig Roſeneſſig darzu thun / das kuͤlet die Leber vnd ſtaͤrcket ſie: Vnd ſo man deß weiſſen Sandels darzu nimpt / gibt es ein gute Kuͤlſalben wider den erhigten Magen. Es werden auch dieſe Sandel vermiſchet vnter die kuͤhlende Epithemara. Als in den hitzigen Fiebern / daß man neme Roſen ⸗ waſſer acht Vntz / Sauwerampffern / Seeblumen vnd Ochſen⸗ zungenwaſſer jedes iij Bag / weiffeniroren vnnd gelben Sandel deß Puluers jedes zwey Quintlein / Corallenpuluer ein Quint⸗ lein / Saffran ein halben Scrupel / Campher drey Graͤn / Eſſig ein Loth / In welchen man ein drey oder vierfaches leinen Tuͤch⸗ lein netzen ſoll / vnd vber dag Hertz legen / gleich wie ein epithema, vnd ſo es trucken worden / ſoll man es allwegen widerumb erfri⸗ ſchen. Wider das Hertzzittern vnnd Klopffen ſo von Gallen kompt / ſoll man ein ſolches Saͤcklein machen. Nimm rote Ro. fen Borragen vnnd Ochſenzungenblumen jedes j. Quintlein / weiſſen gelben vnd roten Sandel jedes zwey Quintlein / rote Co⸗ rallen anderthalb Quintlein / weiſſen vnd roten Behen jedes an⸗ derthalb Quintlein / mache alles klein zu einem Puluer / nehe es in ein Saͤcklein / beſyreng sg mit Roſenwaſſer / vnnd lege es vber das Hertz. | [Bon dem Sandel puluer / Triaſantali in Apothecfen genenner. | JR Si ein nüßlich vnnd faſt gebräuchlich Confect auß dieſen dreyerley Sandelholtz gemacht wie folget Nimm | der drey Sandel hoͤltzer / roter gedörzter Roſen / Zucker iedes drey Quintlein / Rhabarbara / gebrannt Helffen⸗ bein / Suͤßholtzſafft / Burtzelſamen / jedes zwey Quintlein vnnd 15. Gerſtenkoͤrner ſchwer: Krafftmaͤl / Gummi Arabici Gummi Dragant / der Kernlein von Kuͤrbſen / Citrullen / Cucumern vnd Melonen von jhren Haͤutlein gereinigt / wilder Lattich ſamen / jedes anderthalb Quintlein / gepuluert Campher / ein a auw Pe dan laceriren, hr NE onndan an dh LE anaud iu bee — — = S 8* ss = = = SF werden / darauß man dann Gonfect Täfslein oder Sattwergen machen fan. Diß Sonfeer diener für Dig onnd Enkündung der geber/woirdt auch nuͤtzlich gebraucht den Schwindtſuůchtigen / vnd denen fo mit der Gelbfucht behafft find : nach der Speiß ge Braucht, hindert vnnd trucket nider die auffriechenden hikigen Daͤmpff / ſo vberfih ins Haupt ſteigen.] Von der Sandelſalb. S wirdt in den Apothecken ein kuͤende Salb gemacht / ſo man Vnguentum fandalınum nennet / welche auff XDſidbe weiß kan bereytet werden. Nimm Roſen drey Quintlein / roten Sandel dritthalb Quintlein / gelben Sandel anderthalb Quintlein / Bolarmen ein halb Loth / gebrant Helffenbein ein Quintlein / Campher ein halb Quintlein / weiß — drey Vntz / zerlaß Wache vnd Oell vntereinander / vnnd miſche die andere Stuͤck darinn. Diefe Salb dienet fuͤrtrefflich wol zu ‚der erhitzten Leber / jn dem hitzigen Magen vnnd hitzigen Nieren. Sie wirdt auch gebraucht wider das Verflieſſen deß Manlichen Samens ſo von Hitz vervrſacht wirdt. Das IV. Gapitel. Don Zimmetrinden. Zimmerrinde. Cınnamomum. c — NIS UKINHLLITNERROS I N ji SIR FE y — —— F is! F D RSS Ü = URAN — J— OS N \ F RS Fe RT \ Arcias ab Hortofch V mat.Hif. cap. 15.daf der Ba | Tk an mat p- 15. da der Baum davon die = 2) — gleich ſey / bißweilen etwas kleiner / mit — viel Aeſten / ſo ſtarck auffwachſen vnd nicht viel gebogen oder krumb ſtehen / die Blätter vergleichen ſich mit der Sarbden Sorberenblättern / an der Geſtalt den Citronen gleich: > eine Bluͤet iſt weiß / die Fruͤcht rund und ſchwartz einer Hafel- ln ne kleinen Oliuen gleich: Vnd meldet darbey daß der Eanel oder Zim̃etrinde nichts anders ſey / als die jnwendigſte Rinde deß Baumes / welcher zwo Rinden habeleine fodie euſſer⸗ ſteiſt / faſt grob vnnd dick / vnnd Die andere ſo vnter dieſer funden * Das Dritte Buch / von Kraͤutern. 687 A — 10 Fr blau BeiolklumencinSorh : Diefe Stück ſollen gepuluert F wirdt. Esfolldiefer Baum in grofer Menge in Zeilan gefun⸗ den werden. Es ſchreibet Plinius, daß die Barbari den Arabern ganke Waͤlde mit Zimmetſtreuch auf Haß vnd Meidt verbrant haben’ vnd diß edle Gewaͤchs auß Mißgunſt vertilget Derowegen auch Lonicerus ſchreibet / daß man den rechten vnnd waren Zimmet nicht haben koͤnne / vnd haͤlt vnſern Zimmer nicht anders als fuͤr die Caſſiam odoratam, wie auch Matthiolus ſelbſt. ¶Es haben die Apothecker ein lange zeit / für dag wolriechend Rind oder Holtz Caſſiæ lingneæ, ein Holtz vnd Rinden ſo ohne Geruch vnnd gantz vngeſchmackt / vnnd der Beſchreibung der rechten Caſſiæ gang entgegen / gebraucht: Da doch viel nuͤtzlicher were / ſo man an ſtatt diefer / vnd fuͤr die Caſſia, dieſe Zimmetrin⸗ den gebrauchte, welche etliche vermeinen nicht das Cinnamo- mum veterum,fonderdierechteCaflıa fein/habe doch etwas Ey⸗ Wachs ein Bag vngefehr / Roſenoͤll von Knoͤpffen gemacht G genfchafft mit dem rechten Cinnamomo,fönnederohalben die⸗ fe Zimmetrinden / an ſtatt deß Cinnamomiydoppel am Gewicht genommen werden. Ich vermein denckwirdig zu ſein / ob nicht der Vnterſcheidt auß der vngleichheit der Orten darinnen der Zimmet wachſe / der Vnterſcheidt herkomme / vnd alſo daß Cinnamomum, Caf- ſia lignea vnd vnſer Zimmet ein Gewaͤchs ſeye. Weil der beſte Zimmer oder Cinnamomum allein in der InſulgZeilan waͤchſt: aber der geringere/ in der Sandrfchafft Jaca vnd Dralabarıfo vn⸗ terdem Namen Caflıa gebracht wirdt: vnd daß gröftg von dieſen beydenift Xylocaflia oder Caflıa lignea genannt. ] Von den Samen. Immetrinden heiſt Griechiſch zur awon Sateiniſch Cin- Enamomum. Arabiſch Darfeni. Welſch Cannella. Spanifch Canela. Frantzoͤſiſch Canelle. Böhmifih Skorice. Engliſch Camell,Cinamon Niderlaͤndiſch Caneel.] Von der Natur/Rrafft/ond Eygenſchafft der Zimmetrinden. Je Zimmetrinde iſt warm vnnd trucken im dritten Grad Einer ſubtielen Subſtantz / erwaͤrmet / eroͤffnet / duͤnn / vnd ſtaͤrcket alle jnnerliche Glieder. [ Der beſte Zimmer iſt purpurfarb oder ſchwartz braun / oder Corallenrot:je friſcher er iſt / je lieblicher er reucht / mag fein Alter leiden / jedoch kan man heutiges Tags den guten Zim⸗ met wol haben:es ſoll auch die Rind nicht einfach ſein / ſondern zu mehr malen eng inein ander gewickelt ſein / glatt / nicht ſcherb / eines ſtarcken gewuͤrtzten Geruchs / vnnd eines ſcharpffen raͤſen 1 doch zuſammen ziehenden Geſchmacks. Innerlicher Gebrauch. F:: elius ſchreibt / die Zimmerrinde ziehe ein wenig zuſamen / ftärcfe den Magen vnd fürdere die Dauwung: Werde auch nuͤtzlich gebraucht wider alles Gifft fo das Hertz beleidiger. Des Pulner mit einem warmen trunck Wein eingenoms men erwaͤrmet den falten Magen / vertreibet die Blaͤſte / vnnd iſt gut wider das Bauchgrimmen. Zimmetrinde mit Poleyen vnnd Beyfußwaſſer getruncken treibt fort die ander Geburt/eröffner auch die verſtopffte Mutter / und bringe den Weibern jhre verftandene Zeitten widerumb. Diofcorides ſchreibt / daß fie gut ſey wider den Huſten / vnnd die Fluͤß / ſo von Haupt in die Glieder fallen / tem wider die immetrinden kommen / an der größdemDell- x Waſſerſucht / wider die Gebrechen der Nieren vnnd derſelben Verſtopffung. Es wirdt auch in den Apothecken ein Lattwerge bereytet / ſo man Diacinnamomum nennet / welche zu oberzelten Gebreſten dienſtlich iſt / fuͤrnemlich aber iſt fie nuͤtzlich dem kalten bloͤden Magen / waͤrmet vnnd ſtaͤrcket denſelbigen / fuͤrdert die Conco- ction, verzehr / die boͤſe Feuchtigkeit / vertreibt die Winde, vnnd hilfft die Speiß durch den Leib außtheilen Ein gut Puluer die Speiß darmit zu bereyten / ſo in Italia gar gebräuchlich ft, Dim Zimmetrinde zwey Vntz / Ingwer vnd Ref Zucker 658 catenblaͤet/ Salgan vnd Muſcatennůß jedes ein halb Quintlein / mache alles zu Puluer vñ vermiſche ſie durch einander: diß Pul⸗ uer wirdt genennt Species dulces pro cibarijs, dieweil es ſehr in der Koſt genuͤtzet wirdt. Ein gut Puluer wider die Magenwinde / wider die Colicam, vnnd den erkalten Magen: Nimm Zimmetrinden ein Vntz / Ingwer ein Loth / Kuͤmmel / Pfeffer / Galgan / Naͤglein jedes Iwey Quintlin / Zucker nach eines jeden gefallen faſt ſechs Vntz / mach ein Puluer darauß vnd eſſe darvon · Euſſerlicher Gebrauch. Haut / vertreibet die Flechten vnd Zittermaͤler: mit Honig angeſtrichen vertreibt die Maſen dep Antlitz. Wirdt auch zu koͤſtlichen Salben gebraucht / Item zu den Augenartzneyen ſo die Dunckelheit derſelbigen verzehren. Von Zimmeiwaſſer. 3 mit Eſſig temperiert vnd angeſtrichen / ſaͤubert die B Vß dem edlen Zimmet wirdt auch ein koͤſtliches Krafft⸗ ler diſtillirt / auff mancherley weiß / erſtlich / alſo Nimb | deß beften Zimmers vier Vntz / zerſtoß klein’ thu es in ein Glaßkolben / daruͤber gieſſe ein halbe kleine Maß oder an⸗ derthalb Noͤſſel waſſer / verkleibs wol / damit fein Dampff herauß komme / darnach brenne es in ſiedendem Waſſer / das Waſſer ſo am erſten kompt iſt weißfaͤrbig vnd das kraͤfftigſte / das ſoll man we behalten / vnnd das ander auch zum Gebrauch auff- eben. | Andere / als Matthiolus, diftilfieren das Waſſer alfo: Nimb C der beſten Zimmetrinden cin Pfundt / ſtoß ſie zu grobem Puluer / thue es in ein zinnen Kandel / geuß daruͤber Roſen Waſſer vnnd H guten weiſſen Wein ſo da heiß gemacht ſey / ſedes drey Pfundt / miſche darzu ſo viel Saltz als du mit dreyen Fingern begreiffen kanſt / darnach vermache die Kandel oben wolzu / laß alſo vier vnd zwantzig Stundt an einem warmen Orht ſtehen / ruͤhre es bißweilen durch einander: Als dann thue diß alles in einen glaͤſe⸗ ‚nen Kolben / ſo außwendig mit Leymen vmbſtrichen iſt / ſtelle jhn in einem Brennofen / beſchuͤtte in vmbher mit reiner Aſchen / alſo daß der Kolben halb n der Aſchen ſtehe / darnach ſetze den Helm darauff / vermache vnd verkleibe es wol / vnd brenne das Waſſer. Das erſte Waſſer ſo Milchfarb iſt / wirdt fuͤr das beſte gehalten. Diß Waſſer wirdt auch vnter die gůldene vnd lebendige Krafft⸗ waſſer gerechnet dann eg erwaͤrmet vnnd ſtaͤrcket ale jnnerliche Glieder / als nemlich das Hertz / das Haupt / das Hirn / den Ma⸗ gen / die erkalte Leber / vnd iſt ſonderlich gut der kalten [chmachen vnnd bloͤden Mutter / ſtaͤrcket den gantzen Leib / iſt gut wider alle Schwachheiten ſo von Rälteherfommen. Es wendet die Ohn⸗ macht / widerſtehet dem Gifft / vnd vertreibet das Hertzklopffen. Es wirdt auch diß Waſſer zu vielen confedten, Marcepa⸗ nen vnd Staͤrckzeltlein gebrauchet / vnnd iſt lieblicher auch vie kraͤfftiger / dann das Roſenwaſer. [Bon Zimmetpuluer. ER On den ſcharpffen Zimmerröhren wirdt ein Confect ge⸗ macht auff folgende weiß: Nim̃ der ſcharpffen Zimmer roͤhrlin zwey Loth: deß groben ſo man Caſſiam ligneam nennet / ein halb Loth / Roͤmiſchentuͤmmel ſo zuvor er⸗ beytzt/ Alandwurtz u Scheuͤblein geſchnitten und wol getruͤcknet / jedes ein halb Loth / Galgantwurtz vierthalb Quintlein / Naͤglein / £ langen Pfeffer / Cardamoͤmlin / weiß geſchaben Ingwer / Pariß⸗ koͤrner / Muſcatbluͤet / Muſcatennuͤß / Paradißholtz / edes andert⸗ halb Quintlein / Zimmet / Saffran / ein halb Quintlein / deß be⸗ ſten Zuckers / dritthalb Quintlein. Diefe Stück zu reinem Pul⸗ uer zerſtoſſen / ſollen beheb zugedeckt werden damit es nicht ver⸗ rieche / darvon geuß Taͤffelein mir rein gelaͤuttertem Zucker: dar⸗ zu etliche zwen Scrupel Biſam vermiſchen. Diß Confect wirdt zu dem feuchten erkalten Magen gebraucht / ſtaͤrckt die Daͤwung vnd alle jnnerliche Glieder / ſtillet das hefftig quffſteigen / vnd gibt ein gute liebliche Farb.) Zucker jedes ein Vntz Saffran zwey Quintlein / Naͤglein / Muſ⸗ F D. Jacobi Theodori Tabernxmontani / Von Zimmetoͤll. | I“ dem Zimmet wirdt auch ein Oell gediſtillirt / wie ſol⸗ ches Geſnerus in ſeinem Euonymo beſchreibet. Etliche bereiten es alſo: nemen deß beſten Zimmer) fo viel von noͤten / zerſtoſſen in groblecht / beytzen jn 24. Stundt in weiſſem Wein / oder Roſenwaſſer / darnach diſtillie⸗ rens in Balneo Mariæ, oder in einer Velic, es gibt aber ein Pfunde Zimmet nicht viel vber ein halbes Quinrlein. Oder nimb Zucker Candel vnd Zimmet gleich viel / zerſtoſſe es klein / thus in ein kurtze Retorten / geuß zwoͤlff Loth gebrannt Roſenwaſſer daran / laß vber Nacht anff der Aeſchen erbeitzen: am Morgen findeſt dreyerley Oell / ein weiſſes / gelbes / ſo eines her⸗ ben Geſchmacks vnd ein rotes / ſcharpffes / ſo wie Zimmet reucht vnd das allerbeſte iſt. Diefes Oeli wirdt hoch gelobt und gepreifetidaß es dem Bal⸗ G ſamoͤll gleich ſey / vnd foman es eufferlich einneme / ſoll es allem faulen Weſen widerſtehen / vnd daſſelbige vertreiben. Man ſaget / wenn man den Weibern ſo in den Kindesnoͤten in groſſe Ohnmachten gerathen / zwey oder drey Troͤpflein dieſes Oells nuhr in Mundt gebe / ſoll es fie baldt widerumb zu recht bringen / vnd ſoll jnen auch der Geburt bald abhelffen. In Sum⸗ ma es hat alle Tugende wie auch das Waſſer / allein daß es viel ſtaͤrcker vnd kraͤfftiger iſt [Diener auch alten ſchwachen euthen wol / ſtaͤrcket dz Haupt) den Magen vnnd alle jnnerliche Glieder vnnd macht ein guten Athem:treibt die verſtandene Zeit der Weiber gewaltig mit taug⸗ lichen gebranten Waſſern oder Wein getruncken: nimpt auch das Hertz geſperr vnd erfrewet es: iſt aber ſehr hitzig vnd ſcharpff. An das Haupt Schlaͤff / Stirn / vnd Naßloͤcher geſtrichen / nimpt alle kalte Zuſtaͤnd deß Haupts / vnnd miltert ſolchen Schmertzen. | Mit Gaͤnßſchmaltz vermifcher iſt Eräfftig in den contracten Gliedern: Wirdt auch zu koͤſtlichen Salben gebraucht / als zu Hertzſaͤlblein / damit das Hertz geſchmiret. Von Zimmet ſyrup vnd Zimmet zucker oder Confect. M In ſehr guten Syrup bereyt alſo: Nimb Kürten ſaffe oder Citronaten ſchelffen Syrup acht Loth / deß diſtillir⸗ —— Zimmetoͤlls ein halb Loth / miſch wol vnter ein andere Dieſer iſt den Alten kalten ſchwachen Leuthen nuͤtzlich / ſtaͤrcket die natuͤrliche Feuchte vnnd die natuͤrliche Waͤrme / er⸗ weckt die lebliche Geiſter / vnnd ſchafft gut Gebluͤt. Oder abır nimb zerſtoſſen Zucker / thu braͤnnten Wein darzu / den zinde any fo bleibt ein dicke Feyfteeim Syrup geleich. Den Zimmer zucker machalfo: Nimb rein geſchnitten Zim⸗ met / wirff ininn ein auffgehencktes Becken / geuß allgemach ver» ſchmoltzenen Zucker mit einem eiſeren göffel daruͤber / treib das Becke ohn vnterlaß herumb / vnd geuß ſo lang zu biß die Roͤhrlin dick genug werden. | Das’ V. Kapitel. i Don Dußratenbhüt. | As der Muſcatenbaum / die Muſcaten⸗ Snuͤß / vnnd die Mufcarenblür ſey / darvon iſt droben im fuͤnfften Capitel der erſten Section dieſes drit⸗ ten Theyls bey dem Muſcatenbaum gehandelt worden / vnd angezeiget daß die Bluͤt nichts andere K ſey dann ein duͤnne vnd zarte Rinde / wie ein Netz formirt / welche —*— der euſſerſten Schale lieget / vnnd di Mußcatennuͤß vmb⸗ greiffet. Wenn die Muſcatennůß duͤrꝛ vnd trucken worden / ſo thut ſich die Bluͤet von einander / wie bey gegenwertiger Figur zuſe⸗ hen / vnd vberkompt ein goltgelbe Farb. | Bon den Samen. Vſcatenbluͤet wird Lateiniſch geneñt Macis oder Ma- cer, vnd yon den Einwohnern on Arabern Bunapalld. on f & ’ — Das Dritte Buch / von Kreutern. Muſcatenbluͤet. Macer. Von der Natur / Krafft I und Eygenſchafft der Muſcatenbluͤet. | Vſcatenbluͤet iſt warm vnd trucken im dritten Brady am Geſchmack bitter vnd einer ſubtielen Subſtantz. Innerlicher Gebrauch. Oju dieſe Bluͤet zugebrauchen ſey / iſt droben vnnd zu vor an ermeltem Ort im Anfang dieſes Capitels an⸗ gezeiget worden / da man weitlaͤufftiger darvon leſen kan. | | Es wirde aber die Muſcatenbluͤet fürnemlich gebraucht zu dem Magen’ dann fieein fonderliche Eygenfchafft har den er- falten und ſchwachen Magen zu ſtaͤrcken und zu erwaͤrmen:Sie hilfft vnd fuͤrdert die Dauwung / verzehret die boͤſe Feuchtigkeit vnnd vertreibet ie Winde : Von andern Tugenden mehr fan man ſehen / bey dem Muſcatenbaum. Das VI. Capitel. Von Indianiſchem Blat. Arciasab Horto ſchreibt in aromat. Hiſt. lib.ı. cap. 19. daß es ein hocher groſſer Baum ſey / welcher weit von den Waſſern wachfe/daran diefe Blaͤtter erfunden werden, > foden Bläftern deß Mali medicæ gleich ſeyn / doch etwas ſchmaͤler oben auß / von Farben gruͤn / vnnd mit dreyen Rippen die länge auß durchzogen / Daran man fie gar leichtlich erfennen vnd von andern Blättern vnterſcheiden kan / eines lieblichen Geruchs / den Naͤglein bey nahe gleich / doch nicht fo ſtarck wieder Narde / oder Muſcatenblůt. Hioſcorides meldet / daß dieſe Blaͤtter in den Indianiſchen Moßlachen wachſen / vnd ſchwimmen auff dem Waſſer wie die Meerlinfen: Aber Garcias iſt gar darwider / vnd ſaget / daß ſie an Indianiſch Blat. Malabatrum. X KORL Geruch der Spisanardi gleich ſeyn / am Geſchmack vngeſaltzen: Wenn ſie aber ſchwach ſeyn / klein zerbrochen / vnd einem ſchim⸗ lichten Geruch haben / ſo ſoll man fie wegwerffen / dann fie ſeyn zu nichts nuͤtz. Garcias ſetzet dargegen / daß ſie nicht eines ſchweren Geruchs ſeyn / beſchweren auch das Haupt nicht / ſeyen auch nicht ſchwartz⸗ faͤrbig / ſondern gruͤn Es werden dieſe Blaͤtter in India und Cambaya funden. on den Namen. Ndianiſch Blat heift Sateinifch Folium, Folium In- dum, vnd Malabatrum. Arabiſch Cadegi Indi. India⸗ niſch Tamalapatra. Engliſch Indian Lecfe.] Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft deß Indianiſchen Blats. D Ioſcorides ſchreibt lib.1. cap. rı. daß dieſe Blätter gleiche Krafft haben wie die Spicanardi / ſeyen aber zu allen Ge⸗ breſten kraͤfftiger / treiben auch den Harn haͤfftiger / ſeyn auch dem Magen nuͤtzer vnd bequemer. Es wird faſt in die gebraͤuchliſten groſſe Conlect als The- tiac vnd andern gebraucht. Man ſoll aber nur die gantzen voll⸗ kommene Blätter darzu erwehlen Es ſollen auch dieſe Blaͤtter gut ſeyn wider die hitzige Ge⸗ ſchwuͤlſt der Augen / wenn man die Augen mit dem Wein an⸗ £ einem Baum wachſen / fo hoch vnnd weit von den Waſſern ſtreicht / darinn die Blaͤtter zuvor geſotten feyn. e. | a fehreiber/die beften vnter diefen Blaͤttern ſollen friſch ſeyn / grauw oder auß den weiſſen ſchwartzfaͤrbig / feſt vnnd gang nicht leichtlich zu brechen mit ihrem Geruch das Haupt beſchwerendt / ſollen auch jhren Geruch lang behalten / vnnd am Diefe Blaͤtter vnter der Zungen gehalten / machen einen gu⸗ gen lieblichen vnd wolriechenden Athem. Wenn man dieſe Blaͤtter bey die Kleyder legt / machen ſie die⸗ ſelbige wolriechendt / vnnd wehren daß fie nicht von den Morten zerſtochen werden . KkkijDie * — — “ — — * — —— 2; — — — — * —— ne RT —— er - * — — Das. Capitel. Don Fiechtenbaum. Fiechtenbaum. Pinusdomefica. YEYD Er Fiechtenbäum ſeyn vielerley Ge ocſlecht / vnd ſagt Matthiolus ‚daß derfelbis N) gen fo viel in Polen / Teutſchland und Boͤh⸗ > men erfunden werden / daß es vnnoͤtig fey SD diefelbige ihrer Geſtalt nach zu befchreiben. 2 Theophraftustheyferfieinzwey Gefchleche ab / alſo daß eines die einheymifche Fiechten genennt werden / dys ander aber wilde Fiechten. Sie ſeyen einander alleſampt bey nahe gantz vnnd gar gleich: Das erſte Geſchlecht belangendt / ſt daſſelbige ein hocher / groſſer / dicker Baum / vnten hervmb bloß vnnd nackendr /aber obenher mit ſehr viel Aeſten beſetzet: Seine Blätter vergleichen ſich dem Taubenrock ſeyn duͤnn / langlecht / hart vnd oben ſpitzig / hangen wie Haar an den oͤberſten Gipffeln der Aeſten / deren je zwey auß einem Knoͤpflein herfür fommen: Seine Zapffen oder Zirbeln ſeyn groß / auß vielen dicken harten vnnd holgechten Schuppen zuſamen gepackt / vnter welchen die harte holhechte Nůß ſtecken / — Meerfiechten J. Pinusmaritima I, RE, > — * EN —DD —— — —— — — AN — —— 2 } in welchen jnwendig ein ſuͤſſer / weiſſer / anglechter Kern ligt / mit einem duͤnnen Haͤutlein vberzogen. Dasander Geſchlecht Pinusmaritima ı. genennt / iſt dem vorigen bey nahe gleich / außgenommen daß es nidriger waͤchſt / hat eine glatte Rinde / mit den Blaͤttern iſt es dem vorigen gleich / die Zapffen ſeyn auch kleiner vnd kuͤrtzer guͤmmechtig / vnd geben einen Geruch von ſich / welche fo baldt abfallen wenn fie duͤre worden ſeyn. So viel die andere nachfolgende Geſchlecht belanget / kommen fie mit dieſem faſt vberein / werden auch gar leicht⸗ lich von jederman erkennt / alſo daß vnnoͤtig / fie weitlaͤnfftiger zu beſchreiben. Bon andern Geſchlechten mehr kan man leſen Matthio⸗ lum,Dodonzum pndC.Clußum. | Sie werden allenthalben funden in Teutſchlanvt ı Pos len / Böhmen’ Frankreich, Weſſchlandꝛ/ vnnd andern Orten mehr. Von — — — — — er — — Meerfichten 11. Pinus maritima II. —— — a De et — aa — 2 BIC, ——— — —— — — EG — — = RN, > UN. Wilder Fergsirbelbaum- Pinus fyluc rismontana, W R Ni —* —00 N Dr SUN. N AN N \ N 1 NU\ 7] ; U I \ —9— N N 1) } U N 2 NEN MI, TU NN S — 6 — A, * — — — ih er \ — ———— Gh — — N —6 900 —— a) 9 NS FETTE DEZE). % AG EZ TN DET: GG GE2175 — 2 * AL; TG Q — % — ——— Fr —166 — —We Von den Namen. Ichtenbaum wirdt auch genennt Hartbbaum / /zamer Zirbelbaum / Welſcher Than. Kinholtz / Kyfferholtz / Fo⸗ renholtz vnd Feuren Lateiniſch Pinus. Griechiſch Nlrug. Arabiſch Sonobar. Spaniſch Pino aluar. Welſch Pino- Das Dritte Buch / von Kraͤutem. SC Bergyirbelbaum. Pinus montana Theophraſti. Ka Ne er oe UF Kup We UN Al PNEYIATTPRTT a BT AR RT EN ZN Ä y ——— * —— — —9 Up 4 Ale di —— u LP AR N 7 “N VW, rk NND NEN DIN ei EEE ENINIPNIZE WR 9 — IST N PR! op: —* Boͤhmiſch Borovrice. Niderlaͤndiſch Pynappelboom. ¶Frantzo⸗ ſiſch Pin. Engliſch tame or manured Pine gree. Das wilde Geſchlecht wirdt genennt Meerfichten / Bergzirs belbaum / Lateiniſch Pinus maritima, Pinus montana, Pinus ſylueſtris. Pinus mugo. Frantzoͤſiſch Pin ſannage. Engliſch wilde Pine trec.] Kr Die " 4 — — For a —— — — —— * 2, Enge nn wu — —— ei — un ren ge ———— — — nn —— — — —— — — —— — — — — wur er ab ee 4 un J— DE ae — — — — « F IX — — — — — = * — — — — —— — — — en — u — — ze — Serra ‘ A Pinus ſylueſtris cembro. D. Jacobi Theodori Tabernzmontand F Galenus fagt / wenn man die Blärterin Eſſig koche vnd den: Munde warm darmit außſpuͤle / lindere es die Schmertzen der Zaͤhn: Er meldet auch / wenn man die Blätter zerſtoſſe vnd auff⸗ lege / lindern fie die hitzgen Geſchwuͤlſt. — Dioſcorides ſchreibt von dem Kinholtz / wenn man daſſelbige klein zerſchneide vnd in Eſſig koche / darnach die Bruͤe warm im Mund halte / ſoll es das Zanwehe vertreiben. Das II. Capitel. Don Ihannerbaum. Weiſſer Thannenbaum. Abies. B G C iR SS SE = H Die Zirbeln oder Zäpflein werden geneñt Coni :Die Zirbel⸗ nüßaber Griechiſch pero. Sareinijch Strobili, vnnd Nuces pineæ. Von der Natur / Krafft / und Eygenſchafft der Zirbelnuͤß · | Fi: fehreiber /die Zirbeinüß feyen etwas temperirt in der Waͤrm / aber gar feuchter Natur. | Innerlicher Gebrauch. D lofcorides ſchreibt/ wenn man die Zirbeinuß in einem ſüſ⸗ fen Wein koche / vnd eintrincke /befommen fie wol den je nigen fo ſehr huſten / vnd zu der Schwindſucht / Phthiſis genant / geneigt ſeyn / dañ ſie lindern vnd ſaͤnfftigen gar wol / ſie erweichen D auch / reinigen die Bruſt / vnd fuͤrdern das Außwerffen / dann ſie auch ein wenig ein Schaͤrffe bey ſich haben. Sie geben auch dem Leib ein gute Nahrung: Vnd ſo man ſie mit Zucker gebrauchet / ſtaͤrcken vnd erwaͤrmen ſie die Natur. Die Zirbelnuͤßlein mir geſchelten Cucumernſamen in ſuͤſſem Wein geſotten / vnd getruncken / iſt zut wider dag Nierenwehe / vnd die Schmertzen der Blaſen / dann es lindert den hitzigen vnd ſcharffen Harn / iſt derowegen gar gut wider das brennende / vnd troͤpfflinge harnen / treibet auch den Harn etwas fort. Auß den Zirbelnuͤßlein wirdt auch ein Oell gemacht / welches faſt gut ſeyn ſoll wider den halben Schlag / wenn man die Glie⸗ der warm darmit ſchmiret / wie Auerrhoes meldet. Das KHuhoder die Rinde fuͤr ſich ſelbſt gebraucht / oder mie Honigwaſſer getruncken ſoll den Leberſuͤchtigen gut ſeyn. Dioſcorides ſagt / daß die Rinde mit rotem Wein oder Berg. E richwaſſer getruncken /flille die Bauchflůͤß / vnd rreibe den Harn fort. Euſſerlicher Gebrauch. eingeſtreuwet / heplerden gegangenen Wolff am hin⸗ dern: deßgleichen auch die Geſchwaͤr auff der Haut / vnd was gebrannt iſt / fuͤrnemlich aber ſo es mie Sil⸗ berglet vnnd Weyrauch vermengt wirdt / wie Dioſcorides dar⸗ von ſchreibt. Rinde der Fichtenbaͤum zu Puluer geſtoſſen vnd a Gr —— 8* —S RE —— 8 * Eß Thannenbaums werden zwey Ge⸗ 1 —— 9 a 4 CSU ſchlecht erfunden: Eines fo weiffer Thannenbaum Sl —2 R geneñt wirdt / das ander aber roter Thannenbaum: Seyn einander gang vnnd gar gleich, außgenom⸗ men daß der rote Thannenbaum viel gruͤner / brey⸗ ter / weycher vnd glaͤtter Laub hat / welches nicht fo ſticht/ auch auff dem Rück nicht fo weiß iſt. Dieſer Baum hat ein sähe ſchwartz⸗ lechte Rinde / welche ſich wie ein Rieme beigen aͤſt / es iſt auch das Holtz hieran viel ſchoͤner / hat nicht fo viel Knoden. Seine Aeſt neigen ſich gemeiniglich nach der Erden: An ſei⸗ nen Aeſten traͤgt er Zapffen einer Spannen lang / mit vielen Schuppen beſehet / als eine ober die ander gelegt / in weicher ice ten ein kleiner duͤrrer Same ſteckt. Dieſem iſt das weiſſe Geſchlecht gantz vnnd gar gleich mit Laub / Rinden Zapffen / vnnd Samen / außgenommen daß die K Blaͤtter auff einer Seiten aſchenfarb ſeyn / vnd ſo man die Rin⸗ de beuget / bricht fie bald. Dieſe Baͤum grunen ſtettigs / im May fallen die alte Blaͤ⸗ ter ab / vnd kommen neuwe herfuͤr. Auß den Bäumen ſchwitzet auch ein Hartz vnd ein Pech / zu vielen Sachen nuͤtzlich. [Die Oden vnd a auch die Rhetier / ver⸗ wunden die Baͤum hin und wider / vñ nach zwen Monaten / wañ das Kar haͤufficht herauf getrungon / ſcharren ſie es ab / ſchia⸗ gens zuſammen zu halten: ſolche thun ſie in Saͤck / werffen die | in groſſe — A — — — — — a — — —— — —— — —— ——— Das Tritte Buch’ son Kreutern Roter Thannenbaum. Picea. [7 —8 —8 8 in groſſe Koͤſſel / vnnd ſchmeltzens vher dem Feutwr / preſſen die Saͤck auß / vnd faſſen das lautere Hartz auff in gewiſſe Gefchirn. Wiewol es auch an Fiecht vnd roten Thannen fiir ſich ſeibſt durchtringet / vnnd an der Blumen groſſe Beulen auffwirffet / welche man Thannenblattern nennet / fo voll klaren lautern Hartz ſtecken / ſo ſich den en vergleichervond zu allerhand Wundenond Schäden damit ſu heilen/von den Weydtleuten geſamlet wird: ſonderlich das ſo auß dem weiſſen vnd ſchwartzen Thannen ſchwinet / ſo lieblich reucht, und lauter iſt faſt wie Wey⸗ rauch / vnd in gemein Weißhartz genennet. Das ander aber / fo auß der Fiechtthannen / Foͤten vnd Taͤllen fleuſt / weil es gemei⸗ niglich vnder einander vermiſchet wirdt / heiſt man Spiegelhart/ D Pix liquida, vnd Reſina liquida: mann fie aber ein mal etlich geſchmeltzt worden / weil ſie etwas hart / Reſina frixa, cocta & v. ſta. Endtlich auß den groſſen Thanzapffen deß edlen Fiechten wirdt ein Hartz genommen / ſo die alten Strobilinam ſollen ge⸗ nennet haben. Von den Namen. Ote Thanne heiſt Griechiſch Neba⸗. Lateiniſch Picea. Arabiſch 47x. Welſch Pezzo. Spaniſch Pino negro. BöhmifchSmrk.[ Niderländifh Deckboom. Enguſch Pitch tree. Frantzoͤſiſch Peſſe & — Die weiſſe Thanne heiſt Griechiſch zA«rn. Lateiniſch Abies. Welſch Abere. Boͤhmiſch Gedle. Niderlaͤndiſch Maſtboom. Engliſch Firreor Deale irca, Srangöfifch Sapın. ] Don der Natur / Krafft / vnd Epgenfchafft —— deß Thannenbaums. Datur / vnd haben gleiche Krafft / wie auch die Fichten⸗ baͤum / werden aber nicht gebraucht. ¶Aber deß Hartz art iſt zuerwaͤrmen / erweichen / zer · eheilen vnd reinigen: vnnd ſoll erwehlt werden / die wol raͤucht / durchſichtig iſt nicht zu duͤrr noch zu feucht. Thannenbaͤum ſindt einer zuſammenziehenden F G 663 Das Thannenhark aber wircket heſftiger / baher eg von dere mehrern theil für warın vnd trucken im dritten Brad geſchaͤtzet wirdt.) Von dem Gebrauch deß Hartzes Eiß Thannenhartz auff ein Loth oder fuͤnff Quentlein ſchwer mit Wein getruncken / reiniget die Nieren / vnd treibt den Stein bewegt auch zum Stuelgang.) | ; Welcher Menſch groß Wehe und Schmersen in den Huͤfften hat / dr neme Feldteypreſſen onddiefes Nartesjer des dritthalb Quentlein ein.fo vergeherder Schmers, Es wirdt auch diß Harkzuden friſchen Wunden gebraucht / dann es heilet vnd hefftet dieſelbige zuſammen / fuͤrnemlich die Wunden deß Haupes/[ da das Hirn nicht eneblöffer if.) Es wirdt aber das Harz fo auf der weiſſen Thaunen fleuſt für koͤſtlicher gehalten dann das andet / vnnd wirdtandhan ſtatt de Terbethins genuͤtzet / | vnd dieſes einer Nuſſen groß/ mireie ner Muſcatennuß vnnd Zucker vermengt vnd eingenommen / himpr die Harnwinde / vnd heilet alfe innere Verſehrung der jn⸗ — Glieder. | hannenhark mit Honig gekocht / iſt gut für die Haupefli und Halswehe / Angina an — Peg [ Spiegelharg auffgeſtrichen / heilet die enzuͤndte vnd verſchwol⸗ lene Mandlen vnd Gurgel.) Wieder die kroͤpffige Beulen / ſoll man Thannenhartz mir Gerſtenmeel vnd eines jungen Knaben Harn kochen, und vber⸗ legen / ſo vertreibt es dieſelbige. | [ Allerhand Hark, reiniger alte vnnd newe Wunden vnnd Schäden, erweicht harte Geſchwaͤr in allen Orten: heiter böfe Raͤudt am Menfchenond Biche- I Bon Thannen Pech. —— iſt gut zu den loͤcherten Geſchwaͤren / fürs nemlich an den Schenckeln / auff folgende weiß: mach das Pech warm in einem Toͤpflein biß es wol zergehe / le, ge darein leinene Thuͤchlein nimm fie widerumb herauß mit einem naſſen Hoͤltzlein vnd breyte ſie auff ein Brett biß ſie er⸗ falten. Von dieſen ſchneidt Pfläfterlein/unnd nimm alle Tag eins / waͤrme es ein wenig / legs auffies reiniget vnd heylet. Oel von Thannen. Ndem Gebuͤrg bey Verona wirdt von dem Thannen Oel gemacht / welches man in Welchlandt viel zu dert Wunden im Kopff pfleget zu brauchen: Etlich thun darzu noch ſo viel Olei roſati com pleti.] Das IIJ. Capite. Don Lerchenbaum. ao Er Lerchenbaum hat ein dicke Rinde / mit viel Riß oder Spalten / welche jnnwendigrotlecht Xiſt. Andem Stamm wachſen viel Act, welche * vinbdenfelbigen ordentlich geferet ſeyn / je ein Xp vber den andern: Seine Gertlein findzähe/ von Farbengelblecht / vnd eines Iieblichen Beruchs. "Die Blätter feynlanglecht / wench / fchmäler dann an dem Fichtenbaumy K [auch nicht fo fpisigihangen an den Aeſten / gleich wie die Faſen an einem Knopff / ſo gegen dem Winter bleich werden / abfallen vnd verdorren. An den Aeſten bekompt er feine Zirbeln / welche ſich den Cypreſſen vergleichen / ſeyn doch linder vnd fchmächer: - Im Lentzen kommen die Blumen herfuͤr von Farben purpur⸗ faͤrbig / riechen lieblicher ‚denn die Zirblen / fo am Geruch niche vnlieblich. | Das Holtz iſt fehr hart/fondertich mitten im Stamm, da hat esaucheinrötlcchte Farbe ‚left fich derohalben zu allen Bebäun bequemer branchendann bie andern- — — u — oh; ri PR — —— Aut * — — zn hs — — > — — ne — —— =— * — ee — — — — A EEE — — — u ee > e ——— ——— — — — oeenn u > — u. ee we ne Es haben die Alten gemeine wie dann Plinius ſolchs auch Ichreibt / daß diß Holtz nicht leichtlich brenne noch Kolen darauf koͤnnen gemacht werden. Aber an etlichen Oertern in Walliß wirdt fein ander Holz gebrennt denn von derchen und werden auch in den Geblirgen Fein andere Kolen in den Eyfen Berg. wercken gebraucht /dann vondiefem Hols- J An dem Baum wächft auch noch ein weiſſer / weicher und lu⸗ ce Swamm / foman Agani nennet / welcher inallen Apothe⸗ cken gebraucht wirdt: welchen man abklaubt / nach dem er duͤrr worden / vnd ſpalt bekommen will. Man findet auch in den alten Bäumen unten im Stock / na⸗ D hendt bey den Marck / einen alten Sumpen oder Hader diß wellen einer Elen lang / der iſt dem Semiſch / darauß man Handtſchuch macht / faſt ähnlich. Dieſer Baum waͤchſt im Schweitzer vnnd Walliß Gebürg / wie auch bey Trient.)] Von den Namen. Erchenbaum [oder Lerchdannen / ]heift Griechiſch Az- | ex£. Sateinifch Larix. Welſch Larice. Spaniſch Larege. Fran tzoͤſiſch Meleze. Boͤhmiſch Drin. [| Niderländifch Lorckenboom. Engliſch Lerch tree.) Von der Natur / Krafft vnd Eygenſhafft E dep Serchenbaums. | M Atthiolus meldee / daß die Blätter vnd Rinde def Ser, Lv A dsenbaums einer zufammenziehenden Natur ſeyen / wie die Thannen vnd Fichtenbaͤum [Die Rind in Waſſer geſotten / vnd getruncken / ellet den Bauchfluß / vnd treibt den Harn. ] Euſſerlicher Gebrauch. Rinde von dieſem Baum mit Schuſterſchwertz een heylt die Schäden fo weiter vmb fichfrefe D. Jacobi Theodor Tabernzmontani, An. Lerchenbaum. Larix. Lerchenſchwamm . Agaricum. N h\ N N N \ N NY) \ = — — iur VVBF RR “ N —8 xxx — 8 2 19 > 7 —— * —— — —— — Die Rinde serftoffen mit Silberglett und Weyrauch vermi⸗ ſchet / iſt denen gut / foden Wolff geritten haben / vnnd heylet die Geſchwaͤr der Haut / wenn man das Puluer darinn ſtreuwet. Die Blätter ¶zerſtoſſen / vnd vbergelegt / lindern die entuͤnde⸗ sen Wunden / ] in Eſſig geſotten / vnd die Bruͤe warm im Mund gehalten / lindert das Zahnwehe. ¶In den Schweiger Gebuͤrgen wirdt fuͤrnemlich der Baum zur Artzney et vnd halten jhn die Innwohner für den Auſſatz ſo kraͤfftig / daß fie ihre Spanberter darauf machen damie fie für diefer Seuch deſto ficherer ſeyn. Auch pflegen fie die friſchẽ Zweig in Waſſerbad ſicden: Item / diſtilliren cin Waſſer dar auß / ſo ſie wider dieſe Kranckheit brauchen] sr Bon Lerchenhartz. M Sommer durchboret man diefen Baum mit einem Naͤbiger / biß zum Marck / ſo fleuſt ein ſchoͤnes vnd Föftli- ches Dart; darauß / fo der Farb nach dem Honig gleich iſt zaͤhe / vnd wird nimmer dick. Dieſes Hartz wird faſt allenthalben in den Apothecken für Ter⸗ berhin verkaufft / aber der wahre Terbethin iſt ein ander Hark) fompt auch von einemandern Baum. Diefes Hartz hatein Krafft zu erweichen / su waͤrmen / zufäne bern vnd zu zertheilen. Wider das Verflieſſen deß Maͤnnlichen Samens / ſoll man ij· Loth Lerchenhartz in Wegrichwaſſer waſchen / vnnd daryı ver⸗ miſchen ein Quentlein deß allerbeſten Agſteins / vnnd daſſelbige einnemen / ſoll das Flieſſen verhalten / Lerchenhart für ſich ſelbſt oder mit Honig wie ein Lattwerge eingenommen / iſt gut wider den Huſten / dann es reiniget die Bruſt von dem groben Schleim Es hat auch diß Harz ein Natur / daß es den Harn treibt / vnd zum Stulgang bewegt. — * wirdt auch dieſes Hartz ſehr gebraucht von den Wundt⸗ r > / gerchenharz mit Roſenoͤl angeſtrichen / vertreibt allerley Fle⸗ cken Grindt und Rauden am Leib. Re | Ä [uf — — — — — — — — — — — — — 7 Das Dritte Buch von Kreutern. 668 Auff die Augbrauen geſtrichen / verhuůtet daß das Haar nicht Fegen etwas zu wider: Derowegen man {hir jederzeit mit Wein’ außfeller. ] Von dem Lerchenſchwamm N Del vnd Honig vermenget / vnd in die Eytrechten R Phren gethan /heilet dieſelbigen. Wider das Grimmen ein koͤſtliche Artzney / ſe man nennet derchenhartz / ein Loth / Lenedictæ fimplicis, ein halb doth / vermiſchet / vnd den Krancken zu effen gibt / nimpt es den Schmertzen: auch ſo die ſo auff dieſe Kranckheit geneigt ſind / dieſe Artzney vnderweilen gebrauchen / bewart ſie vor dem Grimmen. | Del vnd Waſſer auß dieſem Hark. wirdt / iſt ſehr Föftlich: dann deß Waſſers ein Quint⸗ lein ſchwer mir weiſſem Wein getruncken / reiniget den Magen von allem Schleim / durch das erbrechen. Mit Weinſteinoͤl vermiſcht vnd angeftrichen vertreibt die Flecken und Maſen deß Angeſichts und deß Seibe. So es mit ein wenig Ochſengall / in die Ohren getroͤpffet wird / toͤdtet es die Wuͤrm in den Ohren: Wie auch das Del treffent- lich gut iſt denen / die nicht wol hoͤren. Diß Waſſer gegoſſen in die friſchen Wunden / vnd die tieffen holen Geſchwaͤr / heilet die: nimpt auch den Wehetagen der Glie⸗ der vnd Sennadern / ſo von Kaͤlte ſich erheben. Es iſt zuuor vermeldet / dag an dem Lerchenbaum ein weiſſer Inder Schwamm wachſe / wie dañ an der andern Figur zuſehen iſt / dieſer Schwamm wirdt Lateiniſch genannt Agaricus oder A- garicum, vnd iſt der beft/welcher weiß / leicht / uck vnd muͤrb iſt / an Geſchmack erſtlich ſuͤß / vnd bald darauff etwas ſtreng. Wels eher aber holtzecht / ſchwartz hart und ſchwer iſt / innwendig mit viel Faſeln / der iſt nicht gut / vnnd vntauglich zugebrau⸗ chen. ¶Das beſte an dieſem Schwamme iſt dag ober theil / denn B A vnd Waſſer / fo auf diefem Hark gebrennet x das vndertheil ſiehet faſt wie Faulholtz. Von der Nalur / Krafft vnd Eygenſchafft deß Agatici oder Lerchenſchwamms. Er Lerchenſchwamm / [foin feiner Krafft vier Jahr bleibet / | ft warm im erſten / vnd trucken im andern net vnd purgiert / wirdt gerechnet vnter die medica- menta phlegmagoga, das iſt / welche den groben / zaaͤhen / kalten Schleim durch den Stulgang außtreiben: Er purgiert auch / vnd treibt die Gallen / doch mehr die phlegmata, dann die humo- res bilioſos. Fuͤrnemlich aber fuͤhret er auß / was fin boͤſe Feuchtigkeit ſich vmb den Magen / vmb die Leber / vmb den Miltz / vmb die Mutter / vnd vmb die Bruſt verſamlet hat / deßgleichen auch andern Vn⸗ rath / ſo in Daͤrmen vnd in Mefenterio funden wird. Dieweil er aber gar ſchwach purgiert / vnnd nicht ſcharff oder ſtarck iſt / ſo purgiert er gar langſam das Haupt / nimpt auch michts von den euſſerſten Gliedern hinweg. Dienet aber gar wol zu der Verſtopffung deß Mageng / der Leber / der Bruſt / deß Mil⸗ tzzes / der Daͤrmen / der Mutter vnd deß Meſenterij, vnndiſt be⸗ quemlich zu allerley langwirigen Schwachheiten derſelbigen Glieder. * Falloppius ſchreibet in tractatu de medicam. purgant. ſimpl. daß der Agaricus gar ein ſichere Artzney ſey —* hat aber zweyerley Faͤhl / daß er das Gedaͤrm ſchaͤdiget / nicht kraͤfftiglich / auch langſam wircket: derohalhen man jhme ein Zuſatz geben ſol/ als das Salgemme auff folgende weiß: Nimm Lerchenſchwam̃ andertllalb Quentlein / dal gemme ein Scrupel: ſtoß zu Pul⸗ uer / zertreibs in der Brite Florum & fra duum, vnd vermiſch darunder Roſenhonig zwey Loth zu einem Purgier Traͤnck⸗ Sein. | Ahr er iſt eines vnfreundtlichen Geſchmacks / ond dem Ma⸗ XVGrad. Er loͤſet ab / eroͤffnet die Verſtopffung / zertren ⸗ Ingwer / Naͤglein oder Spicanard corrigieren muß. Man kan dieſe Artzney jungen’ alten vnnd ſchwachen Leuten ſicher eingeben Falloppius fehreibet/daß man deß Puluers langſam auff an⸗ derthalb Quent. eingeben fol, Fernelius gibt von eim Quent. biß auff zwey Quent. in decoctis oder inkuſionibus yon zwey uent biß auff ein Loth / wiewol Falloppius nicht vber ein halb doth ſchreiten will. Es werden auch auff zweherley weiß Trochifti von dem A- garico bereyter. \ Erſtlich nimpt man dep Agarici drey Vntz / Steinſaltz ein Loth / Ingwer drey Quent. Oxymel ſo viel gnug iſt zu ſolchen Küchlem man ſol aber den Agaricum zunor faͤulen / vnnd als⸗ dann mit dem andern in gredientibus vermiſchen: Dieſe G Compolitio wirdt genenne Trochifcide agarico. Auf die ander weiß werden fie alfo bereite: Nimm deß be ſten Agarici,fogefäuterift vier Vntz / Wein / darinn Ingwer zuuor eingebeytzet ſey / ſo viel zu Kuͤchlein gnug ſey Diefe com- poſitio wird genennt Agaricus trochiſcatus Vnd werden Trochifei gar nůtzlich gebraucht in den Bruſtſchwachheyten / ſo von grobem Schleim verurſacht werden / denfelbigen zertheilen / fie vnd führen jhn auß Deßgleichen dienen fie auch zu allen an⸗ dern Kranckheiten fo von Schleim! Gewaͤſſer und Gallen mie Schleim vermiſcht / ihren Vrſprung haben. Von dem Lerchenſchwamm Pilulein. An bereitet auch Pilulein auß dem Agarico, fo Pilulæ ex agarico genennt werden / zu den oberzehlten Gebre⸗ a‘ I hen auch gar dienſtlich bekommen wolderien fo ſehr keichen / vnd viel Schleime vmb die Bruſt haben. [Diefe Pilulein mache alſo: Nimm Lerchenſchwamm an⸗ derthalb Quentlein / weiß Violwurtz / Andorn / jedes ein halb Quentlein: Turbich fünff Quentlein: Hieræ picræ, ein got: deß Marck von Coloquintoͤpffeln / Gummi Sarcacolle jedes zwey Quentlein: Myrrhen ein Quentlein: dieſe Stück wol ge⸗ ſtoſſen / vnd mit geſottnen Moſt angefeuchtet zu einem harters Pilulein Teig’ daruon von einem Quentlein biß auff andert⸗ halbs eingeben.) Etliche ſchreiben auch / daß er gut ſey wider das langwirige Hauptwehe / wider die Fallendtſucht / den Schwindel / vnnd den Schlag: Werde nuͤtzlich gebraucht wider das auffſteigen der Mutter / wider die Miltzſucht / HReelſucht und Waſſerſucht [SE ſonderlich gut denen / ſo den Athem ſchwerlich ziehen. Er thut huͤlff wider die langwirige Feber / wehret dem Froſt vnd Schuͤtten / ſo mans auß Wein trinckt vor deß Febers an⸗ kunfft: widerſtehet auch allem gifftigen Vnrach. | Wirdt auch Pflaſtersweiſe auffgelegt wider die Biß vnnd Stich der gifftigen kalten Thier. " Das JV. Gapitel. Von Weyrauch. F Es Arciasab Hortofchreibet in aromat. hiftorialib.r.cap.7. daß der Baum an welchen der Weyrauch wachſe / nidrig ſey / vnd habe Blaͤt⸗ ter / welche ſich den Blaͤttern deß Maſtirbaums vergleichen / wachſe nur in Arabia / [Lallda ein groſſer Waldt ſeye / dreiſſig Meil lang / vnd funfftzehen breit. ] Diofcorides ſchreibet / das beſte vnnd fuͤrnembſte Geſchlecht —8 8 NIS Ks SIT: ur vnter dem Weyrauch ſey das Maͤnnlein / vnd werde Stagonias genennt / das iſt ein Tropff / derhalben daß es von ſich ſelbſt auß⸗ fieuſt / vnd in der Geſtalt eins Tropffen / an dem Baum hangen bleibt / vnd auch von ſich ſelbſt rundt wirdt / hat kein Schnitt / ͤſt ſich nicht ſcheiden / an der Farb weiß / vnnd wenn er zerbrochen wirdt / iſt er junwendig feyſt / vnd ſo baldt er zum Rauch ange⸗ zündt wird / fo brennet er. Es mel⸗ — — — — — = — — == * — — — — — — — X a mer —— et sr u deu — — — — — — — — — — — u — — — — ET — — — 3— L WR i ‚4 4 Kin! —9 * J — Thus. Es meldet auch Dioſcorides, daß er auß India bracht mer de: Aber Garcias iſt gar nicht der Meinung / | [ondern wachſet allein in Reich Arabien / furnemlich ın dem Koͤnigreich Saba / vnd der ſo von jungen Baͤumen abgeleſen wirdt / iſt ſchoͤn weiß / lauter / vnd viel kraͤfftiger als der auß den alten rinnet Es ſol zur Artzney erleſen werden / welcher einen lieblichen / gewürtzten Ge⸗ ruch von ſich gibt / einen bittern © eſchmack hat / deſſen Kloͤtzlein ſich einem Gummi vergleichen / klar / glantzendt vnd auber ſeye / vnd wann maus zerbricht / fett / wann mans anzündet / ein helle Flamm von ſich gebe. Es wirdt auch der Weyrauch / wegen der euſſerlichen Form in eilich Geſchlecht getheilt: das eine lIndicum genannt / fo in groſſen Schollen zuſammen geſtreckt / ſchwartz / blauwfarbig / et⸗ mann mit weiſſen vnd gelben Flecklein befprenget: Das ander Mammofum , weil es vnder dem herauß ſchwitzen ein Tröpff- fein an den andern ſich gehenckt / alſo das es langlecht würde / als wie hangende Brüft:iffgelb. Das dritte Mafurbum , das Maͤnnlein / weil gemeiniglich zwey runde Koͤrnlein / gleich zweyen Rodtlein an einander kleben:iſt weiß oder gelblich. · Das vierdte p Orobia, das iſt Wickicht / weil feine Kloͤzlein nicht groͤſer als Wicken oder Eruenkoͤrnlein. Das fuͤnffte iſt Manna T huris, ſo nichts anders dann die kleinen Broͤcklein ſo in den Weyrauch ſaͤcken gefunden wirdt / wie Staubmeel.] — Von den Namen. Eyrauch wirdt Griechiſch genennt Alßavos- Lateiniſch Olibanuin thus. Arabifch Kander. Welſch Incenſo. Spanifch Enicenfo. Frantzoͤſiſch kEncens. Boͤhmiſch Kadıdlo. Niderlaͤndiſch Wierroock. Engliſch Fran- chincenſe.] Won der Natur/Krafft / vnd Eygenſchafft — deß Weyrauchs. F D.Jacobi Theodori Taberne montan/ Weyrauch. Garcias ab Horto meldet / daß man in India den Weyrauch ſehr gebrauche wider die Bauchfluͤß dieſelbige darmit zu ſtillen / G H Eyrauch iſt warm im andern vnd trucken im erſten K Grad / Jvnnd wie etlich wollen biß in dritten Grad / zeucht auch zuſammen / vnd ſtopffet die Blurgäng- ] Innerlicher Gebrauch. D loſcorides ſchreibet / wenn die geſundte Leut den Wey⸗ rauch trincken / verurſache er die Vnſinnigkeit / vnd wenn man ſeyn zu viel mit Wein trincke / bringe er den Menſchen vmb dag Leben · | RER f — * vnd einzuhalten. So meldet auch Dioſcorides, daß der Weyrauch nüuͤtzlich ge, truncken werde von den jenigen fo Blut außſpeyen / ¶ mit rotem Wein / oder Wegrichwaſſer. ae Wider die rote Ruhr ein Eöftliche Artzney: Nimm weiſſen Weyrauch / Maſthr jedes ein halb Loth: holi Armeni, ein Quint⸗ lein: rote Corallen / gebrennt Hirſchhorn / vnd gebrannten Blut⸗ ſtein / jedes ein halb Quintlein: alles zu Puluer geſtoſſen / vnnd auff anderthalb Quentlein in rotem Wein zwo ſtundt nach dem Nachteſſen eingeben. = Man fanjbnnaud) brauchen wider allerley Flüg , Mannen und Fraumen flille das Wuͤrgen vnnd Brechen deß Magens) vnd alleandere Blutfluͤß. Welche mit den catarrhen geplagt werden / die pflegen zu Nachts / mern fie woͤllen ſchlaffen gehen ein rundes Stück lein Weyrauchs zu ſchlingen / welches jhnen gar wol bekompt / vnd wie Garcias vermeldet / ſo wirdt erin India zu viel vnd man⸗ cherley Gebrechen deß Haupts genuͤtzet. * [ Widerden falten Huſten nimm Weyrauch ein Quent⸗ lein / Lerchenſchwamm ein Scrupel / zertreibs in der Bruͤe / da⸗ rinnen Hyſop geſotten / vnd gibs fruͤe warm zutrincken. Wider hefftigen Magenwehe / Weyrauch vnnd Wermut in Wein oder Mettramwaſſer geſotten / vnd ein oder zween bLoͤffel ii ee Camillenſafft darunter vermiſchet / vnd warm getrun⸗ en. Eufferlicher Gebrauch. Ider die Fluͤß def Haupts / fo von deflelbigen Bloͤ⸗ digkeit verurfacht werden / fol man einen folchen Ranch brauchen fonderlich wenn der Fluß duͤnn vnd ſcharff iſt: Nimm rore Roſen / ſo gedoͤrret ſey / Maſtix / Agſtein vnd Weyrauch jedes ein Loth / mache fie zu einem Pul⸗ uer / ſtreuwe ein wenig daruon auff gluͤende Kolen / vnd raͤucher das Haupt darmit. k „Man macht auch trochifcos auß Maſtix vnnd Weyrauch / diſſoluirt fiein Roſenwaſſer / thut darzu deß Puluers von Ag⸗ ſtein / ſchwartzen Coriander / Styracis calamitæ, Alle dulcis, Naͤglein vnd Muſcatenbluͤet / vnnd macht runde Kuͤchlein dar⸗ quß / welche man auch zum Rauchern gebrauchet / wieder die kal⸗ te vnd grobe Fluͤß deß Haupts: Es haben auch dieſe Puluer ein Krafft das Hirn vnd das Haupt zu ſtaͤrcken. Es wirdt der Weyrauch auch gebraucht zu den Wunden deß Haupts / als daß man ein ſolch ceratum capitale mache: Ri Terbethin / Hartz von Fichtenbaum / gelb Wachs jedes iiij. deß Puluers von Betonien j. Vntz / Maſtix vnd Weyrauch je⸗ des ein Loth / Mumis iij. Quent. dieſe Stück miſche zuſammen / vnd mache fie wie ein walagma: Dieſes wirdt hochgeruͤhmet in den Hauptwunden. —— Dioſcorides ſchreibet auch von dem Weyrauch / daß er waͤrme vnd zuſammen ziehe / ſaͤubere die Augen / vnd vertreibe alles was dag Geſicht verfinſtert: Die tjeffe hole Wunden vnd Geſchwaͤr le er mit Fleiſch / vnd heyle fie zu / wie ſolches auch Fernelius ezeuget. Zu den roten trieffenden Augen ein Experiment: Nimm weiſſen Weyr auch / ſteck ein ſtuͤckle an ein Meſſerſpitz / zuͤndts v⸗ ber ein Wachsliecht an /leſch jhn ab in zweyen Loͤffelvoll Roſen⸗ waſſer: zuͤndt den Weyrauch alſo auff dreiſſig mal an / vnd loͤſche ihn allzeit in dem Roſenwaſſer widerumb: alsdann miſche vnter das Roſenwaſſer ein Söffelvoll Frauwenmilch / vnd tropffs alſo in die Augen. | Weyrauch mie Milch vermiſchet / das Angeſicht angeſtrichen / iſt nuͤtzlich ſo von der Sonnen verbrennet. Wehyrauch allein oder mit ſchwartzen Spigelhartz auff glür ende Kolen geworffen / vnd den Rauch in hinderen Leib eingelaſ⸗ ſen nimpt ben Zwang zum Stulgang.]) Es hat auch der Weyrauch ein Krafft alle friſche Wunden zu heylen / zuſammen zu hefften / vnd das Blut zu ſtopffen. Weyrauch — — — —— — — — * — ——— — —— — — — — —— — Das dritte Buch / von Kreutern. hit Ai, Weyrauch mit Schweinenſchmaltz vermiſchet / heylet die ge⸗ F * brannte Schaͤden / vnd die erfrorne Ferſchen. Nil, Wenn manden Weyrauch mir Eifig und Pech vermiſcht / [ Mr % — vertreibt er die anfangende Wartzen vnd die — echten. ng, Es wirde auch der Weyrauch nuͤtzlich vermiſcht vnter die Ar⸗ N, tzeneyen / welche bereyt werden / zu den Gebrechen dep Halß / dufft ⸗ roͤhr / vnd jnnerlicher Glieder. en 1 3u Puluer zerſtoſſen ond mie Frauwenmilch zu Sätblein wnin — auffgeſtrichen / heylet die boͤſe Schäden an heimli- rien. v Pan Mit Bolo Armena zerſtoſſen / vnd mit Roſenoͤl zur Salben Pay — 5 auffgeſtrichen / heylet die entzuͤndten Bruſt der * nn In Wein geſotten / vnnd in die Ohren getroͤpfft / lindert den ‚ar Schmertzen derſelbigen. — G * 1 Wider das hefftig Naſenſchweiſſen nimm Weyrauch und MP Aloe, Eyerklar / ondein wenig Eſſig / netz ein dreyfachtig leinen In Luͤchlein darein / vnd legs auff die Stirn / auch in die Naſen. 4* Wider das hefftig erbrechen: nimm Weyrauch / Maſtir vnd On Aloe gleich viel / zerreibs / vnd mit Eyerklar vnnd Roſenwaſſer Bicn vermiſchet / legs auff den Magen. . m i Die Rinde von Weyrauch wirdt auch den jenigen gegeben/ Bm 8 Blut außwerffen / man braucht ſie auch in Zaͤpflein / die Mut⸗ ween dit grfluͤß darmit zu ſtillen. ümgenn Es wirdt auch dieſe Rinde nuͤtzlich gebraucht / wider die Wundtzeichen der Augen / auch wider die tieffe / hole / vnd vnſau⸗ bere Geſchwaͤr derſelbigen: Aber Dioſcorides meldet / man muß ſie zuuor brennen / wie den Weyrauch. C Dieſe Rinde gedoͤrrt vnd gebraten / iſt gut wider die ſcharffe San 9 vnebene Augbrauwnen: In Summa / es hat dieſe Rinde / wenn H in he fie gebrannt worden / ein zuſammenziehende Krafft / dem Wey⸗ Köln rauch gleich / aber doch wie Diolcorides vermeldet / viel ſtaͤrcker ey vnd kraͤfftiger. | J— ¶Es wirdt auch der Weyrauch in viel groſſe Confect / Pilu⸗ Dr lein /geltlein / Pflaſter vnd Salben vermiſchet / auch ein befondere Lattwergen Diaolibanum genannt / fir dag Haupt zugeruͤſt. | Man brennt auch ein wolriechends Oel darauß / gleich wie auß mu. dem Mafty ] | * Doſenbaum. Pill dedell Mi : D undenh I ie A il, N EG fenit 1) Oft Ferne . Ant het WOn dieſem Baum findeich nichts fonders 15° lich vermeldet / allein daß Lonicerus ſchreibet / daß 92 er vnter allen Hartzbaͤumen der feyſteſt ſey / vnd ge⸗ 9 beein feyſtes Hartz / welches man Kien nenne: Der Baum werde genennt Feuren oder Tellen / ettliche heiſſen jhn Rynbaum vnd Kyfern / Lateiniſch Thæda, Griechiſch das. Er vermeldet darbey / daß man an etlichen Orten Fackeln darauß mache / ſo man Dades nenne. Das V. Capitel. Von Cedernbaum. Cederbaum · Cedrus. Eß Cederbaums werden drey Geſchlecht J fuͤrgeſtelt J. Das erſte iſt der gemeine Cederbaum / vnd wirdt groß Cederbaum genennt / dieweil er ſehr hoch in die höhe waͤchſt / vnnd auch alle andere Baum mit ſeiner Groͤſſe vbertrifft. Sein Starr iſt ſehr dick / aſſo dag auch / wie Theophraſtus ſchreibt / ver Mann denſelbigen nicht vmbgreiffen koͤnnen / von vnten auff rauw / a⸗ ber oben herumb ganz glatt: Die Aeſt ſtehen von unten an biß o⸗ ben auß / vnd ſeyn die vnderſte als groͤſſer dann die oͤberſte / auch gantz ordentlich vmb den Stamm geſezet / alſo daß man mie an einer Leyter darauff ſteigen kan / biß oben hinauß: Die Blaͤtter ſeyn den Fichtenblaͤttern gleich / außgenommen / daß fie fürger ſeyn / dnd nicht fo ſtachlicht / die Zirbeln ſeyn viel kuͤrtzer / vnd dicker dann am Thannenbaum / mit weichen Schuppen zuſammen gepacket / welche nicht vnter ſich hangen / ſondern an Aeſten vber⸗ ſich ſtehen Das Holtz fol vber auß feſt ſeyn / ¶ derohalben haben die Alten auß dieſem Holtz jhre Goͤtzen ſchnitzen laſſen. Auß dem Stammen fleuſt ein weiß feucht Hartz / welches von der Sonnenhitz dick vnd koͤrnecht wirdt. Deß groſſen Cederbaums ſindt zwey Geſchlecht: eines bluͤet nicht / vnd bringt doch Frucht: Das ander bſüet / vnd traͤgt feine Frucht /] ſol auch nicht wurmſtichtig werden : Innwendig das Hertz ſol rot ſeyn / vnd eines guten Geruchs I1.Dag - 7 a ren ——— nn re a — —* — — — Br fe we nee — * — — 668 — J N | MINEN ’ / \ YN ANDDANZ Cederbaum auß Phoͤnicia. N 7 1% y Y N 2.4 ) Cedrus Phœnicia Matthioli L YA MAL RI EL | \ M N ' > X URN 7 GB \ V — *— AN N N IN FA er F — * * WITZ „Ar N’ Mm v3 —⸗ — 4 Vz Ur —J— En — NS k N — 8 N SB — FED N — 0 — NV, EL Mei A, ; Ph AG = 8 7 11. Das ander Gefchlecheift mit viel Aeſten gleich! als mit Fluͤgeln beſetzet gleich wie am Weckholderbaum / dz Holtz iſt rot lecht / vnd reucht wie die Cypreſſen / die Blaͤtter ſeyn ſchmal vnnd ſpitzig / den Weckholderblaͤttern gleich / außggenommen daß fie härter und ſpitziger ſeyn / vnd nicht ſo dick vmb den Stengel ſte⸗ ben: Die Frucht iſt den Myrtenbeern gleich / aber einer Haſel⸗ nuß groß / wenn fie zeitig worden / iſt fie rotlecht eines guten Ge⸗ ruchs vnnd ſuͤſſen Geſchmacks / alſo daß fie die Bauwren mit Broteſſen. III.Das dritte Geſchlecht iſt viel nidriger der Stamm iſt eines Arms dick / mit viel Aeſten beſetzet / die Rinde iſt rauw / auß⸗ wendig gelb / jnnwendig aber rotlecht / die Blaͤtter ſcheinen erſtlich U den Weckholderblaͤttern gleich ſeyn / aber im dritten vnd vierdten Jahr werden ſie dicker vnd etwas ſtumpff / faſt wie an den Se⸗ uenbaum / wenn man ſie mit den Fingern zerreibet / geben ſie ei⸗ nen lieblichen Geruch: Die Frucht iſt rundt wie an den Weck⸗ holdern / vnd fo fie zeitig worden / iſt ſie gelblecht / doch auff rot ge⸗ neigt / eines bittern Geſchmacks. Die zwey letzte Geſchlecht wach⸗ ſen in Lycia vnd Phœnicia. Das erſte Geſchlecht aber waͤchſt im Juͤdiſchen Landt / auff den Gebuͤrgen / auff dem Berg Liba- no,[ vnd in Africa, auff dem Berg Athlas, ] vnd dieweil es fo ein hart wehrhafftig Holtz iſt / hat der Koͤnig Salomon den Tem⸗ pel Gottes darmit Bauwen laffen- Von den Namen. rabiſch Serbin. Das ander Geſchlecht wirdt genennt Ce- drus Phœnicia, vnd oxycedrus. Das dritte Geſchlecht wirdt von Dodonæo genennt Cedrus Lycia. Gries heift Griechiſch wEN'pes. Sateinifch Cedrus. A- D. Sarobi Theodor Tabernmontant/ Cederbaum auß Phönieia- Cedrus Phœnicia II. Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft deß Cederbaums. Er Cederbaum iſt warm vnd trucken im vierdten Grad / vnd gar einer ſubtielen Subſtantz: Von dem andern Geſchlecht ſchreibet Dodonæus, daß es warm vnd trucken ſey im dritten Grad. Plinius verdampt gantz vnd gar den Gebrauch deß Ceder⸗ baums / dann man ſagte / daß er die lebendige Ding verderbe / vnd ſonderlich ſoll er das weyche Fleiſch in kurtzer Zeit ohn Schmer⸗ gen verfaulen / derowegen er auch vnter die medicamenta pu- trefacientia oder ſeptica gerechnet wird: Dargegen aber alles was verſehret vnd verſtorben iſt / das bringt er widerumb zu recht / vnd macht es lebendig. — Es wirdt diß Holtz zu den Bildern vnnd Goͤtzen gebraucht / auch zu den Schiffen vnd Latten der Daͤcher. | Die Aegyptier haben die verfforbene Leichnam darmit con- dirtzdannererhälefievorder Fänlung Auß dem Cederbaum wirdt ein Pech gemacht / fo Diofcori- des Cedriam nennet / vnnd wirde gemacht auß den Hark deß Eederbaums. Dasbefte fol ſeyn welchs dick / hell / vnd eins zim- lichen ſtarcken Geruchs iſt / vnd welches nicht zerfleuſt / wenn es zuſammen geſchwitzet. | Das Hars aber hat keinen befondern Namen / doch kan «8 x Refina citrina genennt werden. Es fleuſt auß dem Baum / wie das Dannenhars/ift faſt zaͤhe und eines guten Geruchs: Erſtlich zwar iſt es dünn / darnach aber wird’ es vonder Sonn hart und | trucken | 4 Das | | j im bie Yon ne 107 erdeth m In St amentapt & A | DasV 1. Gapitel. Von Cypreſſenbaum. Cypreſſenbaum. Cupreſſus. B & — > Krull Eß Eppreflenbaums werden zwey Ger ſchlecht erfunden / das Maͤnnlein vnd das Weib⸗ lein / das Weiblein iſt oben auffgeſpitzet / aber das e) Männlein breitet ſich mehr auß.] Es iſt dieſer Baum gank Fruchtbar / dann er bringt im Jahr dreymal ſeine Fruͤcht / nemlich im Jenner / Meyen vnd Herbſt⸗ monat Et waͤchſt gar groß / hat einen langen runden Stamm: Seine Blaͤtter ſeyn deß Fichtenbaumsblaͤttern gleich / ſie ſtechen D aber nicht fo ſehr / an Geſchmack gar bitter / vergleichen ſich bey na⸗ he dem Seuenbaum: Seine Zaͤpflein vergleichen ſich den aͤpflein deg Lerchenbaums / außgenommen / daß fie dicker / haͤrtet und daͤrber ſeyn. Das Holtz verfaulet nicht / wirdt auch nicht von Wuͤrmen jzerſtochen / iſt gantz wehrhafftig / ¶ vnd reucht gar ſtarck: gibt auch ein Hartz / aber wenig / fo ſich dem Thannenhartz ver⸗ reiche: Waͤchſt in der Inſel Creta / ſo gemein / wie bey vns die ichbaͤum J. Won den Namen. Ypreſſenbaum heiſt Griechiſch Kuwzeerecr. Lateiniſch Cupreflüs. Welſch Cyprefp: Frantzoͤſiſch ypreß. Spar niſch Cypreſe arbor· Boͤhmiſch Cypriß- ¶Arabiſch Saro. ] ——— Bon der Natur /Krafft /vnd Eygenſchafft E HR deß Enpreffenbaums: * ‚Tofcorides ſchreibt der Cypreſſenbaum ziehe zuſammen / ond kuͤle: Verzehre auch die Feuchtigkeit. [ Die Nuͤß ſind ſtaͤrcker in jhrer Natur / dann die Blaͤtter: find neben gelinder waͤrme / auch trucken biß in dritten Grad / ohn einige ſchaͤrpffe ] | Innerlicher Gebrauch. Je Nuͤß von Cypreſſen friſch zerſtoſſen / vnd mir Wein getruncken / benimpt das Blutſpeyen / ¶ Huſtẽ / ſchwer⸗ lich Athem idie rote Rhur / vnd Bauchftüß.] s Das Dritte Buch von Kreutern. 669 4 F Welchen Berfonender Harn ohn jhren willen entgehet / die follen die Blätter mit Myrrhen in Wein fieden/ vnnd daruon trincken / ſo verhelt esdas Flieſſen /[ auch iſt folcher Wein denen gut / die mir Not troͤpfling baren. ] Die Blärter oder Nuß mit rotem Weinoder Wegrichwaſ⸗ & —— allerley Fluͤß deß Magens / der Mutter / vnd er Leber. [| So man die weiche gruͤne Nuͤßlein in altem Wein fieder, vnd dauon alle Tag ſechs Lot trincket / auch die zerſtoſſene Schoͤß⸗ lein euſſerlichen aufflegt / iſt ein heilſam mittel in den Brüchen. ] Euſſerlicher Gebrauch. D Ioſcorides ſchreibet / daß die Blaͤtter klein gefteffen/ / vnnd auffgelegt / de Wunden hefften / vnd das Blut ſtillen. Wer im Leib zerbrochen iſt der foll auß den Blättern vnnd G Hüfenein Pflaſter machen/ond oberlegen. Die Blätter in Eſſig zerſtoſſen / vnd auff die Wunden gelegt / etzen das faul Fleiſch auß / vnd behalten die Wundenrein. Man ſagt / daß der Rauch oder Dampff von den Eypreffen- nuͤſſen / die Mücken vertreibe. Cypreſſennuͤß in Eſſig mit Feigbonennmeel geſotten / vnnd auffgelegtititger auß die rauhe / vnebene Naͤgel der Finger / weh renden Weydtbruche. Die Blaͤtter zerſtoſſen end mie Eſſig vermiſcht / faͤrben ſie das Haar. [ Die Nuͤßlein mit Mauleſel huffen zu Aſchen gebrannt / vnd mit Myrthenoͤl zu Saͤlblein gemacht / vnd auffgeſtrichen wech. ret dem Haar außfallen. Copreffenuüß geſtoſſen / mit Feigen vermiſcht / vnd ein Teig gemacht / erweicht alle harte Geſchwulſt / benimpt das Fleiſch / ſo H in der Naſen waͤchſt wie ein Pflaſter vbergelegt. Die Blaͤtter / wie auch die Nuͤſſe mir Eſſig geſotten und den Mund darmit warm außgeſchwencket heilet das Zahnwehe. Dei Gerſtenmeel vermiſcht / vnd vbergeſchlagen / heylen den falten Brandt / die vmb ſich freſſende Geſchwaͤr / vnd hitzige Ge⸗ ſchwulſt der Augen. In Eſſig geſotten / vnd angeſtrichen / vertreiben ſie die weiſſen 90. Sichern ] _ Das VII. Kapitel, Bon Tamarifefen. ° g S werden ons zwey Öefchlecht der Tas mariſcken vorgeſtellt. 1. Das erſte Gefchleche lg währt gemeiniglich Manns hoch / mir braunen 5 Gerten vnd Blaͤttern / wie an der Heyden oder am Seuenbanm / welche bleichgruͤn ſeyn. Im Glaͤn⸗ gen traͤgt es ein harechte oder moſechte Blum / welche endtlich verfleuget [der waͤchſt allermeiſt bey den Waſſerſtaden / an dem Rhein / vnd an der Donaw. * Il. Das ander Geſchlecht waͤchſt in Franckreich vmb Narbo⸗ na, daher es auch ſeinen Namen hat / mit viel kleinen Bluͤmlein / faſt Trauben weiß/ von Farben leibfarb / ſollen aber keinen ha⸗ rechten Samen bringen / ſondern kleine Beerlein / welche ſich be⸗ wegen / fo man ſie an die Sonne legt / von wegen eines kleinen Würmleins / ſo darinn wachſen ſol. Von den Namen. N Lateiniſch K — Myrtica, Tamarix, Tamarifcus.$rabifch Tarfa. Welſch Tamarigo. Spaniſch Tamaritz. Frantzoͤſtſch Tamarife, [Engliſch Tamaruke Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft deß Tamariſcken. ¶ Jeſer Baum hat ein Krafftzureinigen’zu durchdrin Paen vnd zuſammen zugiehen: Die Frucht onnd die ⸗ORinde ſollen zuſammen stehen / wie die Galöpffel. gut Fernelius — — — — — nr TE —— u A — m ai — — — — = 2 * ee ne { em RE — — = F oa = Be ne ——— — —— — ——— — — — — — Tamariſcken. Tamarix. u Tamariſcken auß Langendock. Tamarix Narbonenſis. Fernelius ſchreibt / er ſey warm vnd trucken im anfang deß an⸗ dern Grads / macht wol Harnen. Es ſollen auch die gantze Kind fein ſauber mit einem Meſſerlein abgeſchaben werden! fleiſſig auffgetrucknet / vnd in huͤlzenen Kaͤſtlein das Jahr durch O. Jacobi Theodori Tabernx montani/ F aufgehalten werden / dann ſie am kraͤfftigſten iſt: weil das Holt viei mehr zur Kaͤlte geneigt iſt. Innerlicher Gebrauch. M S wirdt die Tamariſcken JHoltz / Wurtzel/Blaͤtter vnd Safft ] ſonderlich geruͤhmet / daß ſie ein beſondere Krafft SODond Eygenſchafft habe das geſchwollene Miltz geringer zu machen / in Wein geſotten / vnd daruon getruncken. [Auch die gluͤende Kolen in Wein abgeloͤſchen / vnd denſelbi⸗ genden Miltzſuͤchtigen Menſchen zu trincken geben / ſol gewißlich heiffen. Doch iſt der Safft zu ſolchen Preſten am nuͤnglichſten⸗ deßgleichen auch die Wurtzel: alſo das etlich in mangel deß Gua- iaci, Tamariſcenwurtzel gebrauchen.) | Diofcorides ſchreibt lib. 1. cap. 109. daß die Frucht gutfen den jenigenfo Blur außwerffen: Sey auch nürlich zu gebrau⸗ chen zu den Bauchflüffen[ vnd die Kalteſeych. Welchen Weibern die Zeit zu viel geher/die follen diefe Frucht mit Benfuß vnd Wegmwartenmaffer trincken / fo fliller fich der Fluß. — Die Rinde hat gleiche Krafft vnnd Tugendt / wie die Frucht. Welche an jhrem Leib vnrein / grindig vnd kraͤtzg ſeyn / wel⸗ ches von verbrandten Melancholiſchen Gebluͤt herruͤhret / die ſollen Tamariſcken mit kleinen Roſinlein ſieden / vnnd daruon trincken: Vnd meldet Serapio, daß er zwey Außſaͤtzige Weiber mit ſolchen Tranck curirt habe. Es ſollen auch die Miltz ſuͤchti⸗ ge jhre Trinckgeſchirr auß dieſem Holtz machen laſſen wieD 0- fcorides fchreiberondfol fie wolhelffen. Item / Faͤßlein / den Wein darinnen das Jahr durch zuhaleen.] Euſſerlicher Gebrauch. Je Zaͤhn gewaſchen mit der Brüe / darinn die Blaͤt⸗ ter geſotten ſeyn / vertreibt das Zanwehe. Diofcorides ſchreibt welche Weiber jhre Zeit zu viel haben die follen Tamarifefen in Waffer ſieden / sd fichdarinnfegen. [ Deßgleichen thut auch die Afchen von Tamariſckenholtz⸗ gebrandt.in ein leinen Säsklein gethan / vnd zu fich gethan / mie einem angehänckten Faden. Diefe Afchen trucknet fehr wol die fluͤſſgen Geſchwaͤre. | Die Zweiglein klein zerſchnitten / mit Effig geſotten / vnd auff den Miltz gelegt / macht ihn kleiner. Auß dem Tamariſcken / Kœnugræco, Chamillenoͤll / Galba- no vnd dergleichen Stücken wirdein kraͤfftig Pflaſter gemacht / zu der Verſtopffung deß Miltzes. Dampffbäder vom Kraut gemacht / vnd darüber ſich gebaͤhet / ĩ dienet wol den bleichen Weibern / ſo von weiſſen Fluß bekuͤm⸗ mert ſindt.) Auß der Tamariſckenaͤſche ein Lauge gemacht / vnnd das Haupt darmit gewaſchen / tͤdtet die Laͤuß [end Niß.)] ı Don Tamariſcken Wein. V allen Gebrechen deß Miltzes vnnd Melancholiſchen Kranckheiten / wird ein ſehr guter Wein bereit / ſo man die Speen vnd die Mittlern ſchoͤlet / in ein Faͤßlein thut / ſüſſen Moſt daruͤber ſchuͤtt / vnd alſo daruͤber verjaͤhren leſt: Doch ſollen ſich die vnfruchtbare Weiber darfür huͤten. Vom Tamariſcken Waſſer. * S wird auß der Schoͤle ein kraͤfftig vnd anmuͤtig Waſ⸗ fer gebrannt / wie folget: Nimm im Meyen die Schoͤle / K SO freiff auch das rein Kraut vom Stengel ab / zerhack es mit denzarten Zweiglein faft klein / erbeike es mit guten kraͤfftigen Wein / vnd zeihe es dann ab · So mandiefes Waſſers abendts vnd morgens / jedesmal auff drey eder vier Söffel voll trinckt / auch fein taͤglich Tranck damit vermiſchet / iſt ein rreffent: lich Waſſer zu allen maͤngel deß Miltz / vnd benimpt alle Zufaͤll / ſo von der Melancholiſche Feuchte jhren Vrſprung nehmen / als viertaͤgig Fieber die ſchwartze Gelbſucht: Die ſchwere erſchreckli⸗ che Träume: wirdt auch für dag Grien gelobt / jedesmal auff drey doth getruncken.) | Das — —— na en se wa ae — Das VII, Sapitel, Don Seuenbaum. Seuenbaum Männlein. Sauina mas. U N = Br. N g WR U 1 2 N Vals Yr IN Me X AN Aa — N SEE INN WAY ; US 727,7 V X —— AA ID MITE ZZ IR} Veizs RR A U, A: SZ EZ Sn 116 —— SS NEE SWSHZERS N DA LER Y% N. NIE: 4 E> * —J VA) * — ST. B x N V Va DAR: VELZE BRAND S N u 2 —2 wi; IN ISIN KIEL. N us — —n wer, — ZEN ——— ADS U Fi J A FAN — ZI MIT YESIS NT a I FAN — Ay 7 N F Y (/ R— — * N 2) N0% N; EU — NRZ Th er N 4 N u aA — N N Yo 7 N i di. 5 ASS Eßs Scuenbaums ſeyn zwey Gefchleche: SEN, N Das Männleinond Weiblein-- - Daserfte Ge re I (itecheiftein nidriges Bäumleinneldis alsin die OT breyte wachſet af Blätter vergleichen ſich den Enpreffenblärtern / eines ſtarcken vnnd ſcharffen Geruchs/ auch etwas ſtachlichter / bleiben ſtettigs grün: Die Bluͤet iſt leibrot⸗ farb befompt aber fein Frucht | wann der Baum groß wirde/ gewinnet jährlich runde ſchwartze Beerlein / anzuſehen als die Weckholder Beerlein. | Wird gemeiniglich in Gaͤrtẽ gepflantzer. DDas ander Geſchlecht iſt der zamen Cypreſſen bey nahe gleich / hat ein dicken Stamm / das Holtz iſt innwendig rotlecht / wie an dem Weckholder: Die Nindeifk nicht zu dick / von Far⸗ ben auchettwagrot: Die Blätter ſeyn ſchoͤn gruͤn / wie an den Cypreſſen / eines bittern Geſchmacks / an den Nebenaͤſtlein vber⸗ kompt es feine Fruͤcht welches runde Beer ſeyn: anfänglich grün, wenn ſie aber zeitig worden! werden fie etwas ſchwartz⸗ blauw / [nicht weit von Mompelier / auff dem Berg Ceto ger nannt / hab ich diefe mit jhren rotlechten Beeren in groſſer meng gefunden. ] — Das dritte Geſchlecht iſt dieſem faſt gleich / außggenommen daß es kleinere Beer tregt. Von den Namen. Euenbaum oder Siebenbaum wirdt Griechiſch geneũt Bpadwc,oder Bpzbu. Sateinifch Sabina ,Sauina, Welſch Sabina. Arabiſch Abel. Frantzoͤſiſch Sauinier. Niderlaͤn- diſch Sauelboom. Boͤhmiſch Klaßerka. [ Klaßterska ehvygka. Engliſch Sauine. ] — Vonder datur / Krafft I vnd Eygenſchafft deß Seuenbaums: BE Euenbaum iſt warn vnd trucken im drieren Grad / vnd wie Galenus meldet / gar einer ſubtielen Subſtantz / de⸗ rowegen ſie ein —86— eroͤffnen / duͤnn zu machen / zu treiben vnd zu zertheilen. Das Dritte Buch / von Kraͤutern. F Seuenbaum Meibleit. Sauina fœmina maiot. —9 N} 'n 18/7, N 2 N z x N H 7 U FL SHUEN ——— v INA IH — IN 3) ZN AN N IV WE IN / A — — No — — V—— = RI, So» EDER 2ZIY AR \ WA f / FEADIKMA DD AN Y) Nee Aú—— i— — = TE NN RUN — — — ; AN IA e, WO —— BR — — RL { 24 — — * — — a pa re el ——— —— * ——— 4 LE DERIEE — — — — — 8 =. a = S N nr N TEST — —— INS F —— —V SUN: Be NY — A| WER, — N AN ZN vn ” ET — NA WALTER, PP 2 Ns — — — x wa —— — Sr NIS S «PR — — * 8 — = FEN * di N — 7 8 Ga — F N (Y 4 ep 7 MEZ a, — 9 ZN 2 S7 > 2 == EEE je = F — — AFTER S — * - =. > S ” DAN SE x ER 2 * 4 yN 3 1,7 en 177 —— a — IN >, Due FEN NSE — ER WON et 3: Ss Hi) s Sr E) BIN 7 Seuenbaum Weiblein. Sauina feminaminor. Innerlicher Gebrauch. I Alenus ſchreibet / es ſey kaum ein ander Artzney / ſo die ver⸗ ſtandene Monatjeiten der Weiber ſtaͤrcker fort treibe / als eben der Seuenbaum. ti 671 Ein Ze — — —⸗ — —— ‚u — a un — — ——— — u en u A re rn —— * nn — — * Be verſtandene menfes widerzubringen: Nimm Feberwurtz zwey Bas Spargen / Ruſcken / Cyperwurtz jedes ein Vntz / Seuen · baum Romans Baidrian / Kornmuͤntz Poley jedes ein Handt voll / Meliſſen zwey Handt voll / Zimmet zwey Vntz / Balſam⸗ holtz / vnd außgeſchelffte Melonſamen jedes ein Vntz / Spica⸗ nardi ein Loth / geſchaben Suͤßholtz vnd Weinbeerlein jedes ein Loth / Honig / Zucker jedes ſechs Vntz / mache ein Syrup daruon / gib drey oder vier Loth in Poleyen oder Beyfußwaſſer. Man kanancheinenfolchen Tranck machen: Nimm Se uenbaum / Mutterkraut jedes anderthalb Handt vol Poley / Ka⸗ tzenmuͤntz / Stabwurtz / Rauten / Centaurien / Hyſop jedes ein Handt voll / Opopanacum iij Quent. Ammoniacum, Gal⸗ gan jedes j Quent. Feberwurtz ein Handt voll / Myrrha ein halb Loth / dieſe Stuͤck ſiede in Waſſer / biß ein drittheil verzehrt wirdt / B daruon fol man deß Morgens drey oder vier Vntz trincken. [ Doer alfo:: Nimm Safft auß Seuenbaum gepreft vier Seth "Zimmerrinden ein halb Loth / Saffran / vier Gerftenför ner ſchwer: Rettichwaſſer / vier Loth / miſch eszufammen: diß fol man fruͤe vnd zu abendt wenn man zu Bett gehet / ein warmen Trunck thun. | Wider den ſchweren Athem und dag Reichen: Nimm Se uenbaum zu Puluer geſtoſſen / ein Quintlein:Hyſop / anderthalb Quintlein:friſche Butter / ſechs Loth: Honig / vier oth / miſch es wie ein Lattwergen / vnd brauchs. Dioſcorides vnd Galenuszengen/wenn man das Kraut in A Ein guter Syrup die verſtopffte Meurer zu eroͤffnen / vnd die F Wein ſiede / vnd daruon trincke / treibe es den Harn ſo gewaltig / daß auch bißweilen Blut mit lauffe: Deßgleichen auch fuͤrdere dieſer Tranck die Monatzeiten der Weiber / vnd die ander Ge⸗ burt. Es ſollen ſich aber ſchwangere Perſonen fuͤr dieſem Kraut Cwol huͤten / dann es der Frucht gar ſchaͤdtlich iſt. Plinius ſchreibt / wenn man das Kraut mir Wein und Honig ſiede / vertreibe es die Geelſucht. Euſſerlicher Gebrauch. D loſcorides ſchreibet / wenn man Mutterzaͤpflein auß den Blaͤttern mache / ſo ziehen ſie die Geburt herauß. Das Kraut mit Honig vermiſcht / vnd angeſtrichen / ſaͤnffti⸗ get die hitzige Geſchwulſt / vertreibet die ſchwartze Mackeln / vnnd faͤubert die Vnreinigkeit der Hau. Es werden auch die Blätter gebraucht zu verhindern die Ge⸗ ſchwaͤr / ſo weiter vmb fich freſſen. * ¶Wo auß groſſem drucken zum Stuelgang der Maſtdarm herauß gieng / vnd doch nichts ſchaffte / der ſiede Seuenbaum in Eſſig vnd Wein / vnd laß den Dampff vnten auff in Hinderen fahren :oder fig alfo warm darauff- Seuen u Puluer geſtoſſen / mit Honig vermiſcht / vnd auff⸗ gelegt / reiniget die faule Geſchwaͤr / vnd heylet alte Schaͤden / ſo ſtets rinnen.) Zu dem boͤſen vnd harten Behör: Nimm die Beer von dem Seuenbaum / koche ſie in Leindotteroͤl / in einem kuͤpffern Ge⸗ ſchire / biß daß es ſchwartz werde / ſolches troͤpffe in die Ohren / es hilfft baldt. Wider den Grindt der jungen Kinder / Nimm das Puluer von dieſen Blaͤttern / vermenge es mit Milchraum / vnnd ſalbe das grindige Haupt darmit. —* [ Erlich ſieden den Seuenbaum in Milchraum / vnnd ſalben ‚Die grindechte Haͤupter darmit. Oder alſo / nimm gepuluert Seuenbaum / mit Schwebel / Silberglett vnd Spitzenwegrichſafft / vnd ein wenig Schwei⸗ g nenſchmaltz vermiſchet / gibt eine gute Grindtſalb. En serftoffener Seuenbaum pbergelegt / fol den Wurm toͤdten. — Die Hüner mir diefem Kraut beraͤuchert / vertreibet jnen den Schnupffen. LSeuenbaum Waſſer. S wird auch auß dieſem ein Waſſer gebraͤnnt / welches etlich zu dem Schwindel brauchen: zu Fuͤrderung der OS Weiber zeit ift es nutz angeſtrichen / vertreibt die Flecken vnd Maſen vnder den Augen: ] K D. Jacobi Theodor Tabern montani / Das 1X. Kapitel. Vom VBaum deß Lebens Baum dep Lebens. Arborvitz. 7 Pr HF LG — h (4 / N DFB Zr Jeſer Baum/fo Arbor vitæ geneft wird) fol hoch auffwachfen / har ein harten holtzechten —— N ‘ > ſchwartz iſt / auff beyden Seiten kommen viel ande» | re Aeſt herfuͤr / und von denfelbigen widerumbans dere / gleich wie Flügel außgeſperret / ſo von wegen der Blätter et⸗ was gekruͤmpt vnter ſich hencken / die Blaͤtter kommen mit den Cypreſſenblaͤttern vberein allein daß ſie breyter ſeyn / an den fol» sender Aeſtlein / bekompt er kleine gelblechte Bluͤmlein / nach wel⸗ chen ein kleines Zaͤpflein folget von zarten Schuppen zuſammen gepackt / wenn daſſelbige ſich auffthut / ſo faͤllt kleiner Same her⸗ auß / gleich wie Spreum. Das gantze Gewaͤchs iſt eines guten Geruchs / die Blaͤtter ſeyn an Geſchmack bitter. Es wird dieſer Baum Arbor vitæ genennt / kompt auß fremb⸗ N I. den Sandeny[ ift erſtlich auß Amertcabeylebgeiten Francilci de erften deß namens König in Franckreich / gebraucht worden, und von dannen andern Laͤndern mitgetheilt worden / dieweil er außden Schoffen / fo auch feine Wurtzeln haben gern wÄächft, und kan auch den Winter wolleiden. Der Geſchmack und Be- ruch gibt gnugſam zu verftehen / dag er warmer vnndtruckner Natur ſeyn muß. Wou er aber zugebrauchen / ift noch under - fandr. | Iß Fleine Kraͤutlein wirde vom Autho⸗ re Chamzcypariflus genenne / fo doch diefer Nam Chamzcypariflus Yon erfichen dem , Stabwurk Weiklein wirdtzugeeigner: Es iſt a⸗ ber dig Gewaͤchs ein fleines Kraͤutlein / welches nicht ober Spannenhoch wachfer / an der Geſtalt dem Cypreß gleich / waͤchſt ats ein Stiel auß dem andern. 26 Stamm / mit einer Rinden bekleidet / ſo etwas rot⸗ en | Das Dritte Buch / von Kreutern. Waldtcypreß. Chamæeypariſſus. b iM 2A Aare Kan N N NAOGH NAT BR NVIHONNINAVAHKDYIRUNN NIRRZUNENIOR RUN ’ I NER DIN \ RIND RT MU KA WA TEE — SF — — = = = m — — —— — —— — —— — — ZE — — — — ES x [DIE Kraut iſt allerdingen wie das Kraut am Seuenbaum anzuſehen / daher es dann etlich Walde Seuenkraut nennen, reucht nichts / gewinnet oben auffen auch geele Hafelzäpflein / wie J das Beerlapp)Mufcus elauatus genannt / jedoch viel fchmaͤler / fellet ab ohn Frucht / vnd iſt am Geſchmack gantz bitter: iſ Som⸗ mer vnd Winter gruͤn / vnnd waͤchſt in hohen Waͤlden / in ſan⸗ m dechtem Grund. ] A Es wirdt auch diefe Waldecypreg von erlichen Bertlein ge- hohtechn nennt / Item Gertell / Gertwurtz und Schoßwurtz / Lateiniſch — Chamæcypariſſus. land - [Die Banbrecher verfauffeng offt under dern namen Heyd- derumbar nifche Tamariſcen / vnd Heydenifche Hirtzenzinglein / vermelden Bitte | D auch / daß es zu den Miltz kranckheiten diene. ] | “| | Das X. Gapitel, —1B Von Weckholder. ph TA rs werden ons zwey Chez a. r | \ rgeſtellt eines fo Teutſcher Weckhol⸗ “A BP nt eo — * —— Mu — — Der Teutſche Weckholderiſt zwey⸗ —— WO u jropundflein. Das ea Se a J ſchlecht iſt allenthalben in Waͤlden vnd duͤrren Bergen jeder a E. man mol bekandt / hat ſpitzige Blätter wieder Roßmarein/aufß- | * Ei. genommen daß fie ſchmaͤler ond ftachlichter ſeyn /bleiben ſtettigs ger Fr grün. Seine Beerlein feyn erſtlich gruͤn / darnach wenn fie zeitig ackrndhe worden / werden fie ſchwartz· Hat ein feſtes wolriechendes / feiſtes E Holtz / welchs gar wehrhafftig iſt / die Rinde iſt reiſſig vnd geſpal⸗ ML ten / iͤſet ſich an den Wurtzeln ab/ gleich wie an den Weinräben. —J Traͤgt feine Frucht biß in das zweyte Fahr in welchem ſie erſt / lich ſchwartz werden. Aue Der groſſe Teutſche Weckholder / ſoll in die Hoͤhe auffwach⸗ * 9 ſen / wie ein rechtmaͤſſiger Baum / hat groͤſſere / hartere und ſtach⸗ Aa Icchtiger Blaͤtter / dann das vorige / feine Beeren ſeyn auch drey⸗ " 4 mal gröffer als deß erſten / das Holtz reucht gar wol / vnd gibt einen —344 Safft von ſich / welchen man in Franckreich Oleum de cade st nenne Man befompt auch ein Hartz daruon / fo fichdem Mar \ F * — — en — — rn = — — nn = nn ———— meer — ———— NW Weckholder. Iuniperus baccifera. AN NY G 2 BL M NDSNANAUA x DATE BR N \ > DS —W 7 TEE LAN ES ET ZZ. SS PER IE ENT III UN FU NEN YG IV DS \ EZ FRI, ZINN ZA GEH SINE DIESER ANISS STORES — — — —DB IIMNAFPNIR RER, IN AMGE F — TUN \) e — —— EZ UN N STD, $ N NN N BASIZ —8 — —VV—— ine Ver: — —V—— | ZH ES N VA SEN — —2 DEU N OA Ve: Weckholderbaum. Juniperus, NV Fr J SY SER 2 — — NE, FREI ER F JV—— N / Wh. . — 2 ZEV Si ZI ER ER NA EIN IIIHA SGN EISEN | NL AS EINZELNE \ EINEN ABRES N, SI Zn EIN A ; | —D6 DONE U; j W7 N DIN = — — AI SE F — er Ro TE — TAN EN I IN % UL SUR IE NIT VEN VS IS ZI SIE N 4 9 — | A) U FEN N — N 25 \ FAND DR, —— > — AS NUR B rn = ſtix vergleicht / vnd wird Sandaraca,oder Vernix, das iſt / truckner Firnes genennt. Der Windiſche Weckholder iſt dieſem andern Geſchlecht gleich, außgenommen daß sr blauwe Beer traͤgt. Al iij Von — — — — — — —— — a — — — — u — FE — — CH —— — — nu ——— — — — — — — — * — — * ie — — —— 4 A —— ——— — — — 4 — —— a a — * — — a — — — E — Pen nk em m — — Groß Windifch Weckholder. luniperus maiorllyrica. N HN] N N Ve AN IN ) p) Dr Ni h _I>yB 7% — IR II VE ES 5 — ie AN N NN % Ay WE NIT 7 4 WEG N EDS: 7: N ; — ⸗ — V Sy ah AN < NA RR 05 7 A F: A A AN ; (U) Y BES SU — — ME >= RR Y N SIR AS Dar N | BEN (EN ze ZN IN RT, Tl Groß Teutſch Weckholder. Iuniperus maior Germanica. D Rei IN IF ST, —— — D VREIDIW CSS 2 ZA IS 1) \ YA ’ kr fi N Y. A 9 —* N 5 — — AN) J VA BAT AV, Air ANZ - 7 N — u —— Von den Namen. Eckholder / Wachholder / Wacholderbaum vnd Kra⸗ merbaum[ Rramerftaude / dieweil die Krametvoͤgel Sp — ſeine Beer gern eſſen /] wirdt Griechiſch genennt —— ———— en De en 5 — N a — - a —— — — a ae D, Jacobi Theodori Zabern.montani/ F dpneudsc.Sateinifch Iuniperus. Arabifch Arconas. Welſch Gine- pro. [ Sransöfifch Geneure: ] Spanifch Enebro. Niderlandiſch Geneure. Englifch Iumiper tree. Boͤhmiſch laloyvec. Die Bee⸗ ren werden genennt Baccæ iuniperi. Von der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft der Weckholdern. Alenus ſchreibt / dr Weckholder ſey warm vnd trucken im dritten Gradt / wie auch die Beere / allein daß ſie nicht ſo trucken ſeyn: Der Firnes aber / wie die Araber ſagen / iſt warm vnd trucken im erſten Grad / etliche aber ſetzen im andern Grad. Innerlicher Gebrauch. Alenus meldet / daß die Wachholderbeern die Leber / vnnd Nieren reinigen / treiben den Harn / zertheilen den groben G falten vnd zaͤhen Schleim / ſeyen gut / vnd werden nuͤtzlich vnder die Artzneyen vermiſchet / fo wider das Gifft werden zubereitet: Aber er meldet auch / wenn man jhrer zu viel gebrauche / ſo thun fie dem Magen Leidt / vnd erhitzgen das Haupt. Diofcorides ſchreibet / daß fie gut ſeyen wider die Gebrechen der Bruſt / vnd den Huſten / dann ſie zertheilen den groben Schleim darinn / deßgleichen wider die Auffblaͤhung vnnd Ge⸗ ſchwulſt / wider das Grimmen vnnd Schmertzen deß Bauchs / wie daun auch wider der gifftigen Thier Biß vnd Stich: Helf ⸗ fen auch denen / die etwas zerbrochen haben / vnnd mit dem Krampff beladen feyn : Werden and) gebraucht wider das Auff⸗ fEoffen der Beermurter. * Es meldet auch Diofcorides am felbigen Orth / daß man die £leine abaefchabene Srücklein oder Schnitzlein gang vnnd gar meiden fol / denn fo diefelbige eingenommen werden /feyenfic E1 tödrlich. Aber Dodonzusift darwider. Dodonzus meldet / daßerliche Leut in Böhmen die Frucht in Waffer einbeigen/ond brauchen daſſelbige darnach an ſtatt jh⸗ reg Getraͤncks / vnd folljhnengarwolbefommen- Die Wachholderbeer in Wein geſotten / vnd daruon getrun⸗ cken / iſt gut den jungen Kindern / ſo einen ſtarcken ſchweren Hu⸗ ſten haben / daß ſie bißweilen auch Blut mit außwerffen / vnd ſoll ein gewiſſe Kunſt ſeyn / dann es zertheilet den Schleim in der Bruſt / vnd machet denſelbigen deſto leichter außwerffen. Der Safft auß den Blaͤttern mit Wein getruncken / iſt gut wider die Schlangen Biß. Die Beer in Wein geſotten / vnd daruon getruncken / verzeh⸗ ret allerley boͤſe Feuchtigkeit im Menſchlichen Leib: Iſt auch al⸗ ſo gebraucht / gut wider die Kaltſeych vnd Lendenſtein . Zur Zeit der Peſtilentz ſoll man die Beere in dem Munde 1 £äumwenfo widerftehen fie dem aifftigen Lufft. ESs beſchreibet Matrhiolus ein gute Artzney von den Wache holderbeern widerden Stein’ als nemblich / daß man neme ein Theil Wacholderbeern / gieſſe daruͤber ſo viel Brandtenwein / daß die Beeren darmit bedeckt werden / darnach mache man das Gefäß wol zu / laß es vier Tag ſtehen / alsdann ſeyge den gebrand⸗ ten Wein daruon / vnd trucke jhn wol: vber andere friſche Beer / laß jhn wie mb vier Tag lang daruͤ⸗ ber ſtehen / alsdann feyge man jhn abermalab wie zuuor / vnd dag thue man zum drittenmal: Solchen Wei turfft behalten / vnd ſich deſſelbigen gebrauchen / fuͤrnemlich aber / wenn man in einen Wannenbadt ſitzet. Alſo ſagen etliche / daß die Lauge von gebrandter Wachholder⸗ aͤſchen mit Wein gemacht / den Stein ſichtbarlich außtreibe / kal- fo daß auch viel Waſſerſuͤchtige erledige find wordẽ / die ſolche Lau⸗ K gegetruncken haben. So dich der Stein ruͤret / nim dieſes Weins zween Loͤffel voll / miſch ihn mir anderen weiſſen Wein / trincks warm / ſitze darnach in ein Lendenbadt mit Pappeln vnnd Char millen abgeſotten / verbleib darinnen etwa eine halbeftund. ] Die verſtandene Monatzeiten der Weiber zu fuͤrdern / nimm Wacholderbeere ein Hand voll / Ferberwurtz Zimmer Myrrhen jedes j. Loth / das ſiede in Beyfußwaſſer / biß ein drittheil verzehrt iſt ſeyge es durch / vnd thue ein Quent. Borres darzu daruon ſol die Perſon deß Tags zwey oder dreymal einen guten warmen Trunck thun. Oder « 4 ß / vnd geuß jhn darnach - — m — . Di rt chanſtatß or get rend Men md Kl iR Men. chen! gu fen weni Sr audi J yo Pk den Di anne x A vi | * | 1 a Di j D geholffe Zitwan Citronſchelffen Rauten/gefe #0 gi Nesfraurfede Das Dritte Bu [ Oder nimb drey Handt voll Wachholderbeer / gerſtoß ſie / F geuß daruͤber guten weiſſen Wein ſiede jhn halb ein / Seig in aby thue darzu ein geſtoſſenen Saffran. Von dieſem trinck wann Die zeit ſich erzefgen ſoll alle Morgen frühe einen zunlichen war- men Trunck / etliche Tagnadyein ander. ] Wachholderbeer mir Honig geforeen vnnd mir Wein anges macht und darpon getruncken / ſoll dig todte Frucht auß Mutter⸗ leib treiben. Euſſerlicher Gebrauch D Tofcorides ſchreiht / daß die Aeſche dep gebrannten Wach⸗ holderholtzs mit Waſſer gebraucht / die Haut reinige / vnd Vvertreibe die Raͤudigkeit. Der Rauch von Wachholdern vertreibet die Schlangen / wpuee derowegen auch gebraucht in Sterbengläufften den bg, fen giftigen Suffe darmit zu corrigiren / zu welcher Zeit man dieſe Rauchtertzlein gebrauchen foll: Jrimb Wechholderholtz / gelben Sandel / Paradiholg , Weyrauch / Krameibeer jede⸗ drey uintlein / Augſtein Wachholderhartz / Roſmareinblumen je⸗ des ein Quintlein/ Muſcatennuͤß / Naͤglein jedes anderthalb uintlein / ſtoß alles zu zartem Puluer / thue darzu Ladanum drey Loth / Benzoin / roten Storax jedes ein halb Loth / ſchwartz Weyrauch iii. Quintlein/ Lindenkoln mit branten Wein begoſ⸗ ſen / vnd gar ſubtil serftoffen / halb ſo viel / als das ander allzumal wiegt. Darnach wärme einen Mörfelmir feinem Stöffel/darin chue Ladanum mit ein wenig Terperin, fowerden ſie weych wie ein Teiglein / darzu vermiſche alle obgeſchribene Stuͤck / vñ mach mit eingeweychten Dragant ein ſtatcken Teig / den arbeyte wol) darnach walg jhn auff einem Bret / ſchneide Srücklein darvon vnd mache Rauchtertzlein dara. Dieſe ſind in Sterbenslaͤuff⸗ ten gar nuͤtzlich vñ gut im Hauß gebraucht / vñ damit geraͤuchert. Wo man das Holtz / die Blätter vnnd die Beere raͤuchert / da verkreucht ſich alles Vngejiffer / vnd vertreiben den boͤſen Suffe, bewahren auch fuͤr allem Giffe. Wider die Ohnmacht / Nimb Wachholderbeern/daran gieß Salbeywaſſer / zerſtoß es klein / thue darzu ein wenig Saffran vnd Brodt / daß es ein wenig dick werde / vnd bindees laut ober die Pulßadern. Wachholderbeer in Wein vnnd Eſſig [mie Rofen]geforten vnd im Munde gehalten iſt gut wider das Zanwehe. [Die Rinde deß Holtz zů Aeſchen gebrannt / mit Waſſer ein Lauge gemacht / vnd darmit die Raͤude oder Brindr geſalbet / hey⸗ let die. Wider dns Podagram / Tropffen vnnd contract ſo vielen ſoll n haben: nimb Wachhoiderholtz / ſchab die euſſerſte Kine den darvon / das ander zerſchneid klein / kochs in Waſſer / darinnen Dad nüchtern / wo der Leib zuvor purgiert iſt. Von Krametbeer Latwerge. On den Wachholderbeern wirdt auch macht / Electuaxium iuni perinum gen benslaͤufften nuͤtzlich vnnd gut iſt / dann ſie bewahret den Menfchen für der boͤſen gifftigen Lufft / vnd widerſtehet allem Gifft / damit es nicht vberhandt neme Ni m Krametbeern / Welſche Nuͤßkern jedes ij. Vntz / zerſtoſſe fie wol / gieſſe vier Vntz geſotten Honig daran / vnd miſche darzu Zimmet Iugwer/ ma- eis, Naͤglein jedes ein Quintlein / weiſſen Diptam / Tormentill / gneten Diſtel / S. Johan⸗ s ein halb Loth Paradißholtz ſchwartzen Corlander/ Angelica / weiß vnnd rot BeenBolarmen/gefigler Erden jedes K Dellauffein Schnitlein gebaͤhet Brodr/ eſſe es fruͤhe / vnnd zu ein Quint vermiſchs zu einer Latwergen / darvon man Morgens ein wenig eſſen ſoll / verwahret den Menſchen fuͤr der Peſtilem Auch fan man nemen Krametbeern / Rauten vnd Nuͤßkern jedes gleich Biel diefelbige wol zerſtoſſen vnnd mie Eſſig zu einer atwergen machen vnd daſelbſt von alle Morgen einer Mufca- ten groß eſſen macht den Menfohen ficher für der Pefkileng/ vnd widerſtehet dem Gift. Alſo kan auch der gemein Man ſechs oder a Da weichen vnd dieſelbige Morgens eſſen · cht Beern in Eſ⸗ ch / von Kräutern, ein datwerg ge ennt / ſo in Ster⸗ Von Wachholderbeerwaſſer. FRE Vß den ſchwartzen zeittigen Beern wirdt auch ein herr⸗ liches vnd koͤſtliches Waſſer gebraͤnnt zu vielen jnnerli⸗ ben Schwachheiten / ſo von Kalte jhren Vrſprung ha⸗ ben / faſt dienſtlich. Dieſes Waſſers deß Morgens ein boͤffel voll oder zween ges truncken / iſt gut dem kalten Magen / erwaͤrmet den ſelbigen / ver⸗ xhrt allen böfen Schleim fo fic darinn verhaltet / zertreibet die aͤſte / vnd iſt gue wider da⸗ Bauchgrimmen. s wirdt auch diß Waſſer gebraucht für das Grien in Len⸗ den vnd Blaſen / fůrdert vund treibt den Harn fort / reintget die Nieren vnd Blafen. achholderbeerwaſſer mit Beyfuswaſſer getruncken / bringt den Weibern jhreyerffandene Menles twiderumb zurecht. G Es iſt auch gut toider das Gifft vnd der gifftigen Thier Biß. Euſſerlicher Gebrauch deß Wach⸗ holderwaſſers. Enn man die ſchwache / krancke vnnd ert aͤlte Glieder mit dieſem Waſſer reibet / ſtaͤrcket es dieſelbige vnnd bringet ſie widerumb zurecht. darin vertreiben. Das Waſſer in die Augen getroͤpffet ſoll die Fell Wenn man die vnſaubere Geſchwaͤr mit dieſem Waſſer auß waͤſchet / reiniget eg dieſelbige. Bon Wachholderbeeroöll. ſtillirt zu vielen Gebrechẽ deß Men ſchlichen Leibs dienſt⸗ ori den Wachholderbeeren wirdt ein Föfkliches Oell di⸗ lich. Nimb ein Faß voll der Wachholderbeern/gerftoffe fie wol / ſchuͤtte darüberrein lauter Waffer, fo viel dag vber Die Deere gehe / darnach ſchuͤtte ſie in einen fpffern Keſſel vnd diſtillir es per aquam frigidam, vnd ſondere dag Den von dem Waſſer ab. Dieſes Del wirdt dem Bat ſamoͤll verglichen. [Oper bereytesalfo x Nimb friſche Wachholderbeer /ſtoß fie wol / geuß daruͤber guten weiſſen Wein in einem Kolbenglaß / mach das Glaß oben zu / ſtell es an ein warm Ort laß ein zeit lang alſo ſtehen / doch ruͤhre es bißweilen / damit ſichs wol purifi⸗ cier,als dann ſo zeuchs ab / ſo wirdt das Oell empor ſchwimmen / ſetze es an die Son / daß es ſich von der feuchte wol ſcheide / ſamle es alle Tag / vnd brauchs. Drey oder vier Troͤpfflein dieſes Oells mit Wein oder an⸗ derm bequemlichen liquore eingenommen ift gut zu den laähmen Gliedern / wider den Schlag / die Fallendtſucht undanden Ges I * deß Haupts vnnd deß Hirns / ſo von Kaͤlte ihren Vr⸗ p rung haben. . Es behůtet auch vnd bewahret diefes Oell den Menſchen für allem Gifft / dem gifftigen Lufft / widerſtehet demſelbigen / vnnd treibt es auß dem Leib Iſt gut dem erkalten Magen / erwaͤrmer und erquicket den⸗ ſelbigen / ſtilletdas Wuͤrgen vnd Brechen deß Magens / dienet wol wider die jnnerliche Geſchwaͤr / reiniget die Nieren vnd Bla⸗ ſen /erbricht vnnd treibt den Stein / fuͤrdert den Harn, [fo mars fein fünff oder ſechs troͤpfflen mir Peterſilgenwaſſer früh vnd zu Nachts trincket: jedoch ſoll man ſolches nicht ohn vnterſcheidt brauchen dieweil es offt zu hart treibt / die Mieren mehr erhitziget / vnd mehr Schleim herzu geiher/]tödter die Wuͤrm vund ſi gut wider die Gelbſucht vnd Waſſerſucht. Welcher einen vbelriechenden Athem hat / der ſchmiere diß Abendts wenn er ſchlaffen gehet.) Es kan auch gar wol gebraucht werden wider die Schmer⸗ tzen vnd Wehetagen der Mutter / vnd der Daͤrmen / iſt gut wider die Darmgicht ſo von Flüffen deß Haupts fompr. EN Ar das Grimmen im Leib / den Fluß deß natuͤrlichen amens. | | Man mag auch dieſes Dell gebrauchen wider die Gebreſten ver Bruſt / ſo von kaltem Schleim herkommen / als da ſeyn Hu⸗ ſten /kurtzen Athem / Keichen / vnd Verſtopffung der $ ungen. Al ünij Euſſer⸗ nn — te en ia ak re Fe — — — — er Zu ———— ee nn — — * Are ar —— — Ben xX e — hi, > P —— ne — ET em Di, rien Ye ee rein * se — —— — — — ER ER —— — — — — EN er — nr — — — — ee ee 2 — u — — — — ae —— nn = En la en r a2 f: i — — — * * — N le TE — | — D.Jacobi Theodori Tabernxmontani / A Euſſerlicher Gebrauch diefes Dells. F Lorbeerbaum Männleit. | | 3 M S wird dieſes Del euſſerlich gebraucht zu vielen Gebre⸗ Laurus mas. ! chen vnnd ſonderlich wider die Laͤhme der Glieder wider SDpen Krampff vnd Erſtarren der Glieder / mie auch wi⸗ der das Zittern / die Gliedtmaſſen euſſerlich damit nach Gelegenheit der Berftopffung gefehmieret und angeſtrichen Es iſt auch gar nüglich wider die Schmerken der Huͤfft / der Lenden / vnnd der Gleychen / deßgleichen auch wider das Bauch⸗ grimmen / Colica genennt / euſſerlich darmit geſchmiret / [und in den Nabel geriben. Es dienet auch gar wol zu den alter / boͤſen Geſchwoͤren / Schrunden deß Hindern / vnd der Haͤnde / vertreibt die Flechten deß Angeſichts / vnd allerley Raͤudigkeit / [fo man ſich nach dem Bad mit beſtreicht.) G B Bon Wachhofderhofgsil. On Wachholderholg wirdt auch gar ein treffentlich aut Oell gemacht / nemlich alſo Grab ein Hafen in die Er⸗ den daß er vngefehr dreyer Finger hoch darob bleibe / nim̃ noch ein andern der ſich eben auff denſelbigen ſchicke / den fuͤlle mit kleinen Spaͤhnlein von Wachholderholtz daruͤber mach ein eyſern Blech / mit viel kleinen Söchlein / damit die Feuchten dardurch triefferond das Holtz nicht in vntern Hafen fallen moͤ⸗ ge. Stuͤrtz beyde Hafen vber einander / verkleibs / damit kein Dampff darvon komme / mach ein Feuwr vmb den obern Ha⸗ fen / das laß etliche Stundt brennen / als dann verſamle vnnd be⸗ wahre das Oell / ſo in vntern Hafen getroffen iſt. Dieſes Oell iſt auch gut zu allen oberzelten Gebrechen deß Leibs / innerlich vnd euſſeruich gebraucht: Dienet wider die Laͤhme / EI den Tropff / Krampff / Fallendſiechtagen / Bauchgrimmen / vnd andere dergleichen mehr: Es benimpt auch alles was die Haut beflecket / it gut wider den Krebs / boͤſe / alte Schaͤden / vnd ſonder⸗ lich wider die Varices. } Es reucht aber diß Oell etwas ſtarck und vnfreundlich / dero⸗ halben es fuͤrnemlichen zu euſſerlichen maͤnglen / vnnd vmb deß vnanmuͤtigen Geruchs wegen dem Viehe fuͤglicher zu brauchen iſt / das ander aber von den Beeren iſt eines beſſern Geruchs In Summa / es koͤnnen beyde Oell nuͤtzlich vnnd wol ge⸗ braucht werden / wider alle Gebreſten ſo von Kaͤlte herkommen / euſſerlich vnd jnnerlich gebrauchet. Klein Lorbeerbaum Maͤnnlein. Laurus tenuifolia mas. Das XI. Kapitel. Von Lorbeerbaum . S werden vns der Lorbeerbaͤum etliche fuͤrgeſtelt / koͤnnen aber in zwey Geſchlecht abge⸗ theylet werden: Eines das Maͤnnlein / das ander das Weiblein / welche widerumb jhren Vnter⸗ ſcheid haben / alſo daß einesgroß / das ander aber klein Lorbeerbaum genennt wirdt. Das erſte Geſchlecht waͤchſt in die hoͤhe wie ein zimlicher Baumy mit viel Aeſten / fo mit einer gruͤnen Rinden vmbgeben feyn: Seine Blaͤtter ſeyn langlecht / breyt / hart / von Farben grün wolriechendt / vnd am Geſchmack etwas bitter / die Blumen ſo am andern Geſchlecht dem Lorbeerbaum Weiblein geſehen wer⸗ den / ſindt von Farben gruͤn / nach welchen die Frucht erfolget / fo etwas rund vnd langlecht iſt mit einer ſchwartzen Rinde vmb⸗ K geben / vnter welcher der Kern liegt / ſo ſich in zwey Stuͤck zerthei⸗ etwas ſchwartzlicht / eines guten Geruchs / vnnd ein wenig itter. Der gantze Baum iſt ſchoͤn anzuſehen / vnnd reucht wol / die - | Blätter bleiben ſtettigs grün. | | —— Mit dieſer Beſchreibung deß erſten Geſchlechts kommen alle darzwiſchen / daß das Maͤnnlein feine Frucht bringt une Lewac andere Geſchlecht gang undgarvbereinaußgenommendagerr fruchtbar iſt / das Weiblein aber allein die Frucht vberkon —DD liche groͤſſer Blätter haben / etliche auch kleinere: daher dann ein vnd fruchtbar iſt / daher es auch Laurus baccifera oder fzcunde Men un jedes feinen Namen hat:Darnach iſt das auch der Vnterſcheidt genennt wirdt. | 5» 4 * J FE Mage N A * Eroß borbeerbanm Märnfein, Lauruslatifolia mas, B c Groß Sorbeersanm Weiblein, Laucus latıfolia foemina. ERS — SZ Fr fs ZT TI e N IE KR IX ANNE LT f 5 —* a N F em N AN 75 A, Au U >= * Na N ISWA a) > 7, * ) * BAY, SIE Sr Ana) il N ERS F N, —8* EN BR ⸗ 4 Es wachſen die Sorbeerbäum in Welſchland in groſſer Men⸗ IF; zinge n ge: [nicht allein in Gaͤrten und Weinbergen / fondern auch in 9— rhethd Waͤlden vnnd Gebuͤrgen / ſonderlich ſo ſie nahe am Meer gele⸗ pn fech gen.) In Teutſchlandt aber muͤſſen fie mit groſſem Fleiß auff⸗ | erzogen werden. — — Das Dritte B uch / von Keutern. — Lorkeerbaum Weiblein. Laurusſsfcemina. — — 677 Bon den Samen. Orbeerbaum heift Griechiſch azern, "Xrasi PR atciniſch Laurus. Welſch Lauro. ie O5 Spanife ch Laurel vnnd Lorer. Engliſch Laurel. Laurell ree, aietre.] Niderlaͤndiſch daurusboom. Boͤhmiſch Bobek. Vnd zum Vnterſcheidt wirddag Weibleingenenr Lan- tusfoemina, Laurus baccifera vnnd Laurusfaecunda, Das Maͤnnlein aber Laurusmas, vnd Laurus ſterilis. Die Frucht aber wirdt genennt Lorbeeren. Griechiſch Aueridee. Sateinifch Baccæ lauri Niderlaͤndiſch Bekeleer Spaniſch Vai. Von der Natur / Krafft / und Eyaen 1 deß Lorbeerbaums ygenſchafft & Alenus ſchreibet daßdie Beer vnnd Blätter gar warm vnd trucken ſeyn / vnd wie etliche woͤllen im dritten Gr ondtru n? adt. Doch ſindt die Beeren hitziger dann die Blaͤtter / [fie erweichen / xrtheilen / machen dünn / vnnd ziehen auß.] Die Rinde de Baums iſt nicht ſo ſcharpff vnnd hitzig / doch iſt ſie etwas a und zeuch ein wenig zuſamen. Innerlicher Gebrauch. | Aulus Zgineta ſchreibt lib 7. de remedica die Rind e der | P Wurtzel [zu Puluer geffoffen vnd eines Guldens ſchwer / j mit ſtarckem Wein gerrunckenzermahleden Stein/ond den Leberſuͤchtigen / welchs auch Galenus beseiger. ſey guẽ Fernelius ſagt / daß die Lorbeeren nützlich vermiſcht werden xvnter die Artzneyen / ſozu den muͤden vnd ſchwachen Sennadern gebraucht werden. Es ſeyn dieſe Beeren in groſſen Beruff kommen / verſtandene Monatheiten der Weiber nr ne —— bringen: Als nimb ſechs jerſchnitten Sorbeeren , Poleyen vnn Majoran jedes ein Handt voll, Macis ein Suin eine in ein Tüchlein / gieffe daran zwoͤlff Vntz guten weiſen We, laß es in einen Kaͤndtlein in heiſſem Waller ——— fehr ein Dricrheil veriehret iſt / wenn es ein weng erfalter gr, iſt / n alter / tr das Saͤcklein auß / vnnd trincke die abgefisgene Brühe auf Der zweymal. I a Ba a rg — — —— — —— * ee — — * *— — — — — — — = en — — — — — ee — ee — — — aa nn — — — —— — — u — — — — — 3 — — — * — — — — — — — er — — ur — — — — = — — —F — — — — er En nern — — —* — NS Wr —— — Laurus tenuifolia baccifera. WANN \ 68 \ S ) VE Ä AR — RS I IN, N N BT Min N ENG R f 4 M fm AR Rh ? Oder aber nimb Lorbeern zwey Vntz / Bachmuͤntz / Centau⸗ rien / Seuenbaum / Fnumgræcum jedes zwey Handtvoll / die Lorbeern zerſtoß etwas groblecht / ſiede dieſe Stuͤck in Waſſer / biß ein drittheil verzehrt iſt / darnach ſeihe es durch / vermiſch den Trank mit Zucker vnd trincke darvon. | Man kan auch ein ſolches Puluer machen: Nim Troehif- cen von Myrrhen vier Quintlein / Diptamwurtzel dritthalb Quintlein / Seuenbaum ein halb Quintlein / Lorbeer vnd Biber⸗ geyl jedes zwen Scrupel / mach ein Puluer / davon ſoll man ein Quintlein mit einem Trunck Beyfuswaſſer einnemen. | Etliche Weiber brauchen fie auch wider das Aufffkoffen der Mutter / darzu man ein wenig Stiefwurgnemen fan. [Geſchelte Lorbeer in Wein geweycht / getruncken / bekompt D pen Kindbetterin wol zu Stillung deß Grimmen nach der Ge⸗ burt / vnd treibt auß was von vbriger Buͤrden verhanden iſt. Wider das Grimmen iſt gut ein Quintlein geſtoſſener Lor⸗ beeren in einem Saͤcklein in Wein gehencket vnnd darvon ge⸗ truncken: darzu auch dienſtlich die Latwergen in den Apothecken de baccis lauri genannt.) Diofcorides ſchreibet lib.r. cap.99. daß man auß dem Pul-⸗ uer der Sorbeeren mie Honig vnd ſuͤſſem Weinen Satewergen bereyten koͤnne / welche gut ſeh wider die Schwindtſucht Phthilis genennt / wider den kurtzen vnd ſchwerlichen Athem / vnnd wider alle Fluͤß ſo in die Bruſt fallen. Alſo wirdt auch ein antidotus von Nicolao Myrepfo be⸗ fehrieben fedt.1.ca.365. welcher auß den Lorbeern gemacht wirdt / vnd ſoll faſt gut ſeyn wider den Huſten. R Es meldet aber Dodonzus, daß fiesu diefer Zeit gar nichts E zu den Gebreſten der Bruft oder Sungen gebraucht werden / ſon⸗ dern viel mehr zu den Gebreften deß Magens / der Leber / deß Mil⸗ tzes vnd der Blaſen: Sollen ein Natur haben den erkalten Ma⸗ gen zu erwaͤrmen / die Dauwung zu fuͤrdern / vnnd den groben Schleim zu verzehren : Sie ſollen auch allem Vnwillen deß Magens wehren / vnd einen Appetit machen. Sie haben auch ein Krafft die verſtopffte Leber zu eroͤffnen / wie auch den Miltz / trei⸗ ben den Harn / die Menſes, vnd andere Geburt. Es wirdt auch bey dem Actuario lib. 6. Methodi med. ein medicamentum von Sorbeernbefchrteben/ welchs den Magen⸗ N D. Jacobi Theodori Tabernemontani / F Klein Lorbeerbaum Weiblein. | Klein Lorbeerbaum Maͤnnlein. Laurus anguſtifolia mas. DEE IIND AMT VE N Qi VIVWZES VEN, WIZ — — / Q WE DD EN 2 N u N, Ay 7 4) AN» x } a 8 A ZN. \Y — N N X — Y JE REN) | [7 \ NND N we N N Ba all N) \ ; w N — AS IT un füchtigen Mitsfüchtigenonnd Waſſerſuͤchtigen nuͤtzlich vnnd gut ſeyn ſoll. ER [Zudem Blaſenſtein / da er noch weych iſt / wirdt die Rinden son der Wurtzel/ mit Welſcher Hirſchenzungen gepuluert in gutem weiſſen Wein gebraucht - _ Euſſerlicher Gebrauch, D Tofcorides ſchreibet wenn man die Blaͤtter Elein zerſtoſſe vnd anſtreiche / ſo ſeyn fie gut wider der Bynen vnnd We⸗ ſpen Stich Die Blaͤtter mit Polenta oder Gerſtenmuß angeſtrichen / fänfftigen vnd hindern alle hitzige Geſchwuͤlſt. [Ein Bad von Lorberblaͤttern / lindert den Schmertzen der Blaſen / fuͤrdert den Harn vnd die Frauwen zeit/ Zu den verſtandenen Monatzeitender Weiber / ſoll man Lor⸗ beern / Wachholderbeern / Naͤglein / Beyfus / Oſterlucey vnnd Weyrauch auff ein Glut werffen / vnd ſich von vnten auff dar- mit raͤuchern. Zu der verſtopfften Mutter fan man ein ſolch Zaͤpfflein ma⸗ Ken; Nim̃ Hirſchenmarck anderthalb Vntz / Ferberwurtz / ſhwar⸗ sen Coriander / vnd Lorbeern / edes ein Scrupel / Myrrhen / Bi⸗ bergeyl jedes zween Scrupel / Seuenbaum / Erdbrodt / jedes ein halben Scrupel / Silienöfl fo viel genug iſt su einem Mutter⸗ säpfflein. | Lorbeernpuluer mit. Honig vermifcher onnd nach dem Bad fich darmit geſchmieret / vertreibet die Flecken onnd Mafen der Haut/Thenler auch alte vnreine Schaͤden vnd Gefchwär.) K Widerdas ſchwache Gehör. Nim̃ geftoffengorbeern ein both / 1 fiede fie in Silgenöll / trůcke es durch ein Tuch / daß es fluͤſſig blei⸗ be / vnd troͤpffe es warm in das Ohr. — Wider das Zanwehe: Nim̃ dorbeern / Hollwurtz Aron jedes gleich viel / die ſidde in genugſam Wein / vnd waſche jeder seit den Mundt warm darmit. [So man den Harnnichtablaffen kan ein koͤſtlche Artney Nim Lorbeern wey Sorh : Wachholderbeer ein Sorhy drey Knob⸗ lochhaͤupter /zerftoß alles / thu darzu ein Handt vol Gerſten⸗ kleyen / geuß zwey Pfundt weiflen Wein darbbeer / ſiede es / 4 4 | | | | | | | | \ ‘ — ——— = — —— 4 Im N) | J Kt x nung — — m —— — — — — — Das Dritte Buch / von Kraͤutern. 679 h dick werde wie ei sich i | Ar Sk er — — Pflaſter / ſtreichs auff ein Tuch / vnd legs vber F Das XII. C apit ef, \ BF Bon Lorbeeslattiverge. Von wildt Lorbeerbaum. NE DE den Lorbeern wirdt auch ein Lattwerge gemacht / fo ii Il: Electuarium debaccislauri —— * Wilder go beerbaum 9 Wauff ſolche weiß zu gericht. Nimb duͤrre Rauten ein Tinus I. 1 — Quintlein / Ammeyſamen /Kuͤmmel ſchwart Coriander / 1 Lbſtoͤckelſamen / Wolgemur RümmicyBirtermandel/langen A 1 Pfeffer / wildt gelb Ruͤbſamen Ropmüng Pfeffer/Ackerwmurie | 1 ML 9 Lorbeer / Bibergeyl jedes ein halb Loch Sagapenum zwey gorhy na, N A} DIE y Ih Opopanacum j.Qurint. dißalleggerlaffen ond geſtoſſen / mach SEN \\ EN i v8 mM mie Honig ein Lattwerge darvon. IR —* | \\ G F J— Dieſe dattwerge iſt gut wider das Grim̃en / wider die Schmaͤr⸗ * N SD) N B hen der Därmen und Magenwehe / ſo von Blaͤſten oder Wins el SAN 15 7 IR den herfompr. G \ It - Don Lorbeernpflafter. R I | JS2? S wirdt auch inden Apothecken ein Pflafter von Sor- > beern gemacht, Emplaſtrum de baccıs lauri genennt/ 1 h Sonde anff foiche weiß zugericht. Nimb Weyraudy hy ß Maſtix Meyrehen jedes ein Soshifrifch geftoffen Sorbeern (0 ein Vntz / Cypern vnd Coſtwurtz jedes ein halb doth / wolgeläntert Di Honig / acht Vntz/ das ſiede dick / vnd mach ein Pflafter darauf. he Dieſes Pfiaſter iſt gut zu dem kalten blöden Magen wirdt J— auch gebraucht wider die Schmertzen der Daͤrme / der beber / Nie⸗ Ir ven / deß Bauchs vnd andere Orthen mehr da Schmertzen vnd Grimmen auß talten Winden enſtehen wie Melues ſchreibt. c Von Loroll. ® H I, ih M S werden zweyerley Oell auß den Lorbern diſpenſirt, eines ſo man auß den friſchen Beeren preſt / das ander 9 ff Ode artechymica gediftillirr wirdt. * a DDas erſte wirde alfo bereyter : Nimb der frifche Rn wolzeitigen Bonen fo viel du wilt: zerſtoſſe fie gar wol / koche in 9 Waſſer / thus in ein Sack vnd trotts auß / ſo findeſt du dns Dell 74 _ ee rn empor ſchwimmen.] | vl a8 erſte Oell hat ein Are vnnd Natur zus erwärmen /zuer- — | ij vr weychen und zu eröffnen. Das ander aber iſt viel einer fübtielern —— — baͤum zwey Geſchlecht / Subſtantz / dann man auß einem Pfundt Lorbeern kaum ein — ———— on den zamen iſt im vorigen 4 mp? halb Quintleindeg Dellsbringen fan- si n — elt worden, Der wilden Lorbeer⸗ v J u; | Das erfie Del wirdt gebraucht wider allerley Flechten Mas Ehre Fir ji L ns drey Geſchlecht von dem Aus u ef fen / Räude vnnd Vnreimigteit der Haut / iſt gut den jenigen ¶ derfaſt gleichſ hi u —* — bie zwen erſte einan⸗ ir d lo hoqh gefallen vnnd etwas zerbrochyen haben /eufferlich darmit ——— mals — eh der wilde Et EAN — ———— 9 Es hat auch ein Krafft das vntergerunnen Blut vndandern dem dritten Ge —— samen dorbeerbaums. Bons " man ‚groben Schleim zu gertheilen vnd zu zertreiben. Dod ver Portugalifchen Lorberbaum führeibe ia odonzus, daßer nideriger vnd geringer fey/ dann der and Me uchtmd Es wirdt auch gebraucht wider alle kalte Gebreſten der jnner Sorbeerbaum, darvon im yorf — dag uſſerſt er gen Capitel iſt tractirt worden: J9 uf &chen ondeuiferlichen Glieder /[foman ſich warm damit ſalbet Seine Xeft finde langlecht mit Gleychen abgerheyler/ vnd gleich | oder in Clyſtierung gebraucht. So man den Ruckgradt ehe wie Flügel geſtelt: Die Blaͤtter feyn glat / breyt vnd glizende wie⸗ 4 flenmn⸗ dann das Fieber ein angreifft/ wol darmit ſchmieret / wehret dein die Lorbeerblaͤtter / Haben keinen Geruch / kommen auß d IE eh Froſt vnd Schauder chen herfuͤr / an den Giepffeln der Aeſt bekom — * * * 9— En 1) „Btberden halben Schlag fan man ein ſolch Sälbleinma- / Bluͤmlei fo augtwendigein wenig Ben ſer — 1 MILE chen / Nimb Loröll/ Bibergeilöll vnnd Coſtoͤll jedes zwey Bag) Frucht vergleicht ſich den Mprtenbeeren/aufgenomimen Bine —9 Num ODell von SpicaondPetroleijedeseinhalb Vntz Wachs ſo viel einwenig länger feyn/ondeinerfchänen himmelbla —* Mi an — er ift — u IN Veh Es grüner diefer Baum fuͤr vnd für. uwen Farb: öfan man an ſtatt deß Perrolei, Chamillenoͤll nemen: Mit die⸗ uch ein frembder nz . ei: * ſem Saͤlblein ſoll man den Krancken ſchmieren an dem Orth / — an h Penn Suse wii aber i —*9 V da die Reruen verſtopffet ſeyn / auch ſoll man jederzeit / venn man | i ; Bi sand das Sälblein brauchen wil / ein wenig ſtarckes Weins / oder K v N N if Brantwein darzu thun / vnd das Ohrt warm darmit falben. | on den Namen. EN y - Das ander Del aber wirde mehr innerlich gebrauchet/ vnnd z A = | a AN ſonderlich wider das Auffblähen deß Magens / der Murrer) Stder Sorbeerbaum wirdt Griechiſch genennt Azgın ro) " vnd der Daͤrmen / iſt fonderlich gut wider die Paſſio- &g1a.Sateinifh Tinus, vnd Laurus ſylueſttis, Lau- ggg nem colicam oder Bauch⸗ tus ſyluatica. Welſch Lauro falnatico. Spanifhrur grimmen. de perro ‚von etlichen Follado ynd Durillo; a Yu) L Dodonzus meldet daß weder Pliniusnodh einer auß den al» —2 sen etwas von der Natur / Krafft on Eygenſchafft diefes Baum⸗ ae geſchrieben habe / alſo daß man nir wiſſe wo zu man in gebrauchen koͤnne: ’ a DTarobi Theodori Tabernemontant, A Wilder Sorbeerbaum. F Das XIII. Gapitel. Tinus Il. | Don Citronenbaum. i Citronenbaum . Citrus. l B \ ANA x * — /f 1% £ © 28 Portugaliſcher wilder Sorbeerbaum. — / in . } $733 \ i F as Dalitapica 1 daß der Citronen⸗ * wo 1047 OR h baum einer mittelmäffigen Singefey- ı Er grů ———— Va Do ner ſtettigs / vnnd traͤgt feine Frucht vber das EIN \\ BER - ® ante Jahr/ alſo wenn die erſten zeittig ſeyn / fol⸗ TER Wa — gen die andere Aepffel ſo baldt darauff / ſo her⸗ — ——— nach zeittigen / nach welchen ſich widerumb andere erzeigen / vnnd uz alfofort an / daß man das gantze Jahr ober folche Frucht haben — — kan. Die Blaͤtter vergleichen ſich den Lorbeern oder Pomeran⸗ | = kenblaͤttern / bleiben auch jederzeit grünfepn mit kleinen ſubtielen D Loͤchlein durchſtochen. Die Blumen deß Baums ſindt etwas * UBS NDS purpurrot vnd dick / inwendig mie Feſichen beſetzet · Anden Ae⸗ — — ſten wachſen zarte ſpiige Doͤrner. Die Frucht oder Aepffel ſeyn PN N ER TEN etwas langlecht wie die Lmonen / haben aber mehr vnnd derber — RN — — Fleiſch / ſo ſafftig vnd ſ aͤwrlich iſt / wenn ſie zeittig worden / haben — PR EAN BE fie ein ſchoͤne Goltfarb / finde eines lieblichen Geruchs / und vber⸗ ED — 2) FRE fommenan der Rinden fleine Pücfelen. Der Samen iſt wie y: En RR / Geſrſtenkoͤrner vnd die Schaledaran faſt holtzecht. J — — URS VON | - [Man finde auch in diefen Aepffeln ein Vnterſcheidt an der —⏑ groͤſſe / Geſchmack vnd Subſtantz: dann etliche wachſen faſt ſo — groß als die Melonen / ſonderlich die man auß den Inſeln deß ES Adriarifchen Meers bringesserliche finde kleiner:etliche noch klei⸗ DEE ner faft wie die Simonen/als die man auß dem Gartenſee / Lacus, Benacus genannt / bringt / vnd dieſe werden zur Speiß die beſten EIS Br xX geſchetzet. Aber die gröffere dieweil fie mehr Fleiſch haben / werden E EG A —— | ſie in der Apothecken mit Zucker oder Honigeingemadit: > —— EN = Dieſe Aepffel find von Palladio auß der Landtſchafft Media % — NER erſtlich ins Welſchlandt gebracht worden da fie jegunde nicht al⸗ lein bey dem Meerfondern auch fonft auff dem Sande wachfen: R bietunder hat man ſie auch in Teutſchlandt inden Gärten.) 19° r * Von den Namen. pe und Citronatbaum heiſt Lateiniſch Ma- us citria,Malus medica vnd Malus Perſica. Citronapffel/ Citrinataffel vnnd Sinmayfilökge! m ch * toͤnne: Auch wirdt von den andern nichts vetmeldet zn was Schwachheiten ſie dienſtlich vnd nuͤtlich feyen- —— Be ne ge — ER — ae ten. — — P — — J — — — nr a 4 Das Dritte Buch / von Kräutern. y den Juͤden ein jedes Geſchlecht / järlich einen ſolchen Apffel FE foren Roſen Julep darvber / etliche thun auch Biſem und Ambra beſtellen vnd in ſeinem Hauß haben muß / wirde Bricchifch ger NENNE Mndsnov unrongateinifch Malum citrium, Malum me- dicum, vnnd Malum cittinatum, auch Malum Perſicum. Engliſch Citron tree. Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft der Citronen. An ſaget / daß die Rinde der Citronaͤpffel trucken ſey im dritten Brad. Das Fleiſch ſey kaldt und feucht im erften Brad. Das Sautoreheil kalt im dritten Grad / vnnd der Samen warm vnnd trucken im andern B Grad. Innerlicher Gebrauch. loſcorides ſchreibet / daß die Citronenkoͤrner in Wein ge truncken / qut ſeyn wider alles Gifft: Vnd treibe den Stul⸗ gang / toͤdtet auch die Wuͤrm im Leib / vnnd bringt einen wolrie⸗ are Athem: gleicher Xreift der Pomerantzen vnd Amonen amen Es werden auch die Aepffel hoch geruͤhmet / daß fie ein ſonder⸗ lich Eygenſchafft haben damit ſie dem Gifft widerſtehen / vnnd demſelbigen feine Krafft benemen / wie davon bey dem Athenæo ein Hiſtorien zu leſen iſt / welcher auch Matthiolus gedencket. Pernelius ſchreibt / daß der Safft nicht allein wider alle jnner⸗ liche Faͤulung vnd das Gifft ſehr gut vnd kraͤfftig ſey / ſondern er ſtaͤrcke auch alle jnnerliche Glieder / fuͤrnemlich aber das Hert / wenn es ſchwach vnd ohnmaͤchtig wirdt / vnnd werde ſonderlich gebraucht contra cardialgiam. Iſt auch gut wider alle Trawrig⸗ keit vnd Schwermuͤtigteit deß Hertzens / vnd die Melancholey. Wenn die ſchwangere Weiber in die onnatürliche Luſten ge⸗ raten / follen ſie von Citronenaͤpffel eſſen / fo vergehet ihnen der Luſt widerumb. [Die Rinde lärcke das Hertz widerſtehet dem Gifft: dann zu zeit der Peſt fol man fieim Mundt halten / auch ein Rauch da- mit machen. | Die Wein getruncken / treiben fie den Schleim auf dem Magen’ Därmen onnd Lebern: mit Wein geſotten vnnd den Mund darmit außgeſchwencket / helt die Zaͤhn frifch und fanber: macht einen guten Achem-) Von eingemachten Citronen. D den allein ohne das innwendig Marck / vnnd iſt ſolches warmer Natur. Oder das Marck allein / ſo iſt es kalter Nactur:oder ſie beyde mit einander / fo wird eg temperiert in gleicher waͤrm vnnd kaͤlte wie dann ſolche eingemachte Citro⸗ naten zu vns bracht werden: ] Es werden auch die Eitronen mit Honig oder Zucker einge⸗ macht / auff ſolche weiß: Schele die gelbe Rinden von den Aepf⸗ feln / ſchneide das weiſſe Marek in runde oder lange Stück / thue den Samen darvon / darnach ſiede fie wolin einem oder zwey Waſſer / damit die Bitterkeit darvon komme / vnd fie weych wer⸗ den:Darnach gieſſe man lauw geſottẽ Zucker darvber / vñ mache ſie ein wie die Alandtwurtz · Dieſe eingemachte Citronen ſeyn feucht vnd kalt im erſten Grad / ſeyn gut fuͤr alles Gifft / ſtaͤrcken das Hertz vnd alle leibliche Kraͤffte. Werden nuͤtzlich gebraucht indem ſchwindenden Feber hectica genennt / ſeyn gut wider dag. E Hertzittern / ſo von higiger Gallen vervrſacht wirdt. | Andere machen die alfoein: nemen dieſelbigen / ſchaben das. inner Marek ſauber davon’ gieſſen ſaubere Laugen darüber / alle Tag friſche vnd das neun Tag nach ein ander: hernacher legens in friſch Brunwaſſer: folgendes ſiedens in friſchem Waſſer big ſie gar weich worden / als dann laſſens wol ertrieffen / thun es in ein verglaßt Geſchirr vnd ſchůtten einen Juley / ſo mit einem theil Zucker vnd drey theil Waffer geſotten / darvber / laſſens alſo 24. Stunde ſtehen: demnach ſiedens ſie ſo hart als den gemeinen 4 s& 8 RUS Aaasasn abe Welſch Citroni. Spaniſch Cidras. Fransöfifch Vng Citron. Boͤhmiſch Citr ynovvcyabla. T iderländifch Cirroenboom- ¶ OR Je koͤnnen in vielerley weg eingemacht werden / die Rin⸗ Zucker penit: behaltens in verglaßten Geſchirren: thun dick ge⸗ 681 darzu.] Don eingemachten Citronſchelffen / Conditum citri genannt. 6 An macht auch die Schelffen von Citronen ein / nem⸗ (ich alfo: Nimb die Schelffen von Citronen / die niche SINE genau gefcheler feyn’ fondern daran noch etwas | deß weiſſen bleibe / darnach laß fie fo lang als harre Eyer ſieden / alsdann die Brůe darvon iauffen / darnach gieſſe darvber zimlich hart geſotten Zucker / damit fie bedaͤckt ſeyn / fehe fie acht Tage an die Sonnen ſo ſindt ſie bereydt. Diefe Schelffen ſeyn warmer vnnd truckner Natur im drie⸗ ten Grad. Werden nuͤtzlich gebraucht in Falten Gebrechen deß Leibs:Seyn gut dem falten blöden Magen / erwaͤrmen vnd ſtaͤr⸗ cken denſelbigen / und fürdern die Dauwung. Morgens frühe vnd Abendts zwo Stundt fuͤr dem eſſen ein zimlich Theil dieſer eingemachten Citronſchelffen geſſen / ſehn gut in delirio, oder den jenigen ſo kindiſch werden. Welche Leuth Lungenſuͤchtig ſeyn / vnnd einen ſtinckenden Athem haben / die ſollen ſich dieſer eingemachten Schelffen ge⸗ brauchen Fuͤrnemlich aber ſeyn dieſe eingemachte Schelffen gut wider die Ohnmacht / Schwachheit vnd Mattigkeit deß Hertzens fo von Kaͤlte vervrſachet werden / ſtaͤrcken / kraͤfftigen vnnd er⸗ quicken daſſelbige / vnnd widerſtehen allem Vnraht / damit das Hertz angegriffen wirdt. Bon Eittonenfprup. Syrupusaverofis, tatis citti. 9 ein Syrup gemacht zu vielen Sachen dienſtlich: Nem⸗ I den Citronenäpffeln wirdt auch in den Apothecken ich alſo / Nimb deß Safftes von den ſauwren Cirroneny durch ein Tuch gepreſt ſechs Pfundt / weiſſen Zucker drey oder vier Pfundt / nach dem man jhn ſauwr begert / koche fie miteinander wie ſichs gebuͤrt zu einem Syrup: [Oder alfo: Nimb deß Saffts von dieſen Aepffeln ſechs Pfund / laß in einem verglaſurten Geſchirr auff einem linden Kolfewrlein wol ſieden / biß der drittheil einſtede / darnach ſeihe durch ein Tuch daß cr gantz lauter werde / vnnd dann auff drey oder vier Pfundt deß Saffts / thun darzu zwey oder drey Pfunde gelaͤuttert Zucker / vnd laß ſieden zu einer rechte dicke eines Syrups. Dieſer Sy⸗ rup wird in den Apothecken genennt Syrupus acetoſitatis citri, vnnd fan gar nuͤtzlich vnnd wol gebraucht werden wider allerley 1 Schwachheiten vnnd Gebreſten deß Leibs / ſo von hitziger vnnd ſcharffer Gallen jhren Vrſprung gewinnen / als da ſeyn allerley Fieber continuæ vnd intermittentes, dann er kuͤhlet vnnd be⸗ nimbt der Gall jhre Schaͤrffe: Fuͤrnemlich aber ſoll man dieſen Syrup fleiſſig brauchen in allen Peſtilentziſchen Fiebern / dann er nicht allein ein Natur vnd Krafft hat der Peſtilentz vnd allem andern Gifft / auch gifftigem Weſen zu widerſtehen vnnd dieſel⸗ bige zu ſchwaͤchen / ſondern er bewaret auch das Hertz vor allem Gifft und gifftigen Zufaͤllen / ſtaͤrckt und kraͤfftiget daſſelbige / vnd bewaret es fuͤr der Ohnmacht. Mefaes ſchreibt auch / daß dieſer Syrup gut ſey den jenigen / ſo mit dem Schwindel geplaget werden / vnnd widerſtehe der Trunckenheit. ¶Dieſer Syrup iſt auch gut denen / die ſich mit ſtarckem Wein vberfuͤlt haben vnnd jhnen von den auffſteigenden Daͤmpffen K ſchwindelt / ſo ſie ne deß Morgens mit friſchem Brunnwaſſer vermiſchen vnd erincken. ] | | Wenn ein Rinde in Mucterleib ſchwach ift/fo von Hitz oder cholera koͤme / fol man der Mutter dieſes Traͤncklein geben) Nimb dep gemelten Citronenſyrups ein Vntz / Eſſigſyrup ein Loth / Ochſenzungen vnd Sauwrampfferwaſſer jedes drey gorh / vermiſche eg zu einem Traͤncklein. Mmm | Syru- — — — — — — — — — — — ae — — — re . — — — — — — — — — — ee Fe EEE ” — u st Eng Teer u. — Va TITLE TE, yet x = AeTT — * — » — * 3 F — ———— m = * = - ur} 2 ’ 7 — — — - — [Syrupus de corticibus citri. JS wirdt auchanerlichen Orhten vonden Rinden die weil fie noch friſch finde ein föftlicher Syrup gemacht auf diefe weißenemme der friſchen Rinden ein Pfundt / laſſe in fünff Pfunde Waſſer auff einem firtigen Kol feuwrlein gemächlich ſieden daß dag zweytetheil einfide/darnach thue darzu ein Pfundt geläuterres Zuckers / laß fieden zu rechter dicke eines Syrups / vnd wann er vom Fewr kompt / ertreib dar⸗ inn vier Graͤnlein Biſam Dieſer iſt warmer vñ etwas truckner Natur / derohalben ſoll man jhne in hitzigen Fiebern nicht ge⸗ brauchen. | Don Titronenförnern vnd Citron⸗ ſchelffenoͤll. Vß den Citronkoͤrnern oder Samen / wie auch auß den G Vnd wirdt das Oell von den Koͤrnern gelobt / daß es gut ſey wider die Harnwinde / ſo auß Verſtopffung herkom̃en euſſerlich angeſtrichen entweder fuͤr ſich ſelbſt oder mit Scor⸗ pionoͤll. So wirdt das Schelffenoͤll gebraucht wider die Gleich⸗ ſucht die Neruen darmit zu ſtaͤrcken vnd zu kraͤfftigen. a N Schelffen / macht man ein Oell ſo auch zugebrauchen iſt: Das XIV. Capitel. Von Domerangen. Pomerantzen. Malus aurantia. Je Pomerantzen ſeyn auch auß dem Ge⸗ % ſchlecht der Citrinataͤpffel / dann fie fich mir der Ge⸗ ftaltonnd der Krafft den Citrinaten vergleichen Er aufgenommen dap fie runder ſeyn / vnd ſo fie zeit tig worden’ gewinnen fie ein ſchoͤne goldrore Farb: Der Pomerangenbaum iſt für onnd für grün träge auch vber das gange Jahr feine Frucht wie der Citronenbaum. Seine Blätter feyn dick / glat / ſpitzig und wolriechendt / vergleichen fich dem gorbeerenlaub. Die Bluͤt iſt weiß vnd wolriechendt. Die Rinde an den Pomerantzen iſt dick on eines bittern Geſchmacks. D. Jacobi Theodori Tabernæmontani / F Sie haben aber nicht einerley Geſchmack / dann etliche ſeyn fü, etliche fausor[ etliche Weinfaror am jnnerlichen Safft und Ge⸗ ſchmack. Sie wachfen in Welſchlandt vnnd Franckreich wer, den auch in Teutſchlandt mit groſſer Muͤhe / Arbeit / Fleiß vnnd groſſem Vntoſten aufferzogen. | Von den Samen. Omerantzenbaum wirdt Lateiniſch genennt Malus ne⸗ rantzia. Die Frucht aber oder Pomerantzen heiſt Griechiſch NepawrZıor.Sareinifc) Malum nerantzium, Pomum Arangia, Arantium, vnd Aurantium, Ma- lum aureum. Welſch Arancio. Fransöfifch Des Neranges, [Au renges. Boͤhmiſch Pomerancy. Engliſch Orenge tree. Niderlaͤn⸗ diſch Arangie appel. Spaniſch Neranyas. Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft der Pomerantzen. | M Atthiolus ſchreibt ‚daß die Pomeranken faſt ale Kra habe wie die Cıtronen. Die Rinde an den Pomerantzen feyn warmer Natur / wie ſolches auß dem Geſchmack fan abge» nommen werden. Aber die ſuͤſſen Pomerangen feyn etwas wars mer Natur. [Die Rinden gepuluert ondauffein Loth eingeben in einem weichen Ey vertreibt die Gelbſucht.) Innerlicher Gebrauch deß Po⸗ merantzenſaffts. an: Safft auß den Pomerangen ift dem Leib ein an⸗ mühtigeundangeneme Speiß : Werein Grauwen vnd Vnwillen fürder Koſt haſt / der foll fich fleiffig der Pomerantzen gebrauchen fuͤrnemlich aber der ſawrn / welche auch gut ſeyn wider das Vndawen / ſo von Bloͤdigkeit deß Magens herkompt / ſie lindern auch alle jnnerliche Hitz deß Ma⸗ gens / der Leber vnd deß Hertzen. | Wenn man die Speiß mir diefem Safft befprenger / gibt er derfelbigen einen frifchen ond lieblichen Geſchmack. Die ſuͤſſen Pomerangen mag man ficherlich geben in den Schwachheitenida man lindern vnd fänfftigen muß /alsin den Kranckheiten der Bruſt vnnd der Seiten/ wenn Pleuritis fürs handen iſt. Man kan auch den Safft von den ſuͤſſen Pomerantzen in den hitzigen Schwachheiten geben / entweder fuͤr ſich ſelbſt / oder mit einem Veiolſyrup vermiſchet. Aber in ſolchen Schwachhei⸗ ten werden die ſauwre Pomerantzen den ſuͤſſen weit vorgezogen / wie ſie auch in allen ſcharpffen vnd hitzigen Fiebern viel nuͤtzlicher vnd bequemer ſeyn / dann ſie nicht allein die groſſe Hitz vnnd den I Qurfe leſchen / ſondern fie wehren auch der Faͤulung vnnd ſtaͤr⸗ cken das Her. Der Safft von den ſuͤſſen Pomerantzen kan nuͤtzlich ge⸗ braucht werden / von den Phthilicis, das iſt / von den dungen» ſuͤchtigen / ſo gar eine truckne Lungen haben. [Wider die Bauchmwürm : nimb ſawr Pomerantzen / ſchneid ſie mitten entzwey / begeuß ſie mit bitterem Mandeloͤll / vnnd brate ſie. Alſo gebraten lege ſie auff den Nabel / oder truck den Safft darauß / gib den zu trincken.) Von Pomerantzenſyrup. Vß den Pomerantzen wirdt auch ein Syrup gemacht / ſo man Syrupum de Arantijs nennet / vnd kan auff ſol⸗ che weiß præparirt werden: Nimb deß füllen Pomeran⸗ tzenſaffts ij. Pfundt / Zucker ein Pfundt / ſiede ſie mit ein⸗ K ander/bißeg ad ſyrupi conſiſtentiam kommet. Dieſer Syrup wirdt nuͤtzlich gebraucht in allen hitzigen Schwachheiten / ſo von Ballen jhren Vrſprung haben / man fol ihn aber vermiſchen mit Endiuien Wegwarten / Violen oder dattichwaſſer und dem Krancken darvon zu trincken geben / dann alſo genuͤtzt leſchet er die Hitz mehr. Auff gleiche weiß kan man auch einen Syrup von den ſawren Pomerantzen machen / welcher in den Peſtilentziſchen vnnd an ⸗ dern gemeinen Febern dẽ andern Syrup weit wird fuͤrgezogen / dieweil er nicht allein den Durſt und die Hitz — — an | | i ı —T hf 2 53 Ir, — A auch d Das D er ä er r itt öl — * — nb dam giftigen Petitensi te Buch / von Kreutern. ———— vber das auch das Hertz ſe n weſen ge⸗ F waͤrme 683 hrffäreftond gut Bear; cket denſelbigen / ſonderlich aber ift hnmacht vnd Martigkei if es ereffenelich attigkeit deß Hertzen ſtaͤrck t vnd kraͤfftiget Si. daffelbige / vertreibt das Zittern vnnd weh OL rer allem Von einagemar igemachten P omerantzen⸗ Man fan e : 8 auch eufferlich | gebrauchen die Gl eychen vnnd il, el Ann pfleger di ei: get dieſe Schelffen auff cken en auff ſol iß ei che wetß eimuma⸗ Sennadern darmit zu ſtaͤrcken vnd zu erwaͤrm el. ak — chen / nim̃ fri IM riſche Pon —* —— das * ee davon ſchele Dt fh oe. baren | BER RS NG ü — ————— aß die Bruͤe darvon D ——6 geſonen Zucker / doß ſieb as XV. Capi if in Safran weiß: Nimb die Si: die Sonn. ER pitel. oder in ei inde * vnnd a Kane — u Tag Von Lemonienbaum. all nwendi verliehren: en / daß ſie muͤ —8 ſie Pape Häutlein: 6 mnach reinige fie von * Lmonenbau btaer enen Zucker / etli aß ſie ein wenig trucknen: Mal m. Many, —— man den * Tag zubeygen: So —* apa En, ——— cf yrup herab / vund Ia| n fiedöre omer cknen. Alſo koͤnn aſſet ſie an ein Mi i — die kleine 007 liche Krafft das Hers Pormeransenfeheiffen haben ei | gen abzuwenden ——— vnd die Oh n ein ſonder⸗ ten bloͤden Ma Sie erwaͤrmen auch vnd nmachten deſſelbi⸗ für al agen/ vnd fuͤrdern die | heiffen wol dem kal⸗ es vergifft < die Dauwu lebe al bchehn en 8 ng / lmoͤgen auch & WVon Pomeran eh ———— Ve ae le&tuarium auranti rd auch ein Sartuerae gem A c met das euſſerſte — genennt / — rg ſchneid das elb on friſchen Pomera 2, — 127 Bitteredarbonfoi gelb langlecht fiedefiei — ein on komme / darnach thuedi * aſſer darmit di —J daran / laß aber fieden bi hthuedie Brühe weg vnd gi ie H age nicht fogerfkoffe fie. Seslich gi iffie gang sergangen, gondgieſſe mache es mit Zuck gieſſe guten Maulı geſchicht das kn I vnd laß wol abfi er nach deinem gefall⸗ Inafier daran / vnnd iß wol abſieden em gefallen / ruͤhre es ſtettigs | kon t Diefe Lattwerge ſtaͤrckt das Hert —28 9 lompt wol dem ſchwachen en Mi — Geſſter / be⸗ Vo uͤrdert die Dauwung · | re — nPomerangenfalb. : \ j BEER RUN ERBE UNE h — — * om nt. Nimb ein — —* nit u eg mt dam Sof auf wnnD rn if [u] Cheriack/ Saffran vnd Eſſi afft vermiſche ein weni ji p vnter heiffe Eſſig thue alles wider i ein wenig } an ih D er Afchen erw es wider in Apffi ° | Dieſe Satt bärınen/nachmalst et tag wol N A 1 a le chlaͤff ⸗ | ſtrichen / man k Hertz vn | Pr aungn ——— an auch etwas darvon zu tri nd Magen SEA Ye Semonie entwen begi ſauwr Pomeran ncken geber. monien werden auch | —D legen ſie a — — ſie mitten — ber Citrinat — 7 das G⸗ 3 gen fi Dinge alfoateascnauffben a 4 BO mm (lat e hr ! dlan ef | Won Pomeransenblůtw ſchma Haut oder Ole dar —— 1 — itwafler. FR — ynndbleih: Der a 04 fafftiger / am Ge⸗ | A otiier gar eintieblicht daß man außder Pomerat fi gang vnd gar gleich/har dicke / g ſt dem Pomerantzen⸗ eine ich wolriechend IR. erangen, IM Bluͤet iſt weiß / di t dicke/ glatte / wolrie | gan fonderliche gt nd Waffe ſt weiß / die A chende Bla I TEE ERDE SMF Kraft Baffer brenne / wel a eſt zähe/biegig vnd ſtachli tter / uf fuͤrdern / [notrdt fonderlich —5 Schweiß mit Ka Br RER BE gemacht / da m | gin Italia zu Neapoli vr tzu J EEE —— Ih ten Geruchssu vielen Sa us,dafics von wegen fein | J ser: hei N aachen in Keali gen ſeines au⸗ e Lemonien — — in Spanienacbemanes u Hi en —* Ateiniſch —— Griechiſch Auıaa uraci ih ma Poleyenwaſſer / wenn ſie wangern Weibern in ei — mons.Böh Welſch Limone. Fra Fe 9— Wadr auch fůr ei ſie hart geberen. DI ein wenig Enali mifch Limaumy. [Did intzoͤſiſch Li- Ha an 17" für ein gute Heryſtaͤtckung a — | nglifch Limon tree. ] erländifch Simoen- ii. f ee Von dem er chet. N | — Oell der Pomerantzen⸗ Von der Natur / Krafft / v | 1J ee 1 eraffe 1 und Eygenfihaff 9 IR den Schelffen der P ee PN Delbringen/ welcher omerangen fan Se Limoni N) ingen/ welches ein koͤſtlich Wer man auch ein C imonien ſeyn kalter v * Schwachheiten deß deibs eh 5 iſt in den falten en anzeig 2 ne Natur / wie der gen gar gut / er⸗ fe en Matthiolus —* alle Krafft wie ſinde / ſindt fie —— — * * | | mm ij Von ⸗ 084 A. Don Simonienfarft vnd ſeinem Gebrauch. vnd Ohnmachten deß Hertzens / ſo von groffer Hitz her- kompt / dann er erkuͤhlet die groſſe Kitz indert die Gall vnd gibt dem Hertzen auch ein Krafft / vnnd ſonderlich fo man dieſen Safft mir Borragen vnnd Ochſen ungenwaſſer trinckt. Auff ſolche weiß gebraucht / bekompt er auch wol vnd hin⸗ derlegt das Zittern deß Hertzen / welchs auch von groſſer Hitz ſei⸗ nen Vrſprung hat / mit Borragen vnnd Saurampfferwaſſer getruncken. Welche mit dem Priapiſmo geplaget werden / die ſollen jhre Speiß jeder zeit mie Citronen vnd Limonienſafft bereyten vnnd ſich derſelbigen gebrauchen. Es werden auch die monien nuͤtzlich geſſen wider den Vn⸗ z willen / vnnd Vnluſt zum Eſſen / dann ſie erfriſchen den Mundt / bekompt dem Magen wol / daͤmpffen die Gallen / vnnd bringen widerumb einen Suffzumeffen. er; er auch groß Magenwehe auß Hißtz hat / der gebrauche fich fleiſſig der dimonien- N Simonienfafft mit Wegwartenwaſſer gebraucher vnnd ge truncken Fühler die Seber/ vnnd leſchet alle vnnatürliche Hitz der⸗ ſelbigen. ¶Es iſt auch ſolcher Safft wider den Stein gut / denn er die Krafft hat / ſo man Perlen oder Schneckenſchalen darein legt / vber etliche Tage ſindt ſie zerriben. | In Summaın allen hitzigen Schwachheiten deß Magens / ar Simonienfafft dienet gar wol wider die Matt igkeit der Leber / der Dieren vnd deß Hertzen / wie dann auch in allen hi⸗ tzigen Fiebern ſoll man dieſen Safft den Krancken fuͤrſchreiben: Sonderlich aber in den Peſtilentziſchen Fiebern ſollen ſich die c Krancken deſſelbigen fleiſſig gebrauchen / dann er gleiche Kraft yy vnd Tugendt hat / dem Gifft zu wehren der Faͤule zu widerſtehen vnd das Hertz zu ſtaͤrcken / gleich wie die Citrinaten. | Von Limonienſyrup. Vß den Limonien wirdt auch ein Syrup gemacht Syru- N pus de limonis genennt / vnnd wirdt von dem Limo⸗ nienfaffe [mit zucker diſpenſirt. Dieſer Syrup iſt zu allen oberzelten Gebrechen / das von bey dem Limonien ſafft Meldung geſchehen / nuͤtzlich und gut / iſt auch in allen Bingen ſtaͤrcker und kraͤfftiger dann der Ctron⸗ forup er kuͤhlet mehr dann derſelbige / iſt ſonderlich gut wider die Faͤulung / wider die Wuͤrm vnd andere rohe Feuchten deß Leibs: Thut gar wol in den hitzigen ſcharpffen vnd geſchwinden Febern / ſonderlich ſo von der wuͤtenden Gall jhren Vrſprung haben / lin⸗ dert nicht allein die Hitz vnnd den Durſt / ſondern ſtewret vnnd D mehrer auch der wuͤtenden ſcharpffen / higigen vnnd brennenden Gallen. Fuͤrnemlich aber ſoll man dieſes Syrups in den Peſti⸗ lentziſchen Fiebern gar nicht vergeſſen / vnnd denſelbigen ſtetiges mit Borragen vnd Sawrampfferwaſſer zu trincken geben. Von dem Limonienwaſſer. Ma meldet daß man ein Waſſer brenneauß dem Safft der Limonien / welches manmirden Syrupen vermiſche vnnd in den Fiebern zu trincken gebe: Sollaudyein Krafft haben die Wuͤrm im Leib zu toͤdten. Diß Waſſer euſſerlich angeſtrichen / vertreibet die Flecken am Leib un vnter dem Angeſicht:Derowegen auch das ſtoltze Weibs volck ſolches Waſſer gebraucht / ein ſchoͤnes klares Angeſicht dar⸗ mit zu machen. ¶Auß den Blumen brenner man auch cin gar lieblich wol rie⸗ Eſchend Waſſer. In mangel deß Waſſers ſo auß den Blumen gezogen wirdt / nemen etliche die Rinden von gemelten Aepffeln / ſchneiden das gelb allein herab von den Citronen / Pomerantzen vnd monen / von jedem Apffelinfonderheit/ oder jrer etlich zuſamen / erbeytzens in jren eygenen Safft etlich Tag in einem wol verftopfften Glaß / als dann ſo ziehen fie es ſaͤnfftiglich ab. Diß Waſſer thut dem Gifft Fräffeigen widerſtand vor allen andern Waffern : ſaͤrcker das Hertz / vnd Haupt / vertreibt Ohnmachten / reiniget das Ge⸗ blůt vnd vertreibet Vnmuth. ae — — — Hd — ki D, Jacobi Theodori Tadernmontani/ n Das XV I Gapitel. Don Adamsäpffel. Adamsäpffel. Malus Afsyria. N {3 } — = 277; * EN N — 2 > N, re N HE ALS, 7 TE N —M —B— — — —— Ir ; > — * * — erh —— = ER TRTTTRTT R Haft, a A AN SEIH N HE IN A — —9— ) W5 N EN >» % NZ 5 E * f 2 us nl INK, AR 2 — 8 RN N NN N Ni N > dh DIT N N SS >> N > > N — — A, N RS —— 37 SGN MI VG —* Um — — Jeſer baum iſt dem Limonienbaum gantz j vnd gargleich/ auch mitfeinen Blättern’ außge⸗ 2 nommen daß fie gröffer und breyter ſeyn: Seine EI DBlüetiffder Eitronen Diner gleich. Die Aepffel feyn rundt / viel groͤſſer dann die Pomerangen.Die Rinde am Apffel iſt geruͤmpfft on vngleich / mit etlichen Schruns den / gleich als wenn mit den Zaͤnen darinn gebiſſen wer / die Rin⸗ de iſt auch nicht zu faſt dick / faſt wie die Liimonien: ] Der Safft iſt am Geſchmack etwas ſaͤwerlich wie die Limonien / doch etwas vnfrendtlicher: Die Kern im Apffel ſeyn von Farben weiß vnnd eines bittern Geſchmacks. Die Aeſt am Baum ſeyn ſchwanck / mit grünen Rinden vmbgeben. Se Von den Samen, NMu wirdt alfo geneũt dieweil der gemeine Poͤf⸗ fel vermeinet / daß es ſolcher Aepffel weren / darvon Adam vnd Eua im Paradeiß ſollen geſſen haben:ldieweil fie et⸗ Uche ſchrunden haben wie Biß Lateiniſch PomaAdami. Poma Aſſyria. Welſch Lomie. Der Baum aber wirdt genennt Malus Aſſyria, [ vnd Poma d Adamo:Frantzoͤſiſch Poncyrer. Engliſch Aßırian Apple tree.] ER Von der Natur / Krafft / vnd Epgenfchaffe _ | der Adamsäpffel. M Atthiolus vermeldet / daß der Safftaußdiefen Aeffeln gleiche Krafft und Eygenſchafft habe / wie der Simonien Safft / doch nicht ſo kraͤfftig. Er fol faſt gut ſeyn den Grindt vnd Raͤude der Haut damit zuvertreiben / wenn man den Apffel mitten entzwey ſchneidet / ge⸗ puͤluerten Schweffel darauff ſtreuwet / ein wenig vnter der Aſchen bratet / vnd ſich darnach dar· 2 mie beſtreicha Dan Das | | * —— — —————— — — Be — m — — — — — — —— — — — — Das XVII. Gapitel, Von dem Baum Arbutus genannt. Arbutus. = 19 3347 S — SS SI N DA SDNERNT SEID ex l > Al ! m de \ 2 2 N — 2 1 l — — EZ Up, ’ U KNIE \ \ ji! \ WR Se * \ D r D NL {N 7 7 B RR SS \N7 EN S fehreibet Diofcorides , daß. diefer Baum den Quittenbaum faft gleich fey : Aber Matthiolus macht ein andere Beſchreibung / und ſagt / daß feine Blätter dem Lorbeernlaub ähnlich ſeyen / allein daß fie ein wenig kurtzer vnnd dicker werden angefehen/mehr bleich dañ grun ringe vmbher zerkerfft / vnd mitten mit einer roten Rippen durchzogen. Die Rinde am Stam̃ ſoll rotlecht ſeyn / ſcharpff vnnd ſchuppecht / aber die Aeſt ſeyen etwas roͤter vnd glaͤtter. Seine Bluͤmlein ſollen von Far⸗ D hen weiß ſeyn / vnd den Mayenbluͤmlein faſt gleich / auch Trauben weiß an einander hangen: Die Frucht iſt rundt / wirdt erſtlich gruͤn darnach gelb / vnd fo fie recht zeittig worden / bekompt fie ein rote Farb / etwas rauch vnd ſcharpff anzugreiffen / ſollen auch kei⸗ nen Kern haben wie die Erdtbeer: Am Geſchmack ſeyn ſie wildt vnd ſtreng / den Krametvoͤgeln ein angeneme Speiß Waͤchſt in Welſchlandt in Tuſcanien in groſſer Menge. Von den Namen. Jeſer Baum wirdt Griechiſch genennt koAapos. Las teinifch Arbutus. Arabiſch Hatilatib. Welſch Albarro. ) Spanifch Matronho. Frantzoͤſiſch Arbouces. Englifh N Stravvberie tree.) Von der Natur) Krafft I ond Eygenſchafft E diefes Baums. D Iofcorides fehreibet/ daß die Frucht den Magen beleidige / vnnd beſchwere das Haupt. Iſt einer reſſen vnnd herben Natur. - Das Waffer auß den Blättern und Blumen gebrennt / foll erefflich gut ſeyn wider die Peſtilentz mit dem Olſe cordis cer- uini eingenommen. ¶Du Blaͤtter brauchen die Gerber : die Frucht brauchen die Vogler) fangen darmit im Winter viel Voͤgel / dann zu der zeit finde dieſe Frucht zeitig —8— Tu NN M N N —* N x N —3 8B N h, F vr J — \ N | S N =. ER: 9 g N 3/3 G Das Dritte Buch / von Kreutern. 685 z Das XVIIL Gapite. : Don Indianifchen Feigenbaum. Indianiſch Feigenbaum. Ficus lndica Theophralti. AL) 7 DIET TEN TU Bra TE DENZZ NA I —— — i >= VS LS & 85 Sfehreibt C. Clufius ‚dafidiefer Baum Kre welcher faft dick ſey auß welches Seitẽ kleine Faͤß⸗ e wie ein Haar herfuͤr tringen / wie an der Cufcu- ta, von Farben / all dieweil ſie noch jung ſeyn / ſchoͤn goltgelb: Dieſe Faͤßle wachſen allezeit vnterſich / vnd wen ſie auff das Erdtrich kom̃en / bekleiben ſie daſelbſt / vnd werden zu jungen I Staͤmmen / ſo mir der Zeit eine dicke vberkommen / auß welchen als dann widerumb anderesarte Faͤßlein herfuͤr wachſen / ſo ſich in die Erden ſticken vnd gleichfals zu dicken Staͤmmen werden / von welchẽ widerumb andere von newem wachſen vñ erſpriſſen / vnnd alſo fort je ein Stam von den andern herkompt / daß man ſie nicht erzelen kan / vnnd wie Clulius vermeldet / daß auß einem Stam̃ ſo viel andere Staͤm oderPropagines wachſen daß ſie ein gantze Welſche Meilwegs duͤrffen einnemen vnd ſich erſtrecken / vñ groſſe Muͤhe habe / biß daß man den erſten Stam̃ / an welchem die andere allzumal hangen vnd angewachſen ſeyn erfinden koͤn⸗ ne / vnd ſagt / daß der erſte Stam̃ fo dick ſey / daß Ihnen auch drey Mann mit jhren Armen nicht vmbgreiffen koͤnnen. Es ſollen aber nicht allein die vnterſte Aeſt an dem Baum ſolche Faͤßlein von ſich geben vnd außſtoſſen / ſondern auch die ſo vber ſich wach⸗ ſen / aſſo daß ein Baum allein / einen groſſen dicken Walt mache. KEs pftegen die Einwohner die zarte junge Staͤm deß Som⸗ merszeit abzuhauwen damit ſie vnter den Baum kommen koͤn⸗ nen / vnd ſich von wegen der groſſen Hitz darunter ſetzen / dann es ſollen die Aeſt fo dick zuſamen wachſen / daß die Sonn gantz vnd nicht dardurch ſcheinen fan / derowegen ſich dieſelbige Leuth date vnter / fuͤr der groſſen Hitz gleichfam beſchirmen muͤſſen. Es meldet auch Cluſius, daß er verſtanden habe daß auff die tauſent Perſonen ſich vnter eines Baums Schatten behelffen koͤnnen / vnd daß auff drey tauſent Mann ſich vnter demſelbigen toͤnnen verbergen. Mmm ii Seine hoch in die Hoͤhe wachſe / vnd habe nur einen Star — — — — a — — * = — — — — — — ————— — —— — — — —— — — se ara ar mg ne — — ar EN - — — — — 7. — — u ng EL — 8 —— — en 8 — — — Er — Zn Stachlicht Indianiſch Feigen. Ficus Indica fpinofa. N N Bu Al je I I, GG a7 Dr M 27, 2 N VW» N K = — jji | (IM N A RS — 77 Il U SEE NN N 1 —— Indianiſch Feigen. FicusIndiczfrudus. ( N N RB N N Re h N S SD N Seine Blätter follenden Quitrenblaͤttern gleich ſeyn / oben grün vnnd vnten weiß / auch ein wenig wollecht / den Elephanten ein angeneme Speiß. Die Frucht iſt den kleinen Feigen gleich / von Farben innwendig vnd außwendig blutrot / voll. Koͤrnlein wie die gemeine Feigen / eines ſuͤſſen vnd lieblichen Geſchmacks / doch nicht wie die gemeine / wachſen zwiſchen den Blaͤttern an £ zarten Stielen. Es fol diefer Baum in der Inſel Goa vnnd in den ombligenden Drren erfunden werden. Bon dem andern Geſchlecht der fFachlichren Indianiſchen Feigen fchreibt Matchiolus, dag es alſo leichtlich wachfe / daß fo mannurein Blat darvon nimpr vnd halb in die Erdefteckt / ſo bekleibe es baldt / gewinne auch feine Wurtzeln / vnd ſtoß ein Blat nach dem andern herfuͤr / oben vnnd auff beyden Seiten ſo ge⸗ waltig / daß ein Baum darauß wird / von lauter ſolchen Blaͤttern / welche dicker dann ein Daum ſeyen / mit weiſſen ſpitzigen Dor⸗ nen beſetzet /¶ deren gemeiniglich drey oder vier beyfamen. ] F D. Jacobi Theodor Taberne montani / Dodonzus meldet / daß an den oberſten Blaͤttern erſtlich langlechte Blumen herfuͤr wachſen / nach welchen die Frucht erfolget. dritte Figur iſt die Frucht der ſtachlichten Indianiſchen Feigen / anzuſehen wie die Feigen / doch dicker / von Farben gruͤn⸗ blauw / tregt oben ein Kroͤnlein von Blaͤttern wie die Neſpeln / das jnnerliche Fleiſch iſt voll duͤnner Koͤrner wie die Feigen / vnd voll rotes Saffts / welcher nicht allein die Hände färbt fondern . macht auchden Harn forwunderbarlich rot / daß er wie ein Blut ſihet /alfe dag man nicht anders meinet / als wenn das Blut auf dem Leib floͤſſe. Es fol das ander Geſchlecht nun mehr auch in Welſchlandt feyn gemein worden. D. Camerarius meldet daß er es auch gu Nürnberg in feinem arten habe wachfen gehabt / aber er ſchreibt die Blätter haben baldt angefangen zu faulen’ könne auch den "GC Winter nicht leiden. * Von den Namen. As erſte Geſchlecht wirdt Indianiſch Feigenbaum ge⸗ nennt / Lateiniſch FicusIndica Theophraſti. Das ander wirdt genennt ſtachlicht Indianiſch Feigen / Lateiniſch Ficus Indica ſpinoſa: Etliche ſagen es ſey Opuntia Plinij. In India wirdt er Tune genannt. Es ſeyn dieſe Feigen in feinem Brauch bey den Teutſchen / finde auch nichts von jrer Natur und Eygenſchafft beſchrieben. Das XIX. Kapitel. Von Orachenbaum. Drachenbaum. Draco. — 1 - ri vullası 46 * Mes CENT (4 an auhlıen Ur) Ir 4 F —* \\ hy use \ ' BIITT,. Hal IN —B — —J—— wu NR BLEI LE HERE BE, N —RB& Jeſer Baum wirdt von C. Clufio bes ſchrieben lib. 1. obſeruat. Hifp.cap. 1. daß er hoch auffwachſe / ſcheine von fernem dem Fichtenbaum Rgleich / alſo ͤhnlich ſey er im ſampt ſeinen . eibe un EISEN, m | = £ wi min a Das Dritte Buch / von Kreutern. RT | J bleibe auch ſtetias grůn Diefer Baum hat ein dicken Stam̃ / aaff 7 Groß Dactelbaum. welchem acht oder neun Aeſt ſtehen / faſt zweyer Elen hoch welche Palma maior. D einander gantz gleich ſeyn / auch ohn einige Biaͤtter: Dieſe Heft zer⸗ AR, Ir 200 NED A, theilen ſich oben widerumb / ein jeder in drey oder vier andere Aeſt⸗ N Var, | lein / welche eines Elenbogen hoch werden / ond eines Arms dick / Fk, gar bloß / und ohn Blätter’ an welcher Giephel dieke Knoͤpff km, wachſen / mit vielen Blättern beſetzet fo einer Elen hoch auff- Ten wachſen / vnnd eines Daumens dick feyn / in der Mitten mit ei- u ner Rippen durchzogen / beynahe mie die Blätter der Veielwurtz / M auff den Seiten etwas rotlecht / bleiben für und für grün haben > IR Sr Bin) Zu als ein ander vinbgrieffen / wie an der Aloen oder Veielwurtz FZTNINN EN AU, RR i —* Der Stamm iſt ſehr rauch vnnd geriffen auf welchem in den —— EN LEN | — u Hundtstagen ein Safft oder Gummifteuft/ fo gank rott iſt / — DONE ann welches man Drachenblut nennet / daher auch diefer Baum B Draco genennt wirdt. Das Holtz am Stamm iſt ſo feſt / daß mann eg nicht wol zer G J hauwen kan. Die Frucht hencket Traubenweiß an den Aeſten / eigen | von Farben gelb einer Kirfchen groß’ an Befihmack erwas ſau⸗ B wer / mit einem dünnen Haͤutlein befleider mit einem ffeinichten —* Kern / wie in den Kirſchen oder Rufchfenfern. Nicolaus Mo- —* nardes meldet / wenn man die Frucht auffthue / ſo komme alſo th baldt ein kleiner Drach darauf gekrochen / alſo artig von der Na⸗ anf | fur zugerichtet / als wenn er von einem fleiffigen Meiſter auß ei⸗ | nem Marmorftein gehauwen oder geftochen were. Aber C. Clu- fhechun ſaus meldet / daß er deßgleichen Wurm oder Drachen niemals in der Frucht geſpüret habe. Von der Natur /Krafft /vnd Eygenſchafft deß Saffts von dem Drachen⸗ C baum M Onardes ſchreibet daß der Safft etwas warmer Natur en fey: Werde — u: zu * Fluͤſſen deß | | Kat eibs / fey gut wider die Bauchfluͤß / eufferlich den Bauch darmit = — an beſtriechen / vnd mit einem Clyſtir eingegoffen. Defgleichen ſtille Dactelbaums Frucht vnd Blumen: er alles Bluten / vnnd fo man deß Puluers ein Theil auff das Palwa elate. | N Haupt ſtreuwe / wehre es den Fluͤſſen def Haupts / daß fie nicht | | in die vnderſte Glieder fallen: Vber das habe er ein Krafft die friſche Wunden zu heylen vnd zu hefften / vnd laß das Zahnfieiſch nicht baldt fauſen. Sie wirdt auchvon den Malern indie Farb gebraucht / Es meldet auch Monardes, daß man den Baum zuuor mis einem Meſſer auffreiſſe / alsdann flieffe der Saft herauf. — — — — * > —— ———— TE = = — er — nn - ——— — — — ra * —— * — —— — — > — —— ge —— — — — — ne —— Lu: Mi — — D Das XX. Gapit. 5 \ Von groß Dartelbaum. WEB ES — 2 IITITIII —2 BD Er Dactelbaum waͤchſt hoch in die hoͤhe / dhat einen dicken ſchifferechten oder ſchuppechten DI) Stamm: Dbenam Stamm ffoft er feine viel. —R Dhaltige Aeſt herfuͤr / welche mir Blättern beſetzt = ſeyn / den Beielwurgblättern gleich: Seine Blu⸗ men ſeyn in einem Deckeloder einer Haut verſchloſſen / welcher zwiſchen den Aeſten herfür fompt / wenn ſich derſelbige Deckel auffthut / tommen die weiſſe Blumen herfuͤr / ſoan kleinen Stie⸗ len hangeninach denſelbigen erfolget die Frucht oder die Dacteln / welche gang häuffig/ gleich als Traubenweiß beyſammen han⸗ E gen / von Farben rottlecht / rundt / vnnd ein wenig lang / an Ge, ſchmack ſuͤß / vnd ziehen ein wenig zuſammen / haben jnnwendig K Ph N SI . — — —— F ——— * < TH * = - 2 — — Ce a» ein fteinichten Kern welches der Same ſeyn fol. — a‘ Matthiolus ſchreibet / dag man zwey Öefchlechrdeg Baums =. finde / das Maͤnnlein vnd Weiblein: Vnd das Weiblein trage R kein Frucht / wenn es nicht neben das Maͤnnlein gepflantzt wird / u j vnnd fo man das Männtein außrotte / fol das Weiblein gar je} wach werden / vnd feine Frucht bringen. | onden Namen. ClufioW ſch Es waͤchſt dieſer Baum in Syrien / in Egypten und Africa) * * eig | außer [ die beften wachfen in Arabia, vnnd vmb die Stadt Alkayr / wie Er Baum wirdt dateiniſch genennt Palma, Teutſch un auch in den neuwen Indien Dactelbaum · Griechiſch eine. Al Fuht Ms ; Mmm if Die —9 u Fe ; ı\ | iM | I 2 — N - 688 | D. Jacobi Theodori Tabernzmontani / A Die Frucht heift Griechiſch Baravos Boivinwv Vnd Poswıno ßa= F Klein Palmen. Aavos. Cateiniſch Palmula, in ofücinisaber Dactylus Teutſch la insg Dacteln. Welfch Dattoli. Frantzoͤſiſch Datres. Niderlaͤndiſch Dadelen. Spaniſch Dartiles. Böhmifch Daktyle. [Engliſch Y GG > Date. ] Der Deckel aber darinn die Blumen verſchloſſen ſeyn / wirdt smaßngenenntiond von etlichen rar. Don der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft. Odoneus meldet / daß die Aeſt vnd die Blaͤtter faſt sur ſammen iehen / fürnemlich aber der Deckel der Blumen- Die Frucht fo fie zeitig worden / ſeyn fie etwas warmer Na⸗ B tur / vnd ziehen ein wenig zuſammen / aber Die vnzeitige Frucht G zeucht etwas hefftig zuſammen. ¶Die ſollen gebraucht werden / ſo fein groß / gelb / weich am angriff vnd weniger runtzeln haben: deren Marck jnnwendig voukommen / hartiecht / gegen dem Stein weiß, aber under ihrer eufferen Haut rothfarbig und weinſauwr feyen. ] Innerlicher Gebrauch JS finde diefe Frlůcht dem Seid gar nicht nuͤtzlich / dann fie find gar ſchwerlich zuuerdaumen/ vnnd machen groß OS Hauptrechei onder lich die duͤrre / welche ſchaͤdtlicher ſeyn / dann die ſuͤſſe vnd feuchte / ſo etwas weich ſeyn. Vber das machen fie gar ein grobes dickes Gebliit / dauon gar leichtlich N R III —w F Any SON S RENT —— N INEES, — B NIT RUN DEAN: NR X — N re TERN RE I TETTTTRERRNNNNTT IT r — RS ANDITAEHANN AN NN die Leber und der Milk verfopffer wirdt. (li Diofcotides ſchreibet / daß die duͤrre Dacteln gut ſeyn denjo FI I dl nigen / ſo Blut außwerffun/ond mit der roten Ruhr / auch andern NSS“ Banchflüffen geplager werden’ dann fieziehen zuſammen / vnd Zapffenpalm- ſtopffen gar leichtlich / ſonderlich wenn fie noch nicht zeitig worden — feyn. Palma conitera, Die füffen Dacteln aber lindern die ſcharffe vndrauwe Reel! — N PS Fond follen die Geburt im Leib ſtaͤrcken / foftedie Schwangern m a A Weiber zum offtern gebrauchen. | Be ee KW pi BA Bon diefen Fruͤchten werden in den Apothecken ein Purgier Se Pr Lattwerg Diaphœnicum, vnd das gemeine Pflaßer Diapalına * genennet / zubereitet —9 Euſſerlicher Gebrauch. D. S meldet Dodonzus , daß die Aſche von den gebränd- ten Dactelförnernein Krafft ond Tugendt habe / damit ſie zuſamm enziehe / ſey gut wider die Geſchwuͤlſt vnd Blattern her Augen / vnd laß fein wildt Fleiſch in den Wunden wachſen. | DasX XI. Kapitel. Won klein Palmen. Atthiolus ſchreibt / daß dieſer Palme A Bl nicht vber einer Elen hoch wachſe / feine Blaͤtter ſeyen den Blaͤttern deß Dactelbaums gleich / la, N laußgenommen daß fie kleiner vnnd kuͤrtzer feyn. A Seitenwerthsträgt er ein harecht Gewaͤchs oder E Putzen / mit vielen Haͤutlein beſchloſſen wie Do donaus mefderwenndiefelbigeauffgehen/ fo kommen die Blu⸗ men herfuͤr / auß welchen die Frucht oder Beer wachſen / welche Traubenweiß beyſammen hangen. Nahe bey der Wurtzel gewindt es einen runden Knollen / mit ſehr viel Huͤſſen verwahret / welchen Galenus das Hirn nen⸗ net. | Theophrafteis ſchreibet / daß er in Crera vnd Sicilia wachſe Wirdt nun mehr auch in Welſchlandt an etlichen Orthen deß Meers funden/ beyder Stadt Sena vnd Pifa- ] Von den Namen. Lein Palmen wirdt von Theophraſto genknnt zu — jaay hbıps.Sateinifch Palma minot, Palma humilisttd \ Er Palmetis. Welſch Cefaglioni, Das Dritte Buch / von Kräutern, 689 i Von der Natur) Rraffe/ond Engenfhaft F i dep kleinen Palmen. | Das XXII. & ap itel. | j ’ 6 Alenus ſchreibet / daß das Hirn der Palmen einer waͤſſeri⸗ | Don Epehbaum. | [ gen vnd jrrdiſchen Subftansfeyı warm vnd falt/ond der Eychbaum. rowegen einer feuchten vnd auch sufammenziehenden Natur. | Quercus, Innerlicher Gebrauch. — er Dodonzus meldet/ wenn man es zur Speiß ge⸗ brauche / Mache es viel böfer Feuchten/ond verurfache auch viel Winde / derowegen man es mit Saltz vnd Pfeffer gebrauchen muß; | | Zapffenpaltm. Palma conifera. 2, den Gefchlechten der Palmen wirde S auch geſetzet diefer Zapffepalm / welcher ſich mit dem fi, Stamm den Dacteln oder Palmen vergleichen, a vnd gar ſchuppecht iſt / gewinnt viel Aeſt / faſt eines Schuchs lang / amuſcehen/ als wenn ſie von eiteln Wirteln oder kleinen Buͤchßlein weren zuſammen gepackt / gar ſchuppecht vnd rundt /auchein wenig breydt / auß welchen Gley⸗ hen je ein Zirbel oder Zapffe waͤchſt / außwendig mit einer hrau⸗ nen / glitzenden vnd dicken Rinden vmbgeben / wie ein Meg anzu⸗ ſehen / den Indianiſchen Nuͤſſen gleich / innwendig mit einem langlechten vnd ſehr harten Kern oder Eycheln beſehet / welche ſich gar vbel vnd ſchwerlich zermahlen täfk. Dieſer Zapffenpalın wird Palma conifera genennt / von we⸗ gender Zapffen / ſo auß den Gewerben der Aeſten herauß wach⸗ en a Hirn folam Geſchmack ſuͤß vnd muͤrb ſeyn / a⸗ f | : g Groß oder breyt Indianiſch Blatt. 1 Folium palmz filamentis & textura, ’ 4 Iı\ . Er Eychbaum ift jederman gar wol bes ® kandt / bedarff gar Feiner Beſchreibung / hat ein rau⸗ DR heidicke/ geriſſene / rotlechte Rinde waͤchſt ſehr hoch rs indie hoͤhe iſt gar ein hartes / feſtes und nachrhaffet- I ges Holtz / wirdt fehrzu bauen gebrauchemoman IM nurdie Menge haben kan / ſeine Blätter feyn tieff zer kerfft / etwas breyt vnd langlecht / ſeine Fruͤcht ſindt die Miſtein, Galloͤpffel vnd Eycheln / welche in rauhen Haͤußlein ſteeken Die Aeſt ſeyn — Ma J groß dick vnd knorrecht. Br ¶WMan finde auchanden alten Eychbaͤumen groſſe Schwan ud men / welche etlich friſch einfalgen / vnd an ein warn Dreh ſetzen/ — darnach mie dem Safft die Glieder im Podagra damit chmie⸗ ren.) Von den Namen. M YHum toirdt Griechiſch genennt Ip. Vateinſſch A Quercus. Welſch Quercia. Frantzoͤſiſch Chefno. Spar | niſch Robre. Boͤhmiſch Dub. | Niderländifch Eycken- boom. Engliſch Oke. ] | Don der Natur / Krafft / vnd 1 Edygenſchafft. Les was an dem Eychbaum iſt / als nemlich die Kinder x 3 vnd deren Häutlein! zwiſchen den Ey⸗ chellern vnd der Schele/ ] haben ein Kraft vnd Ran⸗ damit ſie zuſammen ziehen. (ch den Balmen wirde auch ein Blatt Bondem innerlichen a * u nn geſetzet / wie daffelbige zu wachſen Von dem — ch deß pflegt: wird von dem Authore Indianiſch Blatt a 'g tüft aber nicht das Indianiſch Blarıy dar Ider den Durchlauf oder Bauchfluß fol man Ey —9 EN ne er m dann Buch bey dem senlaubin fanrarerm Bein fieden, vñd daruonauins di Malomedica gdgr Malabatro gehanpeirhaben. a Acen /ſo ſtopffet ſich der Fluß / vnd laͤſt bald nach. Wonn u — —— 690 D.. Jacobi Theodori Tabernzmontani / Wenn man diß Sanbin Wegrichwaſſer kocht / iſt es gut den F Beinen har/dernere Tuͤchlein in diefem Waſſer / vnd ſchlage es Weibern / ſo ihre Zeiten zu viel ſlůſſen: Auch denjenigen ſo Blut außwerffen. | er einen böfen ſtinckenden Athem hat / derneme Eychen⸗ laub / ſtoß es zu Puluer / daruon neme er alle Morgen nuͤchtern ein Quent. mit Wein ein / ſo benimpt es das Vbelriechen. Wenn jemand ein gifftiges Kraut geſſen hette / der fol Ey⸗ chenlaub in Waſſer ſieden / vnd darnach mit Milch einnehmen / doch ſoll es geſchehen ehe dann dag Gifft vberhandenimpr. Welchem Menſchen der Same thut verflieſſen / der ſol ſich auch dieſer Blaͤtter gebrauchen / in ſauwrem roten Wein oder Wegrichwaſſer geſotten. HER Ä Eufferticher Gebrauch. B * Mbu mit Waſſer vnnd Eſſig geſotten / vnnd den Mundt warm damit geſpuͤlet / ſt gut wider das Zanwe⸗ So / fovon Flüffen herfompt. | len Eychenlaub Brombeerlaub und Mäußöhrlein in Waſſer / vnd ein wenig Eſſig ſieden / vnd ſich von vnten auff darmit baͤ⸗ hen / ſo ſtillet ſich der Fluß. Eychenlaub in ein Saͤcklein gethan / in Waſſer oder Wein geſotten / nach Gelegenheit der Schwachheit / vnd vber die Mut⸗ ter gelegt / wehret dem Auffſteigen derſelbigen. Wider den Zwang zum Stulgaug / thue Eychenlaub in ein Saͤcklein / machs in heiſſen Waffer warm / vnnd halte es fuͤr den Maßgang wenn es erkaltet / ſo mach es ſo baldt wider warm / vnd brauch eg wie zuuor. Die Eychblaͤtter ſeyn gut wider die boͤſe hizige Blattern / hey / y | Eychenhuͤlßlein in Waſſer und Eſſig geforten / vnnd im Maundt gehalten / macht die wacklende Zaͤhn wiederumb ſeſt. len / vnd ziehen die Hitz auß / ſo man ſie darauff legt. Eychenblaͤtter zerſtoſſen / vnnd auff friſche Wunden gelegt / ſtopffen nicht allein das Blut / ſondern heylen vnd hefften ſie auch gar wol wider zuſammen. Wer mit dem Sodt geplaget wirdt / der lege ein Eychenblatt auff die Zungen / vnd was er für Feuchtigkeit befindet / die ſchlin⸗ ge erein ſo hilfft es. | Don Eychenlaubwaſſer / vnd ſeinem jnner / lichen Gebrauch. Jeſes Waſſer fol man mitten im May von den Blaͤt ⸗ ter der jungen Eychbaͤume diſtillieren / vnnd zum Ge⸗ p& brauch behalten. SD DIE Waſſer wirdt gelobt / daß es gut ſey wider den 1 reiffenden Stein / vnd wider das Grien in Senden. Wenn die junge Rinder das Durchlauf oder Bauchfluß habensfol man ihnen diß Waſſer zutrincken geben: Deßgleichen auch wenn fiedas Rote haben: Item wenn fie fehr geſchrien haben/ondein Yederlein entzwey gefprungen were/ daß fie Blue außwerffen / fol man jhnen auch diefes Waſſers zu trincken ger ben. er | Man kan auch dig Waſſer nützlich gebrauchen wider diedy- ſenteriam hepaticam, mit Wegrichwaſſer vnd Syrupo deeu- patorio vermengt / vnd einen guten ſtarcken Trunck deß Mor⸗ gens daruon gethan · | Ki Es hat alle Kraͤfften wieauch das Laub / iſt gut wider alle Fluͤß deß Bauchs der Leber und der Mutter / deßgleichen auch wider das Verflieſſen deß Maͤnnlichen Samens Es zerthellet auch diß Waſſer das gerunnen Blut im Leib / K vnd treibet daſſelbige auß / mit Abbiß waſſer getruncken. Euſſerlicher Gebrauch deß Eychen / laubwaſſers. Iß Waſſer iſt gut zu den Mundtfoaͤulen der Kinder / vnd andern Schäden deß Halß. — Wer der ſchwartzen oder braunen Hitzblattern an a u — SE U — darůber / indert die Schmertzen / vnd loͤſcht die Hin. Deßgleichen thut es auch / ſo man es vber ein hinig Gliedt v⸗ berlegt. | ur , Bon den Eycheln. Je Eycheln findt ein Speiß für die Schwein / vnnd ' nich für die Menſchen / dann fie blähen den Bauch auff / vnd machen Hauprmeherhumb- | Es haben die Eycheln auch ein folche Krafft wie die Blaͤtter / dann fie fopffen/ond sichen zuſammen / wenn man die» felbige zu Puluer ſtoͤſt vnnd mit einem roten Wein oder Weg⸗ trittwaſſer einnimpt / vnd auff ſolche weiß gebraucht / ſeyn fie gut wider allerley Bauchfluͤß / wider die rote Ruhr / wider das Blut ⸗ G ſpeyen / vnd die vberige Murrerflüß. Zu dieſen Gebrechen ſeyn auch die Eychelhülßlein que dann ſie ſtillen die Weiberflůͤß / ſeyn gut wider das Weißgeſicht / die ro⸗ nz vnd dergleichen. Welchem Weibern jhre menles zu viel gehen / die ſol⸗ te Ruhr vnd dergleich Es werden auch Die gepuͤluerte Eycheln denjenigen gegeben, foden Katefeych haben. Das Puluer wirdt auch gegeben wider den Stein in den Nieren vnd Dlafen- — —— Euſſerlicher Gebrauch de | Eycheln. | Ider die hisige Geſchwuͤlſt fol man friſche Eycheln ſtoſſen / vnd vberlegen. Eycheln mit den Huͤlßlein in Wein geſotten / vnd im Mundt gehalten / iſt gut wieder die Mundtfaͤule Meer oder Seeeych. Quercus marina. Wom Gevbrauch der Eychen⸗ er rinde. Pa RER JS Yhenrinde in Waſſer geſotten / vnd den Krancken das Rrin geſetzt/iſt gut zu Erweychung dep Maßgangs. Od Die Mittelrinde von Eychbaͤumen / vnd are wi von den Eee Ent —— — — seen gear Tr Tr tem —— — ir” — — = ED" — — —— — J— Das Dritte Buch / von Kreuter. 601 R von den Eycheln mie einander in W dEſſi EB | | vnd iecin Prlafteranffe le ae yeah Ai Das XXI, Kapitel, weg. > Bon Mifpel. w — I —— — — — Matthiolus ſchreibet / welche Weiber den Harn mit Schmer⸗ eibet / w Sch iſpel. tzen laſſen / die ſollen auff gluͤende Eychene Kolen Wein gieſſen / re Pi den Dampff durch einen Trechter in die Schoß gehenlaf en. Wider dierore Ruhr / nimm die Rinde von Eychbaum / von eſpeln vnd Quittenbaum / Ruſchkentoͤrner / Branarblüet vnd die Schelffen / Myrtenkoͤrner Sarcocolla, Maſtix / Chamillen / Steinklee jedes gleich viel/ mache mit Quittenſafft oder andern herben Birnſafft ein Pflaſtereuch⸗ auff ein Tuch wie ein Pfla⸗ ſter / vnd lege es vber den Magen. | Eychenwurtzel mit Kuͤhemilch geſotten / vnd getruncken / iſt z dut wider Die gifftige Artzney / darzu ſol auch gut ſeyn die Eychen⸗ rinde / auff gleiche weiß gebraucher. G Meer oder Seeeych. e Quercusmarina. V den gemeinen Eychbaͤumen ift auch diefe Meereyche geſetzet worden / wie aber dieſelbige jhrer Geſtalt nach geſchaffen ſey / auch wozu man ſie brauchen koͤnne iſt mir vnbewuſt / finde auch nichts bey andern Authoribus daruon geſchrieben. © —8 | Eych Trauben. en * Vua Quercina. * nnd. . Mn $ u id Er Mifpeln oder Miſteln werden ung ? N sten Gefchlecht fuͤrgeſtellt. Das erſte ift jeder⸗ 7 man wol bekandt / wächft auffden Baͤumen mie oaͤhen Aeſten / welche ſehr durch einander ver⸗ y ü wirret ſeyn: Seine Blätter feyn dem Buches 9 9 baum gleich / gewinnt weiſſe Beerlein / welche gar ſchleimig ſeyn / auß welchen man den Vogelleim bereitet. Man finder diefers Miſtel auff den Eychbaͤumen / Birnbaͤumen / Aepffelbäumeny — — — = Samen auffgehe: Daherauch von Plauto geſchrieben wirdt / Ipſa ſibi auis mortem creat, cum viſcum ſerat, quo poſtmo- dum ab aucupibus capiatur. Es haben die alten viel fuperftition getrieben mit dieſen Mi⸗ N ſteln / wenn fie diefelbige haben abgebrochen. Von den Damen. Stel wirds Griechiſch geneũt i£2«. Sareinifch Vilcum. Welſch Vifchio, und Pania. Arabifch Dabach. Spa‘ niſch Pifco. Boͤhmiſch Melii. Niderlaͤndiſch Maren tacken-[ Engliſch Mifeltoe.)] | N den alten Eychen nahe beyder Wur⸗ Von der Natur / Krafft / und Eygenſchafft tzel / waͤchſt ein ſchwaͤmmichte Arth / welche gleich x der Miſteln. wie ein Trauben an einander haͤnget / derwegen es Damm ift einer mittelmaͤſſigen Natur / nicht zu auff Aſpen / Bircken / indenbaͤumen / vnnd andern Baumen D 1mehr: Aber der beſte fol auff dem Eychbanın wachfen. Bi ; an ſagt / wenn die Beer von den Vögeln geffen werden, iR N und widerumb durch fie hinweg gehen / daß er alsdann von dern hal S N?) ) — N Ir NS 5 —F — — Fan — en — — — — ne —2 —— —— = —— — =“ — F * — — —— — — * MD A = —— — Vaoa quercina genannt / welcher zart / vnd am an⸗ warm vnd auch nicht zu kalt / doch mehr feucht denn A fang rötlich / vnd wird gemeiniglich im Herbſt ge trucken / fie zertheilet vnnd erweychet die Geſchwuͤlſt. Be funden / zu seiten auch im Fruͤling / wirdt endrlich hart wie ein Leonhardus Fuchfius vermeldet / daß fie erwag Sole, Schaͤrpffe bey fich habe/ auch etwas bitter ſey / doch mehr ſcharff Diefe Traubfollim Früling gefamler werden’ am ſchatten dann bitter. doͤrren / vnd zum Puluer ſtoſſen dann diefesin der roren Ruhr [Das Holt / fo man zur Artzney gebrauchen wil / fol noch ondanderen Blutflůß ſehr nuͤtzllch. Erlichlobenshor zu dem frifch ſeyn / innwendig gruͤnlecht / außwendig Kaͤſtenbraun vn⸗ Zipperkin.] | glatt.) | | | | 2 | Inner⸗ nz [4 692 D, Jacobi Theodori Tabern.montani/ Indianiſch Miſpel. Viſcum Indicum. Innerlicher Gebrauch. S melden Rondeletius vnd Holerius, daß die Ey⸗ chenmiſtel ein ſonderliche Krafft vnd Eygenſchafft habe/ —— die Fallendtſucht / vnd daſſelbige nicht von wegen jhres temperamenti, ſondern vielmehr totius fubltan- tiæ familiaritate. Ein gut Puluer fuͤr die Kinder / ſo mit der Fallendtſucht bela⸗ den ſeyn: Nimm Peonienwurtzel vnd Samen jedes ein Quent. Seſel / Aniß vnd Fenchel jedes ein halb Quent. Eychenmiſtel j. | Duent. mach fiezu einem Puluer / miſche darunter Zuckercandi ein Vutz / von diefem Puluer fol man deß Morgens dem Kind ein Quent. mie Milch eingeben. ! | Etliche machen auch Pillulein darauß / vnd geben fieden al⸗ sen Perfonen wider obermelte Rranckheiten: Nimm Eychen⸗ miſtel Peonienwursgel und Samen. jedes anderthalb Quenr. Meufcarennüßi. Quent. Aniß anderchalb Quent. Bugloffens zucker fieben Quent. darauß mach Pillen’. welcher man eines Quentleins ſchwer eingeben fol. | Es ſagen etliche/ man müſſe die Miſteln darzu gebrauchen! D welche die Erden noch nicht beruͤhrt haben. Etliche Leut brauchen ſie auch wie ein amuletum, laſſen ſie in Silber faſſen / oder machen ſie an ein Schnur / vnd hencken ſie den Kindern an den Halß. Man ſol aber dieſe Miſtel den Krancken Perſonen nicht mit Wein eingeben / wie etliche ſchreiben vnd fuͤrgeben / ſondern mit einem andern tauglichen liquore, als mit Lindenbluͤetwaſſer / o⸗ der Bingenroſenwaſſer / dann der Wein in dieſer Schwachheit gar ſchaͤdtlich iſt. Wenn ein Kindt die Spulwuͤrm hat / ſol man die Rinde von Eychenmiſtel zu Puluer ſtoſſen vnd dem Kind Morgens nuͤch⸗ tern mit Milch eingeben ſollen ſie in neun ſtunden ſterben. Eychenmiſtel zu Puluer geſtoſſen / vud den geberenden Wei⸗ bern geben / ſo in Kindtsnoͤten liegen / ſoll jhynen der Geburt baldt abhelffen / mit Wein oder Beyfußwaſſer eingenommen / [vnd E bewahre die Frucht vor der Fallendenſucht. Etliche ſagen / daß fie den Menſchen fürdem Auſſatz bewah⸗ ren / in Wein geſotten / vnd daruon getruncken / | dann fie allen Melancholiſchen Phlegmatiſchen Schleim durch den Stuel⸗ gang außtreibe: daher ſie auch dem Schwindel wehre. | . Es follen die Beern an den Miſteln gar nicht jnnerlich in Leib gebraucht werden / dann fie demſelbigen Schaden thun. Etliche Leut brennen Waſſer auß dem Miſteln / geben daſſel ⸗ bige zu trincken / ſol ein fonderliche Artzney ſeyn wider die Gicht / fie beitzen fie aber zuuor ein Tag oder zween in Wein / vnd diſtilli⸗ N n — — — —— a F ren darnach das Waſſer daruon / auch fagenfie/ daß man die \ Glieder darmit reiben muß- Eychenmiſtel in Wein geſotten / vnd daruon getrunceken / fol gut ſeyn wider die Lungenſucht / Leberſucht vnnd das Blutſpey⸗ n. &g haben diealeen die Meiftel Omnia ſanantem genennt/al. fo viel haben fie daruon gehalten’ und auch fo hoch geachtet daß fieden Baum für heilig gehalten haben / darauff er gewachfen ift: Es wirdt auch von vielen geachtet / daß fie wider das Geſpenſt vnd Zauberey gut fey. Euſſerlicher Gebrauch. Enn man Miſtel mit Hark vnnd Wachs gu einem Pflaſter mache und vberlegt / ſo erweichet ſie / zeitiget NRond verzehrt die Geſchwuͤlſt hinder den Ohren / ſo man Parotidas nennet / auch andere Geſchwuͤlſt mehr. [Den Safft darauß gepreſt / vnd indie Ohren gethan / er⸗ weicht die harten Knollen derſelbigen baldt / vnnd milteret den Schmertzen. | Die Blätter nur an die Hand ond Fußfolen gebunden / ſol⸗ len die Gelbſucht zerrheilen. Mit Blärtern und allen zerſtoſſen und mit Kappenſchmaltz zum Pflafter gemacht /fol die lamen Glieder wider zu recht brin. gen. | Man Miſtel mit vngeleſchtem Kalck zerſtoſſen / und auffgelegt / folk das Miltz verzehren: mit dem Kraut Schaffgarben ein Pflaſter gemacht vnd auffgelegt / heylet die Bruͤchlein der jungen Kin⸗ der.) — Baumlein mit Arſenick vermengt / macht die Naͤgel glatt / vnd zeucht die ſcharffe / vnd rauhe Naͤgel herauß. Wenn die Weiber groß Wehe ander Mutter haben ſollen fie Miſtel in Waſſer ſieden / vnd fich darinn ſetzen / ſoll es beſſer werden: Planta peruana vifco fimilis. / Author, daß fiedem Miftel fol gleich ſeyn / welches vielleicht von der Indianiſchen Miſtel ſol verſtan⸗ den werden: Es iſt mir aber diß Gewaͤchs gar vn⸗ betant / derowegen ich auch nichts daruon Fan vermelden . Ds | A « * —— — — — — — — — — — 1 | A — | u . N > ) 3; | MH "ray Das Dritte Buch / von Kräutern. 693 f ne. A | | F die gemeine Eychbaͤum / bißweilen auch höher ‚der Stamm an —4— dns —8* ® Das XXIV. $ apitel. diefen Bäumen ea: auch ein dickere und gar rauwe i i | Donfrembden Eychbaum. Rinde: Die Blärterhangen ” ef > eh re Ma & i i s die ge H gen ſeyn auch mehr / aber nicht fo tieff zerkerfft als Die ge Fe Ba := blätter: Die Aeſt ſeyn kuͤrtzer / aber doch viel knoſpichter. Die | tg) — Hůlfen der Eycheln wachſen an kurten dicken Stielen / fo hart tu wider den Aeſten ſtehen / ſeyn gantz rauw / vnd mit zarten weichen Sg Stachel befeger: Die Eycheln in denfelbigen Huͤlſen ſeyn den | gemeinen Eycheln gleichraußgenommen daß fie fürker ſeyn / auch eine ftümpffere Spige haben / werden im Herbſt zeitig. Ve C. Clufius meldet/ daß er fie nicht allein vmb Wien herumb / de Ming fondern auch, in Bngern vberfommen habe. | N Hl ; Dodonzusfagt (da fie gern an vngebauwten Orten wach⸗ Oftın en. Rh * B Fi Von den Namen: | M Ole kn | Jeſer frembde Eychbaum wirdt von Theophralto lib. 3.hift. plant. cap. 9. genennt dıriro). Von Be; ef, Plinio aber Cerrus,oder Ceruis. [Engliſch Holme o- il | ke} | | hi OP Es meldet Dodonzus, dag vonder Natur / deß gleichen auch 110 ur von der Krafft ond Tugendt dieſes Baums noch nichts geſchrie⸗ Bl, 8* ben ſey / daß aiſo die Natur deß Baums noch vnbekandt iſt. Hl | ne af Das XX V. Gapitel. * Von Hageychen. a Nat Hageych. | I ki) | Robur Clufi III. 3 haben fol c H Rn — Me | ! J 536 MZ "y aNVAFENE | IND N h * D . i R RUN E KR OR, S werden vonC. Clufio lib. x. obfer- uat. Hifpan.cap. 3. fünfferley Geſchlechten der a Hageychen beſchrieben / auß welchen vnſer Author A diefe drey gegenwertige Geſchlecht hat abreiffers | laſſen. Das dritte Geſchlecht wirdt beſchrieben / he DE 2. > | daß es ein klleines Baͤumlein fer, / feine Blätter feyn hart und * 1 | ſchmal / nicht zu tieff zerkerffet / wie das ander Befchlecht / fondern (20 wi) u XI Sn diefen zweyen frembden Eychbaͤu⸗wie ſcharffe fpisige Zän anzufehen / vnden etwas weißlicht / aber —9— A Sshger malte blu ur j | | ſen / wie ſeyn /mit ſpitzigen y . | —* curr / vnd ſagen / daß fie gleich hoch auffwachſ⸗ Ran Das 4 MW —99 | — — rt, rl aa A Hageyche. B de IK AR ‚Fi % f} \ RT; \ U #r h j c G = j’ 72 \ | 7 Hageyche. N Robur Clufii V. = 7 N D —— 99 — E ü u N 9 Pr — RU NT 2* r x - * ZEIT * N ö * — Das vierdte Geſchlecht iſt dem vorigen bey nahe gleich / aber ber Stamm iſt kürtzer vnd krummer / die Rinde iſt auchrung lechter: Die runde Aepffel oder Gallaͤpffel ſeyn kleiner als die vo⸗ rigen / gantz glatt vnd ohn Beulen / etwas ſchwartzlecht / bey nahe wie die Galäpffehfoman in den Apothecken verkaufft. Pr Ce ee men — * Zu D.Jacobi Theodort Tabernzmontani, E Dasfünffte Geſchlecht iſt gar niderig / waͤchſt langſam eineg Schuchs hoch: Seine Aeſt ſeyn dünn vnd zaͤhe / die Blätter ſeyn den vorigen gleich / außggenommen / daß ſie etwas groͤſſer und weicher ſeyn: Gewindt glatte vnd breyte Huͤlſen / in welchen ein Eychel waͤchſt / wie an dem Eychbaum / eines ſehr bittern Ge, ſchmacks. Von den Namen. Jeſe Baͤum werden Teutſch Hageychen genennt / da⸗ feinifd) Robur. | | Von der Tatur/ Krafft vnd Epgenfchafft der Hageychen. C Clufius vermeldet auß dem Diofcoride, daß fie alles G ſampt einer zufammeniichendenNarur ſeyn / fuͤrnemlich die jnnerliche oder innwendigfte Rinde am Baum / wis auch die innwendigfte Schaleanden Eycheln. Innerlicher Gebrauch. ar Rinde > wie auch die Frucht oder die Blaͤtter in a Waſſer oder rotem Wein geſotten / ſollen gut ſeyn wi⸗ der die Bauchfluͤß vnd rote Rhur / auch den jenigen ſo Blut außſpeyen: Haben alle Kraͤfften wie die Eych⸗ Das XXVI. Capitel. Don Pantoffelholtz. Pantoffelbaum. baͤum. u Suberlatifolium, — — EN A} 2 — * ** “£ N a cu Ne — — — u‘ F — * LAG ) BEL En BE 777 & 2? Pi — STE EIER — —D RIES VERZYE 5 Y& 7 / * ir — N A ! R Ba "N 8 % 9 — N „x B8 — — —3 — Br 1177 G ZZ N; hr « S 5 — R F | A) < N 0 !hiolus vnd Lonicerus, daß es ein langer Baum Rſey welcher einen dicken Stamm habe / ſeine Blaͤt⸗ 2 ter ſeyn lang. bleiben ſtetigs gruͤn / vergleiche ſich dem Aeſchenbaum. Die Rinde ſol ſehr dick ſeyn / vnd ob man dieſelbige wol abſchneidet / fo duͤrret doch der Baum nicht / ſondern es waͤchſt ein ander Rinde / derohalben man auch zwo Rinden an dem Baum finder / ſeine Eycheln follen Dürr vnd klein ſeyn. ar Es wer⸗ WOn dem Pantoffelbaum ſchreiben Mat- | — — — FF — E#3 & — — — — FE \ 7 WW — “ 4eS | TER N J II \ i SI — J Es werden vns aber von dem Authore zwey Geſchlecht vor- geſtellt / eines ſo genennt wirdt Suber latifolium, welches etwas kurtze vnd runde Blaͤtter hat / rings vmbher zerkerfft. Das ander aber Suber anguftifolium , welches länger vnd ſpitzer Blätter gewindt / quch Eleinere Eycheln traͤgt. | Theophraftus ſchreibt daßder Baum gar ein dicke Rinde habe / vnd meldet Matchiolus, daß er die eufferffe Rinde gefehen habe fofaft einer Elen dick geweſen fey: Plinius fagt / daß ſie ze⸗ Rn Sr breyt wachſe. [Sie wachfen umb die Stadt om. Bon den Namen. Antoffelbaum wirdt auch genennt Korchbaum / Grie⸗ chiſch 9ERA oc. Cateiniſch Suber. Frangöfifch Liege. Spa⸗ nifch Alcornoque. Welſch Sugaro.[ Niderlaͤndiſch Corck⸗ boom. Engliſch Corhketree.] | Bondem Gebrauch def Dans toffelbaums. S wird die Rinde von den Schumachern gebraucht su den Pantoffelſolen. Deßgleichen brauchen ſie auch die OO Sıfheriond machen die Ringe an ihre Garn daran die weil es wegen feiner Leichte / darmit esauffdem Waſſer ſchwimmet / die bleyerne Fiſchkloben auffhebt. Man kan auch die Rinde zerſtoſſen / vnd mit Wegrichwaſſer x crincken / ſo ftiler esden Blutfluß vnten ond oben. [ Die Rinde gebrandt / vnnd die Aſch daruon mit warmen Wein getruncken / iſt ſehr gut denen / ſo Blut fpeyen-] CS ſchreibet D. Camerarius, daß die I KorchenchBlärter habe / wie der Korchbaum / aber lg die Rinde vñ das Holtz vergleiche ſich dem Baum / ſo von Plinio Cerrus genennt wirdt / derowegen ex quch in Herruria Cerroſugarum genent wer⸗ Das Oritte Buch / von Kreutern. Pantoffelholtz. F Suber angullifolium. H Korcheych. Phellodrys. —WM IR 5 Ah A PER PR ————— EEE 5 We’ SIR wre \ E B u Mi DR HE S S £ —— N NS (EI r KSSTETSEETEREE, — >= S TE > RR ar j Ss EZ — J J —— — — D mu: N Br de. Wirdt von Theophratto Phellodrys genennt. Sol in groſ⸗ fer Menge in Agro Senenſi erfunden werden / mit kleinen Ey⸗ cheln. Das XXVII. Capitel. Von Stecheych. ER , Er Stechenchen werden ons zwey es —9 ſchlecht fuͤrgeſtellt/ von dem erſten ſchreibet C.Clu- 8 —* 7) Y4 J ſius lib. ı. obferuar, Hifp. cap.s. daß es einem Birn oder Apffelbaum gleich wachſe mie viel Ye, ſten / welche etwas kuͤrtzer ſeyn dann am Pantoffel⸗ holtz mit welchem es ſich weit außbreytet: Seine Blaͤtter weren ſtetigs oben gruͤn / vnd vnden weiß / eines zuſammenziehenden Geſchmacks / etwas kleiner vnd runder dann am Pantoffel- baum / vnd wenn ſie noch jung ſeyn mit kleinen fpisigen Doͤrn⸗ lein beſetzet / welche ſie wiederumb verlieren / da fie alt werden. Im May traͤgt er gelbe Blumen / nach welchen die Frucht erfolger/ welchs die Eycheln ſeyn / gleich wie an dem Eychelbaum / ſo biß⸗ weilen groß vnd lang / bißweilen auch klein vnd kurtz geſehen wer» den / ſo auch zun Zeiten ſchwartz wirdt / che dann fie zeitig worden, gibt auch einen Safft von ſich / an Geſchmack etwas warm / vnd nicht vnlieblich: Die Schalan der Eychel iſt ſchwartz / der Kan aber weiß / vnd eines ſuͤſſen Geſchmacks / und meldet C.Clufius, daß die Einwohner dieſelbige eſſen / gleich wie wir die Caſtanien. Das ander Geſchlecht fol dem vorigen gleich ſeyn / außgenom⸗ men daß feine Blätter ſchmaͤler und ſpitziger ſeyn / rings vmbher gar zart zerkerfft. Von den Namen. Techeychen helſt Griechiſch mpivs. Arabiſch Barbes. La⸗ teiniſch llex. Welſch Rlace. Spanifch Anzina. Fran söfifch Eoule. [| Chefne verd. Englifch Bare fearlet oke, „Holmeoke. Niderlaͤndiſch Steenpalmen-] nn ij Von - — Stecheychen Ilex anguftifolia. et, ADDEN) Von der Natur / Krafft / vnd Eygen ; t der Stecheychen. Sen Jeſer Baum mit feinen Rinden / Blätter vnud Ey Icheln ſol gleiche Krafft haben wieder Eychbaum / doch eiwas ſchwaͤcher. — —— D.Iarobi Theodori Tadernemontani, Stecheych. F. Wenn man die kleine rotlechte Kuͤglein zerſtoſt / vnd mir Eſ⸗ fig aufflegt / ſollen die friſche Wunden vnd blutige Augen tref lich wol heylen. | DasXXV III Capitel. Don Scharlachgrän. Scharlachgrän. Ilex coccifera. a N\Y7 Vf la WHEN IN 17 7 55 * At > J N W RU j} % J * Ba RATE \ R Mt) —XX a 5 3 BURN x DE NR N WDR >; 2 Siharlachbeern. Coccus tinctoria ſeu infectoria. RD Se Scharlachgraͤn wirdt beſchrieben / a dapeseindraufchlecheer Stande ſey / mit viel Ae⸗ ſten / zween oder drey Finger diek / offtmals auch nur eines Fingers die: Die Blätter ſeyn der groſſen Stecheychen gleich’ außgenommendag ſie kleimer vnnd grüner ſeyn / rings vmbher mie harten ſpitzigen Doͤrnlein befeget / melde mit der Zeit roch werden / traͤgt ein kleine Eychel fo eines bitteren Geſchmacks | | | | ME — — —D In, Ä sin! le hier) im Das Dritte Buch / von Kreutern, . Geſchmacks ift / das Huͤlßlein der Eychel iſt etwas fachliche: F e Traͤgt rote Beer / faſt wie Pfefferförner/ welche jnnwendig hol vnd leer ſeyn. Petrus Quinqueranus ſchreibt / daß man in dieſen Beerlein im anfang deß Sommers vie Wuͤrmlein finde / welche in groſ⸗ ſem Werth ſeyn / alſo daß man derſelbigen Wuͤrmlein ein Pfund vmb ein Kron verkauffe / daruon man weitläufftiger bey ermel⸗ tem Authore, wie dann auch bey Matthiolo vnd C. Cluſio le⸗ ſen kan. Das ander Geſchlecht / wie ich darfuͤr halte / beſchreibt Dio- feorideslib. 4. cap. 44 da er ſagt / Scharlachbeer iſt ein Fleine Staude / voller Aefkidaran Körner hangen wiedie Linſen / dieſel⸗ bige ſamlet man / vnd bewaret ſie. ¶Es werden auch dieſe Beer an etlichen Eychbäumen ge funden in Böhmen und Polen’ auch beh vns zu Baſel zu zeiten. Man findt auch dieſe Beer nicht allein an Bäumen / fondern G’ auch an der Wurtzel erlicher Rräutern/als am Roßhut / Bibenel⸗ len / Maͤußoͤhrlein / Knaul vnd dergleichen. ) Es meldet auch Dioſcorides, daß man die Scharlachbeer in Gallatia,9nd Armenia, darnach in Alia pndCilicia,die gering⸗ fie aber in Hifpania finde / Matthiolus ſaget / daß fieauchin Po’ Ien ond im Boͤhmerlandt wachfen. L Inder Proning in Franckreich waͤchſt fiefehrvic.] Von den Namen. or Sharlachgrün wirdt genennt lex coccifera. Item | Scharlachbeer [oder Rarmafinbeer. ) Griechiſch xexro; Bsoıen. Sateinifch[ Granum tinctorium » ] Coccus infe&oria , Coccus tindtoria pnd Coccum infedto- rium. Arabiſch Chermes. Welſch Grano di rintori. Sransöfifch A Vermillon. | Graine d efeurlate.] Spanifch Grana paratannır, vnd bey Plinio Quisquilium. | Engliſch Scarbet Berrie. Niderlaͤn diſch Schaerlaken greyne.] — Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft der Scharlachbeern. Je Scharlachsbeer ziehen zuſammen / vnd trucknen doch ohn Schaͤrff oder Beiſſen an Geſchmack bir- —— Innerlicher Gebrauch. D D Odonzus ſchreibet / dag man ſie gebrauche wider die vbe⸗ rige vnd vnmaͤſſige Flüß der Weiber / dieſelbige zu ſtopffen vnd zu ſtillen: Vnd meldet auch Matthiolus, daß ſie die Frucht nicht laſſen fuͤr der Zeit abgehen / wie er ſolches ſelbſt erfahren ha⸗ be [ Dean ſol deß Puluers ein Quintlein nemen / Weyrauch ein halb Quintlein / vnd diß in einem weich geſottenem Ey fruͤe ein⸗ nemen / nach dem vierdten Monat / alle Wochen oder viergehen Tag einmal. Dieſes erhaltet die Frucht / auch bey denen ſo etlich mal vnrichtig gangen iſt.) Es dienet auch wider allerley Flüß deß Bauchs / der Scher und deß Haupts / in allerley Maſſen gebraucher. | | Dodonzus meldet / daß man ſie auch vnter diemedicamen- ta cardiaca rechnen koͤnne / ſo das Hertz ſtaͤrcken: Dann daher werde gemacht die Compoſitio Alchermes, welche für ein ſon⸗ E derliche Hertzſtaͤrckung gehalten wirdt. Euſſerlicher Gebrauch. loſcorides ſchreibet / daß die Scharlachbeern faſt bequem ſeyn zu den Wunden / auch wenn die Neruen oder Senn» adern verwundt oder vberſchnitten ſeyn / darzu ſtoſt man ſie / ver⸗ miſcht fie mie Eſſig / oder Honigwaſſer / vnd legt ſie wie ein Pfla⸗ ſter vber. | / Es werden diefe Beer fehr vonden Faͤrbern gebraucht. DasXxX XIX. Kapitel. Don Stechbaum. Stechbaum. Aquifolium. * NE SR, SM ek BY U = N 9 4 —8 a An N WEN 7 fi 2,7770 DEE ESSEN, SEN “ DW DEN WEr Stechbaum waͤchſt faſt einem Baum glech / hat einen ziemlichen dicken Stamm feine Aeſt ſeyn nicht zu gar dick / welcher Schoͤßling faſt = zähefeyn/ mit einer glatten vnnd grünen Rinden Landen Aeſten / vnd an den groſſen Stämmenä- ſchenfarb / ] bekleidet / das Holtz iſt feſt vnnd hart / innmwendig ſchwartzlecht: Die Blätter bleiben ſtaͤttigs grün/ vergleichen ſich bey nahe den Sorbeernblättern / außgenommen daß fie geringer ſeyn / vnd mie ſtachlichten oder dornechten Spitzen beſeher / welche I fie mit der Zeit widerumb verlieren. Seine Blumen ſehn weiß / eines guten Geruchs / nach welchen runde ond rote Bern erfol- gen / eines vnlieblichen Geſchmacks / jnnwendig mit einem weiſ⸗ fen [dicken gefpaltenen ] Kern: Die Wurtzel iſt gar hofgecht. ] Von den Samen. . (O2 Tecibaum oder Stechapffel / Walddiſtel vnnd Stech⸗ palmen / wirdt Griechiſch / wie etliche wollen zp&rayks- genennt. Lateiniſch Aquifolium, Agrifolium. Welſch Agrfoglio. SpanifhAzebo. Niderlaͤndiſch Huiſt. Frantzoͤſiſch Houffon. Engliſch Holy. [ Hulner,Holme. ] Von der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft deß Stechbaums. K M Atthiolus meldet / daß dieſer Baum warmer vnd feuch⸗ ter Natur ſey: Aber Dodonæus ſagt / die Frucht fen warmer vnd truckner complexion, vnnd einer ſubtielen Sub⸗ ſtantz. Innerlicher Gebrauch. Baͤltter ſollen gut ſeyn wider den Huſten / vnnd das Seitenſtechen / wie ein Puluer mir Hufflattich⸗ waſſer eingenommen. Nun iij Do- re — — Er Fa He —N— ———— — — — — — — A 44 79 698 Dodonzus meldet / daß die Beer nüslich gebraucht werden! F wider das Bauchgrimmen / Colica genennt: Vnnd ſaget dar⸗ bey / man habe erfahren / daß dieſer Beeren schen oder zwoͤlff ein⸗ genommen / den groben Schleim vnnd Phlegmata durch den Stulgang außtreiben. Euſſerlicher Gebrauch. Ider die verrenckte oder verharte Glieder / ſoll man die Wurtzel in Wer ſieden / vnnd die breſthaffte Glieder HNRdarmit baͤhen / es hilfft / dann es zerweicht vnd zerloͤſet treffentlich wol die harten Beulen am gantzen Leib. Die Rinde von der Wurtzel zerſtoſſen / vnd auffgelegt / heylet die Bruͤch. Auß ſeiner Rinden machen etliche Vogelleim alſo: ſie ver⸗ graben die abgeſchelten Rinden mit den Blaͤttern in die Erden B aneinem feuchten Ort / biß an den zwoͤlfften Tag / als denn wenn fie verfaulet iſt / ſtoſſen fie es / vnd waſchens in reinen Waſſer / was zaͤhe vnd ſchleimicht bleibt / das brauchen fie für Dogelleim- Wenn man in dieſe Stauden dieweil ſie jung iſt / weiſſe Ro⸗ fen beitzet / ſollen ſie etwas gruͤnlecht werden. Das XXX. Capitel. Bon Nüpbaum. MNuͤßbaum. Nux iuglans. ERS * UT >" mit feinen Aeſten weit außbreitet / mit einer aſchen⸗ farben Rinden befleider / welche an erlichen Baͤu⸗ men fehr auffreift: Die Blätter ſeyn eines ſtarcken Beruchsibreyt ond lang von Farben grün. fm Anfang def Glentzens erfcheinen lange grüne zaſechte Putzen / welche mit der zeit gelb werd / vnd abfallen / alsbaldt die Blätterbeginnen herr fuͤr zukommen: Wenn die Putzen verfallen ſeyn fo kreucht ein Aug oder Blum herfür/ auß welcher die Frucht wächft/ welches man die Nuß nennet. ; u ne tragen / vnd daran rischen. D. Jacobi Theodori Tabernxmontani/ Diefe Frucht oder Nug iſt mit viererley Decken verwaret: Dann erſtlich har fie vmb ſich ein dunes Haͤutlein / nach welchem ein andere rindechte Haut erfolget / vmb welche ein andere harte holtzechle Schal hart verſchloſſen iſt / welche widerumb mit einer dicken gruͤnen fleiſchechten Schalen bedecket iſt / welchs die euſſer⸗ ſte Schal iſt / welche ſich mit der Zeit auffthut / vnd von der Nuß aͤbloͤſet · Der Kern iſt jnnwenndig vierfaltig gerſpalten / eines ſuͤſ⸗ ſen vnd lieblichen Geſchmacks. TER Es ſeyn der Nüß fuͤrnemlich drey Geſchlecht /etliche fehr groß! bey nahe wie ein Fauſt / vnd werden Pferdtsnußgenennt: Etliche feyn mittelmaͤſſig / die andere aber fehr klein vnd hart / wer · den Steinnuͤß genennt. * ¶Etliche haben harte Schalen / etliche gantz weiche / das ſie zwi⸗ ſchen den Fingern zerdruckt werden. ] Es fol fo ein groffe Feindtſchafft zroifchen dem Nußbaum G vnd Eychbaum ſeyn / daß auch einerden andern verderbe / wenn ſie neben einander gepflantzet werden. Wenn jemand vnter dieſem Baum geſchlaffen hat / vnd wi⸗ derumb erwachet / ſo wird er gar tummelecht im Haupt / von we⸗ gen def ſtarcken Geruchs / welcher ihm das Haupt beſchweret hat / vnd bekompt auch baldt Hauptſluͤß. | | Donden Samen. Fr Nußbaum wirdt Griechiſch Kapva genennt / datei⸗ Nnſſh luglans. Niderlaͤndiſch Nootenboom . Frantzoͤ⸗ © ſiſch Nosfier. Spaniſch Nogueyra. Böhmifch VVlacky VYokech. Englifch VValnur trec. Die Ruß abernen« net man Kapvor Griechiſch / vnd Kfpvar Busır ır0r,id etNucem regiam. $ateinifch Nox iuglans. Teutſch Welſche Nuͤß · Nider⸗ laͤndiſch Walſche Noten. Welſch Noci. Frantzoͤſiſch Nomc. Spa⸗ niſch Nuezes. Englifch VValnur. Boͤhmiſch! Vlasky VVorech. Donder Rasur / Krafft vnd Eygenſchafft der Welfchen Nüß. warm im erſten / vnd trucken im andern Brad wiewol fie auch etwas Feuchtigkeit bey ſich haben. Die duͤrre Nuͤß aber ſeyn wärmer vndtruckner Natur, [Die euſſerſte gruͤne Schale / die Blaͤtter / vnd die Rinde zie⸗ —— Nuͤß / wenn ſie noch friſch ſeyn / find fie Ben zufammen | h Innerlicher Gebrauch. Je frifche Nuͤß feyn lieblich zu eſſen / aber fie werden gar ſchwerlich verdaumerigeben dem deib fein Narung / vnd gehen langſam widerumb weg. Mit Fiſchbruͤen / oder geſottem Wein vor anderer Speiß genoſſen / erweichen den Bauch: fuͤrnemlich die ſo noch friſch / vnd ein gute weil im Waſſer erweicht find. MNuͤß ſol man nach Fiſchen eſſen / dann ſie mit jhrer waͤrme o⸗ der truckne die zaͤhen Schleim zertheilen.) Die duͤrren Nuͤß ſo alt worden / ſeyn dem Magen gar ſchaͤdt ⸗ lich / vnd vber das / daß fie gar ſchwerlich verdauwet werden / geben fie viel Gall machen groß Hauptwehe / vnd thun der Bruſt leide ſonderlich ſeyn ſie den jenigen zu wider / welche mit dem Huſten geplaget ſeyn / denn ſie daͤmpffen ſehr die Bruſt. Dioſcorides ſchreibet / wenn man Nuͤßkern mit Rauten vnd Feigen vor vnnd nach der Speiß effe/ widerſtehen ſie dem toͤdtli⸗ chen Gifft. Vnd meldet Pliniuslib,23. cap. 8.dag Pompeius K ein Handtſchrifft Mithridatis funden habe / darinn geſchrieben geweſen / daß zwo gedoͤrrte Baumnuͤß / mit zweyen Feygen / zwantzig Rautenblaͤtter vnd ein wenig Saltz vnter einander ge⸗ ſtoſſen / vnd nuͤchtern eingenommen / den Menſchen denſelbigen Tag vor allem Gifft verſichern: Iſt derowegen auch wol zuge⸗ brauchen sur Zeit der Peſtilentz. [ Für die Peftitenz : Nimm Nuͤßtern / Wacholderbeer/ vnd Rauten / jedes ein Sorhynerees in guten Eſſig / daruon nimm am Morgen einer Welſchen Nußgroß. Du magſt es auch bey dir Eis —⸗ sa 22 Das Dritte Buch / von Kreuten. ‘699 A Erin andere bewerte Artzney in Sterbenslaͤuff zu gebrauchen. F Nimb der gruͤnen friſchen Nußſchalen ein Loth / Zitwar ein halb Loth / geuß zwey Pfunde guten Eſſig darvber / decks wol zu / vnnd laß alſo ſtehen / darvon nimb alle Morgen drey oder vier Eß⸗ Iöffel voll. : ; Ein Mich außden frifchen Nüffen mit einem wenig Mag⸗ ſamen zubereytet / fuͤrdert den Schlaf. | Die zarten ſchoͤßling im Mayen in Waffer geforten und ger truncken lindern den Leib.] Welche groß Augenmwehehaben/diefollen feine Nuͤß eſſen / deßgleichen auch die ſo ein Ohrenſauſſen befinden. Wider das Hertzgeſperꝛr: Nimb Welſche Nuͤß ſampt den Schalen / vermachs wol in einem Haͤfelein / breũs in einem Haf⸗ ner Ofen zu Puluer / vnd gebe dem Kindt ein Scrupel auff ein mal darvon. B PFernelius ſchreibet / die Mittelrinde deß Baums / wenn fie noch ſafftig iſt / gedoͤrrt/ vnd wie ein Puluer gebraucht / bewegen vnnd vervrſachen das Brechen deß Magens / welches auch die lange Putzen thun / aber viel gelinder dann die Rinde. Man pflegt auch dieſelbige Butzen mit einem warmen trunck Weins zugeben wider die colicam: Vnd meldet Fernelius, daß mandegdürren Puluersfoll eingeben von eim halben Quint. biß auff ein Quint und thue wol denjenigen fo mit dem Nieren⸗ wehe geplager werden. Etliche Leuth trückenden Safft auß den Wurgeln vnnd ge⸗ ben denſelbigen ein fuͤr ein Purgation / aber er gehoͤrt nicht fuͤr ſchwache ſondern für ſtarcke Perfonen- An etlichen Orhten doͤrret man die gruͤne Nuͤßſchalen / oder das junge braunrote Laub / macht es zu Puluer / vnd gebraucht es an ſtatt deß Pfeffers in der Speiß auch ſoll man ein wenig Sal⸗ C bey darzu nemen. Euſſerlicher Gebrauch. D Ioſcorides ſchreibt / Nuß mir Honig und Saltz oder zwie⸗ beln vermiſcht vnd vbergelegt / ſeyn gut wider Menſchen vnd der] Hundes Biß · Er meldet auchlib.ı. c.160. wenn man die Nuͤß mit Honig vnd ein wenig Rauten vermiſche vnd vberlege / ſeyn ſie gut / wider die hitzige Geſchwuͤlſt der Frauwenbruͤſt / wider die Geſchwaͤr vnd verruckte Glieder. ¶ [Die Nüffemirden Schalen zu Puluer gebrennt / vnd auff den Nabel gelegt ſollen das Grimmen fillen. ] Welchen Weibern jhre menfes zu viel gehen / die follen grüne Nuͤßſchalen zu Puluer brennendie Afchen in ein leinen Tuͤch⸗ lein wickeln / vnd ſolches Tüchlein außwendig gebrauchen. Die Aſche von Nuͤßlauffen mit Dell angeſtrichen / machet das Haar wachſen / lvnd laſſen auch das Haar nicht außfallen. Die Blaͤtter vnnd Rinden dieſes Baums ſtopffen das Ge⸗ bluͤt / ſo zu ſehr fleuſt. Die Nuſſe zerſtoſſen / vñ vber geſtrichen / vertreiben die blauen Maͤler am Leib. 3 : Wider den Froſch onterder Zungen / zerſtoß Welche Nuͤß mir Kofenhonig thu ein wenig Pfeffer und Sal darzu / ſtreichs offt auff. Der alten Nuͤſſe jnnerliche Kernen gekaͤuwet vnd vbergelegt / heylen die hefftigen Entzuͤndungen / davon die Glieder gleich er⸗ ſterben. Von Nuͤßwaſſer vnd ſeinem jnnerlichen Gebrauch. | Mb S. Johannes Tag ſtoß man diegrüne Nuͤß vnnd E brenneein Waſſer darauf welches man zum Gebrauch halte DIE Waffer fol gut feyn sur Zeit der Peſtilentz / wenn man einen Truncfdarvon thut / fol es dem Gift vnd der Peſtilentziſchen Lufft widerſtandt thun Oft aber viel kraͤfftiger / fo man das Waſſer mit einen Theriack vermifcher. i Wenn ein Menſch verwundt iſt /fol man jm Nuͤßwaſſer zu trincken geben / deß Tages zwey oder dren mal / aͤſt kein Dig herzu ſchlagen. Anch iſt es ſonſt gut getruncken wider alle jnnerliche vnd euſſerliche Hitz | i Etliche ſagen wenneinen dag Peſtilentziſche Fieber anſtoſ⸗ ſe / vnnd habe ein Ader gelaſſen / der ſoll Nuͤßlaͤuffenwaſſer mit einem drittheil Eſſig vermiſchen vnd eintrincken / auch jnnerhabb vier vnd zwantzig Stunden / ſoll gewiß fuͤr die Peſtilentz ſeyn. DIE Waſſer iſt auch gut für das gelifferte Blur. Euſſerlicher Gebrauch. Einen Tuͤchlein in dieſem Waſſer genetzt vnnd vber die —— gelegt / laͤſt keine Entzuͤndung darzu ſchlagen. Auff gleiche weiß gebraucht iſt es gut wider alle Hitz / zu den ſchwartzen Blattern / Carfunckeln vnd Peſtileutzblattern Es dienet auch diß Waſſer wol zu den boͤſen offnen Schäden vnd Geſchwaͤren der Beyn darinn ſich faul Fleiſch erzeiget. Iſt auch gut wider dag Gliedtwaſſer / damit gewaſchen. Wider das Sauſſen und Prauſſen der Ohren ſoll man deß G Waffers ein wenig in die Ohren troͤpffen. [Zu alten Gurgelwaſſern vnnd Mundtſchwenckung iſt die⸗ ſes Waſſer das fuͤr nembſte.] Don Nuͤßſchelffenſafft. Vß den grünen Schelffen wirdt ein Safft in den Apo⸗ thecken gemacht fo man Rob nucum nennet / auff ſolche weiß. Nimb der gruͤnen Schelffen von Nuͤſſen / die zer⸗ ſtoß und trucke den Safft auß / deſſen nimb ein Pfundt / gelaͤutert Honig ein halb Pfundt / [etlich nemen ein Pfundt /) das ſiede ab. Dieſer Rob iſt gut den zarten Perſonen / welche mit den hisigenfcharpffen Fluͤſſen deß Haupts geplaget werden / ſo jhnen auff die Bruſt vnd Lungen fallen. Es iſt auch dieſer Safft gut wider allerley Halßgeſchwaͤr / ſo man ſich mit Braunnellenwaſſer damit gurgelt / deßgleichen auch wider der Mandeln vnd Gommen geſchwellen. Wider das abgefallene Zaͤpfflein / nimb Nuͤßſchelffenſafft / drey Loth / zwey Vntz Waſſer darinn Sumach geſotten / ver⸗ miſchs vnd brauch es etliche Tag an einander. Es wird auch dieſer Safft gelobt wider das Halßwehe / ſo von Blut vnd Hitz herkompt. [Der Safft auß den friſchen Blaͤttern gepreſt kompt zu hilff den ſchwuͤrigen Ohren / darein getropffet. Von eingemachten Nuͤſſen. Mb S.Johannes Tag breche der Welſchen Nuͤß alſo Efriſch vom Baum / durſtich fie Creutzweiß mie einem kleinen Pfriemlein / vnd ſchele die grüne / bittere Scheiffe darvon / nachmals lege ſie ſieben oder schen Tag in friſch Brunnenwaſſer / ¶ welches Waſſer ſoll deß Tags ein mai oder zwey erfriſchet werden | wenn ihnen nun die Bittere iſt benom⸗ I menfo laß bey ſanfftem Fewr ſieden / biß fie muͤrb / doch nicht gar weich werden / nachmals truckne ſie auff einem Sieb / beſtecke die geftochne Söchlein mir Zimmer’ Nagelein vnd Pommerantzen⸗ ſchelffen / ſiede den Zucker zimlich hart ab. Erliche machen fieauch in Honig ein. | [ Etliche beſtecken die Nuͤß nicht / vermiſchen aber gut gewuͤrtz als Zimmet / Naͤgelein / Mußcatnuͤß / Cardamoͤmlin / Galgan / vnd Cubeben / rein geſtoſſen vnter den warmen Honig / vnnd legen jhre Nuͤß darein. Dieſe Nuͤß werden gemeiniglich in Gaſtungen zu der letzten Speiß gebraucht. Sie ſtaͤrcken die Dauwung / erwaͤrmen alle jnerliche Glieder / vnd wehren den auffſteigenden Daͤmpffen Don Nußoͤll. wie das Mandeloͤll / vnd wirdt von Dioſcoride Öleum caryinum genenntfonft Oleum nucum ; vnd wirdt ge⸗ braucht zu den dicken groben Winden dieſelbige zu ver reiben / iſt gut den zerſtoſſen vnd verwundten Neruem zertheilet die Geſchwuͤlſt. Er 2056 Esift fondertich gut zu den Schüffen mir deß Baums Blaͤt⸗ tern vbergelegt / leſcht es das Puluer / vnd heylet den Schade ohn andere Artzney Es iſt auch gut den Feigwartzenfluß darmit zu eröffnen / den Ort damit gefalber. Nußoͤll in die Ohren gerröpfft vertreibt das Sauſſen darin. I“ den alten ond firnen Nuͤſſen wirdt ein Oell gepreſt / K Nun fi [Mit a En . — — Re —— — ——— — EEE Ya — ⁊ — — * — — — a at * — —— — — — — — — — * — ——— — —— 700 D. Jacobi Theodor Tabernxmontani/ A [Mir Baumöll vermifcher / darmit gezwagen / doch daß das F | 11. Roßcaſtanien. | Haar zuvor abgeſchnitten ſeye / vnnd dann mit diefem Dellb» Caſtanea equina. ſtrichen / vertreibet die Milben im Haar. So man gewaſchen Kalck darvnter m ſchet / heylet allerhand boͤſe gifftige Raud / vnd trucknet ſehr wol.) Man kan auß den frifchen Nuͤſſen ein Deu SE Em preſſen / welchs dem Baumöll gleich iſt fan auch in der Koft ger SAN brauche werden. | % BAR 117 2X N | Das XXXI. Kapitel. EU DR = 2 - 4 REN { 27 PILZ Bon Caftanienbaum. / ——— EN | Vs 2 —J — J. Caſtanienbaum. J— Caltanea. III 8 EN Last — —— hr SS B 6 PR c H | | | Il. Dasander Befchlecht die Roßcaſtanien befchreiber Do- donzus , daß es auch ein hoher / groffer langer Baum ſey . SEN I \ Ara // um welches Blaͤtter fuͤnff / oder wie Matthiolus ſchreibet / ſechs fpal- N Sr N VAR ten habe, bey nahe wie am Wunderbaum / die Caſtanien ſeyn 3 ZZ A TAI auch gröffer vnnd runder dann die gemeine’ in ſcharpffen fach J 2 Rz x ge) zZ lehren Hülfen verwahret. Werden Roßcaſtanien genennt / die⸗ | weil fie den Feichenden Roſſen behuͤlfflich ſeyn. Am Geſchmack wol ſuͤß / aber nicht ſo lieblich als die Gemeine. | ZEN Von den Samen. | ERBETEN, j | N Er enbä \ Je Caſtanien werden Griechiſch genennt zarara.das 4 DRS Er Caſtanienbaͤum werden vns zwey Ser 1 ſſchg D CH, fehlecht fuͤrgeſtelt (1.) das erftebefehreiber Dodo- teiniſch Caſtanea, Glans louis vnd Glans Satdiana. | — N nzus, daß cs gar ein hocher Baum ſey / welcher ſich Arabiſch Caftel.] Teutſch Keſten Niderlaͤndiſch Car | BE nie viel Aeſten weidt außbreyte/ hab ein dicken ſtanten. Welſch Caflagne. Frantzͤſiſch Cafaigne. Stam̃ welcher auff ein Zeit ſo dick ſey geſehen wor. Spaniſch Marones. Engliſch Chefinur. Boͤhmiſch Kafany. | den / daß jhn kaum drey Mann haben mit jren Armen vmbgreif⸗ fen koͤnnen / das Holtz iſt hart / feſt vnd werhafftig / ſeyne Blätter Von der Natur /Krafft / vnd Eygenſchafft — ſeyn lang / rauw vñ runtzlecht oder gekruͤmpfft / rings vmbher zer⸗ der Caſtanien. | kerfft / vber kompt duͤnne / langlechte on grüne Busen : Matthio- lus ſchreibt / die Frucht ſey auff einer Seiten glatt vnd flach / auff je BR “1 | der andern aber runde vñ erhoͤhet / lge in drey hiilfen verſchioſſen / Se Caftanten ſeyn einer mittelmaͤſſigen Natur vnter kalt vnd warm / trucknen vnd ziehen zuſammen / ma⸗ die erſte ſey duͤnn / herb vnd bitter: Die ander zaͤhe vnd braun: Die ie dritte vnd euſſerſte gang rauw und ſtachlecht wieein Igelßhaut / chen viel Winde. | der inntvendigfte Kern iſt hart und weiß. Gegenden Herbft fo | reiffen die euſſerſte rauwe Igelßkoͤpff von einander vnnd fallen Innerlicher Gebrauch. * z die braune zeitige Caſtanien herauß. Sie werden auch wie die K | > Nuͤß geſchwungen. Vff dem Gebuͤrg da es am Getrayd mangelt / nehren In Welſchlandt ſindt der Keſtenbaͤume zwey Geſchlecht / ſich die Einwohner mit diſer Frucht / ſo ſie braten vnnd nemlich der zame vnnd wilde. Die zamen ſindt widerumb zwey⸗ eſſen: machen auch Mehl vnd Brodt darauf. | erley:der eine bringe groffe Sruchtfoman auch auß Franckreich Galenus ſchreibt / daß vnter allen Eycheln die Caſta⸗ nu bringt:der ander kleine. Die zamen ſo ſie ein wenig gelegen / laſ⸗nien den vorzug haben / vnd geben allein au allen wilden Fruͤch⸗ fen fie ſich abſchelen : aber die wilden laſſen ſich nicht ſchelen fie renden Leib ein Narung : Aber fie ſeyn gar ſchwerlich vnd vbel ſeyen dann zuvor geſotten. In dem Elſaß findt man eygene Ca⸗zu verdauwen / gehen langſam durch / machen ein grobes Gebluͤt / ſtanien Waͤlde / vnd werden die Caſtaniennuͤß mit groſſem hauf geben viel Winde / vnd ſtopffen den Leib / ſonderlich aber die rohe: fen auß dem Elſaß in Niderland vnd Tuͤringen gebracht ) Machen auch Hauptwehe. | f 4 Wenn —— —— al diant. a. hayı ER FERES Das Dritte Buch/vonKreutern. 701 A Wenn man aber die Caſtanien bratet / ſeyn ſie verdauwlicher / F II, Teutſch Ahorn- vnd machen nicht fo viel Winderjedoch ſtopffen ſie etwas. Acer. Die jnnerſte Haͤutlein ober den Caftanienin Waſſer oder Wegrichwaſſer geforten vnd darvon getruncken ffopffen allerley — wie auch die rote Rhur / vnnd die vnmaͤſſige Mut⸗ terfiͤß. | Auff gleiche weiß gebraucht feyn fie gut denen fo Blut auß⸗ - fpeyen. | ¶So man die gebraten Saftanien mir Pfeffer und Saltz be⸗ ſtreuwet vnd jſſet / machen fie geylond vnkeuſch. Gebraten / mit Honig oder Zucker nüchtern eingenommen ſindt wider den Huſten. Caſtanien gedoͤrrt vnd gepuluert / mit Krebßaugen vnnd Ep⸗ pichwaſſer eingenommen / machen wol harnen. Der Safft auß den Caſtanten mit Suͤßholtzwaſſer gezogen / B vnd ein wenig weiſſen Magſamen gerhanifkgurtwider dasbren⸗ G nende harnen. | . Eufferlicher Gebrauch. ge Caſtanien mit Geerſtenmeel vnd Eſſig vber⸗ gelegtierweichen die harte Bruͤſt UA NZ N Y Mir Honig vnnd Saltz zerſtoſſen onnd vbergelegt N Y x ſindt nuͤtzlich denen fo von rafenden Hunden gebiffen 7 Si finde] DIR Das XX XII Gapitel. Don Ahorn. | C H I. Frembd Ahorn. Platanus. mit dunnen / roten / vnd langen Stielen: Seine Blumen ſeyn bleich / nach welchen kleine rauwe / oder wollechte Beern oder Knoͤpflein erfolgen Es waͤchſt dieſer Baum in Creta vnd Cypern / wird auch in Italia funden:Es wirdt dieſer Baum in hohen Ehren gehalten / wegen feines luſtigen Schattens / daher auch Virgilius in Georg. fohreibt. | Iamque miniftrantem Platanumpotantibw vmbram. 11. Der Teutſche Ahron wächft gemeiniglich einem Staus den gleicdvharein glatte Rinde, das Holgift inwendig weiß vnd sähe/die Blätter feyn faſt dreyecket / tieff zerfpalten/glart und lind / hangen an kleinen roten Stielein: Seine Blumen ſeyn gruͤn⸗ meecht / nach welchen die Frucht oder Beer folgen / deren je zwey beyſamen hangen. Bon den Namen. Horn wirde Griechifch genennt sotvdanroc. Sateinifch >) Plaranus, Acer.Frantzoͤſiſch Plafne. BöhmifchBrek.Der Teutſch Ahorn wirdt auch Maßholder genennt. Nider⸗ laͤndiſch Boognout. Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft ! deß Ahorng: . N E N r Er Ahornift kalter vnnd feuchter Natur: Die Rinde aber und Beer ſeyn trunckner Complerion. Innerlicher Gebrauch. y > RE | Vintus Serenus Sammonicus ſchreibt daß die Wurtzel Eß Ahorns ſeyn zwey Gefchlecht. Das Dani Wein getruncken gut ſey wider die Seitenfrändg / da (1.) erfte Geſchlecht wirdt Platanůs oderfrembd eralſo ſchreibt: Ahorn genent / welcher lang vnnd breit waͤchſet / Si latus immeritum morbo tentatur acuto, MEZ) mit vielen Aeſten vnd Blaͤttern / mit welchen es Accenſum tinges lapidem flridentibw vndis, —* einen lieblichen Schatten macht / die Rinde iſt Hinc bibis : aut aceris radicem tundis, & vna dick. Seine Blaͤtter ſeyn dem Weinraͤbenlaub bey nahe si Cum vino capis:hoc prafens medicamen habetur. 2 Va 702 A Das Saubmir Effiggeforten’ fol gut feyn widerdas Wuͤr⸗ gen vnd Brechen dep Magens. Euſſerlicher Gebrauch. P Linius ſchreibt lib.24. cap.8. Wenn man die Wurtzel zer⸗ ſtoſſe / vnd vber die Leber lege / ſoll ſie die Schmertzen derſelbi⸗ gen hinweg nemen. Das junge Saubin Wein geſotten vnnd vbergelegt / legt die hitzige Geſchwuͤlſt der Augen. Dodonæus meldet / daß die Griechen gar nichts von dem Ge⸗ brauch deß Ahorns geſchrieben haben. Rom Spindelbaum. Spindelbaum. - Carpinus. > Odonzus in ftirpium Hiftoria pempt. 6. lib. 4. | cap. 19.feper diefen Spindelbaum zuden Ahorn / de, N romegen er auch vnter das Capitel von Ahorn zu re- feriren iſt: Vnd meldet Dodonzus , daß er mit einem hohen Stam auffwachſe / mit einer weiſſen Rinden beklei⸗ det / ſo etwas rauw ſey / das Holtz ſey feſt vnd zaͤhe: Seine Aeſt breyten ſich weit auß / mit viel Blaͤttern beſetzet / emm Effenbaum⸗ laub gleich / allein daß fie linder feynzwifchen denſelbigen hangen andere dreyeckete faſt Traubenweiß beyſamen / neben welchen kleine Knoͤpflein ſeyn in der Groͤſſe wie Erbſen / in welchen die Frucht oder Same ligt. Von den Namen. Pindelbaum [Hagenbuͤchen ] wirdt Carpinus Latei⸗ niſch genennt. Griechiſch zuriz. [Frantzoͤſiſch Carne- Welſch Carpino. Engliſch Hornbeame, Hardbeame.] Dodonzus fagt / daß von dem Gebrauch dieſes Baumsniches vermelderfey. \ [Die Blätter ond Frucht auß Wein gerruncfen/findt gut zu dem Seitenwehe and ſollen die Waſſerſucht nider trucken. — — —————— ——————— * — —— — — — —— — —— D.Jacobi Theodori Tabernæmontani / Das XXXIII. Capitel. Von weiß Bruſtbeerlein. Weiß Bruſtbeerlein Pfeudofycomorus. ar © hat der Auchor allhie ein &efchlecht A) 8 der Bruſtberlein abreiffen laffenvfo er weiß Bruſt⸗ re beerlein nennet / Griechiſch vnd Sareinifch Pfeu- Ua) dolycomorum, vnd Arabiſch Azedareth. Wars umb aber diefer Baum bey die Gefchlecht deß Ahorns geſetzt ſey / iſt mir vnbekant finde auch nichts bey meinen 1 Authoribus darvon vermelder/ deromegenich auch nichts ger wilfes darvon fehreiben kan / habe doch dem Sefer die Figur wöllen darſtellen / ob er dergleichen eine bey andern Authoribus finden koͤndte. | [DIE iſt ein hoher Baum /deſſen ſchwartz grüne Blaͤtter dem Eſchenbaum vnnd Geißblatt ähnlich: die Blumen finde ſchoͤn langlecht / geſtient Trauben weißan einander hangende braun oder blauw / Wolriechendt: die Beer langlecht erftlich grün ent lich weiß / ſo am Geſchmack ſehr vnlieblich und ſtinckendt / welche den gantzen Winter vber am Baum hangen / in welchem ein ſechßeckichter Stein vnd in demſelbigen etlich langlecht Kernen: ſoll vergifftet fein / alſo daß ihn die Voͤgel nicht verſuchen / auch die Hund darvon fterben. Wirdt in groſſer menge zu Tripoli ge⸗ funden: in Welſchlandt hab Ich jn viel geſehen in Gaͤrten / in Kloͤſtern / auch auff den Kirchhoͤffen gepflantzet / da dann die K Muͤnch vnd alte Muͤterlein Pater noſter machen. Es hat aber von dieſem nicht allein Matthiolus der eg Pfeudofycomorum, Lobelius , der jhne Ziziphum candidam nennet / ſondern auch Clufiusynd Dodonzus vnter dem namen Azadaracıpnd ante dere gnugſam gefchrieben. Wirdt vonden Spanien Arbal Parayſo. Welſch Perlavv. Engliſch Beade tree. genennet.] / . 5 Das u | | — nn — — Dr > SE * — — — Das Dritte Buch / von Kraͤutern. Das XXXIV. Capitel. Von Buchbaum. Buchbaum. Fagus. {r Y ZEN —6 N N F WR N Jeſer Baum iſt auch jederman wol be tant / waͤchſt hoch in die Höhe / mit einer weiffen Runden bekleidet / ſeine Blätter ſeyn etwas rundt / ER gar lindt vnnd glat / an welchen gemeiniglich ein grünes ſpitziges Beerlein waͤchſt. Die Frucht nen⸗ net man Bucheckern / end Buchnůuͤßlein / ſiſt dreyecket / jhre jn⸗ wendige Schal iſt sähe und braun die außwendige aber iſt gantz rauch / welche / wenn ſie ſich auffthut / fallen die Eckern mit jhrer D braunen Schalen herauß. Es feyn die Nuͤßlein gar eines füllen Geſchmacks / den Schweinen einangeneme Spaß wieauchden Mäufen vnnd Eychhoͤrnlein: Item den Amſeln / Droſſeln vnd andern Voͤgeln. Lonicerus meldet / daß noch ein Geſchlecht deg Buchbaums fenfo man ſchwartz Buchbaum nennet / Lateiniſch Sciſſimam, wachſe auch dem Berge Olympo. Don den Namen. Vche oder Buchbaum heift Griechiſch On>cs. Latei⸗ B Fagus.Welſch Fagęi. Frantzoͤſiſch Faus. Spaniſch Haia. Boͤhmiſch Buk.Niderlaͤndiſch Buekenboom. Engliſch· Bechtree.] Von der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft deß Buchbaums. Blaͤtter ſeyn kalt. E Bucheckern ſeyn etwas warmer Natur: Aber die Euſſerlicher Gebrauch Lefftzen vnd deß Zanfleiſchs hitzige Geſchwulſt vnd Ge⸗ ſchwaͤr· Geſtoſſen vnnd auffgeſtrichen / ſtaͤrcken ſie die ſchlaffenden Glieder. F > Serrarifeifche Blaͤtter kawet / helffen ſie wol widerder Man finderein Waſſer in den alten Buchen ſo Kohl Be welches zu allerley Grindt kan gebraucht werden. Lan Menſchen vnd Viehe. | Ruellius ſagt / daß mit deß Buchbaums Berrendie Schlane gen vertrieben werden. Etliche ſagen wenn man die Bucheckern zu Puluer brenne⸗ daſſelbige mit Schweinenſchmaltz vermiſch / vnd warm auff die Lenden iege / helffen ſie wider den Stein. | Es wirdediefer Baum mehr zum baumen vnd zu Brennen dann zur Artzney gebraucht, [dannim Waſſer bleibe fein Holtz vn verzehrt / vnd wirde fefter darvon/ Alfo machen die Bauwerß⸗ leutheauß den Rinden mancherley Gefäß und Körbe. Auß den faulen Bäumen brenner man Weidaſchen zum färben.) Das XXXV, Gapiteh Von Feigenbaum: I. Feigenbaum« | Ficus, SZD. Nie WILL, —* > — — VIEL, — — RD N N Beh Feigenbaums fern zwey Geſchlecht: Kern l. Das erfteift der gemeine Feigenbaum welcher DE nicht faſt hoch auff waͤchſet der Stam̃ bleibt etwas RI niederigmit einer dünnen weißlechten / vnd milch fafftigen Rinden bekleidet / das Holtz iſt weiß vnnd luek / ſeine Blaͤtter ſeyn fuͤnffeckecht vñ tieff zerkerfft dem Wein⸗ räbenlaub gleich / groß / breyht / rauch vnd ſtarck. Es bringt auch dieſer Baum ſeine Frucht ohn einige Bluet ſtoſt zum erſten mie den Blaͤttern kleine Knoͤpfflein herfuͤr / die ſeyn wie Wartzen / welche mit der Zeit zu Feigen werden / deren ſeyn etliche rund wie Byrn / etliche flach / etliche halten dag mittel:Sie haben auch jren Vnterſcheid an der Farb / dann etliche ſeyn ſchwartz / etliche ſchoͤn gelb / J etliche weiß / etliche braunlicht / oder auch mit ſchwartzen Striemen durchzogen. Das Fleiſch an den Feigen iſt weich / jnnwendig voll kleiner Koͤrnlein / eines ſuͤſſen Geſchmacks. Die Rinde am Stam̃ iſt am Geſchmack zuſamenziehendt / ſcharpff vnnd ſo hefftig bitter / daß / wenn man ſie kaͤwet / thet ſie die Lippen auff. | [Die 705 — — ⸗ ———— —— — Re Pe ur. a * — - — — 70% D.Sacobi Theodori Tabernx montani / A IL. Aegyptiſcher Feigenbaum. Won der Nalur / Krafft vnd Eygenſchafft | Sycomorus. der Feigen. ı P Aulus Agineta ſchreibt lib.7.dere medica, dagdiedürre | Feigen warn feyen im andern Grad / fäubern vñ zertheilen. Die frifche Feigen aber ſeyn ander Wärm geringer / vnd faſt \ einer mitteln Natur / feucht vnd trucken / erweichen und machen eitig. * Bon den Baum fohreibt errdaß er warmer Natur ondeiner fubeilen Subſtantz ſey / auch fo hitzig / daß auch der Safft vom Baum vnnd den Blaͤttern / nicht allein die Haut beiſſe / ſondern auch — auffetze / die Adern eroͤffne / vnnd die Wartzen vertreibe. Innerlicher Gebrauch der Feigen. G D Iofcorides fhreibet lib. 1. cap. 164. daß die Frifcheseitige Feigenden Magen beſchaͤdigen / treiben aber den, Stul⸗ gang / vnd machen ein Bauchfluß / welcher fich doch bald wider umb ſtopffe / ſtille den Durſt vnd leſche die Hitz: Aber die trucknen Feigen geben dem Leib ein Narung vnnd ſtaͤrcken / machen den Duurſt / ſeyn dem Magen nuͤtzlich / aber dem fluͤſſgen Bauch ſeyn fie nicht taͤuglich. n Simeon Serhi ſagt / daß die Feigen dem Leib ein groſſe Na- rung geben / auch wie Dodonzus meldet / mehr dann alle andere dergleichen Sommerfruͤchte / aber ſie machen gar ein weiches Fleiſch / haben auch viel vberiger Feuchtigkeit bey ſich / derowegen ſie den deib gar auffblaͤhen wenn fie nicht widerumb ſo bald hin⸗ weg gehen. Dodonæus meldet / daß die friſche Feigen gut ſeyn den jeni⸗ gen / ſo mit dem Nierenwehe geplaget werden / von deß wegen H dieweil ſie die Harngaͤng erweychen / eröffnen vnnd zum Theil S purgieren / vnnd wie Galenus auch ſelbſt bezeuget den Sande * vr { außtreiben. - * [Die Wurgeln finde groß / krumb vnd lang / gehen nicht ei ¶¶Welche das Grieß offt plaget / die ſollen frühe eine oder zwo in * Rp fan eg — — Seigen 2 * beſtrewet eſſen / es reiniget die Nieren von enn man die Rinde am Stam̃ weiſſer Safft herauß / ſo eines a Re — Aber von den duͤrren ſchreibet er / daß ſie auch dem Leib ein ſt Wächfkin Welfejlande,Spanien ond andern hisigen Sin. Narung gebenaber fie verorfachen ein böfes Gebluͤt / drrohalben | dern / wirdt auch in Teurfchlande mit groffer Muͤhe auf fie auch Die jenige beleidigen welcheihrer zu viel eſſen / vnnd daher bringt aber langſam Frucht. ; aufferzogen⸗ tkomme es auch / daß die Laͤuß fo gern darvon wachſen: Jedoch ber Il. Das ander Geſchlecht vergleicht fich mit feiner gröffeond —* Stulgang / ſonderlich ſo ſie vor anderer Speiß u ee — haben jnwendig keine Koͤrner / werden auch nicht zeitigsfie Beben gen gar ſchaͤdlich ſeyn / ſo ein hikige Leber vnd hitigen Milghaben: bann supor mic den Nägeln gefrageiond fobaldman die Frucht | ren 2 Pe Ir Der i 2* —— a UT RRONeIS? Baum * ander Speiß gebrauchen / als dann feyn fie hülich nd * | — bon ich —— ee rn [Wider 2b Bauchgrimmens — — | | on ſi Milch. im yünfen SanderCarlaump Rode wat in Aegheto / deß Steins / ein bewert experiment: Nimb duͤrre Feigen / weiſ⸗ [Das Holtz hardt / veſt vnnd rot wirdt zu vielen din gen ge⸗ fen Hundtsmiſt / jedes ein halb Handt voll / ſeudts in anderthalb braucht : hat ein wunder iche Eygenſchafft / ſo man In ab, Pfunde Wein das drittheil ein hu wenig Saltz darzu vnd gieß — 8883 er / ſo dorret er vnd ſchwi | . A empor. ] ſo dorret er vnd ſchwimmet als dann gantzen geib/öffner das Geaͤder / erweicht den Stulgang / vnd mie schonen bittern pre —— bringt er widerumb zu recht die verirrete Weibliche Blum. Von den Namen. Se man ur — fie ſeudet / mit einem Feigenruͤht ⸗ 8* en ruͤhret / treibt ſie den Stulgang haͤfftiger. a Feigbaum wirdt Griecjifchruri-genenne/sarer . Die Feigen haben ein gute Krafft wider das Gifft / täglich E: niſch Ficus vnd Ficus ſatiua. Niderlandiſch Bigher nüchtern gebraucht in fonderheit ſo Ruß vnd Kanten darzu ge boom. Frantzoͤſiſch Figuier. Welſch Fico. Spanifh K rhan wirde.) cht / in fonderheit fo Nuͤß vnd Rauten darzu ge⸗ | Higuera.| Shglifch Figr ] Si Seth | | Die Fei ee Simeon Serhi ſchreibt auch / daß fie gar ſchebig und kretzig ma Die Feigen werden Öricchijch genennt eunor. SareinifchFi- chen / ſo man a 9— * ß ſie gar ſchebig und kretig ma⸗ Sons 283 er Welſch Fichi ae das Bauchgrimmen fol man Feigen vnnd Rauten | ne Re N EZ: in Waffer oder Wein fieden/ und die Brůe mit einem Cinffier * — Feigbaumſ oder Maulberfeigen]wirdrger eingieffen. ie einem Clyſt A orus, | Ber? ODOrUS. in Es werden auch die Feigen fürein fonderlid Medicamen- R' —x wirdt Greichiſch öruvdosgenenntrgarer tum pectorale gehalten/ dann es — * Fernelius, daß ſie fürs —59 5. ie duͤrre Feigen werden genennt Caricæ Die nemlich die Bruͤſt reinigen / ſeyn gut wider den alten Huſten / vnd gen nennet Galenus Kexpamid\ce Ä langwirige Schwachheiten der Lungen /alg dafeyn Verſtopf⸗ fung einen ek a u Ga EEE — a ————— nnd ba jedechr du 111) Haha: /ſelnn W Das Dritte Buch, von Kreutern. fung derſelbigen / Huſten Keichen ſchwerer Athem Lungenſucht F vnd dergleichen / darzu man wie Dioſcorides lehret die Bruͤe trincken ſoll / da Hyſop und Feigen in geſotten haben. Oder aber mache man einen ſolchen Bruſttranck: Nimb reine Gerſten ein Handt voll / Veiolwurtz vnd Alandtwurtz jedes j. Vntz / Hyſop / Doſten vnd Frauwenhaarkraut jedes j Handt voll / Scabioſen vnd Abbißkraut jedes ein halb Handt voll / Aniß und Fenchelje⸗ des j. Loth Feigen und Bruſtbeerlein jeder viij / kleiine Roſinlein j· Vntz / ſiede ſie in gnugſamen Honigwaſſer / biß auff ein halb Maß / vnd trincke darvon. ¶Die das Keichen haben / vnd vmb die Bruſt verſtopfft ſindt / ſollen Feigen in gebranten Wein vber Nacht legen / nuͤchtern eine oder zwo eſſen / macht den Athem leichter vnnd reumpt die Bruſt durch außreiſperen. Sie werden auch gebraucht die ſcharffe vnnd rauhe Keel dar⸗ mit zu lindern. [ Feigen geſotten / vnd den Kindern warm zu trincken geben / macht die Blattern und Vrſchlechten bald herauß ſchlagen. Die Aſchen von dem Feigenbaum getruncken / iſt gut denen fo hoch gefallen zertheilet das verſtockte Blur. ] Eufferlicher Gebrauch der Feigen. ir Te Feigenin Waſſer geſotten vnd mit der Brue den Half gegurgelt / iſt gut wider die hitzige Geſchwuͤlſt deß Schlunds vnd der Mandeln. Dioſcorides ſchreibet die Feigen geſotten / geſtoſſen vnd vbergelegt / vertreiben die harte Geſchwuͤlſt / die Ohrgeſchwaͤr Parotidas,die harte Geſchwuͤlſt deß Halß / erweychen vnnd zeiti⸗ gen die Geſchwuͤlſt ſo man Panos nennen vñ am allermeiſten fo Niter / Violwurtz oder Kalck darvnter vermiſcht werden / [oder aber mit dem Gummi Ammoniack vnd Eſſig zerſtoſſen / vnnd Pflaſters weiß vbergelegt. Die Feigen mit Veiol / Llgen oder Eibiſchwurtzel zerſtoſſen vnd zu Pflaſter geſotten / vbergelegt / zeitiget die Beulen ſo neben der Scham auffſchieſſen. Wem vbrig Fleiſch vber die Nägel der Haͤnde oder Fuͤſſe waͤchſt / der ſoll Feigen mie Granataͤpffel Rinden ſtoſſen / vnnd vberlegen. Mit Vitriol zerſtoſſen vnd vbergelegt / heylet die fluͤſ⸗ ſige boͤſe Schäden an Schencklen. Plinius ſagt / wenn man die Feigen mit Saltz vermiſche vnd anſtreiche / heylen ſie die Scorpionenſtich. Die Feigen mit Fonugrec vnnd Leinſamen in Milch geſot⸗ ten vnd vber die Seyten gelegt / ſeyn gut wider die Schmertzen der Seiten. [Die Feigenblaͤtter mit Eſſig vnd Saltz geſtoſſen vnnd dar⸗ mit das Haupt beſtrichen / heylen die flüffigen Geſchwaͤre / Milwen / vnd den ſchuppichten Grindt. — > Die Blaͤtter geſotten vnnd vbergelegt / erweichen bie Kröpff Hndandere harte Denlen:pnd fo man Gerſtenmeel vnd Salni⸗ ger darzu miſchet / nemen fie die Wartzen. u Die auden Ader mit Feigblättern.gerieben/öffnet dieſelbige / das ſie Blut laſſen. FAR Die Afche vom Feigenbaum gibt ein gute Laugen / welche als lerley boͤſe Geſchwaͤr heylet / fo man einen Schwam darein vnd aufflegt. — Plinius ſchreiben / daß die Feigen auch wi⸗ Her die Waſſerſucht gebraucht werden / als daß man die Feigen in Wein ſiede / darnach ſtoſſe / vnnd darvnter vermiſche Gerſten Kea / Wermuth vnnd Niter/ ein Pflaſter darauß mache vnnd vber den Bauchlege. In Summa werden die Feigen — zu den Ge⸗ ſchwuͤlſten oder Geſchwaͤren / dieſelbige zu erweychen / zeitig zu ae onnd zu zereheilen : Sie haben auch ein Kaffe die Schmertzen zu findern. — Mit Sarorteig zerquetſcht vnd Saltz darvnter vermiſchet / erweicht die Peſtilentz Beulen vnd andere Geſchwaͤr ; Mie Klapperrofen zerſtoſſen / vnd Pflaſters weiß vbergeſchla⸗ genysichen die Schyffern auß den Beynbruͤchen. Feigen zu Puluer gebraͤnnt / vnnd mit neuwem Wachs ver⸗ miſchet / auffgelegt heylet die erfrorne gie.) 708 Von dem Mitchfaffedeß Feigenbaums. D loſcorides ſchreibt / daß der weiſſe Safft von den Feigen vnd dem Baum / mache die Milch gerinnen / vnnd wider⸗ vmb zertheile er die gerunnen Milch / wie der Eſſig. Dieſer Safft hat ein Krafft damit er die Haut auffetzet vnd ſchwerend macht /· eroͤffnet die Adern / vnd treibt den Stulgang Dieſer Safft mir Gerſtenmuß vermiſchet / heylet den Grind / die Raͤudigkeit / die Flecken oder Flechten / die Spruͤtlen vnnd WMaſen / die fluͤſſende Geſchwaͤr deß Haupts / vnnd alle andere Mackeln deß Angeſichts vnd deß Leibs Dieſer Safft mit bitter Mandelkern getruncken / eroͤffnet die Bermutter. [Mit einem gebratenen Eyerdotter / oder mit Wachs ver⸗ miſchet / in ein Tuͤchlein zu einem Weib gethan / bringt jr jhre G Zeit. So jemandt von Scorpionen geſtochen / oder von einem ra⸗ ſenden Hund gebiſſen were / ſoll man dieſen Safft in die Wun⸗ den tropffen * Vertreibt die Wartzen wenn man jhn mit Schmaltz ver⸗ miſchet / vnd zu rings vmb darmit beſtreicht; mit Baumwoll in hohlen Zan gelegt lindert den Schmersen: ö Natur vnd Kraffe deß Aegyptifchen Feigenbaums. Jeſe Aegyptiſche Feigen ſindt dem Magen nicht zum beſten / bringen dem Leib geringe Nahrung / erweichen doch den Bauch: | Io Im anfang deß Lentzen wirdt ein Safft oder Hart auß dem Baum / ehe dann er Frucht bringt / empfangen vnnd auff volgende weiß bereytet Das euſſerſte der Rinden wirdt mit HA einem Stein ſaͤuberlich zerquetſcht / den außtrieffenden Safft empfengt man mit einem Schwam̃e oder Wolle / laͤſt in trucken werden / vnd formiert Kuͤchlein darauß / ſo man in einem jrden Gefaͤß behaltet. Dieſer Safft erweicht / hefftet die Wunden / vertreibt die Ge⸗ ſchwulſt: wirdt wider die Schlangen Biß vber gelegt: vber das geſchwolne Miltz / Wehetumb deß Magens / wirdt er warm an⸗ geſtrichen: So man den Ruckgrad mit ſchmiert nimbt er das zitteren der Fieber. Von der Laugen. Vß der Aſchen beydter Feigenbaͤume ein Laugen ge⸗ macht / wirdt vnter die Artzneyen [oda brennen vnd Blat⸗ tern ziehen vermiſchet. Heylet die alte Schaͤden / tieffe / faule / erkechte Geſchwaͤr: iſt auch gut wider den kalten I Brand mit einem Schwam auffgelegt / dann fig verzehret vnd ſaͤubert alles was faul / oder ur faͤule geneigt iſt.) Das XXXVI. Gapitel. Von Maulbeerbaum. Eß Maulbeerbaums ſeyn (I. TI.) zwey Geſchlecht / von wegen jrer Frucht / welche zweyerley von Farben erfunden wirdt / ſchwartz und weiß / ſo auch der groͤſſe vnd Geſchmack jhren Vnterſchied haben.] Der Baum iſt gemeiniglich krum / waͤchſt nich hoch / ſondern allein erſtreckt ſich mir feinen Aeſten in die Breyte auß mit einer dicken zaͤhen Rinden bekleidet. Die Blaͤt⸗ ter fein breit / rauh on ſchwartzgruͤn / rings vmbher etwas zerkerfft Die ſchwartze Beer an dem Maulberbaum erſcheinen erſtlich F 024 X* 2) ua J #6) — K weiß darnach werden ſie ror / lezlich aber ſchwartz/ eines blutroten affts. 4 SL weiſſe Beer ſeyn Kleiner dann die vorigev an Geſchmack vberauß ſuͤß daß ſie zu eſſen faſt vnluſtig find vnd lieblich wenn fie vollkoͤmmlich zeitig worden ſeyn / zuvor aber ſeyn fie gruͤn vnd ein wenig herb / werden nicht ſo ſehr under Artzney genuͤtzet / wie die ſchwartze Beern. | — Man ſagt daß der Maulbeerbaum feine Blaͤtter nicht herfuͤt ſtoſſe / all dieweil noch Kaͤlte fuͤthanden ſey / daher auch etliche gene ihre Merck abnemen / ob noch Kaͤlte zu — ſey oder nicht. oo Von J — — ee uaanie — nn = a en — — - 7 _ “ R — — — — ai — — — a; ——— — —————————————— — — — —— — — — — — — — — J. Maulbeerbaum. ie Lu EN 2 X F NN N NIa UN, — IN — EN Eon N, sr u il ill l IN X 17 > SRZUTEN MR 7 X ZN; IL Weis Maulbeerbaum. Morus alba. N a EN MR - ) 4 D wer 8 —— N NY IR Aulbeerbaum heift Griechiſch Mopea vund sun rıvder . Lateiniſch Morus. Niderlaͤndiſch Pre boom · Franoͤſiſch Meurier. ¶Engliſch oder Funauvec. — — ee — — —— D. Jacobi Theodori Tabernzmontant/ FDie Frucht aber oder Maulbeern wirdt Griechiſch genenne Köper,surdumvor.gateinifch Morum, vulgo Morum Celſi. Ni- derlaͤndiſch Deoerbefie. Welſch Moro. Frantzoͤſiſch Meure. Spa⸗ niſch Moras Boͤhmiſch Moruſſe. Von der Nalur / Krafft / und Eygenſchafft deß Maulbeerbaums / vnd ſeinem jnner ⸗ lichen Gebrauch. loſcorides ſchreibt lib.. cap. 162. daß die Maulbeern den D Bauch vnd Stulgang erweichen / ſeyn aber dem Magen ſchaͤdlich / welches von den geitigen Maulbeern zu verſtehen iſt: Sie ſeyn kalter Natur / haben einen weinechtigen Geſchimack / und etwas trucken ziehen auch etwas zuſamen: Aber die vnzeitige Beer / ſeyn kaldt vnd trucken faſt im dritten Gradt / vnnd ziehen G hefftig zuſamen. Dieſe onzeitige Maulbeern mit Wein oder Wegrichwaſſer getruncken / ſeyn gut wider allerley Bauchfluͤß / vñ die rote Ruhr / ſtopffen allerley Blutfluͤß / auch die vnmeſſige Fluͤß der Mutter / ſeyn gut den jenigen fo Blut außſpeyen. Galenus ſchreibt von den zeuigen Maulbeern / daß fie für ana derer Speiß genuͤtzet den Bauch erweichen / vnnd machen auch die andere Speiß bald durchgehen / ſeyn gut wider den Durſt / machen widerumb ein friſchen appetit, ſehn auch dem Magen nicht ſchaͤdlich / geben aber dem Leib gar ein geringe Nahrung- Wenn man ſie aber nach anderer Speißgebraucht,fo faulen fie keichelich im Magen. [Die ongeitigen Beer gedoͤrret / zu Puluer geſtoſſen / iſt gut wi⸗ der die Bauchfluͤß in der Speiß gebraucht. Der Safft auß den Blättern gepreſt / vñ darvon getruncken / H ift der Spinnen Stich oder Gifft zu wider. * Die Blätter allein / oder mit deß Baums Rinden in Wein geſotten / vnd den Mund darmit auß geſpuͤlet / benimpt dem Zan ſeinen Schmertzen. Die doͤrren Blaͤtter geſtoſſen / vnnd diß Puluer in die boͤſen Geſchwaͤr geſprengt heylet dieſelbigen. So man die Wurztzel in der Ernd zerſpaltet / ſchwitzt von jhr ein Safft oder Gummi / ſo wider das Zahnwehe gut iſt / die Ge⸗ — vertreibt / vnd ſo man es trincket / bewegt es zum Stul⸗ gang- Die Rinde von dep Maulbeerbaums Wurtzel iſt warm und trucken / am Geſchmack bitter / vnd hat ein Krafft zureinigen. Dieſe Rinde in Wein geſotten vnnd darvon getruncken / er⸗ Öffnet die verſtopffte Seber vnd den Miltz bewegt den Stulgang vnd toͤdtet die breyte Wuͤrm · Vnd iſt den jenigen gut / ſo von der ı sifftigen Wolffswurtz geſſen haben. Eufferlicher Gebrauch. Je Blätter deg Maulbeerbaums klein zerſtoſſen und vbergelegt / zuvor aber mit Oell vermiſcht / heylen den Brandt. Dieſe Blaͤtter mit Raͤblaub vnd ſchwartz Feigen blättern in Regenwaſſer geſotten / ſchwaͤrhen dag Haar. Von Maulbeerſafft Diamoron genennt. Vß den Beern wirdt in den Apothecken ein Safft ge⸗ macht / ſo man Diamoron nennet/ welcher auff dieſe weiß kan bereydt werden : Nimb Maulbeerfafft fee — Vnzz / Brombeerſafft zwoͤff Vntz / es ſollen die Fruͤcht nicht su gar zeitig ſeyn / wol gelaͤutert Honig eff Vntz / geſotten ſuͤſſen Wein ij. Vntz / das laß bey ſanffrem Fewr fieden / biß es gimlich Dick wirdt / behalte esin einem verglaßten Gefchirr: Oder aber man mache jhn auff ſolche weiß Nimb Maulbeer / Brom⸗ bear, Himbeer und Erdrbeerfafftijedes vier By lauters Honig viij. Vntz/ dz ſiede ab bey lindem Feisrieg ſollen aber dieſe Fruͤcht nicht zu gar zeitig feyn. Wil man es ſtaͤrcker haben / fo vermifche darzu / Alon Myrrha / Saffran oder Agreftenwelchesman til. Dieſe Saͤfft werden gar nuͤtlich gebraucht dag vmbſchweiffendt Blaͤtterlin deß Mundts zu reinigen vñ gu Heylendis —— Hart h i® t = — Pe —— — — — — —F Das Dritte Buch / von Kraͤutern. 707 Ki Mg‘ A foam Zaͤpfflein / Gaumen / Zahnfleiſch / Zungen vnnd anderft- F I. Schwartz Pappelbaum. wo entſtehen / zu trucknen vnd nider zuſetzen / deßgleichen auch die Populus nigra. Wehetagen / vnd andere Zufaͤll deß Halß zu wenden Seyn gut wider die Mundtfaͤul vnnd andere Geſchwaͤr deſſelbigen mehr / Plane mit Wegrichwaſſer / Braunellenwaffer oder Gerftenmwaller vermiſcht / vñ den Halßoder den Mund darmir außgeſchwenckt. " Diofcorides ſchreibt / mm Sommer in der Erndgzeit vinbgrabe N ke, mandie Wurtzel deß Maulbeerbaums / vnnd verwunde ſie / als N, dann flieffe ein Safft darauß / welcher def andern Tags zuſamen a Me lauffe / welcher wider die Schmertzen der Zähn kraͤfftig gut ſey / Men f vertreibe die Geſchwuͤlſt / vnd treibe durch den Stulgang- N Der rohe Safftauß den Maulbeern gerruck / t gut wider — * die Bräune / vnd das Halßwehe. Roy, [Bon Maulbeerenwaffer. Pie B Vß den Maulbeeren die nicht gar zeitig ſindt / wirdt ein G Stifte al Waſſer gebrännt/melches allenzähen Schleim und Ko⸗ Da der / ſo vmb die Bruſt verſamlet / erweichet / vertreiber jn⸗ | Map x nerliche Geſchwaͤr / heylet den hisigen Huften. AI And fig » Iſt ein gut Halßwaſſer zu dem böfen verſehrten vnnd ver ING —8 ſchwollenen Halß vnnd verwundten Kaͤlen. In die Augen ge⸗ Den Ay than / macht dieſelbige lat. ] ZN ale | ER ao Das XXXVIL Capitel. TB | Bon Pappelbaum. gun 1 Weiß Pappelbaum. Bong Populus alba. vengenth BE Ja | EN BZ ES Pi | DER 7 f III. £ibifcher Pappelbaum. rind Populus Libyca. ſtwunh gutſtdehb tes um Gh, LTE . reinen u: runden - \ A: en Stulgang C su foren ”r Gas v D — I 5. N de haenhe _ F— mark / at n Swerden uns allhier vier Geſchlecht der — = = m ng ge A genennt weiß Pappelbaum / welches Wurtzel oben im auff dem Erdtreich außgebreytet liegen’ / vnnd gar in nicht tieff in das Landt wachſen / der Stam̃ waͤchſt geſchwindt indie Hoͤhe / oben mit viel Aeſten beſetzet / mit einer weiſſen / glatten Rinden bekleidet / das Holtz iſt weiß / welches ſich baldt vnd leichtlich ſpalten laͤſt: Die Blaͤtter ſeyn ecket / breyt vnd zerkerffet dem Weinraͤbenlaub gleich / außgenommen daß ſie viel kleiner ſeyn / oben glat vnd gruͤn / vnten aber weiß vnnd wollecht: An den Zweigen wachſen langlechte und wollichte Zapffen / ſo in Klee E; Pappelbäum vorgeftelt. Das(I.)Befchlecht wird K der erſt purpurbraun ſeyn: Der Baum wirdt leichtlich vom dem Windt vmbgeworffen / dieweil die Wurtzel nicht tieff in der Er⸗ den ſtecken. 11. Der ſchwartz Pappelbaum waͤchſt bißweilen hoͤher dann der weiſſe / auch mir mehr Aeſten beſetzt / der Stam̃ iſt gemeiniglich | Ooo ij dicker D. Jacobi Theodori Tabernzmontani/ | IV. Pappelbaum auß America. Populus Americana, F botrite Poplar. Arabiſch Haur. ] Teutſch weiß Pappelbaum / weiß | Albeerbaum [weiß Pappelweiden Sarbaum.) Schwartz Pappelbaum / wirdt auch genennt ſchwartz Albeer⸗ baum / Griechiſch &ryespos. Sateinifch Populus nigra. Welſch | Popolonero. Frannöfifch Peuplier noir. Spanifch Alamo nigrilho. Engliſch Poplertree, [blecke Poplar. ] Niderlaͤndiſch Popnlier- Teutſch Afpen- F Das dritte Geſchlecht fo Afpenbaum vnd Libiſcher Pappel⸗ | baum genennt wirdesheift Griechiſch zepris. Sateinifeh Populus Libyca vnd Tremula, Frangöfifch Tremble[ Niefpe. |Miderlän« difch Rateleer. [ Niefpenboom. Engliſch Aſpen. Welſch Popolo montano. | Das vierdte Geſchlecht wirdt genennt PopulusAmeticana. vnd Populus Peruuigna. Tentſch Papelbaum auß America, G Von der Natur / Krafft/ vnd Eygenſchafft | deß Pappelbaume. | I 9) Er weiß Pappelbaum iſt vermifchter Natur fagt Ga- lenus, nemlich feucht vnd trucken auch etwas mehr faledann warm. Wie auch der ſchwartz Pappeln⸗ baum. [deifen Hartz warm ff im andern Brad- Ha⸗ ben ein Krafft zu reinigen vnd zu ſaͤubern. | Innerlicher Gebrauch. D Odonzus melder auß dem Diofcoride , daß die Rinde ⸗ 0 deß Baums gut ſey wider das Huͤfftwehe / welches auch RN Q. Serenus Sammoniacus bezeuget / da er alſo ſchreibt: Sapıns occultis victa coxendice morbus Perfurit & greſſus diro languore moratur: N Populus alba dabit medıcos de cortice porus. ; j Ber viel mit dem Kaltſeych geplage toirdriderfoll vonder» - Wurgel trincken / ſo wirdt es beifer. x Wenn ſich jemandt mit heiß Wafferoder Fewr verbrennde hat / der folldie mittelſte Rinde von dem Baum in Waſſer leo | gen / vnd den Schaden damit beftreichen. — | Die Rinde deß weilfen zu Puluer geftoffen und stweyer Loth | ſchwer getruncken / iſt gut wider das Huͤfftwehe und rröpfflinge | | | BD, \ G ' y; TER DO ee, NN Ta), HL INS N. X 8 CS dicker / hat ein glatte Rinde / das Holtz iſt hart/gelblecht und nicht fo weiß als das vorige / laͤſt ſich auch ſchwerlich zerſpalten / feine Blaͤtter ſeyn nicht ecfechtfondern breyt vnd fpisigrings vmbher ein wenig zerkerfft / von Farben gruͤn vnd glat / welche an langen Er Stielenhangen : Andiefem Baum wachſen auch langlechre harnen. Zapffen /nach welchen traublechte Aeſtlein kommen / mit ruͤnden So man den Safft von Blaͤttern warm in die Ohren thuet / 4 Beeren beſetzet / welche / wenn fie zeitig worden / wie ein Woll ver⸗ ſo ſtillet er ihyren Schmersen. fliegen. Die Wurtzeln ſtecken tieffer in der Erden / dann am vo⸗ rigen Geſchlecht: Ehe dann die Blaͤtter erwachſen / werden erſt⸗ lich langlechte Knoͤpfflein / wie ein Gerſtenkorn groß / doch etwas groͤſſer / gantz feyſt vnd Oellecht wie ein Hartz welche an die Fin ger kleben ſo man ſie angreifft / von Farben gelblecht / eines lieb⸗ lichen Geruchs / welche endlich zu Blaͤttern werden: Dieſe junge D Schoͤßling werden in den Apothecken genennt Oculi populi, etliche nennen fie Gemmas populi, von Griechen srtpua, und Euflerlicher Gebrauch. JS S meldet Diofcorides, wer Afpengertenin der Handt trage / der foll fein Mudigkeit an Fuͤſſen ſpuͤren. Op, . Die junge Sproffen der Blätter zerſtoſſen und mie Honig vermifcht / vnnd angeſtrichen / vertreiben die I Tunckelheit deß Geſichts. [Die Blätter deß ſchwartzen mie Eſſig vermiſcht werden von dieſen jungen Schoͤßlingen ſoll die Salb bereyterwerdenfo nuͤtzlich wider die Podagrifche Schmertzen vbergelegt: vnnd der | man Vnguentum populeon nennet / vnd nicht vondentrane Samenmit Eſſig getruncken ſoll gut feyn wider die Fallendt⸗ | bechten Beerlein. | ſucht. (Dean findt auch am Stam̃ deß ſchwartzen ein Hartz / gleich Auß den erſten Knoͤpflin deß ſchwartzen machen die Weiber ein wie am Pflaumbaum oder Kivfchbaum. ) Il. Das dritte Geſchlecht wächft auch hoch auff / wie die vo⸗ rige / mit feinem Stam̃ vnnd Rinden dem ſchwartzen Pappel⸗ baum gleich / ſeine Zapffen ſeyn länger und ſchwaͤrtzer / die Blaͤt⸗ ter ſeyn auch ſchwaͤrtzer / haͤrter / vnd rundtlecht vnd rings vmbher zerkerfft / hangen an langen Stielen ‚daher fie auch für vnd fuͤr zittern vnd ſich bewegen / ob gleich gantz vnd gar kein Windt fuͤr ſchoͤn Haar alſo: Sie zerſtoſſen die Zaͤpfflein mit Butter / legens in einen Topff / den vermachen fie oben zu / laſſens ein gantze Wu⸗ chen ſtehen / darnach ſetzen fie es zum Fewr / biß die Butter zerflieſ⸗ ſe / ſeyhhen es durch ein leinen Tuͤchlein / in ein ſauber Geſchirr: vnd ſo offt ſie das Haupt gewaſchen / die Haar getrucknet / ſchmiren ſie dieſe Salbe auff / ſo werden die Haar ſchoͤner vnnd wachſen laͤnger. handen iſt. ‚ IV. Das vierde Geſchlecht hat knoͤdichte Aeſt / auß welchem E jeden ein dickes / ſtarckes/ breytes vnnd rundes Blatt waͤchſt an Der Safft ſo auß den holenAfpen fleuſt / ſoll die Wartzen und Zittermaͤler vertreiben. einem kleinen Stiel / hat langlechte Zapffen / mit viel kleinen Beerlein beſetzt / am Geſchmack warm vnd etwas geſaltzen / iehen hefftig zuſammen Von den Namen. Er weiß Pappelbaum wird Griechiſch genennt Acunn. Lateiniſch Populus alba. Welſch Popolo bianco. Fran⸗ 2 toͤſiſ ch Peuplier blanc. Spaniſch Alamoblanco. Nider⸗ laͤndiſch Abeelboom · Boͤhmiſch Ropell[ Topel. Engliſch > BT —— Von der Dappelfalb. Vß den jungen Sproſſen / darauß die Blaͤtter werden / wirdt ein ſolche Salb gemacht. ſo man Vnguentum po- puleon nennet :Mimbdie junge Schoſſen oder Augen diefes Baums j Pfund / Magſamenblaͤtter Haußwurgblärter Knabenkraut / Nachtſchatten / Bilſenblaͤtter / Lattichblaͤtter / jedes j cot / ſtoß vñ ſeude dieſe Stück mir Wein vber das halbe theil ein, als dañ ſchlage es durch ein Tuch / wie einen Pfeffer / miſch vnge⸗ ſaltzen Reinberger Speck darvnter / ſo viel du wilt / ruͤhre beym euwr ———— ——— — ns erben Bafleh a | eh Saerernt < Mn I nn A EEE Re TE re pre RN - u ——— - * — ei — —— ———— IE EEE — — —⸗ Das Dritte Buch / von Kreutem. 709 Effe nbaum. Vlmus II. Feutwr vntereinander / ſo iſt es ein Salb / ¶ Welche man zu vielen F hitzigen Schmertzen braucht / vnd miltert den Schmertzen jedoch muß man ſie nicht zu alt laſſen werden. Man pflegt auch in bren⸗ nenden Fiebern / da kein ruhe iſt /die Stirn Schaͤff / Pulß / vnd Solen der Fuͤeß zu ſchmiren Oder bereyt ſie alſo Nimb zu anfang deß Fruͤelings von den friſchen gelben Alberſproſſen / ein halb Pfundt ſtoß fie wol su Muß / vermiſch friſch ſchweinen Schmatkdaß nicht gefalgen ſey fo viel du wilt darunter / thue es in ein jrdin Geſchire / ſtell es in ein Keller biß dur die nachvolgende Kraͤuter einſamleſt / Magſamen⸗ blaͤtter / Klapperroſen / Nachtſchatten / Bilſenkraut / groß Kletten / Lattich vnnd Violblaͤtter / Creutzwurtz mit den gelben Blumen / Naußwurtz / Katzenwedel mit den weiſſen Blumen / der jungen Schoͤß von Brombeer ſtauden jedes drey Loth ſtoß alles wol zu⸗ ſammen vnd thu es zu dem vorigen Klumpen / laß etlich Tag al⸗ fo erbengen / dann ſetz auff ein ſanfft Kolfewrlein / geuß ein wenig friſchen Wein daran / iaß aiſoalle waͤſſerige Feuchte gemaͤch⸗ lich einfieden. ] | | Wenn jemand inhisigen Fiebern nicht fchlaffen kan / fol man nemen der Sattivergen/R equies Nicolai genennt / vnd die⸗ fe Salb mit einander vermiſchen / auff ein Tüchlein fEreichen, vnd auff die Schläfflegen. Diefe Salb auff den Nabel geſchmiret / ſoll ſchwitzen machen. Das XXXVIII. Gapitel. Bon Ruflbaum. Ruſtbaum. fuͤrgeſtelt / das erſte waͤchſt wie ein hocher groſſer Baunm / mit viel Aeſten von vnten auff befeger / die FI eufferfte Rinden deß Baums ſeyn dich, raum vnd geriſſen: Aber die jnwẽdige ſeyn zaͤhe tie auch feine Aeſt / das Holz iſt gar hart vnd gelblecht: Die Blaͤtter ſeyn breyt / gekraͤuſelt und aͤdericht / etwas laͤnger dan das Birnlaub / rings vmbher etwas zerkerfft / oben an denſelbigen wachſen Bloͤßlein oder Knoͤpfflein / darinn ein Feuchtigkeit erfunden wirdt / welche / — — a ad a Eß Ruſtbaums werden drey Gefchlecht y Ms — A N | vu, S DI u; u a * — — = —— — J an IM —— Van ——⸗ Se Effenbaum. Vlmus ILL wenn fie trucken worden / ſo wirdt ein Wuͤrmlein darauf wie ein Mücken Das Holtz iſt faſt vngeſtalt / vnd gang maſericht. Dodonzus gedenckt noch eines Geſchlechts / welches gar ein feſtes Holtz haben ſoll / ſeine Blaͤtter ſollen auch etwas groͤſſer Do ij ſeyn — — & ee er — — Ze —— — — — — — — — — — — — — GE II — — 710 ſchlecht iſt geredt worden- Theophraſtus gedencket zweyer Geſchlechten: Eines ſo auff den Bergen waͤchſt / welchs er spermlersus nennet / das ander aber wachſe auff dem Feldt. — Pliniuserzehlet vier Geſchlecht / das erſte ſo auff den Ber⸗ gen wachſe / das ander auff dem Feld / das dritte ſo ex Atti- niam nennet / dag vierdte aber ſey ein wildt Gefchlecht. Dieſer Baum kreucht mie den erſten Baͤumen im Mertzen herfuͤr / waͤchſt gern an waſſerichten Orhten / wirdt auch in den dicken Waͤlden funden. | | Von den Samen. Vſtholtz wirdt auch genennt / Ruſtbaum / rindtbaſt vnd VBlmenbaum /Griechiſch ade Welſch Olmo. Fran⸗ , O8} tzoͤſiſch [Orme,Ormean. |ond Spanifch Imo. Niderlaͤn⸗ diſch Olmen / [ Dlboom ] Engliſch Elsmeree. Voͤh⸗ miſch Gilin. | | Von der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft | deß Ruſtbaums. Je Blaͤtter vnd Rinden dep Ruftbaums follen et⸗ was warmer Natur ſeyn / vnnd ein Krafft haben zu ſaͤubern. * Innerlicher Gebrauch. DI Saub'diefes Baums / ſo es noch jung und zart iſt / mag es zur Speiß gebraucht werden. ] Dodonzus ſagt / daß weñ man einer Vntz ſchwer der euſſerſten Rinden mit Wein oder Waſſer trincke / ſo treibe ſie den groben Schleim durch den Stulgang auß. ¶So jemandts Eyter außhuſtet ein koͤſtliche Artzney: nimb die Ruſtblaͤtter / Pfefferkoͤrner / jedes gleich viel / zerſtoß vnd trinck es mit warmen Maluaſier.) | Euſſerlicher Gebrauch. Iẽ Blaͤtter / Rinden / vndZweige machen diek / werden N nüglich zu den Wunden gebraucht, dann ſie hefften EXdie Wunden vnd sichen zuſamen. Wer einen Beinbruch hat / der ſiede das Holtz / das | Hab / die Rinde oder Wurgelin Waſſer und bähe den Bein⸗ bruch darmit /fo macht es wider zuſamen wachſen · Huffft auch wider die harten Knollen der Glieder / vnd den Krampff / damit ebaͤhet. Die euſſerſte Rinden zerſtoſſen / mit Saltzwaſſer zwiſchen den Haͤnden zertnitſchet / vnd wie ein Teig auff den Schmertzen deß D Zipperlins gelegt hilfft. Die Blätter zerſtoſſen / mit Waſſer beſprenget auff die ge⸗ ſchwollene Fuͤſſe gelegt / heylet.)] | Die Blätter zerſtoſſen vnd mir Eſſig angeſtrichen / heylen den vnſaubern Grindt. ¶So man den Baum zerſpaltet / fleuſt auß dem Marck ein feuchtigkeit / dieſelbige auffs Haupt geſtrichen / macht das Haar wachſen / vnd bewaret es fuͤr außfallen. Solches thnt auch die jnnerſte Rinden / ſo man fie lang in Waſſer ſiedet / vnnd mit der feyſte ſo auff der Bruͤe ſchwimmet die kahle Ort beſtreicht. Das Hartz ſo von dem zerhackten Stam̃ fleuſt / iſt gut wider die Geſchwulſt vnd Beulen.) Von dem Safft vnd ſeinem euſſerlichen Gebrauch. An pfleget im Junio den Safft zu ſamlen / welcher in den Knoͤpfflein gefunden wirdt / vnd zum Gebrauch behalten, Wer einen Weydtbruch am Gemaͤcht hat / dem foll man leine Tuͤchlein in dieſem Safft netzen vnd vberlegen / dar⸗ nach wol zu binden / ſo wirdt es widerumb beſſer Etliche ruͤhmen dieſen Safft hoch die friſche Wunden darmit zu heylen / noch viel kraͤfftiger ſoll ſeyn das Dell darauß diſtillirt. Das Ange⸗ ſicht darmit beſtrichen / ſoll es ſchoͤn vnd klar machen. — A — — — — ——— Zu more meer reg — Di Rinde deß Erlenbaums iſt alter vnnd truckne K D.Sacobi Theodor TabernæMontani / A ſeyn dann dag vorige / welches vielleicht von dem andern Ges F Das XXXIX. Kapitel. Es Bon Erlenbaum. Erlenbaum Alnus. —* ISIS —9— * 7 pn: m yon RT N j Sn —9* — —— N * FAN 19 () SR) VL m J all [7 — — h il — — STR Y IH Ä KUN — —F & — Er Erle ER pohe / feine Blätter verqleichen ſich etwas dem Birnlaub / aufgenommen daß fie groͤſſer vnnd ſteiffer ſeyn vnd etwas flebericht anzugreiffen / an den Aſten wachſen langlechte Stielein / daran die Knoſpen hangen mit vielen Schuppen zuſamen geſetzet / mwen⸗ dig haben ſie einen ſchwartzgelben Samen. Die Rinde deß Baums iſt außwendig ſchwartzlecht / inwendig aber rotlecht / wird viel von den Schwartzfaͤrbern vnd Schumachern gebraucht / I ſchwartz darmit zufaͤrben. Das Holtz iſt auſſerhalb dern Waſ⸗ fer gar weich ‚von Farben rotlecht aber im Waſſer ſoll es nim⸗ mermehr verderben / ſondern gar feſt / ſtarck vnnd gleich als ſteinig werden / daher auch die Venediger erſtlich den Grund mit dieſem Holtz im Meer legen ſollen / darauff ſte hernach jre Baͤuw ſetzen. — Von den Namen. M Rlenbaum wirdt Griechiſch genennt Aboa. Lateiniſch Alnus Welſch Alne. Frantzoͤſiſch Aulne. Niderlaͤndiſch Ode fenboom.sBöhmifch Pvolfr.[ Einglifch Aller, Alder.] Von der Natur / Krafft / vnd Epgenfchafft deß Erlenbaums. Natur / zeucht auch zuſammen. nn: 4 Euſſerlicher Gebrauch. D Odonzus meldet / daß man die Blaͤter oder Rinde nuͤtz⸗ lich gebrauchen koͤnne / wider die hitzige Geſchwuͤlſt / ſander ⸗ lich im Anfang der Schwachheit / euſſerlich darvber gelegt. Die Rinde mit Waſſer und Wein geſotten vnd die Brüeim Mundt gehalten / in gut wider die hihige Geſchwuͤlſt deß Zan⸗ fleiſches vnd die Schmertzen derfelbigen / auch kan man ein we⸗ nig Alaun darzu thun /ſo ftaͤrckt es das Zanfleiſch. IA nbaum waͤchſt auch hoch indie | — —— — — — — — — Ss ar Das Dritte Buch / von Kreutern. Das Saubindie Schue gelegt / vnnd mie barfüffen Solen F darauff gangen zeucht auß die Hitz ond Muͤdigkeit der Füß [fm Sommer ſamlet man das Saub frühe weil es noch von dem Thaum feucht iſt / ſtreuwis indie Kammer daran behangen die Flöherals dann fegt man fie auß. Po brauchen die Frucht zu der Dinten / an ſtatt der Gall⸗ opffel. Das Holt wirdt zu Kuͤchen Geſchirr gebraucht / u Schufter- leiſt / Maͤderkümpff zu den Wenſteinen Conſtantinopolitaniſch Haſelnuͤß. Auellanz Byzantinæ. XX Shatder Auchorein Arch Haſelnuͤß ab⸗ ER reiffen laffen /foer Auellanas Byzantinas nenner/ F —* ẽvnd ob mir dieſelbige ſchon vnbekandt ſeyn / habe ich ſie doch herbey ſetzen wollen / damit fie von dem Se, * ſer koͤnnen erkendt werden. [ Diefe find von C. Cluſio befehrieben worden / deren Staud nicht viel vber Elen hoch in der Tuͤrckey wachſen fol: deren euſ⸗ ſere Hülfen an der Frucht mit harter rauher Woll vberzogen / groß / dick / vnd in viel theil zertheilt · innwendig glatt: daß Nuͤß⸗ lein iſt den gemeinen Haſelnuͤß faſt gleich / allein kürzer mit einer harten Schalen. Welche bey dem Tuͤrckiſchen Keyfer vnd fürs nembſten fuͤr ein Schleck gehalten werden. ] | DasXL. Kapitel. Von Lindenbaum. Eß Linden baums feyn zwey Geſchlecht / — eines ſo das Maͤnnlein / das ander ſo das Weiblein — genennt wird. I. Das erſte Geſchlecht Tilia mas —* genennt / iſt ein groſſer Baum / welcher auch feine | Aeſt rings herumb weirauffprenter : Der Stum iſt mit einer dicken / ſchwartzlechten / ſcharffen vnd ſchrundechten Minden bekteider. Seine Blaͤtter ſeyn dem Ruſtbaumlaub gleich / aderecht / vnd rings vmbher ein wenig zerkerfft / welche in der Mitten viel Blaͤßlein bekommen / einer Erbſen groß / darauß kleine Muͤcken wachſen / welche danon fliegen. I K I. Steinfinden. Tiliamas. R — I. Das ander Geſchlecht iſt allenthalben wolbekannt / vnnd wirdt Lindenbaum genennt / oder Andenbaum Weibfein hat ei⸗ nen dicken Stamm / mit einer dicken / ſchwartzen Rinden beklei⸗ der / vnter welcher ein weiſſes / dünnes vnd zaͤhes Haͤutlein iſt / ar fafftreich vnd ſůß / das Holtz iſt lind vnd weich. Die Diärter per. gleichen ſich dem Ephewlaub / ſeyn doch etwas weicher, vnd feine zerkerfft Die Blüet iſt erſtlich grün vnd mit einem Haͤutlein be⸗ deckt / wenn fie aber herfuͤr koͤmpt / ſo iſt ſie gelblecht. Die Frucht iſt den Ephewbeerlein gleich / wenn ſich diefelbigeim Augſtmonat auffthut / ſo faͤllet runder ſchwartzer Samen herauß / an Ge⸗ ſchmack ſüß. Beyde Geſchlecht haben faſt den Vnterſcheidt / daß dag Weib⸗ kein Frucht traͤgt vnd Blumen gewinnet / das Wännlein aber nicht. So iſt das Holtz am Maͤnnlein härterfnorrechter/ groͤber vnd rotgilblich / am Weiblein aber weißlichter Iſt ein ſehr frucht barer Baum welcher feine Aeſt mehr dannandere Bium auß⸗ ſpreytet / alſo daß er auch mit vielen Säulen onterbaumer mwirdr) vnd die Bauwrsmaͤgdlein ihren Dantzplatz darunter haben. Es waͤchſt diefer Baum in Gebuͤrgen / in Gründen) wirdt auch in den Doͤrffern von den Bawrn gepflantzet / damit ſie da⸗ runder ihre Zech halten koͤnnen / dann fie einen kuͤen Schatten machen. 4 Von den Namen. —— wird Griechiſch genennt prrdpe. Satets nifch vnd Welſch Tilia. Spaniſch Teia. Frantzͤſiſch OT Titer. Niderländifch Sindenboom. Englifch Lindentree, Boͤhmiſch Lipa. Vnd zum Vnterſcheidt wirdt dag erſte Geſchlecht genennt Tilia mas. Teutſch Sieinlinden. Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft deß Lindenbaumß. ar Blumen dep Lindenbaums follen warmer vnnd truckner Natur ſeyn / vnd einer ſubtilen Subſtant. A⸗ ber die "Blätter ond Rinden / haben ein Art zu erırck- nen / vnd zu ruͤef zutreiben / wie Dodonzus vermeldet. Ooo uiiij Inner⸗ ’R D. Jacobi Theodori Tabernzmontani / | 11. £indenbaum. — Von Lindenblůetwaſſer. | | Tiakenina As Waffer außder Bluͤet gebrenne/ wird hodhgerü- mer wider die Fallendefucht derjungen Kinder: Wil man aber dieſen Tranck etwas ſtaͤrcker haben ſol man ein drittheil Paͤonienwaſſer darzu vermiſchen. | Es wirdt auch fonft gebraucht wider den Schlag / den Schwindel vnd andere kalte Gebreſten deß Hirns. Wen der Schlag getroffen hat / der nimm Lindenbluͤetwaſ⸗ ſer / Mayenblumenwaſſer / vnd ſchwartz Kirſchenwaſſer / vermi⸗ ſche fie durch einander / vnd trincke jederzeit ein Vntz daruon. Ä DiE Wafer getruncken iſt gut den verfehrren Därmen/von | der roten Ruhr / [ wirdt von etlichen auch für das Bauchgrim- | mengeben. J Das Waſſer von Lindenbluͤet / vertilget die Flecken im Anger s ſich. | Won dem Safft. Er Safft / ſo auß dem Marck fleuſt / wann man den Baum ſtimpelt / getruncken / treibt auß den reiſſenden VEN n SEN Sn vn DR Stein. OS BR RR N DR SENT — Een — —V—— Der Safft tilget auß die Flecken im Angeſicht. x N YES VEN V Auff das Haupt geſchmiert / macht daß außgefallene Haar wider N I US VE ZEN 2 a — £ , wachfen. N B REN ARE NE — Ni Warn auffgeftrichen zertreibt die Geſchwulſt. N DerSafft von frifchen Blättern wol außgedruckt mit einem Wein / und die Glieder warm damit geſtrichen / iſt gur für den Krampff.)] DasX LI. Capitel. c | Won Bircken. Bircken. Berula. Innerlicher Gebrauch. | j | | ? Je Blaͤtter von Lindenbaum in Wein geſotten vnnd | | daruon getruncken / iſt gut wider das Bauchgrim̃en / [treiben den Harn vnd der Frawenzeit.)] Dodonæus ſchreibt / daß die Blumen von etlichen hoch geruͤhmet werden / wider die Fallendtſucht / wider den | Schlag / den Schwindel / vnd andere Schwachheiten deß | Haͤupts / ſo von Kälte ihren Brfprung haben. | p..? Camerarius ſagt / dag die Körnlein mit Eſſig zerſtoſſen / 19 vnd in die Nafen gethan/das Blut gewaltiglich ſtillen / welchs fie | auch thun follenfo man derfelbigen viel einfchlucker. | [ Diefe Koͤrnlein oder Pilulein zu rechrer zeit geſamlet / vnnd J zu Puluer gemacht / werden gelobt in der Ruhr / vnd Bauchfluͤſ⸗ —34 ſen. Lindenholtz zu Rolen gebrande / mit Eifig wider abgeloͤſchet / =; | vnnd mit zerſtoſſen Krebsaugen eingeben/ treibt auß dag gerun. z nen Blut denen / ſo ſchwaͤrlich gefallen ſind / vnd Blutſpeyen. Et⸗ J lich vermiſchen dag gebrandt Bluͤetwaſſer mir Koͤrbelwaſſer.)] | $ | Euſſerlicher Gebrauch. ce Je Blaͤtter in Waſſer geſotten / vnd den Mundt da⸗ mit außgefpületiheylen die Blattern im Mundt / ¶ vnd £ E 2 den jungen Kindern die Mundtfaͤule] Auff gleiche weiß geforten/ vnd vbergelegt / ſollen fie die Geſchwuͤlſt der Fuͤſſe hinderſchlagen / vnd zu ruͤck treiben. | Die jnnerſte Rinde in Waffer gelegt / gibt einen zaͤhen * Schleim / welcher den Brandt vberauß wol heylet / wenn man Ar ihn daruͤber flreicher. | 1 Diefe Rinde mir Eſſig geſotten / darmit die Raͤud / vnd boͤſe Geſchwaͤr gewaſchen heilet dieſelbige. N: Die Rinden zerkaͤuwet / vnd auff friſche Wunden geſtrichen / heſfftet ſie zuſammen.] | N Je Bircken ſeyn jederman wol befandt/ : 4 NIE etliche bleiben Elein / erlich aber wachſen ziemlich ' 9 hoch in die Höher in ihrer Jugendt ſeyn fie mit ei⸗ Sner braunen Rinden bekleidet / wenn fie we | N werder —— A Das Dritte Buch/ von Kreutern. 713 | ji | A werden / ſo wirdt die Rinde weiß Die Bla Di IM | e Rinde weiß. Die Blaͤtter feyn etwas Eleiner F Naa ! Bi —9* dann am Buchbaum / breit und ſpitzig / ein wenig zerkerfft / glatt a x L I. Capitel. | 98 vnd gruͤn / an den Zweigen wachſen langlechte Zapfflein wie an Von Kirfchen. |" h den Haſelſtauden / das Holtz it gar sähe vnd biegig/mird zu vielen Kirſchen. | 9 4 Sachen genügt / furnemlich aber iſt es ein edel Gewaͤchs für die | Ceratus precox. w h bofe vngerathene Kinder/diefelbige damit frombzumachen. Sie NN 7, N J in; we. vberal in Waͤlden / an ſteinigen vnnd vnfruchtbarn Ve | BR N dr, eigen. Kommen im April herfür. | N N V EN il Um, \ 2 F m Von den Nanıen. ZN 6 Ad —— —8 A — — — N I Ircken heift Griechiſch rund , oder ons, auch * * I nhp omass. dateiniſch Betula. Welſch Berula. [Bedella. B Engliſch Birch tree. Niderlaͤndiſch Borckenboom.) Frantzoͤſiſch Bouleau. Boͤhmiſch Bırza. "CR 1 Fi | Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft der Bircken. | —9— die Blätter ſollen gleiche Krafft haben / wie dag ſchwartz Pappelbaumlaub. —— — — ir F ! Arie ' | a: Rinde an den Birefen erweichet vnd zertheilet / aber ei fire Innerlicher Gebrauch. — — — — — Manfang deß Lentzen reift man die Rinden mir einem Meſſer auff / ſo fleuſt ein ſuͤſes Waſſer darauß / [dag man Birckenwaſſer nennet / darmit die Hirten offtmals A ihren Durſt leſchen /) welchs gut ſeyn ſoll den Stein der Nieren vnd Blaſen zubrechen vnd außzutreiben / wenn man daruon trincket / allwegen Frite fedts Loth / vnnd das offt ge⸗ Cc cruncken /]) auch die Geelfincht damit zuvertreiben. — ——— — [Der Safft wird im anfang deß May geſamlet / an die Som Ceralasmultiora, 9 nen geſetzt / welcher dann pflegt zu jaͤhren wie ein Moſt / vnd auff > 19 diefe weiß fan man jhn faſt das gantz Jahr ober gut behalten. SR > |‘ Er wirdt auch gelobe in der Waſſerſucht / offe mie Holderblurs | N I —* 4 waſſer getruncken. Etlich pflegen dieſen Safft mit fleiß zu di· —2 a | filieen. ] | AR N | Eufferlicher Gebrauch. N ZN | , 1) ETTINEN : ji II en \ JE R D u | — SET „JS Zie Sur nemen diefen Safft oder das Waſſer / ber — — —— Iſprengen das Kraut darmit / fo ſie in die Kaͤß thun wol ⸗ * ——— * OD lemſo follen keine Maden in Käfen wachfen. IL EA SIE | | | TEHELn ER DI —9 Gemeltes Waſſer / Jſo auß dieſem Safft diſtilliert — NMER — RD Sy | J wirdt / ]) wirdt auch ſehr gebraucht / die Flecken vnnd Zittermaͤler ag = | j' ji darmit zu vertilgen / iſt auch gut wieder die Faͤule dep Mundes / ? NR [foman den Mundt darmit außſchwencket / wirdt auch als eine gute reinigung vnd heylung der Wunden gehalten / ſolches thut auch das Waifer auß dem grünen Sanbgebrande. Diefer Saft ift auch gut nieder die Bauchwuͤrm / fo man ein Tüchlein darinn netzet / vnd auff den Nabel legt. Der Safft / ſo auß dem angezuͤndten Holtz fleuſt / vber die Au⸗ gen geſtrichen / vertreibt die Flecken in Augen. F Zu den roten Augen eine gute Artzney Nimm eine friſche Buͤcken ruth / zundt ſie an / legs auff ein Becken / laß alfobren- K nen / ſo gibt es auff dem Becken ein feiſten Safft / darmit beſtreich A die Augenwinckel. Etliche ſchlechte deut laſſen diß Laub fieden in einem Waſſer / vnd baden darinnen fuͤr die Räude. ] Es haben die Alten dieſe weiſſe Rinde gar ſehr an ſtatt deß — —— — BEAT LGA Fu — —— — — Ti — nd Papiers gebraucht vnd Darauf geſarien 46 —* S werden vns allhier vielerley Art Kir⸗ a nd 23 ſchen von dem Authore vorgeſtellt / welche doch in 1 ni 2. geſchlecht koͤñen abgerheilt werdẽ / alſo daß erliche Bu J jam Hl ai — 714 D. Jacobi Theodori Tabern⸗montani / | — | Kirſchen. Ceraſus multiflora II. NN > — * > Sy N X Dan (\ INZ 9 WW DR SE 8 * Y S N ’ / 4 Q N N — N ; III > B — C —88 a SS Spaniſch Kirſchen. Ceraſia Hifpanica. D E zam ſind / etliche wildt. Auß den zamen find etliche einheimiſch / etliche frembd / ſo man Welſche oder Hiſpaniſche Kirſchen nen net. Es werden auch vnterſchiedtliche Geſchlecht erfunden / ſo jh⸗ ren Vnterſcheidt haben / beid an den Blumen / vnd an der Frucht oder Kirſchen / dieweil etliche mit gefuͤlten Blumen / etliche mit Bundt Kirſchen. Cerafıa Pliniana. —— 1 — ſchlechten einzigen Bluͤmlein erfunden werden: So viel die Früchte belangt / feyn diefelbige an Geſchmack zum rheil füß / zum theil ſauwr / vnd von Farben zum theil rot / zum theil weißt vnd auch ſchwartz: Vber das werden fie vnterſchiedtlich an den Stielen erfunden. Alſo daß bißweilen nur ein Kirſche “nr : * ⸗ we; Be ey Das Dritte Buch / von Kreutern. 715 Viel Kirſchen an einem Stiel. Ceraſia vno pediculo plura. Waſſerkirſchen. * Boa . —— — ——I c AN A 1 m ls Mor Vogelkirſchen. Ceraſia racemoſa rubra II. — — s r⸗ * Ine D J J E ii bißweilen auch zwo drey / oder viel mehr an einem Stiel zu wach⸗ — RE , 1) fen pflegen. Wie dann bey einer jeden Figur zuſehen iſt So viel vnd breyter ſindt /rings vmbher zerkerfft / gewindt ein weiſſe Blů⸗ I den Baum anlangerifkderfelbigejederman wol bekandt / mit ei⸗ et / nach welcher die Frucht erfolgt. Die Blet koͤmpt im Senf nit ner glatten ſchwarhweiſſen Rinden befleider/ feine Blätter ver⸗ heruor / aber dig Kirſchen werden im Brachmonat / vnd Hewmo⸗ fr) gisichen ſich beynahe den Neſſeln / außggenommen daß ſie haͤrter marzeitig. he W 716 D. Jarodi Theodori Tabernxmontani / | — Schwartz Vogelkirſchen. xDee Frůcht ober Kirſchen heiſſen Griechiſch »ipao= oder x«- peıa. Sareinifch Ceraſa. [Arabiſch Saraſi. Welſch Ceregie. Frantzoͤſiſch Cerifes. Spaniſch Cerefas. Boͤhmiſch ve Ni⸗ derlaͤndiſch Kerfen- ¶Engliſch Cherrie.] FH Von der Natur / Krafft / vnd Engenfchafft der Kirſchen. I dem Gefchmack der Kirfehen fan man leichtlich ab⸗ Ceralia racemofa nigra. Eu nt nemen / daß fie nicht einerley Natur ſeyn. Dann etliche feyn füßverliche herb ond ſauwr. Simeon Serhi ſchreibet / daß die Kirſchen Falter vnd feuchrer Natur ſeyn / aber die | ſüſſen haben etwas ein Wärm ben ſich / die ſauwere aber Fühlen mehr. — | Innerlicher Gebrauch- > Je ſuͤſſen Kirſchen erweichen den Bauch / befommen - aber dem feuchten Magen gar vbel: Dargegen aber SIE) die ſauwere Kirſchen / dem Magen nüglicher find / er⸗ IN ET friſchen denfelbigen/ond machen einen duſten zu eſſen. — W 3 \ Es werden die ſauwere Kirſchen nüglich in den hikigen Fe⸗ IT ⏑ — vl N bern gebraugt / dann fie kuͤlen vnd {efchen den Durſt. a... W 43 £ Bon Kirfehenwafler. N | FETT) 3 Waſſer ge brennt/nemlich alfo: Nimm ſauwere Kirſchen / zerſtoß fie ein wenig / legs in ein Rolbenglaß / gieſſe darüber guten | Wein / vnd brenne darnach in Balneo Mariz ein Waf- fer darauß / nachmals wenn dieſer Wein diſtilliert iſt / ſo gieſſe ein wenig friſchen Safft auß den ſauwren Kirſchen darzu / ſo gewindt er gar ein ſchoͤne Farb. Diß Waſſer iſt gut den ſchwachen Ma⸗ gen / gibt auch dem Hertzen groſſe Krafft. RE Es wirdt auch außdenroren ſauweren Kirſchen ein Waffer H gebrendt / weld s nuͤtzlich iſt wider die Fluͤſſe der Mutter ⸗ ſtopffet auch die rote Ruhr / vnd andere Bauchflüß / drey oder vier Loth Wilde Kirſchen. | gerruncken. Chanieceralus, Iſt auch gut für diehigige Leber ond den hikigen Magen- | Auß den fh wargen Kirſchen wird auch ein Waſſer gebrendt / welches gut iſt für den Schlag und Laͤme der Glieder / daruon ger truncken / vnd die Glieder darmit gerieben. Dieſes Waſſer ſollen die jenigen trincken / welche ſich fuͤr dem Schlag befuͤrchten. — Etliche ſagen / das diß Waſſer gut ſey für die Waſſerſucht. Schwartzkirſchenwaſſer mit Sindenblüerwaffr vermiſcht / iſt gut wider das Vergicht der Kinder / ein Loth oder zwey daruon zu trincken gegeben. [ So es mit den Kernen diſtilliert / reinigt es die Nieren vnd Blattern / vnd treibt den Harn. | Don eingemachten Amarellen. a Amarellen werden auff folche weiß eingemacht: Dim der friſchen Amarellen / die nicht zerſtoſſen finde / | [ diereche zeitig / vnd von welchen der grüne Stiel mehr denn halber abgeſchnitten / ] ij. Pfundt nimms auch; Pfundt Zucker / den fiede und laͤutere / mann er halb gefot- | sen iſt /ſchuͤtt die Amarellen darein / vnd laß gar fanfft mit einan- | der ſieden / damit die Beer nicht zerkliebendt / biß ſich der Zuckerald ein zart Faͤdemlein auffziehen left: So dann die Bruͤe etwas er⸗ kuͤlet / ſe die Beer in jrrdene oder glaͤſine Schalen mit den ſtie⸗ len vberfich/fo bleiben fie vber Fahr gut. Eben alfo find auch die Weichßlen einzumachen. Dieſe eingemachte Früchte find den Krancken nicht allein angenem / fondern auch in aller His nuͤtz⸗ lich / feuchtendt den trucknen Mundt / Zungen Halß vnd Keelen / E K leſchen den Durſt / bringen Luſt zu effen / vnd erfrifchen den Mar | gen. Dieſe eingemachte Rirfchen find denjenigen gut / welchen das Hertz zittert fo von Hitz verurſachet wirdt / ſeyn auch gut in > hitzigen Febern / dann ſie erfrifchen und erquicken den Krane en. [ Dover alfo mit ringerm Koſten: thue die Kirſen von welchen | Don den Damen. die Stiel mehr dann halber abgeſchnitten worden /in einen ver · ) Irſchenbaum wird Griechiſch genenntxeparoe. Latei⸗ glafurten Hafen geuß geläutereen Honig darüber, beſchwers nifch Cerafus. Frantzoͤſiſch Cerifier. Niderländifh Rapp miteinem Braͤttlein vnd Stein daß fie nicht vber fich ſteigen: | RAſenboom. dieſe werden nuͤnlich gebraucht wie die vorigen: € a ; Es wer⸗ b — —— ERDE PER ee — 2 — — ——— — ut — — Das Dritte Buch / von Kreutern. Be : scan nn Pi ri Es werden auch die Kirſchen ander Sonnen / oder in einem F aetliche Söffel voll eingeben / iſt gut denen / ſo mit Schmertzen har⸗ Backofen gedoͤrret und wann eg von noͤten / in einem Wein o⸗ der — widerumb auffgeweicht / vnd gebraucht wie die obge⸗ melten. Von Amarellen Lattwerg. Je dattwergen oder Seltz von dieſer Frucht bereit I Imanaljo:[ Nimm die friſch vom Baum / wann fie wol zeitig ſeindt / thue die Stiel hinweg’ zerſtoſſe firriglichin einem ſteinern Moͤrſer / vnd thue den außgetruckten Safft in ein ſauber verglaßt Geſchirr fee jhn auff ein lind Kol⸗ fewer / laß gemaͤchlich mit ſtettigem rühren zu einer Lattwergen ſieden. Erlich thun Honig vnnd Zucker wolgelaͤutert darunder. Dieſe Lattwerg iſt gut den Durſt zu leſchen / in allen hirigen Fe? bern vnd Kranckheiten / bringt auch luſt zu eſſen. Andere bereitens alſo: ) Nim̃ der Amarellen fo viel du wilt / laß die wol mir wenig G Wein ſieden / treibs durch ein Tuch oder haͤrin Syb / das laß fol- gendsfieden / biß eg dick wird / mit ſtaͤtem vmbruͤhren / wann de Saffts iij. Pfund iſt / ſetz darzu ij. Pfund wolgelaͤutertẽ Zucker / das ſiedt vollendt ab ſo dick du wilt. Man bereit auch ein Latt⸗ werge mit Specerey / wie folgt: Nimm gedachter Seltz / weil fie noch warm iſt / ein Pfundt / darunder miſch geſtoſſen Zimmer / Muſcatennuß /jedes ein halb Loth / Ingwer / Galganth / jedes ein Quent. Cardamomi / Naͤgelein Macis / Paradeißholtz / jedes ein halb Quent. Dieſe kraͤfftigt das Herz mehr dann vorgemalts / iſt auch gut die hitzige vnnd truckne Zungen darmit zufeuchten. Man ſol auch dieſe Latwerg denjenigen geben / fo ein hitzig Feber haben. Andere bereiten ein Kirſchenlattwerg auff ſolche weiß: Nimm der ſawren Kirſchen / beitz fie ein in Honig vnnd Zucker, c durch einander gemiſcht / ſo viel du wilt / laß vierzehen Tag darinn von Iſop / Roſen / Violen vnnd Suͤßholtz / wuͤrtze es ſo viel du wilt / mit Zimmetroͤhrn / Naͤgelein / vnd Muſcatenblumen miſch mit gutem Wein / laß aber viertzehen Tag darunder ſtehen / dar⸗ nach laß die Kirſchen an der Sonnen trucken werden / die mag⸗ ſtu feucht oder trucken zu Tiſch tragen. Von Kirſchenwein. Vß den ſauwern Kirſchen wirdt auff zweyerley weiß ein 9 Wein bereitet / ſo zu vielen Sachen dienſtlich: Etliche nemen die Kirſchen ohn Stiel / zerſtoſſen dieſelbigen in ei⸗ nem ſteinern Moͤrſer / thun fie darnach in ein Faß / vnnd ſchuͤtten Wein daruͤber: Andere befehlen ihn alſo zubereiten : Le⸗ D ge ein Zeil Spaͤn / welcher du wilt / darauff ein theil Weichſeln / vnd alſo fort / biß das Faß voll wird / daruͤber fülleden Wein/lag I ligen biß an den vierdten Tag / ſo iſt er ſchon genugſam geferbt / dieſer vberkompt ein recht temperierte Natur / iſt taugenlich in groſſer Sommerhitz den Durſt zu leſchen / vnd die jnnerliche er» hitzte Glieder zu befeuchten. Eroͤffnet auch die Leber / treibt den Harn / fuͤrnemlich wann die Kern darinn zerſtoſſen ſindt derſel⸗ bige fuͤrdert auch den Grieß vnd Stein zum Außgang. ¶Etlich hencken Gewuͤrtz darein / aber wider die Natur deß Kirſchen⸗ weins.) Von Kirſchenkernen. Je Kirſchenkern werden von vielen Leuten gebraucht den Stenpnd Sand darmit außzutreiben / können nuͤtzlich gebraucht werden wider die Harnwinde / fo auß Schwäche der treibenden Krafft verurſachet E werden · ¶ Sie tödren die Wuͤrm im Leib / vnd nemen den Hu⸗ ſten.) Dieſe Kern find auch gut den Miltzſůchtigen. Auß den Kirſchenkernen wirdt auch ein Oel außgepreſt gleich wie das Mandeloͤl / welches auch zu den Harnwinden kan gebraucht wer⸗ 4 Der Kernen vonden Waldtkirſchen vier Loth / die inwen ⸗ dige beſten Schnitten von den Melonen ein halb Pfundt / vnd darzırein wenig Zucker /zerſtoſſen / vnd diſtilliert Solchs Waſſer liegen / darnach thu die Kirſchen herauß / vnnd ſiede einen Tranck H nen. ] Don Kirſchenhartz. Vß den Kirfchbäumenfleuffein Gummi / welches La=_ chtyma ceraſi genennt wirdt / Teutſch Katzenhartz oder Katzengoldt. Bon dieſem Gummifirreibt Liofcori- des, daß eg gut ſey wider den langmirigen Huſten / in Wein zerlaſſen ondgerruncken. Auff gleiche weft gebraucht / fol es gut ſeyn wider den Stein: Wider dag Erfebrinden der Leff⸗ tzen / nimm Kirſchhartz / weich es in Roſenwaſſer daß es ſchleimig werde / mit demſelbigen beſtreich die Leufftzen. S [ Soman dig Hartz in ſtarcken Effig laſſet zergehen und ber flreicht darmit die Zittermaͤler Morgens und Abendrs offt / ver⸗ treibt die ſelbige wie auch die Schuppen vnd Raͤndigkeit derjun® gen Kinder. | | s \ Das X LIT. Gapitel,. \ Bon Steimtinden. Ein Geſchlecht der Steinlinden. I. Machalepum Matchioli. N V IS SS N 8 N NIIT KERN — NR —B N N a ZU, — RE N. r W ET, \ NN x ; CAch den Rirfchen werden noch zwey ande- 5 re Gefchlechrgefent / fo der Author Machalepa nennt/ dag (1. ) erfte Gefchlechtjo Machalepum Maxtthioli genennt wird / iſt mit feinen Blaͤttern - den Kirſchblaͤttern beynahe gleich von Farben et ⸗ K tags fchwarg/ an den Aeſten gewinnt es ſchmale Stielein / ar welchen kleine ſchwartze und fpigige Rörnlein erfunden werden, welche nuͤtlich wider das Bauchgrimmen und Sendenftein ſol⸗ fen gebraucht werden. 11.So viel das ander Geſchlecht anlangt / iſt mir daſſelbige faſt vnbekandt / wird von dem Lobelio vnder dem namen Phylirea arbor Gallo- ; prouinciz beſchrieben. Ppp Das 718 D. Zacobı Theodoriz £ Jacobi Theodor Tabernx montam / — II. Machalepum Serapionis. | F Il. Prunusmyrobalanus. F R AN A \ 7 —9 AN : ZR —W— sp = ee. * ID E\ N \ N = 20 N BE, Pi SE el 8 7 Ay NULSSSOEL ES Vı RN E | AN | ga J FUN y SUE/ N Z U m B IN £ 6CFGò — —* WAR — * N s u — PASS AS , Q\ N 2 N an NE VS — * = N a. II ä \ 1 D RN N | Das XLIV.G apitel. M — | | Ron Pflaumbaum. - Haberfhleher. . I, Pflaumbaum. Pruna auenarir, | Prunus. | | | I, \ | | | 1 er! Ku , BZ — — ——— A | w: ut „ — 9 RL NS IN Eee Ss ' * De — — AN r \ Y S N x #” * Se, — RR Br ’ 0 AN ER — — — — STE] s den das (1.) erſte Geſchleck % w 15 J BE ebie gemeine Pflaumen finde Diefe 8: e werden der Pflaumen fůrnemlich zwey —— waͤchſt ziemlich lang/ een er. Pfau ldt. Derzamen an langen Stielen fin a. 25 "SI ſindt vns viererley fuͤrgeſtel / auß wei⸗ — ones mb el⸗ , ds im Das Dritte Buch von Kreutern. IV. Geel Spilling. Pruna cerea. che im Mertz vnd Aprill herfuͤr kommen / nach welchen die Frucht erfolget / fo von vielerley Arten erfunden werden/ deren etliche ſchwartz ſeyn oder blauw / etliche roͤtlicht / etliche weiß / andere auch un Sarben grün, erliche auch roth vnd gelb / vnnd dergleichen ehr. - II. Dasander Geſchlecht /ſo Prunus myrobalanus genennt wirdt / ſt ein Baum / welcher gar leichtlich hochauffwaͤchſt / fein Stamm iſt mit einer glatten Rinden vmbgeben / ſeine Blätter ſeyn zum theil den vorigen Pflaumenblaͤttern / jum theil den Kir⸗ ſchenblaͤttern gleich / zart vnd lindt / rings vmbher zerkerfft: Ge⸗ windt weiſſe Blumen / welche etwas geringer ſeyn / dann im vo⸗ rigen Geſchlecht / nach welchen die Frucht erfolger rundt vnd et⸗ was lang welche erſtlich grün iſt / darnach wenn fie anfängt zeitig zu werden / wirdt ſie roth / endtlich aber wirdt fie ſchoͤn purpure ſchwartz voll Saffts vnd eines lieblichen Geſchmacks hat einen geringen Kern in ſich. 111 Das dritte Geſchlecht wirdt genennt Haberſchlehen / iſt denm erſten faſt gleich außgenommen daß feine Frucht kleiner iſt / vnd eines ſauwrlechten / doch lieblichen und zuſammenziehenden Geſchmacks. iV. Das vierdte Geſchlecht koͤmpt mir feinen Blärtern mie den vorigen auch vberein / ohn allein daß feine Frucht gantz vnd gar gelb wird / wenn ſie zeitig werden / ſeyn ſie etwas lang mit ei⸗ nem ſpitzigen Kern / vnnd werden wachsgelbe Pflaumen oder Spilling genennt. Man finder noch andere Geſchlecht der Pllaumen mehr / als da ſeyn die ſchwartze groſſe Pflaumen / ſo man Pruna Damafce- na oder Zwetſchken nennet / deßgleichen die groſſe braunen Pflaumen / ſo man lberica oder Spaniſche Pflaumen nennet: Item die lange blauwen Spilling Prunidactyla genennet / vnd andere Geſchlecht mehr / als da ſeyn die Herbſtpflaumen / ſo einer Haſelnuß groß wachſen / die groſſe ſchwartze Roßpflaumen / die groſſe runde vnd zarte Schaffpflaumen Pruna aſinina genen⸗ net / vnd dergleichen mehr: Welche alleſampt auch jhrem Ge⸗ ſchmack nach vnterſchieden werden / dann etliche ſindt ſüß / etliche ſauwer / etliche trucken / vnd erliche fafftig- [Bey ven alten findet man fuͤnfftzehenderley Pflaumen bee ' Te — — * — nn — my — — — 719 F fohriebenveren vns wenig in vnſern Sander mangeln / vnnd ge⸗ mein bekandt: Es werden aber in den Apothecken ſonderlich ge⸗ braucht / die in Damaſco wachſen / darfuͤr gewoͤhnlich die Vnge⸗ riſchen oder Boͤhemiſchen Pflaumen / auch in mangel dieſer / vn⸗ ſere auffaedörrte blauwe Pflaumen gebraucht. Auf Mehrern werden die Prinner Quetſchlein gebracht wel⸗ che da fie recht getrucknet werden / offt beſſer den Leib oͤffnen / dann die Caſſia In Franckreich werden geruͤhmt die Pflaumen von Prignolles,welche auch zu ung gebracht werden duͤrr / ohne Kern in Scatlen eingemacht / welche eingeweicht ein gute labung ſeind in den hitzigen Febern.)] Von den Namen. Die Fruͤcht aber oder Pflaumen heiſſen Griechiſch vonnduna, Arabiſch Ana. Lateiniſch Pruna. Welſch Prane. Spaniſch prunas. Frantzoͤſiſch Prune Boͤhmiſch sliyvy vnd Sfovefikr. Niderlaͤndiſch Pruymboom. [Engliſch Plum trec.] | Bon der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft I: oder Pflaumenbaum heift Sateinifch Prunus. G der Pflaumen. DI: zeitige Pflaumen find Falrer vnnd feuchter Na⸗ tur. Innerlicher Gebrauch. 2 bewegen zum Stuelgang / aber dem Magen find fie ſchaͤdtlich / vnd machen ein böfes Gebluͤt / verfaulen gar leichtlich im Leib / vund verderben alle andere Speiß / ſonderlich wenn man ſie nach anderer Speiß jſſet: Sind nur allein den jenigen gut / welche einen hitzigen vnd trucknen Ma⸗ gen haben / vnd leichtlich verſtopfft werden / denſelbigen kuͤhlen vnd feuchten ſie / vnd halten den Leib offen. Dioſcorides ſchreibt daß die truckene Pflaumen / vnd ſonder⸗ lich die in Damaſco wachſen / dem Magen bequemer ſeyn / geben a frifche geitige Pflaumen erweichen den Bauch / vnd H > - mehr vnd beffer Narung ond verfaulen nicht fo leichtlich / ziehen auch etwas zuſammen derwegen fie den Bauch fEopffen ſo fern fie nur trucken feyn / wie Diofcorides ſchreibt wietwol Galenus das Gegentheil vermeldt / vnd ſonderlich wenn man fie ineinens Honigwaſſer focher. si Mer inden hitzigen Febern gar verſtopfft wirdeider ſolnemen zii. Quetſchken / j Loch fein Rofiwii. Quent. Senerblättersfiede dieſelbige mit einander in einer feyſten Bruͤe / endtlich thu er dar⸗ zu Zucker j. Loth / laß wol ſieden / darnach neme er dieſelbige Blaͤt⸗ ter widerumb herauß / eſſe dieſelbige Quetſchken / vnnd trincke die Bruͤe / diß lindert die ſcharffe Gall / erweicht den harten Bauch / vnd bewegt zum Stuelgang: Dieſes thun auch die Quetſchken allein / vnd für ſich ſelbſt mit Waſſer / vnd ein wenig Wein geſot⸗ ten / dieſelbige geſſen / vnd die Bruͤh getruncken. Es haben die Quetſoten fuͤrnemlich jhren Brauch in den ſcharffen Febern vnd andern hitzigen Kranckheiten. [Br Quctſchken in frifch Brunnenwaſſer gelegt / biß ſie erquellen / darnach in Mundt gehalten / erfeuchten die truckene hitzige Zun⸗ ge /¶ vnd lindern den Durſt. Die Armenier boren Loͤcher in die Pflaumenbaͤum / thun Scammoneam darein / klaͤben ſie widerumb mit Leim zu / laſſens alſo wachſen / dieſelben Pflaumen machen Stuelgang So man auch die Pflaumen in die gruͤne Rinden deß Holders pfropffet / werden fie purgteren / jedoch verderben baldt Euſſerlicher Gebrauch p Linius ſchreibet / wenn than die Blätter vom Pflaumen baum in Wein ſiede / vnd in Munde halte’ feyn fie gut wider das Zahnfleiſch / das geſchwollen Zäpfflein und Mandeln. [ Auch foman mirdiefem Wein einalten Schaden am Leiß waͤſchet / heylet er·] Ppp ij Von — — — — — — — m — — Se — — ——— nn — l a En — — = —— — — — —— — Be Ps ——— En — — — 720 D.Jacobi Theodor Tabern.montani/ 2 Bon Pflaumenmwaffer. TR . Siölepenbaum. DE den Pflaumen wirdt ein Tranck geſotten / Aqua de- Prunus fyluefttis, ; codtionis prunorum genennt/nemlich alſo / nimin Ger⸗ | ften ein halb Handt voll xxx · Pflaumen oder Querfehfen fo dürr find, Erbſig /Zimmetrinde jedes ein Sorh/ diß ſiede in drey Maß Waſſer / biß ongefehr ein viertheil verzehrer iſt / die⸗ fer Tranck wirdt nüßlich gebraucht zur Bräune der Zungen. Deßgßgleichen auch in allen andern higigen nn daruon ger N 1 truncken / dann es lindert die Hitz / vnd den groffen Durſt. N NK / % H 8 Mi ſt — — 7 — AN SON = — Von eingemachten Pflaumen. — an a ON N RR NE — Imm der groffen Damafc oder Hengſtpflaumen / die SE 3 N IN EN etwas ſauwer ſindt / ſo viel du wildt / ſchneidt ſie auff / thue AD TI FHR SRIT: N N Ne) den Kern darauß / laß in einem Hafen fieden / treibs WPD. i B _ Ddurdhein Tuchoder haͤrin Syb / laß widerumb fieden/ G REN biß es dick genug wirdt. Diefe Seltz wirdt nuͤtzich gebraucht in — RD (AP den Febern / dann fie miltert die Hitz / vnd lindert den Durſt. Zunm einmachen nimpt man obgemelter Damaſepflaumen / daran geuſt man gleich ſo viel gelaͤuterts Honigs / nicht zu heiß / ruͤrts alle Tag ſaͤnfftlich Wann das Honig waͤſſerig wird / iſt es wider an zuſieden / wie offt gemelt wird. Purgierende Pflaumenlattwerge Je Pflaumenlattwerge / Electuarium Diaprunis lenitiuum genannt / iſt lieblich und nuͤtzlich / lindert nicht allein den Bauch / ſondern daͤmpfft die Chole- 8 —8 BE: g b y LAN \ NS 8 N ram,lefche den Durftnügt in aller Hitz und fonderlich wenn das Feber am höchften iſt. Die bereitealfo: Nim̃ der brau⸗ *— nẽ Hengſtpflaumen yo thu die Kern darauß / ſiede ſie in zimlichem Waſſer / treibs durch ein Tuch / oder haͤrin Syb / daß die Haͤutlein H dahinden bleiben / fege die Brüe/ darinn du fie geſotten haft, wider vbers Feuwer / wirff —— Loth duͤrre Veilen / z laß zwey oder drey malerwallen / feihe die Brite daruon / vnnd 5 ſchütts ober die gereribene Pflaumen / darein thu of. Vntz weiſſen Shlehendorn hip —* lu Zucker / laß es ſieden biß ſchier dick wird / da hab gedachrer Brůe Prunus ſylueſttis floreſcens. noch etwas behalten / darmit zertreibaußzogne Caſſiam, ſauwer Datlen / jedes j. Loth / vermiſch mir dem andern / vnd laß gemach fieden / biß fie Sartwergen dick wird. Es wird auch ein purgirende dattwerg auß den Pflaumen in den Apothecken zugerichtet fo man Electuarium Diaprunis ſolutiuum nennet / alſo: Daß man neme deß Diaprunis lenitiui ein Pfundt / Biacridii j. Vntz / vermiſche ſolches mit einander / vnd gebe daruon ij Quent⸗ lein biß auff j Loth. Dieſe Lattwerg wird nuͤtzlich in den Febern eingeben/dann fie treibt auß die Gall vnd das Gewaͤſſer. [Bon Pflaumen Hartz. ! D Id BEdem Baum fleuffein Hart / ſo zu vielen dingen gut: mit Wein getruncken / zermahlet es den Stein. Das Hartz vnd auch das Saubin Eſſig geſotten / vnd alſo vber⸗ geſtrichen / ſol den ſchaͤbichten Grindt der Kinder heylen.] Das XLV. Capitel. Bon Schlehendorn. Ach den Pflaumen werden die Schlehen⸗ baͤum gefegeriwelche in den Decken allenrhalben ge- mein vnd befand ſeyn / wachſen etwas nidrig mir ſachlechten Aeſten / im Lentz gewinnen fie ſehr viel K weiſſe Blümfein/ mit vielen zarten Haͤrlein befege/ vnd auff einem jeden Haͤrlein ein gelbes Tüpflein: Nach der Bluͤet erfolgen blauwſchwartze Beer / [deren etliche groß / etliche klein / etliche rundt / etliche etwas lang /) welche eines herben vnd ſtrengen Geſchmacks ſeyn / ſonderlich in der erſt biß ſo lang fie zuuor von der Kaͤlte getruckt / und milt worden ſeyn / als denn | ind pie etwas lieblicher sueffen-| Warn aber zuderzeitrönfie ner] Der Stamm iſt rotlecht rauch vnd hart / die Blätter verblůen / es ſehr tegnet / wird die Frucht in ein lehre lange Huſſen ſeyn den Pflaumenblaͤttern gleich/anßgenommmen daß ſie ſchmaͤ⸗ verwandelt die man gemeiniglich in Welſchlandt Turces nen⸗ ler haͤrter vnd raucher ſeyn. de | AL te J— when! ar SIERT . Au —— — ne Bann —— ui Zi 3 u —— A a A Das Dritte Buch / von Kreutern. Der Schlehendorn /wann er ſleiſſig verſetet vnd gepfropfft F 221 und Seitengeſchwaͤr / auch für vbrig Gebluͤt / ein fonderlich Ex wird / verendert er ſich / vnd wird inheymifch/ dauon die groſſe Schlehen / die noch ſo groß ſeyn als die andern / vnnd Welſche Schlehen genannt werden/herfommen. ] J Von den Namen. On» Chiehen heiſt Griechiſch &yexoxernıznnd«. Sareinifch N Pruna ſylueſtria. Welſch Prugno Saluatico. Frantzoͤſiſch Prunier Sauuaige. Niderlaͤndiſch Slehendoren. Eng⸗ | liſch Slow tree.) Bon der Natur / Krafft / und —XR B al Gewaͤchs hat ein sufammenziehenden Ges im / oder auffen am Leibe bedarf /heiffen diefe Blaͤtter und Beer gewaltig darzuı. % Innerlicher Gebrauch. | Je Schlehen in füllen Wein geſotten / ſeynd anmuͤti⸗ ger zu eſſen / man mag fie alfo wider den Durchlauff/ vnd rote Ruhr gebrauchen. | twolbereiter Schlehenwein. Ein fonderlich Experiment / vnnd bewerte Artzney wider dag Stechen / vnd Trucken vmb das Hertz vnd Magen: Trinck dag Waſſer / ſo gebrannt iſt von der Schlehenbluͤet / aber wiltu dag Waſſer kraͤfftiger haben / fo laſſe die friſche Schlehenbluͤt ober Nacht in gutem ſtarcken Wein beitzen / vnd diſtillirs darnach in einem Keſſel voll heiſſes Waſſers Etliche nemen die Schlehen⸗ Cbluͤet / doͤrrens vnd ſtoſſens zu Puluer / geben deß ein Quentel in einem Trunck warmen weiſſen Wein / ſol manchem Menſchen geholffen Haben wider den Stein- Auß der Schlehenbluͤt wirdt ein guter Safft oder Syrup ge⸗ macht / auff die weiß / wie man den Syr. Rola. ſolutiuum pfleget su machen / welcher gar lind purgirt / vnnd lieblich zu nemen iſt / [ diener ſehr wol zu dem Seiten ſtechen / duͤrren / trucknen / dün⸗ nen vnd hitzigen Huſten / reiniget die Nieren von allerhandt Schleim / Sandt vnd Grieß: Es kan auch auß der Bluͤet ein Zucker bereitet werden. ] Deßgleichen thun auch die Blumen in Wein gelegt und daruͤber gerruncken- Eufferlicher Gebrauch. D man die Deere / oder die Rinden von Wurseln in Waſſer oder ſauwerem Wein fender und ein wenig A⸗ laun vnd Henig darzu thut den Mundt darmit auß- ſpuͤlet / oder gurgelt / iſt es gut zu den Geſchwaͤren deß Mundts deß Zanfleiſchs / deß Halſes / vnd Zaͤpfles / vnd mehrer den Fluͤſſen. Dig iſt ein treffentliche zute Schwenckung fuͤr die hi Sransöfifchen Patienten / wenn ihnen die ſcharffe Fluͤſſe in | Mundt vnd Halß mit gemalt ſchieſſen. Welches Weib an der Mutter zuviel flüffıg were / die ſiede die Schlehen allein / oder mit den Wurtzeln / in Waſſer / darinn die Schmiede gluͤend Eyſen leſchen / vnd fir alſo in die warme Bruͤe / es ſtellet alle Ftüffe und ſo die Mutter für den Leib herauf geſuncken were / es treibt ſie widerumb hinein / vnd befeſtigt ſie Ehe denn die Schlehen anfahen blaum zu werden / ſol man ſie brechen / in einem Moͤrſel klein zerſtoſſen ſolche in sähen Wein geworffen / wol gerürt / vnd darnach zugeſchlagen bringen ihn ger wißlich in acht oder zehen Tag widerumb zu recht. Man mag E dieſe geſtoſſene Schlehen im dufft doͤrren / vnd vber Jahr zu ge⸗ dachter Kunſt behalten. [Es waͤchſt auch ein grauwer weißlichter Mooß an der Stauden) wirdt aber der fo an den alten Stauden gefunden wirdt geſamlet / in einem voten Wein geſotten / vnd vbergelegt / au verhinderung deß zunemen der Bruͤch ·) Darju dienet auch ein | Schlehenblümwafler. air RAs Waſſer vonder Schlehenbluͤt / zuvor ober Mache Am | in gutem Wein erbeiger/gebrandt in Balneo Mariz; f | aerrunefens wir oben geſagt / iſt gut wider Die Bruſt [ M ) ſchmack vnd Natur. Derhalben wo man Stopffung G K periment für Seitenwehe. Iſt nutz vnd gut allerhand Ste hen vnd Trucken vmbs Hertz vnd Magen zu reloluiren. ¶Diß Waſſer wirdt viel kraͤfftiger / fo man die friſche Schle⸗ — Nacht in gutem ſtarcken Wein beitzet / vnd dann diſtil / Es wird auch auß den vnzeitigen Schlehen / fo zuuor wol zer⸗ guetſch / ein Waſſer zogen / welches im Tag drey mal getruncken / edesmal auff drey oder vier doch / iſt faſt gut für die rote hitzige Ruhr / auch für andere higige Rranckheiten. ] Von dem Schlehenſafft. SH: ſtopffet das Gebluͤt / ro Außlauffen / ber nimpt den Frauwen jhr Blumen / die zu ſehr fleuſt. Schlehenſafft ſtaͤrcket das Geficht / vnnd benimpt den Fluß der Augen / uͤlet den hitzigen Seib faſt wol / vnd be⸗ nimpt die vnnatuͤrliche Hitze / darumb ſtopffet er / vnd trucknet den Leib von Fluͤſſen. Den Safft geſchmiert auff ein geſundt Glied / das wirdt zu handt trucken vnd duͤrr. Schlehenfafft iſt gut ge⸗ nuͤtzt für das heilig Fewer / vnd ein entzuͤndet Gliedt. Den ſchwe⸗ renden Augen von Hitz / darüber geſtrichen / kuͤhlet fie faſt wol. Schlehenſafft geſtrichen an die Ende / da einer kein Haar begehrt zu haben / es macht dieſelbige ſtett kal vnd glatt. Schlehenſafft mit Wegbreyt ſafft vermenget / it gut wider den Blutgang der Na⸗ fen. | Wem der Maſtdarm außgienge / der ſol jhn mir dem dick geſotten Schlehenſafft beſtreichen / oder Schlehen Puluerdar- auff zetteln / vnd den Affter mit einem warmen Tuͤchlein wider hinein trucken / darnach ein Saͤcklein mit Habern waͤrmen / vnd darauff ſitzen. Schlehenſafft mit Draganto vnd Mumia in ei⸗ nes Eyesweiß vermengt / auff den Magen gelegt / iſt gut fuͤr Erbrechen. ¶Von der Acacia in Teutſchen Apothecken. JS S wirdtim Teutſchlandt in gemein für den Safft deß rechten Acaciæ der alten / der Schlehenſafft gebraucht, daher auch diefer Baum Acacia ſylueſtris in Apothe⸗ cken genennt wird. Bereit ihn alſo / leg die Schlehen in warm Waffer/ laß darinnen ein weil erbeitzen / und hernacher v⸗ ber einem linden Kolfeumerlein fanfft erwallen / biß fieziemlich weich werden. Seihe diß alles mit einander durch / truckne eg bey den Feuwr / oder inder Sonnen wol auß/ vnd ſchneidts in vier⸗ eckete zeltlein. Dieſer Safft iſt kalt im andern Grad / vnd trucken im drit⸗ ten:ſtopffet / zeucht zuſammen / vnd lindert das flieſſen der Fluͤſſe 1 kraͤfftiglich.) Von eingemachten Schlehen. a: Schlehen werden auff folche weiß eingemacht / wie folgt: Nimm wolseitige Dornſchlehen / die ale Stiel haben! daran gieffe zwey theil Honig, ein theil Wein) laß fieden biß der Wein versehrerift / fer die Schlehen in Schalen/oder warinn du wilt mitden Stielen vberſich / dar⸗ an gieß daß Honig / bedecks mit einem Brettlein / vnd etwas dar⸗ auff daß fie von der Brite bedeckt werden / vnd ſetz in ein Keller. Man macht auch Schlehen compoſt, alfo: Nimm woljeiige Schlehen / Neſpeln die nicht gar zeitig ſindt / wolreiffe geſchelete Quitten geſchnitten / vnd von Samen geſaͤubert / jeder fo viel du milt ; Gefelt es dir / ſo beſteck es mit Gewürtz deßgleichen die Ne⸗ ſpeln / welche du zuuor ſampt den Schlehen in Honig vnd Wein fieden ſolt / wie erſt von Schlehen geſagt iſt / beſchwere dag fie dem auffſchwimmen. | Diefe eingemachte Schlehen werden nüglich gebraucht in al ⸗ lerley Bauchfluͤſſen / dann fie ſtopffen vnd ziehen etwas zuſam ⸗ men. Don Schlehenwein N: pfleget diegeitige Schlehẽ zu ſamlen / gerſtoſſet ſte in einem Moͤrſer / macht fie zu rundẽ Ballẽ trucknet ſie in einem heiſſen Ofen auß / wirft ſie darnach in ein faß vis Ppp iij ſchuͤtt 722 Farb / vnd einen lieblichen Geſchmack / zeucht auch etwas zuſam⸗ men. Iſt derowegen dem Magen ein ſonderlicher angenehmer Tranck / dann er ſtaͤrcket vnd füler denfelbigen. Diefer Wein iſt den jenigen gut / ſo mit den Bauchfluͤſſen / vnd der roten Ruhr be⸗ laden ſeyn. Iſt auch gut den jenigen / ſo Blut außſpeyen: Item den Weibern /ſo jhrer Zeit zu viel haben / vnd denen fo Dylente- tia hepatica laboriren. DasXLVI.Gapitel, Don Marillen. Groſſe Marillen. 8 Armeniaca maiora. fi ann c A — rg % ° * — 8 7 — > DB v \ IL \ R —* In D S N“ Ds IN An 5 —F— IN ! N N ER — * R ir N N Er Marilten werden zwey Sefchlecht er; SR funden: Daserfteift ein Baum einer mittelmaͤſ⸗ Ä figen Sänge. Traͤgt Blätter wie der ſchwartze * Dappelbaum die find oben zeſpitzt / vnnd an dem Vmbkreiß zerkerfft. Er Bluͤet weißliche. Die Frucht vergleicht fichden Pferfingen vnd fo ſie recht zeitig wird / gewinnet ſie einen Goltglantz / innwendig hat ſie einen harten Stein / der iſt auff beyden Seiten erhaben / laͤſt ſich nicht leicht brechen / in dieſem Stein ligt ein Kern /der iſt in etlichen bitter / wie der Pferſingkern / in etlichen ſuͤß wie di Mandeln. So ſind auch die Marillen etliche groͤſſer die andern kleiner Solcher Vnter⸗ ſcheidt in dem Geſchmack der Kernen / vnd groͤſſe der Fruͤcht / kompt zum Theil auß Bequemligkeit vnd Guͤte deß Erdtreichs / dazu auß fleiſſiger Außwartung / dann je oͤffter man fie verſetzt / x | je beffer vnd völliger fie gerathen/ wird alfo die Bitterkeit in einen füffen Geſchmack verwandelt / gleicher weiſe fan man außbittern Mandeln ſuͤſſe zielen. Der Marillenbaum blüet im anfangen. den Frühling / er bringt aber Fruͤcht im Heuw vnnd Brachimo⸗ nat / ehe dann das ander Obs zeitig wird / außgenommen die Kirſchen / daher dieſe Marillen Diofcotides præcocia nen- net. [ Wenn man auff einen geſchlachten Pflaumenbaum die Marillen pfropfferfo werden ſie gut vnd groß.] ar Marillen [oder S. Johanns Pferfing/ ]heiffen D. Jacobi Theodori Tabernemontanv ſchütt Wein daruͤber. Dieſer Wein bekompt eine ſchoͤne rote F Kieine Marillen. Armeniaca minora. Von den Namen. Griechiſch Ana apmeriane > Fpaımorkıie. Lateiniſch Armeniaca vnd Præcocia. Welſch Bacoche. Arabiſch Mirmix. Spaniſch Alhiricoques. Franhoͤſiſch Abricot. Boͤhmiſch Merumky.| Niderlaͤndiſch Vroege Den Engliſch Abrecokiree. Bon der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft. 5 | Arien haben einen geringen Vnterſcheidt vonder Pferfingenfind Falter und feuchter Narur imandern Grad. Sie haben feinen Brauch in der Artzney / wer- den nur duſt halben zur Speiß gebraucht/ doch findfie dem Magen bequemer dann die Pferfing / verfaulen nich ſo leichtlich / vnd fo man fie zum beſchluß der Speifen jſſet / verhin⸗ dern fie die hizigen Daͤmpff / daß fie nicht ing Haupt ſteigen. | Bon dem Del. ne DE den Kernen preſt man ein Oel / welches fehr nutz zu den hitzigen Geſchwuͤlſten deß Afftern vnd guͤlden Ader / zu kuͤlen vnd Schmertzen miltern. Wird auch gebraucht wider das Wehethumb der Ohren vnd Naſen von Hitz/ vnd wider die Schrunden der Brüft. ] A Das XL VII. Gapitel, Von Pferſingbaum. Er Pferſingbaͤum werden allhier vier J Gefchlecht fürgeftelle: J Das erfkeift der. gemein ZN Pferfingbaum waͤchſt etwas hoch auff / breytet DC Sich mit ſeinen Aeſten auß / weiche gar muůrb feyn/ alſo / daß ſie auch von der Frucht gar leichtlich werden hernider geriſſen: Die Blaͤtter find langlecht / vnd ſpitzig / singe vmbher zerterfft / vñ eines bittern Geſchmacks / die Bluͤt iſt ſchoͤn leibfarb roth / nach welcher die Fruch erfolget / welche gantz er [2 — — — — . — 2 — — — — — ee Dun V Das Dritte Buch/oonKreuten. 723 A. I. Pferfingbaum. * II. ©. Johanns Pferſing. Perſica mala. Perſica pr&cocia. BI 727#7°7 * — — — ZB R — De u - > > | 2 Ror — IV. Quitten Pferſing. + ns I Pfefing ’ P Ri a 1 ig | | h 94 I NZ N V/7 ES N Ko NIS NER al NIE | IA —— UNE N NSS MN | Ä N ZSSDDINGEN, Be. Ne SER br N —— — * N mn MO G, NN nz T N * | \r \ 9 ehe m — More VNA ⸗ get \ AR | nn x al N N — N - + 1 [ ; A 1» PrT i F s u. ce ond ſafftig iſt / außwendig mir einer zarten Woll vmbgeben vnd tern vnd Aeſten gans gleich /außaenomınen daß die Frucht gar A ae Ki durchfchepden Mitten in der Frucht gelb iſt auch Kleiner dann am &i fen Gefchleche. 11 I. Mir Dies „Vigrein harte rauwe Nuß / in welcher ein weiſſer Kern iſt / eines fen kompt aud) vberein dag dritte Gefchlecht,ohn allein / daß feine bittern Gchhinads- - "Frucht von farben rorift. | — Dos air Gefhlche if dem erften mir feinen Blüte IV. Das vierdte Geſchlecht iſt den — vnd I EN Pe = gar 724 A gar gleich Hat allein fein Vnterſcheidt daran / daß ſeine Frucht F BPerfen.] | c Bauch / vnd gehen baldt widerumb hinweg · den Quitten etwas ſcheinet gleichfam. EEs ſindt noch welche ſich den Welſchen Nuͤſſen vergleichen, fo fie Nuͤßpferſing nennen / die zu eſſen gar lieblich ſindt. Sie haben noch ein ander Geſchlecht / deren Kernam Ge⸗ ſchmack faſt wie die Mandlen ſuͤßlecht / ſ man Mandelpferſing nennet. In Franckreich hat man ſo außwendig wie ein Pflaumen / vnd der Kern eines Pferſings / wird pruno perficum genennr.] Von den Namen. Je Pferſinge nennet man Griechiſch mepsıza wäre. Arabiſch Sauch. Lateiniſch Perſica mala. Welſch Pe- ſche. Spaniſch Pexegos. Frantzoͤſiſch Peſches. Boͤh⸗ miſch Breskyve. [Engliſch Peach. Niderlaͤndiſch Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft. N Pferfing finde kalt vnnd feucht im andern Grad: d Aber die Bluͤet / die Blätter vnnd die Rern findt war mer vnd truckener Natur. | Innerlicher Gebrauch. | Je Pferſing / wie Dodonzus ſchreibt / finde dem Ma⸗ gen gar ſchaͤdtlich / geben auch dem Leib gar kein Na⸗ rung / ſondern fie faulen gar leichtlich / ſonderlich wenn man ſie nach anderer Speiß gebraucht / als dann ver⸗ derben ſie auch andere Speiß / daher dann vielerley Schwach⸗ beiten / fuͤrnemlich aber faule Magenfieber vervrſacht werden. ‘ Wenn man fieaber für anderer Speiß jſſet / fo erweichen fie den [So die Kinder ober Pferfing Laub trincken / tͤdtet ihnen die Wuauͤrm. Dderdas Saub zerſtoſſen und den Safft getruncken / oder gemeldten Safft auff den Mabelgebunden. ] Pferſingkern klein zerſtoſſen vnd mit Wein getruncken / er⸗ öffnen die verſtopffte Leber vnnd das Miltz / ſtillen das Grim⸗ men im Leib.] Es haben auch die Pferſingkern / ein Krafft vnd Eygenſchafft den Harn vnd Sandt fortzutreiben / vnd wie etliche ſagen / ſollen ſie auch den Stein brechen / als daß man neme vngefehr zwantzig Pferſingkern / ein halb Loth Weinbern / eſſe die mir einander / vnd chue ein guten Trunck roter Erbeßbruͤe darauff. [ Dderder geſchelten Kern ſechs oder ſiben / in einem trunck Wein eingenommen. Die Bluͤet von Pferſingen wie ein Salat bereyt vnd geſſen / bewegenden Stulgang / vnd iſt ein gefunde Speiß den Waſſer⸗ I D ſuͤchtigen [treiben das Gewaͤſſer auf. | F Es dienen auch die Pferfing wol dem hitigen brennenden arn. Gedoͤrrte Pferſing in Waſſer eingemacht vnd geſſen / ſtellen die rote Ruhr: Man kan ſie auch alſo bereyten / ſpalte ſie von ein⸗ ander vnd thue den Kern darauß / faß an ein Faden / vnd truͤcknes in einem Backoffen / wenn man die brauchen wil / weychs in Waſſer / biß ſie weych werden. Alſo ſeyn ſie dem Magen dienſt⸗ lich / ſtellen die Ruhr / leſchen den Durſt / feuchten die vertrocknete Keelen vnd Zungen | * Euſſerlicher Gebrauch. | ar grüne Blaͤtter zerſtoſſen / vnnd auff den Nabel ge, legt / to-dten die Wuͤrm. Wem das Haar außfallen wilder ſtoſſe Pferſing⸗ kern / miſch Eſſig darvnter / mach eg wie cin Salbyond K ſtreich fie auff. | Wider das Brennen im Half oder den Sodfollmanfünff - Pferſingkern eſſen / folldas Brennen nachlaffen- [Der Safft auß den Blaͤttern / in die Ohren getropfft / reini- ger die eyterichten Ohren. Die Blätter gedoͤrrt onndin frifche Wunden geſtreuwet / heylen diefelbigen. Die Kern zerftoffen mit Rofeneffig vermifcher nnd vberge⸗ ſchlagen / ſtillet das Hauptwehe:oder mit Eiſenkrautwaſſer an die Schlaͤff vnd Stirn geſtrichen / iſt ein edle Artzney.] m nn m nn G H D. Jacobi Theodori Tabernzmontani/ Von eingemachten Pferſingen. AN diefe Frucht zeitig ift / laß fie von Handt abbre⸗ chen darmit ſie nicht geffoffen werden. inter man⸗ cherleyArtten helt man die allein für tauglich zum ein» machen / ſo vmb ©. Johannestag zeitigen/ond Fleiner dann die andern ſindt. Denen ſoll man das Haͤutlein mit einem ſcharffen Meſſeriein abziehen / den Syrup wie in Muſcatelbirn⸗ (ein bereyten / offt abſieden biß er dick bleibe. Sie laben und kraͤff⸗ tigen die Kraucken / ſindt fuͤr den Durſt / feuchten die verdorrete Zunge / fühlen alle jnnerliche Glieder / nuͤtzen in allen hitzigen Seuchen Alſo moͤgen auch die roten Wein oder Raͤbenpferſing eingemacht werden. Schele ſie /nimb den Kern darauß / vnd legs in ein ſteinen oder verglaßten Hafen / ſchuͤtte wolgelaͤutert vnnd hart geſotten Honig darvber. Dieſe Pferſing ſeyn gleich wol nit fo lieblich als die andern / aber gleich fo nuͤtz als die kleinen / werden auch wie dieſelbige mit Zucker bereyt. Weil auch das Honig nicht jederman angenem iſt / mag man ſie vor dem brauchen mit Waſſer waſchen. [Don Pferſingſyrup. von dem ſechs oder ſibenfaͤltigen abguß / gleich wie vom Roſen vnd Mertzen Veiolſyrup angezeigt worden: wel⸗ cher auff ein anderthalb oder zwey Loth jungen Kindern eingeben / purgiert fie ſanfft / vertreibt die Wuͤrm: offtermal nuͤch⸗ tern genoſſen / verhuͤtet daß die Wuͤrm nicht wachſen:kan auch in den hitzigen Fiebern gebraucht werden: reiniget vnnd treibet auß die duͤnne gelblechte feuchtigkeit. Etliche bereyten auß dem Safft der Blumen einen Syrup. Il: der Pferſichbluͤet wird ein lieblicher Syrup gemacht / Von der gewuͤrtzte Pferſichlatwergen / Con⸗ ditum ex perſicis Aromaticum. Emen der Pferfich fo noch nicht gar zeitig / vnnd innen vnd anffen gereiniger : item Safft von Pferſich / jedes drey Pfunde kochen aug dem Safft ein Syrup / zer⸗ quetſchen folgendes die Pferſich gar wol fiedens mir dem Syrup sun atwergen:wañ fie allerdings gekocht / ſo ſtrewen ein halb Loth gepuluert Paradiß vnd gelb Santelholtz Zimmer Cubeblin /Muſcatbluͤet / jedes ein Loth / Biſem zehen Graͤn / vnnd behaltens zum Gebrauch / wirdt gebraucht zu erhitzigten Magen / dem Durſt / vbel Geruch deß Magens.) Von Pferſingbluͤet Zucker. JS wird auch diefe Dlür gleich roie die Roſen mir Zucker eingemacht / vnnd Conferua florum perfici genennt- Diefer eingemachte Zucker iſt den Kindern fürrrefflich gut für die Wuͤrm / weil foldhe ein Abſchew deß Wurm⸗ ſamens haben. Dann diefer treibt nit allein die Wuͤrm auß / ſon⸗ dern hindert auch daß ſie nit wachſen. Vnd wo man der Wuͤrm beſorgt / iſt er nüchtern einzugeben / kraͤfftiget auch den Magen / [purgierr gleich dem Syrup / wann er noch friſch iſt.] Von Pferſingkernoͤll. | Vß den Pferfingfernen wirdt ein Oell gepreſt gleich wie das Mandelöll. Di Oell bey acht doth auff ein mal ge⸗ truncken / miltert das hefftig Nieren vnd Leibwehe An die Schlaͤff geſtrichen iſt gut wider das Hauptwehe / mache ſchlaffen.] Dieſes Del wirdt gebraucht wider das Ohrenſauſ⸗ fenvift auch gut wider die Würmleinfoinden Ohren wachſen Wider die Schmerzen der Feigblattern / nimb Pferfingfernöllr Bitter mandeloͤll jedes ein Vntz / weychen Styrax ; Bdellium je⸗ des ein Quintlein / vermiſch es mit einander vñ ſalbe den Scha⸗ den damit. Man kan es auch iu Clyſtiren gebrauchen wider das Bauchgrimmen / fo von Blaͤſte oder Verhaͤrtung deß Stuel⸗ gangs entſtanden. ie —— Von — — — — — —— — — — — — — — DE — — wi Ve 7 Bansıs € 8 3 In Effigserlaffen oder mie Grindwurgelfafft zerſtoſſen vnd an⸗ * — m * s—— ER _ ⸗ “ Das Dritte Buch / von Kräutern, RS A Von Pferſingbluetoll. Das XLVIII.Capitel. Tliche füllen einen Hafen mit Pferſinabluͤt / graben den | : ee in die Erden oder Miſt ein zeit lang / darnach Don Mandelbaum. SO rrucen fie darauß ein Oell / damit ſchmieret man für der Mandelbaum. der Hitz der Fieber die Pulßadern vnnd andere Derter- Amygdalus. Bon Wferfingbaumbarg. | | reitwegrich oder Burtzelwaſſer getruncken ſtillet das Blutſpeyen. Mit Meth oder geſotten Roßhuͤb bruͤe eingenommen vnnd ein wenig Safran ertveit- tert den engen Athem / lindert die hitzige rauhe Keelen zertheilet die Geſchwulſt im Halß / vnd ſtillet den Huſten. Deſſen ein halb Loth mit Rettich oder monenſafft gebraucht treibt den Stein. — Pferſing Gummi / in Wein zerlaſſen / oder mit geſtrichen heylet die Flechten vnd Zittermaͤler. | Bon Pferfingwafler. AL Dhder Bluͤet wirdt ein Waſſer diſtilliert welches den ‚Kindern viel mal eingeben mir einem Söffelroder unter die Speiß und Pappen vermiſcht / treibt inendie Wuͤrm auß dem Leib / auch den Schleim davon foldye wachſen / in dert jynen den Bauch ſanfft vnd vnſchaͤdlich Defigleichen leinene Tüchlein darinnen geneztzt / vnd ober den Nabel gelegt / hat ſchier gleiche Krafft So man nimpt fuͤnfftig Pferſingkoͤrner / hundert Kirſchen Nüßlin / ein Handt voll Holderblür/inein maß Maluaſier thut / vnd in einen erdenen Hafen zehen Tag lang in Roßmiſt ver⸗ grabr: darnach alles mir einander in gläfenen Heimen diftilie- ret / gibt ein gar kraͤfftig Waſſer fürden Stein’ foman deſſen am Morgens acht doth auff ein mal nüchtern trinckt Heymelting. In — — — * 2 A /2 2 f CT, ; 7 [ 2 = 0 €: Duracina alba. — Q \ — — F ———— — CN Er Wandelbaum fteiger in eine simliche I ET (>) | Sänge/mir einem diefen Start. Die Rinde iſt ? 2, rauch vnd ſchrundecht / er hat wenig Wurtzeln / vnd REbißweilen nur ein eintzige / die iſt ſtarck / groß / vnnd tieff. Seine Blätter finde in aller Maffen den Pferſinglaub ehnlich / deßgleichen die Blůͤet / außggenommen dag ſie ſatter purpurfarb iſt. Dieſer Baum bluͤet im angehenden Fruͤliug / biß aum Ende 1 deß Hornungs. Er hat gern feine Wohnung vnterm warmen Himmel / auß der Vrſachen findet man ſeyn genug in Apulia, Sicilia, vnd etlichen Inſeln deß Aeghptifſchen Der Seine Nuͤß ſindt geſtalt wie ein Hertz / ſindt erſtlich außwen⸗ dig mit einer grünen Schalen vmbgeben / ſo dieſe Schale auff⸗ ritzet / iſt eg ein zeichen der Zeitigung / darvnter ligt ein harte Holge ſchale / darinnen ſteckt der Kern in einem Haͤuclein verſchloſſen / welcher entweder ſuͤß oder bitter iſt. [Es follen die allein zur Artzney gebraucht werden / ſo voll⸗ kommen / gantz / glat hart vnnd wol trucken : die ſich leichtlich brechen laſſen / die jnnwendigen ſchoͤn weiß / eines lieblichen Ge⸗ ſchmacks | / Von den Namen. E Je Mandeln heiſſen Griechiſch vnd Lateiniſch Amy- a: Zu den Zeiten Catonis hat man dieſe Fruche su Rom Nuces Græcas, Griechiſch Nuͤß genennt. > Arabifch Lanzi. Welſch Mandorle. Spanifch Almen- e dras. Frantzoͤſiſch Amandes. Boͤhmiſch Mandiy. Ndderlaͤndiſch V den Pferſingen ſeyn auch dieſe Hey⸗ Amandel Enaliſch Almond.] Vnnd zum Vncerſcheide Heifer ww a abe Stade ee —————— Amygdalæ dulces, die bictere aber Amy. REN iſt / ſam Reinſtrom vnd Obergaw erfunden wird gdalzamarz, engen — Ba man —— ——— koͤnne / ¶ Der Mandelbaum heiſt Griechiſch Aauydarn. Cateiniſch * iſt mir vnbewuſt. Amysgdalus. | Ä | Don \si BES f B Die friſche oder füe Mandeln wenn fie gefcheler feynigehen G - 728 D. Jacobi Theodori Zabernemontani/ | Von der Natur / Krafft vnd Engenfchaffte . F Von Mandeloll. ß der Mandeln. { Odonzus ſchreibt / die füffe Mandeln wenn fie etwas trucken worden / ſeyn zimlich warm und erucken: Die bit tere Mandeln feyn warn vnnd trusfen imandern Brad. Aber - Matthiolusmelder (daß die füffe Mandeln mittelmeflig warn vnd feucht fepn- Die bittere Mandeln haben ein Natur zu ſaͤubern vnnd zur gerthenlen- innerlicher Gebrauch. Je ſuͤſſe Mandeln frifch abgebrochen feyn ein liebliche angeneme Speiß/geben auch ein wenig Nahrung’ aber doch machen fie ein dickes Gebluͤt / fonderlich aber fofie etwas alt oder trucken worden feyn. fie fo langfam widerumb außdem Leib / daß ſie auch den Bauch etwas ſtopffen / vnnd deromegen von etlichen wider den Durch. lauff onddierore Ruhr eingegeben werden. [Die grüne Mandeln mit ſchelet und allem umbS- ohañs tag oder ein wenig eher geffen ı befommen dem Magen wol: truͤcknen vnd ſtaͤrcken in kraͤfftiglich. Suͤſſe Mandlen mit kleinen Roſinlin vnd Zucker geſſen / er⸗ weichen den harten Bauch. ] e Alexander Trallianus ſchreibt /daß die Mandelmilch / nem⸗ lich der Safft/fo mit einem andern liquore auß den frifchen oder füllen Mandeln gepreft wirdt / nicht allein dem Leib ein Nahrung gebe/ fondern ſey auch gut den Dyfentericis vnnd Coeliacis, das ift / ſo mit der roten Nuhr und Bauchflüffen be kuͤmmert ſeyn / dann fie lindere vnnd ffopffe etwas mirzu: Deß⸗ gleichen werde ſie auch nuͤtzlich getruncken in der Seitenkraͤnck / vnd ſey den jenigen gut ſo Blut vnd Eyter außwerffen. Es ſeyn die füſſe Mandeln ſonderlich gut wider die Gebre⸗ chen der Bruſt vnnd der Lungen / dann es ſchreibet Fernelius, daß der außgepreſte Safft die ſcharpffe Keel vnnd die Lunge lin⸗ dere vnd erweyche / mache auch den Schleim vnd andere Feuch⸗ tigkeit außwerffen / vber das hat er ein Art zu eroͤffnen / zeittig zu machen vnd zu reinigen oder zu ſaͤubern / vnnd iſt derowegen zu oberzelten Gebreſten gar dienſtlich. Dieſer Mandelſafft iſt ſonderlich gut den Phthiſicis oder Lungenſuͤchtigen. Es werden auch Mandelſuppen mit Zucker bereytet / welche gar nuͤtzlich vnd gut ſeyn denen ſo Seitenwehe haben / wie auch den Lungenſuͤchtigen. Wenn man die Mandeln zur Milch oder Suppen gebrauchen wil ſoll man fiezuvorin warmen Waſſer As Mandelöll wirdt von ſuͤſſen vnd bittern Mandeln außgepreſt / vnd wo ſolchs mit hauffengefchicherunnd man daſſelbige Oell zu Cliſtiren / vnnd auſſerhalb deß Leibs brauchen wil / mag man das auff einer Dellmü- len wie den Hanff vnd Lein außſchlagen. Wo man es aber trin⸗ cken ſoll / ſe nimb wol außgetrucknet Mandeln / die doch friſch und Geſchmack ſeyn / ſo viel du wilt / zerſtoß faſt klein / roͤſte fie ein we⸗ nig mit zugegoſſenem Roſenwafſſer / vnnd trucks hart in einer Preß auß · Oder aber machs alſo Nimb Mandeln / ſo viel du wilt / denen zeuch die Haut ab / zerſtoß faſt klein / roͤſte ſiede ein we⸗ nig auff heiſſer Aſchen / oder gar lindem Fewr / ſtettigs umbrürem das thue alſo warm in ein ſtarcks Saͤcklein / das mit Roſenwaſ⸗ fer gefeuchtet ſey / vnnd preſſe es ſtarck auß / ſo gibt es ſchoͤn lauter Dell. Nun von dieſen Oellen iſt das faſt im Gebrauch / wirdt auch / wo man Mandeloͤll ohn andern Zuſatz ſchreibt / allwegen verffanden. Vnd wendet das friſch außgepreſt Oell alle Raͤuch in der Keelen /Bruſt / Lungen / vnd derer aller Trocknin / mie auch dergleichen Gebrechen. Iſt darzu lieblich / macht fett / mehret die Manlichheit / leſchet den Durſt one Brennen deß Harns / Ver⸗ letzung der Blattern / vnd Verſehrung weibliche Gliedts / geſalbt oder nach Gelegenheit der Sach eingeſpruͤtzet. Das Bittermandeloͤll lindert ale Härtin der Neruen eroͤff⸗ net die Verſtopffungen / zertheilt die Blaͤſt vnnd Daͤmffe / fuͤr⸗ nemlich aber tauge es zur Taubheit / vnd Verfallen deß Gehoͤrs / Saufen der Ohren / vertreibt auch die Maſen. Dioſcorides ſchreibet / das Mandeloͤll ſey gut wider die Schmertzen vnnd Wehetumb der Geburtsglieder / wider Em⸗ boͤrung / Auffſtoſſunge vnnd hitzige Geſchwuͤlſt der ſelben / wider H Öebrechen der Nieren / vnd es ſey bequem wider den Stein / wider die Gebrechen / darvon der Harn ſchwerlich vñ peinlich gefangen wirdt: Auch iſt es gut denen ſo einen kurtzen Athem haben, den Miltzſuͤchtigen / wider den Wehetumb dep Hauptzz / wider das ſchwerlich Gehoͤr / vnd wider das Sauſen der Ohren / darzu dann das bitter Mandeloͤll ein ſonderlich Lob vberkommen hat. LBruſtlattwerglin von Sůſſen Mandlen / Saponea Veneta genennet. Imb ſuͤſſe vnd bittere Mandlen / Gummi Arabic Tra⸗ I) Ye: men/jedes anderthalb Quintlem: Zucker vnnd Zucker⸗ penid / jedes drey Quintlein: Hong vnnd Fenchelſafft / jedes fo viel von noͤhten / kochs zur Lattwerge. Andere nem n ge⸗ ſchelte Mandlen acht Loth / ſtreichens durch mit anderthalb D abſchelen / darnach etwan ein Stundt in kalt Brunnenwaſſer I Pfundt Veiolenwaſſer: dieſer Milch / vnd deß Zuckers miſchen legen / vnd als dann gebrauchen. Es habe auch die füfe Mandeln ein Krafft die natur zumehrẽ. [Alſo kan man mit dem durchgetribnen Gerſtenſchleim gute Mandelmuͤßlin für die ſo das Fieber haben zubereiten / aber nicht von Mandlen allein. Die bittern Mandeln ſeyn wärmer Natur dann die ſuͤſſen: Derowegen eroͤffnen / zertheylen vnd ſaͤubern ſie auch mehr / und ſeyn kraͤfftiger / den kalten groben Schleim auß der Bruſt vnnd Lungen zu raͤumen / wie auch den zaͤhen Eyter / entweder in der E Koſt / oder auff andere weiß gebraucht. Es werden auch dieſe Mandeln gebraucht zu den Gebrechen der Leber / der Seiten / deß Miltzes / der Daͤrmen / Nieren vnnd Blaſen / ſeyn nuͤtzlich dem feuchten Magen Man ſagt / daß die bitter Mandeln die Trunckenheit verhuͤ⸗ ten ſollen: Man muß aber nicht zu viel ſauffen / ſonſt werden ſie wenig helffen: Vielleicht darumb / dieweil ſie den Harn treiben. Von den bittern Mandeln ſollen die Hanen / Katzen vnnd Fuͤchs ſterben. [Eufferlicher Gebrauch. Veſſe Mandlen gekaͤuwet benemen den Schmertzen deß Zanfleiſchs. Geſtoſſen vnd mit Roſenoͤll vermiſchet / an die Stirn vnd Schlaͤff geſtrichen / ſtillen das Haupt⸗ wehe: heylet auch allerhandt Blaͤtterlin vnter dem An geſicht / vnd flieſſende Schäden auff dem Hanpr.] ſie eins fo viel als deß andern zuſamen / laſſens ob dem Fewr jer⸗ gehen thun darzu anderthalb doth friſch Ammelmeel / vnd ruͤhren es ſo lang biß zuſamen gehet. Es koͤnnen auch Taͤffelein darauß gemacht werden / ſo man zu dem vorigen noch acht Loth Zucker thut / vnd zu rechter haͤrte ſeudet. Dieſes dienet ſehr wol zum duͤr⸗ ren trucknen Huſten / vnd miltert die raͤuhe der Keelen. Marcipan / ſo Maza panis, oder Panis Mar- ſicus genannt / zu machen. > mb friſche ſuͤſſe Mandlen / ſchele ſie / lege ſie als bald in ein Kaltwaſſer / daß fie nicht öllig werden / ſtoß ſie in eim ſteinern Moͤrſel / als klein du kanſt / vnd geuß vnter weilen ein troͤpfflein Roſenwaſſer daran / damit fie nicht oͤllig werden. Demnach ſo thu gleich viel rein geſtoſſenen Zucker / K vnd vermiſch im Moͤrſer wol durch ein ander / ſo wirdt ein weiſſer Teig darauß / den Streich auff Oblaten in ein runde Reifin / als dick vñ breit du ſolche Krafftbrot oder Flaͤdlin haben wilt / deů ſo leg ſie in ein kuͤpfferin Fladenpfannen mit einem Deckel / vnd laß gemaͤchlich auff einem linden Fewr bachen vnd trucknen. Andere nemen der geſtoſſen Mandel ein halb Pfundt / Zucker drey vierling / ſieden denſelbigen mit Roſenwaſſer biß alle feuch⸗ tigkeit verzehrt wirdt / vnd ruͤhren die geſtoſſene Mandel ob dem Feuwr darunter / den Teig ſtreicht man auff vnnd bacht jhne wie gemeldet: etliche thun ein wenig deß beſten Zimmer rein * An —— iin u — — * nn a en zen Me A —_— — — A — — HP Das Dritte Buch / von Kreutern. A rein zerſtoſſen in den Teig:auch Perlen / Edelgeſtein vnd anders F gu Staͤrckung deß Hertzes. Etlich damit dieſe Marcipan ſchoͤn weiß werden / zerlaſſen ſie den ſchoͤnſten Zucker vnnd ſieden jhn mit Roſenwaſſer / vnnd beſtreichen die oberhalben darmit / vnnd Iaffensaußtrucfnen.] Bon Mandelmilch/ Lac Amygdalinum ! vnd Amygdalogala genennt. £ Jeſe wirdt in viel Weg bereyt / nachdem die Art der Kranckheitift. Wil man die Natur räffrigen vnnd ſtaͤrcken fo macht man fie deſto dicker / das ſt / nan x nimpt mehr Mandel und weniger Waffer- Folgende iſt aber der gemeinfte Weg: Nimb Mandeln fo viel du wile die ſchuͤtte in heiß Waſſer / laß ein kleine weil darinn / biß daß man fie balgen kan / als dann gieſſe kaldt Waſſer darvnter / darmit jhnen B die Sig fein Krafft eim lehe ſo fie außgezogenuftoffe ſie gang klein / G faſſe in ein ſauber Tuch / daran gieſfe ein wenig friſch Brunnen⸗ waſſer / treibs mit einem $Söffelonnd hartem truͤcken vmb vnnd durch / das thue ſo offt / biß es nicht mehr gehn wil. Dieſe magſtu mit Zucker deines Gefallens ſuͤß machen. Wilt du die zum Schlaf brauchen / ſtoß ein wenig weilfen Magſaat / vnnd ziehe die ſamyt den Mandein auß. Zum fühlen ſtoß alſo Melonſa⸗ men mit. In der Ruhr ſoll man das Waſſer ſtelen. Zur Bruſt / Weinberlein vnd Suͤßholtz darin ſieden. Man ſtoß auch etwa Pignolen. Haſelnuͤß / vnd anders darmit / nach dem die Sach ge⸗ ſchaffen iſt. [Wie die Mandeln ein zumachen. Je ſuͤeſſe Mandeln werden von etlichen friſch / in Zucker oder weiſſen Honig eingemacht / wie die Nuͤß / allein daß man ſie nicht weichen laſt / Andere ver⸗ zuckern ſie wann fie doͤrr ſindt wieder Fenchel vnnd Antg / vnnd dieſe werden ohngeſchelt vberzuckert / weil fiealfo wehrhaffter finde : andere aber brauchen die Geſchelten darzu. Man ſoll die Mandeln zuvor wol abreiben mit einem groben Tuch / in ein meſſin Becken ober brennende Kolen hencken / wol hin vnnd her treiben / damit ſie zimlich außtruͤcknen: hernach ſo geuß zimlich hart geſottenen Zucker / mit einem eiſenen loͤcherten Loͤffel darauff / vnnd fahr mit dem vmbtreiben ſtetigs fort / biß daß die Mandeln wol vberzogen ſindt: vnd je hefftiger das Becke vmbgetrieben wirdt / je härter fie werden.) Das XLIX, Capitel. ‚D Bon Quitten. . En Er Rüttenäpffel werden zwey Geſchlecht U fürgeftäle/ (1.)das erſte vergleicht fich einem ge» ’ meinen Apffelbaum/ außgenommen daß er nicht fo groß iſt vnd auch nicht fo lange Blaͤtter hat / dar⸗ gegen ſindt fie glaͤtter / feyſtet / haͤrter / vnd auff dem Ruͤcken weißlecht Er bluͤet weiß oder leibfarb / wie die wilden Ro⸗ fen. An dem Vmbreiß hat dieſe Blumen fünff Blaͤttlein / die erzeigen ſich in dem Lentzen nach der Bluͤet erfolgen die Quitten / welche da rundt ſeyn / mit hohlkeelen außgetheylt goltfarb mit einer zarten Wollen bekleidet / vnd wolriechend / diß ſindt die rech⸗ ten Quitten ( II.) Das ander Geſchlecht waͤchſt dem vorigen bey nahz aleich / außgenommen/daß feine Frucht der andern etwas vngleich iſt Von den Namen. K e Qutiteen. werden auch genennt Quittenaͤpffel / ——— Kudaa unra. Arabiſch Safargel. Lateiniſch Cydoniamala. Welſch Melecotogne. Spaniſch Membrilhos vnnd Marmellos. Aaule. Niderlaͤndiſch Queappel. Der Quittenbaum wirdt genennt Griechiſch une zuo- la. Sateiniſch Malus Cotonea. er a nn then EN ö—— — u * = 1. Kuͤttenaͤpffel. Malus cydonia. II. Kuͤttenaͤpffel. Maluscydonia. G [\ — 5 7 yo — j UM 7 j — N V & 49 RE — ) r a ER 7 * * Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft. Frantzoͤſiſch Conring. [ Coingz. Engliſch Quinte. ] Boͤhmiſch D Odonzus ſchreibt / die Quitten ſeyn kalt vnd trucken im andern Grad /einer zuſamenziehenden Natur : Etliche ſa⸗ gen fie ſeyen kalt im erſten Grad / vnnd trucken im Anfang deß andern. Inner⸗ — Er 728 A \ B Innerlicher Gebrauch. Je Quitten gebraten und mit Zucker beſtreuwet / ſindt dem Magen bequemer / wehren dem Auffſtoſſen / vnd Vnwillen / benemen die vnnatuͤrliche Hitz / vnd ſtopf⸗ fen allerley Bauchruhr / auch ſindt fie behuͤlfflich wider das Blut außwerffen So jemandt einen ſteiffen Trunck het ge» than / vnd beſorgt / daß jm der ſtarcke Geruch vom Wein zu viel ins Haupt moͤchte daͤmpffen / der eſſe als baldt gebratene Ouit⸗ ten / ſo ſchadet jhm der Wein deſto weniger. Wer einen blöden Magen hat / vnnd die daͤmpff ſtetigs ins Haupt ſteigen / der ſoll jederzeit nach der Malzeit gebraten Quit⸗ ten eſſen / ſſ wehren vnd verhindern das Auffſteigen der Daͤmpf⸗ fe / ſyn auch ohn deß dem Magen gut vnd nuͤtzlich. Euſſerlicher Gebrauch. legt / en Schleim von ſich geben / welcher fonderlich gut ſey in den ſehr hitzigen Fiebern / zu der harten hitzigen vnd verbraͤnten Zungen / wenn man deſſelbigen in Mund neme / ſoll es dieſel⸗ bige gar wol vnd geſchwindt lindern vnd er weichen: Wird auch alfo nüglich gebraucht wider den Durſt / vnd wider die Bräune der Zungen. | Diefer Schleim von den Quittenkernen iſt gut wider allerfey — er fühler/lindert die Schmertzen / vnnd wehret den laſen. | Es melder auch Dodonzus, dag man ſolchen Schleim gar wol in den Clyſtirn gebrauchen koͤnne / wider die rore Ruhr / dann er lindert die Schmertzen der Daͤrmen / vnnd die ſcharffe hitzige Gallen in denſelbigen. — Die rohe Quitten zerſtoſſen vnnd wie ein Pflaſter vber den D Odonzus vermeldet / daß die Quittenkern in Waſſer ger | * G Bauch oder Magen gelegt’ iff gut wider die Bauchfluͤß vnnd H rore Ruhrsftilier auch dag Würgen und Brechen deß Magens. [Dampffbäder auf dem Quittenlaub gemacht / treiber dent aufßgefallenen Affterdarm / oder auch die Mutter widerumb in Leib doch ift nutz / daß man ſich auch mir gemeltem Bad mache. Die Blumen dürz oder grün mirandern tauglichen mitelen vermiſchet / vnnd Pflaſters weiß vber die Augen gelegt leſchet die Hitz derſelbigen / auch die Hige der brennenden Geſchwaͤr / vnnd heylet offene Schäden] AR Don Duittenlattwerge. fir Quitten [ die wol riechen /recht zeittig ſeyn / vnnd durch einhin gelb] fo viel du wilt / darvon thu den Sa⸗ men / vnd fchneide ſie zu Schnügleinfiede fie in Brun- nenwaſſer [oder gutten ftarcken Wein’ ] daß ſie weych D D werden) treibs durchein Leinwad oder hären Sib / dag nichts dann die Schelffen [Kernlin onnd Steinlin ] dahinden bleib. Bon diefem nimb drey Pfundt Honig oder Zucker /die fauber gelaͤutert ſeyn bey vier Pfunde deines Gefallens / laß Lattwergen dick ſieden / ſtets vmbruͤrend | damit es nicht anbraͤnn / vnd alſo lang gemaͤchlich ſieden laſſen / biß es dick genug wirdt / das kanſt alſo mercken / wann es ſich leichtlich laſt von der Pfannen ab⸗ ſchoͤlen:oder probiens auff einem falten Eyſen / oder einen Boden von einem Moͤrſer / wann fie recht dick iſt / vnd ſich wol abſchelet / fo maaft du in ſchoͤne Zuckerlaͤdlein gieſſen / oder auff einem brei⸗ ten Deller mit friſchem ſuͤſſem Mandeloͤll beſtrichen laſſen er⸗ kalten / vnd nach deinem gefallen zu Stuͤcklin ſchneiden.] So iſt folgende kraͤfftiger: im Quitten fo viel du wilt / die reib an einem Reibeiſen / truͤcke den Safft hart durch ein Tuch auß / mit dem⸗ ſelbigen begieſſe ander geſchelte Quittenſchnůtz / vnd laß alles voll⸗ £ kommen mit Zucker oder Honig abſieden. Diß iſt ein ſonderlich K Stuͤck den Magen zu bekraͤfftigen / ſtillet darmit allen Durch⸗ fluß vnd Vndauwen / ſtaͤrckt die ſchwache jnnerliche Glieder / die Dauwung vnd behaltende Krafft / erwecket Sufkzu eſſen. In den Apothecken bereyt man ein Diacydoniton compo- ſitum, oder / cum fpeciebus wie folgt: Nimb dick geſotten Quit⸗ tenſeltz / darin weder Zucker / Honig / noch anders ſey / xviij. Vntz gelaͤutert Honig anderthalb gemeine Pfundt / laß zu rechter dicke ſieden / wenn die lauw wirdt / vermiſche volgende Specerey klein geſtoſſen darein / Zimmer anderthalb Loth / Ingwer ein Loth / J I D. Jacobi Theodori Tabernzimontant, Pfeffer / Galgant / jedes ein halb Loth / Naͤgelein / Mußcatnuͤß / je⸗ des anderthalb Quintlein / Fpica auf India, Paradeißholtz / Ma- cis, Cardamomi, jedes ein Quint.Zitwan ein halb Quintlein / ſchlags in Scattlen oder warinn du wilt. Etliche gieſſens auff ein ſteinen Tiſch / der mit gebiſemten Roſenwaſſer beſtrichen iſt / walgens vnd ſchneidens jhres gefallens / aber ſie bleibt laͤnger feucht vnnd kraͤfftig in Scattlen die bedeckt ſeyn / doch oben ein kleines Lufftloͤchlein oder zwey habend. Es iſt auch rathſam / Zucker an deß Honigs ſtatt zunemen. [Andere thun dieſes Gewuͤrtz darein: weiſſen Ingwer vier Loth / guten Zimmet zwey doth / Nagelein / Mußcatnuß vnnd Bluͤet / jedes ein Loth / Galgan / anderthalb Loth / Cardamoͤmlin / Cubeblin / langen Pfeffer / jedes ein Quintlein / zu reinem Pul⸗ uer geſtoſſen: darvon nimb zu einem Pfund ein Loth oder zwe nach dem die Jattiwerge wol gewuͤrtzt ſeyn foll. Wilt auch ein purgierende Lattwerg darauß machen / ſo magſt du auff ein Pfundt / ein Loth bereitter Scammonea / am letzſten wann du die Latwerge vom fewr heben wilt / vermiſchen / vnd die⸗ ſes wirdt Diacitonites laxatiuum genannt. Etliche bereyten es alfo: Nemen def Kuͤttenſaffts ſo recht ge⸗ laͤutert vnd inſpiſſirt ein Pfundt / gelaͤuterts Zucker ein Quint · lein / Rkeammones vier Loth / legen dieſe in zwoͤlff Loth gebranten Wein / auff vier Tag lang ſeyhens dann fleiſſig durch: ſchutten das durchgeſihene vnter bemelten Kuͤttenſafft / vnnd kochens ſampt dem Zucker zu rechter dicke. Deſſen hoͤchſte gab iſt ein Lot.) Von Quittenwaſſer. | Je befte Zeieder Quittendiſtillierung iſt / fo fie wol zei⸗ tig ſind gehackt / geſtoſſen / vnd gebrannt. Quittenwaſ⸗ fer iij Loth / vermiſcht mit iij. Loth dicken rotem Wein / Abendts vnd Morgens getruncken / vnnd zu Mittag / iſt faſt gut dem boͤſen Magen dann es ſtaͤrcket vnd kraͤfftiget jhn / behelt die Speiß im Magen, vertreibt Vnwillen / Auffſtoſſen / vnnd Brechen / ſtillet alle Fluͤß deß Bauchs / ſolchen ſtets ge⸗ truncken / es ſey Blutruhr / weiſſe Ruhr / oder dergleichen. Das Waſſer von Quittenblumen gebrannt / von Frauwen getruncken auff zwey Loth / mindert den Frauwen jhre Fluͤß deß ſie zuviel haben. In obgemelter Maß getruncken / kraͤfftiget das Hertz / vnnd iſt gut fuͤr Erbrechen vnnd Vnwillen / Morgens / Mittags / vnd Abendts getruncken / jedes malij Loth. Iſt auch gut fo die Peſtilentz regiert / getruncken. Von Duittenfprup. ER, Er Quitten ſyrup wirdt auff mancherley weiß zubereh⸗ Preriettiche heilfen jn alfo machen: Nimb wol verfeime« ten vnd gelaͤuterten Quittenſafft xij. Vntz / den fiede auff halb / als dañ gieſſe daran guten Wem / vñ ix. Vntz Zucker laß Syrup dick ſieden. Dieſer ſtellet die Ruhr / kraͤfftiget den Magen vnd macht die eingenommene Speiß behalten. Der ander Quittenſyrup wirdt genannt Miua citoniorum aromatica, darumb daß er mit wol geſchmackter Speeerey / wie folgt / bereytet wirdt: Rimb den Safft von ſauwren Quitten ij. gemeine Pfundt / alten Wein halb ſo viel / gut gelaͤutert Honig ij Pfund vnnd viij Loth / (du magſt auch mit fo viel Zucker ma⸗ chen ) laß mit ſtetem verfeimen abſieden / darin henck in ein Tuͤch ⸗ lein gebunden Zimmet / Cardamomi jedes anderthalb Quint⸗ lein / Naͤglein ein Quntlein / Ingwer Maſthy / jedes ij Scrupel / Saffran ein Quint. Macis ij Scrupel / Biſem ein halb Quint. Galliæ muſchatæ j. Quint. als grob zerſtoſſen / trück es offt auß damit die Krafft in Syrup komme. Dieſer iſt hitzger dann der oͤber derhalben zur Ruhr auß Hitz nicht zugebrauchen / ſonſt kraͤfftiget er den Magen / Leber vnd al⸗ les Ingeweydt / macht Luft zu eſſen / hlfft dem Verdaͤwen / vnnd wehret dem Vndaͤwen. Von eingemachten Quitten. | S werden auch die Quitten ſchnitzweiß alfo eingemache: —— geſchelte Quitten / ſchneid iiij. oder dj. Stück auß einer / darnach fie groß ſind / ſaͤubere die Putzen vñ Samẽ darvon / thue Honig daran / vñ laß in einẽ Hafen daͤmpffen biß ſie lind werdẽ / als dañ nimb ſie herauß / vñ laß ſie erkaltẽ beſtecks mit geſchnittenẽ Zim̃et vñ Naͤglein / ſchuͤtte dz HHonig wider — eß ſit —— — — — — — — — ———— = — — ⸗ „ie efft d die md In Mfofenay —* NT nd N Techn ts glich. —* n h \ kräftige len Ma eu id m —W wg re en) A 1 B Das Dritte Buch / von Kreutern. * 729 ſetz ſie in ein Keller / daß ſie feucht bleiben / beſchwer ſie auch fuͤt Ffaſt gut / daß das Oell von vnzeittigen Olſten were / das binde auffſchwimmen. | Item / nimb Quitten fo viel du wilt / bereyt es wie oben / gieſſe Wein daran / daͤmpff ſie aber nicht ſo weich / ſonderlich wo man ſie ein weil behalten willaß darnach auff ein Tuch trucknen / wilt du ſie wie oben / beſteckt haben / das ſteht bey dir / wo nicht / ſo thu Zimmet / Naͤglein / Macis in ein Tuͤchlein / vnd legs in die Brue/ wann du ſie wilt angieſſen / ſo nimb zwey Theil Honig ein Theil Wein /aß ſieden / biß der Wein verzehrt iſt / dañ gieſſe daran / aber nicht zu heiß / damit die Schnuͤtz nicht einſchmorren vnnd hart werden. Dieſe eingemachte Quitten ſeyn dem Magen gar gut) ſtaͤrcken vnnd kraͤfftigen denſelbigen / werden nuͤtzlich in den Fie⸗ „dern gegeben: Auch ſollen ſich diejenige diefer Quitten gebrau⸗ chen / ſo einen Bauchfluß haben. lichen Gebrauch. —— bereit alſo Nimb der zeitigſten Quit⸗ ten / reib ſie auff einem groſſen Reibeiſen faſt klein / truck den Safft durch ein Tuch / ſetze es auff ein helles Kolfewrlein / laſſe es biß auff das halb einfieden / dann ſo thu halb als vil guts firnen Weins darzu / als deß Saffts ge⸗ weſen iſt / laß widerumb ſieden / biß es cin wenig dicklecht wirdt. Etliche vermiſchen gelaͤuterten Zucker / andere gelaͤuterten Honig darvnter. Etliche machen in ſauwr / vermiſchen darvnter den drittheil Eſſig. Den erſten nennen die Apothecker Miuam ſim- plicem, vnnd iſt zum mehrerem theil im brauch / den Magen zu⸗ kraͤfftigen / vnd luſt zu der Speiß zubringen.) Dioſcorides ſchreibet / daß der Safft auß den rohen Quitten C gepreſt vnnd getruncken / den jenigen gut ſey welche ſchwerlich Von Quittenſafft / vnd feinem inner; G athemen. Es iſt auch dieſer Safftden jenigen gut / welche Blur H außſpeyen. Quittenſafft mit Sawrampfferwaſſer getruncken iſt gut wider die Ohnmacht deß Hertzens / ſo von Hitz herkompt. Quit⸗ tenſafft mit Wegrichwaſſer vermiſcht / vnnd getruncken iſt gut wider die Schmertzen / in hitzigen Nierenwehe Geſotten Quitten⸗ ſafft wirdt nuͤtzlich gebraucht wider das Grawen vnd Vnwillen / auch wider das Vndaͤwen / ſo von Bloͤdigkeit deß Magens en⸗ ſtehet. Dieſer Safft iſt gut wider den Durchlauff Lienteria ge⸗ nannt / deßgleichen auch wider die rote Rnhr vnnd den Durch⸗ bruch. In Spanien pfleget man deß Morgensfruͤe in Ster ⸗ benslaͤufften dieſen Safft zu trincken / ſoll ein gute præleruation ſeyn fuͤr die Peſtilentz. Euſſerlicher Gebrauch deß Quittenſaffts. WReelen/oder im Munde / heylet die verwundte Keele/ber jean gemifche mit Zucker / das gehalten inder nimbt die Schaͤrpffe der Zungen / feuchtet den Mund / ond vertreibt den Durſt. | Wider die Breune: Nimb Quittenſafft drey Loth Erbfich- ſafft / das iſt / Rob de Berberisein Loth / Bortzelwaſſer ii. Vntz / vermiſch es auff ein Trunck / dieſer Tranck iſt nicht allein gut wi⸗ der die Breunen / ſondern auch in allen hitzigen Fiebern / gar dienſtlich zugebrauchen. Von Quittenwein. | On den gereinigten vnnd purgierten Quitten wirdt ein Nein gemacht / ſo man Vin um cydonitesnennet/alfo daß man die Quitten an Stücken ſchneide in ein Faß werffe / darnach neuwen Wein darüber ſchuͤtt ondfaft vier Wochen lang darinn macerire. Dieſer Wein iſt dem Ma⸗ E gen gar nuͤtzlich vnd gut / ſaͤrckt vnd kraͤfftiget denſelbigen / zeucht etwas zuſamen / iſt gut wider die rote Ruhr / Bauchfluß / vnnd Durchbrich deß Magens / hilfft den Seberfüchtigenvdienet wider die Gebrechen der Nieren / vnd wider das ſchwerliche harnen. Von Quittenoöll. mb Quitten die noch nicht gar zeitig finde / zerſchneide fie vngeſchelet thue den Samen darvon. Alfo nimb Quittenſafft / eines ſo viel als def andern’ in ein Glaß N daruͤber gieß ſo viel Oell als deß Saffts iſt / vnnd were, alles wol zu / vnnd ſtelle es fuͤnffzehen Tag an ein warn Orth / darnach laß aber zwo oder drey Stund in heiſſem Waſſer ſieden / vnd trucks ſtarck durch ein Tuch / alſo magſt du jm / biß in drey mahl thun / vnd wol verbunden behalten. | Diß wirdt neben dem Maſtixoͤll hoch geprieſen / deñ es iſt koͤſt⸗ lich zu aller Bloͤdigkeit deß Magens / fliler dag Vndaͤwen / ſtaͤrckt die verfallene Krafft / vnd befeftiger die Mernen. Ein gute Magenſalb / nimb Quittenoͤll / Spicanardi / vnd Maftirölljedeg fünff Loth /roten Styrax / Camelhew / Cyperwurtz rot vnnd weiß Coral/ Roſen / Maſtir / jedes ein halb Loth / Naͤglein / wildt Raͤ⸗ benblaͤtter / jedes ein Quintlein / Wachs / Hartz jedes ſo viel not iſt ein Salb zumachen dieſe ſtaͤrcken den Magen / widerſtehen dem Vndaͤwen / vnd beſſern die arge Feuchten ſo im Magen ſteckt. Ein anders. Nimb Maſthroͤll / Myrrhen Spicanardi vnnd Quittenoͤll/ jedes iij. Vntz / Wermutholl in doth Maſtir Naͤge⸗ lein / Mußcatnuͤß wilde Raͤbenblaͤtter / Muͤntzen / Myrten toͤrner / jedes ein halb Loch / Wermuth / Roſen / rot vnd weiß Corallıiedeg jQuintlein / Wachs ein wenig / mache ein Salb / den Magen dar mit zu ſchmiren. | | \ Das L. Kapitel. Don Aepffein. S Johannsaͤpffel. Mala præcocia. * ver ‚ * ON —W8 St N W NY { a } = = il 1 Br N — N 1 f N P *5 ar IWZ > U ip { IN re SEHR GET VRR: N LT? —RB BL, NN SUN ar Ares D — Ing — — — — 2 9 VEN RS N \ NS 2] EN ERTL Ps J I RR —* N ie Aterr 0 9* INN) —— YA 2 Er Apffelbaum ift allenehalben jederman J mol befannt / es ſeyn aber deflelbigen fo viel vnnd X marcherley Geſchlecht / daß es vnmuͤglich iſt dies ſelbige alle zuerzehlen vnd zubeſchreiben / wie dann vnſer Author derſelbigen ſehr viel hat abreiſſen laſ⸗ ſen / welche allzumal mit ihrem Namen beſchrieben ſey / davon in gemein ſoll gehandelt werden. Sie wachſen auß jrem Stamm wie auch andere Baͤum / mit viel Aeſten / mit einer glatten Rin⸗ den befleidet,fo außmendig graw iſt inmendig aber Wachsgelb Die Blätter feyn gemeiniglich rund vnd langlecht: Die Bluͤet iſt faſt an alle weiß / in etlichen leibfarbrot: Die Aepffel fennrumds . etliche auch lang / etliche breit am Geſchmack entweder ſuͤes / ſaur oder weinecht / habẽ in der mitte jre Kern / wiewol auch erliche | ag ohn — — Se — — — Da * —* — — — A Magdalenenaͤpffel. Mala auguſtea. —— EZ es — — — un Kolaͤpffel. Mala carbonaria. — D 2 > - 2 ne - : \ N z I RR, N, n ARE ANY | AN » AN SI 20 —BB ð ohn Kern erfunden werden : Sie werden auch zu vnterſchiedli⸗ ehen Zeiten reyffidann erlichezeitigen vmb S Johannes tag /et⸗ liche in folgenden Monaten faſt biß in Winter hinein. . Sie werden aber fürnemlich in zwey Gefchledht abgetheylet / alſo daß etliche zam ſeyn / etliche wildt fo man Dolkäpffelnermer. J ö——— — — —— —s, — D.Jacobi Theodori Tabernzmontani, Fl Kor S. Johannsaͤpffel. Mala præcocia rubra. Lang Kolaͤpffel. Mala carbonaria longa. — ——9 < SINN —— Di: A lt WENN EN } —— —* ne —— * IRRE: Etliche Aepffelbaͤum werden auffgepflanger / etliche werden auff die Staͤmme gepfropfft: Wilman ſchoͤne rote Aepffel ha⸗ bein / ſoll man die Zweyge auff Maulbeern pfropffen. Es werden auch die wilden Aepffel durch das pfropffen zam — n — - m nn — — — — — — — —— — — — — — — — — — eh — — — — — — a Das Dritte Buch / von Kreutern. ns), 3 0 Brepeling. Mala oırbiculata. Sommeräpffl, | Mala æſtiua. Se NE EN ENT 7 RN W — — RE © VE NZZ WE Wen » NEN 6 FR 02 | u Hmm; — NT, A => Tan I GEB VOR = N N 7 — — m op a N e — F 1 - 1 a * * == B 77 NS \ B — — — — * KT = ZNENUNDZESASTEN N 7 —4 Hl c 2 N 72 WINNS: NIE ı x N IH AN ER as N A| Z ’ N. 9 * — Dr See) >> > = — F —8 Suͤßaͤpffel Glycoméla I. Suß Kappe. a Glycomela il. ar, SS NN v — — 2 — % Zr ld —S— P ATS —— N 7 —⸗ VE len _ | EU | * NUT —Wa — U \ 24 — — re „> — — I a u — — Von den Namen. iechiſch geneñt unra.Lateini | ** | £ —0 eeeeee ne fetisch Oct a. uff N |) 7 - e e fi f N D ; « $ [} 1 P 14 SE nis Manfanar Sramnöfeh Pomes Döhmifh Tahlke. SE aan Wilſch Pome. Franoͤſiſch des Pmes, Spaniſch iderländifh Appel-Engtifh Apple] N 1 FoRiverländifih Appel. Enaifch Apple] Sa Bon 11 ah v 4 Helle h zul j ul ’ [N 4. / u / Hi an “€ if 41 50 Ihe n a — > a — — BE — — * en — fee nn u ee Ss © nern nn — — — — - . —— — — D. Jacobi Tirsdor Zabernzmontanv A Weinaͤpffel. F i Saͤuwrling ÖOenomela. Oxvmela. FB EL \ INSSER — € aM ” —E NV Add NN nie 7e TR 4 if fl) WAR : —D B — — 998 — AV — — — — Blutaͤpffel. Breitling. Hzmätinomela, z Piatomela. EN fR 201 Mi £ S % \ EHI N at N —D x D E AR — Von der Natur /Kra Weinechten ſeyn etwas kalt und warm / die Wilden ſtopffen der Aepffel. vnd ziehen zuſammen. M rei bie Aepffel nicht einerley Natur vnnd Eygen⸗ | Innerlicher Gebrauch. | Soda eo ie Auen ſeyn faſt kalter vnnd jröifcher S Imeon Lethi ſchreibt / daß die ſauwre Aepffel den jenigen aus uͤſſe haben ein wenig Wärme bey fich; Die ſeyn / welchen der Mage von vieler Feuchtigkeit verderbt iſt Melde KH nn . — —— — — — | — — —— — — —— —— —— — — | Das Dritte Buch / von Kräutern. 735 — Platarchapia. F Honigling. — Melapia. EN I N _8 —X —— > I —— IR N DRITTER B Mr | C i / D x E Es werden auch die Sauroräpffelin Butter gebraten / vnnd Welche einen weinechren Gefchmackhaben/findrauchdem den Krancfendargereicherift ihnen ein liebliche Speiß. h‘ Magen qut/erfrifchen denſelbigen feyn eines anmürigen Ge⸗ Wenn man aber der ſauwren Aepffel rohe su viel jſſet / ſtopf⸗ Mr Ei. ſchmacks / werden nüglich in den Fiebern im Mundt gehalten fen fie den Bauch’ aber fie machen harnen / unnd wehren dem 9 denſelbigen darmit zu erfriſchen. Wuͤrgen oder Brechen deß Magens. Dia ji Die — — en — BEN a - —— — u oe un 2 en - - mn - ! r 734 DO. Jacobi Theodor Tabernzmontani, | se — Mecherling. * Rot Sommersbickling | Störmling. & Holsftörmling. Malarubentia, Mala ſylueſtria rubentia, A \ A & » N g RE — a FR N 1 [7 IM f r - — * > Nd N; \ — — SE: * A — — x > = DRS 5 —— 3 1 N - A * 2 SW! # 2 N 7 IA PL RIM — SS, F Ä: j 4 ES EU an BERN Taille — — x — — > = N 3 Dr — —— I N % Sy 3 £ 7 2 3 — ZN E = a — he Fre Pos [ie Br pri L 3 ARE an ya! 3 AFTER A 4 N J Fl - S , l 2 2 — Nr J 17 ß : Y = [7 nr M 9R nt = j & Bi‘ NV; CHEN LLLIE | j ö z > TERN) ; \ 3 N ) HIkke Kl I % —2— Ai SE N; ; } N 14 r 17] S 7 il WE Q R J — T Alt Rss nl N LIT ) N) u. / Hi — Y 7 > 7 — FR r ¶ Diefülfen Aepffel erweichen etwas den Seib und laxiren, be e Bu * J kommen wolden jenigen / ſo einen kalten Magenhaben/onnd widerſtreben fie dem Gifft / vnnd treiben die Wuͤrm auß dem | — —— gebiſſen ſeyn. Leib Saft alle Aepffel haben die Eygenſchafft / ſe man den außge⸗ Die Holtzaͤpffel ſtopffen den Bauch gar ſehr / ſonderlich der preſten Safft mis einwenig Saffran vermiſcht vnnd trincke / Safft davon. | — Ä Euſſer⸗ A Das Dritte Buch, von Kreuern. 738 : Weiß groß Holsäpffel. F Cinfüffer Apffel vnter heiſſer Aſchen gebraten / vnd vber das Malus ſylueſtris maior alba. Aug gelegt / ſtillet die Schmertzen vnd Wehetagen deſſelbigen: Man kan jhn auch nach Gelegenheit mie Roſenwaſſer / oder Frauwenmilch kochen / vnd wie in ca taplaſma vberlegen. [Zudem ſtechen der Seiten thut maninein füllen Apffel geſtoſſenen Weyrauch / leſſet jhn vnter der Aſchen braten / vnnd legt jhn vber. Wider den Brandt deß Puluers ſeudt man ein ſuͤſſen Apf⸗ fel in breiten Wegrichwaſſer / biß er wol weich wird / darnach legt man jhn mit Milch vber den Schaden. 8 wirde auch darauf die wolriechende Salb Pomada ger nannt / gemacht.)] Bon Aepffelſyrup. On den Aepffeln wirdt auch ein Syrup zugerichtet auff G diefe weiß: Nimm den Safft von fiiffen ond fautoreny iedoch wolriechenden Aepffeln jedes fuͤnff Bang / die fiede auff halb / mit ſtaͤtem ſaͤubern / laß darnach zween Tag ſtehen / vnd wol gefallen / nimm daruon was ſauber iſt / vnd thue darzu drey Binz Zucker / vnd ſiede es ab. [ Erticheerucken in diefen Safft / ehe dann er ſich gefert / rohe Seyden/ ſo in friſchen Scharlachbeerſafft geſtoſſen worden, biß er ſich rot gefaͤrbt / vnd * * und Scharlach Erafft genommenhar: und fol alfo effer feyn. | Ein ander Art: Nimm den Safft yon den aller wolge⸗ ſchmackſten / ſuͤſſen / vnd ſauwren Aepffeln/ jedes zwoͤlff Vntz / den ſiede biß er geſchaumet vnnd ſauber wirdt nachmals thue ſechs Vntz Zucker darzu / vnd laß ihn vollendt abfieden. Behde ſtaͤrcken das ſchmachzitterendt Hertz / verwahren vor Ohnmacht / vnd caugen dem Magen. Seyn guc wider die Melancholey/ vnd das verfinſterte Blut. H Von eingemachten Aepffeln. * S werden auch die Aepffel eingemacht / gleich wie By⸗ Klein Holtzaͤpff cl — wie im nachfolgenden Capitel fol gelehre werden. Malus fyluefttis minor. / OS Ertiche vbergieſſens mit Weinhoͤfen waſchens wann fie die brauchen wollen. Gie fülen den erhitzten Magens zertheilen den zähen Schleim / vnnd leſchen den vnmaͤſſigen Durſt. Es wirdt auch ein Lattwerge von den ſawren Aepffeln gemachet / wie die Quittenlattwerg / dauon im vorigen Capitel iſt geſchrieben worden / welche gut iſt in den hitzigen Febern / leſcht die Hitz vnd den Durſt / vnd iſt gut wider die Mattigkeit / ſtaͤrcket das Hertz vnd Magen. ] Don Acpffelbiüerwaffer. NE DE der Bluͤet von den gerimpfften Aepffelbaͤumen wird I 9 auch in balneo Mariæ ein Waſſer gebraͤnnt welche⸗ gut iſt für die Roͤte und Vngeſtalt deß Angefiches | mache ein ſchoͤn klar lauter Angeſicht / iinde zarte Haut / vertreibe Maſen / Flecken vnd Riſamen/) Morgens und Abendrs erwars drey oder vier Wochen lang darmit das Angeſicht gewafdhen : Man fol aber die Blůet nemen / wenn ſich die nöpff von einan⸗ der theilen vnd auffthun. | ¶Vnd das von ſauwren Aepffelbäumen diener auch wol die Hitz der ſchwartzen gifftigen Hundtsblattern zu leſchen / daß ſie nicht alſo tieff vmb ſich freſſen. Das LI. Kapitel. Von Byren. Je Byrnbaͤum ſeyn auch jederman wol EN | SUR befanntijhrerfeyn viel und mancherley Geſchlecht / 9 N toelcheals ihren Vnterſcheidt haben entweder ans SIR Geſchmack der Frucht / an der Geſtalt / auch wegen > . def Orts / vnd dann * wegen * —— * liche baldt zeitigen / etliche aber langſam / als da ſeyn die Winter⸗ Eu; Eufferticher Gebrauch. u pm Gie werden aber fürnemlichin wey Tpeil abgerheileraffa m r 2 Je friſche Blaͤtter vom Aepffelbaum zerſtoſſen und daß erliche Baum oder auch die Byrnızam ſeyn / etliche wildt / fa FEN Be ler‘ h IN “ . — — — * z A Iegt U wehren den anfangenden hitzgen Ge man Sewbytn oder Holkbyrn nennet/ welche toiderumb h⸗ E * = b ren Vnterſcheidt haben wie bey den Figuren zuſehen ft. nat r * > uf 2 — ..r / Ds Regalbyrn. EN, Pyraregalia. wre Y IE RO . Dr G) NMzzz % Fruͤbyrn. Pyra ptæcocia. SITE Ah R DI, N = . Diesame Byrn muͤſſen in Gaͤrten gepflantzet wer die wilde Byrn wachſen auff dem Felde von ſich ſelbſt acobi Theodori Tabern F W IN 8 HR UN I 7 2 1 2 | N N 4 I ) * ln e EN * 2 >, — N Nm 2 [7 2 a, 7 EN 7 zmontan!/ Alandtbyrn. Pyra palatina. Jacobsbyren. Pyra lacobæa. Won den Namen. Yrnbaum heiſt Griechifch &msos oder Amine, aid. Sareinifch Pyrus. Vnd zum Vnterſcheidt Py- rusfatiua, pnd Pyrus ſylueſtris, ſo Holtzbirnbaum ge⸗ = — — — — — — — — Das Dritte Bu Kuͤttenbyrn. Pyra cydonia. 7 WG — 2* ZZ N — * N ZZ c u NS INN ’ N Ü JH —92— NY DD: far) N NAD h NN * —“1 / “ Be 4 lie Kragelbyrn. Pyra ſuperba. — IN — nennt wird Niderländifch Peerboom. Die Frucht aber / oder Byrn wir dt Lateiniſch Pyrum genennt. Griechiſch &r 10, vnnd ai Welſch Pere: Frangöfifch Poyre. Spaniſch Peras. Enge liſch Pear. Niderlaͤndiſch Peere · Boͤhmiſch Hrusky. ch / von Krentern. 73 F Scheibel bhrn. Grawling⸗ Pyra praſſina. — — J {a ! 14 — un N NP: ER es 8 92 N Kane) N Ku Aa ẽ 7 Urn — PR S UM —95— — RUN) a ISI= URRE::. N —3* WR Al e A lass S * 558— —— * N \\ Se > ! — 0 — Mu 8 Von der Natur / Krafft / vnd Eygen⸗ ſchafft. Je Byrn ſeyn auch nicht einerley Complerion ſo viel auß dem Geſchmack kan abgenom̃en werdẽ dañ eiiche⸗ ſeyn — —— — — — D0r— — — — — — — J — — 738 O. Jacobi Theodori Taberne montani/ A Winterbyrn. | F Muſcatelbyrlein. Pyra praſſina hyemalia. Pyra muſcatella. | € PD SEN REN —— 7 — — — AS a a ES ES — 9 EZ, N I FRI GIVE 4 1 n —RX —* BIN - * IN Y R x WE F FR | > EIER 7 —T 9 — KA ) BP: IN Zueferbyrn. | Hellgaͤrterbyrn. Sacchara pia. | ‚Trochapia. WW 3 F \Y 2 £ x 123 —P PER — DI h & ) EN FA IN EDS x) 2 ) —— 7, —— —* = \) > ZZN —— T RATEN E —VVV — ER 4 4* ZUR x FIMD 3 —* > LG x Mi En) ZZ, 2 J > 2 —— EIN —— Im ! ——— WU WW —8 — — — ASS 9 2 u » N LUMEN sol 7 — a; a) N IP Wlar | P Gb —— —— — * E SW Rn 44 IS N N} —J J all ELSE) 3 NN: | > ISIN | X — ———————— — (A) N * AR — ſeyn füßverliche ſauwr / etliche herb vñ ſtreng / ſenderlich Sewbyrn Jedoch ſeyn fie alleſampt einer Falten vnd zuſammemiehenden A Natur / doch die wilde mehr dann die zame / vnd ſonderlich welche (€ Je Byrn ſollen dem Leib mehr Nahrung geben / dann ſuͤß ſeyn | h die Yaffsliöochnichrfo gun. ir B eko BER FE Keeßbyrn. W = i) Gekochte Byrn ſeyn dem Leib nuͤtllicher und bequemer/dann die rohe / geben auch beſſer Nahrung ' | -Dodonzus meldetidaß die Byrn den Seib ſtopffen / fuͤrnem⸗ lich aber. die wilde vnd ſauwre / [ſonderlich die gebacfene, ] ſeyn gut wider Die Bauchfluͤß / bierofe Ruhr / vnd dergleichen / als da feyn Blutſpeyen / vnd vbrige Fluůhß der Mutter / rohe oder gelocht engenommen. Das Dritte Buch’ von Kreutern. 759 F — | Kochelbyrn. 9 Aal) EZ ER Eu ZZENS: 2 * U n PrıTP an [Die Byren in der äfchen gebraten / mit Fenchel beſtreuwet / find dem Hirn / dem Geſicht / vnd dem Magen dienſtlich / ſonder/⸗ lich des Abendts nach der Speiß den Magen zu beſchlieſſen / daß die boͤſen Daͤmpff nicht vberſich ing Haupt riechen mögen: ] Gebra⸗ — N — * — ——— —— - = n - J Strengling oder Rittersbyrn. Pyra ſtrangulatoria. VS. AS SS OR — 3 Holtzbyrn. Pyra ſylueſtria. ALL, Gebraten oder geförten/ftärcken ſie den Magen / vnd benemen den Durſt. Bryren bringen Darmſucht / wer der viel jſſet / bringen auch das Krimmen darumb iſts gut / nach Byren ſtarcken Wein ge⸗ truncken / vnd Specerey / als Pfeffer vnd Zimmetrinden genuůtt. F ‚740 O. Tacobi Theodor Taberne montani / Klein Holtzbyrn. Pyra ſylueſtria minima. Groß Holtzbyrn. Pyra ſylueſtria maiota. + N MEN 3 BEN x — — 8 Gun \ A ( S Ai X 2 9 —— EZ n — — * 4 — EN > jr z F 9 —8* [ ©o man die wilden Byren mit den Schwaͤmmen kocht / demmen ſie jhre boͤſe vnd gifftige arth. So aber jemands toͤdt⸗ liche Schwaͤmmen geffen hett / vnnd ſich erbreche / dem ſol man gebrannte Aſchen von der Rinden deß wilden Byrnbaums / mit Byrnſafft oder Eſſig zu trincken geben. Solchs —— Nelche io) — Se te ee a a ee m Au PR De rn — — Zu Aue En AD ZU Tun m So A 5ER in Pi En Mu A A * Das Dritte Buch / von Krentern. 741 ll a Aſche oder Segmeel von dem Holt / vnd das Puluer / vnd der gen Das LII. Capitel. doͤrrten vnd geſtoſſenen Blaͤttern. — 9 Das Waſſer auß den Holtzbirn diſtilliert / vnd offt dauon ge⸗ Von Sp erberbaum: | h IHM truncken / iſt gut wider die vberfluͤſſigen Gulden Aber. | oO EN by — Die Kern in den Biren ſeyn ſonderlich gut den ungenſuͤch⸗ —— eigen / ſchaden aber den Nieren . | r Eufferticher Gebrauch ie u ET a Zu Ie Byren gekocht / vnnd Pflaſtersweiß aufgelegt Eliopffen fie: fie hefften auch die Wunden / ſonderlich Fas,die wilden und gebackene. Auß dem Byrenbaumenlaub/ vnnd den rauchen wilden Byren / werden nügliche Dampffbaͤder vnnd Baͤhung p fuͤr den außſallenden Aſſter vnd Mutter gemacht.] 6 2 * Von eingemachten Byın. | XEnn man gute woll fehmäckende Byren will einma- chen / da foll erſtlich die Frucht in ſchoͤnem Wetter vnd unemenden Monat gebrochen werden / vnd wenn fie vollkommen zeitig find / erwehl die ohn Tadel ſeyn / ſchele ſie zum duͤnneſten /ſchneidt die Stiel halb ab / grab die Pu⸗ gen auß / bereit ein gangreinen Syrup von weiſſen Zucker / zim⸗ lich hart geſotten / wenn du den vom Feuwer haben wilt / lege Die bereite Byrlein darinn / laß einmal oder drey erwallen vnd erkal⸗ ten / vnd Tag vnd Nacht ſtehen dan ſiede den Zucker wider ab / vnd geuß jhn law an die Frucht / das thue ſo offt biß der Zucker in ſei⸗ ner Syruphaͤrtin bleibt / ſonſt bleiben ſie nicht / wilt du ſie ge⸗ ſchmackter haben / fo würgden Syrup mir Zimmet / alsdann H taugen ſie dem Magen / laben vnd erquicken die Krancken / denen die Speiß zu wider iſt / befchliefftn den Magen / daß die arge Daͤmpff nicht vberſich riechen. Wo fie dann vor anderer Speiß geffen werden / ſtoyffen fie den Bauch. [In den Aporhecken werden allein die allerfleinfte Byrlein fo vmd jres ſůſſen und lieblichen Geruchs / vñ guten Geſchmacks willen / Muſcateller Byrlein genannt werden / mit Zucker ein⸗ gemacht:in mangel dieſer mag ein andere art von wolgeſchmackt und milten Byren genommen werden: weren fir aber zu groß / ſo ſchneidt ſie in vier theil Es werden auch die Byren auff einander weiß vber Jahr be⸗ halten / welche wol zeitig abgebrochen / auff ein Monat behalten werden / vnd nachmals ordentlich in ein ſteinen Krug gelegt / vnd guten lautern Wein darüber goſſen / wol beſchwert / daß fie nicht er empor ſchwimmen / alſo vber Jahr behalten. Etlich nemen friſch Nußlaub / ſtreuwens auff den Boden deß Geſchirrs / legen der Byren darauff / bedeckens mit friſchem Nußlaub / legen wi⸗ derumb Byren darauff / biß das Geſchirr voll wird / denn ſchuͤtten ſie lauter Waſſer daruͤber / vnd laſſens alſo ſtehen. Etlich ſtreu⸗ wen auff das Nußlaub / zerſchnitten Ingwer / damit die Byren nicht fo, gar waͤſſerig werden. | IE Es werden auch auß erlichen Byren Lattwergen gemacht! SIE DEN gleich wie auß den Quitten / wider dag ſtetig erbrechen deß Ma⸗ AN KM gens. ELF INGE Anvielen Orten in Franckreich und Engellandt / macht man Orr Ä Der u a ” — — - c u URN ! ZNI DA — — al — — BETTEN. auf den gueen Byren wie auch Aepffeln ein Tranck / welchen fie BORERE EC N I 12 Cidre vnd Pere nennen / ſo ſie an ſtatt deß Weins trincken: im NT ce Turgeuw ſo im Schweitzerlandt wird er auß den Byren ſo gut / daß er auch wann er alt / ſehr ſtarck / und für guten Wein getrun⸗ cken wirdt. | K Man trottet auchaußden Byren ein lieblichen füffen Moſt / ſo vber einemlinden Feuwerlein fanfft eingeforten/ und wol ver. ſchaumpt / fan zu aller Speiß / an ſtatt deß gefottenen Meing gebraucht werden dann es vberauß ſuͤß vñd lieblich.) — — — — — Pe ——— — —e—— — — — — Auer * ee a he — * X DEZE ——— — Er Speyerling werden vier Geſchlecht erfunden / fo von etlichen in das Maͤnnlein vnd Ba Weiblein abgetheilet werden / andereaber machen di Rrr N: | „AR j Arſchroͤſel. Sorbus III. torminalis. B 2 — M, Zu 2 Wilder Sperberbaun. Aria Theophrafti. E Auen lag? Eh f * \ ir N zwey Geſchlecht / am vnd wildt. I. Das erfte Geſchlecht waͤchſt mit einem ſtarcken Stamm hoch auff / fo mit einer glatten Rin⸗ den bekleidet iſt / von Farben bleichgelb. Die Blaͤtter find den Lorbeerblaͤttern Ldem Eſcherbaum / ] etwas gleich / außgenom⸗ D. Tacobi Theodori Tabernemontani/ F smendaß fiedünner vnd Eleiner ſeyn / rings vmbher zerkerfft / han⸗ gen an einem langen Stiel je ſieben oder acht Par nach einan ⸗ der Die Bluͤet iſt weiß vnnd drauſchlecht / nach welcher die Frucht oder Aepffel erſcheinen / welche rundt ſeyn / beynahe wie ein Ey formtert/[ auff der einen ſeiten bleichgeel / auff der andern roth /) werden im Herbſt zeitig / alsdann ſamlet man fie’ vnd legt ſie auff Stro / oder Heuw biß ſie teyg werden / ſo jſſet man ſie gleich wie die Neſpeln / ſonſt ſeyn ſie gar rauch vnd ſtreng zu eſſen. [Es find aber die Aepffel deß Maͤnnleins rund / deß Weibleins aber langlecht wie ein Ey oder Byrn: vnd ſind deß Maͤnnleins aͤpffel am Geruch vnnd Geſchmack lieblicher dann des Weib⸗ leins.) 11.Dag ander Geſchlecht der wildt Sperberbaum iſt dern vo⸗ rigen gang und gar gleich / außgenommen daß feine ‘Beer trau⸗ benweiß beyfammen hangen/von Farben rot / ſeyn auch mitjveme Geſchmack dem vorigen vngleich. | 111. Das dritte Geſchlecht Arſchroͤßlein genennt/hat ein weiſ⸗ ſen glatten Stamm / vnd Rinde / waͤchſt in Waͤlden vnter den Buchbaͤumen / feine Blaͤtter vergleichen ſich dem Weckholder / [dem Rebenlaub / aufgenommen daß fie kleiner feyn/formiert wie ein Gaͤnßfuß / [find glart und ſtarck die Blumen ſtehen haͤuffig beyſammen nach welchen die Frucht erfolgt / wie kleine Byrlein oder Oliuen / eines rauchen zuſammenziehenden Ge⸗ ſchmacks / jnnwendig mit ſchwartzen Kernen beſetzet man kan auch der Frucht nicht ehe genieſſen / fie ſey dann zunor teyg wor⸗ den / wie die vorige. Das Holtz daran left ſich leichtlich vmbwin⸗ den/[ vndbiegen. ] 1V. Das vierdte Gefchlecht Aria Theophrafti genennet/ wird auch zu dem Sperberbaum gerechner/mirdt in Welſchlandt von wegen feines harten Holtzes Metallo genennt/[ hat runde Blätter wiedieam Erlenbaum / die onderhalb gang weißfind: die Blum iſt weiß fteht haͤuffig beyfammen / welcher die Sruche erfolget / den Arſchroͤßlein gleich ſo rot iſt / vnnd wann fie reng iſt / wirdt ſie bey vns auff dem Marckt verkaufft vnder dem Aetſch⸗ roͤßlein namen / vnd geſſen Dieſe drey letzten wachſen in viel Waͤlden / in Teutſchlandt.] Von den Namen. Peyerling wirdt auch genennt Sperberbaum / Spor⸗ Vaoͤpffel / Sorbaͤpffel / Sporbyrn vnd Maltzennaſen . Grie⸗ chifch vnd ber. Lateiniſch Sorbus. Fran tzoͤſiſch Cor- mier. [ Sorbier. Engliſch Seruice trec.] Niderlaͤndiſch Sorbenboom. Das ander Geſchlecht wirdt genennt wildt Sperberbaum. [ Melbaum / die Frucht Vogelbeer. Boͤhmiſch Sahr. Frantzoͤ⸗ ſiſch Frefne ſauuage. Cormier ſauuage. Welſch Sorbo falnarico Dir derlaͤndiſch wilde Seebenboom. Engliſch Quicken tree, wilde Aſ⸗ he. ] Sateinifch Sorbus ſylueſtris. Das dritte wirdt genennt Arſchroͤſel /Eſchroͤſel / Areſſel / [Ad lasbeer /) vnd wildt Sperberbaum / Lateiniſch Sorbus tormina- lis, dieweil er wider die tormina ventris gar behuͤlfflich ſeyn ſoll / ſonderlich ſeine Blaͤtter vnd die Beer. Das vierdte Geſchlecht wirdt auch milder Sperberbaum ge nennt oder Aria Theophrafti. Welſch Merallo. R Die Frucht oder Beer deß Speyerlings wirdt Griechiſch genennt ddr. Sareinifch Sorbum, Welſch Sorbe. Spaniſch Sorbas. Frantzoͤſiſch Corme. Niderlaͤndiſch Sorben. Boͤh⸗ £ miſch Kæerbinu. V Voßkerufe. Engliſch Seruice. ] * Bon der Natur / Krafft / vnd Eygen ° fhafft deß Sperber, | baume. Je Speyerling ſeyn einer kalten / tucknen und zuſam⸗ menziehenden Natur. Inner⸗ —— —— | Das Dritte Buch / von Kreuferm 743 ih A t " M Innerlicher Gebrauch. E Eſchbaum = Fu J Je Speyerling geben dem Leib gar feine Nahrung! | Fraxinus. | —31 | fondern wenn ſie teyg worden / machen fie ein dickes * a AA Din h kaltes Gebluͤt / follen derowegen gar nicht für ein f u | Speiß / fondern für ein Artzney gebraucht werden : | IN J Dann fie alleſampt haben ein Krafft vnd Eygenſchafft zu ſtopf⸗ ig fen und zuſammenzuziehen: Werden nüglich gebraucht in aller N ji IN ley Bauchfluͤſſen end Durchbrüchen dep Magens / in der roten Hl th Ruhr / wider das Blutſpeyen / wider dag vbrige Flüſſen der Mut⸗ ii I ser oder Weiberzeiten / wider das Würgen vnnd Brechen deß J M Magens / wider die Hauptfluͤß / vnd dergleichen mehr. Hl 1 Sie werden aber zu ermelren Gebreften auff mancherley —J MM weiß gebraucht: Erliche ſamlen fie che fie recht zeitig werden‘ Aa ſchneiden fie von einanderidürren ſie in der Sonn / vnd behalten Hi 1 B fiezum Gebrauch: [ Erfiche backen fie im Ofen mie die Holtzbi⸗ G N v ven: erliche beitzen fie in Honig / wie die Qultten / man behelt fie nl Mt auch gruͤn in ſuͤſſem gefortenen Wein. Auch mag man fie in lan» 1 m ge Trauben faſſen / vnd in truckne Gemach auffhenefen/fo möge “1 a fie ein guutegeiedauren. ] Wenn man fie alsdann gebrauchen 9 . wil / ſendt man fieim Waſſer / oder Wein / vnd gibt den Krancken —— ll — daruon zu trincken. [Oder man leſſet ſie im warmen oder fri⸗ — Ps A 1* ſchen Waſſer / oder auch in Wein erquellen. € DS N "N = 4 Andere ſchneiden ſie von einander wenn fie noch vnzeitig ſind / Z, I\° 7 W Sl me M doͤrren fieander Sonnen / machen ein Meel daruon / vnd brau⸗ RN N nl chens zur Notturfft in einer Brüe. ] — ei i Auch kan man fiesueinem fübtielen Puluer offen’ mit der | EINE: i Myua cydoniorum,oder Wermuthſyrup vermiſchen / vnd wie AH M ein — | ER: el} i * Die Beer von den Arſchroͤſeln [wenn ſie im Herbſt anfahen —⏑⏑c⏑—. J weich zu werden / pflegen die Leut dieſelben wie ander Obs zu eſ⸗ 17 UN J ſen / weil fie anmuͤtig find’ ] ſollen gut ſeyn wider das Grimmen > ; S N 2 —— — — Be * — — artzwaldt fuͤr ein ſondere vnd gewiſſe Artzney haben. —* J—— J Die Blaͤtter vnd Beere von —— kan BR nutzen / fo Zweigen deffelben/ / wann die Frucht nicht auffwachſet / die dann die zame Speyerling nicht verhanden derohalben in der roten du zeiten dareln ſich verendert.] * | Ruhr ſehr dienſtlich dann fieden Bauch ſtopffen wie die Neſ⸗ Es ſchreibet Plinius lib, 16. cap. 14. daß diefer Baum dere peln. en fo gar su ie de * aan F wer / vnd Eſchenlaub vmbringt wirdt / fo laͤufft ſie ehe ins Feu⸗ 9 Euſſerlicher Gebrauch, wer dann ins Eſchenlaub. [Meie den Teutſchen Schlangen Bl Peyerling serftoffen/ond mit jhrem Laub in Waſſer ge wilsegnichtehun. ] | " ſotten vnd darinn gebader/ftiller die Bauchruhr / allerley | rn li Fluͤſſe vnd deß Afftern außgang. | Bon den Namen. x h Die Frucht gepuluert/ ond indie Wunden geſtreu⸗ Schbaum /Eſchern / oder Steinäfchern heift Gricchiſch i werftillen das Bluten der Wunden. era. Sateinifch Fraxinus. Welſch Frafsine. Frangde = D Auß dem Holz deß samen! weil es gantz derb vnd feſt / mache ſiſch Fraifne. Spaniſch Freſno. Boͤhmiſch Geſen. | Nie | — Se en Geißlen. — J derlaͤndiſch Eiche. EnglifchAfhtree.]) | | Die Beere deß andern Geſchlechts / halten die Bauwren vber E I b den Winter zum Vogel ſtellen / —*— den Droſteln / Haſelhuͤ⸗ Von ber Natur! Kaffe * Engenfchafft ! ei — ner vnd Ziemer fehr angenehm.] Er Eſchbaum iſt truckener und zuſammenʒiehender — Natur. [Der Samen iſt wie etliche wollen / warm —J 3 | FOR ae ondrrucken imdritten Gradr. ] ih 4— on Eſchbaum. Innerlicher Gebrauch. | u | er EN Cfehhaum iſt ein langer runder EN Er Samefoan Efhblätrern waͤchſt / if gur für die | e Baum / mit einer glatten roten Rinden / die Aeſt Leberſucht / Lendenwehe vnd Waſſerſucht. 9 finde auff beyden Seiten zinneche / die Blaͤtter Die Rinde geſotten in Wein / vnd den getruncken/ 1 —* EN ei — L * zer⸗ verzehrt die boͤſe pnlegmata im Menſchen / vnnd bee Kl: J | ondgrünlecht/f di ' i | . i— Be en en die ee ſteckt in * ae eh Menſchen Fr auffgefpisten Hilfen: in der Frucht liegt ein Eleiner Kern ver, Diele ® i { Hi: E font emem SHaberfäinlenonfftfhanyFondBitr „er onbemDerein prtRinpete see ah Dann H foinden Apothecken Lingua auisgenannt.] Die Veerlein find" [derohalben eilich Trincfgefigtrr an bieferm Holt —— gleich wie ein kleiner Same in Blaͤtttern verſchloſſen. Die rincken darauf twiderjentgenannten Breſten —— je Wurtzel iſt dick vnd breiter fich weit auß dem Erdtreich. kraͤfftiglich dahers auch den Waſſerſuͤchtigen dienftii — = —* u: — gelobt zum langen Spieſſen / auch wider das heffrig Seitenftechen. — — nd von dieſe merus ch A- imor ; ; | — ri er ne * en Spieß A Der Samen/ Lingua auis genennt⸗ folim Herbſt geſamlee | eu eKnoden / leicht werden / ſo die Huͤlſen gelb werden / welcher geſtoſſen / vnd in Wei 9 ty vnd krauß · Er waͤchſt in hohen dunckelen Waͤlden / ſo da feucht getruncken / iſt gut wider das Seitenwehe / dienet dem ai Hi findrond zu zeiten an fleinechten Orten. = Ben Herenreibt den Harm tveyergüilden fdiro Abernzitterene 9 [ Neben dem Aſt wird gemeiniglich gefunden ein zuſammen ⸗nuͤßlein oder Pinienförnern Pifkacien vnd Are H NIE J gerumpfft Gewaͤchß oder Knollen / welches gemeinigich an den ſen vermengt / vnd offt geſſen / reiget zu den Chelichen Bauaen 9 = — aus end | und mehrer die Natur. Man fan auch Zecken darzu thun / vnnd F alſo ein Confect / gleich dem Marcipan dauon zurichten. Im Wintermonat eingetragen / in einem Ofen gedoͤrret / vnd in altem Wein eingenommen / treibt Sandt vnnd Stein auß den Nieren. Der Safft von Eſcherlaub mit Wein getruncken /[ oder die Blaͤtter geſtoſſen / vnd auffgelegt /) heylet die Natter Biß. Die Rinde dieſes Baums wirdt gelobt / daß ſie den Miltzſuͤch⸗ tigen gar nuͤtzlich ſey. ¶Wider den Stein ein koͤſtlich Experiment: Nimm Eſchern⸗ holtz in kleine Scheiblein zerſchnitten zwo Handt voll / geuß dar⸗ über weiſſen Wein drey Pfundt / vermach das Geſchirr / vnnd laß das drittheil einſieden: ſeigs durch ein leinen Thuch / geuß daruon ab einen zimlichen Trunck / miſch darunder ein Quent⸗ lein ſubtiel Saͤgmeel von dem Eſcherholtz / trincks acht tag nach einander fruͤe warm. | In Welſchlandt wirde die anna gemeigniglich auff dem Eſchbaum gefunden vnd geſamlet / wie dann Altimarus vnnd Coftzus ſchreiben.) Euſſerlicher Gebrauch. In gute Argzney für diejenigen / fo nicht wol hören: RNimm gruͤn Eſcherholtz juͤndt es an / vnnd dieweil eg ——— ſo rinnet eine Feuchtigkeit oder Safft dauon / den behalt. Nimm diefen Safft / auch den Safft von Walderüben / oder Erdefcheiben, von Meerzwibeln vnnd Rauten / eines fo viel als de andern / mifche fie zufammen / lajfe einmal auffſieden / und ſo du wilt ſchlaffen gehen / tropffe diß aſſer warn in das geſunde Oht / vnd ſchlaff auff dem andern krancken Ohr. Soaber beyde Ohren breſthafft ſindt / ſo laß diß Waſſer in das Ohr / welches den geringern Schaden hat / vnd leg dich auff das ander. Dieſes Baums Wurtzel iſt gut zu den friſchen Wunden / in Waſſer geſotten vnd die Wunden darmit gewaſchen. Die Rinde von dieſem Baum friſch auff die neuwen Wun⸗ den ai zeucht fie zuſammen / dag man fie nicht hefften darff- ¶Item / die Rinde in Eſſig geſotten / vnd mir einem Schwam̃ warm vber den Magen gelegt / iſt gut wider das oben außbre⸗ chen. In roten Wein geſotten / ſt gut wider den Blutgang / auff den Bauch gelegt. Die Aeſchen auß den Rinden gebrannt / mit Waſſer vermi⸗ ſchei / vnd augeſtrichen / vertreibt den Grindt vnd Raͤube. D - Von Efchern Del vnd Wein. I]: dem Holz vnd der Rinden / wird ein Del per de- * ſcenſum bereitet / gleich wie auß dem Wacholderholtz / welches eingenommen’ vnd euſſerlich vber geſtrichen / al- les das vorgemeldet kraͤfftiglichen verrichtet. Man pflegt auch von den Spänen ein vier oder ſechs Aemichs Faͤßlein außzufüllen / vnd den Wein ſo taͤglich getruncken wirde/ in der Haußhaltung dadurch zu treiben / dann er daruon klar vnd ſchoͤn wird / vnd gewinnet ein Krafft zu oberzehlten Gebrechen. Von Eſcheren Waſſer. 9 Vß dem Laub mitten im Meyen / brennet man ein nůtz⸗ lich Waſſer / die Dolden ſollen mit Eſſig wol zerſtoſſen / — fünff oder ſechs tag mit einander erbeitz / vnnd dann in Balneo Mariz herüber getrieben werden: welches mit K Tüchlein vbergelegt / auch den Schaden offt darmit gewaſchen / vertreibt alle vnreine Maſen / Zittermaͤler vnd Flechten der Haut / heilet alte Schäden. Man brennt auch auß der friſchen Rinden / Bluͤet vnd Blaͤttern / welches wider den Steinynd Gelbſucht vberauß gut ſoll ſeyn.) an ne — — D. Jacobi Theodori Tabernzmontani/ Das LIV. Kapitel. * Lentifcus Peruuiana fine * Mollisarbor. Maſtixbaum auß Peru. N * — N N N \ AN J v N) \y \ N EN x J N * —* — IM. CR * FA NG — — I, —8 N DIT N ELSE —— ER NN — 64 RN. EIER ARE N * N 3 N N N u. nr — Ba EISEN SE 2: RITEN N FERIEN Eu Rn On diefem Baum finde ich nichts bey D Meinen Authoribus , warumb er auch Mollisar- N bor genennt wird/ift mir vnbekandt / wie auch der Baum felbft- | [die — — — — — — si. fa, F Das Dritte Buch von Kräutern. 745 |! > [ Diefen Baum haben C. Cluſius vnd Lobelius vor dreiſ⸗ F Bild — J fig Jahren beſchrieben: welcher wann er jung iſt / hat er Blaͤtter Scaphylodendron. 9 dem Eſchbaum gleich ſchwartzgruůͤn / ſind aber viel kleiner: wann aber der Baum erwächftfo find die Blaͤtter nicht mehr zerkerfft / Ä wie dann die andere herbey geſetzte Figur klaͤrlich anzeigt / welche N fo man vondem Baum reift/ fleuſt herauß ein gefafft fo zaͤhe iſt Und wolreucht : alſo auch die Blaͤtter zerrieben riechen wie Sen‘ chel: die Blumen ſo wie ein Trauben beyſammen hangen an | langen Stielenfind bleichgelb/die Frucht iſt rundt / wie am Ma⸗ ſtixbaum / der groͤſte wierunder Pfeffer ſo erſtlich gruͤn / bald Fi | rot / endelich ſchwartzlecht wird / fo fcharpff und feiſt mit einem N SEE daͤnnen Häutlein vberzogen / deſſen Marck eines ſehr ſcharpffen g ADS Geruchs vnd Geſchmacks. Dieſer Baum waͤchſt viel in America / im Koͤnigreich Peru p in Taͤleren / vnd iſt der Samen auf America nacher Rom ge⸗ braucht worden vnder dem Namen Pfeffer / vnd in deß Cardi · G Hals Columnz Garten gewachſen in der höhe deß Maſtix⸗ baums / von dannen ichs bekommen Habe- Von den Namen. | S wirdt von den Americanern Molle genannt / viel leicht weil das Gummi daruon den Bauch ermeicht: SR veil er aber dem Maftir Baum ähntidy/ hab ich jhne Lentifcum Peruuianam,dag ift Maftirbaum auß Pe⸗ ru genannt. | —— ER a eh 2 — Von der Natur vnd Krafft. | Ta Pirna pflegen die Rinden am Baum auff- c — —— zuſchneiden / darauß dann ein ſchoͤn weiß wolriechendt Bummi fleuſt / ſo dem Mafkir gleich / deſſen nemen fie ein Quentlein ſchwer / zerlaſſens in Waſſer / oderfonft HI in —— ee — ea an | | | böfe Feuchtigkeit auchinder Wafferfucht außführe- Sie pfle- | Ä genaudı Die Blrter zerftoffen und auß einem Pfundt befom- ⸗ DasL vi Capite l. | men fiedeßgefaffts ein Scrupel / oder drittentheil eines Quent- . Bon ©. Johansbrodt. | leins / welchen fie dem waren Juͤdiſchen Balfam vergläichen: S.. Johansbrodt. | derohalben hatauch Lobeliusein befonder Büchlein vom Ba Ceratia ſiliqua. ſam laſſen trucken / do er dann will/ daß diefes Baums Gerten / N r Frucht und Geſafft / ſollen an ſtatt deß Juͤdiſchen Balſams ge⸗ RN X brauche werden. ] | ER — DasLv.Ggi | 030 SA N Von wildt Pimpernüßlein. HERE RE S meldet Dodonzus daß diefer Baum - = & klein vnd nidrig bleibe / das Holtz fey weiß/ gar hart E vnnd feſt: Seine Blaͤtter hangen an ſchmalen BSrtielen / je fuͤnff zuſammen / dem Holderlaub gleich / allein daß fie kleiner ſeyn rings vmbher zer⸗ kerfft: Seine Blumen ſeyn weiß / hencken traublecht beyſam⸗ men / nach welchen kleine Schoͤttlein oder Blaͤßlein erfolgen / in welchen gemeiniglich zwo / bißweilen auch nur ein Nuͤßlein er⸗ funden wirdt / kleiner als ein Haſelnuß / mit einerholgechten und rottlechten Schalen / das jnnwendige Marck iſt gruͤnlecht / erſt lich füßan Geſchmack / darnach gar vnfreundtlich. Es waͤchſt dieſer Baum in Teutſchlandt / Welſchlandt vnd Franckreich: Bluͤet im May. | | | Von den Namen. A Ilde Pimpernüßlein heift Griechiſch -apuronı- — Kpov. Sateinifch Nux Veſicaria. Niderlaͤndiſch Pim· K N pernoren: Frantzoͤſiſch NeZ Coupez. Boͤhmiſch Klo- = © kocka.| Englifch Bladder nur. Welſch Piſtachio [alua- eico.] Von der Natur / Krafft / vnd Eygen⸗ ſchafft. — —— — —6 J. l Mes? INA nn Mh, TUN, —9 7: ee ES ze kw, T 9 2: — — — — — — — 7 I = = IN G i ——— © 1%, I * R / ge UM N \) LR N tr —9 AR —— — — 2* — — MM. B Il WI nn W — N 17191 a) 86 7, / RAN Wie. * RUN 1727772722 —W Re VER 747 (N 9 ah —* U) nn NS Anct Johansbrodt iſt zweyerley / zam vnd it wilde. 1. Das erfte Geſchlecht wächft zimlich hoch / all R breitet fich mir feinen Aeſten weit auß / [die Rinde El 792) Rrr fü iſt blauw | | by | | D Odeonzus meldet / daß dieſe Nüß gar feucht ſeyn / ziehen | doch etwas zufammen aber dem Magen feyn ſie gar zu "Liz wider / vnd machen baldr einen Vnwillen · Haben noch feinen Brauch in der Arkney. A Wildt S. Johansbrodt. Arbor ludæ. — —æB ZA # EI — 9 ( ( > — [737 = ) fe { [L — 1: Ne ſt blauw aſchenfarb /) ſeine Blätter ſeyn dem Eſchlaub beynahe gleich / außggenommen / daß ſie breyter / haͤrter / vnd runder ſeyn: Vberkompt | imaußgehenden Winter ] ein langlechte Bluͤet / welche fich in viel Bluͤmlein auffthut / etwas rot Purpurfarbe Seine Frucht ſeyn die langen krumme Schotten / eins Schuchs lang vnd eines Daumen breit / flach vnd dick / in welchen ein brey⸗ ter ſteinharter Same ligt: Wenn die Schotten duͤrr vnd tru⸗ cken worden / ſindt ſie eines ſuͤſſen lieblichen Geſchmacks / aber all⸗ diewel ſie noch grün vnd friſch ſeyn / haben fie einen vnfreundtli⸗ chen Geſchmack. [Sie haben zwiſchen ihrem Fleiſch gleich wie ein Ho⸗ nigfafft/ fonderlich die fo in den Drientalifchen Sanden wachfen/ derohalben preſſen die Indianer vnd Arabier den Honig Saft herauß und machen darmit ein den Ingwer ‚die Miyrobalanen vnd andere Frucht. ) II Das ander Geſchlecht hat einen holgechten Stamm / auß welchem feine Aeſt wachſen / mit Purpurſchwartzen Rinden bes kleidet feine Blumen hencken an kleinen Stielen / welche ſchoͤn Purpurfarb ſeyn / bißweilen auch weiß / ¶vnd ehe dann die Blaͤt⸗ ter herfuͤr ommen /]) Die Blaͤtter ſindt rundt / faſt wie an der Haſelwurtz / allein daß fie weicher vnd zaͤrter finde: nach den Blumen erfolgen die Schotten / welche eines Fingers lang vnd breit ſeyn / flach vnd duͤnn / in welchen ein breyter harter Same er⸗ funden wirdt / wie die Linſen. Das erſte Geſchlecht wirdt in Apulia, vnd auch in Spanien funden: Das ander aber findet man in Welſchlandt / vnd auch z in Spanien. Von den Samen. Johannesbrot heiſt Griechiſch Kıpdrıa UND neparo- via. Arabiſch Charum. SateinifhSiliqua. Welſch * Carobe. Spaniſch Alfarobas. Frangöfifch Carouge. Boͤhmiſch Svvaxcho lana Chleb. [ Niderlaͤndiſch S. Sans Broot. Engliſch Silicktree.Carobree. | Das ander Geſchlecht wild S. Johansbroot / wird Lateiniſch genennt Sili qua ſylueſtris, Siliquafatua. Spanifch Algaro vo loco. Frantzoͤſiſch Guaimer. ¶Niderlaͤndiſch Sudasboom. Eng. liſch Zudas tree. ] | N en J —— — — * — en — — 485 D, Jacobi Theodori Tabernx montani/ BF Bonder Natur / Krafft / vnd Eygen⸗ ſchafft. Johannesbroth iſt einer trucknen Natur / zeucht auch etwas zuſammen. Innerlicher Gebrauch. D loſcorides ſchreibt daß die frifche Schoten dem Magen gar zu wider ſeyn / vnd erweichen den Bauch: Aber die duͤrre vnd truckne Schoten feyn dem Magen bequemer / vnd har ben ein Art zu ſtopffen. Sie werden aber gar ſchwerlich verdau⸗ wet bleiben lang im deib / vnd geben ein boͤſe Nahrung. S Johansbrot geſotten vnd daruon getruncken hilfft wider den Huſten vnd ſchweren Athem / macht auch harnen. Das LVII. Gapitel. Don Caffien. Caſſien Röhren. Caſſia filtula. = WIDE, F — LEG, Hy NZ] Nm —* TAN —B at —B 8 —B S werden uns allhier der Caſſien zwey Geſchlecht vorgeſtellt. 1. Das erſte iſt die gemeine Caſſien / welchs Holtz oder Baum / darauff die Calſia zu wachſen pfleget / dem Frantoſenholß bey nahe gleich iffinnmendig feſt vnd derb/nahegegen den Rinden gelb / an dem innertheil oder Kern ſchwart / hat auch groſſe Wurtzeln / wie der Nußbaum. Die Blätter findfpigig. NE Der ganze Stamm räucht ſtarck / dieweil er frifch iſt / alsbaldt er | aber duͤrr wirdt / verleurererden Geruch. [Die Blumen fe gelb / faſt wie an der Genifta. ] An den Aeſten hangen Roͤre / faſt einer Elen lang / biß weilen auch laͤnger / ſeyn rund / derb vnnd ſchwartzbraun / jnnwendig mit weichen / ſchwartzen / ſüſſen Marck gefuͤllt / doch liegt ſolch Marck nicht ganz an einander / ſondern iſt mit vielen holtzechtem Windlein vnterſchieden / zwiſchen welchen harte Kern ſtecken / faſt wie kleine Herslein. Das Holg oder der Stamm iſt mireiner Afchenfarben Rinden vmbkleidet. Il. Das ander Geſchlecht ſo bey nahe anderthalb Elen hoch wachſen / — — — — ——— — Et =— — — — — — — —— — — wachſen / die Blaͤtter ſeyn wie an der Thymelea, imm Junio vber⸗ kompt es viel Blumen / welche dick zuſammen ſtehen wie an dem Dellbaum von Farben gruͤnlecht gelb / darauß die rote Beerlein wachſen / welche gantz klebricht ſeyn: Es ſoll viel omb Rom wach⸗ ſen / ¶ wie auch in Franckreich vmb Mompelier. Es wirdt von et⸗ lichen der Wurtzel Rinden für die Caſſiam ligneam gebraucht. ] Das ander aber vnd die aller beſte ſollen von Alexandria auß Aegypten bracht werden / [wächft auch in America / in der Inſel S.Dominici. Von den Namen. Y Affia wirdt Arabiſch genennt Hiarxambar. Teutſch Caſ⸗ ſien Roͤhren / Lateiniſch Caſſia fiſtula, vnd Caſſia fiſtula- ris, ¶Engliſch Pudding Piperree. Spaniſch Caßra ſiſtola.] dag Marck oder die außassogene Caſſien wirdt genennt Medulla caſſiæ, vnd Flores caſſiæ. Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft der Caſſien. As Marck in der Caſſien iſt warm vnnd feucht im er⸗ ſten Grad / vnd vollkoͤmlich feucht. Hat ein Krafft zu VDerweychen / zu lindern vnd zu purgieren. Innerlicher Gebrauch. | Jeſe Caſſien oder dag außgezogene Marck wirdt fürs nemlich zum purgieren gebraucht / inn den ſcharpffen Fiebern vnd andern hitzigen Schwachheiten / da man feiner ſtarcken purgation von noͤten hat / in welchen man ſie mit groſſem Nutz brauchen kan / dann ſie lindern die ſcharffe hitige Gall vnd die groſſe Hitz / leſchet den Durſt vnd er⸗ S et) E gueicher : Aber ſie iſt dem Magen etwas zu wider / mache leichtlich u ein Vnwillen / vnd bläher auch etwas mit zu. kalloppius ſchreibet / daß es gar ein ſicher Artzney ſey / alſo dag man ſie auch den jungen Kindern vñ den ſchwangern Weibern koͤnne ohn alle Sorg eingeben:Sey auch garnicht ſchaͤdtlich / ohn allein daß ſie Blaͤſte mache / vnd den Magen etwas zerſtoͤre / von deßwegen man entweder die Species Diarrhod. Abbat.oder aber geſtoſſen Aniß vnnd Fenchel ¶ Ingwer oder Zimmer] dar⸗ vnter vermiſchen muß- Der hochgelehrte vnd weitberuͤhmte Montanus Profeſſor Das Dritte Buch / von Kräutern. A Caſſien. Caſſia quorundam. 747 F Patauinus, hat dieſe Caſſiam extractam in groſſem Brauch gehabt / vnd jeder Zeit ein Quint oder zween Scrupel nach Gele⸗ genheit deß Puluers Spec. hieræ darvnter vermiſchet / damit er fie geſchaͤrffet vnd corrigiert hat. Fernelius ſchreibt dag man den jungen Kindern der fiorum Caſſiæ anderthalb Quintlein geben fönne/ denen aber fo etwas ertvachfen feyn / und den ſchwangern Perfonen zwen Loth / vnnd die fo ſtarck vnd vermoͤglich / koͤnnen iij Loth gebrauchen entwe⸗ der allein eſſen / oder in einer warmen Huͤnerbruͤhe zertrieben vnd trincken mit obgedachtem zufag.) Wil man ſie aber zu den Cy⸗ ſtiren vermiſchen / muß man nemen von zwey Loth biß auff vier⸗ Jedoch ſoll man fie nicht den jenigen geben / ſo ein Grauwen vnd Vnwillen haben deß Magens / wie auch denen nicht / ſo ein ſchwachen / blöden vnnd feuchten Magen haben / oder mit dem Durchlauff geirret ſeyn. G Es purgiert aber dieſe Caſſia gar gelind / alſo daß ſie kaum vber den Magen kompt / oder etwas weiter auß andern Gliedern außzoͤge. si In den ſcharffen hitzggen Fiebern mic auch in dergleichen Schwachheiten / iſt es gar rathſam daß man zu vor / ehe man die Adern eroͤffnet / den Leib mit dieſer Caſſien purgire / wie dann von vielen zu geſchehen pfleget. Es wirdt aber dieſe Caſſia fuͤrnemlich vnter die Purgantia cholagoga gerechnet / das iſt / welche die Gall außfuͤhren. Diefes Marck wird auch gar nuͤtzlich gegeben in den Bruſt⸗ ſchwachheiten / ſo von ſcharffen vnnd geſaltzenen Fluͤſſen vervr⸗ ſacht werden / die groſſe Hitz vnnd ſcharffe Gallen darmit zu lin⸗ dern vnd zu bezwingen: Deßgleichen auch iſt es gut der hitzigen Leber / vnd in allen andern brennenden Fiebern / ſonderlich zu hi⸗ tzigen Zeiten. Etliche brauchen auch dieſes Marck zu dem brennenden har⸗ nen oder Kaltſeich: Aber Falloppiusin trradt.de medic.purg. fimplic.cap.z5. iſt gar darwider / vnd vermeldet / daß man mehr Schadens dañ Nutzens darmit außrichte / dieweil es noch mehr die Galle zu der Blaſen fuͤhre / dann es ſey ein Pharmacum diu- reticum. Doch auſſerhalb dieſem Gebrechen kan es wol zu den hitzigen tieren vnd Blaſen gebrauchet werden / mie Meſues be⸗ zenget. | [ Zertreib es mit der Milch von den vier gröffern falten Sa⸗ men bereitet/ oder mit der Bruͤe darinnen Suͤßholtz geſotten iſt. Wilt du es noch fräfftiger haben zu folchen hisigen Gebrechen / fobereit volgende Bruͤh vnnd zertreib das Marck darmie : mie friſch Suͤßholtz / zwey Loth / Schluten ein halb Loth / zehen ſchwar⸗ tze Bruſtbeerlein / der vier kalten Samen / jedes ein halb Quint⸗ lein die Stück ſiede in Waſſer den dritten theil ein / ſeyhe es durch / nimb der Bruͤhauff funff oder ſechs Loth / vermiſch deß friſchen Marcks drey doth / vnd zertreibs wolzueinem Traͤncklin. Man pflegt auch die gruͤnen vnd noch nicht allerding zeittige Caflien roͤhrlin in Aegypten mir Zucker einzumachen / vnnd alſo gen Venedig bringen. 2? Wem der Stein viel leyds thut / der fol ale Monat ein Tag fruͤh frifch außgesogene Caflia brauchen mit der Brüh darinn Suͤßholtz geforten. Somanesmit Molcken oder Kaͤßwaſſer menget / thut es herzliche Wircfung- Etliche gebens in form eines Lattwerglins alſo: nimb deß fri⸗ ſchen Marcks auß den Roͤhren gezogen dritthalb ae Zimmer oder Hyſop zu Puluer zerftoffen ein halben Scrupel / vermifch es wol / vnd waltze es ſo lang in Zucker daß es zu einem harten Lattwergling werde. — Welche ſchwach vnd bloͤd Gedaͤrm haben / vñ von art ein fluͤſ⸗ ſigen Bauch / denen ſoll ein wenig Rhabarbara darzu vermiſchet werden / ein oder zwen Scrupel / mit dritthalb Loth deß Marcks. Euſſerlicher Gebrauch. | O man das Marek anftreicht / leſchet es das Rorlauff) auch andere hitzige Apoſtemen auff der Haut:dienet auch wider das Zipperle und Gliederwehe. Mir Mãdeloͤll vermiſcht / vñ die Bruſtdarmit geſchmirt nimbt die enge hinweg. Ein Gurgelwaſſer / mit grunem Corian⸗ der ſafft / vnd den Schleim von Pſilijſamen onddiefem Marck bereytet / iſt faſt koͤſtlich fuͤr Geſchwulſt deß Halß. vr iilij Von * a — ER ——— — —* Tr > 735 . Jacobi Theodori Tabernemontani/ / 4 A Von der Lattwerge Diacaſſia fiſtula: diacaſſia F Welſch Pimpernuͤßlein. | | Magittralis und Diacaflia cum Männa. Piftacia. S wirdinden Apothecken ein Sarwergen Diacaflia 46 nanne zubereytet (fo vielmehr zu Clyſtieren gebraucht SH wirdt alſo: Nimb auffgedoͤrter Zwetſcken fechs:blamer | Violen ein halb Handt voll / Gerſten / Eniß Engefüß Wurtzel / wilden Saffranfamen von den harten huͤlſen gereini⸗ get / jedes dritthalb Quintlein / Süßholk frifch geſchaben / ein halb Loth / Maurrauten / Thymian / Epithymi / jedes fo viel mit dreyen Fingern kan gefaſt werden: friſcher Meertraͤubel von den jnne⸗ ren Kerlin gereiniget / ein halb Lot: Burtzelſamen / Pappelſamen / Zimmet / jedes anderthalb Quintlein / Fenchelſamen ein Quint⸗ lein:dieſe Stück zerſtoß groblecht / ſeude ſie in ſehhs Pfundt Waſ⸗ ſer / ſeyhe es durch / trucks wol auß / zertreib in der Bruͤ dep Caſſien Marck ein Pfund Der ſauwren Dactlen Tamarindi genañt / € ein Loth: ſeyhe es wider durch / vnd trucks wol auß / thu darzu ein halb Pfund Zucker / laß ob einem ſanfften Kohlfewrlin langſam ſieden / mit ſtetigem ruͤhren / biß es in rechter dicke werde einer Lattwergen. Dieſe Latwergen wirdt auch mit Senerblättern ge⸗ ſchaͤrfft / vnd Caſſia extracta cum folijs Sennæ genennet. Auff ein ander art bereitet vnd Diacaſſia Magiſtralis genen⸗ net nim̃ Caſſien Marck / ein Pfundt Zucker penid / Mergenviol Safft / der Dactlen Tamarind / jedes vier Loth / Roſenſyrup drey Loth / Veiolſyrup ein halb doth / dieſe Stück zertreib in einer Bruͤ / darin Endiuien / Wegweiß / Lattich vnd dergleichen fo zu erhitzig⸗ ten Leber dienſtlich / mit auffgedoͤreten Zwetſcken / als viel du dar⸗ zu bedarffeſt / vermiſch der beſten vnnd zu Puluer geſtoſſen Rha⸗ barbara ein Loth. Diß wirdt ſehr gelobt in allen Maͤngeln der hitzigen Leber. Aber Diacaſſiam cumManna mach alſo: Nimbgwetſchgen H vier Loth / Mertzen Biolen anderthalb Hand voll: Brunnwaſſer anderthalb Pfund / kochs halb ein / ſeyhe es durch in dem durdge | fihenen zertreib Marck von Caflia zwoͤlff Loth / Violen ſyrup / in Sicilia und inerlichen Gaͤrten zu Denedig wachfen werden Biolenzucker/ Se acht Loth —— —— vier Loth / aber nicht recht zeitig. | durchgetriebene Tamarinden / Zuckercandi / Zucferpenid/ jedes Von den Namen. zwey Loth / kochs zur Lattwergen. Diß iſt ein liebliche linde Pur⸗ — RER id, un | gation / er hat gute ————— Gallen: ift in hitzi⸗ en | | gen Kranckheiten ſehr kraͤfftig / von zwey Loth biß auff dritthalb. Welſch Pılacchi. Spaniſch Alhocigo. Frantzoͤſiſch Pi- Caſſia mit zucker oder Honig zur Clyſtiir. SE — —— ae Fiflicke Imb Bappeln /Bingelkraut/Mangolt / Tag vñ Nacht/ ————— | YA Biotenond Blumenjedes ein Han vol Wermuh Won der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft. a Jeſe Nüſſe haben ein Natur zu ſtaͤrcken / offnen / vnnd \®) deß Eleinen /ein halbes Händlein voll : ſeudts in fo viel ) Waſſer als guug ifmit der Brite wafche hernach Can⸗ duͤnn zu machen ſindt warm im andern Grad / voll⸗ na Caſſiæ. vñ ſeud es mit anderthalb Pfund Zucker / o dickas ” kommen feucht im erſten / vnd finde die beſten / welche | D ein weiche Lattwerge / zerlaß dann Caſſien Marck mol gereiniger friſch / dick / ſchwer weiß von auſſen / jnwendig aber gruͤn icht ein Pfundtdarein: etliche nemen fuͤr den Zucker gefortenonnd runtzlicht oder ſchimlicht / und oben an der ſpitzen ein wenig offen a verſchaͤumpten Honig eben fo viel. keindt. . Be ‘ Diofcorides fehreiber/dte Caffien habeein Krafft damit fie Die erſten Giepffel von den Baͤumen werden in den Orien⸗ J waͤrmet / trucknet aͤnfftiich zuſamemeucht / vnd den Harn treibt / ¶taliſchen Ländern geſſen wie bey vns die Spargen. In Welſch⸗ wie auch die Monatzeiten der Weiberwerdeauchonterdieco- fand genieſſen fie es für Faſtenſpeiß / die Nuͤßlein neben dert Iyıia permifchriein (harffiklar Gefichtzumachen. —* — Feigen / laſſen auch Confect vnd Zaͤltlin darauß Das LVIII. Capitel. * Innerlicher Gebrauch. Don Welſch Pimpernuůßlein. Je frembde Pimpernuͤßlein ſindt gut den Phlegma⸗ * tiſchendeuten / deñ fie zertheilen / vnd machen dünn den Jeſer Baum iſt mit ſeinem Stamm / zaͤhen Schleim / derhalben reinigen ſie die Lunge / vnd Rinden / vnd Blaͤttern / dem Terbenthin ſo gar ehn⸗ Bruſt / dienen zu der verſtopfften Lebern / ſtaͤrcken ſie | lich daß faſt Fein Vnterſcheidt unter jhnen zuver fampedem Magen / benemen das Grauſen und Vnwillen / brin⸗ mercken. g gen Luſt zum eſſen. Die Nuͤſſe hangen am euſſerſten Theil der Ye Dieße Nuͤhlein mehren die Natur / ſind gut den magern vñ ah ⸗ ſte gleich wie Trauben/luftig anzuſehen / außwendig haben ſie ein ¶ geſem̃erten Leuthen / inſonderheit nach den langwirigen Kranck⸗ Lderharte Schalen / die reucht gleich wie nach Gewuͤrtzen. Vn⸗ heiten vnd Fiebern / pflege man auf diefen Nüßlein’ Mandeln ter dieſer Schalen iſt ein weiſſer harter Nußſt ein / n dieſem Stein ¶ Melaunternen / Fleiſch von Phafanen / vnnd Rephänern/ein ligt ein langlechter Kern / mit einem roten Haͤutlein bedeck Das Confect zu machen / ſolchs ſtaͤrckt die Patienten darmit fieam Marck im Kern iſt gruͤn / feyſt vnnd oͤllig / hat einen Geſchmack ¶ Seibwiderumbzunemmen- [Haben faſt gleiche Wirckung mie wie onfer Pimpernuͤßlein / aber er iſt lieblicher. den Zirbernuͤßlein. | E Die Dlumen hangen ereufchliche/rörlicher FZarbandeneufe ° * Erliche fohelen von dem innern Kern das wolriechendt Haͤut⸗ ——— Man bringe fie am meiſten von Damafco: _Ie/ond verwerffens / da doch dig Häurlin ein Kraffehat ſittiglich vnd Alexandria gen Venedig / lwiewol ſie auch vmb Meaplis / ¶ sufamtmensusichen/ond die nnerliche Glieder zuſtaͤrcken. 9, H | : J ! — — — Fu 5 oT 2 y r f E Bock shörnlein inwendig hohlidarinen wachſen etliche Wuͤrm⸗ - Fein oder Muͤcken / mit einer Feuchtigkeit wieim Serchenbaum. Das Hartz rinner vondem Stam̃ fömpt Durch die Rauffleute von Handt zu Handt in vnſer Sande. Erſtlich bracht man es ges Das Dritte Buch / von Kreutern. F Terpenthinbaum: Terebinthuslatıfolia. A Dellauß dicken Nuͤſſen. An macht außdiefen Nuͤſſen ein Oell / ſo mans trinckt / lindert es alle jnnerliche Schmertzen / ſo ſich von kal⸗ tem Schleim vnd Blaͤſten erheben. Iſt auch gut wi⸗ der den Krampff vnd Tropffen. } Das LIX. Gapitel. Don Zerpenthinbaun. Terpenthinbanm. Terebinrhus. F N\ Ne: 8 —— D un « (3 N EL RIIIEEE EN EN penthinbaums von dem Authore vorgeſtelt / eines mit ſchmalen / das ander mit breiten Blaͤttern. Matthiolus ſchreibt / daß er in Griechenlandt vnd Syrien / in ſchoͤner Laͤnge wachſe / deßgleichen auch in Welſchlandt / vnd Franckreich vmb Mompelier / allein daß er alda nicht ſo viel Hartz von ſich gibt / als in den andern Sans den. Die Blätter ſindt geſtalt wie im Eſchbaum / doch viel run⸗ der / dicker / vnd feyſter gruͤnen ſtets. Sein Holtz iſt zaͤhe / di Wur⸗ tzeln ſindt ſtarck / begeben ſich tieff in die Erden. Die Blumen er⸗ zeigen ſich wie am Oellbaum / doch rotlecht. Die Früchte/ oder Beerlein ſindt auch rot / darnach gruͤnlecht mit grauw ver⸗ miſcht / wenn ſie zeittig werden / zuſamen getrungen wie die Weintrauben /groß als die Lorbern / einer harten vnd hartzechten Natur. Auch träge dieſer Baum rote gebogene Knoͤpffe / wie die laͤutert / vnnd außgewaſchen / jetzundt aber bringt man auch dag rohe / wie es an im ſelber vom Baum koͤmpt / ſolchs Hartz braucht man zu vielen Dingen: Das beſte iſt weiß / klar liecht / auff blaw geneigt / vnnd wolriechendt. Diß Hartz vbertriefft alle an⸗ dere / nach jhme iſt das Dark vom Lerchenbaum / Fiechten / vnd Thannen. | 8 Swerden vns zwey Geſchlecht deß Ters I K Von den Namen. J Erpenthin baum heiſt Griechiſch ripaurBoe. Arabiſch Ba ton. Lateiniſch Terebinthus. [tie anch in andern Sprachen. | Welſch Cornucapra. [ von wegen der Bockshoͤrnlein die daran wachfen. ] Bon der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft. Je Blätter der Same / vnd die Ninde vom Terpen⸗ thinbaum ziehen zuſamen: Aber das Hartz / wie Dio- corides meldet / hat ein Natur zu waͤrmen / zuerwei⸗ chen / zu zertheilen / ju reinigen vnd zu fäubern. Innerlicher Gebrauch. | ar Frucht iſt warmer Eygenſchafft / fuͤrdert den Harn reiger auch zu den ehelichen Wercken / iſt aber dem Magen zu wider. Spinnen ſtich.) Der Same wirdt in dem Hauptwehe mit Wein getruncken / vnnd wider das ſchwerlich Harnen / erweichet auch den Bauch ſaͤnfftiglich. | Dio ſcorides ſchreibt / der Terpenthin ſey gut fuͤr den Huſten und dungenſucht / allein genügt/oder mit Honig vermiſcht / reini⸗ get Bruſt / treibet den Harn zeitige / koche / vnnd erweiche den Bauch | Matthiolus meldet / daß er auch gut ſey zu der Leber / Miltz / Nieren / vnd Blaſen / vnd diene wider den alten Huſten / Keichen / eytericht Blutſpeyen / dannen ſich die Schtwindrfirchr erhebt / wi⸗ der den Stein, in ſonderheit aber wider dag Ni fftwehe / Poda⸗ gra / oder Zipperle in Händen vnd Fuͤſſen / vnd eroͤffne / reinige / waͤrme / vnd ſtaͤrcke dag Geaͤder. Nimb Terpenthin der mit Pappelwaſſer gewaſchen fey an⸗ derthalb doth / ſpecies luſtini zwen Scrupel der Latwergen Be- nedictæ ein halb Quint den Terpenthin iaß in heiſſer Fleiſchbrů erſchleiffen / nachmals miſche dz ander daryınpfi trinke ſo warm du es leiden kanſt / dieſer Tranck treibt den Grieß vnd den Stein. Wider [Drie Wein getruncken hilfft wider die Gifftige | — See em nn — — NE — — — PR N — nn nee 760 A Wider die Schwindtſucht Phthiſis genannt: N waſchen Terpenthin / den laß in ſuͤſſem Meandelöll oder heiſſem Honigwaſſer erſchleiffen / vnd widerumb ſo viel erkalten / daß du jhn trincken moͤgeſt. Es wirdt auch der Terpenthin nuͤtzlich vnd wol gebraucht die vnreine Mutter darmit zu reinigen vnd zu purgieren / darvon das Auffſteigen vnd Erſtecken derſelben vielmals herkoͤmpt / wie ſolches D. Hermannus W olffius Profeſſor phyſicus zu Mar⸗ purg / gar glücklich verſucht vnd erfahren hat: Man ſoll aber den Terpenthin mit einem bequemlichen Waſſer / als Meliſſen / Beyfuß / Doſten oder Poleyenwaſſer zuvor abwaſchen / vnd der krancken Perſon mit dergleichen Waſſer eingeben. [Dann zu mercken / daß man den Terpenthin mit dem Waſ⸗ ſer zuvor abwaſche / welches dem krancken Glied dienſtlich iſt / als zu der Bruſt / mit Hyſopwaſſer / zu den Nieren / mit Pappel⸗ woſfer zu der Seber/ mit Wegweiſſen waſſer zu dem Podagram / © mit Salueien / vnd dergleichen. Mit Burtzelwaſſer gewaſchen vnnd eingenommen iſt trefflich gut zu der Harnwinde / vnnd Kaltenſeych. | Terpenthin mit Hyſopwaſſer gebraucht /reinigee die Bruſt vom groben Schleim macht außwerffen / vertreibt den Huſten vnd das Keichen. Wider das Blutſpeyen ſoll man Terpenthin mit Wegrich⸗ waſſer gebrauchen / je in acht Tagen ein mal. [ Damit aber der Terpenthin wol koͤnne eingenommen wer⸗ den / ſoll mandenalfo bereyten. Nimb Terpenthin zwey Loth / waſche jn etlich mal ab mit Veiolwaſſer / thue darzu einen Scru⸗ pel ſtein Sal / oderSpec. Hierz,damit das Hartz nicht lang im Magen ſaͤume / formier darauß fuͤn ffPilulin / vnd darmit fie dir nicht an den Haͤnden kleben / faſſe ſie mit einem Meſſer / ſtoß ins — Oblat in Wein / vnd vmbwinde mit eim Pilulin / vnnd ſchlucks alſo hinab- Oder thue im alſo: Nimb ein friſch Ey / ſchuͤtte den Dotter vnd das Weiſſe herauß / gaͤuß in die Schalen ein wenig Veiol⸗ ſyrup / darnach nimb ein Stück Terpenthin auff ein Meſſerſpitz / laffe es in das Ey / gaͤuß abermal ein wenig Julep oder Veiolſy⸗ rup darvber / vnd trincks alſo auß dem Ey / ſo wirdts alſo auß den Schalen hinab ſchleichen ohne Beklebung: ſolches thue mic dem andern vnnd dritten Stuͤck / biß du jhn gar eingenommen haft.) Eufferlicher Gebrauch. JS2?S wirdt der Terpenthin vielfaltigvon den Wunde ärstenzu den Salben und Pflaſtern gebraucht/ dann er D S > auch alte vnd neuwe Schäden. ¶Terpenthin mir Baumöll und Honig gemengt / hilff den eitrigen Ohren / darein gelaffen- Mir Salniter ond Kupfferwaſ⸗ ſer vermifcher ond angeſtrichen / reiniget den Auſſatz. Terpenthin auff gluͤende Kohlen gelegt / vnnd den Dampff zu dem Maßdarm eingelaſſen / hilfft wider das traͤngen zum Stulgang: iſt auch den Frauwen gut / ſo die Mutter herauß ſchleuffet vnten herauff oder oben zu reichen / ſo die Mutter auff⸗ geſtigen iſt. Terpenthin iſt auch dienſtlich wider dag Seitenwehe / vnnd Jucken der Gemaͤcht / ſo man jhn darauff ſtreicht.) Wider die Fiſteln: Nimb Terpenthin / der offtmals mit Saumrampfferwaffer gewaſchen ſey / vier Vntz / ein Eyerdotter / vermiſche es mit einander / thu darzu ſechs Loth Epfichſafft / laß g fieden biß der Safft verjehrer werde/als dann mifche ein halb Quintlein Saffrandarpneer : Diß reiniget vnd verzehret alles was vnrein vnd arges in den Schaͤden iſt / vnnd machet friſch fleiſch wachſen / vnd dienet wol wider die Fifteln. Wider die Rauden: Nimb Terpenthin ſo wol mit Roſen⸗ waſſer gewaſchen ſey ij. Vntz / Roſenoͤll / Coſtenoͤll / friſche Butter ‚jedes ein Loth / lebendigen Schweffel iij. Quintlein / Salpeter ein halb Loth / zwen zerklopffte Eyerdotter / vermiſche es bey lindem Fewr / zu einer Salben / damit man ſich ſchmieren foll. Item nimb gewaſchen Terpenthin ſechs Vntz / lebendigen D. Jacobi Theodori Tabernxmontani / Nimb ſauber ger F Schweffel zwey Vntz / Ruß auß einem Kemich ein halb Loth, vermiſche es zu einer Grindtſalben. Zu den erfrornen Füffen : Nimb Terpenthin / ſaltz das ziem⸗ lich wol / ruͤhre es ſo lang / biß daß es ein Teig werde / darnach ſtreichs auff ein Tuͤchlein / vnnd legs acht Tag lang vber / zum wenigſten deß Tags zwey mal. Zu den fluͤſſigen raͤudigen Händen : Nimb Terpenthin zwey Vntz/ friſche Butter j- Vntz / Roſenoͤll j. Loth / fimonienfafft an⸗ derthalb Sorhrein wol zerklopfftes Eyerklar / Saltz ein Quintlein / vermiſch alles bey ſanfftem Feuwr / fo man das Saͤlblein soil dicker haben/kan ein wenig Wachs darzuı gethan werden. Wenn einem Wuͤrmlein oder Flöh in ein Ohr kommen / da ſoll man ein Meiſſelein mit Terpenthin oder Hartz / darmit weich gemacht / beſtreichen / vnd in das Ohr ſtoſſen / damit das Thierlein daran behange / vnd herauß gezogen werde. [Etliche bereiten ihn alſo zu den Salben / nemen deſſen ein Pfund / ſieden jhne in vier vnd zwantzig Pfund Waſſers / biß er allen Geruch verliert / dick vnd hart wird / daß er ſich zerreiben laſt.] Von Terpenthinoͤll. ſolche Weiß: Nimb Terpenthin drey Pfundt / das thu in ein Glaßkolben / vermache den fleiſſig / verkleibe auch das fuͤrſetz Glaß / vnd braͤnne es mit ſanfftem Fewr im Sand auß / [man thut ein wenig Saltz / Wein oder Sand darvnter / damit es nicht ſiede ] fo kompt erſtlich ſampt dem Waſſer ein zartes Oell / folgendts ein goldfarbs / letzlich ein dunckeles vnnd grobes / die behalt alle und jedes befonder : Diß Oell iſt dienſtlich zu allen kalten Gebrechen vnnd ſonderlich der Neruen / lauch zu I“ dem Terpenehin wirdt auch ein Oell diſtilliert auff kalt Waſſer / das nimpt die Klebrigkeit: darnach negein Stuͤck A den Wunden onnd vnſaubern Schäden / alſo daß er in feinen Kraͤfften nicht weniger iſt / als der wahre Balſam.] Es wird auch jnnerlich gebraucht / daß man etliche Troͤpfflein mir Bier oder Wein eingibt / doch ſoll ſolches mit gutem Bedacht geſchehen / sertheiler alleanhebende Geſchwulſt / widerſtehet dem Gifft / erweicht die, Bruſt. Iſt ein heilſame Artzney fuͤr die kalte Maͤnglen der Bruſt / wider die Engbruͤſtigkeit: wider alle kalte Gebrechen der Nieren / das Grimmen vnd Mutterwehe. Die Augglider darmit geſalbet / bringt die ſtraubenden Haar / ſo die Augen ſtechen / wider zu recht: heylet alle Vnreinigkeit der Haut mit Vitrill vermiſchet / vnd ſich damit gerieben. An die Gemaͤcht geſtrichen / vertreibt das Jucken derſelbigen. Auffge⸗ ſtrichen verbeſſert es die ſcheutzlichen Wundtmaͤler. Mit einem Faͤderlein in die verſehrte Naſen geſchmiert / heylet ſie gar wol: heylet auch die Schrunden an den Wartzen der Bruſt / benimpt erweichet die harte Geſchwuͤiſt vnnd geſchwer / reiniget [den Krampff. Auß dieſem Oell vnd fo viel Spangruͤn ein Saͤlb⸗ lein gemacht / heylet allerhand Wunden. Andere diſtillierens alſo: ſie erwaſchen den Terpenthin wol mit Waſſer / vnd zu letzſt mie gutem kraͤfftigem Wein demnach in einer jrrdenen Pfannen ob einem linden Kohlfewrlin zerlaſ⸗ ſens / daß er nicht erhitzige / vñ fein langſam warm werde / miſchen als dann ſauber wol erſchwempt vnnd gedoͤrrt Sandt darunter: gieſſe jhn alſo in ein Retorten: vnnd wann das beſt vnd ſchoͤneſt Dell aufgezogen iſt / ſo gieſſen ſie die verbliebene Materien wider auß dem Kolben / zerlaſſens noch ein mal / ſeihens durch ein grob haͤnffin Tuch / damit der Sand davon komme (welcher darzu gethan war / daß der Terpenthin nicht vbertrieben werde von der Hit / zu ſehr auffſteig vnd vberlauff)sihe dann das geſaͤuberte mit gröfferer Hitz ab / biß daß die Hefen ein hart ſpringent Hartz gebe? welches fuͤr Colophanten kan gebraucht werden. K Andere nemen drey Pfund Terpenthin / ein Hand vol Salt/ vnnd ein wenig gebranten Wein / laſſen die Stuͤck zuvor beitzen vnter einander / vnd diſtillierens in heiſſer Afchen- € bereytens alſo / thun zu einem Pfund Terpenthin fechst brannter Aſchen von hartem Holtz: ſetzens alſo in einen Retorten· geben jhme zum erſten ein lind Fewr / daß die waͤſſerige Feuchte hervber ſteige: folgendts ein ſtaͤrckers das Oell auß zutreiben. Etliche ſetzen den Terpenthin nur in Balneum Mariz ein / vnd diſtillieren ein Oell darauß welches lieblicher vnd kraͤfftiger wird als die vorigen. | {7 FSantes | if an N 6 Das Dritte Buch von Kräutern. Santes Atdoynus ſchreibt / daß man auß den geitigen Beer⸗ F lin ein Oell herauß preſſe / wie man auf den Oliuen thut / das alle Glieder / fuͤrnemlich den Magen ſtaͤrcke. | Terpenthin Pilulin. | II gelaͤuterten Terpenthin / oder in mangel deſſen den Hartz von Lerchenbaum / ein Loth / gute Rhabarbara / an⸗ derthalb Quintlein weiſſen Agſtein / Suͤßholtzſafft / je⸗ des fünffzehen Graͤn / deß beſten Zim̃et ein halb Quint⸗ lein / vermiſche zuſammen zum Teyglein / darauß mach Pilulin / nicht groͤſſer als ein gemeine Erbß / davon nimb zum erſten neun zu mal vor dem Nachteſſen / wo dieſe nicht gnugſam wircken / kanſt folgendts mehr nemmen. Dieſe treiben fort den Harıv. Sandt / Grieß vnd Stein / ſo in Harngaͤnge vnnd Nieren ſich B geſamlet. | Es werden zu Rom nachvolgende gemacht nemen Hermo⸗ dactlen / Euphorbium/ Turpith / ſchwartze Nießwurtzel / Alhan⸗ dal / jedes drey Quintlein / Feldt Cypreß / Bertram jedes ein Loth / Salniter ein halb Loth / klaren Terpenthin / ſo viel von nöten: ver⸗ miſch durch ein ander / vnnd nimb darvon auff das hoͤchſte ein Serupel : Dieſe werden gebraucht zu Außfuͤhrung der Gallen vnd zaͤhen Schleim auß den Gewerben vnd Gleychen. Oder alſo / nimb Teipenthin / erwaſche es ſechs oder acht mal fleiſſig in Pappellen / Chamillen / Koͤrbelkraut / gebranten Waſ⸗ ſern / vnnd vermengs mit gepuluertem Suͤßholtz / Schlutten Kuͤchlin / Zuckercandel / Ammiſaͤmlin / ec vnd mach Pilulin wie weiſſe Erbſen / die nimb alle Morgen nuͤchtern viel oder wenig / reinigen die Nieren / ſtillen den Schmertzen / vnnd lindern das braͤnnende Harnen.] Ö \ Das LX. Capitel. Von Maſtixbaum. Sſchreibet Matthiolus daß der Maſtix⸗ RE gleichen ſich den Myrtenblaͤttern / allein daß fie Su) Fleiner ſeyn / feyſt / muͤtb vnnd ſaatgrůn / an dem Vmbkreiß vnnd bey dem Stiel ein wenig rot / rie⸗ chen ſtarck vnd grünen ſtetigs. Die Rinde iſt rotlecht / zaͤhe vnnd ſchwanck. Die Fruͤchte ſeyn wie rotlechte Beer oder Weintrauben. Es wachſen auch an deiſen Baͤumen Schotten / ſo an der D Spitze gebogen ſeyn / wie ein krumbs Hoͤrnlein / in welchen ein wachſen / wie in den Schotten deß Terpenthinbaums. Dieſe Baͤum ſeyn ſo eines ſcharffen Geruchs / daß ſie auch das Haupt beſchweren. Wenn die Einwohner den Maſtixbaum ſamlen woͤllen / ſo pflegen ſie zuvor an gewiſſen Tagen den Baum zu reiſſen / ale dann troͤpfft dieſer Safft gar weiß darab / welcher gar bald im Mund zergehen ſoll. Dieſer Baum iſt in Teutſchlandt vnbekant / waͤchſt ingroffer Menge in Welſchlandt / aber den beſten findet man in der Inſel Chio. Won den Namen. RAſtixbaum heiſt Griechiſch "yes. Arabiſch Daru. La⸗ Boͤhmiſch Lentyskw. Frantzoͤſiſch Dentiſque. Engliſch Aaſtuhe tree. Das Gummi aber wird Maſty genent. Kon der Natur / Krafft / vnd Eygen⸗ e fhaffe. | Maftirbaums finde truckner vnnd zuſamenziehender Natur: Werden derowegen nur allein gebraucht wi⸗ car Wursgel Blaͤtter / Aeſt Rinde vnnd Beern def der die Fluͤß deß eibs / als da ſeyn die rote Ruhr / baum ſey zweyerley groß vnd klein / die Blaͤtter ver⸗ reine klare Feuchtigkeit ſtecket / auß welcher gefluͤgelte Wuͤmm Tteiniſch Lentiſcus. Welſch Lentiſio. Spaniſch Mata. K 7601 Maſtirbaum Lentiſcus. —— N > SQ F A) — Q Y I e £& — % Je * * N [f IS DEZE SS UNI A RN. ; N SI N kN —* & y) pn» — | —F N nn % > Ee€ * —* N / 7 Any 8— 2 K cr F J N 7 YA V) * >: BE N / S 67 > ‚3 A MW ei SUN D S = —H 3 ANA F 77 N Hr 2 Um _b: u SEN VW DD 1) ' UN LIAZ, ER RR 2 —— 2 Bauchfluͤß / Durchbruch / Blutſpeyen / Mutterfluͤß vnnd dero⸗ ‚gleichen mehr / euſſerlich vnd innerlich. [So man die Blaͤtter / Beeren vnd Rinden ſiedet vnnd dar⸗ eyn ſitzet / treiben ſie den Maſtdarm vnd Mutter widerumb in Leib / dieſes thut auch der Safft auß den Blaͤttern getruckt: hefft die gebrochene Beyn widerumb zuſammen / erfuͤllet die loͤcherte Schäden mit fleiß / heylet die boͤſe Geſchwaͤr befeſtiget wacklen⸗ de Zaͤne / ſtillet den weiſſen Fluß der Muster.) Von der Natur / Krafft vnd Engenfchafft deß Maſtix. ſtix genennt wirdt / iſ warm vnnd trucken im andern A: Gummi ſo auß dem Maſtixbaum fleuſt und Ma⸗ Gra d: Hat ein Krafft zu erweichen vnd zeucht ein we⸗ nig zuſammen. Man helt dieſen für den beſten / ſo klar lauter / ohn Erden / ge⸗ digen / trucken / vnd muͤrb iſt / vnd fo man jn ſchuͤttelt / rauſchet er.‘ Er wirdt gefaͤlſcht mit Hartz vnnd Weyrauch / lvnnd je aͤlter er wirdt / je gelber er ſcheinet.) Innerlicher Gebrauch deß Maſtix. | D loſcorides ſchreibt lib. 1. c. 84. daß der Maſtix dem Mas gen bequem feyraber cr vervrſacht das Grögen : Doch folf man willen daß diefer Maftir eines auß den fuͤrnembſten Stücken ſey zu dem Magen daher auch die Einwohner fichdeg friſchen Maſtix fleiffig gebrauchen zu Stärefung deß Magens. [Zu Abendts wann man fühlaffen gehen wil drey Koͤrnlein gang hinab geſchluckt / miltert den Wehetagen dep Magens offt gekaͤwet macht ein guten Athem. Es wirdt wider allerley Wehethumb / Wuͤrgen vnd Brechen deß Magens nachfolgende Artzney gerühmer. Dirt einen Eher⸗ dotter / zween Loͤffel voll geſchaumpt Honig / Maſtix funffſehen Körner: dieſe Stück reib und miſch zuſammen / legs in ein groſ⸗ ſe Eyerſchalen vnnd brate es in heiſſer Aſchen / davon ſoll man effen- Wider den Durchlauff Lienteria genennt / nimb Maſth/ * — Weyrauch a ran — — * * 0 — — — 2 * F — —— > 5 ẽ — — m. = : = > = — > z Te ee Fee ee — —— — ae * = — —— EEE * F ee ersehen — rn ee ee ao“ een — heee er — — = Se rer Se e a “7 nr u 3 Be N Eau; Es a ar: 3 ante ji i + Its l L A ’ı j h — ESS — 752 D. Jacobi Theodori Tabern«montani/ A Weyrauch vnd duͤrre Muͤntz Macis, Zimmetrinde jedes ij. F Oder machficalfo:nimb Maſtir ein doth / Aloes fünff doth / ler⸗ Quent. Kreßſamen / Kimmel / bereyten Coriander / alle etwas geroͤſtet / jedes j. Lot/ Laudanum, rotẽ Styrax / Citronſchelffen je⸗ des anderthalb Quent Paradißholtz Spica außIndia,machtro- chifcosdarauß anderthalb Quent. ſchwer / darvon gib Morgens vnd Abends eines zu eſſen in geſtelter Milch: Man kan auch das Puluer mit Quittenſafft vermifchen und wie eine Latwerge ge⸗ brauchen- Fernelius ſchreibt daß der Maſtix dem Hirn onndden Ner⸗ nen gut ſey vnnd wenn man etliche Körner einſchlucke / verhalte vñ vntertrucke er die Daͤmpff ſo in das Haupt ſteigen / ſey gut für den Schwindel / vnnd verhalte auch die Hauptfluͤß / ſtaͤrcke Auch vnd kraͤfftige das Hirn / vnd die Neruen. Diofcorides meldet auch / daß der Maſtix auf ſey wider das Blutſpeyen / vnd den alten langwirigen Huſten . B Es kan auch der Maſtix gar nuͤtzli vnd ſchaͤdlichen purgierenden Artzneyen zugeſetzet werden / dieſel⸗ bigezu corrigirn vnd den Magen zu defenditen. Man kan auch die Gerſtenwaſſer mit Mafkir fieden / iſt gar nülich vnd gut ſonderlich denen fo ein Geſchwulſt deß Magens haben / darzu der Maftiy fuͤrnemlich gut iſt (Maftir mir dienftlichen Waſſeren getruncken wehret dem Blutſpeyen / vnd nimpeden alten Huften. ] Euſſerlicher Gebrauch. Er Maſtix wird nüstich vermiſcht vnter die Artzneyẽ / CN: bereyt werden / die Zahn darmit zu reynigen vnd zu fegen:Wie auch zu den Kun: eyen / ſo gemacht werden / das Angeſicht darmit zu beſtreichen vnd klar zu mache. [Maſtix mie Weyrauch zerſtoſſen vñ gebranten Haſenhaar vnnd mit Eyerklar zu Pflaſter gemacht / vber die Stirn gelegt / C fie das Naſenbluten. Maſtix im Mund gekaͤwet zeucht das Zanfleiſch zuſammen / vnd wenn ſie geſchwollen ſeyn / ſo truckt er die Geſchwulſt nieder. Fuͤr ſich allein drey Koͤrnlin / oder mit Wachs verwiſchet / vnd gekatwet / jehet den Schleim vom Haupt / reiniget vnd ſtaͤrckt ſolches gar wol.] Rieder das alte Hufftwehe / nimb Maſtix und Myrrhen / je⸗ des gleich viel / zerſtoß vnnd ſiede es in Chamillenoͤll / darmit fol man das ſchmertzhaffte Glied warm ſchmiren. ¶Mit Kuͤmmich / Poley / Salbey / Lorberen vnd Seuenbaum zerſtoſſen / vnd mit Honig zum Pflafter vermengt / vbergelegt / miltert die Schmer⸗ tzen der Glieder ſo von Kaͤlte entftande. ) Wider dag Vndaͤwen mie der Ruhr / nimb Maſtix / Muͤntzen gebrant Helffantenbeyn / roht Corallen roht vnd weiß. Sandel jedes in Quintlein / Rin⸗ den von weiſſem Brodt ij. Vntz / das weich ein halbe Stund in D Eſſig ſtoß darnach alles vnter einander vermiſche Quitten vnd Mafkir jedesoͤll j Vntz/ Getſtenmeel ſo viel noth iſt ein Pflaſter zu machen / ſolches leg warm vber den Magen / ſo wirdt es baldt beſſer werden. Zu dem falten blöden Magen / nimb Maſtix / Gal⸗ ganth / Zitwan / Ammey / Muͤntzen / Wermuth jedes ein halb uinthein / Terpenthin / Wachs jedes j Loth ſolche Stuͤck mach mit Maſt xoͤll zu einem Pflaſter / welches man vber den Magen legen ſoll. | Dover aber nimb Maſtiy / Naͤgelein / Spica, Galganth / langen Pfeffer jedes ein Halb Loth / Wachs / Laudanum Ammonia- cum jedes ein Quintlein / Spicanardioͤll was noth iſt zu einem Pflaſter. Alſo auch ſiede Maſtix in Wein / feuchte leinen Tuͤch⸗ fein darin / vnd lege es offt vbervfo warm du es erleiden kanſi · ¶Wider den Wehetagen oder Wuͤrgen deß Magens: ſtoß Maſtix zu puluer / ſtreichs auff ein leinen Tuch ober Leder / machs klein miſch darunter ein halb Loth Maſtir / thue es in ein Saͤckel / werme es / vnd legs vber den Magen. | Wider allerley Bauchflüffe vnnd fonderlich der vnmaͤſſigen purgation / wirff Maftir vnnd Weyrauch auff gluͤende Kohlen / vnd laß den Damff in Hindern fahren | r Pilulen von Maftir. Mr Imb Serchenfhwanm zeltlein drey Quintlein / Maſtiy vier Quintlein / Aloes sehen Quintleim / ſtoß ein jedes Stuͤck beſonder / mach es dann mir geſottenẽ Wein an: warin vnd legs auff den Magen: oder nimb gebaͤhet Brot / ſtoß x chenſchwamm in Eſſig vnd dem einfachen Oximel 24. Stunde lang gebeytzt anderthalb Loth: mach folgendes Pilulin darauf mirror Buchen Safft/ von diefem nimb ein oder anderthalb Quintleinlangnadı dem Nachreffen /fie bewahren den Magen vor allem vngemach / purgieren gar fanfft / laſſen feine Faͤulle im Lib ſich ſamlen: heylen alle Gebrechen der Mutter. Diamaſtix confect. Imb deß ſchoͤnſten Maſtix / fuͤnff Loth / Roͤmiſchen Kuͤmmel / Negelein / Spicanardi / Cardamoͤmlin / Bal⸗ ſamruͤthlein / oder das Paradißholtz / weiß geſchaben Ingwer / weiſſen Pfeffer / langen Pfeffer / Galgant · wüͤrtzelin / Haſelwurtz / Caſſiæ ligneæ Rinden / Calmeswurtzel/ Cyperen /Muſcatenuͤß / Muſcatbluͤhet / auffgedoͤrrte Heydelbeer / ch den ſcharpffen / bittern G jedesem Loth:ſtoß zu reinem puluer / vnd vermiſch ordenlich / vnd bewahr die lpecies ju der Notturfft / edoch ſoll der Maftır für ſich ſelbſt in einem ſaubern glatten Moͤrſer wol zerrieben werden / vnd nicht geſtoſſen / damit er nicht erhitzige vnd zu einem zaͤhen Klum⸗ pen werdewie Wachs. Dieſes Confect iſt um Magen geordnet / alle Maͤngel deſſel⸗ digen hin zunemmen / die Daͤwung zuſtaͤrcken / die boͤſe Feuchte darin zu verzehren. Don Maſtixoͤll / Oleum maſtichinum genennt. As Maſtixoͤll kan man alſo bereyten: Nimb Roſenoͤll vi. Vntz / guten ſtarcken Wein iii. Vntz / zerknitſchten XZVoaaſtix in Loth das laß in einem Glaß in Waſſer ſie⸗ den / biß der Wein verzehret wirdt. Dieſes Dellkräfftiger nicht allein den Magen ſondern auch H das Hirn / die Flachsadern die Gleyche und die geber/linderrdte harte Geſchwuͤſſt / vnd ringert ale Schmertzen / ſo man ſich warm darmit ſalbet. Zudem falten blöden Magen nimb Maſtix vnd Wermuth⸗ Öl jedes j. Vntz / Myrtenoͤll j Loth / Naͤgelein / Zimmet / Galgant jedes ein halb Quintlein / Paradißholtz / Ingwer jedes ein Scru⸗ pel / Eſſig ein Söffelein voli zerlaſſen Wachs fo viel zu einem Ma⸗ genpflaſter gnug iſt. Wider den Durchlauff dep Maͤgens: Mint Maſttxoͤll / Quitten vnd Myrtenoͤll jedes j. dot / Roſen rungen) Bolarmen jedes ein halb Quintlein / Naͤgelein / Muſcatblůt vnd Myrtentoͤrner jedes ij. Scrupel / Eſſig ein wenig / vermiſch es mit Wachs zu einer Salben oder zueinem Pflaſter. Alſo kan man auch nemen Maſtix vnd Roſenoͤll jedes gleich viel / vnd ein wenig Eſſig darzu vermiſchen / vnd den Magen darmit ſalben · [Bon gediſtilliertem Maſtixoͤl. werden / vñ etlich tag ſtehen:thus mit einander in einen Kolben verkleib den wol:ſetz jhyn inn das Fewr ſo ſteigt Waſſer vnnd Oell mit einander auff: thue das herna⸗ her wider in ein glaͤſerin Kolben /diſtilliers in Balneo Marie / biß das Waſſer alles vom Oell abgeſondert worden Dieſes muſtu folgendts in warmer Aeſchen von dem dickeſten abſcheiden / ſo gehet ein ſchoͤn klat / dünn / gelb Oell herauſſer. Das dicke ver⸗ bliebene kanſt wider einſetzen in einem ſandt Capellen / vnnd vol⸗ lendis von dem vnreinen ſondern / ſtells folgendts ein gute zeit an die Sonnen. Etliche pulueriſieren zuvor den Maſtix gar wolondreiniere laſſen es dann in gutem firnen Wein vnd diſtillieren es. DIE Deli iſt hitig vnd trucken im andern Grad / zeucht zuſammeniſt dẽ Magen jnnerlich on euſſerlich gebraucht ſehr nutz ſtaͤrcket den Magen / fͤrdert die Daͤuwung / lindert die Geſchwaͤr / miltert Schmergenond ſtaͤrcket das weiſſe Geäder: ſtellet den flůſſig Bauch darmit geſalbet:heylet die Verſaͤhrung der Dart feharffen Ruhr / auch mir Clyſtier eingoflen / Stopffet! mäffigen Weiberfluß / haltet die auggangene Mutter vnnd den Affter damie wol geſchmiret vnd an fein Ort getruckt. Mache das fleifchin alten Schäden wachſen / hindert dag fie nicht weitet vmb ſich freſſen. Auß Achs alſo: ſeudt den Maſtix erſtlich in Wein / laß Fate | Bd | | — — A Das Dritte Buch / von Kreutern. Gerberbaum mit Myrtenblaͤttern Rhus Myrthifolium. genannt / das hat ein zuſamenziehende Natur. Maſtir Pflaſter. Imb Maſtix / Terbenthin / Schiffbech / Oell von Ma⸗ ſtix / Spicanardi/ Hartz / Wachs beider dritthalb Pfund wenn ſolche geſchmoltzen ſo thue folgendes Puluer dar⸗ ein:nimbLadanum / Weyrauch beyder fünff Quintlein / Blaͤtter von Maſtichbaum / Myrtenbeer / beyder vier Vntz Su mach / Erbſelen / Hypociſtis / Acacia / rote Roſen / roten Sandell rote Corallẽ / Bolus armenus, Terra ſigillata, jedes ʒwo Vntzen / Galgant / Cyperus / gedoͤrrte Muͤntz / preparierren Coriander / Aloesholtz Zimmer jedes anderthalb Vntzen: Kuͤmel ſo zuvor im Eſſig gebeitzt / vnnd geroͤſcht worden / Wermuth / Majoran / g Roſmarinblumen Haͤltlin von Gallia Moſchata / jedes ein Loth / formiers zuſamen. Das LXI. Capitel. Von Gerberbaum. Gerberbaum. N N NUNG IKT ——— NSS * J za > Anl = Eh Gerberbaums findt zwey Geſchlecht / } von dem erften ſchreibt Dioſcorides alſo: Das rot Saͤmlein (Griechiſch vnnd Lateiniſch Rhus ges Ne 4 nennt) welches man in der Speiſe gebraucht/von etlichen wirdt er auch Griechiſch Erythron, das iſt / Kot genennt / vnd iſt ein Same eines Baͤumleins / welcher Ger⸗ Eberbaum genennet wird / derhalben daß ſich die Ledergerber dieſes Samens gebrauchen / das Leder damit zu gerben vnnd dick zu machen. Es iſt ein Baͤumlein in ſteinechtem Erdreich / wachſent zweyer Elenbogen hoch / mit langen roͤtlechten Blaͤttern / zu rings vmoͤher zerkerfft / wie ein Saͤge Der Same waͤchſt traͤublecht / dick / in Groͤß deß Terebinthiſamen / wenig breit / welches Rinde / damit es vmbgeben wirdt / faſt ſehr nuͤtz iſt. Das ander Geſchlecht hat viereckete Aeſt / vnd zweige / welche von Farben gruͤn ſindt / ſeine Blaͤtter vergleichen ſich den Myr⸗ senblättern. Auß den Beeren wirdt auch ein Oell gemacht Lenüfeinum F 783 Von den Samen. | Erberbaum wirdt Griechifch genennt Pers. Arabiſch Rhu. $ateinifch Rus. Sumach. Spaniſch Sumagre. Niderlaͤndiſch Smackes. Engliſch CoriarsSumach.? ‚Don der Natur / Rrafft ond Eygenſchafft. Ie Blätter / wie Diofcorides ſchreibt haben ein zu⸗ famenziehende vnnd fühle Natur. Haben gleiche Wirckung mie der Acacia. Der Same zeucht zuſam⸗ - men vnd flopffer/ [finde kalt im anderen vnd trucken im dritten Brad] Innerlicher Gebrauch. » OD mandie Blärter ſiedet / vnd darvon trincket / oder i einem Clyſtir einnimpt / helffen fie wider die rothe Ruhr. Der Same / welchen man gemeinigleich in den Apo⸗ thecken harlift gleicher Krafft. So man jn mir der Speiß gebraucht dienet er wider das Bauchwehe / Durchlauff / vnd rote Ruhr / wie Dioſcorides melder. Welcher Frauwen die weiſſen Feuchten flieſſen / die fol Ey⸗ chen Laub vnnd dieſen Samen mit einander in Waſſer kochen vnd trincken. Es iſt auch der Samen gut wider das auffſtoſſen deß Ma⸗ gens Fo Durft/fovon der Gallen entſtehet / frifch hinab ge⸗ ſchluckt. Von dem Safft. Dh Sumachfafft bereidte alfo :nimb deß außgeſotte⸗ nen Saffts von den ruͤthlin deß Sumachs / vnnd zer⸗ ſtoſſenen Tamarindenkoͤrnern jedes zwey Pfund / er⸗ beytze es mit ein ander in acht Pfundt warmen Waſ⸗ ſers bey vier vñ zwantzig Stunden:ſeudts dan zum dritthen theil ein feyhe es durch: das gefihene koch gar ſanfft zu recht maͤſſiger dicke. Etliche läurtern zuvor den Saft garwol mie Schaum yon Eyerklar / ſiedens nacher gar dick / daß ſie es feheibeliche zer⸗ ſchneiden koͤnnen / vnnd laſſen es vollends an der Sonnen auß⸗ trücfnen. Dieſer Safft kan auch an ſtatt der rechten Acaciæ ge⸗ braucht werden: | = See Euſſer⸗ A N — —“* — — — — — — U — — er — ae et — — — — — er —— A B 73% Je Blätter mit Eſſig oder Honigangeftrichen weh⸗ a dein faulen Fleiſch / dem falten Brandt und dem Finger geſchwer. Die Dlätrerin Saugen geſotten / färben das Hahr ſchwartz. In Waffer gekocht / vnd in die Ohren getroͤpffet / heylen ſie die Geſchwer darinn. | Der Same hat auch gleiche Wirckung. In Waffer geforren vnd auffgelegt / bewahret er die gebrochene / geſchundene / oder ge, ſchlagene Glieder fuͤr der Entzůndung. ¶Die Alten haben dieſen Samen mit Saltz in der Speiſe gebraucht:welcher zerſtoſſen / mit Honig vermiſchet / auff die Zung geſtrichen / macht ſie glat. Mit Eychen Kohlen dieſer Samen zerſtoſſen vnd auffgelegt / heylet den Fluß der gůlden Adern. Auß dieſem Baum ſchwitzet ein Hartz / welches in die loͤcherte Zaͤne gethan / ſtillet derſelben Schmertzen Die Gerber brauchen die Blätter und Rinden / das Leder da⸗ mit zu gerben vnd dick zu machen.) Das LXII. Gapitel. Holderbaum. Sambucus I. an DANLIE RR REN —— DR — AN Dor > —— * N WW © — Kin D — — — — ñ — — Es Holderbaums werden viel Geſchlecht erfunden. (I.) Das erſte iſt der gemeine Nolderje derman gar wolbefanne) har feinen Namen dar Rumb / dieweil feine Zweig jnwendig hohl vnd voller | Marek finde. Er waͤchſt auff in der gröffe eins Baumes mir gang runden Afchenfarben Aeſten / die finde jnwen⸗ dig hohl vñ mit weiſſem Marck aufgefüllt. Die Blätter anden Aeften findt gleich weir geſetzt / gemeiniglich fuͤnff /erivan fieben oder acht beyeinander / dem Nußlaub erlicher maſſen gleich / doch kleiner vnd zerkerfft / darzu eines ſtarcken Geruchs An dem euſ⸗ ſerſten Theil der Aeſte / bringt er ein runde Dolde / die brengtein weile Bluͤht. An ſtatt der abfallenden Dlumenvbleiben fleine, ſchwartze / oder purpurfarbe Lauch weiſſe ) Beer lein eines Mein. ſauren vnnd lieblichen Geſchmacks Er blůht vor SJohanns D.Jacobi Theodor Tabern. montani / Euſſerlicher Gebrauch. F Holder mit außgeſchnittenen Blaͤttern. Sambucus II. laciniata. ' NANWENY Ar “). —2 ——— NT 7 DAR: N 3 ae | er = % —— 7 ZA Be — SEE (N EAN) NN Y ———— — RN N ME — ZN NUN ZRN A WW: IN A * 8 — — A 4 IE AS —D 8 — y 2 — | Waldholder. Sambucus III. ceruina. SITES N Na 2 SE. Ben GT, ö —— Rs AR > — —— — u men IR Sa CA ( \ \ tag / die Beerleinbringeerim Auguſtmonat. Waͤchſt gern an = = tuncklen Orten / deßgleichen nebenden Waffern- I. Das ander Geſchlecht waͤchſt dem vorigen gantz gleich / außgenommen / daß ſeine Blätter nicht gantz / vndern tieff auß⸗ geſchnitten ſeyn. Das | | A | | — — ws za * —— — — — Das Dritte Buch / von Kreutern. F Schwelckenbaum. | "Sambucus IV. aquatica. — 8 * m > —— —— ——— IT Gefuͤllt Schwelcken mir purpurbraunen Blumen. Sambucus VI. roſea flore purpureo multiplict. RN Ä OT, — ER TI & — ah Sur IN SR vo DRIRUN = 7 — ar ZIP LIRG, Q 4 er NRZ 09— — RR {ir — N D ZEN N) — * > — 7 Te Di > a III Das driree Geſchlecht wächft in tunckelen und feuchten Waͤlden / iſt dem gemeinen Holder aller ding gleich / allein daß es die Blumen nicht in einer Dolden bringt / wie der Holder ſon⸗ dern zuſamen gedrungen / wie an den Weinräben/fommen and) EN > N | NR 8 u A ann es RE RS \ 7% une WER \ nid } NIS N IN , j \N ‚HB: 7 Gefuͤllt Schwelcken. Sambucus V. aquatica II. polyanthos. froh im Jahr / nemlich im Aprillen / von Farben bleichgelb / ein jedes als ein kleines Sternlein / darauß werden in dem Augſtmo⸗ nat rote Träublein / eines felgamen vnluſtigen Geſchmacks. Wirdt Sambucus ceruina genent / vielleicht darumb / dieweil die Hirſchen pflegen nach den jungen Schüffen dieſes Holders ſehr zu ſtreben. IV. Das vierdte Geſchlecht Schwelckenbaum genent / wirde von Matthiolo beſchrieben / daß es an waͤſſerichten Orten wach⸗ ſe / mit breiten Blättern / wie der Ahorn vnnd vermeldet darbey / daß ſein zwey Geſchlecht erfunden werden / das Maͤnnlein vnd Weiblein:Das Maͤnnlein / ſagt er/ bringt ein ſchoͤne / runde / kůg⸗ liche Bluͤht / mit vielen ſchneeweiſſen Bluͤmlein zu ſamen geſeßtt / — — welche von den Gaͤrtnern werden Schneeballen genennt/ folche fallen ab ohne Frucht. Das Weiblein blüht auch weiß wie der Holder / aber die euſ⸗ ferften Blümlein finde wieein Krang hervmb / etlich viel mahl aröffer dann die jnnern / bringen aber feine Frucht / ſondern die fleinern/welche innwendig wachſen tragen rothe Beere rin wel⸗ chen ein breyt Koͤrnlein liget / wie ein Hertzlein formieret / an Far⸗ ben auch roth / welche gegeſſen einen Vnwillen vnnd Brechen machen V. Mit dieſem kompt das fuͤnffte Geſchlecht gar vberein / außgenommen / daß es gefuͤllt Blumen tregt / daher es auch ge⸗ füllt Schwelcken genennet wird. VI Das letzte Geſchlecht iſt den gefuͤllten Schwelcken mie feinen gefuͤllten Blumen auch gang vnd gar gleich / allein / daß fie von Farben purpurbraun ſeyn. Sie wachſen in den Hecken / in Waͤlden / vnd neben den Waſſern. Von den Namen. Olderbaum / Holder / vnd Holunder / heiſſet Griechiſch drin Arabiſch lafacti. Lateiniſch Sambucus. Welſch Sambuco. Spaniſch Sabugo. Frantzoͤſiſch Sureau. Boͤh⸗ miſch · Bez Engliſch Elder tree, Niverländifch Vlier. Waldholunder wird geneñt Sambucus montana. Schwel⸗ ckenbaum wirdt Lateiniſch genennt Sambucus aquatica: der Waldholder Sambucus ceruina. | See ij Don — ae — — —— Tann — — wu 796 OD. Jacobi Theodori Zabern.montant/ | Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft xDie Blaͤtter vnnd Frucht von Holder in Saltzwaſſer gefor- dep gemeinen Holders. ten / vnd die geſchwolene Fuͤß darinnen gebader / nimbt die Ge⸗ Odonzus meldet / daß die Rinde / die Blaͤtter / die Blu ſchwulſt. men / vnnd die Frucht deß Holderbaums warmer vnnd Der Safft angeſtrichen fol das Haar ſchwartz machen: alſo eruchner Natur ſeyn / vnd haben ein Art / das Gewaͤſſer auß dem der Safft von den Holderzecken gibt ein gute blauwe Farb zum Leib zutreiben. keinen Tuch. Die Schüler bereyten außdem Safft der Beere / Innerlicher Gebrauch. ein wenig Alaun darzu gemiſcht blauwrote Farbe. Auch machen D — ſchreibt: der Holder — haben beyde eine ¶ ſie auß dem Holz Sprůtzen / vnd Liechtbutzen. rafft damit fie truͤcknen / das Waſſer durch den Stul⸗ gang treiben / fie ſindt dem Magen aber ſchaͤdlich. Ihrer beyder Von Holderbluhtwaſſer Blaͤtter gekocht wie man ſonſt den Kochkraͤutern thut / geſſen / Enn die Blumen wolzeitig ſeyn / ſol man in Balnco treiben die pl legmatiſchen Feuchten / vñ Ballen durch den Stul⸗ Mariæ ein Waſſer daraußbrännen- Diß Waſſer getruncken Morgens vñ Abendts / je⸗ gang: Daſſelbige thun auch jhre zarte Zweiglein in erdenen Haͤ⸗ n Mo | { De — > des mal auffdrey Loth / weichet die Bruſt / iſt gut fuͤr ge⸗ fen gekocht. Ihre Wurtzel in Wein geſotten / vnnd darvber ge⸗ z truncken / ſt gut wider die Waſſerſucht. Sie iſt auch gut getrun ⸗ ſchwuͤlſt Warferfucht/eröffner die Verſtopffung der deber / Mi⸗ cken wider der Matter Biß Dieſelbigen Wurteln ın Waſſer 7 gzes / vnd Rieren vertreiht das Sieber Terrian. reiniget ale Fluͤß aefotten / erweichen die Därtigfeit der Beermurser/eröffnen die fo von Melancholey kommen / nd ſtaͤrcket den Magen. Verſtopffungen / vnnd heylen die andern Fehl vnnd Gebrechen In die Augen gerhan / leſchet die His, fonderlich fo man die derfelbigen wenn ſich die Frauwen in die Bruͤh ſehen dari die grawen Schwaͤm̃ / welche am Holderſtock bey der Wurtzel wach⸗ Wurgeln geforten haben. Daſſelbige vermögen auch feine Koͤr, ſen iin dieſem Waſſer oder in Roſenwaſſer weicht vnnd darvber ner vnd Frucht mit Wein getruncken. | bindet. Abendts und Morgens angeftrichen / vnd von ihm felber In Summa esdiener der Holder den Wafferfüchrigen Leu⸗ trucknen Laffeniftiller dag zittern der Haͤnde heylet auch alte kalte fen gar woi diewel er das Gewaͤſſer / vnd den Schleim mit Ge Schäden ſauber damit außgewaſchen / vnnd Tuͤcher mit dieſem walt auß dem Leib treibt: | | Bafferobergelegt: : ET? Den zarten Perfonen follman auf den jungen Schoͤßlingen Von den mittelſten grünen Rinden wirdt ein Waſſer ge⸗ mit Spinat ein Holdermüßteinfocen mir einer feiften Fleiſch⸗brannt ſo den Leib erweicht. bruͤh / vnd jhnen zu eſſen geben / treibt fie gemachſam zu Stul. | Don Holderfelg. | eben in einer Fleiſchbruͤh er weid | R — nad ae truck den Safft auß / laß jhn ben fanffrem Fewer Seit Die mittelſte Rinden gepuluert / vnnd in Wein eingenom⸗ H men / oder die Rind von der Wurtzel / vber Nacht in Wein erbeige/ treibt vnden vnd oben auß: aber der außgeprefte Safft in Wein oder Molcken eingenommen /würgfer gelinder. Etliche machen ein guten Eſſig auß Holderbluͤt fo dem Dias "gen gar wol bekompt / erwecket Luſt zum eſſen / vnnd zertheilet die icken zaͤhen Schleim: om ‘ | a fi von den Holderbeeren mit Wein ger Diß fol aber erft nach purgiertem Leib / vnd nüchtern geſchehen / truncken treiber auch das Waſſer mit Gewalt auß: Solches alfo gebraucht / verzehret ſie auch die anfahende Waſſerſucht. Es hut auch die jnnerſte grüne Rinde. Man fol aber dieſe Artzney iſt auch erfahren / wo die ſe Hoderſelz vber das Geſegnet das iſt⸗ jungen oder ſchwachen Perſonen nicht eingeben. Rohtlauff / geſtrichen wirdı daß er diß wunderbarlich miltert und 9— — e * Er 4 Ar . — [Man kan auch auß den jungen Schoͤßling ein Puluer ma IF; mb wolzeitige Holderbeer ſtreyffe fie von d en Stielen Boden anfege vnd anbrenn. | Diefe nügt füralleg innerliches Gifft / vertreibet innerliche Geſchwaͤr / vñ Geſchwuͤlſt treibt durch nuͤtzlichen / wo man den rechten Tyriack nicht haben mag / an deſ⸗ ſen ſtatt gebraucht / mit Daubenkropff oder Erdtrauchwaſſer ein [Der Waldhoider hat gleiche Natur mir dem gemeinen abtreibt. Nachtſchatten. Die Beerlin ſo zu zeuten auch weiß gefunden Von Holderbluͤhtzucker. werden ſindt kalter Natur / machen einen ſchlͤfferich vnd zu viel mb Holderbluͤht wenn ſie wol zeitig finde / ſchuͤtle die — Omi am Holder ſo man Holunder T —— een eo 5 — ra: ’ AD aubern yern verwelcken / hacks oder zerſtoß klein / Schwaͤmlin ſonſt Auriculam lud nennet / welche man in ein auff ein PfundBlumen / nimb —— Waſſer legt / darinnen fie aufflauffen / ſindt gut zu den Halß Ge⸗ſtells an die Sonne / vnnd ruͤhre es offt vmb. Diefer oͤffnet die ſchwaͤren / zu boͤſen Augen vnd dergleichen Kranckheiten / etliche Leber vertreibt Auffblaͤhen deß Bauchs / vnd wehret anfahender gebens gepuluert für die Waſſerſucht ein. ] | Waſſerſucht. Euſſerlicher Gebrauch. Won Holderblůhtoll Oleum Sambu- ar Blaͤtter / wenn fie N och gruͤn ſeyn / zerſtoſſen / nmnd cinum genennt. vber den Wurm am Singer gelegt / heylet in bald. As Oell macht man auß den abgeſchnitten Holder⸗ Dioſcorides ſchreibt: Die friſchen weychen Blaͤt⸗ Pine vnd altem Oell / wie das He ter mit Gerſtenmaltz vermiſcht / vnnd wie ein Pflaſter Tugendt wirdt gepreiſet / daß es lindere / reinige / den vbergelegt / ſaͤnfftigen die hisigen Geſchwulſt der Augen. Sie Wuſ,t ledige / der Gelbſucht / vnd allem Gebrechen der ſindt auch gut auff dieſelbigen weiß gebraucht wider den Brand / KCecber / ſampt jhrer Verſtopffung / nuͤtze. Alſo allen Schmertzen vnd wider der Hundts Biß Sie heylen vnd hefften zuſamen die der Gleychen vnd Olieder miltere. tieffe ſiſtelechte Geſchwaͤr · Wider das Tertianfieber / nimb ein Ein ander Holderblühröllden Schweiß in der Peſtilentz dar⸗ E Hand voll Holderblaͤtter / Lavendel / Saltz / edes ein wenig / machs K mir zu fürdern · Nimb ein gläfferin Geſchirr deines Gefallens / mit Baumoͤll an / vnd legs ober die Pulß / das ſoll auch das Fie⸗das fuͤlle mit Holderbluͤht auff halb / darauff thu ein drittheil ſo ber wenn es ein weil gewehret hat / vertreiben. viel Eybſchblumen oder Attichbluͤht / auff dieſe abermal ein drit⸗ ¶Mit Ochſen oder Bocksſchmaltz vbergeſtrichen / indern den _ theil fo viel en / 4 * mit dieſen drey Schmertzen deß Podagrams. — Stuͤcken / die drey Theil deß Glaß erfuͤllet werden / darvber gieſſe Ein Bad von Holderblaͤttern gemacht / vnd darein geſeſſen / drey oder vier Jahr alt Baumoͤll / je aͤlter je beſſer / verbindts wol erweicht die harte Mutter fo verſchloſſen if. vnd laß den gantzen Sommer an der Sonnen Mir dieſem Oell Holderblaͤtter mit Senffſamen vnd Tyriacks vermiſcht / ge⸗ſoll man warm den | " gangen Seibdrey oder viermaldeß Tags vnd — Pflaſters weiß auff die Peſtilentz Blattern gelegt / ¶ Nachts reiben / vnd iſt erfahren / daß allein durch den gewaltigen zeucht das Gifft an ſich vnd heylet es. Schweiß / den es treibt / alles Gifft der Peſtilent aubsemnchei if. ? dic abſieden / mit ſtehtigem ruͤhren / daß er ſich nicht ae den Schweiß alle ſchaͤdtliche Feuchtigkeit vnnd Gifft auß / [fan genommen / wird darumb vor den Schweißbaden genommen. | | i | | 1 | — — I, N, 1) du hi m "u —9 = — wi Das Dritte Buch / von Kreutern. Das LXIII. Gapitel. Don Siebengezeit. Siebengezeit. Lotus ſatiua. NY ON) SR > — — — * 9 — RS 4— — N, = 2 7 5 4 —— SL RWb MR; ES N N Wr I Ne Z# Nr SP Krautgehetauffim Srühlıng vonfeis SCH nem Samen/fo$ährlich muß gefäher werden wie 2) RR der gemeine. Klee / jedrey Blätter an einem Stiel) Rdoch ſpitziger vnd äfchenfarber. Gegen dem Heuw⸗ monat gewindt es runde hohe Stengel / die ſeyn hohl / glat vnd weißfarb / mit vielen Zincklein / oder Ruͤhtlein be⸗ ſetzt/ durch auß mit ſpitzigen Kleeblaͤtlein / auff einem ieden Ruͤht⸗ lein bringe er ein runde purpurblauwe getrungene Blum / kleiner dann der Wieſentlee / auß jedem Blümlein wirdt ein ſtachlech⸗ D tes Koͤlblein gleich wie ander Benedictenwurtzel / darinn iſt gei⸗ ber runder Same / wie die Hirſchkoͤrnlein / verſchloſſen die Wur⸗ tzel iſt ſchlecht / kurtz vnd weiß / das Kraut iſt am Geſchmack bitter / vom Geruch faſt wie ein wolriechendes Bech. Diß Kraut ſoll Siebengezeit geheiſſen werden / dieweil es ſie⸗ benmal im Tag feinen Geruch bekoͤmpt / vnd verleuret / ſoes noch im Garten waͤchſt. So es aber außgeraufft vnd geduͤrret iſt/ be⸗ helt es ſeinen Geruch fuͤr vnd für / ſonderlich aber wenn ein trůb Wetter fuͤrhanden iſt / ſo erreget ſich ſeyn Geruch gewaltiglich durchs gantze Hauß. Es henckens die Weiber in ihre Stuben) Kammern / vnd ins Hauß für boͤß Geſpenſt / vnd Gifft / daſſelbige darmit zuvertreiben. Von den Namen. Jebengezeit oder wolriechender Klee / heiſt Trifolium odoratum, vnnd Lotus ſatiua. Item Trifolium acu- tum, dieweil es ſcharffe ſtachlechte Knoͤpfflein har. Pli. nio be — nen⸗ nen es ſchlecht Trifolium. Spaniſch TrebolReal. Franhoͤſi Treffle odoriferans. Griechiſch Aue au: pas» on ‚Bon der Natur / Krafft und Eygenſchafft. G Alenus fagt / wie Dodonzus vermeldet / daß diß Kraut i einer mittelmeffigen Natur fey unter kalt vnd warm: An- dere woͤllen es fen warm vnd trucken im dritten Brad. Es truck⸗ net / waͤrmet / zeitiget vnd ſaͤubert. Innerlicher Gebrauch. SH: mir Pappelfamen und Suͤßholtz gerſtoſſen / in ſuͤſſen Wein getruncken / iſt gut wider die Schmerz tzen der Blaſen. Die Blaͤtter Blumen vnd Samen mit Wein oder Waſſer geſotten / vnd getruncken / vertreiben das Seitenſtechen / die Harnwinde / vnd treiben den Harn. Dieſer Tranck fol auch gut ſeyn wider die anfangende Waſ⸗ ſerſucht / vnd wider die verſtandene Zeitten der Weiber. Euſſerlicher Gebrauch deß Saffts. D Iofcörides ſchreibet / daß der Safft auß dieſem Kraut ge⸗ preſt / mit Honig vermiſcht vnd angeſtrichen / vertreibe die Geſchwer der Augen ſo man A rgemata und Leucomata nen⸗ G net / vertreibe auch alles was dag Geſicht vertunckelet. Von dem Dell. D Odonzus ſchreibt / daß man die Blumen vnnd Blaͤtter dieſes Krauts in einem Oell macerire, welches die friſche Wunden wol heylen ſoll / vermeldet auch daß diß Oell gerhuͤmet werde wider die Bruͤche der Kinder / ſo man Enterocelas vnnd Bubonocelas nennet. | ¶Von dem Zurgelbaum.] Zurgelbaum. Lotus Africana. mr Waa— —RBod DBo ARENA RUN DS \ W J X V dem Loto ſatiua werden noch zwey andere Ge⸗ das ander fo Pleudolotus genennt wirdt. So viel zu. den Lotum Africanum helanget / wirdt derſelbige von Matthiolo beſchrieben / daß er einem Birma baum gleich wachſe / habe langlechte Blaͤtter / wie die Steineych⸗ ſcharpff anzugreiffen / vnd rings vmbher zerkerfft: Seine Fruͤcht ſeyn wie Kirſchen / hangen auch an langen Stielen / welche fich in mancherley Farben verwandelen / mit welcher Beſchreibung dies fer Lotus Alticana, gar nicht vberein koͤmpt / was absı diefen Lotus eigentlich ſey / kan ich nicht wiſſen. | Sss iij nF fehlecht deß Lotigefegt/ eines fo Lotus Africana, — — — ne — — — ———— — — — — * — = 2 EI . . — | g I WR Kl 2 J A A EEE Par J998 J 1. ER ARE ; J Aut! F — Kt 8: ae 112, Y v re et, N “MW IR Bits Ar 14 ur | ‘ 1 f A Vermeinter Zurgelbaum. Pfeudolotus Matthioli. = fE MA IN MN\ LS INNE In Ze B Ne MAKER EDEN UM — Gt INA au | k thiolo befihrieben / daß er ſteiffe Blätter habe / beynahe dent Birnbaumlaubgleih:Seine Beer / ſaget er / hangen dick bey ein⸗ ander / ſchoͤn an zuſehen / blaw / auffgeſpitzet / vñ eines lieblichen Ge⸗ ſchmacks:Etliche habẽ gewoͤlt dieſer Baum ſey dz Frantzoſenholtz / aber Matthiolus ſchreibet / daß er weit anders ſey bericht worden- Von den Namen. Vrgelbaum heiſt Griechiſch Aulocerd'por. Ara bifch Sadar. 2 Sateinifch Lotus Afticana vnd Pſeudolotus. Welſch Loto albero| Guaicana. Engliſch Iialiam vvoodof Iife.) Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft. D — ee ziehe zuſamen / vnnd truckne / ſey einer ſubtilen Subſtantz. Die Frucht wirdt gemeiniglich gebraucht wider die Bauch⸗ fluͤß / vnd vberige Fluͤß der Weiber / wie auch zu der rothen Ruhr / vnd andern Fluͤſſen / ſonderlich ehe dann ſie recht zeitig worden ſeyn. 3 Dlie abgefeylte Spaͤn in Laugen geſotten vnnd das Haupt darmit gezwagen / macht ein roht Haar / vnd laͤſt es nit außfallen. ¶Ein decoction yon den abgefeylten Spaͤnen deß Holtz getruncken / oder mit einem Clyſtier eingegoſſen / iſt gut wider die vberige Weiberflüffeftopfft den Bauch / vnd die rote Ruhr.) Das LXIV. Capitel. Von rothen Bruftbeerlein. WEr Baum der Bruſtbeerlein waͤchſt sims lich Hoch auffihat einen gewunden Stam̃ mir einer F ſchwartzroten Rinden bekleidet / das Holtz vergleicht ſich dem Hagdorn:Seine Aeſt ſeyn groß / auf wel⸗ chen andere kleine / gebogene Nebenaͤſtlein entſpriſ⸗ ſen / an welchen die Blaͤtter doch vngleich gegen einander geſetzet ſeyn / welche etwas langlecht / dick / rings vmbher zerkerfft vnnd ſtarck: Seine Blumen ſeyn bleichgelb vnd moſecht / nach welchen Die Beer wachſen einer Dlinen gleich / ſeyn erſtlich gruͤn / wenn ſie +. D. Jacobi Theodor i Taberne montani / F Rothe Bruftbeerlein. Iuiubæ, ſeu Zizypha. m 7 n fan 117% Hin 2 ST —— Ale AN MH J EL, hi IS N /R N er, \3 \ EN nV Fi —8 * I Er 4 — — — N a7 2 — ee UM ERS — ui = * \ ———— N | WERE ; * 118 \3 zn! / ——6 N * A IR NW ei ER \ DU füffen Geſchmack / innwendig mit einem Kern wiedie Dliuen: Der Baum iſt faſt vberal mit langen ſtarcken / vnnd ſpitzigen Stacheln beſetzet: Man bringt die Beere auß Welſchland / [und die beſten auß Apulien. Man finder bey Verona in Welſchland auch ein wilde Art / fehr ſtachelecht.) | Von den Namen. Je Bruſtbeerlein werden Griechiſch genennt 004. Sateinifch luiubæ, Arabiſch Hunen. Welſch Giuggiole, Spaniſch Azufecifa. Frantzoͤſiſch Ininbes. ¶Engliſch I Iuiube tree.] Von der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft. Je Bruſtbeerlein haben ein mittelmaͤſſige Waͤrm vnd Feuchtigkeit. Innerlicher Gebrauch. | (€ Je Bruſtbeerlein gebraucht man in Getraͤncken vnd dattwergen / wider die rauche Keel / vnd ſcharffen Hu⸗ ſten / ſie legen und ſtillen das Stechen / vnd Seitenge⸗ ſchwaͤr / deßgleichen die brennen Schaͤrffe deß Harns/ heylen die Verſehrung der Nieren vnd Blaſen. Die Bruſtbeerlein in Waſſer geſotten / vñ darvon getruncken / ſtellen das auffwallende hitzige Blut / werden alſo gegeben in den K Kindesblattern oder Vrſchlechten / vnnd in den Choleriſchen Fewerrohten Geſchwaͤren / Etylipelara genennt/[machendie duͤnne ſubtilen Fluͤß fein dicklicht zum außwerffen] Nimb die Fruͤchtlein Iuiubæ, die ſiede wol in zimblichen Waſſer / darein weich die Koͤrnlein auß der Baumwolle / vnnd halt die lang im Munde / die ſeind wunderbarlich in aller Heyſ⸗ fern vnd Raͤuchin deß Halß · ¶Dieſe Frucht in der Koſt genuͤtzt / ſeind dem Magen nicht zum beſten / weil fie langſam verdaͤwet vnndwenig Nahrung bringen: ſchaden auch dem Miltz.] * | r aber zeitig worden / gewinnen fie eine goltrohte Farb vnnd einen — — — — Das Dritte Buch von Kreutern. 789 N a) e | ji „ A Wöder das Seitenſtechen: Nimm wolgefäuberte Gerften F Granaräpffel. EM ein halbe Handt vol/luiubz, Sebeften ‚jedes sehen / Suͤßholtz / Malus granata fine punica. Bi Weinbeerlein jedes ein Loth / ſchneidt was zu ſchneiden iſt / laß bey 8 ſanfftem Feuwer ſieden / in ſo viel Waſſer dir gefellt / laß durch ein ſauber Tuch lauffen /erkalten / vnd gefallen / dauon folder Kranck | \ federzeit ein guten Trunck thun. Diefer Trank lindert das 8 ' Stechenin der Seiten /lefoht den Durſt / vnd macht außwerf⸗ — en. j Rider den trucknen Huften: Nimm frifche Feigen ein Loth / schen Bruſtbeerlein / Dattlen ein halb Loth / Andorn / Iſpen / Weinbeerlein / geſchaben fü Holtz Anis’ Fenchel Gerſten / jedes ein halb Loth / diß ſiede in zwo groſſen Maſſen Gerſtenwaſſers / biß der dritte Theil verzehret iſt. | Bruſtbeerlein ſyrup. B 9 BE den Bruſtbeerlein wirdt ein ſolcher Syrup gemacht: G 8* Hi — 9 AT Nimm diefee Bruſtbeerlein viertig: Merkenvtolen/ IRRE BAU — ——— ſe Stück in Waſſer das drittheil ein / nimm anderthalbe Pfundt Zucker dargwond ſeudt es zu einem Syrup . Oder al⸗ —— ſo·] Num der Fruͤchtlein luiubæ genannt / xxx Veyelen / | j Bappelenfamen/jedes dritthalb Quent. Sraumenhaarkraut/ger —9 balgte Gerſten / Suͤßholtz / des j. Loth / Quittentern / weiß Mag⸗ — ſaat / Melon vnnd Lattichſamen / Dragant / jedes anderthalb Duene. diß ſiede in Brunnenwaſſer / zum außgetruckten thue zwölf Vntz Zucker / laß Syrup dick ſieden / er taugt zur Heyſſe⸗ rin / Huſten vnd Stechen. [Sf gut in hinigen Choleriſchen Geſchwaͤren / vnd maͤngeln der Bruſt / Lungen /Kaͤlen vnd Lufftrohr / wirdt auch nuͤtzlich zu den Nieren und Blaſen gebraucht. | Wider die feharpffen hisigen Fluͤß deß Haͤupts / fo auff die H Bruſt fallen folmanein ſolch Ourgelwajfer machen: Nimm a von luiu = ‚von — vnnd Magſaat / jedes mache den an mit Gerſtenwaſſer · Oder nimm iuiubem, Sebe- ER | ftem, Veil / weiſſen ——— Gerſtenwaſſer Bilde Granatoͤpffelbluſt geſotten / vnd nach dem Abendtmal gebraucht / nuͤzt ſonderlich · Balauſtria. u ¶Bruſtbeerlein lulep. 4 Imm der frifcheftenBruftbeerlein hundert) zerbrich fie/ vnd ſeudts in vier pfundt Waſſer / biß auff halb / die Bruͤe clarificier mit Eyerklar / thu ein pfundt Zucker darzu / ſeihe es / vnd ſeudts zu einem lulep, welchen man für ſich ſelbſt allein’ oder under Gerſtenwaſſer vermiſchen kan / weil der Durſt werth. Das LXV. Capitel. —— Don Granatäpffeln. | rd Er Granatäpffel ſeyn zweyerley / Jam WEINE pndroildt. Die Blätter deß samen Granat⸗ KIA) baums) ſeyn dem Myrtenlaub bey nahe gleich / ſchma dick / vnd gleiſſendt / von Farben ſaatgrůn / Teiln: mit roten Aederlein durchzogen / hangen auch an roten Stielen: Seine Blumen ſeyn lang / von Farben leibfarb / nach welchen die Frucht oder Aepffel erfolgen / welche rundt ſeyn / außwendig rotlecht / nnwendig aber gelb / mit viel roten / ecketen / fafftigen harten Koͤrnlein beſetzet. Der Baum waͤchſt nicht hoch / feine Aeſt ſey ſtachlicht / vnd laſſen ſich biegen / | die euſſere Rinde iſt aſchenfarb / das inner Holtz gelb: Die Frucht oder Aepffel deß Granatbaums werden von we⸗ Ze E: gen ihres Geſchmacks in drey Geſchlecht abgetheilet / alſo daß et ⸗ K Feen liche füß genennt werdenverliche ſauwr / etliche aber weinſaͤuwr⸗ #7 ling Granaten /welche einer mitteln Are feyn- Der wilde Granatbaum ift dem zamen gleich / außgenom⸗ men daß er fürger vnd ſtachlichter iſt bringt auch feine Frucht / ſondern nur allein T etliche einfache etlich dicke / Bluͤet wie Ro⸗ ‘fen / welche man Balauſtia nennet / wie die gegenwertige Figu⸗ ren außweiſſen: Dioſcorides ſagt / daß dieſe Bluͤet von etlichen Farben erfunden werden / als nemlich weiß / goltgeel vnnd roſen ⸗ Sie wachſen in warmen Lande / als in Italia / werden in | Teutſchlandt ſchwaͤrlich und mir groffer Muͤhe auffbracht Sos iüij Von — —* Pr £ —— e alıns — ARTE u Mi“ ‚HH N: a j J a en — — — — —— — — NET ER ar N SSH‘ 2 N NT) lien * as D Ex 8 3 A & x \ S N as SIE ES, \ “ N N £ * RL A x N I N RL N! N) a RE EETR. farb. na a ne — — —— Nom — — — — — een —ñN f⸗⸗ a ei m ne = = 750 D. Jacobi Theodor Tabernzmontani/ ©; — Von den Namen. F Von den Schalen oder Rinden der | = Er Granatbaum wird Sareinifch genennt Malus pu- Granaräpffel. | 5 nica. Griechifch vnd fra. Die Frucht aber heift Griechiſch auch fea, oder fir. $ateinifch Malum granatum,Malum punicum yon den Carthaginenſern / bey welchen diebeftewachfen. Welſch Melagrano vnd Pomogranato. Spaniſch Granadas. Frantoͤſiſch Pommes granades. Niderlaͤndiſch Granaetappel. Engliſch Pom- granat. Boͤhmiſch Granatovve. Teutſch Granataͤpffel. Die Blum der zamen Granaten wird Grichiſch adrıwocges nennt / Sateinifch Cytinus , aber der wilden Granatenbluͤth wird Griechiſch Brraissorgenennt/Sateinifch Balauftium. Die Rinde der Granaräpffel heift Griechiſch rinter. Sateis niſch Malicorium [ pndSidium, ] In den Apothecken Corte B glanatoru ms: Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft der Granataͤpffel. IS: die Granataͤpffel / jhr Bluͤet / jihr Safft / ihr Koͤrn⸗ lein vnd Rinde oder Schelefür ein Natur haben fol bey einem jeden Stück infonderheit angezeigt were den. ¶[Jedoch fo haben die Blumen fo wol von den fruchtbaren als wilden einerley Fräfften: ziehen gar gemaltig zuſammen / fopffen vnd hefften / damit fieallerhandr flüff gen Kranckheiten gar dienſtlich feind. ] Ron füffen Granaten. D Iofcorides fhreibt/daß alle Sranaräpffeleiner guten und vnſchaͤdtlichen Feuchtigkeit ſeyn / dem Magen faft be quem / geben aber doch Feine oder gar geringe Nahrung. Fürs nemlich aber die füffe Granataͤpffel / aber in den Febern folman derfelben müſſig gehen/dann fie blähen den Magen auff. Sie werden auch gebraucht wider den alten Huſten / vnnd Mattigteit deß Hertzens. | c Von ſauwren Öranaten. Je ſauwren Granaten ſeyn kalter vnd zuſammenzie⸗ hender Natur / werden von vielen Perſonen mehr ge⸗ braucht / dann die ſuͤſſen. Diofcorides meldet / daß ſie dem hizigen Magen gar nuͤtzlich ſeyn / koͤnnen derohalben in den ſcharffen brennenden Febern wol zugelaſſen werden / ſie kuͤhlen auch / vnd erfriſchen den Mundt / leſchen den Durſt / vnd wehren der wuͤtenden Ball.Sie vertreiben auch die felgame Geluͤſten den ſchwangern Weibern: Vnnd feyn gut wider das Verflieſſen deß Maͤnnlichen Sa D mens. Die ſauwre Granaten feynauch gut wider die Bauchwuͤrm / bringen ein Luſt vnd appetit zu eſſen ond wenden das Grauwen oder Vnwillen deß Magens. Wider die Mundtfaͤul / zerſtoß ein ſauwren Granatapffel mit feinen Schelffen / truͤck den Safft auß / thu fo viel Honig darzu / laß Honig dick ſieden / vnd brauche es darnach. Dioſcorides fa, get / daß fie den Harn treiben. ) Don Weinſaͤuwrlichen Granaten. On dieſen Granaten meldet Dioſcorides, daß ſie einer mittelmaͤſſigen Art vnd Natur ſeyn / wiſchen den ſuͤſſen vnd ſauwren / werden Granata acidodulcia vnd Gra- nata muza genennt. Dieſe Granaten mit Zucker bereit / ſeyn den Schwindtſuͤchti/ g gengut: Dienen auch treffentlich wol wider die Schwachheit vnd Mattigkeit deß Hertzens / wo die nur herkoͤmpt / von Kaͤlt os der Hitz / doch kuͤhlen ſie das Hertz mehr / dann daß ſie waͤrmen ſollen. Matrhiolus ſagt / daß fie für allen andern in hitzigen Fer bern follen gebraucht werden. [Kraffeder Blätter. Da: Blaͤtter werden fehr gelobt wider das Hauptwehe / jo man ſie zerſtoͤſt / Roſenoͤl darzu mifcher / vnnd diß Pflaſter vmb die Stirn vnnd Schlaffadern warm anffiegt. ] — D loſcorides ſchreibet / daß dieſe Schalen ein zuſammenzie ⸗ hende Krafft haben / kuͤhlen / trucknen / vnd ſtopffen [dep halben ſie dann gepuluert / für das Blutſpeyen vnnd Blutfluͤß eingenommen werden. ] Wider die Wuͤrm im Leib / fol man die Rinde in Wein fies den / vnd daruon trincken / vnd follen fie hierzu ein fonderliche Ey» genſchafft haben. | | i Branarfchelffen mit Nußleffen geſotten / vnd das Haar dar mir beftrichen macht es kollſchwartz. | Diefe Scheiffen feyn auch gut die wanckende Zähn darmit subefäftigen in Wegrichwaſſer onnd ein wenig Eſſig geſotten / vnd die Bruͤh im Mundt gehalten. [ In eine außgeholte gantze Granaten guten Eſſig goſſen / zwo ſtundt darinn gelaſſen / ein Quintlein Coloquinthen darzu gethan geſotten vnd außgetruckt / vnd mit dieſer warmen Bruͤe dem Mundt geſchwaͤnckt / auch auff den Zahn gehalten / milters den Wehetagen / vnd ſteiffet die wacklendt Zän. ] Wider das Vndauwen von deß Magens Bloͤdigkeit nimm Granatſchelffen vnd Bluͤet / Ruſcken vnd Myrtenkoͤrner / Kos ſen / Erbſich / jedes j. Loth / Maſtix / Muͤntzen / jeder dritthalb Quent. Paradießholtz ein Quent. Quitten vnnd Holtzbirnſafft jedes gleich viel / zu einem Pflaſter / vermiſch darzu Eſſig drey Sorhuftreich es auff ein Tuch / vnd lege es vber den Magen diß iſt nicht allein gut zu den erzehlten Gebrechen / ſondern dienet auch wider allerley Bauchflüß / dieſelbige zu ſtellen Granatſchelffen / vnd Bluͤet zerſtoſſen / m Weineſſig geſotten / Tüchlein darinn genetzt vnd vbergelegt / iſt gut wider das Auff⸗ A ſtoſſen deß Magens / man fan and Maſtix darzu thun / ſo wirdt es deſto beſſer. Gedoͤrrt vnd gepuluert / vnd mit Eſſig temperiert / vnd alſo beſtrichen ſtillet den Fluß der Guͤlden Adern. Diß Puluer mie Roͤmiſchen Vitrill vnd Alaun Puluer vermiſcht / vnnd auff die —— geſtreuwet / oder in die Naſen geblaſen / ſtillet das Bluten. ——— Granat ſchoͤlet/ gepuluert / vnd mit gebranntem Badſchwaͤm⸗ men Puluer vermengt / damit die faule Geſchwaͤr der heimli⸗ hen orthen Weibs vnnd Mansperſonen beſtreuwer / rrucknets gar wol. Oder nimm dieſer ſchoͤlet / Roſenkuchen / jedes ein theil: Fenchel zweytheil / ſeudts in Wein vnd Waſſer in einem wol⸗ verdeckten Hafen / ſeye es ab / thue ein boͤffel voll Honig dau / vnd ein wenig gebrannten Alaun: laß wider ein wenig auffallen: netze darinnen ein Tuch ond ſchlags warm vber den Preſten / es hilfft trefflich wol. ] Von Granatblůt oder Blumen. D loſcorides ſagt / daß die Blůth zuſammen ziehe / truckne vnd treibe zu ruͤck / iſ auch kalter Natur / einer groben jtrdi⸗ ſchen Subſtantz. Dieſe Blüt hefftet vnd Heiler die friſche blutige Wunden /darein geftreufver. ] Dieſe Bluͤt in Waſſer vnd Eſſig geſotten / fuͤrnemlich aber in Wegrich oder Roſenwaſſer / vnd die Bruͤh un Munde gehaltens en die wackete Zaͤhn feſt / ſt auch gut wider das feuchte Zahn⸗ eiſch. Dieſe Bluͤt vnter bequeme Pftaſter vermiſcht vnnd vherge⸗ legt / ſoll gut ſeyn wieder die Bruͤdh / dauon die Daͤrme außfallen / K dann fie treiber dieſelbige widerumb zu ruͤck / vnd behelt ſte jnnen ¶Derohalben etliche dieſe Blumen zerſtoſſen zu Puluer / kochens in Regenwaſſer / biß es dick wird wie ein Pflaſter / legens warm vber / vnnd ſo man geſtoſſene Gallaͤpffel darzu thut / wirdts deſto kraͤfftiger. Wann man die jnnern zarten roten Blaͤtter einmacht wie ein Roſenzucker / vnnd dauon in den Granatenwein / geſtehlten Waſſer oder Hennenbrüe ein Loth eingibt / iſts ein fonderliche Artzney wider die Ruhr vnd andere hefftige Bauchfluͤß wie auch der Mutterfluͤſſen.)] Rs 7 ers e2cecee 2a BanmE—s 2 ar urn — — um — — Mi Dill —LBL we ti Ki in ns hi Mi I) Im; nn 1) IM (ih | — Das Dritte Buch / von Kreutern. Wider die Mundtfaͤule: Nimm Galles / Granatblüt / Cy⸗ F preſſennuͤß / jedes j. Vntz / Roſen / Roſenbutzen jedes ein halb Lot / Eychenhuͤlſen j. Loth / zerſtoß grob / ſiede die in Waſſer / vnd waſche den Mundt offt darmit. Es koͤnnen auch dieſe Blumen nuͤtzlich gebraucht werden / wieder allerley Bauchfluͤß / vnd die rote Ruhr / deßgleichen auch wider das zu viel Fluͤſſen der Mutter / in Weg⸗ richwaſſer oder ſauwrem Wein geſotten vnd getruncken. | Von den Kernen. Je Koͤrnlein auf den Branaräpffeln ſeyn auch falter vnd zuſammenziehender Natur. Diefe Körnteinfauß den Sauren / Jinder Sonn getrucknet / klein zerſtoſ⸗ ſen / vnd in die Speiß geſtreuwet / oder darmit geſotten / ſtellen das wuͤrgen / ſtopffen die Bauchfluͤß wie Dioſcorides meldet. Die Kern [ oder das Pulner Jin Regenwaſſer gewei⸗ herfenn denen gut getruncken ſo da Blutſpeyen. [ So man zur diefen Kernen das achte theil Weyrauch mis ſchet / vnd deß Puluers ein Quentlein ſchwer trinckt / nimpt es den weiſſen Fluß der Mutter. In das Waſſer geſeſſen / da dieſe Kern inn geſotten ſeyn / iſt gut wider die rote Ruhr vnd vberigen Fuß der Weiber. [¶Dieſe Kernen mit Honig gemiſcht / vnd die hitzige Blattern darmit geſchmieret / lindert die Hitze vnd den Schmerzen. Von Granatwein. S2 S wirdt einSafft außden Granatenaͤpffeln / oder auch auß den Granatenkoͤrnlein geprefl/joman Vinum gra- natorum nennt / zu vielen Sachen dienſtlich: Aber der beſte Safft wirdt auß den Weinſauwren Granaten ¶Der gemeinſte proceß ſolchen zu trotten iſt / daß man die jei / y tigen inneren Koͤrnlein nimpt / vemiger fie gar wol von dem Kayelei/prejfer fie außauff einem Troͤttlein / aͤuteret den Safft durch ein härınen Sack / thut jhn in ſaubere Geſchirr / daß ſich aber Vnrath au Boden ſetze / alsdann geuſt man das gelaͤuterte gemaͤdlich ab in Glaͤſer / geuſt obẽ Oel darauff / damits deſto län ger friſch bleibe. Beſſer iſt es zuuor die Beerlein wol zerblotzen / vnd mit den Haͤnden zerrieben daß der Safft dadurch allein oh⸗ ne ferners trotten daruon flieſſe / vnnd die jnnere rauhe herbe Koͤrnlein gantz bleiben. Den abgelauffenen Safft verwahre ein weil in verglaßten Gefaͤſen / biß er gar verjaͤret hat / als dann thue denſelbigen in einander Geſaurr wol vermacht. Damit dieſer Granataͤpffelſafft oder Wein lang friſch blei⸗ benifo nimm cin Quentlein / oder nach dem deß Saffts viel oder wenig iſt / gepuluerten Corianderſamen / bindts in ein leinen D Thuͤchlein / hencks in das Geſchirr da der Safft innen iſt.) N Diefer Safft oder Wein iſt ein Eräfftige gute Artzney zu den innerlichenihigigen Schwachheiten dep Magens’ der Leber / deß Hertzens / vnd aller anderer Gliedtmaſſen. Wirdt aber ſonderlich hoch geruͤhmet in den Peſtilentziſchen Fiebern / dann er widerſtehet nicht allein dem Gifft / ſondern er wehret der Faͤule / vnd ſtaͤrcket das Hertz / wie er dann auch für trefflich gut iſt wieder ale Oynmachten vnd Mattigkeit deſſel⸗ bigen: Man kan jhn aber mit Sautvrampffer oder Borragen⸗ waſſer vermiſchen vnd eintrincken / vnd alſo genützt / leſcht erden Durſt lindert die Hitz / vnnd den hisigen Magen / daͤmpfft die Gall vnd ſtaͤrckt das Hertz Dieſer Wein iſt auch ſonderlich gut dem hitzigen / blöden vnd ſchwachen Magen ſtaͤrckt und kraͤfftiget denſelbigen widerſtehet allem faulen Weſen / vnd fuͤrdert die Daumung- E [ Somanindiefen Wein ein gebaͤhet Brodt eintunckt / ſſet / vnd baldt darauff den Wein trinckt / thut er huͤlff denen fo vnden vnd oben die wütende Ball von ſich ſchuͤtten: etlich pflegen zuuor ein gluͤendt Eiſen darinnen abzuleſchen / vnd zugebrauchen / auch wider die rote Ruhr- Mit Rofenhonig ver miſchet / heylet die Feuchte im Munde das verſehrete Zahnfleiſch / alle freſſende flieſſende Schaͤden der Naſen Ohren vnd der heimlichen Orthen. Wem der Halß innwendig geſchwollen / oder das Zaͤpflein gzeſchoſſen were / der gurgle ſich mis dieſem Wein. ] 76 Braunellenwaſſer mit Wein vnnd Granatſafft vermiſcht / den Mundt darmit gereiniget / ſt gut wider die Mundfaͤul. ¶Mit Roſen oder Breitwegriſchwaſſer gemiſcht / vnd mit lei⸗ nen Thuͤchlein vber hitzige geſchwollene Glieder gelegt / daͤmmet die Hitz / vnd leget den Schmertzen. Granataͤpffelſyrup. Syrupus granatorum. JS folder Syrup vonden Granataͤpffeln vnterſchiede⸗ lich bereit / vnd nicht eins fuͤr das ander genommen wer⸗ den. N Wilmaneinen Syrup von den füllen Granataͤpf⸗ fen machen / ſo ſo man nemenij groſſe Maß Granatwein / den⸗ ſelbigen wol ſieden laſſen / biß er lauter worden / darnach ein halb Pfundt Zucker darinn vermifchen/an die Sonne ſtellen / biß er vergleret. ¶Dieſer ſoll faſt gut vnd nuͤtzlich fein zu dem Huſten / vnd dem ſtechen in der Seiten’ lindert die Kaͤl. Da man aber einen Syrup von den ſauwren Granataͤpffeln difpenfiren wil / ſo ſol man nemen fuͤnff Theil deß ſauwren Gra⸗ natenwein / vnd weiſſen Zucker iij. theil / ſolches mit ſtetigem ver⸗ feymen ſyrup dick ſieden laſſen. | Diefer Syrup iſt trefflich gut in hitzigen Choleriſchen Fie bern / auch zu andern Schwachheiten mehr / dauon bey dem Gra⸗ natwein iſt Meldung gefivehen- | [ Diefer Sprup wirdt jegunder gewöhnlich in den Apothe⸗ cken von beyderley Granataͤpffeln / halb ſuͤß vnnd Halb ſauthr ger macht den Krancken faſt anmürig. ] Das LXVI. Capitel. Don Neſpelbaum⸗ J. Neſpelbaum. Meſpilus. N N Na 8 DR 8 x NN — S S KH ı) 1 WI —256 — — ZZ u . H 9* — —* — U () > Efpelbaum iſt zweyerley: (1). Der erſte > waͤchſt auff wie ein gemeiner Apffelbaum mirde doch nicht fo hoch / mit haarechten / vnnd ſtach⸗ lechten 7 * u — >) K GM 7 ZN . IM —— N —— ae N * 7 0 lechten Aeſten hat cin ſtarck/ feſt und zaͤhe Holtz: Seine Bluͤet iſt N weiß nad) welchen die Neſpeln erfolgen welche erftlich grün und hart ſeyn / auch etwas graum faft wie ein Ballapffel groß’ an den Putzen mir grünen Spiklein beſetzet als wenn fie geſtirnt wer ren. Seine Blätter feyn lang vnd zart / auch etwas ſteiff. Die Frucht kompt langſam herfuͤr man muß ſie im Herbſt ſamlen / vnd auff Stroh legen / ſo werden ſie erſt lindt vnd weich / wenn man ſie jſſet / ſo werden fuͤnff harte ſteinige Koͤrnlein darinn er⸗ funden. Die Wurgelift hart / vnd bleibe vnuerſehrt von den Wuͤrmen. . 11. Derander Baum iſt dem Hagdorn beynahe gleich / die Aepffel ſeyn an der groͤſſe beynahe wie die andere / auch etwas D groͤſſer / welcher viel beyſammen hangen: Die Blaͤtter ſeyn zer⸗ fpaltensfeine Blüet iſt weiß. Die Frucht wirdt auch im Herbſt abgenommen / in welcher drey rote Koͤrner erfunden werden / waͤchſt in Welſchland / der erſte in Teutſchlandt. Von den Namen. an Nefpelbaum oder Meſpelbaum wirdt Griechiſch Q 9 genennt zerwinn. Latein) Meſpilus. [Arabiſch Zaror. Welſch Neſpelo Spaniſch N eſperas. Boͤhmiſch Nyffpule. Engliſch Medlar tree. ] Ride rlaͤndiſch Mi⸗ ſpelboom. Frantzoͤſiſch Nefflier. Das ander Geſchlecht wirdt ge⸗ nenne Neſpelbaum · Griechiſch Aparkz. Lateiniſch Meſpilus A- ronla. Die Frucht heiſt Griechiſch ES TTIAoV. Sateinifch Meft pilum, Niderlaͤndiſch Miſpele. Teutſch Miſpel oder Neſpel. Welſch E Nefpelo. Frantzoͤſiſch Neffle. Spaniſch Nefperas. Engliſch Mede- der Boͤhmiſch Nyjpule. Don der Natur / Krafft / ond Eggenſchafft. Re Meſpeln ſeyn eines herben vnnd ſtrengen Ge, ſchhmacks / von Natur kalt vnd trucken / ſtopffen vnnd yʒiehen gewaltiglich zufammen / ſonderlich wenn fie noch nicht weich worden ſindt / als dann ziehen fie we⸗ niger zuſammen / ſeyn dem Magen bequemer / aber ſie faulẽ bald. F H D. Sarodi Theodori Tabernx montani / 11. Welſch Neſpeln. Meſpilus Aronia. Innerlicher Gebrauch: Alenus ſchreibt / daß die Neſpeln dem Magen ſchaͤdtlich ſeyn / vnd Hauptwehe machen / ſonderlich die rohe Dero wegen man jhrer wenig eſſen ſoll. Von den Welſchen Neſpeln ſchreibt Dodonæus, daß ſie dem Magen bequemer ſeyn / koͤnnen rohe vnd gekocht geilen wer⸗ den : Vermeldt darbey / daß man fie mit Honig oder Zucker eins mache ſeyn lieblich zu eſſen / fuͤrnemlich aber feyn fie gut den ſchwangern Weibern / dann ſie vertreiben den vnnatuͤrlichen Luſten / vnd ſtaͤrcken den Magen. Es werden auch die Teutſche Neſpeln wie die Schlehen eingemacht / welche gut ſeyn wider die hitzige Bauchflüß lbekommen auch dem Dagenwol.] Mean brauche dieſe Frucht allein zu den vberigen Flüſſen / dann ſie fopffen diefelbigen/wie fie feyn wollen’ als Bauchflüg/ Durchbruͤch / rote Ruhr Samen verflieſſen / Blutſpeyen Weir berfluͤß beyderley / i Summa wo man ſtopffen muß’ ſeyn fie ein Principal / entweder in Wegrichwaſſer geſotten / oder den Safft außgepreſt / vnd daruon getruncken. ae An Die harte Steinfein in der Frucht follen ein gemiffe Kunſt feyn wider den Stein in Nieren vnd Blaſen / [_ zu Puluer ge» ſtoſſen / vnd eines Quentlein ſchwer in einem Trunck weiſſen Wein /darinnen zuuor Peterſilienwaſſer geſotten ſey eingenom⸗ men. Leis Diedürren Blätter zu Puluer geftoffen/ und mit Burgel⸗ waſſer getruncken / helſſen widerdas Blurfpeyen. Euſſerlicher ©ebrauch. ] * An kan auch dieſe Frucht vnd Blaͤtter euſſerlich ge⸗ brauchen zu allen oberzehlten Flůſſen onnd Wuͤrgen deß Magens ¶Die Meſpeln geſotten / vnnd den Mundt darmit gewaſchen oder gegurgelt / ſtellen die Fluͤſſe / ſo in den Halß / Zaͤne vnd Zanfleiſch ſchieſſen. pe . So der Magen blödift/ und Feine Speiß behalten fan: ſo nimm dürre Meſpeln / Neglen / Mufcaten jedes gleich viel / thue darzu einwenig Corallen / ſtoß alles zu Puluer / vermiſch es mir Roſenwaſſer / vnd leg es warm vber den Magen. Die Frucht ſampt den Blaͤttern geſotten / vnd darinn gebar det / hilfft wider die vbrige Fraumengeik. sh Die dürren Blaͤtter zu Puluer geſtoſſen / vnd eingeſtreuwet/ hefften zuſammen die Wunden / vnd ſtellen das Blur. Das Holtz wirdt gebraucht zu den Jaͤgerſpieſſen vnd Geiſ⸗ ſeln / zu guten Pengelsufechten. Das LXVII. Capitel. Von Saurach. F Eß Saurachs werden zwey Geſchlecht vom Authore geſetzet / welche doch einander un» gleich ſeyn / vnd derowegen muͤſſen vnterſchieden werden l. Das erſte Geſchlecht / wird von andern Hagdorn geneñũt / waͤchſt zu zeiten ſo hoch wie ein Byrnbaum / hat ein dicken Stamm feine Aeſt feyn feſt mit 8 \) RC — * Doͤrnern beſetzet / ſo lang / hart und ſpitzig feyn: Die Blärrer ſeyn K glatt vnd tieff zerkerfft / wie ein Eppich / von Farben grün: Seine Blůet iſt wie ein Dolde / von viel weiſſen Blumen zuſammen ge⸗ ſetzet / eines lieblichen Geruchs / nach welchen die runde Beerleit erfolgen / welche roth werden nach dem ſie zeitig worden ae dannfeyn fie weich vnd ſuͤßlecht / mit weiſſen Kern beſetet ¶ Die Wurtzel iſt ſehr zerſpalten / begibt ſich tieff in die Erden] Er waͤchſt in Wälden vnd neben den Zaͤnnen in den Gehecken. 11. Das ander Geſchlecht iſt ein zimliche Baum mit vielen Zweiglein beſetzet / auch mir einer weiſſen / glarten vnnd duͤmen Rindenbefleider: Anden Aeſten ſtehen viel weiſſe vnd ſpitzige Dörnlein je iij beyſammen gefeßt/ dag Holtz ift gelblecht / wie auch die Wurtzel / allein daß diefelbigegelber ſeyn / welche ſich auch mweiraußbreiten: Die Blätter feyn klein / langlecht / grůn ringe vmbher ein wenig zerkerfft / vnnd ſcharpff / eines herben Geſchmacks. FT. Sn u J IM ii pe a2 ss. u m — — — a —— — Das Dritte Buch / von Rreutern. J. Saurach. II.Saurach. 0. OxyacanthaGaleni. ee: ne —W N I SINE SEE DV N [A NR 04 U ANZ ZEITP [D > A > UNBBE- er Te l, N 2 LER —— > ann“ RR FB, * — — R TAT) eo ZA LA Een e 7 1 hs, r, ZW INDE e; 5 — lt, 3 Geſchmacks. Seine Wachsgelbe geſtirnte Blumen hangen Traublecht beyfammen / eines guten Geruchs / nach welchen die Heine / langlechte dünne vnnd rothe Beerlein erfolgen mit ſtei⸗ nechten Kernen / eines herben Geſchmacks. Dieſer Baum 763 F waͤchſt an vngebawten vnd etwas feuchten Orten / in Wälder‘ Hecken vnd neben den Straͤuchen. Von den Namen. nennt / von andern aber Hagdorn. Griechiſch BEvanayda. Sateinifch Oxyacantha, Spina acuta, Spina valaris. Arabifch Amyrbaris. Welſch Bagaia. Spaniſch Pirlirero. Srangöfifch Aubebine. Niderländifh Ha’ gedoren. Böhmifch Hioh. [ Einglifch Harvrhorne tree. ] Der ander Baum wirdt auch von Galeno Griechiſch eövarxarde genennt. Lateiniſch Berberis /Crefpinus. Welſch Crefpino. Spanifch Ejpinode maiuelas. Niderlaͤndiſch Suerbo⸗ Den ia Geſchlecht wird Saurach vom Auchoreger g om. Frantͤſiſch E/binevinetre. Englifch Haudchontre. | Barber- te buft. ] Boͤhmiſch Drißal. Teutſch Saurach / Erbſell / Sawr⸗ dorn Peiſſelbeer vnd Verſich. Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft deß Hagdorns. As erſte Geſchlecht der Hagdorn hat ein Krafft zu trucknen vnd zu ſtopffen / ſonderlich ſeine Beer / wie Dioſcorides meldet:Matthiolus ſagt / er ſey einer ſub⸗ tilen vnd durchdringenden Natur. Dioſcorides meldet / daß die Frucht die Bauchfluͤß vnd Wei⸗ berfluͤß reichlich ſtopffe / wie auch ale andere Flůß mehr / dann fie ziehen zuſammen. Man kan auch auß den Blumen ein Waſſer brennen / wel⸗ H ches zu den vberigen Fluͤſſen nuͤtzlich getruncken wirdt / dieſelbige ben damit zu ſtopffen. Wenn man Tüchlein indiefem Waſſer ner tzet / vnd vberlegt / zeucht es Dorn ond Spreiffen gewiß auß / ſol⸗ ches thut auch die Wurtzel klein zerſtoſſen und vbergelegt. Es ſol auch das Waſſer [ auß den roten Beeren’ ] gar gut ſeyn wider den Lendenſtein / vnd ſo man fie zuuor in Wein ma- ceriert har und als dann diſtilliert / iſt es gut wider das Bauch⸗ grimmen · | Die Kernaber braucht man auch fuͤr den Stein. ir Dr Von der Natur ond Eygenſchafft def Saurachs oder Oxyacanthæ Galeni, vnd ſeinem jnner⸗ lichen Gebrauch. A Aurdorn oder Verſich ift kalt und erucken im andern WIN Gradipnd wie Galenus vermeldet/ einer ſubtilen Sub- ffangıftärcfeondgeuchtsufammen. Dodonzusfagt / daß man die Blärter zu Salfen gehrauche / wie die Saumrampfferblärter: Vnd wenn man fie in Waſſer foche/ vnd daruon trincke / ſeyen fie gut in den higigenn brennenden Febern / lindern das hitzige engündte Gebluͤt onddie erhitzte Leber. | Rn [Man magaußdem Saub und Blumen im Meyen / vnd von den Beerlein im Herbſt Waſſer brennen zu obgemelten Pre fen. Zu ermelten Sachen ſeyn auch die Beer gut) weldjenügtich vnd wol koͤnnen gebraucht werden zu allerley Fluͤſſen / wie dieſel⸗ bige nur ſeyn moͤgen / Bauchfluͤß / beyderley Mutterflͤß/ rote Ruhr / Blutſpeyen / Hauptflüß / Samen verflieffen / Leberfluͤß vnd dergleichen : Man fan fie auch důrr machen / vnd vber Jar behalten / ¶ vnd laͤſt fie zur notturfft widerumb im friſchen Waſ⸗ ſer erquellen.] Wenn man dieſe Beerlein mie Zucker [oder Honig ] einmachet ſeyn ſie gut in hitzigen Febern / den Durſt ñ leſchen vnd zu fülen. Sein auch dem Magen gut / vnnd machen u | Mein: N ſcho Machs alſo ein· Nimm der allerſchoͤnſten vnnd zeiti Traͤublein von Verſich / waͤſch vnd reinige Ba heit nr rup darzu von Zucker / clarificier ihn / vnd wann er ſchier hart ger nug geſotten iſt / ſo wirff die Traͤublein dar eit / vnnd laß jhn vol⸗ gen. | Euſſer⸗ lendts ſieden / aber nicht zu viel / daß die Beerlein nicht zerſprin⸗ A r D — R 764 Euſſerliches Gebrauch. Je gelbe Rinde dieſes Baums iſt gut wider die Mundtfaͤule / vnd andere Gebrechen deß Halß. In die Laugen gelegt / macht gelbe Haar / vnnd werden dieſe Rinden in etlich Apothecken Bugia ge⸗ genannt. Die Blaͤtter vnd Beern in Wein vnd Eſſig geſotten / vnd den Mund darmit geſpuͤlet / ſaͤrcken das Zanfleiſch / vnd wehren den Fluͤſſen. ¶Die Beer mit Nachtſchatten vermengt / vnd auff die Leber gelegt / kuͤet die hefftig ] | Bon Erbfichfafft. 1 Berfichbeeren wird ein Safft gepreft / [fo ben / vnd in feinem Fäßlein ober Jahr behalten / zu aller⸗ ley higigen Kranckheit deß Magens vnnd der Leber. Wirdt auch auß dem Safft ein gute Lattwerge bereitet ] vnd in Apothecken zugericht Rob de Berberis genennt: Nemlich daß man nimpt dieſes Saffts viij. pfundt + laͤſt es Honig dick ſie⸗ den: Oder aber ſo er lieblicher ſeyn ſol / neme man deß Saffts * .. Zucker ij · Pfunderfiede das mit einander gu einem Rob. Alfo fanmanauchdasRoboxiacanthz machen. Bemel⸗ ter Safft iſt ſonderlich gut in den fcharffen / higigen vnd bren⸗ nenden Febern / daͤmpffet die ſcharffe wuͤtende Galle lindert die groſſe His deß Gebluͤts / vnd anderer Glieder / leſcht den Duft’ vnd iſt dem Magen gut / mit Lattich / Violen / Endiuien oder Borragenwaſſer vermiſcht vnd getruncken. Deßgleichen iſt er / ſonderlich der erſte Safft gar gut zu gebrauchen wieder | das Hauptwehe / ſo von hig vnd ſchaͤrpffe der auffwallenden Galler entſtehet /) die Bauchfluͤß / rothe Ruhr / Leberfluͤß / vnd wider das — — Wuͤrgen und Brechen deß Magens. ¶Blut auß⸗ reuſpern. Stillet die vbrige Fluͤß der Weiberzeit / to-ͤdtet die Wuͤrme im Leib / ſonderlich ſo man jhn miſchet mit geſottener Burgel / oder Sauwrampfferbruͤe. Iſt aber denen etwas ſchaͤdtlich / welchen der Magenwehe thut von Kälte vnd Blaͤſte / auch denen / welche ſchwerlich athmen. So man mir dieſem Safft den Mund offt mafcher/ ſtaͤrcket das Zahnfleiſch / befeſtiget die wacklende Zaͤhne: damit gurgelt / wehret den Fluͤſſen / vnd nimpt die Geſchwulſt im Hals: heilet friſche Wunden / vnd trucknet auß die alten Geſchwaͤr. Mit grauw Nicht vnd Roſenwaſſer vermiſchet / iſt gut wider die Augen Hitze / Roͤte vnd Fluͤſſe darein tropffet. Von Erbſelſafft Syrup vnd Zeltlein. 4 DE dieſem Safft mit Zucker vermengt / ſo viel der brauch Ri wird ein lieblicher Syrup gekocht / fo Lieblicher zuge⸗ brauchen / vnd ſicherer zu nieſſen als der eintzige Safft: Alſo zerlaßt man den Zucker in dieſem Safft / laſt es mit einander gar wol einkochen / daß mans gieſſen kan: formie⸗ ren viereckichte Kuͤchlein darauß fo in bemelten hizigen Kranck⸗ heiten gar nuͤtzlich / vnnd fuͤr den Durſt in den Baͤdern gar an⸗ muͤtig vnd dienſtlich ſind fo man Tabellas oder Morſellos ex ſucco Berberorum nennet. | Trochifci de Berberis. Ndere Erbfelen Zeltlein bey dem Melue: Nimm Erb’ Jſelenſafft ( fo ſtaͤrcker iſt oder die Beer / Suͤßholtzſafft / Burtzelſamen / Spodium jedes drey Quentlein: geſaͤu⸗ berten Citrullenſamen / vierdthalb Quentlein: rote Ro⸗ fen’ fechs Quentlein: Spicanardi / Saffran Gummi Traga⸗ canth / Ammelmeel / jedes ein Quentlein: Campher ein halb Quentlein: ſtoß alles nach der kunſt zu Puluer: machs mit Manna, ſo in Erbſelenſafft zerlaſſen ſeye / vnnd sum Syrup ge⸗ ſotten / zu Zeltlein / vnd truckne ſie im Schatten: In mangel deß Erbſelenſafft / nimm die Erbſelnbeer alſo friſch gedoͤrret / jerſtoß mit andern Stücken / vnd zerlaſſe die Manna in Roſenwaſſer / F G B D. Jacobi Theodori Tabern; montant / vnd ſeudt es zum Syrup · Dieſe Zelilein werden gebraucht in den Kofen Lattwergen / vnd Pilulisaggregariuis. | Das LXVIIL Gapitel. Don Dliuenbaum. I. Oliuenbaum. Olea fatiua. &; Swerden der Oelbaͤum zwey Geſchlecht von dem Authore fuͤrgeſtellt / am vnd wildt. (1.) Der zame Oelbaum wirdt von Dodonzo be⸗ ſchrieben / daß er gar dick vnd hoch auffwachſe / ge⸗ winne ſehr viel Aeſt / mit welchen er ſich weit auf breyte Seine Blaͤtter / ſchreibt er / ſeyn langlecht / ſchmal vnd hart / von Farben weißlecht: Seine Blumen ſeyn weiß / hangen traublecht beyſammen / nach welchen die Frucht oder Beer erfol⸗ gen / welche erſtlich grün ſeyn / endtlichaber wenn fie zeitig worden / werden fie fehwarg vnd oͤlecht / jnnmwendig mir einem harten Kern befeget: | 11: Der milde Delbaum ift kleiner und geringer dann der za⸗ me / feine Aeſt ſeyn dornechtig / die Blätter ſeyn auch geringer dann am vorigen/ vberkompt mehr Beer / welche aber kürzer vnd kleiner ſeyn / auch weniger Safft oder Fleiſch an ſich haben! dann die zame Oliuen. | Beyde Geſchlecht wachfen an vielen Hrren ‚in Bern Franckreich vnd Spanien / auch — or and | anden uͤr kommen. Sie bluͤhen alle wollen in falten Landen nicht herfuͤr koꝛ Sie biähet im $unio: Man nimpt die Frucht abim Noueinbri vnd De· K cewbri, vnd wenn ſie etwas trucken vnd runtzlecht worden / thut man ſie vnter die Kelterifchtire Waſſer da an / vnd preſt das Oel auf. Welche man aber mit Salz wil einmachen / ſoll man ab⸗ nemen / dieweil fie noch etwas grün ſey / vnd nicht recht zeitig wor⸗ den. 2*. " Matthiolus gedencket dreyer Geſchlecht der Oelbaͤum / das _ erſte fol Früchtetragen wie die gemeine Pflaumen / weiche man in Saltzwaſſer zur Speiß einſchlegt. Das ander SGeſchlecht ſoll gar hoch wachſen / vnnd ſich weit außſpreiten / welches Früchte kleiner ſeyn / dann deß na U A * * — — ——— — —— ——— — — — — — — — — — — ch _ in A 11. Wilde Oliuenbaum · Olea fylueftris. are hi z Ar; = — H Wr 7 a SE S =, 7 u SIE \ HF Al Ss 7 NN — a — N — 9 [3 — N Y% es SI RN Chr * — = Y er N N —— N 5 b 9— — 73 EN — 7 m; rt) E ( — En My — —— SW E\ SUN = \7 | KETTE RS 8 A BANN N A ING, F > — A — * NH oz ar = 8 £ W£ Zu — x 2 A —— >> * — Das dritte Geſchlecht fol die kleinſte Beer tragen / darauß | man allein das Delmachen folle. wi 7 Bonden Namen. Shbaum heiſt Griechiſch iraiz vnd Aala npapoe Latei⸗ Iniſch Olea latiua ſiue domeſtica. Welſch Oliuo dome- ico. Fransgöfifch Olinier. Spaniſch Oliuo. Niderlaͤn⸗ A diſch Olyffboom. Boͤhmiſch Oline. *1 Der wilde Oelbaum heift Griechiſch &yezerziz , vnd Eraiz “A disomiwh. Welſch Olino falnarico. Sateinifch Oleafter,Olea zo h fyluefttis, Cotinus, Olea Aethiopica, Spanifch Azebuche, 2 . Sransöfifch Olinier'[auvaige. D Die Frucht oder Beer werden Oliua genennt / Griechifch eraie. Spaniſch AZeytuna. Franköfifch und Niderländifch O⸗ liue. Die eingemachten Diinen werden Griechifch genennt arnads UND zoruußades. Von der Natur / Krafft vnd Eygenfchaffe | def Oelbaums. a zeitige Oliuen feyn zimlich warmer vnndfeuchter Natur. Aber die vnzeitigen trucknen / vnd ziehen zu⸗ ſammen / [vnnd die wilden viel mehr dann die za⸗ mMen . Die eingemachte Oliuen trucknen / vnnd ſtaͤrcken den Ma⸗ gen. — Die Aeſt / die Blätter vnd junge Schoͤßling der Oliuen / zie⸗ hen zuſammen /kuͤhlen vnd trucknen. EN Das Del von denzeitigen Oliuen / ſo man Spurelescnennet / von ongeitigen Oliuen bracht wird / kühler onnd zeuche zufam- man men ge Das alt Del vonden zeitigen Oliuen / iſt wärmer dann dag ” | frifche Oel / hat ein Krafft zu sertheilen. | | Innerlicher Gebrauch der Oliuen. | Er Delbaum wirdt zu vielen Sachen gebraucht / in nn der Kuͤchen / in der Artzney / vnd zu Handiwercken. \ erweichet / lindert / vnd iſt ein wenig warmer Natur / das aber fo — Das Dritte Buch / von Kreutern. | 765 ‘F Die frifcheseitige Oliuen / ſeyn eines ſuͤſſen Geſchmacks / aber fiegeben dem Leib gar ein geringe Narung a Paulus Aegineta ſchreibt lib. 1. dere medica,daf die einge» machte Diinen vor ander Speiß geſſen / ein apperie vnnd Luſten sur Speiß erwecken / vnd bewegen zum Stuelgang benemen den Vnwillen zur Speiß / vertreiben das Spritzen deß Magens / truncken auß / vñ verzehren die boͤſe Feuchtigkeit / vnd ſtaͤrcken den Magen / aber ſie geben dem Leib gantz vnd gar keine Narung · Die vneitige Oliuen ſeyn den jenigen gut / ſo mit dem Bauch⸗ fluß beſchweret ſeyn / dann fie ſtopffen vnd ziehen zuſammen. Euſſerlicher Gebrauch. vbergelegt / ͤſen ab die rauffen der Geſchwaͤre / vnd hei⸗ len die higigen Geſchwuͤlſte. Die Blätter mit Gerſtenmeel vnd ſauwrem Wein gemiſcht / werden bequemlich auffgelegt wider den Bauch⸗ flu G DI Blaͤtter klein geſtoſſen / mit Honig vermiſcht / vnd ß. Die Blaͤtter mit dem Blumen werden gebrannt / vnnd an ſtatt deß Spodi gebraucht / alſo man thut die Blaͤtter deß zamen Oelbaums mit den Blumen / in ein vngebacknen Hafen kleibt ihn wol zu ſtellt den in ein Brennofen / big der Hafen gebacken wirdt / darnach leſcht vnd miſcht mans mit Roſenwaſſer / bereitets zum andernwal / vnd leſt es braͤnnen wie vor / entlich ſo waͤſcht man die Aſche wie das Bleyweiß / vnd formiert Kuͤchlein darauß · Diß hat gleiche Krafft in den Augen Artzneyen / wie das Spodi- um. 2 Die Bläser von Delbaum zerffoffen und auffgelegt / wehren dem wilden Feuwr / den Carbunckeln / vnd den Geſchwaͤren / ſo weiter vmb ſich freſſen. Wider die Neundtfaͤul / ſoll man die Blaͤtter in dem Waſſer ſieden / darinne die Schmiede das gluͤdige Eyſen ableſchen / vnd den Mund darmit ſpuͤlen / ¶ oder die Blaͤtter allein kaͤuwen.)] Die eingeſaltzene Oliuen / geſtoſſen vnd vbergelegt / heylen den Brandt: Seyn auch gut die vnreine Geſchwaͤr darmit zu hey⸗ len. [ Das Marc das in den Beerlein iſt / mit Meel vnd Schmaltz vermiſcht vnd vbergelegt/ wirfft die unglarte und geſchrundene Nägelauß. Die Oliuen angeftrichen vertreiben die fleychechte Schup⸗ pen deß Haupts. —* Das Saitzwaſſer / da die Oliuen innen behalten werden ſtaͤr⸗ cket das Zahnfleiſch / vnd befeſtiget die wacklende Zaͤhne. Von Baumoͤll. vnd euſſerlich zugebrauchen / wil fo wol in der Kuͤchen als in der Apothecken feinen Dre haben/dann vielerley Speiß darmit zugerichtet werden / ſonderlich in Welſchlandt / Franckreich vnd Spanien / da man es gar friſch haben kan / an welchen Oren es an ſtatt der Butter gebraucht wird. Baumoͤl getruncken / ſoll gut ſeyn wider das ſcharffe vnd auf⸗ etzende Gifft / aber man muß es widerumb durch Wuͤrgen von fich geben /¶ vnd etlich mattrincfen. ] Wer verſtopffet iſt / der ſoll ein par Lot oder mehr friſch Baum oͤll mit einem warmen Trunck Bier einnemen / das laxert, er⸗ weichet / vnd treibt den Stulgang- Alſo auch wer vmb die Bruſt gar trucken worden / alſo daß er an frifche Baumoͤl iſt zu vielen Sachen gut / jnnerlich nicht wol athemen kan / der gebrauche ſich auff gleiche weiß deß Baumoͤlls / ſo wird es beſſer. Wider die Darmgicht [ und Bauchgrimmen / iſt Baumoͤll gut ſo mans mit abgeſottener Rautenbruͤe miſchet / vnd trinckt. Oder nimm ein Trunck Baumoͤl / zerlaß Zucker darinn / trincks warm / vnd bewege dich darauff. Oder ] nimm ein guten Trunck Ttt Male | 768 D, Sacobi Theodori Tabernemontani/ Maluaſier / thue darzu ein doth / drey oder vier friſch Baumoͤll / F Breit Seilweiden. trincke es mit einander / ſo lindern ſich die Schmertzen: Es iſt Salix ſy lueſtris latifolia. auch ein guter Tranck wieder die Harnwinde / auff gleiche weiß gebraucht / ſo man das ſüß Mandeloͤll nicht haben fan. Es wirdt auch dieſes Oel fleiſſig in Clyſtiern gebraucht. Es dienet auch das friſche Baumoͤl wol in den hitzigen Geſchwuͤlſten / fürnem- lich aber deß Halſes / euſſerlich angeſtrichen / dann es lindert die Hitz / mindert die Schmertzen / vnd legt die Geſchwuͤlſt. Das alt Baumoͤl iſt warmer Natur / vnnd zertheilet auch mehr / iſt derowegen dienſtlicher zu den harten Beulen vnd Ge⸗ ſchwuͤlſten. [Welche Weiber jhre zeit wie ſichs gebuͤrt nicht haben moͤ⸗ gen die legen ein wenig gantzen Saffran in einen boͤffel voll Baumoͤll / laſſens ober Nacht ſtehen / vnnd trinckens frühe mit warmen weiſſen Wein / ſolchs ſollen ſie etlich Tag nach einander B thun. ] | Von dem Oelbaumſafft. 9 Vß den friſchen Blaͤttern wirdt ein Safft gepreſt / alſo daß man ſie zuuor zerſtoſſe / ſauwren Wein daran gieſſe / vnd den Safft darnach außpreſſe: Dieſer Safft ſoll her⸗ nach an der Sonn getrucknet / vnd Kuͤchlein darauß ge⸗ macht werden. | Dieſer Saft mit Wearich und Beyfußwaſſer getruncken / iſt gut die vbrige Flüß der Mutter darmir suftellen / wehret auch den Bauchfluͤſſen / vnd der roten Ruhr : Welcheser auchrhunfe man ihn eüſſerlich gebrauchet. Diefer Safft foll gut ſeyn zu den verwundten vnd eyrerechten Drehen: Defgleichen auch zu den alten vmb ſich freffenden Schäden. c H Von wildem Baumoͤll. JS>S iſt zuvor angezeigt’ daß das wilde Baumoͤll einer zu⸗ * | ſammen iehenden Natur ſey / wie dann auch die Aeſt die Schmal Seilweiden. ——————— vnd die Frucht / ſonderlich wenn ſie noch jung Salix anguſtifolia ſylueſtris. ſeyn. Welchem Menſchen das Haupt wehe thut / der netze leinen Tuͤchlein in dieſem Oel / vnnd lege fie ober die Schlaͤff / wie das Roſenoͤll. Dieſes Del ober den hitzigen Magen geſchmieret / leſcht die Hitz / vnd thut dem Magen wol: Deßgleichen fan cs auch vber andere hitzige Geſchwuͤlſt geſtrichen werden [Die Feuchtigkeit welche auß dem angezuͤndten Holtz deß wil⸗ den Oelbaums fleuſt heylet die Flechten /Schuppen / vnd Grind deß Haupts. D Es ſtellet den vbrigen Schweiß / wenn man ſich darmit I ſchmieret. Man ſagt daß dieſes Oel angeſtrichen / die grauwe Haar ver⸗ hůten ſoll. | [ Esbehelt das augfallende Haar/fo mans aufffreicher: hey⸗ ler die Schuppen und den Grindt deß Haupts / ſaͤubert die flüſſi⸗ ge Geſchwaͤr / vnd nimpr die Räud. ] | DasLXIX. Gapitel. Bon Weiden. Je Weiden fenn jederman fehr wol bes TOR kannt / wachfen allenthalben gemeiniglich auff ei- — > em Stamm Die Blaͤtter ſeyn lang vnd ſchmal / > < erwas äfchenfärbig: Ihr Blumen ſeyn wollecht / K werden Kaͤtzlein genennt / welche baldt vergehen / [ die Kaͤtzlein bluͤen geel vnd die blüer raͤucht wol; fo die verbluͤet haben / fallen die lange Zaͤpflein ab / vnd feind zu grauwer Wollen worden / fliegen daruon. SE) Es werden aber der Weiden fürnemlich fünff Geſchlecht er- N funden / dag erfle Befchlecht feyn die Seilweiden oder Sellen/ Das ander Geſchlecht feyn dieroche Weiden/ond Baumwei⸗ deren etliche mie breyten / erliche aber mit ſchmalen Blättern den / Salix punicea,Salix fabina,pndSalix viminalis genennt- mwachfen/Salix platyphillos,'Salix latifolia oder anguftifolia Die dritee Art feyn die Druchtoeyden und Weißweyden / Sa- genennt. lix candida genennt. — | N | \ ; i | "4 4 ] | N | Oo Das Dritte Buch’ von Kräutern. 76 A x — 4 ’ 3 j ih Rund Seyfweiden. F — — are iM li Yfol; Rn Salix pumila. ji Salix caprea rotundifolia. U s 9 9 i ll 19 10 ‚li I) ) 4 \ Ikr iS B FREI N N | El I) 2 | I | \ Il Y IM 1 11 © — 8 | runde Beiden. Breit groß Seylmeiden. | 6 TER Salix caprealarifolia. | NN \ a x ur i je * D 1 | , 1 E ax 8 | oh Won den Namen. | u Die vierdee Arc heiſt Saliz vitellina , Salix Greca, ſeyn die Eiden / Weidenbaum / Wilgenbaum / Welge / Fel⸗ Me Geelweiden oder Bachweide. ar A ber |heift Griechiſch ireas SateinifchSalix. Weiſch fl Su Das fünffte Geſchlecht ſeyn die kleine Bachweiden fo das. ET. Salice. Frantzoͤſiſch Saurz. Spanifch Salgueiro. Nie AN | kleinſte Geſchlecht ift,Salix Helix, oder Salix pumila genennt. derlaͤndiſch Wilgen · Boͤhmiſch Prba.[ Englifch vrillevv. } if 1 | Ur ji Bon U: 768 A D | Don der Natur / Krafft vnd Epngenfchafft der Meiden. Je Weidenblaͤtter ſeyn kalt vnd trucken / ziehen zuſam⸗ Imen ohn einiges Beiſſen / [ doch iſt feine Rinden noch Itruckner.) Innerlicher Gebrauch. loſcorides ſchreibet die Blaͤtter zerſtoſſen mit Pfeffer vermiſcht / vnd mit Wein getruncken / ſeyn gut wider das Grimmen vnd Schmertzen deß Bauchs/Lfo der Wehetagen in den obern Daͤrmen iſt. Die Blaͤtter geſotten und getruncken / vertreiben den Luſt zur Vnkeuſchheit. ‚Der Samen mit Wegrichwaſſer getruncken / hilfft denen’ ſen vnd getruncken] — N Eufferlicher Gebrauch. D Odonzusmelder/ daß die Weidenblärrer gar nuͤtzlich zu den frifchen Wunden fönnen gebraucht werden dann fie fellen das Bluten vnd hefften zufammen. | Die Blätter’ oder Rinden / wie auch die Bluͤet in die Naßloͤ⸗ cher gethan / ſtopffen vnd wehren dem Naſenbluten / vnd ſtillen das Blut: Man fan auch ein Puluer darauß machen / vnnd in die Naſe blafen. | Wider das Ohrenerſchweren / folman Weidenblaͤtter vnnd Odermenig in Waſſer fieden / darnach die Bruͤe mit Oxymel vermiſchen / vnd das Ohr mit außwaſchen. Wenn jemandt Sommerszeit ein geſchwindes hitziges Fe⸗ Cber ankoͤmpt / ſo ſol man deß Krancken Kammer oder Gemach mit Weidenblaͤttern beſtrewen / dann fie temperirn die eufferliche Hitz / vnd thun dem Krancken wol. [ Die Blaͤtter vnd Rinden in Waſſer geſotten / ſind gut wi⸗ der das Podagram / ſo man ſich darob baͤhet: mit gewaſchen / ver⸗ treibt die Schuppen auff dem Haupt. = Man * auch auß Weidengerten Zungenſchaber zu der reune. Die Weidenrinden zu Aeſchen gebrennt / in Eſſig gebeitzt und vbergelegt / vertreiben die Wartzen vnd Lichtdoͤrner oder Huͤner⸗ augen. Bon Weidenſafft / und feinem euſſerli⸗ den Gebrauch. G Alenus fagt / daß etliche die Rinde am Weidenffamm mit einem Inſtrument auffreiffen / wenn fie blühen als dann flieſſe ein Safft darauf / welcher inden Wunden pfleger hart zu werden’ denfelbigen ſamlen fie, vnd heben jhn auff zum Gebrauch. Diefer Safft fol einer fubtielen Subſtantz ſeyn / vnd ein Rraffe haben sirreinigen ond zu ſaͤubern / werde auch nüglich zu den Au⸗ gen gebraucht / dann er fol vertreiben alles was die Augen vnnd das Geſicht vertunckeln mag. Diofcorides ſchreibt / daß der Safft auß den Blaͤttern unnd Rinden gepreſt / mit Roſenoͤll vermiſcht / vnd in einer Granats⸗ aͤpffelrinden gewaͤrmet / gut ſey wider den Wehthumb der Oh⸗ een. | Das LXX. Gapitel, Von Hartriegel. Artriegel oder Beynholtz wächft allent⸗ I balben in Hecken onnd Straͤuchen / iſt jederman ge oder Ruͤthlein wachſen ſtrack in die höhe auff / mit langlechten / ſchmalen / gruͤnen Blaͤttlein gang beſetzt / welche ſich deß Sinngruͤns oder. der Oliuenblaͤttern ver⸗ gleichen außgenomm daß ſie | grüner ] breyter vnd weicher ſein. Seine Blüct waͤchſt mie weiſſen geſtirnten Bluͤmlein rraub, lecht beyſammen / eines zimlichen Geruchs / gar ſchoͤn anzuſehen / F B welche Blut außwerffen: wie auch die Rinde zu Puluer geſtoſ⸗ G D.Iarobi Theodori Taberne montani/ Hartriegel. Liguſtrum. SERUN a PR N, DEE SHAW EIER „S — — N Er SEN MES/N N (UI UN, IA LE ZINN IN | A| F 8 5A A N, Dry. DEZ SR WM NV RAN Zug‘: Sn A N u —— * FR —4 RT 8 NE; Ne AR N ei 24 ) RUN AN — FANWRNU N nach welchen ſchwartze traublechte Beer erfolgen / wenn fie zeitig worden ſeyn / erftlich aber find ſie gruͤn / haben einen braunen _ Safftbenfich: Diefe Frucht bleibe den ganzen Winter vnver⸗ ſehrt / kan den Froſt wol leiden· Bon diefen Beeren har Virgilius geſchrieben in feinen Eclogis, da er ſaget: O formofe puer, nimium ne crede colori: Alba liguſtra cadunt,vaccinia nigraleguntur. Von den Namen. Haͤrtigkeit Reinweiden / Mundtholtz und Heckholg far Hi wirdt auch genennt Beynholtz / wegen feiner K wol befandr/ein ſtaudlecht Bäumlein feine Zweie teiniſch Liguftrum. Griechiſch zurpos- Welfch Oliuella. Spaniſch Alfena. Frantzoͤſiſch Durroefne. Arabifch Ken- ne. Boͤhmiſch Pracii zob. Engliſch Pryuer- Niderlaͤndiſch Keel⸗ cruyt Die Beern werden Vaccinia genennt. Von der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft. Je Blaͤtter / die Blumen vnd Beer / ſeyn kalter vnnd truckner Natur / haben ein zufammenzichende Krafft / doch ſind die Blumen in allen dieſen dingen ſchwaͤ⸗ er: ] | Euſſerlicher Gebrauch. D Odonzus meldet / daß die Blaͤtter der Rheinweiden gut ſeyn wider die hitzige Mundtgeſchwaͤr / wie ein Mundt⸗ waſſer oder Gurgelwaſſer gebraucht / dann ſie kühlen vnd treiben zu rück. Werden derohalben auch nuͤtzlich auff die braune Hitz⸗ blattern oder Carbunckel Pflaſterweiß geleget. Wider das hitzige Haͤuptwehe: Nimm der Blumen von Hartriegel / beitze ſie in Eſſig / vnd lege ſie auff die Stirn. ¶Wildt du gelb Haar machen / fo zerknitſche dieſe Blätter) lege ſie in den Safft von grünen Nußſchalen / laß ſie alſo beitzen / darmit beſtreich die Haar nach dem Badt.) Es wer⸗ Das Dritte Buch von Kraͤutern 769 Ri) , : ii Es werden die Beer von den Mahler gebraucht / [baum E Steinlinden: N vnd ſchwartze Farben darmit zumachen: Erliche legen die Bee: Phyl!irea Clufii IT. 4 re in rothen Wein / daruon foler dick roth werden. z i Von Hartriegelblumenwaffer: ey: Mayen ſamlet mandie Blumen / vnnd brännt ein = — — — Waſſer darauf: Welchs nuͤtzlich zu gebrauchen iſt / auch einen lieblichen Geruch hat. Den Mundt mit dieſem Waſſer gegurgelt / heylet / vnd iſt gut wider die Mundtfaͤul. DIE Waſſer getruncken / iſt gut wider die rothe Ruhr / den Bauchfluß vnd Durchbruch. Iſt auch gut wider dag Blutfpeye en / vnd die vberfluͤſſige Zeiten der Weiber: Deßgleichen auch wider das Wuͤrgen vnd Bred en des Magens / ſonderlich fo R groſſe His fuͤrhanden iſt. Seine Tuͤchlein in dieſem Waſſer genetzt / vnd vber die hitzige Glieder gelegt kuͤhlen dieſelbigen / heiter auch andere hitzige flieſ⸗ ſende Schäden der Carbunckel an heimlichen Orten / vnd aude⸗ — re Brandtſchaͤden darmit gewaͤſchen. | | d Heilet auch den Krebs / damit Abendre und Morgens gewã ⸗ J— ſchen / vnd darinn genetzte Tuͤcher vbergeſchlagen / ſonderlich ſo man in ein Pfunde dep Waſſers ein Loth gepuluert Alaun jer⸗ la ep) ZA Mir grauw Nicht in die Augen gerropfferi hilfft jihnen wider dle Roͤte vnd Fluͤſſe) Von Reinweidenoͤll. 8 On den Blumen der Rheinweiden wirdt auch ein Oel c ER * * sß — — — * AIR I gemacht / wie von Chamillenblumen / alſo daß man die Blumen in Baumoͤll lege / vnnd in einem laß an die 4 Sonn ftelle/ [durch den gansen Sommer. J Diß Oel laͤſt die Haar nicht baldt grauw werden ſtaͤrckt und kräftiger die Dreh def Leibs / da viel Neruen ſeyn / iſt gut wider die Engündung | der Wunden warm darmit beftrichen/lindere dag hitzige Häupt- Steinlinden Tue wehe / vnd erweicherdie harte Sennadern. Phyllirea Cluſii III — um [ Auß gemelten Blumen macht man auch dag V nguentum - De —* prinum, ſo die Neruen vnd Spannadern wol ſtaͤrcket. ] —— ech Bi Das LXXI. Kapitel, J Von Steinlinden. Sum RS © werden von dem weirberähmten ©. EU. Clufio etliche Geſchlecht derSteinlinden beſchrie⸗ I BKRE ben) deren der Author nur drey hatabreiffen laſ⸗ | br) fen: Das erſte vnter dieſen fo Phyllirea J I. ger ln | nennt wirdt / waͤchſt wie ein hoher Baum, breyter Ne ſich mit vielen Aeſten auß / fo mit einer weiffen Rinden beffeider | feyn: Seine Blätter feyn den Blättern deß Alaterni beyna — gleich / allein daß ſie ſtaͤrcker und nicht fo ſchwartz ſeyn / eines Br; | ſcharffen Sefchmacks/ond erwas bitter: C. Clufius meldet / daß A i er die Blumen nicht gefehen habe, die Frucht oder Beer bangen Traubenweiß zwifchenden Blättern beyfammen / runde vnnd ſchwartz wie die Myrtenkoͤrner / haben einen harten ſteinechten Kern mir einer weiſſen Schalen bedecker, | Die Phyllirea 1 II. wächft wol zweyer Mang hoch / ihre Aeſt feyn auch mit einer weiſſen Rinden bekleider/ welche ertwag rung E jecheiftidie Blaͤtter feyn viel ſchmaͤler / dann an dem vorigen Ge , * ſchlecht / auch garnicht zerlerfft / eines zuſammeniehenden Se, X el ſchmacks: Seine Blumen findrdeg Delbaumsbiumen gleich / Aus gar flein vnd weißgruͤn / welche gang häufig neben den Blättern herfür kommen / nach welchen die Frucht erfolget / welche rund iſt / N vnd der vorigen gleich. | DiePhyllirea IV. wächfteines Manns hoch / mit mehr/aber u doch fleineren Aeſten dann die vorige hat ein ſchwarhe Rinde: wæelche wenn fiegeitig worden /ſchwartz iſt / an der Groͤß den Myr⸗ Die Blätter ſeyn auch ſchmaͤler vnd geringer / von Farbengrüty gleich / mit einem harten Kern. Von den andern Ger er eines bittern Geſchmacks: Die Blumen ſeyn auch gar Elein vnd ſchlechten / deren onfer Author nicht gedenckt / kan man leſen C. A sm RUN N An EIN —— —— W E IN #, M/W ZN NM N N f F 8 ZUM 3 WW 8 — m ——- weiß / wachfen wis die vorigen / nach welchen die Frucht koͤmpt Clufumlib. nobieru.Hifpan. cap. 15. ‚if er di Bon | | ’ \ Lk \ | , J E: Steinlinden. Phyllirea Cluſii IV. anguſtifolia. | Von den Namen. Jeſe Gewaͤchs oder Baͤum werden Teutſch Stein’ linden genennt / Griechiſch gura spta- Lateiniſch Phyl- = lirea. [ Engliſch Mocke pyiuet.] Von der Natur / Krafft / vnd Eygen⸗ ſchafft. |B = ſchreibet ib. 1. cap. 118. daß diefes Baums ' Blätter ein Krafft haben damit fie zuſammenziehen / wie die Blaͤter deß wilden Oelbaums haben auch eine gleiche Krafft / ſeyn gut wider alle Gebrechen/ fo einer zuſammenziehung be’ daͤrffen / vnd ſonderlich wider die Mundtgeſchwaͤr / entweder daß J man fie kaͤuwe / oder mit der Bruͤh den Mundt außwaſche / dariñ die Blätter geſotten haben. — Das LXXII. Capitel. Vom Baum Alaternus ges nennt. Es Alaterni werden drey Befchlecht für: 8 geflelle 7 (1.) dag erſte wirdgenennt Alaternus > Turneri,welcsmir gar onbefande iſt / finde auch EN nichsbeyandern daruon vermelder. 11. Das ander Geſchlecht iſt Alaternus J. Clu- 2 fii , welche einem Baum gleich auffwaͤchſet / mit langen Aeſten / K welche nicht zu gar dick ſeyn / noch fich weit außſpreyten feine Zweiglein ſein zaͤhe / laſſen fich leichtlich biegen / welches eufferfte Rinden weißgruͤn ſeyn / vnter welchen noch ein gelbes Haͤutlein iſt / ſe das Holtz vmbgiebet / die Blaͤtter ſeyn zimlich dick / ringe vmbher ein wenig geſchartet / von Farben etwas ſchwartzecht / ei⸗ nes vnfreundtlichen vnd bittern Geſchmacks: Neben dem Vr⸗ ſprung der Blätter kommen feine gruͤnbleiche Bluͤmlein her fuͤr / ſo Trauben weiß beyſammen ſtehen den Blumen deß Oel⸗ baums beynahe gleich / hangen an langen Stielen. D. Tacobi Theodori Tabern⸗ montani / F -J. Alaternus Turneri. J DIR OR — DU —— VER NG * 22 J a N | AN D AU J er ? ’ / 8 A AL 4t 2 ZU Z AII I. Das dritte Geſchlecht iſt vielgeringer und nidrigerdann das ander / ſeine Aeſt ſind auch kuͤrtzer / mit einer weiſſen / grün⸗ lechten vnd purpurbraunen Rinden bekleidet: Die Blaͤtter ſeyn kleiner dann deß vorigen / auch mehr zerkerfft / von Farben ſaat⸗ grün: Die Blumen fommen and) mis den andern in allen Stuͤcken —4 | | 1 | — — — irrt br N — * r — nenn nn gms — - _ ——— Das Dritte Buch / von Kreutern. 7 | A Alaternus H. Clußj, F J. Syiugsbaum. Syringa alba. 4 G 4. SR N — ——A N h H Stücken vberein allein daß fie aröffer vnd von Farben gruͤner ſeyn nach welchen die ‘Beer folgen wie am Maftırbaum bangen Spanifcher Syringsbaums. Trauben weiß beyfamen / die feyn erſtlich gruͤn / darnach werden | fie rothlecht / vnd wenn fie gar zeitig worden / ſcheinen fie etwas ſchwartz ſeyn. Sytinga Luſi anica. Von den Namen. ? Jeſer Baum wird von C. Clulio Alaternus geneũt. Frantzoͤſiſch Dalader vnnd Sauguin blanc. | Engliſch Fruitles Pribet. C. Cluſius meldet / daß dieſe Baͤum noch in feinen 8 Brauch in der Artzney ſeyn Wenn man die Rinde in Wa ſſer kocht ſollen ſie ein rothe Farb geben. | — Das LXXIII. Gapitel. Bon Syringsbaum. a Eh Springsbaum werde zwey Geſchlecht ‚ erfunden / (1.) das erſte Geſchlecht iſt in Baum welcher ſich mit feinen Aeſten weit außſpreytet / mie > vielen Gleychen vnterſchieden / vnd mir einer důn⸗ nen rohtlechten Rinden bekleydet ſo eines ſtarcken Geruchs iſt die Aeſt oder Zweyge ſeyn innwendig mir weiſſem / weichem vnd ſchwammechten Marck außgefuͤllt. Die Blaͤtter ſeyn langlicht vnd breyt mit viel Adern durchzogen / rings vmb⸗ E her ein wenig zerkerfft dem Birnlaub bey nahe gleich / außge⸗ x nommen daß ſie raucher ſeyn / auß einem jedern Gleych kommen zwey Blätter gegen einander herfür: Oben an den ÄAeſten wach, fein feine kurtze geaͤhrte Blumen deren jede vier weiſſe Blaͤttlein hat / welche zimlich lang ſeyn / eines ſchwerẽ Geruchs · Die Frucht oder Beer ſeyn klein vnd gekraͤuſelt / an zuſehen als weren ſie mit vielen Gefaͤchlein zuſammen geſetzt / oben breytter dann bey dem Suel / wenn fie zeitig worden / ſeyn fie ſchwartz / in welchen ein bringt auß feiner Wurtzel viel Aeſt oder Staͤmm / welche důnn / dünner langlechter Same iſt. | ſtarck vnd aͤſtig ſehn / mit vielen Gleychen vnterſchieden ſeyn kur⸗ 11. Das ander Geſchlecht Syringa Luſitanica genennt / zer vnd kleiner dann im vorigen REIN — re iiij Rinden N Sa? 7 Um MN N — —— —9 GIER AA | 1 E72 D. Jacobi Theodori Zabernmontant/ A Rinden befleyder / vnd innwendig mit ſchwammechten Marck F wolriechend Hartz / welches dem Myrrhen gleich ſihet: ſo man in außgefüllet: Aug einem jedern Gleych wachſen zwey Blaͤtter ge⸗ gen einander geſetz / breyt / glatt vnd ſpitzig / auch groͤſſer / härter vnd gruͤner dann im andern Geſchlecht. Seine Blumen ſtehen haͤufftig beyſammen / klein vnnd lang von Farben ſchoͤn liecht⸗ blauw: Nach den Blumen folgen breyte oder flache langlechte Schoͤttlein / innwendig mit einem Haͤutlein vnterſchieden / in welchen drey oder vier rohtlechte Saͤmlein erfunden werden: Bluͤhet im Aprill vnd May. Von den Namen. Sateinifch Syringa , Griechiſch supı> &, das iſt / ein a Baum wird Teutſch Syringsbaum genennt / Pfeiff · dieweil man die Aeſtlein zu Pfeiffen brauchen kan / ſo das Marck wirdt herauß genommen: Vnnd B zum Vnterſcheidt wird das erfte Geſchlecht von wegen der Blu⸗ men Syringaalba genennt / das ander aber Syringa crulea, oder Syringa Lufitanica, von etlichen auch Lillach, foll aber nicht von dem Ben verffanden werden. Don dem Gebrauch. D Odonzus meldet dag diefe Baum noch in feinem Ge⸗ brauch feyn /dieweil man vonjhrer Natur vnnd Tugen- den nichts gewiſſes haben fönne. Das LXXIV, Gapitel. Don Styrax. Gr Styrax. feyſte Safft / Styrar genennt/ein Gummi feyeineg > Baums ſo dem Quittenbaum gleich feyfeine Blaͤt⸗ ter aber ſeyn kleiner / welche feyſt ond langlecht ſeyn / auff dern Rücken weiß / wie Matthiolus meldet / die Bluͤht ſoll weiß ſeyn / nach welchen runde auffgeſpitzte Beer erfolgen / welche etwas rauch ſeyn. ¶So man in dieſes Baums Rinden hackt / fleuſt darauß ein Ioſcorides ſchreibt / daß der wolriechende / den Apothecken findet. ) ee —— Diefer Baum waͤchſt in Cilicia,Syria und Pamphilia, wird nunmehr auch in Welſch vnnd Teutſchlandt in den Luſtgaͤrten gepflantzen. N [Man finder auch viel in Apulia , auch inder Prouins in Franckreich / aber andiefen Orten findet man das lieblich Gum⸗ mi nicht daran.) Von den Namen. Tyrax oder Storar wirdt Griechiſch genenntoruped- ateiniſch Styrax, in officinis Storax calamita. Ara» bifch Miha. Welſch Stirace, Spaniſch Efloraque.| Eng. lifch Storax tree. ] ‚Don der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft. D loſcorides ſchreibt der Styrax erweiche / erwaͤrme vnnd zeitige: vnd der beſte ſey fo rothiecht iſt / feyſt wie ein Hartz / mit weiſſen Bruͤchlein / eines guten Geruchs / welcher eine Feuchtigkeit wie Honig von ſich gebe / wenn er geweicht vnd ge⸗ eruckt wirdt: Der ander aber / ſo ſchwartz iſt / vnd ſich leichtlich zer⸗ reiben laͤſt / ſoll zu nichts nůtz ſeyn. (Es wirdt weyerley Art gefunden / nemlich fo man Calami- tam nennet / welche trucken. Das ander wird Liquida genañt / welches alſo per decoctionem zugericht wirdt: davon darnach die vberigen fæces, Styrax ſicca herkommen. Innerlicher Gebrauch. H D Iofcorides meldet / daß der Styrax gut fey wider die Flůß / — K ſo auß dem Haupt in die vnterſte Glieder fallen:Sey auch gut wider den Huſten / wider die heiſſere Stimm / vnd Verſtopf⸗ fung / auch Härtigfeit der Mutter. Fernelius fchreibtidaß der Styrax warn feyim erſten / vnnd trucken im andern Grad / vnd vermeldet daß er dem Haupt und dem Hirn gang wol thu / ſtaͤrcke ond Fräfftige diefelben / vnnd ſey gut wider die Fluͤß deß Haupts. Es ſagt auch Dioſcorides, daß der Styrax mit ein wenig Terpenthin eingenommen / die Monzeit der Weiber fuͤrdere / vnd bewege den Stulgang ſaͤnfftiglich / vnd erwaͤrmet die Senn⸗ adern.)] Be Eufferlicher Gebrauch. Er Styrar fan. nüßlich vermifcher werden Unter die I PP flafter fo die Geſchwulſt erweichen vnd sertheilen. Man fager daß die Schlangen den Geruch de Styrar gank vnd gar nicht leiden fönnen. Ein guter Rauch zu der ſchwachen Mutter / die ſelbige zuſtaͤr⸗ cken: Nimb Styrax / Agſtein / Camelßhaͤw / Calmes / Spicanard jedes itj. Quent. ſchwartzen Coriander ein doth / rohte Roſen ij. Quent dieſe Stuͤck mache zu Puluer / leg ein wenig darvon auff ein Gluet / vnd empfange den Rauch durch ein Truͤchter in den Schoß / dieſen Rauch ſol man ſtetigs gebrauchen / ſo kompt die Mutter widerumb zu ihr felbft. Der Styrar ſol auch gut ſeyn das weiß Geſicht der Mutter darmit zu ſtellen. Es wirdt auch der Styrar eufferlich gar ſehr gebraucht wider die Fluß dep Haͤupts / wenn man in auff ein Gluet legt / vnd den Rauch durch die Naßloͤcher in das Haͤupt zeucht / dann er tru⸗ cknet die Feuchtigkeit auß / vnd ſtaͤrckt das Hirn. | [Man kan auch ein Teyg machen von Styrarısadanoiiden Storace liqu:do,pnd ſtetigs daran riechen, chut deßgleichen. Scyrax ond Ingwer in Wein vermiſcht / vnd damit gurgelt / ji — für den Zapffen im Halß / der von Feuchtigkeit geſchwol⸗ Es werden auch in den Apothecken auß dieſem Gummi we ⸗ gen feines lieblichen geruchs allerhand Rauchwerck zugericht / als Taͤfelin / Kertlin vnd Biſemaͤpffel.) | Diofcorides melder dag in 8yria quß dem Sryrarein Den geprefl "Das Dritte Buch / von Kreutern. 773 | A gepreft werde/ Oleum Aracinum genennet / welches ein ſonder⸗ F Gelb Preſilgenholt. | m liche Tugendt habe zu waͤrmen vnnd zu erreichen aber es be⸗ Coccygria Plinij. —1 ſchwere das Haupt vnd bringe ein tieffen Schlaff. | | Hi —* m I [Bon Styraxoͤll. | ; NE DE Styrar wirdt ein Dell gemacht alſo: Nimb Styray / | | weiche und beytze jhn in Roſenwaſſer zwen Tag/darnach thue beydes zugleich in ein glaͤſene Kolben / verkleib ſie wol mit Leym / thue darvber einen glaͤſenen Helm / ſtell es in Braͤnnoffen mit Aſchen zugericht / mach ein lind Fewer / ſtell vn⸗ ter die Schnautzen deß Helms ein ander Glaß Recipiens ge⸗ nannt: laß das Fewer ſittiglich braͤnnen / biß daß gantze Waſſer außgefloffens ſey. So baldt das Dell anfangt zu rinnen / muß B man das Fewer ſtaͤrcken / biß es gar anfflieffe. G Solches Dell wirdt zu diefem allen /darzu der Styrar felber gebraucht / doch ift dag Dell aller handt fräfftiger und wärmer) derowegen es fehrer weicht und öffnet: Dann von diefem Dell zwey oder drey tropffen in einem Trüneflein guten Wein getruncken / iſt nüglich der Bruſt und Lungen /ſtillet die herab fallende Fluͤß erquickt die lebliche Geiſter: | widerſtehet allem kalten Gifft. Ein troͤpflein in ein Ohr gelaſſen / nimpt das hefftig ſingen J vnd ſauſen derſelbigen. Auſſerhalb auffgeſtrichen / erwaͤrmet das weiſſe Geaͤder ſehr wol:zertheilt Die harte Knollen vnd Baͤulen der Gleych. Mit Zaͤpflin in die Mutter gethan / oͤffnet es diefelbige: er — — —— —— — N ⸗* — — — —3 — ——— —— weicht alle Verhartung ſolcher Orten / treibt ihnen die gebuͤrliche — Reinigung gewaltiglich. | | — || Das LXXV. Capitel. 8 Von Coccygria Plinij. On der Coccygria Plinij ſchreibt C. Cluſius, daß ſie mit jhren Aeſten zwey oder drey Elenbogen hoch auff wachſe / welche eines Fingers dick ſeyn / von Farben ſchwartzlecht / in ſehr viel rothlechte Zweyg⸗ | fein abgerheiler die Blärter feyn feſt / dick und aͤde⸗ richt / den Terpenthin Blätter faſt gleich angenommen daß fie breyter ſeyn vnd runder / bangen an langlechten ond rohtlechten \ Stielen / vnd wachſen nur alleinanden (malen Zweiglein / rie⸗ D chen etlicher maſſen wie der Maſtirbaum / ſeyn eines guten vnd l zufammenziehenden Geſchmacks / am Ende deß Sommers ge⸗ winnen ſie ein ſchoͤne rohtlechte Farb: Oben an den Zweiglein er⸗ ſcheinen viel bleichgrüne Bluͤmlein / welche Trauben mei bey⸗ ſamen an ſchmalen vnd langlechten Stielen geſetzt ſeyn / welche ſich darnach gemachſam vnnd mit der Zeit in ein langes vnnd breytes harechtes oder wollechtes Gewaͤchs oder Buſch auß⸗ theylen / in welchen man flache Saͤmlein findet gleich wie die Linſen allein daß ſie viel kleiner ſeyn. Die Wurtzel iſt hart vnnd holtzecht. Auff gleiche weiß wirdt auch das ander Geſchlecht (Co⸗ einus Plinij genennt ) von Dodonzo beſchrieben / fo flimpe auch vberein die Befchreibung D.Camerarij , welcher fagt / daß die Rinde gelbrot ſey / die Blätter vergleichen ſich deß Terben⸗ thinbaums Blättern / vnd oben an den Zweigen wachſe ein E langer harechter Buſch herfür / darinn finde man faftdrenechte K flache Saͤmlein / in harten Schalen / fo gering / daß man fie kaum zerſchneiden fan: Die Bluͤhet ſeyn ſubtiel vnnd von Far⸗ ben bleichgelb. | Halte derowegen darfuͤr daß es ein Gewaͤchß ſeyn muß ohn allein daß die coccygria oder das erſte Geſchlecht / erſtlich mie ſeiner Bluͤet den andern vngleich ſcheinet / welche Blumen vnd Stiele doch endtlich in ſolche harechte Putzen / mit der Zeit ver⸗ | wandelt werden. | Vungern vnd Oeſterreich / auch in Böhmen in den hochen Waͤl⸗ Man finder diß Gewaͤchß in Welſchland / Franckreich / den. Blůet im Majo vnd $unig. Von ö— — — — — —— —— — ——— * * — — — — 77% Von den Samen A ar Gewaͤchß wirdt von Plinio,C. Clufio vnnd ans dern Coccygriaoder Cotinus genennt / Teutſch gelb Preſilgenholtz / dieweil die Faͤrber die Rinde von dem Stamm z u jhrer gelben Farb gebrauchen dann man das Leinwadt ſehr ſchoͤn darmit faͤrben kan / welches auch jhr Rus allein iſt / ann man ſonſten nicht weiß wo zu es in der Artz⸗ ney zu gebrauchen ſey. | % Das LXXVL Capitel. Won Cornelbaum. B 1 &ornelbaum. Cornusfaemina. * dr GEIL TE ed "efer. D’Eornelbaum waͤchſt in Straͤu⸗ Na hen ond Hecken mit viel Aeſten bleibt etwas ni. SER derigfeinejunge Schößlina feyn purpurrot / ha⸗ ben inwendig Marck mie der Holder ; Aber die alte Staͤmm ſeyn fo hart von Holg/ daß man fie nicht wol zerhauwen kan / noch durchboren : Die Blätter feyn breyt / gruͤn end aͤdericht / wie am gemeinen Cornelbaum/hangen an rotlechten Stielein: Im Brachmonat vberkompt er ein Dol⸗ den von weiſſen geſtirnten Bluͤmlin wie der Attich / nach welchen die Beere erfolgen / ſo erſtlich gruͤn ſeyn / endlich aber ſchwartz werden / eines vnfreundtlichen Geſchmacks. 11» Es iſt noch ein ander Geſchlecht deß Cornelbaumes / fo E Cornelbaum Maͤnnlein an genennt werden / wirdt aber gemei⸗ niglich Cornelbaum genennt / ateiniſch Cornus, welcher auch gar ein feſtes Holtz iſt mit einer rauchen afchenfarben Rinde be⸗ kleidet / eines ſehr ſtrengen / zuſammenziehenden Geſchmacks / [feine Blätter find ſchwartzgruͤn vergleichen ſich dem erften oder dem Faulbaum / ſindt glat / adericht / in der mitten breit / oben auff geſpitzt / feine Bluͤet iſt goltgelb / vnnd wenn die Voͤgel darvon eſſen / bekommen ſie ſo einen harten Durchlauff / daß ſie darvon ſterben muͤſſen / ſo doch dieſe Blumen den Menſchen ſtopffen. Auß dieſen Blumen werden langlechte Beer / oder Aepffel ſo erſt⸗ 21 u u nn — D.Jacobi Theodori Tabernemontani, F * II. Cornelbaum. * Cornus mas. Rem Sp» > a s — —V—— — En N fi Haug dl Kal N, 16 — fi Fr Mi — Kari MC 2 — * En. GT — RE fich grün ſindt / darnach ſo ſie zeitigen erfcheinen erliche gelb / ande⸗ re gelbrot / vnnd bißweilen ſo ſie gantz reiff worden / gewinnen ſie ein ſchwartzlechte Farb / der Kern iſt ſehr hart wie in den Dlinen.] Von den Namen. an Cornelbaum wirdt auch genennt Kuͤrberen / Griechiſch von Theophrafto BrAurparız. vnnd vo Cordo evSorpavia. Cateiniſch Cornus fœmina, Virga ſanguinea. Welſch Sanguinelo. Niderlaͤn⸗ diſch wilde Cornoellie / das iſt / Cornus fyluekttis. Frantzoͤſiſch Cornellier ſauuage. Engliſch Dock berrie tree. Boͤhmiſchſvvyda. J Wirdt auch Teutſch genennt Hartriegel von wegen ſeines Hol⸗ tzes Haͤrtigkeit / weiches ſich auch dem Eiſen widerſetzet / dann eß I fich ſchwerlich ſchneiden oder diuchboren laͤſt / drowegen maneg auch zu Radſpeychen vnd Karchgeſchirr vnud andern Wercken gebrauchen thut / ſo werhafftig vnd beſtaͤndig bleibt / vnnd nicht bald auffreiſſet. | [Das Maͤnnlein aber wirdt Welſchkirſchenbaum / Cornel⸗ baum Maͤnnlein / bey vns Thierleinbaum genennt: Griechiſch xpavia Lateiniſch Cornus. Welſch Corniolo. Frantzoͤſiſch Cor- nier. Niderlaͤndiſch Cornoilleboom. Engliſch Cornel tree. Boͤh⸗ miſch Drunbovy) Strom. Spanifch Cornizolos.] * Von der Natur / Krafft / vnd Eygen⸗ | ſchafft. D Odonzus meldet / daß die Beer dieſes Stamms zum. K 3, heil warm vnd bitter ſeyn / vnd haben ein Are zufänbern: - Ein Theil aber feyn kalt vnd trucken / eines herben zufammensiee henden Geſchmeks. Von dem Gebrauch dieſes Cor⸗ nelbaums. | Jeſer Baum oder Strauch har feinen Nutzen in der Artzney / das Hoitz wirdt zu Radſpeychen vnd andern Sachen gebraucht / die Beer ſeyn gar vnfreundtlich zu genieſſen / ein Speiß der Voͤgel. port Matthiolus fagt / dag man an erlichen Ohrten die * erſtli — —— — — nn ———— —— — A — — Y — . — — TE ORT De — — — — Bo — — er us — = ⸗ —— ——— — 9 Das Dritte Buch / von Kreutern. erſtlich ſiede / darnach in einer Kelter außpreſſe / fo geben fie ein Oell / welches manzum Leuchten gebrauch. [Sn Italia ſollen die Bawren ein Waſſer auß dem wilden Cornelbaum / oder Hartriegel braͤnnen / welches fie zu den. Kroͤpf⸗ fen gebrauchen / im fall es dieſelbige nicht vertreibt / ſo macht es doch dieſelbige viel kleiner. Von dem Gebrauch deß Cornelbaums Maͤnnlein im Leib. | Ergemeine Cornelbaum ift falter vnd truckner Na⸗ tur / zeucht zuſammen / vnnd ftopffer allerley Fluͤß deß Leibs wie die nur ſeyn moͤgen: Auß deſſelbigen Beeren bereytet man ein Latwerge in den Apothecken / ſo Cor- nelina genennt wirdt / nemlich alfo: Sie ſieden die Beeren / ſchla⸗ gens durch ein Sieb / kochen es darnach mit Zucker / wie die Quit⸗ tenlattwerge bereyt wirdt / vnd haltens zum Gebrauch: Dieſe Sat werge ſoll gut ſeyn wider das taͤgliche außlauffen deß Bauchs. [E8 werden auch vnderweilen dieſer Latwergen etliche Stück vermiſchet / als Wegrichſamen / Sauwrampfferſamen / doͤrre Roſen vnd dergleichen Stuͤck / ſo den erweichten Bauch ſtellen / vnnd die Daͤrm ſo von der ſcharpffen Materi zerriſſen wider heylen. Es wirdt auch auß dem Fleiſch dieſer Frucht mit Zucker ein guten wolſchmeckende Salſen gemacht / wider das Brechen deß Magens vnnd Bauchfluß:darzu auch dienlich iſt der Safft auß der Frucht gepreßt / vnd mir Zucker geſotten. So man die Frucht che denn fie weich werden backet oder einſaltzet / vnnd behaltet wie die Dlinen/ werden fie nuͤtzlich zur Stopffung geſſen. | Sie werden auch alfo eingemacht: Nimb die Beer fogeittig finde) leg fiein ein Flafchen / biß ſchier oben an / doch nicht dick auff einanderigeuß zerlaffen Honig oder Zucker darauff / biß vber die Beer: laßalfo ſtehen / biß die Beer zergehen / vnnd zu einem Safft werden: Diß dienet wider die rothe Ruhr / vnnd ſtarcke Fluͤſſe deß Bauchs und der Mutter. Von einem Cornellen Wein. Vß dieſen Beeren macht man ein Wein alſo: Nimb roten ſauwren Wein hundert Pfundt / zeitige Cornel⸗ beer zehen Pfundt / geſtaͤhlt Waſſer zwoͤlff Pfunde. Dig alles in ein ſauber hölgen Faß gethan / laß fünffzehen Tag ſtehen / darnach zeuch den Wein in einander Faß : diefer Wein iſt ſehr nutz zu allen Gebreſten ſo zu viel fluͤſſig ſindt. Euſſerlicher Gebrauch. Je doͤrren Beer zermalet / vnd mit Myrten Oell oder Agreſtenſafft gemiſcht / geben ein koͤſtlich Pflaſter / wi⸗ der das ſtetig Wuͤrgen vndBrechen / auff den Magen gelegt wider die Bauchfluͤß auff dẽ Seib:den Weibern fo sur viel flüffig/fornen in die Schoß / vnd hinden an das Kreutz Die Beer oder junge Schoßin Wein geforten vnd ober ge- legt / truͤcknen alle fluͤſende Wunden. Der Safft ſo auß dẽ grünen angezuͤndten Zweigen ſchwitzet auff ein gluͤend Eyſen getropffet / macht daſſelbig roſten / welcher Roſt abgeſchaben / iſt gut fuͤr die Flechten angeſtrichen. E Das LXX VII Gapitel, Dom kleinen Mälbaum. Er Flein Mälbaum iſt ein kurtz ſtaudecht ST >} Bäumlein:toirdf etwan groß / waͤchſt — 2 5 4 die breyte / dañ in die hoͤhe der Stam̃ iſt mie luckem er Marek außgefuͤllet / feine Aeſte finde Fingers dich) fehr zähe und ſchwanck / alſo daß man darmit bin. den kan:die Blätter vergleichen fich faſt denen im Vlmenbaum / doch ſindt fir groͤſſer / rumpfecht / maͤlecht / haarecht / vnd gegen der F * Keiner Maͤbbaum. * Viburnum: a ICH u) HN pe ana; { U AH ” IL, ar I r Ca N iR 2 NR ER: 9— fi — —B F Im X un ip au ——— = u) RP Y HErden gantz weißfaͤrbig vnd an dem Vmbkreiß ſubtil zerkerfft. Seine Blumen fo im Brachmonat verhanden / finde bleich weiſſe Dolden reines zimlichen guten Geruchs: den geſtirnten Bluͤmlein folgen Beerlein fo etwas breyt / als weren fiezufamen getruckt /erftlich gruͤn darnach rot / vnd in der Zeittiaung gang Bechſchwartz / am Geſchmack ſuͤß vnd ſchlupfferig Die Wur⸗ tzel fladert weit vmb ſich auff dem Grundt. Dieſer Baum waͤchſt in Teutſchlandt hin vnd wider vnter andern Hecken. Von den Namen. Gewaͤchß wirdt von wegen deß weißfaͤrbigen I Laubs willen Mälbaum genenner / von andern Schlingbaum / Sateinifch Viburnum. Niderlaͤndiſch cleyne Eſſche. Engliſch \Wayfaring tree. Frantzoͤſiſch Viorne. Welſch Lantana. Bon Natur und Rrafft/auch jnnerlichem Gebrauch. 7 Jeſer Baum ift Falter vndtruckner Natur / er zeucht uſammen So man die Beere / eher dann fie ſchwartz Vwerden / dorret / vnd zu Puluer ſtoͤſſet / vnd dig Puluer eingibt / hifft es wider ale Bauchfluͤſſe. Euſſerlicher Gebrauch. I Blaͤtter ſampt Oliuenblaͤttern in Eſſig vnnd Waſſer geſotten / den Mundt mit der Bruͤh offt auß K Os Sgemafchen/hilfft wider die wacklende Zähne / vnnd wehret den Fluͤſſen Darmit gurgelt / iſt gut zu dem ab» hangenden Zäpfflein. | Die Blaͤtter in Saugen geſotten / vnd das Haupt darmit ge⸗ RE ſchwartz Haar / vnnd mehrer auch daß es nicht außfalle | Auf feinen Zweiglein ein Waſſer gebrant iſt fehr dienftlich den Augen. Etliche vergraben die Kinden erlich Tag vnter die Erden zerſtoſſens / kochens vnd machen ein Vogel Seim darauf.) Das F — — — — —— TEN — San 5 — — — ei ————— — — — — F 8 ARE» #5 776 Das LXXVIIL Capitel. En Don Faulbaum. Faulbaum. Frangula. F F TRIEB IE DE RE g S meldet Dodonzus, daß von diefes weiſſen Mackeln beflecket] die jnwendigſte aber gelb / alſo daß ſie auch ein gelbe Farb von ſich gebe. Das Holtz iſt weiß vnnd muͤrb / daher er auch den Namen hat / jnwendig mit einem rot⸗ herfuͤr ſprieſſen / zehen oder zwölf Schuch hodhy vnd eines Daumen dick / mit andern Nebenzweig⸗ D lechten Marck auß gefuͤllt: Die Blaͤtter vergleichen ſich den Erlenlaub oder Kirſchenlaub / allein daß ſie ſchwaͤrtzer vnnd ein wenig runder feyn : Bluͤhet weiß / nach der Bluͤht folget die Frucht / nemlich runde Beer / mit einerHohlkeelen durchſcheyden / gleich als wenn zwo zuſammen gewachſen weren / erſtlich gruͤn / darnach werden ſie rotlecht / endtlich aber etwas ſchwartz / vnnd ſtecken in einer jeden zween Kern / den Wolffsbonen gleich. Waͤchſt in Teutſchland vnnd Böhmen: Bluͤhet im Fruͤeling / ſeine Beer werden im Herbſt reiff. Von den Namen. Aulbaum [von wegen feines vbeln Geruchs vnnd Ge⸗ ſchmacks willen / oder Laͤußbaum ] heiſt Lateiniſch Fran- gula, vvn etlichen Alnus nigra, vnd Auornus. Nider⸗ laͤndiſch Sporkenhout. Boͤhmiſch Kruffpna. [Englifch E Blacke Alber tree.] Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft vnd jnnerlichen Gebrauch dieſes Faulbaums. D Odonzus meldet / daß die innere gelbe Rinde dieſes Baumsein Rrafft vnnd Eygenſchafft habeden groben sähen Schleim und die Gall auß dem Leib zu treiben / nicht allein: vnten / ſondern auch obenauß / vnd mit fonderlicher groffer Be⸗ ſchwerung deß Leibs / derowegen ſagt er brauchen die Bauwren Ba f — un en - — —— Baums Wurtzel ſehr viel Zweig oder Staͤmm fein / welcher euſſerſte Rinde ſchwartz ſey / mit D.Jacobi Theodori Taberne montani / F dieſe Rinde / wenn fie ſich purgieren woͤllen / legen fie in Wein vnd trincken darvon. Es gehoͤrt aber dieſe purgation auch mehr für ſtarcke Bauwren vnnd die jenige / ſo ſich an grobe Speiß hal⸗ ten muͤſſen / dann für zarte Perſonen / ſo etwas ſchwacher Natur eyn. | — Etliche ſagen wenn man dieſelbige jnwendigſte gelbe Rinde zuvor doͤrre / vnd als dann gebrauche / ſo purgiere fie gelinder / vnd nicht mit ſolcher Beſchwerung vnnd Wehetagen deß Magens / mache auch nicht fo großreiffen in Daͤrmen. Es wirdt diefe Rinde gelobt / daß ſie den Miltzſuͤchtigen treff⸗ lich gut ſey / wenn man ſie mit Hirſchzungen / Tamariſcken / Cap⸗ pernrinden / Epithymo vnd Peterſelienwurtz ſeudet / vnnd dar⸗ von trincket / dardurch das Miltz gereiniget vnd geſtaͤrcket wirdt / vnnd ſo dieſer Tranck nicht zum Stulgang treibt / machet er doch einen Luſt zum eſſen. G Wider die Waſſerſucht / Mißfarb ſo zur Waſſerſucht geneigt iſt / auch wider die Gelbſucht / ſeudt dieſe Rinden mit Wermutch / Odermenig / Filtztraut / Wegwarten / Endiuien / Hopfen/ Fen⸗ chel vnd Eppichwurtzel und Zimmer: dann dieſer Tranck oͤffnet alle Verſtopffung der Leber vnd Adernyift que wider die verharte gebern oder Miltz auch wider das tägliche Fieber fo man Honig Eſſig darzu thut. Es wirdt aber die Rinde alſo behalten: im anfang deß Fruͤ⸗ lings / wirdt die euſſerſte Rinden mit einem Meſſer abgeſchaben / biß die gelbe allein / vnnd rein ſey / hernacher wirdt die gelbe mittel Rinden abgeſtreifft / gedoͤrret vnnd behalten: es halten etliche die Rinden von den Wurtzlen viel beſſer dann von Holtz Biel brauchen die Rinden allein / gebens gedoͤrrt vnnd gepul⸗ uert ein / treibt oben vnd vnten auf. ] Sie ſoll auch ſonſt alle jnnerliche Glieder von groben / faulen Feuchten reinigen vnnd dieſelbige ſtaͤrcktn / ſonderlich die Leber⸗ Doch wirdt dieſer Rinden gemeiniglich noch ſo viel geben / als deß Rhabarbari. [Auf dieſes Baums Kohlen / macht man treffentlich gut Buͤchſenpuluer. Das Laub ſoll dem Rindviehe nuͤtz ſeyn / ſollen darvon ſehr zu⸗ nemen / vnd den Kuͤhen viel Milch machen. Euſſerlicher Gebrauch. a Rinde mit Wein vnnd Eſſig geſotten vnnd den Mundt darmit geſpuͤlet / heylet das faule Zahnfleiſch / vnd das Zahnwehe. Wenn man dieſe Rinde in Eſſig beytzet vnnd den Lib darmit beſtreichet / ſoll eine gewiſſe Artzney ſeyn wider die 1 Kraͤtze vnd Raͤudigkeit deß eibs. Das LXXIX. Capitel. Von Spindelbaum. Eß Spindelbaums ſeyn drey Geſchlecht fuͤrgeſtelt. (1.) Der erſte waͤchſt vnter den Hecken / N wirdt nicht ſo gar hoch / ſpreitet ſich mir ſehr viel Ae⸗ er ſten auß: Der Stamm iſt eines Arms dick / mie einer grawfarben vñ zaͤhen Rinden bekleidet / wenn er noch jung iſt / ſo ſeyn die Rinden gruͤnlecht / das Holtz iſt feſt vnd gelblecht ‚die Blaͤtter ſeyn ein wenig lang / breyt / duͤnn vnnd weich / die Blumen ſeyn weiß / deren je fuͤnff oder ſechs beyſamen an einem Stielein hangen / eines boͤſen Geruchs / wie dann das Gewaͤchß ſelbſt / nach den Blumen kom̃en herfuͤr ſeine viereckete roſinrote Beerlein / gleich wie die Rautenbeer / in welchen je vier Koͤrnlein verſchloſſen ſeyn vnd iſt mit einem duͤnnen goltgelben Haͤutlein vmbzogen / welches ſo man es abſchelet / gibt es ein gelbe Farb / lein jedes Koͤrnlein für ſich ſelbſt wann es entbloͤßt iſt ver⸗ gleicht es ſich einem Vogelshoͤdlein / daher etliche dieſe Frucht auch Hanhoͤdlein nennen / ſo eines ſelamen Geſchmacks iſt.] II. Das ander Geſchlecht iſt dieſem gang gleich / außgenom⸗ men daß ſeine Blaͤtter viel groͤſſer vnd breyter ſeyn / auch En vmbher ” \ — — — — © — * — — — — — — — — — — — — Das Dritte Buch / von Kräutern. F 11. Breyt Spindelbaum Euonymus latifolius. A I. Spindelbum. Euonymus. LAT — £ ET ( N IIä. Vngriſch Spindelbaum- Euouymus Pannonicus. * SL W —— SV me \. EN N VER 2 E \ rn ee 2 — r —9 —I —8 eh Fa U: Anz m 9— ri 22 ar —— dp > — Yon ex —— ——— ENT ⸗ —— NAD ID KASER 2 N Y AN F7 ORR = 2 % % di 2) - F A, |) 12) 3 IS * 9 (ip £ TEENS), u: FAN BR / 3 7 SU (iz 11 \ vmbher etwas zerkerfft / wie die vorige / eines bittern vnfreundt⸗ lichen Geſchmacks ‚dem Citronenlaub bey nahe gleich / außge⸗ nommen daß fie nicht fo lang ſeyn / ſeine Zweige ſindt gruͤn / rund vnd zaͤhe / erſtlich eines Arms lang / daran als zwey Blaͤtter ne⸗ ben ein ander geſetzet ſeyn. — » Cm — — z — — — — r DR MM N 7 HR — In \ N Minen, N EIRRUNLERT za LIT. Das dritte Geſchlecht bekompt feine Aeſt ſo anderthalb Arms lang oder auch länger wachſen / eines Daumen dick / gar zaͤhe / vnd laſſen ſich leichelich biegen mit einer dicken Rinden be⸗ kleidet / welche erſtlich grüim iſt / endtlich aber mit vielen ſchwartz⸗ lechten Tuͤpfflein beſprenget theuen ſich zu oberſt in viel andere Zweige auß: Seine Blaͤtter ſeyn dem breyten Myrtenlaub gleich / außgenommen daß ſie zaͤrter ſeyn / vnd rings vmbher ein wenig zerkerfft / eines bittern vnd warmen Geſchmacks: Neben den Blaͤttern kommen lange ſchmale Stielein herfuͤr / an wel⸗ chen je eines / zwey / oder zum meiſten drey liechtpurpurhraune Bluͤmlein hangen / mit vier Blaͤttlein / nach welchen ein weiche goltgelbe Frucht erfolget / wie in den vorigen / mit vier Ecken / wenn ſich die Beerlein auffthun / fo findet man darinn ſchwartze Koͤrnlein / zwey oder drey in einem Gefaͤchlein verfehloffen / diß Geſchlecht wirdt in Vngern funden / daher es auch ſeinen Na⸗ men hat. Von den Namen. Pindelbaum wird auch geneñt Hanhoͤdlein. Griechife Evaronos.Sateinifdy Euonymus, oder Fuſanum. Dies weil man Spindein auß dem Holtz machet. Welſch a⸗ fano. Frantzoͤſiſch Fuſin [Bonnet de breſire. Engliſch Spindeltree. Niderlaͤndiſch Papenhout: Etliche woͤllen ihn Car- pinum nennen / aber Matthiolus iſt darwider. 3 Don der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft. Ba meldet auß dem Theophrafto » daß diefe Frucht Menſchen und Viehe ſchaͤdtlich ſey / vnd wenn die Schaaff dar von eſſen ſo ſterben ſie / wie auch die Ziegen. Wenn jemand drey oder vier Beerlein einnimpt / ſollen ſie oben vnd vnten außtreiben: Sein derowegen feiner Schaͤdlich⸗ heit halben gantz und garnicht zugebrauchen. | Wenn man die Beerin einer Saugen ſeudet / vnd dag Haupt Damit gwaget / machen ſie ein gelbes Haar / vnd toͤdten die uß [vnd Niß auff dem Haupt. [ Eufferlich vbergelegt erweichen vnd zertheilen ſie. | Bun Auß % — “ en — ERS: A Auß dem harten gelben Holgmacheman Spindlen / Zapffen F zu den Faͤſſeren / vnd anderen Sachen mehr. Das LXXX. Kapitel. Don Buchsdorn. Buchsdorn. Lycium. 7 NG RR K >. FEN SSR NE — ne Tr J lib.r.cap.125.daß es ein dornechter Baum ſey / mit —9 Aeſten dreyer Elenbogen lang / vnnd wol länger) = mit feyſten / dicken Blättern beſetzet den Buche, baumsblaͤttern aͤhnlich: Die Frucht ſey dem Pfef⸗ D fer gleich / ſchwartz/ glat / btter und feyſt/ die Rinde bleych / habe viel Wuͤrtzeln ſo in die zwerch vnnd kruͤmme wachſen / gantz holtzecht. Waͤchſt in Cappadocia vnd Lycia, wil ein rauhes Erdtrich ha⸗ ben vnd da viel Doͤrne wachſen. Das ander Geſchlecht wirdt Welſch Lycium genennt / dieweil es in Welſchlandt funden wirdt / welches auch ein dornechter Baum iſt / dem vorigen faſt gleich- Von dem Safft Lycio. D Iofcorides meldet / daß man einen Safft auß dem Lycio ziehe / auff ſolche weiß. Man ſtoͤſt die Aeſtlein on Wurtzeln / weycht ſie etlich Tag in Waſſer vnd ſeudt es mit einander / dar⸗ nach wirfft man hinweg was holtzecht iſt was aber feucht iſt / das ſeudet man widerumb / biß fo lang es Honig dick wirdt. Man preſt auch auß den Beeren einen Safft / vnd laͤſt jn an g der Sonne trucken oder dick werden. Der befte Safft oder Lycium iſt / wie Diofcorides ſchreibet / welcher brännt.fo man jhn anzundet / und fo man jn leſchet / daß ereinen roten Schaum gebe / außwendig ſchwartz / nwendig aber rotlecht / ſoll eines guten Geruchs ſeyn / am Geſchmack bitter vnd zuſammenziehendt. ¶Wo das rechte Safft von Lycio nicht vorhanden / ſo bereyt dafuͤr den Safft auß den Schlehen / oder deß groſſen Centaurij Wurtzel / oder den Safft der Myrthenbeerlein oder den Hagen» dorn / oder Sumachruthen:thue die in ein groß Geſchire / ſchůt 2 \ R — —— — — — ee ——— ——— — — — ne u D. Jacobi Theodori TZabernzmonfan/ Welſcher Buchsdorn- Lycium ltalicum. pP viermalfo viel Waſſer dar vber/ laß drey Tag alfo erbeytzen: ruůͤhrs deß Tags zum offtern vmb: am vierten Tag ſeudts gar wol vnd fleiſſig: thus in ein Sack:trucks wol auß: das außgetruckte fampt dem Waſſer ſeudt vber einem Kohlfewrlein gemaͤchlich ein / biß es fo dick wirdt als Honig / behalt es zum Gebrauch.) Von den Namen. Vchsdorn heiſt Griechiſch Adzror. Kateiniſch Lycium, tie auch der Safft. Arabiſch Hadad. Von der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft deß Saffts Lycij. I M Arthiolus meldet / daß diefer Safft zwo widerwertige A Daruren in ſich habe: Ein Theil fey warm vnnd ſubtieler Subſtantz / das ander aber falt vnd ziehe zufamen. Iſt am Ge⸗ ſchmack bitter / reiniget vnd zeucht zuſamen. Innerlicher Gebrauch. D loſcorides ſchreibt / wenn man dieſen Safft mit Waſſer vermiſche / vnd trincke / ſey er gut den jenigen ſo Blut auß⸗ werffen / vnd den Huſten haben: Werde auch nuͤtzlich gebraucht) wider der wuͤtenden Hundts Biß / getruncken / oder wie Pilulen gemacht vñ eingeſchlungen: Sey auch gut wider die Bauchflüß. Es iſt auch diefer Safft gut wider die Fluůß fo von dem Haupt auff die Bruſt fallen- K Eufferlicher Gebrauch. JS melder Dioſcorides, daß dieſer Safft die Augen rei⸗ nige / macht ein ſcharpff Geſicht / vnd vert aibe alles / was N piefelbige verfinftern oder vertunckelen mag / ſey gut wi⸗ der die Raͤudigkeit / den Grindt vnd Juͤcken der Augen⸗ brauwen vnnd der Wangen / dieſelbige heyle er / wie auch die alte langwirige Fluͤß ee Er iſt auch gut wider die faule eyterichte oder ſchwuͤrige Ohren / wider das ſchwaͤrende Zahnfleiſch / wider die hitige | Geſchwuͤlſt Das Dritte Buch / non Kreutern. F Geſchwuͤſſt deß Hal vnnd der Mandeln / wider die Nike oder 11. Waldtbuchsbaum. Schrunden der Lefftzen vnd deß Hindern angeſtrichen / oder wie Chamæpyxos. ein Pflaſter vbergelegt. | ef * Es heylet auch dieſer Safft die Geſchwaͤr an den Wurtzeln | | | der Fingernägel / wie auch andere vinbfich freſſende Geſchwaͤr * mehr. ! E IN In der Saugen gebraucht sum Hauptzwagen / macht er ein S N 9 \ gelbes Haar. SEE BEN, 77. | we WB — U N Das LX XXI. Gapitel. SD | Don Buchebaum. > —5 — —— — 7 ——— WI, —— * SL Buchsbaum. 4 NIE Zr 7 Ge AN Birxus. — AR A) er 217 B ae N ri A G 07 \) NV # | | Np | EN Vz Q N) > — — —7— Naar —— rg Fa) Mayen - Vchsbaum ift zweyerley. (L.) Das erſte \ ift ein Eleineg drauſchlechtes Baumlinfein Stam̃ it eines Arms dich bißweilen auch dicker / mit vie⸗ > len Aefklein beſetzet: Seine Blätter ſeyn glatt vnd gligendt/den Myrtenblaͤttern bey nahe gleich / auß⸗ genommen daß ſie haͤrter / dicker vnd runder ſeyn / fallen nimmer ab / vnnd bleiben füronndfürgrün. Seine Bluͤht iſt gruͤn / die Frucht iſt rundtlecht / darvon alle Thier ein Abſchaͤuwens haben / vnd nichts darvon eſſen / wie Theophraſtus lib. z. hezeuget: Das Holtz iſt gelblecht / vberauß dick / hart vnd ſchwer / faͤlltim Waſſer zu grundt / verfault auch nimmer nicht / wirdt auch nicht wurm⸗ fichig- | | “II. Dasander Geſchlecht der Waldtbuchsbaum foll dem vorigen. erwag gleich ſeyn / die Blätter feyn etwas Eleiner vnnd aͤdericht / waͤchſt mir vielen Zincken auff. Von den Namen. E Vchsbaum Griechiſch æor. dateiniſchbuxus. Welſch Mit, Boſſo. Frantzoͤſiſch Buys. Böhmifch Pusſpan. Piderlän og RER ch Buchsboom. Engliſch Boxe. Das ander Ge⸗ zal | ; ſchlecht wirdt genennt Chamzpyxos. u Von der Natur / Krafft / vnd Eygenfchaffe (ns | deß Buchsbaums. | 11 Doe Blaͤtter deß Buchsbaums trucknen vñ ziehen zuſamen. * Al) un IT A Innerlicher Gebrauch. an Saͤgmeel vom Buchsbaum in Waffer geforten nd getruncken / ſtillet den Bauchfluß- Etliche woͤllen dig Holtz an ſtatt deß Ligni Guaia- ci gebrauchen / aber Dodonzus wil es nicht zugeben / vnnd iſt von wegen deß boͤſen vnlieblichen Geſchmacks nicht wol zubrauchen. Euſſerlicher Gebrauch. ] — D Odonzus meldet / daß dieſer Baum gar nichts zur Are ney gebraucht werde / iſt den Handtwercksleuten mehr nuͤtz / er ſagt auch / daß der Geruch dieſes Baums dem Haupt vnd I dem Hirn gar ſchaͤdtlich vnnd zu wider ſey / wie auch der gantzen Natur deß Menſchen / derwegen ſich jeder man darfuͤr huͤten ſoll⸗ vnd nicht darbey ſchlaffen. Etliche woͤllen diß Holtz an ſtatt deß Ligni Guaiaci gebrau⸗ chen / aber Dodonæuswil es nicht zugeben. > [Die Blätterin Saugengeforten vnd das Haupt darmit ge⸗ waſchen / ſoll ein gelb Haar machen. Etlichen thut recht wider den Zanwehtag von falten Fluͤſſen / wer man Buchsbaum in rotem Wein ſeudet / vñ damit gurgelr. Die verwundten Natern werden widerumb geheylet / ſo bald fie die Wurtzel deß Baumes verſucht. Iſt nuͤtlich zu Pfeiffen / Strelen / oͤffeln / vnd Buͤchſen / zum Sormfchneiden-] 5 xDas LXXXII., Gapitel. Bon Dleander. Sfehreibet Diofcorides lib. 4.cap.78, daß der Oleander in den Laͤndern bey dem Meer wachſe fein Wurtzel ſey ſcharpff / lang / holtecht vnd geſaltzen / feine Blätter ſeyn den Mandeln blaͤttern / oder Lorbeerblaͤttern gleich / außgenom⸗ men daß ſie laͤnger vnd raucher anzugreiffen ſeyn die Blumen Vun ij ſeyn — — — — — — a — — — — — — — —— $ — * =) 3 ee — — — — rer > —* D Jacobi Theodor Oleander. F "Nerion. RR DEN ) N RT u \ A N N 7 S “ IN SS > SS > — —— «I 3 2 >> Weiß Dleander. Nerion flotibusalbis. | AZ N d Sa * EIN NV) N NS: —AÄUe > , N N MY ID, N) — N BEI NG zZ SEIN IFENR TARNVI/ FE, NH —— — J— UNS — IN N INN; EN un ER — INN SIR IN N U N) SI Rn NV) II I MZE RU N) NY NY SI — — 2 D Vo BRX N) S EL IR N, 7 Zu an N N \' N z TIEF K N — S N En \ LESE SIISIIU * — uU N fern Purpurbraun / wie die Roſen formiert / nach welchen die Frucht erfolget / welche lang iſt wie ein Mandelſchele / vnd wie ein Horn / wenn fie ſich auffthut iſt ſie voll Wollen. Tabern⸗ montani / Nerio ſimilis arbor. \; — ————— Er waͤchſt am Meer / auch vmb Tripoli in yria , [da jn die Einwohner Defle nemen finde auch gemein in Candia an dem Waſſer /] wirdt auch in Srancfreich an erlichen Orten funden. [Item vmb Genua pndin Herruria bey Liuorno.] Das ander Geſchlecht iſt diefem gang vnnd gar gleich / allein daß ſeine Blumen von Farben weiß feyn. | Bon den Namen. Leander oder Vnholdenkraut / heiſt Griechiſch Nöpron,) bshoSaprn. Sateinifch Nerium , Rhododendron, Laurus rofea, Welſch Oleandro. Spaniſch Adelfa. Frantzoͤſiſch Rofage Orofagine.[ Englifch Rofe baie.] Von der Natur / Krafft vnd Engen ſchafft. rin iſt warm im anfang deß dritten Grade / vnnd trucken im andern. Innerlicher Gebrauch. Leander ift ein ſchaͤdliches vnd gifftiges Kraut / dann eg toͤdtet Menfchen vnnd Vieh innerlich gebraucht / wie Diofcorides bezenget / auch wenn das Viehe nur deß Waſſers trinckt / da die Blätter in gelegen ſeyn. Dargegen meldet auch Dioſcorides, daß der Oleander mit Wein getruncken / dẽ jenigen ein gute Artzney feyvfo von Schlan⸗ gen / oder andern gifftigen Thiern gebiſſen ſeyn / vnd fo viel mehr / wenn man Weinrautenblaͤtter darunder thue. Sonſt aber wie Matthiolus ſchreibt / ſe es dem Menſchen tödlich / wenn es kein Gifft im Leib antrifft / damit es ſich vberwerffen fan. [&ufferlicher Gebrauch. A Vicenna braucht den Safft zu der Raͤude / vnnd rauchen Haut vnd macht Meſues ein Salbe darauß.)] Wenn man mit dieſem Kraut der Feldtmaͤuß Loͤcher zu⸗ ſtopffet / ſo muͤſſen ſie ſterben. Die Jaͤger ſchmieren auch die ie mit diefem Safft die wilde Thier darmit zuerlegen vnnd zutoͤdten. Das LXXXIII. Kapitel, | Ron Alprofen. ? TIL ——— ſtelt / das erſte Geſchlecht waͤchſt in Welfchland —39 A * bey — herumb auff den Bergen / iſt ein SEES feyſtes Gewaͤchs / eines Tieblichen Geruchs unnd gang fchön vnnd luſtig anzufehen : Seine Aeſt oder Zweige ſeyn fehr hart drey oder vier Schuch u ir ⸗ — — BEAT EN TEEN RENT" Er Alprofen feyn zwey Geſchlecht fuͤrge⸗ x R j nd \ Das Dritte Buch / von Kreutern. 781 Alproſen I- . F beyſammen geſetzet ſeyn / nach welchen ſeine bundte Beerlein er⸗ J Chamærhododendros Al ina latifolia. folgen / wie an den Spargen. \ \ | ; Das ander Geſchleche waͤchſt faft eines Elenbogen hoch / hat lb einen dickern holgechtigen Stam̃ mit einer runtzlechten Kinder ih vmbgeben die Blaͤtter feyn glatt / ſteiff vnnd dich den Blättern ' deß Maftirbaumsgleich : Gewinner viel ſchoͤner wolriechender I; Blümlein wie deß vorigen Geſchlechts / nach welchen die Frucht 2 erfolger mit fünff Spislein gefrönet. Dasgante Gewaͤchß hat Mi einen würsechren Geſchmack / etwas warm onnd zuſammen⸗ ziehendt. Von den Namen. II Er If Sprofen heift Sareinifch ond Griechiſch Chamzrhodo- Be dendros Alpina,oder ChamztihododendrosAlpige- l ! B na, Balamum Italicum. Dasander Geſchlecht wirdt 6 auch genennt Montana Allobrogum Lentifcifolia, I: Chamelezfolia oder Oleafttifolia. IE | Von der Natur / Krafft / vnd Eygen⸗ ſchafft. [Il | ROn dem andern Geſchlecht ſchreibet Lobelius, daß es — —R ein wenig warmer und zuſammenziehender Natur ſey / Im dem Maftirbaum gleich. hal A Fun, Wozu fie aber fönnen gebraucht werden / vnnd was u Yo ihre befondere Tugenden ond Eygenſchafften ſeyn / iſt mir vnbe⸗ II | hi kant ıfinde auch nichts bey andern Auchoribus darvon ver⸗ E80 meldet. j c rn Alpbalſam. N Y Balfamum Alpinum. —4 dee, | A | u Alproſen II. n Chamzrhododendros Alpinaanguftifolia. I | SUR AU NMER, | ER IN X Fer NA M | heim . 9 $ ; nurdh —X la Im u , eh N a | ' 9 uchdt ii . u) EN m y “WW y R | x D Bden Alproſen wirdt gerechnet der Alps a = — balſam / welcher von Gelnero dẽ vorigen iſt gleich Ra | — — — aeſchetzet worden / außgenommen daß feine Zweige —9— —— 0 nn * ein wenig dicker ſeyn / Die Blaͤtter vmb den Rande a kun | Blaͤtter ſeyn rotlecht ſteiff vnd dick den Burbaumsblärtern faſt herumb ein wenig rauch oder harecht / vnd die Blu⸗ M ıf gleich / allein daß ſie etwas länger ſeyn vergehen auch nimmer men etwas kleiner ſeyn / ſonſt in allen Stuͤcken den erſten Alp⸗ N son nicht / im Junio vnd Julio gewinnet es ſeine ſchoͤne vnd liebliche rofen gleich / wie Lobelius atfo kurtz darvon geſchrieben bat: —9 ef Purpurrote oder liechtrote Blumen / weldhe-Eleinondhänffig Sein Natur und Tugenden feyn auch onbefant. — h I ' | ' Bun fi Das 1 J | | 9 | | I ge — — -. — — — \ D. Jacobi Theodori Tabernzmontani/ Das LXXXIV, gapitel. Arbor triſtis wachſen / welches Blaͤtter ſich den Pflaumenblaͤt⸗ 2 24 tern vergleichen: Blüht in der Nacht vom Nider- ES" gangder Sonnen an biß zum Auffgang / als dañ follen die Blümlein widerumb zu ſeyn / eines vber⸗ auß frifchen vnd lieblichen Geruchs / was aber ihre Farb fey / wird von Garciaab Horto nicht vermeldet / Die Stiele daran fie bangen feyn goltgelb- Es fon diefer Baum in India wachſen bey Goa. Donden Namen. Jeſer Baum wirdt Arbor ttiftis genennt / dieweil er nuhr deß Nachts bluͤhet / wirdt in Malayo genennt Singadi.Item Parizataco darvon dann eine ſonder⸗ liche Fabel bey Garcia ab Horto beſchrieben wirdt / warumb dieſer Baum alſo genennt werde / als nemlich daß ſey ein Tochter geweſen / eines fürnemen Manns Parizataco ge⸗ nennt / welche ein brünfkliche Siebe zu der Sonnen getragen / vnd ſich auch mit derfelbigen vermiſcht habe: Als aber die Sonn fich von derfelbigen habe abgewendet / vnd einandere Sieb gewonnen) habe fich deß Parizataci Tochter von groffer Bekuͤmmernus / Trawrigkeit vnd Hertzenleyd felbft vmbs schen bracht. Als nun ſolcher Seichnam ſey verbraͤnt worden (wie dann daſelbſt noch ge⸗ braͤuchlich) ſey anf derſelbigen Aeſchen dieſer Baum gewachfen / welches aber ein Fabel iſt / vnd auff andere Sachen zu deuten. Won der Naiur / Krafft / vnd Eygen⸗ ſchafft. JS wirdt von Garcia nichts faft vermeldet / wo zu diefer — in India gebraucht werde / on allein daß die Ein⸗ wohner dieſe Blumen zum Geruch behalten / dann ſie eines gar lieblichen vnd holtligen Geruchs ſeyn ſollen. Er ſchreibt / daß man ein Waſſer auß den Blumen brenne / welches ſie zu den Gebreſten der Augen mit einem leinen Tuͤch⸗ lein vberſchlagen. Es Das LXXXV.Gapitel, Bon Myrtenbaum. Myrtenbaum · Myrtus. ee] = hd Sr Myrtenbaum waͤchſt mitzähen Yes —X — ſten auff / welche ſich leichtlich biegen laſſen / vnd Su e) dick in einander ſtehen mit einer rohten Rindern blbekleidet:Die Bletter feyn glat / glitzend / ein wenig breyt vnd ſpitzig von Farben gruͤn / dem Singruͤn bey nahe gleich: Die Blumen ſeyn weiß / jnwendig mit bunden Faͤßlein beſetzet / nach welchen die Frucht erfolget / welchs lang⸗ lechte Beeren ſeyn / erſtlich gruͤn / darnach roht / endtlich aber wer⸗ den fie ſchwartz / in welchen viel kleine Koͤrnlein ſeyn. Die Blaͤt⸗ 1 ter vnd Blumen geben ein lieblichen Geruch von ſich: Anden Stam wächt ein ongleihes Knoſpengewaͤchß / welches gleich wie mir einer Handdie Stengel vmbgreiffet vnnd zuſammen haͤlt / vnd wirdt Myrtidanum genennt. Es waͤchſt dieſer Baum in heiffen Landen vnd am Dfer der Waſſer vnd deß Meere. WE Vonden Namen. _ * M Vrtenbaum heiſt Griechiſch zupeivkfateinifeh Myr⸗ tus. Arabifch Alas. Welſch M yrto.Spanifch Arrayhan. Frantzoͤſiſch Meurre. Die Beer werden Myrtilli ge⸗ nenne. Don der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft Se Myrten ſeyn einer mitteln Natur in der Wärm K vnd Kälte / doch mehr kalt / truͤcknen hefftig wie Gale- nus permelder Die Blaͤtter / Beere / Zweyge vnnd die Fruͤcht ſeyn einer zuſammenziehenden Natur. Das Myrtidanum aber zeucht viel mehr zuſammen / wie Oribafius vermeldet. | > Innerlicher Gebrauch. nerlich im Leib gebraucht / ohn allein weñ jrgend ein vber⸗ fluͤſſiger vnd vnnatuͤrlicher Fluß fuͤrhanden iſt ſo pfleget man — S werden die Myrtenbeer oder Blaͤtter gar ſelten jn⸗ * — — — t— — | | | j — ———— a: ni Zu — Ka a eo 7 1m an —m Son ip? nnd Inden wweni ggrin unden any ee et Du nm sah tuhen fen 4 5 f- ß Gale- mode Di bals DE Te get ma ao 27 B Die Blätter geſtoſſen / vnd mie Waffer auffgelegt dienet zu Das Dritte Buch / von Kreutern. man den Samen frifch oder duͤrr zu gebrauchen ‚die Fluͤß dar/ F mit zu ſtopffen / ſon derlich aber iſt er gut wider das Blutaußwerf⸗ fen / end verſehrung der Blaſen. Die Blärter ſampt den Beeren geſtoſſen vnd genoſſen / helf⸗ fen / ſo jemandt gifftige vnd toͤdtliche Schwaͤmme geſſen hette. Die Beer in aller maſſen gebraucht / ſtaͤrcken das Hertz / vnd dienen wider fein Zittern. Eufferlicher Gebrauch. 5 Je Blätter dürr gepuluert / vnd eingeſtreuwet / vertrei⸗ ben den geſtanck der Achſeln / vnd neben den Geburts⸗ gliedern / auch den vnmaͤſſigen Schweiß deß gantzen Leibs / ſo man ſich damit reibet. den feuchten Geſchwaͤren / vnd allen Gliedern / fo fluͤſſig ſeindt / auch zu den Bauchfluͤſſen. Mit Roſenoͤl und Wein / ſtillen fie die vmbfreſſende Geſchwaͤr / das wilde Feuwr / die Geſchwulſt der Gemaͤcht / den Nachtbrandt / vnd die Arſchblattern. Die Blaͤtter gekaͤuwet / oder im Mundt gehalten / heylen die —— zerſtoſſen / vnd in die Naſen gezogen / ſtellet das lut. Wider die Geſchwaͤre der Naſen: Nimm Myrtenblaͤtter / zerſtoß ſie / thue darzu Wein vnd Honig / miſch es vber einem Kolfeuwer / biß es dick wirdt / ſolch Pflaſter leg auff den Scha⸗ den- | | Manbrenner die dürren Dlätter in einem vngebackenen Hafen / biß ein gang weile Aſchen darauß wirdt diefe Afchen waͤ⸗ ſchet man / vnd braucht fie zu Augenartzneyen / wie grauw Nicht.] ‚ C _Dierohe Blaͤtter / oder die Aſche der verbrandten Blaͤtter mit gg Del / vnd ein wenig Wachs vermiſcht / wis ein Pflaſter vberge⸗ legt / heylen das außwachſende Fleiſch bey den Naͤgeln der Fin⸗ ger / wie auch die Geſchwaͤr daran. Den Samen] oder Beer ] in Wein geſotten und vberge⸗ legt / heylet die Geſchwaͤr anden eufferlichen Gliedern. Dieſer Same mit reinem Gerſtenmeel vermiſcht vnd vber⸗ gelegt / lindert die erhitzte Augen: Auff gleiche weiß dienet er auch * die Geſchwaͤr der Augenwinckel / wie Dioſcorides mel⸗ et. Dodonzus ſchreibet / venn man den Samen oder Beer ] in Nein fiede/ond die serfchlagene Glieder / und die zerbrochene Bein darmit bähewerde ihnen widerumb gehofffen:[ fompr zu huͤlff dem außfalenden Maſtdarm oder der Mutter / ſtellet auch der Weiber fluͤß: Vnd meldet darbey / daß dieſer Wein gut ſey D die Milben vnd Schuppen deß Haupts darmit zu vertreiben / [ E heyle auch den flieſſenden Grindt auff dem Haupt / vnnd andere Flecken vnd Vnreinigkeit der Haut. Deßgleichen mache er ein ſchwartz Haar / vnd befeſtige daſſelbige. ¶Das Puluer von den Beerlein / Roſen / Corallen vnd Ma⸗ ſtix zubereit / vnd auff den Kopff geſtreuwet / trucknet deſſelbigen Flüß auß.)] Wenn jemandt ein Mundtgeſchwaͤr hat / der nimm Myrten⸗ koͤrner ein Loth / Odermenig und Braunnellen jedes ein halbe Handt voll / ſiede ſie mit einander in Waſſer / miſche darzu Ro⸗ ſenhonig zwey Vntz nach gelegenheit deß geſottenen Waſſers / diß brauch wie ein Gurgelwaſſer. | So ein Menſch einenböfen Magen hette / alfo daß er weder Eſſen noch Trincken bey fich behalten koͤnne / ſol er dieſe Baͤhung brauchen: Nimm Balſammuͤntze / Feldtmüntze / Wermut / G 783 Yon Myrꝛtenſafft und feinem jnnerli⸗ chen Bebrauch- D loſcorides ſchreihet / daß man ein Safft auß dem friſchen vnd gruͤnen Samen preſſe / welcher andy ein zuſam men⸗ siehende Kraft habe / werde nuglichgebraucht wider das Blut⸗ ſpehen / wider die Verſehrung der Blaſen / fovon ſcharffer Mar ferien herfommenift: fen dem Magen gut/ vnnd fürdere den arn. Diefer Safft mir gutem Wein getruncken / wirdt gelobt wi⸗ der der Spinnen vnd] Scorpionen Stich. Man fan anch dieſen Safft gebrauchen wider den Durch lauff deß Magens / wider die rote Ruhr vnd andere Süß mehr. Eufferticher Gebrauch deß Saffts. SS fan auch diefer Safft gebrauchen werden wider Die Geſchwaͤr der Augenwinckel / vnd wider die Hitz derfel- bigen. | * Diefer Safft angeftrichen oder vbergelegt / iſt gut wider die außfallende Mutter / wider den Außgang deß Maſt⸗ darms / vnd vbrige Fluͤß der Mutter. Es ſoll auch dieſer Safft gebraucht werden wider die flieſſen⸗ de Hauptgeſchwaͤr / vnd das außfallende Haar / dann er feſtiget die Haar, daß fie nicht außfallen / aber er macht ein ſchwart Saar. [Mir dem Safft auf Myrtenblaͤttern gegurgelt, heylet das Halsgeſchwaͤr. Von Myrtenſyrup/ Syrupus myrti⸗ nusgenennt- En Myrtenſyrup fan man anfffolche weiß machen; Nimm Mytenkoͤrner zwoͤlff Vntz / Schlehenſafft / Ruſckenkoͤrner / jedes ſunfftzehen Graͤn / Roſen ein Vntz / gebraͤnnt Helffantbein / Hypociltis jedes ein halb Loth / Muͤntzenkraut ein Quent. Gommi Arabici, Dra⸗ gant jedes j. Quent .diß alles ſiede in Regenwaſſer halb ein / ſey⸗ he es durch / miſche darzu Quittenſafft ſechs Vntz / Honig zwoͤlff Vntz / laͤutere den / vnd laß Syrup dick ſieden. ¶Oder alſo: Nimm Myrtenbeerlein dritthalb Vntz / weiſſen Saͤndel / Sumach / wildt Granataͤpffelblut / Erbſalenbeer / rote Roſen / jedes anderthalb Vntz: Neſpeln ein halb Pfundt / zer⸗ ſtoſſe es alles / thue darüber acht Pfundt Waſſer / laß auffs drit⸗ theil einfiede / trucks auß / vnd thue alsdann darzu Kuͤtten vnnd Granatöpffelfafftioder Holtzaͤpffel beider zwey Pfundt / weiſſen Zuckers fünff Pfundt / vnd kochs zum Syrup- ] Alſo wirdt auch faſt auff gleiche weiß ein Syrup von Myrten gemacht / ſo man auch Syrupum myrtinum nennet/oderSyru- pum de ſucco myttillorum. Dieſer Syrup wirdt gar nuͤtzlich gebraucht in allerley Fluͤſ⸗ fen/fonderlich aber in der rote Ruhr / vnd den Bauchfluͤſſen / dier ſelbige ftopffer er. vnd helt ſie ein- Melues ſchreibet / daß er auch gut fen wider das Blutſpeyen. Don Myrtenoͤl. On dem Myrtenbaum wird auch ein Oel gemacht / doch auff mancherley weiß / etliche nemen der Myrtenblaͤtter vier Vntz / Oel von vnzeitigen Oliuen ein Pfundt / bei⸗ tzen das mit einander / laß es acht Tag an der Sonnen Wolgemuth / Batonien / Fendhel vnd Dillenſamen jedes ein K ſtehen / darnach ſieden fie das Oel vnd die Blaͤtter in einem heif⸗ Handt vol: Maftir / Galgant / Muſcatennuͤß / Camelhaͤuw / Myrtenkoͤrner / Coriander jedes drey Quentlein / wildt Raͤben / blumen vnd Blaͤtter ein halb Handt voll / zerſtoß alles grob ı naͤ⸗ he es in ein harres Saͤcklein / ſiede es in dickem rotem Wein / vnd baͤhe den Bauch warm darmit / vnd ſolchs zum off⸗ ternma / man ſoll aber das Saͤcklein zus vor etwas außtru⸗ cken. fen Waſſer / endtlich werffen fie die Blaͤtter hinweg / wenn ſie wol außgetruckt ſeyn / vnnd thun widerumb friſche in das vorige Oel/ laſſen eg abermal ein zeitlang ſtehen / ſieden es darnach / vnd ſolches zum drittenmal: Diß Oel ſtaͤrckt das Hirn / die Neruen / das Hertz vnnd den Magen / iſt gut wider das Wuͤrgen vnnd Durchbrechen deß Magens / wie auch zur roten Ruhr. Auff gleiche weiß macht man auch ein Oel auß den Bee⸗ ren dep Myrtenbaums / Oleum myrtillorum genennt: Diß hat ein Krafft zu fühlen vnnd zuſammen zu ziehen / wirdt dero⸗ Bun ij wegen — — — — 754 A wegen nüßlicher gebraucht wider die Bauchfluͤß vnd rote Ruhr; dann das vorige / heylet die Schrunden de Maßdarms / iſt gut zum Wolff am Hindern / vnd zum hitzigen Örimmen. Myttociftus Cluſii. M @ I, : 23: Ä F a2 NE YVIIEZUNYD N * N 5 e S: IN is 7 Wi = 2 0— af: — J D $ — ns & ri S N en Sy) 7 2 * G 2 > He E 41:21 Pr Jeſer Myrtociftus fol dreyer Arm hoch auffwachſen / und mit einer fehr rauhen Rinden bekleidet ſeyn / welche an den alten Aeften Teiche, lich abfelt / auch von ſich ſelbſt: Die Blätter ver en. gleichen fihden Myrtenblaͤttern / an dem Rück finde fie rauch wie die Aeſt / obenaber glatt / ſtehen gleich weit an den Aeften von einander je zwey gegen einander gefegt'an den Giepffeln der Zweigen gewindt er feine gelbe Bluͤmlein / von —— —* c TER KT 7) \ * 2 G „3 fuͤnff langlechten Blaͤttlein / in welchen langlechte Fäßlein gefe- hen werden / nach welchen ein langlechtes vnnd fuͤnffecketes Knoͤpflein erfolget / welches voll Samensift: Das gantze Ge⸗ waͤchs iſt eines anmuͤtigen Geruchs / vnd ſchoͤn anzuſehen. Wird Myrtociſtus von dem Herrn C. Cluſio vnd Thoma Pennæo genennt. N Das LXXXVI Gapitel. Don Eiftenrößlein. 5* 8 S werden ſehr viel Geſchlecht der Ci⸗ EN ftenrößlein erfunden / wie derfelbigen allhier drey⸗ Y var, sehen abgemahlt ſtehen / vnd ober diefe noch andere a mehr bey C. Clufio erfunden werden. Siefön nen aber fürnemlich in zwey Befchlecht abgerhei- let werden / alfo daß etliche groß Siffenrößlein genenne werden! erliche aber flein Ciſtenroͤßlein (1. ) Auß den groffen ift das erfte Geſchlecht / ſo Ciltusfolio lauendule genenntiond von C.Clu- fio befchrieben wirdt / dieweil es dem Sanandel alfo ähnlich ſiehet / daß es kaum daruon kan vnterſchieden werden / wenn nicht ein Vngleichheit zwiſchen den Blumen were Es waͤchſt eins Arms hod in die hoͤhe / mit ſehr viel kurtzen Aeſten / welche gantz dick mir ſchmalen grauwen Blaͤttlein beſetzet ſeyn / den Sanandelblärtern E — > — — — — — mn ———— —— — F D. Jacobi Theodori Tadernmontani/ Ciſtenroͤßlein I. Ciſtus. Ciſtenroͤßlein II. Ciſtus mas latifolius. £ : z > — ⸗ =; N 5 Ir —F N 2 F 4 AL u >: 2 — IE CF EN \ £ SS - * N — — J — RN Er EI E —— a 7 NN. 3 BYE EN RUN A N —8* NN ) —9 — AN: ! „8: VW Nu TAU IEW/ BW Y —80 EG \) AT, BL Wi "N NR — 9 N W VAN 24 #9 Az " 8 San / We Al Mi * br —4 \ RR A Si 4, — gantz vnnd gar gleich / eines zuſammenziehenden Geſchmacks: Seine Blumen ſeyn weiß vnd klein / wie an den andern Ge⸗ ſchlechten / ſo ſich den wilden Roſen vergleichen. 11. Das ander Geſchlecht waͤchſt gemeiniglich eines ae en | 1 a | 4 | en ac > “ Ciſtenroͤßlein III. Ciftus masanguttifolius. Sram 7 Ciſtus fæmina. IE, 3 N 24, —— = > AL —— hoch / eyn Holtz iſt gar Muͤrb / mit einer weiſſen Rinden bekleidet / gewinnet viel Aeſt / deren je zween gegen einander geſetzt / wie auch feine Blaͤtter / welche gantz grauw vnd weich ſeyn / an den jungen Bäumen etwas laͤnger / dann an den alten / an welchen ſie haͤrter ſeyn / rauh vnd gefpiger / faſt wie die Salbeyblaͤtter / eines zuſam⸗ — Das Dritte Vuch / bon Kreute n. F | Ciſtenroͤßleln TV: Ten Ciftusmas Ill. Ciſtenroͤßlein VE . Ciſtus fœminaMatthioli. N — ZU DE — VL — US N A AR ” IS DR, — SE — — 7 4 ‚ A —R N r 29 —9 7% > Ber De mensiehenden Geſchmacks: Die Blumen ſeyn aleich den wil⸗ den Roſen / ſo viel die Groͤß belanget / mit fünff ſchoͤnen ſaatroten Vlaͤttlein gegieret / in der Mitte mit viel Saffrangelben Faß⸗ lein beſetet / wie in den ſchlechten Rofen: Nach den Blus men erfolgen etliche fünffeckechte Knoͤpflein / welche hart) rauch / — — — — — — —— — — — 9 EL, har Ka sr IM IR 1} 1144 | ih El } IH — — Er r — — * DE ee Fk 786. D. Jacobi Theodori Tabern⸗montani / A Ciſtenroͤßlein VIL er Eiftenrößlein VIII. Ciftus folioHalimi I. Ciftus folio Halimi II. u ne — — ET nl a nn — — —— B 6 \ e H ” Ciſtenroͤßlein IX- Ciftus folio thymi. — fg Sy ” h MN F — Yyi Vo V } 1 2 W ⸗ 9 D 1 | E 'K | | rauch / grauw vnd ſpiig ſeyn / in welchen kleiner rothſchwartzer | | A Sameiftiwieder Bilfen oder Magfame- nicht anders anſehen / dann ein vberauß ſchoͤne Kaͤrmeſin ſeiden / Wenn dieſes Gewaͤchs anfangt zu bluͤhen kompt vnd waͤchſt ¶ darnach aber fo eg weiter auffkompt / verleuret es mit der Zeit ſei⸗ oben auß der Wurtzel ein ander ſchoͤn Gewaͤchs / fo Hypociftis ne vorige Schöne / wen es feine Blůt bringe / welche weißiſt genennt wirdt: Wenn dieſes erſtlich herfuͤr ſchleicht / laͤſtes ſich vnd getrungen / voll zͤhes Saffto welchen man außtruclen un | f an die Das Dritte Buch von Kreutern. 787 Ei F Klein Ciſtenroͤßlein XL. Klein CEiſtenroͤßlein X I1 ij | | Ciftushumilis anguftifolia. Ciftus humilis ferpillifolia: J — — —— — — A N) — 9 — N — I} VA )E7 I U \ 7 — — a — — = | | ler vnd ſpitziger: Seine Blumen feyn den vorigen auch gan vnd gar gleich / nach welchen die Rnöpflein onnd der Same er⸗ f, ; | folgt / wie am andern Geſchlecht. IV. Das vierdte Geſchlecht Ciſtus mas TI genennt / iſt nt N \ driger dann die andere / hat aber doch viel Aeſt / ſo etwas ſchmaͤler Dh 0 4 .H feyn: Die Blätter ſeyn auch was furker dann anven vorigen / 19 IN vnd gar ſaatgruͤn / auch etwas gerümpffet / feyſt und wolricchend/ - — Klein Ciſtea ͤble x 1 | die Blumen feyn auch an der Farb vnd Geſtalt den andern ver- | CHAISEREIEDOPECHT 231 3 wandt / eines lieblichen Geruchs / fo an den vorigen nicht geſpuͤret wirdt / die Knoͤpflein und der Same vergleichen ſich auch mir den ; NZ 3 andern / ohn allein daß fie ein wenig Eleiner ſeyn. Ri — V. Das fünffte Geſchlecht iſt auch ein kleines Baͤumlein ei⸗ | : So > N nes Arms hoch mit vielen ſchwancken ſchwartzlechten Aeften bee — 9 Nenn GE — ſetzet / Die Blaͤtter ſeyn etwas rauch / vnnd gerümpffet / auch ein | * — — — Ciſtus humilis Auſtriaca. SS) m SG: X; vB C DPRöss Ä Farb —— | 1 h © N SEIN) —— wenig rundt / von Farben gruͤn / eines herben / ſtrengen vnd zu⸗ | —99 — 4 Ne fammenziehenden Geſchmacks: Seine Blumen ſeyn weiß mit —* YVES gelben Fäßlein in der Mitte beftecfer: Die Knoͤpflein ſeyn klei⸗ ner vnd ſchwaͤrtzer dann im vorigen / auch nicht ſpitzig fondern o⸗ ben etwas flach vnd breit / in welchen ziemlich groſſer ſchwartzlech⸗ ter Same erfunden wirdt. | I] VL Dasfechte Befchleche ift dem fünffren gantz vnd gar ; gleich, feine Blaͤtter vergleichen fich den Salbeyblärtern / feine Stengel feyn etwas rauch/ die Blumen bleiben auch kleiner / dannandenandern. Bu |: VIL Das fiebende Befchlecht bringt ſchmale vnd ſchwancke —9 Zweige / ſo eines Arms hoch wachſen / oder auch etwas hoͤcher / die Blaͤtter vergleichen ſich den Blaͤttern der Meerportulacen / ' außgenommen daß fie gar grauw ſeyn / wie an dem Halimo, vnd etwas ſtumpff / eines ſauwren zufammenziehenden Geſchmacks: Oben an den Aeſten erſcheinen viel gelbe Blumen mit fuͤnff Blaͤttlein / welche etwas kleiner ſeyn / dann an den vorigen mach den Blumen erfolgen langlechte dreyeckechte Knoͤpflein / in wel⸗ chen ein kleiner rotlechter Same iſt. | il VIII. Das achte Geſchlecht wächft groͤſſer dann dag vorige | x gewinnet ſtarcke vnd grauwe Act: Die Blätter feyn wie an den 9 vorgehenden / außgenommen daß ſie etwas laͤnger / ſchmaͤler vnd R figigerfeyn/ gang grauw vnd trucken/ auch eines ſaͤuwrlichen zuſammenziehenden Geſchmacks. | > IX. Das nenndre Geſchlecht wächft eins Schuchs hoch / wel⸗ E - . — ches Aeſt hart / holtzecht vnd Purpurſchwartz ſeyn / vnnd mehrer⸗ an die Sonne ſtellt / deß er hart werde/ welcher Succushypoci- ¶ lhells ohn Blätter geſehen werden / aufgenommen in der Höhe ftidis genennt wirdt gewinnen fie viel zarter grüner Blaͤtter wie am Roͤmiſchen | il IN. Das dritte Geſchlecht waͤchſt gleich hoch wie das vorige; ¶ Quendel eines zufammensichenden Geſchmacks / an denð epf it. auch mit vielen Aeſten vnd Blättern befeget/ allein daßes nice fel der Hefte fompr ein Blume herfuͤr / den vorigen gleich Jallein 7 ii ſo wei iſt feing Blätter ſeyn auch etwas weicher! länger / ſchma ⸗ daß ſie Fleinerift SH h N 4 AD — m | X. Das Hin m 788 che allzeit frifch bleibt / mit einer ſchwartzen Rinden ombgeben mit etliche Nebenwuͤrtzlein / auß welcher feine Aeſtlein wachſen / faſt ei- ner Spannen hoch / auch etwas hoͤher / liegen auff der Erden auß⸗ geſpreitet / mit ſchmalen Myrtenblaͤttern beſetzt / welche oben her etwas wollecht vnd aſchenfarb fd einen’ vnten aber ſeyn ſie gang vnd gar grauw / eins zuſammenziehenden Geſchmacks / vnd ein wenig bitter: Endtlich vberkompt es lange Stielein / an welchen fuͤnff oder ſehhss Blumen herfuͤr wachſen mie fuͤnff gelben Blaͤt⸗ lein / dem vorigen gleich / nach welchen dreyeckete Knoͤpflein er⸗ folgen / voll vngleiches / kleines / rotlechtes Sämkiins. XI. Das eilffte Geſchlecht iſt dem gehenden gantz vnd gar gleich / ohn allein daß ſeine Blaͤtter ſchmaͤler vnd geringer ſeyn / eines gummechten vnd bittern Geſchmacks. XII. Das zwoͤlffte Geſchlecht waͤchſt einer Handt hoch B auff / mir viel harten / holtzechten / ſtracken vnd ſchwarhlechten Ae⸗ ſten / mit Blaͤttern gangreichlich beſetzet welche ſich den kleinen Myrtenblaͤttern vergleichen / allein daß fie kleiner ſeyn / rauch vnd ſchwartzlecht / eines zuſammenziehenden Geſchmacks / oben an den Stielein kompt ein purpurbleid e oder leibfarbe Blume her⸗ fuͤr / welche nur ein einiges Blaͤttlein iſt / aber doch in fünff Ker⸗ ben abgetheilt / alſo daß man nicht anders vermeinet / als daß es fuͤnff Blaͤttlein weren / jnnwendig mit zaͤhen Faͤßlein beſetzet / welcher Stielein purpurfarb ſeyn oben aber find fie ſawartz: Wenn die Blumen verfallen /fo erfcheinen fünffecfere Knoͤpff⸗ lein / welche etwas ſtumpff vnd breit ſeyn / in welchen ein kleiner gelber Same iſt. XIII. Das letzte Geſchlecht bringt auß einer Wurgel viel duͤnne langlechte und rotlechte Aeſt / mir twelchen eg fich vber dag Landt außſpreytet / mit kleinen / dicken rauhen vnd fhwarglechten Blaͤttern gang dick beſetzet den Quendelblaͤttern gleich / an den GEs meldet auch Matıh.olus , daß fo man diefen Safft trin⸗ D. Jacobi Theodori Taberneniontand x Das schende Geſchlecht hat ein harte holtzechte Wurtzel / wel· F Dieſer Safft trucknet vnnd zeucht viel hefftiger zuſammen dann weder die Blaͤtter / noch die Blumen oder Zweiglein an dem gemeinen Ciſto. Matthiolus vnd Dodonæus melden / daß dieſer Safft gar | gut ſey / wider allerley Fluͤß deß Menſchlichen Leibs / als da ſeyn die Baud fluůß / die rote Ruhr / vnd der Durchbruch / [eingenom« men oder vnden hinein gethan.) Deßgleichen auch ift erfonderlich aut den jenisen / fo etwas zerbrochen im Leib haben / vnd Blut auß peyen mit Wegrich und Schwartzwurtzwaſſer vermiſcht vnd getruncken. Es dienet auch dieſer Safft gar wol den Weibern / welche jh⸗ re Zeiten zu viel haben: Dieſelbige ſollen jyn mit Wegdritt vnnd Naterzungenwaſſer vermiſchen / Abendts vnd Morgens einen guten ſtarcken Trunck daruon hun: Man kan jhn auch mit ei⸗ nem Wein vermiſchen / vnd alſo gebrauchen. cke / oder wie ein Epichema gebrauche vnd auffſtreiche / ſtaͤrcke er die jnnerliche Glieder / als den Magen vnd die Leber / wenn ſie zu viel feucht worden ſeyn / welches auch Dodonzus begeuget. Zweiglein wachſen drey oder vier ſchoͤne goltgelbe Bluͤmlein / an langen vnd rauhen Stlelein hangend / mit fuͤnff Blaͤttlein dem vorigen gleich / eines freundtlichen Geruchs. Die Wurtzel iſt viel zertheilet / breitet ſich mit jhrem haͤrigen Faͤßlein weit auß. | Von andern Befchlechren mehr fan man leſen den weitbe⸗ ruͤmbten Heren C. Clufium in ſeinen obferuat. Pannonicis vnd Hifpanicis. — Von den Samen. M Iſtenroͤßlein heiſt Griechiſch goc. Lateiniſch Ciſtus, Rof (yluatica,Rof acanına. Spanifch Effpa. [ Das Weiblein aber Xarze/fepa. ] | Von der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft. Alenus ſchreibet die Ciſtenroͤßlein ſeyn trucken im andern Grad / mehr kalt dann warm / vnd einer zuſammenziehen⸗ den Natur. Innerlicher Gebrauch. Odonæus vnd Matthiolus melden / wenn man die Blu⸗ men in roten oder ſauwrem Wein ſiede vnd daruon trin⸗ cke / ſeyn ſie gut wider die Bauchfluͤß vnd die rote Ruhr Euſſerlicher Gebrauch. D loſcorides ſchreibet / wenn man die Blaͤtter vnd junge Zweige zerſtoſſe / vnd vber die friſche Wunden lege / ſo hei⸗ len vnd hefften ſie dieſelbige widerumb zuſammen. Die Blumen / Blaͤtter / vnd junge Zweiglein mit Braun⸗ E nellenkraut geſotten / vnd den Halß oder Mundt darmit geſpuͤlet / iſt gut wider die Halßgeſchwaͤr. [Die Blumen zerſtoſſen / vnd auffgelegt / heylen die boͤſe Ge, ſchwaͤr: mit Oel vnd Wachs vermiſchet und auffgelegt / helffen wider den Brandt / alte Geſchwaͤr vnd Schäden. ] Von dem Safft Hypociſtis genennt. On dem Hypociftide deß andern Geſchlechts/ wirdein Safft gepreſt / welchen man an der Sonnen leſt trucken werden. DasLXXX VII Gapitel.- Don Sonnenblum. I. Zam Sonnenblümlein. Hel’anthemum 1. fatiuum, N 5 a an ren I H I | 8 ZEN, NM a * iz j J —— AUS BILL, TREND S werden ons von dem Auchore feche „ke \< Geſchlecht der Sonnenflumen oder Sonnen K M E gungen fürgeftelle / welche einander von wegen — jhrer Blumen vnd Blaͤttern gantz vnd gar gleich ſeyn / ſcheinen von wegen jhrer Blumen / als daß ſie vnter die Ciſtenroͤßlein ſollen gerechnet werden / wie dann auch CCluſius dag erſte Geſchlecht Ciſtum humilem r. nen⸗ net vnd ſagt daß es ein geringes vnnd nidrigs Kraͤutlein oder Staͤudtlein ſey / welches ſich mit feinen difnnen vnnd ſchmalen / ſchwancken / holtzechtigen Gertlein auff dem Landt außſpreyte: Seine Blaͤtter ſeyn dem gemeinen Helyanthemo, oder dem Doſten gleich gantz weiß / voll Saffts / vnnd ein wenig sau o⸗ er ED u Eu Fr h N) N J ji Tg Das Dritte Bu II. Sonnengünfel. Helianthemum II. Germanicum, IV, Sommengüngel. Helianthemum IV, Germanicum IIT. 5 a, AR a / IN 2} Y 2 BD ? —* —E — DEE SE nf N A 17a BZIN — N der haͤrig / eines zufaminenziehenden Geſchmacks: Dbenanden Stengeln oder Zweiglein kommen ſeine gelbe Bluͤmlein herfuͤr mit fuͤnff Blaͤttlein beſetzt / gleich wie an dem Fünfffingerkraut / aunßgenommen daß fie groͤſſer ſeyn / im der Mitte mir etlichen Faͤßlein beſetzet: Nach den Blumen erfolgen dreyeckechte ch / von Kreutern. 789 I11. Weiß Sonnenguͤn tzel. Helianthemum III. album Germanicum. N, — VAVIo cr EN 1 Wi N & ZUN 7 9 — NG P RAP N; Al N SR N V. Sonnenblum- Helianchemum V. Sabaudicum, Knoͤpflein oda Bollen wie andem Seinfrant in welchen ein flef- nes rotes Saͤmlein iſt: Die Wurgelift holtzecht / rotlecht / vnnd am Geſchmack zufammengiehendeimir viel Zaſeln beſetzet. II. Das ander Geſchlecht har auch ein holtzechte / zaſelechte Wurtzel / auß welcher viel zarte und ſchwancke / runde Gertlein Xxx hexrfür herfuͤr kommen / welche fich nach der Erden lencken: Seine Blätter feyn etwas langlecht/fehmal vnd ſpitzig / den Hyſopblaͤt tern faſt gantz vnd gar gleich / deren je zwey gleich gegen einander geſetzet ſeyn / in der Mitte mit einem Striemen durchzogen / ne⸗ ben den groſſen Blättern kommen in exortu derſelbigen andere kleine herfuͤr / wie an den Doſten oder Satureien: Oben an den Aeſten oder Zweiglein gewinnet es ſeine ſchoͤne Blumen mir fünff gelben Blaͤttlein beſetzet wie an den Ciſtenroͤßlein / weñ dieſelbige verfallen / ſo folgen rundilechte Bollen hernach / gleich wie am Lenkraut / in welchen kleiner Same verborgen ligt. TIL. Dieſem iſt das dritte Geſchlecht gantz vnd gar verwandt / D mit Wurtzeln / Blättern / Stengeln vnd Blumen / außgenom⸗ men daß dieſelbige von Farben weiß ſeyn. IV. Das vierdte Geſchlecht hat auch gar ein holtzechte Wur⸗ tzel / auß welcher dünne und ſchwancke Riͤlein erſprieſſen mit ſehr ſchmalen ſpitzigen Blättern beſetzet den vorigen gleich / außge⸗ nommen daß fie ſchmaͤler ſeyn / den Sarureyenblärtern gleich / o⸗ ben an den Gertlein traͤgt es ſeine Ciſtenroͤßlein / welche mit den vorigen an der Geſtalt / gantz vnd gar vberein kommen / nach wel chen ſeine Bollen erfolgen / wie in den andern auch. V. Das fuͤnffte Geſchlecht wirdt Helianthemum Sabau- dicum genennt dieweil es in Sabaudia erfunden wirdt / iſt auch ohne Zweiffel ein holtzechtes Gewaͤchs / mit ſeinen Wurgeln vnd Stengeln / welchs mir doch vnbekannt iſt / ſine Blumen aber Er der Geſtalt nach den andern gleich, tie sum Theil auch die lätter. E VI Das fechfte Geſchlecht iſt mir auch unbefandr / ift ein frembdes Gewaͤchs / kompt aber mir dem erſten Geſchlecht der Sonnenblümleingangvberein. Iſt meines erachtens Ciftus humilis 11. Caroli Cluſii, welchen er auch beſchreibet / daß er mit dem erſten Helianthemo, fo er Ciſtum humilem ı. nenner/ gann vnd gar vberein ſtimme mit der groͤſſe / mit den Ruͤtlein / mit Blumen / mit Knoͤpflein vnd mitdem Samen, außgenommen daß ſeine Blaͤtter ſchmaͤler vnd kleiner ſeyn (sem Ciſtenroͤßlein folio Thywi gleich / etwas grauw / vndam Geſchmaek herb / vnd sufammensichend. D. Jacobi Theodori Tabernzmontani, VI Klein frembd Sorinengüngel. Helianthemum VI. peregtinum anguftifoliüm. Sie wachen in Welſchlandt / Spanien und erlichen Drehen Teutſchlands / an rauhen / duͤrren / vngebauwten Drchen: Bluͤ⸗ hen im Sommer. Von den Samen. Onnenblum oder Sonnenguͤntzel wird Lateiniſch He. lianthemum genennt / von etlichen Flos ſolis, vnnd Pſeudopanax chironium; Andere nennen ſie auch Conſolidam auream, von wegen jhrer heylſamen Krafft. | Don der Natur / Kraffe / vnd z Eygenſchafft. Onnenblum oder Sonnenguͤntzel wirdt vnter die me · dicamenta KoAAnlıra vnd Isyasın gerechnet dann fie G hefften / ziehen zuſammen / ſtaͤrcken / vnd verſtellen das Blut. Innerlicher Gebrauch. JS feyn diefe Kraͤuter garin eim geringen Gebrauch / je⸗ doc) koͤnnen fie nuͤtlich angewendt werden / vnd ſeyn be⸗ SI pütfflich den jenigen / ſo Blut außfpeyen /alfo daß felbige mit Wegrich vnd Schwartzwurtzwurtzel in rotem Wein ſieden vnd daruon trincken. Sie koͤnnen auch gebrauchet werden / wider die Bauchfluͤß / vnd die rote Ruhr / deßgleichen auch wider den Leberfluß Dylen- teria hepatica genennt. Welche Weiber jhre Zeiten zuviel haben die ſollen nehmen Tormentillwurtzel / Naterwurtz / Sonnenblum / Brombeerlaub / und Maͤußoͤhrlein jedes ein theil / darzu thue ein halb Handt vo A Beyfußkraut / ſolche Stück in rotem Wein ſieden / vnd daruon trincken. Euſſerlicher Gebrauch. SE Kraut wie gemelder / wirdt fuͤrnemlich für ein Wundtkraut geachtet / dann foman es auff ein frifche Wunden legt / zeucht es dieſelbige widerumb zufam« men’ond verſtellet auch das Bluten wird derowegen von den Wundtaͤrtzten fleiſſig gebraucht. Diß Kraut in rotem Wein geſotten / ein wenig Alaun darzu gethan / iſt zut wider die Geſchwaͤr deß Mundts vnd der heimli⸗ eben Orthen / wenn man ſich darmit gurgelt /oder die Brühe im Mundt haltet / vnd die heimliche Geſchwaͤr darmit außwaſchet. DasLXXXVIIL Capitel. Von Ladano. g Sſchreibet Matthiolus, Ladanum ſey NO ein Stäublein / ein Geſchlecht dep Cifti, dem og Beiblein ähnlich, angenommen daß eslänger — vnd ſchwartzer Blätter habe / an welchem zur Zeit deß dentzen ein feyſte Feuchtigkeit klebe / auf wel⸗ cher das wolriechende Ladamum gemacht werde: Ob nun dieſe Beſchreibung mir gegenwertiger Figur auch vbereinkomme / kan ich nicht eygentlich wiſſen / will daſſelbige auch nicht diſputirn / ſondern allein von dem Safft Ladano handeln / welchen man zur Artzney gebrauchet / vnd in den Apothecken funden wirdt. Von dem Safft Ladano. a Safft iſt nichts anders / dann wie vermeldet / ein K enftigkeit oder feyſte Feuchtigkeit eines Gewaͤchs / ſo aud) Ladanum genennt wirdt. Belloniuslıb. ı. ob- feru. cap. 7. vermeldet / daß die Finwohner deß Orths ein befonder Inſtrument haben / welchs einem Rechen gleich fer) doch ohne Zaͤhn / an diefes Inſtrument hefften fie erliche Stück- fein von vngearbeitem Leder / mit welchen fie dag Gewaͤchs ber ruͤhren / darauff die Feyſtigkeit £leben bleibe / welche darnach in der groͤſten Hitz der Hundstagen herab gethan wirdt / vnd derowe⸗ gen ein gute Zeit verharren muͤſſen / vnd auff ſolche weiß ſollen Das ſie das Ladanum ſamlen. edie⸗ Du Al Ih, $, im > Auf N It ſte il ha dam J ji = Das Dritte Buch / von Kreutern. Ladanum. ATTTIIS — B W N —BB NS JR £ FIN > EN SR . u en d — — 8 —VV — * J 5 N — A REN 7 —* — = —— aD u H 2* ANA: Das befte Ladanum iſt wolriechendr/ meich/Feyft gruͤnlecht / vnd nicht ſchieffericht. Welches aber Pechſchwartz iſt fol man verwerffen. | Der Strauch deß Ladaniwächft in Arabia / Lybia und Cype⸗ ra Man ſol jhn auch in Spanien finden/[ auch vmb Mom ⸗ pelier in Franckreich. Von der a auf vnd Eygen⸗ ſchafft. warm ſey im erſten Gradt / vnnd ziehe ein wenig zuſam⸗ men. Dioſcorides ſagt / daß er ein Krafft habe] zu waͤrmen / weich zu D machen / zuſammen zuiehen / vnd die Adern zu eröffnen. Innerlicher Gebrauch. loſcorides ſchreibt / wenn man dieſen Safft mit firnem Wein trincke / ſo ſtopffe erden Leib / vnd treibe den Harn. Auß dem Ladano kan man Pilulein machen / vnnd deß A⸗ bendts ein Quintlein ſchwer ) einnemen / ſtaͤrcken den Magen / vnd helffen wol dauwen · | Wider den Durchlauff / Lienteria genent kan man Maſtiy / Weyrauch / Ladanum, Macis oder Muſcatbluͤt / Paradeißholtz/ Citronenſchelffen vnd Cypreßnůß zu Trochiſcen machen vnnd gebrauchen / eniweder in ſawrem Wein oder geſtaͤhltem Gerſten⸗ waſſer. Euſſerlicher Gebrauch. Iofcorides meldet / daß dag Ladanum nüglich vermifcht F . —— ſchreibet / daß der Safft Ladanum vollkoͤmlich — werde vnter die Artzney / ſo wider die Schmerzen vnd We⸗ hethumb der Glieder / wie auch wider den Huſten / zubereitet wer⸗ k den / wie auch vnter die weichende Pflaſter. Mutterzaͤpflein von Ladano gemacht / vnd gebraucht / erwei⸗ chet die harte Geſchwulſt der Mutter / fuͤrdert die verſtandene menfes,pnd treiber die ander Geburt / welches auch geſchicht / fo Yich die Weiber von vnten auff darmit raͤuchern / vnd melderDo - donzus, daß eg ein fonderfiche Krafft darzu habe / der Rauch vnten auff gangen / hilfft den Weibern / denen die Mutter für den Leib gehet . — Ladanum [ in Oel darinnen zuuor Stabwurtz geſotten iſt / zertrieben / oder mit Wein [ Myrrhen) vnnd Myrrenölt ver⸗ miſcht vnd angeſtrichen / wehret dem außfallenden Haar / dann es verzehrt alle böfe Feuchten bey den Wurtzeln der Haare / vnd zeucht die Söchlein zufammen. Es meldet and) Diofcorides , dag Ladanum mit Honig⸗ waſſer oder Honigoͤll vermiſcht / vnd in die Ohren getroͤpffet / die Schmergen derſelbigen lindere. | Ladanum im Mundt gehalten / iſt gut wider dag Zahnwehe⸗ — feſtiget die wackende Zaͤhn / heyler auch das boͤſe Zan⸗ eiſch. Ladanıtm mit Maſtix / Myrrhen vnd roten Roſen vermiſcht / auff ein Glut geworffen / vnd den Rauch durch die Naſe empfan⸗ gen ſtillet die Fluͤſſe deß Haupts. [ Ladanum auff die alte Geſchwaͤre vnd Schäden gelegt / heh⸗ G let dieſelben: mit Wein geſotten / vnd auff die Wunden geſchm e⸗ ret / macht dieſelbige glatt und eben. Zerlaſſen / vnd in den Nabef warm gerieben / fuͤrdert den Harn / ſo ſauwr abgeſchlagen wirdt. — Man braucht auch Ladanum zu Raͤuchung wider den boͤſen Lufft / zu Rauchtaͤfflein / Biſemapffel vnd dergleichen: auch zu ale lerhandt Salben vnd Pflaſtern zu weichen! zertheilen vnd zeiti⸗ gen] Don dem Deldep Ladani. M S wirdt das Ladanum reloluitt, vnd ein Del daruon diſtilliert / welchs gar lieblich raͤucht / hat ein Krafft su er’ weichen / zu erwaͤrmen vnd zu öffnen, vertreibt die An⸗ maͤler / die Schieffern vnd Schuppen bern. Dig Dei ober den Nabel gelegtioder darmit geſchmieret / trei⸗ bet den Harn. Das LXXXIX. Gapitel. Von dem Kraut Ledo. Ledum Cluſii I. E: Anz | — eïe Rn N A 86 S werden der Ledorum fehr viel Ge ſchlecht erfunden. 1. Das erſte waͤchſt gemeinige NAXEE lich eines Manns hoch, bißweilen auch höher mit vielharten / ſchwartzen und holtzechten Aeſten be- | Xxx ij fenen \ Ten ar Eee — — — ku — — ——— —— — — — — Denen — — va Alle Mr J — — —— a ST en — ne EEE SZ > 792 .—Jacobi Theodori Tabern⸗ montani / Ledum Cluſii IV. A Ledum Clufi II. —9 ST N N VS B N ZEN Du = * » —8 — RZ N NR — — M nn ⏑ — BES PDS —8 AN 17 IE Le ER Sl) CHEE — FUN = m SEE | > » = EIN — * — E — Y RW _ EZ ” NZ ri, N 4 n ZIG m X IN — Kr 7 ⸗ E ſetzet feine Blätter wachſen an den Seiten der Zweigen herfuͤr / ſeyn langlecht / vnd etwan eines Fingers breit/ oben herumb ſchwartz / ond vnten weiß/ mie einer liechten vnd feiften Feuch/ Igten / wie auch die junge Ziweiglein behencket / welcher ſo viel if doaß man ſie auch von fernen ſehen kan / vnnd auff ein halb vier⸗ cheil Meilwegs an dem Geruch geſpůͤret vnnd erkennt wirdt / welcher gar lieblich vnnd anmuͤthig ſeyn ſoll: Seine Blu⸗ men ſeyn von Farben weiß / vnnd an dem Nagel ein wenig ſchwartz purpurbraun / vnter allen Ciſtenroͤßlein die * groͤſte 4 er$ Das Dritte Buch von Kräutern. 793 5 Ledum Clahi VIE, F Ledum Clufi VIII. J | Br 117% B LM | N )) \ Ih 0 A v6 | IR ve 9 — IE, Im N —— NVA IN ; 18 AU: (7 NY Vz 8 —9— = & 2 * | I) Ba. 16 7 c H | la Ledum IX. Silehacum. Wilder Kogmarin- — |\\ N * N) INN Ha N) j D N 4% ) [ N N AR A H N 37 DIS REN NV i INDIA 7 10 N MH As SYS KON ZY h I Me | LEN) } K ' groͤſte vnd ſchoͤneſte / einer groſſen einfachen Roſen gleich / mie ——— \ Sy 2 m fun BÄRBEL hr neh tin erfolgen anlangen Stielen / runde und flache oder breyteKnöpff, duͤrr wor den iſt es etwas weiß/a, ber es b ine fei nicht geſpitzet / hart und schen eckecht / jnnwendig gelb / wenn ſich 3 FAN eh, den ieblichen Geruch viel Jahr æxx in Das 9 D. Jacobi Theodor Tabernzmontani/ Ledum X, Alpinum. F | * Ledum Silefiaeum minus. * N) es Wilder Eleiner Roßmarin. RL \ /% 2 ( Y- ® U PR Nr Na Ar — SI —D J ASS N —8 Ne: Wh, fl {) NN \ > { Y2 h AD { i \ ih 7) (RN 9) — 11. nr Geſchlecht waͤchſt zweyer Arm hoch mir feinen Aeſten auff / welche gar weich vnd mürb ſeyn: Seine Blaͤtter ſeyn Fleiſchecht / oben grün vnd vnten weißlecht / den Blaͤttern an Eppich gleich, deß Winterszeit werden ſie etwas rotlecht / eines herben / ſaͤuwerlichen und sufammenziehenden Geſchmacks / viel groͤſſer dann alle andere Ciſtenblaͤtter: Seine Blumen ſeyn weiß / dem Ciſtenroͤßlein Weiblein gantz vnd gar gleich / an der groͤſſe vnd an geſtalt· Nach den Blumen kommen fuͤnffeckech⸗ Pa Bollen / welche voll kleines und ſchwartzes Samens eyn. | IIIL Das dritte Geſchlecht Ledum IV. genennt / waͤchſt mit vielen Aeſten auff / ſo enes Elenbogen hoch ſeyn / rauh / weiß vnd zaͤhe. Die Blaͤtter ſeyn weicher dann an den andern Geſchlech⸗ ten / den Blättern dep Cifti feminz gleich / allein daß fie ſchmaͤ⸗ ler / ſchwaͤrtzer vnnd rauh ſeyn / mit einerzähen Feiſtigkeit beſtri⸗ chen / die Blumen ſeyn weiß / wie die Blumen im Ciſto fœmi- na, nach welchen die Knoͤpflein erfolgen / mit einem Haͤutlein be⸗ decket / in welchen ſchwartzer Same iſt / viel groͤſſer dann in den andern Geſchlechten IV. Das Ledum V. Cluſii, waͤchſt eines Elenbogens hoch / ſteht mir feinen Aeſtẽ weit auß geſpreitet / ſeine Blaͤtter ſeyn ſchmal vnnd zart / oben ſchwartzgruͤn / unten aber weißlecht / den ſchmalen Roßmarinblättern bey nahe gleich / eines zuſam̃enziehenden Ges ſchmacks / auch mit einer zaͤhen Feuchtigkeit beklebet / wie ſeine junge Schößling /gewinnt viel kleine geibe Bluͤmlein an feinen Zweigen / nach welchen geringe Bollen erfolgen / mit aͤſchen⸗ fhmwargem Samen. V. DagLedum VI. waͤchſt fleiner dann das vorige feine Blätter ſeyn etwas groͤſſer / doch nicht grauw / welcher wenig an den Aeſten ſtehen / gar klebericht vnd leymmechtig: Die Aeſt ſeyn gardünn vnd trucken / daran lehre Haͤuptlein von C,Clufio find erfunden worden. VI.Das Ledum VII.waͤchſt auch eines Elenbogen hoch mit ſehr viel aͤſchenfarben Aeſten / welche gar reichlich mir fehr ſchma⸗ len vnd grauwen Blaͤttern beſetzet ſeyn / auch mit einer feyſten Feuchtigkeit begeben: Oben an den Aeſten erſcheinen viel weiſſe Blumen mit fünff Blaͤttlein wie die vorige / mit einem rorhe ſchwartzlechten Sämleininfeinenfpigigen Bollen. VI1.DasLedum Clufii VII. wächft mit feinen Zweiglein eines Schuchs hoch / welche ſchwanck / holhecht und etw ſchwartz/ laſſen ſich baldt zerbrechen / auch feyſt vnnd feucht ſeyn / hat gar Zur ⸗ — * TE Ta — m nn nn os za 2 me > m Da u. u. (m 5 m —: (| un "eo, — 2 — — nn m m ou b 6 a3 525 == se T" — — — — — — — ZZ za — — — —— a. — — — — — — Das Dritte Buch / von Kraͤutern. 798 A gar kleine ſchmale Blaͤtter wie am Thymo, was ſeine Blumen F ſeyn / iſt noch vngewiß / gewinnet oben an den Stilen viel Knoͤpf⸗ lein / welche wie ein Dolde anzuſehen feyn. Vill. Das Ledum Cluſij IX. wächft etwas hoͤcher dann Elenbogen hoch / hat harte ſchwartze holtzechte Aeſt / ſeine Blätter ſeyn lang / wie an dem Oelbaum / doch ſchmaͤler / von Farben ſchwartz vnnd feyſt / mit einer klebrichten Feuchtigkeit beſtrichen Seine Blumen ſeyn weiß viel kleiner dann an den andern Ge⸗ ſchlechten: Die Bollen ſeyn langlecht vnd eckecht / in welchen klei⸗ ner rotſchwartzer Same liege / waͤchſt inGallia Narbonenſi vnd in Spanien. IX. Das Ledum Sileſiacum waͤchſt mit ſeinen Ruͤhtlein eines Elenbogen hoch / welche feſt / vnnd holtzecht ſeyn mit einer aͤſchenfarben Rinde vmbgeben / dieſe Aeſtlein geben widerumb andere purpurfarbe Zweige von ſich / auß welchen gleichfals an⸗ dere gruͤne vñ wollechte Schoͤßling erſprieſſen fo gantz vnordent⸗ lich mit viel langlechten ſchmalen Blaͤttern beſetzet ſeyn / den Blaͤttern deß Libanotidis coronariz bey nahe gleich / daher es auch wilder Roſmarin genannt wirdt /] auch etwas wollecht / eines lieblichen Geruchs vnd ſcharffen Geſchmacks / oben an den Aeſtlein erſcheinen ſchuppechte Knoͤpflein / an langlechten Stie⸗ lein / wenn ſich dieſelbige auffthun / ſo erſcheinen ſeine Blumen mit fuͤnff weiſſen Joder gelblechten Blaͤtlein gezieret / in welchen sehen weiſſe Faͤßlein geſehen werden / nach den Blumen erfolgen langlechte Knoͤpflein ſo fuͤnffeckecht ſeyn / den Koͤrnlein deß Cor⸗ nelbaums bey nahe gleich / wenn ſie noch gruͤn ſeyn / ſcheinen ſie als weren ſie mit ſilbern Stipfflein oder Puͤnctlein beſprenget / aber wenn ſie zeittig worden / ſo ſindt ſie etwas rottlecht / in wel⸗ chen kleiner / gelber / langlechter Samen verſchloſſen iſt / har ein | holgechte Wurtzel. Das gantze Gewaͤchß gibt einen lieblichen Geruch von fidy/ [darumb dann die Sachfen pflegens in das Bier zuthun / vnnd nennens Porſt / waͤchſt auch vielin Schlefi und Böhmen die es Royovvnük nennen / vnd zu den Kleydern legen wider die Schar ben und Morten zubewahren. Deſſen waͤchſt ein fleinere Art in Preuffen an fumpffichten wilden Orten / ſonſt den andern fat gleich die Bluͤmlein finde bleichrot / hat nicht fo ein ſtarcken Geruch / vnnd zu zeiten auch faſt gar klein. X, Das Ledum Alpinum iſt auch ein ſchoͤnes wolriechendes Gewaͤchß mit viel harten holtzechten Aeſten beſetzet welche eines Elenbogen lang ſeyn / mit einer aͤſchenfarben Rinden bedecket / vnd auff der Erden außgeſpreit liegen / su oͤberſt gantz vnordent⸗ lich mit harten Blättern beſetzet / wie an der Chamælea ltalica, oben gruͤn vnd glitzendt / vnten aber viel ſattgruͤner / mit einer D ſtumpffen Spigen vnd eines zuſamenziehenden Geſchmacks / auch rings vmbher etwas haarecht / wie auch ſeine junge Schoͤß⸗ ling / an welchen viel langlechte Blumen herfuͤr kommen / ſo et⸗ was vnterſich hangen / den floribus campanulæ bey nahe gleich / oben herumb mit fuͤnff Kerben zertheilet / außwendig ſchoͤn ſaatroht vnd gleich als mit ſilbern Tuͤpflein beſprenget / innen» dig aber liechtrot / eines lieblichen Geruchs / nach denſelbigen fol⸗ gen kleine Knoͤpflein / mit fuͤnff Gefaͤchlein / in welchen kleiner gelber Same iſt. [Bon diefem iſt auch zuvor im 83-Capitel vnter dem Alpbal⸗ ſam gehandlet worden. ] XI. Das letzte Geſchlecht wird genenit Ledum roſmarini fo⸗ lio, dieweil ſich feine Blätter den Roſmarinblaͤttern vergleichen, eines zuſamenziehenden Geſchmacks vnd lieblichen Geruchs: Seine Bluͤmlein ſein Gelb / etwas kleiner dann am Sanct Jo⸗ E hanskraut. Diß iſt nichts anders / dann das vor geſetzte Ledum Silefiacum. ] Wo zu man dieſe Gefchlecht der Kräuter ſo von C. Cluſio vnd andern Leda genennt werden gebrauchen koͤn ne / iſt noch vngewiß / dann ſie noch in keinem Brauch ſeyn. IB — Do — 7 4 HAB % H 4 — —* — — dc A 2 A X BZ RO) Wer Das XC. Copitel. Bon Oiſto. I. Ciſtus ledon populnea fronde: — —— DS ST 7 u EIN EN AM Ö ne, —— IS SS As (1.) erſte Geſchlecht auf difen Cifis wirdt aat kurtz von Lobelio in feinen obſeruationibus En. N: 54 .beſchrieben daßes eines Mans hoch wachſe biß weilen auch hoͤcher / gewinne breyte Blätter / ſeyne Xxx ii Blumen A III. Ciftusledon myrtifolium. B c | z 7 | x V. Ciftus — led kolio,Lobeli D E Blumen feyn weiß / wie an den vorigen Ledis, vnnd meldet / daß das gantze Gewaͤchß eines ſtarcken Geruchs ſey / wie das Le- dum Gallicum. II. Das ander Geſchlecht mit feinem Hypociſtide, iſt mir vnbekannt / finde auch nichts darvon bey meinen Authoribus. l # D. Jacobi Theodori Tabern.montani/ F IV. Ciſtus annuus. —* — — j! LE en G N. "z Z D 5 ai W 1 UN S) —— Y EEE N WENNS Be. WR ZZEN Dr — nn Far EDER: VE? N — — — N TE ET — Er IN * — H ; — VI. Ciſtus adulterinus. ed 28 > . (2 e> N, > N RR \ Be: RN) X —* mr N -f ER Ne = N VAR N A SYS NM A sr Na VER \/# N) N. u, [’Diefes wirdt von Lobelio vnd Clufio beſchrieben / welches vber Ehlen hoch wachfe mit hartem holgechtigen und ſchwartz⸗ lechten Yeften : mie Blättern die ſchmal finde mic einer feyſte Seuchtigkeit:die Blum ift weiß vnd klein feine Knöpfflein finde lang vnnd eckecht / in welchen ein Fleiner rotſchwartzen Samen ' verſchloſ⸗ J | | | ma zz Das Dritte Bu VII. Cififolio exoticaarbor. 4 ch c ch / von Kreutern. F verfchloffen. Beydie Wurtzen wirdt auch Hypociftis gefunden, 4 welches bleich iſt / mic erlich leibfarben frichen als mann viel ſchieppen sufamen gefeßt weren. Dißhabich viel omb Mompe⸗ lier in Franckreich gefunden / iſt auch von C. Clufio häuffechtig in Spanien vnd Portugal geſehen worden. | III. Das dritte Befchlecht Hat eine holgechte Wurtzel / welche faſt zertheilet iſt auß welcher ſtarcke geſtriemte Stengel wachſen / ziemlich hoch / mit andern Nebenzweiglein beſetzet feine Blätter vergleichen ſich den Myrtenblaͤttern / daher es auch feinen Dia- men hat / kurtz/ breyt und ſpitzig / eine Blumen ſeyn den Ciſtenroͤß⸗ lein gleich / wie auch die runde ſpitzige Bollen. IV. Das vierde Geſchlecht waͤchſt eines Schuchs hoch mit ſchmalen / geringen / ſtarcken vnnd zarten Aeſtlein / ſeine Blaͤtter ſeyn langlecht / ſchmal vnd rauch / von Farben gruͤnlecht / welche in den Hundts tagen ein feyſte Feuchtigkeit an ſich haben / ge⸗ windt ein kleine bleychgelbe Blumen / mit fuͤnff Blaͤttlein wie an den Sonnenguͤntzeln / mit einem braunen Flecken gezeichnet / feine Knoͤpfflein fein gar zart vnnd dreyecket / in welchen kleiner aſchenfarber Same iſt. | j V. Das fünffte Geſchlecht wirdt auch gar furgvon Lobe- lio infeinen obferuar. fol. y52. beſchrieben / daß es bißweilen an derthalb Schuch hoch auffwachſe / ſeine Blätter ſeyn rauch / den Blaͤttern deß Lediangattifolij gleich / gewiñe eine gelbe Blum / nach welcher ein dreyecketes Schoͤtlein oder Bollein erfolge / in welchem ein ſchoͤner roter / kleiner /ecketer Same erfunden werde. VI. Das ſechſte Geſchlecht wirdt Ciſtus adulterinus ge⸗ nennt / welches mir aber vnbekandt iſt. VII. Von dem letzten Geſchlecht ſchreibet Lobelius in ad- uerlarijs fol.452. daß die euſſerſte Zweige dieſes Baums holtz⸗ E echt feyn / wie am gemeinen Cifto , vnnd etwas bund: Seine Blätter feyn langlecht ond geruͤmpffet / den Salben oder Bal⸗ famblärterngleich: Oben an den Zweigen gewinnet eg runde haarechte oder rauhe wollechte Knoͤpff / faſt wie an dem Ahorn / wirdt genennt Arbor exotica folio ciſti. Diofcorides ſagt / wie Lobelius meldet / daß die Blaͤtter einer zuſammenziehenden Natur ſeyn / von andern jhren Kraͤfften vnd Tugenden iſt nichts weiters von den Authoribus ver⸗ meldet. l 797 Das XCI. Capitel. Bon Kellershalß- Kellershalß· Daphnoides flore purpureo- AA N) V) 4 N WW NW, SINE MM N 1a NG 5 < N ,/ Bu N IF SL Q fl CR — Q F WAL N eu, a 7 N, ZZ \NWz ler N, GG SR Vo 8: Ste 23 ) 7 9 m — AN N N NV 2. IF N DR wa SUNVDZ Zr INN E77 Q\ PL, | Jl —09 RE NZ NN g 107 Ss x — — u G ” Br Eh Kellershalß werden zwey Geſchlecht EL 9 fürgeftele: (1) Das erſte waͤchſt zweyer Elenbo⸗ IDG P gen hoch /L felten zweyer Schuh hoch / nicht viel FI dicker dann ein Strohalm ] mit viel holtzechten Aeſten welche sähe ſeyn / vnd fich leichelich biegen faffen: Seine Blaͤtter ſeyn langlecht und ein wenig breit / weich vnd bleichgrinLallerdingen dem Rhein Weyden laub ähnlich } anden Aeſten gewint es feine purpurrohte wolriechende Blům⸗ lein/ ſonſt reuchts aller dingen vbel ] Die Beere feyn rund / weũ ſie zeitig worden / ſindt ſie roth / vnd fo fie duͤrr werden / haben fie ein ſchwartze Farb: Der jnnwendige Kern iſt dem Hanffſamen gleich / mit weiſſem Marck außgefuͤllt / hat ein lange Wurtzel / das mit es tieff in der Erden ſtecket. [Im Hornung bluͤhet dag Ge⸗ waͤchß ehe die Blaͤtter wachſen. 11. Das ander Gefehleche waͤchſt faſt anderthalb Elenbo⸗ gen hoch feine Aeſt vnd Zweige feyn zähe mit einer dicken Rin⸗ den vmbgeben / mit welchen es fich weit außſpreytet: Die Blaͤt⸗ ter ſeyn etwas lang / breyt / fleiſchlecht / glat /glitzend vnnd ſchwartz⸗ lecht / den Lorbeernblaͤttern faſt gleich / aber doch kleiner / welcher ſehr viel an dẽ Giepffeln der Aeſten geſetzt ſeyn / faſt wie ein Puͤſch⸗ fein anzuſehen / feine Bluͤmlein hangen zwiſchen den Blaͤttern etwas langlecht vnd hohl / von Farben bleychgruͤn nach welchen die Beerlein erfolgen / wenn dieſelbige zeitig worden / ſeyn ſie ſchwartz / haben jnnwendig einen harte Kern / etwas länger dann der Hanffſamen / welches Marck weiß iſt: Die Wurgeliftzäher lang / holtzecht vnd vielfaltig / alles was an dieſem Gewaͤchß iſt / hat ein ſcharffe vñ braͤnnende Natur / wie auch das erſte Geſchlecht. Sie wachſen in dunckeln Waͤlden / an muhen Orten vnnd Einoͤden:Werden in Teutſchlandt funden. Sie fangen baldt nach dem Herbſt anzu blühen / alſo daß ſie auch bißweilen im Winter jhre Bluͤht tragen / im Majo vnnd Junio iſt die Frucht zeitig. Das Gewaͤchß bleibt den gantzen Winter gruͤn Don ? 5 D . Jacobi Theodor Tabernemontani/ A RKellershalß mit der Bluͤht. Daphnoides cum fore. B c = Kellershalß mit Beeren. Daphnoides cum baccis. I D EA 19 I) Nez D BYE &E, / E Donden Samen. | Ellershalß wirdt von etlichen auch genennt Zeilandt / 5 Zidelbaſt / Laͤußlraut vnnd Scheißlorbeern. Griechiſch aaoroeidẽ⸗. ateiniſch Daphnoides, Chamælea Ger- F manica ſonderlich das erſte Geſchlecht / n oficnisMezereon. ' G 2 [Engliſch Germaine Oline Sparge : Niderlaͤndiſch Zeelbaft.] Das ander Gefchleche wirdt fürnemlich Laureola genennt. Boͤhmiſch Wiey LarkoWerßE. | Englifch Spurge Laurell. Fran⸗ tzoͤſiſch Laureole. Welſch Ollinella. ] Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft. | dannenher mag je eines fuͤr das ander genommen wer⸗ den wie dann auch eins für dag ander genommen. wirdt.) io FE. Dodonzus meldet / daß die Rinde die Blaͤtter vñ die Frucht ſehr ſcharffer / hitziger vnd braͤnnender Natur ſeyn / wie auch das gantze Gewaͤchß / derowegen auch faſt trucken. — werden dieſe Kraͤut er von wegen jhrer braͤnnenden beide Kellershaͤlß haben faſt einerley Wuͤrckung / Krafft gar ſelten in Leib gebraucht / dann wenn man die OS Blätter oder die Beer in Munde nimpr oder einſchlu⸗ cken wil / ſo brennen fieauff der Zungen vnd im Half: Sein auch ohndasder Natur zu wider / dann fo man fünffzehen Koͤrne / einnimpt oder mit Wein trinckt / purgieren ſie gar be⸗ —— den Leib / vnd treiben angden Rotz Schleim vnnd die allen. F Die Blaͤtter [ frifch oder duͤrr /]) geſſen oder ſonſt eingenom⸗ men machen Würgen[ treiben den Rotz on den zaͤhen Schleim durchden Stulgang Jond treiben die Menles. [Dean foll die Rinden che daß man ſie in Leib braucht zuvor zwen oder drey Tag in Eſſig beitzen / darnach mit ſuͤſſem Waſſer ſchoͤn waͤſchen ein maloder vier / vnd im Schatten truͤcknen: vnd g; ſoll auch nicht für ſich ſelbſt / ſondern mit Zucker oder Suͤßholtz Safft vermiſchet eingeben vnd nicht vber ein halb Quintlein zu Außtreibung deß gelben Waſſers / in der Waſſerſucht / die Me⸗ lancholey / auch die zaͤhe dicke Feuchte. Es werden auch dieſe Rinden zerſchnitten / vnd vber Nacht in Eſſig gebeytzt / vnd widerumb getruͤcknet / bey vns zu den Peſti⸗ lentz Latwergen gebraucht / mit viel andern Stücken vermiſcht.] Euſſerlicher Gebrauch. Je Blaͤtter jerſtoſſen und mie Honig vermiſcht / dar⸗ nach vbergelegt / ſaͤubern die faule Geſchwaͤr / vnnd die Dein Kruſten oder Rinde haben / wie die gebrannte Schaͤden. So man ein Blatt mit kleinen Roſinlein im Mundt kaͤwet / zeucht es viel boͤſer Feuchtigkeit vom Haupt herab. | [ Ein Blatt indie Naſen geſteckt / macht Nieffen. ] Wenn mandie Blärter zerknitſchet vnd auff die Haut legt fo machen fie diefelbige roth / vnd ziehen Blaſen auff. | [Die grünen Blätter zerknitſcht / vnd auff das Huͤfftwehe gelegt / zehen die boͤſe Feuchtigkeit auß dem Grund auff die Haut / daß ſie rot wirdt / vñ Blaſen gewindt / die man mit einem Schaͤr⸗ le auffſchneiden ſoll / fo fleuſt dag Gewaͤſſer herauß / darnach be⸗ ſtreiche mans etlich mal mit friſcher ungefalgner Butter. ) Es wirdt in den Apothecken auch Mezereon genennt / wie vermeldet worden / vnd fan auch / ſo man die rechte Chamæleam 1S — — — — —— — — — — — er ZN * — ED > ge — —— a a > See anne En u nennen u Ze nicht hat / an derfelben ſtatt gebraucht werden. ¶Von deß erfien Kellershalß Pilulin / ſo Pilulæ de Mezereon. CR Se Pilulin mach alfo: nimb dieBlaͤttlin vom Kellers⸗ halß / die vorhin in Eſſig wol erbeitzt vñ widerumb auff- gedoͤrrt ſeyn / dritthalb Quintlein / der gelben Miroba- lanen /ein halb doth / der Mirobalani Kebuligenant/ anderthalb Quintlein: dieſe Stuͤck alle gepuluert / vnd mit En⸗ diuienwaſſer darinn Manna vnd Tamarindi zertrieben ſeindt / angefeuchtet vnd wol zuſamen zu einem harten Teyg geſtoſſen / darvon dicke Pillen / von welchen / von eim Quintiein auff vier Scrupel geben kanſt den Waſſerſuͤchtigen zu treiben dz Waſſer. Doch weren fie kraͤfftiger fo ma Rhabarbara darzu Be J on — — = — = = — + 1 F — 1 Tr —_ = — = — — Das Dritte Buch von Kreutern. 2 WVon deß erſten Rellershalpfafft. F Kine Eine Seidelbaſt Safft mach alfoserffoß die ⸗ junge Blumen vnd Blaͤtter zugleich / gaͤuß bißweilen in wenig lauwen Wein darzu / preß folgendts vnter einer Preſſen ſtarck auß / laß vber den Fewr erwallen / daß es dick werde / ſtelle eg endtlich in die Sonnen biß es erharte: damit es deſto werhaffter bleib fo ſolt du Zucker darunter mir ſchen. Deſſen ein Quintlein ſchwer eingeben / fuͤhret den zaͤhen Schleim auß / davon das Gliederwehe herkompt:hilfft wol in der Waſſer ſucht / treibet das Gewaͤſſer durch die Harngaͤng hinweg: auch mit gebürenden Waſſern erweicht / auff den Bauch vnnd Scham geſalbet.) | Das XCII. Capitel. Von Seydelbaſt. Seydelbaſt. Chamelæa Arabum tricoccos. 9 — EN Sa IßGewaͤchß wirdt beſchrieben / daß es mit Le B jeinen Aeſten oder Mäben faſt zweyer Elenbogen D) A hoch auffwachfe / welche etwas runglecht vnd holg- echt ſeyn: Die Blätter find etwas lang / breyt / gruͤn vnnd auch langlecht / beynahe wie die Blaͤtter deß Oleaſtri oder der Phyllireæ tenuifoliæ. Seine Bluͤmlein ſeyn bleichgelb / keiner dann an der Laureola,nach welchen dieFrucht folget / welches drey Beerlein oder Koͤrnlein ſeyn / welche zuſam⸗ men gewachſen ſeyn / daher es auch I ricoccos genennt wirdt / dieſelbige Beerlein ſeyn erſtlich gruͤn / darnach wenn ſie zeitig worden / ſeyn fie rorhiden Koͤrnern der Wolffsmilch gleich / ohn allein daß die Koͤrnlein gar hart vnnd holtzecht ſeyn / vnnd wenn man ſie kaͤwet haben ſie gar ein ſcharffes / hitziges Marck / welches ſehr trucknet. Die Wurtzel iſt holtzecht vnd zu nichts nuͤtz Es waͤchſt in Gallia, ltalia, Narbona vnnd anderswo mehr: Bluͤhet im heiſſen Sommer vnnd gewindt feine Frucht im Auguſto. 799 Von den Namen. Jeſes Gewaͤchß wirdt vom Authore Teutſch geneſit Seydelbaſt / Lateiniſch Chamelæa Arabum tricoc- cos, alſo wirdt es auch von Lobelio genennt / item Mezereon Arabum in aduerl. fol. 57. heiſt auch Oleaſtellum. Griechiſch XameAaia [Engtifch Widens Wayle; Spurge Oliue. ] Etliche woͤllen die Frucht Coccum cnidium nennen / ande⸗ re aber ſeyn darwider. | Von der Natur / Kraffe/ und Engen- ſchafft. DI Blätter onnd Frucht diefes Krauts ſeyn gar ſcharffer / hitzger / brännender und truckner Natur. Innerlicher Gebrauch D loſcorides ſchreibt / wenn man die Körner in Mundt ne⸗ me / ſo braͤnnen fie auff der Zungen / vnd verwunden den alß Halß. Er meldet auch / daß die Blaͤtter die Phlegmata vnd die Gal⸗ len durch den Stulgang außtreiben / darzu neme man der Blaͤt⸗ ter j. Theil / i Theil Wermuth / vnnd mache mit Meth Pilulen darauß / daß man ſie einſchlinge: Dieſe Pilulen ſollen ſtarck vnd muͤhſelig purgieren / vnnd gleichwol widerumb alſo gantz wie ſie geſchlungen ſeyn / von dem Menſchen gehen. Ein halb Quintlein der Rinden gebraucht / ſoll die Gall vnnd das Gewaͤſſer mit Gewalt außtreiben / vnnd derowegen Fi feyn wider die Waſſerſucht / aber fie fol zuvor wol corriglert eyn. Von dem Safft deß Seydelbaſts. vn in feinen aduerfarijs fol.157.daß die Apo⸗ theckerzun Mompelier in Frankreich einen Safft auß dem gone Gewaͤchß preſſen / ſolchen trucknen und zum Gebrauch ehalten. | Diefes Saffts ı fage er habe er eins / bißweilen auch zwey Quintlein ſchwer / gar ficher vnd glücklich gegeben / entweder für ſich ſelbſt allein oder mit andern purgantibus hydragogis ver⸗ miſchet / und meldet darbey / daß fie nicht ſonderlich viel Materien haben außgefuͤhret / haben auch nicht mit Gewalt vnd muͤhſelig getrieben/gleich wie die Laureola oder Gratiola. Es ſoll auch dieſer Safft bißweilen gar nicht treiben / ſondern im Leib ſitzen bleiben / wenn er nicht mit andern lenitiuis wirde eingenommen. Es ſaget auch Lobelius, daß er dieſen Safft habe jungen Knaben eingegeben / bey welchen er weder das Wuͤrgen noch einiges Baucharimmen vervrſacht habe fondern es fey Waſſer von jnen gelauffen. Dieſer Safft vber den Leib vnd die Schaam gelegt / ſol d Harn mit Gewalt treiben / vnd wird von Kae — zu den —— Der Safft mit Honig vermiſcht vnnd angeſtrichen / ſaubere die vnreine Geſchwaͤr. geſtrichen / aͤubere Von der Caſia Matthioli. EOn dieſem Gewaͤchß ſchreibt Matthiolus, daß es ein zimliche dicke Wurtzel habe / weldherieffin der Erden ſtecke / auß welcher viel zaͤhe / ſchwancke Aeſt⸗ Z lein wachſen / welche ſich auff der Erden — * — A — ve — ſchmalen Blaͤttern bekleydee / o e ewinne es ſeine pur | eines guten he: — purpurbraune Blumen) Ob aber diß Gewaͤchh das Cneorum Theophraſti oder ein D was länger dann eines Elenbogen hoch / mit viel langlechten ond ſchmalen Blaͤttern bekleidet / faſt wieam Leinkraut / ſchmaͤler vnd kleiner dann an der Chamelæa: Oben an den Zweiglein traͤgt es kleine weiſſe Bluͤmlein / welche hauffenweiß bey ſamen ſtehen / nach welchen die rohte Beere erfolgen / welche erſtlich gruͤn ſeyn / mern ſie aber zeitig worden / ſeyn ſie roth / den Saurachbeern bey⸗ nahe gleich / in welchen ein ſchwartzer Kern ligt / innwendig mie weiſſem Marck außgefuͤllt· Seine Wuͤrßel iſt hart vnd holtzecht. Sie wachſen an vngebauwten bergechten vnnd waldechten Drten/[in Franckreich bey Mompelier / vnd Welſchland vmb Piſa / Rom vnnd Neapolis wol bekandt / Idie Frucht wirdt im Herbſt zeitig. Von den Namen. land:riechifch@vuneraia.gateinifh Thyınelxa, et- liche wöllen in auch Chamelzam nennen, vnnd feyn an Staud wird auch geneñt Kellers halß und Zei⸗ N E | die Authoresfelbft einander garzumider in den Na men diefer Kraͤuter / als nemblich was Daphnoidesfey / was) Chanelzapnd Thym elæa. „Die Frucht wirdt genennt Griechiſch Mnnoe wreidrs vnnd Granum gnidium. Der Baum wirdt auch ſonſt genennt / wie auch die Frucht Rapiens vitam,Faciens viduas,dgg iſt / Men⸗ ſchendieb / oder Menſchenmoͤrder / etliche aber woͤllen dieſe Na⸗ men der Chamelææ zuſchreiben. | ER nl an BE: — — 800 D. Jacobi Theodort Tabernx montam / A Cafıa Matthioli, Chamelzz fpecies. F — Thycwelæa I. erg N —99 | | N NV N N? Mm RR Ne EIN 7 N) I R — N: | 17 197 — MA N, 1 * * 9 EN | 7 ZAHN c D) N AN > ERS 8 a) > s N ce rad H ein Species Chamelææ ſey / davon kan man weitlaͤufftiger leſen bey Matthiolo, in feinen Comment. in Diofcoridem. \ Kellershalß. Thymelæa. II vr ; NT Das XCIII. Gapitel. 9 Bon Kellershaff oder Zeiland. Thymælea. 5 DALE BE t AA Z 1 Sy, Hug Swaͤchſt (1) diefer Staud mit viel zar⸗ SITZZNIIFRE : ten Gaͤrtlin faſt dreyer Schuehoch:Seine Blaͤt⸗ NZ var, er ſeyn den Blättern der Chamelæs gleich / allein \ V daß ſie ſchmaͤler / feyſter vnd zaͤher ſeyn die Blu⸗ SA men feyn weiß / nad) welchen dierunde Frucht er⸗ IN z folget / wie Myrtenbeerlein / erſtlich gruͤn darnach roht II. Das ander Geſchlecht bringt auch viel zarte Gertlein / et⸗ I Von der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft. a: Kraͤuter ſeyn gar einer ſcharffen / hitzgen / truck⸗ nen vnd braͤnnenden Natur: Gar forglich zu gebrau⸗ chen /¶ vnnd fo man die Blaͤtter kaͤwet / geben ſie einen zaͤhen Safft wie Gummi.) Inner⸗ = 72 — ww Dun EB En I [2 ’ ) J — — —— — — Innerlicher Gebrauch. D loſcorides ſchreibet / daß der Same die pflegmatiſchen Feuchten / die Gallen / vnnd das Waſſer durch den Stul⸗ gang treibe / wenn man das jnnwendige von zwantzig Koͤrnern eintrincke: Aber dieweil fie den Halß braͤnnen / ſollen fie mir Nor fin eingenommen werden. Es follen ſich aber ſchwangere Weiber und ſchwache Perfo- nen wol für einer folchen Purgarion huͤten / wie auch ſtarcke Leut ſelbſt / dieweil die Körner wie auch die Blätter gar ferglich einzu⸗ nemen ſeyn / vnd gar ſchwerlich und mühfelig purgieren. Es pflegen die Landtſtreicher dieſes Kraut zu gebrauchen / die Leut darmit zu purgieren/aber ohn alle Beſcheidenheit / auch alſo ſtarck / daß fiedenseuteniwie Matthiolus ſchreibt / den Boden gar darmit außſtoſſen / vnnd ſie zum alten Hauffen ſchicken / derowe⸗ B gen man ſich für ſolchen Geſellen wol fuͤrzuſehen hat. F— Das XCIV. Capitel. Von Sanamunda. Sanamunda I. Cluſij. N . Br = 8 IN: RN: AN \; NE. RE WIß Gewaͤchß werden drey Geſchlecht von SCluſio beſchrieben / deren der Author nur zwey genommen hat: (1.) Das erſte waͤchſt mit viel zaͤ⸗ RE pen Aeften indie Höhe / eines Elenbogen hoch / mit einer ſchwartzen Rinden euſſerlich bekleydet / vnter welcher noch ein andere iſt / welche gantz sähe vnd wie Flachs ſich E reiſſen laͤſt· Die Blaͤtier ſeyn den Blaͤttern der Chamæleæ gleich / doch viel kleiner / kurtzer vnd ſafftig wie die Myrtenblaͤtter / aber ein wenig rauch / vmb die Stengel gantz ordenlich geſetzt / wie an den Myrten / erſtlich eines gummechten vnnd bittern Ger ſchmacks / darnach gantz ſcharff vnnd braͤnnendt: Gewint kleine gelbe Bluͤmlein / welche zwiſchen den Blaͤttern hangen / etwas anglecht vnd gleich als in vier Blaͤttlein abgetheilet die Frucht ſoll den Beerlein deß Kellershalß gleich ſeyn / die Wurtzel dick vnd holtzecht: Bluͤht im Martio vnd Aprili. IL. Das ander Geſchlecht waͤchſt auch eines Elenbogen H Das Dritte Buch / von Kreutern. sol Sanamunda II. Cluſij. RX NINE dar Bi SUSE N IT RryR — * % * — SENT N ? 8 3 Y # BR IN KISS N — = I —— — 72 72 — ad HN REANA, = F N 9 F: # £ 4. N N MA Ss I. Z 172 = — — vn FA) VERS —— A — — — ⸗ ? — 2 —— We: — B Ö BEN — NN — —4* —— v3 2 —— — hoch mit zaͤhen Aeſten / welche mit einer dicken fleiſchechten Rin⸗ de vmbgeben iſt: Die oberſte Zweiglein ſeyn mit jhren Blaͤttlein anzuſehen gantz wollecht / erſtlich ain Geſchmack etwas geſaltzen / vnd doch ſcharff vnd hitzig / mit kleinen gelben Bluͤmlein gezie⸗ ret wie deß Oellbaums / die Wurtzel iſt auch dick vnd holtzecht. Von der Natur / Krafft / vnd Eygen⸗ ſchafft. Ca Clufius meldet / daß diefe Kräuter ohn allen Zweifel gleiche Krafft vnnd Eygenſchafft haben / wie die Thymelza, dann wenn man ein Quintlein degandern Ge⸗ 1 ſchlechts mir einer Erbſenbruͤhe einneme purgiere es redlich. Das XCV. Gapitel. Don Heydelbeer. ER Heydelbeeren werden etliche Ges KR fihlecht erfunden. (1.) Das erſte iſt iederman wol A ZA befant/wächft allenthalbenin den Waͤlden wie eins RR eleines Sträuchleim[ feine Gertlein finde vierecket vnd gruͤn /] mit viel kleinen / runden / gruͤnen Blaͤt⸗ fein bekleidet / faſt wie am Buchsbaum / außgenommen daß ſie ein wenig zerkerffet ſeyn: Seine Bluͤmlein ſeyn wie die May⸗ bluͤmlein / oder wie kleine Schellen / braunrot / in welchen ein ro⸗ tes Zaͤpfflein ſtehet/ nad) welchen runde Beerlein erfolgen / die feynerfklich grün / darnach werden fie blauwſchwart/ in groͤſſe DEREN £ K gndgeftalt der Wachholderbeere: die Wurtzel breytet fich auff dem Frörrich auß / vnd bringt herfuͤr neuwe Sräudfen. Dieſe finde man auch mit roten Beerlein / fo man ſonſt / Kronßbeer / rote Heydelbeer / Griffelbeer nennet / deren ſonderlich viel in den Waͤlden vmb Nuͤrenberg wachfen- | Il: Das ander Geſchlecht iſt dem erſten gang gleich / außge⸗ nommen daß ſeine Beere groͤſſer ſeyn / wie auch ſeine Blumen vnd Blaͤtter / welche weniger zekerfft ſeon. — 111, Das dritte Geſchlecht / hat viel ſchwancke vnd zaͤhe Aeſt / welche ſich biegen laſſen / liegen auff der Erden außgebreytet / ars VYyy welchen — — — — — u — ee welchen viel Blaͤtter ſtehen wican dem Ledo Alpino, aufges nommen daß fie etwas länger / ſchmaͤler / zaaͤrter vnd nicht ſo dick ſeyn / mit vielen Adern durchzogen grün vnnd ein wenig rauch / rings vmbher etwas zerkerfft / hangen an langen Stielein / vnnd ſeyn eines zuſammenziehenden Geſchmacks: An den Zweiglein 802 D. Jacobi Theodori Tabernx mMontani / A Heydelbeer. Vitis ldæa I. B Y C H Heydelbeer. Vitis ldæa III. D I E K F Groß Heydelbeer. VitisId&a 11. maior. He y — IF — DB - 8 — (titten 1) 7 F 21 ” — “ SS x 8 — III % La — —— — ———— ll * tt KW? Li 3 — 7 — N 3 > % * N SU GER? NN RE ERS VG —W — IN Mn | KH | Heydelbeer. Vitis ldæa IV. 2 MARE?- in IR; der t N, an‘ —— AH — — Ma l 1 N A 57 ># N WM ZU) Ex * N Sag \ I ah N; N 8 X — H aN N 4 RN ” / TR, N > Ns; J 5 — 7. | | N, ann iR R N; N x Na S | NR > bringt es fafftreicherumde Beere / gleich wie Kirſchen / ſo erſtlich gruͤn ſeyn / darnach roth / endtlich aber ſchwartz werden / eines guten Geſchmacks / innwendig mit breyten weiſſen Koͤrnlein / die | Wurtcl iſt holtzecht / breytet fich weit auf. | IV. Das vierdte Geſchlecht waͤchſt drey / vler ober — en⸗ 1) | 4 Das Dritte Buch / von Kraͤutern. Vua Vrſi. A Elenbogen hoch / mit dicken Aeſten / ſo ein ſchwartzlechte Rinde haben: Die Blätter wenn fie erſtlich herfuͤr wollen / ſeyn fie gar wollecht / vnden gram und oben grün wenn fie aber gröffer wor⸗ den / verlieren fiedie Wollerond werden rings vmbher etwas zer⸗ kerfft: Seine Bluͤmlein ſeyn von Farben weiß mitfuͤnff Blaͤt⸗ lein beſetzet / nach welchen die ſchwartze / runde / ſafftreiche Beer er⸗ F folgen eines ſuͤſſen Geſchmacks / ſo oben geſtirnt ſeyn / nnwendig mit langlechten / breyten vnd ſchwartzen koͤrnern beſetzet. Es werden dieſer Geſchlecht noch mehr von C. Cluſio vnnd bey Matthiolo beſchrieben / welcher auch eines Geſchlechts ge⸗ denckt mit rohten Beeren. | Sie wachfen allenthalben in den Wälden vnnd unter den Bircken / kommen zeitlich herfür- Von den Namen. 5» Endelbeer heiſt Myrtillus. Wiewol etliche dieſen Namen auff andere Beere deuten / Item, Vitis ldæa. Boͤhmiſch Wranioka. [Tahody cerne. Engliſch Whortie herries. Welſch Mirtillo. ] Frantzoͤſiſch Airelle. Niderlaͤndiſch Crakebeſien. Bon der Natur / Krafft / vnd Eygen⸗ ſchafft. Je Heydelbeere ſeyn kalt im andern Grad / trucknen vnd ziehen ein wenig zuſammen . Innerlicher Gebrauch. S werden dieſe Beere gar wenig in der Artzney ge⸗ € LT braucht / ſeyn mehr ein Speiß deriungen Kinder vnnd der Voͤgel. Jedoch fan man ſie gebrauchẽ wider die groſ⸗ ſe Hitz deß Magens vnd der Fieber / dann ſie kuͤhlen vnd leſchen den Durſt: Vnd dieweil ſie zuſammen ziehen / kan man fie gebrauchen wider das Wuͤrgen vnd Brechen deß Magens / vnd wider die Bauchfluͤß. [Weil dieſe Beerlein deß erſten Geſchlechts ſchier fein ſtopf⸗ fende Art in ſich haben / vorab wann ſie zeittig ſindt / ſo ſollen ſie nicht an ſtatt der waren Myrtenbeerlein / welche rauch vnnd herb ſindt gebraucht werden / auch der Syrup / ſo von der Myrten Frucht gemacht wird / ſoll nicht auß dieſen Heydelbeeren gemacht werden / weil jener Syrup ſtopffet vnd zuſammen zeucht. Vnd iſt dieſer Heydelbeer Natur faſt wie der Erdtbeeren vnnd Hymbeeren. Es koͤnte vom Safft mit Zucker ein Syrup zubereytet wer⸗ den / welcher in ſcharpffen hitzigen Kranckheiten der Lungen / Lebern / Magen vnd Nieren dienſtlich were / dann dieſe Beeren ſehr wol kuͤhlen. Euſſerlicher Gebrauch. On den Blaͤttern / mit Roſenoͤll ein Pflaſter gemacht / iſt nutz zur Geſchwulſt an heimlichen Orten. Der Safft der Blaͤtter im Mund gehalten / iſt gut fuͤr die Faͤule. Die Wurtzel gepuluert in die Wunden geſtraͤwet / benimpt das faul Fleiſch / vnd heylet ſehr. Die roten Heydelbeer gedoͤrret vnd gepuluert vnd eingenom⸗ men / iſt zut wider den Stein / fol Fräfftig die Ruhr und Bauch⸗ ſtellen ee Puluer in Waſſer gelegt färbt daffelbige / daß eg fiher E wie roter Wein / iſt auch lieblich zu trincken für den Durſt. Safft von den Beeren mit Alaun vnnd Gallaͤpffeln ver⸗ miſcht gibt ein blawen Farb zum Brieffmahlen. Leinen Tuch oder Garn blauw zu faͤrben: nimb ein Hafen voll deß Saffts / ein Becher voll Eſſig / zwey Sorh geſtoſſen Alaun / halb Loth zerſtoſſen Kupfferſchlag / laß mit einander ſieden / ſtoß in das Sam das Garn oder Tuch / truckne es am Lufft / waſche es auß kaltem Waſſer / ſo iſt es blauw: wilts liechtblauw haben / ſo nimb kein Kupfferſchlag darzu: wilts noch ſatter haben / thue zwen Sorh gepuluert Gallaͤpffel darzu. FRE N — J ANA EN N W = —W AS — —— Fe ML . — (RN) —* ar 5 Iß Gewaͤchß wirde von C. Clufio in Bes, } feinen Obferuar. Hifpan. lib. 1. cap 20. beſchrie- — ben / daß es beynahe eines Schuchs hoch auff wach⸗ OST ſe / ſeine Aeſt breyten ſich auff der Erden auß / ſind zaͤhe vnd biegig / mit einer rohtlechten Rinde beklei⸗ der: Gewinnet viel Blaͤtter / den Blaͤttern deß Baums Arbuti gleich / außgenom̃en daß fie kleiner ſeyn / dick vnd fleiſchecht / wie die Blaͤtter der Chamalez ltalicæ, allein daß fie nicht grauw ſeyn / am Geſchmack etwas bitter vnd zuſamenziehend: Oben an den Aeſten vber koͤmpt es weiſſe oder leibfarbe Blumen welche Trau⸗ ben weiß beyſammen hangen / wie auch ſeine Frucht / welche ſoll rot vnd rund ſeyn / wie ein kleine ſauwre Kirſche: Das Gewaͤchß bleibt ſtetigs gruͤn / bluͤhet im Martio / [wirde Engliſch Beares Whortle beries genennt. ] Das XCVI. Kapitel, Don Wegdornbeer oder Creutzbeer. RI . z . iſt ein Dornechter Baum / deffen Rinden braun ſindt / vnd ſich den Faulbaum vnnd Kirſchbaum Rinden beynahe vergleicht :die mitleſte Rinden iſt gruͤn / das Holtz etlicher maſſen gelb: die Aeſtlein haben viel ſcharpffer / ſchlechter Dorn / die Blätter finde ſchwartz gruͤn / lind und glatt vnd ein wenig zerkerfft: blühet im Mayen ein jedes Bluͤmlein iſt wie ein kleines Sternlein anzuſehen mit vier ſpitzlein: dieſen volgen runde Beerlein in der groͤſſe wie am K Faulbaum / gantz grün vnd ſo ſie zeitlgen werden fie ſchwartz und weich / eines ſeltzamen vnluſtigen Geſchmacks. Das Marck mit⸗ en im Stamm iſt rot / wie der rote Sandel. Il. Den Vngriſchen Wegdornbeer beſchreibet C.Clufius] in feinen Obſeruationib. Pannon. daß feine Aeſt eines Elen⸗ bogen hoch wachſen / gemeiniglich eines Fleinen Fingers dick) mit einer ſchwartzen vnnd runglechten Rinden bekleidet / wel⸗ che fich zu oͤberſt in andere Zweiglein außtheilen / deren etliche zu einem ſpitzigen Dorn werden: Die Blätter vergleichen ſich den Schlehenblaͤttern / allein daß fie kuͤrer vnnd Fleiner VYyy 5 ſeyn / Er (I.)erſte vnd gemeinſte Wegdornbeer / mr — — — — NEN 2 — — — —eS Fe Fe Van A * 1. Wegdornbeer. * Spina infedtoria. R R : x \ N —* — — — ⸗ — ir "Ai: = ‘ „ —— — NR — EN | — 9 EINER UN ; f 4 — RUN 47 ap “ in F IR B Wa) — NR h S ” VB A N TERN u p N a S —8 N vr pre LAN AN IR ß — NY 5 A I B en Mix NE % C ls - | 11. Vngriſch Ereugbeer. | Spinainfedtoria Pannonica. D E famenziehenden/darnach eines bittern Geſchmacks Die Blu⸗ mir zwey oder drey hohlfehlen Striemen vnterſchieden / erſtlich ſeyn / von Farben grün / rings vmbher zerkerfft / erſtlich eines zu⸗ men ſeyn grünlecht / mit Blaͤttern beſetzt hangen zwiſchen ders Blaͤttern: Die Frucht iſt gleich den gemeinen Wegdornbeern / D. Jacobi Theodori Zabernemontani/ F gruͤn / wenn fie aber zeitig worden / iſt fie ſchwartz: Die Wurtzel iſt dick / holtzecht und hart. [Der erſte waͤchſt bey vns wie auch am Rheinſtrom an den Wegen / Sandftraffen vnder den Schlehenhecken / auch auff den Bergen.) Der ander waͤchſt auff hohen Bergen: Bluͤhet im Mayoꝛwirdt zeitig im Julio | | Donden Namen. Egdornbeer wird auch Creutzbeer genennet / Lateiniſch Spina ceruina, infectoria, Rhamnus ſolutiuus. Niderlaͤndiſch Rhynbeſien. Engliſch Buckhorne. Frantzoͤſiſch Bourg efbine. Welſch Spino Merlo oder guercio. Diß Gewaͤchß wird Teutſch genennt Vngriſch Weg. dornbeer / oder Vngriſch Creutzbeer. Sateinifch Spina infectoria G Pannonica. Die andere Namen ſeyn noch vnbekant. Wo zu man diefes Kraut gebrauchen koͤnne / iſt noch vnge⸗ wiß / dieweil es kuͤrtzlich iſt erfunden worden. ¶Von der Natur / vnd Eygenſchafft deß erſten. Vß dieſen Beeren truck man ein Safft / macht einen Syrugy / auch ein Lattwerge darauß / werden auch zerſtoſ⸗ ſen eingenommen. u‘ Andere firden 40. oder etwan mehr / darnach einer ftarck iſt dieſer Beeren / zuvor zerftoffen in einer feyſten vngeſal⸗ genen Fleiſchbrůh / thun ein wenig Zimmer darzu / vnd trincken es auß / vnnd auff dieſe weiß es nicht ſo viel Grimmen macht. Der Safft auß dieſen Beeren getruncken / treibet durch den wider die Waſſerſucht / auch wider das Zipperle gebraucht: * Euſſerlicher Gebrauch. As Laub vber das wild Fewr vnd flieſſende Schaͤden gelegt / heylet dieſelben / etliche ſieden das Laub / oder die Innerſte / Schelffen in Wein / thund ein wenig Alaun darzu / heylen damit die Faͤule vñ allerhand Seerigkeit im Mund / darmit gegurglet vnd gewaſchen. Die grüne Beerlein in der Ernd geſamlet / gedoͤrret vnd zer⸗ knitſchet in Alaun Waſſer geweicht / gibt ein ſchoͤne gaͤlbe Farb / ſo die Kartenmaler / Buchbinder / vnd ſo das Leder gelb faͤrben ge⸗ brauchen. So ſie aber ſchwartz vnd zeitig die zerknitſcht / in einem kuͤpfferin Geſchirr behaͤltet / gibt es ein ſchoͤn grun / derhalben er» liche das Safft gruͤn darauß machen / ſo den Mahlern die nſtlich I ik. BmbMartini/fo die Beerlein an den Bäumen funden werden /geben fie ein fchöne braune Farb / den Drieff unnd Leder⸗ färbern ein fehr nuͤtzlich gemächt. a Auß dieſem Holtz machen die Schuͤtzen ihre Bögen. Von dem Syrup vnd Lattwerge. Vß dieſen Beeren mach den Syrup alſo: Nimb dieſe II Beeren fo fie wol ʒeittig find/gerfkoß fie halb / thue ſie dann in ein ſauberen verglaſterten Hafen / deck in wol zu / ſtelle jhn an einen warmen Ort / acht Tag lang / darnach preſſe den Safft auß den Beeren vnd nimb zwey Pfundt / auch guten Zucker / oder ein geſchaumpt Honig zwey Pfundt / ſiede es bey einem linden Fewr / biß es dick wirdt wie ein Syrup / darnach K ſeyhe es durch ein leinen Tuͤchlein / thue darzu geſtoſſen Zimmer) Ingwer / jedes anderthalb Loth / Naͤgelin ein halb Loth / vnd behalt ijhn in einem ſaubern Geſchirr. Deffen gibt man zwey oder drey Loth auff ein mal / der purgiert vnden auß das Gewaͤſſer vnnd Schleim. | Man machtauch ein Lattwerge darauß / aber diefe beyde Artz⸗ neyen / dieweil ſie dem ſchwachen Magen nicht dienſt⸗ lich / muß man fleiß anwenden / daß ſie in dem fall deſto beſſer corrigirt werden)] Das Stulgang den Schleim vnd waͤſſerige Feuchtigkeit / wirdt alſo —* | A len / darauß gruͤne / eines bittern vnd zu tigs grün bleiben / im ZU E re auch Das Dritte Buch von Kräutern. [Das XCVII. Gapitel Von Stechdorn. * Teutſcher Stechdorn oder Sanddorn. * Rhamnus fine Oleafter Germanicus. 0 vv“ ZN Na > CE: ne «> N: 11 7 )) X N; \ N vngebauwten Orten. Von andern in ſeinen obferuar.Hifpan.lib.1.cap.16. fleing Spargenbeer /fo Haͤutlein vberzog ſchloſſen iſt. Dieſe [Der Teutſche lang vnd grauw dendlaͤttern aͤhnl ruͤnlecht viel g von Curſm Sch bey Augſpurg / auchin Holland. ] Eutſcher Ste dendorn genen Marruca. Boͤhmi Vonden Namen. S werden der Stechdorn etliche Ge⸗ ſchlecht von C. Cluſio beſchrieben / auß welchen diß dritte Geſchlecht iſt / ſo mit vielen dornech⸗ FIT) ten Aeſten auffwachſet mir einer ſchwartzen Rin⸗ den bekleydet / an den Aeſten / wachſen etliche Beu⸗ feyſte / langlechte / ſchmale Blaͤtter wachſen fammengiehenden Geſchmacks / welche ſte⸗ Anfang deß Fruͤhlings gewinnet es neben feinen Bitiern tleine grünlechte Blumen welcher viel beyſamm⸗ men ſtehen / auß welchen im Sommer ſchwartze runde Beere werden wie die Schlehen / eines herben Geſchmacks. Waͤchſt an Geſchlechten mehr kan man leſen C. Cluſium Stechdorn oder Sanddorn waͤchſt auff ſechs offt mehr Ehlen hoch mit vielen dornechten Aeſten / welche ſindt: die Blaͤtter ſindt lang / ſchmal/ den Weis (ich / weißfaͤrbig vnd grauw: die Blumen finde heyſammen / dieſen volgen runde Beeren wie mit einem tuͤnnen rauw farben oder gelb roten en / in welchen ein langlechter Samen ver⸗ rwaͤchſt zu Baſel am Rhein / auch nicht weit chdorn wirdt auch Sand dorn vnd Wei⸗ net / Lateiniſch Rhamnus ſiue Oleaſter Germanicus:Niderländifh Schytbeſien.) Stechdorn wirdt Lateiniſch genennt Rhamnus. ¶Arabiſch Naufg. Griechiſch Pauras- Spaniſch Spino negro, [Scambrones. Weiſch ſch Bodlak. Engliſch Hartsthorne.] F Stechdorn. Rhamnus IH. C luſij. Von der Natur’ Krafft / vnd Eygenſchafft. sufammengiehenden Geſchmacks ſeyn / ſindt fie ohn gar die Blätter und die Frucht eines herben onnd Zweiffel kalter vnd truckner Natur. Von dem Gebrauch deß Stechdorns. J Arolus Cluſius meldet auß Dioſcoride, daß die Blaͤtter von allen Geſchlechten das wild Fewr leſchen / vnd heylen die vmbfreſſende Geſchwaͤr. ¶Auß dem Sanddorn wirdt der Safft getruckt / ſo ſauwr iſt / vnnd weil die Beeren etwas den Leib zum Stulgang bewegen / wverden ſie von den Niderlaͤndern Scheißbeeren genennt. ] Das XCVIII. Capitel. Von Klofterbeer. Jeſe Kloſterbeerlein wachſen allenthal⸗ ben an den Hecken vnnd den Zaͤunen mit ſtach⸗ lechten Aeſten / ſo mit einer afchenfarberı Rin⸗ den bekleydet ſeyn / ihre Blätter vergleicher den Eppichblaͤttern / die Blumen En ae bißweilen weiß / hangen vnter ſich wie Gloͤcklein / nach welchen die Beer erfolgen / welche rund / gruͤn / hart vnd ſtriemechtig ſeyn / und ein wenig rauch oder haarech / am Geſchmack ſarwr vnnd zuſammenziehendt / wie die Agreſten oder vnzeitige Weinbeer: Wenn ſie aber zeittig worden / ſeyn fie etwas gelb / weich und ſuͤß⸗ (echt / f haben auch einen ſchwachen Kernen / den man mit den Beeren jſſet. Sindt zweyer Geſchlecht / das zame / ſo noch ſo groſſe Beer haffter-] 999 Von den Samen. em auch genennt Kraͤuſelbeer / Groſſelbeer / hat / vnd wilde / welche viel dicker vnd raucher auch / vñ geſchmack⸗ | Kraufbeer vnd Stachdorn.Sateinifch Vua criſpa, Vua | fpina , Groflularia. Welfch Yua Pina, Frantoͤſiſch | iij | Groifelles. / A Kiofterbeer. | Vuacrifpa. TENNIS: z] SE ENEN EET FR h TEN ER AR A I N ZA 288 un I en RR INT u * \ & a EIN ( I Ei: NN —— ee nr n — NZ ZVIREIIUE «| x CD Groifelles.Englifch Goofe berryes. Spanifch Vuacrefba. Niderlaͤn⸗ diſch Croesbeſien Boͤhmiſch Chlupareyahody. Von der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft. Je vnzeittige Beere ſeyn kalt im andern Grad vnnd eines zuſammenziehenden Geſchmacks. Innerlicher Gebrauch. Jeſe Beerlein rohe oder in der Speiß geſſen / machen ein kaltes rohes Gebluͤt / geben gar Feine Nahrung . Etliche Set kochen fie auch ober Fleiſch / wie die Agreſten / geben einen feinen ſaͤuwrlichen Geſchmack / werden nuͤtzlich gebraucht von den Choleriſchen Menſchen. Alſo D auch die Bruͤh / darinn dieſe Beer geſotten / iſt gut den jenigen fo ein hitzig Fieber haben / dann ſie iſt dem Magen gut / widerſtehet der Gallen / vnd leſchet den Durſt. Dieſe Beerlein oder der Safft iſt gut den jenigen / ſo einen Bauchfluß haben / verſtellen auch das Blut vnnd die vnmaͤſſige Fluͤß der Weiber / jedoch ſollẽ fich die jenigen dafür huͤten ſo einen Falten Magen haben / deñ ſie denſelbigen gar leichtlich beſchweren. [Die zarten Blaͤtter geſtoſſen vnd den Safft eingenommen, treibt den Harn vnd den Stein. | Eufferlicher Gebrauch. Se grüne Blätter finde que zuden Enkündungen/ vmbfreſſenden Geſchwaͤren / vnnd zu dem wilden Fewr / denn ſie den Schmertzen lindern. Die Blaͤtter mit den jnnerſten Rinden / mit Waſ⸗ E fer vñ ein wenig Alaun gekocht find gut wider die Mundrfänle.) Don eingemachten Klofterbeerlein. S> He dann dieſe Beerlein recht zeitig werden pflege matt fie mit Zucker einzumachẽ / welche ein fonderliche Speiß ern: den Febricitanten,dannfie fühlen vnnd lefchenden Durſt ſindt dem Magen gut vnd deſſelbigen Hit Dieſe Beer ſeyn gut den ſchwangern Weibern wider die vn⸗ natürliche Luͤſten Auch den jenigen foGonorrhacam / [vnnd weiſſen Fluß haben. 2* D. Jacobi Theodori Tabern⸗montani / — Das XCIX. Capitel. Don ©. Johannstraͤublein S. Johannstraͤublein Ribes. ſchlecht. (l.) Das erſte iſt ein ſtaudecht Gewaͤchß / welches ſich mit ſeinen Aeſten weit außbreytet / ſo mit einer ſchwartzlechten Rinden bekleidet ſeyn / wenn fie alt worden: Seine Blätter ſeyn breyt vnd zertheilet / dem Raͤbenlaub gleich / aufgenommen daß fie vie” kleiner ſeyn / ¶ vnd finde ſattgruͤn wiſchen denen langlechteSties lein herfuͤr wachſen / [fein bleichgelbes geſtirntes Bluͤmlein bringts im Mayen’ Inach welchen runde traublechte Beerlein erfolgen / welche erftlich grün ſeyn / darnach aber roht werden / eines lieblichen vnd ſaͤuwerlichen Geſchmacks. [Es finde zwey Geſchlecht / das zame vnnd wilde: das zame wirdt in Gärten gepflantzet / darvnter eine mit groſſen / die ander mit kleinen rothen Beeren gefunden wirdt:ein dritte mit weiſſen Beeren / wie dann auch die rothe / gemeiniglich eines ſaͤuwrlichen Geſchmacks / alſo wirdt auch eine mit ſuͤeſſen Beeren gefunden. Das wild Geſchlecht waͤchſt auff hohen Bergen vnnd ſindt die Beerlein viel kleiner] \ Il. Das ander Geſchlecht iſt dieſem in allen Stücken gleich / außgenom̃en daß feine Beer ſchwartz ſeyn / eines vnfreundtlichen Geſchmacks/die Blaͤtter aber haben einen ſtarcken Geruch.) Das erfte Geſchlecht wirdt in den Gärten gepflanger / bluͤhet im Aprili vnnd Maio: Seine Beer werden im lulio zeitig, ¶Das ander wirdt auch in Gaͤrten gepflantzt / wiewol ſie auch in — K etlichen Bergen gefunden wirdt.) Von den Namen. Anct Johannstraͤublein [ alfo genennt / darumb daß ſie gewonlich vmb Sanct Johannstag / das iſt zu End deß Brachmonats zeitig werden ] heiſt Lateiniſch Ribes, Ribeſium, vnd Groſſularia rubra.Welſch Vuettaroßa. Frantzoͤſiſch Groißeles Niderlaͤndiſch Beſiekens ouer see Aelbe⸗ ſien: Engliſch Ribes, Redde gooſe beries. Boͤhmiſch lahodi So lana. Wyno S.lana. Teutſchauch S. Johannsbeerlein. v on 1 Bin a N — ne — nun u ® un ER Tohannsträublein ſeyn zwey Ges \ innen A * DEE = 7 — Ro A WEIT 2 — * — —— fs N L R . 5 PTR gen, > & z Z £ “os N. EN, IN N: — * — * — * — — & en} Di m u * UI REN KUH 8 N f Ru — NR : E ns LER B B— ? , Er ya —BR DER N / e TH: DEE" Er A HR “ eg DR AN, ht 4 GN NE — re — —— ——— Von der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft. — B oder Beerlein ſeyn kalt vnnd trucken im andern Grad. Sein einer ſubtilen Sub⸗ Iſtantz / vnd ziehen etwas zuſammen. | Innerlicher Gebrauch. | | | | | nn Sezeitige Beerlein geffen/ feyn dem hikigen Magen | U) Paue dannfie fühlen nd ziehen ein wenig zuſammen / | geben deromegen dem Magenein Stärck. / | Siefeyn auch gut den jenigenfo einen Bauchfluß | D haben / vnd mir der rothen Ruhr ſeyn angegriffen, verftellen das | Wuͤrgen ond Brechen deß Magens vnd die Choleram. Fuͤrnemlich aber ſeyn fie gut in den ſcharffen / hizigen Febern / | ; dann fie lindern die groffe Hitz wehren der auffwallenden Gal⸗ | len / erkuͤhlen das Gebluͤt widerſtehen der Faͤule / vnd lefihen den | Durſt gar wol, erfrifchen auchden Munde und Magen / vnnd | fonderlich fo man fie ſeudet mit Sauwrapfferwaſſer / vnnd dar uon trincket. Von Johannstraͤubleinſafft vnd feinem innerlichen Gebrauch. I den Kohannsbeerlein wirdt der Safft gepreft/ vnnd zung Gebrauch behalten. Er wirdt aber auff zweyerley weiß bereiter. Erfklich nimpt man nur allein deß Saffts A - iij. oder ilij Pfundt / laͤſt den ſieden / biß er Honigdick wird / [auffeinem linden Kolfewerlein zum dritten theil einſieden / als ⸗ | dann fich fegenlaffen vnd läutern. ® Denlautern Sr kocht man folgendes auchauffeim Kol | fewerlein allgemach su gebührender dicke. Andere ſetzen jhne ein gute zeit an die Sonnen / vnd behalten ihnen hernacher /) vnnd J braucht denſelbigen wirdt genennt Rob ribes limplex. Oder aber nimm iiij. Pfundt deß Saffts /ij Pfundt Zucker / ſeudet dag mit einander wie einen Kob, ſo Rob compofitum 4 in den Apothecken genennt wirdt / dieſer iſt wol lieblicher / aber je⸗ 4 ner iſt ſtaͤrcker vnd kraͤfftiger. Das Dritte Buch / von Kreutern. — Schwarz Johannstraͤublein. Ribes nigra. 807 xDieſe Saͤfft oder Rob werden zu allen oberzehlten Gebreſten gebraucht / vnd ſonderlich wider das Wuͤrgen vnd Brechen deß Magensı wenn derſelbtge nichts harresleidenfan / wie dann auch foider den Durchlauff/die rorhe Ruhr vnd Choleram. Man kan auch dieſe Säfft mit Wegrichwaſſer den Weibern geben ſo jhre Zeiten zu viel haben / vnd denen ſo mit dem weiſſen Geficht und Sonorthæa beladen ſeyn. ei: In fcharffen hisigen ond faulen Febern hat dieſer Safft auch ein groſſes Sob / nicht Allein die jnnerliche Hitz das hitzige Gebluͤt / vnd die auffwallende wuͤtende Gall / vnd den Durſt zu lindern / zuleſchen / vnd nider zu trůcken / ſondern auch dem faulen Weſen im Magen /vnd in den Adern zu widerſtehn vnd su wehren / ent? weder für ſich ſelbſt oder mit Saurampfferwaſſer vermiſcht vnd daruon getruncken. Diefer Saffrıni Borragenwaſſer getruncken / iſt zut wider G das Zittern deß Hertzen. — Mit Endiuien oder Wegrichwaſſer genuͤtzt / leſcht Die erhitzte eber. Wider den Durchlauf: Nimm Johannsbeerleinſafft / Quittenſafft jedes j Bntz / Safft von rothen Roſen / Roſen Conſeruen jedes js Sorh/Specierum diarrhod. AbbatSantali albi jedes j Quent. bereiten Bolarmen iiij. Serupel/gebränne Hirſchhorn j. Scrupel / mache es zu einer Lattwergen / vnnd eſſe daruon. Euſſerlicher Gebrauch deß Saffte. Eichen Menſchen die Zunge geſchwollen wer / der fol IS: reiben mit Johannstraͤubleinſafft / fo fleuſt der Speichel und Schleim herauf. Dieſen Safft mir Roſenwaſſer vermiſcht / vnd ſich damit gegurgelt / it gut wider dag geſchwollen Zaͤpflein. [ DBefeftige die wacklende Zaͤhn / vnd ſtaͤrckt das Zahnfleiſch: So mans an die Stirnen ſtreicht / hilfft es den trieffenden fluͤſ⸗ ſigen Augen.] Von Johannstraͤubleinſyrup. 2 Dndiefen Beerlein fan man auch einen Syrup ma⸗ chen,Syrupus de ribes genennt/anff folche weiß. Nim̃ def geläuterten Safftsvon den Beerlein ij. Pfundt / reinen Zucker zwey Pfunde! laß mit einander Syrup⸗ dick fieden. n Diefer Syrupift zu allen obersehleen Gebreſten gut / ſtaͤreke den Magenfteller das Wuͤrgen vnd Brechen / die Durchlaͤuff / rothe Ruhr / der Weiber Geſicht / vnnd dergleichen / leſcht den Durſt / lindert die Hitz / vnd wehret der Gall. Ron eingemachten Johannstraͤublein MI: macht diefe Träublein auch mit Zucker ein’ auff folhe weiß: Nimm diefer Früchten’ wie fie an jhren Stäudlein hangen / waſche ſie ſauber / nehme diefaule Beerlein daruon / bereite einen gelaͤuterten Syrup von Zucker / vud foer beynahe gnug geſotten iſt / fo wirff die Beerlein darein / laß widerumb ein kleine weil ſanfft ſieden / damit ſie nicht erklieben oder erkalten. Dieſes Tugend iſt / den Durſt zu leſchen / den Mund vnnd die duͤrre Zungen in hitzigen Febern zubefeuchten / alle Hitz deß Ma⸗ gens vnd der jnnerlichen Glieder zu lindern: Staͤrcken den Ma⸗ gen / bringen Luft zu effen / vnnd ſeyn gut den ſchwangern Weis bern / wider die vnnatuͤrliche Gelüſten: Sie erlaben auch die —— in den Febern / vnd widerſtehen dem faulen Magen⸗ weſen. (Dean mag obgemelte Beerlein auch in der Sonnen doͤrr⸗ vnd zur notturfft behalten.) oͤrren / Don Johannstraͤubleinlattwerge. An bereitet auch ein Lattwerge darauß / nemii Wenn die Beerlein wol zeitig ſeyn / ide fie ” u 2 Stielen ab/ truͤck den Safft durch ein ſauber Tuch laß auff lindem Fewer gemachſam ſieden / ſtets ombgern ret/ biß es anf aͤngt dick zu werden / alsdann ſetze Zucker darz dei- nes Gefallens / vnd ſiede es wie ein andere Sartwerge: Man far ſie auch ohn Zucker wie ein Selgfieden ı bfeiben fig ſauwerlicher. VYyy itj Diefe \ # m he k * PX A: J 808 D. Jacobi Theodori Tabernemontani / a Diefe Sarttwerge oder Seltz iſt allen oberzehlten Schwachher F 5 Roth Roſe II. ten gut / dauon zuuor vermeldet iſt / ſie labet vnd erquicket die Krancken / ſo sin hiziges Feber haben . Das C. Kapitel. Von Roſen. Weiß Gartenroſen J. Rofaalba, Rofa rubra. = —— - $ NR Groß Proning — N ER —E roß Prouintz Roſe III. AN NZZ % Ss D Rofa Prouincialis maior. “4 A — Va A — Ts % 1 y N N fr, DANN CU N — N RENNEN > NEWS | — —— 00—— N i —* J | — — RN N | Er Er fchönenlichlichen Rofen werden vielerz LFI ⸗ N IV NN N R cey Gefchlecheerfunden / welche doch in zwey Be, , N | | N ſchlecht fönnen abgerheiler werden / alfo daß erliche > sam feyn’etliche wildt kommen mit jyren ſchwartz⸗ lechten und zerkerfften Blättern faft vberein / ihre Stengel ſeyn hart / vnd holtzecht / mit viel ftechenden Doͤrnern be⸗ ſetzet: Anden kleinen Zweiglein oder Stengeln wachſen rundt⸗ iechte gruͤne / ſpitzige Knoͤpflein auf welchen die Blumen herfuͤr ſchlieffen / iunwendig mir viel zarten Haͤrlein befeger: Dach den Blumen folgen lange gruͤne runde Knoͤpflein / welche voll klei⸗ ner ſteinichten Koͤrnlein ſeyn / gantz rauch von Haar oder Wol⸗ len / darinn ſie liegen / welchs der Same iſt. Anden wilden Roſen finder man auch ſonſt ein rundes / rau⸗ ches vnd haͤriges Gewaͤchs ſo man Schlaffkuntz nennet. Mit dieſer Beſchreibung kommen ſie faſt alleſampt vberein / haben jhren Vnterſcheidt an den Blumen / deren etliche gefüllt ſeyn / etliche vngefuͤllt: Sie werden auch vnterſchieden von we⸗ gen der Farben / dann etliche ſeyn weiß / etliche roth / etliche ſaatrot / etliche leibfarb / ein theil gelb / vnd ein theil auch gruͤn / deren D. Ca- merarius gedenckt: Deßgleichen werden ſie vnterſchieden am Geruch / dieweil etliche einen guten vnd lieblichen Geruch haben / K etliche auch ohn Geruch ſeyn. I. Das erfte Geſchlecht feyn die weiſſe gefuͤllte Bartenrofen/ se wol bekannt ſeyn / vnd gar gemein werden Lateiniſch olz albæ genennt. II. Dasander Geſchlecht ſeyn die rorhe Roſen / entweder ſaatrot / blutrot oder braunrot / feyn auch gar gemein haben nicht einen fonderlichen lieblichen Geruch / riechen doch etwas / ſeyn zum theil gefuͤllt / zum theil vngefuͤllt werden genennt Roſæ Mileſiæ, Roſæ purpureæ vnd puniceæ. | % PER Na, ZZ ir / Nu . III.IV. Das dritte Geſchlecht feyndie Prouing Rofen ‚groß, vnd klein / wie am vierdten Geſchlecht / ſeyn von Farben leibfarb/ eines lieblichen Geruchs / ſeyn auch wol bekandt / werden genennt Roſæ Prouinciales, Roſæ Perſicæ, incarnatæ, purpurez: Vnd werden dieſe Roſen fuͤr den andern zum purgirenden No’ ſenſafft gebraucht. Das — ———— — — —— rn —— — — — ge y > — Klein Prouintz Rofe IV. Rofa Prouincialisminor. : ZEN DH ie Y A RG 8 > an / = }) SS Hi El ARD \) — ir . ® — Weiß Muſcatenroſe VL. Rofamufcataalba, dr 4 RN 1,4 er —* un J Ti u. —8 — V. Das fünffte Geſchlecht Roſa fine ſpinis genennt / hat ein harte holtzechte Wurtel / auß welcher feine Stengel wachſen ei⸗ nes Manns hoch / gantz glatt vnd ohne Dornen / oben an den Stengeln gewinnet es ſeine Knoͤpff an rauhen langen Stie⸗ Das Dritte Buch / von Kraͤutern. F Roſa ſine ſpinis V. D Weiß gefuͤllt Muſcatenroſe VII. Roſa muſcata alha multiplex. — —4* nd URS 12 R Me G — EAN NR — * * WAR VE S a & Mal —— — N NEN BER EN ET = \ Nur 7 5, u | Wr ) VERÄNDERN 3 rg N X Ei Rrge N / ZEN pe —— ——— era I ——— Y» np, — EIS \ ep e — — SVZES va HERRER IA PER WAREN FIRE Ss * er gr NG Br PY CN x F —F — 8 — — len / darauß die Roſen ſchlieffen / von Farben den Proui faſt gleich / eines lieblichen vnd ——— ie VIVI. Das ſechſte vnd fiebend Geſchlecht feyn die weiſſe Muſcatenroſen / deren etliche gefuͤllt ſeyn / etliche vngefuͤllt / den weiſſen Gartenroſen gleich / außgenommen daß ſie kleiner ſeyn Man a 7— A Geel Roſe VIII Roſa lutea. B —M/⸗ an > N N \) z (GN \ | Heckroſen X. | Rofa fylueftris. 9 — = Tas —D0 NM, N WW { d FENG FR en — NS EIN: A * Ü S AB Al IN, \E EN \ >= * Zeutſchlandt bracht worden / pflegen im Herbſt vnd auch mitten ER im Winter gublühen. Vnd ſeyn diefe Rofen die allerkoͤſtlich⸗ ſten / nicht allein hreg edlen vnd lieblichen Geruch halben / ſon⸗ Dan finder jhrer viel in Welſchlandt / ſeyn kuͤrtlich auch in D. Jacobi Theodori Tabernxmontani / F Roſa Eglenteria IX. IM. VL 1 — N 6 uw d — * G I H 7 Feldt Kofe XL. Rofaaruina. NEN, Si de ie . * "7 Se OS Sul — 0 — — ST —8 — SF H ” N S (. 2 ; i \ -K — u P dern dieweil fie auch den Stuelgang bewegen / fo man jhrer drey oder vier vor der Maalzeit jſſet wie Matchiolus meldet: Wer⸗ den von wegen ihres Geruchs Mufcarenrofen genennt / vnnd Damafeenrofen/ Sateinifh Roſæ muſcatæ, yand Bifemröße kin, VII Das n ] — 4 Das Dritte Buch / von Kreutern. 81II VIII. Das ander Geſchlecht ſeyn die geele Roſen ohn Ge⸗V geſtraͤuwe / trucknets auß / vnd ſtillet die Fluͤſſe derohalben von ruch / auch vntuͤchtig zur Artzney Roſa lutea genennt / oder Rofa Aegyptia,R.ofa vulpina Etliche ſagen / daß die Roſen ſollen gelb werden / ſo man die auff Ginſter pfropffet. IX, Das neundte Geſchlecht Rofa Eglenteria genennt / waͤchſt gar klein vnd niderig / mit dornechten Stengeln vnd klei⸗ nen Blaͤttern / die Roſen ſeyn gar gering! weiß vnd wolriechendt / nach welchen ein ſchwartze Frucht erfolget / welche ſonſt an an⸗ dern roth iſt. Wirdt Niderlaͤndiſch genennt Duynrooskens / id eſt Roſa Dunenfis, oder auch Pimpernelle Rooßkens / ga teiniſch Roſa pampinula, von wegen der Blaͤtter / welche ſich der Bibinellen vergleichen. X.X1. Die zwey legte Geſchlecht / Heckrofen und Feldtrofen genennt / feyn fogemeinanallen Orten / auch jederinan mol ber R kandt / daß man fie nicht befchreiben darff deren man erliche findt / fo auch eines lieblichen Geruchs feyn- Sie werden zum Theilin Gaͤrten gepflantzet / zum theil wach⸗ fen fie von ſich ſelbſt / ſenderlich die wilde Roſen an Hecken / vnd auff dem Feldt / fangen im Fruͤeling an herauß zu ſchlagen. Von den Namen. Jeſe zame Roſen heiſt o⸗.Lateiniſch Rola. Arabiſch Nard. Spaniſch Rofas. Frantzoͤſiſch Vne roſe. Bomiſch Raoze. ¶Engliſch Koſe. Niderlaͤndiſch Rooſe. Was den Vuterſcheidt der Dramen belanget / iſt bey einem jeder Geſchlecht angezeiget. Die wilde Roſe wirdt auch genennt Feldtroſe / Heckroſe / Frauwenroſe / Mariendorn / Kornroſe / Haberroſe und Heydro⸗ fe. Griechiſch vrohocho⸗. Lateiniſch Rofa ſylueſtris, Rofaar- € uenfis,Rofacanina. Frantzoͤſiſch Rofes fauvages. Niderlaͤndiſch wilde Roofen. Die gelbe Haͤrlein in den Roſen / heiſſen in ofüci- H nis,Anthera. Das weiffe unden anden Kofen wirdt der Nagel genennt/ Lateiniſch Vnguis. | Das Knoͤpflein darauß die Blumen fehlieffen / heift Ca- Die Blärklein diefer Rnöpflein werden Alabaftri genennt / welcher fünff erfunden werden- Die Knoͤpflein mie dem Samen werden zegaraı vnd xepa- Asa genennt. | Die Zweiglein der Rofen werden genennt Viburna, Von der Natur / Krafft / vnd Eygen⸗ ſchafft. Odonzus vnd Matthiolus ſchreiben / wie auch die Erfah⸗ rung gnugſam bezeuget / daß die Roſen nicht einerley Na⸗ tur vnd Subſtantz ſeyn: Dann etliche ſeyn eines jrrdiſchen Ele⸗ ments / vnd ziehen zuſamen: Etliche aber von wegen der Vermi⸗ ſchung der Elementen / feucht vnd waͤſſerig / etliche ſeyn einer ſub⸗ tilen vnd aͤriſchen Natur / an Geſchmack bitter / vnd eines edle lieb⸗ lichen Geruchs / als die Prouintzroſen vnd Bieſemroſen / welche etwas waͤrmer an ihrer Natur ſeyn. Jedoch ſeyn fie alleſampt kalter Natur / vnd wie etliche woͤllen im erſten Grad / ziehen auch zuſammen. Doch ſoll man wiſſen / daß die friſche Roſen mehr Bitterkeit bey ſich haben / dann die dürre Rofensziehen mehr zuſammen. Die Haͤrlein in den Roſen trucknen auch / vnd ziehen zuſam⸗ men / aber vielmehr / dann die Roſen ſelbſt. ¶Es werden in der Artzney dreyerley ſonderlich gebraucht / die weiſſen / roten vnd leibfarben / vnd haben die ſaatroten das beſte ob darnach die Leibfarben.) Innerlicher Gebrauch. Verre Roſen in Wein kocht / vnd etlich mal deß Tags II gerrunckenftopffer die Bauchfluͤſſe: ſo aber ein Fieber dan wer/folman fie mit Waffer kochen. Von dem gelben Samen. Er gelbe Samen fo mitten in den Rofen gedoͤrret vnd klein geftoffen/ vnd auff das feuchte Zahnfleiſch ſoichen Saͤmlein Zahnpuluer bereitet werden / Das Zahnfleiſch zu ſtaͤrcken / vnd die Zaͤhn zu befeſtigen. a Iſt ein fonderliche Arney wider das Blurfpeyen: mit Kür tenwaſſer eingeben/fliller den vberflüffigen Weiberfluß . Es ſol aber ſolches Saͤmlein nicht ober ein jahr lang behalten werden / vnd fo mans aufferuchner ache haben/ daß es fein geibe Farb be⸗ Halte vnd nicht ſchwartze werde. Von den Roſenknoͤpflein. | Je Roſenknoͤpflein in Waffer gefotten vnnd getrun⸗ cen / iſt gut fürn Bauchfluß vnd Blutſpeyen Auß dieſen Knoͤpffen brennet man ein Waſſer / welchs den rinnenden Augen dienet / vnnd treffentlich 2 gut iſt wider ale Bauchflüffe- Wann man mit dem Waſſer vnd Eſſig von Squillen / eins ſo viel als deß andern / vnter ein ander vermiſchet / den Mund ſte⸗ tiges mit waſchet / macht es ein gut Zahnfleiſch / vnd ſtaͤrcket gar wol die Zähne. Die rothen Knoͤpflein mir ihrem Haar / Butten genannt / ſo ſie zeitig worden / ſol man ſtoſſen / den Safft herauß trucken / vnd duͤrr laſſen werden / gibt ein heilſam Puluer zu beyden Flůſſen der Weibern / vnd dein Samenfiuß. So man auch dieſe duͤrr behaltet / ehe daß ſie weich werden / vnd ſo man die in Wein ſiedet / vnd daruon trinckt / hilfft es auch / deßgleichen wider die rote Ruhr / vnd Blutſpeyen. Die rote Frucht von den wilden Roſen gedoͤrret / werden wi⸗ der den Stein von vielen nuͤtzlich gebraucht: Hagbutten in rotem rauhen Wein geforten vnd getruncken / ſtopffet den Bauch vnnd alle jnnerliche Blutfluͤß. Die weiſſen Steinlein in den Knoͤpffen / vnnd in Wein ge⸗ nommen / vnd mit Zucker zur Lattwergen gekocht / treiben den Grieß vnd Stein. | Von dem Rofen Schwamm. DI: Schwamm anden wilden Heckroſen / iſt einhär riger Ballen / gang rund vnd grauwbraun / fo, etlich —— Schlaffcuntz vnnd Bediguar nen⸗ nen. Plinius fchreibt / daß die Roſenblaͤtter geforten vnnd getrun⸗ cken / verſtellen das weiß Geſicht der Weiber. [Dieoberften zarteſten Giepflein von wilden Heckroſenſtau⸗ LI denin Eſſig gebeinet / gleich einem Salat geſſen / iſt den Miltz⸗ ſuͤchtigen nuͤtzlich / legt auch alle jnnerliche hitzige Geſchwulſt deß Eingeweidts. ] Der Schlaffeung zerſtoſſen und mie Wein gerruncken / fol ein fonderliche Eygenſchafft haben den Stein auß dem Leib zu⸗ treiben / wie auch die Knoͤpflein und die Steinfodarinn liegen / wie Fuchſius vnd Dodonzusyermelden. [ Noch fräfftiger ſollen feyn zum Stein die Wuͤrmlein / fo indemfelben Schwarit gefunden werden. Man braucht es auch zu den Köpfen: onnd das Wärmleindarinn gepuluere/gibt man ein wider die Wim im Seib. ] Eufferlicher Gebrauch. bergelegt ı heylen die higigen Geſchwuͤlſte / vnnd di Brandtſchaͤden / leſchen auch * oe ” Wein da gedörrte Roſen in geforten ſeyn / it gut wider die Schmergen deß Haupts / der Ohren / dep Zahnfleifcher vnd der Daͤrmen / vnd der Mutter /] die Glieder darmir gewa⸗ ſchen / mit einem Federlein angeſtrichen / eder mit einem Elyſtir EN rien Defense wotz ie frifchen Kofenblarter wol zerſtoſſen / Pflaſtersweiß v⸗ bergelegt / zwiſchen dem Nabel und ne Pe Mogen / nimpt das auffftoffen vnd erbrechen / vnnd ſtillet allen hefftigen Bauchfluß.) ar friſche Rofen geſtoſſen / ohn außpreſſung / vnnd v⸗ K Ein A Ein gut Pffaſter wider die rote Ruhr · Nimm eins oder Rockenbrod / die roͤſte faſt wol / vnd beſprengs mie Eſſig / oder mie rotem Wein / jerſtoß vnd miſch darzu / Galles / Eychelnhuͤlſelein / Granatſchelff vnd Bluͤet / Neſpelbaumrinden jedes ij. Bay Roſen /Krafftmeel / Schlehenſafft / Bolarmen / Terræ ſigillatæ, Drachenblut jedes ein Vntz / machs zu Puluer / ſtoß wol vnter gedachtes Brot / mach ein Pflaſter mir Myrten vnnd Roſenoͤll / Waſſer auß Roſenputzen gebraͤnnt oder geſotten / vnnd Eſſig ſo viel noth iſt / zu einem Pflaſter / welchs man warm vber den Bauch legen ſoll. | Defgleichen fol man auch diß Pflafter vberdie Scher Iegen: Nimm Roſen / roten Sandeljedeg ein Loth Spicanardiein Quent. Gerſtenmeelij. Vntz / Wein vnd Eſſig / ſo viel zu einem Pflaſter noth iſt. Wider die Mundtfaͤul: Nimm Roſen iij Loth / Wegrich j. Bars / gebraͤnnten Alon ein halb Quent. Mprrenförner halb fo viel, Margrandenblüce und Schelffen jedesj-Serupel/ laß zim⸗ lich wol fieden / ſeyhe es durch und gebrauch es wie cin Mundt⸗ waſſer. etc an frifche Rofen gerocheny lindere die Schmertzen vnd His dep Haͤupts / vnd wie Dodonæus meldet / bringen ſie einen ruhigen Schlaff- | [ Welche Kindlein vmb die Gemaͤcht vom Harnrohe finde’ denen ſoll man gedörree Roſen zu Puluer geſtoſſen / einſprengen. Bon den weiſſen Roſen / vnd dem milden Hecfrofeniffallen das außgebrandt Waſſer am gebraͤuchlichſten. Die friſchen Roſenblaͤttlein von Heckroſen wol zerſtoſſen mit ſchweinen Schmaltz / auff die kalen Plaͤtz deß Haupts geſtri⸗ chen / macht widerumb Haar wadıfen: dann fie kraͤfftiger zuſam⸗ men ziehen / als die andere. Die Blaͤtter euſſerlichen auffgelegt / zertheilen alle Geſchwulſt. Die Wurtzel von den wilden Heckroſen auffs kleineſt zerſtoſ⸗ ſen / vnd Pflaſtersweiß auffgelegt / zeucht auß dem Leib / Spreiſ⸗ ſen / Dorn / vnd Nägel] Von Roſenwaſſer vnd ſeinem jnner⸗ lichen Gebrauch. Enn man diß Waſſer brennen wil / ſol man den Dis ſtillir kolben in kein Aſchen oder Sand / ſondern in ein Keſſel voll heiß Waſſer ſtellen / vnnd darnach braͤn⸗ nen. Diß Waſſer wirdt auß allerley Roſen gebraͤnnt / jedoch ſoll man einen Vnterſcheidt darinn halten / vnd ſo man das Waſſer zu Staͤrckung deß Hertzens / vnnd anderer jnnerlichen Glieder brauchen wil / ſoll man das gebraͤnnte Waſſer nehmen von den ‚D edlen wolriechenden Roſen / dann daſſelbige ſtaͤrckt und kraͤfftiget das Hertz / erquicket die lebende Geiſter / erhelt die Natuͤrliche Waͤrm / vnd lindert die febriliſche Hitz. Das ander Waſſer aber von den Heckroſen wirdt mehr ge⸗ braucht / wenn man kuhlen / adſtringiren vnd zuriick treiben wwil- Diß Waſſer iſt gut den jenigen ſo die rothe Ruhr / vnd ander re Bauchfluͤß haben / wie auch den Weibern / welchen jhre Zeiten zu viel gehen. Man kan es auch gebrauchen in den hitzigen Febern / dann es kuͤhlet vnd leſchet den Durſt. Es hinderſchlegt auch diß Waſſer die Schweiß / dauon Ohn⸗ macht vnd Mattigkeit deß Hertzens kommen. Euſſerlicher Gebrauch deß Roſenwaſſers. Ider das Geſchwellen der Augenglieder Nimm Ro⸗ ſenwaſſer / weiſſen Wein jedes ij. Vntz / Aloe’ Saff⸗ .E ran jedes j. Quent. vermiſche es / vnd waſche darmit die Augbrauwen. | | Es wird dig Waſſer fehr gebraucht zu den Augenbreften und fonderlich wider die Roͤthe der Augen. Wer groffe Augenwehe hat / der nimm Roſenwaſſer iij. Vntz weiß Lilienwaſſer ij. Vntz / Ummi Arabici anderthalb Quent oder auch weniget / daruon thue man etliche Tropffen ins Aug- Ooer daß man neme Roſenwaſſer iij Vntz / Milch von ei⸗ nem jungen Weib j. Vntz / zerſchlagen Eyweiß ij. Vntz / vermi⸗ ſche ſolchs / vnd tropffe es in die Augen / man kan auch leine Tuͤch⸗ lein darin netzen / vnd vber die Augen legen. A D. Sacobi Theodori Tabernemontani, gzwey FE Auchiftdas Waſſer für ſich ſelbſt gut die Hit darmit zu lin⸗ dern. Wider die Hitzblattern: Nimm Lycium, Saffran / jedes anderthalb Quent. Schlehenfafft/iein Serupel) dieſe Stuͤck zer· reibe in Roſenwaſſer / vnd treuffe ein wenig ins Aug. Wider die aͤhrende Augen: Nimm Roſenwaſſer vier Vntz / darinn leſche gluͤend Golt / nachmals thue darzu Aloe / Weyrauch / Maſttx / Silberglet jedes j. Quent. laßfieden biß der dritte theil verzehret iſt / trucks durch ein Tuch / vnd brauche es darnach wie ein Collyrium. Wider das groſſe Haͤuptwehe / ſo von His koͤmpt: Nimm Roſenwaſſer ij Dng / Lattich und Magſamenwaſſer jedes j, Vnʒz / Roſenoͤll j Loth / Roſeneſſig ein Bay darzu vermiſche ein Eyweiß / in dieſem ſol man leine Tüchlein feuchten / vnd ober die Stirn oder Schlaͤff legen. Wider das Hertzzittern auß Hitz: Nimm Roſenwaſſer / G Sauwrampfferwaſſer / Borragen vnd Meliſſenwaſſer je⸗ des vj. Vntz / beyderley Species de gemmis jedes ein Scru⸗ pel / Hirfehhergenbein/ / gebrandt Hirfchhorn das nicht ger waſchen fey ein halb Quent. Saffran fuͤnff Graͤn / guten Roſcn⸗ eſſig iij Loth / ſolche Stück vermiſche mit einander / vnnd netze Tuͤchſein darinnilegs vber das Hertz· —— Alſo auch Roſenwaſſer / Wegrich / Endiuien vnd Oderme⸗ nigwaſſer zuſammen gethan / darein vermiſcht ein wenig Wein vnd Roſeneſſig / leinen Tuͤchlein darein genetzt / vnnd vber die Leber gelegt / indert die groſſe Hitz derſelbigen. Auff gleiche weiß gebraucht / hinderſchlegt es die Hin deß Ma⸗ gens / mit Tuͤchlein vbergelegt. ¶Die Roſenkuchen / fo nach der diſtillirung vbergeblieben / wirdt auch vielfaͤltig gebraucht mir Roſeneſſig / Roſenoͤl / oder Roſenwaſſer befenchtet auff das Haupt Puls Leber / ober dag H Hertz/ vnten an die Fußſolen gebunden wircket vielfältige Tu⸗ I gendt. Von Roſenſafft. D loſcorides ſchreibet / man ſol die friſche Roſen ſamlen / die Naͤglein daruon abſchneiden / in einem Moͤrſer ſtoſſen / vis den Safft außpreſſen / darnach im Schatten trucknen: Man ſoll aber darzu nemen der rothen Roſen / welche am kraͤfftigſten ſeyn. Man pfleget fie auch zu doͤrren / vnnd als dann den Safft kuͤnſtlich mit einem andern liquore auß zu preſſen. Dieſer Safft hat ein Art zu trucknen vnd zu ſtopffen / iſt gut wider die Bauchfluͤß die rothe Ruhr / die flieſſende menfes, dag Blutſpeyen vnd Wuͤrgen deß Magens [ gibt sin kraͤfftige Au⸗ genarhney] A; Wider den Feigwartzenfluß: Nimm Roſenſafft ij. Vntz / ij. zerklopffte Eyerklar / Gyps iij Quent. reibs in einem Moͤrſer an einander / vnd beſtreich den Maſtdarm darmit. Wenn man dieſen Snfft wil gebrauchen zum Stopffen in der Ruhr vnd dergleichen Fluͤſſen / ſol man jederzeit der gar ro⸗ ten duͤrren Roſen darzu nemen ¶Oder bereit den Safft alſo: Nimm friſch abgeropfft Ro ſenblaͤtter ohn das weiß fo daran iſt / oder mit denfelbigen zerſtoß / vnd truck den Safft darauß / denſelbige ohn allen Zuſatz laß in ei⸗ nem Kuͤpfferen oder Meſſiggeſchirr auff einem linden Kolfen⸗ werlein gemaͤchlich ſieden / in der dicke wie der gemein Honig. Dieſer Safft iſt ein treffentliche Artzney zu aller verſehrung deß Halß / Mundts / Zahnfleiſch / darmit beſtrichen / auch vnter die Gurgelwaſſer vermiſchet: dienet auch wider alle verſehrung vnd ſchaͤden der heimlichen Orten vnd Affteren. | Inn oder auſſerhale des Fiebersimit Eſſig / oder ohn denſelbi⸗ x gen gebraucht / dem Krancken den Schlaff su fuͤrdern / den vn⸗ tes Zr — — willen deß Magens zu ſtellen: nimpt, auch den vnruhlichen Schmertzen deg Hauptwehes.) Von Roſenſyrup Sprupus infuſionis roſarum genennt. Er Rofenfprup wirdt auff mancherley weiß bereitet: Etliche machen ihn alfo: Nimm friſche Roſenblaͤtter 2 zwoͤlff Vntz/ die thue in ein verglaͤßt Geſchirr / darüber ſchuͤtte bey dreiſſig Vntz heiß Roſenwaſſer / verware es / damit es nicht verrieche / vnnd laß acht ſtundt ſtehen / nachmals ubene | m . E —— ee ui. er. —— — — ——— — ee I — — ma > => ELLE LEEREN — — — — —— — —— — — * dann ſolches zweymal geſchicht / it es zu einem gemeinen Roſen⸗ ſyrup genug: wolteſt jhn kraͤfftiger haben / ſo thue sg zum drit⸗ tenmal / vnd nicht daruͤber / ſonſten wirdt ein treibende Artzney darauß / ſo den Bauch lindern wuͤrde.) Wann eg abermals ge⸗ ſihen und außgetruckt iſt / ſetz wantzig Vntz gelaͤutert Zucker darzu / vnd ſiede es gemachſam Syrupdick. Oder nimm der Bruůͤe fuͤnff Pfundt / Zucker vier Pfundt: etliche damit dieſer Syrup weniger ſiedens bedoͤrff / nemen die Bruͤe vnnd den Zu⸗ cker in gleichem gewicht. Welchen Syrup damit du jhn ein lange zeit behalten moͤchſt / ſtell an heiſſer Sonn / daß er ſich wol erjaͤre / nachtnals behalt jhn inderfühl.] . - Diefer Syrup ift gut den Durſt gu leſchen / die vnmaͤſſige Hitz zu ſtellen / die fcharffe Higige Gall zu mildern / vnd den Ma gen zu ſtaͤrcken. Er widerſtehet auch dem faulen Weſen / vnnd @ wird nuͤtzlich in der Peſtilentz gebraucht. Dieſer Syrup mit Sauwrampffer oder Gerſtenwaſſer ver⸗ miſcht / leſcht den Durſt gar wol in hitzigen Schwachheiten der innerlichen Glieder. Andere nemen deß gelaͤurterten Saffts anderthalb Pfundt / gelaͤutert Zucker auch ſo viel laſſen das Syrupdick ſieden / vnnd verwaren es zum gebrauch. Diefer Syrup hat ein Art / daß er den Stuelgang errege / in dem Daß erden Bauch zuſammen zeucht. | Es wird auch auß den dürren Roſen ein Syrup bereitet / fo man Syrupum de rofis ficcis heift: Nimm dürre rote Roſen ‚1:8 Vntz / daran gieß zwoͤlff Vntz fiedend Waſſer / in einem Geſchirr / das man wol verwaren kan / iaß acht ſtundt beihen / dar ⸗ nach trucks wol auß / vnd nimm abermai fo vielRofen mache die vorige Bruͤh widerumb ſiedend / geuß daruͤber / vnnd laß aber fo H lang ſtehen / alſo zum drittenmal / darnach nimm fuͤnff Vntz der⸗ ſelbigen Brüh / thue darzu ij. Vntz Honig / das laß mit fleiſſigem Verfeymen wolabfieden. Dieſer Syrup ſtopfft den Bauch / wirdt ſonderlich gebraucht wider das Wuͤrgen vnnd Brechen deß Magens / wider die Bauchfluͤß / die rote Ruhe vnd die vnmaͤſſige Weiberzeiten. Ri Purgierender Kofenfprup. Syrupusto- farım folutiuus. weiß bereitet: Nimm ein Pfundrrorer oder leibfarber NRoſenblaͤtter / dierhue inein jrrdin Geſchirr / dag ein engen Halß habe / gieſſe daran vngefaͤhr dreymal ſo viel ſiedend Brunnenwaſſer / laß acht oder zwoͤlff ſtundt ſtehen / wol vermacht / nachmals trucks mit den Haͤnden ſtarck auß / ſey⸗ he die Bruͤe von den Roſen / vnd thue die Roſen hinweg: Nimm abermals friſche Roſen wie vor / vnd gieſſe die erſte Bruͤh / aber ſiedend daran / laß wie vor ſtehen / vnnd außtrucken / diß folerlich malgeſchehen / neun oder zehen mal / vnd je öffter je kraͤfftiger er im purgieren wirdt: ¶So du es zum letzten mal abgeſihen haſt / laß das Waſſer alſo ſtehen drey oder vier Tag / darmit ſich die He fen an boden ſetzen / geuß es fittiglich vnd rein ab. ] Endtlich thue zu der Brüe halb ſo viel Zucker 7 laͤutere es im ſieden mit Eyer⸗ tlar / biß es ſauber werde alsdann lag Syrupdick ſieden. Andere bereiten jhn auff eine ander weiß. Es iſt auch ſonſt ein andere weiß fuͤrgeſchrieben bey dem Vey⸗ elſyriß / auff welchen Schlag man auch eben alſo einen Roſen⸗ Den Syrup wirdt auch auff mancherley Dieſe Syrup haben ein Natur vnd ein Krafft su eroͤſfnen / zu reinigen vnnd das gelb Gewaͤſſer wie auch die Gallen durch den Stulgang außzufuͤhren Daher er auch vnter die Medica- menta cholagoga gerechnet wirdt. | Iſt fuͤrnemlich gut zu der verftoffeen Leber / hilfft wider die elbſucht / wider die anfangende Waſſerſucht / vnd die langwi⸗ rige Fieber: Aber ſchwangere Weiber ſollen ſich darfuͤr hůͤten / dann er gemeiniglich das Geaͤder eroͤffnet. Wenn man darmit wil purgieren / muß man cin gimliche Das Dritte Buch / von Kräutern. A vnd chu aber / wie vor / friſche Roſen daran / laß ſtehen. [No 213 FE gröffedofin geben / faſt von anderthalb doth biß auff drey oder vier Vntz / nach Geiegenheit der Perſonen: Man muß jhn aber vermiſchen entweder in einem decocto vulgari, oder in einer Erbſenbruͤh / oder Geißmolcken vnd dergleichen / vnnd alſo ein⸗ trinefen: [ Syrupus rofaceus folutinuscom- poſitus. SI Sri öfefer Syruyus mit ändern Stücken mehr vermiſchet / dann Anicenna berehtet ihn alfo: Er nimpe, Rofenfafft zwey Pfundt / gelaͤuterts Honig vier Pfundt Scammonea fo in einem Quittenapffel gebraten ein Vntz / den Honig ſeudet er mit dem Roſenſafft zu rechter dicke eines Syrups / zu letſtt vermiſcht er den rein geyuluerten Scam⸗ monea darvnter von dieſem gibt er von einem halben doth auff fünf Quintlein ſchwer. Alſo fan man zu Außführung deß zaͤhen falten Schleims in obgemelten einfachen Roſen Syrup Agaricum trochiſcatum ſieden / in einem Pfund de Syruws / zwey Sorh deß Agarici. Zu der ſchwartze Melancholiſche Feuchte / acht Loth Senetblaͤtter / vnter ein Pfundt deß Syrups / zu Außführung der Gallen zu einem Pfundt deß Syrups / der beſten Rhabarbara vier Loth⸗ vnd kochens ein wenig mit einander: Von purgierender Roſen Lattwerge. ar Lattwerge bereit alfo: Nimm def außgepreften Saffts von den roten Roſen / weiffen Zucker / jedes ein Pfundt vnd acht Loth / ſeudts biß der Safft gar nahe verzehre: demnach vermiſch folgendes Puluer: nimm der drey Sandelhoͤltzer / Maſtiz / jedes anderthalb Loth / ge⸗ brannt / vnd rein zerrieben Helffenbein / drey Quentlein / Diagri⸗ dit / drey Loth / Campher ein Scrupel / etlich nemen an ſtatt deß Camphers / ſo viel Haußwurtzelſafft. Dieſe Lattwerge purgiert alle vberfluͤſſige ſcharffe Gallen ohn alle beſchwernuß von einem halben biß auff ein gantzes Loth / vnd bleibt zwey oder drey Jahr gur. | Diß wirdt auch mir hart gefortenen Zucker zu baren Taͤff⸗ lein getocht / deſſen von einem Sorh biß auff anderthalb Loth geben wirdt für das drittaͤgig Feber.] Bon Roſenzucker. Conferua zofarum. EIN Sr Rofensucker fan alfo bereit werden: · Nimm der | beften / edelften ond wolriechenden Kofen / welche dig aben kanſt / wenn der Himmel hell iſt / vnd ſie noch et⸗ was in Rnöpffen ſeyn / alſo friſch vom Stock abgebro⸗ chen / ſo viel du wilt / ſchneide die Naͤglein mit einer Scheer da⸗ uon / lege fie auff ein rein Tuch / ein anders zweyfach oder dreyfach daruͤber / daß ſie wol bedeckt ſeyn zween oder drey Tag in einem beſchloſſen Gemach / vnd laß verwelcken / als dann zerſchneidts o⸗ der zerſtoß klein mit einem hoͤlzin Stoͤſſel vnd ſteinen Moͤrſer: Nimm allweg auff ein Theil ſolcher Roſen / wey Theil guts Zu⸗ ckers / ſtoß wol vntereinander / faß in ein Glaß / vnd ſtells wol ver⸗ macht drey Monat an die Sonnen / alle Tag einmal oder zwey vmbgeruͤhret. ¶ Andere nemen der zerſtoſſenen Roſen acht doth / Zucker ein Eſyhp bereiten kan welcher gleichfalspurgirttwieder vorige. x Pfundt / vnd wann es genug zerſtoſſen / thun es in ein Küpfferne Pfanne / gieſſen darzu ein Loth Roſenwaſſer / waͤrmen es vberei⸗ nem linden Kolfewer / biß es ein wenig auffwalle / miſchen eg ohn vnterlaß mit einer Spatel:endtlich nemens vom Feuwer / huns ein Er I sugemacht/ vnd ſtellens an die Sonn auff erliche ag] ¶ Dieſer Rofenzucker hat ein Krafft den ſchwachen Magen zu kraͤfftigen / die ſcharffe hitzige Gallen zu lindern / iſt zut wider das Vnwillen deß Magens. Er ſtaͤrekt auch vnd kraͤfftiget das Hirn vnd das Hertz / mil ⸗ au 814 D.Jacobi Theodori Tabernzmontani, A dere die innerliche His. Er feuchtet auch die verdorrete Zungen, F' Zucker ein Pfundt / kochens wie gebraͤuchig / nemen Mel roſace- B E Kaͤlen / Bruſt vnnd Lungen / ſonderlich wenn er noch friſch iſt⸗ Wenn er aber alt worden /ſo ſtopffet er / vnd wirdt gebraucht wi⸗ Ber das Blutſpeyen / wider die rote Ruhr / vnnd andere Bauch⸗ In den hitzigen Febern folman Roſenzucker mit Brunnen⸗ waſſer vermiſchen / darnach durch ein Tuch treiben / vnnd dem Krancken den durchgetribene Safft zu trincken geben / das kuͤlet/ erlabet vnd erquicket den Krancken. | [ Erlihervamit erdefto fräfftiger ſeye / miſchen fie den Spiri- tum Vitrioli darunder. Etliche zerlaffen den Zucker in Roſen⸗ waſſer / und fiedeng zur Lattwergen / thun hernach die zerſtoſſene Roſen darein / miſchen ein wenig Agreſt darunder oder Pome⸗ rantzenſafft / das macht jhme ein ſchoͤne Farb / vnd erhelts alſo ein gantzes Jahr vnuerendert / ſo man den Zucker noch warmlecht in das Gefaͤß ſchüttet / daß es oben ein Rind gewinner. ] Den purgirenden Roſenzucker macht man alfo: Nimm zwoͤlff Vntz Rofenzucker / darunder vermifche zum fleiſſigſten ein Loth klein geſtoſſen diacrydii. Daruon gibt man ein Sorh 0, der anderthalb doth nach gelegenheit muß aber zunor ein par Monar alt worden ſeyn. Don Roſenhonig. 2 Dn den Rofen wirdt auch ein Honig gemacht alfo: Nimm Rofen die noch nicht gar außgefchloffen ſeyn / von denen ſchneide dag gelbe / vnd wenn du der Blumen j. Pfunde Haft / ſo geuß darüber geläutere Honig drey Pfundt / ſtels an die Sonne / ſo man die Roſen zerhacket /[ oder in einem ſteinen Moͤrſer wol zu diinnem Muß erſtoßt /] kompt die Krafft am beſten darauß. Etliche laſſens ein wenig mir einander ſieden biß daß der Ho⸗ nig rotfarb wirdt / vnd dieſes iſt Mel roſatum non colatum. ] Man kan jhn auch alſo bereiten: Nimm Roſenknoͤpff wie zuuor vermeldet / ein halbPfundt / zerſtoß / ſiede fie in einer kleinen Maß Regenwaſſer / truck es ſtarck auß / zu der Bruͤe thue ſaubern Roſenſafft bey vier Vntz/ gelaͤuterts Honigs zwey Pfundt / lag gemachfam zu einer rechten dick ſieden: Dieſer iſt kraͤfftiger dann der vorige. Etliche damit ſie jhn kraͤfftiger machen nemen ſie deß Saffts / vielmehr dann deß Honigs / und ſiedens zu rechter dicke. Etliche nemen deß Saffts ein Pfundt / vnd zehen Pfundt gelaͤuterten Honigs / vnd wann es im beſten Sudt iſt / vermiſchen ſie vier Pfund friſche Roſenblaͤtter darunder / vnd laſſens alſo wol er⸗ wallen / biß die waͤſſerige Feuchte allerdings eingeſotten / ſeihens dann durch. Andere Safft vnd Blaͤtter jedes anderthalb theil / zu drey ie Honig / Aber derbefteift der von Rofenfafft bereirer wirdt. | Diefer Kofenhonig hat ein gelindesufammengichende Krafft / kuͤhlet ziemlich / iſt gut wider die Fluß fo von dem Haupt in den Munde fallen. Wirdt nuͤtzlich gebraucht wieder die Mundtfaͤul / Breune vnd andere Berfehrung deß Munors- Er zertreibt die faule Feuchtigkeit deß Magens / ſo von vberi⸗ ger Ballen entſtehet / vnd lindert auch den Bauch. Vber das wirdt auch der Roſenhonig gebkaucht zu den euſ⸗ pas Schäden und Wunden dieſelbige zu reinigen vnnd zu aͤubern. Wieder die Mundtfaͤul oder hisige Geſchwaͤr des Mundts: Nimm Wegrich / Roſen vnd Taſchelkrautwaſſer jedes ij. Vntz / Roſenhonig / Maulbeerſafft jedes j. Vntz / vermiſche ſie mitein⸗ ander / vnd ſpuͤle den Mundt darmit. Wider das Halßſchwellen: Nimm breit Wegrichwaſſer / vnd Wein jedes vier Vntz / gebrannten Alon ein halb Quent. Roſen⸗ honig, Maulbeerſafft jedes j. Vntz Sa einwenig ſieden / vnnd gurgel dich offt darmit. Alſo auch wenn der Halß verſchleimet wer / kan man nemen ein Gerſtenwaſſer / ſolchs mir Roſenhonig vermiſchen / vnd wie ein Gurgelwaſſer gebrauchen. [In etlichen Apothecken zu ſtaͤrckung vnnd reinigung def agens / bereiten fie jhn alſo: nemen deß Roſenabzůgs fuͤnff Pfundt / deß beſten verſchaumpten Honig zwey Pfundt / vnnd um ſaccharinum. | Don Purgierendem Kofenhonig. € En Purgierenden mach alſo: Nim̃ deß Roſenſaffts drey Pfundt vnd acht Loth / vnd mehr halb fo viel Ho⸗ nig / kochs wie gehöre: thue dann weiters hinzu / Dia- cridii acht Loth: Maſtix ein Sorh: Oder nimm Honig und Rofenfafft jedes ein Pfunde / Pfeffer ein Quintlein / Ing⸗ mer ein halb Loth Scammonex zwey doth. Bon Roſen Julep. Je gebraͤuchlichſte Form iſt dieſe: Nim̃ gediſtillierten O1 Rofenwaffers 3. Pfund / geclarificirtẽ weiſſen Zuckers G zwey Pfundt / vnd kochs zu Julep: diefer füler vnd loͤ⸗ ſchet den Durſt ſehr wol / ſo man deſſen ein theil 7. vn⸗ der vier theil friſch Brunnenwaſſer miſcht vnd trinckt. Von Roſenwein. — von den gefuͤllten roten Roſen / wann ſie noch nicht gar offen find, / ſchneidt das weiß buͤtzlein daruon / thues in ein Faͤßlein / nach dem du den Rofenwein fräfftig haben wilt / geuß guten füfen Moſt darüber / vnd laß jhn verjähren / wann er ſich gereiniget / ſeyhe jhne durch/ vnnd ſchlags wol zu: man nimpt gemeiniglich zu ſiben Pfund Mofſt / ein Pfundt Roſenblaͤtter. Auß den weiſſen machalſo: nimm von den ſchoͤnen weiſſen gefuͤllten Roſen / zwiſchen zweyen Tuͤ⸗ chern an ſchattechtem dufft gedoͤrret / thue in ein Faͤßlein voll neu ⸗ — Weins / gleich wie man pflegt die Sponwein zu machen. Diefer Wein ift fehr mus im Sommer, erkuͤhlet das Hertz vnd jnnerliche Ölieder / verhineralle Faͤulnuß iſt ſonderlich gut den Choleriſchen / ſtillet die Bauchfluͤß / ſtaͤrcket — ſtillet das Bluten deß Zanfleiſchs / bringt ein lieblichen Athem.] Von Roſeneſſig. Or Rofeneffig fan man alfo machen: Mimm der Sammetrotenroſenk noͤpff / ſchneide unden das weiß daruon / thue fie in ein Glaß / geuß darüber guten Wein eſſig daß fie wol bedeckt ſeyen / vnnd laß zween Monat an heiſſer Sonnen ſtehen: Wil man jhn ſtaͤrcker haben / ſo kan man vber acht oder zehen Tage als andere friſche Roſen darinn thun. Dieſer Eſſig iſt gar gut wider die Ohnmacht vnd Mattigkeit / ſo man daran raͤucht vnd jhn anſtreichet. Es nüger auch dieſer Roſeneſſig zur zeit der Peſtilentz in der Koft genuͤtzet / die Hände darmit beftrichen vnd daran gerochen- Mider die groſſe His deß Haupts / fan man nemen Rofen vnd Sattichwaffer jedes ii. Vntz / Roſenoͤll j. Loth / Rofeneffigi- Vntz / ein Eysweiß / darinn leine Tuͤchlein weichen vnd vber das Haupt ſchlagen / ſoſches lindert die Hitz egt die Schmertzen / vnd kaneinen Schlaff machen. Alfo auch wieder die His deß Hertzens / vnd deffen Martigfeit) fan man nemen Sawrampffer / Seeblumen vnnd Borragene. waſſer /folche mie Roſeneſſig vermifchen / leine Tüchlein darin netzen / vnd ober das Ders legen / es iſt auch gut/ daß man ein we⸗ nig Saffran vnd Campher darzu neme. — Auff gleiche weiß mit Roſen / Endiuien vnd Wegrichwaſſer vermiſcht / vnd ober den hitzigen Magen / wie auch ober die erhitzte K Lber gelegt / zeucht viel Hin herauß / vnd ſtaͤrckt die ſchwache Glie⸗ der. Don Roſenoͤll. Oleum ro- farum, On den Rofen wird auch ein Del gemacht! fo zu viel Sachen dienftlich iſt. Es folaberdig Delaußdenros sen Kofen/fo noch Knöpff feyn vnd vnzeitigem Oel wie das Chamillenoͤll gemacht werden. | [Eid —— | | 4 il In N N —J M a ——F— = = — re ME. DR Das Dritte Buch / von Kreutern. SI i *IL. Der rechte Egyprifcher Schorendarti. * ER, j ¶Etlich fieden Rofen in Baumoͤll / vnd haltensfür Roſen F öll: Etlich laſſens alfo vngeſotten 14. Tag ftchen. Aber Roſen⸗ blaͤtter frifch oben abgeſchnitten / in Oel geſotten / vnnd in einem —J die Sonnen geſtellt auff funfftzig Tag! diß Oel iſt das eſte. DiEDelhatein Krafft zu kuͤhlen / zeucht zuſammen / vnd iſt gut wider alle Hitz auch zu den verletzten Daͤrmen mit einem Ely⸗ ſtir eingegoſſen. — Wider dag groſſe Hauptwehe von Hitz: Nimm Rofenöllij- Vntz / Roſenwaſſer anderthalb Vntz. Roſeneſſig j Loth. Darin» nen netze leinen Tuͤchlein / vnd ſchlage ſie vber das Haupt: Vnd ſo die Hitz gar groß wer / kan man Veieloͤll oder Seeblumenoͤll darunder vermiſchen. Ein gute Salbe zu der roten Ruhr: Nimm Roſen vnnd Myrtenoͤll /Quitten vnd Maftiröll jedes ein Loth / Galles / Ro⸗ ſen / Granatblit / Myrtenkoͤrner / Bolarmen / Drachenblut Ma- G | ffir jedes j. Scrupel / Wachs / ſo viel noth iſt zu einer Salben’ da⸗ mit man den Magen ſalben ſoll. Wider die His def Magens: Nimm Roſenoͤll / Oel von vn⸗ zeitigen Oliuen jedes ij. Vntz weiſſen Sandelj. Loth. Wachs ſo viel zu einem Saͤlblein gnug iſt: Damit ſoll man den Magen⸗ ſchlundt ſchmieren / vnd jederzeit ein wenig Eſſig darzu thun. Zu der erhitzten Leber ſoll man ein ſolch Saͤlblein machen: Nimm Roſenoͤll / Veieloͤll jedes j. Bag / weiſſen Sandel ein halb Loth. Bleyweiß zwey Quent. Eſſig ein wenig / darzu thue man ein wenig Wachs / daß es ein Saͤlblein werde. Von Rofenfalb. Vnguentum Ro- fitum. c N yes frifch ſchweinen Schmaltz / fo viel du wilt / das waſche offt mie warmen / zu lege mit kaltem Waſſer / ſtoß FI gleiches Gewichts Roſen darinn / laß ſieben Tag ſtehen / nachmals ſaͤnfftiglich abſteden / trucks durch ein Tuch / thu aber fo viel geſtoſſen Roſen darein / laß wider ſieben Tag ſte⸗ hen/trucks durch / wie vor miſch halb fo viel Roſenſafft darzu vnd den ſechſten Theil ſuͤß Mandeloͤll / vnd ſiede es wol ab / biß der Safft verzehret wirdidarnachrühre ſie mit einem hoͤltzin Stoͤſſel ſtarck vmb / biß ſie kalt vnd gantz weiß wirdt. Dieſe Salbe iſt gut im hitzigen Hauytwehe / dienet wol dem hitzigen Magen vnd der Leber / vnd allen andern erhitzten Glie⸗ dern. Wider die hitzige Geſchwulſt der Augen’ fo von Fluͤſſen ver- vrſacht iſt: Nimm Rofenfalb in Roſenwaſſer außgewaſchen ein Vntz / bereyter Thutiz, Acaciz , jedesj. Quent. mache es zu ei⸗ D nem Saͤlblein / beſtreich euſſerlich die Augen darmit. Es dienet dieſe Roſenſalb auch gar wol wider das hitzige Nie⸗ renwehe / euſſerlich darmit geſchmieret. [Bon Hagbutten Lattwerge. VBVß den Hagbutten wirdt ein Lattwerge bereitet / nicht als N ein zu der Artzney / ſonder auch zu der Speiß / an ſtatt einer M Saͤlſen / Nimm der vnzeitigſten Hagbutten / ſchneidt fie auff / nimm die rauhen härigen Koͤrnlein herauß / ſeude fie in gutem dicken roten Wein zu Muß / ſtreichs durch ein rein haͤ⸗ rin Syb / ſetz wider auff / ſeudt es mir ſtettigem ruͤhren zu einer baͤtt⸗ werge. Diß iſt ein krefftige Artzney die Bauchflüß zu ſtellen / ſtaͤr⸗ cket das Eingeweidt. Vnter ſolche Lattwerg koͤnnen andere Stuͤck / ſo zu gemelten Gebrechen dienen / rein gepuluert / vermi⸗ ſchet werden. E Der gemein Mann bereiters alfo: fiedeng mie Waffer obge⸗ melter Maß / treibens alfo durch / vermiſchen friſchen Moſt darzu K von außgepreſten Trauben / laſſens zu zimlicher dicke ſieden / mel: ches dem flüffigen Magen / vnd denen ſo zu dem Bauchfluß ge⸗ neigt finde nuͤtlich iſt/ mit dick rotem Wein gleich einer Salſen angemacht / vnd zur Speiß genoffen. ] | Das CI. Gapitel. Ron Egyptiſchem Schotendorn. SS Iofcorides fihreibet / Acacia fey ein dor; nechter / ſtaudechter / tummer Baum foin Egypten Fark: ji WN je nr a 3 . 2 Sys Tu — Gi — — ——— ER em II. Egyptifcher Schotendorn. Acacıa Diolcotidis. Von dem Safft Acacia. JS S melder auch Diofcorides , daß auf dem zeitigen — ein Safft gepreſt Br welcher ſchwartz ſey: Im, Vnd 816 D. Jacobi Theodori Tabern montani / | N A Vnd auß dem ungelrigen Sarnen werde ein rotlechter Safft F Baumbonen. getrucket / aber der fol am beſten ſeyn / welcher bleichrot iſt vnd ei⸗ Anagyris I, | ii nen guten Geruch hat. [ Diefen Safft bringt man feleen zu | vns dann die Apothecker an ſtatt deß Acaciz, Safft von den Schlehen gebrauchen: andere brauchen den Safft auß dem Maſtixbaum bereitet. Von den Samen. M xy ſd. Schotendorn heiſt Griechiſch — Sareiv = niſch Acacia. Wie auch der Safft. Von der Natur / Krafft / vnd Eygen⸗ ſchafft. 4 Er Safft Acacia iſt kalter / truckner vnnd jrrdiſcher 8 Natur : Macht dick / vnd zeucht zuſammen. G Eufferlicher Gebrauch. D loſcorides fagt / daß der Safft bequemlich koͤnne zu den collyriis vermiſcht werden: Sey gut wider den Rotlauff / wieder die erfrorne Ferſchen / wider die Geſchwaͤr ſo weiter vmb n frefjen / wider die. Geſchwaͤr der Naͤgel / vnd die Mundtge⸗ wär. ° Er ftellee auch die außfallende Haar / ſtopfft den vberigen Fluß der Weiber / den Außgang der Beermutter / vnd die Bauch“ fluͤß /getruncken / oder mit einem Clyſtir eingegoſſen. Er macht auch ein ſchwartzes Haar. Zu der Argneyen der Augen wirdt er aufffolche weiß præpa⸗ riere und gewaſchen: Nimm den gedörrten Safft / ſtoß jhn / vnd geuß Waſſer darüber her / vnd waſche jhn damit / darnach ſol man C esein wenig ſtill ſtehen laſſen / vnd was ſich auff dem Waſſer wie gy ein Schaum ſamlet / ſol abgegoſſen werden / ſo lang das Waſſer lauter bleibet / das ander theil aber leſt man trucknen / vnd macht Kuͤchlein darauß. Baumbonen. Es fleuſt auch ein Gummi anf dem Baum / welches die Anapvris ih, Schmweißlöcher und heimliche Lufftgaͤng ſtopffet / [ welches etlich “ Yermeinendaß Gummi Arabicum feyn. Diß foder Auchor fürdag Egyptiſche Schottendorn LI. ger ſetzt hat vnd in Welſchlandt waͤchſt / iſt viel kleiner vnd nidriger. Seine Aeſtlein find bekleidet mie Blättern der Rauten oder dreyblaͤttigen Klee gleich,fein Samen ift fleiner denn der Linſen / vnd ligt in Schoͤttlein verfchloffen / welche fo man fie an die Sonnen helt / haben fie gleich einen goltglantz werden im Herbſt zeitig / haben auch ein zuſammenziehenden Geſchmack. Wirdt auch auß dieſem ein Safft getruckt / ſo ſchwaͤcher iſt denn auß den vorigen. — Diß wirdt von etlichen die andere Eghptiſche Schottendorn / Lateiniſch Acacia altera Diofcoridis genannt; Andere haltens fuͤr ein Afpalathum ſecundum.] Das CH, Kapitel, ' Don Baumbonen. re) Er Baumbonen werden zwey Geſchlecht 1 in Italien funden: (1.) Das erſte gewinnt viel Stengel mit einer ſchwartzgrünen Rinden beklei⸗ det / an welchen langlechte / jpigige Blatter hangen / 44 je drey beyſammen an einem Stielein / oben gruͤn “= und onden grauw / eines fchweren ond ſtarcken Geruchs: an den £ Aeften bringt esgoltgelbe Blumen’ die bangen herabwerts wie lange Busen’ wenn dieſelbige verfallen / fofolgen Schoten her’ nach / wie in den Feigbonen / darinn ligt ein brauner Same / wie ein Niern formiert / oder wie Bonen. 2 11. Das ander Geſchlecht iſt dem erſten faſt gleich / allein daß es fein boͤſen Geruch hat/ | gewinnt auch goltgelbe Blumen / al⸗ — lein daß die Putzen laͤnger ſeyn: Nach denſelbigen erfolgen Sie wachſen in Welſchland / blühen im Mayen und Brach⸗ Sdoͤttlein wie am Ginſter darinn der Same ligt / laͤnglecht / wie monat ¶ vnnd wirdt der groͤſſer in Apulia vnd Campania auff die Faſeln / vnd groß als Wicken. Das Holtz iſt außwendig gelb ⸗der Straſſen funden. Item in Franckreich end Spanien. Der lecht / jnwendig am Marck ſchwartz / wie das Frangofenholg, alſo Eleinerm aber vmb die Stadt Trient findt man viel / vnd andern hart vnd feſt / daß es auch das ſcharffe Eyſen ſtumpff mache. Orten deß Welſchlandts.) | | | Bon 3 Le. 1. EEE —— tn der, ———— IT Te EEE — — — — * —— = = — — TEE — — EU HR (| —B 0 i * 471 19 2 er. * ups & * | N * — —— EN; r V — — —— Bier BD Ir. S N — * dð BCE =; N . 7 Die *6 EN = f het \ * 8 7 —D a ar S Et 7 TU J \ ** #7 N 8 F ——— LER - nn ZN x Na 5 "SEE >% — > 1% — en a 5. — * 7 RS S 8 DJ = s y F 7 IR 3 3 - r u: 7 m es N > ri — Sant y * * — — — SEEN N n — = we su — — — — — — — — Das Dritte Bu Von den Namen. Aumbonen wirdt auch genennt Stinckendbaum / Grie⸗ Dis avayupıs vnnd arayupoe. cateiniſch Anagytis. Welſch Anagyri, vnd Eghelo. Frantzoͤſiſch Bois puant. [ Englifch Beane Trefoile. | Das ander wirdt von etlichen Welfchlinfen genannt! wie die Colutea, von wegen deß Samens/ vnnd melden etlich es fey Laburnum Plinii, In Welfchlande nennt mans Eghelo vnd Auornello. ] | Don der Natur’ Krafft / vnd Eygen⸗ | ſchafft. | M#:* ſchreibt / daß diefer Baum ein Natur habe zu waͤrmen vnd zu zertheilen. | Innerlicher Gebrauch. D Iofcorides ſagt / wenn man der Blätter eines Quentleing | ſchwer mit ſuͤſſem Wein trincke helffen fie wider die ſchwe⸗ ve Geburt / vnd fuͤrdern die verſtandene Zeiten der Weiber; vnnd die ander Geburt / leichtern den Athem / vnd Imderndie Schmer⸗ tzen deß Haupts. Wenn man deß Samensiffer / macht er groß Würgen vnd Brechen /¶ ſo hefftig daß es bißweilen Blurfpeyen bewege ] Euſſerlicher Gebrauch. S meldet Dioſcorides, dag man in der ſchweren Ge⸗ burt den Weibern die Blaͤtter anhängen fol / aber nach der Geburt ſollen ſie alſo baldt widerumb abgenommen werden. Es wirdt auch ein Safft auß den Wurtzeln gepreſt / welcher H zertheilet / vertreibt vnd zeitiget. ¶Die Blätter geſtoſſen vnd vbergelegt / legen die Geſchwulſt. Weil das Holtz ſo feiſt iſt / macht man gute wehrhafftige Pfaͤl darauß in den Weinbergen / auch ſtarcke Bogen zu den Arm- bruſten: man macht auch ſchoͤne Kammfutter darauß / vnd von * —— ſchwartzen harten Holtz wird es offt für Ebenum verkaufft. Das CIII. Gapitel, Von Linſenbaum. Er Linfenbaum waͤchſt höher dann ein EN Mann hat einen holzechten Stamm doch nicht Se) Blärtterfeyn langleche / welcher viel an einem Stielein wachſen wie an den Wicken oder Se netblettern gleich / allein daß fie etaas zaͤrter ſeyn / gewinnet gelbe Blumen wie an dem Ginſter / oder Senetbaum/ nach welchen auffgeblaſene Schoͤttlein erfolgen / welche erſtlich grün ſeyn / dar⸗ nach ein wenig purpurbraun werdẽ / in welchen man kleinen / har⸗ ten / vnd runden Samen findet / wie diel Linſen formirt / eines bittern Geſchmacks: Wenn man die Schoͤttiein mit den Han⸗ den zerknitſchet / geben ſie ein hellen Knall. ErlicheSimpliciften wollen die Senam für Coluteam hal ten / aber fie vergreiffen fich zu weit dann es iſt ein groffer Vnter⸗ ſcheidt / ſintemal die Colutea erliche Jahr beſteht /aber die Sena wehret kaum etliche Monat. Es beſchreibet auch Theophraftus lib 5. ein Coluteam, E welche gan ungleich ift von diejer Colutea, dann jene waͤchſt hoch auff / vnd gibt einen guten Geruch von ſich / jhre Blätter vergleichen ſich den breiten Lorbeerblaͤttern / allein dag fie run. der vnnd gröffer ſeiyn / auff einer Seiten gruͤn / auff der andern weißlicht: Die Rinde iſt nicht glatt / ſondern rauch fo iſt auch das Holtz dran gar hart vnd feſt / vnd vber das / wird ſolche Colu- tea langſam funden. | | "7 Es waͤchſt die Colutea viel in Frankreich / wirdt auch faſt allenthalben in Gaͤrten gezielet ‚bringe im dritten Jahr Frucht vnd Blumen. Bluͤet vom Maio an biß in Sommer hinein. —J je ch / von Kreutern. 8 N 39) fo gar dick mit viel duͤnnen Aeſten befeger: Seine 1 ” Linſenbaum . Colutea. —— | Don den Namen. linfen- Griechiſch zor sr ex. Sateinifch Colurea.Fran- köfifch Baguenaudıer. Niderlaͤndiſch Senetboom / von Lombaertſche KA enbaumirde auch genen Welſch Linſen / Schaff⸗ wegen der Geſtalt deß Senetbaums. Linſen. Engliſch Baftard Sene, ] Ron der Natur / Krafft vnd Eygenfchafft \ der Welfchen Linſen. | S2 S möllen etliche Medici, daß die Welſche Sinfen einer ley Krafft vnd Tugendt haben mit den Senerblärtern: Aber Marthiolus iff gar nicht der Meinung: Jedoch vermeldet er / daß fie wol ein Rrafft haben zu purgieren/ dieweil fie fich dem Senet vnnd dem Ginffer vergleichen / aber mehr obenauß/denn vnterſich ‚ Etliche als Braffauolus fagen/ man muß fiein gröfferer dofi geben / dann die Sener/fopurgiere fie auch. Dodonzus meldet auß dem Theophrafto, daß die Alten die Schaff mit dem Samen gemäfter haben / daher eg auchSchaff⸗ linſen genannt wirdt / wie die nachfolgende Geſchlecht. Das CIV. Capitel. Von Schafflinſen. B den vorigen Welſchen Linſen werden auch von Matthiolo, Carolo Cluſio vnd andern mehr dieſe Schafflinſen gerediner / welcher der "> Author vier Gefchlecht erzehter. 1. Das erſte wirdt genenne Schafflinſen mie Scorpionskrautſchoͤttlein / iſt in Baͤumlein zwey oder drey E⸗ lenbogen hoch mit ſchwancken / ſtarcken Aeſten / welche ſich in viel andere Zweiglein abtheilen: An den Nebenäfkleinhareg ſieben oder neun Blaͤttlein ſtehen / je zwey gegen einander geſetzt / ohn das oͤberſte fo allein ſtehet / den Biaͤttern der Welſchen Sinfen beynahe gleich / allein daß fie grüner ſeyn eineg bittern yndon- freundtlichen Geſchmacks / an den Heften kommen herfür dünne Ds vnd > — Schafflinſen mie Scorpionskrautſchoͤttlein. Colutea fcorpioides I. —— ga SE EN — ea 7 —— J a vn — U vnd zarte Stielein an weichen gemeiniglich zwo Blumen han ⸗ gen / an Farb vnd Geſtalt den Welſchen inſenblumen gleich / außgenommen daß ſie kleiner ſeyn / vnnd ein wenig lieblich rie- en: Nach den Bluͤmlein erfolgen langlechte / runde Schoͤtt⸗ lein / gleich als mie etlichen Gleychen abgetheilet / in welchen lang⸗ lechter / glatter vnd brauner Same liegt / eines onfreundtlichen Geſchmacks / in einem jeden Gleych nur ein Sämlein. Die Wurel iſt holtzecht / vnd ſpreytet ſich weit vnd breyt auf. * ie; er 5 \ — D. Jacobi Theodori Tabernemontani/ ‘Ara W UT —FF I = % F Schafflinſen Scorpionstrautſchoͤttlein. ides II. A e ZI III N I 7) H j \ I J 4— * = Colutea fcorpioides.1 V. mihor. R — NG I RS i * wo SH * 7 * 2 — 2* —* NA N nA . 3 a 3 Ray ER 5 NH y N? B N 5 —— N (8 —R ip Ei : — zu PD R _ Di # “ ZN N i —A * 9 * 4,3% m } a — N — 8 85 —— =: —— N 161 N‘ 4 7 Sa ai 9 SS, N r 7 za RN DANN Fe u (u ; I pi IND & % — 2 , b / Z % IS, EN 3 23 3 % . II. Das ander Geſchlecht bleibe viel Eleiner vñ nideriger dañ d5 vorige / iſt aber defelbigen faſt gleich / gewint auch an eine Stielein fuͤnff oder ſieben Blaͤttlein / wie dz vorige / traͤgt auch dergleichen Blumen / je zwo an einẽ Stiel: Seine Aeſt oder Gerten ſeyn einer Spañen hoch / welche deß Winters mehrer Teils vergehen / kom⸗ men aber im Frühling widerumb herfuͤr: Die Schotten vñ der Samen dariũ /ſeyn gantz vñ gar gleich / wie im vorigẽ Geſchlecht / ſo iſt auch die Wurtzel hart vñ holtzecht / vnd breytet — na. \ > A F — —— —* ee SEEN — ne ——— —* | x ! rg Das Dritte Buch / von Kreufern. III. Das dritte Geſchlecht har ein dicke holtzechte Wurtzel / mit F einer gelblechten zaͤhen Rinden vmbgeben vñ gantz faſelecht. Auß derfelbigen wachſen alle jar viel Gertẽ oder Ruhtẽ eines Schuchs hoch / bißweilen auch eines Elenbogẽ hoch / glat / grůn vñ zaͤhe / laſ⸗ ſen ſich leichtlich biegen / an welchen andere zarte Aeſtlein herfuͤr wachſen mit 5.7. oder 9. Blettlin beſetzet / welche ein wenig groͤſſer ſeyn dann an der Polygala Hiſpanica, oder auch den vorigen et⸗ was gleich / erſtlich eines trucknen / darnach bittern Geſchmacks. Oben an den Aeſtlein vberkompt es viel gelbe Blumen /gleich wie ein Kron beyſammen geſetzet / an Geſtalt den vorigen gantz ver⸗ wandt / keines lieblichen Geruchs / nach welchen die Schoͤtlein erfolgẽ / in welchẽ der Same ligt / wie in der Polygala Hiſpanica. IV. Das vierdte Geſchlecht iſt den vorigen gantz vnd gar in allen Stücken gleich / außgenom̃en daß eg kleiner iſt. Die zwey g erſte Geſchlecht wachſen in Vngern on vmb Wien herum̃ / auch vmb Bafel]blühen im Majo / wie auch das dritte Geſchlecht. Von den Namen. @ Iß Gewaͤchß wirdt Teutſch genennet Schafflinfen mit Scorpiongfrautfchörtlein dieweil ſich die Blaͤt⸗ ter den welcken Sinfendie Schoͤttlein aber / den Schoͤt⸗ lein deß Scorpionenkrauts vergleichen. Lateiniſch Colutea ſcorpioides. Wozuaberdiefe Gewaͤchß in der Artzney zu gebrauchen ſeyn G iſt noch vngewiß / iſt auch nichts darvon vermeldet. Die Alten ‚ - € ‚819 Es wächftond wirdt funden in regno Valentino, Murcia- no vñ Granatenfi, blühr faſt den Früling on den Som̃er ober. Von den Damen. Iß Gewaͤchß wirdt von C. Cluſio genennt Po« Iygala Valentina, dieweil es in regno Valentino. | erfunden wird Andere nennen egSertulam regiam. Seyn Natur vñ Tugenden ſeyn noch unbefandt: Es ſchreibet Dioſcorides wie auch Plinius võ der Polygala, daß fie viel Miſch gebe den Saͤugammen / wenn ſie darvon trincken. Das CVI. Capitel. Von Geißklee. | g S werden viel vnnd mancher Ge⸗ Rſchlecht der Geißklee erfunden: Auß welchen das (1.Jexfte Geſchlecht iſt / ſo ein polgechte Wurtzel hat darauß viereckete Stengeln erwachſen / auß wel⸗ chen andere kleine Stielein herfuͤr kommen / dara je drey Blaͤtter bey ſammen hangen / den Blaͤttern deß Wieſen⸗ klees gleich / auggenommen daß ſie mehr Fleiſch und Safft ha⸗ ben: Mitten anden Stengeln gewinnet es feine gelbe vnd leib⸗ farbige Blumen / wie an den Erbſen / welche biß obenauß gleich geaͤhrt bey ſamen geſetzet ſeyn / weñ dieſelbige verblühen fo folgen kleine langlechte Schoͤttlein hernach / in welche ð kleine Same iſt. 11. Das ander Geſchlecht iſt dem erſten faſt gleich / feine Gertlein neigen fich ſo baldt nach der Erden /oberfömprgröffere gs haben fie gebraucht ihre Schaf darmit zu maͤſten. Das CV. Capitel. Polygala Valentina Clufij. — —— * vnd laͤngere Schotten dann das erſte Geſchlecht. III. Das dritte iſt ein holtzecht Gewaͤchß / zwey oder drey Elen⸗ bogen hoch / mit vielen Aeſtẽ außgeſpreytet: Seine Blaͤtter wach⸗ fen an langen Stielein derren je drey beyſamen hangen / wie an dem Wieſenklee / von Farben graw vnd weißlecht: vnd mitten am Rücken erhaben / on ſo man fie zwiſchen den Fingern zerreibt geben fie eine Geruch wie Rautẽ gekaͤwet find fie am Geſchmack wie die frifche Zifererbfen. ] Obẽ an dẽ Aeſtẽ /erſcheinẽ feine ſchoͤne goltgelbe Blumen / den Ginſterblumẽ gleich außgenom̃en daß fie kleiner on ſchoͤner von Farben ſeyn: Nach den Blumen erfoigen krumme Schotten / anzuſehen wie ein Sichel oder halber Moñ / in welchen der Samelige: Seine Wurtzzel iſt ſehr zerſpalten. I V.Dag vierde Geſchlecht ſcheinet ganz on gar graw / waͤchſt fuͤnff oder ſechs Elenbogen hoch / mit viel ſchwancken / geſtrimten vnd ſehr harten Aeſten / an welchen als drey Blaͤtter beyſamen wachſen / dẽ Blaͤttern deß Bockshorn gleich / allein dag fie ſchmaͤ⸗ ler ſeyn / den Rautenblaͤttern aͤhnlich: Oben an den Aeſten er⸗ ſcheinen feine gelbe Blumen den Ginſterblumen gleich’ außge⸗ nommen daßfie kleiner ſeyn / nach welchen die Schörtlein erfol- gen / von Farben Afchenfärbig den Ginſterſchoͤtlein gleich/ doch ſchmaͤler vnd breyter/ in welchen der Samen in feinen Gefaͤch⸗ lein ligt dem Binfterfamen gleich/die Wurtzel iſt holtzecht. V. Das fünffte Geſchlecht waͤchſt anderthalb Elenbogen hoch / gewinnt dünne holtzechte Gertlein / als durchauß mit dreyen Blaͤttern beſetzet den vorigen deß vierdten Geſchlechts gleich⸗ außgenommen daß ſie groͤſſer vnd runder ſeyn / von Farben gruͤnſchwartz / an den Aeſtlein vberkompt es viel gelbe Blumen wie am Ginſter / eines lieblichen Geruchs / nach welchen die Schoͤttlein vnd der Samen erfolgen / gleich wie an dem Ginſter. VI. Das ſechſte Geſchlecht hat ein harte holtzechte Wurgelr auß welcher viel dünne vnd zaͤhe Gertlein wachſen / welche ſich auf der Erden außbreyten / auß welchen kleine Stielein herfuͤr Fon. men / ſo etwas rauch ſeyn / je mit dreyen Blaͤttern beſehet / oben grün / vnden aber etwas grauw vnd wollecht / eines bittern Ges ſchmacks: Es gewinnt gelbe Blumen / wie auch die vorige / welche fo fie beginen welck zu werden / eine goltgelbe Farb vberkommen/ die fleine Schöftlein / darauß die Blumen ſchlieffen / ſeyn bleych vnd wollecht / die Schotten ſeyn etwas breit / langlecht vnd han« recht / in welchen ein kleiner braunlechter Same verſchloſſen iſt. VI. Das ſiebende Geſchlecht hat viel runde ſchwache Sten⸗ gel ſampt andern Nebenaͤſtlein / mit ſehr viel Blaͤttlein beſetzet / d⸗ ren ie drey beyſammen ſtehen / kleiner dann die Blaͤtter deß Wie⸗ fenflees : Seine Bluͤmlein ſeyn von Farben geel / den Ginſter⸗ bluͤmlein gleich / allein daß ſie kleiner ſeyn / nach welchen dünne) at Sn a erfolgen / kleiner dann am Bin. er / mit kleinem ſchwartzem Saͤmlein / hat ei < tieff im Erdtreich ſtecket. EDER ee, H — 8 ey Arolus Clufius beſchreibet diß Ge⸗ gvaͤchß / daß es zwo Spannen hoch auffwachſe mit viel Gertleim welche gar sähe ſeyn / wie an den ER Pfrimmen : Anden Gertlein wachſen andere K * Stieleinherfürmit 5.7.oder mehr Blaͤttlein bes fi ſetzet / den Linſen Blaͤttern gleich ‚allein da fie mehr Saffts und Fleiſch an fich haben / den Rautenblaͤttern an der Farb verwand / eines vnfreundtlichen zuſamenziehenden Geſchmacks / oben an den Aeſtẽ gewinner es eine Kron von goltgelben Blumẽ beſenzeet / den Steinkleeblumen gleich / nach welchen lange / krumme vnd runde Schoͤttlein erfolgen / mit drey oder vier Gleichen / in welchen ein ſchwartzer / harter vñ langlechter Same iſt / eines vn⸗ freundtlichen Geſchmacks Die Wurtzeliſt lang / hart vnd zaͤhe / auch dick. Das gantze Gewaͤchß bleibt fuͤr vnd fuͤr gruͤn. — m u ma — — Sn Tan — Geißklee. 5 | D. Jacobi Theodori Tabern.montani, Cyxriſus II. | Re 'F = Gg | fe 2 Ze / 820 Geißklee. Cytiſus I. Geißklee. Cytiſus IV. C Gehoͤrnter Geißklee. Cytiſus III. cornutus. F | ) — — was groͤſſer / wie auch die IX. Das ein Seitten : Die Blärterfeyn auch er Blumen vnd die rauhe Schoͤtlein / fonft ſeyn fieeinander gan u mar Y — cht ift dem vorigen beynahe gant v MD gar verwandt. ßgenommen daß es nideriger und grauwer iſt / auch nicht ſtarck auff / ſondern neigen ſich auff .» VIE. Das achte Geſchle vnd gar gleich / au feine Aeſt ſteigen — — — — — lo pl » / Cytiſus IX. Das neundte Ge Aeſten eines Elenbogen hoch / welche duͤnn vñ faſt graw ſeyn / auß welchen kleine Stilein wachſen / je mit dreyen Blättern befeger) auß weichen das mittelſte doppel fo groß iſt als die andere / von ar ep? Das Dritte B Ruͤnder Geißklee. Cytilſu s V. rotundifolius. S ANZ, u Der PLN U — — — * Geißklee. VII. Hiſpanicus. ——— W > = aNT — — — — GE} NE TE w2' =] IN \\ F Kant, (U) X W ſchlecht waͤchſt nicht gar mit ſeinen uch / von Kreutern. 821 — | Geißklee | Cyulus VL G e\ Y 9 H d Er W 3 N nt / EZ 0 N u UN h — — N N AR SI RI == IN /f 9 — —88 vr R * SW > WR Ark .\ VAN, A 4 = 8 = N N ML FM DER Be — ⸗ EN Farben graw eines trucknen zuſ⸗ amemichenden Geſchmacks di s die Aeſt ſeyn von vnten an / biß oben auff mit goftgelben Buͤmen beſchweret / derẽ je zwey oder drey beyſamen ſtehen eines liebliche 13 Geruchs / vnd den vorigen zweyen gleich / doch etwas kleiner J x. Das A Spoaniſch Gaͤißklee. Cytiſus IX. Hifpanicus III. ——— 4 f N 9 \ 2,7 E IP, I WE: Xu) NA — A Das * S DER Geißklee. Cytiſus XI. EIN vv’ DR 8 Si F /} 8* > ER u — *— — —— al IA I * —9 — —— — = — LS AN “N 7 /B GP: F hr = SATIN K XS 8 — ==) \ — 5% > N AA ua W e z N — I S — — a a 5 M NT 5, er * X — * Ser r Nu > l N F en S \ EN F ; N ne 2* = Ken N n 5 n / 8* SIS, — X. Daszehende Geſchlecht waͤchſt eines Manns hoch mit age Sertlein fo mit einer ſchwarhlechten Rinden beflei- det ſeyn Die Blaͤtter ſeyn gleich wie an dem trifolio, je drey an einem Stielein / auff einer Seiten gruͤn / auff der andern aber von D. Jacobi Theodo ri Tabern montani / F Spaniſch Geißklee. Cytiſus X. Hiſpanicus IV. —æ pP % — £) R 7 N, — LE SWR => IN FA A FIIVE 6) 1} 9 P AN Rum I 5 Wa Geißklee. Cytiſus XII. rohtlechter Wollen rauw eines bittern Geſchmacks: Gewint goltgelbe Blumen wie die Ginſterblumen. XL Das eilffte Geſchlecht gewint Aeſt eines Elenbogen hoch / welche ſtarck ſeyn / duͤnn vnd zaͤhe / von vnten an * A ann —E 2 A — Vermeinter ent Cytiſus adulterinus. Alyflon fruticans. x EL B c auß mir ſchmalen / grauwen Blaͤttern befeger/ deren je drey an einem langen Stielein beyſammen wachſen / eines bittern Ge⸗ ſchmacks / vnnd ſo man ſie mit den Fingern zerreibet / geben ſie ein Feyſtin von ſich / zwiſchen den Blaͤttern kommen andere Stie⸗ lein herfuͤr / welche fuͤnff oder oder ſechs goltgelbe wolriechende Blumen tragen / nach welchen breyte / langlechte vnnd gantz rauche Schoͤttlein / auß andern Blaͤßlein / darinn zuvor die Blu⸗ men geſtanden / erfolgen / in welchen ein rohtlechter breyter vnnd harter Same verſchloſſen iſt: Die Wurtzel iſt hart / holtzecht vnnd etwas ſchwartz. | XII. Das zwolffte Gefchleche if nach der Meinung C. D Cluſij den vorigen gang vnnd gar gleich / außggenommen daß es viel groͤſſer iſt feine Aeſt ſeyn dieferiftarck und haͤrecht / die Blär- ser ſeyn noch ſo groß / wie auch die Blumen vnd die Schoten. XIII. Das letzte Geſchlecht iſt gar ein frembds Gewaͤchs / Das Dritte Buch / von Kreutern. ee | iefe Milch lobt Galenus daß ſie den Schtoindt uͤchtigen — — —— von dem dritten Geſchlecht hat ein harte holtzechte Wurtzel / auß welcher viel harte ſteinechte Stengel herfuͤr kom̃en / an welchen zu oͤberſt feine gelbe Bluͤm⸗ lein wachſen den gelben Negeleinbluͤmlein faſt gleich. Sie werden gemeiniglich in Waͤlden vnnd Wieſen funden / bluͤhen im Mayo / Junio vnd Juli.. Won den Namen. & Eißtlee heiſt Gricchifch zuTıser. Lateiniſch Cytiſus. Engliſch milke Trefoile ſprub trefoile.] g Bonder Natur / Krafft vnd Eygenſchafft. M Atthiolus meldet / daß die grüne Blaͤtter deß Geißklees | kalt ſeyn / aber wenn fiedöre werden haben ſie ein mittel, maͤſſige Waͤrm. / | Columella ſchreibt / daß diefer Klee den Bienen / Huͤnern / Geiſſen / Kuͤhen / vnd andern Thieren faſt gut ſey / dann er gebe jnen viel Milch vnd mache fie feyſt. er Man ſagt / ſo die Säugammen / welche kein Milch haben / den doͤrren Geißllee in Waſſer ſieden / vnnd darvon trincken / ſoll er ihnen viel Milch geben / darvon die. Rinder bald groß und ſtarck werden folkn. K verſtanden werden. Geißklee in Wein geforeen vnnd getruncken fuͤrdert den Harn. hand Geſchwulſt. Das CVII. Kapitel. Von Pfrimmen. 1 Pfrimmen. Geniſta. NNX IR [Z N NDS) SU So DL — — ——— >) Y/y A SU, 8 N N MN | N —8 AN N, * N g S werden der Pfrimmen viel vnd man⸗ cherley Geſchlecht erfunden / auf welchen vnter Fol den fuͤrgeſtelten das (1. ) erſte Geſchlecht die ge⸗ meine Pfrimmen feyn / foman ſonſt Genſter nennet / vnd iſt ein ſtaudechtes Gewaͤchß / [eines Manns hoch) mit einem trummen Stamm / deren Rinde auf⸗ fen gelblecht / inwendig ſchwartzlecht darzu feſt vnnd zaͤhe / Imit dünnen Stengeln / vnd vielen gruͤnen zaͤhen / ecketen Zweiglein oder Gertlein beſetzet / ſo bißweilen weit außgeſpreytet ſtehen / an denſelbigen wachſen kleine / ſchwartzgruͤne oder dunckeigrume Blaͤtter / ſene Blumen ſeyn ſchoͤn goitgelb nach welchen kleine rauche Schoͤttlein erfolgen / erſtlich grün, endtlich aber ſo ſie zeit⸗ tig worden / ſeyn fie ſchwartz in welchen ein breytes / hartes / roht⸗ lechtes inwendig gelb] Saͤmlein ligt / kleiner als Linſen. Die Wurtzel iſt hart und holtzecht / ¶ waͤchſt an den Sonnenreichen Bühelnin Teutſch vnnd Weſſchland / alfo daß man offt gang Feld oder Bühel mit eytelen Ginſt vbergogen finder. ] IL Das ander Geſchlecht iſt dieſem in allen Stücken gleich) außgenommen daß es weiſſe Blumen träge. Ill. Das dritte Geſchiecht waͤchſt zweyer Elenbogen hoch mit einem ſtracken / bloſſen Stenglein / ſo eines Fingerg dies iſt / vnnd mit einer weißlechten Rinden vmbgeben / zu oͤberſt theilet er ſich in viel kurtze Aeſt / welche zart vnd ſchwach ſeyn mit ſehr viel Blaͤttern in tie am Leinkraut oder an der Thymelea,oben run vnnd vnten graum / wie ein weiſſes Silber ' erſtlich am Geſchmack trucken vnnd ——— * nach bitter: Seine goltgelbe Bluͤmlein erſcheinen oben an den Aeſtlein 823 Blätter vnnd Samen zerſtoſſen / vnd auffgelegt legen aller- A de m = 824 D, Jacobi Theodori Taberne montani / — 11. Weiß Pfrimmen. III. Spaniſch Ferbyfrimmen Geniſta alba. | Geniſta infectoria Hifpanica; 9 je nd N A REN UI N 075 er SEINEN ——————— —VJS — N IE — — EN N 0. \ IN! EA JEmN 7 N er) | H — DD BG — —ñû— — a IV. Klein Pfrimmen. \ V. Klein ſtechend Pfrimmen. Geniftella aculeata. II: — — N AN N N INT, 7% NV W (NV) << Pr u ! . — —* — * x — \ = ? — N 3 DA ) I 3 — ee — * * Aeſtlein wie ein Aeher beyſammen geſetz. Das gantze Gewaͤchß woͤchſt / ſeine Blumen ſeyn auch gelb / nach welchen kleine iſt gar ſchoͤn vnd luſtig anzuſchauwen. lein erfolgen. IV. Dasvierde Geſchiecht iſt dem erſten gantz gleich / auß⸗ V. Das fuͤnffte tompt mit dem bierben gang vnnd gar ober i Schoͤt⸗ genommen daß es nicht ſo ſtaudlecht groß vnnd trauſchlecht ein / allein daß ſeine Zweiglein oder Ruhten mir piel kleinen / Mn En mn m ET a aka u I ai ——— harten — — Das Dritte Buch, von Kraͤutern. F esfich auch mit feinen Blaͤttern vergleichet /oben an den Sten⸗ VI Klein Färbyfrimmen. ‚Geniftella tin&toria. Rx — RN m ÜUCY! ER Nu, B TU a ar SM RD SE ll An N) Nr UM MINI, UNE N SR Ri) DES No SD RK Ay In SUR —I CLAN — N AN NN, Z ÄN "JR —66 N SUN 7 —— — () ” «f NS | —— M \ 5 —— —* p — IT r SL?) INS —— y8 VII. Vngriſch Erdtpfrimmen. Geniſtella Pannonica. I 7 REN Y > s . harten ond fpigigen Doͤrnern beſetzt ſeyn / daher es auch Geni- ſtella aculeata genennt wirdt. VI. Das fechſte Geſchlecht gewint [auß einer holtzechten Wurtzel viel ] ſtarcke Stengelein / mit welchen es anderthalb Schuchhoch auffwaͤchſet / wie das game Leinkraut / mir welchen \ 825 en treat es goltgelbe geährte Blumen / nach welchen fleine —— Spirlein eisen “ Ps ein biteerer| ſchwartz rauwer runder] Same verſchloſſen ſt. Emir * den Faͤrbern gebraucht die Wollen darmit ufaͤrben. 2) vr. Das leiste Geſchlecht waͤchſt erlicher Sannen hoch⸗ mit duͤnnen / gruͤnen vnnd zaͤhen Gertlein ro: (che ſich zur Erden legen / an welchen je zwey / drey oder vier Blaͤttlein beyſammen geſetzt ſeyn / obenherumb gruͤn / von vnten her etwas grand‘ —* bittern Geſchmacks / zwiſchen welchen eine oder zwo goltgelbe Blumen / wie an der gemeinen Ginſter / herfuͤr kommen/ außge⸗ nommen daß ſie kleiner ſeyn / nach welchen kleine / breyte vnnd rauche Schoͤttlein folgen / in welchen ein gelblechtes Saͤmlein ligt: Seine Wurtzel iſt hart vnd holtzecht ä irancen / ſandechen vnd vngebauwten Or⸗ ten. Bluͤhen im Majo vnd Junio. Von den Namen. Frimmen wirdt auch genannt Genſt / oder Genſter / Sareinifch Geneſta oder Geniſta. Welſch Geneſtra. Spanifch Geneſtra, oder Gieftra. Frantzoͤſiſch Seneſl. Engliſch Broome. Niderlaͤndiſch Brem. Griechiſch sraprım.BndSpartium Lateiniſch· Zum Vnterſcheidt aber wirdt [das fuͤnffte Flein ſtechend Pfrimmen / Sateinifch Geniſta aculeata, ſpinoſa vnnd Geni- ftella. Niderlaͤndiſch ſtekende Bremm. Engliſch Needle Furzes or petie W hinne,thorne hroome genennt. Das ſechſte Faͤrbpfrim⸗ men / Faͤrberblumen / vnd Heydenſchmuck / Kteiniſch Seniſta infe&oria,oder Geniftatin&oria, Teutſch Weyd / dieweil man es braucht die Wollen darmit zufaͤrben ¶Engliſch Greene werde, ors Diers weede.Diderländifch Ackerbrem] — Von der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft. Er Ginſter oder Genſter iſt warm vnnd trucken im andern Grad: Hat ein Art zu reinigen / zu purgiren vnd su oͤffnen / fuͤrnemlich aber der Same / fo etwas truck⸗ ner iſt. | Innerlicher Gebrauch. D Odonzus melder / wenn man die junge Zweiglein def Genfters in Waffer koche / vnnd darvon trincke / wie auch den Samen / ſo eroͤffne ſie die Leber / das Miltz / vnnd die Nieren / reinigen auch dieſelbigen. In Wein gekocht / treiben vnnd fuͤhren ſie auß die waͤſſerige Feuchtigkeit / vnd ſeyn gut den Waſſerſuͤchtigen. Mefues ſchreibet / daß der Genſter ſonderlich gut ſey wider den Nieren vnnd Blaſenſtein / vnnd wenn man deß Genſters ge⸗ brauche fo laß er nichts in den Nieren oder Blaſen von ſchleimi⸗ ger Materien ſitzen / laß auch nichts darinn verhartenidaß es zum Stein werden fönne: Sonderlich der Same vnd die Blumen. Etliche brännen den Ginſter zu Aſchen vnd machen mit gu⸗ tem firnen Wein ein Saugen darauß / welche fie hoch rühmen wi⸗ der die Waſſerſucht fovon Schleim herkoͤmpt / dann fie foll mie Gewalt die ſchleimige vnnd waͤſſerige Feuchtigkeit durch den Harn außtreiben:Aber von wegen der Schaͤrffe / kan fie die jñer⸗ liche Glieder leichtlich verlegen. Meſues ſchreibt / daß die Blumen der junge Schoͤßling ein Natur haben den Magen zum Wuͤrgen zu erregen: Vnd das K gantze Gewaͤchß / habe ein Krafft damit es den Leib conturbire vnnd hefftig bewege / vnnd zertheile den groben Schleim / fuͤhre auch denſen igen auß den euſſerſten Gliedern auß / beyd durch Wuͤrgen vnnd Brechen / vnnd auch durch den Stulgang / aber gang beſchwerlich vnd muͤheſelig: Wie dann auch Plinius ver⸗ meldet / daß der Ginſterſame wie Nießwurtz purgiere / ſo man anderthalb Quintlein mie Honigwaſſer einneme. | ¶Darumb ifterim Gebrauch wider das Podagram / dann et ‚treibt gewaltig durch den Stulgang die groben zaͤhen Feuchtlg⸗ keit / die ein vrſach ſindt deß Podagrams. * Aoaa Die D. Jacobi Theodori Tadernzmontaniy Erdpfrimmen I Chamzfpartium I. 826 A Die Ruten ſampt den Blättern in Eſſig etlich Tag gebeytzt / F vnd zerſtoſſen / geben von ſich einen Safft / ſo man den auff drey Loth trinckt / bekompt er dem Huͤfftwehe wol. Der gemeinen Pfrimmen Samen geſotten / vnd zwo Vntz der Brühe getruncken purgiert oben auß Die Bluͤet gepuluert / mit Roſenhonig oder weichen Eyern genüstireiniger die Daͤrm vnd Nieren / macht harnen / vnd treibt den Stein. Die Blumen ehe ſie recht auffgangen / in Eſſig vnnd Saltz eingebeytzt / toͤnnen an ſtatt der Cappern zur Speiß genoſſen werden; erwecken den Luft zum eſſen / ſtaͤrcken das Hers / oͤfnen die Verſtopffung der Leber / Milz vnd Nieren / vnnd treiben den tein. Stechend Pfrimmen geſotten vnnd getruncken treiben den tein. B Die Blumen von dem ſechſten purgieren ſanfft / ſ man den © auff ein Quint. ſchwer mir Mech oder Honigwaſſer einnimbt purgieren oben auß / ſchier wie Nießwurtz / doch vnſchaͤdlich: wie auch der Samen / deſſen man nicht ober ein halb Quintlein zu einem mal einnemmen ſoll. | Eufferlicher Gebrauch. | Je erſte Pfrimmen mit Schmer geftoffen heylet den en tocheragen der Knie:der Samen verzehren die. Rröpff/ vnd allerley Geſchwulſt. Deſſen Blumen die gar offen ſindt mit ſchweinen Schmaltz zerquetſcht / vnd vbergeſtrichen / lin dert de Schmertzen deß Podagrams. | Der Färbpfrimen Blumen vnd junge Schoͤßling / in Saltz⸗ waſſer geweycht vnnd außgetruckt / Diener zu den verwundten € Därmen/ mir einem Eiyftier eingenommen. H Deß erſten Geſchlechts Ruhten werden in Waſſer gebeytzt / vnnd wie Hanff gequetſcht / die Seiler machen Strick darauß / geben auch grobe deinwad zu den Saͤcken. Dieſe Blumen ſind den Bienen angenem / derohalben pflegt man ſie vmb die Bienenſtoͤck zulegen. Daß ſechſte iſt ein koͤſtlich Faͤrbkraut / Leinens vnd Wuͤllens darmit gelb zufaͤrben. Ginſterblůhtwaſſer. a Waſſer augden Blumen gebrännt / iſt gut vnnd Erdpfrimmen TI. ‘ Chamelpartium II. wirdt gar nuͤtzlich gebraucht wider den Stein der Nie⸗ ren vnd der Blaſen / auff fünff oder ſechs Loth allemal getrunken / reiniget auch die Dieren von allem Schleim / vnd treibt den Harn. D.. 8 wirde auch diß Waſſer getruncken für die Gelbſucht. Man follaberdie Blumen famlen wenn fie auffgangen ſeyn / vnd wenn fie wöllen abfallen vnd fie als dann in Balaco Mariz diſtilliren. | i Das CVIII. Kapitel. Don Erdpfrimmen. DIN. Boden vorigen frimmen oder Genftern Averden auch diefe Erdpfrimmen gerechnet / welcher 5 j; viel erfunden werden. a 1 Das erfte Geſchlecht der fürgeftelten Erd⸗ | pfrimmen / hat einelange holtzechte Wurgel/ auf welcher ſchmale / runde / bintzechte Stenglin wachſen / an welcher E jeden ein dicke goltgelbe geaͤhrte Blume ſtehet / nach welchen klei⸗ ne bundte Schoͤtlein erfolgen / welcher viel beyſammen ſtehen / in welchen der Same iſt / ſo rund ſchwartz als die klei · en Wicken / ſpringen auß wieder Pfrimmen Samen. Seine Blaͤtter ſeyn wie Stenglein anzuſehen / von vielen Gleichen auff einander ger ſetzt/ wie die Linſenblaͤtter. IL Das ander Geſchlecht iſt dem vorigen mit feinen grůͤ⸗ nen Blaͤttern / Stengein vnd holtzechten Wurtzeln gantz vnnd gar gleich / auggenom̃en / daß es eine dicke / gelbe geaͤhrte / tolbechte Blumen traͤgt. ¶ Dieſe zwey halt ich füreins.) IIT. Das dritte Geſchlecht iſt gar niderig / igt auff der Erden außgebreytet / feine Stengel ſeyn gleich wie breytlechte Blätter anzuſehen / mit Gleychen vnterſcheiden / deren je eines auß dem andern waͤchſt / an welcher Giepffel goltgelbe Blumen e rſcheinen ar Tan ur Se Der ann V — h N . \ Ber Dasg Dritte Buch / von Kräutern. | F ; Spanifch Erdrpfrimmen IV. Chamelpartium Narbonenfe. A Spaniſch Erdtpfrimmen III. Chamæſpartium III. —V —— — J N NW 5 N a N \ \ u RUN \ % % : N) Ä 2 se AI J er & Spanish Pfrimmen. ne Spartium Rilpanicum T. | | C | | D erſcheinen / wie an dem Genſter allein daß ſie kleiner ſeyn nach welchen kurtze Schoͤttlein erfolgẽ / hat gar ein dünnes Wuͤrtzlein. gleich / außggenommen daß es kleiner iſt / lig mit feinen Stielen E auff der Erden außgebreytet. l. DasSpartium Hifpanicum 1. hat ein holtzechte Wur⸗ kelanß welcher viel zaͤhe / chwanckedincken herfür wachfen gang bloß und ohn Blätter: Auß den Zincken fchlahen kleine Stielein herfuͤt / an welchen ein gelbes Bluͤmlein waͤchſt / wie die weiſſen Violen nach welchem kleine rauche Schoͤttlein erfolgen / in wel⸗ chen der Same iſt / den Linſen gleich. * 1. Das Spartium Hiſpanicum IT. hat auch ein holtzechte Wurtzel/ auß welcher gleichfals viel ſchmale zaͤhe Gaͤrtlein herfuͤr kommen /mit gar wenigen / ſchmalen / langlechten Blättern ber —VJCOOCD H RNIT N, VG as IV. Das vierde Gefchleche ift dem erften gang onnd gar. nicht zu onnterfcheiden. ] 827 Welſche Pfrimmer s Spartium Hifpanicum Il \y fererioben anden Stengeln erſcheinen feine gelbe geaͤhrte Blu⸗ men / aſt wie an dem Genſter mach welchen langlechte/ ſchwarhe Bra erfolgen. —— III. Das 5partium Hiſpanicum III. hat aar zaͤhe ars ne Stengel / mit wenigen Blaͤttern ee ie bloß ſtehen: Anden Stengeln gewint es ſchoͤne göltgelbe Blu⸗ men / eines lieblichen Geruchs / den Ginſterblumen gleich / auß⸗ genommen daß fie groͤſer ſeyn: Nach welchen langlechte / breyte / ſchwartze Soͤchttlein erfolgen. ¶ Diß halt ich feye von den; andern IV. Das Spartium Hiſpanicum IV. hat ein harte hol te Wurtzel / auß welcher der Stamm waͤchft gemeinig Hr * Elenbogen hoch / vnnd eines Daumen dick / mi einer rauchen Yan ü Kinden ? \ - 828 D. Jacobi Theodor Tabernxmontani / A | Spaniſch Pfrimmen. F Spartium Hifpanicum III Srpyaniſch Pfrimmen. Spartium Hifpanicum IV. I. Clufj. — af m ; R ai \ a J N N | © H - Spanifh Pfrimmen. — Kaal ſtachlicht Pfrimmen. Spartium Hiſpanicum V. II. Cluſij. Spartium aculeatum aphyllon. | D I 5 un} E: Rinden bekleidet / auß welchem andere Zweiglin herfuͤr wachſen / fallen Def — Benidggn 2 t/a gen widervmb ab / alſo daß das gantze Gewaͤchß gat gr vnd auch eines Elenbogen hoch/ vnd auß dieſen widervmb bloß vnd ohn Blaͤtter ſtehet: An den —* kommen herfuͤr An lan binhechre Zweiglein / welche erſtlich mit ſehr went⸗ kleine Stielein / an welchen Fleine gelbe Bůmiem hängen / faſt gen Blaͤttlein beſetzet ſeyn / ſobaldt aber die Blůͤht herfuͤr tringt wie am Suͤhhol / doch ohn einigen Geruch / nach re \ . rundlech⸗ - A = er — — ee ern —— Be Sarnen — - > ST TG Das Dritte Buch / von Kreutern. A — ne en rundtlechte Schöttlein erfolgen / wiedie Gemeine Bonen/in F Das C X. Capitel. welchen ein harter ſchwartzer Same erfunden wirdt einem klei⸗ Das nen —— N on Scorpionfrauf. V. Das Spartium Hifpanicum V. iſt dem vorigen gang Scorpionkraut. en rn — Scorpius h St & | auffwaͤchſt / feine Gertlein ſeyn auch ſchwaͤncker und säher feine , KMREN SM y Dlumeift etwas gröffer vnnd von Farben weiß: Die Bloͤßlein N AN WW 1) ' vnd der Samen feyn kleiner dann am vorigen Geſchlecht. Den BA — > Das letzte Geſchlecht mir feinen dornechtigen bloffen Sten⸗ 7 FERN SM — — * geln / iſt mir faſt vnbekannt. ¶Dieſes wirdt vnder dem vierdten Scorpionkraut am nach⸗ volgenden 110. Capitel beſchrieben / vnnd beſſer geriſſen fuͤr ‚geftele. ] Sie wachfen auchauffrauchen Bergen und Orten / blühen p mit dem Genſter. G Von den Namen. | 4 Frimmen heift Griechiſch arzplıov » Lateiniſch Spar- —3 tium, Engliſch / Spaniſch Broome. Niderlaͤndiſch Spaenſchen Brem. Spaniſch Retama Tniefla , oder Hinicſta, Portugeſiſch / Gieſt. Erdtpfrimmen heiſt Griechiſch xaneirmapler. Sateinifch Chamæſpartum:Niderlaͤndiſch cleyn ghenedert brem / Engliſch hares foote Greene weede. ] —— Bon der Natur / Krafft / vnd Eygen⸗ ſchafft. c —— Fuchſius ſchreibt / daß die Pfrimmen gleicher Natur ſeyn / vnd einerley Eygenſchafft haben wieder Gen. ſter / davon im vorigen Capitel iſt gehandelt worden. Das CIX, Gapitel. Nepa Theophrafti, — — — J — | * KEN E Sbeſchreibet Lobeliusein Gewächk/fo er Nepam nennet / vnnd ſagt / daß es viel duͤnne x holtzechte Wurtzeln habe /welche in einander ge, ſchraͤncket ſeyn / auß welchen viel ſtachlichte vnnd dornechte Aeſt herfür wachſen ohn Blaͤtter / der Br, \ eorrudz gleich / eines bittern Geſchmacks: Ob nun diefe Be⸗ —— 59) — ſchreibung durchauß mit der gegenwertigen Nepa ein⸗ F — er treffe / laß ich andere vrtheilen / wirdt Eng, nn , liſch Scorpion Furzes | 5 6.) Fürgeftelt: Das | enennt. 3 En. IL ht 1) Scorpionfraut. Scorpius II. \ — zuler I / SE —*x zn he ZN A “ Al N Eß Scorpionfrautsfeyn vier — mit ſehr viel Aeſten / daran viel ſcharpffe vnd harte. gebogene Dörner ſtehen / neben welchen Eleine 829 8 u SD — I.) waͤchſi eines Elenbogen ho Aaga fi Stielein 930 D. Jacobi Theodori Tabern⸗montani / | | A Scorpionkraui. faſt wie Eruen erfolgen / ſo gantz vnnd gar grauw vund wollecht | Scorpius III. | vnter den Dornen verborgen Hegen: Die Wurtzel iſt groß vnnd | fehr zertheylet. * IV. Das vierde Geſchlecht hat ein groſſe vnnd holtzechte Wurtzel / af welcher feine Aeſt wachſen mit eytelen grünen Doͤrnern beſetzet / welche auff oem Landt außgebreytet liegen / vnd gar ſcheuͤßlich anzuſehen vnd anzugreiffen: Seine Blumen vers gleichen ſich den Elbſenblumen / allein daß ſie kleiner ſeyn / von Farben blaw purpurbraun in rauchen vnd harechten Kelchlein / deren je zwo oder drey beyſammen ſtehen / wenn es anfanget zu bluͤhen / ſo vberkoͤmpt es wenig Blaͤtrer / welche baldt widerumb abfallen. Das gante Gewaͤchß iſt gar klein / kaum einer Span⸗ nen hoch. ¶ Diß iſt auch zuvor im 108. Capitel vnder dem Spar tio acalıato Aphylio geſetzt.] Dr 1 = N \ u u AN — I II Sr 74 f 2 = 7 —— 8 —2 N * Wir —* 2 N — — Sy, v x HR 2 [7 WM — =, \ —Veeee— = Gi ak & 2 = 7) IN ya YO) Q N ER B N » G Von den Namen. | > A ; Pr 9 ae I Keaut wirdt Teutſch Scorpionstraut genen! AN Ya r Satenifeh Scorpias. Miderländifch | Gafpeldoren. £ \\\ Ih 7 Engliſch Farzebush.] Das vierde Geſchlecht wirdt Ag >Z von etlichen genennt Exinacea , dieweil es fich mit ſei⸗ date; nen Stachelmeinem Igel vergleichen ſoll. ¶Engliſch dvvarfor . Y lovv«,Furze.Spanufch EriZo. ] RER x Wo zu aber dieſe Kränter zu gebrauchen ſeyen / iſt von feinem vermeldet worden. ——— Das CXI. Gapitel. * * N RE Von Heyd. G 2 > — H | 1. Heyd. Scorpionkraut. wir Scorpias IV. F 4 ff / I F NA } 1 7 Kali NG Mir, 2. 9%, % a IF ss a Sp id 7 PR? 3 4 NW NIT UT/ N N IN IN Wan 9/ — v0 — DANN N RR] —5 — N Nr (, D DI Ey, A, N CN, 7. N AAN = — > x = SING, Yet 78 m) RR SU IESEÄNDEE IQ SE MIETE. N \ nn RAD, / z x mi Ns EZ) N Dan N N I > ww — \ U TER, \ i RS — — EN N * — INS Stielein herfür kommen / mir fleinen Diärtlein beſetzt / wie an den Liuſen von Farben gruͤn: An den harten Dörnernfomen 3.4. oder auch mehr gelbe oder bleyche Blumen herfuͤr mie an c dem Genſter / allein dag fie kleiner ſeyn / nach welchen die Schoͤt⸗ > g kin erfolgenvin welchen cin Eleines Saͤmlein erfunden wirdt. K Br IE a N „N. Das ander Geſchlecht ft auch gar ein dornechtes Ge⸗ ———— waͤchß / mit viel zarten doch ſpitzigen abſchewlichen Dornen be⸗ | FT; — F IA | ſetzet / ohn Blätier: Seine Blumen feyn gleich wie am vorigen Geſchlecht. III. Das dritte Geſchlecht waͤchſt eines Schuchs hoch auch mit vielen abſchewlichen Dornen beſetzet / welche nach einer Ord⸗ Er Heyde werden viel Geſchlecht erfun⸗ den / wie allhier zu ſehen iſt / auß welchen das (I.)er⸗ ſte Geſchlecht ſich einem Tamariſckenſtauden ver⸗ nung geſetzet ſeyn / vnd als zween gegen einander / von Farben et⸗ Sr gleicher / jederman wol bekandt / gewint viel ſchmale | was bleicherdann die vorige’ obenan den Aeſten ſtehen zwo oder holtzechte Aeſtlein / an welchen kleine bleychpurputrohre Bluͤm⸗ 8 drey Blumen von Farben gelb / nach welchen kleine Schoͤttlein fein wachſen / ſo den Bienen faſt angenẽm ſeyn: Dieſe a | | | erſcheinen A⸗ — — —— — — — — zu — — — — — — — > ———— —— —— — nn ——— en — A N VER Das Dritte Buch / von Kreutern. s31 A En s 11. Weiß Heyd. | 15 111. Weſſche Heyde N Erica alba. ‚Erica Il. Maxthioli: i | a h ’ J J 4 u J J B 6 F ı N N 1 N i c H | — Welſche Heyde. V. Rauſch⸗ u Ericabaccifera latifolia, \ Erica Alexandtina. * (PR ni N? . \ | Ni) /p e N Y Ve | — A D I I E K ; —* — — — — erſcheinen im Jahr zweymal / nemlich im denn vnd Herbſt. Des ii ee Dee ae ——— ed Kraut it eines bitern Geſchmacks. auß weld en die Bluͤmlein hangen. autlein⸗ 11. Dagander Öefhlecheiffpen erſten gautz vnd gar gleich 1V. Das vierdte Gefehlecht waͤchſt zimlich hoch / gewin außgenommen daß es weiſſe Bluͤmlein träge: 50 weiffeomdgähe Stengel, mis einersähen Dinden ee | | Ayaa ij euffe“ * — — —, — — — — — 4 ⸗ (7 ä er PR: ——— ———— = 2 A dr; —— — —— SEAL 6— —— I NR FÜR 48 won RIEF —— IWW EINEN, N Ki RI NH RS ER Tu >, I INES Eu VIIL Heyde Erica Cluſii L —â— DEN 7 du SS) |} “ — —— F heodori Tabernemontani/ z ee B SZ G NIIT EU A — D. Jacobi VI. Rauſch. Erica baccifera tenuifolia. — — Wi SA N N \TAP —— ISIN SS N — —— 77 NN 1011.01,.0 IE III ee LU N auURRSISFH N ZITAT PIE A DIA Gi L 12 N - \ S TÄLER B Yu) RZ U II) N — > — — ZEIT, * — x =S® RR ILS 2 IT N KTISIS — N ‘ . SINE 2 IM Hl >> * TER, — — RU ZLZZE id ZEATHNEIHNU ESS SEEN “« N 3 ED DNU 2 IX. Hyde. VIII. Heyde. — —F — —* OÖ 8 oO — = 4 Int > NL; J U m > ENDE 5 > RI NINSUN 5390— IR — u HE DPI Z7D En; Ex we un PAR EEE N Sr N UN FÜR SSRNERE RUN N \ EDS IST IT Rn RR FRRREDPTEZRIN ERKENNT, FR EUER £ — —— — NER (dl — > Ar — ——91 — \ — 8 2 Ö B BERN EN ENGE MM J —— — m ENT AR ENNNN 7, AS = RNFWEITISTITEA ISIS SI I AREA EBEN AT A ZENG “ SI SFR ANFALNDFN AH 1 > N SUR ‘= N TAN BENZIN, DAL N U \ My, ZA NDR SAN A A V N" ERFTTDLNÄN Zu e) Y, U RT: hal FF tie in N, fun ; — J | N £ u 9 = “ Er m > ESQOST se se 4 Es — — SZ -RaSE | Fe — rt 25 SE3= ! SE | ASS —22— *F So < SESE | —5 S sun #3 — — u — — DEE | — SS m 1 EESH j = eu m Soon za 2» N »2°10o REEL E58 2228 —— 258 23 FE 5 Su 8 2.93 zaR E88 ! a=22 »2> Bei nm = i — —2 Bi 338 | © | 2:2 N SES : N) s>= f Zur | — —* N om R\ Bi 2:23 > rer; Ess —— 28 a > : — *— zu.» 4 388 | ww od Ze a=57% QO2UE y a 2. » 8823 | Es48 N —52 | SUIE | N, F | ; Das Dritte Buch / von Kraͤutern. 233 A a - x, Hyde. F x1 Hyde. Erica IV. Cluſiũ. Erica V. Clufi. 4 . N — N 3 IN (ib nr AS Be A \ | SE Mr UL, K SSUWFA IN 6 5 U) 5 == SUN NG AU WM [ u: \ la SW Y KRUSE B— ST WEL HL B ':@ 7% ’ ; VENDFNSN EI, Wr N 7 Ä vr J —“WV H : vr 4 — 92 9 V | — — —14 — 4 1 ⸗ C H na | | XLL Heyde. XIIL.Heyde. Erica VI. Clufii. Erica V 11. Clufij. i SI N * N u N d NS } : | N 4 — — INNEN FE | 3 NZ I E Zar ; — F | D: N YGE: * 1 — INNE NS 9 ) Up Wr % S 4 ZN E K Zum, \ UNS ° VI Das fechfte Geſchlecht waͤchſt mit mürben Zweiglein / ſo mit einer ſchwartzlechten Rinden bekleidet ſeyn / ſeine Blaͤtter ſeyn gar ſubtil vnd zart / ewas ſchwartz an Geſchmack ein wenig warm / vnd zuſammenziehendt / deren je drey par vmb die Sten⸗ gelftchen. Im Septembri vnd Octobri bringt es oben an den Zweigen feine weiſſe / gligende / ſafftreiche Frucht / wie ein Per⸗ len anzufehenveines ſaͤuwrlichen Geſchmacks in welcher | niglich drey Körner erfunden werden. her gemei⸗ ViL Das ſiebende waͤchſt woleines Manns hoch / hat ei at hartes / ſchwartzrotlechtes Holtz feine Blaͤtter —* ie > gering 8 34 zuſammenziehenden Geſchmacks gewinnt ſehr viel ſcoͤne / klei⸗ ne / weiſſe / langlechte wolriechende Bluͤmlein / wie ein kleines Gloͤcklein anzufehen. VIII Das achte Geſchlecht iſt dem vorigen an der Groͤß gleich wie auch faſt an den andern Stücken die Aeſt feyn viel geringer / wie auch die Blätter fo viel zärter feynyderen je vier vmb den Stengel ſtehen / an welcher eufferften Theil langlechte pur purbraune Bluͤmlein hangen / wie an dem vorigen Geſchlecht. IX. Das neundte Gefaleche iſt dem vorigen etwas gleich / allein daß es etwas nideriger iſt / die Blaͤtter ſeyn etwas breyter vnd länger von Farben ſchwaͤrtzer deren je vier par beyſammen vmb den Stengel ſtehen: Die Blumen feyn erftlich gruͤn / dar⸗ nach werden ſie etwas leibfarbig / den vorigen an der Geſtalt gleich. Das ganze Gewaͤchs iſt eines sufanmenziehenden — B ſchmacks X. Daszchende Geſchlecht waͤchſt zweyer Elenbogen hoch / bißweilen auch hoͤcher / hat ein weiches / muͤrbes Holtz / auch kleine zarte Blaͤtter / welche wenn ſie an dem Stamm dürr werden / von jhnen ſelbſt abfallen Die Bluͤmlein ſeyn von Farben gruͤn / vnd den vorigen gleich allein daß ſie kleiner ſeyn / gewinnt bißwei⸗ len kleine Knoͤpfflein / wie ſie am gemeinen Jhimo erfunden werden. X1. Das eilffte Geſchlecht iſt geringer dann die vorigen / vnd gemeiniglich eines Elenbogen hoch / mit ſchmalen Aeſten / ſo je mit drey Zweiglein vmbfangen ſeyn / vnd je mit drey Blaͤttlein gantz ordentlich beſetzet / an den Aeſten vberkompt es viel tunckel purpurbraune Bluͤmlein / ſo an langen Stislein hangen / den vorigen auch gleich. XII. Das zwölffte Geſchlecht iſt dem vorigen gantz ver⸗ C wandt / doch ein wenig nidriger / auß der Wurtzel entſprieſſen feine duͤnne Stengel mit einer aſchenfarben Rinden bekleidet / vnd mit ſehr viel zarten Blaͤttlein beſetzet von Farben etwas ſchwartz: Seine Bluͤmlein ſtehen Wirtelsweiß vmb die Aeſt herumb an langen Stielen / von Farben ſchoͤn liechpurpurbraun an der ge⸗ ſtalt den vorigen faſt gleich. X111. Das drenzehende Geſchlecht waͤchſt beynahe eines E⸗ lenbogeu hoch / mit ſchmalen Aeſtlein / deren je drey vmb die groſ⸗ ſen Aeſt ſtehen: An den Stenglein gewinnt es kleine zarte Blaͤt⸗ ter / deren auch je drey beyſammen geſetzet ſeyn / etwas breyter dañ der vorigen / vnten ein wenig grauw vnd rauw / eines zufammen- ziehenden Geſchmacks: Oben an den Aeſtlein vberkompt es fei- nerorhepurpurbraune Blumen / ſo Wirtelsweiß je drey beyſam⸗ men geſetzet ſeyn den vorigen gleich /außgenommen daß fie groͤſ⸗ ſer / auch einen weitern Bauch haben / deren je neun oder zwölff an einem Stielein hangen. Sie wachſen in Wälden an vngebauwten und fandechren D. Jacobi Theodori Taherne montam / A gering / deren je vier vmb den Stengel herumb ſtehen / eines gar F Drehen: Etliche blüen im Jahr zweymal / etliche im Septembri oder Octobri. VWVon den Namen. Eyde heiſt Griechiſch zpesen. Lateiniſch Erica. Spanſſch Brefo.[ Queiro. Böhmifch VVres. | Welſch Erica. Fran⸗ zoͤſiſch Bruyre. Niderlaͤndiſch Hepde. Engliſch Heth. [ Hech,Hather. ] Don der — vnd Eygen⸗ ſchafft Heyde iſt warmer * truckner Natur / vnd wie Galenus vermeldet har fie ein Art durch die Schweiß⸗ ei su treiben. Innerlicher Gebrauch. "m S werden diefe Bluͤmlein gelobt / daß fieden Milt ſuch⸗ 8 gar gut ſeyn follen/ entweder ein Lattwerge daran OS gemacht/odet darüber getruncken. Es follen auch die Blumen gut feyn wider dz Quar⸗ tanfeber / mit Honig vnd Zucker eingemacht / vnd daruon geſſen. Euſſerlicher Gebrauch. D loſcorides fehreibtidagdie Blaͤtter vnd Blumen wie ein Pflaſter vbergelegt die Schlangen Biß heylen / [ vnnd le⸗ gen die Geſchwulſt nieder. ] Die Blumen in Waſſer aefotten/ond die Senden darmit Br bähet benimpt dag Wehe derfelbigen. ¶Etlich machen auf den frifchen Blumen Dampffbäder zu den Podagrifchen lieder / dauon folder alte sähe Schleim zer⸗ H ftennet werden. Das Delaußden Blumen wird hoch gelobt wider die boͤſen Flechten / Herpetes genannt / ſonderlich vnter dem Angeſicht. Zu den Heydenblumen haben die Bienen ſondern luſt vnnd — Honig darauß / den da Mel Ericeum nen⸗ net Von ——— Enn die Heyden bluͤen / folman das Kraut vnnd die Blumen abſtreiffen / vnnd ein Waſſer darauß bren⸗ nen. Diß Waſſer wirdt gelobt wider dag blöde Geficht / Morgens vnd Abendrs erliche Tropffenindie Augen getreufft / [wider die Darmgicht.) Deßgleichen thut auch der Safft auß den Blaͤttern vnd Blu⸗ men gezwungen / ¶heylet die rote blöde Augen: vnd vbergeſchla ⸗ genmimpt den Schmertzen der Augen. ] — —— — — —— — — R — ee — Die . — — — — = — — — —w—— Primer 7 Die IV. Section. B # | Das I. Capitel. € Don Schwammen. | 2 e imme. Schwaͤmme. F Schwaͤm “ . Fung. Boleti, en £ r — ZA N ISIS A * =. — * RN RN Ay > AIRES F AK R NSS V W x HIT F v ER N E70 NN ji = ‘ r] a —— uam 7 R\ ET — / m “ c NG 77 GE IR ® Sm EN E N UNS ſ8 Um D Le Schwaͤmme feinde weder Kraͤu⸗ ter noch Wurtzeln / weder Blumen noch Samen’ fonder eytel oberflüffige Feuchtig. keit der Erden / der Baͤume / der faulen HL ger vnd anderer faulen dingen / darumb fie auch eine kleine zeit wehren / innerhalb ſieben Tagen iſt jhr Geburt vnnd Abgang / dann Ewas da haldt auffkompt / nimpt auch baldt ab / ſonderlich aber Eric, chen ſie herfür / wann es Donnern vnd Regnen will.j Es werden vielerley Geſchlecht der Schwaͤmm erfunden / deren etliche auß dem Erdtreich wachſen / etliche auß den Baͤu men / vnd faulem Holtz / etliche auff den Miſten. Dioſcorides hat fie alleſampt in zwey Geſchlecht abgetheilet / alſo daß etliche su eſſen dienlich oder tauglich ſeyn / etliche aber toͤde⸗ lich vnd gifftig. Es ſeyn aber die Schwaͤmm nichts anders / dann ein vberige Feuchtigkeit oder excrementum der Erden) der Bäume ond der Waſſer. | H Bon den erſten Geſchlechten fo Fungi vnnd Boleti genennt werden / ſeyn etliche gut / etliche boͤß/ als da feyn die Fliegenſchwaͤm̃ / ſo da rundt vnd breyt ſeyn / wie ein Bareth / von Farben roth / vnd mit weiſſen Tuͤppelein beſprenget / welche man mit Milch oder ander Speiß kocht / vnd den Fliegen fuͤrſtellet / daruon ſie ſterben muͤſſen. | Vnter diefen follen etliche ſeyn / von melden man die Haug abfcheletiond fie zur Speißbereicer wie die Morcheln: Sie Wach. fen gemeiniglich auff den Heyden / vnnd da das Viehe wei⸗ det. Die Rheling wachſen in den feuchten Waͤlden / ſeyn einer gleiſenden gelben Geſtalt: Diefe pfleget man zu quellen/ vnnd fie darnach mie Butter vnd Wuͤrtz abjubereiten Der Erdtmorcheln ſeyn auch etliche Geſchlecht: Sie ſeyn runde wie die Aepffel / mie einer Erdenfarben Haut bedecker/ ſo viel Schrunden hat: Etliche haben ein weiſſes Marck in ſich / etliche aber haben ein ſchwartzes Marek. Sie wach | en ger dürrem ſandechtem Erdtreich / ohn Adern vnd ns / mai gräbt fieim Frühling auß der Erden / bratet ſie vnter ſchen / bereits mir Saltz vnd Pfefferzondjffefie beiffen %- In — —— na mn — nl © D.Jacobi Theodori Tabern⸗ montani / — | Rheling. F vnd Butter zugerichter: ſie werden auch an Spießlein gebraten Capreolini. vnd mit Würg bereitet: Vnd weil fie allein im Meyen zufinden, fo pflegt man fie su famlen/an ein Faden hencken / und am Lufft zu doͤrren. Diefe werden Fungi fanaginofi , rugofipnd Fungi Ipongiofi genannt: Frantzoͤſiſch Morilles. Niderlaͤndiſch Cam⸗ pernoellen de honich raten ghelyckende. Die anderen ſind die Heyderling / ſind wie runde breyte Huͤt⸗ lein / gegen dem Himmel mit bleyfarben Huͤtlein vberzogen / ge⸗ gen der Erden ſchoͤn braunfarb Diefewerden im Brachmo⸗ nat / wann es feucht Wetter iſt zum erſten erſehen / biß in Augft- monat / auff den Heyden graſechten Aeckern in den duͤrren Wie⸗ ſen / ſonderlich da das Rind Viehe zu weiden gehet Dieſen wird das ober Ken fie zur Speiß dienen abgefchöfer/ darnach wie die erften zubereitet. Etlich aber braten fie auff Kolen / vnd eſſens mit Sal. Sie werden von dem Ort dafie gemeiniglich i G wachfen Heyderling vnd Treufchling genannt. Lateiniſch Ama- i nit®. ; 4 Die dritten find die Brörling / welche nicht groͤſſer dann die | Heyderling find gangbraun vnd geben weiſſe ſuͤſſe Milch / wer: denin hohen Wälden funden / vnnd von etlichen alſo rauw geſ⸗ en. Die vierdte nennet man Herrnpiltz / ſind oben braun / vnten ein wenig gelb: welche muͤſſen / ehe man ſie zur Speiß bereitet / abgeſchelet werden / darnach zerſchneidet und zerhackt man ſie / be⸗ reitets mit Butter vnd Gewuͤrtz Erdtmorcheln. — * —— ——— en a ee a —— ee er ee = | Ri # Hi af —9 hi "8 # Sl EN Tubera tetræ. S= NG „J ja ‚ll, \ A 3 9 6 a NSS \\ — D ul ur Gh, : PC SI F un N ze N sa; N ( N HI. x MMS Na lee sg a AS N KSTS r | N Y \ . N B Ni NEST RI ut MUND, 77 ZB it UN —3116 A DE RR U 7877777 N y k 7, N LANE ANGE RER: 2) 2% R h N \ TEN [Ronden Schmämmen dieman inder | Speiß gebraucht. EN; Bwol die Schwaͤmm ein ungefundt effen ſindt / jedoch weil die Leut jetzunder alſo verſchleckt / damit nicht groͤſ⸗ ſer vbel auß deren Gebrauch erfolge / will ich zehen Ge⸗ ſchlecht deren / ſo die Authores gedencken / vnd man in der Speiß gebraucht / kuͤrtzlich erzehlen. Das erſte ſindt die Morcheln / ſo ander Geſtalt rundt als ein Huͤtlein / außwendig voller Söchlein wie die Bynenhaͤußlein / vnd ander Farb graum. Diefe finde man im Meyen allein wachſen auff feyften Wieſen / auch vmb die Aecker / an den Rechen. Dies fe werden in heiſſem Waſſer zuuor erquellet / darnach mir Würtz — ⸗ 7 —2 IE % wu * * RER , ER * — ai > { u wur \ —* WE at . —— TEE I ———— 2. E — SER 4* x ; \ \ — —3— ——— — Be en ie — “1 Dieneundten Eßſchwaͤmm / Roͤtling / Rotſchwaͤmm vnnd Die fuͤnffte find die Reißken / welche nidrig ſind / oben roͤth⸗ lecht / vnten ſtreiffecht: die bratet man / beſtreuwets mis Saltz o⸗ der Pfeffer. | a Die fechfte find die Pfifferling oder Pfefferling alſo genenn /// von wegen deß hisigen Geſchmacks / der ſich dem Pfeffer gleicher: In H find von Farben gang weiß rundt / etlich breyter / dann ein Teller? welche fo fie gerbrochen werden / geben fie weiſſe / ſcharpffe / hitzige Milch. Diefe wachfen in hohen finftern Waͤlden / vnnd werden von den Armen Leuten auff alliende Rolengebraten/ vnnd mit Saltz geſſen: werden Piperitis, vnd Welſch Piperelle genannt. Die ſiebenden find die Rehling oder Hendelſchwaͤmm / ſide ſchoͤn gelb / wachſen auch in den feuchten Waͤlden: dieſe quellet man / vnd nach dem fie gehackt werden / pflegt man ſie mit But ⸗ ter / Ingwer vnd Eſſig abzubereiten. Werden Capreolini ge⸗ nennt. 67" 1: We N AB Die achte find die Eychſchwaͤmm vnd Haſenoͤhrlein / iſt ein groß Schwämmen Geſchlecht / anzuſehen wie ein gekocht Kalbs⸗ kroͤß / gantz grauw vnd bleich farbig. Diefe finde man im Augſt⸗ monat bey den Wurtzeln der Eychbaͤumen: vnnd dieſe pflegen erlich wie andere Schwaͤmm zubereiten. Angſtſchwaͤmm genannt / vergleichen fich alferding mit ders Heyderling / ſind doch ermas bleicher/ fFommenvmb S. Jacobs Tag herfuͤr /in den gehrandten Rotboͤſchen / doch nicht ehe es har — be dann das Regenwetter dag gebrandt Erdtrich widerumb er⸗ | feuchter. | ae. | | Die zehende find die Erdmorcheln / welche auch Griebling und | Hirkbrunft genennt werdenwon Diofcoride aber idva. Latei niſch Tubera. Frangöfifch Truffles. Englifch round Mushrums. 4 Welſch Tartufi,Tariofla. Spaniſch Turmas de tierra. Bon die⸗ r fen ift zunor meldung gefchehen. | | Endtlich im Königreich Neaples har man erlich Stein die das ganke Jahr Schwaͤmm geben/ welche man in Keller legt / bedecket fie ein wenig mir guter Erden 4 vnd befeuchtiget fie mit ‚einem lauwlechten Waffer fo bringen fiein vier oder fünff Tas gen Schwaͤmm die gut zu eſſen ſeyn / vnnd den Harn treiben ſollen / wie dann auch der Stein an jhme ſelber darauff ſie wach⸗ ſen / daher dann Falloppius dieſen Stein zu dem Lyncurio ge⸗ halten. J J Von den Schwaͤmmen die man nicht zur ba | Speiß braudt. * — ln Bwol noch viel andere Schwaͤmm gefunden werden, will ich nur etlich der gemeinftenfo in Teutſchlandt ge funden werden / erzehlen TEN Erſtlich A N TE Ha 9* — — Er win — * — > Das Dritte Buch / von Kreutern. A ich if ‘ 4 e » s if Erſtlich iſt der Lerchenſchwamm Agaricusgenannt,foinden F. kame / der fol Niter trincken oder die Apothecken gebraucht wirdt / von welchen im vorigen Buch iſt gehandelt worden. Demnach fo find die Bubenfiſt / welches gantz runde / weiße lechte Schwaͤmm ſind / wie ein groß Lederballe / ſo offt in der groͤſ⸗ fe eines Kopffs gefunden werden / welche fo fie dürr werden reif? fen fie auff / vnd laſſen ein gelben ſtaub von fich: werden auffden Amen ond grafechten Fäldern gefunden. Diefe werden’ Buben» fiſt / Wolffsfiſt oder Fiff genannt. Lateiniſch Fungus orbicula- ris,ouatus,puluerulentus,crepitus lupi. Piderländifch Dult / Bouyſt. Engliſch Fufebals; Pruk ſiſts. Sranzöfifch ee de loup. Welfch) Vefcıe di Lupo, Die dritten Hirſchſchwamm genennt / weil fie ihren Vr⸗ ſprung von den Hirſchen haben / vnd wachſen da viel Hirſchen wohnen /ſteckt vnter der Erden / wirdt von den Hirſchen ſelbſt of⸗ fenbahrt / weil ſie zu etlichen beſondern zeiten deß Jahrs mit denn fordern Fuͤſſen in die Erden ſcharren / daſelbſt findt man dieſen Schwamm / iſt rundt / vneben / auſſen ſchwartzlicht innmendig weiß / eines ſchweren Geruchs / ſonderlich weil er friſch iſt / welchen Geruch die Hirſchen wañ ſie es befindẽ / ſcharren darauff· Etliche ſagen / man findt dieſe bißweilen / wie deß Hirſchen genitale for⸗ miert. Die Apothecker vberfommen den von den Jaͤgern oder Bauwren / zerſchneiden jhn in etliche Stück, ziehen fie an ein ſchnur / laſſens im Schaiten doͤrren / vnd behaltens . Dieſe werden auff Latein Fungus ceruinus, Cerui boletus, vnd Tu- bera ceruina, auff Niderlaͤndiſch Herts Swammen genennt. Die vierdten find die gifftigen Fuͤegenſchwamm / oder Mü⸗ ckenſchwaͤmm genannt / weil von dieſen die Muͤcken ſterben muͤſſen / wie auch andere Thier / ſo jihnen ein Aaß darauß bereitet wirdt· die ſind roth / vnd mir weiſſen Tuͤpplein als mit Blaͤttern Cbeſprengt. Die fuͤnfften find groſſe gelbe Schwaͤmme vnter den Kyfer⸗ baͤumen / deren das Rindiviehe begierig iſt / aber daruon Kranck wirdt. Sonſt findt man auch Schwaͤmme auff den Miſthaͤuffen / auff den Strohdaͤchern / an alten Felſen vnd alten Mauwren / Steinenianden Wurtzeln der Baͤumen / a auch an altem Holtz / von welchen hie zu handeln zu lang were. Von den Samen. | Je Schwaͤmme werden Griechiſch genannt urn rec. Sateinifch Fungi. Arabiſch Harhar. Welſch Fong- bi. Spanifch Hongos. Frantoͤſiſch Porirons. Boͤh⸗ mifch Hauby. Engliſch Mushrums;Toodflooles. ] Innerlicher Gebrauch. Jg Streit Diofcorides , wie vermelder / daß auß den Schwaͤmmen erliche zu effen tauglich ſeyn / erliche aber toͤdtlich: Aber meines Erachtens / halte ich Feine fiir gut oder nuͤtzlich / dann fie allefampt niches anders ſeyn / dann vberftuͤſſige Feuchtigkeit vnd excrementa, fo von der Natur deß Erdtreichs vnnd deß Waſſers / oder deß Meers abgeſondert eyn. Ss mögen fie auch die Leckermaͤuler bereiten wie fie woͤllen / ſo feyn fie gleichwol der Natur zu widei / wie dann die Leut offemals zu erſticken onnd su ehftrummen pflegen, wenn ſie derſelben ein wenig zu viel gejlen haben. Man koche mit derſelbigen Butter / ſo man an dieſe loſe ſchaͤd⸗ E tiche Speiß wendet / ein Hafen vol Rüben oder Kraut vnnd eſſe daſſelbige darfür / iſt viel geſunder vnnd dem Leib bequemlicher / ſonderlich in Teiltſchlandt. [ Kreen mir Schwaͤmmen gekocht oder geroͤſt / benimpt jnen die boͤſe Art / vnd iſt ein ſehr liebliche Speiß. In Welſchlandt pflege man fie mit Knoblauch vnd Pfeffer zubereiten / fo mag anan fie auch mit wilden oder gebackenen Byren koch en / fofind fie auch weniger ſchaͤdtlich. Y Diofcorides ſchreibet / wenn jemand der gifftigen Schwaͤm̃ geſſen hette / vnd daruon erſticken wolle / oder die Choleram he⸗ * RER 837 Bruͤe darinnen Doften und Satureygeſotten ſeyn. —— man — ten / Oximel / oder fo erg nicht haben tanu ern Saffer und Eſſig zuſammen gemiſcht / eiunemen⸗ Jvnnd nach dem Würgenfol er einen guten — trincken von Wer⸗ muthroderSiebfföchel vnd Angelic zugerichte. mr an —5 Agaricum auff ein Quintlein ſchwer mit Wein einnemen. —— Andere lehren / man fol gleich Byren darauff eſſen / oder mit Eſſig Honig vnd Saltz zubereiten: · 9 Ko Hirſchſchwamm ſchreibt man / daß er zu den Ehe⸗ lichen Wercken helffe / deß Puluers ein halb Loth / ſampt einem ſol ſich von ſtundan sum Wuͤrgen berei⸗ kan / Raͤttichſamen in lau⸗ uintlain langen Pfeffer vermiſcht und eingerrunefen: Daher dannerlich für Kebtraͤnck eingeben: fol and) den Welbern Die G Milch wehren: In Wein getruncken / ſoll dem Gifft / ſo von vergifften Thie⸗ ren kompt / wiederſtehen. Euſſerlicher Gebrauch. Er duͤrre Bubenſiſt / mit feinem Staub / dienet wol Dix alten flieffenden Schäden / dann fie daruon tru⸗ Ocken werden. | An etlichen Drren pflegen die Balbierer ein Stück? kein von diefem Schramm auff die Ader zulegen’ nach der laͤſſe / daruon verſtehet das Blut in der Be Wirdt auch zu den Pferdten gebraucht die hart vom Sattel getruckt / oder ſonſt beſchaͤdigt find worden. Von dem Hirſchſchwamm ſchreibt man / daß er von vnten auff geraͤuchert / die Mutter in jhrem auffſteigen ſtille. Wenn man die Fliegen vertreiben vnd toͤdten wil / fol man der roten Fliegenſchwaͤmm mit Milch ſieden ſie klein zertrucken / vnd jhnen wie ein Aaß vorſtellen / welche daruon eſſen die muͤſſen erben. | ; Die Holderſchwaͤmm werden gebraucht wider allerley Hitz vnd Geſchwulſt / juuor in Roſenwaſſer oder Wein geweichet vnd vbergelegt. | Andere Holtzſchwaͤmm / foan den Bäumen dürr vnnd tru⸗ cken werden / braucht man zum Feuwerwerck / dann wann ſie ein⸗ mal entzündet ſeynd / verloͤſchen ſie gar langſam. Damit dann et⸗ lich ſie in Sagen ſieden und kochen / laſſen fie trucknen / dann klopffen ſie derſelbigen weich / vnnd ſiedens ſie von neuwem in Salpeterwaſſer / dann empfahen fie das Feuwer deſto leichter. Das 11, Capitel. Bon Meerſchwammen vnd Meerballen. Eß Meerſchwamms fein zwey Ge⸗ ſchlechts / eines weiß / fo auch Badtſchwamm ge nennt wirdt. Das ander gelb / werden am Meer funden / vnnd ſeyn nichts anders dann einexcre- mentum maris, Der Meerballeift ein Arc deß auffgerruckneten öder erharten Schwammecchtigen Meerſchwamms / faſt wie ein len for. miert / daher es auch Pıla marina genennt wirde: ' u & I \ Bonden Namen. Meerballen aber Sateinifch Alcyonium , Pila mari- na, Sphera thalaffta, ſiue marina, Pala marina. | Von deren Gebrauch.) Er Badiſchwamm wirdt gebraucht zu den alten flieſ⸗ A K Da Meerſchwaͤmm heiſſen Spongie marinæ: die 12 Menden Schaͤden / dann er trucfnet gar wol. [ Trucken auff die Geſchwaͤr gelegt / auff das j steril u de Bbbb Ein A Geel Meerſchwaͤmm. Spongia marina flaua. B Cc Weiß Meerſchwamm oder Badſchwamm Spongia matina alba. ee Ya TF= hr? — —XY8y —— N an IR a ni \ N N N \ Si \\ —9* 92 F $ N Dyi N ER N N IR SV mM 8 N N N 9 88 * 8 N G R\ F U NEN so GE ERRE N 12 AS ya —— pa — EA xt % —— —⏑— Kor 2 E NE RENT SO 9% EIN, FA gr WR * — —— RL: *3°%0.@2? NR, 8 5° /J ——⏑ SEE Ein Badtſchwamm in guten ſtarcken Eſſig genetzt / vnnd warn vbergelege/hilfft fehr wol den Weibern / denen die Mutter verunreinigt ift. ] E Wenn manden Badtſchwamm in Butter roͤſtet / vnd den £% F D. Jacobi Theodor Tabernæ montam - Meerballen. Alcionium. — NN) — Karten fuͤrlegt / muͤſſen ſie ſterben wenn ſie daruon etwas geſſen haben: — [ ie auch die Hundt / dann der Schwamm leſt ſich im Leib nicht daͤuwen / ſonder quellt auff/ond verftopfft das Geaͤder / dar auff der Todt folge. Das III Gapitel. Von Meerlungen vnd Vrtica marina.] Meerlungen. — | et! 9 —& — AI nn 3) — = * IN SAHHR JR) INN Ra } al 1), — y A| I NL INN ii Im 3) x . my — ul u — — Pt loan, —— | ——— ul INN Ar Ach den Schmämmen hat der Author dieſe frembde ſchwaͤmmechtige Meergewaͤchs ge ſetzet nemlich Pulmonem warinum, vnd Vrticas marinas. | 4 Die d Ih Das Dritte Buch / von Kreutern. Vetica foluta L& Il: — —— KL —2 — — 5 Mh N N NN; 9 m * dl ndßß ts E — a: a N) RE \ 1 man D —V RAN A AI . 1] if! A j m Mi 9 Sr m W A DD * L) 9 N u! I N A —— Vttica marina explicata & conttacta. Vrtica explicata Die Meerlungeift an Geſtalt eines Thiers fchier Ähnlich das | her ſie auch ihren Namen befommen hat: Wirdt gemeiniglich auff dem Waſſer ſchwimmend geſehen / vnd bedeutet ein zutuͤnff ⸗ tige Vngeſtuͤmme / oder Fortun deß Meers. Man ſagt / ſo man Gerten oder Stecken damit anſchmiere: Geben ſie deß Nachts 839 F ein hellen vnd klaren Schein von ſich / wie brennende Fackeln: Wie das Pliniuscap. 47. lib. 9. anmeldet. Diofcorides ſchreibet / ſo man fie friſch zerſtoſſe / vnd vberlege Heyle fiedas Zipperlein / vnd die erfrorne Ferſchen Haben ſonſt weiter keinen ſonderlichen Brauch in der Artzney. Das IV, Capitel. Bon Corallenmooß: Weiß Corallenmooß- Corallina alba. On dem Corallenmooß finde ich nichts beſchrieben / ohn allein dag Lobelius meldet / man y; findedie Corallinasin pelago Tyrrheno, inlic- toribus Mediterraneis, vnnd in littoribus An- gliæ occiduæ vnd Nortmanicæ. Dieſe find den Corallen etwas gleich / jnnerhalb iſt ein hats tes ſchwartzlecht Holtz wie ein Horn / welches mit einer Cruſten vberzogen / die an etlichen weiß / etlichen grauw / anderen gelb / an⸗ deren bleichroth: etlich find mie Tuͤpflein wie die Dannen ge⸗ zeichnet: daruon dann weitlaͤufftiger in vnſerm Kraͤuterbuch / ge⸗ liebts Gott / ſoll gehandelt werden. Von den Namen vnd Natur. I Pren in lib. de figuris lapidum beſchrieben / vnd abcon- Oterfeytet onter dem Nahmen Lithophylon mari. num. Niderlaͤndiſch Corallin: Englifch Corrail. ] Woyu man auch dag Corallenmooß gebrauchen Fönne, iſt mir vnbewuſt. Lobelius ſagt / daß die Corallina eine Natur habe zu kühlen. Jeſe Corallennmooß hat Gefnerus vor viertig Jah⸗ SIE Yon — — — er ——— — ET — En nn MEERE VORNE ‚Fo DRacodi Theodori Tabernemontani / —— Gert Corallenmooß F Das V. Capitel. ee Don Honig. Zu IL h — — — rt — — — — ——i — ne —Vc — —DVVVVV —AV ⏑ÊÂ⏑ — —VXBBo W URN FERRZIT = Tanz —W DIN IR Y x SU san: ih ISIS ART >> - 2 . Roth Corallenmooß. Corallinarubra.. = HE NTG Emoeritus der berühmbte Philofophus alser gefrager war / wie fich der Menſch halten / vnnd Dwas er thun ſolle / daß er ein langes geſundes Leben | haben fönte/hater geantworter: Wenn er fich euſſer⸗ lich mie gutem kraͤfftigem Det ſchmierete / innerlich aber Honig brauchte. Vnd zwar mußjedermanfagen vnd bekennen / daß Goott der Allmaͤchtige den Honig dem Menſchlichen Geſchlecht / als ein fonderliches Geſdenck / durch die kleine Bienlein zukom⸗ 1maen laſſe / nicht allein feines geibs halben / ſondern vielmehr feine Geſundtheit / welche allem anderm gut vorzuziehen iſt / darmie vnd dardurch auffzuhalten / vnd widerumb zu erlangen / wie er dann auch nicht allein in die Kuͤchen / ſondern mehrer Theils in die Apothecken gerathen iſt / von wegen ſeines vieifaltigen Ge⸗ brauchs / dazu er zu nügen iſt / aſo daß kaum ein einiges Confedt, Conſerua, cattwerge oder dergleichen / ohn den Honig wirdt zu gerichtet. | Es werden aber nach gelegenheit der Landtſchafft viel Ge⸗ ſchlecht und Art deß Honigs erfunden: Aber Diolcorides ſagt / der beſte vnd fuͤrnembſte Honig ſey / ſo in der Landtſchafft Atuca erfunden werde / vnd Mel Articum genennt wirde: Darnach welcher in Sicilia geſamlet wirdt. Be Die Merckzeichen eines guten Honigs ſeyn / welcher ſuͤß / wol ⸗ rlechend / zanger vnd geel iſt / nicht zu duͤnn noch fuͤſſig / fondern K ſchwer und feyſt iſt / vnd wenn er zwiſchen den Fingern gezogen wirdt / daß er daran kleben bleibt vnd nicht leichtlich abbricht Auch fol der für den beſten gehalten werden / fo im Lentzen gemache wirdt / darnach der im Sommers. aber der Winrerhonig fol dee (geringfte feyn. ’ Bon der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft > | deß Honigs. | | \ Iofcorides { in Kr f Bon dem Eeraudder Enralenonbihersinturasde 1) per ana ae wann bah ein Kuaffrdamite fs von den Chymicis pielgefehrigben- | dern Grad / einer ſubtilen Subſtanß | | ER N Au | Inner⸗ — — — ET —— — — — —— — = — — — — — B D Das Dritte Buch von Rreutern. Innerlicher Gebrauch. F A Etius ſchreibet Tetr. i. Serm. ı. daß der Honig den alten L % Seuten gar nuͤtzlich vñ gut ſey / wie auch den jenigen fofals ter Complexion ſindt: Aber jungen Choleriſchen Perſonen / ſey er ſchaͤdtlich / dieweil er leichtlich in Choleram oder die Gallen commutirtt oder verändert werde. Deßgleichen auch iſt der Honig den jenigen ſchaͤdlich / ſo ein ſcharffes hitziges Fieber haben / dann er ſich baldt in cin Gall ver⸗ wandelt / dardurch die Schwachheit geſtaͤrcket wirdt: Aber ſolchs kan man jhm wol benemen / ſo man jhn zuvor in friſchen Brun⸗ nenwaſſer wol ſeudet / vnnd im ſieden von allem Schaum vnnd Vnreyn igkeit ſaͤubert vnd reiniget. | Vnd auff folche weiß fol man den Honig zuvor bereyten und laͤutern: Dann alfogenüger/ift erdem Leib vnd der Natur viel bequemer /dann wenn errohe genüger wirdt / davon dann Diofcorides ſchreibt daß der rohe Honigden Bauch blaͤhe / vnd errege den Huſten / iſt auch ohn Zweiffel dem Magen ſchaͤdtlich. Gale nus ſchreibet / daß der geſottene Honig den Harn treibe / vnd viel mehr dann der rohe Honig Es wirdt aber der Honig fuͤrnemlich gelobt / daß er nuͤtlich zu den Bebrechen der Bruſt ond der Sungen fönne gebraucht wer, den / als da iſt der Huſten / Verſtopffung der Sungen / Reichen, Beſchwerung deß Athems vnnd dergleichen / dann er zertheylet den groben / Falten Schleim vnnd hilfft außmwerffen : Aber es ſchreibet Aetius, daß man den Honig gar nicht vermiſchen ſoll vnter die Artzneyen / ſo den hedticis oder Schwindtſuͤchtigen ver⸗ ordner werden / Tetr. z. ſerm 1.cap.93. Etliche ſagen auch / daß der Honig gut ſey wider der giffti⸗ gen Thier Biß. Honig nach der Malzeit ſich ins Haupt riechen. Doch ſoll man wiſſen daß alle Speiß /ſo mit Honig gekocht ſeyn / etwas ſchwerlich zu verdauwen ſindt: vnd ſo man ſeyn viel gebraucht / vervrſacht er Rauden vnd Schaͤbigkeit. Euſſerlicher Gebrauch. Jeweil der Honig ein Natur hat zu reynigen vnd zu ſaͤubern / wirdt er gar nützlich gebraucht zu den faulen vnreynen Wunden / Geſchwaͤren vnnd andern Schaͤden. Es hat auch der Honig ein Art das Angeſicht zu reynigen / vnd nimbt hinweg alles was dag Geſicht verfinſtert. Honig mit Alaun geſotten vnnd angeſtrichen / reiniget die Flechten. | | Diofcorides ſchreibet daß der Honig gut fey/wider die Ge 1 brechen deg Schlundts / der Mandeln vnd die Halßgeſchwaͤr / ſo man ſich damit gurgult / vnd den Mundt darmit außwaͤſchet. Wider das Geſchwellen der Bruſt: Nimb Honig / Wachs / vnd Taubenkot / zerlaß an einander / truͤcks heiß durch ein ſtarck Tuch / vnd ſchlags warm vber. Wider die harte Geſchwaͤr der Bruͤſten: Nimb gelaͤuterts Honigs vj · Vntz / Gerſtenmeel v. Loth / ij Eyerdotter / Myrrhæ, Sarcocollæ, jedes ein halb Quintlein / laß Honig vnd Meel an einander ſieden / biß es zimlich dick wirdt / nachmals ruͤhre die Ey⸗ erdotter darunter / vnd zuletzt das Puluer. Wenn einem Menſchen Wuͤrm in Ohren wachſen / der ſoll nemen ein halb Loth Wein / Honig / Roſenoͤll ij. Quintlein / ver⸗ miſche eg mit zwey zerklopfften Eyerklarn / darnach weiche er Baumwoll darein / verſtopffe das Ohr darmit / laß vngefehr ein genuͤtzet / aͤſt den Wein nicht vber E Stund liegen / folgendts ſo siehe man es ſchnell herauß / ſo hanget K der Wurm daran * | Honigfaffe und Eppichfafft mit einander geſotten / vnnd ge⸗ braucht / reynigen die offne Geſchwaͤr. Don Merh. JS wirdt der Mech auff mancherley weiß zugerichtet / nach dem eines jeden intent iſt / doch iſt diß der gemeine ———— ‚da man zu einer Maß guten Honigs / acht Maß Waſſer neme / daſſelbige mir einander / in einem weitten Keſſel / bey ſanfftem Feuwr ohn Rauch ſieden laſſe / vnd jederzeit abfeyme biß es gang klar wiroͤt: Bnndje laͤnger man den Meth hinhalten wil / je aͤnger er auch ſieden ſoll: Nachmals wenn er eve kaltet / fol man jn in ein Faͤßlein ſchuͤtten / bey drey Singer wahn laſſen / daß er vergieſſe. Wil man in ſtaͤrcker vñ kraͤfftiger haben / ſo hencke man Ing⸗ wer Zimmet / Naͤglein / Galgant / Mußcatnuß vnnd dergleichen Wuͤrtz darein / auch kan man ein wenig Saffran darzu thune Wenn er nun gar vergieſſet / ſoll man ihn drey Monat wol vers ſchlagen liegen laſſen / vnd darnach gebrauchen. Diefer Meth ob er ſchon warmer Natur iſt / ſo iſt er doch mit Feuchtin alſo temperiert / daß er ohn Schaden fan gebraucht erden. Erlefcher den Durſt dienet zuallen Falten Kranckhei⸗ ten:Sonderlichiffer gut zuder Bruſt vnd der dungen / reyniget G dieſelbige / benimpt den trucknen Huſten Er reyniget auch die Nieren / Blaſen und Harngaͤng von al⸗ lem Schleim / darauß der Stein ſeinen Vrſprung hat: Dienet wider die kalte Gebreſten deß Hauyts vnd deß Hirn: In ſumma es ſoll dieſer Tranck beſſer ſeyn dann gefenwrter oder geſchweffleter Wein. Dieſer Meth wirdt Griechiſch genennt Hydromeli vnnd Melicraton.cateiniſch Aqua mullſo, das iſt / Honigwaſſer. Man kan aber dieſes Honigwaſſer auch nach einer jeden Schwachheit Gelegenheit bereyten / als ein purgirenden Meth / einen Meth zum Grimmen / zum Auſſatz / zum Zipperlein / zum halben Schlag vnd dergleichen. Don Honigeſſig. Oxymel genennt. En ſchlechten Honigeſſig macht man alfo: Nimb ge⸗ ac Honigs vier Vntz / daran gieffe zwey Vntz Brunnenwaſſer / das fiede und verfeyme es zum ſaͤu⸗ berften / ſo das Waſſer verzehret iſt / ſchuͤtte vo Bing Eſſig daran laß Syrupdick ſieden dieſer Honigeſſig wirdt Oxy- melfimplex genennt / vnnd hat ein Krafft den zaͤhen / groben / dicken vnd kalten Schleim zu zertheilen / die Verſtopffung zu er⸗ oͤffnen / vnnd außzufuͤhren / iſt ſonderlich gut den jenigen ſo ein groſſe Verſtopffung vmb die Bruſt haben / von vielem grobem Schleim ſtetigs huſten vnd keichen / dañ er zertheilet / macht auß⸗ werffen und einen leichten Athem. Es wirdtnochein Donigeflig bereytet/fo Oxymelcompo- firum genennt wirdt zaufffolche weiß: Nimb Fenchel Epfich⸗ wurtz / jedes zwey Vntz / Peterlingsſamen / Ruſcken / Spargen/ Epfich vnd Fenchelſamen jedes ein Vntz / ſaͤubere die Wurheln reyn / zerſchneidts / vnd ſiede ſie in anderthalb Maß Waſſer / biß fie muͤrb werden / trucks hart durch ein Tuch / darvnter gieſſe vj⸗ Vnztz ſcharffen Eſſig / gelaͤutert Honigxij · Vntz / laß Honigdick ſieden. Dieſes Oyimel iſt in allem ſtaͤrcker dann dag vorige / zer⸗ theilet den zaͤhen groben Schleim / treibt in auß den Gliedern: Er⸗ oͤffnet die Verſtopffung der Leber / deß Miltzes / vnnd der Nieren treibt den Harn vnd macht ſchwitzen. Das VI Capitel. Von Lacca. S wirdt viel vnd mancherley Meynung von dieſer Lacca, dann etliche woͤllen dieſe Lacca cum ſuis bacillis ſeyn Zweiglein oder Stuͤck eines Baums in der Sandrfchafft Pegu, welche Blaͤtter ſich den Pflaumenblättern vergleichen, an welchs Zweige ſich viel groffer Omeys hangen / ſo Fluͤgel has ben / vnd vnter der Erden wachſen / dieſelbige in dem ſie den Safft auß dem Baum ſaugen woͤllen / machen onndbringen ſie dieſe Laccam zu wege / ſo an den Aeſten hangen bleibe / darnach reiſſen die Einwohner dieſelbige Aeſt herunter / vñ truckne ſie im Schat⸗ ten auß: Wenn man diefe Laccam kaͤuwet / ſoll ſie eine ſchoͤne rohte Farb von ſich geben / darbey fie zu probiren ſey / vnnd dig ſoll die wahrhafftigſte Meynung feyn- Andere woͤllen die Lacca ſey ein Gewaͤchß dem Myrto aͤhn⸗ lich: Etliche woͤllen es fey Cancamum , davon wer da Luſt hat / — Bbbb ij weit⸗ Lacca. weitlaͤufftiger Iefen fan Garziam de Horto, lib. ı. —— iſt. cap.8. Das VII. Capitel. Von Sußholtzſafft. Siphelsfafft Glyzyrthizx ſuccus. — —— Z 4 E - TON der Inſel Creta bracht / welcher ſuͤß / weich / friſch / 7 rein vnnd zaͤhe iſt / gantz ſchwartz / vnnd ſo man ein Stuͤcklein vnter die Zunge legt / jerſchmeltzet er. holtz machen / wie dann auch in der Hiſtorien bey dem Suͤßholtz angezeigt ift: Nemlich dag man neme Suͤßholtz fo es grün iſt / jer⸗ knitſche des wol / ßede es in Waſſer darnach ſtelle man daſſelbige oe — — on an en D. Jacobi Theodo Sa. 4 ri Tabernzmontani/ F Waſſer im Sammer an die Sonnen / oder im Winter auff den Ofen / daß es außtruckne vnd dick werde /als dann thu man es in ein verglafiert Geſchirr / und behales zum Gebrauch. Wenn ein Menſch ein ſtettwaͤrendt Fieber hat / vnnd groſſen Durſt leidet / demſelbigen fol man Suͤßholtzſafft in Mundt ges ben / ſo vergehet im der Durſt. | Wider das Keichen fo von Cholera vervrſacht wirdt / fo man Süßholsfafft in Munde nemen / ſolches darinn zergehen laſſen und gemachfam laſſen hinabſchleichen. Es wirdt auch dieſer Safft gemeiniglich zudem dürzen vnd trucknen Huſten gebraucht / dann er lindert vnd feuchtet. Dioſcorides ſchreibt lib.3.cap.5.daf dieſer Safft oder Liqui. ritien que ſey wider die rauche ſcharffe Lufft roͤhr / deß gleichen auch deß Halß vnd deß Schlundts / aber man muͤſſe den Safft vnter die Zungen legen / ſchmeltzen / vnd gemachſam laſſen hinab G ſchleichen. x ERbeſte Safft vom Suůßholtz wirdt auß Man kan jn auch allhier auß dem gruͤnen Sie ⸗ Er meldet auch an ſolchem Ort / wenn man ſolchen Safft mit ſuͤſſem Wein vermiſche vnd darvon triucke / heyle er die grin⸗ dige Blaſen / vnd ſey gut wider die Schmertzen der Nieren / dann er lindert die groſſe Hitz derſelbigen. | Es ift auch diefer Safft gut dem hitzigen braͤnnenden Magent vnd dienet wider den Sodt. Er reyniget auch die Bruſt vnnd die Lungen / erweichet die Geſchwaͤr derſelbigen: Benimpt die Hey⸗ ſerigkeit / lin dert die ſcharffe Fluͤß ſo auff die Bruſt fallen / vnnd darmit auch den Huſten ſelbſt: Wirdt derowegen nuͤtzlich ge⸗ braucht wider die Lungenſucht vnd das Seitenſtechen. Dieſer Safft wirdt Sareinifch genennt Succus glyzyrthizæ, vnd in den Apothecken Liquiritia. Das VIII. Capitel. Von Gallaͤpffeln. AN, u? un G UN UL — RER RR u 1b Sſchreibet Diofcorides lib. 1. cap. 176. daß die Gallaͤpffel auff den Eychbaͤumen wachſen / ſonderlich aber auff den alten Eychen / vnnd ver⸗ meldet daß derſelbigen zwey Geſchlecht erfunden | werden: Eines fo vnzeitige Gallaͤpffel genennt wird / Griechiſch Omphacitis, A Gallarum genera. Omphacitis vndiſt knoͤdicht / klein / feſt vnd ohn cin Loch: Das ander fey eben / glatt / eicht und durchloͤchert. Aber vnſer Authorerzehler vierzehen Geſchlecht der Gallaͤpf fel / ſoihren Vnterſcheidt haben ſoll / wie die gegenwertige Figu⸗ ren außweiſen / auß welchen etliche weiß ſeyn / etliche ſchwartz / ein Theil gang / ein Thell loͤchericht / etliche Elein / etliche groß / etliche rundi / vnd glatt / andere aber vngleich vnd Knoſpicht / vnd mie fie dann mehr ſeyn moͤgen. Das Dritte Buch / von Kreutern. F Welche man bey vns findet auff den Eychen wachſen / ſeyn gar vntuͤchtig und werden Afıninz gallæ genennt. Es werden viel Leut erfunden / welche alle Jahr eine ſonder⸗ liche obferuation an den Gallaͤpffeln haben / vnd geben fuͤr / daß man Jaͤhrlich entweder ein Spinn / ein Fliege / oder ein Omeys darinnen finde / vnd ſo ein Fliege darinn ſtecke / bedeute es Kriege: Die Spinne Peſtilentz oder Sterben: Die Omeys aber ver⸗ kuͤndige groffe Thenmrung- Von den Samen. Allaͤpffel heiſt Griechiſch xnxic. Lateiniſch Galla. Frantzoͤſiſch Nosx de Galle. Spaniſch Agulla, Bugalha. Welſch 6alla. Niderlaͤndiſch Galnoten. Boͤhmiſch Bubowæ kulka. Don der Natur / Rrafft/ vnd Eygenſchafft der Gallaͤpffel. D Ioſcorides ſagt / daß die Gallaͤpffel ein Krafft haben / da⸗ mit fie zuſammenziehen / ſeyn auch truckner Natur. [Man ſoll ſie ſamlen / fo ſie an ihrem Baum dor worden findr- Innerlicher Gebrauch. Allaͤpffel in Waſſer geſotten / vnnd mit dieſem Waſſer Narr Speife bereitet / ſtopffet alle Bauchfluͤß / fonderlich dierote Rhur: erlichegeben diefe Aepffel gepuluert mie rotem Wein ein:andere gebens mit Regenwaſſer ein. ] Eufferlicher Gebrauch der Gallaͤpffel. (er die Gallaͤpffel gar wenig innerlich gebrauch, wegen jres ſtrengen on zuſamenʒiehenden Geſchmacks. OS Aetius ſchreibt Terr. 1. Serm.i. dag die Gallaͤpffel in Waſſer * FEAR BEER B> - un 5 * $ hr » * en a ee - B SH D. dac. Theod. Tab. Dritte Buch von Kraͤut. — Waſſer geforsen vnd wie ein Cataplafma auffgelegt / gar nutzich x Gallaͤpffel gepuluert vnnd auff die faule vnreyne / bͤſe Wun⸗ gebraucht werden wider die Hitz deß Hindern vnd deß außgehen⸗ den Maßdarms. Dioſcorides meldet / daß die Gallaͤpffel klein zerſtoſſen vnnd vbergeſtreuwet / verhinderen das geyl außtwachfendt Fleiſch / vnd en die Fluͤß deß Zahnfleiſches / [heplen auch die Mundt⸗ faͤule. Wider die Mundtfaͤul oder Mundtgeſchwaͤr / nimb Galles / Granatbluͤet / Cypreßnuͤß jedes j. Vntz / Roſen Roſenbutzen je des ein halb Loth / Eychelenhuͤlßlein ein Loth / zer ſtoß grob / ſiede fie in Waſſer vnd waſche den Mundt darmit. [ Das miteelinden Gallaͤpffeln auff einen loͤcherten Zan ge⸗ legt / iſ faſt gut darzu. Pi Das Puluer im Munde gehalten zeucht das Zanfleifch zur fammen / ond hebt das abgefallene Zäpfflein wider vmb auf) Paulus Ægineta ſchreibt lib.7. dere medica , daß die vnzei⸗ tige Balläpffel trucken feyn im dritten Grad ziehen fehr zufam- men vñ treiben zurück allerley Fluͤß: Die gelbe aber trucknen und ziehen weniger zuſammen. Wider den Durchlauf: ¶[Gallaͤpffel vnd Eyerflar zu einem Pflaſter vermifcher / vnnd auff den Bauch gelegt / verſtellet den Bauchfluß Oder] Nimb Neſpelenſafft / Schlehenſafft / Mar⸗ grandenbluͤhet jedes ein Vntz / Quittenſafft roten Wein jedes ſechs Vntz / Myrten vnnd Quittenoͤll jedes drey Vntz / Maſtix / Griechiſch Bech / gelb Roſenſamen / Schlehen / Rockenmeel je⸗ des ein Loth / Drachenbluͤet / geſiglet Erden / Bolarmen / Galles jedes ein halb Loth / Wachs ſo viel not iſt / vnnd ein wenig Eſſig / das ſtreich vber ein Tuch / vnd ſchlage es warm vber den Bauch. Wider das Wuͤrgen on Brechen deß Magens ſiede Galle apffel in Eſſig vnnd Regenwaſſer /negedarinn ein Tuch / vnnd ſchlags auff den Magen. Over] Nimb Gallaͤpffel / Maſtix / vnd H Bolarmen / ſiede die in Eſſig vnd rotem Wein / netze ein drey oder vierfaches leinen Tuch darinnen / vnnd lege es vber den Magen / doch etwas warm / vnd ſolchs zum offternmal. Dioſcorides ſagt / welche Weiber jhre Zeiten zu viel haben / die ſollen in die Brüe ſitzen / da Gallaͤpffel in geſotten ſeyn / fo ver⸗ fteller es das Flieſſen / vnnd iſt gut wider den Außgang der Mutter. Oder ſiede Gallaͤpffel in Regenwaſſer / miſch Wegrichſafft darvnter / vnd mache mit Baumwollen ein Zaͤofflein / neme es zu jhr / hiffft wol | | Ende deß dritten Theile diefes Kraͤuterbuchs. den gelegt / trucknet fie auß / vnd versehret das faule Fleiſch / ver» ſtellet auch das Bluten / onnd heffterdie Wunden zuſammen / wenn ſie noch friſch ſeyn. Gallaͤpffel / Speyerling Neſpelen vnd Roſen in Wein vnnd Eſſig geſotten / die Bruͤhe im Mundt gehalten / macht die wack⸗ lende Zaͤhn widerumb feſt. Wenn einer Weibsperſonen die Bruͤſt woͤllen zu groß wer⸗ den / ſoll ſie nemen geſtoſſen Galles / Cypreßnuͤß jedes ſechs Vntz / Alon / bereyten Eyſenflug jedes drey Vntz / ſiede das in einem gu⸗ ten Theyl Ledergerber Loh / netz ein Schwam̃ darinn vnd lege in vber die Bruͤſte. Wider das Ohrenbluten / ſiede Galles in Eſſig und Waffen vnd treuffe darvon in das Ohr. N Wider das Naſenbluten: ¶Miſch Gallaͤpffel mit Wegrich⸗ G fafft / oder mit Tefchelfraurfafftinege ein Tuͤchlein darein / vnnd ſtoß in die Nafen. Over mach ein Pflaſter von Gallaͤpfflen vnd Eyweiß legs auff die Stirne / vmb die Schlaͤff Oder] Nimb Wegrichſafft / Schlehenſafft und Roſenwaſſer jedes zwey Vntz/ Eſſig ein Loth / ein Eyerklar / geſiglet Erden vnd gepuluert Galles fo viel gnugiſt zu einem Pflaſter / vber die Stirn zu ſchlagen. In Summa wo man trucknen vnnd zufammenziehen folh fan man fich der Gallaͤpffeln gebrauchen. Es werden auch die Balläpffelgebränt auff folche weiß: Min der Gallaͤpffel fo vieldu wilt / lege fie auff glüende Kohlen biß fo lang fie gluͤendt werden darnach leſche fie mit Wein vnd Eſſig widerumb auß: Diefe Galläpffel haben ein fonderliche Krafft vnnd Eygenſchafft beydt zu truͤcknen vnnd das Blut zu ftellenz Derowegen ſie auch von Aetio, Paulo Ægineta vnd Oriba- ſio vnter die Medicamenta laxaua gerechnet werden. [¶Welcher ſchwartz Haar wil haben der neme Gallaͤpffel / die dick vnd ſchwer ſeyen / ſiede die in Oell / ſeyhe das Oell durch ein Tuch / laß darnach trucken werden an der Sonnen / diß pulueri⸗ ſier er mit Regenwaſſer / waſche ſein Haar oder Bart darmit. Endtlich ein gute ſchwartze Dintten mach alſo: Nimb der kleinen kollechtigen Galloͤpffel fünff oth / jerſtoß fie grob / Vitriol drey Loth / Gummi Arabici zwey Loth / Saltz ein halb Quintlein / thue es alles in ein verglaſierten Hafen / gaͤuß darvber guten weiſſen Wein / der heiß ſey / zwey Pfundt / vermach oben den Hafen / ſtell jn viertzehen tag an die Sonnen / oder im Winter auff den Ofen vnd ruͤhre es alle Tag / ſo haſtu gute Dinten.)] - Linz) aD sen CR * ge FICK Regiſter. chen vr edliche Regi er / aller in Zehen vnderſchied heWegiſte neuwen Kräuter buche begrieffen/ als Griechiſche/Lateiniſche / Arabiſche / Italianiſche/ Frantzoͤſiſche / — Englifche / NE use vnd Niderlaͤndiſche Vnd erſtlich folget ein orden⸗ licher Index aller Griechiſchen Namen der Kräuter. Die Zahl bedeut das Blat / der Buchſtab die Seiten deß Blats. A. T. — — — ——— ds ; } zapdaniın 175-8 irwv naspos 209: A ——— — 5 — — 171.8 uinws nepalirıs 293.8 » — — —— Rhede c nacsube 617-f pahrsen polaz ſiue folag 292.4 ulm; 214 — 5 243.1 aeyraupsov TO unpov 4866 N. Se — Jvaparsor 1i3.e atmreipoc367.h amı 168.6 m RN in ; JAnı22.k uespvasd.e 4 vapdosneArınn 573% anovı rap Aunönrovov30d.a — #inı 481.6 vapd'oz öpevn 57L- andvıravr wapdarsayıe;ibid. A. — RN. ee ap 27044 x o de ſiue urrlos594- a yuppara 439:K, arınanaov 302. k Sapın arelardpera 1446 Anuaris Saproedhc 587,4 | a Axopos ſiue aropov 354. h Aurimlapssorh, vAnuartistripe 589.d , u AAEnTwp6A0P0 499. E Apanovlıov 444-b urlnssaygia 388. —— iron 404:k E. noroparıov 583.€ eu Ele 362., annvao25sh, Araloparcy 95,5 aoAorundıs I9O.1 O. a BER 279.6 noryındv 335.1 Lumoid'es 15.d anapandosTIO. R. erFion 266. d. 581. d »dvula 561. d Zuspor& dLıpor 576 —— — — * nvosaumerosibid, Horurnndar 558-6 6Farı1S. 156.d djameAds Ätvnn 007. ; imiyeros nur 192.4 apaun ip j öfumupsivns65.f — he A epeßuvbog 214: € „passen baraasıa 51.8 pam —— — — are upis — ih epzuAro 8.d zıprala304. öpvsdoy aAov 340.0.344-4 a epußpsdarov 497 . R ælpvor 350.4 opoßos 215. € — — —— epussnov 170. € pop jAuoV 198. e ösupss 529. —— 109.F epucsuov 167.6 »p0n06345:8 dB10yAwaroy 549.E — — eulwmov166.8 alas 208.8 Hr. — 0. SIR 1 ; ; Ei — 9 SIORSTENE 563.4 — * — a 1 —— 0.4 H. a @wradanrtung 4ILL N A D 7 en | * — u Nvor us 63.6 ' — awevraveupos 433.4 Ham aro 14 nNucapcs 230.f Armes ; atmrıoz18.d f ug, dspayaros 225.k uAsovagomıov 265.f : arg ainar 184. ; 1388. f — awspınÄuevov GIÖ.E en RR in Acovromöd\ov 114-h mirasırns 448.f amapabıc 142.4 GO: 489.6 Aemidsov 177-E — * — 220. Beppaov nrepoV 210.€ Asundsor 23.d.28.8 — ——— —D — aırpor SS1H ——— * * — ——— Invor 219-4 Bunfpe 7940 DET > J aworuyoyovleAn 535.h en yapisz Cr I. KONKFFRETECKER { wor ureixor Apuleĩ 476.8 —— A a 10V 5.* —— 1253 uvov 593.d uguaax so 55). woramoyeirav Saxulrug Purrwrn255 er 593 Auyvisaypia 13€ Prixw 74 iBnpıs 178. f ar i 438.h ; * b 22 —D ——— 13.6 h uk BsyAwarov 135: Joy emlanger 24.2 A. mpäsıv25 i Bebrrnepor 575. * woppupoür 18.d arandniercsB1.d æyaoo⸗ — —————— ipıs 359. Mardyn 4706 — RE Bapuroxaduv 303.1 K. al p, x Bares 613.4 aM p Y p 3 4 Epnovia Asunn 607:9 Epvor 514.6 a sm 505.k | uanvaßıs 263.6 paeAsosopunAor & MmeRıpVAAor 71.1 Par 129.6 bodıa fifa 547.6 Cccc Ixye ee rg np ne — ER i & { Regiſter deß andern Theils diefes Kräuterbuche. 3 ———— 53.6 savlaroı 666.8 cneaov 523.h " eivnmı168.d ’ Sinus aygıog1g94.M Giros nepog 193. h oisapıv 196. . oraumsvieliue sreußwrie fi- la 583.0 0RroAUMZIT.E sröpodov 202.d eröpd\sov 465.d euirafrcia 508.4 cuiraE meaxsia GII.d wavaxia 140.5 ayvsıoof Sorxds92.d pdiw436.k \ SpuxrocanTwalog 299.3 SpUxvos anındaa Bos 301% SpUxves umvmlıras 302.6 spuxvor nvwlınov302.k T. ⸗ eudpsov 84. d ‚ TeurAor145.d Tevzeww1o4.f Tnrtpior 545. rıduuarog316.b Tpayoraxar 319.2. 482.d Tpdyos fiue Tpayss 49 ef Tpaxhrıvı28.f Tpayoekxaror 62.8 TpipuAAov 235. € Tpixomaves 505.R, x \ T | T Spomewepı557.€ Üorndanııs 294: üntpınov 566ıh ünlos nuasos 594.4 ‘® ch“ 216.8 222 * Dunssöim) lay TeAuaTur 218. e Qxop0635.h.283.4 Qrouwons 231.4 @wvos388.f QuAAITIS STILE Pirrw269.f %- au Akwv atAas 391. k Nee Asunss 390, k xapesanin 480.d / xanay Ipus1os.e xanajnıaros 595.K xanajmırus1oße xerıdöriov MIRPOV 454€ „gVooAdyarıy 142.% 9,310,3303/0:3,05318):3107316,310,310 710,310 — INDEXLATINVS SECVNDAE | FARTIS HVIVS HERBARII DE HERBIS. | A.‘ A Biga 108. Abthon 478. c — Acanthium 387.c Acanthus 3 85. e Acarna 386. i Acetabulum 548.c Acetofa 156.e Acetofa crifpaibid. Acetofaminima ibid. Acetofarotunda ibid. Accetofa fatiua ibid. Aconita Iycoftona, fine ly- coctona 308.a Aconitum _ pardalianches minusso.b Aconitum 308.a Aconitum falutiferum 417 i Acorus fine Acorum 354-h Acutella 241.b s Aßonisflorecitrino 498.k Adiantum rubrum 506.e Adiantum 503.d Adiantum aureum 5o5.h Aluga 108. e Aloe vulgaris 404. £ Aloe 404.k Allium 202.d Allium vrfinum 204.d Alliaris 464.e Alpina Media 38. e Allium ſatiuum 202. b Allium vrfinum 204.4 Kthiopis 281, a Alcæa 475.f Aliſma 437.€ Alleluia 238.c En 464: Allium alpinum 203.1 Allium anguinum ibid. Almarum Auicenn2136.g Aloe America, fiue fpinofa 403. k Alfıne 408.1 Alfinecorniculata 412.k _ Alſine folijs trifläginis ibi- dem. Allıne folijs veronicz ibi- dem. Alfınefontana fiue fluuiati- lis & paluftäis ibid. Alfine h&deracea ibid. Alfınemarina ibid. Alfıne petræa ibid. Alfineredta ibid. Althæa 473.d Alum Plinij 278.h Alypum 317.d Alytlum 255.K Amaracuss3.c Amaradulcıs606.c Amaraänthus cittinus ııo.k Amaranthus Galeni ibid. Amaranthus luteus ibid. Amaräthus ponicula incur- ua 149. 8 Amaranthus criſtatus 147.k Amaranthus maior 147,k Amomum Plinijz2999. i Amaranthus purpuyre’149.k Anagallis 414.k Anagallis aquatica I7p i. item 416.h Anchufasgo.h Andianthum 463.e Andianthum aureum ibid. Andianthum rubrum ibid. Androfacegar.f Aneblatum 549. c Anemone agreflis 498. k Anguria 189.b Anonis 241.b Anonium album 250. k Androfzmum 567.f Anonium luteum 250.h Anchufa folijs & floribus Echijs5o.a Anchufaaltera ibid.d Antheuphorbium 405.h Anthemis 498.k Anthirrinum 5g3.d Anthyllisaltera 109.f Apiaftrum 71.i Apios Cordi 219. h Apios Fuchfij 219. h Apios Tragiibid, , Apollinaris 295.2 Aracus 220.d Archangelicaalba 250. i Archangelicalutea ibid. Arnica 48.k Aris 447.1 Arıfarum anguflifolium ibi - dem. Arifarum latifolium ibid. Ariftolochia 462.0 Armoracia 132.a \ Arthritica Alpinago.e . Arthritica lunaria ibid. Arum 445.h Afarum 278. d. 450.8 Afclepias 428. b Afplenium fylueftre 509. i Afphodelusliliaceus353.b Afphodelusliliaceus 366.d Afcyrum 567.a After Articus 51. d. 394. a. S6o2,e | After Atticus Maffilioticus 502. e NVMERVS FOLIVM, LITERA FACIEM | folijdefignar. Aftragalus Diofc.219.h Atractylis 388.fF — 225.K Arrıplex 142.2 Atriplex puſilla 143. f Atriplex filueftris 142.2 Atriplexcanina143.f Aureolaııo.k Auricula yrfi 40. e Auricula vrſi fore candido, &florepallido39.a Auricula vrſi loribus luteis, & czruleis 39.c Auricula vrfi doribus aureis &Noribus guttatis3g.c Auricula vrfi minima flore niueo 40.f B. Barnes zS6.0, Alfamina fiue Balfami- na cucumerina 591.4 Balfamina fœmina 569.f Barba capræ ſiue Barbahirci 482.p Barba Herculis506.e Barba louis542.k Barbulahirci 319. e Bardana maiorısr.a Bafımalua 463. e Beata fylueftris 454.0 Bedagarim 400.h Been album 13. h Been rubrum Cordi 145. c Been rubrum officinarum 618. k Bellis 42.f Bellis media 43.f Bellium 42,f — Bellis Regiſter deß andern Theyls diefes Kraͤuterbuchs. Bellis horrenſis multiplex flore albo 41.f Bellis minor hortenfis fore rubro ibid.h Bellisminorhortenfis 42.c Bellis minor ſylueſtris ibid.h Bellis cærulea Mon fpelliana h # Bellis cærulea Apula 43. c Belliscerulea 43.£ Bellismedia 43.a Bellium maius fiue Bellis maior 44. h Berula — | Beta 145.d Beta rubra 145. g Betanigra1as.b Beta fylueflris 459-h Betonica 258.e Betonica altera3.+ Batata Indorum 197.K Bacura Indorum 197.k Betonica alba 35. h Betonicaaquatica 261. e Betonica ſiue Vetonica co- ronaria & dorneſtica 3. k Bifolium 423.f Biftorta ısı.a Bifmalua 473.0.&475-f Blitum fylueftre 537. £ Blattaria Plinij 285.d Blitum 147.k Blitum maius147.k Blitum Vngaricum , Indi- cum ibid. Bolbonaczı.d Bonifacia 144. c. 574- g Bonus Henricus 141.2 Borrago 133.a Brafficaalba 119. a Braſſica capitata ibid. Braſſica criſpa ibid. Braſſica camina 269.a Braſſica marina 81.i Braſſica rubra 119.2 Brufcus 505.f Bryoniaalba 607.b Bryonia nigra 605.d Bubonium 51.d. 562. e Bubonium luteum go. f Bugloflum 135: e Bulbonac 31.d Bulbus agreſtis 335. € Buphtha mum 47.d. Buphthalmon Dioſcoridis 419. Baphthalmum maius 44. h Bupleuron sb Y Alamdrinä or. e er aquati- cum 69. k Calamintha aquatica ſiue Calaminthaaruenfisibid. Calamintha montana 67.d Calamus Peruuianus 07. e Calendula 47.d | Calendula multiflora maxi- ma 45.a —— — Calendula maior polyan- thos flore aureo ibid. f Calendula polyanthos flore aureo As.c Calẽdula ſatiua polyanthos melina 45. h Calendula multiflora orbi- eulata 46.a Calendula ſatiua ibid. f Calendula prolifera ibid. d. 11.ibid.h Calendula aruenfis 47. b Caltha 47.d Caltha Alpina 48.K Caltha paluftris 450.b Calcitrappa 402.1 Caltha Boetica 47.d Calthula ibid. Campana 279.c Campanula 128.f Campanella 580. d Campanula lactea fiue la- cteſcens 34. b Campana cærulea 590.d Campanula lactaria, ſeu la- etefcens33.f Cãpanula anguſtifolia ibid.h Campanula marinagdr1 Candelaregis 283. d Candelaria ıbid. i Cannabis fineCanapus263.e Cantabrica Plinjj 3.1. 583. Capillus Veneris fine Capil- lus terræ yoz.d Cappares 163. c Capparis leguminoſa ſiue fabaginea ıbid. Capparis fylueftris ibid. Caprifolium 616.e Cardamine 175.c Cardiaca 262.f Cardica repens g91.K Carduus fiue Cinara 397. € Carduus benedidtus 389.2 CarlinafylueftrısCluf.399. c Carduus echinatuszgr.h Carduus ſanctus 389.a Carduus ſtellatus 402.1 Carduus ferox 401.1 Carduus lacteus 400.h Carduus Mariæ ibid. Carduus Veneris ſiue Car- duus fullonum 393.e Carthamus fylueftris 388.f Carina cauleſcens 390. h Cardamine alpina minima 175.2 Caryophyllus 3.k Caryopbyllus maximus mul tiplex1.a Caryophylius maximus al- bus ibid. Caryophyllus multiplex 2. a Caryophillus hortulanus z.c Caryophyllus czruleus2.h Caryophylius Virgineus2.f Caryophyllus Carthufiano- rum 1.2.3.4.2 ra plumarius al- busz.n. 7 Mrs — ———— => m Caryophyllus _ plumarius purpureoczruleus 5.a Caryophyllus montanus 1. 2.5. f.h Caryophyllus montanus al- buss.c Caryophyllus montanus multiflorus 6.a Caryophyllus fylueftris mi- nimus 6.c Caryophyllus fylueftris plu- mariusalbus 6. Caryophyllus {ylueftris mi- nimus 6.d Caryophyllus pratenfis 6. h Caflucha fiue cufcuta 617. £ Caftrangula 255.c Cataputia maior 481g Cataputia minor 211. e Caudaleonis 384.d Cauda fcorpionis 265. f Caulorapa fine Cauliropa fol.ı2ı.e Centaurides 87, £ Centauriummagnum 627.4 Centarium maius 484-€ Centaurium minus 486. c Centaurium minus luteum 286.2 ‚Centaurium minus lutzum perfoliatum 486.£ Centrum Galli 98.a Centum capita3 94:2 Centummorbia 577. £ Centumnodia 533.€ Cepa198.e Cepza 101.e Cereus Peruuianus 406. € Cerinthe 136. f Ceruicariar2zd.f Chameleon albus ‚ fiue Car- lina390.f Chimedrysıone | Chamelinum 569. g | Chamzleon Salmanticus 399.K Chamelcon albus 390.K Chameleon Carlina ıbid. Chamzleon Hifpanicus 399. k Chamzpitysalterasog.f , Chamæiris 358.h Chamæleon niger 391. k item 399. € Chameleon verus3g91.h Chamepitysıo8. € Chamzfyce 417.f Chamztopsıone ; Chamiebalanus 219.h Charantiasgı.k _ Chelidonium minus 454.€ Chenepodium 142.2 China,velSchina 629.1 Chtiftophoriana 483.€ Chryfanthemum 47.d Chryfanchemum latifolium 37. € Chryfanthemum Peruuia- num 4.67.K “ Chryfocomeıte.k Chryfogohon 285. d Chryfofplenion 519. d Cinara 397 . e Cicer 214, € Cicuta 490.d Citrago 7 Citronellaibid. Citrullus189.b Clematisaltera 589.d Clematis daphnot. Hore ple- no 586.1 Clematis Boetica 586.C Clematis cxrulca 538-1 Clematis Pannonica 588.1 Clematis peregrina ibid. Clemaris purpurea 589. e Clinopodium 70. © Clymenon Turneri 261.€ Cnicus czruleus ſiue Cnicus alter 398.d —* Caicus lueſtris 388.f Corallina 516.1 Colchicum 335: h Cochlearia paluftris 433-h Cochlearia 176. k — Cochlearia176.5 | Colocynthis ſiue coloquin- this 191.e — Colubrina 151.24 4b)" * Colusruftica388 £ Confirma maior 276€ Conferua maior ibid. Conyza mator 560.1 Confolida maior ibid. Contiligo 320.8 Confolidaaurea 272.h Confolida media 272, Confolida minor 270, i- 42.f Confolida paluftris 272.h Confolida media vulnera- riorum 44. h Conſolida petræa 278.h Confolida Sarracenica ibi- dem. Conuoluolus;fiue Cifampe- los 580.c 5 Conuoluolus folio althææ fol.5g5.h Conuoluolus ceruleus 580.d Conuoluolus marirus si Conuoluolusniger 581.d Conyza562.d Conyza maior 286.d Corindicum 591. K Coris 540.C Coris Monfpelliacaibid. Corona imperialis 349..€ Coronafjolis 467. Coronatertz594.K Corrago 133.2 Corrigiola 533. € Coftacanina 433.2 Coftaequina ibid. Coltus6ı9.e Coltus niger 483.e Cotonaria 281,2 Cracca 220.d Craflulagas.i Crocodilia $49.C Cecea Croco. en nn —— — — Regiſter deß andern Theils dieſes Kräuterbuche, Epithymum ſeu Epithymus Glandula 225.K Crocodilium 391.k Crocusfiue Crocum 345.8 Cruciata 426.0 Cucumer anguinus194.h Cucumerafıninus ibid. 'Cucumer erraticusibid. Cucumer pyriformisibid. Cucumer fiue cucumis ſyl- ueftris 195.e Cucumis 193. h Cucurbita 190. i Cucurbita ſylueſtris 190. e Cucurbitularis 108. Cunila 79.c Cunilago di.d. 562.d Curcuma ſiue cyperus Indi- cus 621.2 Cyclamen ſiue cyclaminus 452-8 Cymbali 548.c Cynoglollum 435. c Cynoforchis371.d Cynoforchis morio ibid. Cyperus 367.h Cytyfus242.b D. TR 437.€ enscaballinus 295.2 Denscaninus 364.e Dentaria aphyllos minor fol.549.a Dentaria Matthioli ibid. Dentillaria 558. ı Digitälis 278.d Dipfacus 393. e Dodecatheon3s.h Doronicum brachiata radi- ce cancri, forcipicularum ritu 49.k Doronicum 49.k Domafonium 420, e Doronicum 49.k “ Doronicum 49. c Doronicum Il.longifolium ibid.h Doryenium 242.1 Dracontium fiue Dracun- ‚ eulus444.b Dracunculus hortulanus fi- ue efculentus 184.d Dragoncellus 184.d Dulcichimum 367.h Dulcifiola 492.b E. LBulus 480.d Echino longifolium melocactos 4055 Elaphobofcum 575.b Elatine 413.1 Enfis 347.€ Enula 279.c Ephemerum lethale 335.e Ephemerum non. lethale 455.1. 555.1 Epithymum Græcorum & Arabum 77.d 77.d Eruca peregrina 30. f Eruca paluftris 166.i Erucafylueftris ibid. Eruum 215.€ Eryngium 394.2 Eryngium Alpinum 396.c Eryngium czruleum ibid. Eryngium pumilum Clufij ibid. | Efulazıs.e Euphorbium 405. h Euphrafi , fine Eufrafia , & Euphragia 563.a F, Fr: 203. e Faba Apollinaris 295.€ FabaPalladia ibid. Fabaria 545.f Fabafuilla 295.2 Fabafymphoniaca ibid. Febrifuga 486.c Felterrx ibid. Ficaria 257. c Filiusante patrem 5g5.i Filicula 507.1 Filix sor.h Filix faxatilis 434-h Filix petrza ibid. Fiftularia A998 1... Flammula fine Flammula Iouis 589.k Flosambarualis 532.h Flos amoris 149.K Flosbellius 42.£ Flos cuculi13.d Flos Caryophyllorum 3.k Flos mirabilis Peruuianus 32.8; Flos folis 467.e Flos folis Peruuianus ibid.k Flostigridis 332,2 Fontalis438.h Fraxinella479.f Fuga Dzmonum 966.h Fuſus agreſtis 388. f Futuaria 143. f G. Alanga 621.i Galeoplis & Galiopfis 251. k Galephos ibid. Gallitrichium 98.a Garum olens 143. f Gentiana 424. € Gentianaminor 436. Gentiana maior 423.8 Gentianella ibid.e Georginium sg1.i Geranium fanguinarium Aa78Lf: Githago 13. Gladiolus 347. e Gladiolusfegetalisibid. ' Gladtolus yidtorjalis foemi- naıbid. .Hedera Glaux 228.e Glycyrrhiza 243-1 — —— vel communis 224. b Gnaphalium 113. e Goſſipium 476. Granumregium 481.8 Gratia Dei 87.f Gratiola ibid. H. | H’ licacabum repẽs car- difpermon 591. k Halicacabus peregrinus ibi- dem. Haftularegia 366.d Hedera594.e Hederaaflurgens ibid. Hederaarborea ibid. Hedera Cilicia 585.h Hedera corymbofa 594. K Hederahelıixibid. Hedera maior ibid. Hedera fpinofa 609.d terreftris maior 596.d Hederaterreftris 595.K Hedera Cilicia 611. d Hedyfarum 230.£ . Hedyfarum equinum ibid. Helenium 279.c Heliotropium 265.£ Heliotropium tricocct ibid. Helleboraftrum pedicularis 320.8 Hellebörine 422. e Helleborine fiue Hellebo- rum ferulaceum Theo- phrafti 419. i - Helleborusalbus auf ıgi Helloborus Hippocr. 419 .i Helleborusniger 421. e Hemerocallis353. b Hemerocallis Valentina 328.e | Hepatica g:8.i Hepatica nobilis 239.h Hepatica faxatilıs 518. e Hepatica ftellata5zo.a Hapatica fylueftris ibid. _ ‚ Hepaticacordıalis 20.2 Heracantha 398.h Herba apopledtica fiue cu- curbitularis 108, e Herbaarthritica 42.f Herbaarticularıs1z.g Herba bafılica 57.e Herba clauellata 4.i Herba impia Plinij tiʒ· e Herbacancri165.f Herba canicularis295.a Herba capillaris fiue Herba crinita 06.e Herba lactaria 316.b Herba muralis 266.d Herba ocularis 563,2 Herba paralyfis, fiuearthri- tica 35.h Herba Paris 417.i Herba regia 57. e Herba facra 258. e Herba fand ; 96 Herba $.Barbarz172.k HerbaS$. Chriftopho. 483. e Herbaterribilis317.d Herba trinitatis 25.b Herba tunica3.k Herbatauri384.d Herbavaccz 384.d Herbavrinalis 529. c Hermodactylus 630.1 Hermodactylus verus 303. k Herniaria 537.1 Herpillum 8ı.d Heruacrina 109. f Higuero649.a 2 Hippomanes 303.1 Hirundiparia 428. b Holoftium 434. h Horminum 98. a Horminum ſy lueſtre ſalui⸗ folium 98. g Hyacinthus339.d Hydrolapathum 154. h Hydropiper 557.€ Hyofciamus 294- k i Hyofciamus de Peru 303.1 HyofciamusPeruuianusDo- don&i296.1 Hypericum 566.h Hypogloflum 144. c Hypolapathum 154. h Hyrundinaria 177.f Hyſſopus ſiue Hyſſopum 84. e I. Alminum , fiue Iofine- num & Iefeminü 593.d Iberis 178.£ Ibifcus 473.d Idza564.g Illecebr&544. e Inguinalis 51.d.394.a 562... Inula 279.c Inula ruftica 276. c Iphium Theophrafti 3. i. k. Irio 170.e Iris355.k | Iris paluftris lutea ibid. Iris ſy lueſtris zy8 h Iris ſy lueſtris lutea 555. ĩ Iſatis 436.d Iſatis ſatiua 436.2 Iſophyllon 575. b Iua arthritica ſiue arthetica 108. e Iua muſchata 109.f Iua muſchata Mompeliaca 109.f IuncariaSalmanticenfis 538.1 Iufquiamus 296. e | K. Kali geniculatum 539. d L. ee Veneris393.€ Lactuca 13%h Lactuca N Kegifter deß andern Buchs deß Kraͤuterbuchs. Lactuca fylueftris odorevi- rofo.138.c Lactuca capitata ibid. Ladtuca crifpa ibid. La@tucaintybacea ibid. Lactuca marina ıbid. Lagopus 237.c Lagopedium ibid. Lamium 250.h Lamium album ibid. Lamium luteum ibid. Lamium purpureum ibid. Lampada 629.1 Lampfana 124. f Lanaria 436. k 283.d Lanceola fiue Lanceolata 433.2 Lanceolaris J09. h Lapathum acutifoliü 154.e Lapathum acutum ibid.h Lapathum aquaticum ibid, Lapathumcrifpum ibid. Lapathum domeflicum ibi- dem. Lapathum rubens 154. h Lappa maior 277.d &a | Lapathum rubens 155.f er equinum ibid. h Lapathum paluftre ibid. h Lapathum fatiuum latifo- lium ibid. Lappa minor 151. a Lathyris zı1.e Lauandula 89.d Lauer 4160.h Laurus Alexandrina 564. 5. b item 1440 Lens 210.k Lens aquatica z18.e Lenslacuftris ibid. Lens paluſtris ibid. Lens viperalis ibid. Lenticulæ marinæ 218.a Lentigo 218.e Leo 401. i Leontopodium 114. h Lepidium 177. € Leucoium purpureum 29.2 Leucoium violaceum 29.2 Leucoium aureum 23.d Leucoium luteum 23.d Leucoium 29 a Leucoium album ibid. Leucoium album 27.8 Leucoium purpureum 28.a Leucoium violaceum. ibi- dem f Leucoium fylueftre ibid. h Leucoium marinum 29.C Leucoium marinum cœru- lopurpureum 29. f Leucoium marinum maius purpureum2 9h Leucoium marinumluteum maus 30,4 Leucoium marinum minus luteum 30. £ Leucoium bulbofum 329. g Leucoium bulbofummulti- florum fine Leucoium bulbof. polyanthos ibi⸗ dem. Leucoium marinum 30. e Lichen 518. i Lichen arborum 517.1 Lichen marinus ibid. Lichen petræus ibid. Lichen ſaxatilis ibid. Lychnis fylueftris minima 13. Lychnis Marina Anglica 13.2 Lychnis coronariaalba 9.a Lychnis coronaria rubra 9.f Lychnis chalcedonica ı0.b Lychnis plumaria 10.g Lychnisaruenfis ı1.a Lychnis fylueftris ı1. f Lychnis fylueftris purpurea II.c Lychnis Hlueſtris I. Cluſ. II.h Lychnis ſy lueſtris 12.a Lychnis hylueſtris IV. Cluſ. ibid.c Lychnis fylueftris III. Cluf. ibid.f Lychnis fylueftris V. Cluf. ıbid.h. Lilium 350.d Lilium conuallium 455.1 Lilium inter fpinas 616. e Lilium marinum 353.b Lilium marinü album 328.d Lilium Perficum 349. e Lilium Saracenicum 353.b Lilium fylueftre ibid. Limnefion Cordi.87.f Limonium 147.d Limonium paruum Narbo- nenfe olexfolium 147.d Linariaadulterina 528. c Linariag29.c Linaria aurea 528.c Linaria Pannonicaibid. Lingua bouis 133. A. & 13.e Lingua bubula ibid. Lingula bubula 135.e Linconium Diofcorid. 151. a Lingua ceruina.sIr.e Lingua ouina 429.e Lingua pagana 564.8 Lingua ferpentina 549.e Lingua ferpentis 443.a Linodrijs 1o1.e Linaria bellidis folio,fiueO- fyris odorca purpurca. 29. \ Linum 514: f &c. ibid. Linum fylueftre 526. h Liquiritia 242.1 Lithofpermum minus 550. ĩ Logopus fiue Lagopodium 224.2 Lotus 222. f Lotus Mompeliaca ibid. Lotus Narbonenfis ibid. Lotus — ibid. Lotus hortorũ odora 224.i Lotus hortenfis224.f Lotus fylueftris ibid. Lunaria Gr&caz1.g Luparia 308.0. Lupinus 210,e Lupulus 609. f Lychniscoronaria13.d Lychnisfylueftriss23.d Lycopodium 517.1 \ Lyfimachiafiliquofa 555-1 M. Acropiper 637.€ Maiorana 53.c Maiorana maior 52.b Maiorana maior II. Ängli- caibid. f Maiorana IIL tenuifolia 53.a Epimaiorana ibid. Malaherba.384.d Malua 470.e Maluaarborca 468 k Malua hortenfis ıbid. Malumterr& 452.h Mandragora Theophrafti 302.C Maronium 627.2 Marrubium album 252.k Marrubium nigrum 253.c Martagon 350.b Maruı 36.8 Marum Diofcorid.s3 c Marum 56.h Martagon yulgare,, feu Li- lium montanum.352 c Mandragora 804-b Marum Syriacum 56. a Marum Matthioli ibid.d Marumrepensibid. f Marrifylua 98.520.a Mechoaca,fiue Mechoacana 628.k Medium Diofcoridis 33.c Malanzana,fiue Mala infana 4948 Melilotus 223.a Melılotus coronataibid. e Melilotus nobilis ibid. e Melilotus faxifraga ibid.e Melilotus vera ibıd.e Melilotus vrbana ibid.e Melifla 71.1 Melilotus corniculis refle- xis222.h Melanphyllos 385 d Meliffa Tureica7ı i Meliffa Moldauica ibid. Melitis 71.1 Melocarduus fine Melocar- duus echinatus Indiæ oc- ciduæ 403.8 | Melofiue Melopepo 184.K Memitha 136,f Menta acuminata 63.c Menta acuta 63.c Mentacaballinaibid. c Mentaequinaibid. Menta felina , fiue Cattaria 66.C Menta felina II. fatiua lati- folia 66.a Menta felina III. fatiua an- guſtifolia 66.f Menta Romana 63.c Mentaſtrum niueum Angli- cum 63.c. Mentaſtrum ibid. Menutha 135.e Mercurialis 267.g Mercurialis ſylueſtris 269.a Mercurialis ſylueſtris mas 268.f } Mercurialisfylueftris fœmi- naibid.h Milium folis ssr.i Millegrana 537.K Millemorlia 225.c Moly 343.c MolybdenaPlinij 558.1 Momeordica 591.a Morella veficatoria 299.h Morfusgallinz 408.1 Re 13.d Mufa 476.d Mufcus st4.e Mufcus paluftris 218.e Mufeusterreftris sı5.i Myagrum , fiue Myagrion ) * Myxæ ſiue Myxaria 441.c N. N Arciſſus 326.k Narciflus luteus fylue- ftris326 c Nardus Celtica 48. k Nardus Indiea 571.c Nardus montana 571.k Nardus Gallica 48.k Nardus Narbonenfis ibid. Nafturtium crifpum 172:b Nafturtium aquaticum 175.4 Nafturtium fylueftre175.c Napellus 308.e Nenuphar 439.k Nicotiana 296.i Nigellaftrum 13.8, Nola fylueftris 286.c — Noli me tangere 570.h Numularia 577.£ Nux metalla 303.i Nymphzaalba 439.k Nymphzaluteaibid. Nymphæa 439k Nymphza parua 452.d 0. O cimü caryophillatum ATI Cr | Ocimum citratum 57.c Oculus Chrifti 1z.e Ocimum crifpum Hifpanjy cum $7.c Ocymaftrum 15.d.618.k Ocymaftrum rubrum 14.c Ocymaftrum multflorum I5.c Ccccz — / Regiſter deß andern Theyls dieſes Kraͤuterbuchs Ocimum magnum 57.a Ocimum medium , ſiue ci- tratum ibid. f Ocimum Caryophillatum minus 58.a Ocimũ latifolium criſpum ibid.f Ocymaſtrum Tragi 261.€ Ocymoidesıs.d Ocymum Bafılicum 57.e Ocimum fylueftre70.e Olidahircina143.f Olus fpinaceum 149. c Onobrychis 227.£ Ononis 241.b Onopordum 386.f Onofmas549.e Ophiogloflon 549. € Ophthalmica 563. a Ophris, fine Ophris trifolia 423.f Orchis baträchites379.a Orchis melitiasibid. Origanũ Monfpelienfe g9.i Origanum album 59.c Origanum 59.k Origanum Heracleoticum 60.2.I1.ibid. Origanum vulgare 61. f.a Origanum Heracleoticum ibidem. ! Origanum fylueftre feu yul- gareibid. Ornithogalum 344. c " Orobuszis.e Oruala 93.a Otitess23.d Oxalıs 156.e | OxalisGallicaibid. Oxalis ouina ibid. Oxalisrotunda feurotundi- foliaibid. Oxꝛalis tuberoſa ibid. Oxylapatum 154.h OxysPlinij 238. c P. Alladia 295. a Paderos 385.e Palma Chrifti 381.K 481.g Panax ' chironium Theo- phrafti 574. € Pancration Cluſ.ʒ 41.c Pancratium flore lilij z28. e Panis porcinus 452.h’ Papaucr cornutumfiue cor- niculatum 293. e Papauer erraticum 292,2 ‚Papauer fluidum & rubeum ibid. Papauer fpinofum 293.h Papauer fpumeum 13. h Papas indorum 197. Papauerhortefe feu — 289.C Papauer fpumeum Diofco- ridis 87.£ Paralyfıs Alpina 40. e Parietaria266.d Paronichia fiue Panaritium 250.h.s12.k Parthenium 266.d\ Pafchantemum 42.f Paflule Damafcenz 603.k Pedicularis fine Pedicularia 499.€ Peplis fiue Peplus minor 318.d Peplus318.d Pepofiue Melopepo 184.k Peruinca 587.a Perdicium 266.d Perfoliata 460.i Perforata 566.h Periclymenum 616.e Perficariass7.e Perficaria mitis maculofa s57e Perfonata 477.d Pesanferinus143.a Pes leoninus 17. i °esleonis ı14.h Pesleporis 237.c Peslocuftz 127.c Pes lupinus 517.1 Petafites 448.f Petum Clufjj 296.i Phafeoli 207.k Phafeoli Egyptiaciibid. Phafeoli Americani ibid. Phafeoli Brafiliani ibid. Phlogion 24.k Phlox 24.K, Phenix 401.ĩ Phylium 269. f Picnomos Cretz2399.e Piper aquaticum 557.e Piper Brefilianum 559. k_ Piper Calecuthicum ibid. Piper Cafpicum ibid, Piper filiquaftrum 559. k Piper Hifpanicum ibid. Piper Indianum ibid.k Piperitis 177,e Pifum 212.e Pifum cordatum sor.k Planta Indica 32.f Plantago Alpina 437.e Plantagoanguftitoliaalbida _ 4346 Plantamaxima 467. k Plantago 430. d Plantagoaquatica 433.h Plantago marinaibid. Plantago media ibid. Plantago palufttis 433. h Plumbago 558.i Pneumonante 495.K\ Pœonia 492.b Polemonium 13.h Pooniafoemina flore mul- tiplici491.f Polemonium 479. f Polium montanum 84.a Polium fylueftre ibid. Polyacantha Theophrafti 402.1 Polygala 532.h Polygonatum 458. Polygonum 533.€ Polygonum fzminag35.h Polygonum märinum fiue cocciferum 536. k Polygonum minus 535.K P olypodium go7.i Polytrichon Apuleij so5. h Poma amoris , fine Poma aurea 494-2 PomumHierofolymitanum 591. a Pomum mirabile 591.2 Pomum fpinofum 303.1 Populago 450.8 Porcellana 159.1 Porrum 201.d Porrum capitatum ibid. Porrum fylueftre 201. d Porrum fedtiuum fiuefe&tile ibid. Portulaca marina Lobelij I61.c Portulacaısg.i Potamogeton 438.h Poterium 246.K Prafium 252./k Primulaalpina latifolia38 a Primula Alpina medic.38.a Primula Alpinaanguftitolia 38.c Primula fylueftris 35.f Primula veris fylueftris II. 36.b Primula veris 34.R Primula IV. fylueftris flore viridi36.8 Primula veris 42. Prirnula veris Alpina 38.h Primula veris prolifera 35.a Primula anguftifolia Alpina 38.6 9% Primula veris multiflora II. ſy lueſtris 35. d Primula veris 35. h Primula veris Alpina 38. e Prunella 270.1 Pfeudodiltamnum 479 f Pfeudobunias fiue Pleudo- bunium 172.e Pfeudohermodadtylus363.k Pfeudohelleborum 419.1 Pfeudohermodadtylus Mat- thioli & Italorum 364.e Pfeudonarciflus; luteus ſim- plici & gemino flore multifiora 327: Pfeudoiris fine Pfeudoaco- corum 355 K Pfeudomelanthium 13.g Pfeudonarciflus luteus326.d Pfeudonardus 89.d Pfeudorchis 423. f Pfeudoftachijs 100.f —— 74 b egium Creticum 74. b ‚Pulicaria 562.d Pulegium agrefte 69. e Pulegium Mafllioticü 74.b Pulegium Germanich 73.h Pulmonaria 1IHE i Pulmonaria anguftifolia 276.b Pulmonaria maculofa ibi- dem. Pulmonaria Plinij mas ibi- dem. Pulmonaria Plinij foemina ibid. Pulmonaria Plinij angufti- foliaibid. Puncration 340. e Pyrola147.d.459.h Q Quercula 101.€ R. Adicula 436.K Radix bezoardica fine Drakena 618.d Radixrofea, fine Rhodiara- dix 547.€ Radix fquamata549.b Ranæ morſus 4g2.d Raphanus129. c Raphanus condimentarius 131.2 Raphanus maior 131.2 Raphanus obfoniorum ibid, Raphanus fylueftris 132.a item 177. € Rapiftrumalbum 132.2 Rapiftrum aquaticum ibid. Rapiftrum purpureumibid. Rapum 122.k Rapum longum ibid. Rapum orbiculatumibid. Rapumretundum ibid. Rapum fylueftre ibid. Rapuncula fine Rapuntia 127. c Rapunculi nemoroſi ibid. Rapunculi ſylueſtres ibid. Remoraaratri 41. e Reſta bouis 241. b Rhabarbarum 623. h Rhabarbarum Monacho- rum i53. e Rapontica 484e Raponticum fineRheupon- ticum 484.e Remoraaratriz41.b Ricinus481.g Rhumex aquaticus & palu- ftrisıs4a Rorella,fiue Rosfolisg2o.i Rofa dominarumz. e Rofa Hierichuntina fiue Hierichuntis 105. h Roſa Hierofolymitana ibid. Rofa mariana 13. e Rofa $. Marizı65.h Rofula ceeleftis 13. e Rubia tindtoria fine Rubia tinctorum & Rubia infe- ctoria 497.K Rubus 613.b — Rubus % “Bi — Rubus ceruinus 611.d Rubia ſatiua 497.a Rubum hircinum 6 14. c Rumex 3.k Rumex acuta ist.a Rumex equinusisz.e Rumex fatiuus 153.€ Rufcus sy. f Ruta muraria g03.d Ruta pedicularia 499.e S, n Sist , fine Sagittaria 44a Salicaria 555.1 Salicornia 543.k Saliquaftrum 558. e Saliunca 573.a Salfa parilla, fine Smilax Pe- ruuiaua 612.2 Salfırora s2o.i Salua acuta , fine Nobilis Saluia baccifera cretica 94. h Saluia auriculata ibid. Saluia bofci ibid. Saluia maior ibid. Saluia minoribid. Saluia fylueftris ibid. Sampfüchum g3.c ‚Sanguinalis foemina 53$.h Sanguinaria fiue Seminalis 533. € Sanguis Draconis 145. h Sanguis Herculis 627.a Sanafanda 296.i "Sanicule multiplex fpecies 412 Sanicula Alpina minima 40.K Sanicula Alpinarubra 40. k Saponaria 436. k Sarrana 24.K Satureia 76.c Satyrium erythronium den- te canino 364. e Satyrium regium ſiue baſili- con 381. k Saxifraga altera, ſeu II.Mat- thioli 5341. a Saxifraga 540. k Saxifraga aurea 542.c Saxifraga lutea 223. e Scammonium ſiue Scam- monea 583.e Scammonea Syriaca 583. f Scammonium minus 585. h Schœnopraſſum 2o1. d Scilla 328.e 341.c Scilla maior 340. h Scillamarina341.c Sclareafeu Scarlea 98. a Scolopendria 510.c# Scolopendria vera 510.a Scolymus fylueflris398.h Scorodiana 95. Scordium 465.d Scorpioides 575.b. Scorpion 496.£ Regiſter deß andern The Scorpiuron 265.£ Scrophularia 257.b Scrophularia minor 261€. & 454€ Scrophularia ıninor foemina ibidem. Securidaca maior 229.h Securidaca minor 230.2 Seminalis 533.e Semperuiuum marinum 404: k Sertum amatum Columella . 404.K Sebeften 629.a Securidaca 230.f Sedum ‚ fine Semperuiuum 404.Kk Sedum , fine Semperuium minus 544.d Sena 231. e Serapias 381. k. Serpentaria 151.2. 444. b 577- Serpillum 81.d Serratula or e. & 258. e Sertulacampana 223.2 ‘ Sertula regiaibid. e Sefamoidesg22.1 Sefamoides Matthioli ibi- dem. Sefamoides ibidem. Sefamum s23.h Siciliana463.Kk Sicyonia 1gLe Sigillum Salamonis 458.e Sinapi Perlicum 31. d. & 131.2 Sinapi168.c Sinapiapijfolio 168.b Sinapi ſy lueſtre 168.£ Sion aquaticum 175-1 Sifer 196. € Syfimbrium aquaticü 175.1 Sifymbrium cardamine ibi- dem. Sium aquaticum 416.h Smilax Peruutana 612. a Smilaceshortenfes 207.k Smilax afpera 61ı.d Smilax leuis 580 c Solanum tuberofum efcu- lentum 197. i & b Solanum halicacabum 301. a Solanum maius 302. c Solanum fomniferum 302.k Solanum veficarium 300.h Solanum bacca nigra cerafi fimili302.a Solanum fruticofum ſiue ar- borefcens 299.h Solanum fomniferum 302. c Solanum fpinofum foetidum 303.8 Solanum hortenfeibid. Solanum manicum 303.1 Solanum pomiferum 299. h Solatrum 299.h Soldanellafiue Soldana sgL.i Solidago 272.f Salmanticum Kertirem BrV. ar Solidago minima 42: f Solidago Saraceniea 576. a item 272. € SolisSponfa47.d Solfequium 265. Spartula fœtida 362.1 Spherocephalus 391. h Spica 89.d.571.c Spica Celtica 573.€ Spicanardus fœmina 99. d Spicata 438.h Spinaalba 387.d 400. h Spinacia 140.b Spinacianobilis 140.c Spina peregrinazgr.h Spina ftella 402.i Stachys 100. f Stoechas Arabica 9. a Stella Atticası.d Stoechas 92.d Stoechas citrina 110. k Stramonia 303.K Strychnodendron 299.i Symphitum alterum 276. c Symphitum maius 276. € Symphitum petræum 278.h Symphitum tuberofum ibi- dem. Symphitum maius tuberofa radice 276.a Symphoniacum 295.2 Ks Abacum 296.1 Talus 225.k Tanius 605.d Tanacetum album acutum 455-1 Tapfus barbatus 283.d Terita merita 621. Tertianaria 99. £ Tefticulus vulpinus 375.€ Teucrium 104. Thapfıa 489. c Thelephium 545- f Thlafpi183.h Thlafpi alterum Grateux ıd Thlafpi alterum Diofcoridis 131.2 Thora 30 9.f Thymusniger 75.h Thymus75.b Thymian 75 f Thymum diuus Diofcorid. Ihn. Tormentilla285 d. Thymus fine Thymium 74 Tincariarıo.K Traconı84.d Tragacantha 245.f Tragium 479£ Tragon, fine Tragos 403. € Trafi 367.h Tragoriganum 62.4 Trifalium Trifolium acetofum 238, c yls dieſes Kraͤuterbuchs. Trifolium aſphaltite 233.d Trifolum aureum ibidem item233 d Trifolium bituminofum bi, item 233.d j Trifolium fruticans 242.b Trifolium magnum 239.h Trifolium nobile239.h Trifolium polemoniü 242b Trifolium filiquofum 232.4 Trifolium odoratum 224-1 Triorchis odorata 379i€. / Trinitas 239. h Tripolia 30: e Trixago 101. € Tulipæ 331. k Turbith 489. < Tulipa fanguinea.330.C.. Tulipa coccina 330.a Tuliparubra vel alba maio 329 h gr Tulipa ramofa 330.f Tithymalus 316. b Turpethum 627.h Tufai fiue Toufäi 349. € Tuffilago maior 448. £ V. 4 Nr tindtoria 497. k Verbafcum 283.d Veronica 3.i & 258. Verbafeulum odoratü 35.h 283.d Verbafcum laris falui& folijs 283. g Veronica 1ozii Veratrum album 419, e Veratrumnigrum 421. e Verrucaria 265. f Velicaria 30 1. a | Verbafcumodoratum 286.d Vicia220.d Vietorialis mas 203.1 Vietorialisrotunda 347. e Vinca 587 a Vincetoxicum 428. b Vincago 266.d Violæ 18.d Violæ albæ ibid. Viola Martia 16.a Viola Martia dem f Viola Martia purpurea mul- tiplex 16. c Viola Martıa alba multiplex ibid. h Viola canina 17. a Viola Martia arborefcens lu- tea17.c Violaaruenfis ı8.a rn longifolia 17. Viola petrzalutea 22.h Viola petrzalutea multiplex — Viola Trinitatis 25. a ır. ibi- demf. Ccce 4 purpurea alba - ibi- Vioka Kegifter des andern Theils dieſes Kraͤuterbuchs. Viola Trinitatis minor pe- træa, flore albo ibid.h Viola hiemalis flare albo. 26. Viola hyemalis purpurea . Viola mariana purpurea 33.4 Violæ luteæ 23. d Violæ purpureæ 18.d Viola calathiana 495.k Viola flammea fiue tı icölor 24.1 Viola canina 13.d | ViolaalbaTheophrafti329.g Violaiacea 24.1 Viola latifolia 31.d Viola lunaris , fiue Lunaria Grecaibid. Viöla Mariana33.d Viola matronalis 27.a Viola Peruujana 32. f Viola Peregrina 27. 2 Viola Parthica27.a ViolaPerfica 27.2 Violæ flammeæ 24. k Violæ marinæ 24. Violæ Tuſculanæ 24. k — 321.d Virgaaurea 575. k Viticella y91. a Vitisalba 607.b Viſcatia ſatiua 15.f Vitis nigra 605.d Vitis vinifera 597. Vitraria 266.d Vlmaria 482.d Vmbilicus marinus 521.f Vmbilieus Veneris 558.c Vmbicilus Venerismaior & minor 548.c. Vnifolium 455.d. Veetonica 256.k Volubilis 580.c j Volubilismaior 580.d Volubilis media 581. d Volubilisminor ibid. Volubilisnigra 581.d Volucrum maius 616. € Vrceolaris 266.d Vrtica 248.1 Vreica fetida 249.€ Vrtica Herculea 248.i Vrticahortulanaibid.i Vrricainers250.h.251.€ Vrtica Italica 248.1 Vrtica labeo 251. e Vrtica lactea 250.h Vrtica maior 248.1 1 Vrtica mas ibid. Vrtica minor ıbid. Vrticamortua 250.h. 251.e - VreicaRomana 248. h Vuæ Damaſcenæ 603. Vuæ paſſæ Damaſcenæ ibi- dem. Vuz zibebe ibid. Vuabarbata 602.k Vualupina, fine Vua vulpis 299.h Vuamarina536.k Vua marina Monpeliaca 96.f Vuaverfa,fiue Vua vulpina 417 Ri — Vuluaria 143-f Vuularia128.f. 564.8 X. "Ylaloe , fiue Xylaloes fol.663. k Xyris 362.1 L Zibebæ 605, e 6735"31813507%9731573.8,2,9,2107310733167331073530°320°.320,2 Regiſter der Kraͤuter auff Arabiſche prach. A Chin so 3. e Aitfraz58.h Aeliffacos 95.b Albemefuch 481.8 Alkekengi301.4 Alnegem 74..b ‚Alnam ibid. Andırian 163.6 Alchilelmelich 223. e Almacharum 293.f " Alfiebram main 627.6 Altercum 295.4 . Apak z20.d | \Ardifugi fine Ardıfrigi 163.6 Afaron 4508 Aftochodos 92.d Azez 518: 3 B. Achala iamenia 147. AI Backaleancha 1sg.k, Bafialralhagi Baßal 198. € Bathecaı24.i Bedeguart 387.6 Bederangie 71.i Berendaros 57.e Bezerchetang24.f Bhunte 366.d Buleich 613.b Buthermarien 452.h C. Cr 163.6 Caflara 256.6 Sbate 193.h Cataf 142.4 Chandel ıyı.e Cardel 168.6 chaum 202.d chamelceen leute 390.k. Chaſt 620.6 Chemps 114.4 Chenuce 366.d Cherbachen 418. f cherbas 138. h cheiri 29.4 Chitira245.f Calucegeam 621.3 Claſi albeb 371,4 Corumb 119.4 Culcas 196.€ Chubere 470.6 D. D Arfeni 657. € Decka 145.d Dipſacos 393.€ Dudaim304k F. Em 492.b Fefire 582.4 Fugel 129.f H. Ales 204.h Hadhal ı91.e Hachille 208.e Handachoca 224.i Hameb 299.h Hameſitheos 108. Haraha 190.4 Harin 597.4 Hafce7s.f Hafpelz3aı.c Humadh 153.k_ Herbum 215.€ Hijpanach 140.b Hemen 781.4 ‘ I. Abora 304: k_ Iarus 445.h Iaſim 264.d Iefemin 56% b K. K# 347€ Kemi 23.d Kuratt 201.d Kalb 551, ; L. Ergir 166. 3. | Lifen 450.4 Lup 444.b M. Afmora 462.C Menuten 45 4.6 Mendana zu.e Millegetta öı1.e Melongene 494-8 Milium foler 551.5 Morg/ani 163.6 .Muz1465:8 N. Ken 63.C Narces fine Nargies3z6.k_ Nafturtium album 131. Nenufar 439.k, Neregil 606, b Norfalchech ızı f P. Pane 493.4 2 Vabeb, fiue Quabebechini fol. 647.c ——— Ander 666.4 Raxos 397. € Reiofricon s66.h Rofa albardiera 432.6 S. Atiater 79.6 Saherade 367:h Sarax 501.h Scordion 465.d Scehedenigi 263.6 Seitaragi 176.6 Seliemı22.k_ Senefhge 18.c Sonofrig ibid. Stumpel 571.6 Sucuran 490.4 SW 243.4 Sufeno 350.d Suragon 335. h T. Ahaleb 218. e Tariſilon 235.e Thaxthax 289.6 Tormus 210.6 Tracon ı84.d Turpet 627.h V« Age 354.h Violetta1d.c Vſneo 514.0 Vſnen 539.4 —— * zambachs93.d Zaraund 4626 Regiſter Regiſter deß andern Buche diefes Kraͤuterbuchs. — 55 Regiſter der Kraͤuter auff Welſche Sprach. A. A Cantho 385.e Avetofa156.d Aloe 404: k, A0070354.h Agretsızuf Aglo202.d Agliadegliorfß 20 4.d Amphod:llo 366. d Anagallide 414. h Anchuſa g50.h Anonide 241.b Anthirrino 553.d Archichiochi 397.€ Aphaca 220.€ Ariflologia 462.6 Ar0445.$ Arifaro.447.8 Afbhodelo 366.d Afpleno sıo.d Arriplice 142.4 Attratile Cartuofaluatico 388.f — B. Achara 450.g Babfamitz, 69. K Barba.debecco 319.@ Barbafio 283. d Baſilico 57. Baſilico ſaluatico 15.d Betonica 258. € Bietola145.d Bietace [alnatica 147.d Bıflortaısı.a Biſtingua 144.6 Blito147 R Bonaga241.b Boragine 133.4 Brachediculo & Fior de prima 01935. h C. Acapuz2a3z1.h — 67.d Camepitio 108. € Cannape 263.6 Cupelvenereso3.d. Capparo 163.6 Carlına 391.4 Chame leone bianco 391.4 Cameleone mero 3 gı.k, Cardo fiere 401.1 Cappelafi 448. h Carduncıllo 389.4 Cariofß 397. Centaurie maggiore 484.6 Centaurie minore 486. Crepanella 558.3 Caflanarıa 269.4 Canalo 119: 4 Ceci 214-6 Cedronella7 ts BEE Centaurio minore 453.d Chelidonia minore 454.6 Cicuta 490.d Cypero 367. h Cipolla 198.e Cipollecanine 339. d Climeno 456. f Confolida minore 270. i Cocomero 193.1 Cocomerofaluatico194.h Coloquintida ıyı.e Coniella 79.6 | Confolida maggiore 276.6 ConZabas 323.f Crefcione 175.4 Cufsata 617 # Conyza 561.d Cyclamino 452.4 Cynogloffa 435.4 D. Ißaco 393.f Dineraria 577.f Dragontea 444: € Dragone184.d DolZolii 367.h E. Bulo 480.d Elleboro bianco 418. f Elleboro nero 421.e Enola 279 c. Eruo 215.€ Eryfimo 170. € Etiope 281.4 Euphragia 563.4 F. Fr: graffa 445.1 Faginoli 207. K Faua 208.6 Feleeso1.h Fior de ogni mefe , fine Fiorra. 47.d ‚Farpugio 450.b Fauofcello 454. € Fraßinella 458.e Fior diprima vera35.f Fiori de prima veri gentili 42.f Fior velluto 149.k Flammola 589.k_ Fliglio marino 328.d 6. “ Allinella 408.1 Gantelli 286.4 Garanzasgı.4 Garofoli 4.e Gelfiminog93.d Gialla 23.d Gelfominidi Spagra32.f Giglio zxyo.d Giglioazuro 358.h Girafolo 431.h Githone 13.8 Gladiolo 347. € Gorgoleflre 175.4 Gnaffalıo 113. e Gratiola 87.f Guado 436.d H. Alicacabo 301.4 Edera 594, € Helietropio 265.f Herbadi S.Barbaraı172. k_ Herba dilatrinita24.k Herbagatta 66.0 Herbeaux Poulmons 273.f Herbaparis 417.1 Herbe ſancta croce 296.4 Herbadi S.Antonio 558. i Hedera terreſtre soy.k. Herba luparia 308. a Herbamota 270.3. Herba ſanct 296.4 Hißopo 93.b Horminio [aluatico 98.4 Hiacyntho 338.k Hyperico fine Herbaroſſa 566. h 1. Acea24.k Iride 358. h Iringo 394.4 Iua1o8,e Iuſquiamo 293.4 L. Adtariaherba 316.6 Lappolaminore 476.6 Larice 664.d Lauanda 89. d Laſſamor roſſo 32.f Lattuca138.b Laötaria herba 316. b Lente deglipaludi 218.e ‚ Lentichie 216.k Leucouia 27.4 Lichene 513.1 Ligno aloe 663.f Linaire 529. € Lingua canina 435.d Lingua ceruina s11.E Line 524-.f Lingua ferpentina5 49. € Linarie 28.6 Lipidio 177. € Lithofpermo 551. h Loto Saluatico 224.4 Luiula 238.0 Lupino 210.e Lupulo 609.f | Lychnide coronaria13.€ Lyfimachia 555.3 M. \ Mi SL | Malua ſaluatica 475F Mandragola30 4.4 Maluc 470.€ Maluauifchio 473.€ Marondola 2732. e Marrubio 292. AMarruhio negro ibid. Marums6.e Medio 33.c - Meladella71.1 Meliloto 223.f! Melone 184. R Melongena 494-8 Mentha 63.6 Menta ſaluatica 63.6 Mercoreha 267.8 Mercorallabaftarda 269.4 Mille morbia 25 4.e Morella270.3 Mo/fco 514. € Mugethi 455-5 N. N#; 309.k, Narciß0 326. k, Nakanzata 71.4 Nardo y71.6 Nardo Celtico 573.4 Nardo montano sy1.k Naflurioızı.f Noce de Inda 648.4 Noce mufcada 649. d Nympbaa 439.& OÖ. O Mbilico divenere 548. c Origano S9.k, Ortica248.h P. P Almadi Chriflo 382. k_ Papauero cornuto 293.€ Papauero domeflico 289.€ Papauero ſaluatico & refolaccie 292.4 Parietarie 266.d Pede diocha 143.4 Peonia 492.b Putranciani 475.f Peuerella7 9.5 Piede Lenre 237.c Piantagine 430.d Pıperela 177.€ | Pi Regifter deß andern Theyls diefeg Kraͤuterbuchs. Piſo 212. e Fianlagine longa & lanciola 4354 Plantagine aquatica 433.6 Pyrole 459. h i Politrico y0 6.e Pain de eſtaid 44.8 Pepo aquatico 557.€ Polio montana 84.d Perfogliata 460.1 Pennachi Perf 4n0348.h Pomo ſpinoſo 303-R_ Polygono 533. h Polypodio 507. d Pomid oro 494.4 Potamogeto 438. h Pomo ſpinoſo Paracocoli 302. R_ Porro201.k Portulaca 159.k, Pronella 270.1 Prouenca y87. 4 Pulmonaria 273.f Pulegio 74.b 2-2 Quercinola 101.€ TLTATNATIDATR SE: EEE 2} R 4 al 547.0 Rapaneulum 127. d Raponzolo 126.6 Raphano 129.4 Rapoı22.k Regaliza 243.3 Rofa 23. d Rombica 153.&k Rubbia 498-4 Rucheta 166.6 Rufso565-f Robo 613.4 8. Aetta 443.4 Saluia 95.€ Saluia montana 100.f Sanichel 4o. € .. Saßıfragasq4o.k Sauoreggla7 9.6 Scala 3 41.6 Scordio 465.d Scrofolaria 257. b Semperuino 542.k Sene 231.6 Senape168.d Serpillo 31.d Sferracanallo 230.f Sefanco 533.3 Sifaro 196.6 Solatro ſomnifero 302. K Solatre299.h Soldanella 581 k_ Spenaci140.b Spico fine Spigo 89. d - ) Spina bianca 387.6 Stechade 92. d Sticados citrina1ıo.k, T. Amaro 605.d Teneria104.f Tefticulo di cane 371. d Thimbra 79 c Thlaſpi 183.1 Torna bona 296.4 — 122.6 Traſidulce 367.h Tragacantha 245.f Trifolio acetoſo ʒ3 8.c Trifoglio bituminofo 233 Trifoglio 235.e Dmo7sf v. Eronica 105. VerZa 119.4 Vincibiſco 616.6 Viola 23 .d Viola hianca 27.429.4 Viola Mammola 18.d Viola Marianna 33.0 Viola roſſa 23. b Viluochio 580.6 Vitabianca 595.8 Vite domeſtica 597.4 Vincetoßſico 428.b Vilucclno foreſtiero 5914 k Vitalba 605.d Vitefaluatica 606.6 Vitabianca 607-4 Z. | ers & 345% Zafrano —— 335.h Zucca 190.1 Zucca faluatica 607.4 Regiſter der Kräuter auff Frantzoͤſiſche Eprad, 4. A Cor0354.h Agripaume 262.f Ailzoa.d Bouillon blanc mafte, ſiue Bauil- lon 283.d Brayes de cocu 35.h Bruſi 565.f Bugranes 241.5. Aigrette 156.d ar Bugloffe 133.4 & 135.0 Aphrodiles 366.€ gr Apic de eutre 571.6 c. Areſte beuf 241.6 Ariflolege 462-6 €: Alamenides Champs 69. ⁊ Alliaire 464-6 | Calament 67.d Artichault 397: € . Capilliveners 503. d Afbic 89.d . Cappre? 163.6 Aulnce 279.6 . Carabel 450.8 Aux 202.4 Carlıne 391. 4 Auxd ours 204.d Chardonette 391.k Chauffe trappe 402.1 Bat, Aguenaudes,drCrilesd' ou- tremer 301. 4 Barbe de bouc 319.€ Barbe.de cheure 482. d Barberenard245.f Baſilich 57.8 Baßılıc ſauuage 15. 4 Berle 416. h ‚ Bet de ine 473.8 # Betoine 258, e Bimarine 475. fF Bislingua 144.c Biſtorte 191.a Blancde eau 439. k Bletto 147. & Bontouiet 534.f Berrache 133.4 Cices 214-6 Cabaret onOreille dhome 450 E Ceterach sıo.d Cameline 569.8 Chou de mer 581. k_ Caulons.desprefles 454.€ Ceny culiere 458. e Chamarätz 465. d Chanure 263.0 Chardon acarder 393.f Chardon denoflre dame 400.h Chardon benoiſt ou beneift 389.4 Charpentaire 341.6 Chaufes de Schvviffes 32. f Chenre fueille 616. € Churlesz340.f Choils119.4 Chouchemicy 817.f Cherny 196.8 F FH 208.€ - A Fafiojs 207.d Cigue 490.d Cocombre 193.1 Cocombrecitry 139. Cotton 476. € Cocombre ſauuage 194-h Coloquinte 191.€ Coquelicot 292. 4 Corregiole s33.h Courge 190.4 Couronneroyalle232.k Coux.de chien 269.4 Couleuree [auuage 605. d Couleuree 607.4 Couillon de chen 371.d Crefon ı71.f Curaige 557. € D. Oigtier 286.4 Dragon.ı84.d E. E Lieboreblanc 413.f Elleborenoir 421.€ Enula 279. c Ers zı5.e Efpece di liferon 89.k Ejpinaces 140. b Efbicd’ caue 438.h Ejpineblances 337.6 Ejpurge zıu.h Euphraife 563-4 x: Feites 208, € Feugiere mafe so1. k Fieldeterre 778.f Foterrle 462.c Follerte Arroche 142,b 6 ( i Antelez ſiue — noftre dame 236.4 Garant 948.4 Gentienne 424.6 Gentienne croifee 426.f Guimaulues 473.0 Grand centaurie 484.0 Grafella 5 4.4.e Germandree1o1ne Giroffleesiaulnes 23. d Glaieul358.h Glaitel3 47. € Glayeul ou Flambebaflarte 356.6. Glayeulpuant 362.1 Grande Scrophulaire 257.5 . Grand muguet 455,1 Gratteton tenant aux robes 476. € Greate dayfie 45. € Groffe Gamandree1o4.f 5 Groffe Marielaine baflarde 62. Gumee 559.f Gyrofle 27.4 Gyrofle de dames 27.a H. Erba a lailh 316.6 Herbaan chat ⸗ 6,6 Herba Regiſter deß andern Theyls dieſes Kraͤuterbuchs. Herba aux ploulmons273.f Herba de la volpe 308.a Herbe aucharpentier 270.f Herbe S.Barba172.k, Herbe d Elaine 279.6 Herbe de laRoine 296. i Herba alaift 316. b Herbe [ans chouflre 54.9.0 Herbe monnoyere 577-8 Hepatique 239.f Hiffopo 35. d Houblon 6o9.f I. Acmthe 339. d Iannettes 326.d Taro 447.3 Ioſſemin 593.d Ioubarbe 542. k Ioubarbe des vignes 445.3 Iue mufcate 108.f Iuſquiame 295.4 L. Aberleı175.; Laiötue 138.h Lanceole 433.4 Langue de cerfstr.e Lappa maggiore 476.d Lauande 89.d Lauer 416.h Lentille 216. k Lentille demarai 218.8 Liarre 594. € Lierretterreflre 595. k Linaire sıs.f Linarie 328.6 Lis blanc 350.d Lisliaulne 353.6 Lin524.f Lupins 210: € M. Alorana 53.6 Margueritis 42. f Mariolame bafkarde 59. R Mariolaine de Angleterre74.f Marrubinzs2.k Marrubin noir ibid. Mandragore304-R, Malue 47.e Marum 56.d Mauron 408.4 Melefe 663.f Meliſſe 71. Melons 184.k, Mente 63.6 Mente Aquatique 69.k, Mercurial ſuuage 269.4 Merueille 593.4 Mille pertuis 566. h Morelle 299.h Morgelline 414. b Mouffe 514. € Muguer 520.4 N. Arciffes 323. R Nardus demötaigne 571.k Nardus Gaulois 573.4 Naue122.k Nicotiane 296.4 Niele des bleds 13.g Nois mufcades 639.f Nox Indiana 648. c O. O Chanettasso.h Oeilletz 4. Ociller?_ (eu Oillets Dieu 13. d Oelde chat 553.d Oignon blane — 340.f Oignon 198.e Oifelle 156. d Oillets fauuages 13.€ Oreille de afne 276, € Origanle 59.k_ Ortie 248.h Ortie morte 250.8 Oruale 98.4 De — 248. c Pain de pourceau 452.4 Palme de Chrifli 481.8 Panicant 394.4 Parito ıre 266.4 Pafquettes az.f Paflerage175. € Pafferage 177.e Paſſeuelors 149. K Pauot cornu 293. € Pauot blanc 239.€ Pauot ſauuage:& pocean 292. 4 Penoefne 492.5 Penfees 24. k Perroquet 404.k Pieddeiars 143.4 Peruenche 537.4 Pied de lieure 137.d Pied de Oye 143.4 Plantain 430.d Plantagime aquatica 433. h. Poiured' Inde 560.4 Polio montano 84.4 Polypode 507. Pome epineufe 303.1 Pomme d’ammors 494-4 Pommes d' amaursibid.g Porcurau y18. Porree145.d Porreerouge 147-k Pouliot ſauuage 69. k, Pouliot 7 4.5 Poureau zo1.d Pourpier159.k, Prime vere 35.h 2. Queue d — 443.4 Ren isch Ramebone 245.f Raiſcinde renard 417.8 Recliße 243.8 Refort 128.d. Refponcepetit 127.4 Ronce 613.4 Roquette 166.0 Rofe de outremer 453.0 Ruozovvykoren 546.6 Ss Sim 345-8 Samrage 175.6 Saugemoleıoo.f / Saulges 95.5 Sauoreige 79:6 Sarrietteibid. Sene231.e Senene ‚Tiue Sauuage 168.d. & 183.1 Serpentine 444.5 Sorponlet 81.d -Soußy 47.d Stoechados92.d | Sticados citrina —* k. Ta 75: f Toutebonne 98.4 Toute faine 463.k, Treffele235.e Treffele odorifant 224.8 Tuechten335.h Tue loup 308. * Ar u .e Vertezillas84.f Vefce 219.4 Viddechien 445 8 Vigne 597.1 Vignoble 267.8 Violette de mars ı8 d Violes de damer 27 ,@ Violiers 29. Viorne 605.d Vueeourge 190.f T. Teble 480:d WESER 6,1316,3310975109320>353 EB Regiſter der Kräuter auff Hiſpaniſche Sprach, 4 A Coro354:h Albahaca 57.e Accarrendor de ſueno Vexiga de perro 310.4 Albahaqua montefina 15.d Alegria 523.0 Alaparras 163.6 Alquetwa245.f Algedon 476€ Amapollıa 292.4 Amarillas 29.4 Amores mios 328.6 Amorca Blanca 607.b Armoles 142.4 Ariflologuia 462.6 Arueias 212.E Afarabaccara 451.4 Afeigas 145.4 Aſtronomia 462-6 Atta degua 561.d Ayos 202. d Azafran3 45.8 Azedas 156. d AQedehef ulha 156.d ARumbar 571.6 B Arba de capron 319.€ Bardana 477.d Biſtorta 151.4 Borraia 133.4 Bredos147:k, Bredos ſaluages 537, f Bretonica 258.e Borrasa 133.4 c. C Apezza de ternera 553.6 Calabacca1go.i Campanilla y85.h Canhamo 263.€ Cantueſſo 92. d Cappadella 5 48.d Cardo pinto 361.a. & ibid.k, Cardencha 393.f Cardo de comer 397€ Cardo corredor 394-4 Cardon 403.k Cardo/andte 389.4 Carza 613.b Ceguda 490.d Ceholha 198.e Cepolla albatrana 3 40.6 Chamedreos 101.6 Chirmias 196 d Clematis vrens 589.4 Cogombro 193.3 Colhes119.a Cocombrilloamargo194: h Concillo 566.h Coloquintida ıg1.e Corriola 533.h Coyon de perro 371.d Culantrillodepoz2o 503. d D. Ormedira 189.0 Dormideramarina2 93.6 E. Ntramuces 210.0 Ejpigata 438. h Efeudertesdelrio 439. k, F. F fiols 207. %k_ Figadella 518.1 Figheire delinferno 481.8 Fılipodio 507.3 Fraßimella 458.e G. Atithos 241.6 Garanancıllos 225.k, — — Rezſſer deß andern Theils dieſes Kraͤuterbuchs. Gamones 366.e Galingale367.h Gefßter 44.46 Ginochietto 458.e Gordolobo 283.d Gormachora598.d Garuancos 214.4 H. Achal Indi 32.f Hachille 208.R Helecho Teruasoı.b Hierua bunea 63.6 Higosdelrio 439: k Hıffopo 85.d Hietuababofa,Azeuas 404- ak Hombresillos 609. F | I. Tvnca 367.h Insbarba 565.€ L“ ['“ 153. Lanenada 67.d Lechagallina 344-4 Lechne trefna 316. b Lechnga 138. h Lenchua ceruma 511.€ Lenteyagellagoa z18.€ Lenteyas 216. R. Leruos 223,6 Lhanthem 430.4 Lichnide coronaria 13.6 Lirio ſpadonad 362.R, Lino 524-.f Lmaire 529.6 Linarie 528, € Lingua de cavallo144.€ Lirio blanco 350.d Lifmacho 555. Litiocardeno 358.h M. Adrefelua Sı6.f Malua de Vngria 475.f Marierona 53.6 » Maroios negros item Marrouig negro 253.6 "Marrow2s2k Maflrantes 63.6 | Marabillas del Peru 32.f Maftrantes 63.d Maios flores339.d ‚ Mandracola 304.6 Marfch,Marigold 450.5 ı Maluas 470.6 Melon 184.k, Melongene 494-2 Mercuriale 267-8 . Milbart 551.1 MoflaXa168:d Mora maius 302» 6 Muruges 414-h Mufco 514. e "N. ' Nuss Napello308. k, NarcifJo326.k Nafıfort 177.6 Nafturcyo 171. h Neguillarzg Norcablanca 604.6 Nuex deefpicie 640: k., O. i —— ortigaꝛ24s. i Oruga 1606.1 Oreias de Monie 548.d An de puerro 452.1 Paniquefo de flor blanquo 183.1 Paflel 436. d Peruingua 587-4 Pimienta aquatica 557.6 Pinilho 108.f Picode Cru 473.8. . Poleio 74. Politrico 506.6 Puerro201,d 2. Quita meridiendas 335.5 R. Abacas 175.1 RaitZ dealla279.€ RaiX_Rhodıa 547. Raponticovolgar 484.6 Rafura devino 602.4 Rauano 129. d Regalica 243-3 Rinchaon 170.€ Rofa alberdiera 492.b Ruuia 498.4 S. Sir 90 480.d Saluia & ſalua 95. b Scordio 465.d Scorfonera321.€ Scrofularia minor 454 € Scuderas 5 48.d Segurelha 79: € Serpelliosı.d Soagemsso.h Somprerere 44 8. Spinaques140. .b Squilla minor 328. € Sueldamaiore 275 € Suelda maiore 276.6 T. Ta 444:b Tartago 311. h Torongill 713 Tomilho Salfero 75. Pf Trobelreol 224.8 Treuol235.e V. Vers 95.4 Verdegambrenigro 21a Verdolagas 159. k Vercaperrana 269.4 Verdegambrenegro 421. € VezinadeRios 438,5 Verdefilla 555.h Volerta1ıd.e Violettas amarilhas 23.4 Violetas blanguas 29.4 Vitalba recta 589.k_ T, Se 445.8 Tedra campanas580.d Taro,ytrailillos 447.3 Tedra594 € Terua deballafle 418. f Teruagattera66.k, Ternacidreira 71. i Terua del muro 266.d Terue.de S.Guiteria268.f Teruagiguante 385. € Teruamattalouo 308.4 Teruamora299.h Teruapuntera 542. k Teruavfja 84-4 Teruos 215.6 Terua302.8 Terua Camameraa73.e OETFTHTATNNTTTENE MENDEDEHT III Br äl der Kräuter auff Engliſche Sprach. | R Lie 404» Ex Andprimrofen 35.h Æthiopian Mallein 281. b Aphodill 306.e Artichoke 397-€ Alpes Felvvoort 426. F Atrovve head 443-4 Applesof Loue 494: @ Adderstoonge 549.6 Alkanet 550. h Arfmart 557-6 Appte of Hierufalem 591.4 Alehoofe 595- K * baccara 451.4 B. Aſill s7:b Bauume 71. .iĩ Baflard Dafodill327.€ Baflard Calamus 345. h Baftard Eelvvoort 426.f baldmoneij 424.f Beares-Breech 385.€ Bearfoote 420. f Beeres 145.d Betony 258.e Beeter 145. 0 Beane 280.6 Birthvvort 462.€ Blahe Hellebor 421. € Bleffedthiftle £89.4 Blfe147.R. Borage 133.4 Bramble bufche 613. » Branched flouner Centle147- R, Buckec bearde 319.f Butter, Burre 448. h Bugloffe 135. € Bugle 272.h Byntvvedt 530.d Bombafle 47 6.e Bloudie Cranes bill 478.8 Baſtard Dittame 479-f Buchters Broome 5605.f Balſam apple 570.6 Bleto Bindvveedt y80.d Blake Bindvveedt 581.e Balfam apple s91.a ' Blakevvinter Cherriessgr. k Barren,or crepinggmies94.f Blake Bryonie 605.4 Bitre fünete 606.6 Bryonie of. —— 628. Abbuge ar wi, Cappar 163.6 Capars 163: 6 Catter Mynte 6 6. 3 Caluas ſnout 553.d Chamoche 241.b Clayre 98.a Cockevvppnt 445-8 Cockle,er Fielde Nigella 13.8 Cologuintida 191.6 Comfrey 276. € Covve/lyppe35.h Cnyon 198. € Creßit 171.h Cucumbrös 193.1 Citrulcucumber 189.5 Ciche 214.d Claner 223.f | Codded trefoile 232.# 5 Crone Imperiali 349.6 Cortenchiflle 387, € Cruellrhiftel 4018 Chick- Chieckvveede 408.1 Croffevvoort Gentien 426.f ConuallLillies 455. k Calathian Violet 495 Common Maiden haıre 506.c Caluas fnout 553.d D. Arifie 42.5 Deat netel250.f Dittamer 177.€ Dnickmeat zı3.e Docke 153. K Dittanter, Ditanij 177.€ - Daffodill 326.k, Doogs thood 364.0 Dogs flones 3 71.d ‚Dragons 444. b Doradilha y10.d Dotter 617.f E; aan: 279.6 Eyebricht 563.a Eardnus peafe 219.h F. F” the male and Femel 501.h Flour de luce 3y8.h Floyvergentil149.k Foxegloue 286.4 Frech Mercury 267.8 French Lauender 92.d Fielde Nigella 13.9 Frenfche Spicnarde 89.d Fole ſtones 371. d Hiſſope 8y. d Holy hocke 468. k Homblock 490. d Hore hounde 252. R Honievvoort 136.f Horfe toong 1144-6 Hornepoppie 293. Hoorfe[hove 230.f Hempe 263.€ Handed[atyrion 382. R Herbe truelone 417. d Hounds toong 435.d Herbe Chriftopher 483.e Harts toonge sı1.e Houusleke 543.4 Hareseares575.b Herbe tvvopence 577.f Hops 6o9.f Hont ſuckle 616.f I. I Ndian Spikenard 5 71.c Iafmıne 593. d Iuit 594.6 — Karmann 257.5 Kidney Beane 207.k, Knot graffe 533.h.& 535. * Kne holme 565.f L. Auander 89 d Lettes 138.h Lecke 201.d Littel Rampions 127.6 Licores 243.i Milkevvoort 532. Mountaine —— 573.4 Mountaine Setvyallibid. Moneyvvoort 577.3. Mauuredvine 597% N. Ne“ 248.4 Night fchade 299.6 Noli me tangere194.f Nanel vvoort 543. d O. O lle graine 523-1 Okeferne 507.8 Organe 59.k_ Onyon 19 8.€ Orpyne 545.4 Orach142.# Orrage 14.2.4 Our ladies flour 339.d Or Pompians 184-k, One Berrie 417.4 Oxeeie 419.3 Pır = pP Ellitory of the VVall266.d Peafe z12.€ Peonye 492.b Parke leaues 463. K Peruinkle 587.4 Peppervvoort 17 7.€ Peare fachion Cucumer 194.4 Pimppernell 414. h Pondvvede 438. I Panevvoort 480.d Palma Chrifli 481.g Plantayne 430.d Kegifier deß andern Theyls dieſes Kraͤuterbuchs Spvetetryfoyl 224.4 Stinking Horehound 253.0 Selfe heale 270-4 Spotted Conuslip of — 274- Slepielightfhade 299. h Sleeping Ni ightfhader 3 202,6 Sea Daffodıll 328.e Stinking Gladdon 362. k, Satyrionroyall 382.6 Starthiflle 402.i SeaHouslecke 404. 53 Settervvoort 420.f Svvalovy vyoort 428. b Sea Plantaine 430.d Sopevvoort 436. k, Sovvbread 452.3 Salomons Seula 458:h Sauce alone 464.8 Sunne flovver 467.k, Sneefevvoort 483. Small Centorie 486.6 Sea Grape 496-.f Splene vvoort sıo.d Stone Linervyoort 518.8 Sundeauu 520.1 Salevvoort.539.d Saxifrage 540. & Sengreene 543.4 Snapdragon 553.d Starrevvoort 562.f S.Petersvvoert [quare 566.4 Scorpiongrafle 575.h Sea Bindvveedt 581.k, Sea Colevvoortibid, FrogguBeer 450.d Lupnine 210.e ———— 3 * Flaxe524.f EN fimokes 175.6 gehe Er f Fleabane 561. d Lentils 216. k / Pyle VVorteor Feigvvorte 454- .h F 3: G. Lyuer vvurte 239.9 Penntyvoort 2 4 erh Tutfau 463.k, Ermander vor.e Lungvvoort 273.f - 4 Tarragon 184. € Greatedayfie 44. h Leuant [ev Holle 394.4 Quick Ja uf 55R Treocle Clauer 233. d Giloher 29.4 Ledies thiflel 460.h Trefoile 237.6 Goofefoote 143. Lake ofthehedge 46 4.e een — 129.4 Threeleaned 239.8 Great Rochat 166. LejfeBurre Docke 477. d Riboe VYnrte g3gW0 Torafole265.f Great age 93. Loufe vvoort 499: k, Rofe campioo 13.€ Tabaio of Trinidado 296, Gromel sst.i Leadvvoort 558.1 Rocke Lauander 147.4 Thorne apples 303.i Grounde pynt 108.f Lauender leafed Bindyveed Ramfons 204: d Troaiblade 433.f Gourde 190. 585.h Ribvvortepiantaine 433.4 Thore wwaxe 460.i Garlyk&2o2.d Ladies Bovver . 88.K, , Ror Madder 498.4 Tode flaxe 529.c Goates Thorne245.f a 499R Treacle vvoormfeed 569.8 Great Figgevvart 257.5 MM‘: Fer. 4 Ei a 378 The traualiers loie of Candie Garden ſpargie 311.h IVA Marygold 47.d —* Mans; 5 ” k 586.6 Goates beard 319. f Marierome 53.6 IE? DRRAY TB SE Traueleirsloie 603.d Gladdonor falfe Acorus356.6 Melons 184. k, S. Turkia — 627.4 Galingale 367.h Mother vvorte262 f S Affron 345.9 Great Feelvyvorte 424.f Mulleynethe male 283.d Sage 95.0 VE erh 321.d Garlicke Gamander 465.d Muflard 168.4 S.Iohannes V Vorte s66.h Veruaimemalloune 475.f Great Burre 477. d Muflardeı83. Sea Lauander 147,d Ypright Virgins Boyver 539. Grear Centorie 484.8 M ynte 63.0 Scaoniohs3 41.6 W. Golde Locks505:b Milke Vetch 225. k, Scorpions tayle265.f V Vilde fine orrage 147:k Glaffe vvoort 539.d Mandrake 304.k Sopvorede 452.4 Wilden Galegan 367.4 Girrnie Peper 560.4 Medon’ Saffron335.4 Spynage 140.b Wilde Saffron 335.1 Goldenrot 576.6 Mylkerhiflel 39 ı 4 Sronecrop 544.8 Wilde ſpurge 316.5 Gelfemine 593.4 Mountaine plantaine 43 4. hH Sorell156.d Wild Redae Popye 292.4 Ground me 595-R, Mallouue 470. Snakevvede 151:4 Wilde Gardenpoppye 289: @ H. Marrishe Mallouue 473.6 Stinking Orach143.f Wilde Mercurie 296.4 Arisfoot 237.6 Madde or raginga —* 4948 Scuruia glaſſe 17 6-k, Wilde Mynte 63.6 Henebarie 295.4 Maiden haire 503.d Spoonevvoort 17o.k, Wirhebitis145.e Herbesrifolie 235: € Moqu 514. € Spirting Cucumbers 194. h Wihæe Gillouer23.d Dadd Wirke TEE = . ; — — ee — — — ——— —— — Regiſter deß andern Theils deeſes arauterhuchs. Withe roote, or cehſtala 458.h Wolfesbane 308.4 With Lily 350.d Water Flachs 356.6 Waythiflle 387.6 Wılde baftard faffronz88.f . Water Pimpernell 416.h W od fuor 238.6 Wonde 436.d Winter Creffes1ı72.k_ Water Creffe 175.3 Wild Cucumer 194:h White Horehoand 252. R_ Winter Cherries301.4 Wilde 422. vyithe Neeſeeyvoort Water plantaine p 3.4 Water fpike 438.h \ Water lilien 439:R. : Water Archer 443% Wintergreene 459: f' Fe WallRue 503.d Wodrofe 520-4 Wilde Hellebor 418. f Wildflaxe 326.h Wilde orachs37.f Wal Peper 5 44.e Willovy herbe 555.8 Wilde montaine 5714 Wite Bryonie 607.b Wood binde 6 16, f fbicenard — TMTATTHIHE IE: DEBEIEHT Regifter der Kräuter auff Boͤhmiſche © 4. A” 404.k Akant 385.6 AmbroXka 563.4 Angelsky tranck 437.6 Aron aneb 1 .£ B — 4 Bazalicaplanaıs.d Bazalikag7.e Bla horcice 1606.i Bliit 147.k Blyn 295.4 ‚ Bob z08.e Bolechavv 496, .d Borak 133.4 - Bozi 529.6 Brectan 594. € Bukvvice bjla 35.h Bupkovva bylina 460. Buholna 47° 6.6 C Elidony * 445.6 Celtyka Nardus 573.4 Chmel609:f Chyvogka 316.5 Coloquintida ıg1.e ‚ Crez nohlavvek_270.4 Cybule 198.e Cybulemorska 341.6 CyArna 212.d CAerne Roreug 121. € ‚Czypkobabylina 144 2 Caefück. 204.4 Czernekorenf 421.6 CAefen 464. | presse —* * Devvatero odeni 3 WA; Diablick 444.5 ; Dyne amelauny 184. * Divviana233.d Dobramifl sg. k; ‚Denan00.266.d: x ©. En: X Alsanplany367.e. Galganplanj 36 7: — Gehlice 241.b Gehlice VVlasha 381.e Gitrogell 430.d | H Adykorn 151.4 Hiedyks53.d ‚Horec a24.f Horcice 168.d Hadi lazycks 49€ Hraho — 2I2.n2154 u EEE a. Se — Gruſſtiba 459.b Hyacinth 339. = K“” * c Kapradij so1.h Kapufla 119.4 Karafılat 4. e Kardus Kaychavvha 418.f Zahradny 397-6 Klaßıoo.f Kocarnyk 66.8 Kokoryk 458.6 Kolo vvratec 316.6 Kokotii Konope Konsky e617.f 262.6 Mionyſſ 253.k ‚ Koprivva 248. Kopicke kralovu[ke 366.8 Kopyinjk_451.4 Kofate? 3 ‚ kozybradka 319.8 58.h Komonie 223. f Koyvabylina 464.6 Krafowvlafck 398.h Kurimor 408.4 Kurönoha159.k, her Ik, [ori gute 2 Lavvendula 89.4 Leböta142.b enmatky 529.6 Lekn 435.k, Lekorice 243.4 Lilckvv Laßtovvin.nik 428.5 Licidlo 458.h.. ee —* 4774 en524f —* conuallium 455 · Iilium 350.4 etſſ 302.6 Locyka 138.h Lomikamen540-.k Eupen menſh 477.4 "M M. Aioran 53. € m ‚fine Maar —— 293.6 000 — Makvvlcy 292.4 re MakZahradnj 289.€ Manholt 14x d. Mandragora304:k, Marena 4986 Mata 63.6 Matunyk anf 03 Matergdanßquadı.d Meliße 71.4 Mech514.€ Mech Zemjki 515.i a 47.dı 3-4 ER Ardus —*— 571.k Nardus — 571. ‚ Nerzesk. sauR, O Sladyc * Oftropes 400.h Oftruzina 613.b Ozankamenfy 105. € OkZehkg 218.e Ocun 335.8 PI 83.8 Peper Indianski5 60.4 Penj2ek VVinuty 5778 Piperak 177.8 Pivvonka 492.5 Plana Bazylik4 267.8 Plany cefnek 465.4 Plienäk 273.f Poda2ec 462.6 Por 201.d Poleg 74.b Pofed 607. b Priskirnök 589.R Pruflvvorec 354.1 Pfany trank sı1.e PfyyazyR 435.4 Phvvnio 299. h Pupanea byla 391.4 Pupaneacerna391.R, Proftreiene korend 426. f Perfam 433. | | PoponetX ‚595: x R Ruxefchyvate Marie13 € Ruozovvykoren 547.€ Rypryvvinne 597-4 RZafa zid.e > ‚Rzerichaizu.h Rzericha Potocnij 175: RAetkevp 129 d RApa 122. R S. Ne 79.0 Skocecmenffyz11.h Skosewvvetffy 481:8 Sladka horka 606.6 Slez. polnij 475-f Spicanard Domacy 89.d Srdenyk 261. € Sfaffran3458 prach. Sfalvvieg 95.5 Sfavveg polny 98.4 Sfocovvice 216.k, Stechas 92. d Stoke Gilonez 29.4 Spinack140.b Sfliovvyck 156.4 Stenienijt 178.f Stierka 393] Swalnijk proſtrednij 272.h Syvalnyk_VVetffy 27 6.6 Spvinskykoren.257.b Sprlacec 580.4 Stulyck 439:R Slez 470.8 —T Eucrinm IR f Thym 75f Trant — 5766 * Tenbiy 387.0 Trogice 24. K Trußkavvec533.b Tueni; MuzYk 543.8 2 Tykevv 190.4 Tunj Muzyk 544+€ Turecki 560.4 Viola 18.0 | vv. VS 436.d Wlaß Zensky 503.4 Wokuorky 193. Wolovyy 133.4 Wolovvy yazyk cerbe Way 550.h WW oman 279.C Woarg 308.4 Worech ——— Rd Wabij 55 1.i Wranijoko 417.i Wrbmas55.: Wrbkass7.e Wfavwvacz71.d Wykevv220.d W ifne Morske301.4 Wfokuflez a7 —— K Yatrnük 238.c. y18. i Tatrnüktrogilifly 238.e Tazyk 133.4 : Tvaıod.f Z. Tao 237.6 Zlaty trant 561.d Zely 119.4 “ ZemezIusmenf]y 486.6 Zvengek, cerwveny 566: RR Regiſter —* in Regiſter deß andern Theyls diefeg Kräuterbuche. 3,07310,2307,3,0)2370),33)613109),31073310.820,3207,33 10.232010 Regiſter der Kräuter auff Teutſche Sprach. %. A Ckerkoͤlre 4.i Ackermuͤntz 69.c Ackerwurtz 354. h Ackerzwibel 340.344.d Ackerwurtz e. Geſchlecht 7 0. a Andorn 99.9 Andorn 252.5.f Ackerdiſtel 401. d Ackertoͤl mit bleichgelben Blu⸗ men 125.4 — 54.b.2. Geſchlecht 1bid. Aeſchlauch 201. d Aeſchwurtz 479.f Affodillwurtzz 64. h Aareſten Ampffer 144-d Agreſten Ampffer 156.e Affodill Silien 366.8 Aloe 404.f Aloe 404.f Alandwurtzel / oder Aland 279.4 Alypum 317..d Alpſchluͤſſelblum 37. a Alyſſum 255.0.f Alpſchlůͤſſelblumen mittelmeſ⸗ ſiger groͤß 36 f Alpen Salbey 94: f Alp Gauchblum 174-1 Alp Kreſſig 175.a Alexandriniſcher Senet 230. h Alraun 304. d.i Alexandriniſch Harthew 506.f Ampffer 156.e Amberkraut 55.g Ampelwullkraut 282.1.283.d Ampffer mit knodechten Wur⸗ tzelen 156.e. f Anblat ibid. Andorn 100.f Anteuphorbium ibid. Artiſchoß 390.f. 4. Geſchlecht ibid.& ſeqq. Artiſchoß Theophraſti 396. f Artiſchoß 397- € Aron 445-9 Auffrecheftehender Ehrenpreig 106, 4. 2. Geſchlecht ıbi- dem Auffrechtſtehender kleiner Chr renpreiß 107. b Aron 3. Geſchlecht 444. i. & q4. 4459 Auffrecht Waldtwinde 615.d. Auffrecht Zeitling 615.f. 2. Ge⸗ ſchlecht ibid. i 3. Geſchlecht 616.4 Auffenblat Auria 4860 Auffenblat 564.9 Attich 480-4 Augentroſt 563-4 B ByEbungen 416.h Bacharis 286.d Balſam 63.d Balſamaͤpffel 590.h Balſamkraut Weibleing70.c Balſammuͤntz 63.c Bappeln 472.e Baſilien / Baſilch oder Baſil⸗ gram 57.e Baumepheuw 594. e Baumfarn 507.1 Baumflechten 417.f Baummwinde 58o.c Baumwol 476.6 Daurenfenff 179-0.& f Baſilien Müng 68.a Bauwrenſenff 181. a Baumechter Bauwrenſenff 182.4 Baumechter Thlaſpi 182.f Baumechter Wieſenklee 241.i Baumechter Nachtſchatten 299. Bachbungen 4: geſchlecht 416 A& fegg- Baum Eibifch 1. vnnd 2. Ge⸗ ſchlecht 473-0-f Baummooß 513.f Baumechter Wieſen Klee 242.b Berg Sternfraut Maͤnnlein / vnd Weiblein 51.f Berg Gamaͤnderlein 102. b Beſemkraut 177 .i Betonienkraut 258.f Bergjzeitloſen 334-1 Berg Knabenkraut 381.d Bergmooß 516. € Bergweggraß 534 d Berghundrsjungen 136.4 Beerlapp 515.1 Beerenoͤhrlein 40-€ Beerſanickel 40.e Beerwinck 587.a Bergmuͤntz 9.k Bergnardus 571.k Bergpolium 84. d Betlerslaͤuß oder Bubenlaͤuß 477.d Betonien 258.e Beynweil 276.e Bieberhoͤdlein 454-6 Bieberkraut 486. c Bienbluͤmlicht 378. Bienenblat 71.i Bienſauge 71.1 Biſem Kraut oder Bilſen 295.f Binetſch 140.6.139.h Bingelkraut 267.09 Bingenrofen 492 c Birncucumer 194.h Bitterbauwrenſenff 181.f Biren Melonen 1854 Biberkiee234-f Bimgelkraut Weiblein 267. Geylwurtz Bilſenkraut ꝛ. vndz · Geſchlecht 294.h.0nd295-b Bitter Coſtenwurtz 619-f Bifem Knopff zone Blaumer wilder Gaffran 389.4 Blaumänderle oder Blaman derfe 1o1.€ Blaw Naͤgleinblum 2. h Blaw Schluͤſſelblumen 275-6 Blaw Schwertel oder Gilgen vnd Lilgen z0.c Blaw Waldraͤbe 588. Blumenkraut 518.i Blume von Tigerkraut 294:C Blutkraut 147. Blutwurtz 478.f Blaw Purpurfarb groß Meer Veieln 29.f Bleich vnd weiß Bergſanickel 39.4 Blaw Maßlieben auß Sici⸗ lien 43 c Blaw Maglieben 43.f Blaw Maßlieben von Mom⸗ eier 43h Blumenkoͤl 17.c Blauw guͤlden Leberkraut 238.h Blaw Scorpionkraut 264.h Blumen von Tigerkraut 332.b Blauwer fremder Hyacinth 336.4 Blaw Meerwurtzel 395.b Blaw Meer Wurtzel 4. Ge⸗ ſchlecht 395.b.& leggq- Blaw Bergbrackendiſtel 395-1 Blaw Gauchheyl 415. a Bluͤent eſticht Mooß 514-4 Blaw Creutzblum 532. a Blaw Duͤrrwurtz 501. c Blaw Winde 579-f Blaw Waldräbe 588.d Blaw Beioträben 592.1 Bockenwurtz 629-f Bocksbeer 615.c Bocksdoſten 62.c Bocksdorn 245.14 Bocksdorn 2. Geſchlecht ibi- demh Bockshoͤdlein 377.f Done 208.f Borrage 133.b Borreß ibid. Bocksdoſten 62.8 Bonen auß Ameriea / ſo pur⸗ giren 207.f Bockshoͤdlein 8. Geſchlecht 377 f. & ſeꝗꝗ Bocksgeilz78.h Bocksbeer 319.€ Brackendiſtel 394.a brackenhaut 553.d bragbrackendiſtel 396-6 braunelle 270.0-€ braun Todneikl 259.8 braun Beiel 27: braunwurtz oder blatterzung 257.b brennkraut 283.d brennwurtz 589-f brennende Neſſel 248-5 breyde Salbey 95-6 brißlauch 201. b. 203.d bruchkraut 51. d brombeer 612.1 bruchwurtzel 545.i brunkraut 493-C brunkreß oder bachbungẽ 17 5⸗f braun Winter Velioln 27-a braun Mariengloͤcklein 33 a breite fraufe Bafılien 58. f breit blaͤttericht zahm Katzen⸗ nept 66.a braun bergpolium 83.f brauner Waſſer Andorn 100.c braun Engelbluͤmlein rı3.c breit Kraußkoͤl 118. € braun Dederich 124€ braunkreſſe 2. Geſchlecht 176.4 breite Pfeben 186. f brefilgenbonen 20 6.4. 2. vnd. 3. Gefchtechtibi.ce & f. Schot⸗ ten derſelbigen ibid.i breſilgenbonen zwoͤlfferley Ge⸗ ſchlecht 207. h braunwurtz 2561 braun Wallwurtz 275. h brauner Fingerhut 285.i breyte Erbſen mit ſchmalen blaͤttern z11. f breyt — Wolffsmilchs 3 2 braun Schwertel 347. g breyt blaͤttericht blutlilien zy0. f breyt Stendelwurtz 374-4 brackendiftel 394: € brunnen Bogelfrauf 411. 1 breytblaͤttericht Thapfia 488.f brunnen färlein 500. h braun Creutzblümlein 532.d braun Wundfraut546.a braun Weiderich 5544 brennwurtz 590.a breyt Salbey 95. c briſchlauch 201.d bubenkraut 153k bubenſtreel z93.e buchampffer 237.f buchwinde81.a bucfsbart 284. burretſch 132.0 bůſchel Koͤlkraut 117. a buͤſchel Kraußkoͤl ibid. f buckelkoͤhl 18.f | burretſch mit ſchmalen blättern buͤſchel Erbfen zur.f huchklee 238.€ Ddodd ü | Regifter deß andern Theyls diefes Kraͤuterbuchs Burtzel oder Bortzel vnd Bor⸗ tzellraut. Item Vorgel 159.i G. Käppenıc 162.h Cardomoͤmlin 618.e Celtiſcher Nardus 573-0 Celtiſcher Nardus ꝛ. Geſchlecht 573.d Cerinthe 136.0. f. Chriſtwurtz 421.0.225:f Cicern 225.k Citron Quendel 80.h Citron Baſilien 57.d Citrull 1881 Colmarkraut 414. h Coloquinte 191. f.194.h Corallenmooß 517.e Coſtenwurtz 6r9. c. & ſeqq. Coſtentz 59.k. 81.d Colocinthe Weiblein 191.4 Creutzbaum 481.e Creutzblum 532. h Creutzſalbey 95.b Creutzwurtz 426. € Cretiſcher Wolgemuth 60 a Cretiſcher Wolgemuth 2. Ge⸗ ſchlecht ibid.f Cretiſcher Quendel 75. b. & = | Diacontraut oder D 81. a Cretiſcher Salbey 94.i Cretiſcher Stoechas 3.f Cretiſcher Bawrenſenff 180.4 Cretiſcher Andorn 253f Creutzblumeny. Geſchlecht 382 a. & fegq Creutzblum sz1-t Cunradtskraut 567-f Cubeben 603-f Cucummern 292.h Cypreſſen Wolffsmilch 315.4 Cypreſſen flein Wolffsmilch 315.d Cypreſſen Wolffsmildhzıs f D. FyAmafeenertrauden Damaſceniſch Roſin 603.k Daubentropff 13. h Dalmarifc) Veiolwurtz z58. a Deutſcher Ingwer 445 € Deyment 63. Demut 75f Denngraß 533.e Donderbar 5414 Dollkraut 294 k.302.c Donderbone 542. f Donder Nägeleins.f Dollen Nachrfchattezo2.c. Doryenium 242.d.824 Doften 59.fi 27 “ Dotterblum 450b Drachenwurh 4c.355.1 Dragant245.f Dragone 184; AD. oder... Drachen Blut 154.h Drewdiſtel 389.f.h Dreyfaltigkeitblumen 2 4.f Durchwachs 460. i Durchwachs 1. vnnd 2. Ge, ſchlecht 460.1.& 461. a Durchwachs mit Stecfrüben- blättern 401. a Durchſichtig Speck Kligen 614.h Duͤrrwurtz 01d &. E Verwurt 399.0 Eberwurtz 1. vnnd 2. Ges ſchlecht z99-f.i Edel Bamanderlein 109 f Edel Leberkraut 239. f Edel Salbey 95. b Edler Steinklee 223-0 Edler Maloran 53.a Edel Bergmuͤntz 7.b Edel Binetſch 140.d Egelkraut 577-8 Egyptiſche Faſeln / oderBonen 207 7.4 Ehrenb eyß 104.h Einbeer 417-1 Einblat 455.a ie 309.6 Elbiſch 472-4. 473-8 - Elatine 213-1 Elatine 2.0nd 3.Gefchlecht 413 f.& 414.0 Endiuienwullkraut 282. f Engeltranck 437.2 Engelfüß 507 41 Entzian 424.e Engliſch Seemaͤrgenroͤßlein 13. a Engliſcher Maioran 52.f Engliſch Koͤlkraut 19. Endiuien Lattich 137.4 Eng iſch Schneckenklee 225-f Eng iſch weiß Zeit oſen 332.h ‚ Engianı.2 vnnd z. Geſchlecht 4239.424 . b. & g Engelbluͤmlein 113. f Engelſuͤß 2» Geſchlecht 507. def Epheuw 504.e Epimedion 478.1 Eppich 454e Erbſen 212.e Erdbyrn z160f Erdnabe 4521 Erdkieffer vnnd 2. Geſchlecht 39h540 4a Eroͤnandel⸗ 219.h Erdnuͤß 344.d Eicfeinüßzig.f S Erdapffel 452-1 Erdgal 486.c Erdikieffer 539.0 108.6 Frdmöhrenz25.f ı Crdtnuͤß oder Erdtfeyge 219.h Erdpin 108.e Erdweyrauch 101.e Erndtroſen 468. f Erſtlingeblume deß Lentzens 42.f Eruen 215.9 Eſelcucumer 194 i Eſelsfarn 503.d Eſticht Mooß 513-1 nn 1.912. Geſchlecht 6.a.f Cor oder Eywiſchwurtz 4450 F are Seinfraut 528-4 Farn Farnfraut oder Far renkraut 501.h Faberkraut 99- € Faſeln 27 7 ae fchlecht ibid.d Faſel Erbfen 211.1 Falſch Hermodactyl 363-h Farnkraut 7. Geſch echt 500. d & ſeqq. Farnmooß 514. d Feigbonen 210.e Feldtcypreß 109-8 Feldkreß 283 .d Feldtmagſamen 292-4 Seldpoltum 84.d Feldtroͤßlein 498-f Feldzwibel 3 43.6.3400 Fellriß 475.f Ferber roͤte 497-f Ferbbern 545.i Feigwartzenkraut 454. f Feberkraut 486.8 Feberkraut 99. f Feld Andorn 100.f oe 2094 Seldflee 23 Feld mil; Geſchlecht z43 f 5.2 3440 Feldkatzen 113. f Feigblattern 454- € Fingernägelkvant 1.2. unnd 3. Geſchlecht z11.h.512. g. c Fiſchmeldten 537-C Filtzkraut oder Se 77.8 Fingerhut 236.4 Fingernägelkrantsız € Flachsdotter 523-1 Flachskraut 524.f Flitten z1. d Fluͤeblum 49 € Floͤhkraut 74-6.557.6561d Fluß Vogelkraut 42.f —* 556.0.2.3:4 Bw ſchlecht 557-f4.558-f Fleckenkraut 136. f Fotzwang oder Fotzweyn 545 Frawen Handſchuch 286. d Frawendiſtel 400. h Frauwenhaar 503. d Sratenrößlein 13. € Frauwen Spiegel 18.5 Frembdt Balfamäpffelfraur soLf Frembdt Bintzenkraut 38.d Frembdt Walderaͤbe 589: e ———— f Froſch Biß 45 — 78. Geylwurtz Feofähroegrich oder Froſch oͤf⸗ felkraut 433.h — Trauben Hyacinth 337 Srembder gelber Trauben Hya cinth 338.4 Frembd Wegdiftel 386.9 Frembde Winterrofe 469. f — blaw Waldraͤben 527.8 Fuchshoͤdlein / oder Fliegenblu⸗ men 375.f —— 5. Geſchlecht ibid.& fe Fuchshoͤdlein 3 ask ©. Xen stm 44.) Gaͤnßkraut 408. f Galgansari Somändereh vnnd Bamanı derlein 101.e —— oder Gaͤnßfüßlein 142. & — Gartenhyſop 79.c Garten Ba ſam 63.c Gartenmuͤntz 63.c Gartenneſſel248h Gauchblum 173. h Gauchbrodt zıa.e Gauchheyl 414.h Gauchblum 6.h Gar klein Sauwerampffer 158.b Gartenkreß 171.a Gauchblumen 2. vnnd 3. Ge⸗ ſchlecht 17 4:0.& d Gauchheyl 1. 2. vnnd 3. Ge⸗ ſchlecht 414-415- Eaͤnß Pappeln 470.f Gaͤnßfuͤſſerſtock 6o3-a Gartenklee 224-i Gelb Knabenkraut 376.e Gelbe Ruͤbe 196.6 Gelb Oelmagen 293.e Gelber Poetiſcherhyacintz 48.c Gelb Veiol 22.g Gelb Taubneſſel / oder Tod’ neffel25s0h Gelb Näglein Veiol 23. d Gelb Waſſerſchwertel oder Gelbſchwertel 355.k Befülle Steinmaͤglein 6.a Geb Wuͤllkraut 282.e. 283.d Gemeiner Ampffer 156.e Gemeiner groſſer Steinklee 223.0 Gemſenwurtz 50.a | Geſchecket Indianiſch Blu⸗ men z2.f Geſprengt Knabenkraut 371.d Geſtirnte Wicken 220.h Geißbart 482.d Geyßblat 616.6 Gefuͤllte ci +69. f Tre gend, fehle 8, 9 net J B * Regiſter deß andern Theyls dieſes Kraͤuterbuchs. N Sefülter Widerſtoß 15 b Gefuͤlte blaw Beislıc.c Gelb Bergveieln 17. Gefuͤlt gelb Beieln 23-6 —9 Schluͤſſel Blumen +5 Sahı vnnd blauw Beerfanickel 39: Gembſenwurtz das 2. Ge ſchlecht 49-5 Selb Steinkraut 50.f Gemein Doſten 61.a Gelb Bergpolium 83.a Gemein Scharlach 97.a Gelb Reinblumen 110. d. 2 2. Geſchlecht ibid. f. 3. Ge⸗ ſchlecht z.a — / oder rother Senff I Gemeiner Senff 168.6 Selb Feigbonen zıo.f Gelb Wirken 219.4 Gelb Steinwicken 229. f Gelber Haſenklee 236.4 Geißklee237:a Gelb Sauwrklee 237.h Gefuͤllt guͤlden " Sberfraut 239 Gelb Hawhechel 240. h Gemein Suͤßholtz 244-6 Gelbe Braunwurtz 258.4 Gelb knoͤdechte Wallwurtz 276.4 Gelb Wullkraut 282.d Gelb Fingerhut 285.f Gefuͤllter ahmer Magſamen 283.0. 2. 3. 4. Geſchlecht ibid.cfi Sch Wolffswurtzz 07. a Gefuͤllt Narciſſen Roͤßlein 322. a Gelb Hornungsblumen / oder Joſeps ſtaͤblein 326.1 Gelb Hornungsblumen 327 a Gefüllte Joſephs Staͤblein 327.d Gefuͤllt 329.d Gelb Wieſenzeitloſen 333.a —— er frembder Hyacinth Hornungsblumen —2** wiebel 344. a Gelber Pontiſcher Hyacinth 48. a Gerülte Rönigstron 3 9.8 Benzin Heidniſch far 252 d Gelb Meerlilien 352-1 Gelb Waſſerſchwertel 356.6 Gelb Affodillwurtz 364. g. & 365.d ıbidi = au Affodillwurtz Pkt af v Affodill Wurtz 366h — Knabenkraut 370.i 2. Geſchlecht 371€ Gelb Siendeiwurtz 3724 Geſchlecht ibid. e Geylwurtzz 77.f Gelb Ragwurtz 80.i. 2. vnnd 3.Gefchlecht 1bid.& 381.4 Gekerfft Kartenkraut 393-4 Gemein Aloe 404f — Huͤnerdarm 410. Selbe Sauchheyi 415.f Gefüllter Wegrich 429-h Gelb Seeblumen 439.f Geſprengter Pfaffenpinth 4454 Gefuͤllt Dotterblum 449-f Gefüllt Winterroſe 469.d Gelb Tauſent gulden 486. a. 2. Geſchlecht ibid.f Gelb Roͤtel 499.i Gemein Hirſchzung 510. h Gehoͤrnt Mooß 515.1 Gelb Orant 553.a Gelber Wedereich 554. f Geld Veiolraͤben 593.4 Geſegneter Diſtel z89.a Gemeine Breemen 613.b Gichtkraut 35.h Gichtroſen 492- c Gifftwurtzel 618. b Gilbwurtzel oder Gelbſucht⸗ wurtzel 621.a Gilgen 350.d Glar Boͤcklein 24. Glaßkraut 266.d Gliedkraut 13.g Gliedtweicht oder Liedweich 135. Glockenblumen 33-d Gloͤcklein 34. b Goltoͤpffel 494-5 Goltblume 47.d Goltknoͤpfflein 285.d Goltwurtz 353 .b Gottes vergeß 252-f Gottheyl 2704 Goldgelb vnd geſprengt Beer⸗ fanicfel39-€ Goldgelbe gefüllte Ringelblu⸗ men 45d Graßblum 6. d Grenſel 159.k Grindtmagen 292.k Grindtwurtz 153 fet Groß Bathengel 103.b Groß Duͤrrwurtz 501. d Groß Eyheuw 594.e Groß Feigwartzenkraut 257.b Groß gefuͤllt Naͤgleinblumen 1.A Groß Indianiſch Sonnen blum 574. a Groß Limonium 146.c Groß Miltzkraut 509.h Groß Neſſel 247.f Groß Raden 13. b Groß Salbey 95.b Groß a den 484f Groß Violen 27 Grundtheyl * 5 463-5 —— — — — rägelein Blumen Gelb Knabenkraut377.4.2. Groß braunn Meer Beiolen 29.4 Groß gelb Meer Violen 30.4 Gruͤn Schlüffelblumen 36-4 Groß Schlüffelblumen 38-8 Groß Maßlieben 43-4 = — Ringelblum Stop — gefuͤllt Ringel⸗ blum 45.f groß Baſilien 57.a groß / oder breyte Salbey 93f Ba Samänderlein 101.4 groß re kin 2. Ge⸗ ſchlecht ibid. f großbraun Manderlein 103.f griechiſcher Bathengel 104-4 groſſer Erdtpin 108.c groß Ruhrkraut 114.e groß Halßkraut 127.. h groß Cerinthe 136.d groß Sammet Blumen 148.h groß Waſſerrauten 166.a groß Wegkreſſe / oder Beſem⸗ kraut 177.i groß Beſemkraut 178.a groß Bauwrenſenff 179. € griechiſch Thlafpi 17 9.i gröfte Peponen 186. h groß Fläfıhen Kuͤrbs 189.f grüblings Baum ı97 c groffe Sinfen 216. f groſſe kriechende Sinfen 216.8 groß wilde Wicken 220. f A wilder Steinklee 221. groß Pelrfchen 229. h groſſer Biberflee 234-4 groß Haſenklee 237-4 groß Alyſſen 256 a groß Scorpionfraut 2 64:4 groß Eyſenhuͤtlein 308. f. 2. Geſchlecht ibid.h groß gelb Narciſſen Roͤßlein 324-1 grojfe rote oder weiffe Narciffen Silien 3294 nn Wieſenjeitloſen 33 groffer — Mertzen blum 336. d groſſer Purpurfarber frembder Hyacinth 336. groß — Trauben Hya⸗ cinth 338 groß gold in; 350.4 groß fehmalblärtericht Him̃el⸗ ſchwertel z0.f groß Knabenkraut 369. a. 2. 3. vnnd 4. Geſchech ibidem 3 groß Raewurh Maͤnnlein 380.4 gtoß —— Knabentraut 380.d groß Eberwurtz 399.f groß Vogelkraut 408.f groß Vogelkraut 408. 1 groß Bachbungen 415.f groß Entzian 424.h groß Schlangenzwang 434-4 groß Iunciangfraue 437. f. 2. Gefchlechtibid.i groß Pfeylkraut 442. d groß Drachenwurtz 243 . d groß Dotterblum 449.d groß Waſſerbathenig 465€ groß Kletten 477-0 groß Klebfrauf 496. groß Eſelsfahrn 504. a groß Harnkraut 528.f groß weiß Creutzblum 531.a groß blauw Crentzblum 531.d groß — — Creutzblum groß —E— a groß Duͤrrwurtz 560. 1 groß Egelkraut 577-4 groffe Wind b. groſſe Biolräben 592:C groß Epichew 593-1 groß Bundelräb 596.4 grofler Balgan 621f groſſe Violn 27:a groß Bathangel 104.f groſſe Neſſel 248.h groß Steinbrech z01.b groſſer Nachtſchatte 302.C grund Raͤb 595.k guckauchsklee 238:c gulden günfel 2. geſchlecht 272.4 guͤlden guͤnſel271.f guͤlden Klee 239.f gülden Seberfraut 238. h. 239.f gülden Seinfrants28.c gulden Milgfraut 542.0 gündelräb 595-f gülden Widerrhod 505. * gülden Wundkraut 272. d- 575 f gurcken 193.5 guͤrtel oder guͤrtelkraut 5154 gut Heinrich 140.1 gulden Widertodt 505.c.f gulden Wundkraut 576.4 H. Abermalch 319.€ Halßkraut 128.f Handtſchuchblumen 35.h Hawhechel 240. 241. b Hanff 20141 263 8 Karren Kann 148.c. & 149. Harnkraut 529.0.537.4 Haſelwurtz 459-8 Haſenampffer 238.0 Haſenfüß 7 oder Haſenklee 22 37% Haſenoͤhrlein 575.6 Haſenpappeln 470. e Hauckblat 144.0. 564. 4 Hauß wurg 542 Doddd iij ae — Regiſter deß andern Buchs dieſes Kraͤuterbuchs. Hanen Kopff 228. d Hartzklee 233.4 Halb gelb Narciſſenroͤßlinz 25.c Haͤndlenswurtz / oder Creutz⸗ blumen 9. Geſchlecht 382.a. & ſeqq. Haͤnolenswurtz Maͤnnlein 382.f. MWeibleinibid.d Haſelwurtz 2. Geſchlecht 450. di Haſenpappeln 470. a.2 3/ vnd 4Geſchlecht 470.f. &ſeqq. Harmkraut 5337.e Harthew 567.4 Haſenoͤhrlein 2. Gefchleche 574-f.& fegg. Hartheniſch 602.h Haberneſſel 248.1 Hartzwurß 439.k Harſtrang 439. € | Heydraͤttich 131. h Heydniſchlilien / Maͤnnlein 31. hi Heydniſchlilien / Weiblein 357.4 Hermodactyl 363. c. 2. Ger ſchlecht 363: 5 Herbſtroſen 5. Geſchlecht 468. d& ſeqq. g9 Herbſtblum 335.h Heilwurtz 47 2.e Hederich 124.0 Haͤndtlenswurtz z 81. k Herbſtroſe 468.£ Hermodactyl 363 d.630.f Hertzfreuwd 520.4 Hertzgeſpan oder Hertzgeſper 261.h. 262.f Hertzklee 234-d Hehynſchtraut iz.f Hertzſame 592.e Heydniſch Lilien / oder Heyd⸗ niſch Blum zze Heydniſch Wundkraut 575.k PR ‚oder Haberneſſel 24 «Q Himmelb randt 283.8 Hinmelvößleniz.e Hirſchzung: Gemeine Hirſch zunge 510i1 Huͤffwurß 472.e Himmelſchlüßlein z5h Himmelſchwertel 358.e Himmelſtengel 427.e Hinſchkraut 606.c Hirnſchal e292.a Hirſchmangolt 274.d Hirſmangolt Weiblein ibid. f Hirtzung / oder Hirſchzung Sing Hochwachſend Moofsız-f Hockenbladt 144. € Holtzmangolt 459.5 Honigblum 71:4 —9 Honigblat 71.4 Honigklee 23. e Hopffen 609. b Hornungsblumen 326.f Hundtsgifft oder Hundtstodt 3684 — —— Hundtsbauch 561.d Hundtskoͤhl 269.4 HünerföhlSı.d Hundtskopff 553.d Hundtskuͤrbs 607.6 Hundtsvioln ı8.d Hundts ung 435.c Huͤnermilch 340.f Huͤnerdarm oder Huͤnerbiß 408.4 Hünerfül79.c Küncerferb 81.d Hunerrauthen 411. a Hünerdarm mit Ehrnpreiß Blaͤttern 411. d Huͤnerdarm mit Gamander⸗ len Blaͤttern 411. f Hundtshoden 335.h Hyacinth 337.d. 339.d nr Se länger Je lieber 581.b. 108. Jeſusbluͤmlein 24-f - Igelskletten 477.d Igelkolben 303: £ Smmenblar71.i Immenkraut 75.f Indianiſch Beynwelle oder Indianiſch Wundfrauf296.i Indianiſcher Pfeffer 559.k Indianiſcher Spicanard 571.f Indianiſch Veiel 32.f Indianiſch Salbey 94.a Indianiſcher Kuͤrbs 190.f Indianiſchduckerwurtzelr90.g Indianiſcher Klee 233. Indianiſch Beynwelle 296.g Indianiſch Moly 342.i.2. Ger ſchlecht 343-0. Indianiſch Coſtwurtzel 619.i Indianiſch Moly 343.c Indianiſch Sonnenblum AT. Ingruͤn 587.a Ingwertraut 177.e Joſephsſtaͤblein 327.€ Joſeplen 79.e Johannskraut 437.e Iſpen 84-f Ae — Juenkraut von Mompelier 1096 Judendoͤcklein 301.5 | Jungfrauw Näglein 2.c Juͤngling rıo.f Judenkirſchen z01.a K. Albs Augen 44-5 Kalbsnafe 553. d Kalbsyſop 790 Kalechutiſcher Pfeffer 559. Kalmus 354.4 Kaligenicuiarum 539. € Katzenklee 236.0.237.C ——— oder Katzennept 66. Kasenträublein 544-d Kaͤßpappeln 470: € Karrendiftel393-€ Katzenleuterlein 517 .k Kaͤtzlein 113.f Keelkraut 564. Kertzenkraut 283.d Klapperroſe 291.f292-A Klee 235.6 Klein Ampffer 157.h Klein Aron 447-1 Klein Balfam 74-5 Rlein Barengel ron Klein Berafanickel A.e Klein Epheuw 594.e Kleiner Meerhirſche 549-8 Klein Haußwurtz 544-d Klein kaal Zahnkraut 519.d Klein Katzenwedel 535h Klein Kletten 477. Klein Limonien mit Oliuen⸗ blaͤttern 147.b Klein Salbey 95b Kein Schölfraut 454. Klein Tauſentguͤdenkraut 486.6 Klein Wegdiſtel 402. Klein Wegeridr 535-f Klein wildt Carlina oder flein Eberwurtz 399.e Klein Scammonien 585-f Kloftereyfop 84.k Klein wild Näglein 6. c Klein wild rauch Himmelröß- lein 13.f Klein rotlecht Meerveieln 29.c Klein gelb Meerveieln z0. f Klein Glöcklein 33-b Klein Alpſchluͤſſelblum 38.c Klein weiß Beerfanickel 40. f Klein vor zahm Maßlieben 41h Klein zahm Maßlieben 42.6 Klein wild Maßlieben 42.h KRlein / oder Edelbaſilien / oder Naͤgelbaſilien 380 Klein graw Bergmnuͤntz 67.8 Klein weiſſer Quendel 82. f Klein Bergpolium 83. h Klein Gamanderlein 1o3-h Klein Ehrenpreiß Weiblein 105.4 * Klein Ehrenpreiß 105.f Klein Rhurkraut 112.1 Klein Loͤwenfuß 114.f Klein Scheibenmappen / oder Scheibenruben 122. h Klein wilde Rapuntzel re5.h Klein Halßkraut 12 8.a Klein Eerinthe136,d Klein Naterwurtz 1z0.h Klein Srindwurgisg.e Klein Weyerampffer 155.a Klein Waſſerrauten 166.9 Klein Beſemkraut 182.1 Klein Schilöthlafpi133.a Klein Schilöbefemfrantibid.f Kleineſt Thlaſpi ibid. , Klein langlecht Indianiſch Per ponen 187: Klein Indianiſch Schildpepo⸗ nenibid.d Klein rund Indianiſch Pepo⸗ nenibid.f Klein Indianiſch ekecht Pepo⸗ nen 187.h Klein Indianiſch Peponen 188.4 Klein Flaſchen Kuͤrbs 189.h Klein Indianiſcher Kuͤrbs 190.4 Klein Birn Cucumern 195 c Klein Feigbonen 210. 4 Klein Erbſen z12.a Kein Feld Erbſen ibid. f Klein wild Erbfenibid.i Klein wilde Wirken 220.4 Klein Spaniſch Cicern 226.d Klein Peitſchen 230. a Klein Schorenflee232.f Klein Krebsblumen 264.0. 2. Geſchlecht ibid. f Klein weiſſen gefüllten Mag⸗ famen 289.4 | Kleiner leibfarb gefuͤllter Mag. ſamen 239. Klein Slapperrofen 292: € . Klein blaͤttericht Myrtẽ Wolffs milch 314. f Kleineſt Wolffsmilch zrs-i Klein Hundtsmilch z18.a Kleiner Morgenſtern 318.h Klin Teutſch Scorſonera 321. / Klein gelb Narciſſen Roͤßlein 325-4 — Klein Zeitloſen zz33. a Klein gelbe Bergʒeitloſen 335.f Klein blauw Mertzen Blum 35 | Klein wild Spaniſch Safran 345-4 Klein breyt blaͤttericht Himmel ſchwertel 360. d Klein Veiolwurtz 361. Klein en Waſſerſchwertel 361. Klein Knabenkraut 375.0 Klein wolriechende Knaben⸗ kraut 367. Klein Bockshoͤdlein 380. A Klein Ragwurtz Maͤnnlein 379. Klein Händlenswurg Maͤnn⸗ kin 382. f Weiblein ibi- demi Klein Brackendiſtel 396.4 Kiein wilde Sarling 399.4 Klein Wegdiſtel 402-a Klein Vogelkraut 409. d Kleineſt Vogelkraut ibid. f Klein Stein Vogelkraut 410.d Klein Bachbungen mie Poly Blaͤttern 416.2 Klein breyter Wegerich 429-4 Kleiner ſpitziger Wegerich 429. Klein Waſſer Wegerich 433-f Klein weiß Seeblumen 439.0 Klein Dr J — Regiſter deß andern Theyls dieſes Kraͤuterbuchs. Klein gelb Seeblumen 440.a 2. Geſchlecht ibid. Klein Pfeilkraut 442.f ‚Klein ſpitzig Pfeilkraut ibid.i i vlein Drachenwurtz 243.f lein Pfaffenpint 445.d Klein Aron 1. 2. 3. Gefchleche 245.0.d-f ‚ Klein Dorterblum 449. f — * KRlein Waſſerbraunmaͤnder⸗ lein 465.8 Klein EN Weiblein 467. Sein Steinfaten Weiblein / J.2.3. vnd 4. Geſchlecht 401 af Klein gulden Widertodt 505.f Klein Widerthon Weblein 506.1. Maͤnnlein 507. a Klein Sonnedan szc-fi Klein Sefamoidesfrauf 52ı.h Klein blauw wilder Flache 26,D Klein gulden Leinkraut 527.1 Klein Harnkraut 528. h * fruchtbar Wegtritt 4f Kleine Wegtritt 536.4 Klein blutroth Haußwurtz 544-4 ; Klein roth Rasenträublein mit weiten Blumen 5s44f * aieſte Kazzentraͤublein 4h Kan wunderaut 546.f Klein Nabelkraut 548-4 Klein kahl Zahnkraut 558.i Klein Orant 553.f her Weiderich 554. d. vnnd 55.f Ken Weiderich 555.f Klein Floͤhkraut 557.1 Klein Duͤrrwurtz 53014 Klein Egelkraut 577.d Klein Winde 580.a Klein Scammonien 535.b.2 Geſchlecht ıbid.d Kieiner Epfchew 594.a Kleiner Galgan 622 Kleiner Poly 74.c Klein Salbey 95-c Klein Barhengelror.e Klein Naterkraut 577-8 Knaubel 535 k | Knoblochkraut 464-8 Knollenkraut 225-f Knoblauch 202. C Knabenkraut 369. b. 371. Cd. 37764541 Knabel 535.k Kopfflaitich 37.a Koͤpffelkuͤrbes 189d Koͤlkraut 115. a. 118. a Koͤlkraut 2. Geſchlecht ibid. f Koͤnigsblum — Koͤnigskertz 283 .d Koͤnigskron oder Koͤnigslilien 349.80 Kornnäglein 13-8 Kornroſe 13.8.2929 Kraͤſſe r71.h Krauſenampffer 157.C Kraußdiſtel z94. a Krebsblumen 263.f Kriechende kleine Hundsmilch 296.h Kretenflachs 529.c Kriechend Marum 56.f Krauß Koͤlkraut 116.h Krauſſen Lattich 137. d. 2. Ge⸗ ſchlecht ibid. f Krauſſen Endiuien Lattich 135 8 Ri Krauf ſpitz Mengel u 1544 Krauſſer Kreß 172. b Kriechende kleine Hundsmilch 318 d Krauß Pappeln 471.f Kriechende Creutzbluͤmlein 532-f Krummer / vnd breyter India⸗ niſch Pfeffer 559.1 rauſſer Ampffer 156.e Kuͤhkrant 207. Kimel7o.c ‘ FKüntem 81.d Kuͤrbs 189.c Kuͤhkraut 569.d Kuͤnell 79.c Kuͤnlein 81.d & NAckenknoblauch 465.d rSange Rüben 122.f Sattich 136.h.138-h Sauandel39.d Lauch 199. h — . vnnd 2. Geſchlecht 88.0. Sangeftopffeirüben 123-f Langer Kürbs 190. d Sanger wilder Galgan 367-4 Laͤußkraut 1.onnd 2. Geſchlecht 420.4.d Lange Ofterlucey 462-4 Laugenkraut 437.8 Laͤußkraut 420.fr499.6 Leberkraut 513.1 Leindotter 523. Seinfraut 528.c Leuchel 47 2% Seibfarb Trauben Hyacinth 338.d Leberkraut 3. Geſchlecht 518. & ſeqq. Leinkraut 526.0. 5. Geſchlecht ibid.& ſe Leindotter z. Geſchlecht 568: i. & fegg- Seinen 2. Geſchlecht 589. f Senden Kraut 153.k Leuchel 472.e Kebaͤpffel 494-4 gilien 350.€ Siegen oder feinen 589.d Sin 216.c.k — weiß Bawrenſenff 181.c. & h Loͤwendiſtel 401.f EN En — Du len ih Söwenfußrı4.h . Loͤwenfuß 2.Gefchlecht 114.d Söffelfraut 176.£ Loͤffellraut 170.h Lucianskraut 437.e Lungenbluͤmlein 495.k Lungenkraut 273-f Lungenkraut 273.d M bleblein 42.f Maͤußdorn 565f Magſamen 287.44.289.e Maioran oder Maſeran 53.c Mangolt 144.h Manßharniſch 521. f Manftreum 382. h Maͤrgenroͤßlein 13.e Marienblum z3. d Mariendiſtel 400.h.i Mariengloͤcklein z3.d Marien Magdalenenblum 5738 _ Marien traͤger 370.d Marum 55-8 Maſſiliſcher Poley 73f Maſſiliſch Sternkraut 562.6 Maßlieben 42.f Maſeron 53.c Maſeran 53. C Mapblümlein 42: f Maſſuͤſſelen 42.f Mauranten 503.d Mauwerpfeffer 542. 544. e Mayblümlein 455-1 Marım das dritte Gefchlecht 56.0 Mayenblümlein.ound ꝛ. Ge⸗ ſchlecht 455.f. 45 6.a Maurrautsoz:a Mannfharnifch 521.5.d Maͤußdorn 565.c Marten Saffran 335.h Maͤuß Zwiebel 341.c Mechoacan 628.k Meerflechten 517.1 Meerlilien 328-6] Meerlinſe 217.f Meermooß sı6i Meerraͤttig 130 i Meerſtachel 403.€ Meertrauben von Mompelir 496.f Meerveieln 30. € Meerwinde ssnf Meermegtridt 536. Meerwurtzel 390.c Meerzwiebel z41. c Melantzen oder Melantzenaͤpf⸗ fel494 8 Meliſſen oder Meliſſenkraut * Melone 185.d Melonendiftel 405.4 Mengelwurtz cder Menwel⸗ wurtz 153.k Macuriuekraut 267.4 Meyer 147.f Meylen oder Meyron 53.c Meerlattich 138.f Mengelwurtz 152.h Meerburtzel 100.f Meerburtzel Lobe 161. € Meerlinfen mit zerkerfften Blättern 217-5 Meer Wolffsmilch 3175 Meerzwiebel340.h.&3 * Meer Vogelkraut er 2. Meer Wegrich 439 Meermooß 516.f. 2. = Ge⸗ ſchlecht 517. f. & ſeqq. Meerflechten 518.4 Meer Wegtritt.53 6.f Meer Weggraß 536-1 Meerhirſe 551. Meerwinde 582.8 Mechoacan 1.2. Geſchlechts28 d. & ſeqq Meyenkraut 454.e Milchgloͤcklein 34.b Milten oder Molten 141.6 Mittel Baſilien 57. f Miltzkraut 510. a Miltzkraut 510.c Myrten Wolffsmilch 313.1. & 3140 Modelgeer 426.5 Mön oder Maͤn 289. e Mohrenkraut 280h Mollenkraut 481.e Molyzr9.h Monveiel z1.d Morgenſtern 319.6 Mooß 514.e Mooßblum oder Mattenblum 423.e Mooßßflechten 518.1 Mottenblumen ıro.f MonBeielzr.a.2.ibid.f Dompeltanifiher Wolgertung sıf Movdelgeer 1.2.0113. Geſchlecht 4264f. h Mooß vom Todtenkopff 514.i Mooß 515..5. Geſchlecht bid. & ſeqq. Muͤnch Rhabarbara mit run⸗ den Blaͤttern 152.1 Muͤnch Rhabarbarum 153-4 Muͤckenkraut 559.2e Muͤnchskappen 294. b Mutterkraut 71.i. 48.6 Mutterwurtz 43-f Muſa 495.f N. Mobtraut — 5x8. 529.6 Nachtſchatten 299- b Näpleinblumez-€ Narciſſenlilien z31.k Naiterkraut 444.0 Narciſſenroͤßlein zꝛ2rag Dartenfapffenzoo.g Natterwurt 130.d Nater uͤnglein 549.€ Nachtſchatten mit kleinen Ae⸗ pffeln 289. a Dodd üij Nacht⸗ Regiſter deß andern Theyls dieſes Krauterbuchs Nachtſchatten Schlutten ge Purpur rot Alyſſen 255.h nannt 300 i Narciſſen Roͤßlein 21. Ge⸗ ſchlecht z22. a. & ſeqq. Narciſſenroͤßlein —— 4 tinopel322.f Narciffenvöflein auf Perſia 327 Nareiffen Sitten / 2. 3. vnnd 4. Geſchlecht zz30. a.def Narciſſen Lilien auß Italia 3. Geſchlecht zz1. b.fi Naͤglein Baſilien 57.d Nackete Huren 335.h Neſſel 247 b Neunheyl 55.i , Deapoltranifch Thora z10.c Negenkrafft 448.f Nidrig ligendt Harthew 556.d Nießwurtz 419.1 O. O Ebhnbrech 241. b Ochſenzung 134.f.551.0° Oelſamen oder Oeimagen 289.e Ohrloͤffelkraut 523.a Onobrychis 227. a. 2. vnnd 3. Geſchlecht ibid. d. f. 4. Ge ſchlecht 228.a Orandt 553.d Oſterblume 31.d. 42. f Ochſen ung 551.d Oſterlucen ĩ. . vñ z. Geſchlecht 4601.f. 4 02. a. df Oſterlucey 462.c P. Apagaykraut 149.a Palmaria543i Pappeln 470.6 Paͤonien Roſen 4. Geſchlecht 491.4. f. d.i. Peltſchen 230. f Perſiſche Gilge z348.f Peſtilentzwurtz 448-4 Perſiſcher Gilgan 348. — Poſtienewurt mit Blumen, 48.d Purpurbraunmaldräbe 580.f PurpurbraunPeltfchen 229.4 Q. uendel 81.d Quendel mit weiſſen Blu⸗ men 82.4 Quitenapffel 194. f R. pen 34° Radendiſtel 394-4 Raͤttich 129. d Ragwurtz379.h Raßwur oder Roͤmiſch Růͤ⸗ ben 607. b Ramſal 532.h —— 125.f127.C Rauchaͤpffel z03.i Raͤͤcke 107. c Raupenkraut 575.h Raw wild Marienroͤßlein 12.i Kaum Syriſch Hertzgeſperr 262.d Ragwurtz 8. Geſchlecht 379. h & ſeqq. Radendiſtel 402.i Kammenhödlein 454.e Reinblumen 1ıo.f Reinblumen vom Mormpelier 110.4 Recht Miltzkraut 5ro.a Recht Rhapontick 626.4 Regenbogen 358.e Reſſel 559.e Rhapontick627. a Rhebarbara 623.g Rhabarbaren 3. Gefchlechr 622.f.& ſeqq · Rhapontick 1. 2. 3 Geſchlecht 026.4.& ſe Rhurkraut 13.e Rundtswurtzel 295.k Ringelblumen mit Neben⸗ bluͤmlein 46. c. 1. Art. ibi⸗ demh Riechender Andorn 100: f Ringelblume 47-d Roͤdel oder Roͤdelkraut 409.e Rot Maͤrgenroͤßlein 9.f Roͤmiſche Saturey 1. 2. Ge⸗ ſchlecht 78.4. f Roter Iſop 85-f Rot Engelbluͤmlein 113. Roter Kölrıs:a Rot Cappeskraut 116. e Roter Mangolt 145-8 Rot Mengelwurtz 155.f Roſen von Jericho 2. vnnd z. Geſchlecht 165-0.d-f- Rot Zwiebel 198. f Dort gulden Leberkraut 239-4 Rotbraun Mottenkraut 258.b Rot Heydniſch Lilien 352. f Roth Affodill Silien 365. a. & 366.b6 aD 407.0. 2. Ge⸗ fehlecheibid,f Kor Stein Vogelkraut 410.f Rot Gauchheyl 414-f Roſen Wegrich 430- f Rote Feld Roͤßlein 49 8-a Rote Debfenzungen 550: a Rote Ochſenzunge550. f.ꝛ. Ge⸗ ſchlecht ibid. d. Roͤmiſcher Röl145-d Roth re 154. Rot Nachtſchatt 301.b NRoͤmiſch Felleriß 475.f Rote Be so5.f Ruͤbe 12 ea 121.4 Runde Ampffer 157-4 Runde Rüben 122. f Runde Siegwurß 347. e Runde Wolffemild 317. f Er geflr Ringelblumen kn Ind S.Chriſtoffelskraut 483.f ©.Georgenwurg 534-e S. Johannesguͤrtel sız.i ©. En a 24h ' Sohannesfraut 566-i — — 266.d S.Petersblumen 44 h S. Petersſchluͤſſtl 35.h Saturey 79.c. & a Sawbortzel 100. a Sawrampffer 156-4 Sauwrklee 238 c Saphoyſchkoͤln7 .i Saphoyſchkraußkoͤl 118.a S. Barbelkraut Maͤnnlein 173.4. Weiblein ibid, d Saphonfer Thora 310.4 Saffran + Geſchlecht 344-f. 345.0. Saffran RR der Bluͤet 445.1 Samkraut r. vnd 2. Befchleche 438.dg Sammetpappeln 471.4 Sabdarifa 476b S. Johannskraut 566-4 Salſenampffer 156.e Scammeny oder Sbammo⸗ nien 533.6 Scammonien auß Syria s83-f Scammonien von Mompe⸗ lier 583-4 Schaamfraut143f Schaffampffer 157.f Schaffszunge zug © Scharlach oder Scharley 93:4 Schartenkraut zud * Schadheyl 278öf N.» Schaffszunges 429.8 Rhurkraut 2. vnd 3. Schabſiegerktaut 224.i * ee —— d 3 d Scheihelrettich 12 ar Ah Scheibelruͤben 122.d Rund Rettich 128.4 Scheidenkraut 607.e Rund Melonen 186.d Scheßfrautzıne Runder wilder Öalgan 363.4 Scheißmelten 141.f Rund Oſterlucey 4601.f —— e nder Indianiſcher hierling 490.d 2 of en EL Schildpeponen 186.4 Kungelfen 145.d Schilkraut 22 8.f 4 Pftaum Märgenrögfein 10.4 Roͤmiſch Neffel247.b.248.5 Runder Amoffer 156. e Pfaffenbindt 445. Roͤmiſcher Quendel 75. r ; Pfaffenhoͤdlein 454.6 Kömifcher Rümmelg2.d & Pfebe 130.4 “ KRömifcher Thymian 920 Pfefferktaut 177.b Rothneſſel 238-f Eden 299.h.302. Pfeilkraut 443 1A Roßeyſſen 230-f Saͤwbrot 219.h Pfenigkraut 563.0 Roͤte 497.f Saͤwbrot 452-1 Pfenigeblume 3. d Roht Bergfanickel 40.f Saͤwtodt 143-4 Pſfingſttoſen 492. c Mofa von. Hierycho 610.e. Saͤwwurtz.z57.b —— 4.d 165.a Saffran 345-4 oley7466 Roſenwurtz 47. e Salbe 995.b im Weiblein 84. a Roſtareinpoley 74-b ‚Salfenvarilentons sr. a. rn 246.4 # Roßbalſam 63-c ' 612. Soenenroſen 2eab. Roßmuͤntz 63.6 Salltraut ⸗ 64.6 2% ſillenpfeffer sso-£ Roth Ochfenzungsso.h . Galkampffer 164. tgel item — 59f ° Moth Steinbredhsos.f Samkraut 438.) urputhraun Waldtraͤbe Roth Stendelwurtz 3z4.b.e Sammetblume 148. h * 560 oth Schluͤſſcblumen 38.h. S Antonikraut Ann * EEE TUETTETEEN SELLER Sau:c, d Moth Widerflögig.h. seh ©- —— 173. — — Schlafftraut oder Saͤwbon 294-8 Sclagkräutlein1o8.e Schierling 1.2.01 3. Geſchlecht 489.4.490:4.f Schlangenkraut 444-1 Schlangenmordt 321. d » Schlangenwurg 151. a Schlangenzwang 434-d Schluͤſſelblumen 35.h Schluͤſſelblumen mie Neben⸗ bluͤmlein 35. a Schlangenkuͤrbs 193-f Schlaffbeeren zo2.9 Schlangenzwang 1.2. vnndz · Geſchlecht 4344d.f Schlangenzwang von Mom gs pelier 434-f Schlutten zora Schmal⸗ Regiſter deß andern Buchs dieſes Kraͤuterbuchs. Schmalblaͤttericht Hirſchman golt 274-5 Schmalblärtericht fraut 274.4 — zahm Katzen nept Lungen⸗ Schmal Kraußkoͤhl 118. h Schmerbel 140.1 Schmalblaͤttericht 489 4 Schneckenklee 224. c Schnittlauch 201. d N Secchneetropffen 322. fi 119 Schönhärlein z98.h # Schoßwurtz 346.0 | Schotenklee 232. d J Schotten ſteintlee von Mom⸗ pelier 222.C Schoßwurtz 364.e Schwalwenwurtz 423. 6 Schwartzer Andorn 254.C Schwartz Eberwurk 391-1 399 cf Schwarz Nießwurtz 421. € = ſchwartz Winde 531.d ſchwartz Stickwurtz 605.d ſchwartz Wullkraut 282. a. 283.d ſchwartzwurtz oder ſchmerwurtz 276.4 ſchwartz Zaunräben 605.C ſchwertel 347. € ſchweinbrot oder faumbrot 452. Thlafpia hu, tt > ri ſchwartz Mangolt 145.6 ſchwartz Erbſen 213.b ſchwartz Nießwurtz 1. vnnd 2. Geſchlecht 420.1.4314. e 1% fhwalbenwurg 3. Geſchlecht —TD rc ſchwartzrot Winterrofe 469. a ſchuͤchlen 223; € ſchuppenwurtz 348.f ſchwindelkraut 50. a ſchweitzerhoſen 32-f ſcorpionkraut 265-f ſcorpionenſchwantz ibid. ſeeblum 439. ſeeweggraß 536: ſenet 230.h ſenffkraut 108.d ſergenkraut 79 € ſeſamoideskraut 522-1 ſeyffenkraut oder ſpeichelwurtz 4368. feegnaphalium ırı.i ſee ſchneckenklee 225. feeblumen 5 . Geſchlecht 439-0 & ſeqq. ſee roͤte 497.1 ſeſamoides Kraut 1. 2. 3. Ge⸗ ſchlecht 522.0. & ſeqq. ſeiden Kraut 617.a ſeeholderkraut 438.h fiebengezeit 224. ſicilianifch Grundheyl 463-4 ſingruͤn mit gefuͤllten Blumen 587.1 | m fiber Blumen 31d ſiebengezeit 224-1 | | fiebenfarbenblumen 24-f ſigmarswurtz 457 · f ſigwurtz 2038 ſilberblumen 31.d fingrün 587.a ſommerthürlein 318. f fommerwurg 384: fondamw oder ſonnendauw / vnd ſindauw 428.i fonnenblum 574-4 fonnenfron 467.8 fonnenwende 265. f ſonnenwende Wolffsmilch 314. h fommerwurgz384-Fi fonnenfron 1.2:3.4.0nd 5. Ge⸗ ſchlecht 166.f.467.a-. d f.i ſpaniſch Eperwurß 3994 ſpaniſch Waldraͤben 536.c ſpatzenzungen 530. f ſpeck iligen 624. f ſpeerdiſtel 400. a ſperenſtich 426 € fpheroiftelzo1-f ſpicanard 89 d fpicantsoo.h — oder ſpindeldiſtel 388. C. ſpinetſch 139. f ſpitz Mengelwurtz 162.6 ſpitzmuͤntz 63.c ſpitzſalbey 95 b.& 93 h ſpitzwegrich 432.h. 433 .· a ſpringkraut / ſpringkoͤrner / oder ſpringkuͤrbs z11.e.g. 194. i ſpringwurtz 311. a ſplyſpletel 12.a ſpaniſch Scharlach 97.c ſpaniſch Ochſenzung 134-h ſpaniſch Kreß 171.c ſpaniſch Melonen 185-f ſpaniſch Cucumern 193 ſpaniſcherklee 234. h ſpaniſch Andorn 252 4 ſpaniſcher weilferAndorn253-4 ſpaniſch Alyſſen 255.0 ſpaniſch Scorſonera 320. a ſpitzig Samkraut 438.f ſpicant Maͤũlein 509. a. Weib⸗ lein ibid. d en ſpicant 509.f ſpaniſch Wundkraut 545.f ſpringſamenkraut 570.h ſpitz Salbey 95.C foig Mengelwurtz 154 h ſpitz Kletten 477.d foigen Rheinfahrn 433.1 foringfamen Kraut 570.) fternfraut 417. ſtachlechte Aloe 389.e ſtallkraut 241. b ſtecasblum 92.d ſtechaͤpffel 303 a ftechend oder ſcharffwinde 611. e ſtechkraut 400. h ſteigfaſeln 207.€ ſteinfahrn 493.e 496.1 * en = KERNE, — rs, 5 hie ffeingünfel 277-8 ſteinklee 223.C ſteinleberkraut oder ſteinflech⸗ ten 518.1 ſteinmuͤntz 67-d ſteinbrech 540.k ſtein Naͤglein 5-1 ſtendelwurtzz 79.9.d ſterndiſtel 402 1 ſternkraut yr. d ſternleberkraut 520. a ſternkraut 50.c ſternkraut mit gelben Blumen 51.4 fteinpoley 7o-f ſtechas Kraut 92-4 ſtoechenkraut 92.€ ſteinkreß 172.f ſtechender Thlaſpi / oder Baw⸗ ren Kreß 182.C feingünfel 2.Gefchlecht 278. a ſtachelter Magſamen 293-5 ſtinckende ſtechaͤpffel 303-b ſtendelwurtz z72.f ſtendelwurtz 12. Geſchlecht 372. f&fegg. ſtechend Artifchoß 397-F fferndiftel 402. d ſtachlecht Aloe 404-b ſteinſchlangenzwang 434-d ſtinckend Schierling 490-4 ſteinbrech 544! ftoigen Henrich 141-4 fteinfeder 505-f fteinfürtein 505-f ſteinſame 551-t ſtenckkraut 553-0 ſtickwurtz oder 607.6 ſtinckent Neffel25te ftopsloch 454-8 friffwurg 153 € firobildorn 3691397 . e ſtruplattich 153.k ſtudentenkraut 530.d ſuͤßholß 243-4 ſuͤßholtz 2.Gefiblecht 243- f füßfahen oder ſuͤtzwurtzel 507-4 fülfer wilder Galgan 368: f ſuͤß Coſtenwurtz 619-h ſyriſch Marum 56. a ſyriſcher Saudy 200.4 fyrifch Cicern 226 a fyrifch Hertzgeſperr 262-4 ſcheißwurtz ſyriſch Zeitloſen 332 1 ‚Beil Soflenwurg 619.6 T. TA end Nacht 266-4.d Tannenwedel 535h Tauſentguͤldenkraut 486.c Tauſentſchoͤn 149.a Thapſia oder Turbith 489-0 Thymſeiden 77d Taub oder Todtneſſel 251. f Tauſentkoͤrner 5337.k Teutſcher Poley 73 .i Geſchlecht ibidf ſteinfeder oder ſteinfaͤhrlen Teutſch Serfuna 32). ee Teutſch Hyacinth 339 4 Teutſcher Ingwer 445-9 Teuffelskirſch z01b 605.6 Teuffelsklauw 515-1 Tigerkraut 323.e Thilaſpi von Langendock / mit Blaͤttern dem kleinen Ruhr kraut gleich 280.C Todte Neſſel 250. d Rn. Thora 309.C { | Thlafpi von Sangendock mie vielen gehaufften Bluͤmlein ibid.f Thorz fo ouff dem Berg Bal ⸗ do waͤchſt 309-9 Tragdoſten 62.i Treibfraufzııe Tropffenwurg 507-1 Tuͤrckiſche Meliſſen 71:3 Tuͤrckiſch Cucumern 193-4 Turbith 488.i Turbithwurtzel 627-5 Tuͤrckiſche Bonen 205-5 Tuͤrckiſcher Hanff 481.e V. Chtblume 326.f Vehediſtel 400.h Veieln 18.d Ve gaͤben 593-d Veidwurgtz 358.e Venukhaar 503 d Vergiß mein nicht 101.e Vermeinte ſchwartze Nieß⸗ wurtz 416. e Veiolbraun / Welſche Violen 128. Veiolwurtz z56h Veiolwurtz 9. Geſchlecht 156. & ſeqq. Veiolwurtz von Conſtantino⸗ pelz58.f Veiolwurtz mit vielen vnnd mancherley Farben Tuͤpff⸗ lein befprengt 358.d A VenusNaarz.Gelchleht5or - _ F fei 503.a f. y04.0 —— | Venus Haar Weibleinzozf. Maͤnnlein 5o3-f« Vermeinte ſchwartze Nieß⸗ wink 419.1 Venediger Pappel 475.f Vierblaͤttericht ſteinklee 222. a Vngriſch Leinkraut z528. Vngriſch Waldraͤbe 588-6 Buholdenferg283.d Vnſer Frauwen Flachs 529.6 Vnſer Frauwen Handtſchuch 71:9 | Vnſer Fraumenmüng 63.c Vnſer lieben Frauwen ſchuch⸗ len 223.e. 232k Vnnuͤtzſorg 24.k Vugeriſch Bathengel ro e Vngeriſcher Bauwrenſenff 180.f Vngeriſcher Scorſonera 320. ngriſch Zeirlofen 334.4 Vngriſch Kesifter def andern Buchs diefes Kraͤuterbuchs. Vngeriſch Feldtzwiebel 344.h Vngeriſch Veiolwurtz z59.f Vngeriſcher wilder Flachs 525-f Vngeriſch Leinkraut 1. 2. Ge ſchlecht z527 a.f Vngriſch bla Waldraͤben 58:4. 3 Vogelkraut 408. Vogelswicken 220. d Vogelkraut 408.6 Vogelkraut 5. Geſchlecht 408. & ſeqq. W. Waldtblume 437.e Waltfahren song Waldigloͤcklein 286.0 Waldt mangolt oder Walde, £öl 146.0:459.h Waldtmeyſter z20 a Waldtneſſel 248.d Waldtraͤbe 581.t Waldtrapuntzeln 127. c Waldtwindt 616.e Wallwurtz 275.f Wandtlaͤußkraut 362.f Waſſerbatenich 261.e. 465.d Waſſerbetonien 261.c. Waſſerbungen 416.h Waſſerhederich 124. f Waſſerlilien 355-6.430.£. Warferlinfe oder Waſſermooß 218. a. 2. Geſchlecht der waſ⸗ ſerlinſen ibid! f Waſſerinahn oder Waſſerli⸗ lien a39.€ Waſſermuͤntz 09.k Waſſernept ibid. Waſſerpfeffer 559.e Waſſerraucken 166 i Waſſerwegrich 433-6 Waſſerwiderſtoß 14.0. Walde Rapuntzeln 126. d. 2. vnd 3. Geſchlecht ibidem h. &127.4 Waſſerrettich 129. f Waldtknoblauch 204.6 Waſſer Wundkraut 272. f Waldt Nachtſchatte z02. a Waldenſer Thora Maͤnnlein 309d. Weiblein ibid.f Waſſer Haͤndlenswurtz z83.d. . 13844 Waſſer Vogelkraut 412.a Waſſerwegrichs 2. Geſchlecht d 43.d. Waſſer Drachenwurg 434.1 Wajferbathenig 464.1 Be 1. 2. 3. Ge⸗ chlecht 46.4-4.465.0. &. Waſſer Eibiſch Be Eee Geſchlecht 483.4 Waſſer Schierling 400. f -- Waſſer Epſchew 597.6 Wa draͤben / oder Sienen 605.a Wartzenkraut 265 f Waldt Nachtſchatten 302.c Wallendiſtel 394-4 Waldt Lilgen 616.e Weberkarten 393.e Wegdiſtel 401.0.1.387.C Weggraß oder Wegdrit 533.e Weiß Wallwurtz 275. f Wegerkraut 51.d Wegkreß 178.f Wegrich 430.8 Wegſenff 170.4 Weinſtock 597.1 Weiß Betonien 35.h Weiß gefuͤllt Raͤgleinblum I a Weiſſe Nießwurtz 418.f Weiſſer Andorn 252.6 Waſſſer Rheinfarn 483.i. Weiſſe Veiol 18.a. 358.0 Weiß Hornungsblumen z28. h · 2. Geſchlecht 329 a Weriß Wegdiftel387.c Weiß Wuͤhkraut 281. Weilßwurtz 457.e Welſch Bingelkraut 269.5 Welſch Beerentklauw 3 85.e Welſch Diſtel zorva 400. h Welſche Bonen 207.h Welſche Neſſel 248.h Welſcher Quendel 75.f Welſche Veiol 29.4 Waͤyd 436d Weydericht 555.i Weyerampffer 154.f Weiß Pflaum Naͤgelein 4. i Weiß wild Stein Naͤgelein 56 Weiß wild Feder oder Pflaum Naͤgelein 6.f Weiſſer Been von Salman⸗ caııh Weiß Deergen Beiolen ı6.f Weiß Mertzen Veioln gefüllt ibidh Weiß Mariengloͤcklein 32. h Weiß gefuͤllt Maßlieben 41.f Weiſſer Engliſcher wilder Bal⸗ fam 64.4 Weiſſer Quendel 81f Weiß Spicanard 884 Weiſſer Lauendel 89.a Weiſſer Scharlach 98.5 Weiß Engelbluͤmlein 113.a Weiß wild Rapuntzeln 127.a Weiß Halßkraut i2 8.c Welſch Ochſenzung Maͤnn⸗ lein 135. a. Weiblein ibid.f Weiſſer Meyer 148.a Welſch Harnkraut 102.4 Weiſſer Gartenſenff / oder zah⸗ me Raucken 167.4 Weiß Gauchblum 17 4-f Wer: Zwiebel 198.4 Weiſſe Bonen von America 205-f Weiſſer Steinflee 221.c Welſcher Steinklee222.h Welſch Senetkraut 231. a Weiſſerkatzenklee 236. f Weiß Hewhechel 240. f Weiß Feldt Alyſſen 256. d Weiß Betonien 259.d — —— — Weiß Hanffkraut 263.c Welſch Krebsblum2656 Welſch Bingelkraut Weiblein Männlein2sycg Weiß Braunelien 270.f Weiß Schadhenl 278.d Weiß Wuͤllkraut 241.f. 2. Ge⸗ ſchlecht ibid. } Weiß Schabenfraut 284-5 Weiſſer Magſamen 287. f Weiſſer gefüllter Magſamen 289. Weiß — Roͤßlein 323.d ef ſpar Narciſſenroͤhlein 326.4.2. Geſchlecht ibid.f Weiß Zeitloſen zzz.0 Weiſſer Engliſcher Hyacinth 37.4 Bf Trauben Hyacint 338-f Welſch frembde Zwibel 339.1 Weiß Feld Zwiebel 340.b Welſch Schwertel 347. a Weiß Lilien 349-8 Weiß Veiolwurtzel 357. fr & 359.4 Weiß Affodillwurk 365. f Weißwegdiſtel 386.4 Weißwegdiſteln 5. Geſchlecht 386.4. & fegg- Wegdiſtel mit Purpurfarben Blumen 386.f Weiſſe Eberwurg 309. f Weiſſe Eberwurg mir Sten⸗ geln 391.i Weiſſe Sterndiſtel ao Weiß Nießwurtz Maͤnnlein 418. — Weiß Nießwurtz Weiblein 418.h Wegrichs 7. Geſchlecht 428.1. & ſeqq. Weißwurtz 6. Geſchlecht 457. c.& ſeqq. Weiß gefuͤllt Herbſt Roſen 681 Wetter Roͤßlein 475.h Weiſſe Taufenrgülden 485.f Weiß Creutzbluͤmlein 532.d Weggraß 533.h Wegtritt 534.a Weiſſer Steinbrech 540g, Welſche Steinbrech 541. a Weiß Orand 5524 Weiderichroͤßlein 554. i. 555.0 Weiſſer Weyderich 555. d Weiß Veiolraͤben 592-f Welſch Steinklee 223. a Weiß Nachtſchatten 201.e Wellen Diſtel 402.i Wetterroͤßlein 475.f Wicken 220.e Widhopffenkraut 228. d Wiederſtoß 15.d Widertodt oder Widerthon 505.f Wieſenklee 235 a Wieſ⸗ itloſen 3351556.f Wil imn 87.f EEE REBEL EEE A een | Wild Sariin 387.f Wild Cucumer 194.8 | Milde Märgenrößlein ız.e Wilde Muͤntz 63.c Wilder ampffer 153.f Wilde Küchern 212 e Milde Raucken 166.f Wildroß marin 84:0 Wilder Balſam 63.c Wild Bafilgen 70.€ Wild Poley 81. d Wilder Flahssıch - item 527.h > Wilder Balgan 367.5 Wilder gehörnter Magſamen 292.h Wilder Mangolt 153 Wild Salbey 98.a Wilder Wegerich 41.E Wilder Zitwar 607. 5 Wild Rüben 123.4 Winde oder Winde Kraut 580.d Wimntergruͤn 459.1 Winterkreß 172.d Winterroſen 468.f Winder Dioln27:a Wirbeldoſt 70.e Wilder Muͤthwillen 6.f Wild purpur Marienroͤßlein ILt Bild Marienrößlein 12.c Wild Himmelrößlein mit ge ſtreifften hülßlein ı2. f Wild freyfam Kraut 18. f. & 25h Wild Hoch Veiolen 23.1 Bid Schluͤſſelblumen gefüllte d F Wild Schluͤſſelblumen 35. f Bild Schlüffelbhimen Art 36.C Wild Ringelblumen 47.6 Wilder Balſam / oder Roß muͤntz 63.f Wild Aurin 87.c Wider Scharlach 97f Wilder Scharlach / oder Sal⸗ bey 98.h | Wilde Rölıo.b : Wild Rapuntzeln mit purpur⸗ weiſſen Blumen 126. a Wilder Borres 132. f Wilder Lattich 13 8.e Wilde Melten 141. f. 2. Ge⸗ ſchlecht ibid. Wild Mengelwurtz 153. Wilder weiſſer Senff 166f Wilder Senff t8.g Wilde Kreſſen 178.c Wild Bryßlauch 200.2. Ger ſchlecht ibid. f Wilder breytblaͤtterichter Lauch 200.1 Wilde Bonen 208.i Wild Erbfen 212.e Wild Zifererbfen 214 . b. 2. Ge⸗ ſchlecht ibid.i Bilde Kechern 215.6 Wilder Steinklee auf. Wild Regiſter deß andern Theyls dieſes Kraͤuterbuchs. wilde kleine bittere Kürbes wurmkraut oder wurmneſſel Zahme Werd 436.4 — igetraut Weiblein ann Dinge Maͤnnlein er gehoͤrnter Magſamen Geſchlecht 293:b au rat Saffran on nut 360.4 Wild Carlin 387.i Wilde Nießwurtz 422.4 Wild weiß Nießkraut 422.f Bild ſchmalblaͤttericht Nieß⸗ kraut 422.i st i Wilde Roͤte 497.i Widertodt Maͤnnlein 506. a. Weibleinibid. f — Geſchlecht a. & fegg. Wild Corallenmooß 517. c Wilder Flache 5. Geſchlecht 54 & ſeqq. Wilder Wegerich 48.8 Wild Baft'gen 70.€ wild Salben 98.4 wieſen Kreß17s c I9IE wild Hundtskuͤrblein 194. h wilder Bertram 483-1 wolffsbenen 210. € wolffsmilch 312.6.316. b wolffswurtz 305.h. 308.4 Wolgemuth 59.f wolſchmeckende Schluͤſſelblu⸗ men 40. wolueley 48 k. weiten, a.d. f. zo7.a. d.f wolffsmilch mit Mandelblaͤt⸗ tern 313.a Woiffs Mich mie ſchmalen Mandelblaͤttern ibid.d Wolffs Milch mit breyten Mandeiblärternibid.f wollechte frembde Zwiebel 339. wolriechend purpurbraun harn Kraut 529.a wolffsbeer 417-1 wuͤlblumen 114.h wullkraut 230.C Wunderbaum 481. 250.8 Zum$ N 497-4 wundkraut 545.4 ahm Flachs 524;C wuͤttericht 490. d Zahmer Steinklee 2241 wullkraut mic Salbey Blaͤt⸗ Zaucken 455.k tern 283-8 Zeckenkoͤrner 481.6 wunderbar auf Arabia 481f u 42.f326.f eitloſen 335-1 ». 2 12. Geſchlecht 232. fr Yfop 85-a & ſeqq. — 3 — mit Veiolblumen Apffenkraut 143- h. 564. a Zaunglocken 580. € Zaunraͤben 606-i Zaun Nägeleinblumen 2.6 Zaun Leinkraut 15. f Zaͤunling 616.e Zaunraͤb 606.h Zahm gelb Ringelblumen ge⸗ füllt 45.h Zahm Ringelblum 46. f Zapffenfraut Weiblein 144-A Zahm Burtzelkraut 159.h Zahme Raucken 1607. a Zahın Kartendiſtel 393- f- 2- Geſchlecht i. 33f Zeitofen Maͤnnlein 334.f Zeitloſen Weiblein ibid.d Zibeben 603.f Igeunertraut 294.326. f Zinoberrößlein 14-5 Zifererbfen 213. f Zitterwurtz 153. k Ziweben 603.k Zungenbladt 564-f RER af weyblats 2. Geſchlecht ibi- em.d Zwiebel 198.e Zwibelyſop 79.c Zucker Melonen 185.6 61,67.310.73387187230739023073907330 3292297325. 3202202: Regiſter der Kräuter auff Niderlaͤndiſche Sprach. A. Antwortele 279.6 Ayeuyn 98.e Artichoken 397-8 Alfsrancke 606-C SB. Alfemapft! 5914 Balfilicom 574 balſam munte 6z · c beeckſcuym 262. e beete 145.d berg Nardus 571.k beeren Claeuw 385-6 bernagie 133-0 betonie 258.e bilſeneruyt 295-4 bingelcruyt 267-8 bieeſlooh 201. d bladerloͤoſen 524.k blaunliſchoner zee z58. h boexbaert 319-€ boexcruyt ĩ 4 . f boomvaren 507 · i boern Kreſe 133-1 boone 208.e bondoorn oerbar 245.9 bloer wortel 478. f bremen 612 · b breſilienpeper 560. @ bruynelle 270-1 bugloſſe 135.6 me | E. @öupstooten 130: Ba Calbsvoet 445-8 Cattoen 476-2 Garten cruyt 66-€ Cauwoorde 190-F° Chriftusvogdenzz.e Giceren 214. d Clauer 236.f R Cleen Raponeellen 127: € Eieyne Santorye er e Eieyn Plompen 452-d Cleyn Cicerer 225.8 Clauer 235.e Cleyne Goume 4545 Cocckoecksbloem 175-€ Cocommeren 193-1 Coeckoecybroot 238. c Crauenbeck 473-8 Cruytblumen 553 h Crot 220.e Grote Clauer 233.d Crefte cruyt 265.f Grhysdifiel394-@ D. DEurwaas 4 450.4 Doodnerel250.8 | Dornappel303:i Donderbart 543-4 Dragon 184. d Draeckenwortel 444-1 —— — — —— Dulle Keruel 490.d Duytthout 243-i Duuyls melia317.h Duyfent cnopwifken 535. h Duyſengraen 537.k E. EDel Lebercruyt 239. f Eerdapffel 452.1 Erdnoten Item Erdekeelen 219.h Erdecckels ibid. Eſel oft velt Concommers 194.h Euerwortel390-f F. haar Frouwelbbloemen 149.k G. Gnſen Port 143-4 Balantwortel 277€ Geel Leſch349.e Geel Tydeloſen 327.6 Gheytenblat 612.e Ginoffelbloemen 40 Glaßcruyt 273- a Gnychelheyl 414-5 Goublumen 47.d Grachtvaren 509. h Grappe 468. d Grove vnd Grote Sauie 89. — Groote Flouwelbloemen 147-f Groote Naſchaeye oft Dul cruyt 302.C Groote Cliſſen 477:d Groote Santorie 484. € H. Alscrout 128.f Haſelwortel 450.8 Haſenpoetkens oder Haſen⸗ votkens 237.C Hertegeſpan 262. f Hertztonge 151.a Herſtonge 511.e Heylig Kreßcruyt 421.e Helmceruyt 257.6 Hendeckens cruyt 382.£ Henne cammecfeng.499.f Honsribbe 433-4 Hopffe oder Hopffecrugt Sop.f Hontsculleckens 3607.d Hontſtonghen 435.€ Huͤel oder Dorne Huͤel 293. e $. Race 339.d Jenettekens 13.6 Jemnete 326.f Joſephsbloemen 3. f Kerſſe 8 Regiſte “ Ka n Roo Onſer vr Ke — BR ſen 13.9292. 275. vrowen Me rſſe af 5 M en cruyt Onſerv elckeruyt en Drat toten Di Seepec Sf 1d8 553- iftel 3 S ruyt 436.8 u — to En en ge Warer ve 138 | laep maei yt W geman Sauand 38.h P. Sm geiken N atterlin dree 464.t Lepelc er. 89.d Aray S erwortel aſchayezo Waterpe fe 218.e 4.d one Darerack Sonnen van Ein Selio AR, Caluari ——— vnd peerwoo von Pern a ortel276 oAFodi rien d Gl S rte 467-f terp eg! Sinen: —— 353.b — Slaßeruyt —— * An — 5— ach : 772° R icke € \ SEN a Dane: — — — a Da ode — ee Wein 4500 * ae —— Ki nl — oock oock ionie 5511 iclaw eaf 55.8 202.d 464-6 dBiperen 492.6 ne 232.4 — 430 RR | — | — on Mand wt 587. a nniuckbfo 41. b Sack recke 540.k ZN knop ne DE 304.4 oemen 31.d & — —56 * velr — ER — Hr . es d — s80.c Une 69. f | Marl. lienen 42-f — e en. Ba, 463.0 ee Ion Sara Bitte —* Melre umkens 4 Adijs 129 d rtel 428. b Witt 2 * Manc Mofa 68 —— | nn it Dingbeleuy Drum 68.d ge 499-8 Kamm Melde ı — 269.4 Mur pper 544-6 X ynette 482.d Tytl n Ende 28 49:8 Mir baftard S 387.C 0 Kost Colbloemen men Ri — — z8f eW eli Aterwo Ro⸗ perlen cruꝛ Vzꝛren⸗ — int t Nießcru f *Nach ortel ist. ſche Diſt * ssoh Rail re Bi ergtocn nt 4zıe Pavel tfchade 2 * el z91. h Veran 5946 —— h ER 548 90 S Vichb genes 494. interroo ei gelbloe d Sa ichbonen +8 Wire fen 46 er Marchfezsst ee ————— —*5* ER ae 326.f S alıtiec 458 Din e587.a W alawe erwite M rg — 5.d rs ee ala | oem fe -D.X 29. / 8 52 — = — —— 5974 n n 4 =) | h a { ER — 253. c —— | haue 583.6 — — 334 — S engheydenc en 3.F Beifisworte 175. enegroen 2 ruyt 2244 en Ha olffsb 308. megroen e72. h 24d yr 503.d or efie 417.1 a | zu * —— a 289.f hina 629. : eh z e yßcruyt 362.6 Eewnd 3: | 308 6581. f Zoet zyp us 367.B sehen i “ or 9 2694 7 ri f Half 29 Role füeſſende Augen Curieren 32.h39 · h 561.f Das Lilffte Kegiſter deß andern Sheils dieſes Kraͤuterbuchs / von Krafft vnd Wuͤrckung aller vnnd jeder hier⸗ innen begrieffenen Kraͤutern vnd Gewaͤchß in der Artzney / wider allerley Kranckheiten vnd Gebreſten durch den gantzen Leib an Menſchen vnd Viehe. Die Zahl bedeutet das Blat / der Buchſtaben das Ort eines jeden Dinges / ſo man zufinden begehret. 2. Augen Geſchwaͤr heylen 14.a. 415. d. 4448 ABnuemen wenden 131..,371.9.390.4.409.50 91 Augen Geſchwulſt 158.g. 217 0.543.6.2951.409h562-f Achſelſtanck vertreiben 397-f Hitzige Geſchwulſt der Augen vertreiben 51.i Adern eröffnen 367.1.452.1486-.d-487 d Hit ige Augenwehe legen 14.0-19.8- 284.4. 409. h. 413.1 431-8. Gůldene Adern eröffnen 199-f.415.8-453:5-4 87. d 513.0.563.b.0nd dafelbft im Buchſtaben 8 Guͤlden Adern heylen 613-f-b- Augenjucken vertreiben 410.c. g Guͤlden Adern Schmertzen legen 259.d Augen mangel plumbum gut vertreiben 55 Si Guͤlden Adern ftellen 161.0.415.0.57 7-f Augennarben heylen 4443602. € Truckenen Adern feuchtigkeit geben 472 € Augen Schmirgen oder Wehe linderen 223.) 246-4 371% Affe&tus articulares vertreiben 284-4 | 409-5 | Yußgehenden Affterdarm zuruck treben 415. d- 446. b. 471. Augen von allen böfen Feuchte fäubern 355-0 | b.562.f.600.f Wundtzeichen der Augen vertreiben 602€ Deß Afftern hisige Geſchwaͤr heylen 284-0 Auffagvorfommen 478-8-394.1.61 2.5 Das Alb vertreiben 492-h Auffag vertreiben 67 · k. 106. d. 419.c. 431.4 Klar Angeſicht machen 37 · d. 86 124.0. 188. f. 342. 4. 446. h Außwerffen machen 60.d.62 a.b.65.0.79-f-102.h.107.0:244-8 Angefichesböfe gefkalt verbefferen 453: 2.49:0.254.6:260.6.266.4.277.0.280,03581. 4440. 445-1. Klar Angeficht machen 199-2 448.h. 496.a. 503. h. 561.8.581.£.596.8.599.f-604.6.607.d Deß Angefiches Stecken Flechten / Knoͤpfflein/ Maſen vnnd Spricklen vertreiben 37. d· 130. a. 167.f. 393.h. Alf . d. 419.d. B. 458:6.529.1607-h Anginafuch Halßgeſchwaͤr. Bauq erweychen 20.1.120.4.128-f-13 94. 140. f.154. a. b. 167- Anmal vertreiben 607.8 d.201..215.f.267.6:471.f-494-0-501.0-591.8.599-€ Aphthus füch Mundgeſchwaͤr heylen sth Bauchfluß ſtopffen 60.h. 154.b. 157.4.237.d.273.f.276-6.283.f- Apoſtem anffbrechen vnd heylen 249.d. 607. 284.0. 358.d 300.1 367. 400i. 430. c. 432. b. 425 e. 43 8.8 Ypperit vnd duſt gur Speiß erwecken 63.)-79.4.f-95.4:123.4.127,D — -f50 3 f-STLf- 1564 103. 168.f.196.0.198.1.598.6.600.0.600.1.601.b 516.0. 519. 534.4. 536:0-542-0.555-£556. 567. h.k. 571.e. Argemata ſuch Augengeſchwaͤr — — Afthma ſuch ſchwer Athem 613.0.d.6.624-f9.D- Stinckenden Achem vertreiben ond gut machen 64- 1.728.958: Bauchgrimmen wenden / 65.f. 660.c. 68. a 72.f.i 79.e. 87.b. 108. 355.9 573.k 6220 i.90b. 1. c. 284. d. 411.k. 341. g. 355.4. 307.k. 394 ech. 428.c. Kursen Athem helfen 61.6720. 75.6.79.f.96.f.123.h.124.). 448.h.561-f.568.5.593.8 130.0.249.4.253-0.47 9.4-489-f Bauchwuͤrm außtreiben 636.c. ſuch Wuͤrme. Schweren Nhem belffen 18 k 27.0. 48.e. 541. 67,. 68 f. 85.e. Beermutter Gebrechen heylen 295.1.471f.620.d 86.d. 87.a. 102. h.k 106 c.171-.198.6.27.9.8.1.280-4. 234.1. Beermutter Schmersen lindern 587: f 286.h. 297.g 319 4.342.4:366-h 462.2.46 5..466.0.470.1 Bein vnd Schiffer au den Wunden ziehen 7.0.1678 503.504. 508 h.496.0.56 1.4.8: 569.6: 599.f. soo.f. Karte Beulen weychen ond zertheylen 14æ. 362.c. 453.d. 474. b- 504.b.007. d 616-8 489.h r Auffblehung deß Leibs 598-4 Harte Beulen erweychen vnd binden 526.i Grindige Augenbrawen heylen 169 4 Beulen pein vertreiben 39 4-f-437-6:585-8.406-f.472:d Aufgefallen Augenbrauen wider wachſent machen 571-f Blafen auffsiehen 521.0 Augenfehl/ Flaͤmlein /Haͤutlein / vnd Wocklein vertreiben 224.0. Blaſen Entzundung helffen 22.c. 1601f. 187.k. 346.4. 441. a.b. 244.f,451.f.475.6.601:8 4726-474:0:533-f A Augen vertreiben 406. h DBlafen Feuchtigkeiten verzehren 64 .b Augenfiſteln 431.a Blaſen Gebreſten helffen 764. 253-f. 355.b. 394..430.h.572.9 Augenfluß wenden 58.6.188.f.232..346.6:371:h Blaſen Geſchwaͤr heylen 1304-4301 * Hisige Augenfluß 30 0-d Grindige Blafenheylen243-f Rote Augen heylen 48.6 175.838 9.8-390:b 529.4.530.5 Btafen Reinigen 27:4: 37% 241f 279.f. 400.f.534-4. 541.(- Blaſen — Regiſter deß andern Theyls dieſes Kraͤuterbuchs. Blaſen Schleim außfuͤhren 27.e.473. f Blaſen Schmerten vertreiben 160. f. 317. b. 371. g. 491.g. 351. Blaſenſtein vertreiben 18.e.130. f.211.e.429. b. 441. b Blaſen Verſehrung heylen 319-h-431.8-471.d546.6 Blaſen Verſtopffung helffen 36.b.283.1. 562.1 Verwundte Blaſen helffen 246. a Blaͤſte im Leib vertreiben 91.b Blattern herauß locken 551. b = Boͤſe Blattern heylen 335. f 3 Brennende Blattern heylen 440.f Hitzige Blattern heylen 613.f Schwartze Blattern heylen 535.6 Blut außwerffen / oder ſpeyen 43 k. 63.k 81. d. 06.a. 106.k. 10 8.f. | 197.b. 149.k. 151.153.6.138.d. 253.1. 258. d. 275.8.276.8- 277.4.279.6.280.d.283.8.400.4:430.0-431.d.8. 435-6. 483. h. 485. e511.b. 533.1.534.0.549.d-550 8-555.h556.6.576-h 577.4.578.1.613.6.624.f | Blur Fluß ſtopffen 555. Blur Maſen vertreiben 479-4 | Blut Schmwären zeitigen 157.d. 172. A. 266.0.367.C ! Blut Fluß ſtopffen 555-5 Blur Maſen vertreiben 489. f Blut Schwären zeitigen 1576-172. 6.209.. 249. d. 257-4. 266.b.367.d : Blut in den Wunden flillen 95.1. 151.f. 153.6. 226.4. 276.8. 354:4.371f.440.6.478-f-482.h.512.6:519.0.535.4. 555-6: 556.e. 598. c. & ſeqq. 599.f. 613. f Gelieffert oder gerumnen Blur zertheylen / oder außfuͤhren 53-f- 76.f.151.6.271.4.225-.8.485.4 h. 498.d Gerunnen Blut in der Bruſt / Magen / oder Blaſen zertheylen 111.9.129 d i ; Brand lefchervond heylen 102.i. 13 9.b. 17 6.6:266.0.28 4.6.35 0. 367.b.371.d: 446.6: 523.f.543:b6- 546-h- 551.592. Arf- 210. c. 249.0. 257.4. 593.4 Brand von Fewr leſchen 389.8-502.0.568.4.591.€ Brand von Schwefel oder Büchfenpuluer heylen 546. f. 591.E Btand von Del’ Mafferackefhensozesore Brand von heiſſem Waſſer leſchen sone | Sonnen Brand heylen 176.b Kalte Brand wehren 121..249.0.550-h.6o5.f Breune heylen 161.4.f.162 4:271.0d Bruch heylen 36.6. 41. k. 424. 71.d. 8Lf. 276.5. 283-f. 2864. 366.f. 682 b. 427.5. 234.6. 246.6. 460 e. & ſeqq. 495.6. 533.0.546.b..578.4.491.b.d / Bruch an Kindern wenden 211.4.397:9-549.b Bruch den Knäbleinheylen 546. a | Bruch beyder Scham heylen 453 f Harte Brüffermweichen 215-9 | Weiber Brüft Entzuͤndung helffen 134-6.316.4.4 71.1.5912 Bruſt Feuchtigen 441.g Bruſt Geſchwer 428.e.534. a. Bruſt Feuchtigens34-i Bruſt Geſchwaͤr 428.e.y3 4.k Bruſt Gebrechen helffen 84 €. &fegg- 424. h. 283 f. 286.6. 319-f-355.0.498:h.504-d.6:507:9.626.C Bruſt Geſchwulſt legen 208.0.292.A Hitzige Geſchwulſt der Bruͤſte heylen 367.4.4444 Brüften / ſo von vieler Milch auff / vnnd außlauffen / helffen 600. b Bruͤſt klein behalten 490.i Bruͤſt ͤffnen 21.c. 23.147. f. or.e. 69.a Blrluͤſt Raͤumen vnd Reynigen 69.a. 84:C- 85:4. 92. e. 100. h. 102.c. ibid.i 123. b 170.h. 171. e. 189.c. 244.5.246.0.367.6. 254 e. ibid. 257 b. 267.6, 276.0. 279.b.h &legg.284.b.c.e. 297-4. 3440 347.359 f. 378.6.421.6.429.6.441.9.446.f. 45364571462. 469.8-491-0:503.6.572.0.586.4-593.C. Be 1: 0 | Kinder Bruͤſtroͤßlein vertreiben 19. q. 20. b. 33.5 Bruſt Tranck 84.6.2446 Bruſt Schleim zertheylen / vnd außführen 23-.9.46.9.62.d.59.4 64.9: 65.f.76.0- 86.0. 116.f.126:8.130.6-15 9.0.17 2.4.24 9. 258.6.27 6-1 Bruſt Schleim zertheylen 323.0. 349.0.424-C: 418.f. g. 431.5. 451.4:462..518.0.562.0.596.C —* | Bruft Schwachheitenheiffen 19.6.191.0448-f Bruſtwehe legen 346-0-457:5549:@ Bruſt Berfehrung heylen 52ı.b Bruſt Schmergen legen 613.6 Bruſtſucht heylen 102 . 103. b + C. C Arcinomata 446.f — 1 Carfuncfelbrerhen 98.0.17 8.6.4204 Catharri 631.4 | Chironia, ſucht alt Geſchwaͤr Choleram yertreiben 4640. 512.b. 615.d- fuch ferner Seyten⸗ ftechen | —* Clyſtiren machen 271.f.272. h 362.b. 416. h. 4174. 469.k. 471.d Colica, ſuch Bauchgrimmen | / Condylomata, ſuch harte Wartzen D. DRermer im Leib erwaͤrmen 65.5.68.4.86.0.536.5 Auffſteigenden Daͤmpffen wehren 620.c Feuchtigkeit in den Daͤrmen verzehren 64. a Darm Fluͤß flilleng97.e Darmgicht vertreiben 7 6.6424-.6.578.f.593- Darmgrimmen wenden 391.5.466-9 | Darm his leſchen 48-0.47:4 ER Därm Reinigen 412.b.569.f. , - Därm Schmergen ſtillen 274.6.341.0.612.f Därm Schleim aufführen 68.d \ DärmBerflopffungmwendensub Verſaͤhrte Daͤrme heylen 239.0.419.0.453.6.527..5324, Daͤrme von der rothen Rhur heylen 527-6.561.0.568.d Verwundte Daͤrme heylen 398.f.416.6.453.0.4 61.6.5798 . Darmwinde vertheylen 597.f. 613-f | Daͤuwung befürdern 7.0. 63.6. 149.0. 1 52.b. 155.c. 156.4. 158.f. 167.d Düpefter 449.6 Diarrhoea,fuch Durchlauf Durchlauf vertreiben 151.6. 153.4. 157,0, 158.6 163.f. 167.6 219.9. 220.6. 233.8. ſuch Dorn auf dem Leib ziehen 100.c. 173.0.361.4.394.b Durſtleſchen 20.4. 21.0.132.0.163.f.164.2. 170.f.241.6:2398. 296.f.598.i "Dyfenteria,fjich Seberflüß/epatica. \ \ €. * — | Egenommene Eglen vertreiben y8z.e Eheliche werck befürdern 63.1.79.£.97.0. 123:4-124.6.166.d 171.f.196.8. 214.0. 249-0. 316.$394-f371:6,441.5.444-d- 459-1.468.1.495.1.623.C \ Eingeweyd Reinigen 624-C Eiſen auß den Wunden ziehen 604. d Eyter außtrucken 534. Eyter außwerffen vertreiben 273.5 Empfaͤngnuß befoͤrdern 95.i.k Enterocelæ, ſuch Bruͤch Epinyclides, ſuch Nachtblattern Erbrechen ſuch Vnwillen | Hitz und ſchaͤrpffe deß Euphorbij vertreiben och | Fallende TE abak { es 68) sus —W | 163. 1674 gichen 1004 24149 zub444 zu Flechten Flecken / vnnd Sprenckel der Haut vertreiben 120.f. Regiſter deß andern Theils dieſes Kraͤuterbuchs. F Ey Sucht vertreiben 6.4.19.6.20.8.53.6.58.€.76.6:794 89.f. 90.4. 99.C. 112.d. 121.8. 173.6. 238.k. 251.6. 269.0 316.4,327.5.374.9.420.6:456-6.475:4.567.f.612C Fallende Sucht inalten Perfonen 473.6:486.d Fallende Sucht der Kinder 436. Fallende Sucht inden Kindern vorfommen 471:8-4 82.f Schwere Fanrafey vertreiben 416. g. 485. e * Floliche vnd liebliche Farb machen 237.e. 370.k. 610. a. 621.c Mißfarb vertreiben 2080 Braune Farb machen 263.c Fieber vorfommen 28 Fieber vertreiben 101.6.134.8.146.6:394:M 4601.g 514.d. 527.8 610.4.613.8 Täglich Fieber 416.5 Langwirige Tägliche Fieber 624.d | Drittaͤgige Fieber vertreiben 96. d. 231. g. 27 of. 413.8. 469.. 591.f. 613.4 Vierrägig Fieber 16.C. 231.0. 263.0. 273:C: 413-4. 469.1.476F. 56.b.612.C Brennende Bruftfieber verrreiben 190-C Cholerifche Fieber lindern 21. a.163-f | Hitzige Fieber curiren 7.4.19. d. 20. c. 21. k. 31 c.164.6.193.0.236.F 394 1.414 (.419-f.4904.527:0 57145914 —* Langwirige Fieber 443-€ Langwirige verborgene Fieber verrreiben 613.4. 621.C Magen Fieber vertreiben 371.c Faule Magen Fieber 453-0. 546.6:567.d- 579-4:613-0 Melancholifch Fieber vertreiben 593€ Peſtilentziſche Fieber verrreiben 171.0.176.d-& fegg- Schwindende Fieber Hedticz genannt 19.0 20.0.131:.d.423:0. 8 4246 Fiebers ſchaudern vertreiben g31.6.571.0.589-d-130-d Fiebershigbegwingen 591.d. co. f 5, Nachlaffenden Fiebers Zittern und Beben vertreiben soLf Faͤuie im Leib wenden 157.d 159.1.161.4.602.6.608.b Fiſtel der Pferde 594-d Feygblattern heylen 14.0.300-f-446.d Feygwartzen heylen 454 .e Fluß der Feygwartzen heylen 283.C Feygwartzen Schmertzen heylen 300.5 Erfrorne Ferſen heylen 123.i. 145.k. 37 .. 444 d.453.. 648.. Grobe / boͤſe Feuchtigkeiten zertheylen / vnd auf führen 59. 167 .1. 76.b6. 79.4. 80.4. 5.102.d.8.198.6. 201.£. 316 d.317. ha356.g. 418.0.451.b. 498.0.602..606.5.608.9.) Feuchtigkeit im Leib verzehren 466.8. 623.6 Finger Geſchwaͤr heylen 598.f Fiſch Toll machen 295.5. Fiſteln heylen 176.b. 239.d. 319.1. 362.C. 393-f..432.d. 435.f- 444 f446:0.4598. 498.4. 529-9.534-0-594:g.b.625.C 125.4. 130 b.c. 155.0. 166.6.d. 1714.17 6. 4.210.6: 212.0.215.0- 298.0.311.£.327.1361.d.292-h1-393.1.4254- 444.0-463.4 b. 472.0.468.8.519.6.546:4-550.4.557.0.599-8.600.6:607.8- 616.5 = Fliegend Fewer leſchen 698-9 Fliegen vertreiben / toͤdten 419.0 / Flöhe vertreiben 558.a 562.1 Fleiſch wachſen machen 360.f Außwachſend Fleiſch in Wunden verzehren 173.0-312.4.300.d. Faul Fleiſch in Wunden verzehren 249. b. 463.a.y5 8. h Fleiſch im Haffen zuſammen wachſen machen 276.k 435 h' Fluͤſſe außtrucknen vnd innhalten 40-b-41.d 89.b. 107.4. II1. b. 113.9. 151.6. 112.d. 245 d. 431. d. 486.f. 304.1. 535.6. 539 .d. 557.0.577 £.578-1.587-0:598.0.629 65. An. Alte Fluͤſſe ſtillen 629.5 — Fluͤſſe ſo auff die Bruſt fallen 444 e i Hitzige Flüffe 494-1 Kalte Fluͤſſe vertreiben 593.8 Kaia — — —— = Sk en Duͤnne vnd feharpffe Fluͤſſe wenden 160.1. 244.1. 295.b. 300.a- 501.e Frantzoſen heylen 26.b.:3 98.k.3 94.k. 565.a. 010.b. 625.6 629 630.4 Frantzoſen Blartern heylen 394-1630: ) an Fraißlich / oder Fräfel der Jungen Kinder vertreiben 26.5.6.37.0:233.6:492.5:6:493:05494 rötlich machen 321.h. 345.6 Frucht im Leib erhalten 247.4 Todte Frucht außtreiben 462b · 485 . a. 539. e Fuͤchs toͤdten 420.k | Furunculi , fisch Blutgeſchwaͤr Fuͤßgebrechen 489.0 Erfrornen Füſſen helffen 123.e. 215. e Fuͤſſe ſo Wund von den Schuhen gerieben heylen 198.i Geſicht an den Füllen 567.b G. Galvberig⸗ Gall / Gewaͤſſer / vnd Schleim auß dem Leib fuͤh⸗ ren 13k.14.4.19.h.7.4. 77.f. 155.k. 172 b. 17 8.g. 1924. 194.i. 231. d. 254.4. 268. a. 316.6. 357.0.451.0.480.f432:8- 486.41. 5088: 522.h.544-h. 551.4. 533.0. 584.f.9.519.d 606.0.607.8.617.6:523.8-624 h. 625 6626.e Ballen hitz niderlegen / vnd lindern / 1 99.h. 21. d. 1 33.f.g. 138-8 139.c. 159.d ik. 4—41. Gallen ſchaͤrpffe / wuͤten / vnd toben vertreiben, 19.i. 102.hai. 133.6. 140.0.157. b. 159 i.k. 504. a Geaͤder Reynigen vom Schleim 517.e Gaumen Geſchwulſt vertreiben 173 f But Gebluͤt machen 139-4 | Kiel Gebluͤt machen 596-h Seblůt Reinigen 61.f.107.1 134.6.231.4389.5-394-f-466:C. 503.4,597.0-508..514.f.617.d | Grob verbrannt melancholifch Gebluͤt außführen 19.4. 72-4 76.6.77.f134.6:163.4.231.5.260.6:357.6-418.d-421:6:47 2.d 508.0.617.h Hiig Gebluͤt kuͤhlen 21.d.0.138-h.139. Vndeitig Geburt vorkommen / 512.b. y588.g Geburt fürdern 7..23.b. 63.f. 71.d.7 6.4.95. d. 101. k2144.f. 151. f 207.6.214,82534.£.351:0.357.6:425.6:430-£-471:8.47 2-0 479.487 h. 498.6 551.0 552.5.561.4:565.9.567.6-593:4- 605.c. 610.f Todte Geblůt / oder Frucht außtreiben 18.f. 95 .h · 312.d Geburts Glieder erwaͤrmen 394.k Geburts Glieder ſtaͤrcken 280.d Geburts Glieder Gebrechen wenden 512.d Langwirige Gebrechen heylen 108.e Gedaͤchtnuß ſtaͤrcken 389-f | Berlohrne Gedaͤchtnuß wider bringen 54. b. 456. bic 5371.b Gehör ſtaͤrcken 54.b. 196.4. 412.a Gehör wider bringen 121.0-.130.d. 199.a. 208. g. 290 0. 543-1" BloͤdeGeſicht ſtaͤrcken / vnd ſchaͤrpffen 7:0.47-.f58:0-39.0.1024 120.9.168.9-284.f-3 21.d.446.6.453-6.456.6-48 7:9.53 0:4 563.0.&[fegg-597-8 Geylheit vertreiben 139.. b Lebendige Geiſter erquicken / vnd ſtaͤrcken / 7.c. 134..597.f Gelbſucht wenden 25b. 47. i. 60.f. O5.a. 67.g. 82. g. 0. a. I2. d. 107:0.142.0.145.0-148:6.156.0.158.4.254:0:6:257.5.483:4 491:8.496.5.498.0.£. 403.6. 319:4. 520.d: 529.h. 550.E 561. b.g. 463-b.571-b..573:6: 594: 599.0: 607.) 612.b- 621.5.624-.0.628.9.630.4 Erſtorbene Gelbſucht vertreiben 606.8 Geleych ſtaͤrcken 121. c. 301. b Geleych Gebrechen wenden 520.b Härtigkeit der Geleych erweychen 361.6 Harte Knoͤpffe der Geleych verzehren 363. Geleych Schmertzen legen, 629.c. & ſeqq Fi Gemächt Geſchwulſt legen 367.6 ; Gemaͤcht Hit vertreiben su.g — Der Ge⸗ 5 u m. f a er — — 9— gr “2 5708.597-8 Dali RE TE a a Regifter deß andern Theilsdiefes Kräuterbuchs, Der Bemächt hitzge Geſchwulſt legen/ 358.8 Windige Geſchwuͤſſt deß Gemaͤchts vertreiben 295.5 Gemaͤcht Schmertzen lindern 5ı.d Geſchwaͤr heylen ı71 c.236.6.380.f.399.5.412.0.587.d.612.4 Geſchwaͤr Auffegen 273.d.391. b RN | Geſchwaͤr außtrucken vnd heylen 133 .c. 173. b.04.f % Alte Geſchwaͤr heylen 226.4. 346: 5. 558.5. & ſeqq.c. 566. d. 576.h Alte faule Geſchwaͤr heylen 120.c. 243.b.254-f Geſchwaͤr Faui genannt heylen 185.c ’ Flieſſende Geſchwaͤr heylen 416.5.489.0.464.6.,596.d8.605.d Flieſſende Geſchwer heylen 102.6.120.6.132 c.153.b.198. f.334. a 376.40. 372 0.392-Q. 412.5-421.4.444-&473 A 524.0 586.9 Karte Geſchwaͤr erweychen / vnd heylen 111.6.199.0.211.6.216.D, h.253.g. 314. h.346 5.803.d Hitzige Geſchwaͤr heylen 266..520.f | nnerliche Geſchwaͤr auffetzen / vnd heylen 182.6.376.0.462.d ffene Geſchwaͤr hefften 567.b Phlegmatiſche Geſchwaͤr heylen 38 7.0 Faule vnreyne Geſchwaͤr Reynigen / vnnd heylen 249.b. 264 .b. ar 371.9. 403.f-456:6:361.5. 530 5.560.d. 571.578. 593- Geſchwaͤr reyn behalten 431.8.463 a.6, Heſchwaͤr fo man Thymos nennerheylen 6. Geſchwaͤr im After heylen 598.c Harte Geſchwaͤr am Half 224. d Geſchwaͤr auff dem Haupt heyien 445.4 ai heimlichen Gliedern 598.a Faule Geſchwaͤr an heimlichen Gliedern 586.0 Seſchwaͤr deß Viehes auff dem Nacken heulen 603.5 Geſchwuſſt niderlegen 39. 69.b. 70.6.7 8.e. 79.f. 98.4: 120. h. „0206.6.293:5.356.f.416.0.418.1.426.9.433.h.446.6.454.f. 9 593 Seſchwulſt erweychen / vnd zeitigen 351 083844394. 6:438.C Seſchwulſt zertheylen 61..263.8.474 b Friſche Geſchwulſt legen 76.c Harte Geſchwulſt vertreiben 47.0.154.d. 258.4. 324 k. 3608. 374-f351.0.358-f.371.0526.£.531.6.549.6.619.f Hitzige Geſchwulſt vertreiben 58.0. 236.0. 261.f.293.8. 456 ix 438.1£.516,0.5329.543.0.596.6-:599-f.600.d.620.c Kalte Geſchwulſt erweychen / vnd zertheylen 47:4.286.d.423.f Geſchwulſt Panı genannt erweychen 198.0.394.d.47 8.0.4236 503 Geſtoſſen heylen 257.6 N ‘ Getruckt vnd Wund vonden Schuhen 555.a Kalte Gebrechen der Gewaͤrbe vertreiben 568.a Schmertzen in den Gewaͤrben der Gfiedern wenden 8 3.d Gewaͤſſer auß dem Leib führen 311.317. 0.327.£. 3 57.0.4068. 553.0.567.0.629.d | Gifft abtreiben zo.c. 12. d. 80.0.92.8.107-4. 108.8. 123.6.124.0. 134.0.151.8.152..159 4.161.4.170.6.230.0.138.4.255.f 257 b 279.d 308.6 321.b.357.0.389.0.°.&ibid.fegg.alig.394:4. 415. e. 424.1. 425 h. 427.f. 428.0. 446.0. 4490. 462.4. 465.466 4. 479 h. 541.0 Gifftige Thirn Biß vnnd Stich heylen I1.c. 72.6: 82.d. 152.b. 257 6.394.68.428.0.534.b-573.0:598.6:627.C Ai Gifftige Artzneyen Vnſchaͤdlich machen 47 9:i Gifft von gifftigen Thieren abtreiben 627.c Sifft von Merony Safft abtreiben 598.f ir Gifftige Schwaͤmme Vnſchaͤdlich machen 72b.129.d — Glaß lauter vnd durchſichtig machen 539.: Kalte Gebrechen der Glieder vertragen 568.a Ertzuͤndteten hitzgen Gliedern heiffen 19.. 21. d. 129. c. 139C. 142.6.148.b.T09.f.218.4:535.4 Junerlicher Glieder Entzndung leſchen 138.4.354.0.441. Glieder ſtaͤrcken 4.6:7:0.37.8.9.55.b.258.h Er tarren der Glieder wenden 72f: 89-f-i 96:8. 257.4.474.b. B | er Olisder Geſchwaͤr heylen 234.4 Heymlicher Glieder Geſchwulſt 20 8.q. 310. b. 215. 4 Harte Glieder erweychen 14-f * Hitzige Wehtagen der Glieder ſtillen 36.h | Innerliche Blieder erwärmen vnnd ſtaͤrcken 23.8. 54.c. 726 TI | Innerlicher Ölieder Geſchwulſt legen 223.6 | Innerliche Ölieder Reynigen 92.e 102. a. 444. d Erkalte Glieder erwärmen 24.. 72.6. 76.e.f. 87.b. 0.c.249. 258 e279.0350. h. 465.i. 593.. 698. e Lahme vnd verſtopffte Glieder erweychen / vnd öffnen 87.b.97.de 249 8.593.d.i.f Innerlicher vnd euſſerlicher Glieder fluͤſſe ſtopffen 613.1 Geſchwollene / Schmertzhafftige Glieder lindern 224.c Hitzige Geſchwulſt der Glieder legen 409.c. 415. a. 415.1 Schmerten der Glieder vertreiben 35.c. 43.a. 350 g.361b. 630.4 Euſſerlicher Schmertzen der Glieder legen 34 6:1 Innerlichen Schmertzen der Glieder ſtillen 223.e.350.h Glieder Schmertzen von kaͤlte wenden 24.c Verrenckten Gliedern helffen 13.k. 453 .b. 474. b. 508.5... ae Min Berftopffte lieder öffnen 26.e.54. h. 60. d. 231.g. 355 d. 448.. 503.0.607.f ‚Zittern der Glieder 195.0.257.0. Gliedſucht wenden 76.6.9.) Gliedern Vnempfindlichkeit 487.f Sonorrhæa, ſuch Mutterflüß Grind heylen 106.c. 120.k. 124.k. 256.8. 435.b. 598. 5994. 606. e PR) Flieſſenden Grind heylen 267.6 Flieſſenden Grind deß Angeſichts heylen 613.4 Flieſſenden Haupt Grindt heylen 64-b.613.d 3— 9, — —— wehren 440. h. 453.c. 304. a Haar gelb machen 47.d.273.b.389.0.423.9:469.9 Dicke vnd ſchoͤne haar machen 491.5 Grauwe Haar verhuͤten 172.b Schwartze Haar machen 100. f. 193. d. 410.c. 473.6. 573.c. 633.4 Haar vertilgen 302.0.308.f.324.6 Geſchwollene / vnd Blutige Hoemorrhoides ftelen 273. f Such ferner Guͤlden Ader Halß erſtarren 540.6 | Halß flůſſen wehren 598.d Geſchwollen Halß helffen 108.d Halß Geſchwaͤr vertreiben 21.d.58.d.89.f. 116.6. 134.f. 143 4. 159.6.167.8.201.9.320.6.347.0.369.8.593.f Hart Halß Geſchwaͤr heylen 164.5 Halß Verſehrung heylen 271. d.63.c. 583.b.597.f Halß wehe vertreiben 128.b HNanen Keck vnd E treitbar machen 504. d Glatte Hände machen 169. a.280. d Hände zittern vertreiben 54. d Harn beyden Kindern befürdern 199.6 Harngang öffnen vnd Reinigen 280.0. 504.6. 577.f Schwerlich Harnen 68.6.478.0.59 3.f | k Tröpfflicht und brännent Harnen vertreiben 162. f. 173 d 188.d. »44.6257.0.268.6.386.8.471.5.476.0.512.0. 539.b. 613. h Harn flieſſen wenden 63.6.577.0.530.0 Harnwinde vertreiben 70.e. 10 8.f. 111.4. 162.d. 185.5. 284.b. 335-f-346.h.355.h.362.D. 395.b.521.. 535.d. 560.2. 566.f. 567-0.574.5.590.f.603.4 j Haͤrtigkeit vertreiben 251.4 Haupt Gebreften wenden 491.5 Kalte Gebreſten dep Haupts wenden 7.0. 53:6:54:d. 57.f-88.c. 92-f-93-f.253.4571.0 | Haupt erwaͤrmen vnd ſtaͤrcken 54.d:76.0.90.d:91.4.96.4-99.d. 2738 Haup⸗⸗ dem eg) 57% ‚143 FT 2) 34h 66 men der Kräuter /fo in diefem dritten Theil diefeg neuwen Kraͤuter⸗ Buchs begrieffen/ als Griechifche/ Rateinifche / Arabifche / Ttalianifche / Frantzoͤſiſche/ Hifpanifche/Englifche / Böhmifche/ Teutſche vnd Niderlaͤndiſche. Vnd erſtlich folget ein ordent⸗ licher Index aller A: A YarAayov 653.8 L: AygıeAuja 765.6 ayeionnonspumnita 721.4 &iyespos 708.f dıyira.) 693.8 arania 816.4 durn 755. k auuydarn725.k avayupıc fiue aveiyupoc 817.4 amıo,liue amidsov 737.6 amıos fiue anmın K amiduoc 736.k dpnsudog 674.8 apwyız 762.4 Bi antvos uupsnLirn 644.d Bdiavos Boiviawv 688.4 Baraussov 760.4 Ppadusliue Apddu 671. 4 A* 617.d Sapın 677.h Napmaycın 679:-k, Nagridis 677.h Sapvoads 797.6 du: 689.4 E- Er; abıoninh 765.6 irdıe ſiue iraıa —R ibid. irern 663.d.& 688-4 ivovumes 777.4 ipesen 830.f Z» iLuta 758.h Luyia 702.6 Blats. ®. —— 7746 Bumercaja 800.8 I. Eis 691.1 irta767:k, I: Ka 698.8 N xapvor ibid. zapuov Basırıkov 698.8 napuov ivdinov 648.6 aapuopvurAw 634.f zdgavd 7004 neßp0s 668.C nipasosntpasa Önepdone J IG. e aparid neparovie 746. € aepnis 708.f nergamides 704.6 nıvvaumpıoy 657.0 aAndpar IO. i aönnos Bapına 697.6 xönnos averduos BOO.E nonzuunAa 7I9-L zorgrea 817.h zomapos 685.d aparaıyos 697:1 nudwvia unAea7 27.6 uuroppod'o» BILL zUmpes 7 681 aurwos 760.4 nurı6ned23.d zumrapiasos669.d xlcoc 788.6 4 A#*? 664.d Asvan 7OB.E Albaros 666. d Anmvia uni 683.k Aunıov778.h AmTös nMepog 757.6 Aulac Ner'por 758.6 Fi Er EEE nn er — Er — M. Ar 743.h weomian 762.d uirzırovibid. ;; Aund\ınov uno 681:4 Aura 731.8 { päradpuwiara 722.5 mupta 731. k Anita nofdwvia 727:6 opt 706.6 Aöpev 7O6.e Koxorapvor 639.8 Mürnres 815. h kupian 669:.k Mupeivn 782.8 mulapıov 641. b N; N 80h NeparlLuov 682.f O: O ſiue dvov 74 2.8 Aura: 704.6 sEvanandız 763f 6097424 rl. Tp 637.d aepoınd anıa 7244 mweurn 663. d wirvi 661. mpardenıc 722. mpivos695.k wlerta 710.b alive 66LE wu 779: P. pP: 8o5.e fo ſiue fer 760,4 bofod'aprn 780:h Griechiſchen Namen der Kräuter. Die Zahl bedeut das Blat / der Buchftab die Seiten deß bohovdır.b pse 753.5 x Br ——— — udn 588.4 avaprıov 825.8.829.b SapduAodivd'por 745.6 spoßira 6626 supa&772.f 3 surauie ſiue Furamıvös 706.8 Surauıvov 706.6 vurn704.8 00809 704.6 sunid'd , ſiue ans, & anig 753.6 sup, 772.4 spirdanyos 700.8 Anoc 2: 5Le vararoy 6 56.6 T- Tipunboc 749.6 » ch®r« 695.d onyoc7 03. d — 7IIık Sowiroßaravos 688.4 gelvıE 687.k QuAAıpla 779,6 x ——— 829.6 —R—— xapayppıpis 685.k, e Freudorndvie 774.5 Ecee IN- 4’, 67,307,51673381399°3507290°,30735715073193520'32024910°=5 INDEX LATINVS TERIIA PARTIS HVIVS HERBARII DE HERBIS. NVMERVS FOLIVM, LITERA FACIEM folij defignat. A. Bies 663.d Acacia 816.a Acer 701.1 Agallochum 653.g Ahouahy Theveti645 h Alnusnigra 776.d Avornusibidem Alaternus 771.c Alcyonium 815.h Alnus 710.1 Amonum 652.d Amygdalz 725.k Amygdalus 725.k Amygdaleamarx725.k Amygdalzdulces 725.k Anacardium 644.k Anagyris 817.a Andachocha 757.€ Anthophylli 634.f AquifoliumfiueAgrifolium 697.1 Arantium fiue Aurantium 682.f Arbor triftis.782.d Arbor vitæ 672. f Arbutus 685.d Areca 646.b Aria Theophraſti 742. ĩ Armeniaca 722.h Afphaltion 757. € Aucllanz Byzantin& 711.c Aucllana purgans 650.1 B. B Accziuniperi674f A) Baccz lauri 677.h Balanus Myrepfica 644. d. Balanus Ægyptia 644. d Balauſtium 760.a Balſamum Italicum 781.f Bellerici ſiue Bellirici 6424 Berberis 763 £ Betula7ı3.b Buna 647.f.4° Buxus 779€ Balfamum Alpinum 781.h Æcao 651.d Capreolini 815.b Cardamomum 636.b Caricx 704-€ Carpefium 614g Carpinus702.€ | Carpoballamum ofhcina- zum 612.2 Cariophylli 634-f Caſſia fiftula fiue fiflularis Faufel, Filfel , fiue Fulfel Liguftrum 7684. 747.d Caftanca 700. c Cedrus 668.e Cedrus Pheenicia 668.e CedrusLyciaibid. Cerafa,Cerafus 716.e Be 675.e Cerrus ſiue Cerris 693.8 Chacani 645.€ Chamzcypariflus 673-2 Chamelxa $oo.e Chamelxa Arabum tricoc- cos 799.f ChamelęaGermanica7 98. a Chamæpyxos 779. e Chamerhododendros Al- pina ſiue Chamerodo- dendros Alpigena 781.f. Cinnamomum 657.h Ciftus 788.c Cocci orientales 6478 Coccusinfedtoria 697.C Coccustinetoria 697.c Coccum infedtorium 697.c Coccygria fineCotin?774.2 Colutca 817.h Colutea fcorpioides 819.b Coni 662. c Confolida aurea 790.f Cornus femina 774-h Cortex granatorum 760.2 Cotinus 765.c Crefpinus 763.f Cubeb& 647-b Cuciophera 647.1 Cupari 645.€ Cupreflus 669.d Cydonia mala 727.e Cytinus760.a Cytiflus 823.d D. D Adtylus 688.a ® Daphnoides 798.e Draco 686.h Duracinaalba 725.c E. L caue 647. f Erinacca 830.g Euonymus 777.1 Euica 830,f | F. Aciens viduas 8oo.e Fagus 703.d 645. -Ficus;fiueFicus fatiua 704. e FicusIndica fpinofa 8 Ficus Indica Theophrafti ibid. Ppiſtici748. h Flores caſſiæ 747.d Flosfolis790.f FoliumIndium 659.1 Frangula 776.d Fraxinus 743. h Fructus Beretinus 651.c Fungi 835. h Fufanum 777-1 G. — Ariophyllum 634.f Geneſta 8ꝛ5g Glans Ægyptia 644.d Glans Iouis 700.1 Glans Sardiana ibid. Glans vnguentaria 644.d Glyzyrriz& fuccus 820. e Granata acidodulcia fiue Granatamuza 738.b Granum gnidium 800.e Groffularia8o5.k Groflulariarubra 806.h Groflus 704. € Granum — 697.0 760.a H. Elianthemum 790, f Higuero 649.k 1. 1 695.k lex coccifera 697.c Iuglans 698. g Iuiubæ 758.h Iuniperus 674. L; Acca 8ı9.h A_Ladanum 790.1 Larix 664.d Laureola 798.f Laurus 677:h. ‘ Laurus baccifera ibid. Laurus fœcunda ibid, Laurus fœmina ibid. Laurus mas ibid. Laurus ſterilis ibid. Laurus roſea 780.h Lotus Africana 757.8 Laurus fylueftris ſiue Lanrus fyluatica 679.kK Ledum 791. h. Lentiſcus 751.e Lignum colubrinum 654€ Lignum Paradifi 653.g Lignum pauanum 655.2 Lignum aloes 653.g Lillach 772.b Limonia 683.K Lotusfatiua 757.e Lycium 778:h " M. E N A Acis fine Macer 658.k | Macropiper 637.d Mala 731. e Malus 731.k Malabatrum 659.1 Malicorium 760.2 Malum aurenm 682.f Malum cıtrium 681.2 Malum medicum 681.2 Malum Perficum 681.2 Malum granatum 760.4 Malum punicum ibid. Malum nerantium 682. £ Malusaurantia 682. 7 Malus cotonea 727. € Malus punica 760.2 Maluscitria 680 K Malusmedica 680. k Malus Perſica 680.k Malus neranzia 682.f Medulla caſſiæ 747. d Meſpilum 762.d Meſpilus ibid. Meſpilus Aronia ibid. Mezereon 798. f Mezereon Arabum 799.f Mollis arbor 744-h | Montana Allobrogum len- tifcifolia fiue chamæleæ- folia& oleaftrifolia 781.£ Morum , Morum! Celli & Morus 706. Myrica 669.k Myrobalani Bellericz 642.1 Myrobolani Chebulz fiue MyrobalaniCepule 642.4 Myrobalani Emblicæ ſiue Myrobalani Empeliticæ & . Empelitici 642.i Myrobalani citrinz , flauæ fiue lutex 642.1 Myrobalanicitrini 642.1 Myrobalani Indicz fiueIndi 642.1 | Myroba- Regifter deß dritten Theile diefeg Kraͤuterbuchs. Myrobalani Kepuli 642.i Myrobalani nigr& 642. Myrtillus 782.1 Myrtocyftus 784.c, Myrtus& Myrtilli 782.1 Myxaria ſiue Myx& 641.b N. Erium Rhododen- dron 780.h Nuces Græcæ 725.k Nuces pinex 662.c NuculaIndica 649.e NuxIndica 648, e Nux iuglans 697.c Nux mufchata, fiue Nux myriflica 63 98 Nux purgans6so.i Nux veficaria745 e Nux vomica 650.c Nepa Theop 829.d O. Lea fatiua fine’ dome- ftica 765.c Oleaftellum 765.0.799.£ Oleaſter fiue Olea fylueftris 763.C Olea Zthiopica ibid. Olibanum Ars 666.d Oliua 765.d Opuntia Plinij 686, Oxyacantha 763.£ Oxycedrus 668. * AlmafıuePalmula6g6.k Palmaconifera 689. b ‘Palma humilis & Palmetis 688.k - Palma Indica 648.e Palma minor 688.k Perficamala 724.4 Phellodtys 675€ Phyllirea 770.c Picea 663.d Pila marina fiue Palamarina 815. h Pinus maritima 661. k Pinus montana 661. k Pinus mugo ibid. Pinus ſylueſtris ibid. Piper 637.d Piper Æthiopicum 638. h Piper album 637. d Piperlongum 637.d Piper nigrum 637.d Piftacia 748.h Platanus 701. i Poaz 645. e Polygala Valentina 819. £ Poma 731. e Pomus 731.k Poma Adami fiue Poma Aflıria 684. ‚Pomum Arangiz 682, f 5 Populusalba708.e Populus Americana fiue Po- pulus Peruviana 708.f PopulusLybica fiueTremu- la708.f Populusnigra708 f Przcocia 722.h Pruna 719.8 Pruna fylueftris 721.2 Prunus719.g Prunus Myrobolanus 718. £ Pfeudopanax _ chironium 790.f Pſeudoſycomorum 702.g Paulmo marinus 816.e Pyrum 737€ Pyrus736.Kk Pyrus fatiua 735. k Planta peruana 692.k Qi Vercus 68 9 Quercusmarina 690.h Quifquilium 697.c R, R Dede vitam 8oo.e Rhamnus804.f Rhus7s3.h Ribes nigra 807,a Ribes fiue Ribefium 806.k Robur 694. f Rofa 8rı.b ‘ Rofa £gyptia809.h Rofzalbz 808.a Rofa aruenfis 811. c Rofacanina 788.c Rofa Eglenteria8ro.f Rofa Milefiz, fine purpurex & punicex 809.a Rofz Prouinciales, fiue Ro- [x Perficz , incarnatz & purpurez808.h Rofa canina 8ı1.c Roſa pampinula 810.b- Rofalutea fine Rofa vulpina 810.2 Roſa fine fpinis 809.f Rofa fyluatica 788.c. S. — fine ſauina 671. Salix 7 67. k Salix candida 700. k Salix helix ſiue ſalix pumila 767. f Salıx latifolio fine angufli- folio 766.h Salix puniceafiue Salix fabi- na& viminalis 766.Kk Salix vitellina fiue Salix Gr&ca 767.€ Sambucus 755.K Sambücus aquaticaibid. Sambucusceruina ibid. Sambucus montana ibid. Santalum album 655.f Santalum citrinum 656. e Santalumrubrum 655.h Sanamunda8or.d Scorpius 8 30.8 Sebeften 641.b Sertularegia 8ı9.f Siliqua 746.€ Siliqua fatuaibid. ! Siliqua fylueftris ibid. Sorbum 742.1 Sorbus742.i Sorbusfylueftris742.i Spartium 825.8. 829.b Spherathalaflia 8 15.h Spina acuta fiue Spina vala- ris 763.f Spina infe&oria Pannonica 804. f Spina ceruina, infectoria 804.f Stwazr7ak’ A, ..; Spongiz marine 836.d Storax calamita 772.£ Strobili 662.c Suber 695.d Sumach 753.h Sycomorus 404.@ Syringa 772.2 — a 772.b Syringa czruleaibid. SyringaLufitanicaibid. T. Amarifcus fiue Tama- rix669.K x Terebinthus 749.h Thæda 667.d Thymelza8oo.e Tilia mas 7ır. e Tilia mas ibid. Tinus 679. k Trifolium 757.e Trifolium acutumibid. Trifolium odoratum 757.e - Tubera terræ 815.h Tunc 6860.8 vun Accinea768.i Virga fanguin ea774.h Vifcum 691.i Vitis Idæa 803.5 Viburnum 775.h Viſcum Indicum 692.2 Vlmus709.c Vuacrifpa 8og.k Vuafpina ibid. Vuavrfi 803.f Vua quercina 691.g Dr Ylobalamum ofhcina- rum 652. Xylaloe fine Xyloaloes 6 53:g BRORLSRE CHOR ORT OR OR RO OT 4 671.e Acedareth 7028 Agalugen 653.8 Amyrbaris 763.f Anas 719.8 Arconas 674-f Arx 663.4 B. Alador 644. R > Barbes 695.k — Baton749h % Bunapalla 653.k, Adegi Indi 659.1 Carunfel 614.f Caftel 700.1 Charum 7 46.e Chermes 697.6 Cubebe item Cubabchini & Cu- mus 647.b D. Abach 691.1 Darfeni 657.h Daru 751.6 Regiſter der Kräuter auff Arabiſche Sp F. Fulfel ſiue Filfel637.d H H 8.h A Hathar 815. h Hatılatıb 686. d Haur 708.f Hiarxambar 747:d Hunen 758.h I: L fadinss. k, Iaufialindi 648.6 ach. Insfbague 639.8 K. Kenne 768.4 L. Lanzi725.k M. | M‘“: 772f Millegetta 636,6 Mirmix 722.b N. Ard 811.b Neregill648,e Erer-,2 Puflech Regiſter deß dritten Theils dieſes Kraͤuterbuchs. — — = 0. O Vabes , fine Quabebechi- — 666. 6.4 Rhu 753. h F. Accolaa fine Saccule 636.6. Sadar 758.6 Saffagel 727.0 Salgueiro , fine Sanz 746.A: Saro 669.d Saraſie 716.f Sauch 724-4 Serbin 668. Sonobar 662.6 Saccule 636,5 T. Arfa 669.k Tuffa731.e a Zaror 762.d 6,3/673107,3157310133072336131873187318733191307316 31878, A. A Bete 663.d Agrifoglio 697.1 Albatro 683.d Alno 710.1 Anagyrı 817.4 Auranci 682.f B. Acoche722.h Baiaga763.f Betula713.b Boſſo 779. C. Anella657.h Carobe746:6 Carofano 634-f Carpino 702. € Caflagne 790.4 Cefaglıoni 688.k Ceregie 716f Citroni 681.4 Cornucapra 749.h Creſpino 7 63: I Cyprefo 669.4 D. Dattoli 688.4 Ghelo 817.4 Elice 695-.k Fr 703. 4 Fuhi7o4.f‘ Fico 704.0 ; Fonodg ibid. Fraßmo 7 43. h Fuſano 777. — Eneſtra ſiue Gieſtra 825.8 Ginepro 67 4.f Ginggiole 758.h Grano di tintori 697. € T. Incenfo 666.d L. TI:## 664.d Lauro 655.d Lauro ſaluatico 679. k, Lentifco 751 e Limone 683. k Ligno aloe 653.8 Lomie 684.1 Loto albero 758.6 Andorle725.k Melagrano 760.4 Mele 731.e Mele cotogne 727.€ Metallo7 42.4 Moro706.f Myrto 782.1 Melegata 636. b N. N#: 762.d Noce de India 648.6 Noce moftada 639.8 Noci 698.8 O. Leandro 780.h Olinelle7 68. i Oliuo domeflico 765. € Olino [aluatico ibid, Olmo 710.5 Piy, Ania 691.4 Pepe 637.d Pere 737. € Pefche 724.4 Pezz0 663.d Pino 661.€ Piflachi 745.e748 bh Popolo montano 708.f 4 Regiſter der Kräuter auff Welſche Sprach. Pome 731.k_ Pomo granat 760.4 Popolo bianto 708.e Popolenero708.f Prugno ſaluatico 721. a Prune 719. Quercia 089.i F. Abina 671.e Salice 707. K Sambuco 755. k Sanguinelle 774. h Sorbo Saluatico 742.4 Sorbe 742.1 Stirace 772.f Sugaro 695.d T» Amarigo 669: k Tilia 692.4 V. J 7 Iſchio 691.1 V Vuafpina8o5.k, VuettarofJa806.k, Vug citron 658.8 1257,:5°:0.38.20.,930,297357328,3357315° 320 32073 Kegıfter der Kräuter auff Frantzoͤſiſche Sprach. 4. Chefno 689.3 Despomes731.k Groiffelesz 805.k 2, at 722.h cerfes716.f Dutroefne 768.i Guaimer 746. € Airelle 803.b Ceriſier ibid, \E Ganpolt 663.4 Alepo Fishic 727.b Chaftaigne 700.4 Nees 666.d H. Amandes 725:k_ Cirophles 634.f Eoule 695:k Houffon 697.5 . Arbauces 685.4 Conting 727.€ Efpine Vinette763.f L Aubefpıne76 Corme 742.1 FE. . * —— 2 — 24 Aus 703.d Iumbes 758- h B. Cornellier [avvage 774. Fignier 704.2 L. B Aguendier817.h Cypreß 669.4 Fiques 704-8 L Aurier 677.b Bois puant 817. 4 Carpier 6 47. b Fraifne 742.4.7 43.h Lentifque 751€ Boukau 713,5 _ Came 702. Fafin 777.1 Liege 695.d Buys 779€ Limons 683. h 3 1% er «6 Gates 2 Fr Anella 757. h Dattes 638. a Geneure 674.f M Elefe ee 4.4 108 Carouge74.6.€ Des Neranges 682. * — 805.k Meure706.f s — — Meurit⸗: — * — — Regiſter dep dritten T Meurier 70 4-€ Meurte 782.3 N. Efle762.d Nefflier 762.d Nezioupez 7456 Noifier 698.8 Nois mufcades 639-8 Noix 693.8 Nux Indiana 648. Niefpe 708.f Ö. O Liue 765.6 Olivier ibid. Oliuier favvaige ibid. Orme, Ormeau 708.6 P. Efches 724-4 Peuplier blanc 768:€ Peuplier nos 708.f Pin 661.f Pin —— 661:k Peſſe 663. Ponzyres 6 pe i Piflaches 7 48» h Plane 701. Pomes 731.€ Pommes granades 7 60.4 Potirons 851.h Pouyre 637.4 heile dieſes Kraͤuterbuchs. Poyre737.€ Prune 719-8 Prunier [ayvaige 723.4 R. ofage Orofagine 780. h Rofes fayvages 789.4 S: Alcio 746.4 Sanguin blanc 771-6 Saur 767. ık Sauiniera 674€ Sureau 755-R Sapia 663.d T. u en, 669:R Tilet 711. k rreffle odoriferant 757€ Tremble708.f Tripol 787.6 V. Ermillon 697-4 Vlmo 699.6 Ynerofe 811. b Vng Citroni 631.4 CR RAIN LINIERTUIEREUTCHIALH NIE Regiſter der Kräuter auff Hiſpaniſche Sprach. A. A Delfa780.h Alamoblanco 708.8 Alamonigrilho 708.f Albiricoques 722. h Alcornoque 695.d Alfarebas 746.8 Alfena 763.1 Algorouo loco 7 46.€ Alhocige 748.h Almendras 725. R_ AnZina 695.k Arrayhan7 42.i Auellana de la India 644.4 Azebuche765.d ARebo 697.1 AZeyruna7 65.d Azufecifa758.b C. Be 657.h cereZ716.f Cidras 681.4 clauo de e ſpecia 634.f Caßia fiflola 747.4 Coquo 643.6 Cyprejfs arbor 669. d D Attiles 6 ; 8. 4 Durillo 679. R E. Neienfo 666.4 Enebro 674.f Ejpıno de maiueles 763.f Eflorague772-f Eftpa 783:8 F. Fi 679.k,! Frefno 7 43.5 G. — Eneflra 825.8 Granadas 7 60.4 Granaparatannır 69 7.6 H. Aiaarbore 703.d Higes 704 € Hıguera 704.6 Hongos 855. h L;: 20€ 6 Er 4 | Laurel fine Lorer 677:h Linaloe 653. M. Anfanas 731. Mata 751.6 Matronho 685. d Membrilhos fineMarmellos7 27.€ Mor 706.f Morones700.3 Ns NE 682.f Nefperas 762. h Nogueyra 693.8 Neux deefpecie 639.8 Neuzes 693.8 O. Oliue 765.6 — Eras 737. € Pexegros 724. ° Pimienta 637.4 Pino aluar 661.€ Pino negro 667.d Pirlisero 763. F Prunas 7198 R. obre 689.% Rofas 8ı1.b S. < Abugo7 55. R Salgueiro 767. R Sorbas 742.4 Spino negro 805. € Sumagre753-R T. Amarita 609.k Teia 711.k Trebol Real’757.* V. * \ 7 Atas 677.B Viſco 691.4 Vlmo 710.5 Vua de perro 679. — Vua creſpa 806.6 —— — STORE —S— HT IS Regifter der Kräuter auff Engliſche Sprach, 4. Afırians ag 641.8 B 695. KR Bechtree 703.4 Bedella Bırchtree713.b Bladder nut 7456 Boxe 779.8 Broome 825. F Amel, Ein 657.6 Chefinutz7 00.4 Clouetree 634. J Ldertree7 3 k Elyurie 710.b F. ; Firreor dealeirea 663.4 G. Goes berrye * 6 He 783.f Holy 697.4 Holmsoke 693.6 Hraires, or Graines of paradice 636.6 1. ide tree 674: f Indian Nut 648.6 ndian Leeß 659.4 Bee 3 Laurs} Such egiſter deß dritten Teils dieſes Kraͤuterbuchs. I“ 677. ” Lindentree 711.k, Lerchtree 669.d oO Ile — 644.d Oke > d Limontree 68 % 2 P. Ear 337.0 Milieu: mamzncot Mede er 76240 — Mißeltol 691.: Mulberie70 4 e s epper 637.4 Pomgranat 760.4 Popler708.e priuet 768.4 N — tree 639.8 Nieſpenloum 7085 Plumtree19.g Pudding pipitree 7 47.d 3 Vickentree 742.1 Quinte 727.e F. Auine 671.e Scarbet Berrie 697.6 Stravvberie tree 685.d Silick tree 7 46.e Seruice tree 746.4 Sorbier ibidem. Seruice 742.3 Schlatree 721.@ Spindeltree 77 7.5 Storaxivie772.f T. —— 669. R Topel 708.e Tamcor manuret pinetree 661.0 W, \ 7 Valnut 698.9 Walnut tree 698g Willovv767:k usunye Kegiier e Kräuter auf Böpmufche Sprach, 4. ——— AÆptcky Pepr 614.8 — e * G Edle * B: 755. k Gefen 743-h Borovvice 661.€ Gilm710.b Brek 7oL.i Granatovve 760.4 Bresvve 724.4 H. Bobek 677.h Boblax 805.e H 815.6 Bryza 713.b Hloh763.f Buk 703.4 Hrebycky 634.f Buflan 757.6 Hrufka 737.€ C. I. Aflan 700.£ Le 674f Chlupate yahody 806. — lana 806.R Citryno W eyablka 631.4 K 69.d —— K“* 643.6 * Kdaule 727.6 Rin 506.d aſterka 671. Driflall.763.f Kaflany 700.1 Duk 689.1 _ Klökocka 745.0 Daktyle 688.4 Kruflyna776.d ET EICHTENNTETN GE EB TE EST Kzerbiny 7 42. Kulky mefkatopve 6398 EL. Bram 751€ Limaumy 683.k Ipa7ıuk M. Andlj725.k Mely 69 1i Merumki7ı2.h Moruße7o6.f N Nyfpule A O Liua 765.6 Orechy — 6048.e P? of Pracy Zob 768.4 Pomtrancy 682 .f Pujban 779. R. Adidlo 666.d Ruoze 8ı1.b Roppel7o8.e S. S Ahr 742.4 Skorise 657.h Smrk 663.d Slyney & sfrrefiky7igg = Syvaxcho Iana Chleb 7 46.€ W. Vıme 716.f Wlasky 698.8 Wlachy Worech 698.g \Wleö Laüko Wepg7osf Wolfe 710.1 W ranioka 803.b Wrba767.k Woßkeruße 7 4.2.d T. . Tablka 731.e A Regiſter der Kräuter auff Teutſche Sprach, BE a fDamsiyfi Ba aarsyptiher Feygenbaum 84.f — Schotendorn 793% fe jtem Aepffelbaum 3814 Ahorn7 701.0 Aochholg 652. 4 EEE 708.f Adlaßbeer 742. i Pa famförner 612.6 Baum deß Lebens 6 Baumbonen 817.a Belleriſche Myrobalanẽ SB. b Alprofen 781 N644:d Anacardien 64 4.* Br irbel 661. f Areſſel 742.4 Baoltz 768. Arfchröfetibid. Boͤßlein 789.b6 Aſchenfarb Myrobalanc Rh 9 | 1713.b Beyen Item Birnbaum 736.8 — *8 758.h Buche oder Buchbaum 703.d Buchsbaum 779. Buchsdorn 778h C. bee 636.6 Caſtanien 700.1 Gaffıenröhren 747d , Cederbaum 668. Ciſtenroͤßlein 7 66. Citronapffel oder Citrinatapf⸗ fel 680. Greugbeer 804. f Citrinenbaum oder Citrinat⸗ baum 68o.f | Conſtantinopolitaniſch Haſel⸗ nüßzı.b 5 Corallenmooß 815.d Cornelbaum 774-5 _ Cubeben 647.6 Cypreſſenbaum 669.d Dcebaum⸗ 687. f Damafeenrößlein 7 89.b Drachen⸗ 64 binetne dr Tee 69% mg — 84 6984 nf \ Kegifter deß dritten Theile diefes Kraͤuterbuchs. Drachenbaum 686.f Dofenbaum 667.d E. E&phanrenlauß 644-f Erbfel 763.f Erdmorcheln 836.6 Erlenbaum 710-1 Eych trauben 691. Eſchbaum oder Eſchern 7 43.h Eſchroͤſel 742-1 Eychbaum 689.i F Aulbaum 776.d Feigenbaum 704: Feldtroſe Srı.b Feuren 661.6.644-d Fichtenbaum 660.6 Forenholtz 001.e Frauwenroſe 811. b nuͤß 627. 7a Fremoͤder Eychſaum 693.5-8 (2Mlaͤpffel der. a Gaͤhßklee 823:d Gelber Sandel 632.h Gelb Myrobalanen 618.5 Gelb Preſilgenholtz 774. a Gelb Rofe 7 89.c Genſt oder Genſter 825. Gerberbaum753.h Gemein Balſamholtz 652-4 Gertlein oder Gertel vnd Gert⸗ wurtz 049. h Granataͤpffel 760.a Granatbaum 760-4 Griechiſch Nuͤß 725.k Groſſelbeer 805: f » Groß Myrobolanen 618.6 9. Aberrofe 811. b Haberſchlehen S99.c Hageychen 694.f. Hagdorn 763.f Hanhoͤdlein 777. i Hartriegel 768.1 Hartzbaum 861. e Heckholtz 758.1 Heckroſe 811. b Heyd d34.f Heydelbeer 803.b Heydroſe Sub Heymelting 725.c Holder / Holderbaum vnd Ho⸗ under 755: f Holtzbirnbaum 736 f - Honig 818.1 RE JNoaniſchblat 659.4668.4 —B8 Feigenbaum 686.44 Indianiſch Myrobolanẽ 618.5 a — ; ee ET in ee — Indianiſch Nuͤß 648.0 Indianiſch Nuͤßlein 649. Juͤdenaͤpffel 680-f Indianiſcherniſpel 092. b K. KElerhalß 798.8 Keſten 700.i Kirſch jtem Kirſchbaum 716 Klein Palmen 688. » Klofterbeer oder Kreuſelbeer vnd Kraußbeer 8o5-f Korchbaum 695.d Korcheych 675.e Kornroß 811. b Kraͤnaͤuglein 650.c Krametbaum 674* Kuͤrbeeren 774.h Kuͤtten oder Kuͤttenaͤpffel 727. | Frembde pirgierende Haſel⸗ Kuͤfferholß 861.e Kuͤnholtz 601.e Aeußkraut 776.d. 798.e r Serchenbanm 664 d Serchenharg 66.4-i dLerchenſchwamb 665: a monien 683. f dindenbaum 71. e Lindtbaſt 710. b Linſenbaum 817. h ‚gorbeerbaum 677. h Eybifher Pappelbaum 708.f M. Mꝛbennaſen 742.i "Mandeln jtem Mandel⸗ baum 725.f — frembde Fruͤcht I» Mariendorn 811.5 Marillen 722. Maßholder 701.1 Maſtixbaum 745.b Mauibeer oder Maulbeerbaum 70 6.6 Meereych 690. h Meerfichten 607 Meerſchwaͤm 815.5 Miſpel oder Neſpel s71.d Miſtel oder Miſpel 691. f Morgenlaͤndiſche Nuͤß 623. g Mohren Pfeffer 638.h Mundtholtz 768.1 Muſcatenblüht 6588.k Mußcatennůß 639. g Muſcatenroͤßlein 789.5 Mutternaͤglein 634. f wiyrrhenbaum7ggg 7F2 hm 92 N. Nxcglein 634.f Maͤgleinmutter ibid. Neſpelbaum oder Meſpel⸗ baum 762.d Nuͤßbaum 698.4 D. O Ebaum 765.0 Oleander 780.5 p. Antoffelbaum695.d _ Pappelbaum auß America 708. Paradißholtz 653 h Parißkoͤrner 635.f Peiſſelbeer 763.f Pfeffer 637.d Hferſing 04..a Pflaumen item Pflaumen⸗ baum 719-8 Pfrimmen 825..829.b Pimpernuͤßlein 745. € Pomerantzen 682. C Pomerangenbaum 682.f Proninsrofen 79.8.h Q OVitten oder Quittenaͤpffel "727% | R. Roꝛuſch 809.d Rehling 335 h Roßcaſtanien 700.1 KotheRofen&os.f Roter Sandels 55.h Rote Thanne 663.d Ruͤſtbaum oder Reſtholtz 709.c S. SAnamunda 7795 Sanct Sohannsbeerlein 746 0.806. ©. $ohannesbrot 746.2 S. Johannstraͤublein 806. f Sandel 555- € Sawrach 763-f Saudorn 763.f Schaflinſen mie Scorpions, krautſchoͤttlein 819. 6.817.h Scharlachgrün oder Schar lachbeer 897.C Scheißlorbeeren 798. Schiehen zo1.a Schoßwurtz 649. h Schwaͤmme 835.b Schwartzbraun Myrobolanen 48.d +: | Schwartz Myrobolanen 518.6 Schwartz Bruſtbeerlein 616. c Schwartz Pappelbaum oder Schwartz Albeerbau 708. f Schwelckenbaum 733.e Scorpionkraut 830.4 Sebeſten 641.9 Seidelbaſt 799.f Seeeych 691.e Seuenbaum / oder Sieben⸗ baum 671.e Schlingbaum 775.h Siebengezeit 557.e Sonnenblum oder Sonnen⸗ gunſel790o © Speyerling oder Sperbaum / x Item Sporäpffel Sorb- aͤpffel vñ Spindelbai zone Sporbirn 742-1 Stachdorn 805-f Stachlichte Indianiſche Fey gen 686.4 Stechapffel oder Stechbaum vnd Stechpalmen 697 4 Stechdorn 805. € Steynſchern 743: 5 Stecheyche 695.f Steyn finden 7ıra Stinckendbaum 817.4 Suͤßholtz Safft 320. € Styrar oder Storax 772-f Syungsbaum 7720 Le Feten 710.) Terpenthinbaum 749.5 Tamarisfen 669. f | V. VEſſch763.f Vlmenbaum 710.5 VngeriſchCreutzbeer od Vng⸗ riſch Wegdornbeer 783.4 Vnholdenkraut 780.h Vogel — 644. Wachs gelbe Pflaumen oder Spilling 699.d Walde Cypreß 673.a Waldt Diſtel 679: Waldtholder vnnd Waldtho⸗ lunder 755.i Weckholder / Wachholder oder Wachholderbaum 674.9 Weyden oder Windenbaum 767. Weyſſer Alberbaum 708. f Weyſſe Bruſtbeerlein 702.4 un gefüllte Gartenroſen Weyſſe Muſeatenroſen 789.5 Weyß Papelbaum7o8:e... Weyſſer Sandel 655.f Weyſſe Thanne 663. Welge oder Wilgenbaũ 767.£ Welſche Nuͤß 608.g Welſche Sinfen 817.h Welſch Neſpelbaum 762.c Welſcher Than 661 Weydornbeern 804. f Weyrauch 6600.d es 767. ide Dimpernüßlein 745. Wilder Erb 6 AR; : Wilder Delbaum 765 a Wild S. Johannsbrot 747.8 Wild Sperberbaum 742.1 Wolriechenderklee 757. Aepfflein 639.c Zahme Rofen 789.8 Zapffenbalm 689. 5 Zeyland oder Zeydelbaſt 798.e Zimmettinde 657.h Zirbel 662. c Zirbelnuͤß 662.c Zahmer Zirbelbaum 661. e Zurgelbaum 757.e Eeee il Magie Regifter deß dritten Theils diefes Rräuferbuche, THE — —— SE: 613 Regifter der Kräuter auff Niderlaͤndiſche Sprach, E. Moerbeſi f BE — Rangie Apffel o82.f (Edſenboom y10. i Moftboom 663. er — — e ihr Mosrbeiicboom 706-6 Rooſe 8. b Aloe 6 53-4 2 N. ©. KR Fiſtickenboom 748.5 Dotenboom 698-8 Ef Aa — G. Note Moſchaten 659: g Senetboom 817.5 —— O. | Sorbenboom 742-1 Prrfenbomnss ee ans 7 Sporkenhout 7768 Bekeleer 677-h Groffels Nagels 634.f lie 765. Suerboom 7 63-f Befiekens ouergee 806. f Dimen 710.b6 Strenpalmer 6ss-f Boognout 7oLi H. Olyffboom 765.c — Brem228.4 — 763.f p V. Burbosm 779-0 ulſt 697 1 Yaheboom 704.6 er Buekenboom 708.d K. Apenhout 7774 Ba 7048 ‚ C —— Ba — t — Ancel 657. h RKerſen 7160. eerboom 73 Vroege Perfen 722. gs Caſtanien 7 00.i Kerſenboom ibid. Pimpernelle Rooßkens 39.c — * b S. — a e W. roes eſten o0.C Imoen 683 f opu Al chnoten 698. ie en Saurusboom 677-5 — — *— ie 804-8 Coretboom 695. &indenboom 711.f 3% * | Wilde Cornolie 774-5 D. Lorckenboom 664. d 3075 4A Wilde Rooſen 789.d DEboom 6636 N. | Wilgen 767-f | Er Arendacfen 691.i 2 un —* RT : Dacktyle ibi * Wilde Seebenboom 7 42.i Duyn rootkeers 789.b Maſpelboom 762.0 | —— * | H Das * | ji s ie > X AP? © } — RE a i a a — WR En DB Bon. — I — * 52— Fi * j PR 7 N \ — — — —— 4 +6 22) V 74 3d 744 > Kegifter deß andern Theils diefes Kraͤuterbuchs. Haupfluͤſſe wenden 61. d. 88.d. 89.h. 95.f. II. b. 152.8: 346.f. 594-4.596.0.599-0 Schleim vnd Höfe Feuchte auß dem Haupt ziehen 19.6.37.d-54- b.59.6.60.d 6.61.) 64. d. 64.e Haupt ſtaͤrcken 5.e. 7. d. h. 8.b.g. 24. e. 37.d. 54. ae.i 55.a. 59.a. 63.£.64.6.77:0.89.1.90.6-.91.0.95.0.96.4-f Schwermuͤtigkeit def Haupts von Trunckenheit vertreiben 90.f.119.4.120.4.h Haupt Berfehrung wenden 23.1.44-0- — außgetruckneten Haupt helffen 19.f. 54.e. i.k. 63.k.133. Hauptwehe helffen 8.g.54.a. i k | Haupwehe legen 6.6:7:0.8.9.22:4:54.4.18-59.6.60.8.63.f.64.%. 74-f.76.h.89.1.92.i Hauptwehe von Hitz legen 8.g. 20. c. 20. d. 22.0.b.74.k. 76h. 81. k. 82.d. 133. f.h 139.c. 161d. h Hauptwehe von Kälte vertreiben 6.e.7 h. 37 c. 40.h. 48. b. 53. d.e. he54.k. 55.d. 56. 60.e. 71.k. 73.a.g. h. 86.k. 89. f. i.90.d.f. 91. q. 131. c Langwirig Hauptwehe vertreiben 22.a Haupt Wunden heylen 7.4.44.4.b Haupt glatt vnd ſanfft machen 40-h.155-h Auſſetzige Haut reinigen 78.a. b. 1061i Hanpt Gebrechen heylen 130.a. 155.h Grindige Haut heylen 78.0.6.155.8 Feuchte flieſſende Haupt geſchwaͤr heylen 348. d. 493 f Haupifluͤß auff Lungen vnnd Bruſt fallen abhalten 91.d. 92:8. 94.c. 95.f. 154.d.166h Duͤnne / hitzige vnnd ſcharpffe Hauptfluͤſſe innhalten 273 -g- 463.8 Kalte Hauptfluͤſſe vertreiben 593.d Haupt knoilen 163. f 191.a f Gute Saugen zum Haupt 5 4 .b. 463.f Haupt purgiren / vnnd reinigen 64. d. 126.f. 155h. 431. f. 465. c. 562.1 Hauptſchuppen vertreiben 142. h Harn befuͤrdern z2.a 37..h. 48. d. y0. b. y3 h.54.h 55.4.57.k. 58.c 59.b. 61.h. 67.1.74.h. i. 85. i. 00. d. OI.h. 92.1. 95. d. 101. 1.k 104-8 108.j.111.d.120.4.123.h.127.0.129.f.131.0.6.f:8 Heyſere vertreiben 18.6.19.1.120.4.133.€ Herpine,fuch £riechende Geſchwaͤr Hertz erfriſchen onderfrewen 8:9-58.c Hertz erwaͤrmen 58.c Hertz erkuͤhlen S.g 20-f Hertz frötich machen 58.c Herz Gebrechen von fälte 71.f Hertz geſpann vertreiben ergfloffen / vnd zittern vertreiben 5.k. 22.f. y0. b.54. d — Hertzens 5.k. df.g37 b. 54.d.57.58. h 59. b.c. d 72.d.ht. Hertz ſtaͤrcken 6.e 7.d.f. i 8 6.19.1.20.C. 21. d.f. 22.f. 24.4.37.e4. 50.5.55.0.57.1 Hertz zittern vertreiben 5.f.7.f.20.6.22.f58.0.133.C irſch am Viehe vertreiben 113.1 inderaußgang vertreiben 51.1 Hinrs gebreſten heylen 7.f.h.724 Hirns falten Gebrechen helffen 35.k. 30. d. 37.. 53.d.h. 54. hit. 718.72. 4. 90. a. 91. f Hirn reinigen 5.e.i.7.h98.f. 146. b Hirn von den falten Fluͤſſen reinigen 7.h. 20. c. 35 k. 37.b. 55.b. 72.a Hitzig Hirn erfeuchten 20.c. 58.h Kalt Hirn erwaͤrmen 6.e.7.f. h 35.k. 37. Hirn ſtaͤrcken 7.d- 21.f. z5 k. 37.8 55-0- 58.h 59.a. 62.a. 82.e. h.i. 96f Hirns Verſtopffung vnd Verletzung abhelffen 95-d Hirnwuͤten ſtillen Hitz leſchen 18.k. 20. e Innerliche Hitz leſchen 22.0.305. Hitz legen in Choleriſchen Fiebern 305.e 4 Hitz der Stirn vertreiben 20. e. 1o.5 — Huͤbſch und holdſelig machen 188.f.g.20 9.d:211.4.215. — Huͤfftwehe vertreiben 68.d. 72.d. 74.. 76-0. 87.1.1218. 164. b· 169.5.6.171.4.6.172.0.177-8.102.6.194-£.209-f.257.d.279-D 281.5.292:h.360.h.362. Hundes Bißhey'enz49 cd — Raſender Hundts Biß heylen 8..64.6:72.6.199-f.203:0.249-F 254-6.256.f.279.h 2 Hunde Vnteuſchheit anreytzen ibid. EL Huͤner Augen oder Seichrdorn vertreiben ibid. Hunger flillen 244.d Huſten vertreiben 18.k. 21. e. 22.6. 57.4. 59.b. 67.b. 68.f. 76.4. 77:995.f-102-f.161.4.187.0.188-8.191.6.192.0.203-9-209.4 243-f.244.4. 245-1. 246.4. 279.8. 234.0 d.e. 289.f.290.5.C- 319.8.342.f.3581.362.4 | Alten Huften vertreiben 57.1. 60 d. 65.0: 68-f-f.76.9:81.1.85:8: 87.0.3581 — Dünen vnd trucknen Huſten vertreiben 21. b. i 22. c. 68.f.k.7 6.g. 244. h. 245.1. 342.f Feuchten kalten Huſten vertreiben 2.b.61.i.65.0. 133.1. 249.h Hertzen Huſten wenden 21.b.i 59.d.61.4.133.C — Scharpffen Huſten vertreiben 21. b. 60. d. 614k. 67. f. 68.f. 123.h.129.#.200.4:290.f.355.0.d. Stedts Huften 60. d. 61.k. 08.f.77.4 Kinder Huſten 21..b.i Huſten deß Viehes 86.5.283.E x —— der Haut vertreiben 25.k. 610.74. h.155.d. I5 8. k.2156 Ixiæ vnd Taxi Gifft vertreiben ibid. K. Rab vor Faͤule bewahren Rauhe Keelen miltern 21.4.6.140.f.243.£.245.1.281.5.291:d Truckne Keel feuchtigen 123.b.245 1.24 6.c Harter Keel helffen 123.h. 246. c. 291.d Keichen helffen 22.0:279.€.280.4 Keichen deß Viehes vertreiben 85.6 Kleider reinigen 111. h. 225. b. 23 8.e Kluxen benemen 63.hai Harte Knollen weichen / vnd zertheilen 419.k. 446.4 b. 459.c. 0 Koͤder zertheilen 26.4..57.1:59.6 76.1.7 6.. 199.. 179.f Krampff vertreiben 5.i. 43.k. 53.h. 54.h. 71.4. 74.0 g. 81.i.87.4. 90.8:93.d.96.d.101.1.253.0.258:4.286.4.355.4.f-362.0:366.h: i387.d. 4200.1. 419. c. 425.f. 4602.1 Krampff am Halß 425.f Krampff junger Kinder ibid. Alte langwirige Kranckheiten heylen ibid. Schwere Kranckheit / ſuch fallend Sucht Kraͤtze vertreiben 172.h Krimmen vertreiben 53.h.63.i. 68.c. 72 6.74 € Kropff vertreiben 14.8-72.d. 104. d. 211.5. 253.f. 257.4: 2686 305. 0.362.0.453 1 471.1 “ Kropff am Halß zeitigen vnnd vertreiben ?2.d.164.d. 209.d.e 211.6.253-£.257:8.297.6.0.305.6.431.5 . Krebs heylen 780.113 £.120.4.6.152.f249.d.265.h298.f.389.f 451.f.530.4.601.f.625.{ Krebs an den Bruͤſten heylen 120.5 Heimlichen Krebs heylen 152. f. 170.1 Kroͤten Biß heylen ibid. Krimmen auß Verletzung der Daͤrme ibid. Innerlich Kuͤhlen ibid. Lehm vertreiben 93.0.631.€ | Lahme Haͤnde vnnd Fuͤſſe zu recht bringen 44.5. 8of.so.f 282.4.031:C Ffff Auff⸗ — — — — — Regiſter deß andern Theyls dieſes Kraͤuterbuchs. > Auffblehung dep Seibs wenden 50. b Verſtopfften Leib erweichen vnd öffnen ibid. Leib offen behalten ibid. Feuchte gebrechen deß Leibs wenden ibid. Den Leib purgieren vnd reinigen ibid. Verʒehrten Leib ſtaͤrcken ibid. Im Leib zerriſſens vnd zerbrochens heylen 271.d. 425 b Im Leib zerbrochen vom Fall 271. d Seber Areney 21.0.0.22.9.215.d.23 9.9.3 66.5 Entzuͤnder deber helfen 20.0. 21.0.d. 158.4. 23 9:8. 351. c. 441. b. RR 5 r h 5 ’ crkalte Leber erwärmen 24-f355.h.4 51h Fauler Leberhelffen ibid. — Leberfluͤſſe ſtopffen 53.1.3 42.C Scher gebrechen helffen 44.0.394.5.630.4 Hitzige Leber fühlen 20. c k. 189. b Leber hitz leſchen 189.b:191.4-300.d Leber geſchwaͤr heylen 300.0 Leber geſchwulſt 81.1.300.d Leber hitzige Geſchwulſt legen 300.d Leber vom Schleim reynigen 26.0.186.6.2 58.1. 300. d.342. c Leber ſchmertzen vertreiben 300.5 Leber ſchwachheit helffen 23 9:8.293 f. yy8. c.d Leber ſtaͤrcken 8.6.19.£.300.d RR Leberfucht 74.d. 140 8.257:4.5300.d394.£. Verſehrter Seber helfen 23.8.44-0.300.0.577.h Leber Verſtopffung helffen 24.0.26.C. 48. b. d. y5. b. 56.1.60.d.1. 63.41.64. 67.1.82.h. 86.g. 89:9. 92. i. 102 h.£.104.9.108.). III.d. 129.1. 149.0. 145.8. 156.4.F.163.9. 176.8. 195.h.i. 239 8. 24178.£.254-f9.h1:300.d,3218.h. 341.9.389.6.394-h.415.h. 4256 431.20. 432. b. 4517.04. 493-f512 6519.0.530.9.563.h» 613:9.4.624.f — Leber zuſammen ziehen ibid. Lefftzen ſchrunden heylen 22. d.g8.e 277.b Lendenſtein zermahlen vnnd vertreiben 8.k. 76.b. 107. d. 119.f. 248.4.266.f.361.h genden wehe 74-h.76.6.8 2.5.133.6.244.8.248.£.361.h.362.5 Leucophlegmatıici ſuch weißwes Leibwehe 5:.t Laͤuß toͤdten vnd vertreiben 86.c87.6 90.a. 202. h. 398.i Lechtdorn vertreiben ſuch Huneraugen Boſͤſen Lufft vertreiben 198.£.203.f Rawen Lufftroͤhrn helffen 68.k. 244h. 246.e Zerbrochene Lungen Adern heylen 42.f.44.C sungen aufffteigen wehren 86.d.f.3 73f280f sungen Enslindung 90.5:373-f5319:9.3 45-1.549.h Simgen gebrechen vertreiben 74.0.86.[.86.£.90.5.106.1,244.0. 271.4.273,f.280.f.319.8 - Hitzige gebreſten der Sungen 74. d.27 3f. 280 fꝛoi. d. 345.i „gungen kalte gebrechen 6274.h. 7614. 85:8.86:8-f.273.f.291.2. 319-8 gungengefchtwär 22.06.44 (.105.f. 319.4 ‚gungen reinigen 57-1.90:b,25 84. 2762æ. 297.0 Lungen reinigen vom Schleim 74-d-276.0.280.f.297.C sungen Verſtopffung 60 .d 68.k. 85.e. iog.k 1ob.h.2530254. f.g Lungen Verſehrung 44.c.105.k. 1ĩ.d. 246.2e Lungenſucht 60.e. 62 b.68.f. 74.d.86.f.106.d.244.4.246.C.f. 276.f 277.b.580.£ . SM. A Vffſtoſſen deß Magens 7.f.65-hi. 64-6 f.65.05.6.74-d. 89 b.148-f.151.0.156,4.160.0.260.0.533.Ä Magen Blaͤſte vnd Winde 67.f.68.6,217.4 Erkalten Magen helfen 6.e7.f. 63.4 71.f.72.£.74.d-h.1.76.2. h.1.79.f.80.9.8 6.9.87:5.89.h.90.5.d-91.0.f.95.d.6.99.4-102.1 174.618 4.6202 f.249.1.260.4.1.345-4.355.,3 89. d. e. 425.q. 0.445. Magens böfe Feuchtigkeitenond Schleim außführen 44-674: i 89h. 108.f 244 h.300.d.355 .b. Magengilb 120.f Magen fluß ſtillen 175-F 12 Entzuͤndte Magengall daͤmpffen 61.h. 244. d Magens guͤrtzen wenden 63. hi. 64.e. f.g.i.k. 65.a.b. 175.k. 1784 Magens vnnatuͤrliche Hitz vertreiben 20. c.1.i. 244. dh.29094 Magens mangel helffen 19.e. 47.1.64..244.d.! | Magens nagen vnd beiſſen 7 2.h Magenpuluer 21.0.d.244.d.356. | Magen purgirn ondreinigen 34.172.g.h.242.h.449.0 Magenſchlucken wenden 64-f.65.b \ Magenfchmergen wenden 8.. 19.4. 21.00. 72.h. 161. f.2449, 389.h. 405 0.8.4621 Bloͤden Magen ſtaͤrcken 7.d.h. 8.6.19.8.21.0d.44.0.47.454.6 55.4.6.0.0.58.h.59.d-63-).1-64.0.8-1.65.5.d.f-9-68.8.69.5.76. d.81.f.89.h.167.d.210.1. 405. b. 451.h. 471. c. 587589.hit. | 600.0.d.601f.9-h : i Magenfucht vertreiben 64. e. f3 87. d. 425.a. 440.i Magen Verſehrung helffen 440-1 Magenwehe vertreiben 54b. 223.9. 244. h Magen zuſammen ziehen ibid. Malzeichen vertreiben 44.b. 24.f Mandeln heylen 239. h300.e Maſtdarm 453 € Maſen vnd Flecken vertreiben 24-f 37.d-44-5:48:4.53.6.549 68.0.177.9.134.9.188.f.201.h.202.f.448 d Melancholey außtreiben 20. b. 57.1. 58-6. 59.b. d. 72.416.766 77.fg.h. 505.a. 5od. b g.h Maͤuß toͤdten 341.h 367.0.419.d Milben vertreiben 102.fã. h Milch in Weibern mehren vnd widerbringen 57-f. 60. 127.d. 139.A.f-150.0 319. f.34. 400.1. 471. d Milch den Saͤugenden benehmen 58.c.132.5.133.d Milch geſund machen 58.d.e. 64.e Milchknollen in der Weiber Bruͤſten zertheilen g8. d.e. 4. d. 65.a 10o8.k.209. d 217.0. 221. b Auffgeblaſen Miltz helffen 53.i.54.b f.y5.c. 68h.77.4.171.h Mittz duͤnn vnd klein machen 53-1-54-f-55.c 68. h 129.k. 104b.f g.171.4.&.215.4359.h.440.h.612.b | Mils Engündung 47-153.1.68.h.174.C Miltzes Feuchte und Winde außführen s3.1.55.6.77.8 Milz Gebreſten wenden 47.i. 53.i54 f. yy c 68.h.£.77.9.102h- 119.6.164.8.305.0.347.4.351:4:355.d.4. 362.0.5170.8. 5I1.g.h-f- Miltz Geſchwaͤr 53. 55-:169.0.432.6.6:501,8.607.8 Milz Geſchwulſt 23 154. f.55. c.77.. 453.c. d Mlgreinigen 77.f355.b.aA5n a Miltz Schmertzen 47.1.54.f. 68. hk MN ſucht vertreiben 60-h.62.b. 68.h.k.74..i. 84. e. 86. b. 10L.i. 102.. 100.e oa.f·g. igð h.ioʒ.t.i .c.ꝛio..ʒy:h 416. 6.451.498 d.595.b Miltz ſchwachheit vertreiben 47.i Mir Berfehrung 305-C Deuns Verſtopffung heiffen 68.f.9-5.£.82.5.86.9.92.i.107.f. 111.8.163.9.16.4.0.h.1.17.4.6.176.8.195.1 239 4.241.0f,253.d 305.6.321.4.394.h.4510.b.609.h6178 Miltz öffne 305.0.3 41.8 Mucken vertreiben 419.d Mundts erfrimmen menden 55.0.93 .d Mundfänleheylenz1.f. 74.0.9. 131.d.238.8. 239.h. 241.e. 350.h. 393-h-4534.f.469 1.576.8-577:4 Mundts Befchmwär heylen 61.h.238.0.368.c Munde verſehrũg heylẽ 6r.e.62.0.161.4.2 38.8.239.# 350.4.577.4 Mutter gebreften allerhand 6.e. 7.0.f.1. 8.0. 10.f. 20.0. 23.0. 23.9. 24-0.d.25 €.26.4.27.f.37:9-48.6.d.50.6:53.1.£.54.5.55.0.6:56 i.7.f 59.b.60.d.i.f.61.c. 62.9.6.67.1.69.4.f.71.6.72:0.4.74-8 1.76.4..79.8.36 c. 80.h 91.6. fchi. ↄ0.f. 4.98..99 b. 102.e. k. 107 d.e.i. III. d.h. I19. 1. 20 D.130.8.1317.8.14.4.8: 1502.c. 151. fig h. 169. d. 172 f. 199. c. 201. i 203. q. 219.1.223 4h.i 224.b.k. 245 ba.259.f. 260 q.f. 263 i. 268.9. 280. f. 297.f. 355.a. b. 355 .d. 359.f.361.h.,362.0.389.d.425-1.8.428.8.6.4311.8:.432:6:449- 9:451.14.464-.8-472.6.474.8:477.1:484-4-485. bf.496:0b 524.4.4. 524. .571.f. h.573. k. 577.1 k. 5on.c. d.c.503.. 596. d. e. . $).1.600.f.60.2.6.613.0.622.0.625.1.629.b * — —2 A Alba, Ara) ArELgE #2) Eis | 7410} ps | Schu oh ‘ tor ee Regiſter deß andern Theils dieſes Kraͤuterbuchs. ⸗ N. i { PAbelzuriick treiben 160.1.211.6.276:4 Nachgeburt fuͤrdern 23.f:47 b-48.0.69.0.74-h.1.84 €. 89- 6.8 9.f.177.f.20 2.h.253-h.1.391.8.425 h.451.4.463..607.h: Nacht Blattern heylen 120.0. 431:4 | Macht Forcht vertreiben ibid. | | Nabel Gebrechen 22.d | Nacht weheftillen 253.8.283.4.351.f.591.6 Nägel Gebreſten 605.) Natern Stich 415.d.477. Narben vertreiben 594-hi | Naſen Gebreſten 54.0.d.58.6.64.9.h. 68.6.152.4.160.8.199 f- 8:249-f.250.0.292f.297.h.432.68.446fg-453-4-493-5 524.h.540. d 506. b | Neruen 7.e. 24.0. 36.0. 37. e.i. 40. h. 3. d. 54.1.55 c 72.4. 90 a b. 95.d. 109.h 209.f. 246. k 360. d. 280. 0.350.4. 351.6: 449:4- 488. b..594 9.620:8 Nieren Gebreſten 84.200d. 228.23 9.24. e.f. 27 e.36.f. 37.e.h. 74h 82. h. 860. 90 d. 07.a. 10 8. han. d. 120.0. 130. d. 131.-f. 158.h.1.161.4,.186.£.188.0.€.191.0.201.f.8.214.6.224.8.239. 9-%241.0.243-f,244.6.245.f.249:b4.f. 256 f.266.8: 283. h. 300.d 301.c. e f.g.h. 342-6: 345-1.351.f6 361-1362. c. 372.b. 397-f.441.f 451. i 460. q. A92. i. 493.d. 495 4. 538-6. 54Lf. 562.4573.k.598. h. 630. b. c | O Hren Gebreften 54:0.6.55.0.58.4-61.0.8.6.64:9.65.6.68. ef. 75.4.79 1. 82. i. 86.c 91.h.1.95.h. 130.b. c. fiq. 145. h. 152. a. 155.d.6.169.h. 170.k. 171.k. 172.h. 192. d. 195.b. 195.k. 199.f. 201.8h.203 0.214-f.224.0.249.d.8.251.0.254.f.259.4.261.f 263.4f.267.b. 295.1. 296.6. 297:h.i. 300.0.b. 302 €.346.b. 367.b.6:390.5.393-4.409.h. 425.8. 431.4. 446.8: 453. 4710.553.0.595.0.d.596.f.599 f.600.h Onmacht vertreiben 5.£.7.d.8-f.19.6.20.0:37.6.54.d 58.h.59.b. 6.7 2.6.9.7 3-8.7.4-9-7 6.7 9:8.90.d.91.0.9 2.4.9 6.0. 133. bec. 13 4.0.156.£.158.0.188.8.260.0.321:8.401.5. 428.0. 456: di. 457.0.478.b.571.h | Opij Gifft abtreiben 290.0. Omeyſſen vertreiben 265. Aralyſis ſuch Schlag Parotidæ, ſuch Ohrengebreſten Peſtilentz verhůten vnd vertreiben 7.b. h.8.g. 14.b. 19 k. 45. b.58.h 95.e. 102.0: 106.1. 107. e. 134.4. 1443. 1555. 151. d e. 152.0. 158.d.f.159.0.160.0.199.b 202.h.218:4.238.0.276.1£.284:c. 321.8:4.346.0:0.351.f.389.Cf. 390.6. 391.6. 431. h. 427. a. 441-1.445-.f.465.0.f4.466.0. Peſtilentz heylen 428.0 4464: 446.0f-4481.449:0.b.465.8. frasgab | Pfeyl auß dem Seibzichen 3 63.0.4 62.F | Din Saadanısub24r2 284.0:448 f.451.d.463.4.596. € euritis,fiich Seitengefchwär Polypus, ſuch Geſchwulſt der Naſen Purgation 85.d 86.d.119.8.120.9.120.f.121.6.133.d.138.1.140. f.142.6. 154-8. 167.8. 1718. 191.4. 196.4. 208.0.231.f.232.4. 468.4.507.6.583.1.589.8 h.604.f.608.d Podagram 20.f. 23.1. 74-8. 76.0. 102.4. b. 119-1. 120. c. 130.$. 142.6.191.b.C.192.5.199.8-203.0.217.0.24.9-f.267.C. 284.0. f290: 4.295. 8 1. 300.0.301.6.327.4.341:8:362. 0.385 9. 439-1-448.b.457-b:479 Fans: * — * — ReEudigtei vertreiben 25.0-6:26.6.26.0.58 H.60.1. 61. c.106.h. 120.D0.0.125.d.130.8.155.C-174:4.192.0. 280. d. 9.2919. 353.8-361.d.363.0.366.f.4125 h 551.0:585. 4 Rothlauff 19-£.26.6.244-fg.256:8-h-284.6.290.4.299.f.305. c.417.c. 481. k. 529.i Rohte Ruhr 43.k. 60 i 64.72. c.85.f. 147.e. 151. c d. 152. g. 154. f.160.h.161.0-h.191.4.209.4.217.6,237.0.237.8.246.4. 356. d.409.1.416. k. M30. k. a32. 6.435. d. € 440:h.459.4.465.f. 498.0.514.f.545-4.555-f.561.8.567.f-577-1.601.f.613.f.g Erkalten Ruckgrad helffen 24.d-48.6.55.0-69-f.103.0.442.4 SAmenſluß ſtillen 65.f.67.6.139.d.159.6.276-h.1.3941.440° f.g11.i.519.d.613.h Samen mehren,8.6.58.b.123.1.127.d.198.1.208.4 214.f Sand außtreiben. 86.4.131.8. 172.6.176.f.209.9- 210.f:224:0» 241.d.243.6.248:f. 249.1. 266. d. e. 280.f301.0.8:0.367 400.f.504f , Schäden heilen 8.0.25. 120.6.249.d.298.f.300.0.568.8 Alte Schäden heilen 3.0.13.£.14.0.40.h.72.2: 84. 102.f.100.& 120.5. c. 145.k. 172 &.h. 249. dk.2579. hai. 268.0.6.298.d-f 300.0.f.9.353-f.372.d:405.8-415.d.6-423-f:9.430. 431 b. 432.f.446-9-453.0. d. e- 459h. i. 460. c. d 461. Flieſſende Schäden heiten 84.h 102. d144.f.213. e. 215.k. 201.f. 300.c.f. 3 44.8.392.8.430.8:432 f. Aa53.g h.582.c | Innerliche ond äufferliche Schäden reinigen vnnd heilen. 172.h. 298.f300.f.g Schenckel Schaͤden heilen.ıs7.6.298 f 300: cf. 430 e. 460 c. d. Schieffer vnd “Bein auß den Wunden siehen- 7.9. 167.. 172 h1.298 f.347.4.394.8-415.0 Schwaͤmme außtreiben 7 2.0.6.129-4.337.E \ Scläffbringenıs.e21.082.d.138 1.161.E Schrunden 4 53.0 Schlaffgebreſten 54.e 74.c. 75 4. 79 1.87 4. 100. d. 172 f.176. 6.183 £. 270 . 2891. 290.4. d. g 291f.295 f. 296.b. 305.f. 346.0.362.0.441.d.584.if | Schlag 15423.6.24 e. 35 k.360e. 37 b.d.fig. 53 h54.c. d. h. 55. ac. 72.0 9-4.76.f.79:9.89.f-90.5.d.8. 93.0.96.5.f.108.9. 107.f, 169.4 169.0.195.£.258.f.280.f.346.b.361.h. 451.f. 456.0. 456. 567.f.599.h 613.1 Schlangen biß 3:6:.68.6.84.6.86.0.102.f1II.&.202.8.215.d.221. .257.d.286.i. 305.0.321-d.347.6:350.h. 366.1. 428.0.453-0» Schlangen Bergifftung 6 8.0.86.C.111.0.428.2.455.0.453-8 Schlangen inein Zirefel bringen 65.6259 9 - Schleim zertheylen ond außführen 4-b.18.£.25.0 26.8.37.8.57.4 59.d.8.63.4.65.f9-67.2.f. 68-£.69:4:74-h.76.C. 86.d.10L.. 102 h.121f.163.8.170.4.171.h.4-184.f 191.£.192.f.19 44.196 n.198.i.201.f.2 43.f:244.0.6.246..253.0.297.0.6.316.8,342 6345 8 356-1.415.8.425.4.427.0.4304.6.444.d.4 45.4514 431:6.458:4 473.1.487.6.542. Schlund heylen 267.0 Schnuppen 64.8.82 1.98.f.102 f | Schuppen auff dem Haupt 20.d.145-£.202.6.350.4 Schmweßlöchersg3g Schwermuͤtigkeit 19.f.119.i Schwindel 5.1.7. d. 40.h. 50.b.54 he55.a. 63.k. 72.4.4.h.76.6.32. 6.898. 91.4: 92.i. 95.df. 107.0.108.h.169.0.2535.6.280.f. 321.8 341.8:367.f 389 d. 390. a c. 419. b. c. 456. g. h | Schwindſucht 20.0.22.0187.6.188 e.246. c k. 249 e. 200.f. 345 6.372 d 385.8.409.1.441.4.470.4.472C | ’ Scharbock 171.1.173.f.417.0.454.i Spinnen Stich 74 8 167.£.4.175.0. 391.5 Scorpion Stich 54 9-55.0.58 0.74.98 130.0.14.0.4.148.4.15 4.8 167.f.8.265.1.283.9.351.6.366.1.388.f.389 b. f-9-391.6.5436 Seiten ſtechen 19.b.21.9.b.6.22.6.61.0.76 .6.86.0.0.9.95.f.120.C 244.6.245.4249-1.259 f.281.5.283.f. 319.5.362.0.390.Q.t. 400.f.425.6.f.472 4-474-h Seren Schmertzen 19.6.61.d.7 6.6.86.8.0.9.9 5f. 120 0244. f. 25442491 259.f.281.b.283 f-319 h.351.9.355-4.362.0.390. —— ennadern 14. a.54 . h. 55.a 504.87.6246.6327. h.i. En 545.55.9,564.87.6.246.£.327.B.i 346.351 Sodſtillen 431 i Sinn färcfen 24.6.55.4.62.4.91.4.92.6.96.c Sprach wider bringen 37.5.54.0.£.89.f 90.5.d.119..172.4 Staar fell 453-1 fuch weiter Augenfell | Steingebrechen 104.8129.1.130.d.f-g.131.0.6.144.0.157.4.169, a.172.&.h.4.202.5. 209.9. 214.6. 240.6.d.241.d. fig 243.8. ' 248.£.249.b:01.259.f.260.2.f.45 % Stich heylen 107.f.271.f | Stich pflafter 107f. 27 i.e Ffffe Pr. Taub⸗ — se: were? } er rare: - \ Regifter deß andern The T Aubſucht 209 d 276h.290.e. 421.h Thier Stich 174.d Traum 72.0.133.h.208.9.208.f.217.0.508.h.512.d rauwrigkeit vertreiben 72.4.133.b Truncken heit verhuͤten 119.i.139. b Todte Geburt außtreiben y8.i95.h.96.a.171.h V. VErbrente Glieder erfeuchten Vernunfft durch Zauberey verlohren wider bringen 417.E — eröffnen 19.d. 710 76.h. 202. f.g ie Vnkeuſchheit vertreiben 263.. 371.f. g Vnkeuſchheit reitzen 123. h 167. d. f. 169. a. 171.h. 190.f. 249:4- 34513474364-fzzue.gb4939 5248 Vnreynigkeit im Leib anführen 76.9. 78.0. 213.0.297.9.301C- 311.1 316.0.360.F.421.f | Vnſinnigkeit 71.4.76.0.82.d.305.b.fr421.f Vnwillen wehren 7.5.74-1:327:9-h | Vngezieffer 130.C Vogel zahm machen. Vrſchlechten der Rinder zoo.e W. Achen vertreiben 289 i > Wandläuß vertreiben 276.k. 363.b Warken y8.e.7 6.e. 213.e.205 9..284.6: 311.6: 316.0.6:393:8 _ Waſſer ſucht 26:8. y5. a. 311 840-851. 86.6. 89 4. OLE. 192.F. 168.£.169.f. 174.0. 192.f. 194-1. 195.h. 202.5, 241.d. 254.8 298.0.6.316.0.d-341:8.361.0.366-14.367.6.368.0.d.389.d.391.5 394-4.397-6,400-f.405.6.6:414-f-416.£.419.0.428.d.8-451. 0.451 $:453-41.454-5-6.480-8-)-485-4- 498. g. y29.k. 629.e Weiſſen fluß der Weiber 54.h.74.1.k. 99. b. 102.1. 151. h. 251.b. 4449-4581 — Weibs Glieds gebrechen 7.i. 24. f. y9. c. 09.a. 102.i. 151.4.f.273.0. ‚.6.280.f.327.6:347.6.351.4.351.6:390.b.C. | Weiber Kranckheit 7.i.23.f. h.24.f.25.e.27.ef:33 . d. 47 ik. 48b. derz.· ik. 54.g. 8.c. 59.6.60-1f. G2. a.b. c. 64. k. 65.. 68.c. 69.4.71.4.72.0.0.f.74.d4.79-f-80.4. 82.5.84-0. 85-1. 86.0. 89.h.90.d. 92.4. 95. d. 96.8. 89-8-99- A. 100 8. 102.6. 104-8. 107.6.119.1129. £. 130.8. 131. c. 147. e. 157.4. 163.4. 164.5. 171.h.172.f.176-f.177.f. 183.6. 183.f. 199.6.4.201.8.203-4. 208.4. 210. k. 211.4. 214.f 225-0. 249. b. c. f. 2y8 1.2629. 265.h. 268.6. 280.d.f:9. 286.01. 300.6. 302. fr305. d. 3418. 346.4. 346 4. 350. &351.b. c. 353-8. 355: b»d-g. 356.d.359. hek.z301.k. 366.1 367.1. 368-1. 389.85. 390.40: 3910394. 401..6.416.4.419.6.421.5.425.00.6.425.5.428.6.432:4.C€, 437.6.444.d-451.d-451.6.454.d-456.b.462.5-463.6:484. (:487.h.492-4.496.5-498.0-f. 5036. Weiffes Geaͤder 54-1. 351.8.355.h510 f | Weiber Kranckheit ſtopffen 33-d.64-1-11 3.k. 151. k. 132.c. d. 1 5 5.k. 239.h4.273.5.276.0.8.2761305.:367- Weiber geluͤſte ibid. * yls dieſes Kraͤuterbuchs. Weiber Reynigen 7.i 58.k.6ʒ . d.72.d.72. c.f. 188.c.445.i. 446. f.474. a —— | ? Wein roth machen ibid | Wein 86.c. y02. b Wild Fewr i21.g.158.k. 218.i. 284. e. 300. c.3 46.d. 432.0 Wolff toͤdten 120.b. d. 431.k 4 Wunden heylen 13.k. 14. q. 37.d. 42.k. 44. a. 72 d. 84106.e. 107.0.f.9.144-f-147-6:191.9.2011.139.h.244 f. 251. b. 259. h ——— 273.hi. 276.h. 284.b. 286. 6.295-8.h.296.68.297.5.293.d-305.6.319-h.34 64,3 51.b:414 £.415.6.425.d:427.b.428.0-428.0:4314.6 432.8.0:454.d4 459. 8.460.0.d.0d. k. 461. c. d. 463-0.0.d. 468.5. 474.95. — 488 0.0.498.b533.f Wunden hefften 84. 9.120. b. 121.h. 151.8. 191:4. 2606.h.43 4.4. 485.6 | F dl Wunden vor Enkündung bewahren 44-d. 173.f- 209. b. 272, 273.0.h.1-305.0:351.6:427.5.432.6.432-fg-435 e.f AInnerliche Wunden heylen 209.6.239 4.430. 1. 484 4 Vnreyne Wunden heylen 27. f.7 2. d. 96:0:120.6.173:f.209.b» 238.2e 239.h244.f. 2591. b. 272.k. 273.0.h. i 284.b. 286.0. 293. 8:305.0351.6:361.d.5367.9:415.h.427.6:428:d-431.6:4 32. 0.0:434-f441:0.454 8 Wunden rein halten 25.k. 27.f Wuͤrgen ſuch Vnwillen | | Wuͤrm vertreiben 14.9:50.6:57-.59.5.60.8.64:8-65-4.d-65.f. 67.6:77:0:86.8.9.87.1.102.4. 111.d.123.4.130.d.145. f. 100.d 1715.172.6.177.f-192.d.199.4.199.6.202.9.210.4.211.4.214. 8.217.6:257.8.297-f9-h. 341.9. 359-364. f389.d-). 391-6. 405.9-425.6:4318D. 448-1.449:9.465. 479.) 487.06 496.0.501.4502.0.d.625.h Wuͤrm an Fingern 251.5 Wuͤrm am Biche 257.f-443-f Wuͤrm in Ohren 48-4:65.f-68.6.91:5:96.4 Wuͤrm in Wunden 202.1.4 02. i.k Wuͤtm an Pferden 462.1k Ja wehe 7.a. 40.h. 48. a. 60. k. 61. d. 65..77.2.79. hi86.bh. 89.6.90-f.95.8 130. e. 133. d. 147. b. 151. g. 152. d. e. 15 8.0.2.1. 160.1 161.£.164.8.169.8.8.172.d-192.d.195:4.9»203:4:241.6. f.273.0- 284-4: 295 . h. 2974k. 312:0.359-f:367.6:387.0.391. 0.392.d. 40144196 431.5. 458-4 463.b. 471.8. 4740. 483 f.516.4 Zahnbluten 95.4. 433.h. 511. i Zahnfleiſch 60-f.62.0.65.4.90-f-96.d.152.d.241.4.f.273.4.297 it.ziꝛ· a. 431.h. 432. d. xII i Zaͤpfflein gebrechen 61.a 95-$-h.139.6144-f1239.B.250.4.37 1.4. 4196 Zauberey vertreiben 256.934 1.1 Zierermahl 120. b.c 130.8.145-£.164.f.221.4.266.£.267.6.35011. 353.f361.5366.6.392.d,44 0.1.4814. Zittern der Blieder 5.1-54-8.55-4- 59:0. 89-8. 90. 6. 93.0. 95-f- 120.h.134.d.€:195.f | | Zungen Geſchwaͤr 44-d.95-h Zungen gebrechen 22:624.f-44.d.58:6-64-5.95.5.246.0.271.d. Das 4 446, | Day j — —3 13u —RW Br 4986 266 } 209, Ni sef WBail inf, 209, hu 9.65.06, 445.f. 6 odaiiau 39 dh —XRR och —R RX ARZT Zu 73 250 Ih ALF1 5 9 —R MM Das Zwolffte Kegifker von allerhandt Saͤfften / Waſſern / Wein / Eſſig / Extracten / Confecten / Conſeruenzu⸗ cker / Syrupen / Lattwergen / Saltz / Kuͤgelen / Pillulen / Delen / Salben / etc. Wie die einzumachen vnd zubereyten. Onſeruenzucker bereyten 17 2.0: von Aus genrroft 463.h. Bappeln 134- a. Betonien delblumen 456.f. Majoran 55.b: Mayblům⸗ fein 456.f. Meliſſen 493 f-Nägelblumen 7 8 · Peonien Salbey 96.1. Saurampffer 159-4 Schluͤſſelblu ⸗ men 37.f.Seeblumen 441h. Violen 20.g Yſop 88. Eingemachter Alandt 280.b. Aloe 403.h.Calmus 355.0 Manß⸗ trew 394. Schwartzwurtz 276%. Wullenkrautblumen 284.c. Eſchen machen von Kolkraͤutern 120. h. Rebenholtzy 991 Eſſig machen von Lauandel 89.c. Meerziebeln 412-1 Meliſſen 73.0 Naͤgelblumen 8.e. Violen 22.e Extractyon Cardobenedicten 389.1. Ehrenpreiß ro7.. Entzian 426.c. Manßtreuw 394. c. Peonien 493-d- Peſtilenßzwurtz 444.f. Rhabatbaro 625.0. Sch angenmordt 321.d. Schluͤſ⸗ ſelblumen 37.e. Schwartz Nießwurtz 421-f- Zaunräben 606.C Honig von Violen 21.h Krafft Täffelein von Violen zr-f Julep machen von Biolen z1.d | Tartvergen machen von Magfamen 295. f. Meerraͤttich 31. c- Waſſerbatonien 436.0. Weinberlein 602. f Oel bereyten von Affodill 367.6. Bergwurtz 69. b. Betonien 258.f. Brennwurtz 276.i. Brunkreſſen 175.0.Coften 620.h. Doften 62.b.Epphew 593. h. Flachsdotter 524.b- Gaman⸗ deilein 79.h. Gelb Diolen 24-8. Hanff 253:8-588.b. auaͤn⸗ del 91.i Lilien z51. a. Majoran 55.c. Muüntz 65. b. Naͤglein⸗ blumen 8.c-Nareiffen 326.6 c. Narden 571.d Quendel 7 8.i. Raͤttich 130. f. Rhabarbara 624. d. Satureyen 79- €. Schluͤſſelllumen 37.h. Seeblumen 441. i. Senf 108. f Steinkiee 224. b. Violraͤben 593.b. Violwurtz z01. d. Violn 21.1. Weinftein 505.h. Wullenkraut 284.e. Satureyen 80.b. Iſop. 87.b Oei diſtilliren von Bergwurk 69.d- Majoran 55.f. Sarureyen 80b. Iſop 87- € Pillulen machen von Rhabarbaro 625.0 Zaunraͤben 606.e Safft bereyten von Affodilwutzel 367.1. Alandt 280.e. Andorn 254.4 Bachbungen 417 · a. Bappeln 47 2f. Bafilien 58.k. Beinwelle 297-2. Bergmuͤntz 68.0. Betonien 257.8. Bin⸗ gelkraut 268 f- Bilſenkraut 295/d. Bocksbartz19. h. Bor⸗ ragen 133.f-Borzelfraut 160.1. Brackendiſtel 394.1. Brau⸗ nellen 271.1. Braunwurtz 254. i. Brombeer 53.1. Bruns £reffen 175.1 Calmuß 355. c. Cappern 155-1. Cardobenedicten 389.e. Drachenwurtz 44 5.i. Duͤrrwurtz 5621. Fgelfrauts7 8 i. Ehrenpreiß 106.1. Engelfüß 508. d. Entzian 425.0. Ephew 593.1. Earrenkraut 502 1. Floͤhkraut 553-1. Eumanderlein 79.1. Gauchheil 415. c. Gundelraͤben 594. h · Hanff 263-1. 89h. Borragen 72.i Gelbviolen 23.1. Lauan ⸗ — Haſelwurtz 451. g. Haußwurtz 543. c. Hawhechel 241. c. Hopffen 507.1. Hundszung 435. d. Huͤnerdarm 409. f. Sohannskrane 567; e. Knabenkraut 371. d. Kolkraut 121. b. Kreſſen 172.6. Lattich t39.f. Leinkraut 529. f. Lilium 351.6. Magſamen 291.f. Majoran 54. h. Mangolt 144.c. Marienroͤßlein 44 b · Maßlieben 55. a. Maybluͤmlein 456. e. Meliffen 72. f. Meerraͤttich 131. d. Meerwinden 582. f- Muͤntz 4. f. Nachtſchadt z03 . a. Naterwurtz 151. b. Naͤgel⸗ blumen 6. a. Neffel 249. 1. Oſterlucey 463. d. Peterskraut 2664. Roßmuͤnß 64. g. Roͤte 498. f. Salbey 97.1. Sawr⸗ ampffer 157.c. Scharlach 98. f Schirling 490. d. Schwalbenwurtz 428. f. Schweinsbrot 453-f. Senff 169.d. Steinklee 223. f. Suͤßholtz 444-d. Taubneſſel 449- d. Taufenrgülden 485. b. Violen 19.9. Veiolwurtz 361-0. Violn 19.9. h. Unzeitig Trauben 599 4. Wafferbarhenig 466. a. Wegrich 431. f. Weyderichss5. e. Winden 508.1. Wolgemuth 61. e. Wullenkraut 284.6. Wundtkraut 546 Egülden Wundtkraut 576.h. Iſop 88.0. Zaunraͤben 607.1. Zwiebeln 198.1 | Salt; bereyten von Deronien 258. h. Bonen 209-5. Freyſam Kraut 26. d. Hawhechel 241. f. Johanns Kraut 568. f. Peonien 493.c. Ringelblumen 48.d. Roͤten 498.4. Schlüf ſelblumen 37. Syrup machen von Agreſten 599: €. Andorn 252. i. Bera⸗ je inling 68.f. Betonien 258-1. Borragen 134.6. Bürsel- £raut 162. h. Dreyfaltigkeit Blumen 26. d. Hopffen 608. b. ih en 291.c. Naͤgleinblumen 7.i. Raͤttich 65h Roͤmiſch Quendel 76.f. Rhebarbara 524-b. Saumr, ampffer 159 a. Seeblumen 641. c. Steinbrech 562.4. Süß. holß 445. a. Taufentgülden 400. b. Venushaar 408.5. Bioln 20.i. Iſop 38-0 Taͤffelein / oder Küchlein von Rhebarbar 625.6 Waſſer diſtillieren von Aland 27 9.i. Andorn 252 h.i.Xron 446. b Augentroſt 563.0. Bachbungen 416-f.BafiliensS.n. Bein. wolle 297. f.g. Beerwurtz 68. f. Beerlapp 515. d. Betomen 257.f. Binetſch 140. b. Bonen 209.8. Borragen 134.0. Bradendiſtel 394. f. Braunellen 271. b. Brunnkreſſen 290.b u. Burgel158.6.Cardobenedieten 389-8 Duͤrrwurtz 5 62.a. Egel⸗ kraut 578.1. Ehrenpreiß 107.b. Engelſuͤß 509-1. €. Enmnan 425.6. Slöhfraut 558. Srenfamkraut26.6 Gamanderlein 102.d. Bauchheyl257.f.gülden Wundkraut 576.2. Bundels raͤben 594 d Harnkraut 530.4. Hawhecheln 240. h: Huͤner⸗ darm 409. f. Indianiſch Spicanardi571.g. Johannskraut 567.6. Kreſſen 172. b· Lattich 39. c Leberkraut . Lilien 350.k. Majoran 54.e. Martendiftel 383.k. Maßlieb — Meerhirfen 552. b. c. Meerraͤtich 131. e. Meliſſen Mooß 519.b. Muͤntzen 64.e. Nachtſchadten 303h. “ wurtz —— nn net nn En — — Regiſter deß andern Theils dieſes Kraͤuterbuchs. J N wurtz 152. a.b. Nater Neſſel 250.c. Peonien 4 93. c· Peterskraut 266.d. Quendel 82.h. Raͤctich 130.d. Räbenz 99.0. Rhurkraut 1140. Roß⸗ we muͤntz 5.h. Nöten 4 9° 8.0. Salben 96.9. Satureyen 81. f. 4 Sawrampffer 147-f-Sclangemord321.8.Schlüffelblumen 37.0. Schwalbẽwurtz 428.9. Schwartzwurtz 277. a. Seeblu⸗ men 440.1. Steinbrech 541.d. Steinklee 224-f. Suͤßholtz 244.h. Taufentgülden 487.b. Benushaar 504. c. Violen 19.4. Wegrich 431.h. Winden 5%. Wolgemuth Sı.f. Wundfraut 546.5. Yfop 85h . “ \ Ne 7 [2 20 — \ N) Er ; } Wu J —5 — * Ye — * * — — — — — — — —— BESETZEN ne sunglein 550. 9. Nägleinblumen 78:4. . Wein machen von Alandt 280.c. Augentroſt 564- g. Beronien | 258.5. Borragen 134.1. Cardobenedicten 389.4..Doflen so.q Ehrenpreiß 107-8. Gamanderlein ror. k Haſelwurtz 451.H.f. Majoran 54.f. Meliſſen 72.f. Naͤgleinblumen 6. e-Peonien 403 .Quendel /6. h Roͤten ⸗ 8.eSalbey 0. Satureyen 80.5. Scharladh 97.h. Schlůſſelblumen 37.d- ſchwartz Nieg, wurtz 421.8. Steinbrech 542. b Bennshaar 404. k. Waſſer⸗ bathenigen 4606. b Yſop 85.d Zeltlein von Violn 21.g. 1} S \ ! + ! Fe \ * Das Liffte Kegiſter deß dritten Theile dieſes Kraͤuterbuchs / von Krafft vnd Wuͤrckung aller vnnd jeder hier⸗ innen begrieffenen Kraͤutern vnd Gewaͤchß in der Artzney / wider allerley Kranckheiten vnd Gebreſten durch den gantzen Leib an Menſchen vnd Viehe. Die Zahl bedeutet das Blaͤt/ der Buchſtaben das Ort eines jeden Dinges / ſo man zufinden begehret. A. Dermn eröffnen 704.f. 705.f. 701.. Zerſprungen Aederlein im Leib heylen 690.d END. (7 Agaricus 665 c MER Schönklar Angeficht machen 684. d. 7 10. .7 48.d 7520 Angefichts Flecken vertreiben 676-4 Angefichg röhre vertreiben 735-1 Angeficht fäubern von Mackeln 64 4.h705f Angeſichts vngeſtalt vertreiben 735 f Anmähler vertreiben 791. 643 .hi Appetit vnd Luft zu eſſen machen 678 . 684.b. 706.4. 716.i.k. — — Scharffe purgiwende Artzeneyen corrigiren 756. bie Arhem gut machen 640. f.654 . d. 659. k Stinefendem Athem helffen 635 a. 639.1. 65 4. a. 681. g. 690.a. Kurtzem Athem helffen 675-f.678.d.705:4:729.5:746.f Augenargeney 768.d.812..816.b Augbrauwen fo oneben ond ſcharff helffen 67.c Augenbraumen Küchen vnd Grindt wehren 778.8 Augerblartern heylen 688.d Blutige Augen heylen 69 6.f Augen fell vertreiben 765.8 Augen fluͤß wenden 721.9 Augen gebreſten heylen 782.e Augen geſchwaͤr vertreiben 721.8757f Tiefe hohle vnnd vnſaubere Geſchwaͤr der Augen heylen 657.6 Augen geſchwuͤlſt legen 659-1.688.d Hitzige Augengefhwülft legen 756-d-815.C Augenglieder Geſchwülſt 312-8 Hitzige Augenknellen 721.9.783-€ Augen ſaͤubern 606.1.778 Augenroͤhte vertreiben 82.e Augenſchmertzen ſtillen 735.i Trieffende Augen 812.f Augenwehe vertreiben 699.a.812.€ Augenwinckelgeſchwaͤr heylen 783.C Augen wundtjeichen vertreiben 667.6 Auſſatz vorfommen 692.8 Auflaghenten 643-8:670.h Auß werffen machen 441.d. 662. d. 674. h.752.d. 7590 B. Bꝛud⸗ aufflauffen 775.b Bauch erweichen 719-9:724-5.641.0.704-9.706 f. g. 716 9.746-f751-£ uf Bauchflüß ſtopffen 659.1. 643-0. 646.f. 656.8.662.0. 666.f. 670.f.6387.0.688.0.689 f.690.d.f.694.9.697.0.7 01:.4.706. g.719-h. 721.6.£. 726.5: 728.0 e. f. h. 739. e.k. 746-f.758.d. 760.8.76%:4.6.762.f.763.1.765-f.766.6.769.4.77 8.1. 2 788.f.790 9. 791. d. 803.0. 806.8.807.0.811.8.g12.d» 13.0 | Bauchgrimmen flillen 636. €. 740-f. 650. f. 654. £. 657.1. 634.f674-9. 675-f.676-0.5.67 9.5.4. 698.9. 699.6.704-E. 712.6.713-£.724.8.765.f.768.4 Bauch lindern 814.d Bauch wehe 683.0.752.0.d Bauchwuͤrm außtreiben 636.0.641.0.760.d Beermutter aufffteigen wehren 674-9 Beermutter außgang 3ıc.b Beermutter eroͤffnen 705-f Beermuttergebrechen helffen 647.d.756.5 Beermutter haͤrtigkeit erweichen ibid. Beermutter Verſtopffung 756.c Beermutter erwärmen 647.d Beynbrüch heylen 710.0.783.C Beulen erweichen 655-C Harte Beulen 766. a Kröpffige Beulen vertreiben 663.4 Bienen ſtich heylen 678-5 Hitzige Blafen 747. hi. Blaſen auffziehen 727.f Grindige Blafen heylen 841.c. — — helffen 639.9: 640 f. E78. 726.8.5.749.. Blaſen reynigen 675.f.4.841:8 E Dlafen fchmersenlindern 641.8.662.8.757.f —— außtreiben 638. 8. 675.f. 690.9. 713,8. 762.9. a vertreiben 675-f.727.6 aͤtterlein deß Mundts reynigen Blattern vertreiben 654.1 > * heylen ————— Boͤſe hitzige Blattern heylen 690.c Schwartze Blattern heylen 609.f 8 Blut⸗ nn Pe ——— Regiſter deß dritten Theyls dieſes Kraͤuterbuchs. Blut ſpeyen wenden 646.f. 688.c. 690. q. g. 701.0. 666. ff. 669.8.670..692.f.694-8 706.4. 722. a. 727.0. 728. h. 229. c. 677.6.750.0.0.761:0.7634.769:- 77 8.1. 783.4. fi. 788.f. 790.9.811.9.812.5.814.0. Blutflůß ſtellen 666.f.695.6.706.f Bllut ſtellen 635.d. 666. k. 669.c. 687.c. 690. c. 844.Ch Blutruhr heylen 728.h Berunnen Blut zertheilen 679.d. 690.e. 699.f | Brandt heylen 662.6. 667.4. 706-1. 708.h.712.8:728.5.754:0- 756.8.765.h Bräune mwehren707.4,720.4.728.5.729.d.814.d Bruch heylen 036..760.1 Bruͤch den Kindern heylen 757-9 Bruſt erweichen 756.5 Bruſt gebrechen wenden 641.d. 6744; 675.f. 747.9: 841h Bruſt geſchwaͤr 721.6.844 € Bruſt geſchwuͤlſt legen 844-f Hitzige Bruſtknellen 641.d Rauche Bruſt lindern 728.c Bruſt ſchwachheiten vertreiben 665-8 | Bruſt reynigen oder räumen 647.0.662.0.664 £.748.4.843.f. 7126 7995. 682.8. 726.. 44 Bruſtſchleim zertheilen 638.a. 667. d.g.074.h. 844.e. f Bruſt ſtaͤrcken 726.bc C. Ardialchiam vertreiben 681. b Carfunckel heylen 708.a Carbuncken heylen 765-h.759 b Cholera quid ſit 654.h Choleram vertreiben 654.h. k.720.b. 206.c. 807.d Choleriſchen feuwrrohten Geſchwaͤren helffen 758: Volicam vertreiben 635 d 658.a — — Kalter Complexion helffen 841. f.g 68 D. SYD ffeigenden Dämpffenmehren 699.4.728.a.f Darm gebreften wenden 635. 0.638.4 Därme feuchrigkeitaußführen 649-6 637.1.675.6.765-f Därmgicht verrreiben 634-6 Daͤrm ſchmertzen lindern 675-.f.679-b.9.812.6 Daͤrm verfehrung 815.4 Därmen von derrohten Ruhr verfert 5* 712f Daͤrm verſtopffung wenden 647.1.665: Daͤrm in Bruͤchen zu ruͤck treiben 7 60.i Dauwung fuͤrderen 636.c. 637.h. 043.h.54.ab. 857.i.k. 659. c. 678.2.681.f.683.6.6.699.1.728.£.729.0.f.761.d Delirium vertreiben 631g Diaxyloxloen 654-4 Durchbruch oder Durchlauf ſtopffen 729.0: 762-f:769.4:783. fi 788.f.fuchdroben Bauchflüß oder Bauchlauff Durſt leſchen 64 3-5.682.h.£.684 c.706.9.716.8.6.717.8.720. . 9b.6. 724-f726.1.728.6. 729.0. 741.8.759-.4:760.6 761. d. 763.F: 764.b. 803.6. 806.d. 807. d. f. g. h. 812.d. 813.4. 842.f \ E. ge grauen vnnd vnwillen zur Speiß vertreiben 622.h. 6844 7 Eheliche Werck befuͤrdern 64 6.9.64 7.0 Einsetveidt ſtaͤrcken 728.f Zaͤhen Eiter reumen 726.b.c N J ende ſucht vertreiben 6366. 647.1. 665. h. 676.0. 6ga.h.c. 712.0 —— re NR Fantaſey vertreiben 643-€ giebliche Farb machen 645.f Für Fänte bewahren 658.e. 081.b. 682. h.k. 684.b. c. 701. d. 807, d.813. b Feber vertreiben 643.a. 634. d. 729.4.733.6.806. . 808. a Hitzige Feber heylen 641.0:6 81.i.682.h. 684.6.717. b.7 20.0.728. 6729.8.737.4.7478-5:760.8761:8.763-1.6.764-0.803.6. 8086.0.807.0.f.808.a.812.d.814-4 2 Scharpffe und geſchwinde Febres curiren 684.:.768.6 Alte Geber vertreiben 643-)-654f “ Nachlaffend Feber vertreiben 654. h R Schmindende Feber abtreiben 681.e Täglich Feber 681.1. 842. f Febers Kälte vertreiben 638.b Langwirige Feber 813.e Peſtilentziſche Feber 681.4.682.6.684.6.0.699.f.7 61.8 Dreytaͤgig Feber vertreiben 64 3.a. 756 d.f Viertaͤgig Feber vertreiben 643-f-654.f:834:8 Nicht ſchlaffen in hitzigen Febern 7 09. b Verſtopffung in hitzigen Febern 719.h.i Feigblattern Schmertzen legen 724-f Feigwartzen 8ı2.f Feigwartzen Fluͤß eröffnen 6o9.f Feiſt machen 823.e.727. b Feldtmaͤuß toͤdten 780.i Erfrorne Ferſen heylen 667. a 810. h Erfrorne Fuͤß heilen 750. h Feuchtigkeit außtreiben 650. e.654.k. 074 h756. h Heylig Feuwr heylen 721.8 Wilde Feutor leſchen 691.4.765.h.805. h Fingergeſchwer heylen 754-4 Fingernagelwurtzel geſchwer heylen 77 8-f Fiſteln heylen 750.e Flachsadern ſtaͤrcken 752.h Flecken Maſen ac. vertreiben 6459. 654.k.24.d.705. h Außwachſendt wildt Fleiſch in den Wunden vertreiben 688. d. 844-4 Außwachſendt Fleiſch beyden Nägeln der Finger beylen 783.6 Faul Fleiſch aufferen 699 f.754.0.844-f Ph Weich Fleiſch ohn Schmergen verzehren 668.h Fleiſch in Wunden wachfen machen 666.k.7 52.k Fliegen vertreiben vnd toͤdten 837.h J zu * halten 666. f.687.€. 721. d 764. 4.775.b. 788. f. 44: | Fluͤß ſo auff die Bruſt fallen ſtellen 678.8 Vnnattuͤrliche Fluͤß vertreiben 782.f Frantzoſen heylen 721. d Froͤlich machen 054. a Frucht im Leib erhalten 697.d Frucht auß Murterleib führen 638.A Todte Frucht außtreiben 675-4 ©. 5 Me ausführen 643:0.06.650.£.654.6.665.0.720.d.747: 8:756.b.761.8.776.8.799-8 Auffiteigende auffwallende / hihige / ſcharffe / wuͤtende Gall lindern 641.0.643.6.684.0.0.719.4.728.5.747.d-8:760.6:764:b Gaumengeſchwulſt lindern 699.8.707:4 Kalten Gebrechen heiffen 752.0.b Geburt befördern 63 8.4.67 2.5.678.0.8:692.8.817.5 Geburtglieder Schmertzen legen 726.f.g Auffwallende hizige Gebluͤt ſtellen 721.f.758.f Hitzig Gebluͤt lindern 763.i. 807.c.f Bebluͤt reinigen 635.0.645.f.735.9 Harte Geſchwer erweichen 705.6.750.d Geſchwer heylen 662.0.6.664.5.666.4.699.4 Alte boͤſe Geſchwer heylen 676.a Faule Geſchwer ſaͤubern 675.f.765.4.798.h.799.h —& € Faule vnreine Geſchwer und Schäden heylen S4u.c-d eye una di oo 4 m mo pl hf “d Jin 644 Eu f Regiſter deörstten Tpeils befes.Rräuterbuche. nnerliche Geſchwer heylen 676.0:756.h ffene Geſchwer reynigen 841. d | —— hau freffen heylen 77.9:5-765:4.756.04.67 21. 805. h. 816. | — Geſchwer an heimlichen Orten 790.h | Geſchwer anden Nägeln der Finger heylen 783-4 — Geſchwuͤlſt erweichen und zertheilen 659.i. 699.1. 712. d.7356.f. 766.4.772.1 — Harte Geſchwulſt erweichen 705.b.c.750.b.752.g Hitzige Gef chwuͤlſt der Frauwenbruͤſt heylen 699. c | —— In lindern 710:F.662:6.67 2.4: 678.5.1.76: = 998.735. Hitzige Geſchwuͤlſt der Behurtsglieder 726-4 Perlohrne Gedaͤchtnuß wider bringen 634-5 h Gedaͤchtnuß ſtaͤrcken 634-h.645.d.e | Geaͤder oͤffnen / reynigen / erwaͤrmen vnd flärcfen 750. d 813.6 — vertreiben 713. €: 756.8: 672. d. 813. 6: 665.9. 675.8: 26. Boͤß vnd hart Gehoͤr ſtaͤrcken 672.c. 67 84. 726..h. 744 bc Sebliche Geiſter ſtaͤrcken 683.0 812.c Geleich erwaͤrmen 683.f RE Geleich Schmergen legen 756.f.675-f.649.d.654.L.f Geleich flärcken 752.8 | Geleichſucht vertreiben 632-5 ee Bloͤdt tiunckel Geſicht fehärpffen und ſtaͤrcken 635.8.638.4.642: . 6661. 7084. 721.f. 757.f. 768. d. 83 44. 643.. 707. 6 Entzuͤndten Glieder helffen 754.k. 815.b. 716.1.7 21. b Glieder erſtarren helfen 634-h.675.i Glieder erwaͤrmen 640.0.675.8-699-8° —* Gebrochene / geſchundene / geſchlagene Glieder fuͤr Enzůndung bewaren 754-4 Euſſerlichen Gliedergeſchwaͤr heilen 71o.C Innerliche Glieder reinigen vnd ſtaͤrcken 634. 1.'640: 636.0.640:5:643-0.675.5.728.0.788-f. 812.0.813 Innerlicher vnd euſſerlicher Glieder Gebreften helffen Same Glieder zurecht bringen 710-C Glieder langwierigen Schwachheiten helfen 640 € Glieder Schmertzen legen 723.2.311.f Gliedwaſſer fo verſtopfft 704-1 Verrenckte Glieder zu recht bringen 636.c. 698.a. 099.b.c Zerſchlagenen Gliedern helffen 7 83.c GSliedwaſſer ſtillen 635.d Guͤcht vertreiben 692.e Bor Gifft bewahren 704-1.706:8.675-0.676.6.683. äLA. b- 699% ”> Gifft abtreiben 704-1.706.8-654.6.655- 657. c. 674. g 675.k. 681.b.682.0.756.h.761:4 Toͤdtlich Gifft abtreiben 699-C Gifftige Argneyabtreiben 704 .i Gifft von Rränaugen abtreiben 650.d Sifft von eingenommen gifftigen Kraut abtreiben 690.4 Gifft von Mendragora abtreiben 650.d Gifftigen Schlangenftich oder Biß heilen 706-8-674-8 Scharpffe und auffetzende Gifft abtreiben 765-f Gonorrhza 806.6.807-.d Graufen und Vnwillen benemen 748.4f Grien vertreiben 675 .h. 690.d Grieß treiben 704 .h. 721.c. 811.g Grimmen ſtillen 837.1. 640 f-704-47 i2. c.f Grindt heilen 705.f.7 10.d 710. a. 690. a Grindt jungen Kindern heilen 67 2.6d Euͤlden Ader dienlich 643.k. 754. a "Fe | * F Arn verflüffen wehren 669.d.758.8.783.8.791..816.6 R Haarfärben 669.8 | Gelb Haar machen 777.f.778-5 Graue Haar verhüten 766.67 69.b.C Haar ſchwartz färben 6440-7 00.h. 700. f. 7 83.c. 810.6 Roht Haar machen 75.d | Haar auffallen wehren 64 3.£.816.5 Saar vertilgen 721-8 Fi Haar wachlen machen 70 8.i 710.d. 712.f Halßfluͤſſe vertreiben 636.0.638-C Halßgebrechen wenden 705.b.707. a Hoalßgeſchwaͤr heilen 63 3.d.70 5.6.707.b x Harte Geſchwulſt deß Halß 638.0.70 7:5.721.8.777:£.314.d Halßkroͤpffe erweichen 655. € Halßwehe vertreiben 705.b.707.a721.d Kauhen Halß7 05 ·b.716.1 | Hände erflarren vnd zittern menden 638.f Harntreiben 637.1-638-1.639-f.640.6.764-$:712.0.716. 5.799. 825.58 41.4.8424 * Schwerlich Harnen 708.h.726..749.h.704.h.708. h Tröpffliche Harnen vertreiben 640 8.641.C Harnwinde vertreiben 708.h 766. a H etigen ſcharpffen Harn lindern 724.d.758.4.747. h Beiber fh mertzlich Harnen vertreiben 21.e Haͤupt erwaͤrmen 712. € Hauptfluͤß ſtillen 634.h.639.k. 6 41.6.705.f:7 26.h.752. a. 79 dh 8ı1.f.812.6.817.b.814.C 3 Hitzige ſcharpffe Haͤuptflüůß menden 705-f.722. fieffenden Haͤuptgrindt heylen 705-f Feuchtigkeit auß dem Haͤuptziehen 638.0.705.d Haͤupthitz 722 i 812. b Haͤuptgebrechen helffen 726.5.798.1.812.6 Ratte Gebreſten deß Haͤupts wenden 721.g Haͤupt reinigen 637-1.752-C 5 © Haͤupt ſtaͤrcken 634.h. 636.637. 639.k. 746. h.752.c ⁊ * Haͤupt trucknen vnd kraͤfftigen 63 4. c. 75 2.c | Haͤuptwehe vertreiben 726.5. 798-1. 811.6.634.1.726. 812.8. 815.4.817.b = Aauffetzen 645-.6:705-f.798 i Atflecken / Grindt vnd Raͤude vertreiben 643.6:798.4.7 83.5 Naut glatt vnd ſauber machen 072..676.6.678.679.5.644.%. 67.667056 & Bnreinigkeitder Haut vertreiben 643.6.644.f Heiſere vertreiben 753k. 75 4 c. 342. f Hertzens Schwachheit heiffen 635.a. 36.d.7 21. b Hertzens Hitz leſchen 721.b. 807. g. 812. g Hertzens zittern vertreiben 633.8. 634- 635. 639. 40. 4. 63). 640.8.643.0-643.0.807.9.678.h. 812.f >23. Hergermärmen 640.4 Hertzgeſperr vertreiben 699.c. Hert ſtaͤrcken 635.0.637.4.638.640.0. 645.464 f 716,9. 72. ) { b.812.d Hertztrucken wenden 716-8 Hintern Hitz leſchen 75 2.0 Hinternſchrunden heylen 778-i Hirn erwärmen 712.f | Hirn ſtaͤrcken 634-5.643.1.645.8.635.637.639.f.752.4.8 Hirn trucknen vnd fräfftigen 634-h.639.1 Hirns Schwachheiten wenden 634-5.639.4.645.d.712.f Hirns kalte Gebreſten wenden 634. h. 712.f Braune Hitzblatter heylen 00.b. 768 k812.f Hitz leſchen 807.d.811.f.699.d.704-8.710.£.721.f.728.4.8 12.4 720.4 728.a Hitz deß Gebluͤts lindern 721.4.207.f — —— ai : itz leſchen 807.0.811.6:812.f.£.710.£.721.£.728.4:812.4.8r4.# Innerliche vnd euſſerliche Hitz leſchen Liu Fr an Huͤfftſchmertzen oder wehe 53 6.6.749-f.708.9.636.6.637.4.708. 5.752.798. | er Huͤnerangen / ſuch dichtdoͤrner. Huͤnern den Schnuppen vertreiben 67 2.c. d Hundtsbiß heylen 705.a756 d Würende Hundtsbiß heylen 778.8.270.h Huſten vertreiben 36.c 635.6638.4. 641.2704. k. 705. . — 2,.698.h.75 8.759:6.842.f.769.0.772.4.7 78% Huſten Gag⸗ * — ingengeſchwer heylen 704.f — ungengebrechen 726. AAgenſucht vertreiben 640.d.704-:705:4.726.0.749.1.842 — f @ fl & 1 Re giſter deg dtieten Thells dieſes Rrätuteruncne, Huſten jungen Rindern vertreiben 674.h Jar Kindern die Mundfaͤule vertreiben 712.e Alte Rranckheiten findern g41d Kalte Seuch 641.d. 708.h. 747.h. 708.8 Keelen feuchten 716.1.724. d Verwundte Keelen heylen 7051707.b Kẽeelen lindern 641.b.705.0 * | Scharpffe rauche Keellindern 705.5.724-8-726:6 Keichen 705:0-794-1.349.841.h.842-f Reichen vertreiben 705.b-A Kindesblattern helffen 758-f Kinderſchwachheit in Mutterleib helffen 8.h Kleyder wolriechendt machen 659.e Knollen fo hart vertreiben 638.d Verfallene Kraͤfft ſtaͤrcken 7 29·f Krafftwaſſer 658.6 4: Krampff vertreiben 636.d.710.6-712:8. Krancken erlaben 741.6.81 4.4 — Kranckheit davon ſich die Haut erhebet / heylen 7 431 Krebs heylen 643ee | Kıäne und Raͤude vetreiben 705-f.710.d , Krimmen 637.4.640.f704t7126 Hitzig Krimmen legen 7044 Krimmen lindern 637.f Kropff heylen 638. grAeme der Glieder 716.5 | Laͤme vertreiben 636.0.645.0.64 7.0-649.d-676-F Huß toͤdten 670.6.777.8 Laͤuß wachſen machen 704. h Kalte Leber erwärmen 638.f.639-f Leberfluͤß ſtopffen 697. d. 721. k. 812.4. g. 690,0.783.1.790-8- 791d Lebergebrechen wenden 637.1.726.8.872:4.7564.761.b ” Leberhitzlegen 638.639.6.704-).716.).807.0.9.812.08- 815. b. 814 8.7631 Leber kuͤhlen 807.9.704 k. | Leber ſtaͤrcken 639.£ 640 c.f.642 8.652.h 807-8 eberſucht wenden 6362.63 0.6 812.4.7 43. z ı 706 h.812 a 841.h. 825.1 ; Lefftzen rigen oder fchrinden heylen 779-5 Lefftzen ſchrunden heylen 717. f Hitzigen Leib kühlen 638.0.721f Leib offen behalten 719. h | Leibs Feuchtigkeit verzehren 633 635.637. 639.h. 640. f. 75666 Leibsſchwachheiten von der Gallen helffen 710-8 Seib ſtaͤrcken 704-d Im Leib zerbrochen 669.4.738-f Lendenſtein 717.674. h1754 Endenwehe vertreiben 7 43.£.676.0.834:4 * Magere vnd abkommene Senden ſtaͤrcken 748.4 Seber verſtopffung Öffnen 639.k. 756.9.776.f. 788.f. 813.d.717. Vchtderner vertreiben 768. c Gifftigen Lufft vertreiben 756:775-h:674.h.675 9.676.0.681.h. 699. d Kon Euffrröhrn reinigen 647.0.666.f | Rauche vnd fcharpffe Sufftröhr ſaͤnfftigen 842.f een verficpffung helffen 6 40:8.6:704.6.748:4.841.0.0 Sapffe &ungen lindern vnd erweichen 726.0 Truckene vnd rauche Lungen 726.6 M ſo blaw von ſchlagen oder ffoffen-636.e Mader in Kaͤſen vertreiben 713.d Magens auffblchen vnnd Magens auffftoffen wenden 753.8 636.0. 638.0.639-1 643.1.705.5:752-d: 634. hi Magen erwärmen 634-1.635.6.636.6:8-637-1.6394.7049,752. 0.5.807.f.675-f-647:6705-) 815.6.681.).306.d Magendämpffen wehren 643° A Magens durchlauffen menden 635.d.752-h Magen erfrifchen vnd erquicken 716.f azens böfe Feuchtigkeit verzehren 635.6» zo.f. ezo.t A ee — agenfluͤß wenden 752-d-O15- | Magens f (te Gebreſten wenden 634-5-634-:716:8: 752.4 Magens Geſchwulſt wenden 752.6 Magens gramen vr vnwillen wehren 752-d Magenfieber vertreiben 725-C | — leſchen 633. i. 639- k. G41. a.716. h. 724.b. 752. b.h. 803.0.811.f.815.b.812.813.0.719.0.673.h.8428 | Kalten Magen vnd hitzige Leber zugleich heben 636.8.637.8 Magen der fein effen oder trincken behalten fan 637.1.635.d Magenpuluer 634.4.752:d Magen purgiven 634..635.1 Meagenfalbrs2e - Magens kalten Schleim versehren 636.6. 637. Magenpflafter 752. d. h Magenſchmertzen vnd wehe vertreiben 633-1 Magens ſpritzen vertreiben 752.fg Bloͤden Magen ſtaͤrcken 634-h: 635.d.636.d:637.1. 63 6. 638.d 643.d.g. 716.. 7 52.b. 726 b.728.e. 756. k. 7188.a. 806.d. 807. c.811.£.813.0.719.0:789.788.f.67 6.8.748. 0,681. h. 647.6. 813.a.h — Magen trucken 721.6.726.5 Magenſucht vertreiben 716..75 2. Magens verſtopffung 639-f Dioden Magens vndauwen wehren 752.d Magentoche vertreiben 716.4-7155 Magenswinde vertreiben 63 4:F.636.d.f.637.4.639.f Mandeln geſchwuͤlſt verereiben 719.k. 779.h. 841.c Maͤnnlichheit mehren 726. d Maßdarms Außganag wehren 783.€ Außgehenden Maßdarms Hitz leſchen 843-f Schwartze Mackeln der Haut vertreiben 672.d Maßdarms Schrunden heilen 783. Mafen vertreiben 638-d.705-f.726.d Mafgang ermeichen 690-F.735.h z ‚Herzens Maitigfeit vertreiben 681. h. 83. d.e. 684. a Melancholey vertreiben 643.e.6 81.4.735.1 Melancholiſche Fluͤß reinigen 756.h Milch bringen bꝛz.e | Gerunnen Milch zereheilen 705.d.€ Milgerweichen 705.h Milgerwärmen 634 € Milges Gebrechen 704-h.724 € Geſchwollen Milgringern 640.c. 705.h Miltz reinigen vnd ſtaͤrcken 640.0.776.9.825.1 Miltz ſucht vertreibẽ 7 43.1.776:9-633.640.0.724.0.726.0.834:9 Miltz verſtopffung öffnen 724: c. 847. €. 633. € 635.9. 640.1. 643.f.706 h. 750.h. 841. h. 825.i Motten in den Kleydern wehren 659.k Mucken vertreiben 669.4 Muͤhdigkeit an Füffen wenden 708.h.711.a Mundt erfrifchen 716.i * Mundts erkrummen wenden 633. 540. f Mundt feuchten 716.1.807.1.760.c Mundtfaͤule heylen 803.6.806.8.707.4.712.6:713.0.804-h812 6.813 0.814.0.844.a Mundt geſchwer heylen 712.8.721.0.812.5.816.5 Hitzige Mundtsgeſchwer 712.2 —— Mundts verſehrungheylen 712.e rg ’ | | Muter — — — aka 124 Il BT Sr ALIEN BB bocike, ALTEN St nr 127 „ur „a MN gt - Mutter aufffleigenwenden 639-f.811.8-812.8445 Mutter erwärmen 6361.64 0. e Nutterflüßftopffen 640.0-811:8.706:8716-5 Murtergebrechenhelffen 375° _ Mutter falten gebreften heiffen 634.1-635.5:6364 Mutter haͤrtigkeit Srı-f Mutter harte Geſchwulſt erweichen Sr. P | Mutter reinigen 640. a.7 49 .1 Mutterſchmertzen Surf Mutter ſtaͤrcken 636.e. 811.i | — Mutter verftopffung Öffnen 671. c. 637.4.639. & 811.8. 659,45 772.h Muitterwehe der Weiber heylen 811.k Mutterwinde zertheylen 633-8 N. Naeburt außtreiben 672.0.791:8.817.6 Naͤgelgeſchwer 816. b | Glatte Nägel machen 69 2. Rauhe vnebene Nägelder Singer tilgen 609..692.9 Nahrung geben 70 g h · 7 26.b Nafenblutten ſtillen 721..76 8.5.84.4-f Naſenfluͤſſen fort helffen 654-€ Naterbiß heilen 7 44-6:756-d Natur mehren 727-4 Starr ſtaͤrcken und erwaͤrmen 752-9-6 Sternen erweichen 727.6 Kalte Neruen erwärmen 752. a Neruen Gebreften helffen 649-.6d Steruen flärcken 769.:783.6-6434.654.8.682.5:7? of tieren Gebrechen helffen 636. c. 638-8. 657.k. 726. g. 729-9 759.8 Hisigen Nieren helffen 657.6.748:6 844 tieren reinigen 663-f- 675-F-4 674.f84198357 08 Nierenwehe helffen 815.0.662.8.679.b.684.6.704-8:729€ Nierenſchmertzen 842-8 | Nierenſtein treiben 825.1 638.9.647.0.655.6.663.f.690:8.713: 7638 Nieren veift 326.0.841:8 Nieren verfehrung heylen 7584 Nieren verftopffung beiffen 657.1:756.9 Verwundie vnd gerftoffen Nieren heilen 699-F \ oO. Hrenbiureniilens44f Faule enterichte und geſchwollene Ohren 77 8. Eytericht vnd verwundte Ohren heilen 7665 Dhrengefchtwer heilen 705-6.7521:768-b | ; Seſchwuͤlſt Hinder den Ohren erweichen vnd zeittigen 692- f Shrenſauſen vertreiben 699.f.724-f:726-8 Opreufhmersen lindern 544.. h.7 68.b.7 91.811. Obrenwuͤrm vertreiben 724-d Ohnmacht vertreiben 635.0.635.5.8.640.0-653-.654.-658. d.o75.c. 081.c. gi. 608 3b.f. 684.4.725.5.735.8.7 61.d. 814.1 P. Eſtilentz verhuͤten 674.h. 675.e Peſtilentz curiren 6 99-f.0.8:728-5.7296:756-£.813.9. 814. i Peſtilentzblattern heilen 699.f | Podagra vertreiben 64 9.d.752-4.841:4 “ Priapifmo wehren 684. a Purgieren 643.1.699.6.8133.0-789.8.3010 Purgiren obenauß 815.6 Purgieren oben vnd vnten 7762.777.6 Purgiren in hitigen Kranckheiten 747 · d·f R * KR Attentöören 388 Raupe vertreiben 670:5-6750676:0.5:705-f:749-E Kegifter deß dritten Theile dieſes Kraͤuterbuchs. Raudige haͤnde heilen 749-f Kerlauff milden 7569-916 | | Ruhr ſtillen 728. BE, = Rohte Ruhr vertreiben 63 — 694.4.701:4706:8.716.8.7 21: b.f.£.724-.0-7 26. b. 728-5: 729.8.6:6:744:67 53.8.7 61: ab.762.f. 7: i. 7645. 766.b. | 2 69.0:783.14:788.04.790:8.807-cf9-812-0-09 814.a. 8i5. a | —— Weiſſe Ruhr 728.h | Kos außtreiben 798-5 ©. 3 \7 Mannuchen Samens verflüffung wehren 657. 6: 664. . 690.4.d8.760.0:762.f.763-F — Sandalinum vnguentum machen 656.e.f Sandt außtreiben 704 · h ·717f. 724.c. — ” Pr flieffende Schäden reinigen vnd heilen 675 hait.715.h Bad Boͤſe offene Schaͤden an Bermenheilensssf Eufferliche Schäden vnd Wunden reinigen 8is.t Vmb ſich freſſende Schäden heilen 766-8 Schlaffbringen 773.a. 812. b. 814. 1 Schlaffſucht wenden 634-h —— —— 647. d — | 2 ag vertreiben 638-9.716-9.665-5.67 5.4. 712€ Halb Schlag 634.h. 662. d. 679.d 07507 — Schlangenbiß heylen 783.f. 834.g ie Schlagen vertreiben 675.b.7 03. f7734 Zehen groben Schleim zertheilen vnd außfuͤhren 643.9. 650. k. 665.0.674:8.675-f.67 88.67 9:d-681:6710.8.727.6756:b: - v % 44- Schlundts gebrechen heylen 705-5.841.0.5.842:9 Schmersenlindern 650.0.690.€:705.8.766:4 Schrunden der Hände heilen 676.4 Schrunden deß Hindern heilen 6760 wo. Schiffern und Schuppen vertreiben z9t.g } Schuppen deß Haupts vertreiben 783.6 — Schuß heilen 699-f | Hitzige Schwachheiten wenden 682.5 Kalten Schwachheiten helffen 683.0. Gifftige Schwaͤm abtreiben 337.f Schwindtſucht vertreiben 662. c. 760.d Sãbeiß treiben 654.d.683.d.709.6.75CchhE - Schweiß verhindern 812.d.816.C. — vertreiben 634.h. 636. d. 643.c. 647.t. 065. 5. 681, — I | Scorpionftich heilen 705-6783-f Kalten Seich vertreiben 641. d Seitengeſchwer heilen 721-f.759-4 | ee — und Schmertzen lindern 682.5.705.6.721. 726.h. Seitenſtechen vertreiben 797.k.757f. 759.0.b. 842.9 Senadern erwärmen 633. f Harte Senadern erweichen 769-6 Schwache Senadern ſtaͤrcken 677.k. 83.f Verwundte Senadern heilen 697.4 Hitzige Seuch lindern 724-f N Sinn ſtaͤrcken 634 h · 639.i.643.i.645. de.. Soot vertreiben 690.6:724.f-842-f | Speiß in den Leib außtheilen 657.k Der Speißeinlicblichen Geſchmack machen 682.5 Spulwuͤrm von Kinderntreibehsond Stechen vertreiben 721.6.758.1.759 b Be | 311.9 Reiſſenden Stein außtreiben 690-d ee een! ; a A VL Stulgang befördern 641..644..650.f.664.6.081.h.704.46. — — ———————————— m 1a Zwang zum Stulgang helffen 590.5 * Secein außtreiben 674. hi67 — 226. | ® Es —94 J— . Regiſter def dritten Theils dieſes Kräuterbuche, * T tn Ohnmaͤchtige Weiber in Kindtsnoͤhten wider zu recht bringen tiger Thier Biß oder Stich heylen 6748: 675.f. 73 43. 658 X 78od8gu.h Taubheit vertreiben 726-8 | — RR ER PT TE 544681. Weidtbruch am Gemaͤcht muͤtigkeit vertreiben 643..e. 081.b Veidtbruch am Gemaͤcht 710.c Trauwrigteit vnd Schwermuͤtig Rohten Wein machen 68 Weiber vnnaluͤrliche Luſt vertreiben 681.h.8oc, d.807.4.760,0- 762 | Tri 1676. € X; Ba? Srufimenden765Ä | Zaͤhen Wein zurecht bringen zare * Trucken vnd — — 328 SE Re Ba I ten 841.b.7 23.4.7 26.06 01, | 30.6 0654-1. 634.f.659.0.8.6ro.f, Trunckenheit verhuͤten 54 — 7 | Ir 657.4.658:07584..699 6.7826 5 5 640 5 Wolff am Hindern heylen 662.d.E en ices heylen 6764 _ | Wolff geritten heylen 664-h Vernunfft ſtaͤrcken 639-1 Eingenommen Wolffswurt abtreiben 706.h.4 h) f.g 666.4.76 8.0.0.746..669,fg, — Verſert vnnd verſtorben wider zu recht bringen vnnd lebendig Wunden hefften 760.1.665 — 7— 844.0.690.5.788.d Verſtandt ſchaͤrpffen 645.0" — 5 Wunden heylen 757-f.760.4.666 £.746.0.634.£.62< ——— Geo Rn. Wunden repnigen 669.h.844.0.841.d — Vndauwen wenden 682. h | i Haͤupt Wunden 666.1.663 g.710.C Vndauwen mitder Ruht wenden 7520 Wunden für Dis bewahren 899 e769.a | Vnwillen machen 650.0.6.745.6.747.4.817.6.8256 Wurm vertreiben 724.04. 675. — REN ne Bnsoillch dep Magens wenden 732.E:735:06.728:0C5.729-, preige Mirmrödten 706 hi yi | —— ot ern a — Wurm am Finger heylen 756. d .721.8.7439.762:8:764.6.7 69:97 83.6709. 8035.6. — ——— ———— 9.813.018 Le Ä | a a ei Vnwillen zur Speißbenemmen 765 f Zen reynigen 752.c Vng erieffer vertreiben 675 b — Feucht oi > Rergleht der Kinder wenden 710.h * ee a * — | DB Zahnfleiſch ſtaͤrcken 7 64.4.710.f N Angengrindeond Juck.n vertreiben 778: gahnfleifch gefehtwült 721.0.752.4.719.4,710.f Wartzen vertreiben 645-2.667:4.704-f.786.0 Zahnlůß vertreiben 844-0.638.c Weaſſerſucht vertreiben 724.0.675.1.638.6643.8.716.h.678.2. Zahnfleifch vor Fänte bewahren 687.6.776-h | 7566. 705. 6.6548: 656.4.057.8. 665.) 7434.756.fg. Zahnfleifchzufammen ziehen 752.C | 757.$.799-94.813.0.825.6f 2 Zahnwehe legen 662.f.664.h. 670.f.675.0.678.8.6 90.4.6074 ° Waſſer durch den Stulgang treiben 765.a.b 719.£.791.8.638.C. Selb Waller aufführen 813.6 Wakelnde daͤhnefaͤſt machen 760.fi.690.9.791.£.8 44.6 Natürliche Wärm erhalten Sr2.c Zaͤpffleinsgeſchwuͤiſt 721.0.807.e. 706.£.719.4 Begber veflandene Blumen oder Monarflügbefürdern 674-1. Zäpffleinzurecht bringen 638.6.699:g-h 675.8: 678.-f657:£.757-f.798-. 672.4. 677.4.6.747.4 . Zauberey ond Geſpenſt verrreiben 692.8 280 772-).791.6.817.b — erbrochen ondzerfallen im Seib 679.8 —— Sr Welber ongeitigeh Monatfluͤß ſtopffen 729.b· 763.1.66.h. Zittermahl vertreiben 713.c EL 509.472, 69.9.743:4.758.6.0.813.0.670,fih-690.Af Zittern vertreiben 676.4.683.0 x ... 597.8. 7614.5783.f.788.f.7,90:8. 806.6. 807.2. 812.c.h. Zungen Kelen / Wruſ dungen erfeuchten maß. 16. r 816.58 2 4 - 719.i. 13.i AR , | f Weiberbrůſte / ſo zu groß wachſen woͤllen ringern 844-f Zungengeſchwuͤlſt 700 t. 807. f.g Beiblichesgliedes Verſehrung heylen 726. d Hitzige verbrandte Zungen lindern 728.5 Ar Weiß geſich der Weiber vertreiben 690-f.811.6.807.0.9.77.4 Schaͤrffe der Zungen benemen 729.d Gebehrenden Weiber guten Geruch machen 083.. — Züngen traͤgheit wenden 540.5,647.d si “ — Er , / | DELETE EHE — A ee 2 er Free