tara ~ ï. Mï--. * * V f NOUVEAUX MEMOIRES I) E L A SOCIÉTÉ IMPÉRIALE DES NATURALISTES DE MOSCOU. TOME XIII formant le Tome XIX de la eolleetion. Avec 38 planches. MOSCOU. IMPRIMERIE DE L’UNIVERSITÉ IMPÉRIALE. Strastnoï Boulevard. 1876. &■ NOUVEAUX MÉMOIRES DE LA SOCIÉTÉ IMPÉRIALE DES NATURALISTES l)K MOSCOU DÉDIÉS SA HAJESTÉ L’EMPEREUR ALEXANDRE II. TOME XIII. FORMANT LE ÏOME XIX DE LA COLLECTION. LIVRAISON A y-BC-3-T> L'AÎIC H R S . fit > V- ,.t ■ >v Vï.V'îV;' ! ' 'X 4 / Hib " MOSCOU. IMPRIMERIE DE l’u N 1 V E R S 1 T É IMPÉRIALE. 1860. J1E4ATATL J103B0JIHF/1CH i'/i, rtMi), HTo6bi uo oTneMaianiii iifie,iCTai:.ietio ôi.i.io bt> I leiicypiibiii KoimiTen> yaaKOHemioe >ihcjo 9K3eiw njapoBi>, MocKBa, Anp1;aa 26-ro ahh, 1860 ro.ia. IJencopt, H. EeâCOMbiKUM UE B EH DIE KOHLEN VON CENTRÂL-RUSSLÂND. J. AUERBACH und H. TRAUTSCHOLD. Mémoires T. XIIL VORWORT Um die Kohlenlager des Quellgebiets der Oka und des Don, welche seit lângerer Zeit die Aufmerksamkeit nicht allein der Gelehrten, sondern auch des grossen Publikums auf sich ziehen, aus eigener Anschauung kennen zu lernen, unternahmen wir im verllossenen Sommer (1859) gemeinschaftlich eine Reise nach dem Gouvernement Tula. Obgleich wir nur einen kleinen Theil jener ausgedehnten Schichten ver- kohlter Pflanzenreste zu sehen Gelegenheit fanden, so glaubten wir doch mit der Verôffentlichung unserer Beobachtungen um so weniger zurückhalten zu dürfen, als jeder Reitrag zur Erganzung der Kenntnisse über diesen Gegen- stand wünschenswerth sein muss. Eine noch dringendere Aufforderung zur Publikation unserer Erfahrungen lag aber noch besonders in dem Umstande, dass uns durch mehrere Freunde wichtige Reitrage geliefert wurden, welche unserer Arbeit eine grossere Yollstandigkeit gaben und ihren Werth um ein Wesentliches erhôhten. Geeigneten Orts werden wir nicht unterlassen, die Namen der uneigennüt- zigen Geber gewissenhaft anzufiihren, so wie wir hier unseren warmsten Dank fiir ihre bereitwillige Unterstützung auszusprechen nicht versaumen. So gross indessen auch die Aufmunterung zur Forschung und zu gründlicherer Bearbei- tung des Gegenstandes war, die uns durch jene Beitrage wurde, so ist sie doch noch übertroffen worden durch die bereitwillige Fôrderung unserer Zwecke, durch die Erleichterung im Besuche der interessanten Oertlichkeiten und durch die gastfreie Aufnahme, welche wir überall fanden. Wenn auf solche Art das 1* A Studium zum Vergnügen gemacht wird, würde es eine Art von Undankbarkeit sein, das neu Erlernte und der Natur Abgelauschte nicht zum nutzbaren Ge- meingut zu machen. Obgleich aus dem Texte meistentheils ersichtlich sein wird, wie sieli die Verfasser in die Arbeit getheilt haben, so mag in diesem Betreiï noch Fol- gendes gesagt sein: Der auf dem Xitel zuerst genannte liât vorzugsweise den praktischen Theil derselben über sich genommen, er hat eine grosse Anzahl von Analyser! geliefert, unter seiner Leitung sind aile Zeichnungen ausgeführt und von ihrn die dazu nothigen mikroskopischen Untersuchungen gemacht wor- den. Der zuletzt auf dem Xitel genannte hat das Material gesichtet, zusam- mengestellt und ihm die Form gegeben, in welcher es dem Leser vorliegt. Ihm gehort ausschliesslich die Xheorie iiber die Lagerungsverhâltnisse der central-russischen Kohle an. — Dass im Uebrigen die Arbeit durch die Rei- se, Besprechung und Austausch der Meinungen eine gemeinsame ist, bedarf kaum weiterer Erwàhnung. Moskau, d. 1 1> Dezember 1 859. GESCHICHTLIGHES. Obgleich es kaum zwanzig Jahre her ist, dass man in den Gouvernements Tula und Kaluga angefangen hat zu versuchen, ob sich die dortige Kohie als Brennmaterial verwerthcn lasse, so war nach Meyendorf docli ihr Vorkom- men schon im Jahre 1796 bekannt (*), und Giildenstadt hat sogar schon iin Jahre 1787 von ihrem Dasein im Gouv. Rjasan bei lljashsk Kenntniss ge- habt (**). Nach Meyendorf soll Soïmonof im Jahre 1816 zwôlf neue Fundstel- len entdeckt haben und heut, sind schon über hundert Oerter in den genann- ten Gouvernements bekannt, an denen Kohie gefunden wird. Wir haben aile diese Fundorter nach dem Jahre ihrer Entdeckung und mit Anführung der Au- toren in Tabelle I zusammengestellt und sie auf der Karte eingetragen. Schon Meyendorf spricht von der weiten Erstreckung des Bergkalks von der Dwina (100 Werst unterhalb Archangelsk) bis nach Orscha am Dniepr und setzt hinzu, dass die Kohie fast immer unter dem Bergkalke liege. Er theilt die Lagcr des Bergkalks folgendermassen ein: 1. Kalk mit Spirifer mosquensis und Chaetetes radians. 2. Kalk mit vielen Cidariten und Encriniten. 3. Kalk mit Productus giganteus. 4. Kohlenkalk. a) Kalk mit Crinoiden. b) Stinkkalk. c) Kalk mit Terebr., Spir. resup., cuspid., Cyprinen (hierin ge- wôhnli ch Kohl e n 11 < i tze) . (4) Ueber die Steinkohlen formation ira europâischen Russland. ropHbiîi )KypHa.n>. 1841. JV° G. (**) Gr. v. Helmersen und Pacht. Geognostische Untersuchungen in Russland. 1858. - 6 Dass die Kolilen die unterste Schicht des Bergkalkes bilden, glaubt auch voir Helmersen (*). Er sagt unter Anderem, dass die Kolde von Slobodka an der Upa (Gouv. Tula) ganz übereinstimme mit der von der Prükscha im Gouver- nement Nowgorod, dass zwar die Tulaische Kohle keine Unterlage von devo- nischem Gesteine habe, dass aber sie wie die von Nowgorod von Kalk mit Prod. giganteus bedeckt sei. Helmersen will auch nicht die von Meyendorf hervorgehobene Analogie der Kolde von Grossrussland mit der englischen gel- ten lassen, sondera ist der Meinung, dass die Stellung unserer Kolde in der lleilie der Schichten über déni alten rothen Sandsteine sei. Pag. 182. der citirten Abhandlung bemerkt Helmersen ferner, dass die Kolde im Gouvern. Kaluga mit Bergkalkschichten wechsellagere, wâhrend dieses bei der Kohle von Nowgorod nicht der Fall sei. In Bezug auf die Kohle vom Kloster des heiligen Laurentius bei Kaluga wiederholt Helmersen, dass sie sich in ihrer Bedeckung durch Kalk mit Prod. gigant. nicht von der Kohle von Borowitschi und von der Prükscha (Gouv. Nowgorod) unterscheide. Auch bei Kiewze und Ljubutskoje, Dôrfern an der Oka in der Gegend von Alevin ist die Kohle (bei Kiewze von guter Beschaffenheit) nacli Helmersen von ungeheueren Lagern Bergkalk bedeckt. YonWjalina (Kreis Odojef, Gouv. Tula) giebt Helmersen indes- sen zu, dass zwei in Thon eingebettete Koldenschichten von jungem Sandsteine überlagert seien. Helmersen zieht aus seinen Beobachtungen folgende allge- meine Schlüsse: «1. Aile Steinkohlenschichten mit den sie begleitenden Kal- ken, sowold in den Gouvernements Tula und Kaluga als auch in dem Gouv. Nowgorod liegen unter dem Bergkalke. 2. Die Steinkohlen von Grossrussland sind keine eigentlichen Steinkohlen. 3. In den Gouvernements Nowgorod, Tula und Kaluga erscheinen die Kolilen nur zufâllig, nicht bestiindig (**),» Letzte- res ist ohne Zweifel so zu verstehen, dass die Kohle nicht eine zusammen- hangende Schicht bible. An einem andern Orte (***) erklârt Helmersen, nachdem er die Ueberlage- rung der Kohle durch Bergkalk an der Msta und Prükscha (Gouv. Nowgorod) nachgewiesen, dass zwar das Erscheinen von Kohlenfîôtzen unter dem Berg- (*) \ on Helmersen. Bericlit liber die Ergebnisse der geognostischen Untersucbungen, welche im Jah- re 1841 in den Gouvernements Twer, Moskau, Tula, Orel und Kaluga ausgeftihrt sind. Topiiun Hïypiîajn.. 1841. 11, 12. ('*) Caynannoe He nocToaimoe nBJienie. (***) Bulletin scientifique de l’Académie des sciences de St. Pétersbourg. Tome Vil. Ueber die geog- nostische Beschaffenheit des Waldai-Plateau’s und seines nürdlichen Abhanges, von G. v. llel- mersen. 1840. / kalke nur eine Ausnahme von der Regel sei, dass aber diese Ausnahme nach L. v. Buch auch in anderen Lândern, z. B. bei Campsie - hill bei Edinburg vorkomme, wo Kohle unter Kalkstein mit Spirifer abgebaut wird. Olivieri (*) giebt ein langes Verzeichniss von Fundôrtern, welches wir unserer Liste einverleibt haben, und lasst sich des Breiteren über die Be- schafîenheit der Kohle aus, so wie über ilire Verwendbarkeit als Brennmaterial, Von Intéressé ist die Notiz, dass die Kohle, aus den Kaiserlichen Gruben von Wjalina nach Moskau verschilTt, damais nicht billiger als Holz zu stehen kam. An Güte steht nach Olivieri die russische Kohle von manchen Orten, wie z. B. von der Dugna und von Michailowka (Gouv. Kaluga), von Wjalina und von Selenino (Gouv. Tula) der englischen Steinkohle sehr nahe. Murchison (**) theilt den russischen Bergkalk in folgende Schichten ein: 1. Unterer Kalkstein mit Prod. gigant. und mit kleinen Sand- und Kohlen- 1 âge n. 2. Mittlcrer Kalkstein mit Spirif. mosquensis, nur in den südlichen Bezir- ken Kohlen führend. 3. Obérer Kalk mit Fusulina cylindrica, im Norden keine, im Süden nur wenig Kohle führend (***). Murchison sah bituminôsen Schiefer mit Kohlenbrocken zwischen Sandstein und unter Kalk mit Prod. latissimus bei Woronowa, Peremüschl (Gouv. Ka- luga) gegenüber. Er schliesst daher, dass nicht allein die Kohle, wie überall am Donetz und in Nowgorod unter der untersten Schicht des Bergkalks liege, sondera dass dasselbe auch der Fall in den Gouv. Tula und Kaluga sei. Murchison besuchte die beiden letztgenannten Gouvernements in Begleitung von Olivieri; er batte Gelegenheit wahrzunehmen, dass bei Selenina (Gouv. Kaluga) die Kohle nur von losem Sandsteine bedeckt sei (Pag. 105 des ci- tirten Werkes), ausserdem theilte ihm sein Beisegefahrte mit, dass die Ver- hàltnisse der Kohlenflotze in Central-Bussland überall wechselten. Das îinder- te indessen nichts in der Ansicht Murchisons, welcher bei der Behauptung stehen blieb, dass im Ganzen die Beihenfolge der Schichten überall dieselbe sei, dass namlicli die Kohle von Kalk mit Prod. gigant. überlagert sei. Mur- (*) Olivieri. Bericht über die Untersuclnmgen, welche im Jabre 1841 in den Gouvernements Mos- kau, Tula, Kaluga und Twer ausgefiîhrt sind. TopHun )KypHajn>. JV° 5. (**) Murchison. Géologie des europàischen Russlands bearb. v. Leonhard. pag. 98. (***) Er werden, jetzt nur zwei Schichten angenommen, weil Spir. Mosq. und Fusul. cvlindr. nachge- wiesener Maassen gemeinschaftlich vorkommen. 8 chison liait demi aucli demzufolge eine Parallelisirung der russischen Kohle mit der englischen, franzôsischen und belgischen, wie sie Le Play versucht, l'iir unzulâssig, und giebt nur eine Analogie zwischen unseren Kohlenlagern und denen des nordwestlichen Englands zu, wo einige Kohlenflôtze unter dem Bergkalke ruhen, andere mit dessen Thon und Sand wechsellagern. Nach Jeremiejef (*) sind die mittlere Schicht des Bergkalks mit Spir. mos- quensis, die untere mit Prod. gigant. und das devonisclie System folgender- massen im Gouv. Tula vertheilt: Bergkalk mit Spirif. mosquensis bedeckt den Kreis Kaschira und einen Theil der Kreise Alexin und Wenef. Bergkalk mit Prod. gigant. nimmt das Centrum des Gouvernements ein und umschliesst die Kohle, welche sich hier in drei Horizonten findet: unter dem Bergkalke in dem Sandsteine, der das devonische System voin Bergkalke tremit; innerhalb des Kalkes zwischen schwarzen Thonen und endlich über dem Kalke. Die devonische Formation nimmt die südlichen Kreise des Gouvernements ein, namlich den Jefremof’ schen, den Tschernschen und den Nowossil’schen ganz, ausserdem einen Theil der Kreise Tula, Bogorodizk und Epiphan. Zwei kleine Zweige derselben gehen nach Norden, Halbinseln im Kalknieere bil- dend. Der Bergkalk bildet ebenfalls Inseln im devonischen Meere bei den Dôrfern Tschernetzowo, Milenino und Ssakino im Kreise Krapivvna, bei dem Dorfe Ljeski auf der Granze der Kreise Krapiwna und Odojef und an den Ufern der Oka bei den Stadten Bjalef und Bolchof. Auf Tabelle 11 sind die Durchschnitte Jeremiejef’ s wiedergegeben, welche bei Gelegenheit der Discussion über die Frage der relativen Stelhing der Kohlenflôtze werden naher beleuchtet werden. Hier sei nur im Yorbeigehen bemerkt, dass auch Jeremiejef im Widerspruche mit seiner Angabe, dass ein Kohlenhorizont über dem Bergkalke lâge, dennoch in seinem idealen Durch- schnitte aile Kohle unter den Bergkalk mit Prod. gigant. verweist. Barbeaut de Marny sagt in seinen aGeognostische Bemerkungen auf einer lieise im Gouvernement Tula (**),» dass in der unteren Etage des Bergkalks Eisenerze (Sumpferz, Thoneisenstein) und Steinkohlen von mittelmàssiger Qua- litât brechen. Nach ihm kommen Steinkohlenlager in dem Kalke mit Prod. gigant. bei Alexin, Tarussa und Podmokloje vor. Er stellt ferner die Behaup- tuug auf, dass die Steinkohle niclit allein in einem Horizonte und am Saume (') Jeremiejef. Geognostische Skizze des Gouvernements Tula. ropiiun jKypna.n>. 1853. (") Verhandlungen der Russisch-Kaiserlichen Mineralogischen Gesellschaft zu St. Petersburg. 1852 — 53. pag. 376. - 9 - der Bergkalk- und devonischen Formation erscheine, sondera dass sie aucli im unteren Kalksteine (wie schon bemerkt), im Sande und zwischen Tlion- schichten auftrete, Ailes in Allem, in fünf Horizonten. Die machtigsten Kohlen- lldtze trilï’t man nach Barbeaut de Marny im schiefrigen Thone und Sande an, namentl-ich an der Basis des letzteren. Fine Machtigkeit von 2 — 2 1/2 Af- schinen wird aber scbon fur sehr bedeutend gehalten. Die geologische Stel- lung des erzführenden Sandes, welcher bei Podrnokloje die mittlere und bei ilagoshinka die untere Abtheilung des Bergkalkes bekleidet, bat Barbeaut de Marny noch nicht ausmitteln konnen. — Die Durchschnitte, welche Barbeaut de Marny seiner Abhandlung beigegeben bat, sind von uns auf Tab. 111 in aller Troue, reproducirt, damit unsere Leser aile Hiilfsmittel der Yergleicbung vor Augen haben. iiomanofsky (*), welcher den südlichcn Tlieil des Gouvernements lljasan auf Kohlen durcbforscbt bat, giebt folgende Scbichtenfolge für die Formation des unteren Bergkalks an, die nach ihm nicht ai h? in fiir lljasan, sondera auch für Tula und Kaluga Gültigkeit bat: a) Gelblichweisser Kalk mit Frod. Flemmingii, Orthis resupin., Spir. Klei- nii etc. b) Dichter grauer Kalkstein mit Frod. gigant. und latissimus. c) Blauer Schieferthon, in welchem Steinkohlenscbichten auftreten. Die Iljasanschen Kohlen sind nach Iiomanofsky’ s Versicherung von schlech- ter BeschafTenheit und unbrauchbar. Neuerdings fiihrt v. Helmersen (**) noch ein Vorkommen der Kohle bei Kjashsk im Gouvernement lljasan an, welche ebenfalls von Bergkalk mit Allo- risma regularis überlagert sein soll. Aus dem Vorhergehenden ist zu ersehen, dass die genannten verschiedenen Autoren in ihren Angaben und Ansichten ziemlich von einander abweichen, und dass durch dieselben die wirkliche Stellung der Kohlen in der Schich- tenfolge lange nicht klar genug gemacht ist; die meisten von ihnen stimmen jedoch darin überein, dass der eigentliche Horizont der russischen Steinkohle unter dem àlteren Bergkalke liege. Um die thatsâchlichen Erfahrungen zu vervollstandigen und das Bild der geognostischen Verhâltnisse, so weit es die Kohle angeht, zu erganzen, bleibt (*) Iiomanofsky. Geognostische Uebersicht des siidlichen Theils des Gouv. lijasaii. Verhandl. der Mi- nerai. Gesellsch. 1 SBG — S6. (**) Gr. v. Helmersen und Pacht. Geognostische Untersuchungen in Russland. 1858. Mémoires T. XIII. 2 10 - nun noch übrig, unsere persônlichen Anschauungen dem, was bisher gesagt, hinzuzufügen. Am Ufer der Upa haben wir bei Milenino, Kreis Krapiwna, dieselbe Oert- lichkeit besucht, welche Jeremejef beschrieben, und die Beobachtungen des- selben darin bestiitigt gefunden, dass dort das Ausgehende einer ziemlich mâchtmen Kohlenschicht nur von Thon und Sand bedeckt war. Der untere o Theil des Kohlenllotzes war leider verschiittet, so dass das Liegende unseren Nachforschungen an diescr Stelle entzogen war. Wenige Werste von Milenino entfernt untersuchten wir einen Wasserriss, in welchem ebenfalls Kohlenlager durchschnitten waren. Auch hier wurde die Kohle nur von weehselnden Sand- oder Sandstein- und Thonschichten liber- lagert. Unter der Kohle fanden wir Thon, Sandstein und plattenfôrmigen Kalk. Wir haben diesen Durchschnitt auf Tab. Y ausführlich dargestellt. Auf der Anhôhe oberhalb der Schlucht fanden wir Geschiebe mit undeutlichen orga- nischen ilesten, welche indessen durch ihr Vorkommen kein Redit auf Be- achtung hatten. Auf der Besitzung des Herrn Glebof, drei Werste vom Kirchdorfe Panino, Kreis Krapiwna, fanden wir im Baturkabache beim Dorfe Trunowka Kohlen- thon, von welchem sich jedoch nicht mit Sicherheit ermitteln liess, ob der Ort seines Vorkommens die ursprüngliche Lagerstatte sei. Oberhalb des Vor- kommens fanden sich lose Kalksteinblocke mit undeutlichen Resten von Pro~ ductus und Orthis. In der Nâhe von Bogorodizk bei dem Dorfe Tawarkowa tritt gute Kohle zu Tage, hier so wie an anderen Stellen bei der Stadt Bogorodizk, im Dorfe Wjasowka und unweit dieses Dorfes ist iiberall die Kohle nur von wechseln- den und verschiedenen Thon- und Sandschichten überlagert, wie die Bohrre- gister erweisen, welche uns mit grosser Bereitwilligkeit zur Verfügung ge- stellt wurden, und von welchen wir drei auf Tab. V, eins auf Tab. IV mit- getheilt haben. Zwôlf Werste von Michailowskoje im Kreise Bogorodizk wurde auf den Be~ sitzungen des Grafen A. A. Bobrinsky zuerst in Kusowka beim Brunnengra- ben Kohle entdeckt. Spiiter fand man das Ausgehende der Kohle in einem Wasserrisse bei Malowka, und trieb dort einen Stollen. Hierauf wurde an vie- len anderen Stellen gebohrt und endlich ein regelmâssiger Bergbau durch einen deutschen Bergmann, Herrn Léo, eingeführt. Der letztere leitet auch jetzt die dortigen bergmannischen Arbeiten und liât uns mit Gefalligkeit seine ge- sammelten Bemerkungen liber die Lagerungsverhaltnisse der Kohle bei Ma- 11 — lowka zur Verfügung gestellt. Eine Reihe von Bohrregistern hat uns Herr Léo gleichfalls überlassen, welehe wir auf Tab. IV eingetragen haben. Wir wer- den auf die Mittheilungen des Herre Léo a. a. O. zuriickkommen. Der Be- sitzer von Michailowskoje und Malowka, Graf Bobrinskj, halte schon vor der Ankunft des Herrn Léo an verschiedenen Orten seines Territoriums Bohrar- beiten vornehmen lassen, von diesen sind indessen leider keine schriftiiche Notizen aufbewahrt. Nach unseren eigenen Beobachtungen, welehe wir an Ort und Stelle gemacht, ergiebt sich, dass die Steinkohle von Malowka über alterem Bergkalke liegt, und dass dieser Bergkalk devonisches Gestein zur Unterlage hat. Bruchstücke des devonischen Gesteins fanden wir auf der Solde des erwahnten Wasserrisses, von wo sie bis in den Malowkabach verschwemmt waren. In diesen Bruchstücken waren Terebratula Huotina Vern. und Cho- netes nana nebst zahlreichen Fischresten die hâufîgsten Versteinerungen. In Folge unserer Bitte, uns von dem anstehenden devonischen Gesteine zur bes- seren Bestimmung gute Handstücke mit Petrefakten zu schicken, Hess Herr Léo an jener Stelle einen Steinbruch anlegen, und schreibt uns, dass sich die devonische Schicht als dünne Flatte in einem zahen, fetten, blauen 3 Arschi- nen mâchtigen Thone befinde. Ueber der devonischen Schicht stelien grosse Kalksteinbanke an, welehe zum Theil am 1 fer des Malowkabaches entblôsst sind. In der diesen Kalk bedeckenden Lehmschicht fanden wir redit gut er- haltene Exernplare von Prod. Flemmingii. Schl iesslich besuchten wir Obidomo, einen Herrn v. Chamjakof gehôrigen Ort, nordôstlich von Tula gelegen, wo vor Kurzem Arbeiten auf Kohle be- gonnen worden sind. Wir sahen dort einen so schônen Durchschnitt, dass kaum eine grossere Begebnassigkeit in der Schichtung denkbar ist. Die llo- rizontalitât der Schichten ist in der That dort so vollkommen, dass sie mit Lineal, Massstab und Lothblei schwerlich geradliniger und regelmassiger halte ausgeführt werden kônnen. Das oberste drei Fuss mâchtige Kohlenlldtz (über welchem auch hier sich keine Spur weder des iilteren noch des jüngeren Bergkalks findet) hat zum Hangenden aschgrauen feinen Sand, zum Liegen- den eine \ Fuss dicke Schicht schwarzen Thon, welcher wiederum das Han- gende eines zweiten Kohlenllôtzes bildet, welches anderthalb Fuss machtig ist. Auf dieses folgt wieder Thon, und wahrscheinlich belindet sich unterhalb des- selben ein drittes Kohlenlager, welches wir zu constatiren nur durch das die Tiefe füllende Wasser verhindert waren. Das ist im klirzesten Auszuge Ailes, was wir über das besprochene Kohlen- gebiet bis jetzt in Erfahrung gebracht baben. Die posiliven llesultate sind in i 2 - unseren Tabellen niedergelegt, welche aile bis zu dieser Stunde uns bekannt gewordenen Durchschnitte des Kohlenterrains entlialten. Das Verzeichniss al- ler bis jetzt zu unserer Kenntniss gekommenen Oertlichkeiten ist aui‘ Tab. I niedergelgt, und wir holîen hiermit, so wie mit der Karte, auf welcher wir aile Namen eingetragen, und fur welche wir auch die kleine Karte v. Hei- mersens benutzt haben, den Personen, welche ein naheres Interesse an dem wichtigen Fossil besitzen, einen Dienst erwiesen zu haben. Mil diesem über- o sichtlichen Material vor unseren Augen wollen wir mm an die Besprechung der Frage über die relative Lage der Kohlen gehen. DIE RELATIVE LAGE DER STEINKOHLEN. Jeremejef bat im Ganzen 18 Durchschnitte mitgetheilt. Da fur den Geolo- gen Durchschnitte die einzigen Grundlagen sind, auf welchen er fussen kann, iim sich ein Bild von der Stufenfolge der Schichten zu machen, so kann ein sogenannter idealer Durchschnitt nur die typische Form fur jede Schichten- folge eines und desselben Systems sein, so wie die typische Form einer Thier-oder Pllanzenspezies die Sunune aller Eigenschaften einer nur in en- gen Granzen variirenden Thier-oder Pllanzenspezies ist. Jeremejef aber giebt in seinem idealen Durchschnitte eine Schichtenfolge, welche nicht mit den einzelnen Durchschnitten, die er aufgezeichnet, in Einklang zu bringen; denn es ist unsere Ansicht, dass Ausnahmen nicht zur Darstellung einer typischen Gestalt verwendet werden dürfen. Von den 18 initgetheilten Schichtenfolgen ist nur eine, vom Ufer eines Bâches bei Berkowaja, wo der Bergkalk mit Prod. gigant. als über der Kohle liegend angefiihrt wird. In zwei Durchschnit- ten findet sich Kalk mit Prod. gigant. unter der Kohle; in 8 Durchschnitten findet sich Kalk weder über noch unter der Kohle; in 7 Durchschnitten ist weder Kohle noch Kalk mit Prod. gigant. aufgezeichnet. Hieraus zieht Jere- mejef den Schluss, dass die Kohle immer unter dem alteren Bergkalke ihren Platz habe. Dies ist nur begreiilich, wenn niait anniinmt, dass Jeremejef an- dere Data benutzt hat, welche nicht in seinen Durchschnitten enthalten sind. In unseren Tabellen haben wir versucht, die Schichten so viel wie moglich zu parallelisiren und die Kohle wie auch die übrigen Gesteine unter je einen Horizont zu bringen. Das ist natürlich nicht durchweg gelungen, erleichtert alier doch den Ueberblick, und thut durchaus den Thatsachon keinen Zwang an, da Jeder sich die Gesteinsarten nach seinem Belieben verrücken mag. - 13 — Fiir uns hat nur die relative Keihenfolge Wichtigkeit: die Zalil ist uns gleichgültig. Barbeaut de Marny hat die Schichtenfolge von 7 Durchschnitten verzeich- net. An zwei Stellen, auf dem Tulaer Kirchhof und bei Oserki weist ei Kalk mit Stigmaria als liber dem âlteren Bergkalke liegend nach; an einer an- deren (bei Philimonowa) ruht Steinkohle iiber Kalk ohne Versteinerungen; an einer vicrten (Wjalina) ist Kalk weder iiber noch unter der Steinkohle ge- funden: auf zwei Durchschnitten findet sicli Kalk mit Prod. gigant., docli keine Steinkohlen, endlich auf dem letzten weder das eine noch das andere. Es ist also nirgends in der Wirklichkeit Kohle unter dem alteren Bergkalke beo- bachtet von Barbeaut de Marny; er nimmt aber nichtsdestoweniger keinen Anstand, sie in seinem idealen Durchschnitte unter denselben zu verweisen. Der Giite des Herrn Léo in Malowka verdanken wir die Mittheilung von 15 Durchschnitten. Auf fiinfen lehlt die Kohle ganz, obgleich auf zweien davon durch Kohlenletten die Kohle angedeutet ist. Neun Durchschnitte sind gege- ben mit Kohle ohne Kalk weder iiber noch unter derselben. Auf einem Durch- schnitte ist Kohle als iiber dem Kalksteine befindlich aufgeführt. Unsere eigenen Beobachtungen, von welchen wir das Bild auf Tab. V wie- dergegeben haben, weisen in zwei Durchschnitten nach, dass iiber der Kohle kein Bergkalk befindlich ist, und auf einem dritten, dass Bergkalk unterhalb der Kohle lagert. Ein einfachcs Additions -Exempel lehrt uns bei Benutzung der gegebenen Daten, dass bis jetzt an sieben Orten im Gouvernement Tula die Kohle oder Stigmarienreste als iiber dem alteren Kohlenkalke befindlich nachgewiesen sind, dass an anderen zwanzig Orten ganz bestimmt die Kohle nicht unterhalb des Kohlenkalkes ansteht, und dass nach Jeremejef nur an einer einzigen Stelle bei Berkowaja die Kohle unterhalb des Kalkes mit Prod. gig. vorkomme. Diese letztere Beobachtung, welche wir durchaus nicht an- zweifeln wollen, erleidet indessen dadurcli eine Beeintrachtigung in ihrer Be- weiskraft, dass unweit von jener Stelle in einer Schlucht und in einem Bohr- loche die Kohle nicht unter dem Kalksteine lagernd angetroflen ist. So stellt sich die Sache dar, wenn wir bloss nach unseren Dokumenten, den Durchschnitten, urtheilen wollen. Wir wollen jedoch nicht verschweigen. dass auch Murchison (eine gewichtige Autoritat), bei Peremüschl Kohle unter dem Bergkalke gesehen hat (*). Noch weniger wiirde es gerechlfertigt sein, wenn wir die Beobachtung v. Helmersen’s (**) mit Stillschweigen übergehen (') Murchison. Géologie des europaischen Russlands pag. tOti. (**) G. v. llehiiersen I. cil. pag. 184. - U - wollten, dass auch bei Alexin (Kiewze und Ljubutskoje) die Kohle von Berg- kalk bedeckt sei. Aber selbst zugegeben, dass die Thatsâchlichkeit dieses Vor- kommens an jenen drei Orten (ja vielleicht auch in Tarussa und Sserpuchof) nicht anzufechten sei, so stellt sich nichtsdestoweniger zur Evidenz heraus, dass im ganzen Grossen die Kohle im Gouvernement Tula nicht ihren Hori- zont unter, sondern iiber dem Bergkalke habe. Die Beweise liegcn vor Au- gen, und sind in unseren Schichtregistern mit Handen zu greifen. Nicht die Kohle überhaupt, wie v. Helmersen (siehe oben) sagt, erscheint in Central - Russland zufallig, sondern nur die unter dem Bergkalke liegende. Das bestàndige Vorkommen ist dasjenige oberhalb desselben. Jenes ist eine Ausnahme, eine Abweichung von der Hegel; dieses das Normale und Gesetz- massige. Das Vorkommen der Kohle in Central-Ilussland stellt sich überhaupt nach unseren Untersuchungen demjenigen in England als ganz identisch her- aus. Auch dort finden sich die Kohlenflotze regelmassig über dem Bergkalke, und auch dort findet sich ausnahmsweise an einzelnen Orten, wie bei Edin- burgh, in Northumberland und Yorkshire Kohle unterhalb desselben Gesteins. Demnach würde auch der Horizont der russischen Kohle mit dem der belgi- schen und preussischen Kohlenlager zusammenfallen. Uebrigens scheint es nicht überlhissig, darauf hinzuweisen, dass Schichten- folgen, an Bergabhangen, Schluchten und Wasserrissen beobachtet, Oertlich- keiten, die sich in der Hegel am Bande der Flussthâler befmden, in ihren von der Natur bewirkten Durchschnitten niemals so zuverlassige Wegweiser fur die Bestimmung der geologischen Verhaltnisse liefern, als Bohrlôcher und Schachte in der Ebene. Die letzteren sind es namentlich, welche in dem Flachlande von Hussland vorzugsweise Berücksichtigung verdienen; denn bei der horizontalen Ablagerung aller unserer Sedimentgesteine sind aile Stôrun- gen in denselben einzig den Fluthen übertretender Gewasser und den in reissenden Strômungen abfliessenden atmospharischen Niederschlagen zuzu- schreiben. Beschiiftigen wir uns jetzt, zur milicien Begründung unserer Ansichten, ein- gehender mit den idealen Durchschnitten, welche die von uns oft angeführ- ten Geologen von der Lagerung der Sediment-Gesteine im Gouv. Tula entwor- fen haben. Barbeaut de Marny nimmt fiir die Kohle von Tula fünf, ja sogar sechs Ho- rizonte an, nâmlich innerhalb dreier Lagen schiefrigen Thons, im unteren San- de zwischcn Crinoidenthon und Kalkstein mit Bairdia, im Kalksteine mit Frod. gig ant. und vielleicht im Microconchus-Schiefer. Wenn jedesmal Horizont ge- nannt werden soll, was von gleichartigem Sédiment durch fremdes Gestein ab- gesondert ist, so môchte (1er citirte Yerfasser Redit haben, wenn er sagt, dass die Kohle in vielen Horizonten in Central - Russland auftritt. Aber wie lassen sich diese sogenannten Horizonte als zusammenhangende Lager nachwei- sen? Irn Gegentheile haben sie haufîg nur eine geringe horizontale Erstreckung, Oft, keilen sie sich ans. Und in der That konnte es auf einer Fliiche, welclie dennoch nicht absolut eben war, nicht fehlen, dass die Fluthen die Einsen- kungen mit Sédiment bedeckte, oder dass in den Einsenkungen sich Kohlen- lager bildeten, wiihrend die Erhohungen davon entblosst blieben. Wo lasst sich da immer bestimmcn, was zu einem Horizonte gehort? Es konnte sich ereignen, dass Sturm und Wasser den einen Ort mit Sand überschüttete, den anderen nicht. Und wenn wir an verschiedenen Orten dieselben Sedimente wie Thon und Sand, über der Kohle antreffen, dürfen wir darum annehmen, dass sie durch eine gleichzeitige Fluth dorthin gefiihrt sind? Gewiss nicht. An eine regelmâssige, zusammenhangende, sich über das ganze Land erstrecken- de Bedeckung ist desshalb auch gar nicht zu denken. Sobald das Meer sich zurückgezogen liatte und lestes Land hervorgetreten war, musste dieses die Veranderungen erfahren, welclie Wasserlluthen herbeiführen konnen, und dass diese nicht in derselben Ruhe ihre Niederschlage fallen lassen, wie das wei- te, tiefe Meer, ist begreiflich. Dadurch wird auch erkliirlich, dass in der Nâ- lie von Malowka und Rogorodizk, von wo wir so zahlreiche Bohrregister be- sitzen, nur ausnahmweise eine vollige Uebereinstimmung zwischen densel- ben stattfmdet, dagegen sogar bei ganz nahe aneinander liegenden Bohrlochern sich ziemlich bedeutende Divergenzen herausstellen. Daher kommt es denn auch, dass wir an dem einen Orte nur ein Kohlenllotz gewahren, an einem anderen zwei, an einem dritten drei, an einem vierten Orte gar keines, Denn das Land, wir wiederholen es, hat manche Veranderungen erfahren, seitdem es Land gewordcn ist, es ist viclfach durchwühlt und durcheinander geworfen, und in unregelmassiger Weise von Sedimenten und mit Gesteinsdetritus be- deckt worden. Wahrend derselben Zeit aber haben die angranzenden Oceane, die Bergkalk-Jura- und Kreideineere in grosserer Ruhe und Regelmâssigkeit ihre Ablagerungen abgesetzt, und erst nachdem auch ihr Meeresboden in trockenes Land verwandelt war, haben sie Storungen in ihrer regelmassigen horizontalen Continuitat erfahren, Dass die Kohlenlager von Central-Russland nicht überall eine zusammen- hangende Decke bilden, ist daher nicht bloss aus dem Grunde erklarlich, dass sie sich nur in flachen muldenformigen Einsenkungen gebildet, sondern es erscheint auch die Meinung zulâssig, dass die fertigen Lager theilweise oder ganz von den Fluthen aufgerülirt und nacli anderen Orten verschwemmt 16 - seien. Und die Thatsache, dass wir den Thon überall so innig durchdrungen von vegetabilischen Resten antreffen, dass die Pllanzensubstanz ganz aufgelost erscheint, erhebt jene Ansicht fast zur positiven Gewissheit. Aber es darf nie ht überall da, vvo wir mehrere Kohlenlager über einander linden, angenom- men werden, dass eine Translocation stattgefunden. Im Gegentheile ist die ge- wohnliche Bildungsweise solcher Flotze wohl die gewesen, dass der untere Stigmariasumpf mit einer Decke von Thon oder mehreren Lagen verschiede- ner Sedimente bekleidet worden, und dass sieh hierauf eine neue Stigmarien- Vegetation erzeugt, welcher Vorgang sich so oft wiederholt, als es Flotze übe'reinander giebt. Die unterste Lage Kolilen, wenn sie auf devonischem Gesteine rulit, wàre daim in Central - Russland der Reprâsentant des altesten Landes und als altéré Kohlenperiode anzusehen. Da, wo Kohlen den âlteren Rergkalk zur Unterlage haben, würden sie der jüngeren Kohlenperiode ange- horen. Reide Perioden konnen aber, wie oben schon angedeutet, moglieher- weise durcli mehrere übereinander liegende Flotze vertreten sein. Wo es keinen Rergkalk giebt und devonische Gebilde das einzige Meeressediment bildet, gehoren die verschiedenen übereinanderliegenden Flotze wahrscheinlich beiden Perioden an, was aber zu unterscheiden, wegen mangelnder Kennzeichen, schwierig sein dürfte, da in beiden Perioden Stigmaria die Grundlage der ganzen Végétation zu bilden scheint. Es geht schon ans dem eben Gesagten hervor, dass die Bildung der âlteren Kohlenlager mit der Bildung der Kalk- sedimente, welche den Riesen-Productus enthalten, zusammenfiel, und dass die Végétation der jüngeren Kohlenllotze gleichzeitig sich entwickelt liât mit demAbsatze, welcher durch Spirifer inosquensis und Fusulina.charakterisirt ist. Oder, uni noch einfacher zu sein: sâmmtliche Kohlenlager sind Zeitgenossen des Bergkalkmeers. Wo nun aber die Anwesenheit regelmâssiger Kohlenllotze unterhalb des âl- teren Rergkalks konstatirt ist, wie ist da diese Erseheinung zu erklâren? Dass eine Landpflanze, demi eine solche ist die Stigmaria, sich nicht auf dem Meeres- boden entwickeln kann, leuchtet ein; wenn sie aber dennoch sich zwischen zwei Meeresablagerungen vorlindet, so konnte man, wie schon von manchen Geologen geschehen, seine Zuflucht zu sâkulâren Pulsationen der Erdober- lîâche nehmen, wo dann die Bildung der Kohlen in die Epoche der Hebung, die Bildung des Meeresprâcipitats in die Epoche der Senkung fallen würde. Es ist in der That sehr wenig Nothigung vorhanden, wenn auch ein Grund dazu voilage, eine solche abwechselnde Hebung und Senkung anzunehmen in einem weiten Flachlande von solcher Horizontalitât wie Russland, weil man voraussetzen muss, dass diese Katastrophen nicht hâtten vor sich gehen kôn- % nen, ohne auf einem so ausgedehnten Erdstriche bleibende Sparen durch die Stôning der Horizontalitât zurückzulassen. Ohne indessen die Môglichkeit der- artiger Pulsirungen in so grossartigem Massstabe in Abrede zu stellen, glau- ben wir, dass es zweckentsprechender ist, Erklarungen anzuwenden, welche mehr im Einklange stehen mit der Natur der Erscheinungen, wie sie noch lient sich ereignen konnen. Und eine solche Erklârung für die zwischen Berg- kalk und devonischen Gebilden eingeschobene Kohlenlager ist die, dass von dem festen Lande Kohle in das Meer hinabgespült und dass sellist ganze La- ger der Stigmarienmoore auf der schlüpfrigen Unterlage des Thons in das Meer hinabgeglitten sind. Diese letztere Annahme findet für das Gouverne- ment Tula Unterstützung dadurch, dass gerade die Punkte, an welchen sich Kohle unter dem alteren Bergkalke belinden soll, an dem Rande des Kohlen- beckens oder was dasselbe ist, in der Niihe der Küste des altesten festen Landes liegen. Ein Blick auf unsere Karte wird den Leser sogleich von der Richtigkeit unserer Bemerkung überzeugen. Rjashsk grânzt an jüngeren Berg- kalk und liegt ara Rande der Kohlenbildungen; in der Niihe der Küstenzone müssen Alexin, Tarussa und Sserpuchof gleiehfalls gelegen haben; Peremüschl fallt auch unter die Unie, die wir als Peripherie des Kohlengebietes bezeich- net haben. Dort mag ungefahr die Grânze zwischen Productus-Kalk und de- vonischem Gesteine liegen, welche sich nach den Angaben von Barbeaut de Marny und Jeremejef nach Milenino und Odojef herumzieht. An allen diesen Orten kann môglicher Weise ein Hinabschwemmen von Kohle in das Meer stattgefunden haben. Dass übrigens gleichzeitig nicht auch stellenweise eine Senkung des ganzen Erdreichs vor sich gegangen sei, oder dass eine liohe Fluth zeitweise das Land bedeckt, konnen wir zugeben, immerhin aber betrach- ten wir die Lagerung der Kohle zwischen den Meeresabsiitzen als abnonne, die Lagerung über dem alten rothen Sandsteine und dem alteren Bergkalke als die einzig normale. Im Kreise Krapiwna kann man lient noch partielle Sen- kungen an den sogenannten Senkteichen (npoua.u»i) beobachten, aber ebendort (bei Krjukowka) hatten wir auch Gelegenheit einen Bergschlipf von nicht ge- ringem Umfange in Aügenschein zu nehmen, welcher den Lauf des Flüsschens Upa verschoben halte. Zu dem idealen Durchscîmitte von Barbeaut de Marny ist ferner noch zu bemerken, dass der Sandstein mit Coniferenzapfen, welcher von dem erwahn- ten Yerfasser zwischen Kalk mit Prod. Flemmingii und Kalk mit Prod. gi- gant. gestellt ist, nicht an seinem richtigen Platze steht. Abgesehen davon, dass, wie schon vorhin gesagt, zwischen zwei Meeresbôden normaler Weise keine Landflora mitteii inné stehen kann, so ist auch schon durch Auerbach Mémoires T. XUL 3 18 - nachgewiesen, dass dieser Sandstein, der gar keine lleste von Seethieren ent- hàlt, der Wealdenformation angehôrt. Wâhrend Barbeaut de Marny in seinem idealen Durchschnitte wenigstens einigermassen der wirklichen Lagerung der Kohle Rechnung tragt, thut Jere- mejef in seiner allgemeinen Schichtenfolge den Thatsachen nnd seinen eige- nen Beobachtungen oifenbar Gewalt an. Indem wir in unseren Tabellen so viel als môglich die entsprechenden Schichten zu parallelisiren versucht lia- ben, wird daraus auf den ersten Blick klar, dass der Kalk mit Prod. gig. fast ausschliesslich anf eine untere Stnfe der Schichtenfolge zu stehen kommt, nnd dass auf der anderen Seite der sogenannte Stiginarienkalk oder Kohle eins der oberen Glieder darstellt; nnd aucli in Jeremejef’s Durchschnitten ist diese Folge an mehreren Stelien auf das Bestimmteste ausgesprochen; es ist demnach uni so unbegreillicher, dass der erwahnte Autor dennoch déni Kalke mit Prod. gig. seinen Platz über der Kohle anweist. Pag. 361 seiner Ab- handlung (*) râumt indessen auch Jeremejef ein, dass sich die Kohle in drei Horizonten vorfmde: unter dem Kalke mit Prod. gig. (in dem Sandsteine, der die devonische Formation von dem Bergkalke trennt), innerhalb des Kalkes selbst (in schwarzen Thonen) und über dem Kalke. Jeremejef schickt aber voraus, dass aile diese drei Horizonte dem unteren Bergkalke angehôren. Obgleich diese Bemerkung im Widerspruche steht mit den Angaben Jereme- jef’s in seinem idealen Durchschnitte, so betrachten wir sie doch als ein un- vermeidliches Zugestandniss der existirenden und nicht zu bestreitenden Tliat- sachen. Zum Schlusse erlauben wir uns noch einige Bemerkungen in Bezug auf die Angaben v. Helmersen’s. Es ist anzunehmen, dass der genannte Autor, als er vor 18 Jahren die Gouvernements J uki und Kaluga durchforschte, in sei- nem Urtheile durch die grosse Aehnlichkeit mit den Kohlen von Nowgorod be- stochen werden musste. Ausserdem waren zu jener Zeit die Hülfsmittel der Beobachtung geringer als lient, demi man war auf die wenigen Entblôssungen in den Schluchten und Flussthalern beschrankt, welche selir leicht irre führen konnen. Wir sind überzeugt, dass, wenn Herr General von Helmersen und die übrigen Herren lieute ihre Untersuchungen wiederholen, und namentlich die Oertlichkeiten besuchen wollten, welche wir gesehen, sie zu dense! ben Ergebnissen gelangen würden, zu welchen wir gekommen. (*) Geognostische Skizze des Gouvernements Tula von Jeremejef 18S1. TopnuH >KypHa.i^ 1853. JVi 3. 19 Jedermann wird gewiss der Meinung beistimmen, welche Helmersen am Schlusse der bereits citirten Abhandlung ausspricht, dass der Bergkalk von Nowgorod, Twer, Moskau, Tula und Kaluga ein ungeheueres Bassin tulle, welchem alter rotlier Sandstein zur Unterlage dient; aber je einleuchtender dies ist, um so schwerer ist es zu begreifen, wie Kohlenflotze von sehr be- deutender Ausdehnung zwischen diese beiden Meeresablagerungen gerathen sollen. Diese Betrachtung führt uns zu dem im folgenden Abschnitte zu be- handelnden Thema. ENTSTEHUNG END BiLDUNG DER STEINKOHLEN IN CENTRAL- RUSSLAND. W enn wir annehmen, dass zur Zeit der devonischen Epoche der Boden Grossrusslands J>is an das Eismeer und die Ostseeprovinzen vom Meere be- deckt gewesen, so ist das eine Yoraussetzung, welche vollkommen dem ge- genwârtigen Zustande unserer Kenntnisse ilber die geologische Bildung der genannten Landstriche entspricht. Dies einmal zugegeben, sind wir berechtigt, weiter zu folgern, dass dieses Meer sicli entweder durch Eintrocknung oder durch Abfliessen gesenkt, und dadurch Snseln hervorgetreten sind, bedeckl mit thonigem Schlamme. Die liiseln waren ursprünglich Erhôhungen des Mee- resbodens gewesen, aber dire Wôlbung war gering; das Meer selbst, ans dem sie emporgestiegen, batte beziehungsweise keine grosse Tiefe, und die Solde desselben wich nicht uni violes von einer ebenmassigen Horizontalitat ab. Nach dem Erscheinen lier Inseln über der Meeresoberflâche keimte im tho- nigen Meeresschlamme die erste Végétation: die Stigmarienpflanzen wuchsen rasch in den morastigen Thonsümpfen, dem ihrer Natur entsprechenden Me- dium, und iiberwucherten bald das ganze Land, nacli Art unserer Torfmoore, alljâhrlich neue Generationen auf den Resten der abgestorbenen treibend. Wâhrend derselben Zeit alter batte sich in dem verkleinerten Becken des Meeres, vielleicht in Folge von Zulluss eines chemisch anders zusammenge- setzten \V assers, eine neue Meeresfauna erzeugt, in welcher die herrschende Art der Productus giganteus ans der Liasse der Brachiopoden war. Von den atmospharischen Wassern losgelost, stiirzte wohl hie und da, wo der Stigma- riensumpl den Rand des Productus - Meeres berührte, das Stück eines Moor- grundes in das Meer binai) und wurde nach und nach von Kalkniederschla- gen bedeckl. Die Hauptmasse des Moores aber blieb unversebrt, und bildet beut die unterste Scbicht unserer Koblenlager. Diese wurde von Zeit zu Zeit 3* — 20 — überfluthet und mit Thon - oder Sandlagen bedeckt, welche nur von hôheren Orteil des festen Landes herbeigeführt sein konnen, da sie keine Spur von Meeres-Organismen enthalten. Auf diesen aufgeschwemmten Lagern bildeten sich neue Stigmarienmoore, wenn die Natur des Orts und des Bodens die Bildung derselben begünstigte. Nach Yerlauf eines gewissen Zeitraumes aber zog sich das Productus - Meer in engere Gninzen zurück, es trat ein neuer Theil des Meeresbodens an das Tageslicht, die Inseln wuchsen dadurch zu einem Continent zusammen, oder traten in Yerbindung mit dem schon langer bestehenden silurischen Lande. Dieses neugeborene Land, mit fruchtbarem Schlamme bedeckt, gab eine willkommene Stâtte ab fur die Stigmarien-Flora, welche mit Ungeduld sich auszubreiten strebte. Jetzt gesellten sich aucli noch einige andere Pflanzen diesem vorherrschenden Muttergewâchse zu, wie Sage- narien, Lepidodendren, Sigillarien, Knorrien und andere Arten, welche eini- ge, wenn auch nur geringere Abwechselung in die Sumpflandschaft brachten, da, wenn Stigmaria verdrangt war, eine andere Pflanze in derselben monoto- nen Geselligkeit an ihre Sicile trat. Wâhrend sich also das neue Land bald mit ciner neuen Végétation bekleidete, welche unermüdlich schaffend die zweite Epoche ihres Aeonen langen Daseins begann, uni aus unorganischen Stoffen im Uebergange durcli ein kurzes Individuen - Leben ein neues unorganisches Fossil hervorzubringen, wurde auch in dem zusammengeschwundenen Berg- kalkmeere die alte Schôpfung durch eine neue verdrangt. Die Art des Riesen- Productus starb ganz aus, das Thier loste sicli auf im Meerwasser, und die grossen Schalen fielen millionenweise auf den Meeresboden nieder, uni mit an- deren Kalksedimenten die Schicht zu bilden, die wir alteren Bergkalk nennen. Demi die Tiefe ward zur Hôhe. Eine neue Fauna erschien in dem seiner Gr< isse und Beschalfenheit nach veranderten Meere, und an die Stelle der Producten trat die Spezies Spirifer mosquensis, deren Gattung schon in den alteren Meeren durch andere Formen reprasentirt war, und die Polythalamien- Gattung Fusulina, und zwar beide in überwâltigender Menge. Die Natur arbeitete jetzt in zwei verschiedenen Werkstâtten in verschiede- nen Richtungen: Das Meer diente einzig zur Hervorbringung von thierischen Organismen, das Land zur Erschaffung von vegetabilischen. Es ist hôchst nierk- würdig, aber darum nicht weniger wahr, dass den Stigmariensümpfen, nament- lich in Russland, das Thierleben ganz fremd gewesen zu sein scheint. Die laut- loseste Stille des Todes oder vielmehr des nicht erwachten Lebens herrschte iiber diesen Ebenen. Weder in den Kohlenlagern selbst nocli in den sie be- deckenden Schichten entdeckt man eine Spur animalischer Reste. Das ist zu gleicher Zeit der stârkste Beweis dafiir, dass die Gewachse, aus welchen die - 21 - Kohlenlager bestehen, keine Seegewachse gewesen sind, denn wenn dies der Fall wâre, wie wâre es môglich, dass sieli nicht Reste von Schalthieren fin- den sollten in déni Absatze eines Meeres, das so unsâglich reich an Conchylien gewesen ist, wie das Prodnctns-Meer! Nirgends tritt das stârker hervor, als in den Kohlenlagern von Central -Russland; obgleicîi wir selir ansehnliche Hau- fen von Kohle aufmerksam durchsucht haben, ist uns nie etwas aufgestossen, was entfernt an Schneckengehâuse, Muscheln oder andere Thierreste erinnert hâtte. Die Kohlenpflanzen haben weder Land- nocli Seethieren zum Aufent- halt gedient. Wie es durchaus zweifellos ist, dass die Stigmaria und dire Begleiterinnen Landpflanzen gewesen, elienso gewiss ist es, dass diese Gewâchse Bewohner von Siimpfen waren. Es verschwindet in dieser Beziehung jede Ungewissheit, wenn man die Kohlenflotze in parallelen Lagern und in soleher seltenen Re- gelmâssigkeit aufgebaut lîndet, dass die geschicktesten Menschenhânde es nicht besser zu machen verstiinden. Baume haben in den russischen Kohlensümpfen aller Wahrscheinlichkeit nach nicht existirt, wenigstens nicht in den unteren Lagern, und auch nicht in den oberen Baume in dem Sinne, wie wir lieut das Wort nehmen, d. h. bewurzelte Staminé von dichter holziger Structure denn Wurzeln entdeckt man nirgends in dem Liegenden der Flotze, so unge- stôrt die Schichtem in ihrer ursprünglichen Lage auch verblieben zu sein scheinen. Audi das Gcwebe der Kohlenpflanzen entspricht überall der Textur von Gewâchsen, wie sie in der Jetztzeit nur im süssen Wasser erzeugt wer- den. Obgleich die Kohlenlager in Central-Russland nur einen geringen Druck auszuhalten liatten, sind doch aile Stigmarien-Stâmme ganz flach zusammen- gedrückt, und wo sich holzkohlcnartige Fragmente finden, sind diese von der grôssten Leichtigkeit und Lockerheit. Ans den Lepidodendren scheint das in- nere Gewebe des Stengels sogar ganz herausverwest und nur die dünne, aber widerstandsfâhigere Rindenhaut iibrig geblieben zu sein. Dass die grossrussischen Kohlenlager so arm an Ptlanzenarten sind, wird man auflallend finden, wenn man sie mit dem Inhalt deutscher und englischer Kohlenflotze vergleicht, und man ist geneigt, diese Erscheinung der einfôrmi- gen Bodenbeschaffenheit des alten russischen Flachlandes zuzuschreiben, wo die Pflanzen weder eine Abwechselung in der Ernahrung, noch im Standorte, noch in den atmospharischen Einlliissen fanden. Aber das Wunderbare dieser Einfôrmigkeit wird sich verlieren, wenn wir uns daran erinnern, dass auch heute noch in den Torfmooren der gemâssigten Zone wenige Arten von Sphag- num das Material liefern zu den machtigsten Torflagern. Frcilich scheint auch unsere spâtere Flora, dem Jura- und Kreidemeer gleichzeitig, nicht reich an — 22 — Arten gewesen zu sein, wie die Wealden-Formation unserer Gegend beweist, da in dem Klin’schen Sandsteine selten sich etwas anderes fîndet, als eine Art von Farnkraut, Pecopteris Murchisoniana A ne ri». Es ist vielleicht nicht überflüssig zu bemerken, dass wir Stigmaria ficoides nicht für die Wurzel einer Sigillaria halten, sondern für ein selbststandiges Sumpfgewachs, dessen sogenannte Blâtter, im Wasser untergetaucht, wolil als aufsaugende und somit ernâhrende Organe dienen mochten. Da, wie sehon gesagt, die Ablagerungen der Kohle in Central-Russland aile Merkmale einer ungestorten Bildung an sich tragen, so müssten nothwendig in den die Kohlen- ilotze überlagernden Schichten Spuren von Sigillarienstammen zu entdecken sein, was jedoch bis jetzt noch nicht gelungen ist. AUSDEHNUNG DES KOHLENGEBIETES. Nach den Aufzeichnungen, welche wir gesammelt haben, betragt die Aus- dehnung des central-russischen Kohlenfeldes in der Richtung der geographi- schen Lange, von Shisdra bis nach Ranenburg 350 Werst, die Entfernung der âussersten Punkte in der Richtung der geographischen Breite von Bjalew bis Borowsk 170 Werst. — Auf unserer Karte finden sich aile Punkte, wo Kohle ihr Ausgehendes hat oder erbohrt ist, schwarz angestrichen: das Gebiet, was wir als von Kohle bedeckt betrachten, ist grau überzogen. Zu diesem gros- sen Sumpfbecken, das sich als ein zusammenhangendes Ganzes darstellt, ha- ben wir die entfernteren, isolirten Punkte nicht herzugezogen, weil wir es für gewagt halten, in dieser Beziehung Hypothesen auszusprechen, die noch nicht von hinreichend zahlreichen Thatsachen unterstützt sind. Aber der mit Grau bedeckte Theil der Karte kann jedenfalls als ganz von Kohlenlagern eingenommen betrachtet werden und Bohrversuche innerhalb dieses Gebiets werden immer Aussicht auf grôsseren oder geringeren Erfolg haben, wenn auch vielleicht an einzelnen Punkten die Kohle fehlen sollte oder von schlech- ter Qualitât ist. Zu dem bezeichneten Kohlengebiete gehôren im Gouverne- ment Tula die Kreise Bogorodizk, Krapiwna, Odojew und die südliche Halfte des Kreises Alexin; im Gouvernement Kaluga die Kreise Shisdra, Koselsk, Lichwin, der nôrdliche Theil des Kreises Bjalew, die Kreise Peremüschl und Kaluga. Dieses grossere zusammenhangende Becken steht wahrscheinlich an seinem südôstlichen Ende in Verbindung mit der Kohle von Dankof, Rjashsk, Ranenburg und Skopin im Gouvernement Jljasan; doch da diese Kohle von sehr schlechter Beschaffenheit sein soi! (nach Romanofsky), so ist sie viel- leicht auch dorthin nur verschwemmt. Ob das grosse Kohlenbecken auch mit den Kohlenoasen (das scheinen sie fur den gegenwartigen Augenblick) von Wenef, Medün und Borowsk in Zusammenhang steht, müssen wir, wie gesagt, vorlaufîg dahingestellt sein lassen. Der Hauptmasse nach môchte das Kolilen- gebiet Central-Russlands, so weit es bis jetzt bekannt ist, annahernd mindestens einen Flâchenraum von 20,000 Quadratwerst einnehmen. Es würde nun die Aufgabe der Geologen sein, nachzuweisen, in wie weit die Grânzen der Steinkohle mit dem Rande der sie umgebenden Meere, des Productus-Meeres und des Spirifer-Meeres, zusammenfielen. Dass sie absolut damit zusammenfallen, ist nicht vorauszusetzen, da die Stigmariensümpfe nur die Einsenkungen des flachen festen Landes werden eingenommen liaben; aber im ganzen Grossen muss sich herausstellen, dass nur auf devonischer Unterlage und auf dem unteren Bergkalke die Kohlenflôtze auflagern, und da- ller sich ihr Gebiet auch nur so weit erstrecken konnte, als das der beiden genannten Gebirgsarten. Barbeaut de Marny liât seiner schon erwahnten Arbeit eine kleine Karte von einem Theile des Gouvernements Tula beigegeben, woraus zu ersehen ist, dass in der That die Kohle sich auf die bezeichneten Gebirgsarten besc.hrânkt, denn das Ufer des Productus-Meeres zieht sich einerseits von Tarussa nach Sserpuchof hinauf, andererseits südlich vom Kreise Kaschira nach Wenef hi- nunter. In der Nahe dieses Bandes fehlt es nicht an Spuren von Kohlen, wie denn Barbeaut de Marny selbst Stigmarienreste in dem Kalke der Gegend von Tarussa gefunden liât, Stigmarienreste, die ohne Zweifel dorthin verschwemmt worden sind. Der Kreis Kaschira und die südliche Hiilfte das Gouvernements Moskau sind ganz mit jüngerem Bergkalke bedeckt und dort hôrt auch das Vor- kommen von Kohlen auf. Dagegen ziehen sich Kohlenlager bis in den aus- sersten nôrdlichen Winkel des Gouvern. Kaluga hinauf, und hier scheint dem- nacli die Granze der Gouv. Moskau und Kaluga mit der Granze der beiden Bergkalkformationen zusammenzufallen. Eine andere kleine Karte von Ilomanofsky (*) zeigt, dass sich der altéré Bergkalk aus dem Gouvern. Tula nach Osten bis in die Gegend von Rjashsk in das Gouvern. Rjasan hineinzieht, indem er nach Süden in das Devonische einen Halbkreis beschreibt, der sich bis Dankof hinabsenkt und nach unse- ren Beobachtungen südlich von Malowka, und nach Jeremejef und Barbeaut de Marny bei Milenino, Odojef und Bjalef die Grânze mit der devonischen Formation bildet. Nach Ilomanofsky ist der ganze nôrdliche Theil des Gou- (*) Romanofsky. Geognostische Uebersiclit des südlichen Theils des Gouvern. Rjasan. Verhandl. d. Minerai. Ges. 1855— 56. vern. Rjâsan von jüngerem Bergkalke eingenommen, wo bis jetzt keine Spur von Kohle sich vorgefunden hat. Ein neuer Beweis, dass die Kohle sich nur auf devonische und untere Bergkalkformation beschrankt fîndet. Die südlichen Granzen des Kohlengebietes scheint das devonische System selbst zn bilden, indem die grôssere Erhebung eines hügeligen Terrains, da, wo lient die Quellen der Oka, ihrer Zuflüsse, und die Quellen des Don ihren Ursprung haben, die Ansammlung stagnirenden Wassers nnd Bildung von Sümpfen unmôglich machten. In diesem Falle würde miser Kohlengebiet sich auf einer Halbinsel eines ausgedehnten devonischen Festlandes befunden ha- ben, dessen grôssere Masse sich nach Westen und Süden erstreckte. Ueberhaupt müssen wir darauf hinweisen, dass wahrscheinlich zur Zeit der Kohlenepoche die topographischen Verhaltnisse der mittelrussischen Ebene in ihren grossen Zügen schon dieselben gewesen sind, wie lient, und dass da, wo sich heut die Wasserscheidcn der grossen russischen Fl Fisse belinden, wahrscheinlich aucli damais die Culminationspunkte des jungfrâuiichen Fest- landes gelegen haben. Demi es ist doch gewiss nicht blosser Zufall, durch welchen die beiden Kohlenablagerungen Grossrusslands in die beiden Haupt- quellgebiete der russischen Fl fisse versetzt sind, und die Uebereinstimmung in der Beschaffenheit der Kohle weisst genugsam auf eine gleichzeitige und ahnliche Entstehungsweise hin. Hiermit wollen wir indessen keineswegs sagen, dass auch die relative Lagerung der Kohle von Nowgorod dieselbe sei, wie die der Gouvernements Tula und Kaluga. BESCHAFFENHEIT DER KOHLE. Die Kohle von Mittel-Russland bildet fast immer horizontale Schichten und zwar dergestalt, dass selbst das Liegende melir oder weniger parallel mit dem Hangenden ist. Natürlich verdicken sich die Flotze an der einen Stelle, wâh- rend sie an der anderen dünner werden, und oft keiîen sie sich ganz aus. Verwerfungen scheinen nicht hâufîg zu sein, nichts destoweniger lînden sie zuweilen statt, vielleicht hervorgebracht durch Unterwaschung, und im Berg- werke zu Malowka lînden sich sogar nicht selten fôrmliche Bruche des Kohlen- flôtzes, wo ein Theil gleichsam abgerissen ist, und sich uni einige Zoll tiefer gesenkt hat, eine Erscheinung, die vielleicht ebenso erklârt werden kann. Uni über die Lagerung der Kohle in Bezug auf ihre Ausbeutung Aufschluss zu geben, glauben wir am besten zu thun, wenn wir einen sachverstandigen Bergmann reden lassen. Herr Léo, welcher zuerst auf einer Privatbesitzung (auf Veranlassung des Grafen A. A. Bobrinsky) die Forderung der Kohle auf — 25 — bergmannische Weise einleitete, sagt über das Bergwerk von Malowka fol- gendes : «Da das Terrain giinstig zur Anlage eines Stollens war, so wurde, nachdem man das Kohlenfeld durch zwanzig und einige Bohrldcher abgebohrt hatte, ein Hauptstollen angelegt und das Mundloch dessel ben im Thaïe des Malow- kaflusses, circa 10 Faden seiger über dessen Sohle und ungefâhr 5 Faden sei- ger über dem Ausgehenden des Kalkes, angesetzt und nach Norden fortgetrie- ben. Man durchfuhr bei 75 Faden Lange das Ausgehende der Kohle, wel- ches vier Werschok mâchtig war, ging dem Kohlenflôtze nach, welches nach und nach mâchtiger wurde, und schon bei 125 Faden Lange des Stollens die Machtigkeit von 2% — 3 Faden erreichte, welche Machtigkeit bis jetzt auf 215 Faden Lange des Hauptstollens sich gleich geblieben ist (*). — Um Wet- terlosung herzustellen, wurden drei Lichtschachte niedergebracht, und nach- dem man einige Jahre nur flau gearbeitet hatte. mit dem 1 Juli 1858 die Gru- be in vollen Betrieb gesetzt, um jâhrlich 600,000 Pud Kohle zur Feuerung in der 18 Werst entfernten Zuckerfabrik von Michailowskoje zu fordern». «Nachdem man eine Forderholzbahn mit Waggons, welche 50 Pud Kohle fassen, eingerichtet hatte, wurden bei voiler Belegung im Durchschnitte monat- lich 80,000 Pud gefôrdert». «Der Abbau, welcher erst jetzt im Werden ist, soll nach Art des Felder- und Pfeilerbaues stattfinden und wird nur da im Bau mit Holz verzimmert, wo die Kohlen gebrech und mulrnig sind, und die Streckenlîrst ohne Holz zusammenstürzen würde». «Im Ueberschlagsdurchschnitt wird sich der Preis der Kohle an der Grube auf zwei Kopeken belaufen. Die Grosse der bis jetzt durch den Bau und die Bohrversuche aufgeschlossenen Kohlenablagerung, soweit solche bauwürdig ist, betragt 300 Faden Breite und 500 Faden Lange, mit einer Durchschnittsmach- tigkeit von ll/a Faden reiner Kohle; demnach enthalt dieses Lager 225,000 Kubikfaden Steinkohle und da ein Kubikfaden 500 Pud schüttet, 112,500,000 Pud, welche bei einem jahrlichen Verbrauche von 600,000 Pud ungefâhr 200 Jahre ausreichen würden. Dabei ist noch nicht in Anschlag gebracht, dass zwei Werst von Malowka nach Westen die Kohle in einem Wasserrisse eben- falls zwei Faden miichtig zu Tage geht» . Der physikalischen Beschaffenheit nach ist die Kohle der central-russischen Ablagerung wirklicher Braunkohle (Lignit) durchaus âhnlich, und Herr Léo, ( ) Ein von Uni Léo entworfener Grubenriss ist nnserer Arbeit beigegeben. Mémoires T. XUL 4 - 20 — welcher früher in Thüringischen Braunkohlen-Bergwerken beschaftigt gcwesen ist, hatte sie auch anfangs iïir a dite Braunkohle erklart und sic für ein Er- zeugniss (1er tertiaren Formation gehalten. Die Anwesenheit cler Stigmaria und anderer Steinkolilenpflanzen muss indessen jeden Zweiller sogleich überzeu- gen, dass man hier mit einem Fossil von viel hôherem Alter zu thun liât. Es scheint, dass eine der oberen Lagen unserer Steinkolile sehr haufig durcli eine Art Biatterkohle gebildet wird, welche, wie wir in einem der fol- genden Abschnitte nachzuweisen versuchen werden, ans der Rindenhaut einer Sagenaria besteht. Diese Pilanzenreste sind meist von dunkelbrauner oder o schwarzlicher Farbe, dünn, papierartig, sehr zerbrechlich und siebartig durch- lôchert. Schon Jeremejef hat dieser zarten Gitterblattchen erwàhnt und einen Umriss davon gegeben, ohne sie jedoch nâher zu untersuchen und ihrem Ur- sprunge nachzugehen. Jeremejef entdeckte diese Kohle bei Milenino, eben- daselbst fanden auch wir sie, desgleichen in der Schlucht bei Ssatinka und bei Malowka. Die dünnen Blatter brennen mit Flamme empyreumatisch rie- chend (*). Fine zweite Art Kohle, welche sich ebenfalls nur in den oberen Schichten zu linden scheint, besteht ans zusammengebackenen Brocken einer leichten, lockeren, zerreiblichen, glanzend oder malt dunkelschwarzen Kohle, welche gewôhnlicher Meilerkohle sehr ahnlich sieht, aber sich durch eine feinere und zartere Structur und durch grossere Weichheit von dieser unterscheidet. Hohle Zwischenraume sind nicht selten mit Kohlenpulver angefiillt. Stellen- weise linden sich harzreichere und hartere Stiicke eingesprengt, und die Kohle hat zuweilen eine kompaktere Consistenz, was von dem grôsseren Harzgehalte herriihren mag. Die Kohle brôckelt sehr leicht, die lockeren Stücke fiirben stark ab, und die Brocken liegen kreuz und quer hochst unregelmassig durch- einander. Erdige Bestandtheile linden sich fast gar nicht beigemengt. Jn Mile- nino scheint diese Kohle auf die vorige zu folgen. In der Lichtflamme ver- glüht sie mit stark empyreumatischem Geruche. Die dritte und verbreitetste Art ist die Schieferkohle, eine thonige blau- graue oder schwarzliche kompakte Masse, welche sich fettig anfiihlt, trocken in horizontale!! plattenfôrmigen Lagen sich spaltet, und haufig Stigmarienab- drücke enthiilt. Sie brennt nur in starkem Luftzuge mit Hinterlassung von viel (*) Kiirzlich ist, nach einer brieflichen Mittheilung des Ilerrn Léo, ein Kohlenhaufen in Malowka in Brand gerathen; das Fener soll innerhalb der Biatterkohle entstanden sein und nicht Schwefelkies soll die Ursache der Entziindung gewesen sein. Asche: diese beluilt die Gestalt des Kohlenstücks und hat eine gelblich- oder rôthlichweisse Farbe. An der Luit zerfallt die Scîiieferkohle, namentlich wenn sie der Einwirkung des Regens und der Sonne preisgegeben ist. Die Schie- ferkohle bildet mâchtige Schicbten und wird trot.z ihres grossen Aschenge- haltes in Malowka als nützliches Brennmaterial verwendet. Eine vierte Sorte Kohle ist eine lignitâhnliche dunkelbraune oder schwarz- liche und zahe Kohle, welehe sich in grossen Stücken absondern lasst und biegsam ist. Sie ist in der Zersetzung am wenigsten vorgeriickt, und enthàlt sehr wenig minerali'sçhe Bestandtheile. Diese Kohle hat ganz das Aussehen wirklicher Braunkohle, und grosse Holzahnlichkeit, da sie dicht und schwer ist; ihr fehlt aber aile Holzstructur und sic ist desshalb in gut erhaltenen Fragmenten leicht vom achten Lignit zu unterscheidcn. Wir haben diese Kohle am ausgezeichnesten in Obidomo gefunden, wo sie eine besondere Schicht in der Mitte eines KohlenSlotzes bildete. Wir sahen dünne Flatten von drei bis vier Fuss Lange, welehe sicli biegen liessen, olme zu brechen und ganz aus zusammengedrücklen Stigmarienstammen bestanden. Diese Kohle würde sich demnach am besten zum Transporte eignen. Eine fünfte Art ist die Pechkohle; leicht, hart, fettglanzend, hat sie das Ansehen wirklicher Steinkohle, sintert aber beim Brennen nicht wie diese zu- sammen. ihr Yorkommen ist nicht luiufig. Aus dem Gesagten geht liervor, dass die Kohle von Mittelrussland nicht die Beschaffenheit wirklicher Steinkohle hat. Aus den im folgenden Abschnitte mit- getheilten Analysen wird ersichtlich werden, dass sie minder reich ist an flüch- tigen Bestandtheilen, und dass demzufolge ihre Heizkraft eine geringere ist als die guter englischer Steinkohle oder des Anthracits vom Donetz. Der grosste Theil unserer Kohle wird sich auch nicht lur weiteren Transport eignen, da die Scîiieferkohle zu arm ist an brennbaren Substanzen, um die Kosten desselben tragen zu kônnen, die meilerkohlenartigc zerfallt und sich zerstaubt, und die Blatterkohle cin Spiel der Winde ist; nur die lignitâhnliche Kohle würde mit Yortheil aus den beiden Gouvernements ausgeführt werden kônnen, wenn inan sie in hinreichend miichtigen Lagern erschliesst. Dass aber die Kohle an Qrt und Stelle iiusserst brauchbar und von dem grôssten Werthe, dass sie das llolz zu ersetzen vollkommen im Stande ist, beweist ihre Yer- wendung in der grossen Zuckerfabrik des Grafen Bobrinsky zu Michailowskoje und au! den Eisenwerken des Herrn von Malzof bei Shisdra. Freilich hat in der Zuckersiederei des Grafen Bobrinsky eine neue Feuerung von eigenthüin- licher Construction aufgeführt werden müssen, um die Lettenkohle zum Bren- nen zu bringen, aber die Kosten, welehe diese neue Einrichtung verursacht 4* - 28 - liât, sind reichlich wieder eingebracht durci» die Ersparnisse, welche das iu der Nâhe befindliche und billige Fossil erinôglicht. Denn da das Pud Kohle in Michailowskoje nur auf 3 Kopeken zu stehen kommt, iOO Pud aber 275 Pud oder einen Kubikfaden Eichenholz ersetzen, und ein Kubikfaden Kolden nur 12 Rubel, ein Kubikfaden Eichenholz aber 18 Rubel kostet, so ist begreiflich, . o , 1 Alluvium. Sand ) Blauer kohlenfiihrender Thon. Kohle. Thonschiefer. Kohle. Thonschiefer. Kohle. In dieser einzigen Schichtenfolge, die Herr Guillemin aufgezeichnet hat, und die er aus eigener Anschauung kennt, ist weder von Kalk noch von Prod. gigant. die Bede. Zwar sagt Herr Guillemin einige Zeilen voilier, dass die (') Guillemin. Observations minéralogiques dans la Russie d’Europe. 1859. 6‘ Thonschiefer, welche die Kohle umschliessen, haufig unter dem neuen Altu~ vium liegen, da der Kalk von oben weggeschwemmt sei, aber der genannte Verfasser versâumt die Beweise für diese Dislocation anzuführen. AVoraus ist die Wegvvaschung grosser Kalkmassen zn schliessen? Dass das Alluvinm, wel- ches die Kohle in Nairno bedeckt, von neuestem Datum sei, bedarf ja nicht minder des Beweises. Kônnen diese Anschwemmungen nicht aus der Stein- kohlenperiode selbst herstammen? Wenn die organischen Reste fehlen, die einzigen sicheren Führer bei der Restimmung des Allers der Schichten, ist, selbst bei horizontaler Ablagerung, der Muthmassung ein sehr weiter Spielraum gelassen. Wir unsererseits kônnen, selbst nach Durchlesung der vortrefflichen Beo- bachtungen des Hrn Guillemin, nur uni so fester auf der Behauptong behar- ren, dass die Kohle der Gouvernements Tula und Kaluga ihre Steîle liber dem Kalk mit Prod. gigant. und liber der devonischen Formation habe, da wir in dem Durchschnitte, welchen wir mitgetheilt, einen neuen faktischen Be- weis zur Unterstützung unserer Meinung fmden. Herr Guillemin liait ferner die Kolde von Mittel-Russland für ganz untaug- lich zum Gebrauche auf den Eisenbahnen und zum Heizen der Locomoti- ven, und fmdet sie schlecht und unbrauchbar im Allgemeinen. AVir theilen aucli hier seine Ansicht nicht ganz. Es mag sein, dass sie zur Speisung der Locomotiven nicht verwendbar ist; aber wenn sie hinreichende Heizkraft hat, rnn in den Eisenwerken des Herrn von Malzof und in der Zuckerfabrik des Grafen Bobrinsky mit Yortheil benutzt zu werden, so muss sie sich auch zu anderen Zwecken verwenden lassen; und da ihre Ausbeutung mit so unendlich geringen Kosten zu bewerkstelligen ist (in Nairno kommt das Pud nur auf einen Kopeken zu stehen), sie ausserdem in so bedeutender Quantitat auf- gehauft ist, so wiire es nur dringend zu wünschen, dass zum AYohle der Be- wohner jener Provinzen die Versuche, die dortige Kohle als Brennmaterial zu verwerthen, überall und mit Beharrlichkeit wiederholt würden. Wir halten nichts für schâdlicher, als dass über Gegenstande, welche môglicher AVeise grossen Nutzcn bringen kônnen, ohne gründliche Prüfung und vervielfachte Beobachtung leichthin geurtheilt wird. AVir setzen grosse Hoffnungen auf die Kohle Grossrusslands, obgleich vielleicht erst die Noth zu ihrem Ge- brauche zwingen wird. Auch in der Zuckersiederei des Grafen Bobrinsky würde die schlechte Kohle nicht gebrannt worden sein,, wenn nicht die Exi- slenz der Fabrik auf dem Spiele gestanden hâtte. Es ist zwar nicht zu leugnen, dass der Aschengehalt unserer Kohle stel- lenweise ausserordentlich gress ist; aber in Michailowkoje brennt diese Kohle* - 45 - trotz ihres grossen Aschengehaltes; und dass sich fast überall neben der schlechten Kohle auch gute findet, ist ja nachgewiesen. Eine ihrer Beschaftenheit nach unserer Steinkohle ganz âhnliche Braunkohle wird in Deutschland an vielen Orten als Brennmaterial verwendet. Warum sollte unsere Kohle also todtes Kapital bleiben? Mochte sie im Gegentheil bald als bewegende Kraft nachdrücklich eingreifen in die Maschine des Staatshaushalts ! Erklârung der Tafeln. Taf. I. Karte des Kohlengebiets von Central-Russland. Die Linie, welehe das mit Grau bedeckte Kohlen- feld durchzieht, giebt die Graenze zwisclien dem devonischen Schichtensystem und dem Bergkalk an, wie sie sicb ungefâhr nach den Angaben von Jeremejef und Barbeaut de Marny darstellt. Die schwar- zen Striche geben nur annahernd die Lage der Oerllichkeiten an, wo Kohle gefunden ist. Die Schu- bertschen Karten haben dieser als Grundlage gedient. Taf. II. Grundriss des Bergwerkes von Malowka nach einer Zeichnung des Ilrn. Emil Léo. Taf. III. Fig. 1 . a. b. c. d. e. f. g. h. Verschiedene Stiicke der Rindenhaut von Lepidodendron tenerri- mum nov. spec. — 2. Ein Stiick Rindenhaut derselben Species mit erhaltenen Blattnarben. 3. Dasselbe vergrossert. — 4. Ein von Rindenhaut entblosstes Stiick Rinde einer Lycopodiacee. — 5. Ein dem vorhergehenden ahnliches Rindenstück. — 6. Sagenaria rugosa Presl. 7. a. 6. Lepidodendron undatum nov. spec. — 8. a. b. Lepidodendron Olivierii Eichw. 9. a. b. Abdruck einer Lepidodendron- oder Knorria-Rinde. — 10. Asche von leichten Kohlenstiickchen, * — Tl. Samenkorner von Stigmaria? 12, Cardiocarpum punctulatum Goepp. et B.? 46 — Aufzahlung der Ortschaften Central-llusslands, Nach Meyendorf 1816. Nach Olivieri 3 842. Ortsehaft Kreis. Gouvcrn. Ortsehaft. Kreis. Gouvern. District Tsclmlkowo. Tula. Tula. Stadt Tula. Tula. Tula. Dorf Woskressenskoje. — — Dorf Strachowka. — — — Pelrowskaja. — — Datscha Wüssotzki. — — — Strachowka. — — Kirchdorf VYoskres- • — - — • Am Plusse Schtschata. — — senskoje. Dorf Palzino. — — Distrikt Tscliulkowa. — — — lviewzü. Alexin. — Am See Jwanowa. — — — Slobodka. Odojew. — Besitzung d. IL Klju- — — — Wjalino. — — tsebaref. — Beresowa. Wenew. — Kirchdorf Petrowskoje. — — Stadt Sliisdra. Sliisdra. Kaluga. Dorf Stanii. Alexin. — Am Don. Ranenburg. Rjasan. Kirchdorf Krasnoje. — — Dorf Korowina. — — Resitzung d. Kaufm. — — Nach v. Helmersen 184-1. Masslof. Dorf Kiewzii. — — Dorf Tatewa. Odojew. Tula. Eisenhütte Miitino. — — — Wjalino. — Kirchdorf Archamiischi- — — — Selenina. Lichwin. Kaluga. no. St. Laurentiuskloster. Kaluga. Dorf Liwina. — — Dorf lviewzü. Alexin. Tula. — Berkowaja. Odojew. — — Ljubutskoje. — — Slobodka. — — Stadt Rjashsk. Rjashsk. Rjasan. — Wjalino. — — — Schatowaja. — — Eine grosse Zabi von — Philimonowa. — — Orteil bat v. Helmersen — Tatewa. — — auf seine Parte eingetra- — Krassenki. — — gen, welche wir fiir die — Lissi Prijar oder Krapiwna. — unsrige benulzt haben. Tschernezowa. Stadt Bogorodizk. Bogorodizk. — St. Laurentiuskloster. Kaluga. Kaluga. Dorf Tschernosswitaja. — — Kirchdorf Awtschurino . — — — Jegorjewskoje. — — — Garjainowa. — — — Ljubizkoje. — — Am Plusse Dugna. wo sich nach den Autorcn Steinkohle befîndet. Tab. 1. Nach Olivieri 1812. Nach Jeremejef 1851. Orlsehaft. Kreis. Gouvern. Ortschafl. Kreis. Gouyern. Petrowo. Kaluga. Kaluga. Dorf Ssakino. Krapiwna. Tula. Besitzung des Générais — — — Milenino. — — Gurko. — Philimonowa. Odojew. — Kirchdorf Burnaschewa. Koselsk. — — Ljeski. Krapiwna. — Sserenski’sche Eisen- — — Stadt Tula. Tula. — hiitte. Dorf Berkowaja. Odojew. — Kirchdorf Petrowskoje. — — — Michailowka. Peremüschl. — Nach Barbeaut de Marny 1852. Dorf Simnizii. — — — Selenina. Lichwin. — Stadt Tula. Tula. Tula. — Sheltakowa. — — Dorf Userki. Krapiwna. — Turomschinaja. Bjalew? — — Philimonowa. Odojew. Stadt Shisdra. Shisdra. — Zwischen Wjalina und y . Besitzung des Senators Banenburg. Bjasan. Alexin. Morosof. Tarussa. Tarussa. _ Besitzung d. II. Ssenio- Sserpuchof. Moskau. Podmokloje. nof. Im Jahre 1859 von Auerbach und Nach ühvieri 1844 Trautschold in Kenntniss genommene. Terentjewa Boschtscha. Lichwin. Kaluga. Kirchdorf Malowka. Bogorodizk. Tula. (Jakowlef sche Gruben) . Dorf Nabereshnaja. Dori Agejewaja. — — — Bostowa. — Poloschewaja. — — Zwischen Malowka und — Jakschunowa. Perenuischl. — Kusowka. — Troizkoje. Mediin. — Dorf Wjasowka. Kirchdorf Kremenskoje. — — — Ssatinka. Krapiwna. Dorf Sslisnewaja. Borow.sk. — — Milenino. — Mjelnikowo. — — — Djedilowa. Bogorodizk. — — Obidomo. Tula. — — Panino. Krapiwna. — — Tawarkowa. Bosorodizk . — Zwischen Aljoschna Mediin und Kaluga. und Bobüli. Borowsk. Dorf Chruschtschowa . Dankof. Bjasan. Stadt Skopin. Skopin. — Dorf Buda. Shisdra. Kaluga. - 48 Folge der geschichteten Gesteine im Bei der Wassermühle des Dorfes Sakino. Niedriger als Sakino am reckten Ufer der Upa. Beim Dorfe Milenino. Nicht weit von Mi- lenino am Ufer der Upa. Funfzig Ssashen vom vorhergehenden Orte. Gelber Sand. Gelber Sand mit Thoneisenstein. Alluviuin. Eisenschiissiger Sandstein. Sandiges Alluvi- um. Alluvium. Hellblauer Thon nach unten in gel- ben iibergehend. Blauer Thon. Blauer Thon. Blauer Thon. Gelber Sand mit grauem Thon. Schlechte Kohle (dünne Schicht). Kohle mit Stigm. Steinkohle mit viel Thon. Schwarzer Thon. Grauer Thon. Kohlengrus. Schwarzer Thon. Blauer schiefriger Thon. Dunkelblauer schiefriger Thon. Blauer Thon mit Schwefelkies. Rother eisenschiis- siger Thon. Sandstein mit Holz- resten. Weisser Sand mit gelben Streifen. Gelber Kalk. Mergeliger und zer- trümmerter Kalk. Reiner gelber Sand. Plattenformiger Kalk. 49 Jahre 1851 beobachtet von Jeremiejef. Tab. II. Lissi Prijar an der Upa Beim Dorfe Filiinono- Beim Dorfe Ljeski uni Beim Dorfe Pakrow- Zwischen Krapiwna (Tschernezowo). Bâche .Valün (Bohr- u. Odojef am Bâche Künstlicher Uureh- wa. loch J. skoje (Bohrloch). Ulalnischewa. schnitt. Alluvium. Alluvium. Alluvium. Alluvium. SamI mit Tbonei - senstein. Blauer Thon. Blauer Thon. Gelber Sand. Steinkohle. Sand mit Kohle. Sand mit Thon. Weisser Saïul. Blauer schiefriger Schwar/.er Thon. Schwarzer Sand mit Thon. Kohle. Gelber Sand. Schwarzer Thon mit Gelber Sand. Blaue und gelbe •Sand. Kalk. Mergel. Reiner schwarzer Weisser mergeli- Thon. Ilellblauer Thon. ger Kalk. Blauer Thon. Gelber Thon. Ilellblauer Thon. Kalk mit Bairdia Gelber Kalk mit Kalk mit Brod. curta. Brod. producloides. Blauer Thon. productoides. Vier Scb icbten de- Grauer Kalk mit Ilellblauer Thon. Mergelkalk. voiiiselien Kalks. Cytherinen. Gelber Thon. Gelber Biltercrde- Gelber Sand. Blauer Thon. Blauer Thon. kalk. Cytherinon-Kalk. Gelber Thon. Grauer Kalk mit Kalk. Terebr. livonica. Mémoires ! 7 50 Fo)oe (1er geschichteten Gesteine itn o o Beim Dorfe Berko- Rogoshno-B;icli bei Am Uf'er «1er Woron- Erloseikirchhof bei Vorwerk Wiissokaja waja, Kreis Odojef. Tu la. ka. Tu la. bei Tula. (BohrlocbJ. Alluvium. Alluvium. Alluvium. Alluvium. Vier Schichten Blauer Thon. grauer Thon. Schwarzer Sand. Graublauer Thon. Blauer Schiefer- thon. Blauer Thon. Kalkstücke mit Kalkstücke mit Grauer Thon. Stigmaria. Stigmaria. Schwarzer Thon Blauer Schiefer- Grauer Schieferthon Blauer Schiefer- mit Steinkohle. thon. durchKohlegefârbt. thon. WeisserSchwimm- Gelber Thon mit Gelber Thon mit Thon mitMicrocon- sand. Microconchns. Microconchns. chus. Gelber Schwimm- sand. Drei Schichten t Gelber Sand mit gelbgrauer Kalk mit Kalk mit Prod. gi- Kalk mit Prod. gi- Kalk mit Prod. Thon. Prod, giganteus. ganteus. ganteus. giganteus. Schwarzer Thon Blauer Schiefer Blauer Schiefer- Blauer Schiefer- mit Kohle und thon. thon. thon. Sand . Gelber Thon mit Gelber Thon mit Encriniten. Encriniten. Sandstein oder Gelber Sandstein. Sandstein. Sand. Devonische Lager. Devonischer Sand | stein . Jalue 1851 boobachtel von Jcrcmicjcf. Ta b. il. Schlucht bei Berko- waja. Am Ufcr eines Haches bei Berkowaja. Podmokloje bei Sserpu- chof. Jdealer Durchschnitt der ganzen Schichtenfolge. Alluvium. Alluvium. Alluvium. Gelber eisenschüssiger Sand. Gelber Sand mit Thoneisen- stein. Kalkstein mit Spirifer mos- quensis. Steinkohle. Blauer Thon und Brennschie- fer. Blauer Schieler- thon. Blaiicr Thon. Gelber Thon. Kalk mit Encrinitcn. Gelber Sand. Gelber eisenschüssiger Thon mit Kalkstiicken. Grauer Thon. Kalkstein mit Productus gigas. Blauer Thon mit Kohle. Kalk mit Stigmaria. Blauer Thon mit Kohle. K a 1 k mit Prod. gigan- tcus. Blauer Thon mit Kohle. Sechzehn Schichlen grauer Mergel mit grii- nem Thon abwechselnd. Vier Schichlen Kalk. Thon und Kalk mit Microcon- chus. Kalk mit Prod. gigas. Blauer Thon. Gelber Thon mit Encrinilen. Untcrcr Sandslein. ! Sandslein mil Schichlen schwarzen Thons und Stein- kohle. Dcvonisches System. ! • i 7* — 52 — Folge der geschichteten Gesteine i ni Gouvernement Tula, Rogoshtio-Bach bei Tula. An der Woronka bei Tula. Kirchbof bei Tula. Oserki an der Kiew’schen Chaussée. Dammerde. Schwemmland. Schwemmland. Angeschwemmter Thon. Gelber Sand. B 1 aner schieferiger Thon. Angeschwemmter san- diger Thon. Blauer Schieferthon. Blauer Schieferthon. Blauer / Thon, Eisenerz Gelber \ führend . Botlier J Weisser Kalkstein mit Stigmaria. Kalk mit Stigmaria. Blauer schiefriger " Thon. Gelber Thon mit Micro- eonchus. Gelber Thon mit Micro- conchus. Gelber Thon mit Micro- conchus. Grauer Kalk mit Pro- ductus gigas. Kalkstein mit Productus gigas. Kalk mit Productus gi- gas. Blauer schiefriger Thon. Blauer Schieferthon. Gelber Thon mit Encri- niten. • Gelber Sand. Sand. 53 beobachtet von Barbeaut de Marny im Jahre 1852. Tab. II). l’hilimonowa. Alevin atn rechlcn Ufer der Oka. Zwischen Wajlina und Alevin. Jdeaîer Dnrclisclinitt der unteren Etaj>e des Hcrj’kalk Danmierde. Kalktuff mit Hélix. Blauer Schieferthon. Steiukohle. Schwarzcr Thon. Dammerde. Rother eiscnsehiïssiger Ttion. Blauer Schieferthon . Gelber Kalkstein . Grauer Kalkstein. Blauer Thon. Grau lich-gel ber Thon mit Microconchus. I ïalbkrystal linischer Kalk mil Productus gi- gas. Angeschwemmter eisen- schiissiger Sand. Steiukohle Blauer schiefrige Blauer sehiefriger Thon , Kalkstein mit Stigmaria ficoides. Blauer sehiefriger Thon. Mieroconehus-Schiehl mit Ichthyolithen. Schicht mit Spirif. g la- ber, S. Kleinii, Prod. Flemmingii, Prod. eosta- lus. Sandstein mit Coniferen. Kalkstein mit Prod. gi- gant. , Pr. striatus, Or- thoc. Blauer Schieferthon . Thon n ii r mit Grinoiden. Gelber, k oh I enfiihreiid er, erzfreicr Sand. Kalkstein mil Bairdia. - 54 — Folge der Schichten im Kreise Bogorodizk, Gouv. Tula, Wasserriss am nord- lichen Eude des Dor- fes Malowka. Schacht 1 zu Malowka. Schacht 11 zu Malowka. Schacht IV zu Malowka. Kohrloch bei Nabjereshnaja. Humus. Humus. Humus. Humus. Humus. Eisenschüssiger Lehrn . Lehrn . Lehrn. Lehrn. Lehrn. Gelber Sand mit Thoneiseustein. Sand. Sand. Eisenschüssiger Sand. Gelber Sand. Schwarzer Kohlen- Kohlenletten, Kohlenletten. Kohlenletten. letten. Thonige Kohle. Kohle. Kohle. Kohle. Weisscr Formsand mit Glimmerblâtt- chen. Hellgelber Sand. Grauer Kohlen- letten. Kohlenletten. Kohlenletten. Kohlenletten. Kohle. Schwarzer sandigi Thon Thon mit Kohle. Feiner, weisser Formsand. Eisenscluissiger thoniger Sand mit Kalkbruclistücken. Kalk. Eisenstein. Sand Sand mit Glimmer. Eisenschüssiger Sand Mergel. Tab. IV. nach den Aufnahmen und Bohrregistern von Léo, Zwischen den Dorfern Zwischen Tawarkowa Schacht bei Rosto- Bohrloch an der Nicht weit vom vori- Tawarkowa und Le- und Lewinka 400 Fa- Giànze zwischen Ma- winka 120 Faden vom den ostlich vom vori- wa. lowka u. Kusowka. gen Punkl. Ausgehenden nach gen. Norden. Humus. Humus. Humus. Schwarze Acker- Ackererde. erde. Lehm. Lehm. Torf, Gelblicher Lehm. Gelblicher Lehm. Grauer Lehm. Sand. Sand. Grauer Lehm. Formsand. Formsand mitGlim- Kohlenletten. Kohlenletten. Kohlenletten merblâttchen, gelb, weiss und braun çe- streift. Kolile. Kohle, Kohle. Kohle. Kohle. Gelber Formsand. Schwarzcr Thon mit Kohlenletten. Kohlenletten» Kohlenletten. Schwarzcr Kohlen- Schwefelkies und letten. Kohle. Kohle. Kohlenletten. Kohlenflôtz 1 Faden Sand. Sand. Sand . 1 Arsch. und 4 Wer- scliokmâchtig, wel- ches durci» 5Letten- schmitze in 6 Lagen getrennt ist. Thon, nach unten in Kalktuff iiberge- hend. 1 Folge (1er Scliichleii i ni Kreise Bogorodizk, Gouv. Tula, Holiilot'h 1 liohrlocli II Uolirloch 1 1 1 Bobrloch IV /wisclieii Itostowa mal ebendaselbst, 100 Faden ebendaselbst, 100 Faden ebendaselbst, 100 Faden iVl icluiilo wkojc. nach Suden. sndlichcr südlicber. Humus. Humus. Humus. Lehm. Lehm. Samliger Lehm. Weisser samliger Thon. Lisenschiissiger Thon. Blauer Thon. Limier samliger Thon. Gratter Thon. Weisser samliger Thon. Gelber Thon. Gelber Thon. llellgelber Thon. Grauer Thon. Kohlenthon iiikI Sand. Kohlenletten. Lehm. Lehm. Blauer samliger Thon. Lehm mit Kalkgerôlle. Mergei . Mergei. Kalhmeruel mit K a 1 k - stem. — 57 nach den Aufnahmen und Bohrregistern von Léo. Ta h. IV. Bohrloch V ebendaselbst, 100 Faden südlicher. Unter einer 2'/,, Faden miichtigeii Kohlensehicht im Bergwerke zu Malowka. Schacht in Wjasowka bei BogorodizK. Jdealer Durchschnitt der Schichten '/.u Malowka nach E. Léo. Humus. Humus. Humus. Lehm. Lehm. Lehm. Gelber Sand. Sand. Gelber Thon. Weisser Thon. Kohlenletten. Gelber tlionii» er Sand mit Thoneisenstein. Gelber feiner Sand. Kohle mit Sand und Schwefelkies. Letten. Grauer sandiger Thon. Kohlenletten. Kohle. Grauschwarzer Thon. Thonige Kohle. Feiner weisser Glimmer- sand, der zuweilen in Gelber Sand. Kohlenletten. Kohlenletten. Sandstein iibergeht. Hellgrauer Thon. Kohle. Kohle. Schiefriger Kohlenletten. Gelber Thon. Sandiger Thon. Kohlenletten. Braunkohlen durch zwei Mergelschmitze in drei Hother Thon. Kohle. Flotze getheilt. Letten. Brauner Thon. Hellrother Thon. Kohlensand u. Thon. Sandiger Thon. Thoniger Formsand. Spathiger Eisenstein. Sand. Kohle. Bituminüser Letten. Weisser Sand oft durch Grauer Thon. Gelber Infliger Mergel. Kohle gefarbt. Hellgriiner Sand. Gelber Mergel. 1 1 Gelber Mergel mit weis- sen Schmiren. 1 1 i EisenschiissigerSand, der in Sandstein mit Abdriic- ken von Stigmaria iiber- geht. Graugrflner Thon (oft eisenhaltig). Kalksfeingerülle mitMer- gel. Kalkstein. - 58 Tab. V. Durchschnitte (1er geschichteten Gesteine im Gouvernement Tula von Auerbach und Trautschold im Jahre 1859 gesammelt und beobachtet. Scharht 1 Bohrloch I Bohiloch II Schlucht bei Ssatin- Durchscbnitt bei Oei Wjasowka. bei Wjasowka. bei Wjasowka. ka. Obidomo. Dammerde. llunuis. Humus. Humus. Lehmige Dammer- de. Gelber Lehm. Lehm. Lehm. Sandiger brauner Lehm. Grauer Thon. Gel ber Sand. Sandiger Lehm. Gelber Lehm. Weisser Sand mit Lehm. Grauer Formsand. Graugelber Lehm. Grauer Lehm. eisenschiissigen Zwischenlagen. Weisser Sand. Weisser Sand. Blauer Thon. Ilellgrauer Lehm. Brauner eisenschüs- Blauer Thon. Grauer Sand. Griinlich grauer Bother Lehm. siger Sandstein. Thon. Eisenschüssiger Blattriger Thonsand Thon. Gelber Sand. Eisenschüssiger Eisenschüssiger mit vegetabilischen Sand. Lehm. Besten. Aschgrauer Sand. Weisser Sand. Thoniger Sand. Grauer Lehm. Blauer Thon. Kohle. Gelber Lelim. Eisenschüssiger Gelber Lehm. Eisenschüssiger Schwarzer Thon. thoniger Sand. Sandstein. Kohle. Grauer Lehm. Grauer sandiger Kalkiger Sandstein. Grauer Thon. Thon. Kohle. SchwarzlicherThon. Kohle. Gelber thoniger Weisser sandiger Sand. Lehm. Grauer Thon. Grauer Lehm. Grauer plastischer Ilellgrauer Thon Thon. mit undeutlichen Pflanzenresten. Kohle. Brauner thoniger Bother Sand. Sand. Eisenschüssiger Sandstein. Grauer plastischer Weisser feiner Weisser feiner Thon. Quarzsand. Sand. Plattenformig abge- sonderterKalkstein, Grünlich grauer nach oben zu sand- kalkiger Sand. haltig. MONOGMPHISCHE BEÂRBEITUNG DE II BETULACEEN VON E. REGEL Mémoires T. XIII. V 0 K R K 1> K ])en Anlass zur dieser Arbeit gab eine schon vor 2 Jahren begonnene Be- arbeitung eines Arboretum rossicum. Die mannichfachen Gartenformen der Betulaceen führten auf eine genauere Untersuchung und Vergleichung der verwandten Arten. Die Verwirrung der Synonymie, die Masse der aufgestell- ten unhaltbaren Arten und die Unmôglichkeit zweifelhafte Arten der Betula- ceen ohne allgemeinere Bearbeitung richtig unterzubringen, vermochten den Verfasser sich an diese schwierige Arbeit zu wagen. Ob und in wie weit es ihm gelungen, die Arten richtig aus einander zu hal- ten und zu erkennen, das môgen Manner entscheiden, denen in dieser Bezie- hung ein Urtheil zusteht, d. h. die die Betulaceen in der Gesammtheit ihrer Formen und in den verschiedenen Stadien ihrer Entwickelung, nicht aber blos einzelne spezielle Formen derselben studirt haben. Wer überhaupt àhnliche Familien gründlich studirt, der weiss, dass die Unterscheidung der Arten bei Berücksichtigung einzelner Exemplare verhaltnissmassig leicht erscheint, dass diese Unterscheidung aber um so schwieriger wird, je reicher das Material ist, was dem Monographen vorliegt und das von demselben auch gewissen- haft studirt und berücksicbtiget wird. Gerade das Studium der dubiosen For- men erschwert zwar einerseits dem Monographen die Arbeit, kann aber an- derseits nur einzig und allein die sichere Grundlage zur Feststellung der Ar- ten liefern. Der Unterzeichnete gesteht es gern, dass iin Laufe der Arbeit, seine Ansicht, über das, was als Art und das, was als Form festzustellen sei, sich mehrlach geânderl hat und dass ihm auch nach Abschliessung dieser Ar- — 62 — beit mehrere Arten noch zweifelhaft geblieben sind, weil ihm in Betreff der- selben kein genügend vollstândiges Material vorlag. Der Verfasser ist aber der Ansicht, dass dieses jedem Monographen einer Familie, die ahnliche Schwie- rigkeiten darbietet, so gehen muss, sofern derselbe nicht jede leichte Form als Art annimmt, sondern sich redlich bemüht, die wirklichen Arten festzu- stellen und aile Formen bei den betreffenden Arten unterznbringen. Als Botaniker und Institute, die ihn bei der Bearbeilung durch Mittheilung ihrer Sammlungen zur Einsicht unterstützt, nennt derselbe dankend: Herrn Staatsrath Ruprecht durch Mittheilung der in den Herbarien der Kais. Akademie der Wissenschaften in Petersburg befindlichen Betnlaceen, Herrn Akademiker Dr. Klotzsch durch Mittheilung der Betulaceen des Konigl. Herbariums zu Berlin, Hrn. Prof. C. Nâgeli durch Mittheilung der Betulaceen des Konigl. Herbariums zu München, Hrn. Prof. H. Brongniart durch Mittheilung der mir zweifelhaften Arten aus dem Kais. Muséum zu Paris, sowie den Herrn Staats- rath Turczaninoff in Charkow durch Mittheilung der Betulaceen der Univer- silat von Charkow und Herrn Prof. Alph. DeCandolle, durch Mittheilung sei- ner Privatsammlung. E. Regel. Petersburg den 13 Man 1860. BETULACEIE Bartl. Endl. gen. pag. 272. Ainentacearum généra Jnss. gen. 407. Betnlinae Bieh. Elem. bot. ed. IV. pag. 362. Rich. in Kntli. nova gen. am. 2. pag. 21. Betulaceae Bartl. ord. pl. pag. 99. Schniz- lein icon. fam. nat. regni vegetab. îleft. VIII. Arbores v. frutices, rarnis teretibus, haud articulatis, sparsis. Folia alterna, sirnplicia, (lentata v. serrata, rarius incisa v. pinnalitido-laciniata. Stipulae liberae v. caducae. Flores monoici, in amentis tenninalibus v. lateralibus, saepius in racemum disposi- tis, in axillis bractearuin binât i ternativc, sessiies. Flores masculi: Bractea peltata, utrinque bracteolis squamaeformibus stipata , triflora. Perigoniuin nunc squamaeforme monophyllum , nunc calyciforme 4- — 5 fiduin v. 3 — 5 phyllum. Stamina 1 — 5, perigonii basi inserta, ejusque foliolis opposita. Filarnenta bré- via, nunc sirnplicia antheris basifixis unilocularibus longitudinaliter dehiscentibus , nunc apice bifida et antlierarum loculos uniloculares discernentia. Flores foeminei: Bracteae sessiies, 3 — 5 lobac v. integrae, cum fructu increscentes, bi-triflorae, cum fructu dcciduac v. denuun lignescentes persistentes. Perigoniuin mil- ium. Germina bilocularia, compressa, stylo nullo, stigmatibus duobus filiformibus ler- minalibus. Ovula in loculis solitaria, dissepimenlo paullo infra apicem affixa. Fructus nucumentaceus, angulatus v. alatus, slvlo coronatus, abortu unilocularis ino- nospermus. Semen inversum, lesta tcnuissiina, cum emlocarpio concresccns, exalbuminosum. Embryo ortbolropus; radicula bilo proxima; cotyledones planae, germinatione foliaccae. Dio Betulaceen bewohnen mit Ausnalune einer ain Vorgebirge der guten HoITnung vorkoinmenden Art, tmsscliliosslich die ndrdliche Halbkugel und — 64 — zwar vorzugsweise die gemassigte Zone; nur wenige Arten wachsen noch in den Gebirgen der tropischen Zone. J > ie meisten Arten treten zu charakte- ristischen Waldungen und Gebüschen zusammen. Einzelne Arten gehen bis zum hochsten Norden oder bis zu einer bedeutenden S lobe über dem Meere in den milcleren Himmelstrichen, wo sic an der Granzen der Holzregion noch in Forai kleiner oft dem Boden nach kriechender Strâucher auftretcn. In den kalteren Gegenden der gemassigten Zone, wo hôliere Arten derselben noch zu Waldungen zusammentreten, haben sie als Nutzholz einen hohen Werth und vertreten in solchen Landern in dieser Beziehung die Stelle der Eichen und Buchen der milderen Klimate. Endlicb gehôren die Betulaceen aucli zu den charakteristischen Holzge- wachsen in den weiten nordischen und alpinen Torfbrüchen, wo nur noch wenige andere Holzgewachse gedeihen. Die meisten Arten haben einen sehr weiten Verbreitungsbezirk und treten darum auch in sehr mannichfachen Gestaltungen auf, welche zu einem Arten- typus zu vereinen, der Verfasser sich als Aufgabe dieser Arbeit gestellt bat. Einzelne Arten sind in dieser Beziehung uns jedoch zweifelhaft geblieben, was bei dem relativen Werth der Unterschiede, die zur Unterscheidung der Arten benutzt werden kônnen, die conséquente Folge unserer Auffassung in Bezug auf aile diejenigen Arten sein muss, welche bis jetzt noch nicht ge- nugsam bekannt sind. Die Zeit, wo man aus jeder Form, die durch Einfluss von Standort und Klima bedingt ist, eine Art gebildet hat, wiril hoffentlich fur die Wissenschaft nun bald zur Yergangenheit gehoren. Die einzige wis- senschaftliche Auffassung des Begriffes der Art, kann nur die sein, in denselben aile jene Formen wieder aufzunehmen, die lediglich durch verschiedenartige aussere Einflusse entstanden und daher irrthümlich als verschiedene Arten auf- gestelît wurden. Je grôsser das Material, das in dieser Beziehung dem Mono- graphen zur Bearbeitung vorliegt, desto sicherer wird er in dieser Beziehung gehen. Der grosse Reichthum von Betulaceen, den die Sammlungen des Kais. Botanischen Gartens zu St. Fetersburg aus Europa und Asien bergen, ward da- her die Veranlassung dieser Arbeit, die sich eigentlich anfangs nur mit den Russischen Arten beschàftigen sollte. Das Uebertreten vicier Arten der Belula- ceen aus der allen Weît nach Nordamerika, aus Europa nach Asien etc., über- zeugten den Verfasser aber bald, dass ein richtiges Urtheil über das, was hier als Art zu betrachten sei, nur durch gleichzeitiges Studium aller Betulaceen erworbën werden konnte. Hieraus entstand diese Monographie, in der anstatt — 65 — eine Masse nouer Arten aufzustellen, der Yerfasser sich vielmehr bemühte, die Zald der Arten auf eine kleinere Anzald wirklich in der Natur begründeter zu reduziren und mit diesen die grosse Masse unhaltbarer Arten zu verei- nen, sowie die in unglaublicher Verwirrung sich befindende Synonymie, so- weit zu ordnen, als (lies die oft mangelhaften Beschreibungen zuliessen. In der folgenden Aufzahlung der Arten, sind im Ganzen nur 34 Arten (20 Betula und 14 Alnus) aufgenommen. Von diesen sind nur 3 als neue noch unbeschriebene Arten aufgestellt, ein allerdings seltner Fall, bei der mono- graphischen Bearbeitung einer Familie, bei welcher dem Verfasser ein sehr reiches Material zur Vergleichung zu Gebote stand. Von diesen 34 Arten kommen 4 Arten ausschliesslich in Nordamerika vor (B. excelsa, nigra und die zweifelhafte B. occidentalis, sowie A. oblongata); eine Art ist auf das nôrdliche Europa (B. urticifolia), und eine andere Art auf das südliche Europa (A. cordifolia, von Italien bis zum Caucasus) be- schrankt. Ausschliesslich im slidlichen Silurien und Mittelasien bis Nordchina, wach- sen 2 Arten (B. fruticosa und dahurica), ausschliesslich in Kleinasien 1 Art (A. orientalis) und ausschliesslich in Japan 3 Arten, (B. alnifolia, A. lirma und japonica). Auf den hôchsten Norden Asiens ist nur eine Art (B. cordifolia) beschrânkt, dagegen kommen lediglich im nôrdlichen und mittleren Asien 2 Arten vor (B. Middendorffii und Ermani), die südlich bis zum Gebiet des Amur gehen. Einzig in den hoheren Gebirgen Ostindiens und Nepals kommen 5 Arten vor, (B. Bhojpaltra, acuminata, nitida, A. nitida u. napalensis) und in den hôhern Gebirgen des tropischen Amerikas (Mexico, Centralamerika, Chili, Féru) lia- ben 4- Arten ihren ausschliesslichen Wohnsitz aufgeschlagen (A. Lindeni, acu- minata, castanifolia, arguta). Gemeinsam in Europa und dem nôrdlichen und mittleren Asien wachsen 3 Arten (B. tortuosa, humilis und hybrida). Durcli Europa, das nôrdliche und mittlere Asien und Nordamerika gehen 2 Arten (A. viridis und incana), eine Art geht durch Europa, das nôrdliche und mittlere Asien bis in die Gebirge Ostindiens, sowie nach Nordamerika (B. alba), eine Art (B. nana) geht von den Gebirgen Europas nach dem Norden durch Sibirien bis Nordamerika, eine andere Art (A. glutinosa) findet sich von Europa durch das inittlere und nordliche Asien bis nach Nordamerika verbreitet, iiberspringt dann als einzige Art den Aequator und tritt am Vorgebirge der guten Hoffnung wieder auf, eine Art findet sich in Nordamerika und Novaja Semlaja (B. humilis), und endlich geht eine Art (B. lenta) von Nordamerika bis Japan. Wir stellen dies im folgenden noch einmal übersichtlich zusammen. Nordamerika 4- Arten Nordl. Europa 1 — Siidl. Europa 1 — Siidl. Silurien und Mittelasien 2 — Kleinasien 1 — Japan 3 — Nordasien (Novaja Semlaja) 1 — Nord- und Mittelasien 2 — Gebirge Ostindiens und Nepals 5 — Gebirge des tropiseben Amerikas 4- — Europa, nordl. und mittl. Asien 3 — Europa, nordl. und mittl. Asien, Nordamerika ,2 — Europa, nordl. mittl. und trop. Asien, sowie Nordamerika. 1 — Europa, nordl. Asien, Nordamerika 1 — Europa, nordl. und mittl. Asien, Nordamerika, Vorgebirge d. gu- ten Hoffnung 1 — Nordamerika und Japan 1 — Nordamerika und Novaja Semlaja 1 — In anderer Weise zusainmengestelit, waehsen im Ganzen in Europa 11 Ar- ten, in Nord- und Mittelasien inclusive Japan 19 Arten, in Nordamerika 11 Ar- ten, in den Gebirgen des tropiseben Asiens 6 Arten, in den Gebirgen des tropischen Amerikas 4 Arten und am Vorgebirge der guten Hoffnung 1 Art. Nord- und Mittelasien ist mithin an Arten überwiegend reich, was sich da- durcli erkliirt, dass theils die Arten Europas, theils die Nordamerikas sich dahin verbreiten. Europa und Nordamerika zahlen, wenn B. occidentalis mit gerechnet. wird, gleichviel Arten. Nur eine Art (B. alba) geht aus der gernâs- sigten Zone in die Gebirge der Tropen über und cine andere Art (A. gluti- nosa) überspringt als einzige den Aequator und tritl im südlichen Afrika wie- der in der gleichen Form auf, welche solche im südlichen Europa besilzt. BETlILil Tourner. Tournef. inst. tab. 360. Endl. gen. pl. pag. 272. Nees. gen. pi. il. germ. IV. tab. 18. Willd. spec. pl. IV. I. pag. 462. Koch. syn. fl. germ. pag. 760. Ledb. fl. ross. 111. pag. 649. Betulae revis. Endl. gen. pl. suppl. IV. pag. 19. Flores masculi. Bracteae pellalae, ufrinque squamula auclae, subtus triflorae. Perigo- nium monophyllum, squamaeforme, inlegruin. Stamina 2 apice bifida et antherarum lo- culos uniloculares discernentia. Flores foeminei. Amenti squamae (bracteae) trilobae v. rarius subintegrae, imbrica- tae, 2 — 3 florae, deinde cum fructu deciduae. Nuculae Icnliculares, samaroideae, utrin- que ala membranacea cinctae, abortu uniloculares, monospennae, stigmatibus duobus patulis coronatae. Nur zwei Gattungen nehmen wir nach Tourneforts und Willdenows Vor- gange, als natürliche gut begründete Gattungen der Betulaceen an. Von ciner guten, d. h. natürlichen Gattung der Phanerogamen, verlangen wir, dass sich solche ohne Hülfe des Vergrôsserungsglases, sogleich durch Tracht und andere ins Auge springende Charaktere unterscheide. Gattungen, wo dies nicht der Fall ist und wenn sic durch einzelne Charaktere noch so scharf abgegranzl erscheinen, haben nicht das Recht als Gattungen betrachtet zu werden, kon- nen dagegen aber recht wohl dazu dienen, Unterabtheilungen zu bilden. Linné batte aile Arten der Betulaceen miter der Gattung Betula vereinigt, Tourncfort dagegen stellte die Gattungen Betula und Alnus auf. Betula unter- scheidet sich von Alnus durch die weiblichen Fruchtzapfen. Bei Betula fallen nâmlich die Brakteen oder Schuppen des Fruchtzapfens, die auf ihrer inneren Seile 3 Fruchtknoten tragen (Tab. IV, Fig. 5 stark vergrossert), bei der Reife der Früchtchen zugleich mit diesen ab. Bei Alnus dagegen werden diese Schuppen holzig und bleiben auch nach déni Ausfallen der Früchtchen an den Fruchtzapfchen, die dadurch an die Zapfen eines Nadelholzes erinnern, Mémoires T Xill 9 sitzen. Fernere Unterschiede bieten die mânnlichen Blumen. Bei Betula tra- gen die schildfôrmigen Brakteen des mânnlichen Fruchtkatzchens 3 Blumen. Jede dieser Blumen besteht nur aus einem schuppenfôrmigen ungetheilten Blâttchen, das am Grunde 2 Staubfâden tragt. Jeder Staubfaden ist an der Spitze kurz zvveitheilig und tragt auf jedern dieser Arme ein Antherenfach. Tab. IV, Fig. i und 2 zwei solcher Brakteen eines mânnlichen Fruchtkâtz- chens, deren jedes 3 Blumen tragt. Die dunkel gehaltenen Theile sind die schuppenfôrmigen ungetheilten Blüthenhüllen der einzelnen Blumen, deren jede eben 2 Staubfaden tragt. Fig. 3 ist ein einzelner Staubfaden vor dem Aus- streuen des Pollens, Fig. 4 nach dem Ausstreuen des Pollens. Aile vergrôs- sert. Bei Alnus dagegen ist die Blüthenhülle der einzelnen Blumen kelchfôr- mig und entvveder 4 theilig oder 3 blâttrig. Jede dieser Blüthenhüllen tragt am Grunde 4 ungetheilte Staubfaden mit zweifâcherigen Antheren. Die Unterscheidung der Arten der Gattung Betula bat deshalb ihre beson- dercn Schwierigkeiten, weil die Organe auf deren Form man bis jetzt die Ar- ten hauptsachlich gründete sehr wandelbar und unzuverlassig sind. Als solche Charaktere nennen wir die Beschaffenheit der Binde, die Bekleidung der jüngern Aeste, Form und Behaarung der Blatter und Form der Zapfenschup- pen. Speziellcs Gewicht batte man gerade auf Form der Zapfenschuppen gelegt. Schon Trautvetter, der tüchtigste Kenner der Birkenarten, zeigte bei seinen gründlichen Untersuchungen, dass die von den Zapfenschuppen genommenen Charaktere nur mit Vorsicht gebraucht werden dürfen. Ich selbst habe jetzt Tausende von Zapfenschuppen verglichen und gefunden, dass deren Form an den gleichen Fruchtzapfen, am gleichen Exemplare und endlich bei den verschiedenen Formen einer Art, sehr bedeutende Abweichungen zeigt. Namentlich gilt dies von dem Grund des Zapfenschup- pens, ob dieser mehr verlangert oder kurz ist, ferner von der llichtung der Lappen, ob diese aufrecht, abstehend, gespreizt oder zurückgekrümmt, so- wie endlich von der verhàltnissmâssigen Lange der Lappen, ob namlich die Seitenlappen langer oder kürzer als der Mittellappen. Wir werden die spe- ciellen Beispiele bei den einzelnen Arten fînden. Nur die lang gestreckte schmalere Form der Lappen ist konstanter und kann bei der Aufstellung der Arten benutzt werden. Aile andern Charaktere müssen mit der grôssten Vor- sicht und zwar nur in allgemeinen Umrissen benutzt werden. Da wo auf Kich- tung der Lappen der Zapfenschuppen etc. einzelne Arten gegründet wurden, haben sich diese überall als unhaltbar bewiesen, wenn nicht andere constan- tere Charaktere hinzutreten. - 69 - Linné untcrschied die wenigen von ihm gekannten Arten nach der Form der Flatter. In gewissen Grânzen behâlt auch jetzt die Form der Flatter, für manche Arten noch ihre Wichtigkeit, jedoch eben nur in gewissen Grânzen. Dieselben zeigen an den jungen Sommertrieben und an jungen aus Samen er- wachsenen Exemplaren, oft eine ganz verschiedene Form, von denen der frucht- tragenden Aeste. Der Grund der Flatter wechselt von der abgerundeten Form zur herzfôrmigen, ja bei einigen Arten finden sich allmâlige Uebergânge vom keilfôrmigem bis zum herzfôrmigem Grunde. Die Spitze wechselt von der stumpflichen Form bis zur spitzen, ja bei B. alba bis zur lang schwanzfôrmig zugespitzten Form. Dagegen geht die spitze Blattform nie oder nur in einzel- nen Fâllen zur abgerundeten oder abgestutzt runden Form über, und so uni- gekehrt. So tragen z. B. einzelne Formen der B. tortuosa und pumila spitze und abgerundet stumpfe Flatter an dem gleichen Exemplare, wenn gleich die einen vorherschend an den sterilen, die andern vorherschend an den frucht- baren Aesten. Der Blattrand zeigt bei der gleichen Art, einfache oder dop- pelte Zahnung, die Zahne seîbst gehen von der breiteren kürzeren Form bis zur lang vorgestreckten zugespitzten über. Dagegen wird der spitze oder spitz- liche Zahn niemals zum abgerundetem Kerbzahne. Behaarung ist wie bei den meisten andern Pflanzen ein unzuverlâssiger Charakter. So wird die dichte Be- haarung von B. pumila im Garten zur losen Behaarung oder kann fast ganz verschwinden, es dürfen daher auch aile von der Behaarung genommenen Rennzeichen nur mit grosser Yorsicht und in gewissen Grenzen zur Unter- scheidung von Arten mit benutzt werden. Für sich allein kann Behaarung bei den Birken nicht entscheiden. Ebenso unzuverlâssig ist die Gegenwart. oder das Fehlen kleiner Driisen auf der untern Seite der Flatter und an den Aesten. Trautvetter hat endlich auch die Zahl der beiderseitigen Seitennerven der Flatter zur Unterscheidung der Arten mit benutzt. Als zu andern Charakteren tretend geben diese allerdings einen Anhaltspunkt, ein paar Seitennerven mehr kônnen aber für sich allein eine Art nicht unterscheiden, indem auch in dieser Beziehung sehr bedeutende Abânderungen eintreten. Als Charaktere, die von den bis jetzt betrachteten Organen als wichtig zur Unterscheidung der Arten benutzt werden kônnen, waren also nur hervor- zuheben : a) Die mehr verkürzte breitere, oder die verlângerte schmalere oft fast lineare Form der Lappen der Zapfenschuppen. 9* — 70 - b) Die abgerundet oder abgestutzt stumpfe Blattspitze, im Gegensatz zo dem vorherrschend spitzen, zugespitzten, stumpflichen oder spitzlichen Blatt. c) Die spitzliche oder zugespitzte Zahnung, im Gegensatze zu der abgerun- deten Kerbzahnung. Als fernere zur Unterscheidung wiclitige Charaktere nennen wir : d) Den Wuchs. Hier muss zwischen dem baumartigen und strauchigen Wuchs unterschieden werden. Allerdings kann der hohe mâchtige Baum un- term Einlluss der Ungunst des Klimas zum niedrigen Baumkrüppel herabsin- ken. Immer aber bleibt es ein Baum, d. h. die Art bildet doch nur einen nach oben mehr oder weniger stark verâstelten Hauptstamm, der am Grande gar keine oder schwache Verâstelung zeigt. Die eigentlichen Strauchbirken dagegen verâsteln sich stark von ihrem Grande aus und steigen von hier aus, meist in mehreren gleich starken Aesten oder Stâmmen auf. e) Die jungen Aeste. Hier giebt das Dasein oder Fehlen der Driisen fiir mehrere Arten einen guten durchgreifenden Charakter. Auch dieser kann je- doch nur dann für die Art entseheidend sein, wenn er mit anderen Charakte- ren zusammen tritt. Bei der gemeinen Betula alba, bei B. nana etc. z. B. schwankt auch dieser Charakter selir und bedingt nur Abarten. Ebenso giebt auch die Farbe der Rinde, die Art des Abblatterns in dünne Blâtter oder das rissige Aufspringen derselben gute Charaktere ab, sofern diese zu ande- ren hinzutreten. Für sich allein kann das Verhalten der Rinde nicht entschei- den, indem dieses nach der Krâftigkeit des Wuchses, unter Einlluss von Bo- den und Klima wesentlich modifizirt werden kann. f) Die Früchtchen. Die besten Charaktere zur Unterscheidung der Arten geben die Früchtchen, d. h. das Verhaltniss der Fruchtflügel zum Nüsschen ab, wenn dieser Unterschied richtig gewürdigt wird. Das Früchtchen der Gat- tung Betula ist eine Flügelfrucht, d. h. es findet sich ein ovales oder langli- ches Nüsschen von zusammengedrückter Gestalt, das an seinem Bande bei- derseits von einem Flügel umgeben ist, der bald bedeutend breiter, bald so breit, bald schmaler, bald viel schmaler als das Nüsschen ist. Das Nüsschen selbst tragt auf seiner Spitze auch noch im Zustand der Reife die beiden Narben. Schneidet man es der Lange nach durch, so findet man es im jün- geren Zustande, entsprechend den je 2 Fruchtblâttern, aus denen es hervorge- — 71 — gangen, zweifâchrig und in jedem Fâche findet man ein an der Scheidewand befestigtes hângendes Ei (Tab. IV, Fig. 0). Spaterhin kommt aber nur ein Same zur Ausbildung und das Früchtchen wird auf diese Weise durch Fehl- schlagung einfâchrig und einsamig. Die verhâltnissmàssige Breite der Fruchtflügel des reifen Nüss- chens zum Nüssch;en selbst ist es nun, die sehr gute Unterscheidungs- Merkmale abgibt, dagegen sind die Unterschiede, welche davon genommen, ob die Frachtflügel das Nüsschen überragen oder nicht, gânzlich unhaltbar, indem dies Verhalten an Früchtchen des gleichen Frnchtzapfens vielfach an- dert. Auch die verhaltnissmassige Breite der Fruchtflügel darf nur nach rei- fen Früchtchen beurtheilt werden, indem die Fruchtflügel von unreifen Nüss- chen immer verhaltnissmassig schmaler sind, demi sie wachsen bei den breit- flügeligen Arten erst in spiiteren Stadien der Entwickelung rasch und sind in den früheren Entwickelungsstadien meist schmaler als das Nüsschen. Eine ge- wisse Variation findet allerdings auch bei reifen Früchtchen in Beziehung auf die Breite der Fruchtflügel stalt, jedoch bewegt sicli diese stets in gewissen Granzen und wenn man nur die grosse Mehrzahl der Früchtchen berücksich- tigt, wird man nicht im Zweilel bleiben konnen. Namentlich tritt oft eine un- gleichmâssige Ausbildung der beiden Fruchtflügel des gleichen Nüsschens ein. Am meisten schwankt das Breiteverhaltniss der Flügel des Nüsschens bei den Formen der B. nana, wo es jedoch durch Bastardbildung und rückkehrende Formen zu erklâren sein dürfte. g) Die Fruchtzapfen. Gute Charaktere zur Unterscheidung liefert die Ge- stalt des Frnchtzapfens, ob dieser walzig und gleichbreit, oder elliptisch oder von lânglich elliptischer Gestalt. Nicht weniger charakteristisch ist es, ob die Zapfenschuppen auch im Zustande der baldigen Reife des Frnchtzapfens fest iiber einander liegen oder mit ihren Spitzen fast sparrig abstehen. Endlich giebt auch die verhaltnissmassige Lange des Stieles der Fruchtzapfen oder das ganzliche Fehlen desselben, Charaktere die aber nicht immer zuverlassig sind, indem es auch vorkommt, dass Arten mit gewohnlich stiellosen Fruclit- zapfen, zuweilen deutlich gestielte zeigen. Unzuverlâssig endlich ist auch die Richtung der Zapfen, da diese bei der gleichen Art bald aufrecht, bald hàn- gend sein konnen. Die speziellen Beispiele fiir diese unsere im Vorhergehenden ausgesproche- nen Ansichten, werden bei den einzelnen Arten in Besprechung kommen, zu deren Aufzâhlung wir hiermit übergehen. _ 72 — CLAVIS SPEC1ERUM. I. Samarae strobili squamis angustiores. (Betula Spach. Rev. Betul. in Ann. des sc. nat. IL sér. tom. XV pag. 184). A. Samararum alae nucula latiores v. rarius ipsius latitudinem aequantes. a. Arbores excclsae v. rarius humiles. * Samararum alae nucula duplo v. triplo latiores. 1) Betula alba L., foliis rhombco v. cordato ovatis, strobilorum squamis trilobis: lo- bis lateralibus abbreviatis rotundatis, saepe divaricatis. 2) B. cordi folia Rgl., foliis cordato - ovatis, subtus ad nervos pilosis, strobilorum squamis trilobis, lobis oblongis v. sublinearibus, erectis v. erecto -patentibus. ** Samararum alae nucularum latitudinem circiter aequantes. 3) B. excelsa Ait., ramulis foliisque pubescentibus, petiolis lamina dimidia subduplo brevioribus. 4) B. tortuosa Ledb., ramulis foliisque deinde (exclusa varietate) gîabris, petiolis ple- rumque Iaminam dimidiam subaequantibus. b. Frutices plerumque humiles. * Folia plerumque acuta v. subacuta. 5) B. fruticosa Pall., ramulis glanduliferis, foliis argute serratis; samararum alis nu- cula 2 — 3 plo latioribus. 6) B. hybrida Rgl., ramulis eglandulosis; foliis crenato-dentatis; samararum alis nu- cuîae latitudinem vix aequantibus. Folia rotundato - obtusa, rarius singula acuta. 7) B. Middendorffii Trautv., foliis crenato-dentatis; samararum alis nuculae latitudi- nem aequantibus v. sesqui latioribus. B. Samararum alae nucula duplo v. triplo v. rarius paullo angustiores. a. Frutices plerumque humiles. 8) B. nana L., foliis suborbicularibus, saepe latioribus quam latis, obtuse crenatis, apice truncato v. rotundato-obtusis; strobilis ovato-oblongis v. ovatis. 9) B. humilis Scbrank., ramulis glanduliferis; foliis ovatis v. rotundato-ovatis v. cor- dato-subrotundis, dentatis, apice acutis v. obtusis. — 73 10) B. pumila L., foliis obovato-rotundatis v. suborbicularibus v. rarius subrhomboi- deis, crcnato-dentatis, obtusis v. rarius acutis, junioribus ramulisque eglandulo- sis, dense pubescentibus v. rarius mox glabris; strobilis cylindricis. b. Arbores excelsae v. rarius humiles. * Strobili cylindrici v. oblongo-cylindrici. f Strobilorum squamae trilobae, lobis abbreviatis. 11) B. dahurica Pall., foliis dentatis ramulisque glabris v. subtus in venarum axillis barbatis. 12) B. urticifolia Hort., foliis inciso-dentatis v. lobatis ramulisque dense puberulis. ff Strobilorum squamae trilobae, lobis linearibus elongatis. 13) B. Bhojpaltra Wall., foliis ovatis, duplicato v. inaequaliter duplicato-dentatis, ad venas plus minus pilosis. ** Strobili ellipsoidei v. cllipsoideo-oblongi. f Strobilorum squamae trilobae, lobis angustis sublinearibus. 14-) B. nigra Wilbl., foliis sinuatis dcntatisque, e basi cuneata rhomboideo-ovatis v. rarissime e basi truncata latiore deltoideo-ovatis, nascescentibus sublanatis; stro- bilis oblongo-ellipticis, pedicellatis. 15) B. Ermani Chain., foliis e basi latiore rotundata v. cordata late ovatis; strobilis ellipticis, subsessilibus. 16) B. ulmifolia Sieb. et Zucc., foliis e basi angustiore et plerumque inaequaliter cordata ovato-oblongis, acuminatis, duplicato arguteque dentatis; strobilis ellipti- cis pedicellatis. ff Strobilorum squamae trilobae, lobis ellipticis quam basis integra brevioribus. 17) B. lenta Willd., ramulis eglandulosis; foliis e basi angustiore et plerumque inae- qualiter cordata ovaii-oblongis. II. Samarae strobili squamis latiores. (Betulaster Spach. Rev. pag. 198). 18) B. acuminata Wall., strobilorum squamis minutis, basi bidentatis v. rarius inte- gerrimis, 1-nerviis; samararum alis nucula x/„ — 3 plo latioribus. — 74 — 19) B. niiida Don., strobilorurn squamis sinuato-trilobis, 3-nervîis; sainararum ahs nucula paullo latioribus. I. Eubetula. Samarae strobili squamis angustiores. 1. B. alba L. Gemeine Birke. Arborea: foliis rhoinbeo-v. cordato-ovatis, acutis v. plus minus acuminatis, simpliciter v. duplicato-dentatis, rarius incisis v. pinnatilîdis, glabris v. subtus in venarum axillis barbatis v. junioribus pubescentibus; strobilis pedunculatis, cylindricis; strobilorurn sguamis trilobis, lobis lateralibus rotundatis, abbreviatis; samarae alis nucula 2 ■ — 8 plo latioribus . Linné spec. pi. ed. SI. tom. II. pag. 1393. Willd. spec. pl. IV. pag. 462. Willd. Berl. Baumz. 1. 52. Spacli. rev. Betul. in Ann. des se. nat. sér. II. tom XV. pag. 186 Ledb. fl. ross. 111. pag. 650. Ait. hort. Kew. II. ed. V. pag. 298. Trautv. et Mey. in Midd. 11. Ocli. p. 83. Koch. syn. 11. germ. pag. 760. Ein durch ganz Europa, das nordliche mtd mittlere Asien bis zum Hima- laya und Nordamerika verbreiteter, sehr vielgestaltiger Baum, der bis 60 Fuss hoch wird und zu den am weitesten gegen Norden vordringenden hôlieren Bâumen gehôrt. Die Ilinde ist an jungen Bâumen meist von einer weissen Oberhaut bedeckt, seltener ist sie brâunlich. Yon den Stammen der jüngeren Baume schâlt sie sich blattartig ab und erst an âlteren Stammen bleibt sie sitzen und wird rissig. Die Aeste stehen ab und hângen spater meist grazi! über, die jüngsten Aestchen meist kahl, oft klebrig, selten kurzhaarig, entwe- der nur mit einzelnen Driisen oder zuweilen auch sehr dicht mitDrüsen be- setzt. An jüngeren Pflanzen, wie an Sommerschossen, findet sich gemeinig- lich eine starke rauhe Behaarung an den jüngeren Theilen, welciie spaterver- schwindet. Blatter gestielt; Blattstiel ungefahr so lang als das halbe Blatt oder etwas langer oder kürzer, kahl oder seltner behaart. Blattflüche aus keiltormigem ungezâhntem Grunde rhomboidisch-oval, oder aus abgerunde- tem oder herzfôrmigem Grunde breit oval, spitz oder mehr oder weniger lang zugespitzt, doppelt oder seltner einfach gezâhnt, beiderseits von der Mittelrippe 5 — 9 Seitennerven tragend, die nach der Spitze der Zahne erster Ordnung verlaufen, entweder durchaus kahl, oder nur auf -der Unterseite an den Nerven behaart, oder in den Venenachseln behaart. Die jüngsten Blatter zeigen meist eine lose Behaarung welche gewôhnlich bald ganz verschwindet. seltner auch bei den alteren Blattern als lose oder dichte kurze Behaarung auftritt. Aut‘ der Oberllache sind die Blatter freudig griin, auf der unteren heller und tragen hier vicie mehr oder weniger deutliche oder auch ganz ver- schwindende kleine Drüsen. Mânnliche und weibliche Blüthenkatzchen erschei- nen vor dem Laube. Die mânnlichen Blüthenkatzchen sind 2 — 8 Zoll lang und hangen zur Zeit der Bliithe über; die Blüthenschuppen gewimpert. Die weib- lichen Fruchtzapfen mit einem Stiele versehen, der ungefahr so lang als der halbe Zapfen; letzterer von walziger Gestalt, mit dicht über einander liegen- den Fruchtschuppen, aufrecht oder hiingend. Die Schuppen des Fruchtzapfens zeigen einen verlangerten oder kurzen keilformigen Grund und sind an der verbreiterten Spitze dreilappig. Der aufrechte Mittellappen ist oit schmaler und langer, seltner so lang oder kiirzer als die Seitenlappen, nach oben meist stumpf zugespitzt, seltner stumpf abgerundet. Die Seitenlappen breiter, selten aufrecht abstehend, ofters gespreizt abstehend, gemeiniglich zurückgekrümmt oder iibergebogen abstehend, an der Spitze stumpf abgerundet, von rund- licher, halb-kreisfôrmiger, rundltch-sichelformiger oder rhomboidischer, oder sehr selten (nur bei der schitzblattrigen Form) von schmaler lânglicher Ge- stalt. Nüsschen langlich oder oval, mit Flügeln die 2 — 3 mal breiter als dasselbe und meist dasselbe in verkehrt - herzfôrmiger Gestalt überragen, seltner nicht hoher als die Spitze des Nüsschen sind. Aendert ab: a vulgaris Spach. (Tain IV, lig. 1 — 18); foliis c basi cuncala ovato-rhomboidcis v. c basi rotundata late ovalis, acuininatis, glabris; ramulis glabris sparsc verrucosis. B. alba var. vulgaris Spach. 1. c. pag. 180. — L. spec. pl. ed. 11. pag. 1393. (foliis ovatis acuininatis serratis.) — Du Roi llarbk. Baumz. 1. pag. 82. — Koch. syn. 11. gerin. pag. 700. — Dictr. 11. hor. XI. tah. 787. — Ledb. 11. ross. 111. pag. 050. — llenze in Bol. Zeit. 1848. pag. 75. — Wallr. sched. crit. pag. 494. — llartig. Lehrb. lab. 27. 1848. pag. 74. — var. macrocarpa Wallr. sched. crit. pag, 495. B. rhombifolia Tausch. in Flora 1838. pag. 751. — latifolia Tausch. in Flora 1838. pag. 751, — alba var. typica Trautv. in Maxim. 11 amur. pag 249. Mémoires T. XIII H) B. oxycoviensis Bess. in Herb. Schrad. B. elhnensis Rafmesque iti lierb. Schrad. Lusits 1. cxpansa: ramis ramulisque erectis v. adsccndentiluis. B. alba aetherea Wallr. sched. crit. pag. 494. Lusus 2. p ondula Willd., ramis deflexis, ramulis vimineis pendulis, B. alba pondula Willd. spec. pl. IV. pag. 402. Wallr. sched. crit. pag. 494. B. pondula Roth. tent. 11. gerni. tom. 11. pag. 470. Holïm. 11. germ. II. 240. B. alba L. ft pondula Ait. liort. Kcw. ed. 11. tom. V pag. 299. />. alba ft pendilla Willd. Berl. Baumz. p. 04. Lusus 3. micr ophylla, loliis duplo minoribus. />. alba microphylla Wallr. sched. crit. p. 495. B. elhnensis Rat’, in hérb. Cand. B. Sokolovii II. Petrop. Die Form welehe wir nach Sprachs Vorgange als B. alba vulgaris auftuhren, ist die typische Form, welehe Linné bei Aufstellung der Art zu Grunde legte. Die beiden Unterformen mit aufrechten und hangenden Zweigen zeigt auch die Ab art y glutinosa. Die hangenden Zweige finden sich immer erst bei «'il- teren Sivemplaren und tritt dieser Charakter in den nôrdlicheren Breitegraden noch viel auffallender als in milderen Klimaten auf. Tab. IV, Fig. 8, 9 und S i — l(i giebt verschiedene Formen der Zapfenschuppen und Fig. 10 eine Flügelfrucht in Vergrôsserung. Tab. IV, Fig. 17 und 18 sind 2 B i aller in na- türiicher Grosse. Die Abwechslung welehe die Form der Zapfenschuppen zeigt ist sehr mannichfaltig, wie (lies die citirten Figuren zeigen. Die Mannichfal- tigkeit der Formen derselben ist in Wirklichkeit aber noch grôsser, indem bei dieser Form fast aile jene Formen vorkommen, welehe die folgenden Varietaten zeigen. Wir bemerkten schon dass sogar die Form derselben von den gleiehen Zapfenschuppen bedeutende Schwankungen zeigt, und doch legte man früher so viel Gewicht auf die spezielle Form dieser Organe. Die Form c., unterseheidet sich nur durch Kdeinheit der Blâtter. Die von Wallroth vertheilten Exemplare tragen aber noch keine ausgewachsenen Bliitter. ft populi folia Spacli. (Tab. IV, fig. 19 — 29); loliis c basi cuneata v. truncata v. subcordata late ovatis, cuspidatis, glabris; ramulis plerumque dense verrucosis. — 77 B. alba L. var populifolia Spach. I, c. pan. 187 B. acuminata Ehrli. Bcitr VI. pag. 98. B. populifolia Willd. spec. pl iV. pag. 463. Ait. hort. Kew. II. ed. loin. V. pag. 299 Willd. Bell . Bauniz. pag. 33. Pursli. fl. am. septr. IS. pag. 620. Ilook. fl. bor. am. 1. pag. 133. Wats. Dendr. brit. II. lab. 131. Torr. New. York. pag. 199. lab. 112. B. cuspidata Schrad. herb. Es ist das eioe Form Amerikas, die jedoch auch in Europa und Asien hier und da wachst. Von der Form « unterscheidet sie sich mtr durch stàrker drüsige Aeste und fein und lang zugespitzte Blatter, die am Grunde geinei- niglich breiter, ja zuweilen fast herzfôrmig werden und am Rande scharf und doppelt gezâhnt sind. In den Garten Europas haufig als B. populifolia kulti- virt. Die Früchtchen stimmen vollstandig mit var. a überein. (Fig. 21, 22 Tafel IV vergrossert). An den Zapfenschuppen (Fig. 19, 20, 23 — 26 Tafel IV vergrôssert) ist der Mittellappen oft sehr kurz. y verrue o sa Wallr. (Tab. IV, fig. 30 — 32): foliis e Bas! truncala v. subcordata v. rarius roiundata lalc-ovatis, aeutis v. acuminatis, argule duplicato-dentatis, glabris; ra- mulis dense verrucosis. B. alba var. verrucosa Wallr. sched. crit. pag. 493. B. verrucosa Ehrli. Beylr. VI. pag. 98. Fr. sunirn. veg. I. pag. 214. B. gummifera Berl. fl. ital. X. pag. 229, B. populifolia Midi. hist. des arbr. tom. 11. Betula tab. 2. B. odorata Bechst. in Rchb. ic. fl. germ. lab. 626. fig. 1288. Betula oxycowiensis Bess. Prim. fl. austr. II. pag. 289. Trautv. in Bull, de l'Ac. de St. Pétersb. XV. pag. 287. llerbich. in Flora 1837. pag. 304. B. lupulina Wallr. sched. crit. pag. 493. Sehr nahe mit der vorhergehenden Form verwandt. Den Blâttern fehlt aber die lange leine Spitze, und sind dieselben nur spitz oder zugespitzt, auch komrnen sie nur selten am Grunde abgerundet vor. Die Form mit am Grunde abgerundeten Blâttern bildet den Uebergang nach var. o, und unterscheidet sich nur durch die starker drüsigen Aestchen. Wachst in Europa, Asien, Kamt- schatka und Nordamerika. Die Form, welche Besser (L c.) B. oxycowiensis 10* — 78 — genannt, unterscheidet sicli durch niedrigen Wuchs und am Grande mehr ab~ gerundete Bliitter. Ileichenbach verkannte diese Form und bildete eine Forin der B. humilis dafür ab. Uns lagen authentische Exemplare in Ledebours u. Schraders Herbarium vor und sprechen diese ganz fur die Stellung die schon Trautvetter derselben, als Form von B. verrucosa angewiesen liât. ô g lut inos a Trautv.; foliis e basi cuneata rhomboideo-ovatis v. e basi rotundata late- ovatis, acutiusculis v. breviter acuminatis, duplicalo- v. inacqualiter dentatis, glabris v. sublus in venarum axillis vix barbatis, in pagina inferiore glandulosis; ramulis gla- bris v. junioribus laxe puberulis, laxe glandulosis. Lusus a. rhombi folia (Tafel IV, fig. 33 — 4-2); fol. c basi cuneata rboinboideo- ovatis, acutis, duplicalo argutc dentatis, glabris v. infra in nervis v. venarum axillis pilo- sulis; ramis adscendcntibus, ramulis glabris v. junioribus pilosulis, parce glandulosis; strobilorum squamis trilobis, lobis lateralibus divergentibus, plerumque rolundatis. B. alla L. ftchb. ic. fl. germ. XII. tab 023. Guimpel deutsche Ilolzgw. II. lab. 14 0 Ilornm. fl. dan. lab. 1 407. Engl. Bol. tab. 211)8. B. dahurica Schrad. in lierb . cl borto Gott. B. nigricans Wendr. Bot. Zeitung 1840. pag. 291. B. carpalica Bclib. in herb. Ledb. B glulinosa. Fr. snmnia veg. I. p. 212. B. alba L. var. glulinosa Trautv. in herb. h. Betrop. B. odorata Herb. Schrad. et Ilenze in Bot. Zeitung 1848. pag. 73. B. dahurica Willd. spec. IV. pag. 403. B. daurica Ait. hort. Kew. II. ed. V. pag. 299. Fin lioher Banni mit aufrecht abstehenden Aesten und entweder kahlen oder an den Sommertrieben kurz behaarten Aestchen, die sparsam oder aucb gar nicht mit Drüsen besetzt sind. Die Bliitter aus keilformigem Grunde rhom- boidisch-oval, doppelt und scharf gezahnt, spitz aber nicht zugespitzt, kahl oder seltner auf der untere Seite langs der Nerven und in den Venenachseln schwach behaart oder fast bartig. Eine Form mit unterhalb in den Venenach- seln meist bartigen Blâttern, fand sich in Schraders Herbarium mehrfach als B. dahurica, von der sie sich durch die breiten Fruchtflügel sofort unter- scheidet und überhaupt dürften aile jene Pflanzen, xvelche friiher als B. da- hurica in den Garten verbreitet waren, zu dieser Form zu rechnen sein. Tab. IV, Fig. 33 ein Nüsschen. Fig. 34 — 39 Zapfenschuppen vergrossert. Fig. 40 — 42 Bliitter in naturlicher Grosse. 79 - Lusus b. laii folia (Tafel IV, fig. 4-3); foliis e basi rotundata late ovatis. Cetera ut praecedentis. li. pubescens llerb. Ledb. b. loti folia II. Petrop. b. glutinosa Fr. in lierb. norm. b. macrostachya Selirad. in lierb. b. ovata C. Koch, in lierb. reg. Berolinense et in Linnaca XXII. pag. 333. Durchaus mit tler vorhergehenden Form übereinstimmend, nur sind die Blat- ter breiter, am Grunde abgerundet und oft nur ungleich und stumpfer gezahnt. Form der Zapfenschuppen und Früchtchen übereinstimmend. Yon B. albapa- pyrifera unterscheidet sich diese Form nur durch nicht zugespitzte Blatter, die auf der unteren Seite in den Venenachseln entweder gar nicht oder nur schwach bartig. Kommt zuweilen mit ziemlich kleinen Blattern vor, in einer Form die an B. alba pubescens parvifolia erinnert. Diese Form zeigen auch die aus dem Konigl. Berliner Herbarium uns vorliegenden Originalexempla- re von B. ovata C. Koch. Die Form, welche Schrader B. macrostachya ge- nannt, ist grossblattrig, zeigt in den Venenachseln einen schwachen Bart und ncigt also nach B. papyrifera hin. Sie liegt uns aus den hohern Gebirgen Ostindiens wild gesammelt, als B. Bhojpaltra, und in Exemplaren aus dem Bot. Garten in Gôttingen vor. Tab. IV, Fig. 43 ein Blatt in nat. Grosse. Lusus c. car pat ica (Tafel IV, lig. 44 — 52. Tafel V, fig. 28, 29 und 30. Tafel VI, tig. 10 et 11); humilis; loliis e basi rotundata v. cuncata late-ovatis, breviter acumi- natis, duplicato et argutc dentatis, glabris v. infra in nervis v. in venarum axillis pi- losulis, ramis adscendentibus, ramulis glabris, parce glandulosis v. eglandulosis; slrobi- lorum squamis trilobis, lobis latcralibus divaricatis v. erecto-patcntibus rolundatis; sa- mararum alis nucula vix duplo latioribus. b. carpatica Walilst. et Kit. teste Willd. spec. pl. IV. pag. 404 et Willd. in lierb. reç. Berolinense. Bchb. ic. fl. germ. XII. tab. 624. fig. 1284. Bchb. fl. excnrs. pag. 174. b. torfacea Huet, de Pav. pl. exs. fl. genev. b. carpatica ft hercynica Bchb. ic. fl. germ. XII. tab. 024. lig. 1280. b. glutinosa Wallr. sched. crit. pag. 497. b. glutinosa fi frutescens Fr. sunnria veg. I. pag. 212. b. pubescens var. carpatica Bartig Lcbrb. pag. 29. b. ambigua Hampe in Bchb. fl. germ. exsicc. — 80 Eine Form, die vielfach verkannt worden ist. Der niedrige Wuchs und we» nig stârker gespilzte, rhomboidisch oder rundlich ovale Blatter unterschei- den diese Form von den vorliergehenden. (Tafel V. Fig. 28, 29 und 30. Bliit- ter in natürlicher Grosse). Wir liatten sclion ehe wir das Originalexemplar Willdenows ans dem Ko- nigl. Herbarium in Berlin vergleichen konnten, die Pflanze Willdenows, fin eine von der Art mit schmalen Samenflügeln, (die Koch und nach ihm Lede- bour für Betula carpatica W. et K. genommen) verschiedene Art betrachtet, weil Willdenow die Blattform seiner B. carpatica als rhomboidisch- oval be- schreibt und gerade diese Blattform bei der Art mit schmalen Samenflügeln, nur selten vorkommt. Was Koch aber veranlassen konnte, zu seiner B. pu- bescens mit schmalen Samenflügeln, die B. pubescens Ehrh. und B. carpati- ca zu ziehen, ist uns nicht klar, demi die Pflanze Kochs ist eine wirklich gut von B. alba verschiedene Art, die Ledebour nach im Altaï gesammelten Exemplaren B. tortuosa genannt hat, wahrend B. carpatica W. et K. (Willd) und B. pubescens Ehrh., nur Formen der B. alba sind. Bei dem Originalexemplare Willdenows haben die Schuppen des Frucht- zapfens mehr aufrecht abstehende und weniger abgerundete Seitenlappen und einen starker verlangerten Mittellappen, (Tafel VI, Fig. 10 vergrossert) als bei den spater von Reichenbach und andern vertheilten und unzweifelhalt zur gleichen Form gehôrigen Exemplaren. Die Blatter von Willdenows Exemplar (Tafel VI, Fig. il) zeigen eine breite rhomboidisch ovale 'Form und aufïal- lend grobe doppelte Zahnung. Reichenbach hat mit der von ihm für B. carpatica Waldst. et Kit genomme- nen Form, überhaupt aile niedrig bleibenden Formen von B. alba mit kurz gespitzten Blattern vereinigt. Die Exemplare welche wir aus dem Harze, den Carpaten und Kamtschaka sahen, sind gemeiniglich durchaus kahl, nur seltner tritt eine schwache Behaarung unterhalb des Blattes langs des Mittel- nervs und in den Venenachseln auf. An den jungen Aesten sahen wir keine oder seltner eine schwache Behaarung. Die Zapfenschuppen zeigen Seitenlap- pen die gemeiniglich nach vorn schief abgestutzt und darum rhomboidisch (Tab. IV, Fig. 46 — 52 vergrossert) . Bei der Pflanze aus Kamtschatka ist der Mittel- lappen oft nicht langer als die Seitenlappen und die Blatter zeigen einen breitern Grund. (Tafel V, Fig. 29). Die Flügel der Nüsschen (Tafel IV, Fig. 44 und 45 vergrossert) zeigen oft etwas schmalere Flügel als die der gewohn- - 81 lichen Formen (1er B. alba, immer aber sind sie in (1er grossen Mehrheit noch einmal so breit als das Nüsschen, seltner nur wenig breiter als dassel- be. Ileichenbach (1. c.) bildet die Nüsschen mit Samenflügeln ab, die nur wenig breiter als das Nüsschen, er hat aber aucli bei der eigentlichen B. alba die Samentlügel zu schmal gezeichnet. Von tien Zapfenschuppen giebt dersel- be eine Form, wie solche auch wir abgebildet haben. Lusus (1. pendu fa; ramis deflexis, ramulis vimincis pendulis. Cetera ut lusus 1 B. pendilla Rehb. ic. 11. germ. Xli. tab. 025. />. glutinosa Wallr. var. pendilla Kühlewein in lierb. 11. Petrop. Lusus 5. Ledebourii (Ta le 1 V, lig. 1 — 4-); strohilorum squamis cuneatis et apice hreviter trilobis, lohis ercctis subaequalibus. Cetera ut lusus 1. B. intermedia Ledb. in lierb. Wir besitzen von dieser Form nur cin Exemplar, welches ans dem Bot. Garten zu Dorpat stammt und das Ledebour mit B. intermedia bezeichnet hat. Nur durch die Form der Zapfenschuppen, von denen Tafel V, Fig. 1 — 3 die vergrôsserte Darstellung giebt, von der Stammform verschieden. Nüsschen (Tafel V, Fig. 4) übereinstimmend. t papyrif era Spacli. (Tafel V, lig. 5—16); fol i is e basi rotundata v. subcordata v. rarius cuneata ovatis v. ovato-oblongis, acuminatis, duplicato v. inaequaliter dentatis, infra in venarum axillis barbatis; ramulis glabris v. junioribus puberalis, sparse glan- dulosis; strobilis cylindricis, apicem versus saepe attenuatis. B. papyracea Willd. spec. pl. IV. pag. 464. Ait. bort. Kew. II. ed. V. pag. 300. Midi. hist. des arbr. Betula pag. 133. tab. 1. Wats. Dendr. brit. II. tab. 152. Willd. Berl. Baumz. pag. 58. Pursli. 11. am. septr. 11. pag. 621. Ilook. 11. bor. am. 1. pag. 155. Toit. New. York. II. pag. 199. B. papyrifera Midi. 11. bor am. II. pag. 180. B. alba papyrifera Spach. I. c. pag. 188. B. nigra Duh. ed. nov. 11. tab. 51. B. excelsa Duh. ed. nova II. tab. 52. B. grandis Schrad. in lierb. et in ind. sent. Iiort. Gbit. 1833. pag. 2. - 82 — Ein hoher Baum mit aufgerichteten Aeslen und weisser oder brauner Rin- de, der in Canada und Neuschottland zu den gemeinen Waldbaumen gehort. Die jüngsten Aestchen, wie die Blatlstiele und jungen Blatter zuweilen be- haart, spater kahl. Die aus herzfôrmigem, abgerundetem oder keilfôrmigem Grunde ovalen oder lânglich - ovalen, oft ungleichseitigen, beiderseits b — 11 nervigen, zugespitzten âlteren Blatter unterhalb in den Venenachseln stark bartig und übrigens kahl, oder seltner auch an den Hauptnerven auf der un- tern Blattseite dicht kurzhaarig. Die bartige Behaarung der Venenachseln kommt bei den zahreichen Fomen der var. glutinosa in viel schwâcherem Gra- de vor, so dass sie diese Form Amerikas noch am sichersten charakterisirt. Ausserdem tragen die zugespitzten ziemlich festen Blatter beiderseits 7 — 10 Seitennerven. Rinde braun und nur an den jüngsten Aestchen einzelne Drü- sen tragend. Die Fruchtzapfen walzig und oft nach der Spitze zu verschmà- lert, hâufîg zurückgebogen. Die Schuppen des Fruchtzapfens mit gespreizten Seitenlappen von mannichfacher Gestalt, wie dies die Figuren 7 — 12 Tafel V. vergrossert zeigen. Die Nüsschen (Tafel. V, Fig. 5 — 6) der gewohnlichen Form durchaus ahnlich. Die Blattformen in Lebensgrôsse auf Tafel V, Fig. 13 — 16. Spach hat mit richtigem Takt, diese von allen früheren Autoren als Art betrachtete Pflanze, als Form zu B. alba gestelll, der sie so nahe ver- wandt, dass sie sich oft nur schwierig von einigen Formen der B. alba glu- tinosa unterscheiden lasst. Eine Unterform mit starker behaarten jungen Ac- sten, Blattstielen und Blattnerven hat Schrader B. grandis genannt. <2 pubescens Spach.; foliis c basi rotundata v. cordata v. rarius cuncata ovatis v. laïc ovatis, acutis v. plus minus acuminatis, ramulisquc pubescentibus; ramulis vix glan- dulosis. Lusus a. macrophylla (Tab. V, Fig. 18 — 27); i’oliis c basi rotundata v. cordata latc-ovatis v. ovatis. Ji. alba L. <5 pubescens Spach. 1. c. pag. 187. B. pubescens Ehrh. Beytr. (nec Koch) VI. pag. 98. Ldh. 11. ross. lit. pag. 651. (ex parle). Willd. spec. pl. IV. pag. 462. Mossi, llandb. II. Aufl. IV. pag. 1764. Guinipel et Ilayne Abhild. deutsch. Ilolzg. II. tab . 146. Wallr. sched. crit. pag. 499. Rchb. 11. exe. pag. 174. Uartig Lehrb. tab. 28. lleuze Bot. Zeit. 1848. pag. 78. - 83 B. odoraia Beclist. Forstb. pag. 273. B. excelsa Mossi, lfandb. 11. Auü. lom. IV pag. 1765 (nec Ait.). B. tomentosa Retz, et Abel Besclir. der llolzarten I pag. 17. tab. 15. B. glauca Wendr. Bot. Zeitmig 1846 pag. 391. B. pumila var. broccembergensis Du Roy llarbz. Baumz. pag. 92. ■‘‘S Die stârker behaarten Formen von B. alba glutinosa und papyrifera stellen die B. pubescens Ehrh. dar. Koch hat eine ganz andere Pflanze unter B. pubescens als Ehrhart verstanden, die wir spater noch spezielier besprechen werden. Lede- bour hat die B. pubescens Ehrh. fur die welche Koch beschrieben, genommen, in seinem Herbarium finden sich aber Exemplare von beidcn. Bildet einen Baura, der nicht selten zum niedrigen strauchartigen Wuchse herabsinkt, dessen jün- gere Aestchen dicht mit kurzen Hârchen besetzt sind. Die Blatter der sterilen Zweige, sowie an jungen Pflanzen in den ersten Jahren nachdem sie aus Sa- men erwachsen, sind gemeiniglich aus herzfôrmigem oder fast herzfôrmigem (Tafel V, Fig. 25 und 26. Lebensgrôsse) Grunde rundlich oval, spitz, selten kurz gespitzl und wie deren meist nur kurzen Blattstiele dicht kurzhaarig. Die Blatter der fruchtbaren Zweige (Tab. V, Fig. 24- in nat. Grosse) meistentheils nach dem Grunde verschmalert, oval und spitz und mit einer viel weniger bemerklichen dünnen kurzen Behaarung versehen, die oft nur auf der untern Blattseite an den Adern und in den Venenachseln an den âlteren Blattern bemerkbar ist. Die Fruchtzapfenschuppen mit abgerundeten ausgespreizten oder auch zurückgebogenen Seitenlappen. (Tafel V, Fig. 17 und 20 — 23 vergrôssert) . Die Fmchtchen den zwei vorhergehenden Formen analog. (Tafel V, Fig. 18 und 19 vergrôssert). Kommt einzeln neben den gewôhnlichen For- men, vorzugsweise auf feuchtem torfigem Boden vor. Eine ausgezeichnete Form, ist jene niedrige Form die den Namen B. broccembergensis erhalten liât, nach ihrem Fundorte auf dem Brocken. Exem- plare mit Früchten sah ich von derselben zwar nicht, sondern nur stérile. Der ganzen Tracht nach aber scheint es mir unzweifelhaft, dass Ehrhart rechl hatte, wenn er sie mit seiner B. pubescens vereinigte. (Tafel 111, Fig. 27 ist ein Blatt derselben in natürlicher Grosse). Aus den Torfmooren Frankreichs sahen wir im Herbarium DeCandoll.es eine ebenfalls stérile Form von verschie- denen Standorten, mit sehr stark behaarten Aestchen und Blattern. Die Form der Blatter ist bei dieser vorzugsweise herzfôrmig und die Blattstiele sind oft ziemlich kurz. Aller und Standort zeigen bei dieser Form ihren Eintluss im hôchsten Grade. Junge Pflanzen der Betula alba haben zwar überhaupt brei- tere last herztôrmige Blatter und sind stark er behaart, bei der B. alba pu- Mémoires 7 . Xlll. j j - 84 — bescens isl (las aber in besonders hohem Grade (1er Fall und auf einem ma- geren torfigen Boden stehende Exemplare, bleiben oft sehr lange steril und behalten die Herzform der Blatter auch spiiter noch bei. Wo dagegen die B. alba pubescens hoher und fruchtbar wird, gleicht sie der B. alba glutinosa rhombifolia und unterscheidet sieh nur durch die Behaarung. Lusus b. p a rvi folia (Tab. V, fig. 3* — 39); foliis parvis e basi cuneata rhomboideo- ovatis, acutis v. breviter acuminatis. B. alba pontica Wats. Deudr. brit. II tab. 94. B. carpatica fi sudetica Rchb. ic. 11. gerni. XII tab. 624 fig. 1286. B. alba parvi folia Winim. herb. B. pubescens Bert. II. it. X. pag. 230. Fine meist niedriger bleibendere Form mit kleineren Blâttern, die auch an den sterilen Trieben niemals so breit werden und an diesen keinen-oder nur einen schwach herzfôrmigen Grand bekommen. Blattflâche gemeiniglich nur lr/2 Zoll lang und ! Zoll breit, auf je der Seite nur 5 — 6 Nerven tragend. (Tafel V, Fig. 36 — 39 nat. Grosse.). Die Zapfenschuppen und Nüsschen (Tafel V, Fig. 31 — 35 vergrôssert) âhnlich denen der gemeinen Birke. In den Garten gelit diese Form gemeiniglich als B. carpatica. Kommt zerstreut in Europa vor, so auch in der Flora von Petersburg in Moorbrüchen, in Curland, am Harz, in den Sudeten, in Belgien, u. s. f. Lusus c. asplenif olia ; foliis parvis e basi cuneata vel subcordata deltoideo-ovatis, aculis v. acuminatis, duplicato inciso-dentatis. Eine Gartenform, die sich der vorhergehenden anschliesst, deren Blatter aber am Grande breiter, ja oft herzformig sind und am Bande eine sehr tiefe fast geschlitzte doppelte Zahnung tragen. In den Garten als B. asplenifolia und B. nigra. r/ arbuscula Fr. (Tab. VII, fig. 3. Aestchen in Lebensgrosse); humilis, foliis parvis, late-rhomboideis, saepe latioribus quam longis, plerumque breviter acuminatis, antice grosse dentatis, utrinquc 3 — 5 nerviis, glabris; ramulis glabris, subeglandulosis. />. verrucosa var. arbuscula Fries, suninia veg. seaud. 1 pag. 212. B. alba ft arbuscula Fr. herb. norm. Wâchst bei Upland in Schweden und bildet eine durch niedrigen Wuchs, wie verhaltnissmâssig sehr breite kleine Blatter gleich ausgezeichnete Form. Aeste schlank. Blattflache 1/s — ’A. Zoll breit und etwas weniger lang, am Gran- de ganzrandig und fast keilfôrmig, vorn unregelmàssige und ziemlich grosse breite kurz gespitzte Zahne tragend, mit aufgesetzter scharfer Spitze oder seltner stumpf, wie die Aestchen durchaus kahl, oberhalb dunkelgriin, unter- — 85 halb heller, nach Art (1er Strauchbirken auffallend netzfôrmig geadert, beider- seits vom Mittelnerven nur 3 — 5 Nerven tragend oder auch liber dem Gran- de der Mittelnerv in 3 fast gleichstarke Nerven getheilt. Die Blatter erinnern an die von B. nana, die vorgeslrekte Spitze und die Zahnung unterscheidet diese Birke aber sofort. Fruchtexemplare sahen wir von dieser Birke nicht und auch Fries erwâhnt nichts von Früchten. Nach ihm bildet sie einen niedrigen Baum mit hângenden Aesten, der von einzelnen fur einen Bastard gehalten werde. Dürfte daher mit grôsster Wahrscheinlichkeit zu unserer B. hybrida zu stellen sein. S- dalecarlica Linné (Tab. V, tig. LO — 49); arborea, l'oliis e basi cuncala circuitu del- toideis, inciso -pinnatifidis v. laciniato -incisis, glabris: lobis dentatis, plerumque cuspi- dalis, rarissime obtusis; ramulis glabris, parce verrucosis. B . alba L. v dalecarlica Spach. 1. c. pag. 187. B. hybrida Blom. in act. Ilolm. 1780. pag. 168 tab. 6 fig. 13. B. laciniata Wahlbrg. ü. suec. pag. 164 et Rchb. ic. fl. gcrm. XII tab. 627 B. alba L. var. lobulata Andrs. in Fr. berb. norm. B. verrucosa laciniata Fr. in berb. norm. B. alba dalecarlica L. suppl. 416. Willd. spec. IV pag. 462. Eine ausgezeichnete Form die in Vermeland und Dalecarlien in Schweden wild wachst und durch die fiedrig-lappigen oder unregelmâssig lappigen kahlen Blatter und kahle schwach mit Drüsen besetzte Aestchen sich auszeichnet. Tafel. V, Fig. 40 — 43 finden sich verschiedene Blattformen derselben. Die Blatter sind immer lang gesticlt, ans keilformigem Grunde im Umfange del- toidisch. Die Lappen tragen ungleiche meist scharf gespitzte Zâhne und ge- hen wie die Spitze des Blattes in eine mclir oder wcniger lange, oft sogar schwanzfôrmige dünne Spitze ans. Seltner fehlt diese Spitze ganz und die Lappen erscheinen stumpf. Die Form wie sie Fig. 40 darstellt, hat Fries im Herbarium normale als B. alba lobulata und die Form wie sie Fig. 41 dar- stellt, als B. verrucosa laciniata ausgegeben. Sieichenbach. I. c. bildet beide Formen als B. laciniata Wahlbrg ab, und zwar die erstere als B. laciniata, die andere als B. laciniata crispa. Die Zapfenschuppen (Tafel V, Fig. 46 — 49 vergrôssert) gleichen bald denen der gemcinen Birke (Fig. 46, 47) bald sind die Seitenlappen viel schmaler (Fig. 48, 49). Der letztere bail kommt nur bei der Form mit lang gespilzten Blattlappen vor, jedoch fand i ch an anderen Exemplaren der gleichen Form auch Zapfenschuppen wie solche Fig. 46, 47 darstellen Nüsschen mil selir breiten Flügeln. (Tafel V, Fig. 44, 45 vergrôssert) . - 86 - 2. B. cordi folio Rgl. (Tab. XII, fig. 29 — 36); arborea; ramulis junioribus laxe pi- losis, glandulis adspersis, demum glabris; foliis cordato-ovatis, basi latioribus cordatis v. truncalo-rolundatis, apice aüenuato-acutis v. acuminatis, margine duplicato-v. inaequa- liter dentatis, junioribus laxe pilosis, adultis praecipue subtus ad nervos appresso pilo- sis; petiolis laxe pilosis; strobilis pedunculatis, cylindricis , erectis v. pendulis; strobilo- rum squamis e basi elongata auguste cuneata apicem versus dilatatis et ibidem trilobis: (obis linearibus v. oblongis: lateralibus erectis v. rarius patentibus, quam lobus interme- dius brevioribus; samarae alis nuculae latitudine plerumque duplo latioribus. In Novaja Semlaja von Hr. de la Tylaie i ni Jahre 1826 gesammelt. Eine Art die Tracht und Blattform der B. Bhojpaltra und Ermani besitzt, in Form der Schnppen des Fruchtzapfens gleichsam die Mitte zwischen B. Ermani und B. alba hait und deren Früchtchen mit B. alba übereinstimmen. Môglich ist es daher, dass. es eine Bastardform zwischen B. Ermani und B. alba ist. Wir sahen dieselbe nur in Candolles Herbarium und da aile andern Betula- Arten des Nordens eine weite Verbreitung besitzen, so bestârkt uns dieses vereinzelte Auftreten in unserer Ansicht. Gegen dieselbe spricht, dass B. Er- mani bis jetzt ans Novaja Semlaja noch nicht bekannt ist. Nach den uns vorliegenden Bindenstücken, scheint diese Art, einen fur jene Gegenden noch ansehnlichen Baum zu bilden. Die jüngeren Aeste sind lose behaart und mit einzelnen Drüsen besetzt; spater werden sie bald kahl und sind von gesattigt brauner Rinde umgeben. An dcm Stamme findet sich eine in feinen dünncn Blàttern abschalende oder in vielen trennbaren Schichten übereinander liegende Rinde, die an die von B. Bhojpaltra erinnert. Die Blatter haben haben die vorherrschend (Tafel XII, Fig. 36 ein Fruchtâstchen, Fig. 35 ein Blatt.) herzfôrmig ovale Gestalt von B. Ermani, indem sie aus breiterem herzfôrmigem oder abgestutzt abge- rundetem Gronde in leichter Biegung nach oben allmalig schmâler werden und an der Spitze selbst, spitz oder zugespitzt erscheinen. Der Rand ist doppelt oder einfach ungleich grob gezâhnt: Zahne mit schwieliger Spitze, ungefâhr so lang als breit. Die jungen Blatter sind lose behaart und auf der obern Blattseite mit kleinen durchsichtigen Drüsen besetzt. An den âltern Blàttern findet sich auf der obern Blattseite nur am Mittelnerven und unterhalb an den Mittel- und Seitennerven , deren das Blatt beiderseits 6 — 10 tràgt, sowie in den Blattachseln eine lose angedrückte Behaarung. Die untere Blattseite ist ausserdem an den trocknen Exemplaren viel heller als die gesattigt grüne Oberseite. Blattflache l'/2 — 3'A Zoll lang, 17a — 2V4 Zoll breit. Blattstiel lose - 87 — behaart, y„ — 3/4 Zoll lang. Die Fruchtzapfen stehen einzeln auf der Spitze kurzer Seitenâstchen, werden von einem V3 — % Zoll langen Stiel getragen, stehen aufrecht oder hângen, haben eine walzliche Gestalt und werden bis 2 Zoll lang. Die Schuppen des Fruchtzapfens aus verliingertem schmal keil- fôrmigem Grunde oben verbreitert und in 3 lineare oder lângliche Lappen gespalten, von denen dermittlere immer verlângert, die seitlichen kürzer, eben- falls meist schmal, selten verkürzt, aufrecht oder abstehend. Tafel XII, Fig. 29 — 33 giebt die vergrôsserte Darstellung derselben nach den wenigen uns vorliegenden Exemplaren. Nüsschen ziemlich gross, von einem durchsichtigen Flügel umgeben, der fast noch einmal so breit als das Nüsschen. (Tafel XII, Fig. 34.). 3. Betulci excelsa L. (Tab. VII, fig. 4- — 15); arborea; ramnlis foliisque dense pu - bescentibus; petiolis lamina dimidia plerumque dnplo brevioribus ; foliis e basi rotun- data v. subcordata v. rarius subcuneata suborbicularibus v. ovato-orbicularibus, acutis v. subacutis, inaequaliter v. duplicato et grosse dentatis; strobilis cylindricis, peduncu- latis: pedunculo quam peliolus saepe longiore; strobilorum squarnis e basi integra brevi trilobis, lobis lateralibus plerumque horizontaliter patentibus rotundatis, loba medio lon- giore; samarae alis nuculae laiitudinern subaequantibus . B. excelsa Ait. hort. Kew. 11. ed. V. pag. 299. Willd. spec. pl. IV. pag. 463. Spach. rev. I. c. pag. 188. Pursli. 11. am. septr. 11. pag. 621. Wats. Detidr. brit. 11. tab. 95. Willd. Berl. Baiimz. pag. 60. tab. I. lig. 2. Torr. New. York pag. 200. B. crispa llerb. Schrad. B. nigra H. Scliultz. iu herb. Schrad. Fin hoher Baum mit brauner Rinde, der in Nordamerika zu Hause ist und in den Garten Deutschlands, Frankreichs und Englands sicli angepllanzt findet. Die Aestchen sind wie die Blàtter beiderseits dicht kurz behaart. Spater wird die Behaarung oft laxer, verschwindet aber weder an den Blâttern noch an den Jahrestrieben gânzlich, meist aber bleibt sie bis Ende Sommers ziemlich dicht. Eine sehr kahle Form sahen wir aus dent Bot. Garten in Paris im Herbarium Kunths unter der Bezeichnung von B. pumila. Die Blatter selbst zeichnen sicli durch die verhaltnissmassig sehr kurzen Stiele und ihre oft fast kreisrunde oder melir ovale Form aus; am Grunde sind sie abgerundet oder fast herzformig, seltner fast keilfôrmig mit spitzer oder undeutlich spitzer Spitze und grosser 88 — ungleicher oder doppelter Zahnung am Rande. Eine Form mit mehr keilfôr- migen Blâttern nach dem Grunde zu, sahen wir in Zuccarinis Herbarium als B. ovata Hoffm. Die Blâtter der sterilen Triebe sind grosser, meist deutlicher herzfôrmig am Grunde und wie die kurzen Blattstiele und Aestchen stets noch stârker behaart; die Zâhne des Blattes breit und stumpflich zugespitzt. Auf Tafel VII ist Fig. 4 ein Stiick eines Zweiges mit einigen Fruchtzapfen und ziemlich spitzen Blâttern, Fig. 5 ist ein stumpferes Blatt eines fruchtbaren Zweiges und Fig. 6 und 7 sind Blâtter von sterilen Zweigen, aile in Lebens- grosse. Die Fruchtzapfen werden von einem Stiele getragen der gemeiniglich lânger als der Blattstiel, sie sind walzlich und stehen aufrecht oder hângen. Die Schuppen der Fruchtzapfen (Tafel VIL Fig. 8 — 11 vergrossert) verbrei- tern sich aus dem meist sehr kurzen Grunde rasch in die breite 3 lappige Spitze, deren stumpf abgerundete oder fast abgestutzte Seitenlappen meist wagerecht, seltner aufgerichtet abstehen, oft sind dieselben auch in der Wei- se nach unten ohrfôrmig ausgezogen, wie dies Fig. 11 zeigt. Die Nüsschen im Zustand der vollkommenen Reife von einem Flügel umgeben (Tab. VII. Fig. 12 — 15 Nüsschen, vergrossert) der ungefâhr so breit als das Nüsschen oder selten wenig breiter oder schmaler als dasselbe ist. Von Betula pumila, mit der sie Behaarung und Blattform im Allgemeinen theilt, unterscheidet sie sich durch hôhern Wuchs, am Grunde breitere und stets spitzere Blâtter und endlich bedeutend breitere Flügel des Samens. Von den vielen Fonnen der B. alba, durch die viel kürzern Blattstiele und bedeutend schmalere Flügel des Nüsschens unterschieden. 4-. B. toriuosa Ledb. (Tab. VII, fig. 1, 2, 24 — 35); trunco humili, romis ramulis- que abbrevialis, divariccitis, cortice fusco démuni nitenti subeglanduloso vestiiis; rarnulis novellis tenuissime pubescentibus , mox g la bris v. rarius petiolis foliisque dense pubescen- t i b u s ; petiolis laminam dimidiam subaequantibus v. brevioribus; foliis e basi cuneata v. rotundata v. truncata v. subcordata ovato-rotundatis v. rliomboideo-ovatis, acutis v. plus minus acuminatis v. rarius obtusis, grosse duplicato v. inaequaliter dentatis v. in ramis sterilibus sublobato dentatis, subcoriaceis, reticulato venosis, junioribus nunc laxc pilosulis v. puberulis, mox glabris et subtus in venarum axillis barbatis v. omnino gla- bris, nunc dense pubescentibus; petiolis pilosis v. dense pubescentibus; strobilis cylin- dricis, pedunculatis; strobilorum squamis e basi cuncata drilobis, lobis plerumque aeque- longis v. intermedio paullo longiore, abbreviatis, rotundatis v. subacutis; samarae alis nuculae latitudinem subaequantibus. B. tortuosa Ledb. 11. ross. 111 pag. 052. B. davurica Ledb. il. ait. IV pag. 245. excl. svn. 89 - B pubescens Koch (nec Ehrh) syn. 11. germ. pag. 701. carpatica Koch. 1. c. p frutescens Ledb. 11. ross. III. pag. 051. B. glauca VVendr. Bot. Zeit. 1840. pag. 291 (?). — Walp. Ann. I. 737 (?). Ein knorrig und sparrig wachsender niedriger Baum, der in Enropa und in Sibirien stellenweise wâchst und der in vielen Formen vorkommt, Von den Fonnen der B. alba unterscheidet sich derselbe durch die schmalern Samen- flügel, die ungefâhr so breit als das Nüsschen. Von B. excelsa durch den niedrigern Wuclis, lederartige festere Blâtter, die von einem Blattstiel getra- gen werden, der meist so lang als die halbe Blattflâche, seltner kürzer als diese und die Zapfenschuppen deren Mittellappen gemeiniglich nicht langer- ais die Seitenlappen. Mit Ausnahme einer Abart, sind endlich die Aestchen und Blatter nur im jüngsten Zustande kurz behaart und werden spater bald kahl und glânzend. Endlich ist auch noch die B. davurica Pall und die spitz- blâttrige Form der B. pumila L. nahe verwandt und unterscheiden sich nur durch Samenllügel die 2 — 4 mal schmaler als das Nüsschen. So wcnig man in Verlegenheit kommen wird, diese einzelnen Formen der B. alba sich zunâchst anschliessende Art, mit der stets dunkler grünen B. excelsa zu verwechselm, und so sehr sie durch ihren knorrigen sparrigen Wuchs schon abweicht, so kennen wir dennoch keinen ganz durchgreifen- den Unterschied der scharf hingestellt werden konnte. Die wechselnde Ge- stalt der Blatter, werden wir bei den Abarten besprechen; Tafel VII, Fig.M, 2, 24, 25 geben einige Formen derselben wieder. Die Schuppen des Frucht- zapfens (Tafef VII, Fig. 31 — 35 vergrossert) aus keilfôrmigem Grande kurz 3 lappig. Die 3 Lappen gemeiniglich fast gleichlang; der mittlere schmaler und zuweilen etwas langer, die seitlichen abgerundet oder spitz, aufrecht oder selten wagcrecht abstehend. Die Nüsschen mit ihrem Flügel, der ungefâhr so breit als dasselbe, sind auf Tafel VII, Fig. 31 — 35 dargestellt. Wir unterscheiden von dieser, in der Blattform viole Abânderungen zeigen- den Art, die folgenden Formen: a genmna; loliis c basi cuncata v. rarius subrotundata rhomboideo-ovatis v. ovato- subrotundatis, superioribus semper acutis, inferioribus bine inde obtusis, omnibus dein- de ramulisque glabris. Wâchst im Biesengebirge, in den Sudeten und im Allai. 90 Die Blattform wechselt von der ans keilformigem Grunde rhomboidalen, bis zu der ans abgerundet keilformigem Grunde fast rundlichen. Bald sind aile Blatter spitz oder etwas zugespitzt, bald sind die untern jedes Zweiges stumpf und nur die oberen spitz. Die Zahnung immer gross, einfach oder doppelt und letzteres besonders an den oberen spitzeren und schlankeren Blâttern. Die in der Entwickelung begrifîenen Aestchen der sterilcn Sommertriebe, zeigen immer eine bald verschwindende sehr kurze Behaarung. Spâter sind die Blatter durchaus kahl, oder es hait sich nur auf der unteren Blattseite an den Venen und an dem Blattstiel eine kurze Behaarung. Die aus dem Allai stammenden Exemplare stellen Ledebours B. tortuosa dar; bei ihnen kommt es vor, dass die unteren Blatter oft auffallend stumpf sind; die Exem- plare aus den Sudeten und dem lliesengebirge endlich, zeigeïi sclion die Nei- gung zur Bildung gebogener dünner steriler Aeste, was wir bei der Form des weissen Meeres als speziellen Charakter hervorheben werden. fi Kusmissche ffii (Tab. VII, fig. 1, 2); foliis e basi truncata v. subcordata v. rolun- data v. rarius cuneata subrotundis, ramulorum fertilium acutis v. obtusis inaequaliter grosse dentatis, ramulorum sterilium acutis et subinciso duplicato-dentatis, foliis adul- tis ramulisque glabris. B. alba L. var. kusmissche ffii Rgl. Grtfl. 1800 pag. 311 lab. 303, Am weissem Meere, wo Kusmisscheff diese Birke sammelte, bildet sie den Küsten nach ausgedehnte Waldungen, die für jene Gegenden das beste Brennhholz liefern. Der dicke knorrige Stamm, verâstelt sich einige Euss über dem Boden sparrig in knorrig gebogene Aeste und kurze Aestchen, welche letztere mit einer braunen glânzenden Rinde bekleidet sind. Nur die jüngslen Aestchen tragen eine dichte kurze Behaarung. Die fruchtbaren Aestchen kurz. überragt von den dünneren, fast ruthenformigen hin und lier gebogenen ste- rilen Aestchen, die sich über die anderen erheben und eine stàrkere Behaa- rung zeigen. Tafel VII, Fig. î und 2, stellen ein fruchtbares und ein stéri- les Aestchen nebst Blâttern dieser Form dar. Blatter dick und lederartie o * netzfôrmig geadert, mit Blattstielen die so lang als die halbe Bîattflàche, von meist rundlicher oder breit rundlicher Gestalt; an den fruchtbaren Trie- ben zeigen sie gemeiniglich einen abgestutzten Blattgrund, seltner sind sie da schwach herzfôrmig oder abgerundet oder fast keilfôrmig, Spitze stumpf oder spitz, Zahnung ungleich und gross; an den sterilen Trieben ist die Spitze des Blattes scharfer und die Zahnung viel tiefer, fast lappig und doppelt, und der Blattgrund oft fast keilfôrmig verschmàlert. — 9 J \ y pubescens; ramulis junioribus dense pubescentibus; foliis breviler petiolatis, corda- io ovalis, atlenuato - acutis v. aculis, duplicato - grosse dentatis, ulrinque dense pubes- centibus. Nur aus dem Vallée de doux in De Candolles Herbarium und zwar nur in sterilen Exemplaren gesehen. Scheint in fruchttragenden Exemplaren nocli nicht bekannt zu sein und nàhert sich durch die kurzen Blattstiele der B. excelsa und den niedrigen Exemplaren der B. alba pubescens. Bis fruclittra- gende Exemplare bekannt sind, bleibt diese Form zweifelhaft, indem sic aucli zu B. alba als Form gehôren kann. Wegen des niedrigen sparrigen Wuchses, haben wir sie vorlàuflg hierher gezogen, jedoch kann sie mit ebensoviel Recht zu B. alba pubescens gestellt werden. 5. B. fruticosa Pal 1 . ; fruticosa, erecta ; ramulis glandulosis, glabris, foliis e ba si cu- neata v. elongato - cuneata ovalis, aculis v. ravins obtusis, junioribus pilosulis, adultis glabris, sublus glandulosis v. eglandulosis, argute duplicato v. inaequaliter - dent a lis; strobilis breviler pedunculaiis, oblongo - elliplicis, pedunculis strobilo dimidio brevioribus; strobilorum squamis plerumque elongaio-cuneatis el apicc trilobis, /obis saepissime an < pastis , lateralibus erectis, intermedio plerumque paullo brevioribus v. rarius subdivari- catis; samararum alis nucula paullo v. duplo latioribus. Pall. 11. ross. tab. 40, fig. a, b, c. Koch. syu. fl. germ. pag. 761. Es ist das die sibirisclie Strauchbirke mit breiten Flügeln des Samens und spitzen Blâttern. Yon der nah verwandten B. humilis Schrank, welcher ein- zelne Formen sehr nahe stehen, unterscheidet sie sich durch Samenflügel die in den meisten Fâllen doppelt so breit als das Nüsschen, selten nur wenig breiter als dasselbe. An unreifen Nüsschen sind die Samenflügel sclimaler. Von B. hybrida und tortuosa ist sie durcit die stark drüsigen Aeste geschieden. Koch und nach ilnn Ledebour, unterscheiden die B. humilis Schrank und B. fruticosa Pall. ausserdem durch die Zapfenschuppen. Bei der ersteren sollen nâmlich die 3 Lappen der Zapfenschuppen gleichlang, feei B. fruticosa soll dagegen der Mittellappen constant langer sein. Bei Betrachtnng der einzelnen Formen, werden wir selten, dass dies ein durchaus unzuverlassiger Charakter ist. Trautvetter spricht in Maximowicz Prim. 11. am. pag. 254 die An- sicht aus, dass die von Pallas als B. fruticosa abgebildeten zwei Pflanzen, wirklich nur eine Art bildeten. Die von Koch und früher von Schrank als B. lruticosa Pall. festgestellte Art, in dem Sinne wie auch wir solche deli- Mémoires T. XII l. 12 — 92 — mirt haben, hait derselbe für eine von Pallas gar nicht gekannte Art, die er zu B. Gmelini zieht. Die Schranksche B. humilis wird in Folge dieser An- sicht von Trautvetter als B. fruticosa aufgeführt. Wir sind aber uni so mehr überzeugt, dass die von Pallas 1. c. unter a. b. c. abgebildete Pflanze eine wirklich von der unter e. d. abgebildeten ver- schiedene Art und zwar die B. fruticosa ist, wie wir solclie eben im Sinne Schranks und Kochs feststellten, als aucli in dem Herbarium von Pallas,- sich unter B. fruticosa, die B. humilis und fruticosa fîndet. Dagegen ist es unzwei- felhaft richtig, dass B. Gmelini Bunge zur B. fruticosa im Sinne Schranks und zwar als gemeinste durch ganz Sibirien verbreitete Art geliôrt. Nach diesen Vorbemerkungen , wollen wir zur Betrachtung der speziellen Formen über- gehen. a Gmelini (Tab. VI, fig. 39 — 49); foliis e basi cuneata ovato-ellipticis, subtus sae- pe glanduloso punctatis. B. Gmelini Bnge. Enum. ait. pag. 113 in observ. ad B. microphyllani. Ledb. fl. ross. III. pag. 672. B. humilior palustris, amentis per omnes dimensiones minoribus. Gmel. fl. sib. I. pag. 167. tab. 26, fig. 2. B. Gmelini Tarez, fl. baie. dah. II. pag. 128. B. fruticosa Pall. 1. c. B. Gmelini Trautv. pl. imag. tab. 6. Trautv. et Mey. in Midd. fl. Ochot. pag. 84. B. dwaricata Ledb. fl. ross. III. pag. 652. Tarez, fl. baie. dah. II. pag. 129. Wir sahen von dieser Form, die nach Turczaninow auf trocknen Hiigeln Dahuriens hiiulig wâchst. ein Exemplar aus der Chinesischen Mongolei von Ki- rilow gesammelt. Ausserdem zahlreiche Exemplare von Turczaninow aus Dahu- rien, bei denen auf der untern Blattseite die drüsigen Punkte selten deutlich zu sehen sind. Ausser den breitern Flügeln des Früchtchen, unterscheiden sie sich von der in der Blattform nah angranzenden B. humilis commutata auch durch die Blatter, deren Grund bei B. humilis gerundet, wahrend er bei den For- men von B. fruticosa keilfôrmig. Letzterer Charakter tritt auch an den Fi- guren a. und b. der Abbildung von Pallas vor. In Garten ist dagegen diese Form die verbreiteteste. So sahen wir sie aus dem Bot. Garten in Dorpat und Petersburg als B. Gmelini, aus dem Bola- 93 — nischen Garten in Gôttingen als B. ovalifolia Schrad. und aus dem Herba- rium von Pallas ebenfalls in kultivirten Exemplaren. Bildet einen Strauch von 8 — 10 Fss Hohe mit aufrechten Aesten und diclit. mit Drüsen besetzten Aestchen. Die in der Entwickelung begrilfenen Aestchen und Blàtter lose behaart, spâter l)eide durchaus kahl. Die Blâtter werden von einem Blattstiel getragen, der ziemlich kürzer als das halbe Blatt, sind aus keil- formigem ungezâhntem Grunde elliptisch-oval, meist mit scharfer Spitze, selt- ner stumpf; der Blattrand scharf doppelt - gezâhnt oder seltner ungleicli fast einfach gezâhnt, an den sterilen Trieben (wie dies auch Gmelin abbildet) ist die doppelte Zahnung gemeiniglich tiefer eingeschnitten, ein Charakter den die Formen von B. humilis ebenfalls nicht aufzuweisen haben. Auf der un- teren Blattseite linden sich kleine drüsige Punkte, die nur selten undeutlich sind. Tafel VI, Fig. 50 — 54 Blatter in Lebensgrosse, Fig. 51, 52 sind solche steriler Triebe. Besonders aulïallend ist dieses zuweilen bei kultivirten Pllan- zen, \vo die Blatter der sterilen Triebe ausser der tiefen fast geschnittenen dop- pelten Zahnung auch viel spitzer, am Grunde stârker keilfôrmig verschmâlert, sehr scharf gespitzt und unterhalb mit grossen Drüsen besetzt sind r so dass man eine ganz andere Form vor sich zu haben glaubt. Fruchtzapfen kurz, lânglich elliptisch, auf kurzen Stielen, die etwas kürzer als der halbe Zapfen. Die Schuppen des Fruchtzapfens (Tafel VI, Fig. 41 — 48 vergrôssert) aus meist verlângertem , seltner kurzem keilfôrmigem Grunde dreilappig; die Lappen gemeiniglich kurz und schmal, aufrecht oder seltner die seitlichen abstehend. Der Mittellappen gemeiniglich langer als die Seitenlappen, seltner ziemlich gleichlang. Fliigel der Früchtchen (Tafel VI, Fig. 39 — 40) meist doppelt so breit als das Nüsschen, seltner dasselbe an Breite nur wenig übertrelfend. fi cuneif olia (Tab. VII, fig. 10 — 23); l'oliis c basi elongato-cuneata ovatis v. obo- vatis, subtus eglandulosis. B. microphylla Bunge Enum. ait. pag. 112. Ledit. 11. ross. 111. pag. 652. Fine Form, die im Allai wàchst und sich nur durch den stârker keilfôrmig gestreckten Grund der Blâtter, die unterhalb keine Drüsen tragen, hôheres Wachsthum, (soll nach Bunge bis 30 Fuss hoch werden) und etwas breitere Flügel der Früchtchen unterscheidet, indem letztere 2 — 3 mai so breit als das Nüsschen. Tafel Vil, Fig. 16 und 19 sind 2 kleine Zweige, Fig. 17 und 18 zwei Blâtter, welche ebenfalls spitz und seltner stumpf vorkominen, in natürlicher 12* — 94 Grosse. Fig. 20 und 21 siml zwei Zapfenschuppen und Fig, 22 und 23 zwei Nüsschen vergrôssert. Ein durchgreifender Unterschied findet sich nicht, um diese sonst ausgezeichnete Form spezifisch zu trennen. Die Blattform gehl ganz nach B. Gmelini über, die Drüsen auf der untern Blattseite fehlen auch bei der Form a zuweilen, Zapfenschuppen ühereinstimmend und auch die Fruchtflügel zeigen haulig ganz die gleiche Breite wie solche Fig. 13 und 14 darstellen. Ausserdem kommen auch bei der Form « Gmelini Fruchtflügel von âhnlichen Breiteverhâltnissen vor. Ausgezeichnet ist aber der hohe Wuchs, welchen die B. microphylla nach Bunge besitzt. Von den Formen von B. alba würde diese hohe Strauchbirke, sich nur durch die kurzen Fruchtzapfen und den allerdings sehr verschiedenen Schnitt der Schuppen des Fruchtzapfens un- terscheiden. Ueber die Art der Verastelung vom Grunde aus, sagt Bunge nichts, ob diese Form nâmlich als Baum mit einem Stamme oder als Strauch wâchst, der sich über dem Grunde in Aeste auflôst. Die Exemplare der B. Gmelini des hiesigen Gartens, bauen sich bei übrigens strauchartigen Wuchs, hôher als B. humilis. 6. B. hybrida Rgl, (Tab. VIII, fig. 1 — 12); fruticosa, erecta; ramulis saepe virga- tis, tenuibus, eglandulosis, v. abbreviatis robustioribus, junioribus puberulis inox gla- bris; foliis e basi rotundata v. cuneato-rotundata v. subcordata rotundato-ovatis v, sub- orbicularibus v. latioribus quam latis, a cutis , duplicato v. inaequaliter crenato - dentatis , junioribus pilosulis, inox glabris; strobilis pedunculatis, brevibus, cylindricis v. oblongis, erectis; pedunculis strobilum dimidium aequantibus v. brevioribus; strobilorum squamis c basi brevi dilatatis, trilobis: lobis rotundatis, lateralibus erecto-patcntibus v. suberectis, lobo intermedio plerumque latioribus brevioribusque; samararum a/is nuculae latitudinem aequantibus v. anguslioxibus . B. intermedia Rchb. ic. ü. germ. XII. tab. 024, tig. 1283. Koch. syn. H. germ. pag. 761. (e\ parte). />. pubescens frutescens rninor Ledb. fl. ross. III. pag. 651. /K carpatica microphylla Kiihlew. pl. exs. 11. Petrop. Exemplare dieser Strauchbirke, die wir für einen Bastard zwischen B. alba und nana halten, sahen wir theils in Formen die genau in der Mitte zwischen B. alba und nana stehen, theils in andern Formen die als rückkchrende For- men zu B. alba oder nana zu deuten sind, aus dem Jura in der Schweiz, aus der Flora Petersburgs, aus Silurien (Tschuja, Altai) und aus Schweden (Torneo und Karesuando in Lappland). - 95 — Die B. intermedia Thomas, ist nach dem uns vorliegenden Original- exemplar, eine sciion zu B. nana zuriickgekehrte Form und mit der B. al- pestris Fr., die wir aïs Form von B. nana aufführen, identisch. Koch begriff als B. intermedia Thomas einige der von uns hierher gerechneten Formen und die B. nana al pestris, bis zu welcher sich auch wirklich Tebergange fin- den, die sich aus der Abstammung erklaren, da der fruchtbare Bastard in seinen folgenden Generationen, mehr oder weniger schnell zu einer der Stamm- eltern zurückkehrt. Zu B. hybrida rechnen wir alie die sich mehr oder weniger der B. nana nahernden Formen, die noch deutlich spitze Blatter besitzen. Die bedeuten- dere Breite der Fliigel der Früchtchen als bei den typischen Formen der B. nana, kann nic.ht entscheiden, da bei einigen Formen der B. nana, die wir allerdings für aus dem Bastard zuriickgekehrte Formen lialten, Fliigel der Früchtchen vorkommen, welche von dem sehr schmalen der B. nana eigen- thümlichem Fliigel, bis zu solchen von der Breite der Nüsschen allmalig ansteigen. Unter den verwandten Arten unterscheidet sich B. hybrida von B. alba, durch den Fliigel der Nüsschen, der so breit oder schmaler als das Nüsschen und den strauchigen Wuchs. Von Betula nana durch hoheren (3 — 6' hohen) Wuchs, spitze Blatter und nicht so stumpfe Kerbzâlme der Blatter. Von B. tortuosa Ledb. durch niedrigern nicht sparrigen Wuchs, meist mattbraune Binde, das Fehlen der eigenthümlichen Sommertriebe mit anderer Blattform und stumpilich gekerbt-gezahnten Blattrand. Es ist aber nicht zu verkennen, dass beide Arten einander in einzelnen Formen sehr nahe stehen, so dass es immer môglich ist, dass die Formen Europas und des Allai von B. tor- tuosa, einen ahnlichen hybriden Ursprung haben und nur die Form des weis- sen Meeres, die nicht vereinzelt, sondera in ganzen Bestânden auftritt, als besondere Art fest, zu halten ware. Spâtere Beobachtungen miissen in dieser Beziehung entscheiden. Betula humilis unterscheidet sich durch die stark drüsen- tragenden jüngeren Zweige. B. pumila wird durch die vorherrschend stumpf abgerundete Blattform unterschieden, die nur selten an den fruchtbaren Aesten zur eigentlichen spitzen Blattform wird, ferner durch die dichte Behaarung der jungen sterilen Aestc und die verschiedenartige Blattform an den sterilen und fruchtbaren Aesten, sowie durcît die kurzen Blattstiele der Blatter der steri- len Triebe. In der Flora Petersburgs fanden wir die B. hybrida einzeln auf torfigem Boden, wo B. alba und nana gemei usant wuchsen und wurden hierdurch - 96 - in nnserer Ansicht, dass wir es mit einem Bastard zu thun hâtten bestarkt. Nicht minder spreclien die Exemplare Schwedens fiir die hybride Natur die- ser Birke. Als Formen derselben unterscheiden wir: a rhombif olia; ramis virgatis tenuibus; i'oliis parvis, rbombeo-ovatis, glanduloso- punclatis; strobilis cylindricis, longe pedunculatis. H. pubescens fnitescens minor Ledb. 1. c. li. carpatica microphylla Külilew. 1. c. Bei Petersburg. Nach Koclis Beschreibung hielten wir diese Form fiir B. intermedia Tho- mas, bis wir Originalexemplare der letzteren vergleichen konnten. Bildet einen 3 — 5 Fuss hohen stark verastelten Strauch, mit dünnen drüsenlosen und im jüngsten Zustande kurz behaarten mattbraunen Aesten. Blatter aus fast keilfôrmigem oder abgerundetem Grunde rliomboidisch oder rnndlich- rhomboidisch (Tafel VIII, Fig. 1 ein Zweig mit einem Fruchtzapfen, Fig. 2 — 4 Blatter von dieser und der folgenden Form), klein, ziemlich lang gestielt mit vorherrschend spitzer, seltner stumpliicher Spitze, nur im Zustande ihrer Ent- wickelung schwach kurzhaarig und bald kahl. Ein vortretendes starkes Ader- netz, jedoch nicht so stark wie bei einigen folgenden Formen, die sich der B. nana noch mehr ihiliern, durchziehet das Blatt. Fruchtstiel lang und dünn, so lang oder langer als der halbe Fruchtzapfen und oberhalb der Mitte ge- meiniglich eine kleine Braktee tragend. Fruchtzapfen kurz, aber walzig. Die Schuppen des Fruchtzapfens (Tafel VIII, Fig. 8 — 12 vergrôssert), verbreitern sich rasch liber dem Grunde und sind in 3 Lappen gespalten, von denei die seitlichen aufrecht oder aufrecht - abstehend abgerundet und gemeiniglicl kürzer oder seltner so lang als der schmalere , zuweilen spitzliche Mittellap- pen. Die Nüsschen (Tafel VIII, Fig. 5 — 7 vergrôssert) von einem Fliigel uni geben, der etwas schmaler oder so breil als dasselbe. fJ ro lundi folia; ramis virgatis, tenuibus; I’oliis parvis, e basi rotundata v. subcoi data subrolundis, eglandulosis; strobilis cylindricis longe petiolatis. Bei Petersburg. Blatter zeigen einen abgerundeten oder fast herzfdrmigen Grund und sind fast rund oder auch breiter als lang, doch ebenlalls meist noch deutlich spitz. — 97 Im Uebrigen mit der Form a iibereinstimmend. Hierher gehôrt wahrschein- lich auch B. alba arbuscula Fr., welche wir noch bei B. aiba stehen liesse», da deren Früchte uns unbekannt. y a f finis; ramis abbreviatis; foliis e basi rotundata v. cuneata ovato - subrotumlis, eglandulosis; strobilis oblongis, breviter petiolatis. Bei Karesuando in Lappiand. Die Aeste sind kürzer und stârker. Blâtter haben ungefâhr die Textur und Grosse der B. nana alpestris, die auf Tafel IX, Fig. 31 — 33 abgebildet sind, aber noch deutlich spitz. Sie zeigen eine rundlich-ovale Form, sind dick und fest und besitzen ein so starkes Adernetz wie die Blâtter von B. nana. Frucht- zapfen lânglich und viel kürzer gestielt, als bei den beiden vorhergehenden Formen. Von B. nana alpestris unterscheidet sie sich lediglich durch spitze Blâtter, etwas schârfere Kerbzâhne des Blattrandes und breitere mehr abge- rundete Lappen der Schuppen des Fruchtzapfens. Es finden sich aber Exem- plare deren Stellung ungewiss ist, wie wir schon oben andeuteten. f) macrophylla; rainis abbreviatis, foliis late cordato - ovatis, usque l3/4 poil, latis, eglandulosis. Bei Karesuando. Wenn die vorhergehende Form den Uebergang zu B. nana bildete, so bil- det diese den Uebergang nach B. alba. Einzelne Blâtter derselben, besitzen eine Blattform wie Tafel VII, Fig. 24 solche zeigt, doch ist das das Extrem der Form, wozu allmâlige Uebergânge von der vohergehenden Form vorliegen. Auch die grôssten und breitesten Blâtter zeigen noch die feste Textur und stark vortretende netzfôrmige Aderung. e Kochii; ramis abbreviatis; foliis subrotundis eglandulosis; strobilis cylindricis longe petiolatis. Jura. Wir nennen diese Form nach Koch, weil er dieselbe jedenfalls bei der Ent- vverlüng seiner Diagnose fur B. intermedia mit vor Augen hatte. Ehenso hat Beichenbach eine âhnliche Fort» an dem oben angezogenen Orte unter die- sem Namen abgebildet. - 98 - <2 cuneata; ramulis abbreviatis; foliis rhombeo-ovatis, eglandulosis; strobilis cylin- dricis, breviter peliolatis. An der Tschuja, im Allai, bei Torneo in Lappland. Eine Mittelform nach var. « hin. 7. B. Middendor f fii Trautv. et Mey. (Tab. VUS, fig. 13 — 27); fruticosci, creclo; ramulis glandulosis vel demum subeglandulosis nitidisque, junioribus breviter pubernlis; foliis e bosi subcuneat a obovato-subrotundis , rotundato-obtusis v. rarius obtusiusculis, inae- qualiter crenato - dentatis, junioribus pilosulis demum utrinque glabris; strobilis pedun- culatis, plerumque nutantibus v. rarius erectis, oblongo - cylindricis v. rarius ovatis v. subglobosis; strobilorum squamis obovato - cuneatis, trilobis, lobis latcralibus erectis v. plus minus patent ibus, lobo intermedio paullo brevioribus latioribusque v. rarius eum aequantibus; samcirariim a lis nuculae latitudinem aequantibus v. usque sesquilatioribus. B. Middendorffii Trautv. et Mey. in Midd. Reise ü. Ocb. pag. 84. Trautv. in Maxim. Prim. 11. am. pag. 235. Rgl. et Tiling. fl. ajan. Naclitr. rolundifolia Rgl. et Tiling. fl. ajan. pag. 119. Eine Strauclibirke des ôstlichen Siluriens und der Flora des Amtir, die ziem- lich schwer zu charakterisiren ist, indem sie durcit einige Formen von B. nana, nâmlich B. nana alpestris und sibirica, gleichsam zu B. nana übergefiihrt wird. Bildet 3 — 10 Fuss hohe Striiuciier mit spârlich verastelten starren Aesten und Aestchen, die in früher Jugend eine kurze Behaarung tragen, meist dicht mil kleinen Drüsen besetzt sind, welclte jedoch zuweilen schon bald verschwinden, so dass die Rinde glatt und glanzend rotlibraun wird. Charakteri.stisch ist die Form der beiderseits 3 — 6 nervigen Blâtter, indem diese in den meisten Fiillen aus fast keilformigem Grunde rundlich verkehrt-oval mit stumpf abgerundeter Spitze und ungleichen stumpllichen Zaltnen, seltner linden sicli einzelne Blat- ter, die auch nach der Spitze hin abnehmen und dort spitzlich sind. Es sind das aber immer nur einzelne Blâtter, demi die Masse der Blâtter besitzt die angedeutete Form. Fig. 23 ist ein solcb.es spitzliches Blatt, Fig. 24 — 27 sind kleine Fruchtzweige in natürlicher Grosse, deren Blâtter sich bald mehr abrunden, bald am Grunde aufFallender keilformig gestaltet sind. 1m jungen Zustande zeigen die Blâtter eine lose Behaarung, die spâter ganz verschwindet. Die Fruchtzapfen werden von einem grazilem Stiele getragen, der gemeinig- lich lânger als der halbe Zapfen, seltner ist dieser Stiel kürzer. Die Forai der reifen Fruchtzapfen, die uns an Exemplaren vont Amur, von der Lena, von Ochotsk und Ajan vorliegen, ist stets lânglich walzig, eine Form die sich 99 - nur zuweilen durch zurückbleibende Entwickelung, wie auf Tafel VIII, Fig. 25 etwas verkürzt, wiihrend andere Zapfen des gleichen Zweiges mehr verlangert sied. Die Original-Exemplare der Middendorffschen Pllanze, besitzen dagegen Fruchtzapfen von ovaler oder fast kugliger Form. Die vorherrschend gestreck- tere fast walzige Form der Fruchtzapfen ist einer der Charaktere, wodürch sich diese Art von B. nana und anderen Strauchbirken unterscheidet, wie abon- das angefiihrte Béispiel zeigt, ist dieser Charakter nicht constant. Die Form der Schuppen der Fruchtzapfen, fand schon Trautvetter sehr veramlerlich und bildete nach ihr 4 verschiedene Formen, die aber schon deshalb nicht gehal- ten vverden kônnen, weil am gleichen Exemplar die Form derselben oft wesentlich ândert. Tafel VIII, Fig. 16 — 22 giebt die verschiedenen Formen derselben vergrôssert. Dieselben sind verkehrt-oval keilfôrmig, bald kiirzer als breit, bald mehr gestreckt und langer als breit. Ausserdem sind sie drei- lappig, mit ineist langlichen vorn stumpfen oder seltner spitzlichen, meist aufrechten, selten abstehenden oder fast gespreizten Seitenlappen, die gemei- niglich etwas kiirzer und breiter als der Mittellappen, seltner demselben gleich gebildet sind. Die Nüsschen (Tafel VIII, Fig. 13 — 15 vergrôssert) tragen einen Flügel der gemeiniglich so breit als das Nüsschen, seltner etwas breiter als dasselbe ist. Dieser letztere Charakter scheidet diese Art von B. nana, wird aber durch cinige Formen derselben fast übergefiihrt. Aendert a b : a communia Traulv.; ramulis glanduliferis , strobilis ohlongo -cylindricis. Trautv. in Maxim, prim. 1. c. Vomi Amur, der Lena, Ajan, Ochotsk. ft niticla; ramulis junioribus glanduliferis, mox eglandulosis nilidis, strobilisoblongo- cylindricis. Ajan. y (j/obosn; ramulis glanduliferis, strobilis subglobosis. Insel Shantar (Middendorff). Die Abart y diirfte vielleicht richtiger mit B. nana y intermedia vereinigt werden. Wir liessen solche hier nur deshalb stehen, weil nach ihr die Art aufgestellt ward. 8. />'. nana L. (Tab. IX, lig. 1 — 36); fruticosa, humilis, subdecumbens, ramulis glan- dulosis, v. eglandulosis, junioribus dense breviter puberulis; foliis parvis, snborbicula- ribus, saepissime latioribus quasi latis v. rarius exacte orbicularibus v. rarissime or- biculato-ovatis, basi rotundatis, apice rotundatis v. truncatis, obtuse crenatis, mox utrin- lare, stimmen vollstândig mit den von Fries als B. alpestris gegebenen überein. £ M ichauxii: ramulis novcllis tomenlosis eglandulosis, foliis la l i oi i bus quam latis (cunealo-flabelliformibus), nuculis subapteris. B. Michauxii Spach. 1. c. pag. 193. B. nana Mx. 11. bor. am. 11. pag. 180. - 104 - YVir haben unter den Exemplaren" ans Europa ebenfalls solche mit irn jun- gen Zustande fast filzigen Aesten. mit Hacher und tiefer gekerbten Blâüern, die am Grunde bald abgestutzt bald fast keilfôrmig verdünnt und endlich auch mit Nüsschen gesehen, die fast ohne Flügel, so dass wir nichl anstehen, die B. nana der Amerikaner, für eine Forai mit sehr schmalen oder fast verschwin- denden Fruchtflügeln von der Linneischen Art anzusehen. ë borcalis; ramulis novellis tomentosis, eglandulosis, foliis subrotundis, basin ver- sus saepe attenuatis, junioribus dense pubescentibus, adultis glabris. In Novaja Semlaja vom Herrn de la Tylaie gesammelt, auch in Grônland. 9. B. humilis Schrank. (Tab. IX, fig. 37 — 55. Tab. X, fig. 1 — 18. Tab. VIII, lig. 4-0 — 4-7); fruticosa, erecta; ramulis glanduliferis , junioribus pilosulis inox glabris; t'oliis petiolo breviore v. longiore suflultis, mine ovatis, mine rotundato - ovatis, mine cordato-subrotundis , apice a cutis v. obtusis, inaequaliter v. duplicato-deniatis , junioribus pilosulis inox glabris v. in nervis tantum puberulis, utrinque 4- — 6 nerviis; strobilis ova- tis v. rarius subcylindricis, erectis v. rarius subnutantibus, pedicello breviore v. longio- re sulfultis; strobilorum squamis e basi cuneata breviore v. longiore obovatis, trilobis, lobis saepe angustis et subaequalibus v. intermedio longiore, lobis lateralibus erecto- patentibus v. plus minus divaricatis; samararum alis nucula 2 — 4 plo angustioribus. B. humilis Sclirank. bair. fl. I. pag. 421. Koch. syn. fl. germ. pag. 761. Roth. fl. germ. II. pag. 478. Ledb. fl. ross. III. pag. 653. Spach. rev. 1. c. pag. 193. Fr. in Flora 1850 pag. 152. H. fruticosa Pall. fl. ross. tab. 40. fig. D et E. Willd. spec. pl. IV. pag. 466. Pall. Reise III. app. pag. 758. JV» 133. tab. Kk fig. 1, 2, 3 (excl. syn. Gmel.) . Tarez, fl. baie. dah. II. tab. 130. Trautv. et Mey. fl. Ocliot. in Midd. Reise. pag. 84. Trautv. in Maxim, prim. fl. amur. pag. 254. Willd. Berl. Baumz. pag. 61. Rchb. ic. fl. germ. XII. tab. 621. fig. 1279. B. oycowiensis Rchb. 1. c. tab. 622. fig. 1281. (nec Bess.). B. fruticosa Guimpel et Hayne II. tab. 149. B . Soccoiovii Jacq. fil. — 105 - B. palustris var. Rupr. in Bull, de l’Acad. de St. Petersb. 1857. pag. 559. B. fruticosa Wats. Dendr. bril. II. tab. 154. B. sibirica Lodd. Cat. Wats. Dendr. brit. II. tab. 154. fig. 6. B. myrsinoides Tausch. in Flora 1858. pag. 753. B. reticulcita Rupr. 1. c. pag. 561. B. ovalifolia Rupr. 1. c. pag. 560. Wâchst in den Gebirgen, sowie im Norden Europas und verbreitet sich von da durcli Sibirien und bis zum Amur, Kamtschatka und den Aleuten. Ein vom Grande ans verastelter Strauch von 3 — 10 Fuss Hôhe, der sclion von Pallas mit der breitflügeligen spitzblatterigen Strauchbirke zusammen gefasst und verwechselt ward. Trautvetter hat mit Bunge die Schranksche B. humilis für die âchte B. fruticosa Pall angesprochen und glaubt dass Pallas die breitflügelige Art (B. Gmelini Bunge) gar nicht gekannt, sondera auf Tab. 40 der Flora rossica nur zwei verschiedene Formen der Betula mit schmalen Samenllügeln dargestellt habe. Wir haben schon darauf hingewiesen dass sich in Pallas Herbarium beide Arten finden. Die jüngsten Aestchen sind gemei- niglich sparsam kurz behaart, bald verschwindet aller diese Beliaarung, dagegen bleiben die zahlreichen Drüsen meist noch lange an den Aesten bemerkbar. Die Blatte klein, ândern ab von '/„ — \x/z Zoll Lange, tragen beiderseits 4 — 6 Seitenerven und zeigen in den meisten Fallen eine nach oben und unten schon gerundete ovale Form, seltner wird der Grand des Blattes schwach herz- fôrmig und das Blatt selbst daim rundlich herzfôrmig. Die Blattspitze rundet sich meist in eine Spitze zu, seltner ist die Spitze stumpf oder schârfer spitz, sondera in den meisten Fallen steht die Form gerade zwischen spitz uud stumpf in der Mitte. Die Zahne des Bandes sind bald grosser, bald klei- ner, bald mehr bald weniger spitz, ungleich oder deutlich doppelt gezahnt. Der Blattstiel meist kurz, bisweilen wird er aber auch ganz ansehnlich, d. h. fast so lang als die halbe Blattflâche. Nur im jüngsten Zustande zeigen die Blâtter beiderseits eine lose Beliaarung, die meist bald verschwindet oder sich nur auf den Nerven erhalt. Die Fruchtzapfchen meist aufrecht und mit einem Fruchtstiel versehen der bedeutend kürzer als das halbe langlich- ovale Fruchtzapfchen, nur bei einigen Formen nimmt das Fruchtzapfchen eine mehr gestreekte walzige Form an und auch der Fruchtstiel wird zuwei- len langer und schlanker. Die Ri ch tun g der Fruchtzapfchen ist fast immer auf- recht und nur in seltenen Fallen nickend. Die Schuppen des Fruchtzapfchens gemeiniglich gestreckt keilfôrmig und vorn dreilappig, mit gemeiniglich schma- 1 en , seltner breitern langlicli el I i pi isclien stumpfen oder abgestutzten fast gleich- langen, seltner ungleich langen Lappen. Seltner ist der Grund der Schuppen melir verkürzt, sich rasch zur verkehrt ovalen oder dreiseitigen Gestalt ver- breiternd; bei ungleicher Lange ist der Mitlellappen langer als die ent- weder aufrechten, oder aulrecht abstehenden oder sehr selten gespreizten Seitenlappen. Der Flügel der Früchtchen ineist 3 — 4 mal schmâler als das Nüsschen, oit sehr unregehnassig, selten etwas breiter als das halbe Nüsschen. Wir unterscheiden von diescr vielgestaltigen weit verbreiteten Strauchbirke, die wie es uns scheint auch durch Bastardirung mit anderen Arten die Zabi ihrer Formen vermehrt liât, die folgenden Abarten. genuina (Tab. IX, fig. 44—55. Tab. X, fig. 1—3); foins ovatis v. ovato-ellipticis v. rarius e basi subcordata laie ovatis, subtus eglandulosis, obtusis v. acutis, grosse et plerumque duplicato dentatis; strobilis breviter pedunculaUs, erectis, ovato-oblongis; strobi- lorum squamis plerumque cuneatis, lolds linearibus subaequalibus. B. oycowiensis Rclib. I. c. lab. 022. nec. Bess. fi. fruticosa Wats. Demi. brit. 11. tab. 154. B. daurica Wats. I. c. tab. 154. fig. A. B. fruticosa Pall. I. c. — — Uarlig. Lehrb. tab. 30. Mossi. Handb. IV. pag. 1707. B. myrsinoides Tauscli. in Flora 1838. pag. 753. B. fruticosa Wilhl. Berl. Baumz. pag. 61. B. Socolowii Jaeq. fil. in herb. Ue Camlollei. Wir sahen diese Birke ans Sibirien, der Petersburger Flora, ans Meckeln- burg, Finnland, Steyermark, und in kultivirten Excmpiaren ans dem Bot. Gar- ten in Petersberg, Gotlingen und Schwetzingen. Fin niedriger 4 — (i Fuss ho- her Strauch mit vorherrscheîid ovalen, stumpllichen oder spitzlichen Blattern. Besonders an den sterilen Trieben wird der Grund der Blatter breiter und oit fast herzlormig. Die Yariationen der Blattformen zeigen die Figuren 54 und 55 Tafel IX und Fig. i — 3 auf Tafel X, welche Aestchen mit Fruchlzapfen und «un Blatt eines sterilen Triebes in natiirlicher Grosse darstellen. Unterhalb nicht drüsige Blatter, die grosse und breite Zahnung der Blatter, so\vie kurz ge- stielte langlich-ovale kurze Fruchtzapfchen, charakterisiren diese Form ausser- dem. Tafel IX, Fig. 47 — 53, giebt die Form der Schuppen des Fruchtzapfchens in Vergrôsserung. Die gestreckt keilformige Gestalt und schmale fast gleich- lange aufrecht abstehende Lappen sind vorherrschend, Formen wie sic 107 — Fig. 50 — 52 zeigcn sim! seltner. Die Nüsschen iFig. 44 — 40 vergrossert) sind klein, mit stets schmalem Flügei, der immer schmaler als das halbe Nüsschen. /? kamt s c ha ( ica (Tal>. IX, iig. 37 — 43); foliis saepissime cordato-subrotundis v. ra- i lus rolundato - ovads , a cutis, inaequaliter grosse dentalis, sublus eglandulosis; strobilis saepe longe peduncula lis .et ' subcylindricis, ereclis Y. nulantihus; strobilorum squamis obo- va!o cuneatis, lobis clliptico oblongis suhacqualihus v. interinedio longiôre. Gesehen aus Kamtschatka im Herharium von Mertens und von don Aleuten im Herbarium der Kais. Academie der Wissenschaften. Nach den Grundsâtzen, nach denen man bis jetzt Arten in der Gattung Be- lula aufgestellt, würde dies eine ausgezeichnete neue Art sein. Nach unserer Ansicht bildet sic jedoch nur eine allerdings ausgezeichnete Form der B. hu- inilis. Ansgezeichnet ist diese Âbart durch ziemlich lang gestielte herziormig rundliche spitze ungleicb - grosszahnige Blatter, die unterhalb keine Driisen tragen, sowio durch die lang geslielten walzigen Zapfen. So scharf h ingestcllt, diirfte sic aîierdings als eine ausgezeichnete neue Art erscheinen. Betrachten wir sie und besonders diese Charaklere aber naher. Bildet den uns vorliegenden Exempl.aren nach zu schliessen, einen Strauch von etwas hôherm steilem Wuchse, dessen rigide sparsam verâstelle Aeste und Aestchen, dicht mit grossen Drüsen besetzt sind. Die Blatter werden von ei- nein langen (Taiel IX, Fig. 43 ein Aestchen à si natiirîicher Grosse) Stiel ge- tragen, der gemeiniglich so lang als die halbe Bîattllache, oft aber auch ziem- lich kürzer als dieselbe. Langere Blattstiele kommen auch ofters bei den andern Formen der B. huiniiis, wenn gleich nicht so constant vor. Die Blatt- llache wird etwas liber I Zolî lang und breit, ist fast immer deutlich spitz, am Grande ineist herzformig oder seltner oval abgeriindet und zeigt grosse un- gleiche Zahnung am Rande. Au 1‘ der untern Bîattllache sind keine Drüsen vor- handen, dagegen erhalt sich die lose Behaarung auf den Nerven auf beiden Blattseiten ziemlich lange. Es ist also auch hier ein Uebergang von der rund- lich hcrzfôrmigen Gestalt zur rundüch - ovalen vorhanden und ausserdem koinmt auch bei den andern Formen zuweilen ein herzfürmiger Grand vor. Ebenso schwankend zeigen sich die andern Charaktere. Der schlanke Frucht- stiel, der zuweilen so lang oder langer als das halbe Fruchtzapfchen, wird aber sehr haulîg auch bedeulend kürzer und selbst nicht langer wie ï > e i den ge- wolmlichen Formen. Im Herbarium der K Akademie belinden sich Exempla- ir, vvo sich am gleichen Exemplair in dieser Beziclmng die vollcn Gegensalze Mémoires T. Mil 14 - 108 zeigen. Auch die gestreckte walzige Gestalt der Fruchtzâpfchen erleidet Abân- derungen und kommen auch kurze langlich - elliptische Fruchtzâpfchen vor. Ausserdem werden wir auch noch andere Formen mit mehr gestreckten Frucht- zapfen kennen lernen. Die llichtung der Fruchtzâpfchen ist aufrecht oder nickend. Die Zapfenschuppen (Fig. 39 — 42 vergrossert), zeigen eine vorherr- schend keilfôrmig verkehrt - ovale Gestalt und 3 lânglich- elliptische abgerun- dete Lappen, von denen nur der Mittellappen oft lânger gestreckt, oder es sind aile drei gleichlang. Zu bemerken ist aber, dass ich nur die Schuppen eines ein- zigen Fruchtzapfens genauer untersuchen konnte und dass hochst wahrschein- lich auch in der Form der Zapfenschuppen grôssere. Schwankungen vorkom- men. Die Nüsschen (Taf. IX, Fig. 37 — 38 vergrossert) tragen einen Samenflü- gel, der ungefâhr 4 mal schmâler als das Nüsschen und ziemlich unregelmâssigo y commutât a (Tab. X, lig. 4- — 14); foliis mine ovatis, nunc ovato - ellipticis, nunc lanceolato-ovatis , nunc subcordato-ovntis , argute inaequaliter denticulatis, soepe acutis, ra- vins obtnsis. Cetera ut var. a. B. fruticosa Rchb. ic. 11. germ. XII. tab. 621. fîg. 1279. Guimpel et llayae Deutsch. Holzg. II. tab. 148. B. sibirica Lodd. cat. in Wats. Dendr. brit. II. tab. 154. B. Es ist das die verbreiteste, gemeiniglich sehr niedrig waehsende Form, die in den Gebirgen Deutschlands und in Norddeutschland wâchst und von da aus durch die Ostseeprovinzen bis nach Sibirien geht. In Blattform (Taf. X, Fig. 4 — 9) gleicht sie der var. die ovale gerundete Blattform mit schar- fer Spitze herrscht vor. Der Blattrand trâgt kleine, scharfe meist vorgestreckte Zâhne von ungleicher Grosse und hierin liegt eigentlich der einzige Unter- schied von der Form <» . Es kommen zuweilen auch schmalere oval - lanzett- liclie Blattformen vor. Zapfenschuppen bewegen sich in dem gleichen For- menkreis wie bei var. «, daneben kommen aber solche mit stârker gespreiz- ten Seitenlappen vor (Tafel X, Fig. 12 — 14), auch tragen die kleinen Nüs- schen (Tafel X, Fig. 10 — 11 vergrossert) zuweilen einen etwas breitern, un- gefâhr der Hâlfte des Nüsschens gleichbreiten Flügel. Diese Form ist es, die mit der breitflügeligen B. fruticosa hâufig verwechselt ward und in Blattform und Zahnung des Blattes derselben wirklich auch oft nahe kommt. Socolowei (Tab. X, fig. 15 — 18); foliis ovatis, argute denticulatis, sublus eglan- dulosis, acutiusculis; strobilis subcylindricis , breviter pedunculatis , erectis. B. Socolowei Jacq. fil. teste Steudel. 109 » Wir besitzen von clieser Form ein Exempiar aus dem Botanischen Garten in Berlin unter dem Namen B. Socolowei. Eine Beschreibung von B. Soco- lowei Jacq. haben wir nicht aufgefunden. Die uns vorliegende Form aus dem Berliner Garten schliesst sich in Form der Blâtter und Zahnung derselben ganzlich den gewôhnlichen Formen von var. y , an. Die Lappen der Zapfen- schuppen sind schmal, die seitlichen stehen aber gemeiniglich fast spreizend ab (Tafel X, Fig. 15 — 17 vergrossert). Die Nüsschen gleichen in Kleinheitund Breite des Fliigels ganz den Formen a und y. Ausgezeichnet ist die B. So- colowei hauptsâchlich durch die gestrecktcren (Fig. 18 Lebensgrôsse) fast walzigen kurz gestielten und aufrechten Fruchtzàpfchen. s Ruprechtii Trautv. (Tab. VIII, fig. 4-0 — 4-7); foliis e basi cuneata laie ovatis, acutis, inaequaliter argute denticulatis , subtus glanduloso-punciatis ; strobilis subcylindricis v. ellipsoideis, pedunculo brevi v. longiore suffultis, ereclis v. nutantibus; strobilorum squamis cuneatis, trilobis, lobis oblongis obtusis, lateralibus erecto-patentibus interme- dio brevioribus. B. fruticosa Ruprechtiana Trautv. in Maxim, prim. lî. am. pag. 254. B, palustris var. Rupr. in Bull, de l’Acad. Peters. 1857 pag. 550. Aus Dahurien und vom Amur. Gleicht in der Tracht der B. fruticosa Gmelini. Die Blatter aus keilformi- gem ungezabntem Grunde breit oval und fast stets spitz, klein und scharf gezâhnt, unterhalb drüsig punktirt. Die Fruchtzapfen sind bald kurz, bald langer gestielt, bald stehen sie aufrecht, bald nicken sie. Die Exemplare vom Amur besitzen gestreckte fast walzige Fruchtzapfen, an einem Exemplare aus Dahurien haben dieselben dagegen eine ovale Gestalt und stehen aufrecht (Tafel VIII, Fig. 40 ein Stück eines Fruchtastchens eines Exemplares vom Amur in natürlicher Grosse). Sehr constant scheint die Gestalt der Zapfen- schuppen bei dieseï- Abart zu sein. Dieselben (Tafel VIII, Fig. 43 — 47) ver- grôssert), besitzen eine gestreckte keilfôrmige Gestalt, und tragen vorn 3 lang- liche stumpfe Lappen, von denen die beiden seitlichen aufrecht abstehen und etwas kürzcr als der Mittellappen sind. Flügel der Nüsschen (Tafel VIII, Fig. 41, 42 vergrossert) 2 — 4 mal schmaler als das Nüsschen. <2 reticulata (Tab. IX, fig. 50 — 60); foliis ovatis, acutis, grosse duplicata- dentatis, infra glanduloso - punctatis; strobilis breviter pedunculatis, erectis, ovatis; strobilorum squamis cuneatis, trilobis, lobis oblongis, intermedio longiore obtuso, lateralibus erecto- patentibus, truncatis, saepe apice paullo recurvis. 14* — no — B. reticulata Hupr. in Bull, de l’Acad. 1857. pag. 561. r Diese Form isl vom Hr. Maak an der (Tarin Mündung gesammelt worden. Hr. Academiker Ruprecht war so freundlich mir die Exemplare zur Einsicht, zu gestatten. Ich halte diese Pflanze für eine Form der B. humilis, die Blât- ter den Formen mit ovalen Blattern von der Form « genuina durchaus âhnlich, fest von Textur, ebenso Stellung und Form der Fruchtzapfen über- einstimmend. Die drüsige Punktimng auf der untern Blattseite unterscheidet sie jedoch. Die Zapfenschuppen (Tafel IX, Fig. 57 — 60), denen der vorherge- henden Form âhnlich, die seitlichen Lappen aber abgestutzt und an der Spitze oft liakig zurück gebogen. Die Nüsschen tragen einen Flügel, der hall) so breit, oder auch wohl noch breiter als das halbe Nüsschen (Tafel IX, Fig. 56 vergrossert) . u ov a li folia (Tab. IX, lig. 61 — 67); foliis ovatis, obtusis, duplicato denticulatis, in- fra glanduloso-punctatis; sf.ro hili s erectis, ovato-oblongis; strobilorum squamis cuneatis, Irilobis, lobis saepe subaequalibus truncalis v inlermedio longiorc, lobis laleralibus erecto-patentibus v. magis divaricatis, rarissime apice recurvis. B. ovalifolia Rupr. in Bull de l’Acad. Petersb, 1857. pas. 560. Am mittleren Amur . Die Einsicht der von Maak gcsammelten Exemplare verdanke ich der Ge- fâlligkeit des Hr. Akademikers Ruprecht. Mil den stumpfblâttrigen Formen der B. humilis commutata sehr nahe ver- wandt und eigentlich nur durch die unterhalb drüsig punktirlee Blâtter unter- schieden. Die keilformigen Zapfenschuppen (Tafel IX, Fig. 64 — 67, vergros- serl) tragen ausserdem breitere oft abgestutzte Lappen, deren Seitenlappen entweder aulrecht abstehen oder mehr oder wcniger gespreizt erscheinen, Seltner ist die Spitze der letzteren hakig zurück gekrümmt. Es kommen bei B. humilis commutata âhnliche Formen der Zapfenschuppen vor und ausserdem konnten wir sie von der vorliegenden Form auch nur aus wenigen Fruclit- zâpfchen vergleichen. Nüsschen (Tafel IX, Fig. 61—63 vergrossert) der ge- meinen Form analog. 10. B. pumila L. (Tab. IX, fig. 68—79; Tab. VI, fig. 12; Tab. XIII, fig. 38—39); fruticosa, erecta; ramulis eglandulosts , jumonbus dense pubescentibus v. subi ornent osis, adultis pubescentibus v. glabris; foins obovaio-rotundatis v . suborbicularibus, obtusis v. subacutis, inaegualiter crenato - dentaUs v. dentalts , junioribus pubescentibus v. sublanatis, adultis ili glabrescentibus v. in nervis pilosis ; strobilis breviter pi’tiohtis, crectis v. subnutantibus, cylindricis; slrobilornin squamis c basi cuneata elongala v. abbreviala obovalis v. tri- angularibus, trilobis, lobis abbrevialis v. oldongis, subaequalibus v. inlennedio longiore, laleralibus crectis v. divaricatis; samararum, alis nucula 2 — 4 plo angmtioribus. B. purnila L. niant, pag. 124. Dn Roi Harbk. Banmz. (Ansg. v. Pott.) 1. pag. 1)4. tab. Ili. 111*. I — 4. Jacq. bort. bot. Vind. tab. 122. Wangh. ani. 8b. tab. 29. iig. 61. Willd. spec. jil. IV. pag. 467 Wats. Dendr. brit. il. tab. 97. — — Pursh. Il, am. septr. II pag. 622. — — Ait. bort. Kew II. ed . V. pag. 300. Spacb. rev. I. c. pag 192. 1 look. 11. am. bor. I. pag. 156. B. tomenlosa Bernh. in herb. Ledb. Eine Strauchbirke Nordamerikas, die miter den Strauchbirken mit schmalen Flügeln derNiisschen und abgerundet stumpfen oder stumpflichen, selten spitz- lichen Bliittern, sich durcît die driisenlosen dicht behaarten, im jüngeren Zu- stande fdzigen Aestchen und die ebenfalis sehr dichte Bebaarung der jüngsten Blâtter charakterisirt. An letzteren verSiert sich spâter die Bebaarung bis auf die Nerven, welcbe auch im spateren Zustande auf der untern und zuweilen auch auf der obern Blattseite noch mit Sosen Haaren besetzt sied. Nur bei der Abart fi , von der uns freiîicb nur ein Exemplar oime junge Aestchen vor- Hegt, fehlt die Bebaarung ganzlich. Die Forin der Biatter ist an den frucbllia- ren Zweigeo (TafelIX, Fig. 79 Fruchtastchen in nat. Grosse) gemeinigiich ans fast keilfôrrriigein Grande verkehrt-oval oder auch wohi rbomboidisch-oval, abgerundet stumpf oder undeutlich spitz oder fast zugespitzt, auch sind die Kerbzâhne hier weniger tief. An den steriien Zweigen und seltner auch an den fruchtbaren, sind dagegen die Biatter gemeinigiich viel kiirzer gestielt, grôsser, von fast kreisfôrmiger Gestalt und bedeutend grôsser und grôber gezahnt, wie dies Tafel IX. Fig. 78 in nat. Grosse zeigt. Audi die Blattspitze wird an solchen Bliittern der steriien Aoste oit schârfer spitz. Solclie Exemplare erinnern an B. excelsa, weichen aber durcît bedeutend schmalere Flügel der Nüsschen (Tafel IX, Fig. 7b — 77 vergrôssert) ab Die Fruchtzapfen sind walzenfôrmig und ver- lângert, mit lest angedrückten Zapfenschuppen, sie werden von einem kurzen Stiele getragen und stehen aufrecht oder beugen sich in seltneren Fàllen ein wenig lierai). Die Schuppen des Fruchtzapfens (Tafel IX, Fig. 68 — 75 ver- - 112 grôssert) von sehr wechselnder Gestalt, nâmlich ans kurzem oder verlânger- tem keilfôrmigem Grande verkehrt oval oder ausgespreizt 3 seitig, 3 lappig, graubraun, die Lappen entweder gleichlang, oder der mitllere langer, kurz oder lânglich, vorn meist stumpf abgerundet, die seitlichen aufrecht oder raehr oder weniger gespreizt. Die kurzgestielten Blâtter, sowie die walzenfôrmigen Fruchtzapfen, mit den meist eigenthümlich graubraun gefârbten Zapfenschuppen, erinnern an B. ex- celsa. Von Betula nana unterscheidet sie sich vornehmlich durch die ge- streckten Fruchtzapfen, denn Behaarung und Blattform geht über. Wurde früher in deutschen, franzosischen und englischen Garten hauliger kultivirt, ist jetzt aber in den Garten selten geworden. Wir sahen sie unter andern aus dem Botanischen Garten in Gottingen und Erfurt. Aendert ab: fi tj labra; (Tab. VI, fig. 12); ramulis mox glabris , foliis rhornbeo - ovalis, subacutis v. obtusiusculis, demum glaberrimis. Fine Form, die uns jedoch nur in einem Exemplare aus Nordamerika vorliegt. Sie unterscheidet sich nur durch fehlende Drüsen an den jungen Zweigen, sowie durch kerbformige Zahnung und schmalere Samenflügel von den Formen der B. humilis. Die Blâtter sind rhomboidisch - oval , nach dem Grunde zu keilfôrmig verschmalert, spâter durchaus kahl, vorn stumpflich oder undeutlich spitz. Zahnung kerbfôrmig und stumpf. Zapfenschuppen und Frücht- chen stimmen mit B. pumila überein. Fruchtzapfen gestielt, lânglich. Das eine Exemplar, welches wir sahen, stammt aus Kunths Herbarium und ward von A. Bichard als B. glandulosa gegeben. Dasselbe ist in sofern de- fekt, als demselben junge in der Entwickelung begriffene Aeste und Blâtter fehlen, welche hochst wahrscheinlich auch bei dieser Form Behaarung zeigen werden. Aus dem gleichen Grunde zeigen auch aile Blâtter eine vorherrschend rhomboidisch-ovale Form, da gerade die Blâtter der sterilen Aeste die mehr gerumlete Form zeigen. Die kahleren Formen der B. pumila sind oft für B. glandulosa genommen worden, eine Art, die mit B. nana zusammenfâllt. Von Betula nana unterscheidet sich die vorliegende Form durch theilweis spitzliche Blâtter, was bei keiner der zahlreichen Formen von B. nana vorkommt. Ta- fel VI, Fig. 12 giebl ein Blatt in natürlicher Grosse von der in llede ste- henden Art — 113 - y borealis; (Tab. XIII, fig. 38 — 39); ramulis fertilibus mox glabris, ramulis steri- libus junioribus dense pubescentibus v. subtomentosis; foliis ramorum fertilium rhom- boideis, acutis v. subacuminatis, argute denlatis: ramorum sterilium ovatis v. subrotun- dis, breviter petiolatis, acutis v. obtusis. B. borealis Spach. rev. 1. c. pag. 196. Ward von Herrn de la Tylaie in Novaja Semlaja gesammelt. Exemplare mit le- diglich fruchtbaren kürzeren Aesten, lassen kaum auf die Abstammung schliessen, sondera machen den Eindruck einer Forai von B. dahurica oder B. tortuosa. Man findet nur an den jüngern Aesten und Blâttern derselben eine schwa- che Behaarung, aile Blâtter besitzen eine elliptisch-rhomboidale Gestalt und sind allmâlig in die Spitze verschmâlert oder erscheinen fast zugespitzt und die Zahnung ist grob und scharf. Wo aber junge stérile Nebenzweige aus solchen Exemplaren entspringen, da sind diese dicht kurzhaarig oder fast lilzig und tragen kurz gestielte Blâtter von bald mehr eifôrmiger, bald fast rund- licher Gestalt, die entwedcr ihrer Mehrheit nach ebenfalls spitz oder seltner vorn stumpf abgerundet sind und dann ganz die Form und Gestalt der âchten B. pumila zeigen. Tafel XIII, Fig. 38 — 39 sind zwei kleine Frucht- âstchen, an dencn die Blâtter die Form der fruchtbaren Zweige zeigen. 11. B. dahurica Pall. (Tab. X, lîg. 19 — 40; Tab. VIII, fîg. 36 — 39); arborea; ra- mulis parce glamluliferis, glabris; foliis e basi cuneata v. rarius rotundata ovatis, acu- minatis, inaequaliter v. duplicato dentatis, junioribus utrinque pilosulis, adultis subtus ad nervos pilosulis et saepissime in nervorum axillis barbatis; strobilis longe pedunculatis, oblongo-cylindricis, erectis v. declinatis, pedunculum aequantibus v. superantibus, stro- bilorum squamis c basi abbreviata plcruinquc divergenti - trilobis, lobis lateralibus ple- rumque intermedio brevioribus angustioribusque; samarae alis nucula 2 — 4 plo angus- tioribus. B. davurica Pall. fl. ross. 1. pag. 00. tab. 39. fig. A. Pall. Reise III. pag. 224. 321 (B. dioica), 421. tab. Kk. fig. 4, 6. Ledb. fl. ross. III. pag. 651. Trautv. in Bull, de la soc. des nat. de Mosc. 1857. II. pag. 445. tab. Vil. T lirez, fl. baie. dah. II. pag. 128. Bgl. Bull, de l’Acad. Petersb. 1856. pag. 490. Rupr. in Bull, de l’Acad. Petersb. 1857. pag. 562. B. Maximowiczii Rupr. in Bull, de l’Ac. Petersb. 1856. pag. 435. B. Maakii Rupr. iu Bull, de l’Ac. Petersb. 1857. pag. 564. - I J 4 — Die vorliegende Art ist früher allgemein mit einigen Formen der B. alba verwechselt worden . bis Trautvetter, der sich iiberhau.pt um tiie gründliche Kenntniss der Birken lioch yerdient gemacht hat, diese Art in dem Jahrgang 1857 des Bull, de la Soc. des nat. de Moscou 1857 lï. 4-45. tab. VII erst von neuem riclitig begriindete und feststellte. Dieselbe geht von Dahurien an durcir das ganze Âmur - Gebiet und bildet dort hohe anselrnliche Baume mit graubrauner rissiger iliede, die gemeiniglich in schuppenfôrmigen Stückem sich theils ablost, theils in halb abgelostem Zustande am Staminé sitzen bleibt, wo- durch dieser einen ganz eigenen Anblick gewahrt. Einige Exemplare des hiesigen Botanischen Garlens zeigen bis jetzt durchaus noch nicht den üppigen Wuchs, wie die Formen der B. alba, die Rinde derselben ist aber ebenfalls rissig und sclmppt in einzelnen derben Stücken ab. Aeste und Aestchen stets aufrecht, die Aestchen mit einzelnen Driisen besetzt, nur die in der Entwickelung begrif- fenen kurzhaarig, aber dann schon frah kahl. Blâtter (Tafel X, Fig. 24 und 40 und Tafel VIII, Fig. 36 in nat. Grosse) ans keilfôrmigem oder abgerunde- tem Grunde oval, zugespitzt, ungleich oder doppelt gezahnt, die jüngslen bei- derseits kurzhaarig, spater kahl werdend und nur auf den Nerven entweder beiderseits oder nur auf der untern Blattseite lose behaart und hier auch in den Venenachseln hâufig bartig. Die walzigen Fruchtzapfen aufrecht oder nickend; sie werden von einem langen Stiele getragen, der oft so lang als der Fruclit- zapfen, oft aber auch ziemlich kiirzer als dieser. Die Forai der Sclmppen der Fruchtzapfen sehr wandelbar, wie (lies die Figuren S 9 — 21, 27 — 39 Tafel X und Tafel VIII, Fig. 37 — 39 in Vergrôssenmg zeigen. Der keilfôrmige Grund der Zapfenschuppen erscheint gemeiniglich sehr verkürzt und dann breilen sich dieselben in ihrem ganzen llmfange schnell zur verkehrt - ovalen, kreis- runden oder breit deltoidischen Gestalt ans. Der Mittellappen ist gemeiniglich etwas langer und schmaler als die Seitenlappen , mit stumpfer oder spitzer Spitze, seltner ist er gleichlang oder gleichbreit; die Seitenlappen mit abge- stutzter oder abgerundeter Spitze. meist gespreizt, oft fast wagerecht abste- hend, seltner aufrecht abstehend, kurz, oder langiieh - oval oder kreisrund. Trautvetter hat auf die Fonn der Zapfenschuppen Abarten gegründet. So stel- len Tafel X, Fig. 35 und 39 Formen dar, wie solche die a dite Form aus Dahurien besitzen soll, Formen wie sie Tafel X, Fig. 29 und 30 und dann wieder Fig. 31 und 34 zeigen, werden als 2 Formen der vom Amur stam- menden Unterart B. dahurica Maximowiczii Trautv. in Maxim. 1. c. unterschie- den. Endlich hat auch Iluprecht (Bull, de F Acad. 1857. pag. 564) nach der Form der Zapfenschuppen die B. Maakii aufgestellt. Tafel VIII, Fig. 37 — 39 geben die Form der Zapfenschuppen dieser letzleren Form nach den - 115 Original-Exemplaren. Dieselben stehen Formen, wie wir solche Tafel X, Fig. 32. abbilcleteiî, sehr nahe. Wir sind überhaupt der Ansicht, dass nach der Form der Zapfenschuppen bei den Betula-Arten sicb gar keine Formen bilden las- sen, indem deren Gestalt so verànderlich ist, dass ich auch bei den ans l)a- hurien stammenden Exemplaren, die gleichen Formen derselben fand, wie bei denen vom Amur, so dass B. Maximowiczii und B. Maakii, die in Bezug auf Blattform und Früchtchen keine Abweichung zeigen, einfach als Synony- me zu B. dahurica zu stellen sind. Auch Trautvetter (Maxim. Prim. pag. 251) spricht schon die gleiche Ansicht in Bezug auf das Uebergehen der Formen der Schuppen des Fruchtzapfens von einer zur andern Form aus. Die Früchtchen endlich zeigen stets einen schmalen Flügel (Tafel X, Fig. 22 — 26 vergrôssert), der ztvei bis viermal schmaler als das Nüsschen ist. Die- ser letztere Charakter unterscheidet diese Art von den Formen der B. alba und B. tortuosa. 12. B. urt ici folio Hort (Tab. X, hg. 4-1 — 50); arborea; ramulis eglandulosis, dense pubescentibus; foliis nunc e basi cordata laie ovatis, nunc e basi truncata v. cuneata ovatis v. lauceolalo-ovatis, plus minus acuminatis, inciso - duplicata - dentatis v. irregulci- riter lobalis, junioribus dense pubescentibus; strobilis cylindraceis, erectis v. nutantibus, pedunculatis: pednnculo strobilo dimidio breviore; strobilorum squamis cuneiformibus, trilobis: lobis obtusis, lateralibus plerumque abbreviatis intermedio plus duplo brevioribus erectis v. rarius palentibus; snmararum alis angustissimis, nucula multo angustioribus. B. alba L. var. urticae folia Spach. I. c. pag. 187. B. virgu'ltosa Fr. herb. norm B. pinnata hybrida Limdin. in act. llolni. 1700. pag. 130. tab. 5. Wachst in der Provinz Vermeland in Schweden wild und w ird schon lange in den Garten kultivirt. Die ausserordentlich schmalen Flügel der Nüsschen und fast lappig eingeschnittene Blatter, die im jüngern Zustande gleich den Aestchen dicht kurzhaarig sind, zeichnen diese Art aus, welche mit Unrecht gleich der B. dalecarlica fur eine Abart der B. alba gehalten wurde. Bildet einen niedrigen Baurn, die Blatter (Tafel X, fig. il ein Fruchtastchen, Fig. 42 — 45 Blatter in natürlicher Grosse) sind ziemlich lang gestielt und zeigen sogar an den gleichen Aesten oder Pllanzen sehr mannichfache Gestalt, in- dem sie aus bald herzfôrmigem, bal d abgestutztem, bald keilformigem Grande entweder breit-oval, oder oval, oder lanzettlich-oval und an der Spitze bald lang, bald kürzer, bald undeutlich zugespitzt erscheinen. Der Blattrand mehr Mémoires T. XIII. 15 -éder weniger tief lappig eingeschnitten und geziihnt. lui jungen Zustande sind die Blâtter gSeieh den Aestchen dicht kurzhaarig, spâter werden sie kah- ler, zeigen aber dann auf beiden Blattseiten oder vorzugsweise auf der tin- tera Blattseite an den Nerven noch mehr oder weniger deutliche kurze Be- haarung; die Knospenschuppen kafil, nur am Bande gewimpert. Die Frucht- zapfen ziemlich ïang, walzig. Die Zapfenschuppen (Tafel X, Fig. 48 — 50 vergrôssert) scheinen, soweit ich solche an 2 Fruchtexemplaren beobachten konnte, ausnahmsweise ziemlich gleichforrnig gebildet zu sein, indem sie hier durchgehends eine keilfôrmige Gestalt und verkürzte meist aufrechte, selten etwas abstehende Seitenlappen, die breiter und bedeutend kürzer als der vor- gestreckte Mittellappen, zeigen. Ausgezeichnet sind die (Tafel X, Fig. 40 — 47 vergrôssert) Nüsschen, die nur einen sehr schmalen fast verschwindenden Flügel tragen, der vielmal schmaler aïs das Nüsschen. 13. B. Bhoj paîtra Wall. (Tah. XIII, fig. 7 — 14; tab. VI. fig. 13 — 19); arborea; ramulis junioribus saepe dense pubescentibus , subeglandulosis; foliis e basi rotundata ovatis v. ovato-oblongis , plus minus acuminatis, utrinque 7 — 15 nerviis, inaequaliter v. duplicato argute dentatis, junioribus laxe pilosis, adultis glabrioribus et infra plerumque ad nervos insigniter pilosis saepeque in venarum axillis barbatis; strobitis oblongo-cylin- dricis v. cylindricis , breviter v . longius pedicellatis , erectis; strobilorum rhachide crassa, persistente; strobilorum s quamis cuneiformibus, ad medium v. profundius trifidis, lobis h- nearibus cilialis, lobis lateraîibus plerumque erectis intermedio plus minus brcvioribus; samararum alis nucula circiter duplo angustioribus. B . Bhoj paîtra Wall. cat. et pl. as. rar. pag. 7. Lindl in Bot. Beg. 1840. mise. pag. 73. B. utilis Don. Prodr. fl. nopal, pag. 58. B. Jacquemontii Spach. rev. 1. c. pag. 189. Spach. in Jacq. voyage dans l’Inde tab. 158. In den Gebirgen von Kamoon, Gurwaî , Kaschmir und des Sikkim von Wallich, Jacquemont, Hooker fil. und andern gesammelt. Nacli Wallich ein ansehnlicher hoher Baum, dessen gelbbraune Rinde sich in ganz dünnen B lai- te rn ablôst und sowohl von den Eingebornen zum Verpacken von Cigarren nach dem Tiefland verkauft wird, sowie auch von denselben àhnlich wie Papier zum Schreiben benutzt wird. Ferner benutzt man sie zum Auskleiden des Hooka genannten Apparates, ans welchem der Tabak geraucht wird. Der Name die- ser Pflanze im Sanscrit ist Bhoorja und in Hindostan nennt man sie Bhojpal- îra oder Bhojpaltra. Die jiingern Aeste nebst Blattstielen und Stielen der Fruchtzapfen sind bei (1er Form, wie solche von Wallicii verllieiit ward, dicht weisslicSi oder zuweilen fasl wollig behaart, an den Exemplaren ae- derer Lokalitàten wird diese Behaarung aber hâufiger sparsamer oder sehr kurz und wenig auffallend; die Drüsen fehlen oder es treten deren nur wenige auf. Die Schuppen der Knospe bald ziemlich dicht behaart, bald lose behaart oder fast kahl. Blâtter (Tafel XIII, Fig. 7 und 8 irnd Tafel VI, Fig. 19 in natiirl. Grosse) oval und mehr oder weniger zugespitzt, mit abgemndetem Grande, (Blatter mit herzfôrmigem Grande wie solche nach den verschiedenen Beschreibungen vorkommen sollen, sahen wir an den uns zahlreich vorlie- genden Exemplaren nicht), ungleich oder doppelt gezâhnt; die einzelnen Zâh- ne aus abgerundetem Grande mit aufgesetzter schwieliger aufgerichteter Spitze. Die jüngern Blatter zeigen stets eine mehr oder weniger gedrangte Behaa- rung, die auch an den âltern Blàttern auf der obéra Blattseite meist zwischen den Blattrippen noch erhalten ist und auf der untern Blattseite als sehr diclite oder seltner weniger dichte angedrückte Behaarung an den Blattnerven und in den Venenachseln auftritt; seltner ist die Behaarung der Yenen schwâcher und der Bart fehlt ganz; die Zabi der Seitennerven schwankt zwischen 8 — 15. Es konimen Formen mit Blàttern vor, deren Seitennerven sehr nahe zusam- mengerückt und andere mit weitlâuftiger gestellten, wie dies auch bei den Formen der nah verwandten B. Ermani stattfîndet. Die weiblichen Frucht- katzchen lânglich- walzig oder walzig, 1 — 2 Zoll lang, kurz oder langer ge- stieît. Die Schuppen des Fruchtzapfens (Tafel XI il , Fig. 9 — il und Tafel VI, Fig. 13. 17, 18, vergrôssert) keilformig, mit mehr oder weniger verlân- gertem ungetheiltem Grande und dann in 3 lineare oder verkehrt- lânglich li- neare Lappen getheilt, die kurz gewimpert, oder am Bande drüsig, oder auch durchaus kahl. Die Früchtchen (Tafel XIII, Fig. 12 — 14 und Tafel VI, Fig. 14—16 vergrôssert) meist mit unregelmassigen Flügeln, die schmaler oder wenig breiter als die Breite des halben Nüssehen, oft auf beiden Seiten un- gleich oder auch nur in der Mitte der Seiten des Nüsschen stark vorgezogen. Aendert ab : a genui 7i a; ramulis petiohs pedunculisqtie plénum que dense pubescentibus , rendus gla- brioribus; slrobihs breviter pedunculatis . B. Bhoj paîtra Wall. 1. <*. B. utilis Don. I. c. Es ist das die gemeinste Form. Blatter etwas kürzer gestielt als bei der fol- genden Form. Die Za.hl der seitlichen Blattnerven schwankt zwischen 7 — 15 15* - 118 - und ebenso ist die mehr oder weniger dichte Behaarung an Aestchen und Blâttern so unbestandig, dass darauf nicht einmal eine Form begründet wer- den kann. ft Jacquemoniii (Tab. VI, fig. 19); ramulis pedunculisque br éviter puberidis; strobi- lorum pedunculo gracili, 1/2 poil, et ultra longo. B. Jacquemontii Spach. 1. c. Wachst in Eniodi, Kaschmir und im Sikkim. Die Zabi der Blattnerven be- tragt 0 — 10. Blattstiele und Stiele des Fnichtzapfens graziler als bei der Stamm- fonn. Die Behaarung der jüngern Aeste und Stiele des Fruchtzapfens sehr kurz, die der Blattstiele lose, aber ebenfalls kurz. Blâtter kahl oder ange- drückte Behaarung an den Nerven an f der untern Blattseite und zwischen den Nerven auf der obéra Blattseite. Jedenfalls nur eine Forai der Bhojpaltra, in- dem auch bei der Stammform oft deutlich gestielte Fruchtzapfen vorkommen und die Behaarung und die Anzahl der Seitennerven wechselt, Form der Schup- pen des Fruchtzapfens und der Nüsschen übereinstimmend. Fin von Jacque- mont gesannneltes Exemplar, das wir aus dem Pariser Muséum sahen, ist auf den Nerven an der untern Blattseite fast kahl und nur in den Achseln der Nerven bartig. Die Schuppen des Fruchtzapfens zeigen eine mehr gestreckte keilfôrmige Gestalt und schmale aber kurz e aufrechte Lappen. Aber auch Spach beschreibt die Form der Zapfenschuppen wechselnd und wir sahen sie an Exemplaren von andern Standorten der Stammart in verschiedenen Formel), wie solche die oben citirten Figuren zeigen. 14. Betula nigra Willd. (Tab. XII, fig. 1 — 12; tab. XIII, lîg. 30 — 37); arborer:; ramu- lis junioribus dense pubescentibus, deinde glabriusculis, glandulosis sulcatisque; fol iis e basi cuneata rhomboideo - ovatis, v. rarius e basi truncata latiorc deltoideo-ovatis , acuminatis v. acutis, plerumque (praecipue in ramulis sterilibus) sinuatis dentatisque , junioribus utrinque dense pubescentibus v. lanatis, adultis supra glabrescentibus, infra plus minus dense pu- bescentibus v. sublanatis; strobilis oblongis, pedunculatis, erectis v. subnutantibus: pedun- culo lanato, quant strobilus dimidius breviore; strobiforum squamis lanatis, cum basi cu- neata brevissima v. elongata, plus minus profonde trifidis: lobis linearibus acutis; samaris apicem versus lanatis, ala nucula paullo v. rarius duplo angusiiore cinctis. B. nigra Willd. spec. pl. IV. pag. 464. B. nigra virginiana Pluk. alm. 67. B. nigra Willd. Berl. Baumz. pag. 56. ïorr. New. York. pag. 201. — 119 B. nigra Wats. Dendr. brit. 11. tab. 153. B. rubra Mx. arb. II. pag. 143. tab. IIJ. B. lamilosa Midi. 11. bor. am. II. pag. 181. B. rubra Spach. rev. 1. c. pag. 185. B. nigra Pursh. 11. am. septr. II. 621. Ait. hort. Kew. II. ed. V. pag. 291). Ein schôner hoîier Baum, (1er in Virginien und Canada zu Hanse ist und einzeln in den Gârten Deutschlands, Frankreichs und Englands kultivirt wml. Die jüngsten Àestelien dicht kurzhaarig, oft fast wollig, die âlteren werden kahl, tragen dicht gestellte kleine Driisen und zeigen Lângsfurchen. Knos- penschuppen kurzhaarig. Die Bliitter zeichnen sich meist durch den unge- zàhnten keilfôrmigen Grund ans (Tafel XII, Fig. 1 — 3 in nat. Grosse), und zeigen dann eine vorherrschend rhomboidisch-ovale Gestalt mit oft zugespitz- ter oder auch nur spitzer Spitze, seltner zeigen sie an den sterilen Sommer- trieben einen abgestutzten breiten Grund und eine dreiseitige ovale Gestalt. Auf beiden Seiten tragen sie 7 — 10 ziemlich starke Seitennerven und am Bande zeigen besonders die Blàtter der sterilen Triebe tiefe Ausbuchtungen, welche dann noch scharf gezâhnt sind; seltner fehlt an den fruchtbaren Ae- sten die buchtige Zahnung und es tritt eine doppelte oder ungleiche scharfe Zahnung an deren Stelle. Im jungen Zustande sind die Bliitter der wild ge- sammelten Exemplare fast wollig behaart, an den kultivirten Exemplaren aber meist nur dicht kurzhaarig, spiiter werden sie oberhalb kahler, auf der unte- ren Blattseite erhâlt sich aber die Behaarung bald ziemlich dicht, bald nur den Nerven nach dichter zusammengedriingt. Fruchtzapfen lângli ch-elliptisch , aufrecht oder fast nickend, von einem Stiele getragen, der kürzer alsderhal- be Fruchtzapfen und wie die Zapfenschuppen dicht wollig behaart ist. Die Zapfenschuppen zeigen einen verlangerten keilfôrmigen ungetheilten Grund oder sind fast bis zum Grunde 3 theilig, (Tafel XII, Fig. 7 • — 12 vergrôssert); die Lappen linear, spitz, der Mittellappen gemeiniglich wcnig langer als die aufrechten, oder aufrecht abstehenden Seitenlappen. Friichtchen verhâltnissmâs- sig sehr gross, nach der Spitze zu wollig behaart und von einem Fliigel umge- ben, der seltner halb so breit und haufiger wenig schmaler als das Nüsschen. (Tafel XII, Fig. 4 — 6 vergrôssert). Von den Formen der B. Bhojpaltra Wall, und B. lenta Willd, durch den meist ausgezeichnet keilfôrmigen Schnitt des Grundes und die buchtige Ausrandung des Blattes, sowie die starke Behaarung und die breiteren Fliigel des Nüsschens unterschieden. Die B. rubra Mx. 1. c. ist eine Form mit weniger starker Behaarung und dichter gestellten Driisen an den jungen Zweigen. Als ausgezeichnete Form nennen wir: P parvi folia; (Tab. XIII , fig. 30 — 37); foliis minoribus, (circiter il/„ poil, longis et 1 poil, la(is) , inaequaliter v. duplicato-argute dentatis, junioribus ramulisque lana- lis, adultis glaberrimis et (in stalu sicco) subtus rufescentibus. Gesehen ans Carolina im Herbarium DeCandolles. Tafel XIII, Fig. 30 — 32 sind Zapfenschuppen Fig. 33 — 36 Früclitchen vergrosserl und Fig. 37 ein klei- ner fruchttragender Zweig in Lebensgrôsse. Die Blatter bleiben viel kleiner als bei der gewohnlichen Form, sind nach oben gemeiniglich etwas abgerun- det, weiin gleich vollstândig spitz und die Ausbuclitung des Randes i’ehlt. 15. B. Ermani Chain. (Tab. XII, fig. 13 — ! 28 ; (al) . XIII, fig. î — 6; tab. VI, tig. 35 — 38); arbore a; ramulis plus minus glanduliferis, junioribus piiosis v. glabris; foliis e busi latiore cordata v. rotundata ovatis, acuminatis , junioribus plus minus piiosis, adultis utrinque v. infra tantum ad nervos piiosis et in venarum axilhs plerumque barbatis, inaequaliter v. duplicata argute dentatis; s trobilis ovatis v. ellipticis, subsessilibus, erectis v. subnutantibus; strobilorum rhachide crusse persistente; strobilorum squamis e basi cuneata elongata v. rarius abbreviata circuitu cuneiformi - obovatis y. rarius deltoideis, ad medium y. ad basin usque trilobis: lobis linearibus v. oblongo-linearibus, plerumque ciliatis rarius gla- bris, lobis lateralibus erecto - patentibus v. rarius subdivaricatis, lobo intermedio plus minus breYioribus; samararum alis nucula 2 — i plo angustioribus. B. Ermani Chain, in Liimaea VI. pag. 537. tab. VI. fig. 0. B . costata Trautv. in Maxim. Prim. 11. am. pag. 253. Fine wenn gleich vielgestaltige, dennoch slels leicht zu erkennende Art, die sich von dem Amur bis nach Ostsibirien und Kamtschatka verbreitet. Am Amur bildet sie einen stattlichen Baum, der die Hbhe von B. alba erreicht und eine gelblich braunliche llinde trâgt, die sich an den jüngern Stâmmen in grossen dünnen Blàttern abschâlt, an âltern Stammen zersprungen und zer- rissen erscheint, also ganz âhnlich wie bei unserer B. alba sich verhalt. Je hôher sich diese Art nach dem Norden hin verbreitet, je sparriger und nie- driger wird ihr Wuchs, doch bildet sie immerhin noch verhâltnissmassig hohe Baume in Ostsibirien und Kamtschatka. Aeste und Aestchen aufrecht, letztere stets rigide, un jiingsten Zustande meist kurzhaarig, seltnerkahl, spa- ter kahl werdend und mehr oder weniger dicht gestellte Drüsen tragend. Die Knospenschuppen sind entweder kahl, oder haufiger am Rande gewimpert. oder kurzhaarig oder dicht wollig behaart. Trautvetter unterscheidet seine B. costata vornehmbch dure h kahle Knospenschuppen von B. Ermani, welche wollige Knospensclmppen tragen soit. Letzteres ist allerdings bel den vous Amur und Àjan stammenden Ëxemplaren der FalS, bei der Form von Kamt- schatka, nach der Chamisso die B. Ermani aufstellte, aber gerade nicht. Die Blatter sind ziemlich lang gestielt, ans abgerundetem oder herzfôrmigem Gran- de breit oval, etwas oberhalb des Grandes am breitesten und von da abge- nrndet nach der zugespitzten Spitze verschmàlert. Am Bande tragen sie eine doppelte oder ungleiche, sehr dichte Zahnung von lang vorgestreckten spitzen Zâhnen. Im jüngsten Zustande sind sie mehr oder weniger behaart, spâter verschwindet die Behaarong und erlialt sich solche nur beiderseits, oder auch nur unterhaîb auf den Nerven, welche hier stets mehr oder weniger dicht mit angedrückten Haaren besetzt sind und meist auch noch in den Achseln an der Mittelrippe eine bartige Behaarung zeigen. Die Fruchtzapfen im reifen Zustande oval oder mehr gestreckt, sitzend oder mehr oder weniger kurz ge- stielt, aufrecht oder nickend. Die Schuppen der Fruchtzapfen âhneln denen derB.nigra, ans schmalem meist gestreckt keilfôrmigem, seltener mehr oder weniger verkürztem Grande, zeigen sie eine verkehrt-ovale keilformige oder seîtner ausgebreitete triangelfôrmige Gestaît, und sind bis zur Mitte oder selt- ner tiefer und fast bis zum Grande in 3 tineare oder verkehrt-langlich linea- re Lappen getheilt, die entweder lang oder kurz gewimpert, seltner kahl sind. Die Seitenlappen sind immer etwas -oder auch bedeutend kürzer als der Mittellappen. Der Fliigel der Nüsschen 2 — 4 mal schmâler als dieses. Wenn von dem Fruchtzapfen Schuppen und Nüsschen abgefallen sind, so bleibt eine dicke f î afel XII. Fig. 24 vergrossert) Spindel stelien , was für aile Formen dieser Art, sowie für die verwandten Arten charakteristisch ist. Mit B. nigra, und B. Bhojpaltra, mit denen sie nahe verwandt, verglichen wir diese Art schon. Ausserdeni zeigt sie eine nahe Yerwandschaft mit B. lenta Willd. Am Grande ungleichseitig herzformige langlich- ovale Blatter der sterilen Triebe, die in der Mitte am breitesten, sowie kürzere Zapfenschup- pen mit kürzeren und breiteren Lappen, ferner drüsenlose Zweige und eine weniger dicke Spindel des Fruchtzapfens, die zugleich mit den fest angewach- senen Zapfenschuppen abfiilit, unterscheiden diese letztere Art noch. Wenn die Formen der 1». Ermani erst einmai sich in irnsere Giirten einbürgern werden, dann wird die Frage endgültig entschieden werden kônnen, ob es nicht viel- leicht richtiger sein würde, B. Bhojpaltra für die Stammart und B. Ermani etc. nur als Formen derselben anzusehen, eine Ansicht, die ich zuerst hatte, die aber nach dem was bis jetzt vorliegt, noch nicht gerechtfertigt erscheint. Als Formen der B. Ermani miissen die foigenden festgehalten werden. a genuina (Tab. XII, fig. 13 — 28); ramulis dense glanduliferis , junioribus pilosis demum glabris; gemmarum squamis pilosulis v. glabriusculis margine piloso-ciliatis; foliis utrinque 0 — 11 nerviis; slrobilorum ellipticorum subsessilium squamis piloso-ciliatis. B. Errnani Cham. 1. c. Ledb. fl. ross. 111. pag. 653. Spach. rev. 1. c. pag. 190. B. tristis Lk. euum. pag. 400 ? Gesehen ans Unalaschka, Kamtschatka und Ostsibirien. Es ist wie es scheint ein niedriger Baum von knorrigem Wuchse, mit bald glanzloser bald gliinzen- der Rinde. Die jüngsten Aeste behaart, spâter kahl und meist stark mit Drü- sen besetzt. Die Blâtter meist berzfdnnig - oval, spâter unterhalb am Mittel- nerven und den Seitennerven mit angedrückten Haaren besetzt. Die bartige Behaarung in den Venenachseln fehlt gemeiniglich und auf der untern Blatt- seite linden sich ausserdem meistentheils driisige Punkte. An den uns zur Ansicht vorliegenden Fruchtexemplaren besitzen die Fruchtzapfen im reifen Zustande eine ovale Form und sitzen vollstandig. Auf Tafel XII stellt Fig. 20. ein Fruchtâstchen, Fig. 21 das Blatt eines sterilen Triebes in natürlicher Gros- se dar. Fig. 13 — 19 sind. vergrôsserte Zapfenschuppen, Fig. 23 eine vergrôs- serte Zapfenspindel nach dem Abfallen von Schuppen und Früchtchen, und Fig. 24 — 48 vergrôsserte Früchtchen. Die Wimperung der Lappen der Zapfen- schuppen erscheint, bald langer, bald kürzer. Der Flügel des Früchtchens meist 2 — 3 mal schmâler als das Nüsschen. Die vorherrschende Form der Lappen der Schuppen des Fruchtzapfens, ist die lineare schmale verlângerte, selten werden die Lappen kürzer und breiter wie dies die Fig. 35 auf Tafel VI zeigt. Ausserdem linden sich am Mande der Lappen und an dem schmalen ungetheilten Grande, gemeiniglich einzelne schwarze Drüsen neben der starkern oder schwâchern Bewimperung. (i lunata; gemmarum squamis albo-lanatis; strobilorum squamis margine villosis. Ce- tera ut praecedentis. B. Errnani Trautv. ei Mey. fl. Ochol. in Midd. Reise pag. 83. Rgl. et Tiling. fl. ajan. pag. 119. Trautv. in Maxim. Prim. 11. am. pag 252. Gesehen vom Amur, wo sie hohe Baume bildet, Ochotsk und Ajan, vvo sie einen niedrigern Wuchs zeigt. Die Behaarung der Knospenschuppen ist be- sonders stark weiss wollig an den unterhalb des Fruchtzapfens befindliehen — 123 — Knospenschuppen, welclie hier langer stehen bleiben und den Grand des Fruchl- zapfens umgeben. Erst iiachdem sie spâter abgefallen, erscheint der Frucht- zapfen gestielt. Von einer dünnern Wolle sind die achselstândigen Blattknos- pen umkleidet. Die Behaarung auf der untern Seite des Blattes an den Biatt- nerven ist gemeiniglich dichter als bei der Stammart, auch lindet sich in den Venenachseln oft eine bartige Behaarung. Wenn man die folgende Form als Art festhalten wollte, dann müsste auch diese Form als neue Art aufgestellt werden, was sie aber nach unserer Ansicht ebensowenig als die andere ist. Der Blattgrund an den vom Amur stammenden Exemplaren ist zuweilen un- gleichseitig oder auch ausnahmsweise fast keilformig. Form der Fruchtzapf- en, mit der Stammart übereinstimmend, Die Schuppen des Fruchtzapfens zeigen selten die gleichen schmalen Lappen wie bei der Stammart. Oft sind die Seitenlappen rnehr verkiirzt und lànglich, wie dies Tafel VJ. Fig. 37 und 38 zeigt, dabei sind sie kürzer oder langer als der Grand der Schuppen und tragen am Rand Drüsen und lange zotlige Wimperung. FruchtfHigel zuweilen fast so breit als das Nüsschen. y costata (ïab. XIII. fig. 1 — 6; tah. VI, tig. 36.); ramulis glabris eglandulosis glandulis minutis adspersis; foüis lactc viridibus subtus ad nervos paullo pilosis; gem- mcirum squamis g la b ris, margine midis vel vix ciliatis; i'oliis u trinque 9 — 14- nerviis; stro- bilis eliipticis, subsessilibus; strobilorum squamis glabris. H. costata Trautv. in Maxim, prira. fl. amur. pag. 253. Wâchst am Amur und bildet dort ziemlich hohe Baume mit 7 Zoll im Durch- messer haltendem Stamme. Trautvetter unterscheidet diese ausgezeichnete Form durch kahle Knospen und Zapfenschuppen, glanzende Rinde und zahlreichere dichter gestellte Seitennerven der Blatter, welche dencn der Abart P in der Form ahnîich. Unter unseren Exemplaren ans Kamtschatka besitzen wir aber auch solche mit glanzender Rinde und fast kahlen nur schwach gewimperten Knospen- und Zapfenschuppen, und ebenso sahen wir an den Schuppen des Fruchtzapfens der vorliegenden Form, zuweilen eine kurze Wimperung. 'Iraut- vetter sah wie es scheint die Stammart ans Kamtschatka gar nicht, sonst wür- de derselbe wahrscheinlich auch zu unserer Ansicht gekommen sein. Als durch- greifender Unterschied bleibt mithin nur, dass die vorliegende Form en- ger gestellte Seitennerven und meist deren einige mehr trâgt, als die Abar- ten oc und f3, — ein Charakter, der nicht entscheiden kann und auch bei B. Bhoj paîtra schwankt. Ausserdem sind die Blatter (Tafel XI If, Fig. i ein Blatt in natürl. Grosse) kahler und glanzender, die Behaarung an den Nerven auf Mémoires T. XI 11. l(j rler untern Blattseite scliwâcher, dagegen der Bart in den Venenachseln da- selbst gemeiniglich deutlich. Die Zapfenschuppen (Tafel Xlli, Fig. 2 — 4 und Tafel VF Fig. 30 vergrossert) ans keilformigem Grande .verkehrt ovaF mil etwas kürzern verkehrt langlichen Lappen. Früchtchen (Tafel XIH, Fig. 5 — 6 vergrossert) mit schmalen FÜigeln. Môglich ist es ausserdem, dass in den Blâttern und andern Organen noch grossere Abwechslungen stattfinden, da bis jetzt nur einige stérile Exemplare vorliegen. Dagegen salien wir eine Partie Fruchtzapfen, die Maximowicz kürzlich sendete. Die Form der Sclmp- pen derselben ist ziemlich bestândig, d. h. die Lappen stets kürzer und na- mentlich die Seitenlappen etwas breiter und kürzer als der schrnale Grand der Schuppe. Am Bande finden sich nur selten Drüsen und zvvar dann am Grand der Schuppe und ansserdem fehlen die Wimpern oder sind nur zu~ weilen sehr kurz und nur fur das bewaffnete Auge erkennbar. 16. B. itlmi folia Sieb. et Zucc. (Tab. VI, fig. 20 — 25); arborer/; ramulis juniori- bus pilosis, eglandulosis; foliis e ban angustiore inaequali ovato-oblongis, acuminatis, du- plicata argute dentatis: dentibus subfalcatis, supra inter venus et subtus ad venus dense pilosis; peliolo piloso; strobilis elliptico-oblongis, erectis v. subnu t antibus, breviter pedun- culatis; pedunculo dense piloso; strobilorum squamis cuneatis, profunde trilobis: lobis Ji- neari-oblongis, quarn basis indivisa subduplo longioribus , piloso-ciliatis, intermedio late- ralibus erecto-patenlibus longiore; samararum a lis nucula duplo angustioribus . B. ulmifolia Sieb. et Zucc. in Abh. der math. phys. Kl. der Kongl. Bayr. Acad, der Wiss. toni. IV. Abth. 111. pag. 228. Von Sicbold in Japan gesammelt. Stimmt in der Blattform (Tafel VF Fig. 20) durchaus mit B. lenta überein, nur ist die Zahnung tiefer und doppelt und die einzelnen Zahne in fast sichelfôrniiger Gestalt stark nach vorn gezo- gen. Die Fruchtzapfen von einem kurz en deutlichen Stiel getragen. Die Schup- pen der Fruchtzapfen (Tafel VF Fig. 21—22) gleichen denen von B. Ermani und Bhojpaltra. Früchtchen mit schmalem Fliigel. (Tafel VF Fig. 23 — 25). Von B. lenta eigentlich nur durch die in lineare Lappen gespaltenen Zapfenschup- pen unterschieden, deren Lappen langer als die ungetheilte Basis. Vielleicht nur eine Form von B. lenta, was erst dann entschieden werden kann, wenn mehr Exemplare vorliegen. Ein von Siebold gesammeltes Exemplar und ein anderes von Zollinger als B. japonica vertheiltes Exemplar, stimmen vollkommen mit einander überein. 125 - 17. B. lenta Willd. (Tab. X1U, fig. 15 — 28); arborée ; ramulis junioribus pilosîs y» subglabris, eglandulosis; foliis e basi angustiore inaequali cordata v. rarissime rotundaia ovato-oblongis, acutis v. acurninatis, inaequaliter v. duplicato argute dentatis, junioribus pilosis, adultis glebrescentibus, utrinque v. infra tantum in nervis pilosis ; petiolo piloso v. rarissime glabro; strobilis ovatis v. ovato-oblongis , subsessilibus v. breviler peduncula- tis, erectis v. nutantibus; strobilorum rhachide carn squarnis decidua; strobilorum squa- mis e basi cuneata obovatis v. (riangularibus, trilobis: /obis oblongis v. ovato-oblongis, quarn basis indivise brevioribus, glabris v. cilialis, intennedio obtuso v. attemiato, quaiu lol»i latérales erccto patentes v. divaricati paullo y. vix longiore; samararum alis mica r- la 2 — 4 p/o v. rarius paullo angustioribus. B. lenta Willd. spec. pl. IV. pag. 464. Willd. Berl. Bamnz. pag. 59. Du Roi Harbk. Bamnz. 1. 92. Michaux hist. des arbr. 11. pag. 147. tab. 4. Wendl. collect. tab. 40. Wats. dendr. b ri t . II. tab. 144. Pursh. ü. am. septr. II. pag. 621. Ait. hort. Kew. II. ed. pag. 500. Guinip. et Iiayn. Àbbild. fr. llolzgew. tab. 85. Spach. rev. 1. c. pag. 190. Toit. New. York. II. tab. 113. Mossi. Ilandl. IV. pag. 1766. — — Hook. fl. bor. am. II. pag. 156. B. carpinifolia Ehrh. Beytr. VI. pag. 99. Mx. fl. bor. am. II. pag. 181. Willd. Berl. Bamnz. pag. 59. % B. nigra Duroi Ilbk. Bamnz. I. pag. 93. Wangb. am. 35. tab. 15. fig. 34. B. lutea Mx. hist. des arbr. II. pag. 153. tab. 5. Spach. rev. 1. c. pag. 191. B. excelsa Hook. fl. bor. am. II. pag. 156. B. grosse Sieb. et Zucc. Abh. d. math. phys. Kl. der Konigl. Bair. Acad, der Wiss. tom. IV. Abth. III. pag. 228. B. carpinifolia Sieb. et Zucc. 1. c, pag. 228. Ein hoher Baum, der in Nordamerika von Canada bis Virginien, sowie in Japan in den Waldungen wâchst, gegenwartig in den Giirten Europas vielfach angepflanzt ist und selbst im Klima von Petersburg noch ebenso gut, wie die gemeine Birke gedeihet. Kinde braun, Aeste und Aestcken aufstrebend. Die iti* — 120 — jüngsten Aestchen kurz behaart, spâter kahl, seltner auch in der Jugend kahi, durchaus ohne Drüsen, aber oft mit einzelnen Wârzchen besetzt. Die gestiel- ten Blâtter besitzen stets eiiie mehr gestreckte Form als die Formen dervor- hergehenden Art, sie sind gestielt und aus ungleichem herzfôrmigem Grande lânglich-oval (Tafel VIII, Fig. 27 Fruchtâstclien in natürl. Grosse), erreichen erst in der Mitte ihre bedeutenste Breite und verschmâlern sich von hier nach dem Grande wie nach der mehr oder weniger zugespitzten Spitze all- mâlig; die obéra Bliitter zeigen hâufig eine sclimalere oft fast lanzettliche Form; am Rande sind sie ungleich, seltner doppelt scliarf geziihnt und die Zâhne selbst sind mit ihrer Spitze nach vorn gerichtet. Selten mur ist der Grand der Bliitter an den Frachtzapfen tragenden Aestchen abgerundet, (Tafel XIII, Fig. 28). lin Zustande der Entwickekmg zeigen die Bliitter stets eine dichte oft seidenartige Behaarang, spâter verschwindet diese and erhâlt sich nur an den stark vortretenden Nerven aaf der untern Blattseite, deren bei- derseits 10 — 13 vom Mittelnerven abzweigen und die das Blatt âhnlich dem einer Hainbuche gefaltet erscheinen lassen. Knospenschuppen behaart, oder fast kahl, gewimpert. Die Frachtzapfen im Zustande der Reife meist gross und oval, seltner lânglich-oval, vor der Reife erscheinen sie stets mehr ge- streckt, sie sitzen entweder oder zeigen einen mehr oder weniger deutlichen and mehr oder weniger dicht behaarten Stiel; der Richtung nach sind sie aufrecht oder zarück gebogen. Die Zapfenschuppen (Tafel XIII, Fig. 19 — 26 vergrôs- sert) aus verkürztem keillormigem Grande im Umfange breit verkehrt-oval oder seltner triangelfôrmig, in 3 lângliche oder lânglich - ovale Lappen ge- theilt, von denen der mittlere vorn sturnpf abgerundet oder aus breiterem Grande nach der Spitze zu verschmâlert ist; Seitenlappen meist sturnpf, sel- ten spitzlich, so lang oder wenig kürzer als der Mittellappen, wie dieser ge- wimpert oder kahl, aufrecht abstehend oder seltner mehr oder weniger ge- spreizt. Die Früchtchen (Tafel XIII, Fig. 15 — 18) mit einem Flügel der 2 — 4 mal schmâler, selten nur uni weniges schmâler als das Nüsschen ist. Aendert ab : a genuina (Tab. XIII, fig. 15 — 28.); remis junioribus petiolis pedunculisque plus minus dense pilosis, foliis plerumque inaequaliter argute dentalis. Die Form Amerikas. Form der Blâtter und Zapfenschuppen so wechselnd wie dies Tafel XII I , Fig. 15 — 28 darstellt. Zapfenschuppen mit mehr ge- streckten Lappen beobachteten wir an Gartenexemplaren and scheinen ge- rade diese den Uebergang zu B. ulmifolia za bilden. fj grosso (Tab. VI, fig. 27 — 28.); ramulis petiolisque glabris, foliis inaequaliter or- gale dentatis. B. grosso Sieb. et Zucc. I c. Zuccarini unterscheidet diese Art auch noch durch drüsige Aeste. Nach den uns vorliegenden Originalexemplaren ans dem Münchner Herbarium, iin- den sich jedoch an den Aestchen keine Drüsen, sondera nur einzelne Wârzchen, was auch bei der gewohnten Forai vorkommt. Die Forai der Zapfenschup- pen (Tafel VI, Fig. 26, 27, 28 J kommt mit der der kurzlappigen Formen der Stammart überein, oder es sind auch wohl die Lappen noch etwas kürzer. Ailes andere stimmet durchaus überein und es ist das Fehlen der Behaarung an den Aestchen und Blattstielen ein so geringfügiger Unterschied, dass dar- auf keine Art gegründet werden kann. Dazu kommt noch, dass sich an den Exemplaren des Münchner Herbariums, keine in der Entwickelung begriffenen Zweige befinden, so dass es also recht leicht môglich sein dürfte, dass diese ebenfalls leicht behaart sein kônnen. Auch von Zollinger gesammelte Exem- plare besitzen keine in der Entwickelung begriffene Zweige. y carp ini folia; ramulis glabris, petiolis vix pilosis, foliis duplicato argute dentatis. B. carpini folia Sieb. et Zucc. 1. c. Aus Japan. Nur durch doppelt und tiefer gezâhnte Blâtter verschieden. Zuccarini unterscheidet diese Art allerdings auch noch dadurch, dass die obersten Blatter der Zweige oft schmâler sind und zuweilen eine fast lanzett- fôrmige Gestalt zeigen. Das Gleiche findet man aber ebenfalls hâufîg an der Pflanze Amerikas. Zapfenschuppen mit denen der Abart f grossa durchaus übereinstimmend. 18. B. acuminota Wall. (Tab. VIII, fig. 28—35; tab. XIII. fig. 29; tab. VI. fig. 29 — 34.); arborea; ramulis novellis glabris v. pilosis; foliis ovato - lanceolatis, v. rarias lonceolatis v. ovatis, longe acuminatis, basi rotundatis v. rarius subcordatis duplicato v. inaequaliter dentatis, dentibus acuminatis erectis v. incurvis, subtus glanduloso-punctu- latis, glabris v. infra in nervis petioloque pubescentibus; strobilis 2 — 4 in pédoncule commuai brevi racemoso - aggregatis , breviter pediccllatis, longe cylindraceis; strobilorum squamis linearibus v. oblongo-lanceolatis, v. ovatis, basi integerrimis v. bidentatis, quarn samarae angustioribus; samararum a lis nucula /V2 — 3 plo latioribus. B. acuminota Wall. pl. asiat. rar. pag. 7. tab. 109. B. cylindrostachya Lindl. in Wall. 1. c. pag. 7. - m - B. alnoùles Don. Prodr. 11. nepal. pag'. 58. Betulaster cylindrostachya Spach. rev. Bclnl. 1. c. pag. 198. Betulaster acuminata Spach. I. c. pag. 199. Nach Wall ici), ein bis GO Fuss lioher Baum, (1er in den Gebirgen von Né- pal wild wachst. Das Holz desselben ist sehr geschâtzt und wird von den Eingebornen zu allen Zwecken verwendet, wo es auf Harte und Dauerhaftig- Sveit ankommt. Die jüngeren Aestchen kaîil oder dicht beliaart, nur grosse Lenticellen und keine Drüsen tragend. Blatter (Tafel VI 11, Fig. 28 ein Fracht- zweig, Tafel XIII, Fig. 29 ein Blatt in natürî. Grosse) gestielt, ans abgerun- detem oder seltner herzfôrmigem Grande lanzettlich-ovai, oder aiicîi lanzetl- lich oder oval, oft fast schwanzartig lang zngespitzt, a ni Ilande mit einwârts gekrümmten oder aufgerichteten, spitzen odes' lang zugespitzten mit schwie- iiger Spitze versehene Zâhnen in einfacher oder doppelter Zahnung besetzt, 4 — 8 Zoll lang und 1.7 — 3 Zoll breit, unterhalb drüsig punktirt, kabl oder unterhalb langs der Nerven und am Blattstiel bald lose, bald dichter behaart. Die langen walzigen Fruchtzapfen sind im Verhaltniss zu ihrer Lange dünn, sie stehen zu 2 — 4 auf einem gemeinscliaftiichen Blüthenstiel auf (1er Spitze kurzer Seitenâstchen in einer kurzen knaulfôrmigen Traube, sind so lang oder auch bedeutend kürzer als das Blatt und hangen im reifen Zustande wohl immer grazil über. Die Zapfen selbst werden ans den die Zapfenschuppen spâter ganz verdeckenden Frachtchen gebildet, die langer und bedeutend breiter als die Schuppen und dicht gedrangt stehen. Die Zapfenschuppen sind bei den uns vorliegenden Exemplaren (Tafel VII S., Fig. 29 — 33; Tafel VI, Fig. 31 vergrôssert) linear oder langlich-linear und zeigen am Grande 2 kleine Zâhne oder sind auch wohl ganzrandig. Wallich (1. c.) bildet die Zapfen- schuppen breiter und ianglich lanzettlich ab. Die Frachtchen tragen einen Flügel (Tafel VIII, Fig. 34 — 35 vergrôssert), der bedeutend breiter als das Nüsschen ist. Lindley und nach ihm Spach unterscheiden zwei Arten, nâmlich B. acu- minata und cylindrostachya. Der ersteren werden breitere lanzettliche Zapfen- schuppen, und fast gleichmâssig gesagte Blatter, die unterhalb fast kalil, — der anderen aber lineare Zapfenschuppen und doppelt gesagte Blatter, die unterhalb an den Nerven dicht beliaart sein sollen, zugeschrieben. Die uns vorliegenden Exemplare zeigen nun lineare Zapfenschuppen und einfach gesagte Bii-itter, die unterhalb an den Nerven sowie an den Blattstielen schwach behaart sind, würdeii also genau in der Mille stehen. Ausserdem haben wir im Vorhergehen- den gesehen, dass gerade auf diese Charaktere nichts zu geben ist, so dass wir diese beiden Arten wieder vereinigen. Wenn ein vollstandigeres Material vorüe£ren wird, dann dürften aucb bei dieser Art, melirere Formen unterschie- o den werden und wahrscheinlich aucb die folgende Art, als Form mit dersel- bcn vereinigt werden müssen. Yorlâufig unterscbeiden wir. » a glabra; foliis argute duplicato-dentatis, dentibus acuminatis erectis,, petiolis ramu- lisque subglabris. Als IF Kamropii irn Herbarium Fischer. Langlich - ovale , lang zugespitzte Blâtter, sowie spitze lang vorgestreckte doppelte Zahnung zeichnet diese Form aus. Fruchtexemplare nicht gesehen. P piloso; foliis argute duplicato-dentatis, dentibus acutis erectis, subtus in nervis petiolis ramulisque junioribus pubescentibus. y arguta ; foliis ovatis v. ovato-oblongis, acuminatis, duplicata argute dentatis, denti - bus erectis longe calloso acuminatis, sublus ad nervos petiolos pedunculos ramulosque pu- bescentibus. Diese Form findet sich gemeiniglieh als B. nitida in den Herbarien. Schup- pen des Fruchtzapfens aber (Tafel YI, Fig. 29 — 30.) am Grande nur mit je einem Zahn versehen. Ausserdem gleicb der Form a, aber durch die lang vorgestreckten, etwas nach oben gerichteten, in eine diinne lange Schwiele ausgehenden Zaline ausgezeichnet. (5 genuina; foliis ovatis v. ovato-lanceolatis, argute simpliciter dentatis: dentibus acu- rninatis incurvis: subtus ad nervos petiolosque pilosulis. Die gemeinste Form. Wir sahen nur Zapfenschuppen, wie solcbe Tafel IV, Fig. 22 — 26 und Tafel VI, Fig. 31 darstellen; von der Form, wie solche Wal- lich abbildet, saben wir keine. Die einfach gezahnten Blatter mit einwarts gekrümmten Zabnen sind charakteristisch. e cylindrostac hya (Tab. VI, fig. 32 — 3 i) ; foliis ovatis argute dup/icato v, inae- qualiter-dentatis: dentibus sursum versis; rumulis petiolis venisque in foliorum pagina in- feriore plus minus tomentosis. B. cylinclrostacfiya Lindl. 1. c. - 130 - <2 lancif olia ; foliis lanceolatis, v. oblongo-lanceolatis, inaequaliter argute dentalis, dentibus sursuin versis, ramulis petiolis venisque in pagina inferiore pilosis. — Silhet. Auf die Form der Schuppen haben wir, wie früher, bei diesen Formen keine specielle llücksicht genommen, da schwache Formverândenmgen derselben am gleichen Individuum mannichfach vorkommen. Bei der vorliegeoden letz- ten Ab art, die sich durch die filzige Behaarung an den jüngern Trieben, Blatt- stieien und auf den Blattern auszeichnet, welche aber oft spâter so ver- se!» windet, dass sie kaum noch an den Nerven der untern Blattseite deutlich, haben die von uns untersuchten Zapfenschuppen, einen etwas breitern Mittel- lappen und grôssere Seitenzâhne , wie dies Tafel VI, Fig. 32 — 34 zeigt. Ue- berhaupt gehôrt die B. acuminata zu den in der Form verânderlichsten Bir- ken, so dass man erst spâter, bei reicherm Material, zwischen den Abarten vvird riclitig unterscheiden kônnen. 19. B. nitida Don.; ramulis novellis glabris v. pilosis; foliis ovatis v. ovato - lan- ceolatis , acuminatis, inaequaliter v. duplicato et acuminato - serratis, basi rotundatis v. subcordatis, subtus glanduloso - punctulatis, ad nervos petioloque pubescentibus v. tomentosis; strobilis 2 — 4 racemoso - aggregatis, longe cylindraceis; strobilorum squamis cuneiformibus v. flabelliformibus, profunde sinuato - trilobis, lobis lateralibus abbreviatis obtusis, terminali oblongo v. suldineari brevioribus; samararum a lis nucula paullo la- tioribus. B. nitida Don. prodr. fl. nep. pag. 58. Lindl. in Wall. pl. as. rar. pag. 7. Betulaster nitida Spach. rev. 1. c. pag. 200. B. a [finis Spach. rev I. c. pag. 199. Fine der vorhergehenden Art ausserordentlich nah verwandte Pflanze, die wahrscheinlich mit derselben vereinigt werden muss. Tiefer 3 lappige Zapfen- schuppen und schmalere Fmchtflügel sollen sie unterscheiden. a gennina; foliis duplicato -serratis. fj a [finis; foliis inaequaliter serratis. Betulaster a f finis Spach. 1. c. — 131 — Species dubiae. 20. B. occidentalis Ilook. (Tab. XV, fig. 35) Hook. fl. bor. arn I. pag. 155. Ramis rufo-fuscis, copiose resinoso-verrucosis; foliis late rhombeo-ovatis, sublobatis, grosse inciso-serratis, sub lente appresso-hirsutulis v. nudis, subtus pallidioribus epuncta- tis, nervis paucis remotis; amentis foemineis lato-cylindraceis; sqamarum lobis ovalo- oblongis, lateralibus decurvo-falcatis, intermedio longiore. In America boreali-occidentali. (llocky mountains. Straits of the Fuca). Frutex 6—7 pedes altus, ramis virgatis, brunneis, verrucosis. Petioli '/a — 3A poil, longi. Folia de- inde ovato-rhomboidea, acuta, inciso-serrata, dentibus acutis. Hooker 1. c. Tafel XV, Fig. 35 stellt ein Blatt dieser Birke in natürlicher Grosse dar. Fruchttragende Exemplare sind uns noch unbekannt und daher die Stellung dieser Birke noch ungewiss. Die Blatter erinnern an die spitzblâttrige Form der B. pumila L. und diirfte sie wahrscheinlich zu dieser fallen. 21. B . resinifera Royle. Aim. pag. 343 (sine descriptione). 22. B. jnponica Sieb. et Zucc. in Abh. der math, pliys. Classe der Kônigl. Bayr. Ak. d. Wiss. toin. IV. Abth. III. pag. 229 (sine descriptione). ALMIIS Toiirnef. Tournef. inst. tab. 359. Endl. gen. pi. pag. 272. Nees gen. IV. tab. 19. Schnizl. Fain. Endl. gen. pl. suppl. IV. revisio spec. Flores monoici, amentacei. Masc . Amenti squamae pedicellatae, peltatae, 4- — 5 bra- cteolatae, sublus triflorae v. rarius 6-florae. Pcrigonium nunc 4--fidum (rarius 5 — 6-fi- dum), nunc 3 — 5 phyllum, nunc ut in genere Betula ad foliolum unicum reductum. Stamina numéro loborum v. foliolorum perigonii, supra basin foliolorum inserta, iis- que opposita; lilamentis indivisis; antberis bilocularibus. Fem. Amenti squamae imbricatae, carnosae, 2 — 3 florae, supra squamulis 4 (peri- gonium tetraphyllum) instructae, in fructu auctae, persistantes, cuneato-obovatae, apice rolundato-truncatae, breviter 3 — 5 lobae. Ovaria bilocularia. Ovula in loculis solitaria, pendula, anatropa. Stigmata 2, filiformia. Strobili e squamis lignescentibus compositi. Nuculae compressae, apterae v. ala membrancea cinctae, abortu uniloculares, mono- spermae. Albumen nullum. Mémoires T. XIII. 17 - 132 - Die Gattung Alnus theilt mit Betula die Verbreitung, indem in der ge- mâssigten Zone der nôrdlichen Halbkugel die meisten Ârten auftreten, ein- zelne Arten aber bis in die balte Zone des Nordens vordringen oder bis in die hôheren Gebirge der gemàssigten oder selbst auch der warmen Zone der nôrdlichen Halbkugel ansteigen. Sie bewohnen vorzugsweise feuchte oder selbst sumplige und morastige Localitâten. Einzelne Arten besitzen einen sehr weiten Verbreitungsbezirk und haben in Folge dessen eine Menge von Formen ge- bildet, die mit Unrecht als Arten betrachtet worden sind. Auf Tafel XIV, Fig. 1 — 3 sind diejenigen Theile der Blüthe und des Fruchtzapfens dargestellt, durch die sich Alnus von Betula unterscheidet. Die Gattung Alnus tragt namlich im Gegensatz zu Betula kurze ungetheilte Staubfaden mit zweifâchri- gen Antheren (Tafel XIV, Fig. 2 ein Staubfaden vergrôssert) und weib- liche Kâtzchen von ovaler Gestalt, deren Schuppen spâter verhol- zen und ein Zâpfchen b il d en, aehnlich dem der Nadelhôlzer, des- sen Schuppen nicht abfallen (Tafel XIV. Fig. 12) und endlich tragt je- de Schuppe des weiblichen Fruchtkatzchens auf ihrer innern Seite meist 2, seltner 3 Fruchtknoten, die von 4 kleinern Brakteolen gestiitzt sind. (Tafel XIV, Fig. 2 eine Schuppe des weiblichen Fruchtkatzchens von A. glutinosa von der Innenseite, vergrôssert). Die Anordnung der mannlichen Blumen ist ebenfalls eine verschiedene. Bei Betula hatten wir eine schuppenfôrmige ein- blâttrige Biüthenhülle an jeder der 3 Blumen, die an je einer Schuppe des mann- lichen Katzchens befestigt sind. Bei Alnus dagegen tragt gemeiniglich jede der schildfôrmigen Schuppen 3 mânnliche Blumen auf der Unterseite, deren jede aber entweder aus einer ziemlich regelmassigen 4 theiligen und 4 mannigen Biüthenhülle (Tafel XIV, Fig. 1, die Schuppe eines Blüthenkatzchens von Alnus glutinosa vergrôssert mit den 3 Blumen) oder aus 3 — 4 freien Bliitt- chen besteht. Diese letzteren stehen durch einander, so dass aile zu einer Katzchenschuppe gehôrenden nur eine mehrblattrige Biüthenhülle zu bilden scheinen. Seltner (nur bei einer Art), tragt jede Schuppe des mannlichen Katz- chens G Blumen, von denen jede nur aus einem Perigonalblatt und einem Staubfaden besteht. Darauf, ob die Biüthenhülle der mannlichen Blumen mehr- blattrig oder mehrtheilig ist, stiitzt sich die Trennung der Gattungen Alnobe- tula oder Alnaster und Clethropsis. Da aber dieser nur auf Zabi und tiefere oder flachere Theilung begründete Unterschied, durchaus nicht mit habituei- len Unterschiedcn verbunden ist, sondera gegentheils manche Formen des A. viridis, solchen von achten Alnus- Arten so nahe stehen, dass sie nur schwie- rig zu unterscheiden sind, so haben wir auch diese Gattungen wieder einge- hen lassen. - 133 Der Charaktere, die zur Unterscheidung der Arten dienen kônnen, giebt es nur wenige durchgreifende. Das Fehlen oder die Gegenwart von hàutigen Flügeln um das Nüsschen giebt einen guten Charakter, der âhnlich wie die Entwickelung der Blüthenkatzchen vor den Blâttern oder zugleich mit den Blâttern in den Achseln derselben und auf den Spitzen junger Zweige, zur Bildung von Unterabtheilungen benutzt werden kann. Blattform, Nervatur, Form oder ganzliches Fehlen der Zahnung des Blattes, Farbe der Unterseite des Blattes und Behaarung, wenn solche zu andern Charakteren hinzutritt, geben bei den Arten der Gattung Alnus, in âhnlicher Weise Charaktere zur Unterscheidung der Arten ab, wie wir dies bei Belula betrachteten. CLAVIS SPECIERUM. I. Alnaster. Flores masculi: squamae triflorae: flores singuli perianthio 3 — 5 phyllo. (Alnaster Spach. rev. Bel. 1. c. pag. 200. Alnus sect. I. Alnobetula Koch. syn. fl, germ. pag. 762. Clethropsis Spach. 1. c. pag. 201.). * Nuculae ala incmbranacea cinclae. 1) A. viridis D. C., fol. ovatis v. subcordato-ovalis, argute dcntatis: dentibus erectis acuminatis; aincntis foemineis racemosis. 2) A. napalensis D. Don., foliis subintegerrimis, amenlis foemineis racemosis. 3) A. firrna Sieb. et Zucc., foliis argute dentatis, dentibus rectis cuspidatis, amentis foemineis solitariis - ternis. 4.) A. japonica Sieb. et Zucc., foliis e basi cuneata ovatis, superioribus lanceolatis, inaequaliter et argute denticulatis; amentis foemineis racemosis; samara ala bre- vissiina marginatis. ** Nuculae ala coriacea v. subnulla cinctac. 5) A. nitida Spach., foliis ovatis, plerumque acuminatis et integerrimis. II. Belulaster. Flores masculi: squamae 6-florae: flores singuli perianthio monophyllo. Nu- culae adhuc ignotae. 6) A. Lindeni Rgl., foliis denticulatis, supra scabris, subtus albido-tomenlosis. III. Pseudalnus . Flores masculi: squamae triflorae: flores singuli perigonio 4 — 5 fido. Amenta coëtanea. Nuculae ala angusta memhranacea cinctae. 7) A. acuminata H. B. R., fol. ovatis v. obovato-oblongis v. ovato-subrotundis, irre- gulariter v. duplicato argute dcntalis, subtus viridibus v. ferrugineo-tomentosis. 17* — 134 — 8) A. castanifolia Mirb., foliis oblongo - lanceolatis v. oblongo -ellipticis, plus minus sinuato-repandis. 9) A. arguta Schlechtd., foliis ovatis, subtus glaucis. IV. Eualnus. Flores masculi: squamae triflorae: flores singuli perigonio 4 — 5 fido. Flo- ratio foliorum evolutione plerumque praecocior. Nuculae ala crassa v. subnulla cinctae. * Amenta foeminea in quavis gemma racemosa. 10) A. incana Willd., foliis subtus glaucis v. plus minus cano-pubescentibus. 11) A. glutinosa Willd., foliis subtus viridibus, in venarum axillis plerumque barbatis v. ad venas pubescentibus. ** Amenta foeminea in quavis gemma solitaria v. rarius bina. 12) A. cordifolia Ten., foliis basi cordatis v. subcordatis, samararum alis angustis. 13) A. orient alis Dne., foliis basi rotundatis, nuculis apteris. 14-) A. oblongata Willd., foliis basi cuneatis, nuculis ala angustissima cinctis. SECTIO I. ALNASTER. Flores masculi. Squamae 3 florae; flores singuli perianthio 3 — 5 phyllo. Nuculae ala pellucida v. in specie unica ala coriacea v . subnulla cinctae. 1. Alnus viridis D. C. (Tab. XIV, fig. 4 — 22). Fruticosa; foliis ovatis v. ellipticis v. late-ovatis, basi rotundatis v. rarissime subcordatis v. subtruncatis, apice acutis v. rarius obtusis v. acuminatis, argute inaequaliter v. duplicato-dentatis , utrinque viridibus, supra glabris, subtus nunc in venis liirtis, nunc in venarum axillas tantum barbatis, nunc omnino glabris: dentibus angustis, erectis, longioribus quant latis, plus minus acu- minatis; amentis foemineis racemosis ; nuculis ala membranacea cinctis, ala nuculae lati- tudinem subaequante v. rarius angusta. Alnus viridis D. G. fl. fr. III. pag. 304. Betula ovala Schrank. Baier. fl. I. pag. 419. Alnobetula Ehrh. Beytr. II. pag. 72. viridis Ctiaix ap. Vill. III. pag. 789. alpina Borkli. undulata Willd. spec. IV. pag. 336. crispa Mx. fl. bor. am. II. pag. 181. Alnus crispa Tuckerm. in Sill. journ. 43. pag. 33. Mitchelliana Custis ms. ex Gray, in Sill. journ. 42. pag. 42. et in lierb. aead. Petrop. ded. A. Gray. — 135 — Alnus suaveolens Req. in Ann. des sc. nat. V. pag. 381. Alnaster fruticosus Spach. rev. 1. c. pag. 201 . Ein Strauch von 3 — 15 Fuss Hôlie, der von den Alpen des westlichen Europas und dem Schwarzwald, durch die Alpen Oesterreichs bis in die Sudeten geht und dann wieder im hohen Norden Europas auftritt und von da durch Sibirien bis Novaja Semlja, Kamtschatka und Nordamerika geht. In Bezug auf Form der Blattspitze und auf Behaarung der untern Blatt- seite, zeigen sich einzelne Verschiedenheiten, wonach verschiedene Arten gebildet worden sind, die wir bei den folgenden Abarten nâher ins Auge fas- sen wollen. Die Blüthentheile zeigen dagegen untereinander viel Ueberein- stimmung. Die schildfôrmigen gestielten Schuppen der mânnlichen Fruchtkâtzchen tra- gen auf ihrer untern Seite 3 Blumen, deren jede aus 3 — 5 Blâttchen be- steht. Die einzelnen Blâttchen tragen an ihrem Grunde den Staubfaden, der bald kürzer, bald langer als die Blâttchen der Blüthenhülle. Die Antheren mit 2 fast ganz von einander getrennten, nur in der Mitte zusammenhângen- den Fâchern, die beide divergirend sich nach aussen krümmen und mit einem Lângsriss aufspringen. Tafel XIV, Fig. 21 ist eine 3 blâttrige vergrôs- serte weibliche Blume mit den 3 Staubfâden und Antheren. Tafel XIV, Fig. 22 eine 5 blâttrige Blume, von der die Antheren abgeschnitten sind. Da die zu einer Blume gehôrigen Blâttchen eine unregelmâssige Anordnung zeigen, wird die Schuppe des mânnlichen Fruchtkâtzchens auch als einblumig be- schrieben und die Hülle der Blume als 10 — 12 blâttrig und mit gleicher Anzahl von Staubfâden, was aber durchaus unrichtig ist. Die Fruchtzapfen oval, in einer einstândigen Traube. Die verholzten Schuppen des Fruchtzapf- ens (Tafel XIV, Fig. 9 — il vergrôssert) besitze:* eine keilfôrmige vorn ab- gestutzte Gestalt, sind bald etwas breiter, bald schmaler, vorn kaum gekerbt oder auch in 3 grôssere Kerbzâhne getheilt. Die Früchtchen (Tafel XIV, Fig. 4 — 8 vergrôssert) von einem hâutigen Fliigel umgeben, der meist etwa so breit wie das Früchtchen, in seltnern Fâllen (Fig. 8) aber ziemlich schma- ler als dasselbe. Solche schmale Fruchtflügel sah ich nur an einzelnen Exemplaren aus dem Altai, die den Eindruck einer Bastardform nach Alnus incana machen. oc genuina (Tab. XIV, fig. 12 — 15); foliis acutis v. obtusis, subtus in venis et in venarum axillis pubescentibus; samararum alis nuculae latitudinem subaequantibus. - 136 Alnus viridis D. C. fl. fr. III. pag. 304. Koch. syn. fl. germ. pag. 762. Torr. New. York. II. pag. 203. tab. 116. Rchb. icon. fl. germ. XII. tab. 628. Rchb. fl. exc. pag. 174. Hartig. Lehrb. tab. 26. Betula crispa Ait. Hort. Kew. ed. I. tom. III. pag. 139. Mx. fl. bor. am. II. pag. 182. Betula Alnobetula Elirh. Reytr. II. pag. 72. ovata Schrank. Rayr. fl. I. pag. 419. ovata Guimpel et Hayne Deutsch. Holzg. tab. 147. ovata Rert. fl. it. X. pag. 230. Alnus Mitschelliana Custis 1. c. forma foliis obtusis. crispa Pursh. fl. am. septr. II. pag. 623. crispa Ilook. fl. bor. am. II. pag. 137. ovata Lodd. Rot. Cat. tab. 1141. undulata Willd. spec. pl. IV. pag. 336. undulata Ait. hort. Kew. V. pag. 258. undulata Willd. Rerl. Raumz. pag. 21. Alnaster viridis Spach. rev. Ret. 1. c. pag. 201. Ein Strauch, der in den Alpen und Gebirgen des mittleren Europas, sowie auch in Nordamerika wild wâchst, nach dem was uns vorliegt aber in Sibirien nicht vorzukommen scheint. Im hôhern Gebirge erreicht derselbe nur eine Hôhe von 2 — 3 Fuss, in niedrigern Gebirgen der Schweiz erreicht er jedoch ebenfalls eine Hôhe von 10 — 16 Fuss. Die jüngern Aeste kahl oder kurzhaarig und ausserdem nebst der Unterseite der Blâtter, bald mehr bald weniger kle- brig. Blâtter oval, oder zuweilen rundlich-oval, seltner lânglich-oval. Stumpfe und spitze Blâtter trâgt oft die gleiche Pflanze, die spitze oder selbst zuge- spitzte Blattform herrscht aber vor, abgerundet stumpfe Blatter zeigtz.B. die aus Nordamerika stammende Form A. Mitchelliana. Die Zahnung des Blattran- des immer dicht, einfach oder doppelt, die Zahne selbst aufgerichtet, zuge- spitzt und ziemlich langer als breit. Beide Blattseiten sind grün, die untere aber zum Unterschied von der Form Sibiriens stets weniger freudig grün, blas- ser, auf den Haupt- und Seitennerven und oft auch auf den Adern mit kurzen Haaren besetzt, Venenachseln kurzhaarig, seltner bartig. Die ovalen Frucht- zapfen stehen zu 2 — 7 in Trauben auf der Spitze kurzer Seitenâstchen, die am Grande 2 — 3 Blâtter tragen, in deren Achseln sich hâufig die untersten Fruchtzapfen entwickelt haben. Stielchen der Fruchtzapfen ungefahr so lang als diese oder wenig langer, gleich der Rhachis und den Blattstielen kurz- — 137 — haarig. Auf Tafel XIV siiul Fig. 12 und 13 zwei Fruchtzweige, Fig. 14 und 15 Blatter in naturlicher Grosse, welche den Wechsel der Blattform darstellen. fi sibirica (Tab. XIV, fig. 16 — 20); foins acutis, subtus in venarum axillis tantum barbatis v. subglabris; samararum alis nuculae latitudinem subaequantibus . Alnaster fruticosus Ledb. fl. ross. III. pag. 655. Trautv. et Mey. in Midd. Reise fl. Och. pag. 85. Rgl. et Tiling. fl. Ajan. pag. 119. Trautv. iu Maxim, fl. amur. pag. 257. Alnaster viridis Tarez, fl. baie. dah. II. pag. 131. excl. syn. Alnus Gmel. fl. sib. I. pag. 171. JY° 24. II. Betula viridis Tarez, cat. baik. JY» 1059. Alnobetula fruticosa Rupr. in Bull . de l’Acad. de St. Pétersb. 1856. pag. 434. Rupr. 1. c. 1857. pag. 558. Alnus fruticosa Rupr. fl. Samoj. JY» 249. C. A. M. Beytr. z. Pflanzenk. d. Russ. Reiches V. JY 88. Alnus viridis Hook. fl. bor. am. II. pag. 157. Er ist das die vom Samojedenlande aus durcli ganz Sibirien, bis Kamtschatka, den Kotzebouesund und Sitka und bis zum westlichen Nordamerika verbreitete Form der A. viridis, die nur selten in Mittel-Europa wâchst, und von der vorher- gehenden Forin durcit auf der untern Seite kahle und nur in den Venenach- seln aufallend bartige oder zuweilen auch fast ganz kahle Blatter unterschie- den wird. Bei den Exentpîaren, die wir in lebenden Pllanzen im hiesigen Gar- ten oder auch in gut getrockneten Exemplaren gesehen, sind auch die Blatter beiderseits lebhaft grün. Die aus Kamtschatka und Sitka stammenden Exem- plare scheinen davon eine Ausnahme zu ntachen, aber es haben bekanntlich aile Pflanzen, die wir aus jenem feuchten Klima in unsern Herbarien besitzen, stets ein eigenthümlich dunkles Aussehen, was auch recht gut vont Einfluss der feuchten Luft beint Trocknen herrühren kann. Der Wuchs dieser Form Sibiriens ist gemeiniglich hoch und bildet sie dort bis 15Fuss ltohe Strâucher. Wir sahen aber auch die Form Europas in naltezu ahnlicher Hôhe auf dent Schnabelgebirge bei Zürich und andererseits schrumpft auch die Form Sibiriens im hôhern Norden zum niedrigen Strauch zusammen. Die jungen Aestchen, Blattstiele und Blüthenstiele kahl oder fast kahl, meist klebrig. Blatter gleichen bald in Form und Grosse der Form a, sind aber immer spitz und nur in einzelnen offenbar anormalen Fiillen treten einzelne - 138 - stumpfliche Blatter an den Zweigen auf. Zuweilen werden die Blâtter verhalt- nissmâssig gross, so dass sie olme Blattstiel bis 5 Zoll lang und bis 3 Zoll breit werden. Dieselben sind oval, lânglich oval, am Grande abgerundet oder fast keilfôrmig oder abgestutzt oder in seltnern Fallen sogar fast herzfôrmig, ausserdem gleichseitig oder am Grande schief, mit zugespitzter oder spitzer Spitze. Ebenso variabel wie die Forai der Blattes, ist der Band desselben, der entweder einfach mit dicht gedrangten vorgezogenen spitzen oder auch lang zugespitzten Zahnen besetzt ist, oder auch ausserdem noch buchtig aus- geschweift erscheint. Auf Tafel XIV geben Fig. 16 — 20 einige der ver- schiedensten Blattformen in natürlicher Grosse wieder. Die Behaarung des Blattes wechselt ebenfalls mannichfach, doch ist sie nie so stark als bei Forai <*. In der Mehrzahl der Fâlle ist das Blatt durcliaus kalil und nur in den Venenachseln auf der untern Seite des Blattes, findet sich eine bartige Behaarung. Zuweilen lauft von dem Bart aus, die Behaarung auch noch deut- lich oder undeutlich seitlich langs des Mittelnerves fort, oder auch die bar- tige Behaarung in den Venenachseln wird undeutlich oder verschwindet ganz, so dass das Blatt durchaus kahl wird. Wir haben nach diesen Verschiedenhei- ten die folgenden Unterformen gebildet. Lusus a. communis ; foliis subsimpliciter argute dentatis, subtus in venarum axillis barbatis. Wâchst in dem grôssten Theil Sibiriens, in Dahurien, am Amur, am Kot- zebouesund, in Kamtschatka und in den Alpen des Banat. Die Zahnung der Blatter immer spitz, zuweilen lang zugespitzt. Lusus b. sitchensis ; foliis sinualo - répandis et argute dentatis, subtus in venarum axillis barbatis. A. viridis llook. 1. c. (ex part.). Wir sahen diese Form nur aus Sitka. Neben der buchtigen Ausschweifung der Blatter, sind auch die Zâhne gemeiniglich sehr lang vorgestreckt und gespitzt. Lusus c. subglabra; foliis subsimpliciter argute dentatis, subtus sabglabris v. glabris. A. tristis Wormsk. in herb. Ledb. 139 Die durchaus kahle Unterseite der Blatter oder nur undeutliche Behaarung in den Venenachseln und an den Blattnerven, unterscheiden sie von Lusus a. Ausserdem herrscht die lang zugespitzte Fonn der Ziihne vor. Geselien aus Dahurien, vom Kotzebouesund, aus Kamtschatka, Sitka, Grônland und Labrador, Lusus d. kamtschatica; foliis sinuato-repandis et argute dentatis, subtus subglabris v. glabris. A. viridis Ilook. 1. c. (ex. part.). Nur aus Kamtschatka geselien. Ausser der fast gânzlichen Kahlheit der Blat- ter, zeichnet auch die auffallende tiefe buchtige Ausschweifung derselben, diese Forrn aus. y suaveo lens ; foliis obtusis, subtus subglabris viscosisque , samararum alis nuculae latitudinem subae quantibus . A. suaveolens Req. ann. d. sc. nat. V. pag. 381. Dub. bot. pag. 422. Lois. gall. II. pag. 317. Ic. Bocc. mus. tab. 96. Gr. et Godr. ü. de France III. pag. 149. Es ist das eine Form mit stumpfen, ovalen oder rundlichen Blattern, mit einfacher ungleicher dicht gestellter Zahnung. Ausserdem sind die Blatter beiderseits lebhaft grün, stark klebrig und unterhalb enlweder ganz kalil oder in den Yenenachseln undeutlich bartig. Bildet 3 — 6 Fuss hohe Strâucher und waehst in den Gebirgen Corsicas. Die breite rundliche und stumpfe Blattform kommt auch bei var. a vor. Fehlen der Bahaarung allein, kann nichts ent- scheiden und zudem findet sicli an den uns vorliegenden Exemplaren, eine schwache Behaarung in den Achseln der Venen. Als Art kann mithin diese Form nicht gehalten werden. ô st enoptera (Tah. XIV, fig. 8.); samararum alis nucula 2 — 4 plo angustioribus. Eine Form, von der wir nur 2 Exemplare aus dem Altai sahen, die sich durch den schmalen Flügel des Nüsschens auszeiclmet, wie dies Tafel XIV, Fig 4 vergrôssert darstellt. Blatter oval oder gestreckt - oval, einfach spitz gezâlmt, unterhalb in den Venenachseln bartig. Mémoires T. XIII. 18 - HO 2. A. nitida Spacli. (Tab. XIV, fig. 23 — 30.); foliis ellipticis v. ovalibus v. ovato- lanceolatis y. lanceolato - elliplicis, acuminatis v. rarius subobtusis, laete yiridibus, lucidis, subviscosis, minutissime punctulatis, sublus ad nervoruin axillas barbulatis, caeterum glabris, basi rolundatis y. subcordalis v. cuneatis, plerumque subinteger- rimis v. erosis v. denticulatis , vel distanter oppressa serrulatis; amentis foemineis axilla- ribus, in quavis gemma solitariis, pedunculatis: pedunculis arcuatis, adscendentibus, quam pelioli duplo v. triplo brevioribus; nuculis compressis ovalibus v. ovato-oblongis , ala co- riacea v. subnuUa cinctis. — In Ernodo cl. Jacquemont, in montibns Kunawer Hooker fil. et in Cashmire Hügel legit. Cleihropsis nitida Spacli. rev. 1. c. pag. 202. Zweige gemeiniglich mit einzelnen Drüsen besetzt, die jüngern tragen eine kurze Behaarung und werden spater bald kahl. Blatter mit schlankem Blatt- stiel, mit Ausnahme des schwachen Bartes in der Achsel der Venen auf der untern Blattseite durchaus kahl, von der ovalen Form bis zur elliptisch-lan- zettlichen Form iibergehend, meist zugespitzt oder auch die obern Blatter des Zweiges zugespitzt und die untern stumptlich. Am haufîgsten sind die Blattformen wie Tafel XIV, Fig. 30 solche darstellt. Der Blattgrund abge- rundet oder fast keilfôrmig, seltner an den Blattern der sterilen Triebe schwach herzfôrmig. Der Blattrand meist fast ganzrandig, d. h. mit kleinen entfernt gestellten kerbartigen Zâhnchen versehen, welche kaum auffallen, seltner un- regelmassig gezahnelt, oder auch an den grossen Blattern der sterilen Trie- be ziemlich gross kerbartig gezâhnt. Die Blattllâche ist 2 — 8 Zoll lang und wird bis 4 Zoll breit. Die allgemeine Blattform und Traclit mahnt an die der folgenden Art, doch sind die obern Blatter der vorliegenden Art langer und schlanker gespitzt. Die Seitennerven biegen sich vor dent Blattrande um und anostamosiren mit dem nachst obern Blattnerven, jedoch weniger auffallend als bei der folgenden Art. Die Nerven zwischen den Seitennerven treten nie so deutlich vor und verbinden dieselben selten querbalkenfôrmig, wie dies bei der folgenden Art der Fall ist, sondern sind gemeiniglich mehr netzfôr- mig vertheilt. Die mannlichen Blüthenkatzchen in spitzenstândiger Traube auf der Spitze der bebliitterten Aeste; die einzeln deutlich gestielt, dünn und walzig, an den uns vorliegenden Exemplaren nur bis 2 Zoll lang. Die weib- lichen Fruchtkâtzchen erscheinen einzeln in den Achseln der obersten Blàt- ter, unterhalb der Traube der mannlichen Fruchtkâtzchen. Die Fruchtzapfen langlich - oval, durchaus an die der gemeinen Arten der Gattung Alnus erinnernd. Nach dem Abfallen der Blatter des letzten Jahres 141 gegen die Zeit der lleife hin, stehen sie zu 2 — 3 in einer Traube auf der Spitze kurzer blattloser Seitenâste, indem die Astspitze, welche die Frucht- zapfen trâgt mit der lleife derselben abstirbt und unterhalb inzwischen ein neuer Zweig ausgetrieben ist, wodurch die ursprüngliche Astspitze seitlich gestellt wird. Die keilfôrmigen Schuppen des Fruchtzapfens (Tafel XIV, Fig. 23 — 24 vergrossert) an der verbreiterten Spitze abgerundet und schwach ge- kerbt oder gelappt. Die Nüsschen gleichen denen unserer gemeinen Eller Europas, (Tafel XIV, Fig. 25 — 29 vergrossert) sie sind zusammengedrückt, oval oder lânglich oval und von einem dicken unregelmâssigen Flügel um- geben, der von der Consistenz des Fruchtgehàuses und oft von demselben sich kaum unterscheiden liisst, zuweilen ist derselbe so breit oder breiter als das Nüsschen, zuweilen verschwindet er fast ganz. Die breitflügeligen Formen zeigen oft an den Fltigeln von dem gegenseitigen Druck der Nüsschen her- rührende lànglich-ovale Vertiefungen (Fig. 25 — 27). Die mânnlichen Blumen nach Spach mit vierblattriger Blüthenhülle. 3. A. napalensis 1). Don. (Tab. XVI, fig. 4- — 6; tab. XIII, lig. 4-0 — -4-3.); arborea; ramulis junioribus pube pallide ferruginea conspersis; foliis ovatis v. ovato - oblongis, acuminatis v. acutis v. rarius subobtusis v. ex apice rotundato breviter acuminatis, basi rotundatis v. cunealis, integerrimis v. leviter repandulo - crenulatis, supra laete vi- ridibus nitidis, subtus glaucescentibus resinoso-punctulatis ad nervos pallide ferrugineo puberulis; amentis masculis terminalibus, paniculalis, longissimis, filiformi - cylindricis ; amentis foemineis in apice ramulonun in racemurn disposilis; strobilis ovatis; mmnramm ala membranacea sursum ampliata nuculae latitudinem subaequante. Napalia. A. nepalensis i). Don. Pl’odr 11. nep. pag. 38. Wall. pl. as. rar. 11. pag. 27. tab. 131 Clethropsis nepalensis Spach. rev. I. c. pag. 202. Betnla leplostachya Wall. cal. JV° 2709. Eine sehr ausgezeichnete Art, die in den Gebirgen, die das Thaï Napal umgeben, sowie in Emodi und im Sikkim wild wachst, und dort Baume von 30 — 40 Fuss Hohe bildet. Blàtter (Tafel XIII, fig. 43.) 3—7 Zoll lang und 17, — 3 Zoll breit. Blattstiel l/, — 1 Zoll lang, kahl. Die Nerven der Blâtter stehen auf der untern Seite stark vor, Seitennerven beiderseits 12 — 14, bo- gig gegen den Blattrand verlaufend und dicht vor demselben umbiegend und anastomisirend; zwischen denselben liegen querbalkenartige einfache oder ver- 18* - 142 âstelte oder auch in der Mitte zwischen je 2 Seitennerven anastomosirende Nerven dritter Ordimng. Die mânrdichen Kâtzchen stehen in einer verâstei- ten Bispe auf der Spitze von Seitenâsten und werden von kurzen schwach behaarten Stielchen getragen; die einzelnen Kâtzchen sind 0 — 8 Zoll lang und von fâdlich walzenfôrmiger schlanker Form. Die schildfôrmigen Schup- pen tragen auf ihrem Stiele 3 Blumen, deren jede ans 3 unregelmàssig ge- steüten lanzettlichen am Bande gezâhnten kleinen Perigonalblâttern besteht, die am Grunde den Staubfaden tragen. Diese Stellung ist nicht leicht zu er- kennen und gemeiniglich scheinen die kleinen Perigonalblâtter ungeordnet durch einander zu stehen, was aber in Wahrheit nicht der Fait. Staubbeutel bestehen ans 2 ganz getrennten Fâchera. Tafel XVI, Fig. 4 — 5 stellen ein- zelne Staubfaden mit dem Perigonalblatt, Fig. G. eine Blume ans 3 Blâttchen, aile vergrôssert, dar. Die weiblichen Blüthenkâtzchen stehen in Trauben auf den Spitzen kleiner Seitenâstchen unterhalb des Blüthenstandes der niânn- lichen Blumen. Fruchtzapfen oval oder lânglich oval, stumpf, % — 3/4 Zoll lang und fast sitzend. Die Schuppen des Fruchtzapfens, (Tafel XIII. Fig. 40 ver- grôssert) keilfôrmig, vorn abgerundet und kerbig gelappt. Die Nüsschen oval oder verkehrt - oval, von einem durchsichtigen nach oben breiter werdenden FJügel umgeben (Tafel XIII, Fig. 41 und 42 vergrôssert). Wegen der auffallenden Nervatur leicht kennbar. 4-. A. firma Sieh. et Zucc. (Tab. XV, fig. 1 — 9); ramulis novellis angulatis, ver- rucosis, ceterum glabris; foliis e basi rotunclata ovato-attenuatis, acutis, inaequaliter den- tatis, dentibus sursum versis cuspidatis , superne glabris, subtus ad ncrvos costatos parce pilosis, imberbibus, dense glanduloso-punctatis, firmis; amentis inasculis terminalibus, plerumque geminis, sessilibus, cylindricis: foemineis solitariis-ternis, pedunculatis; strobi- lis ovatis, squamis lignosis, breviter quinquefidis truncatis; samarae obcordatae alis sur- sum ampliatis. Habitai in Japonia. Sieb. et Zucc. in Abh. d. math . -physic. Cl. der K. Ak. der Wiss. in München, tom. IV. Abth. 111. pag. 230. Gemmae substipitatac, glabrae. Folia 2 — 3 pollices longa, 10 — 15 lin. lata, co- riacea, firma; petioli semipollicares. Amenta mascula pollicaris. Strobili maturi ovati, utrinque rotundati, grossi, semipollicares. Fine mit A. viridis und zwar der spitzblâttrigen fast kalden Form Siluriens, nah verwandte Pflanze. Dieselbe unterscheidet sich aber durch die Blâtter, — 143 - die oberhalb des abgerundeten Grandes am breitesten sind und von da aus schlank nach der Spitze zu sich verschmâlern, ferner durch die nach vorn gerichteten scharf zugespitzten Zâhne, (welche bei Alnus viridis fast in per- pendikulârer Richtung auf dem Rande stehen) unterhalb sehr starkrippige in den Venenachseln nicht bartige, dagegen an den starken Rippen selbst schwach behaarte, übrigens aber kahle Blâtter. Blattstiele kurzhaarig. Aestchen mit starken und vielen Warzen besetzt, wâhrend bei A. viridis diese fehlen oder einzeln stehen. Die weiblichen Fruchtzapfen stehen nur zu 1 — 3 nicht in Trauben, sie entspringen aus seitlichen Knospen auf der Spitze der Zweige und zwar aus jeder Knospe nur 1 — 2 Fruchtkâtzchen. Die Nüsschen sind schlanker und tragen am Grande schmale, nach oben allmâlig verbreiterte unregelmâssige Fliigel. Auf Tafel XV stellen 1 — 4 Früchtchen, Fig. 5 — 7 Fruchtzapfenschuppen vergrossert dar. Fig. 8 u. 9 sind 2 kleine Zweige in natürlicher Grosse. 5. A. japonica Sieb. et Zucc. (Tab. XV, fig. 22 — 27); ramulis novellis angulatis glabris; foliis longe petiolatis, e basi cuneato - attenuatci rarins rotundata ovatis, ovalo- lanceolatis v. summis lanceolatis , acuminatis, inaequaliter et argule serrulatis, utrinque glabris, subtus in axillis venarum barbulatis reticulatis impunctatis; amentis foemineis terminalibus , racemosis; 3 — 6; strobilis maturis ovatis, obtusis: squamis lignosis, trun- catis, brevitcr 3 — 5-fidis, resinosis; samaris suborbicularibus , ala angustissima marginatis. A. japonica Sieb. et Zucc. 1. c. pog. 230. Betula Alnus Tlibrg. il. jap. pag. 70. Alnus harinoki Sieb. syn. pag. 23. Habitat in Japonia. Folia 2 — 4- poil, longa, 1 — 2Vs poil, lata, summa valde angustata, vix 6 lineas longa, venis quam in reliquis speciebus remotioribus costata, praeter barbulas in axil- lis venarum tota glabra; petioli 9 — 15 lin. longi. Strobili racemosi, pedicellati, ovati, obtusi; squamae cuneato - llabellatae, truncatae, 3 — 5-fnlae, laciniis arcte sibi imbricatis, superne glandulis resiniferis dense punctatae. In der Tracht mit A. nitida und napalensis zunachst verwandt, von beiden aber gut geschieden und besonders leicht kenntlieh durch die vvechselnde Form der Blâtter an den fruchtbaren Aesten , Tafel XV, Fig. 27 ist ein sol- ches Aestchen, nach den im Kônigl. Herbarium in München befmdlichen Ori- ginalexemplaren. Die unteren Blâtter zeigen die ovale schwach zugespitzte Form, das nâchst obéré Blatt wird schon schmaler und das die untersten 144 — Blüthenkâtzchen stiitzende oberste Blatt zeigt eine schmal lanzettliche Ge- stalt. Die Zahnung ist scharf, mit aufgesetzter schwieliger nach vorn gerich- teter Spitze. Der Verlauf der Seitennerven von A. napalensis und nitida ein durchaus verschiedener, indem diese vor dem Rand nicht anastomosiren, son- dern mit ihrer Spitze oder auch der Spitze abzweigender Venen in die Ein- buchtung der Zâhne des Bandes auslaufen. Behaarung wie bei A. nitida, die kahlen Aestchen tragen gar keine oder nur einzelne Wârzchen, die mânnli- chen Blüthenkâtzchen sind uns unbekannt. Die wciblichen entspringen aus den Achseln der obersten Blâtter oder der nur durcli eine Schuppe gestützten obersten Rnotenpunkte des Zweiges und bilden nach dem Abfallen der obéra Blâtter eine Traube von 3 — 6 Fruchtzapfen. Die Schuppen des Fruchtzapfens (Tafel XV, Fig. 22 — 24- vergrôssert) sind aus keilfôrmigem Grunde vorn mehr oder weniger fâcherfôrmig verbreitert und zeigen 3 — 5 verhâltnissmâssig tief gehende Lapppen, die mit ihren Rândern einander decken und vorn abge- rundet abgestutzt erscheinen. Die Früchtchen (Tafel XV, Fig. 25. 26 vergrôs- sert) sind fast kreisfôrmig und zeigen einen schinalen ringsum gehenden durch- sichtigen Fliigel am Rande. An Exemplaren des Kônigl. Herbariums in Ber- lin ist die Zahnung am Rande stârker und an dem einen sogar doppelt. Es stammen diese letzteren Exemplare aus der Sammlung Zollingers und wurden von ihm unter JV» 169 vertheilt. IL BETÜLASJER (nec Spach), Nu cul a e adhuc ignotae . F/or. masculi. Squamae 6 florae, floribus rnonophyllis rno - nandris. 6. A. Lindeni RgL (Tab. XV, lig. 21; tab. XVI, fig. 1—2); ramulis leretibus eglan- dulosis, junioribus puberulis inox glabris; foliis petiolatis, e basi latiore rotundata ova- tis, apicem versus saepe attenuato-acutis, denticulatis , supra scabris, subtus tomento al- bido v. ex albo-flavido vestitis; amentis masculis lateralibus, solitariis, praecocibus, squamis peltatis 6-floris; floribus rnonophyllis, monandris; staminibus perianthii foliolorum basi adnatis ; antliera biloculari, loculis disjunctis. Es liegen uns von dieser ausgezeichneten neuen Art, nur wenige auf der Sierra Nevada von Neugranada von Linden, in einer Hôhe von 15000 Fuss über dem Meere gesammelte Exemplare vor, welche leider weder weibliche Fruchtkâtzchen, noch Fruchtzapfen tragen. Da die Bildung der mânnlichen — 145 — Blumen aber der Section Alnaster zunachst angranzt, so nehmen wir kei- nen Anstand, diese Art hier einzureihen. Von Betula mit der sie die ein- blâttrigen, einmânnigen Blumen tlieilt, die an der Spindel der schildfôrmigen Zapfenschuppen zerstreut befestigt sind, unterscheidet sie sich durch einfache Staubfâden mit zweifachriger Anthere. Tafel XV, Fig. 21 giebt die vergrôs- serte Darstellung einer solchen einzelnen Bluine, nebst dem am Grunde der Scliuppe befestigsten Staubfaden. Die Aeste sind stielrund, nur in dem jüng- sten Zustande zeigen sie eine kurze Behaarung, bald aber werden sie kahl und tragen eine matte graubraune Rinde mit einzelnen lânglichen Lenticellen. Die kurz gestielten Blatter sind an unsern Exemplaren bis 4 Zoll lang und etwas über 2 Zoll breit, hôchst wahrscheinlich werden sie aber im vollkom- men ausgewachsenen Zustande nocli grôsser. Ueber den Wechsel der Form derselben kônnen die wenigen uns vorliegenden Exemplare nicht entscheiden; ausgezeichnet sind dieselben durch die einfache kleine fast kerbartige Zah- nung, sowie die scharf anzufiihlende, im trocknen Zustande fast olivengrüne Oberseite und die mit einem dichten weisslichen oder gelblich weissen Filz bedeckte Unterseite der Blatter. Tafel XVI, Fig, 1, giebt einen Blattzweig, Fig. 2. einen Zweig mit einem mannlichen Fruchtkâtzchen. SECTIO III. PSEUDALNUS. Nuculae ala angusta membranacea cinctae. Sc/uamae flor. masc. triflorae, flores singuli perigonio 4 — 5 fido. Arnenta coetanea. 7. A. acuminata H. B. Ii. (Tab. XV, lig. 20. 28 — 34; tab. XVI, fig. 3. 7 — 10); arborea, ramis ramulisque teretetibus, glabris v. junioribus plus minus ferrugineo-pu- bescentibus, parce verrucosis; foins ovatis v. obovato-oblongis v. ovato-subrotundis, basi rotumlatis v. attenuatis, apice acurninalis v. aculis, irregulariter v. duplicato argute den- tatis, supra obscure viridibus, subtus pallidioribus vel plus minus ferrugineo pubescentibus v. sub t ornent o sis, venis venas connectentibus; amentis coëtaneis, racemosis, terminalibus v. axillaribus; nucibus ala angusta membranacea cinctis. A. acuminata Humb. Bompl. Knth. nova gen. II. pag. IG. Mirb. in Mém. du Mus. d’hist. nat. XIV. pag. 464. tab. 22. Spacli. rev. 1. c. pag. 204. .4. jorullensis II. B. K. 1. c. pag. IG. Spach. 1. c. pag. 205. .4. ferruginea H. B. K. 1. c. pag. 17. A. ferruginea Spach. 1. c. pag. 205. A. Mirbelii Spach. 1. c. pag. 204. Wâclist in den hôhern Gebirgen Mexicos, Chilis und Perus. Wir haben hier die 3 von Kunth aufgestellten Alnus der Gebirge des tro- pischen Amerikas wieder vereiniget, indem die Formen derselben so allmâlig in einander übergehen, dass es uns unmôglich ist, solclie scharf zu unterschei- den. Es wachsen aus der Gruppe der Gattung Alnus mit Blüthenkâtzchen, die gleichzeitig mit dem Laube erscheinen, mit Früchtchen die von einem schma- len hàutigen Flügel umgeben sind und mànnlichen Blumen mit 4 — 5 thei- liger Bluthenhülle, die wir als Pseudalnus bezeichnet haben, ausschliesslich in den Gebirgen des tropischen Amerikas 3 Arten, die sich sicher unterschei- den lassen. Zwei derselben besitzen breitere ovale, rundlich-ovale oder ver- kehrt-ovale Blâtter und unterscheiden sich âhnlich wie unser A. incana und glutinosa, indem die eine, (die vorliegende Art) unterhalb grüne oder rost- braun behaarte Blâtter trâgt, die andere unterhalb blaugrüne (A. arguta) Blât- ter besitzt. Die 3-te Art (A. castanifolia) grânzt an die erste an, liât aber sclimalere auffallend buchtig gezâhnte Blâtter. Spach unterscheidet ausser- dem noch A. Mirbelii (die A. acuminata Mirbel) durch spitzenstândige weib- liche und unterhalb der weiblichen Blüthenkâtzchen seitlich gestellte mânn- liche Blüthenkâtzchen, wâhrend bei den andern 3 Arten gerade die mânn- lichen Blüthenkâtzchen auf die Spitze des Zweiges über die weiblichen gestellt sind. Wir haben nun aber der Form, welche Mirbel als A. acuminata be- schrieben, durchaus entsprechende Exemplare von dem gleichen Standorte gesehen, wo die Stellung der Blüthenkâtzchen die gewohnte ist, so dass das Exemplar, nacli dem Mirbel die Abbildung anfertigen Hess, wolil nur als eine anormale Bildung zu betrachten ist, wo die scheinbar spitzenstândige Traube weiblicher Fruchtkâtzchen ursprünglich ebenfalls seitenstândig war und bei ihrer Entwickelung die mànnlichen nur auf die Seite gerückt wurden, ein Verhâltniss, was die Art der Entwickelung der Blüthenstânde der Alnus-Arten wahrscheinlich macht. Die vorstehende Art bildet einen Baum der hôhern Gebirge des tropischen Amerikas, mit stielrunden mit einzelnen Wârzchen besetzten Aesten und Aestchen, welche entweder ganz kahl, oder wo die jüngern gleich den Blatt- stielen, mehr oder wcniger mit kurzen rostbraunen Haaren besetzt sind. Blât- ter gestielt, die ausgewachsene Blattllâche derselben 3 — 5 Zoll lang und 1V2— 147 3 Zoll breit. Die vorherrschende Blattform ist die ovale mehr oder weniger zugespitzte, doch sind aucli breitere fast rundlich - ovale einfach spitze oder selbst gestrecktere verkehrt ovale Blattformen nicht selten. Ungleiche oder doppelte Zahnung kommt bei den verschiedenen Blattformen vor, die Zalme selbst sind breiter als lang, mit scharfer aufgesetzter schwieliger Spitze. Ober- seite des Blattes im getrockneten Zustande dnnkelgrün, kahl; die Unterseite heller, mit stark vortretenden Nerven, entweder durchaus kahl und dann grün, oder nur in den Venenachseln, oder lângs der Hauptnerven, oder auf der ganzen untern Seite mehr oder weniger dicht mit rostbraunen Haaren bedeckt. Wie die Zahnung, so wechselt auch die Behaarung alJmalig bei den verschie- denen Blattformen und kann weder auf sie, noch auf die Blattspitze, noch auf die Zahnung ein durchgreifender Unterschied begründet werden. Die Adern auf der untern Biattseite stehen stark hervor und gehen deren beiderseits vom Mittelnerv 7 — 15 ab, die bis in die Spitze der Zahne verlaufen. Die Seiten- adern werden wieder durch querbalkenfôrmige unverastelte oder oft auch ver- astelte Nerven verbunden. Die mânnlichen Blüthenkâtzchen walzig, gestielt, zu 3 — 5 in blattlosen Trauben auf den Spitzen der beblatterten Zweige. Die weiblichen Blüthenkâtzchen ebenfalls zu 3 — 5 in Trauben, die aus der Achsel der obersten Blatter unterhalb der Traube der mânnlichen Blüthenkâtzchen hervorbrechen. Tafel XV, Fig. 20 ein fruchtbares Aestchen in nat. Grosse). Fruchtzapfen gestielt, oval, (Tafel XVI, Fig. 9 ein Fruchtzapfen) ungefahr von der Grosse und Gestalt der gemeinen Erle. Schuppen des Frucht- zapfens (Tafel XV, Fig. 31, 32 vergrôssert) aus keilfôrmigem Grunde nach vorn mehr oder weniger fâcherfôrmig ausgebreitet, vorn abgerundet und 3 — 5 Rerbzahne tragend. Früchtchen (Tafel XVÏ, Fig. 7. Tafel XV, Fig. 28 — 30) oval oder rundlich oval, mit schmalem hâutigem durchsichtigem Flügel um- geben, der 2 — 4 mal schmaler als das Nüsschen. Folgende Formen sind von dieser Art zu unterscheiden: a g enuina (Tab. XV, fîg. 20; ïab. XVI, tig. 3); foliis ovaiis acuminatis v. acutis, duplicato v. rarius inaequaliter argute dental is, utrinque viridibus, subtns glabris v. in venarurn axillis vel ad coslam mediam venasque plus minus fusco pnbescentibns v. rarius i’oliis junioribus subtus pnbescentia fusco lloccosa vestitis. A. acuminata Humb. Bompl. 1. c. Spach. rev. 1. c. A. joriillensis hindi. Bot. Reg. 1840 mise. pag. 27. Mémoires T. XI IL 19 — 148 — In den Anden Perus v. Humboldt entdeckt. Ausserdem liegen uns bei St. Fee de Bogota von Humboldt gesammelte und von Linden in Staate Chiapas in Mexico bei 7000 Fuss Hôhe gesammelte Exemplare vor. Die Blattform vorherrschend oval und zugespitzt, sowie mit scliarf und doppelt, gezâhntem Rande, wie dies Tafel XV, Fig. 20 und Tafel XVI, Fig. 3 zeigt. Es kom- men aber aucli einfach spitze und einfach gezahnte Blâtter vor. Die seit- lichen Blattnerven weitlâuftiger gestellt. gemeiniglich 8 — 11. fi Mirbelii; fol. ovatis, plus minus acuminatis duplicata v. inaequaliter argute denta- tis, subtus fuscescentibus et ad nervos venulasque ferrugineo-pubescentibus . A. acuminata Mirb. 1. c. A. Mirbelii Spach. 1. c. Ans Peru. Ziemlich grosse und meist breit ovale zugespitzte Blatter mit eng gestellten zahlrcichen Seitennerven (10—16), zeichnen diese Form aus, die Mirbel nacîi Exemplaren Perus bescîirieb und die auch uns bei Quito gesammelt vorliegt. Wir machten schon oben auf die spitzenstândige Stellung der weiblichen Frucht- kâtzchen bei dem von Mirbel abgebikleten Exemplare aufmerksam. Die von Lechler gesammelten Pflanzen zeigen dagegen spitzenstandige mânnliche Blii- thenkâtzchen und selbst die uns aus dem Pariser Muséum freundliclist mitge- theilten Originalexemplare, scheinen ebenfalls spitzenstandige mannliche und seitenstândige Trauben weiblicher Bliithenkâtzchen besessen zu haben. Wenig- stens stehen die vorliandenen Trauben weiblicher Bliithenkâtzchen in den Achseln unterhalb der Spitze des Bliïthenzweiges, der an dem cinen Exem- plare oberhalb der obersten Traube weiblicher Kâtzchen abgebrochen, an dem andern aber als Spitze eine Achse zeigt, von der seitlich 4 kleine Neben- achsen abgefallen, die wahrscheinlich mannliche Kâtzchen getragen haben. y f erruginea (Tal). XVI, fig'. 7, 9, 10); foliis ovatis v. ovato-subrotundis, basi rotun- datis, apice acutis v. ravins paullo acuminatis, irrégularité)' v. varias duplicata clentatis, subtus plus minus ferrugineo-tomentosis. A. f erruginea I!. B. K. 1. c. Spach. 1. c. Von Humboldt in den Anden Neu Granadas, von Linden an der gleichen Localitât, von Weddell in Bolivia und von Boussingault bei St. Fee de Bogota 149 - gesammelt* Die Blâtter bald oval, leicht zugespitzt und doppelt gezâhnt, bald breiter und fast rundlich oval, kaum spitz und einfach gezâhnt, unterhalb so- wie die Blattstiele und jüngsten Aestchen mit einem rostfarbenen Filz be- kleidet. 5 j orullensis (Tab. XV, fig. 33. 34-; tab. XVI, fîg. 8); foliis e basi subcuneata ob- ovatis v. ovato-oblongis v. oblongo-el/ipticis acutis v. subobtusis v. breviter acuminatis, sim- plicité?' denticulatis v. inaequaliter dentatis, subtus ferrugineo pubescenlibus v. brevissime puberulis. A. j orullensis H. B. K. I. c. Spacli. 1. c Von Humboldt auf dem Vulkane Jorullo und von Schiede auf dem Vulkane Orizaba in Mexico gesammelt. In Fischers Herbarium finden sich ausserdem ]>ei San Miguel gesammelte Exemplare. Dünnere rostbraune, oft sehr kurze Behaarung auf der untern BlattHache und mehr gestreckte, schmalere, allmâ- lig in den Blattstiel verschmâlerte, oder lânglich elliptische Blâtter unterschei- den sie von der vorhergehenden Form. Die Blattflâche der uns vorliegenden Exemplare ist 2 — 3VS Zoll lang und 1 — P/4 Zoll breit. Tafel XV, Fig. 33, 34 und Tafel XVI, Fig. 8. sind Blâtter in natürlicher Grosse. Spâter sahen wir aucli noch die Originalexemplare des Pariser Muséums, welche eine schma- lere, mehr lângliche Form zcigen. 8. A. cas terni folia Mirb. (Tab. VI, fig. 1, 2); arbore a ; ramis ramulisque tereti- bus, glabris; foliis oblongo - lanceolatis v. oblongo -ellipticis , superioribus atténuai o - ocu lis, inferioribus obtusis, basi cuneatis v. rotundatis, plus minus sinuato - répandis denticula- tis que, subtus in nervorum axillis barbulatis, caeterum glabris, utrinque viridibus, reti- culato - venosis; amentis cbetaneis, racemosis; racemis amentorum masculorum termina- libus, foemineorum axillaribus. A. castaneae folia Mirb. iu Ann. du Mus. d’hist. natur. XIV. pag. 4(33. tab. 21. Spacli. rev. 1. c. pag. 204. Von Dombey bei Tanna in Peru gesammelt. Ausserdem sahen wir aus# dem Kônigl. Herbarium in Berlin ein von Ruiz in Peru gesammeltes und als Betula nigra gegebenes Exemplar, das genau mit Mirbels Abbildung und Beschrei- bung. sowie mit den Exemplaren des Pariser Muséums übereinstimmt. Früchte sind noch nicht bekannt, die Verwandtschaft mit A. acuminata ist aber so ausgesprochen, dass es vielleichl noch in Frage kommen kônnle, ob diese 19* - 150 - Art nicht ebenfalls irnr als Unterart derselben zu betrachten sei, zu der die var. jorullensis den Uebergang bilden würde. Spach deutet dieses an, aber der verschiedene Nervenverlauf, scheint uns neben der ausgezeichneten Blatt- form dafür zu sprechen, dass wir es hier mit einer guten Art zu thun haben. Blâtter schlank gestielt, die obéra meist lânglich-lanzettlich, spitz und sel i art buchtig ausgerandet und ausserdem mit kleinen einzelnen schwieligen Zâhn- chen besetzt. Die Seitennerven münden in die s char feu Spitzen der Aus- buchtungen. Tafel VI, Fig. 1. zeigt ein seiches Blatt. Die mehr nach unten stehenden Blatter werden breiter und stumpfer und die unteren zeigen oft eine oval-elliptische Gestalt, sind stumpf und auch nur stumpf ausgebuchtet, wie dies Tafel VI, Fig. 2 zeigt. Die Blattflâche ist 2 — 4 Zoll lang und 3/4~ VU Zoll breit, mit Ausnahme des schwachen Bartes in den Venenachseln auf der unteren Seite durchaus kahl. Die kleinen Adern welche die Seiten- nerven verbinden, sind meist gabelfôrmig oder noch mehr verâstelt, selten ein- fach wie bei der vorhergehenden Art und lôsen sich daim in ein Adernetz auf. Die mânnlichen walzenfônnigen Blüthenkâtzchen stehen zu 4 — 5 in einer Traube auf den Spitzen der Zweige; die mânnlichen Blumen mit 4 theiliger Blüthenhülle. Die weiblichen Blüthenkâtzchen gemeiniglich zu 4 in Trauben, die aus den Achseln der obersten Blatter unterhalb der mannliehen Bliithen- traube entspringen. 9. A. arguta Schlechtd. (Tab. XV, fig. 10 — 19); arborea, ramis ramulisque tere- tibus, glabris, parce verrucosis; foliis ovatis , nunc acuminatis, nunc attenuato acutis, nunc acutis, argute duplicato-v. irrégularité!' dentatis, dentibus callo terminatis, subtus glaucis, epunctatis v. rarius punctatis, ad nervos venasque pallide ferruginco-pubescen- tibus, venis primariis utrinque 11 — 15; venulis crebris, parallelis, venas connectenti- bus, primo ferrugineo-puberulis, dein calvis v. rarius ab iuitio calvis; petiolis glabris; pedunculis glabris, minute glandulosis. Betula arguta Schlechtd. in Linnaea VII. pag. 139. AI nus arguta Spach. rev. 1. c. pag. 205. — jorullensis Benth. pl. Hartw. » — Mirbelii var. Gi'iseb. in Lechl. pl. peruv. Von Schiede im Mexico in der Serra colororado, auf dem Vulcan Orizaba, ferner bei Naulingo, Acatlan Chiconquiaco, von Lechler in Féru bei Tabina und von lluiz in Peru und Chili gesammelt. Schlechtendahl fiihrt auch Miguel del Saldado als Standort auf; von dort besitzen wir aber eine Forai der A. acuminata. - 151 - Die schon in der Jugend kahlen Aestchen, kahle oder seltner kurzhaarige Blattstiele, kahle nur mit selir kleinen Drüsen besetzte Blüthenstiele, beson- ders aber unterhalb heller und blaugrün gefârbte Blâtter, unterscheiden diese Art von den vorhergehenden 3 Arten. Bei den typischen Formen, nach de- nen Schlechtendahl die Art aufgestellt, sind die Blâtter oval und allmâlig zugespitzt, oder sie sind nach oben schlank verschmâlert und spitz. Bei den uns vorliegenden, von Naulingo, Acatlan etc., sowie ans Peiu stammenden Exemplaren, besitzen sie dagegen eine ovale spitze Forai. Tafel XV, Fig. 19 und 17 stellen diese beide Formen dar. Ebenso ist die Zahnung der von Schiede gesammelten sterilen Exemplare stârker und doppelt, aber schon die von Hartwiss in Mexiko gesammelten Exemplare, die Bentham als A. jorullen- sis vertheilt liât, zeigen sein* grosse zugespitzte Blâtter mit kleinerer nicht doppelter Zahnung. Die oben erwâhnten Formen mit ovalen spitzen Blâttern theilen diese Zahnung mit von Hartwegschen Exemplaren. Der Blüthenstand verhâlt sich ganz so, wie wir ihn von der typischen Forai von A. acum inata Humb. (Tafel XV, Fig. 20) abbildeten, indem die ans 4 mânniichen Kâtz- chen bestehenden Blüthentrauben auf der Spitze des Zweiges oder Seilen- zweiges stehen, die Trauben von 3 — 4 sitzenden weiblichen Blüthenkâtzchen aber unterhalb derselben in den Blattachseîn stehen. Die Fruchtzapfen ellip- tisch (Tafel XV, Fig. 18 ein Fruchtstand in natürlicher Grosse). Die verhol- zenden Schuppen der Fruchtzapfen keilfôrmig, an der Spitze undeutlich 3 — 5 lappig (Tafel XV, Fig. 10 — 12 vergrôsserte Schuppen des Fruchtzapfens). Die Nüsschen oval, nach oben zuweilen zugespitzt, von einem nach oben breiter werdenden Flügel umgeben, der fest und undurchsichtig und fast so breit oder schmaler als das Nüsschen ist. (Tafel XV, Fig. 13—16 vergrôssert.) Aendert ab: a genuina (Tab. XV, fig. -19); foliis ovatis, acuminatis v. attenuato-acutis , argule duplicato-dentatis, subtus epunctatis, petiolis glabris. Orizabo. Blâtter ohne Blattstiel 3 — 4T/2 Zoll lang und 2 — 2l/3 Zoll breit. fi Benthami; foliis ovatis, acuminatis, inaequaliter denticulatis , subtus epunctatis, pe- tiolis glabris. A. jorullensis Benth. 1. c. 152 — * Blatter ohne Blattstiel bis 6l/2 Zoll lang und bis 3l/4 Zoll breit. y ovata (Tab. XV, fig. 17); foliis ovcitis, acutis, inaequaliter denticulatis , sublus epunctatis, petiolis g /abris. A. Mirbehi var. Grisb. 1. c. Naulingo, Acatlan, Chiconquiaco und Tabina in Peru. Blatter ohne Blattstiel 3 — 5 Zoll lang und 2 — 3 Zoll breit. ô punctata; foliis ovatis, acutis, inaequaliter - denticulatis , sublus fusco punctatis, pe- tiolis puberulis. In Peru und Chili von Ruiz gesammelt und als Betula nigra vertheilt. SECTIO IV. EUALNUS. Nuculae ala crassa v. subnulla cinctae. Flores masculi: Squamae triflorae, flores singu- U perigonio 4 — 5-fido. Floratio foliorum evolutione plerumque praecocior. 10. A. incana Willd. (Tab. XVI, tig. 11 — 20; tab. XVII, fig. 1 — 8); arborea, ramis ramulisque teretibus, junioribus saepissime puberulis v. subtomentosis; foliis ova- tis v. late - ovatis, v. ovato - subrotundis, v. lanceolato - ovatis, plerumque acutis, ra- rius acuminatis v. obtusis, saepissime duplicato argute dentatis, rarius inaequaliter ar- gute-dentatis v. duplicato crenato-dentatis, v. lobatis v. pinnatifido-lobatis, lobis obtu- sis v. acutis v. acuminatis, supra glabris v. plus minus adpresse pilosis, subtus glaucis, ad nervos tantum pilosulis, v. incano-pubescentibus v. subtomentosis v. rarius subglabris, reticulato-venosis: venulis venas connectentibus; racemis amentorum foemineorurn e gem- ma unica egredientibus; strobilis ovatis, pedicellatis; samararum alis nucula duplo angu- stioribus v. latiorioribus et latitudinem nuculae subaequantibus. Betula incana L. spec. pag. 1394. Betula Alnus (incana) Duroi Itarbk. Bauniz. I. pas. 109. Betula incana Roth. Fl. germ. II. pag. 477. Alnus incana Willd. spec. pl. IV. pag. 33o. Willd. Berl. Bauniz. pag. 20. Ait. hort. Kew. II. ed. pag. 259. Rchb. fl. exc. pag. 175. Tarez, fl. baie. dah. 11. pag. 132. 153 — Alnus incana Ledb. fl. ross. III. pag. 656. Koch. syn. fl. germ. pag. 762. D. C. fl. fr. III. pag. 304. Spach. rev. 1. c. pag. 206. Gren. et Godr. fl. de Fr. III. pag. 150. Trautv. et Mey. fl. Ocliot. in Midd. Reise pag. 86. Reichb. ic. fl. germ. XII. tab. 629. fig. 1291. Guimpel et Ilayne Abbild. deutsch. llolzart. tab. 136. Trautv. in Maxim, prim. fl. amur. pag. 258. Torr. New. York. II. pag. 202. Ifook. fl. bor. am. II. pag. 157. Sv. Bot. tab. 595. Fl. dan. XIII. tab. 2301. A. glaucd Mx. arb. III. pag. 320. tab. IV. fig. 2. A. rubra Bong. vég. de Sitclia pag. 162. llook. fl. bor. am. II. pag. 158. Ledb. fl. ross. pag. 656. Spach . rev. 1. c. pag. 205. A. hirsuta Turcz. cat. baik. JY° 1064. Rupr. Bull, de l’Acad. d. St. Pétersb. 1857. pag. 558. A. sibirica Fisch. teste Turcz. Eine selir veranderliche Art die durch ganz Europa, Sibirien und Norda- merika verbreitet ist. Niemals klebrige und unterhalb liellere meist auffallend blaugrüne oder weissliche Bliitter, die bald nur an den Ilippen der untern Blattseite, bald auf der ganzen untern Blattflâclie gleichmâssig dünn oder selbst diclit lilzig behaart sind, niemals aber jcne auffallende bartige Behaa- rung in den Yenenachseln zeigen, unterscheiden sie von der folgenden Art. Von den vorhergehenden Arten Af2 7 — 10, ist sie gleich den folgenden Ar- ten, durch die Blüthenkâtzchen geschiedcn, welche sich im Winter und er- stem Frühlinge vor den Blattern entwickeln und aufblühen. Die Form des Blattes ist sehr verânderlich. Die ovale spitze Blattform mit doppelt und scharf gezâhntem Bande lierrscht vor. Es kommcn aber aucli breite, oft fast runde und an der Spitze abgerundete, oder auch gestreckt- ovale Blattformen vor, welche aile ganz allmalig in einander iibergehen. Eben- so mannigfache Formen zeigt der Blattrand, der meist doppelt und scharf gezâhnt, selten einfach scharf gezahnt, oder stumpf fast kerbig doppelt ge- zâhnt, oder lappig eingeschnitten oder fiederfôrmig lappig, mit spitzen Lap- - 154 — peu und scharfen Zâhnen. Auf die mehr stumpfe kerbartige Lappung des Ran- des und stumpfere Zâhne, ist z. B. A. rubra gegründet, aber es zeigen auch die breitblâttrigen Formen Sibiriens und Ramtschatkas (A. sibirica), zuweilen ganz âhnliche Zahnung. Die Blüthenkâtzchen stehen zu 4, seltner zu 3 oder 5 in Trauben, spitzen — oder seitenstândig auf oder unterhalb der Spitze der Aeste des letzten Jahres*. Die Trauben mit mânnlichen Blüthenkâtzchen, ste- hen bald oberhalb, bald unterhalb der weiblichen. Die Trauben der weiblichen Blüthenkâtzchen entspringen aus einer Knospe aus dem Holz des letzten Jahres. Die Fruchtzapfen (Tafel XVI, Fig. 18) werden von einem Stiel getra- gen, der so lang oder nur halb so lang oder 4 mal kürzer als der Fruchtzapfen. Die Schuppen des Fruchtzapfens keilfôrmig, an der Spitze stark verbreitert und schwach 3 — 4 kerbig. (Tafel XVI, Fig. 11, 12, 17 vergrossert). Die Niisschen sind zusammen gedrückt, meist etwas kantig und von einem dicken Flügel um- geben, der meist bedeutend schmâler als das Nüsschen, zuweilen aber auch fast gleichbreit ist. (Tafel XVI, Fig. 13, 14, 15, 16 vergrossert). Aendert ab: a glauca (Tab. XVI, fig. 19 — 20); foliis ovato-ellipticis, acutis, duplicata arguteque dentatis, subtus plerumque glands, glabris et ad nervos pubescentibus v. tenuissime pu- bescentibus. 4. glauca Mx. 1. c. Alnus incana Rchb. ic. ü. germ. XII. tab. 029. fi glauca Ait. hort. Kew. II. ed. V. pag. 259. fi glabrescens Spach. rev. I. c. pag. 206. var. tirolensis Saut, in Rchb. ic. fl. germ. XII. tab. 630. fig. 1293. A. intermedia Schrad. in horto Gottingensi. Europa, Sibirien, Nordamerika, Neu-Mexiko. Die Blâtter meist aus keilfôrmigem Grunde oval - elliptisch spitz oder fast zugespitzt, seltner sind die untersten Blâtter der einzelnen Zweige etwas brei- ter und weniger stark gespitzt oder gar zuweilen abgerundet stumpf. Tafel XVI, Fig\ 20 ist die gewohnlichste Blattform, Fig. 19 ein etwas breiteres, aber noch - pitz.es Blatt in natürlicher Grosse. Zahnung stets doppelt und scharf und die Zâhne selbst mit schwieliger Spitze. Gemeiniglich besitzen die Blâtter eine Lânge von 2ve — 3ys Zoll bei l3/4 — 2T/4 Zoll Breite. An sterilen Sommertrieben werden sie dagegen oft bedeutend grosser und breiter (Blattflâche bis 5ya Zoll lang und bis 4T/4 Zoll breit), ja erhalten oft hier eine breit ovale Form, ei- nen zuweilen fast herzfôrmigen Grand und ôfters auch einen fast lappigen lland, dessen Lappen gezahnt. Die Unterseite des Blattes meist auffallend weisslich blaugrün, seltner grimer, entweder nur an den Nerven kurzhaarig, oder auf der ganzen untern Flache lose kurzhaarig. Eine Form mit unterhalb blaugrünen, an den Nerven behaarten und in den Venenachseln undeutlich bartig behaarten Blattern, liegt uns aus dem Bot. Garten zu Gôttingen im Herbarium Schraders unter der Bezeichnung A. intermedia Schrad. vor. Aus Neu-Mexiko sahen wir unter Ad; 81 i von Fendler gegeben eine Form mit unterhalb dünn kurzhaarigen Blattern, die den Uebergang nach var. y bildet. fj americana; foliis ovato-ellipticis , acuiis, inaequaliter simpliciter argute dentatis, den- iibus brevibus acutis, sublus glands et ad nervos puberulis. Bei Penn Yan in Nordamerika von Sartwell gesammelt und als A. serrulata vertheilt. Nur durch nicht doppelte Zahnung von der vorhergehenden Form abweichend. y genuina; foliis elliptico ovatis v. ovatis, v. rarius late-ovatis acutis v. rarius obtu- sis , argute duplicato-dentatis , sublus dense pubescentibus v. cano subtomentosis. A. incana Willd. 1. c, a. vulgaris Spach. rev. !. c. pag. 206. Horn. 11. dan. Xlil. tab. 2302 (nec 2301). Hartig Lehrb. tab. 24. Mit var. a übereinstimmend, aber unterhalb dicht kurzhaarig oder sogar mit einem weissen kurzen Filz bekleidet. Auch auf der obern Blattseite fin- det sich angedrückte Behaarung. Blatter spitz, selten stumpf. Zahnung doppelt und scharf. Nur aus Europa und dem Caucasus, nicht aus Sibirien gesehen. Aus Nordamerika sahen wir ein Exemplar ohne nâhere Angabe des Fundor- tes im Herbarium Kunths von Willdenow stammend. Wahrscheinlich ist dies ein Garten -Exemplar und es beruht die Angabe aus Nordamerika, auf einer Yerwechslung. â liirsuta; (Tab. XVII. fig. 1, 2); foliis late-ovatis v. late ovato-snbrotundis, obtusis v. rarius acutis, obtuse duplicato-dentatis, subtus dense pubescentibus v. molliter tomentosis. A. liirsuta Tarez, cat. baie. dah. JN» 1064. A. incana à. hirsuta Spach. rev. 1. c. pag. 207. Mémoires T. XIII. 20 - 156 — .4. incona Ledb. <5 Jiirsuta fl. ross. IEÏ. pag. 636. Tarez, fl. baie. dab. 11. pag. 133. Trautv. et Mey. Midd. Reise fl. Ochot. pag. 86. — — Trautv. in Maxim, pri m . fl. am. pag. 238. .4. hirsuta Rupr. in Bull, de l’Ac. de St. Pétersb. 1837. pag. 338. A. incana W. var. liolosericea Ledb. herb. Diese ausgezeichnete Form ward von Turczaninoff am obern Tlieil der Angara im Baicalien und in Dahurien entdeckt, Maximowicz fand sie am Aniur, und ausserdem. liegen uns ans Kamtschatka zahlreiche Exemplare vor. Die breit-ovalen oder rnndlichen Blatter sind an der Spitze abgernndet und nur selten sind die obersten Blatter des Zvveiges spitz; am Rand zeigen sie eine grosse doppelte Zalmung; die grôsseren Zâhne gleiclien kleinen Lappen und sind oft so gross dass sie Lappen genannt werden kônnen; sie sind stumpf abgernndet, selten spitzlich und tragen am Rande kerbartige Zahne mit kurzer aufgesetzter Spitze. Auf der untern Seite des Blattes fmdet sich eine dichte kurze oder fast lilzige Behaarung, auf der obern Blattseite ist die Behaarung gemeiniglich dünn, selten diclit. Tafel XVII, Fig. 1 — 2 giebt 2 Blatter in Lebensgrôsse. £ o vota; fol. ovatis, plerumque a cutis , inaequaliter arejute dentatis, sublus densi ? pu- bescentïbus v. subtomentosis. Gleichsam eine Form von var. y vulgaris, mit einfach gezâhnten Blâttern. Gesehen ans den Carpaten. V sibirica; foliis late-ovatis v. late ovato-subrotundis, obtusis v. rarius acutis, obtuse duplicato- dentatis , subtus glaucis et ad nervos tantum pubescentibus. A. sibirica Fisch. teste Titrez, eat. baik. JY» 1063. A. incana y sibirica Ledb. 11. ross. 111. pag. 636. Spach. rev. 1. c. pag. 207. Trautv. et Mey. in Midd. Reise fl. Ochot. pag. 86. Tarez. 11. baie. dab. II. pag. 133. Wâchst in Sibirien am Argun und Aldan, im Allai, und bei Nerczinsk und ist die kahle unterhalb nur an den Yenen behaarte Form von var. ô hirsuta. Die breite vorn abgerundete Blattform herrscht vor, seltener sind einzelne der obern Blatter spitzlich. Zalmung gleich var. b. 7/ rubra (Tait. XVII, fîg. 3 — 4); fol ovato - ellipticis, acutis v. obtusis, duplicata obtuse v. acutiuscule dentatis , subtus ad nervos tantum v. undique puberulis. A. rubra Bong. veg. de Sitc-La pag. 44. llook. 0. bor. am. II. pag. 138. — — Spach. rev. 1. c. pag. 203. Ledb. fl. ross. III. pag, 636. Wachst in Sitka, in Novaja Semlaja und in der Colonie Ross in Californien. Von letzterem Standorte belinden sich vom Admirai Wrangel gesammelte Exem- plare im Herbarium des Kais. Bol. Garten zu St. Petersberg. Dalton Hooker nennt die vorliegcnde Form eine ausgezeiclmete Art und unterscheidet solche vorzüglich durch die stumpfe tiefe fast lappige doppelte Zahnung des Blatt- randes. Diesen Charakter besitzen aber auch die fast noch ausgezeichneteren Formen S und ?/. Zudem ist die lappige Zahnung des Bandes nicht immer so stumpf, sondern kommt auch an ans Sitka stammenden Exemplaren spiîzer vor. Von den Formen ô und ? y unterscheidet sich die vorliegende Form, durch die langer gestreckten, vonvaltend nach der Spitze zu verschmalerten und spilzen oder nur ausnahmsweise stumplîichen Blatter. Die eigenthümliche Farbe im trocknen Zustande, theilt dicse Form mit den meisten ans Sitka und Ramtschatka stammenden Pllanzen, die wahrscheinlich von der steten Feuch- tigkeit des Klimas bedingt wird. Die ans der Kolonie Ross stammenden Exemplare, besitzen diese braunliche Fârbung im getrockneten Zustande im geringern Grade. Tafel XVII, Fig, 3 und 4 giebt 2 Blatter in Lebensgrôsse. S pinnatificla (Tab. XVII, fig. 5 — 8); foliis plus minus profunde laciniato -pinnati- fidis. Betula pinnata Sw. act. Holm. 1790. Alnus incana y pinnatifida Spacb, rev. 1. c. pag. 207. Rclib. ie. fl. germ. XII. fab. 630. fl g, 1294. Wahlbrg. 11. suec. pag. 622. Ledb. fl. ross. III. pag. 636. Die Form der melir oder weniger tief fiederfôrmig eingeschnittenen Blatter andert mehrfach ab, wir unterscheiden daher die folgenden Unterformen. Iaisus a. laciniata (Tab. XVII, fig. 5); foliis ovato-ob/ongis , acuminatis, lobato-pin- natifichs, sublus in venis tantum pubescentibus, lobis acutis argute serratis, dentibus callo termina lis. 20 158 — Gesehen ans dem Garten zu Schwetzingen. Die zugespitzten Blâtter werden ohne Blattstiel bis 47s Zoll lang und bis 2% Zoll breit; aui‘ der untern Blatt- seite findet sich gemeiniglich nui- an den rôthlichen Blattnerven eine schwache Behaarung. Die Lappen selbst ungefahr V4 Zoll lang, scharf gesagt, mit schwieliger scharfer Spitze, sowie anl‘ der Spitze jedes Zahnes eine spitze Schwiele. Lusus b. parvi folia (ïah. XVII, tig. 7); foliis parvis, ovatis, ocutis v. obtusiusculis , lobato-pinnatificlis, subtus dense pubescentibus v. subtomentosis, lobis plerumque obtusis. Alnus incana pinnatifida Rchb. 1. c. Gesehen ans Schweden ans der Provinz Wermeland. Kleine Blatter dcren Blattflache nur ungefahr 17S Zoll lang und etwas über 1 Zoll breit ist, von ovaler Form, vorn stumpflich oder spitz, unterhalb dicht kurzhaarig oder fast lîlzig und stumpfliche kurze nur ungefahr l/5 Zoll lange gezahnte Lappen, deren Zâhne nicht so scharf gespitzt, zeichnen diese Form ans. Lusus c. vu/g a vis (Tab. XVII, fig. 6); foliis ovato-ellipticis, acutis, pinnatifida -incisis , subtus tenuiter pubescentibus v. ad nervos tantum puberulis, lobis acutis utrinque argute serratis. A. incana pinnatifida Ledb. 1. c. Fleisch. et Lindem. Fl. d. Ostseepr. pag. 331. Gesehen ans den Ostseeprovinzen. Diese Form besitzt oval-elliptische stets spitze Blalter, deren Blattflache 2 — 3VS Zoll lang und 172 — 2% Zoll breit wird. Unterhalb tragen die Blatter entweder auf der ganzen Blattflache eine dünne kurze Behaarung oder sie werden spater kahl und zeigen nur noch an den Blattnerven eine sehr Kurze Behaarung; am Bande sind sie lîeder- lappig. Die Lappen des Blattes fast so lang als der vierte Theil der Blatt- breite, spitz und beiderseits mit scharfen Sagezâhnen besetzt. Lusus <1. acuminata (Tab. XVII, fig. 8); foliis ovato-ellipticis, acuminatis, pinnati- fido-incisis, sublus tenuiter pubescentibus v. ad nervos tantum puberulis, lobis acuminatis integerrimis v. latere inferiore tantum arguie-serratis. Gesehen in kultivirten Exemplaren ans dem Botanischen Garten in Peters- burg. Mehr oder weniger lang zugespitzte Blatter und Blattlappen, sowie die Blattlappen selbst, welche die Lange von 175 der Blatlbreite erreichen und 159 — entweder ganzrandig oder nur an ihrem untern Rande gezahnt sind, zeicli- ncn diese Form ans. II. A. g lutinosa Willd. (Tab. XVII, fig. 9 — 11; tab. XI, fîg. 1 — 19; tab. XV, fig. 36 — 37); arborea, ramis ramulisque teretibus, junioribus saepissiine glutinosis glabris v. pilosu lis ; foliis ovatis v. ovato-subrotundis v. obovalis, saepissirae obtusis v. retusis, rarius aculis v. acuminatis, plerumque duplicato-dentatis, rarius simpliciler ser- ratis v. serrulatis v. loRatis v. pinnalifido-lobatis, utrinque viridibus , nunc loiidem gla- bris, nunc subtus tantum in venarum axillis barbatis, nunc ad venus v. in ornni pagina inferiore pubescentibus, reliculalo-venosis, junioribus plerumque glutinosis, venulis venas connectentibus; race mis amentorum foemineorum e gemma unica egredientibus; strobdis ovatis, pedicellatis; samararurn alis nucula duplo angustioribus v. subnullis. A. glutinosa Willd. spec. pl. IV. pag. 334. Spacli. rev. I. c. pag. 207. Ledit. II. ross. 111. pag. 657. — — cfr. oit. ad var. a. Betula Alnus glutinosa L. spec. pag. 1394. Alnus pubescens Tausch. in Flora 1834. pag. 520. . — badensis Lang, teste Koch. syn. pag. 762. — barbota C. A. M. enum. pl. cauc. pag. 43. — denticulata C. A. M. enum. pl. cauc. pag. 43. — oblongata Willd. spec. pl. IV. pag. 335. — elliptica Req. ann. sc. liât. V. pag. 381. — serrulata Willd. spec. pl. IV. pag. 336. — rugosa Ehrh. teste Spach. — hybrida A. Br. teste Rchb. ic. 11. germ. XII . tab. 630. Fine nicht minder vielgestaltige Art, als die vorhergehende, die ebenfalls in allen Landern der gemassigten und gemassigt kalten Zone der nôrdlichen Halbkugel, d. h. in Europa, Sibirien und Nordamerika und selbst im süd- lichen Afrika waehst. Linné vereinigte A. glutinosa mit A. incana und wirklich giebt es Formen, welclie so auf der Granze zwischen beiden Arten stehen, dass inan oft nicht genau weiss zu welcher der beiden Arten solche zu zie- hen sind. Vielleicht sind dies Bastarde, obgleich mit Sicherheit bis jetzt noch kein Bastard zwischen beiden Arten nachgewiesen ist. Kennzeichen, die A. gluti- nosa von A. incana immer noch mit ziemlicher Sicherheit unterscheiden lassen, das sind die in der Jugend gemeiniglich klebrigen oft glanzenden jungen Aeste und Bliitter, oder zahlreiche harzige kleine Pimkle auf der Unterseite der Flatter, beiderseits grüne Bliitter, auffallend bartige Behaarung in den Venenachseln - 160 - welche nur selten feiilt, wo dann an deren Stelle an don übrigens kahlen Blattern die Mittel- und die Seitennerven auf der untern Blattseite Behaarung zeigen. Aile diese Unterschiede lassen niclit in Stich, der eine oder andere wird immer den Ansschlag geben. Die Trauben der weiblichen Blüthenkâtz- chen entspringen im Gegensatz zu denen der beiden folgenden Arten ans einer Knospe. Die Fruchtzapfen stets deutlich gestielt, oval oder seltner fast kug- lig. Die Schuppen des Fruchtzapfens (Tafel XI, Fig. 18 und 19 vergrôssert) liolzig verdickt, vorn abgestutzt und ausgebreitet und von oben gesehen rings uni 5 — 7 kurze kerbartige Lappen, von der Seite gesehen gemeiniglich 4 Kerblappen zeigend. Die Früehtchen (Tafel XI, Fig. 11 — 17 vergrôssert) von bald lânglicher, bald fast kugliger Gestalt, zusammengedrückt, entweder mit dickem lederartigem schmalem Fliigel, der von der Consistenz des Friicht- gehauses, oder es fehlt dieser Fliigel auch wohl ganz, l)a wo die Nüsschen neben einander liegen, zeigen sie durch den gegenseitigen Druck oft abge- stutzte Seitenllachen, wie dies Fig. 17 zeigt. Zum Unterschiede konnten wir diese im gleichen Fruchtzapfen wechselnde Gestalt, jedoch nicht benutzen. In no ch liôherm Grade als dies bei A. incana der Fall war, nehmen die Formen der A. glutinosa, je nach ihrem Yaterlande ziemlich durchgreifende Unterschiede an. So kommt in Nordamerika nur die als A. serrulata beschrie- bene Form vor. Im Caucasus wachst aber eine der A. serrulata so nahe verwandte andere Form, die A. denticulata C. A. M., welche nur durch stumpfe Bliitter verschieden ist. Auch ans Amerika liegeîi uns Ëxemplare mit stumpfen Blattern vor und so gehen aile diese anscheinend sehr geschiede- nen Formen, so allmâlig in einander liber, dass wir solche nicht als Arten halten konnten. Das speziellere davon werden wir bei den einzelnen Formen hervorheben. Aendert ab : a vulgaris Spacli. (Ta!). XI, fig. 1 — 2); foliis ovato-subrolundis v. obovatis, rotun- dalo-obtusis v. emctrginato - retusis, plerumque duplicato dentatis v. ravins inaequuliter dentaiis , v. totidem glabris v. saepius subtus in venarum axillis barbatis. A. glutinosa Wilkl. spec. pl. IV. pag. 334. Willd. Ber] . Baumz. pag. 19. Gaertn. fr. 11. tab. 90. Ait. liort. Kew. il. ed. V. pag. 2oS. Sturm. Deutsclil . Flora VIII. 29. — ICI — .4. glutinosa D. C. II. iï. III. pag. 149. Guimp. et Ilayne Deutsche Ilolzg. tab. 433. Gren. et Godr. il. fr. III. 449. Rchb. ic. fl. germ. XII. tab. 631. Koch. syn. pag. 763. Ilartig Lehrb. tab. 23. Hornm. fl. dan. XIII. tab. 2301 (non 2302). a va Ig a ris Spach. rev. 1. c. pag. 207. Alnus nitens C. Koch, in lierb. Berol. Betula Alnus glutinosa Dnroi Harbk. Banmz. pag. 401. Wir sahen diese Form nur ans Europa, wo sie von Frankreicîi an bis nacb lliissland und auch noch im Caucasus wachst. Die Blâtter ans keilfôrmigem oder abgerundetem Grande rundlich - oval oder breit verkehrt oval, doppeit f’ast eckig oder geschweift gezahnt oder seltener ungleich gezahnt, mit Zah- nen die kurz und breit und eine sehr kurze stumpfliche schwielige Spitze tra- gen. Die Blattflache ist 2 — G Zoll lang und 2 — iV2 Zoll breit, meistentheils aber nur ungefâhr 3 Zoll lang und 22/3 Zoll breit, demi die grossen Bbitter kommen nur an sterilen Sommertrieben vor. Unterhalb sind sie drüsig punk- tirt, meist in den Yenenachseln stark bartig, seltner fast kabl. Blattstiele und junge Aestchen meist durchaus kabl, seltner lose und schwach behaart. Vorn sind die Blatter fast immer stumpf abgerundet und gemeiniglich dabei an der Spitze noch ausgerandet, nur selten kommen an den Sommertrieben undeut- licli spitze Blütter vor. Tafel XI, Fig. 1 und 2 zwei Bbitter in natürlicher G ri isse. Fig. 2 ist die gewôhnlichere rundere Eorm. Fig. 1 eine etwas ge- strccktere Form. /? pubescens (Tab. XI, Kg. 3 und 4); foliis ovato-subrotundis v. obovatis, plerumquc rotundato - obtusis, rarius subacutis, duplicata v. ravins inaequaliter dentatis, subtus in nervo media venisque v. rarius tatidem pubescentibus, in venarum axillis plerumquc bar- bu lis. A. pubescens Tausch. Flora 1834. pag. 320. Koch syn. pag. 762. .4. badensis Lang, teste Koch et in herb. Ac. Petr. A. barbota C. A. M. eniim. pi. cane. pag. 43. A. glutinosa barbata Ledb. fl. ross. II!, pag. 637. Gesehen ans Bohmen, Baden und dem Caucasus. Der vorhergehenden Form in Form und Zahnung der Bbitter sehr nahe stehend, doch kommen vorn nur — 162 — stumpf abgerundete, seltner undeutlich spitze Blatter vor, ausgerandete Bliit- ter sali ich nicht. In der Grosse der Blatter und in der Zahnung zeigen sich die gleichen Formen wie bei var. «. (Tafel XI, Fig. 3, 4) Constant verschie- den ist sic durcli die Behaarung, indem die Blattstiele nnd die jungen Zweige rneist- und der Mittelnerv und Seitennerven auf der untern Blattseite immer eine deutliche Behaarung trageo. Ausserdem fîndet sich gemeiniglich in den Yenenachseln eine wollig bartige Behaarung und zuweiten ist die ganze untere Blattseite behaart. Ein Originalexemplar ans Boehmen von Tausch gegeben, zeigt abgerundet stumpfe und undeutlich spitze Blatter, die auf der untern Blatt- seite nur an den Blattnerven behaart und in den Yenenachseln sehr schwach bartig. Die zahlreichen uns vorliegenden Exemplare ans déni Caucasus von C. A. Meyer theils selbst bestimmt, zeigen vorherrschend rundlich-ovale, an der Spitze abgerundet stumpfe, selten spitzliche Blatter, die in den Venen- achseln rneist einen starken Bart und ausserdem Behaarung an den Blattner- ven auf der untere Blattseite oder seltner schwache Behaarung auf der gan- zen untern Blattflache tragen. Es giebt unter den Exemplaren des Caucasus Formen mit weniger starken Bart in den Venenachseln und Behaarung ein- zis auf den stârkern Blattnerven. Von diesen unterscheidet sich die folgen- o o de Form nur durch kahle Blatter, die einzig in den Blaltaxillen bartige Be- haarung tragen. Diese Uebergànge sind aber so allmalig, dass man mit dem gleichen Ilechte solche Miltelformen zu var. p oder Y stellen kann. Wie C. A. Meyer dazu kam die Blatter der Form des Caucasus gerade spitz zu nen- nen, wissen wir nicht, wahrscheinlich lagen ihm früher nur einzelne Exem- plare mit spitzen Blattern vor. Von Müllheim im Breisgau sahen wir end- licli die von Lang als A. badensis vertheilte Form, die im Blattschnitt der vom Caucasus gleich kommt, aber auf der ganzen untern Seite des Blattes eine dichte und auf der obéré Blattseite eine schwàchere Behaarung tragt. Man sieht daraus, dass diese Form nach den verschiedenen Standorten wie- der verschieden ist, so das die 3 folgenden Unterformen unterschieden wer- den kônnen, namlich: Lusus a. pub es cens foliis subtus ad nervos tantum pubescentibus , axillis vix barbatis. A. pubescens Tausch. A. canadensis llcrb. Kuth. Lusus b. barbai a; foins supra glabns, subtus ad nervos pubescentibus v. in pagina inferiore tenuiter pubescentibus , in venarum axillis plerumque lanato-barbatis. A. barbota C. A. M. 163 — Lusus c. badensis; foliis supra tenuiter pubescentibus, subtus dense molliterque pu- bescentibus et in venarum axiïlis tomentosis. A. badensis Lang. Für eine hybride Art kônnen wir, nach dem was uns vorliegt, die var. pu- bescens nicht halten. y denticulata (Tab. XI, tig. 5); foliis obovatis v. late ovatis v. elliptico- ovatis, ple- rumque rotundato-obtusis v. retusis v. rarius acutiusculis v. acutis, duplicata v. inaequa- liter denticulatis , glabris et in venarum axillis in pagina inferiore tantum barbatis v. ra- rius ad venas paullo -pubescentibus et in venarum axillis vix barbulatis. A. denticulata G. A. M. Enum. pl. cauc. pag. 43. Eich. pl. nov. in it. casp. cauc. tab. II. A. glutinosa ft denticulata Ledb. II. ross. III. pag. 657. var. subrotunda Spach. rev. 1. c. pag. 207. A. elliptica Beq. in Ann. d. sc. nat. V. pag. 381. Gr. et Godr. fl. fr. III. pag. 150. Bert. fl. it. pag. 161. A. Morisiana Bert. fl. it. X. pag. 163. A. suaveolens Bert. fl. ital. X. pag. 161. Beq. in Ann. des sc. nat. 1825. tom. V. pag. 381. A. dubia Beq. in D. C. herb. YVâchst in den Provinzen des Caucasus, in Italien, Corsica etc., sowie auch am Vorgebirge der guten Hoffnung. Von der vorhergehenden Forai unter- scheidet sie sich einzig durch das Fehlen der Behaarung auf der untern Blatt- seite oder auf den Blattnerven derselben, indem sich nur in den Venenach- seln eine bald schwachere, bald starkere bartige Behaarung findet, die zu- weilen nocli dem Hauptnerven etwas nachlàuft. Von var. « ist sie kaum ver- schieden durch kleinere meist nicht doppelte Zahnung, festere Textur der Blatter und eine abgerundete oder spitze Blattspitze. Blattform meist mit var. ft übereinstimmend, obgleich gewôhnlich weniger breit. Der Blattrand tragt entweder grôssere Zâhne, die wiederum mit klcinen Zâhnchen besetzt sind, oder es wird diese Zahnung, wie an dem auf Tafel XI, Fig. 5 gegebe- nen Blatte ganz einfach, ja kann so klein werden wie bei der folgenden Forai. Da nun auch bei dieser Form des Caucasus die Blatter von festerer Consistenz als bei der gemeinen Form, da ferner bei derselben auch spitze und bei der folgenden Form Amerikas auch stumpfe Blatter nicht selten sind, so bleibt Mémoires T. Xlll. 21 — 164 — zwischen beiden kein durchgreifender Unterschied, und beide sind nur aïs Formen der A. glutinosa zu betrachten. Yoni Vorgebirge der gviten Hollnung salien vvir Exemplare von Ecklon und Bergius gesammelt, die in den Achseln der Venen gar nicht oder nur undeutlich bartig und dagegen liings der Haupt- nerven nur undeutlich kurzhaarig und ausserdem besonders grosse Frucht- zapfen tragen. Im Süden Europas wachsen Formen mit sehr stark klebrigen klein gezahnten Bliittern, die auf der Rückseite oft ganz kahl. Hierzu gehôren A. elliptica und dubia Req., sowie A. viridis Sieb. pl. exsicc. <5 serrulata (Tab. XI, fig. 6 — 10); foliis ovato - elliplicis, ovatis v. obovatis, plerum- c/ue acutis, rarins obtusis, saepissime subaequaliter denticulatis , rarius duplicata - dentatis, subtus ad venus pubescentibus, barba in venarum axillis milia v. vix conspicua. A. serrulata Willd. spec. pl. IV. pag. 330. Willd. Berl. Baumz. pag. 21. Spach. 1. c. pag. 200. Ait. hort. Kew. II. ed. tom. V. pag. 230. Pursh. fl. am. septr. II. pag. 023. Mx. arb. III. pag. 321. tab. 4. lig. 1. Torr. New. York. II. 202. tab. 113. Betula serrulata Mx. fl. bor. am. II. pag. 181. Betula rugosa Elirh. Beitr. III. pag. 21. A. hybrida Rchb. ic. fl. germ. tab. 030. fig. 1292. A. glutinosa acutifolia Spach. rev. 1. c. pag. 207. Es ist das eine Form Nordamerikas von mehr strauchigem Wuchse, die mit der vorhergehenden Varietat so nahe verxvandt, dass bei den stumpfblat- trigen Formen nur die Behaarung der Nerven auf der untern Blattseite als einziger Unterschied zurückbleibt. Ebenso nah steht eine Form derselben. der var. fi pubescens lusus a und unterscheidet sich von dieser nur durch die vorherrschend spitzen Blatter. Die Friichtchen entbehren meistens jeden Flügels, oder tragen auch wohl einen schmalen. Yon Gestalt sind die Friicht- chen kreisrund, zuweilen ans keilfôrmigem Grande verkehrt oval und dann meist an den Seiten ilach abgeplattet. Aendert al): Lusus a. genuina (Tab. XI, fig. 6); fol. ovato-ellipticis v. rarius late ovatis, acutis v. subobtusis simpliciter denticulatis. — 165 Es ist (las die geincinste Form, die uns in zahlreichen Exemplaren aus Nordamerika vorliegt und aul' die sieli die ganze oben citirte Literalur be- zieht, soweit solclie bei der dritlen Unterform nicht repelirt ist. In kultivirten Exemplaren sah ich diese Form aus dem Garten in Gôttingen als A. oblon- gata und ans Herrenhausen. Die spitze Blattform herrscht durchaus vor und stumpfliche Flatter kommen nur selten neben spitzen Bliittern und zwar an den gleichen Aesten, meist mehr nach unten stehend, vor. Blattflâche zwischen 3 — 4 Zoll langundlVa — 2ys Zoll breit. Die Blatter am Bande mit kleinen Zalmchen oder Sagezahnchen, die eine kleine schwielige Spitze tragen oder zuweilen nur aus dieser bestehen. Von Consistenz sind die Blatter ziemlich fest, die Nerven auf der untern Seite nicht so stark vortretend wie bei Lusus c. Die- selben sind kurzhaarig und zuweilen in den Venenachseln ein kurzer Bart. Lusus b. obtusi folia (Tab. XI, fig. 7); foliis obovatis, rotundato - obtusis, simplici- té)' denticulatis . Gesehen vom Ohio und in kultivirten Exemplaren. Stumpf abgerundete Blatter unterscheiden sic von der ersten Unterform. In) Herbarium von Mer- tens fand sich diese Form als A. obtusifolia. Lusus c. rugosa (Tah. XI, fig. 8 — 10); fol. ovato-ellipticis, acutis, repando-angulatis denticulatisque v. cluplicato- denticulatis. Betula rugosa Elirh. Beytr. III. pag. 21. Alnus hybrida Rchb. ic. fl. germ. tab . 030. fig. 1202. ,4. serrulala Mx. arb. III. pag. 321. tab. 4. fig. 1 . Torr. et Gr. New. York. II. pag. 202. tab. 115. Diese ï'orm ist es, die am allgemeinsten in den Garten Europas als A. ser- rulata, A. oblongata, A. undulata, A. maritima, A. rugosa, A. canadensis und A. americana verbreitet ist. Sie steht der A. glutinosa pubescens lusus a, d. h. der von Tausch als A. pubescens beschriebenen Form ausserordentlich nahe und unterscheidet sich nur durch vorherrschend spitze Blatter mit et- was starker vortretenden, mehr braunlich behaarten Venen. YVild gesammelte Exemplaire sahen wir von derselben nicht. Im Konigl. Herbarium zu München beftnden sich Exemplare aus der Sammlung Ehrharts, wo America septrentrio- nalis als Vaterland angegeben. Es sind dieses jedoch jedenfalls auch nur kultivirte Exemplare, da Ehrhart die B. rugosa nach Gartenpflanzen aufstellte. Es ist uns daher wahrscheinlich, dass die citirten Abbildungen ebenfalls nach kulti- virten Pflanzen gemacht sind und dass gerade diese Form der A. serrulata, 21* — 166 — als die durch die Kultur allmâlig zu den andern Formen der A. gluti- nosa übergehende zu betrachten ist. Schon Ehrhart sagt, dass seine A. ru- gosa mit ausgeschweiftem eckigem gezàhneltem Blattrande in die Herrn- hauser Baumschulen aus Amerika eingeführt ward. Seitdem hat sich diese Form in den Garten Europas mehrfach verbreitet und tlieils wegen der na- mentlich an sterilen Trieben auffallend tief doppelt gezahnten oder ausge- schweiften gezahnten Blâtter, die von der klein und einfacli gezahnten Nor- malform Nordamerikas bedeutend abweichen, verschiedene Namen erhalten; theils ist sie mit der A. pubescens Tausch verwechselt und wahrscheinlich von Reichenbach nach einein kultivirtem Exemplare als A. hybrida abgebil- det worden, was die Unsicherheit noch vermehren musste. Bildet einen vollstândigen Uebergang nach var. p. An den sterilen Trieben werden die Blatter zuweilen sehr gross und bilden die Form, welche Spach als var. macrophylla beschreibt. Niedriger wachsende Exemplare, âhneln der A. viridis in ihrer Tracht, aber schon die nie so lang vorgestreckte Zahnune des Randes unterscheidet sie, neben den fast flügellosen Früchtchen, deren Fliigel, wo er vorhanden, von fast gleicher Textur als die des Fruchtgehâuses. Lusus d. calif ornica; ramulis junioribus glutinosis; foliis ovato-ellipticis , acutis, du- plicato v. rarius simpliciter denticulatis , supra glutinosis, junioribus utrinque puberulis. Diese uns aus Californien vorliegende Form schliesst sich der gewôhnlichen unter a aufgeführten Form zunachst an, doch sind die jungen Aeste, sowie die Oberseite der Blatter durch den klebrigen glanzenden Ueberzug ausgezeichnet und der Blattrand ist selten einfach, hâufiger doppelt gezahnelt. Die feste Tex- tur der Blatter theilt sie mit der Form a. Ausserdem sind die jungen Blatter beiderseits kurzhaarig (was aber auch bei Form a vorkommt) und spiiter tra- gen sie vorzüglich auf den Nerven der Unterseite des Blattes kurze Behaarung und ausserdem oft in den Yenenachseln einen deutlichen Bart. An den jungen Zweigen finden sich kleine helle Driisen in grôsserer Zahl, als bei den an- dern Formen. e pinnati [ida ; foliis plus minus pinnatifido-laciniatis. .4. glutinosa fi Ait. hort. Kew. II. ed. tom. V. pas;. 230. fi y ô Willd. spec. IV. pas. 33o. Die Form mit eingeschnittenen Blattern andert vielfach ab und zemt fast O - 167 an jedem Exemplar Verschiedenheiten. MitWilldenow und Spach unterschei- den wir 3 Unterformen. Lusus a. incisa (Tab. XVII, fig. 9, 10, 11); foliis nunc subrotundis irregulariter in- cisis v. sublyrato-pinnatifidis, — nunc e basi cuneata obovatis simiato-lobatis: lobis rotun- datis, crenato-dentalis. A. ghitinosa fi incisa Willd. 1. c. i oxyacanthcie folia Spach. rev. pag. 208. fi incisa Koch. syn. pag. 763. Nur in kultivirten Exemplaren gesehen. Ein Strauch mit doppelter Blatt- form. An den dünnern làngern stets sterilen Sommertrieben sind die Blatter fast kreisrund, beiderseits kahl und unregelmassig geschlitzt, oder auch leyer- fôrmig fiederscbnittig, mit stumpf abgerundeten Lappen oder Fiederblattchen, die nur an der Spitze eine grosse kerbartige Zabnung mit aufgesetzter schwie- liger Spitze tragen. An den kürzern Aestchen haben die Blatter eine durch- aus verschiedene regelmàssigere Gestalt, indem sie ans keilformigem Grande verkehrt oval und stumpf sind, auf der untern Blattseite in den Venenachseln einen Ilockigen Bart tragen und am Blattrande buchtig gelappt erscheinen. Die Blattlappen selbst sind stumpf und vorn kerbig - gezahnt. Diese letztere Blattform ist als die normale, die erstere als eine monstrôse anzusehen. Tafel XVII, Fig. 9 und 11 sind zvvei Blatter der letzteren und Fig. 10 ein Blatt der normalen Blattform. Lusus b. laciniata (Tab. XV, fig, 36 — 37); foi. ovato-oblongis, profonde - pinnati- fidis, subtus in venarum axillis barbatis: laciniis lanceolatis, acuminatis v. subaculis, inte- gerrimis v. apicem versus crenulatis. A. ghitinosa y laciniata Willd. spec. pl. IV. pag. 333. — Koch. syn. pag. 763. ô pinnaiifida Spach. rev. 1. c. pag. 207. var. imperialis asplenifolia Versch. ill. hort. 1860. pag. 97. Ebenfalls nur in kultivirten Exemplaren gesehen. In der Blattform der A. inca- na S. pinnatifida lus. d. acuminata verwandt, durch den starken Bart auf der untern Blattseite etc. jedoch sofort zu unterscheiden; ausserdem sind die Blatter kahl, auf der untern Blattseite meist klebrig und nur selten an den Blattner- ven undeutlich behaart. Die Blattlappen langer als der dritte Theil der Blatt- breite, oder oft auch nur so lang als der vierte Theil der Blattbreite, selten - 168 — bis fast an die Miltelrippe reichend, entweder schmal und dann gemeiniglich fast sichelfôrmig und zugespitzt, — oder breiter und dann nur spitz oderzuwei- len fast stumpflicli, am Rande ungezahnt oder gegen die Spitze hin kleine Kerbzâhne tragend. Tafel XV, Fig. 36 ein Blatt mit kiirzern breitern gekerb- ten Lappen. Fig. 37 ein Blatt mit schmalern langera ganzrandigen Lappen. Die Fruchtzapfen oft kugelrund and die kreisfôrmigen zusammengedrückten Früchtchen, welche ich gesehen, durchaus llügellos. Lusus c. qucrci folia ; foliis oblongis, obtusis, sinuato-lobatis, lobis rotundatis. A. glntinosa b quercifolia Willd. spcc pl . IV. pag. 336. Spach. rer. 1. c. pag. 208. 12. A. cordi folia Ten. (Tab. XVI, tig. 21 — 27; XI, tig. 20); arborea; ramis ra- mulisquc teretibus, glabris v. junioribus plus minus dense pubescentibus; foliis longe petiolatis, e basi cordata v. subcordata subrotundis v. ovato - subrotundis, y. ovatis v. ovato-oblongis, plus minus acuminatis, subaequaliter crenato-serratis, nunc subtus punc- tulatis, reticulato - venosis, in nervorum axillis plus minus barbulalis, caeterum gla- bris,— nunc ulrinque et praecipue subtus pubescentibus v. subbirsutis; strobilis magnis, ovatis, pedicellatis, in quavis gemma solitariis v. ravins binis; samararum alis nucula du - plo triplove angustioribus. A. cordifolia Ten. 11. napol. II. pag. 333. tab. 90. fl. napol. prodr. pag. 64. Acad. Nap. II. Spach. rev. 1. c. pag. 208. Ledb. ü. ross. III. pag. 668. Lodd. Bot. Cab. tab. 1231. .4. subcordata C. A. M. ind. cauc. pag. 43. Betula cordata Loisel, Not. pag. 139. Wâchst in Corsica, im südlichen Italien und in den Provinzen des Caucasus. Bildet einen mittelhohen Baum mit langgestielten am Grunde herzfôrmigen Blattern, deren Formen wir bei den folgenden Varietaten genauer betrachten wollen. Die Zahnung der Blâtter besteht aus nach vorn geriehteten kerbfor- migen Sagezâhnen, deren stumpfschwielige Spitze fast dent Blattrande ange- driickt; ineist sind die Ziihne fast gleichlang, seltner ist die Zahnung fast doppelt, was jedoch nur an Blattern der sterilen Sommertriebe vorkommt. Die Nervatur der Büatter weicht in so fern von der der vorhergehenden Arten o ab, als die Seitennerven nach der Spitze zu oder auch gegen den Grand hin — 169 — zuweilen sich in stiirkere kleinere Nerven verzweigen und die die Seitenner- ven verbindenden kleinern querbalkenformigen Nerven nicht immer vortreten und zuweilen mit «mander anastomosiren. Die Stellung der weiblichen Blii- thenkatzchen unterscheidet diese und die folgende Art von den beiden vorher- gehenden, indem aus den aus den Aesten des letzten Jahres ausbrechenden Knospen gewôhnlich nur ein , seltner 2 weibliche Fruchtkatzchen hervorge- hen. Ebenso tlieilt diese Art mit der folgenden die bedeutende Grosse der Fruchtzapfen. Letztere sind von ovaler oder lânglich-ovaler Gestalt, bis z/4 Zoll lang, mehr als 1/3 Zoll breit und im jüngern Zustande glânzend klebrig. (Tafel XVI, Fig. 23. ein Fruchtzweig.). Die Schuppen des Fruchtzapfens keilformig, oben mehr oder weniger verbreitert, abgestutzt abgerundet, 3 — 5 lappig und stark nach unten gebogen, so dass die Schuppen vor der voll- kommnen Reife einander vollstandig decken und fest zusammenschliessen (Tafel XVI, Fig. 26 — 27. Zapfensch. vergrossert). Die Friichtchen oval, mit schmalem undurchsichtigem festem Flügel, der 2 — 3 mal schmaler als das zusammengedrückte Nüsschen, dieses aber stets regelmassig umgiebt (Tafel XVI, Fig. 24- — 25 Nüsschen). Aendert ab. a genuina (Tab. XVI, fig. 21 — 23); foliis cordato-rotundatis v. cordato-ovatis, acu- rninalis v. acutis v. rendus rotimdato-obtusis , subtus glunduloso punctulatis et in venarum axillis barbulatis, caeterum g la bris. A. cor di folia Ten. ]. c. Bert. 11. it. X. pag. 160. Wir sahen diese Form sowohl aus dem Siiden Italiens und aus Corsika, als aus der Provinz Talüsch im Caucasus und aus verschiedenen Garten Deutsch- lands. Die beiderseits lreudig grünen, unterhalb aber etwas heller gefiirb- ten Blâtter zeigen die vorherrschend herzfôrmig-rundliche Form (Tafel XVI, Fig. 21), gehen aber durch die herzfôrmig ovale Form (Tafel XVI, Fig. 22) zur folgenden Abart über. Gemeiniglich erhebt sich aus der abgerundeten Spitze eine gleichsam aufgesetzte breite stumplliche oder spitze Spitze (Tafel XVI, Fig. 21), seltner erscheinen sie nur spitz (Tab. XVI, lîg. 23) und noch seltner sind sie vorn stumpf abgerundet (Tafel XVI, Fig. 22). Die Grosse der Blattflâche schwankt zwischen 13A Zoll Lange und Breite bis \ Zoll Lange und 3v2 Zoll Breite. Ausser den kleinen schildfôrmigen Punkten auf der un- tern Seite der Blatter und dem dünnen Bart in den Venenachseln ist das - 170 Blatt sowie der schlanke Blattstiel kahl. Nur selten verlâuft sich vom Bart aus die Behaarung mehr oderweniger lângs der Blattnerven. Zweige und Knospen kahl, wie die jüngern Blâtter zuweilen klebrig. Die mânnlichen Blüthenkâtz- chen lang und jedes einzelne wie dies bei den weiblichen der Fall ist, aus einer Knospe des vorjahrigen Holzes an der Spitze eines Zweiges entsprin- gend, so dass sie in eine spitzenstândige Traube gestellt sind. fi subcordata (Tab. XI, fig. 20); foliis e basi plus minus cordata ovatis v. ovalo- oblongis v. rarius oblongis, plerumque acuminatis . Cetera ut praececlentis. A. subcordata C. A. M. 1. c. Gesehen aus dem Caucasus, sowie auch aus dem Süden Italiens. Es ist das die Form mit gestreckteren Blâttern. Die gewôhnlichste Blatt- form zeigt Tafel XI, Fig. 20. Es kommen aber auch verhâltnissmâssig làn- gere oder breitere Blattformen vor, die zur normalen Form allmâlig überge- hen. Der Blattgrund meist leicht herzfôrmig, selten an einzelnen Blâttern ab- gerundet. Vorn ist das Blatt fast immer zugespitzt, seltner spitz oder stumpf- licli. Die weiblichen Fruchtkâtzchen auf der Spitze eines vorjahrigen Zwei- ges, einzeln oder seltner die untern zu 2 aus einer Knospe entspringend, und daher zu 2 — 8 in endstândigen Trauben. Ailes andere wie bei var. a. y vil l osa; ramulis junioribus , petiolis foliisque praecipue in pagina inferiore pube- scenli-viilosis. Cetera ut varietatis fi. Provinz Lenkoran im Caucasus. Durchaus mit der vorhergehenden Form o übereinstimmend und nur durch die dichte Behaarung der jüngern Zweige, der Blattstiele und an der untern Seite des Blattes verschieden. Die Drüsen auf der untern Blattseite fehlen. Auf der obern Blattseite eine dünne kurze Behaarung. ô r otundif oha : foins parvis , cordato-subrotundis, obtusissimis. Cetera ut var. ex. A. rotundi folia Bert. fl. it. X. pag. 160. Auf dem Berge Cagna a Serrafînio in Corsica. 13. A. orientalis Dne. (Tab. XVII, fig. 12 — 18); glabra, foliis longe petiolatis, e basi rotundata ovato-ellipticis v. ovato-oblongis v. lanceolato-oblongis, acuminatis v. subobtusis, inaequaliter repando-denticulatis v. crenato-dentatis, supra glutinosis, subtus reticulato-venosis et in venarum axillis barbulatis, caetcrum glabris; slrobilis magnis, ovaiis, pedicellalis, in quavis gemma solitariis; nuculis apteris. A. orientalis Dne. fl. sinaica in Ann. d. sc. nal. ser. II. loin. IV. pag. 348. Spach. rev. I. c. pag. 208. Betula longifolia Bové leste Spach. Int Libanon von Labillardière, Bové und Gaillard und von Kotschy bel Bay- ruth gesammelt. Eine ausgezeichnete Art, die durch Grosse der Frucht- zapfen, welclie fast 1 Zoll lang und y, Zoll breit werden, sowie wegen der Entwickelung jedes weiblichen (und wahrscheinlich auch mânnlichen) Frucht- kâtzchens ans den obersten Augen eines Zweiges vom letzten Jahre, selir nahe mit der vorhergehenden Art verwandt, aber durch die am Grande abgerun- deten Blâtter und rundliche oder verkehrt ovale dicke Nüssclien ohne jeden Flügel gut geschieden ist. Aeste und die schlanken Blattstiele und Blatter durchaus kahl, die letzteren auf der Oberseite glânzend und klebrig, unterhalb nur an den Yenenachseln leicht bartig behaart. Die vorherrschende Blattform (Tafel XVII, Fig. 12) ist oval-elliptiscli und am Grunde abgerundet, es kommen aber auch schmalere und breitere Blattformen vor, die zuvveilen einen schiefen Blattgrund zeigen. Blatlspitzc zugespitzt, spitz oder stumpflich. Blattrand gleich- mâssig oder ungleichmâssig, seltner fast doppelt kerbig gezahnt, selten aus- geschweift klein gezahnelt oder fast ganzrandig. Mânnliche Fruchtkâtzchen in einer endstândigen Traube. Fruchtzapfen gemeiniglich zu 3, seltner zu 4 — 5 in einer endstândigen Traube, oval und nach oben etwas verschmâlert, wie mit einem Lack überzogen und mit dicht schliessenden Schuppen. Die ein- zelnen Schuppen keilfôrmig, mit nach vorn gebogener abgerundeter 3 — 5- lappiger Spitze. (Tafel XVII. Fig. 13 eine Schuppe von der Seite, Fig. 14, 15, solche von oben gesehen). Die Niisschen ohne jeden Flügel, zusammenge- drückt, oval, rundlich oder auch ungleichseitig. (Tafel X\ 11, Fig. 15 — 17, Niisschen vergrossert.) Ucber die Blüthezeit dieser Art besitzen wir keine bestimmten Angaben. Die uns vorliegcnden Exemplare machen es mis wahrscheinlich, dass die Blüthenkâtzchen zu einer Zeit blühen, wenn der Baum beblâttert ist. 14. A. oblongaia Willd. (Tab. VI, fig. 3 — 9); glabra; foliis peliolatis, e basi cuneata obovalis v. elliplicis v. rarius ohlongis , apice rotundato-oblusis v. acutis, ar- gute denliculatis, utrinque glabris, junioribus glutinosis, dentibus sursum versis callo Mémoires /. XI 11. ~~ terminalis: floratione coëtanca (an semper?); amentis fômineis in quavis gemma solifa- riis, I — 3 in racemum terminalem disposilis; strobilis magnis elliplicis ; nuculis compres- sis, ovato-oblongis, ala coriacea anguslissima cinc.'is. A. oblongata Willd. spec. pl. IV pag. 333. Willd. Berl. Bainnz. pag. 20. Ait. hort. Kew. II. ed. V. pag. 239. Betula oblongata Ait. liort. Kew. I. ed. III. pag. 338. Stammt aus Nordamerika. Es liegen uns von dieser Eller Exemplare aus Nordamerika vor, die theils aïs A, serrulata var., theils als B. Alnus mari- tima gegeben sind. Ferner sahen wir diesel be ohne Nainen aus dem Garten der Horticultural Society bei London gegeben. Aiton und Willdenow unter- scheiden diese Art von A. serrulata durch durchaus kahle Blatter, die auf der untern Seite weder auf den Nerven noch in den Venenachseln behaart sind. Als Vaterland wird von beiden Autoren das südliche Europa angegeben. Darnach vermutheten vvir zuerst, dass die A. oblongata zu A. glutinosa denti- culata als Form zu zielien sei, zu jener Fonn des Caucasus, die aber schon durci) die in den Venenachseln stets bartigen Blatter von A. oblongata zu un- terscheiden ist. Eine andere Form Südeuropas, welche fiir die A. oblongata batte genommen werden kônnen, sahen wir niclit. Dagegen stimmt das Exemplar, welches von Lindley aus dem Garten der Hort. Society an Fischer, jedoch ohne Namen gesemlet ward, genau in Bezug auf die Blattform mit A. oblongata iiberein. Im Herbarium Kunths sahen wir endlich ein anderes von Lindley aus Nordamerika gegebenes Exemplar, das genau mit dem des Gartens der Hort. Society übereinstimmte und im Kônigl. Herbarium von Berlin sahen wir endlich noch ein anderes Exemplar aus Nordamerika, das mit der von Aiton envahn- ten sclunalblattrigen Form übereinstimmt. Wir glauben daher nicht im ïrrthurn zu sein, wenn wir der Ansicht sind, dass wir die Pflanze vor uns haben, nach der Aiton die Art aufgestellt liât, o dass aber die Angabe Südeuropas als Vaterland, auf einem Irrthume beruht. Ueber die Blüthezeit am Schlusse noch einige Bemerkungen. Bildet nach Willdenow einen niedrigen Baum von strauchigem Wuchse, der nur an den Blattstielen schwach behaart, sonst überall kahl ist. Aeste ohne Drüsen, Blatter gemeiniglich aus keilfôrmigem fast ganzrandigem Grunde verkehrt oval oder spitz, — seltner (bei einer Form) lânglich, am Bande gezalmelt, mit nach vorn übergebogenen oder fast angedrückten Zahnchen, die mit einer 173 — schwieligen Spitze endigen. Oberhalb uml unterhalb sind die Blatter durcli- aus kahl and selbst die bartige Behaarung der Venenachseln fehlt. Von Con- sistenz sind sie fest und zeigt die Blattflache derselben gemeiniglich eine Lange von 2 — 274 Zoll und ungefàhr IVa Zoll Breite. Tafel VI, Fig. 9 ist ein Àestchen mit Blâttern von der gewôhnlichen Form. Die Blüthenkàtzchen blülien an den uns vorliegenden Exemplaren, an durchaus belaubten Zweigen. Die mannlichen stehen zu 3 — 5 in einer spitzenstândigen Traube und sind die einzelnen kurz gestielt, aufrecht, walzig. Die schildformigen Schuppen der mannlichen Blüthenkàtzchen, tragen 3 Blumen mit 4 — 5 theiliger Blüthenhülle. (Tafel VI, Fig. 8. eine solche Blume vergrossert, 2 der Staubbeutel sind ab- geschnitten, uni die Form der Blattchen der Blüthenhülle zu zeigen, deren Lappen lanzettlich-elliptisch, kurz gewimpert und bedeutend langer als die Trager der Antheren, welche letztere nach oben verbreitert und vollstandig zweifachrig sind, mit getrennten neben einander liegenden aufrechten oberhalb des Grandes befestigten Fâchera. Die weiblichen Fruchtkatzchen entspringen seitlich ans den obersten seitlichen Knospen eines Astes, wahrscheinlich in den Achseln der Blatter unterhalb der mannlichen Blüthentraube. Uns liegt. kein Exemplar mit blühenden weiblichen Blüthenkàtzchen vor, jedoch fînden sich in den Achseln der obersten Blatter starke Knospen (Tafel VI, Fig. 9), die ganz das Ansehen von in der Entwickelung begrilfenen weiblichen Frucht- katzchen haben. Ans jeder Seitenknospe geht nur ein weibliches Kàtzchen und nicht eine Traube derselben hervor, wie bei den Formen von A. gluti- nosa, welche dann im Zustand der lleife, nachdem die Stützblàtter und die mannlichen Blüthenkàtzchen sclion lange abgefallen sind, zu 1 — 3 auf der Spitze der vorjahrigen Aeste stehen, die nun durch Aussprossen unterhalb der abgestorbenen Spitze anscheinend seitlich gerückt worden sind. Die Fruchtzapfen selbst fast ebenso gross und ebenso fest im Zustand vor der vollstandigen lleife schliessend, wie bei A. orientalis, lânglich oval, bis 3/4 Zoll lang und l/L, Zoll breit, ganz mit einer klebrigen Masse überzogen, die auch an den Früchtchen nicht fehlt. Die Zapfenschuppen mit keilfôrmigem Grande; vorn abgestutzt-abgerundet, facherfôrmig ausgebreitet, nach oben übergebogen und meisst 5 lappig, mit Lappen, deren Bander sich fest decken. (Tafel VI, Fig. 5, 6. vergrossert). Der Früchtchen, die uns vorliegen, lânglich oval, nach oben verschmalert, von sehr schmalem Flügel umgeben. (Tafel VI, Fig, 3, 4. vergrossert). Die vorliegende Art theilt die Entwickelung der weiblichen Blüthen- katzehen mit den vorhergehenden beiden Arten. Die mannlichen Blüthen- 22* 174 kâtzchen sollen nach Wiîldenow, sich an seiner A. oblongata vor dem Laube entwickeln, bei unserer Pllanze stehen sic aber auf der Spitze der belaubten Zweige. Hôchst wahrscheinlich findet bei A. orientalis das gleiche Verhàltniss statt. Es ist aber auch môglich, dass die uns vorliegenden Exemplare Som- mertriebe sind, die auf ihrer Spitze zum zweitenmale mànnliche Blüthen- katzchen entwickelt haben, ein Fait, der bei allen Alnus-Arten, die vor der Entwickelung der Flatter blühen, zuweilen vorkommt. Wahrscheinlich wird uns dies deshalb, weil unsern Exemplaren die weiblichen gleichzeitig blülien- den Blüthenkâtzchen fehlen. Wir haben daher trotz dieses Unterschiedes, die vorliegende Art fur A. oblongata genonnnen. Das Fehlen jeder Behaarung in den Blattachseln , die nach dem Grande keilfôrmig verschmalerten am Bande mit kleinen scharfen nach vorn gebogenen Zahnchen vcrsehenen Blatter und schmale Fruchtflügel der stark zusammengedrückten Nüsschen unterscheiden sie von A. orientalis, wahrend das Fehlen der bartigen Behaarung und die Entwickelung der nur zu 2 — 3 zusammenstehenden grossen Fruchtzapfen, sie von den verwandten Formen der A. glutinosa leicht unterscheiden. Als Formen sind zu unterscheiden: a. genuina (Tab. VI. fig. 9) foliis obovalis v. ellipticis. A. oblongata Willd. ft. 1. c. (j. oblonga (Tab. VI. fig. 7); loi. oblongo-lanceolatis. A. oblongata Willd. a. 1. c. EBKLAEBUNG DEB TAFELN. T AF EL IV. Betula alba L. Vergrossert. Fig. 1. Fine schildformige Braktee des mannlichen Blütenkâtzchen von imten gesehen. Man sielit 2 der einblâttrigen Bliitlienhiillen und die Staubfâden. — 2. Die gleiche von vorn gesehen. Mann erkennt aile 3 Blattchen der Bliitlienhiillen. — 3. Ein einzelner Staubfaden vor dem Austreuen des Pollens. — 4. Ein solcher nach dem Austreuen des Pollens. — 5. Die Schuppe des weiblichen Katzchens auf der innern Seite 3 Fruchlknoten tragend. — 6. Ein junges Friichtchen durchschnitten, das noch 2 Fâcher und 2 Samen-Anlagen zeigt. — 7. Ein solches dito, durcli Fehlschlagen ein fachrig und einsamig geworden. Betula alba L. var. vu Ig a ris. Fig. 8, 9, Il — 16. Zapfenschuppen. Yergrossert. — 10. Fine Fliigelfrucht. Yergrüsserl. — 17, 18. Zvvei Blatter von B. alba vulgaris iu natiirlicher Grosse Betula a/bu L. var. populi folia . Fig. 19, 20, 23, 24, 23, 26. Zapfenschuppen, vergrossert. — 21, 22. Fliigelfriichte, vergrossert. — 27, 28, 29. Blatter in natiirlicher Grosse. Belula alba L. var. verrucosa. Fi Fig. 4 — 7. Fruchtzweige. Fig. 8 — 9. Bliitter. Natürliche Grosse. — 10 — 11. Friichtchen. Fig. 12 — 14. Zapfenscluippen. Vergrossert. 179 - Fig. Fis. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fis. Fig. Betula humilis Schrank. var. Socolowii. 15 — 17. Zapfenschuppen. Vergrossert. 18. Eia Fruchtzapfen ia natürlicher Grosse. Betula clavurica Pal/. 24, 40. Blàtter. Natürliche Grosse. 19 — 21, 27 — 39. Zapfenschuppen. Fig. 22 — 20. Früehtchen. Vergrossert. Betula urtici folia Hort. 41. Zweig mit Fruchtkâtzehen. Fig. 42 — 45. Blatter in natürlicher Grosse. 46 — 47. Friichtchen. Fig. 48 — 50. Zapfenschuppen. Vergrossert. TAFEL XI. Alnus glutinosa Willd. a. vulgaris. 1, 2. Blatter. Natürliche Grosse. Alnus glutinosa Willcl. fi. pubescens. 3,4. Blatter. Natürliche Grosse. Alnus glutinosa W. y. denticulata. 5. Blatt. Natürliche Grosse. Alnus glutinosa Willd. ô. serrulata. 6 — 10. Blatter in natürlicher Grosse. (Fig. G. Liisus a. Fig. 7. Lusus b. Fig. 8 — 10. Lusus c.) Alnus glutinosa Willd. 11 — 17. Friichtchen. Fig. 18 — 19. Zapfenschuppen. Vergrossert. Alnus cordi folia Ten. fl. subcorda la . 20. Blatt in natürlicher Grosse. TAFEL XII. Betula nigra Wdld. 1, Fruchtzweig. Fig. 2, 3. Blatter. Lebensgrosse. 4 — 0. Friichtchen. Fig. 7 — 12. Zapfenschuppen. Vergrossert. Betula Errnani Cham. ( . genuina. 13 — 19. Zapfenschuppen. Vergrossert. Fig. 20. Fruchtastchen. Fig. 21, 22. Blatter. Natürliche Grosse. Fine Zapfenspindel J Fig. 24, 20 — 28. Friichtchen. \ergrossert Betula cordi folia Bgl. 29 — 33. Zapfenschuppen. Fig. 34. Friichtchen. Vergrossert. 35. Ein Blatt. Fig. 30. Fruchtzweig. Natürliche Grosse. Mémoires T. XIII. 23 180 — T AF EL XIII. Betula lïnnani Cham. car. cos ta ta. Fig. 1 . Ein Blatt in natiirlicher Grosse, — 2 — 4. Zapfenschuppen. Fig. 5 — (5. Früchtchen in naiiirlicher C rossa. Betula Bhojpaltra Wall. car. genuina. Fig. 7, 8. Blatter. Natürliche Grosse. — 9 — 11. Zapfenschuppen. Fig. 12 — 14. Früchtchen. Natiirliclie Grosse. Betula lenta Willd. Fig. 15 — 18. Früchtchen. Fig. 19 — 26. Zapfenschuppen. Vergrossert. — 27 — 28. Fruchtzweige in naiiirlicher Grosse. Betula acuminata Wall. Fig. 29. Blatt in natiirlicher Grosse. Betula nigra Willd. /?. parvi folia. Fig. 30 — 32. Zapfenschuppen. Fig. 33 — 36. Früchtchen. Vergrossert. — 37. Fruchtzweig in natiirlicher Grosse. Betula pumila L. y. borealis. Fig. 38, 39. Kleine Fruchtâstchen. Natiirliclie Grosse. Alnus napalensis U. Don. Fig. 40. Zapfenschuppe. Fig. 41, 42. Niisschen. Vergrossert. — 43. Blatt. Lebensgrosse. T AF EL XIV. Alnus g lut inos a. Fig. 1 . Ein Schuppe des mannlichen Bliithenkâtzchens, vergrossert. — 2. Ein Schuppe des weiblichen Fruchtkâtzchens von der innern Seite. Vergrossert. — 3. Ein Staubfaden mit Anthere. Vergrossert. Alnus viridis D. C. Fig. 4 — -8. Früchtchen. Vergrossert. — 9 — 11. Zapfenschuppen. Vergrossert. Alnus viridis D. C. o . genuina. Fig. 12. 13. Fruchtzweige. Fig. 14, 15. Blatter in natiirlicher Grosse. Alnus viridis D. C. fJ . sibirica. Fig. 16, 17, 18, 19, 20. Blatter in natiirlicher Grosse. — - 21. Eine dreiblatlrige mànnliche Blume vergrossert, nebst Antheren. — 22. Fine snjobe 5 hlattrige ohne Antheren. 181 Aluns niticla Spach. Fig. 23, 24. Zapfenschuppen. Fig. 23 — 29. Früchtchen. Vergrossert. — 30. Blatt. Natürliche Grosse. T A F E L XV. Alnus firnia Sieb. et Zucc. Fig. 1 — 4. Früchtchen. Fig. 3 — 7. Zapfenschuppen. Vergrossert. — 8 und 9. Eiu stériles und ein frachtbares Aestclien in natürlicher Grosse. Alnus arguta. Schlechtd. Fig. 10 — Î2. Zapfenschuppen. Fig. 13 — 10. Früchtchen. Vergrossert. — 17, 19. Blatter. Fig. 18. Eine Traube Fruchtzapfeii. Natürliche Grosse. Betula acuminata Hum b. Bompl. o. genuina. Fig. 20. Ein Aeslchen mit mannlichen Külzchen. Alnus Lindeni Egl. Fig, 21. Eine einzelne mânnliche Binme vergrossert. Alnus joponica Si, reorH03ia 1846 p. 513, ***) Moc.KOBCKiâ ropo4CKoft .ihctokt, 1847. 197 — sellschafl nach *). Von «1er anderen Seilc sprach cr eine Ansicht aus, deren Beweis auch sehr schwer l'allen dürfle, narnlich die, dass der Sandstein aus anstehenden Schichten heraus gewaschen sei, wâhrend Kouillier ganz unbegründet eine ununter- brochene über das Land ziehende Schicht annahm. Im Jabre 1846 gaben Auerbach und Frears die Zeicbnung und Beschreibung von dem Abdruek eines Farnwedels, den sie Pecopteris Murchisoniana nannten, und erwâhn- ten dabei, dass die Angabe in der Geology of Russia, der Klin’sche Sandstein komme auch in den die Juraschichten bei Charaschowo überlagernden Sandmassen vor, unricb- tig sei **). Im Jabre 1847 beschrieb Rouillier unter dem Namen Pecopteris Auerbachiana, vvie es scbeint, dieselbe Pllanze, die von Goppert Pterophyllum filicinum genannt war uml eine andere sehr fragmentarische Pllanze unter dem Namen Cycadites Brong- niarti Rouiil. '**). Die ziemlicb mittelmassigen Abbildungen dazu lieferte er zwei Jabre spiiter ****). Seit dieser Zeit trat ein gewisser Stillstand in den Publikationen ein, obgleicb Auerbach gelegentlich weiter sammelte, und sicli immer mit dem Gedanken trug, eine Monographie des Rlin’schen Sandsteines zu schreiben, — einer seiner Lieblingsgedanken, dessen Ausführung sein friiher Tod hinderte. Ich selbst besucbte die Hauptlagerslàtte des Sandsleins in der Gegend von Klin in seiner Begleitung im Jahre 1857, und wir kehrten von diesem Ausfluge nocb mit guter Boute heim. Als aber Auerbach im Jabre 1866 seine letzte Expédition dahin unternahm, bracbte er schon nichts mit zurück, da der Stein erschopft war. Endlich ist nocb zu erwâhnen, dass Eichwald einige der im Klin’schen Sand- steine aufgefundenen Pflanzenabdrücke im zweiten Bande seiner Lelhaea rossica 1865 behandelt hat. Es sind: Reussia pectinata Gopp., Weicbselia Ludovicae Stiehl (Pecop- teris Murchisoniana Auerb.), Calamites inaequalis Eichw., Cycadites aflïnis Eichw. (C. Brongniarti Roem. (Rouiil.), Cupressites obtusifolius Eichw., Geinilzia prisca Eichw., Geinitzia crelacea Endl., Araucarites crassifolius, Corda und Faseiculites ambiguus Eichw. Ueber Lagerungsverhàltnisse, BeschafFenheit und Entstehung. Der Hauptlundort des in Rede stehenden Sandsteins war die Umgegend von Klin. Er verhreitete sich in dem hügeligen Lande ostlicb und nordosllich von Klin auf einem Areal von beilâufig 30 Quadratwersl, welches von dem kleinen Elusse Ssjestra einge- schlossen und von einem südlichen Zuflusse derselben, der Lutosohnja durcbflossen wird und *) Auerbach. Le« grès des environs de Moscou ont-ils été soumis à l’action du feu ou non? Bull, de Moscou 1847. **) J. Auerbach, A, H. Frears. Notices sur quelques passages de l’ouvrage etc. Bull. d. Moscou ISftî. II. ***) Rouillier et 11 osinsky. Etudes progressives sur la paléontologie des environs de Moscou. Bull, d Moscou. 1847. II. **’*) Bull. d. Moscou 1849. I t. J. f. 53. et 56. Nouv. Mémoires. Tome XIII. 2o 198 tlessen Dcckc aus lehmigem Sande besleht. Die sauf! gerundcfen Sandhiigel in der Gcgend der Dur fer Golikowa, Spaskoje, Klinkowa und Treljakowa werden durch flaclie Einsenkun- gen von einander getrennl und die in ihncn vcrhorgenen fcsten Gesteine tralen nur da zu Tage, wo Bâche liefere Einschnitte in den Boden gemacht, und cinzeine Sand- steinblôcke hlosgclegt hatlen. Der Sandstein lag im Allgeineinen so wenig lief unler der Sanddecke, dass die Bauern ihn vennillelst langer eiserner Stâbe aufsuchlen. Was unler diesem Sande liegi, isl nichf hekannf, es isl nicht umnôglich, dass es Schichlen der unleren Krcide sind, vvelche in der Nâhe von Dmilrovv und Troizy hervorlreten , môglich auch, dass es .lurassische Ahlagerungen sind; ohne Bohrungen wird man sich an diesem Orlc über diese Frage nichl Lichl verschaffen kônnen. Den eingeschlossencn Pflanzenreslen nach zu urtheilen, fâllt die Bildungsperiode des Sandsteins von Talarowa ungefahr mil der des Sandsteins aus der ïJmgegend von Klin zusammen Audi hier isl es eine kleine Hiigelreihe, aus Lehmschichten aufge- haut, ohcrhalh des Dorfes Talarowa und parallel mil der Moskwa sich hinziehend, welche den Sandstein in sich barg. S)as Licgcndc des Sandes und Lelimes, in wel- chen der Sandstein eingehettet gewesen war, isl hci Talarowa obérer Jura, der dicht bei diesem Orle am Fier der Moskwa in Forin von sclnvarzem, sandigem Thon hervortiilt. Eine drille Oertlichkeil, wo derselbe Stein mit dcnselben Pflanzenreslen zu Tage Iritl, isl Karrowa oder Garjainowa am iinken Fier der Oka zwischen Kaluga und Ale- xin. Dort liegi er ungefahr 200 Fuss über dem Niveau der Oka im Sande und ausge- waschen im Belle dos Bâches Asshonka; aul der Sohle dieses Bâches stcht Bergkalk an, so dass er also das unmiltclhare Liegende des Sandes bildel, in welcliem der Sand- stein eingeschlosscn ist. An den Orten, wo i ch den Sandstein selbst habc in Augenschein nehmen kônnen, bildet er mehr oder weniger rundliche oder langlichc im Allgeineinen nierenfôrmige Blôcke, die das Aussehcn haben, als wenn sic aus flachen aneinanderstossenden Svu gelsegmenten zusammengeselzt wàren. Welcher Geslall die Blôcke auch sein môgen, und welche Grosse sic erreichcn môgen, die Oberflâche isl immer abgerundet. Wenn Vertiefungen vorhanden sind, so sind sic nicht bedeutend, und auch ausgerundet; kurz, aile Begranzungsflàchen sind rundlich. Diese Blôcke liegen entweder ganz im Sande begraben und sind also allseitig von Sand umgeben, oder sie sind halb aus dem Sande herausgewaschen, oder sie sind in den Betten von Bâchen und Flüssen ganz frei ge~ legt. Die Farbe isl grau oder weisslich grau und rührt wahrscheinlich von foin zer- theilter organischer Substanz her, wie demi in dem Stein hier und da scînvarze Piinkl- chen zu bemerken sind. Die Festigkeit ist sehr verschieden, weil sie abhangig ist von der verschiedenen Quantitât der kieseligen Bindemasse; an der einen Sicile ist der Slein leicht zerreiblich und mürbe, an der anderen sehr hart und dicht und zwischen piesen Extremen linden sich aile môglichen Febergangsstufen. Der harfe Slein isl im Bruch unregelmassig schuppig, und die schuppigen Stellen zeigen eine hellere Farbung und malleren Glanz, wahrend die nichl geschuppten Slellen mehr Fettglanz haben 199 — Den Saiidsteiu von Tatarowa habe ich selbst nichi rneSn lu situ gesehen, son- dern nur noch in aufgestapelten Bruchstücken, die jeizl auch scSion verschwunden sind. Nach einer handschriftlichen Notiz Auerbachs bat er horizontale Lagen von 2 bis 4 Zoll Dickc gebildet, die durcb Zwischeiîschichten eines weissen, sellener gelblichen Sandes von einander getrennt waren. Der Klin'sche Sandstein selbst ist zusammengesetzt ans selir kleinen, wasserhel- len Quarzkornern von las! gleicher Grosse, die durcb wasserhellc opalartige Kiesclmasse câmentirt sind. Gîimmer fehlt nicbt, ist aher im Ganzen selten und nur stcllenweise vorbanden, und dann ist es weisser. Eisenoxyd ist irn Inneren des Sandsteins nicbt vorhanden, wobl aber au!' der Oberflâcbe, wo es als cin spàterer Absatz zu betrach- ten isf , nach dern die Cimentation des Sandsteins bereits vor sicb gegangen war. Die Abwesenheit des Eisenoxyds im Inneren des Steins ist durcb die reducirende Wirkung des Koblenstolïs der anwesenden IMlanzenreste zu erklaren; «las dadurcb ge- bildete losliche kohlensaure Eisenoxydul ist spâler durcb atmospbàrische Gewasser fortgeführt worden. Der Stein xvurde durci; diese Abwesenheit des Eisens ein begehr- ter Zusalz zur Porzellanmasse. Die Abwesenheit des Eisenoxyds unterscheidet auch den Klin’scben Sandstein von Ratjelniki und anderen, welche wobl Tbier- aber keine oder wenig Pflanzenresle enthalten. Der Sandstein von Kaljelniki ist durcb Eisenoxyd incist gelblich oder braun- licii gefârbt; er ist Meeressand, auf dern sich spater keine Végétation entwickelt batte, und die Pflanzenreste, die sicb darin vorfinden, sind als zur Zeit des Absatzes binein gescbwemmte zu betrachten; ein Vorgang, der bei flacben Meeren und Meeresul'ern sehr leicîit stattfinden konnte, und der auch in unseren jurassischen Meeresabsatzen zahlreiche Beweisstücke liefert. Auch findet inan in dern Sandsteine von Kaljelniki keine Roble, wahrend sicb in dern Klin’scben Sandsteine nicbt selten zahlreiche Kohlen- stückchen eingescblossen fin don, welche gewôhnlicher Holzkoble tauscbend abnlicb sehcn. Ângezüudct vergiimmen sie in der Hegel obnc Gerucb und olrne Flamme und hinterlassen meist eine voluininbse bràunlicbe Asche, welche oft die ursprünglicbe Struktur der Pflanzensubstanz noch erkennen lasst. Was die Entstcbung des Klin’scben Sandsteines betrifft, so liegt es auf der Hand, dass er wie aile ührigen Sandmassen in unserem Flachlande ursprünglicb Meeressand isf, und er unterscheidet sicb bloss dadurcb von den iibrigen Sandsteinen, dass seiner Câmentirung durcb Kieselsaure eine Bedeckung durcb Pflanzenwucbs vorberging. Man ist also berechtigt anzunebmen, dass dieser mil Pllanzenwucbs bedeckte Sand bobere Stellen cinnahm als der oline Pllanzenwucbs, und diese Annabine slinsml aucb gui zu der Lage der Fundürter, demi der eisenleere Sandstein bei'and sicb in den Hrigeln bei Klin und Talarowo auf lioberem Niveau; der eisenliallige aber von Kaljelniki und Lylkarino liefer im unleren Laufe der Moskwa. Hieraus gebl scbon zur Genüge hervor, dass der Sandstein nicbt eine zusaminenhângende Scbicbt innerbalb des ibn umscblies- senden Sandes bilden konnte. Der Sand isf immer ein Résultat der Auswaschuug, an 25 * — 200 lier einen Stelle ist er weggewaschen, an (1er anderen ist et liegen gehlieben. An den hdheren Stellen, wo er liegen blieb, konnte sich einc Végétation ansiedeln; an den niederen Stellen, wo er durch strômende Wasser bedeckl vvar, konnte cine Végéta- tion nicht Wurzel fassen. Die Bildung des Sandsteines innerhalb des Sandes kann nicht anders gedacht wer- den, als dass geloste hieselsaure sich zwischen den Quarzkôrnchen ablagert, und dass diese auT solche Weise zu enter feslen Masse verbunden werden. Dass er sich zu sphàroidalen Massen zusaminengeballt bat, liegt wohl daran, dass ein allmaliges allsei- tiges Anlegen an einen anlànglichen Kern gedacht werden inuss, was schliesslich zur Bildung einer kugeligen Masse t’ü lu te. Uebrigens scheint aile wasset haltige, amorphe hieselsaure die Tendenz zur Bildung kugelartiger Geslalten zu besitzen, und man kann dalter den Klin’schen Sandstein, wie iiberhaupt aile ahnliche nierenlôrmigen Sand- sleinntassen als einc Art von Opal betrachten, der den Sand mit in seine Fornt hin- eingezwungen bat. Es wàre dies ein ahnlicher Prozess, wie bei dent Sandstein von Fontainebleau, wo der kohlensaurc kalk dieselbe Kolle spielt, wie hier die wasserhaltige hieselsaure. Der Min’sche Sandstein slclll hiernach kolossale, von Sandkornern durchdrungene Opale dar. Nach von tlerrn Pelrov in dent Laboraloriurn der Pelrowskischen Ackerhau- und Forst-Akademic angestellten Versuchen enthàlt der Klin sche Sandstein 0,0i% h^gros- kopisches Wasser, das er bei einer Temperatur von 120° verlor. Durch Gluhen verlor er noch weitere 0»07°/o. Palaophytologisclie Literatur, welche dem Verfasser au Gebote stand. S cheuchzer. Herbarium diluvianum. 1723. S chlothe im . Petr e fa c t en k und e . 1820 — 22. Sternberg. Flora der Vorwelt 1820 — 33. Fischer von Waldheim. Notice sur les végétaux fossiles du gouvernement de Moscou. 1820. Jueger. Pflanzenversteinerungen im Bausandstein etc 1827. Brongniart. Histoire des végétaux fossiles. 1823 30. Bindley and Hutton. Fossil flora of great Britain. 1 83 1 37. Parkinson. Organic remains. 1833. John Phillips. Geology of Yorkshire. 1833. Gbppert. Die. fossilen Farnkrauter. 1830. Fischer von Waldheim. Oryctographie du gouvernement de Moscou. 1837. Pusch. Polens Palaeontologie. 1837. Hi singer. Letliaea suecica. 1837. F. A. Uoemer. Yersteinerungen des Norddeulschen Oolithen-Gebirges. 1839. Rossmüssler. Beitrâge zur Versteinerungskunde. 1840. Bulletin des Naturalistes de Moscou. 1840, 44, 40, 47, 49. Articles de Fischer von Waldheim, Auerbach, Frears, Rouillier. Gbppert. Der Eisensand von Aachen. 1841. Schimper et Mougeot. Grès bigarré. 1841. Germar. Steinkohlen von Wettin und Lobejuii. 1843. I Juger . 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Was man von den vorliegenden Pllanzenresten môglicher Weise zu die- sem Genus ziehen kônnte, sind verkohlte geriefelte Slengel, die ganz das aus- sere Ansehen von Holzkohle haben. Ein vier Zoll langes Stück befindet sich in dem Sandstein von Karrowa; es ist cylindrisch, nicht hohl, liât auf der Ober- llache parallèle Langsrinnen, die in gîeicher Entferimng von einander stehen, ungefahr wie bei Equisetites Münsteri Sternb. *), und die durch scharfe Erho- hungen von einander getrennt werden. Auf dem Bruche zeigl dicse Kolile stengliche Absonderung. Die Farbe ist niait schwarz, wie bei gewôhnlicher Holzkohle, die Textur locker. Beini Gliihen ist diese Kohle grau, und zerfalll leicht in Pulver. Dieses Pulver erwies sich unter dem Mikroskop bei 180 ma- liger Vergrosserung als ans regelniassigen rings ausgebildeten (Iimrzkrystal- len bestehend (Hexagonales Prisma mit beiden Pyramiden). In kleinen Split- tern zeigten sich sehr deutlich parallel geschichlete Lângsreihen dieser Kry~ stalle, und jeder Krystall entsprach gleichsam einer Parencliym-Zelle. An den Kanten dieser Splitter traten die Krystalle deutlich hervor, und hier zeigte *) Schenk . Keuper und Lias Frankens. T. 111, f. 1, sich namenllich, dass sic aile mit den Pyramiden nach obéit und unten gerich tet. sind, mit den prismatisehen Flâchen nach den Seiten. Das, was man fur die Peste der Zellenwânde halten muss, bedeekt in den Spliltern die Kry- stalle als gelbliche halbdurehsichtige, kbrnige Substanz, wâhrend die einzelnen Krystalle davon yôllig frei sind. Was sich also dem unbewaffneten Auge als Kohle darstellt, ist nichts aïs ein Aggregat von reihenfbrmig geordneten, mi- kroskopischen, ringsum ausgebideten, vollkommen wasserhellen, regelmassigen Quarzkrystallen, welche durcit die schwarzen Peste der Zellenwânde locker aneinander gekittet sind. EQUISET1TES STE PNB. CauUs cylindricus, fistulosus , longltudinaliter striatus , articulatus. vagi na tus. Equisetites sp. Calamités inaequaiis Eichw. (?) Lethaea rossica. T. XV11I f. 1. 2. 3. Audi von dieser Gattung existiren nur fossile Peste, die nicht erlauben, die I dentitat mit einer bestehenden Species nachzuweisen oder eine nette aufzustellen. I)as eine der Bruchstücke (T. XV lit, f. I.) ist der Gegenabdruck von der Aussenseite des Stammes. Die Làngsrinnen sind ziemlich breit (etwas iiber einen Millimeter), die dazwischen liegenden Erhohungen nicht ganz ebenso breit. ein Verhâltniss, wie es nur bei den alteren Calamiten vorkommt, wie z. B. bei Calamites transitionis Gopp. *). ïndessen zeigtauch C. arenaceus **) irt den unteren Gliedern ahnlich grosse Langsleisten zwischen den Furehen. Da indessen an einer anderen Stelle des Abdrucks die Furehen nur vertiefte Li- nien sind, so zweifle i ch nicht, dass dieses Fossil identisch ist mit einem Stammrest, der zwischen Golikowo und Klinkowo bei Klin gefunden ist, und dessen holzige Theile in verkieseltem Zustande vollstandig erhalten sind (T. XVIfl, f. 3). Die Hohlung dieses Stammfragments ist mit Sandslein ausgefüllt; die Dicke der Holzmasse betragt fiinf Millimeter, und in dem Durchschnitte derselben sind schon mit blcssem Auge deutlich Luftkanale wahrzunehmen. Die Farbe des Holzes ist braun; die 1 y2 Millimeter breiten Làngsrippen sind abgerundet gewolbt und schliessen Luftkanale in sich; zwischen den grôsseren Pippen *) Geinitz. Hainichen. Ebersdorf t. I. ’*) Schhnper et Mougect . Grès bigarré t. 28. — 205 sind kleinere eingesetzt; die Oberflache der Rîppen ist durcit Kieselgehalt rauh uml malt, Stiickchen der Kippen sind nicht selten ausgebrochen, so dass die Oberflache ein unregelmassiges Aussehen erhalt . Der Equisetil war jedenfalls baumartig, da der kleinere Durchmesser (durch Zusammendriïckung entstanden) noch 6 Centimeter misst. Der grüssere Durchmesser war wegen eingedriickter Holzmasse nicht messbar. Der Streifung nach steht unser Bruchstück dem Ca- lamites Gümbeli Schenk *) mit ara nachsten. Es ist zn bedauern, dass kein Glied dieses grosse» Gewachses aufgefunden ist, es würde dasselbe jedenfalls ein helleres Licht iiber die Natur unseres Equisetiten verbreiten. Andere Reste, die ich wegen des hohlen Stengels zu tien Equisetiten stelle, sind T XVIII, f. 2. abgebildet. Es sind die unteren Enden der Calamité», die schon Lindley und Hutton **) abgebildet und beschrieben haben. Unser Fossil stellt einen Abdruck der inneren Hôhlung (T. XVIII, f. 2. b. s.) undeinen der Aussenseite des Pllanzenfragments dar. Der Abdruck der Innenseite ist fast cylindrisch, am Ende abgerundet und bat 21 wenig erhabene Lângsrippen, die durch wenig ticfe Furchen von einander getrennt sind. Der Abdruck der Aussenseite, der nur zu einem Theile vorhanden ist, zeigt ebenfalls wenig erhabene Langsrippen neben seichten Furchen, welche letztere sich aber nach dem Ende hin plôtzlich etwas vertiefen, indem sie nach der erhohten Basis hin convergiren. Das Endglied des Equisetiten hatte also die Form eines umgekehrten abgerundeteu Regels, der am unteren Ende in der Mitte stark eingedrückt war; in dieser Grube waren ohne Zweifel die Wurzelfasern be- festigt, da man an anderen Stellen nichts von Anheftungtpunkten wahrnimmt. Die \\ iinde der Pflanze waren ungefiihr iV2 Millimeter dick, an den gewülb- ten Stellen des unteren Eudes massen sie fast drei Millimeter. — Das Fossil stammt aus der Gegend von Klin. Eichwald liât in seiner Lethaea rossica eine ausführhliche Beschreibung eines Calamites inaequalis gegeben mit verschiedenen Figuren auf verschie- denen Tafeln. Das Fossil, nach welchen die Abbildung auf T. XXII, f. 6. gefer- tigt ist, soll sich in der Auerbach’schen Sammlung finden. Das einzige gros- sere Stiick, welches ich oben beschrieben habe, liât durchaus nicht den re- gelmassigen Querschnitt, den Eichwald angiebt, auch ist von Markzellen (moelle, parsemée de quelques petites lacunes) nichts wahrzunehmen; im Gegentheil ist der wie oben erwàhnt, hohle Stamm mit Sandsteinmasse ausgefüllt die allerdings an dem einen Ende einige mit kohliger Substanz gefüllte Vertiefungen und *) Schenk. Keuper und Lias Frankens. **) Fossil flora P. I pl. 78, p. 245. JSouv. Mémoires. Tome XIII. 26 — 206 — Eimlrücke sehen liisst^ aher diese stellen durchaus keine Liicken im Mark dar, wie Hr. von Eichwald anzunehmen scheint. Was die Luftrohren angeht, so befinden sicli die grosseren allerdings in dem ausseren Theile der Holz- substanz, die kleineren nahe der Innenwand, aber sie stehen nicht so regel- massig, wie sie in Eichwalds Zeichnung geordnet sind, Es befindet sich aus- ser dem oben beschriebenen grossen Stammstücke noch ein verkohltes Stiick o von der Holzsubstanz unseres Equisetites, welches auf T. XXII, f. 5. a — d wieder- gegeben ist. Der Querschnitt dieses verkohlten Stückes zeigt sebr deullich eine Aussenreihe von grossen Luftkanâlen, die nichts anderes sind, als die Hohlraume der Langsrippen des Equisetites. Sie sind stellenweise mit krystal- linischer sehr reiner Quarzmasse ausgefiillt. Nach der Innenseite des Quer- schnittes des erwahnten Equisetitenholzes hin sind kleinere unregelmassig gestellte Locher, die nicht Langsleisten der Innenseite entsprechen; die Innen- seite ist im Gegentheil rauh von vielen warzenformigen Erhohungen, zwischen denen sich schwache der Lange nach streichende Vertiefungen befinden (l. c. f. 5. 6.). Wird die Kohle verbrannt, so zeigen sich unter dem Mikroskop l'ieppengefasse (f‘. 5. d.). Indem ich noch einmal auf das, was Hr. von Eich- wald Rinde nennt, zurückkomme, muss ich erklaren, dass ich nicht, wie er, zwei Schichten erkennen kann; ich sehe nur, wie ich schon oben bemerkt habe, der Lange nach verlaulende Hohlleisten oder Hohlrippen, die durch ausgerundete Langsturchen von einander getrennt werden, und in diesen Langs- furchen liegen, andere nieist etwas schmalcre Langshohlleisten, die sich mit- unter verlieren, wenn die Furche zu schmal wird. Im Durchschnitte der Holz- substanz miissten sich demnach zwei Reihen Locher nach dem Aussenrande hin zeigen; dass sie ebenso wenig in dem verkieselten wie in dem verkohlten Fossil 7M sehen sind, liegt bloss daran, dass die ausseren Hohlleisten bei dem Kohlenstücke ganz, bei dem verkieselten nach dem Ende hin abgebrochen sind. F I L I C 1 T E N. ODONTOPTERIS RIIONGN. Frons pinnata vel Upinnata. Pinnae pinnulaeve hasi rltacki adnatae vel liber ae, saepius obliquae , nervo medio nullo , vel vix notato . Odontopteris dubia n. sp. T. XVIII, f. 4. Pimmlis subtriangnlaribus acuiiusculis obliquis, margine superiore paulo concavo . 207 — Ich muss diesen Abdruck zu Odontopteris stellen, weil keine Spur eines Mittelnervs vorhanden ist, und weil die allgemeine Form des Blattes zu dcr Form jenes Geschlechts ara besten stimmt. Aehnliche Arten sind O. Reichiana Gutb. *) und O. Rrardi Brongn. **). Bei O. Reichiana ist der obéré Rarnl des Fiederchens geradlinig oder vvenig convex, wâhrend er bei unserem Abdrucke concav ist: bei O. Brardi sind die Pinnulae langer und mehr nach oben ge- richtet. Beide Arten gehoren der Steinkohlenformation an; der einzige Ab- druck unseres Farnkrauts stammt ans der Gegend von Klin. Ich habe ihn O dubia genannt, weil ein Exemplar immer ungeniigend Anhalt giebt, und die Abwesenheit aller Nervation eine sichere Bestirnmung unmoglich inacht, SPHENOPTERIS BROGN. Frons bi-Jripinnata ml bi-t/ripinneiUfida, pinmdis ravins subintegris basi cuneatis. lobis infer ioribus major ibiis dentatis vel sublobatis . Sphenopteris Auerbachi n. sp. T. XVIII, f. 5. Pinnulae decompositis ineieejnaUbus. profonde pinnatifielis vel bi, pin natif dis. Joins integris, bifidis mit trifidis ; letciniis oblongis, apice rotundatis. inaequalibus. Unsere Sphenopteris steht der Sphenopteris trichomanoides Brngn. ***) ans der Kohlenforniation ara nàchsten, und unterscheidet sich von ihr nur durch die etwas breiteren Fiederchen und die weniger regelmassigen, bald lange- ren, bald kiirzeren Lappen derselben. Audi Sphenopteris artemisiaelolia Sternb. ist eine verwandte Form, namentlich wie sic Sternberg selbst in seinem gros- sen Werke ****) abbildet, doch sind die Lappchen der Fiedern mehr zugespilzt, als bei Sph. trichomanoides und bei unserer. Der Abdruck von Sph. Auer- bachi ist bei Spaskoje in der Gegend von Klin gefunden. REUSSI A STERNB. ET PRESL Frons simplex vel pinnata. saris oblongis , nervis lateredibus insertis super - ne liberis et deldscentibns. *) Weiss. Fossile Flora der jüngsten Steinkohlenformation t. I, f. **) Brongnim i. Végétaux fossi'es p. 2o2. t. 75. 76. ***) Brongniart. Végétaux fossiles p. 182. t. 48. f 3. ****) St. Fl. IV 15. t. 54. f. I. 3-9. 26 * — 208 Eeussia pectinata Gôpp. T. XVIII, f. 6. a. b. Scolopondriîes pectinatus Auerb. Bull. d. Moscou 184-4- t. 4-. f. 1.2. Keussia peclinata Gôpp. MYK. Geology of llussia p. 502.1. g. 1'. 6. b. Eichwald. Lelhaca rossica, t. II p. 19 Fronde lineari simplici integra , soris oblongis, nervis angido recto e costa media crassa exeuntibus, insertis pinnatis disposais. Es sind von dieser Piîanze mehrere Abdrücke vorhanden, doch sind in der Folge nicht bessere Exemplare gefunden worden, als die schon im Jahre 1844- von Auerbach abgebildeten. Die Fiedern sind ganz regelmâssig linea- lisch und ganzrandig; der Mittelnerv bat einen tiefen abgerundetcn Eindruck hinterlassen. Die langlichen, dicken Fruchthaufen sind fast gegenüberstehend, gegen den Mittelnerv hin zu einer Art Wulst verdickt. Die Spitze dieses Wul- stes ist bei mehreren Fruchthaufen von einer kreisrunden Oeffimng durc-hbro- chen, was auf ein Aufgesprungensein derselben deutet. Die Sori sind durch Vertiefungen von einander getrennt, welche rechtwinklig oder fast rechtwink- lig auf dem Mittelnerv stehen. Da die Nerven nicht sichtbar sind, so ist eine erschôpfende Diagnose unmôglich, und es înuss daher die Gattung noch aïs eine fragliche betrachtet werden, bis Naheres von der Pllanze bekannt ist. Laccopteris Schenk scheint verwandt zu sein, und L. Münsteri Schk. *) unterscheidet sich von Ileussia pec- tinata nur durch schmalere Blatter; auch L. elegans **) steht nahe. Die Abdrücke von R. pectinata stammen aus der Ümgegend von Klin, vom Dorfe Tretjakowa und von der Jalzow schen Mühle. ASPLEN1TES GOEPPERT. Frons pinnata, bi-vel tripinnata , pinnis aequalibus, vel in aequalibus obli- qnis subrhombeis. Nervi secundarii oblique adscendentes, simplices dichotomive. Sori lineares vel ovato-lineares, nervis secundariis impositis. Aspienites desertorum n. sp. T. XVIII, f. 7. a. b. Finmdis patentons al ternis lato-linearibus obtusis integerrimis basi unitis apice sursum arcuatis et paulo angustatis , nervis secundariis dichotomis. *) Schenk . Keuper und Lias Frankens t. 24. f. 6. **) L. s. t. 22. f. g. 10. 209 - Unser Asplenites steld, dem Aspl. nodosus Gôpp. der Steinkohlenforrnation *) sehr nahe, doch unterscheiden iim davon die raehr nach oben gekrümmten Fiedern, welche sich iiberdies nach der Spitze zti verschmahrn, auch ist der Wedelstiel nicht am Gronde der Fiedern knotig, wie bei À. nodosus — Ver- wandt mit unserem Asplenites ist auch Pecopteris dilatata Eichw. **) ans den jurassisclien Scdimenten Persiens, doch stehen bei diesem die Fiedern dich- ter, und die Nerven gabeln sich mehrfach. Asplénium desertorum stammt ans der Ge-gend von Klin. Asplenites Klmensis n. sp. ï XX. Pecopteris, Auerh. Bull, do Moscou 1844-. t. ÎV. f. 4. pl. Y. f. 7. 10. 1t. Pleropliyllum Murcldsorianurn Gopp. Geoiogv of llussia II p. 501 1. G f. 3. 5. 6. Ptcrophyllnm filicinum Gopp. Geology o!' Russia II !. G. f. A. Pecopteris Murchisoniana Auerh. Bull. . p. 4-95. t. IX. Pecopteris Auerhacluana Roui!!. (?) Bull, de Moscou 1817. Il ]>. 44-4-. 1849. I. p. 16. F. I. f. 55. Weichseîia Ludovicae Stiehl. Eichwaîd. Letliaea rossica 2. vol. p, 2!. t. 1. t. 2. Asplenites fronde bipinnata, pinnis suboppositis confertis, pinmdis oblongo ovatis , apice rotundatis, integris, approximatis, subalternis ; stipite sidcato; rha- chibus tereMbus, super ne sulcaüs; nervis secundariis simplicibus, e nervo medio angido acnto egredientibus; sons Unearibus nervis secundariis simplicibus insertis. Dièses Farnkraut hat sich sowolsî in dem Sandstein von Klin wie in dem von Karrowa gefunden, und ist in zwei grôsseren, wie in vielen kleineren Abdriicken vorhanden. Das eine der grôsseren Ex* mplare, dessen Abbildung Auerbach in dem Bulletin de Moscou 1840 gegeben hat, befindet sich in dem Mineralion - Cabinet der Petrowskischen Ackerbau - Akademie; das andere, welches aul Tafel XX wiedergegeben ist, befindet sich in meiner Privatsammlung. Nach den verschiedenen Abdriicken zu urtheilen, mag die Form des Wedels die eines gleichseitigen Dreiecks gewesen sein. Der Hauptstiel hat bei den grossen îndividuen einen Durehrnesser von 7 Millimeter und war unten rund und glalt, oben mit einer ziemlich tiefen Furche versehen. Die Fiedern bilden *) Goppert. Die fossilen Farnkràuter p. 180. t. 19, i'. 2—3. **) Eichwaîd. Lethaea rossica t. Il, p. 18. pl. II, f. 1 — 2. mit dem Hauptstiel einen Winkel von 75 bis 80 Grad, nach der Spitze hin (T. XX. f. 2 ) verkleinert sich dieser Winkel bis auf 00 Grad. Die Fiedern der grôsseren abgebildeten Wedel môgen eine Lange von 10 bis 12 Decimeter gehabt liaben; eine abgesonderte liai eine Lange von 1 6 7s Decimeter. Der Durchmesser der grôsseren Fiederstiele betragt einen Millimeter. Die Fieder- stiele sind mit einer scharfen Furche versehen, die sich in den Abdriicken als schmale scharfe Leiste zu erkennen giebt; dicht neben dieser Furche war die Ansatzstelle derPinnulae. Die Fiederblâttchen stehen langs des Stiels dicht gedrangt neben einander, und die beiden Blattreihen neigen sich zu einem stumpfen Winkel zusammen, ja nicht selten wird dieser stumpfe Winkel zu einem rechten; dasselbe Yerhaltniss tindet zuweilen auch bei dem ganzen Wedel statt, wo die Fiedern sich ebenfalls stark zusammenneigen, wie in Figur 5 gezeigt ist. Die Fiederblâttchen von A. Klinensis sind oval oder langlich oval, die Spitze vollkommen abgerundet, die scharf abgeschnittene Basis der ganzen Breite nach dem Fiederst.iel aufgeselzt; die Blattflache ist etwas gewôlbt. Die Fiederblâttchen stehen mit ihrem starken Mittelnerv, der deutlich bis zur Spitze reicht, rechtwinklig auf der Bhachis, und nur gegen die Spitze der Fieder hin neigen sie sich etwas nach vorn. Die Pinnulae sind gegenüberste- hend und alternirend, das letztere scheint die Regel zu sein, denn da, wo im Gestein der Mittelnerv des Fiederchens ein rundliches Loch erzeugl liât, ist sehr deutlich zu sehen, dass nur die untersten Mittelnerven sich gegenüber standen oder subopposit waren, wahrend aile anderen Loeber sich nur schrag gegenüberstehen oder alterniren. ïn den best erhaltenen Abdriicken sind die schrag zum Mittelnerven stehenden einfachen Seitennerven sehr deutlich wahrzunehmen, sie ma ch en mit dem Mittelnerv einen Winkel von beilaufig 60 Grad und ziehen sich bis zum Bande des Blattes. Die Seitennerven sind einfach, wenigstens ist eine weitere Yerzweigung nirgend bemerkbar, im Gegentheil sprechen breite, die Seitennerven bedeckende, unverzweigte, bis zum Rande gehende Erhôhungen, die i ch fur Fruchthaufen ansehe. gegen die Verzweigung der Nerven. Hierdurch (sori lineares nervis secundariis impositi) wird der Cha- rakter der Gattung auf das Bestimm teste festgestellt ■— 1m Ganzen machen die Abdriicke von Asplenit.es Klinensis den Eindruck, als waren sie von einer krautartigen Pflanze mit dichtem Zellgewebe und starren. trockenen Blattern hervorgebracht. Nalie Verwandte dieser Form sind Asplenites nodosus Gôpp *) und Pe- *) Gôppert. Die fossilen Farnkrauter p 280. t. 29. f. 1—3. 211 cupleris arborescens Brngn., *) beide der Steinkohlenformation angehôrig und nach Gôppert in ihrem allgemeinen Habitus sehr ahnlich. Von A.nodosusun- terscheidet sich unsere Art dure h die kürzeren Fiederblattchen, die langeren Fiedern und den nicht knotigen lîauptstiel. Bei Pecopteris arborescens ver- schwimmen die Pinnulae der letzten Fiedern inehr in einander, als es bei un- serem Asplenites (!er Fa 11 ist; dadurch erhiilt die Spitze des Wedels ein an- deres Aussehen, wahrend die unteren Fiedern denen unserer Art tauschend ahnlich sehen. — Als eine verwandte Fonn ans den neueren Forniationen ist Cyatheites decurrens Andrae **) anzuseben; bei dieser Ptlanze lliessen die Fieder- blâttchen an der Basis zusammen, wahrend bei unserem Asplenites die Theilung bis an den Fiederstiel zu vertolgen ist. Wie ans den am Eingange angeführten Synonymen zu erselien ist, schwebten die ersten Autoren, welche sich mit dem beschriebenen Fossil beschaftigten, in grosser Ungewissheit beziiglich der naheren Bestimmung. Es darf das nicht VVunder nehmen, da theils das gesammelte Material sehr unvollstandig war, theils unvollkommene Zeichnungen als Grundlage für die Bestimmungen dienen mussten. So konnte es geschehen, dass Goppert nach mangelhaften ihrn über- sandten Zeichnungen zwei Arien von Fterophyllum aufstellte, welche Auerbach in seiner ersten Notiz iiber diesen Gegenstand als Fiedern der Gattung Pecop- teris bezeichnetc. ïn der That aber sind es nach den Originalen nur F'ie- derstücke eines zu der Familie der Pecopteriden gehorigen Farnkrauts unseres Asplenites und nicht eine Cycadee. — Auerbach beschrieb im Jahre 1846 an dem oben bezeichneten Orte die in Hede stehende Ptlanze eingehender unter dem Namen Pecopteris Murchisoniana. in demselben Jahre erschien Uunker s Monographie der Norddeutschen Wealdenbildung, welche ebenfalls eine P. Murchisoni brachte. Auerbach theilte mir spater wiederholt mündlich mit, dass Dunker ihn brietlich versichert habe, die beiden unter gleichem Namen von den beiden Autoren beschriebenen Farnkrauter seien identisch (eine einfache Vergleichung der Abbildungen liisst das schon zweifelhalt erscheinen), was er als wunderbaren Zufall betrachlete, da Keiner von Beiden um des Anderen Arbeit gewusst habe. Darauf hin habe ich in meiner kleinen Arbeit, «Ueber die Kreideablagerungen im Gouvernement Moskau» aut' die nalie Verwandt- schaft der Pecopteris Murchisoni Drk. und P. Murchisoniana Auerb. hingewiesen, was Hrn. v. Eichwald Veranlassung gab, zu der Behauptung, dass ich es vorzugsweise gewesen, der sich bemiiht halte, die Identitat der beiden Pecop- *) Brongniart. Végétaux fossiles p. 310. t. 102. **) Andrae. Fossile Flora Siebenbürgens und des Banats p. 33 t. 7. f. 4. — 212 — teris und somit die der deutschen Wealdenbildung und des Klinschen Sand- steins zu beweisen , Ich muss dazu bemerken, dass ich mi ch damais gar nicht auf eine Kritik der beiden Pflanzen cingelassen, sondern die angezogene Stelle nur auf Wunsch des verstorbenen Auerbach hinzugofügt habe. Ich will aber auch nicht verschweigen, dass Auerbach das wichtige Dokument, den Brief des Prof. Dunker oie bat auffinden kônnen. Auf eine dieserhalb an Prof. Dunker itn Februar d. ,!. gerichtete briefliche Anfrage antwortete mir derseîbe, dass Auerbachs Berufung auf ihn wegen der Identitat der beiden Species auf einem Irrthum beruhen musse. Der Naine Pecopteris Murchisoniana ist daher aufzu- geben, da einestheils die von Auerbach behauptete Identitat mit P. Murchisoni nicht existirt, anderentheils die den Seitennerven angehefteten linearen sori es angemessener erscheinen lassen, die Art der Gattung Aspleniles Gôpport zuzu- ordnen. Die Pecopteris Auerbachiana, welche Rouillier 1847 beschrieben, ist entweder nur als Variëtat v- n unserem Asplenites, oder als eine Lonchopleris, von der spater die Rede sein wird, zu betrachten. Die Pinnulae sind etwas mehr nach vorn gerichtet, und stehen nicht mit dem Mediannerv rechtwinklig auf der Rhachis. Hr. v. Eichwald hat unseren Asplenites unter dem Namen Weichselia Ludovicae in seine Lethaea rossica aufgenommen, d. h beschrieben und abgebildet. Die Abbildung ist nach demselben Gesteinsstück gefertigt, welches icli fur moine Zeichnung benutzt habe, und das ich vor Jahren Hrn v. Eich- wald auf seine Bitte nach Petersburg geschickt hatle. Wâhrend meine Abbildung auf der rechten Seite des Strunks keine Fiedern zeigt, hat Hrn. von Eichwalds Zeichnung davon eine ganze Reihe sehr regelmâssiger; nichtsdestovveniger bleiben diese restaurirten Fiedern im Texte der Lethaea unerwahnt. — Herr Stiehler scheint bei Aufstellung seiner neuen Gattung Weichselia nur die Gattung Anomopteris beriicksichtigt zu haben, demi sein Vergleich erstreckt sich nicht auf die von mir erwâhnten Pflanzen, die doch nach der Aehnlichkeit der For- men seine Aufmerksamkeit hatten auf sich ziehen sollen. Ausserdern geben die Zeichnungen des Hrn. Stiehler kein ganz deut.liches Bild von der Pflanze *); es muss daher vorausgesetzt werden, dass die Abdrîicke vvcnig deutlich sind, ein Umstand, der das Unterbringen bei einer bekannten Gattung uni so mehr halte erleichtern und empfehlen miissen. Weiter widerspricht der neue Name so sehr den von Linné fur Namengebung aufgestellten Grundsiitzen, dass die Feder sich last strâubt, ihn niederzuschreiben, trotzdem dass Freundschaft und Liebe *) Palaeontographica. Bd. V. p. 7.1. t 12. 13. 213 - sich bei seiner Erfindung die Hand gereicht zu haben scheinen. In der Dia- gnose der Gattung Weichselia stimmt übrigens weder das «Pinnae terminales remotae,» noch das «fructiferae medio canaliculatae, ambitu contractae» *) zu der Charakteristik unseres Asplenites. Soll Letzteres heissen, dass die Fructification marginal ist, so müsste Weichselia zu den Pteriden gestellt wer den. Ailes das ist Grund genug, das Beispiel des Hrn. v. Eichwald in der Annahme des Namens Weichselia Ludovicae nicht nachzuahmen. ALETHOPTERIS STEBNB. Frons bi-tripinnatifida vel bi-tripinnata, nervi secundarii e primario stricto angulo recto vel subrecto exeuntes simplices vel dichotomi, margine pinnularum saepe revoluto. Alethopteris Reichiana Brngn, sp. Tab. XVIII, f, 8 a. b. Pecopleris Reichiana Brngn. Végétaux fossiles, p. 302, t. 116. 8. 7. Pinnulis obliquis lineari-lanceolatis acuminatis , b a si vix connatis margine rejtexo , nervo medio canaliculato, nervis secundariis furcatis (1). Ich trage kein Bedenken, unseren Abdruck mit Pecopteris Reichiana Brngn. zu identificiren, da aile Merkmale auf das Genaueste übereinstimmen bis auf die Bifurcation der Seitennerven, die in unserem Sandstein nicht her- vortritt. Der allgeineine Habitus stimmt vollkommen, die Fiederchen erheben sich unter gleichem Winkel aus dem Fiederstiel; die Fiederhalften sind vom umgebogenen Rande convex und die Fiedern sind zugespitzt, sogar die Lange der Fiedern ist dieselbe in der Zeichnung Brongniart's. Die Fiederabdrücke sind bei unserem Exemplare braun gefiirbt, was vielleicht auf dickes, leder- artiges Laub deutet. Verwandt mit Al. Reichiana ist Al. lonchitidis Sternb. **), worauf schon Brongniart aufmerksam macht, doch stehen bei dieser die Fie- dern weiter auseinander und die Seitennerven bilden nicht einen so spitzen Winkel mit dem Hauptnerv, wie bei Al. Reichiana. Alethopteris Sternbergi Gopp. ***), und Pecopteris Mantelli Brngn. ****), aus der Steinkohlenformation *) Palaeontographica. Bd. V. p. 7S. **) Végétaux fossiles t. 84. ***) Eüingshausen, Steinkohlenflora von Radnitz t. 18. f. 4. Brongniart. Végétaux fossiles, t 83. f. 3. 4. Nquv. Mémoires. Tome XIII. 27 sind ebenfalls nahe stehende Arten, doch bilden bei der erstgenannten Spe- cies die Seitennerven der Fiederchen einen rechten Winkel mit dejn Medi- annerven, bei letzteren stehen sogar die Fiedern rechtwinklig zur Spindel. Brongniart’s Exemplar der Alethopteris Reichiana stammt aus dem unte- ren Kreidesandstein oder der glaukonitischen Kreide von Niederschôna bei Freiberg in Sachsen, unser Abdruck aus der Gegend von Klin. Es existirt da- von nur ein Stück in meiner Sammlung. Alethopteris metrica n. sp, T. XVIII, f. 9. Alethopteris fronde plnnata. pinnulis oppositis Unearihus approxmatis ses - silihus integris redis. Sort majores minoresque alternatim positi. Das einzige Exemplar, welches von diesem Abdruck im Klin’schen Sand- steine aufgefunden ist, triigt rundliche Fruchthâufchen oder vielmehr die Eindrücke der ausgefallenen Sori. Auf dem Stein selbst zeigen sich langs des Randes der Fiederchen abwechselnd kleinere und grôssere Erhohungen, die kleineren dem Rande naher, die grôsseren etvvas entfernter, die kleineren rundlich, die grôsseren fast halbmondformig. Diese Erhohungen stehen paarig, so zwar, dass die innere Spitze des halbmondfôrmigen sich der kleineren zuneigt. Macht man einen Abklatsch aus Weissbrodkrume, so erscheinen die umgeschlagenen Ramier der Pinnulae (Vertiefungen im Stein entsprechend) sehr deutlich, nehen ihnen die den Erhohungen im Stein entsprechenden scharf ausgepragten Vertiefungen der ausgefallenen Sori. So scharf die umge- schlagenen Rander und die Sorengruben ausgepragt sind, so wenig lasst sich etwas von den Nerven entdecken; weder vom Mittelnerv, noch von Seiten- nerven ist etwas wahrzunehmen, und nur die Spindel der Fieder zeigf sich als der Abdruck eines starken glatten runden Sliels. Die Pinnulae siîzen mit ihrer ganzen Basis auf diesem Stiel, sind linealisch, schmal, gerade mit gera- den Ràndern, und verschmâlern sich nach der Spitze zu nur wenig. Die nachste Verwandte unserer Alethopteris ist A. elegans Gôpp. aus dem deutschen VVealden. Sie unterscheidet sich namentlich dadurch von un- serer, dass die Fiederchen sichelfôrmig aufwarts gebogen sind, und ilass der Rand in der Vergrôsserung **) wellig erscheint, was bei unserer durchaus nicht Dunker. Monographie der Norddeutschen Wealiienhildung, p. 8. t. 7. f. 7. I. c. f. 7. a. — 215 — der Fall ist; i m Gegentheil verlàuft er ganz geradliriig. Der vvellige lland spricht sogar gegen den Charakter der Gattung Alethopteris, da H la tter mit undulirendem Bande nicht leicht den Rand nmschlagen. Ich habe unsere Alethopteris metrica genannt, weil bei ihr die grosse» and kleinen Sori so mit einander abwechseln, wie in der Dichtkunst die langen und kurzen Silben der Trochaen und .lamben. Unser Alethopteris metrica stammt aus Tatarowa PECOPTER1S BRONGNIART. Frons simplex vel bi-tripinnaUJida vel bi-tripinnata . Frondis pinnatae pin- mie plerumque dilatatae, connatae vel discretae. nervis e nervo medio angido acuto egredientibus dichotomis. Sori rotundi , biseriales. Pecopteris Whitbiensis Brngn. Histoire des végétaux 321. t. 109. f. 2—4'. Lindley and Hutton. Fossil llora II, p. 144 t. 134. t. II. ï. 2. a. b. Pecopteris Whitbiensis Lindleyana Sternberg. Flora der Vorwelt. f. 150. Pecopteris hastata Willanison. Phillips, Yoikthire. t. 8. I. à7. Pecopteris tennis Schouw. Brngn. llist. d. végél. p. 322. t. 110. f. 3.4. Alethopteris whithiensis Gopp. Farnk. p. 304. Pinnnlis contiguis alternantibus aeqmdibus. obtusmsculis, snbarcmtis. ovato- cimeatis, nermlis bis fnrcatis, vel dichotomis, ramnlis patentibus. Es existiren nur zwei kleine Abdrücke von diesem Farnkraut, an dem einen ist keine Nervation zu erkennen, an dent anderen ist sie sehr deutlich. Die Form der Fiederchen stimmt vorzugsweise zu der Abbildung, welche Bron- gniart von Pec. tennis Schouw. gegeben liât; die Fundorte dieser Pflanze sind die jurassischen Lignite der Insel Bornholm. P. Whitbiensis Brngn. stimmt ebenfalls gui in der Histoire des végétaux, doch sind bei Lindley und Hutton die Pinnulae viel scharfer zugespitzt, als dies bei unseien Exemplaren und in den Abbildungen Brongniarts der Fall ist. Es weist das auf die Veranderlich- keit der Speeies. Zu bemerken ist noch, dass in dem einen unserer Exem- plare die Seitennerven der Fiedern stark hervortreten und nur einmal gega- belt sind. Ich habe diese Pflanze nicht nach Goppert’s Beispiel zur Gattung Alethopteris gestelll, da ich an meinen Exemplaren nicht den Unterscheidungs- charakter des umgebogenen Bandes wahrnehmen kann. Eichwald citirt P. 27* 216 — Whitbiensis aus dem Jura von Daghestan im Kaukasus *). Nach Brongniart und Lindley und Hutton isl die Species zuerst im Thoneisenstein von Scarbo- rough entdeckt. Phillips citirt seine Synonyme P. hastata aus dem hôher liegenden oberen Sandstein von Gristhorpe und Scalby. Pecopteris Althausi Dkr. Norddeufscher Wealden, p. 5. 1. II, f. 2. T. XIX, f. 3. a— e. Fronde pinrnta pinnulis patentibus snboppositis adnatis sublinearibus ob- tusis basi subconnatis. Son biseriales, rotundi, totam paginam inferiorem occu- pantes. Nach dem allgemeinen Habitus kônnte man unsere Abdrücke, denn P. Althausi ist in mehreren Exemplaren vorhanden, auch für eine Species der Gattung Alethopteris halten, aber da man der Ansicht ist, dass sich hinter dem zurückgeschlagenen Rande der Alethopteris-Arlen Fruchthaufchen verber- gen, so ist die in Rede stehende Art unbedingt der Gattung Pecopteris zu erhalten, denn drei unserer Abdrücke zeigen rundliche Sori, vvelche die Rück- seite beider Halften der Fiederchen bedecken. Die Pinnulae stehen fast senk- recht auf der Rhachis, sind ein wenig nach oben gekrümmt, und mit ihrer ganzen Basis der Spindel aufgewachsen, ja sie gehen mit ihrer Basis sogar ineinander liber. In der Regel werden sie durch Zwischenrâume von der Breite einer Fiederhalfte von einander getrennt, und sind an der Spitze etwas zugerundet. Ihre gegenseitige Stellung ist nicht regelmâssig, denn bald stehen sie einander gegenüber, bald wechseln sie mit einander ab. In Bezugauf Verwandtschaft ist Pecopteris afîinisSternb.(P.aquilinaBrngn.)**) aus dem Steinkohlengebirge von Saarbrück zu erwahnen, doch sind die Fiedern bei dieser Art breiter, mehr lanzettfôrmig und weniger nach oben gebogen. P. Althausi ist in der Gegend von Klin gesannnelt. Pecopteris nigrescens n. sp. T. XIX, f. 4. Pecopteris fronde bipinnata, pinnulis oppositis oblongo-ovatis versus api - cem attenuatis, paulo arcuatis usque ad rachim distinctis obtusis *) Lethaea rossica. I(, p. 16. **) Brongniart. Végétaux fossiles, p. 234. t. 90. — 217 — Ich würde diese Art entschieden mit P. obtusifolia Ldi. vereinigt haben, wenn die Ficderchen nicht bei unserer Form vôllig getrennt waren, wahrend sie bei P. obtusifolia eine fions pinnatifida darstellen, wo die Lappen zwar gânzlich die Form unserer pinnulae haben, aber untereinander in ziemlicher Hôhe zusammenhangen. Ueberdies sind die Fiederlappen bei P. obtusifolia *) alternirend, wahrend sie sich bei P. nigrescens gegenüber stehen, was übri- gens keinen Grund zur Trennung der Species geben würde, da in dieser Be- ziehung die Farnkrauter vielfach variiren. Williamson **) erwalmt des starken Mittelnervs bei P. obtusifolia, der auch bei P. nigrescens stark ausgepragt ist, die Spindel ist auch sehr dick, was ebenfalls mit den Zeichnungen bei Lindley und Hutton übereinstimmt. Andere sehr nahe stehende Arten sind P. Whitbiensis und P. tenuis, desgleichen P. acutifolia und P. lobifolia ***), die mit unserer P, nigrescens noch mehr durch den Umstand zusammengeführt werden, dass sie aile einer und derselben Entstehungsepoche anzugehoren scheinen. Es ist sogar nicht unmôglich, dass aile diese Reste einer und der- selben veranderlichen Art angehôren, da ja von allen nur Bruchstücke der Wedel und Fiedern vorhanden sind. Noch muss ich einer verwandten Art aus dem Lias erwahnen, es ist Filicites cycadea Brongnt oder Pecopteris Agar- dhiana ****) Hisinger, die grossere Fiederlappen hat, aber noch zu wenig gekannt ist, um eine eingehende Vergleichung zu erlauben. Die allgemeine F'orm ist jedenfalls sehr ahnlich der oben erwâhnten Artengruppe. P. nigrescens, die ihren Namen nach der Farbe der Abdrücke erhalten hat, ist in der Gegend von Klin gesammelt. Pecopteris decipiens n. sp. T. XIX, f. 5. Fronde pinnata, pinnis Unearibus, patentibus, oppositis, distant ib as. sessili- bus, integris. Son biseriales rotundi, propinquiores margini. Dieses Farnkraut macht auf den ersten Blick ganz den Eindruck eines Cycadeenblattes, und ehe ich die schwachen Eindrücke der Fruchthaufchen bemerkt hatte, hielt ich es auch dafür. Bei nàherer Betrachtung treten indessen die runden dem Bande etwas naher stehenden Eindrücke der Sori deutlich *) Lindley and Hutton. Fossil llora, III, p. 15. t. i 58. **) 1. c. XXX 1. c. III I. 170 p. 79. ***) Végétaux fossiles, t. 129. f. 2. 3. p. 287. ****) I.ethaea suecica, t. 31. f. 6. p. 107. 218 genug hervor, und wir haben desshalb uns unter don Fil iciten umzusehen. ob Aehnlichcs bereits vorhanden ist. In der Tliat ist os nur cin Farnkraut, nam- lich Pecopteris elongata Sternberg *), welches nâhere Verwandtscliaft zeigt; es ist das eine Steinkohlcnpflanz die sich nur durch abwechselnde und et- was breitere pinnae von unserer P. decipiens unterscheidet. Ich darf hier nicht die Bemerkung unterdrücken, dass in Betreff der erwâhnten Pecopteris elongata in der Literatur einige Venvirrung herrscht: sic ist nâmlich in dem 7. und 8. Hefte der Flora der Vorwelt von Sternberg nur in der Erklarung zur Tafel 36 erwâhnt, und nicht irn l'ext. Im Text ist sie p. 155 Pec. lon- gifolia Presl. (Alethopteris longifolia Gopp.) genannt Aber drei Seiten weiter p. 158 ist no ch einmal eine Pec. longifolia Brngn. (Diplazites longifolius Gopp.) aufgeführt, die keine Beziehung zn und anch keine Formâhnlich- keit mit der erstgenannten Art hat. Gôppert beschreibt P. elongata Sternb. in seinen fossilen Farnkrâutern als Alethopteris longifolia, ohne indessen eine Abbildung zu geben, verweist aber auf die t. 36 von Sternbergs Werk, wo nicht Brongniart’s longifolia abgebildet ist. Brongniart’s longifolia so wenig wie Goppert’s Aspidites elongatus (I. c. p, 370. t. 24.) dürfen mit der erwâhn- ten Pec. elongata Sternb. verwechselt werden, es sind das ganz andere Pllan- zen. Es ist demzufolge auch die Synonymik in Bronn’s Nomenclator zu berich- tigen, denn dort ist P. elongata mit Stelfensia elongata und Diplazites elon- gatus Gopp. identific-irt. — Wie erwâhnt ist die P. elongata die nâchste Ver- wandte von P. decipiens; diese sieht allerdings dem ausseren Habitus nach dem Pterophyllum Jaegeri Brngn. ** ***)) und der Andriania baruthina F. Braun**1) noch viel âhnlicher, nur stehen die Fiedern bei der letztgenannten Art et- was dichter. P, decipiens stammt aus der Gegend von Klin. Pecopteris pachycarpa n. sp, T. XIX, f. 6. a. b. Fronde Upinnata , pinnulis Unearibus remotiusculis, alternantibus aut ôp- positis f sessilibus , patenübus. brevibus. obtusiuscidis ; soris biserialibus, crassis, congestis, totam paginant inferiorem pinnidae occupantes . *) Sternberg. Verst. t. 36. f. î. p. 155. (P. longifolia!) **) Jaeger. Buntsandstein t. 7 . f. 2. ***) Andrae. Fossile Flora Siebenbiirgens t. 7. - 219 Ernst Weiss h;it unlangst *) in Bezng auf die Klassifikalion der fossilen Faîne das Verfahren eingesehlagen, die fertilen Fiedertheile von den sterilen zu trennen, and für die fertilen neue Généra nach der Beschalfenheit der Son aufzustellen. Es wird dadurch auseinander gerissen, was nalie zusammengehôrt, und es werden neue Généra geschatfen, die jedenfalls auf schwàcherer Grund- lage ruhen, als sie die allgemeine Fonn der Fiedern giebt, endlich liefert die Beschalfenheit, Form und Insertion der Sori bei der vorwaltenden schlechten Erhaltung der fossilen Filiciten weit weniger Mittel zur Charakterisirung der Species, aïs die aussere Form der Blatttheile sie zu liefern im Stande ist. Ich habe mich daher bei der vorliegenden Art, bei welcher die Nerven auch ganz durch die Fruchthaufchen verdeckt werden, an das alte Verfahren gehalten, und die allgemeine Form, die sich der der Pecopteriden nahert, zur Grundlage der generisclien Bestimmung genommen, den Namen der Art der Beschalfenheit der Sori entlehnt. P. pachycarpa unterscheidet sich von P. Althausi, der sie am nâchsten zu stehen scheint, durch etwas breitere, meist kürzere, gerade, rechtwinklig auf der Rhachis stehende Fiederchen, und durch die dicken Fruchthaufchen, welche, dicht gedrangt die ganze Unterllache der pinnula bedecken. Diese Sori sind roth gefârbt, und dire Oberflache ist wie mit kleinen Warzchen bedeckt; doch sind diese Warzchen wahrscheinlich nur kleine hervorstehende Quarzkor- ner des Sandsteins, auf welchem sich der Abdruck belindet. Die Furche, welche die Sorenreihen trennt, ist ziemlich tief, ebenso die durch den Fiederstiel hevorgebrachte Furche. — Andere nalie stehende Formen sind Aspidites Jaegeri Gopp. **) aus dem Waldenburger Kohlenschiefer, hier sind die Fiederchen schrager eingesetzt und haben jederseits nur 4— 5 Sori, wahrend P. pachycarpa 9—12 zeigt. Aspidites decussatus Gopp. ***) aus dem Waldenburger Schiefer gleicht unserer Pecopteris in den rechtwinklig aufgesetzten Fiederchen, diese stehen aber bei A. decussatus gedrangter, als bei unserer Art, auch sind die Sori viel kleiner. — Cyathocarpus eucarpus Weiss ****) bietet ebenfalls viel Aehn- liches, doch sind die Fiedern stumpfer. P. pachycarpa stammt aus der Gegend von Klin. *) Fossile Flora der jiingsten Steinkohlenformation und des Rotliliegenden. 1 809. Fossile Farnkrâuter, p. 365. t. 22. f, 6. ***) L. c. p. 369. t. 24. ****) Weiss. Fossile Flora des jüngsten Steinkohlengebirges, t. IX. X. f. 2. a. - 220 — Pecopteris explanata n. sp. T. XIX, f 7. a. b. Pecopteris fronde bipinnata, pinmdis linearibus acuminatis apice sursum arcmtis, integris, sessilibus , ad basin distinctis, plus minusve alternantibus. So- ns biserialibus, rotundis , iotam paginam inferiorem occupantibus. Ebenfalls ein fruchttragendes Farnkraut, wie (las vorhergehende, doch der allgemeinen Form nach der Alethopteris (Pecopteris) Mantelli Brongn. *) und der Alethopteris Reichiana **) verwandt. Von der erstgenannten Pflanze unter- scheidet sich miser Abdruck durch nicht herablaufende Bliitter. Bei P. expla- nata sind sie deutlich getrennt, obgleich sie sich an der Basis verbreitern und einander fast berühren; die Form und Stellung der Blâtter ist fast dieselbe, doch sind die Fiedern mehr nach oben gerichtet. P. Mantelli ist eine Steinkoh- lenptlanze. Aleth. Reichiana bietet auch einige Aehnlichkeit im Habitus, doch bilden auch bei ihr die Pinnulae einen spitzeren Winkel mit der Rhachis als bei unserer; auch sind die Fiederchen unserer P. explanata mehr zugespitzt und mehr gekrümmt. P, explanata ist in der Gegend von Klin gefunden POLYPODITES GOEPP. Die fossile» Farnkrâuter, p. 175. Polypodites Mantelli Gopp. Die fossile» Farnk. p. 3-41. t. II. f. 8. Lonchopleris Mantelli Brngn. Lindl. and Hulton, fossil flora III. ? 7 1 p. 59. 60. (non Brngn.) Lonchopleris Hultoni Presl. Sternh. Flora VII. VIII. 166. Pecopteris reticulata Mantell. Geolog. transactions, 2. ser. v. I. p. 421. I. 6. f. 5. t. 17. f. 3. Polypodites fronde simplici stipitata lineari basi et apice attenuata pinna- tifida, lacinns obliquis approximatissimis ovato — oblongis acutiusculis integris subedternis, nervo medio crctsso excurrente, nervis secundariis obsolètes. Das einzige vorhandene Exemplar, das ich mit einem Fragezeichen der genannten Species zuordne, ist leider nicht gut erhalten, da die Pflanze in einem krystallinischen Sandstein abgepragt vvorden ist. Nichts destoweniger stimmen der Habitus der Fieder, die Lange, die allmâhliche Zuspitzung dersel- *) Histoire des végétaux t. 83. f. 4. **) L. c. t. 116. f. 7. ben, die Form der Fiederlappchen so selir zu der cilirten Âbbildung bei Lindley and HuUon, dass die grossie Wahrscheinlichkeil der Identitât vorhanden ist, die dadurch noch vergrôssert wird, dass das englische Gewàchs dem Hastings- sand entnomraen ist. Gegen vollstandige Identitât spricht nnr die Abwesenheit des dicken Mittelnerven nnd die tiefe Theilung der Fiederlappchen. Vielleicht ist die Beschaffenheit des Gesteins daran Schuld, dass der Mittelnerv sicli we- niger ausgeprâgt bat: die Theilung der Fiederlappchen ist bei den Farnkrâu- tern verânderlich, sie kônnte môglicher Weise bei unserem Exemplar zu einer wirklichen Fiederung geîührt haben. Unser Polypodites Mantelli ist in dem Sandstein von Tatarowa gefunden. G L O S S O P T E R I S B R O N G N I A B T. Folia simplicia, integerrima, lanceolata , basi sensim angustata , nervo me- dio valido apice emnescente percnrsa . nervutis ob/iquis arcnatis aequalibus. pin - ries dichotomis vel basi qnandoque anastomosantibus et reüculaUs. Glossopteris solitaria n. sp. F XIX, f. I. Folio subspathulato, obtuso , nervis secundarüs basi subperpendicularibus, deinde parum arcnatis. Diese Art, von weicher uns nur der Abdruck eines Blattes zu Gebote steht, ist nahe verwandt dei' Gl. Rrowniana Brngn *) Pie allgemeine Form ist fast dieselbe, nur ist unser Blatt nach oben hin weniger breit. !be Seitennerven unterscheiden sich indessen wesentlich, indem sie anfangs senkrecht aufstei- gen und eist spâter sich in sanftem Bogen nach dem Bande hinneigen, mit welchem sie einen spitzen Winkel bilden, nicht, wie liei Gl. Rrowniana, einen rechten. Die Anastomose im unteren Theile des Blattes, die mit zu den Gat~ tungscharakteren gehort, ist auch auf unserem Blatte, wenn gleich sehr uu- deutlich, wahrzunehmen. Sie ist so schwach angedeutet., dass sie vont Zeich- ner nicht mit auf die Zeichnung aufgenommen ist. Glossopteris Rrowniana ist eine Pflanze der Steinkohlenformation Australiens (Neusüdw aies) und des nôrdlichen Ostindiens. Andere Arien Brongniarts, wie Gl Nilssoniana und Phii- lipsii sind spâter von Gôppert zu Aspidites und Acrostichites gezogen w orden. 28 *) Végétaux fossiles, p. 221. t. 62. f. 1 — 2 Nouv. Mémoires. Tome XIII. Giossopteris solitaria ist in der Gegend von Klin aufgefunden worden und befindet sich in dem Mineralien-Cabinet der Petrowskischen Ackerbau-Aka- demie. CyCADEEÜ C Y C A I) I T E S B 11 O N G N \ A II T. Frondes pinnaiae s en pinnaüsectae, pinnis distantibns integerrimis lineari- bns, bd si fota latitndine sessilibus. uninerviis. saepius jnxta nmmm medium crus - siusculum longitudinciliter plicatis. Oycadites acinaciformis n. sp Tab. XXI, f. 1 Oycadites fronde pinnata , pinnis suboppositis patentibus (an gui o 70"), Une - ari-lanceolatis acuminatis , sursnm apice cnrvntis. Der Forni nacli steht dieses Gewâchs raehreren Pterophyllen sehr nahe, doch da bei unserem Exemplar keine Seitennerven zu unterscheiden sind, sondera nur ein Mitlelnerv, so musste es dem Geschlecht Cycadites einverleibt werden Sehr ahnlicli isi, naïuentüch Pterophyllum rigiclum Andrae *), bei weicher Cycadee der Winkel, den die Blatter mit der Spinde! machen, 60"betrâgt.. Auch Ple- rophyllum Gôppertianum Dkr. **) ist eine verwandte Form, doch hier, wie auch bei Cycadites Brongniarti Sloeni. ***) haben die Blatter eine Neigung von 40°. Das wichtigste Unterscheidungszeiclien indessen, welches unsere Art von den ge- nannten Species frémit, ist die nach oben gekriimmte Spitze der Blatter, die ihnen ein sabelfôrmiges Ansehen giebt. Bouillier bat im Jahre 1849 auch einen Cycadites Brongniarti lloem ****) abgebildet und beschrieben, weicher auch, i\ie miser Cycadites, ans Tata- rowa stammt, der aber zu unvollkommen erhalten ist, als dass ein Vergleich môglich wâre; demi es sind nur die unteren Tlieile einiger Fiedern erhalten, und was unserem Abdruck das charakferlstische Ansehen giebt, fehlî ganz *) Fossile Flora Siebenbiirgens und des Banal s, p. 42. t. XI. t t. **) Norddeutscher Wealden I. 2 f. S . ***) Roemer. Oolitli II 9. t, 17. 1 bg.; Dunher. Norddeutscher Wealden. 16. t. 2. f. 4. ****) Bulletin de Moscou , p. 16. t. I. f. 56. und 1. c, ] 847. IL p. 4i6. 223 — Eichwald liât Bouillier s Zeichnnng in seine Lethaea aufgenomrnen *), une! ihr tien Narnen aflinis gegeben, was die Sicherheit der Bestimmung schwer- lich vermehren wird. Der \bdnick von Cycadites aeinaciformis, der letzle Abdruck, welclier überhaupt in Talarovva gefunden wnrde, befindet sicli in meiner Sammlung G 0 N i F E R E N. THUYTES (STE11NB.) ONG. ENDL Ramuli al terni, foliota imbricata in formant cruels opposita . Tliuytes ecarinatus n. sp^ Tab. XXI, f. 2. Musoites sijuamal.us Bnigu. Gôpp. IVlVk Geology 4. Pecopteris nigrescens n. sp. » 5. a. Pecopteris decipiens n. sp ; b. vergrôssertes Fiederchen. » G. Pecopteris pachycarpa n. sp. » 7 Pecopteris explanata n. sp. » 8. Polypodiles (Lonchopleris) Mantelli Brngn. Tafel XX. Fig. 1. Asplenites Elinensis n. sp. Fragment eines Wedels. » 2. 3. 4. Keinere Wedelfragmente. » 5. Stück der Rhachis mit Fiederstielen, uni die Neigung der letzteren zu zeigen. — *236 Fig. 8. Fragment einer Fieder von der Vorderseite mit (iefer Rinne im Stiel. » 7. Fiederfragment mit ünear gereihten Fruchthâufchen a. von natürlicher Grosse; b. vergrossert. 8. Sprossender Wedeî. Tafel XXI. Fig 1 Cycadit.es acinaciformis n. sp. 2. Thuytes ecarinatus n. sp.; a. ein Zweig; c. ein vergrôssertes Stück ; langerer Zweig; b. ein kleinerer 3. Zweige von Araucarites hamatus Stück vergrossert; c. ein kleinerer 4. Abklatsch eines Zweigfragments. n. sp. a. Zweig. ein langerer Zweig; b. ein 5. Fruclit, die môglicher Weise dem brochen) . 0. Zapfen von Pinus 7. Zapl’en von Pinus elliptica n. sp. 8. Abdruck einer Fichtennadel. Araucarit es angehort ( h a 1 b durchge- Tafel XXII. Fig. 1 a. Stück eines Pinusstammes (Lângsbruch); 1». Querschnitt desselben; c. Tüpfelzellen; d. Lângsschnitt; e. Querschnitt mit Jahresringen; f. Rinden- langsschnilt, Markslrahlen mit einfacher Zellenreihe, a und b in natür- licher Grosse. c — f. vergrossert. 2. a. b. Phyllites regularis n. sp. » 3 a. b. Auerbachia echinata n. sp. 4 Abdruck eines Farnkrautrhizoms. » 5. Eqnisetenkohle; a. Aussenseite; b. ïnnenseite; c. Durchschnilt; d. Trep pengefasse. [IrtjuiHio IlMnepaTopcKaro MocKOBCKaro Oôatecriîa IIcuiirarejeH HpHpo^tr. U E B E R DIE BSLDUie DES WICKELS BEI DEN ASPERIFOLIEEN v o n N. K a a ff ni a n u. (Mit 1 Tafel.) (Gelesen in der 7-ten Sitzung der botanischen Section der Versammlung der russischen Naturforscher und Aerzte in Moskau am 80 Âugust 1869.) Der Wiokel der Asperifolieen wird, wie bekaimt, für eine Modifîkation einer Trugdolde (oyma) gehaUen, die aus einem System von Achsen besteht, wel- che abwechselnd zur rechten oderlinken Seite eine aus der andern entsprin- gen und si ch an ihrer Spitze in eine Bliithe umwandeln. Dieser Deutung zu- folge bietet der Wiokel blos einen speciellen Eali der sogenannten sympodia - len Verzweigung; das aus den unterhalb ihrer Verzweigungsstelle liegenden Theilen der Achsen verschiedener Ordnung entstandene Sympodium ersclieint hier als Spindel des Blüthenstandes. Solch eine Annahme, die sich theils auf theoretische Principien, theils auf Analogien grimdet, bedarf jedoch einer weitern Stütze, die uns die entwickelungsgeschichtliche Prüfung dieses Gegen- standes bieten kann. Direkte Beobachtungen liber den Ursprung der in 11e- de stehenden Achsen besitzen wir, moines Wissens, nicht, und es bleibt uns demnaoh ungewiss, ob dem Wiokel auch in der Tliat die angeführte Deutung zugeschrieben werden kann. Es bleibt uns selbst unbekannt, aus was für Knospen die den Wickel bildenden Achsen enstehen, sind es Adventiv-oder Achselsprossen, und auf welche Weise im letzteren Falle die ihnen als Slütz- blatter dienenden Bracteen fehlen kônoen, was, wie bekannt, bei den Asperi- folieen hâufig vorkommt. Meine Ontersuclmngen liber die Bilduug des Wickels habe ich an Sympliy- Nouv. Mémoires. Tome XIII. 30 tum peregrinum , Myosotis palustris und an Anchusa officinalis angestellt. Bei den ersteren beiden fehlen die Deckblâtter, J>ei den letzteren aber sind sol- che vorhanden. Bevor ich zu der Mittheilang dieser Untersuchungen schreite, will ich vorlaufîg noch Einiges über die Stelhmg der Wichel auf der Pflanze bemerken, wobei ich hauptsâchlich Symphytum peregrinum im Ange haben werde, da ich an dieser Pflanze ausführlichere Beobachtungen anzustellen die Gelegenheit hatte. Bei S. peregrinum sitzen die Wickel meistentheils paarweise dicht unterhalb einer endstandigèn Bliithe (Fig. lu. 2), und zwar in einer gewissen Entfernung von zwei wechselstândigen, dicht neben einander sitzenden Blattern (ft). Sol- che paarig uni ein endstândige Blüthe geslellte Wickel kommen auch bei Anchusa und bei Myosotis vor, bei der letzteren sind aber auch solche Fâlle nicht minder hâufig, wo zwischen den paarigen Wickeln die Endblüth e fehlt, oder blos ein Wiekel an der Spitze einer Achse vorkommt. Deratige Fiille werden bei Symphytum sehr selten angetroffen. Bei Anchusa ist ein einzeln sitzender Wickel eine nicht seltene Ërscheinung. Verfolgt man die Bildung der Wickel an blos zwei Blâtter tragenden Nebenachsen von Symphytum (Fig. 1) und an Haupt- und Nebenachsen von Myosotis , welche eine grôssere Zabi von Blattern tragen, so überzeugt man sich, dass dieselben aus Knospenanlagen (Fig. 5 u. 16, g), ent-tehen, die in den Achseln zweier, einer Achse nachst altérer Ordnung gehôrender Blâtter gebildet werden. Diese Blâtter sind wechselstândig und bilden bei Symphytum die ersten und einzigen Glieder der Blattspirale (auf Fig. 5 ist die Wechselstândigkeit besonders deutlich bei den Blattern /Tzu sehen, welche in ihrer natüriiehen Lage auf der Zeichnung dar- gestellt sind), bei Myosotis dieletzten Glieder derselben. Gehtmanzu âlteren Zustânden solcher zweiblâtteriger Nebenachsen bei Symphytum über, so erblickt man, dass der Vegetationskegel dieser letzteren sich in eine Blüthe umbildet (Fig. 9, f) und dass die Anlagen ihrer Achselknospen durch zwei neue V egetationskegel (v, v') ersetzt werden. von denen der vordere gegen das die zweiblâtterige Achse stützende Blatt gerichtet ist und sich wie- derum durch eine seichte Querfurche an dessen vorderer Seite in zwei neue Vegetationskegel theilt. Aile diese drei Hôcker bilden ein Ganzes, wie es aus Fig. 10, wo solche aus der Achsel des sich stülzenden rechten Blattes heraus- praeparirte Hôcker besonders dargestellt sind, deutlich zu sehen ist. Der hin- tere Hôcker bleibt ungetheilt und geht direkt in eine Blüthe (Fig. 10) über, wobei an dessen oberem, jetzt breiter gewordenen Theile, Kelchblâtter ange- legt werden, und der untere, nicht erweiterte sich zu einem Blüthenstiel aus- bildet. Die auf diese Weise entstehende Blüthe wird zur untersten Blüthe des 239 - erwachsenen Wickels ( v in Fig. 21). IJm die Entstehungsweise der übrigen Blüthen genauer kennen zu lernen, ist es zweckmâssig, sich zu einem entwickel- teren Stadium des Wickels zu wenden, das eine nicht geringe Anzahl von Blüthenanlagen enthalt (Fig. 6 u. 7, c c c ”), da inan nàmlich bei der Unter- suchung eines solchen Stadiums auch die Entwickelungsfolge des ganzen Blü- then standes niilier ins Auge fassen kann. Untersucht man den Wickel zu der Zeit, wo er no ch von den der Achsenspitze am nachsten gelegenen Blattern vollstândig eingehüllt ist, so wird man gewahr, dass die drei Hocker in der Achsel der beiden Blâtter, von denen früher die llede war (Fig. 10 u. 9 v, v\ v'), durch eine Gruppe von Hockern (Fig. 7y c) ersetzt werden, welche in der Achsel eines jeden Blattes in zwei ïleihen geordnet zu sitzen kommen und zwar auf die Weise, dass der grôsste Theil der Hocker auf der dem beide Hôckergruppen stützenden Blatte zugekehrten Seite aus der Achsel der beiden Stützblatter in Form einer dichten Traube hervortritt (Fig. 7, c”, c”’). An dem unteren freien Ende dieser Gruppe, welches gegen den Stengel gerichtet ist, (Fig. 21 v, v ’) geht die Anlage neuer Blüthen vor sich. Geht man von diesem Ende aufwarts, so kann man aile Entwickclungsstadien der Blüthe antreffen, wie es theils aus Fig. 11 u. 19, wo die unteren ïheile junger Wickel ange- bildet sind, deutlich zu sehen ist. Die Bildung neuer Blüthen geht hier auf folgende Weise vor sich. Der Hocker, welcher die Spitze des Wickels bildet und gegen den Stengel gerichtet ist (Fig. 11 u. 19, wird durch eine in Bezug auf ihn wagerechte und in Bezug auf die Wachsthumsrichtung des Wickels geneigte Furche in zwei neue Hocker getheilt (Fig. 20 v). Diese beiden Hocker sind Anfangs gleich gross, spiiter aber wird der obéré etwas grosser und wan- delt sich allmalig in eine Blüthe um (Fig. 1 1 v\ Fig. 20 v), wahrend der untere wieder eine Theilung in zwei gleiche Hocker antritt (Fig, 11 v”'). Der Uebergang des oberen Hôckers in eine Blüthe kann man leicht nach dem schrittweisen Er- scheinen der in alternirender Ordnung sich bildender Kelchblatter erkennen. Man ersieht also, dass die Anlage neuer Blüthen an der Spitze des Wickels auf dieselbe Weise geschieht, die auch im Anfange der Entwickelung dieses Blü- thenstandes von uns beobachtet wurde (Fig. 10). Dieselbe wird auch bei dem weiteren Entwickelungsgange des Wickels beibehalten. Diese Bildung geht, wie man aus dem Gesagten ersehen kann, durch die sogenannte dichotomiscJie Theilung des V egetationskegels der Achsc vor sich: es wird namlich der Ve- getationskegel in seiner weiteren Entwickelung gehemmt und durch zwei neue ersetzt, die in Bezug auf einander nicht eine untergeordnete, sondern eine gleichwerthige Bedeutung haben. Dass hier in der That eine dichotomische Theilung des Vegetationskegels vor sich geht, ist ganz besonders deutlich aus 30* 240 solchen Fâllen zu ersehen, wo der Wickel Deckblatter trâgt. Einen derartigen Fall habe ich naher bei Anckusa officinalis untersucht. Abgesehen von den Deckblattern ist die Entwickelung des Wickels bei dieser Pflanze von der bei Symphytum und Myosotis nicht verschieden. Die zweireihige Anordnung der Deckblatter an der Spindel erscheint hier auch in den ersten Entwickelungs- stadien des Blüthenstandes, nur sitzen die Deckblatter dicht bei einander und überdecken sich gegenseitig mit ibren gegen die Spitze des Wickels gerichte- ten Bandera (Fig. 22). Die inneren und folglich auch die jiingeren Deckblat- ter vverden von den âusseren selbst ganz iiberdeckt. Verfolgt man die Ent- wickelung eines Wickels von Anckusa, so bemerkt man, dass die Deckblatter hier stets an den Seiten des Vegetationskegels (Fig. 23 u. 24), und zwarwech- selnd an dessen rechten oder linken Seite angelegt werden. So sieht man aus Fig. 24, dass die Blattanlage b' an der linken Seite des Vegetationskegels v\ (des unteren) erzeugt wurde, wahrend sich die Anlage b an der rechten des Vegetationskegels gebildet hat, welcher sich spater in einen neuen Vegetations- kegel v (das untere) und in eino Bliithenanlage v' (das obéré) getheilt hat; Fig. 23 zeigt, dass das Blatt b an der linken Seite eines Vegetationskegels angelegt wurde, der nach einer vorlaufigen Theilung die Bliithenanlage V und einen neuen Vegetationskegel gebildet. der sich wiederum in die Hôcker v , v getheilt und das an seiner linken Seite slehende Blatt b gebildet hat. Am Vegetationskegel des Wickels wird stets blos ein Blatt angelegt. Es erscheint früher als der Vegetationskegel seine Theilung anzutreten beginnt (Fig. 24 b' v ’ das untere), so dass wahrend dieser Theilung das Blatt schon eine be- trâchtliche Grosse besitzt (Fig. 23 b'). Die Theilungsebene des Vegetations- kegels hat in Bezug auf das aus demselben sich bildende Blatt stets eine senkrechte Stellung. Diese Stellung ist nicht nur im Anfange der Theilung zu sehen, sondera wird auch spater, wenn einer der durch Theilung entstande- ner Hôcker sich in eine Blüthe umzubilden beginnt, beibehalten (vergl. die Lage der Furche zwischen v u. v in Bezug auf das Blatt b in Fig. 23 u. 24). Im Anfange der Theilung tri fît die in ilede stehende Ebene selbst die Mittel- linie des jungen Blattes (Fig. 23), spater aber scheint dieselbe naher ge- gen dessen oberen Rand zu rücken (Fig. 24), was blos eine scheinbare Erscheinung ist und nur durch das nachlrâgliche Breitewachsthum eines der zum neuen Vegatationskegel werdenden Hôckers hervorgebracht wird. Die Lage der Theilungsebene oder der Furche, welche den sich in eine Blü- the umbildenden Hôcker von dem neu entstandenen Vegetationskegel trennt, zeigt uns ganz deutlich, dass diese Hôcker durch dichotomische Theilung entstanden sind. Denn sollte einer dieser Hôcker in der Achsel eines — 241 Blatf es entstanden sein und folglich einer Achselknospe entsprechen, so kônnten diese Hdcker nicht nebeneinander silzen und müssten einer hinter déni andern zu stehen kommen; die sie trennende Ebene oderFurche inüsste dann in Bezug auf das Blatt eine melir oder weniger parallèle Lage besitzen, wie es bei der Bildung der Achselknospen stets der Fall ist. Durch die di- chotomische Theilung des Vegelationskegels des Wickels wird auch der Um- stand erklart, wesshalb an vollkominen ausgebildeten Wickeln die Bliithen nicht iiber den Miltelnerven der Deckblâtter, sondern seitwarts in einiger Entfernung von den ersteren silzen (Fig. 25). Die Richtung, in der die Theilung des Vegelationskegels geschieht, wird wâh- rend dessen Entwickelung geandert. Die Theilungsebene neigt sich wech- selnd nach rechts und links: so zeigt uns Fig. 20, dass nach der Theilung in einer nach links geneigten Ebene, welche erstere die Bildung der Hdcker v und v zur Folge halle, der Hdcker in einer nach rechts geneigten Fiache ge- theilt wurde. Fine gleiche Verânderung in der Stellung der Theilungsebene ersieht man auch ans dem Vergleiche der Fig. 11 und 19. Die weehselnde Neigung der Theilungsebene des Vegetationskegels eines Wickels wahrend seiner Entwickelung bedingt den Umstand, wesshalb in diesein Bliithenstande die Bliithen nicht in eim r, sondern in zwei Reihen gestellt sind. Eine einrei- hige Stellung dieser letzteren kdnnte blos in dem Fallc zu Stande kommen, wenn die Theilungsebene slets dieselbe Richung beibehalten batte. Vergleicht man die Richtung der Theilungsebene eines Vegetationskegels in zweipaari- gen, dicht unter einer Endblüthe sitzenden Wickeln (Fig. 9), so erblickt man, dass zu einem gegebenen Momente die Richtung bei diesen Wickeln verschie- den ist, so dass, wenn in einem Wickel, bei der Bildung einer Bliithe bestimm- ter Ordnung, die Theilungsebene nach einer gewissen Seite geneigt ist, so ist diese Ebene in dem andern Wickel, bei der Bildung einer Bliithe gleicher Ordnung, nach der entgegengesetzten Seite gerichtet. So zeigt uns Fig. 9, dass in dem in der Achsel des Blattes sich bildenden Wickel, bei der zwei- ten Theilung, durch welche die Alliage der zweiten Blüthe bedingt wurde, die Theilungsebene nach links geneigt ist, wahrend dieselbe in dem Wickel des Blattes ji\ bei derselben Theilung eine Neigung nach rechts bietet. Dieselbe Erscheinung kann man auch bei der weitern Entwickelung der paarigen Wickel verlolgen, wie es ans Fig. îî dcutlich zu sehen ist; hier wurde die All- iage der Bliithe v’ des linken Wickels durch die Theilung in einer nach rechts geneigten Ebene bedingt, der entsprechenden Bliithe des linken Wickels durch eine nach links geneigte Ebene, die Anlagen der Bliithen v\ v durch nach links und nach rechts geneigte Ebenen, der Bliithen v" , v” durch wieder 242 nach rechts und nach links geneigte Ebenen, und endlich geht die lelzte Theilung, nach welcher die oberen Docker v”\ v”’ sich zu Blüthen zu ent- wickeln beginnen, in nach redits und nach links geneigten Ebenen vor sich. Bei déni normalen Entwickelungsgange der paarigen Wickel, wenn beide Wickel gleichmassig entwickelt werden, scheint solch eine Verschiedenheit in der Kichtung entsprechender Theilungen eine constante Ërscheinimg zu sein; nach einer und derselben Seite geneigte Ebenen entsprechender Thei- lungen habe ich wenigstens nicht beobachtet. Bemerken muss ich noch, dass beide paarig gestellte Wickel wahrend ihrer Enlwickelung zu gewis- sen Momenten auch in gleichen Entwickelungsstadien erscheinen. Zu einem gewissen Moinente beobachtet man in beiden Wickeln eine dichotomische Theilung und die Bildung von Blüthen gleicher Ordnung: so erblickt man in dein auf Fig. 9, abgebildeten Stadium die zweite Theilung oder die Dicho- tomie zweiter Ordnung und den Anfang der Bildung der ersten, nach der ersten Theilung erscheinenden Blüthe. Solch eine Gleichmassigkeit in dem Enlwickelungsgange der paarigen Wickel existirt trolzdem, dass die Wickel aus Knospen entstehen, die in den Achseln von Blâttern ungleichen Alters angclegt werden und dass folglich die Wickel auch selbst ungleichen Alters sind. Jedenfalls müssen die frühesten Ànlagen dieser letzteren sehr schnell aufeinander folgen, wesshalb ihre weiteren Entwickelungsstadien fast gleicli- zeitig auftreten. Ausserdem Einfîusse, welchen die Lage der Theilungsebene des V egetationskegels auf die Stellung der Blüthen übt, liât dieselbe für den Wickel auch noch eine andere wichtige Bedeutung; durch die Lage der Thei- lungsebene des Vegetationskegels wird nâmlich die schneckenfôrmige Gestalt des Wickels bedingt. Im Laufe seiner Entwickelung wird die Stellung dieser Ebcne in Bczug auf die Achse stets geandert. Anfangs ist dieselbe der Achse beinahe parallel, spater aber, selbst schon bei der zweiten Theilung (Fig. 9), nimmt sie eine geneigte Stellung an. Dem zufolge erhalten die durch Thei- lung entstandenen Docker (v’) eine Stellung nicht neben einander, auf gleicher Hôhe, sondern einer liber dem anderen, und wird die Spitze des neugebildeten Vegetationskegels, d. h. des unteren Ilôckers, nicht nach oben, sondern seitwârts gerichtet. Je weiter die Entwickelung des Wickels vor sich schreitet, desto starker neigt sich die Ebene von der Achse ab. Sie bildet anfangs mit der Achse einen rechten Winkel, der alsdann in einen Winkel von 180° und endlich in einem Winkel von mehr als 180° übergeht. Die Spitze des neu entstehenden Vegetationskegels senkt sich dabei immer mehr und mehr abwârts und wenn die Theilungsebene mit der Achse einen Winkel bildet. der grôsser ist als 180°, wird dieselbe allmalig wieder empor- 243 — gehoben und endlich gegen die Achse gerichtet (Fig* 21). Die gemeinsame Basis, auf der die Blüthen des Wickels sit.zen, besteht aus den Basen oder den unteren Internodien (in den Fallen.wo der Wickel Deckblatter tragt) von Achsen verschiedener Ordnung, die eine nach dem andern in ihrem oberen Tlieile oder in ihrem oberen ïnternodium dichotomisch getheilt wurden. Wah- rend der Entfaltung des Wickels werden diese Basen und Internodien ge- streckt und biiden die Scheinspindel des Blüthenstandes. Von den sympodial verzweigten Inllorescenzen ist der Wickel wesentlich verschieden. Wahrend bei den erstern die Spindel aus den unteren Theilen oder Internodien derje- nigen Achsen gebildet ist, welche in iliren oberen Theilen in Blüthen umge- wandelt werden, besteht dieselbe im Wickel aus den unteren Theilen oder Internodien besonderer Achsen, an deren Spitze in Folge einer dichotomischen Theilung, neue, zu Blüthen sich umbildende Aclisen entstehcn. Ausser der Fam. der Asperifolieen, muss die Bildung des Wickels in Folge einer dichoto- mischen Theilung des Vegetationskegels hochst wahrscheinlich auch in andern Familien anzutreffen sein. So wie aus den Abbildungen Payer’s *) zu ersehen ist, muss auf gleicho Weise der Blüthenstand von Helianthemum vulgare , von Nitroria Schoberi, Pavia macrostachys , Aristolochia Clematitis und von Trades - cantia virginica entstehen, also bei solchen Pflanzen, welche zu fünf verschie- denen Familien gehôren. Es sind zwar bei Payer nicht solche Entwickelungs- stadien abgebildet, in denen die Theilung des Vegetationskegels deutlich zu sehen waren, aus der lieihenfolge aber, in der die Blüthenanlagen erscheinen, und aus ihrer gegenseitigen Lage ist es jedoch deutlich zu ersehen, dass hier derselbe Vorgang in der Bildung des Blüthenstandes wie bei den Asperifo- lieen zu treffen ist. Wie schon oben bemerkt wurde, silzen die paarigen Wickel nicht im- mer unterhaîb einer endslandigen Blülhe. Zuweilen fehlt diese Blüth.e. Dieser Fall, welcher bei Symphytmn schr seltcn ist, wird dadurch bedingt, dass der Vegetationskegel der Achse, an der sich gewôhnlich die Wickel biiden, sich nicht in eine Endblüthe umbildet, statt dessen aber in zwei neue Ve- getationskegel getheilt wird Diese Vegetationskegel werden alsdann wieder getheilt (Fig. 13), und zwar in einer zur Achse geneigten Ebene, so dass die auf diese Weise neu angelegten Hocker einer über den andern zu stehen kommen (v v’,vv). Aus den zwei, in Folge der ersten Theilung entstandenen *) Payer. Traité d’organogénie comparée de la fleur. Atlas, Ta!> 3, fig. 23; Tal». 26, ûg. 5; Tab. 28, fig. 3; Tab. 91, fig. 1 u. 2 und Tab. 140, fig. 1. 244 — Vegetationskegeln, bilden sich zwei Wickel, wobei d:.e Biülhen in der schon früher beschriebenen Reihenfolge erscheinen. Bisweilen geschieht es, dass an der Spitze einer Achse stalt eines Wickel" paares blos ein Wickel beobachtet wird. Derartige Falle, welcbe bei Myoso- tis imd Anclmsa haulig vorkomrnen, sind hingegen bei Symphytum sehr selten (Fig. 8, \vo ein no ch nicht aufgerollter Wickel abgebildet ist). Die Untersu- chung von Myosotis (Fig. 18) zeigt, dass solche einzeln sitzende Wickel sich dann bilden, wenn in der Achsel eines der beiden Flatter (das Blatt 3 in Fig. 18), welche dicîit unterhalb des in eine Endblüthe sich umbildenden Vegetationskegels (/) sitzen, keine Knospe oder, vvas gleich ist, kein Wickel angelegt wird. Dasselbe bietet der F ail, den uns Fig. 8 darstellt. Hier wurde blos in der Achsel des vorderen Blattes eine Knospe angelegt, ans der sich spater ein Wickel entwickelte, wahrend in der Achsel des hinteren Blat- tes, welches auf der Abbildung nicht zu sehen ist, sich keine Knospe gébil- det halte. Es bleibt mir noch übrig, die Verànderungen in der Stellung der Wickel und der einzelnen Bliithen anzudeuten, welche theils durch die dichotomische Theilung der Achsen, theils durch Verschiebung der in Rode stehenden Pflan- zentheile bedingt werden. ïn Folge der Verschiebung bietet die Stellung der Bliithenstande und der Bliithen bei den Asperifolien solche Eigenthiimlich- keiten, die bei andern Pllanzen blos selten vorkomrnen. ïch liabe in dieser Beziehung hauptsachlich Symphytum untersucht wo die erwahnten Erschei- nungen eine grossere Mannigfaltigkeit bieten. In Folge der Verschiebung erseheiîit hier auf dem ersten Plane der Umstaml, dass die vollkommen aus- gebildeten, paarigen Wickel (Fig. i u. 2) über der Achsel der beiden Blatter zu stehen kommen, in der sie angelegt werden und wo dieselben selbst spater, noch vor ihrer Entfaltung, beobachtet werden (Fig. 6 u 7). Verfolgt ni an diese Entfaltung, so überzeugt inan sich, dass die beiden Wickel und die zwischen ihnen sitzende Bliithe allmalig auf einer gemeinsamen Basis einpor» gehoben werden und endlich auf eine betrâchtliche Entfernung von den sie stützenden Blattern zu sitzen kommen ( fi in Fig. 1 u. 2). Diese Blatter riicken auch spater nicht auseinander und sitzen dicht beisammen; beim ersten An- blicke scheinen sie opponirt zu sein und werden als solche auch in der bc- schreibenden Botanik angedeutet. Einmal batte ich die Gelegenheit stalt dieser beiden Blatter blos ein Blatt zu beobachten (Fig. 3), welches unterhalb eines Wickels zu sitzen kam, Wurde in diesem Falle das andere Blatt gar nicht ange- legt, oder blos spater in seiner Entwickelung gehemmt, liess sich nicht ent- scheiden, da mir zur Losung dieser Frage auf entwickelungsgeschichtlichem - 245 — . YVege die Môglichkeit felille. Ich bin jedoch eber geneigt das Erstere zu vermuthen, da sich namlich an der Stelle des feiilenden Blattes keine Spuren desselben auffinden liessen. Dafiir sprechen auch die bei andern Pflanzen in neuester Zeit beobachteten Fiille, wo ihrer Lage nach Achselknospen entspre- chende Knospen angelegt wurden, wahrend von den sic tragenden Blâttern keine Spur vorlianden war. Achsen, die an ihrer Spitze paarige YVickel tragen, sind meistens auch selbst paarweise verbunden (Fig. 2 u. 3) und dabei in dem Maasse ahnlich entwickelt, dass es bcim ersten Anblick schwer fallt zu entscheiden, welche von ihnen einer Seitenachse entspricht und welche blos die Fortsetzung der Hauptachse ist, In den meisten Fiillen sind jedoch diese Achsen dadurch ver- schieden, dass an der einen unterhalb der beiden den Wickeln entsprechenden Blâttern eine Bliithe sitzt (f in Fig. î u. 3), die der anderen Achse fehlt; sel- tener fehlt diese Bliithe an beiden Achsen (Fig. 2). Ich will zuerst den hâu- lîger vorkonnnenden Fall nàher ins Ange fasse». Untersucht man die Spitze einer Achse, von der spiiter mehrere an ihrer Spitze mit paarigen \\ ickeln versehene Zweige ausgehen, wozu sich eine Hauptachse am meisten eignet, so bemerkt man, dass der Yegetalionskegel derselben sich sehr früh in eine Bliithe umzubilden beginnt (Fig. 5, /). Die sich an diesem Vegetations- kegel bildenden Blatter — die kiinftigon Kelchblatter erscheinen in der- selben Reihenfolge wie die Laubblatter und bilden blos die Fortsetzung der dem végétative» Theile der Hauptachse gehorigen Blattspirale. In den Achseln der der Endblütlie am nachsten gestellten Blatter werden Knospen 1-ten Grades ( f ) und alsdann in den Achseln der diesen letz- tern gehorigen Blatter Knospen 2-t.en Grades angelegt (//), Wie es schon aus dem hoher Gesagten bekannt ist, entwickèln sich ans jeder Gruppe von 3 Knospen, welche auf die eben beschriebene YVeise in den Achseln der obersten der Hauptachse angehorigen Blatter angelegt wurden, zwci YYdckel und eine zwischenstandige Endblüthe. An ihrer Bildungsstalte verbleiben die Anlagen der YVickel blos so lange bis aile ihre Bliithen ausgebiklet sind. Ungefahr uni die Zeit, wo die Bildung der Endblüthen schon vollendet ist und die Entfaltung derselben schon eintritt, verlassen diese Bliithen sammt den beiden YVickeln die von ihnen frilher eingenommene Stelle. Jcdes YYdckel- paar und dessen zwischenstandige Endblüthen entfernen sich allmalig von dem Blatte in dessen Achse! sie früher sassen (Fig. 6 u. 7), so dass man beim Ucbergange von den obern zu den untern Blâttern immer mehr und mehr von denselben entferntere YVickelpaare antrifft (F"’ und c", F” u. c\ F' u. c\ F u. c in Fig. 6 u. 7). Solch eine Veschîebung wird dadurch bedingt, Nouv. Mémoires. Tome XIII. ^ 31 . — 246 dass die paarigen Wickel und das über denselben geîegene Intèrnodium der Hauptachse auf einer gemeinsamen Basis emporgehoben werden. Dass diese Basis nicht nur der Hauptachse, sondern auch der die Wickel tragende Nebenachse gehort, ersieht man aus dem Uinstande, dass diese letztere langs der Basis, beinahe bis zu dem die Nebenachse stiitzenden Blatte herablauft und der Hauptachse wie angewachsen erscheint (Fig. 6, zwischen F u. c und F u. c' Erst dann, wenn die Basis schon eine betrachtliche Lange erreicht hat, trennt sich die Nebenachse von der Haupt- achse und tritt in selbststandiges Wachsthum an (Fig 6. c). Dieselbe Erscheinung, welche die unteren Nebenachsen bieten, kann man auch an der obersten, der sich in eine Endblüthe umbildenden Spitze der Hauptachse am nachsten gestellter Nebenachse beobachten: diese letztere wird mit dem ihr angrenzenden Theile der Hauptachse auf einer gemeinsamen Basis emporge- hoben und erst spater verîângern sich diese Achsen getrennt von einan- der, wobei die Hauptachse den Blüthenstiel der Endblüthe (Fig. î u. 3 f) und die Nebenachse eine den paarigen Wickel mit seiner Zwischenbliithe tragende Spindel bildet. Die Nebenachse wird dabei starker entwickelt, sie schlagt in ihrem Wachsthume mit der gemeinsamen Basis dieselbe Kichtung ein und scheint mit derselben ein Ganzes zu bilden, wahrend die Endblüthe an der Hauptachse seitwarts gebogen wird und als seitenstandig erscheint. Nachdem sich die Nebenachse von der Hauptachse getrennt hat, ver- langert sie sich unterhalb der IJrsprungsstelle der beiden Bliilhen so, dass in Folge dieser Verlangerung die Endblüthe der Hauptachse auch unterhalb die- ser Blatter zu entspringen scheint. Der Blüthenstiel der Endblüthe liiuft auch hier langs der gemeinsamen Achsenbasis herab und scheint derselben ange- wachsen zu sein. Gleich dem oberen Theile der Hauptachse und derselben zunachst gestellten Nebenachse kann in Verbindung mit dieser letzteren auch die unterhalb derselben entspringende Nebenachse verschoben werden, welche schon früher in Folge der Verschiebung ihre ursprüngliche Stellnng verîassen musste. Diese beiden Achsen trermen sich oberhalb des Blattes (F), in des- sen Achsel die obéré Achse (5), angelegt wurde; die Grenze zwischen ihnen wird beiderseits an ihrer gemeinsamen Basis durch eine Langsfurche (s) be- zeichnet. Eebcr das Verhalten der Einzelblüthe in Bezug auf den oberhalb derselben gestellten paarigen Wickel kann man blos bei der Betrachtung die- ser Theile in ihrem jngendiiehen Zustande ins Klare kommen. Spater wird ihre gegenseitige Stellnng nicht nur durch Drehung ihrer gemeinsamen Basis geandert. Ihrer ursprünglichen Steliung nach müsste die Einzelblüthe dem Blatte in dessen Achsel der paarige Wickel gebildet wurde opponirt sein. 247 Wir beinerken jedoch, dass solches gewohnlich nicht der Fall ist und dass die Einzelblüthe seitwârts ans der gemeinsamen Basis entspringt (Fig. 1 u, 3) und aucli in Bezug auf das Blatt (. F ) seitwiirts gesteîit ist. Beobaehlet man die beiden, iiber der Einzelbliitbe befestigten BJatter (fl) und die ans den Achseln derselben entsprungenen Wickei (cc) so bemerkt man, dass auch diese nicht dire normale Stellung beibehalten haben und nicht redits und links vom obersten Blatte der Hauptaclise (F) zu stelien kommen, sondern so ge stellt sind, dass der eine gegen das Blatt gewendet, der andere hingegen in die entgegengesetzte Seite gcriclitet ist. Solcb eine Erscheinung ist blos die Folge der Drehung der dem paarigen Wickei und der Einzelblüthe angeho- rigen gemeinsamen Basis und zwar hauptsâchlich in dcren oberem Theile. In den von mir beobachteten Fiilien war die Drehung von redits nach links (Fig. 1 u. 3). Dass die Endblüthe ursprünglich an der dem Blatte entgegengesetzten Seite gesteîit war, ersiehtman schon daraus, dass der herablaufende Bliithenstiel dieser Blüthe (Fig. 1 b) in dem unteren Theile der gemeinsamen Basis, in dem die Drehung blos selir schwach oder seibst gar nicht vor sich ging, auf diese Seite übergeht. Âus dem oben Gesagten ergiebt sich also, dass bei Sympliytum die die paarigen Wickei tragenden, paarweise verbundenen Zweige verschieden gedeutet werden müssen. Der eine entspricht einer Nebenachse, der andere dem oberen Theile einer Hauptaclise, der mit einer ihm zunachst gestellten Ne- benachse verschmolzen ist. An der Anwesenheit einer Einzelblüthe unterhalb des paarigen Wickels kann die zusammengesetzte Natur dieses letzteren stets erkannt werden. Der Fall, wo an beiden Zweigen keine Einzelblüthe vorhanden ist, muss ganz anders gedeutet werden. Es werden namlich in soleil eimun Falle beide Zweige durch dichotomische Theilung gebildet. Die Beobachtung zeigt, dass in solchen Fallen der sich gewohnlich in eine Zwischenblüthe des paarigen Wickels umbildende Vegetationskegel *) statt zwei Vegetationskegel hôheren Grades — die Anlagen künftiger Wickei — zu entwickeln, sich kurz nach seincm Erscheinen in zwei lieue Vegetationskegel theilt (Fig. 14 u. 15.). An jedem dieser beiden Vegetationskegel werden alsdann zwei Blatter (Fig. 14 u. 4 fl, fl ) und in dcren Achseln je eine Knospe (Fig. 4 (/, , b') silzen. Fig. 23. Dassellie Praparai, nachdem es von den ausseren Deckblattern befreit wurde. Der Vegelalionskcgel ibeill sicli in einer zum Deckblatte // senkrecbten Richtung. Fig. 24. Die Spilze eines Wickels, bei dem ein Vegetationskegel v (das untere) die Tbeilung nocli nicbl begonnen bal; b, b ’ — wie in Fig. 22. Fig. 25. Ein Tlieil der Spindel eines anfgerolllen Wickels mit seinen Deckblaf- tern b, b’, b" und mil den Bascn der Blüllienstiele v, v, v’\ welcbe leîzlere niebt liber den Millelnerven der Deckblatler, sondern seilwats zu silzen kommen. E U R Y A N G l ü M 8 ü M B U L. DIE MUTTER PFLANZE DER BUCH ARiSOHEN 8 U M B U L W U R Z E L v o n \. K a ii 11' m a n n. (Mil zwei Tafeln.) Die Wurzeln des bucharischen Sumbuls scheinen in Europa erst in der neuesten Zeit bekannt geworden zu sein. Die Angabe Royle's *), dass mit dem persischen Namen „&umbu/‘‘ die arabischen Schriftsteller dieselben Pflanzen bezeichnen, welche den allen Griechen unter dem Namen «Nardus» bekannt waren, konnte freilicb zu der V ermuthung Anlass geben, dass aucli der bucharische Sumbu! schon den allen Griechen bekannt war. Solch eine Vermuthung erweist sicli jedoch als unbegründet, wenn man die Beschreibung des Nardus bei den allen SchriftstcMern zu Rallie zieht. So ersielit man ans der von Dioscorides gegebenen Beschreibung **), dass die Pflanzen, welche die verschiedenen Sorten Nardus lieferten, Aeliren und nicht Dolden-tragende Gewâchse, wie es der bucharische Sumbul ist, waren. Sollte eine der Nar- dusarten ein Doldengewachs gewesen sein, so ware dieser Umstand hôchsl wahrsclieinlicli auch von Dioscorides nicht unberücksichligt geblieben, da ihm der Unterschied zwischen einer Aehre und einer Dolde bekannt war, und er an einer anderen Stelle seines Works *** ), wo verschiedene Doldengewaclise beschrieben werden, den Blülhenstand dieser letzteren als Dolde bezeichnet. Auch unterliegt es jetzt kaiini einem Zweifel, dass die Pflanzen, welche den Nardus der Allen lieferten, zu der Familie der Valeria- •) Royle. Illustrations of the Botany and other branches ot the nat. history of the Himalayan mountains, 1839. v 1, p. 242. **) De Materia medica. Lib. I. Gap. 6. Edit. Kühn 1829. •**) ibid. Lib. ül. Cap. 48. 49, 51, 52, 53, 72, 73 et 76. Nom. Mémoires. Tome XIII. 32 neen gehôren. So berichtet Royle (L c. p. 241—244), dass eine der von Dioscorides beschriebenen Nardus-Sorten, der indische Nard us, von einer Pflanze stanimt, die auch gegenwartig in Indien auf dein Himalaya-Gebirge vorkommt und unter dein Namen Nardostachys Jatamansi beschrieben wurde. Bei den Persern scheint iibrigens der Naine «Sumbul» auch nicht eine so streng genaue Bedeutung zu haben, die zu der Vermuthung Anlass geben kônnte, dass sie darunter blos die dem Nardus der Alten entsprechende Pflanzen verstehen. So so 1 1 nach Royle eine der bei persischen Schriftstellern beschriebene Sumbulsart osurnbul farsee» ein Zwiebelgewâchs und hôchst wahrscheinlich eine Hyacynthus-Species sein; Polianthes tuberosa soll auch eine Sorte des persischen Sumbuls liefern. Bei sole. h einer Unbestimmtheit irn Gebrauche des Wortes «Sumbul» ist es selbst moglich, dass den Persern auch die bueharische Pflanze bekannt ist. Nach Wiggers *) u. A. kanien die Wurzein des bucharischen Suinbuls zurn er- sten Male im Jalire 1835 über Nischny-Nowgorod in den europiiischen Handel.Man erhielt sie rneistens in derForm, wie sie auch auf bucharischen Markten vorkom- rnen, in Scheiben und einzelnen Stücken. Ueber die Abstammung derselben blieb rnan bis auf die neueste Zeit irn Dunkel. Einerseits wurde die Mutterpflanze des Sumbuls fur eine Umbellifere, andererseits fur eiue Valerianee gehalten. lin Sommer 1869 gelang es endlich, lebende Wurzein des bucharischen Sumbuls zu erhalten, was wir H. Fedschenko verdanken, der im Auftrage der Fais. Gesellschaft der Freunde der Naturkunde, der Anthropologie und Eth- nographie zu Moskau die russischen turkestanischen Provinzen bereiste. Es gelang ihm Wurzein und Blatter des Sumbuls im Magian-Gebirge in der Na- he von Pentschakend zu sammeln. Da Fedschenko nicht blühende oder frucht- tragende Stengel des Sumbuls auffinden konnte und ihm iiberdies von den Eingeborenen versichert wurde, dass diese Pflanze nie Blüthen trage, so mein- te er, sich auf die Aehnlichkeit, welche die Blatter derselben mit denen einiger Farnkrauter boten, stützend, dass der Sumbul ein Farnkraut sei. Diese Vermuthung wurde jedoch durch die nahere Untersuchung der von Fedschenko mitgebrachten Wurzein und Blatter nicht bestatigt. Fs ergab sich, dass die- selben unzweifelhaft einer Umbellifere angehorten, wie es auch von H. Tschi- stiakofl in seiner Arbeit iiber den anatomischen Bau der Sumbulwurzel ans- gesprochen wurde. Einige Exemplare dieser Wurzel erhielt auch der bola- nische Garten zu Moskau. Leider hatten die meisten derselben wegen der mehrmonatlichen Boise slark gelitfen. so dass nur 7 Stiick einigermassen le= ) Grundriss der Pharmakognosie. 1853. 3*te Au fl. S. 352. 255 - benskràflig erschienen and zur Anzucht. verweijdet werden konnten. Sie wur= den in Topie gepflanzl and den Winter iiber im Kallhausc gehallen. 1m Fe- bruar lin eine Wurzel an, ihre ersten Blatter zu enlwickeln: bald daranl' er- schien aucli der Stengel. Die übrigen Wurzeln traten ebenlalls die Entwicke- lung ihrer Blatter au; leider aber ging diese Enlwickelung niclif weiter and die Wurzeln verfaulten aueh spater. Die i 1 11 botanisühen Garten ans einer Wurzel aul’gezogene ‘Pllanze blütlie im Ant'ang des verllossenen J uni und trug zu Anl'ang Augusl gegen 25 reit'e Friichte. Sie ervvies sic I» in der That als eine Umbelülere, \ on betrachtlicher Hôhe. Bei unserer Pllanze, die bei ganz abnormen Lebensbedingungen, in einem Topfe und im Gewachshause, zur Enlwickelung kam, erreichte der Sien- gel eine Hdhe von 5 Fuss und batte an der Basis la s t 1 Xoll im Durchmes- ser. Soviel mai) aber nach den \Y urzeiblallern, die von Fedsebenko an einer wildwachsenden Pllanze gesainmell wurden, scldiessen kann, miissen die Di- mensionen der ganzen Pllanze im wilden Znslande \i 4 V » / 2 33* - 264 - p. Blauer Thon l Faden 2 Arschin 2 Werschok. q. Weisser Kalkstein.. B B 10 B r. Dunkelblauer Thon B X> 2'/, ” s. Grauer Kalkstein, der mit dunkelgrauen Thonschnüren durchwachsen ist. . . . B » 10 B t. Weisser Kalkstein B D 14 B u. Graublauer Thon B J) 3 B v. Graublauer Kalkstein » B 12 B w. Graublauer Thon » B 2 B x. Graublauer Kalkstein » B 13 B y. Graublauer Thon mit gleichgefarbten Kalksteinbrocken » B 3 B Im Ganzen. ..... 9 Faden 1 Arschin 6 Werschok. Reste von Seethieren sind nur gefunden worden in den Schichten k, m und Fossilien, welche Herr Léo die Gefâlligkeit gehabt liai, mir zu schicken, sind folgende: Aus der Schicht K.: Orthoceras Helmerseni Pacht, Nucula tenuiarata Sandb. (?) und Gucullaea sp. Aus der Scbicht m. : Orthoceras Helmerseni Pacht, Sanguinolaria unioniformis Sandb. (?), Pterinea sp., Pleurotomaria subclathrata Sandb. (?) Abdrücke, Euompbalus Woronejen- sis Vern., Bellerophon striatus d’Orb., Produc-tus Panderi, Spirifer glaber Mart., Or thisina planiuscula Sem. et Moll. Aus der Scbicht p.: Helodus aversus n. sp. Die Bivalven-Gastropoden und Heteropo- den waren sâmmtlich Steinkerne, desshalb bei einigen die Bestimmung unsicher. Die Steinplatten mit Fischresten stammen aus der Schicht K., welche, wie es scheint, den Schichten b und c bei Semenov und Moller entsprechen, nach denen die Platten mit Fischresten liber denen mit Cythere Tulensis, Chonetes nana, Area Oreliana etc. liegen. Die Platten erreichen selten die Dicke von einem Werschok, meist sind sie dlinner. Die Oberflache ist sehr uneben, hier und da stehen abgerundete Kalkbrocken hervor, und das Ganze ist ein Gemeng der verschiedensten kalkigen und thonigen Gesteinsabfàlle, in wel- chem zahlreiche Bruchstücke yoii Schuppen und Zahnen der Fische eingebacken sind. Wo Kalk vorwiegt, ist er (in der Mitte der Platten) zuweilen krystallinisch. Die Farbe ist braun- lich, doch wird die Oberflache durcli die verschieden nuancirten Brocken und die glanzen- den Fischreste oft ziemlich bunt. Mit den Fischresten zugleich finden sich auf den Platten Cythere Tulensis, Rhynchonella Panderi, Spirifer inflatus, Spirifer aculeatus; manche Platten sind nur mit Bruchstücken Yon Schuppen bedeckt, und die Platten der anderen Page, auf - 265 - welchen Chonetes nana, Area Oreliana, Turritella spiculum und Euomphalus cochleatus vorherrschen, enthalten gar keine Fischreste. In der wiederholt erwàhnten Schrift von Semenov und Moller sind auch Beschreibun- gen und Abbildungen einiger Fischzahne aus den Gattungen Orodus, Helodus und Clado- dus gegeben. Bei der Durchsicht des im Jahre 1859 von Auerbacli und mir gesammelten Materials fand ich noch einige andere Formen, und der Yollstandigkeit wegen gebe ich auch etwas starker vergrosserte Abbildungen der schon von Semenov und Moller aufge- führten Formen nebst ihrer speciellen Diagnose. Die meislen der beschriebenen Zahne sind sehr klein, so dass man sie zuweilen ersl mit der Lupe auf den Gesteinsstiicken entdeckt, und es wiederholt sich also hier die oft beobachtete Erscheinung, dass die frühesten Re- prasentanten einer Gatlung oder einer Klasse sich durch geringe Grosse der Individuen auszeichnen. A. Hybodontes Ag. Cladodus Ag. Zahne mit breitei Basis und einer in konische Spitzen getheilten Krone. Die rnitt- lere kegelformige Spitze ist hoher als die seitlichen. Aile konischen Spitzen sind làngsge- streift, im Querschnitt rundlich oder zu zweischneidigen Ellipsen zusammengedrückt. Nach Agassiz unterscheidet sich die Gattung Ilybodus von Cladodus dadurch, dass bei letzterem die Seitenzàhne nach den Seiten hin an Grosse zunehmen, wahrend im Gegentheil bei Ilybodus eine Abnahme der Grosse der Zahnspitzen nach den Seiten hin stattfande. Ich werde Gelegenheit haben, zuzeigen, dass dieser Unlerschied nicht ganz stichhaltig ist, da auch bei Cladodus eben solches Yerhaltniss wie bei Ilybodus vorkommt. McCoy liât darauf aufmerksam geinacht (Brit. Palaeoz. fossils p. 619), dass bei Cladodus die Wurzel sich starker nach hinten verbreitere als bei Hybodus, aber auch dieses Merkmal scheint fur die Trennung der beiden Gattungen nicht immer zureichend zu sein, da bei manchen Exem- plaren der sogleich vorzuführenden devonischen Arten von Cladodus die Basis nicht mehr verbreitert ist, als bei dem Hybodus plicatilis der Trias. Ein besseres Merkmal durften die parallelen Querfalten auf der Basis abgeben. Cladodus simplex Ag. T. XXVI. f. 1. Poissons fossiles du vieux grès rouge 1844. p. 124, t. 33, f. 28 — 31, t. 1, f. 1. Es ist der erste Cladodus-Zahn, der überhaupt tiefer als im Kohlenkalk aufgefun- den ist (von Graf Keyserling in dem Petersburger Devon). Er ist kleiner als die Clado- dus-Zahne des Bergkalks, und liât zuweilen nicht die fur diese Gattung charakteristischen Seitenhocker (z. B. der von Agassiz beschriebene) und sowohl Agassiz wie Semenov und Moller +) bilden ihn ohne dieselben ab. Eichwald stellt ihn wegen des Fehlens der Sei- *) Agassiz 1, c., Semenov & Moller- Bullet. de PAcaçL de St. Pétersbourg t. V. p. 672, t. 1. f, 12, - 266 — tenhocker zu Homacanthus triangularis, was in der That eine recht sonderbare Verwech- selung ist *). Vor mir liegen mehrere Zàhne dieser Art mit vollkommen erhaltener Wur- zel, und die Àbbildung eines derselben wird die Zugehorigkeil zu einem I r ht h yod or u l iten als eine Umnoglb hkeit darlegen. In dem abgebildeten Exemplare t. XX\ I., f. 1. ist auch ein kleiner seitlicher Hocker vorbanden, der geeignet ist, die weiteren Zweifel niederzuschlagen, wel- che gegen die Bestimmung von Agassiz erhoben werden konnten. Ein typischer Zahn bat ungefahr vier Millimeter Breite (Làngsdurchmesser der Wurzel) und 2% Millim. Hdhe (vom Wurzelrande bis zur Spitze des Mittelzahns). Wurzel und Krone sind mit glanzendem Schmelz bedeckt und die Krone ist mit verhàltnissmàssig tiefen senkrecbten Furchen ver- sehen. Der Mittelzahn ist aut der vorderen Seite flach, auf der binteren halbrund. Die Wur- zel breitet sich, wie bei allen Cladodus-Arten naeh binten aus, und auf ibrer Unterflâehe felilen auch nicbt die charakteristischen Querfalten nahe dem Vorderrande. Die Unterflâehe der Wurzel ist auch meist etwas konkav. Cladodus obtusus n. sp, T. XXVI, f. 2. Diese Art oder Abart erinnert an Cl. marginatus Ag. (Poiss. foss. 111 p. 198: t. 228 f. 18 — 20), doeb sind Haupt- und Nebenhockor noeb stumpfer als bei der genann- ten Species. Der Hauptzabn ist wenig hoher als die Nebenbocker, und auf seiner Vorder- seite sind die Furchen kaum angedentet; es wâre moglich, dass diese Zahne noch im Wachsthum begritfene der vorigen Art wàren. Cladodus primigenus n. sp. T. XXVI, f. 3. Auch diese Art von Zahnen, welche nicht selten in dem erwahnten Conglomérat vor- kommt, gebort vielleicht ein und demselben Fisch an, wie die beiden vorbergehenden; da sie aber immer einzeln vorkommen, so lâsst sich vorlaulig liber die Zusammengeborigkeit nichts entscheiden. Diese Zahne sind jedenfalls versehieden von Cl. simplex und obtusus durch die Seitenzàhne, von denen jederseits zwei vorbanden sind. In der allgemeinen Form (abgesehen von der geringen Grosse) sind diese Zahne Cl. mirabilis des Bergkalks ahn- licb, der sic, h indessen durch den cylindrischen Hauptzabn scharf untersebeidet. Der Cha- rakter der Galtung Cladodus ist bei dieser Species mit Entschiedenheit ausgcpragt, indem von den Nehenzâhnen der ausserste immer grosser ist, als die dem Hauptzahne naber ste- *) Lethaea rossica I, p. 1601, - 267 - lienden. Die Krone hat zuweilen eine dunldere Fàrbung als die Wurzel und der Hauptzahn ist scharf gefurcht. Die Aussenzahne sind meist spitz und nicht hoch, noch niedriger die Zwischenzâhne; die oft als Ideine Hockerchen erscheinen. Die Unterflàche der Wurzel ist konkav, wenig gefurcht, ja in einem Falle gar nicht; die Wurzel springt nicht bedeutend nacli hinten vor. Cladodus divaricatus n. sp. T.. XXVI, f„ 4. Dieser Zahn ist einigermassen dem Cl. Hibberti Ag. àhnlich (Poiss. foss. p. 200, 111 t. 22 b. f. 25), docli ist er viel mehr auseinandergezogen. Mit Cl. ferox und Cl. grandis N. X W. *) aus dem Rergkalk von 11 linois hat er auch Aehnlichkeit, doch ist miser Zahn vie! kleiner, der Hauptzahn in der unteren Halfte breiter, mit tiefen Furchen versehen und der ausserste Seitenzahn langer; der Hauptzahn ist übri- gens so stark gekrümmt, wie es nur selten bei Cladodus-Zahnen vorkommt. Auch die Wur- zel ist etwas schinaler als es gewohnlich der Fall ist. Cestraciontes. Orodus. Langliche Zalme mit einem Langskiel, der in der Regel sicli in der Mitte zu einem stumpfen Kegel erhebt und auch nicht selten noch kleinere Erhohungen neben sich hat. Von dem Kiel ziehen sich Querfurchen wie die Thaler von dem Kannn eines Gebirges herab. Orodus tumidus n. sp. T. XXXI, f. 5. Sehr kleine stark in die Breite gezogene Zalme mit meist weisslicher Krone, die in der Mitte zu einem dicken Knollen aufgetrieben ist; zu beiden Seiten dieses Tuberkels ziehen sich von ihm zu den Enden des Zahnes die der Gattung Orodus eigenthümlichen centralen Kiele, von denen unregelmassige Furchen nach den Randern der Krone herablaufen. Auf den beiden Kieleu steht jederseits noch ein kleiner Tuberkel. Diese Art ist, nur mit dem Gattungsnamen bezeichnet, schon ganz kenntlich von Semenov & Moller (p. 669, t. 1 f. 1, t. 4 f. 1) beschrieben und abgebildet worden. Orodus tumidus ist ein naher Verwandter ') Newberry & Worthen. Geological survey of Illinois t. 1. f. 11, 15. 268 von 0. ramosus Ag. (Poss. foss. III, p. 497, t. 11, f. 5 — 8). Bei letzterem ist der Umriss unregelmàssiger, der Kiel zieht sich fast über die ganze Krone, und der Central- tuberkel ist nicht so scharf umschrieben, wie bei der devonischen Art, auch fehlen dem 0. ramosus des Bergkalks die beiden Seitentuberkeln. Ailes in Allem, wir haben eine gut eharakterisirte Art vor uns. Die etwas zerstreut stehenden Mündungen der Medullarkanàle sind namentlich auf den Tuberkeln sehr gut sichtbar. Am Vorderrande der Krone zieht sicli eine unregelmassige Lângsfalte hin. Die braune Wurzel ist schmal und auf Yorder- und Hinterseite finden sich unregelmassig vertheilte Yertiefungen. Die Zahne sind drei Millime- ter breit. Orodus excentricus n. sp. T. XXVI, f. 6. Kleine Zahne von 5 — 6 Millimeter Lange, zwei Millimeter Breite und drei Mm. Hohe, von denen zwei Mm. auf die Wurzel kommen. Unregelmassige grobe Falten ziehen sich von dem Kiel zu den Seitenrândern der Krone. Auf dem abgebildeten Exemplar ziehen sie sich sogar der Lange nach hin, doch ist das bei einem anderen vollstandigen Exemplar nicht der Fall. Der den Kiel kronende Tuberkel steht ausserhalb der Mitte slark nach dem dickeren Ende des Zahns hin gerückt. Die Seitenwànde der Wurzel werden von starken fast senkrechten Falten durchzogen, wahrend die Unterflâche derselben glatt und glanzend ist. Diese ist etwas konkav und liegt parallel mit der Hinterflâche der Krone. Krone und Wurzel sind schwarz. Orodus sublaevis n. sp. T. XXVI, f. 7. Ein zehn Millimeter langer und 3% Mm. breiter Zahn, dessen Wurzel iin harten Ge- stein steckt und dessen gewolbte Krone auf den ersten Blick glatt erscheint. Unter der Lupe enthüllt sie sich indessen als wirldiche Oroduskrone, versehen mit einem deutlichen, fast geradlinigen Kiel, dessen hochster Punkt sich im Centrum der Krone befindet. Vom Kiel verlaufen seichte unregelmassige Runzeln nach dem Rande der Krone. Die Krone ist langlich elliptisch und schwarz. Helodus Ag. Langliche, glatte Zahne mit kegelformiger Erhohung in der Mitte, die auch mitunter getheilt ist und mit punktirter Oberflache. Helodus aversus n. sp. T. XXVI, fig. 8. Die zu dieser Form gehorenden Zahne sind bei weitem die haufigsten in dem Conglo- mérat von Malowka, und die von Semenov & Moller in der citirten Schrift gegebenen Zeichnungen fig. 2 — 5, t. I, aime specielle Bestimmung gelasse», sind identisch damii. Die Ziihne sind sehr âhnlich gewissen Forme» vo» Helodus laevissimus A g. (Poiss. foss. p 104. III. t. 14. f. 1 — 15), aus dem Bergkalk von Bristol, und icli würde sie unbedenklich dieser Species zuordnen, wenn Agassiz i» seiner Beschreibung erwahnt batte, dass dcr stumpfe centrale Kegel nahe dem Vorderrande steht. Aus seine» Zeichnungen namlich ist das ebensowenig zu ersehen, wie aus seiner Beschreibung, und doch ist das ein so gutes Kennzeichen, dass ein so ausgezeichneter Beobachter wie Agassiz, es gewiss vermerkt hiitte, wenn es an seinen Exemplaren vorhanden gewesen ware. Bei unseren Zahnen steht der centrale Kegel ganz constant am Vorderrande, ja er neigt sich sogar etwas vorn über, so dass er meisl etwas liber den convexen Band der Wurzel vorspringt. Die meisten dieser Ziihne sind sehr klein, und haben nur eine Lange von 5 bis 7 Milli- meter; das grosste Exemplar, das ich der Güte des Herrn Léo verdanke, und das aus dem blauen Thon von Malowka stammt (s. oben die Schichtenfolge) hat eine Lange von 12 Millimeter bei einer Hohe von fiinf. Die Breite des Kegels von dem einen Kronen- rande bis zum gegeniiberliegenden ist fast 6 Millimeter, die Bivite der Wurzel betragt dagegen nur 2 Mm. Die Unterflache der Wurzel und die Krone sind vollkommen glatt und glanzend. Der Zahn ist stark gekriimmt, und in der Mitte der concaven Hinterseite zieht sich der Wurzelrand nach oben, eine zweite Concavitat unterhalb des sich vornei- genden Kegels bildend. Von dem Bande dieser Concavitat ziehen sich jederseits zwei erha- bene Linien zu dem Kegel hinauf, sich unter dem Gipfel desselben zu einem stumpfen Winkel vereinigend. Nach den beiden Enden hin verschmiiiert sich der Zahn, und bei kleinen Zahnen laufen diese Enden zuweilen spitz aus. Die Seitenwande der Wurzel sind stark gefurcht. Die Farbung ist meist schwarz, doch finden sich auch braune, aucli hat hat ein Exemplar eine schwarze Krone und eine braune Wurzel. Helodus gibberulus Ag T. XXVI, fig. 9. Poissons fossiles p. 106. III. 1. 12. fig. 1. 2. Eichwalcl Letliaea rossica I, p. 1546. Da die verschiedene Grosse als Merkmal nicht gelten darf, auch nicht die Forma- tion, aus welcher ein Fossil stammt, zur Trennung von Species Veranlassung geben darf, die der ausseren Form nach zusammengehoren, so muss ich die kleinen Zahne von Ma- lowka mit einer Species aus dem Bergkalk von Bristol identificiren, welche wie jene einen verhaltnissmassig grossen, fast kugelrunden Mittelhocker tragt, und an den Seiten noch andere kleinere abgerundete Hocker aufzuweisen hat. Ein vollstàndiges Exemplar dieser Species ist kaum vier Millimeter lang und die Krone tragt neben dem Mittelhocker Nouv. Mémoires. Tome XIII. 34 auf der einen Seite einen kleineren Hocker, auf den ein noch kleinerer nach dein Ende hin folgt. Auf der anderen Seite des Mittelhockers ist nur eine unbedeutende Erhohung vorhanden. Die Krone ist schwarz, glànzend und deutlich punktirt. Helodus contractus n, sp T. XXVI, fig 10. Eine Form, weiche im Allgemeinen die Merkmale von H. aversus zeigt, aber sehr in die Lange gezogen und sehr schmal ist. Die Art liât in der Regel eine nicht bedeu- tende Erhohung in der Mitte, die entweder dem Vorderrande der Krone genahert ist, oder aber in der Mitte zwischen Vorder- und Hînterrand sich befindet, doch erscheinen auch zuweilen kleine Erhohungen zu den Seiten des Mittelhockers. Die Form ist fast Ii- nealiseh, ineist wenig gekrümmt und in der Mitte wenig verbreitert. Die Wurzel ist oft hüher als die Krone, letztere ist glatt und punktirt, wie bei den übrigen Arten dieser Gattung. Einer der gewohnlichen Zahne dieser Art hat bei 7% Millim. Lange eine Breite (an der Stelle des Hockers) von zvvei Millim. Meist schwarz gefârbt doch ist auch ein grosserer hellbrauner Zahn vorhanden. Psammodus A g. Breite, rnehr oder weniger dicke und flache Zahne von langlicher Form ohne Hocker und Runzeln mit fein punktirter Oberflâche. Die Psammodus— Arten von Malowka sind kleiner als die von Agassiz abgebildeten, die Hinterseite der Krone springt bei ihnen liber die schmalere Wurzel vor und die Rander der Krone sind abgerundet und wellig. Psammodus porosus Ag. Poiss. foss. III. p. 12. t. 113. f. 1 — 18. Ps. porosus Portlock. Report Londond. p. 465. t. 14. A. f. 1. Ps. porosus v. Meyer & Plieninger. Beitr. zur Palaeont. Würt. p. 117. t. 10. f. 14. 15. T. XXVII, f. 11. Der Zahn, den ich zu dieser Species stelle, ist unregelmassig eirund. Die Ober- llache ist etwas gewolbt, glati und glànzend, die Unterllache der Wurzel, die nur zwei Drittel der Breite der Krone hat, concav, glatt, glànzend und ein wenig faltig- Wie die Wurzel um ein Drittel schmaler als die Krone ist, so ist sie auch um ein Drittel diin- ner. Die Flache au! der Hinterseite zwischen Wurzelflache und Kronenrand ist runzlig. Die Obéi Hache der Krone ist mit Poren bedeckt, weiche von schwachen ringformigen Erho- îli — hungen umgeben sind. Diese Ringe, die sich gegenseitig berühren, sind unter einer gu- ten Lupe deullich erkennbar. Ps. porosus schcint in dem Bergkalk von Bristol nicht selten vorzukommen, in den Schichten von Malowka ist die typische Form selten. Psammodus inflexus n. sp. T. XXVII, f. 12. Schon Semenov und Moller haben Abbildungen eines Zahns gegeben (I. c. t. î. f. 9. a. h.), die durcli das eine umgebogene Ende des Vorderrandes eine charakteristi- sche Form erhalten. Da ich iin Besitze von dreien solcher Zahne bin, so scheint dieser Charakter constant zu sein, und die Abzweigung einer besonderen Art zu rechtfertigen. Im Umriss sind diese Zahne âhnlich Formen, wie Agassiz aucli Ps. porosus abgebildet bat, oline dass indessen die Einbiegung liervortritt (Poiss. foss. t. 13. f 6). Mr. Coy bat. ahnliche Formen wobl mit Unrecbt zur Gattung Helodus gezogen (Brit. palaeoz. fos- sils t, 3. T. f. 12—15). Die Zahne sind langer aïs breit, an den Ecken abgerundet, das niedergebogene Ende des Hinterrandes zugespitzt. Die Krone ist hellfarbig, gelblicb oder grau, dicker als die Wurzel und dicht mit Poren besetzt, die ebenso, wie bei der vorigen Art, von einem niedrigen ringfôrmigen XV ail umgeben sind. Bei àlteren Indivi- duen, wo die Poren grosser sind, und dichter steben, obliteriren die Ringe. Die Wurzel ist halb so schmal als die Krone (ja bei einem Exemplar noch schmaler) ineist etwas concav und glanzend. Psammodus linearis Ag. T XXVII, f. 13. Unter diesem Namen hat Agassiz linealische Zahne aus dem Bergkalk von Bristol bescbrieben, aus denen er spater das Gescblecbt Chomatodus gemacht bat (Poissons foss. III. p. 108). Es unterscheidet sich von Psammodus durcb zwei oder drei unterbalb des Kronenrandes herumziebende parallèle Streifen. Ich nebme jetzt den von Agassiz aufge- gebenen Namen fur kleine Zahne von Malowka in Ansprucb, die in der allgemeinen Form mit Chomatodus linearis übereinstimmen, aber jene concentrischen Linien nicht zeigen und da sie eine ebene glatte Kauflache haben, bei der Gattung Psammodus belassen werden miissen. Sie sind sehr klein, meist nui 3— i Millim. lang und einen Mm. breit; die Bander der Langsseiten sind fast ganz parallel. Die Krone verdickt und verbreitert sich nach einem Ende ein wenig. Die Unterllache der Wurzel ist ganz an den Vcrderrand ge - rückt, so dass sie sogar manchmal etwas unter dem Kronenrand hervorragt. Die Oberflache der Krone ist punktirt, doch steben die Oelfnungen der Medullarrohrchen auf kleinen Hügeln, so dass die glanzende Flache etwas rauh erscheint. 34* Bcîmppen von Fisclien sind ebenfalls gefunden worden, auf dem Bruchstück einer Sandsteinplatte haftetc die kreisrunde Schuppe eines Glytoüpis glyptopierus*), T. XXV1L f. 1 4. mit der Unter- seite nach oben gekehrt. Pander liât eine ahnliche Schuppe abgebildet **), doch unterscheidet sich unsere Schuppe von seinen durch die ganzliche Abwesenheit jeglicher radialer Streifung. Die ganze Fiache ist mit, man mochte sagen, mathematisch regelmassigen concentrischen Kreisen bedeckt, von scharfen Ànwachsstreifen gebiklet, die nach dem Mittelpunkt zu dichter stehen. Die Schuppe sieht einer Orbicula nicht unahnlich, doch ist ihre Beschaf- fenheit nicht die eines Schalthiers. Kleine Schuppen ganoider Fische sind nicht ganz selten vollstandig erhalten; sie sind entweder regelmassig rhombisch, mit sehr glanzendem Schmelz bedeckt, klein, ohne Punk- tirung der Oberllache und mit einem Kiel versehen, von der Mitte des einen Bandes zu der des anderen verlaufend und die Schuppe in zwei rhombische Figuren theilend T. XXYiL f. 15. Eine andere Art sind abgerundet rhomboidische, nicht immer vollkommen regelmassig ge- bildete, auf der glanzenden Oberllache punktirte und mit einem Yorderrande versehene Schuppen ***). Der Yorderrand, mit dem die Schuppe in der Haut befestigt war, ist von der übrigen Fiache durch eine Furche getrennt (T. XXYIL f. 16). Von einer dritten Art haftet ein Bruchstück lest am Gestein, die Form ist, so weit sich erkennen làsst, auch rhombisch; die Oberllache ist mit Schmelz bedeckt und mit concentrisch geordneten Leisten versehen, die untereinander durch Querleislchen in Ver- bindung stehen, doch ist weder Goncentricitat noch die Verbindung durch Leistchen eine regelmassige. Ich werde die Schuppe vorlaufig Taeniolepis nennen (T. XXYIL f. 17). Bruchstücke von Ichthyodoruliten kommen auch auf dem bewussten Conglomérat vor, doch ist das Yorhandene zu unvollstiindig, um eine nàhere Bestimmung zu gestatten. Die einen gehoren jedenfalls der Agassiz’schen Gattung Ctenacanthus an, die anderen mogli- cher Weise der Gattung Onchus. Die Durchsieht der beschriebenen Zahne zeigt, dass, abgesehen von den neuen For- men, eine deutliche Verwandtschaft mit Bergkalkarten hervortritl. Im Ganzen sind drei- zehn Species aufgezahlt. Hiervon ist nur eine schon friihet im Petersburger Devon ent- deckt, namlich Gladodus simplex, und die Schuppe von Glyptolepis kann ebenfalls als acht devonisch bezeichnet vverden. A ber Helodus gibberulus und Psammodus porosus sind Bergkalkspecies und die haufigsten Zahne, Helodus aversus, sind, vvenn nicht vielleicht identisch, doch sehr nahe verwandt dem Helodus laevissimus des Bergkalks. Desgleichen stelit Orodus tumidus dem 0. ramosus des Bergkalks sehr nahe. Hierzu kommt, dass Psammodus porosus, Helodus laevissimus und Helodus gibberulus aus dem unteren Berg- *) Agassiz. Poiss. des vieux grès rouge, p. 63. t. 20. 21. **) Pander. Ueber die Saurcdipterinen, t. 7. f. 7 b. p. 63. ***) Aebnliche Schuppen kommen auch im Devon von Pawlowsk vor. — 273 kalk dei Gouvernements Tula und Kaluga citirt werden *). Àber auch die als neu einge- fiihrten Species haben den Bergkalkspecies analoge Formen, und die Abwesenheit der eigenîlicti charakteristischen Reste devonisclier Fisclie, der Dendrodus-Zahne, der Astero- lepis-Platten, nicht zu gedenken der Heterostius-Fragmente, Osteolepis-Schuppen u. s. w., spricht nicht minder fur eine wesentlich verânderte Fauna, die sich der Fac-ies der Berg- kalkfauna stark niihert. Fur diese Yerwandtschaft spricht ausserdem das massenhafte Auf- treten der Gattung Productus (wenn auch nur in den zvvei Arten Pr. fallax und Pr. Pan- deri), das dem in Rede stehenden Schichtencomplex ein sehr entschiedenes Bergkalkge- prage aufdrückt. Diese Productus-Schalen herrschen bei Malowka so vor, dass, wenn man der von Ludwig vorgeschlagenen Nomenclalur der Fonnationen folgcn **) wollte, durch welche der Bergkalk als Productus-Formation charakter isirt wird, man unbedenklich die Schichten von Malowka dieser Formation zutheilen m'üsste, denn Goniatiten (Devon=Goni- atiten-Formation nach Ludwig) sind dort nocli gar nicht gefunden. Uebrigens ist auch schon ausreichend von Semenov & Môller constatirt worden, dass die Schichten von Ma- lowka eine Art Uebergangsglied zwischen Devon und Bergkalk darstellen, und die gegen- seitigen palaeontologischen Yerwandtschaftsverhaltnisse sind so ausführlich erlautert, dass weitere Erôrterungen überflüssig scheinen, um so mehr, da die Griinzen der Fonnationen nicht von der Natur selbst gezogen werden, sondera nur dem Machtspruche von Autori- taten oder der Uebereinkunft zwischen den Gelehrten ihre Entstehung verdanken. Gtenacanthus major Ag. T. XXVII, f. 18. Es ist hier der passendste Ort eines grossen Flossenstachels aus dem unteren Bergkalk von Wassilskoje im Gouvernement Tula zu erwahnen, den ich der Güte des Herrn Léo ver- danke. Es ist zwar nur ein Abdruck, aber die Uebereinstimmung mit der Abbildung von Ctenacanthus major bei Agassiz ***) und mit seiner Beschreibung ist so gross, dass kei- nem Zweifel über die Identitat Raum bleibt. In dem Abdruck treten aile charakteristischen Kennzeichen deutlich hervor, die sensenartige Form, das Flachgedrückte derselben, die Grosse, die Langsrippen mit gezahntem Rande, die Stacheln, mit denen die Rippen besetzt sind, so wie die Breite der ausgerundeten Furchen, durch welche die Rippen von einander getrennt werden. Die kleinen schragen Querfalten, durch welche nach Agassiz die Zahnc- lung der Rippen entstanden sein soll, ist allerdings auf dem Abdruck schwer nachzuwei- sen, da die Oberflache durch die Atmospharilien angefressen ist, aber sie ist doch nocli so weit verhanden, dass sie auf dem von dem Abdruck gefertigten cliché sichtbar wurde. *) Eichwald. Lethaea rossica I. p. 1546 1 547. **) Rudolph Ludwig. Die Meerestromungen. Darmstadt 1865, p. 125. ***) Poissons fossiles III, p. 10, t. 4. Als sich die vorhergehenden Blâtter schon unter der Presse befanden, kam mir der Artikel des Dr. Barkas «Hybodus a coal-measure fish» (Geological magazine April 1874) zu Gesicht. Der Verfasser des Artikels ist geneigt, Cladodus fur eine Varietàt von Hybodus zu nehmen, weil der Gharakter der Gattung Hybodus bei mehreren Zahnen der englischen Kohlenformation deutlich ausgepragt ist. Bei mehreren dieser Zahne bat er nur einen Nebenzahn auf jeder Seite des Haupt- zahns gefunden, und da, wo mehrere vorhanden waren auf jeder Seite, nahmen diese von der Mitte nach aussen hin an Grosse ab. Diese Hyboduszahne fanden sich mit achten Cia* doduszâhnen zusammen in einer und derselben Schicht. Da Herr Barkas hierdurch das Vorkommen von Hybodus in der Kohlenformation fur bestimmt nachgewiesen hait, so ist er auch geneigt, Ctenacanthus als zu Hybodus gehorig zu betrachten und niclit zu Cla- dodus. Vor allem ist niclit recht zn begreifen, warum der Autor, wenn er einmal die beiden Gattungen vereinigen will, niclit dem àlteren Fiscli den Yorrang giebt, und niclit lieber Hybodus zur einer Varietàt von Cladodus degradirt, als umgekehrt. Es ist doch von jeher so gewesen und überall so gehalten, dass die Enkel die Namen ihrer Yorfahren tragen, und es ist ein Vorgehen, das aller Sitte widerspricht, wenn man die Grosseltern nach den • Kindeskindern umtaufen will. Denn Hybodus wird vorlâufig immer als Triasfisch angesehen werden, bis es Hrn. Barkas gelingt, nachzuweisen, dass er früher als Cladodus erschienen und dass er in dem Kohlenkalk das Uebergewicht liber Cladodus gehabt bat. Dass letzteres nicht der Fall ist, beweist das von dem' Verfasser citirte Werk «Geology of Illinois»^ in welchem neben vielen verschiedenen Cladoduszâhnen aus dem Bergkalk kein einziger Hy- boduszahn aufgeführt ist (in den Abbildungen). Auch in dem Moskauer Bergkalk ist noch kein Zahn von der Form der Hyboduszahne aufgefunden. Ausserdem existiren schon Clado- duszahne in dem oberen Devon, wie weiter oben zu lesen. Es wird also Hybodus immer nur als ein Nachkomme von Cladodus zu betrachten sein, wenn man überhaupt die nahe Ver- wandtschaft zugeben will, und dann liât der Name Cladodus die Vorhand. Aber gegen die Assimilirung der beiden genannten Geschlechter liesse sich doch auch noch manches einwenden. Der von Agassiz aufgestellle Geschlechtscharakter lasst gar niclits zu wünschen übrig, und es ist niclits leichter, als einen Cladoduszakn mit seinem grossen aussersten Seitenzahn von einem Hyboduszahn zu unterscheiden, bei welchem die ausser- sten Seitenzahne die kleinsten sind. Die Berechtigung zur Aufstellung zweier Généra war eine vollstàndige und entschiedene, da Agassiz Uebergangsformen noch nicht bekannt waren. Weniger berechtigt erscheint das Verfahren des Hrn. Barkas, wenn er das Genus Hybodus der Art bevorzugt, dass er Zahne mit je einem Seitenzahn zu Hybodus stellt, denn da hier der Geschlechtcharakter verwischt ist oder vielmehr niclit deutlich hervortritt, so ware es doch rationeller, diese unvollkommenen Formen dem herrschenden Geschlecht zuzuordnen, und nicht dem, welches sich nur in untergeordnetem Verhaltnisse und aus- nahmsweise vorfindet. - 275 Forinwandlungen iliiden sicli überall, und dass Gladoduszahne denselben nicht auch unterworfen gewesen sein sollten, làsst sicli kaum annehmen, indessen wenn Zâhne der Kohlenforination entschieden die Form von Hybodus haben, so ist nichts dagegen einzu- vvenden, dass man sie so nennt, jedoch ist darauf aufmerksam zu machen, dass die ver- hàltnissmassig sehr breite Wurzelplatte mit den parallen Querfurchen von Gladodus sehr charakteristisch ist, und dass inan darin vielleicht Hülfsmittel zur weiteren Unterscheidung von Hybodus finden dürfte, Àgassiz hüllt sich in seinen Poissons fossiles liber diesen Theil des Hyboduszahnes in tiefes Schweigen und seine Abbildungen geben auch nicht den gewünschten Aufschluss. Da auch die zahlreichen Figuren von E. Schmid (Fischzah- ne der Trias) nicht bessere Aufklârung über diesen Gegenstand geben, ja bei einer Ab- bildung die Wurzel schmal erscheint, so ist die Discussion über die Verwandtschaft von Gladodus und Hybodus nicht als geschlossen zu erachten und erhebliche Zweifel über das Vorhandensein von àcliten Hyboduszahnen in der Steinkohlenformation dürften noch statthaft sein. Jedenfalls mochte die Verwandtschaft zwischen Orodus der palaeozoi- schen Période und Acrodus des mesozoischen grosser sein, als die zwischen Gladodus und Hybodus, wie denn auch schon E. Schmid 1. c. eine der triadischen Formen als Orodus triadeus bestiimnt hat. ERKLARUNG D ER T A F E L N, TAFEL XXV!. Fig. 1. a. Cladodus simplex Ag. von vorn, b. derselbe von hinten, c. von unten, d. von der Seite. „ 2. a. Cladodus obtusus n. sp. von vorn, b. derselbe von hinten. „ 3. a. Cladodus primigenus n. sp. von hinten, b. derselbe von vorn. „ 4. a. Cladodus divaricatus n sp. von der Seite b. von hinten, c. von unten. „ 5. a. Orodus tumidus n. sp. von oben, b. derselbe von der Seite, c. von unten. „ 6. a. Orodus excentricus n. sp. von vorn, b. derselbe von unten, c. von oben d. von hinten. „ 7. a. Orodus sublaevis n. sp. von oben und der Seite in natürlicher Grosse, b. von obenvev- grôssert. „ 8. a. Heiodus aversus n. sp. (H. laevissimus A g. ?) von vorn, b. von unten, c. von hinten, d. andere Hinteransicht, e. von der Seite. Aile Figuren in natürlicher Grosse. „ 9. a. Heiodus gibberulus Ag. in natürlicher Grosse, b. von vorn vergrossert, c. von oben. „ 10. a. Heiodus angustus, von vorn in natürlicher Grosse, b. derselbe von der Seite, c dersel- be etwas vergrossert von vorn, d. derselbe von hinten, e. zwei dergleiclien Zaline star- ker vergrossert, f. dieselben von unten, g. von vorn, h. ein auderes Exemplar von vorn, i. von hinten. TAFEL XX VIL Fig. 11. a. Psammodus porosus Ag. von oben, b. von der Seite, c. von unten. „ 12. Psammodus inflexus n. sp. a. in natürlicher Grosse von oben, b. derselbe vergrüssert, c. von unten, d. stârker vergrosserte Mündungen der Kanàle, e. von der Seite. „ 13 Psammodus linearis Ag. a. in natürlicher Grüsse, b derselbe vergrossert von der Seite, c. von unten, d. Durchschnitt, e. ein anderes Exemplar von der Seite, /. derselbe von oben. „ 14. Schuppe von Glyptolepis leptopterus Ag. „ 15, 16, 17. Schuppen ganoider Fische. „ 15. a. und d. von oben, c. und b. von unten. „ 16. a. von oben, b. von unten, c. nicht vergrossert, d. von der Seite. „ 18. Ctenacanthus major Ag. a. Abdruck in natürlicher Grosse, b. ein kleines Stück ver- grôssert. D I E EINE MONOGRAPHIE DES OBEREN BERGKALKS. VON H. Trautschold. ERSTE HKlFTE. Mit 4 Tafelu. E I N L E I T U N G. Da in den Kalkbriichen von Mjatschkowa bei Moskau fast aile Fossilien gefunden sind, die Uberhaupt in dem oberen russischen Bergkalk vorkoinmen, da ausserdem diese Bruche die besten Durchschnitte darstellen, wie sie sonst nirgends in gleicher Yollstan- digkeit vorhanden sind im Gebiele des genannten Schichtensystems, so schien es unir zwe.ckmassig, an die Spitzc dieser Schrift einen Namen zu stellen, der auf das Engste mit den Studien liber den oberen russischen Bergkalk verknüpft ist. In gerader Linie sind die Steinbrüche 25 Werst von Moskau entfernt, von der Sta- tion Bükowo der Rjasan’schen Eisenbahn zelin Werst. Sie liegen in südostlicher Rich- tung von Moskau bei den Dorfcrn Ober- und Nieder-Mjatschkowa am Einflusse der Paclira in die Moskwa, da wo letztere aus der südostlichen in eine nordostliche Richtung über- geht. Die Steinbrüche haben eine sebr grosse Ausdehnung, ziehen sich mehrere Werst am Ufer der Moskwa hin, an der Paclira bis zum Do rie Selonoje, und liefern ohne Zwei- fel schon seit Jahrhunderten den Kalk fur die Bauten der Stadt Moskau. Da bei Mjatsch- kowa ununterbrochen in ansehnlichen Tagebauten gearbeitet wird; so ist seit dem Er- wachen des Sinnes fur geologische und palaeontologische Studien in Moskau diesem Orte vielfache Aufmerksamkeit geschenkt worden. Indessen erwahnen weder Macquart noch Pallas dieses Namens und auch Fischer von Waldheim verdankt die wenigsten der in seiner Oryctographie und in dem Bulletin der Moskauer Naturforschergesellschaft beschrie- benen Fossilien den Steinbrüchen von Mjatschkowa, obgleich er des Orts kurz erwàhnt*). In der Geology of Russia **) giebt Murchison in einem Holzschnilt ein Prolil der Scliich- ten von Mjatschkowa, in wclchem als unterste Schichl weisser und dolomitischer Kolilen- kalk angegeben ist, darüber Schieferthon mit Ammoniten und Belemniten, liber diesem tertiarer kieseliger Sandstein und obenauf Détritus und Drift mit erratischen Blocken. An diesem Profil ist nur das zu berichtigen, dass der Sandstein spater als jurassischer Sand- stein erkannt worden ist. Zur Erlauterung jenes Durchschnitts sagt Murchison Folgendes: «In diesem Holzschnitte bieten wir ein allgemeines Bild der Verhaltnisse des weissen Kalks zu den darüber liegenden Schichten, wie sie sich auf beiden Ufern der Moskwa *) Oryctographie p. 04 und 72. **) L. 1. p. 80. Nouv. Mémoires. Tome XIII. 35 — 278 — bei Mjatschkowa, südlich von Mjatschkowa, darstellen. In einem einzelnen Steinbruche und auf Strecken, wo die Schichten aller Zeitalter so allgemein horizontal sind, scheinen die darüber liegenden jurassischen Sedimente dem Kohlenkalk conform zu sein; aber wenn man das ganze Land in’ s Auge fasst, findet man, dass die letztgenannte Gebirgsart eine unebene Oberflache liât, hier emporsteigend und dort unter den bedeckenden Schichten verschwindend, wie die benagte Kreide der westlichen Europas unter den tertiaren Ablagerungen.» Wenn dieser Yergleich vielleicht auch nicht im Ganzen zutreffend ist, so ist es doch nicht minder wahr, dass die Oberflache des Moskauer Bergkalks durchaus nicht der scheinbar vollkommenen Horizontalité seiner Schichtung entspricht. Schon in dem südostlichen Theile des Gouvernements Moskau, wo der Bergkalk nur von relativ diinnen Schichten von Jura und Schwemmland bedeckt ist, liât die Moskwa zuerst bei Mjatsch- kowa, daim bei Borschewo (Bronnizy) nur schwache Erhohungen von Bergkalk zu durch- waschen brauchen, ehe sie auf das Hinderniss einer grosseren compacten Masse zwischen Konslantinowa und Pjeski stiess„ das aber im Laufe der Zeit ebensowenig der losenden und zerstorenden Kraft des Wassers Widerstand zu leisten vermochte. Im Westen und Nordwesten des Gouvernements Moskau tritt die erwahnte Unebenheit der Oberflache der Bergkalkschichten noch weit entschiedener hervor. Wâhrend sich dicht bei Moskau (Sche- lepicha) die letzten Spuren des Bergkalks zeigen, erscheinen sie erst wieder jenseits Swenigorod, um bei Rusa wieder unter dem Schwemmland zu verschwinden, und dann dicht an der Grànze des Smolenskischen Gouvernements noch einmal als kleine Kuppe im Eluvium wieder zu erscheinen. Eine ahnliche Kuppe tritt auch bei Wolokalamsk her- vor, wo sie in noch grosserer Isolirtheit dasteht. Es macht gar keinen Unterschied, dass das Devonische weiter nach Westen seinen Anfang nimmt, dieses wie der Bergkalk haben gleicherweise der zerwaschenden Wirkung des Wassers unterlegen und sind gleicherweise von eluvialem Schwemmlande bedeckt. Weiterhin sagt Murchison an der citirten Stelle: «Der vorherrschende Charakter des Gesteins, wie es in den Gouvernements Twer und Moskau erscheint, ist ein weisser, mehr oder weniger grobkorniger Kalk oder calcaire grossier. In den Stembrüchen von Mjatsch- kowa bestehen die unteren Schichten aus dem ausgezeichneten weissen Kalk, aus welchem Moskau hauptsâchlich erbaut ist *), überlagert von Schichten eines gelben Dolomits mit flachem und muschligem Bruch, und oft von reinem Dolomit anscheinend ohne krystalli- nische Structur.» «Bei Podolsk an der Pachra enthalten die obersten Schichten des weissen Kalks kleine Eeuersteine, und haben zum Theil grob oolithische Structur. Sie ruhen auf dicker geschichtetem Gestein mit Lagen von Feuerstein und auf locherigen dolomitischen Schicli- *) Die Moskauer Hauser sind entweder Ziegel- oder Holzbauten. len. Es will sonach scheinen, als wenn der Kalk mit dem dolomitischen Gestein wechsel- lagert, denn in Mjatschkowa liegt er liber und hier- unter jenem Kalk.» Hierzu ist zu bemerken, dass der in Podolsk den Dolomit überlagernde Kalk nicht der schneeweisse tiefer liegende Kalk von Mjatschkowa ist, und dass in Mjatschkowa auch noch weisser, wenn auch zerbrockelter Kalk liber dem Dolomit liegt. Dass die verschie- denen Schichten sich nicht in gleicher Machtigkeil liber das ganze Land verbreiten, unter- liegt keinem Zweifel, und man kann schon in den Kalkbriichen von Mjatschkowa beo- bachlen, wie Kalklager, die im Osten sehr mâchtig sind, gegen Westen zusammenschwin- den, und dass mergelige Zwischenschichten sich vollstândig auskeilen. Dass sie auf gros- sere Strecken auch nicht einmal in ihrer Zusammensetzung gleichartig bleiben, ist eben so gewiss, und dass von den obersten Schichten hier melir dort weniger weggewaschen ist, darf auch nicht bezweifelt werden. Vielleicht ist es ahnlichen Umstânden zuzuschreiben, dass Romanowsky bei Besichti- gung der Steinbrüche von Mjatschkowa Beobachtungen machte, welche von denen Murchi- son’s merklich abweichen *). Die Schichtenfolge ist namlich nacli ihm folgende: Orange und grün gefiirbter Mergel. Weisser Kalk, nach oben dlinn geschichtet und grusig. Grüner Plattenkalk, wechsellagernd mit Mergel von der selben Farbe. Kieseliger Kalk. Dlinngeschichteter weisser Kalk. Was man vorzugsweise hier vermisst, ist der gelbe dolomitische Kalk, der jetzt durchaus nicht dem Auge des Besuchers entgehen kann, da zahlreiche Blocke dasselben unterhalb des Dorfes Ober-Mjatschkowa umherliegen, welche allmahlig unter dem Ein- flusse der Atmospharilien zu einem Haufwerk von kleinen Bruchstlicken zerfallen sind. Nach Romanowsky kann man im oberen Bergkalk drei Abtheilungen erkennen. Die un- tere Abtheilung besteht aus mergeligem Kalk und aus dickgeschichtelem schneeweissem Kalk mit Spirifer mosquensis, Productus carbonarius und zum Theil mit Prod. semireti- culatus. Ueber diesem liegt grauer oder grauweisser Kalk, wechsellagernd mit weissen Mergeln und Cidaris rossicus, Fusulina cylindrica und Spir. mosquensis einschliessend. Noch hoher hndet sich dünngeschichteter Kalk mit Orthis arachnoidea. Ailes das wird bedeckt von rothen, theilweise von weissen Mergeln und von grünem Sandstein oder Sand ohne aile Fossilien. Im Allgemeinen ist diese Eintheilung Romanowsky’ s richtig, denn schneeweisser Kalk liegt unter dem Fusulinenkalk, und in dem Gebiet der Nara spielt Orthisina arach- noidea die Hauptrolle unter den Fossilien der oberen Schichten. Aber auf weiten Rau- *) PoManoeciciü. 06m,iü reorHocTHaecKifi o63opi noum bt> yt3,u,axïi Mockobcko-IIoaojii>ckomï> n CepnyxoB- ckomb. Topii. jKypH. 1856 h m,ypoBCKÎH. Heropia feoxoriH MocKOBCKaro Ôaccenna. 1866. 35* — 280 — inen liât keins dieser Schichtensysteme Bestand, denn Fusulina fehlt z. B. an der Oka bei Kolomna in den grossen Steinbrüchen von Protopopowa und Karabtschewo, und bei Karabtschewo fehlt auch der gelbe Dolomit, der sonst einen recht guten Horizont ab- giebt. Es bleibt also nur der weisse Kalk, der fur architektonische Zwecke ein gesuchter Artikel ist, doch auch er scheint nicht iiberall auszuhalten, wie er denn z. B. bei We- reja noch nicht beobachtet ist. Die von Romanowsky erwahnten weissen Mergel, welclie die Kalkschichten bedecken, sind vielleicht ein Product der Zerreibung der obersten Schichten des Kalks und der Men- gung mit dem vom Jurameer abgeselzten Thon. Denn nachdem diese Kalkbanke langere Zeit einen Theil des Continentes gebildet hatten, vvurden sie zur Jurazeit. wieder vom Meere bedeckt. Bei dem Gshel’schen Thone ist das mit Sicherheit constatât, da sich hier in den weissen mit weissen Glimmersclnippchen gemischten Thonen Bruchstücke von Be- lemniten gefunden liaben. Bei Mjatschkowa findet sich stellenweise ein kalkiger weissli- cher Sandstein, der ebenfalls Belemnitenreste enthiilt. Ob die rothen stellenweise dem Bergkalk auflagernden Mergel jurassischen Alters sind, ist zweifelhaft, und muss zwei- felhaft bleiben, bis Fossilien gefunden sind, denn obgleich in der postcarbonischen (der permischen und triadischen) Période auf dem russischen Festlande die Bildung eisenoxydreicher Sande und Mergel in grossartigem Maassstabe vor sich ging, so ist es doch unmoglich, wegen der rothen Farbe und wegen der Lagerung, jene rothen Mergel für permische zu erklaren. Bei Gshel giebt es einen braunen, unmittelbar dem Bergkalk aufliegenden Sand- stein, welcher Schalen von Productus und Cyathophyllum einschliesst, und ich besitze ein Stiick desselben, welches auf der einen Seite das Bruchstück eines Bergkalk-Cyatho- phyllum, auf der anderen einen durchgebrochenen Jura-Belemniten enthalt. Das Zusammen- vorkommen von Bergkalk und Jurafossilien in ein und demselben Gestein ist übrigens kein Beweis, dass sich nicht wahrend des Interregnums der Continentalperiode Süss- wassermergel, Sande und Sandsteine permischen oder triadischen Alters honnten gebildet haben, wenn an tieferen Stellen Gelegenheit zum Absatz vorhanden gewesen war. Die Fauna, welche das Meer bevolkerte, aus dem sich der Moskauer obéré Berg- kalk absetzte, war eine einformige, an Zabi der Individuel an Zabi der Arten arme Fauna. Die zu gleicher Zeit im belgischen, englischen und irischen Meere lebende Thier- welt war bei weitem mannigfaltiger. Die herrschenden Arten waren hier Productus semireti- culatus, Spirifer mosquensis, Chaetetes radians, Fusulina cylindrica. Nachstdem sind dem oberen Bergkalk eigen und sehr haufig Cyathophyllum conicum, Archaeocidaris rossicus, Euomphalus tabulatus, verschiedene Arten von Produetus, Bellerophon, Spirifer, Orthis und mehrere Arten von Poterioccinus, Cromyocrinus u. dergl. m. Die Fauna ist eine cha- rakteristische, da sie sich wesentlich von der des unteren Bergkalks und scharf von der des Permischen unterscheidet. Auch petrographisch ist der obéré Bergkalk verschieden, da er weich ist und die weisse Farbe vorherrseht, wahrend der untere Bergkalk harter — 281 und grau ist, die devonischen Kalke in’s Brâunliche ziehen und die permischen eine gelh - liche Farbung haben, docli erstrecken sich diese Unterschiede nur auf das mittlere Russ- land und sind auch da niebt immer stichhaltig. Die Korallen spielen im oberen Bergkalk eine ziemlich bedeutende Rolle; es sind sehr haufig Chaetetes, Lithostrotion (Lonsdalia) und Cyathophyllum. Die beiden erstgenannlen überziehen Gesteine und Musclieln und Schnec- ken, doch ohne eigentliche Rifle zu bilden, denn die Korallenschiohten vverden selten dic- ker als einen Fuss angetroflen. Nacli unten werden die Schichten des oberen Bergkalks durch die violetten Thone mit Productus lobatus und Terebratula ambigua begriinzt, nach oben werden sie, wenig- stens innerhalb des Gouvernements Moskau und der benachbarten Gouvernements von Ab- siitzen der Jurassischen Période bedeckt. Die Gesammtmachtigkeit des ganzen Schichtensystems des oberen Bergkalks mag 30 — 40 Meter betragen. DER OBERE BERGKALK ALS GESTEIN. Die Wânde (1er Steinbrüche von Mjatschkowa liaben eine Hbhe von 20 Mtr., von welchen die obéré Hàlfte auf die Juraablagerungen kommen, die untere auf den Bergkalk. Die dunlden, schiefrigen, jurassischen Tlione stürzen herab, wenn der Kalk unten gebro- chen vvird. Yom Jura trennt den Bergkalk ein dünner Schmitz dunkelbraunen, eisenschiis- sigen Mergels. Die Scliiclitenreihe von oben angefangen ist folgende: 1. Griinlich weisser, weicher, zerbrockelter, unreiner Kalk 0,3 Mtr. 2. Grünlicher, dichter, thoniger Kalk von unebenem Bruch 0,7 » 3. Gelblicher, in’ s Rothliche spielender, dolomitischer, wenig mit Sauren brausender, im Bruch flachmuschli- ger fossilienleerer Kalk. ... : 1,5 — 2 » 4. Dichter, graulich weisser Kalk mit unregelmàssiger raulier Bruchflache 1 — 2 » 5. Weicherer, weisser, dichter Kalk, wenig abfàrbend, im Bruch uneben, kornig, fein krystallinisch, bricht in Quadern 1,2 — 1,5 » 6. Fusulinenkalk 1 » 7. Gelblich weisser, dichter, harter Kalk, kaum abfarbend, uneben und feinkornig im Bruch, fein krystallinisch.. 1 » 8. Schneeweisser, weicher Kalk, abfarbend. Aile diese Schichten weiden von Zwischenschichten thonigen Mergels oder Thons von einander getrennt. Er ist in der Regel griinlich gefàrbt, und enthalt seltene weisse Glirn- merschüppchen. Der Assistent am chemischen Laboratorium der Àckerbau- und Forst-Akademie zu Petrowskoje Rasumowskoje, Ilerr Grigoriev liât die verzeichneten Kalkarten analysirt, und liât folgende Resultate erhalten, flir deren Mittheilung iliin meinen Dank auszusprechen, mir eine angenehme PHiclit ist. Die analysirten lufttrocknen Proben der verschiedenen Schichten mit denselben Zahlen wie oben bezeichnet enthielten in 100 Theilen: - 283 - 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. Kalk 36,45 51,35 31,00 54,55 53,25 54,83 52,55 54,06 Magnesia ....... Eisenoxyd und Thon- 1,06 0,50 10,47 0,50 0,50 0,51 0,50 0,40 erde 6,77 0,50 0,02 0,12 0,10 0,00 0,32 0,21 Kohlensàure In Salzsàure unauflos- 28,58 30,02 43,51 4 1 ,20 30,05 42,15 41,01 42,00 liche Substanzen . 25,02 6,73 3,18 1,63 3,34 0,00 4,43 1,10 oder 07,88 08,10 07,17 08,00 07,35 08,61 98,81 07,95 Kohlensaurer Kalk . . 62,31 87,43 52,05 02,50 80,32 04 82 92,05 94,43 Kohlensàure Magnesia 2,17 1,05 40,88 1,05 1,24 1,06 1,05 1,03 Kalk Eisenoxyd und Thon- 1,56 2,30 0,24 2,70 3,26 1,61 0,06 1,18 erde In Salzsàure unau fl. 6,77 0,50 0,02 0,12 0,10 0,00 0,32 0,12 Subst Wasser bei 100 ver- 25,02 6,73 3,18 1,63 3,34 0,09 4,43 1,19 flüchtigt Organ. Subst., Schwe- felsiiure, Phosphor- 0,57 0,58 0,41 0,14 0,14 0,09 0,10 0,06 silure und Verlust 1,60 1,32 1,42 1,42 2,51 1,34 1,30 1,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 — 284 — Accessorische Bestandtheile des Bergkalks sind Kalkspath, der sicli namentlich hàufig in den Drusen des Dolomits findet, Quarz, Feuerstein, menilitartige Concretionen von Kiesel- siiure, Schwefelkies, Mangan. Der Feuerstein sondert sich entweder in abgerundeten Massen ab, wie er in der Kreide vorkoinmt, oder er verfliesst in die umgebende Kalkmasse. Die rundlichen Feuersteine sind vollkommen glatt, aber inwendig nur zum Theil durchscheinend, der grossere Theil ist weisslich und undurchsichtig. Zuweilen kommen leberbraune Massen vor, die einen vorzüglicben tiefmuschligen Bruch zeigen. Schwefelkies kommt sehr selten vor, was bei der grossen Menge von Fossilresten ziemlich auffallend ist. Aber nicbt minder auffal- lend ist die weisse Farbe der Kalksteine im Allgemeinen, und inan mass daher annehinen, dass sehr vvenig Vegetabilien in dem damaligen Meere existirt haben, und dass sich die organischen Bestandtheile der todlen Tliiere tlieils in die thonigen Zwischenlagen gezogen haben, tlieils fortgeführt worden sind. Sehr feine schvvarze Pünktchen in manchen Kalksteinen bleiben vor dem Lothrohr un- verandert, sind also nicbt organische Substanz. Mangan kommt selten vor, und dann in schwarzen, pulverformigen, dem Wad ahnlichen Anflugen oder in Form von Dendriten. Eisenoxydhydrat ist in dem oberen Bergkalk wenig verbreitet, und nur bei Nabe- reshnaja an der Kljasma ist die Kalkmasse der dortigen Schichten stark davon durch- drungen. Die in dem Muschelkalk so haufig beobachteten Stylolitlien kommen auch im Moskauer Bergkalk vor, und deuten die Streifen hier wie dort auf ein senkrechtes Hinabgleiten halb- weicher in sich zusammensinkender Kalk- oder Mergelmassen. Nicbt selten findet man Kalksteine mit birnenfôrmigen Hôhlungen von Zollliinge und kleiner. Sie slammen aus den obersten Lagen, die von Pboladen der Jura période ange- bohrt sind. Der Erhaltungszustand der in dem Bergkalk eingeschlossenen Fossilien ist je nacli dem Widerstande, den die Gehause der Tliiere den Auflosungsmitteln in der Natur zu leisten ver- mochteu, ein sehr verschiedener. Die Fischzàhne und Flossenstacheln mit ihrem Schmelz sind gut erhalten, die Schalen der Cephalopoden sind zerstort, die der Gastropoden ebenfalls mit Ausnahme von Euomphalus und Capulus. Die Gehause der Heteropoden sind trotz ihrer Dicke ganzlich aufgelüst, desgleichen die der Prusonocephala. Die Schalen der Lamellibranchiata haben sich ebenfalls nicbt erhalten (mit wenigen Ausnahmen wie Pecten, Avicula und Cono- cardium), dagegen sind die der Brachiopoden erhaltungsfahig gewesen und die Gehause der Moosthierchen sind ebenfalls unzerstort geblieben. Die Platten und Stacheln der Echiniden brechen mit glànzenden Rhomboederflachen, und die Kelche und Stiele der Crinoideen haben sich ebenfalls vollstandig in Kalkspath verwandelt. Die Bergkalkfossilien, welche in das den Bergkalk und Jura bedenkende Schwemmland gerathen sind, wurden verkieselt, und da die im Gouvernement Moskau aufgefundenen fast ohne Ausnahme dem oberen Bergkalk angeliciren, so dienen sie als Argument dafür, dass das 285 — Schwemmland ein Eluvialgebilde ist, d. h. dass Lehrn und Sand ein Product der Ausvvasclmng carbonischer und secundiirer Meeressedimente darstellen. Der Vollstandigkeit vvegen theile ich noch das Résultat folgender Analysen mit, die sclion im Jahre 1867 von dem damaligen Privat-Dozenten, jetzigen Professor an der Mos- kauer Universitât, Herrn Laskowsky ausgeführt worden sind, und die icb im Jahre 1868 auch schon veroffentlich habe *). Gegenstand der Analysen sind nur die dolomitischen und die schneeweissen Kalke von Mjatschkowa und Protopopowa. Unter a ist der dolomiti- sche K al k von Mjatschkowa, unter b der vveisse Kalk von Mjatschkowa, unter c der do- lomitische Kalk von Protopopowa und unter d der weisse Kalk von Protopopowa aufge- führt. a. b. c. d. Unlôsliche minerai. Bestandth. . 4,06 1,32 2,98 1,59 LÔsliche Ivieselsàure 1,05 0,09 0,20 nicht best. Eisenoxyd und Thonerde. . 1,02 Spuren 0,96 Spuren Kalk 30,95 53,90 41,35 53,44 Magnesia 16,87 Spuren 8,41 0,45 Kohlensaure 38,28 41,98 37,48 42,85 Phosphorsàure. 0,03 0,35 — nicht best. Schwefelsàure 0,51 0,06 0,19 0,07 Alkalien 0,10 0,21 nicht best i mm t. Wasser, organ. Bestandth. u. Yerlust .... 7,12 2,49 9,76 1,59 100,00 100,00 100,00 100,00 Kohlensaurer Kalk 55,27 96,25 66,67 95,44 Aus dem Vergleiche der verscbiedenen A malysen gel ît mit Entsc hiedenheit îervor, dass Dolomit nicht als chemische Verbindung in dem gelben Gestein von Mjatschkowa und Pro- topopowa enthalten ist, sondera dass kohlensaurer Kalk und kohlensaure Magnesia sich ge- trennt aus dem Meerwasser abgeschieden haben, und zwar an verscbiedenen Orten in ver- schiedenen Yerhaltnissen. *) TpayTinojii>ji;T). JOroBOCTO'raaji Bacu. Mockobckoh ry6. 1868, p. 71. Nouv. Mémoires. Tome XIII. 36 286 - FOSSILEN DES OBEREN BERGE ALKS *). Fische. Cladodus Ag Ziiline mit breiter, tast halbkreisformiger, knochiger, im Inneren grobfaseriger Basis (Wurzel) imd einer in lange scharfe, konische Spitzen getheilten Krone. Die mittlere, kegelformige Spitze (1er Krone ist \iel holier als die seitlichen und die Grosse der lelzteren nimmt von dem mittleren gegen die àussersten hin an Grosse zu. Aile kegel- formigen Erholiungen der Krone sind lângsgestreift und im Querschnitt kreisrund oder zu zweischneidigen Kanten zusammengedrückt. Die Unlerseite der Basis ist mit Querfurchen versehen, und hockerartige Erhohungen finden sicli in symmetrischer Stellung (je zwei) auf der Unlerseite, zuweilen aucb auf der Oberseite der Wurzel. Cladodus lamnoides Newberry & Worthen. Geological survey of Illinois t. II, t. 1, 16. p. 30. T I, f. 3 und T. I. f. 2. In den Bergkalkschichten von Podmokloje bei Sserpuchov, Schichten, die dem mittleren Bergkalk Russlands angchürcn, sind sclion vor langerer Zeit durch Romanowsky Zâhne von Cladodus gefunden vvorden, die derselbe als Cl. mirabilis bestimmt liât. Da aber von dem genannten Gelehrten in der Abbildung we- Ciadodus lamnoides. der Durcbschnitt nocli Seitenansicht gegeben, und in der Beschreibung nur gesagt ist **), dass der Zalin im Querschnitt rundlich oder elliptisch sei, so bleibt es fraglich, ob wir es hier mit dem ecliten Cl. mirabilis zu thun liaben, da Agassiz in seiner Besclireibung dieser Species sagC dass der Hauptzahn cy- lindrisch ist ***), was freilich auch nicht durch Zeiclmungen erhartet wird. Newberry und Worthen liaben in der Geological survey of Illinois siebzehn Arten von Cladoduszâhnen beschrieben, und obgleich icli hier die Theilung in verschiedene Arten als viel zu weit getrieben erachte, so kann ich docli einen von ihnen gewahllen Namen als redit passend auch fur die von mir in dem Bergkalk von Mjatschkowa gesammelten Cladoduszahne zur Verwendung bringen. Cl. lamnoides drückt namlich sclion durch den Namen die Aelmlich- keit mit Haifischzahnen aus, vveldie die auf T. XXVI II, f. 3, a b. c. d. e. abgebildeten Ziiline in der Wirklichkeit mit Evidenz zeigen. *) Aile Fossilien, bei denen der Fundort nicht besonders angegeben ist, stammen von Mjatschkowa. **) Ballet, de la Soc. Imp. des Natur. de Moscou 1864. II p. 166. ***) Poissons fossiles III p. 197. 287 Cl. lamnoides trâigt indessen nur in seinem mittleren oder Hauptzahn das Gcp rage der Haiüschzahne, indem er, hinten flach, auf der Yorderseite halbrund, mit der unteren Halfte nach vorn, mit der Spitze wieder nach hinten gebogen ist, ganz wie bei Sphenodus iongidens des Jura und Lamna cuspidata des Mainzer Miocan. Die Zahne sind zweischnei- dig, mit Ausnahme der Spitze (ungefëhr des vierten Theils der Hohe) mit feincn Langs- furchen versehen, und, so wie auch die Wurzel, mit Schmelz hedeckt. Zahn und Wurzel bc- stehen aus homogener Masse, und die Wurzel ist nur als eine Hache horizontale Ausbrei- tung der Zahnsubstanz anzusehen, auf deren vorderen Rande sicli die kleinen Nebenzahne erheben. Die (bei dem grossten unserer Zahne vier Millimeter) dicke Wurzel bildet eine halbe Ellipse, die sich nach vorn in eine abgerundete Kante verflacht; zu beiden Seiten der Basis des Hauptzahns befinden sich auf der Unterseite und am Vordcrrande der Wurzel zwei langliche Erhohungen und auf der Unterflache der Wurzel ziehen sich ausserdem von hinten nach vorn zahlreiche Furchen. Ausserdem scheinen auch auf der Oberseite der Wurzel zwei Hockerchen, hinter und zu beiden Seiten des Hauptzahns stehend, constant zu sein. Seitenzahne befinden sich jederseits zwei, von denen der grossere iiussere unge- fahr zu einem Driltel der Hohe des grossen Zahns aufreicht. Die Form der kleinen Zahne ist annahernd dieselbe wie die des grossen. Hervorzuheben ist die Aehnlichkeit unseres Cl. lamnoides mit dem jui assise-lien Ge- schlecht Sphenodus *), so dass er füglich als der Vorlaufer der Sph. Iongidens und macer Qu. aufgefasst werden kann. Sph. macer des Moskauer Jura ist dem allgemeinen Habitus nach nichts anderes als ein Cl. lamnoides im verjungten Maassstabe, es fehlen ihm nur die feinen Langsfurchen des Hauptzahns, der Schmelz der Wurzel und die Erhohungen auf der Unterflache derselben; nachstdem steht nur ein Nebenzalm auf der Mitle des Vor- derrandes der Wurzel, aber die Unterflache der horizontal ausgebreiteten Wurzel ist auch quergestreift; die gegenseitigen Grossenverhaltnisse von Wurzel und Hauplzahn sind ganz dieselben. Der innere Bau des Zahns von Cl. lamnoides ist indessen ein von der Structur der Lamna, Oxyrhina, Otodus u. s. w. verschiedener, in dem die Medullarkanale so dicht mit fast horizontal auslaufenden kurzen Zweigen besetzl sind, dass sie entfernte Aehnlichkeit haben mit Cylinderblirsten. Psammodus zeigt in der mikroskopischen Structur ahnliche Verhallnisse und Formen. Die Abbildung T. XXVI11, fig. 2. giebt leider kein redit deutliclies Bild von den beschriebenen Formen, da ein Theil des Zahns gewiihlt ist, in welchem die Kanale wenig gedrangt stehen. Die kleineren Exemplare dieser Art sind von Newberry und Worthen Cl. gracilis ge- nannt, nach Beschreibung und Abbildung stimmen sie ganz mit den unseren überein, die ich aber nur fur Zahne jüngerer Individuen von Cl. lamnoides halte. *) Agassiz hat das Gcsclilecht Sphenodus aufgestellt, ohne indessen eine bestimmte Diagnose zu geben, da an seinen Exemplaren die Wurzel t'eblte. Poissons fossiles. Il p. 288. 36* 288 — Unter meinen Vorrathen befindet sich auch ein Cladoduszahn oline Nebenzàhne; er ahnelt déni devonischen Cl. simplex, doch ist er grosser und bat auf dem Hinterrande der breiten Wurzelplalte zwei Hocker. Uebrigens ist auch der wirkliche Cl. simplex oline Nebenzalme und oline Hocker gefunden worden. Vielleicht sind das junge Zahne, bei de- nen die Seitenzâhne noch nicht zur Ausbildung gelangt sind. Helodus Ag. In die Quere ausgedehnte, làngliche, glatte Zahne mit stumpf kegelformig erhobener, zuvveilen auch getheiller Mitte der Krone und punktirter Oberllache. Helodus mons canus n. sp. T. XXVIII, f. 2. Der abgebildete Zalin ist fast ringsum abgebroclien. Der nach der einen Seite steil abfallende Kegel ist mit Schmelz bedeckt, oben grau, unten scbwarz. Die Poren sind nach der Spitze zu feiner, nach unten hin grôber, auf dem Kegel sind sic weiss, und vvo der graue Grund in Schwarz übergeht, sind die Poren schwarz, wahrend der Grund noch grau bleibt. Die Bruchstellen zeigen weile Markkanale. Der Zalin ist 15 Millimeter lioch und 22 Millim. lang. Am nachsten stelit der ausseren Form nach H. subteres Ag. *), doch deuten die Bruchstellen bei unserem Exemplar darauf hin, dass der ganze Zalin nicht cylindrisch ge- wesen ist, vvie die citirte Art. Im allgemeinen Habitus ahnelt unscr Zalin auch dem H. simplex Ag. **), doch ist dieser viel kleiner und der Kegel steiler. Psammodus Ag. Breite, dicke und auf der Oberllache Hache Zahne von langlicher Form und oline Spitzen, Hocker und Runzeln, sondern nur mit gleichmassig fein punctirter Oberflache. Die Wurzel von gleicher Form wie die Krone und aus grobfaseriger Knochensubstanz gebildet. Psammodus specularis n. sp. T. XXVIII, f. 4 a, b, c. Diese Zahne sind im Umrisse rhombisch, gedreht-gebogen, dick,zu zwei Drittel ausKrone, zu einem Drittel aus Wurzel bestehend; sie sind ganz und gar mit spiegelndem Schmelz bedeckt, namentlich aber spiegeln die glatte Obéi - und Unter Hache, doch ist nur die er- stere fein punctirt. Die Langsseiten der Krone sind meist runzlig durch lmotige Langsfal- *) Poissoris fossiles. III t. 12. f. 3, 4. **) 1. c. t. 19. f. 8, 9, 10. — 289 — ten. Die Seitenflàchen der Wurzel siiul rauh von unregelmàssigen Vertiefungen und Er- ■ hohungen; die letzleren verlaufen meist; wcnn aucli niclit regelmàssig, von oben nach unlen. Unter déni Mikroskop zeigt ein senkrechter Querschnitt senkrecht stehende ziemlich geradlinig verlaufende, gelbliche Markkanàle., die mit schwàrzlicher Substanz gefüilt sind, bis zur Oberflache reichen, und in grauer durcli dunklere Stcllen vvolkig erscheinender Zahnmasse liegen (s. T. XXIX. f. 3). Der horizontale Durchschnitt desselben Zahns zeigt die dureh die liohlen Robi en gebildeten hocher, deron Wiinde mit schvvarzer Masse belegt sind, die wolkige Zahnmasse des senkrechten Schnitts lost sich hier in ein Gevviir von schvvarzen Faserchen und Punkten auf, den Resien von Kalkrohrchen. Der allgemeinen Form nach zeigt Ps. reticulatus Àg. einige Aehnlichkeit mit unseren, namentlich in Bezug auf das gedrehl Gebogene des Zahns *), aber weder ist die Ober- flache bei Ps. specularis jcmals runzlig, noch erreicht die Wurzel die Dicke des Psain- modus reticulatus. Psainmodus angustus Romanowsky. Bull, de Moscou. 1864. p. 159, t ?■, f. 6. t. I, f. 5 a, b, c. Der allgemeine Umriss dieser Zaline ist ein niclit ganz regelmàssiger Rechteck; mit der vorigen Art haben sie den Glanz des Sclnnelzes und die dureh die Mündungen der Medul- larkanàle hervorgebrachle Punklirung gemein; sie sind niemals gekiiimmt, aber, und dies ist das ch arakleri slis che Merkmal, sie sind an dem einen Ende herabgebogen, und zwai unter rechlem Winkel, so dass die eine Ecke sich nach unten in einen Zipfel vcrlangert. Das Verhaltniss des herabgebogenen Stückes zu dem Rechteck des Zahns verhalt sich ungefahr wie 3:7. Das Verhaltniss der Wurzel zur Krone ist wie 1:1, sie ist also dicker als bei der vorigen Art. Die Seitenflàchen sind der Lange nach gerunzelt, die Wurzel senk- recht unregelmassig gefurcht. Der Dllnnschlilî eines der Lange nach senkrecht durchschnittenen Zahns (T. XXIX, f. 5) zeigt âhnliche Medullarrohren, wie bei Ps. specularis, d. h. senkrecht stehende Rohren mit schvvarzer Masse gefüilt, cylinderformig umgeben von gelblicher Masse und zwischen den gelblichen Cylindern wolkige dunkle Zahnsubstanz; diese ist nach der Oberflache der Krone dunkler, in der Wurzel fast einformig gelb. In die gelbe Masse verzweigen sich seltene Kalkrohrchen. Ein horizontale)' Làngsschliff vuii Ps. angustus ist in f. 4 a, b, dar- geslellt, wegen der zu grossen Ausdehnung des mikroskopischen Bibles ist die Mille aus- gelassen. Hier sind die rundlichen Durchschnitte der mit schvvarzer Substanz ge-füllter Me- dullarrohren sichtbar, von ilinen strahlen nach verschiedenen Seiten kleine fadenformige Zweige ans, die sich meist in dem farblosen Kreise verlieren, von dem die Rohren umgeben *) Poissousfossiles.lll, t. 17, f. 19, 20. _ 290 — sind, aber dieser Kreis isl umgeben von einem gelben Rande und das Garize liegl einge* bettet in der schon beschriebenen grauen, wolkigen Griindmasse. Die Figuren 6, 7, 8, derselben Tafel zeigen Querschnitte eines grauen verwilterten Zahns mit matter Oberflache, in welchen die dunkle Masse der Zahnsubstanz auf schmale Streifen reducirt isl, die in eckigen Figuren die Medullarkanale umschliessen. Wahrscheinlich gt hort dieser Zahn einem anderen Ceslracionten-Geschleclit an. Es kommen auch Zahne mil quadratischem Umriss in dem Kalk von Mjatschkowa vor, die man Psammodus cubicus nennen konnte, doch gehoren sie môglicher Weise einer der beschriebenen Arien an, auch bleibt es nocli zweifelhaft, ob niclit Ps. spéculai is und Ps. angustus ebenfalls einem und demselben Thiere angehort haben, und die verschiedene Form niclit durch die verschiedene Slellung in dem Rachen der Fische bedingt wor- den isl. Poecilodus Ag. Gewolbte und schief gedrehte Zabne mit dicken treppenstufenahnlichen concentrischcn Reifen. Die Oberflache fein punklirt. Poecilodus coucha n. sp. T. XXY1II, f. 6 a, b, c. Die in Rede slehenden Zabne haben im Allgemeinen die Form kleiner Inoceramen, legt man sie vvie eine Muschel die Spilze nacli oben, so erscheint diese etvvas nacli der Seile gedrebt, und die concentrischen Wülste, die niclit vollstandig, von Rand zu Rand reicben, laufen parallel mit dem unteren Rande. Die Zabne haben nach vorn zu eine Dicke von zwei Miilimetern, und sind dort vvie mit einer Scheere scharf abgeschnitten., nach hinten, oder vvas dasselbe ist, nach unten zu verdünnen sie sich. Die convexe Oberseite ist dicht und scharf punklirt, die concave Unterseite niclit; erstere isl in der Regel grau gefarbt, letztere schwarz, doch erscheint auch zuwcilen die Oberseite in dunkleren Farben; der ganze Zahn ist von glanzendem Schmelz überzogen. Fin Dünnschliir des senkrccht der Lange nach durchschnitlenen Zahns liissl wahrneh- men, dass die untere Schicht aus dichlerer Zahnsubstanz besteht, und dass nach unten zu sich Medullarkanale horizontal hinziehen, sich verzweigen und nach oben senkrechte Rohren aussenden, die in der Oberflache ausmünden. Poecilodus limbatus n. sp. T. XXVIII, fig 7. a. b. Die Zahne dieser Species nàliern sich der charakteristischen Form der Mittelzàhne von Cochliodus contorlus, und sind auch die Zahne beider Kieferseiten vorhanden. Mit — 291 cler vorigen Art verglichen, konute man sic geflligelte P. concha non n en, indem die Seite, von welcher sich die gekrümmte Spilze oder Schnabel abwendet, mil einem Flügel- anhang oder breiten Saum versehen ist, Dieser Saura, welclier ungefàhr ein Yiertel der Breite des Zahns einnimmt, ist glati und bildet mit dem imteren Rande einen spilzen Winkel. Die convexe Seite des Zahns isl in der Mil le oit etwas gekielt, und bei grosse - ren Exemplaren sind die beiden letzlen concentrisclien Wlilste zuweilen abgekaul. Wülste sind in der Regel sechs bis sieben zu zalilen. Die Oberflache isl mil Poren besetzt, mit Schmelz bedeckt und meist schwarz bis auf die Wülste und den Kiel, die in Folge des Gebrauchs grau gcworden zu sein scheinen. Der senkrechle Durchschnitt dieser Zahne zeigt ahnliche Verliâltnisse vvie bei P. concha. Audi hier nach der Unterseite zu mehrfache Verzweigung von horizontal ver- laufenden Medullarkaniilen, die nach oben senkrechle K anale aussenden, von denen dann Kalkrohrchen sich abzweigen. Der nachste Verwandte von Poecilodus limbatus ist P. sublaevis Ag. *), docli ist letzterer an der Spilze Inciter, dem Umrisse nach mehr viereckig, walirend sich P. lim- batus der Dreieckform nàhert, die Wülste sind viol Hacher. Yielleicht gehoren die beiden Arien P. concha und P. limbatus einem und demselben Thier an, aber von dem vorhandenen Material Hess sich nichts so zusammenstellen, dass es gepasst halte und zu einer Cochliodusartigen Zahnguppe sich halle vereinigen lassen. Die zwei von Romanowsky im Bergkalk von Podmoldoje beschriebenen Arien P. lingulalus und P. sulcatus sind nach Beschreibung und Zeichnung gânzlich von unseren Mjatschkower Poecilodusarten verschieden. Cochliodus Ag. Schief gedrehte, gewolble, glatte, milunter fast halb cylindrische Zahne. Am Aussen- rande sind sie nach innen eingebogen, am Seitenrande nach oben gebogen. Die Unter- seite ist concav. Die Oberflache ist fein punktirt. Cocliliodus laminaris n. sp. Der einzige Zahn dieser Art liât die Forai der Zahne von Poecilodus limbatus, doch ohne dessen Kiel und Wülste. Die Oberflache ist vollkommen glatt.. Der Zahn scheint als Mittelslück der Zahnreihe des linken Kieferastes gedient zu liaben. Er stellt fast ein rechlwinkliges Dreieck dar, dessen Hypolhenuse eine krumme Finie bildet. Der Zahn ist nach dem rechten Winkel hin gewolbt, auf der entgegengesetzten Seite vertieft, und die *) McCoy. British palaeozoic fossils p. 640. t. 3. ï. f. 7. 8. 9. 292 — untere Hàlfte der Hypotlienuse ist ein wenig in die Hühe geschlagen. Der Zahn isl ver- haltnissmassig flach d. h. 4 — 5 Millimeter dick. Krone wie concave Wurzelflâche mit Schmelz bedeckt, Wurzel grobfaserig. Cocbliodus triangularis n. sp, C. triangularis nenne ich vorlàufîg Zâline von der Form eines regelmassigen recht- winkligen Dreiecks, in welchem selbst die Hypotlienuse gradlinig ist, und die vorhaltniss- massig viel dicker sind, als die eben beschriebene Art. Audi hier ist die vertiefte der Hypotlienuse l'ast parallel laufende Rinne nicht wie bei C. contortus auf der recliten, son- dern auf der linken Seite des Zalins. Die Krone ist grau gefarbt, die doppelt so dicke Wurzel schwarz. Beide Cocbliodus Arien stammen von Mjalschkowa, wahrend C contortus nacli Romanowsky bei Podmokloje gefunden ist. Der nachste Verwandte von unseren Cocbliodus- Arien scheint Cocbliodus aculus McCoy *) zu sein, der sich durch einen quer liber die Mitte ziehenden Kiel unterscheidet und fast viereckig im Umriss ist. Orodus A g. Grosse langliche Zàhne, mit einem mittleren Langskiel, der sich in der Mitte zu einem stumpfen Kegel erbebt. Auf den Seiten des Langskiels zieben sich Querfurchen nacli den Randern binab. Orodus ramosus Ag. Poiss. foss. III, p. 97. t. 11. f. 5—8. Von diesem Zahn ist nur ein Brucbstück, vvenn gleicli ein ziem- licli vollstandiges in dem Bergkalk von Mjatscbkowa gefunden worden. Unser Exemplar stimmt namentlicb gut mit Fig. 5. von den citirten Abbildungen. Der Langskiel erbebt sich sebr wenig liber die gewolbte Orodus ramosus Ag. Fliiche der Krone und liiuft dicht an dem einen Rande hin. Die Rander sind wellig gekerbt, dieFurchen verlaufen unregelmassig nacb dem Rande, und die zabl- reichen Erhohungen gabeln sich an mehreren Stellen. Nacb dem nicht abgebrocbenen Ende bin bat die Krone eine bedeutende Einsenkung. Die Oberflache ist scbwarzlicb grau und von den zablreichen Kanalmündungen grob punktirt. Die grobfaserige Wurzel ist bei unserem Exemplar grosstentbeils zerstort. Orodus inaequilaterus n. sp. T. XXVIII, f. 8. a, b. Dieser Zahn unterscheidet sich dadurcb von dem vorigen, obgleich er aucb wiejener durch einen Kiel in zwei ungleiche Halften getbeilt wird, dass viel feinere Furcben in *) McOoy. Palaeozoic fossils p. 622. t. 3, I. f. 24. grosser Zabi sicli unregelmassig nach don beiden Langsnindern herabziehen. Die erhbhte Mille des Zahns isl glatt Die mit Scbmelz bedeckte Krone ist grau und fein punktirt Die Hache Wurzel isl sehr grobfaserig, docli auch von Scbmelz überzogen, und tritt auf einer Seile schrag unler der Krone liervor (s. f. 8. a). Es kommen im Bergkalk von Mjatschkowa noch andere Hache graubraune Zaline vor mit unebener aber glatter Oberflache; an den unvollstandigen Bruchslücken., an denen überdies die Wurzel abgerieben war, lâsst sich jedocb eine niihere Bestimmung nicht erzielen, doch gehoren sie wahrscheinlich anderen Geschlechtern, als den erwahnten, an, obgleich die innere Structur (T. XXIX, f. 9.) auf nahe Verwandtschaft mit der Gatlung Psarn- modus deutet. Solenodus nov. gen. T XXVIII, f. 11. Ein rinnenfdrmiger Zahn von fast 10 Millim. Lange und 5 Millim. Breite, oben braun mit Scbmelz bedeckt und glati, auf der Uaterseite weisslicb mil schragen, niedri- gen, diclit stebenden (7 auf 5 Millimeter) Leistchen, die jederseits von den Randern der Langsseiten sicli bis zu einem Drittel der Breite herabziehen. Die Leistcben sind weiss, die Zwiscbenraume zvviscben denselben braun. Die Rinna der Oberflache, oder wenn man will, die Kronenrinne isl 3 Millim. breit und verbreitert sicli nacli dem binteren Ende auf k Millim.; von den Randern dieser Rinne gehen zvvei schrage Seitenwande nacb un- ten, gleichsam die Rinne tragend und zu gleieher Zeit die 5 Millim. breite Rinne der Unterseite bildend, deren Riinder durch die oben erwahnten Leistchcn gezabnelt sind. Im Durcbscbnitt, der in der Zeichnung verkehrt gestelll ist, stellt sicli die Wurzel des Zahns als concave Flache dar und die Krone bat zwei Erbo'.ungen, zwischen welchen ebenfalls eine Goncavitat . Ich scblage fur dicse Form den Namen Solenodus crenulatus vor. In einem kleineren Exemplar ist die Krümmung der Rinne noch starker, in einem dritten fliessen die Rinnenrander zu einem mittleren Kiel zusammen. Petalodus Owen, Stark zusammengt-driickle, dünne, blattformige Zaline, deren Scbneide sagefdrmig gezabnt ist, und deren Krone am Grunde mit mebreren übereinander greifcnden Scbmelz- falten, die an der binteren Seile tiefer als an der vorderen hinabreichen, geziert ist. Die Wurzel ist gross, dïrnn und unlen stumpf abgestutzt. Petalodus laevis n. sp. T. XXVIII, f. 9. Es existirt vorlaufig nur ein unvollstandiger Zahn dieser Speci* s, die sicli dadurch von don besebriebenen Arien unterscbeidet, dass die Scbneide von dem Zahnblatt nicht durch Scbmelzfalten getrennt isG sondern nur durch eine stumpfe, wenn auch scharf ab- Nuiiv. Mémoires. Tome XIII. 37 294 gesetzte Kante. Die Schneide ist halbmoiidformigv, in der Mille elwas zugespitzt, grau, punktirt und mil unregelmàssigen Querfurchen versehen. Das Zahnblalt ist vvenig gewolbt, glanzend scliwarz und fein gerunzelt. Der ausseren Form nacli stehl P. truncalus McCoy (Palaeozoic foss. p. 618, T. I, f. 3.) der unsrigen am nachsten. Dactylodus N. & W. Zu den merkwürdigsten Fossilien, welche in den Kalkbrüchen von Mjatschkowa ge- funden sind, gehoren Zahne der Gattung Dactylodus N. & W. Die Arten dieser und der verwandten Gattung Polyrhizodus McCoy sind bis jetzt nur in Irland und in den nord- amerikanischen Staaten Jowa und Illinois gefunden worden. Newberry und Worthen haben in der Geological survey of Illinois vol. Il eine neue Familie aufgeslellt, welche die Gat- tungen Petalodus, Potalorhynclius, Gtenoptychius, Antliodus, Dactylodus, Polyrhizodus und Chomatodus umfasst. Die beiden Gattungen Dactylodus und Polyrhizodus unterscheiden sich von den anderen durch die mehrfach zertheilte Wurzel; wie die von den genannten Autoren aufgestellte C h arakteri sti k der généra beweist, ist der Unlerschied zwischen ihnen nicht gross, und dürfte ernach Ansicht mancher Palaeontologen kaum die Trennung recht- fertigen. Er heisst namlich pag. 33. fur das Genus Dactylodus: Krone wie bei Petalo- dus, Wurzel deutlich hervortretend und in eine Anzahl von Würzelchen zertheilt; p. 34 für Polyrhizodus: Krone im allgemeinen Bau wie bei Petalodus; Wurzel in zahlreiche, kurze, starke Würzelchen getheilt. Da in den von mir gefundenen Exemplarcn die soge- nannten Würzelchen weniger zahlreich sind, als bei den von Newberry & Worthen einer- seits und von McCoy (Bril. Palaeozois lossils) abgebildeten Exemplare der Gattung Po- lyrhizodus, so werde ich unsere Zahne vorlàufig zu Dactylodus stellen. Dactylodus concavus n. sp. T. XXVIII, f. 1. a. b. c. cl. Die allgemeine Form der Zahne ist elliptisch, nacli den Enden der Ellipse liin erscheint sie etwas zusammengezogen. Von dem einen Ende bis zum anderen zieht sicli ein zugerundeter Kiel, welcher den Zahn in zwei ungleiche Halften theilt. Diesem Kiel entspricht die Concavilat der anderen Seile des Zalines. Nach dem Vorgange der genannten Autoren will ich die gekielte Seite die Vorderseite, die con- cave die Hinterseite nennen. Vorderseite wie Hinter- Dactylodus concavus. 0 . , , , . . , n i seile sind mit behmelz bedeckt. Wenn man den Zahn so stellt, dass die Wurzel sich unlen beündet, so stellt nach den Autoren der obéré Rand die Schneide des Zahns dar. Die Beschalfenheit dieses Randes lasst es indessen zweifel- 295 — haft erscheinen, dass erzurn Beissen gedient habe, demi sein Gefüge ist hier weit locke- rer als nach dem Kiel zu, und wahrend Kiel und Flâche bis zuin oberen Rand ganz glalt sind, ist dieser selbst in einer Breite von einem Millimeter ganz poros, und auf der Oberflâche sind langliche Verliefungen senkrecht zum Rande schon mit blossem Auge sein gut siclitbar. An einer abgebrochenen Stelle des Randes aber sielit man die Mündungen vveiter Rohren, nur durch sclnnale Wânde der Zahnsubslanz von einander getrennt. Es ist klar, dass der mürbste Theil des Zalines nicht als Sclincide gedient haben kann, und man sielil sich daller genothigt, entweder das, vvas man fur Wurzeln gehalten bat, als Zahnhocker zu belrachten, oder aber anzunehmen, dass der Kiel das eigentliche Kau- werkzeug gevvesen sei. Lelzteres ist das Wahrscheinlichere, und scheinl die Annahme zulàssig, dass sovvohl der porose Rand wie auch die Zahnhocker von Fleisch bedeckt gevvesen sind. Die Wurzeln, deren an mehreren vollstandiger erhaltenen Exemplaren fiinf bis seclis vorhanden sind, haben eine zieinlich unregelmàssige Form, indem sie einer- seits ganz mil (nicht symmetrisch gestellten) Grübchen bedeckt sind, andererseits auf der Oberseite ungleichartige Langsrinnen haben, durch vvelche das Wurzelchen, vvenn auch unvollstandig, in zwei gleiche Ilalften getrennt wird. Auf der concaven Seite des Zahnes ziehen sich drei bis vier zart wellenformige Furchen von einem Ende der Ellipse bis zum ande- ren, parallel dem unteren mit Wurzelchen besetzten Rande und in einer dem Bogen des oberen Randes entsprechenden Schwingung. Von der ersten (nach innen liegenden) Wellenlinie erheben sich senkrecht nach dem oberen Rande dicht gedrangte parallèle Linien, die nach oben zu allmahlig obliteriren. In der allgemeinen Form gleichen die Ziihne von Mjatschkowa dem irischen Polyrhizodus, doch sind die Wurzeln bei diesem sehr viel zahlreicher (11 — 12). Dagegcn stimmt unsere Art in Betrelî der Zabi und der Form der Wurzeln mit Daclylodus inllexus N. &W., aber bei der letzteren Specics sind die Enden der Zahnellipse weniger zugespitzt. Noch ist zur Vervollstandigung der Beschreibung hinzu- zufügen, dass die obéré convexe Flache ohne Unterbrechung in die fingerformigen Fort- siitze übergeht, wahrend der Rand der unteren concaven Flache leistenartig vortritt, und zwischen sich und jenen meist etwas nach oben gebogenen Wurzeln eine Langsrinne bil- det. Diese Langsrinne nebst Leiste scheincn als Befestigungsmiltel gedient zu haben,, und sie bestarken midi in meiner Ansicht, dass die Zahne Malm und nicht Schncidezahne gewesen sind. Die lingerartigen Fortsatze sehen weder Zahnkronen noch Zahnwurzeln ahnlich, inüssen aber wegcn ihrer sehr unebenen, mit formlosen Grübchen und Er- liohungen doch wold für Befestigungsmiltel der Ziihne gehalten werden. Der schneiden- artige Rand der Zahne ist wohl ohne Zweifel irgendwo im Kiefer eingesctzt gewesen, demi die doit ofîenen Medullarrohren scheinen auf eine Communication mit den Gefiis- sen der Kiefer zu deuten. Die Dicke der Zahnplalte betriigl im Mittel fiinf Millimeter, nach dem vorderen Rande hin verdiinnt sie sich zu der erwahnlen scharfen Schneide, nach dem Kiel zu verdickt sic sich Noch ist zu bemerkcn, dass die im weissen Kalk- 37* — 296 - stein oder im Fusulinenkalk eingeschlossenen Ziihne vollkommen schwarz oder dunkel- braun sind, sowohl aussen vvie innen, und dass sie aussen Glasglanz haben, wàhrend die Bruchflache matt ist. Ein Dünnschliff der in der Mille der Quere nach durchschnittenen Zahnsubstanz zeigt unter dem Mikroskop fidgende Yerhâltnisse: Wenn wir an dem Zalin eine scharf- kantige und eine Wurzelseite als zvvei durch den Kiel getrennte Halflen unterscheiden, so zeigen sich in der ersteren niiher der scharfen Kante selir dicke Medullarkanâle, die durch Seiteniiste von demselben Durchmesser mit einandcr vorbunden und mit korniger, schwarzer Subslanz gefüllt sind, wahrend die Kanale selbst von braunlich gelber Zahnsubstanz um- geben sind. Wenn die Kanale weit sind, so erscheint die Mitte heller, da gegen die Seitenwande hin eine grossere Anhâufung der kornigen Masse stattfindet. Von den Medullar- kanalen zweigen sich keinerlei Kalkrohrchen ab, und in der biaunen Zahnsubstanz sind nur die Durchschnitte der dickcn Kanale wahrzunehmen, die, wenn der Durchschnitt der Quere nach gemacht ist, sich als vollkommen rund darstellen mit einem leeren Innen- kanal, der ungefahr ein Drittcl des ganzen Durchmessers betragf. Wahrend in diesem Theile des Zahns die Medullarkanale nebeneinander, wenn auch nicht ganz regelmassig, herlaufen, so sind sie am Kiel und auf der Wurzelseite vielfach hin und hergebogen, und wahrend sie dort ohne büschelformige Yerzweigungen sind, zeigen sie hier lange Rulhenbüschel, die in die feinsten Faden auslaufen, wie auf T. XXIX f. j. c. wiedergege- ben ist; wo diese Fadenbüschel durchschnitten sind, erscheinen sie als ein Haufwerk von Punkten; die Querschnitte stellen natürlich die verschicdensten Formen dar je nach der vcrschiedenen Hijhe, in weh-her sie durchschnitten sind; ein Auseinandergehen nach allen Seiten ist seltcn sichtbar. Einige Analogie zeigt die mikroskopische Structur mit der der Cestrationtenzalme, indessen ist doch die Yerschii denheit so gross, dass sich Dadylodus mit keiner der hierher gehorigen Galtungen zusammenstellen lasst- Polyrliizodus McCoy. Selir in die Quere ausgedehnte, zusammengedrückte Ziihne, die Wurzel in zahl- reiche, kurze Würzelchen getheilt. In der Auiïassung dieser Gattung folge ich Newberry & Worthen, vvelchc lange und schmale Ziihne hierherstellen, wahrend McCoy auch mehr elliptische mit diesem Namen belegt. Das Bruchstück, welches in meinem Besitz ist, kann jedenfalls nur mit den Polyrhizodus-Arten von Illinois zusammengestelll werden, demi es zeigt neben getheilten Würzeb hen linealische hoclist scharfkantige Form und liings den Wurzeln wellige Schmelzfalten wie bei Dadylodus. Die Fliiche, welche den Wurzeln gegenüber liegt, und Oberfliiche von Unlerfliiche trennt, " ist vollkommen eben und glatt. Der Zalin ist ganz mit schwarzem Schmelz bedeckt. Er kdnnte unbedenklich zu Chôma - lodus gestcllt werden, wenn die Würzelchen nicht wiiren. Das von Mjalschkowa stam- — 207 mende Bmchstück ist übrigens zu unvollslandig^ aïs dass es môglich vvare, die Zuge- horigkeit zu irgend einer Art festzustellen. Ichthyodoruliten. Dre]mnacanikus Neivberry & Worthcn. Mehr oder weniger seitlich zusamineDgedrückle Flossenstacheln, stark gekrümmt, die Spitze nacli vorn gerichtet, der Vorderrand mit einer einfachen Reihe breiter, Hacher oder konischer Hocker besetzt, die Seiten mit zahlreicht-n in Langs- oder Querreihen stehenden Hockern, der Hinterrand abgerundet oder fïach, ohne Haken, zuweilen eine oder mehrere Reihen relativ breiter Hocker tragend. Drepanocanthus pectinifer nov. sp. T. I, XXV III, 10. Das Bruchstück aus dem Bergkalk von Mjatschkowa, das ich der Gattung Drepana- canthus zugevviesen, ist so vvinzig, dass die Bestiinmung sehr gevvagl erscheinen wlirde, vvenn nichl die das Bruchstück bedeckenden Hocker voile Febereinstimmung mit den Tu- berkeln der von Nevvberry und Worthen beschriebenen Arten zeigten *). I user Frag- ment, das droit ck ig im Durchschnitt ist, stammt von der Spitze des Flosscnstachels, und es ist vielleicht diesem Umslande zuzuschreiben, dass es weder auf dem Vorderrande Tuberkeln besonderer Art tragt, noch auf der Hinterseite. Die letztere ist mit glanzen- dem Email l edeckt und glatt, abgesehen vm kleinen Uneb< nheilen und Streifen. Der abgerundete Vorderrand und die Seiten sind mit glanzenden Hockcrn bedeckt, die ge- drangt und ohne Ordnung stehend, vvenig von der malien Unterllache selicn lassen. Die Tuberkeln selbst sind nach vorn dick und zugerundet und verlaufen sich nach liinten mit 4, 5, 6 fingerfürmigen Fortsalzen in die matte Inlerlage. Diese Fortsatze werden durcli Fallchen gebildct, die sich von vorn nach liinten herabziehen, und sie treten mit ihrem glanzenden Schwarz uin so besser hervor, vvenn der Raum zwischen den Hockern mit Kalksubstanz ausgefüllt ist. Sie stellen entweder die Forai kleiner Pfoleii, oder wenn die Zabi der Fortsalze grosser ist, kleine Kamme dar. Die Fonn der Hocker bei Dr. gemmatus Ncwb. & W. ist sehr ahnlich, doch slehen sie \iel weniger dichl als bei un- serem Flossenslachcl, und ferner sind aucli die Fortsatze weniger lang, treten weni- ger hervor. Ein anderes Fragment scheint der Gattung Oracanthus anzugehoren, wenigstens weisen die dünnen Wande und die hockerigen Rippen darauf hin, doch ist das Bruch- stück zu klein, uni eine niihere Bestiinmung zuzulassen. *) Gcologital survey of Illinois t. XIII. f. 1. p. 123. — 298 — Ostinaspis (Petrodus McCoy). Konische Schildchen mit kreisrunder oder fast kreisrunder meist ebener, doch auch zu- vveilen wenig concaver oder etvvas convexer lïasis. Der Durchmesser der Unterflache meist bedeutender als die llülie. Von der Spitze des Kegels vcrlaufen Erhohungen meist radial bis zum Bande der Basis. Die Masse der Schildchen ist knochig mit vielen weiten un- regelmassig anastomosirendcii Medullarkanalcn. Dicht unter der Oberflâche ziehen sich kurze, parallèle, gerade Kalkrohrchen in den Schmelz des Kegels. Diese so characterisirte Gattung ist von McCoy Petrodus genannt worden *), da er die von ihm zuerst entdeckten und beschriebencn Korper fur Zahne gehallen liât. Der Dünnschlitr (s. T. XXVIII, f. 12.) beweist, dass es nicht Zahne, sondern Hautsehilder sind, und ich habe desshalb fur passend erachtet, den Namen Petrodus in Ostinaspis zu ver- wandeln, damit der Naine Petrodus nicht zu Missverstandnissen Yeranlassung gabe. New- berry und Worthen geben an **), dass auch Agassiz diese Korper fur Hautsehilder, ahn- 1 ich denen der plagiostomen Fische, besonders der Rochen, gehallen habe, da die Unler- tlache zu dünn und zu flach sei, melir als das bei den Cestracionten der F ail, und sie fligen hinzu, dass die Schildcr vvegen des diinnen, oft scharfen Randes isolirt gestanden haben müssen, was bei Zalinen von Orodus, Acrodus, Ptychodus, mit denen die Schilder einige Aehnlichkeit haben, nicht der F ail ist. Sic vervveisen auf die Hauttuberkeln eines Rochen ans dem Lias von Lyme Regis ***), vvelche grosse Aeliuli hkeit mit den in Rcde stehenden Schildch n liatten. Unter den lebenden Fischen bieten auch die Schilder der Acipenser-Arten analoge Formen, vvelche vermuthen lassen, dass die Ostinaspis -Schilder moglicher Weisc Vorlahren unserer Store angehort haben. Ostinaspis Barlbotana Romanowsky sp Bullet. de Moscou p. 1G4. f. 36. a. b. 1864. Petrodus occidentalis N. & W. sp. 1866. Asterolepis (?) Romanowsky Bull, de Moscou t. 4. f. 36. a. b c. T. XXVIII, f. 12. a. b. c. d. Die Basis dieser Schilder ist im Umriss fast kreisrund oder elliptisch, meist flach, doch auch zuweilen wenig concav, seltener convex, durcli verschieden grosse Oelliiun- gen der Medullarkanale grob und unregelmüssig punklirt, schwarz und mit glanzendem Email bedeckt, vvie auch der ganze Kegel. Letzterer meist mit stumpfer, selten scharfer *) Brit. palaeoz. fossils p. 637. **J Gcolog. surv. of Illinois p. 71. ***) Agassiz Foiss. foss. Atlas III t. 42. 43. Spitze, von elwas unterhalb der glatten Spilze ziehen sich abgerundele Erhohungen ra- dial nach union , niclil s(dlen sicli gabelnd; die abgerundeten Enden dieser Rippen lassen einen Raum zwischcn sicb und dem Rande der Basis von 1 — \'/2 Milliinelor Breile. Die Spilze des Kegels und die Erhohungen meist glanzender emaillirt als der Rend. Von Pc- trodus patelliformis McCoy (Palaeozoic foss. p. 637, t. 3 g. f. 6. 7. 8.) unterscheidet sicli 0. Barbotana durch die gl allen radiahn Erhohungen, wiihrend sie bei 0. patelli- formis mit scharfen Querrunzeln versehen sind. Das war aueh derGrund, dass Newberry und Worthen ihren P. ecridentalis von McCoy’s P. patelliformis abgetrennt haben. Ostinaspis acuta N, & W. sp. Petrodus acutus N. & W. Geolog. surv. of Illinois p. 72. t. 4. f. 17. Helodus simplex Ag. Bomanowsky. Bullet. d. Natur. de Moscou 1864. III. p. 160. t. 3. f. 17. T. XXVIII, f. 12. e.f. Umriss der Basis meisl elliplisch, selten kreisrund, grob und unregelmassig punk- tirt, meist convex, sogar stark convex, selten flaeh. Der ganze Korper des Sehildchens mit oit wenig glanzendem Email bedeckt, Farbe schwarz, zuweilen braun. Der Kegel scharfkantig, die Spilze scliarf, von ihr laufcn die scharfen Kanten fast bis zum mehr oder weniger scharfen Basisrande lierai), und setzen niemals in abgerundeten Enden ab. Da die Schilder meist elliplisch sind, so findet sich statt der Spilze oit ein scharfer Grat, von dem die scharfen Kanten sicli nach den verschiedenen Seiten hinunterziehen. Bei manchen Schildern sind die Kanten wenig zahlreich, so dass der niedrige Kegel nur von wenigen glatten Flàchen begranzt ist, bei anderen ist die Unterflâche convexer als der Obertheil, wie z. B. bei den Schildchen, die Romanowsky als Helodus simplex be- stimmt bat, und die in der oben citirten Àbbildung auf den Kopf gestellt sind. Solche Schilder und noch andere, die ganz formlose Knochenstücke darstellen (s. f. 12. g.h.i.) kônnle man Ostinaspis simplicissima nennen. 0. Barbotana und 0. acuta sind in unge- fahr gleicher Zabi in dem Bergkalk von Mjatschkowa gefunden Word en, die von Roma- nowsky beschriebenen im K a I k von Podmokloje. Es ist niclil unmoglich, dass aile auf- geführten Formen von Ostinaspis einem und demselben Fisch angehoren, da moglieher Weise die Schilder an verschiedenen Stellen des Koipers verschiedene Form angenommen haben, doch wird man schwerlich jemals damit in’s Reine kommen, und darum wird es gut sein, vorlaufig verschiedene Formen durch verschiedene Benennungen auseinander zu halten. 300 — Ichthyochynchus. E in langliches schnabelarliges Knochenstück ans dem Berg ÆJ& kalk von Mjatschkowa, an den Seiten nach hinten zu elvvas ein- JP| gezogen, die vordere Halfte der Oberseite elvvas rauh, dorh nicht Wm ohne Glanz, von hakenartig umgebogen, d. b. ein dreieckiges senk- |l redit nacli union gerichletes Sehnabelstück ist in das obéré Kno- chenstück so eingesdzt, vvie etvva ein Zabn in siine Alvéolé; nach Profil ober- Unterseite vorn umgiebt den Zabn der vorspringende ziemlich scharfe Rand des vun ichthyorhyncbus. j(jefers? vveiin man das Knochenstück so nennen darf Die Unterseite des Knochens ist bis zur Mitte concav, die hintere Halfte ist convex und tragl in der Mitte einen scharfen Kiel, der sich von vorn nach hinten zieht. Das Stück isl hinten ab- gebrochen und der Rruch zeigt testes grossmasdiiges Knochengewebe. Crustacea. Phillipsia Porflock. Der Rmnpf aus 9 Segmenten zusamim ngeselzt. Das Pygidium halbkreisrund, ganz- randig. Die Spindel gewolbt, nach hinten allmahlig schmaler werdend, nicht bis zum iiussersten Ende des Pygidium reichend und zahlreiche Querringe (bis 17) zeigend; vvel- chen auf den Seitenlappen ebenso deutliche Rippen in gleicher Zabi entsprechen. Die Oberllache der Schale ist bei den meisten Arien mit groben, in fast regelmassigen Reihen stehenden Kornern besetzt. Phillipsia globiceps Phill. sp T. XXX, f. 1. Asaphus globiceps Phill. Geo!, of Yorksh. II. p. 240. t. 22. f. IG — 20. ,, Eichwaldi Fiscli.? Eichwald de trilobitis observ. p. 54. t. 4. f. 4. „ „ « Oryctogr. de Moscou p. 120. t. 12. f. 2. „ Bronguiarti de Kon Crust. foss. de Belg. t. 20. f. 5. G. Griffithides globiceps Portlock Geol. rep. ou Londond. p. 311. t. 11. f. 9. Phillipsia globiceps de Kon. Anim. foss. p. 599. t. 53. f. 1. lui Bergkalk von Mjatschkowa sind nur die Schwanzslücke der Trilobiten erhalten geblieben, vvie das fast überall in den gleichaltrigen Sedimenten d-r Fall ist. Ein gut erhalEnes pygidium der oben b ‘zeichneten Art stammt von Damydowa Puslünj im Gou- vernement Moskau. Die Rachis erslreckt sich nicht bis zum Schwanzende, und die Seg- mente der Seitenlappen ziehen sich uni die ganze Rachis herum, so dass nur ein schma- ler Raum zwischen dem Rachisende und dem Rande des pygidium frei und glati bleibl. 301 — Die Segmentfurehen ziehen sicli indessen niclit bis zum Rande, vvie in der Zeichnung bei Koninck, sondern lassen einen sciimalen Raum frei. Die Furchen der Rachis stelien hori- zontal, die Furchen der Seitenlappen sind nacli unt • . . • • . . BRACHIOPOD EN, Productus Sow. Das Gehàuse ist zweischalig, die Schalen sind ungleich, aber gleichseitig. Die gros- sere (gewohnlich Dorsalschale genannt) ist convex, die kleinere concav, zu beiden Seiten des Schlosses sind sie zu flachen Ohren ausgebreitet. Der Schlussrand ist gerade und eine eigentliche Area ist nicht vorhanden. Die Oberflâche der Scdialen ist mit radialen Rippen bedeckt, die manchinal durch concentrische Anwachsstreifen gekreuzt werd-n. Ausserdem befinden sicli auf der Oberflâche zerstreut, namentlich aber auf den Ohren und lângs des Schlossrandes cylindrische hohle Stacheln, vvelche vielleicht zum Schutz von Saugfüssen gedient haben. Im Inneren der grosseren Schale befinden sicfi blattartig eingeschnittene Muskeleindrücke nahe dem Schlossrande, weiter nacli unten und aussen noch zvvei lângs- gestreifte abgerundet viereckige Muskeleindrücke, endlich nocli ein Paar spiraliger Ein- drücke gegen die Mitte liin. In der kleineren Schale, die wie ein concaver Deckel der grosseren Schale angepasst ist, steht in der Mitte des Schlossrandes ein dreitheiliger Fortsatz hervor, von dem aus sich eine Medianleiste bis liber die Hâlfte der Innenseite der Schale erstreckt. Zu beiden Seiten dieser Leiste liegen blattartige Muskeleindrücke âlmlich denen der grosseren Schale. Tiefer und nach aussen hin befinden sich noch zwei nierenfdrmige Eindrücke, die mit einem erhohten Rande versehen sind. Ausserdem ist die kleinere Schale innen und melir nach unten hin mit zahllosen kleinen oft spitzigen War- zen bedeckt, und auf der grosseren Schale entsprechende Eindrücke. Die Structur der Schalen ist blâttrig, die Schalen verlângern sich manchinal übermâssig zu sogenannten Schleppen, und die grossere Schale forint sich mit ihrem Ende sogar zu einer vvcilen cylindrischen Rohre uni, wie z. R. bei Prod. proboscideus. Productus cora d’Orb. Taf. XXXII, üg. 1. Terebratiila pecten. Fischer de Waldheim 1809. Notice des fossiles du gouvern. de Moscou p. 30. t. 3. f. 1. il* — 328 — Leptaena eomoides Sow. Fischer de Waldheim Oryctographie p. 143. t. 22. f. 1. Leptaena antiquaia Sow. Fischer de Waldheim Oryctographie p. 142. t. 26. f. 4. Productus cora A. d’Orbigny Voyage dans l’Amérique mérid. p. 55. t. 5, f. 8 — 10. Productus Nefedievi Vern. M. V. K. Géologie de Russie d. 259. t. 18. f. 11. De Koninck Recherches sur les anim. foss. t. 1, p. 50. t. 4. f. 4 et t. 5. f. 2. D. D. Oweny Report of a geolog. survey of Wisconsin, Jowa and Minnesota p. 136. t. 5. f. 1. Productus altonensis Norwood and Pratten. Journal of the academy of nat. sc. of Philadelphia p. 7. t. 1. f. 1. Productus cora Marcou Geol. of North-America p. 45. t. 6. f. 4. „ setigerus? Hall and Whitney Report on the geol. surv. of Jowa t. I, part 2. p. 638 et 639. t. 19. f. 3, 4. „ ovatus? Hall and Whitney. Geol. surv. of Jowa p. 674. t. 14. f. 1. Productus tenuiicostatus Hall and Whitney p. 675. t. 24. f. 2. „ cora. F. A. Roemer Palaeontographica t. IX, p. 13. t. 4. f. 6. „ „ Davidson. Monogr. of scot. Brachiopoda p. 41. t. 4. f. 13. „ „ Davidson. Monogr. of brit. carb. Brachiopoda p. 148. t. 26. f. 4. et t. 42. f. 9. „ „ Auerbach Bullet. de Moscou t. XXXV, p. 232. t. 8. f. 4. „ „ Moller TopHtiH JKypHajrn 1862 p. 179. t. 9. f. 3. „ riparius Trautschold Bull, de Moscou t. XL. t. 5. f. 1. „ cora Etheridge Quart. Journal of the geol. Society t. XXVIII, p. 328. t. 15. f. 1, 2. „ „ Toula Barents-Inseln p. 23. Productus cora steht in dem allgemeinen Habitus, der oft fast knieformigen Wol- bung der grossen Schale dem Pr semireticulatus sehr nahe, aber unterscheidet sich von ihm sehr wesentlich durch die vôllige Abwesenheit coneentrischer Falten. Ein weiteres, freilich nicht immer hervortretendes Unterscheidungszeichen ist die Schleppe, die ich nie bei Pr. semireticulatus so ausgepragt gefunden habe, wie bei Pr. Cora. Ferner ist cha- rakterisch bei Pr. Cora, dass die Ohren sich nicht immer horizontal ausbreiten, sondern sich herabneigen, so dass Schlossrand und Schleppenrand fast in gerader Linie ineinan- der übergehen. Es ist diese Bildung schon in Fischer’ s Oryctographie ganz gut wieder- gegeben (t. 26, f. 4.) und stellt diese Figur vollkommen die typische Form des Pr. Co- ra dar. Die Schale ist dünn, und war im lebenden Thier augenscheinlich nachgiebig, denn es finden sich Spuren starken Druckes (Verschiebungen), welche nicht den Bruch der Schale herbeigeführt haben. Die Zabi der scharf ausgepragten Langsfalten ist sehr gross, 329 — und ich habe auf der hochsten Stelle (1er Wolbung deren 80 in einern ausgewachsenen Exemplar gezahlt. Di? Falten bleiben der ganzen Lange der Schale nach gleich stark, d. h. sie verdicken sich nicht nach der Schleppe hin, und bei Verbreiterung der Schale setzen sich neue zwischen die alten Falten ein. Anfangs verlaufen die Falten ziemlich geradlinig^ aber auf der Schleppe biegen sie sich oft hin und lier, und das giebt diesem Theil der Schale ein unregehnassigeres Ansehen. Yom Schlossrande ziehen sich jederseits auf den Ohren drei bis fünf grobe, kurze Falten nach oben und hinten. Nahe dem Schlossrande und par allel mit ihm stehen jederseits 5 — 6 Stachelrohren, die nach aussen an Grosse zunelmien, da der ab- gerundete übergebogene Wirbel der Oberschale zur Entwickelung der inneren Rohren weniger Raum lasst. Diese Rohren sind kurz (die beobachteten schienen unversehrt zu sein) und mehr oder weniger kegelfôrmig. Noch kürzer sind die Stachelrohren, deren sich ungefahr 5 — 6 zerstreut auf den iibrigen Theilen der grossen Schale befinden, sie sind meist etwas nach hinten gerichtet, und stehen auf einer Anschwellung der Schale, die sich nach vorn zieht. Prodpctus Cora ist nicht selten im Kalk von Mjatschkowa, aber noch hâufiger tindet er sich in dem Kalk von Sludinjetz, dicht an der Moskwa, eine Werst oberhalb der Stadt Moskau. Eine Abart mil zugespitztem Schlossbuckel und ohne Schleppe ist sehr verbrei- tet im Bergkalk an der Lapasnja, ich habe sie Pr. riparius genannt. Auf der Innenseite der kleinen Schale ist keine Spur von Warzen sichtbar. Productus undatus Defrance Taf. XXXII, fig. 2. Productus undatus Defr. Dict. des sc. nat. vol. XLIII p. 354. „ „ De Kon. Descript. des anim. foss. p. 156. t. 12. f. 2. „ „ Verneuil Geology of Russia vol. I, p. 961. t. 15. f. 15. „ „ De Koninck Mém. d. 1. sec. voy. d. sciences de Liège, vol. IV, p. 156. t. 5. f. 3. „ De Koninck Monogr. du genre Productus p. 59. t. 5. f. 3. „ „ Davidson. Prit, carbon, brachiop. p. 161. t. 34. f. 7 — 13. „ „ Toula Kohlenkalk & Zechstein vou Spitzbergen p. 9. Dieser Productus bat sich nur in wenigen kleinen Exemplaren in dem thonigen Mer- gel von Mjatschkowa gefunden, ausserdem noch bei Tarbuschowo an der Oka. Er ist sehr leicht von allen anderen Arten der Gattung Productus durch die etwas welligen Querf'al- ten zu unterscheiden, welche die ganze Schale bedecken, aber unregelmassig und mit Unterbrechungen verlaufen, so dass man sie selten über die ganze Schale verfolgen kann. Am geraden Schlossrande sind die Falten starker. Kleine durchbohrte Erhohungen, denn von Rohren kann man nicht wohl reden, sind zahlreich über die Schale verstreut, die Anschwellungen ziehen sich nach vorn und fallen nach hinten steiler ab. — 330 — Productus semireticulatus Martin Taf. XXXII, fig. S. Anomites semireticulatus Martin Petrif. derb. p. 7. t. 32. f. 1, et t. 33. f. 4. ? Terebratula reticularis Fischer de Waldheim. Notice du gouvern. de Moscou, p. 31. t.3. f.5. Productus scoticus Sow. Miner, conch. t. I, p. 158. t. 69, f. 3. „ pugilis Phill. Geol. of Yorksh. t. 11, p. 215. t. 5. f. 6. Leptaena tubulifera Fischer de Waldheim, Oryctographie p. 142. t. 26. f. 1. ? Leptaena reticularis Fischer de Waldheim, Oryctographie p. 143. t. 22. f. 5. Leptaena Martini. Fischer de Waldheim, Oryctogr. t. 26. f. 5. Productus semireticulatus Vern. Geology of Russia vol. Il, p. 262. t. 16. f. 1. et t. 18. f. 9, 10. Productus semireticulatus De Koninck Recherches s. 1. anim. foss. t. I, p. 83. t. 8. f. 1. t. 9. f. 1, et t. 10. f. 1. „ semireticulatus f. Marcou Geol. of North-America p. 46. t. 5. f. 4. et I. 6. f. 6. „ „ T. Hall. Report on the geolog. of Jowa 1. 1, p. 637. t. 19. f. 4. ,. ,, Von Grünewaldt Mémoires de P Acad, de St.-Pétersbourg 7. sér. t. II, p. 119. t. 3. f. 1, 2. „ ,, Davidson. Carb. Brachiopoda of Scotland. p. 37. t. 4. f. 1-12. Productus si mireticulatus Salter Quart. Journ. of geol. soc. of London l. XVII, p. 64. t. 6. f. I. „ ,, Davidson Monogr. of brit. carb. Rrachiop. p. 149. t. 43. f. 1 — 11, et t. 44. f. I — 4. „ „ Meek. Geol. surv. of California t. I. p. 11. t. 2. f. 4. „ „ Beyrich. Abhandl. der Akad. der Wissensch. p. 82. t. 2. f. 1 , 2. „ „ Meek Report on palaeont. of castern Nebraska p. 160. t. 5. f. 7. ,, „ Toula Permo-Carbon-Foss. Spitzbergen p. 10. t. 6. f. 1. Di oses weit verbreitete Leitfossil des Bergkalks ist auch in Mjatschkowa sehr liaulig, und lindet sich auch sonst überall mit Spirifer mosquensis zusammen in Mittelrussland Fs ist sehr gut charakterisirt dureh die auf dem Vorder thcil der gewolbten Schale belind- lichen concentrischen Falten und durvh die knieformig gebogene concave Schale. Die letz- tere ist liaufig redit gut erhalten, und die Skulptur der Innenseite sehr deutlich ; die war- zenartigen Erhohungen belînden sich diclit gedrangt auf dei Kniebeuge der Schale selbst. — 331 — Am Schlossrande stelien zvvei Reihen Stachelrohren, die oft ziemlich lang werden, wie denn solche von 15 Mm. Lange nicht selten sind. Die Staciieln auf der Oberflache der gewolb- ten Schale sind nichts als durchbohrte Anschwellungen, die den Namen Rôhren kaum ver- dienen, sie stelien zerstreut und sind nicht zahlreich. Die Liingsfalten der Schale sind grôber als bei Pr. Cora; es kommen ungefahr 60 auf die hochste Wolbung der grossen Schale. Audi kommt es zuweilen vor, dass die Seiten der Oberschale in der Mitte wie übereinandergeschlagen sind liber drei bis fUnf Falten weg, als wenn das Kleid dem Thier am Ende zu weit geworden wiire. Fischer von Waldheim hat jedenfalls das in Rede stehende Fossil sehr gut gekannt. De Koninck ist der Meinung, dass die Terebratula reticularis aus der Notice des Jahres 1809, deren Figur sich in der Oryctographie wiederholt (siehe oben) Prod. semireticula- tus darstellt. Ich batte diese Zeichnung fur eine schlechte Darslellung der Orthisina eximia gehalten, und glaubte nur die als Leplaena Martini in der Oryctographie gegebene Zeich- nung fur Pr. semireticulatus lialten zu müssen. Bei so elenden Zeichnungen làsst sich schwer sagen, was damit gemeint war. Àusserdem sind die Diagnoson desselben Fossils von Fischer verschieden. Im Jahre 1809 schreibt er: „TerebratuIa reticularis testa cor- data decussim striata, valva breviore magis gibbosa; liierzu die wortliche franzosische Ue- bersotzung. Im Jahre 1837 „testa gibba, striis longitudinalibus et transversis anguste re- ticulata: Franzdsisch aber sagt er anstatt „la valve la plus courte très-renflée “ — „la val- ve dorsale offre un. plan assez large avant de se courber“. Da die kürzere Schale bei Prod. reticularis jedenfalls nicht gewolbter ist, als die langere, so wird nicht klar, ob er beide Male dasselbe Fossil vor Augen gehabt hat, dieselbe Zeichnung lag ihm jeden- falls vor, wie sie uns nocli vorliegt. Unter valve dorsale hatte er jedenfalls die convexe Schale und nicht die concave verslanden. Productus semireticulatus ist sehr hautig im Bergkalk von Mjatschkowa, wenn auch we- gen der zerbrechlichen Schale selten in ganz gut erhaltenen Exemplaren. Er findel sich sowohl im reinsten kreideahnlichen Kalk, wie in dem thonigen, ja er kommt sogar in dem gelben Magnesiahaltigen Kalk an der Jausa in Moskau vor. Productus longispinus Sowerby. Taf. XXXII, fig. 4. Productus longispinus Sow. Min. Gonch. vol. I, p. 154. t. 68. f. 1. Flemmingii Sow. ibidem f. 2. spinosus Sow. ibidem t. 69. f. 2. lobatus Sow. ibidem t. 318. f. 2' — 6. setosa Phill. Geol. of Yorksh. vol II, t. 8. f. 9 et 17. » 232 — Leptaena Flemmingii Fischer ion Waldheim Oryctogr. p. 1 43. t. 26. f. 3. „ lobatus v. Huch. Verh. der Akad. der Wiss. 1841, p. 32. t. 2. f. 17. Productus Capacii d’Orb. Voyage dans l'Amér. mer. t. 3. f. 24 — 26. „ longispinus de Koninck Anim. foss. p. 187. t. 12. f. il, et t. 12. f. 2. „ Flemmingii de Koninck Monogr. du genre Productus t. 10. f. 2. „ lobatus de Verneuil Geol. of Russia vol. Il, t. 16. f. 3 et t. 18. f. 8. „ tubarius de Keyserling Petschora p. 208. t. 4. f. 6. „ longispinus Davids. Introd. to brit. foss. brachiop. t. 9. f. 221. „ Wabashensis Norwood and Pratten. Journal of the Academy of Philadelphia 1854 t. 1. f. 6. Productus Flemmingii v. Grünewaldt. Mémoires de l’Académie de St.-Pétersbourg 7. Sé- rie IG JVs 7. p. 123, 3. f. 4. Productus splendens Norwood and Pratten ib. t. 1. f. 5. „ longispinus Davids. Monogr. of carbon. Brachiopoda p. 154. t. 35. f. 5 — 17. „ semireticulatus Beyrich Abhandl. d. Akad. d. Wissensch. 1864 p. 82. t. 2. f. 2. „ parvus Meck & Worthen Geol. surv. of Illinois t. II, p. 250. t. 20. f. 5. „ Orbignyanus Garbonf. u.Dyas in Nebraska p. 56. t. 4. f. 8 — -11, (non deKon.) „ lobatus (var. paucicostatus) Trautschold Bull, de Moscou t. XI, p. 37. t. 5. f. 2. „ longispinus Meck. Report on palaeont. of eastern Nebraska p. 161. t. 6. f. 7. et t. 8. f. 6. „ „ Toula Kohlenkalk & Zechstein Spitzbergen p. 10. t. 1. f. 7. Dieser Productus treibt sich unter drei verschiedenen Namen um, die aile drei von Sowerby herslammen, namlich Pr. longispinus, Flemmingii und lobatus. Pr. lobatus ist vorzugsweise in Russland gebrauchlich gewesen, da v. Buch und Verneuil ihn hier einge- führt haben, longispinus bat dem Alter nach die Prioritât, und Flemmingii wird von de Koninck aus Pietat zur Anwendung gebracht. Streng genommen ist keine der Benennun- gen ganz bezeichnend, denn die langen Stachelrohren finden sich nur ganz ausnahmsweise, der tiefe Sinus, welche die grosse Schale in zwei Hâlften (Lappen) theilt, ist ebenfalls hau- fig nicht vorhanden, und obgleich Pietat eine grosse Tugend ist, kennzeichnet der Name Flemming nicht die Art. — Der achte Pr. lobatus, der durch eine mehr oder weniger tiefe Furche in zwei Halften getheilt wird, ündet sich vorzugsweise in den mittlern Schichten des Bergkalks unterhalb der Lager mit Spirifer mosquensis. Er ist z. B. sehr gut erhal- ten in den violetten Tlionen von Saborje bei Sserpuchow, und im Inneren der Deckelscha- le ist die Skulptur der Muskeleindrücke ganz intact, selbst die zahlreichen spitzen War- zen unterhalb der Muskeleindrücke sind unter dem Schutze der Thondecke ganz unver- 233 anderl geblieben. Die im thonigen Mergel von Mjalschkowa vorkommenden Schalen sind nur lialb so gross, namentlich viel kürzer une! (lâcher, meist feiner gestreift und fast nie dui ch einen Sinus in zwei Hâlften getheill; nichl selir scharf ausgeprâgte Falten sind unge- fahr dreissig vorhanden. Die Ohren breiten sich mehr nach beiden Seiten und (lâcher aus, als bei der oben erwâhnten typischen Form. Die Stachelrohren, von denen lange hier nicht gefunden sind, stehen zerstreut mehr auf dem unteren Theile der Schale, sei- ten auf den Ohren, was übrigens auch bei dem achten Pr. lobatus der Fall ist. Mehr als acliter Pr. longispinus (d. h. mit wirklich langen, cylindrischen Rohren versehen) dürfte die Varietat von Woskressensk (Station der Moskau-Rjasan-Eisenbahn) zu betrachten sein, welche ich wegen der weniger zahlreichen Rippen paucicostatus genannt habe. Dieser Pro- ductus liât namlich nur 24 Rippen durchschnittlich, wahrend der achte Pr. lobatus unge- fahr 40 bat, auch ist er etwas kleiner als der Productus von Saborje. In seiner Beglei- tung finden sich Stachelrohren von Zolllânge und l'/2 Millim. Durchmesser. Zu bemerken ist noch, dass aile Varietaten das Kennzeichen des Pr. semireticulatus, die concentrischen Falten in der vorderen Hiilfte der Schale mit diesem gemein liaben. Productus scabriculus Martin. Taf. XXXIII, f. 1. Anomites scabriculus Mart. Petrif. Derb. p. 8. t. 36. f. 5. Productus „ Sow. Min. Coneh. vol. I, p. 157. t. 69. f. 1. Producta scabricula Phill. Geol. of Yorksh. Il, p. 214. t. 8. f. 2. „ quincuncialis ibid. p. 214. t. 7. f. 8. Leptaena scabricula Fischer de Waldheim Oryctogr. p. 143. Productus pustulosus Pli. Verneuil Geol. of Russia II, p. 276. t. 16. f. 11. „ scabriculus idem „ p. 271. t. 16. f. 5. et t. 18. f. 5. 7? 75 De Konink Recli. s. 1. anim. foss. I, p. 111. t. 11. f. 6. 75 nebrascensis Geol. rep. of Wisconsin, Jowa. p. 584. f. 5. f. 3. 55 Rogersii Norwood & Pratten 1854. Journ. of the Acad, of Philadelphia t. III, p. 9. t. 1. f. 3. « scabriculus Marcou Geol. of Nortli. America p. 47. I. 5. f. 6. 55 asper McChesney Descr. of new spec. of fossils p. 34. t. 1. f. 7. 55 Wilberanus McChesney ibid. t. 1. f. 8. 55 scabriculus Davidson Carb. Brachiop. of Scotland p. 41. t. 4. f. 18. ,5 Davidson Monogr. of brit. Brachiopoda p, 169. t. 42. f. 5 — 8. Nouv. Mémoires. Tome XIII. 42 — 234 - „ „ Davidson Quart. Journ. of the geolog. soc. of London t. XXII. p. 43. t. 2. f. 13. „ „ Moller TopHUH jKypaaJi'L p. 187. t. 9. f. 5. Productus symmetricus Meek. Report on the palaeont. of eastern Nebraska p. 167. t. 5. f. 6. „ Nebrascensis Meek. ibid. p. 165. t. 2. f. 2. t. 4. f. 6.. et t. 5. f. 11. ? „ scabriculus Toula Permo-Carbon Foss. Spitzbergen p. 28. t. 8. f. 6. Productus scabriculus ist ziemlich selten in den Kalkbrüchen von Mjatschkowa, und die aufgefundenen Exeinplare sind auch nicht ganz vollstandig erhalten. Die grossere Schale ist sehr stark gewolbt, und über und liber mit, vvie de Koninck treffend sagt, thranen- artigen Anschwellungen bedeckt, die auf der nacb unten steiler abfallenden Kuppe durchbohrt sind, zuweilen verlangern sicli diese Anschwellungen in einen nacb hinten ge- richteten Stachel. Bei den vorhandenen Schalen stehen die Thranenwarzen zuweilen unre- gelmassig zerstreut, nicht selten aber in ziemlich regelmassiger Reihe auf den concentri- schen Anschwellungen, welche bei manchen Individuen ebenso deutlich hervortreten, wie bei Prod. fimbriatus. Wahrend die concentrischen treppenartigen Anschwellungen sich nach unten ziemlich scharf absetzen, sind longitudinale Erhohungen oder Rippen gar nicht be- merkbar, und eine Andeutung davon lindet sich nur, wenn mehrere Stachelwarzen hin- tereinander in einer Linie sich befinden. Der Wirbel der grossen Schale lauft ziemlich spitz aus, und neigt sich vor liber den Schlossrand; dieser ist gerade und scheint nie- mals die Breite der Muschel zu erreichen. Die Deckelschale ist nach dem Schlosse hin ziemlich flach und vertieft sich erst in ihrer hinteren Halfte. Die Innenseite derselben zeigt einen zweitheiligen Fortsatz der Medianleiste, den Schlossrand leistenartig vorstehend, und hinter demselben unmittelber eine Vertiefung der Schale, wie es z. B. bei Pr. semi- reticulatus nicht zu beobachten ist. Zahlreiche concenlrische Erhohungen ziehen sich liber die Schale, besetzt mit vielen kleinen Warzen, die sich auf den Anschwellungen ziemlich regelmâssig in Reihen geordnet haben. Productus punctatus Martin. Taf. XXXUI, fig. 2. Anomites punctatus Mail. Petrif. Derb. t. 37. f. 6. Terebratula sulcata Fischer de Waldheim. Notice des fossiles du Gouvern. de Moscou p. 27. t. 3. f. 2. Trigonia rugosa Parle. Organ. remains III, t. 12. f. 11. Anomites thecarius Schlotheim. Nachtrag zur Petref. t. 14. f. 1. Productus punctatus Sow. Min. Conch. t. 323. — 235 — Producta punctata Phill. Geol. of Yorksh. II, t. 8. f. 10. Leptaena sulcata Fischer de Waldheim Oryctogr. p. 143. t. 22. f. 2. ? „ depressa idem „ p. 144. t. 49. f. 6. Productus punctatus v. Buch. Abhandl. d. K. Akademie der Wishensch. 1841, t. 2.f. 10, 11. „ „ De Koninck Descr. d. animaux foss. t. 8. f. 4.; 1. 10. f. 2.; t. 9. f. 4. Monogr. du genre Productus t. 12. f. 2. „ concentricus Potiez et Michaud Galerie des mollusq. du Mus. de Douai II, p. 25. t. 4L f. 1. „ punctatus De Vern. Geol. of Russia II, t, 16. f. 11. „ tubulospinus McChesney Descr. of new species of fossils p. 37. t. 1. f. 10, 11 Productus punctatus Davidson Monogr. of the carb. brachiop. of Scotland p. 42. t. 4. f. 20 - 22. „ „ Davidson Monogr. of the brit. carb. Brach. p. 1 72. t. 44. f. 9 — 16. „ „ Meek Report on the pal. of east. Nebraska p. 169. t. 2. f. 6. et t. 1. f. 5. „ „ Toula Barenls-Inseln p. 25. Ein charakteristischer Productus, der stark gewolbt und mit einem deutlichen, über die Mitte des ganzen Rückens der grossen Schale verlaufenden Sinus versehen ist. Der \\ irbel spitzt sich zu und neigt sich über den Schlossrand. Ueber die Wolbung der gros- sen Schale ziehen breite concentrische Erhohungen, die nach vorn allmahlig, nach hin- ten steil in die schmalere Vertiefung abfallen. Die Erhohungen sind flach und auf der hinteren Halfte der Schale drei Mm. breit, die Vertiefungen erreichen kaum eine Breite von einem Millimeter. Die Schale ist mit sehr zahlreichen durchlocherten Warzen bedeckt, von denen sich nur sehr wenig in den Vertiefungen befinden. Auf den erhohten con- centrischen Bandera stelien die grosseren Warzen mehr nach vorn, aile aber in unre- gelmassiger Zerstreuung und nur selten nimmt man eine Anordnung in schragen Reihen vvahr. Der gerade Schlossrand ist iiiclit so breit, vvie das Gehâuse und auf den Ohren stehen sehr kleine Warzen dichter als auf der übrigen Schale; doch, wie es scheint, nicht langere. Es sind bis jetzt nur gewolbte Schalen in dem Fusulinenkalk Yon Mjatschkowa ge- funden worden, concave nie. Eine Abarl, bei der die concratrischen Erhohungen nur nach hintfcii steil abfallen, nach vorn aber sich gar nicht von der Vertiefung abgrenzen: stammt aus dem Bergkalk von Gshel. Productus sinuatus De Koninck. Taf. XXXII. fig. 5. Leptaena sinuata de Kon. Descr. d. anim. foss. suppl. p. 654. t. 56. f. 2. 42* — 236 — Productus sinuatus Davids. Brit. carb. Brach. p. 157. t. 33. f. 8 — 11. Ein einziges unvollstiindiges und abgenutztes Exemplar dieser Spezies ist von mir im Bergkalk von Gshel aufgefunden worden. ïrotz der aufïallenden Form wagte ich bei der mangelliaften Erhaltung des Fossils nicht, mich auf mein eigenes Urtheil zu verlas- sen, sondern wandte mich an den Autor der Spezies, der sein Kind auch trotz der ihm angethanen Verunglimpfung auf den ersten Blick wiedererkannte. Die Abbildung zeigt, dass die grossere Schale (die allein vorhandene) knieformig gebogen, und an der Knie- beuge durch einen tiefen Sinus in zwci Haïtien gelheilt ist, welche, von hinten gesehen, wie zwei Hügel erscheinen. Zwischen der Kniebeuge und dem Schlossrande ist die Scha- le flach. In der Zukunft werden vielleicht bessere Exemplare gefunden werden. Fürs Erste ist es von Vortheil, die Existenz des Fossils in Russland constatirt zu haben. [Wahrend des Druckes dieser Schrift sind von mir noch mehrere Exemplare dieses Productus ge- funden worden, an welchen die charakteristische Form der Species scharf hervortritt.J Productus muricatus Phill. Taf. XXXII, fig. 0. Geology of Yorksh. Il, p. 214. t. 8. f. 3. Productus muricatus Ph. De Kon. anim. foss. p. 192. t. 9. f. 2, 13 bis Productus costatus Sow.? De Kon. Monogr. du genre Productus p. 92. Dieser Productus stamrnt nicht aus Mjatschkowa, sondern, wie ich zu spat erfuhr, von Podmokloje bei Sserpuchov; nach dem Gestein zu urtheilen, aus den dortigen obe- ren Schichten. Es liegen drei Dorsalschalen vor, die indessen auch in wemg vollkom- mener Erhaltung sicli belinden, wesshalb ich mich an den berühmten Yerfasser der Mo- nographie des genus Productus um Auskunft wandte. Derselbe erklarte das Fossil fur Pr. muricatus Phill., welchen er selbst in seiner Monographie du genre Productus mit Pr. costatus Sow. identificirt batte, dessen Selbststandigkeil er jedoch jetzt, wie früher in sei- ner Description des animaux fossiles aufrecht erhall. Mit Ausnahme von Phillips’ Abbil- dung stimmt keine der Figuren von Pr. muricatus bei Koninck (Anim. foss.) und Pr. co- status mit unserem Pr. muricatus. Auch die oben citirte Figur in der descript. d. anim. foss. zeigt die Schlosspartie der Dorsalschale schmaler als sie bei unseren Exemplaren ist. Die Abbildung aber bei Phillips zeigt das Fossil nur von hinten, lasst also ailes Uebrige im Zweifel. Ich stiitze mich also allein auf die Autoritât de Koninck’ s, und gebe die Beschreibung nach den mir vorliegenden Exemplaren. Die Dorsalschale ist sehr stark gewolbt und verlàngert sich in eine Schleppe; Langsrippen giebt es 26 — 28, sie sind an den Seiten undeutlicher, in der Mille aber dicker und schârfer ausgepragt. Ein Sinus ist deutlich entwickelt auf der hinteren Hàlfte der Schale. Goncentrische Streifen sind nicht — 237 wahrzunehmen, aucli niclii nacli dem Schlosse zu, dagegen findet sicli ein ziemlich dic- ker Amvachsstreifen da, wo die Schleppe beginnt. Rohrchen scheinen ziemlich viel iiber die Schalo zerstreut gestanden zu liaben, doch sind ihre Spuren selir verwischt, so dass sie der Zeichner auch nicht auf unseren Figirren angegeben bat. Von Pr longispinus un- terscheidet sich unser Pr. muricatus durch die geringere Ànzahl von Làngsrippcn, von Pr. costatus durch die geringere Breite und den seichteren Sinus, der nicht wie bei Pr. costatus bis an die Spitze des Schnabels reicht. Orthis Dalman. Gehiiuse kreisrund oder breiter als lang, zuweilen fast quadratisch. Der Schlossrand gerade, gewohnlich der grossten Breite der Schale nicht gleichkommend. Jede der beiden Schalen mit einer Area versehen, die Area der grosseren Schale meist grosser. In der grosseren Schale gewohnlich zwei zahnarlige Vorspriinge am Schloss, in der kleineren ein verschieden geformter Fortsatz. Die Oberlliiche der Schale ist mit radialen Falten oder Linien bedeckp selten glati, auch feiner oder grober punktirt. lm Inneren der grosseren Schale schliessen zwei Leisten, die bis zum Grunde der Schale reichen, das Deltidium ein. Unterhalb dieser Leisten liegen die Muskeleindriicke. lin Inneren der kleineren Schale zieht sich von der Mitte des Schlossrandes eine Leiste nach unten, und zu jeder Seite dieser Medianleiste betinden sich ebenfalls leistenartige Ërhohungen. Zwischen und zur Seite dieser Leisten liegen zwei Paar Muskeleindriicke. Orthis crenistria J. Phillips Taf. XXXIII, Hg. 3. Pecten Ure. Hist. of Rutherglen 1793. p. 316. t. 14. f. 19. Orthotetes Fischer de Waldheim Bullet. de Moscou 1829. p. 375. Spirifera crenistria Phill. Geology of Yorksh. II, p. 216. t. 9. f. 6. „ senilis Phill. ibidem p. 216. t. 9. f. 5. Orthotetes Fischer de Waldheim Oryctographie p. 133. t. 20. f. 4. Leptaena anomala Sow. Min. conch. I. VII, f. 9 t. 615. f. 16. Orthis umbraculum de Koninck. Descr. d anim. foss. p. 222. t. 13. f. 4 — 7 et t 13 bis f. 7. „ „ Portlock report on Londonderry p 456 t. 37. f. 5. „ crenistria McGoy Synopsis of carb. foss. p. 123. t. 20. f. 15. „ comata McCoy ibidem p. 122. t, 22. f. 5. — 238 — „ Bechei McGoy ibidem f. 3. „ caduca McCoy ibidem f. 6. „ creuistria de Yerneuil Geo!, of Russia II, p 175. t. 11. f 1. „ Sharpei Keyserling Petschora p. 221. t. 7. f. 5. Orthotetes radiata Fisch. Bullet. de Moscou 1850 p. 491. t. X. f. 1 — * 3. Orthis umbraculum? !). I). Owen Report of Wiscons p. 133. I. 5. f. 11. Orthisina quadrata? v. Semenov. Soldes. Kohlenkalk p. 25. t. 2. t. 2. Orthis robusta J. Hall. Report on Jowa II, p. 713. t. 28. f. 5. „ Lasallensis Chesney descr. of new species p. 32. t. 1. f. 6. Orthisina crenistria Eichwald (?) Lethaea rossica p. 846. t. 33. f. 25. „ scythica Eichw. ibidem p. 850. 1. 36. f. 3. Streptorhynchus crenistria Davids. Monogr. of fossil Brach. p. 124. t. 26. f. 1. t. 2 7. f. 1. t. 30. f. 14 — 16. „ „ Auerbach Bull, de Moscou 1862 p. 234. t. 8. f. 12. „ Davids. Mémoires d. 1. société royale de Liège XVIII, p. 555. t. 10. f. 16. Orthisina planiuscula Semenov et Muller Bull, de Pétersb. VII, p. 249. t. 2. f. 9. Streptorhynchus crenistria Thomson Transact. of geol. soc of Glasgow II, p. 85. f. 1. Orthis crenistria Geinilz Nebraska p. 46. t. 3. f. 20. Orthotetes crenistria De Koninck Bleiberg. p. 44. t. 2. f. 4. Orthis crenistria Toula Permo-Carbon-Foss. Spitzbergen. p. 28. t. 8. f. 6. Der ausgezeichnete Kenner des Bergkalks Professor De Koninck bat neuerdings in seiner Monographie des fossiles carbonifères de Bleiberg den Namen Orthotetes liervor- gezogen, welchen Fischer von Waldheim im Jahre 1829 zuerst fur Orthis crenistria an- gewendet halle. Verneuil sagt liber den Geschlechtsnamen Orthotetes bei Gelegenheit der Beschreibung der Orthis arachnoidea (Geology of Russia p. 197.), dass das Geschlecht Orthotetes unzulassig und von dem Urhcber selhst verkannt sei, da er in seinein Werke ganz ahnliche Arten zu Orthis und Strophomena geslclll habe. King zwcigle von Orthis als neues Gémis unter dem Namen Streptorhynchus Formen ah, als demi Typus ihm Orthis pelargonala Vern. galt, und Davidson folgte ihm hierin. Die Diagnose, welclie King von seinem Genus Streptorhynchus gab, isl folgende: Ein Strophomenide, ungleichklappig ge- streift oder gerippt, Scblossrand annahernd von der Breite der Klappen, umbones mehr oder weniger abstehend, der grossere unregelmassig gedreht, Spalte durch ein Deltidium bedeckt, Zahnplatten klein und mehr an der Basis als an der Spilze vortretend. Fischer von Waldheim sagt liber Orthotetes im Bull, de Moscou 1829 p. 375 Fol- — 239 — gendes: Coquille bivalve, que Mr. Evans a trouvée à Pakhrino et qu’il croit d’un genre nouveau, qu’il a nommé Orthotetes. Hieraus geht hervor, dass nicht Fischer, sondern Evans der Urheber des Namens ist. Fischer gab 1. c. eine Charakteristik des neuen Ge- schlechts Orthotetes, ersetzte sie aber 1850 (Bull, de Moscou 1850 II, p. 491. t. X) durcli eine neue, welche icli hier anführe: „testa bivalvis, subaequivalvis plana valde com- pressa, cardine dentato, dentibus binis latis acuminatis. Area recta, laevis, plus minusve lata, deltidio oblongo, apice obtuso. Valva dorsalis intus appendicibus donata.“ Es ist hier nichts. vvas von der Diagnose der Gattung Orthis abvviche, und da bei King’s Streptorhynchus der gedrehte Umbo aucli kein wesentliches Merkmal ist, so ware es am besten, fur die drei Namen einen zu wahlen. Da nun Orthotetes als altester Name die Prioritat liât, so ist es ebenso gerechl vvie logisch, diesen an die Stelle von Orthis und Streptorhynchus zu selzen; da aber das Wort Orthis als zweisylbiges den Vorzug vor ei- nem viersylbigen verdient, ausserdem Orthis sich durch langen Gebrauch das Bürgerrecht erworben bat, so habe ich dem letzteren Worte den Vorzug gegeben. Fischer bat 1. c. zwei Arten von Orthotetes beschrieben und abgebildet. Seine Orthotetes radiata ist gleich Or- this crenistria, seine 0. socialis gleich Orthis arachnoidea MVK, Strophomena Pecten Fisch. (Oryctogr. t. 20. f. 5, 6.) ist auch Orthis arachnoidea. Die Schalen der Orthis crenistria sind nicht ganz selten im Bergkalk von Mjatschkowa, doch kommen sie an anderen Orteil, wie z. B. an der Nara, noch hau lîger vor. Die Schalen sind dünn, so dass die radialen und concentrischen Falten fast ebenso deutlich auf der Innen- wie auf der Aussenseite hervortreten; sie sind fast kreisformig, d. h. der Sehlossrand ist vvie die Schnittlinie, durch welche in der Breite von einem Drittel oder der Halft.e des Radius ein Stück vom Kreise weggeschnitten ist. Der Sehlossrand ist mithin immer viel kürzer, als der Durchmesser der breitesten Stelle der Schale. Es ist das ein Kennzeichen, durch welches sich 0. crenistria gu t von der verwandten O. arachnoidea unterscheidet, da die- se lialb kreisformig ist. und also der Sehlossrand fast den Durchmesser des Kreises dar- stellt. Die radialen Falten sind sehr zahlreich, und nach dem Rande hin setzen zwischen die ursprünglichen Falten neue ein. Es soi! auch dies ein Unterscheidungszeichen von 0. arachnoidea abgeben, da bei der letzlgenannten Spezies sich die Falten gabeln, aber nicht immer ist die Gabelung so deutlich, dass sie nicht auch manchmal wie das Fin- setzen emer neuen Faite erschiene. Die grossere Schale ist flacli, die kleinere mit dem charakteristischen Vorsprunge am Sehloss ist gewolbt. Die giatte Area der grosseren Schale ist nicht breit (bei ausgewachsenen Exemplaren in der Mille 4 Mm.) und mit einem et- was gewolbten Deltidium versehen. Auf der Innenseite der Area stehen auf den Randern des Deltidiums zwei vorspringende Leisten, welche sich unten vereinigen, und als deren Fortsetzung die scharfe Medianleisle betrachtet werden kann, die sich ungefahr 6 Mm. weit nach unten zielit. Die gewolbte Schale bat keine Area, aber in der Mitte befindet sich ein Fortsatz, der seiner Stellung nach bei geschlossenen Schalen in die Hohlung des — 240 Deltidiums hineingreifen muss. Bei den mir vorliegenden Exemplaren ist er zweitheilig und hat auf jedem Theil eine der Lange nacli verlaufende Vertiefung. Àuf Davidson’s Abbildun- gen sind diese Organe loffelartig, so breit sind diese beiden Zâhne bei unseren Indivi- duen nieht entwickell. Die Verdickung des Schlossrandes mitgerechnet slehen diese Fort- siitze ungefàhr vier Millimeter vor. Was von Muller als Strophomena crenistria Phill. beschrieben liât (ropHtiii JKyp- HaJit 1862. p. 173. t. 8. f. 8, 9.) scheint nieht hierher zu gehoren, denn die Faltelung uiiisste auf der abgebildeten Innenseite der Schale wahrzunehmen sein, und der Muskel- eindruck erscheint fiir O. crenistria auch zu stark. Wenn Herr von Moller geneigt ist. Ailes, was in Russland fur O. arachnoidea ausgegeben ist, zu 0. crenistria zu ziehen, so kann ich dagegen anführen, dass die iiclite 0. arachnoidea, die ich gui erhalten aus dem alteren Bergkalk von Mjeschtschowsk besitze, sich in ihrer flachen Schale durch die schon oben erwrahnte halbkreisformige Geslalt, aber besuiiders nocli durch das vollkommen Flatte und Ebene unterscheiden lasst, wahrend 0. crenistria sehr bedeutende namentlicb con- centrische Unebenheiten zeigt. Indessen will ich gern bekennen, dass auch ich midi durch unvollkommene an der Nara gesammelte Exemplare liabe verführen lassen, 0. arachnoi- dea zu nennen, was zu 0. crenistria gehort (der südôstliche Theil des Gouvernements Moskau p. 71.). Was Eichwald in seiner Lethaea rossica 0. crenistria nennt, dürfte viel- leicht auch zu 0. arachnoidea zu stellen sein, wahrend seine 0. scythica eine achte 0. crenistria ist, die eine mehr als gewühnliche Grosse hat. Orthis senilis Phill. sp. Taf. XXXin, fig. 4. Yorksh. II, p. 216. t. 9. f. 5. Leptaena anomala Sow. Min. Conch. t. 615. f. 1. Streptorhynchus crenistria var. senilis Davids. British carbonif. Brachiopoda p. 126. t. 30. f. 15. Davidson hait die Spirifera senilis Phill. fur eine Yarietat von 0. crenistria, deren obéré Schalenlage entfernt ist und daher sind die Falten obliterirt. So viel ich an dem ein- zigen mir vorliegenden Exemplar aus dem Bergkalk von Mjatschkowa ersehen kann, ist das nieht der Fall, sondern die Schale ist, wenigstens an dem russischen Exemplar, ganz erhalten, aber ohne aile radialen Streifen. Dagegen sind einige concentrische Streifen, die sich in unregelmassigen Abstanden befinden, vorhanden. Es ist nur die grossere Schale vorhanden, die mit einer hohen dreieckigen quergestreiften Area versehen ist. Das Delti- dium ist bedeckt und nach unten hin stark verbreitert. Ich bin der Meinung, dass die Abwesenheit aller radialen Streifung ein so charakteristisches Merkmal ist, dass rnan das — 341 Fossil als wirkliche Spezies in die Wissenschaft einführen kann, um so mehr, da der russische Fundort der drille ist, wo diese mit entschiedenem Geprâge versehene Form erscheint. Chonetes Fischer. Fine flache Muschel, welche in die Quere ausgedehnt, seltener halbkreisrund, und an dem geraden Schlossrande am breitesten ist. Die eine Schale ist convex, die andere concav, und beide sind mit einer Area versehen. Der Schlossrand der convexen Schale ist mit einer Reihe nach aussen geneigter hohler Stacheln besetzt; die dreieckige Oeffnung in der Mitte der convexen Schale wird durch ein Pseudo-Deltidium geschlossen. In der Mitte des Schlossrandes der concaven Schale befindet sich ein Fortsatz ahnlich dem bei der Gattung Productus. Die Oberflache der Schale ist mit feinen radialen Falten besetzt. Das Innere beider Schalen wird durch eine Liingsleiste in zwei gleiche Halften getheilt; in der convexen Schale befînden sich zu beiden Seiten der Leiste zwei Paare von Mus- keleindrücken; in der concaven Schale sind zwei Paare von Muskeleindrücken vorhanden, welche von zwei nierenformigen Eindrücken umgeben werden. Chonetes variolata A. d’Orb Taf. XXXVI, fig. 1. Pecten Ure Hist. of Ruthergl. p. 317. t. 16. f. 10, 11. Chonetes. Fischer de Waldheim Oryctogr. p. 134. t. 26. f. 8, 9. Leptaena variolata A. d’Orb. Paléont. du voy. dans l’Amér. mérid. p. 49. f. 10, 11. Chonetes sarcinulata de Kon. Descript. d. an. foss. p. 209. t. 13. f. 2. Leptaena serrata McCoy. Syn. of the carb. foss. p. 121. t. 15. f. 10. Chonetes sarcinulata de Vcrn. Geol. of Russia II, p. 242. t. 15. f. 10. Chonetes variolata de Kon. Monogr. d. genres Prod. et Chonetes p. 206. t. 19. f. 5. t. 20. f. 2. „ „ von Millier Fopuuü aîypaaat 1862. p. 178. t. 9. f. 2. „ „ Toula, Barents-Inseln p. 28. Da De Koninck in seinem Hauptwerk über die Fossilien des Kohlenkalks diesen Bra- chiopoden mit Chon. sarcinulata der silurischen Formation identificii t batte, und ihm hier- in Verneuil bei der Beschreibung der russischen Fossilien, so wie Bronn in seinem Index palaeontologicus gefolgl waren, so lief das in Rede stehende Fossil bei den russischen Geologen ziemlich allgemein unter dem Namen Ch. sarcinulata. De Koninck liât indessen sp;i- ter in seiner Monographie des Geschlechts Chonetes gute Abbildungen von der achten Ch. sarcinulata wie von unserer Art gegeben, und dadurch Klarheit in die Sache gebracht. Nouv . Mémoires. Tome XIII. 43 — 342 — Ch. variolata unterscheidel sich dadurch von den meisten anderen Arten dieser Gat- tung, dass sie nicht halbkreisrund, sondern etwas in die Lange gezogen ist, so dass ein grosser Theil des Unterrandes mit dem Schlossrande parallel lauft; nur Ch. lobata Grünvv. aus dem Ural ist noch mehr in die Lange gestreckt und zeigt denselben Parallelismus der Rander. Nachstdem ist der Unterrand nach dem Schlossrande hin ausgeschweift, was der Muschel die cliarakterislische Form giebt, welche in der Zeichnung in Koninck’s Mo- nographie ganz richtig aufgefasst ist (hei f. 2. a. b. e. L, nicht bei L 2. d. g.). Der ausge- schweifte Rand findet sich bei Ch. sarcinulata nicht, auch sind die Falten viel grober und dess- halb auch weniger zahlreich. Bei unserer Art stehen die radialen Rippen, deren Zahl zvvischen 60 und 90 schwankt sehr dicht, und nach dem Aussenrande hin gabeln sie sich. Nach den Enden des Schlossrandes hin, obliteriren sie fast ganz, so dass die Schale unterhalb der Stachelrohren fast glatt erscheint. Die Stachelrohren, vier bis fünf auf je- der Seite des Schlosses stehen auf der Scharfe des Schlossrandes, spriessen aber noch auf der Seitenllache hervor, was auf der beigegebenen Zeichnung gut sichtbar ist. Ein Sinus auf der convexen Schale ist selten vorhanden, odcr ist nur schwach angedeutet, wie auf der Zeichnung bei Koninck zu sehen. Anwachsrunzeln sind auch haufig gar nicht sichtbar, und wenn sie da sind, sind es zwei oder drei weit von einander abstehende. — Die Innen- seite der concaven Schale slellt sich bei einem ziemlich gut erhaltenen Exemplar von Mjatschkowa nicht so dar, wie sie Koninck in seiner Monographie abgebildet hat, so dass ich fast glauben mochte, die f. 2. d. der citirten Abbildung stelle die Schale einer an- deren Art dar, worauf auch die der Ch. variolata nicht eigenthümliche halbkreisrunde Form deutet. Bei der Art von Mjatschkowa zeigt die Innenseite der concaven Schale zuniichst zu jeder Seite des Fortsatzes dicht am Schlossrande zwei Furchen, welche durch Querlei- sten gebildet werden, welche dem Schlossrande fast parallel laufen; ihre Lange betragt nicht mehr als ein Viertel der Halfte des Schlossrandes. Unterhalb des Fortsatzes befin- det sich eine rundliche Vertiefung, und unterhalb der beiden Leisten Spuren von Muskel- eindrücken, d. h. Yertiefungen, die von Warzen begranzt werden. Yon dem Loch unter- halb des Mittelfortsatzes strahlen zwei schwache leistenformige Erhohungen aus (zwischen ihnen und den oben erwahnten Randleisten liegen die Muskeleindrücke), zwischen welchen sich in der Mitte der Schale die scharfe Mittelleiste ziemlich hocli erhebt. Der übrige Theil der Schale ist mit Warzen bedeckt, die zwar zu einer radialen Anordnung neigen, aber doch nicht so deutlich hervortreten und so regelmassig geordnet sind, wie in der Zeichnung bei Koninck angegeben ist. Ganz verschieden ist bei Koninck die Richtung der seitlichen die Muskeleindrücke umschliessenden Erhohungen. Wahrend sie bei unserem Exemplar kurz sind und geradlinig verlaufen, beschreiben sie bei Koninck einen grossen Bo- gen, nachstdem sind hoher oben noch kleinere bogenformig verlaufende Erhohungen gezeiclmet, von denen bei unserer Schale keine Spur vorhanden ist. — Die Innenseite der gewolbten Schale zeigt in der oberen Halfte neben der Mittelleiste jedei seits eiformige Ein- — 843 — drlicke, die indessen keine Theilung wahrnehmen lassen, wie sie die Diagnose des Genus voraussetzt. Die Mittelleiste nimmt nur ein Drittel der Schale ein, ihre Fortsetzung nach unten hin ist eine rinnenartige Vertiefung; der iibrige Theil der Schale ist von verzweig- ten Erhohungen eingenommen, die fast das Aussehen von Gefâsseindrücken haben. Die nâchsten Vervvandten von Ch. variolata sind Ch. striatella ans dem Silur, die halbkreisrund ist, und Ch, Laguessiana und Dalmanniana aus dem Kohlenkalk, welche zahlreichere Rip- pen haben. Orthis Lyelliana De Koninck. Taf. XXXIV, fig. 2. Descript. des anim. foss. supplém. 1851. p. 656. t. 56. f. 1. Diese Orthis, welche in dem Bergkalk von Karabtschewo bei Kalomna gefunden ist, bat die Grosse der 0. parva aus dem Petersburger Silur, ist also viel kleiner, als die von Koninck abgebildete. Die Kleinheit indessen ist das Ilauptunterscheidungszeichen, demi in der allgemeinen Form des Gehauses stimmt sie ganz mit der citirten Àbbildung iiber- ein, freilich sind die Rippen bei Koninck zahlreicher, aber je grosser die Individuen sind, desto mehr Rippen werden sie aucli aufweisen, ausserdem ist die Area bei Koninck brei- ter, aber auch das giebt nicht die Berechtigung zur Aufstellung einer neuen Art. Die Gehâuse unserer Orthis sind breiter als hoch, beide Schalen fast gleich hoch und gleich gewolbt, kein Sinus, gerader Stirnrand, ungefahr 40 radiale Streifen, An- wachsstreifen wenig hervortretend, Spuren von Stacheln hier und da vorhanden; Area ein Drittel der Schalenbreite einnehmend, Deltidium unbedeckt. Schale der durchbohrten Schale vom Umbo der undurchbohrten uin einen Millim. abstehend bei 11 Mm. Breite und 9 Millim. Hohe der Schale. Orthis Lyelliana ist eine nahe Yerwandte der 0. Michelini Leveillé und der Orth. re- supinata Mail. Unsere Orthis unterscheidet sicli von 0. Michelini durch grossere Breite, wahrend 0. Michelini meist holier als breit ist; ferner sind beide Schalen von 0. Lyel- liana von nahezu gleicher Hohe der Wolbung, wahrend bei 0. Michelini die durchbohrte Schale weit niedriger als die undurchbohrte ist, ja zuweilen, wie de Koninck’ s Abbildung zeigt (Anim. foss. t. XIII, f. 8. b.) concav wird, endlich sind die Radialrippen bei 0. Michelini weit zahlreicher als bei 0. Lyelliana, da letztere nur 40 bat, wahrend auf 0. Michelini nach Verneuil (Geology of Russia II, p. 185.) liber 80 vorhanden sind. Von der viel grosseren 0. resupinata unterscheidet sich 0. Lyelliana durch die Abwesenheit des Sinus in der durchbohrten Schale, und demzufolge durch den geraden Stirnrand, der bei 0. resupinata eine mehr oder weniger grosse Biegung zeigt. Auch bei 0. resupinata ist die durchbohrte Schale weniger gewolbt als die undurchbohrte und die Schale zeigt eine viel feinere radiale Streifung als bei 0. Lyelliana. Mit 0. resupinata sowohl, wie mit 0. 43* — 344 - Michelini liât unsere 0. Lyelliana nur das gemein., dass die Area ungefahr ein Drittel der Breite einnimmt, dass die Wirbel verhâltnissmassig gleiche Grosse haben, und dass sie gleich weit von einander abstehen. Spuren von Stacheln habe ich nur an einem der mir vorliegenden Exemplare entdecken kOnnen, danach scheinen sie nur zerstreut auf der Ober- flâche der Schale vorgekommen zu sein. Das Innere der Schalen ist nicht zugànglich ge- wesen. Orthis pelargonata Schlth. aus dem Permischen ist auch eine verwandte Species. Die bescliriebenen Exemplare stammen aus der Sammlung des Herrn N. Wischnjkov. Orthis Lamarckii Fisch. sp. Taf. XXXIY, iig. 3. Terebralula novem-plicata Fisch. Notice des foss. du gouvern. de Moscou 1809. p. 32. t. 3. f. 4. Terebratula octoplicata Fisch. ibidem t. 1. f. 10, 11. Choristites Lamarckii Fisch. Programme sur le Choristite 1825. 4. Choristites Lamarckii Fisch. Oryctographie 1837. p. 141. t. 24. f. 10. 11. Ënteletes Fisch. Oryctogr. p. 144. t. 26. f. 6, 7. Choristites Walcotti Fisch. Oryctogr. p. 141. t. 22. f. 4. Spirifer Lamarckii Vern. Geology of Russia II, p. 152. t. 6. f. 8. Spirifer Lamarckii Fisch. Eichwald Leth. ross. I, p. 703. Herr von Moller machte midi zuerst darauf aufmerksam, dass das in Rede stehende hübsche Fossil der Gattung Orthis angehoren dürfte. Verneuil, der es als Spirifer ein- führte, war seiner Sache nicht ganz gewiss, da er es mit einem unvollstandigen Exem- plar zu tliun hatte, und hielt fur môglich, dass sich dieser Brachiopode bei naherer Un- tersuchung aïs eine Terebratula herausslellen konnte. Der allgemeine Habitus des Fossils weicht in der That sehr entschieden von dem der gewohnlichen Orthis-Arlen ab, denn diese haben fast nie so stark gewolbte Klappen, und fast nie einen Sinus, auch nie die grobe Faltelung, die so sich nur bei Rhynchonella., Spirifer und Pentamerus wiederfmdet. Dagegen sprechen andere wichtige Gründe fur die sehr nahe Verwandtschaft mit Orthis, vvie die Abwesenheit eines eigentlichen inneren Knochengerüstes, die Gegenwart. einer Area auf beiden Schalen, die sehr feine Streifung der Oberflache und die Stellung der Schloss- leisten im Inneren der Klappen. Von vorn gesehen, hat Orthis Lamarckii eine abegrundet dreieckige Forai, im Profil ist dagegen der Umriss fast kreisformig. Die Breite betragl bei ausgewachsenen Indi- viduen 35 Mm. die Lange 25. Die Ventralschale ist sehr stark gewolbt, hat eine sehr schmale 17 — 18 Millim. lange Area, und der abgerundete Schnabel steht ungefahr ei- nen Millim. über den Schlossrand vor. Die Ventralschale hat 7 bis 10 grosse Falten, von 345 denen die zwei kiirzesten die hochste Wolbung bilden; zu beiden Seiten derselben ziehen sich zwei bis vier tiefer hinab, so dass von hinten gesehen die Stirnrânder in einer scharf und tief gezackten Linie verlaufen. Die Anwachsstreifen liaben natürlich dieselbe Zigzag- zeichnung. Die Dorsalschale ist etwas weniger stark gewôlbt als die Ventralschale; die Area ist in der Mitte fast drei Mm. breit, das grosse Deltidium offen. Der etwas zuge- spitzte Schnabel etwas über die Spitze des Deltidiums vorgeneigt. Die Dorsalschale hat einen Sinus, in welchem sich eine Faite, die langste, herabzieht; zu jeder Seite befin- den sich, wie in der Ventralschale zwei bis vier grosse Falten. Die ganze Schale ist aus- serdem mit sehr feinen Langsstreifen bedeckt, von denen ungefâhr 5 auf einen Millim. Breite kommen; unter der Lupe bemerkt man, dass diese Linien sich stellenweise auf eine Lange von einigen Millimetern verdicken, was der Schale Aehnlichkeit mit Productusscha- len giebt. Die Innenseite der Schalen habe ich nur an Steinkernen beobachten konnen, diese geben indessen die Skuîptur derselben vollkommen wieder, da die Schalen so dünnsind, dass selbst die feinsten Streifen sich abgedrückt Linden. Die Eindrücke der Leisten der Ventralscliale zeigen, dass diese einen Winkel von 50 Grad mit einander bildeten, und dass zwischen ihnen eine niedrigere Medianleiste sich befand; rings um die Enden der Leisten zieht sich auf dem Steinkern eine Erhohung, welche auf einen tieferen Muskel- eindruck der Dorsalschale zu schliessen erlaubt. Die Dorsalschale zeigt ebenfalls drei Leisteneindrücke, docli laufen diesi fast parallel miteinander vom Schloss bis beinah zur Mitte der Schale; die Medianleiste in um ! bis lya Mm. langer, als die Seitenleisten. Die groben Falten der Schale ziehen sich nicht ganz bis zum Schnabel, ja in Aus- nahmefallen gehen sie sogar nur bis zur Hallte der Hohe, auch besitze ich eine Varie- nt, bei welcher die Falten sehr niedrig werden, und die im Sinus liegende Faite gar nicht vorhanden ist. Orthis Lamarckii kommt im Bergkalk von Mjatschkowa stellenweise nicht seiten vor, doch sind gut erhaltene Exeinplare nicht lniufig. Von anderen Orteil ist das Fossil nicht bekannt, weder im Ural, noch in Westeuropa, nocli in Amerika scheint es vorzukommen. Das Genus Syntrilasma M. & W. (Hayden Final report of the geol. surv. of Ne- braska 1872) gehort hierher, und ist Syntrilasma hemiplicata Hall eine nahe Verwandte unserer Orthis Lamarckii mit weniger und mehr abgerundeten Falten (i. c. t. 6. f. 1. et t. 8. f. 12.). Auch Geol. survey of Illinis vol. V, p. 571. t. 26. f. 20. Auch Terebra- tula angulata L. Geinitz Nebraska 1866. t. 3. f. 1 — 4 ist dieselbe Art. Orthis eximia Eichw. Taf. XXXIV, fig. 4. et XXXV, tig. 1. Productus eximius Eichw. Sammlung des Berg-Instituts in Petersburg. — 346 — Terebratula reticularis Fisch. ? Notice des foss. d. gouv. d. Moscou 1809. p. 31. t. 3. f. 5. Leptaena reticularis Fisch. ? Oryctographie p. 143. t. 22. f. 5. Orthis exirma Eichw. Verneuil Geology of Russia p. 192. t. 11. f. 2. „ „ „ Lethaea rossica. p. 849. ? Orthis striato-costata Cox Geinitz, Nebraska, pag. 48. t. 3. f. 22 — 24. Streptorhynchus venustus Trd. Crinoideen. Bull, de Moscou 1867. p, 38. t. 5. f. 3. ? Meekella striato-costata Cox Hayden Nebraska 1872. p. 175. t. 5. f. 12. ? „ „ „ „ Worthen Illinois 1873. p. 571. t. 26. f. 21. Es ist zweifelhaft, ob Fischer von Waldheim dieses Fossil als Vorlage zu den ci- tirten Zeichnungen gedient hat. Die breiten Radialfalten seiner Figuren deuten auf Orthis eximia, die zahlreichen Querstreifen auf Productus. Es sielit fast so aus, als wenn die Beschreibung in den notices nach Orthis eximia, die in der Oryctographie nach Prod. se- mireticulatus gemacht wâre. Wenn das ursprüngliche Original beim Brande von Moskau verloren gegangen ist, die Zeichnung aber erhalten, so ist dieses quid pro quo erklàrlich. Jedenfalls haben Verneuil sowohl wie Eichwald Unrecht, wenn sie Ghoristites Walcotti Fisch. fur synonym mit Orthis eximia halten, letzteres ist im Gegentheil ganz entschieden Abbildung und Beschreibung von Orthis Lamarckii. Orthis eximia weiclit in seiner iiusseren Erscheinung noch melir von den eigentlichen (ypischen Orthis-Arten ab, als Orthis Lamarckii, denn sie erreicht eine bedeutende Grosse, und die Ventralschale ist sehr stark gewolbt. Die Dorsalschale hat keinen Sinus, dagegen fehlt der Ventralschale ganz die Area. Die Breite der Schale verhalt sich zur Lange wie il : 9. Die stark gewolbte Ventralschale tragt 15 grobe Falten, von denen die drei sert” lichen etwas gekrümmt, die mittleren in gerader Richtung vom Schloss nach dem Rande ziehen; dicht am Schloss ist die Schale fast glatt. Nâchstdem wird die Schale noch von feinen Radialrippen durchzogen, von denen ungefâhr zwolf zwischen je zwei groben Falten liegen. Anwachsstreifen sind in der Regel nur zwei wahrzunehmen, welche dem Rande genahert sich festonartig quer liber die groben und feinen Falten ziehen, wie denn auch der untere Rand der Schale in einer Zigzaglinie verlauft. Da zwischen dem letzten An- wachsstreifen und dem Rande die feinen Falten sich gabeln, strahlenfôrmig auseinander- laufen und auf dem Rücken der groben Falten sich mit den Faltchen des benachbarten Festons unter einem spitzen Winkel treffen, so gewinnt hier die Schale eines mit Fransen besetzten Vorhanges. Die Schale ist diinn und die feinsten Linien ftnden sich auf demStein- kern abgedrückt. Der Schlossrand ist gerade, und seine Lange verhalt sich ungefâhr zur Br eite der Schale wie 6 : 11. In der Mitte des Schlossrandes befrndet sich ein zweithei- liger Vorsprung, der sich nach unten neigt und beiderseits concav ausgeschweift ist. Die Dorsalschale hat eine hohe dreieckige, quergestreifte Area, in deren Mitte sich das 347 — bedeckte etwas convexe Deltidium befîndet. Die Area selbst isl fast immer etwas concav, daher der spilze Schnabel in der Regel elwas vorgebogen. Gegen die Spilze liin befindet sich in einem der vorliegenden Exemplare ein unregelrnassig umschriebenes Loch im Del- tidium, das aussieht, als ware es durch Abreibung enlstanden. Die Dorsalschale ist ge- meinhin flach^ oft in der Vorderhàlfte sogar elwas concav, selten convex, die Zabi der groben nicht ganz regelmassig verlaufenden Falten gleich der der Ventralschale, die fei- nen Rippen von derselben Beschaffenheil wie auf der Ventralschale. Im Inneren des Schna- bels ziehen sich zwei das Deltidium einschliessende Scheidewande vom Schlossrande bis in die Spitze. Auf einem gut erhaltenen Steinkern der Ventralschale zeigt sich ein schwacher Ein- druck einer Medianleiste, und zwei scharfe Eindrücke seitlicher Leisten. Die Richtung die- ser gekriimmten Leisten ist ganz so, wie sie in den Steinkernen von Orthis umbraculum und 0. spathulata der rheinischen Grauwacke sich zeigen; Muskeleindrücke unterhalb der Leistenabdrücke sind nur sehr schwach angedeutet. 0. eximia findet sich nicht ganz selten in dem Kalke von Mjatschkowa, docli immer in getrennten Schalen, wàhrend 0. Lamarckii im Gegentheil mit beiden fest vereinigten Schalen vorkommt. Unter dem Namen Streptorhynchus venustus habe ich im Jahre 1867 ein Fossil von der Lapasjna beschrieben, das der 0. eximia sehr nahe steht,, und das ich heut nur als V arietât aufïasse, da die abweichenden Merkmale nicht bedeutend genug erscheinen, um die Errichtung einer besonderen Spezies zu rechtfertigen, und da mir seit jener Zeit Zwi- schenformen bekannt geworden sind, welche den naheren Zusammenhang der beiden For- men beweisen. 0. venusta unterscheidet sich namentlich von 0. eximia durch geringere Grosse, durch sehr schwach ausgepriigte grobe Falten und das dadurch bedingte starkere Hervortreten der feinen Rippen, durch den nur welligen, nicht im groben Zigzag verlau- fenden Hinterrand und durch den ein wenig nacli hinten geneigten Schnabel der Dorsal- schale. Auf einem sehr gut erhaltenen Exemplar ist die Area nicht allein quergestreift, son- dera zeigt aucli sehr feine Lângsstreifen, welche die Querstreifen rechtwinklig durchsetzen. Das Genus Meekella White & St. John gehort hierher und ist Meekella striato-co- stata Gox, wenn nicht idenlisch mit unserer 0. eximia, so doch eine sein nahe stehende Spezies; Geinitz liai sie auch 1866 in seinem „Nebraska“ der Gattung Orthis zugewiesen. Orthis resupinata Martin. Anomites resupinatus Martin 1809. Petrif. Derb. p. 12. t. 49. f. 13, 14. Terebratula resupinata Sowerby Min. Gonch. IV, p. 25. t. 325. Spirifera „ Phillips Geol. of Yorksli. Il, p. 220. t. 11. f. 1. - 348 Spîrifer resupinatus v. Bach. 1840. Mém. d. 1. Soc. géol. de France IV, p. 203 t. 10. f. 9. Orthis resupinata de Koninck terr. carb. de Belgique p. 226. t, 13. f. 9. Atrypa gibbera Portlock Londonderry p. 460. t. 38. f. 1. Orthis „ McGoy Synopsis p. 124. t. 18. f. 9. „ latissima McGoy „ p. 125. t. 20. f. 20. „ resupinata de Verneuil Geology of Bussia II, p. 183. t. 12, f. 5. „ „ Davidson Monogr. of the brit. carb. Brachipoda p. 130. t 29. f. 1 — 6. t. 30. f. 1 — 5. „ striatula Semenov et Moller Bullet. de l’acad. de St.-Pétersbourg 1864. p. 249. t. 2. f. 10, 11. „ carbonaria Meek Nebraska p. 173. t. 1. f. 5. Nach Prof, de Koninck’ s Bestimmung gehoren kleine fein radial gestrichelte Schalen von Woskressenskoje dieser Orthis- Art an. Es gehôrt das geübte Auge des Kenners dazu, um an unvollstandigen BruchstUcken den Artcharakter herauszuerkennen. Ausser der fei- nen Strichelung ist ein leichter Eindruck des Sinus bemerklich, ferner gelit der Schloss- rand in allmahliger Rundung in den Hinterrand liber, und die Abwesenheit jeder Spur von Stachelwarzen lasst erkennen, dass man es nicht mit den Schalen von jungen Producti zu thun liât. Die Schalen sind selten und in Mjatschkowa nocli gar nicht gefunden, moglich auch, dass sie bislier dort übersehen sind. Spirifer Sowerby 1815. Choristites Fischer 1825. Trigonotreta Koenig 1825. Delthyris Ualman 1827. Das Gehause ist ungleichschalig, gleichseitig. In der Mitle der grosseren Schale ist meist ein scharf ausgepriigter Sinus vorhanden, welchem in der kleineren Schale ein Wulst entspricht. Der gerade Schlossrand erstreckt sich meist über die grossie Breite der Schale. Ueber dem Schlossrande belîndet sich eine dreieckige senkrecht gestreifte Area; in der Mitte derselben ist eine Oelfnung von gleichschenklig dreieckiger Form, deren Spitze den mehr oder weniger gekrümmlen Schnabel berührt, diese Oelfnung wird zum Theil durch ein Deltidium verschlossen, das gewohnlich an der Basis eine Oeffnung fur den Durchtritt des fieischigen Arms frei gelassen hat. In jeder Schale sind zwei Schloss - zahne vorhanden, durch welche die Artikulation der Schalen bewirkt wurde. Auf der In- oenseite der grossen Schale begrenzen zwei Lamellen die dreieckige Oelfnung der Area und ziehen sich divergirend vom Schabel nach dem Stirnrand hin. Das Armgerüst, wel- ches den Innenraum des Gehiiuses fast ganz ausfüllt, besteht aus zwei konischen Spira- len mit ihrer Basis zueinander, mit ihren Spitzen gegen den Schlossrand oder den Riic- ken der grossen Schale gewendet. Diese Spiralen haben ihren Ausgangspunkt im Inneren des Wirbels der kleineren Schale. 349 — Spirifer mosquensis M. V. K. Taf. XXXY, iig. 2. XXXYI et XXXVII f. 1. 2. Terebratula dorsata Fischer Notices des foss. d. Gouvern. de Moscou p. 26. t. 1. f. 7. et t. 3. f. 3. 1809. Ghoi istites mosquensis Fisch. Programme sur la Ghoristite p. 8. JV® 1. 1825. „ „ Fisch. Sur la charpente osseuse des Térébratules 1829. p. 9. f.6. „ „ Fisch. Oryctographie t. 22. „ „ Fischer Oryctogr. p. 140. t. 24. f. 1 — 4. „ Sowerbyi Fisch. ibidem p. 140. t. 24. f. 5, 6, 7. „ Kleinii Fisch. ibidem p. 140. t. 24. f. 8. 9. „ dilatata Fisch. ibidem p. 140. t. 25. f. 6. Spirifer mosquensis M. V. K. Géologie d. I. Russie ÏI, p. 161. t. 5. f. 2. Spirifera mosquensis Davidson Monogr. of b rit. Brachiopoda p. 22. t. 4. f. 13. Spirifer mosquensis Moller EopHtra JKypHajrt 1862 IV, p. 71. „ „ Keyserling Petschora p. 230. „ . - „ Hofmann Pae Choi p. 209. ? Spirifer Sowerbyi de Kon. Carbonif. p. 252. t. 16. f. 1. Spirifer priscus Eichwald Urwelt. Hefl 1, p. 97. t. 4. f. 12. „ mosquensis Eicliw. Lethaea rossica I, p. 728. Delthyris mosquensis Fahrk. Bull. d. Moscou 1844. p. 788. Spirifer Choristites v. Buch. Spirif. p. 45. „ mosquensis Toula. Barents-Inseln p. 16. t. 2. f. 1. Dass ein in der Umgegend von Moskau so hauliges Fossil wie Spirifer mosquensis sehr früh die Àufmerksamkeit eines Forschers wie Fischer auf sich ziehen mussle, begreift sich leicht, auch befindet sich schon in seiner frühesten Schrift eine redit gute Abbildung der Innenseite der grossen Scliale, und auch die Rückenansicht ist kenntlich dargestellt. Im Jahre 1829 giebt Fischer schon eine Abbildung des spiralen Stützapparats, da aber in dem ihm vorliegenden Malerial der Apparat nicht vollstandig sichtbar war, so fasste er die halbirte Spire als Bogen oder Rippen auf, und glaubte, dass Sowerby sich liber die wahre Natur des Gerüstes im Irrthum befinde (1. c. p. 9.). In der Oryklographie hait Fischer noch an derselben Ansicht fest, obgleich ihm noch besseres Malerial in Form von verkieselten Gehausen zu Gebote stand. Doch wenn hier das Gorlist gui hervortreten soll, muss das Fossil angescliliffen werden. Als ich bei einem Exemplar die kleinere mit Ghalcedon angefüllte Nouv. Mémoires. Tome XIII. 44 — 350 — Schale bis an den Schlossrand wegschleifen liess, waren von der linken Spire Stiicke der Vorderseite der vier unteren Windungen mit weggeschlilYen, von der rechbn Spire nur die Vorderseite von drei Windungen, woraus hervorgeht, dass die Spiren nur wenig in die kleinere Schale hineinreichen, und dass sie vorzugsweise die grosse Schale aus- füllen. An einem anderen Individuum liess ich bloss die Obertliiche der kleinen Schale abschleifen, so dass die Stiele der Spiren bis in den Wirbel der kleinen Schale zu ver- folgen waren. Elwas unterhalb des Wirbels treten die gekrümmten Stiele unler einem Win- kel von beilaulig dreissig Grad auseinander und lassen so die Mitte des Gehiiuses nach der Stirn hin frei. Die Enden der Spiren sind etwas nach hinten geneigt, nicht, wie die Abbil- dungen bei anderen Spiriferen zeigen, redits und links nach den Schalenrândern hin. Um dieses Verhaltniss klar zu legen, liess ich den Rücken der grossen Schale eines verkie- sellen Spirifer abschleifen; es fand sich, dass das eine Spirenende vom Seitenrande der Schale 8 Millimeter, das andere 10 Mm. abstand, und beide um ebensoviel aucli vom Schloss- rande. Das Gerüst ist jedenfalls ein schwankes gewesen, das leicht aus seiner Lage zu ver- schieben war, wie schon aus dem Vorstehenden hervorgeht, denn meistentheils ist die Lage der beiden Spiren nicht ganz gleichartig. Zuweilen ist die ausfüllende Kieselsaure trüb, und liisst wenig erkennen, so bei einem kleinen Spirifer, den ich der Quere nach durchschnei- den liess, und der sich mit blaulich weissem Achat angefüllt envies^ der Umriss der Spiren war nur angedeutel durcli das Fehlen der Achatstreifen, das ïnnere der Spiren war mit, Quarzkrystallen auslapezirt. Das Gehiiuse von Spirifer mosquensis besteht* aus spathi- gem Kalk, der sich indessen nicht in so schônen Rhomboederflachen spalten liisst, wie die Tafeln und Nadeln von Archaeocidaris rossicus, sondern ein halb strahliges Gefüge mit sehr schmalen spiegelnden Flachen zeigt. Die Schale ist ungefahr bei ausgewachsenen Individuen einen Millimeter dick, der Schnabel aber der grosseren Schale besteht ganz und gar aus dichtem Ealkspath, die beiden Lamellcn, welche von hier ausgehen, tragen nicht wenig zu seiner Verdickung bei. Wenn die grosse Schale in zwei gleiche Hiilften dem Sinus nach zersprungen oder zerschlagen ist, sieht man diese Verhiiltnisse sehr gut zu Tage begen. Die Lamellen neigen sich erst gegen die Mitte der Schale hin zusammen, gelien aber nach dem Stirnrande zu wieder auseinander. Neben den Lamellen nach aussen hin und fast in der Mitte der Schale befinden sich zwei beinah dreieckige Vertiefungen, deren tiefste Stelle an der oberen Spitze des Dreiecks ist. Wahrscheinlich sind hier die Befestigungsstellen star- ker Muskeln gewesen. Eine Deltidiumdr cke ist nicht vorhanden, oder nur hochst rudimentar in der Spitze der dreieckigen Oeffnung der Area angedeut.et. Der Schlossrand der klei- nen Schale ist gerade und sehr schmal; der Schlossrand der durchbohrten Schale ist bei ausgewachsenen Individuen 5 Millimeter und mehr breit, flach, senkrecht gestreifG li- nealisch, der obéré Rand nach den Enden zu abgerundet. Im Allgemeinen gleicht die Lan- ge des Schlossrandes fast der grossten Breite des Gehiiuses, doch isl er zuweilen aucli nicht unbedeutend kürzer. Der Wirbel der kleinen Schale springt wenig über den Schlossrand vor; — 351 - der Schnabel der grossen Schale aber neigt sich so weit liber, dass er, von oben ge- selien, fast bis zum gegenüberstehenden Wirbel reicht. Ueber die Form des ganzen Gehauses und der Rippen geben die Abbildungen hin- reichenden Aufschluss. Es giebt typische Mittelformen, dann in die Lange ausgedehnte, die dem Spirifer humerosus Phill. (Davidson. Carbon. Braehiopoda t. 4. f. 15, 16.) sebr nalie stehen, aber auch in die Breite gezogene, die an den englischen Sp. bisulcala (1. c. t. 6. f. 6.) erinnern, endlich solche mit kurzem Schlossrande, welche dem Sp. duplicicosta (1. c. t. 3. !'. 9, 10.) ahnlich sehen *). Es bi audit kaum bemerkt zu werden, dass hier der Wulst und Sinus weniger, dort starker ausgepragt ist, dass hier die Rippen feiner sind und dichter stehen, und dass sie dort grober sind. Bei einer Species, welche eine so ausserordentlich grosse Yerbreitung bat, und so massenhaft auftritt, wie bei Spir. mosquensis kann es nicht auffallen, wenn zahlreiche Àbweichungen von der als typisch betrachteten Form vorkommen. Spirifer trigonalis Martin. Taf. XXXV, fig. 3. Conchyliolithus Anoinites trigonalis Martin 1809. Petrif. derb. I, p. 9. t. 36. f. 1. Spirifer trigonalis Sow. Min. Conch. Il 1, p. 117. t. 265. f. 1 — 3. Terebralula spirifera Blainv. S 825. Manuel de Conchyl. p. 512. t. 54. f. 3. non Lam. Spirifer trigonalis Dfr. 1827. Dict. d. sciences nat. L. p. 493. t. 76. f. 3. » „ Davreux. Constitut. géogn. de la prov. d. Liège p. 272. t. 7. f. 7. Productus trigonalis Desh. Coq. caract. d. terrains p. 122. t. 8. f. 8, 9. Spirifer trigonalis von Buch. Mém. d. 1. soc. de France 1840. IV, p. 193. t. 9. f. 18. w 55 Hé Koninck Descr. d. anim. foss. p. 249. t. 17. f. 1. 55 incrassatus Eichw. Géologie de la Russie 11, p. 166. t. 6. f. 3. „ rectangulatus Kutorga Verh. der miner. Gesellsch. zu Petersburg 1944. p. 90. t. 9. f. 5. 55 trigonalis Davidson Brit. carbon. Brachiop. p. 29. t. 5. f. 25 — 34. 55 55 Mdller ropnun ?KypnajiT. 1862. IV, p. 67. t. 3. f. I, 2, 3. 55 55 Toula Barents-Inseln p. 18. Ein ziemlich dicker Spirifer, dessen Breite sich zu der Dicke wie 29 : 17, oder wie *) Auf unserer Taf. 9. die dritte Figur von links in der erstcn, und die 3-te Fig. von rechts in der zweiten Reihe. 44* — 352 28 : 15 verhàlt, demi so viel Millimeter messen die Gelkiuse in den beiden Dimensionen. Der Schlossrand delinl sicli am weitesten in die Breite aus; die Area ist ganz linealisch, bis zwei Millimeter breit, und schneidet meist an den Enden scharf, ja oft rechtwinklig ab. Die dreieckige Oeffnung ist niclit mit einem Deltidium bedeckt, wenigstens nicht in den vorliegenden Ëxemplaren; der Schnabel ist liber die Area vorgebogen, doch erreicht er im Profil gesehen nicht den Rand der kleinen Scliale. Rippen giebt es auf den Scha- len zu jeder Seite des Sinus oder was dasselbe ist, des Wulstes, acht, ausnalmisweise 2 bis 3 mehr, im Sinus, der in einem Halbkreise liber den Stirnrand vorspringt, sind zwei bis 4 Rippen vorhanden^ doch meist nur zwei deutlicher ausgepragt, dasselbe Yerhaltniss findet in dem verkürzten Wulst statt. Die Rippen sind glati, und abgerundet, und wellige Anwachsstreifen finden sicb nur nach dem Aussenrande der Schalen hin. Das in Rede stehende Fossil ist, wie es scheint, in Mjatschkowa selbst noch nicht gefunden worden, obgleich es bei Karabtschewo und Ssalkowo in Begleitung von Spirifer mosquensis nicht ganz sel- ten vorkommt. Das Gehause ist meist braunlich, manchmal sogar rothbraun gefàrbt. Spirifer Strangwaysi Yern. Taf. XXXV, tig. 4. Spirifer Strangwaysi Verneuil Géol. de la Russie p. 164. I. 6. f. 1. „ „ Eichwald. Lethaea rossica I, p. 725. Obgleich diese Species der vorhergehenden nalie verwandt ist, muss sie doch als selbststandige Art aufrecht erhalten werden. Der Umstand, dass Verneuil seine Beschreibung nur nach einer Rückenschale machen konnte, ist vielleicht die Ursache, dass McCoy und Millier diese Art zu Sp. trigonalis gestellt haben. Aber Sp. trigonalis ist weniger breit, viel dicker, das Ende des Sinus springt mehr vor, die Area ist breiter als bei Sp. Strang- waysi; bei letzterem sind iiberdiess die Rippen zahlreicher. Der allgemeine Habitus des Sp. rigonalis ist massig, der des Sp. Strangwaysi schlank. — Bei Spir. Strangwaysi verhalt sich die Dicke zur Breite wie 1 : 3, denn bei einem typischen Exemplar betnigt die Breite 32, die Dicke 9 Mm., welches Verhâltniss natürlich einigem Wechsel unterworfen ist. Die Zahl der Rippen von jeder Seite des Sinus ist mindestens zelin, geht aber bis 13 u. 14, die linealische Area ist nur einen Millimeter breit, selten breiter; im Sinus liegen zwei oder drei Rippen, denen eine oder zwei im Wulst gegenüberstehen. Zuweilen gabeln sich auch die Rippen. Sp. Strangwaysi findet sich ziemlich selten im Kalk von Mjatschkowa, haufiger in dem von Karabtschewo. Sperifer cristatus Schlotheim. Taf. XXXY, fig. 5. Terebratulites cristatus Schlth. 1820 Petref. I, p. 265. 5J ,, „ Schriften (1er Bayer. Akademie VI, t. 1. f. 3. Spirifer octoplicatus Sow. 1829. Min. Conch. VI, p. 119. t. 562. 1.2, 3. „ cristatus v. Buch. Ueber Delthyris p. 39. „ „ de Buch. 1840. Mémoir. d. 1. soc. géol. de France IV, p. 185. t. 8. f. 9. „ „ De Koninck Descr. des anim. foss. p. 240. t. 15. f. 5. „ crispus ? Idem „ „ „ t. 15. f. 8. „ octoplicatus Idem „ „ „ supplément p. 658. „ cristatus McCoy Synopsis p. 133. B rit. pal. foss. p. 418. Dieser kleine Spirifer ist noch nicht in den Steinbrüchen von Mjatschkowa gefunden worden, vvolil aber in denen von Karabtschewo. Die Dimensionen sind bei einem grosse- ren Exemplar folgende: Hdlie 10 Millim., Breite 15, Dicke 8, Holie der Area 6. Die dreieckige Oetïnung ist unbedeckt, der Schnabel der grossen Schale selir wenig vorge- neigt. Bippen sind drei oder vier von jeder Seite des Sinus, sie sind bald ziemlich scharfkantig, bald mehr abgerundet, ziehen sich aber immer bis in die Wirbel der Scha- len. Wellige oder zackige Anwachsstreifen ziehen sicli namentlich naher dem Hinterrande zahlreich über die Schale. Spir. crispus und heteroclytus sind selir ahnliche Formen, von denen sich Sp. cristatus nui- durcli grossere Breite unterscheidet, übrigens treten auch scbon im Silur ahnliche Formen auf, wie z. B. Sp. strigoplocus Vern. und Spirifer spi- nosus Hall aus dem Bergkalk von Jowa (Geology of Jowa p. 706. t. 27. f. 5.) dürfte vvolil kaurn wesentlich von Sp. cristatus verschieden sein. Spirifer lineatus Martin. Taf. XXXY, fig. 7- Conchyliolithus Anomites lineatus Mart. 1809. Petrif. derb. p. 12. t. 36. f. 3. Terebratula ? lineata Sow. Miner, conch. t. IV, p. 39. t. 334. f. 1, 2. „ imbricata Sow. ibidem p. 40. t. 334. f. 3. Spirifera lineata Phill. Geol. of Yorksh. II, p. 219. t. 10. f. 17. ,, elliptica Phill. ibid. t. 10. f. 16. „ imbricata Phill. ibid. t. 10. f. 20. — 354 - Spirifer mesoloba Pliill. ibid. t. 10. f. 14. „ lineatus v. Buch. Mém. d. 1. soc. géol. de France 1840. IV, p. 199. t. 10. f. 26. „ rostratus Kutorga Verhandl. der Miner. Gesellscli. zu Petersburg 1842. p. 25. t. 5. f. 10. „ lineatus de Koninck Descr. d. anim. foss. p. 270. t. 6. f. 5. t. 17. f. 8. „ sublamellosus de Kon. ibid. p. 258. t. 18. f. 2. Reticularia reliculata McCoy Synopsis p. 143. t. 19. f. 15. Martinia strigocephaloides McCoy ibid. p. 141. t. 22. f. 5. Spirifer lineatus de Verneuil Geol. of Russia IF p. 147. t. 4. f. 6. „ setigerus J. Hall. Report of Jowa 1858. I, p. 705. t. 27. f. 4. „ pseudo-lineatus ? Hall. ibid. p. 645. t. 20. f. 4. „ lineatus Marcou Geol. of North-America p. 50. t. 7. f. 5. Spirifera lineata Davids. Monogr. of brit. Brachiopoda p. 62. t. 13. f. 1 — 13. Spirifer lineatus Eichwald. Leth. ross. \, p. 700. Spirifer conularis v. Grünewaldt Mém. d. l’acad. d. St. -Pélersbourg 1860. II, p. 108. t. 4. f. 2. e. f. g. „ lineatus Auerbach Bullet. de Moscou 1862. p. 233. t. 8. f. 8. „ „ Beyricli. Abhandl. d. Akad. d. Wissensch. z. Berlin, p. 76. t. l.f. 13. „ „ Meek Geol. survey of California p. 13. t. 2. f. 6. „ „ v. Moller TopHidii Hîypnajii 1862. IV, p. 74. „ „ Toula Barenls-Inseln p. 19. t 2. f. 3. Dieses weitverbreitete Fossil findet sicli aucli niclit ganz selten im Bergkalk von Mjatschkowa, und zvvar meist nur in kleinen Individuen Das grosste der vorhandenen Ëxemplare ist 19 Mm. breit und 15 hoch. Der Schnabel steht ungefahr einen Millim. voin Schlossrande ab. Die Area ist nicht scharf umsclirieben, das Deltidium fehlt. Der Schale fehlt auch Sinus und Wulst, dagegen ziehen sicli in gleichmassigen Abstanden con* centrische Streifen liber dieselbe, zwischen welchen feine auf jenen senkreclit stehende Streifen eingesetzt sind, welche nacli dem unteren Rande hin auf den concentrischen Streifen oft warzenartige Erholiungen erzeugen. Diese Erhohungen sind natürlich nur bei gut er- haltenen Individuen zu beobachten. Die Spiren bilden einen spitzen Kegel und bestehen aus zwülf ziemlich dicht an einander liegenden Umgangen. Spirifer tegulatus n. sp. Taf. XXXY, f. 6. Dieser Spirifer, der sicli bis jetzt nur in Bruchstücken und unvollstandigen Exempta- — 355 — ren in den Steinbrüchen von Mjatschkowa and Karabtschowo gefunden hat, steht dem allgemeinen Habitus nach dem Sp. striatus Mart. nahe, noch mehr nahert er sich dem Sp. fasciger Keys. (Petschora), da er wie dieser neben den gewohnlichen Radialrippen zu jeder Seile des Sinus drei bis zwei Rippenblindel trâgt, die sich hoher als jene er- heben; auch Muller giebl eine Abbildung (PopHun HtypH. 1862. IV, t. 2. f. 4.), welche diese Eigenthümlichkeit zeigt: der lelztgenannle Autor hebt hervor, dass diese grosseren Falten nicht immer vorbanden sind, und aucli bei den mir vorliegenden wenigen Exemplaren von Sp. tegulatus ist dieses Merkmal hier scharfer, dort schwacher ausgepragt. Was in- dessen unseren Spirifer sehr enlschieden von seinen naehsten Verwandten unterscheiden làsst, ist die schuppige Beschaffenheit der Rippen, die durch dichtstehende Anwachsstrei- fen entstanden ist. Oie concentrischen über die ganze Schale gleichmassig verbreiteten welligen Rippen ziehen sich auf der Hohe der Radialrippen nach vorn und in den Fur- clien nach hinten. Die Oberllâche der Schale gevvinnt dadurch das Ansehen eines mit Holilziegeln gedeckten Daches, eine Eigenthümlichkeit, die, wie es scheint, bei Sp. striatus noch nicht beobachtet worden ist. Die Schale ist, selbst in der Schlossgegend, dünn, und ist das auch der Grund, dass bis jetzt noch kein unzerbrochenes Gehause aufgefunden ist. Der Sinus ist nicht tief, und verbreitert sich stark gegen den Hinterrand, dort zahlt man 13 Rippen, welche aus drei von dem Schnabel ausstrahlenden Rippen durch Bifurcation entstanden sind. Zu jeder Seite des Sinus zahlt man 26 — 27 Radialrippen. Concentrische Rippen dürften ungefahr 60 — - 70 vorhanden sein. Aile diese Verhaltnisse beziehen sich auf ein Exemplar von fast 5 Centimeler Breite und 35 Mm. Lange, dessen Area an den Enden 3, in der Mitte 6 Mm. breit ist. Die dreieckige Oeffnung slellt ein ziemlich gleich- seitiges Dreieck dar, dessen Seiten eine Lange von 8 Mm. haben. Die kleinere Schale des Fossils ist nur in Bruchstiicken vorhanden, und kann ich daher darüber nur sagen, dass die Oberflachenbcschaffenheit dieselbe ist, wie bei der grossen Schale. S p i ri fei- Art en mit schuppiger Oberllâche giebt es noch vorschiedene, docli unterscheiden sie sich aile mehr oder weniger durch besondere Kennzeichen von unserem Sp. tegulatus. Sp. imbrex Hall (Jowa p. 601. t. 13. f. 2.) ist kürzer und breiter, Sp. laminosus McGoy (Synopsis t. 21 f. 4.) hat eine dreieckige senkrechte Area und grobe Falten, Sp. hystericus de Kon. und Sp. Roemerianus de Kon. haben keine Radialfalten auf dem Sinus. Spirifer glaber Martin. Taf. XXXYÏÏ, fig. 3, 4. Conchyliolithus Anomites glaber Martin 1809. Petrif. Derbiens. p. 11. t. 48. f. 9, 10. Spirifer glaber Sow. Min. Gonch. III, p. 123. t. 269. f. 1, 2. „ obtusus Sow. ibid. p. 124. t. 269. f. 3. 4. 356 - Spirifer oblatus Sow. ibid. p. 123. t. 268. Anomites Terebratulites laevigatus v. Schloth. Nachtrag zur Petretactenkunde. 1, p. 67. t. 18. f. 1. Spirifer glaber Davreux Const. géogn. de Liège p. 272. t. 7. f. 1. Trigonotreta oblata Bronn Lethaea geogn. I, p. 81 t. 2. f. 16. Spirifera glabra Phill. Yorksh. 11, p. 219. t. 10. f. 10 — 12. „ linguifera Phill. ibid. p. 219. t. 10. f. 4. „ symmetrica Phill. ibid. p. 219. t. 10. f. 13. Spirifer laevigatus v. Buch. Mém. soc. géol. France 1840. IV, p. 198. t. 10. f. 25. „ corculum Kutorga. Verhandl. Min. Gesellsch. Petersburg 1842. p. 25. t. 5. f 9. „ glaber de Koninck Descr. anim. foss. p. 267. t. 18. f. 1. „ „ de Verneuil Géol. d. 1. Russie II, p. 145. t. 6. f. 5. Spirifera glabra Davids. Monogr. brit. Carb. p. 59. t. 11. f. 1 — 9. t. 12. f. 1 — 5, 11, 12. Spirifer conularis v. Grünewaldt. Mém. Àcadém. Pétersb. 1860. 7. Série 11, p. 102. t. 4. f. a — d. „ glaber Auerbach. Bullet. de Moscou XXXV, p. 233. t. 8. f. 6, 7. „ „ v. Môller Tope, atype. 1862. IV, p. 75. „ „ Meek. and Worthen Illinois II, p. 298. t. 23. f. 5. Spirifer glaber ist meines Wissens nocli nicht im anstehenden Bergkalk des Gouver- nements Moskau gefunden worden, sondern nur als Geroll, und in Kalkstein, der mit Pflastersteinen nach Moskau aus der naheren Umgegend gebracht war. Er stammt daher moglicher Weise aus tieferen Schichten, da er in diesen wie z. B. bei Malowka ein hâu- figer vorkommendes Fossil ist. Sp. glaber unterscheidet sicli von den beschriebenen Ar- ten durch seine glatte Schale, auf der selbst die Anwachsstreifen hervortreten, durch den schmalen, wenig tiefen Sinus, der sich aber meist bis an die Spilze des Schnabels hin- zieht, und durch die nicht scharf umschriebene dreieckige Area, die oit fast ganz von der dreieckigen Schlossoflnung (welche ich immer unbedeckt gefunden) eingenommen wird. An einem der vollstandigeren Exemplare verlangerte sich der Sinus in eine lang ausgezogene Natis, so dass man dieser Varietat den Beinamen caudatus geben konnte. Spirifer angustivolvatus nov. sp. Taf. XXXVII, fig. 5. Ein Spirifer, der sich durch seinen weit vorspringenden seitlich zusammengedrückten Wulst von allen anderen Arten der Gattung scharf unterscheidet. Die Dorsalschale ist dem 357 — Wulst der Unterschale entsprechend mit einem tiefen Sinus versehen, der in einen vor- springenden Lappen endigt. Der Sinus zieht sich bis in die Spitze des Schnabels. Das unbedeckte Deltidium bat die Form eines gleichseitigen Dreiecks. Die glatte Area bildet ein gleiehschenkliges Dreieck, 30 Millim. breit und 6 Mm. hoch. Der Schlossrand ist geradlinig, der Schnabel der Dorsalschale ist wenig übergeneigt. Der Umbo der Unterscha- le springt wenig vor. Jede Schale ist mit ungefahr 50 Radialrippen versehen, die nach den Enden der Fliigel hin undeutlich werden. In der Tiefe des Sinus sind drei Rippen vorhanden, die aufsteigenden Seiten des Sinus sind fast glatt. In Bezug auf den vortre- tenden Wulst und demgemass weit herabhangenden Sinuslappen kommt unser Spirifer dem Sp. ornithorhynchus McCoy (Synopsis t. 5. f. 2.) nahe, doch sind bei letzterem die Flü- gel langer, und ausserdem der Wulst nicht gestreift. Verwandt sind nocli Sp humerosus Phill. und Sp. duplicicosta Phill. Die sehr stark gewülble Dorsalschale und der übergeneigte Schnabel der erstgenannten und der Hache Wulst der letztgenannten Art unterscheiden sie indessen vollkommen von Sp. angustivolvatus. Der neue Spirifer ist in einem Kalkgeschiebe gefunden worden. Camarophoria King 1846. Terebratula (pars) autorum; Rhynchonella (pars) d’Orbigny. Das Gehause ist rhynchonellenartig, doch fehlen unterhalb des Schnabels der gros- seren Schale Area und Deltidium, statt dessen ist zuweilen ein kleiner Spalt vorhanden. Im Inneren der grosseren Schale Zahn leisten und cine niedrige Medianleiste mit einander zusammenhângend. In der ldeineren Schale zwei jenen Leisten entsprechende Vertiefungen, ein knopfartiger Vorsprung und jederseits davon zwei dünnc aufwârts gerkrümmte Fortsatze, die vielleicht als Trager fleischiger Spiralarme gedient haben. Ausserdem befindet sich in derselben Schale eine hohe Medianleiste, die sich 'liber ein Drittel der Schale erstrcckt und an ihrem oberen Rande einen spatelformigen Fortsatz tragt, der bis zum Centrum der Schalenhohlung reicht. Camarophoria Crumena Martin. Taf. XXX VH» fig. 6. Conchyliolithus anomites crumena Mail Petrif. Derbiensia t. 36. f. i. 1809. Terebratula Schlotheimi v. Buch. Ueber Terebratula p. 39. t. 2. I. 32. Camarophoria Schlotheimi King Monogr. of Perm. foss. p. 118. t. 7. f. 10 — 21. Camarophoria Schlotheimi Dav. Monogr. of B rit. Perm. Brach. p. 25. t. 2. f. 16—27. » Crumena iiavids. Mon. Brit. Carbon. Brach. p. 113. t. 25. f. 3 — 9. Nouv. Mémoires. Tome XIII. 45 Camarophoria crumena Toula Kohlenkalk & Zechstein Spilzbergen p. 5. S)a ieh nur einen Steinkern von diesem Fossil besitze, und die Vergleichung mit den Abbildungen mir ein nur zweifelbaftes Résultat ergab, so wandte ieh mich an Prof, de Koninck, der auch freundlich genug war, die Verantwortung der Bestimmung zu über- nehmen. Von Davidson’s Abbildungen stimmt am besten fig. 5. auf Tafel 25 der Berg- kalkbrachiopoden. Camarophoria plicata Kutorga. Pentamerus plicatus Kut. Verhandl. d. Petersb. Miner. Ges. 1844. p. 89. t. 9. f. 3. Spirifer triplieatus Kut. ibid. 1842. p. 23. t. 5. f. 6. Terebratula Schlotheimi v. Buch. M. V. K. Géol. d. 1. Russie II, p. 101. t. 8. f. 4. Camarophoria Schlotheimi Eichw. Leth. ross. I, p. 786. Rhynchonella connivens Eichw. ibid. p. 751. t. 35. f. 15. Camarophoria plicata v. Moller Popnuu jKypaajn, IV, p. 169. t. 8. f. 1 — 6. Ich habe in dem Moskauer Bergkalk nur ein einziges schlecht erhaltenes Exemplar dieser Art bei dem Dorfe Russawkina gefunden. I)a es mir gelang, den Schnabel bloss zu legen, so konnte ich die Zugehorigkeit zur Gattung Camarophoria constatiren, und nach Uralischen Individuel welche mir von Hrn. v. Moller überlassen waren, war es mir moglich, mich von der Identitat mit jenen zu überzeugen. Mein Fossil stimmt am be- sten mit fig. 4. von Mollers Abbildungen, da auf dem Wulst der kleinen Schale 5 Fal- ten, und ebenso viel auf der Seite derselben sichtbar sind. Die Wülbung der Schale und die Grosse des Gehauses sind dieselben wie bei der citirten Figur. Rhynchonella Fischer Das Gehause gefaltet, ungleichschalig und faserig. Die grossere Schale mit Area und Schnabel; im Schnabel eine rundliche Oeffnung, deren untere Halfte von einem zwei- theiligen etwas vortretenden Deltidium umschlossen ist. Im Inneren der grossen Schale be- fmden sich zwei Schlosszâhne, die leistenartig nach innen verlaufen; am Scldoss der kleinen Schale sind zwei den Ziihnen der grossen Schale entsprechende Vertiefungen, zwischen welchen ein rinnenarliger Anhang; eine molir oder weniger deutliche Median- leiste zieht sich von der Rinne nach unten. Rhynchonella pleurodon Phillips. Taf. XXXVII, fig. 7, 8. Rhynchonella pleurodon Phillips 1836. Geology of Yorkshire t. II. p. 222. t. 12. f. 25 - 30. — 359 „ ventilabrum Phill. ibid. p. 223. t. 12. f. 36, 38, 39. Terebratula pentatoma de Kon. Descript. anim. foss. p. 289. t. 19. f. 2 Atrypa triplex McCoy Synopsis p. 157. t. 22. f. 17. Terebratula pleurodon de Verneuil Geology of Russia 11, p. 79. t. 10. f. 2. Rhynchonella pleurodon Davidson Carbon. Brachiopoda p. 101. t. 23. f. 1 — 15. „ „ ? Auerbach Bullet. de Moscou 1864. p. 233. t, 8. f. 9. „ „ v. Moller. Topeua atypeajii 1862. 4. p. 164. „ pentatoma Fisch. Eichwald Lethaea ross. I, p. 752. „ pleurodon Toula Permo-Carbon. Foss. p. 13. 1. 8. f. 3. De Koninck führt als Synonym von Rh. pleurodon Terebratula tritoma Fisch. und Ter. pugnus Fisch. auf. ïch balte sowohl Ter. tritoma wie T. pentatoma in Fischer’s No- tices des foss. d. gouvern. de Moscou 1859 fur jurassisclie Rhynclionelien, vvofür auch der in den notices p. 34. bezeichnete Fundort Tatarowa spricht . Die Rhynclionelien auf t. 23. der Oryctographie sind einfache Copien der Abbildungen in den notices, aber im Text der Gryctographie p. 147. wird T. tritoma als T. pugnus aus dem Kalk der Kljasma und T. pentatoma als T. borealis von Mjatschkowa stammend aufgeführt. Statt der verloren ge- gangenen Originale des Jahres 1809 haben also augenscheinlich andere F ossilien im Jahre 1837 vorgelegen, vielleicht Rhynch. pleurodon und Camarophoria plicata, welche nicht von neuem abgebildet wurden. Es folgt hieraus von selbst, dass auch Eichwald falsch gegritfen hat, wenn er Ter. pentatoma als Rh. pleurodon Phill. aufïasst. Bronn ist in seinem Index palaeontologicus ganz auf der richtigen Fahrte, wenn er bei T. pentatoma und T. borealis Fisch. auf Rh. oxyoplycha des Jura deulet. Fischers Beschrei- bung der fraglichen Formen ist übrigens so bescheiden gehalten und die Figuren so man- gelhaft ausgeführt, dass von sicherer Deutung derselben nicht die Rede sein kann. Mit dem englischen Fossil gleichen Namens verglichen stimmen unsere Formen vorzugsweise mit Fig. 1. und 9, t. 23 in Davidson’s Monographie. Es liegt namlich eine grossere Form vor mit tiefem Sinus, im Sinus selbst 4 scharfe Falten und auf jedem der Flügel 3 bis 4 Falten, die kleinere Schale stark convex. Bei einer kleineren Varietat ist der Si- nus viel weniger tief, im Sinus liegen 4 — 5 Falten, auf den Flügeln 6 — 7; die klei- nere Schale ist natürlich hier auch viel weniger bauchig. Die Falten ziehen sicli bis diclit auf die Wirbel; bei der grosseren Abart obliteriren sie in der Niihe derselben. Die grossere Rhynchonella pleurodon ist 20 Mm. breit, 13 — 14 dick und 15 lang; die kleinere ist 12 — - 13 Mm. breit, 7 dick und 11 lang. Das Fossil is< im Ganzen nicht hàufig anzutreffen, weder in Mjatschkowa nocli in Karabtschewo. 45* — 860 — Spirigera d’Orb. Athyris und Actinoconchus McGoy Terebratula autorum. Cleiothyris King. Das Gehàuse àhnlich dem der Terebrateln, doch im Inneren mit Spiralkegeln ver- sehen. Der Schnabel der grosseren Klappe kurz, übergebogen mit kleiner OefFnung, er berührt entweder den Wirbel der kleineren Schale, uder ist davon durch ein zweitheili- ges Deltidium getrennt. Keine Area, gewohnlich concentrische Anwachsstreifen, selten radiale Rippen. Im Inneren der Schale vier Eindrücke, nahe dem Wirbel oft ein kleines Loch, welches mit einer frei in die Schale hineinragenden Rohre communicirt. Die an den Zahnlei- sten befestigten Spiralkegel sind mit iliren Spitzen gegen die Seitenrànder der Schale gerichtet. Obgleich McCoy’s Athyris die Prioritat liât, so habe ich doch den richtigeren Na- men d’Orbigny’s vorgezogen, da in der Wissenschaft doch unmoglich Namen geduldet vverden konnen, deren Bedeutung nothwendig zu falschen Vorstellungen führen müssen. Spirigera ambigua Sow. sp Taf. XXXVII, «g. 9, Spirifer ambiguus Sow. 1822. Miner, conch. IV, p. 105. t. 576. Terebratula ambigua Phill. Geol. of Yorksh. Il, p. 221. t. il. f. 21. Atrypa sublobata Portlock Report of Londond. p. 567. t. 38. f. 2. Terebratula ambigua de Koninck Descr. d. anim. foss. p. 296. t. 20. f. 2. . „ „ de Verneuil Géol. de la Russie II, p. 59. t. 9. f. 12. „ „ ? Keyserling Petschora p, 238. t. 10. f. 5. Athyris ambigua Davidson Monogr. of carbon. Brach. p. 77. t. 15. f. 16 — 22. t. 17. f 11 — 14. Spirigera subpyriformis Semenov et Moller Bullet. de l’acad. de St -Pétersb. VII, p. 246. t. 2. f. 4. Athyris ambigua f. Thomson Transact. of Geol. soc. of Glasgow 1865. p. 85. t. 2. f. 2. „ „ Toula Barents-Inseln p. 20. t. 2. f. 4, 5, 6. Dieses Fossil ist m'cht haufig im Bergkalk von Mjatschkowa, die von dort stammen- den Exemplare gleichen am meisten denen von Settle in Yorkshire (Davids. I. c. t. 17. 1. 16.). Der Sinus vertieft sicli erst hinter der Mitle der grosseren Schale, ebenso zie- hen sicli die Falten des Wulstes der kleinen Schale nichl ganz bis zur Mitte der Schale hinauf. Die grossere Schale liât ausserdem nocli zwei seitliche Einsenkungen, denen seit- liche Erhohungen auf der kleinen Schale entsprechen. Der Mittelwulst der kleinen Schale — 361 — hat keine Vertiefung. Der Schnabel liegt dicht auf dem Wirbel der kleinen Schale auf. Das Geflige der Schale ist blàttrig. Spirigera ambigua ist. sehr viel haufiger in den vio- letten Thonen bei Sserpuchov, und von dort besitze ich auch den Kern eines verdrückten Gehàuses, an welchem die Spire sehr erkennbar erhalten ist, so dass an der Richtig- stellung der Geschlechtsbestimmung kein Zweifel haftet. Terebratula Lhwyd. Gehause eiformig oder rundlich, der Schnabel der grossern Schale durchbohrt, Area nicht scharf begranzt, ein zweitheiliges Deltidium umgiebt nur einen kleinen Tlieil der Schnabeloffnung. Schlossgegend verdickt, in der kleineren Schale zvvei Schlosszahne und eine Medianleiste, in der grosseren Schale zvvei leistenartige schrag vërlaufende Vorsprünge, deren niedere Fortsetzung sicli nach der Mitte der Schale erstreckt, daneben Vertiefungen. Die schleifenartigen kalkigen Armstützen, ain Schloss der kleinen Schale entspringend, reichen nicht liber die Mitte des Gehauseraums liinaus. Die Textur der Schale ist poriis. Terebratula sacculus Martin. Taf. XXXVII, fig. 10. Conchyliolithes Anoinites sacculus Mart. Petrif. Derb. 1809. p. li. t 46 f, 1 — 2 Terebratula sacculus Sow. Miner, conch. p. 65. t. 4 46. f. 1 „ hastata Sow. ibid. p. 66. t. 446. f. 2, 3. „ sacculus Pliill. Geol. of Yorksh. 11, p. 221. t. 12. f. 2. „ hastata Pliill. ibid, p. 221. t. 12. f. 1. „ plica Kutorga. Verhandl. der Miner. Ges. zu Petersburg p. 26. t. 5. f. 11. „ sacculus de Koninck Descr. d. anim. foss. p. 293. t 20. f, 3. „ sacculus Vern. Géol. de la Russie II, p 63. t. 9. f. 7. „ fusiformis Vern. ibid. p. 65. t. 9. f. 8. „ hastaeformis de Kon. Descr. suppl. p. 665. t. 56. f. 8. „ vesicularis de Kon. ibid. p. 666. t. 56. f. 10. „ elongata Sernenov Schles. Kohlenk. p. il. t. 3. f. 2. „ sulcisinuata Sein. ibid. p. 12. t. 3. f. 3. „ hastaeformis Sein. ibid. p. 12. t. 3. f. 4. Seminula ficus McCoy Brit. palaeoz. foss. p. 409. t. 3. D. f. 22. Terebratula millepunctata Hall Pacif. railw. III, p. 101. t. 2. f. 1 — 2. „ sacculus Davids. Monogr. carb. Brach. p. 14. t. 1. f. 23, 24, 27, 29, 30. „ hastata ibid. p. 12. t. 1. f. 1, 2. — 362 — Terebratula vesicularis ibid. p. 14. t. 1. f. 5. „ sacculus Eichwald Leth. ross. I, p. 691. „ bovidens Meek Nebraska p. 187. t. 1. f. 7. t. 2. f. 4. „ sacculus Grünewaldt Beitrage p. 92. „ „ y. Moller Topa. rcypH. 1862. IV„ p. 61. t. 1. f. 1. „ plica ibid. p. 63. t. 1 . f. 3 — 6. Obgleich icli in Bezug auf die Synonymie dem Beispiele de Koninck’s gefolgt bin, und T. hastata,, T. vesicularis etc. zu T. sacculus gestellt habe, so muss icli mir doch sagen, dass bei den heut herrschenden Anschauungen über den Begritf species das schwer- lich den Beifall der Melirzalil der Palâontologen haben vvird. Sobald übrigens gevvisse Formen mit Bestandigkeit in Raum und Zeit auftreten, muss ihre Bedeutung auch durch besondere Benennungen, gleichviel ob als Art oder Abart, gekennzeichnet vverden. T. sacculus findet sicli im Muskauer Bergkalk nur selten, am haufigsten noch, wie es scheint, in den Kalkbrüchen von Karabtschewo. Im allgemeinen Habitus stimmt sie gut mit der von Moller abgebildeten vom Ural überein, nicht minder mit der von Welton Staffordhsire. Letztere, das sei beilaufîg bemerkt, ist in der iiusseren Form vollkommen identisch mit T. vicinalis des Jura, vvobei indessen nicht verschwiegen vverden soll, dass nacb David- son T. hastata und T. vesicularis iichte Terebrateln sind, wahrend die ausserlich zum Verwechseln anhliche T. vicinalis eine Waldheimia ist. Da ein glücklicher Zufall noch nicht ein verkieseltes Exemplar in meine Hànde gespielt hat, so habe ich über den Stütz- apparat unserer T. sacculus noch nichts in Erfahrung bringen konnen. Unser Fossil hat einen deutlichen Sinus in der grosseren Schale, aber keine Seitenfalten wie bei T. plica,, daller auch nur einen schwach geschweiften Stirnrand, wahrend bei T. plica drei scharf ausgepriigte Bdgen vorhanden sind. Auf der kleinen Schale ist keinerlei deutliche Yertie- fung wahrzunehmen; beide Schalen sind gewolbt, daher das Gehause im Allgemeinen ei- formig. Der Schnabel tritt nicht über den Schlossrand vor. Wahrend des Druckes dieser Schrift sind noch Bruchstücke einer Terebrata in dem Bergkalk von Gshel gefunden worden. Die unvollkommene Erhaltung lasst midi in Unge- wissheit, ob dieses Fossil zu T. pugnus Mail, oder zu T. acuminata Mort, zu stellen ist. Bryozoa. Aulopora Goldfuss. (Storaatopora Broun.) Auf anderen Gegenstanden aufgewachsene, sich kriechend verzweigende zu Netzen oder Büscheln vereinigte rôhrenformige Organismen^ die sich durch seitliche Knospung ver- meliren. Am dickeren Ende sind die einzelnen Zellen mit einer kreisformigen oder ovalen — 363 — Mündung versehen. Die innere Ilühiung der Zellen hângt mit der Hohlung des Mutter-In- dividuums, aus welchem sie durcli Knospung hervorgegangen, zusammen. Die Gattung Àu- lopora ist mit Unrecht von Milne Edwards und Haime zu den Korallen gestellt worden, da sicli in den Rohren keinerlei Sternlamellen erkennen lassen. Das zeigt aucli ganz deutlicli der Bau der Rohren, der nicht im Kreise erfolgt; die Rüliren bilden sich mehr nach Art der Serpulae, indem sie sich von einer flachen langgestreckten Unterlage erlie- ben, zuerst die Langsninder bilden„ und wenn diese bis zu einer gewissen Hühe gedie- hen, dann erst den übriggebliebenen Spalt schliessen. An dem gleich naher zu besehrei- benden Individuum der A. campanulata, welches auf der Schale eines Spirifer mosquen- sis aufsitzt, lasst sich dieser Prozess deutlich verfolgen, da ganz ungeschlossene Rohren, mit einem Schlitz und ganz geschlossene Rohren vorhanden sind. Nach der Beschaffenhe.it und dem Erhaltungszustande des Fossils lasst sich nicht annehmen, dass die Schlitze durch Abreibung entstanden seien. Aulopora campanulata McCoy. Taf. XXXVII, fig. il. McCoy Synopsis p. 190. t. 31. f. 15. Aulopora hians Eichw. Leth. ross. p. 512. t. 28. f. 11. Aleclo acaulis Fisch. Oryctogr. t. 30. f. 2. „ dichotoma Lamouroux Oryct. t. 30. f. 3. ? Aulopora tubaeformis Gldf. I, p. 83. t. 29. f. 2. ? ., macrostoma Fisch. Bull, de Moscou 1831. p. 287. t. 5. f. 6. Au! Euomphalus tabulatus, Spirifer mosquensis, Productus semireticulatus und Gastro- podengehausen kommt diese Aulopora nicht ganz selten in den Steinbrüchen von Mjatsch- kowa vor. Auf dem abgebildeten Exemplar stellen sich die Zellen gis im Bau be- griffen dar; mehrere Rohren sind auf der Oberseite noch nicht geschlossen, bei anderen verlangert sich die Mündung in einen Schlitz, bei den fertigen Zellen jedoch, wie dies an zahlreichen anderen Kolonien wahrzunehmen, ist die Mündung immer kreisrund. Die Aussenseite der Rohren ist glatt, ebenso der Mündungsrand. Die Rohrenenden sind haufig etwas aufgerichtet und die Yerzweigung ist mehr oder weniger stark, so dass die Zel- len oft dicht gedrangt neben einander stehen, in anderen Fallen durch grossere Zwischen- râume von einander getrennt sind. Es ist desshalb aucli nicht unwahrscheinlich, dass die oben citirte Aulopora macrostoma Fisch. hierhergehort, doch betont der Autor stark die ostioles larges a bords très-renflés, ein Merkmal, das ich bei keinem der mir vorliegen- den Exemplare ausgeprâgt finde. Eichwald bat die Schlitze der unferligen Rohren zur Aufstellung einer neuen Art A. hians bonutzt, und giebt aucli als Unterscheidungszeichen 364 — an, dass sich die Rohren nicht zu einem Netz vereinigen; da aber die netzartige Verei- nigung nur dadurch bewerkstelligt wird, dass sich junge Rohren liber allé Iegen, so wird inan bei jungen Stôcken nie netzfôrmige Vereinigung finden. A. tubaeformis ist, wenn nicht dieselbe, so docli eine sehr nahestehende Form, and nur der selir dünne Miindungsrand hindert midi, sie fur identiscb zu nehmen. Fonestellidae. Fischer von Waldheim hat die Fenestelliden des jüngeren Bergkalks unter dem Na- men Retepora beschrieben. Nach Lonsdale unterscheidet sich die lebende Gattung Rote- pora von den gegitterten Mooskorallen der àlteren Formationen, den Fenestellen, dadurch, dass die Zellen dieser letzteren auf einer gemeinsamen Basalplatte stehen, die aus senk- rechten haarformigen Rohren zusammengesetzt ist. Fischer von Waldheim hat in seiner Oryctographie du gouvernement de Moscou p. 165. vier Species beschrieben, die er Retepora martis, veneris, angustata und bifurcata nennt; da er aber nicht im Besitz voll- standiger Exemplare gevvesen ist, vvelche auch die Zellenmündungen zeigten, so ist nach den unvollkommenen beigegebenen Zeichnungen schwer zu entscheiden, welche der uns vorliegenden Fenestelliden damit gemeint sind. Àuch Eichwald beschreibt (Leth. ross. I, p. 372.) eine Polypora inaequalis von Mjatschkowa oline der Zellenmündungen zu er- vvalmen. Ueberhaupt haften die meisten Fenestellidenreste dem Gesteine derart an, dass die Zellenmündungen nach unten gekehrt, also nicht sichtbar sind, und es hat langerer Jahre bedurft, elle ich in den Stand gesetzt wurde, mir durch besseres in der erwünsch- ten Lage befindliches Material Licht über diesen Gegenstand zu verschaffen. Aus die- sein Umstande muss aber auch geschlossen vverden, dass die Zellenmündungen auch im lebendigen Zustande nach unten gerichtet waren, da sie wahrscheinlich ihre Nahrung aus dem Schlamme des Meeresbodens zogen. Nach allem, was mir zu Gesicht gekommen, kann ich nur zwei Gattungen von Fenestelliden im Bergkalk von Mjatschkowa unterschei- den, namlich eine âchte Feneslella und Polypora. Auf den ersten Blick unterscheidet sich die erstere von der letzteren durch kleinere Maschen, die erstere entspricht daher der Retepora veneris Fisch.; und die letztere der R. martis Fisch. R. angustata; R. bifurcata der Oryctographie sind jedenlalls nur Bruchstücke der Fenestella veneris in verschiede- nem Zustande der Erhaltung. Fenestella Lonsdale. Das Gehause der Bryozoen-Kolonie stellt ein kalkiges Netz-oder Gitterwerk dar.vvelches aus geraden durch kurze Quersprossen verbundenen Querstàben besteht. Die Stabe haben auf der unteren Seite einen mittleren Langskiel und zu jeder Seite desselben eine Reihe von Zellenmündungen. Die Quersprossen sind ohr.e Poren. Fenestella veneris Fisch. sp. Taf. XXXVII, fig. 12. 13. Taf. XXXVIII, fig. 1. Retepora veneris Fisch. Oryctogr. p. 165. t. 39. f. 1. Die Kolonien dieser Mooskoralle haben das Ansehen eines Gewebes, und unferschei- den sich von einem solchen nur dadurch, dass die Langsstabchen sich zuweilen gabeln, so dass der flache Stock nacli oben liin breiter vvird. Die Langsstabchen sind auf der In- terseite regelmassig mit zvvei Reihen durchlocherter Warzen zu beiden Seiten des Mittel- kiels besetzt. Die Querstabchen durchsetzen nicht, oder docli nur stellenweise die Langs- stabchen geradlinig. Die Oberseite dos Netzwerks ist glatt und die Maschen erscheinen desshalb ganzrandig und sind abgerundef. Die Unterseite liât ein hockeriges Ansehen; da die beiden Reihen Warzen etwas liber den Ranci der Stabchen vortreten, erscheinen auch die Maschen weniger regelmassig. Die Querstabchen sind wenig schmaler als die Langsstabchen. Was die Dimensionen des Netzwerks anbelangt, so kommen auf einen Cen- timeter 20 Quermaschen und 1 6 Langsmaschen. Die Dicke dürfte ein Viertel Millimeter kaum übersteigen. Es scheint, dass Fenestella virgosa Eichvv. (Leth. ross. I, p. 358.) von Saraninsk im Ural eine nahe Verwandte von F. veneris ist, deren Maschen nur etwas mehr in die Lange gezogen sind. Polypora McCoy. Diese Gattung der Fenestelliden unterscheidet sich von Fenestella durch die Abwe- senheit des Kiels auf der Poren tragenden Seite des Bryozoenstocks und durch die mehr als zvvei betragende Zabi der Porenreihen. Polypora martis Fisch. sp Taf. XXXVin, tig. 2. Retepora martis Fisch. Oryctogr. p. 165. t. 39. f. 1. Die Unterflàche der Colonie ist mit zahlreichen Poren bedeckt, die nicht, wie bei Fenestella veneris warzenartig in die Ilôhe stehen, und liber den Rand der Stabchen vor- ragen, sondera einfach die glatte Flache durchbohren. Auf den kurzen Querstabchen sind keine Zellenmündungen. Auf den kiellosen Langsstabchen ziehen sich in schriig verlau- fenden parallelen Reihen je drei oder vier Zellenmündungen nach oben, die zu gleicher Zeit geradlinig den Seitenrandern der Stabchen parallel gestellt sind. Auf einen Centime- ter kommen acht Langsmaschen und zelm Quermaschen. Die Locher zwischen den Stab- chen sind bei gui erhaltenen Exemplaren regelmassig elliptisch; ist die etwas gewülbte Nouv. Mémoires. Tome XIII. 46 Oberseite der Stâbchen abgerieben, su erscheinen die Loeber mehr oder vveniger eckig. Die Querslàbchen sind fast ebenso breit vvie die Lângsstàbchen. Polypora porosa Eichw. (Leth. ross. I, p. 374. t. 23. f. 10.) sebeint eine nahe Verwandte von der eben beschriebenen Art zu sein, doch sind die Zellenmiindungen bei jener zablreicber, da die sebrâg aufsteigenden Reihen deren 6 bis 7 enthalten. Polypora irregularis nov. sp. Taf. XXXVIII, fig. 3. Diese Art untersebeidet sicli von der vorhergehenden dureb eine viel unebenere Ober- flache, die dadureb erzeugt wird, dass die Zellenmiindungen auf warzenartigen Erhohun- gen und nicht in regelmiissigen Reiben steben. Da, vvie gesagt, die Zellenmiindungen obne Ordnung liber die Oberflàche zerslreul sind, so fîndet sicb nur lue und da eine sebrage Reibe von Warzen wie bei P. martis, und in dieser steben hôchstens drei, meist nur zvvei zwischen den Randern der LÜngsslabcben. Diese sind bald dicker, bald dün- ner, und dicliotomiren nacb oben bin, vvie bei allen Fenestelliden. Die Quersliibchen sind sebr kurz, und aucb auf ihnen befinden sicli Zellenmiindungen. Die Mascben baben die Grosse und die Form der Mascben von P. inartis, docli sind sie ein vvenig gestreckter, so dass nur sieben Langsmascben auf einen Centimeter kommen. Da die Stâbchen von ungleicber Rreite sind, so erscheinen aucb die Mascben ungleicb gross. Polypora dendroides McCoy. Synopsis of the carbon, foss. of Ireland p. 206. t. 29. f. 9. Eine grosstnaschige Rryozoenkolonie, die von unten auf dichotomirend sicb rasch facherformig ausbreitet. Die Mascben sind drei Millim. lang und einen Millimeter breit, es kommen also nur drei Langsmascben auf einen Centimeter. Die Zellenmiindungen steben ziemlicb regelmassig im Quincunx wie bei P. martis, und meist bilden vier eine schrag aufsteigende Reibe. Die Zellenoffnungen sind von einem elwas erhohten Rande umgeben, steben aber nicht, wie bei P. irregularis und Fenestella veneris auf warzenformigen Er- bobungen. Die Querstàbchen sind sebr kurz, oft etwas scbmaler als die Langsstabchen und nicht mit Zellenoffnungen beselzl. An dem einzigen vorliegenden Exemplar isl die Ober- flache so abgerieben, dass die Zellengange blossgelegl sind; sie geben von der Mitte aus, und zielien sicb in schrager Linie (unler einem Winkel von 70 Grad) nacb beiden Seiten in die Holie. Verwandte Formen sind Polypora Halliana Prout und P. tenella Nich., dessgleicben P. tuberculata Nicb. aus der devonischen Formation Nordamerikas (Descript. of New fossils from the devon. formation of Canada by A. Nicbolson Geolog. magaz. April &Mag 1874.) — 367 — Ascopora nov. genus («fcrxôç Schlauch). Millepora Phillips. Cylindrische sich gabelnde Stàmnie, deren langlich eirunde Zellenniündungen in re- gelmàssigein Quincunx stehen. Die Lippen dir Mündungen sind einfacli abgerundet. Die von den Mündungen zu den Randschlâuchen führenden Rohrtn sind 1 ng, und erreichen fast die Ilalfle des Durchmessers der Staminé. Dieses Geschlecht, das sich keinem der existirenden Geschlechter anpassen liisst, gehort zu der Abtheilung der Cerioporinen Hage- now’s, denn die Mündungen sind nicht vorspringend und ohne Deckel *). Phillips halle das Fossil noch zu den Polyparien gestellt, vvohin es natürlich nicht gehort, da die Stel- lung der Zellenwiinde nicht eine strahlenformige ist. 1m horizontalen Durchschnitte stellen sich die Zellen als mehrere Kreise von Lochern dar, die aber, da sie in verschiedener Hohe vom Schnitt getroffen worden, unregelmassig geformt erscheinen. Im Langsschnitt stellen sich diese Kreise als regelmassig übereinander gelagerte Zellenschichten dar, in denen sich die Zellen spiralig in die Hohe zielien, wie das schon au! der Oberllache des Staminés hervortritt. Im Langsdurchschnitte des Zellenstockes stellen sich die Zellen wie die Maschen eines feinen Gewebes dar, und durch die Zellenwande werden Rhomben gebil- det, die auch schon auf der Oberllache des Stockes einigermassen hervortrelen. Die Zel- lenhohlrauine erscheinen nicht immer ganz gleichmassig gebildet, eine Unregelmassig- keit, die durch den hier und da den Wànden anhàngenden Kalkspath hervorgebracht wird . Der DünnschlilF eines Langsschnitts liisst noch besondere weisse Flecke in den Zellen- wandungen hervortrelen, die sich in vertikaler Richtung zwischen den Lochern befinden; unter dem Mikroskop erscheinen sie bei durchgehendem Licht dunkel ; sie sind wahr- scheinlich durch ortliche Verdichtung der Zellenwandsubslanz entstanden, gleichsam als wenn das Thier hier niedergelegt halte, was bei Bildung des Hohlraums der Zelle unverbraucht geblieben. Die Aussenwand des Zellenstocks ist dick, im horizontalen DünnschlilF stellen sich die Randzellen als schiaucharlige Hdhlungen dar, von welchen ein verhaltnissmiissig langer allmahlig enger werdender Kanal zur Zellenmündung führt. In der Substanz der Aussenwand selbst ist die Verbindung der letzteren mit den Innenzellen deutlich sichtbar; es verlaufen niimlich in der Intercellularsubstanz Linien, welche tutenartig durch schrag von aussen nach innen gerichtete Scheidewande umgeben sind, ungefahr wie die Axe eines Korallenstocks von den pabulae. *) Von der Gattung Ceriopora unterscheiden sich Ascopora durch die regelmassig gestellten Mtin* dungen, wàhrend sie bei Ceriopora unregelmassig iiber die Oberflache zerstreut sind. 46* — 868 — Ascopora rhombifera Phill. sp. ’). Taf. XXXVin, fig. 4, 5, 6. Ceriopora nodosa Fisch. Oryctogr. p. 166. t. 30. f. 9, 10. Millepora rhombifera Phill. Yorksh. II, p. 199. t. 1. f. 34, 35. „ gracilis Phill. Paiaeoz. foss. p. 20. t. 11. f. 3 1 . Favosiles serialis Portl. p. 327. t. 22. A. f. 6. Alvéolites funiculina Mich. Iconogr. zoophytol. p. 260. t. 60. f. 5. Monticulipora tumida Phill. De Koninck. N ouv. recherches 1872. p. 143. t. 14. f. 3. e. f. Es lasst sich freilich niclU mit Sicherheit behaupten, so lange man niclit das eng- lische Fossil confrontirt hat, ob Millepora rhombifera Phill. mit unserer in Rede stehenden Mooskoralle congruent ist, aber bei der nahen Yervvandtschaft unseres Bergkalks mit dem englischon ist es im hochsten Grade wahrscheinlich. Ebenso unterliegt es wohl keinem Zweifel, dass Fischer’ s Ceriopora nodosa hierher gehort, da die Anschwellung, nacli wel- cher Fischer die Spezies benannt hat, jedenfalls nur eine zufallige ist. Fine nahe ver» wandte Art ist Ceriopora bigemmis Keys. (Petschora p. 184. t. 3. f. 13.); hier stehen zwischen je zwei ZeHenmündungen einer Langsreihe zvvei Wârzchen, von welchen bei Ascopora rhombifera keine Spur vorhanden ist; ausserdem zahlt man bei A. bigemmis in einer schriig aufsteigendon Reihe von Zellenporen deren sieben, wahrend bei A. rhombi- fera dreizehn vorhanden sind, also 26 in einem Umgange. Der Hauptcharakter dürfte demnach in der Abwesenheit jeder besonderen Skulptur auf der Oberflache der Stiimme liegen; indessen finden sich bei sehr gut erhaltenen Exemplaren Grübchen, und zwar ist in diesem F aile jede Zellenmündung von vier Grübchen umgeben, je eins liber und unter, und je eins zu beiden Seiten; indessen sind, wie gesagt, diese Grübchen nur ganz aus- nahmsweise zu beobachten. Ceriopora Gldf. Vielgestaltige, überrindende, knollige und astige Stocke, die aus übereinanderliegen- den Zellenschichten bestehen; Zellen überall gleich gross, unsymmetrisch doch gleich vertheilt, und meist ziemlich dicht gedrangt; Oberflache eben. Ceriopora inaequabilis nov. sp. Taf. XXXVIII, f. 7. Ich nenne so eine Mooskoralle, die nur in einem Exemplare existirt ; sie hüllt einen *) Meek hat in Final report of the Geol. survey of Nebraska ein mit unserem verwandtes genus Rhombopora aufgestellt; nach der Abbildung von R. lepidendroides 1. c. t. 7. f. 2. d. ist indessen die in- nere Struktur des Staminés eine ganzlicb versekiedene. Cidarisstachel vollkommen ein, and da sie sicli ganz an denselben angeschmiegt liât, so trelen auf der OWflàchu die Unebenlieiten der Stachelwarzen überall hervor. Die Zellen- mündungen sind rundlich, ihr Rand abgerundet; sie stehen diclit gedràngt in keiner be- stiramten Ordnung, und die Zellenrohren steigen schrag nach oben; die Wande, durch welche die Zellenporen von einander getrennt wcrden, sind nicht immer von gleicher Dicke. Auf dem Querschnitt sind nur zwei Reihen Zellen zu beobachten; sie sind langlich, doch da sie in verschiedener Hohe durchschnitten sind, aueh von verschiedener Forin; überdiess sind sie mit Kalkmasse erfüllt, und treb n daller die Seheidewande nicht überall mit Deutlich- keit hervor. Chaetetidae. Ich trenne diese Thiergruppe von den eigentlichen Korallen, da sie keine actinoide Organisation haben. Schon F. Roemer sagt in der Lethaea geognostica II, p. 18 1: „ Die Abwesenheit jeder Spur von Sternlamellen konnte die Zugehorigkeit der Chaeteten zu den Anthozoen überhaupt zvveifelhaft machen, wenn nicht die übrigens so grosse Ueber- einstimmung mit den Calamoporen die Stellung neben diesen forderte.<£ Aber da die Calainoporen Sternlamellen haben, dagegen Halysites, Syringopora, Dania, Beaumontia, Dekayia, Constellaria, Labechea, Chaetetes, ja seibst Michelinia, die zu den Favositiden gehiirt, nicht, so ist die Nuthwendigkeit der Yereinigung mit den Aetinozoen nicht zwingend, und der Unterschied bedeutend genug, uin eine Trennung zu rechtfertigen. Von den Favositi- den unterscheiden sicli die Chaetetidae nocli durch die Abwesenheit der Locher in den Aussenwiinden der Zellen. Chaetetes Fisch. (Stenopora Lonsdale.)* Vielgestaltige Massen, aus langen Rohren zusammengesetzt, welche durch melir oder weniger zahlreiche Ouerlamellen in ungleiche Abtheilungen getheilt sind. Die Rohrenmün- dungen sind ungleich, vieleckig oder abgerundet. Chaetetes tumidus Phill. sp. Geology of Yorkshire II, p. 200. t. 1. f. 49 — 57. Favosites tumida Portl. Londond. p. 326. t. 22. f. 4. Verticillipora dubia McCoy Synopsis p. 194. t. 27. f. 12. Alvéolites tumida Michelin Iconogr. Zoopli. p. 259. t. 60. f. 2. Stenopora crassa Lonsd. Geol. of Russia I, p. 632. t. A. App. A. f. 12. ChaeMes tumidus Milne Edwards & Haime. Brit. foss. corals p. 159. t. 45. f. 3. „ „ Eichwald Leth. ross. I, p. 483. 55 370 — Ceriocava crescens Ludwig. Zur Palaeont. d. Urals p. 45. t. 7. f. 4. Monticulipora tumida de Koninek. Nouv. rech. sur les anim. foss. 1872. p. 143. t. 14. f.3. Es liegl mir nur ein Exemplar dieses Fossils vor, eiu cylindrischer Stamm, der drei Verzweigungen zeigt. Die Zweige sind abgebrochen. Die Oberflâche des Stammes ist mit dicht stehenden Poren bedeckt. Die Poren sind vieleckig, langlich, rundlich, überhaupt sehr ungleich. Der Langsschnitt durch die Mille des Staminés zeigt von der Mitte in sanftem Bogen nach oben und aussen geneigte Rohren, die durch Scheidewande in ungleich grosse Zellen getheilt sind; ein Bau, der einen Zweifel an der Ghaetetes-Natur des Fossils nicht aufkommen liisst. Leider eignete sich der Langsschnitt nicht fur Herstellung einer Zeich- nung, da nach dem Rande hin die Zellen mit Kalkmasse ausgefüllt sind, und die Àussenwando nicht in ihren Umrissen hervortreten. Im Querbruch sind in der Mitte des Stammes die Rohren mit den Querwânden ebenfalls deutlich, verfliessen aber aus dem eben genannten Grunde ebenfalls miteinander. Der Stamm ist 8 Millim. im Durchmesser und verflacht sich an den Verzweigungsstellen etwas. Chaetetes tumidus kommt im Foraminiferenkalk vor, das Stiick, welches zur Beschreibung gedient bat, stamml aus der Gegend von Podolsk. Chaetetes radians Fisch. Oryctographie du gouv. de Moscou p. 160. t. 36. f. 6. Favosites septosus Flem. Phillips Yorksh. Il, p. 200. t. 2. f. 3 — 5. „ capillaris Phill. ibidem f. 6 — 8. Calamopora alveolaris Fisch. Oryctogr. d. Moscou p. 159. t. 35. f. 1, 2. „ polymorpha Fisch. ibid. f. 3, 4. Chaetetes excentricus Fisch. ibid. f. 5, 6. „ concentricus Fisch. ibid. p. 160. „ dilatatus Fisch. ibid. f. 2. „ cylindricus Fisch. ibid. f. 1. „ jubatus Fisch. p. 161. t. 36. f. 4. „ radians Lonsd. Murch. Vern. Keys. Russia I, p. 595. t. A. f. 9. „ septosus Graf Keyserl. Petschora p. 183. „ capillaris Keys. ibid. p. 183. „ radians Fisch. Milne Edwards & Haime Brit. foss. corals p. 158. „ „ „ Eichwald Leth. ross. I, p. 482. „ „ Milne Edw. & Haime. Monogr. de polyp. foss. p. 263. f. XX. f. 4. „ „ „ Toula Barents-Inseln p. 56. — 371 Dieses Fossil ist wegen seiner grossen Verbreitung im russischen Bergkalk ein sehr wichtiges Leitfossil. Es kommt im oberen Bergkalk mit Spir. mosqurasis vor, aber auch im mittleren zusammen mit Productus giganteus; ausserdem fmdet es sicli sehr haufig ver- kieselt im Schwemmlande. Ein solches verkieseltes Fossil stellt unsere Abbildung dar. An diesem Exemplar ist namentlich gut sichtbar, wie von einem Punkte aufsteigend sich durch Vervielfàltigung die Rôhrchen zu einem Schopfe ausgedehnt haben; nachdem diese Schôpfe aber in Berührung getreten, waclisen sie vereinigt in senkreclitem Sinne weiter, ohne sich weiter zu verzweigen. Die Schôpfe stellen das dar, was Fischer Ch. excentricus nannte; die Platte von senkrechten Rôhren nennt er Ch. dilatatus. Es ist aber nicht ein anderes Thier, das den Bau fortsetzte, sondera dasselbe, was ihn angefangen batte. Man sieht auch in den büschelfôrmigen Massen, dem eigentlichen Ch. radians, haufig concentrische Linien, wo gleichsam ein Absatz des Baus vorliegt, und die Scheidewande sich gleich - massig aneinanderreihen. Steigen mehrere radiale Kolonien bis zu einer Ebene auf, so waclisen sie senkrecht weiter, ein einzelnes Individuum wird aber immer radial weiter waclisen. Nicht selten überzieht Ch. radians andere Gegenslande, wie sich denn in mei- nem Besitz ein halbirtes Cerithium befîndet, das ganz von Chaetetes eingehüllt ist (s. Trautschold Crinoideen Bull. d. Moscou 1 S 6 7 Jïf, (. 5. f. 9, b.). Graf Keyserling un- terscheidet zwei Arten von Chaetetes im Nordisehen Bergkalk, namlich Ch. seplosus mit weiteren Rôhren und vielen Kammern und Ch. capillaris mit engeren Rôhren und weni- ger Kammern; ich halte beide Arten nur fur Yarietâten von Ch. radians. ERKLARUNG DES? TAFEI.H TAFEL XXXII. Fig. 1. Productus Cora d’Orb. a , von der Seite, b , von hinten c, von vorn. „ 2. Productus undatus Defrance von oben und von der Seite. „ 3. Productus semireticulatus Martin a, von vorn, b, dasselbe Exemplar von oben c, Unterschale ei- nes anderen Exemplars d , dasselbe von oben e. Rôhren des Schlossrandes, f ■ Innenseite der Unterschale g. Seitliclie Ansicht derselben. h. Oberscliale Faltenxvurf. „ 4. Productus longispinus Sowerby, a. Unterseite, b, von oben c. von der Seite, d. von vorn. e. In- nenseite der Unterschale natürl. Grosse /. eine andere Schale vergrossert g. dieselbe im Protil. „ 5. Productus sinuatus de Koninck. a. von vorn, b. von oben c, von der Seite. „ 6. Productus muricatus Phill. a. von hinten. b. von der Seite. TAFEL XXXIII. Fig. 1. Productus scabriculus Martin, a. von hinten. b. dasselbe Exemplar von der Seite. c. eine andere Oberschale von hinten. d. dieselbe von vorn. e. Aussenseite einer Unterschale /. desgleicken (anderes Exemplar). g. Innenseite einer Unterschale h. ein Stück der Schale mit Stachelrohren vergrossert. „ 2. Productus punctatus Martin a. von der Seite b. von hinten c. von oben anderes Exemplar d. Steinkern von vorn e. Derselbe von oben. „ 3. Orthis crenistria Phill. a. b. Oberschalen von aussen c. Innenseite der Oberschale. „ 4. Orthis senilis Phill. a. von oben. b. Area desselben Exemplars c. von der Seite. TAFEL XXXIV. Fig. 1. Chonetes variolaria d’Orb. a. von unten in natürlicher Grosse, b. von oben vergrossert c. von unten dessgl. d. Oberschale im Profil e. von innen. /. Unterschale von innen. „ 2. Orthis Lyelliana de Kon. a. von oben, b. von der Seite c. von vorn. d. ein anderes Exemplar von oben f. dasselbe von der Seite. Aile Figuren vergrossert. „ 3. Orthis Lamarckii Fisch. a. von vorn, b. von der Seite c. von hinten. d. ein anderes Exemplar von vorn, e. dasselbe von der Seite. f. dasselbe von hinten. g. vergrôssertes Stück der Schale. h. glattes Exemplar mit niedrigeren Falten und fehlender Sinusfalte von unten. i. von oben. Je. von der Seite. /. von hinten mit vergrossertem Schalenstück. m. Schloss der Unterschale n. Steinkern der Oberschale. o. Steinkern der Unterschale. , 4. Orthis eximia Eichw. a. Oberschale. b. dieselbe von der Seite, c. die Area derselben Schale. e. Die Unterschale. f. dieselbe im Profil. - 373 TAFEL XXXV. , Fig. 1. Orthis eximia Eichw. a. Steinkern der Unterschale von vorn. b. derselbe Steinkern von oben-r c. O. eximia var. venusta Trd. „ 2. Spirifer mosquensis Mureh. Vern. Keys. a. Ein mit Ohalcedon ausgefülltee Exemplar, von. wel- chem die Unterschale weggeschliff en ist. b. ein anderes mit Ohaleedon ausgefülltes Exemplar, an welchem die Rückenseite der Oberschaîe angeschliffen ist. „ 3. Spirifer trigonalis Martin, a. von vorn. b. von oben. c. von unten, d, von hinten. e. ein anderes Exemplar von unten. f. dasseîbe vcn der Seite. g. ein anderes von oben, „ 4. Spirifer Strangwaysi Yerneuil. a. von vorn. b. vcn unten. c. von hinten, d. von oben, „ 5. Spirifer cristatus Schlotheim. a. von vorn- b. von der Seite. c. ein anderes Exemplar von vorn d. von oben e. von unten. f. von hinten. „ d. Spirifer tegulatus Trd. a. Oberschaîe von vorn, b. dieselbe von innen (der Schnabel mit einem Spalt). c. dieselbe Oberschaîe von oben. d. ein Stück der Schale vergrôssert. e. eine andere Oberschaîe von oben. f. von der Seite. g. vcn vorn. „ 7. Spirifer lineatus Martin. a. von unten. b. von oben. c. von hinten d — b. spiraler Stützapparat. TAFEL XXXVI. Spirifer mosquensis M. V. K. Oberste Reihe, verschiedene Individuen vcn der Unterseite geseben. Zweite Reihe, dieselben von der Rückenseite. Dritte Reihe, dieselben von vorn. Vierte Reihe, zwei Individuen einer dem Sp. humerosus Phill. nahe stehenden Form. Fünfte Reihe, zwei Individuen, welche der Spirifera bisulcata Sow. var. semicircularis Phill. nahe stehen. TAFEL XXXVII. Fig. 1. Spirifer mosquensis. Oberschaîe von innen. „ 2. Profil der in der Mitte durchgebrochenen Oberschaîe. n 3. a. b. c. Spirifer glaber Martin. Oberschaîe von drei Seiten. „ 4. a. b. c. Spirifer glaber Martin. Kleineres Exemplar von drei Seiten. „ 5. Spirifer angustivolvatus Trd. a. von unten, 6. von tben, c. von der Seite, d. von hinten, e. von vorn. » 6. Camarophoria crumena Martin, u. vi n unten. b. von der Seite. c. von hinten. « 7. Rhynchonella pleurodon Phill. n 8. Rhynchonella pleurodon Phill. Ein anderes Exenq lar von vier verscbiedenen Seiten. « 9- ®. b. c. Spirifera ambigua Sow. in drei verschiedenen Stellungen. » 10. Terehratula sacculus Martin. , 11. Aulopora campanulata McCoy. » 12. Fene Stella veneris Fisch. von der Oberseite. n 13. Fenestella veneris Fisch. von der Oberseite; bei a Rruchstücke von der Unterseite. TAFEL XXXVIII. 1. Fenestella veneris Fisch. vos der Unterseite. 2. Polypora martis Fisch. sp. von der Unterseite. 8. Polypora irregularis Td. a. in dreimaliger. b. in achtmaliger Vergrbsserung. 4. Ascopora rhombifera Phill. sp. a. in naturiicher Grosse b. vergrossert. 5. Ascopora rhombifera Phill. ein anderes Exemplar. 6. a. Ascopora rhombifera Querdurchschnitt stark vergrossert, b. LângsdurchschnitL c. Querdurch- schnitt det* Aussenwand bei noch st&rkerer Vergrosserung. Aile drei Figuren nach Dünnsch lif- fen gezeichnet. 7. Ceriopora maeqnabilis Trd. a. Stammstiick in natârlicher Grosse b. Querdurchschnitt vergrfls- sert c. Aussenwand ebenso. 8. Ceriopora eincta Td. a. Aussenwand vergrossert. 9. Chaetetes radians Fisch., verkieselt in naturiicher Grosse a. die Mündungen der prismatischen Rdhren. TABLE DES MATIERES OU TOME XltL psg- Aaerbaefc, J. a. frautschoid, H. Ueber die Kohlen von Central-Russland. Mit 3 Tafeln. 1. Regel, E. Monographische Bearbeitung der Betulaceen. Mit 14 Tafeln 59. ïrantschold, H. Der Klin’scbe Sandstein. Mit 3 Tafeln 189. iaiffanann, N. Ueber die Biidung des Wickels bei den Asperifolieen. Mit 1 Tafel. 237. » Euryangium Sumbul, die Mutterpflanze der Bucharischen Sumbulwur- zel. Mit 2 Tafeln • 253. Traoisclold, H. Fischreste aus dem Dewonischen des Gouvernements Tula. Mit 2 Taf. 261. » Die Kalkbrüche von Mjatschkowa. Eine Monographie des obern Bergkalkes. Erste Halfte. Mit 4 Tafeln uud deren Fortsetzung mit 7 Taf. 276 u. 325. ■ . ri s : ! ' " ' :i 1 i ■ ■ ' \ \ ~ ~ 1 ;w- il É >. » : #*ü fl® 1 ii ■ . .. ■ afc: . fi' lift: \m = J • ■ ' - î:a . ;>ü'u : ./î ■îr>?,;i yahxx ; gc ' 3* ftliî ■ , ' . 'i . . . • . : ' ■ ' ! /- ■ IV; b \ 1 i . %i ' ' : ' . s>: ■- NOUVEAUX MÉMOIRES DE LA DE MOSCOU DÉDIÉS SA MAJESTÉ L’EMPEREUR ALEXANDRE IL TOME XIII. FORMANT LE TOME XIX DE LA COLLECTION. SUPPLÉMENT. MOSCOU. H\Æ. TR, IL T. 1860. I!KTIATAT[, n03B( VIHEïCiT c'B itMi, htoÔbi no OTneqaTaiiin npeflCTaBJeno ôh-æo bt. HoHoyputiw KoMHTerï y3aKGHoHifoe 'iiicjio 3K3eivi- iwipoB'B, MocKBa, Anpi^ia 26-ro /s,nx, 1860 ro^a. IJmcojn , II. Ee3COMbmwb. HETEROMERES R. HERMANN. ZWEITE U MGE A R BEITE T E AU FL AGE. MOSKAU. M O R I T Z A R L T. 18(30. LEIPZIG. FRANZ WAGNER. Einleitun g. Es ist eine sein- haufig vorkommencle Erscheinung, dass Mineralien bei gdeiclier Form eine scliwankende Mischung besitzen. Man liât aber dieser Thatsache bisher nur ggringe Aufmerksamkeit geschenkt, da inan ihren Grand tlieils in fehlerhaf- ten Analysât, tlieils in Unreînheit des nntersnehten Materials, tlieils in pseudo- morpher Umbildung zu finden glanbte. Es kann niclit bestritten werden, dass aucli solchen Umstânden Rechnung getragen werden miisse; doch sind die Falle, wo diese Erklarung niclit ansreielit, zu haufig, irai unberiicksiehtigt bleiben zu konnen. Diese Blâtter liaben es sich daller zur besonderen Aufgabe gemaclit, die Schwan- kungen der Miseliung krystallisirter Mineralien von gleielier Form scharfer in’s Auge zu fassen, irai die Gesetze zu finden, denen diese Erscheinung, die man als heteromere Isomorpliie oder kiirzer Heteromerie bezeiclmen kann, unterworfen ist. Was sich bisher in dieser Bezielmng ausmitteln liess, ist in den folgenden Abschnitten ziisammengestellt worden. Ueber den Unterschied zwischen normal en, isomorphen und heteromeren Krystallen. Krystallisirte Mineralien sind Produkte der chemischen Affinitat und der Krystallisation. Die chemische Affinitat bestimmt die Stoffe sich in einfacben Proportionen gegensei- tig zu durchdringen. Es entstehen dadureli chemische Yerbindungen mit Eigenschaften, die ganzlich verschieden sind von denen der Stoffe, ans denen sie hervorgingen. Die Krystallisation dagegen besteht in einem Streben von Molekiilen von gleielier Form, sich in scharf begranzten Richtungen, symmetrisch neben einander zu legen. Molëküle von gleielier Form konnen aber sowohl qualitativ als quantitativ ver- schieden zusammengesetzt sein. Sind Moleküle von gleielier Form qualitativ und quantitativ gleich zusammen- gesetzt, so entstehen ans ihnen normale Krystalle. 1 2 Sincl Moleküle von gleicher Form stock iometrisch gleich , aber qualitativ ver- schieclen zusammengesetzt , so entstehen ans îlmeii isomorphe Krystalle. Sincl entllich Molekiile von gleicher Form stochiometrisch verschieclen zusammen- gesetzt, so entstehen ans ihnen heteromere Krystalle. P li y sikali sclie Eigenthümlichkeiten n or ma 1er, isomorpher und heteromerer Krystalle. Normale Krystalle bestehen ans Molekülen von gleicher chemischer Bescliaffen- heit. Sie miissen clalier anch homogen sein, cl. h. aile Theile eines normalen Kry- stalls miissen miter sicli chemisch gleich sein. Isomorphe Krystalle sincl nur in Bezug anf ihre stochiometrisch^Konstitntion in allen ihren Theilen gleich, in Bezug anf die Qualitat ihrer Bestandtheile konnen aber isomorphe Krystalle ungleich sein. Sincl namlich in einem isomorphen Krystalle die Molekiile nicht gleichformig gemengt, so konnen verschiedene Stellen eines sol- clien Krystalls eine cpialitativ verschiedene Mischung haben. Legt man z. B. einen Krystall von Kalialann in eine Losung von Chromalaun, so wird sich seine Über- tlache mit einer Schicht des letzteren Salzes iiberziehen. Der Kern eines solchen Krystalls wird claher ans K S + Al S3 + 24 II, die Rinde dagegen ans KS 4- Qr S3 -f- 24 II bestehen. Heteromere Krystalle bestehen ans Molekülen von verschiedener stochiometri- scher Konstitntion. Solche Molekiile haben dalier stets eine verschiedene quantitative Zusammensetzung und konnen auch in Bezug auf die Qualitat ihrer Bestandtheile verschieclen sein. Sind nun in einem solchen Krystalle die heteromeren Molekiile nicht gleichformig vertlieilt, soiulern hauft sicli die eine oder die andere Art an einem Pnnkte des Krystalls übermàssig an, so werden solche Krystalle an verschie- denen Stellen eine verschiedene physikalisclie Beschaffenheit annehmen, und auch bei der chemischen Untersuchung werden sich verschiedene Theile eines solchen Krystalls stochiometrisdi ■ verschieclen zusammengesetzt zeigen. Sehr deutlich lasst sich hautig an Turmalin - Krystallen ihre verschiedene Mischung schon an ihrer schichtenweis verscliiedenen Farbung erkennen, die nicht blos auf Austausch isomorpher Basen, sonclern auch auf verschiedener quantitative!’ Mischung der einzelnen Schichten beruht. Bei anderen heteromeren Krystallen zeigt sich ihre Ungleichartigkeit besonders durch verschiedene Harte an, die sie an verscliiedenen Stellen zeigen. So haben 3 die Cordierite haufig einen liarten Kern und eine weiclie Rinde, was seinen Grund im Zusammenkrystallisiren von wasserfreieffi Cordierite mit wasserhaltigem Pinite oder Aspasiolithe bat. No ch andere heteromere Krystalle zeigen auf den Bruchflachen Verschieden- heiten, was daller kommt, dass die verschiedenen heteromeren Molekiile, ans denen diese Krystalle bestehen, eine verschiedene Bruchform liaben. Diese Erscheinung zeigt sicli selir deutlicb anf den Bruchtiàchen der Krystalle des Samarskits. Dieses Minerai bat namlicb dieselbe Krystallform wie Columbit, obgleicb beide Mineralien ganz verschiedene stbcbiometriscbe Konstitntion liaben, indem der Samarskit ein basisches, der Columbit dagegen ein sa lires Salz ist. Dessen ungeachtet konnen beide Mineralien zusammenkrystallisiren und tindet man aucb gar nicht selten Kry- stalle, die tbeihveis ans Samarskit und theihveis ans Columbit bestehen. Da nun der Samarskit einen glatten, glanzenden, glasartigen Brucb, der Columbit dagegen einen matten, unebenen, in’s Kbrnige geneigten Brucb bat, so lassen sich die ver- scbiedenen Gemengtheile solcher Krystalle, durcli die so auffallend verschiedene Beschaifenbeit ibrer Bruchtiàchen , selir deutlicb nachweisen. Aber nicht a.11 ein Molekiile derselben Krysta 11 -Système, sondern aucb Molekiile verscbiedener Krystall - Système konnen zusammenkrystallisiren, wenn sie nur ausser- 1 ici 1 dieselbe Form liaben. Ein solcher Fall tindet statt bei einigen Combinationen des rhombischen und hexagonalen Systems. So liât z. B. die Combination oo P. oo P oo. OP des zweiaxigen Glimmers, dieselbe aussere Form wie die Combination oo R. OR des einaxigen Glimmers weil oc P = 120°. Diese Combinationen, beides gleich- winklige sechsseitige Tafeln, konnen dalier zusammenkrystallisiren und heteromere Krystalle bilden, weiclie, wie man bereits mit Verwunderung fand, die Eigentbiim- lichkeit besitzen, dass sich verschiedene Stellen solcher Krystalle, ja sogar verschie- dene Stellen von Platten ans solcben Krysta 11 en, optiscb verschieden verbalten, je nacbdem an solcben Stellen die Molekiile des ein- oder zweiaxigen Glimmers iiber- wiegen. Chemische Eigenthümlichkeiten heteromerer Krystalle. Bei chemischen Verliindungen vereinigen sich die Elemente, Sauren, Basen und Salze in einfachen Proportionen. Hierbei verschwinden die cbarakteristiscben Eigen- tbümlicbkeiten der sich verbindenden Substanzen und es entsteben nacli der Vereini- gung Korper mit neuen Eigenscbaften. So ist aucb die Form der chemischen Ver bindungen gewohnlicb verschieden von der ibrer primitiven Bestandtheile. 1* 4 Bei heteromeren Aggregaten verhalt sich diess nicht so. I4ie primitiven hetero- meren Molekiile behalten dire urspriinglichen physikalischen und chemischen Eigen- thümlichkeiten bei. Die heteromeren Aggregate werden daher stets Eigenschaften liaben, die in der Mitte liegen zwischen denen ihrer primitiven Molekiile. Es bestelit daher ein wesentlicher Unterschied zwischen chemischen Yerbindungen und hetero- meren Aggregaten. Bei chemischen Verbindungen durchdringen sich die Bestand- theile und heben dadurcli ihre urspriinglichen Eigentlnimlichkeiten auf«; bei hetero- meren Aggregaten dagegen lagern sich die Molekiile symmetrisch neben einander und behalten dabei ihre urspriinglichen Eigenschaften bei. Heteromere Krystalle sind demnach als symmetrisch gruppirte Molekiilar - Aggregate , nicht aber als wirkliche chemische Verbindungen zu betrachten. Dieser Unterschied ist fest zu halten, da es bei der Beurtlieilung der stochiometrischen und krystallographischen Besehatfenheit der Mineralien eine grosse Yerschiedenheit begriindet, ob aile Elemente zu chemischen Yerbindungen vereinigt, oder zu verschiedenartigen heteromeren Molekülen verbunden und als solche neben einander gelagert, gedacht werden. Als Folge dieser ver- schiedenen Auschauung rnüssen daher aucli die Formeln heteromerer Verbindungen stets so geschrieben werden, dass die stochiometrische Konstitution ihrer primitiven Molekiile ersichtlich wircl. So ist z. B. Anorthit A-Feldspath = (Bit)2 Si; Albit ist B-Feldspath = (I4B)2 Sis. Die Formel des Labradors darf aber niclit (RB)4 Si3 geschrieben werden, weil diese Formel keinen Feldspath anzeigen wiirde; die Formel des Labradors niuss 3(RR)2 Si -f- (RB)2 Si4 geschrieben werden. Man ersieht daraus sogleich, dass man eine heteromere Yerbindung von 3 Molekülen A-Feldspath und 1 Molekiil B-Feldspath vor sich liât, welche die allgemeine Forai der Gliecler der Feldspath-Gruppe liaben muss. Méthode der Bestimmung der Zusammensetzung heteromerer AI o 1 e k ü 1 e. Wie schon erwahnt, bestehen heteromere Krystalle ans Molekülen von ver- schiedener stochiometrischer Konstitution. Da solche Molekiile, gleicli den isomorphen, in den verschiedensten Yerhaltnissen zusammenkrystallisiren konnen, so werden da- durch grosse Schwankungen der Mischung heteromerer Krystalle herbeigeführt, die aber docli in gewisse Granzen eingeschlossen sind, die durch die besondere stochio- metrische Konstitution der primitiven Molekiile bestimmt werden. Uni die Zusammen- setzung dieser primitiven Molekiile zu tinden, sind selir zalilreiche Analysen erforderlich. Kami man darüber disponiren, so stelle man die durch die Analysen gefundenen Proportionen in progressive Reihen zusammen. Wenn die Endglieder der Reihen einfaclien Proportionen entsprechen, so kann man annelmien, dass sie die Mischung der primitiven Moleküle a und b reprâsentiren. Die Misclmng der Mittelglieder dieser Reihen muss daim stets durch die allgemeine Formel a + 11b ausgedrückt werden konnen, wobei n versckiedene, aber zu einander in einfaclien Verlialtnissen stehende Zahlen bedeutet. Selbst in den Fallen, wo die Endglieder a und b niclit direkt gefunden sein sollten, lasst sicli dire Mischung ans der Progression der stochiome- trischen Flemente der Reihen supponiren. Specielle Betrachtungen iiber die stochiometrische Konstitution der primitiven heteromeren Moleküle. Ausser dem ëben erwahnten allgemeinen Gesetze fur die Schwankungen der Mischung heteromerer Krystalle giebt es noch besondere gesetzliche Beziehungen fur die Zusammensetzung der primitiven heteromeren Moleküle, die fur die Beurtheilung der besonderen Falle von Heteromerie von Wichtigkeit sind. Nameiitlich kommeii folgende Falle am hautigsten vor: 1. In Verbindungen konnen sich sowohl Basen als Sauren von verschiedener stochiometrischer Konstitution gegenseitig vertreten, oline dass diess einen Finfluss auf die Form der Verbindung auslibt. 2. Verbindungen haben hautig bei verschiedener Proportion positiver und nega- i tiver Bestandtheile gleiche Form. 3. In einigen Verbindungen wird, wie Scheerer nachgewiesen liât, 1 Atom Magnesia durch 3 Atome Wasser vertreten. 4. Grund- Verbindungen konnen sich mit andern Substanzen, welclie eine ganz andere stochiometrische Konstitution, sogar eine andere Form als die Grund -Ver- bindungen haben konnen, vereinigen, ohne dass diess einen Finfluss auf die Form der Grund- Verbindung ausiibt. Es sind diess Verbindungen mit accessorisclien Molekiilen. Verbindungen mit heteromeren Basen. Es giebt sowohl Schwefel- als Sauerstoffsalze mit heteromeren Basen. Die Schwefelsalze mit heteromeren Basen siiul langst bekannt. Hierher gehoren namlich die Schwefelsalze, welclie gleichzeitig R und Gu enthalten. Die Formeln dieser Salze werden auch bereits ganz richtig wie folgt geschrieben: 6 Fahlerz (R Gu)4 (ib, As); Bournonit (Pb Gu)3 R-b; Nadelerz (Pb Gu)3 -Ri; Polybasit (Âg Gu)9 (Rb, As). Wir haben uns daher hier nur mit den Rauerstoffsalzen mit heteromeren Basen zu beschaftigen. Die Existenz dieser Salze beruht auf dem Ratze: In salzalmlichen Verbindungen konnen die Basen R durcli 3 R und R durch 2 R vertreten werden. Mineralien, deren Grundmischung urspriinglich nur R enthielt, konnen R oder R aufnehmen, oder in Verbiiffiungen, die gleichzeitig die Basen R und R oder R und R enthalten, konnen die Proportionen von R zu R oder R zu R den grossten Rehwankungen unterworfen sein, ohne dass diess einen Einfluss auf die Form dieser Verbindungen ausübt, so lange nur die Proportion der Rumine der Sauerstoffatome von R + R und R + R zu den Rauerstoffafomen der mit diesen Basen verbundenen Sauren ungestort bleibt. Dieses Gesetz ist von grosser Wichtigkeit fur die Beurtlieilung der Form und der stbchiometrisclien Konstitution der Mineralien. Pis bringt eine grosse Anzahl von Verbindungen, flir die sicli bislier keine chemischen Formeln, die nur einiger- massen Anspruch auf Genauigkeit des Ausdrucks hatten maclien konnen, aufstellen liessen, miter einen allgemeinen Gesichtspunkt und beseitigt zugleich die hautigste Veranlassung zu den so uneffreulichen Streitigkeiten iiber die Riclitigkeit der Analysen. Bei der Bildung der Formeln salzàhnlieher Verbindungen mit heteromeren Basen schreibe man, ebenso wie diess bei den heteromeren R ch wefelsalzen gebrauchlichist, die Zeiclien der Basen neberi einander, umgebe sie mit einer Klannner und versehe sie mit einem Exponenten, welcher die Proportionen der Rumme der Rauërstoffatome der Basen zu çler Raure angiebt. Ro wiirde z. B. iallai»'. »&) Diallag. (Monoklinoëdriseher Serpentin, Bronssit, Mouradit, Schillerspath, Smnragdit, Marmolitli.) C 72°; ce P 86°. Spaltbar ce P ce vollkommen, ce P und (ce P ce) undeutlich. K = (Mg, Ca, Fe). A-Diallag*. (a) (Monoklinoëdrischer Serpentin, Mar- molith). V9 do. (9a 4- b) Schillerspath. % do. (2a + b) ( J/5 do. (ôa + 3b)' 4/3 do. (4a 4- 3b) (Bronzit, Monradit). 151)) T’itlcarantit. (Trnversellit, Commiugtonit.) Krystalle von der Form des Augits und Ampliibols mit fasriger Spaltbarkeit. R < (Mo-, Fe). % Pitkarantit (3a + 2b) Pitkarantit. % do. (5a 4- 4b) Traversellit. % do. (4a + 5b) Commiugtonit. cc) ^VntliopHyllit. Spaltbar ce P ce, ce P 2 und (ce P :e). R = (Mo-, Fe, C'a). V, Anthophyllit (a 4- b) % do. (3a 4~ 4b) % do. (2a -f- 3b). cld.) Tallc. (Tiilko-id). ce P 2 125° 50'. (Scheerer). Ausgezeiehnete Spaltbarkeit nach einer Richtung, weniger deutlieh nacli einigen anderen , noeb nicht mit Sieherheit bestimmten Ricli- tungen. R = Mg. °j 5 Talk. (5a 4- 3b) Vi do. (a 4- b) % do. (3a 4- 4b) 72 do. (2a 4~ 3b ) % do. (3a 4- 5b) % do. (a 4- 2b) B-Talk. (b). b) Fa s ri g’ e Pvroxenoïde oder Asbeste. (Krokydolith , Bergkork). Fasrig. R = (Fe, Mg, Ca, Na). % Asbest. (a -P b) % do. (3a + 4b) % do. (2a + 3b) % do. (a + 2b). c) Dichte Pvroxenoïde. (Nephrit, Speckstein, Meerschaum, Neolith). Derb und dicht. R = (Mg, Ca). (5a -P b) Duukler Neolith. (4a + 1)) do. do. (3a + b) Lichter Neolith. (a 4- b) Nephrit. (4a + 5b) Topfstein. (3a + 5b) Speckstein. (a -P 2b) Meerschaum. 5. Pyrallolith. [R(H)]2 Si + n[R(H)]2 Si3. Homoomorph mit Babingtonit, Pajsbergit und Danburit. (a) = [R(H)]2 Si; (b) = |RiIl)f Si3. R = (Mg, Ca). 3/j Pyrallolith (a P- 3b). 6. Lindsayit. [R P(.H)f Si. (Wilsonit). Homoomorph mit Anorthit. R = (Mg, Fe K). Es giebt allerdings unter den Chemikern und Mineralogen nocli eine grosse Partei, welche die Krystalle mehrerer der vorstehend angefiihrten Mineralien nielit fur acht, sondera fur pseudoinorph hait. Dagegen konnte aber bemerkt werden, dass hier gesetzliche Bezielnmgen zwischen Form und Mischung nachgewiesen wurden, die zwischen wirklichen Pseudomorphoseu und den Mineralien , ans denen sie dnrch Zersetzung ihrer urspriinglichen Mischung entstanden, gànzlich fehlen. Selbst wenn man annehmen wollte, dass obige Mineralien dadurch entstanden wâren, dass durch Einwirknng von Wasser R weggefûhrt und durch 3 Atome H ersetzt worden ware ; 4* so wiirde eine solclie Erklârung fur viele Fiille nicht ausreichen. So besteht z. B. bei Lindsayit R vorwaltend ans Talkerde, wahrend i'm Lepolitlie, von déni er eine Pseudomorphose sein soi], R vorwaltend ans Kalkerde besteht. Beim Finit findet ein âhnliches Verhaltniss statt, indem in diesem Minérale R vorwaltend ans Kali be- steht, wahrend im Cordierite, ans dem der Finit entstanden sein soll , R vorwaltend ans Talkerde und Eisenoxydul besteht. Man mlisste also annelnnen, dass der Zer- setzungs-Prozess so weit gegangen ware, dass die urspriinglichen Basen dieser Mine- ra lien vollstàndig ausgewaschen und dagegen ganz andere in Verbindung mit Wasser an ihrer Stelle abgelagert worden waren, und dass ein solcher Prozess vor sieh ge- gangen ware, oline dass die Festigkeit der Krystalle darunter gelitten batte. Auf- merksamkeit verdient aucli der Umstand, dass diese angeblichen Pseudomorphosen haufig einen anderen Habitus besitzen und Abweichungen iu den Winkeln und Spal- tungs - Riclitungen von den Krystallen zeigen, ans denen sie durch Zersetzung ent- standen sein sollen. Yiel ungezwungener ist es daher, diese Krystalle fiir primitiv zu halten und die Aelmlichkeit ihrer Ferai mit der von wasserfreien Mineralien durch die Scheerer’sche Théorie zu erklaren. Audi das beobachtete Zusammenkrystallisi- ren von Cordierit und Finit und von Serpentin und Chrysolith steht dieser Ansieht nicht entgegen , sondera beruht anf dem Umstande, dass Krystalle nicht blos ans normalen und isomorphen, sondera auch ans heteromeren Molekiilen entstehen konnen. 5. Mineralien mit accessorischem Wa.sser. Endlieh giebt es noch eine Grappe von wasserhaltigen Mineralien , die das Wasser im Zustande der accessorischen Molekiiîe enthalten, d. h. in denen das Wasser eingelagert ist in die Zwischenraume der Grundmolekiile, also nicht, wie beim hygroskopisclien Wasser, in die Zwischenraume der Poren. Das accessorische Wasser iibt gar keinen Einfluss auf die Forai der Grund- molekiile ans. Solclie wasserhaîtige Mineralien Italien daher stets dieseîbe Forai, wie die wasserfreien Grundmolekiile, auch ist ihr Wassergehalt gewbhnlich sehr schwankend. Dabei halten sie aber das Wasser oft mit grosser Kraft fest, und kann dasselbe niemals durch Zerreiben der Mineralien und Austrocknen liber Scliwefel- siiure entfernt werden. Yiele solcher Mineralien lassen das Wasser sogar nur sehr unvollstandig in der durch Weingeistlampen erzeugten Gliihliitze fahren und verlie- ren dasselbe erst vollstandig in starkem Kohlenfeuer. “ m Mineralien mit accessorischem Wasser sind folgende: Malakon = 3 Zr2 Si -F H, homoomorph mit Zirkon = Zr Si. Tachyaphaltit Vy Yesuvian % do. V4 do. Eukamptit Yoigtit Yillarsit Esmarkit ( Iberit ( Ottrelït ( Gigantolith j Fahlunit Pyrargillit Uralorthit Orthit 5H, liomoomorph mit Auerbaehit = Zr4 Si3. - 2 K4 Si3 4 - 6 (RR)2 Si + H = 9(RR)2 Si 4- 2 H- homoomorph mit A- Yesuvian = (RR)2 Si. = 4(RR)2 Si 4- m = 2 (RR)2 Si 4- h! (Rp)2 Si liomoomorph mit Biotit = (RR)2 Si. = 2R2 Si 4- îf, liomoomorph mit Chrysolith = R2 Si. Si5 4- 214 i =2(RR)8 Si5 5 H liomoomorph mit Cordierit = (RR)8 Si5. (R (R 6(1 R)s Si5 + 411- R)8 Si5 + 711 IR)2 Si ü) 'RR)2 Si j liomoomorph mit Allanit — (RR)2 Si. Ueber Mineralien mit accessorischen Molekülen. Die Krystalle werden durch Grimdmoleküle von bestimmter Form gebiïdet, die sicli symmetrisch neben einander lagern. Die Form der Grnndmoleküle, die durch die Spaltimgsrichtnng’en angedeutet wird, oder die . Art ilirer Lagerung ist aber hau- fig der Art, dass sie den Raum nicht volîstandig ausfii]len. Es bleiben daller zwi- schen den Gru'ndmolekiilen Zwischenraume, in die sich andere Korper, die nicht wesentlich znr Mischung der Grnndmoleküle gehoren, ablagern konnen. Solclie Kor- per konnen eine ganz andere Zusammensetzung, sogar eine ganz andere Form als die Grnndmoleküle haben, ohne dass diess einen Einflnss anf die Form der Krystalle, die blos durch die Grundmolekiile bedingt wird, ausübt. Es sind diess die accesso- rischen Molekiile. Wir haben bereits gesehen, dass sehr hautig Wasser als acces- sorisches Molekül anftritt. Aber ausser dem Wasser lassen sich noch eine grosse Menge anderer Stoffe nachweisen, die in Mineralien als accessorische Molekiile vor- kommen. Cliarakteristisch fiir die accessorischen Moleküle ist es, dass ihre Masse stets viel geringer ist, als die der Grundmolekiile, und dass auch die Proportion ilires chemischen Aequivalents zu der der Grundmolekiile gewohnîich grossen Sclnvankun- gen unterworfen ist. Es sind diess Erscheinungen, die mit der Théorie der accesso- rischen Molekiile ganz gut im Einklange stehen, demi der Raum zwischen den Grund- 30 molekiilen wird stets kleiner sein, nls der Raura, den die Masse der Grundmoleklile einnimmt. Audi ist keine Nothwendigkeit vorhanden, dass diese Zwischenraume stets vollstandig ausgefüllt sein mtissen, da sîe haufig sogar ganz leer sein konnen, wodurcli Schwankungen in der Proportion der accessorisehen Moleküle entstehen. Endlieh kann auch die Form der accessorisehen Moleküle ganz verschieden sein von der der Grundmoleklile, da sie niclit wesentlich zur Arcliitektur der Kry stalle ge- horen, sondern, âhnlich dem Cemente zwischen den Bausteinen, in die Zwischenraume der Grundmoleklile eingelagert sind. Mineralien mit accessorisehen Molekiilen sind folgende: Helvin = 3R2 Si H- Mn Schorlamit = 3 (RR)2 Si A CaTi2| Sodalith = 6(RR)2 Si A NaCl \ homoomorph mit Granat = (RR)2 Si. Hauyn = 3(RÊ)2 Si A CaS Nosean = 6(RR)2 Si A NaS 1 4/4 Apophyllit = 4(Ca2 Si3 41!) A Ktii'l j10m50m0rph mit Â-Apophyllit % do. = 9(Ca2 Si3 A 4 H ) A 2 K Si3 ' V5 do. = 5(Ca2 Si3 Cancrinit = [(RR)7 Si4 Ledererit = (3 V9 Humit V6 do. = 6R2 Si V5 do. = 5R2 Si Cliondrodit= 3R2 Si Lül / :si3) Si H 9R2 Si A2 Si3 A 444. 4 44) A KSi3 CaC A 44 1, homoomorph mit Nephelin = (RR)7 Si4. 44] A Ca3 P), homoomorph mit (Jhabasit = (RR)1 Si AnÉ. - Mg3 MgFlJ - Mg3 MgFlf , • , ^ homoomorph mit Chrysolith = R2 Si. - Mar MffFii J MgMgFl Stellit Pectolith 4CaSi A 4CaSi A MgSi2 A m( NaSi2 A 4lj homoomorph mit Wollastonit = CaSi. Va Epidot = 8 (RR)2 Si - RM X/G do. = 6(RR)2 Si A RM/ homoomorph mit A -Epidot = (RR)2 Si. V4 do. — 4 (RR) 2 Si A 14 M) Porzellanspath = [3(RR)2 Si A (RR)2 Si3] A NaCl| homoomorph mit Orthoklas = Hvalophan — [(RR)2 Si A (RR)2 Si3] A Bn.S | [(RR) Si A n(RR) Si J. Systematische Eintheilung der Mineralien nach den Principien der Heteromerie. Das heteromere Minerai-System theilt die Mineralien ein in Klassen, Abtheilungen, Ordnungen, Gruppen, Sippen, Species und Varietâten. Die Klassen entstehen dnrcîi den chemischen Charakter der negativen Bestand- tlieile der Mineralien. Dadnrcli zerfallen die Mineralien mit gleichen, isomorphen oder heteromeren negativen Bestandtlieilen in folgende 11 Klassen: Klasse 1. Elemente und Verbindungen isomorpher Elemente unter einander. „ II. Erze oder Verbindungen von: Te, Bi, Sb, As, Se und S. „ III. Haloïde oder Verbindungen von Cl, Br, J und Fl. „ IV. Oxyde. „ V. Spinelloïde oder Verbindungen von B, namentlicb Ir, Cr, Ü, Fe, Mn, . Al und i>. „ VI. Silicate. „ VII. Carbonate. „ VIH. Nitrate. „ IX. Verbindungen von: S, Cr und V. „ X. Verbindungen von : P, As und Bb. „ XI. Verbindungen von: W, Mo, Ta, Nb, Nb und Ti. Die Abtheilungen werden durcli den alîgemeinen chemischen Charakter der Mineralien gebiîdet. Es entstehen dadurch folgende Abtheilungen der Klassen: 32 B. Abtheilung A K lasse I. Abtheilung A. Elemente. Verbindungen isomorpher Elemente. X las se II. rrelluriüre. Arseniüre. Seleniüre. Einfache Sulphiire. Doppel-Suîphiire. Schwefelsalze. Oxysulphurete. H. G. D. E. F. Gr. Abtheilung A. „ B. C. Abtheilung A. B. C. Abtheilung A. B. Abtheilung A. B. C. Abtheilung A, Abtheilung A. Klasse III. Einfache Haloïde. Doppel-Haloïde. Verbindungen von Haloïden mit Oxyden. Klasse IV. Einfache Oxyde. Doppeloxyde derseiben Radikale. Verbindungen von Oxyden verscldedener Radikale. Klasse V. Spînelloïde ohne Krystallwasser. Spinelloïde mit Krystallwasser. Klasse VI. Silicate mit vorwaltenden einatomigen Basen. Silicate der Basen (RR), (RR) und (RRR). Silicate der Basen R. Klasse VII. Carbonate der Basen R. Verbindungen von Carbonaten mit Hydraten , Haloïden und verschie- denen Salzen. Klasse VIII. Einfache Nitrate der Basen R. 33 Kl as se IX. Abtbeilung A. Sulphate, Chromate and Vanadinate der Basen R. „ B. Doppelsalze dieser Sàuren mit den Basen R. „ C. Verbindnngen dieser Sàuren mit den Basen (RR) and R. Kl as se X. Abtbeilung A. Phosphate, Arseniate und Stibiate der Basen R. „ B. Verbindnngen dieser Sàuren mit den Basen (RR) und R. Klasse XI. Abtbeilung A. Titanate, Niobiate, Tantalate, Wolframiate und Molybdàniate der Basen R. „ B. Verbindnngen dieser Sàuren mit den Basen (RR) und R. Die Ordnungen werden durch die verschiedenen Krystall-Systeme cbarakteri- sirt. Jede Abtbeilung zerfàllt demnach in folgende sieben Ordnungen: Ordnung I. Tesserale. „ IL Tetragonale. „ III. Hexagonale. ,, IV. Rhombische. „ V. Monoklinoëdrisclie. „ VI. Triklinoëdrische. „ VH. Unbestimmte, d. b. Mineralien, deren Forai noch nicbt be- kannt ist. Die Gruppen entstehen durch die specifische Forai und durch die allgemeine stochiometrische Konstitution ilirer Glieder. Die Aufeinanderfolge der Gruppen wird geregelt durch die Stellung, welche die Radikale ilirer charakteristischen positiven Bestandtheile in der elektrischen Reihe einnehmen, auf die Weise, dass die negati- veren voran gelien. Bei gleicher Qualitàt der Bestandtheile gelien die Verbindungen mit überwiegender Proportion jiositiver Bestandtheile voran. Die Aufeinanderfolge der Elemente in der elektrischen Reihe wurde wie folgt angenommen: Sauerstoff Schwefel Titan Fluor Phosphor Niobium Clilor Stickstotf Tantal Brom Kohlenstoff Wolfram Jod Boron Molybdàn Sel en Silicium Osmium 5 84 Tellur Zinn Zirkonium Arsenik Kupfer Aluminium Antimon Nickel Béryllium Wismuth Kobalt Yttrium Gold Eisen Magnium Platin Chrom Calcium Iridium Mangan Strontium Rhodium Cadmium Baryum Ruthénium Zink Lithium Palladium Uran Natrium Silber Cer Kalium Quecksilber Lanthan Wasserstoff. Blei Thorium Die Sippen werden durcli Eigenthiimlichkeiten in der Lage der Flâchen , so wie durcli Differenzen der Spaltbarkeit bei sonst gleichem Typus der Form gebildet. Die Species wird begranzt durch die besondere stochiometrische und hetero- mere Konstitution , sowie durch die besondere Qualitat der Bestandtheile der Mine- ralien. Die Aufeinanderfolge der Species wird durch die Stellung geregelt, welche die Radikale ilirer charakteristischen positiven Bestandtheile in der elektrischen Reihe einnehmen, so wie durch die Proportion ilirer heteromeren Molekiile. Die Species mit überwiegenden negativen Radikalen und vorwaltenden A-Moleklilen gehen voran. Die Va ri état wird hervorgebracht durch den verschiedenen Aggregat-Zustand einer Species, namentlich durch den krystallinischen, fasrigen oder dichten. Ebenso entstehen Yarietaten durch theilweise isomorphe oder heteromere Vertretung einzel- ner Bestandtheile, so wie durch fremdartige Beimengungen. 35 Atomgewiehte der Kôrper, welche nachstehenden Berechnungen zu Grunde gelegt wurden. Aluminium Al 342,33 Nickel Ni 369,67 Antimon S b 806,45 Niobium Nb 655,10 Arsenik As 470,04 Osmium Os 1244,21 Baryum Ba 856,88 Palladium Pd 665,84 Béryllium Be 58,08 Phosplior P 392,28 Blei Pb 1294,49 Platin PI 1233,26 Bor B 136,20 Quecksilber Hg 1250,00 Br oui Br 999,62 Rhodium R 651,40 Cadmium Cd 696,76 Ruthénium Ru 650,00 Calcium Ca 251,50 Sauerstoff 0 100,00 Cer Ce 575,00 Schwefel S 200,75 Chlor Cl 443,28 Selen Se 494,58 Chrom Cr 328,59 Silber Ag 1349,66 Eisen Fe 350,53 Stickstoff N 175,00 Fluor Fl 233,80 Strontium Sr 547,28 Go kl Au 1229,41 Tantal Ta 645,00 Jod J 1586,00 , Tellur Te 802,12 Iridium Ir 1233,26 Thorium Th 744,90 Kalium K 488,85 Titan Ti 303,68 Kiesel Si 184,87 Uran U 746,36 Kobalt Co 369,00 Vanadin Y 855,84 Kohle C 75,00 WasserstotF H 12,50 Kupfer Cu 395,69 Wismuth Bi 1330,38 Lanthan La 600,00 W olfram W 1183,00 Lithium L 82,03 Yttrium Y 402,51 Magnésium Mg 154,50 Zink Zn 406,59 Mangan Mn 345,89 Zinn Sn 735,29 Molybdân Mo 575,82 Zirkonium Zr 280,13 Natrium Na 290,90 &• 36 0 x Arseniksàure As 1440,08 Baryterde Ba 956,88 Béryl lerde Be 158,08 Bleioxyd Pb 1394,50 Borsaure B 436,20 Chromoxyd Cr 95.7,18 Chromsâure Cr 628,59 Eisenoxydul Fe 450,53 Eisenoxyd Fe 1001,05 Kali K 588,85 Kalkerde Ca 351,50 Kieselsaure Si 384,87 Kobaltoxyd Co 469,00 Koklensaure C 275,00 Kupferoxyd du 495,69 Litliion Li 182,03 Mangan oxydai Mn 445,89 Natron Na 390,90 Nickeloxyd Ni 469,68 d e. Niobsaure Nb 855,10 Niobige Saure Nb 1610,20 Pliospliorsaure P 892,28 Salpetersaure N 67 5,06 Schwefelsaure S 500,75 Strontianerde Sr 647,29 Talkerde Mg 254,50 Tanta lsâure Ta 1590,00 Thonerde Al 642,33 Titansàure Ti 503,68 Uranoxyd ü 1792,72 Wasser H 112,50 W ismuthoxyd Bi 2960,76 Wolframsanre W 1483,00 Yttererde Y 502,51 Zinkoxyd Zn 506,59 Zinnoxyd Sn 935,29 Zirkonerde Zr 380,13 H e t e r o m e r e s Minerai-System. I. EQasse: Elemente uncl A^erbindoingen isomorpher Elemente unter einander. Abtheilung A : Elemente. I. Ordnung: Tesserale. I. Gr lippe: R. 1. Demant. C. ~ oo 0. m 0. c» 0 m. m 0 ni. Spaltbar 0 vollkommen. Gewbhnlich Li u farblos. Demantglanz. H. 10. G. 3,5 — 3,6. . 2. (à o 1 d. A u. 0. oc 0. oo 0 oc. 3 0 3. oo 0 2. 2 0 4. 5 0 7 3 . Brucli hakig. Metallglanz. Gelb in verscbiedenen Niiancen. H. 2,5 — 3. G. 17,55 — 19,4. 3. PI a tin. PL oûO^û. 0. Gewoknlick in eckigen Kornern. Brucli hakig. Stahlgrau. H. 4,5 — 5. G. 16,6—19,0. 4. Iridium. Ir. ^ 0 ce. 0. Spuren von Spaltbarkeit nach oo 0 . Bruch hakig. Silberweiss. H. 6. G. 21,5—23,5. 5. T esse raie s Palladium. Pd. 0. Lickt stablgrau. H. 4,5 — 5. G. 11,8 — 12,2. Brasilien. 6. Silber. A g. » 0. » O » , 3 0 3. oo 0 2. Bruch hakig. Silberweiss. H. 2,5 — 3. G. 10,1—11,6. 38 7. Q u e ck sil be r. H g. In Tropfen und tiüssigen Massen. Bei — 40° C. erstarrend und tesseral kry- stallisirend. Zinnweiss. G. 13,5 — 13,6. 8. Blei. P b. In kleinen Kornern; anch astig und drahtformig. Bleigrau. II. 1,5. G. 11,3. Insel Madeira in Lava. Ural in Begleitung von Gold. Mexico. 9. Kupfer. Cu. O. ce () oo. ce O. oo 0 2. Bruch liakig. Kupferroth. H. 2,5 — 3. G. 8,3 — 8,9. 10. E i s e n. F e. 0. Spaltbar oo O ce undeutlich. Gewolinlicli mit hakigem Bruche. Kornclien und Blâttchen. Audi grcissere zellige Massen meteorischen Ursprungs, sowie einge- sprengt in Meteorsteinen. Stalilgrau. H. 4,5. G. 7 — 7,8. II. Ordnung : Tetragonale. 1. Zinn. 8n. C 0,3857. P 57° 13'. Comb. P. ce P. P ce. ce P ce. (Auf galvanischem Wege reduzirtes Zinn.) Zinnweiss. H. 2. G. 7,29. Bleihaltiges Zinn findet sicli selten in Kornern, zusammen mit Gold, in den Goldseifen zu Miask. III. Ordnung: Hexagonale. 1. G r u p p e : R. 1. Grapkit. C. R 85° 30', XU P 2 159° 52', % P2, 2 P2. ce P2, OR. (Kenngott.) Gewohnlich in tafelformigen Krystallen der Combination OR. ce R. Spaltbar OR vollkommen. Schwarz. Abfarbend. PI. 0,5. G. 1,6 — 2,2. 2. Tellur. Te. C 1,3298. R 86° 57'. Comb. R. — R. ceP2. ce R. Spaltbar ce R. OR. Gewolm- lich derb, von korniger Zusammensetzung. Bleigrau. H. 2 — 2,5. G. 6,1 — 6,3. Facebay in Siebenbiirgen. 3. Arsenik. As. C 1,4025. R 85(l4'. — % R 113° 31'. Spaltbar OR vollkommen, — 1/^ unvoll- kommen. Meist in feinkornigen auch dicliten Aggregaten von traubiger und nier- formiger Gestalt und schaliger Struktur. Bleigrau, an der Luft schwarz anlaufend. IL 3,5 G. 5 7—5,8. 39 4. An timon. S b. C 1,3068. R 87° 35'. — V2 R 117° 8'. — 2 R 69° 25. Spaltbar OR und — 2R unvollkommen, — V2 R vollkommen. Zinnweiss. If. 3 — 3,5. G. 6,6 — 6,8. 5. Wismuth. Bi. C 1,3035. R 87° 40'. — 2R 69° 28'. Corab. R. OR. — 2R. Spaltbar — 2R und OR vollkommen. Rotblich silberweiss. H. 2,5. G. 9,6 — 9,8. 6. Hexagonales Palladium. In kleinen seclisseitigen Tafeln. Spaltbar ce R vollkommen. Licht stalilgrau. Selir selten zu Tilkerode arn Harze. IV. Ordnung: Rhombisehe. 1. ïthombiseher Schwefel. S. 0,8106: 1: 1,8980. oc P 101° 58'; P oc 55° 36'; P oc 44° 14'; P 106° 38', 84° 58', 143° 17' (Mk) ; V3 P; V6P; OP. Spaltbar OP und ce P unvollkommen. Brueh musclilig. Scliwefelgelb. H. 1,5 — 2,5. G. 1,9 — 2,1. V. Ordnung : Monoklinoëdrische. I. Gr uppe: R. 1. Mon oklinoëdrischer Schwefel. S. C 84° 14'. 0,9958:1:0,9998. oc P 90° 82'; (P oc) 90° 18'. P.ei hoherer Tem- peratur krystallisirter Scliwefel. 2. Sel en. Se. C 80° 26'. 0,9541 : 1 : 0,9921. ce P % 115° 4'. Ans Losungen in Seliwefel- kohlenstoff krystallisirtes Selen. (Mitscberlich.) Bleigrau, rotli durchscheinend. H. 2. G. 4,3. Soll zu Culebras in Mexico vorkommen. Abtheilnng B: Verbindungen isomorpher Elemente. I. Ordnung: Tesserale. I. Gruppe: (R + nR'). 1. Electrum. (Ag + nAu.) Krystallform wie Gold. Speisgelb. Spec. Gw. bei emem Gebalte von 20 pr. C. Silber 14,55. 40 2. ‘Palladium -Gold (Pd 4“ nAu). (Ouro poudre.) Eckige Korner von unrein goldgelber Farbe. Enthalt nach Berzelius 86,0 Au; 9,8 Pd; 4,2 Ag. Brasilien. 3. Eisen-Platin. (Fe -f- nPl). oo O oo. Meist in kleinen magnetischen Kornern. Bruch hakig. Dunkel stahl- grau. H. 6. Cl. 14,6 — 15,8. 4. Grold-Amalgam. (Au-f-nHg). Kleine weisse Kugeln (Au 38,4 ; Ag 5,0 ; Hg 57,4). Schneider. Columbien. 5. Silber- Am algam. (Ag + nHg). (Arquei-it). O. oo O oo. oo O. 2 O 2. oo O 3. 3 O %. Spaltbar oo O undeutlich. Bruch meist muschlig. Silberweiss. H 2—3,5. CI. 10,8 — 14,1. (a) = Ag; (b) = Hg. Berechnet. Gefunden. Ag Hg Ag Hg. V6 Amalgam (6a 4- b) 1 0,166 1 0,166 Arquerit, Chili. Domeyko. 7i do. (a 4- 2b) 1 2,000 1 1,920 Amalgam. Moschellandsberg. Klaproth. s/l do. (a 4* 3b) 1 3,000 1 3,160 do. do. Heyer. III. Ordnung: Hexagonale. I. Cl r u ]) p e : (R 4- il R'). 1. Antimon- Arsenik. (8b 4* n As). Rhomboëdrisch. Gewühnlieh in kornigen, auch dichten Aggregaten. Derb, kuglig und nierfbrmig, mit schaliger Absonderung. Zinnweiss. H 3,5. Cl. 6,1 — 6,2. Sb Ass. Antimonarsenik von Allemont. Rammelsberg. 2. Osmiridium. (Ir 4~ nOs). C 1,4105. R 84° 52'; % P 2 124°. oo P. OP. Spaltbar OP vollkommen. Zinn- weiss und bleigrau. H. 7. Cl. 19,83 — 21,20. Bisher gefundene Zusammensetzung: Ir Os, Ir Os3 und Ir Os4. Osmiridium vom Ural. Berzelius. IX- Klasse : Erze, oder "V erbindnngen von : Te, Bi, Sb, As, Se miel S. Abtheilung A: Telluriüre. I. Ordnung: Tesserale. L Grappe: R Te. 1. Tellursilber Ag Te. (Hessit.) Tesseral? Derb von korniger Znsammensetzung. Milcl. Bleigrau. H. 2,5 — 3. G. 8,31 — 8,33. Altaï and Nagyag. 2. Tellurblei. Pb Te. (Allait.) Derb. In kornigen Aggregaten mit hexaëdrischer Spaltbarkeit. Zinnweiss iiïs Gelbliclie. Altaï. Iï. Ordnung : Tetragonale. I. Gruppe: (RQ + nRQ-). 1. Blattertellur. C 1,0015. 2 P 137° 52'; 2 P °o 122° 50'; OP. Spaltbar OP selir vollkommen. Schwarzlich bleigrau. II 1 — 1,5. G. 6,8 — 7,2. (a) = RQ; (b)=RQ2. R = (Au, Pb); Q = (Te, Sb, S). Bereclinet. Gefunden. R Q R Q. A-Blattertellur. (a) 1 1,00 1 1,02 Blattertellur, Nagyag. Klaproth. V do. (2a + b) 1 1,33 1 1,36 do. do. Berthier. < do. (a + 6b) 1 1,85 1 1,84 do. do. Schonlein. 6 42 III. Ordnung: Hexagonale. I. G nippe: Bi + nQ. 1. Wismuthtellur. (Tetradymit.) — 2 R 68° 10'. Comb. — 2 R. (JR. Gewohnlich Yierlinge. Spaltbar OR voll- kommen. Stahlgrau. H 1 — 2. G. 7,4 — 8,5. (a) = Bi; (b) = Q. Q = (Te, S, Se). Berechnet. Gefunden. R Q R Q 7* Wismiithtelhir (2a T b) 1 0,50 1 0,65 1 Tellurwismuth. St. José. Damour. Vi do. (a + b) 1 1,00 1 1,03 do. Pilsen. Wehrle. Va do. (3a + 4b) 1 1,33 1 1,32 do. Whiteliall. Fisher. do. do. do. 11 1 1,40 do. do. Jakson. % do. (2a 4~ 3b) 1 1,50 1 1,48 do. Davidson Cty.Genth. do. do. do. „ 11 1 1,49 do. Sclmbkau. Wehrle. do. do. do. 11 1 1,52 do. do. Berzelius. do. do. do. 11 1 1,52 do. do. Hruschaiier. IY. Ordnung : Rhombische. I. G r lippe: (RQ + n Au Q3). 1. Sylvanit. ( Weisstellur, Selirifterz.) 0,6898 : 1 : 1,2316. ce- P 110° 48'; ce P 2 71° 52'; 1/2 P ce 96° 56'; V* P oo 117° 10; P ce 78° 34'; % P; V4 P: 3/4 P 3; oe P ce; ce P ce ; OP. (Miller). Milcl. Stablgrau bis zinnweiss. H. 1,5 — 2. G. 7,99 — 8,33. (a) = RQ; (b) = AuQ3. R = = (A 0* Pb). Q = H A, Sb). Berechnet. Gefunden. R Au Q R Au Q Vi Sylvanit (a T b) 1 1 4 J 1,17 3,88 Weisstellm -, Nagyag, Peetz. % do. (3a + 5b) 1 1,66 6 1 1,63 6,45 do. do. do. 7/4 do. (4a + 7b) 1 1,75 6,25 1 2,09 6,36 do. do. do. 24 do. (a + 2b) 1 2,0 7,0 1 2,00 7,00 do. do. do. do. do. do. il 11 ii 1 2,03 7,00 Selirifterz, Offenbanya. do. do. do. do. ii 11 ii 1 2,05 7,08 do. do. do. 48 Abtheilung B: Arseniiire und Stibiüre. I. Ordnung: Tesserale. I. Or uppe: (RA s2 + n R As3). 1. Speiskobalt. (Tesseralkies.) xü«. O. oc O. 2 02. Spaltbar oc 0 oc und O, melir oder weniger deut- licb. Zinnweiss in’s Bleigraue, H. 5,5. G. 6,4 — 7,3. (a) == R As2; (b) = R As3, R = (Co, Ni, Fe). Bereclinet. Gefunden. R As R As A-Speiskobalt (a) 1 2,0 1 1,92 Speiskobalt, Sclmeeberg. Hoffmann. do. do. V 11 1 1,96 do. Tunaberg. Yarrentrapp. 7* do. (2a -F b) 1 O 9 0 IlOO 1 2,35 do. Riechelsdorf. Sartorius. 7i do. (a + b) 1 2,50 1 2,55 do. do. Stromeyer. B-Speiskobalt (b) 1 3,0 1 2,94 Tesseralkies, Skutterud. Scheerer. do. do. 11 11 1 2,95 do. do. Magnus. 2. Ohloandit. (Stângelkobalt, Weissnickelkies z. Th., Arseniknickel.) 0. oc 0 OC Spnren von Spaltbarkeit. Zinn weiss. Bruch uneben. H. 5,5. G. 6,4 — 6,7. . (a) = R A s2 ; (b) = = RAs3. R = ' (Ni, Co, Fe). Bereehnet. Gefunden. R As R As A-Cbloandit (a) 1 2,0 1 1,88 Chloandit, Grosscammsdorf. Rammelsberg. do. do. 11 n 1 2,07 do. Riechelsdorf. Bootli. V2 do. (2a + b) 1 2,33 1 2,30 do. Allemont. Rammelsberg. % do. (3a + 2b) 1 2,40 1 2,40 Stangelkobalt, Sclmeeberg. Bull. 7i do. (a + b) 1 2,50 1 2,49 Weiss nickel er z, Riechelsdorf. Bull. II. Gruppe: (RQ + RQ2). 1. Aickelg'lanz. (Gersdorfit, Avnoïbit.) 0. oc 0 oc. °° — -. Spaltbar oc 0 oc ziemlich deutlicli. Silbenveiss in s Stalil- graue. H. 5,5. G. 5,61 — 6,1. (a) = RQ; (b) = RQ2. R = (Ni, Co, Fe); Q = (As, S.) (3* 44 Berechnet. Gefunden. R Q. R Q % Nickelglanz (2a + b) 1 1,33 1 1,33 Gersdorfit, Sclüadming. Pless. do. do. do. Y) 11 1 1,36 do. do. do. Vi do. (a + b) 1 1,50 1 1,46 Amoïbit, Sckladming. Lowe. do. do. do. 11 11 1 1,52 do. Lichtenberg, v. Kobell. % do. (a + 3b) 1 1,75 1 1,72 Nickelglanz, Prockendorf. Loire. % do. (a + 6b) 1 1,85 1 1,87 do. Harzgerode. Rammelsberg. B-Nickelglanz. (b) 1 2,0 1 2,04 do. Loos, Schweden, Berzelius. III. Gr lippe: Ni Q2. 1. An t ira o nnick elglanz. (Nickel an timonkies.) O. oo O oo. oo O. Spaltbar ce (J oc vollkommen. Gewohnlich derb, in kornigen Aggregaten. Bleigrau. H. 5,5. G. 6,2 — 6,5. NiQ2. Q = (Sb, As, 8). Berechnet. Gefunden. R Q R Q A-Antimonnickelglanz. (a) 1 2 1 1,99 Nickelantimonglanz, Lanclskrone. H. Rose. do. do. „ „ 1 1,89 do. do. do. do. do. „ „ 1 1,83 do. Harzgerode. Ranun elsberg. IV. Gruppe: (RAs2 + R). 1. Kobaltg’lanz. ~v ( ) 2 0. ce 0 ce. Spaltbar ce 0 OO vollkommen. Silberweiss in’s Rothliche. H. 5,5. G. 6,0 — 6,1. (a) : RAs2; (b) = R. R = (Co, Fe). Be: rechne;. Gefunden. R As S R As S 1/1 Kobaltgîanz (a -j- b) 1 1 1 1 0,93 0,99 lvobaltg lanz, Orariza. Paiera. do. do. V 11 11 1 0,93 1,01 do. Skutterud. Stromeyer. do. do. 11 11 11 1 0,94 1,04 do. do. Ettinghans. do. do. 11 11 11 1 0,96 0,96 do. Siegen. Schnabel. do. do. 11 11 11 1 0,96 1,02 do. do. do. do. do. 11 11 1 0,97 1,02 do. Orariza. Huberdt. III. Ordnung: Hexagonale. 1. Grappe: HQ. 1. Breithaup tit. (Antimonnickel.) C 0,839. 3/2 P 112° 10'; oc P; (JP. Audi dendritisdi und eingesprengt. Licht kupferroth. H. 5. G. 7,5 — 7,6. Ni 8b. Andreasberg. 2. Rothnickelkies. (Kupfernickel). C 0,819. P 86° 50'. oc P. OP. 8puren von Spaltbarkeit. Bmdi muschlig. Kupferroth. H. 5,5. G. 7,4 — 7,7. NiQ. Q = (As, 8b, S). IV. Ordnung : Hhombische. I. Grappe: Ag2 Sb. 1. Antimonsilber. (Discrasit.) 0,5779 : 1 : 1,0071. oc P 119° 59'; oc P 3 59° 59'; % P oc 73° 20'; Vs P 147° 38' (Polk). % P 132° 42', 92° (Poik); oc P 2; oc P 5. Spaltbar OP and 4/3 P cc deutlich, oc P anvolîkoramen. Silbenveiss. H. 3,5. G. 9,4 — 9,8. Ag2 8b. Berechnet. Gefumlen. À- Antimonsilber Ag (a) 1 Sb 0,50 Ag 1 Sb 0,54 Antimonsilber, Andreasberg. Abicli. do. do. „ V) 1 0,51 do. Wolfack. Klaprotli. do. do. „ ?? 1 0,49 do. Andreasberg. do. do. do. „ Il 1 0,47 do. do. Vaaqaelin. II. Grappe: (RAs 4- îiRAs2). 1 Arsenikkobalt. Kurzfasrige, kleinkaglige, anvollkommen nierformige Massen. Staldgraa. G. 6,84. (a) = RAs; (b) = RAs2. R = (Co Fe). Berechnet. Gefunden. R As R As 7i Arsenikkobalt. (a + b) 1 1,50 1 1,49 Arsenikkobalt, Schneeberg. Heinz. — 4 G — 2. Arseniknickel. (Weissnickelkies). Rhombiscli, homoomorph mit Loling'it. Sonst wie Chloandit. C4. 7,1. (a) = R As ; (b) = RAs2. R = (Ni, Ne). 3. L o 1 i n g i t. (Arsenikeisen.) 0,5493 : 1 : 1,0702. P 122° 26'; P ce 86° 10'; P oo 51° 30'. Spaltbar OP ziemlicb vollkommen, P ce unvollkommen. Silberweiss in’s Graue. H. 5,5. G. 7,1. (a) = Fe As; (b) = Fe As2. Berechnet. Gefunden. 1/1 Loling'it Fe (a + b) 1 As 1,50 Fe 1 As 1,54 Arsenikeisen , Reiclienstein. Karsten. 2/i do. (a + 2b) 1 1,66 1 1,61 do. do. Weidenbusch. do. do. do. ,, 11 1 1,67 do. Geyer. Belmke. 7i do. (a + 6b) 1 1,85 1 1,85 do. Reicbenstein. Hoffmann. B-Lolingit (b) 1 2,0 1 1,96 do. Breitenbrunn. Bebnke. do. do. 11 1 2,04 do. Fossum. Scheerer. do. do. „ 11 1 2,07 do. Schladming. W eidenbuscli. III. Gru p p e: (RQ H- iiRQ2). 1. Danaït. (Kobaltarsenikkies, Glaukodot.) 0,6673 : 1 : 1,1896. ce P 112° 33'; Vs P oo 136° 49'; V2 P oo 118° 16'; P OO 80° 6'; 3 P œ 31° 18'; p oo 58" 1 40' ; P ; 2 P 2. Spaltbar oc P. Silberweiss in’s Graue. H. 5,5 — 6. Gr. 6 — 6,2. (a) = RQ; (b) = RQ2. R = (Co, Fe); Q = (As, S). Berechnet. Gefunden. Ii Q R Q V, Danaït (a + b) 1 1,50 1 1,59 Danaït, Frankonia. Hayes. 6/i do. (a + 6b) 1 1,85 1 1,85 Kobaltarsenikkies, Skutterud. W oliler. 124 do. (a + 12b) 1 1,92 1 1,90 Glaukodot, Chili. Plattner. do. do. do. 55 11 1 1,92 Kobaltarsenikkies, Skutterud. Scbeerer. 2. Nickelarsenikkies. Wie Danaït. R = (Ni, Fe); Q = (As, S). 47 3. Arsenikkies. (Plinian, Mispickel.) 0,676 : 1 : 1,189. oc P 111° 53'; % P oc 145° 26'; P oc 80° 8'; P oo 59°22'. Spaltbar ooP. Silberweiss, in’s Clraue. H. 5,5. G. 6,0 — 6,2. (a) = FeQ; (b) = FeQ2. Q = (As, S). Berechnet. Gefunden. V ! Arsenikkies (a + b) Fe 1 Q 1,50 Fe 1 Q 1,52 Arsenikkies. , Andreasberg. Jordan. do. do. i : 1 1,53 do. Zwiesel. Vogel. 7i do- (a + 3b) 1 1,75 1 1,72 do. Sala. Behnke. 6/i do. (a + 6b) 1 1,85 1 1,83 do. Merseburg. Baentsch. 12/, do. (a + 12b; 1 1 1,92 1 1,90 do. Freiberg. Stromeyer. B- Arsenikkies (b) 1 2,0 1 1,96 do. Rothzechan. Behnke. do. do. V 1 2,00 Plinian, St. Gotthardt. Plattner. VII. Ordnung: Unbestimmt. 1. Gruppe: Cu6 As. 1. Algodonit. Wie Domeykit. IL Gruppe: CiLAs. 1. Domeykit. (Condurrit, Arsenikkupfer.) Knollig, traubig, nierformig. Brucli muschlig. Zinnweiss. Schwarz anlaufend. Tbeilweis durch Oxydation veràndert und daller oft viel arsenige Silure enthaltend (Condurrit). H. 3 — 3,5. G. 4,2 — 4,3. Cu3 As. Chili. Domeyko. IV. Gruppe: (Mn, As). 1. Arsenikmangan. Derb von korniger Zusammensetzung , auch schalig. Bruch uneben. Graulich weiss. Schwarz anlanfend. G. 5,5. (Mn, As). Kane. 48 Abtheilung C: Seleniiire. I. Ordnung : Tesserale. I. Grappe: R Se. 1. Selensilber. Ag' Se. Derb, in dünnen Platten. Spaltbar ceQœ. Geschmeidig. Eisenschwarz. H. 2,5. G. 8. Tilkerode, Harz. [2. Selenmerkur. Hg Se. Tesseral? Derb, in feinkornigen Aggregaten mit muschligem, ancli imebenem Bruche. Stark glanzend. Dunkelbleigrau. II. 2,5. G. 7,1 — 7,37. Clausthal, Harz. 8. Lerbachit. It Se. (Selenquecksilberblei.) Derb and eingesprengt. In kornigen Aggregaten. Spaltbar ce Q oc. Mild. Bleigrau. G. 7,3. RSe. E = (Hg, Pb). Tilkerode, Harz. 4. Selenblei. Pb Se. (Claustbalit.) Derb und eingesprengt. Feinkbrnig. Spaltbar ce O ce. ^ Mild. Bleigrau. H. 2,5 — 3. G. 8,2 — 8,8. Tilkerode und Claustlial am Harze. 5. Selensdiwefelmerkur. Hg Q,. Ganz ahnlich dem Selenmerkure. Hg Q. Q — (Se, S). St. Onofre in Mexico; Zorge am Harze. VII. Ordimng : Unbestimmte. I. Gr uppe: Cir Se. 1. Selenkupfer. Wahrscheinlich isomorph mit Kupferglanz. Dendritisch und als Anfhig. Weich, geschmeidig. Silberweiss. Skrikerum. IL Grappe: (Cir Se + Ag Se). 1. Eukairit. Wahrscheinlich isomorph mit Silberkupfergîanz. Derb, in feinkornigen Aggre- gaten mit Spnren von Spaltbarkeit. Weich. Bleigrau. Skrikerum. 49 III. G- ruppe: (Cu2Se + n P b Se). 1. Selenkupferb lei. Wahrscheinlich homoomorph mit Cuproplumbit. Derb une! eingesprengt. In feinkornigen Aggregaten. Mild. Weich. Bleigrau. G. 5,6 — 7,5. (a) = CirSe; (b) = Pb Se. Berechnet. Gel'unden. Ou Pb Se Cu Pb Se 2/i Selenkupferblei (a + 2b) 1 I 1,50 1 0,96 1,56 Se]enkupferblei,Tilkerode. H.Rose. E do. (a + 4b) I 9 Là 2,50 1 2,04 2,59 do. do. do. % do. (a + 5b) 1 2,5 3,00 1 2,31 2 82 do. Glasbachgrund. Kersten. 10/i do. (a 4~ 10b) 1 5 5,50 1 4,88 5,88 do. do. do. Abtheilung D: Einfaclie Sulphüre. I. Ordnung : Tesserale. I. G r u p p e : R. 1 . H a r r i s i t. éu. Tesseral. Spaltbar oo O oc. Scliwarz. Canton Mine, Georgia. Sliepard. IL Grappe: R. 1. S il b erg] an z. Ag. (Argentit, Glaserz.) oc O oo. 0. oo O. 2 0 2. % 0 '% Spaltbar oo 0 und oo 0 oo Spuren. Ge- sclimeidig und biegsam. Bleigrau in’s Scliwarzlicbe. H. 2 — 2,5. G. 7 — 7,4. 2. Bleiglanz Pb. oo 0 oo. 0. oo 0. 2 0 2. 2 0. m 0 m. m 0. Spaltbar oo 0 oo selir voll- kommen. Bleigrau. II. 2,5. G. 7,4 — 7,6. 3. Cantonit. Ou. Regular. Schwarz. Canton Mine, Georgia. Pratt. 4. Manganblend e. Mn. (Alabandin Manganglanz.) 0. oo 0 oo. Spaltbar oc O oo. Gewolinlich derb, in kornigen Aggregaten. Schwarz. Stricli grün. H. 3,5 — 4. G. 3,9 — 4,0. Kapnik, Nagvag, Mexico. 50 5. Zinkblende. Zn. (Blende.) ii. — — oo O °o. oû O. — — . Spaltbar ce- O sehr vollkommen. Durch- 2 2 2 1 sichtig bis undurchsichtig. Gelb, braun, schwarz. H. 3,5 — 4. G. 3,9 — 4,2. III. G ruppe: lï. O. OO O CC. oo O. 1. Hauerit. Mu. oc- O 2 (o O 3/2 — - — -Y Spaltbar coOoo v ollkommen. Dunkel rothlichbraun. Strich braun. H. '4. ;G. 3,46. Kalinka bei Neusolil. 2. Eisenkies. Fe. (Pyrit, Schwëfelkies.) ce o 2 CO o % ce 0 % ( 3 0 s/2 \ /40 2\ /5 0 7a ce o OO. 0. 2 0 2. G7D (T )• (7) •> •> •) \ •) Spaltbar ce 0 ce unvollkommen. Speisgelb. H. 6 — 6,5. G. 4,9 — 5,1. III. Ordnung : Hexagonale. I. Gr lippe: R. a) Typus «les (îrecnockits. 1. Molyb danglanz. Mo. Sechsseitige Tafeln (1er Combination OP. ce P. Spaltbar basisch sehr vollkom- men. Bleigrau. Mild. Biegsam. H. 1 — 1,5. G. 4,6 — 4,9. 2. Covellin. (Iviipferindig.) C 0,8817. 9/2 P 155° 24'. Comb. OP. :l/2 P. P. ce P. (Kenngott). Spaltbar OP sehr vollkommen. Gewblmlich derb. Dunkel indigblau. H. 1,5 — 2. G. 3,8. 3. Millerit. Ni. (Haarkics, Nickelkies.) In kexagonalen und trigonalen Prismen mit rliomboëdrischer Endigung. Messing- gelb in’s Speisgelbe. H. 3,5. G. 5,2 — 5,6. I 51 4. Magnetkies. Fe. (Pyrrhotin.) C 0,870. P 90°. 9/2 P 155° 48'. 2 P 126° 52'. 2 P 2 120°. x P. * P 2. OP. Spaltbar ce P unyollkommen. Pïotlilicii speisgelb. H. 3,5 — -4,5. G. 4,4 — -4,7. (a) = Fe; gewbhnlich durch Fe rerunreinigt. Berechnet. Gefunden. Fe S Fe S A-Magnetkies (a) 1 î î 0,99 Magnetkies, Meteoreisen. Smith. do. do. •n ii i 1,06 do. Rajpootanah. Middleton. do. do. il ii i 1,08 do. Klefva. Berzelius. do. do. ii ii i 1,12 do. Faldun. Plattner. do. do. ii il i 1 1 9 do. Bodenmais. H. Rose. do. do. ii î 1,17 do. Treseburg. Stromeyer. do. do. ii ii î 1,19 do. Brasilien. Plattner. do. do. ii ii î 1,20 do. Modum. Scbeerer. do. do. ii il î 1,35 do. Barèges. Stromeyer. C? y / 5. Greenockit. Cd. C 0,825. P 87° 13'. 2 P 124° 34'. ce P. OP. Spaltbar oc P und OP. Honig- gelb. Durclisiclitig. II. 3 — 3,5. G. 4,9. Bishopton, Schottland. 1») Typus «les /.inuobers. 1. Zinnober. Hg. C 2,289. R 71° 48'. % R 101° 59'. % R 110° 6'. V4 R 122° 35'. — V§R 92° 36'. oc R. OR. Spaltbar oc R ziemlicb vollkommen. Cocbenillrotli. Durclisichtig. H. 2—2,5. G. 8 — 8,2. IV. Ordnung: Rhombische. I. Gr uppe: Gu. 1. Ivupfergl anz. (Clmlkosin ) 0,5820: 1 : 0,9696. oc P 119° 34'. oc P 3 59° 35'. % P oc 94ü 12'. % P 148° 28', 124° 18', 65° 28' (Mk). P 125° 22 (Mk). oc P %. V, P oc. % P. OP. 2 P oc 54° 20'. Spaltbar ce P unyollkommen. Bruch musclilig. Sehwarzlicb bleigrau. H. 2,5. G. 5,5 — 5,8. ' 1* 52 H. G r u p p e : Âg\ 1. Acanthit. Rhombiscli (Kenngott). Eisenschwarz. Metallglànzend. Undnrcbsiclitig. Ge- scbmeidig. H. 2,5. G. 7,34. Joacbimsthal. III. Grappe: (As, S). 1. Dimorphin. Rhombisch , in zwei verschiedenen Typen. Gewübnlieb in der Combination oo p. oc ? OC, OO p OO. OP. P. oo P 2. P OO. oo P 96° 34'. P oo 103° 50'. Die Krystalle des anderen Typus haben einen melir pyramidalen Habitas mit vor- waltendem P. Sebr sprode. P o mmeranzengel b . Stark glanzend. Durcbsicbtig in verscbiedenen Graden. G. 3,58. Solfatara, Neapel. IV. Grappe: R. a) Typus îles Auripigniciits. I. Auripigment. As. 0,603 : 1 : 0,674. oc P 117° 49'. oc P 2 79° 20'. F oc 83° 37'. P 131° 36', 90° 20', 105° 6' (Mk). Spaltbar oo P oc sebr vollkommen. Gelb. H. 1,5. G. 3,4 — 3.5. S») Typus des iutiuiouits. !.. Antimonit. gb. (Grauspiesglanz.) 0,987 : 1 : 1,0217. oc P 90° 45'; % P oc 127° 51'; % P oc 113° 30'; P 109° 16', 108u 10', 110° 59' (Mk); V3 P; 3 P 3; 2 * * 5/3 P 5 ; % P 2 P 2. Spaltbar oc p oo bocbst vollkommen. Bleigran. H. 2. G. 4,6 — 4,7. 2. Wismuthglanz. üi. (Bismutliin.) oc P 91° 30'. Spaltbar oc P oc vollkommen, oo P oc weniger deatlich, OP and oc P unvollkommen. Licbt bleigran. PI. 2 — 2,5. G. 6,4 — 6,6. 53 V. Gruppe: R. 1. Markasit. Fe. (Kammkies, Wasserkies, Speerkios, Leberkies, Strahlkies.) 0,7454 : 1 : 1,1917. oc P 106° 2'; V3 P oc 136° 40'; P oc 80°; P oc 64° 30'; P 115° 53', 89°, 125° 16' (Mk). Spaltbar oc P und P ce undeutlich. Speisgelb in’s Graue. H. G — 6,5. G. 4,65 — 4,88. V. Ordnung: Monoklinoëdrisclie. I. Grappe: As. 1. Realgar. C 66° 4'. 1,4306 : 1 : 0,4846. oc P 74° 23'; oc P 2 113° 20'; ocP4/3 90° 48'; oc P % 53° 28'; oc P 4 143° 40'; P oc 73° 18'; — 7/3 P oc 66° 14'; (Poe) 132°; P % 130° 1' ; — P 2 158° 44'; P e/n ; - 7» P %î — 73 P %; — % P V Spaltbar O P und (oc P oc) zîemlicli vollkommen; oc P unvollkommen. Morgenroth. H. 1,5 — 2. G. 3,4— 3,6. Abtkeilung E: Doppel-Sulphüre. I. Ordnung : Tesserale. I. G r n p p e : (Gu + 2Pb). 1 . C u p r o p 1 u m b i t. Derb. Spaltbar oc (J oc. Schwarzlich bleigrau. PL 2,5. G. 6,43. Chili. II. Gr uppe: (Gu + 3Cu). 1. Digenit. Derb und als Ueberzug. Bruch muschlig. Schwarzlich bleigrau. H. 2 — 2,5. G. 4,5— 4,7. Chili. III. Grappe: (Gu + nFe). 1. R omit. (Buntkupfererz.) oc O oc. O. Spaltbar O sehr vollkommen, auch ce O oc. Rothlich tombakbraun. Bunt anlaufend. H. 3 — 4. G. 4,0 — 5,1. (a) = Gu; (b) — Fe. 54 Berechnet. Gefunden. V4 Bornit (4a + b) Cu 1 Fe 0,125 s 0,625 Cu i Fe 0,111 s 0,63 Buntkupfererz, Montecastelîi.Becki. y. do. (2 a + b) 1 0,25 0,75 1 0,20 0,78 do. Woizkische Grube. Plattner. do. do. do. il 11 11 i 0,21 0,81 do. Jemtland. Forbes. do. do. do. il 11 11 1 0,25 0,83 do. Coquimbo. Borking. do. do. do. il 11 11 i 0,26 0,76 do. Ross-Island. Berthier. -7 / 3 do. (3a + 2b) 1 0,33 0,83 1 0,34 0,90 do. Martansberg'. Plattner. IV. Gr uppe: (Cu + Fe.) 1. Cuban. Tesseral. Derb. Spaltbar oc 0 oc cleutlicli. Sprode. Zwischen messinggelb und speisgelb. H. 4. G. 4,0 — 4,18. (a) = CuFe. Berechnet. Gefunden. Cu Fe S Ou Fe S A-Cuban (a) 1 2,0 4,0 1 2,10 3,90 Cuban, Cuba. Eastwich. do. do. „ „ „ 1 2,24 4,15 do. do. Smith. V. Gruppe: (R + n R). 1. Kobaltkies. < Carrolit, K obaltsuphuret. ) 0). ce O oc. Spaltbar hexaedriseh unvollkommen. Rothlich silberweiss. H. 5,5. G. 4,8 — 5. ( a) = R; (b) = R, R = (Co, Berechnet. Gefunden. T> O T> a Ni, Cu, Fe). A-Kobaltkies (a) 11 1,0 O Al 1,0 1,0 1,0 Kobaltsulphurct, Rajpootanah. Middleton. Va do. (3 a + b) 1 1,20 1 1,17 Kobaltkies, Riddarhitta. Hisinger. Vi do. (a + b) 1 1,33 1 1,32 do. Miisen. Ettinghaus. do. do. do. 11 ,, ’l 1,32 do. do. Schnabel. do. do. do. 11 „ 1 1,33 Carrolit, Finksburg. Faber. do. do. do. 11 „ 1 1,34 do. Potapso Mine. Gentil. do. do. do. 11 „ 1 1,38 Kobaltkies, Miisen. Werneking. 2. Nickelkies. (Nickel wismuthglanz.) O. oc O oc. Spaltbar O. Liclit stahlgrau. H. 4,5. G. 5,14. (a) = R ; (b) = R. R = (Ni, Bi, Cu, Co, Fe). 55 Berechnet. Gefunclen. E S K S A-Nickelkies (a) 1 1,0 1 1,04 Nickel wismutbglanz, Sayn-Altenkirclien. v. Kobell. 1/1 do. (a+b)l 1,40 1 1,40 do. Scbnabel. II. Qrdnung : Tetragonale. 1. Grappe: (Cu + nFe). 1. Kupferkies. (Chalkopyrit). C 0,9850. P 108° 52'; V, P 09° 44'; 2 P 140° 32'; ~ 71" 20' (horizontale Pol- kante); — P oc 89° 9'; % P CCI 111" 50'; 2 Poe 126° 11'; oo P 3 : OP; oc P cc_ Spaltbar 2 1) oc. Messinggelb. ] il. i 1,5. G. 4,1 -4,3. (a) = Cu; (b) = Fe. Berechnet. Gefunden. Fe Cu s Fe Cu s 1/4 Kupferkies (4a + b) 1 4 5 1 3,96 5,48 Kupferkies, Tunaberg. Malaguti. 72 do. (2a 4- b) 1 2 O O 1 1,92 2,79 do. Arreskutan. do. X do. (a + b) 1 1 2 1 0,97 2,13 do. Fürstenberg. H. Pose. do. do. do. 11 11 ii 1 0,95 2,11 do. Orrijervfi. Hartwall. do. do. do. 11 11 ii 1 1,00 2,06 do. Jemtland. Rammelsberg. do. do. do. 11 11 ii 1 0,90 2,01 do. Isère. Berthier. do. do. do. 11 11 ii 1 1,00 1,94 do. Allogne. do. IV. Ordnung: Rhombische. I. Gruppe: (Gu + n A g). 1. Silberkupferglanz. Form wie Kupferglanz. Gewbhnlich derb. Brucli muschlig. grau. H. 2,5 — 3. G. 6,2 — 6,3. (a) = Gu; (b) = Âg. Berechnet. Gefunrlen. Cu Ag S Cu Ag- S V25 Silberkupferglz. (25a + b) 1 0,02 0,52 1 0,02 0,54 Silberkupferglz. Chili. Domeyko. Schwarzlich blei- V. do. (5a+b) 1 0,10 0,60 1 0,10 0,66 do. do. do. % do. (4a + b) 1 0,12 0,61 1 0,12 0,66 do. do. do. % do. (7a-j-2b)l 0,14 0,64 1 0,15 0,66 do. do. do. 7s do. (3a + b) 1 0,16 0,66 1 0,17 0,72 do. do. do. X do. (a-)- b) 1 0,50 1,00 1 0,50 1,01 do. Rudejstadt. Saut do. do. do. „ 11 11 1 0,51 1,02 do. Altaï. iStromeyer Abtheilung F: Schwefelsalze. I. Ordnimg : Tesserale. I. Gru pp e: (Cu R)4 Q. 1. Fahlerz. (Schwarzerz, Tennantit). 0 0 . OO 0 oo. ~Xj 0 2U C) O Z O 0 % 3/ ( ) 0 ( i -- . Spaltbar — und — — sehr lin- LJ LU LU 2' 2 2 <2 vollkommen. Schwarzlich bleigrau , : auch dunke] 1 kirschroth. H. 3 — 4. G. 4,5 — 5,2. (Cu R) 4Q. R = (Âg, Hg, Fe, Zn); Schwefel von: (Ou + R) 4 Q = (Sb, Schwefel von : (Gu -f~ R) 4^ As). A-Fahlerz (a) 1 0,75 1 1,77 Fahlerz, Muzaïa. Ebelmen. do. do. n 11 l 0,77 do. Dillenburg. H. Rose. do. do. 11 11 l 0,68 do. Kotterbach. Scheidhauer. do. do. » 11 11 1 0,74 do. Anginathal. Kersten. do. do. 11 11 l 0,66 do. Durango. Bromeis. do. do. 11 11 l 0,75 do. Markirclien. H. Rose. do. do. 11 11 l 0,70 do. Clausthal. Sander. do. do. 11 11 1 0,78 do. Kapnik. H. Rose. do. do. ii 11 l 0,74 do. Gersdorf. H. Rose. do. do. ii 11 1 0,77 do. Clausthal. H. Rose. do. do. ii 11 1 0,75 do. Meiseburg. Rammelsberg. do. do. ii 11 l 0,74 do. Freiberg. H. Rose. IL G r uppe: (Cu Rj2 As. 1. Dufrenoysit. * O. 2 Ü 2. Stahlgrau. G. 4,47. (Cu R)1 2 As. R = (Âg, Pb, Fe). Binnenthal. Sartorius. III. G r uppe: R-'Q. 1. Brongniartin. O. O. 2 0 2. Stahlgrau. R2 Q. R = (Pb, Âg); Q = (As, SL). Binnen- thal, Bolivia. 57 IV. Gruppe: (Gu R)2 Su. 1. Zinnkies. cc 0 cx>. Gewohnlich derb. Spaltbar * O * sein* vollkommen. Stahlgrau in’s Speisgelbe. H. 4. G. 4,3 — 4,5. (a) = (Gu R)2 Sn. R = (Zn, Fe). Bereobnet. Gefimden. Cu R Sn S. Cu R Sn S. A-Zinukies (a) 1 0,50 0,50 2,0 1 0,50 0,50 2,0 Zinnkies, Cornwall. Mallet. do. do. „ „ „ „ 1 0,55 0,47 1,96 do. Zinnwald. Rammelsberg. do. do. „ „ „ „ 1 0,53 0,47 1,99 do. Cornwall. Kudernatsch. ïï. Ordnung: Hexagonale. 1. Gruppe: R9 Q. 1. Polybasit. (Eugenglanz.) G 1,4132. P 117°. oo P. OP. Spaltbar OP unvollkommen. Eisenschwarz. II. 2—2,5. G. 6,0—6,25. (a) = R9Q. R = (Ag, Cu); Q - (Sb, As). II. Gruppe: R3 Q. 1. Rothgiiltigerz. (Proustit, Pyrargyrit.) C 0,79—0,80. R 107° 48'; — R 108° 39';— x/4 R 157° 40'; — % R 137° 39'; — 2 R 80° 59'; R3; P 2; os RjGgI1; OR. Spaltbar R ziemlicli vollkommen. Roth, in’s Graue. H. 2 — 2,5. G. 5,5 — 5,85. a) Lichtes Rothgültigerz (Proustit) = Ag3 As. b) Dunkles Rothgültigerz (Pyrargyrit) = Âg3 Sb. III. Gruppe: (Âg* As + Âg3As). / 1. Xanthokon. C 2,3130. R 71° 32'; — 2 R 63° 18'; OR. Spaltbar R und OR. Pommeran- zengelb bis braun. H. 2 — 2,5. G. 5,0 — 5,2. Freiberg. 8 58 ÎV. Ordnung : Rhombisehe. I. G r uppe: Âg5Sb. 1. Stephanit. (Melanglanz, Sprodglaserz.) 0,0289:1 : 0,6857. ooP 115°; % P oo 130° 50'; 2 P oo 72° 12'; 4 P oo 40° 2'; P 130° 16', 96° 7, 104° 18' (Mk). Spaltbar 2 P oo uncl oo P oo imvollkommen. Schwarz. H. 2 — 2,5. G. 6,2 — 6,3. (a) = Âg5 Sb. Berechnet. G-cf’unden. A-Stephanit (a) Ag 1 Sb 0,40 S Ag 1,60 1 Sb 0,358 s 1,616 Melanglanz, Schemnitz. PL Rose. do. do. 7? ii « 1 0,386 1,627 do. Andreasberg. do. do. do. 11 ii „ 1 0,417 1,744 do. do. Kerl. IL G r u p p e : R5 Ri. • 1. Silberwismutherz. Wahrscheinîich isomorph mit Stephanit. Zarte, haar- und nadelformige Kry- stalle. Lichtgrau. (a) = R5 Pi. R = (Âg, Pb, Fe). Berechnet. Grefunden. R Bi S R Bi S Silberwismutherz (a) 1 0,40 1,60 1 0,39 1,59 Silberwismutherz, Sehabachthal. Klaproth. III. Gruppe: R5 Q. 1. Sternbergit. 0,5832 : 1 : 0,8386. ^P119°30'; PUS0 (Mk); oo P oo; 2 P oo; OP. Spaltbar basiseh sehr vollkommen. Tombakbraun. H. 1—1,5. G. 4,2. R5 Fe. R = (Âg, Fe). Joaclmnsthal. 2. Geokronit. (Kilbrickenit.) oc P 119° 44. Spaltbar oo P. Lichtbleigrau. H. 2 — 3. G. 6,45. Pb5 Q; 0 = (S-b, As). Sala. 59 IV. G nippe: Gu3 Ri. 1 . Wittichenit. (Kupferwismuthglanz.) 0,651 : 1 : 0,799. oo P 102° 42'; % P oo 30° 28'; P oo 78° 28'; oo P oo. Spaltbar oo P oo. (Dauber.) Gewblmlich derb und eingesprengt, zuweilen in stang- ligen Aggregaten. Stahlgrau. H. 2 — 3,5. G. 5 — 6,2. Wittichen. V. G nippe: (Gu Pb)3 Ri. 1. Nadelerz. Wahrsclieinlich isomorph mit Bournonit. Lange, diinne, saulenformige Krystalle. Spaltbar nacli einer vertikalen Flâche. Staldgrau. H. 2,5. G. 6,75. (a) = (GuPb)3 Ri. (G Nadelerz (a) Berechnet. u Pb) Bi 1 0,66 S 2,0 Gefunden. (GuPb) Bi 1 0,61 s 1,89 Nadelerz, Beresowsk. Frick. do. do. : R 11 ii 1 0,61 1,95 do. do. Hermann. do. do. V) 11 ii 1 0,66 2,02 do. do. Frick. VI. Gruppe: (Gu Pb)3 Rb. 1. Bournonit. (Kadelei'z.) 0,890 : 1 : 0,918. oo P 93° 40'; P oo 92° 34'; P oo 96° 13'; ooP^; oo P oo, OP; P. Spaltbar co P co unvollkommen. Scbwarzlich bleigrau. H. 2,5. G. 5,7 — 5,9. // VII. Gruppe: (Gu Pb)3 Q. 1. Wolchit. (Antimonkupferglanz.) Rhombisch. oo P n; oo P oo; ooPoo; OP. Spaltbar oo P oo deutlicb. Sebwarz- lich bleigrau. H. 3. G. 5,7 — 5,8. (GuPb)3 Q. Q = (As, Rb). Berechnet. Gefunden. (Gu Pb) Q S (Gu Pb) Q S Wolcliit (a) 1 0,66 2,66 1 0,68 2,91 Wolchit, Levantkal. Sclirotter. 8* 60 VIII. G r u p p e : (Gu R)3 As. 1 Enargit. 0,8711 : 1 : 0,8248. oc P 97° 53'; Poe 100" 58'; Poc93°14'; 2 P oo 55° 46'; V8 P 00 129° 26'; P; Va P; oc P oo; oo P ». Spaltbar oc P ; oo P oc und ce P ce deutlicli , OP undeutlich. (Dauber.) Meist derb , in grobkornigen und stangligen Aggregaten. Eisenschwarz. H. 3. G. 4,43. (Gu R)3 ils. R = (Pb, Fe). Berechnet. Gefunden. (Gu R) As S. (Gu R) As S Enargit (a) 1 0,66 2,66 1 0,65 2,68 Enargit, Peru. Plattner. IX. Gr uppe: (R3 Q + n R Q) (a) = R3 Q ; (b) = RQ. Jamesonite. 1. Binnit. (Skleroklas , Arsenomelan.) 0,6006 : 1 : 0,6004. oc P 118° 1'; P oo 118° 2'; % P oc 127° 10'; % P oc; V5 P OC ; V4 P oo ; V3 P oc ; % P oc ; 3/4 P oo ; 2 P oc ; % P oc ; s/15 P oc ; 7/s P oo ; 7/5 P oo; % P oc; 7/4 P oo ; n/0 P oo; n/4Poo; 13/4 P oo ; 15/2 P oo ; % P oo; 5/i4 P 00 ] Via P oc; 5/8 P oo; % P oo; % P oo; % P oc; 5/3 P oo; oo P oo ; oc P oo ; x/2 P; 5/s P; 7/s P; y i6 P; 7/4 P; 7/2 P; 4 P. Spaltbar ce P oc und O P deutlicb. (Descloi- zeaux.) Seliwarzlicb grau. Giebt ein dunkelrotbes Pulver. Brucli museblig. G. 5,46. (a) = R3 As; (b) = R As. R = (Pb mit wenig Âg). R Berechnet. S As R Gefunden. S As 3/4 Binnit (a + 3 b) 1 1,33 > 3 1 1,25 3,12 Binnit, Binnentbal. Ulirlaub. do. do. il V) 11 1 1,33 2,93 do. . do. do. 4/i do. (a + 4b) 1 1,43 3,14 1 1,45 3,08 do. do. Sartorius. do. do. il 11 11 1 1,46 3,29 do. do. do. % do. (a + 9b) 1 1,66 3,50 1 1,68 2. Ereieslebenit. 3,59 do. do. do. (Schilfglaserz.) 0,5867 : 1 ; 0,6178. oc P 119° 12'; œP2 80° 52; % P oc 67° 50'; 3/4 P oc 130°16'; 7/3 P oo 71° 26'; 3 P oo 56° 12'. Spaltbar oo P und OP. Brucli museblig. Wenig sprode. Seliwarzlicb grau. H. 2 — 2,5. G. 6,19 — 6,38. (a)=R3Sb; (b) = R Sb. R = (Âg, Pb). 61 Berecbnet. Gefunden. R Sb S R Sb S V3 Freieslebenit (3a + b) 1 0,80 2,20 1 0,81 2,13 Sckilfglaserz, Santa Clara. Escosura.. V2 do. (2a + b) 1 0,8G 2,28 1 0,84 2,33 do. F reiberg. Wohler. 3. Jamesonit. (Heteromorphit, Federerz, Boulangerit, Plumbostib, Embrithit.) Derb, in verworren feinfasrigen bis dicbten Aggregaten (Heteromorphit, Bou- langerit, Plumbostib, Embrithit). Haarfdrmig, fein nadelfbrmig, aucli ülzartige Massen und zunderahnliche Lappen (Federerz, Zundererz). Krystallisirt (Jamesonit j. oo P 2 78° 40'. Comb. oc P 2. 77 ?? 1 0,83 2,20 Hadelf. Jamesonit, Toscana. Bechi. V. do. (2a -p b) i 0,86 2,28 1 0,87 2,15 Federerz, Bottino. Bechi. do. do. do. ?? 77 7? 1 0,88 2,01 Jamesonit, Arany-Idka. Lowe. do. do. do. ,, 7? 1 0,92 2,36 Federerz, Bottino. Bechi. 2/z do. (a F 2b) 1 1,20 2,80 1 1,11 2,89 Jamesonit, Cornwall. H. Rose. 4. Zinkenit. 0,5696 : 1 : 0,5976. oc P 120° 39'; 1U P <» 150° 36. Drillinge. Spaltbar oc P sehr unvollkommen. Bleigrau. PL 3 — 3,5. G. 5,3. (b) = Pb Sb. Berecbnet. Gelunden. Pb Sb S Pb Sb S B- Jamesonit (b) 1 2 4 1 1,94 3,77 Zinkenit, Wolfsberg. Kerl. do. do. „ „ „ 1 2,15 4,41 do. do. H. Rose. 5. K o b e 1 1 i t. In stangligen Aggregaten von fasrigem Bruche. Weich. Dunkelbleigrau. G. 6,30. (a) = R3 Q; (b) = RQ. R = (Fe, Pb): Q — (Bi, Sb). 62 Berechnet. Gefunden. RU S R U S V3 Kobellit (3a -+- b) 1 0,80 2,20 1 0,80 2,20 Kobellit, Hvena. Setter b erg'. 6. C li i o v a t i t. Krystallinisch blattrig. Spaltbar OP, P oc imcl V2 Poo.Poc 86°; % P oc 126°. Bleigrau. Stark metallglanzend. G. 6,92. (a) = Pb3 Pi; (b) = Pb Bi. (a + b) — Pb2 Bi. Chiovato in Peru. X. Grappe: Gu Sb. 1. Wolfsbergit. (Kupferantimônglauz.) oc P 135° 12'; oc P 2 111°. Spaltbar oc P sehr vollkommen ; OP unvoll- kommen. Audi derb und eingesprengt. Schwàrzlich bleigrau. H. 3,5. G. 4,75. Gu Sb. Wolfsberg am Harze. XL G r uppe: Gu Bi. 1 . Emplectit. / ni Aelmlidi dem Witticlienit. Gu Bi. Emplectit von Schwarzenberg. Schneider. XII. G r u p p e : (Ée2 Sb + n Fe2 Sb3). 1. Berthierit. \ In stangligen und fasrigen Aggregaten. Undeutliche Spaltbarkeit. Dunkel stahlgrau. H. 2—3. G. 4,0— 4,3. (a) = Ée2 Sb; (b) = Fe2 Sb3. Berechnet. Gefunden. Fe Sb s Fe Sb s 4/4 Berthierit (4a + b) 1 1,40 3,10 1 1,39 3,48 Berthierit, Chazelles. Berthier. V. do. (2a + b) 1 1,66 3,49 1 1,62 3,75 do. Braunsdorf. Rammèlsberg. Yi do. (a -+■ b) 1 2,0 4,0 1 1,95 4,00 do. Arany-Idka. Pettko. do. do. do. ■n V ri 1 2,09 4,20 do. Anglar. Berthier. 6A do. (a + 6b) 1 2,71 5,07 1 2,70 5,12 do. Martouret. Berthier. V. . Ordnung : Monoklinoëdrisclie. I. Gruppe: Âg4 Sb3. 1. Miargyrit. O 81° 36'. 1,0047 : 1 : 2,9194. P 90° 58' ; — P 95° 39'. Comb. O P. — P . oc P oc. 63 G P og ; (o O oo. Schwarz. Obersee, Nordamerika. 2. Periklas. Mg. O. Spaltbar oo O oc vollkommen. Grimlich durch etwas Fe. H. 6. G. 3,75. Somma. II. Ordnung: Tetragonale. 1. G r u p p e : R. a) Typas «les Anatases. 1. Anatas. fi. C 1,7771 . P 136° 36'; 1/5P53°6'; V7P39°30'; 3 P oc 158° 45'; 2 Poe 148° 23'; Poe 121° 16'; 3P3; ce P oc; OP. Spaltbar OP und P vollkommen. Blau, gelb, roth, braun. H. 5,5 — 6. G. 3,8 — 4. li) Typas «les Itutils. 1. Rut il. fi. (Nigrin , Ilmenorutil.) C 0,6442. P 84° 40' ; P oo 65° 35' ; 3 P 3 159° 32', 150° 54', 68° 21' (Mk). 3 P 5/2 118° 44', 159° 15', 153° 25'; ooP; œpce; ooP2 3 */2; ooP2; ooP3; ooP4. Spaltbar ooP und oc P oe vollkommen. Roth, braun, schwarz. H. 6 — 6,5. G. 4,2 — 4,3. Durch Aufnahme von viel Eisenox)rd wird der Rutil schwarz und heisst jetzt Nigrin (II- menorutil). 2. Iv as si te rit. Sn. (Zinnstein.) a) Krystallisirler Kassiterit. C 0,6743. P 87° 17'; P^67°50'; 5 P5 159° 6', 118° 16', 135° 17 ' (Mk) ; oc P oc P oo ; oc P -y2. Spaltbar oo P und ce Poe un vollkommen. Weiss, braun, schwarz. H. 6—7. G. 6,8— 7,0. b) Fasriger Kassiterit. (Holzzinn.) Fasrig. 71 é III. Ordnung : Hexagonale. I. G r u p p e : Si. 1. Kiesel. Tetartoëdriscli. C 1,100; R 94° 15', Comb. von R uncl — R 103° 34' (Mkj, 133° 44' (Polk). Spaltbar R uncl — R sehr unvollkommen ; °oP Spuren. H. 7. G. 2,65. Die sehr complicirten Formen des Kiesels und die Wiukel der wichtigsten Combinationskanten ergeben sicli ans nachstehender von Naumann entworfenen Ta- belle nacli den Bestimmungen von G. Rose uncl Descloizeaux. Positive Rhomboëder. Comb. Ivante : R. Comb. Kante: o 7. K 160° 38' 122" 25' 7» R 168° 28' 130° 15' R 180° 0' 141" 47' %o R 177° 23' 144" 24' % R 176° 46' 145" 1' % R 176° 21' 145° 26' 7c R 175° 48' 145" 59' % R 175° 3' 146" 44' % R 174° 24' 147° 23' 74 R 173" 59' 147° 48' 13/10 R 172° 59' 148" 48' 7s R 172° 51' 149" 26' u/8 R 171" 35' 150° 12' % R 169° 29' 152° 18' % R 167" 4' 154" 43' 13/t r 164° 46' 157" 1' 2 R 163° 16' 158" 31' 7a R 160" 12' 161" 35' 3 R 156° 29' 165° 18' 4 R 152° 55' 168" 52' 13/3 r 152° 5' 169" 42' x% R 151" 23' 170" 24' 72 5 R Comb. lvante: R. 150° 44' Comb. Kante : a> R 171° 3' n/2 R 149° *56' 171° 51' 6 R 149° 16' 172° 31' 7 R 148° 12' 173° 35' GO fr1 l1 '( If'U 147° 24' 175° 30' 10 R 146° 17' 176° 30' 20 R 144° 2' 177° 45' 50 R 142u 40' 179° 7' Négative Rhomboëder. — % R Comb. Kante : — R. 160° 38' Comb. Kante : o 122° 25' R 180u 0' 141° 47' 7s R 176° 46' 145° 1' — 7fi R 175° 3' 146° 44' 74 R 173° 59' 147° 48' 7a R. 172° 21' 149° 26' 7/& R 171° 8' 150° 39' - ”/ 16 R 170° 30' 151° 17' 7* R 169° 29' 152° 18' - 7s R 167° 4' 154° 43' 7s R 165° 16' 156° 31' — % R 164" 46' 157° 1' — 2 R 163° 16' 158° 31' - % R 161° 45' 160° 2' — V3 R 160° 26' 161° 21' — % R 159° 16' 162° 31' nU R 157° 46' 164° 1' ■ 20/7 R 157° 11' 164° 36' 3 R 156° 29' 165° 10' - 13A R 155° 16' 166° 31' — 7s R 154° 20' 167° 27' — 4 R 152° 55' 168° 52' 14/3 R 151° 23' 170° 24' 73 Comb. Ivante : — R. Comb. Kante : c 5 R 150° 44' 171° 3' G R 149° IG' 172° 31' 7 R 148° 12' 173° 35' 8 R 147" 24' 174° 23' 10 R 146° 16' 175° 30' 17 R 144° 26' 177° 21' 30 R 143° 14' 178° 33' Trigonale Trapezoëder ans der Kantenzone p. (p = R ; z = — R ; r = oo R ; s = 2 P2). Je nachdem ihre Flâchen unterhalb oder oberhalb der Flachen s erscheinen, sind sie als untere oder obéré Trapezoëder zu unterscheiden. Trapezflàchen ans der Zone z s r. Primitives Zeiclien. Seeundâres Zeiehen. Winkel zu z. Winkel zu r. Untere: 36 P 3%5 34 R % 115° F 178° T 24 P *%s 09 r> 12/ Li imi 11 1 115° 59' 177° 9' 18 P % 16 R 7s 116° 57' 176" 11' 12 P 12/n 10 R % 118° 56' 174° 12' 0 P % 7 R % 120° 58' 172° 10' 6 P % 4 R % 125° 9' 167° 59' 5 P bU 3 R % 127" 43' 165" 25' 4 P % 2 R2 131° 37' 161° 31' 12 P 12/7 U PG 144" 46' 148" 22' Obéré: - P u/« Ve R U 154° 24' 138° 44' 75 P % V. R9 155° 8' 138" 0' — 12/7P12/7 — V7 R6' 157° 5' 136° 7' - %P% - V2R3 162° 37' 130° 31' % P % - 73 R2 167° 40' 125° 28' ■ 7, p 74 - 74 R^ 170° 29' 122° 39' % p % % R^ 172° 15' 120° 53' 7 le P 7 6 — 7e R* 173° 28' 119° 40' 10 74 Primitives Zeiclien. Secundâres Zeichen. Winkel zu z. Winkel zu r. — X Ps/7 7t p* 174° 21' 118° 47' 10/ p 10, / 9 r / 9 7e R* 175° 34' 117" 34' -M/„P '% — 10/n R* 176° 21' 116° 47' — ,5/„ P ls/„ 13/14 II 13 177° 37' 115° 31' Trapezflâchen au s der Zone p s r. U n t e r e 23/ p 23/ 1 11 P 112 - Vu P“3 149° 28' 143° 40' 16/ p 16, / 7 x /» 2/7 R3 14 G0 22' 146° 46' - 124 P 12/7 % R6 144° 46' 148° 22' % P % 7a PP 141° 31' 151° 37' 3 P 3A — R3 138° 13' 154° 55' 10/3 p 10/7 % RS 135° 35' 157° 33' n/3 p u/8 7a PP 133° 25' 159° 43' 4 P % 2 R2 131° 37' 161" 31' 7. P % % Ri 129° 27' 163" 41' % P — 16/5 R*3 127° 7' 166° V 6 p 75 4 Ri 125° 9' 167" 59' 38/ P 38/ / 5 P / 33 — 27s RP 122° 30' 174)" 38' P 379 24/ PU / 5 PP1 2 123° 39' 169" 59' 12 P % — 10 RI 118° 56' 174" 12' - 22 P % — 20 RR 116° 15' 176" 53' ■ 28 P % — 2 G RR 115° 36' 177" 34' Obéré: 7e P “4 1/ pu — Ig pp 154° 24' 138 1 44' 7» P 7. - Va P5 158° 13' 132" 55' — %p3/2 72 R:i 162° 37' 130" 31' % P % 7a P2 167° 41' 125" 27' 10, p 10/ /9 r /9 7. R * 1758 34' 117" 34' 12/ P 12/ ,11 X /il - 10/n R* 176° 21' 116" 47' 18/ p 18/ / 17 P Il7 - l% R* 177° 37' 115" 31' — 75 — Schiefe, in dieselben Zonen gehb rende Abstumpfungsflàchen der Polkanten von R. - P? — % R* 170° 13' — Pi) - 7. R3 164° 58' Pf % R* 172° 19' PI V. R3 104° 58’ Trapezoëder ans der Kantenzone von R. (Drei stumpfen die Polkanten, zwei die Mittelkanten von R unsymmetrisch ab.) Secundàres Zeichen. Winkel zu R. - % R3 147° 39' 7r R3 1G2U 2' 7» RS 168° 52' RV 148° 29' R5 145" 2' Trigonale P y r a ra i d e n. Comb.-Kante zu R Comb.-Ivante zu oo R. % P 2 oder — li. 156° 42' 127° 15' P 2 15 G" 52' 129° 51' 2 P 2 151° G 142° 2’ D i t r i g o n a 1 e Pris ni e n. Winkel zu anliegendera oo R. oc P % 171° 3' oc P % 169° G' oo P % 1G6° G' oc P 7s 1G3° 54' oo P % 160° 54' oc P % 158° 57' oc P % 157° 33' oc P 12 h 155° 35' oc P 171 1 10 155° 49' oc P % 155° 13' oc P 7, 153° 40' 10* 70 1. Krystallisirter K i es cl. a) Bergkrystall. ce) Rosenquarz. b) Amethyst. dd) Siderit. c) Eisenkiesel. ee) Prasem. d) Quarz. ff) Avanturin. aa) Gemeiner Quarz. gg) Katzenauge. bb) Milchquarz. 2. F a s r i g e r Kies el. (Gelenkquarz.) 3. A m o r p h e v Kiesel. a) Chalcedon. ff) Plasma. aa) Gemeiner Chalcedon. gg) Chrysopras. bb) Mokkastein. b) Hornstein. ce) Onyx. aa) Feuerstein. dd) Karneol. bb) Kieselsehiefer ee) Heliotrop. ce) Jaspis. II. G r u p p e : É Si + n II. 1. 0 p a 1. Amorph. a) Hyalith. g-) Perlsinter. b) Edler Opal. h) Kieselsinter. e) Hydrophan. i) Holzopal. d) Feueropal. k) Jaspopal. e) Gemeiner Opal. 1) Menilith. f) Kascholong. III. G r u p p e : Pb. 1. Plattnerit. (Sclnverbleierz.) P. rv P. OP. Schwarz. G. 9,1. Leadhills. 77 IV. Gruppe: Cu. 1 . Tennori fc. (Kupferschwiirze.) Hexagonale tafelformige Krystalle der Combination oc P „ OP. Meistentbeils dicht, auch knollig und erdig. Schwarz. G. 5,95. Vesuv, Obersee, Tagilsk. V. Gruppe: Zn. 1. Zinkit. (Rotbzinkerz.) C 1,310. 72P74°12'; % P 2 122° 40'; oc P; O P; O P. Gewohnlich derb. Spaltbar O P und oc P vollkommen. Morgenroth. H. 4 — 4,5. G. 5,4 — 5,5. New-Jersey. VI. Gruppe: R. 1. Eisenoxyd. lie. a) Krystallisirtes Eisenoxyd oder Eisenglanz. (Eisenglimmer.) C 1,3655. % P 2 122° 29'; R 86°; 74R142°58'; 716R170°15'; — 7, R 115° 9'; — 2 R; 75 R3 ; ocP2; OR. Spaltbar R und OR un vollkommen. Schwarz. H. 5,5 — 6. G. 5,19—5,23. b) Easriges Eisenoxyd oder Glaskopf. Stalaktitisch, gewohnlich mit krummschaliger und keilfdrmiger Absonderung und fasriger Struktur. Rothlich braun. c) Dichtes Eisenoxyd oder Ttotheisenerz. Derb und eingesprengt. Bruch flachmuschlig. Braunlich rotli bis dunkel stald- grau. Strich rotli. d) Erdiges Eisenoxyd oder Iiotheisenrahm. Brdig und zerreiblich. Blutroth bis braunlich rotli. Abfarbend. 2. Thonerde. ai. C. 1,3620. 8/3P 2 ; R 86° 4'; 4/3P 2 122° 21', 128° 2' (PoJk). 4P 2 159° 13'; 9P2 170° 4P; — 2 R 68° 45'; ooP 2; OR. Spaltbar R und OR. H. 9. G. 3,9 — 4,0. 78 a) Sapphir. b) Rubin. c) Korund. (Diamantspath.) d) Smirgel. VI I. G r lippe: (Al + 3 II). 1. Hydrargillit. a) Krystallisirter Hydrargillit. (J P. oo P. cc P 2. Spaltbar basiscli sehr vollkonimen. Farblos, rosenroth. Perl- mutterglanz. Durchsichtig. H. 2,5 — 3. G. 2,34 — 2,39. Schischi, Ural. b) Fasriger Hydrargillit. Stalaktitisch mit radialfasrigem Bruche. Villa-rica. c) Dichter Hydrargillit. Stalaktitiscli mit dichtem Bruch. Richmond. VIII. Gr uppe: (Mg + H). 1. Brucit. a) Krystallisirter Brucit. C 1,527. R 82" 15'; 2 R. Gew. Comb. O R. ce R (Dana). Spaltbar OR sehr vollkommen. Mild , in dünnen Blatte-lien biegsam. Weiss, grau, griinlich. H. 2. G. 2,3 — 2,4. Hoboken, Ural, Insel Unst. b) Fasriger Brucit oder Nemalit. In fasrigen Aggregaten. Hoboken. IV. Ordnung : Rhombische. I. Gruppe: Ti. 1. Brookit. 0,8416 : 1 : 0,9445. ooP990 50'- ocp% 134° 21'; oc 76° 54'; 2Pcc55° 48': V, P co 121° 24'; V4Poo 148° 39'; P 115° 43', 101° 34', 111° 25 (Mk); 2P104°54', 87° 12', 142° 21' (Mk); V2 P ; P2; 2P2; % P % (y. Kokscharoff). Spaltbar ooPoo. Braun, schwarz, roth. H. 5,5- — 6. G. 4,12 — 4,17. 79 IL G r uppe: Sb. 1. Yalentinit. (Antimonblii the.) 0,7882:1:0,9426. œP136ü58'; Spaltbar ce P sehr vollkommen, ce P ce ce 70u 32' ; 3 P 106° 38'; 79° 44'; 155° 17' (Mk). unvollkommen. H. 2,5 — 3. G. 5,5 — 5,6. III. Grappe: Mit. 1. Pyrolusit. (Polianit, Braunstein.) 0,4744:1:0,6008. ceP2 93°; Pcell8°; V4 P oo 140°. Pyrolusit und Polianit unter- sclieiden sich blos durcit verscliiedene Harte, die beim Pyrolusit 2 — 2,5, beira Polia- nit dagegen 6,5 — 7 betragt. G. 4,7 — 5,0. VI. Ordnung : Triklinoëdrische. I. G ru pp e: (P + 3 H). 1. S as s o lin. (Borsâure.) OP : ce P ce 75° 30'. Comb. OP. ce P. ce 'P. ce P ce. Spaltbar OP sehr vollkom- meu. Farblos. 1 lurcbsicbtig. Gewohnlicli in perlmuttergdanzenden Selmppen, auch stalaktitiscli. H. 1. G. 1,4 — 1,5. Toscana. IL Gruppe: Si. 1. Triklino ëdrischer Kiesel oder Yestan (Jenzsch). Aeussere Beschaffenheit wie Quarz; docli ist die Spaltbarkeit verschieden. Spaltbar : ce 'P ; ceP'; OPundPce. ce 'P:ceP' 1 11"; OP:ceP'9l"; O P : ce 'P 84° 30'. OP: P ce 133°. Spec. Gw. 2,65. Findet sicli als Gemeng'theil im Melapbyr der Gegend von Zwickau in Saclisen. VII. Ordnung: Unbestimrate. 1. Gruppe: Te. 1. Tellurocker. Kleine Kugeln von radialfasriger Textur. Gelblicbgrau. Facebay und Zalathna. 80 IL G nippe: 4L 1. Wolframocker. w. Als Ueberzug und angeflogen. Erdig. Weich. Griinlichgelb. Hundington. 2. Molybdânocker. Mo. Als Ueberzug auf Molybdànglanz. Audi eingesprengt. Erdig. Gelb. III. G nippe: È + ni. 1. Wismuthocker. (ii + nù.) (Bismuthit.) Als Ueberzug und eingesprengt. In Pseudomorphosen nacli Wismuthglanz und Nadelerz. Brucli erdig. Gelblich, in’s Graue. G. 4,3 — 4,7. 2. Antimonocker. (gb + ni) (Antimonoxyd.) Als Ueberzug und eingesprengt. Audi in Pseudomorpliosen nacli Antimonglanz. Brucli erdig. Gelblich. Wird vor dem Lotlirohre leiclit reducirt. G. 3,7 — 3,8. IV. G r uppe: (Sb + n H). 1. Stiblith. (Cervantit.) Derb, als Pseudomorphose nacli Antimonglanz. Audi in dlinnen Krystallnadeln. Gelblich. Wird vor dem Lotlirohre fiir sich niclit reducirt. H. 5,5. G. 5.28. Y. Gruppe: (Bb + 5 H). 1. Y olgerit. Dieses nocli problematische Minerai soll nach Yolger durch Oxydation von Stiblith entstehen. YI. Gruppe: Pb. 1. Jossaït. (Glàtte.) Wahrscheinlich rhombisch. Ganz ahnlich der künstlichen Glatte. Zu Beresowsk soll krystallisirte Glàtte vorgekommen sein. Dieselbe wurde Jossaït genannt. Mexico. 81 VH. Gr lippe: (Ee + n Hj. 1. Turjit. ï’e2 h. Derb, dicht. Brucli flachmuschlig. Braunrotli. Matt, durcli Reiben Glanz anneh- mend. H. 5. G. 3,5 — 3,7. Ural, Altaï. 2. Brauneisenstein. Ve% lis. a) Fasriger Brauneisenstein. S talakt itiscli, fasrig, braim. H. 5,5. G. 3,4—3,95. b) Dichter Brauneisenstein. (Stilpnosiderit.) Derb, dicht, matt, braun. c) Ockriges Brauneisenerz. Erdig, gelbbraun, ockergelb. d) Bohnerz. In Kornern von concentriscli sclialiger Strnktnr. e) Raseneisenstein. Porose, scliwammartig dnrchlbclierte Massen. Audi Knollen und Kbrner. Bruch musclilig. Braun. G. 3,3 — 3.5. 3. Grelbeisenstein. ie H2. (Xanthosiderit.) In fasrigen und strahligen Massen. Gelblichbraun. Sclnnalkalden. 4. Quellerz. re A. Aeussere Beschaffenlieit wie Raseneisenstein. VIII. Gr uppe: Ü + 311. 1. Urano citer. Derb, eingesprengt, zerreiblich, erdig, gelb. G. 3,9 — 4,2. il 82 Abtheilung B : Doppel-Oxyde derselben R a d i k a 1 e. ■ II. Ordnung : Tetragonale. I. Grappe: (Ma2 Mn). 1. Hausmannit. C 1,1745. V; . P 5 7 0 57'; P 117° 54'; Poe 99° 11': OP. SpaltbarOP. Eisea schwarz. H. 5,5. G. 4,7— 4,8. IL Grappe: (Ma Ma). 1. Braunit. C 0,9849. P 108° 39'; 3P3 144° 4', 128° 17', 154° 25' (Mk). OP. Spaltbar P ziendich vollkoaaaea. Eisenschwarz. H. 6 — 6,5. G. 4,8 — 4,9. VII. Qrdnung: Unbestimmte. I. Grappe: (Pb2 Pb). 1. Mennige. Derb aad eingesprengt. Bracb erdig. Morgenroth. H. 2—3. G. 4,6. Anglesea, Altaï. Abtheilung C: Yerbindungen von Oxyden mit verschiedenen R a d i k a 1 e n. VI. Ordnung: Monoklinoëdriselie. I . G r a p p e : (R3 M a + a R, M a) . 1. Orednerit. la koraig-blattrigea Ag’gregatea mit Spaltbarkeit aach eiaeai schiefea rlioaibi- scliea Prisma aad der Basis. Eiseaschwarz. H. 4,5 — 5. G. 4,89 — 5,04. (a) = R3Ma; (b) = R Ma. R= (Ma, Ca). Berechnet. Gefunden. R Mn R Mn V8 Credaerit (3a + b) 1 0,80 1 0,80 Credaerit, Friedrichsrode. Rammelsberg. Vi do. (a + b) 1 1,00 1 0,99 do. do. do. Y do. (a + 9bj 1 1,66 1 1,65 do. do. do. — 83 — VIL Ordnung: Unbestimmte. I. G nippe: (R + mMn + ni). 1. Manganerz. a) Kupfermanganerz. Traubig, nierformig, stalaktitiscb. Schwarz. H. 3,5. G. 3,1 — -3,2. R=(Cu, Mn). R Mn à 1 2,49 2,06 Kupfermauganerz, Grosscammsdorf. Bottger. 1 2,74 1,98 do. do. Rammelsberg. b) Kobaltmanganerz. (Absolan, Erdkobalt.) Wie voriges. H. 1—1,5, G. 2,1— 2,2. R= (Co, Mn). R Mn H 1 3,55 3,70 Kobaltmanganerz, Grosscammsdorf. Rammelsberg. R = (Ba, K, Mn). c) Barytmanganerz. aa) Dichtes Barytmanganerz oder Psilomelan. Traubig, nierformig, knollig, stalaktitiscb. Schwarz. H. 5 — 6. G. =4,2. R Mn H 1 9,46 1,20 Psilomelan, Schwarzenberg. Heye. 1 13,36 0,56 do. Heidel berg. Ranime] sberg. 1 16,52 Ol r—\ do. E 1 gersburg. TT erter . bb) Schaumiges Barytmanganerz oder Wad. Stalaktitiscli, staudenformig, schaumartig, erdig. Braun, schwarz. G. 2,3 — 3,7. H. 1—2. R lïn H 1 6,60 2,38 Wad, Ilmenau. Schefier. 1 7,79 2,65 do. Riibeland. Rammelsberg. } il* A . Tvlawse : Spinelloïcle ocler "Verbindtingen von: Jr, Or, I’. Fe, Mil, Ai mid !>. Abtheilung A: Spinelloïde oh ne Kry stall- Wasser. I. Ordnung : Tesserale. I. G r u p p e : RR. 1. Irit. Zarte, starkglanzende, abfarbende Schuppen. Nach Kenngott soll das, Minerai miter déni Mikroskope Octaëder erkennen lassen. Wird vom Magnet angezogen. G. 6,5. RR. R = (Ir, Fe); R = (ïr, Os, Or). Eingesprengt in Piatin. Ural. 2. Pittini t. (Uranpecherz, Coracit.) O. Meist derb und diclit. Bruch flaclimuselilig. Pechscliwarz in’s Griinliclie und Clrane. H. 3—6. G. 4,8 — 6. Vonvaltend ans ÜÜ besteliend, docli gewolinlich stark verunreinigt. Erzgebirge, Przibram, Redrutb. 3. Chromeisen. (Chromit.) O. Gewbhnlicli derb, in kornigen Aggregaten und eingesprengt. Spaltbar O unvollkommen. Schwarz. H. 5,5. G. 4,4 — 4,5. RR. R = (Fe, Mg) ; R = (Or, Al). 4. Magneteisen. (Magnetit.) O; ooO»; ooO; 2 0 2; 3 0 3; 2 0; 5 0%; 2% 0 3. Spaltbar 0. Audi diclit und in kornigen Aggregaten, so wie erdig. Eisenschwarz. Magnetiscli. H. 5,5 — 6,5. G. 4,9— 5,2. (Fe Fe). 85 5. Franklinit. 0; 30 0; DiOm; mO. Spaltbar O vollkommen. Audi derb, in kornigen Aggre- gaten. Brudi musclilig. Sdiwarz. H. G — -0,5. G. 5,0 — 5,1- RÊ. R = Zn ; R==(Pe,Mn). S parta, Nordamerika. 6. Rammelsbergit. O. R R; R = Mg; R = Fe. Yesuv. 7. Spinell. (rai.) a) Zink-Spinell. R Zn. (Gahnit, Dysluit, Kreittonit, Automolith.) 0. Sdiwarz. H. 7 — 8. G. 4,33—4,89. b) Eisen-Spinell. R Fe. (Pleonast. Hercynit, Ceylauit.) O; os O; 3 0 3. Sdiwarz. H. 7 — 8. G. 3,65 — 3,96. c) Talk - Spinell. R Mg. (Edler Spinell, Chlorospinell.) 0. oo 0. 3 03. Roth, blau, griïn. H. 8. G. 3,50. IL Gruppe: Mg'3 R1. 1. Boraoit. O 0 ^ n 202 303 505/3 „ ,, 0 n 0TT.nnp -9 ; 9-; 00 0 30 ; 00 0; — 9 — ; —9— ; — h-. Spaltbar -5- und — 9-. H. 1 . G. 2, < — : W eiss. III. Gruppe: (Ca, 44). 1. Rkodizit. 0 0 ' ' . 30 0 ; 30 0 30 * — • — — . Weiss. H. 8. G. 3,3. (Ca, R). Mursinsk. IY. Ordnung : Rliombische. I. Gruppe: BeÂl. 1. Chrysoberyll. 0,4699: 1 : 0,5828. 30 P 129° 38'; 00 P 2 93° 33'; ce P 3 70° 41'; P 00 119° 46" P 139° 53', 86° 16', 107° 29' (Mk). Spaltbar ce P 30; ce P ce weniger deutlidi. Griin; braun. H. 8,5. G. 3,65 — 3,80. — 8.0 — II. Gr uppe: HR. 1. Manganit. h Mn. 0,4741:1:0,6453. oo P% 136° 53'; oc P 120° 16'; oc P % 103° 22' ; oc P 2 90° 43'; oc P % 80° 19'; ^ P 10/3 64° 39'; oc p 5 45° 75'; oc P 7 43° 7'; oo P 10 23° 49'; P oo 119° 19'; % P oc 122° 15'; P 2 130° 49', 120° 54', 80° 22' (Mk); V2 P 154° 13', 116° 10', 70° 2' (Mk). Spaltbar oc P oo selir vollkommen; OP und oc P % unvoll- kommen. Dunkel stalilgrau. Stricli braun. H. 3,5 — 4. CI. 4,3 — 4,4. 2. Gr o thit. .il ï>e. (Nadeleisenerz, Lepi’doki'okit, Pyrhosiderit, Stilpnosiderit, z. Th.) 0,4592:1:0,6068. oc P 130° 40'; ooP2 94° 53'; ocP 4 57° 12'; Pce 117° 30' (?); V2Pocll3°16'; P 2 126° 18', 121° 5', 83°47'(Mk); 72P151°35', 115° 35', 72°10'(Mk). Spaltbar oc P cc sein1 vollkommen. Audi dicht mit muscldigem Bruche. Braun. II. 3,5 — 5,5. G. 3,7 — 4,2. 3. Diaspor. haï. 0,4673:1:0,5925. ooP 129° 54'; ocP% 104° 10'; oc P 2 93° 52'; ooP3 71° 10'; oc P 4 56° 18'; oo P 10 24° 9'; P oo 118° 42'; % P oc 112° 39'; % P 151° 54', 11 7° 24', 69° 58' (Mk). P 2 126° 49', 122° 46, 81° 54' (Mk). % P 9 47° 54', 154° 54', 139° 55' (Mk). (Kenngott.) Spaltbar c»Poo selir vollkommen. Weiss, gelblich, braun. H. 6. G. 3.3 — 3,4. A b t h e i 1 u n g B : Spinello ï d e m i t Krystall w a s s e r. III. Ordnung: Hexagonale. I. G r u p p e : (M gG Al + 1 5 14). 1. Vol cknerit. (Hydrutalcit.) Sechsseitige Tafeln mit basischer Spaltbarkeit. Audi kuollige Massen und krummblattrige Aggregate. Weiss. _ Perlmutterglanz. H. 2. G. 2,02 — 2,17. Mg6 Al + 15 41. m ^ Berechnet. Gefunden. Mg Al H Mg Al H Vblcknerit (a) 1 0,50 2,50 1 0,54 2,56 Vblcknerit, Scliischimsk. Hermann. do. do. il 11 11 1 0,55 2,25 do. Snarum. Rammelsberg. do. do. il 11 11 1 0,60 2,77 do. do. do. do. do. il 11 11 1 0,61 2,85 do. do. do. 87 IL G nippe: (Mgn Al -h 12 H). 1 . H o u g h i t. Selir ahnlicli dem Volcknerite. In Knollen mit blattriger Struktur mid in Pseudo- morphosen nacli Spinell. Perl grau. Mg'JÀl+12IL. Berechnet. Gefunden. Mg Al H Mg Al H Houghit (a) 1 0,66 1,33 1 0,64 1,36 Hougliit, Sommerville. Johnson* V. Ordnung: Monoklinoëdrische. I. Gruppe: (Na R2 + 10 II). 1. Borax. (Tinkal.) C 73° 30'; «x, P 87°; P 120; (c^Pcc). Spaltbar >=P deutlich, (ooP?c) vollkom- men. Farblos. Durçhsichtig. Leiclit verwitternd. Salziger Gescdimack. H. 2 — 2,5. G. 1,7— 1,8. IL Gruppe: (Am IP + 4 IL). 1. Larder ellit. C 70°, oo P co; (ocPoo): OP. Bildet Inorustationen. Schwacher Gesclimack. In Wasser loslicli. Toscana. VII. Ordnung: Unbestimmte. I. Gruppe: (Fe B:! + 34 H). 1. Lagunit. Erdig. Ockergelb. Als Incrustation. Toscana. IL Gruppe: R3#4 + 9 LL 1. Talk-Hydroboracit. Knollige Massen mit fasrigem Bruche. Weiss, grau. H. 2. G. 1,8 — 2,0. R3 R4 -f 9 IL; R = (Mg, Ca). Kaukasus. III. Gruppe: R3 4P + 10 IL 1. Natron-Hydroboracit. Wie Talk-Hydroboracit. R3 B5 + 10 H; R = (Na, Ca). Mexico. 88 IV. G r u p p e : Ca B2 + 6 H. 1. Kalk-Hydroboracit. Wie Talk - Hydroboracit. Iquique. V. Grappe: CaB2 + 4 H. 1 . B e c h i t. Wie Talk-Hydroboracit. Toscana. ~VTI. Klasse : Silicate. Abtbeilung A: Silicate mit vorwaltenden B as en R. IL Ordnung: Tetragonale. 1. G nippe: Mil2 Si. 1. Tephroït. Derb, in kornigen Aggregaten. Spaltbar oc P ziemlicli deutlich, P Spuren. Grau, braun. H. 5,5. G. 4,0 — 4,2. New-Jersey. . IL Grappe: (TlrSi + ni). 1. T ho rit. Gewohnlich derb and eingesprengt. Brach masclilig. Schwarz. Glasglanz. Un- darclisichtig. II. 4,5. G. 4,0 — 4,8. R2 Si + 2 44. R 1 1,91 1 — 1,91 do. Omjervfi. H. Dose. do. do. ?? ?? 1 1,93 1 0,008 1,95 do. Tamara. Bonsdorf. 11 1 do. (a + b) 1 2,0 1 1,97 1 — 1,97 do. Langbanshytta. Hisinger. do. do. ?? ?? 1 2,00 1 — 2,00 do. Brasilien. Kussin. do. do. ?? 5? 1 2,04 1 — 2,04 do. Langbanshytta. H. Rose. 5/ ' 3 do. (oa -j- 5b) 1 2,25 1 2,23 1 0,013 2,26 do. Tjotten. Trolle-Wachtmeister. do. do. V 1 2,26 1 — 2,26 do. Mussa-Alpe. Laugier. 5. Talk-Augit oder Enstatit. Spaltbar oc P, ccPcc und (ccRcc). oc P 87° (Kenngott). Graulichweiss. Auf den Krystallflachen matt, auf den Spaltungsflachen glànzend zwisclien Glas- und Perlmutterglanz. An deu Kanten durchscheinend. Sprode. H. 5,5. G. 3,10—3,13. R < Mg. Berechnet. Gefunden. Gefunden. (RB) Si (RB) Si R B Si % Enstatit (5a + 4b) 1 1,88 1 1,88 1 0,08 2,03 Enstatit, Mahren. v. Hauer. 101 III. Sippe : Salit. Spaltbar OP vollkommen, ce P deutlich. 1. Kal k-Talk-Salit oder Malakolith. Form wie Diopsid. Spaltbar O P vollkommen; »P deutlich. Gewbhnlich gTÎin, doch auch farblos. il 1 2,29 1 — 2,45 0,27 do. Rhode Island. do. do. do. 11 iï 1 2,30 1 0,001 2,57 0,35 do. Roraas. do. B- Talk (b) 1 3,0 1 3,0 1 — o 9 9 0,00 0,33 Talkoïd, Presuitz. do. I(. Pasrige Pyroxcnoïde otler Aslieste. 1. Eis en - Natr on- Asbes t oder Krokydolith. Plattenfdrmig, parallelfasrig. Zuweilen mit ArtVedsonit verwacbsen. Blau. H. 4. G. 3,2 — 3,3. lt = (Fe, Na). Bereclmet. Gefunden. Gefunden. (Û[liJ> Si (k[-H]) Si R il Si lt 3/.2 Krokydolith (2a + 3b) 1 2,22 1 2,21 1 — 2,57 0,48 Krokydolith, Oranje-River. Stromeyer. do. do. „ „ 1 2,23 1 — 2,42 0,25 do. do. Klaproth. 2/, do. (a + 2b) 1 2,33 1 2,33 l — 2,59 0,34 do. do. Stromeyer. 14 — 106 — 2. Kalk-Talk- Asbest oder Gemeiner Asbest. (Bergkork.) In Platten und Trümmern. Nach Kenngott lassen sich manniclimal die Flachen des Prismas co P 2 erkennen. Gewohnlicli parallelfasrig , doeh nicht selten auch untereinanderlaufend fasrig und holzâlmlicli. H. 3 — 4. G. 2,9 — 3,4. R „ 1 0,26 0,004 2,84 0,34 do. Ayrshire. Heddle. 14 • 108 VI. Ordnung : Triklinoëdrische. I. G ruppe: (R2Si + n R2 Si3). B a b i n g t o n i t e. 1. Mangan-Babingtonit oder Pajsbergit. ocpoo : ocPoc 1 il0 8'; ^Poc : OP 93° 28': oc P oo : OP 87° 38'; cepoo: ce'Pl06°8'; oc 'P: ce P' 115° 19'; oc Poa : P oo 117' 45'; P' oo : oc P oo 131° 27' ; Pce: oo P ce 134°5'; P ce : oo 'P 126° 11' (Dauber). Rosenrothe Krystalle. Durchscheinend. G. 3,63. (a) = li2Si ; (b) = R2Si3. R = (Mn, Ca). Berechnet. Gefunden. R Si 11 Si 3/4 Pajsbergit (4a + 3b) 1 1,85 1 1,88 Pajsbergit, Filipstadt. Igelstrom. 2. Eisen-Babingto nit oder (lemeiner Babingtonit. ooP oo : oc P oo 112° 12' ; oc P oc : OP 92° 32 ' ; oc P oo : OP 8 7° 24'; oo P oo : oo P' 1 3 6° 42'; ce P' : oc P ce 155° 31'; ce P ce : ce 'P 2 132° 30'; ce 'P 2 : oo P ce 11 5° 25' ; P' ce : ce P ce 122° 31'; Spaltbar OP sehr vollkommen. (Dauber.) Schwarz. H. 5,5 — 6. G. 3,4 — 3,5. (a) = R2Si; (b) = R2Si3. R = (Fe, Ca). . Berechnet. Gefunden. R Si R Si 34 Babingtonit (a + 3b) 1 2,50 1 2,43 Babingtonit, Arendal. Arppe. IL Gruppe: (R[H])2Si + n (R[H])2Si3. 1. Pyrallolith. Hombomorph mit Babingtonit. ce P ce : OP 94° 36'. Spaltbar cepoo und OP. Grau. H. 3,5. G. 2,60. (a) = (R[4I])2 Si ; (b) = (R[H])2Si3. R = (Ca,Mg). Berechnet. Gefunden. - Gefunden. (R[H]) Si (R[Hj) Si R Si H *4 Pyrallolith (a + 3b) 1 2,50 1 2,48 1 2,71 0,28 Pyrallolith, Pargas. Nordenskiold. III. G r u p p e : (RB)2 Si + n R. 1. I) an b u rit. Hombomorph mit Babingtonit. ce P ce : ce P ce 110° ; ce p oc : O P 93°; oc P oc : Pce 135°. Spaltbar cepoo und cepoo deutlich; weniger deutlich OP. Blassgelb H. 7 — 7,5. G. 2,95. (a) = (CaB)2Si; (b) = (CaB)2Si3. 109 Berechnet. Gefunden. Gefunden. (Cal) Si (CaB) Si Ca B Si A-Danburit (a) 1 1 1 0,97 1 2,87 3,76 Danburit, Danbury. Smitli u. Brusli. V3 do. (3a, 4- b) 1 1,50 1 1,51 1 0,59 2,41 do. do. Erni. VII. Ordnung : Unbestimmte. I. G r u p p e : Cil Sim + nIL 1. Kieselkupt'er. (Knpfergrün, Kupferblau, Kieselmalachit, Chrysokoll). Amorph, traubig und nierformig. Griin, blau. II. 2 — 3. G. 2,0 — 2,3. CuSim + n 14. Gefunden. Cu Si H 1 1,59 2,50 Kieselkupter, Canavielles. Berthier. 1 1,78 1,94 do. Obersee. Rammelsberg. 1 2,11 1,65 do. Sommerville. Bowen. 1 2,25 2,31 do. Bogoslowsk. Berthier. 1 2,34 9 99 do. do. v. Kobell. 1 2,59 3,57 do. Somme r vil le. Berthi er . 1 2,79 2,93 do. Chili. Kittredge. IL G r u p p e : 2 ( ’ir Si 5 + 151 1 4- CiO P. 1. Demidowit. Amorph. Durchseheinend. Ilimmelblau, zuweilen in’s Grünliche. LMiiine Ueber- ziige auf Malachit mit spiegelnder und feinrissiger Oberflache. II. 2. G. 2,25. 2(11“ iSi3) 4- 15H 4- CirP. R P. Spaltbar OP; °oP Spuren. Griin, braun. Ii. 5,5 — 6. G. 2,98—3,10. (RR)3 Si. R < (Ca, Mg) ; R = (Aï, Le). Berechnet. Gefunden. Gefunden. (RÏi) Si (RR) Si R R Si Gehlenit 1 0,66 1 0,64 1 0,38 1,21 Gehlenit, Monzoni. Rammelsberg. IL Gruppe: ([RR]2 Si + n IL) 1. Idokras. C 0,5351. V3P28° 19'; V2P41"27'; P74°14'; 2P113°6'; 3 P 132° 17'; 4P143°26'; P oo56°8'; 2Poo; 3P3; %P3; 2P2; 4P2; 4P4; P3; ooP; ocPoc; ocP2'; c»P3; OP. (v. Kokscliaroff.) Spaltbar odPoo und ooP unvollkommen. Verscliieden getarbt, gewohnlich griin und braun; (loch auch gelb, roth und blau, sowie farblos. H. 6,5. G. 3,35 — 3,40. (a) = (RR)2 Si ; (b) = H. a) Kupfer-Idokras oder Cyprin. R= (Cu, Ca). Blau. Soûlaud, Norwegen. b) Eisen-Idokras. R=(Fe, Ca). Griin. Achmatowsk. c) Mangan-Idokras. R = (Mn, Ca). Gelb, roth. Piémont. d) Talk-Idokras oder Frugardit. R = (Mg, Ca). Braun, griin. Finnland. 117 e) Kalk-Idokras o d e r Vesuvian. (Egeran.) R = Ca. Griin, braun. Berechnet. Gefunden. Gefunden. (RR) Si H (RR) Si -H R R Si H A-1 Vesuvian (a) 1 1 0,00 1 0,97 0,00 1 0,53 1,49 0,00 Vesuvian , Wilui. Hammelsberg. do. do. do. 77 77 ?? 1 0,95 0,00 1 0,65 1,57 0,00 do. do. Hermann. do. do. do. 77 77 1 0,94 0,00 1 0,67 1,57 0,00 do. do. Scheerer. Ve do. (6a “r b) 1 1 0,08 1 0,96 0,07 1 0,70 1,63 0,12 do. Vesuv. do. do. do. do. 77 ?? ?? 1 0,98 0,08 1 0,68 1,65 0,14 do. Norwegen. do. do. do. do. 77 )> 77 1 0,97 0,09 1 0,61 1,56 0,16 do. Monzoni. Ilammelsberg. do. do. do. 77 ?? 77 1 0,98 0,09 1 0,64 1,62 0,16 do. do. do. do. do. do. 77 77 1 1,00 0,08 1 0,76 1,77 0,14 do. Sandfort. do. do. do. do. 77 >> 77 1 1,04 0,07 1 0,76 1,83 0,12 do. Egg- do. "V9 do. (9a 4- 2b) 1 1 0,11 1 0,97 0,11 1 0,70 1,65 0,20 do. Ala. Scheerer. do. do. do. 77 77 1 0,97 0,10 1 1,00 1,95 0,20 do. Cziklowa. Magnus. j / /4 do. (4a 4~ b) 1 10,125 1 1,03 0,13 1 0,69 1,74 0,22 do. Ala. Hammelsberg. f. Natron-Idokras oder Jewreinowit. R < Na. Farblos. Finnland. in. Gruppe: ([RR]2 Si 4- n [RR]1 Si). Wernerite. 1) Talk=Wern erit oder Hum bol dtilit h. (Melilith, Sommer villit). C 0,4626. P 66° 24'; Poo45°— 48°; 2 P *>83° 7'; ^>P3. Spaltbar OP. Gelb, braun. H. 5— 5,5. G. 2,75— 3,0. (a) = (RR)2 Si; (b) = (RR)1 Si. R < (Ca, Mg). Berechnet. Gefunden. Gefunden. (RR) Si (RR) Si R R Si A-Humboldtilith (a) 1 1,00 1 1,02 1 0,56 1,59 Melilith, CapodiBove. Damour. V3 do. (3a -f- b) 1 1,14 1 1,12 1 0,48 1,67 do. do. do. do. do. do. „ „ 1 1,12 1 0,51 1,69 Himiboldtilith, Somma. Damour. do. do. do. „ „ 1 1,17 1 0,48 1,74 do. do. v. Kobell. 118 2. Kalk - Wernerit oder Skapolith. A. Krystaliisirter Skapolith. * (Mejonit, Sarkolith, Strogano'vnt, jSTuttalith, Eckebergit, Dipyr, Paralogit, Couzeranit.) 3 P9 C 0,4401. P 63ü 48'; 2P102°54'; 3P123°39'; Poo47°13'; ocP; ocPoc; OP: ^P2; ooP 3. Spaltbar ocPx und co P. Haufig Paramorphosen in Feldspath. Weiss, grau, griin; seltener blau und rbthlich. H. 5 — 6. G. 2,6— 2,8. R<;Ca; doeh gewohnlich aueli geringe Mengen von Natron. Ebeuso werden gewohnlich ge- ringe Mengen von Si durch C vertreten. (a) = (RR)2 Si; (b) = (RR)1 Si. Berechnet. Gefunden. Gefunden. A-i Skapolith (RB) Si (a) 1 1 (Rit) Si R R (Si-j-G) 1 1,02 1 1,14 2,19 Sarkolith, Vesuv. Scacchi. do. do. do. 11 n 1 0,92 1 2,05 2,83 Mejonit, Vesuv. Stromeyer. do. do. do. n ii 1 1,03 1 2,25 3,35 do. do. Gmelin. do. do. do. ii ii 1 1,03 1 2,11 3,20 do. do. G. v. Rath. Vs do. (3a+b) 1 1,14 3 1 1,13 1 2,25 3,69 do. do. Wolf. do. do. do. 5 1 11 1 1,16 1 1,92 3,41 Nuttalith, Bolton. G. v. Rath. 7. do. (2a+b) 1 1,20 1 1,20 1 1,80 3,36 Skapolith, Arendal. do. do. do. do. 11 11 1 1,20 1 1,80 3,35 Paralogit, Baikalsee. Thoreld. 2 / '3 do. (3a+2b) 1 1,25 1 1,27 1 2,05 3,88 Stroganowit, Sliidanka. Hermann. 1 ' 'l do. (a-bb) 1 1,33 1 1,32 1 2,24 4,20 Skapolith, Gulsjb. Suckow. do. do. do. 11 11 1 1,33 1 2,19 4,27 do. Bolton. Wolf. do. do. do. 11 11 1 1,33 1 2,01 4,02 do. Ersby. Hartwall. do. do. do. 11 11 1 1,34 1 1,72 3,65 do. Malsjo. G. v. Rath. % do. (3a+4b) 1 1,40 1 1,37 1 1,96 4,06 do. Bocksater. Berg. do. do. do. 75 77 1 1,38 1 1,96 4,10 do. Pargas. Hartwall. do. do. do. 77 77 1 1,38 1 2,00 4,28 do. Carlstadt. Wolf. do. do. do. 77 77 1 1,41 1 1,94 4,17 do. Hirvensalo. do. 3/2 do. (2a+3b) 1 1,43 1 1,44 1 2,61 5,20 Nuttalith, Diana. Hermann. do. do. do. 77 77 1 1,46 1 2,06 4,47 Skapolith, Arendal. Wolf. do. do. do. 77 77 1 1,46 1 2,06 4,48 do. Malsjo. G. v. Rath. 2/ /I do. (aP2b) 1 1,50 1 1,54 1 2,49 5,38 Eckebergit, Hesselkula, Hermann. do. do. do. 77 77 1 1,54 1 1,92 4,52 Couzeranit, Pyrenaen. Dufrenoy. 119 Berechnet. Gefunden. Gefunden. (Rit) Si (RR) Si R R (Si -)— C) 2/i Skapolith (a+2b) 1 1,50 1 1,57 1 2,93 6,20 Wernerit, Bolton. Hermann. do. do. do. V 1 1,57 1 3,03 6,33 do. Pargas. Nordenskiold. 3lx do. (a+3b) 1 1,60 1 1,61 1 2,00 4,84 do. Gouverneur. G. v. Rath. do. do. do. 11 11 1 1,63 1 2,84 6,28 do. Gulsjo. Hermann. % do. (a+6b) 1 1,75 1 1,75 1 2,28 5,75 Dipyr, Mauléon. Delesse. 12A do. (a+12b) 1 1,86 1 1,86 1 2,21 5,98 Skapolith, Bolton. Hermann. B. Die h ter Skapolith oder Saussurit. (Glaukolith, Jade.) Dicht. Nicht selten in geflossenen Gestalten. Mitunter Neigung zu korniger Absonderung. Grau, blau. H. 5 — G. G. 2,65 — 2,72. R 1 1,21 R 1 R 2,26 s 4,39 H 1,09 Gieseckit, Gronland. v. Hauer. do. 11 11 1 1,25 1 3,00 5,30 0,70 Pinit, Penig. Rammelsberg. do. 11 11 1 1,26 1 4,16 7,20 1,65 Aspasiolith, Kragerbe. Scheerer. do. 11 11 1 1,22 1 4,21 7,06 1,70 Pinit, Ane. Rammelsberg. do. 11 11 1 1,17 1 5,25 8,0 1,75 do. St. Pardoux. do. do. 11 11 1 1,23 1 7,70 11,60 2,10 Gieseckit, Gronland. Stromeyer, b) Typus des Killinits. 1. Xillinit. oo P 135°. Spaltbar OP und ce P. Audi d.erb, in kornigen und stangligen Aggregaten. Griinlich, grau, ë elblich. H. 4. 04 9 VX. ,65 (RR[H])8 Si5. 1 R < K. Berechnet. Gefunden. Gefu nden. (RR [H]) Si (RR[H]) Si R R Si H Killinit 1 1,25 1 1,31 1 6,32 11,28 3,93 Killinit, Killiny. Lehunt. do. „ 1 1,27 1 6,58 11,30 4,00 do. do. Blyth. do. „ 1 1,22 1 6,02 11,51 3,1 6 do. do. Galbraith. do. „ „ 1 1,22 1 6,22 11,58 2,98 do. do. do. VIH. Gruppe: ([RR]8 Si5 + n H). Cordieroïde. Homoomorph mit Cordierit. (a) = (RR)8 Si5 ; (b) = H. 1. Mangan-Cordieroïd oder Ottrelit. Kleine in Thonschiefer eingewachsene sechsseitige Tafeln der Combination ce P. OP. ce P ce. Spaltbar O P, ce P un'd ce P ce. Griinlich grau bis schwarzlidi grün. Glasglanz. G. 4,42. R < (Mil, Fe). Berechnet. Gefunden. Gefunden. (RR) Si -H (Rit) Si il R R Si H 5/2 Ottrelit (2a + 5b) 1 1,25 0,31 1 1,31 0,29 1 2,04 4,01 0,89 Ottrelit, Spaa. Damour. 2. Eisen-C ordieroïd oder Gigantolith. (Iberit.) Grosse Prismen der Comb. oo P. ce P 3. ce P ce. ce P ce. OP. Spaltbar O P vollkoimnen. Griinlich grau bis schwarzlidi grün. PI. 3,5. G. 2,8 — 2,9. R < (Fe, K). 134 Berechnet. Gefunden. Gefunden. (RR) Si H (RR) Si -H K 1- Si H G Gigantolith (a+2b) 1 1,25 0,25 1 1,10 0,25 (?)1 2,90 4,30 1,00 Iberit, JMontoval. Rorlin. 3/2 do. (2a + 5b) 1 1,25 0,31 1 1,20 0,29 1 2,24 4,00 0,94 Gigantolith, Tamela. Marignac. 3. Talk-Cor dieroïd. (Chlorophyllit, Esmarkit, Fahlanit, Bonsdorfit, Pyrargillit, Auralit.) Prismatische Krystalle mit (1er Form des Cordierits. Audi eingewaclisene un- formliche kornige Aggregate. Neigimg zu schaliger Absonderung in der Riclitung der Basis. Grau, braun, griin, schwarzlicli. H. 2,5 — 4. G. 2,50 — -2,90. R < (Mg, Fe, K). Berechnet. Gefunden. Gefunden. (RK) Si , H (RR) Si H R R Si H G ïalk-Cordieroïd,(a+2b) 1 1,25 0,25 1 1,19 0,23 1 2,98 4,70 0,95 Esmarkit, Bràkke. Erdmann. G do. (a+4b) 1 1,25 0,50 1 1,24 0,50 12,95 4,91 1,98 Eahlunit, Fahlun. Bonsdorf. G do. (a+7b) 1 1,25 0,87 1 1,38 0,83(?)1 4,75 7,72 4,64 Pyrarg.,Helsingfors.iNordenskiold. IX. G r uppe: ([RR]5 Si3) + n H. Rosellane. (Groppit, Polyargit.) Grossblattrige Aggregate (Groppit); Korner (Rosellan, Polyargit). Spaltbar nadi einer Riclitung. Rosenroth und braunlich roth. H. 2—3. G. 2,7 — 2,8. R<(CaMg, Fe). (a) = (RR-)5 Si3; (b) = H. Berechnet. Gefunden. Gefunden. (RR) Si H (RR) Si U R R Si H G Rosellan (a+b) 1 1,20 0,20 1 1,15 0,23 1 4,75 6,64 1,36 Polyargit, Tunaberg. Svanberg. do. do. do. „ „ „ 1 1,17 0,21 1 5,38 7,50 1,40 do. do. Erdmann. G do, (2a+3b) 1 1,20 0.30 1 1,21 0,30 1 5,20 7,50 1,87 Rosellan, Aker. Svanbei'g. do. do. do. „ ., „ 1 1,21 0,34 1 1,60 3,15 0,90 Groppit, Groppdorf. Svanberg. X. Gruppe: (RR)5Si3 + H. P r e h n i t e. 1. Eisen-Prehnit oder Ivirwanit. (Huronit.) Wahrscbeinlich isomorph mit Prelmit. In kugligen Aggregaten mit radial- blattriger Textur. Griin. H. 2 — 3. G. 2,8 — 2,9. R ■< (Le, Ca). Berechnet. Gefunden. Gefunden. (RR) Si H (RR) Si H R R Si H Kirwanit 1 1,20 0,20 1 1,17 0,21 1 1,45 2,87 0,52 Kirwanit, Irland. Thomson, do. „ „ „ 1 1,20 0,18 1 4,07 6,11 0,96 Huronit, Huronsee. do. ii ii 2. Kalk-Prehnit oder Gremeiner Prehnit. 0,840 : 1 : 0,845. oo P 99° 56'; 3 P oo 33°; y2 P ce 126° 40'; P oo 89° 46'. Spaltbar O P ziemlich vollkommen, oo P imvollkommen. Audi in kornigen und kug- ligen Aggregaten mit radial b lattriger Textur. Grlinlidi weiss; auch farblos. H. 6 — 7. G. 2,8— 3,0. (RR)5Si3+H. R = Ca. Berechnet. Gefunden. Gefunden. (RR) Si U (RR) Si H R R Si H rehnit 1 1,20 0,20 1 1,24 0,19 1 1,34 2,92 0,46 Prehnit, Radautbal. Amelung. do. r> y y 1 1,19 0,21 1 1,43 2,91 0,53 do. Fassathal. Gelilen. do. y y y 1 1,19 0,20 1 1,46 2,95 0,51 do. Aedelfors. Walmstedt. do. ri y y 1 1,18 0,18 1 1,52 2,98 0,47 do. Ratschinges. Gelilen. do. yi y y 1 1,20 0,19 1 1,52 3,03 0,49 do. Dumbarton. Walmstedt. do y y y 1 1,25 0,21 1 1,52' 3,17 0,53 do. Montblanc. Walmstedt. do. y y y 1 1,27 0,21 1 1,52 3,21 0,54 do. Bourg d’Oisans. Régnault. do. y y y 1 1 99 JL w 0,25 1 1,58 3,16 0,65 do. Chili. Domeyko. XI. Gr uppe: (RR)2 Si — H. T h oms o n i t e. 1. Mangan-Thomsonit oder Karpholith. Poe IIP’ 27' (Kenngott). Comb. Pce. ce P ce. ce P ce. OP. Nacll P OO verlangerte nadelformige Prismen and radialfasrige Aggregate. Lie-lit brâunlich gelb. H. 5,5. G. 2,93. (RR)2 Si -b B. R = Al: R 77 77 1 1,85 1,12 1 3,14 7,66 4,65 do. Irland. Connel. do. do. 77 77 77 1 1,87 0,96 1 2,97 7,43 3,82 do. Palagonia. Sartorius. do. do. 77 77 77 1 1,87 1,12 1 3,47 8,38 5,05 do. Marburg. Gruelin. Vi do. (a+b) 1 2,0 1,25 1 2,06 1,17 1 4,04 10,40 5,92 do. do. Kohler. do. do. 77 77 77 1 2,09 1,26 1 3,64 9,70 5,86 do. Annerodè. Werneking. 3/t do. (a-j-3b) 1 2,50 1,375 1 2,54 1,38 1 2,26 8,31 4,52 Séiserit, Seiseralpe. Bukeisen. 2. Harmotom. (Morvenit.) 0,9781 : 1 : 0,7918. ce P 91° 16'; P ce 111° 15'; P 121° 27', 116° 0' (Polk.); œpce; œ P ce. Oft nach Pce verlangert. Durclikreuzungs-Zwillinge. Spaltbar ce P ce und ce P ce unvollkommen. Meist farblos. H. 4,5. G. 2,40. R = Ba. Berechnet. Gefunden. Gefunden. (RR) Si H (RR ) Si H R R Si H Harmotom (a+3b) 1 2,50 1,375 1 2,29 1,29 1 2,67 8,44 4,76 Harmotom, Andreasberg. Kohler do. 77 77 77 1 2,35 1,32 1 3,06 9,55 5,37 do. Strontian. Kohler. do. 77 77 77 1 2,39 1,21 1 3,12 9,85 5.00 do. do. Damour. do. 77 77 77 1 2,46 1,27 1 4,10 12;60 6,50 do. Andreasberg Rammelsb. do. 77 77 77 1 2,48 1,51 1 3,07 10,11 6,17 do. do. Kerl. do. 77 77 77 1 2,51 1,18 1 2,90 9,80 4,63 do. Strontian. Damour. do. 77 77 77 1 2,52 1,36 1 2,77 9,51 5,16 do. do. Connel. do. 77 77 77 1 2,53 1,30 1 3,74 12,00 6,20 do. Andreasberg. Rammelsb. XVI. G r u p p e : (Rît)4 ÿi3 + 2 H. 1. Hatrolith. (Bergmannit, Brevicit, Radiolith, Galaktit.) 0,9838:1:0,7036. oc P 91°; 1f2 P 143° 20', 142° 40', 53u 20 (Mk.). 78P73 96° (vordere Polk.). Spaltbar ce P. Nadelformige Krystalle, gewolmlich zu nierfbrmigen Aggregaten mit radialfasrigem Bruche verwaclisen. Farblos, rbthlich, gelblich, grau. H. 5— 5,5. G. 2,17— 2,26. (RR)4 Si3 + 2 H. R < Na, 130 Berechnet. Gefunden, Gefunden. (RR) Natrolitli 1 Si 1,50 H ( 0,50 ;rr) 1 Si 1,57 H 0,58 R 1 R 2,72 Si 5,85 u 2,19 Natrolith , Antrim. Thomson. do. Il 11 a 1 1,48 0,57 1 3,24 6,31 2,43 Galaktit, Schottland. v. Hauer. do. •n 11 a 1 1,52 0,48 1 2,90 5,59 1,91 Natrolith, Hogau. Fuchs. do. V 11 a 1 1,52 0,51 1 2,92 5,97 2,00 do. Auvergne, do. do. n 11 a 1 1,46 0,49 1 3,13 6,06 2,06 do. Irland. Sauter. do. n 11 ii 1 1,61 0,54 1 2,88 6,26 2,12 do. Tyrol. F uchs. do. il 11 a 1 1,53 0,51 1 3,00 6,15 2,05 Brevicit, Brevig. Korte. do. il 11 a 1 1,54 0,51 1 3,16 6,44 2,14 Radiolith, do. Scheerer. do. il 11 a 1 1,53 0,53 1 3,29 6,59 2,28 Bergmannit, do. do. V. Ordnung : Monoklinoëdrische. I. Gruppe: (Be Âl)8 Si3. 1. Euklas. + H51" 42' 38" J _p j16(;o 13, 38.j, 91* 16', 94» 29' 41'; (2P2); (4 P 4); - ‘/,P; — (2 P 4) ; ■ l; - - (4 P 8); - (3 P 3); - (3 P %); - (3 P »/,); - (■% P 7); - C/.P7); - HsP!7«); (P°°); (sp«); - P®; - (œP2); (p*/,); (ooP1/,); (o=p4/s); (^p7«); — P5; «;P9; ooP16; (ooPm); OP. (Schabus.) Hombomorph mit Gadolinit. Spaltbar (oo P oo) vollkommen, P oo weniger deutlich. Gewohnlich farblos, docli aucli griinlich, gelblich blâulich. Glasglanz. Durchsichti g. H. 7,5. G. 3,0— 3,1. (R R)8 Si3. R Be. Berechnet. Gefunden. Gefunden. (RR) Si (RR) Si R R Si Euklas 1 0,75 1 0,78 1 1,08 1,63 Euklas , Peru. Berzelius. do. „ „ 1 0,79 1 1,12 1,69 do. do. Mallet. IL Gruppe: (RR Ti)3 Si. 1. Eeilhauit. (Yttrotitanit.) Homoomorpli mit Titanit. (Dana.) P oo : O P 119° 33'; (2/3 P 2) : (Poo) 152° 47'; (% P 2) 138°; (P oo) 114"; Poo; OP. Spaltbar (2/3P2). Zwillinge mit der gemein- schaftlichen Ebene OP. (Forbes und Dahll.) Braun, auf den Spaltungsflachen 18* 140 Glasglanz; ausserdem Fettglanz. Durehscheinend. H. 6 — 7. G. 3,51—3,72. (RR Ti)3 Si. R < (Ca, Y, Fe) ; R = (Al, Fe). Berochnet. Gefunden. Gefunden. Keilhauit ( RR Ti ) 1 Si 0,66 (RR Ti) Si 1 0,70 il 1 R 0,41 Ti 1,49 Si 2,03 Keilhauit, Bube. Erdmann do. y> ii 1 0,70 1 0,42 1,53 2,08 do. do. do. do. \ ii 1 0,6 G 1 0,29 1,60 1,93 do. do. Forbes. III. Gr lippe: (Ca Ti)3 Si. 1. Titariit. (Greenovit, Sphen.) C 85° G'; rcP 1331 3 54'; ( oc P 3) 76° 8'; P oc 34° 27'; 5/9Poc 52" 21'; (Poe) 113° 30': (7a P 2) 13 G0 3'; (4 P 4) 67° 46'. Spaltbar P und (P oo). Weiss, grün, braun. scliwarz. H. 5- -5,5. ri o Ct. à A -3,6. (Ca Ti)3 Si. Berechnet. Gefunden. Gefunden. (RTi) Si (RTi) Si ii Ti Si Titanit 1 0,66 1 0,70 1 1,86 2,02 Greenovit, St, Marcel. Marignac. do. 11 11 1 0,64 1 2,11 1,99 Braun er Titanit, Passau. Brooks. do. 11 il 1 0,69 1 2,12 2,15 Griiner do. Zillerthal. H. Rose, do. 11 il 1 0,64 1 2,16 2,04 Greenovit, St, Marcel. Delesse. do. 11 il 1 0,68 1 2,18 2,17 Braun er Titanit, Arendal. Rosales. IV. Gr uppe: (B)2 Si + n H. O r t h i t e. (a) = (B)2 Si; (b) = H. 1. Titan-Orthit oder Mosandrit. Homoomorph mit Epidot. (Grey und Dufrenoy.) Spaltbar naeh einer Richtung. Gewohnlich derb. Gelb, braun. H. 4. G. 3,02. (R Ti)2 Si+H. R . do. do. „ ,, 1 1,75 0,60 1 0,22 2,15 0,74 Stilpnomelan, Weilburg. Sieger. E- ■Delessit (b) 1 2,00 0,66 1 2,02 0,66 1 ( ),30 2,60 0,86 do. Zuckmantel. Rammelsberg- do. do. ,, 1 2,07 0,72 1 0,31 2,72 0,95 do. do. do. 2. Talk-Metaclilorit oder Thermophyllit. « Bildet tbeils kornige, tlieils gewundene und gebogene prismatische Formen. Spaltbar nacli einer zur Axe scliief geneigten Flàcbe hbclist ausgezeichnet. Perl- mutterglanz auf (1er Spaltungsfiache, sonst matt. Schmutzig weiss in’s Braunliche. Beim Erliitzen scliwillt das Minerai auf wie Vermiculit und Pyrophyllit. H. 2 — 3. G. 2,56. R < Al ; R < Mg. Bereclmet. Gefunden. Gefunden. • RR ) Si H (RK.) Si H K K Si -H Vi Thermophyllit (a+b) 1 1,33 0,66 1 1,32 0,69 1 0,20 1,59 0,83 Thermoph., Finnland. Hermann. YM. Gruppe: (RR)1 Si + H. 1. La um o n lit. (Caporcianit, Leonhardit.) C 68u 40'. cx> P 86° 16'; 2 P ce 52° 22'. Spaltbar ce p ce vollkommen, ( P ce) Spuren. W eiss. Leiclit venvitternd. H. 3 — 3,5. G. 2,2 — 2,3. (Ca Al)1 Si + H. Bereclmet. Gefunden. Ge ifunden. 7 7 \ / (RR ) Si H (RR) Si ii it R Si k Laumontit 1 2,0 1,0 1 1,96 0,84 1 3,09 8,02 3,39 Caporeianit, Monte Catini. Beclii, do. ’n il 11 1 1,96 0,91 1 3,03 7,91 3,68 Leonhardit, Schenmitz. v. Babo. do. il il 11 1 1,98 1,08 1 3,15 8,21 4,51 La limon., Cormayenr. Dufrenoy. do. ii il 11 1 1,98 1,21 1 3,99 9,89 6,05 do. Huelgoët. Yogel. do. il il 11 1 2,04 1,01 1 2,95 8,06 3,99 do. Phillipsburg. I )ufrenoy. do. il il 11 1 2,06 1,03 1 3,92 10,16 5,09 do. 1 luelgoët. Malaguti. do. il il 11 1 2,13 0,71 1 3,43 9,44 3,15 do. Obersee. Barnes. do. il il 11 1 2,09 1,02 1 fc"> Ok o,2o 8,90 4,37 do. Skyoe. Conriel. do. il il 11 1 2,18 0,92 1 4,08 11,10 4,68 Leon! lardit, Schenmitz. Deltfs. iü 146 IX. G nippe: RR ^ Si; — 3 H. 1. Skolezit. C 89 6 . P 91 35 : P 144 26 : — P 144 40'. Spaltbar sc P ziemlieli voUkommen. Getvëhnliek farblos. H. 5 — 5.5. G. 2.2 — 2.3. R 1 1.33 0.66 1 1.34 .7 1 3.0 5,83 2,8 Alesolith. do. do. 3 4 2a4-ol : 1.3 1 1 '.66 1 1.86 0.69 1 4.7- 7- 4.<)0 Poonalith. Bombay. G-melin. * ! QO. : —3b : 1.42 0.66 1 1.42 .7 1 24 3 5.61 2.75 Harringtonit. Antrini. v. Hauer. GO- do. do. 1 1.43 . ' 1 3.09 - 2.6s Mesolith, Tyrol. Fuehs. G do. a — 6b) 1 1.46 0.66 1 1.45 i i. y < > 1 L à . 7 2.74 Antrimolith. Antiïm. Heddle. do. do. do. 1.46 0.66 1 2.61 Mesolith, Farder. Berzelius. . - A b 1 1,50 ,6 1 1.4s 1 3.13 6.12 2.-7 Skyoe. Heddle. do. .. 1 1.4- .7 1 3.1- 6.19 2.93 do. do. do. do. do. 1 1.49 . >7 1 3,19 '.A 2.s2 do. do. do. do. do. .. 1 Là 0.66 1 : 6.03 2,67 Aatrimolith. Antrim. Heddle. do. do. .. 1 J- 1.51 ".6s 1 2 5.93 2.67 Mesolith- Island. Fnc-hs. do. do. 1 ■ '.*12 1 1.77 4.12 1.72 Uieiî. Skyoe. Heddle. 147 XI. Gr uppe: 2 (Ca Al)2 Si3 -r 5 H. 1. Heulandit. (Beaumontit.) C 63° 40'; Px 50° 20': 2 P 136°: % P 146' 42'. Spaltbar %P x voll- kommen, P x Spuren. Perlmutterglanz. Gewohnlieh farblos, aber auch rothlieh und braunlich. H. 3,5 — 4. G. 2,1 — 2,2. Bereelmet. Gefunden. Gefanden. (RB.) Si H (RRi Si H R II Si S Heulandit 1 3 1,25 1 2,02 1,21 1 2,98 11,63 4,84 Heulandit, Island. Sclieerer. do. „ „ „ 1 2,92 1,29 1 3,83 14.07 6,25 do. Faroer. Thomson. do. „ „ „ 1 2,94 1,38 1 3,98 14,66 6,90 do. Island. Rammelsberg. do. „ ,, ,, 1 3,10 1,33 1 3.91 15,26 6.57 do. do. Walmstedt. do. -, » „ 1 3,11 1,26 1 2,95 12,19 4.99 do. do. Damour. XII. Gruppe: 2 RB - Sr - - 5 H. 1 . En bv sterit. C 86" 20'. x P 121": X P '% 131" 20': x P 7 5 136": (n P x) 1 . 72 . Spaltbar P x ;) vollkommen. Weiss. Perlmutterg-] lanz. H. 5.5. G. 2.1 2.2. 2 RR/ Si3 -5 H. U = Al: R = (Sr, Pa). Bereehnet. Gefunden. Gefanden. (UÜ ) Si H (ÊB> Si H K H Si R BreTrsterit 1 3 1,25 1 2,79 1,30 1 3,44 12,3 5.-3 Brewsterit. Strontium ConneL XIH. Gruppe: (RR)1 Sr. 1. Petalit. iRastorl Zrgodit.) C 62" 30'; Px 51 : i 3 P x 38° 50': xPx; xP^;, Spaltbar xP x voll- kommen; % Px weniger vollkommen, OP Spuren. Rüthlich iveiss. gi-au. auch farblos. H. 6,5. G. 2.38 — 2,42. R Al/ Sr. R <1 Li. Bereelmet. Gefunden. Gefanden. Petalit (RB i 1 Si 4,0 (RBi 1 Si 3,74 R 1 R 4.10 Si 19.19 Petalit. Utb. Rammelsberg. do. 1 3.82 1 5.21 23.74 do. do. Sartorius. do. î? 1 3,84 7 5,90 26,60 Kastor, Elba. Plattner. do. 77 77 1 3,96 1 3,86 19.28 Petalit, Uto. Hagen. do. » 77 1 4.17 1 3.49 18.72 do. Bolton. Smith und Brush 19* 148 XIV. Gruppe: ([RR]2 Si + n [RR]2 Si3). 1. Ortlioklaè. (Gemeiner Feldspath, Adular, Amazonenstein, Loxoklas, Eisspath, Ryakolith, Sanidin, Glasiger Feldspath, Weissigit.) C 65° 47'; oc P 118° 59'; (ce P 3) 58° 40'; P oc 63° 53'; 2 P œ 35° 12'; (2 P ce) 9 0* 1 ; P 126" 15'; (4P%) 1 14°; (3 P 3) 66" 40'; (8P8/3) 75" 11'; — (2 P 2/3) 144" 4P. Spaltbar OP und (oc P ce) selir vollkommen ; unvollkommeii nach einer Flâclie von ce P. Haufig Zwillinge; aucli Yierlinge. Farblos, weiss, grau, gelblich, braunlich, rothlich, griln. H. 6. G. 2,53 — 2,58. (a) = (RR)2 Si; (b) = (RR)2 Si3. R == AI; R Si (RB) Si R R Si Baulit 1 6,0 1 5,88 1 3,10 24,12 Baulit, Island. Gentil. VI. Ordnung : Triklinoëdrische. I. Gruppe: (RR)2 Si. 1. Axinit. oc 'P : 'p 135° 10'; 'P : oc P oc 115° 17'; oc P oc : oc 'P 134° 40': 2 'P; 3 'P oc; 2 'P oo, Spaltbar nacli einer Flâclie, welche die sebarfe Kante zwisclien oc 'P und 'P so abstumpft, dass sie gegen oc 'P 103° 5' geneigt ist. (Xaumanu.) Braun. H. 6,5 7 ri ‘A / . IT. O, 33. (RR)2 Si. I £ — (Al, Fe, S); K = (C'a, Mg). Berechnet. Gefunden. Gefunden. (RÏt) Si (RR) Si R R Si Axinit 111 1,06 1 1,93 3,13 Axinit, Bourg d'Oisans. Rammelsberg do. 55 55 1 1,06 1 2,12 3,32 do. Berkuzkaja Gora. do. do. 55 55 1 1,04 1 2,35 3,51 do. Treseburg do. II. Gruppe: (RR[IÎ])2Si. 1. Lindsayit. (Wilsonit.) Homoomorpb mit Anortkit. oc 'P ; oc P' 120". Comb. oc 'P. oc P'. OP. oc P oc. Spaltbar O P und oc p oo. Auf dem friscben Bruche grau in s Rotbliche. Aeusserlieh schwarz angelaufen. Rosenrotb (Wilsonit). H. 4. G. 2,74 — 2,83. : Rlil lI r Si. R = (Al, Fe); R < (M g, Fe, K). Béret ■linet. Gefunden. Gefunden. (iiïti il] Si t lt Ü [il] Si K K Si H Lindsayit 1 1,0 1 0,99 1 2,94 4,31 1,22 Lindsayit, Orrijervli. Hermann. do. „ 11 1 1,08 1 2,61 4,50 1,65 Wilsonit, Batlmrst. liant. 1 1 r n „ . /Pli) fi 12 ü-î ÏT>T>~\2 CIRA III. Grappe: ([RR]2 Si + n [RR]2 Si3). Triklinoëdrische Feldspath e. (a) = (RR)2 Si; (b) = (RR)2 Si2. a) ïypus des Anorthits. 1 . An o r t li i t. (Cyclopit, Labrador, Hyposklerit, Chesterlitli, Diploit, Christianit, Indianit, Ampliodelit, Lepolitli, Thjorsauit, Latrobit, Barsowit, Ersbyit. ) oc T : oc P' 120° — 121°; OP : oc- P oc 93" — 95°. Die Basis redits geneigt. Spaltbar OP and ooPoc. Farblos, grau, grünlicli, rothlich. Hâutig buntes Farbenspiel. H. 6. G. 2,68 — 2,76. R-. AI: R) 1 2,50 1 2,45 1 2,81 9,36 do. Tamela. Nordenskibld. B- Albit (b) 1 3,00 1 2,91 1 2,94 11,50 Albit, St. Gotthardt. Brooks. do. do. 77 77 1 2,94 1 2 87 11,39 do. Sehreibershau. Kersten. do. do. 77 77 1 2,96 1 2,77 11,16 do. Kirabinsk. Abieh. do. do. 77 77 1 2,96 1 3,14 12,28 do. Brevig. Erdmann. do. do. 77 77 1 3,02 1 3,07 12,32 do. Freiberg. Kersten. do. do. 77 77 1 3,06 1 2,78 11,57 do. Marienbad. do. do. do. 77 77 1 2,95 1 2,98 11,75 Periklin, Zoblitz. Gmelin. do. do. 77 77 1 2,97 1 2,97 11,79 do. Pantellaria. Abieh. do. do. 77 77 1 2,99 1 3,03 11,01 do. St. Gotthardt. Thaulow. 152 VII. Ordnung: Unbestimmte. I. G r uppe: (Su, AI, Si). 1 . S t an n i t. Derb. Bruch krunim- und klein-muschlig. Spuren von zwei sich schiefvvinklig schneidenden Spaltungstlâchen. Gelblich weiss. H. 6 — 7. G, 3,5 — 3,6. (Su, AI, Si). Plattner. II. G r uppe: (R, Ti, Si). 1. Tschewkinit. Walirscheinlich homoomorph mit Orthit. Amorph. Bruch muschlig. Schwarz. H. 5 — 5,5. G. 4,5. (Ce, Lu, Fe, Ca, Ti, Si). Miask. III. G r uppe: (Fe, Fe, AI, Si, Mg, H). 1. Ki eseleisen. (Gillingit, Melannlith, Hisingerit, Thraulith.) Dicht, traubig und nierformig. Bruch muschlig. Grlinlich schwarz, durch hohere Oxydation des Eisens leicht braun werdend. FI. 3 — 4. G. 2,6 — 3,0. n FL R < Fe; R = (Al, Fe). Gefunden. lUt) Si H 1 1,09 0,80 Gillingit, Gillingegrube. Berzelius. 1 1,13 0,85 do. Orrijervfi. Hermann. 1 1,43 0,71 Melanolith, Massaehusets. Wurz. 1 1,46 0,87 Hissingerit , Ryddarliytta. Rammelsber 1 1,49 1,54 Gillingit, Gillingegrube. Rammelsberg. 1 1,60 1,67 Thraulit, Bodenmais. v. lvobell. 1 2,05 2,00 Hisingerit, Ryddarliytta. Hisinger. IV. G r u p p e : (Mn, Fe, Ca, Mg, Al, Si, Na). 1. Violan. Derb, in undeutlich stanglig-kornigen Aggregaten. Spaltbar prismatisch. Glas- glanz. Undurchsichtig. Dunkel violblau. H. 5 — 6. G. 3,23. St. Marcel. V. G r u p p e : (RU) 1 S i . 1. Glaukophan. Diinne saulenformige Krystalle und stanglige und kdrnige Aggregate. Spaltbar prismatiscli. Hlâulich, in’s Graue und Schwarzliche. H. 5,5. CI. 3,1 — 3,2. (RR)1 Si. R < (Mg, Fe, Na). Berechnet. Gefunden. Gefunden. (RR) Si (RR) Si R R Si Glaukophan 1 2,0 1 2,04 1 0,66 3,40 Glaukophan, Insel Syra. Schnedermann. VL Gruppe: (RR)2 Si + n (RR)1 Si. 1. Polylith. (Isopyr, Tachylith, Erlan, Wichtisit.) Diclit. Brueh muschlig und splittrig. Glasglanz. Schwarz, braunlich, grlin- lichgrau. H. 6—6,5. G. 2,5— 3,5. (a) = (RR)2 Si; (b) = (RR)1 Si. R < (Fe, Ca, Mg) ; R — (Al, Le). Berechuet. Gefunden. Gefunden. (RR ) Si (Ri! i Si R R Si V* Polylith (2a + b) 1 1,20 1 1,21 1 0,87 2,27 Polylith. Hobocken. Thomson. 2/i do. (a+2b) 1 1,50 1 1,54 1 1,10 3,25 Isopyr, Cornwall. Turner. 3/i do. (a+3b) 1 1,60 1 1,63 1 1,04 3,33 Tachylith, Vogelgebirge. Gmelin. 7i do. (a+6b) 1 1,75 1 1,74 1 1,23 3,90 Erlan, Schwarzenberg. Gmelin. B -Polylith (b) 1 2,0 1 2,05 1 1,09 4,29 Wichtisit, Wichtis. Laurent. VIL Gruppe: (Fe, Mg, Al, Si, P, H). 1. Sordawallit. Derb. In Platten und Trümmern. Brueh muschlig. Braunlich schwarz. IL 4 — 4,5. G. 2,55 — 2,62. Bildet das Salband ci nés im Gneisse aufsetzenden Doleritganges. (Fe, Mg, AI, Si, P, IL). Sordawala in Finnland. VIII. Gruppe: (Ca, Na, K, Fe, Al, Si, IL). 1. Obsidian. a) Dichter Obsidian. (Palapnit, Pechstein, Sideromelan, Bouteillenstein, Pseudochrysolith, Marekanit.) In a,us vulkanischen Stromen entstandenen Lagern. Audi derb, in Kugeln, 20 154 Kornern und Gerollen. Bruch glasartig und vollkommen muschlig. Bruchstiicke hochst scharfkantig. Schwarz, grau, grlin. H. 6 — 7. G. 2,4 — 2,5. Zusammen- setzung: Ca, Na, K, Fe, Àl, Si, H in verschiedenen Proportionen. b) Kugliger Obsidian oder Perlstein. ( Spharolith.) In runden und zugleicli schalig zusammengesetzten Kornern. Grau in ver- schiedenen Nüancen. Zusammensetzung wie dichter Obsidian. c) Schlackiger Obsidian oder Bimsstein. Mancher Obsidian blaht sich durch Erhitzen auf und verwandelt sicli in eine schaumige Scldacke oder in Bimsstein. Dieser liât demnach eine àhnliche Zusam- mensetzung wie der Obsidian, ans dem er entstand. IX. Gru pp e: (K, Na, AI, Si, H). 1. Pollux. In unformlichen , hyalithâhnlichen Stücken. Bruch muschlig. Spaltbarkeit. Farblos. Durchsichtig. Glasglanz. H. 6 — G, 5. G Zusammensetzung: (K, Na, AI, Si, II). Elba. Abtheilung C : Silicate der B a s e n : R. I. Ordnung: Tesserale. I. Gruppe: (6 Bi2 Si5 + Fe3 P2). 1. Eulytin. (Kieselwismuth.) 2 0 2 2 0 2 2 0 ' Spaltbar oc 0 sehr unvollkommen. Bruch muschlig. Grau, tu j w braunlich. Demantglanz. H. 4,5 — 5. G. 5,9 — G,0. Bereclmet. Gefunden. Bi Si Pc P Si Si Fe ï- Eulytin 1 1,66 0,08 0,27 7 1 1,63 0,08 0,268 Kieselwismuth, Schneeberg. Kersten. Undeutliche 2,86—2,89. 155 II. G r u p p e : (3 Bi Si5 + Fe1 * 3 P). 1 . H y p o c h 1 o r i t. ( Grüneisenerde.) Wahrscheinlich tesseral. Meist derb und eingesprengt, in sein- feinkornigen bis dichten Aggregaten. Bruch eben und flachmuschlig. Grlin. H. 6. G. 2,9 — 3. Berechnet. Gefunden. Bi Si Fe V Bi Si Fe P Hypochlorit 1 3,33 0,33 0,55 1 3,20 0,28 0,66 Hypochlorit, Schneeberg. Schüler. IV. Ordnung: Rhombische. I. Gruppe: (4P Si3 + n 4P Si3). a) Typus des Stauroliths. J. '8 tau relit- h. 0,9468 : 1 : 0,6761. co P */„ 129u 80'; 2Px 70°; ooPoo; (JP. Haulig Zwil- linge. Spaltbar oo P cc unvollkommen , ce P ‘/2 Spuren. Braun. H. 7 — 7,5. G. 3,52—3,75. (a) = 4P Si3; (b) = IP Si3. \l = (Al, Fe). Berechnet. Gefunden. k Si Ï1 Si A - Staurolith (a) 1 0,50 1 0,48 Staurolith , St. Gotthardt. Marignac. do. do. „ ii 1 0,51 do. do. Jacobson. % do. (3a + 2b) 1 0,62 1 0,64 do. Airolo. do. 7i ,l°- (a+2b) 1 0,7 5 1 0,75 do. Polewskoi do. 7i cio. (a+3b) 1 0,80 1 0,79 do. Bretagne. do. b) Typus des Andalusits. 1. Andalusit. a) Kr y s't a 1 1 is i r ter Andalusit. ( llohlspath, Chiastolitli, Xemdith.) co p 91° 33'; P co 109° 28'; P oo 108°; OP. Spaltbar Grau, rbthlicli. H. 7 — 7,5. G. 3,1 — 3,2. (a) = 4P Si3; 20* 0,974 : 1 : 0,7064. ~o P îiiclit sehr deutlich. (b) = 4P Si3. B = Al. 156 lîerechnet Gefunden. 7i Andalusit ( a — )— b ) a 1 Si 0,66 R, 1 0,64 Andalusit, Herzogau. Bucliolz. (lo. do. do. 11 ii 1 0,65 do. Wunsiedel. Schmidt. do. do. do. ii ii 1 0,68 do. Falilun. Svanberg. do. do. do. ii 11 1 0,68 do. F riebischthal. Kersten. 21 1 2 do. (2a + 3b) 1 0,71 1 0,70 do. Freiberg. Schmidt. do. do. do. il 11 1 0,72 do. Meissen. Schmidt. *A do. (a + 21)) 1 0,75 1 0,74 Chiastolith , Lancaster Cfy- Bunsen. do. do. do. il 11 1 0,76 Andalusit, Lisenz. Bunsen. B- Andalusit (b) 1 1,00 1 1,00 Xenolith, Peterhof. Komonen. b) Fasriger Andalusit oder Bucholzit. (Fibrolith.) lu sehr feinen meist tilzartig verwebten Fasern. H. 6 — 7. G. 3,1 — 3,2. (a) = Al4 Si3 ; (b) = Al“ Si3. Berechnet. Gefunden. R Si R Si 4/2 Bucholzit (2a + b) 1 0,60 1 0,59 Fibrolith, Chester C'y- Sillimann. 7a do. (3a 4-1 b) 1 0,62 1 0,63 do. Dehiware. do. 7i do. (a + b) 1 0,66 1 0,64 do. Indien. do. 7i d°. (a"_ 2b) 1 0, 7 5 1 0,75 do. Chester C'-v- Erdmann. 7i (a 4- 4b) 1 0,83 1 0,85 do. Delaware. Yamixem. B - Bucholzit (b) 1 1,00 1 0,97 Bucholzit, Chester C'y- Thomson. do. do. do. 11 ii 1 0,99 do. Faltigl. Brandes. IL G r uppe: (12 Al Si + 2 Al Fls + 3 Si Fl2). 1. Topas. (Pyrophysalith, Pyknit.) 0,5285:1:0,9539. oo P 124° 17'; ooP3/,; oc P 2 86° 49' 16"; ocî>3; oc P 4; 73Poc; l/2 P oc; Poe 92° 42'; %Poc; 2 P oc; 4 P oc; 8/7Poc; 7, P oc; Poe; OP; oc P oc; P 74u 53' 32", 130° 22' 32", 127° 48' 16" (Mk.). 7» P; 7* P; 2 P 2; P 2; 2/a P 2; 3/5 P 3 ; P 3 (v. Kokscharoff). Spaltbar OP vollkommen. Farblos, gelb, blau, griin, roth in lichten Niiancen. H. 8. G. 3,4 — 3,6. Audi derb (Pyrophysa- lith) miel stànglig (Pyknit). 12 Al Si + 2 Al Fl3 -j- 3 Si Fl2. (Al Al) Topas 1 (Si Si) 0,71 Fl (Al Al) 0,28 1 (Si Si) 0,70 Fl 0,28 Topas, Trumbul. Forchhammer do. 11 „ 1 0,72 0,29 Pyrophysalith, Finbo. do. do. 11 „ 1 0,74 0,28 Topas, Brasilien. do. VI. Ordnung: Triklinoëdrische. I. Gruppe: (Al1 SP + n AI" Si3). 1. Disthen. (Cyanit, Rhatizit, Sillimannit, Monrolitli.) OC P OC : Ct P OC 106° 15'; O P : oo P x 100° 50'; O P : oc P oc 90° 15': cc 'P : oc P' 97° 6'. Spaltbar ccPx vollkommen; oc P oc weniger vollkommen. Farblos, blau, grau, nelkenbraun. H. 5 — 7. G. 3,5 — 3,7. (a) — ÂP SP; (b) = Al2 SP. Berechnet. Gefumlen. "A Disthen (3a + 2b) li 1 Si 0,62 R 1 Si 0,59 Cyanit, St. Gotthardt. Arfvedson. (lo. do. do. •n 77 , 1 0,61 do. Rbraas. Erdmann. do. do. do. V 77 1 0,63 do. do. Marignac. do. do. do. 7) 77 1 0,64 Sillimannit, Connecticut. Connel. 7i do. (a 4- b) 1 0,66 1 0,66 do. do. Stoff. do. do. do. 77 77 1 0,66 do. do. Norton. do. do. do. 77 77 1 0,66 Cyanit, St. Gotthardt. Arfvedson. do. do. do. 77 77 1 0,68 do. Greiner. Jacobson. do. do. do. 77 77 1 0,68 Monrolitli, Monroe. Smith und Brush. do. do. do. 77 77 1 0,70 Cyanit, Tyrol. Erdmann. 7i do. (a + 4b) 1 0,83 1 0,81 Sillimannit, Connecticut. Muir. do. do. do. 77 77 1 0,82 Cyanit, St. Gotthardt. Vanuxem. do. do. do. 77 77 1 0,83 Sillimannit, Connecticut. Boden. do. do. do. 77 77 1 0,86 Cyanit, Airolo. Klaproth. B- Disthen (b) 1 1,00 1 0,97 Sillimannit, Connecticut. Thomson. VII. Ordnung: Unbestimmte. I. Sippe: K r*y stallinisclie Silicate von 11. I. G r u p p e : (Al4 Si5 + 2 H). 1. Worthit. Kbrnige und verworren kurzstanglige Aggregate. Weiss, grau. H. 7. G. 3,0. ÂP SP + 2 44. Peterhof. Hess. .0 5 II. Gruppe: (Al2 Si3 4- 4 H). 1. Pholerit. (Nakrit.) Derb und eingesprengt in selir feinschuppigen Aggregaten. Schimmernd. Perl- mutterglanz. H. 0,5. G. 2,35 — 2,57. Àl2 Si3 4- 4 44. Guillemin. Erzgebirge, De- partement des Allier. III. Gruppe: Âl4 Si9. 1 . B a m 1 i t. 1 )erb. In radialstângligen bis fasrigen Massen. Spaltbar nach den breiten Flàchen der Prismen. Perlnmtterglanz auf den Spaltungsflachen. Griinlichweiss. AI4 Si9. Erdmann. Bande in Norwegen. H. 5 — 7. G. 2,98. IV. G r u p p e : P2 Si9 4- n H. A n a u x i t e. (a) - 4P Si9; (b) = H. 1. Anthosiderit. In feinfasrigen Aggregaten. Braun. H. 6,5. G. 3,0. Fe2 Si9 4- 2 H. Schneder- mann. Minas-Geraës. P. Anauxit. ('Pseudopyrophyllit. ) Derb, in kornigen Aggregaten mit ausgezeichneter Spaltbarkeit nach einer Richtung. Audi radialstanglig und in sternfdrmig gruppirten Prismen (Pseudo- pyrophyllit). Weiss. Perlnmtterglanz. Durclischeinend. H. 2,3. G. 2,25 — 2,80. (a) = Al2 Si9; (b) = 14. Bereeknet. Gefunden. Al Si 11 Al Si ii r’/2 Anauxit (2a + 5b) 1 3,00 0,41 1 2,84 0,41 Pseudo-Pyrophyllit, Spaa. Rammelsb. do. do. do. „ „ „ 1 2,93 0,43 do. do. Schonen. Berlin. <:/x do. (a + 6b) 1 3,00 1,0 1 3,0 1,0 Anauxit, Bilin. v. Hauer. 159 3. C i m o 1 i t. (Erdiger Anauxit.) Erdig. Al" Si'1 + 6 H. Insel Argentiera und Ekatherinowska. II. Sippe: Erclige Silicate von R. I. Gru pp e: (Gr, AI, Si, H). 1 . C h r o m o c k e r. (Miloschiu, Wolehonskoït.) Derb, nierformig und erdig. Bruch muschlig und erdig. Griin in verschiedenen Nüancen. H. 2. G. 2,3— 3,0. R Sim + n H. R = (Al, Gr). Gefunden. îi Si Ù 1 0,64 0,93 Miloschiu, Serbien. Kersten. 1 1,11 0,60 Wolchonskoït, Perm. Uimoff. 1 1,11 1,62 do. do. Berthier. 1 1,45 0,67 Chromocker, Halle. Wolf. 1 1,96 0,33 do. Waldenburg. Zellner II. < Gruppe: (R2 Si + 3 H.) 1. Umbra. Derb. Bruch ttachmuschlig und feinerdig. Braun. H. 1,5. G. 2,2. R2 Si + 3 II. R = (Ee, Mn). Cypern, Klaproth. III. G r uppe: ([Ee Si:! + 3 il) + u Si IIm ). 1 . N o n t r o n i t. (Pinguit, Graminit, Chloropal.) In Nieren und Trümmern. Theils erdig, tlieils opalartig. Gelb, griin. G. 2,08—2,35. Ee Si3 + 3 H + n Si Hm . v. Kobell. IV. Gruppe: (AI, Ee, Si, H). 1. Bol. (Gelberde, Plintüit, Eisensteinmark, llergseife.) Derb. In Nestern und Trümmern. Bruch muschlig und feinerdig. Gelb, Derb. H 1—2,5. 160 braun, rotb, blaulich, schwarz. (Àl, Fe, Si, H) in verschiedenen und schwankenden Verhaltnissen. V. G r uppe: Â-l,5 Si* V 20 M. 1. Sehrotterit. Derb. Brucli fiaehmusçhlig. H. 3 — 4. G. 1,9 — 2,0. Àl5 Si2 V 20 44. Freien- stein, Steyermark. Schrotter. VI. G r u p p e : (Àl2 Si VIO H). V 1. Kollyrit. Derb und nierformig. Brucli muschlig bis erdig. H. 1 — 2. G. 2,0 — 2,15. Àl2 Si 4- 10 14. Schemnitz und Esquerra. Berthier. VII. G r uppe: Àl3 Si2 + 6 H. 1 . D i 1 1 n i t. Derb. Fest bis erdig’. Bruch muschlig und erdig. H. 2 — 3,5. G. 2,5 — 2,8. Àl3 Si2 + 6 14. Schemnitz. Karafiat. VIII. G r u p p e : Àl Si + 5 B. 1. Allô ph an. Traubig und nierformig. Bruch muschlig. Sprode. Haufig durch Kupferoxyd blau gefarbt. H. 3. G. 1,8 — 2,0. Àl Si -p 5 II. IX. Gruppe: Àl3 Si5 V 12 H. 1. Lenzin. Nierformig. Bruch muschlig. H. 2. G. 1,9 — 2,1. Àl3 Si5 + 12 44. Kall in der Eifel. John. X. G r u p p e : Àl Si2 + 2 44. 1. Kaolin. (Tuesit.) Derb. In Lagern und eingesprengt. Bruch uneben und feinerdig. H. 1. G. 2,2. Al Si2 + 2 44. Forchhammer. 161 Derb. In Lagern. Verhaltnissen. / XI. Grappe: (Al, Si, H.) 1. Topferthon. Brach aneben bis erdig. (Àl, Si, H) in schwankenden i XII. G r a p p e : Al Si2 + 4H. 1. Halloysit. Derb, knollig und nierformig. Brucli flachmascklig. H. 1,5 — 2,5. G. 1,9 — 2,1. Al Si2 + 4 H. Boassinganlt. XIII. Grappe: AI Si4 + 7 14. 1. Montmorillonit. Derb, zerreiblicli, erdig. Al Si4 + 7 14. Montmorillon. Damour. « # 21 ■VII. Kla -sse : Carbonate. Abtheilung A: Eiufache Carbonate der Basen B. IÎ. Ordmmg: Tetragonale. I. Grappe: Ln C + 3 IL 1. Lanfclianit. Tetragonale tafelformige Krystalle. Spaltbar basisch. Gewohnlich derb and erdig. Perhaatterglanz. Weiss, gelblich oder rosearotb. H. 2. G. 2,5 — 3. La C + 3 H. Betlilelieni, Nordamerika. Bloke aad Smith. IIÎ. Ordnung: Hexagonale. 1. Grappe: K C. 1. Herrerit. Spaltbar R. Gewbhalicb derb, ia kornigen Aggregatea; aacli aierfbrniig and fasrig. Griin. H. 4 — 5. G. 4,3. R G. R = (La, Ni). Albaradaa, Mexico. Bel Rio. 2. Zinkeisenspath. Forai wie Zinkspath. Grnnlich, gelblicli. R C; R == (La, Fe). 3. Zinkspath. (Smithsonit.) C 0,8070. R 107° 40'; — 1/2 R 137° 8'; 4 R 66° 29'; — 2 R; R3; coP2, ce R. Spaltbar R. Farblos, gelblich, graa. H. 5. G. 4,1 — 4,5. La C. 163 4. Manganspath. (Dialogit.) C 0,8190. R 106° 51'; — 1/2 R; ^ P 2, «R. Spaltba'r R. Rosenroth. H. 3,5— 4,5. G. 3,3— 3,6. R C. R = (Mn, Ca, Mg). 5. Eisenspath. (Spatheisenstein.) C 0,8190. R 107; — 2 R 80° 5'; — 1j2 R 136° 34'; oc P 2; oc R. Spaltbar R. Gelblicli in’s Braunliclie und Grünliclie. H. 3,5 — 4,5. G. 3,7 — 3,9. Fe C. 6. Pistomesit. Derb, in grobkornigen Aggregaten. Spaltbar R. R — 107° 18'.’ Gelblichweiss, an der Luft braun werdend. H. 4. G. 3,42. (Fe C + Mg C). Salzburg. Fritzscke. 7. Mesitinspath. C 0,8119. R 107° 14'; — 1/2 R; ce R. Spaltbar R. Glasglanz in den Perl- muttergîanz geneigt. Erbsengelb, in’s Graue. H. 4. G. 3,3 — 3,4. (Fe C + 2 Mg C). Traversella. Fritzsclie. 8. Ankerit. R 106° 12'. Meist, derb, in kornigen Aggregaten. Spaltbar R. Gelblichweiss. H. 3,5 — 4. G. 2,95 — 3,10. R C. R - (Fe, Ca, Mg). Rathhausberg, Salzburg. 9. Magne sit. a) Krys tallisirter Magnesit oder Breunerit. (Talkspath.) C 0,8117. R 107° 15'. Spaltbar R. Farblos oder gelblich. H. 4 — 4,5. G. 2,9— 3,1. Mg C. b) Dickter Magnesit. Amorpli. Weiss. Bruch musclilig bis uneben. H. 3 — 5. G. 2,85 — 2,95. Mg C. 10. Bitterspath. a) Krystallisirter Bitterspath. (Perlspath, Braunspath.) C 0,8364. R 106° 15'; 4 R; — 1/2 R ; — 2 R; ce R. Spaltbar R. Weiss, in’s Rotliliche, Gelbliche und Grünliclie. An der Luft braun werdend. Glasglanz, oft perlmutterartig. H. 3,5 — 4. G. 2,85 — •2,95. RC; R < (Ca, Mg); dock linden 21* 164 sicli ni dit selten auch geringe Mengen von Mn und Fe, deren lioliere Oxydation das Braunwerden bedingt. b) Dichter Bitterspath. (Dolomit, Grurhofian.) Amorph. Theils dicht, theils zellig. Brucli muschlig. Gelblich, in’s Graue. H. 5—5,5. K, 2,8. R C. R < (Ca, Mg). 11. Calcit. a) Krystallisirter Calcit. (Kalkspath.) C 0,8543. Nadi Zippe’s Znsammenstellung wurden am Kalkspathe bisher fol- gende Formen beobaditet. nP nR nRm Langere Polk. Kürzere Polk. Mittelkanten. 72P 59° 20' R 105° 5' — 1/a R 5/3 170" 16' 140° 18' 50" 12' 5/e P 109° 50' 75 R 160° 42' — 75 R3 162° 35' 144° 45' 54° 6' P 119° 20' 7, R 156° 2' — 7* R5 158° 19' 147° 13' 56° 6' 2 P 132° 36' 3/10 R 151° 34' + 7io R7 154° 37' 145° 55' 61" 36' 3 P 147° 23' 7 5 R 142° 45' + 74 R3 159" 24' 138° 5' 64° 54' 7/2 P 151° 50' 7, R 134" 57' + % R2 164° r 130° 37' 67" 41' 5 P 157° 6' 7 7 R 129° 40' + 7 2 R 166° 57' 125° 53' 69° 16' 75 R 1274 39' 7 7r3/* 169° 5' 122° 37' 69° 45' 7s R 123° 10' + 7s R 7/3 170" 29' 120" 14' 71° 5' 75 R 115° 7' 1 Vio R 9/7 172" 30' 116" 59' 72° 4' 78 R 111° 13' — 7, R 7/3 157" 5' 110" 26' 88° 9' % R 99° 14' + V5 R3 152" 40' 123" 35' 90° 20' 7ô R 97° 11' 1 V4 R5 146" 10' 128" 15' 93° 20' 7, R 95° 28' + R 19/15 171" 43' 102° 55' 88° 16' 75 R 90° 55' + R 7/5 168° 1' 102° 21' 94" 1' 7ü R 88° 18' — 7« R7 141" 41' 128" 7' 99° 58' u/7R 86" 36' — VtR5 144" 6' 124° 56' 100° 47' *7* R 85° 26' - — 72 R3 149" 43' 117" 23' 102° 25' 7iR 82" 56' + R 165° 33' 102" 6' 97° 57' 2 R 78° 51' — 2/3 R 7/3 154° 7' 111° 54' 103° 4' 74R 76° 9' + R 5/3 161° 54' 101° 55' 103" 52' 165 nR nRm Liingere Polk. Kürzere Polk. Mittelkanten. % R 74° 9' r R 7/* 160° 13' 101" 56' 106" 34' 3/2 R 73° 15' — 5A R 7/5 167° 6' 95" 15' 103" 40' 77 R 71" 18' + R 9,5 159" 17' 101° 57' 108" 7' 3 R 69° 24' — V, R4 142" 32' 115" 17' 117" 50' 13A R 68° 25' — 5/4R9/s 158° 8' 96" 51' 117" 8' 7 1-2 R 67° 26' — % R2 155° 7' 99" 26' 119" 6' 4 R 65° 50' + R 7/3 151" 7' 102" 52' 121" 34' % R 64° 20' — 75 R3 145" 15' 107" 38' 124" 39' 5 R 63° 51' — 7 a R5 138° 23' 114" 34' 123" 30' 7 R 61° 57' i i 7, R12 130° 16' 121" 14' 131" 19' 8 R 61° 33' + R3 144° 24' 104" 38' 132" 58' 11 R 60° 50' O- 2 R 3/2 163" 11' 86" 6' 1 990 09/ 13 R 60° 36' 1 R ^ 142" 32' 105" 18' 136" 15' 14 R 60° 31' — 2 R 5/3 159" 20' 88" 18' 127" 29' 16 R 60°' 20' + R 139" 55' 106" 20' 140" 49' + R4 138° 14' 107" 6' 143° 41' — 2 R- 153" 16' 92" 9' 135" 19' — 7a R’ 129° 10' 115" 5' 150" 0' + R 13/3 136" 49' 107" 48' 146" 28' + 16/l7 R' 153" 2' 91" 12' 137" 48' + % R3 142" 53' 100" 55' 145" 28' + R5 134" 28' 109" 1' 150" 44' + 5A R2 152° 54' 90" 46' 139" 12' + R 73 132" 41' 110" 3' 154" 5' — 74 R 17/3 123" 59' 118" 32' 157" 42' — 2 R3 142" 30' 99" 58' 149" 21' + 4 R 3/2 162" 23' 80" 10' 133" 19' — 7, R 13 126" 1' 116" 4' 158" 59' + R7 130° 10' 111" 39' 158" 53' — 5 R 7/3 164" 59' 76° 54' 132", 1' — 2 R4 139" 36' 106° 25' 163" 24' + 4 R2 152" 29' 88° 57' 144" 29' + 4 R9 127" 50' 113" 21' 163" 30' 166 nRm Langere Polk. Kürzere Polk. Mittelkanten. +■ 8 R 6/* 169° 39' 71° 18' 1 129° 3' + Ru 126° 26' 114° 24' 166° 28' + R12 125° 47' 114° 50' 167° 35' + 4 R3 141° 51' 98° 40' 155° 39' H- R13 125° 30' 115° 12' 168° 32' + R15 124° 36' 115° 49' 170° 4' — 154/3 R 35/33 177° 10' 62° 54' 122° 50' — 161 R J5/3-’ 175° 57' 64° 3' 124° 2' Ausserdem ist der Kalkspath spaltbar R. Gewblmlich farblos. Durclisiclitig bis durchscheinend. H. 3. G. 2,6 — 2,8. CJa C. b) Fasriger Kalk. Fasrig. H. 3. G. 2,45—2,70. Ca C. c) Kôrniger Kalk. (Marmor.) Derb. Kornig abgesondert. H. 3. G. 2,65 — 2,71. d) Dichter Kalk. (Falkstein.) Diclit. Bruch splittrig. H. 3 — 3,5. G. 2,64 — 2,70. e) Kugliger Kalk. (Oolitli, Rogenstein, Erbsensenstein.) Kuglig abgesondert. f) Schaliger Kalk. (Schalenkalk.) Schalig abgesondert. g) Stalaktitischer Kalk. (E.alktulï.) Stalaktitisch. Mehr oder weniger porcs. Matt. Sebiefrig abgesondert. b) Scbiefriger Kalk. (Sckieferkalk.) 167 i) Erdiger Kalk. (Kreide, Bergmilch.) Brucli erdig. Weich. Abfarbend. Audi feinerdig und mehlig. (Bergmilch.) k) Bituminôser Kalk. (Stinkstein.) Beim Reiben bituminôser Geruch. IV. Ordnung: Bhombische. 1. Gruppe: RC. 1. Cerussit. (Weissbleierz, Bleispatk, Bleicarbonat.) 0,6100 : 1 : 0,7236. oc P 117° 13'; oc P 3 57° 17'; V, P oc 140° 15'; P oc 108" 16'; 2 P oc 69° 20'; 3 P oc 49° 30'; 4 P oc 38° 9'; 1/2 P oc 118° 42'; P 130°, 92° 19', 108° 24' (Mk.). Spaltbar ce P und 2 P ce. Gewbbnlich farblos. H. 3 — 3,5. G. 6,4 — 6,6. Pb C. 2. Manganocalcit. Isomorph mit Aragonit. Spaltbar oc P ce. Gewohnlich nierformig mit radial- stangliger Textur. Fleisdiroth. H. 4 — 5. G. 3,03. RC. R = (Mn, Ca, Mg, Fe). 3. Strontianit. 0,6096:1:0,7237. oc P 117° 19'; 2 P co 69° 16'; P 130° 1', 92" 11', 108° 35' (Mk.). V, P 145" 27', 121° 37', 69" 39' (Mk.). Spaltbar oc P und 2 P oc. H. 3,5. G. 3,6— 3,8. 4. Witherit. 0,5950 : 1 : 0,7413. ce P 118" 30'; 7* P oc 139° 18'; P oc 106° 54', 2 P oc 68°; P 130" 13', 89" 57', 110° 49' (Mk.). Spaltbar ce P deutlich; 2 P ce und ce P ce undeutlich. H. 3 — 3,5. G. 4,2 — 4,3. Ba C. 5. A 1 s t o n i t. ce P 118° 50'; P ce 107° 5'; P; ce P ce. Spaltbar ce P und ce P oc. H. 4 — 4,5 G. 3,65—3,76. R C. R — (Ba, Ca). 168 6. A ragonit. 0,6215 : 1 : 0,7205. co P 116° 16'; x/2 P co 140° 23'; P co 108° 27'; 2 P oo 69° 31'; 3 P ce 49° 39'; 4P oo 38° 2'; 6 P oo 26° 3'; P 129° 36', 93° 31', 107° 32' (Mk.). Spaltbar co P co deutlich; auch co P. Bruch musclilig. Farblos, gelblich, rothlicb. H. 3,5. G. 2,9 — 3,0. Ca G. II. G r uppe: Na C + H. 1. Thermonatrit. 0,5569 : 1 : 0,7287. co P 2 83° 50'; P co 107° 50'. Spaltbar co P co. H. 1,5. G. 1,5 — 1,6. Na C + H. Lalagumilla, Columbien. V. Ordnung: Monoklinoëdrische. I. Gruppe: (Ou2 C + H). 1. Malachit. C 61° 49'. co P 103° 42'. Spaltbar OP und (co P co) selir vollkommen. Griin. H. 3,5 — 4. G. 3,6 — 4. Cu2 G + 44. Ausser krystallisirt aucb fasrig, dicht nnd stalaktitisch. IL Gruppe: (Cu3 C2 + 44). 1. Kupferlasur. C 87° 39'. co P 99° 32'; P oo 26° 8', V* P co 45° 3'; — % P co 42° 47'; (P co) 120° 46'; (V3 P co) 60° 42'; 7, P 116° 13'; — P 106° 14'. Spaltbar (P co). Blau. H. 3,5 — 4. G. 3,7 — 3,8. Cu3 G2 + LL Ausser krystallisirt auch dicht imd erdig. 144. Gruppe: Na C + 10 44. 1 . Soda. (Natron.) C 57° 40'. oo P 79° 41'; P 76° 28'; (co P oo). Spaltbar co P oo und (co P oo). H. 1—1,5. G. 1,4— 1,5. Na C + 10 44. 160 IV. Grappe: (Na2 C3 + 4 H). 1. Trôna. (Urao.) C 76° 45', P 132° 30'; oc Poe. Spaltbar ooP oo. IL 2,5—3. G. 2,1— 2,2. Na'2 C3 + 4 14. . VII. Ordnung: Unbestimmte. I. Grappe: (Àg, C). 1. Grau sil ber. Derb and eingesprengt. Grau. (À g, C.) Mexico. IL Gruppe: Zn3 C + 3 4L 1. Zinlcbliithe. Nierformig, erdig. Blassgelb. Zn3 C f 3 IL HL Grappe: Ni3 C + 6 II. „ 1. Nickelsmarag’cl. Griiner Ueberzag aaf Chromeisen. Ni3 C + 6 14. Sillimann. Lancaster CG. IV. G r a p p e : IP C + n 14. 1. Liebigit. (Voglit, Lindackerït.) Krystallinische Ueberziige and schappige Aggregate aaf Uranpecherz. Griin in verscbiedenen Nnancen, and zwar smaragd-, gras- and zeisiggrün. Perlmatter- glanz. 14. 2,5—3. R2C + n34. R = (Ü, Ca, Cu). (a) = R2C; (b) = H. 5/2 Liebigit = (2a+5b) Voglit, Joachimsthal. 9/2 do. (2a+9b) Lindackerit, Joachimsthal. 12/x do. (a + 12b) Liebigit, Adrianopel. V. Grappe: (Mil, C, H). 1. Wiserit. Fasrige Aggregate. Gelblichweiss, auch rothlich. (Mn, C, H.) Gonzen. 22 170 VI. Gruppe: 3RC+É 1. Pennit. Als Ueberzug; aucli in nierformig iind concentriscli schaligen kugligen Aggre- gaten. Sclimutzig weiss. H. 3,5. G. 2,80. 3 R 0 + H. Il = (Ca, Mg). Mit Nickel- smaragd auf Chromeisen zu Texas in Pensylvanien. Abtheilung B: Chemische Yerbindungen von Carbonaten mit Hydrater), Haloïden and verscbiedenen Salzen. II. Ordnung: Tetragonale. I. G r u p p e : (Pb C F PI) Cl). 1. Bleihornerz. (Phosgenit.) C 1,0831. P 113° 43'; 3/2P 133°; 5/2P 150° 42'; 8 P 170° 40'; 2 P oc; oc P; oc P oc. Spaltbar oc P. Bruch mnscblig. Weiss, grau, gelblich, grünlicb. II. 2,5 — 3. G. 0 — 6,2. (Pb C + Pb Cl.) Matlock and Tarnowitz. III. Ordnung: Hexagonale. I. G r u p p e : (Ce, 1 ai, C, Fl, H) . 1. Parisit. P 164° 38'. Spaltbar basisch selir vollkommen. Glasglanz. Brâunlich in’s Rotkliche. H. 4,5. G. 4,35. (Ce, Lu, C, Fl, 44.) Neugranada. Hierlier gebort wahrsclieiidicb aucli der sogenannte Hydrocerit von Iliddarliytta = Lu3 C F 3 44. II. Gruppe: (3 Pb C 4- Pb S.) 1. Susannit. R 72° 30'. Spaltbar OR vollkommen. Weiss, griin, braun. 44. 2,5. G. 6,55. (3 Pb C F Pb S.) Leadbills. 171 IV. Ordnung: Rhombische. I. Grappe: (Pb, Ou, O, B, H). 1. Caledonit. 0,7129:1:0,6532. oc P 109°; Pce 95° ; oc P ce; ce P ce. Spaltbar Pce; we- niger deutlicli ce P ce und ce P oc. Grlin. H. 2,5 — 3. G. 5,0 — 6,4. (Pb, Ou, 0, S, H.) Leadhills. II. Grappe: (3 Pb 0 -H Pb B). 1. Leadhillit. OC P 120° 20'; 2 P ce 43° 12'; P œ 78° 44'; P 124° 52', 72° 22', 137° 0' (Mk.) Miller. Zwillinge und Drillinge mit gemeinschaftlicher Flaclie ce P 3. Spaltbar O P selir vollkommen. Gelblicli weiss. Perlmutterglanz. H. 2,5. G. 6,2 — 6,4. (3 Pb 0 + Pb B.) Leadhills. Y. Ordnung: Monoklinoëdrische. I . Grappe: (Pb 0 + Pb B) . 1. Lanarkit. C 88° 45'. ce P 59° 15'; P oc 32°. Spaltbar m P ce selir vollkommen. Weiss in’ s Graue, Gelbliche und Griinliche. Perlmutterglanz. H. 2. G. 6,8 — 7. (Pb 0 + Pb B.) Leadhills. II. Grappe: (3 Mg 0 + Mg 4P). 1. Hydromagnesit. a) Kry stallisirter Hydi'omagnesit. C 82°— 83°. OC P 88°; oc P oc; (oc P oc); (2 P 2); — (2 P 2). ce P OC : (2 P 2) 103°. ce P ce : — (2 P 2) 113°. (Dana.) Nadelformige Krystalle vom Ansehen des Natrolitlis. Glasglanz. Hoboken und Texas. b) Dichter Hy dromagnesit. Als Ueberzug und rundliche Ivnollen und Kugeln. Bruch erdig und unvoll- kommen musclilig. H. 1,5 — 2. (3 Mg 0 + Mg PI4.) Hoboken und Kami. 09* 172 III. Grappe: (3RC + Mg H4). 1. Hydromagnocalcit. Von der ausseren Reschaffenheit des dicliten Hydromagnesits. (3RC + MgH4.) R = (Mg, Ca). Vesuv. v. Kobell. IV. Grappe: (Ba C + Ca C). 1. Barytocalcit. C 69° 30'; ce P 95° 15'; P* Glu; — Pce 45°; P 106° 54'. Spaltbar P voll- kommen; P ce weniger deatlich. H. 4. G. 3,6 — 3,7. (Ba C + Ca C.) Alston. V. Grappe: (Ca C + Na C + 5 il). 1. Gaylüssit. C 78° 27'; ce P 68° 51'; P ce 70° 30'; P 110° 30'. Spaltbar ce P unvollkommen. H. 2,5, G. 1,9 — 1,95. (Ca C + NaÿC + 5 14.) Lalagamilla. VII. Ordnung: Unbestimmte. I. Grappe: (3 Ri C + Ri H4). 1. Bismutit. Derb and eingesprengt. Als Ueberzag and pseudomorph nach Nadelerz. Gelblieh grau. H. 4—4,5. G. 6,8 6,9. (3 Ri C + Ri 4P.) Rismntit von Chesterfield. Rammelsberg. II. G r a p p e : (Ca, Ca, C, H) . 1. Kalkmalachit. Traubige and nierformige Aggregate von radialfasriger and schaliger Textur. Griin. H. 2,5. (Ca, Ca, C, H.) Laaterburg am Harz. III. G r a p p e : (R C + n R H). 1. Aurichalcit. ( Buratit. ) Schuppig stralilige Aggregate. Apfelgrlin. Seidenglanz. Mild. H. 2. G. 3,32. (R C + n R H.) R = (Zn, Ca, Ca). (a) = R C; (b) = R H. 173 Berech.net. Gefunden. É o fi i; c h % Auriclialcit (2a+3b) 1 0,80 0,60 1 0,57 0,59 Aurichalcit , Loktewsk. Bottger. 7i do. (a + b) 1 1,00 0,50 1 1,06 0,51 Buratit, Loktewsk. Delesse. do. do. do. „ „ „ 1 1,00 0,46 do. Cliessi. Delesse. IV. Grappe: (Mg C + Mg H2) . 1. Lancasterit. Weisse Blattclien. H. 2,5. G. 2,33. Ist wahrscheinlich Brucit, der Kohlen- saure anfgenommen bat == Mg H -p n C. Y. Grappe: (2 Ca C + Mg H). 1. Predazzit. Als Gebirgsmasse. Krystalliniscli. Kornige Zasammensetzung. Weiss, grau. Durchscheinend. H. 3,5. G. 2,63. 2 Ca C -f- Mg 11. Predazzo. Petzboldt. VI. Grappe: (CaC + MgH). I. Pencatit. Aehnlicli einem dankelgrauen dicliten Kalksteine. Ca C + Mg H. Predazzo and Somma. Roth. NUI. INlasse: JST itrate. III. Ordnung : Hexagonale. I. Grappe: Na N. 1. Natronsalpeter. R 106° 30'. Spaltbar R. H. 1,5 2. G. 2,1— 2,2. Na N. Iqaique and Tarapaca. Bolivien. IV. Ordnung: Rhombische. I. Grappe: K N. 1. Kalisalpeter. 0,580:1:0,701. ce P 119°; Poe 110°; 2 P oc 71°; P 131° 27', 91° 29', 108° 12' (Mk.). Spaltbar ooPoo; aach oo P. H. 2. G. 1,9 — 2,0. K N. VII. Ordnung: Unbestimmte. I. G r a p p e : (R N + H). 1. Magnesiasalpeter. Als Eftlorescenz. Mg N il. 2. Kalksalpeter. Ca N + H. Als Eftlorescenz. PAC. Ivlasse: Sulpliate, Chromate uncl A^anaclinate. Abtheilung A: E in facile Verbindungen dieser Sauren mit den B as en R. III. Ordnung: Hexagonale. I. Gruppe: (3 Pb3 V + Pb Cl). 1. Yanadinit. Homoomorpli mit Apatit. C 0,7268. Comb. ce P. OP. P. Braun, gelb. Starker Fettglanz. PT. 3. G. 6,8 — 7,2. 3 Pb3 Y + Pb Cl Yanadinit von Kârnthen und Zimapan. Rammelsberg. II. Gruppe: R3 (V, As). 1. Dechenit. (Araoxen, Eusyncliit.) Traubig. Brâunlich rotli. H. 3,5. G. 5,81. R3 (Y, As). R = (Pb, Zn). Daim in Rheinbayern. Bergemann und v. Kobell. III. Gruppe: (3 R4 V + 4 IP). 1 . Yollborthit. Hexagonal. Comb. O P. ce P. Tafelformige Krystalle zu kugligen Aggre- gaten oder schuppigen Partien verbunden. Zeisig griin. H. 3. G. 3,49 — 3,55. (3 R4 V + 4 H.) R = (Cu, Ca). Yollborthit von Friedriclisrode. Rammelsberg. Findet sicli ausserdem in der Nalic von Peru und am Ural. — 176 IV. Ordnung: Rhombische. I. G r u p p e : PI)2 V. 1. Descloizit. Homoomorph' mit Bleivitriol. oo P 116° 25'; P 127° 10', 88° 18', 115° 10' (Descloizeaux). Glanzend. Schwàrzlich. Rotlilich braun durchscheinend. Pulver braun. H. 3,5. G. 5,84. Pb2 V. La Plata. II. Grappe: (Gu4 S + 3 H). 1. Brochantit, * (Krisuvigit, Kônigin.) 0,7765:1:0,5006. oc P 104" 10'; ocP 5/3 75° 23'; % P oc 151°; Poe 114° 20'. Spaltbar oc P oo. Smaragdgrün. H. 3,5 — 4. G. 3,78 — 3,90. Cu4 S + 4H. Rez- baiwa, Island and Tagilsk. III. Grappe: RS. 1. Anglesit. / (Bleivitriol, Bleisulphat, Vitriolbleierz.) 0,6083 : 1 : 0,7740. oc P 2 78° 25'; oc P 4; P oc 104° 55'; % P oc 133° 52'; 7a P oc 115°; Poe 76° 49'; P 128° 58', 89° 59', 111° 48' (Mk.); 7, P 119° 2', 126° 1', 72° 58' (Mk.); 3/2 P 3 126° 52', 113° 57', 90° 21' (Mk.); 2P2 89° 55', 109°, 132° 31' (Mk.); 2 P'4/3 88° 12', 108° 37', 135° 23' (Mk.). Spaltbar Poe and oc P oc. H. 3. G. 6,2. Pb S. 2. Anhydrit. (Karstenit, Muriazit.) 0,5854 : 1 : 0,7636. oc P 2 81°; P oc 105°; 4/3 P oc 89°; % P oc 83° 24'. Spaltbar oo P oc and OP. H. 3 — 3,5. G. 2,8 — 3,0. Ca S. 3. Coelestin. 0,6060 : 1 : 0,7803. oc P 2 78° 35'; P oc 104° 4'; P oo 75° 40'; P 128° 35', 89° 33', 112° 35' (Mk.). 3P3 69° 24', 126° 43', 138° 57' (Mk.). Spaltbar oo P oo vollkommea, P oo weniger deutlich. H. 3 — 3,5. G. 3,9 — 4,0. Sr S. 4. Barytcoelestin. Derb, in radialstangligen und schaligen Ag’gregaten. H. 2,5. G. 3,92. (2 Sr H -r Ba S.) Kingstown, Kanada. Thomson. 5. Schwerspath. (Barvt.) 0,6206 : 1 : 0,7618. oc P 11(5° 19'; oo P 2 77° 41'; ®P 3 56° 27'; oo P 4 43° 52'; oc P 5 35° 42'; P oo 105° 6'; 7, P oo 116° 53'; P 78° 18'; P 128° 34', 91" 25', 112° 7' (Mk.). ' 3 P 3 69° 20', 127° 40', 137° 58' (Mk.). Spaltbar oc P co vollkommen, P oc weniger vollkommen. H. 3 — 3,5. G. 4,3 — 4,7. Ba S. 6. Kalkbaryd. Krystallform wie Schwerspath. Gewohnlich tafelformig und zu mandelformigen Aggregaten ■ vereinigt. G. 4,0 — 4,3. RS; R = (Ba, Ca). 7. Thenardit. 0,5918 : 1 : 0,7494. oc P 118° 40'; P 131° 15', 87° 34', 112° 32' (Mk.). Spaltbar O P. H. 2,5. G. 2,6 — -2,8. Na S. Espartinas bei Aranjuez. 8. ivalisulphat. (Glaserit.) 0,5717 : 1 : 0,7433. oo P 120° 29'; 2 P oo 67" 52'; P 131° 15', 87° 37', 112° 32' (Mk.). Spaltbar O P imvollkommen. H. 2,5 — 3. G. 2,6 — 2,7. K S. t). Mascagnin. 0,5700 : 1 : 0,7420. P oc 107° 33'; % P ^ 90"; P 131° 54', 87° 11', 112" 24'. Spaltbar oo P co ziemlich vollkommen. H. 2,5. G. 1,7 — 1,8. N 4P S. Aetna. IV. G r uppe: (R S -f 7 14). 1. Zinkvitriol. Isomorph mit Bittersalz. H. 2 — 2,5. G. 2,0 — 2,1. Zn S 4- 7 14. 2. Nickelvitriol. Isomorph mit Bittersalz. Gewohnlich grlinliche Etdorescenz. Ni S + 7 14. W allace-Grube, Huronsee. 178 3. Bittersalz. (Epsomit.) 0,989 : 1 : 0,570. oc P 90° 38'; P oc 120° 34'; P oc 120° 3'; P 127° 22', P 126° 48', 78° 7' (Mk.); Q . Spaltbar ce Poe vollkommen. H. 2—2,5. G. 1,7 — 1,8. LJ Mg S + 7 -E V. Ordmmg: Monoklinoëdrische. I. Gr uppe: Pb3 Cr2. 1. Phonicit. (Melanochroït.) Kleine tafelfdrmige Krystalle, facherartig gruppirt oder zellig durcheinander gewachsen. Cochenillroth. H. 3 — 3,5. G. 5,75. Pb3 Cr2. Beresowsk. II. G r uppe: Pb Cr. 1. Rothbleierz. (Krokoit.) C 7 7° 30', 0,9609 : 1 : 0,9222. Homoomorpli mit Monazit nnd Vivianit. oc P 5/3 120" 33'; oc P 93°; ce p 3/5 64° 28'; ce P x/2 56° 8'; 4Pco 15° 6'; P oc 52° 40'; — P OC 39° 58'; (2 P oc) 58° 3'; P 107° 40'; — P 119°; x/4 P 3/2 129° 12'; — 2 P 97° 39'; 3 P 134° 50'. Spaltbar ce P ziemlick deutlich, (œ P oo) und oc P oc un- vollkommen. Hyazinthroth bis morgenroth. H. 2,5 — 3. G. 5,9 — 6,0. Pb Cr. Be- resowsk, Rezbanya und Brasilien. III. Gruppe: (R, S + 7 H). 1. Kobaltvitriol. (Bieberit.) Isomorph mit Eisenvitriol. Gewohnlich stalaktitisch oder als Efflorescenz. Ro- senroth. Co S + 7 H. Bieber bei Hanau. 2. Eisenvitriol. C 76° 33. oc p 82° 22'; P oc 43° 32'; — P oc 32° 36'; % P 55° 20'; (P oc) 69° 15'; — P 101° 35'. Spaltbar O P vollkommen, oc P weniger deutlich. Grün. H. 2. G. 1,80—1,90. Ee S + 7 H. 179 IV. Grappe: (Ü, S, ïî). Johannit. (Uranvitriol.) C 85 ’ 40'; 30 P 09°. Spaltbar oc P. Grasgrnn. H. 2 — 2,5. G. 3,19 (U, S, H). Joachimsthal. V. Grappe: Ca S + 2 H. 1. Gryps. a) Krystallisirter Gyps. C 81° 26' oc P 111° 14'; (oc P 2) 72° 18'; (oc P 3) 51° 56'; (oc P 4) 40° 8'; (oc P %) 60° 37'; P oc 52° 56'; P 138° 44'; — P 143° 28'. Spaltbar (oc P oc) hochst vollkommen. H. 1,5. G. 2,2 — 2,4. Ca S + 2 14. b) Strahliger Gyps. Excentrisch strahlig. c) Fasriger Gyps. Fasrig. d) Koruiger Gyps. (Alabaster.) Derb, kornig. e) Dichter Gyps. Diclit. Bracb splittrig. f) Erdiger Gyps. Erdig. VI. Grappe: Na S + 10 0. 1. (4 la u b ers al z. C 72° 15'. oc P 86° 31'; 2 P cc 49° 50'; 2 P 93° 12'; (2 P oc) 80° 38'. Spalt- bar ce P c» sehr vollkommen. Homoomorph mit Borax and Pyroxen. H. 1,5. G. 1,4— 1,5. Na S + 10 4L 23^ 180 VI. Ordnung : Triklinoëdrisclie. I. Gruppe: Cu S + 5 H. 1. Kupfervitriol. (Chalkandit.) oc P oc : oc 1‘ ce 100° 45'; oc T : oc P' 123° 10'; ce 'P : oo P oo 126° 40'; oc P' : CO P oc 110° 10'; P': oc P oc 103° 27'; P' : oc P oc 120° 50'; P' : oc P' 127° 40'. Spaltbar oc P' und oc 'P unvollkommen. Aussen krystallisirt, aucli stalaktitisch und fasrig. Blau. H. 2,5. G. 2,2. Cu S + 5 14. Abtlieilung 13: Chemisclie Verbindungen von Salzen der Sauren S, Ÿ und Cr mit den Basen R unter einander und mit Hydraten. V. Ordnung : Monoklinoëdrische. I. Grappe: (Cu3 Or 4- Pb3 Cr2). 1 . Vauquelinit. C 67° 15'; — P oc 36° 15'; — P. Tafelartig und stets zwillingsartig ver- wacbsen nacli oc P oo. Die kleinen Krystalle zu traubigen und nierformigen Aggre- gaten verbunden. Scliwârzlich griin. H. 2,5 — 3. G. 5,5 — 5,8. (Cu3 Cr2 + Pb3 Cr2.) Berzelius. Beresowsk. 14. Grappe: (Pb S + Cu 44). 1. Linarit. (Bleilasur.) C 84° 15'. oc P 01°; F oo 77° 15'; y, P oo 80° 45'; — P oe 74° 25'; — % P ce 78° 55'. Spaltbar oo P oo sehr vollkommen, P oc deutlieh. Lasurblau. H. 2,5—3. G. 5,3 — 5,45. (Pb S + Cu 44.) Wanlokhead. 141. Grappe: (Ca S + Na S). 1. Griauberit. (Brongniartin.) C 68° 16'; oo P 83° 20'; — P 116° 20'. Spaltbar OP vollkommen, oo P 181 Spuren. H. 2,5 — 3. G. 2,7 — 2,8. (Ca S -f Na S.) In Begleitung von Steinsalz an versc-hiedenen Orten. VII. Ordnung: Unbestimmte. I. G ru pp e: (Mg B + 2 Ca S + K S + 2 H). 1. Polyhalit. Stanglige und fasrige Aggregate. H. 3,5. G. 2,7 — 2,8. Ischl und Aussee. II. G ruppe: (Mg, Na, S, H). 1. Biodit. Feinstanglig. Ischl. III. Grappe: 2 (Mg S + Na S) — 5 H. 1. Loweit. Derb. Bruch muschlig. Spuren von Spaltbarkeit nach einer Richtung. Isclsl. IV. Grappe: (Mg S + Na S + 4 II). 1. Astrakanit. (Reussin.) Prismatische Krystalle und Efflorescenzen , hautig in Salzseen des südlichen Russlands. Abtheilung C: Verbindungen der Sauren. S, V und Cr mit den Bas en: (RR) und R. I. Ordnung: Tesserale. I. Grappe: (3 Fe S + 2 Ee S3 + 12 B). 1. Vol tait. Regulare Oktaëder. Schwarz. Solfatara bei Neapel. (3 Fe S + 2 Fe S3 + 12 H.) Abich. 182 IL Grappe: (R S + R S3 24 H). A 1 a u n e. , ^ ^ 00 0 in _ O. oo 0 oc. oo 0. 2 • Spaltbar 0 unvollkommen. LI. 2 — 2,5. G. 1,75 2,0. 1. Eisen-Alaun. (Hversalt, Halotrichit.) R < Fe. 2. Mangan- Alaun. R < Mn. 3. Magnesia-Alaun. (Pickeringit.) Fasrig, weiss, seidenglanzend. R s P 9 H. Bereclmet. Gefunden. ai S K Ài S H A-Aluminit (a) 1 0,33 2,33 1 0,36 2,35 Aluminit, Halle. Marchand. V, do. (2a -|- b) 1 0,43 2,43 1 0,41 2,48 do. do. Brocks. Vi do. (a + b) 1 0,50 2,50 1 0,51 2,58 do. do. Schmidt. 2A do. (a -P 2b) 1 0,60 2,60 1 0,60 2,49 do. do. Marchand. 7 1 do. (a + 9b) 1 0,83 2,83 1 0,86 2,76 do. do. Bucholz. % do. (a+ 18b) 1 0,90 2,90 1 0,93 2,91 do. do. Marchand. 187 l-Aluminit (b) Al 1 Bereehnet S 1,00 Ù 8,00 Al 1 Gefunden. S 0,98 H 2,79 do. Marie. Stromeyer do. do. il ii 1 0,99 2,92 do. Halle. do. do. do. 11 11 ii 1 1,01 3,01 do. Newhaven, do. d;. do. il 11 ii 1 '1,01 3,02 do. Halle. Schmidt. XL Grappe: (Al2 S + 10 H). 1. Felsobanyit. In kugligen Massen mit blattrig strahliger Structur. Àl2 S + 10 H. Felso- banyit von Felsobanya. v. Hauer. 24 X. Kdasse: Pliospliate, .Amseniate and Stibiate. Abtheilung A: Verbindungen dieser Sauren mit den B as en R. II. Ordiiung: Tetragonale. I. Grappe: (Y5 P + n Y5 F2). 1. Xenotim. (Ytterspath.) c 0,6146. P 82°. P. Brânnlich. IL 4,5. G. 4,3 CD II = Y5 P2. Bereclmet Grefunden. Y § Y S V. Xenotim (2a + b) 1 1,33 1 1,32 Ytterspath, Hitteroe. Scheerer. do. do. 55 55 1 1,31 do. do. Zschaa. 7s do. (3a + 2b) 1 1,40 1 1,40 Xenotim, Clarksville. Smith. 1/ II do. (a+b) 1 1,50 1 1,50 Ytterspath , Hitteroe. Berzelias. II. G r a p p e : (Ca2 Sb +■ Ca S-b). 1. ïlomeït. P 110° 30'. Honiggelb bis hyacintliroth. G. 4,67 — 4,71. Ca2 Ab + Ca Ab oder Ca3 Ab2, Romeït von St. Marcel. Damoar. 189 III. Ordnung: Hexagonale. I. Grappe: (Ca8 As + 23 H + 11 Ca7 Às-+ 14 H). 1. Kupt'erg'l immer. (Clialkophyllit.) C 2,5538. li 69° 48'. OR. Spaltbar OR sehr vollkommen. Smaragdgrün. H. 2. G. 2,4— 2,6. (a) = Ca8 As + 23 H ; (b) = Cu7 As + 14 TR Berechnet. Gefunden. Cu As à Cu As H A - KapfergTimmer (a) 1 0,625 2,875 1 0,63 2,88 Kapferglim., Cornwall. Hermann. B - Kapferglimmer (b) 1 0,714 2,00 1 0,68 1,96 do. do. Damonr. do. do. - „ 1 0,78 1,92 do. do. do. II. Grappe: ([Ca5 As + 9 H] + Ca C). 1. Kupt'e r s cli au m. Wahrscheinlich hexagonal. Concentrisch strahlige Aggregate mit monotomer Spaltbarkeit. Spangriin. H. 1,5 — 2. G. 3,31. (Ca5 As + 9 H) + Ca C. Kapfer- schaoni von Schwaz in Tyrol. v. Kobell. III. Grappe: ([3 R3 Q) + R 1 . M i m e t e s i t. C 0,7392. P 80° 58'; 2 P; X/2P; ce P; ce P 2. Spaltbar P ziemlich deatlich; oc P sehr anvollkommen. Gelb. H. 3,5 — 4. G. 7,19 — 7,25. (3 Pb3 As + Pb Cl.) 2. Pyromorphit. (Grünbleierz, Niissierit. ) G 0,7362. P 80" 44'; 2 P; 2 P 2; ce P; ce P 2. Spaltbar P and ce P sehr anvollkommen. Gewohnlich griin oder braan. H. 3,5 — 4. G. 6,9—7,03. (3 Pb3 P + Pb Cl.) (Niissierit R = [Pb, Ca].) 3. Hedyphan. Derb. Spaltbar P anvollkommen. Weiss. H. *3 — 4. G. 5,5. (3 R3 Q + R Cl.) R = (Pb, Ca); Q = (As, P). Langbanshytta. / 1 190 4. B e r z e 1 i i t. Derb. Spuren von Spaltbarkeit. Gelblich. H. 5,5. G. 2,52. 3 R3 As 0- R Fl. R = (Ca, Mg). Langbansliytta. 5. Talkapatit. Isomorph mit Apatit. Comb. ce P. 0 P. Spaltbar 0 P sehr imvollkommen. Schniut.zig weiss. H. 5. G. 2,7 — 2,75. (3 R3 P G R R = (Ca, Mg). Schiscliimsk. 6. Apatit. 0 0,7321—0,7346. P 80° 25';. 7* P 45° 49'; 3/2 P; 2 P 118° 58'; 3 P: P 2; 2 P 2 111° 20'; y2 (2 P %) ; V2 (3 P 3/2) ; V2(4P4/3); oc P; oc P 2; V2(^P%); OP. (v. Kokscharoff.) Spaltbar oc P nnd OP iinvollkommen. Farbîos, griin, rosenrotli, gelb. H. 5. G. 3,16— 3,22. (3 Ca3 P + Ca I¥. Ordming: Rhombische. I. Gr uppe: (Ou4 P G 14 G n Cu4 -P G 3 H). 1. Libethenit. a) Krystallisirter Libethenit. 0,9131:1:0,7067. oc P 95° 2'; Pce 111° 58'; P 122° 58', 117° 8', 89° 59' (Mk.). Spaltbar ce P ce und oc P oc unvollkommen. Griin. H. 4. G. 3,6 — 3,8. (a) = (Cu4 P G H); (b) = (Cu4 P + 3 H). Berechnet. Gefunden. Cu i* H Cu !‘ H A-Libethenit (a) 1 1,25 0,25 1 1,19 0,26 Libethenit, Libethen. Kiilin. V3 do. (3a + b) 1 1,25 0,375 1 1,20 0,368 do. Tagilsk. Hermann. 7i do. (a G b) 1 1,25 0,50 1 1,24 0,49 do. Libethen. Berthier. b) Derber Libethenit oder Tagilith. Derb, in traubigen und nierfbrmigen Aggregaten von radialblattriger Textur. Spaltbar nach einer Richtung. Auch schwammige Massen mit erdigem Bruche. Berggrün. H. 1,5 £ h G. 3,45- _4 o Bereclmet. Gefunden. Cu !■ H Ou 1 k 7, Tagilith (a G b) i 1,25 0,50 1 1,28 0,51 7i Tagilith, Ehl. Rhodius. B-Tagilith (b) i 1,25 0,75 1 1,20 0,75 B-Tagilith, Tagilsk. Hermann. 191 II. Gruppe: (Cu4 As + H). 1. Olivenit. a) Krystallisirter Olivenit. Isomorph mit A-Libethenit. 0,9573 : 1 : 0,6894. ooP 92° 30'; Pce 110" 50'; cc P oc. Spaltbar ce P und ce P oo sehr unvollkommen. Olivengriin. H. 4. G. 4,2 — 4,6. (Cu4 As + H). Cornwall. b) Fasriger Olivenit oder Holzkupfer. Nierformig-. Excentrisch strablig und feinfasrig. Seidenglanz. Licht brâunlich grlin. H. 3. G. 3,91. (Cu4 As + 14). Cornwall. III. Gruppe: (2 R4 Q H- 3 14). 1. Konichalcit. Malachitabnliclie nierformige Trümmer. Brâunlich grlin. G. 4,123. 2 R4 Q 4- 3 14. R = (Cu, Ca); Q = (As, P). Konichalcit von Hinojasa de Cordova. Fritzsche. IV. Gruppe: (Cu4As-|-7 14). ]. Euehroït. Homoomorph mit Olivenit und Libethenit. 0,9156:1:0,6932. ce P V 117" 20': ce P 95° 12'; ce P 4/â 78" 47'; 3/2 P ce 87° 52'; OP. Spaltbar ce P 2/3 und % P ce unvollkommen. Smaragdgriin. H. 3,5 — 4. G. 3,3— 3,4. (Cu1 As + 7 11.) Libethen. Y. G r u p p e : (2 Fe4 P + 5 14). 1. Kr au rit. (Grüneisenerz, Alluaudit.) Homoomorph mit IJbethenit. ce P 2 57°. Spaltbar ce P ce. Gewbhnlich kuglige, traubige und nierformige Aggregate von radialbliittriger Textur und rauher Ober- liaclie. Schwarzlich grlin. Strich zeisiggriin. H. 3,5 — 4. G. 3,3 — 3,4. (2Fe4P+5H.). Kraurit von Siegen. Kersten und Schnabel. 192 VI. G ruppe: (R5 l + n R5 R2) + n Fl. 1. Zwieselit. (Eisenapatit.) oo P 129°. Gewohnlich clerb. Spaltbar oc P sebr unvollkommen , oc P oe und O P ziemlich deutlich. Bruch muschlig. Braun. H. 4,5 — 5. G. 3,95. (R5 P n R5 P2) + n Fl. (a) = R5 P; (b) = R5 P2; R = (Fe, Mn). , Berechnet. Gefunden. R ERE Y5 Zwieselit (5aVb) + 6°/o Fl. 1 1,16 1 1,17 Zwieselit, Zwiesel. Rammelsberg. 2/3 do. (3a + 2b) + 3,18°/0 Fl. 1 1,40 1 1,44 do. do. Fuchs. 1. Triphyllin. (Tetraphyllin, Perowskin, Triplit.) P 128U — 134°. Gewohnlich derb. Spaltbar oc P und oc P oc unvollkommen, 0 P vollkommen. Griinlich grau, blau gefleckt. Durcir Verwitterung verliert das Minerai Lithion und gebt in Triplit liber. H, 4,5. G. 3,5 — 3,6. (a) = R5 P; (b) = R5 P2. R = (Fe, Mn, 14). Bereehnet. Oefunden. 1/3 Triphyllin (3a -j- b) R 1 r 1,25 u 1 B 1,26 Triphyllin, Bodenmais. Bëhr. 4o. (3 a -y 2 b) 1 1,40 1 1,41 Perowskin, Finnland. Berzelius. Vi 4o. (a + b) 1 1,50 1 1,46 Triphyllin, Bodenmais. Rammelsberg do. do. do. il v 1 1,47 do. do. Gerlacli. 7i do. (a T 2b) 1 1,66 1 1,69 do. do. Fuchs. B - Triphyllin (b) 1 2,00 1 2,02 do. Norwieh. Craw. do. do. V v 1 2,05 do. do. Mallet. VIL Gr lippe: (R2 Q T 3 14). 1. Hopeït. oc P 98° 26' ; Poe 101° 24'; P 2 107° 2', 139° 42'; oo Poe; œPoc; OP. Spalt- bar oc P oc sebr vollkommen. Weiss. H. 2,5 — 3. G. 2,76. (Zn, P, 44). Aaclien. 2. Haiding'erit. 0,8391 : 1 : 0,9970. oo P 100°; 7S P œ 127°; ‘/4Px 147°; Poe 80°8'; 2 P œ 45° 36'; 2P2 137° 47', 61° 27', 137° 35' (Mk.). Spaltbar œ P oc sebr vollkommen. Weiss. Durchsiebtig. II. 2 — 2,5. G. 2,8 — 2.9. Ca2 As + 3 H. Joachimsthal (?). 193 Vin. G r uppe: (R2 Àm) R H- 12 H. 1. Struvit. 0,8878 : 1 : 0,8102. oo P 96° 48'; P oc 95° 8'; 2 P ce 57° 26'; 2 P oc 63° 22' (Meyn). Hemimorphisch. Spaltbar oo P oo ziemlich vollkommen. Farblos, aucli gelblich nncl braunlich. Glasglanz. H. 1,5 — 2. G. 1,66 — 1,75. (Mg2 Àm) P + n H. Homburg. V. Ordnnng : Monoklinoëdrische. I. G r uppe: (Cu6 As + 3 H). 1. Klinoklas. (Àbichit, Strahlerz.) C 80° 30'. oo P 56°; % P 00 69° 48'. Auch halbkuglige Aggregate mit dru- siger Oberflache und radialsfangliger Textur. Spaltbar basisch hoclist vollkommen. Auf dem frischen Bruche spangrün, scliwarzlich grlin anlaufend. Cu6 As +- 3 IL Cornwall. IL Gruppe: (Cu5 P + 2 H). 1. Dihydrit. a) Krystallisirter Dihydrit. C 89° 30'. (oo P 2) 38° 56'; P 117° 49'; oo P oo. Spaltbar oo P oo. Smaragd- grlin. H. 5. G. 4,4. Cu5 P + 2 LL Rheinbreitenbacli und Tagilsk. b) Amorpher Dihydrit oder Prasin. Amorpk, nierformig. Glatte Oberflache. Smaragdgrün. Cu5 P H- 2 IL Libethen. III. Gruppe: (CuG P + 2 H + n Cu5 P + 3 H). 1. Phosphorochalcit. (Lunnit.) Stalaktitisch. Oberflache drusig. Bruch blattrig strahlig. Auf dem frischen Bruche spangrün, an der Luft scliwarzlich grlin anlaufend. Auch nierformig und traubig, mit glatter imd glanzender Oberflache und versteckt fasrigem, auch dichtem Bruch. LL 5. G. 4,0—4,24. (a) = (Cu5 P + 2 H); (b) = Cu5 P -r 3 IL 25 194 Berechnet. Gefunden. Cu r ir Cu i> ii 1/3 Phosphorochalcit (3a+b) 1 1,0 0,45 1 0,96 0,447 Phosphor- do. do. do. » . » r> ri 1 0,98 0,446 ochalcit, do. Tagilsk. Nordenskiold. do. do. do. do. do. 11 51 51 1 0,99 0,446 do. do. do. V. do. (2a+b) 1 1,0 0,466 1 0,96 0,47 do. do. Hermann. Vi do. (a+b) 1 1,0 0,50 1 0,98 0,50 do. do. Nordenskiold. 2/l do. (a+2b) 1 1,0 0,53 1 0,92 0,54 do. Cornwall, Heddle. do. do. do. 55 51 55 1 1,01 0,54 do. Rheinbreitenbach. Hernin. 7i do. (a+6b) 1 1,0 0,57 1 0,97 0,57 do. Tagilsk. do. do. do. do. 55 55 55 1 1,00 0,57 do. Libetlien, Kiilin. IV. G r uppe: (Cu5 P + 3 44). 1. Eh lit. 4n breitstrahligen Aggregaten. Audi amorph. Grasgrün, an der Luft nidit anlaufend. 44. 4. G. 4,19. Cu5 4 + 3 44. Elil und Tagilsk. V. Gruppe: (Cu5 P + 3 44 + n Cu5 V + 3 44). 1. Yanadin-Ehlit. Wie Ehlit. Elil. Bergemann. V4. Gruppe: (R3 Q + 8 44). 1. Yiviamt. (Mullieit, Beraunit, Anglarit, Blaueisenerz.) C 79° 7'. oc P 3/4 111° 12'; P co 54° 13'; — P 119° 10'; oo P oo; (oo I5 oo). Spaltbar (oo P oo) sehr vollkommen. Blau. Fe3 P + 8 44. Doch zeigen die Ana- lysen stets einen grosseren oder geringeren Gebalt von Eisenoxyd, der durcb Oxy- dation des Oxyduls entstand. Pseudomorph als Beraunit. 2. Kobaltblüthe. (KobaltbescUag, Erythrin.) C 75° 9'; oo P 94° 12'; oo P 5/2 130° 10'; P oo 55° 9'; — P 118° 23'; oo P oo; (oo P co). Isomorpk mit Vivianit. Spaltbar (oo P oo) sehr vollkommen. Kermesin- rotk. H. 2,5. G. 2,9— 3,0. Audi erdig, kleinkuglig und angeflogen (Kobaltbeschlag). Co3 As + 8 44. 6 195 3. Kottigit. Diinne Ueberzüge von blattrig fasriger Struktur. Rosenrotb. R3 As + 8 H. R = (Co, Ln). 4. Roselit. \ Wahrscheinlich isomorph mit Kobaltbliithe. Spaltbar monotom. Rosenrotb. (Co, Ca, As, H). Schneeberg. 5. Nickelblüthe. Kurze haarformige Krystalle und flockige Effloreszenzen. Apfelgrtin. (Ni3 As + 8 H.) 6. Symplesit. Wahrscheinlich isomorpb mit Vivianit. Biiscbelformig gruppirte zarte Krystalle. Auch kleine derbe Partien. Blau, aucli griin. Spaltbar monotom. H. 2,5. G. 2,95. (Fe, As, H). Lobenstein. YII. Gr uppe: (R5 P + 2 H + n R5 P2 + 2 H). 1. Heterosit. (Hetepozit.) Derbe Massen. Spaltbar nacli einem Prisma von 100° und dem Makropinakoïde. Grlinlich grau, an der Luft violblau anlaufend. H. 4,5 — 5,5. G. 3,39 — 3,50. (a) = (R5 P + 2 H) ; (b) = (R5 P2 + 2 H). R — (Fe, Mn). Berechnet. Gefunden. E ' I H i! I H 1/l Heterosit (a+b) 1 1,50 0,40 1 1,46 0,45 Heterosit, Limoges. Rammelsberg. B-Heterosit do. 1 2,0 0,40 1 1,98 0,33 do. do. Dufrenoy. VIH. G r u p p e : R5 P2 + n H. 1. Hureaulith. C 68°. oo P 62° 30'; P 88°. Audi knollige und kuglige Aggregate mit dru- siger Oberflkcbe. Brucb muscblig. Rotblicb gelb in’s Braunliche. H. 3,5. G. 3,1 — 3,2, (a) = R5 P2; (b) r= H. R = (Fe, Mn). Berechnet. Gefunden. Hureaulitb (a + 5b) É i 1 2 H 1 R 1 R H 1,96 0,97 Hureaulith, Limoges. Dainour. do. (a + 8b) 1 2 1,60 1 2,17 1,63 do. do. Dufrenoy. 25^ 196 IX. G r uppe: (R5 P -j- n R5 P2). 1. Monazit. (Monazitoïd, Eclwardsit, Eremit.) C 77°. oc P 94° 35'; P oo 52° 6'; — P oc 36° 25'; (P oc) 91° 40'. Spaltbar P oo unvollkommen. Hyacinthroth in’s Brâunliche. H. 5 — 5,5. G. 4,9 — 5,25. (a) R5 P; (b) R5 P2. R < (Ce, Ln). Berechnet. Gefunden. A - Monazit B (a) 1 p 1,0 K 1 P 0,93 Monazit, Ilmengebirge. Hermann. Ve d0. (6a+b) 1 1,14 1 1,14 do. do. do. 7s do. (3a + 4b) 1 1,57 1 1,54 do. do. do. do. do. do. „ V 1 1,57 do. Rio-Cliico. Damonr. X. Grappe: (Mg4 P + x Fl). 1. Wagnerit. C 63° 25'. (oc P 2) 57° 35'; oc P 95° 25'; (oo P 2/3) 117° 32'; Poe 71° 53'. Spaltbar (oc P 2) and oc P oo anvollkommen. Weingelb. H. 5,5. H. 3,0 — 3,15. (a) = Mg4 P + x Fl. Berechnet. Gefunden. Mg P Mg P Wagnerit (a) + 9,3°/0 Fl. 1 1,25 1 1,13 Wagnerit, Werfen. Rammelsberg. do. (a) + 9,8% Fl. „ „ 1 1,20 do. do. Fuchs. XI. Grappe: (R5 As 2 + 12 H). 1. Pikropharmakolith. Kleine kaglige and traabige Aggregate von radialblattriger Textar. Weiss. Perlmutterglanz. R5 As2 + 12 H. R = (Ca, Mg). « XII. Grappe: Ca2 As + 6 H. 1. Pharm akolith. C 65° 4'; oc P 117° 24'; (x/2 P oc), 141° 8' ; — P 139° 17'; (oc P oc). Spaltbar (ce P oo) sebr vollkoramen. Weiss. H. 2 — 2,5. G. 2,6 — 2,8. Ca2 As + 6 H. 197 VII. Ordnung: Unbestimmte. I. Gruppe: (Pb3 Üb + 4 H). 1. Bleiniere. Nierformig und knollig. Bruch muschlig. Fettglanz. Gelb und grau mar- morirt. H. 4. G. 4,60 — 4,70. Pb3 Sb + 4 H. Nertschinsk. II. Gruppe: (Co, Ni, Ca, As, H). 1. Lavendulan. • Nierformige und diinnschalige Ueberziige. Lavendelblau. H. 2,5 — 3. G. 2,95 — 3,1. Schneeberg. III. Gruppe: (Cu5 As + 5H). 1. Cornwallit. Amorph. Bruch muschlig. Dunkelgriin. H. 4,5. G. 4,16. Cu5 As + 5 H. Cornwall. IV. Gruppe: (Cu5 As + 2 i). 1. Erinit. Amorph. Nierformig und concentrisch schalig. Bruch muschlig. Smaragdgrün. H. 4,5 — 5. G. 4,0 — 4,1. Cu5 As + 2 H. Limerik. V. Gruppe: (Cu3 As + 5 PE). 1. Trichalcit. Blattrige und excentrisch strahlige Aggregate. Aucli dendritisch. Spangrün. Seidenglanz. H. 2,5. Cu3 As 4 5 II. Aufgewachsen auf Fahlerz. Ural. VI. Gruppe: (Cu3 P2 + 6 H). 1. Thrombolith. Amorph. Bruch muschlig. Smaragd- und schwarzlichgrün. H. 3 — 4. G. 3,38 — 4,0. Cu3 P2 + 6 14. Rezbanya. 198 Abtbeilung B: Verbindungen von B, As und &b mit den B as en (RB) und R. I. Ordnung : Tesserale. I. Gruppe: ([Fe Fe]2 As + 6 B). 1. Wtirfelerz. -g- — - c£' oc O oo. oc O. g Spaltbar oo O oc unvollkommen. Qliven- griin. H. 2,5. G. 2,9 — 3,0. (Fe Fe)2 As + G H odej- (Fe3 As + Fe3 As2 + 18 il). Cornwall. II. Ordnung: Tetragonale. I. Gruppe: ([R F]8 P + 8 H). U r a n i t e, C 2,115. P 143°; % P 89° 50'; oc P; oo P oo. ([RF]8 P + 8 H) oder (R2 P + Ü4 P + 16 H). 1. Kupfer-Franit. (Chalkolith, CTranglimmer.) Grasgrün. H. 2 — 2,5. G. 3,5— 3,6. R = Cu. Berechnet. Gefunden. Gefunden. Fït % H (RH) § H Cu ¥ S H Kupferuranit 1 0,625 1,00 1 0,69 1,18 1 5,96 4,83 8,24 Kupferuranit, Cornwall. Berzelius. 2. Kalk-TJranit. Gelb. H. 1—2. G. 3 —3,2. R — Ca. Berechnet. Gefunden. Gefunden. (Mi) 2 H (Rît) 2 H Ca ¥ S H » Kalkuranit 1 0,625 1,00 1 0,63 1,03 1 5,94 4,40 7,14 Kalkuranit, Autun. Werther. do. „ ,, „ 1 0,70 1,13 1 5,50 4,55 7,35 do. do. Berzelius. 199 III. Ordnung: Rhombische. I. Gruppe: ([Cu AI]6 As + 10 H). 1. Lirokonit. 0,5800 : 1 : 0,8030. oo P 119° 45'; P oc 71° 50'. Spaltbar ooP unvollkommen. Himmelblau, aucb grlin. H. 2 — 2,5. G. 2,8 — 3,0. (Cu AI)6 As + 10 H oder (3 Cu5 As + 15 14 + AP As). Cornwall. Bereclinet. Gefunden. Gefunden. (Cu AI) As il (Cu Al) As H Cu Al As H Lirokonit 1 0,833 1,66 1 0,77 1,71 1 0,77 1,37 3,03 Lirokonit. Hermann. do. „ „ » 1 0,78 1,67 1 0,66 1,30 2,78 do. G. T. W achtmeister do. „ „ » 1 0,78 1,84 1 0,62 l',27 2,99 do. Damour. do. „ „ „ 1 0,80 1,88 1 0,60 1,28 3,01 do. do. H. Gruppe: (RR)5 P + 5 H. 1. Childrenit. 0,6711:1:0,6390. oo P 112° 16'; P oo 114° 50'; 3 P oo 55° 6'; P oo 92u 48'; P 130° 20', 97° 50', 102° 30' (Mk.); 4/5 P 135° 56', 111° 42', 85° 3' (Mk.). Spalt- bar P vollkommen. Braunlich. H. 4,5 — 5. G. 3,25. .(RR)5 P + 5 H. R = (Fe, Mn); R -- Al. Berechnet. Gefunden. Gefunden. (H AI) V K (il AI) B H R Al B H Childrenit 1 1,0 1,0 1 1,07 1,00 1 0,75 1,87 1,75 Childrenit, Ta vistock. Raminelsb. III. Gruppe: (Te § + 4 H). 1. Skorodit. a) Krystallisirter Skorodit. 0,8488 : 1 : 0,9532. oc P 2 61°; 2 P oo 48°; P 115°, 102°, 111° 34' (Mk.); oo P oo ; oo P oo ; OP. Spaltbar oo P 2 unvollkommen. Meist griin, docli aueli blau, roth und braun. II. 3,5 — 4. G. 3,1 — 3,2. Le As + 1 H. b) Dicliter Skorodit oder Arseniksinter. Stalaktitisch. Bruch uneben. Licht schmutzig griin, in’s Braunliche und Graue. Re As T 4 H. Mit Béryl 1 am Odontscheilon, Nertschinsk. 200 IV. Gruppe: Al2 1+ 6 É 1. Peganit. Drusige Ueberziige auf Kieselschiefer. Griin. H. 3 — 4. G. 2,49 — 2,54. Al2 ? + 6 I. Langenstriegis bei Freiberg. V. Grappe: Al2 P + 8 H. 1. Fischerit. ce P 118° 32'; oo P 2 99° 52'; ce P ce; OP. (v. Kokscharoff.) Selten kry- stallisirt. Meist in drusigen Ueberzügen auf Sandstein. Griin. H. 4 — 5. G. 2,4G. Al2 P + 8 H. Tagilsk, Ural. VI. Gruppe: (Al3 P2 + 12 H) + x Fl. 1. Wawellit. (Kapnicit.) 0,5031 : 1 : 0,3738. ce P 126° 25'; P ce 106° 46'; Spaltbar ce P nnd P ce. In kngligen Aggregaten mit radialfasriger Structur nnd drusiger Oberfiache. Meist farblos, dock auch gelb, griin und blau. H. 3,5 — 4. G. 2,3 — 2,5. (Al3 P2 -j- 12 H) + x Fl. Bereehnet. Gefunden. Al £ 11 Ai V II Wawellit (a) + 0,0°/0Fl. 1 1,11 1,33 1 1,04 1,35 Wawellit, Langenstriegis. Erdm. do. (a) + 1,69°/0F1. „ „ „ 1 1,106 1,35 do. Zbirow. Hermann, do. (a) + 2,O6o/0Fl. ., „ „• 1 1,106 1,41 do. Barnstapel. Berzelius. do. (a) + 0,0°/0Fl. „ „ „ 1 1,14 1,46 do. Amberg. Fuclis. VH. Gruppe: (Ca, AI, P, Fl). 1. Herderit. (Allogonit.) ce P 3/2 115°; P 144° 16', 77° 20' (Polk.); ce P ce. Spaltbar nach mebreren Richtungen, dock unvollkommen. Weiss. H. 5. G. 2,9 — 3,0. (Ca, Al, P, Fl). Ekrenfriedersdorf. 201 VIII. Gruppe: ([RR]4 P) + 8,4% Fl. 1. Amblygonit. rx> P 106° 10'. Derb. Spaltbar oc P ziemlich vollkommen; xP% undeutlich. Grünlichweiss. H. 6. G. 3. (RR)4 P + 8,4% Fl. oder (R2 P + Al2 P) + 8,4% Fl. R = (Li, Na). Penig. V. Ordnung: Monoklinoëdrische. I. Gruppe: (Al2 P + 2 14) + n R3 P. 1. Lazulith. (Blauspath.) G 88° 2'. oo P 91° 33'; P oc 30° 22'; — P oc 29° 15'; P 99° 40'; — P 100° 20'; — % P 115° 30'. (Prüfer.) Spaltbar oc P unvollkommen. Blau. H. 5 — 0. G. 3,0— 3,1. (a) = (Al P + 2 H); (b) = R3 P; R = (Mg, Fe). Berechnet. Gefunden. K Al S H R Al I È % Lazulith (a+b) 1 2,00 3,33 0,66 1 2,02 3,48 0,75 Lazul.,Fischbach.Rammelsb. 3/4 do. (4a + 3b) 1 2,66 3,88 0,88 1 2,67 4,11 0,82 do. Horrsjoberg. Igelstrom. 2/3 do. (3a + 2b) 1 3,00 4,16 1,00 1 2,85 4,53 0,96 do. Fischback. Rammelsb. do. do. do. „ „ . „ „ 1 2,92 3,98 1,06 do. Krieglach. do. 1/2 do. (2a+b) 1 4,00 5,00 1,33 1 3,94 5,58 1,27 do. Râdelsgraben. do. VII. Ordnung: Unbestimmte. I. Gruppe: (Fe2 P + 12 H). 1. Kakoxen. Zartfasrig und excentrisch strahlig. Audi sammtartige Ueberziige. Gelb. Sei- denglanz. G. 2,3— 2,4. (Fe2 P + 12 14). Straschütz, Bohmen. II. Gruppe: ([Fe3 As + 6 II] + n Ca3 As). 1. Arseniosiderit. Kuglige Aggregate von blattriger Textur. H. 1 — 2. G. 3,8- — 3,9. (a) = (Fe3 As -f- 6 H); (b) = Ca3 As. 26 202 Berechnet. Gefunden. Ca Fe As H Ca Fe As H 6/i Arseniosiderit (7a-j-6b) 1 3,50 3,61 2,33 1 3,46 3,92 2,22 Arsenios., Romanêche. Rammelsb. 2/3 do. (3a + 2b) 1 4,50 4,16 3,00 1 4,60 4,32 2,99 do. do. Dufrenoy. III. Gruppe: (2 [Fe3 P H- 10 H] + Ca3 P). 1. Phosphorosiderit. (Delvauxit, Karpliosiderit.) Amorph, nierfôrmig und stalaktitisch. 2 (Fe3 P + 10 H) + Ca3 P. Delvauxit von Berneau. v. Hauer. IV. Gruppe: (Pb3 P + 3 Al H3 + Al3 P2 + 18 H). 1. Hitchcockit. Traubiger Ueberzug. H. 4,5. G. 4,0. Hitchcockit ans der Canton -Grube Georgia. Gentil. V. Gruppe: ([3 Pb P + Pb Cl] + n Al H3). 1. Bleigummi. Traubig, nierfôrmig und stalaktitisch. Gelblich. H. 4 — 4,5. G. 6,3. (3 Pb P + Pb Cl) + n AI H3. Bleigummi von Poullaouen, Damour. VI. Gruppe: ([Al2 P + 4 H] + n Al H2). 1. Kalaït. (Türkis.) In Triimmern und Adern; auch nierfôrmig und stalaktitisch. Bruch dicht, muschlig und uneben. Blau und griin. H. 6. G. 2,6 — 2,8. Haufig durch Ca3 P verunreinigt. (a) = (Al2 P -f 4 II): (b) = Al H2. Bereclmet. Gefunden. A - Kalaït (a) Al 1 P 0,83 H 0,66 Al 1 F 0,803 H 0,79 Kalaït, Schlesien. John. V. do. (2a + b) 1 0,66 0,66 1 0,673 0,71 do. Persien. Hermann, 10A do, jy (a H- 10b) 1 0,13 0,66 1 0,126 0,66 do. do. do. % XI. XX las.se : Titanate, Xiobia.te, Tantalate, AXolframiate und AXolybdaniate. Abtheilung A: Yerbindnngen dieser Sauren mit den Basen R. I. Ordnung: Tesserale. I. Grappe: (Fe Ti + n Fe Fe). 1. Menakanit. (Trappeisenei'z, Titaneisensand.) 0. Gewohnlich in derben Massen and losen Kornern. Bracli masclilig. Schwarz. Magnetisch. H. 5 — 6. G. 4,8 — 4,9. (Fe Ti + 6 Fe Fe). Trappeisenerz von Unkel. Rammelsberg. IL Grappe: 3 (R Nb + R Q) + Na Fl. J. Fluo-Pyrochlor. 0; oc O; 2 0 2; 3 0 3. Spaltbar 0 andeatlich. Braan. H. 5. G. 4,2 — 4,3. 3 (R Nb + R Q) + n Fl. Q - (Nb, Ti); R < (Ca, Ce, Fe). Berechnet. Gefunden. Il Nb Q (NaEl) Il Nb Q (Na Fl) Flaopyroclilor 1 1,50 1,0 0,166 1 1,42 0,88 0,15 Flaopyrochlor, Miask. Hermann. Anhang. a) Mikrolith. Kleine Octaëder von gelber Farbe. G. 4,74 — 5,55. (Ca, Y, Ü, and tantal- ahnliche Sàaren.) Cliesterfield. b) Pyrrliit. (Azorit.) Oraniengelbe darchsichtige Octaëder. (Zr, Ü, Fe and tantalâknlicke Saaren). Azoren. Marsinck. 204 c) Hydro-Pyrochlor. Braune Octaëder. H. 4,5. G. 3,8 — 4,2. (Ca, Ü, Ce, Th, Ti, H und tantal- àhnliche Sauren.) Brevig. m. Gruppe: Ca Ti. 1. Perowskit, O; ooOoo; oo O; ce O 2; 2 0 2; oo O 3/2; ce O 4/3; ce O 5/4; 2 0; 3 0 3. Spaltbar ce 0 ce. Schwarz, braun, selten weiss. H. 5,5. G. 4. Ca Ti. Achma- tows, Schischimsk, Kaiserstuhl. II. Ordnung : Tetragonale. I. Gruppe: Pb Mo. 1. Gelbbleierz. C 1,575. Va P 73° 7'; P 131° 35'; V2 P oo 76° 22'; 2/3 P oe 92° 43'; Poe 115° 7'; ce P; oc P ce. Spaltbar P ziemlich vollkommen, 0 P imvollkommen. Gelb. H. 3. G. 6,3— 6,9. Pb Mo. Bleiberg in Kârnthen, Rezbanya. II. Gruppe: Pb W. 1. Scheelbleierz. C 1,572. P 131° 30'; 2 P 154° 36'; P ce 114° 45'; ce P. Spaltbar P unvoll- kommen. Grau, braun, griin. G. 7,9 — 8,1. H. 3. Zinnwald und Berggieshtibel. III. Gruppe: R3 Ta. 1. Fergusonit. C 1,4582. P 128° 17'; 3 P 3 88° 6', 159° 2'; % (3 P 3); % (ce P3); 0 P. Spaltbar P Spuren. Schwarz. H. 5,5 — 6. G. 5,8 — 5,9. R3 Ta. R = (Ÿ, Ce, Zr). Cap Farewell, Gronland. IV. Gruppe: (2 R3 Ta + 3 H). 1. Tyrit. Homoomorpli mit Fergusonit (Kenngott). Comb. P. 1/2 (3 P 3/2). 0 P. Brucb muschlig. Sehr spreide. Zwischen Metall- und Glasglanz. An den Kanten durch- scheinend. H. 6,5. G. 5,30—5,56. 2 R3 Ta + 3 H. R < (Y, Ce, Ü, Fe). Arendal. 205 V. Gruppe: Ca W. 1. Scheelit. (Tungstein, Scliwerstein.) C 1,0489. 7s P 33° 3'; 3/8 P 69° 56'; 7 2 P 73° 8'; P 112° 1'; 2 P oo 129° P. Spaltbar 2 P oc ziemlich vollkommen; P und O P weniger deutlich. Farblos, auch brâunlicb. H. 4,5 — 5. G. 5,9 — 6,2. Ca W. III. Ordnung: Hexagonale. I. Gruppe: (R R)1 Ti. 1. Iserin. In abgerundeten Kornern von der ausseren Bescliaffenheit des Titaneisens. Xsarwiese. IL Gruppe: (R Ti + n Fe). 1. Titaneisenerz. (Ilmenit, Kibdelophan, Crichtonit, "Wasbingtonit, Eisenrose.) C 1,3655. 72 (7s P 2) 91° 20'; — % P 2); R 86°; % R; — 7» R 115° 8'; — 2 R 68° 42'; 5 R; oc P 2; OR. (v. Kokscharoff.) Homoomorph mit Eisenglanz. Spaltbar O R, (R Ti + n Fe). R = (Fe, Mg). (a) = R Ti; (b) = Fe. Berechnet. Grefunden. R Ti Ee R Ti Ee A-Titaneisenerz , (a) 1 2 0,0 1 2,08 0,07 Titaneisenerz, Gastein. Rammelsb. do. do. n 55 55 1 2,01 0,03 Cricbtonit, Bourg d’Oisans. do. do. do. iî 55 55 1 1,98 0,00 Titaneisen, Laytons Farm. do. Ve do. (9 a + b) 1 2,0 0,33 1 2,00 0,37 Titaneisen, Krageroe. do. do. do. do. 55 55 1 2,27 0,29 Titaneisen, Egersund. do. Ve do. (6a + b) 1 2,0 0,50 1 2,04 0,48 Ilmenit, Ilmengebirge. do. Va do. (3a + b) 1 2,0 0,00 1 2,06 1,00 Titaneisen, Egersund. Mosander. do. do. do. 55 55 55 1 2,16 0,89 do. Isarwiese. Rammelsberg. % do. (5a+2b) 1 2,0 1,20 1 2,00 1,20 do. Egersund. Mosander. Vi do. (a-j-b) 1 2,0 3,00 1 1,99 3,06 Washingtonit, Litchfield. Kendall. do. do. do. V 55 55 1 1,81 3,08 do. do. Rammelsberg. 2/i do. (a+2b) 1 2,0 6,0 1 2,02 6,57 Titaneisen, Eisenach. do. 206 Berechnet. Gefunden. B fi fe K fi fe 4/i Titaneisenerz (a + 4b) 1 2,0 12,0 1 2,09 12,27 Titaneisen, Snarum. Rammelsb. 9/. do. (2a H- 9b) 1 2,0 13,5 1 2,02 14,00 Eisenrose, St. Gotthardt. do. 13/i do. (a + 13b)l 2,0 39,0 1 1,95 39,00 Titaneisen, Krageroe. do. IV. Ordnung: Rhombische. I. Gruppe: R W. 1. Wolfram. 0,8231:1:0,851. ooPl01°5'; oo P 1/2 135° 16'; P °o 99° 12' ; 7* P oo 125° 20'; P 117° 45', 102° 12', 108° 50' (Mk.). 2 P 2. Spaltbar oo P oo selir vo'llkommen. Hombomorpb mit Columbit. Brâunlich schwarz. H. 5 — 5,5. G. 7,2 — 7,5. R -W. R - (Fe, Mn). II. Gruppe: (R2 Q + n Ï4 Q2). Columbit e. 1. Eisen- Columbit oder Gremeiner Columbit. 0,839 : 1 : 0,869. oo P 3 43° 48'; oo P 100° 16'; oo P 3/5 126° 46'; oo P y7 130° 32'; ooP1/, 134° 58'; oo P ys 151° 46'; 2 P co 59° 20'; 4/3 P oo 80°; Poo97°— 98°; 2/5 P oo 139° 6'; 4/3 P oo 70° 50'; % P oo 109° 35'; 4/3P oo 141° 8'; V6 P ce 160°; 3 P 3 160° 29', 62° 16', 121° 38' (Mk.); P 117° 58', 102° 58', 107° 56' (Mk.). P 3 100° 49', 150° 17', 86° 52' (Mk.). Spaltbar oo P oo und ce P ce deutlich; O P iindeutlicli. Brucli uneben in’s Kornige. Schwarz. H. 6. G. 5,45 — 6,46. R2 Q + u R Q2. R < (Fe, Mn) ; Q = ([Nb], Nb, Ta), (a) = R2 Q ; (b) = R Q2. Boreclinet. Gefunden. Gefunden Ê ([Nb]4) B ([Nb]4) B Nb (Nb, f a) 2/j Columbit (a + 2b) 1 3,75 1 3,71 1 0,72 2,63 Columbit, Middleton. Hermann. do. do. „ „ 1 3,83 1 0,85 2,56 do. Ilmengebirge. do. 3/1 do. (a + 3b) 1 4,20 1 4,06 1 0,45 3,39 do. Bodenmais. do. 2. Ytter-Columbit oder Samarskit. Iïombomorph mit Columbit. Comp. P 3. oc P co. oo P co. oo R True h muscblig und glânzend. Schwarz. H. 5 — 6. G. 5,61 — 5,72. (a)==R2Q; (b) = RQ2. R < (Y, U, Fe, Ce). Q = ([Nb] Nb). Berechnet. Gefunden. Gefunden. B([Nb]Nb)B([Nb]Nb)B Nb Nb % Samarskit (9a + b) 1 1,73 1 1,71 1 0,38 1,14 Samarskit, Miask. Hermann. 207 Anhang. 1. Polykras. Homoomorph mit Columbit. 7 2 P oo 124° 40'; P 3 96° 41', 152°, 90° 2' (Polk.). oo P oo, oo P oc. (Scheerer.) Bruch muschlig. Schwarz. H. 5 — 6. G. 5,0 — 5,5. (Zr, Ÿ, Fe, Ü, Ce, Ti und tantalâhnliche Sauren). Hitteroe. 2. Polymignit. Homoomorph mit Columbit. i/3 Pœ 70° 50': 2/3 P 00 109° 35'; y3Poo 141° 8', 2 P 2 80° 26' (vordere Polk.). Spaltbar oo P oo unvollkommen , O P undeutlich. Schwarz. H. 6,5. G. 4,35 — 4,75. (Zr, Ce, Fe, Y, Ca, Ti.) Fredrikswarn. 3. Mengit. Homoomorph mit Columbit. » P 3 43° 48'; oo P 100° 40', P 3 100° 49', 150° 17', 86° 25' (Mk.). H. 5,5. G. 5,48. (Zr, Fe, Ti.) Miask. m. Gr uppe: (Mg, Fe, Ti, H). 1. Warwickit. oo P 93° — 94°. Spaltbar oo P oo. Schwarz. H. 5 — 6. G. 3,0 — 3,14. (M g, Fe, Ti, H.) Warwick. VII. Ordnung: Unbestimmte. I. G r uppe: (R3 Q + u IP Q2). 1. Yttrotantalit. In eingewachsenen Kornern und unformlichen Massen. Spaltbar nacli einer Richtung undeutlich. Bruch muschlig. H. 5,5. G. 5,3 — 5,9. (a) = R3 Q ; (b) = R3 Q2. R (u> fija lludoi/.'sc/it*' Koselskq/ .-Poibi . - H r*1 •.Shctnbu' rS\ . — s~r ( Antith/A rtei — -Trifici-a ». » , Djtfltlnwû Panin/x Krjukou)Jict y . 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Nouv MomommTotn.XIll Tah XXIV Euiyaugium SumM Kaufftn. I /#>v 3 /i:v • \ • ■.'■Tv .v Nouv. Mémoires. Tom.XIll. TaM XXVI. jrMT.B.BaxMaH-b %âcAs^\ x r>vi : v" t>rr<*vj TNTouv. Mémoire s . Tom .XIII. Tab. XXVII. JTmt B.BaxMaHt. Nouv. Mémoires . Tom. XIII . Tab. XXVIII. 2.a. Nouv Mémoires Tom. XIII. kjh JIkt B.BaxMaHi Nouv Mémoires. Tran T|iï Tab. XXX. S. : ; ^ gg 4^4# JIxCT. EaXMAK-B. Nouv. Mémoires. TomXIII. Tab. XXXI m gglfi JIHT. BaXMAHS. Nouv. Mémoires Tom XIII Tab XXXII Jlxt T.Ba x wra H '» Moclcuib TaLb.XXXm. Mouv. Mémoires Tom. XIII. JI’H'T. B , LXMam Bi Mo citait .Nouv. Mémoires Tom XIII. Tab. XXXIV. o.n ■).m miT. B.EaxKaKt 7 • & ■ ■ \ Nouv. Mémoires Tom. XUL Tab.XXXV rr o.e 5.6 O B. BaxMaHi, Nouv, Mémoires Tom XIII. Tab. XXXVI. Jbtr. B liMuuï n u Moclrun. ••Y- * VM Nouv. Mémoires Tom XIII. Tab.XXOT Oln ' i •. i\a xrvi ciH'i •i. Mc. ilouv Mémoires Tom. XII. Tab.XXXM JBrT. BaxjvraHT» B’i» îfLcckBiii ! < f, V :’r ¥5* *?%