u net ende HUE fud À NI - NOVA ACTA REGIA SOCIETATIS SUCEENTIARUM UPSALIENSIS. SERIEI TERTIÆ VOL. XIII UP SA Mia EXCUDIT ED. BERLING REG. ACAD. TYPOGRAPHUS. MDCCCLXXXVII. ‚Ile Klon bation NE nn TP Per à TR DA N NR IUE QM PAK IE ht Pe ct VIII. XI. INDEX ACTORUM. [TA GEO (LIL CI OR E SE ENS AU A T TUNE ArukvisT, H.: Die Bischari-Sprache TU BEDA WIE in Nordost-Afrika, beschreibend und verglei- chendodarsestel al. em ls ru. Creve, P. T.: Contributions to the knowledge of Soma E ei p LE ROTAR Wıpman, O.: Studien in der Cuminreihe . . .. BovarLiUs, C.: Minonectes, a remarkable genus obAmuhipodashypetrdeq s. s es ts sere Creve, P. T.: New Researches on the Compounds OF dU TUR oS ote a ee FomssELL, K. D. J.: Beiträge zur Kenntniss der Anatomie und Systematik des Gloeolichenen . BERGER, A.: Sur une application de la théorie des équations binömes à la sommation de quelques SÓLO ed. en uos uw mess Ro ÅnGsTtRÖM, K.: Sur une nouvelle méthode de faire des mesures absolues de la chaleur rayon- nante, ainsi qu'un instrument pour enregistrer lagradianonzsolaze 39.3 7... S e de aa Bovazzius, C.: Amphipoda Synopidea ...... LuwpsTRÓM, A. N.: Pflanzenbiologische Studien, II: Die Anpassungen der Pflanzen an Thiere . AuniviLLIUS, C. V. S.: Beobachtungen über Aca- riden auf die Blättern verschiedener Bäume. Pag. I—X VII. 1—112 1—39. 1—164. 1—15. 1—29. 1—118. 1—36. 1—17. 1—33. 1—88. 1—16. Tab. I—III. Ils I—III. I—IV. 1 a j 4 EX iy ; Ex : Li 4 i | n | 1 * : * * ] " el DE n = 3 EH i : . o 2p i a E LA . = i" i f: tr : i ' x $ = Fi? Hn Y "2 | | L^ | 3 a ( NI t ] LU nr Le y PAM OTIO NE nr fans Moe et (Te ene els STARS LITE FLY reine AE INTRODUCTIO. : Proximo biennio, quod post Acta Regie Societatis Scientiarum Upsaliensis (Ser. III. Vol. XII) anno 1885 mense Majo edita preterit, + hi Socii mortui sunt Honorarü: Adscriptus. Mortuus. MALMSTEN, Carolus Ioannes, a. h. Consiliarius ae Preses R. Soc. Sc. Ups. 1881—82 . . . lern 1886. SPARRE, Gustavus Adolphus, ex "E Tis unus, a. h. Universitatum Upsal. et Lund. Cancellarius . . . 1848 1886. CARLSON, Frederieus Ferdinandus, a. h. Consiliarius pes à » 18% 1887. Ordinarü Svecani: HOLMGREN, Hjalmar, Mathesis Poe Holmiensis . . 1810 1885. SANTESSON, Car un us Gustavus, Chirurgiæ Professor Holmiensis Cerise ore . 1876 1886. RICHERT, Martinus Bir gerus, Linguarum septontrionalium F Bu s fessor Upsaliensis. . . 1875 1886. ARESCHOUG, Ioannes Ban PRO et Due prac- ticæ Professor Upsaliensis emeritus. . . . . . . 1848 1887. IV MASCART, Eleutherus, Physices Professor et Instituti Pari- siensis Præfectus, Instituti Paris. Membrum F ite LUTKEN, Christianus Fredericus, Zoologie Pieter ee GEFFROY, e Historiarum Professor Parisiensis et Instituti Paris. Membrum . : m : WIESNER, Julius, Botsicet Du Nid ee : WIMMER, Ludovicus Franciscus I Linguarum D lium Professor Hauniensis . SER NN Esos AMIRA, Carolus a, Juris Professor bunt RIANT, Paulus, Comes, Instituti Parisiensis Membrum . DROYSEN, Gustavus, Historiarum Professor Hallensis 1886. 1886. 1886. 1886. 1886. 1887. 1887. 1887. ——— PROPERTY OR — THE AMERICAN ASSOCIATION FOR Vis, ADVANLEMBNA OM SOLEN NOVA ACTA REGIA SOCIETATIS SCIENTIARUM UPSALIENSIS SERIEI TERTIÆ VOL. XIIL FASCICULUS PRIOR. IPS AE AY, EXCUDIT ED. BERLING REG. ACAD. TYPOGRAPHUS. MDCCCLXXXVI. ^t s asia | 2 i; . Wıpman: Studien in der Cuminreihe INDEX HUJUS FASCICULI. . Azmxvisr: Die Bischari-Sprache TU BEDAWIE in Nordost-Afrika, beschreibend und vergleich- end dargestellt, III OS n n do LEDD LAR TESTA sches jan ehe . T. Czeve: Contributions to the knowledge of Samarium . . CRE Ci MONO res a ri n. ieu; 71 Oey) tet Mor rais Manor, s. Calin. KOST . Bovarrius: Minonectes, a remarkable genus of Amphipoda hyperidea me Tee ne Selen, De he, Colette Pag Tab 1—112. 1—39. 1—164. 1—15. 1-1. SEVERE DIE BISCHARI-SPRACHE TU-BEDAWIR DN EN ORDOST-AFRIKA BESCHREIBEND UND VERGLEICHEND DARGESTELLT VON HERMAN ALMKVIST. III. (UBERLIEFERT DER K. SOCIETÄT DER WISSENSCHAFTEN ZU UPSALA D. 26 SEPTEMBER 1884.) UPSALA 1885, DRUCK DER AKADEMISCHEN BUCHDRUCKEREI, EDV. BERLING. VORBEMERKUNGEN. Ausser allen von mir selbst gesammelten Wörtern, welche ungefähr die Zahl 1700 erreichen, entbält das vorliegende bischari-deutsche Wörterbuch auch die aller- meisten Wörter und Wortformen, die sich in den Verzeichnissen der mir vorange- gangenen Sammler vorfinden (siehe hierüber B. I. Einl. S. 21—23). Da in diesen Verzeichnissen weder eine alphabetische noch eine sachlich durchgeführte Ordnung befolgt ist, so hat es nicht geringe Mühe verursacht, dieses ganze ungeordnete Ma- terial für die Wissenschaft auszubeuten. Vielleicht möchte der Wert dieser Arbeit gering veranschlagt werden, da die bei weitem grössere Anzahl derjenigen Wörter, welche meine Vorgänger in einer Menge sehr verschiedener Formen verzeichnet haben, sich auch in meinen eignen Sammlungen, und zwar in einer richtigeren Form wiederfinden. Ich glaube jedoch, dass bei einiger Überlegung und Verglei- chung der Nutzen dieser Überarbeitung von Andrer Material sich als grösser erwei- sen wird, als es beim ersten Anblick scheinen dürfte. In manchen Fällen haben meine Wörter mit den ihnen beigelegten Bedeu- tungen bald von dem Einen bald von dem Andern eine Bestätigung gefunden, ein Umstand, dessen Wichtigkeit man nur dann recht zu schätzen weiss, wenn than aus eigener Erfahrung kennen gelernt, wie leicht auch der sorgsamste Aufzeichner den gröbsten Irrtümern ausgesetzt sein kann. Und wenn, wie es oft vorgekommen, mehrere Sammler dasselbe Wort in ganz verschiedenen Formen bringen, so erhalten Il HERMAN ALMKVIST, diese meistens durch meine einfache Stammform ihre Erklärung und bilden für dieselbe eine neue Art der Bekräftigung. Es wird auch nicht vergessen werden dürfen, dass eine derartige Bekräftigung aus dem jetzt zugänglichen Material erst dann gewonnen werden konnte, nachdem jedes Wort desselben durch Sichtung von (wenn auch gewiss nur relativ) sachkundiger Hand auf seine rechte Stammform zu- rückgeführt wurde. In einigen Fällen dürfte auch die Abweichung, welche bezüg- lich der Form desselben Wortes bei einzelnen Aufzeichnern vorkommt, auf einer wirklichen Dialektsversehiedenheit beruhen. Schliesslich bringen vorangegangene Sammler mehrere mir ganz unbekannten Wörter, die jedoch oft in einer solchen Form vorliegen, dass, wo sie nicht durch die Wörter andrer Sammler bekräftigt und wechselseitig korrigirt werden, sie nicht ohne weiteres als der Bischari-Sprache angehörig betrachtet werden können. Über die Anordnung des bischari-deutschen Wörterbuchs dürfte ich noch Ein- zelnes mitteilen zu müssen, und zwar zunächst in Bezug auf diejenigen Wörter, welche von meinen eigenen Sammlungen herrühren. Aut das Nachseblagewort folgt zunächst in eckiger Klammer [ ] die Her- leitung desselben, wo ich eine solche von einem bischarischen oder arabischen Wort geglaubt habe machen zu können. Es ist indessen leicht möglich, dass manche als aus dem Arabischen herstammend bezeichneten Wörter richtiger aus der Tigré- (oder Tigrina-)Sprache herzuleiten wären, einer Sprache, die ich leider nicht aus eigener praktischer Erfahrung, sondern nur literarisch kenne. Das auf die deutsche Übersetzung folgende arabische Wort dient zunächst als eine Art von Kontrolle für die Richtigkeit dieser Übersetzung, da es gerade dieses arabische Wort war, welches mein Gewährsmann mit dem angeführten Bi- schariwort übersetzte. Wenn indessen das entsprechende arabische Wort bisweilen fehlt, so beruht dieses auf einer Versäumnis, die später nachzuholen ich nicht für recht befunden habe. Bei den vom Arabischen entlehnten Bischariwörtern gebe ich das von mir angewendete arabische Wort nur in den wenigen Fällen an, wo dasselbe mit dem in der Herleitung angeführten Stammwort nieht übereinstimmt. So bedeutet z. B.: »hadid [=> hadıs], Gespräch, Rede, els», dass das von mir angewendete kalam mit dem ebenfalls arabischen hadid wiedergegeben wurde, und: »blis [wahl idlis), Teufel», dass ich für mein iblis dasselbe Wort in der Form bis zu hören bekam. Die arabischen Kontrollwörter bringe ich manchmal in einer mo- deraeren Schreibform, z. DB. 1,& für ; 2. Körper oov. — SEETZ. [ww]adéh, [t]ade[to], Haut; Munz. o'ade, Pl. je’ede, die Haut, sha ade, Kuhhaut, ade béshuk, gegerbte Haut, ade assu, ungegerbte Haut; Knock. wor- ha-de, Haut; Lis. to hadah, corps. á&dem*, s. adi. ádena*, m. Bauer, Munz., vgl. "idi. ádes* [mue 'ddas], Linsen, Seerz. (wu- addes). adger [8 gädir], können, imstande sein; Konj. I, s. $ 238, 2, a. — MUNZ. [mit eiuer sehr plausiblen Umstellung der Laute] ddreg: »adregja, können, vermö- gen, Kaus. adregisja; o'dreg [für o’adreg?], die Kraft». ; ; ddi, 1. (mit der Lanze) stechen, o£; 2. pflanzen, , «.$; 3. (Acker) bauen, eb; Kaus. s’ad; Konj. II. 2. a, N:o 89; Ableit. adüj, ádije, m|e]’ddej, et adia. — Munz. adi, adi, verwunden, dden, adi, bauen: »jiadi, verwunden, Kaus. esad, Pass. etadai, verwundet werden; adjei, Wunde; Part. Pass. etadja verwundet»; an einer anderen Stelle: Ze’adjait, Hiebwunde; und an einer dritten: jeaden, das Feld bauen, o’adena, der Bauer, Kaus. esad, bauen lassen, o’da, der Feldbau»; SEETZ. ad- dia|ba], Getreidefeld. 'ádije, adjei*, s. aduj. ddreg*, s. adger. adód*, (ado, f.?), s. atad. 'adáj, 'ádije, [von ddi, s. d. W]. m. (das) Stechen, Stichwunde, .,2b, — Munz. adjei, Wunde, te’adjait, Hiebwunde [diese Wörter sind jedenfalls identisch und dasselbe Wort wie mein ddije]. adüm, sprechen, »AX3; Konj I, N:o 43. -— Munz. édem, edom: »edomja, spre- chen, Kaus. edömesja, je édem, die Worte, die Sprachen». adümti [von adüm]|, m. (das) Sprechen, Rede, Gespräch, „IX, ws, s. adal-deleg. ad 1, m. weibliche Scham, „ss. — Muxz. [w]ód [= ü-ad]; Burckn. [w]at. ad* 2, 1. m. Fluch; 2. verfluchen, Mvxz.: »o’ad, der Fluch, ÿad, verfluchen; Pass. etoad, o’atoéde, der Verfluchte» [demnach zur Konj. II. 1]. ddi*, s. dd. ddif, f. pl. ddfa, Rinde, „5. — Munz. te'edf, Pl. teedfa, die Rinde; A. edfat. 'adiín [ie 'ajim], m. Teig. — Seerz- [wuladgin. : üe&*[?], nein, Kroox. (ah-ch). afa, af, gestern night. dfham [res fåhim, s. $ 377, c], verstehen, erklären; Pass. dfhamam, Kaus. dfhams; Konj. I, $ 238, 2, a. "áfid, niesen, whe; Konj IL 2. b, N:o 131. — Szerz. [tá]aphít, [das] Niesen; [ielaffetépheh, ich niese. afla?, von jetzt an, .,» aflei. afräj, afrej, afre, afri, 1. übel, schlecht; hässlich; böse, Jlb,; Komp. afrika; ba- tüh afrıkatötu, sie ist schlechter als ich; 2. schlecht sein; hässlich sein; (als Ver- balstamm gewöhnlich afre); Kaus. afres, verschlechtern, hässlich machen; Kon). I, N:o 59. — Musz. afré|a], schwach, elend werden, Kaus. afrés[ja], schwächen; afrei, schwach, schlecht; Kren. 'aférej|u], schlecht; Serrz. affirreij[o], dumm; Kroc. afferai, schlecht. afram*, geizig, BURCKH. 3 cost. — BURCKH. afa, Munz. (Or ere áfrat, m. Wolke, 442, Sim. — KREM. ta afrad. Cie, afrei, afri Um afrés aft [las ‘da, s. § 377, a] verzeihen; Konj. I, s. $ 242, 4. ága* 1 [\el dga] m. Statthalter, SEETZ. (wudga). dga 2, m. pl. =, Halm, Sehilf (von Durra), os, — Munz. o’agga, das Durraschilf. Dig BIsCHARI-SPRACHE. 3 agaba*, (Tigr.) Büffel, Munz., Hever. [vgl. jamás]. "ágar [vielleicht Umstellung von =>, raga |, zurückkehren, umkehren,zurückkommen, gm; Kaus. s(e)ägar, zurückführen, t5 zurückgeben, 5,; Konj IL 2. b, N:o 142; Ableit. ’ayür, mager. — Munz. jea- ger, zurückkehren; jeeger|[?], zurückge- ben; Kaus. eseger, zurückgeben lassen; o’ogur, die Rückgabe; o’mäger, die Rückkehr. d gim [von gim, gam, s. d. W.], dumm, einfältig ágne*, f. Leptadenia pyrotechnica, ScHw. (agnet). ’agür [von dgar, s. d. W.] m. Rückkehr DE dág"adi*, f. Arnebia hispidissima, Schw. (aguadit) vgl. ég"adi. ah|?], nehmen, .X2-t, — Munz. ihe, nehmen, ete. (s. $ 311). anat", achat, [2| '"dhad], f. Sonntag, SEETZ. (tachdt). ahi*: Scuw. »ahit, Tephrosia apollinea; ja-set-hit [d. h. hit der Hunde], Euphorbia Thi, Euphorbia triacantha; a/d, Con- volvulus Hystrix.» ai, kommen, s. i. aim”, s. ajim. aj 1, m. pl dja, Hand, o. — Munz. o’eje, Pl. jeei die Hand, der Arm; SEETZ. [wulaiÿ, Vorderarm; [wulaiön, Arm [eig. ,unseren Arm‘, s. auch gunduf]; Knock. whei-i, Arm; BURCKH. oya, arm or hand. aj 2, s. ©. aja [von ja], tot, zus. — SEETZ. aijälb], Leiche; Bunckm. i-ja, death. djaj, 1. freundlich, all, c; 2. f. Freundschaft &=; Kaus. djajs (Kon. I) versöhnen, gutmachen, Alwi, ajate*|?], m. Haplophyllum tuberculatum, Scuw. (aia-tebu). ajim, die Zeit in Stille und Schatten zu- bringen, ausruhen, im Schatten sitzen, jas; Konj. V, N:o 209. — Munz. jdim, den Tag zubringen, Kaus. asejem. djmäm [von djim, s. d. W.] f. (das) Aus- ruhen, deae, kb. ajo*, m. (das) Kommen, Munz. (von 2, s. $ 302, 303). ajok*, f. Balsamodendron opobalsamum, SCHW. (ajokt, majak), ajuk", 1. kauen, gar; Konj. IL. 2. b, N:o 166; 2. m. (das) Kauen, gan. ajal*, bürgen, Munz. (madjul, Bürge; edjellje, bürgen — zur Konj. I). ajama*, Ente, Seerz. (adjáma). ak*, Rumex vesicarius, Scuw. (ah£). áka, m. pl =, Dumpalm, »,>. — Munz. oaka, die Dumpalme, te’aka, die Dum- frucht. aker" s. ákir. akerir, s. dkrir. akir, stark, kräftig, sein (werden), es; Konj. II, N:o 132. — Munz. jeaker, hart, stark, grob werden; Kaus. esdker, ver- härten, grob machen; akra, grob. dkis [von kis], geizig; dne dkisu, ich bin geizig. 2 akohitak* [2], vor Nacht, Munz. [von demselben Stamm wie ak"4t]. dkra [von dkir], stark, kräftig, AXE, ceed; hénen akrakäjeknaja, wir sind stär- ker als Ihr. — Buncxz. akra[bo];SEETZ. ak- kra|bo], stark, Jüngling; Munz. akra, grob. akrir [von dkir], m. Krafte, Stärke, 543, ák"a, postpositive Konjunktion, ob ($ 361). dk“aj* [von gran 1, s. d. W.], bekleidet, Munz. (akuaju), SEETZ. (aquajo). ak*it*, SEETZ. »akuit, gestern, akuit baka, vorgestern». dla, f. [pl], Hals, x, — Munz. dle, Hals [hier hat er den Art. verkannt]. ala, f. pl. =, Glasperle, : >. — Munz. to'ale, Pl. te’ale, die Glasperle, A. alat. alame*, m. Henna, Serrz. (wualdmeh). alandoja*|?], zum ersten Mal trächtige Kuh, Munz. 4 HERMAN ÅLMKVIST, ale* s. ala. álem* f. Stachelschwein, SEETZ. (fadlem). alete*, o wenn doch, Muwz. alkarbán*, Zygophyllum decumbens, SCHW. [viell. das SUCH) alqurbän ‚die Opfergabe* algarban ‚der Ver- traute‘]. alkena*, passgehendes (Pferd), Munz. alla", f. Trommel, Szzrz. (taalla). allah" [af allah], Gott, Krem.; bei Munz. unrichtig allahi (s. $ 344) ‘am, reiten, _S,, Konj. Il, s. § 273. — Munz.-jedmm, reiten; Imp. ama, reite! esámm, reiten lassen; mam, das Reiten; SEETZ. amadene, ich reite; BURCKH. am[a], to ride. arab. oder "äm, schwellen, geschwollen sein, ayes; JL Konj. IV. 1, N:o 191; Ableit. "ama, ame. ama* 1, m. Tamariske, Musz. (o'ama). 55 De ama 2, [von &m], geschwollen, ER amág [von mag, s. d. W.], schlecht, bóse, sudanar. 25, —— Munz. amago, schlecht, bos. aman [-yal_ aman]. glauben, x; Pass. amanam, Kaus. ämans; Kon). I, $ 238, 2, b. — Munz. dman|ja], trauen, glau- ben, Pass. amenem|ja], Kaus. amenes[ja], cman, Glauben. "dmas [mal “ams ,gestem‘], heute abend (nach dem Sonnenuntergang), sudanarab. hall ellél, dmasas, Pass. von ass. dmba, m. pl. =, Kot, Excremente (der Menschen), |j. — Munz. amba; SEE1Z. [telanba. dambakonsi* [zusammenges. von dem vorher- geh. Wort und konsi(?)], m. Käfer, SEETZ. (ambakonschib). - amberki*, f. Cassia obovata, SCHW. (am- berkit). "áme [von ’am] f. pl. =, Körperteils), Geschwulst, ox [wulanneb, Geschwür. améaraj, Reflex. von ar. vgl. dmse. Schwellen (eines — SEETZ. amébas, Reflex. von be ds. dmefdag, Pass. von fadig. dmesw aj, Pass. von sau. amis [ mans Xxamis], f. Donnerstag, ee (tamis). amna 1, m. pl. =, Gast, asso, — MUNZ. oamna, Pl. jeamne, der Gast; SEETZ. [wulamma, Gast. ámna 2, f. pl. =, Kindbetterin, sall,, clang. — Munz. um dmse [j^ ams ,gestern‘], heute, pe, sudanarab. xl.il elléla; dmse tom, heute abend (s. i»). — Munz. amse, heute; SEETZ. emszih, heute (vgl. T. I. S. 273). amsdwawa [von sawi s. d. W.], gemischt, vermischt, b.=, dmsük [voi sak, s. d. W.] 1. atmen, Uni; Konj. I [wahrsch. dasselbe Wort wie hamsük];- 2. f. jpl.], (das) Atmen, Atem. — Munz. emshukja, athmen; SEETZ. hamschuk[idephéh], gähnen. dmtalag, s. télig. ämtalgoj [von dmtaläg], m. Gleichgewicht der (Kamel-, Esel-) Last, xJoles, amur* (Tigr.) m. geflochtene Schüssel, Munz. (o'amur). an, Perf. zu di, sagen ($ 304). ‘an, nehmen ($ 311). an, Pron. pl. diese ($ 137). anal, anal [vulgürar. Je nå al, für o? lá an], Huchen, verfluchen, Pass. dnalam, Kaus. dnals; Konj. I, $ 238, 2, a. dnbür, m. pl dnb, Flügel, Li Munz. anbor, Pl. enber, Flügel, Feder; SEurz. [ic]anbir, Flügel, Schulterblatt. ande", f. Pelz, Srerz. (feándeh). ända, dndo, f. Exeremente (von Ochsen, Eseln, Pferden u. s. w.), ds. — SEETZ. [ewulando, Mist; Munz. endo[b], Kuhexere- mente, endod, Kameelexcremente [vgl. dmba und endof]. dne, Pron., ich ($ 100); aneb, anébu s. $8, 101—104. — Munz. Krem. ane, anebo. N m 1^ AUR od itm lue Pc "o Od mie, FT aen n cmn et qupd ue x ea s Dre BISCHARI-SPRACHE. 5 änfir [23 ndfr, s. $ 377, c]. verabscheuen, nicht leiden können; Kon). I. $ 238, 2, a. anganü, s. hankana. dngare& [nub. angareb; der -b ist deutlich genug von den Bischari als Stammausgang ihre eigene Objektivendung -d aufgefasst worden], Angareb, das bekannte sudanesi- sche Bettgestell. — KREM. angare(b). ängulej, taub, | 55V, — SEETZ. onguleilo]. ang“a, f. Palmblatt, Case, áng"arah [von g“drah], 1. eng, (54%; 2. eng sein, in der Enge sein, D Konj. IV ?, N:o 216. äng"il, m. pl. dng"il, áng"el, Ohr, ‚>. — Musz. o'anguil, Pl. je'anguil; SEETZ. [w]ongwil; Bunckm. [fo]ngy; Krock. [oh]- orgihl ; IXREM. oónquil. ani (amb, anit) Pron., mein, eis betäi, s. $$ 20 u. f. ankalai*, f. Zygophyllum simplex, Scnw. (ankalait, lilankot). ankir [8 nákir, s. $ 377, c], verschmä- hen, verwerfen, nicht mógen; Konj. I. $ 238, 2. a. ánk"a, m. pl. =, (Kamel-) Hicker, xz, Muxz. o'ankua, der Hicker. 4nk"ane*, der Herr Gott, Munz. anna”, s. na’ 1. anne, s. ame. ámser, s. nasr. anu, Post- und Præposition, ohne, 40*, s. do. "ür, näbren, ernähren, ols, 4x); Ref. amearaj, sich ernähren; Konj. IV. 1, N:o 190; Ableit. mari. -— Munz. jeárr, sich nühren, leben; Kaus. esdrr, unterhalten; marrit, Nahrung, Unterhaltung. arade*, m. Tamarinde (Tigr.), (o'arade). drag*, m. Gelenk, SrETZ. (wudrragon, eig. ‚unseren G.‘). araki* [ör "áraq(i)], m. SEETZ. (wärraki). arat*, Acacia etbaica, Schw. (arratt; viell. der meinige Ban: Munz. Branntwein, nichts anderes als crat ‚die Blätter‘ Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. s. rat 1). | drau, m. pl. drawa, Freund, ma; (ne arawoku, ich bin dein Freund. -— BURCKH. ouraok, friend [eig. ‚deinen Fr.‘]; Serrz. rauön, [unseren] Freund; rauöko, er [eig. ‚er ist dein Fr.‘ vgl rer]. drba* [Ref drbaa], f. Mittwoch, Sertz. (tearba). irda [von drid, s. érid], Spiel, cs, dre, s. are. are, wollen, wünschen, haben wollen, lie- ben, je Si, c; Konj. 12 5242705]; dne toor Ce ‘aréane, ich will das nackte Mädchen haben. — Munz. eréa, lieben (geschlechtlich); Kaus. erésja; ereini, Liebe, ero, erena, Freund; Srerz. arénho, ich liebe [eig. ‚ich liebe ihn]. arer* (Tigr.), Blei, Munz. drgin, c. Junge des Schafs, Lamm, be >. — Munz. te’rengené, Pl. erengene, A. rengeneb, weibliche Junge von mitt- lerem Alter [vgl. rába]; Hzuscı. tirfem und argeno, Ovis aries in genere; SEETz. [«]argín, Schaaf; Krum. aérken, Widder. drha, hinaus! heraus, draussen, fira”, geh’ hinaus! m gio. — KREM. arha, draussen; Lin. dau dehors, ari, dre, éri, Post- und Præpos., hinter, hin- ten, nach, 1, (s. $ 368). — Munz. errec; KREM. arök [eig. ‚hinter dir‘]. ariat*[?], Diospyrus Ban El, SCHW. drid, s. erid. ärk a“, Cleome chrysantha, Scuw.(arquah). dro* [? viell. wdrro], Schiff, SEETZ. (uarro); SALT wa ri, Ship. árrag m “ärrag], ertränken, ersäufen; Konj. I. $ 238, 2, a. arte*, f. Frucht, Samen, SEETZ. (tarteh). as 1, in die Höhe heben, aufleben, er- höhen, &; vgl. $ 306. as 2, (as, ass), verschliessen, zusperren, zustopfen, As, po le; Konj I $ 238, 1, a, Note. — Munz. asija, schlies- sen; Pass. esemja; Kaus. _esisja; dsama, geschlossen. 1g; drha 6 HERMAN ÅLMKVIST, asagur, sechs, um; das Verzeichn. in den Vorbemerk. asdgura, Ordivalz. sechste, „ol. dsagurtamün, Sechzig, „aim. — SERTZ. szagurtamu. dsama [von as 2], Part. Pass. verschlossen, zugestopft prone. asdramä, asérema, Kardinalz. sieben, Ee vgl. m. Woche, Exe; Ordin. siebente, . — GF Munz. o'asul, die Wunde. d$edga, Ordinalz. neunte, eL, asedik, neun, Munz. shedük [diese Form, $edik, scheint die ursprüng- lichere zu vgl. zeichn. in den Vorbemerk.]. LS, FT sein; übrigens das Ver- dsediktamün, neunzig, cares. — SEETZ. eschadiktamün. asig, eilen, sich beeilen, \=s\eiw\; Konj. I, $ 238, 2, a. — Munz. ashegia, sich beei- len; Adv. eshega, schnell. 27v (31$, begegnen, ks; Konj. II. 2. b, N:o 133; Ableit. “asus. — Munz. jeeshesh; empfangen; ashush, Empfang. aski [| Sc Sdka, s. $ 377, c], klagen; ge- richtlich verklagen; Konj. I, N:o 60. — Munz. te'sheká, (ar.) die Anklage; éshkija, anklagen; Kaus. eshkisja; Pass. esh- kimja. aso, [ Feind; feindlich, Xe, castes baruk asdjowa, du bist mein Feind, «ne dsöjoku, ich bin dein Feind, dne aioja réhan, ich habe meinen Feind gesehen, henen asöba, wir sind Feinde. — Munz. o’asho, der Feind; A. ashob. a30* |?], m. Serrz. udscho, Fisch; uaschó korána|?|, Fischer; Sazr wa assu, fish. asratta*, lange Grasart, Munz. (ashratta). asta, dste, f. Silber, xx; Geld, skis to- asta hio, gieb ihm das Geld; dne dstet herwat, ich wünsche Geld; (hit dne gudäd «sta hösok anin, morgen werde ich viel Geld von dir nehmen. — Mvnz. t’eshte, das Silber, A. eshtéb [entschieden unrichtig für eshtct]. — Srnrz. [tjaschtéh, Silber; woastetkotana, Silberschmidt [vgl. kat ]. \ ’asüs [von “dss, s. d. W.], m. Begegnung, Xl, — Munz. ashush Empfang. ‘at, 1. treten, niedertreten, trampeln, | «lo; Konj. II. 1, s. $ 249; irreg. Pass. nach der Konj. I, étam, wovon élama, Part. niedergetreten; 2. (at) m. (das) Treten, Cree: ataba*|?], Brust, Krum. (adtaba). atab, s. atab. atad* [ata*, f.?], Anisophyllum granula- tum, Scuw. (ahthadd, adhodd). dtadaj, Pass. von dd. | dtane, f. [pl.], pl. =, kleine Matte (zum Sitzen). — Munz. atené|t], Mattenteppich. Dre BiscHARI-SPRACHE. 7 ätfaräj, firaj ($ 213), Pass. ätferak. Pass. von férik. dtferka [von jerik, s. d. W.], gegraben, JS RS. dthataj, ketäj ($ 213), Pass. dtregäg, Pass. von régig. dttak“ak", Pass. von tukulk. dtobas, Pass. von bes. dtodar, atodir, Pass. von der. dtodgaj, Pass. von dégi. atodir a [Part. Pass. von der, dir], getötet, Sette, atodfa [Patt. Pass. von dif], gefärbt, Eres. atoede*, verflucht, Munz. vel. ad. ätogad, Pass. von gid. atogda* [von gid], geworfen, Munz. dtolaw, Pass. von luw. atolwa [Part Pass. von lu], gebrannt, von fíri. von kéti. Er atoman, Pass. von men. atönau, Pass. von mau. dtorab, Pass. von rib. atorba* [Part. Pass. von »ibl, gehasst, un- beliebt, Muxz. a dtüsäm, Pass. von sim. atota, Pass. von ta. atót'a [Part. Pass. von ta], geschlagen, ar. atotab, Pass. von fib. dtotaba [Part. Pass. von tid], getüllt, coke. dtowak, Pass. von wik. atab, dtab, [von tib, tab, s. d. W.], voll, gels. — Krew. afab(t], Spetz. attäv[to]. ataloi*, eng, s. unter dah 1. au Ll, Pron, ivterr. m. und f. wer, «a, ($ 141); abu, wer ist (er)?, abta, wer ist (sie)? au 2, aw|?] geben, s. $ 308. au* 3, f. Todtenklage, Muwz. (to'au). au 4, f. Honig, Je. — Munz. tcaud, Honig; o’ujut, Pl. teau, die Biene; SEETZ. [ta]a:t, Honig, [tilwau, Biene. dule, m. pl. =, dürres, schlechtes Jahr (in Bezug auf die Ernte), Hungerjahr, Hun- gersnot, Kb=5 Xia, LA: vgl. das folg. W. aulei*, m. der Bergwind, Munz. [wahrsch mit dem vorhergehenden Worte identisch]. dwai, helfen, beistehen, rst, syste; Konj. III, s. $ 322. — Munz. jedue, helfen; Kaus. ésau, zu Hülfe schicken; te axiic, die Hülfe, Unterstützung. dwe, m. pl. dwe, dwa, Stein, =, — MuNz. o'aue, Pl. jeaue; A. aueb; Seerz. [wu]auij; BurckH. awey; Krock. wau-eh. dwije [von dwai, s. d. W.], f. [pl], Hülfe. — Muxz. te'arie. dwo, ja, ja wohl, fai — Munz. ao; Liv. aho; Krock. ay. 8 HERMAN ÅLMKVIST, Tx bá'ar, erwachen, aufwachen, „=; Kaus. seb’ar; Konj. III, N:o 178. — Munz. eb- barr, aufwachen; Kaus. esebbarr, aufwec- ken; bera, wachend; Burckn. bar[a], rise. bá'ara [von ód'ar, s. d. W.], wach. bab, baba, m. Vater, ., — Munz. bab; babie endoa, Vaterland, -stamm; SEETZ. babu [= babüh, sein Vater]. baba, f. Armhóhle, 2,1, vgl. bat — Munz. te'bába. babani*, m. Cæsalpinia elata, Schw. (ba- banib). baden, vergessen, cows, 3 $ 296; Ableit. bednan. — Munz. ébdden, vergessen; Kaus. eshbaden; Pass. etbeddan, to bdne[t], das Vergessen; badene, vergesslich. — SEETZ. abadin, ich vergesse [eig. ‚ich vergass']. bádhi, m. Zeuge, Ali; dne badhibu, ich bin Zeuge, ich bezeuge. — Munz. o'badhib. badö [is báda], beginnen. — Pass. badom; Kaus. badös; Konj. I, N:o 62, a. bado, m. (od. f.), Furehe, Xàza, badöti [vou badó] m. Anfang, Beginnen. bae-èt*[?], bier, Knock. baha*, m. das Beni Israel[?], Munz. (o'baha, Pl. ébaha). baher* | = bahr], m. Fluss. — Munz. o’baher o'enafler, das Süsswasser, Fluss; o'baher o'hameb, das Salzwasser [vgl. ndjir, hmi]; SEETZ. obhér endpher, Fluss, obhér wo- haden, Meer. baj (bai), gehen; irreg. s. $ 325, 2. — Munz. beja = sakja, gehen. báje, m. pl. =, Blatt, Laub, er bajuk*, Schnee, SEETZ. bajél*, s. begel. bak, so, auf diese Weise, tis kide; baku, es ist so. — Munz. boku. baka, vgl. lehit und ak"it. bakai, ausser, sz... bal, m. kleine Matte (vor dem Eingang des Zeltes). — SEETtz. [o]balt, Segel von Matten [vgl. sera]. bala 1, f. [pl] Kehle, Schlund, ES bala 2, f. pl.—, Frauenschürze (von fransen- ühnlich geschnittenen Lederriemen), bo. — Munz. bela (Tigr. belat), der Rehat der Mädchen, und an einer anderen Stelle to’bel, der Lederschurz. balak*, Dickicht, Munz. balam, trocken, dürr sein (werden), ans; Konj. I, $ 238, 2, a — Munz. belemja, sich trocknen; Kaus. belemsia, trocknen; belemsdilb], das Trocknen; belema, trocken; SEETZ. bellam[abo], troc- ken, hart. balánda, f. Teer, ori. balin, Pron. plur., f. balıt, jene ($ 137). ballül*, m. Flamme, Sezrz. (eballil). bálo, m. Kupfer, ls; tubalo, das Kup- ferstück, xj). — Munz. belo; SERTZ. balo. baloli*, m. Lavandula coronopifolia, Schw. (balolib). bamic* [Karls bämia], Bamien, Hibiseus esculentus, Srnrz. (tebdmich, Ibisch; [wu]eka, getrockneter Ibisch). ban", fürchten, s. bean. bäne, m. Aasgeier, a=). — Munz. bano[b], grosser Geier. banloi*, furchtsam, s. bean. banün, m. pl. benin, Augenbraue, —-: (Augenlid, cyt ?). bar", aufwachen, s. bd ar. barag“i*{[?],-Sterculia tomentosa, SCHW. (tabaragui); vgl. barakti. baräh, Pron. m. sie ($ 100). Die BiscHARI-SPRACHE. 9 bärak [5,5 bürak], segnen; Pass. bérakam, Kaus. bäraks; Konj. I, $ 238, 2. a. barak, Pron. ibr ($ 200). bdrak*i*, sicher, SEETZ. baraquij[o]. daram, m. (pl.?), Luft, Wind, 1,2, — Munz. beräm, Wind; beram beram, Sturm; Sertz. bardm, Luft, Wind; Knock. bah- ramm; Krem. baram, Wind, baramta, Luft. baras* [usa bäras], Aussatz, SEETZ. bärbar”, m. Rose, SEETZ. (barbaráb, Obj. pl.) bärda*, m. Bas SEETZ, | (ebarda); vel. bda. baréh, Prov. m. Obj. sie ($ 101). barék, Pron. euch ($ 101). barechna, Pron. ihr, der ihrige, f. bd- retöhna, Pl. bareehna, f. baretehna ($ 120), 2 X beta hum, te e2xEUS beta N báréókna, Pron. euer, der eurige, f. bd- rétókna, Pl. bércékna, 1 baretekna 5 120), exzU beta kum, f. BN beta etkum. bári, béri, haben; irreg. s. $ 314. bariöh, Pron. sein, der seinige, f. baritoh, die seinige, Pl. barieh, f. baritéh, die seinigen ($ 120), xeUs Detto, f. xxelxs betä eto. bariok, Pron. dein, der deinige. f. barttok, die deinige, pl. bariek, f. baritek, die deinigen ($ 120), ex beta ak, f. eXXxsli: beta etak. baris [vom Pronominalstamm bar], f. batis (für bartis), mit Pronominalsuffixen: von; barisok, von dir; vgl. $$ 125, 128. baro*, t. Goldstaub, Seurz. (tibbaró). baröh, Pron. ihn ($ 101). barök, Pron. m. dich ($ 101). barüh, Pron. er ($ 100). barük, Pron. m. du ($ 100). bas*, bus, hiniibersebiitten, Munz. »o'buss, das Hinüberschütten; cbass, hinüberschüt- ten (aus einem Gefäss ins andere)». Viell. mit bes ‚begraben‘ identisch. 1 In seinem Wörterverzeichn. bei »renard» das barbarische o domiagag. Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. bas [von des], m. pl. bäski, f. (das) Fasten. — Muwz. te’baski, das Fasten; Seerz. [fa]báske, Ramadan [d. i. Fastenmonat]. baskit [viell. denomin. von baski], fasten, geo; Kaus. baskis; Konj. I, N:o 53. — Munz. baskitja fasten; o’baskiti, der Fastende. baso*|?], m. SALT ba-sho, fox; Lin. (Text s. 131: »un petit renard nommé bacho»)1 ; SEETZ. baaschöb, Fuchs, Schakal. bäs, Begräbnis. basuh*, reif, s. unter besakta, Sunrz. bat“ [5G bat, Achselhöhle], f. Achsel, SEETZ. (tabatön; eig. ‚unsere Achsel‘). batah, Pron. m. sie ($ 100). batak, Prou. f. ihr ($ 100). bate* |?], m. Schröpfen, Serrz (übbätech). bateh, Pron. f. Obj. sie ($ 101). batéohna, Pron. ihr (der Frauen), der ih- rige, f. batétohna, Pl. batöehna, f. bate- tehna ($ 190), reel beta hum, f. sekel beta ethum- batéokna, Pron. euer, der eurige (0 Frauen) f. batétokna, Pl. báteékna f. ba- tetékna ($ 120) „Sax; beta bum; f., -Xielis beta etkum. batih* [Sa battiy], Wassermelone, Seerz. batioh, “Pron. ihr, der ihrige, f. batztoh, die As Pl. batieh, f. batiteh, die ihri- gen ($ 120) Laelä, detäha, f. Lexelxs be- tä etha. bätiök, Pron. dein (o Frau), der deinige, f. batitok, die deinige, Pl. bátiek, f. bati- tek, die deinigen ($ 120); skelx, beta ek f. uXxelxs Det etek. batoh, Pron. f. Obj. sie ($ 101). batók, Pron. f. dich ($ 101). batüh, Pron. f. sie ($ 100). batük, Pron. f. du ($ 100) bda, m. Wange, AS, — Lin. joues; Serrz. [e]barda, Backen. o bédah findet sich dieses Wort nicht sondern an seiner Stelle 10 HERMAN ÅLMKVIST, be án, turchtsam sein (werden); Kaus, se- b’än; Konj. IV. N:o 204; Ableit. bein. —- Munz. ban »ebbán, fürchten; Kaus. escb- bän; banloi, furchtsam». be^ is, wenden, drehen, uals; Pass. dtbab äs, Ref. ee Konj. II. N:o 143 beda*, m. Munz. »bedab, bédal [Sas bddalj, umtauschen, austau- schen; Konj. II, N:o 144. — Munz. ebdel, verändern; Pass. embedäl; bedele (Tigr.) Austausch, Veränderung. bédef*, schwimmen, Munz. (beddefja, schwimmen; Kaus. bedefésja; demnach zur Kon). I). bedha, f. Zeugnis, Soles, vel. bédhi. — Munz. te beddeha. bédhati, f. pl. bédhatja, s. bédha. bédnan [von baden], f. [pl.], Vergessen, Ver- gessenheit, ‚laws. — Munz. to'bdnet. bedaj, gähnen, elas, s. $ 299. bedawi*, 2. der das Bedawie spricht; 2. unterworfener, Munz. bedawie, f. das Bedawie (die Sprache der Bischari, Ababde, Hadendoa und anderer Stämme); t0-bedawiéti hadida, sprich bedawie! — Munz. to Bedawie. bedegil, gross, s, — Sezrz. oták bed- degil, Riese [vel. tak]; Kroox. [ab]bu diggt, gross. begel”, m. Tripper (Tigr. begen), Munz. — SEETZ. ebadjel, venerische Krankbeit. beit, m. Rippe, s. unter bie. be’in, f. Furcht, ie, — Munz. to’bin. bej*, s. baj. bejáwie, die fehlerhafte Aussprache des Wortes bedäwie seitens der Araber und der Küstenbewohner, pl UNS, bekkar*, Haus von Matten, Serrz. [Dieses Mattenzelt heisst beim Verf, wie bei Munz., Knock. und BURCKH. gaw, welches SBETz. mit ‚Zimmer‘ übersetzt]. bekla, s. bukla. bel* bela* bélama [von bdlam, s. d. W.], trocken. — vgl. belawi. s. bala 2. belawi, frei, edel, >, 4. — Munz. o'belau’, 1. der Herr, der Adliche; 2. der Belou. belbel*, wilde Taube, Srerz. belem, s. balam. bellas*, bellés, f. Ricinus communis, Scuw. (bellést, bellast). bélo*, s. balo. belol*, sich anzünden, Muwz. belolja, sich anziinden; Kaus. belolisija, anziinden; Kaus. Kaus. belolsisja, anzünden lassen [wahrseh. mit dalam ,dürr sein‘ verwandt]. ben, Prou. f. bet, jener, Sio. s. $ 137. bénomhin [vou den uud mehin, s. d. M. ]E dort, Slig, — Munz. behomhin [wahrsch. Druckfehler]. béntej [vou ben, s. d. Wells dort, sup; (S. bénton|368).— Lax. beintonou, là eig. cest la]. ber" |? f.], Indigofera crie. SCHW. (täbber). béra*, s. unter b@ar. beram*, Zecken, Musz. beräm*, s. unter baram. bere* 1, breit, SeETZ. (berre[bo]). bere 2, s. bire. beresimja* [?]. (berreshimia). béri, s. bari. bérir, 1. ausbreiten (Teppiche, venerische Beule, Munz. Betten, auf den Boden), VL 2 ausstreuen, v zerstreuen, «xa; Konj. IL, N:o 104. berka* [xs „birka],f. Teich, Senrz. (feberka). berr® [p arr], m. Land, Wildniss, Munz. berrdwe*, Feuerstein, SzETZ. (eran vel. ee bes, begraben, zur Erde bestatten, ..s5 or; Konj. II. N:o 68; Ableit. bas. — Burcxu. bes[atayn], to bury [eig. Pris. 1. Pers. Plur. oder Sing. (s. $ 165, Note 1) nach der Konj. I. = besadéni]. vgl. bésa [> bess, koll.], c. Katze, ! Bs; üb(e)sa, der Kater, tüb(e)sa, die Katze. — Sperz. |te]beszá. T T e e e en nt re A Dre BIsCHARI-SPRACHE. il! bes äl, a, IV N:o 206. gekocht (Fleisch pM shot, sein; Kaus. shishbok, kochen. besak“a [von besäk“], 1. gekocht, 2. reif, $e, — SEETZ. baschük|ko], reif; Munz. besök, gekocht [s. sak", besuk, gegerbt [s. unter dde]. bet, s. ben. bha*[?], x bi”, s. bije, m. Rippe, «Lo; Plur. mit dem Art. ebije, selbst (s. $ 136). — Munz. o'bei[b], QOL sein (werden), reifen, älw; Kaus. sistat" ; Konj. , gesotten, gekocht crx char, unter be- n. Norden, Burcku. (obha). die Rippe; SEETZ. [e]béij, Rippen [vgl. mdsanko]. à bin*, s. bein. bir, s. fir. bire, bére, pl. =, 1. m. Regen, a; 2. f. Himmel, law; übire tebirete ea, der Re- gen kam vom Himmel (herab) — Monz. obere, Regen, te’bere, Firmament; SzzTz. [télbre, Himmel, ([ó]bre, Regen; Burcku. öbra, rain; Knew. öbra, Regen, tobra, Himmel; Lin. o berrah, la pluie, to berah, le ciel. bires* [2], Calotropis procera, Scuw. vgl. emberés. birga, hoch, Jis, Ls birti [von rin, s. fir], m. (das) Fliegen, Flug, (\,5 bit", m. Fledermaus, Seerz. (obitt); Kren. m Geier [?]. bite, f. [pl.], Gesicht, Antlitz, x2-,. — Mee: te' bite, Pl. tebitja, die Stirn. bjinsij*[?], Weber, SEETZ. (bjinszij). — Die verkehrte Form bjinsij muss natürlich mit seinem ebenfalls verdorbenen zismidnj- [éphe] ‚ich webe* irgendwie zusammenhängen. blis [jJ iis] m. Teufel. — Munz. oblis, Pl. @blise, der Teufel. bluk* [P viell. aus dem arab. Ab beleh ,Dat- tel‘] f. SERTZ. tebbluk, Dattel; tebblukten- dij, Dattelpalme [eig., Dattel-Baum* s. hunde]. böj, m. Blut, „s. — Munz. o'boi; Seerz. [o]böih; Burckx. [o]boy. boikut*, der Embryo, Munz. [wahrsch. aus dem vorhergeh. Worte zusammengesetzt]. bola*, Munz. »bolaja, spielen, Kaus. bo- lasia» — demnach zur Kon). I. bok, m. pl. bak, Bock, Ziegenbock ; Munz. o'bock, Pl. e'bek, der Ziegenbock. bok$enak*, Usnea sp., Schw. boku, s. bak. bürek* [?], fliegen, Munz. »bórckja, fliegen; o'bórekd?, das Fliegen». [Wahrsch. mit bir (s. fir) zusammenhängend]. bra", bre*, s. unter böre. bu, m. Mehl, ‚3.25. — Munz. o'bi, das Mehl, A. bib; Lin. o bou, farine. bu‘, auch, eben, ebenfalls, ebenso, vulgärar. 5x0» bardo. — Lin. bóuh, toujours. buj, m. pl. bij, Glied (des Körpers), „os. bükla, bekla, f. Krug, xis, bundukijje* [4535 bundugijje], f. Flinte, SEETZ. bur, f. (Obj. bat für bart), Erde, Boden, Erdreich, 025, mmu — Munz. to’but, Pl. tebura, die Erde, Laud, Gebiet, A. bur, Pl. burat; SALT, to but, earth. bus 1, m. Schmutz, Kot, eu bus* 2, s. bas. bus [sudanar. Schilf. wos bas], m. Rohr, Halm, HERMAN ÅLMKVIST, 19; da 1, f. Gefäss, Cet = Muxz. to'da, PI. teda, Gegenstand. da” 2, m. Feldbau, s. unter ddi. da" 3, m. Elefantenzahn, Munz. (o'da, Pl. eda, A. dab). — Szzrz. |o]da, Horn. da” 4, s. déa. dà, 1. arbeiten, machen, sudanar. „ex; Pass. dam; 2. werden; 3. eintreten; Kaus. das, legen, setzen, stellen, ; Falle der Stammausgang -b von den Bischari als ihre eigene Objektivendung aufgefasst sein muss], gut, hübsch, ab, Usted. — Muwz. dai, gut, dai bu, es ist gut; SEETZ.. dai[bo], gesund, Krock. daib, gut. ee Die BIsCHARI-SPRACHE. 1: dakia* (Tigr.), Zeltstütze, Muwz. dal*[?], nahe, Burckn. (dalou). dálab [vou délib, s. d. W.], m. Kauf; Ver- kauf, |, SE Muxz. deleb. dalawa*, f. rothe Farbenerde, SzErz. (tad- dalauât). dalib, (mehrere) verkaufen; Konj. V. n:o 215, vgl. delib. dam”, essen, s. unter tam. damba, démbe, f. Fusssohle, )> oa. — SEETZ. [teldémbe, Fusssohle; [te]dém- beltön], Hand [demnach hat das Wort sehr wahrsch. auch die Bedeutung von ,hohler Hand‘ ,palma‘]; Munz. edembi, die Wa- den [? wahrsch. mit dem edembo ‚krumm‘ bei Munz. zusammenhängend]. damer" 1, Munz. edamer, sich beschmut- zen [?]. damer" 2, Munz. »edamer, einem die Glieder drücken». [Wahrsch. mit demim zusammephängend oder gar damit identisch, wenn edamer für edamim steht]. damra*, Indigofera semitrijuga, Schw. dams [deutlich genug ein Kaus., vielleicht vom arab. =D tå am und mit tams, s. tam, identisch], schmecken, #8; Konj. L — Lin. daamsat, goûter [eig. ‚je goûte‘; SEETZ. damszenepheh [= dámsani ef], ich schmecke; [auch das »thamesja ‚versuchen‘ (Tigr.)» bei Munz. ist wahrsch. hiermit identisch; vgl. tigr. tamtama, toucher, goiter]. damsti [von dams]. m. (das) Schmecken; Geschmack, CE dàn [von din 1], m. Meinung, dana", f. Kalebasse, Kürbis, Muwz. (te’- dana). dángar, m. Ebene, \z=. där, (mehrere) töten (vgl. $ 228); Konj. VI. N:o 196. darág, m. pl. darág, Wange, 0+. — Musz. ederag, Wange [den plur. Art. hat er hier verkannt]. darak*, m. Winter, Buncxn. (ödarak). däs, Kaus. von dà (s. d. W.). Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups Ser. III. Oo dau“, schlafen, SEETZ. (s. unter dä). dauha*, m. Linaria macilenta, Schw. (dau- hab). däuri, schön, hübsch, m5, eo: töör daurit kitke, laken daitu, das Mädchen ist nicht hübsch, aber gut (ist sie); vgl. $ 238. — Srerz. dauri[bo], schön. dawa [835.5 dawäje], Pfeife (zum Tabak- rauchen), sudanarab. was kaddüs. — Muwz. te date; SEETZ. tiddaueja; Kroc. dauah. de 1, m. Rauchbad (der Frauen mit dem Sdmla, s. d. W.). — Musz. o'de. de 2, m. Lache, Pfütze, eàis, e&ixaa. de 1, klein; dne deu, (von einer Frau ge- sagt:) dne détu, ich bin klein. — Munz. di, klein; Li. £o dheed, petit. de 2, s. deh. dé'a, jetzt, aber jetzt. — Muwz. da, jetzt; Lin. taha, mais. deb*, s. tib. deba*, f. Leichentuch, Munz. (te'deba); — SEETZ. [t/|rdiibbd [demnach wahrsch. deba]. débak* [ 3x; zibag, zébag], Quecksilber, SEETZ. (debak|o]). debala* débalo debálu [von débil], rund, 4X0, — Muwz. debala, rund, kugelig. debel*. s. débil. debelä*, Celastrus parviflorus, Schw. (deb- bel-ah). debib* [Cr zebib], Rosinen, Seerz. debil, sammeln, zusammenwickeln, zu- s. unter débalo und debalu. sammenraffen, .!; Kaus. sedäbil; Konj. II. N:o 105. — Munz. debel, d(e)bel; »edbel, anhäufen [viell. ein Præs. der Konj. V, édbil, von einem Stamm dábil, Freqv. von débit, vgl. délib]; Pass. edbel; Kaus. es- debel; debel, Haufen»; und an einer an- deren Stelle: edbel, kugelig sein; Kaus. esdebel; debala, rund, kugelig. def” [sto défa], bezahlen; Konj. I; Part. Pass. édfama, bezahlt. 14 défa*, Thüre, Seerz. (eddépha, was jedoch wohl nichts anderes ist als das arab. xzxis def a ‚Planke, Diele‘). deffa* (Tigr.), Geschenk, Munz. deftar [po deter], m. Buch, Heft. deg, schwer sein (werden), \83; Konj. I. N:o 14; Ableit. déga, mádeg. — Moz. tégia, schwer sein; Kaus. tégesja; meteg, Schwere. déga [von deg], schwer, \.83, — SEETZ. tegga[bo]; Munz. tega, schwer, fest, sehr (bezeichnet auch den Superlativ); SzETZ. teggalbo]. dega*, degat” [2], Euter der Kühe, Sezrz. (tödegdt; viell. ist dieses Wort dasselbe wie das vorhergehende, und die Bedeutung ‚Euter‘ beruhend auf ein leicht erklärliches Misverständnis). degi, wiedergeben, >; Konj. II. N:o 90. degs [Kans. von deg], beschweren, Kon). I. N:o 14. d(e)güj [von dégi, s. d. W.], m. Wieder- gabe, 5. dég"a, s. dág"a. dég"i, reehnen, zählen, om; Konj. II. N:o 91. — Munz. fo'gwija [unrichtig für t0dgwija, die Zählung; edégWi, zählen; Pass. edagwei; te’dogweito, die Zahl. déh, de, Post- und Präposition, nach, zu d, cel (s. $ 127 am Schluss). — KREM. téha, in, nach. deha*, s. unter dah. dej” |?], m. Mensch, SerTzZ. (odeij). dejo*, m. Teich, Munz. (o'dejo; A. dejo). delab [von delib, s. d. W], Part. verkauft; gekauft. — Munz. delab. delémma*, Finsterniss, SEETZ. (tédelémma; vielleicht gehört auch das tedeleij-deldellemta 1 BURCKHARDT scheint demnach 1 den HERMAN ALMKVIST, ‚Erdbeben‘ irgendwie mit diesem Wort zu- sammen). delha 1, s. dilha. delha* 2, linkhändig, Munz. [viell. mit dem vorhergeh. identisch]. délib, 1. kaufen, ss; 2. verkaufen, ela; Konj. ll. N:o 106; délib hai, kau- fen; delib dei, verkaufen (s. $ 313). — Munz. deleb, dlüb: »edlüb kaufen, verkau- fen; Pass. édleb [viell. = édlib, von dalid]; Kaus. esdelüb, Verkauf verursachen; de- lab, verkauft, te’deled, der Kauf und Verkauf;» Serrz. delbatene, ich kaufe; Burcku. djelabat, arab. to buy and sell. délif, dunkel, braun, 4... — Munz. dó- lif, braun; SerrzZ. derüf[to], blau [?]. delub, m. Grube, 58>, déman [| ddman], (für etwas) biirgen, haften; Konj. II. 2. b. 2; Ableit. dmn. démbe, s. damba. dembi*, m. Waden, Munz. [vgl. jedoch dámba]. dembo*[?|,krumm, Munz. (édembo, vgl. dámba). démim, drücken, pressen, „oe; Konj. II. od. V.? $ 298; Ableit. demüm. demmara*, s. unter demurara. démo, f. Zwirn, Faden, i342, — Munz. odemo, die Rinde, der Bast [scheint die ursprünglichere Bedeutung zu sein]. demüm [von démim], m. pl. démim, Druck. demürara, m. Gold, «95; tudemurara, das Goldstück, RM, — Munz. demma- ra|b]; SEETZ. dimmard; BURKCH. demou- rary. den” |?], m. Eidechse, SEETZ. (öd-en). der, dir, töten, Kx5; Pass. (a)todir, Kaus. södir, Konj. II. N:o 69; vel. dar. Stamm délib vom arab. _l> jeleb, eig. ‚schleppen‘, dann ‚Handel treiben‘, besonders von den mit Karavanen reisenden Kaufleuten (resp. Sklavenhändlern, arab. D jellab) gebraucht, herleiten zu wollen, was mir nicht un- möglich erscheint. Bei dieser Annahme würde, da sonst dem arab. _ (dj) ein bedaw. d, nicht d, entspricht, die Munzingersche Form delib vorzuziehen sein. s 1 | Dre BiscHARI-SPRACHE. 15 Munz. eder, tödten, Kaus. esöder ; o'derr, das Tódten; o'medór, der Tödter; Burckn. dera [Imper.], kill; SEETZ. addirro, ich tödte [eig. ji. t. ihn‘). déra [Nebenform zu dära, s. d. W.], f. Tante, Ree, RS, — Munz. te’derato, die Tante; SEETZ. drdaton [eig. ‚unsere Tante‘], drdja- nor. Vetter [,der Sohn der Tante‘], drati- tontor, Nichte [,die Tochter der Tante]. derag*, m. pl. dereg, Ufer, Munz. (o'dé- rag, Pl. e’dereg; vgl. darág). derar, zum Abend essen, Pr Konj. IL. N:o 145. derár [Tigr. dérár|] m. Abendessen, PI. (mit dem Art.) éd(e)rür, Läe. — Munz. o'derár; KREM. ódera. derato*, s. déra. déreb [.5.5 derb], m. Weg, Pfad. — Szzrz. dér reb. deretniwa*, m. Boerhaavia repens, Schw. (dereinioab, ssukumtit; vgl. niwa). derim, f. pl. dirma ($ 22, a), Heerde, Rai, D pus bs, — Munz. dirm, Pl. dirmald). dérk"a, c. Schildkröte (ü-derk“a, das Männchen, tu-derkva, das Weibchen), Kamm (vgl. déruk). — Munz. derkua hallo|b]; SEETZ. dirkod. deru (derub), gelb, ei. derüf* [?], blau, Seerz. (s. délif). deruk, m. pl. dérk"a (§ 11), Wassertrog W2e>, Xmas, — Munz. o’deruk. des, klein, „zo. 7 der, 1. bauen; 2. sich verheiraten, ;, 5; Konj. II. N:o 167. d(e)'ür, m. pl. (mit dem Art) édär (das) Bauen, Heirat. dhálej, f. [pl], (Holz-) Kohlen, „=. di 1, sagen, Sls; irreg., s. $ 304. — Munz. di (s. $ 305). di* 2, s. de’ 1. did [25 dib] c. Wolf. dif, überfahren, übersetzen (über einen Fluss), Se x2; Konj. II, N:o 71. — T Muxz. édíf, übersetzen (über den Strom); Kaus. esódif; mendafi, Fuhrt. difo*, f. (Tigr. djifot), gekochte Durra- kórner, Mvsz. digóg, senden, schicken, dej wor CAR; Konj. 1. N:o 44. — Munz. digogéju, aus- senden; Pass. digogämie, Kaus. digogésja. dígóga [von digóg], m. Bote, Bevollmäch- tigte (in Bezug auf Heirat), Heiratsver- mittler. — Munz. digoga, Auftrag, Ge- sandter. dik [es dik], m. Hahn. — Munz. dik, 'SEETZ. [o]dih. dihhe*, f. Kohle, Seerz. (tedihhet). — Munz. teha die Glutkohle. dílha, delha, stark, kräftig, (le, NINA, dima, immer, stets, ‚ses temélli. dimmara*, s. unter demürara. din 1 [entweder dasselbe Wort wie das fol- gende oder aus dem arab. nen, glauben Ableit. dan. din 2, wägen, wiegen, cs; Konj. IL. N:o 70. din, f. Dorn, S.%, — Muxz. to’dinn, Pl. te'denn, Dorn, A. dint. dinne*, f. Himmel (ar. Djinnet), Munz. [Nicht von xi> jénne(t) ‚Paradies‘ sondern von lass dunja, dünja ‚Welt, Himmel‘). dino, herumgehen, herumspazieren (in einer Stadt), ,'>, sudanarab. „LS; Kaus. dinös; Konj. I. N:o 62. dinój [von dino], f. (das) Herumlungern, Spaziergang. dir, s. der. dirde*, Zange zum Krümmen von Eisen- draht etc. SEETZ. dire [zj» der], m. Panzer. — Muxz. edra. dirér*, Muxz. »dirérja, in den Augen Ge- liste zeigen» (vel. fed). dirm*, s. derim. diset [wahrsch. die Objektivform eines femin. Subst. dise], langsam, sacht, gemächlich, Mes (cle; dne disét hirérani, ich gehe langsam. dita*, die Hafule (Fruchtbaum), Munz. o? cann], mei- Konj. Il. N:o 70; MS 16 diwdiw, wm. Schienbein, sis. — Munz. [eldwidujo, Schienbein. dmin [von deman], f. Bürgschaft. do*, m. Wasserbecken im Fels, Munz. (0’do). dö, m. Wurm, 5,5, — Munz. o'do, Pl. edo Wurm, Käfer; Serrz. [ejd. do’, 1. kleben, aufkleben, (zei; Konj. I. § 238, 1, b; 2. m. (das) Kleben. dob, 1. verlobt; ü-dob, der Bräutigam, >; tu-dob, die Braut, Kuala 2. heiraten, vulgärar. pes Pass. dóbam, Kaus. dobs; Konj I. N:o 26. — SEETZ. [eldövla], Bräutigam; [teldöbla], Braut; Lin. idob, marier. dobba*, f.hölzerner Riegel, Srrtz. (¢edobba). dobti [von döb], m. Hochzeit, Wr ci^ döf, m. pl. dáfa, Stück, xeb3, — Munz. o'dof, das Fleischstück. doh*, dov*, Sanseviera Ehrenbergii, SCHW. | dülif*, s. unter délif. dom [es dum], f. Dumpalme. dör |viell. das arab. „> dor ,Mal 1. m. Zeit, 43; ódhüri dor, die Mittagszeit; 2. postpos. Konj. zur Zeit da, als (vgl. ss 352, 357). dreg* |?], m. Kraft, s. unter adger. dsimo, s. jummo. du*, kneifen, s. tw. dà, schlafen, 3; Kaus. dis; Konj. I. $ 241. — Krum. ana duane, ich schlafe; Muwz. duija, schlafen, sich niederlegen; | Kaus. dösija, schlafen machen; SEETZ. | dauddeneh, ich schlafe. HERMAN ALMKVIST, duän*, m. grosser SEETZ. (oduän). düb*, fallen, s. unter deb. dübb*[?], f. geronnene Milch, Muxz. dif, 1. f. Schweiss, :-; 2. schwitzen; Konj. I, $ 238, 1, b. — Munz. o’duf, der Schweiss, dufja, schwitzen; Kaus. du- fesja; Sezrz. [o]dáf, Schweiss. düg 1, saugen (auch von der Mutterbrust), Wassertopt, Gers Kaus. dugs, säugen; Konj. I. $ Date, ilg 19s dàg* 2, s. unter dag". dugrár*, Cordia subopposita, Scuw. digura, m. Sehópfeimer (von Leder), s». — MUNZ. o’ergua{b]. dühr [,2> duh], m. Mittag; udhur, der Mittag ($ 31). — Szzrz. [woldürr. duidujo*, s. diwdiw. dánduru, stumm, |» >). díng"i[?], Knecht, Srerz. (dungvith). dir, sär [wahrsch. vom arab. D zur], be- suchen, ,';; Kon). 1. — [Viell. gehört BunckH. osour, to cohabit, hierher, bedeu- tet aber dann eigentlich ‚den Besuch‘ bei einem Weib]. dära, dar, c. Geschwister der Eltern; ó-düra, der Obeim, = de; tudura, die Tante, ue, xii. — Munz. o'duro, der Onkel; te'derato, die Tante; SERTZ. dáron, Oheim [eig. ‚unseren O.*]; BURCKH. durao, cousin. düranaj [vou där), f. [pl], Besuch, öt.;. e E» da*, s. ta. dab, s. dab. daf [von dif), m. Farbe; Farbung. dah, fett, dick, sein (werden); Kon). II. N:o 72; Ableit. daha, dehani. — Munz. 72; edha, fett werden; eshodha, fett machen; deha, fett; te’edha, die Fettigkeit. dáha, deha [von dah], fett, dick, sudanar. „Zus. — Seetz. daha[bo], fett; Lin. dahal[bo], gras. Dre BiscHARI-SPRACHE. Jn deb, 1. fallen, <3,; untergehen (von der Sonne), 5,2; Kaus. debs; Konj. I. N:o 9; 2. m. Fall. — Munz. dübja, fallen; dübb, der Fall; Seerz. dübb[aneneh], ich falle. _ deba*, s. déba. déha, s. daha. dehani [von dah], lebendig, frisch, gesund, ce. — Munz. däheni, gesund; A. dü- henib. d(e)la*, durchbohren, s. unter ¢éla’. démi, übel riechen, stinken, .,35; Konj. II. N:o 99. — Munz. edmije, stinken; Kaus. eshdem [das sh (= 8), für s, zeigt deutlich genug, dass der erste Stammkonsonant ein präkakuminaler, nicht ein dentaler Laut ist]; demia, stinkend, te’demiei, der Ge- stank. demiaj [von démi], f. Gestank, xix, démja [von démi], stinkend. — Lin. doum- jab, puer [eig. ‚puant‘]. den", Munz.: edenn, anfangen, Pass. eto- dann; Kaus. esodenn [demnach zur Konj. II. 1]; te’todann [?], der Anfang. der" 1, Munz. »edér bauen (ein Haus); Pass. edärr [?], gebaut werden». Hiermit ist sicher ein anderes bei Munz. vorkom- mendes Wort zu identifiziren: »eder, hei- rathen» [vgl. das italien. casarsi ‚heiraten‘ von casa ,Haus‘]; »Pass. fedürr, verhei- rathet werden, Kaus. esederr, verheira- then; derr, Heirath». der" 2, Munz. ederr, vom Weg abgehen. dif, färben, &«o; Konj. II. N:o 75; Ableit. däf. dim, mit Hausgerät versehen, möbliren, Ui; Konj. II. N:o 74. dina, m. Biene, \=. dome, m. Norden, Ji. — Lin. domec, Nord [-c ist das Suffix 2. Pers. Sing.]. E. é 1, kommen, s. 2, e* 2[?], f. Kehle, Serrz. (feetón; eig. ‚un- sere Kehle‘). e* 3 [2], f. Schnecke, Szzrz. (tech). edet" |?], schmal, Seerz. ébi, Pron. selbst, vgl. bije. edahe [von dah 1], f. Enge. edeba*, f. Pennisetum, Schw. (ehdebätt). eded*, Munz. o’eded, die Vertheilung, der Theil; jeeded, theilen [demnach zur Kon). zweiter Klasse]. edem* 1, s. unter adüm. Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. edem* 2 [are “ddam, mangeln] Muxz. jeedem, klein werden; Kaus. esheedem, verkleinern [demnach zur Konj. zweiter Klasse]; edemie, klein. edembo*, krumm, Munz. [vgl. démba]. ederga* [von ddger, s. d. W.], stark (von Gott), Munz. (o'edergab, der Starke). edf*, édif, s. ádif. édfama [von def', s. d. W.], bezahlt. editc*, f. der grosse Bär, Munz. (fc edite). edom*, s. unter adüm. édrik*, s. térig. 18 efedge, s. unter fadiga. efi*, zwischen [?], Munz. [wahrsch. nichts anderes als die Präsensform ef, ‚es ist‘, vgl. faj]. efo*, f. àusseres Haus, Flur, Munz. (to’efo). éga 1, 1. m. Rauch, L2»; 2. rauchen, 0595 Konj. I. $ 242, 1. — Munz. o'ege, der Rauch; egate [?], rauchen, Kaus. egásija ; SEETZ. [wuléga, Rauch. ega* 2, m. Aerva javanica, Schw. (chgab; viell. mit dem vorhergeh. Worte identisch). égrim, grau- (weiss-) haarig, sis; Kaus. égrims, weisshaarig machen, us. — SEETZ. egrim, bejahrter Mann. egrimam [von égrim, s. $ 240], grauhaarig werden; Konj. I. N:o 55. eg" adi*, f. Dipteracanthus patulus, Schw. (eguadit Hedyotis Schimperi, Scuw. (eguadit, oguaiot; wahrsch. beide mit grad ‚Quelle‘ zusammenhängend). eh* [2], s. e 3. ehelli*, gekrummte Zeltstange, Muwz. êin*, s. in. ej, aj [mit aj ‚Hand‘ identisch], fünf, Lame ; vgl. das Verzeichn. in den Vorbemerk. éja, fünfte, mal, — Munz. o'eie. ejaho, Fünftel, os (§ 99). ejtamün, fünfzig, „ama>, — MUNZ. ci temun; SEETZ. eitamu. éka* 1, m. s. bamie. -&ka 2, Postpos. seit, seitdem, Mix, éke, f. (eine Art) Geier, pi. — SEETZ. [éeléke, Weihe; Lin. equih, vautour. eketi*, vielleicht, Munz. eküt, lächeln, „mus; Konj. I. $ 238, 2, b. éla, m. dürres Gras, Heu, al Unai, — Munz. o'elab, trockenes, liegendes Heu; Schw. ehla[b], Panicum. elel*, Munz. jeélel, krümmen [demnach zur Konj. zweiter Klasse].. elenda*, Schatten, Munz.; SEETZ. enin- dalla [?; viell. steckt hier irgendwie das bisch. 2» ‚Sonne‘ und das arab. \> dil. elet* (Tigr.), Termin, Munz. HERMAN ALMKVIST, eletnén* [3 eletnén], f. Montag, SEETZ. (telletnen). elha, s. leha 1. elhit, s. lehit. elja* [le yali ,teuer‘], Seerz. (ellidto). elli" [?], f. Solanum dubium, Schw. [tellet, ellit, to-ulli]. éma*, s. unter imaj. emän* [arab], Glauben, Munz. [s. unter aman]. emba*, s. unter umba. - émbad, m. Matte (wovon das Zelt ge- macht wird), Lx — Munz. émbadi, Matte als Bettteppich; Sezrz. mbadéh, Teppich, [o]mbad, Fussmatte. embade*, s. unter mdded. embaroi*, Lippe, Burokx. [talmbaroy, lips; Szerz. tembaröih tónkij, Oberlippe [vgl. ink]; tembaroih tóhij, Unterlippe [vgl. uhi]. émbe, mbe, m. Tag, en. SEETZ. [wulmbe. embelal*, Munz. embelalja, traumen; Kaus. embelálesia [demnach zur Konj. I]; em- belel, Traum, embelálena, Traumer. emberés* [?], m. Calotropis procera, ScHW. (umberres, birress); — Kroox. im-beh- ress, Oshar (Baum), Aselepias. émbi*, s. unter mi. emeleg* |?], Todtentanz, Munz. emsi*, s. unter dmse. émse, f. pl. =, mit dem Art. tämse, kleiner Stock, dessen unteres Ende von zwei kleinen Pinnen durchgestochen ist (zum Umrühren im Kochtopf), San. emtaras*, s. unter métaras. emeno*, s. méno. énda 1, f. pl. =, Mutter; .!; tända, die Mutter; tända, die Mütter, endeta, meine Mutter. — Munz. endé[t], Mutter; en- dedje endoa, Mutterland, -stamm ; enda[d], weibl. Kalb [ist wahrsch. dasselbe Wort; vgl. übrigens das Verzeichn. in den Vor- — Munz. o'émbe; bemerk.]. Dre BIsCHARI-SPRACHE. enda 2, pl. Leute, s. tak. -- Munz. en- dab, Männer; KnEw. énda, Leute. enda 3 m : s. éndi. énde endera*, m. Auhébaum, Munz. (o'endera). | éndi, ende, f. Eisen, AX. — Munz. to'endi, A. endit; SEwTZ. [tó]nda. endirhw*|?| f. Henne, Huhn [?], Serrz. (tandirhu, Küker, Henne); Krock. tean- tie-reh, Haushuhn. endit*, Nashorn, s. unter harís. éndoa, m. Araber, Beduinen, D =. — Munz. o'endoa, Ansiedlung, Familie, Stamm [vel. bab, enda 1]; SEETZ. endod, Stadt [vgl. däbalo]. endo*, s. unter dnda. endof, ndof, scheissen, kacken, ce Konj I. $ 238, 2. b. énga, nga, m. Rücken, 45. — Munz. teenyidmitat, das Rückgrat [vgl mida]; SEETZ. [o]ngön, [unseren] Rücken. éngad, ngad, stehen, a; Konj. IV. § 291; Abl. menged. — Munz. enget, ste- hen, Kaus. esenget; menget, das Stehen. engál, ngàl, f. engat, ein, A>!,. — Munz. engar, engal, f. engat [vgl. übrigens das Verzeichn, in den Vorbemerk.]. engereb*|?]: Munz. engereb, Abend (arab. moyhreb); [diese Herleitung aus dem arab. ist unstatthaft. Möglicherweise liegt eine Verwechselung mit dem bekannten angareb, ‚Bettstell‘ vor, s. d. W.]. engi*, f. Mitte, mitten, Munz. (ée'engi); — SEETZ. tingate tibald, Mittelfinger. éngul, ngul, m. pl. éngil, Zwirn, Faden, See eninet*, s. unter önun. enjema*, tapfer, klug; BURCKH. enjemabo, bravery eig. ‚he is brave‘]; SEETZ. end- sjema|bo], Klug. enkaliw, m. kleiner Thontopf oder Thon- krug (zum Kochen), sudanar. | z.xi*, — Munz. onkaliu, der kleine Kochtopf [vgl]. wa 2]. 19 énkas, s. nékas. énki, s. ink. enkuli*[?], m. SEETZ. [0]nkulib, Zuckerrohr. enomhim*, s. unter ónomhin. ensof, nsöf 1. leicht, >; 2. leicht sein, _a>; Konj IV. N:o 203. — Munz. enshof, leicht sein; Kaus. enshinshof [?]; shof [?], leicht, leichtsinnig; te’shdfa, die Leichtigkeit. éntar, m. pl. éntär (mit dem Art. intar, pl. äntär), 1. grosser geflochtener Teller, plateau (worauf das Essen aufgetragen wird), (3,5; 2. Sieb, Sägs Munz. o’entar, ein geflochtener Teller; SrzTz. [o]ntár, Schwinge. entéwa, m. der kleine Mahlstein (womit auf dem grösseren, v/a, gerieben wird). — SEETZ. Entewälla, der Reiber, [to]ria, der Lieger. éntoi enton, erä 1, weiss, ven); Kaus. eras ($ 240), hier, hieher, Lig ($ 368). weiss machen, ;c.. — Munz. era, weiss; SEETZ. erab|o] licht; ofak erabo, ein Weisser [vgl. tak]; Schw. teeräb [d. h. ‚die weissen‘), Chrysopogon quinqueplu- mis, Tricholena Teneriffæ. era” 2, s. unter éru. érej, m. Nebel, „Lo. ere" eréini*, s. unter are, Munz. erena* erg"a,m. Munz. o'erguab, lederner Schöpf- eimer. erh, s. reh. érhasa* [vas>, vaxís wohlfeil, Serrz. (erhasszato). eri, s. ári. érid, erd, arid, spielen, 42); Kaus érids; Kon). I, N:o 33. ero*, s. unter eru, Munz. ero*, s. unter are. erre, s. unter dri. 20 éru, ra, wre, gestern Abend, (wal; éru (re) betkait, vorgestern, Abend ma! Je! Zola! Jol. Munz. ero, gestern; KREM. era. ésagur, esógur, s. dsagur. esárama, esérema, s. asdrama. esimhei, s. dsimhei. eskera* IS sakrän], betrunken, SEETZ. (eskerdbo). esni* [?], f. Munz. fesni, die hergebrachte Sitte. esnöta* |?], Auftrag, s. ésse* 1, s. unter set. ésse* 2, f. Innenhans, Munz. (fo'esse). éste, s. unter dste. esur”, s. sur 1. snata. HERMAN ALMKVIST, esurkena, s. surkena. esa 1, s. usa. esa® 2, ungesalbt, trocken (vom Haar) Munz. (esha). c$ej*, m. verlassenes Lager, Munz. (jee- shei). [Es wäre jedoch leicht möglich, dass dieses esej einfach dasselbe Wort ist wie mein 4$aj (bei SEETZ. e§a) ‚Harn‘, woran es jedenfalls auf einem verlassenen Lager- platze kein Mangel ist]. eses*, s. unter dis, Munz. este, s. aste. ét'adia [von ddi], gebaut. etam, etama, s. unter "at. eterig, s. térig. éta*, eng, s. unter dah 1. Le fada* (Tigr.) muthig, Munz. (fadab). fadág*, offen, Seerz. vgl fédig. fade”, f. Narbe, Seerz. (teffadéh). fadig, 1. verwerfen, verschmähen, os,; 2. (eine Frau) verstossen, (512; Kon). V, N:o 207; vel. Jédig. fadig, fedig, vier, in den Vorbemerk. fádiga, fédiga, vierte, «3. o'efedge, der Vierte. — fádigho, fédigho, m. Viertel, ej. Munz. fedgae. fadig-tamin, fédig-tamin, vierzig, say. — Munz. fedig temun; SEETZ. phadik- tamu; Krem. faddeg tami; Knock. fardik tammu. ff [von ff], m. pl. ff, (das) Ausgiessen, s e»; vgl. das Verzeichn. Muxz. fäfar, springen, hüpfen, i35; Konj. I. N:o 31. — Munz. fafarini, trabendes (Pferd) [eig. ‚er springt]; Lin. farini, sauter [Wenn diese Form richtig ist, kann sie als 3. Pers. Sing. Präs. eines Stammes far nur ‚il saute‘ bedeuten, und mein féjar würde dann ein bemerkungswertes Beispiel reduplizirter Stammbildung sein]. faid, lachen, «sw; Konj. V. N:o 208. — Muwz. @feid, lachen; Kaus. esfeid; éfied, das Lachen; Sserz. apheied-épheh, ich lache; Lun. efiet, rire. fais, endigen, schliessen, Gal, (oc; Pass. faisam, Kaus. faisis; Konj I. $ 238, 2, b. faj, fi, sein, existiren (eig. sitzen); irreg. § 325, 3. — Knock. eh-fe, hat; Lin. fihat, sentir [diese Form ist die 1. Pers. Sing. Aor. eines Stamme ih, fi. wovon mein ef Dre BiscHARI-SPRACHE. fajir* = fajr ,Morgendimmerung’], Mor- gen, SEETZ. (phädjir). fákkar [ X83 tafákkar, s. $ 377, d], denken; Pass. fakkaram, Kaus. fakkars; Konj. 1. $ 238, 2, a. fale*, f: Munz. tefale, der Augapfel. fam [.- fahm]. m. (Holz-) Kohlen. fanis* [urs33 fanüs], m. Laterne, Serrz. (phanüs). fär, m. pl. fär, Blüte, Blume, u — Munz. far, Blüthe, Knospe; SEETZ. hin- dephär, Blume [eig. ,Baum-Blume’, s. Rinde]. farasjaf*, zahnlos, Munz. (vgl. je/]. farr* [3 farr ,fliehen’], springen [?], Konj. 1. SEETZ. (pharradehneh, ich springe). Järsa [xu farsa], f. Matte, Matratze, Bett. QS |, „5 fas] m. pl. fas, Axt. U fasáda* [s»Las fasáda], f. Aderlass, Seerz. (téffassäda). Jétik, s. fétik. Fatil® [ha fatil ,Docht], f. Lunte, Serrz. (téffatil). fatür [von fer], m. pl. mit dem Art. é-ftir, Friihstiick, bi, fe, s. fi. fed*[?] Munz. éfed, böse Anschläge, Ge- liiste haben. fedig* 1, m. Schuhsohle, Munz. (o'fédig). fédig 2, 1. (jem., etwas) sein lassen, sich (damit) nicht befassen, die Hand (da- von) zurückziehen, ism, Je: 2. los- machen, lösen (ein Schiff), \>; Konj. II. § 263. — Munz. éfdig, verlassen, lassen, scheiden; Pass. öfdeg; Kaus. isfedig; o’fe- dug, das Verlassen; te’fedäg, die ge- schiedene Frau [vgl. fadig]; SEETZ. pha- dag|o], offen. f(e)düg [von fédig] m. Verlassen. fedig, s. fädig. fef*, s. unter fif. Jej*, m. Nasenring, Ohrring, Szzrz. (opheij). féjak, wegtragen, wegnehmen, Jl; Konj. III. N:o 179. — Munz. efiak, fortnehmen; Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups Ser. III. pl. f(e)dig, (das) 21 Kaus. esfaik, und an einer anderen Stelle: efidk, tragen; Kaus. esfaik. Felangedi*, f. Stapelia macrocarpa, Schw. (felangedit). féna 1, f. pl.=, Lanze, sw. — MUNZ. tofena, Pl. A. fendt; Krum. [to]fna; Knock. dohf-e-nah; Seerz. [to] fna; vgl. das folg. W. féna 2 [viell. mit dem vorangehenden iden- tisch], m. Streit, xäli>, JU. — SzETZ. [ol fena, Krieg; Munz. ofne, Streit. fénan, sich ausrecken, die Glieder aus- strecken, 243; Konj. III. N:o 180. fen hv*[?], Munz. tefenhi, die Frau in den Regeln. fénik, beissen, as; Konj IL N:o 107. — Munz. éfnek, beissen; Kaus. esfemik; Pass. effendk; te'mefnek, das Beissen; SEETZ. phinniktökeneh, ich beisse [eig. ‚ich beisse dich. fennahat*|?], die monatl. Reinigung, Munz. fer”, s. unter for 2. fera* 1, f. Flucht, s. unter for. fera* 2, f. Tribut, s. unter fira". féra, s. fira. ferha, firha le? fark), froh, fröhlich, „> i. — SEETZ. afferha[be], Lustbarkeit. fer, s. fint. férik, graben, +; Pass. atferak; Konj. II. N:o 110; vgl. tigr. farega, trouer, percer. féringi*, f. Hautwurm, SEETz. (pheringit). flejräk [von férik m. pl. f(e)rik, (das) Graben. feta”, f. [pl.] Kopffrisur der Männer, Muwz. (te’feta, A. fetat; viell. mit fétha identisch). fétah 1 [ex fétah], öffnen; Konj. II. N:o 146. fétah 2 [viell. mit dem vorhergeh. W. iden- tisch], sich trennen, sich scheiden, +; Konj. III. N:o 181. — Munz. eftd, aus- einanderbringen, trennen; Kaus. esfetd; fethá[b], Trennung. fetah, offen, — sin, fetha [von fétah 2], m. Trennung, Schei- dung. 22 HERMAN ÅLMKVIST, f(e)tig*, Munz. eftegg, ausziehen (einen Pfahl); Pass. etfetäg; o’ftüg, das Aus- reissen [demnach zur Konj. IT. 2. b; viell. mit dem folg. W. identisch]. fetik, fátik, (ein saugendes Kind) abge- wöhnen, „a3; Konj. II. N:o 184. fétir [bs Jétar], frühstücken; Konj. II. N:o 108. fétit, kämmen (von Manneshaar, Wolle u. dgl. vgl. hadg“i), 55; Kon). II. N:o 109. Ffte)tüh [von fetah 1], m. (das) Öffnen. Fte)tät [von fétit), m. (das) Kämmen. Fi, ENS ICE fi 2, fe, m. Bauch, Bauchhöhle, (das) Innere, „Ds; Eingeweide, list. Munz. o'fí der Bauch; Serrz. [o]phéh, Bauch; phi[ok], Magen [eig. ‚deinen Magen]; effiül-lah@bo, Kolik [eig. ‚sein Magen ist krank]; BURCKH. ofy, stomach. fiak*, s. unter féjak. fidem” [2], sich sehneuzen, Kon). I, SEETZ. (phidemmadéneh, ich schneuze mich). fif, verschütten, ausgiessen, vergiessen, (#9; Konj. Il. N:o 75; Ableit. faf. — Munz. &fef, ausschütten, ausgiessen. fin, sich ausruhen, ruhen, epe Konj. I. Su 294. IE. Findgan* y amas finjän], m. Tasse, SEETZ. (phindgan). fir 1, m. Gesicht, pl. fira, Gesichtszüge, sell coli; uóri afira daiba, die Gesichtszüge des Knaben sind hübsch; cine tooti für salaman, ich küsste das Gesicht des Mädebens. — Krom. [é]fir, Gesicht; Szrrz. [e]phir, Gesicht. fir 2, fliegen, LL; Konj. I. $ 238. 1. b. — Munz. ferja (Tigr.) fliegen; oferdi, das Fliegen; Kaus. feresja. fira 1, féra, 1. heraus-, weg-tragen; herausziehen, «5; 2. (Steuer) bezahlen; (re) Kaus. sefdra, Konj. IL N:o 147, — Munz. tofera, der Tribut; efra, Tribut geben, Kaus. sesfera [Kaus. des Kaus.], Tribut eintreiben. fira 2, féra [wohl mit dem vorangeheden W. identisch, trotz der verschiedenen Konj.], ausgehen, sudanar. er Konj. III. N:o 182; vgl. tigr. farara, sortir (pour chercher du bois, pour paitre les troupeaux etc., auf etwas ausgehen). firha, s. ferha. firi, feri, feru, [wahrsch. mit fira 1 iden- tisch], gebären, oJ. ; Kaus. séfar; Kon). IT. N:o 93; Ableit. feraj, mefrei. — Munz. töfro, sie hat geboren; cfre, geboren werden; o'frei, die Geburt, to'mofré, das Gebären; Kaus. esfer, gebären helfen; te'sfarene, Geburtshelferin; vgl. tigr. fare, faire du fruit, fructifier. fóltila* [2], t. Perlenmuschel, Seerz. (tef- föltila ; wahrsch. ein arabisches Wort, vgl. sadef). for, fliehen, sz; Konj IV. $ 287. — Munz. efor, fliehen; Kaus. esfor; fora, Flüchtling; ferat, Flucht. frük, s. ferük. Ftüh, s. fetüh. ftüt, s. fetüt. fu, f. die grosse Zeltstange (in der Mitte des Zeltes). fw, riechen NU Konj. L N:o 1. ff, aufblasen, =; Pass. füfam, Kaus. füfs; Konj I. $ 238. 1. b. — SEEIZ. phuphlanephe], ich blase. füfama [von füf|, Part. Pass. aufgeblasen > E240, ful [5,5 ful], m. Bohnen, Serrz. (ophül). fti, fte [von fu; m. (das) Riechen. futi*, f. Biermalz, Munz. (fefuti). Fi ec CE a 1 dosette Dre BIsCHARI-SPRACHE. ER gab 1, gleichen, ähneln, x; Konj. I. N:o 12. ' gab 2, 1. satt sein, p; Konj I. N:o 13; 2. f. [pl.] Sattheit. — Munz. geb, Satt- heit; gebja, satt werden; Kaus. gébesja, sättigen; geba, satt. gába 1 [von gab 2], satt, „Less. — MUNZ. geba; BurckH. gaba[bo], satiated. gaba* 2, f. [pl.], Munz. te’gaba, Rhamnus Nebeka (amhar. gaba); m. Munz. o'gaba, die Frucht des Nebek; — Krocx. dah- gah-bah, naback (Baum), Schw. gabält]; Zizyphus Spina Christi. gabila [sls gabila], f. Stamm, Tribus. gad [vou gid], m. (das) Werfen, Wurf. — Kaus. gabs; Munz. gad. gädaba, traurig, o8; e gadal*[?], spinnen: SEETZ. [tig]gadála, die Spinnerin; gitledeni[?], ich spinne; vgl. tigr. gadela, tresser, corder, arab. JA>., gadam* |?], neben, Kmngw. gaddam; viell. riehtiger ‚hinter‘, vgl. kadam. gaddüm [ars gaddüm], m. pl. géddim, krumme Hacke. — Szrrz. kaddöm, Beil. gadhe* [s gadah], Schüssel, Kren. gafari*, m. Agathophora alopecuroides, ScHw. (gafarib). gáfe [von gif], f. (das) Anstossen. gága [wahrsch. von einem Verbalstamm gag], stammelnd, ..Xji, — Munz. gegga, stam- meln; vgl. tigr. gégé, errer, se tromper. gagerhus* [?], verwitterter Granit, Munz. gái, neu, ou; fina gaitu, das Ding ist neu; vgl. giei. — Munz. gi; SEETZ. geji|bo]. gal", Baum[?]. Krock. (gal). gálad, m. Friede, galad, paix, treve. galkik*[?] gleich, regelmässig, Munz. An t - ab, R55 vgl. tigr. gam, gin, dumm, thórieht sein (werden), de>; Kaus. sögim; Konj. III. N:o 173; TOS gma. — Musz. egem, nicht wis- sen, ignoriren; fectif, incomplet. gana, f. flache Hand, paume, Ca. Muwz. tegana, die hohle Hand; Krock. the gannah, Hand. ganahandi {viell. dem folg. W. hinde zusammenges., demnach ,Ga- zellenbaum'] m. Otostegia integrifolia, ScHw. (ganahandip). ganaj, gana, c. pl. ganéj, Gazelle, Jie; dne ganajt réhan, ich habe ein Gazel- lenweibehen gesehen. — SEETZ. gannd, kleine Gasal [vgl. ra]; Krock. genna; KREM. ganna, pl. gannai; BURCKH. ogana; Hever. gana? (Antilope dorcas). ganam [vom arab. lic yánü ,Reichtum’, $$ 39, 376], reich sein (werden); ganams; Kon). I. gánamü [von ganam], reich, ganna, s. unter ganda). gar” ‘foe yarb], m. West, Burckx. (oghar). gár'a [Ks går a, gar ‘al m. Kürbiss. — SEETZ. Wen gara*, f.: Munz. to'gara, A. garat, Hof, Umzäunung. gáraba [von gåraböl, hinkend, _ ef, 1 Muxz. dons en = gárabo, gerabo, hinken, N:o 64. gårar, gárara, müde garrará|bo|, müde; guer. gas, 1. weben, sons; Kaus. gasis; Konj. I. N:o 16; 2. (das) Weben, Gewebe. gäsane, m. Zeltpflock, &5,. — Munz. egesene, Zeltpfahl. vgl. tigr. gamma, Être dé- aus und ,Baum' vgl. Kaus, (ST der a Konj. 1. ges. SEETZ. Lin. garrarth, fati- 24 g'asis 1, Kaus. von gas. gasis 2, m. eine Art Speise, 3.35 70) .Mehl-bissehen. — Munz. o’tem o'gasis, das ungesäuerte Brod [vgl. hdmi]. gas, sieden, kochen (vom Wasser u. dgl.) Qe; Kaus. gasis; Konj. I. N:o 17. — Munz. gashia, sieden; Kaus. gashishja, zum Sieden bringen. gau (gaw), m. pl. gdwa, Zelt von Matten, Haus, «4. — Munz. ogau, Pl. egau, das Haus, A. gaudb, Häuser; Krem. [o]gau, Haus; Knock. ah-gau-ah, Dorf [eig. ‚die Häuser‘); BURCKH. [e]gowa, tent; SEETZ. [olgdu, Zimmer [vgl. &ekkár], Säbelscheide, kauhindij, Bauholz [vgl. hende]. gau, s. gà) 1. gder* [ 9 gidr, gidr, ‚Topf], eiserne Brod- pfanne, Munz. gde*, s. unter géda. ge, rülpsen, sudanarab. WS; Kaus. ges; Konj. I. $ 238. 1, b. geb, Post- und Präposition, an, bei, las, ras. geb", geba*, s. unter gab, gäba. gebe”, s. unter gube. gedaf*, m. Vorhang von Matte, Munz. (o’gedaf). gedah, hinuntergehen, herabsteigen, de- scendre, sudanarab. _ Jo; dme géfi dgdah, ich stieg vom Ufer hinunter; Konj. III. N:o 183. — KREM. gedaho, komm herab; Munz. egda, hinuntergehen (den Berg); SzETZ. [wuhelgetatenéh, ich steige hinab [vgl. dhe]. gedem*, Wurzel, Munz. gedi 1, f. eine Art schwarzer Giftschlange, Muwz. (gedit). gedi* 2, m. Gesicht, Muxz. (gedib; hierher gehóren wohl auch die an einer anderen Stelle bei ihm vorkommenden Wörter met godib, rechts, tera godib, links; vgl. ma 2). gedüdi, unfruchtbar, huge; vgl. tigr. gadüde, chamelle sterile, gedme, sterile (vache). HERMAN ALMKVIST, geda, f. Kleid von Wolle. — Munz. to'gde, Wollkleid. gedda*, f. Sandalen, Krem. (tegedda). — Musz. te'gedda, einfache Beduinensan- dalen; SEETz. tiggirda, Sandale; tiggirda tanquih, Schuster [vgl. tukuk"]; KROCK. the girda, Schuh, Sandale. gef, s. gi. gef, m. pl. gäf, steiles (Fluss-) Ufer, ab- schüssiger Rand. [Im Sudanarab. wird das Wort gef, _&4>, in derselben Bedeu- tung gebraucht, und von diesem Worte hat wohl auch die der Hafenstadt SauGkin auf dem Festlande gegenüberliegende Bischari- stadt Gef seinen Namen her, obwohl das Ufer hier nicht besonders steil herabfällt]. gegga", s. unter gága. géhar, schelten, schmähen, schimpfen, exe Konj. I. $ 238, 2. a. gelláb* gelle?* s. unter gílla. gelüli, dumm, infältig, às)! Mb, (32, ^45, —9 Muwz. gulli (Tigr. gulul), Idiot, dumm. gem”, s. unter gam. gemed*, s. unter gumad. g(e)na, s. gina. genäde*, f. s. unter knada, Munz. genaf, knien, sich auf die Knien nieder- legen (vom Kamel), S 2, Su; Konj. III. s. $ 278. — Munz. egnef, niederknien [eig. Perf. von gémif, s. d. W.]; Kaus. esgenef ; o'gemíf, das Niederknien des Kameels. genaf [von gérafl, kniend, auf den Knien liegend, S,5. — Munz. gendf, kniend. gendef*, gendif*, s. unter gunduf. génif, (Kamele) niederknien lassen, zum Liegen bringen, &,;; Konj. IL. N:o 111; vgl. génaf. g(e)nube*, f. [pl], Schuld, Sünde, Muxz: (te'gnube). g (c) ni f, m. pl. génif, Nase, Lux, — KREM. [o]gnuff, Burckx. [to]genouf; Seerz. [0]gnáff, DiE BISCHARI-SPRACHE. Nase, Schnabel; gimpho-hoih, Nasenlö- cher, richtiger gumfo (= genüföh) uhi ‚unter seiner Nase]. genun, m. pl. genin, Kinnladen, Kinn- backen, A5. — Munz. ognun, das Zahn fleisch. gerabi, f. pl. geräbja, Wüstenweg (eig. der Teil des Weges zwischen zwei Ort- schaften, der durch die Wüste geht), ,s+be. — Munz. te gerabi, pl. te'gerábja, der Pfad; vgl. tier. garübit, abréviation du chemin. gerabo, s. gdrabo. gerär*, Munz. gerária, geschwollen sein, Kaus. geraresja [demnach zur Konj. I; viell. mit gárar identisch]. gérib [s yalab], siegen, besiegen; Kon). ll. N:o 112; Ableit. gerüb, mégreb. g(e)r&b [von gérib] m. Sieg. gerwel*, schnell gehen (von Pferden), Munz. (gerwelini, schnellgehendes Pferd, eig. ‚er geht schnell’). gesene*, s. unter gásane. gestir ES gazdir m. Zinn. — Monz. gestir; SEETZ. kastir. gib*[?], s. unter güb. giba, f. Finger, eut, — Munz. te’gibab, die Brust [?], vgl. gíbala. gibala [von gíba], m. Daumen; grosse Zehe, „Si, — Munz. o'gib, der Dau- men; SEETZ. ngibala, Daumen; Knock. giballah, Finger, ein Zehen, giballeh, die Zehen. gible* f. [pl]: Munz. te’gible, der Nord (arab. Direction von Mekka). gibne* [iz jibne, gíbne], f. Käse, SEETZ. (tgübne). gid, (weit) wegwerfen, herumwerfen, EXT Konj. II. N:o 76; Ableit. gad. — Munz. egid, werfen; Kaus. esögid; Pass. eto- gad; Part. Pass. o’atogda, das Gewor- fene; o'gad, der Wurf. gide*, dort, Muwz. Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. 25 giei(?) neu sein, Az; irreg. N:o 218; Ableit. gär. — Munz. egiéi, sich erneuern, Kaus. esegiei, erneuern. gif, gef, (gegen etwas) stossen, anstos- sen, straucheln, Konj. II. N:o 77; Ableit. magef, gäfe. — Munz. égef, sich stossen; Kaus. esógef, anstossen; mógef, Anstoss, megefena, Anstoss gebend. gg, 1. gehen, fortgehen, ch; Kaus. gigs, wegnehmen; Kaus. Kaus. gigsis, weg- nehmen lassen; Konj. 1. N:o 24; 2. m. Gang, t... Munz. gigja, gehen; Kaus. gigisja, schicken; Kaus. Kaus. gigsisja, schicken lassen; o’gig der Gang; SEETZ. gikszetene, ich verkaufe. -gil, Postpos. bis, ist; s. $ 355. gilla, 1. m. Ursache, m; 2. Postpos. wegen, um...willen, lö vehe; weil; tonati gillaida, desswegen weil. — Munz. gellab (Tigr.) Ursache, gellei, wegen. gillusi, taubstumm. — SEETZ. gillüzi[bo], Stummer. gim* 1, m. Nebel, Munz. o'gim (Tigr.). gim 2, s. gam. gíma* [xs.z- jim a, gum a], Woche, Krem. gina, géna, m. pl. =, Herz, Js, — Munz. o'gena, das Herz; Knock. [eh]g-nah, Brust (Herz); SxETZz. [é]gnd, Brust [wahrsch. gehört auch sein ginnakibari ,Schwätzer hierher, bedeutet aber dann eig. ‚er hat kein Herz]. gini [von gina], verständig, klug, Jäs. — Munz. ginni, gescheidt, fröhlich. girbenda* [viell. gérib, s. d. W.]; Feind, Seerz.; Burckn. [o]gry, enemy. gírda, s. gedda. girgab*, s. unter kérkab. girid [Dö gird], e. Affe. girma*, s. unter gurma, Knock. giri [ »,$, Vis, giri], m. Piaster. glewe*[?], Tabak, Knock. (glehweh). von gma [von gam], m. Dummheit, hem, gnüf, s. genüf. | godi* [?], s. unter gedi 2. 1 26 g0j 1, gäu, schwach, elend, arm sein (werden), Lae; Konj. IV. N:o 194. — Munz. ogöi, müde werden; Kaus. esgói, müde machen. g0j 2, m. Frosch, Kröte, „so, — MuNz. ogoi, pl. egoi, A. gojáb, Króte; SEETZ. [o]koih, Kröte, Frosch. göja [von goj 1], schwach, kraftlos, elend, Las, — SEETZ. goed[b], schwach; goÿd, binkender. göjabam [von gója], sich ermüden, müde werden, ızs. gonni* [2], s. jemgonni. gra" [1,5 gdra], lesen, Lin. (graya, lire; demnach zur Konj. I.). grub, s. gerub. gua*, s. unter g”a. güb, c. Maus, Ratte, 6. — Munz. to'gibb, Pl. te'gba, die Maus, A. gebat; Heugl. gowo|?] und sida, Maus. gübe, m. pl. =, Schild, +5, &«s; dgbe, den Schild. — Munz. o'gebé, Pl. egbe, A. gebeb; Seerz. Burckn. [olgbe; KREM. [olgba; Lin. o goubah; vgl. tigr. gabe, tortue (die Nilschildkröte heisst auf arab. XOU i tirsa). gud, Postpos. mit, es Le; dnegud md a, komm’ mit mir! vgl. grad 2. gd, viel sein (werden), Z5 ; Kaus. guds; Konj I. N:o 29. — Munz. gudja, sich vermehren, viel sein, Kaus. gudesja; to'gud, die Menge, gudab, viel; agdak[?] die Meisten. gäda [von gid], viel, 4x5; dne güdab ré- han, ich habe viel gesehen. — Munz. guda|b]; Sertz. guda[bo]; Knock. gudda- ah; SEETZ. gudabo. gwedj, s. unter grad 1. guffa* [xis güfa], f. [pl], ein geflochtener Sack, Munz. (te'guffa)- gühar, 1. f. Diebstahl; 2. stehlen, Konj. II. N:o 148. — Munz. to’gwaher, der Diebstahl; ogwdher, stehlen; Pass. etogwäher; P. P. atogwahera, gestohlen; Kaus. esogwdáher; o’agwähere, der Dieb. © m, HERMAN ALMKVIST, gühara [von géhar], c. Dieb, Räuber D val. — Bunckm. gohara, thief; Munz. o'agwáhere, der Dieb. gulam, m. pl glam, Schnurrbart der Oberlippe, Moustache, ole, — Lin. 0 goulam, moustache. güled, m. Korn, Munz. (o'guled). gülhe, t. Unterarm, x, vel. g“inhal. gulüli*, s. unter gelüli. gm*, Solanum Schimperianum, Schw. güma [Xsez- güm a], f. Freitag, SBETZ. (te- gümma; vgl. gima). gumad, 1. lang, K,b; 2. lang sein (wer- den), Jia; Konj II. N:o 201; Ableit. gumde. — Munz. gemed, lang; egmed, lang sein; Kaus. esegmed, verlängern; megmed, Länge; SEETZ. gummetlio], tief; Krem. gumadu, lang. gumäs [Las gumas], m. Zeug, Stoff, Tuch. gumba*, m. Munz. o’gumba, der Eln- oder Kniebogen; Krock. oh gummba, Knie. gümde [von gémad], m. Länge; egumde-j-ak nahdd winhala, deine Länge ist bis [= beträgt] eine Elle. günduf, m. (od. f.), Knie, x.5,, — SEETZ. [e]géndef, Kniee; wuaiön gündif, Ellbo- gen [vgl. aj]. gunfud* [os günfud], Igel, Sezrz. (gun- phiitt). guntär [bi guntär], m. Centner. guonnehil*, s. unter g*inhal. gura", s. unter köra, KREM. guräf, m. pl. geraf, Glas, Becher (zum Trinken) LS, &US. gure*, s. unter k“ire, HEUGL. gurha [von Wurzel gurh, vgl. g“arah], m. Enge, Drangsal, 3,0, =. — MuNz. gurha, Noth, Enge. gürma, m. pl =, Kopf, ,*. — KREM. gurma; Munz. o'agurma, Pl. A. gurmab; SEETZ. ógürmd; Krock. girmah, Stirn [Die Form germa ist wahrscheinlich richtig, bedeutet aber auch bei den Hadendoa ent- schieden ‚Kopf’ und nicht ,Stirn’]. pl. güntar, dedi | | Dre BIsCHARI-SPRACHE. 27 güsir [vgl. g“äsir], m. Lüge, LÄS ; äkvsir, | gwa*, gwane*, s. unter g"a und g’anaj. die Lüge. — Munz. [e]gser, die Lüge. gus(i)re [von gésir], 1. lügnerisch, lügen- haft, ÅS ; 2. Lügner. — Munz. o’gus- seré, der Lügner; Burck#. gosrey|[bo], to lye [eig. ‚he is a liar]. gwäher*, 1. unter guhar. stehlen; 2. f. Diebstahl; s. gwaser*, lügen, s. unter gräsir. Cr. g"a 1, trinken, D; Kaus. gas, Pass. Kaus. guasam; Konj. I. N:o 241; 2. m. Getränk, Dix; Ableit. g“dnaj. — Munz. ogwa, der Trank; gitje, trinken; Kaus. guesie, Pass. gwamja; KREM. gua, trinke! BunckH. goa, to drink; SEETZ. guanéh, ich trinke. g“a 2, stossen, knuffen, buffen, eg», Konj. II. N:o 79; 2. m. Knuff. g"ad 1 [von g“a 1], m. Trinkplatz, Quelle. — Muwz. guedj, Pl. guedjab, Quelle; und an anderen Stelle; o’guedj Pl. £guej, das Auge, A. guedjab, [vgl. das arab. ie “ajn ‚Auge, Quelle]; SEETZ. iemökwod, Quelle [zusammenges. aus jem Wasser und ôg“ad ‚die Quelle’), egoät, Auge; egodd étlát, Augenlied; akwäd hammo, Augenwimper [eig. ‚Augen Haar’); guaagib[?], einäugiger. > einer g“ad 2, Post- und Präposition, mit sammt, &^3 Un; vgl. gud. g"ánaj [von g"a 1], m. (das) Trinken, D à. — Monz. to'gwáne, der Schlauch. g"árah, áng"arah [von gurh, s. gurha], in der Enge sein, Le, posi; Kenj IV. N:o 216. — Munz. gurha, Noth, Enge; Kaus. sunguorha, in Noth bringen, Pass. umguorhara, in der Noth sein. g"ásir, ligen, LS; Konj. V. N:o 210. — Munz. ogwaser, lügen; Kaus. esgwa- ser [vgl. güsir]. g"inhäl, m. pl. g“inhil, Ellenbogen, e Arm, go; vgl. winhal. — Munz. o’gu- onnehil, die natürliche Elle; SerTz. ökwanhil, Elle. g“i$a, (die Lanze) werfen, LS CO» Konj. II. N:o 149. 28 HERMAN ÅLMKVIST, H. ha, m. geistiges Getränk, 5,2. ha [viell. identisch mit ah ,nehmen’, s. d. W. | , oder vom arab. el? ha” ‚bereit sein], brin- gen, herbeischaffen, _\>; Konj. I. irreg. $ 301. — SEETZ. hóiszókhadéne, ich nehme [eig. ‚von dir ich nehme]; Lin. hahatte, appréter [eig. ,j'appréte]. hab, (den Fussboden) ebnen, (sew, New; Konj. I. 238. 1, b». — Munz. habia, pfla- stern (das Haus). had" 1, f. Munz. tehad, die Glutkohle; s. jedoch dihhe; vgl. tigr. had, fièvre, inflam- mation. had" 2, m. Ebene, Munz. (o'hadd). had" 3, Lin. o had, pétrir, vgl. hada 2. háda* 1, s. unter hada 1. háda 2, hada [viell. hdda, s. d. W.], „=, eA; uhada, der Alte, der Scheich. — Burckx. wadha [= ü-hada]; Seerz. [wu]- hadda, alter Mann; Munz. ohadda, der Häuptling, Herr; tehaddai, das Amt; jehedda, Häuptling werden; Kaus. es- hadda [demuach ist had’a oder hada auch ein zur 2:ter Klasse gehöriger Verbalstamm]. hadaimi*, f. Cistanche lutea, Schw. (ha- daimit); Striga orobanchoides, Scmw. (hadaimit). hádal, schwarz, Se! — Munz. hadel, schwarz; Burcxx. haddal, black or blue; SEETZ. haddal, schwarz; Krem. haddal, schwarz; Lin. [o]hadal, brun. hadam [pr hadam], niederreissen, abtra- gen, zerstören; Kon). I. hádare [vom arab. 8 was hädrat (Ehrentitel)], edel, freigebig, «5. — Munz. hüder, freigebig, o'hadaré, der Wirth (Tigr). hadarém [von hddare], ehren (besonders mit Gaben), beehren, Kon. I. haddad* [ol x= haddad], m. SEETZ. (wóhaddád). Schmidt, haddir [> häddar], bereiten; Konj. I. $ 238, 2. a. häddo [wahrsch., vom arab. A> hadd], al- lein, einsam, $ 367. — Szerz. haddo- [szun], allein. hádg"i, f. [pl], (das) Kämmen, Flechten (des Frauenhaares), Zi, o. — Muxz. o'hadgui, die Frauenfrisur ; jehadug, eine Frau frisiren; Pass. imhadog, frisirt wer- den; Kaus eshídog [vgl. dah]; vgl. tigre halangaj, chevelure de lhomme tressée à la maniére des bédouins. hadíd [exsr= hadis, hadid], 1. Gespräch, Rede, „Us; 2. sprechen, „XS; Kon). I. N:o 42; vgl hadisam. — BurckH. ha- dyd[o], (arab.) to speak; Seerz. an had- didan [épheh], ich rede. hädira [2 hadir], fertig, bereit. hadisam [vom arab. “ure hadis ,Ge- spräch'], anreden, als Konj I. N:o 54. — Lin. adissamat, converser [eig. ‚je converse’. hadlémma* [?], geschwind, Seerz. hadufile*, f. Pentathropis cynanchoides, ScHw. (hadujilct). hadug"? kimmen; vel. kédg"iund mehadag”. háda 1 [viell. identisch mit hdd’a oder hada ,alt'], c. Löwe, Anl, femi ca KREM. ohadda; Munz. o'hada, Pl. A. hadab; Hever. halda[b] und hada[b]; Kmook. [uh]-harda; Sentz. [wulharda]. hada 2, m. eine Art Brod, 3.Li. — SEETZ. wuhardén, Brod. hadel*, s. unter hádal, Munz. häga, m. Hintere, Steiss, a SEETZ. [wulhaggeh, Schwanz. hág"an, kratzen, jucken, vXz-; Konj. I. N:o 150. — Munz. jehogwunn, kratzen; Pass. etogwdnn; te'höguane, das Kratzen. TOOVERMF ttn citable A EEE nn Dre BIsCHARI-SPRACHE. 29 hai 1, ah, nehmen, Ä>!; irreg. $ 311. hai 2, sein, existiren, sitzen; irreg. $ 325, 3. haid [wahrsch. vom arab, Liz ydjjat], nà- hen, ia42; Konj V. od. II? $ 298. — SEETZ. ndhajidnephe, ich nähe. hájam, hdjem [viell. von hai 2], erschei- nen, sieh zeigen, eb; Konj I. — Muxz. heimia, neu aufgehen (vom Mond). hájde [von haid], f. 1. (das) Nähen, xbUu>; 2. Nähnadel, 8 a, hájid, wählen, auswählen, „st, jx; Konj. II. $ 263. — Munz. o’hejed, die Wahl; jethéid, wählen; Kaus. eshéid; Pass. ethejad. hajin*, Rhynchosia memnonia, Scuw. hájis [tigr. yajesa (MUNZ. heise) ,étre meil- leur, s'améliorer], besser sein, o. Die Stammform und die Konjugation weiss ich uicht anzugeben, da ich nur die zwei fol- genden Beispiele verzeichnet habe: Züsa tü-kisratika hájis, Fleisch ist besser als Brod; hénen nehájisókna, wir sind besser als Ihr. — Lin. hayhisse, meilleur, oha- gissa, le meilleur. hajük, m. pl hdjuk, Stern, 5.5; vgl das Verzeichn. in den Vorbemerk. hakef*, (Tigr. umarmen, Munz. (jehakef, — demnach zur Konj. zweiter Klasse). häkik, (das Haar) ein weing scheren, frisiren, _ass>; vgl medid; Konj. II. N:o 238; vgl. tigr. hakaka, frotter, gratter. hakur*, binden, s. unter Adk"ar. hakur [zu hak“ar], m. pl. hdkura, Band, Fessel, Aj. hákus, verleumden, B; Konj. I. $ 238, 2, a. lisivar, hák"ir, binden, by; Konj II. N:o 151. — Muwz. haker (jedenfalls die ursprünglichere Form) und hökur: jehakur binden; Kaus. eshakur; Pass. umho- kuar; o'amhokera, der Gebundene; ho- krer [viell. Druckfehler für hokuer], das Band. Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups Ser. III. hak"ár [von hak“ar], gebunden, : Die, — SEETZ. hakwáro, verschlossen. hálag (mitunter auch chélag gesprochen) [= xalag], schaffen; Konj. I. halag [zu halig. s. d. W.L 1. krumm, "LE vgl. hanág; 2. krumm sein (wer len); vgl. hanag. haláj, irrsinnig, verrückt, halé. halakombi*, t. Papalia lappacea, Scuw. (halakombit). hálak, m. Kleid, — Munz. o'halék, das Kleid, PI. no m KREM. há- kak [wohl Druckfehler für Adlak]. hálbati, m. pl. hálbatja, Butterschlauch. — Munz. o’helbeti; Srerz. [wa]halbatie ; vgl. heläbat, petit ecuelle en bois; eig. ‚Milchgefäss’, vgl. mass. hallàb, laitière. halda*, s. unter hdáda 1, HEuGL. toll, UL vgl. mass. halé, halaj, irrsinnig sein (werden), . Se Konj. I. N:o 59, a; Ableit. haldj, hale. — Monz. hálei, Idiot, verrückt; halia, verriickt werden; aan verrückt ma- chen; SEETZ. haleio, Wahnsinniger. hale, m. Wahnsinn. — Munz. o'hále, Ver- rücktheit; Lin. o’hallé, les démons. háleg [tigr. imu m. venerische Krankheit, cT vor. — Munz. o'haleg. halék, s. unter halak. hálig, biegen, krümmen, cos Pass. ha- lag ($ 213); Konj II. N:o 136. halilogoi*, Heuart, Munz. ham“ 1, der Hamtebaum, Munz.; viell. das- selbe Wort wie hant, hamte. ham 2, 1. wiehern, yao; 2. blöken, es Konj. I. $ 238, 1, a. — Munz. hemhemja, wiehern. im tigr. ham 3, bitter, herb sein (werden), a; Konj. IV., Kaus. séham. — Munz. hami, bitter, o'hame, die Bitterkeit, Galle; éhämi, bitter sein; Kaus. esishem, verbittern; [vgl. hdmi]. ham* 1 [el> x%am ‚grobes, ungefärbtes Zeug von Baumwolle oder Leinwand’), rothes Baumwollenzeug, SEETZ. 30 ham" 2[?], Panther, Hever. eham und Sehedo, Felis pardus, arab. nimr; — SeeTz. [d|heém, Panther; Krem. [o]ihd(m), Tiger; SALT, wo e am, Leopard; vgl. mass. hemam, panthère, tigr. humum, leopard. hama, f. hámi, Pl. háman (s. ha’), gieb her! bring!, wo; dom hama, bringe Wasser her! andai ötam haman, bringet das Brod, o Leute! — Krem. hama, gib! vel Merx, hamsi [mit äthiop. Lettern aber ’amse geschrieben] ‚bring her. hämada, m. Pl. =, Gefährte, Begleiter, gad), ole. —— Munz. o'hamadda, PI. jehamadda, der Ràuber[?]. hamág, m. pl håmag, Frucht, Munz. o'hamag, die Frueht. hamdj, gross werden, aufwachsen, 55; Kaus. sehdm, gross ziehen, s. $ 322, 2. — Munz. jehamé, 1) gross werden, 2) sich bedecken, bekleiden; Kaus. eshem, gross- ziehen, bedecken. hamam [ela hamäm], c. koll. Taube. — SEETZ. o'hammam. hamas-y"öd* [vgl. hames- und grad), Tri- chodesma africanum, Scuw. (hamäsch- guod). háma sei, blind, VL SEETZ. hama- schein; Munz. homashei; Lin. amauchayo. hambok*, Abutilon muticum; Hibiscus vitifolius; Scuw. (hambok). hambukani*, f. Glossonema boveanum, Scuw. (hambukanit). hamém*, Portulaca oleracea, Scuw. (vgl. kulhamem). hamer*, sauer, s. unter hdmi, Munz. #5: hamés, Kaus. von hamet. hamés-hombak*, f. Seddera latifolia, Scuw. (hammésch-hombakt, ssimgedit); Breweria oxycarpa, Scuw. (hammesch- hombäkt). hamét, traurig, betrübt sein (werden), cum; Kaus. hamés, betrüben; Konj. I. N:o 39. hameti betrübt, traurig, [von hamét], Be HERMAN ALMKVIST, , hdmi [von ham 3 ‚bitter sein’, wenn nicht beide Wörter vom arab. (eae hämid stammen], sauer, bitter, | zat, 2; barah hamiba, sie sind sauer. — Munz. hamer, sauer (arab. Tigr.; das Tigre-wort für ,sauer, welches in seinem »Vocabulaire» bei Dillmann fehlt, lautet jedoch bei MERX Aó- mus), jehdmer, sauer werden; Kaus. es- hdmer, säuern; und an einer anderen Stelle: otem ohemrab, das gesäuerte Brod; SEETzZ. hamibo, sauer; uhamméh, Galle [vgl. daher]. hamid [> hamid], sauer; vgl. hdmi. hámir, arm sein, &, äxl; Kon). IL N:o 137; Ableit. hamra, hémir, hemür. hamır Las yamir], m. Gährungsstoff, Hete. hamissina*, s. sina. : hámjai [von hdmi], f. [pl.], Bitterkeit, 5,1». hámmwus* [jos hummus], Kichern, SEETZ. hámo 1, [dasselbe Wort wie Admu, s. d. W.] m. Wolle, 3,0; tühamo, das Wollen- haar. hamo* 2, Muwz. o'hamo, der Schwieger- vater (Tigr.); tehamo, die Schwieger- mutter. hamöjseh [wahrsch. zusammengesetzt], sich schämen, | .-x4!; Konj I. N:o 56. — Munz. hemoisija, besehümt, bescheiden, sein. hamöjseha, schamhatt, „um. hámra [von hdmir], arm, ad, CAN. hämsük, sich schneuzen, båv;; Konj. I. N:o 46; vgl. amsüuh. hämu, f. pl. ham, Haar, ji, 8x2; vgl. hámo 1; in Bezug auf die Deklination s. § 62; dne téham dsg"a, ich habe (mir) die Haare geschnitten, — Munz. tehamo, das Haar; A. hamob [vgl. jefl; SEETZ. [fa]- ham, Haar, [wu]hammó, Wolle; BURCKE. [elhamo, wool; hamoy, beard; Krock. []am-meh, Haar; Krem. [tejhima, Haar. hamüs*, Coceinia Moghadd, Schw. (ham- mhs). V—Ó VIV íOQ—————————— —————— a à | ES PE SPP PP RR ——— ———— — En ee dt D Dig BIsCHARI-SPRACHE. han 1, hen, 1. oder; 2. sogar, selbst; s. $ 362. han 2, s. hant. hánag, 1. krumm sein, vgl. halag; 2. al- bern sein; Konj. III. N:o 184. — Munz. jeheneg, krümmen. hanag, krumm, =“, ce hanak* [> hának ,Gaumen'], m. Kinn- backen [?], Seerz. [wuhannakok; eig. ,dei- nen K. oder Gaumen’). hanhan*, Stachelschwein, Hystrix cristata, HEvGL. hánjar [x2 xdnjar], m. Doleh. — Munz. o’hendjer, das Krummesser; SEETz. wuhándjar, Chandschar. hankana, héñgana, c. koll., Ameise, Ka. — Munz. hanganöb, [m.], hanganot [f]; SEETZ. [i]anganu. hankul [viell. mit dem arab. JAS kdlkal zusammenhängend], kitzeln, IS; Konj. I. SEO 97 3. hanni*, steril, MuNz. han sir (mitunter chanzir gesprochen) [nj xanzir|, c. Schwein. — SEETZ. hansir. hant* [ham f.? vgl. ham 1], Odina fruticosa, ScHw. (hant). hantu*, f. Ipomoea obscura, Scuw. (hantüt). hanül*[?], m. Nase, Knock. (oha-nuhl). har, m. (die) monatliche Reinigung (der Frauen), (a>. hära, m. pl —, Räuber, gal. — SEurz. [ulkwara, Räuber. hárag", hungern, gk; Konj. IV. N:o 200; Ableit. herg“a, hérg"e. — Munz. jeheróg, hungern; Kaus. asherög. hárar, 1. leer, (505, „L>; 2. leer sein, &)$; Konj. IV. N:o 202. — Krem. ha- rer[u], leer; Munz. teherer, fertig, auf- gezehrt sein; eshero, aufzehren, fertig machen; und an einer anderen Stelle: harero, leer; jeherrer, leer werden, es- herro, leeren; SEETZ. harretto, leer. harawija*, Wildschwein, Muxz. (harauie, Tigr.). 91 härda", Tiger, s. unter håda 1. härde*, Brod, s. unter hada 2. hárg"a, s. hérg"a. hárib, m. pl. hérba, Wasserschlauch, x; 5 gírba, vgl. tigr. hareb. — Munz. o'hareb, der Schlauch. hár id, hérid, 1. schlachten, 239; Konj. II. N:o 138; 2. m. pl. hérda, das Schlach- ten. — Munz. jeherit, schlachten; Lin. to hardah, la fête [oder zu «rda ‚Spiel gehörig]; vgl. tigr. yar*da (härde), égorger. harır [pm harir], m. Seide. — Sxzzrz. harir. harís*, Nashorn (Tigr.), Munz. — Hrvar. endit und haris, Tigr. aris [haris, nach dem Vocabulaire von Munz.]. härka, herka, m. Oberarm, 21,5, — Munz. oherka, die Schulter; Krock. [wo]rka-a, Schulter; KRem. harka, Arm; Lin. o arca, bras. háro, héro, m. Durra, Uhar. — SEETZ. [wulhärro, Durra; [wulharro riférro, Mais; Krock. hwor-reh, Durra; Munz. o’herro, das Durra; o'herro o’urbun (o'herro o'wn- bush), grosskörniges D. vom Gash; o'herro o balui, das D. von Algeden; o’herro o'ba- senei, das bittere Bazendurra. hárw, s. heru. has, vorbeigehen lassen, css; Konj. I. vel. hasam. hásai, zornig sein, zürnen, ox; irreg. s. $ 323, 1. hásam [von has], vorbeigehen, passiren, ob; Konj 15.9 2a By © MuNz. hessemja, vorübergehen; Kaus. hesisja; hassamana, vorübergehender. hásar [mam hásar], verlieren; Konj. I. $ 238, 2, a. hási, scharf, spitzig, ., 4245; Kaus. schas, [s. d. W.] scharf machen. — Munz. hasi[b], spitz; es’has, spitzen; SEETZ. hasai|bu], scharf, Spitze. häsir, m. Geschäft, Ke, — Munz. hesr, Geschäft, hesrkena, beschäftigt. 32 hassa*: Munz. Hassa, der die Tigresprache spricht, arab. chassa; to'hassa, das Tigré. hássi [> hass, $ 377, bl, fühlen; Konj. I. $ 242, Schluss. ka, m. Staub, as Sa es Aton o'hash, der Staub; Krock. [oh]haasch, Erde; Sezrz. [wwu]hásch. hasak, Diplostemma alatum, Schw. hásama, zirkelrund, EUM vgl. Aralal. háta* [x52 yÿatal, f. Naht, SEETZ. (tehata). hatäj, e. Pl. hatdj, Pferd, pue; ühatàj, der Hengst (Pl. é-hataÿ): tuhataj, die Stute (Pl. iá-haíaj) — Munz. o'hattai, der Hengst, tehattai, die Stute, PI. éhattai, die Pferde; Haver. hadai, Equus caballus, hataimeg, Equus (Asinus) afri- canus; Burckx. hatay, horse, Krock. [oh]-hatta, Pferd; Seerz. [wo]hatter. hátam 1 [st yatim], f. Fingerring. — SEETZ. (éahätim). hatam 2, hütam, sich erbrechen, vomiren, 2x05: Konj. I. 238, 2, 6. — Munz. jehit, sich erbrechen [Hier liegt der zur zweiten Klasse gehörende Stamm hit (hut) vor, wo- von hütam das nach der ersten Klasse ge- bildete Reflexiv ist]; SEETZ. hotem|ja]. hatet" [?], ausserhalb, SEETZ. hatera*, muthig (Tigr.), Munz. hau, haw, [viell. das arab. „= ' wa], bellen, sec; Konj I. N:o 65. — Munz. hauıja, bellen; Kaus. hauisja; o'hauti, das Gebell. hduda*, s. unter hawad. haurik, stumpfsinning sein (werden); Konj. I. 238, 2, b. — Munz. haurikenja, herumlaufen, flaner [Die irrsinnigen im Orient laufen gewöhnlich ziellos und gedan- kenlos herum]. hausö [viell. arab. Lehnwort, vel. § 377, a], 1. träumen, Az! Konj. I. 242, Schluss; 2. f. (das) Träumen, Lau hauti*, m. s. unter hau. hawad, m. pl. háwad, Nacht, Abend, M. — Munz. haued, den Abend zubringen ein HERMAN ALMKVIST, [vgl. hdwid]; Kaus. eshäued; hauda, das Zubringen; ohauad, Pl. ie’haued, die Nacht; Seerz. [ww]haudd. hawäsam, s. wasam. háwal [j.2 häwwal], betrügen, täuschen, Use: Kon). I. $ 238, 2, a. häwid, des Abends irgendwo sein (ma- chen), den Abend zubringen, (gas; Konj. II. N:o 139. — Munz. hdwed; vgl. hawad. háwil [3.2 haul, höll, m. pl. hdula, Jahr, Xi», — KREM. haul. heam*, s. ham 2. hébi*[?]: Munz. jehebi, abschlagen, ver- weigern; Kaus. eshab; Pass. ethabai; (demnach zur Konj. II. 2. a; vgl. jedoch rebi). hedaddebin*[?], f. Munz. te'hedaddebin, Finsterniss. heim*, hejem*, s. unter hájam. helagoi, Eragrostis multiflora, Schw. helál, m. pl. héläl, 1. (der grosse) Haar- nadel (von Holz); 2. lange Zeltstange. — Muwz. o’helal, der Kelal, Haarnadel von Holz; und an einer anderen Stelle: ehelli, gekrümmte Zeltstange [hier hat er den Artikel nicht erkannt]; SEETZ. [ww]heldl, hólzerner Stift zum Haupt- kratzen; kalal, flèche (en bois ou en corne, qu'on se met comme ornement vgl. tigr. dans les cheveux). helbeti*, s. unter hdlbati. hélei, c. pl. heleja, Hase, Li, — Hzusr, helei; Munz. o’helei, PI. hele SEETZ. wuhéle; Burcxu. [temby|lhoy. héma* [Sens xóma], f. Zelt, Serrz. (te- héma). hemenai, s. himnay. hem eni*, f. Abend, Munz., s. unter heimnaj. hemhem, s. unter ham 2. hémir, hemur [von hamir], m. Armut, pee hen, s. han 2. héne, unser, f. und plur. héne, isla: beta na, f, lixela, bet etna ($ 120). | | L L Dire BiscHARI-SPRACHE. heneg*, s. unter hanag. henen, wir ($ 100). héngana, s. hankana. henjer*, s. unter hánjar. henu*, s. salambo. hérbo, m. Einschnitt, kleine Bucht, des Flussufers, , ,2-, — Muwz. herbo[b], Ab- hang, Thonwand; vgl. hirba. herdo*, m.: Munz. o’herdo, Amulet; Pl. A. herdáb. herer, s. hirer. herfa, dumm, 2423, aus. hérg"a [von Aárag"], hungrig, Less, — Burckx. harga[bo]; Munz. hergoa; SEETZ. harguabo, ich habe Hunger. hérg*e [von Adrag“|], f. Hunger, ga. Muwz. Üherguilt). hérid, s. hárid. herisenoi*[?], arglistig, Munz. herka, s. härka. hérna*, m. Carissa edulis, Schw. (hernäb). héro, s. hiro. hersi*, f. peau de mouton, Lin. (to hersi). heru, háru, 1. gehen; 2. suchen, wollen, wünschen, LD, je; Konj. II. irreg. $$ 319, 320. — KREM. aeheri, ich komme; Munz. (s. $ 320); Lin. [an]arriwa, de- mander [eig. je demande]. hesr hesrkena hes[s]em, s. unter hasam. hési*, Munz. jeheshi, abreissen (das Zelt); Kaus. eshesh, Pass. etheshai [demnach zur Konj. II. 2, al; Part. Pass. teheshajo, abgerissen. het [2,> het], f. Mauer. — Srerz. uhet [demnach m.]. | hi, geben, bei: Konj. Il. irreg. $ 308. — SEETZ. hitökeneh, ich gebe [dir]. hi", m. Statice axillaris, Schw. (hib); Sal- vadora persica, ScHw. (uhip); Munz. o’hib, der Ädai (der Name einer Bau- mart im Tigré). hidab [von einem Nominalstamm Ada oder hid, im letzteren Falle Plur. Obj.], zusam- Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. s. unter hdsir. 39 MCD, (som (oem, vgl. hidai. — Munz. hib, zusammen. hidai [von demselben Stamm wie das vor- - hergeh. W.], Post- und Präpos., neben, an der Seite, along with, aus. hili*: Muwz. o’hili[b], der Mächtige (vom Gott). hillel*, f. Zugnetz, Serrz. (tehillel). “hinde, m. pl. =, Baum, „sw, — Munz. ohindi, Pl. jéhindi, Baum; A. hindib; SEETZ. uhinde, Baum [nach ihm auch ,Holz, s. unter gau und na 2). hindesadid [vgl. hinde und $adid], m. Baumrinde. hió, c. pl. hió-ja, Gatte (mit dem Art. dio), jr Gattin (tihio), $;.2-. — Munz. o’hijo, der Gemahl; t’hijo, die Gemahlin. hirba*, m. Flussbett, »Chor», Krock. (hir- bab, Chor, vgl. jedoch herbo). hirer, herer, 1. zu Fuss gehen, marschi- ren, |, LX; Konj. I. N:o 40; 2. m. (das) Marschiren. — Krem. ame hereran(e), ich gehe; an herertibhari [für herértib häri], ich will gehen; vgl. tigr. hérere, marcher vite. hiwaime*, f. Antichorus depressus, SCHW. (hiuaimet, kahlhagg). ho, höj. hös, Post- und Präpos. von herun- ter, von, o^ hob, Postpos., als, nachdem, & Laues. höba, m. Grossvater (sowohl auf der vä- terlichen als der mütterlichen Seite), o>. — Munz. o'hobo; Seerz. uhobön [eig. ‚unseren G.']; Krem. hobo(k). hóbero*, m. rl: arab. «=> hebr (höbr) (Tigr.), Muxz. ‚Farbe, Tinte‘, tigr. heber höbir,Tinte, Seerz.| (hödr), couleur. hodhodi*, m. Rinne um das Zelt, um das Wasser abzuleiten, Munz. (hodhodib); viell. abgeleitet von oder gar identisch mit dem arab. (yo,— hod, bassin, réservoir, abreuvoir). hog"a*, s. unter hugga. hoih*[?], innerhalb, Serrz. (vgl. ho und j&ih). 9 34 höj, s. hös. hokrer*, s. unter hák"ar. hol, hul, bellen, e) Konj. I. N:o 18. homare*, Pennisetum spectabile, Schw. (hommareh). homasei*, s. unter hamasei. hommar*, s. unter hummar. homr*, m. die Adansonia (Tigr. und arab.), Munz. homra*, Eleusine flagellifera, ScHw. hos, s. ho. hài [n> hài], m. Hof. hóta, f. Grossmutter (sowohl auf der và- terlichen als auf der mütterlichen Seite), cam, — Munz. o’hoto; Krem. hoto(k); SEETZ. uhotön [,unsere GT. hüba*, f. Schaum, Szzrz. (tehübba, viell. dasselbe Wort wie das folgende). h4bi, f. [pl], Regenzeit, Herbst, Tas — Munz. te'hebi, die Regenzeit. hud, f. Donner, rs); vgl. tigr. hudad, ton- nerre. — MUNz. ie hud; SEETZ. tohüt. (Fr hig, 1. pulverisiren, GS; mahlen, „=D; Konj. I. $ 238, 1. b; 2. m. (das) Pul- verisiren, Mahlen. — Munz. hugja, mah- HERMAN ALMKVIST, len; o’hug, das Mahlen; Kaus. huyusja; Pass. hugemja; thugena, die Mahlende. hugga [xà higga], f. kleine Schachtel, Dose (von Holz) — Monz. te’hoggua, Tabaksdose (Tigr.). hujab [ols hujäb], m. pl. hıtjab, Thür- vorhang. hul, s. hol. him, m. Hirn, are). — SEETZ |u]himm, Gehirn. humag, verabscheuen, verschmähen, nicht mögen, »/5 ; Konj. I. $ 238, 2. b. hummaj [wahrsch. mit vai zusammengesetzt], Nachmittags reisen (abreisen), Kon). I. N:o 67. — Munz. hemendja, Abends ver- reisen; hemenilt], Abend. hummar, m. pl. hummdr, (Holz-)Gerüst des Zeltes. — Muxz. o'hommar, Pl. jehem- mer, Zelt; vgl. tigr. hammär, tente des Bédouins du Barka. hunguni*, f. [pl]: Munz. tehunguni, die Raude. hus, f. Messer, osi. hut [5.2 hät], m. Fisch, Se. — Lin. o houtti, poisson. hütam, s. hátam. Ji 2, €, ai, kommen, cl>; irreg. $ 302. ibáb*, 1. reisen, abreisen, jlw; Konj. I. N:o 52; 2. f. Reise, pe Munz. ibabja, reisen; o’ibabkena, der Reisende; das früher mir unverständliche ebagquenamab, voyager, bei Lin. (s. T. I. Einleit. $ 23) erklàrt sich jetzt als Part. einer reflexiven Stammbildung von ebdkkena (= ibakbena), und bedeutet demnach eig. ‚einen Reisenden’. íbra* (Si bra] f. Nadel, Szzrz. (tibbrd). iej* [?]: Munz. o'iej, Beschuldigung; omo- hiej, beschuldigen; Kaus. esmohiéj; Part. Pass. eimohid, beschuldigt. iham, sich waschen, Jux5, Konj. IV. N:o 185. — Munz. ihem, waschen (eine Per- son); Pass. esihem, sich waschen [vgl. Sügud]. as en ee 1.08 éd 0 Dig BIsCHARI-SPRACHE. 35 iham 1, s. jeham. ihám* 2[?], m. s. unter ham 2. ijál* [Sie fjäll, m. Familie, Muxz. ilahinde [vgl. hinde], f. Pentatropis spira- lis, Schw. (illahindet, lachandit). imaj, m. Spütherbst. — Munz. émab, Win- ter (November— März). in, jen, jin, f. pl. jena, Sonne, mes; Tag, Pos, „le; törn, heute. — Muxz. éin [vel. übrigens das Verzeichn. in den Vorbemerk.]; Lan. to hi, soleil, o hi, jour; Knock. do-i, Tag, do-i, Sonne; mallo gina, zwei Tage, sarama gina, heute [wahrsch. ‚heute über acht Tage]. indeb [zusammenges. aus än ,Sonne’ und deb ,Fall'], m. Sonnenuntergang, West, Rs. — SEETZ. iindép, Westen; Munz. te'ein dübb, Sonnenuntergang, West. ingel[?] m. Messer, Knock. (wihngel). ingima[?]: Li. inguimabo, brave. inho, wohin? .„s; gehst du? injoru*[?], frei, edel, Munz. (indjoru). ink, énki, inki, Adv. und Postpos. oben, über, ös ($ 368). — SEETZ. inkih, oben [vgl. embaroi]; KREM. emki; SALT, inke. -it, Postpos. (Kasusendung?), wie, gleich inho tebia, wohin wie, (55, hie. twas, j(e)wäs, 1. m. Schmutz (am Körper, an den Kleidern, vgl. sdfare), ams 2. schmutzig sein, came; Konj. I. N:o 37. Mvnz. oiwash, der Schmutz; jewashia, sich beschmutzen; Kaus. jewashishia, beschmutzen; Szzrz. [oliwasch, Staub, iewasch[w] unrein. iwe, iwaj, 1. durstig, „Labs; 2. durstig sein, abs; irreg. $ 323. — BURCKH. ewey|bo]; SEETZ. ioébo, ich habe Durst; Lin. to yawah, soif. Ja ja 1, ja, (Erbsen u. dgl.) rösten, torréfier, griller, s>. ja 2, jai, sterben, mio; irreg. $ 324; Ableit. aja, jat. — SEETZ. andjajddenéh, ich sterbe [demnach zur Konj. L]; LIN. ‘ya, mourir. jada* [viell. mit jéda’ identisch], m. Com- melina benghalensis, Schw. (jadab). jadami*, jadani, t. Ocimum menthifolium, ScHw. (jadamit, jadanit). jada, 1. feucht, nass, ub,, (ani; 2. feucht, nass, sein (werden), sx, bs; Konj. I. N:o 152; Ableit. jide”. — SEETZ. üddau, weich, ierdau, feucht. jaf, s. jef. jáfiféto, m. Frühstück, „bi. ja, s. ja 2. jaj, f. pl. j&, Seil, Tau (von Ziegenhaar), sudanarab. xe 5, — Krock. [doh]-ja, Strick, f : 3 : Munz. to'jait, das Seil; SEETZ. toja, Strick. jak* 1, Wildsehwein, Phacochoerus Aili- ani, Hzver. jak 2, jek, 1. aufstehen, aufbrechen, ab- fahren, „Lö; Kaus. jaks, jeks, (weg-, her- bei-)tragen, Sis; Kaus. Kaus. jeksis, (weg-, herbei-)tragen lassen, ass D} tragen, \+>; Pass. jekam; Kon). I. N:o 5. — Munz. o’jek, das Aufstehen, Wegge- hen, jekia, aufstehen; Kaus. jekisja; Krock. jak-sah, bringe! Krem. jiksa, nimm! [= jéksa, Imper. des. Kaus.]. jamiai*, Aristolochia bracteata, Scuw. 36 jäs, c. pl. jas, Hund, LAS; was, der Hund, tüjas, die Hündin. — Munz. o'jas, der Hund, to’jas, die Hündin, Pl. ces, die Hunde; HruGL. o-jes. (Vgl. übrigens das Verzeichuiss in den Vorbemerk.). gat [von ja 2], f. Tod, Sea, jatéga, m. Hirt, enh jáwa d [von jawid], m. (das) Flechten, ,! . le jawe, e. Heuschrecken, al e Muxz. jaue; SEETZ. ijauj jawid, flechten (Männerhaar), ep — Konj. V. N:o 211; Ableit. jdwad. jef, jaf, m. Mund, 33, — Munz. ojef, Pl. éjafa, der Mund; jefe hamo, Schnurr- bart [eig. ,Muud-haar]; Burckx. [olyaf; SEETZ. [o]jef; KREM. ojef. j()hám, ihäm, e. Adler, clic; der Adler, f. tujhäm. jek, s. jak. jeks, jéksis, s. unter jak. jem*, s. jm. jemgonni*, m. wilde Ente (eig. Wasser- hüter) Munz. (jemgonnib; jem ,Wasser üjhäm, wahrsch. aus und gonni zusammengesetzt). HERMAN ALMKVIST, jen, s. in. jeska*[?], f. Drohung, Munz. (jeskat), vgl. meisak. J(e)was, s. iwas. jíde [von jada], m. Reb), Sa, 22. s: n. jindeb, s. indeb. jo 1, m. pl. =, Stier, dS Muwz. ojo, Pl. ejo, der Stier; job koteb, versehnit- ter Stier [vgl. kat]. jo" 2 [viell. mit dem vorhergeh. W. identisch], m. Lyeiopsis euneata, Scuw. (job). jóm, pl. Wasser, Lx: ajom daiba, das Wasser ist gut; pe háma, bringe das Wasser her; das Ver- zeiehn. in den Vorbemerk. jue, f. pl. =, junge Kuh (die vom Stier "noeh nieht besprungen worden ist). — Munz. tojue, Pl. tejue, die junge Kuh, A. juet. jui(h) [identisch mit wki], [pl], tantum, m. vel. Postpos. unter, ni; óawe jüih kók"ar cha, es giebt eine Sehlange unter dem Stein. I Jamis [ .sal> jamüs], c. koll, Büffel. jawab [1,> jawáb] m. Brief. jeb* [Luz jeb], m. Tasche, Seerz. (odgéb). jeddad [>> jeddad, vulgärar. für loo dejjäj], e koll. Huhn. — Lin. o giaggiag, poule. jelleb*, Angel, Sertz. (djelleb). jem éd*, m. Regenwasser, Munz. (edjeméd ; viell. mit jom, jem ,Wasser gend). enasa [55 jenaza], f. Leichenbahre; vgl. soe zusammenhän- ders, [+> jerfl, m. Strand, Ufer. jerh ler an verwunden (mit Schwert); Pass. ar Kaus. jerhes, jerehs; Konj. Is Sy 2380 war Jérha [s>,> jerha], m. Wunde. jerráb Dm Jérreb], versuchen; Konj. I. $ 238, 2, jímo* [tigr. B (dümmo) ,chat'], f. pl. = Munz. fo'djümme, Pl. te djimmo; Heuez. dsimo und moli$, Felis domestica, tigr. demu, arab. got, bis; vgl. besa. jinsir Le Johar* | 2,2- Jóhar], Perle, Sezrz. (djohdr). Feuchtigkeit, iT jinzir], m. pl. jinsir, Kette. Dre BiscHARI-SPRACHE. 37 K. kä- 1, negative Partikel (vel. $$ 195 ff.) -ka 2, Postpos. 1. zur Bildung des Kompara- tivs ($ 93); 2. so oft, Ls ($ 356); seit, dis ($ 368). kab, 1. m. der Beischlaf, (5.3; 2. (eine Frau) beschlafen, Gb; Konj. II. N.o 11. — Munz. kebja, ınivit mulierem; N. o'keb; Pass. kebemja, Fem. kebemte. kabur*, (Tigr.) Trommel, Muxz.; kabaro, tambour. kada, m. Steppe. — Munz. o’kaddai, Berg- sattel; vgl. tigr. kadan, desert. kadam, wm. pl. kaddm, Steiss, pue Mownz. te’kedem, der Hintere. «ad, saugen (vom Kinde an der Mutterbrust), vgl. tigr. t9; Konj I. $ 238, 1, a. — Mowz. kedje, säugen; Kaus. kedishje, säugen lassen. kaf, 1. singen en von Frauen, vel. le: Kouj. nin), en IESUS Taufe Gesang, slic, — Muwz. kafja, klagen; Pass. kafemja, beklagt werden; Kaus. kafesja; te'kafa, der Trauergesang. káfa 1, c. Katze, bs; ükafa, der Kater, tukafa, die Katze; vgl. das Verzeichn. in den Vorbemerk. kdfa* 2, f. [pl.], Trauergesang, (s. unter kaf). kafas* [vass gåfas ,Käfig], Nest, SEETz, kaj, kai, werden, sein, „bo, ws; — irreg. S SEE 3. — Me eke (vgl. $ 326) kajüj 1 Fremdwort), m. Ricinus- strauch, — Munz. kadjudj, Rici- NEU kak, kaku, wie? sht, aa (s. $ 366). kaktane*, Farbe, EC kák"ar, kók"ar, c. Schlange, U>. — Mowz. (viell. richtiger) kork“or, Schlange; Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. SEETZ. kwökwär, Spulwurm, Schlange; vgl. mass. kükat, serpent. kal", m. wasserdichter Korb, Munz. (o' kal). kdla’, m. pl. kal’a (für kdla'a), Glocke kalandoi*, Aloe Abyssinica, Schw. kálawa, m. Bauch, (à. — Knock. [eh]-ka-la-wah; Lin. o calaho, ventre. kaléda, f. Sehale, Becher, coe. kalem* [„\5 gdlam], Feder, SEETZ. kalhag*, s. hiwaime. kalia*, Coleus barbatus, Scuw. (kaliah). kalich*, Coceulus Leaeba, Schw. (kalich, lasset, ssalängo?). kim, c. pl. kim, Kamel, Ki; ükam, der Kamel, y, tükam, die Kamelstute, x35, — Munz. o kam, Pl. ekam, Kameel, to kam, Pl. tekam, Kameelstute; A. ka- met; HzusL. o-gàm, oder o-kam; Knock. [oh]-ka. kamo*, m. Mærua erassifolia, Scuw. (kamob). kan, wissen, Ge; Konj. III. irreg. § 321. — Munz. ékden, wissen, kennen; Kaus. esöken, bekannt machen; Pass. efokakan; kenan, das Wissen; Krock. ek-tenah, ich verstehe [= dktén], tek-tehnah, verstehen Sie [= tekten, weisst du?]. kandil* [Jons gandil, Lampe, SEETZ. känjar, entfliehen, davon laufen (von Sklaven), opm Konj. I. $ 238, 2, a. kankani*, f. [pl], Fieber, Munz. (tekan- kanit; vgl. tigr. kankanit, fièvre intermittente. känkar, m. Stuhl, cows. — Munz. ken- ker, Sessel. kano*, s. unter kehano. kantür, schnarchen, ‚>; Konj. I. $ 238, 2, b. — Munz. kentüria, schnarchen; te’kenter, das Schnarchen. kar, f. frische (nicht geschmolzene) Butter, FAN. ER 10 38 kär, m. pl. kär, Hügel, Anhöhe, 5. Mvxz. o'kar, Pl. ekerr, Schlucht, Thal[?]. kára*, s. unter går a. karai* [viell. mit nachfolg. W. identisch], m. Buccrosia Russelliana, Schw. (karazb); Pennisetum sp. Scuw. (karai). karaj, keraj, c. pl. keréj, Hyäne, gro. — Munz. kerai, Pl. kerei (Tigr.); HEUGL. keraio, Hyæna crocuta, Tigr. kerai, arab. mar afıl; Burckn. keray; Knock. karr-ah; Krem. o karra, kleine Hyæne (Hyæne striata); vgl. mass. karaj, hyene. karam*, s. unter ktaram. kare [von are, s. d. W., und das neg. ka, wenn nicht vom arab. »,$ kdrih], sich wei- gern, nicht wollen; Konj. I. N:o 58. karese*, Kamellaus, Munz.; vgl. se 1. karis, kars, all, alle, js (s. $ 146). — . Musz. kess[a], alle; Krock. cass|o], alle, . cas|tae], jeder, castae-gi-nah, jeder Tag [vgl. 2]. karkani*, f. Balsamophloeos Kataf, Scuw. Geran karkarnebbüs*|?], Krebs, SEETZ. kars, s. karis. kasás [von késis], zusammengerollt, cba, kassa", s. k"ása. Gad [von kis, s. d. Walt. Geiz, RE Munz. te keshí. kat [e$ gåta |, abschneiden; Konj. I. $ 238, a, 1. — Munz. egta, zerbrechen, zerschneiden; Part. Pass. gata, zer- ' brochen; Kaus. esgata; te'megte, der Brueh, und an einer anderen Stelle: job kotéb, verschnittener Stier [vgl. jo]. katá*, f. Cissus quadrangularis, ScHW. (Kattat). kau 1, kaw, m. pl. kdwa, harter, fester Platz am Boden (Gegensatz: luk). kau* 2, Perlhuhn (vgl. rebekau), Muxz. — Knock. the-kau-ah. ke, wo? (s. $ 331). — LIN. quéctah, ou. keb*, s. unter kab. kebbéri*, s. unter kubhere. HERMAN ALMKVIST, kedala*, f. [pl (te kedala). kedem*, s. unter kadam. kedir*, m. Pocken, SEETZ. (ökdir). Be s. unter kad. .], hölzerne Schüssel, Munz. héf(e)ri [von gi Kájr], Ungläubiger Nieht- muselman. KA UE SEETZ- kefereh. k(e)ful® [85 quf], m. Schloss, SEETZ. (ökfüll). kege*[?], Felsendachs, Hxver. (gége, Hyrax, Masauan. gehej, arab. waber ed und gego). kehaba [von kehan], f. Hure, xbya SEETZ. [te]khaba. fö. kehan, lieben, gern haben, a: Konj- IL N:o 153. — Munz. ekhánn, lieben; Kaus. esekhánn; Pass. tukehann. k(e)hanö, m. Liebe, Freundschaft, Rs. — Munz. kano. k(e)laj [wahrsch. von kei], e. pl. Ale)le (kle), Vogel, ab. — Munz. to'kelei [f.], Pl. e’kelei [m.] A. keleit [f]; Burckn. kilay; Krook. |oh]-kla; Seerz. Krem. ókla, Pl. ekle. kéli, geil, lüstern, sein (werden), sudanar. (>: Kaus. sekal, M; Konj. II. N:o 94; Ableit. kélja, kéljai. — Munz. ekli, bissig sein (in Worten), wollüstig; ckiél, bissig, wollüstig. kelib, f. pl. kelba, Knóchel, es, — Munz. to'klub, der Knöchel; Sertz. Fussknöchel. kelja [von kei], geil, lüstern. keljai [von kel], f. Geilheit, 3,2%, kelláfam [wahrseh. du. aus einem Fremdwort abgeleitet, mannbar werden; Konj. I. $ 240. | kelönfe*, anhaltender Regen, Munz. (kelönfet; vgl. kérinte). ken", Verbalstamm, s. unter kan, MUNZ. kenan*, s. unter kan, Munz. kendabi*, f. Stieleisen der Lanze, Munz.. : (to'kendábi). [o] tá ;. tokulba, Be er NE ET Kee de ee el ch Ein Die BIsCHARI-SPRACHE. kenter*, f. [pl] E s. unter kantür. kentür*, Verbalstamm keraj, s. karáj. keráme* [Xal 5], f. Almosen, Muxz. (te'ke- ráme). kerari, m.! grobes, schwarzes Zeug von Ziegenhaar zum Zeltwänden, xl. 3dmla. — Munz. o’kerari, ein Vorhang von Bast (Tigr.). keri, kiri [is kara], (für sich) mieten; Konj. II. N:o 95. kerinie, m. feiner anhaltender Regen; vgl. kelönfe. kerkab [aus dem arab. voti $ gabqab], hoher Holzsehuh. — Munz. o’kerkeb, Stadtsan- dalen; SERTZ. girgáp. kesis, zusammenwickeln, - zusammenrol- len, e «sb; Konj. IL N:o 214. — Munz. eksés, zusammenrollen (die Matte); Pass. ekses; Kaus. askases; viell. gehört auch hierher: Lin. 0 csahi, tapis. kesso*, s. káris. k(e)süs, m. (das) Zusammenrollen, ub. or x E. [pl] s. unter kisa und kis, Munz. ket, klar, rein, sein (vom Wasser u. dgl), ist; Konj I. N:o 8. — Munz. kéltja, Kaus. ketésja; keta, rein, hell. keta [von ket], rein, klar, „be. k(e)täm*, m. Wanze, SERTZ. (öktam). keti, setzen, stellen, legen, mo, L>; Kaus. sekat; Konj. 11. N:o 96. kétim, ankommen, anlangen, Jv,; Konj. IL $ 263. — Munz. ektem, anlangen; Pass. etketam, angebracht werden; Kaus. eskétem; Adj. ketem, zureichend, ange- langt. ketran* [s gaträn], Pech, Munz. k(e)täm [von kém] m. (das) Anlangen, Ankunft, Ju. ketem*, Adj. und Verbalstamm, s. unter ké- tim, Munz. kik", bis, Munz. (s. $ 357). 39 kike*, nein, Munz. (eig. ‚es ist nicht, es giebt nicht von ka, s. $$ 325, 326). kim [8 qum, qim] m. pl. mit dem Art. akma, Armband. — Munz. okma, Pl. ekma, hörnernes Armband; Seerz. kum- ma, Handknôchelring. kinkeli, m. pl. kinkelja, Nacken, las, — SEETZ. kinkeljön [eig. ‚unseren N.']; Munz. te’kokelem, Hinterkopf. kiri, s. kéri. kísa [_maS kis], f. Beutel, Snrrz. (tekissa). kísra [s kisra], f. Brod, vgl. tam. kis, geizig sein (werden), JE; Ableit. akis, kisa, kasi; Konj. I. N:o 80. — Munz. akish, geizig sein; Kaus. eshokish, geizig machen; tekéshi, der Geiz. kisa [von kis], geizig, Ju=. — Munz. o'keshéi, der Geizige. kisja, c. pl. =, Sklave, Diener, os; ükisja, der Sklave; tukisja, die Sklavin, Kale. — Munz. o’kisha, Pl. jekisha, der Sklave; to’kisha, Pl. jékisha, die Sklavin; Sertz. ekkeschia, Sklave, tek- keschia, Sklavin. k(i)tab [ous kitäb], m. pl. kitáb, Koran. — Muxz. to’ktab, das Buch (Koran). kíteb [xs katab], schreiben; Konj. II. N:o 113. — Lin. quetabat, écrire [eig. 4j écris?]. kitr*, eine Art Mimosa, Munz.; Schw. kitta, tekker [wahrsch. dasselbe Wort wie kitr, mit dem Art. f. pl.], Acacia mellifera. kla*, kläj, s. keláj. klela*, s. unter kuléla. klub*, f. s. unter kelib, Munz. kma*, m. s. unter kim, Munz. knada, f. Leichenbahre, ij, — Muwz. togendde, Leichnam (Tigr.; in seinem »Vocabulaire» gen@zat, cadavre, vgl. jenäsa). köba, f. kleiner Teller. köd, s. kud. kodate*, das B’eza (ætiop.), Munz. köds, Kaus. von köd. koda*, s. unter kud. kokelem*, f. [pl.], s. unter kinkeli, Munz, 40 kók"ar, s. kák"ar. köj*, s. unter güj 2, SEETZ. kole*, s. unter kora, Muxz. kölei, f. pl. kóleja, Stock, xjLas, Wes. — Muxz. o’kwolei, Pl. ekwoleje, der Stock; Pl. A. kwolejab; Seerz. koleij. kolél*, s. unter k"elél. komberis*[?] m. LIN. o comberis, les nuages. konbal*, f. Hügel, Munz. (fo'kónbul, Pl. te kenbel). — konsübe, f. [pl.], Nadel, Munz. (tekon- subet). kör, m. Sattel, ie Muxz. o'kor, Pl. A. korab, Sattel; Seerz. [ie]kür; Lin. ecor, selle de dromadaire; vgl. tigr. kör, selle (de cheval). köra, kore, f. Zahn, yw. — Munz. to’kole, Pl. tékore, A. korcb; Knock. [deh]-kurre, Zähne, [doh]-korr, Zahn; Seerz. tékoréh, Zähne [vgl. kurb]; tekorch teschá, Zahn- fleisch; Krum. togura, Pl. tegura; Lin. to courah. kork*or*, s. unter koktar. korom*, f. Kuss, s. unter A"arám, MUNZ. kost, s. unter k*dsi, MUNZ. koss*, m. s. unter k“asam, Munz. kotun* [525 quin] Baumwolle, SEETZ. (kotünnu). kruakruati[?], f. Solanum albicaule, Scuw. (qruaqruatit). krub, s. kurb. kräm, f. pl. kräm, Frühmorgen, Däm- merung (eine Stunde vor dem Sonnen- aufgang; eine Viertelstunde vor dem Son- nenaufgang fängt der sbuh an). — Munz. o'krum, der Morgen, Pl. e’krum, A. ko- rumab, vgl. s(e)kerem; BURCKH. tokroum, morning. kubbi [aus dem arab. US kabb, vgl. S 377, 6], giessen, ein-(aus-)giessen; Konj. I. Pass. kubbim, Kaus. kubbis. kübel*, f. Elionurus elegans, Schw. (kub- bel). ETT (5), Herman ALMKVIST, kubhere, f. Turteltaube, Sr on — Knock. kuh- behr, Taube; Muwz. s Taube. kubre* Maas TUR f. Schwefel, SEETZ. (takkubreh; das wurzelhafte ¢ in kibvåt ist von dem bedawischen Sprachbewusstsein als weibliche Objektivendung aufgefasst worden). kud, kod, irre gehen, sich verirren, eee; Kaus. kuds, kods, irre führen, verlegen; vo; Konj I. N:o 27. — Muna. kodie, verloren gehen; kodishie, verlieren; koda, verloren. küd*, m. Aehre, SzzTz. (okád). kuds, Kaus. von kud. kühi, k"áhi, m. Ei, oa. — Munz. kuhi(b); SEETZ. [o]keh. kulba*, f. s. unter kélib. k(u)léla, f. Schnupfen, xXx; dne kulelat abari, ich habe Schnupfen, je suis en- rhumé. — Munz. to’klela. kulhamem* [? vgl. hamém], m. Trianthema sedifolia, Scuw. (okul-Hamem). kunise*, m. s. küson. . kunte*, kuntek*, m. Ficus sycomorus, Urostigma glumosum, Scuw. (kuntek, kuunteb); SErTZ. [u]künteh, Sycomorbaum. kur*, f. Heliotropium bicolor, Scuw. (kurt). kurb, krub, c. Elefant (ükrub, das Mànn- chen, tükrub, das Weibehen). — Munz. o’krub, Pl. A. kurbab; HEuGL. kurüb; Krock. [oh]-kwrib; Seerz. okurub, Ele- phant, okurbit kurre, Elfenbein [eig. Elefanten-Zahn', vgl. köra]. kurme*, m. Cadaba glandulosa, (kurmeb). kurmu*, f. [viell. mit dem vorhergeh. W. identisch], Justicia Ecbolium, Scuw. (kur- mit). kürsi [ ww 5S kürsi], m. pl. kursi, kürsia, kursa, Stahl. — SEETZ. o’kürsze. káfon*, Dactyloctenium glaucophyllum, Schw. (küschon, ohkuniseh). kuttan® [os kittän], Leinwand, SEETZ. s. unter Ada 2. kwolei*, s. unter kolei, Munz. Scuw. Ee pe Dre BiscHARI-SPRACHE. 41 IS. kva 1 [von k“ai 1], m. (das) Kleiden. kva 2, 1. f. Schwester, „ı>!; 2. weiblich, isl. — Munz. kwab, weiblich; vgl. übri- gens das Verzeichn. in den Vorbemerk. kuaböle [von kwäbil], t. Schleier, «s... ; A E SEHR. k"dbil, beschleiern, verhüllen, Sp; Kon). II. N:o 140. — Musz. ekbel, sich ver- schleiern (von der Frau). k"ad* [? vgl. grad 1], m. Crotalaria micro- phylla, Crotalaria remotiflora, Scmw. (quädd, ohkoat, okot). k"dhi, m. s. kuhi. k"ai 1, sich kleiden, sich anziehen, J; Konj. IH, N:o 177; Ableit. ka, mik"e. — Munz. okui, sich kleiden; Kaus. ésdoA[?], bekleiden; Part. Pass. akuaja, bekleidet. kai 2, kraj, sieben, sichten, Ré; Konj. I. $ 243. k"djti [von kraj 2], m. (das) Sieben, Sich- ten, Ks. k"alál, kugelrund (vgl. häsama), uke: Ableit. kvelél. — Seerz. kwallalabo, Ku- gel; Lin. qualai[ho], rond. k*"dlani, m. pl. E"dlami oder k*dlanja, Axt, _»b, k"álit*, singen, SEETZ. (anaquálitádéneh, ich singe). k"álitdna*, Sänger, SEETZ. (kudlitána). k"aliténc*, m. Volkslied, Seerz. (ökwali- ténne). kan, m. pl. k“än, Strom, Giessbach, Re- genbach, ju». — Munz. o'kuann, PI. ékuenn, der Strom; SEETZ. [o]kwän, Re- genbach; Lin. o couan, torrent. k“ara*, m. Rauber, SEETZ. (ukwara). k“aram [vom arab. els karäm, wie das Wort in Sauakin lautet], 1. küssen, ms: yw) Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups Ser. III. vgl. salam; Konj. I. § 238, 2, a; 2. f. pl. k"dräm, oder k“arama, Kuss, x... — Musz. kordinje, küssen; Kaus. kordmesja, küssen lassen; to’korom, der Kuss; SEETZ. karametökeneh, ich kisse [,dich’]; kurama- tene, ich bücke mich; okaramte, der Kuss. keasa [von krasil, f. Erbschaft. — Munz. jo kassa. kvasäm [von k“sa], erben, ye; Konj I. $ 238, 2, a. — MUNzZ. kossamja, beerben. kasi, (etwas) für sich lösen, einlösen, =; 2. bezahlen, e$»; Konj. II. N:o 97. — Munz. oksi, zahlen (eine Schuld); Kaus. eskos; Pass. okse; kos, Zahlung. kras, 1. fortschaffen, fortbringen, trans- portiren, Jä; sich bewegen; Konj. Il. N:o 81; 2. m. die Fortbewegung. kh" d $e [von kas], f. (das) Fortbringen, Trans- portiren, ai; — [Hierher gehört wohl auch das Seetzensche .koaschäb (= k*dsa), Be- schneidung, eig. ‚Wegschaffen des Vorhautes’]. kväta, verschlucken, verschlingen, xl; Konj. II. N:o 154. ku(e)bütl [von &"dbi], m. pl. mit dem Art. á-k"bil, Beschleierung. k"elél [vgl. &"alál], m. pl. kulel, Armband von Silber, aw. — Muxz. kolel, silbernes Armband [vgl. kim]; Lin. o coulel, bra- celets; vgl. mass. kululto, pendant d'oreille, kalakel, pendant d'oreille. k"érera*, Heliophytum Steudneri, Scuw. (querrerah). k"ik"ei*, Adler, Munz. (kwikwei). — SEETZ. kuikwaij, Rabe; Lin. o quickay, corbeau. k"ire, m. pl. =, Strauss, „lei. — Krem. kwire; Munz. o’küire, Pl. ékiüre; Pl. A. küireb, kütlet; HEUGL. quire oder gure[b]; SEETZ. [ulkwireh. 11 HERMAN ALMKVIST, 13: la’ 1, leda [von le’, s. d. W.], f. Kälte, 2g. — Musz. la, kalt, Kälte; Kaus. lasie, kalt machen; liÿe, kalt werden; Burcxx. [to]a, hot[?]. la 2, m. Fett, Schmalz, 4,95; la "hádal, braunes Fett, geschmolzene Butter, ... — Mounz. ola, der Schmalz; Burcxku. [o]la, Butter; Krock. [oh]-låh, Butter (Schmalz); Seurz. old, Butter; KREM. dla, Butter. la" [?, viell. m. Ja’ 2 identisch], f. Cucumis prophetarum, Scuw. (to-lah, to-oll); Cu- cumis figarii, Scuw. (wol-lat). lá'am [von la’ 2], sich mit Fett beschmie- ren, bestreichen; damit beschmoren sein (werden), 243; Konj. I. § 238, 2, a. — Munz. lamja, sich Fett in die Haare thun. !d’as [Kaus. von la’ 2], mit Fett beschmie- ren, wy} Konj. I. — MUNzZ. lasia, einem Fett in die Haare thun. lachande* [?], f. s. ilahinde. lad”, f. Palmzweig, Djerid, Munz. (to' lad). lága, c. Kalb, Je. — Musz. o'lega, das männl. Kalb (Tigr.); Hzver. laga, Ochse; vgl. tigr. lagà, veau mâle. lahit, s. lehit. lak, lakei, lek|?], sich beschleiern; Kon). II.; lekei, beschleiere dich. — Sgerz. [a]la- klepheh], ich tanze. lakéme [von lak], f. Schleier, eps. lala*, Anaphrenium abyssinicum, ScHw. (lahla). lalunko, c. Affe, Sm Munz. o'lálanko, SEETZ. ldlunkó. làm [viell. vom arab. «A3 td állam], lernen; Kaus. làms, lehren; Konj. I. N:o 23; vgl. tigr. la eme, profiter. lama*, vergebens, Munz. lambére*, f. Jatropha lobata, Schw. (lamberett). ; lanaj [von la 1], m. Kälte, > 3. lásag Le lásag], s. dö; Konj. I. $ 238, Pas Ble lase* [viell. mit nachfolg. W. identisch], f. s. kalich. laséj*, f. [pl.], Pomade, Munz. telasséi; (vgl. Idam und la as). law [wahrsch. arab.], nein, 9, — Lin. lano, non. lau, law [von lu], 1. Brennen; 2*. (vgl. lä). laüd*, laau|?], Acacia pterocarpa, ScHW.; viell. das arab. S,xji ef äd ,Holz’. lé”, kalt sein (werden), 55; Kaus. léas; Konj I. N:o 2; Ableit. la’. led, s. la 1. m. pl. e-lüw, (das) sich verbrennen, Munz. lé’as [Kaus. von le], kalt machen, De Konj. I. N:o 4. léga*, s. unter ldga. leg ami*, s. unter lejam. leg?*, f. s. telegi. l(e)gumi*, stumm (Tigr.), Munz. (o'lgum;). leh, krank sein (werden), (ys; Konj. L; barük léhinjétej, wenn du krank wirst; Ableit. léhanej. leha 1, élha [von leh], schwach, krank, sus. — Munz. lehá, krank; Burcxx. léha[bou], disease [eig. ‚he is sick']; SEETZ. elhåbo. I(e)ha* 2[?], m. Krebs, Serzz. [0]lhd. lehäj, kahl (am Kopfe), gh. — Munz. lehei, kahlkópfig; ellehe, kahlköptig sein; te'melhei, Kahlköpfigkeit; Lin. layou, chauve. lehak, f. pl. lehak, Gaumen, «Xi, su danar. ae. Dre BiscHARI-SPRACHE. léhane [von leh], f. Krankheit, (52,4. lehás [JJ lahas], lecken, belecken; Konj. II. N:o 155. L(e) hit, lahit, elhit, morgen, s x; lehit baka, übermorgen. — Munz. leheit; morgen, demain, leheit betkait, übermorgen; SEETZ. laheit, morgen, laheit baka, übermorgen. lehumbo*, m. Affe, Munz. (o’lehumbo). lejám [pis tjäm], m. pl. lejam, Zügel. — Munz. légam (Tigr.); Serrz. oledjam. lek, s. lak. lekik, verlegen, verlieren (unterwegs), égarer, <25; Konj IL N:o 115. l(e)kük, m. pl. I(e)kik, das Verlieren. léma, m. Krokodil, _Lusï, — Munz. le- malb] (Tigr. alma). lémid, limed [von arab. Ass tdlmad, s. § 377, d], lernen, „ss; Konj. IL. N:o 116. — Munz. ölmed, sich gewöhnen; Kaus. aslämed; lemed, die Gewöhnung (Tigr.). lemne*, f. Ohrring, Lin. (to lemné). lengig*, m. Leopard, Muxz. (lengig, Pl. lengigab). lengüj [von lengü(m)], m. Bote, Jay. lengum, senden, schicken, ui; Konj. I. N:o 44. lesso*, m. pl. =, Wolke, Munz. (o'lesso, Pl. @lesso, A. lessob). le’üb, (das Schwert aus der Scheide) herausziehen; Konj. II. N:o 168. Munz. elleb, das Schwert ziehen; o'llub, das Gezogene. 1(e)’%b, m. (das) Herausziehen. léwuw, sich schnell herumdrehen, kreisen, #2, jo; Konj. IL N:o 169. 43 I(e)wüw, m. (das) Kreisen. Ihit, s. lehit. lif [al lif ‚Sammlung, Menge’, oder all alf 1000], tausend, a; mehéj liffa, 3000. — Munz. elf (arab.), 1000; Knock. lif, 1000. lil, flüssig sein (werden), sehmelzen, c" Konj. I. $ 238, 1, b. lili [von tall, f. Auge, vac; zeichn. in den Vorbemerk. lilti [von Jal], m. (das) Schmelzen, Flüs- sigwerden. vgl. das Ver- limed, s. lémid. ling o* [?], f. Seerz. tillingö, Zweig. lob*, Bachrinne, Mvxz. [viell. lö, m.]. lolis*, Tausendfuss (Julus), Munz. lä 1, luw, brennen, +>; Konj IL N:o 88. — Munz. elu, brennen; Imp. lua; élau, sich verbrennen, brennen; o'eláue, der Verbrannte. lu 2[?]: Munz. elu, hängen; Kaus. esiselu, aufhängen. lich, Coelorrhachis hirsuta, Schw. (llähch). luk, m. weicher Thon (worin der Fuss ein- sinkt, nicht eig. Schmutz), \>,. — Munz. lugg, Koth; vgl. tigr. leglege, enduire de boue; P. P. läglüg. lul, m. Seil (von Halm), \u>. — Munz. o’lul, der Faden; Burcxx. [o]loul, cords; SEETZ. olül, Faden, [éeJlhilia, Angel- schnur. lüm, m. Steiss, gob. — Munz. olum, der Anus. luw, s. là 1. 44 HERMAN ALMKVIST, M. ma 1l, f. (pl. zu takat), Weiber, Frauen, OF Munz. tema, die Frauen. ma* 2, m. Süden, BurckH. (oma). — Hier- her gehört vielleicht auch das Munzingersche »mei godib, rechts», das dann so viel be- deutet als ‚mit dem Gesicht nach Süden’ vgl. das Sanskr. daksina, dexter, meridio- nalis; s. gedi 2 und mah]. må a, (irreg. Imper. zu 7, kommen), komme! les, machare*, m. SCHW. máda*, m. shoes). Gymnanthelia lanigera, Schuh, BurcKH. (omadda, mádar [von der], (das) Töten, js, mádeg [von deg], m. Schwere, Gewicht, MES. — Munz. meteg. mädna* (xis mädna], f. Turm, Minaret, SEETZ. (temmddna, Thurm). madäd, frob, heiter, „>. mådah [von dah], m. (das) Fettwerden, Fettigkeit. madam, f. Bett, Matratze, Ge = Lin. to madam, lit. máded, m. pl. mddda, Schwert, ars. — Krem. maddad; Burckn. [w]madded; Munz. o'embadet, Pl. éembadab; SEETz. mbadet, Säbel; Lın. o mathad, sabre. mafada*[?], f. Tasche, Krem. (tuma fada). mag, schlecht sein (werden), böse sein, sudanar. ss; Kaus. somag, verschlech- tern; Konj. III. N:o 174. -— Munz. emeg, schlecht werden, Kaus. asomeg, ver- schlechtern; amago, schlecht, bis; md- ‘meg, Schlechtigkeit. mäge 1, m. Hals, x.5,. — SEETZ. [em]magéh. mdge 2 [von mag], m. Schlechtheit. magef [von gif], f. Anstoss. — Munz. mégef. mager [von dgar], f. Rückkehr, £z... mágreb* [Wee mdyrib], Abend, SEETZ. mah [viell. mit ma 2 identisch], m. 1. Mor- gen, cuo; 2. Osten, (5%; mahón, im Osten, csi; 9. des Morgens sein, den Morgen zubringen, owe; Konj I. $ 238, 1, a. — Muwz. mehija, Morgen werden; o’mhi, der Morgen; mehissia, den Morgen zubringen; Krem. [w]ma, Morgen; Lin. o mahoc [oc ist das Suff. 2. Pers. Sing. mask.], est. mah, erschrocken sein, (aus dem Schlate) plötzlich erwachen, aufschrecken, _.=3,!, ass; Ableit. méha. — Munz. umma, erschrecken; Kaus. esimma; méha, er- schrocken, emhi, Schrecken. maha, méha, [von mah], aufgeschreckt, erschrocken, eng. mahdág, s. mehág. máhi, maháj, s. m(e)héj. mahon, s. unter mah. maj”, m. Indigofera argentea, ScHw. (omai). majak*, s. ajok. majuk"a, 1. recht (Gegensatz: link), .,4+2; 2. f. rechte Seite; majug“adok, zu deiner rechten Hand, rechts, wrires. májwl*, Bürge, Munz. (s. djal). makáde*, Abyssinier, Munz. makdss [ve magáss], Schere, SEETZ. makdsa* [xzàs magdssa], f. Besen, SEETZ. (temmakascha). mák"ara, m. Kälte, 53. — Munz. mo- kuere; SEETZ. maákwara; BURCKHE. [o]mo- kera, cold; Krem. aguara; Lin. o ma- courah. mak" e* [von k“ai], Kleid, SEETZ. (emmakoéh; vgl. mikte). málaga, mehdlaga, m. Geld, wali, — Lin. e mallagah, argent; SEETZ. mahallak, Geld; mahallako kabir, arm [eig. ‚er hat kein Geld’), gadabo [Druckfehler für gu- dabo] mahalla(k)o eberri, reich [eig. ‚er hat viel Geld']. Se ee m ut UT ee AR 1 Die BiscHARI-SPRACHE. malai*, m. Kraft, Muwz. malal, m. pl. malál, Wüstental, (551, — Munz. melal, Wüste. málaw, f. pl. málawa, kleine Axt. — Muwz. iomela(, die kleine Axt [vgl. mesür|; melote edír, Axtstiel; Knock. [the]mallo, Axt. * malh (eigentl. ,Mitte); Präpos. zwischen, ze — als Postpos. malho, (eig. ‚seine Mitte’), s. $ 368. — Lin. tomalhoy, moyen. malho, s. unter malh. malije, zweiter, „ss. — MUNZ. o'eméllje, der zweite. málit, rupfen (Federvieh), | 33; Konj. Tl. N:o 141; Ableit. melüt; vgl. mass. ma- lata, séparer du poil. malíto[?], f. Schwägerin, Munz. malljo[?]: Munz. o'malljo, der Schwager, te'malito, die Schwägerin. malkát*[58ks málgat, Feuerzange, Spetz. malob [urspr. malom], zwei, oe [vgl das Verzeichn. in den Vorbemerk.]; olo &e, zweihundert; malo liffa, zweitausend: — Krocx. mallo sheh, zweihundert; Munz. melobkreb, zweijährige Kuh (nach den Zähnen). mam*, s. unter “am. mama, ein gewisser. — Munz. mama. madman [von men], f. Rasirmesser, (wan, — Munz. te’ménen; SEETZ. [t|mönend. mämeg*, s. unter mag. mamer*[?], die unter dem entewa |s. d. W.] liegende Matte, SEETZ. (máamér). män [von men], m. Rasirung. måna, m. Gedärme, Eingeweide, SE [wahrsch. giebt es auch ein Sing. man, Darm] — Munz. «mana, die Einge- weide; SEETZ. emand, Gedärme. mängo, f. Fingerring, .i\>. manjo*, m. (od. f.), Solanum sanctum, Schw. (maniöb, manjött). mara, weit, geräumig, <«\,; Kaus. sé- mara. — Munz. mára, sich erweitern, Kaus. asmara; te'meröi, Weite. Nova Acta Reg. Soc. Se. Ups. Ser. III. 45 mara, 1. (den Feind) angreifen, anfallen eee; Konj. I. N:o 57; 2. f. [pl., An- griff, ».=\e, — Augenscheinlich ist hier- mit das Wort meram verwandt, welches sich bei Munz. in den Formen: »meramje, rau- ben, verwiisten; Pass. meramemjen, ver- zeichnet findet. maráj, s. méri. maralói [von mära, s. d. W.], breit, Dess. — Musz. maralöi, weit. maram |von ram], f. (das) Folgen, Be- gleiten. — Muxz. omóram, begleiten, Kaus. esórem, begleiten lassen (vgl. mörmoj). már'i [von Gr], f. Nahrung, xase, — Mvxz. marri{t]. Nahrung, Unterhaltung. marisa [Ress marísa], m. Palmenbier. — Krem. merisa, Bier; Lin. marrassih, : enivrer. masa, f. Buttermilch, xi4is, — MuNz. te'mesa. másankó*: SEETZ. mássankó, Leier, mes- sankötbid, Saite; vgl. bije. mise", f. Jahr, SEETZ. (maszet). masu, hören, ce; Konj. V. § 296, 2. — Musz. omasu, hören; Pass. etmessou; Kaus. osmasu, verkünden; o’masu, das Hören, Gehör; masua, hörend; BURCKH. [felmsyra, to hear; Lin. emsiwoh, en- tendre [= émsiwo ‚ich höre ihn’). masa", m. Tristachya sp, Schw. (ma- schäb). masa, spalten, sägen. (3%, ja; Konj. IL N:o 156. — Munz. emsha, spalten; Pass. etmeshá; Kaus. [des Kausativs] shishmesha; meshao, gespalten. masha*, m. Bier, Munz. (o'mashha). masoki*, m. Antilope saltatrix, Heuez. (masokib). mat, m. Spur, p mata|b], Spur. mbad*, mbade, s. unter émbad. mb alék* [?], f. Amarantus græcizans, Schw. (tombalekk). mbe 1, s. émbe. — Munz. o’mat, Pl. 12 46 mbe* 2 [Pviell. mit dem vorhergeh. W. iden- tisch] f. Dracæna ombet, Schw. (tombét, to omba). m(e)ádej [von ‘édil, m. Pflanzen, Säen, ey: mebred* [5,412 mebred], Feile, SEETZ. (möb- brett). medákka (xix medägga], Dreschplatz, SEETZ. medda [von médid], rasirt. medid, scheren, rasiren, (das Kopthaar) gänzlich abscheren, vel. hakik, >, lis; Konj. II. N:o 117. medôr*, m. Töter, s. unter der. med(e)bab, f. Leichentuch, 325, (vel. jedoch déba). mefnek*, f. s. unter fénik, Munz. méfrej [von firi], f. Geburt. — Munz. mofre. meg”, s. unter mag. megef*, s. unter magef. megefena*, s. unter gif. mégmed*, s. unter gumad. mégnaf [von génaf|, f. (das) Knien; oka- mit megnaf, das Knien des Kamels. mégreb [von gerib], f. (das) Besiegen, te, meh*, s; unter muh.. meha, s. maha. m(e)hada [sole muhäda], f. Furt. m(e)hadda [s\sw muxddda], f. Kissen. mehdg, kehren, auskehren, TU sudanar. Us; Konj. IL $ 265; Ableit. mehug, mémhag. — Munz. es'heg, ausputzen, auskehren, [viell. Druckfehler für emheg]. m(e)hagaj, m. Sommerzeit. — Munz. mha- gai, die trockene Zeit; SEETZ. máhaga?, trockne Jahreszeit; Krem. mhakai, Som- mer; Lin. o magayı, été; vgl. tigr. hagaj, été. mehdáj, s. mehéj. mehajho, m. Dritteil, els ($ 99). m(e)hag*en [von hdág"an], m. (das) Jucken. m(e)hálaga, s. málaga. m(e)hámagj [von Admail, f. Grösse, "Sd m(é)has, zu Mittag essen, (5.23; Konj. L; vgl tigr. maseha, déjeuner. HERMAN ALMKVIST, m(é)hasej, m. Mittagsmahl, ixé. — Mvnz. o’'mahassei, das Morgenessen; KREM. [éolmhasei, Mittagsessen. m(e)hátta [xz mehätta], f. Ort, Stelle. mehéj, mahi, mahdj, drei, x3M3 (vgl. das Verzeichn. in den Vorbemerk.). m(e)heje*, dritte, Munz. (o'emhéje). mehéjse, dreibundert, xslsilsi. — Krock, mei-the. mehejtamün, dreissig, ra. — MUNZ. meheitemun; Krum. mhaitamu; SEETZ. mahrtamn. m(e)hel, 1. (einen Kranken) pflegen, (<,\o; Konj I. N:o 41; 2. m. Arznei, }.s. — Muxz. o’mehel, die Medicin; SEETZ. — [e]mheläna, Arzt. m(e)hélemje [von mehél], t. Pflege. m(e)hi*, m. Morgen, s. unter mah, Munz. - m(e)hin, m. Ort, Platz, Stelle, kai, m(e)hiou* [von hi, s. d. W.] m. Gabe, Munz. m(e)hüg [von mehdg] m. pl. mit dem Art. é-mhig, (das) Auskehren. : m(e)hüte [von muh], m. Hinlänglichkeit. mei[?], feucht werden, s. unter mau. meisak*[?], kriegerische Drohungen aus- stossen, bedrohen; jeskat, Drohung; Munz. [Der Stamm lautet demnach wahrscheinlich Jesak]. mek, c. pl. mäk, Esel, ‚„>; wmek, der Esel, tümek, die Eselin. — Munz. o’mek, Pl. emek, der Esel, to'mek, Pl. te’mek, die Eselin; Hever. o-meg, Bvmokm. [o]- | meyg; Krock. oh-mehk; SEETZ. omék; Krem. öm(e)k, Pl. emak. m(e)ka* [?], s. unter méngaz. { mekanis* [wahrseh. mit mek, s. d. W., zu- sammenges.], Wathania somnifera, Schw. (mehkamiss). mékar, raten, ,.&; Konj. II. N:o 158 oder auch nach der Konj. IIL, Praes. dtmakor ete. — Munz. émker (Tigr. Ar.), rathen; - Kaus. esmeker, berathen; mukr, Rath; | vgl. tigr. makere, conseiller. Die BIsCHARI-SPRACHE. mékir [von mekar], m. Rat, Bleka; Er- laubnis, we! mekté*, f. Bruch, Munz.; s. unter hat’. mélah, (jem.) vorangehen, den Weg zei- gen, führen, sä; Konj. II. N:o 157. — Muxz. emla, führen, begleiten; Pass. etmella; Kaus. esmela. meläl*, s. unter malal. melaliknei, eig. wilde Ziege, die Sas- seha, Munz.; s. $ 375 (wo die Worte »nicht bei MUNZINGER» zu streichen sind). melaW*, f. s. unter mdlau. melek [Xa malak], m. Engel (Muxz.). melhei?, f. s. unter leháj. melkei*, f. Kopftuch, Schleier, Munz. melo*, f. [pl.], Tbräne, Munz. (te'melo, die Thräne). — Lin. te'mlah, larmes. melod*: Munz. melodja, Thränen vergies- sen; Kaus. melodisja; demnach zur Kon). I. m(e)lüt [von malt], m. pl. mit dem Art. émlit, das Rupfen. memhag [von mehäg], f. Kehrbesen, xia. men, (den Bart) rasiren, He; Konj. II. N:o 82; Ableit. madman. — Munz. emén, rasiren; Pass. etéman; Kaus. esómen; mane, das Rasiren; te’ménen, das Rasir- messer. menda(d)*, f. [pl.], s. unter minda. mendafi, s. unter dif, Munz. [Wenn die haben wir hier ein be- von Verwendung des Präsensstammes in der Ableitung]. méner^, s. unter naur, MUNZ. ménged [von éhgad] m. (das) Stehen, Form richtig ist, merkenswertes Beispiel er. mengel*, f. s. unter négil. menim [vom arab. isi tamanna, s. $ 377, b, dj, wünschen, zuwünschen; Konj. I. § 238, 2, b. ménkes*, s. unter nekas, Munz. meno*, m. Hyänenhund, Toqla, Munz. (o'emeno, A. menob). merafe* [2], Hyäne (Hyena crocuta), Krem. [vgl. karaj]. -meram*, s. unter mara. 47 merara*, f. [pl], Senna-Strauch, BURCKH. (temerara). merba*, f. (Tigr.) Rache, Munz. méri, méru, maraj, finden, A>,, URS Konj. II. s. $ 318. — Munz. Emerd, fin- den, Pass. eimerei, Kaus. esmer; o’mrei, der Fund. meria, mére, m. Weite, Breite; on óg- mas wmériah fadig g"inhala, dieser Stoff, seine Breite ist vier Ellen; vgl. mára. merkise*, Orygia decumbens, Scuw. (mer- kisseh). merk“ai* [von rék"i, m. Furcht, BURCKH. (morkay). — Munz. merkuje; Lin. o'mour- quay. meru, s. méri. mest, anfeuchten, s. unter mw, MUNZ. mesa*, f. |pl.], s. unter masa. m(e)sa’, m. Säge, ‚Lin. mesar", f. (Tigr.) grosse Axt, Munz. (vgl. malau). mesdi, m. s. unter mu. mesgáj [vou ségi], (das) Sich-entfernen. meskin [4X4 mesbin], arm, dürftig, elend. — Munz. meskin, arm. méslim [Awa muslim], m. Musulman. — Munz. mesellemi. mésta, m. Möbeln, Hausgerät, is. — Munz. mesta, Teppich. mle]#a [von mäsa], m. (das) Spalten, Sägen. mesaktone*, s. unter Semák"ani. mes’eg* [von Se’äg, s. d. W.], ein Netz, um et- was darin aufzuhängen, Munz. (meshegg). mésmam [von 3émim, s. d. W.], f. Schwert- scheide, Ne, — Munz. te’meshmem. meswi [von mäsu], m. (das) Hören, Gehör, en metaras, m. Holzklotz (als Kopfkissen). — Munz. emtaras (Tigr.) Kopfkissen von Holz. metlawi*, m.: Muwz. o’metlaui, das Hei- raths-Metlo. méteg*, s. unter deg. metöngole*, der kleine Mahlstein, Munz.; (vgl. ria). 48 mhada, s. mehada. mhagaj, s. mehagaj. mhálaga, s. málaga. mhas, s. méhas. mhel, s. mehel. mhin, s. mehin. - mi, m. Hagel, Ops — SEETZ. [e]méh; Muwz. embi [?]- middo* [vou di, s. d. W.], (das) Gesagte, Spruch, Munz. mid, m. männliches Glied, sö, — Munz. omid, Pud. masc.; Burcxx. [(o]myd; Sexrz. midiókiém, Saamen [eig. ‚Wasser deines Gliedes, s. jom]. mida, m. Zunge, ., LJ, — Munz. omida[b]; SrETZ. [e|midap; Krem. mida; Lin. o mida. mika*, der Gersabaum (Salvadora pers.?), Munz. — SEETZ. mikd, Lupine. mikol*, f.: Munz. te’mtkol, das Mark. — SEETZ. lémmikóla, Handknöchel, tmik-öl, Schiene. mike [von kai], m. pl. =, Kleidung, bei. — Lin. e miqueh, habit [vgl. mák"e]. mimas, m. Grab, res — SEETZ. mimäsch. ad, minda, f. Regenschauer, $34, — MUNZ. temendad. mindara, s. mundara. mingai, m. Wüste, U>, -— Krem. mkd, Wüste. minjal [wahrsch. Fremdwort], m. Bote. minsar [Lis minsär], m. pl. minsar, Säge. — SEETZ. minschár. misa [von sa], m. (das) Sitzen, o x3, — Munz. omisa. misán* [mar misan], f. Wage, SEETZ. (tmisan). miswa*, t. lederner Sack, SEETZ. (miszuat). misken*, Nacken, Munz. mita, f. Knochen, „ae. — Munz. to’mi- tält), Pl. te mite[t], der Knochen, te'en- gidmitat, das Rückgrat; Bunckm. [tfilmita, bone; Sunrz. [tjnuität. mitja, 1. befehlen, ,4!; Konj. 9; 9. m. Befehl. I. $ 242, HERMAN ALMKVIST, mlok*,t. Dattel, Burcka. (tomlok; vgl. blak). — LIN. te melone, Dattes. mlüt, s. melüt. mluta [wahrseh. von malt, s. d. W.], m. Zank, Streit, xs, mofrei*, Munz. teein mofrei [von fira, s. d. W.], Sonnenaufgang, Ost. mogädem, böse Zunge, Munz. mohiej* [?], beschuldigen, s. iej. mök, f. Hals, x.3,, — Munz. to’mok, der Nackenpreis der Frau; Lin. to möc, cou; Knzw. [to]mo(k), Hals. mok*a|b], f. gekrümmte Zeltstange, Munz. mo k"ere*, s. unter mák"ara, Munz. mono", (Tigr.) erschaffen, Munz. (monoja — demnach zur Kon]. I.). móram*, s. unter maram. mórmoj [von ram], c. Begleiter, Gefährte, 345. — Munz. o’mormot, die Beglei- tung, das Gefolge; o’mormi, der Be- gleiter (vgl. maram). mos, f. Salz, es. — Burokx. [o]mous; KREM. omoss. mosus[?], m. LIN. o mosouch, sac en peau. mósi, salzig, salz, ee. motta" [?], Munz. omotta, sich streiten; - esmotéta, Händel stiften; amoteteha, streit- suchend, zornig. mrana* [?], f. Spiegel, Glasscheibe, SEETZ. (tümrane). mu’, feucht sein, X; Kaus. mu’s, anfeuch- ten; Konj. I. N:o 10. — Munz. omu, Nässe, Feuchtigkeit; meija[?], feucht werden, Kaus. mesja, anfeuchten; mes- di[b], das Anfeuchten. mi'ama [von mu], befeuchtet, nass, Je, mu (e)sti, m. (das) Anfeuchten. muh, genügen, 25; Konj. I. § 238, 1, a. — Muwz. mehje, genügen, mehini heb, es genügt [,mir']. muha, genügend, cel’. muhak"alón [wahrsch. von einem Stamme hík"al im Süden, „us, — Lin. mo acouweg, Sud. | Md e Die BiscHARI-SPRACHE. 49 mukraf*, thönernes Trinkgefäss, Seerz. (mukkräf). mündara, mindara fö ai mündara] , f. Spiegel. murján* [„>,r murjän], Koralle, Serrz. (sittke mürgjän edle Koralle, kussar mürgjan, falsche Koralle). mürkab [5 ‚x mürkab] m. Fahrzeug (im allgem.), Schiff, grösseres Boot. must [Sår must], Kamm, SEETZ. (el- müscht). mwas (muds), flüstern, wispern, | «4; Konj. II. $ 299. mwasoj (muasoj) [von mwas], f. (das) Fliistern, Raunen, ER mwu*, f. Grewia populifolia, Schw. (mut); Grewia erythræa, Schw. (al-mänd; sieht wie ein arab. Sax! al-ma ád, oder Zell! al-mit t ‚Regenschauer aus). N. na l, f. Sache, Ding, zog töna, Postpos. dass (s. $ 345); wird auch in Zusammen- setzungen mit anderen nominalen Stämmen als postpos. Konjunktion gebraucht ($ 349). — Munz. nat, ein wenig. na 2, ne, t. Feuer, jG, — Munz. tone; Burcxn. [fo]ney|t]; Knock. doh-ne, Feuer, naht-ketta, Flinte; Sezrz. [t0]n-ih, Feuer; tinnetindij, Brennholz [= tonét-hinde, vgl. hínde|; Krum. tona, Feuer. na 1, néa, Schaf, „iz, 4. >; na, der Schatbock, _x.s; tuna, das Mutterschaf, Xsizi, — Munz. o’na, der Schafbock; Pl. ena; KREM. to anna, Schaf; Lin. to anah, brebis; o näh, mouton. na 2, m. »Fantasia», vulgärarab. Xabi, na, welcher? (von mehreren), lequel, teli Bai, $ 142. — Lin. nahai bona, de quelle tribu? nábau, niedrig, „>\.. — Krem. nabau. nadaj, c. pl. nddej, Waise, pais; dme nadaju, f. dne nadajtu, ich bin eine Waise. — Munz. nedai, Waise. nadda*, m. Lederschurz (Tigr.), Munz. Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. nüdór [aus nä und dem arab. S dor Zeit zusammengesetzt], um welche Zeit? wann? (s. $ 366). naf, m. Nagel, 2: — Muxz. o'naff, PI. eneff, der Nagel, die Klaue; SEETZ. le]néf, Nagel; Lin. o naf. ongles. nafe*, f. [pl], Sack, Knock. (the naffeh). nafir [von né], süss, „>; batuh nafır- tu, sie (das Mädchen) ist süss (= lieb- lich); vel. baher. náhadd, náhat |wahrsch. aus. n@ und dem arab. A> hadd ‚Grenze’ zusammengesetzt], bis, >; bis wohin?, wie weit? or OS (s. $ 366). nahob [aus nà und höb zusammengesetzt], s. nama. nai, die Nacht zubringen, übernachten, c; Konj L; namhin ndjata, wo über- nachtest du? naiho, ného [von nä und 46], wohin? .,., cub; naiho tebia, wohin gehst du? ($ 143). — Lin. nohote by ia [= nåiho té- s. bai], où vas-tu? 13 50 naiso [von na und der Ablativen- dung is, s. $ 125], woher? si 32; barük naiso Jakawa, woher kommst du? arab. gumt min én? [eig. woher hast du Aufbruch gemacht ?]. naj, (Kühe) melken, —_I>; irreg. $ 325, 1. naj, f. pl. naj, Ziege, 3:20, — Munz. te- naj, die Ziegen; HEUGL. fe-nai, asinus; Burcu. |to]nay, sheep [?], [o]na, Lamb[?]; Knock. [doh]-nät, Ziege; KREM. tona, Geiss; LIN. to nay, chévre. náje, f. [pl.], (das) Melken, =. naka, wie viel? 45; nakab téhaja, wie viel hast du genommen? ndkas, s. nékas. nakasu, m. Schulterbein, humerus, ue is. — Munz. nekesho, Oberarm. nakkàra* [59 naggára], Pauke, Pauk- chen, SEETZ. nak“, 1. dünn, fein, zart, „ei, (355 E 2. dünn, fein, zart, sein (werden), Konj. IV. N:o 193. — MuNZz. ennok, ermü- den; Kaus. esenok; Stelle: ennok, fein sein (von Mehl), nok, fein; Kaus. esenok. nák"a [von nekw], schwanger, \a>s, — Monz. tunku, die Schwangere, A. nokuet. nák"alaj [von nék"i], schwanger, =. nák"e 1 [von né], m. Schwangerschaft, und an einer anderen Ja, de. nák"e 2 [von nak"], m. pl.=, Feinheit, x. nal, m. pl. nal, Bettgestell (s. angareb). — Munz. onal, Pl. e'nal, das Angaréb; SEETZ. onall, Sopha. 7 € rj - 2 am 3 d wann? um welche Zeit? vulgärar. nahób eA, Val es EE) nehób | Lin. noma, quand. namhin, namin [von na und mhin, s. § 366], wo? “5255 baruk namhin té- haja? (= bond keta?), wo bist du? namhine, nämhini [Ablativ von n@-mehin, s d. W.], woher? (s. $ 366). namin, s. namhin. HERMAN ALMKVIST, nana, nan [redupl. von na], was? vr o " La B warum? wozu? a4; nana bak tewari, warum machest du so? — Lin. nanhar- réwo, que veux-tu? [vgl. Aéru]; nanah, pourquoi ? narıt, schläfrig sein (werden), msi; Konj. I. $ 238, 2, b. nasr, dnser [53 ndsar], besiegen; Konj. I. N:o 7. — Munz. nasremja, siegen. na 3a*. gewaschenes und gebleichtes Baum- wollenzeug, SEETZ. nati, gieb! cs; natihéb tona ton, gieb mir dieses Ding da! nau, naw, 1. Mangel; 2. vermissen, fehlen, mangeln, „As, vax; Konj. II. N:o 175. — Munz. enau, mangeln, feh- len; Kaus. esono; menou, Mangel, Ab- wesenheit. naur, gesund sein (werden), genesen, siti; Konj V. N:o 212. — Munz. enérr, geheilt werden; Kaus. esenerr, heilen; menér, Heilung, Gesundheit. naura, gesund, „ie, ndwa*, m. Ferse, SEETZ. ‚unsere F.'). Daman, (nauajon, eig. nawädire, n(e)dawire [von ndwadri], m. = as 2 > Schönheit, Jl+>, Be ES Munz. noa- dri[b], Schönheit. ndwadri, 1. schön, hübsch, „>, a; 2. schön sein; Konj I. N:o 61. — Bunckz. nowadeny|bo], handsome; Munz. noádri, schón; moadrie, schón werden; Kaus. noadrisia, verschönern; Lin. noa- dribo, joli, noadrito, jolie. náwar, m. Seil (des Schüpfeimers). Munz. o’nader, Schöptseil. náwara* [s,,5 ndura], Kalk, Spetz. (ten- nauward). náwe, Dorn, Sy“. — Munz. naue, Dor- nenzaun; SEETZ. tennduih, Dorn. ndöf, s. endóf. ne, s. na 2. ne", seit: ero-nó, seit gestern, Munz. he rre — HÀ PRET Dre BiscHARI-SPRACHE. > ? US heiss sein (werden), ‚>; Konj. II. N:o 159. — Munz. neba, SE, heiss; enba, warm werden; Kaus. esnaba, erwärmen; nubui, Hitze; Suerz. nebba, Wärme; Lin. nabahlo], brülant. nebabelam [wahrsch. balam ,trocken’ zusammenges.], Kisi, Schw. (nebbabellam). néba, 1. heiss, warm 3 . , aus néba ,heiss und Lantana nébuj, nubu [von néba |, f. Hitze, Keim $e tunubu höja téha, (die) Hitze ist mir. — Muwz. nubui. nedai*, s. unter nadaj. n(e)dáwire, s. nawadire. néda* [. 23 náda], (der) Tau, SEETZ. (enédda). néfik, furzen, pupen, 50; Konj. IL. N:o 118. — Mvxz. [o]nfek, flatum ventris emisit. néfir, süss sein (werden), U>> Konj. II. No 11:9: Munz. enfer, schmecken, süss sein; Kaus, esnefer; und an einer anderen Stelle: neféd [?], süss, wohlschmec- kend; SEETZ. naffirr[u], süss. nefük, m. pl. nfik, Furz, bio. negal [von négil], offen, zer. — Munz. negál[o], offen. negil, 1. öffnen, 2. bloss legen, aufdecken, enthiillen, Rs; Konj. IL N:o 120. Munz. Engel, aufdecken, öffnen, entdecken; Kaus. esnegel; Pass. engel; o'ngul, to'mengel, das Oeffnen. NAD ; negnego[b]*, Eidechse, Munz. n(e)g ul [von négil m. n(e)gil, (das) Öffnen. — Munz. o’ngul. n(Ohdl [..-3 nay], m. Palmenbaum. néhas, 1. sauber, reinlieh, | 4:55; 2. sau- ber, reinlieh, sein (werden), , 425; Konj. IL N:o 160. — Munz. nehéss, reinlich; néhess, rein sein; enhéss, reinigen [?]; Kaus. [e]semháss; und an einer anderen Stelle: neheff, sauber werden, Kaus. esin- heff, säubern [viell. nur auf einen Schreib- fehler beruhend]; SEETZ. inhöss, rein. n(e)hasas, f.) Reinliehkeit, Sauberkeit, n(c)háse, m. ) xiless, 51 nehäu, mager sein (werden), as", sudan- arab. , $3; Konj. Il. N:o 161. — Munz. nehau, Magerkeit; nehaue, mager; en- nehau, magern; Kaus. esenhau. nehawa, mager, AS, CARA RARO, SEETZ. #dhaud|bo], Lin. [olnyay 0, maigre. ného, s. näiho. nehób, s. nama. schwach, mager; nejár* [LS nejár], Zimmermann, Seerz. (nedjar). nékas, ndkas, énkas, 1. kurz, pe kurz sein (werden), „es; Konj. IV N 199. — BurckH. nakasha[bo], short; Munz. nekesh, kurz; menkesh, die Kürze; en- kesh, kurz werden; Kaus. eshenkesh; und an einer anderen Stelle: onkus, mangeln, unvollständig sein; Kaus. sonkus; Adj. ne- kus, unvollständig; Krem. nagasso(b), kurz. nekeso*, s. unter nákasu. nekiri*, f. [pl.]: Muxz. te’nekiri, die Wittwe. mekit*, meket*: Muwz. nekit, der Hang (Tigr. nekt); neketja, gewöhnt sein; Pass. neketemja, gewöhnt werden [demnach zur Kon. 1.]. nék"i, schwanger sein (werden), \.>, M>; Konj. II. N:o 98, Munz. unku, Fem. éunku, schwanger werden; LenS, asnok, schwängern. ner", s. unter naur. nesük ES neSüq], Schnupftabak, SEETZ. (neschük). nethas [von ne und häs, s. d. W.], m. Asche, Okay, — Munz. net hash; Seerz. netasch. néti*, s. unter nite. neu (new), 1. m. Schimpf, Beleidigung, , Slot; 2. m kränken, Kari schimpfen, with, bas, , JAR; Kaus. neos; Recipr. Kaus. en, nn zanken; Konj I. N:o 66. — Munz. o’new, der Schimpf, newja, beschimpfen; Pass. ne- womja; Kaus. newisja; anderen Stelle: neosemja, sich zanken. und an einer 52 i; dne newewu, ich bin neweu, taub, Gb sie ist taub. — taub; batüh neweutu, Munz. o’ngewa, taub. nga, s. énga. ngad, s. éngad. ngál, ngát, s. engl. ngül, s. engil. ngewa*, s. unter neweu. nhal, s. nehál. nibés*, m.: Munz. o’'nibesh, Pl. A. nibesha, das Grab. nic*, f: Munz. tenie, die Lust, Geschmack, Tigr. niet [vielmehr dss arab. Kai nijje ,Absieht, Wille, Lust]. nikra, unverheiratet, Sie, nin, 1. f. der Gesang; 2. singen (beson- ders von Männergesang, vgl. kaf), Ag: Konj. I. N:o 25. — Musz. to’nin, die Poesie, das Recitativ; ninja, besingen, recitiren; Lin. ninoini, chanter. níwa, m. Schwanz, 35, — Munz. enniwa. ’nkaliu*, s. unter enkaliw. noadri*, s. unter nawadn!. nohós [von néhas], sauber, reinlich, | 24.23, HERMAN ALMKVIST, nolis*, Katze, s. nsof, s. ensöf. ntar, s. éntar. nu’, senken, sinken lassen, niederlassen, (eos; Konj. I. $ 306, 2. nu, mn, Adv. und Postpos. ausser, ohne, DA: wohl $ 368). nubu, s. nebuj. (use m. pl. nag, (weibliche) Brust, ae unter jimo. 35; identisch mit anu (s. 3 — Munz. o’nug, Pl. &nug, die Mutter- brust; SEETZ. onük, Zitzen, Weiberbrust; LIN. o nouc, sein ou mamelle. nun 1, s. mà. nun 2, reichen, darreichen, geben, passer, JU; Konj I. N:o 30. — Munz. tenun, das "Fortnehmen; munsu [?], fortnehmen, wegreissen; mee nuesja [?]; Pass. mu- nemja. nunanej, f. [pl], (das) Reichen, xj,lis. nur De ze. pl. när, Licht. nuräft) [von náur]|, f. [pl], Genesung, las, ©), 0, Sut odarha* [?], m.: dromel. oet", s. unter wat. Oh 1, Prä- wid Postposition, s. -0h 2, Suffix der 3. Pers. uhr. . . . 2, Objektivform, ihn; seinen, seine, s—, öl 1 [Frequ. von #4], (mehrere) schlagen, E Konj. IV. N:o 198. Muxz. o’darha, das Hy- Sing. Mask. in der nite [von nu], unten, ss, — Munz. neti, unten, unter. öl* 2 [2], f. s. la, Schw. ölba [ske 'olba], f. [pL] Dose, Serra. (teölba). olli*, m. Munz. o’ollib, der Brei. olou, m. der Gemrot-Baum, Munz. (o'olou, Tigr.). omberki, s. amberki. omfu*, f. Fett, Lan. (to omfou, graisse). TT PPS DiE BIsCHARI-SPRACHE. 53 ön 1, (etwas) mit Kuhl bestreichen, MÉ ör 2, c. pl. är, Kind; &ór, der Knabe, der Konj. I> $ 238, 1, b; Ableit. önun. on* 2, Dodonæa arabica, Scuw. (ohn). ongulei*, s. unter dngulej. onkola*[?], f. [pl.], s. unter tunkula. onkulai, s. abedküla. ónomhin [von än ‚dieser und mhin ,Ort], hier, lis, ónun [von On], m. Kubl, je (die be- kannte schwarzbraune Augenschminke der Orientalen). — SEETZ. [fe]enínu, ‚Köhbel. ör 1, s. är. Sohn; Züör (fast immer töör, s. § 55), das Mädchen, die Tochter. — Buroxu. or, boy, [fo]ro, girl; tor, girl, tar, girls; Knock. [éelohr, Kind (Knabe); Munz. dor, Pl. jeer. der Knabe; te'or, Pl. ter, das Mädchen; Szzrz. wår, Kind, Knabe, toór, Mädchen; wuorün, Sohn [unser Knabe’], tootön, Tochter [,unser Mädchen]. oreo*[?], zahmes Thier, Munz. os, harnen, pissen, aS, Jk; Konj. I. $ 238, 1, a; Ableit. usaj. R. ra, c. Antilope (ära, das Männchen, tira, das Weibchen), D 25 QD. — Knock. [oh]-rah, Ariel (Antilope); SEETZ. öra, grosse Gazelle; Munz. raho[b], Gazelle. rab [von rib, s. d. W.], m. pl. rab, Weige- rung. — Munz. o'rab. rába, männlich, 3, — Muxz. rebalb], männlicher Junge von mittlerem Alter [vgl. ärgin]; Lin. o rábeh, jeune chameau. raba*, Trianthema pentandra, Scuw. (rabba). räbe [von rébil, m. Last, Bürde, \s>. rabie*[?), f. [pl.], Kamelstute, Burckn. (terabie, she-camel). rad* r ad a* à ragád, m. Fuss, d=). — Muwz. te’reged, Pl. A. regeda[b], das Bein [vgl. das Ver- zeichn. in den Vorbemerk], reged usu- rib, Vorderbein der Kuh, reged urréb, Hinterbein der Kuh; Serrz. rakkada, Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups Ser. III. s. unter rät. Huf [richtiger ,Füsse], erdkado, Schen- kel, regget, Fuss. raho[b]*, s. unter ra. rdjji, réjji, réjje, m. Gewinn, Lu, rakok*[?], dick, Knew. (rakok[ko]). råka [von ré"i], furchtsam, bange, ass, ram, folgen, nachfolgen, &3; Konj. III. N:o 273; Ableit. maram, mórmoj. — Munz. omóram [s. unter maram]. rásal [\w, rásal], senden, schicken; Konj. I, Sj 286, 95 mu rasäs [uole, rasäs], m. Blei; Nom. unit. turasas, das Bleistück, Role JI. — SEETZ. orszás. rät 1, f. pl. rät, Blatt, xs,,;. — Munz. lo'rat; SEETZ. tolät, Baumblatt. rat 2, 1. f. pl. rat, Frage, sla; 2. fragen, Slw: Konj I. $. 238, 1, b. — Munz. rada, Frage; radja, fragen. Kaus. ra- desja. rau*, s. unter dran. 14 54 rba, s. réba 1. re, m. (od. f.*), Brunnen, 45; dne reb réhan, ich sah einen Brunnen. — Munz. tore, Brunnen [hier hat er den Artikel nieht erkannt]; Burckn. [to|ry, spring or source; SEETZ. toréh. réba 1, rba, m. Berg, Ju>; ürba, der Berg; an Grba önomhin wawina, die Berge hier sind gross, dne wawin rébab réhan, ich habe grosse Berge gesehen. — Munz. o'orba, Pl. cérba; BURCKH. [o]rbay; Seerz. [ojrba; Krock., KREM. órba. réba 2 [von rib] abgeneigt. — Munz. reba [s. rib]. reba* 3, s. unter rdba. rebahandi* [viell. aus reba ,Berg und hinde ,Baum' zusammengesetzt], f. Moringa arabica, Schw. (rebahandit). rébi, beladen, aufladen (Kamele u. dgl.) sudanar. Odi: Konj. II. $ 255; Ableit. rábe. — Munz. erébi, laden, belasten; Kaus. esereb; erebe, Last. reböba, nackt, je; dne rébobabu, ich bin nackt; dne rebobad or rehan, ich habe ein nacktes Mädchen gesehen. — Munz. rebob, die Scham [das Stammwort, wahrsch. ‚Nacktheit’ bedeutet]; Serrz. rabboba[bo], nackt. refit, zerschneiden (meist in sehr kleine Stücken, wie Tabak), . 4; Konj. II. N:o 121. refóf*, aufgeblasen (vom Körper), Munz. [vgl. fuf]. reged*, s. unter rágad. régig, 1. strecken, ausstrecken, ausdeh- das eig. nen, a: 2. fortjagen, vertreiben, o/b; Konj. II. N:o 122. — Munz. ergeg, ver- treiben; Pass. etregag; Kaus. esrégeg. r(e)güg [von régig], m. pl. rgig, (das) Ausstrecken; (das) Vertreiben. rth, erh [viell. das arab. (Si, ra'a], sehen, ls; Konj. I. N:o 22. — Munz. rehja, sehen (Tigr. Arab.); erhe, das Sehen; HERMAN ALMKVIST, Kaus. erhesja; Pass. rehamja; vel. tigr. raé (nach der Transskription Munz. rä), voir. rehub, glänzend machen, glätten, poliren, >, Jä; Konj IL N:o 170. rehüb, m. pl. rhib, (das) Poliren. réjji, s. rdjji. réjjim [Reflex. von ré], (für sich einen) Gewinn machen, gewinnen, mist; Konj. I. N:o 49. rék"i, fürchten, >; Konj. II. N:o 99; Ableit. rák"a, merk"aj*. — Munz. erku, sich fürchten; Kaus. esrok, Furcht ein- jagen; merkuje, Furcht; SExrz. arko[ephe], ieh fürchte. rengene*: Munz. terengene, Pl. érengene, weibl. Junge von mittl. Alter; A. ren- genéb. rer, c. Verwandter, 123. — Munz. o'réro, der Freund, A. rerob; vel. arau. reu (réw), hinaufgehen, hinaufsteigen, ab; Pass. réwam, geführt werden; Kaus. ana réus, aufführen, la; Konj. I. $ 243. — Musz. rewija, hinaufsteigen; Kaus. re- wisija; SEETZ. inkiriwätene, ich steige hinauf [vgl. znki]. ría, f. der lange, grössere Mahlstein, auf welehem mit dem kleinen runden, entewa, nach Munz. metongole genannt, gerieben wird; (die bei den Egyptern und Nubiern gewôhnlichen gleich grossen und runden Mahlsteine werden unter den Bischari nicht gebraucht). — Munz. to’rie, der grosse Mahlstein; SEETZ. iori, der Lieger [vgl. entéwa]. rib, sich weigern, verweigern, al: zu- rückweisen; Konj. IL N:o. 83; Ableit. rab, réba. — Munz. o'rab, das Abschla- gen, Abneigung; ereb, abschlagen; Pass. etörab, ungern gesehen sein; Adj. rebd, ungeneigt, atorba, gehasst, unbeliebt. rida", stumpf, SEETZ. (riddabo). r()kab* (oly, rikab], m. Steigbügel, SERTZ. (urkäb). "TT PPT DAS D COR Dre BIsCHARI-SPRACHE. fv ris [o, n] m. Feder (besonder Straus- senfeder); risa [kä,], f. eine Feder. risa*®, f. [pl]: Munz. terisha, der Berg- gipfel. robena*([?] Feind, Munz. rog“as* (Tigr.), Todtenopfer, Munz. (ro- guash). Or Or rosan*, Haus von Steinen, SEETZ. rugfana [vom arab. OS, ruyfan, Plur. des ins, rayif], f. pl. rugfan, der gewöhn- liche flache, runde Brodkuchen (vgl. tam). =. sa 1, f. Leber, 1.5. — Munz. to’sé; SEETZ. töszeh. sa 2 [viell. mit dem vorhergeh. W. identisch], s. taluin. sa" 3, m. Thau, Muxz. (o'sa). sa’, sitzen, sich setzen, i>, Ass; Konj. IIL $ 273; Ableit. misa. — Burcku. sa[d], to sit down; Munz. esd, sich setzen; Imp. sa; Kaus. [e]sosa, sitzen machen. sä [XeL. sd'a], f. Stunde, SzETz. (fossa). sadef [Guo sddaf], schwarze Perlen- muschel, SEETZ. (szaddéf). sddif, m. pl. =, Dach, abs. sabin* [sse sabün], Seife, SEETZ. (sza- bán). saf, begiessen, besprengen, bewässern, Ux; Konj. I. N:o 15. — Munz. safhomja, besprengt werden. safaré, m. (ohne PL), Kot, Mist, Awe. — Muxz. sáfareb, Mist; vgl. tigr. Sware, fumier. safit, m. Norden, Sö, Sáfii [von saf], m. (das) Besprengen, Be- giessen, (à. sagi* [von ségi, s. d. W.], fern: Burckn. sagybou, far [eig. ‚it is far]; Lin. sa- gitté, loin; Knock. sag-ihb, weit, sah-gi- iht, dorthin. sagg?*, m. (Tigr.) Netz, Munz. Saháb* [SANNA sahába], Wolke, Spetz. sahanün*, Lycium arabicum, Scuw. sak, 1. gehen, VE fortgehen, c» Konj. I. $ 238, 1, a; 9. m. Gang, Ge- hen. — BURrRCKH. saka, to walk; Munz. o'sek, der Gang; sekja, gehen; Pass. sekemja, begangen werden; Kaus. sé- kesija, schicken; Adj. sékini, gehend [eig. ‚er geht]; Krem. sakkd, geh! vgl. tigr. sake, s'enfuir. sákana [von sak], m. Nachricht, „>, — Muxz. sékena, der Gang, Nachricht. sákir, s(e)dkir [Kaus. von ékir], kräftig machen, 2,3; Konj IL N:o 132. — Munz. esáker, verhàrten, grob machen. Sá bit [AS s sdkit], umsonst, sudanar. AS lm, egypt. DAN. sala* 1, m. Weg: Lin. osala tictena,sais-tu la route [vgl. kan]. sala* 2[?], f. Braten, Serrz. (¢iszaldh). salábia, f. pl. salábi, eine Art Essen, Ey X48) ‚das Bisschen der Sklavin’. salalem* dl sullam, pl. „U salalim], Treppe, SEETZ. (szallalem). 56 salam [mt salam], 1. grüssen, „Aw; 2. küssen, „UL; Konj. I. $ 238, 2, b. salambo*, m. Daemia æthiopica, ScHw. (ssalambob, hend). salangoi*, s. kalich. süle*|?], f. Sesamól, Serrz. (tiszdle). salib [wo sálab], plündern, Konj. V. N:o 213. sálif, m. pl. salfa, Gewohnheit, sale. salól, führen, leiten (Kamele u. dgl.), 3,3; Kon). I. N:o 45. säm 1 [von sim], m. (das) Nennen. : sam 2, m. pl. sim, 1. Mauer, Wand, ba>; 2. Hof, Hofraum, (>, X5. samu*, f. Rhus abyssinica, Scuw. san, m. Bruder, in den Vorbemerk.). sánad [ilu sanad], helfen; Konj. I. sandük [we sandág], m. pl. sandüka, Y; (vgl. das Verzeichn. sándik, Kasten, Koffer, Kiste. — Knock. senduk, Kiste; Szerz. ezendük. sanga*, f. Indigofera spinosa, Scmw. (ssängätt). sängane*, m. Acacia spirocarpa, SCHW. (ssanganeb). sänka", s. unter sunka. sansénna*[?], Butterkuchen, Seerz. (szan- seenna). sar, m. 1. Haut, Fell, A>; 2. Wasser- schlauch, x3, — BURCKH. osar, skin or leather; Sezrz. [o]szerr, Wasser- schlauch; Lin. 0 serre, peau. sär, s. s(c)ar. särane, s. sefarane. saro*, m. Sodada decidua, Schw. (ssarob). sarra*, f. Indigofera Schimperi, Scmw. (ssarratt). saru*[?], s. unter téso. sáta* („os sath], Dach, Srerz. (esszdta). sau (saw) [Kaus. von dwai], helfen lassen, zu Hülfe schicken; Konj. I. $ 322, 1. sbate*, f. Zibethtier, Sunrz. (tisbateh). sb@ [go saby|, m. (das) Färben (ve. TA E asbw). Herman ALMKVIST, sbuh [aw subh], m. Morgen (beginnt eine Viertelstunde vor dem Sonnenaufgang, vgl. kräm). se 1, f. (Kamel-) Laus, 5, — Munz. to’se, die rothe Kameellaus. set 2, s. unter sa 1. se" 3 [?], s. seb. s(e)’ad [Kaus. von ddi], stechen lassen (machen), „xD; Konj. II. N:o 89. s(e)gdr, Kaus. von dgar, s. d. W. s(e)dkir, s. sákir. s(e)'äm [Kaus. von “Gm], schwellen (ge- schwollen) machen, „,,; Konj. IV. N:o 191. s(e)är, sär [Kaus. von ’är], nähren, ernäh- ren; Konj IV. N:o 190. seb [P se], m. Ruder [vgl. suk"ám], SEETZ. (oszéb). s(e)bäbe, m. Rost? s(e)baden, s. $ebaden. seb’än [Kaus. von bean], Furcht einjagen. sebar, fliehen, entfliehen, davon laufen sudanar. 5%; Kaus. sisabir, fortjagen, 53; Konj. IIL § 278. séb'ar [Kaus. von bd’ar], erwecken, en Konj. III. N:o 178. sebela*, Gurgel, Munz. sebt® [ew seb], f. Sonnabend, SEETZ. (teszebt). s(e)ddbil [Kaus. von débil], zusammenwie- keln lassen, ..J; Konj. II. N:o 105. sedar [Kaus. von där], töten lassen, Jäs; Konj. VI. N:o 196. sed’ur [Kaus. von de'ur], verheiraten, ja. s(e)faid [Kaus. von faid], lachen machen, wo; Konj V. N:o 208. s(é)far [Kaus. von firi, gebären machen, oJ, (einer Frau als Geburtshelfer bei- stehen, vgl. sefarane); Konj. II. N:o 93. s(e\fära’ [Kaus. von fira], austragen las- sen; Konj. II. N:o 147. Die BIsCHARI-SPRACHE. sefarane, sárane [von séfar], f. Hebamme, SE X3'o. s(e)for [Kaus. von för], in die Flucht schla- gen, jz-; Konj IV. $ 287. segäf, m. pl. segéf, (Thür)vorhang, WS, um. segdnif [Kaus. von génif] niederknien lassen, Sh; Konj. II. $ 111. ségi, sich entfernen, .xs,; Konj. II. N:o 100; Ableit. mesgáj. — Munz. ésgi, lang werden, sich entfernen. Segoj [Kaus. von gói], müde, sehwach, elend machen, ro; Konj. IV. N:o 194. ség"a, schneiden (Haare); Konj. II. 2, b. S[e]heg*, ausputzen, auskehren, Munz. (es’heg; deutlich genug das Kaus. eines Stammes hag oder hagi; vel. jedoch mehdg). s(e)hal, mit scharfer Spitze versehen, schleifen, spitzen, schärfen, ER Kon]. II. N:o 162. — Munz. as’hall (Tigr.), schlei- fen; Kaus. asishall; Pass. etesahel; Part. Pass. ateshala, geschliffen; vgl. tigr. sa- hela, aiguiser. S(e)hdm 1 [Kaus. von hama], vergrössern, es: gross ziehen, EN q 89» 9 — Viell. gehórt hierher das Munzingersche eshém, helfen. s(e)häm 2 [Kaus. von ham 3], verbittern säuern. s(ehamer*, säuern, Munz. (s. unter hdmi). S(c)hárag" [Kaus. von Aérag"], aushungern; Konj. IV. N:o 200. s(e)hírar |Kaus. von härar], ausleeren, ? 55 3I Konj. IV. N:o 202. — Lin. essar- rar, vider. sehári | ,L<:… sahhär], m. Zauberer, Hexen- meister. s(e)has [Kaus. von Adsi], 1. spitzen, schär- fen, „iu; 2. reinigen, As; Konj. II. 2, a (nach dem Paradigma seräb od. sisan § 255). — Muxz. shas [s. unter Adsi]. S(e)hem*, s. unter sehám 1, Munz. Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. 51 sejal*, Acacia tortilis, Schw. séjwaj [Kaus. von #ai], dürsten lassen, Uis; § 323, 2. sek", s. unter sak. s(e)kal [Kaus. von kei], geil machen; Konj. II. N:o 94. sékarim [Kaus. eines Stammes kdrim von krum, s. d. W.], vor dem Sonnenaufgang (aus der Ruhe) aufstehen; Perf. dska- rim, Pras. askarım, Aor. sekarmat. sekäsis [Kaus von keésis], zusammenwic- keln lassen; Konj. II. N:o 214. s(e)kdt [Kaus. von keti], setzen (stellen, legen) machen (lassen), E Konj. II. N:o 96. s(e)kdtim [Kaus. von kétim], anlangen ma- chen, herbeiführen, amener, 42; Konj. II. $ 263. sékit, erwürgen, (3i>; Konj. II. N:o 123. — Munz. eskid, erwürgen; Kaus. sise- kid; Pass. esdekid. s(e)küt, m. pl. sekit, (das) Würgen. sekuka*, Unterarm, Muxz.; vgl. s0Qg0qjü, avant-bras. sek"a*, m.: LIN. o secouah, outre pour l'eau. s(c)k"ds [Kaus. von kasi], einlösen lassen, Ma; Konj. II. N.o 97. sélaf [von arab. Calms tasallaf od. éstalaf, (s. $ 377, d), oder vom Subst. lv sdlaf ,Leihen], entlehnen, emprunter, al], Xs; Konj. III. N:o 186; Ableit. self; vgl. tigr. salefa, préter, emprunter. s(e)lémid [Kaus. von lémid], lehren, Je sélem?, Acacia etbaica, Schw. (ssellem); Burcxu. sellam, large tree in the moun- tains. sélhas [Kaus. von Zéhas], lecken lassen, crs; Konj IL N:o 155. — Munz. sel- hissa, einen streicheln. selif [von sélay, s. d. W.], f. Anleihe, Cal. Sem 1, s. sim 1. tigr. 15 58 HERMAN ÅLMKVIST, sem 2 [xo samy], f. Gummi, SEETZ. (to- szemük, eig. ‚dein Gummi. söm [ow simm], m. Gift. — Munz. simm. [Kaus. von mah], erschrecken, as); Konj. IV. N:o 188. s(e)már [Kaus. von meri], finden machen. AZ, ; Konj. IL $ 317. semak*, schweigen, Burcxu. (semak|a], to be silent; möglicherweise ein Schreib- fehler für semah|a], erschrecken, zum Schwei- s(e)mah gen bringen). sémara |Kaus. von mdra, s. d. W.], erwei- tern, ausdehnen, te Konj. IV. 2 (?). s(e)mäsu [Kaus. von mäsu], hören machen (lassen), ge; Konj V..$ 296, 2. semum*, f. Fett, Munz. (to'sémum); SEETZ. toszmüm. sen" Les? sahn], m. Teller, SEEtz. (öszenn). s(e)ndk“ [Kaus. vou nek“i], schwängern, demi; Konj. IL N:o 98. s(e)naur [Kaus. von naur], gesund machen, RA Konj. V. N:o 212. LS. i j sénba' [Kaus. von néba], heiss machen, heizen, Ber Konj. II. 2, b. senéi”, der Frühherbst (September und October), Munz. séngad [Kaus. von éigad], aufrecht stellen, stehen machen, cà, 255; Konj. IV. $ 291. sénhas, senhös [Kaus. von nehds], reini- gen, as; Kaus. sisenhas, reinigen lassen; Konj. II. N:o 160. senhau [Kaus. von nehdu], mager machen; Konj. II. N:o 161. séni [viell. vom arab. ii! istenna], war- ten, Axel: Konj IL $ 255. — Munz. esni, warten; Kaus. esisen, warten ma- chen; esenija, wartend. senkas |Kaus. von nekas], Konj. IV, N:o 199. sensof [Kaus. von ensöf], kürzen, „os; leicht machen, erleichtern, >; Konj. IV,.2. ser", s. unter sar, LiN., SEETZ. seräb [Kaus. von rébi], laden lassen; Konj. Jil, G 288; seräf* ET (serdf). s(e)rdák" [Kaus. ci... Konj II. N:o 99. s(e)ram*, Weizen, SEETZ. (osrám). serara*, lang, Burckn. (serarabo). serda*, f. [pl]: Munz. te'serda, die Wahr- sagerin (Tigr. serdeit). serdc*, das Serdetgras, Munz. serob*, der Serobbaum, Munz. sfdtah |Kaus. von jetah], trennen, © Konj. III. N:o 181. siam, m. pl. sim, Gras, | az», — MUNZ. o'siam; KREM. osjam; Krock. o'siàmms; SEETZ. [o]szidm, Klee, Stroh, Gras. sid, m. Süden, xls, — Munz. o'sid, der Süd. sida", Maus, s. unter yab, Hever. sid k* [sde sida], Wahrheit, Munz. (sidku, wahr — eig. ‚es ist Wahrheit’). stham [Kaus. von iham], waschen, Jens; Konj. III. N:o 185. sikuaunéb* [2], Quarzit, Munz. sil", 1. m. Speichel, Lis. (e sil, salive); 2. spucken, Muwz. (esil; vgl. jedoch sit). silel [vom arab. Lo sålla, ,beten'], f. [pl.], Gebet, Munz. te'silel; SEETZ. [filssiléh; bei SEvTZ. kommt silél als Ver- balstamm vor in: wonkoneio [?] szilelän, ich bete; Lin. setelini [Druckfehler für sèlelini], prier. s silsil, sinsil [M säsil]l, m. Kette. — Mvnz. te’shinshel (Tigr.). sim 1, sem [viell. vom arab. ms ism], 1. m. ; zeräfa], Giraffe, Muxz., HEUGL. von rék"i], erschrecken, = [t Y Blo, — Name, Zr 2 nennen, et Konj. II. N:o 84; usmoh abu, (wörtlich .sein Name, wer ist er), was ist sein Name; sim kibaru, er hat keinen Namen. — Munz. o'sem, Pl. ésma, der Name; &sem, nen- nen; Pass. etósam; Kaus. &sösam. Sim 2, s. unter sem. simgedi®, f. s. hamés-hombak. Stes aes ers T ee ne 1 à 0 wise x Dig BiscHARI-SPRACHE. simél*, m. Butter, Munz. arab. „am sémen]. — simha, dritte, GAS [vel. Schluss]. simsum [35 zümzum|, Sesam, SEETZ. sina*, Citrullus colocynthis, Schw. (ssinab, hamissinät; hdmi ,sauer und sina zusammengesetzt). — SEETZ. hamiszindb, Koloquinthe. singa*, f. Lycium sp. Schw. (singat, ta- tuilin). siod, Grundstamm zum Kaus. stsiod, s. d. W. sir, f. (od. m.), lange Stange (für Lanzen). — Muxz. to'sirr, der Stab, Stange; A. sirit. sirha*, f. [pl]: Musz. tesirha, das freie Geleit (Tigr.); sissera, das Geleit geben. sisabir, Kaus. von sébar, s. d. W. sisag [Kaus. von segi], entfernen, Konj. II. N:o 100. sisagud, s. sisagud. sisan [Kaus. von Konj. II. $ 255. sisiöd [Kaus. zu di], sagen machen, j,s; $ 304. sisit", Kehrwisch, Munz. sit m. 1. Speichel, x3L;; 2. Fleischbrühe, K5,+. — Munz. o’sit, die Fleischbrühe; [Hierher gehört aller Wahrscheinlichkeit nach das Munzingersche esil [für &sit], spucken, [viell. aus dem jedoch $ 98, das letztere ist aus Ax 2 séni], warten lassen; wenn nicht umgekehrt mein sit ein Schreib- fehler für sil ist. Jedenfalls darf man aus der Form esil schliessen, dass sil (oder sit) auch ein nach Konj. II. 1 zu flektirender Verbalstamm ist]. sitob, führen, leiten, begleiten (eine Per- son), (sö,; Konj. VI. N:o 205. sj@, sjaj, sijaj [Kaus. von jaj], sterben lassen, töten, yas § 324. skur", t. Schildkröte, Szetz. (töskur). sndfir [Kaus. von néfr], süss machen, ‚>; Konj IL N:o 119. snata*[?]: Munz. esnata, Auftrag geben, ein Testament machen; esnota [?], Auf- 59 trag, Testament; Kaus. esisnata; [snata ist deutlich selbst das Kausativ eines Stam- mes nata]. 50, 1. benachrichtigen, sagen, iS: Konj. I. § 241; 2. m. Rede, Sprechen, CIS: Ableit. séti. — Munz. soja, benachrich- tigen, anzeigen; Kaus. sosisja [eig. Kaus. Pass. somomja [eig. Pass. (vgl. somóm)]; soti[b], das Be- des Kaus.]; des Pass. nachrichtigen. so am [Kaus. von 'am], reiten machen (lassen), LAS; Konj. III. $ 273. sö’at [Kaus. von ’at], niedertreten lassen, co södah [Kaus. von dah], verengen, (ve; Konj. II. N:o 192 (vgl. $ 286). södif [Kaus. von dij], überführen; Konj. IM, NRO Tl. sod()r [Kaus. von dir], töten lassen, Nö; Konj. II. N:o 69. sodif [Kaus. von dif], färben lassen, Konj. Wi NEO de sög(i)m [Kaus. von gim], Konj. III. N:o 173. sogud*, m. Feuerbrand, Munz. sokena*, s. unter sukena. sökin [Kaus. dumm machen; wissen machen (lassen), Ss; Konj. II. $ 321. sök()$ [Kaus. von kis], geizig machen, SA; Konj. IL N:o 80. söluw [Kaus. von la], verbrennen, von kan], bren- nen uu PS Konj. II. N:o 88. sómag, von mag, s. d. W. somóm [entweder das Kus eines Stammes möm, in welchem Falle jedoch somóm nach der Konj. II. 1 und nicht nach Kon). I. zu flektiren wäre, oder irgendwie aus dem Stamme sö (s. d. W.) abgeleitet], benach- ‚richtigen, pos; Konj. I. $ 238, 2, b. sonau, soniw [Kaus. von nau], mangeln Kaus. (vermissen) lassen, eäs; Konj. III. N:o 175. 60 sool, sol [Kaus. von ol, s. d. W.], schlagen lassen, = 299; Konj. IV. N:o 198. sórim [Kaus. von ram], folgen machen (lassen), «5; Konj. III. § 273. sóm(e)m [Kaus. von men], rasiren lassen, CC Konj. II. N:o 82. sosa [Kaus. von sa], sich niedersetzen lassen, Ass; Konj. III. $ 273. sósim [Kaus. von sim], nennen lassen (ma- chen); Konj. II. N:o 84. sötai, grün, 2.4, — Krem. ssöta; Lin. osotay, jaune; sotago, noir [?]. sotaweb*|?], Thonschiefer, Munz. söti [von sd], m. Benachrichtigung. söta , söta [Kaus. von ta], schlagen las- sen, Go; Konj II. N:o 85. sötib [Kaus. von tid), füllen, Us; Konj. II. N:o 86. t söwik, souk [Kaus. von wik], scheiden las- sen, «25; Konj. II. N:o 87. suále, f. Spiegel, 8,214, — Muwz. te’sudle. sufan [bss sufán| Zunder, Seerz. sugmad [Kaus. von gtmad], verlängern, Jab; Konj IV. N:o 201. sug"ar(a)h [Kaus. von g“érah], in Not bringen, in die Enge versetzen, >; Konj. VI. N:o 216. süg“e*, f. Cyperus rotundus, ScHw. (ssu- guet). HERMAN ALMKVIST, sui*, f. der wilde Balsambaum (Tigr. amkua), Munz. sik [ös sug], m. Markt, Bazar. sukena [viell. von sak ,gehen], f. Fuss- knöchel, ác, vulgärar. Leese — Muxz. te’- sokena, der Fuss; vgl. tigr. Sakanü, cheville. suksuk*, Glaskoralle, Spetz. sukumti*, f. s. deretnüwa. suk"ám*, Steuerruder, SEETZ. (szukwän). suk"ar* [Xu sukkar], f. Zucker, Seerz. (teszukwär). sWnka, sinka, m. (od. f.), Schulter, Cass, — SEETZ. szinkaon [unsere Schulter]; Kren. [tc]sanka. sär 1, erster, J.!. — Munz. usurib, der Erste; csur [s. unter surkena], sär 2, suri, usüri [mit dem vorangeh. W. identisch] vor, vorne, voran, vorher, im voraus, früher, Se Pl; § 368. — Munz. usure, vorn, vorher; Liy. sourone, devant. sur 3 (zur), s. dur. sura", f.: Munz. to'sura, Pl. te'sura, die Tränke. sürkena [von sär], ältester, bas ‚der grösste (der älteste) von uns. — Musz. esurkena, der Ältere, der Erste (von esur). säs", m. Skorbut, SBETZ. (oszts). süul [Kaus. von wi], schlagen lassen, po; Konj. II. $ 255. =S Sa [viell. mit S@ 2 identisch], f. Fleisch, 3, — Burexu. [fo]sha, meat; Krock. [doh]-sharr, Fleisch; Munz. to’sha, A. shat, Fleisch; Seerz. töscha, Fleisch, Wade; Krem. foscha, Fleisch. Sg" lg S. Sa^ 2, m. pl. 8@a, Kuh, 3/8); usaja Sujabu, meine Kuh ist trächtig. — HrucL. o-3d, Kuh; Burcxx. [o]sha, cow; Krock. [oh]-sha, Rindvieh; Muxz. o’sha, Pl. e'sha, A. shab, die Kub; Knzx. foscha, Kuh; oscha oraba, männliches Rind, Stier; Li. o écha, boeuf. Dire BIsCHARI-SPRACHE. Sadíd, m. pl. sadid, Rinde, 5, — Senrz. schadih, Baumrinde. $dgal, f. [pl], (kleines) Messer, Feder- messer, saba. ON 3aj, m. Wolke, ont Saja*, f. Wurfnetz, Sertz. (lischaja). dkar*, Schuppen, Seerz. (schákar). dkka*, f. Speichel, Srerz. (teschäkka). Sak“in, kratzen, égratigner, vän; Kon). ES 238, 2, b. Sak"inte, m. (das) Kratzen. Fale", m. Cadaba longifolia, Scuw. (schaleb). Sdmla [sk.z, Sdmla], f. Schamla (ein gros- ses Stück Tuch von Ziegenhaar, womit x Ss x Y sich die Frauen im Rauchbade um- hüllen). Sana, s. sena. $anak, Senak, f. Kinn, .$5, — SEETZ. schdnek, Bart; Krock. a-shanek, Bart; Munz. shenek, Kinn, Bart; Krum. scha- nak, Bart; Lis. o channak, menton; Schw. boksenäk, Usnea sp. [eig. ‚Bock- bart’]. saso*, f. Balanites ægyptiaca, (schaschöt). sat, ausgleiten, glitschen, glisser, (35; Er; Konj. III. N:o 176. — Muwz. ashhat, SCHW. ausgleiten. Sdtat, zerreissen, haus; Konj I. $ 238, 2, a; Ableit. s(ejtät; vgl. tigr. Saltata, de- ~ chirer. Sau, saw, vermehren, si, o3; Konj. IV. N:o 189. — Munz. eshdo, vermehren, zufügen; Pass. mishoei[?]; Kaus. eshishou; shaoeit, Vermehrung, Zuschuss; vgl. sawi. Sawarib® [D.Ä Sawärib, pl. von DL Sarib], Schnurrbart, SEETz. Sawi [mit 3au verwandt], mischen, mengen, 5\S; Konj V. N:o 214; Ableit. amsd- wawa. — Munz. esháo, mischen, ver- mengen; Pass. emshaoe?. #awioi, f. (das) Mischen. $e, $a, sich erinnern, $i; Konj I. (Pass. Sam, Kaus. $a’s). — Munz. shiie, Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. 61 denken, bedenken; Kaus. shäshie, in Erinnerung bringen; Pass. shämmie; to'shíe, der Gedanke. $e 1, alt werden, pds; Konj. IV. N:o 187; vgl. sei. — Munz. eshi, alt werden; shija, alt; Kaus. eshishi, alt machen; shitjo, Alter. se 2, s. Séb. $@ag, aufhängen, (gle; Konj. II. N:o 163; Ableit. méseg. = oz Eu A Seb, se, hundert, ile, — Munz. sheb; SEETZ. scheb; Krock. shehp. Sebäden [Kaus. von bäden], vergessen ma- chen, wi; Konj. V. $ 296. Sébbak [s sabbak], zerknistern, zerzau- sen, chiffonner; Konj. I. 2, a. Sebbak [Sx Subbak Netz, Fenster], f. Netz. — Spetz. schübbäk, Fensteröffnung. Sébib, Sibeb, sehen, sudanar. cle; Konj. ll. N:o 124. — Burcxu. shebabo, to see; Munz. eshbib, sehen; Pass. eshdebob ; Shibub, das Sehen; Lin. chebbat, voir [eig. ‚ich sehe. $(e)böb, 1. gut, sudanar. gem, CT 2. gut sein (werden); Konj. IV. $ 291, b. — Munz. shebób, gut, Güte; eshbob, gut, besser werden; Kaus. eshisbob, verbes- sern. $(e)ddm [Kaus. von démi], stinkend machen, cys; Konj IT. N:o 99. sédid, abschälen, a; Konj. II. N:o 125; Ableit. sidde. Séfi, trinken (besonders Milch), tdbaq ‚Teller, Schüssel’), m Korb, Srrrz. (tabdgo). tabak, beschäftigt, Jexin, tabarag"i*, s. barag"i. taber*, s. ber. tabes,* m. Tristachya barbata, (otäbbes, tebbis). tada* [?], f. Trichodesma Ehrenbergii, Scuw. (täddat); Forskälia tenacissima, Schw. (tädda, schema); Panicum viride, Scmw. (täddat). taf, (an sich) reissen, arracher, abs; Konj. I. § 238, 1, a SCHW. -— tabanja [RSS tabänja, tabánga], Pistole, Sertz. (fabüngja). — tafarek, f. Axt, Beil, pds... tafti [von taf], m. (das) Reissen. tagega, hoch, Je. — Kren. fakéka[bu]. tago- (in ESSERE TU): zwanzig, ta- gógur, 21 (s. $ 96). tagüg, zwanzig, se. tah, teh (taha), berühren, Konj. I. N:o 4. taha*, s. unter dea. taja* |?], f. Erde, Krem. (totajah). tak, m. Mann, d=); pl. énda, Leute, ob; inda die uu — Munz. o'tekk, der Mann, enda[b], Männer; Burexn. [o]tak; Knock. [o]teck; SEETZ. oták. taka* [KSLD tåga], f. Fenster, Knew. (to taka). tasten, (nes; 64 takat, f. Weib, Frau, sha, pl. ma. — Munz. tétekét, die Frau; tema, die Frauen; Buroxu. [talfaket; Krock. the takat, Frau; SzETZz. tetakkat, Weib. taktak, téktek [von tak], einander, (S 146). — Musz. tektek. tála' [von téla], durchlöchert, CE: lälana, tanalo, c. Scorpion, Läs, — Munz. tetenalo, A. tenalob; SeeTz. talan- no|b]; LIN. otallana. taläte* [AT etteläta], f. Dienstag, Srrrz. (tetallate). talau, m. Blitz, xäeue. — Munz. tetelau, der Blitz; Sezrz. ittaldu. taluin*|?], f. Premna resinosa, Schw. (talluint, ssät). tam [viell. “das arab. xD tá am], 1. essen, soon US $ 237; 9. m, Alles was (XA gor gegessen wird, We (besonders aber der bei den Sudanarabern allgemeine unter dem Namen $iaes “asida bekannte Pfannkuchen, zum Unterschied von dem gewöhnlichen Brod- kuchen 5 ps kisra oder rugfana Baty, — Munz. damja, essen; Kaus. damsja; te’e- démte, das Essen; te'memta[?], das Nähren; otem, das Brod, Polenta [vgl. hämi und gasís]; Bvmoxm. [o]tam, bread or dhourra; täm{a], to eat; Sertz. tämanéh, ich esse; vgl. tigr. tamtama, toucher, goüter (auch tam- tama geschrieben), “a tama, donner à goûter. tämen, tümen, zehn, s Ae; tdmna-gor 11, tdmna-malo, 12 (ete., s. $ 96 und vgl. das Verzeichn. in den Vorbem.) — Munz. te- mene engat 11, temene melob 12; KmEw. tamenogur 11, tamen amalo 12, tamen amhai 13, tamen afaddeg 14; Srerz. tämnagurr 11, tamnámaló 12, tamnám- heij 13, tammaffadeh 14, tamnéij 15, tamnaszagürr 16, tamnaszerama 17, tam- naszemheij 18, tamnaschadeh 19. tamis*, s. amis. tamna, zehnte, ‚üle, tams [Kaus. von tam], zum Essen geben, side e; Pass. tamsam; Konj. I. $ 937. HERMAN ALMKVIST, tamti, m. (das) Essen (als Handlung). tdmüka, tímuga, link, | Ju; tamüga- dók, zu deiner linken Hand. tamin, zehn (in den zusammengesetzten Zahlen, 30, 40 ete. s. $ 96). tanalo, s. tálana. tánkaro, c. Spinne, cx, Xic, tänk*i*, Verfertiger (2), s. unter tukuk”. tar, táru, 1. oder, JJ, las, Yo; farm... - téru, entweder... oder, § 339; 2. viel- leicht, möglicherweise, X45 Xa, $ 367. 1 c9 tdrar [von térir], m. (das) Spinnen, Ji. täru, s. tar. taru, Stimm, (>. — Spetz. [teltarotfön] [eig. ‚unsere Stirn’). täsim*[?], Spinne, Serrz. (täszim; viell. dasselbe Wort wie sem, sim ,Gift’). tdsadénna*, s. unter tíbalaj. tät, f. pl. tat, Laus, «s. — Munz. to'tat; SEETZ. totät. tatuin*[?], s. singa. taüg{[?], Acanthodium spicatum, ScHW. (thaügg). tawa*, m. monnaie). tawei*[?], die Aqba, Mimosenart, Munz. (tauei). à teb, f. Baumwolle, sa. tebek*, Wald, Munz. tébis*, s. tübes. téfa, f. Nabel, öm. SEETZ. tötphd. teg", s. unter deg. tegri® [2G tajir, tágir], m. Kaufmann, SEETZ. (tegribo; eig. ‚er ist K.’). teh, s. tah, tehás [Kaus. von tah], berühren machen, Geld, Lin. (o tawah, argent — Munz. to'téfa; use. i(e)hate, (das) Berühren, Smale " tek", s. unter tak. teket*, s. unter tåkat. Dre BIsCHARI-SPRACHE. t(e)kir*, m.: Seerz. ötkirr, Lobgesänge auf den Propheten ete. [wahrsch. Umstel- lung vom arab. 53 dikr]. tékker* (?], s. kitr. tektek, s. taktak. t(c)kuk" [von tékukt], m. Ausbesserung, iéla', durehstechen, durchbohren, (in et- was) ein Loch machen, 3, ses Konj II. N:o 164. — Munz. edla, ein Loch machen, durehbohren; Pass. et- dela; Kaus. esdela; dela, ausgebohrt; tédell, das Loch; und an einer anderen Stelle: edele, Loch. telag, verhehlen, verstecken, ose Pass. telagam, Kaus. telags; Konj. I. $ 238, 2. b. — Muxz. telagja, verbergen; Pass. te- lagemja; Part. Pass. telagema, verborgen; Kaus. éclägesia; telägte, Verborgenheit. telau*, f. [pl], s. unter Zalau, Munz. tele’ [von téld, s. d. W.], f. Loch, d — Muxz. delli, dele. telegi, m. pl. télegja, kleiner, schmaler Pfad. — Muwz. te’legi, Pl. te’legia[d], der Weg [Munz. hat hier irrtümlich die Wur- zelsilbe te als den weiblichen Artikel auf- gefasst]. télig, aufheben, erheben, hinauflegen (die Bürde auf das Tier); Konj. I. N:o 129; Ref. dmtalag, das Gleichgewicht zwi- schen den beiden Hälften der Kamel- bürde herstellen, Sole. tem", m. Brod, s. unter tam, Munz. temen* fern dámin]: Munz. tamini [?], Bürge (arab.); temena [?], bürgen; vel. déman. temim [uses temim], 1. fertig; 2. fertig sein, = Kaus. temmis; Konj. I. N:o 51. — Munz. temimja, fertig sein; Kaus. temmisja; Adj. temnina, fertig. [Das x für m halte ich nicht für einen Druckfeh- ler, sondern für eine leicht erklärliche Dis- similation]. Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups Ser. III. 65 temuk“, einwickeln, in ein Tuch (etwas) einschlagen, Cal; Konj. II. N:o 171. — Munz. etmuk, einwickeln; Kaus. esdemok. tenalo*, s. unter tdlana. teni, gleichen, x; Konj. II. 2, spiele s. $ 358). a; (Bei- 5 - 2 tera, m. Hälfte, (ui. terab, térib [von tera], teilen, en Kon). . I. (und I. 2, b), N:o 38; Ableit. ferüb. terad*, stark (Tigr.), Munz. terfa*, f. [pl], Hefen, Senrz. (tetérpha). terib, s. terab. * terig, eterig, m. (od. f.), pl. tirga, 1. Mond, +5; 2. Monat, ex; téterigte när, Mond- licht; üterig hajemja, der Mond erschien. — Munz. o’edrik, der Mond; t'édrik, der Mondschein; Srnrz. [to]trig, Mond, [e]trig, Monat; Buncxm. [oltryk, heaven; vgl. das Verzeichn. in den Vorbemerk. terir, Spinnen, dE; Konj. Il. N:o 128; Ableit. tårar. terüb [von térib] m. Teilung, Las, tesni*, s. esni. teso* f. [pl.], Higligbaum, Munz. (te’tesho). — Krock. zah-rüp, Heglik (Baum). teta*, gelb, Kren. teta(bba). tetaf*, f. der Tahtei-Baum (Tigr.), Munz. (to'tetáf ). tetur*, s. unter Kor. tibalaj, f. pl. tíbalzj, Finger, Zehe, x42! ; rába tibalaj, »männlicher Finger», Dau- men. — Burcxu. [tiltibala, fingers; Knew. tetibala, Pl. tetibale, Finger; Muwz. te'ti- belei, die Zehen; SzzTZ. tetibaléij, Fin- ger, täschadénna, Zeigefinger, tetibalei tärwih, Goldfinger; vgl. éngi, giba, gi- bala. tibede[b]", die wilde Tagussa, Muxz. tifa, c. pl.=, Fliege, G5, — Munz. o'tifa, Pl. etifa; SEETZ. tiphá. tiffo [vom arab. ab af, s. § 377, bj, spucken; Konj. I. $ 242, 3; (öfters) esit tiffö, spueken. — SEETZ. tiffonéin, ich spucke aus. 17 66 tijo* 1, f.: Munz. tetijo, Pl. tetijot, das wilde Thier. tijo* 2, f.: Munz. fi tijot, Bauchgrimmen; vel. fi. til*, f. Urostigma abutifolium, Scuw. (tilt). timsa [Zimes timsäh], m. Krokodil, SEerz. (tümszäb). tin" s. unter tin. tioi*: Munz. etioi, Nachricht geben (von bösen Anschlägen), t’tétwi, das Nach- richtgeben. tirfem*, Schaf, s. unter argin. tirga, s. térig. tiw [Inf. von tam], m. (das) Essen, M fe toi, hier, hierher, Us, törn, tointib [von in, s. d. W.], heute, su- danar. ellela ($ 368). — KREM. toin. tok"*, toku*[?]: Munz. tokuje, springen; Kaus. tokesja. tók"i, (Fleisch) kochen, ee»; Konj. II. N:o 103. tona, dass, s. unter na 1. totel*, das Tora (Tigr., Munz. HERMAN ALMKVIST, tu’, kneifen, kneipen, (5$; Konj IL $ 249. — Munz. eddu, einen kneifen, zwic- ken, mit den Augen winken; Kaus. esoddu; Pass. etodda. tu, s. à. tuba [Nom. unit. Kay tuba von yb tub], f. pl. tab, Ziegelstein, Ziegel. tuin*[?], f. s. unter singa. tukwk", ausbessern, raccommoder, ele; Konj. II. N:o 172; (viell. auch. ,verfertigen’, vgl. bei SEETZ. ogautanquih, Zimmermann, tiggirdá tanquih, Schuster); Ableit. t{e)kükt. tumbak [als tumbág], m. Tabak, 25. — SEETZ. tombak. tumbu, m. (s. $ 62), 1. Loch, 2. Anus. tunkula, f. Niere, sls, — SEETZ. tetun- kolá, Hüfte[?]; Munz. teonkola, die Niere. tunkvi, f. pl. tínkwia, Bündel, Paket, spo. tas [warsch. das Kaus. eines Stammes tu ‚voll sein], füllen, hineinstopfen, spieken, Konj. I. $ 238, 1) bs © Go —9 5 (GE ; a ta’, 1. schlagen, D; 2. (Teppiche u. dgl.) flechten, weben, jo, | N:o 85. — Munz. eda, schlagen; Kaus. eshoda; Pass. étoda; o’da, der Schlag; Burckn. ta, to beat; Lin. enthih, battre [eig. ‚je bats']. ao; Konj. II. ta*, eng sein, s. unter dah. tab 1 [von tib], m. 1. (das) Füllen; 2. Er- sticken. — Munz. o'dabb, das Füllen; Lin. otab, remplir. tab 2 [Frequ. von ta’, s. $ 228], (mehrere) schlagen; Konj. II. N:o 197. tatu [ za&b, tdta], geknetet werden (im Bade); Kaus. tatüs, kneten; Konj. I. N:o 63. téu, f. einschlagender Blitz, xàcLo, tib, tub, füllen, "Sa; 2. ersticken, QI Konj. II. N:o 86; Ableit. täb. — Munz. eddeb, füllen; Pass. teddeb; Kaus. essó- deb; o'dabb, das Füllen. tifa*, s. unter tifa. tin [ab tin], m. Thon. — SEETZ. tin, Lehm, Thon. tita*, Zwilling, Munz. tub, s. tib. Die BiscHARI-SPRACHE. 67 jr U, s. wa. u-, f. tu-, pl. a-, f. ta, der, die, Si (§ 54). ua [wahrsch. identisch mit wau, s. d. Wall rufen, sk; Konj. I. $ 242, 8. — Munz. wuija, herbeirufen; Kaus. wwsisja, her- beilassen [eig. doppeltes Kaus.]. äas [Kaus. von 4a], rufen lassen; Kaus. uasis, holen lassen, envoyer chercher: Konj. I. $ 242, 8. ud, zittern, a>); Konj. I. udti, m. (das) Zittern. ühad [wahrsch. das arab. A> hadd ,Grenze’ mit dem Artikel] bis, AS (§ 355). hi, waht, jiih (vor Suffixen, wh-, oh-), un- ten, unter, si; whd, unter mir ($ 368). — SEETZ. wuhih, unten [vgl. em- baroi]; Krum, uhr. - ujilla [wahrsch. ein mit dem Artikel à ver- sehenes Subst. j/lla, das mit dem gilla iden- tisch sein muss], wegen, um... willen, für, „LE 3, Ux cya; dne Sat bériok ujilla h@an, ich habe für dich Fleisch ge- bracht. üla, m. Hode, vulgärar. även (= Smad), — Monz. e’ula, die Hoden; Burckn. olla, testieuli. uli, schlagen, x; Konj. II. 1,a ($ 255). — Krem. «li, schlage, ane uli tok-en, ich schlage dich. ulle*, s. elli. um [vom arab.~ees Om ,(das) Schwimmen’, s. § 377, a], schwimmen; Konj. I. N:o. 28. ümba, ruhen, ausruhen, c9 Konj. I. $ 242, 7. — Lin. embat, coucher [eig. Je couche’). umberres*, s. emberes. umero, jemals, (besonders in Verbindung mit der negat. Partikel in der Bedeutung) niemals. ümma [Rai "imma ,Volk’], f. Sammlung (von Menschen). — Munz. ummat, Menschen. un, f. tun, pl. än, f. tan, dieser, 15, Sis; ($ 137). “ur, Or, (mit Steinen in der Wüste) be- Staben, =; Kon TS 233 dy bh = Muxz. oria, begraben; Pass. órmia; Kaus. óresia. ura, ure, s. eru. — Lin. ourra, hier. use(i), wise, m. od. f. 1. Erdreich, Erdbo- den, sudanarab. _.b,; 2. Staub. es, jet; dne tusséti éstÿ, ich sitze auf der Erde; üusej, der Staub, Di x. — Munz. [felesze, Sand; Knew. [ujussa, Staub. usüri, usure*, s. unter sär, 1, 2. usa, usaj [von 05], f. [pL], Harn, Urin, em d». — SEETZ. [fejeschá; Munz. o'shat hadalat, der Urin [eig, ‚schwarzer U.; Munz. hat hier den Wurzellaut w als Artikel aufgefasst]. W. / wa 1, u [» wa], und, , (§ 336, b). wa 2, f. grosser Topf (zum Kochen); áne wat réhan, ich sah einen Topf. — Munz. dad; Knew. [fo]ua, Topf. wad, wáda [ex wäda], setzen, stellen, legen, b>; Pass. wad’am, Kaus. wad'as ; Konj. I. wäda, m. die religiöse Waschung, CNET IR 68 wadd*[? ada m.?], Ochradenus baccatus, Scuw. (wad-hah). wadám [von wada], sich waschen (beson- ders von der religiösen Ablution), eer Kaus. wadäs; Konj. I. N:o 50. — Musz owode, die religiöse Abwaschung ver- richten, Pass. woddmja; Kaus. wodasja [owode ist jedoch kein Verb sondern das Subst. Waschung, wie auch 4-wáda ‚die wodamja keine passive sondern nur reflexive | Bedeutung hat]. wága*, der Totachaffe, Muxz. wahi, s. ul. waja [wahrsch. aus dem arab. Ke, wad a], m. Versprechen. wak* [von wik], m. (das) Schneiden, Lin. (owac, couper). wikkal BE wákkal beauftragen; Kon). I. $ 238, 2, a. — Munz. wokelja, beaut- tragen, Pass. wokelemja. wali, finden, 0>., als; Konj. I. $. 242, 6 walik, 1. f. Geschrei, "Lärm, Ss; 2. laut schreien, rufen; Konj. 1. $ 938, 2 21, lb, — Munz. wolik, der Schrei; wolikja, zu Hülfe schreien. wándala, m. Schatten, Kb. Mwunz. elenda (s. d. W.), scheint hiervon eine Um- stellung zu sein. warak [> warag], f Papier; Brief. Serrz. warrdk, Papier; towdrrakd, Brief. wärt, nn wer, anders, auf andere Weise, 42, MA på (§ 367). — Munz. wuera, anders, verschieden. w áro*[?], s. aro. was [wahrsch. vom arab. £3 wáza |, 1. aus- 2. rüc- breiten, verbreiten, zerstreuen; ken, bewegen, ziehen, Uses Kaus. 208515 ; Konj. I. N:o 21. wásam, hawásam, scherzen (über, mit), eum Konj. I. $ 238, 2, b. wá so* [2], s. aso. De HERMAN ALMKVIST, wat, f. Eiter, Bat — Munz. d'oet; SEETZ. [to] wat. ; wau, wäw, weinen, schreien, „X; Kon). 1. $ 243; Kaus. waus; vgl. wa. — Munz. wauija, schreien; waua, der Sehrei der Thiere; Burckn. wawa, to Cry; SEETZ. ane wauanéphch, ich weine; Lin. owa- wini, pleurer; tigr. cours. wawin, s. unter win. wek*[?], f.: Sertz. tauék, Mücke. wer*, m. Fluss, Knock. (oh-werr). vgl. wéü, crier au se- wér 1, machen, tbun, (sw: Konj. IV. N:o 195. — Munz. auér, machen; Kaus. esuér. wer 2, s. wär. wesik, zischen; pfeifen, 0; Konj. I. $ 238, 9, b. — Munz. woshik, das Pfei-- fen; woshikie, pfeifen; SmETZ. wuschik- anephe, ich pfeife. wija, m. Winter, lxà, — SEETZ. lolewaah, Regenzeit; Krum. owe, Winter; Lin. owiha, hiver. wik, wuk, schneiden, ab-, zer-schneiden, eo; Konj. II. N:o 87. — Lin. owae, couper. wila’, schwenken, ausspiilen, (yeeson; Kon). I. N:o 165. willa, schnell! fort! „155. win, pl. wawin, gross, as. Muxz. wuunn; SEETZ. wuinn|u]; KreM. uenn[u]. wángel* [2], s. ingel. winhal, m. Ele, 1,5; vgl. wise, s. USE. w0cjc*, m. Rüssel, Munz. wód*[?], s. unter ad. woke [von wi], f. [pl], Hieb, Schnitt, söt. — SEETZ. oi^ Wunde. wolik*, s. unter walik. wore, m. (die) Poeken, s,A>. — Musz. o'worréb. wuëra*, s. unter wari. wuk, s. wik. wun*, s. unter win. g“inhal. \ ANG Aasgeier, bäne. Abend, hawäd, engereb*, mágreb* [arab], hemeni*; des A-s sein (machen), den A. zubringen, hdwid. Abendessen, derär; zum Abend essen, derar. abfahren, jak (jek); vor dem Sonnenauf- gang a., sekärim. abgehen (vom Weg), der". abgeneigt, reba. abgerissen, hesajo*, s. unter hesi. abgewöhnen (ein saugendes Kind), fetik. - Abgrund, s. unter selhütani. Abhang, herbo*. abreisen, :bab; nachmittags a., hémnaj. abreissen (das Zelt), hest"; a. lassen, shes*. abschälen, sedid; (das) A., Sidde. abschlagen, rib; (das) A., rab. abschneiden, kat’ [arab.], wik. abschüssiger Rand, gef. abtragen, s. niederreissen. Abutilon muticum, hambök*. Abwesenheit, menou*, s. unter nau. Abyssinier, makdde*. Acacia etbaica, ärat*, selem*; A. melli- fera, kitta*, tekker*; A. pterocarpa, laüd* (laau); A. spirocarpa, sangane*; A. tor- tilis, sejal*. Acanthodium spicatum, tazg*. Achsel, bat [arab.]. acht, dsimhei; der achte, udsimha. achtzehn, témna-dsimhei. achtzig, dsimheitamün. Adansonia, homr*. Aderlass, fasada [arab.]. | Adler, jeham (iham), kwikxej*, adliger, s. unter belawi. Aerva javanica, ega*. Affe, lalunko, girid [arab.], lehumbo*. Agathophora alopecuroides, gafari*. ähneln, s. gleichen. Ähre, hid. albern sein, hdnag; a. machen, sehánag. all, karis. allein, haddo. Almosen, kerame* [arab.]. Aloe abyssinica, kalandoı*. als, dor, hob. alt, háda (had’a), Siano, Sèja*; der A. (Scheich), Häuptling, ühada; a. sein (werden), 3c, sei; a. machen, Sise. älteste, sérkena. Amarantus græcizans, mbalék*. Ameise, hankana. Amt, haddai*, s. unter hada. Amulet, herdo*. an, -geb. Anaphrenium abyssinicum, lala“. anders, wari, wer, weri. anfallen, mara. Anfang, badoti, todann*, s. unter den. anfangen, badö, den*; a. lassen bados, soden*. anfassen, dbik. anfeuchten, mus, mes"; (das) A., mwesti, mesdi”. Angareb (eine Art Bettgestell), nal, ångare. Angel, jelléb*. angelangt, ketem*, s. unter ketim. Angelsehnur, lülia*, s. unter lül. angreifen, mara. Angriff, mara. 72 anhäufen, d(e)bel*, s. unter debil. Anhöhe, kär. Anisophyllum granulatum, atäd*, adód*. Anklage, $eka*. anklagen, dski. ankommen, anlangen, ketim; (das) A. ketum; a. lassen, sekdtim. Anleihe, selif. anreden, hadısam [arab.]. Ansiedlung, endoa*. Anstoss, magéf, gáfe; A. gebend, megefena*. anstossen, gif (gef), sögef”. Antichorus depressus, hieaime*, kalhag*. Antilope, ra; A. saltatrix, masoki*. Antlitz, bite. Anus, tumbu. anziehen, sich a., kat. anziinden, belols*; sich a., belol. Aqba (Mimosenart), tawei”. Araber (Beduinen), édoa. Arbeit, sana. arbeiten, da. " arglistig, herisenoi”. Aristolochia bracteata, jamiaj*. Arm, g“inhäl. arm, hdmra, goja, meskin [arab.]; a. sein (werden), hamir, goj. Armband, kim; (von Silber), 4"elél. Armhöhle, béba. Armut, hemir, hemür. Arnebia hispidissima, dg"ad?*. Arzuei, mehel. Arzt, mhelána*. Asche, nethas. Asclepias (Oschar, Atem, dmsuk, Suk*. atmen, dmsuk; (das) A., amsak. auch, bw. aufblasen, fuf. aufbrechen, s. aufstehen. aufdecken, négil. aufführen, réus. aufgeblasen, fufama; (vom Körper) refof*. aufgeschreckt, s. erschrocken. aufgezehrt sein, herer”, s. unter hdrar. Baum), emberes* HERMAN ALMKVIST, aufhängen, se’dg, síselu*, s. unter lu 2. aufheben, as, télig. aufkleben, s. kleben. aufladen, rébi. aufrecht stehen, éngad; a. stellen, Seng ae aufschrecken, mah. aufstehen, jak (jek); vor dem Sonnenauf- gang a., sekárim. Auftrag, digoga*, esnota*. aufwachen, bd'ar. aufzehren, s(e)hero*, s. Augapfel, fale*. Auge, lili, guedj*, guad*, Augenbraue, banün. Augenlied, egodd etlät*, s. unter grad 1. Augenwimper, simbehane, ág"ad hamo*, s. unter g"ad 1. Auhébaum, endera*. ausbessern, tırkuk“. Ausbesserung, lekuk”. ausbreiten, was; (auf den Boden) a., bérir ; a. lassen, wasis. ausdehnen, régig, sémara; (das) A., regug. auseinanderbringen, f(e)ta*, s. unter fetah 2. ausgebohrt, Zela’, dela”. ausgehen, fira” (fera’). ausgiessen, ff; (das) A., faf. ausgleiten, sat. aushungern, sehárag". auskehren, mehág, seheg*. ausleeren, sehárar. ausputzen, seheg*. ausrecken, sich a., fenan. ausruhen, umba; sich a., fn, ajim; (das) A., djmam. Aussatz, bäras” [arab.]. ausser, nu, nun, bakat. ausserhalb, hatei*. ausspähen, dag", düg*; ausspülen, wila’; unter härar. s. unter grad 1. (das) A., dag". a. lassen, sewdla’. ausstrecken, régig; (das) A. regüg; Glieder a., fénan. ausstreuen, bérir. Austausch, bedele* (Tigr.). austauschen, bédal [arab.] die DiE BIsCHARI-SPRACHE. j 13 austragen, fira; a. lassen, scfára. auswählen, hajid. ausziehen (einen Pfahl), fetig*; (das) A. ftág*. Axt, kvälani, tdfarék, fas [arab.]; grosse A., mesar* (Tigr.); kleine A., mélau. Axtstiel, melote edir*, s. unter målau. B. Bachrinne, /ob. Backen, barda* (vgl. Wange). Balanites ægyptiaca, saso*. Balsambaum, der wilde B., sw. Balsamodendron opobalsamum, ajok*, ma- jak. Balsamophloeos Kataf, karkani*. Bamien, bamic* [arab.]; s. Ibisch. Band, hakur, hokrer*. bange, rák"a. Bär, der grosse B., edíte*. Bast, demo*. Bauch, kälawa; (Bauchhóhle), fi. Bauchgrimmen, fi £jot*. bauen, (ein Haus) b. der; (das Feld) b., adi, dden*; (das) B., deür. Bauer, ddena*. Baum, hinde, gäl. Baumrinde, hindesddid. Baumwolle, teb, kotun* [arab.]. Baumwollenzeug (gewaschenes und ge- bleiehtes), näsa"; rotes B., ham* [arab.]. Bazar, s. Markt. beauftragen, wdkkal [arab.] Becher, guräf, kaleda. bedecken, shem*, s. unter hamdj; sich b., hame*. bedenken, s. unter se’. bedrohen, meisak*. beehren (mit Gaben), hadarem. beeilen, sieh b., dsig. Befehl, mitja. befehlen, mitja. befeuchtet, mi ama. Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. begegnen, ”ds$is. Begegnung, ‘asus. begiessen, saf. beginnen, badö [arab.]; b. lassen, badhós; (das) B., badoti. begleiten, sitób, salól, ram. Begleiter, hämada, mórmoj, mormi*. Begleitung, mormoj*. begraben, bes; (mit Steinen in der Wüste) b., ar, or. Begräbnis, bas. bei, -geb. Beil, täfarek. Bein, diwdiw, reged* (s. unter rdgad). Beischlaf, kab. beissen, fénik. beistehen, daz. bekanntmachen, sökin. beklagen, kaf. bekleiden, sék"a, hame*. bekleidet, akai*. beladen, belasten, rébi. belecken, s. lecken. beleidigen, neu. Beleidigung, nen. bellen, hol (hul), hau; b. machen, hawis, hols. benachrichtigen, sö, somom; (das) B., sö, sóti. Benachrichtigung, sött. Beni Israel (das), baha*. berauschen, dskir; sich b. dskir. bereit, hadira [arab.]. bereiten, häddir [arab.]. Berg, reba. Berggipfel, risa=. Bergwind, dulei*; vgl. jedoch dule. berühren, Zah; b. machen (lassen), tehás; (das) B., teháte. beschäftigt, tabak, hesrkena*. beschlafen, kab. beschleiern, A“«@bil; sich b., lak. Beschleierung, ktebitl. beschmieren, $emit; mit Fett b., Idas; sich b., Iam; (das) B., $emüt. 19 74 beschmutzen, iwas?3 (s. N:o 37); sich b., damer. Beschneidung, kasa", s. unter krdse. . beschuldigen, mohiej*, s. unter iej. beschuldigt, etmolin, s. unter i6j. Beschuldigung, iej*. beschweren, degs. Besen, makasa* [arab.]. besiegen, nasr, anser, [arab.]. besingen, nin. besprengen, saf; (das) B., sdfti. besser (sein), hajis. bestreichen, s. beschmieren. Besuch, dürana). besuchen, dur, sär |arab.], Sehib*. betrüben, hames. betrübt, hameti; b. sein, hamet. betrügen, hawal [arab.]. betrunken, eskera* [arab.]. Bett, madam, farsa [arab]. Bettgestell, nal. Beutel, kisa* [arab.]. bewässern, saf. bewegen, s. rücken. bezahlen, &"dsi, def” [arab.]; (Steuer) b., fira”. bezahlt, edfama. bezeugen, s. Zeuge. bezweifeln, s. zweifeln. biegen, halıg. Biene, dina, Wjut* (s. unter au). Bier, masha*. Biermalz, fut?*. binden, haktar. bis, whád, -gil ($ 355), mdhad, kik*; b. wohin, ndhad. Bischari-Sprache, bedäwie; der die B.-S. spricht, bédawi*. Bisschen, »das B. der Sklavin» (eine Art von Essen), salabia. bitter, hdmi; b. sein (werden), ham. Bitterkeit, hdmjai, hame*. Blatt, baje, rat, lat*. blau, dérüf* (vgl. délif). Blei, rasás [arab.] arer* (Tigr.). blind, hämasei. HERMAN ALMKVIST, Blitz, talau; einschlagender B., téu. blóken, ham. blosslegen, négil. Blume, far, hindefár* (s. unter far). Blut, böj. Blutgeschwür, asül. Blüte, fär. 1 Bock (Ziegenbock), bok. Boden, bur. Boerhaavia repens, deretniwa*, sukumti*. Bohnen, ful" [arab.]. böse, afráj, afré, amag; b. sein, afré, mag. Bote, digöga, lengüj, minjal. Branntwein, éraki*. Braten, sala*. braun, delif. Braut, die B., tüdob. Bräutigam, der B., üdob. Brei, olli*. breit, maralói, bere*. Breite, méria. brennen, (4; (das) B., lau. Brennholz, tönet-hinde, s. unter na 2. Breweria oxyearpa, hames-hombak*. Brief, warak [arab.], jawab [arab.]. bring! hama. bringen, ha’. Brod, tam, kisra [arab.]; das gesäuerte B., otam ohamra*, s. unter hdmi; das un- gesäuerte B., otam ogasis*, s. unter ga- sis; eine andere Art B., hdda. Brodkuchen, rugfana [arao.]. Brodpfanne (von Eisen), gder* [arab.]. Bruch, mekte* [arab.], s. unter kat’. Bruder, san. Brunnen, re. Brust, ataba*, gena", giba*; nig. Buccrosia Russelliana, karai*. Buch, déftar [arab.]. Bucht (am Flussufer), herbo. Büffel, jamás [arab.], agaba* (Tigr.). buffen, gra. : Bündel, fink"i. Bürde, rabe. ie weibliche B., Die BiscHARI-SPRACHE. Bürge, majul*. bürgen, deman |arab.], ajal*. Bürgschaft, dmin. Butter (frische, nicht geschmolzene), kar; geschmolzene B., la’ hadal, simel*. Butterkuchen, sansénna*. Buttermilch, mésa. Butterschlauch, hálbati. or Cadaba glandulosa, Arrme*; C. longifo- lia, sale". Cæsalpinia elata, babani*. Calotropis procera, béres* (emberés*). Carissa edulis, hérna*. Cassia obovata, amberki*. _ Celastrus parviflorus, debela*. Centner, guntar [arab.]. Chrysopogon quinqueplumis, é£eeráb*, s. unter era. Cissus quadrangularis, katu*. Cistanche lutea, hadaimi“. Citrullus eoloeynthis, sina*, hamissina*. Cleome crysantha, ark"a*. Coceinia Moghadd, hamüs*. Cocculus Leæba, kalich*, lásse*, salangot*. Coelorrbachis hirsuta, lach. Coleus barbatus, kalia*. Commelina benghalensis, jada*. Convolvulus Hystrix, ahi*. Cordia subopposita, dugrar*. Crotalaria microphylla, C. k"ad*. Crozophora obliqua, abotniwa*. Cucumis prophetarum, lax, öl*; C. figarii, wola*. Cyperus rotundus, sug"e*. remotiflora , iD Dach, sddif, sata* [arab.]. Dactyloctenium glaucophyllum, kunise*. 15 Daenia æthiopica, salambo*, henu*. Dahabija, dahabija [arab.]. Dämmerung, s. Frühmorgen. darreichen, nun. dass, fóna, s. unter na 1. Dattel, mlok*, blak*. Dattelpalme, bläkthinde*, s. unter bluk. Daumen, gibala, raba tibaldj. dein, bariök, (zu einer Frau) batiök, ($ 120). denken, fåkkar [arab.], shi* (s. unter Se’). der (Artikel), à, f. tä, pl. à, f. tä. dick*, daha, rakok*; d. sein (werden), dah; d. machen, södah. Dickicht, balak*. Dieb, guhara. Diebstahl, guhar. Diener, senhadan, kisja. Dienerin, die D., tükisja. Dienstag, talate* [arab.]. dieser, un, f. tun, pl. an, f. tan. Ding, na. Diospyrus mespiliformis, aria. Diplostemma alatum, hasak*. Dipteraeanthus patulus, eg"adz*. Dobera glabra, $eiso*. Dodonæa arabica, on". Dolch, hánjar [arab.]. Donner, hid. Donnerstag, amis* [arab.]. Dorn, ndwe, din. dort, bénomhin, bentej, benton, gide*. dorthin, sagit*, s. unter sdgi. Dose, ölba*|arab.]; D. von Holz, s. Schachtel. Dracæna ombet, mbe*. el Drangsal, gérha. draussen, arha. drehen, beds. drei, mehéj. dreihundert, mehejse. dreissig, mehejtamün. dreizehn, éémna-mehéi. Dreschplatz, medákka* [arab.]. dritte, meheje*, simha [?]. Dritteil, mehajho. Drohung, jeska*. 76 Druck, demum. drücken, demim; einem die Glieder d., damer”. du, barük, f. batuk (§ 100). Dumfrucht, aka", f., s. Dumpalme. dumm, dgim, hérfa, gelüli, dfrej* (s. unter afráj, Serrz.); d. sein, gam (gim); d. machen, sögim. Dummbeit, gma. Dumpalme, «ka, m., döm [arab.]. dunkel, délif. dünn, nak. durchbohren, tela’, dela". durehlöchert, tåla”. durehstechen, tela’. dürftig, meskin [arab.]. dürr, bélama; d. sein (werden), balam. Durra, hdro; einige Arten von D., s. unter haro. Durrakörner (gekochte), difo* (Tigr.) dürsten, ve; d. lassen, séjwaj. durstig, ve. E eben, ebenfalls, ebenso, bw. Ebene, dangar, had". ebnen (den Fussboden), häb. edel, belawi, hádare [arab.], injoru*. ehren, s. beehren. Ei, Ahi (kvali). Eidechse, dabdab, den“, negnegob*. eilen, dsig. eilf, tümnagor. ein, engal, f. engat. einander, ¢dktak. einfältig, dgim, geluli. Eingeweide, måna, fi. eingiessen, kubbi [arab.]. einlösen, A"ísi. einsam, hdddo. einschlagen, etwas in ein Tuch e., témuk”. eintreten, sam, da. einwickeln, ému". HERMAN ALMKVIST, \ Eisen, éndi. Eiter, wat. Elefant, kurb, krub. Elefantenzahn, da", ökurbit köra” (s. unter kurb, SEETZ). elend, meskin [arab.], göja; afraj*; e. sein (werden), gàj, afré*. i Eleusine flagellifera, homra*. Elfenbein, s. Elefantenzahn. Elionurus elegans, kübel*. Elle, winhal*, s. unter g"inhál. Ellenbogen, g“inhal, gumba*. Embryo, boikut*. Empfang, asüs*. empfangen, as7s*. endigen, s. schliessen. eng, ddah, áng"arah; ataloi*, éta*; e. sein, dng"arah, dah. Enge, gürha, édahe; in der E. sein, dng"a- rah; im die E. versetzen, sug"arah. Engel, mélek* [arab.]. entdecken, négil. Ente, ajama*; wilde E., jemgonni*. entfernen, sisag; sich e., ségi; (das) Sich- entfernen, mésgaäj. entfliehen, känjar, sébar. enthüllen, négil. entlehnen, sélaf. a entstellen, Singirs. entweder . . . oder, taru . er, barüh ($ 100) - Eragrostis multiflora, helago?*. erben, Atasam. erbrechen, sich e., hatam, hütam. Erbschaft, kvdsa. Erdbeben, £edelej-deldellem*, s. lemma. Erdboden, s. Erdreich. Erde, bur, taja*. Erdreich, 2isei, wise, bur. ergreifen, dbik. erheben, télig. .. tar. unter | erhöhen, as. . v dv . va erinnern, 343; sich e., Se. erklären, dfhams. Diz BISCHARI-SPRACHE. 77 Erlaubnis, mekir. erleichtern, sen3óf. ermüden, adabs, segój; sieh e., göjabam, nok", s. unter nak". ermüdet, adabama (vgl. müde). ernähren, 'ür, se'ár (sär); sich e., améaràj. erneuern, sich e., giej. ersäufen, s. ertränken. erschaffen, mono” (Tigr.). erscheinen, hájam. erschrecken, semäh, serák". erschrocken, maha. erste, sur. ersticken, tib (tub); (das) E., tab. ertränken, drrag [arab.]. erwachen, bd'ar; plötzlich e., mäh. erwärmen, s(e)ndba’. erwecken, sé'bar. erweitern, sémara; sich e., mára*. erwürgen, sékit; e. lassen, sisakit; (das) E., seküt. NE Esel, mek. Eselin, die E., tümek. essen, tam; (das) E. (als Handlung), tämti, (als Nahrung), tam; zum E. geben, tams. euer, bareökna, f. báretókna (§ 120). Euphorbia Thi, E. triacantha, jasethi* (s. unter ahi). Euter der Kühe, dega(t)*. Excremente, (von Menschen) dmba; (von Tieren), anda. existiren, faj (fi), hai. 1% Faden, /al, démo. Fahrzeug, mürkab [arab.]. fallen, deb; f. lassen (machen), debs. Familie, ;jal* [arab.], endoa*. »Fantasia», na’. Farbe, däf, hobero* (Tigr.), kaktäne*. färben, dif, dsbw [arab.]; (das) F., sb. Färbung, daf. fasten, baskit; (das) F., baski; der fastende, baskiti*. Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. | Fastenmonat (Ramadan), báske*. Feder, 228, risa, dnbür*, (zum Schreiben), kalem* [arab.]. Federmesser, Sägal. fehlen, naw; f. lassen, sonau. Feile, mébred* [arab.]. fein, nak“; f. sein, nak". Feind, dso, girbenda*, robena*. feindlich, «so. Feinheit, ndk®e. Feldbau, da*. Fell, dde (vgl. Haut), sar. Felsendachs, kege*. Fenster. taka* [arab.]. fern, sagi*. Ferse, nawa*. fertig, Zemim, temnina*, hadira [arab.]; f. sein, temim; f. (aufgezehrt) sein, herer*; f. machen, temis, temnis*, shero* (s. un- ter harar). Fessel, hakür. fest, téya*, s. unter déga. festhalten, abik: Fett, la’, semüm*, omfu*. fett, daha (deha); f. sein (werden), dah; f. machen, 3ódah. Fettigkeit, médah, edha*. Fetzen, seltüt, adaraku*. feucht, jada’; f. sein (werden), jada, mw. feuchten, Sejada’. Feuchtigkeit, jíde, mu*. Feuer, na. Feuerbrand, sogud”. Feuerherd, dagéna. Feuerstein, berrawe*. Feuerzange, malkät* [arab.]; F. der Schmie- de, äbka*. Ficus sycomorus, kunte*. Fieber, kankani*. finden, méri, wali; f. lassen, sémar, walis. Finger, giba, tíbalaj. Fingerring, mángo, hütam [arab.]. Finsternis, delemma*, hedaddebin*. Fisch, hät [arab.], @$0* (wä$o?). Flamme, ballül. 20 78 Flechte (von Haar), dafire [arab.]. flechten, 3émit; (vom Männerhaar), jawid; (vom Frauenhaar), kddug*; (von Tep- pichen u. dgl.), ta’;(das) F., jawad, hádg"i. Fledermaus, bit". Fleisch, Sa. Fleischbrühe, sit. Fliege, tifa. fliegen, fir (bir), -bürek*; (das) F., birti, börekdi*, ferdi* (s. unter for). fliehen, for, sebar. Flinte, nat-ketta*, bundukijje* |arab.]. Fluch, ad. fluchen, s. verfluchen. - Flucht, fera*, s. unter for; in die F. schla- gen, sefor, sisabir. Flüchtling, fora*. Flügel, anbur. Flur, éfo*. Fluss, baher* [arab.], baher nafir*, wer*. Flussbett, hirba*. flüssig sein (werden), %l; (das) F., lilti. fliistern, mwäs; (das) F., mwasoj. folgen, ram; (das) F., maram; f. lassen, sorim. Forskälia tenacissima, tada*, séma*. fort! willa! fortbringen, s. fortschaffen. fortgehen, gig, sak. fortjagen, sisabir, régig. fortnehmen, nüns*; (das) F. nün*. fortschaffen, kras; (das) F., kras, kvase. Frage, rat, rada”. fragen, rät, rad”. Frau, tåkat; F. Frauen, ma. Frauenschürze (von Lederriemen, Rähat), bala, bel*. frei, belawi, injoru*. freigebig, hadare [arab.]. Freitag, guma* [arab.]. Freund, éraw, réro* (s. unter rer). freundlich, djaj. Freundschaft, djaj, kehanó. Friede, galad, däheni*. in den Regeln, fenhi*; HERMAN ALMKVIST, frisch, déhani. frisiren (vom Männerhaar), hdkik (vgl. kämmen), ddé*; f. lassen, sddé, s. unter dah 1. frisirt, emedia*. froh, fröhlich, madad, férha |arab.], gini*. Frosch, güj. Frucht, hamag, arte". früber, s. vor. Frühherbst, senei*. Frühmorgen, krüm. Frühstück, fatür [arab.], jdfiféto. frühstücken, fétir [arab.]. Fuchs, baso*. fühlen, hassi [arab.], $$. führen, salöl, sitób, melah. füllen, tib (tub), tas; (das) F., tab; f. lassen, sötib. Fund, mrei*, s. unter méri. fünf, ej. fünfte, éa. Fünftel, éjaho. fünfzehn, tämna-ej. fünfzig, ejtamün. für, ujilla. Furcht, bein, merk"ai* ; F. einjagen, seb'an, serák". fürchten, rék";. furehtsam, råkra, banloi*; f. sein (werden), bean. Furt, däfi, mendafi*, mehada [arab.]. Furz, nefük. furzen, néfik. Fuss, ragıtd. Fussknöchel, sékena. Fusssohle, dämba. G. Gabe, mehiou*. gähnen, bedaj, ham&uk* (s. unter ämsuk). Gährungsstoff, hamir [arab.]. Galle, hame*. Galopp, suar* (Tigr.). s ÅN dut A ne T ome Die BIsCHARI-SPRACHE. 79 Gang, gig, sak, sekena* (s. unter sékana). Gast, dmna. Gatte, hid. Gattin, hid. Gaumen, lehak. Gazelle, ganaj, raho* (s. unter ra). gebären, firi; g. machen, g. helfen, séfar. gebaut, etadia. Gebell, hauti*. geben, hi, au ($ 308); vgl. gieb her! Gebet, silel [arab.]. gebrannt, atölwa. Gebrauch, ada [arab.]. gebunden, haktär. Geburt, feraj, méfrei. Gedanke, sie". Gedärme, måna. Gefährte, mormoj, hémada. gefärbt, atödfa. Gefäss, da. Gefolge, mórmoj. gefüllt, dtotaba. Gegenstand, da*, s. unter da 1. gegraben, d{ferka. gehasst, atorba*. gehen, baj, sak, gig, héru, hirer; (das) G., gig, sak, Gehór, méswi, másu*. Geier, éke. geil, hélja; g. machen, sékal. Geilheit, kéljai. Geist, sak. Geiz, kasi. geizig, kisa, dkis, kesei*, afram*; g. sein (werden), kis; g. machen, sökis. gekauft, deläb. gekocht, besäk”a; g. sein (werden), besäk®. gelb, deru, äsfar* [arab.], teta*. Geld, ästa, málaga (mehdlaga), täwa*. Geleit, das freie G., sirha*; das G. geben, sisera®. Gelenk, árag*. Gelüste in den Augen zeigen, dirér*; G. haben, fed*. sein (werden), kéli; g. gemächlich, diset. gemischt, amsawawa. Gemrot-Baum, olow (Tigr.). genesen, naur. Genesung, nürät. genügen, muh. genügend, mitha. geräumig, mara. gering, sélik; g. werden, sélik. gern haben, kéhan. geronnene Milch, dübb*. Gersabaum, mika*. Gesandter, digöga. Gesang, nin, kaf. Geschäft, hasir, hesr*. gescheidt, gini. Geschenk, defa* (Tigr.). geschickt, sera. geschiedene Frau, fedag*. geschlagen, atota. Geschmack, nie* [arab.]. Geschrei, walik. geschwind, hadlémma*. Geschwister der Eltern, dura, där. geschwollen, ‘dma; g. sein (werden), am, gerär*; g. machen, geräres*. Geschwulst, ‘éme. Geschwür, dnne* (vgl. jedoch ’äme); Blut- geschwür, asül. Gesicht, bite, für, gedi*. Gesichtszüge, fira. Gespräch, adümti, hadid [arab.]. Gestank, demiaj. gestern, afa, af, ak"it*; g. (ura, ure). gesund, naura, dehani, dai*; g. sein (wer- den), näur; g. machen, senaur. Gesundheit, menér*. getötet, atödira. Getränk, g"a; geistiges G., ha. gewandt, Sera. Gewebe, gas. Gewicht, s. Schwere. Gewinn, rdjji (réjje); einen G. machen, gewinnen, rejjim. Abend, eru 80 HERMAN ALMKVIST, gewiss, ein gewisser, mama. gewöhnen, slémed*; sich g., l(e)med*, s. unter lémid. | Gewohnheit, sälif, ada [arab.]. gewöhnt sein, néket; g. werden, neke- tem”. Gewöhnung, lemed* (Tigr.). geworfen, atogda. gieb her! hama, nati. Giessbach, s. Strom. giessen, kubbi [arab.]. Gift, sem [arab.]. Giftschlange (eine Art schwarzer), gedi*. Giraffe, seraf*. glänzend machen, réhub. Glas (zum Trinken), yuraf. Glaskoralle, suksük*. Glasperle, ala. Glasscheibe, mrana*. glätten, réhub; (das) G., rehub. Glaube, eman* [arab.], s. unter aman. glauben, aman [arab.], din. gleich, galkik*. gleichen, gab, teni; gleich machen, gabs. Gleichgewicht, amtalgoj; das G. (zwischen den beiden Hälften der Kamelbürde) herstellen, amtalag. Glied, bij; männliches G., mid. glitschen, s. ausgleiten. Glocke, kala’. Glossonema boveanum, hambukani*. Glutkohle, had”, vel. jedoch dihhe. Gold, demürara. Goldstaub, baro*. Goldstück, das G., tüdemürara. Gott, allah" [arab.], dnk"ane*. Grab, mimas, nibés*. graben, ferik; (das) G., ferük. Granit (verwitterter), gagerhus. Gras, siam; diirres G., éla; lange Gras- art, asratta®. Grasbarre (im Nil), asséte. grauhaarig, égrim; g. werden, egrimam; g. machen, égrims. greifen, bik. Grewia populifolia, mwu*; G. erythræa, almaud*, s. unter mwu. grob, dkra*, g. machen, sdker*, s. unter akir. gross, win, bedegil; gi werden, hamdj; g. ziehen, seham. Grösse, mehdmaj. Grossmutter, höta. Grossvater, hoba. Grube, delub. grün, sötai, dchdar* [arab.]. grüssen, salam [arab.]. Gummi, sem” [arab.]. Gurgel, sebela*. gut, dai, scbob, Sek“an; g. sein (werden), $eböb; g. machen, sisböb, djajs. Güte, sebob*. Gymnanthelia lanigera, machare*. IT. Haar, hamu. Haarnadel (von Holz), helal. haben, béri ($ 314). Hacke (krumme), gaddüm [arab.]. haften (für etwas), déman [arab.]. Hafule (Fruchtbaum), déa*. Hagel, mi. Hahn, dik [arab.]. Halfte, téra. : Halm, bus [sudanar.], (von Durra), dga. Hals, mok, ala, mage. halten, dbik. Hamtebaum, ham". Hand, aj, dembe* (s. jedoch damba); flache H., gana. Händel anstiften, smoféfa*, s. unter motta. Handknöchel, mzkol*. Handlung, åda. Hang, nekit* (Tigr.). hängen, lu*. Haplophyllum tubereulatum, ajate*. Harn, usa (usaj)- harnen, os. ILE Wei » Dire BIsCHARI-SPRACHE. hart, dkra*, bellama* (s. unter bélam); h. werden, aker"; h. machen, verhärten, säker"; h. (fester) Platz am Boden, kav. Hase, hélei. hässlich, Singira, afráj, afre; h. sein (wer- den), afré, Singir; h. machen, ingirs, afres. Hässlickeit, singir". Haufen, debel*, s. unter débil. Häuptling, s. unter alt; H. werden, hedda”; zum H. machen, s(e)hddda*, s. unter alt. Haus, gau; H. von Matten, gau, bekkar*; H. von Steinen. rosan*; äusseres H., cfo*. Hausgerät, mésta; mit H. versehen, dim. Haut, sar, dde; gegerbte H.. dde besuk*; ungegerbte H., dde dsu*, s. unter ade. Hautwurm, feringi*. Hebamme, sefarane, sárane. heben, as, télig. Hedyotis Schimperi, eg"adi*, og"ajo*. Hefe, hamir [arab ]. Hefen, ferfa*. Hett, déftar [arab.]. Heilung, mener*. Heirat, de’ür. heiraten, döb. Heiratsvermittler, digoga. : heiss, néba’; h. sein (werden), néba’; h. machen, senba’. heiter, madad. heizen, senba’. helfen, dwai ($ 322), sanad [arab.]; h. las- sen, sau, sanads. Heliophytum Steudneri, kterera*. Heliotropium bicolor, kur*. Henna, aläme*. Hengst, s. unter hataj. Henne, endirhu*. herabsteigen, gédah. heraus, ärha. heraustragen, fira”. herausziehen, fira’; (das Schwert aus der Seheide) h., Icub; (das) H, feri, leüb. herbeiführen, sekdtim. herbeilassen, wus* (üas, s. unter ita). Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. ' 81 herbeiruten, wa. herbeischaffen, ha’. herbeitragen, jaks (jeks); h. lassen, jéksis. Herbst, s. Regenzeit. Herde, dérim. Herr (adliger), s. unter belåwi. herumgehen, herumlungern, herumspazie- ren, dino; (das) H , dinój. herumwerfen, gid. Herz, gina. Heu (trockenes, liegendes), éla. Heuart, halilogoi*. Heuschrecken, jawe. heute, fon, tointib; (vor dem Sonnenun- tergang), dmse; h. abend (nach dem Sonnenuntergang), dmas, dmse-toin, s. B. I. $ 273. Hexenmeister, s. Zauberer. Hibiscus vitifolius, hambok*. Higligbaum, ¢eso*. Hieb, woke. Hiebwunde. adjait*, s. unter aduj. hier, hierher, éntoi, éntón, önomhin, toi; bae-èt*. Himmel, bére (bére, [arab.]. hinaufgehen, hinaufsteigen, reu (re). hinauffliegen, Zelig. hinaus, érha. hineinstopfen, tus. hinken, gdrabo, hinkend, géraba, gója*. Hinlänglichkeit, mehxite. hinten, hinter, däri. Hintere, s. Steiss. Hinterkopf, kokelem*, vgl. kinkeli. hinüberschütten, bas" (bus*). hinuntergehen, däs*, s. unter da, Munz. hinuntergehen, gedah. hinunterstellen, däs?s*, s. unter dä, Munz. Hirn, hum. Hirt, ska, jatéga. Hitze, nébuj, nubu. hoch, birga, tagega. Hochzeit, dobti. vgl. gl. Regen), dinne* 21 82 Hicker, adnkta. Hode, la. Hof, sam, hos [arab.], gara*. holen lassen, wasis. Holz, hinde*. Holzgerüst (des Zeltes), hummar. Holzkohlen, dhálej, fam [arab]. Holzschuh (hoher), kérkab [arab]. Honig, au. hören, mäsu; h. lassen, semasu; (das) H., meswi, masu*. Horn, da”, s. unter da* 3. hübsch, dai, däuri, sek"an, ndwadri. Hügel, kär, kónbül*. Huhn, jeddad [arab.]. Hülfe, dwiÿe; zu H. schicken, sau ($ 302, 1), sánads [arab.]; zu H. schreien, walik. Hund, Hündin, jas. | Hundert, 3e (300), seo. Hunger, hérg"e. Hungerjahr, Hungersnot, dele. hungern, hárag". hungrig, Aérg"a. hüpfen, s. springen. Hure, kehaba. husten, us. Hyäne, karaj, merafe*. Hyänenhund, meno*. Hydromel, odarha*. I. Ibisch, bamic* [arab.]; getrockneter L, eka". ich, dne ($$ 100 und ff). Igel, gunfud* [arab.]. ihr, Pron. person. Plur. barak, f. batak ($ 200). ilr, Pron. possess. (3 Pers. Sing. f), batioh (S. 120). ihr, Pron. possess. (3 Pers. plur.), báreókna | ($ 120), (von Frauen), bateohna. immer, dima. Indigofera argentea, maj*; I. leptocarpa, ber"; I. Schimperi, sdrra*; 1. semitrjuga, damra* ; I. spinosa, sanga*. Herman ALMKVIST, Innenhaus, esse". Innere (das), fi (fe). innerhalb, hoih*. irre gehen, hud, köd; i. führen, kuds, köds. irrsinnig, haldj; i. sein (werden), hale. Ipomoea obscura, hantu*. J. “4 ja, dwo. Jahr, hawil [arab.], mdse*. Jatropha lobata, lambére*. jemals, umero. jener, ben, f. bet ($ 137). jetzt (aber j.), déa; von j. an, djlai. jucken, hägrar, Sak“in; (das) J., mehdg"en, — saktinte. Junge; J. der Ziege, Zicklein, ab; J. des Schats, drgin; weibl. J. von mittlerem Alter, rengene*. Justicia eebolium, kurmu*. K. kacken, endöf. Kifer, dmbakonsi*, do". kahl (am Kopfe), lehdj. Kahlköpfigkeit, melhei*. Kalb, läga; weibl. K., enda". Kalebasse, dana*. Kalk, ndwara*. | kalt, léa, la"; k. sein (werden), le’; k. machen, /é'as. Kälte, la (£a), lanaj, mák"ara. Kamel, kam. Kamellaus, karese*. Kamelstute, ham, rabie*. Kamm, must" [arab.]. kämmen (von Manneshaar, Wolle und dgl.), fetit; (von Frauenhaar), mehadág", há- dug"; (das) K., ftüt, hadg"i. Käse, gibne* [arab ]. Die BiscHARI-SPRACHE. Kasten, sandük [arab.]. Kater, der K. üb(e)sa, ükafa. Katze. bésa, käfa, jimo*, noli$*; die K., tüb(e)sa, tükafa. kauen, ajuk"; (das) K. djuk". Kauf, dalab; K. und Verkauf, deleb* (= dalab, s. unter délib, Munz.). kaufen, delib, delib hai. Kaufmann, £egri*. Kehle, bala, e*. Kehrbesen, memhag. kehren, mehäg; (das) K., mchig. Kehrwisch, sisit*. kennen, kan. Kette, jinsir [arab.], silsil, sinsil [arab]. Kichern, hämmus* [arab.]. Kind, or. Kindbetterin, dmna. Kinn, sdnak. Kinnbacken, Kinnlade, genüun,hänak* [arab.], daha*. : Kissen, mehádda [arab.]. Kiste, sandük [arab.]. kitzeln, hankul. klagen, «ski [arab.], kaf*. klar, keta; k. sein (werden), ket; k. ma- chen, kets. Klau, naf*. kleben, do, lásag [arab]; (das) K., do. Klee, siam*. Kleid, halak, mdák"c*; K. von Wolle, géda. kleiden, sich k., kai; (das) K., kva. Kleidung, mike. klein, dabalo (dabaro, ddbano), de, des, . edemie*; k. werden, édem*. klug, gíni, enjema*. Knabe, der K., «or. Knecht, ding"i*. kneifen, kneipen, tw’. kneten, tatus, had*; geknetet werden, tatw' [arab.]. Knie, gunduf. Kniebogen, gumba”. knien, génaf; das K. mégnaf; k. lassen, génif. kniend, auf den Knien liegend, genaf. 83 Knochen, mita. Knospe, far*. Knuff, g"a. knuffen, yxa. kochen, 323bäak“; intr. (vom Wasser und dgl.), gas. Koffer, sandük [arab.]. Kohle, dihhc*, vel. Holzkohlen. komm! mda. kommen, 2 (ai, €); (das) K., ajo*. können, ddger [arab.], ddreg*. Kopf, gurma. Kopffrisur (der Männer), feta". Kopfkissen (von Holz), métaras. Kopftuch, melkej*. Koralle, murjan*; edle K., sidk murján*; falsche K., bsar murjan*. Koran, kitab [arab.]. Korb, tabag*; wasserdichter K., kal". Korn, guled*. Körper, dde. Kot, bus, sdfare, amba. Kraft, dhrir, malat*, adreg*, (s. unter ddger). kräftig, s. stark. kraftlos, gója. krank, leha (élha); k. werden, leh; k. ma- chen, léhas. Krankheit, lehane. kratzen, hdg"an, Sak“ın; (das) K., hóg"ane*, Sak"tnte. Krebs, karkarnebbüs*, leha*. kreisen, léwuw; (das) K., leve. Krokodil, léma, timsa* [arab.]. Krug, bukla. krumm, halag, hanay, dembo*; k. (werden), halág, hánag. krümmen, halig, elel*. Króte, gàj. Küehe, dagén*, s. unter dagéna. kugelig, debala* (vgl. rund); k. sein, d(e)- bel, s. unter débil. kugelrund, s. rund. Kuh, sa’, m.; junge K., jue; zum ersten Mal trächtige K., alandoja*; zweijährige K., melobkreb*. sein 34 Kuhhaut. $a-ade", s. unter dde. Kuhl (orientalische Augenschminke), onun; mit K. bestreichen, ön. Kupfer, balo. Kupferstück, das K., tübalo. Kürbis, gér a [arab.], dana”. kurz, nekas; k. sein (werden), nekas, dah. Kürze, ménkes*. kürzen, sénkas, senkes*, s. unter mékas. kurzgeschnittenes Haar, dah. Kuss, kraram, korom*, karamte*. küssen, k"araäm [arab], salam [arab.]. 1t. Laehe, de. lächeln, ekut. lachen, faid; 1. machen, sfaid; (das) L..fied*. laden, rébi; 1. machen (lassen), sérab. Lamm, drgin. Lampe, kandil* [arab.]. Land. berr* [arab.]. lang, gémad; serara*; |. sein (werden), gumad; 1. machen, sugmad. Länge, gumde, mégmed*. langsam, diset. Lantana Kisi, nebabelam*. Lanze, fena. Lappen, Seltüt. Lärm, 2walik. lassen, sein lassen, fedig. Last, rabe. Laterne. fanüs* [arab.]. Laub, baje, rät. Lauf, édeb*, s. unter dab. laufen, dab (dab); l. machen, dabs (dabs); davon |., kanjar, sébar. Laus, tät, se". Lavandula coronopifolia, baloli*. leben, 'àr*. lebendig, déhani. Lebenshauch, sak. Leber, sa. lecken, lehds [arab.]; 1. lassen, selhas. Ledersehurz, nadda* (Tigr.). Herman ALMKVIST, leer, härar; l. sein, härar. legen, das, keti, wad’ [arab.]. lehren, /ams, selamid. Leiche, aja*. Leichenbahre, jenasa [arab.], knada. Leichentuch, médebab, deba* (viell. déba). leicht, ensof, sofloi*; 1. sein, ensof; 1. ma- chen, sensof. Leichtigkeit, sdfa, s. unter ensof. leichtsinnig, sof* (wahrsch. engof, s. d. W.). leiden; nicht I. können, anfır [arab.].- Leier, másanko*. Leinwand, kuttan* [arab.]. leiten, salol, sitób. Leopard, lengig*. Leptadenia pyrotechnica, agne*. lernen, lam, lémid [arab]. lesen, gra* [arab.]. Leute, énda. licht, era”. Licht, nur. : Liebe, kehano. lieben, are, kehan. Linaria macilenta, dauha*. link, tamuka, tamuga. linkhändig, delha. Linsen, ades* [arab.]. Lippe, embaroi*. Loch, tmu, tele, dell”; ein L. machen, téla', dela”. Loranthus acaciæ, adaliafi*. losmachen (ein Schiff), fédig. Löwe, hada. Luft, baram. Liige, gusir. lügen, grasir. Lügner, lügnerisch, gus(i)re. Lumpen, seltüt, adaraku*. Lunte, fatil [arab.]. Lupine, mika*. Lust, nie* [arab.]. lüstern, s. geil. Lyeiopsis cuneata, jo”. Lyeium sp., singa*, tatuin*; L. arabieum, sahanün*. Dre BiscHARI-SPRACHE. M. machen, dä, wer. mächtig, hili*. Mädchen, das M., tüor. Mxrua crassifolia, kamo*. mager, néhawa; m. sein (werden), nehau; m. machen, senhau. mahlen, hig; (das) M., hig. mahlend, hagena*. Mablstein, der kleinere M. (der Reiber), entéwa, metongole*; der grössere M. (der Lieger), ria. Mangel, nau, menou*. mangeln, nau, nékas*; m. lassen, sönau, soniw. sónkus*. Mann, tak. mannbar, sekena*; m. werden, kelläfam. männlich, »íba; m. Glied, mid. Mark, mikol*. Markt, sak [arab.]. marschiren, hirér. Matratze, madam, farsa [arab.]. Matte, beda*; kleine M. zum Sitzen, dtanc; M., wovon das Zelt gemacht wird, ém- . bad; M. als Bettteppich, embad*; kleine M. vor dem Eingang des Zeltes, bal; die unter dem Mahlstein (s. entewa) lie- gende Matte, mámer*. Mauer, sam, het [arab.]. Maus, güb, sida". Medicin, mehel. Meer, baher haden* (s. unter baher). Mehl, bu. »Mehlbisschen» (eine Art Speise), gasis. Mehlbrei (mit Butter), asida* [arab.]. mein, dni (s. $$ 120 und ff). meinen, din. Meinung, dan. meist; die meisten, agdak*, s. unter güd. melken (Kühe), naj; (das) M., ndje. Menge, gud”. mengen, s. mischen. Mensch, édame [arab.], dej". Messer, his, ingel*; kleines M.,-sagal. Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. 85 mieten, Aeri [arab.]. Mileh, 'a. Mimosa, kitr*. Minaret, s. Turm. mischen, Saw; (das) M., Sawioi. Mist, sdfare. mit, gud, g"ad. Mittag, duhr [arab.]; (Mahlzeit), méhasej; zu M. essen, méhas. Mitte, malho, engi*. Mittelfinger, tingate tibala*, s. unter engi. Mittwoch, drba* [arab.]. Möbel, mésta. möbliren, dim. | mögen, s. wollen; nicht m., ankir [arab.], ánfir [arab], humag. möglicherweise, dr. Mollugo Cerosana, adal-deleg*. Montag, eletnén* [arab.]. morgen, le)hit. Morgen, mah, sbuh [arab.], fájir* [arab.], vgl. krüm; des M. sein, den M. zubrin- gen, mah; M. werden, meh*. Moringa arabica, rebahandi*. Moustache, gulam, seneb. Mücke, zvek*. müde, gårar, adabama; m. sein (werden), adab, gójabam, göi* (MUNZ.; s. unter göj 1); m. machen, segöj. Mund, Jef. Musulman, meslim [arab.]. mutig, dkragéni, fada* (Tigr.), hatera*, (Tigr.). Mutter, énda. Mutterland, Mutterstamm, endedje endoa*. Mutterschaf, s. unter na’. N. , Nabel, téfa. naeh, deh, de’. nachdem, hob. naehfolgen, ram. Nachmittag, dsir* [arab.]; nachmittags ab- reisen, humnay. 22 86 HERMAN ÅLMKVIST, Nachricht, sakana; N. geben (von bösen Anschlägen), #oi*; (das) Nachrichtgeben, tétui*. Nacht, hawad; vor N., akohitak*; die N. zubringen, nai. Nacken, misken, kínkeli. Nackenpreis (der Frau), mok*. nackt, reboba. Nadel, konsübe*, s. Nähnadel. Nagel, naf. nahe, dal". nähen, haid; (das) N., hajde. Nähnadel, hajde, íbra* [arab.]. nähren, “ar; sich n., “Gr*. Nahrung, mdr. Naht, hata* [arab.]. Name, sim [arab.]. Narbe, fade". Nase, genüf. Nasenring, fej*. Nashorn, haris* (Tigr.), endit*. nass. mu ama, jáda . Nässe, mu”. Nebel, érej, gim* (Tigr.). neben, hidai, gadam*. nehmen, ah, ”an ($ 311), hai. nein, lau, kike*, ac. nennen, sim [arab.]; (das) N., sam; n. las- sen, sösim. Nest, kafas* [arab.]. Netz, sebbak [arab], saggi? (Tigr.); vgl. Zugnetz, Wurfnetz; N. um etwas darin aufzuhängen, méseg*. neu, gai; n. sein, güéi. neun, dsedik; der neunte, üdsedga. neunzehn, Zamna-asedik. neunzig, déediktamün. niedergetreten, elama. niederknien, sich auf die Knie nieder- legen, génaf; n. lassen, génif, seganif. niederlassen, nw’. niederreissen, hadam [arab.]. niedersetzen, sich n., sa’; sich n. lassen, Sosa. niedertreten, at. niedrig, nábau. niemals, dbada [arab.], vel. Niere, tunrkula. niesen, dfid; (das) N., afid*. Not, gurha; in der N. sein, dng"arah; in N. bringen, sdg"arah. notwendig, notwendigerweise, dbeh. Norden, dome, safit, bha*, giblc* [arab.]. Nuss, dába. umero. or ob, aka. oben, dste, inki. Oberarm, harka. Oberlippe, témbaroi tonkij*, s. unter em- baroi. Ochradenus baccatus, wada*. Ochse, låga” (vgl. Kalb). Ocimum menthifolium, jadami*, jadani*. oder, taru, tar, han (§ 362). Odina fruticosa, hant*. offen, negal, fetah |arab.], fadag*, s. unter fedig. o öffnen, négil, fétah [arab.]; (das) O., negl, ftüh, méngel*. Oheim, dura. ohne, nu, nun, anu. Ohr, dng"il. Ohrring, lemne*, fej*. Olea europea, dada* (däda). Ort, mehin, mehätta [arab.]. Orygia decumbens, meriise*. Ost, mofrei*. Osten, mah, Serk* [arab.]; im O., mahon. Otostegia integrifolia, ganahandi*. P. Palmblatt, dng"a. Palmenbaum, nehdl [arab.]. Palmenbier, marisa. Palmzweig, lad”. m À eee ne ^p ae Dig BiscHARI-SPRACHE. Paneratium tortuosum, abedkulai*, onkulad*, s. unter abedküla. Panicum, éla*; P. viride, tada*. Panther, han, 3ehedo*. Panzer, dire’ [arab.]. Papalia lappacea, halakombi*. Papier, warak [arab.]. passgehend, alkena*. passiren, s. vorbeigehen. Pauke, Paukchen, nakkara* [arab.]. Pech, ketran* [arab.]. Pelz, ände*. Pennisetum, edeba*; P. spectabile, Aomare*. Pentatropis spiralis, ilahinde*, lachandi*; P. eynanchoides, hadufile*. Perle, johar [arab.]. Perlenmuschel, fültila*; schwarze P., sa- def*. Perlhuhn, kau*. Person, s. Mensch. Pfad, dereb [arab.]; kleiner, schmaler P., telegi. Pfeife, dawa [arab.]. pfeifen, wesik; (das) P., wesik*. Pferd, hataj. pflanzen, ”adi; (das) P., me’ddej. pflastern (das Haus), hab. Pflege, mehelemje. pflegen (einen Kranken), mehel. Pfütze, de. Phyllanthus maderaspatensis, adal-déleg* adel-fadd*. Piaster, girs. Pistole, éabänja* [arab.]. Platz, mehin. plündern, sálib. Pocken (die), wore, kedir*. Poesie, nin*. - poliren, rehub; (das) P., rehüb. Pomade, laséj*. Portulaca oleracea, hamém*. Premna resinosa, éaluin*, sa”. pulverisiren, häg; (das) P., häg. pupen, nefik. Sp. karai*; P. 2 87 Q. Quarzit, sikuaunet*. ? Quelle, grad, jemokwod*, s. unter grad 1. Quieksilber, debaA* [arab.]. ER. Rabe, L"í«aj*. Rache, merba* (Tigr.). Rahm, ‘a tamij® [?, s. unter "a, SRETZ]. Rain, s. unter Selhütani. rasiren (den Bart), men; (das Kopfhaar) r., (dasselbe) gänzlich abscheren, medid (vgl. hakik); (das) R., män, manet; r. lassen, sömen. Rasirmesser, máman. rasirt, médda. Rat, mekir, mukr*. raten, mékar. Ratte, güb. rauben, meram*, s. unter mara. Räuber, guhara, hámada*, k"ara*. Rauch, éga. Rauchbad, de; das R. nehmen, daf*. rauchen, éga; r. machen, égas. Raude, hunguni*. Rede, adimti, hadıd [arab.], sö. rechnen, déj"i. Rechnung, dag*ej. recht (Gegensatz von link), mdájuk"a; r. Seite, májuk"a. rechts, majág"adók, mei godib* (s. unter gedi 2 und ma 2). regelmássig, . galkik*. Regen, bire; feiner, anhaltender R., ke- rinte, kelönfe*. Regenbach, kan. Regenschauer, minda. Regenwasser, jeméd*. Regenzeit, hubi. Rhamnus Nebeka, gaba* (Amhar.), f.; die Frucht des Nebek, gaba*, m. Rhus abyssinica, samu*. 88 HERMAN ÅLMKVIST, reich, gánamü [arab.]; r. sein (werden), ganäm; r. machen, ganams. reichen, nin; r. lassen, nüns; (das) nünanej. reif, besakta. reifen, besak"; r. machen, sis bak. rein (von Wasser u. dgl.), kéta;r. sein, kt. reinigen, sénhas, sénhós; r. lassen, st senhas. Reinigung, die monatliche R. (der Frauen), har, fennahat*. reinlich, néhas, nohös; v. sein (werden), néhas. Reinlichkeit, nehasas, nehase. reise, 2bab. reisen, 2bab. Reisender, ibabkena*. reissen, an sich r., taf; (das) R., tafti. reiten, am; (das) R., mam*. rennen, s. laufen. Ricinus communis, belles* (bellas*); Rici- nusstrauch, kajü). riechen, fw, suh** (s. unter 344); (das) R., futi. Riegel (von Holz), dobba*. Riesenschlange, abdergega*. Rinde, ddif, 3adid, démo*. Rindvieh, sa’*. Ring, s. Finger-, Ohr-, Nasenring. Rinne (um das Zelt, um das Wasser ab- zuleiten), hodhodi*. Rippe, bije*. Rose, barbar*. Rosinen, debib* [arab.]. Rost, sebabe. rösten (Erbsen u. dgl.), ja. rot, ddaro; r. machen, adarös; 1 erde, dalawa*. rücken, was; r. lassen, wasis. Rücken, énga. Rückgabe, ogur*. Rückgrat, engidmida*, s. unter enga. Rückkehr, agür, mager. Ruder, seb"; vgl. suk“am. rufen, ua; laut r. walik; r. lassen, üas. ruhen, umba, fin. Farben- rülpsen, ge’; r. machen, ges. Rumex vesicarius, ak* rund, debälu; zirkelrund, hdsama; kugel- rund, £"alàl. rupfen (Federvieh), malit; Rüssel. wwoeje*. (das) R. melit. = Säbelscheide, gau*; vgl. mésmam. Sache, na. sacht, disét. Sack (lederner), miswa*, mosus*; gefloch- tener S., guffa” [arab.]. säen, 'ádi; (das) S., me ádej. Säge, m(e)sa’, minsär [arab.]. sagen, di, sö; s. machen (lassen), sisiöd, sds. sägen, mdsa ; (das) S., mia. Saite, mesankotbia*. .Salvadora persica, hi*. Salz, mös. salzig, mosi. Salzwasser, baher hámi*, s. unter baher. Same, arte*; männlicher S., s. unter mid. sammeln, débil. Sammlung (von Menschen), imma [arab.]. sammt, g"ad. Sand (feiner, weisser), daba. Sandalen, yedda*. Sänger, ktalitäna*. satt, gdba; s. sein (werden), gab. Sattel, kor. Sattbeit, gab. sättigen, gabs. sauber, néhas, nohôs; s. néhas. Sauberkeit, nehasas, nehäse. säubern, senhas. - sauer, hdmi, hamid [arab.], hamer* (Tigr.). säuern, sehám, shamer*. saugen, düg, kad. siugen, digs, kads. Schachtel (kleine), hugga p Sehaf, na', tirfem*. sein (werden), er Die BISCHARI-SPRACHE. Schafbock, s. unter na’. Schaffell, hersi*. schaffen, halag [arab.]. Schakal, s. Fuchs. Schale, kaleda. Scham, weibliche S. ad. schämen, sich s., hamöjseh. schamhaft, hamöjseha. scharf, häst. schärfen, sehás, sehal. Schatten, wrindala, elenda*. Schaum, hüba*. Seheich, s. unter alt. scheiden, s. trennen. Scheidung, fétha. scheissen, endöf. schelten, géhar. Schere, makass* [arab.]. scheren, medid; (die Haare) ein wenig s., hákik. scherzen, hawasam, wasam. schicken, s. senden. Sehienbein, diwdiw. Schiene, miköl*. Schiff, murkab [arab.], dro (warro?). Schild, gabe. Schildkröte, dérka, dérk"a hallo", skür* ; vgl. Kröte. Schilf, bas [sudanar.]; (von Durra), dga. Schimpf, neu (new). : schimpfen, géhar, neu. schlachten, harid. Schläfe, semaktani. schlafen, du; s. machen, düs. schläfrig sein (werden), marit. Schlag, ta’ (da*). schlagen, uli, ta’ (da*); (mehrere) s., öl, tab; s. lassen, suul, soól, söta, 3etáb. Schlange, kaktar (kók"ar), kork"or*. Schlauch, gwdne*, s. unter g"ánaj, vel. Wasserschlauch, Butterschlauch. schlecht, afraj, afre, amäg; s. sein, afré, mag. Schlechtigkeit, måge, mameg*. Schleier, k“abéle, lakéme, melkei*. Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. 89 schleifen, sehdl; s. lassen, sishal. schliessen, fais; s. lassen, faisis. schlingen, sémit. Schloss, keful* [arab.]. Schlucht, kar*. Schlund, bala. schlüpfrige Stelle, selhätani. schmähen, gehar. schmal, eae;*. Schmalz, la’. schmecken, dams, tams, nefir*; (das) S., damsti. schmelzen, s. flüssig sein. Schmidt, haddad* [arab.]. schmieren, 3émit; (das) S., Semut. Sehmutz, bus; (am Kórper, an den Klei- dern), was (jewas). Schnabel, genüf*. schnarchen, kantür; (das) S., kénter*. Schnecke, c*. Schnee, bajuk. schneiden, wii, kat’ [arab]; (die Haare) s., ség"a; s. lassen; söwik, kates; (das) S., wak*. schnell! willa. schnell, adv. e&ega*, s. unter dsig; s. gehen (von Pferden), gerwel*. schneuzen, sich s., hamsük, fidem”. Sehnitt, wöke. Schnupfen, kulela. Sehnupftabak, nesäk* [arab.]. Schnurrbart, séneb; S. der Oberlippe, gu- lam, jefe hamo*, s. unter jef, Sawarib* [arab.]. schön, ndwadri, dauri; s. sein, ndwadri. Schönbeit, nawadire, nedawire. Schöpfeimer, dugura. Schrecken, emhi*. Sehrei, walik; der S. der Tiere, wawa*. schreiben, kiteb [arab.]. schreien (laut), walk; (weinen), wau. Schröpfen, bate*. Schuh, mada*; vgl. gedda. Schuhsohle, fedig*. Schuld, genube*. 23 90 HERMAN ALMKVIST, Schulter, sunka, herka*. Sehulterbein, ndkasu. Sehulterblatt, énbur*. Schuppen, sdkar*. Schüssel, gadhe*; geflochtene S., amur* [tigr.]; hölzerne S., kedala*. Schuster, tiggirda tank“i, s. unter tuükuk". schwach, goja, léha, afrei*; s. sein (wer- den), gj, afré*. schwächen, segoj, afres*. Schwager, maljo*. Schwägerin, malito*. schwanger, Sılja, ndk"a, nák"alaj; S. sein (werden), nék"i; s. machen, sendk". Schwangerschaft, ndk*e. Schwanz, niwa, hága*. schwarz, hadal. Schwätzer, ginnakibari*, s. unter gina. Schwefel, kubre* [arab.]. schweigen, semak*. Schwein, hansir* [arab.]. Schweiss, dif. schwellen, “am; (das) S., ‘me; s. machen, seam. schwenken, wila’. schwer, déga; s. sein (werden), deg. Schwere, mddeg. Schwert, máded. Schwertscheide, mesmam. Schwester, ka. Schwiegermutter, hamo (Tigr.). Schwiegervater, hamo* (Tigr.). schwimmen, um [arab.], bedef*. Schwinge, entar. schwitzen, düf. sechs, dsagur; der sechste, wasdgura. sechszehn, tümna-dsagur. sechszig, dsagurtamün. Seddera latifolia, hamés-hombak*, simgedi*. Seele, suh*. Segel (von Matten), bal" (vgl. Matte); S. von Baumwollenzeug, sera" [arab.]. segnen, barak [arab.]. sehen, 3ébib, reh [arab.]; s. lassen, Sisabib, res; (das) S., sebib. sehr, téga*, s. unter déga. Seife, sabün* [arab.]. Seide, harir [arab.]. Seil (von Halm), lal; S. des Schópfeimers, näwar. | sein, Pron. Poss. barioh ($ 120). sein, Hülfsverb, wird durch suffigirten Endun- gen ausgedrückt ($$ 92, 327 ff); (existi- ren), faj, hai; (werden), kai. seit, seitdem, -eka, -ka ($ 368); s. gestern, ero-ne*. Seite; an der S., hidai. selbst, ébi (vel. bije); adv. (sogar), han; (das) S., sar. senden, digog, lengüm, rásal* [arab.], gt- gis*, saks; s. lassen, digôgs, lengums, gígsis*. senken, nu”. Senna-Strauch, merara*. Sesam, simsum* [arab]. Sesamöl, sale". Sessel, s. Stuhl. setzen, kéti, das, wad’ [arab.]; sich s., sa. sichten, s. sieben. Sida alba, abedküla*. sie, Pron. pl. baräh, f. batah ($ 100). sie, Pron. sing. batüh. Sieb, entar. sieben, kraj; (das) S., &"djti. sieben, asdrama; der siebente, wasdrama. siebzehn, idmna-asárama. siebzig, asáramatamün. sieden, gas; s. machen, gast. Sieg, gerüb, mégreb. siegen, gérib [arab.]. Silber, asta. Silberschmidt, astetkotana*. singen, nin, k“dlit*, (von Frauen), haf. sinken lassen, nw’. Sitte, ada [arab.]; esmi* (lesn?*?). sitzen, sa’, faj (f), hai; das S., misa’; 8. machen (lassen), sôsa’. Sklave, Sklavin, kisja. Skorbut, -sis*. die hergebrachte S., ver. Bu BUCHTEN II rn Nm AMA Emi dr tm Dig BIsCHARI-SPRACHE. 91 Skorpion, tålana, tänalo. so, bak; baku [eig. ‚es ist so’). Sodada decidua, saro*. sogar, han ($ 262). Sohn, der S., ü-ör. Solanum albicaule, kruakruati*; S. du- bium, elli"; S. sanctum, mánjo*; S. schim- perianum, giun*. Sommerzeit, mehagaj. Sonehus Hochstetteri, Seigum*. Sonnabend, sebt* [arab.]. Sonne, in (jen, jin). Sonnenaufgang, mofrei*. Sonnenuntergang, indeb. Sonntag, ahat*, achat* [arab.]. so oft, -ka ($ 356). spähend, dág"a. Späher, der S., ádg"a. spalten, mdsa’; (das) S., méa’. Spätherbst, imaj. spazieren, s. herumgehen. Spaziergang, dinój. Speichel, sit, sil*, sakka*. * spieken, tus. Spiegel, swale, mündara [arab.], mrana*. Spiel, drda. spielen, érid, bola*; s. lassen, érids. Spinne, tänkaro, tasim*. spinnen, /érir, gádal* [arab]; (das) S., tárar. Spinnerin, gadala*. Spion, s. Späher. spioniren, s. ausspähen; s. lassen, sódug*. spionirend, s. spähend. Spitze, hási*. spitzen, sehds, sehal. spitzig, hasi. Sprache, adümti, édem*. sprechen, adum (edem*, edom*), hadid [arab.]; (das) S., adümti, hadid. springen, fafar, tok"*, far (s. unter fafar und farr, wo die Herleitung aus dem Arab. und das Fragezeichen nach ;springen’, zu streichen sind). Spruch, miado*. spucken, tiffo, ésit tiffö, sil”. Spulwurm, A"ók"ür*, s. unter kák"ar. Spur, mat. Stachelschwein, hanhan*, alem*. Stadt, endoa*. Stamm, gabila [arab.], endoa*. stammeln, gega*. stammelnd, gdga. Stand; im S-e sein, s. können. Stange, sir. Stapelia ango, sook*; S. macrocarpa, fe- langedi*. Stark, dkra, dílha, terad*; (von Gott), ederga*; s. sein, dkir; s. machen, sékir. Stärke, s. Kraft. stärken, sdkir. Statice axillaris, hi*. Statthalter, dga* [türk.]. Staub, has, dsei, wise. stechen, ddi; (das) S., adüj, ádije. stehen, éigad; (das) S., méñged; s. lassen, séngad. stehlen, gwWhar. Steigbügel, rikab* [arab.]. Stein, dwe. Steiss, haga, kadam, lum. Stelle, mehin, mehätta [arab.]. stellen, das, keti, wad’ [arab.]; s. machen, dásis, sekát. Steppe, Ada. sterben, ja (jai); s. lassen, sja (sjai). Sterculia tomentosa, barag"i*. steril, hanni*. Stern, hajuk. - stets, dima. Steuerruder, sukväm”. Stichwunde, adüj, ddije. Stieleisen (der Lanze), kendabi*. Stier, jo; verschnittener S., jo kote*. stinken, démi; s. machen, $edam. stinkend, démja. Stirn, tara, bite*. Stock, kölei; kleiner S. (zum Umrühren im Kochtopf), émse. Stoff, gumas [arab.]. 92 Stoss, ga. stossen, g“a; 8., gif. Strand, derág, jerf [arab.]. Strauss, Aire. strecken, régig; (das) S , regüg. Streit, féna, mluta. streiten, sich s., motta”. streitsuchend, amoteteha*, s. unter mötta. Striga orobanehoides, hadaim:*. Stroh, siam*, vgl. Halm. Strom, kran. Stück, dof. Stuhl, känkar, kursi [arab.]. stumm, dunduru, gíllusi*, legumt* stumpf, rida”. stumpfsinnig sein (werden), haurik; irrsinnig. Stunde, sa* [arab.]. Stute, s. unter hataj. suchen, héru. Süden, sid, ma*; im S., Sünde, genube*. süss, nafır; S. sein, néfir; s. machen, sndfir. Süsswasser, s. unter baher. (gegen etwas) s., gif; sich (Tigr.). vgl. muhák*alon. ae Tabak, tumbak, glewe*. Tag, émbe, in (jen, jin). Tagussa (die wilde T.), tibedeb*. Tahtei-Baum, tetaf. Tamarinde, dradc. Tamariske, ama*. Tante, dura, déra. tapfer, akragéni, enjema*. Tasche, jeb* [arab], mafada*. Tasse, findgan* [arab.]. tasten, tah (teh); t. lassen, tehas; (das) , tehäte. Tau (das), sa*. Tau (der), néda* [arab.]. taub, neweu, dngulej. Taube, hamam [arab.]. taubstumm, géllusi. Herman ALMKVIST, ‚täuschen, hawal [arab.]. tausend, lf [arab.]. Tausendfuss, lolis. Teer, balanda. Teich, berka*, dejo*. Teig, adin [arab]. Teil, eded*. teilen, terab, térib, eded*. Teilung, terüb. Teller, sen" [arab.]; grosser, geflochtener T., entär; kleiner T., köba. Tephrosia apollinea, alu”. Termin, elet* (Tigr.). Testament, snata*; ein T. machen, snota*. teuer, élja* [arab.]. Teufel, blis [arab.]. Thal, kar”. That, ada. Thon, tin; weicher T., atone nice sotaueb*. "T hontopf, keiner T. zum Kochen, pee Thonwand, herbo*. thüriebt sein, gam (gim); t. machen, sögim. Thräne, melo*; T. vergiessen, melod*. j thun, wer. Thüre, défa* [arab.]. Thürvorhang, hujab [arab.]. Tier, das wilde T., #j0*. Tier(e), däheni*. Tigresprache, Lassa*; Hassa*. Tinte, höbir* [arab.]. Tochter, die T., tü-ör. Tod, jat, ija* (s. unter dja). toll, s. irrsinnig. Topf, grosser T. (zum Kochen), wa; vgl. T hontopf. Tora, das T., Torrent, taba*. Torrentmündung, tot, aja. Totachaffe, waga*. töten, der (dir), sja (sjaj); t. lassen, SÓ- dir, sedär; (mehrere) t., där; (das) T., madar, der". luk. der die T. spricht, totel*. taba enferis*. Die BiscHARI-SPRACHE. 93 N Totenklage, au*. Totenopfer, rog"a3* (Tigr.). Totentanz, emeleg*. Töter, medór*. traben, fafar* (s. d. W.). trächtig, Sa. trampeln, “at. Tränke, sura. tränken, gas, Sisaf. transportiren, s. fortschaffen. trauen, aman [arab.]. Trauergesang, kafa*. Traum, hausö, embelel*. träumen, hauso, embelal*; (das) T., hausó. Träumer, embelálena*. traurig, gddaba, haméti; t. hamet. trennen, sfatah; sich t., fétah. Trennung, fétha. Treppe, salálem* [arab.]. * treten, “at; (das) T., “at. Trianthema pentandra, raba*. Tribulus alatus, s7kszk*. Tribus, s. Stamm. Tribut, fera*, s. unter fira ; T. geben, f(ora*; T. eintreiben, sésfera, s. fira”. Triehodesma africanum, hamasg*öd*; T. Ehrenbergii, tada*. Trieholena Teneriffa, teerab*, s. unter érà. trinken, g"a, séfi; t. lassen, g"as, sisaf, (das) T., g"dnaj. Trinkgefáss (von Thon), mukraf®. Trinkplatz, g"ad. Tripper, begel*. Tristaehya sp., ma3a* ; T. barbata, täbbes*, tebbis*. trocken, belama; (vom Haar), esa*; t. sein (werden), balam. trocknen, bélams; sich t., belem*; (das) T., belemsdi®. Trommel, dlla*, kabur* (Tigr.). Tucb, gumäs [arab.]. Turm, madna* [arab]. Turteltaube, hubhére. Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. sein (werden), unter ABS übel, afraj, afré; ü. sein, afré; ü. riechen, s. stinken. über, ink (enki, (nk). überfahren, dif. übermorgen, lehrt báka. übernachten, nai. übersetzen (über einen Fluss), dif. Ufer, derág, jerf [arab.]; steiles U., gef. umarmen, häkef* (Tigr.). umkehren, dgar. umsonst, sait. umtauschen, bédal [arab.]. um . willen, wjílla. Umzäunung, gára*. unbeliebt, a£órba*. und. wa, u [arab.]. unfruchtbar, gedüdi. ungegerbt, adsu*. ungeneigt, vba. ungern gesehen werden, dtorab. ungesalbt, esa=. Ungläubiger, köfri [arab.]. unreif, dst. unser, héne ($ 120). unten, unter, wahi, uhi, juih, mte, Unterarm, gulhe, sekuka®. untergehen (von der Sonne), deb. Unterhaltung, s. Nahrung. / Unterlippe, tembaroi tóhij, s. unter embaroi. Unterstützung, awije*. unterworfener, bédawi. unverheiratet, nikra. unvollständig, nekws*, s. unter nékas. Urin, s. Harn. Urostigma abutifolium, 44; U. glumosum, kunte*. Ursache, gilla. Usnea sp., bok$enak*, s. unter Sanak. we Vater, bab (baba). Vaterland, Vaterstamm, babie endoa*, s. unter bab. netr®, 24 94 venerische Krankheit, hdleg, badjel* (s. unter begel); v. Beule, beresimja*. verabscheuen, dnfir [arab], humag. verachten, abab. Verächter, ababena*, s. unter abab. verachtet, verächtlich, ababama; v. machen, ababs. Verachtung, abab. verändern, b(e)del® (s. unter bedal). Veränderung, bedele* (Tigr.). verbergen, telag. verbittern, sehdm, sishem*, s. unter ham 3. verbessern, §280b. verbüreen, felgen : \ s. unter telag. Verborgenheit, telagte*. | verbrannt, eldue*, s. unter lä. verbreiten, was. verbrennen, söluw; sich v., la (luv). verengen, södah. verfertigen, s. tukuk. . Verfertiger, tank“s*. verfluchen, än al [arab.], ad*. verflucht, atoede*. vergebens, lama. vergessen, baden; v. machen (lassen), 3e- baden; (das) V., bednan, bdne*. Vergessenheit, bednan. vergiessen, s. ausgiessen. vergrössern, seham. verhürten, séker*, s. unter akır. verhehlen, teläg. verheiraten, séd'ur, dobs; sich v., der, dob. verhüllen, A"dbil. verirren, sich v., kud, kod, Sehok*. Verkauf, dálab; V. verursachen, sdélib*, s. unter délib. verkaufen, délib, délib dei; (mehrere) v., dalib. verkauft, delab. verklagen, ashi [arab.]. verkleinern, §alik, Seedem* (s. unter édem). verkünden, semásu. verlängern, sugmad. verlassen, fédig; (das) V., fedüg. verlassenes Lager, esej*. Herman ALMKVIST, verlegen (verlieren), kuds, köds, lékik. verleumden, Aákus. verlieren, lekik, hasar [arab], kodis® (s. unter kud); (das) V., lekük. verlobt, döb. verloren, koda; v. gehen, kod", s. unter kud. vermehren, gids, Säu; v. machen, #$au. Vermehrung, sawei*, s. unter Sau. vermindern, sisalik; sich v., Selik. vermischt, amsdwarva. vermissen, nau (naw), nekeis*; v. lassen, sonau, sonkus*. vermögen, s. können. verrückt, s. irrsinnig. verschieden, wer, war. verschlechtern, afrés, somag. verschleiern, s. beschleiern; sich v., kbel*, s. unter A*"dbil. verschliessen, as. verschlingen, krata’. verschlossen, dsama, hakwár*. verschlucken, s. verschlingen. - verschmäben, fadig, dnkir [arab.], humag. verschönern, ndwadris. verschiitten, s. ausgiessen. versóhnen, djajs. Versprechen, waja. verständig, géni. verstecken, telag. verstehen, dfham |arab.]. verstossen (eine Frau), fadig. versuchen, jerrab [arab.]. Verteilung, eded*. vertreiben, régig; (das) V., regüg. vervielfältigen, gids. Verwandter, rer. verweigern, rib, hebı*. verwerfen, dnkir [arab.], fadig. verwunden, jerh [arab.], ad?*, s. unter dd. verwundet, etadiai®, s. unter ddi. verwiisten, méram*, s. unter mara. verzeihen, afi [arab.]. viel, guda; v. sein (werden), gud; v. ma- chen, güds; wie v., naka. vielleicht, taru, eketi*. Die BIsCHARI-SPRACHE. vier, fådig (fédig); der vierte, ufadiga. Viertel, fådigho. vierzehn, tämna-fédig. vierzig, fedigtamün. Vogel, kelaj. Volkslied, k"aliténe*. voll, diab (dtab). volljährig, 3ekena*. von, hö (hoj, hös); mit Pronominalsuffixen, baris- ($$ 125, 128); von herunter, hö (hoj, hos). vor, voran, sär, süri, Sia. vorangehen, melah. voraus, s. vor. vorbeigehen, hdsam; v. lassen, has, hesis*. vorgestern, akuit bakat; v. Abend, éru (tire) betkait. Vorhang, segaf, hujab [arab.], gedaf*. vorher, vorne, s. vor. ; vorübergehen, s. vorbeigehen. vorübergehender, häsamana*. vorwärts, s. vor. NW. wach, wachend, bé'ara, bera*. Wachs, 3ema* [arab.]. Wade, dembi*, s. unter démba. Wage, misán*. wägen, din. Wahl, hejed*. wählen, hajid. Wahnsinn, hale. wahnsinnig, s. irrsinnig. Wahrheit, sidk* [arab.]. Wahrsagerin, serda*. Waise, nadaj. Wald, tebek>. Wand, sam. Wange, bda, daräg. wann, nador, nama, nahöb. Wanze, ketam*. warm, neba’; w. sein (werden), neba’. warten, seni; w. lassen (machen), sisan. 95 warum? nana, nän. waschen, sugud, 3íham, wadas; sich w., tham; (von der religiösen Ablution), wadam; w. lassen, sisagud. Waschung, die religiöse W., wdda. Wasser, jom. Wasserbecken (im Fels), do*. Wassermelone, batih® [arab.]. Wasserschlauch, harib, sar, sék"a*. Wassertopf (grosser), duän*. Wassertrog, deruk. Wathania somnifera, mekanıs*. weben, gas; (Teppiche u. dgl.), ta’; (das) W., gas. Weber, bjinsij*. Weg, déreb [arab.], sala. wegen, wjilla, gilla. wegnehmen, féjak, gigs; w. lassen, sféjak, gigsis. wegreissen, qns*. wegtragen, fíra, féjak, jaks; w. lassen, sféjak, jéksis. weit, mdra, maraloi®, ndhad. Weite, meria. Weizen, seram. welcher?, na; um w. Zeit, nador, nama, nahöb. wenden, be’ds; sich w., ameb’as. wenig, Sélik; w. werden, sélik; ein w., nat". wenn, -ek ($ 232 ff); o w. doch, alete*. wegwerfen, gid. Weib, tékat; Weiber, ma. weiblich, ka. weigern, sich w., rib, kare. Weigerung, rab. Weihe, éke. Weil, -gilla, tonati gilldida. weinen, wau (waw); w. machen, waus. sági*; wie W.?, weiss, érü; w. machen, eras; w. werden, érüm. weisshaarig, s. grauhaarig. wer, aw (S 141). werden, kaj, dà. 96 werfen, gid; (die Lanze) w., g“isa’; (das) W., gäd. West, indeb, gar* [arab.]. wie, -it, kak, kaku; s. weiter unter viel, weit. Wiedergabe, degüj. wiedergeben, dégi. wiegen, din. wiehern, ham, hemhem*. Wildnis, kerr* [arab.]. Wildschwein, hardwije*, jak. Wind, baram. winken (mit den Augen), du“, s. unter tu'. Winter, wija, darak*. wir, henen ($ 100). Wirt, hadare* (Tigr.). wispern, s. flüstern. wissen, kan; w. lassen, sokin; (das) W., kenan*. Witwe, ddaba, nekiri*. wo, namhin, ke ($ 33). Woche, asdrama*, gima* [arab.]. Wöchnerin, mna. woher, «iso, namhine. wohin, naiho, ného, inho. wohlfeil, erhasa* [arab.]. wohlschmeckend, nefed* s. unter néfir. Wolf, dib [arab.]. Wolke, dfrat, saj, lesso*, komberis*, sa- hab" [arab.]. Wolle, hdmo; das Wollenhaar, tuhamo. wolliistig, s. geil. wollen, are, heru; nicht w., karé, vel. mögen. Wort, Worte, édem*, s. unter adim. wozu?, nana, nan. Wunde, aditj, ddije, adjei*, asük, jérha [arab.]. wünschen, are, héru, menim. Wurf, gad. Wurfnetz, 3aja*. würgen, s. erwürgen. Wurm, do. Wurzel, gedem*. Wüste, mingai. Wiistental, malal. Wüstenweg, geräbi. HERMAN ALMKVIST, Z. Zahl, dág"ej. zahlen, dég“; s. übrigens bezahlen. Zahlung, kos”. zahmes Tier, oreó*. Zahn, köra. Zahnfleisch, genün*, tekore tesa’”* (s. unter köra). zahnlos, farasjaf*. Zank, mlüta. ; zanken, sich z., neösam, s. unter neu. Zange (zum Krümmen von Eisendraht ete.), dirde*. zart, nak"; z. sein, mak". Zauberer, schäri [arab.]. Zecken, beram*. Zehe, tibaläj ; die grosse Z., gibala. zehn, tdmen. : zehnte, tamna. Zeigefinger, tasadenna*, s. unter tíbalaj. zeigen, Sisabib; den Weg z., melah; sich z., hajam. Zeit, dör; zur Z. da, dör (Postpos.). Zelt (von Matten), gau; das arabische Z., héma* [arab.]. Zeltpflock, gasane. Zeltstange, grosse Z. in der Mitte des M Zeltes, fu; gekrümmte Z., chelli*, mók"a* - lange Z., helal. Zeltstütze, dakia*. zerbrechen, kta [arab.], s. unter kat’. zerknieken, sébbak [arab.]. zerreissen, sdtat, Serim*; (das) Z., Setüt. zersausen, Sébbak [arab.]. zerschneiden, ik, kat [arab.]; (in kleine Stücken) z., réfit. zerstören, s. niederreissen. zerstreuen, wäs, berir. Zeug, gumäs [arab.]; grobes, schwarzes Z. von Ziegenhaar (zu den Zeltwänden), kerari. Zeuge, bädhi; ich bin Z., ich bezeuge, dne badhibu. Zeugnis, bedha, bédhati. Dre BiscHARI-SPRACHE. 97 Zibethtier, sbate*. Zicklein, ab; weibliches Z., abet“ (s. unter ab). Ziege, naj; wilde Z., meláliknet* (vgl. malal). Ziegel (koll.), tub [arab.]. Ziegelstein, tuba. Ziegenbock, s. Bock. ziehen, s. rücken. Zimmer, gau*. Zimmermann, nejar* [arab.], ogautankwi* (s. unter fkuk"). Zinn, gestir*. zirkelrund, s. unter rund. zischen, wesik. zittern, «d; (das) Z., udti. Zitze, ng. Zizyphus Spina Christi, gåba”. zornig, amoteteha*, s. unter métta. zu, deh, de. zubringen, die Zeit in Stille und Schatten y: Zucker, sukvar" [arab.]. Zuckerrohr, enkuli*. zufügen, sau. Zügel, lejam [arab.]. zugestopft, dsama. Zugnetz, hillel*. Zunder, sufan* [arab.]. Zunge, mida; böse Z., mogadem*. zureichend, ketem*, s. unter ketim. , Him; s. weiter unter Abend, Morgen. zurückführen, s(e)ägar. zurückgeben, s(e)dgar, dégi. zurückkehren, zurückkommen, gar. zurückweisen, rib; (das) Z., rab. zusammen, hidab. zusammengerollt, kasas. zusammenraffen, débil. zusammenrollen, zusammenwickeln, Aesis, debil; z. lassen, sekdsis, sedäbil; (das) Z., kesits. Zuschuss, s. Vermehrung. zusperren, zustopfen, as. zuwünschen, menim. zwanzig, fagüg. zwei, malób. zweifeln, sekki [arab.]. Zweig, lingo*. zweihundert, målose. zweitausend, malo líffa. zweite, malije. Zwerg, tak dábalo*, s. unter dabalo, SEETZ. zwicken, tu” (du*). Zwilling, tita*. Zwirn, démo, engl. zwirnen, Sémit. zwischen, malh, málho, éfi*. zwölf, idmna-mdálo. : Zygophyllum decumbens, alkarban*; Z. simplex, ankalai*, lilankor*. Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. 25 We % = Jin ” ARABISCHES WORTVERZEICHNIS. bab rib érü mah mat malob senak" hauso ahat hájis ji ddaro geli san somöm kua hajid an, ah, hai dinduru sötai, dchdar adame are | fádig arba fádigtamün mah lengum, digog bir ddaba hélei kak häda abab hamöjseh umba, fin selaf delif semäsu hädal gab, téni délib (hai) senaur mah giba, tibaläj deru, dsfar djajs leháj dngulej, ne- weu ‘ar, sear, tams garaba hi hämasei halag, hanäg 100 (sudan.) KLAUS A NI zu aga hamir rejjim tam tams hiu, tam a, tü eletnen talate lif gága toin, totintib ra toi, dmse énda áfa, af mitja mitjà eru,ura,dmas hawid sotib umma ane barük batük barak,f. batak hajid ka. g'árah Herman ALMKVIST, (HR | t RLS 2 [GEIA sat sebaden neu neu éru betkait éru betkait na nana awo genaf delib, dél. dei os bamie gibala bariok báreókna, f. bateokna batiok hene barioh batioh báreóhna, f. bateohna am hada hidai baher kasi Sémit árha jáwad le’ leas la’, lanaj, md- k"ara mi émbad bäras k"ábil lakéme, k"a- béle génaf génif, segånif | bérka jawid ng besa, kdfa sit (sil?) afraj afre afrés ed damba batih digög ségi lehrt baka höb táktak ust ham à lehit = wau he mu MW mà, niin sákit kedta’ Xh tar bundukijje neu est? herfa kv aram k“aram bis I re Ihi érüs Dre BIsCHARI-SPRACHE. (vulgär.) Koss erde bi (sudan.) Ke 3 Cee Ae FÅ 3 els Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. tila dalab malh asedga genaf eküt ram sörim tumbäk de ur uhi, wähi, £ RR nu te, juih daha ld am v2 Se has, usei gube . P 2 jada 9% ascdik as ediktamun tekük" md a gójabam , adáb adäbs adabama, garar derar lam, lemid Nes NETT hv RS © Mass 101 mehas iham fira teräb ajmam hadid, adum har méri, wali temim hamsuk léma, timsa fénan dima menim temim bedäj amsuk 2 — äm wadam simha (s. je- doch $ 97, Schluss) asimha malije tumbu deg degs madeg dega mehej 26 LA ate cites res (vulgar. Jo} X> GNT goes jo Ou mehéjtamün méhajho mehejse dsimhei asimheita- min hamag jo D > ha kisja (tu-kis- Ja) härag* jamus réba gibne taru gigi hoba jeddad wore gid ta, gádal gan. jawe jerrab jerh jerha kala” Jerf HERMAN ALMKVIST, Me for => (sudan.) _as> pole (sudan.) jJ varl> seför ade, sar réhub nawadire asdrama, gi- ma guna kam (ü-kam) halé dnbur jenaza,knada > sa jinsir gam gma jawab daba hio dob, sed’ur hérg"e hérg"a johar banün hadira kéli hmi nák"a, sua néba kéhan, aré nák"e arés nék*a nike lul naka asül djaj, drau náhad, -gil segáf, hujab dwe haddad éndi sö, hadid néba belawi nébuj lu soluw harw hamet hames hameti, gåda- ba hássi dág"ej ee | dég*i nawadri nawadire lus. hataj häsar, süg*- arah gurha haddir das, keti häkik delub ligga hág*an Jfédig, k"dsi néfir naj ndje men, médid somen bala sek4ds. náfir snäfir mek hamam Dip ja hammus 1.jak;2.nék Dre BiscHARI-SPRACHE. > rabe hamid lehak, hanak sam, hos déruk, hod- hodi hit hawal hawil dehani kak*ar keljai har sam, het sekal mängo,hatam bean, rék"i dura, dur dera, düra harar ham aa räka sö sakana bda, darag Senhadan endöf > > (sudan.) ee o 2 Ra 103 dmba Saktın ala tela’ tumbu, tele’ hajity na, drgin Tibi ensof sensof ens of mingal fais Sart halag fedig ha éjaho ej éjtamün hamir : amis mluta, féna hanjar hansir sékit hérbo serák" 104 Herman ALMKVIST, : | - |, Sék"a, jatéga ciem bein > böj e I i xbl.> hdjde, hata Etes ham Du, hakür Eon. höll Lao dinne às hakvar Rules dahabija c». mie 2,> éngül, démo ? & fádigho 492 lias » [7 ^ cy z Rea hema 3 cst) sehám CNE C75 dgar -Mo mehel ED) seágar „> déwww, dino Kaleo dawa càm, ud u's “at S35 do d=, ragdd wmemld dág"a (o Bo E 2 we SOM 3 «5215 mehel E: à d=) tak Xj sefarane, sá- TE é em är, or rane ( =) NI z j UNE SW) es? dka, dom L EE (>> éga FL ec agur, máger res e dik * | S sum UE. ? 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III. asárama hl Sam asdgara dwai, sanad sa abab diwdiw sakit rat sanad gilla sebt asdrama hada asdramata- LA män dsagur höta segaf dsagurtamun dfrat, sahab sehari sénba” néba” nébuj as assete guhara dérim 105 kor guhar téfa sadif, sata áng"a ibáb sisaf 1. as; 2. dskir suk"ar éskera hus saläm dérk"a silsil, sinsil self Sisbak" salalem sem bire Sebób masu meswi simél, la’ há- dal sim köra sehal, sehas 27 106 NED hawil hab dangar k"elél rat 1. dà, wer; 9. hab hidab fédig maded kan gulam, séneb sera reh féjak, jaks badhi mekar égrim ‘ "gabs gaba sebbak wija bérir masa gehar, neu neu hinde dkragént os Herman ALMKVIST, usa kantür rebi ákra, dilha dalab g'"ánaj sébar, kanjar mah, &erk mahon Sdtat Setut 1. Seltut; 2. kehaba belawi hamu Simbehane häsir, Séna nurat naur vv > masa sekki aski fu dome, säfit tämuka masa bédha,bedhate terig keljai sawarib Sisabib din, ndwe na jaksis hämada kaj talau, tew baskit mah, subh dif, dsbw sédif sbu sabun sen ba ar seb’ar Semák"ani sadef aman sidk tunki des, dabalo wesik ket rehub silél salib tükuk" galad sem sandik ham hamo sufan baski kud dah, dng“a- rah érej karaj däbdab Jaid ta’, li, Ol, tab söta , suul, soöl nefik nefük 99) segój gója, néhawa 99 hádg"i, ta” dafire bije déman kuds, lékik anna Dre BISCHARI-SPRACHE. sodah, sig"- arah gurha ddah, dng"- arah „ID far, bir gumad tokei entar hig regig didi se dd adüj, ádije ta tis héru reu elb fira, reus fadig tams tuba sugmad késis gumad 2 DB kesus sekvan, dai kelaj birti lum, haga, kadam ute tim 107 dauri, nawa- dri naf wandala din dan hajam énga duhr amtalag N salıf, äda — aré, héru nikra tamna naura, dilha gini birga, tagega um diva Sébib kisja gif laga hada, siano ’adin aso dág"ej ádas naw, édem dso 108 éndoa garabo dóbti kan sökin dif düf áraki reboba maralói wäs au derar tdmen tagüg kólei demim asıda nakasu buj áfid sedfid we séjwaj iwaj gerabi mita afi wd afus yeham sukena Herman ALMKVIST, tálana, tá- nalo gedudi ölba v2 $é ag selamid gilla diset düra, dür äda dära, déra geb tankaro halig hau yal léha haro mår i neu 1. lili; 2.g"ad élja has, user mehásej deb me adej gs árrag ganaj térir tarar Sügud, stham hawal ägim, herfa, ia geluli mésmam gérib megreb kaf, nin ganama wari Gfrat,saj wa gub hasam harar fétah kvälani, fas härar fanis négil, fétah Dre BiscHARI-SPRACHE. 109 e Senn es dfhams ers Se, Set dex fati m eS táfarek, gad- SS wat has dim SV a wv = j .. L4 vs SS fai ; Tm 3 : eM háda, stano = rik sad mk, ds a Z7 pe Jférik en er S Sö sar, harib I PETS i JU Y eT dháloj, fam : Sjö lalinko,girid À ‚> malh i 209 & farr 2 Ath 8 up i E i oi ujílla we tu u? $ kurb BR Le en Je Kes gára 3 obit B Br EY ph cx en os nho, náiho E iad có ou madad, férha po gestir : mö derüb v 1.bérir; 2.dim : (sudan.) | &$ mehåg Ge = + e 25 madam els "ar 25 ugs E V & | [73 ddif, Sadıd zus fårsa ols mélah E = SS di pe? sédid ef sehárar i5 sak E: J ; jak Lie aly GP sfátah [x u: aga ep réfit pe mimas = dah, nékas EA ol: kerkab eB ah 3B sisabir pee sénkas Bolas fasádu Jå sär Keds déruk ae sta LS sid has mns d aus hätam as fel 5 4 > je ult muhak"alon D £4 ab 5 - Lee? fais T tib us gabia rund mid e: fetik QUs fóna Hep 1 Mod ve - at bésa, kdfa „>: jafıfeto,fatür a dar > De if era, =: ov balända, ke- pe hdamir Sy ates 5 tran é MS södir, sedar Us. sik kab & hémir ee m Ru À Ke MS madar ut X= téla eos do «sb dita, mehd- ae E Ug Un las sur, sia NS 5 je Bez ; „as teb, kotun Het 2 c kaleda, gadhe m re OS findgan ENT: za? derim 2 N dgdir, ddreg exti es Robe na s ah rd e$ gder = yes ee dfham ac Ass sosa’ Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. 28 110 mise kinkeli kafas keful gula sélik beds gina sisalik kalem bukla (bekla) selik geli kim gumas terig kubhere tät, sé kandil 5 guntàr gunfud willa! sakir dkrir äkra HERMAN ALMKVIST, hall S95 (sudan.) | «LS ores E is it as ex KAS (sudan) wed MÀS. BR äkrageni wat ajim dino guraf kefri muha kubbi quräf sa hamaj scham méhamaj kubre [&]-na” win, bedegil kitab kuttan kiteb sunka gud güda on onun sus, kuléla dawa bak gusire duis: I CARS (sudan.) Lies Cs Be es (t. aus (sudan) [waar tu Ss cas e ss Unis g'ásir gusir kerame känkar, kürsi kalawa humäg, kare keri hadare rá)j kisra négil mag kelib, sukena gana medebab mu káris adumti,hadid jas hankul hadısam -ka tunkula naka énkaliw mehag walik ad g“inhal hajük déuri, dat (sudan.) ail S a xad (> Kun) lau abek mike ktai halak 2 a lejam uhdd lehas selhas sa mida hära, guhara do‘, lásag ájaj erid erids árda än al lehäk temuk“ saläbia gasis débil, kesis -hob tah tehas Dis BIsCHARI-SPRACHE. tehiite sedábil hawad nak nana jom ja madna hawasam , wasam mosi seb mebred naura mi ama -it haláj mehada ajay atolwa mehatia mehin Tam mehddda tåla” amsawawa régig medakka hasama 111 ham hami hamjai takat dérim hakar murjan seham leh lehane haleg maha fira” sit (sil?) murkab Selhutani hamöjseha de dagena besák"a gas gasis Sémit abik asama hämra, mes- kin meslim besäkra hast must hádg"i tabak bado mékir hirer, sak düg mána atódfa dügs fénik djuk" wila bire minda sagal kasas -gud, grad ámtalgoj nay hanag da indeb,magreb a0 negal, fetah ätferka émse wv vr asus atodira mémhag, ma- käsa makas dij k*alál,debálu tib sótib HERMAN ALMKVIST, SIR melek mos malkat atab dtotába ho aflai 3 naiso nu, nun ujilla dnu, bákai münanej genüf -eka, -ka m(e)sa’ ‚minsar suale, muün- dara fifama de . 2 sja jat maman dagena dja nama, nahob misan ne, na enda (sudan.) Laci - de (sudan.) anis ECCE nak" kab | kam (tü-kam) dä nun hol kölei malt demi Sedam démiaj nejar bálo, tubalo nehau dina nehawa nehal bédnan bálam S. Cas balams vt nesuk Se RAS téra nehasas, me- hase NS besakt v/vr = Sis bak" néhas sehds, senhas nehas, mohös [tä]-na’ narıt füf dnfir, dnkir suk, amsuk dmna fétit nau sönau kas kaise ankir, änfır hakus hankana in nawara kab nie hama, nati mara mara hádam un barah batah Die BIsCHARI-SPRACHE. Lio 516%) P AR (sudan.) "c to? benomhin, bentej,benton barüh baram lewuw batuh u, wa engal malal ds ama mara nabau amna kege gäsane méri, wali sémar, walis bite luk wája sitób, digóg áng"il ari keasam 1. baje, rat; 2. wdrak rat > jel seam "áme was din noe M (vulg.) b. (vugl.) a Rn (1) Le 113 iwas bus, ‘was, så- 2 fare sémara mwas Mwasoj ketim sekátim ketum das,wad , kéti sekät wada nu bar, user dör nama, nahöb deb debs engad séngad menged wükkal tar sefarane, sa- rane Firi séfar -gud, gad, geb maiho nadaj tar tar mdjukta embe, in 1 a, Zeile 19 2b » 16 3 b » iB 5 b » 10 16 b » XO) » » 22 18 a » 12 19) m » 92 ED » 29 a » St m » 6 3/9) m » ig 43) m » i9 47 b » 18 55 b » 2 E ND » lm VERBESSERUNGEN UND ZUSATZE. . 0. lies: o'ababena, der Verächter, o'ababema, der verachtete. » » verstehen; Pass. dfhamam; Kaus. dfhams, erklären. Ge “arrag, » » Traumer, » » traumen, £ NE » 5 lies: statt e? 3 » » 4 » 253 » » (= re , » oO » 2 1 4 » » » = P ; » Ws Möbeln, » » » Ir sulläm » Oo. » 214, » » und folgende lies: Munz. shumja, hineingehen, hineinkommen; — Kaus. shumeshja; SEETZ. schémadéneh, ich gehe hinein. . u. statt Krafte, lies: Kraft Pils L yárrag » Träumer » träumen = » al . u. lies: ngal, gal, f. engat, gat eo bb, SR 114 Möbel s sullam 114 Sümbo* [oder $imbo?], f. Krätze, Srerz. (tischiümbo). Sumbukule* [oder $imbukule?], Papagei, Seerz. (schüm- bückuleh). Sus f. Husten, xS\S huste. Slew, — Munz. to’shish, der Husten ; eshish, husten; Seerz. toschisch, Husten; aschischéphe, ich sas", Panicum turgidum, Schw. (schühsch). EUN TR b UTIO N- TO THE KNOWLEDGE SAMARIUM P. T. CLEVE. (PRESENTED TO THE ROYAL SOCIETY OF SCIENCES OF UPSALA THE 13th or FEBRUAR 1885.) UPSALA. PRINTED BY EDV. BERLING. 1885. + i pU r3 i E G = \ ï 4 Pe following pages contain a resumé of my researches on the com- pounds of samarium. I had also intended to prepare and examine the metal, but the quantity of pure oxide of samarium at my disposal was not sufficient. On completing the separation of the oxides, which ac- company the oxide of samarium, I expect to obtain ‘a considerable addi- tional quantity of the latter. I have endeavoured to determine the specific gravities of the compounds of samarium, wherever the properties of the substances ren- dered an accurate determination possible. The determinations were all made in a perfectly uniform manner viz. by weighing in benzol, care being taken in each case to determine the specific gravity of the benzol and of the substance at the same temperature. Every determination was carefully made, and I believe therefore that iue accuracy of the results may be relied upon. In the case however of certain anhydrous and very hygroscopic salts, obtained by heating the crystallised salts, great accuracy could not be attained. In carrying out these researches I have been assisted by Mr. L. I. ERIKSSON who made several of the analyses and some of the spe- cific gravity determinations, for which I gladly take this opportunity of thanking him. The crystalline forms of several of the salts of samarium have been determined by Mr. Hs. SJÖGREN who will publish a more complete account of his researches later on. In order to make this paper a complete monograph, I have in- cluded in it the most important facts contained in a paper on samarium published by me some time ago’). 1) Journ. of the chemical society NM CCXLIX, aug. 1883. Ofversigt af K. Sv. Vet. Akad. Förhandl. 1883, 7 p. 17. Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. 1 bo = T EYE HISTORY. The first indications of the existence of samarium date back to : the year 1878 when DELAFONTAINE") in examining impure didymia, extra- ted from samarskite, observed some new absorption-bands which he aseri- bed to a new metal, having an atomic weight of 106, assuming the oxide to have the formula RO, or 159 if R,O, be the correct formula. He named the new metal dem Some time later Lecoe DE BoisBAUDRAN?) found also in samarskite an oxide the solutions of which were characterised by a peculiar ab- sorption and emission spectrum. He succeeded in separating this oxide from didymia by means of repeated fractional precipitations of the mixed nitrates by dilute ammonia. He called the metallie radical samarium. In 1880 DELAFONTAINE”) published some researches on the compounds of decipium the atomic weight of which he now found to be 114 or 171 according as the formula of the oxide be taken as DpO or Dp,O,. He found the sulphate to be much less soluble than the sulphate of didy- mium. The salts were colourless. Shortly after this Marienac*) published a paper on the samarskite earths. By taking advantage of the different solubilities of the sulphates in a saturated solution of potassium sul- phate, he succeeded im separating two oxides which he designated pro- visionally as Ye and Yfp. The atomic weight of the metallic radical of YP was 99.6 or 149.4 according to the formula assumed for the oxide. The salts were yellow and gave the absorption-spectrum first observed by DELAFONTAINE and more accurately described: by LEcoQ DE BorsBAv- DRAN. The other oxide, Ya, obtained by MariGNac was white and gave colourless salts having no absorption-spectrum. The sulphate formed with potassium sulphate a double salt soluble in a saturated solution. of potassium ‘sulphate, a quantity of this double salt corresponding to 1 eram of the oxide dissolving in 100—150cc of the potassium sulphate solution. The corresponding double sulphate of Y was much less soluble, while that of the terbia was more soluble. The atomie weight of the metallic radical of Ye was estimated to be as a minimum 104.5 (or 156.75). 1) Comptes rendus LXXXVII, 632. 2) EN LXXXVIII, 322 and LXXXIX, 212. $) hern des sc. phys. et nat. [3] III, 250. 3) 3 Be . [3] HI, 413. Dé: tt nid À i € » 1 ! M | SAMARIUM. 3 - The identity of the absorption-bands leads to the conclusion that decipium, samarium, and Y/ all three contained the same element. But the atomic weights as determined by DELAFONTAINE and by MARIGNAC diftered greatly. Later on DELAFONTAINE') admitted that his original decipia could be split up into two different oxides, one with an absorption-spectrum and one without. For the element in the former he adopts the name Samarium reserving the name decipium for the element in the latter. The respective atomic weights were 101 (or 151.5) and 111.3 (or 167). Tlie Yo of Marıenac he regards as a mixture of terbia and decipia, but as terbia is orange coloured and Ye almost white this supposition seems to be inadmissible. SEPARATION. There is no complete method of separating samaria from the other earths which accompany it. In order to remove the yttria-earths advantage may be taken of the sparing solubility of the double sul- phate of samarium and potassium in a saturated solution of potassium sulphate, but the most convenient method of separation from didymia is by fractional precipitations of dilute solutions of the nitrates by very dilute and cold ammonia. Samaria is precipitated first but the operations must be repeated a great number of times. In order to obtain a pure oxide it is necessary to combine both methods. The. sulphate of sa- marium is .much less soluble than the sulphate of didymium, but as these salts are isomorphous, no good separation can be founded upon this difference. MODE OF OCCURRENCE. Samarium has been found in Samarskite, in Gadolinite, in Orthite, and in Cerite, but there can be no doubt that this element will be found together with didymium in all minerals containing the latter metal. Never- theless seems didymium always to occur in greater quantity. ATOMIC WEIGHT. In my paper on samarium which appeared in 1883, I published determinations of the atomic weight of samarium. By combining known 1) Comptes rendus XCIII, 63. 4 Poplin, quantities of samaria with sulphuric acid, I obtained as a mean of six - experiments the number 150.02 (maximum 150.12, minimum 149.94), assuming for the oxide the formula Sm,0.. This number agrees as well as could be desired with Marianac’s determination of the atomic weight of Yf, viz. 149.4. SPECTRUM OF SAMARIUM. The chloride of samarium gives a spark-spectrum, composed of a great number of lines, for the most part of little intensity. They have been very carefully mapped by Professer THALEN') who has registered 198 lines of samarium. A great number of them were formerly attributed to didymium. Many of the samarium-lines were also observed by RoscoE and SCHUSTER?) and by them attributed to terbium. The absorption-spectrum of samarium has been described by LEcoQ DE BorsBAUDRAN, by SomET?, and by THALÉN. Their descriptions agree perfectly and according to them the wave-lengths of the bands are: 559-950 WAL. FAN TENERE yellow AON 2500.17. DP OR. M Mt » 486—412 (strong) . . ...... blue 200-100 SON) a sow 2 9 9 » 445 d ON wea Se: » 419—415. 40. EDT AMT E violet . 409—401 (very intense). . . . . Date d There are also, according to Noret, several absorption-bands in the ultra-violet part of the spectrum, the wave-lengths of which are 375—373 364--360 344 BECQUEREL') also discovered in the infra-red some absorption-bands with wave-lengths 1145 and 1040. 1) Ofversigt af K. Sv. Vet. Akad. Förh. 1883 N:o 7, 3. ?) Journ. of the chem. Soc. XLI, 1882. 283. 3) Arch. de sc. ph. et nat [3] IV, 261. ^) Ann. de chim. et de phys. [5] XXX, 5. 5 E > E SAMARIUM. 5 Oxide of samarium Sm, Os. It forms an almost white powder having a very slight yellowish tint. It is easily soluble in acids and is not reduced by ignition in a current of hydrogen. It forms no higher oxide on ignition in oxygen. The oxide is very hygroscopic. Sp. Grav.: 1.9113 gram t.° 15° sp. Gr. 8.383 PASE DE LO » » Bann Mean of the two determinations : 8.347 Molecular volume : 41.7. Hydroxide of samarium. It is a gelatinous, white, and bulky precipitate which absorbs carbonie acid from the air, but to a less degree than the hydroxides of ihe other cerium-metals. It dries to yellowish semi-transparent fragments. It is not soluble in alkalis, but is easily soluble in acids and expels ammonia from ammoniacal salts, if boiled with their solutions. Salts of samarium. The salts of samarium are of a yellow colour, though sometimes almost white, their concentrated solutions are also yellow and give a peculiar absorption-spectrum. The taste of the soluble salts is sweetish and very astriugent. Sulphuretted hydrogen gives no precipitate with the salts of samarium. Sulphhydrate of ammonia precipitates hydroxide of samarium. Alkalis precipitate completely hydroxyde of samarium, insoluble in excess of alkalis. Alkaline carbonates give gelatinous and voluminous precipitates, soluble, if recently precipitated, in excess of the reagents. After some time very slightly soluble double carbonates separate out. Sulphate of potash gives with not too dilute solutions of salts of samarium a white precipitate, very slightly soluble in a saturated solution of sulphate of potash; 100 parts of the saturated solution contain about 0.05 part Sm, O,. The solubility is very much influenced by the pre- sence of the other earths. The solubility is increased by the presence of the yttria-earths. 6 Jagr ibe ERVES Oxalic acid gives in neutral or slightly acid solutions a volumi- nous, white, and caseous precipitate which soon becomes pulverulent and crystalline. It is soluble in boiling nitric acid. Alkaline oxalates give white, non-crystalline precipitates of double oxalates of samaria with oxalates of alkalis. These precipitates are finely divided and not easy to wash. Acetate of sodium gives on boiling with dilute solutions of samaria no precipitate. Hyposulphite of sodiwm produces on boiling with salts of sama- rium no precipitate. Ferrocyanide of potash gives with salts of samarium a yellowish non-crystalline precipitate of ferrocyantde of samarium and potassium. Tartaric acid gives with salts of samarium a white, voluminous precipitate, soluble in ammonia. The ammonical solutions of the tartrate deposit after some time at the ordinary temperature, and immediately on heating, a white powder. » Formiate of ammonia cives with concentrated solutions of salts of samarium, especialy on evaporating, a white powder of little soluble formiate of samarium. | Borax and microcosmic salt give with samaria colourless beads. Peroxide of samarium. If basic nitrate of samarium be heated to incipient redness in a current of dry oxygen as long as red vapours are given off, an oxide remains which has a stronger yellow tint than the oxide of samarium. The loss on heating to a white heat was found in two experiments to amount to 1.35 and 2.81 percent. When dissolved in a solution of a known weight of ammonio-ferrous sulphate mixed with sulfurie acid it did not oxidise more of the ferrous salt than corresponds to 0.1 percent of oxygen. It seems then highly improbable that a peroxide of samarıum could be obtained in the manner described. | If peroxide of hydrogen (2 percent) be added to a solution of a samarium salt, no visible change occurs, but on adding ammonia a gela- tinous precipitate, perfectly resembling the hydroxyde of samarium, is produced. After a short while oxygen it given off in numerous small bubbles. After washing, one portion of this precipitate, suspended in the liquid, was mixed with a known quantity of ammonio-ferrous sulphate. Ferric hydroxide was immediately thrown down. After adding SAMARIUM. 7 dilute sulphuric acid the unoxidised excess of the ferrous salt was esti- mated by permanganate of potash. Afterwards the samarium was deter- mined ‘in the liquid by precipitation with oxalic acid, ignition of the oxalate and reprecipitation as oxalate. The experiment gave: 0.7818 gram Sm,O, and 0.0513 gram O, or for 100 Sm,O, 6.56 O. This corresponds pretty nearly to Sm, O, which requires for 100 Sm,O, 6.90 oxygen. If the precipitate be dried over sulphurie acid, it forms semi-trans- parent yellowish pieces, which were powdered several times. Afterwards it was analysed. 0,772 gram was heated with bichromate of potash in a current of dry air and gave 0.0178 gram CO, and 0.1180 gram H,O. 0.7241 gram gave by ignition 0.5581 gram Sm,O,;. 0.7542 gram was mixed with 3.1386 gram (NH,),Fe2S0,+6H,0, and water, sulphuric acid was added (when a great number of small gasbubbles escaped) and afterwards, 23.3 c.c. permangante of potash (100 c.c. = 0.939 Fe) were required to oxidise the excess of ferrous salt. In percent: Ratio lors Oe tase take - Bow ill (0) gU. MUTA. 4.35 1.23 VO u 0.24 EN ee >. 15.28 3.83 99.01 The dry substance analysed, which had been obtained from the nitrate of samarium, contained also a trace of nitrie acid. On comparing the ratio between Sm,O, and O in the moist and in the dry product, it will be seen that comparatively. little oxygen was lost in drying. I have examined the composition of the products formed by the - action of peroxide of hydrogen upon the hydroxyde of the other earths’) and have found that didymium, lanthanum, yttrium and erbium all give products of perfectly analogous composition, or agreeing with the ge- neral formula R,O,, when recently washed and in a moist state. Con- = 1) Bull. Soc. Chim. XLIII, p. 53, 1885. 8 Pot Creme, sidering that oxygen was given off immediately after the precipitation and that products of this kind are very lable to lose oxygen, one may with some probability give preference to the formula R,O;. Still it is a question, which cannot be answered, whether these products are really peroxides and not a kind of hydrate containmg H,O,, in some manner analogous to the compounds of BaO,, Na,O, etc. with H,O,, which were discovered by SCHÖNE. Sulphide of samarium. Oxide of samarium was ignited in a current of hydrogen, satu- rated with vapours of bisulphide of carbon. It was blackened with carbon, but its weight was very slightly increased, so that it may be concluded that the oxide of samarium is not attacked by bisulphide of carbon at a red heat. Fluoride of samarium 2SmFl, + H,O. Hydrofluoric acid produces with solutions of the salts of sama- rium a whitish, transparent, voluminous, and non-crystalline precipitate which, on heating the solution, settles down as a heavy powder in a very fine state of division. The fluoride is not soluble in dilute acids. I. 1.0888 gram of the fluoride, dried at 110°, gave with sulphuric acid 1.5026 gram Sm,3SQ,. II. 2.0857 gram, dried at 100°, gave 2.8801 gram Sm,350,. In percent: iL. II. Cale Sm? 195 A 10.41 10.45 150 69.44 Y ETES — — 57 — HO PNE = = 9 = 216 It seems as if a little of the water were lost at 100°, as the analyses of two different preparations gave one percent Sm too much. ~ This is also the case with the fluorides of the other cerium- and yttrium- metals. © SAMARIUM. Chloride of samarium Sm CL, + 6H,0. This compound forms large, tabular, topas-coloured crystals, easily soluble in water and deliqvescent in moist air. The analyses of the salt, already published’), gave in percent. Cale Slits ea ae 41.06 150.0 41.15 US 28.79 106.5 29.22 EGO logs) 2 80.15 108.0 29.63 364.5 100.00 Sp. Grav.: 1.6064 gram, coarse pieces, t^ 15° sp. Gr. 2 1.7460 » » » » » Qe Mean of the two determinations: 2.383. Moleeular volume: 153. Oxichloride of samarium Sm O CI. When oxide of samarium is heated in a current of chlorine it increases largely in bulk, becomes incandescent and is ultimately conver- ted into a white, very hygroscopic powder. 1.6652 gram of the oxide gave 1.9209 gram of the oxichloride or 100 gr. oxide 115.3 gram oxichloride instead of 115.8 gram. 0.5115 gram gave 0.4418 gram Sm,0, and 0.3613 gram Ag CI. In percent: Calc STE MANS 74.46 150.0 74,44 CHER. 2 Ah 17.46 35.5 17.62 Gloss 4 8:08 16.0 7.94 100.00 201.5 100.00 - Sp. Grav.: Osram, tA o - nee» sp. Gr. 7.047 DÉS OD. Due Mae » » 6.987 Mean of the two determinations: 7.017. Molecular volume: 28.7 ») Journ. of the chemical society n° CCXLIX, pag. 367 (1883) Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. 2 10 P. T. CLEVE, Bromide of samarium Sm Br; är 6H,0. On evaporating, over sulphuric acid, a solution of oxide of sa- marium in hydrobromie acid, to the consistency of a syrup, large, well developed, topas-yellow crystals are deposited, which resemble in form crystals of gypsum. There crystals are very deliquescent and when heated give off water and hydrobromie acid, even though mixed with excess of ammonium bromide. The whitish residue leaves on treatment with water, brillant micaceous crystals, probably of an oxybromide, which are slowly attacked by acids. 0.7634 gram of the crystallised bromide, pressed between paper, gave 0.8540 gram AgBr and 0.2662 gram Sm;6;. In percent: Calc SPA 30.06 150 30.12 Dre e Cus rms 41.61 240 48.19 EI OM(loss) 822.233 108 21.69 100.00 498 100.00 Sp. Grav: 1.0083 gram, coarse pieces, t? 21°8 2.969 0.8118 » » yd AT S 2.973 Mean of both determinations: 2.971. Molecular volume: 167.6. Chloroplatinate of samarium SOL Tem Od aene 1607/7 Tab UE By slowly evaporating mixed solutions of the simple chlorides, large | prismatic crystals of deep orange colour are obtained. The chloro- | platinate is easily soluble and deliqvescent. It looses at 110° about 4 mol. H,O. SAMARIUM. al The analysis has already been published') and gave in percent: Cale DUM. engen 24.28 195.0 24.92 SIN PME 19.52 150.0 19.17 CM e cesis — 248.5 — OB se. 189.0 = 182.5 Sp. Grav: 0.4312 gram, crystals, pressed between paper, t" 2198 sp. Gr. 2.714 0.7531 » » » » apes) 4d » 2.709 Mean of both determinations: 2.712. Molecular volume: 288.5. Chloroaurate of samarium SmCl, + Au Cl; + 10H,0. On slowly evaporating over oil of vitriol the mixed solutions of the chlorides of samarium and of gold, large, thick, and well formed rhombic tablets of yellow colour are deposited when the solution be- comes very concentrated. They are easily soluble and deliqvescent. 0.4668 gram was treated with zink and a little dilute sulphuric acid. The remaining gold was washed with water and finally with di- lute hydrochloric acid. 0.1243 gram Au and 0.5390 gram AgCl were thus obtained. 0.7998 gram was decomposed with sulphurous acid and evapo- rated to dryness. The residue consisting of gold and samarium sul- phate (Sm,3S0,) weighed 0.5308 gram and when treated with water left 0.2127 gram Au. In percent: Cale SUR Senses, rire — 20.29 150 20.30 AU. =) ARE 26.63 20.59 196 26.52 (DI eee ee 28.55 — DE 28.82 BROS (24.55) 180 24.36 139 100.00 Sm;, 350, + Au... . 66.37 — 66.31 1) Journ. of the chemical society n° CCXLIX, p. 367. 12 P. ID. GuEVE, Spec. Grav: 0.8779 gram, coarse pieces, t?" 16.5 sp. Gr. 2.739 1.9829 >» » » Desde Du » 250 Mean of the two determinations: 2.742. Molecular volume: 269.5. Bromoaurate of samarium Sm Br, + Au Br, + 10H,0. This compound crystallises in large, brillant and well formed thick rhombic tablets of a brown, almost black, colour. It is very deliquescent. 1.2964 gram gave 0.6340 gram, Au + Sm,3SO,, which left after washing with water 0.2527 gram Au. 0.8427 gram was treated with sulphurous acid and gave 0.1633 gram Au and 0.9176 gram AgBr + 0.0186 gram Ag. In percent: Cale Dinan shee abe 15.04 — 150 14.91 AD N sr 19.49 19.38 196 19.48 Bre ars -— 41.98 480 41.72 APO NO IN ee — (17.55) 180 17.89 1006 100.00 Sings DOS AU. + LS 00e ce at en eee 48.71 Spec. Grav: 0.8903 gram, coarse pieces of crystals, t^ 21°2 3.383 0.9726 » » » » » >» » 98.398 Mean of both determinations: 3.390. Molecular volume: 296.7. Ferrocyanide of samarium and potassium SmKFe6CN + 5H0 (or3H,O dried at 100°). A solution of ferrocyanide of potassium yields with nitrate of . samarium a light coloured, dirty yellowish, finely divided and non-ery- stalline precipitate which, on washing, passes through the filterpaper. — The precipitate was dried in the air and then analysed. } SAMARIUM. 13 0.8548 gram lost on heating to 100° 0.0460 gram. The dried sub- stance was then carefully ignited, and the residue dissolved in HCl. The solution yielded with NH, 0,4465 gram Sm,O,+ Fe,O, and the filtrate 0.1133 KCl. In percent : Cale Air-dried Dried at 100? Formule with5H,O, with 3H,O Sm,O, + Fe,O, 52.23 55.21 51.72 55.81 PER n ss 6.94 1.34 1.96 8.59 The numbers found do not agree sufficienty well with those obtained by calculation, so that there may be some doubt as to the exact amount of water. Platinocyanate of samarium 28m (CN), + 3Pt(CN), + 18H,0. This compound was obtained by slowly evaporating, over oil of vitriol, the solution resulting from the double decomposition of platino- cyanide of barium and sulphate of samarium. The compound forms beautiful tolerably large prisms which appear yellow by transmitted and blue by reflected light. It is stable in the air, and looses at 110° 16.33 percent H,O or 14 mol. (= 16.57). The analysis, already published’), gave in percent: Dist. mn ps 38.69 38.46 Pi-5mj950;css 77:49 11.12 Spec. Grav: 1.5721 gram, coarsely crushed crystals, t? 20°.s sp. Gr. 2.743 1.8872 >» » » » Dec yc DA 2.745 Mean of both determinations: 2.744. Molecular volume: 554.3. Sulphocyanate of samarium Sm (CNS), + 6H,0. A solution of the oxide in sulphocyanic acid was evaporated over oil of vitriol. Slender, yellow, and highly deliquescent neadles were de- posited from the syrupy solution. The salt was pressed between fiter- paper as rapidly as possible and analysed. 1) Journ. of the chem. soc. 1883, pag. 368. 14 PMTACTEME: 0.8947 gram was dissolved in water, oxalic acid was added and the whole evaporated to dryness and ignited. There remained 0.3541 gram Sm,O,. In percent: TM EXT LA lida A Ra ee 34.12 150 34.72 CIN SIREN NE ERE — 174 — SOS ue — 108 — 432 The analysis gave 0.6 percent samarium too little, which may be ascribed to the extreme hygroscopicity of the salt. Sulphocyanate of samarium with Cyanide of mercury Sm(ONS), + 3Hg(CN) + 12H; 0. The mixed solutions of the simple salts deposit on cooling elon- gated, often asbestous-like needles, which are easily soluble in hot water. 0.5182 gram lost on heating to 100° or 110° 0.0835 gram H,O. 0.5115 gram was dissolved in water, acidulated with hydrochloric acid, and the solution precipitated with H,S. Thus obtained 0.2783 gram HgS, and from the filtrate 0.0700 gram Sm;O;, precipitated as oxalate. In percent: ea SIDA pp TT 11.80 150 11.57 Ho m TM 46.91 600 46.30 UNSER — 174 — ONE — 156 — H,O... moriens 16.11 216 16.67 1296 Spec. Grav: 1.1868 gram, t? 185.4 sp. Gr. 2.749 1.9098 » » 18 » » 2.742 Mean of both determinations: 2.745 Molecular volume: 479.1. SAMARIUM. 15 Nitrate of samarium Sm 3 NO, + 64,0. The concentrated solution deposits, when slowly evaporated over oil of vitriol, topas-yellow well developed crystals, but often solidifies to a mass of flat needles. On heating the salt fuses easily, emits red vapours and leaves a voluminous and porous mass of oxide. 1.0969 gram gave 0.4274 gram Sm,06,. 0.7211 gram gave 0.2841 gram Sm,0,. In percent: Cale SES OS EUR NEE 38.96 39.40 174 39.19 NOT > 25 162 en EOS: == = 108 = 444 Spec. Grav: 1.3792 gram, t? 20°.4 sp. Gr. 2.370 1.6196 » »5 » » » 2.380 Mean of both determinations: 2.375. Molecular volume: 186.9. lodate of samarium Sm 310, + 6H,O (dried at 100° 2 H,O). A solution of iodic acid added to a solution of a salt of sama- rium (the acetate) produces a voluminous, amorphous, and whitish preci- pitate. Dried between paper the salt lost at 100° 9.27 percent or 4 mol. HO (cale 9.19). I. 0.4555 gram iodate, dried at 100°, treated with a solution of sulphurous acid and precipitated with nitrate of silver, gave 0.4538 gram Agl. From the filtrate 0.1171 gram Sm,O, was obtained. II. 0.4983 gram gave 0.4981 gram Agl and 0.1254 gram Sm,0,. 16 Pa Crave, In percent: L II. Cale SIMAO as copi 25.71 25.16 174 24.47 BO tA 10 80 11.04 501 10.46 ESO Rye. var (3.49) (3.80) 36 5.07 711 100.00 Periodate of samarium SmIO, + 4H,0. A solution of periodic acid gives with a solution of the acetate or of the nitrate of samarium a voluminous amorphous precipitate, which after a short time changes into small colourless or light yellow prisms with wedgeshaped ends. The salt does not lose water at 100°. Heated over a gasburner it gives off violet vapours, turns black and, finally, leaves a cinnamom-coloured residue of an oxiiodide. I. 0.5231 gram, treated in the same manner as the iodate, gave 0.2931 gram Agl and 0.2064 gram Sm,0,. II. 0.3812 gram gave 0.2113 gram Agl and 0.1484 gram Sm,0;. In percent: ik IL. Cale mna) s au Sen Zar 39.46 38.93 174 40.56 1 Oi 43.63 43.16 183 42.66 BE ÖT (16.91) (17.91) 72 16.78 429 100.00 Spec. Grav: 0.9834 gram, small crystals, t? 21°.2 sp. Gr. 3.793. Molecular volume: 113.1. Sulphate of samarium Sm, 350, + 8H,0. This compound forms small topas-yellow, well-developed crystals, which are soluble with difficulty in water. The analyses have already been published’). The crystallired salt contains 19.66 percent H,O (cale 19.67) and the anhydrous salt 59.19 percent Sm,O, (cale 59.18). 1) Journal of the chem. Soc. 1883, p. 365 and 368. Dmm + | ' I 1 > Z 6 I +. SAMARIUM. ri Spec. Grav. of the crystallised salt: 1.3454 gram, small crystals, t? 18°.3 sp. Gr. 2.928 1.9993 >» » » 5 D DO MEAGRE Mean of both determinations: 2.930. Molecular volume: 249.6. Spec. Grav. of the anhydrous salt: 1.3027 gram, t? 18°.3 sp. Gr. 3.898. Moleeular volume: 150.s. Sulphate of samarium and potassium 28m,380, + 9K,SO, + 3H,0. This double salt forms a white, sparingly soluble, heavy powder. A saturated solution of this salt in sulphate of potash solution con- tains about 0.05 gram Sm,O, in 100 c.c. The analysis has already been published!) and gave Cale TR ae E AM 25.17 24.87 Joe af ar i foto qute 31.00 30.31 ESO E rr ters 106 1.93 Sulphate of samarium and ammonium SmNH,, 280, + 4H,0. The mixed solutions of the simple salts give by spontaneous eva- poration small pale-yellow crystals which are soluble with difficulty. The salt loses 3 mols. H,O at 110? 0.7168 gram left by strong calcination 0.2888 gram Sm,0.. 0.5324 gram gave 0.2130 gram Sm,Q,. 2.402 gram lost by 220° 0.396 gram H,O. In percent: Cale BO, :... 40.29 40.01 — 174 40.28 NEL OL: 5 uro = — 26 == SO, ye ud a — — 160 — H,O ISTER ode = 16.49 72 16.67 432 1) Journ. of the chem. Soc. 1883, pag. 368. Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. 18 P. T. Creve, Spec. Grav. of the crystallised salt: 1.2339 gram, small crystals, t? 180.4 sp. Gr. 2.674 2297 DD » » » "35-9 0 »9429]4 Mean of both determinations: 2.675 Molecular volume: 161.5. Spec. Grav. of the anhydrous salt: RAGE Healt pe DO, M MEME sp. Gr. 3.191 Molecular volume: 112.8. The mol. volume of (NH,), SO, = 74.56 (NH,), SO, + Sm, 380, — = = (PETTERSSON) of Sm,3SO, 150.8 and 1122 Sulphate of samarium and sodium SmNa2$0, + H,0 (?). If the saturated solutions of the simple salts be mixed, very small and indistinct crystals are deposited. The salt does not lose water at 100°. The saturated solution of this salt in sulphate of sodium-solution contains about 0.24 gram Sm,O, in 100 c. c. The spec. gravity was found to be 3.54. 0.5481 gram lost on heating to incipient redness 0.0307 gram H,O and gave 0.2416 gram Sm,0, and 0.1106 gram Na,SQ,. 0.5336 gram lost 0.0300 gram H,O and gave 0.6454 gram BaSQ,. In percent: ou SO RUE 44.08 — 174 45.43 NEO ee: 8.81 — 31 8.09 [SÖ rs ERES — 41.53 160 41.78 EMO LR ARE 5.60 5.62 18 4.70 383 100.00 Hyposulphate of samarium. The solution obtained by double decomposition from the sulphate of samarium and the hyposulphate of barium yields on evaporation over oil of vitriol a thick liquid, which deposits the hyposulphate in long slender needles, which were not analysed, as they could noth be per- fectly freed from the thick mother-liquor. —" y q em. | i SAMARIUM. 19 Selenates of samarium. I. Sm,3Se0,+S8H,0. This salt crystallises from a very con- centrated solution, on evaporating over oil of vitriol at 18°, in small sulphur-yellow crystals. The selenate is very soluble; it loses scarcely any water at 100°, but it becomes anhydrous at 280°. 1. 0.9881 gram lost on careful heating over open fire 0.1642 gram and left on heating to a white-heat, 0.3951 gram Sm,Q,. 2. a. 0.6223 gram, decomposed with boiling hydrochloric acid and treated with sulfurous acid, gave 0.1679 gram Se. From the filtrate 0.2457 gram Sm,O, was thrown down with oxalic acid. b. 0.8165 gram lost by 280° 0.1330 gram H,O. In percent: I IL. Cale a AS PE 39.99 39.48 $48 39.86 SEUL RTE — 43.37 381 43.64 OS: rites 16.62 16.29 144 16.50 873 100.00 The selenate of samarium does not give any compound with selenate of sodium. On spontaneous evoporation of the mixed solutions one gets crystals of selenate of samarium. Spec. Grav. of the crystallised salt: 1.3973 gram, crushed crystals, t? 13° sp. Gr. 3.326 152897. 4» » » DS ted 3-399 Mean of both determinations: 3.327. Molecular volume: 262.4. II. $m,38eO0, + 12H, O. It crystallises at about 10° in yellow brillant beautiful prisms which alter rapidly in the air. 0.4915 gram lost by 100° 0.1204 gram H,O and by 230° 0.0850 gram. By ignition 0.3549 gram Sm,O, was obtained. 1.5643 gram lost by 230° 0.3425 gram H,O. 20 "PAD CLEVE, In percent: STÖN qucm ndm 37.70 348 SE cree (40.47) 381 RO lav 100) as 1273772722, OMC 1260 by 2302. ur eo ei 00 100.00 945 Spec. Grav: 1.6569 gram, crystals, t° 10° sp. Gr. 3.009 3.010 1.6110 » Molec. vol.: 314, II. stallised salt II. to 230°. Spec. Grav: » 30— X) » » 1.2165 gram, temp. 10°, sp. Gr. 4.077. Molecular volume: 178.8. Selenate of samarium and potassium This double salt crystallises from the mixed solutions of the simple salts by spotaneous evaporation at a summer heat in small topas-yellow needles, attached to semi-sphærical masses. in water. 0.6512 gram lost scarcely anything at 100°, but 0.0666 gram H,O at 220°. It gave 0.1946 gram Se, 0.2123 gram Sm,O, and 0.1066 gram H, 80,. SmK28e0, + 3H, O. 2.9465 gram lost by 230° 0.3037 gram H,O. In percent: Cale STATE due 32.60 — 348.0 32.89 SCD er SRE 48.04 — 508.0 48.01 RO SR NT 8.85 — 94.2 8.90 HO EU MEE 10.23 10.37 108.0 10.20 99.79 1058.9 100.00 The salt is easily soluble: FEN cw vem 36.83 40.32 13.32 9.53 100.00 ITE TN TUM NUMINE TNR IN. tn | ; : | Sm, 3Se0, anhydrous salt was obtained by heating the ery- SAMARIUM. 21 Spec. Grav. of the crystallised salt: 1.4475 gram, crystals, t° 18° sp. Gr. 3.541 1.1234 > » » 10 » » 8.566 Mean of both determinations: 3.553. Molecular volume: 148.9. Spec. Grav. of the anhydrous salt: 1.3838 gram, t? 10? sp. Gr. 4.129 Jue 3 DY 30 09 28015 Mean of both determinations: 4.113. Molecular volume: 115.5. Selenate of samarium and ammonium Sm NH,28e0, + 3H, O. By spontaneous evaporation of the mixed solutions of selenate of samarium and of ammonium, the latter in excess, small, topas-yellow tablets grouped together into hemisphærical masses are obtained. I a. 1.0704 gram lost by 210° 0.1132 gram H,O and gave 0.3298 gram Se and 0.3644 gram $m,0,; b. 3.0306 gram lost by 210° 0.3248 gram H,O. c. 0.8643 gram gave 0.2670 gram Se and 0.2952 gram Sm,0,: II. 0.4796 gram lost by 220° 0.0521 gram H,O and gave 0.1479 gram Se and 0.162 gram Sm,O,. In percent: Ta b e its Cale SUR 34.04 — 34.15 33.78 348 34.25 EL Sii. xis 49.53 — 49.66 49.58 508 50.00 BH:..... (5.85) — — (5.78) 52 5.12 us Ze 10.58 10.72 — 10.86 108 10.63 1016 100.00 Spec. Grav. of the crystallised salt: L 1.1411 gram, crystals, t 14° sp. Gr. 3.277 1.6452 » » » 15%» »13.963 IL. 0.7559 » » DAS 26 D Di 3-0 09) 22 P.. T..Cueve, Mean of the three determinations: 3.266.- Molecular volume: 155.9. Spec. Grav. of the anhydrous salt: | 1.0997 gram, t? 14°, sp. Gr. 3.805. Molecular volume: 119.3. Sulphite of samarium Sm,380, + 3H,0. The oxide of samarium dissolves easily in a saturated aqueous solution of sulphurous acid. If the clear solution be heated on a water- bath a white amorphous powder is thrown down. For analysis the salt was pressed between filter-paper. 0.4105 gram lost by 100—110" 0.0159 gram H,O and gave 0.4024 gram Sm, 3SQ,. 0.4110 gram lost 0.0142 gram and gave 0.4047 gram Sm, 380,. In percent: Cale Sm Op MEME 58.02 58.28 348 58.59 SORA TRECE es ET 192 = HÖ aera qeu ts 3.87 3.46 54 9.03 594 The salt loses at 100° 1H,0. Selenites of samarium. 1. Basic salt. On adding an excess of neutral selenite of sodium to the sulphate of samarium a voluminous and gelatinous precipitate is thrown down. This precipitate was dried at 100° and analysed. 0.9005 gr. dissolved in HCl and precipitated with SO,, gave 0.2735 gram Se. The Sm,O, obtained from the filtrate by precipitation as oxalate amounted to 0.462 gram. In percent: m0 ad en MEME 51.30 SeQ wath & E so Pe 42.67 TAO 4m WP TA EE + (6.03) ic etm didis dio Sui ET mre Ras o m SAMARIUN. 23 The ratio between Sm,O,, SeO, and H,O is 1: 2.6: 2.3 or 3:8: 7. The precipitate consisted of a basic salt the composition of which, if it be regarded as a chemical compound, may be expressed by the formula: 38m,0,,88eO0, + 7H,0. Sm; Gone bese 4. 1044 50.73 Ss ON aed PNE 888 43.15 FE GUAE an ik. ss 126 6.12 2058 100.00 It seems most probable that it is only a mixture of basie salts with the neutral selenite. According to M. Nizson the selenite of didy- mium, prepared in the same way .as this salt, has the composition 3Di,O,, 8SeO + 28H,0. 2. Acid selenite. Sm,0,, 48eO0, +5H,0. This compound was thrown down, by addition of selenious acid to the solution of the ace- tate, as a bulky precipitate, which was very soon transformed into microscopic needles. 0.8312 gram lost at 110° 0.0523. gram H,O, and gave, treated in the same manner as the salt last described, 0.2935 gram Se, aud 0.3233 gram Sm, O,. 0.8910 gram gave 0.0560 gram H,O, 0.3175 gram Se, and 0.3465 gram Sm,Q,. In percent: Cale DUO Là .un., 38.90 38.89 348 39.46 Seb siae s 49.61 50.07 444 50.34 3H,0 54 6.12 2H,0 36 I Carbonate of samarium B, 300, + 3H,0 (or 2H,O0 dried at 100°). The gelatinous precipitate which the nitrate of samarium gives with ammonia liquor was, after washing with cold water, suspended in water and treated with carbonic-acid gaz. After some time a whitish powder consisting of aggregates of microscopic needles, insoluble in 24 P.uT.ACreve, water, was obtained. The salt pressed between filterpaper lost at 100° 4.70 percent (1 mol. H,O = 3.37 percent). 0.401 gram, dried at 100°, gave by ignition 0.2673 gram Sm,0,. 0.2852 gram was mixed with bichromate of potash and heated in a combustion tube. The water was accidentally lost, but the carbonic acid, absorbed by potashley, weighed 0.0738 gram. 0.3269 gram gave 0.2186 gram Sm,O,. In percent: Gan STORE 66.66 — 66.87 348 67.44 CO ere Bee — 25.88 — 132 25.58 Hui nung — — — 36 — 516 Carbonate of samarium and potassium SmK2CO, + 6H, O. A solution of the nitrate of samarium gives, on adding bicarbo- nate of potassium, a voluminous, gelatinous precipitate, which in pre- sence of an excess of the bicarbonate is after a time changed into thin, glittering crystals. The salt, after pressing between filterpaper, was analysed: I. 0.7635 gram lost by 100° 0.1742 gram H,O. The residue was dissolved in hydrochloric acid and precipitated with ammonia. The so- lution of the hydrate, thus thown down, was precipitated with oxalic acid and the oxalatg ignited. The filtrate from the hydrate was evapo- rated, the residue carefully ignited and weighed as KCl. 0.3204 gram Sm, O, and 0.132 gram KCl were thus obtained. II. 0.4701 gram lost at 125° 0.1146 gram H,O and gave 0.1964 gram Sm, O, and 0.0844 gram KCl. In percent: 115 TS Cale Sm, QM NUT. Mud 41.96 41.78 348.0 41.72 R2 uw Io POE EM) 10.92 11.34 94.9 11.29 DO AN — = 176.0 — THU OA 22.82 24.38 216.0 25.89 SAMARIUM. 25 Carbonate of samarium and ammonium Bm, NH, ,2C0,; + 2H,0. The voluminous and amorphous precipitate which carbonate of ammonium gives with the nitrate of samarium changes after some time into a heavy powder consisting of small rounded granules, provided it be left .at the ordinary temperature in presence of an excess of carbo- nate of ammonium. Only a trace of samarium remains in the solution. Heated to 100° the salt loses water and ammonia. The compound was pressed between filter-paper and analysed. 0.8269 gram was dissolved in hydrochloric acid and precipitated with tetrachloride of platinum, when 0.6224 gram (NH ),PtCl, was obtai- ned. From the filtrate the platinum was precipitated with H,S, and 0.4368 gram Sm,O, obtained as oxalate. In percent: Cale Se eee 52.82 348 53.70 NEO SH. 8.81 52 8.02 (ex ist unbo AE = 176 — ET (OMR TE SE — 12 — Carbonate of samarium and sodium Sm, Na, 2C0, + 8H,0. The nitrate of samarium gives with an excess of carbonate of sodium a voluminous and amorphous precipitate, which soon changes into a yellowish white powder consisting of microscopic crystalline ag- gregates. Only-small traces of samarium remain in the solution. The salt was pressed between filter-paper and analysed. Heated in air-bath to 100? the compound loses 6 mol. H,O (found 24.54 and 24.69; calcu- lated 24.71 percent). 0.4360 gram gave 0.1751 gram Sm,O, and 0.0651 gram NaCl. Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. 4 26 P. T. CLEVE, In percent: A nny Dee RS 40.16 348 39.82 Nas OF tre EUR 7.91 62 7.09 COR ERP == 176 = HOT En — 288 — 874 Borate of samarium Sm BO,. Borax at a white heat easily dissolves the oxide of samarium and gives a topas-coloured glass, from which, when completely saturated thin micaceous, brillant microscopic scales separate. After cooling, the glass was redu- ced to a coarse powder and treated with dilute hydrochlorie acid, which readely soluble isolation of the borate from the excess of borax-glass requires very careful treatement. with ihe oxide, and after heating to a red heat, very left the borate as a chalk-like powder. The borate is in hydrochlorie acid, especially on heating, so that the 0.9137 gram was dissolved in hydrochlorie acid, peatedly evaporated and finally mixed with oxalic acid. the oxalate 0.7602 gram Sm,O, was obtained. 1.8695 gram gave 1.5557 gram Sm,O;. In percent: the solution re- After igniting Cale Sim (od 83.20 83.21 174 83.25 BOM Mog: m (16.80) (16.79) 35 16.75 100.00 100.00 209 100.00 Spec. Grav: 2 1.4490 gram, t? 16°.4, sp. Gr. 6.045 1.4226 » yy » » 6.052 Mean of both determinations: 6.048. Molecular volume: 34.6. Sum of the molec. vol. of Sm,0, and B,O,, divided with 2 = 40.0. SAMARIUM. 27 Orthophosphate of samarium Sm PO,. This phosphate was obtained by dissolving the oxide of sama- rium in melting metaphosphate of sodium. A topas-coloured glass was thus produced which on cooling became enamel-like, owing to the formation of small, but well formed, short prismatic crystals. The mass was trea- ted with water, the crystals being thus obtamed as a heavy crystalline whitish yellow powder. The salt is scarcely attacked by boiling nitrie acid. In order to analyse it, the salt was decomposed by fusion with soda. Some phosphoric acid always remains with the oxide of sama- rium so it is quite indispensable to dissolve the oxide in nitric acid and to precipitate with oxalic acid. 0.7840 gram gave 0.5591 gram Sm,O, and 0.3311 gram . Mg; P,0;. 0.6114 gram gave 0.4354 gram Sm,Q,. 0.3400 gram gave 2.5365 gram phosphomolybdate of ammonia. In percent: Cale BROS PE 11.31 11.21 — 174 11.02 IU e el. 27.01 = 27.83 71 28.98 245 100.00 Spec. Grav: 1.3611 gram, t? 17°.5, sp. Gr. 5.830 1.1194 » 3v» 55 >» » 5.826 Mean of both determinations: 5.828. Molecular volume: 42. Di-sodium-orthophosphate gives with nitrate of samarium a bulky white, and amorphous precipitate which can only be washed with diffi- culty and easily passes through the filter. When dried it forms white hard pieces. The precipitate, dried in the air at ordinary temperature, gave on analysis: 0.4203 gram lost at 100° 0.0290 gram and in red-hot 0.0317 gram. It gave, melted with carbonate of sodium, 0.2494 gram Sm,O, and 0.1760 gram Mg,P,O,. 28 P.. T. (Crave, In percent: Dried in the air Dried at 100? Ds cnc LUE 59.34 63.74 DIO Ci D Ner 26.78 28.77 HO AU TM 14.44 8.10 100.56 100.61 The simplest formulæ which correspond to this composition are: Sm PO, + 2H, 0 Sm PO, + H,O Sm). PUR 174 61.92 174 66.16 Piso ro ut 71 25.27 (i 27.00 HNO 0 MIEEERPEG 12.81 18 6.84 281 100.00 263 100.00 The differences between the numbres found by analysis and those calculated from the formulæ are considerable, but one could not expect better from a substance such as the amorphous phosphate, the compo- sition of which may vary. In any case the composition indicates that the precipitate which di-sodium-orthophosphate gives with salts of sa- marium is principally composed of trimetallic phosphate. Pyrophosphate of samarium SENIORE COME. Pyrophosphorie acid easily dissolves the hydrate of samarium, and the solution deposits after some time, on spontaneous evaporation, small compact granules of densely crowded crystals. The salt loses at 100? 10.79 percent H,O, corresponding to 2 mol. H,O (cale. 9.28 percent). 0.4456 gram salt, pressed between filter-paper, lost on ignition 0.0800 gram H,O. — 0.4118 gram was dissolved in nitric acid, and the solution boiled. On adding oxalic acid 0.1852 gram Sm,O, was thrown down as oxalate. From the filtrate 0.2348 gram Mg,P,O, was obtained. SAMARIUM. 29 In percent: ace SION ne. 44.97 348 44.84 Do OU Be EN TES à 36.47 284 36.60 SOS PD S 17.95 144 18.56 99.39 116 100.00 Anhydrometaphosphate of samarium Sm 0:5 P: If the anhydrous and finely powdered sulphate of samarium be. added to fused metaphosphorie acid, it dissolves easily, fumes of sul- phurie acid being given of. The residue soon becomes white owing to the formation of small crystals. After cooling, the mass was treated with water which dissolved the phosphorie acid and left a heavy yellowish-white powder of small glittering crystals, insoluble in water and in boiling nitric acid. The crystals were very well developped- They represent a new series of phosphates. Didymium gives an exactly analogous phosphate. 0.6425 gram was fused with soda and the fused mass treated with water. The solution was precipitated with magnesia-mixture and the residue dissolved in nitric acid and precipited with oxalic acid. By igniting the oxalate 0.2150 gram Sm,O, was obtained. The filtrate from the oxalate contained phosphoric acid, which was precipitated as am- monium-magnesium-phosphate. Altogether 0.6678 gram Mg;P,0, was obtained s 0.9672 gram gave 0.3195 gram Sm,O, and 1.0138 gram Mg;P,0.. In percent: y is II. Cale iris 0 er. 33.46 33.03 174 32.89 FE ET 66.48 67.04 355 67.11 99.94 100.07 529 100.00 Spec. Grav: 1.0145 gram, temp. 28°.8, sp. Grav. 3.485 0.9965 » » » » De 9480 Mean of both determinations: 3.487. Molecular volume: 151.7. 30 P. T. CLEVE, Vanadates of samarium. The neutral solutions of the salts of samarium and alkaline meta- vanadates give a light yellow perfectly amorphous precipitate, consisting for the greater part of hydrated orthovanadate of samarium. The num- bers found on analysis did not agree sufficiently well with those calcu- lated to make me think it worth publishing them. If a solution of bi- vanadate of sodium be mixed with a solution of the nitrate of samarium, a yellowish amorphous precipitate is thrown down, probably the ortho- vanadate of samarium, and from the filtered solution on spontaneous evaporation at the ordinary temperature two different sets of crystals are obtained. The one set has the colour of bichronate of potash and the other a more yellow colour. Both form large, extremely beautiful erystals. A. The red salt 8m40,, 5 VO, + 28H,0. 0.3760 gram lost on heating to 100° 0.0864 gram HO and at incipient redness 0.0196 gram more. The anhydrous salt was dissolved in HCl and reduced with SO,. On adding oxalic acid and igniting the oxalate 0.0726 gram Sm,O, was obtained. The filtrate from the oxalate of samarium was evaporated to dryness and the residue carefully heated so as to volatilize the excess of oxalic acid. It was then oxidised with very dilute nitric acid, evaporated to dryness and heated so as to melt the vanadic acid, the weight of which was found to be 0.1953 gram, but which however contained 0.0027 gram Sm,0,. The analysis had thus given 0.1926 gram V,O, and 0.0753 gram Sm,O,. In percent: C ale inia) EM m 20.03 ' 348 19.75 VOR coget ient Bee 51.22 910 51.65 FROM AO DNUS HO. at red heat2.2 25221 == zu 99.44 1762 100.00 Spec. Grav: 0.8846 gram, large crystals, temp. 17°.5, sp. Gr. 2.522 0.8702 » » » pe RE Mean of both determinations: 2.524 Molecular volume: 1762/2.524 = 698. SAMARIUM. 31 B. The yellow salt Sm,0,,5V,;0, + 24H,0. 0.3833 gram lost at 100° 0.0781 gram and at a red heat 0.0217 gram H,O in addition. The anhydrous salt was treated as described above and gave 0.0794 gram Sm,O, and 0.2041 gram V,0,. In percent: Oale Sms es RE UA 20.71 348 20.59 MEO SS SNS 53.25 910 53.85 l UCET VAM H,0 | at 100 432 95.56 20 lat red heat. 5.66 J à 99.99 1690 100.00 Spec. Grav: 0.5851 gram, large crystals, temp. 17°.5, sp. Gr. 2.628 0.5852 » » » DARII SIS SE» o» 1025690 Mean of both determinations: 2,624. Molecular volume: 1690/2.624 — 644. Molybdate of samarium Sm, 3MoO,. A neutral solution of the nitrate of samarium gives with an excess of molybdate of ammonia (6NH,, Mo, O,) a voluminous white precipitate which, if warmed, is changed into a heavy, granular, non crystalline powder. Much samarium remains in solution. As the salt was amor- phous it was not subjected to analysis. In order to obtain crystallised molybdate, calculated quantities of molybdic acid and oxide of sama- rium (Sm,0,:3MoO;) were mixed with pure chloride of sodium and heated in a large platinum-crucible for some hours to bright red heat. After cooling the mass was treated with water, which left 1:0 heavy, violet-coloured, very brillant crystals 2:0 fine microscopic needles and 3:0 brillant scales, resembling boracic acid, insoluble in ammonia and slowly soluble in hydrochloric acid; of 3 only a small quantity, insuffi- cient for analysis was obtained. The two other sets of molybdates could be pretty completely separated by elutriation. The heavy crystals were neutral molybdate of samarium and the light needles (2) a molybdate of samarium and sodium. 32 P. T. CLEVE, The molybdate of samarium, Sm,3MoO,, formed small rhombie octahedrons and combinations of the horizontal and vertical prisms. Some crystals attained a length of */,—'/,, of a millimetre. They had a diamond-lustre and a dark violet colour, occasioned by a trace of mo- lybdie oxide. Heated in the air they became white. They were very slowly decomposed by hydrochlorie acid. The spec. grav. was 5.95, but this number is only approximate as the salt was not pure. The analysis gave 47.4 percent Sm,O, instead of 44.62 percent. Molybdate of samarium and sodium SmNa2Mo0O,. As described above, thin microscopie needles of this salt were obtained along with the neutral molybdate of samarium, by fusing mo- lybdie acid and oxide of samarium with chloride of sodium. Separated from the neutral salt by elutriation, it formed a voluminous wolly mass of a dirty violet colour, which colour disappeared on gently heating in the air. Warm dilute hydrochlorie acid dissolves this salt easily. 0.4402 gram gave 0.1518 Sm,O, and 0.0597 gram NaCl. In percent: Cale SO a ERAT 34.48 174 35.29 INGO nr Rede ae 1.19 3l 6.29 Mio). eee e. quU (58.33) 288 58.42 100.00 493 - 100.00 Spec. Grav. = 5.265 at 18" as mean of two determinations. As the salt was not perfectly pure, this number may be regarded as only an approximation. Tungstate of samarium and sodium Sm, Na, 9 WO,. Was obtained by Mr Höcsom'), who heated tungstic acid with a corresponding quantity of the oxide of samarium in an excess of chlo- ride of sodium. The salt forms brown microscopical crystals. The analysis gave: 1) Bull. Soc. Chim., T. XLII, 5. Ofvers. af K. Sv. Vet. Akad. Fórh. 1884 N:o 5, p- 120. ét. SAMARIUM. 33 Cale SO ne gren 25.62 23.43 NÉS 6.10 6.26 MO INS E ME NS 68.16 10.31 The salt contained as impurity a little of oxide of samarium. Metatungstate of samarium Sm;O,, 12 WO, + 35 H,0. Metatungstate of barium was decomposed with a calculated quan- tity of sulphate of samarium and the solution evaporated over oil of vitriol. From the very concentrated solution large, topas-yellow and well formed crystals were obtained. They salt is easily soluble, but not de- liquescent. It becomes opaque when exposed to light. lt loses at 100° 12.21 percent H,O or 25 mol. H,O (cale 11.96). I. 1.4985 gram salt, pressed between filter-paper, lost, on heating nearly to redness, 0.2510 gram H,O and gave on decomposition with concentrated sulphuric acid 1.0995 gram WO,. From the filtrate from the tungstic acid 0.1394 gram Sm,O, was precipitated as oxalate. II. 1.1556 gram lost on heating 0.1951 gram H,O and gave, when decomposed with hydrochloric acid, 0.8504 gram WO, and 0.1088 gram Sm,O, precipitated as oxalate. In percent: 1i 107, Cale rds AA Arzt 9.30 9.41 348 9.25 MIO NS CE 13.37 73.59 2784 74.00 EA SC RATES 16.75 16.88 630 16.75 99.42 99.88 3762 100.00 Spec. Grav: 2.5007 gram, large crushed crystals, temp. 18°.2 sp. Gr. 3.996 2.3130» » » » De Jer o» » SR Mean of both determinations: 3.994. Molecular volume: 941.9. Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. 5 34 P. TIS ODEVE, Chromate of samarium and potassium SmK 2 CrO, + 3H,0. A solution of bichromate of potassium is not precipitated by ni- trate of samarium, but a solution of the neutral chromate is. A bulky yellow precipitate is thrown down which soon settles down as a cry- stalline powder of the double salt. As it is decomposed by washing with water, it was taken from the filter and freed from the solution by pressure only. The salt of samarium was in excess. 1.6367 gram lost by 100° 0.0880 gram and on heating nearly to redness a further loss of 0.0165 gram or in all 0.1045 gram H,O. On dissolving in nitrie acid and precipitating with mercurous nitrate, a precipi- tate was obtained which yielded on ignition 0.5387 gram Or,O,. From the filtrate, freed by H,S from mercury, 0.6415 gram Sm,O, was thrown down with ammonia. The filtrate from the samarium-hydroxide gave 0.3335 gram K,SQ,. In percent: icis Sms OV DR ENS 39.19 348.0 38.74 KO" hot nv Baer 94.9 10.49 Gros heen. 43.31 402.0 44.76 ELC) AN age ee 6.38 54.0 6.01 99.90 898.2 100.00 Formiate of samarium Sm3CHO,. By saturating boiling dilute formic acid with oxide of samarium a white, heavy, crystalline powder, very slighly soluble in water, is produced. 0.4062 gram gave on evaporation with dilute sulphuric acid 0.4206 gram 8m,350,. In percent: Calc DI OF ae aoe RE 61.28 174 61.05 CHO gar (38.72) 111 38.95 100.00 285 100.00 SAMARIUM. 35 Sp. Grav: 1.1551 gram, temp. 20° sp. Gr. 3.737 0.6168 » » 3.9». 3». BN 07878 » » 9 3 AT Mean: 3.733. Molecular volume: 76.35. Acetate of samarium Sm3C,H,0, + 44,0. This salt erystallises at ordinary temperature on spontaneous eva- poration in short prisms or tabular crystals which are moderately soluble in water. On evaporating the concentrated solution on the water-bath needle-shaped crystals, containing less water, are obtained, but the exact quantity of the water of crystallisation in the salt could not be determi- ned, as the salt very rapidly takes up water from the mother-liquor. The salt crystallised at the ordinary temperature gave on analysis: 0.7886 gram lost at 110° 0.1393 gram H,O and gave by ignition 0.3444 gram Sm; O,. 0.8688 gram lost 0.1546 gram H,O and gave 0.3802 gram Sm,0;. In percent: Wa HT Ore MET SRM 43.67 43.76 174 43.61 me EDO d ees — — 153 — J8 ER ONE EEE 17.66 17.79 UA 18.05 399 Spec. Grav: Crystallised salt: 1.1916 gram, small crystals, temp. 15°.5 sp. Gr. 1.938 1.1536 » » » » 14.5 » » 1.92 Mean of both determinations: 1.940. Molecular volume: 205.7. Anhydrous salt: 1.1475 gr. temp. 18°.3 sp. Gr. 2.208. Molecular volume: 148.1. 36 P. T. CLEVE, Propionate of samarium Sm3C,H;0, + 3H,0. This salt crystallises in small topas-yellow, rhombic tablets, tole- rably soluble in water. It loses all its water of crystallisation at 100°. 0.6724 gram lost at 100° 0.0855 gr. H,O and gave by ignition 0.2797 gram Sm,Q3. : 1.5953 gram lost at 100* 0.2023 gram. In percent: oM Sms ds do tue 41.60 -— 174 41.11 CHAOS ee: — — 195 — HORSE, 12.72 12.74 54 12.76 423 Spec. Grav: 1.0454 gram, crystals, temp. 13°.2 sp. Gr. 1.786 0.6051 » » » rien 0.9918 > » » Pel oD. ND ITS Mean of the three determinations: 1.786. Molecular volume: 237. Anhydrous salt: 13141. eran temps AP do co oc sp. Gr. 1.894 Molecular volume: 194.8. Ethylsulphate of samarium Sm3C,H;, SO, + 9H, 0. The solution obtained by double decomposition of the sulphate of samarium with ethylsulphate of barium deposits, on evaporating it slowly over oil of vitriol, large pale yellow and well formed crystals, which are easily soluble in water. Heated to 100°—110° the salt is decomposed. The loss, 34 percent, corresponds to 3 mol. C,H;OH and 5H,O (33.2 percent). 0.4253 gram gave 0.1809 gram Sm,3SQ,. SAMARIUM. 37 In percent: Cale SHOT IE A, 25.17 174 25.33 (C,;H,80,),0 .. — 351 — EE OMe cc RS — 162 — 687 Spec. Grav: 0.7973 gram, large crystals, temp. 20°.s sp. Gr. 1.874 0.6180 D » » » » oy Oke Mean of both determinations: 1.879. Molecular volume: 365.6. Oxalate of samarium Sm,3C,0, + 10H,0. On adding a solution of oxalic acid to solutions of the salts of samarium, bulky, white, and caseous precipitates are thrown down which soon become heavy and crystalline. Oxalate of samarium is soluble in concentrated nitric acid. At 110° it loses 6H,0. 1.0029 gram gave by ignition 0.4638 gram Sm:0,. In percent: 46.25 Sm,O;; cale 46.77. Oxalate of samarium and potassium KSm20,0, + 2(1,?) H,O. A solution of the nitrate of samarium gave with an excess of neutral oxalate of potassium a white amorphous precipitate. Only a very small quantity remained in the solution. The salt was simply pressed between filter paper of then analysed. \ 0.7401 gram lost 0.0721 gram H,O at 125° and at 190° an addi- tional 0.0085 gram, or total 0.0806 gram H,O. From the same qvantity 0.3063 gram Sm,O, and 0.1345 gram KCl were obtained. 38 P. T. Creve, In percent: Gare SO, = tc Eee ee 41.39 174.0 42.43 KsOu CTI EMIT 11.47 47.1 11.48 (200 TOME or. — 144.0 — IH.) E e ua s. 10.89 45.0 10.97 410.1 It is to be assumed that a part of the water found consisted of only hygroscopie moisture, so that the amount of water given in the above formula must not by any means be regarded as exact. Succinate of samarium 5m,30,H,(00,), + 5H,O (at 100° dried 3H,0). On adding a solution of succinic acid to a solution of the ace- - tate of samarium, no precipitate is formed at the ordinary temperature, but, on warming, a copious white microcrystalline powder is thrown down. The suceinate is very sparingly soluble in water. It is decomposed on heating and leaves a very voluminous oxide of samarium. The salt lo- ses at 100° 5.87 percent, corresponding to 2 mol. H,O (cale 4.88). 0.4333 gram salt, dried at 100°, gave on ignition 0.2161 gr. Sm,O.. In percent: 49.87 Sm,O,. Calculated from the formula with 3H,0 : 49.57. Tartrate of samarium Sm,3C,H,(OH;), + 6 (dried at 100° 2) H,O. A solution of tartaric acid gives with acetate of samarium a white bulky precipitate, which, on warming, changes into a heavy, granula, non crystaline powder. Very little samarium remains in the. solu- tion. The tartrate, when recently prepared, is soluble in caustic ammonia, but the solution deposits after some time, or immediately on boiling, a white powder. The salt pressed between filter-paper lost at 100? 8.67 percent H,O or 4 mol. (cale 8.45). 0.4602 gram salt, dried at 100°, gave on ignition 0.2067 gr. Sm,O,. In percent: 44.92 Sm;,O,, and the formula with 2H,O requires 44.61 percent Sm,O,. SAMARIUM. 39 Citrate of samarium Sm C, H,(OH)(CO;), + 6 (at 100° dried 1) H,O. Citrie acid gives with acetate of samarium a white, bulky, not erystalline precipitate. The salt is soluble in ammonia, and the solution remains clear on boiling. The salt pressed between filter-paper lost on heating to 100° 21.48 percent water corresponding to 5 mol. H,O (cale 20.13). 0.3828 gram salt, dried at 100°, gave by ignition 0.1877 gr. Sm,0,. In percent: 49.03. The formula with 1 H,O requires 48.74 percent. Picrate of samarium Sm3C, H,(NO,);0 + 8H,0. A solution of picric acid dissolves the oxide of samarium on boi- ling. The intensely yellow solution yields after concentration a heavy orange coloured oil, which on farther evaporation over oil of vitriol dissolves. Later on the salt crystallises in small yellow needles, which are easily soluble and melt below 100°. When strongly heated the salt explodes. The salt loses at 100? 11.83 percent H,O or 6 mol. H,O, cale 11.04. 0.7312 gram of the crystallised salt was dissolved in water and precipitated with an alcoholic solution of oxalie acid. On ignition 0.1308 gram Sm, 0, was obtained. In percent: 17.89 Sm, O,, calc 17.79. Spec. Gravity: 0.6538 gram, temp. 18°.5, sp. Gr. 1.954. STUDIEN IN DER CUMINREIHE VON OSKAR WIDMAN. (AN DIE K. GESELLSCHAFT DER WISSENSCHAFTEN ZU UPSALA EINGEREICHT D. 13 FEBRUAR 1885). " UPSALA 1885, DRUCK DER AKADEMISCHEN BUCHDRUCKEREI, EDY. BERLING. - Na - A] ie à ' T + . f & An + ! ‘ N = \ x - D Da * = , " E ( ] E , X = + = à 1 LI L i i LI INHALT. x Seite ol is. M We ERE. ITE RE Sp ge png EROS TL I. Ueber die Propylgruppe in den Cumin- und Cymolreihen: A. Ueber eine Synthese von Thymol aus Cuminol . . . . . . . 12 B. Ueber die Propylgruppe des Thymols . . . . ducc 22 €. Ueber die Propylgruppe.in den Cumin- und een er TR II. Versuche aus Cuminol Verbindungen, die Stickstoffkerne enthalten, darzustellen: A) Durch Mitwirkung von der Propylgruppe: A. Ueber die Metanitrooxypropylbenzoësäure und ihre Derivate . . 40 B. Ueber die Bildung von Indol aus der Den nl €. Ueber die Cumazonverbindungen . . . 5 D. Ueber die Bildung von Metbyleirnolincarbonsanre aus din: Lustige propenylbenzoésáure . . 93 E. Ueber die Einwirkung von Cblorsmeisensamsäthen oat die iude uxypropvihenzoasduree ie Ja ove ee Tuer en S OO B) Durch Mitwirkung von der Aldehydgruppe: A. Darstellung der Cumenylacrylsäure und ihre Nitrirung . . 107 B. Orthoverbindungen der Dumipylacnyleaure und daraus onkalkiene Indigo- und Chinolinderivate . . . er le) C. Metaverbindungen der men komm oS ot 140 D. Durch Substitution in dem cue ee ee der Cumenylacrylsäure. . . 152 E. Uebersichtliche A mem von den rames aller bisher bekannten Cumenylacrylsäurederivate, verglichen mit derjenigen der entsprechenden Zimmtsäurederivate . . . . . 163 TO M " a x n 1 2 Y E ” i i ' x ] N. vier Jahren fing ich die Studien über Cuminolderivate an, die ich im Folgenden mittheilen werde. Die Frage nach der Natur der Propyl- gruppe in der Cuminreihe war damals unentschieden — aus ungefähr ebenso guten Gründen konnte man annehmen, dass normales Propyl in der Cuminsäure, resp. Cuminol, vorhanden sei wie Isopropyl. Die Frage war in der That auf den folgenden Punkt gekommen. Schon seit lange war es durch. die Untersuchungen von GERHARDT und Canouns !) bekannt, dass die Cuminsäure bei der Destillation mit Kalk Cumol ergiebt. Durch mehrere Synthesen hatte man aber erwiesen, dass dieser Kohlenwasserstoff ein Isopropylderivat ist. JACOBSEN ?) hatte ihn nämlich aus Brombenzol, Isopropyljodid und Natrium, Gusravson ?) aus Benzol, Isopropyl- oder normalem Propylbromid und Aluminiumbro- mid [verglichen mit der Entdeckung KzkurL£'s & Schrörrer's‘) dass nor- males Propylbromid beim Erhitzen mit Aluminiumbromid iu Isopropyl- bromid übergeht], Lissmann*) aus Benzalchlorid,, C,H,.CHCl,, und Zinkmethyl hergestellt. Die Cuminsäure sollte demnach Isopropylbenzoë- säure sein. R. Meier 5$) hatte ferner dargelegt, dass die Cuminsäure bei der Oxydation mit Kaliumpermanganat in alkalischer Lösung in eine Oxy- propylbenzoësäure übergeht, und ausserdem dass eine solche directe Hy- 1) Ann. Chem. Pharm. Bd 38 p. 88. ?) Berichte d. Deutsch. chem. Gesellsch. VIII p. 1260. 2 a T XI p. 1251. =) ” ” EE] XII p. 2980. À ” » > XIII p. 46. 8) ” ” ” XI P- 1285. Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. 1 2 O. WIDMAN, droxylirung fär tertiäre Wasserstoffatome characteristisch ist, — dass somit die Cuminsäure als ein Isopropylderivat aufzufassen sel. H. Körner!) hatte endlich mit verdünnter Salpetersäure normales Dipropylbenzol (Siedepunkt 220—221°C) oxydirt und dabei eine Propyl- benzoësäure (Schmpkt 140°C) erhalten, die von der Cuminsäure (Schmpkt 116°C) bestimmt verschieden war. Hatte man somit triftige Gründe anzusehen, dass die Cuminsäure, resp. das Cuminol, Isopropyl enthalte, so fehlte es andererseits nicht an Thatsachen, die für das Zugegensein des normalen Propyls in diesen Verbindungen stark sprachen. Nachdem man nach mannigfaltig wechselnden Ansichten und vielen verschiedenen Angaben endlich völlig dargelegt hatte, dass alle Cymole, aus verschiedenen natürlich vorkommenden Oelen, Campherarten und Terpenen erhalten, identisch sind, führte eine von FırTıc, SCHAFFER & Koenig ?) ausgeführte Synthese zu dem Schlusse, dass das im Cymol vorhandene Propyl normale Structur besitzt. Diese Chemiker erhielten nämlich Cymol durch Eiuwirkung von Natrium auf ein Gemisch von Pa- rabromtoluol und normalem Propylbromid. Die Synthese wurde später von FITTICA ?) und JACOBSEN *) bestätigt und die normale Natur der Pro- pylgruppe zur Evidenz gebracht, als JACOBSEN °) in analoger Weise durch Einwirkung des Natriums auf Jodmethyl und Parabromeumol das Iso- cymol erhalten und dessen von jenen des gewöhnlichen Cymols verschie- denen Eigenschaften festgestellt hatte. Nun hatte man vielmals beobachtet, das einerseits Cymol aus Cu- minolderivaten, andererseits Cuminsäurederivate aus Cymol erzeugt wer- den können. Schon im Jahre 1853 hatte Kraur*) angegeben, dass Cumi- nol durch Behandlung mit alkoholischer Kalilauge Cymol ergiebt. R. Meyer’) fand zwar viel später, dass wenn das Cuminol ganz rein ist, kein Cymol bei dieser Operation gebildet wird, bald darauf aber stellte Kraur 5) das Cymol aus Cuminalkohol durch Kochen mit Zinkstaub dar, welchen Versuch JACOBSEN ?) wiederholte und in allen Theilen bestätigen 1) Ber. d. Deutsch. chem. Gesellsch. XI p. 1863. 2) Ann. Chem. Pharm. Bd 149 p. 334. 2 T T Bd 142 p. 320. 2) Ber. d. Deutsch. chem. Gesellsch. XI p. 2049. 5) : fe XII p. 430. 2 6) Ann. Chem. Pharm, Bd 92 p. 66. 7) Ber. d. Deutsch. chem. Gesellsch. X p. 149. 3) Ann. Chem. Pharm. Bd 192 p. 225. 9) Ber. d. Deutsch. chem. Gesellsch. XII p. 434. —— P re ee Re ee er D TO ee ak ———— UM inv foo io LT" - STUDIEN IN DER CUMINREIHE. 3 konnte. Ferner hatten NEncKki & ZIEGLER !) gefunden, dass Cymol in den Thierorganismus eingeführt, in gewöhnliche Cuminsäure übergeht. Ihre Versuche sind von JACOBSEN ?) und v. GERICHTEN??) bestätigt gefunden. So fand auch NENCKI ‘), dass Cymol selbst bei blossem Schütteln mit Natron- lauge und Luft Cuminsäure giebt. Schliesslich hatten Parernd & Spica 5) durch Sättigung des Cuminalkohols mit Chlorwasserstoff »Cumylchlorür» O,H,-C,H,-CH,Cl erhalten, das bei der Reduction mit Zink und Salz- säure in alkoholischer Lösung in gewöhnliches Cymol verwandelt wurde. Unter solchen Verhältnissen musste immerfort die Frage nach der Natur der Propylgruppe in der Cumin- und Cymolreihen als eine noch offene betrachtet werden. Es war aber darum von allgemeinerem Inte- resse etwas Licht über dieses Gebiet zu bekommen, welches eine ver- gleichungsweise zahlreiche Sammlung in der Natur vorkommender Stoffe in sich begreift. Eine andere Sache machte auch dieses Feld zu weiterer Cultivirung sehr einladend. In welchem Sinne auch die Frage über die Constitution der Cuminolderivate ihre Beantwortung finden würde, in jedem Falle sollte nämlich eine Reihe intramoleculärer Atomverschiebung- en hier festgestellt werden. Für die Theorie über die Constitution der organischen Verbindungen sind aber die moleculären Umlagerungen von grosser Bedeutung. Was nun Umlagerungen innerhalb der Propylgruppe anlangt, so sind solche vielmals beobachtet und in einfacher und leichtverständlicher Weise aufgeklärt worden. So erkannten KEKuLÉ & SCHRÖTTER (l. c.), dass normales Propylbromid beim Sieden mit Aluminiumbromid in Iso- propylbromid umgewandelt wird und ARONSTEIN °) fand, dass diese Um- setzung selbst ohne Aluminiumbromid beim Erhitzen in zugeschmolzenem Rohr auf 280°C vor sich geht. Hier verläuft ohne Zweifel die Reaction in der Weise, dass ein Molekül Propylbromid zunächst in Propylen und Bromwasserstoff -dissociirt wird und dann die freiwerdenden Moleküle sich wieder zu Isopropylverbindung vereinigen: CH, CH, EI Br CH, -CH-CH, + HBr @ER=SCH CH} + Hibr = CH, CHBr_ CH, 1) Ber. d. Deutsch. chem. Gesellsch. V p. 749. 2) = » XUL qoe SNR 2 - ^ XI p. 369. 4) Journ. f. pr. Chemie N. F. Bd 23 p. 96. 5) Jahresbericht 1879 p. 369. $) Ber. d. Deutsch. chem. Gesellsch. XIV p. 607. 4 O. Wipman, Ferner führte SrERscH !) durch Einwirkung von salpetriger Säure das normale Propylamin in Isopropylalkohol über. Sowohl Linnemann ?) als V. Mewer & Fr. Forster ?) bestätigten diese Beobachtung. Letztere ha- ben den Verlauf der Reactionen aufgeklärt. Ausser Isopropylalkohol werden immer Propylengas und normaler Propylalkohol gebildet, letzerer durch normale Reaction, Propylen nach folgender Gleichung: CH, CH, [| neat c daa hat es d | CHH “+ HO-N —CH + 2H,0 +N, Nat ee ll. | CH,NH, i) MAC Sie nehmen nun an, dass Propylen sich zum Theil mit Wasser in statu nascendi verbinden kann und dass bei diesem Zusammenschliessen Iso- propylalkohol erzeugt wird: CH,-CH=CH, + H,O — CH, -CH.OH-CH, 9. Wenn somit die Reactionen sich in dieser oder ähnlicher Weise bei Umlagerungen innerhalb einfacher Propylderivate, wo die Propyl- gruppe nicht mit Kohlenstoff verbunden ist, leicht erklären lassen, so findet hingegen ein anderes Verhalten in den Fällen statt, wo die Propyl- gruppe an Kohlenstoff in einem Benzolkern gebunden ist. Hier macht in der That eine Umlagerung der Gruppe eine Auflösung von Bindungen zwischen Kohlenstoffatomen und ein neues Zusammenschliessen von Kohlen- stoffatomen erforderlich: C C 'H © rn C C-CH, -CH, -CH, C C C C C C Dieses Verhalten verleiht nur der Frage tiber die Natur der Propyl- gruppe in Cuminol und Cuminsäure und damit in Zusammenhang ste- 1) Ann. Chem. Pharm. Bd 144 p. 157. 2. us 5 Bd 161 p. 44. 3) Ber. d. Deutsch. chem. Gesellsch. IX p. 535. 4) Linnemann (Berichte X p. 1111) hat freilich gegen diese Interpretation Ein- wendungen gemacht und durch Experimentiren zu erweisen versucht, dass naseirendes Propylen sich nicht mit Wasser verbinden lässt. Seine Schlussfolgerung scheint mir jedoch nur für die von ihm innegehaltenen Umstände gerechtfertigt zu sein. ——— -————— P —— STUDIEN IN DER CUMINREIHE. 5 henden Uebergängen unter Cymol- und Cuminderivaten eine um so grössere Bedeutung und ein um so höheres Interesse. Ich habe mir desshalb die Aufgabe gestellt, Beiträge zur Erläute- rung dieser Fragen zu liefern. Die nächste Veranlassung biezu habe ich gefunden in einer neuen Methode Metatoluidin darzustellen, die ich im Jahre 1880 erfand ). Diese war in Ueberführen einer Aldehydgruppe in Methyl gegründet. Würde es gelingen, die Methode beim Cuminol in Anwendung zu bringen, sollte denn auch hier die Aldehydgruppe in Methyl übergehen und somit ein Cymol- oder Isocymolderivat entstehen. Da die Reactionen bei der Darstellung des Metatoluidins bei einer 100°C nie übersteigenden Temperatur glatt verlaufen, war es a priori zu erwar- ten, dass moleculäre Umlagerungen nicht stattfinden würden. Der Ver- such könnte desshalb über diese Fragen etwas Licht werfen. Meinen Untersuchungen über Cuminolderivate habe ich auch ein anderes Ziel gesetzt. Im Jahre 1867 oder 1868”) hatte Körner die Vermuthung ausgespro- chen, dass Pyridin völlig analog mit Benzol zusammengesetzt sei nur mit dem Unterschied, dass eine CH-gruppe von einem Atom Stickstoff vertre- ten sei und dass Chinolin in Uebereinstimmung hiemit als ein Naphtalin be- trachtet werden könne, worin eine CH-gruppe ebenfalls von Stickstoff vertreten sei: CH CH , CH HO QE Rs CH HC CH P CH N OH, EN Nachdem nun Bazyer*) durch seine ausgezeichnete Untersuchungen über Hydrocarbostyril diese Hypothese fest begründet hat, haben diese Kör- per und ihre Derivate ein ganz besonderes Interesse gewährt. Ein Blick auf die Pyridinformel lässt gleich ein neues Feld erkennen, das ebenso 1) Ber. d. Deutsch. chem. Gesellsch. XIII p. 676 (Mitth. aus dem Laborat. der Akad. Wissensch. in München). 2) Siehe W. Kornıss, Studien über die Alkaloide, München 1880, p. 32. 3) Ber. d. Deutsch. chem. Gesellsch. XII p. 1320. 6 : O, Tone ‘ fruchtbar zu werden verspricht, wie die Benzolreihe sich bereits erwie- sen hat. In der That haben auch diese Verbindungen, in so weit sie bisher studirt worden sind, dieselbe Beständigkeit und dasselbe Vermö- gen gezeigt Substitutionsderivate zu bilden, welche für die aromatischen Substanzen so characteristisch sind und welche wohl insbesondere der grossen Bedeutung dieser Körper sowohl in der Natur als in der Tech- nik zum Grunde liegen. Und ausserdem gewinnt es immer mehr den Anschein, als seien das Pyridin oder das Chinolin die Kerne, von wel- chen sich die natürlich vorkommenden Alkaloide ihrer grossen Merzahl nach in ähnlicher Weise ableiten lassen, wie die aromatischen Substanzen von Benzol. Seit lange kennt man auch eme Reihe Verbindungen: die Pyrrol- und Indolderivate, welche, wie Bazyer dargelegt hat, fünfgliederige, aus einem Stickstoff- und 4 Kohlenstoffatomen bestehende, mit den Pyridin- und Chinolinkernen völlig analoge Kerne enthalten: CH HC CH no e CH HC CH HC ^ leg NH CH NH Pyrrol Indol Durch besonders BagvEmR's meisterhafte Untersuchungen über die Indigo- gruppe ist es dargethan, dass Indol die Muttersubstanz des Indigos ist, und damit ist auch die grosse Bedeutung dieser Verbindungen klar gemacht. ; 5 Nachdem man somit hat constatiren können, dass s. g. Stickstoff- kerne existiren, dass sie eine Beständigkeit und Derivationsfähigkeit be- sitzen, welche mit denjenigen des Benzolkerns wetteifern, dass sie eine nicht unbedeutende Rolle in der Natur spielen und dass sie auch nicht für die Technik ohne Bedeutung sind, kann es nicht befremden, dass es eine von den nächsten Aufgaben der organischen Chemie geworden ist, die Kenntniss derselben zu einer ähnlichen Vollendung: zu bringen, wel- che während der letzten zwanzig Jahre die Chemie der Benzolderivate erreicht hat. Aber noch andere Fragen drängen sich hervor, um Beant- wortung zu bekommen. Können mehr als ein Kohlenstoffatom in solchen ringförmigen Atomcomplezen, wie der Benzolkern, von Stickstoff vertreten werden? Können auch andere Elemente als Stickstoff sich mit Kohlenstoff "-— ve STUDIEN IN DER CUMINREIHE. 7 zu solchen ringförmigen Atomcomplezen verbinden? Vermag die ringfórmige Zusammenschliessung auch solchen Radikalen irgend einen besonderen Charak- ter von Beständigkeit und Derivationsfähigkeit zu verleihen? Um diese Fragen beantworten zu können, braucht man in erster Linie allgemeinen Methoden, nach welchen Kerne sich aufbauen lassen. Von solchen kennt man bis jetzt nur wenige, die für Darstellung von Indol- und Chinolinderivaten angewendet werden können, fast keine aber, die für Synthetisiren anderer Kerne geeignet sind. Im Verlauf der Unter- suchungen verschiedener Forscher in den Indol- und Chinolinreihen hat man jedoch erkennen können zunächst eine überhaupt grosse Neigung zur Bildung ringförmiger Kerne und weiter die ersten’ Bedingungen, un- ter welchen eine Synthese solcher Verbindungen möglich ist. Handelt es sich um Stickstoffkerne und besonders solche, die einem Benzolkern an- Seheftet sind, wie in Indol und Chinolin, muss natürlicher Weise zunächst ausser Stickstoff eine für den Stickstoffkern erforderliche Anzahl Kohlen- stoffatome zugegen sein. Hiebei kann man zwei verschiedene Wege ein- schlagen. In dem einen Falle geht man von einem Benzolderivate aus, das eine Seitenkette von einer genügenden -Anzahl Kohlenstoffatomen in Orthostellung zu einer Nitro- oder Amidogruppe enthält und bewirkt eine Condensation innerhalb des Moleküls. Auf diese Weise hat beson- ders BaAEYER bekanntlich eine grosse Reihe Indol- und Chinolinderivate synthetisiren können. Zufolge seiner Untersuchungen über die Ortho- amidoderivate der Zimmtsäure, Phenylpropionsäure, Phenylessigsäure, des Phenylacetons u. a. konnte er bereits im Jahre 1880 rücksichtlich aro- matischer Orthoamidoderivate äussern: »Man kann mit grosser Wahrschein- lichkeit voraussagen, dass in allen Fällen, wo das zweite oder dritte Kohlenstoffatom» (in der Seitenkette, von dem Benzolkohlenstoffatom aus gerechnet) »in Form eines Alkohols, eines Aldehydes oder einer Keton- gruppe (CO) vorkommt, innere Anhydride gebildet werden, welche ent- weder der Indol- oder der Chinolingruppe angehören» '). In dem anderen Falle aber geht man von zwei organischen Ver- bindungen aus, einem Benzolderivate, welches den Benzolkern und das Stickstoffatom enthält, und einer anderen Verbindung, welche eine für D) den gesuchten Stickstoffkern erforderliche Anzahl Kohlenstoffatome in sich fasst, und bewirkt eine doppelte Condensation einerseits zwischen einem in Orthostellung zu der Stickstofferuppe vorhandenen Kohlenstoff- atom des Benzolkerns und einem Kohlenstoffatom der anderen Verbin- !) Ber. d. Deutsch. chem. Gesellsch. XIII p. 123. 8 O. WIDMAN, dung, andererseits zwischen dem Stickstoffatom und einem anderen Koh- lenstoffatom der letzteren Verbindung. Auf diesen Princip gründen sich die Skraup’sche generelle Methode Chinolinderivate darzustellen durch Condensation von aromatischen Amidoderivaten mit Glycerin beim Vor- handensein von concentrirter Schwefelsäure und entsprechendem aroma- tischem Nitroderivate und die Methode von P. J. Meyer’) zur Darstel- lung von Isatinderivaten durch Erhitzen des Anilins mit Dichloressig- säure. Einen dritten Weg giebt es freilich noch, der zuweilen zu dem- selben Ziel führt. Er ist jedoch nur eine Combination von den beiden erwähnten. Auch hier geht man, wie in dem letzteren Falle, von zwei Verbindungen aus, benutzt aber zum Aufbauen des Stickstoffkerns auch Kohlenstoffatome einer in Orthostellung vorhandenen Seitenkette. P. FRIEDLANDER ?) hat in dieser Weise Chinolinderivate aus Orthoamidobenzal- dehyd und mehreren sauerstoffhaltigen aliphatischen Verbindungen er- halten, z. B. Chinolin selbst aus Amidobenzaldehyd und Aldehyd: Wenn nun auch die erwähnten Methoden eigentlich nur für Syn- thesen von Indol- und Chinolinderivaten gepriift sind, geben sie doch gute Anzeigen, auf welchen Wegen man zu anderen Kernen gelangen könnte. Da ich mir während meiner Studien über Cuminolderivate auch zur Aufgabe gemacht habe, einige Beiträge zur Chemie der Stickstoff- kerne zu liefern und dies nicht nur jene der Indol- und Chmolinderivate sondern auch jene anderer Kerne, worin zwei Kohlenstoffatome vertre- ten sind, bin ich in der That von oben berührten Erfahrungen geleitet worden. Cuminol enthält zwei Seitenketten, eine Propylgruppe und eine Aldehydgruppe. Es war desshalb a priori nicht unwahrscheinlich, dass Stickstoffkerne enthaltende Verbindungen synthetisirt werden könnten under Mitwirkung von jeder Seitenkette für sich. Nitrirt man Cuminol, 1) Ber. d. Deutsch. chem. Gesellsch. XVI p. 2261 und p. 2942. enm » 5; XVI p. 1833. STUDIEN IN DER CUMINREIHE. 9 tritt eine Nitrogruppe in Metastellung zu der Aldehydgruppe d. h. in Orthostellung hinsichtlich der Propylgruppe herein: C-C,H, HC Es HC CH G.CHO Nitrocuminol Hier ist somit eine stickstoffhaltige Gruppe in Orthostellung zu einer 3 Kohlenstoffatome enthaltenden Seitenkette vorhanden — die ersten Bedin- gungen für die Synthese eines Indol- oder Chinolinderivats. Nun war es frei- lich nicht zu erwarten, dass die Nitrogruppe oder entsprechende Amido- gruppe in Reaction mit der Propylgruppe als solcher gebracht werden könnte; für diesen Zweck ist ja die Propylgruppe zu wenig reactionsfähig. Nun hat aber R. MEisErR dargelegt, dass Cuminol selbst beim Kochen mit Kaliumpermanganat in alkalischer Lösung in eine Oxyisopropylbenzoé- säure übergeht. Liesse sich diese Reaction bei dem Nitrocuminol anwen- den, würde das Produkt eine Nitrooxypropylbenzoësäure sein. CH Durch ihre Reduction sollte es leicht sein eine Amidosäure zu bekom- men, welche somit eine Amidogruppe in Orthostellung zu einer Hydroxyl führenden Seitenkette enthielte. Hier hätte man Grund zu hoffen, dass die Amidogruppe entweder direct oder unter Vermittelung von Atomen anderer Verbindungen in Reaction mit der in der Seitenkette vorhande- nen Hydroxylgruppe gebracht werden konnte. Uebrigens sollte die Oxy- propylgruppe ziemlich leicht in eine ungesättigte Propenylgruppe sich überführen lassen, welche in Analogie mit dem Acrylsäurerest, Propiol- säurerest und anderen ungesättigten Seitenketten sich in nicht geringem Grade reactionsfähig zeigen sollte. Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. 2 10 O. WipMAN, Wenn somit die Propylgruppe in dieser Weise beim Synthetisiren von Stickstoffkernen benutzt werden könnte, war es andererseits noch bessere Aussicht, dass die Aldehydgruppe sich dazu eignen würde freilich nicht unmittelbar, aber mittelbar. Da beim Nitriren des Cuminols das allermeiste von dem Reactionsprodukt aus Metanitrocuminol besteht, war es nämlich nicht zu erwarten, dass sich ein Orthonitrocuminol darstellen lassen würde, wenn nicht möglicher Weise auf weiten Umwegen. Jeden- falls würden aus einer solchen Verbindung ohne Einführen von mehr Kohlenstoffatomen nur viergliedrige Kerne entstehen können, welche, wie durch die Untersuchungen von P. FRIEDLÄNDER und HENRIQUES dargelegt ist, sehr unbeständig sind und desshalb nur ein untergeordnetes Interesse darbieten. Es war somit nöthig diese Seitenkette zu verlängern d. h. darein mehr Kohlenstoffatome einzuführen. Ein vorzügliches Mittel hiezu bietet die s. g. Prrxin’sche Methode dar, die Aldehydgruppe durch Erhitzen mit Essigsäureanhydrid und wasserfreiem Natriumacetat in ein Acryl- säurerest zu verwandeln. PERkIN hat auch selbst auf diese Weise die Cumenylacrylsäure OMG oe cer dargestellt. Gelänge es nun, darein eine Nitrogruppe in Orthostellung zu dem Acrylsäurerest einzuführen, wäre die so erhaltene Verbindung mit der Orthonitrozimmtsäure homolog und sollte mit den ihrigen analoge Derivate, sowohl Indigo- als Chinolinderivate liefern. Der Bericht über die Ergebnisse meiner Studien in der Cumin- reihe, welchen ich im Folgenden mittheilen will, zerfällt zufolge des oben von dem Zwecke dieser Untersuchungen angeführten in zwei Theile: I. UEBER DIE PROPYLGRUPPE IN DEN CUMIN- UND CYMOLREIHEN. II. VERSUCHE AUS CUMINOL VERBINDUNGEN DIE STICKSTOFFKERNE ENTHALTEN, DARZUSTELLEN !). 1) Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sind zum Theil kürzlich mitgetheilt worden: in Öfversigt af Kongl. Vet. Akad. Förh., Stockholm, 1881 N:o 7 p. 27, 1882 N:o 7 p. 37, 1883 N:o 7 p. 27 och 39, 1884 N:o 2 p. 13, N:o 3 p. 51, N:o 5 p. 25 und in Ber. der Deutsch. chem. Gesellsch. XV p. 166 und 2547, XVI p. 2567 und 2577, XVII p. 722, 1304 und 2282. — V— STUDIEN IN DER CUMINREIHE. 11 Das Cuminol, welches ich als Material bei diesen Arbeiten benutzt habe, ist zu wiederholten Malen aus der renommirten KAHLBAUM'schen Fabrik für chemische Preparate in Berlin bezogen. Alle Sendungen enthielten ein Cuminol von so gut wie vollständiger Reinheit, welches ohne weitere Reinigung für jeden Zweck angewendet werden konnte. Das Preparat destillirte zum aller grössten Theil bei 236°C (corr.)*). Von SCHUCHARDT in Goerlitz habe ich auch einige Sendungen bekommen, jedoch von so unreiner Beschaffenheit, dass die Waare für Nitrirung ganz untauglich war. Die Untersuchung ist im Laboratorium für allgemeine und analy- tische Chemie der Universität zu Upsala ausgeführt und ist es mir eine liebe Pflicht dem Prefecte desselben, Herrn Professor P. T. CLEVE, meinen besten Dank zu sagen für die freundliche Bereitwilligkeit, womit er mir alles erforderliche Material und die Preparatsammlung des Laboratoriums zu Verfügung gestellt hat. 1) R. Meier (Ber. d. Deutsch. chem. Gesellsch. X p. 149) giebt in Ueber- einsstimmung hiemit den Siedepunkt 236,50C (corr.) an, wogegen LrPPMANN und STRECKER (l. e. XII p. 76) den Siedepunkt des reinen Cuminols zu 222°C (corr.) haben fest- stellen wollen. Die Aufgaben der letzteren sind jedoch unzweifelhaft unrichtig. 12 O. Wipman, I. UEBER DIE PROPYLGRUPPE IN DEN CUMIN- UND CYMOL- RETHEN. A. UEBER EINE SYNTHESE VON THYMOL AUS CUMINOL. Wie schon in der Einleitung erwähnt, habe ich im Jahre 1880 eine Methode aufgefunden, Metatoluidin aus dem Benzaldehyde darzustel- len‘). Der Benzaldehyd wurde nitrirt, die Nitroverbindung mit Phosphor- pentachlorid in Metanitrobenzalchlorid übergeführt, welches bei der Re- duction mit Zink und Salzsäure anfangs bei niedriger Temperatur, dann beim Kochen Metatoluidin lieferte. Diese Reactionen geben eine Methode an, die Aldehydgruppen in Methylgruppen überzuführen. Es wäre desshalb von Interesse zu erfah- ren, ob sie überhaupt auf aromatische Aldehyde, welche die Aldehyd- gruppe an einem Kohlenstoffatom im Benzolkerne gebunden enthalten, angewandt werden kann. Sowohl desshalb als auch um dadurch Beiträge zur Entscheidung der Frage nach der Natur der Propylgruppe in den Cumin- und Cymolreihen zu liefern, habe ich die Anwendbarkeit der Methode beim Cuminol geprüft. Liesse sich die Methode hier anwenden, sollte nämlich nach folgenden Reactionen ein Cymidin resultiren: CHO aD O,H,— + HO NO, = O,H,Z-NO, + H,0 SC, NG H | CHOL, | CHO GH, H,,NH, HCI Wenn das Cymidin mit Chlorwasserstoffsäure gemischt und die Lösung zu starker Concentration verdampft wird, scheidet sich das Salz als ein Oel ab, das bei längerem Stehen zu einer weissen Masse von feinen, seidenglänzenden Nadeln erstarrt. Nach Trocknen im Exsiccator ist das Salz wasserfrei. Analyse: 0,089 & getrocknetes Salz gaben 0,068 g Ohlorsilber, entsprechend 0,0168 g Chlor. In Procent: Gefunden: Berechnet: OA SUPER FE ERU 18,88 19.13 STUDIEN IN DER CUMINREIHE. 17 Platinchlorid-cymidinhydrochlorat : (C, ,H,,NH,.HCI, PtCl, Beim Misenen einer Platinchloridlósung mit der Lósung des Hydrochlo- rats krystallisirt das Salz in bleichgelben, glänzenden Nadeln aus. Es ist in Wasser schwer, in Alkohol und Aether leichter löslich. Wird die Alkohollósung erwärmt, färbt sie sich zufolge Reduction grüngelb. Analyse: I 0,1688 g Substanz lieferten bei der Verbrennung 0,2082 g Kohlen- säure und 0,0844 g Wasser, entsprechend 0,0568 & Kohlenstoff und 0,00938 & Wasserstoff. Die Wasserstoffbestimmung ist sehr unsicher. II 0,1612 & Substanz gaben bei der Bestimmung nach dem Dumas’- schen Verfahren 5,8 cbem. feuchten Stickstoff bei 17,5°C und 746 m. m. Barometerdruck. III 0,0984 g Substanz hinterliessen bei der Verbrennung 0,027 g Platin. Bei sämmtlichen Bestimmungen wurden die Proben nach Trock- nen bei 100°C eingewogen. In Procent: Gefunden: Berechnet: I II III a aM ee ut 33,65 — — 240 33,92 ES. en! [5,55] — — 32 4,52 N eier — 4,07 — 28 3,96 EEE — — — 213 30,11 Bob: ure — — 27,44 194,5" 27,49 707,5 100,00 Wenn das Cymidin mit Essigsäureanhydrid übergossen wird und die Mischung am Rückflusskühler gekocht, entsteht ein Körper, der aus Alkohol in weissen, weichen Nadeln krystallisirt. Nach einigen Umkry- stallisationen schmilzt das so erhaltene Acetcymidin bei 112°C. —Zufolge Mangels an Material konnte indessen die Verbindung nicht weiter um- krystallisirt werden und ist es desshalb möglich, dass der Schmelzpunkt noch etwas höher liegt. Die einzigen Untersuchungen über Cymidine, welche bisher meines Wissens ‘publicirt worden, sind die von Bartow ?) im Jahre 1856 und von W. Kerze und C. WartH?) 1883. Bartow bereitete das Cymidin 1) SEUBERT, Ber. d. Deutsch. chem. Gesellsch. XIV p. 865. ?) Ann. Chem. Pharm. Bd 98 p. 245. SERI " Bd 221 p. 157. Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. 3 18 O. Wipan, aus Nitrocymol, erhalten durch Nitriren des Cymols. Ob sein Cymidin mit dem von mir hier beschriebenen identisch ist oder nicht, ist gegen- wärtig nicht sicher zu entscheiden; die Eigenschaften stimmen jedoch hauptsächlich überein. Wahrscheinlich ist es mit dem meinigen isomer, weil Parernd und Canzoneri’) aus einem Nitrocymol, das vermuthlich auch durch Nitriren von Cymol dargestellt und somit mit dem BarLow- schen identisch war (Angaben über die Darstellung fehlen), ein Cymidin erhielten, das bei der Diazoreaction und folgender Zersetzung mit Was- ser Carvacrol zu geben scheint. Kerge und Warts’) haben ein Cymidin ausführlich studirt, das ganz sicher mit dem fraglichen nur isomer ist. Sie stellten es aus einem Cymol dar, das aus Harzessenz geholt war, und als ein Metaisopropyl- toluol aufgefasst werden muss. Die Eigenschaften sind auch deutlich verschieden. Thymol aus Cymidin. Krystallisirtes Cymidinsulfat von oben angegebener Zusammen- setzung, genau abgewogen, wurde in viel Wasser gelöst, die Lösung mit Eis stark abgekühlt und mit etwas weniger als einem Moleküle Kalium- nitrit versetzt. Die Lösung wurde nun unter Schütteln mit verdünnter Schwefelsäure in kleinen Portionen angesäuert, so dass keine heftige Entwickelung von salpetriger Säure stattfand. Nachher wurde zum Kochen erwärmt und die Lösung der Destillation mit Wasserdämpfen unterworfen. Das ölige Destillat, welches stark nach Thymol roch, wurde mit Natron- lauge versetzt, die Lösung mit Thierkohlen wohl umgeschüttelt und filtrirt. Beim Zusatz von Salzsäure fiel ein in der Flüssigkeit fein vertheiltes Oel heraus. Wird nun ein Bisschen von krystallisirtem Thymol emgetragen, erstarren bald die Oeltropfen zu schönen, wohl ausgebildeten, rhombischen Prismen, die alle Eigenschaften des natürlichen Thymols zeigen und bei 4490 schmelzen. | | | M Analyse: f 0,2125 g Substanz gaben bei der Verbrennung im Schiffehen 0,6215 & Koh- lensäure und 0,1756 g Wasser, entsprechend 0,1695 & Kohlenstoff und 0,0195 & Wasserstoff. ') Ber. d. Deutsch. chem. Gesellsch. XIV p. 1288. ?) Ann. Chem. Pharm. Bd 221 p. 157. STUDIEN IN DER CUMINREIHE. 19 In Procent: Gefunden: Berechnet: CETTE RE SRE Coe ie ty dara 79,76 120 80,00 Ei» 9,18 14 9,33 (CVS SA EEE. Drive — 16 10,67 150 100,00 O Nitrosothymol aus Cymidin: O,, Hi SNOH ) Ehe ich auf nun angegebene Weise ein krystallisirtes Produkt bekommen, hatte ich mehrere misslungene Versuche gemacht, das Cymidin in ein reines Oxycymol durch die Diazoreaction zu überführen. Das Sulfat wurde sowohl mit freier salpetriger Säure als mit Kaliumnitrit und Schwefel- säure behandelt, stets aber mit demselben Erfolg. Dies hing in der That, wie ich später gefunden habe, davon ab, dass ein, wenn auch kleiner, Ueberschuss stets zugegen war. Jedes Mal wurde bei der Er- wärmung der Lösung ein fester, gelber, harzartiger Körper erhalten. Bei der Destillation mit Wasserdämpfen ging ein gelbes, nach Thymol stark riechendes Oel über, das jedoch auf keine Weise in feste Form gebracht werden konnte. In dem Kolben blieb eine klare, gelbgefärbte Lösung zurück, die bei eintretendem Erkalten sofort eine voluminöse, gallert- ähnliche, aus feinen gelbweissen Nadeln bestehende Masse abschied. Diese wurde aus kochendem Wasser, worin sie schwerlöslich war, um- krystallisirt: In kaltem Wasser ist die Verbindung fast ganz unlöslich. Bei der Analyse zeigte sie sich wie ein Nitrosothymol zusammengesetzt zu sein. Sie schmilzt unter Zersetzung bei 160—162°C; löst sich in kaustischen Alkalien und sogar in Alkalicarbonaten, besonders beim Er- wärmen, mit gelbrother Farbe; beim Zusatz von Salzsäure wird sie in weissen Flocken ausgefällt, die sich beim Uebersättigen mit Sodalösung äusserst leicht lösen. Wird in die Lösung Kohlensäure eingeleitet, wird die Verbindung auch niedergeschlagen, sobald das Alkali in saures Car- bonat übergeführt worden ist. Analyse: 0,0978 g Substanz gaben bei der Verbrennung in Sauerstoffstrom 0,241 & Kohlensäure und 0,0664 g Wasser, entsprechend 0,0657 g Kohlen- stoff und 0,0074 g Wasserstoff. 1) Ueber die Constitution des Nitrosothymols siehe H. GoLDSCHMIDT und H. Scumip, Ber. d. Deutsch. chem. Gesellsch. XVII p. 2061. 20 O. WiIDMAN, In Procent: Gefunden: Berechnet: Qi Hor. RNA RER 67,17 120 67,04 a en 7,56 13 or IN, SLRS a RER = 14 7,82 OMR ER ee — 32 17,87 188) 100,00 Um die auf diese Weise erhaltene Verbindung mit dem Nitroso- verbindung des natürlichen Thymols zu identificiren, wurde dieses auf dieselbe Weise mit salpetriger Säure behandelt. Thymol wurde in Natron- lauge gelöst, die Lösung mit etwa-einem halben Moleküle Kaliumnitrit versetzt, Schwefelsäure unter Schütteln zugesetzt, und das Gemisch in Wasserdampfstrom destillirt. In die Vorlage ging ein gelbes Oel über, das sogar nach wiederholten Umdestillationen und Reinigungsprocessen ebensowenig zur Krystallisation gebracht werden konnte wie das ent- sprechende Oel, erhalten aus dem eben beschriebenen Cymidin. Im Kol- ben setzte die Lösung beim Erkalten eine ähnliche, gallertartige Masse ab, die bei der Umkrystallisation aus siedendem Wasser gelbweisse Na- deln ergab, welche bei 160—162°C constant schmolzen und alle die Eigen- schaften und Reactionen der erwähnten Nitrosoverbindung zeigten. Die Analyse der so erhaltenen Verbindung ergab folgende Zahlen: 0,1638 & Substanz gaben bei der Verbrennung 0,4023 g Kohlensäure und 0,117 & Wasser, entsprechend 0,10987 g Kohlenstoff und 0,013 g Was- serstoff. In Procent: Gefunden: Berechnet: © Sete Sone here LEE TE 67,08 — 67504 EU 422 2n te ne 1,93 7,27 Das Nitrosothymol schmilzt nach R. Scuirr ?) u. A. bei 155 —156°C. Jedoch haben, wie ich, LIEBERMANN ?) und H. Gorpscnuripm & H. Seam ?) einen höheren Schmelzpunkt (160—162°C) beobachtet. LIEBERMANN erklärt das Verhalten so: »Der Schmelzpunkt des reinen Nitrosothymols liegt bei der von R. Scnirr angegebenen Temperatur (155—156°C) nur dann, wenn man die Schmelzpunktsbestimmung sehr langsam ausführt, höher (bei 162° bis 166°), aber nicht ganz scharf, bei schnellerem Erhitzen auf, 1) Ber. d. Deutsch. chem. Gesellsch. VIII p. 1500. 7) ” ” X P- 18. > a 5 XVII p. 2061. STUDIEN IN DER CUMINREIHE. 21 die Schmelztemperatur. Dies Verhalten erklärt sich daraus, dass die Substanz schon unterhalb ihres Schmelzpunktes allmälig etwas zersetzt wird.» Es unterliegt somit keinem Zweifel, dass das auf dem angegebenen Wege erhaltene Oxycymol wirklich mit dem in der Natur vorkommenden Thymol identisch ist. Dieses ist nicht zuvor auf synthetischem Wege dargestellt worden. Parernd und Canzoneri haben zwar Versuche ge- macht, das Thymol aus der Bromcymolsulfonsäure und aus dem Cymidin darzustellen, jedoch ohne Erfolg. Wenn ein aromatischer Aldehyd, der die Aldehydgruppe in dem Benzolkerne enthält, uitrirt wird, tritt die Nitrogruppe in die Metastel- lung der Aldehydgruppe ES ein. In dem Nitrocuminol ist somit auch die Nitrogruppe in dieser Stellung vorhanden, wie auch die davon hergeleitete Amido- und Hydroxylgruppe in dem CR und Thymol. Die Constitution der eben beschriebenen Verbindungen kann darum durch folgende Formeln anschaulich gemacht werden: CHCl, B — — . Die Darstellung des Thymols aus dem Nitrocuminol giebt somit einen Grund für die Annahme der Metastellung der Hydroxylgruppe be- züglich der Methylgruppe in dem Thymol. Dies stimmt mit der Beob- achtung von ENGELHARDT und LarscHinow !), dass das Thymol beim Er- hitzen mit Phosphorsäureanhydrid in Propylen und Metacresol gespaltet wird. In Hinsicht auf die Natur der Propylgruppe in diesen Verbin- dungen scheint es diese Bildung von Thymol aus Cuminol — die durch stets glatte Reactionen bei Temperaturgraden, welche nie 100°C überschrei- ten, verlauft — sehr wahrscheinlich zu machen, dass die Propylgruppe dieselbe in Thymo! und Cuminol ist. Eine Stütze für eine solche Ansicht 1) Zeitschrift für Chemie 1869 p. 621. 22 O. Wipmay, könnte man auch darin sehen, dass die Nitrocuminsäure nach LrPPMANN und LANGE ') eine Oxycuminsäure giebt, die identisch ist mit der Thymo- oxycuminsäure, welche Barrx ?) durch Schmelzen .des Thymols mit Kali erhielt. Es kam somit darauf an, ob das Cuminol ein Isopropyl- oder ein normales Propylderivat sei. Um diese Frage sicher zu ent- scheiden, beganu ich eine experimentelle Untersuchung, mit welcher ich doch nicht fertig wurde, ehe R. Meyer und E. MürLer °) das Problem auf eine ausgezeichnete Weise gelöst hatten. Diese Chemiker haben das Parabromisopropylbenzol und Parabrom- propylbenzol jedes für sich mit Natrium und feuchter Kohlensäure be- handelt und auf diese Weise im vorigen Falle die Cuminsäure (Schmelz- punkt 114—115°C) im letzteren die Propylbenzoësäure (Schmelzpunkt 140°C) erhalten, Es unterliegt darnach keinem Zweifel, dass nicht die Cuminsäure Isopropyl enthält, und ebenso. sicher ist es wohl, dass auch das Cuminol ein Isopropylderivat ist. Das Thymol sollte dann auch ein Isopropylderivat sein. Nun hat indessen Firrica ‘) durch die Destillation des Thymols mit Phosphor- pentasulfid gewöhnliches Cymol oder ein normales Propylderivat darge- stellt. Hier muss somit bei einer von den beiden Reactionen — da Thy- mol in Cymol oder da Nitrocuminol in Thymol übergeht — eine mole- culare Umlagerung von Isopropyl in normales Propyl im Spiele sein, von welcher die Constitution des Thymols abhängt. Um diese Frage aufzu- klären war eine experimentelle Untersuchung nöthig, die zu entscheiden hatte, ob das Thymol ein normales Propyl- oder Isopropylderivat sei. B.. UEBER DIE PROPYLGRUPPE DES THYMOLS. Thymol wurde, wie erwähnt, zunächst durch Zersetzen des Diazo- cymols mit kochendem Wasser erhalten. Wenn es gelingen würde, die- selbe Verbindung statt dessen mit kochendem Alkohol zu zersetzen, wäre es zu erwarten, dass man auf diese Weise ein Cymol bekommen würde. Dies müsste aber ganz gewiss dieselbe Propylgruppe enthalten wie das Thymol. 1) Ber. d. Deutsch. chem. Gesellsch. XIII p. 1663. 2) 5 t XI p. 1571. 3) 5 m XV p. 496, 698 und 1903.. ?) Ann. Chem. Pharm. Bd 172 p. 305. STUDIEN IN DER CUMINREIHE. 23 Das Cymol könnte man dann in die Sulfonsäure überführen und ihr Barium- salz darstellen. Da, wie JACOBSEN es dargelegt hat, das Bariumsalz der Cymolsulfonsäure in Blättern mit 3 Molekülen Wasser krystallisirt, das- jenige der Isocymolsulfonsäure aber in Nadeln mit einem Moleküle, wäre es so leicht zu erkennen, ob das erhaltene Cymol und folglich auch das Thymol ein normales Propyl- oder ein Isopropylderivat wäre. In dieser Weise habe ich die Frage zu entscheiden versucht. Zur Darstellung des Diazocymols wurde das Cymidinsulfat, wel- ches in kaltem Wasser sehr schwerlöslich ist, in wenig Wasser suspen- dirt und salpetrige Säure unter starker Abkühlung eingeleitet. Das Salz ging ziemlich schnell in Lösung, bald aber schied sich ein gelbes Harz heraus, das in Alkohol und Aether leichtlöslich war. Als Alkohol zum Ausfällen des gebildeten Diazosulfats zugesetzt wurde, löste sich das abgeschiedene Harz augenblicklich, beim Zusatze von Aether aber fiel Nichts heraus. Da ein Diazocymol sich somit nicht in wässeriger Lösung dar- stellen liess, wurde in alkoholischer ein Versuch angestellt. 4,5 & Oy- midinsulfat wurden im stärkstem, käuflichem Alkohol gelöst und salpetrige Säure unter guter Abkühlung eingeleitet. Darauf wurde Aether zum Ausfällen des Diazocymolsulfats zugesetzt. Um eine Fällung überhaupt zu bewirken, waren sehr grosse Mengen Aether erforderlich und jedoch schied sich nur äusserst wenig ab und zwar als eine milchweisse Emul- sion. Nach einiger Zeit hatte sich einwenig Oel am Boden des Gefäs- ses gesammelt. Dieses wurde von absolutem Alkohol aufgenommen. Beim Erwärmen färbte sich die Lösung stark und eine unbeträchtliche Gasentwickelung trat ein. Die Flüssigkeit roch nach Thymol, ein Alde- hydgeruch liess sich aber kaum erkennen. Der Alkohol wurde abdestil- lirt und der Rückstand in Fractionirkolben Destillation unterworfen. Hie- bei ging Nichts bei der Siedetemperatur des Cymols über, bei gestei- gerter Hitze traf aber totale Zersetzung unter Abscheidung von Kohle ein. Da es möglich war, dass die negativen Resultate in diesen Ver- suchen davon abhingen, dass die salpetrige Säure ım Ueberschuss auf das Cymidin einwirkte, machte ich auch einen Versuch, eine Lösung von Cymidinsulfat in absolutem Alkohol auf eine genau abgewogene Menge Kaliumnitrit in der Kälte einwirken zu lassen. Die Reaction vollzog sich sehr langsam, nach einiger Zeit hatte aber Umsetzung statt gefunden. Der Versuch ergab aber ebensowenig ein positives Resultat als die früheren. 24 O. WIDMAN, Es war somit nicht länger zu hoffen, dass die Aufgabe auf diese Weise gelöst werden könne. Es giebt aber noch einen anderen Weg, auf welchem man den Schwierigkeiten entgehen und das angestrebte Ziel erreichen könnte. Hätte man in den erwähnten Versuchen Cymol erhalten, hätte es in das characteristische Bariumsalz der Sulfonsäure CH 3 SO,0H C,H, übergeführt werden müssen. Nun könnte man zunächst das Cymidin in eine Sulfonsäure und dann diese in eine Diazocymolsulfonsäure über- führen, aus welcher die Diazogruppe hoffentlich. sich leichter eliminiren lassen würde. In solchem Falle würde man direct zu der Cymolsulfon- säure gelangen. Zur Entscheidung der Frage wäre es indessen nöthig, dass die Sulfonsäuregruppe dabei die Metastellung zu der Propylgruppe einnähme. Aus dem fraglichen Cymidin können drei Sulfonsäuren ent- stehen: 1 2. 3. CH, CH, CH, HOSO, | SO,0H NH, NH, HOSO, NH, C,H, C,H, C,H, Von diesen sollen sowohl 1 als 2 die gesuchte, 3 aber eine isomere Cymolsulfonsäure geben. Nun hat man bei analogen Verbindungen vielmals beobachtet, dass, wenn eine Sulfonsäuregruppe in ein aromatisches Amido- derivat eintritt, vorzugsweise ein Paraderivat neben wechselnden Mengen - Orthoderivat (hinsichtlich der Amidogruppe), nie aber Metaderivat ent- steht. Man hat somit a priori die Bildung der Sáure 3 nicht zu befürchten. Die Versuche haben dies völlig bestätigt. In der That wird, wie ich unten zeigen werde, nur eine Süure und diese ohne Zweifel nach der Formel 1 zusammengesetzt gebildet. : a "idee X rr + . - - le le ee Ta SEE SE "— bo Or STUDIEN IN DER ÜUMINREIHE. Cymidinsulfonsäure. CE, / S0,0H C, H, ca iH. N 2 1 Theil getrocknetes Cymidinsulfat wurde mit 2 Theilen rauchen- der Schwefelsäure auf 160—165°C im Schwefelsäurebade erhitzt, bis eine herausgenommene Probe der Lösung nach Verdünnen mit Wasser von Kalilauge nicht gefällt wurde. Die Umwandlung völlzieht sich schnell. Als die stark gefärbte Lösung in viel Wasser gegossen wurde, schied sich die gebildete Säure bei eintretendem Erkalten theils in Nadeln theils in Blättern ab. Das Gemenge wurde dann mit Bariumcarbonat neutralisirt und die von Bariumsulfat abfiltrirte Lösung zu starker Concentration verdampft. Das Bariumsalz wurde dabei erhalten als ein gelbbrauner Sirup, der zu einem durchsichtigen, gummiartigen, in Wasser und Alkohol äusserst leicht löslichen Körper erstarrt. Es scheint nicht krystallisiren zu können. Aus der Lösung des Bariumsalzes wird die Säure von Salzsäure in Blättern gefällt. In der Mutterlauge befindet sich noch eine geringe Menge, die nach Concentriren, jedoch in sehr unreinem Zustande, wieder- gewonnen werden kann. Die ausgefällte Säure ist gewöhnlich roth ge- färbt, wird aber farblos und ganz rein nach Kochen mit Thierkohlen und folgender Krystallisation aus heissem Wasser. Die Cymidinsulfonsäure krystallisirt beim Verdampfen in der Wärme einer wässerigen Lösung in glänzenden, dicken Prismen, aus einer sich abkühlenden Lösung dagegen in glänzenden, dünnen, dreiseitigen Blät- tern oft mit einem auf eine Seite gestellten emgehenden Winkel. Die Form dieser Krystalle ist sehr charakteristisch. Wenn Nadeln [oder Pris- men]und Blätter mit einander gemengt sind, braucht man nur die Mischung mit Wasser zu erwärmen um alle Nadeln in Blätter überzuführen. Wahr- scheinlich rührt die Verschiedenheit nur von ungleichem Gehalt an Kry- stallwasser her. Die Säure löst sich in kaltem Wasser sehr schwer, in warmem etwas leichter, ist aber auch darin schwerlöslich. In Alkohol scheint sie seibst in der Wärme beinahe ganz unlöslich zu sein. Sie schmilzt noch nicht bei 260°C. Nach Erhitzen auf 110—115°C ist sie wasserfrei. Nova Acta Reg. Soc. Se. Ups. Ser. III. 4 26 O. WIDMAN, Analyse: I 0,2119 g getrocknete Substanz ergaben bei der Verbrennung mit Bleichromat 0,4062 & Kohlensäure und 0,132 g Wasser, entsprechend 0,11078 g Kohlenstoff und 0,01466 g Wasserstoff. II 0,2015 g Substanz lieferten nach Glühen mit einem Gemenge von Soda und Kaliumehlorat 0,2107 & Bariumsulfat, 0,02894 & Schwefel ent- sprechend. In Procent: Gefunden: Berechnet: I II ‚ (ie RP SRE 282.28 — 120 52,40 I ee: 6,92 = 15 6,55 INA ee —— = 14 6,12 SR A, — 14,36 32 13,97 Ve — — 48 20,96 220) 100,00 Diazocymolsulfonsäure. N-N- A [wu s rds 2 — ein Verlauf, der schon früher sowohl bei Diazosulfonsáuren ') als auch bei Diazoderivaten der Kohlenwasserstoffe ?) bisweilen beobachtet wor- den ist. Auch nicht auf diese Weise konnte ich somit zu der Cymolsulfon- süure gelangen. Es bleibt dennoch eine Möglichkeit übrig die Diazo- gruppe zu eliminiren und zwar durch Darstellung der Bromeymolsulfon- säure und Vertreten des Bromatoms mit Wasserstoff. Dieser Weg führte endlich zum Zael. Bromcymolsulfonsäure. CH Ve Q. „nl Fin Br (CLEL In Vacuum über Schwefelsäure getrocknete Diazocymolsulfonsäure wurde nach und nach in erwärmte Bromwasserstoffsäure von 1,45 sp. Gew. eingetragen. Die unter lebhafter Gasentwickelung gebildete Säure ist in der Bromwasserstoffsäure selbst bei Wasserbadwärme unlöslich und scheidet sich zufolge dessen und zwar als ein gelbes Oel ab. Die Mi- schung wurde dann im Wasserbade zur Trockne abgetrieben, um die freie Bromwasserstoffsäure zu entfernen. Während des Verdampfens färbt sich das Oel immer mehr braun. Nachdem der Rückstand wieder- holt nach jedesmaligem Zusatz von Wasser abgedampft worden ist, löst er sich nachher äusserst leicht mit einer intensiven, rothvioletten Farbe auf. : Br Bariumbromeymolsulfonat: 2 | O,,H,,— Ba + 5H,0 e "50,0 2 1) Haypuck, Ann. Chem. Pharm. Bd 172 p. 215. ZANDER, Bd 198 p. 25. ?) Hatten, Ber. d. Deutsch. chem. Gesellsch. XVII p. 1887, A. W. HOFMANN, XVII p. 1917, WrogLewsky, XVII p, 2703. i [ H 7 — STUDIEN IN DER CUMINREIHE. 29 Die Lösung der Bromsulfonsäure wurde durch Kochen mit Barium- earbonat neutralisirt. Die färbende Substanz wird dabei von dem Car- bonate aufgenommen, so dass die Lösung des gebildeten Bariumsalzes farblos ist. Das Salz krystallisirt aus einer erkaltenden Lösung in äus- serst dünnen Schuppen, die in circa 100 Theilen Wasser von 17°C, in warmem aber veil leichter löslich sind. Ueber Schwefelsäure in Vacuum getrocknet, enthält es auf jedes Atom Barium 2 '/ Moleküle Wasser, welche bei 100°C entweichen. Analyse: 0,234 g im luftleeren Exsiccator getrocknetes Salz verloren bei 103°C 0,0137 g Wasser und hinterliessen beim Abrauchen mit Schwefel- säure und Glühen 0,07 g Bariumsulfat, eutsprechend 0,04116 g Barium. In Procent: : Gefunden: 3erechnet für 2[C,,H,, 1504 Ba + 5H,0: Der nase 17,59 17,89 lab (Qvo toe 5,85 5,87 Cymolsulfonsäure aus der Bromcymolsulfonsäure. vom C,H, S0, OH CE, Das Bariumbromeymolsulfonat wurde in Wasser gelöst und mit Natriumamalgam in der Wärme behandelt. Nach einer Weile reagirte die Lösung stark auf Brom mit Silbersalz. Nach beendeter Einwirkung wurde die Lösung mit Salzsäure angesäuert und zur Trockne verdampft, bis der Rückstand nicht länger nach Chlorwasserstoff roch. Dann wurde die Salzmasse mit stärkstem Alkohol ausgekocht und das ungelöste Chlor- natrium abfiltrirt. Als dann der Alkohol abgedampft wurde, blieb eine feste aus dünnen Schuppen bestehende Masse zurück, die Natrium ent- hielt und nichts anderes war als das Natriumsalz der Cymolsulfonsäure. Da die freie Säure somit Chlorwasserstoff aus Chlornatrium herauszutrei- ben vermag, was ohne Zweifel von der Flüchtigkeit des Chlorwasser- stoffs abhängt, wurde die Salzmasse gelöst, mit der berechneten Menge 30 O. WipMan, Schwefelsäure versetzt, die Lösung zur Trockne verdampft und die freie Säure mit Alkohol ausgezogen. Nach Wegkochen des Alkohols wurde in Wasser gelöst und mit Bariumcarbonat gekocht. Die abfiltrirte Lösung ergab dann nach Concentriren beim Erkalten glänzende Blätter von dem Aussehen und der Zusammensetzung des normalen Bariumcymolsulfonats. Im Exsiccator getrocknet enthält das Salz 3 Moleküle Krystallwasser, die bei 160°C entweichen. Zum Vergleich habe ich gewöhnliches Cymol nach dem Vorschrift Jacopsens ') sulfonirt und das Bariumsalz der Sulfonsäure dargestellt. Das so erhaltene Preparat unterscheidet sich in keiner Be- ziehung von dem aus Cymidin hergestellten. Analyse: I 0,1407 g im Exsiccator getrocknetes Salz verloren beim Trocknen bei 160—170°C 0,0121 = oser II 0,1289 & SESIONES Salz hinterliessen beim Verdampfen mit Schwe- felsáure und Glühen 0,0539 & Bariumsulfat, entsprechend 0,0317 g Barium. In Procent: Gefunden: Berechnet für I [€,,H,,80,], Ba + 3H,0: [1S0 E EE 8,60 8,75 I [C,,H35 80; ; Ba: Ba utet M 24.60 24,33 Da diese Cymolsulfonsäure folgende Struktur besitzt: C.CH, HC C.SO,OH HC CH C.CH,.CH,.CH; erhellt aus diesen Ergebnisse zunächst, dass der Schwefelsäurerest bei dem Sulfoniren des Cymidins ein in Orthostellung zu der Methylgruppe 1) Ber. d. Deutsch. chem. Gesellsch. XT p. 1059. STUDIEN IN DER CUMINREIHE. 31 vorhandenes Wasserstoffatom vertreten hat, und dass der Cymidinsulfon- säure somit eine von folgenden Formeln: C.CH, C.CH, HOSO,.C CH HOT ^0.80,0H HC CNE, HC C.NH, C.C,H, C.C,H, zukommt. Wie schon erwähnt, werden immer Paraderivate, wenn nicht ausschliessend, neben wechselnden, geringeren Mengen Orthoderivaten gebildet, wenn eine negative Gruppe in ein Amidoderivat eintritt, in so fern Hydroxyl] nicht vorhanden ist. Da nun in diesem Falle nur eine Sulfon- säure entstanden ist, ist es nicht zu bezweifeln, dass die eben beschrie- benen, neuen Verbindungen den Schwefelsäurerest in Parastellung hin- sichtlich der Amido-, resp. Diazo-, Aethoxyl- und Bromgruppe enthalten. Da die Propylgruppe, wie ich zeigen werde, in sämmtlichen normal ist, lässt sich ihre Constitution durch folgendes Schema veranschaulichen: C.CH, HOSO,.C CH HC CR C.CH,.CH,.CH, R = -NH, -N=N.OH, -OC,H,, -Br. Was die Propylgruppe betrifft, ist es somit sicher ermittelt wor- den, dass eine molekuläre Umlagerung von Isopropyl zu normalem Pro- pyl während des successiven Uebergangs von Nitrocuminol in die Cymol- sulfonsäure stattfindet, es sei nun, dass man das Zwischenprodukt, Cymi- din, direkt in die Cymolsulfonsäure überführt oder dass man daraus zunächst Thymol darstellt und dann dieses mit Phosphorpentasulfid in Cymol, resp. Cymolsulfonsäure, umwandelt. Dies macht es nun gleich sehr wahrscheinlich, dass die Umlagerung schon bei der Bildung des Cymidins eingetreten ist, in dem Falle ist sie ja nur von einer, sonst aber von zwei verschiedenen Reactionen bewirkt. Das Cymidin wurde aus dem Nitrocymylenchlorid: NOS C; H, 107 H:s CHOI, 32 O. WipMaN, dureh langwieriges Kochen mit Zink und Salzsáure hergestellt. Dass eine solche Reaction eine Umlagerung von Isopropyl zu normalem Propyl bewirken kann, geht aus der Beobachtung von Parprno und Spica hervor, dass Cumylchlorid, (CH,),CH.C,H,.CH,Cl, mit Zink und Salzsäure gekocht, normales Cymol ergiebt. Von den folgenden bei dem Ueberführen des Cymidins in Cymolsulfonsäure benutzten Reactionen: Sulfoniren des Cymidins, Diazotirung der Cymidinsulfonsáure, Zersetzen der Diazover- | bindung mit Bromwasserstoff, Reduciren der Bromcymolsulfonsäure mit Natriumamalgam, wäre nur möglicher Weise die letzte im Stande, eine Umlagerung zu veranlassen. Ungereimt dürfte es jedoch sein anzuneh- men, dass die Isopropylgruppe während einer Reductionsprocesse, die nicht nur eine Nitrogruppe redueirt, sondern auch zwei Chloratome elimi- nirt, unberührt gelassen, von einem milderen Reductionsmittel aber und während einer Reaction, die nur ein Bromatom eliminirt, umgewandelt würde. Aus einer solchen Annahme würde ausserdem folgen, dass eine Umlagerung von Isopropyl zu Propyl auch beim Erhitzen des Thymols mit Phosphorpentasulfid anzunehmen wäre. Eine solche ist doch bei ähnlichen Reactionen noch niemals beobachtet worden. Das in der beschriebenen Weise erhaltene Cymidin muss somit als ein normales Propylderivat aufgefasst werden und daraus folgt, dass auch Thymol normales Propyl enthält. C. UEBER DIE PROPYLGRUPPE IN DEN CUMIN- UND CYMOL- REIHEN. Da man nunmehr hat constatiren können, nicht nur dass eine Reihe Atomverschiebungen innerhalb der Propylgruppe stattfinden, sondern auch in welcher Richtung und wann sie vor sich gehen, sei es mir gestattet, hier eine übersichtliche Zusammenstellung aller bisher gekannten Fällen von solchen Umlagerungen, in so fern sie zu den Cymol- und Cumin- reihen gehören, zu geben, um später daran emige Erwägungen anzuknüpfen. Isopropyl lagert sich in folgenden Fällen zu normalem Propyl um: 1) Der Cuminalkohol geht beim Kochen mit Zinkstoff in gewöhn- liches Cymol über. Kraut’). JACOBSEN ”). 1) Ann. Chem. Pharm. Bd 192 p. 225. 2) Ber. d. Deutsch. chem. Gesellsch. XII p. 434. STUDIEN IN DER ÜUMINREIHE. 33 2) Das Cumylchlorid ergiebt beim Kochen in alkoholischer Lösung mit Zink und Salzsäure gewöhnliches Cymol. PATERNO & Spica '). 3) Das Nitrocymylenchlorid geht beim Kochen mit Zink und Salz- säure in normales Cymidin über. Normales Propyl lagert sich in folgenden Fällen zu Isopropyl um: 1) Gewöhnliches, normales Cymol wird beim Durchgang durch den thierischen Organismus zu Cuminsáure oxydirt. NENCKI & ZIEGLER ?). JACOBSEN °). v. GERICHTEN ‘). 2) Das Cymol wird durch Schütteln mit Natronlauge und Luft in Cuminsäure übergeführt. Nencxt ?). 3) Normale Cymolsulfonsäure ergiebt bei der Oxydation mit Kalium- permanganat in alkalischer Lösung Oxyisopropylsulfobenzoësäure : _C.OH[CH,], C,H,<—S0, OH COOH R. Meyer & Boner ‘). 4) Thymol, wie ich oben dargethan habe, ein normales Propyl- derivat, wird beim Schmelzen mit Kaliumhydrat in dieselbe Oxycumin- säure übergeführt, die Barr‘) aus der Amidocuminsäure mit salpetriger Säure und kochendem Wasser dargestellt hat. Diese Amidocuminsäure wird durch die Reduction der Nitrocuminsäure mit Schwefelammon *) oder Ferrohydrat (siehe unten) gebildet und ist daher ein Isopropylderivat. BeiLstein hat freilich in seinem »Handbuche der organischen Chemie» [erste Aufl. p. 1472] die Thymooxycuminsäure als ein normales Propylderivat bezeichnet, was aber ausschliesslich davon abzuhängen scheint, dass er die aus dem Natriumsalze der /-Isocymolsulfonsäure durch Schmelzen mit Kaliumhydrat von JACOBSEN erhaltene Säure als eine /7-Oxycumin- 1) Jahresbericht 1879 p. 369. 2) Berichte d. Deutsch. chem. Gesellsch. V p. 749. 3) x E 5 XII. p. 512. e » o) " XI p. 369. i) 50 > r5 XIV p. 1144. Journ. f. pr. Chem. N. F. Bd 23 p. 96. 5) 5 3 5 XIV p. 1136, 2391. Ann. Chem. Pharm. Bd 220 p. 6. 7) Ber. d. Deutsch. chem. Gesellsch. XI p. 1571. Der; 25 3 XIII p. 1661. Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. E 5 34 O. WIDMAN, säure aufgeführt hat, die in solchem Falle mit der Thymooxycuminsäure isomer sein und selbst Isopropyl enthalten würde. Nun ist indessen diese Säure gar keine Oxycuminsäure, sondern wie JACOBSEN !) selbst angiebt, eine Metahomosalicylsäure und kann desshalb gar keinen Ein- fluss auf die Auffassung von der Constitution der Thymooxycuminsäure ausüben. 5) Carvacrol, normales Oxycymol, giebt beim Schmelzen mit Ka- humhydrat eine Oxycuminsäure, die ohne Zweifel mit der durch Schmel- zen des Natriumsalzes der «-Isocymolsulfonsäure mit Kaliumhydrat er- haltenen Säure identisch ist. Diese Säure enthält aber ganz sicher Iso- propyl. JACOBSEN ?), welcher alle beide entdeckt hat, beobachtete freilich bei jener einen Schmelzpunkt von 93°C, bei dieser von 88°C, fügt aber hinzu: »die Säure verhält sich gegen Lösungs- und Fällungsmittel durch- aus wie die ihr in jeder Beziehung sehr ähnliche Isooxycuminsäure aus Carvacrob. Voreilig dürfte es sein, die beiden Säuren nur wegen dieser Schmelzpunktsdifferenz von 5 Graden als verschieden anzusehen, da einerseits alle die übrigen Eigenschaften übereinsstimmen, andererseits es nicht an Beispielen fehlt, p zeigen, dass eine Sch differenz von so wenigen Grades zuweilen keine Bedeutung hat ?). In allen bisher niet Fällen ist übrigens der Das in Eigen- schaften zwischen sonst gleich zusammengesetzten Propyl- und Isopropyl- derivaten nicht unbedeutend, z. B. die Schmelzpunkte der Cuminsäure und Propylbenzoësäure (resp. 116 und 140), die Bariumsalze der Cymol- und Isocymolsulfonsäuren u. s. w. Ausserdem ist in dem fraglichen Falle eine Umlagerung von Propyl zu Isopropyl a priori zu erwarten, da, wie in 4 erwiesen ist, das völlig analoge Thymol bei derselben Be- handlung in ein Isopropylderivat umgelagert wird. Da sowohl im Römischen Kümmelöl, durch Destillation der Samen von Cuminum cyminum bereitet, als im flüchtigen Oele des Wasser- schierlings (Cicuta virosa) Cymol und Cuminol neben einander vorkom- men, dürfte es auch im höchsten Grade wahrscheinlich sein, dass das 1) Ber. d. Deutsch. chem. Gesellsch. XII p. 433. IV 109 3j XI p. 1061 und XII p. 432. 3) R. MEYER fn E. MüLter (Berichte d. D. ch. Ges. XV p. 1903) erhielten bei ihrer Synthese von Cuminsáure anfangs ein Preparat, das bei 110°C statt 116 —1179C schmolz, und durch keine Reinigunsprocesse, Sublimation, Destillation mit Wasser- dämpfen, Umkrystallisationen von den Salzen u. s. w. auf den normalen Schmelz- punkt gebracht werden konnte — und dies, obwohl die Säure in der That die rechte Cuminsäure war. STUDIEN IN DER CUMINREIHE. 35 eine aus dem anderen sich erzeugt hat, und dass somit auch die Lebensprocesse der Pflanze im Stande ist, eine Umlagerung der Propyl- gruppe zu bewirken, es sei nun, dass Cymol aus Cuminol oder dass Cu- minol aus Cymol entstanden ist. Da nun Cymol viel öfter in den Pflan- zen vorkommt als das Cuminol und dieses nie gefunden worden ist, ohne von jenem begleitet zu sein, scheint die Annahme in der That die wahrscheinlichste zu sein, dass Cuminol aus Cymol durch Oxydation sich gebildet hat. Aus den vorliegenden Thatsachen geht hervor, dass sobald die in Parastellung zu der Propylgruppe vorhaudene Seitenkette in Methyl übergeht, die Isopropylgruppe in normales Propyl umgelagert wird, und sobald dieselbe Seitenkette von Methyl in Carboxyl übergeht, die nor- male Propylgruppe in Isopropyl verwandelt wird — wie ein Blick auf folgendes Schema erkennen lässt: CH 1 Y Y "IT Y 1) E NULLUM —- CHRCHRCHE= CHE, CHE OH, Y ; | Y 3 2) cp. ~CH-C,H.- CHO —— CH, .CH,.CH, —C,H,-CH, CH x CHCl, as ! : CH 3) og, CH-GH,— xo, -— CH, CH,.CH, OH, yy GER 1)u.2) CH,.CH,.CH,-C,H,-CH, Se OE >CH-C,H, -COOH 3 3 CH CH. COOH Y "ar zu 3 AR 3$ " = 3) CH,.CH,.CH, GE $0 0H cn, € 0H CH: S0. 0g , CH; 1 CH . COOH 1 4) CH,.CH,.CH,-O, Hs og 3 A Y CH, CH-G HC og 3 CH, 1 CIL ES COOH 1 5) SEELE LE og, CH-C Hop 5 Diese Verhältnisse legen den Schluss nahe, dass es gerade das Zugegensein der Methylgruppe oder der Carboxylgruppe ist, welches der An- wesenheit des normalen Propyls, resp. Isopropyls, zu Grunde liegt. Die Methyl- gruppe würde es dann, wenn man so sagen darf, mit einer in Parastellung 36 O. WIDMAN, vorhandenen Propylgruppe und die Carboxylgruppe mit einer im dersel- ben Stellung befindlichen Isopropylgruppe am besten aushalten: CH; COOH es CH, .CH, .CH, CHa 3 Cymol Cuminsäure Worauf dies beruhend ist, davon weiss man gegenwärtig nichts. Man könnte sich jedoch die Sache so vorstellen, dass die Gleichgewichtslagen innerhalb der Moleküle auf diese Weise die besten werden, und dass die Atome streben, diese Lagen einzunehmen. Dass die Umlagerungen in der That von Auftreten des Methyls oder Carboxyls abhängig sind, erhellt aus sehr vielen Erfahrungen, die geraden Wegs su einer solchen Annahme zwingen. So fand R. Meyer’), dass sowohl die normale Cymol- als die Isocymolsulfonsäure bei der Oxydation in alkalischer Lösung dieselbe Oxyisopropylsulfobenzoësäure, dass aber bei genau derselben Behandlung; wohl die Isopropylbenzolsulfonsäure nicht aber die normale Propylbenzol- sulfonsäure Oxyisopropylbenzolsulfonsäure ergiebt: CH, CH, CH, CHIC. ;Hs— go. OH CH, A _cooH Ip u ae sH:<80,0H CH,.CH,.CH,-C Hi soon ol CH OH >CH-0,H,-SO,0H — gy 0.0H-6,H, -80,0H CH;:CH,.CH, -C,.H, -S0,0H —— CH;.CH,.CH;-C,H, -SO,OH Warum wird nun die normale Propylgruppe im ersteren, nicht aber im letzteren Falle umgelagert? Ganz gewiss nur desshalb, weil in jenem Falle eine Methylgruppe vorhanden ist, die zu Carboxyl oxydirt wird, nicht aber in diesem; einen anderen Unterschied giebt es ja nicht. 1) Ann. Chem. Pharm. Bd 219 p. 294 und Bd 220 p. 6. STUDIEN IN DER CUMINREIHE. 37 Schmilzt man die normale Cymolsulfonsäure mit Kaliumhydrat, erhält man Carvacrol, das fortwährend ein normales Propylderivat ist, weil es bei der Destillation mit Phosphorpentasulfid gewöhnliches Cymol giebt. Wird aber das Schmelzen so lange fortgesetzt, bis dass die Me- thylgruppe zu Carboxyl oxydirt wird, findet Umlagerung innerhalb der Propylgruppe statt und Oxycuminsiure entsteht '): - _CH Y ^ ^i CH CH,.CH,.CH,-C,H; So og ——- CHs«CHeCH,- CH, og CH. SE COOH Y A 3 ER: GS er p @E1.CEH.:CH, C,H, SO,OH cH, CH C, HS OH Man kennt keinen einzigen Fall, wo man von der Cuminreihe in die Cymolreihe hat übergehen kónnen, ohne dass gleichzeitig eine Um- lagerung von Isopropyl in Propyl stattgefunden hat. In allen den Fällen, wo man die Methylgruppe der Cymolderiva- ten zu Carboxyl oxydirt hat, tritt ebenfalls und zwar in entgegengesetzter Richtung molekulare Umlagerung ein. Hiebei muss doch eine Bemerkung gemacht werden. PATERNd & Spica?) erhielten bei der Oxydation des von ihnen dargestellten Para- propylisopropylbenzol: a 7 CH..CH..CH, C,H, CH mit Salpetersäure, wie auch später H. Körner?) in gleicher Weise aus dem Dipropylbenzol: _CH,.CH,.CH, CH: CES die normale Propylbenzoësäure: CH,.CH,.CH,—C,H,—-COOH Diese Thatsachen scheinen in der That mit dem oben aufgestellten Satze nicht zu stimmen. Freilich werden hier Propylgruppen statt der Methyl- gruppe der Cymolreihe oxydirt, dies sollte ja doch eine Umlagerung eher erleichtern als erschweren. Indessen dürften sich die Einwände, welche C,H 1) Ber. d. Deutsch. chem. Gesellsch. XI p. 1060. 2) 5 2 X p. 1746. 3) N = XI p. 1866. 38 Or WibMAN, auf diese Erfahrungen begründet werden könnten, bei näherer Erwägung beseitigen lassen. Wenn nämlich die Gleichgewichtslagen innerhalb des Moleküls die besten werden, wenn normales Propyl in Cymolderivaten und Iso- propyl in Cuminderivaten vorhanden ist, und dies in den Fällen, wo sich Gelegenheit dazu darbietet, Umlagerungen der Propylgruppe verursacht, so ist dieses Verhalten jedoch nicht bis auf den Grad entscheidend, dass nicht auch Isocymolderivate und normale Cuminsäurederivate überhaupt existiren können. Es ist desshalb auch nicht undenkbar, dass die Um- stände solche sein können, dass selbst bei einem Oxydationsprocesse eine normale Propylbenzoësäure trotz einer starken Neigung zur Bildung von Isopropylbenzoësäure gebildet wird. Nun giebt es einen wesent- lichen Unterschied zwischen einerseits den Oxydationsvorgängen, wodurch gewöhnliche Cuminsáure oder Derivate davon entstanden sind, und wel- che Umlagerungen von Propyl zu Isopropyl bewirkt haben, — und an- dererseits den Oxydationsvorgängen, wodurch die Propylbenzoësäure sich gebildet hat. In jenem Falle ist die Oxydation immer in alkalischer Lósung mit mehr oder weniger langsam wirkenden Agentien durchge- führt, während dass hingegen in diesem die heftig wirkende Salpeter- säure das Oxydationsmittel war. Ungezwungen scheint mir daher die Auslegung zu sein, dass die Oxydation im letzteren Falle so ge- schwind eingetreten ist, dass keine Zeit für eine Umlagerung der Propyl- gruppe übrig blieb. Ausserdem ist es sehr wahrscheinlich, dass wenn auch ein Isopropylderivat sich zum Theil gebildet hat, dieses später wei- ter oxydirt worden ist, da man vielmals erkannt hat, wie viel leichter Isopropyl als Propyl von Salpetersäure oxydirt wird. Uebrigens schei- nen gewisse Umstände anzudeuten, dass die sauren oder alkalischen Eigenschaften des Oxydationsmittels nicht ohne Einfluss sind auf die Verläufe der Reactionen nach der einen oder anderen Richtung hin '). Aus dem angeführten scheint es mir hervorzugehen, dass die Frage nach der Natur der Propylgruppe in den Cymol- und Cuminreihen, welche zufolge vieler scheinbar einander widersprechenden molekularen Umlagerungen bisher um das wenigste zu sagen schwerverständlich ge- - 1) Von Interesse wäre es Kaliumpermanganat in alkalischer Lösung auf die normale Propylbenzoësäure einwirken zu lassen. Vielleicht wäre die Neigung zur Bildung von einem Isopropylderivate stark genug, einen Uebergang in die Oxyiso- propylbenzoësäure zu verursachen. Selbst kann ich aus Mangel an Material den Ver- such nicht ausführen. SEE SES ee Miete re à La do AD 4 fab -— indie acd. xen STUDIEN IN DER CUMINREIHE. 39 wesen ist, eine einfache und klare Deutung findet durch folgenden auf ‚die bisher bekannten Thatsachen begründeten Satz: Wenn in einem Benzolderivate eine Methyl- oder eine Carbowylgruppe in Parastellung zu einer Propylgruppe vorhanden ist, üben jene Gruppen auf diese Einfluss aus, so dass die Methylgruppe zur Bildung von normalem Propyl, die Carboxylgruppe zur Bildung von Isopropyl predisponirt. Dass das Zugegensein gewisser Atomgruppen innerhalb eines Moleküls auf andere in demselben Moleküle vorhandene Gruppen Ein- fluss ausüben kann, obwohl die letzteren mit jenen in keiner direkten Verbindung stehen und auch nicht selbst an die Reaction Theil nehmen, ist meines Wissens ausser etwa in der Orthoreihe nicht vorher nach- gewiesen oder allerdings nie deutlich hervorgehoben worden. Die Beo- bachtung scheint um so grössere Aufmerksamkeit beanspruchen zu kön- nen, da, wie aus dem oben angeführten erhellt, dieser Einfluss sich mit auffallender Stärke geltend zu machen vermag und dies sogar in glatten Reactionen, welche von ausserordentlich milden Agentien bewirkt, bei niedrigen Temperaturen verlaufen — gerade die Verhältnisse, welche man gewohnt ist nachzustreben, um Atomverschiebungen vorzubeugen. Sonderbar wäre es in der That, wenn eine Ursache zu Veränderungen innerhalb der Moleküle, die sich in einem Gebiete so kräftig zeigt, nicht auch in anderen von Bedeutung wäre. Vielmehr dürfte es wahrschein- lich sein, dass sie in vielen Fällen eine nicht unbeträchtliche, bisher aber übersehene Rolle spielt '). 1) Zur Bestätigung davon kann ich nicht unterlassen, hier an eine Beobach- tung zu erinnern, welche ich schon im Jahre 1577 gemacht und 5 Jahre später bei genauerer Prüfung bestätigt gefunden habe (siehe “Om naftalins klorféreningar“‘, Up- sala 1877, Ofvers. af K. Vet. Akad:s Förh. 1882 N:o 6 p. 3, Ber. d. D. ch. Ges. XV p. 2160), nämlich dass «-Dichlornaphtalin beim Einwirken des freien Chlors in f-Di- chlornaphtalintetraehlorid, C,H,Cl,.C,H,Cl,, umgewandelt wird. Der Umstand, dass Chloratome zu dem einen Benzolkern des Naphtalinmoleküls addirt werden, bewirkt somit eine Umlagerung der substituirten Chloratome in dem anderen, ohne dass diese letzteren oder sogar der ganze andere Benzolkern übrigens in irgend einer Weise an die Reaction Theil nimmt. Dieser Vorgang ist sicherlich auf dieselbe Ursache, wel- che den oben besprochenen Umlagerungen der Propylgruppe in den Cumin- und Cymolreihen zu Grunde liegt, zurückzuführen. 40 O. WIiDMAN, I. VERSUCHE; AUS CUMINOL VERBINDUNGEN, DIE STICK- STOFFKERNE ENTHALTEN, DARZUSTELLEN. A) DURCH MITWIRKUNG VON DER PROPYLGRUPPE. A. UEBER DIE METANITROOXYPROPYLBENZOESAURE UND IHRE DERIVATE. Wie in der Einleitung dieser Abhandlung hervorgehoben worden ist, war es nóthig um eine Reaction zwischen einer in der Orthostellung hinsichtlich der Propylgruppe vorhandenen Nitro- oder Amidogruppe und den Kohlenstoffatomen der Propylgruppe zu Wege zu bringen, die Seitenkette reactionsfähiger zu machen. Ein Mittel dazu bietet R. MEvEn's *) Methode für direkte Hydroxylirung durch Oxydation mit Kaliumperman- ganat in alkalischer Lösung. R. Meyer hat nämlich, wie schon erwähnt, in sehr vielen Fällen bestätigt gefunden, dass wenn eine Säure, die Isopropyl oder auf andere Weise tertiäre Kohlenstoffatome enthält, mit einer Chame- leonlösung in stark alkalischer Lösung erwärmt wird, das an dem tertiären Kohlenstoffatome gebundene Wasserstoffatom von einer Hydroxylgruppe vertreten wird. Auf diese Weise wurde die Cuminsäure in eine Oxy- isopropylbenzoësäure (Schmelzpunkt 155 —156°C) umgewandelt. _ COOH „00H C,H: } CH; _CH CONO Gg Coon Om, 1) Ann. Chem. Pharm. Bd 219 p. 234 und Bd 220 p. 1. STUDIEN IN DER CUMINREIHE. 41 Durch Erwärmen mit Salzsäure hat Meyer die neue Säure in eine Pro- penylbenzoësäure (Schmelzpunkt 160—161°C) COOH GX, CH, CH, übergeführt, die bei der Anwendung von verdünnter Salzsäure (2 Th. Wasser, 1 Th. rauchende Salzsäure) allein, von raucheuder mit einer iso- meren Säure, Isopropenylbenzoësäure (Schmelzpunkt unscharf 255—260°C) bemengt, entsteht. Auf ähnliche Weise habe ich die entsprechenden Nitrosäuren dar- ‘gestellt. Das Vorhandensein der Nitrogruppe bewirkt jedoch mehrfache Verschiedenheiten in Eigenschaften und Reactionen. Nitrocuminsäure. C.COOH HC CH HC C.NO, C.CH[CH,] Diese Säure ist schon vorher von CAHOURS ') und Anderen durch Kochen der Cuminsäure mit rauchender Salpetersäure dargestellt worden. Da indessen die Cuminsäure sich durchaus nicht leicht in grösseren Mengen aus Cuminol darstellen lässt ?), habe ich das Nitrocuminol zu entsprechender Säure oxydirt, welches Verfahren sowohl leicht auszu- führen ist als auch ein sehr reines Product in guter Ausbeute giebt. Das Nitroaldehyd wird am besten mit der berechneten Menge in Eisessig 1) Ann. Chem. Pharm. Bd 69 p. 243. 2) R. Meyer hat eine Methode für die Darstellung der Cuminsäure aus Cu- minol durch Einwirkung bei gewöhnlicher Temperatur von einer berechneten Menge Kaliumpermanganat in alkalischer Lösung empfohlen. Trotz eines genauen Beobach- tens aller Vorschriften konnte ich doch die Nebenbildung der Oxypropylbenzoësäure nicht vermeiden. Indessen waren damals die detaillirten Vorschriften in den Annalen noch nicht publicirt. Später habe ich nicht Veranlassung gehabt die Methode zu prüfen. Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. 6 42 O. WIDMAN, gelöster Chromsäure oxydirt. Nach Kochen bis zur Grünfärbung wird die Säure mit Wasser gefällt und durch Filtriren, Auflösen in Kalilauge, erneute Ausfällung und Krystallisation aus Alkohol gereinigt. Die so bereitete Säure zeigt dieselben Eigenschaften wie das durch Nitriren der Cuminsäure dargestellte Preparat. Der Schmelzpunkt liegt bei 157—158°0. Metanitrooxypropylbenzoësäure. R. Meyer hatte bei der Darstellung der Oxypropylbenzoësäure beobachtet, dass die Ausbeute geringer wurde, wenn er das Cuminol statt der Cuminsäure direkt für die Darstellung benützte. Desshalb führte ich anfangs stets das Nitrocuminol in die Nitrocuminsäure über, ehe ich die Reaction mit Chameleon bewerkstelligte. Bald fand ich doch, dass die Darstellung der Nitrooxypropylbenzoésáure ebenso gut und sogar besser und viel bequemer bei Anwendung von Nitrocuminol von statten geht. Das Verfahren wurde dann das folgende: Portionen von 5 bis 8 g Nitrocuminol werden in grossen Kolben mit den zwanzigfachen Mengen Natronlauge von 1,25 spec. Gewicht übergossen, die Flüssigkeit im Wasserbade erwärmt und unter fort- wührendem Erhitzen im Wasserbade mit kleinen Portionen einer con- centrirten Kaliumpermanganatlósung unter häufigem Umschütteln ver- setzt, so lange noch die rothe Farbe ins Grüne übergeht. Die Oxyda- tion dauert gewöhnlich 10 bis 12 Stunden. Wenn die Lösung während einer Stunde ohne neuen Zusatz von Chameleonlösung violet bleibt, wird mit einigen Tropfen Alkohol entfärbt und von ausgeschiedenem Mangan- superoxydhydrat abfiltrirt. Wenn die Lösungen sehr verdünnt sind, wer- den sie zweckmässig in Platinschalen ziemlich stark concentrirt. Die Lösung wird abgekühlt und mit Salzsäure unter Vermeiden von Erwär- mung und grösserem Ueberschuss der Säure gefällt. Der Chlorwasser- stoff zersetzt nämlich die Oxysäure in der Wärme unter Bildung von Nitropropenylbenzoësäure. Die ausgefällte Säure, welche gewöhnlich Mec S STUDIEN IN DER CUMINREIHE. 43 hübsch krystallinisch ist, wird abfiltrirt, in siedendem Wasser wieder ge- löst und die Lösung von ungelöster Kieselsäure filtrirt. Beim Erkalten krystallisirt dann eine in gewöhnlichen Fällen ganz reine Säure. Schmilzt sie nicht bei der richtigen Temperatur, muss sie wieder aus Wasser um- krystallisirt werden. Dies ist doch sehr selten der Fall. Weil die Nitro- oxypropylbenzoësäure auch in kaltem Wasser beträchtlich löslich ist, werden alle Mutterlaugen etwa dreimal mit Aether ausgezogen. Der Rückstand bei der Abdestillirung des Aethers enthält auch eine andere Säure, welche höher als die Nitrooxypropylbenzoësäure schmilzt und in sehr geringer Menge bei der Oxydation gebildet wird. Er muss dess- halb aus Wasser umkrystallisirt werden, bis der richtige Schmelzpunkt beobachtet wird. Für die Bildung der Oxysäure ist es übrigens gar “nicht nôthig zu erwärmen. Bei einem Versuche, der ohne Erhitzung ausgeführt wurde, bekam ich eine Säure, die sehr rein war (siehe Ana- lyse II). Natürlicher Weise dauert in solchem Falle die Reaction viel länger, als wenn sie m der Wärme vor sich geht. Die Nitrocuminsäure scheint schwieriger oxydirbar zu sein als die unnitrirte Säure. Nachdem das Nitrocuminol zu Nitrocuminsäure oxydirt worden ist, bleibt die Lösung fortwährend grün, fast wie lange man auch erhitzt. Die Säure kann somit nicht die Mangansäure zu Mangan- superoxyd reduciren. Nach den Angaben R. Mryer’s wird hingegen bei der Darstellung der Oxypropylbenzoésáure das Chameleon völlig entfärbt. Gleichartig ist aber das Verkältniss, dass stets eine viel grössere Menge Kaliumpermanganat als die berechnete zur Oxydation verbraucht wird. Auch wenn die Reaction nur nach folgender Gleichung vor sich geht: C,,H,,NO, +2KMnO, + ZNaOH = C,,H,,NO, +K,MnO, + Na,MnO,+ H,0 d. h. dass die Mangansäure gar nicht reducirt wird, so berechnet sich auf 1 g Nitrocuminsäure nur 1,5 g Kaliumpermanganat, während an der That etwa 3,5 g verbraucht wird. Die Ausbeute wird auch viel geringer als die berechnete. Von 50 & Nitrocuminol habe ich höchstens 38 g Nitrooxypropylbenzoësäure d. h. circa 65 Procent von der berechneten Menge erhalten. Die Nitrooxypropylbenzoësäure krystallisirt aus heissem Wasser in zoll-langen, spröden, durchsichtigen, farblosen Nadeln, die in reinem Zustande bei 190—191°C schmelzen. Sie ist in heissem Wasser verhält- nissmässig leicht, in kaltem schwer, in Alkohol und Aether sehr leicht löslich. Eine alkalische Lösung der Säure ist ziemlich stark gelb. Wird 44 O. WIDMAN, die Säure der Einwirkung des Sonnenlichtes ausgesetzt, wird sie dunkel- gelb bis braun gefärbt — ein Verhalten, das auch Nitrocuminol, Nitro- cuminsäure und Nitropropenylbenzoësäure zeigen. Analyse: I 0,2257 g Substanz gaben bei der Verbrennung in Sauerstoffstrom 0,4412 & Kohlensäure, entsprechend 0,12033 g Kohlenstoff. Die Was- serstoffbestimmung ging verloren. II 0,1981 g Substanz gaben 0,3852 & Kohlensäure und 0,0898 g Wasser, entsprechend 0,10505 g Kohlenstoff und 0,00998 g Wasserstoff. III 0,3016 g Substanz lieferten bei der Stickstoffbestimmung nach Dumas 17 cbem feuchten Stickstoff bei “9°C und 756 m. m. Barometer- druck. In Procent: Gefunden: Berechnet: I II III Cr 53,31 53,03 — 120 53,33 Eu 7 She — 5,04 = 11 4,89 IN ett — — 6,73. 14 6,22 (ucc ah — — — 80 35,56 225 100,00 Ammonium-nitrozypropylbenzoat: C,,H,,NO,.NH, + 2H,0 Wenn die Säure in Ammoniak gelöst und die Lösung stark con- centrirt wird, schiesst das Salz bei der Krystallisation bei gewöhnlicher Temperatur in spröden, glänzenden Nadeln an, die in Wasser äusserst leicht löslich sind. Es enthält 2 Moleküle Krystallwasser, die über Schwe- felsäure im Exsiccator weggehen. Analyse: I 0,2802 g ausgepresstes Salz verloren im Exsiccator 0,0372 g Wasser. IT 0,367 g im Exsiccator getrocknetes Salz wurde mit Kalilauge gekocht und das weggehende Ammoniak in Salzsäure aufgefangen. Nach Abdampfen der Lösung und Trocknen des Rückstands bei 100°C wurden 0,076 g Chlorammonium erhalten, 0,02417 g Ammoniak ent- sprechend. STUDIEN IN DER CUMINREIHE. 45 In Procent: Gefunden: Berechnet il für C,,H,4NO,.NH, + 2H,0: LEO Ee ser 13,27 12,95 II für C,,H,)NO;.NH,: iu CM ce 6,59 7,02 Silber-nitroozypropylbenzoat: 2[C,,H,,NO;.Ag] + H,O Das Salz wurde theils durch Fällen des Ammoniumsalzes mit Silbernitrat theils durch Kochen einer Wasserlösung der freien Säure mit Silbercarbonat bereitet und durch Umkrystallisationen aus heissem Wasser gereinigt. Es krystallisirt bei der Wasserbadvärme in Nadeln, bei niedriger Temperatur in wohl ausgebildeten Prismen oder rhombischen Tafeln, die in kalten Wasser schwer, in warmem leichter löslich sind. Es ist gegen die Einwirkung des Lichtes sehr unempfindlich. Wie die analytischen Daten zeigen, enthält das Salz auf 2 Moleküle 1 Molekül Krystallwasser. Dies wird durch Stehen über Schwefelsäure nicht ab- gegeben. Analyse: I 0,2498 & Salz gaben, im Porcellansschiffe mit Sauerstoff verbrannt, 0,3251 g Kohlensäure und 0,0767 g Wasser, entsprechend 0,08866 g Kohlenstoff und 0,0085 g Wasserstoff. Beim Zurückwegen des Schif- fes wurde 0,0787 g Silber erhalten. IL 0,3168 g Salz hinterliessen beim Glühen 0,1 g metallisches Silber. III 0,1877 g Salz gaben nach Fällen mit Salzsäure 0,0781 & Chlorsilber, entsprechend 0,05878 & Silber. I und II sind mit Preparaten, mit Silbercarbonat dargestellt, III mit einem Preparate, durch Fällen mit Silbernitrat erhalten, aus- geführt. In Procent: Gefunden: 1! II III (fg coo e NER: 35,49 — = Ie ck asks sue 3,40 = = Nera erronee o 91,50 31,56 91,32 46 O. WiDMAN, Berechnet für C, H,,NO;Ag: für 2/C,,H,,NO;Ag] + HO: für C,,H,,NO,Ag + H,0: e i 120 36,14 oF 240 : 35,19 er 120 34,29 Em 10 3,01 al, 22 3,22 Ds 12 3,43 N 14 4,99 N, 28 4,11 N 14 4.00 0, 80 24,09 OM ino 25,817 sa NO 96 27,43 Ag 108 32,54 No RIO SL Ag 108 30,85 332 100,00 682 100,00 350 100,00 Auffallend ist der Wassergehalt, da die Silbersalze der aromati- schen Säuren in den meisten Füllen wasserfrei sind. Eigenthümlich genug enthält das entsprechende Salz der Oxypropylbenzoësäure auch Wasser jedoch nur 1 Molekül auf 4 Moleküle Silbersalz. Calcium-nitrooxypropylbenzoat: [C,,H,,NO,], Ca Das Salz wurde durch Kochen einer Wasserlösung der Säure mit frisch gefälltem Caleiumearbonat dargestellt. Es krystallisirt während des Verdampfens der Lösung im Wasserbade in weissen Nadeln, die auch in warmem Wasser schwer löslich sind. Es enthält kein Krystall- wasser. Beim Erhitzen verpufft es unter Verbreiten eines starken Indol- geruches. Analyse:. 0,1845 g Salz hinterliessen beim Abdampfen mit Schwefelsäure und Glü- hen 0,0477 g Calciumsulfat, 0,01403 g Calcium entsprechend. In Procent: Gefunden: Berechnet für [C,,H,)NO;],Ca: Ware eur 7,60 8,19 1 Theil Salz wird von etwa 30 Theilen Wasser bei 19,5°C gelöst. Barium-nitrooaypropylbenzoat: [C,,H,,NO,|,Ba + 6H,0 In gleicher Weise wie das Calciumsalz dargestellt, krystallisirt das Salz in schönen, stark glänzenden, spröden Nadeln, wenn eine Lösung im Exsiccator verdampft wird. Wird die Lösung im Wasserbade zur Trockne gebracht, bleibt es in glasigem, durchsichtigem Zustande zurück. Das Krystallwasser entweicht bei 100°C vollständig, schon im Exsiccator gehen 2'/, Moleküle weg. STUDIEN IN DER CUMINREIHE. 47 Analyse: 0,3035 g ausgepresstes Salz verloren beim Liegen im Exsiccator 0,0185 g, beim Trocknen bei 100°C im Ganzen 0,046 g Wasser und hinter- liessen beim Abdampfen mit concentrirter Schwefelsäure und Glühen 0,102 g Bariumsulfat, 0,06 g Barium entsprechend. In Procent: Gefunden: Berechnet für (C,H, NO] Ba + 6H,0: Ez, MM CR RE 19,77 = 19,77 H,O (im Exsiccator) . 6,09 21,H,0 6,49 H,O (bei 100°C)... 15,16 6H,0 15,58 1 Theil wasserfreies Salz wird von 11 Theilen Wasser bei 13°C gelöst. Blei-nitrooxypropylbenzoat: [C,,H,,NO;], Pb + 5H,O Das Salz setzt sich bei der Abkühlung einer siedenden Lösung in kleinen, kurzen, glänzenden Prismen ab, die in kaltem Wasser sehr schwer löslich sind. Von dem Krystallwasser, das den Analysen gemäss 5 Moleküle betragen muss, gehen 3 Moleküle schon bei 100°C weg, ohne dass der Rückstand bei fortgesetztem Erhitzen bis auf 160°C an Gewicht verliert. Von den 3 Molekülen entweichen 2'/, schon beim Aufbewahren im Exsiccator. I II III Analyse: 0,3068 g ausgepresstes Salz verloren im Exsiccator 0,0173 g Wasser und bei 100°C im Ganzen 0,0228 g Wasser. Nach dem Abrauchen mit concentrirter Schwefelsäure und Glühen gab die Probe 0,123 g Bleisulfat, 0,084 & Blei entsprechend. 0,2247 g ausgepresstes Salz verloren, bei 100°C getrocknet, 0,0172 g Wasser. 0,399 g im Exsiccator getrocknetes Salz hinterliessen beim Abrau- chen mit concentrirter Schwefelsäure und Glühen 0,17 g Bleisulfat, 0,11614 & Blei entsprechend. 48 O. WiDMAN, In Procent: Gefunden: Berechnet I Il für [CioH1oN0:bPb + 5H,0: Tub PMR RE ME 27,38 = — 27,78 H,O (im Exsiecator) 5,64 — 2!,H,0O 6,04 Ez (bei 10000) oss) eB 7,65 3H,O 7,25 | III für [C,,H,,NO;],Pb + 21/,H,0: Ph ar Hr qe e 29,11 29,57 1 Theil bei 100°C getrocknetes Salz wird in etwa 390 Theilen Wasser von 18°C gelöst. Kupfer-nitrooxypropylbenzoat: 2{C,,H,,NO,],Cu + 3H, 0 Beim Verdampfen einer Wasserlösung im Wasserbade krystallisirt das Salz in blaugriinen, prismatischen oder kubischen Krystallen, die sowohl in kaltem als in warmem Wasser sehr schwer löslich sind. In Alkohol löst es sich leicht und krystallisirt daraus in kleinen, grünen, feinen Nadeln. Es verliert nicht Wasser im Exsiccator. Beim Erhitzen über 125°C tritt schon Zersetzung ein. Analyse: I 0,2236 & im Exsiccator getrocknetes Salz lieferten, im Porcellanschiffe mit Sauerstoff verbrannt, 0,3644 g Kohlensäure und 0,0852 g Wasser, entsprechend 0,0994 g Kohlenstoff und 0,0095 g Wasserstoff. Beim Wägen des Schiffes wurden 0,0332 g Kupferoxyd, entsprechend 0,0265 & Kupfer erhalten. II 0,3265 g ausgepresstes Salz verloren, bei 125°C getrocknet, 0,016 & Wasser. In Procent: Gefunden: Berechnet I II für 2[C,,H,,NO,],Cu + 34,0 Var 44,45 — 480 44,57 Een a. 4,25 — 46 4,27 IN dfe sot EAR — — 56 5,20 ORTE on — — 368 34,18 Qu Ze eee 11,85 — 126,8 11,78 1076,8 100,00 anb. 3 S Sos — 4.90 — 5,01 1 Theil wasserfreies Salz löst sich in etwa 190 Theilen Wasser bei gewöhnlicher Zimmertemperatur. qr os n STUDIEN IN DER CUMINREIHE. 49 COO.CAH, Nitrooaypropylbenzoösäureäthyläther: | C;H,7—NO; »C,H,.OH Der Aether wird erhalten, wenn man gasförmigen trocknen Chlor- wasserstoff in eine Alkohollösung der Nitrooxypropylbenzo&säure einleitet, die Lésung eine Weile kocht und dann im Wasserbade zur Trockne ver- dampft, den Rückstand mit verdünnter Kalilauge auszieht, um noch vor- handene Säure zu entfernen, und das dabei Ungelöste aus kochendem Ligroin umkrystallisirt. Die Verbindung krystallisirt in farblosen, glänzenden, schön aus- gebildeten, rhombischen Tafeln, die bei 96°C schmelzen. Sie ist in Al- kohol, Aether, Benzol und den übrigen, gebräuchlichen Lösungsmitteln ausser Ligroin äusserst leicht löslich. Analyse: 0,19 g Substanz gaben bei der Verbrennung in Sauerstoffgas 0,3952 g Kohlensäure und 0,105 g Wasser, entsprechend 0,10778 g Kohlenstoff und 0,01166 & Wasserstoff. In Procent: Gefunden: Berechnet: Urs a REA 56,73 144 56,92 1B pig mL isl 6,14 15 5,93 Nee: ur — 14 5,53 en — 80 31,62 253 100,00 ,€00.CH, Nitroozypropylbenzoösäuremethyläther: CH NO, Cra Ob Die Verbindung wurde theils durch Erhitzen des Silbersalzes mit Methyljodid in zugeschmolzenem Glasrohre, theils in gleicher Weise wie der Aethyläther dargestellt. In beiden Fällen wurde beim Verdampfen des Lösungsmittels ein Oel erhalten, das nur mit grösster Schwierigkeit in feste Form gebracht werden konnte. Es erstarrte nicht beim Reiben für sich, nicht beim Abscheiden aus den Alkohol- oder Aetherlösungen, ziemlich leicht aber beim Uebergiessen mit Ligroin. Bei der Darstellung aus dem Silbersalze wurde das Oel in der Luft allmälich intensiv roth- violett gefärbt. Die färbende Substanz löste sich leicht in Alkohol mit Fuchsinfarbe auf. Wenn das Oel einmal erstarrt ist, kann der Körper nach- Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. 7 50 O. WiDMAN, her durch Umkrystallisationen bis auf constanten Schmelzpunkt leicht gereinigt werden. Der Methyläther krystallisirt aus Alkohol in schönen, glänzenden, farblosen, monoklinischen, von einem Doma zugespitzten Prismen, die bei -119—120°C schmelzen. Er ist in den gewöhnlichen Lösungsmitteln sehr leicht löslich. In Alkohol ist er doch nicht leichter löslich, als dass er daraus umkrystallisirt werden kann. Analyse: 0,1995 g Substanz gaben bei der Verbrennung mit Bleichromat 0,4036 g Kohlensäure und 0,103 & Wasser, entsprechend 0,11007 & Kohlenstoff und 0,01144 & Wasserstoff. In Procent: Gefunden: Berechnet: OA d acia LE, 55,17 132 55,23 EIER SA ARE REDEN 5,73 13 5,44 ENG rn ee ee. SSR — 14 5,86 RA N age — 80 33,47 239 100,00 Das Verhalten, dass die Aether überhaupt sich darstellen lassen, besonders durch Einwirkung von Chlorwasserstoff auf eine alkoholische Lösung der Nitrooxypropylbenzoësäure, und noch mehr dass bei der Be- handlung des Reactionsproducts mit Kalilauge unveráuderte Nitrooxypro- pylbenzoësäure gelöst wird, ist um so bemerkenswerther, da die Säure bei der Behandlung mit warmer Salzsäure leicht in die Nitropropenyl- benzoësäure übergeht. R. Meyer!) erhielt beim Erhitzen des Silberoxy- propylbenzoats mit Methyljodid zum grösseren Theil Propenylbenzoësäure- methyläther und nur sehr wenig Oxypropylverbindung und beim Sät- tigen der methylalkoholischen Lösung der Oxypropylbenzoësäure mit Salzsäuregas nur den Propenylbenzoësäuremethyläther. Hier muss somit die Nitrogruppe eine schützende Einwirkung auf die nahestehende Oxy- propylgruppe ausüben. Auf diesen Gegenstand komme ich später zurück. 1) Ann. Chem. Pharm. Bd 219 p. 276. wert STUDIEN IN DER CUMINREIHE. Hl Nitroacetyloxypropylbenzoësäure, COOH C.H,CsHs-N=N-OsH:< 0, OH Natrium-azooaypropylbenzoat: [Cj H,,NOgNa], + 10H,0. Dieses Salz wird erhalten, wenn die Nitrooxypropylbenzoësäure mit Wasser und Natriumamalgam behandelt wird, bis die Lösung eine tiefrothe Farbe angenommen hat. Nach Erwärmen und Filtriren der Lösung krystallisirt das Salz aus der im Wasserbade concentrirten Lösung beim Erkalten in dünnen, rectangulären Tafeln von einer brillanten, ro- then Farbe und starkem Glanze heraus. Nach einigen Umkrystallisa- tionen aus Wasser ist es schon völlig rein. Beim Liegen im Exsiccator verwittert es schnell unter so starkem Decripitiren, dass die Krystalle überall in der Glocke herumgeschleudert werden, wenn sie nicht zwischen Uhrgläsern eingeschlossen sind. Die Farbe geht dabei von roth ins Hellgelbe über. Das Salz verliert alles Krystallwasser bei 110°C. Analyse: I 0,2048 g wasserfreies Salz gaben bei der Verbrennung mit Bleichro- mat 0,4211 g Kohlensäure, 0,1148 g Kohlenstoff entsprechend. II Um den Wasserstoffgehalt sicher zu bestimmen, wurden 0,2325 g wasserfreies Salz in Sauerstoffgas verbrannt und gaben dabei 0,106 g Wasser, 0,01178 g Wasserstoff entsprechend. III 0,2105 g wasserfreies Salz gaben nach dem Abrauchen mit concen- trirter Schwefelsäure und Glühen 0,0709 g Natriumsulfat, 0,02296 g Natrium entsprechend. IV 0,385 g ausgepresstes Salz verloren, bei 110°C getrocknet, 0,114 g Wasser. In Procent: Wasserfreies Salz: Gefunden: Berechnet: I II III (EUR ERR; t 56,05 — — 240 55,81 E SE UP — 5,07 — 20 4,65 INS SRS Or — — — 28 6,51 One He — = = 96 22,33 Ne mr — | — 10,91 46 10,70 430 100,00 EN FE VAT A 1 Í ÿ 4 STUDIEN IN DER CUMINREIHE. 53 Krystallisirtes Salz: Gefunden: Berechnet IV fär C,,H,,N,O&Na, + 10H,0: HESS ae 29,61 29,51 Die freie Azoo@ypropylbenzoösäure kann aus dem Natriumsalze durch Zusatz von Salzsäure dargestellt werden. Wenn die Krystalle mit Salz- säure gekocht werden, geht die rothe Farbe ins Goldgelbe über, ohne dass die Krystalle gelöst oder übrigens veräudert werden. Die so er- haltenen, gelben Blätter sind in den meisten gewöhnlichen Lösungs- mitteln wie Alkohol, Aether, Benzol fast unlöslich; in kochendem Eisessig lösen sie sich am besten, jedoch aber äusserst schwer. Die Säure schmilzt nur unter Verkohlung bei sehr hoher Temperatur. Zufolge ihrer Schwer- löslichkeit ist sie schwierig zu reinigen. Eine Analyse, mit aus Eisessig krystallisirtem, doch noch nicht ganz reinem Preparat ausgeführt, ergab folgende Zahlen, die freilich nicht gut stimmen, doch aber für die Zu- sammensetzung ganz entscheidend sind. Analyse: 0,1303 g Substanz gaben bei der Verbrennung in Sauerstoffstrom 0,293 g Kohlensäure und 0,0735 & Wasser, entsprechend 0,0799 & Kohlenstoff und 0,0081 g Wasserstoff. In Procent: Gefunden: Berechnet: Qc CMS 61,32 240 62,18 IE ue ERAN 6,22 22 5,70 Nee ea = 28 1,25 QUE EI cire — 96 24.87 386 100,00 Auffallend ist, dass die Azooxypropylbenzoésáure Kochen mit auch starker Salzsäure verträgt, ohne dass die Oxypropylgruppe in die Pro- penylgruppe umgewandelt wird in gleicher Weise, wie bei der Nitrooxy- propylbenzoésáure unter denselben Bedingungen der Fall ist. 54 O. WIiDMAN, Amidooxypropylbenzoësäure. COOH GE NH, \ c.oH< CH: SICHER Die Nitrooxypropylbenzoësäure wird nicht von Schwefelwasserstoff in alkalischer Lösung reducirt. Zinn und Salzsäure kann man auch nicht als Reductionsmittel anwenden, weil die Oxypropylgruppe dabei in die ungesättigte Propenylgruppe übergeführt wird. Das Natriumamalgam reducirt freilich, giebt aber, wie eben erwähnt, die Azooxypropylbenzoë- säure. Das Ferrosulfat und Bariumhydrat —- ein Reductionsmittel, das von CLAISEN und THOMSON") bei der Reduction der Nitrophenylglyoxylsäuren zuerst benützt, bei der Darstellung der Amidozimmtsäuren sich sehr gut bewährte”) — lieferten auch nicht ein günstiges Resultat. Wendet man aber statt des Bariumhydrats Ammoniak an, gelingt die Reduction sehr gut. 5 g Nitrooxypropylbenzoësäure werden in einem Ueberschuss von Ammoniak gelöst und dazu eine Lösung von 40 g krystallisirtem Ferro- sulfat allmälich zugesetzt. Der Niederschlag nimmt sofort eine roth- braune Farbe an. Die Mischung wird mit Ammoniak übersättigt, im Wasserbade erwärmt, filtrirt und die so erhaltene fast farblose Lösung mit Essigsäure versetzt und mit Aether vielmals extrahirt. Da die Amido- säure indessen in Aether äusserst schwerlöslich ist, müssen die Extrac- tionen sehr oft wiederholt werden um eine einigermassen befriedigende Ausbeute zu bekommen. Freilich wird die Löslichkeit in Aether bei Vorhandensein von freier Essigsäure erhöht, dabei wird jedoch das Pro- duct von einem rothen Oele verunreinigt, das nach der Abdestillation des Aethers zurückbleibt und die Ausbeute an reiner Amidosäure beein- trächtigt. Ein grosser Ueberschuss der Essigsäure ist desshalb in . der That zu vermeiden?) Nach 25 Ausziehungen mit Aether kann man so von 10 g Nitrosäure 6 g reine Amidosäure bekommen, was 70 "/, von der berechneten Menge beträgt. Die Amidooxypropylbenzoësäure krystallisirt aus Aether in schö- nen, farblosen, glänzenden Prismen, die bei langsamem Erhitzen bis auf 1) Ber. d. Deutsch. chem. Gesellsch. XII p. 353 u. 1945. 2) ji 2 E XIII p. 2061. 3) In meiner ersten Mittheilung über diese Sáure habe ich empfohlen, Essig- säure im Ueberschuss anzuwenden und sogar nach jedem dritten Auszug wieder zu- zusetzen. (Öfversigt af Kongl. Vet. Akad. Förh. Stockholm 1883 N:o 7 p. 32). V ^a SP REN PS ET EP ER NP PTE STUDIEN IN DER CUMINREIHE. 55 270°C im Rohr noch nicht schmelzen. Wird das Rohr dagegen in auf etwa 200°C erwärmtes Schwefelsäurebad eingetaucht, schmilzt die Substanz sofort unter Gasentwickelung. Die Verbindung ist in Benzol fast unlöslich, in Alkohol leicht, in Aether sehr schwer löslich. In Was- ser ist sie auch ziemlich leicht löslich; wenn eine ammoniakalische ziem- lich verdünnte Lösung sauer gemacht wird, fällt sie nicht aus. Aus der alkoholischen Lösung krystallisirt sie sehr langsam erst bei nahezu voll- ständiger Verdünstung des Lösungsmittels und zwar in schönen Prismen. Analyse: I 0,192 g Substanz gaben bei der Verbrennung in Sauerstoffgas 0,4331 € Kohlensäure und 0,1131 g Wasser, entsprechend 0,1181 g Kohlenstoff und 0,0126 g Wasserstoff. II 0,2031 g Substanz gaben bei der Stickstoffbestimmung nach Dumas 12,2 cbem feuchten Stickstoff bei 13,2" und 754 m.m. Barometer- druck. In Procent: Gefunden: Berechnet: I II Ch TANT 61,51 = 120 61,54 Mle ee er 6,56 Y 13 6,66 Ivi c Acute a — 7,02 14 7,18 a. nr — — 48 24,62 | 195 100,00 Die Verbindung ist eine sehr schwache sowohl Säure als Base. Wenn eine ammoniakalische Lösung zur Trockne verdampft wird, ent- weicht ein grosser Theil des Ammoniakgehalts des Salzes, und wenn eine Lösung des Ammoniumsalzes mit Chlorwasserstoffsiure im Ueber- schuss versetzt wird, zieht Aether freie Säure heraus. Beim Kochen mit Salzsäure wird die Amidopropenylbenzoësäure gebildet. Beim Ueber- giessen mit Essigsäureanhydrid ohne äussere Erwärmung entsteht die Acetylverbindung, beim Kochen mit einem Ueberschuss davon die Methyl- cumazonsäure (siehe unten). Ein Versuch ein Aethylderivat durch Er- hitzen des Körpers mit einer äquivalenten Menge Aethyljodid in zuge- schmolzenem Glasrohr bei 100°C darzustellen, gab nur ein rothgefärbtes Harz. Erwärmen mit Chlorameisensáureáther führt die Amidooxypropyl- _benzoësäure in Oxypropylearboxylphenylurethan über. 56 O. WIDMAN, Acetamidooxypropylbenzoësäure. | COOH C,H, 4,76 4,41 — 9 4,35 S ASS — — ns 14 6,76 (CO. MC = = = 64 30,92 207 100,00 R. Meyer und J. Rosıckı') erhielten bei längerem Kochen der Oxypropylbenzoësäure oder der Propenylbenzoësäure mit rauchender Salzsäure eine mit der Propenylbenzoësäure isomere Säure, »Isopropenyl- benzoësäure». Eine entsprechende Nitrosäure habe ich bei gleicher Be- handlung nie beobachtet. Ammonium-nitropropenylbenzoat: C,,H,NO,.NH,. Wenn eine Lösung der Nitropropenylbenzoësäure in Ammoniak bei gewöhnlicher Temperatur zur Krystallisation in Ruhe stehen bleibt, scheidet sich das Salz als weisse Nadeln ab. Wird die Lösung hin- gegen im Wasserbade vollständig verdampft, so bleibt das Salz als ein Oel übrig. Beim Erhitzen im Wasserbade oder bei 100°C geht Ammo- . niak theilweise weg; bei nachheriger Behandlung mit Wasser wird zu- folge dessen eine beträchtliche Menge freie Säure als feine, weisse Nadeln ungelóst; sogar bei lángerem Aufbewahren im Exsiccator über Schwefel- säure beginnt Ammoniak zu entweichen. Im Exsiccator getrocknet, ist das Salz wasserfrei. Es ist in Wasser äusserst leicht löslich. 1) Ann. Chem. Pharm. Bd 219 p. 281. 60 O. Wıpman, Analyse: 0,432 g im Exsiccator getrocknetes Salz wurden mit Kalilauge gekocht * und das fortgehende Ammoniak in Salzsäure aufgefangen. Nach Abdampfen der Lösung und Trocknen des Rückstands bei 100°C wurden 0,101 g Chlorammonium erhalten, entsprechend 0,0321 g Am- moniak. In Procent: Gefunden: Berechnet für C,,H,NO,.NH,: NET Soviet anata 7,43 7,59 Silber-nitropropenylbenzoat: O,H,NO,.Ag Das Salz wurde durch Kochen eines Gemenges von Silbercarbonat, freier Nitropropenylbenzoösäure und Wasser dargestellt. Es krystallisirt aus einer heissen Lösung bei schneller Abkühlung in weissen, feinen, federichten Nadeln, bei langsamer in ballenförmigen Aggregaten von weissen Nadeln. Es ist in kaltem Wasser sehr schwer, in warmem leichter löslich und enthält kein Krystallwasser. Analyse: I 0,2288 g Substanz gaben bei der Verbrennung in Sauerstoffgas 0,3215 g Kohlensäure und 0,0562 g Wasser, entsprechend 0,0877 g Kohlenstoff und 0,00623 g Wasserstoff. II 0,2342 & Salz hinterliessen nach dem Einäschern und Glühen 0,0806 g ko} Silber. In Procent: Gefunden: Berechnet: I II CRE 38,34 — 120 38,22 Le PAT 2,72 — 8 2,55 Nig, 293:,2 RENE — — 14 4,46 Otis o MS — — 64 20,38 Moe — 34,41 108 34,39 314 100,00 Caleium-nitropropenylbenzoat: [Ü,HsNO,],Ca + 2H,0 Bei der Abkühlung einer warmen, wässerigen Lösung setzt sich das Salz in Ballen von feinen, gelblichen Nadeln ab. Es ist bei gewöhn- STUDIEN IN DER CUMINREIHE. 61 licher Temperatur in Wasser sehr schwer löslich. Es krystallisirt mit 2 Molekülen Wasser, welche bei 140°C weggehen. Analyse: I 0,3053 g gepresstes Salz gaben beim Abdampfen mit Schwefelsäure und Glühen 0,085 & Calciumsulfat, 0,025 g Calcium entsprechend. II 0,2956 g gepresstes Salz verloren, bei 140°C getrochnet, 0,0203 g Wasser. In Procent: Gefunden: Berechnet für I Il [Cj H,NO,],Ca + 2H,0: peo uod 8,19 — 8,20 EO Ses hu — 6,87 7,38 1 Theil wasserfreies Salz wird von etwa 180 Theilen Wasser bei 16°C gelöst. Barium-nitropropenylbenzoat: 2(C,,H,NO, Ba + 7H,0 Das Salz krystallisirt aus einer sich abkühlenden, heissen Lösung in kleinen, weissen Nadeln, zu concentrischen Ballen vereinigt. Es ist in warmem Wasser viel leichter löslich als in kaltem. Es verliert kein Krystallwasser im Exsiccator; bei 100°C geht alles weg. Wird das Salz im Tiegel, wenn auch sehr vorsichtig, erhitzt, tritt plötzlich Verpuffung ein, so dass eine hohe Flamme über den Deckel hinausschlägt und Kohle unter einer ausserordentlichen Volumvergrösserung abgeschieden wird. Der ganze Tiegel wird von Kohle erfüllt, obwohl ein grosser Theil bei der Verpuffung herausgeschleudert wird. Analyse: I 0,3689 g wasserfreies Salz gaben beim Abrauchen mit concentrirter Schwefelsäure und Glühen 0,155 g Bariumsulfat, 0,0911 g Barium D entsprechend. Il 0,4143 g ausgepresstes Salz verloren, bei 100°C getrocknet, 0,0445 g Wasser. In Procent: Gefunden: Berechnet I für [C H,NO,], Ba: Bas. Ar freda 24,70 24,95 II für 2[C,,H,NO,]},Ba + 7H,0: HOMME 10,74 10,29 62 O. WIiDMAN, 1 Theil wasserfreies Salz wird in etwa 235 Theilen Wasser bei 18°C gelöst. Kupfer-nitropropenylbenzoat: [C,,H,;NO,,Cu + H,O Das Salz erhält man, wenn eine neutrale Lösung des Ammonium- salzes mit Kupfersulfat gefällt wird und zwar, als einen blaugrünen Nie- derschlag. Wird ein Gemenge von Kupfercarbonat und der freien Säure mit Wasser gekocht, so wird freilich ein Salz gebildet und in körnigen Aggregaten abgeschieden; dasselbe kann aber auf diese Weise wegen seiner Unlöslichkeit in Wasser nicht in reinem Zustande erhalten werden. Ueber 100°C erhitzt, beginnt das Salz zersetzt zu werden und bei fort- gesetzter, sehr vorsichtiger Erhitzung sublimiren lange, weisse Nadeln, die nicht in Wasser, leicht aber in Kalilauge löslich sind und bei etwa 150°C schmelzen. Analyse: 0,2808 g ausgepresstes Salz gaben bei der Verbrennung in Sauerstoffeas 0,5 g Kohlensáure und 0,0925 g Wasser, entsprechend 0,13636 g Kohlenstoff und 0,01028 g Wasserstoff. In Procent: Gefunden: Berechnet für [Cj4H5NO, Cu: für [C,,H,NO,],Cu + H,O: CHARME 48,56 50,48 48,64 EI: 3,66 3,36 3,65 Die Methyl- und Aethyläther der Nitropropenylbenzoösäure sind beide Oele, die nicht zur Krystallisation gebracht werden konnten. Amidopropenylbenzoësäure. Wie die Nitrooxypropylbenzoësäure ist die Nitropropenylbenzoë- säure schwer reducirbar. Weder beim Behandeln mit Schwefelammon, noch mit Zinnchlorur und Salzsäure ist eine Reaction zu bemerken. Gut gelingt aber die Reduction mit Ammoniak und Ferrosulfat. 5 g Nitropropenylbenzoësäure werden in überschüssigem Ammo- niak gelöst und eine Lösung von 42 g Ferrosulfat portionsweise einge- STUDIEN IN DER CUMINREIHE. 63 gossen. Die Reduction vollzieht sich sehr rasch im Wasserbade. Nach Abfiltriren des Eisenniederschlags wird mit Essigsäure schwach sauer gemacht und die Lösung 24 bis 36 Stunden der Ruhe überlassen. Beim Zusatz der Essigsäure entsteht eine milchige Trübung, die nach dieser Zeit in mehr als zoll-lange Nadeln der reinen Amidopropenylbenzoësäure wenigstens zuweilen übergegangen ist. Nach dem Entfernen der Kry- stalle wird die Lösung mit Aether einige Male ausgezogen und nach dem Verdunsten des Aethers bleibt ein gelbbraunes Oel übrig, das bald zu krystallisiren beginnt und schliesslich vollständig erstarrt. Dieser Theil wird durch Umkrystallisation aus Wasser oder Benzol und Ligroin ge- reinigt. Dieselbe Amidopropenylbenzoësäure kann auch aus der Amido- oxypropylbenzoësäure erhalten werden, wenn diese mit gewöhnlicher oder rauchender Salzsäure gekocht wird. Wenn die Lösung zur Trockne verdampft wird, erhält man eine weisse Krystallmasse, die das Hydro- chlorat der ungesättigten Säure ist (siehe die Analyse des Hydrochlorats). In dessen Lösung entsteht beim Zusatz von Natronlauge und dann Es- sigsäure bis zu schwach saurer Reaction eine Trübung; zieht man dann mit Aether aus, bleibt nach dem Verdünsten des Lösungsmittels ein Oel übrig, das bei der Krystallisation aus kochendem Ligroin weisse, bei 93— 94°C schmelzende Nadeln von allen Eigenschaften und Reactionen der nach dem vorigen Verfahren dargestellten Amidopropenylbenzoë- säure giebt. Die Verbindung ist in Aether, Alkohol, Chloroform und Benzol leicht, m Ligroin und Wasser schwer löslich und schmilzt constant bei 93—94C. Sie krystallisirt in langen, weissen (nach Auspressen stroh- gelben), ziemlich dicken, glänzenden Nadeln. Beim Zusatze von Ligroin zu der Benzollösung werden zuerst Verunreinigungen und dann weisse, blätterige Krystalle abgeschieden. Beim Kochen mit Wasser wi:d die Verbindung allmálig zu einer in der Wärme schmierigen, in der Kälte glasigen, braunen Masse. Bei vorsichtigem Erhitzen z. B. bei der Verbrennung im Schiffchen schmilzt zuerst die Substanz sehr leicht, bei stärkerem Erhitzen aber. tritt eine lebhafte Gasentwickelung unter Freiwerden von Wasser ein und es scheidet sich ein fester gelber Körper ab, der unschmelzbar zu sein scheint, und in kochendem Wasser und Kalilauge unlöslich, in starker Salzsäure löslich ist. Die Salzsäurelösung wird von Wasser gefällt. 64 O. WIDMAN, Analyse: 0,1996 g Substanz, aus der Nitropropenylbenzoësäure dargestellt, gaben bei der Verbrennung in Sauerstoffstrom 0,4941 & Kohlensäure und 0,105 g Wasser, entsprechend 0,13475 & Kohlenstoff und 0,0117 g Wasserstoff. In Procent: Gefunden: à Berechnet: Cire AR ee ees 67,51 120 67,80 1a ER eee 5,86 11 6,21 ING Mec RER — 14 1,91 OR NORMES — 32 18,08 177 100,00 Die Amidopropenylbenzoésaure ist eine im Gegensatz zu der Amido- oxypropylbenzoésáure verhältnissmässig starke Base. Sie giebt mit Säuren Salze sogar mit so schwachen, wie der Essigsäure. Mit Säureanhydriden reagirt sie leicht unter Bildung von Amiden. Mit salpetriger Säure be- handelt, geht sie in eine eigenthümliche Verbindung: Methyleinnolin- carbonsäure, über (siehe unten). _COOH Amidopropenylbenzoösäure-hydrochlorat: CH, NE; HOI Das Salz, erhalten durch Verdampfen der salzsauren Lösung der Amidopropenylbenzoësäure oder Amidooxypropylbenzoësäure im Wasser- bade, krystallisirt in farblosen, langen, prismatischen Krystallen, die in Wasser sehr leicht löslich sind. Im Exsiceator getrocknet, enthält es kein Wasser. Eine Analyse, mit Preparat aus der Amidooxypropylbenzoë- säure ausgeführt, ergab folgende Zahlen: I 0,1671 g Substanz gaben bei der Verbrennung in Sauerstoffoas 0,3401 g Kohlensäure und 0,0862 g Wasser, entsprechend 0,0928 & Kohlenstoff und 0,0096 & Wasserstoff. Die Substanz war sehr schwer verbrennlich und daher blieb ein kleiner Theil im Schiffehen unver- brannt zurück, der beim Zurückwägen des Schiffchens 0,0009 g Kohlen- stoff gab. Die Gesammtmenge des Kohlenstoffs betrug somit 0,0937 g. II 0,3087 g im Exsiccator getrocknete Substanz gaben, in Wasser gelöst und mit Silbernitrat gefällt, 0,2038 g Chlorsilber, 0,0504 & Chlor ent- sprechend. STUDIEN IN DER CUMINREIHE. 65 In Procent: Gefunden: Berechnet: I II OM 56,07 — 120 56,21 Te 5,74 — 12 5,62 N — - 14 6,56 O, — — 32 14,99 Cl — 16,32 35,5 16,62 213,5 100,00 Wird eine selbst concentrirte Lösung des Hydrochlorats mit Pla- tinchlorid versetzt, wird nichts gefällt. Beim weiteren Concentriren krystallisiren hellgelbe Nadeln des Chloroplatinats aus. / COOH Amidopropenylbenzoösäure-acetat: C,H, —NH,.HOCOCH,; NG,E, Das Salz wurde in folgender Weise erhalten. Eine Lösung von Amidooxypropylbenzoësäure in Salzsäure wurde zur Trockne verdampft, durch wiederholte Abdampfungen im Wasserbade von überschüssiger Salzsäure befreit und mit Thierkohlen entfärbt. Nach Zusatz von Na- triumacetat, das eine Trübung bewirkt, wurde mit Aether extrahirt, nach dessen Abdestilliren die Verbindung sich in kurzen, glänzenden, farblosen, wohl ausgebildeten Prismen nebst viel Oel (Amidopropenylbenzoësäure) abschied. Die Krystalle, von dem Oele durch Pressen befreit und mit Aether gewaschen, schmelzen unter heftiger Gasentwickelung bei etwa 160°C und gehen dabei in einen neuen, festen Körper über, der erst bei sehr hoher Temperatur schmilzt. Dies Verhalten hängt ohne Zweifel davon ab, dass das krystallisirte Salz Wasser enthält, welches bei dieser Temperatur entweicht. Wenn die Krystalle über eine Nacht liegen blei- ben, zerfallen sie ebenfalls zu einem gelben, schwer schmelzbaren Pulver, das wasserfrei ist und dieselbe Verbindung darstellt. Analyse: 0,1252 g von dem gelben Pulver gaben bei der Verbrennung in Sauer- stoffeas 0,2804 & Kohlensäure und 0,0719 g Wasser, entsprechend 0,0764; g Kohlenstoff und 0,00799 g Wasserstoff. Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. 9 66 R O. WipMAN, In Procent: Gefunden: Berechnet: Cig ee aS a cue 61,07 144 60,76 Hague cb 6,38 15 6,33 N he tete — 14 5,91 On CO NEU ME — 64 27,00 2 100,00 Die Verbindung ist somit mit der Acetamidooxypropylbenzoésáure isomer. Formylamidopropenylbenzoésáure. COOH 0, H,<_NH.CHO 6 NG H 9475 Wenn die Amidopropenylbenzoësäure mit einem Ueberschuss von wasserfreier Ameisensäure zum Kochen der Mischung erwärmt wird, löst sie sich leicht und bei folgender Abkühlung krystallisirt die gebildete» Formylverbindung in weissen Körnern aus. Schliesslich erstarrt die ganze Masse. Die Reaction geschieht ausserordentlich leicht. Für Reinigung wurde das Product mehrmals mit Alkohol abgedampft und der Rück- stand aus Alkohol krystallisirt. Die Verbindung ist in kaltem Wasser nicht, in warmem einwenig löslich und krystallisirt daraus in weissen Nadeln. Aus Alkohol, worin sie leicht löslich ist, krystallisirt sie in Tafeln, die bei 195—196°C schmelzen. Analyse: I 0,152 g Substanz gaben bei der Verbrennung in Sauerstoff 0,3558 & Kohlensäure und 0,0811 g Wasser, entsprechend 0,09704 & Kohlen- stoff und 0,009 g Wasserstoff. : II 0,196 g Substanz gaben in gleicher Weise 0,0993 g Wasser, 0,01103 & Wasserstoff entsprechend ?). 1) Die Kohlenstoffbestimmungen sind in diesen Analysen wie im Allgemeinen bei den amidartigen Verbindungen (Formyl-, Acetyl-, Propionyl-amidopropenylbenzoé- süuren oder -amidocumenylaerylsäuren) trotz wiederholter Versuchen etwas zu niedrig ausgefallen, wenn sie mit Sauerstoff verbrannt werden. Dagegen wurden bei den Verbrennungen dieser Verbindungen mit Bleichromat in Bajonettröhren stets mit den berechneten stimmende Zahlen erhalten. In dieser Analyse wurde nur 63,40 °/) Kohlen- stoff gefunden. STUDIEN IN DER ÜUMINREIHE. 67 II 0,2159 & Substanz gaben bei der Stickstoffbestimmung nach Dumas 14 cbem feuchten Stickstoff bei 15,5°C und 745 m. m. Barometer- druck. In Procent: Gefunden: Berechnet: I II III es: 63,84 = = 132 64,39 En: es 5,92 5,63 — 11 5,37 NE rm E — — 7,41 14 6,83 RER M — — — 48 23,41 205 100,00 Von Salzsäure wird die Verbindung in der Kälte nicht gelöst. Beim Kochen ein Weilchen löst sie sich theilweise, krystallisirt aber bei der Abkühlung unverändert in weissen Nadeln heraus. Sie verhält sich somit in dieser Hinsicht auf andere Weise als die entsprechenden Acetyl- und Propionylderivate. Die Formylamidopropenylbenzoësäure ist nach folgender Constitu- tionsformel zusammengesetzt: CH CH a 3 HO Cae CE HOCO.C C= eet CH Hier liegt es ziemlich nahe zu erwarten, dass die Formylgruppe, die in der That eine Aldehydgruppe ist, leicht in Reaction mit der in der Or- thostellung vorhandenen Isopropylgruppe zu bringen wäre, um so mehr da dabei ein 6-gliedriger Pyridinkern entstehen würde. . Von solchen Kernen hat man sich nämlich aus mehreren Erfahrungen bekannt, dass sie mit grosser Vorliebe gebildet werden, wenn die äusseren Beding- ungen dazu Anlass geben. Man sollte auf diese Weise vielleicht eine Lepidincarbonsäure erlangen. 68 O. WIDMAN, Zu dem Zwecke habe ich die Säure mit concentrirter Schwefelsäure, worin sie sich sehr leicht löst, behandelt. Beim Verdünnen mit Wasser fiel aber nichts heraus, das Product scheint nur regenerirte Amidopro- penylbenzoësäure zu sein. Auch andere Versuche in derselben Richtung waren erfolglos. Acetamidopropenylbenzoësäure. COOH C,H,<-NH.COCH, ; CH; Reine krystallisirte Amidopropenylbenzoësäure wird mit der be- rechneten Menge (1 Molekül) Essigsäureanhydrid verrieben. Eine Reac- tion tritt ohne äussere Erwärmung unter starker Wärmeentwickelung ein; die Säure löst sich zuerst zum grössten Theil auf, dann aber erstarrt die ganze Masse zu einem weissen, harten Körper. Er wird in ver- dünntem Alkohol beim Erwärmen gelöst und krystallisirt daraus in weis- sen, platten, an den Enden gezahnten Nadeln, die bei 210 bis 212°C langsam schmelzen und in Alkohol sehr leicht löslich sind. Die Verbin- dung wurde mehrmals umkrystallisirt ohne den Schmelzpunkt zu ändern. Dieser kann jedoch nicht ganz scharf bestimmt werden, weil die Sub- stanz sehr langsam schmilzt und somit die Schmelzpunktsbestimmung von der Geschwindigkeit der Erwärmung des Bades abhängt. Einmal im Rohr geschmolzen, schmilzt der Körper dann um etwa 5° niedriger. Er ist in kochendem Wasser schwer löslich und krystallisirt daraus beim Abkühlen in langen Nadeln. In verdünnter Schwefelsäure ist die Ver- bindung bei gewöhnlicher Temperatur unlóslich, beim Kochen löst sie sich darin wie in Wasser und krystallisirt beim Abkühlen unverändert aus. In Chlorwasserstoffsäure ist sie bei gewöhnlicher Temperatur auch unlöslich; beim Kochen löst sie sich schwer und wird dabei zum Theil verseift, zum Theil in ein leicht lösliches Hydrochlorat von einer isome- ren Verbindung (siehe die Methylcumazonsäure) übergeführt. Analyse: I 0,1901 g Substanz gaben bei der Verbrennung 0,4614 & Kohlensäure und 0,102 g Wasser, entsprechend 0,1258 & Kohlenstoff und 0,0113 & Wasserstoft. : STUDIEN IN DER CUMINREIHE. 69 II 0,2478 & Substanz gaben bei der Stickstoffbestimmung nach Dumas 14,75 ebem feuchten Stickstoff bei 12°C und 744 m. m. Barometer- druck. In Procent: Gefunden: Berechnet: I II OR sta 66,17 = 144 65,75 E es: 5,94 = 13 5,94 BI o — 6,90 14 6,39 assa isis — oo 48 21.92 219 100,00 Wenn die Amidopropenylbenzoësäure mit emem Ueberschuss von Essigsäureanhydrid gekocht wird, scheint auch das zweite Wasserstoff- atom der Amidogruppe durch Acetyl vertreten zu werden und eine ‚COOH Diacetylamidopropenylbenzoösäure C,H, < N[COCH,], zu entstehen, ohne GH: dass die Eigenschaften von dieser zweiten Acetylgruppe wesentlich modi- ficirt werden. Der Schmelzpunkt steigt nur bis 215—216°C. Die Reac- tionen sind auch dieselben wie bei dem Monosubstitut. Analyse: 0,188 & Substanz lieferten bei der Verbrennung 0,4469 g Kohlensäure und 0,1 g Wasser, entsprechend 0,12188 & Kohlenstoff und 0,0111 & Was- serstoff. In Procent: Gefunden: Berechnet für CHE Onze SRENENOR: a EOD Ces AE 64,83 65,75 64,37 Een DID om; 5,91 5,94 5,75 Propionylamidopropenylbenzoësäure. _000H C,H,<-NH.COC,H, ‘C,H, Amidopropenylbenzoësäure wurde mit einwenig mehr als der be- rechneten Menge Propionsäureanhydrid bei gewöhnlicher Temperatur 70 O. Wıpman, verrieben, wobei die Reaction bald unter Wärmeentwickelung eintrat. Das Product wurde aus Alkohol umkrystallisirt. Die Verbindung ist in Alkohol leicht löslich und krystallisirt dar- aus in weissen, glänzenden Nadeln, die bei 183°C langsam schmelzen. Analyse: I 0,903 g Substanz ergaben bei der Verbrennung mit Bleichromat 0,4678 g Kohlensäure und 0,1204 g Wasser, entsprechend 0,12758 g Kohlenstoff und 0,01338 & Wasserstoff. II 0,1851 g Substanz gaben bei der Stickstoffbestimmung nach Dumas 10,2 cbem feuchten Stickstoff bei 15°C und 766 m. m. Barometer- druck. In Procent: Gefunden: Berechnet: I II CHE 67,04 — 156 66,95 Jo leis cale cae be 7,08 — 15 6,44 SINS REA Tera e — 6,49 14 6,01 Qué NW dene — — 48 20,60 233 100,00 Benzoylamidopropenylbenzoësäure. COOH C,H, NH.COC,H, C,H, Reibt man Amidopropenylbenzoësäure und Benzoylchlorid in be- rechneten Mengen mit einander zusammen, tritt bald eine Reaction unter starker Erwärmung und Chlorwasserstoffentwickelung ein und das Gemisch erstarrt dann zu einem gelben Körper. Um Nebenproducte zu entfernen, wird die Masse mit viel kochendem Wasser mehrmals ausgezogen und dann aus Alkohol umkrystallisirt. Die Verbindung ist in Alkohol leicht löslich und krystallisirt dar- aus träge in farblosen, glänzenden Tafeln, aus einem Prisma mit stark entwickelten Planpaaren und dem basischen Plan gebildet. Sie schmilzt bei 182°C. STUDIEN IN DER ÖUMINREIHE. ai Analyse: 0,1273 g Substanz ergaben bei der Verbrennung mit Bleichromat 0,339 & Kohlensäure und 0,0688 g Wasser, 0,09245 g Kohlenstoff und 0,00764 & Wasserstoff entsprechend. In Procent: Gefunden: Berechnet: Des SERRE 72,62 204 12,59 lut MEE ORE 6.00 165) 5,34 INT er — 14 4,99 Qs TOR = 48 17,08 281 100,00 B. UEBER DIE BILDUNG VON INDOL AUS DER NITROPROPENYL- BENZOËSÂURE. 1 Theil Nitropropenylbenzoësäure wurde mit etwa 5 Theilen ge- branntem Kalk innig gemengt, die Mischung- in ein Glasrohr eingeführt und dann noch etwa 2 Theile reiner Kalk vor die Mischung gelegt. Das Rohr wurde zu starkem Rothglühen allmälig erhitzt. Das Destillat, welches aus einem stark nach Indol riechenden Theer bestand, wurde um Anilin oder andere stärkere Basen zurückzuhalten mit verdünnter Salzsäure versetzt und dann der Destillation mit Wasserdämpfen unter- worfen. Die übergetriebene Mischung von Wasser und einem schwach gelbgefärbten Oele wurde dann mit Ligroin ausgeschüttelt und die Ligroin- lösung mit einer Benzollösung von Pikrinsäure gemengt, die einen schö- nen, rothen Niederschlag bewirkte von demselben Aussehen und den- selben, Eigenschaften, wie das von Barrer beschriebene Pikrinsäure- mdol*). Der Niederschlag wurde dann mit Ligroin und kaltem Benzol ausgewaschen und aus warmem Benzol umkrystallisirt, woraus die Ver- bindung sich in.schónen, braunrothen Nadeln ausschied. Aus der Pikrin- säureverbindung wurde durch Erwärmen mit ammonhaltigem Wasser ein Oel freigemacht, das beim Erkalten in glänzenden Blättern erstarrt und 1) Ber. d. Deutsch. chem. Gesellsch. XII p. 1314 und X p. 1263. 72 O. Wıpman, einen starken Indolgeruch besitz. Wird die Flüssigkeit mit Ligroin ausgeschüttelt, so löst sich der Körper darin und krystallisirt beim Ver- dampfen des Lösungsmittels in weissen, glänzenden Blättern, die bei 52°C schmelzen und alle Eigenschaften des Indols zeigen: der Körper ist in warmem Wasser leicht, in kaltem schwer lös- lich und scheidet sich beim Erkalten einer warmen, wässerigen Lösung in Blättern oder Nadeln heraus; er ist in Aether äusserst leicht löslich, so dass auf der Fläche einer Wasserlösung schwimmende Krystalle sich beim ersten Berühren mit Aetherdämpfen verflüssigen; die Dämpfe färben einen von Salzsäure gefeuchteten Fichten- span roth; salpetrige Säure giebt in einer Wasserlösung der Körpers einen gelbrothen Niederschlag u. s. w.. Unter solchen Verhältnissen ist wohl nicht daran zu zweifeln, dass hier in der That Indol vorliegt. Ich habe es darum nicht für nöthig gehalten, eine grössere Portion werthvollen Materials aufzuopfern, um für die Analyse hinlängliches Material zu erhalten, besonders da die Aus- beute sehr gering ist. Auch die Nitrooxypropylbenzoësäure giebt bei der trocknen De- stillation mit Kalk Indol, jedoch in noch viel geringerer Ausbeute, als die Nitropropenylbenzoësäure. Die Nitrocuminsäure giebt hingegen keinen Indolgeruch bei gleicher Behandlung. Den Verlauf der Reaction für die Indolbildung kann man sich so vorstellen, dass zuerst der Kalk ein Molekül Kohlensäure auszieht und dadurch die Carboxylgruppe entfernt wird und dann die Sauerstoffatome der Nitrogruppe sich mit 2 Atomen Wasserstoff und einem Atomen Koh- lenstoff aus der Isopropylgruppe zu Wasser und Kohlenoxyd verbindet unter Zusammenschliessen der Resten zu dem Indolmolekül: an CH HOCOCH,< —— CH, -F O20 — CaCO, +H,0+00 + C,H, < xu 3 de Ein Jahr nach der ersten Mittheilung (in den Berichten der Deutsch. chem. Gesellschaft) meiner Beobachtung über die Indolbildung aus der Nitropropenylbenzoësäure fand FILETI ‘) dass Indol sich auch bildet, wenn die Dämpfe von Cumidin (aus Amidocuminsäure und Baryt bereitet) durch 1) Ber. d. Deutsch. chem. Gesellsch. XVI p. 2928; Gazz. chim. XIII p. 378. STUDIEN IN DER CUMINREIHE. Tia) ein rothglühendes mit.Bleioxyd gefülltes Porzellanrohr streichen. Hier seht in der That dieselbe Reaction vor mit dem Unterschied nur, dass der für Entfernen der Methylgruppe erforderliche Sauerstoff in jenem Falle schon in dem Molekül und zwar in der Nitrogruppe vorhanden ist, in diesem aber von aussen aus dem Bleioxyd zugeführt wird: OH gc HC er CR CH. 50 = u 6202-00) Gus. H N Fırerı hat auch gleichzeitig erwiesen, dass ein Gemenge von etwa 2 Theilen Nitrocuminsäure und 1 Theil Amidocuminsäure, mit trockenem Bariumhydrat destillirt, Skatol giebt, und will daraus schliessen, dass das Skatol C,H,N nach folgender Formel constituirt ist: CH + Wenn dies wirklich, wie wahrscheinlich, der Fall ist, würde diese Reac- tion völlig analog sein mit den eben erwähnten, wodurch Indol gebildet wurde. Hier ist nur weniger Sauerstoff zugegen und desshalb bleibt auch eine Methylgruppe unzersetzt. Ein Molekül Nitrocuminsäure setzt sich in Skatol um unter Weglassen von einem Atome Sauerstoff, einem Mo- lekül Kohlensäure und einem Molekül Wasser: CH, H, CH< u DOS HOCO OH, Wenn dann 2 Atome Sauerstoff losgemacht sind, wirken sie auf ein Molekül Amidocuminsäure ebenfalls unter Skatolbildung ein: MEOS Ne HQE HOCOC,H,< CHE, + 0, — CH. CH + CO, + 2H,0 Rise: NH, NH Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. 10 74 O. WIDMAN, Das Indol, welches von BazvER ') entdeckt, und von ihm zuerst durch Destillation von Oxindol oder einem Reductionsproducte des In- digos mit Zinkstaub dargestellt wurde, ist mehrmals auf mit den eben erwähnten mehr oder weniger analoge Weisen synthetisirt worden. Baryer und Emmertine *) erhielten Indol beim Erhitzen der Orthonitro- zimmtsäure mit Aetzkali und Eisenfeile, DAgvER und Caro ?) beim Durch- leiten von Aethylanilin oder anderen alkylirten Anilinen und Orthoto- luidinen, besonders Diäthylorthotoluidin, durch ein glühendes Rohr, Mor- GAN *) beim Schmelzen des Carbostyrils mit Aetzkali. Grape und Caro °) bemerkten ferner das Auftreten des Indols beim Erhitzen des Acridin- sauren Kalks, Prup’Homme °) bei der Destillation mit Zinkstaub des mit Chromsäure behandelten Products der Einwirkung von Anilin auf Aethylen- dibromid und Leo Horrmann & Koentas ‘) beim Durchleiten von Tetra- hydrochinolin durch ein glühendes Rohr. Bessere Ausbeute als alle diese Methoden für Indoldarstellung scheint ein von BAryer °) kürzlich ange- deutetes Verfahren zu liefern, namentlich die Orthonitrophenylehlormilch- säure mit Natriumamalgam oder mit Eisenvitriol und Natronlauge zu be- handeln. In naher Beziehung mit dieser Methode steht eine von A. LieP?) neuerlich aufgefundene, welche eine vorzügliche Ausbeute liefern soll. Lier erhitzt Orthoamidochlorstyrol mit Natriumalkoholat auf 160 bis 170*C. 1) Ann. Chem. Pharm. Suppl. 7 p. 56. ?) Ber. d. Deutsch. chem. Gesellsch. II p. 680. 3) * » 09 X p. 692 u. 1262. 4) Journ. f. pr. Chem. 1877 p. 788. 5) Ber, d. Deutsch. chem. Gesellsch. XIII p. 101. 6) Bull. d. 1. soc. ch. Bd 28 p. 558. 7) Ber. d. Deutsch. chem. Gesellsch. XVI p. 738. 8 5: » » XIII p. 2261. 9) » 55 ^ XVII p. 1067. | x ae c STUDIEN IN DER CUMINREIHE. €. UEBER DIE CUMAZONVERBINDUNGEN. Methylcumazonsäure. CHEN, NOJ. Wenn die Amidooxypropylbenzoësäure mit der eqvivalenten Menge Essigsäureanhydrid ohne äussere Erwärmung behandelt wird, erhält man, wie oben erwähnt, die Acetamidooxypropylbenzoësäure (p. 56). Kocht man aber die Amidosäure mit einem Ueberschuss von Essigsäureanhydrid noch einige Minuten, nachdem alles in Lösung gegangen ist, und verjagt dann das überschüssige Essigsäureanhydrid durch wiederholte Abdampf- ungen mit Alkohol, so erhält man ein röthliches Oel, das aus Alkohol krystallisirt und nach einigen Umkrystallisationen farblose, bei 218°C schmelzende Rhomboëder darstellt. Der neue Körper ist, wie die Acetamidopropenylbenzoësäure, nach der Formel C,,H,,NO, zusammen- gesetzt. Analyse: 0,1883 g Substanz ergaben bei der Verbrennung in Sauerstoffgas 0,4495 & Kohlensáure und 0,1 g Wasser, entsprechend 0,1226 g Kohlenstoff und 0,031111 g Wasserstoff. In Procent: Gefunden: Berechnet ite (C Int NOS OEC Sane. nus 65,11 65,75 12, an e cs 5,90 5,94 Da man weiss, wie leicht die Amidooxypropylbenzoésáure z. B. beim Kochen mit Salzsäure Wasser verliert und in die Amidopropenyl- benzoésüure übergeht, erwartet man leicht, dass die Verbindung, die aus der Acetamidooxypropylbenzoésáure durch Verlust von Wasser entstanden ist, mit, der Acetamidopropenylbenzoösäure, identisch wäre. So ist doch der Fall nicht.. Behandelt man nämlich den Körper mit kalter Salzsäure, so löst er sich leicht auf und nachdem der Säureüberschuss durch wieder- holte Abdampfungen mit Wasser entfernt ist, bleibt ein in Wasser äus- serst leicht lösliches chlorwasserstoffsaures Salz zurück, aus dessen Lösung der Körper beim Zusatze von Natriumacetat als weisse Nadeln unver- 76 OÖ, WIDMAN, ändert ausfällt. Beim Krystallisiren aus Alkohol werden dieselben schönen, bei 217—218°C schmelzenden, rhombischen Tafeln oder Rhomboéder erhalten. Eine Analyse ergab auch dasselbe Resultat: I 0,1856 g Substanz gaben bei der Verbrennung in Sauerstoffgas 0,4461 g Kohlensäure und 0,0952 g Wasser, entsprechend 0,12166 & Kohlenstoff und 0,01058 & Wasserstoff. II 0,2026 g Substanz lieferten bei der Stickstoffbestimmung nach Dumas 11,7 cbem feuchten Stickstoff bei 16,2°C und 754 m.m. Barometer- druck. In Procent: Gefunden: Berechnet: I IT CT SEE AE 65,55 — 144 65,75 EIE, PA pee 5,70 — 13 5,94 IN rn = 6,66 14 6,39 IF: — — 48 21,92 219 100,00 Dieselbe Verbindung, die ich aus Gründen, welche ich bald an- führen werde, Methyleumazonsáure genannt habe, wird auch gebildet, wenn die Acetamidooxypropylbenzoësäure mit gewöhnlicher Salzsäure ge- kocht wird. Sie geht leicht in die Lösung und wird nach Verjagen des Säureüberschusses aus der Lösung des Hydrochlorats durch Natrium- acetat gefällt. Auffallend ist eine dritte Bildungsweise. Derselbe Körper entsteht nämlich auch beim Kochen der isomeren Acetamidopropenylbenzoësäure mit Chlorwasserstoffsäure. Nachdem sie sich gelöst hat, was sehr lang- sam vor sich geht, wird die Lösung im Wasserbade zur Trockne ver- dampft, und der Rückstand giebt dann, in Wasser gelöst, beim Zusatz von Natriumacetat einen Niederschlag von weissen Nadeln, die nach Umkrystallisationen aus Alkohol die Methyleumazonsäure darstellen. Die Ausbeute ist jedoch hier gar nicht glatt. Um die Nebenproducte zu studiren, wurde die Lósung mit Aether extrahirt, der bei der Destillation ein Oel zurücklässt, das zu einer glasigen Masse, nicht aber zu Kry- stallen erstarrt. Beim Kochen mit Wasser löst sich diese zum Theil unter Abscheiden eines braunen Harzes, und die wässerige Lösung setzt beim Erkalten und freiwilligem Verdampfen Krystalle von freier Amido- propenylbenzoësäure ab. Beim blossen Lösen in Salzsäure und Ver- STUDIEN IN DER CUMINREIHE. 77 dampfen der Lösung im Wasserbade wird somit die Acetamidopropenyl- benzoësäure zum Theil verseift, zum Theil in den fraglichen Körper um- gewandelt... Das gebildete Harz rührt wahrscheinlich von secundärer Zersetzung der freien Amidosäure her. Die Methyleumazonsäure krystallisirt, wie sie auch dargestellt sein mag, aus Alkohol in schönen, farblosen, glänzenden, wohl ausgebildeten, kleinen Rhomboédern oder rhombischen Tafeln, die bei 217—218°C langsam schmelzen. Geschmolzen erstarrt der Körper zu einem Glas. Er ist in Alkohol sehr leicht, in Wasser, selbst in kochendem, unlöslich. In verdünnten Säuren, z. B. sehr verdünnter Schwefelsäure, löst er sich schon bei gewöhnlicher Temperatur sehr leicht auf unter Bildung von Salzen, wodurch er sich am deutlichsten von der Acetamidopropenyl- benzoësäure unterscheidet, mit welcher er übrigens leicht verwechselt werden könnte, da die empirische Zusammensetzung dieselbe ist und der Unterschied in den Schmelzpunkten nur 4 bis 5° beträgt. In con- centrirter Schwefelsäure löst er sich ebenfalls ohne Färbung leicht auf. Mit oder ohne Kalk erhitzt, giebt er ein theeriges Destillat, das stark nach Indol riecht, ohne jedoch einen mit Salzsäure befeuchteten Fichten- span roth zu färben. Bei vorsichtigem Erhitzen im Rohr z. B. bei der Verbrennung im Schiffchen in Sauerstoffstrom sublimiren weisse Nadeln. Die Verbindung ist eine tertiäre Base. Wenn eine Lósung des Hydrochlorats mit Kaliumnitrit versetzt wird, krystallisirt unter starker Entwickelung von salpetriger Säure unveränderte, freie Methylcumazon- säure in weissen, bei 217°C schmelzenden Nadeln heraus. Ein Versuch durch Erhitzen im Rohr mit Jodäthyl ein Aethylderivat oder das Jodid einer Ammoniumbase darzustellen, gab nur eine syrupartige Substanz, die nicht in reinem Zustande erhalten werden konnte. Saures Methyleumazonsäure-sulfat: C,,H,;NO;.H,0,SO, + H,O. Das Salz. wird erhalten, wenn die reine Base in der kleinsten Menge verdünnter Schwefelsäure gelöst und die Lösung zur Syrupcon- sistenz im Wasserbade abgedampft wird. Beim Erkalten erstarrt die ganze Masse zu weissen, feinen, seidenglänzenden Nadeln, die in Wasser sehr leicht löslich sind und stark saure Reaction besitzen. Für die Analyse wurde das ‚Salz sorgfältig ausgepresst und im Exsiccator ge- trocknet. Es enthält 1 Molekül Krystallwasser, das bei 100—140°C ent- weicht. Bei 140°C beginnt schon Zersetzung einzutreten, was sich durch Braunfarben erkennen lässt. : 78 O. WiDMAN, Analyse: 0,2278 & im Exsiccator getrocknetes Salz verloren beim Trocknen bei 140°C 0,0132 g Wasser und gaben 0,1613 g Bariumsulfat, 0,05538 & Schwefelsäureanhydrid entsprechend. In Procent: Gefunden: Berechnet für C,,H,,NO,.H;S0, + H50: DO: aUe NN 24-31 | 23,88 ÉOLIEN 5,79 5,37 Methylcumazonsdure-hydrochlorat. Beim Verdunsten einer Lösung der Methylcumazonsäure in Salz- säure krystallisirt das Salz in weissen, spröden Nadeln, die in Wasser äusserst leicht löslich sind. Es verliert keinen Chlorwasserstoff bei wiederholten Abtreibungen der Wasserlósungen zur Trockne im Was- serbade. Methyleumazonsüure-chloroplatinat :: (Cj4H,4NO;.HOI], PtCI,. Das Doppelsalz ist in Wasser sehr leicht lóslich. Wird eine selbst concentrirte Lósung des Hydrochlorats mit Platinchlorid versetzt, so ent- steht kein Niederschlag. Beim Eindampfen der mit Chlorwasserstoff- süure stark versetzten Lösung aber krystallisiren in der Hitze glänzende, wohl ausgebildete, viereckige Tafeln oder kubische Krystalle, beim Er- kalten und zufolge dessen schnellerem Krystallisiren glänzende Prismen von dunkelgelber Farbe heraus. Das Salz enthält, im Exsiccator &e- trocknet, kein Krystallwasser. Analyse: 0,2315 g im Exsiccator getrocknetes Salz hinterliessen beim Glühen 0,053 & Platin. In Procent: Gefunden: Berechnet für [C,.H,,N O;HCI 5; PtCl,: BVA ee um S 22,89 : 22,85 27 + ———————————.—— -—— UT STUDIEN IN DER CUMINREIHE. 79 Reduction der Methylcumazonsäure mit Natriumamalgam. Wenn die Säure in Natronlauge gelöst und dazu Natriumamalgam im Ueberschuss gesetzt wird, tritt Reduction ein. Nach beendeter Reaction wird die Lösung von dem Quecksilber abfiltrirt und mit Essigsäure versetzt. Eine Weile nachher kommt ein krystallinischer Niederschlag heraus, der nach dem Auspressen einen schönen, atlasglänzenden Körper bildet. Nachdem er durch wiederholte Umkrystallisationen gereinigt worden ist, krystallisirt er aus heissem Alkohol bei langsamem Frkalten in feinen Nadeln, bei schnellerer Krystallisation als ein weisses Pulver und schmilzt eonstant bei 246°C. Er ist in Aether und Alkohol sehr schwer löslich. Bei sehr vorsichtigem Erhitzen über dem Schmelzpunkte sublimirt der Körper in weissen Nadeln. Seine Zusammensetzung entspricht der Formel C,,H,,NO,, und ist er somit nach folgender Gleichung ent- standen: C,,H,, NO, sip aise Cy, BH NOS Analyse: I 0,191 g Substanz ergaben bei der Verbrennung in Sauerstoffstrom 0,4519 g Kohlensäure und 0,1175 g Wasser, entsprechend 0,12325 g Kohlenstoff und 0,01305 g Wasserstoff. II 0,1656 g Substanz gaben bei der Stickstoffbestimmung nach Dumas 9,8 cbem feuchten Stickstoff bei 19°C und 761 m.m. Barometer- druck. In Procent: Gefunden: Berechnet: I II (Ree ooi: 64,53 — 144 65,16 Tal Re 6,83 — 15 6,79 Ne S us — 6,80 14 6,33 (ccc tee, — = 48 21,72 221 100,00 Diese Procentzahlen geben die Zusammensetzung der Acetamido- cuminsäure an. Da dieselbe nicht vorher bekannt ist, habe ich sie zum Vergleich aus der Nitrocuminsäure dargestellt. 80 O. WIDMAN, Acetamidocuminsäure aus Metanitrocuminsäure. C.000H HO a HC C.NH.COCH, CONCH Die m-Amidocuminsäure ist schon früher von Fizerr & PATERNd ) und von Lippmann & Lance?) aus der Nitrocuminsäure durch Einvirkung von Schwefelammon oder Zinn und Salzsäure dargestellt worden. Ich habe sie sehr bequem bereitet durch Reduction der Nitrocuminsäure mit der berechneten Menge krystallisirtem Ferrosulfat und Ammoniak. Die von dem Eisenniederschlag abfiltrirte Flüssigkeit wurde mit Essigsäure versetzt und mit Aether ausgezogen. Das beim Abdestilliren des Aethers abgeschiedene Oel wurde dann gleich mit Essigsäureanhydrid erhitzt und nach beendeter Reduction die gebildete Acetamidocuminsäure aus Alkohol mehrmals umkrystallisirt, wobei sie sich in feinen, bei 246°0 schmelzen- den Nadeln von genau denselben Eigenschaften wie das Reductions- product der Methyleumazonsáure abscheidet. Analyse: I 0,1842 g Substanz gaben bei der Verbrennung mit Bleichromat 0,4395 & Kohlensäure, 0,1199 & Kohlenstoff entsprechend. II 0,1979 & Substanz gaben bei der Verbrennung in Sauerstoffgas 0,122 & Wasser, 0,0135 g Wasserstoff entsprechend. III 0,2212 g Substanz gaben bei der Stickstoffbestimmung nach Dumas 12,7 cbem feuchten Stickstoff bei 21°C und 754 m. m. Barometer- druck. In Procent: Gefunden: Berechnet: I II III CAs 65,09 — — 144 65,16 ERST e puppe oo 6,82 — 15 6,79 NY agra — — 6,47 14 6,33 ORNE — = — 48 21,72 221 100,00 1) Jahresbericht 1875 p. 747. ?) Ber. d. Deutsch. chem. Gesellsch, Bd. XIII p. 1661. ————— OO X——————— STUDIEN IN DER (UMINREIHE. 81 Bei der Reduction der Methyleumazonsäure mit Natriumamalgam wird somit die Acetamidocuminsäure gebildet. Versuche aus der Methylcumazonsäure eine Acetylgruppe abzuspalten. Für die Ermittelung der Constitution der Methyleumazonsäure war es von Bedeutung zu erkennen, ob eine Acetylgruppe als solche in ihr vorhanden sei. In dem Falle sollte in der That diese ziemlich leicht abzuspalten sein, da, wie oben erwähnt, die nahe stehende Aceta- midopropenylbenzoësäure schon beim Lösen in Salzsäure und einma- ligem Verdampfen zur Trockne im Wasserbade zum Theil in Amido- propenylbenzoësäure und Essigsäure zersetzt wird. Wie aus den fol- senden Versuchen erhellt, ist nun die Methyleumazonsäure gegen die Einwirkung von Chlorwasserstoff oder alkoholischer Kalilauge in über- raschendem Grade beständig. Erster Versuch. Reine Methyleumazonsäure wurde drei Mal mit viel Salzsäure gekocht und die Lösung jedes Mal zur Trockne ver- dampft. Nach dem letzten Male wurde das Salz m Wasser gelöst und mit Natriumacetat versetzt, da der Körper unverändert in reichlicher Menge schön krystallinisch ausfiel. Zweiter Versuch. Der Körper wurde mit Salzsäure während einer Stunde am Rückflusskühler gekocht und die Lösung dann bis zur Trockne im Wasserbade eingedampft. Die gelbe Lösung, die man beim Behan- deln mit Wasser erhält, wird beim Kochen mit Thierkohle fast entfärbt. Wird sie mit Natriumacetat versetzt, so erhält man anfangs eine schmie- rige Masse, dann aber, wenn diese schleunigst weggeschafft wird, Kry- stalle von unveränderter Methyleumazonsäure. Auch nun war die Zer- setzung noch eine unbedeutende. Aus der schmierigen Masse konnte kein anderer Körper als der ursprüngliche in krystallinischem Zustande isolirt werden. Dritter Versuch. Die Methyleumazonsäure wurde mit einem Ueber- schuss von alkoholischer Kalilauge etwa eine Viertelstunde gekocht. Nach Verjagen des Alkohols gab die Wasserlösung auch nun beim Essig- säurezusatz unveränderte Methylcumazonsäure in Krystallen und in gros- ser Menge. Nach der Extraction der Mutterlauge mit Aether wurde ein Oel erhalten, das beim Erkalten zu einer gelbbraunen, glasigen Masse erstarrte, der gleich, die bei dem Kochen der Amidopropenyl- Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. 1] \ 82 O. WiDMAN, benzoësäure mit Wasser durch Zersetzen gebildet wird. Das Kochen mit alkoholischer Kalilauge bewirkt somit nur langsam und theilweise Zersetzung (und zwar Verharzung), lässt aber den grössten Theil unbe- rührt, wenn es nicht sehr lange fortgesetzt wird; eine einfache und glatte Reaction tritt nicht ein. / Die Constitution der Methylcumazonsäure. Aus der Amidooxypropylbenzoësäure : | un Ur HC CAL 0H HOCO.C Ox CH NH, wird die neue Verbindung durch Einwirkung von Essigsäureanhydrid unter Abspaltung von Wasser und Aufnahme der Elemente einer Acetyl- gruppe nach folgender Gleichung gebildet: C..H,,NO, + [0;H,0],0 = C,,H,,NO, + C,H,0:0H + 0, oder aus der Acetamidooxypropylbenzoësäure : CH „Hl HC (0/1 1 OE | HOCO.C C —NH.COC CH COCH, durch Kochen mit Salzsäure oder Essigsäureanhydrid unter Verlust von Wasser nach folgender Gleichung: CHELÈNO, x 2,0 = CH; NO; Die Verbindung ist eine Säure; die Carboxylgruppe hat somit keinen Theil an der Reaction genommen und die Wasserabspaltung muss nnerhalb der übrigen beiden Seitenketten vor sich gegangen sein. : ONE SA STUDIEN IN DER CUMINREIHE. 83 Die Oxypropylgruppe allein kann nicht ein Molekül Wasser ver- loren haben, sonst würde nämlich die Acetamidopropenylbenzoësäure entstanden sein, mit welcher der Körper jedoch nur isomer, nicht iden- tisch ist. Da noch weniger die Acetamidogruppe allein Wasser verlieren kann, muss die Anhydridbildung auf Kosten der beiden Gruppen vor sich gegangen sein. Hierbei lassen sich mehrere Condensationsvorgänge denken. Am nächsten liegt es anzunehmen, dass die Hydroxylgruppe des Oxypropyls sich mit dem an das Stickstoffatom gebundenen Wasserstoff- atom zu Wasser verbunden habe und dass die Verbindung somit nach folgender Constitutionsformel: CH (& Y EDS Cu N-COCH, CH zusammengesetzt sei. Dies kann jedoch nicht der Fall sein, weil diese Formel nicht dem entschieden basischen Charakter der Verbindung ent- spricht und auch nicht erklärt, warum die Acetylgruppe so schwer ab- zuspalten ist. Nimmt man indessen an, dass die Hydroxylgruppe sich mit einem von den Wasserstoffatomen der Acetylgruppe zu Wasser verbunden hat — eine Reaction, die an und für sich nicht sehr wahrscheinlich ist —, so kommt man indessen nicht zu besserem Resultate. Die Verbindung sollte in dem Falle, nach dem Schema: CH, Q[CHj] HC CH, HOCO.C CO constituirt, eine Dimethylhydrocarbostyrilsäure sein. Gegen diese Auf- fassung streiten der scharf ausgeprägte basische Charakter der Ver- bindung, die Bildung der Acetamidocuminsäure bei der Reduction und die Unmöglichkeit ein Nitrosoderivat zu erhalten. Die Wasserabspaltung muss darum, insofern die Hydroxylgruppe daran Theil genommen hat, was wohl nicht bezweifelt werden kann, in 84 O. WiDMAN, der That doch auf die erstere Weise vor sich gegangen sein; das Zu- sammenschliessen der Reste, d. h. die Sättigung der frei werdenden Affinitäten aber auf eine andere. Das Kohlenstoffatom des Propylrestes könnte sich mit dem Sauerstoffatome der Acetylgruppe und dann das mit dem Sauerstoff gebundene Kohlenstoffatom der Acetylgruppe sich mit dem Stickstoffatome in dobbelter Bindung nach folgendem Schema verbunden haben: H (| OCH, He NND HOCO.C 5 CCH, OH N In der That liefert diese Auffassung eine befriedigende Erklärung über alle Reactionen und Eigenschaften der Methyleumazonsáure. Eine Verbindung von dieser Constitution muss eine wirkliche tertiäre Base sein, enthält keine Acetyleruppe und kann ziemlich ungezwungen bei der Reduction in Acetamidocuminsäure umgewandelt werden. Die Bildung aus der Amidooxypropylbenzoésáure durch Kochen mit Essigsüureanhydrid kann auf die Weise erklärt werden, dass sowohl die Hydroxyl- als die Amidogruppe in der Wärme acetylirt werden, dass aber die gebildete Diacetylverbindung: C > (CHR, KOC ED OCK NH.COCH, momentan Essigsäure verliert und in den fraglichen Körper übergeht. 3 KR Bei dem Kochen der Acetamidooxypropylbenzoësäure mit Salz- säure wirkt der Chlorwasserstoff wasserentziehend und die Reaction voll- zieht sich in gleicher Weise: ie ROCOC E Qu E NH COCH, | STUDIEN IN DER CUMINREIHE. 85 Die Bildungsweise aus Acetamidopropenylbenzoësäure ist schwieri- ger zu erklären, die Reaction ist auch nicht glatt. Vielleicht darf man jedoch annehmen, dass der Chlorwasserstoff sich zuerst zu der ungesättigten Propenylgruppe addirt um sogleich wieder abgespalten zu werden, doch so dass das Chloratom beim Austritt aus dem Molekül sich mit dem an dem Stickstoff gebundenen Wasserstoffatom verbindet: CH, | Vos OH, HOCO:G He Ce HR T PS N HCOCH, Der Reductionsprocess wird leicht so erklärt, dass der sauerstoff- haltige Kern gesprengt wird, zwei Wasserstoffatome aufgenommen und sowohl die Isopropyl- als die Acetylgruppe wieder hergestellt werden: CH, C[OH,) a! di ZU HC 7 u en + H, = HOCO.C,H,- yH.cocH N 3 HOCO.CN, A C.CH, EISEN Eine gute Stütze für diese Auffassung liefert die vollständige Analogie in Reactionen und Bildungsweise mit den von LADENBURG ') studirten Condensationsproducten des Orthoamidophenols mit Säure- anhydriden. Z. B. mit Essigsäureanhydrid erhielt LADENBURG eine Ver- bindung: CH O C HC > CCH, CH N die sich von der sogenannten Methyleumazonsäure rücksichtlich der Zu- sammensetzung wesentlich nur darin unterscheidet, dass sie einen Kern von 5 statt 6 Gliedern enthält. Diese Verschiedenheit in der Constitution 1) Ber. d. Deutsch. chem. Gesellsch. IX p. 1524. 86 : O. Wipman, veranlasst jedoch auch gewisse Modifikationen in dem chemischen Ver- halten, die ein interessantes Licht auf den chemischen Charakter der beiden verschiedenen Kerne in Vergleich mit einander wirft. Aus der Beschreibung LapENBURG's geht hervor, dass seine Verbindung, »Aethe- nylamidophenob, schwieriger als die meinige gebildet und viel leichter zersetzt wird, und dass sie eine schwächere Base ist. Das Aethenyl- amidophenol wird nämlich nur nach Kochen längere Zeit mit Essigsäure- anhydrid am aufsteigenden Kühler gebildet, wird schon beim Stehen längere Zeit mit Wasser durch Wasseraufnahme in das Acetamidophenol umgewandelt, spaltet sich beim Erhitzen mit alkoholischem Kali auf 120° in Amidophenol und Essigsäure und giebt nur mit grosser Schwierig- keit Salze. Wenn die schwefelsaure Lösung des Aethenylamidophenols auf dem Wasserbad erwärmt wird, beginnt plötzlich die Abscheidung von Acetamidophenol. Auch auf diese zugleich Sauerstoff und Stick- stoff enthaltenden Kerne findet somit der Satz Anwendung, den man mehrmals in den analog zusammengesetzten Pyrrol- und Pyridin-, Indol- und Chinolinreihen bestätigt gefunden hat, dass ein Kern mit 6 Gliedern eine stabilere Gleichgewichtslage als ein Kern von 5 einnimmt, was sich genau durch leichtere Bildung, grössere Beständigkeit und schärfer aus- geprägte chemische Eigenschaften zeigt. Nach der Analogie mit dem gebräuchlichen Benennen der anderen analogen Condensationsproducte in der Orthoreihe sollte man die Ver- bindung: GI C MORES | 6 HC p HOCO.C G C.CH, CH N Aethenylamidooxypropylbenzoësäure nennen. Dieses scheint mir jedoch aus mehreren Gründen unangemessen. Theils werden die Namen durch ihre Länge schwer anzuwenden, theils ist »Propenyl», das in den Na- men des nächsten, höheren Homologen eingehen würde, schon in der hierher gehörenden Propenylbenzoësäure (Nitro-, Amido-, Acetamido- propenylbenzoösäure) angewendet, um eine anders constituirte Gruppe 1 Be statt =C.CH,.CH,| zu bezeichnen, theils scheint mir auch 5 diese Benennungsweise ziemlich undeutlich, da die Verbindung in der Eat i "apt oy ine A i t RÉ 1A mm 2 medir mm mer das Ww STUDIEN IN DER CUMINREIHE. 87 That keine Amidogruppe, keine Hydroxylgruppe und sogar keine Propyl- gruppe enthält. Ich schlage darum fär die freilich hypothetische, noch nicht bekannte Verbindung: CH , OCH.) HC 0 HC G CH CHZZZN die doch als Muttersubstanz einer Reihe von Verbindungen aufgefasst werden kann, den Namen Cumazon vor, und nenne folglich den frag- lichen Körper Methylcumazonsäure, um anzudeuten, dass diese Verbin- dungen von der Cuminsäure deriviren und sowohl Stickstoff als Sauerstoff enthalten (die Endung -on in gleicher Bedeutung, wie in Keton, Chinon, Lakton, Cumaron u. s. w., wo sie Sauerstoff andeutet). Es ist klar, dass wenn diese Ansicht über die Constitution der Methyleumazonsäure die richtige ist, auch andere Derivate der Cumazon- säure sich auf analoge Weise darstellen lassen müssen. Die Versuche, die Cumazonsäure selbst darzustellen durch Kochen der Amidooxypropyl- benzoësäure längere Zeit mit wasserfreier Ameisensäure oder der Formyl- amidopropenylbenzoësäure kurzere Zeit mit Salzsäure, waren erfolglos. Im ersteren Falle konnte keine fassbare Substanz erhalten werden, im letzteren krystallisirte beim Erkalten die Formylamidopropenylbenzoe- säure unverändert heraus. Die Aethyl- und Phenyleumazonsäuren lassen sich dagegen leicht darstellen. Aethylcumazonsäure, CH, CICR} O. WIDMAN, oo [9/2] Wenn man die reine Amidooxypropylbenzoësäure mit Propion- säureanhydrid übergiesst, tritt bald eine Reaction von selbst ein. Koeht - man dann mit einem Ueberschuss einige Minuten, geht der gebildete Körper in Lösung und wenn das überschüssige Anhydrid durch mehr- maliges Abtreiben zur Trockne mit Alkohol im Wasserbad verjagt wird, bleibt ein Oel übrig, das bald erstarrt. Die Verbindung wird dann einige Male aus Alkohol krystallisirt und stellt so die reine Aethylcumazonsäure dar. Sie schiesst in schönen, kleinen, glänzenden, wohl ausgebildeten, — schiefen Pyramiden an, die bei 202°C scharf schmelzen und in Alkohol leicht, in Wasser nicht löslich sind. | Analyse: 0,1902 g Substanz gaben bei der Verbrennung in Sauerstoff 0,4664 g Kohlensäure und 0,1192 g Wasser, entsprechend 0,1272 & Kohlenstoff und 0,0132 g Wasserstoff. In Proceni: Gefunden: Berechnet: ER ER A 66,87 156 66,95 HAV E chen ca ^et 6.94 15 6,44 N EIERN — 14 6.01 (oni x er RCM Le = 48 20,60 233 100,00 Aethyleumazonsüure-hydrochlorat. Nach Verdampfen einer Lösung der Aethyleumazonsäure in Salz- - säure bleibt das Salz in weissen Nadeln zurück, die in Wasser äus- | serst leicht löslich sind. Aus der Lösung schlägt Natriumacetat die freie | Base krystallinisch nieder. ; Saures Aethylcumazonsäure-sulfat: C,;H,,NO;-H,0,S0,. Die freie Base löst sich in selbst sehr verdiinnter Schwefelsäure leicht auf. Wenn man die Lésung so stark concentrirt, dass Krystalle sich bei der Wasserbadwärme abzusetzen beginnen, erstarrt beim Er- kalten die ganze Masse zu weissen Nadeln. Das Salz ist wasserfrei und löst sich äusserst leicht in Wasser. Analyse: 0,1497 g in Exsiecator getrocknetes Salz gaben 0,1063 g Bariumsulfat, 0,0365 g Schwefelsäureanhydrid entsprechend. KEN » oss lp ee STUDIEN IN DER CUMINREIHE. 89 In Procent: Gefunden: Berechnet für C,,H,, NO,.H,SO, : TITRE 24.38 . 24.17 Phenylcumazonsáure. CH ,, CICH,], Die Amidooxypropylbenzoësäure wurde mit einem Ueberschuss von Benzoylchlorid übergossen und das Gemisch im Schwefelsäurebad auf 100—120°C erhitzt, wobei eine lebhafte Chlorwasserstoffentwickelung eintrat. Nachdem diese abgeschlossen war, wurde die Reactionsmasse mit etwas Alkohol gekocht, wobei ein rein weisses Pulver sich abschied, das ungelöste abfiltrirt, mit wenig kaltem Alkohol gewaschen und dann mehrmals mit viel Wasser gekocht um Benzoësäure, unveränderte Amidooxypropylbenzoësäure, Hydrochlorate von Amidopropenylbenzoë- säure oder Phenyleumazonsäure u. s. w. zu entfernen. Für weitere Reinigung wurde nun der Körper durch Lösen in kochender, ver- dünnter Schwefelsäure in das in der Kälte äusserst schwer lösliche Sulfat umgewandelt, dieses durch Auspressen von der Mutterlauge be- freit und dann durch Kochen mit einer Lösung von Natriumacetat zer- legt. Der so erhaltene Körper stellt nach sorgfältigem Auswaschen mit Wasser und Trocknen im Exsiccator die ganz reine Phenyleuma- zonsäure. dar. Die so bereitete Verbindung ist ein rein weisses Pulver, das ohne Gasentwickelung bei 219—220°C schmilzt. Sie ist in Wasser unlöslich, löst sich in Alkohol ziemlich langsam, krystallisirt aber daraus erst nach starker Concentration. Analyse: 0,1478 g Substanz gaben bei der Verbrennung mit Bleichromat 0,3934 g Kohlensäure und 0,0754 g Wasser, entsprechend 0,10729 g Kohlen- stoff und 0,00838 g Wasserstoff. Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. 12 90 O. WiDMAN, In Procent: - Gefunden: Berechnet: Ch a Mts ub or, oa seh 72,59 204 72,59 Hi... Eee mens 5,67 15 5,34 Nie ee — 14 4,99 0, ee ee — 48 17,08 281 100,00 Alkoholverbindung: 2 C,,H,,NO, + C,H,OH. Wenn die Phenyleumazonsäure aus Alkohol krystallisirt wird, erhält man schöne, durchsichtige Krystalle, die bei 218—220°C unter starker Gasentwickelung schmelzen und in verdünnter Salzsäure leicht löslich sind. Die Eigenschaften und Reactionen sind somit im wesentlichen dieselben wie die der ursprünglichen Verbindung, die Zusammensetzung aber, ausgemittelt durch Analysen von bei verschiedenen Bereitungen er- haltenem Material, entspricht der oben angegebenen Formel. Beim Kry- stallisiren aus Alkohol haben 2 Moleküle Phenyleumazonsäure sich mit einem Molekül Alkohol verbunden. Analyse: I 0,1748 & Substanz gaben bei der Verbrennung im Schiffehen im Sauerstoffgas 0,4553 & Kohlensäure und 0,0942 & Wasser, entspre- chend 0,12417 & Kohlenstoff und 0,01047 & Wasserstoff. II 0,2098 g Substanz lieferten in gleicher Weise 0,5476 g Kohlensäure und 0,1133 g Wasser, entsprechend 0,14935 g Kohlenstoff und 0,0126 g — Wasserstoff. In Procent: Gefunden: ; Berechnet: I II HORUM BT o t 11,03 11,19 432 11,05 ELS rs AME CER 5,99 6,00 36 5,92 N° ES RON PERO RARE = — 28 4,61 N kg — — 112 18,42 608 100,00 Saures Phenylcumazonsäure-sulfat: O,;H4;NO;,.H,0,80, + 2H,0. Das Salz wird erhalten, wenn die freie Phenyleumazonsäure in gewöhnlicher, verdünnter Schwefelsäure beim Erhitzen gelöst wird. Bei STUDIEN IN DER CUMINREIHE. 91 eintretendem Erkalten krystallisirt es in dünnen, farblosen, glänzenden, elliptischen, oft concentrisch gruppirten Blättern aus. Es ist in der Kälte äusserst schwer löslich. Die Krystalle enthalten 2 Moleküle Wasser, die beim Trocknen im Vacuum über Schwefelsäure entweichen. Analyse: 0,2941 & ausgepresstes Salz verloren bei der Verwahrung im Vacuum über Schwefelsäure 0,027 g Wasser und lieferten 0,1587 g Barium- sulfat, 0,05449 & Schwefelsäureanhydrid entsprechend. In Procent: Gefunden: Berechnet für C,,;H,;NO,-H,SO, + 2H,0: Se EE 18,53 19,27 ROME 9,18 8,67 Die Phenyleumazonsäure ist im Vergleich mit den Methyl- und Aethylderivaten eine schwache Base. Wird das krystallisirte Sulfat mit Wasser behandelt, so löst es sich nicht, auch nicht beim Kochen, sondern wird grösstentheils als freie Base abgeschieden. Die Cumazonverbindungen repräsentiren eine neue Gruppe von organischen Basen, die einen Kern von 6 Gliedern, ein Sauerstoff-, ein Stickstoff- und 4 Kohlenstoffatomen, enthalten. Diese Verbindungen stehen den Naphtalinabkömmlingen nahe und können als solche aufgefasst werden, in welchen ein Kohlenstoffatom von einem Sauerstoffatom und ein an- deres Kohlenstoff- von einem Stickstoffatom in demselben Kerne ver- treten sind: Q (ep! © Von Interesse ist es, dass das ringförmige Zusammenschliessen der Atome auch einem solchen Kern eine beträchtliche Beständigkeit zu 92 O. WIDMAN, verleihen vermag. Dass ein Kohlenstoffatom in einem Benzolkerne von einem Stickstoffatom vertreten werden könne, hat man bei den Pyridin- und Chinolinverbindungen schon seit lange erkannt. Sauerstoffhaltige Kerne sind aber noch nur sparsam entdeckt. Hierher können freilich die Laktone gerechnet werden wie z. B. Cumarin: CH, CH HC SNe HC à 760 CH O Diese Verbindungen sind aber zufolge ihrer Eigenschaft Säureanhydride zu sein nicht sehr beständig. Die CO-gruppe, mit dem Sauerstoffatom verbunden, verursacht, dass bei der Einwirkung von Alkalien der Kern leicht unter Wasseraufnahme gesprengt wird. Eine Verbindung, die einen wirklichen, jedoch fünfgliedrigen Sauerstoffkern enthält, ist das von R. Frrrig und G. Expert?) dargestellte Cumaron, wenn dieses in der That nach der von ihnen vorgeschlagenen Constitutionsformel : C HC Le | HC G CH CH O zusammengesetzt ist. Diese Verbindung ist, wie es scheint, sehr be- ständig. Es giebt somit Gründe anzunehmen, dass sowohl Sauerstoff als Stickstoff nicht nur jeder fiir sich, sondern auch zusammen ebenso gut in 6-gliedrigen, als in 5-gliedrigen Kernen Kohlenstoff ersetzen können und dass dabei bemerkungswerth beständige Verbindungen entstehen. Die Cumazonsäuren sind mit den Säureamiden der Amidopropenyl- benzoösäure isomer. Eine übersichtliche Zusammenstellung von den Schmelzpunkten der Verbindungen der beiden Re’hen, in so weit sie schon gekannt sind, folgt hierunten: 1) Ann. Chem. Pharm. Bd 216 p. 171. STUDIEN IN DER CUMINREIHE. 93 Derivate von Derivate von der Amidopropenylbenzoësäure : der Cumazonsäure: Ce NY NH.COR ^ ya USE RR HOCO.C,H,Q _CR N i Formylverbindung | 195—196" — — — Acetyl » 210—212? Methyleumazonsáure 217—218? Propionyl » 183* Aethyl » 202? Benzoyl » 182^ Phenyl » 219—220? D. UEBER DIE BILDUNG VON METHYLCINNOLINCARBONSÄURE AUS DER AMIDOPROPENYLBENZOESÄURE. Wie oben erwühni (p. 57), erhält man die Oxypropyloxybenzoësäure, wenn die Amidooxypropylbenzoësäure mit salpetriger Säure in wässeriger Lösung behandelt und dann die Lösung erwärmt wird. Wenn die Amido- oxypropylbenzoësäure sica somit dabei normal verhält, ist dies bei der Amidopropenylbenzoösäure nicht der Fall, sondern sie giebt bei der Behand- lung mit salpetriger Säure eine Methyleinnolincarbonsäure. CH C C.CH; HC CH HOCO.C C N CHE. ON 2 g Amidopropenylbenzoësäure-hydrochlorat wurden in kaltem Wasser gelöst und mit einer Lösung von 0,9 g Kaliumnitrit versetzt. Hierbei fiel sofort ein gelber, aus kleinen Nadeln bestehender Niederschlag aus. Eine schwache Gasentwickelung trat schon bei gewöhnlicher Temperatur ein. Um diese zu Ende zu führen wurde das Gemenge erwärmt; ehe aber die Temperatur auf 70° gestiegen war, hatte sie gänzlich aufgehört, 94 O. WIDMAN, ohne dass was anfangs ausgefallen war, gelöst oder auf andere sicht- bare Weise verändert worden war. Der ausgefällte Körper, welcher in Wasser sehr schwer löslich war, wurde dann dreimal mit viel Wasser ausgekocht um etwa vorhandene in Wasser lösliche Nebenproducte zu entfernen (siehe unten). Darauf wurde er aus kochendem Alkohol kry- stallisirt, wobei er bei der Abkühlung seiner warmen Lösung sofort in gelbbraunen, äusserst kleinen Nadeln ausfiel. Die Mutterlauge war roth- braun. Bei erneuter Krystallisation aus Alkohol wurden nicht Nadeln, sondern kleine, gelbe, rhomboëderähnliche Krystalle erhalten. Die Mut- terlauge war jetzt gelb. Die neue Verbindung krystallisirt bei freiwiligem Verdunsten einer Alkohollósung in wohl ausgebildeten, kleinen Tafeln mit schief ab- geschnittenen Kanten oder in dicken, rhomboédergleichen Krystallen, die bei etwa 230°C unter theilweiser Zersetzung zu einer dunkel roth- violetten Flüssigkeit schmelzen. Sie ist in kaltem Wasser unlöslich, in warmem sehr schwer löslich und scheidet sich beim Erkalten in feinen Nadeln daraus ab. Auch in kochendem Alkohol lost sie sich schwer, in Eisessig aber und sogar 50-procentiger Essigsáure beim Kochen ziem- lich leicht. Analyse: I 0,1875 g Substanz gaben bei der Verbrennung mit Bleichromat 0,4398 g Kohlensäure und 0,084 g Wasser, entsprechend 0,11994 & Kohlenstoff und 0,00933 g Wasserstoff. (Zufolge der Hygroscopieität der Substanz ist die Wasserstoffbestimmung etwas zu hoch ausge- gefallen). II 0,1983 g Substanz gaben bei der Stickstoffbestimmung nach Dumas 25 cbem feuchten Stickstoff bei 17°C und 774 m.m. Barometerdruck. In Procent: Gefunden: Berechnet: I II CPP SPAS 63,97 — 120 63,82 HU IC 497 ' = 8 4,26 INGENS ere — 14,89 28 14,89 NER NEE) — — 32 17,03 188 100,00 Der Körper ist sowohl in Säuren als in Basen löslich, ist somit selbst Säure und Base. In verdünnter Schwefelsäure und gewöhnlicher STUDIEN IN DER CUMINREIHE. 95 Salzsäure löst er sich sehr leicht. Die Salze sind ungemein leicht lös- lich, das Sulfat scheint sogar nicht krystallisiren zu können. Die Lö- sungen sind gewöhnlich rothviolett gefärbt, was doch vielleicht von irgend einer in geringer Menge anwesenden Verunreinigung abhängt, von wel- cher auch die gelbe Farbe möglicherweise herrührt. Der Theil, welcher bei der Reinigung des Körpers durch Auskochen mit Wasser in die wässerige Lösung gegangen, sich beim Erkalten abschied, war nämlich in Säuren ohne violette Färbung löslich. Die Verbindung ist aus der Amidopropenylbenzoësäure nach fol- gender Gleichung entstanden: REN OF LOT SN QUIE GU SENG 0240 oder aus der im ersten Augenblicke gebildeten Diazopropenylbenzoësäure durch Verlust von 1 Molekiil Wasser. Dass sie nicht eine gewöhnliche Dia- zogruppe enthält, ist klar, weil sie nicht von siedendem Wasser oder Säuren zersetzt wird und übrigens nicht mehr Sauerstoff enthält als was in der Carboxylgruppe enthalten ist. Die Wasserabspaltung muss somit auf Rosten des Hydroxyls der Diazogruppe und eines Wasserstoffatoms in der Propenylgruppe vor sich gegangen sein: HC HOCO.C CH CH HC CH HC C N CHa aN Cinnolin nennt, soll die Verbindung somit als eine Methylcinnolincarbon- säure aufgefasst werden. Da weder die Amidocuminsäure noch die Amidooxypropylbenzoë- säure, in welchen beiden die Amidogruppe auch in der Orthostellung !) Ber. d. Deutsch. chem. Gesellsch. XVI p. 677. 96 O. WIDMAN, zu der Isopropylgruppe vorhanden ist, mit salpetriger Säure in gleicher Weise Cinnolinderivate giebt, muss in der That die in der Propenylgruppe vorhandene Doppelbindung dem in diesem Falle abnormen Verlauf der Diazo- reaction zum Grunde liegen. Es liegt dann nahe zu vermuthen, dass die Doppelbindung in der Weise an der Reaction Theil genommen hat, dass sie in erster Linie aufgehoben wird, indem die Hydroxylgruppe sich zu dem einem Kohlenstoffatom addirt und das andere mit Stickstoff zu einer Verbindung: CH GOELCHE C HC | CH, ER | HOCO.C AN OH N zusammentritt, und dass dann diese Verbindung, wie zu erwarten, äusserst leicht Wasser verliert, so dass die Doppelbindung wieder hergestellt und die stabile Gleichgewichtslage mit drei doppelten Bindungen be- wirkt wird. Eine Stütze für diese Annahme könnte man darin finden, dass, wie oben erwähnt, das Reactionsproduct aus kochendem Alkohol, zuerst in kleinen Nadeln, bei erneuter Krystallisation aber in rhomboëder- gleichen Krystallen sich abschied. Um wo möglich diese Frage experi- mentell zu beantworten, habe ich folgenden Versuch angestellt um die hypothetische, intermediäre Verbindung zu isoliren. Das Hydrochlorat der Amidopropenylbenzoësäure wurde in Wasser gelöst und wie vorher mit einer equivalenter Menge Kaliumnitrit ver- setzt, wobei das Cinnolinderivat sofort ausfiel. Die Mischung wurde schwach, nicht einmal auf 50°0, erwärmt, der Niederschlag unmittelbar abfiltrirt und mit kaltem Wasser gewaschen, bis das Waschwasser keine Reaction mehr für Silbersalz gab. Dann würde die Substanz im Vacuum über concentrirter Schwefelsäure. und Phosphorsäureanhydrid bis zum con- stantem Gewichte getrocknet. Der so erhaltene Körper wurde analysirt und ergab sich dabei als Methyleinnolincarbonsäure: 0,1887 g Substanz gaben bei der Verbrennung mit Bleichromat 0,4437 & Kohlensäure und 0,0829 & Wasser, entsprechend 0,12101 g Kohlen- stoff und 0,0092 g Wasserstoff. STUDIEN IN DER CUMINREIHE. 97 Die Wasserstoffbestimmung ist etwas zu hoch ausgefallen. Dies hängt davon ab, dass die Substanz äusserst hygroscopisch ist und es desshalb unmöglich war während des Füllens des Rohrs Wasser- aufnahme zu vermeiden. Eine Probe von 0,2 & nahm in einer nicht ganz gut anschliessenden Exsiccatorglocke über Phosphorsäurean- hydrid binnen Kurzem nicht weniger als 7 Milligram Wasser auf. In Procent: Gefunden: Berechnet für CioHi10N203 : CMEANAUEE CAT RE? 64,12 58,25 63,82 al Be 4,87 4,86 4,26 Wenn der Körper C,,H,,N,O, nicht spontan im Exsiccator Wasser verliert, was doch nicht sehr wahrscheinlich ist, muss man annehmen, dass die Methylcinnolincarbonsäure unmittelbar auf die zuerst angegebene Weise durch directe Anhydridbildung gebildet wird. Der Cinnolinkern ist mit dem Chinolinkerne völlig analog: zusam- mengesetzt: beide enthalten einen Benzolkern mit einem Stickstoff- kerne auf die Weise verbunden, dass zwei in der Orthostellung be- findliche Kohlenstoffatome für die beiden Kerne gemeinschaftlich sind, beide enthalten 6 doppelte Bindungen, wie das Naphtalinmole- kül. Der Unterschied liegt nur darin, dass der Chinolinkern nur einen, der Cimnolinkern aber zwei Stickstoffatome statt dreiwer- tiger CH-gruppen im Naphtalinkerne hält. Wenn die schon mehr- mals erkannte Neigung zur Bildung sechsgliederiger Kerne mit drei doppelten Bindungen überhaupt den abnormen Verlauf der Diazoreaction im vorliegendem Falle verursacht, so darf man wohl auch darin die Er- klärung suchen für die, wie es anfangs scheinen mag, auffallende That- sache, dass die Diazopropenylbenzoësäure, nicht aber die entsprechende Derivate von Oxypropylbenzoësäure oder Cuminsäure ähnliche innere Anhydride geben. Wäre es bei den letzteren Säuren der Fall, würden nämlich nur zwei doppelte Bindungen enthaltende Stickstoffkerne sich bilden. Die Neigung zur Bildung von solchen ist aber offenbar nicht so gross, dass sie eine solche Reaction wie die fragliche zu bewirken vermag. In jedem Falle hängt somit die Reaction von dem Vorhanden- sein einer Doppelbindung in der Propenylgruppe ab. Verbindungen, die den Cinnolinkern enthalten, sind von V. v. Ricarer') ein Jahr vor der ersten Mittheilung meiner Untersuchung dar- 1) Ber. d. Deutsch. Chem. Gesellsch. Bd XVI p. 677. - Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. 13 98 O. Wipmaw, gestellt worden. Er erhielt durch Einwirkung von salpetriger Säure auf die Orthoamidophenylpropiolsäure eine Oxycinnolincarbonsäure, die beim ~ Erhitzen für sich auf 260° Kohlensäure verlor und Oxyeinnolin lieferte: CH, COH HO CH HO N cH” X Die Bildungsweise ist mit derjenigen der Methyleinnolincarbonsäure gleichartig. Einen wesentlichen Unterschied giebt es jedoch. Hier ent- hält die Seitenkette eine dreifache Bindung, die nur eine Umlagerung innerhalb des Moleküls, eine Wanderung des Hydroxyls der Diazo- gruppe, für die Bildung des Cinnolinderivates erforderlich macht: „e = C.COOH ACC C.COOH C,H, CH | NN = N.OH N =N in dem anderen Falle dagegen fand, wie eben erwiesen, eine wirkliche Anhydridbildung statt: CH, = — CHE E ' HOCO.C Es | N= N OH Bei der Darstellung der Methyleinnolincarbonsäure wird immer etwas Stickstoff entwickelt. Dies muss von einer gleichzeitigen Bildung ' von Propenyloxybenzoösäure in geringer Menge abhängen. In der That wurde auch bei einer Bereitung ein Körper erhalten, der in Alkohol sehr leicht löslich war und beim Verdünnen mit Wasser und freiwilli- gem Verdunsten daraus in schönen, wohl ausgebildeten, farblosen, rhom- bischen Blättern krystallisirte und bei 157 bis 158°C. schmolz. Der Körper war in Wasser ziemlich leicht löslich, besonders beim Erwärmen. Er wird jedoch in so geringer Menge gebildet, dass ich auf eine nähere Untersuchung habe verzichten müssen. D STUDIEN IN DER CUMINREIHE. 99 E. UEBER DIE EINWIRKUNG VON CHLORAMEISENSÄUREÄTHER AUF DIE AMIDOOXYPROPYLBENZOESÄURE. Wie oben erwiesen, verhalten sich das Orthoamidophenol und die Amidooxypropylbenzoësäure bei der Einwirkung von siedendem Essig- säureanhydrid völlig analog, jenes geht in Aethenylamidophenol, diese in Methyleumazonsäure über, und zwar diese leichter als jenes. Nun hat Gronvik?) durch Behandlung des Orthoamidophenols mit Chlorameisen- säureäther ein Oxyphenylurethan : HO.C,H,.NH.COOC,H, dargestellt, das bei der Destillation Alkohol abgiebt und in eine Ver- bindung übergeht, die er zwar als »Oxycarbanil», HO.C,H,.N.CO, auf- fasst, die aber, wie KALCKHOFF ?) neuerdings nachgewiesen hat, als ein Oxycarbamidophenol: O A CH i D0: OH aufgefasst werden muss. Man hat darum Grund zu erwarten, dass man auf analoge Weise durch Behandlung der Amidooxypropylbenzoësäure mit Chlorameisensäureäther zu einem Oxypropylcarboxylphenylurethan: 0,H,0\_ 3.]8t Hoco OH. NHLCOOGH, und davon durch geeignete Behandlung zu einer Oxycumazonsäure: CH C C-[CH,], HC O HOCO.C à C.OH CH N gelangen könnte. Die letzte Reaction könnte zwar nicht durch Destilla- tion bewirkt werden, wahrscheinlich aber durch Einwirkung von Salz- säure nach der Gleichung: CA NO HC) — C HS NO: H/C;H:C1- H,O 1) E. Grönvıe »Om Chlorkolsyreethers inverkan på Amidophenol», Hel- singfors 1875. 2) Ber. d. Deutsch. chem. Gesellsch. XVI p. 1828. 100 O. Wipman, in voller Analogie mit der Acetamidooxypropylbenzoësäure, die bei der Behandlung mit Salzsäure die Methyleumazonsäure sehr leicht giebt. ea „HE. ACH] S. ‚oo HO00.0,B;: Sa OH HOCO.G,H,- ^NH.OCOCH, A CCHS Acetamidooxy propylbenzoésiure Methyleumazonsäure Ms „len, H0C0.C,H< “> 0H uc on HOCO.CH, NHCOOCH, Ny 0001+ CIE Oxypropylearboxylphenylurethan [Oxycumazonsiure ]. In dieser Absicht habe ich die Einwirkung von Chlorameisensäu- reäther auf die Amidooxypropylbenzoësäure studirt. Wie aus der fol- genden Beschreibung der Versuchen erhellt, verläuft die Reaction in- dessen in unerwarteter Weise, indem der Chlorwasserstoff freilich ein Molekül Alkohol, nicht aber aus einem, sondern aus zwei Molekülen Oxypropylcarboxylphenylurethan abspaltet. Auf diese Weise wird ein Dioxypropyldicarboxyldiphenylallophansäureäthyläther, gebildet : OH —,H,.NH.COÖCH; GUN O>CH,.NH p. Be LS C Deo 1009 CH» NH.COOC.H, Hoco Ce N. CODE + 0,H,Cl + H,O Durch fortgesetzte Einwirkung von Chlorwasserstoff werden Koh- lensäure und Chloräthyl frei gemacht und ein Dioxypropyldicarboxyldi- phenylharnstoff gebildet: C.H.O E TE lo CNE SHO. CO +HCl= Gy ot >C0+C0.+0,H,C1 Hood ONT OE er Oxypropylcarboxylphenylurethan. le: H,.NH.COOC,H.. Wenn reine Amidooxypropylbenzoësäure mit einem Ueberschuss von Chlorameisensäureäther übergossen wird, tritt keine sichtbare Re- STUDIEN IN DER CUMINREIHE. 101 action nicht einmal bei Gegenwart von Zinkstaub ein. Wird das Ge- misch einige Augenblicke in Kochen gehalten, so erstarrt es bald, auch dann aber wird Chlorwasserstoff nicht entwickelt — mindestens ist eine Gasentwickelung nicht zu bemerken. Wird indessen die erstarrte Masse mehrere Stunden in Ruhe gelassen, bis der Ueberschuss von Chlor- ameisensäureäther durch freiwilliges Verdampfen weggegangen ist, so kann das Product auf das Urethan verarbeitet werden. Für Reinigung der Substanz eignet sich als Lösungsmittel gewöhnliche 50-procentige Essigsäure am besten. Nach zwei Umkrystallisationen ist die Substanz ganz rein. Die Ausbeute fällt auch auf diese Weise ziemlich befriedi- gend aus. Die Verbindung krystallisirt aus einer Essigsäurelösung in schö- nen, farblosen, platten Nadeln oder Prismen mit zugespitzen Enden, welche bei 167°C unter starker Gasentwickelung schmelzen, wonach die Verbindung glasig erstarrt. Sie ist in kochender Essigsäure leicht, in kalter schwer löslich. In kochendem Wasser wird sie sehr schwer unter Abscheidung eines Oeles gelöst. Nach mehreren Tagen setzt die Was- serlösung, die bei der Abkühlung gleich milchig wird, undeutlich ent- wickelte Krystalle ab. In Salzsäure ist die Verbindung unlöslich. Analyse: I 0,1834 g Substanz gaben bei der Verbrennung mit Bleichromat 0,3929 g Kohlensäure und 0,1113 g Wasser, entsprechend 0,10716 g Kohlenstoff und 0,01237 g Wasserstoff. II 0,1916 & Substanz gaben bei der Stickstoffbestimmung nach Dumas 9.3 cbem feuchten Stickstoff bei 16,3°C und 763 m. m. Barometer- druck. ‘In Procent: Gefunden: Berechnet: I DE (CARE EEE 58,42 — 156 58,43 Ber 6,74 — 17 6,36 NESE te = 5,67 14 5,24 QE Dot TEL — — 80 29,97 267 100,00 Obwohl keine deutliche Chlorwasserstoffentwickelung sich bei der Bildung wahrnehmen liess, muss man jedoch wohl annehmen, dass die Reaction nach folgender Gleichung vor sich gegangen ist: C,,H,,0;.NH, + C1C0.0C,H, = HCl + C,,H,,0,.NH.COOC,H... 102 O. WIDMAN, Dioxypropyldicarboxyldiphenylallophansäureäthyläther. GH,O._ HOGO CNE ON Er Hoco- IH: INKEOOCIER Da ich anfangs zufolge ausgebliebener Chlorwasserstoffentwicke- lung annahm, dass der Chlorameisensüureüther nicht auf die Amidooxy- propylbenzoësäure reagirte, liess ich die beiden Körper auf einander in zugeschmolzenen Glasröhren einwirken. Dieser Versuch führte zu Bil- dung des vorliegenden Körpers. Die Amidosäure wurde mit einem Ueberschuss von Chlorameisen- säureäther während 2 Stunden auf 120—130°C erhitzt. Beim Oeffnen des Rohrs liess sich ein starker Druck erkennen und Chlorwasserstoft strömte massenhaft heraus. Die Reactionsmasse wurde mit Wasser ge- mischt und die Mischung zur Trockne im Wasserbade verdampft. Dieses Verfahren wurde bis zur völligen Vertreibung des Chlorameisensäure- äthers wiederholt. Ein fester Körper blieb übrig, der nicht unter 300°C schmolz und sich in Alkohol sehr langsam löste und in Benzol und den meisten übrigen, gewöhnlichen Lösungsmitteln fast unlöslich war. Die Substanz wurde mit viel Wasser ausgekocht, um darin lösliche Neben- producte zu entfernen. Bei einer Bereitung wurde der Körper durch zwei Umkrystallisationen aus Alkohol gereinigt, woraus er sich sehr langsam in kleinen, undeutlichen Krystallen abschied; bei einer anderen aber durch Umkrystallisationen aus kochender Essigsäure, woraus er ebenso nur sehr langsam krystallisirte. Analyse: I 0,1062 g aus Alkohol umkrystallisirte Substanz gaben bei der Ver- brennung in Sauerstoffgas 0,231 & Kohlensäure und 0,0572 g Wasser, entsprechend 0,063 g Kohlenstoff und 0,00635 & Wasserstoff. II 0,1852 g aus Essigsäure umkrystallisirte Substanz gaben bei der Ver- brennung mit Bleichromat 0,4 & Kohlensäure und 0,0984 & Wasser, entsprechend 0,1091 & Kohlenstoff und 0,01093 & Wasserstoff. STUDIEN IN DER CUMINREIHE. 103 In Procent: Gefunden: Berechnet: I II CIN REN 59,32 58,91 288 59,02 Hh qux. 5.98 5,90 28 5,74 NEE — -— 28 5,74 eco dor cx — — 144 29,50 488 100,00 Die Verbindung krystallisirt aus Essigsäure in schönen, glänzen- den Tafeln, die bei 300°C noch nicht schmelzen. Bei stärkerer Erhitzung schmilzt der Körper unter starker Gasentwickelung und erstarrt bei der Abkühlung in Krystallen. Die Verbindung ist in Kalilauge löslich, fällt aber bei Zusatz von Salzsäure als ein weisser Niederschlag heraus. In verdünnter Salzsäure und Schwefelsäure ist sie auch beim Kochen unlöslich. In concentrirter Schwefelsäure löst sie sich sehr leicht und Wasser schlägt aus der Lösung einen Körper nieder, der in rauchender Salzsäure, besonders in der Wärme, leicht löslich ist und auch beim Er- kalten in Lösung bleibt. Wird dieser Körper mit gewöhnlicher Salzsäure gekocht, so löst er sich auf, krystallisirt aber beim Erkalten in sehr kleinen, kurzen Prismen heraus. Er gleicht der folgenden Verbindung und ist wahrscheinlich mit ihr identisch. Das Allophansäurederivat wird nicht von salpetriger Säure, auch , nicht beim Kochen, angegriffen. Dioxypropyldicarboxyldiphenylharnstoff. C,H,0. _0,H,0 Hoco- €:H,.NH.CO.NH.C,H,- coop Bei mehreren Versuchen die Amidoxypropylbenzoësäure mit einem Ueberschuss von Chlorameisensäureäther längere Zeit (4 Stunden oder länger) auf 115—130°C zu erhitzen explodirten die Röhren immer. Wenn sie auch nicht während der Erhitzung zersprungen waren, gelang es mir doch niemals sie zu óffnen, ohne dass eine gewaltige Explosion mit to- talem Verlust des Materials eintrat. Einleuchtend hatte eine secundäre Reaction mit starker Gasentwickelung während der letzten Hälfte der Erhitzung stattgefunden. Diese Reaction war wahrscheinlich von dem durch die erstere gebildeten Chlorwasserstoff veranlasst worden. Um ihren Verlauf studiren zu können, wurde folgender Weg eingeschlagen. 104 O. Wipman, Die Amidooxypropylbenzoësäure wurde während 4 Stunden mit einem Ueberschuss von Chlorameisensäureäther am Rückflusskühler ge- kocht. Chlorwasserstoff wurde dabei langsam, aber reichlich entwickelt. Das Product wurde zur Trockne im Wasserbade verdampft und der Rück- stand vielmals nach Zusatz von Wasser und später von Alkohol abge- trieben. Nachher blieb eine in der Wärme schmierige, halbflüssige Masse zurück, die beim Erkalten grösstentheils erstarrte. Dieselbe wurde mit Aether behandelt, der das Oel aufnahm und ein weisses, hochschmelzen- des Pulver ungelöst lieferte. Dieses wurde nun mit rauchender Salz- säure gekocht, worin es sich langsam unter Gasentwickelung löst. Die Lösung wurde zur Trockne verdampft, bis der Chlorwasserstoff wegge- gangen war, und der Rückstand mit viel Wasser ausgekocht. Das Un- gelöste wurde aus kochender Essigsäure krystallisirt und ergab so eine reine Verbindung von oben angegebener Zusammensetzung. Die Verbindung krystallisirt aus Essigsäure langsam in äusserst kleinen, glänzenden, kurzen Prismen oder Rhomboédern, die bei sehr hoher Temperatur schmelzen. Sie ist in kochender Essigsäure schwer löslich. Analyse: I 0,1688 g Substanz gaben bei der Verbrennung mit Bleichromat 0,375 & Kohlensäure und 0,09 g Wasser, entsprechend 0,10227 & Kohlenstoff und 0,01 g Wasserstoff. Il 0,2672 g Substanz gaben bei der Stickstoffbestimmung nach Dumas : 14,8 cbem feuchten Stickstoff bei 18°C und 765 m. m. Barometer- druck. In Procent: Gefunden: Berechnet: I II OA oe 60,59 = 252 60,58 IPLA dali kon 5,93 = 24 5,77 NEL atti — 6.44 28 6,73 UO d, CMS S P — — 112 26,92 416 100,00 Bemerkenswerth ist, dass die Oxypropylgruppe in keiner von diesen Verbindungen durch Kochen mit Salzsäure in die ungesättigte Propenyl- gruppe übergeführt wird. Betrachtet man die Reihe der Derivate der Oxypropylbenzoësäure, welche oben beschrieben sind, wird man finden, STUDIEN IN DER CUMINREIHE. 105 dass die Oxypropylgruppe in der That in diesen Verbindungen über- haupt schwieriger als in der Muttersubstanz, jedoch dies in sehr verschie- denem Grade, in die Propenylgruppe übergeht. Da in sämmtlichen die Oxy- propylgruppe in Orthostellung zu den übrigen, substituirten Gruppen vor- handen ist: C.OH[CH,], R COOH scheint es daraus hervorzugehen, dass diese einen mehr oder weniger kräftig schützenden Einfluss auf die Oxypropylgruppe ausüben, dem Verhalten entsprechend, welches zuerst von I. Remsen ') nachgewiesen und später von mehreren Forschern bestätigt wurde, »dass wenn eine substituirte Gruppe in Orthostellung gegen einen Kohlenwasserstoffrest in einem Benzolkern vorhanden ist, letzterer dadurch von der Einwir- kung oxydirender Agentien geschützt wird» ”). Dass gewisse Gruppen, in Orthostellung hinsichtlich der Oxypropylgruppe eingeführt, diese von Zerfallen in Wasser und Propenyl schützen, kann nieht bezweifelt wer- den, da man sieht, dass z. B. die Oxypropyloxybenzoësäure auch beim Kochen längere Zeit mit Salzsäure unverändert bleibt. Nun ist es fast von selbst klar, dass nicht alle Gruppen, die schützend einwirken, dies in gleichem Grade thun, und ein Vergleich zwischen verschiedenen Gruppen in dieser Hinsicht ist darum von Interesse. In keiner schon bekannten Reihe geht meines Wissens das verschiedene Verhalten ver- schiedener Gruppen deutlicher hervor als in der Reihe der Oxypropyl- benzoësäurederivate. Ordnet man nun diese Derivate nach der Neigung zur Bildung von Propenylderivaten, findet man, dass die Oxypropylbenzoé- säure selbst am leichtesten in Propenylbenzoésáure übergeht; darnach kommt die Amidooxypropylbenzoësäure, die in dieser Hinsicht kaum von der Oxypropylbenzoésáure zu unterscheiden ist; dann das Nitroderivat und schliesslich eine Reihe Derivate, die gar nicht in Propenylverbin- dungen haben übergeführt werden können. Hierher gehört in erster Linie die Oxypropyloxybenzoësäure. Solche Derivate sind auch die Azo- 1) Ber. d. Deutsch. chem. Gesellsch. X p. 1200. ; 2) Ber. d. Deutsch. chem. Gesellsch. XI p, 366. Dies gilt doch nur für die Einwirkung saurer Oxydationsmittel wie Chromsäure und Salpetersäure, nicht aber alkalischer wie Kaliumpermanganat und Ferricyankalium in alkalischer Lösung (siehe Noyzs, Ber. d. D. ch. Ges. XVI p. 52). Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. 14 106 O. Wipan, säure, die Allophansäure- und die Harnstoffderivate. Diese drei sind einander darin ähnlich, dass sie in Orthostellung gegen die Oxypropyl- gruppe Seitenketten enthalten, die zwei Moleküle zusammenbinden: =0,H,-N=N-C,H, = C,H; = -G,H, -NH-CO-N< 5000, H, =0,H,-NH-COZNBH-C,H, = Schliesslich sind wohl auch solche Amidoderivate hierher zu führen, in welchen Wasserstoffatome von Säureradikalen vertreten sind, wie die Acetamidooxypropylbenzoösäure und das Oxypropylphenylurethan. Nun ist es freilich wahr, dass die Oxypropylgruppe in der Acetamidoverbin- dung von dem Chlorwasserstoff nicht unberührt wird, da die Verbindung in die Methyleumazonsäure übergeht; eine Neigung zur Bildung von Pro- penylverbindung giebt es aber gar nicht. Die Gruppen können somit rücksichtlich ihres Vermögens eine in _ Orthostellung vorhandene Oxypropylgruppe ‚zu schützen in folgende Reihe geordnet werden: NES op ERO schützt kaum. -NH.COCH, -NH.C000, H, -N=N- -NH.CO.NH- - NH.CO.N(COOC, H,]- Wahrscheinlich gilt dies jedoch nur für Einwirkung von sauren Agentien. Dass Hydroxyl um so viel kriiftiger als die Amido- und Nitro- gruppen wirkt, kann auffallend erscheinen. Es stimmt doch mit dem Verhalten überein, welches beim Eintritt eines dritten Atoms oder einer Atomgruppe in ein Diderivat, welches Hydroxyl enthält, stattfindet. Wie E. Noutine !) zuerst nachgewiesen hat, übt nämlich die Gruppe OH hierbei den orientirenden Einfluss auf alle neu eintretenden Gruppen: CI, Br, J, SO,OH, NO,, aus, — die anderen vorhandenen Gruppen mögen CI, Br, J, NH,, NO,, COOH oder SO,OH sein. 1) Ber. d. Deutsch. chem. Gesellsch. IX p. 1798. schiitzen vollständig. STUDIEN IN DER CUMINREIHE. 107 IL. VERSUCHE AUS CUMINOL VERBINDUNGEN, DIE STICK- STOFFKERNE ENTHALTEN, DARZUSTELLEN. B) DURCH MITWIRKUNG VON DER ALDEHYDGRUPPE. A. DARSTELLUNG DER CUMENYLACRYLSÄURE UND IHRE NITRIRUNG. Wie in der Einleitung schon erwähnt ist, war es um Verbindungen von 5- oder 6-gliederigen, stickstoffhaltigen Kernen zu erzielen nöthig die fragliche Seitenkette, die Aldehydgruppe, zu verlängern d. h. darein mehrere Kohlenstoffatome einzuführen. Darum habe ich Cuminol erst in Cumenylacrylsäure übergeführt und diese Säure als Material für die folgende Untersuchung benutzt. Cumenylacrylsäure. C-CH(CH,], HC CH HC CH C-CH-CH-COOH Die Säure ist schon vorher von PERKIN!) durch Erhitzen eines Gemisches von Cuminol, Essigsäureanhydrid und wasserfreiem Natrium- 1) Jahresbericht 1877 p. 790. 108 : O. WIDMAN, acetat dargestellt worden. Nach mehreren Versuchen mit wechselnden Mengen Cuminol, Essigsäureanhydrid und Natriumacetat bei verschiedenen Temperaturen in zugeschmolzenen Glasröhren bin ich schliesslich bei dem folgenden Verfahren als dem zweckmässigsten und bequemsten geblieben: 25 & Cuminol werden mit 25 g wasserfreiem Natriumacetat und 38 & Essigsäureanhydrid in emem kleinen Kolben gemischt, und die Mischung im Schwefelsäurebade am Rückflusskühler 8 Stunden lang auf 150—160°C erhitzt, so dass sich die Masse stets im Sieden befindet. Dann wird der Kolbeninhalt in Wasser gegossen, mit Kalilauge über- sättigt und erwärmt. Ein braunes, nach Cuminol stark riechendes Oel, das dann ungelôst bleibt, wird entfernt und die Lösung von gelöstem unangegriffenem Cuminol durch dreimaliges Schütteln mit viel Aether befreit. Die Flüssigkeit wird in einer offenen Schale bis zu vollstän- digem Vertreiben des gelösten Aethers erwärmt und die in der Lösung befindliche Cumenylacrylsiure dann mit Salzsäure niedergeschlagen. Nach dem Auswaschen mit Wasser und Auspressen wird die Säure nach einer Krystallisation aus verdünntem Alkohol rein erhalten. Die Verbindung schmilzt, wie von PErkIN angegeben, bei 157— 158°C. Sie ist in Alkohol sehr leicht löslich und krystallisirt daraus in farblosen Nadeln, in Wasser fast unlôslich. In Benzol löst sie sich auch in der Wärme sehr leicht und krystallisirt beim Erkalten in langen, prismatischen Krystallen mit schief abgeschittenen Enden. Nachdem diese Untersuchung experimentell schon fertig war, haben A. Einnorn und W. Hess eine Mittheilung in den Berichten der | Deutsch. chem. Gesellsch. (XVII p. 2015) publicirt, worin sie emige Derivate von der Cumenylacrylsäure beschreiben. Sie stellten die Säure im wesentlichen auf dieselbe Weise dar, nur mit dem Unterschiede, dass sie weniger Essigsäureanhydrid und Natriumacetat (1 Theil von jenem, 1, Theil von diesem) in Anwendung brachten; statt dessen aber längere Zeit — 24 Stunden — erhitzten. Bei der Darstellung der Cumenylacrylsäure wird stets, wie schon erwähnt, ein Oel übrig, das sich nicht in der Kalilauge löst. Es riecht stark nach Cuminol und besteht auch zum grössten Theil daraus. Bleibt es indessen längere Zeit stehen, scheidet sich allmälich darin eine be-. trächtliche Menge Krystalle ab, so dass die ganze Masse zu einem Brei — 211 ASSETS af 0 Pat ST M. dowem JK oe mma dee LI ITO X STUDIEN IN DER CUMINREIHE. 109 erstarrt. Werden die Krystalle durch Absaugen auf dem Saugfilter und starkes Auspressen von dem Oele grösstentheils befreit, können sie dann aus Alkohol umkrystallisirt werden und werden so leicht rein erhalten. Die Verbindung krystallisirt aus Alkohol in schönen, farblosen, durchsichtigen, langen, spröden Prismen, die, in fester Form in das Capillarrohr eingeführt, bei 139—144°C unscharf schmelzen. Einmal im Rohr geschmolzen und dann wieder erstarrt, schmilzt der Körper scharf bei 145—146°C. Dasselbe Verhalten findet auch nach Umkrystallisationen statt. Der Körper ist in siedendem Alkohol leicht, in kaltem sehr schwer löslich. In Wasser und Kalilauge löst er sicht nicht. Eine mit der Substanz angestellte Analyse ergab folgende Zahlen, die mit der Formel C,,H,,0, stimmen: 0,1908 g Substanz gaben bei der Verbrennung mit Bleichromat 0,5237 g Kohlensäure und 0,1358 g Wasser, entsprechend 0,14283 & Kohlen- stoff und 0,0151 g Wasserstoff. In Procent: . Gefunden: Berechnet: EEE: 74,86 288 75,39 Bi ee ER 7,91 30 7,86 MG... — 64 16,75 382 100,00 Sowohl die Eigenschaften als die Zusammensetzung des Körpers deuten darauf hin, dass hier ein Diacetylhydrocuminoin: C,H,.0,H,.CH.OCOCH, | C,H,.C,H,.CH.OCOCH, vorliegt. A. RaaB') erhielt nämlich durch Erhitzen des Hydrocuminoins mit Chloracetyl eine Verbindung von derselben Zusammensetzung, die aus Alkohol in kleinen, bei 143—144°C schmelzenden Nadeln kry- stallisirte. Um die Identität sicher festzustellen wurde der Körper kurze Zeit mit alkoholischer Kalilauge gekocht und dann die Lösung zur Trockne abgedampft, der Rückstand mit Wasser gewaschen und aus verdünntem Alkohol krystallisirt. Schon bei der ersten Krystallisation schied sich 1) Ber. d. Deutsch. chem. Gesellsch. X p. 54. 110 O. Wipmaw, der gebildete Körper in kleinen, weissen, bei 135°C schmelzenden Nadeln ab, die bei Umkrystallisation constanten Schmelzpunkt zeigten. Der Körper war in Alkohol und Aether sehr leicht, in Wasser nicht löslich. Eine Analyse ergab folgende Zahlen: 0,1989 g Substanz gaben bei der Verbrennung mit Bleichromat 0,5835 g Koh- lensäure und 0,1592 & Wasser, entsprechend 0,15914 & Kohlenstoff 0,0177 g Wasserstoff. In Procent: Gefunden: Berechnet: CRIER RE 80,01 240 80,54 ED Sey re Le 8,90 26 8,72 OMR — 32 10,74 298 100,00 Die Verbindung ist offenbar nach der Gleichung: C,,H,,0, + 2KOH = C,,H,,O, + 2K0.C,H,0 entstanden. Durch Abspalten von zwei Acetylgruppen hat sich ein Hydrocuminoin : C,H,.C,H,.CH.OH C,H,.C,H,.CH.OH gebildet. Die Eigenschaften stimmen auch mit denjenigen des nach anderen Methoden dargestellten Hydrocuminoins völlig überein. Diese Verbindung wurde nämlich früher von Craus') durch Behandeln von Cuminol mit Natriumamalgam, von Rasp?) durch Behandeln von Cuminol mit Zink und alkoholischer Salzsäure und von Béster*) durch Reduc- tion des Cuminoins mit Natriumamalgam erhalten. Die Bildung von Diacetylhydrocuminoin beim Erhitzen des Cumi- nols mit Essigsäureanhydrid und Natriumacetat ist sehr auffallend. Da, wie BósLER (l. c.) und ich”) gezeigt haben, sich das Cuminol beim Kochen mit alkoholischer Cyankaliumlósung zu Cuminoin leicht conden- sirt, würde es freilich nicht befremden, wenn es sich zeigte, dass auch z. B. das Natriumacetat ein ähnliches Vermögen besässe, das Cuminol 1) Ann. Chem. Pharm. Bd. 137 p. 92. *) Ber. d. Deutsch. chem. Gesellsch. X p. 54. 3) v 5 4 XIV p. 324. 3 » " 5 XIV p. 609. STUDIEN IN DER CUMINREIHE. ILL zu Cuminoin zu condensiren. In solchem Falle sollte indessen "das von mir dargestellte, bei 75°C schmelzende Acetcuminoin: ©, H,.C,H,.CH.OCOCH, | 0,H,.C,H,.CO nieht aber ein Derivat von Hydrocuminoin resultirt haben. Wie von der Gleichung: DONHAOSETONIOLOSS HEC HO 7 O9 qo Cuminol Diacetylhydrocuminoin erhellt, muss in der That ausser dem Condensationsvorgange ein Re- ductionsprocess eingetreten sein. Was hier reducirend eingewirkt hat, ist schwer zu entscheiden. Möglicherweise könnte es das Cuminol sein, es ist aber nicht wahrscheinlich, weil ein Vorhandensein von Cumin- säure in dem Reactionsproducte sich nie hat bemerken lassen. Die Re- action steht übrigens nicht ganz allein. Sie erinnert vielmehr an die von Sarauw ) aufgefundene Bildungsweise für Diacetylhydrochinon. Diese Verbindung wird nämlich beim Kochen von einem Theile Chinon mit 2 Theilen Essigsäureanhydrid und Natriumacetat oder sogar beim Erhit- zen des Chinons mit blossem Essigsäureanhydrid auf 260°C nach fol- gender Gleichung gebildet: C,H,0; + [C,H,0],0 + HE — CH, + H,0 Meines Wissens ist eine Bildung von Diacetylhydrobenzoin bei der Darstellung der Zimmtsäure durch die Perxin’sche Reaction bisher nie wahrgenommen. Dies hängt wahrscheinlich nur davon ab, dass Niemand die Nebenproducte hinlänglich genau untersucht hat. Jedenfalls haben EınHorn und Hess die Bildung des Diacetylhydrocuminoins bei der Dar- stellung der Cumenylacrylsäure übersehen. Von den Derivaten der Cumenylacrylsäure habe ich den Aethyl- äther, das Bromid und das Keton, welche nicht früher beschrieben waren dargestellt. Das Keton ist freilich später von L. CLAISEN und A. C. PONDER ?) in den Kreis von ihren Untersuchungen »über Condensationen des Acetons mit aromatischen Aldehyden» eingezogen. 1) Ann. Chem. Pharm. Bd 223 p. 148 2) ” EE) m Bd. 293 P. 148 112 O. WIDMAN, Der Aethyläther wurde durch Einleiten von Chlorwasserstoffgas in eine alkoholische Lösung der Säure bereitet. Er stellt ein farbloses Oel dar, das nicht in feste Form gebracht werden konnte. Er wurde desshalb nicht weiter untersucht. Cumenylacrylsäuredibromid: C,H,.C,H,-CHBr-CHBr—COOH. Die Cumenylacrylsäure wurde auf ein grosses Uhrglas in eine dünne Schicht ausgebreitet und das Glas in eine Exsiccatorglocke über einem überschüssiges Brom enthaltenden Becher eingeschlossen. Als die Substanz nicht mehr Brom absorbirte, wurde sie mit einer wässrigen Lösung von schwefliger Säure tüchtig durchgeschüttelt, davon abfiltrirt, getrocknet und aus Benzol krystallisirt. Das Dibromid ist auch in siedendem Benzol schwer löslich, und scheidet sich daraus in kleinen weissen Ballen ab, die constant bei 190°C schmelzen. Analyse: I 0,1758 g Substanz ergaben bei der Verbrennung mit Bleichromat 0,265 g Kohlensäure und 0,0704 & Wasser, entsprechend 0,0723 g Kohlenstoff und 0,0078 & Wasserstoff. II 0,281 g Substanz anne ben nach Glühen mit gebranntem Kalk 0,303 g Bromsilber, 0,12894 g Brom entsprechend. In Procent: Gefunden: Berechnet: I II Ch gare 41,13 — 144 41912408 He 4,43 — 14 4,00 (y eta cae — = 32 9,14 Bi, pete eee = 45,89 160 45,72 350 100,00 Das Keton der Cumenylacrylsäure (Dicuminalaceton). C;H;.C,H,-CH—CH- CO - CH - CH -CH,.C;H; Der Körper wurde nach. einer von L. CLAISEN und A. CrAPAREDE *) für die Darstellung des Dibenzalacetons angewendeten Methode be- !) Ber. d. Deutsch. chem. Gesellsch. XIV p. 2460. STUDIEN IN DER CUMINREIHE. 113 reitet. Zu einem stark abgekühlten Gemenge von 20 Theilen Cuminol, 4 Theilen reinem Aceton und 40 Theilen Eisessig wurden 30 Theile eoncentrirte Schwefelsäure zugetropft. Lässt man nun das Ganze 6 Stunden in Eiswasser stehen, fällt nach dieser Zeit beim Zusatze von Wasser zu der tiefrothen Lösung ein Oel nieder. Dieses wurde mit Wasser einige Male, dann mit verdünnter Natronlauge gewaschen und in Ruhe gelassen. Nach einiger Zeit erstarrt es zu einen Krystallbrei, der durch Pressen von dem noch verhandenen Oele befreit wird und aus Alkohol mehrmals krystallisirt. Der Körper ist in siedendem Alkohol und Aether sehr leicht löslich und krystallisirt daraus in langen, gelben Nadeln, die bei 106—107°C schmelzen: Analyse: 0,1636 g Substanz wurden im Schiffchen mit Sauerstoffgas verbrannt und ergaben dabei 0,5158 g Kohlensäure und 0,1185 & Wasser, entsprechend 0,1407 g Kohlenstoff und 0,01317 g Wasserstoff. In Procent: Gefunden: Berechnet: N gt > 86,00 276 86,79 IE Eee no s 8,54 26 8,18 (OMe RE — 16 DOSE 318 100,00 Dieselbe Verbindung ist später von CLAISEN und Ponper durch An- wendung von sehr verdünnter Natronlange als Condensationsmittel darge- stellt worden. Sie fügten 20 Theile 10-procentische Natronlauge zu einer Lósung von 20 Theilen Cuminol und 4 Theilen Aceton in 300 Theilen Wasser und 250 Theilen Alkohol zu und liessen die Mischung drei bis vier Tage stehen bleiben. Dieses Verfahren scheint eine bessere Aus- beute als das von mir angewendete zu geben. Sie haben auch das Cuminalaceton C,H,.C,H,-CH=CH-CO-CH, in gleicher Weise nur mit Anwendung einer grösseren Menge (20 Theile) Aceton dargestellt. Dieses bildet ein gelbliches, dickflüssiges, stark lichtbrechendes Oel. Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. 15 114 O. WIDMAN, Nitrirung der Cumenylacrylsäure. Um das oben angegebene Ziel zu erreichen, war es in erster Linie nóthig, eine Orthonitrocumenylacrylsäure d. h. eine Säure, die eine Nitrogruppe in Orthostellung zu den Acrylsäurereste enthält, zu erlangen. C,H, aes CH=CH-COOH In der That hatte ich auch gute Griinde zu erwarten, nicht nur dass die gesuchte Verbindung bei der Nitrirung der Cumenylacrylsäure gebildet werden würde, sondern auch dass sie sogar ausschliesslich entstehen würde. . Wenn man nämlich die analog zusammengesetzte Zimmtsäure nitrirt, nimmt die eintretende Nitrogruppe theils die Ortho- stellung, theils die Parastellung ein, NO, NO, CH=CH-COOH CH=CH-COOH nicht eine Spur von Metaderivat wird hingegen gebildet, Da nun der an dem in Parastellung stehenden Kohlenstoffatome gebundene Wasser- stoff schon von der Isopropylgruppe vertreten ist, sollte somit nur ein Orthoderivat entstehen können. Wird indessen Cumenylacrylsäure in mit Schneewasser abge- kühlte, rauchende Salpetersäure von 1,53 sp. Gew. nach und nach eingetragen, trifft bei jedem Zusatze eine heftige Reaction unter vor- übergehender Braunfärbung ein, die Säure ‘iôst sich auf und em ge- bildeter Nitrokörper scheidet sich bald wieder aus. Wenn die ganze Masse in Wasser gegossen wird, fällt ein gelbweisser Körper heraus, der sich beim Lösen in Alkohol als nicht homogen ergiebt. Ein Theil ist nämlich in Alkohol leicht, ein anderer äusserst schwer löslich. Der letztere besitzt Eigenschaften, die an die Orthonitrozimmtsäure gar nicht erinnern. Wie aus den unten zu beschreibenden Thatsachen hervorgehen x A nme STUDIEN IN DER CUMINREIHE. 115 wird, besteht er aus Paranitrozimmtsäure. Die Neigung zur Bildung von Paraderivat beim Nitrirung der Phenylacrylsäuren scheint somit so gross zu sein, dass sie sogar eine Abscheidung von einem Kohlenwasserstoff- reste, wenn er in der Parastellung vorhanden ist zu bewirken vermag. Jedenfalls wird im vorliegenden Falle unzweifelhaft die Isopropylgruppe abgespalten und durch die Nitrogruppe ersetzt: C,H, NO, giebt CH=CH-COOH CH=CH-COOH EiNHoRN und Hess, die zu ganz demselben Resultate gelangt sind, äussern rücksichtlich dessen Folgendes, worin ich nur einstimmen kann: »Die Thatsache, dass durch ein so mässig wirkendes Agens wie kalte Salpetersäure ein Alkylradikal vom Benzolkern einer substituirten, aro- matischen Substanz abgespalten und durch eine negative Gruppe ersetzt wird, erscheint in hohem Grade bemerkenswerth und steht unseres Wis- sens bisher ohne Analogie da». Da die Bildung der Paranitrozimmtsäure natürlicher Weise die Ausbeute an Orthonitrocumenylacrylsäure beeinträchtigt, wurden in vielen Richtungen Versuche angestellt um sie zu vermeiden oder mindestens auf ein Minimum zu beschränken. Es hat sich indessen gezeigt, dass die Nitrozimmtsäure sich neben der erwünschten Säure immer bildet, jedoch nach meiner Erfahrung in,geringerer Menge je schwächere und weniger rothe Salpetersäure man anwendet. Von der Salpetersäure von 1,4 sp. Gew. wird die Cumenylacrylsäure nicht nitrirt, von solcher von 46°Baumé (1,456 sp. Gew.) ebenfalls nicht oder sehr langsam. Das schliesslich angewendete Verfahren war das Folgende: Die fein pulverisirte Cumenylacrylsäure wird in die zehnfache Menge abgerauchte Salpetersäure von 48°B. (1,48 sp. Gew.) bei einer 10°C nicht überschreitenden Temperatur nach und nach, jedoch ziemlich schnell, unter stetem Umrühren eingetragen. Während der Operation werden rothbraune Dämpfe entwickelt, übrigens geht doch die Nitrirung ruhig und ziemlich schnell vor sich. Nachdem alles eingetragen ist, wird noch eine Weile umgerührt, bis die oben schwimmenden Klumpen ver- schwunden sind. Die gebildeten Nitrosäuren bleiben nur zum Theil in 116 O. Wipman, der Lésung. Die Masse wird dann in viel eisgekiihltes Wasser gegos- sen und das dabei abgeschiedene krystallinische Gemenge der Nitro- säuren gewaschen, ausgepresst und in verdünntem Ammoniak gelöst. Nach Filtriren wird mit Salzsäure gefällt, der Niederschlag gewaschen, gepresst und gut getrocknet. | Zum Trennen der im dem Gemenge vorhandenen, verschiedenen Säuren eignet sich als Lösungsmittel am besten Benzol. Auch beim Sieden ist, wie ich gefunden habe, die Paranitrozimmtsäure darin fast ganz unlóslich. Kocht man desshalb die Masse mit Benzol wiederholt aus und filtrirt die Lösung noch warm von dem Ungelösten ab, kann sie auf diese Weise ganz entfernt werden. Beim Erkalten der Benzol- lösung krystallisirt eine Säure aus, die, wie ich im Folgenden zeigen werde, die gesuchte Orthonitrocumenylacrylsäure ist und leicht in reinem Zustande durch Umkrystallisation zu bekommen ist. In den Mutterlaugen befindet sich noch eine Säure, die vorläufig als eine Cumenylnitroacryl- säure bezeichnet werden kann. Einhorn und Hess trennten die Säuren durch Krystallisationen aus Alkohol. Da die Paranitrozimmtsäure sich doch viel schwieriger in Benzol als in Alkohol löst, glaube ich, dass Benzol weit vorzuziehen ist. Paranitrozimmtsäure aus Cumenylacrylsäure. NO, CH=CH-COOH Was beim Kochen des Nitrirungsproducts mit Benzol ungelöst blieb, wurde durch Umkrystallisationen theils aus Alkohol theils aus Aceton gereinigt. In allen gewöhnlichen Lösungsmitteln wie Alkohol, Aether, Eisessig, ist die Substanz äusserst schwer löslich, in Benzol sogar unlóslich. In kochendem Aceton scheint sie am meisten löslich zu sein und sich daraus am besten krystallisiren zu lassen. Der Körper scheidet sich dabei in äusserst feinen Nadeln ab, die beim Trocknen einen seidenglänzenden Körper darstellen. Beim Erhitzen schmilzt er GH,< bei 284°C und sublimirt dabei zum Theil in blätterigen Krystallen. Diese Eigenschaften stimmen mit den von Tiemann und Oppermann !) für die Paranitrozimmtsáure angegebenen. Der Körper ist auch nach der Formel C,H,NO, zusammengesetzt wie folgende Analyse zeigt: 5) Ber. d. Deutsch. chem. Gesellsch. XIII p. 2059. Tr ————Ó—rP P———P Pr H——————— STUDIEN IN DER CUMINREIHE. 117 I 0,191 g Substanz gaben bei der Verbrennung mit Sauerstoffgas in offenem Rohre 0,3885 & Kohlensäure und 0,0682 g Wasser, ent- sprechend 0,10596 g Kohlenstoff und 0,0076 g Wasserstoff. II 0,1693 g Substanz wurden mit Bleichromat in Bajonettrohr verbrannt und ergaben dabei 0,3502 g Kohlensäure, 0,09551 & Kohlenstoff ent- sprechend. | III 0,253 g Substanz gaben bei der Stickstoffbestimmung nach Dumas 15,6 cbem feuchten Stickstoff bei 18°C und 766 m. m. Barometer- druck. In Procent: Gefunden: Berechnet: I II IT (Ca CAES 55,47 56,41 — 108 55,96 DES Vu. 3,98 — = 7 3,63 Not... — — 1,42 14 1,25 BR: = = = 64 33,16 ; 193 100,00 Um die Säure weiter zu charakterisiren, wurden die Aethyl- und Methyläther dargestellt. ‘ Paranitrozimmtsäureäthyläther: re RARE Die aus Alkohol krystallisirte Säure wurde in starkem Alkohol suspendirt und die Mischung mit gasförmigem Chlorwasserstoff gesättigt und dann er- wärmt, bis alles in die Lösung gegangen war. Nachdem der Chlor- wasserstoff durch Verdampfen zur Trockne wieder weggeschafft worden war, wurde der Körper erst mit ammonhaltigem dann mit reinem Was- ser gewaschen und durch Krystallisationen aus siedendem Alkohol gerei- nigt. Er scheidet sich dabei in platten, gelbweissen, durchsichtigen, stark glänzenden Nadeln ab, die bei 137—138°C schmelzen und in heis- sem Alkohol leicht löslich, in kaltem fast unlöslich sind. Die Eigen- schaften stimmen mit den bei Paranitrozimmtsäureäthyläther von Beır- STEIN & KUHLBERG ') und Tiemann & Oppermann beobachteten. Der Schmelzpunkt liegt nach jenen bei 138,5°C, nach diesen bei 137—138°C. 1) Ann. Chem. Pharm. Bd 163 p. 126. 118 O. WipMan, Analyse: I 0,2007 g Substanz ergaben bei der Verbrennung in Sauerstoffgas 0,4357 g Kohlensäure und 0,0919 g Wasser, entsprechend 0,11883 g Kohlenstoff und 0,010291 g Wasser. II 0,1896 g Substanz gaben bei der Stickstoffbestimmung nach Dumas 11 cbem feuchten Stickstoff bei 17°C und 760 m. m. Barometer- druck. In Procent: Gefunden: Berechnet: I II P CUT a E DOPO — 132 59,73 ren 5,09 = 11 4,98 ING Khu E Me — 6,73 14 6,33 (o p N -— — 64 28.96 221 100,00 Der Paranitrozimmtsäuremethyläther, in gleicher Weise erhalten, kry- stallisirt in Nadeln, die bei 161°C schmelzen, und stimmt somit mit dem von E. Kopp’) aus gewöhnliche Paranitrozimmtsäure dargestellten Pre- parate überein. Diesen Uebereinstimmungen zufolge kann die Identität des frag- lichen Körpers mit der aus Zimmtsäure direct erhaltenen-Paranitrozimmt- säure wohl nicht bezweifelt werden. EınHorn und Huss haben übrigens die folgenden Derivate dargestellt und durch Bestimmung der Schmelz- punkte identifieirt: die Paranitrobenzoësäure (Schmp. 238°), durch Oxy- dation mit Permanganatlösung erhalten, die Paranitrophenyl-5-brompro- pionsäure (Schmp. 170—172°), das fj-Lacton der Paranitrophenylmilch- säure (Schmp. 91—92°) und das Paranitrophenyllactamid (Schmp. 167°). 1) Jahresbericht 1861 p. 419. STUDIEN IN DER CUMINREIHE. 119 B. ORTHOVERBINDUNGEN DER CUMENYLACRYLSÄURE UND DARAUS ERHALTENE INDIGO- UND CHINOLINDERIVATE. : Orthonitrocumenylacrylsäure. CH HOP male Gr ESP ON ]: - E 2 CH,LOH-Ox 0-NO CH Wie oben erwähnt, ging beim Auskochen des bei der Nitrirung der Cumenylacrylsäure erhaltenen Produets mit Benzol der grösste Theil in die Lösung. Nach Filtriren und mässigem Concentriren setzte diese Lösung beim Erkalten eine grosse Menge kleiner, kurzer, dicker, gelber, prismatischer Krystalle ab, die bei 153—154°C schmolzen. Wenn die Verbindung nun noch einmal aus Benzol umkrystallisirt wurde, schied sie sich in schönen, gelbweissen, durchsichtigen, spröden, platten Nadeln aus, die denselben Schmelzpunkt von 153—154°C zeigten. Durch fort- gesetztes Umkrystallisiren wurde der Schmelzpunkt nicht verändert, wess- halb ich die so erhaltene Substanz als ganz rein angesehen habe, um so mehr da die Analyse scharf stimmende Zahlen ergab und ich nie- mals bei dem Studium der davon hergeleiteten zahlreichen Derivate Ver- anlassung gehabt habe die Anwesenheit einer Verunreinigung zu ver- muthen. Indessen haben EınHorn und Hess, die durch mehrmalige Kry- stallisation aus heissem Alkohol die Säure von der Paranitrozimmtsäure trennten und dabei eine Säure von dem Schmelzpunkt 152—153°C er- langten, aus dem umkrystallisirten Bariumsalze eine Säure erhalten, die was alle übrige Eigenschaften betrifft, mit der meinigen völlig überein- stimmt, einen um 3° höheren Schmelzpunkt (156 —157°) aber zeigt. Die Orthonitrocumenylacrylsäure löst sich sehr leicht in warmem Benzol, Alkohol, Aether und Eisessig. Aus der warmen, ziemlich con- centrirten Benzollösung scheidet sie sich bei der Abkühlung zum gröss- ten Theil wieder aus. Die von A. BarvEr ‘) aufgefundene charakteri- 1) Ber. d. Deutsch. chem. Gesellsch. XIII p. 2257. 120 O. Wıpman, stische Blaufärbung der Orthonitrozimmtsäure beim Stehen oder gelinder Erwärmung mit concentrirter reiner Schwefelsäure zeigt diese Säure nicht. Löst man sie in kalter concentrirter Schwefelsäure und lässt die Lösung stehen, färbt sie sich freilich nach einiger Zeit schwach blau- grün; die Farbe geht aber bald ins Braune über. Beim Erwärmen färbt sich die Lösung schnell braun. À Analyse: I 0,191 g Substanz ergaben bei der Verbrennung mit Bleichromat 0,4282 g Kohlensäure und 0,0997 g Wasser, entsprechend 0,1168 g Kohlenstoff und 0,01108 g Wasserstoff. II 0,2025 g Substanz gaben bei der Verbrennung nach Dumas 10,8 cbem feuehten Stickstoff bei 20°C und 762 m. m. Barometerdruck. In Procent: Gefunden: Berechnet: I II QR E a E 61,15 = 144 61,28 EP ete N 5,85 — ‘13 5,53 IN RER — 6,11 14 5,96 ONE SU 106 — — 64 21,93 235 100,00 Dass diese Säure in der That die Nitrogruppe in Orthostellung zum Acrylsäurerest enthält, geht schon aus dem Verhalten ihrer Deri- vate klar hervor, wie ich in dem Folgenden zeigen werde. Ausserdem habe ich die Metanitrocumenylacrylsäure nebst mehreren Derivaten zum Vergleich dargestellt und sie von den mit »Ortho» bezeichneten Verbin- dungen durchaus verschieden gefunden. Die eben beschriebene Verbindung ist somit völlig analog mit der Orthonitrozimmtsáure, aus welcher Bayer bekanntlich Indigo künstlich dargestellt hat. Wenn nun die BagvER'sche Methode sich auch bei der Orthonitrocumenylacrylsäure anwenden liesse, würde ich hoffentlich zu einem neuen Indigo, Diisopropylindigo, oder wie man es der Kurze wegen nennen kónnte — Cumindigo, gelangen. Da eine mit Indigo homologe Verbindung nicht früher bekannt war, dürfte es wohl von besonderem Interesse sein, die Eigenschaften dieses neuen Farbstoffs und damit den Einfluss in den Benzolkern eingeführter Alkylradikalen auf das Färben- vermögen des Indigomoleküls kennen zu lernen. Zunächst wurden die Versuche in dieser Richtung angestellt. et STUDIEN IN DER CUMINREIHE. 121 Orthonitrocumenylacrylsäuredibromid. _CHBr-CHBr-COOH C,H,.C,H, Co, Die Verbindung wurde in gleicher Weise, wie das Cumenylacryl- säuredibromid (siehe Seite 112), dargestellt. Aus Benzol krystallisirt sie in farblosen, ausgezeichnet wohl ausgebildeten, rhomboidalen Tafeln, die, wenn die Krystalle grösser werden, in mit den Kanten parallel ge- streifte, monoklinische Pyramiden übergehen. Die Substanz schmilzt unter Zersetzung bei 171°C. Sie ist in siedendem Benzol sehr leicht, in kaltem schwer löslich. Analyse: I 0,1912 g Substanz gaben bei der Verbrennung mit Bleichromat 0,2568 g Kohlensäure und 0,0626 g Wasser, entsprechend 0,07 & Kohlenstoff und 0,00696 g Wasserstoff. II 0,2639 g Substanz ergaben nach Glühen mit Kalk 0,25 g Bromsilber, 0,1064 g Brom entsprechend. In Procent: Gefunden: Berechnet: I II RE mss + 36,62 — 144 36,46 Hee sr Liz 3,64 — 13 3,29 IN ER RS ER — — 14 3,54 Bro ER — 40,32 160 40,51 ee — — 64 16,20 395 100,00 Das Bromid löst sich leicht in sehr verdünnter Natronlauge. Wird eine solche Lösung mit starker Natronlauge in ziemlich grossem Ueberschuss versetzt, krystallisirt plötzlich das Natriumsalz des Bromids als ein dicker Brei von rein weissen, schimmernden, kleinen Nadeln aus. Wird Salzsäure bis zur sauren Reaction zugesetzt, gehen die Krystalle in ein zähflüssiges, dickes Oel über, das bald erstarrt und dann den Schmelzpunkt des Orthonitrocumenylacrylsäurebromids zeigt. Wird eine Lösung von dem Natriumsalzes mit Natronlauge versetzt, ohne dass ein Niederschlag entsteht, krystallisirt oft nach einigen Stunden das Salz in farblosen, breiten, platten Prismen aus. Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. 16 122 O. WipMaAN, Versuche Orthonitrocumenylpropiolsäure darzustellen. Nach den Beobachtungen von BAEYER ') löst sich das Dibromid der Orthonitrozimmtsäure in kaustischen Alkalien farblos und ohne Zer- setzung, lässt man aber diese Lösung stehen oder erwärmt sie gelinde, so färbt sie sich gelb, zunächst unter Bildung von Orthonitropropiol- säure, sodann von Isatin. Zur Darstellung der Propiolsäure liess BAEYER darum eine wässrige Lösung des Dibromids in überschüssiger Natron- lauge einige Zeit stehen, fügte dann eine Säure hinzu und trocknete die ausgeschiedenen, fast farblosen, schimmernden, bei 155—156° schmel- zenden Blättchen bei gewöhnlicher Temperatur. In genau gleicher Weise habe ich die entsprechende Ortho- nitrocumenylpropiolsäure: EC CODE darzustellen versucht. Die wüssrige Lósung des Dibromids in überschüs- siger Natronlauge, die anfangs ganz farblos war, liess ich 24 Stunden stehen, nach deren Verlauf sie sich gelb gefärbt hatte. Beim Zuzatse von Salzsäure fiel dann ein fast farbloses Oel aus, das in Aether, worin es sich schwer löst, aufgenommen wurde. Der Acther wurde verdampft und das Oel schied sich wieder aus. Es wurde in Vacuum über Phos- phorsäureanhydrid getrocknet und dann analysirt. In feste Form kann es nur mit grösster Schwierigkeit gebracht werden. Nach einer Woche oder mehr fing sie an zu erstarren und bildete dann eine gelbweisse, feste Masse, die unscharf bei 70—75°C schmilzt. Analyse: 0,1981 g Substanz gaben bei der Verbrennung in Sauerstoffgas 0,3294 g Kohlensüure und 0,0809 g Wasser, entsprechend 0,08984 g Kohlen- stoff und 0,00899 & Wasserstoff. In Procent: Gefunden: Berechnet für O,Hj NO, C5H;;NBr0O, CH; NBr9O, (OM, Me m 45,35 61,80 45,86 36,46 ED EON 4,54 4,79 3,82 3,29 Diese Werthe lassen hinlänglich genau erkennen, dass nur ein Molekül Bromwasserstoff aus dem Dibromid abgespaltet worden ist und 1) Ber. d. Deutsch. chem. Gesellsch. XIII p. 2258. STUDIEN IN DER CUMINREIHE. 125 . dass sich somit Orthonitrocumenylbromacrylsäure gebildet hat. Da der Kohlenstoffhalt so nahe mit dem berechneten stimmt, können wohl nicht nennenswerthe Mengen Dibromid oder Propiolsäure darin einge- mengt sein. Der dessen ungeachtet sehr unscharfe Schmelzpunkt scheint desshalb anzudeuten, dass gleichzeitig die beiden isomeren Verbindungen: _CBr=CH-COOH 5 CH=CBr-COOH (9. Ho NO, und GC NO, entstanden sind. So bekam auch GLASER ') beim Zersetzen des Zimmt- säuredibromids mit alkoholischer Kalilauge ein Gemenge von den beiden Bromzimmtsäuren. Lässt man indessen die alkalische Lösung des Bromids länger, selbst mehrere Monate stehen, erhält man jedoch dasselbe Resultat: beim Ansäuern wird ein ähnliches, bromhaltiges Oel ausgeschieden. Erwärmt man eine frisch bereitete, alkalische Lösung des Bromids, nimmt sie binnen einigen Minuten eine gelbe Farbe an, dann wird sie aber bald von einem ausfallenden, gelblich gefärbten. aromatisch riechenden Oele getrübt und allmälich zufolge Zersetzens braun gefärbt. Die Versuche, eine Ortho- nitrocumenylpropiolsäure zu isoliren, sind desshalb erfolglos geblieben. In jedem Falle haben sie ergeben, dass das Orthonitrocumenylacrylsäure- dibromid viel schwieriger als das entsprechende Zimmtsäurederivat zwei Moleküle Bromwasserstoff abgiebt. Cumindigo (Diisopropylindigo). Bekanntlich stellte BAEYER auf die Weise Indigo dar, dass er die Orthonitrophenylpropiolsäure in sehr verdünnter Natronlauge, in Soda- oder Aetzbarytlösung, löste, die Lösung bis zum Kochen erwärmte und dann eine geringe Menge Trauben- oder Milchzucker einführte, wobei das Indigblau sich aus der Lösung schnell abschied. Da nun reine Orthonitrocumenylpropiolsäure sich nicht darstellen liess, stiess auch die Darstellung von Cumindigo auf Schwierigkeiten. In kleineren Mengen lässt es sich doch auf folgende Weise erzeugen. Das Dibromid wird in mässig verdünnter Natron- oder Kalilauge gelöst und die Lösung sehr langsam zum Kochen erwärmt und sodann höchstens eine Minute ge- kocht. Nun setzt man schleunig einige Körner Trauben- oder Milch- zucker hinzu und schüttelt die Flüssigkeit um. Bei gut geleiteter Ope- 1) Ann. Chem. Pharm. Bd 143 p. 330. 124 O. Wıpman, * ration färbt sich die Lösung gleich schön blau und trübt sich darauf durch Abscheidung von einem blauen, in reflectirtem Lichte kupferrothen Pulver. Die grösste Schwierigkeit liegt in der Wahl von dem Concen- trationsgrade der Natronlauge. Ist zu viel oder zu wenig Alkali zugegen, wird die Lösung beim Kochen sehr schnell von sich abscheidendem Oele getrübt und beim nachherigen Zusatze von Zucker wird kein Cumindigo gebildet. In vielen Versuchen misslang desshalb die Reaction, besonders wenn etwas grössere Qvantitäten in Arbeit genommen wurden. Da die Bildung der Nitrocumenylpropiolsäure gar nicht glatt vor sich geht, wird auch die Ausbeute an Cumindigo selbst bei gut gelungenen Reac- tionen sehr gering. Der Farbstoff wurde durch sorgfältiges Waschen mit Wasser und schliesslich mit etwas Alkohol gereinigt. Der Cumindigo stellt ein krystallinisches, blaues Pulver dar, das M beim Reiben starken Kupferglanz annimmt. Er ist in Wasser unlöslich, löst sich aber in Alkohol mit blauvioletter Farbe. Diese Lösung zeigt, wie Lösungen von gewöhnlichem Indigo, einen Absorptionsstreifen in dem gelben Theil von Spectrum. Beim Erhitzen geht der Farbstoff in ein purpurrothes Gas über und sublimirt in Nadeln. In rauchender Schwefelsäure löst er sich mit zuerst brauner, dann grüner und schliess- lich blauer Farbe auf. Beim Verdünnen mit Wasser erhält man eine intensiv blau mit einem Stich ins Grüne gefärbte Lösung. Die Intensität der Farbe ist, wie vergleichende Versuche ergaben, mindestens ebenso gross wie bei sublimirtem, käuflichem Indigo. Bei der Einwirkung von Reductionsmitteln in alkalischer Lösung wird der Körper unter Küpen- bildung entfärbt. Eınnorn und Hess haben dieselbe Verbindung durch Condensation des Orthonitrocuminaldehyds mit Aceton und Natronlauge nach der von BarvER und Drewsen ') entdeckten Methode erhalten und ganz dieselben Eigenschaften beobachtet. Nach ihrem Verfahren scheint die Ausbeute viel besser auszufallen. Zufolge der grossen Uebereinstimmung sowohl in Bildungsweisen als in Eigenschaften zwischen dem s. g. Cumindigo und gewöhnlichem Indigo unterliegt es wohl keinem Zweifel, dass hier ein Diisopropylindigo, mit gewöhnlichem Indigo vollkommen analog zusammengesetzt, vorliegt. Unter Voraussetzung, dass die letzte Bazyersche Indigoformel die 1) Ber. d. Deutsch. chem. Gesellsch. XV p. 2856. wi LEE STUDIEN IN DER CUMINREIHE. 125 richtige ist, sollte dann der Cumindigo auf folgende Weise constituirt sein: CH Die Bildung des Cumindigos aus dem Orthonitrocumenylacrylsäuredibro- mid erfolgt nach folgenden Gleichungen: C-0.000H C,,H,,NBr,0, + 2KOH = 0,H,,00 Ein Theil Orthonitrocumenylacrylsäure wird in verdünntem, über- schiissigem Ammoniak gelöst und eine Lösung von etwa 7,5 Theilen d. h. etwas mehr als der berechneten Menge (7,1 Th.) krystallisirtem Ferro- sulfat unter öfterem Umschütteln nach und nach hinzufügt. Der Nieder- schlag nimmt dabei sofort die rothbraune Farbe des Eisenoxydhydrates an, bis die letzte Portion zugesetzt wird, da die Farbe zufolge des Ueber- schusses an zugesetztem Ferrosulfat dunkler bleibt. Durch Zusatz von Ammoniak muss die Lösung stets alkalisch gehalten werden. Nachdein alles zugesetzt ist, wird im Wasserbade noch einige Zeit erwärmt und dann der Eisenniederschlag abfiltrirt. Das Filtrat, welches schwach gelb mit einer schönen, grünblauen Fluorescenz gefärbt ist, wird mit Essig- säure angesäuert, die einen schönen, gelben, zunächst schleimigen, bald aber krystallinisch werdenden Niederschlag bewirkt. Nach Trocknen stellt dieser einen schönen, gelben, seidenglänzenden Körper dar. Durch Krystallisation aus Alkohol wird die Verbindung leicht ganz rein er- halten. 126 O. WipMAN, Die Orthoamidocumenylacrylsäure krystallisirt aus Alkohol in prachtvollen, centimeterlangen, stark glänzenden, gelben, auf gewissen Flächen einen schönen Schiller zeigenden, platten Prismen, die bei 165°C unter Gasentwickelung schmelzen. Die Verbindung löst sich in sieden- | dem Alkohol sehr leicht, in kaltem ziemlich schwer. In Aether ist sie « auch leichtlöslich. Die Lösungen zeigen eine starke, blaugrüne Fluore- scenz. In Wasser ist der Körper fast unlöslich. Er wird beim Auf- bewahren in der Luft nicht verändert und überhaupt habe ich keine Nei- gung zum Verharzen beobachtet. | Analyse: I 0,1721 g Substanz ergaben bei der Verbrennung mit Bleichromat 0,4433 & Kohlensäure und 0,1197 g Wasser, entsprechend 0,1209 g Kohlenstoff und 0,0133 g Wasserstoff. | II 0,1904 g Substanz gaben bei der Stickstoffbestimmung nach Dumas - 11,6 cbem feuchten Stickstoff bei 18°C und 755,3 m. m. Barometer- - druck. In Procent: Gefunden: Berechnet: I II OPEN TUE 70,25 — 144 70,24 EE RSR ET 7,73 — 15 7,32 Nu MU ES — 6.98 14 6,83 (fe — = 32 15,61 205 100,00 In wässrigem Ammoniak löst sich die Amidosäure leicht auf. Nach Verflüchtigung des Ammoniaks durch freiwilliges Verdampfen bleiben gelbe Krystalle zurück, welche in kaltem Wasser unlöslich sind, den Schmelz- _ punkt der freien Säure zeigen und somit nichts anderes als die freie 4 Säure selbst sind. Diese Thatsache scheint anzudeuten, dass der Körper in freiem Zustande selbst als eine salzartige Verbindung: 2 CH=CH C HC HS CH 0 CO aufzufassen ist.. Mit starken Mineralsäuren verbindet er sich zu Salzen, die jedoch nicht längeres Erhitzen in wässriger Lösung ertragen, son- - dern dabei in einen mit dem Carbostyril analogen Körper — Isopropyl- . STUDIEN IN DER CUMINREIHE. 127 carbostyril, oder wie ich ihn der Kürze wegen nenne, Cumostyril — übergehen. Orthoamidocumenylacrylsäure-hydrochlorat : > CH-CH-C0023 NEC Wenn die freie, gelbglänzende Orthoamidocumenylacrylsäure mit Wasser und einigen Tropfen Salzsäure übergossen wird, geht die Farbe plötzlich ins Weisse über, ohne dass die Krystalle gelöst werden. Wird das Gemisch zum Kochen erhitzt, geht alles in die gelbliche Lösung und beim Erkalten setzen sich zunächst lange, farblose, äusserst feine Nadeln ab, schliesslich aber erstarrt die ganze Masse zu einem rein weissen Körper. Das Salz ist sowohl in siedendem, als besonders in kaltem Wasser schwer löslich. Ausgepresst verliert es im Vacuum über Schwefelsäure eines von den drei Molekülen: Wasser, welche es enthält. Schon bei 60°C beginnt es Chlorwasserstoff zu verlieren, was sich durch Gelbfärbung erkennen lässt. Der ganze Krystallwasserhalt konnte dess- halb nicht -direct bestimmt werden. Wenn das im Exsiccator getrock- nete, weisse Salz mit Wasser übergossen wird, färbt es sich stark gelb; es wird somit von Wasser zersetzt. Beim Erhitzen für sich schmilztes zu einem gelbrothen Oele, das zu einem Glas erstarrt. C,H,.C,H + 3H,0. Analyse: 0,2226 g gepresstes Salz verloren im Vacuum über Schwefelsäure 0,0133 g Wasser. Der Rückstand wurde in salpetersäurehaltigem Wasser in der Wärme gelöst und Silbernitrat-lösung bis zu vollständigem Aus- fallen hinzufügt. Die Mischung wurde darauf bei einer Temperatur in der Nähe des Siedepunkts während 5 Stunden gehalten. Beim Erkalten krystallisirten dann lange, weisse, platte Nadeln aus, die bei 167—168" schmolzen und nichts anderes als Cumostyril waren. Sie wurden durch Erhitzung wieder, in die Lösung gebracht, das Chlorsilber wurde abfiltrirt, mit siedendem Wasser, Alkohol und noch einmal Wasser gewaschen, geglüht und gewogen. Das Chlor- silber betrug 0,1088 g, 0,0269 g Chlor entsprechend. In Procent: Gefunden: Berechnet für C,,H,,NC1O, + 3H,0: CIS Sa re Ae eats PRE RE 12,08 12,01 BEMOL NITRO... 17 5,97 6,09 eee 7 128 O. Wipman, Orthoacetamidocumenylacrylsäure. __CH=CH-000H C, 181,40, H; SS NH.COCH, Wenn die Orthoamidocumenylacrylsäure mit ihrem halben Gewichte Essigsäureanhydrid genau verrieben wird, tritt von selbst eine Reaction unter starker Wärmeentwickelung ein und das Gemisch erstarrt zu einer gelblichen, festen Masse. Diese wird aus Alkohol umkrystallisirt. Die Verbindung krystallisirt beim Erkalten einer heissen, alko- holischen Lösung in ausserordentlich feinen, weissen Nadeln, die sich nach und nach zusammenfilzen, so dass die ganze Lösung schliesslich erstarrt. Der Körper schmilzt unter Gasentwickelung bei 220°C und löst sich in siedendem Alkohol ziemlich leicht, in kaltem aber sehr schwer. Analyse: 0,1805 g Substanz wurden mit Bleichromat verbrannt und ergaben dabei 0,4505 & Kohlensäure und 0,1178 g Wasser, entsprechend 0,1228 & Kohlenstoff und 0,01308 g Wasserstoff. In Procent: Gefunden: Berechnet: D URL ME EE dai 68,03 168 68,02 E Mac, eorr s SAR 1,95 17 6,88 Nie 2s RA ene ERR EU — 14 5,67 Dr AL — 48 19,43 247 100,00 Wird die Amido- oder Acetamidoverbindung mit überschüssigem Essigsäureanhydrid gekocht, entsteht ein Körper, der sehr schwer aus Alkohol krystallisirt und um etwa 3° niedriger als die fragliche Verbin- dung schmilzt. Er stellt wahrscheinlich die Diacetamidocumenylacryl- säure dar. Cumostyril («-Oxycumochinolin). CH CH C HC CH [CH,),CH.C C.OH CH” N Das Carbostyril ist aus der Orthonitrozimmtsäure, resp. Ortho- ea STUDIEN IN DER CUMINREIHE. 129 amidozimmtsäure, auf verschiedenen Wegen dargestellt. CmrozzA'), der die Verbindung zuerst aufgefunden hat, erhielt sie durch längeres Kochen einer Auflösung von Nitrozimmtsäure (Gemisch von Ortho- und Paraver- bindungen) in wässerigem Schwefelammonium. Ktuner*) hat durch De- stillation des gelben Harzes, welches sich bei den Versuchen zur Ab- scheidung der freien Amidosäure aus dem bei der Reduction der Nitro- zimmtsäure mit Zinn und Salzsäure erhaltenen Product bildete, Carbo- styril bekommen. A. Barrer und O. R. Jackson’) stellten es durch Er- hitzen von Acetylorthoamidozimmtsäure dar. F. Tiemann u. J. ÖPPERMANN ”) beobachteten ferner stets die Bildung von kleineren Mengen Carbostyril bei der Reduction der Orthonitrozimmtsäure mit Eisenvitriol und Barium- hydrat und erzeugten dieselbe Verbindung durch längeres Erhitzen einer mit wenig überschüssiger Salzsäure versetzten wässerigen Auflösung des chlorwasserstoffsauren Salzes der Orthoamidozimmtsäure am Rück- flusskühler. Endlich haben P. FRIEDLÅNDER und H. ÖSTERMAIER”?), die zuletzt das Carbostyril einer eingehenden Untersuchung unterworfen haben, das dafür erforderliche Material nach einer schon von MorGAn®) angegebenen Methode dargestellt, welche sie wegen der stetigen Bildung bedeutender Mengen harziger Substanzen bei der Anwendung aller übri- gen Methoden für die zweckmässigste halten. Sie redueiren den Or- thonitrozimmtsäureäther mit alkoholischem Schefelammonium. Jedoch geht die Reaction auch nicht hier glatt vor sich. Neben dem Carbo- styril wird stets ein anderer Körper, Oxycarbostyril, gebildet. Was nun das mit dem Carbostyril homologe Cumostyril betrifft, so habe ich nie eine Bildung desselben bei der Reduction der Ortho- nitrocumenylacrylsäure mit Eisenvitriol und Ammoniak wahrnehmen können. Da indessen die Amidocumenylacrylsäure nach dem oben ange- gebenen Verfahren sich ohne jede Harzbildung darstellen lässt, eignet sie sich in der That am besten zu Material für das Erzeugen des Cu- mostyrils. Von zwei Methoden hat man dann, entweder die von BAEYER und Jackson oder die von TIEMANN und OPPERMANN zu erwühlen. Jene 1) Ann. chem. Pharm. Bd 83 p. 117. ?) Zeitschr. f. pr. Chem. 1865 p. 1. 3) Ber. d. Deutsch. chem. Gesellsch. XIII p. 115. =) " 5A XIII p. 2061. > E 5 - XIV p. 1916. 9) Chemieal News 36, 269. Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. 17 130 O. Wipman, ergab beim Experimentiren kein günstiges Resultat, während diese aber ganz glatt und ohne jede Harzbildung zum Ziele führt. Das ausgepresste Hydrochlorat der Orthoamidocumenylacrylsaure wird in viel, mit einigen Tropfen gewöhnlicher Salzsäure versetztem Wasser gelóst und die Lösung während 4—5 Stunden bei schwachem Kochen gehalten. Nach und nach setzen sich schon in der Wärme weisse, glänzende, platte Nadeln oder Blätter ab, deren Menge sich beim Erkalten vergrössert. Die so erhaltene Verbindung ist schon nahezu ganz rein. Beim Krystallisiren aus Alkohol steigt der Schmelzpunkt um ein Grad. Das Cumostyril krystallisirt aus einer alkoholischen Lösung m feinen, langen, glänzenden Nadeln, die bei 168—169°C schmelzen. Es ist in kochendem Alkohol sehr leicht, in kochendem Wasser schwer lös- lich. Selbst in kochender Salzsäure ist es unlöslich, wird aber in Al- kalien bei gelinder Erwärmung aufgenommen. Aus der alkalischen Lösung zieht Aether freies Cumostyril aus, und Kohlensäure schlägt es nieder. Wie oben bei der Analyse des Amidocumenylacrylsäure-hydrochlo- rats erwiesen ist, vermögen übrigens auch andere Säuren als der Chlor- wasserstoff die Bildung des Cumostyrils aus der Amidosäure zu be- wirken. Analyse: I 0,173 g Substanz ergaben bei der Verbrennung mit Bleichromat 0,486 g Kohlensäure, 0,13255 & Kohlenstoff entsprechend. Durch ein Ver- sehen war die Kupferspirale nicht von darauf condensirtem Wasser- stoff völlig befreit worden, und desshalb ist die Wasserstoffbestim- mung zu hoch ausgefallen. Sie lieferte 0,1204 g Wasser, 0,01338 g Wasserstoff entsprechend. II 0,2 g Substanz lieferten bei der Stickstoffbestimmung nach Dumas 13,6 ebem feuchten Stickstoff bei 15°C und 760 m. m. Druck. In Procent: Gefunden: Berechnet: I II | (go eve URS 16,62 — 144 11,00 ARMES cue E (7,73) — 13 6,95 ING Pme ee — 1,95 14 7,49 Om ee res — — 16 8,56 187 100,00 STUDIEN IN DER CUMINREIHE. 131 Beim Kochen von den wässrigen Lösungen der Salze der Ortho- amidocumenylacrylsäure wird somit Wasser und Säure abgespaltet z. B. nach der Gleichung: _CH=CH-COOH _- CH=CH OEIL. C.H, = C3H,.C,H, << | cse Isi (o) re 180]! "NH,CI N =C.OH Auffallender Weise geht die Amidocumenylacrylsäure selbst weder durch Kochen mit Wasser noch beim Erhitzen für sich in Cumostyril über. Was die Constitution der Verbindung anlangt, so ist es a priori nicht klar, ob hier ein- Lactam oder ein Lactim') der Amidocumenyl- acrylsäure vorliegt: CH, CH CH, CH fe CH HO CH oder C,H..C > co C,H..C 4 C.OH (CE NH CHEN FRIEDLÄNDER und WEINBERG”) haben indessen durch ihre Untersuchungen dargelegt, dass das mit dem Cumostyrl ganz analoge Carbostyril ein Lactim der Orthoamidozimmtsáure d. h. ein Oxychinolin ist, während hingegen das Hydrocarbostyril ein Lactam der Orthoamidohydrozimmt- säure ist. Es liegt desshalb nahe anzunehmen, dass auch Cumostyril eine _ Lactimbindung enthält und somit als ein Oxycumochinolin (Isopropyloxy- chinolin) aufzufassen ist. Dies wird auch durch die chemische Eigen- schaften des Körpers bestätigt. Vergleicht man nämlich auf der einen Seite das chemische Verhalten des Carbostyrils (= eines Lactims) mit dem des Hydrocarbostyrils (= eines Lactams) auf der anderen, findet man unter anderen, dass jenes in Alkalien löslich, dieses unlöslich ist und dass jenes beim Erhitzen mit Phosphorpentachlorid leicht in ein Monochlorchinolin, dieses aber in ein Dichlorchinolin übergeht. Nun ist das Cumostyril in Alkalien löslich und giebt, wie aus dem Folgenden hervorgeht, mit Phosphorpentachlorid behandelt, ein Monochlorcumochi- nolin. Diese Reactionen stimmen übrigens nur mit der Formel eines Lactims überein. !) Siehe BAEYER u. ÖEKONOMIDES Ber. d. Deutsch. chem. Gesellsch. XV p. 2102. 2) Dieselbe Berichte XV p. 321, 1421, 2103. 132 O. WiDMAN, «-Chlorcumochinolin. CH CH CH - CH [CH,LCH.C Loc CH X Das Cumostyril wurde mit etwas mehr als der berechneten Menge Phosphorpentachlorid und einigen Tropfen Phosphoroxychlorid in zuge- schmolzenem Rohr während 3 Stunden auf 130—140°C erhitzt. Im Rohr befand sich nach dieser Zeit ein gelbes Oel, das in Wasser eingegossen und dann mit Wasserdämpfen destillirt wurde. Dabei ging langsam ein farbloses Oel über. Das Destillat wurde mit Aether ausgezogen, die Aetherlósung mit geschmolzenem Chlorealeium geschüttelt, der Aether ver- dampft und das rückständige Oel im Vacuum über Phosphorsáureanhydrid getrocknet. Das Chlorcumochinolin stellt ein gelbliches, bei gewöhnlicher Tem- peratur schwach, beim Erhitzen mit Wasserdämpfen stark nach Rauch riechendes Oel dar, das schwerer als Wasser ist. Mit Wasserdämpfen ist es schwer flüchtig. Das Oel ist in Wasser nahezu unlöslich, dagege: in Aether, Alkohol, Holzgeist, Beuzol u. s. w. äusserst leicht löslich. Selbst in der Kältemischung erstarrt das Oel nicht (das entsprechende Chlorchinolin schmilzt bei 37—38°C)'). Der Siedepunkt konnte der ge- ringen Menge wegen nicht bestimmt werden. Analyse: 0,3389 & Substanz, mit gebranntem Kalk geglüht, ergaben 0,2357 g Chlor- silber, entsprechend 0,0583 g Chlor. In Procent: N Gefunden: Berechnet für Crete NC: CR An ED CA 17,20 17,27 Die Verbindung ist eine schwache Base, die sich in starken Mi- neralsäuren löst. Aus den Lösungen wird sie aber durch Wasser wieder gefällt. 1) Ber. d. Deutsch. chem. Gesellsch. XV p. 334. EA STUDIEN IN DER CUMINREIHE. 133 Chlorcumochinolin-chloroplatinat: [C,,H,,NC1.HCl], PtCI,. Chloreumochinolin wurde in Salzsäure gelöst und Platinchlorid- lösung, nebst einwenig rauchender Salzsäure zugefügt. Dabei entstand sofort ein klebriger Niederschlag, der sich beim Erhitzen zum Kochen löste und sich beim Erkalten der Lösung doch jetzt als schöne, gelbe, wohl ausgebildete, monoklinische Prismen wieder abschied. Das Salz schmilzt bei 138°C. Es ist wasserfrei. Analyse: 0,2037 g Salz hinterliessen beim Glühen 0,045 g Platin. In Procent: Gefunden: Berechnet für [C, H,4NCI.HCI],PtCI, pup cess 22.09 22,04 Nach FRIEDLÄNDER und ÖSTERMAIER ') wird das «-Chlorchinolin sehr leicht von alkoholischer oder methylalkoholischer Kalilauge unter Bildung von Aethyl- resp. Methylcarbostyril angegriffen. Ein Versuch in gleicher Weise das Methylcumostyril: HC CH C,H;.C G C.OCH, CERN durch kurzes Erhitzen des o-Chlorcumochinolins mit methylalkoholischer Kalilauge darzustellen, ergab nur unverändertes Chloreumochinolin. Ebenso erfolglos fiel ein anderer Versuch aus, das Methyleumostyril nach einer anderen von FRIEDLÄNDER und ÖSTERMAIER ”) für die Darstellung des Aethylearbostyrils benutzten Methode zu erzeugen. Eqvivalente Mengen Cumostyril (1 g), Kaliumhydrat (0,3 g) und Jodmethyl (0,76 g) wurden in Methylalkohol gelöst und die Lösung am Rückflusskühler eine Stunde 1) Ber. d. Deutsch, chem. Gesellsch. XV p. 335.- DE » ae XIV p: 1917. 134 O. WIiDMAN, gekocht. Das Reactionsproduct bestand aus unverändertem Cumostyril, einem in Salzsäure auch beim Erwärmen unlöslichem, klebrigem Oel und einwenig in Salzsäure löslichem, gelbem Harz. Ein Methylcumostyril konnte dagegen nicht wahrgenommen werden. Um eine Chlorchinolinbenzcarbonsäure: CH, CH Be CH HOCO.C s C.CI CH N wo möglich zu bekommen, habe ich das Chlorcumochinolin mit einer für die Reaction: C,H NOI + 0, — C,,H,NCIO, + 20, + 3H,0 berechneten Menge Kaliumpermanganat in alkalischer Lösung behandelt. Es zeigte sich dabei, dass das Oel sich nur mit grösster Schwierigkeit ‚oxydiren lässt. Erst nach Kochen während mehrerer Tage hatte sich die Lösung entfärbt. Obwohl die Permanganatlösung nach und nach unter fleissigem Umschütteln zugesetzt wurde, ging die Oxydation jedoch gar nicht glatt vor sich: ein beträchtlicher Theil des Oels war ganz un- angegriffen, indem hingegen der in die Lösung gegangene Theil einer weiteren Oxydation unterworfen worden war. Das Reactionsproduet zeigt zufolge dessen auch keine constanten Eigenschaften. Cumochinolin. CH, CH Hor. COH CHE Wo HE. eee UE CH XN - Das Chloreumochinolin würde nach der von Barver ‘) für Redu- ciren des Dichlorchinolins gegebenen Vorschrift in Cumochinolin über- geführt. Die Chlorverbindung wurde mit dem fünfundzwanzigfachen 1) Ber. d. Deutsch. chem. Gesellsch. XII p.. 1321. STUDIEN IN DER CUMINREIHE. 135 Gewicht Eisessig, der mit Jodwasserstoffgas in der Kälte gesättigt war, im zugeschmolzenen Rohr 6 Stunden auf 220—240°0 erhitzt. Die so erhaltene, braune Flüssigkeit wurde zur Entfernung des freien Jods mit schwefliger Säure behandelt, wobei ein schwarzes Oel abgeschieden wurde. Nach Uebersättigen mit Natronlauge wurde mit Wasserdampf destillirt. Dabei ging ein rothes Oel über und im Kolben blieb ein schwarzes Harz zurück. Zur Reinigung wurde das Oel mit einer ver- dünnten Lösung von Kaliumpermanganat gekocht und noch einmal mit Dampf übergetrieben. Auch jetzt war das Oel jedoch gefärbt, wenn auch nicht so stark wie vorher. Es wurde desshalb mit verdünnter Schwefelsäure behandelt, die ein Harz von einem starken, an Cymol erinnernden Geruche ungelöst lieferte. Die filtrirte, klare, farblose, schwach blaufluorescirende Lösung wurde dann concentrirt, mit Natron- lauge übersättigt und mit Wasserdämpfen destillirt. Das so erhaltene, ganz reine Cumochinolin stellt ein farbloses, stark riechendes Oel dar, welches etwas schwerer als Wasser ist. Sein Geruch erinnert an Chinolin, ist doch davon deutlich verschieden. Mit Wasserdämpfen ist es leicht flüchtig. Da der Siedepunkt der geringen Menge wegen nicht bestimmt werden konnte, habe ich dieses neue Chi- nolin durch die Schmelzpunkte folgender Verbindungen characterisiren wollen. Die Verbindung ist eine ziemlich starke Base, die sich in sehr verdünnten Säuren äusserst leicht löst. Von salpetriger Säure wird sie nicht angegriffen. Das Cumochinolin-hydrochlorat ist in salzsäurehaltigem Wasser äusserst leichtlöslich und kann kaum zur Krystallisation gebracht werden. Selbst eine stark sauere Lösung scheint zum Theil schon in der Wasserbadwärme dissociirt zu werden, weil sie nach der freien Base riecht, und Salz an oberhalb der Fläche befindliche Gegenstände absetzt. Cumochinolin-chloroplatinat: [C,,H,;N-HCl], PtCl, + 2H, 0. Wenn eine warme Lösung des Hydrochlorats in überschüssige Platinchloridlósung eingegossen wird, fällt gleich das Salz klebrig aus, wird aber bald krystallinisch. Es ist in kaltem Wasser sehr schwer, in warmem auch schwer löslich und krystallisirt daraus in gelben Nadeln oder microscopischen, schief abgeschnittenen Prismen, die bei 219—220°C schmelzen. 136 O. Wınman, Analyse: 0,1245 g ausgepresstes Salz verloren, beim 110°C getrocknet, 0,0057 g Was- ser und hinterliessen nach Glühen 0,0306 & Platin. In Procent: Gefunden: Berechnet für [C,,H,,NCI],PtCl, + 2H,0: PARU CAE gue 24,58 24,65 FOR. BI res 4,58 4,57 Sowohl Chinolin selbst, als die meisten seinen Homologe geben ebenfalls Platinchlorid-Doppelsalze, die 2 Moleküle Krystallwasser enthalten. Cumochinolin-pikrat. Wenn eine alkoholische Lösung von Pikrinsäure mit einer ätheri- schen Lösung der freien Base gemischt wird, fällt die Verbindung als gelbe, feine Nadeln aus. Sie ist in Alkohol sehr schwer löslich und schmilzt bei 205—206°C oder auffallender Weise nahezu bei derselben Temperatur, wie das Pikrat von dem von SKRAUP ') dargestellten, völlig analog zusammengesetzten Metatoluchinolin (Methylchinolin), dessen Schmelzpunkt bei 206—207 liegt. Cumochinolin-chromat. Wird die freie Base mit einer wässrigen Lüsung der Chromsäure übergossen, scheint bei gewöhnlicher Temperatur keine Einwirkung statt- finden. Beim Erhitzen zum Kochen wird zwar alles gelöst, bei eintre- tender Abkühlung fällt aber ein Theil der Base als Oel wieder heraus. Bleibt dann die Lösung in der Luft stehen, setzen sich bei freiwilligem Verdampfen tiefrothe, wohl ausgebildete, grosse, schiefwinklige Prismen ab, die bei etwa 92°C schmelzen. Beim Versetzen einer neutralen Lösung des Hydrochlorats mit saurem Kaliumchromat wird nichts gefällt. Das Jodmethylat des Cumochinolins scheidet sich allmälig als gelbe, feine Nadeln ab, wenn eine Lösung der freien Base in Aether mit Methyljodid versetzt wird und das Gemisch längere Zeit in Ruhe gelassen. Es schmilzt bei etwa 200°C, wird jedoch schon vorher erweicht. 1) Monatshefte für Chemie Bd 3 p. 381. A NT ehem hn lt sm Le e 2 STUDIEN IN DER ÜUMINREIHE. ont Hydrocumostyril (Isopropylhydrocarbostyril). Ho ex) CH, OH FORKC E. CO OR NE Wenn die Orthoamidocumenylacrylsäure in Natronlauge gelöst und dann mit Natriumamalgam in Ueberschuss behandelt wird, erhält man eine Lösung, die sich ganz klar hält. Wird Salzsäure zugesetzt, ent- steht zwar ein Niederschlag, welcher sich aber von einem Ueberschuss an Säure wieder löst. Fügt man statt Salzsäure Essigsäure zu, wird ein gelber Körper gefällt, der sich nicht im Ueberschuss des Fällungsmittels löst, leicht aber von sowohl Salzsäure als Natronlauge aufgenommen wird. Schnell ausgepresst, schmilzt der Körper schon unter 80°C. Bleibt er indes- sen kurze Zeit liegen, zeigt er nachher einen Schmelzpunkt von circa 130°C, während dass die Farbe von Gelb ins Grauweisse übergegangen ist. Eine ähnliche Umsetzung findet auch statt, wenn die von dem Qveck- silber abfiltrirte Flüssigkeit mit überschüssiger Salzsäure versetzt wird und die so erhaltene saure Lösung stehen bleibt. Nach kurzer Zeit scheidet sich dann nach und nach eime weisse Substanz ab, die ungefähr denselben Schmelzpunkt zeigt. Das Endproduct ist in beiden Fällen in sowohl Basen als Säuren unlöslich und wird leicht durch Krystalli- siren aus Alkohol rein erhalten. Die Verbindung scheidet sich dabei in farblosen, viereckigen Blättern aus, die bei 134—135°C schmelzen und in Alkohol sehr leicht löslich sind. Eine Analyse ergab, dass sie die Zusammensetzung eines Propyl- hydrocarbostyrils besitzt. I 0,182 & Substanz lieferten bei der Verbrennung mit Bleichromat 0,5101 & Kohlensäure und 0,1388 g Wasser, entsprechend 0,1391 g Kohlenstoff und 0,0154 g Wasserstoff. II 0,1836 g Substanz gaben bei der Stickstoffbestimmung nach Dumas 11,6 ebem feuchten Stickstoff bei 18.6°C und 765 m. m. Barometer- druck. Nova Acta Reg. Soc. Sc Ups. Ser. III. 18 138 OÖ. Wipman, In Procent: Gefunden: Berechnet: I II UN RER or, 5 76,43 — 144 76,19 ES Maisie one ee 8,46 = 15 7,94 IN er = 7,31 14 7,41 EE Ad — — 16 8,46 189 100,00 Der Verlauf der Reactionen, durch welche dieser Kórper entstanden, ist nicht schwierig zu interpretiren. . Offenbar führt Natriumamalgam die Amidocumenylacrylsäure in alkalischer Lösung in die Amidocumenyl- propionsäure über, die sich nicht verändert, so lange sie mit Basen ver- bunden ist,und auch in freiem Zustande jedoch nur eine sehr kurze Zeit existiren kann. Die freie Säure ist gelb, wie die ungesättigte Acrylsäure, und sowohl in Säuren als in Basen auflóslich. Frei oder mit Säuren gebunden, verliert sie bald spontan ein Molekül Wasser und geht in Hydro- cumostyril [= Isopropylhydrocarbostyril] über. Die Reactionen vollziehen sich nach folgenden Gleichungen: __CH=CH-COOH CH, -CH; -COOH LE ECHANGE 4 1) C, Hi. Hs NE 3 NH 2 2 CH; -CH, -COOH CH, -CH 2) CCH SE | Fr CHCH A NEG + HO Wie oben erwähnt, haben FRIEDLÄNDER und WEINBERG dargethan, dass Hydrocarbostyril das Lactam einer in freiem Zustande nicht bekann- ten Orthoamidophenylpropionsäure ') ist. Zufolge der Uebereinstimmung in Bildungsweise, in Zusammensetzung, in Reactionen, besonders der Unlöslichkeit in Alkalien, ist es wohl nicht zu bezweifeln, dass auch hier ein Lactam vorliegt. 1) Das Hydrocarbostyril ist bisher nur durch Behandeln der Orthonitrohydrozimmt- säure mit Zinn und Salzsäure dargestellt worden und desshalb ist es leicht verständlich, warum ein, wenn auch schnell vorübergehendes, Auftreten der freien Orthoamidohydro- zimmtsäure nie beobachtet worden ist. “2 STUDIEN IN DER ÜUMINREIHE. 139 Orthooxycumenylacrylsäure. CH HO se CH C-CH=CH-COOH C-OH Ein Theil reine Orthoamidocumenylacrylsäure wurde in mit eini- gen Tropfen Kalilauge versetztem Wasser gelöst, mit einer Lösung von einem halben Theil Kaliumnitrit gemischt und die Lösung eventuell fil- trirt. Nach Ansäuern mit verdünnter Schwefelsäure wurde erwärmt, bis die Stickstoffentwickelung zum Schluss geführt worden war. Dabei schied sich hald ein krystallinischer Körper ab, der nach vollendeter Reaction abfiltrirt und durch Krystallisation aus sehr verdünntem Alkohol gereinigt wurde. Die gebildete Oxycumenylacrylsäure krystallisirt dabei in farblosen, schiefen Tafeln, die bei 176°C schmelzen und in Alkohol äusserst leicht löslich sind. Analyse: 0,2032 g Substanz gaben bei der Verbrennung in Sauerstoffgas 0,5217 g Kohlensäure und 0,13 g Wasser, entsprechend 0,14228 g Kohlen- stoff und 0,0144 g Wasserstoff. In Procent: Gefunden: Berechnet: NI Ed. qi osos 10,02 144 69,90 en 7,08 14 6,80 px ue cuius — 48 23,30 206 100,00 Die Behandlung der Orthoamidocumenylacrylsäure mit salpetriger Säure bot ein besonderes Interesse dar. Wie oben erwähnt (siehe Seite 93), führt salpetrige Säure die Amidopropenylbenzoösäure in Methyleinnolin- carbonsäure leicht über, indem die Hydroxylgruppe mit einem von den Wasserstoffatomen der in Orthostellung vorhandenen Propenylgruppe aus dem Moleküle hinaustritt. Nun befinden sich in Diazocumenyl- acrylsäure die Diazogruppe und der ungesättigte Acrylsäurerest auch in Orthostellung zu einander und es war desshalb a priori zu erwarten, dass eine ähnliche Condensation unter Wasseraustritt stattfinden würde, 140 O. WIDMAN, wodurch eine Isopropyleinnolinearbonsäure (Cumocinnolin-5-carbonsäure) entstehen würde: Cet) TG EIS C HOCO.C © OH: ZAG CERN CH N Der Versuch hat nun gezeigt, dass dies nicht der Fall wird, ebenso wenig wie übrigens bei der Diazotirung der Orthoamidozimmt- säure, welche von E. FiscHER!) schon vor der Entdeckung der Cinno- linverbindungen ausgeführt wurde. Der Grund des Ausbleibens der er- warteten Reaction ist wohl in dem Zugegensein der Carboxylgruppe zu suchen. C. METAVERBINDUNGEN DER CUMENYLACRYLSAURE. Zum Vergleich mit den oben beschriebenen Orthoverbindungen habe ich entsprechende Derivate von der Metareihe dargestellt, welche nachstehend beschrieben werden werden. Metanitrocumenylacrylsäure. C-CH-CH-COOH HC CH HO O-NO, G- CH[CH,], 4 Theile reines Metanitrocuminol, durch Nitrirung des Cuminols mit einem Gemisch von rauchender Salpetersäure und concentrirter Schwefel- ') Ber. d. Deutsch. chem. Gesellsch. XIV p. 478. STUDIEN IN DER ÜUMINREIHE. 141 säure erhalten, werden mit 5 Theilen Essigsäureanhydrid und 3 Theilen was- serfriem Natriumacetat in zugeschmolzenen Glasröhren während 4 Stunden auf 170—175°C erhitzt. Der Rohrinhalt stellt in der Wärme ein dunkelrothes Oel dar, das beim Erkalten in gelben, concentrischen Krystallaggregaten erstarrt. Er wurde mit Wasserund Alkohol übergossen und die Mischung wie- derholt nach jedesmaligem Zusatze von Alkohol im Wasserbade verdampft. Darauf übersättigt man mit verdünnter Kalilauge, zieht das ungelöst bleibende Oel mit Aether aus, erwärmt zum Entfernen des gelösten Aethers, filtrirt und fällt mit Salzsäure. Die gefällte Säure wird auf Saug- filter abfiltrirt, mit Wasser gewaschen und durch Umkrystallisationen aus kochendem Benzol gereinigt. Die Metanitrocumenylacrylsäure krystallisirt aus Benzol in schönen, durchsichtigen, länglichen, schiefwinkeligen Tafeln, die bei 141°C schmel- zen. Sie ist in Alkohol und Aether äusserst leicht löslich. In warmem Benzol löst sie sich leicht, scheidet sich aber beim Erkalten grössten- theils ab. Aus einer Benzollösung wird die Säure von Ligroin gefällt. Analyse: 0,1924 & Substanz ergaben bei der Verbrennung in Sauerstoffgas 0,4322 g Kohlensäure und 0,0984 & Wasser, entsprechend 0,1179 & Kohlenstoff und 0,0109 g Wasserstoff. In Procent: Gefunden: Berechnet: Cast SEE 61,28 144 61,28 Bla VAM ES TL / 5,66 13 5,53 Ne: — 14 5,96 Ve it: — 64 27,23 235 100,00 Die Salze sind meistens in Wasser sehr schwerlöslich. Auffal- lender Weise ist auch das Natriumsalz schwerlôslich. Setzt man Na- tronlauge zu einer Lösung des Kaliumsalzes, wird Natriumsalz nieder- geschlagen. Die folgenden Salze sind von Herrn EDWARD ÅBERG dargestellt und analysirt worden. Für werthvolle Beihülfe, die er mir bei der Dar- stellung einer grösseren Menge Metanitrocumenylacrylsäure freundlichst geleistet hat, sage ich ihm ausserdem meinen besten Dank. 142 O. WIDMAN, Kaliumsalz der Metanitrocumenylacrylsäure: C.H,„NO,.K. Die reine Säure wurde in der berechneten Menge Kalilauge gelöst, und die Lösung im Wasserbade stark concentrirt, mit Alkohol gemischt, von abgeschiedenem Kaliumcarbonat abfiltrirt, zum Entfernen des Alkohols wieder verdampft und in Wasser gelöst. Obwohl die Lösung zu Syrups- consistens abgedampft wurde, erstarrte sie doch erst nach mehreren Tagen und zwar zu einer zähen, strahlig krystallinischen Masse. Zufolge der Zähigkeit der Substanz konnte sie nicht ausgepresst werden. Die Analyse ist desshalb mit bei 100°C getrockneter Probe angestellt. Sie gab folgende Zahlen: 0,4979 g Substanz hinterliessen nach Abrauchen mit concentrirter Schwe- felsäure und Glühen 0,16 g Kaliumsulfat, 0,07172 g Kaltum ent- — sprechend. In Procent: Gefunden: Berechnet für C.H,NO;K: JE de CRE 14,40 14,28 Natriumsalz der Métanitrocumenylacrylsäure: C.H,,NO,.Na +3H,0 Das Salz wurde in gleicher Weise wie das Kaliumsalz bereitet. Es krystallisirt aus einer warmen Lösungin platten, schief abgeschnit- tenen, in kaltem Wasser schwerlöslichen Nadeln. Analyse: I 0,4381 g gepresstes Salz verloren beim Trocknen bei 140°0 0,0761 8 Wasser. II 0,1715 g wasserfreies Salz ergaben beim Abdampfen mit Schwefel- säure und Glühen 0,0464 g Natriumsulfat, 0,01503 g Natrium ent- sprechend. In Procent: Gefunden: Berechnet I für C,,H;,NO,.Na + 3H,0 : HO mer 17,37 3: 17,36 II für C,,H,4NO,.Na: Nac. ase — 8,77 8,95 STUDIEN IN DER CUMINREIHE. 143 Bariumsalz der Metanitrocumenylacrylsüure: 2[C,,H,NO,}Ba+11H,0 Die freie Säure wurde mit einer Mischung von Bariumcarbonat und Wasser gekocht, die Lösung filtrirt und zur Krystallisation ver- dampft. Das Salz scheidet sich in dünnen, vierseitigen, seidenglänzen- den Blättern ab, die in Wasser äusserst schwer löslich sind. Der Kry- stallwasserhalt entweicht schon im Exsiccator. Analyse: I 0,2545 & gepresstes Salz verloren im Vacuum über Schwefelsäure 0,0356 & Wasser und hinterliessen nach Abdampfen mit Schwefel- säure und Glühen 0,0843 g Bariumsulfat, 0,0496 g Barium ent- sprechend. II 0,6069 & gepresstes Salz verloren, bei 100°C getrocknet, 0,0829 & Wasser. In Procent: Gefunden: Berechnet für: B- I II 2[C,4H,, NO,];Ba + 11H,0 Dee s Ty 19197: — 19,46 Leu. 13,99 13,66 NES TIMES 1 Theil wasserfreies Salz wird von etwa 1915 Theilen Wasser bei gewöhnlicher Zimmertemperatur gelöst. Calciumsalz der Metanitrocumenylacrylsäure: (C,H.NO,]),Ca+3H,0 Das Salz scheidet sich als eme Haut ab, wenn eine Lösung in der Wärme verdampft wird. Es ist in Wasser äusserst schwer löslich. Das Krystallwasser entweicht zum grössten Theil schon im Exsiccator. Analyse: I 0,153 g ausgepresstes Salz verloren bei 140°C 0,0156 & Wasser. II 0,1363 g wasserfreies Salz ergaben beim Abdampfen mit Schwefel- sinre und Glühen 0,0361 g Calciumsulfat, 0,01062 g Calcium ent- sprechend. In Procent: Gefunden: Berechnet I . für [C,,H,,NO,],Ca + 3H,0: HOTTES 10,19 9,61 II für [C,,H,,NO,],Ca: Arad ws EEE -— 7,79 SK 144 O. Wipan, Die Silber-, Blei- und Zinksalze sind weisse, volummöse, nahezu unlösliche Niederschläge. Das Kupfersalz ist blaugrün. Metanitrocumenylacrylsäure-äthyläther : Cree a CE Oe Kine alkoholische Lésung der freien Säure wurde mit trocknem Chlorwasserstoff gesättigt, gekocht und zur Trockne im Wasserbade ver- dampft. Dabei blieb ein Oel zurück, das bald erstarrte. Der Körper wurde mit verdünntem Ammoniak behandelt, gewaschen und aus Alkohol kry- stallisirt. Er schied sich dabei in farblosen, durchsichtigen, glänzenden, rhombischen Tafeln ab, die bei 58--59°C schmelzen und in Alkohol leicht löslich sind. ; Analyse: 0,2013 g Substanz lieferten bei der Verbrennung in Sauerstoffgas 0,4673 8 Kohlensäure und 0,1147 g Wasser, entsprechend 0,12745 & Kohlenstoff und 0,01274 & Wasserstoff. In Procent: - Gefunden: Berechnet: (Or ee 63,31 168 63,88 Iu shies aa NE 6,33 17 6,46 IN cok en aries fine = 14 5,32 NR CARA — / 64 24,34 263 100,00 Metanitrocumenylacrylsäuredibromid. OHBr-CHBr-COOH CH. CE No, Hume Die feingeriebene Nitrosäure wurde auf ein grosses Uhrglas aus- gebreitet und der Einwirkung von Bromdämpfen in einer Exsiccator- glocke ausgesetzt. Wenn die Substanz nicht länger an Gewicht zunahm, wurde sie mit schwefliger Säure von überschüssigem Brom befreit, ge- trocknet und aus Benzol krystallisirt. STUDIEN IN DER CUMINREIHE. 145 Das reine Dibromid scheidet sich aus einer warmen Benzollösung in farblosen, dünnen, rhomboidalen Tafeln ab, die bei 183--184°C schmel- zen. Es wird selbst von kochendem Benzol ziemlich schwer aufge- nommen. Analyse: I 0,2195 & Substanz ergaben bei der Verbrennung mit Bleichromat 0,2873 & Kohlensäure und 0,0703 g Wasser, entsprechend 0,0784 & Kohlenstoff und 0,0078 g Wasserstoff. II 0,1877 g Substanz lieferten nach Glühen mit gebranntem Kalk 0,1782 g Bromsilber, 0,07583 g Brom entsprechend. III 0,3566 g Substanz gaben in gleicher Weise 0,3405 g Bromsilber, 0,1449 g Brom entsprechend ^). In Procent: Gefunden: Berechnet: I II IH Ceo) usn 35,72 — — 144 36,46 INS sun 3,55 — — 13 3,29 NP eoo. — — — 14 / 8,54 Buren — 40,40 40,63 160 40,51 CI OPEM — — — 64 16,20 395 100,00 Metaamidocumenylacrylsäure. C-CH=CH-COOH HC CH HC O-NH, C-CH[CH,], 5 g reine Nitrocumenylacrylsäure wird mit etwa 250 g Wasser übergossen und dazu überschüssiges Ammoniakflüssigkeit hinzugefügt. Nachdem die Säure in Lösung gegangen ist, wird eine Auflösung von 39 g krystallisirtem Ferrosulfat nach und nach unter Schütteln einge- gossen. Nach Erwürmen im Wasserbade filtrirt man von dem Eisen- niederschlage ab und übersättigt mit Essigsäure. Ist die Lösung nicht -1) Diese Brombestimmung ist von Herrn E. ABErG ausgeführt. Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. 19 146 O. WipManN, zu sehr verdünnt worden, fällt die gebildete Amidosäure sofort als kurze, dicke, sechseckige Prismen aus, die zur weiteren Verarbeitung genügend rein sind. In der Mutterlauge befindet sich allerdings noch ein Qvantum Säure gelöst, die durch Ausziehen mit Aether wiedergewonnen werden kann. Die Ausbeute ist gut. Aus 15 g Nitrosäure erhielte ich 11,5 & ausgefällte und 0,6 g mit Aether aus der Mutterlauge extrahirte Amido- säure, während dass die berechnete Menge 13 g betrug. Für weitere Reinigung eignet sich als Lösungsmittel nur Aether, worin die Säure allerdings sehr schwer löslich ist. Die Metaamidocumenylacrylsäure krystallisirt aus Aether in schó- nen, farblosen, durchsichtigen, glänzenden, sechseckigen Tafeln aus, die bei 165°C schmelzen. Sie ist in Benzol und Aether sehr schwer löslich. In siedendem Alkohol löst sie sich ziemlich leicht, wird aber daraus äusserst langsam abgescheiden. In einer Mischung von viel Benzol und nur sehr wenig Alkohol löst die Verbindung sich auch beim Erhitzen leicht auf, krystallisirt aber daraus sehr schwer. Eine Lösung der Säure in concentrirter Schwefelsäure wird bei gelinder Erwärmung fuchsinroth gefärbt. Einmal geschmolzen, erstarrt die Säure zu einem durchsichtigen Glas. Analyse: I 0,1959 g Substanz wurden im Schiffchen mit Sauerstoffgas verbrannt und ergaben dabei 0,5039 g Kohlensäure und 0,1247 g Wasser, ent- sprechend 0,13743 g Kohlenstoff und 0,01385 & Wasserstoff. II 0,3122 g Substanz ergaben bei der Stickstoffbestimmung nach Dumas 19,1 ebem feuchten Stickstoff bei 17°C und 752 m. m. Druck. In Procent: Gefunden: Berechnet: I II 5 . Ü pent io: 10,15 — 144 10,24 Ih dE. 1,07 = 15 1,32 Nee — 7,01 14 6,83 ONE — — 32 15,61 205 100,00 Die Salze mit Basen krystallisiren im allgemeinen schlecht. Das Kaliumsalz ist in Wasser ungemein leicht löslich. Das Bariumsalz scheidet sich als eine Haut ab, wenn eine in der Wärme gesättigte Lösung abge- kühlt oder weiter abgedampft wird. Das Ammoniumsalz krystallisirt in farblosen, glänzenden Rhomboëdern. ——— TP EP ee EEE MEAT EE DET TR a en ein he brins ee dt his Mb er ÅR een ee eat STUDIEN IN DER CUMINREIHE. 147 CH=CH-COOH Metaamidocumenylacrylsäure-hydrochlorat : C,H,.C, H, CNE Cl 3 Das Salz ist in kaltem Wasser sehr schwer, in warmem auch ziemlieh schwer lóslich. Es krystallisirt aus einer sich abkühlenden Ló- sung in farblosen, stark glasglänzenden, platten Nadeln mit zugespitzten Enden. Es ist wasserfrei. Analyse: 0,2331 g Salz ergaben, mit Silbernitrat gefällt, 0,137 g Chlorsilber, 0,03421 g Chlor entsprechend. In Procent: Gefunden: — Berechnet für C,.H,,NO,Cl: U are 14,67 14,70 Metaamidocumenylacrylsäure-chloroplatinat: [C,,H,,0,.NH, CT} PtCI, + AO: Wenn eine heisse, salzsäurehaltige Lösung des Hydrochlorats in eine warme, überschüssige Platinchloridlösung eingegossen wird, scheidet sich das Salz sofort oder beim Erkalten in gelben Prismen oder platten Nadeln ab, die in Wasser schwer löslich sind. Die Krystalle enthalten 2 Moleküle Wasser, welche bei 110°C entweichen. Analyse: I 0,2005 g ausgepresstes Salz verloren beim Trocknen bei 110°C 0,0085 g Wasser und hinterliessen beim Glühen 0,0449 g Platin. II 0,2019 g gepresstes Salz ergaben in gleicher Weise 0,0452 g Platin. In Procent: Gefunden: Berechnet für it II [C,.H,,;NO,Cl],PtCl, + 2H,0: TRAINERS 22,39 22,39 22,73 EIQUE 0S s 4,24 — 4,21 Metaamidocumenylacrylsäure-sulfat: | (C,, H;,0,.NH, ,.H, 0,80, + Eso HO. Die Amidosäure wurde in einem grossen Ueberschuss an verdünn- ier Schwefelsäure in der Hitze gelöst und die Lösung abgekühlt. Es 148 O. WIDMAN, schied sich dann zu Ballen vereinigte Blätter ab, welche in Wasser ^ schwer löslich sind. Auffallender Weise war das Salz neutral, wie aus der Analyse hervorgeht. Das Salz enthält 2'/, Moleküle Wasser, die beim Erhitzen auf 140°C weggehen. Analyse: 0,209 g gepresstes Salz verloren bei 140°C 0,0172 g Wasser und ergaben 0,0888 g Bariumsulfat, 0,03049 & Schwefelsäureanhydrid entsprechend. In Procent: Gefunden: Berechnet für : 2[C,.H,;NO.],H,SO, + 5H,0: SOME are TIERE 14,59 14,47 HOT eg 8,23 8,14 Metaacetamidocumenylacrylsäure. __CH=CH-CO0H GC NH COCH, 2 Theile reine Amidosäure werden mit einem Theil d. h. der be- rechneten Menge Essigsäureanhydrid übergossen und die Mischung: wohl zusammengerieben. Nach kurzer Zeit tritt starke Wärmeentwickelung ein und die Masse erstarrt schnell zu einem harten, spröden Körper. Beim langsamen Krystallisiren aus kochendem Alkohol scheidet sich die Verbindung in schönen, langen Nadeln ab, die ausgepresst einen schö- nen Seidenglanz besitzen. Der Körper zeigt einen constanten, scharfen Schmelzpunkt bei 240°C. Er ist in Alkohol schwer löslich. Analyse: I 0,2082 g Substanz ergaben bei der Verbrennung im Schiffchen 0,52 & Kohlensäure und 0,1344 & Wasser, entsprechend 0,1418 & Kohlen- stoff und 0,01492 g Wasserstoff. II 0,2027 & Substanz lieferten bei der Verbrennung nach Dumas 10,7 cbem feuchten Stickstoff hei 20°C und 762 m. m. Barometerdruck. STUDIEN IN DER CUMINREIHE. 149 In Procent: Gefunden: Berechnet: I II Burn: 68,11 = 168 68,02 Be a 235 8 7,16 == 17 6,88 Ne DAN — 6,04 14 5,67 OU. sts he — 48 19,43 247 100,00 Metadiacetamidocumenylacrylsäure. _CH=CH-COOH OsH;-OcHs C-C-CO0H NE; Meta- oder Paraamidosäure CR 1 de Y C OUR e | OR Oc EUM oe NEGO: NE =a Orthoamidosäure B-Amidosäure CO, NH, NH,-CO,~ a &- Amidosáure CLR. Oe C Da nun sowohl die Orthoamidocumenylacrylsäure als die Cumenyl- P-amidoacrylsäure gelb gefärbt sind, liegt es denn nahe anzunehmen, dass es gerade die innere Condensation zu salzartigen Verbindungen in- nerhalb jedes Moleküls für sich ist, welche die gelbe Farbe bewirkt hat. Ist diese Hypothese richtig, sollen nun alle die Verbindungen, die eine ähnliche Constitution besitzen, sowohl Orthoamidosäuren als 5-Amido- säuren, gelb sein. So ist in der That auch der Fall. Von Orthoamido- säuren sind nur Orthoamidozimmtsäure, Orthoamidophenylpropiolsäure, Orthoamidocumenylacrylsäure und die zwar nur momentan erscheinende Orthoamidocumenylpropionsäure bekannt und alle sind sie gelb. Von den 5-Amidosäuren kennt man ausser meiner Cumenyl-5-amidoacrylsäure meines Wissens nur eine einzige, die Paranitrophenyl-f-anilidopropion- säure '). NO,--C,H,-CH -CH, CEN C,H,.NH,- CO, die in der That auch gelb ist”). Bemerkenswerth ist übrigens, dass ausser den erwähnten alle aromatische Amidosäuren farblos sind. JaBeobachtungen 1) Ber. d. Deutsch. chem. Gesellsch. XVII p. 1501. 2) Dieser Theorie gemäss könnte man möglicher Weise erwarten, dass auch die aliphatischen B-Amidosäuren innere Salze geben, desshalb auch gelb gefärbt sein STUDIEN IN DER CUMINREIHE. 161 auf die Orthoamidocumenylacrylsäure, welche ich selbst in hinlänglichen Mengen unter den Händen gehabt habe, zeigen, dass die gelbe Farbe sofort verschwindet, wenn solche Verhältnisse eintreten, dass innere Salze nicht länger existiren können. Die Salze mit starken Mineralsäuren, d. h. mit den Säuren, welche Salze geben können, sind ganz farblos. Salze mit Basen sind zwar nicht näher untersucht worden; einige quali- tative Reactionen zeigen doch genau, dass auch hier ein Ähnliches Ver- halten stattfindet. Führt man die feste Amidosäure in eine stark con- centrirte Natronlauge ein, löst sich diese nicht, die Farbe der festen Säure geht aber. sofort ins Weisse über. Verdünnt man die Lösung, lösen sich die weissen Klumpen allmälig auf, die Flüssigkeit ist zunächst farblos und fluorescirt nicht, nimmt aber beim stärkeren Verdünnen so- wohl gelbe Farbe als Fluorescenz an. Offenbar ist das Natriumsalz der Orthoamidocumenylacrylsäure in concentrirter Natronlauge unlöslich, löst sich aber in verdünnter und wird von viel Wasser zum Theil in freie Säure und Natriumhydrat zerlegt. Sobald freie Säure in der Lösung vorhanden ist, nimmt diese Fluorescenz an. Ganz ähnlich verhält sich Orthoamidozimmtsäure, von welcher Tiemann & ÖPPERMANN ein farbloses Bariumsalz erhalten haben, und es unterliegt keinem Zweifel, dass auch bei den übrigen fraglichen Säuren dieselben Verhältnisse stattfinden, die Paranitrophenyl-5-anilidopropionsäure jedoch ausgenommen, welche gelbe Salze giebt. Uebergiesst man Cumenyl-5-amidoacrylsäure mit verdünnter Salz- säure, geht sie sofort in ein weisses chlorwasserstoffsaures Salz über. Dieses löst sich beim Erwärmen zu einer farblosen Flüssigkeit, welche beim Erkalten das Salz in weissen, feinen Nadeln wieder absetzt. Lässt man die Lösung indessen einige Stunden bei einer Temperatur von 100°C stehen, wird nichts in der Wärme abgeschieden, und beim Erkalten kry- stallisirt das Hydrochlorat der Amidosäure wieder heraus. Setzt man würden. Bekanntlich sind sie doch, wie z. D. f-Alanin, weiss. Abgesehen davon, dass fette Körper hinsichtlich der Farbe sich gar nicht wie aromatische zu verhalten brauchen, ist es in der That nicht unwahrscheinkch, dass die aromatischen f-Amido- säuren innere Salze geben, ohne dass die aliphatischen es thun. Die Nichtexistenz von ß-Lactonen in der Fettreihe deutet auf ein solches Verhalten hin. Eine y-Amido- säure ist noch nicht hergestellt worden. Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. on 162 O. WIDMAN, aber die Erhitzung mit verdünnter Salzsäure noch viel länger fort, erhält man schliesslich beim Erkalten eine Verbindung, welche chlorfrei und. in sowohl Säuren als Basen unlöslich ist. Der Körper löst sich sehr leicht in Alkohol, ist in Wasser fast unlöslich und lässt sich am besten aus kochender, 50-procentiger Essigsäure umkrystallisiren. Er scheidet sich daraus in feinen, weissen, langen Nadeln, die bei 161—162°C schmel- zen, wenn sie in fester Form in das Capillarrohr eingeführt worden sind. Leider reichte das Material für eine Analyse nicht aus. Wegen der Bildungsweise und der Eigenschaften dieses Körpers ist es wohl nicht zu bezweifeln, dass nicht hier eine mit dem Carbo- styril analoge Verbindung vorliegt, welche aller Wahrscheinlichkeit nach ein inneres Anhydrid der Cumenyl-3-amidoacrylsdure darstellt, und welcher in solchem Falle eine von den folgenden zwei Constitutionsformeln zukommt: CEL CeO = CH. CH One eo | oder | | NH— 00 N= C.OH Eine solche Verbindung ist mit den (-Lactonen ganz analog zusam- mengesetzt. À 1 u A ee a AES Ba TEVE mm ee -€———— — 163 STUDIEN IN DER CUMINREIHE. Ms HASVTL) prurodqtpoangs uiu 1061 (zu et) prauro.aqupoangs aov [Auouimy) GT "HONIQ OLLLL eungsuordoaduroaq-g-[Auauq | 02868 « ampsuordondwo.g-g-[Luatung NE: YA LANNAIA a1npsuotdoad [Aue qq 001 NIXHA oanvsuordoidyfuoung = = = = = [0191 (aor «) « « Jap prip&quy | — = — = -— oCGI—FCI| (967 «) engs[Aioeoprure-g-[Auetuu?) = = = = = ofl (2G. «) eyngspA900.13Tü-g-|Auacunr) Sissng ddoy aayyepÄyge- « Srssng (g11 d) — | aoygepsuge- « oc TT NASSOY prue- « 0981 —E8I « prur- « de MONSON, ploy qo- « oec « priojqo- « ofS vn davay | JINBSJUUMUZ | SET— EC] | Vv ‘à Nbmaq ounps] Aog [Auo dur) | | "dz[oruqog 19889J19 À Sunputrqio A "dz[outqog 1088 0/18 A ' Dunpulq.i9 A WHHSIH UAT :eunes}WWIZ Jap 9 18 A :[oampsyuruuz[&do1dosp] ednesjAuoejAuewng Jap [12 qq -uogalıyosaq ueqo pun [948 -o81ep IU uoa puis st uogogosue yyoru oureurossej1oA Ulo Jono[oA req 'uagunpurqioA erp -'ueur -uresnz wosrLre[[pqey ‘PUIS juuexoq uoqgos ors }lo os ur "oangsjuung pun oinvspLroefkusung) UOA 9784 -11a(] uopueqoeidsjuo top opyundzppuyag erp ypors1eqey) 1ioutoAbeq nz Yo! 2[PIS uqor[sserqog "MLVAIUHOAHUNYSLANIZ NAIANHHOHYASLNH AAC NAHLHNAdZTANHIS NEC NOA NHHIINALNAHA LIN NAHOITIAAA "LLVADBISGSWHOYSTAWOVITANSKOO: NHLNNV MAE ONATTALSNANNVSAZ AHOITLHOISHHAAN U O. WripMaN, STUDIEN IN DER CUMINREIHE. 164 eee ee PPL luoïqrpeanes|FioepfnamnoomN-u| à éd BUNTE E o89I Quad EFT RUE) Qu 08 —F8 "|HTNSYX) exmpsuordoad[&ueudoprury-ut |je0[—6€0T| (IGT «) exngsuordoad| &üeumooprury-oi ail DIMGNT 'NNYNALT, eumpsjuuuuzÁxQo-w|o905—60c| (OCT «) « -AxgQ-u = = = = = 0986 (GFT «) « — -oprujeorq-u PA T: BE =S == o0FG (gpl ©) « -Oplurejagy-a oI8I—OS[| — NNVINNSdd0) 'NKvnan], AINESPMULZOPLWUY-LU 0891 (epp «) oAnps[Atov] &reuooprüry -ui 06282 aumog | AOU}EIAUYE- x o6€ — 8G CFI ©) | 1oypesuge- € oL6t—9e1l NNVNNGdaQ "xvin, | O.IMESJULLILZOAJLN-TU 262! 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(aer ©) (E -AxQ-0 S Es = = = 008 (821 «) « oprurejaoy-o oGGL—gGT | NNvwuaddg 'NKVXGIT, 81uysquruzopruy-o | - ge9T (car ©) eangspAuov[Auonunooprul y-o = = = dee [029,—02]| (zer «) omgspe1oumo1q- « OF uaxavq exupsjuunZodtN-o|spcp—eci| (arr d) e1npspAtov[AuaunmoodL N-0 "dzpourqog 19889]19 À SunputqioA ‘dzjamyog 198SPJ19 A | SunputqioA :OUNes}WUWIZ Jap :[fomesyguumızpsdoadosp] aunes :91UATI9POUIIO [AuoejAuowng Jap MIMONECTES, A REMARKABLE GENUS OF AMPHIPODA HYPERIDEA. CARL BOVALLIUS. WITH 3 PLATES. (PRESENTED TO THE ROYAL SOCIETY OF SCIENCES OF UPSALA THE 10th OCTOBER 1885.) UPSALA. PRINTED BY EDV. BERLING. 1885. En, À iz Mic or the faculty of mimicking, or disguising themselves, ac- quired by certain animals, which are exposed to the attacks of many enemies, or by their slowness, etc., are but little adapted to catch their prey, has long been a well-known fact, and it has been studied in dif- ferent groups. But, as far as I know, it has never yet been observed among the Amphipoda. The remarkable Hyperids, treated in this pa- per, presenting, according to my opinion, an instance of mimiery, this cireumstance seems to me another reason to publish a description of them. Among the collections of pelagic Crustacea, brought together du- ring the expedition of H Swed. M. Frigate Eugenie, and kindly entrusted to me by Professor Sven LovÉn for determination, a little amphipod attracted my attention by the enormous globular development of its body. Put into a larger glass with spiritus, it offered at the first sight a striking resemblance to a little jellyfish by the hyaline, bell-shaped form of the fore-part of the body, and by the straight slender legs and the minute tail, hanging down as filaments. Afterwards I got larger specimens of the same species and some other allied ones in a very valuable collection of Hyperids, sent to me by Professor Japerus STEEN- STRUP from the University Museum at Copenhagen through the kind in- termediation of Professor LovÉw. ‘Thus provided with a comparatively rich material I submitted it to a closer examination, the results of which are given below. The examination of the mouth-organs and other parts of ‘the ani- mal showed that it must doubtless be ranged among the Amphipoda Hyperidea, and also that it must be set down as a genus of its own. I propose for it the name of Mimonectes. Its differences from the other Hyperidea being too important to allow of its introduction into any of the old families of that tribe, it may be considered the type of a new family: Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. : ] bo CARL BOVALLIUS, MIMONECTIDE. Hyperids with the head and a part or the whole of the pereion developed into an enormous balloon-shaped globe. Ocelli not united but dispersed on each side of the head. The upper antennæ long, more.or less straight. The lower small, four-jointed. The mandibles without palp. The maxillipeds well developed. Mimonectes, n. g. Derivatio, Miuos: mimie, imitator, and vivas : swimmer. Diagn. Caput magnum, latum, valde inflatum, simul cum pereio sphæram formans. Oculi parvi, dispersi. Antenne superiores longs, recte, flagello articulato. Antenne inferiores parve. Pleon compressum non inflatum. Pedes uri duos ramos gerentes. The head and the pereion are inflated, forming together an enor- mous globe. The eyes are small, scattered over the sides of the head. The upper antenn® are long, straight, with articulated flagellum. The lower antennæ are small. The pleon is compressed, not inflated. The uropoda are provided with two rami. The genus Mimonectes is easily distinguished from other Hype- rids by its globular shape, with all the legs, branchial sacks, ovigerous lamelle and the urus hanging down, similar to the filaments of a me- dusa. But it differs also by some anatomical and morphological charac- teristics from all or most of the other Hyperids. As important points I mention the structure of the eyes and of the nervous system, and that the interior of the pereion forms a bladder containing a fluid. With the genus Lanceola, Say’) it agrees in the strong deve- lopment of the maxillipeds, with Cysteosoma, Guérin and Tyro, MILNE- Epwarps’) in the form of the upper antennæ, with the true Hyperie — in the shape of the urus and its appendages. 1) See: CARL BovaLLIUs, On some forgotten genera of the Amphipodous Crustacea. Bihang t. K. Vet.-Akad:s Handl. Tom. 10. N:o 14, pag. 3. Sthm 1885. 2) See CARL Bovauuıus I. ce. pag. 12. MIMONECTES, A REMARKABLE GENUS OF AMPHIPODA HYPERIDEA. 3 The specimens examined have been distributed into three new species, easily distinguished from one another, as shown by the follow- ing diagram. 5 first pereional segments. 1. M. Loveni, n. sp. The third pair of pereiopoda only a little shorter than half the diameter of the globe. 6 first pereional segments. 2, M. sphericus, n. sp. The third pair of pereiopoda as long as one fourth of the diameter of the globe. The spherical portion of the body is formed by the head and the.. all the pereional segments. 3. M. Steenstrupii,n.sp. The third pair of pereiopoda as long as one eighth of the diameter of the globe. For the more detailed description I have chosen Mimonectes Lovéni, because I have some larger specimens of it at my disposal. 1. Mimonectes Lovéni, n. sp. The name in honour of Professor SVEN Loven. Diagn. Sphera segmentis quinque primis pereii formata. Caput quater fere altius quam longius. Antenne superiores capite longiores, marginibus serratis. Antenne inferiores IV-articulatæ. Segmenta sextum et septimum pereii non inflata. Pedes pere tertii paris dimidium fere diametri sphere longitudine æquantes. Pedes wri primi paris pedes secundi paris non æqvantes. The globe is formed by the head and the five first pereional segments. i The head is nearly four times higher than long. The upper antennæ are longer than the head, their margins are serrated. : The lower antenne are four-jointed. The sixth and seventh pereional segments are comparatively com- pressed, not inflated. The third pair of pereiopoda are nearly as long as half the dia- meter of the globe. The first pair of uropoda do not reach to the end of the second pair. The most striking characteristic of the animal is that which cha- racterises the whole genus, viz. the enormous development of the head 4 CARL BovaLLıus, and a part of the pereion into a hyaline bell or globe. The interior of this globe consists of a liquid matter, enclosed in a thin, pellucid mem- brane. As all the specimens I have examined were, since a longer or shorter time, preserved in alcohol, it was impossible to determine if the fluid is specific or the same as the surrounding medium. It was also quite impossible to perceive any connection between this bladder or water-room with the organs of circulation and digestion, or any connection between it and the surrounding medium. How the fluid originates and is maintained in the bladder, is a riddle, probably not to be solved be- fore fresh specimens of the animal can be examined. From the ganglia in the second, third, and fourth pereional seg- ments fine nerves go up to the wall of the bladder, where they spread out in branches. Beneath the bladder, between it and the under-inte- gument of the body, the vegetative organs are placed. Uppermost in the second and third segments lies the long narrow - heart; the ostia were not very distinct. It sends a strong vessel to the head and another backwards. Close to the under-side of the heart : runs the digestive tube, only feebly inflated in the first segment so as to form a stomach. From the pyloric end of the stomach the alimentary canal passes straight to the base of the telson. In the fifth, sixth, and seventh pereional segments, and in all pleonal and ural segments, the canal is fixed by delicate transversal muscies from the sides of the segments. The canal is very wide; the anal orifice, on the under-side of the last ural segment at the base of the telson, is trans- versally ovate, surrounded by muscles. No traces could be detected neither of coeca, nor of liver glands. Under the digestive canal lies the chain of nervous ganglia, and on the anterior side of the oesophagus is the uncommonly well developed cephalic ganglion, consisting of a six-lobated, large nervous mass; the two anterior lobes are bent backwards, and attenuated into a stout, semi- - circularly bent nerve on each side; these nerves end, a little swollen, in the basal joints of the upper antennæ. From this point the nerve is divided into delicate fibres, passing into a soft glandular substance, which almost fills not only the joints of the peduncle, but also the very long and stout basal joint of the flagellum. This glandular mass is fimbriated corresponding to the serratures at the margins of the joint. Such long fimbriz run also into the three short terminal joints of the flagellum. From the median lobes of the cephalic ganglion issue the slender nerves for the second pair of antenne. MIMONECTES, A REMARKABLE GENUS OF AMPHIPODA HYPERIDEA. 5 The middle part of the ganglion seems to be the optical part of the nervous mass, as fine slender nerves issue from it forwards to the foremost ocelli. The fine nerves going to the other ocelli seem to arise from the commissural cords, connecting the cephalie ganglion with the infraoesophagial ganglion, but perhaps this only seems to be so, the fibres really coming in a stem or cable from the central part of the ganglion and branching off successively one after the other from the common stem along the side of the commissure. However this may be, it is certain that each of these slender nerves runs to one of the ocelli and enters it, being a little thicker or more swollen at the point of en- trance. The number of such ocelli is from eight to ten on each side of the head. The third or posterior pair of lobes are nearly as large as the anterior, and directed obliquely forwards. A portion of the nerve originating from the lobe runs to the peduncle of the superior antennæ, another portion goes to the region of the mouth. The principal nerves of the mouth come however from the infraoesophagial and the first pe- reional ganglion. The commissural cords, connecting the cephalic and the infraoeso- phagial ganglia, are very stout and thick. The infraoesophagial gang- lion is coalesced with the first ganglion of the ventral chain. From this ganglion, which is not divided longitudinally in the middle into two portions, arise two pairs of nerves; the first pair run to the mouth, the second upwards to the interior of the head. From its hinder part issue the two commissural cords, widely separated at their base, but close together at their entrance into the ganglion of the first pereional segment. This ganglion, as well as the five next following ones, is com- posed of two distinct ganglia, pressed against each other, but not coa- lesced. The inter-ganglial parts of the chain, or the commissural cords, are more widely separated. The two lateral ganglia of the seventh pe- reional segment are totally fused together, so as to form one nervous mass. From every one of the seven ganglia, which form the nervous chain of the pereion, two pairs of strong nerves issue, the anterior pair running to the legs and gills, the posterior upwards to the organs of circulation. From these last nerves branches run up to the walls of the globular bladder, but only in the second, third, and fourth segments. From the commissural cords, between each pair of ganglia, long slender nerves branch off, one on each side; they run to the sides of the cor- responding segment. The ganglionic chain continues backwards in the pleon with three pairs of large ganglia, but, as in the last pereionial 6 CARL BovaLLius, ganglion, the two ganglia of each pair are fused together or coalesced; the commissural cords are still separated and well developed. The third pleonal ganglion is the biggest, nearly twice as large as the preceding, and probably composed of the last pleonal and all ural ganglia. It supplies the last pleopoda and the whole urus with nerves. Four pairs of strong nerves issue from it, the hindermost run to the anal orifice. The second to sixth pereional segments carry branchial sacks, ovate, very long, filled with a fibrous matter. They are fixed on the under-side of the epimeral behind the point of articulation of the femur. A little before the same point the ovigerous lamelle or ovitectri- ces are fixed, but only on the second, third, fourth, and fifth segments. These lamellæ are uncommonly long, fringed with long straight fila- ments. Those of the second segment are as long as the corresponding legs themselves, those of the third and fourth pair only a little shorter. In one specimen only I was able to see the ovaria as long, thin, flattened. bodies, situated in the second, third, and fourth segments, close to the upper side of the digestive canal. An oviduct was not to be de- tected. The testes could not be observed, which was not unexspected, as the only male specimen I got of Mimonectes Lovéni was very young, and not in the best condition, having been preserved in alcohol for more than twenty five years. | The integument of the body is transparent, especially on the globe. It is formed of large hexagonal plates, easily to be recognized on the head and some other places. The head is nearly four times higher than long, very broad, forming the forepart of the globe. Through the hyaline integument the cephalic ganglion as well as the mouth-organs is to be seen. The eyes do not form a continuous mass on each side of the head as in the other Hyperids, but consist of 8—10 large ocelli, scat- tered over the lower side of the head. These do not show such long crystallic elements as in Phronima, Rhabdosoma, and others, but seem to be composed each of a great many granular, fine, light-breaking corpuscles interspersed with dark-brown pigment. The upper antenne [PI I. fig. 2] consist of two-jointed pedun- cles. The basal joint is very stout and thick [coalesced of the two first]; the second [viz. the third] is short, not equalling a fourth of the preceding; the stout, straight flagellum issues from it. The flagellum is four-jointed; the first joint is more than twice longer than the pe- duncle, serrated at the upper margin and ending in a strong double- MIMONECTES, A REMARKABLE GENUS OF AMPHIPODA HYPERIDEA. 7 pointed tooth; at the under-side it is more coarsely serrated. On the inner side of the joint is a dense row of olfactory(?) hairs. The two following joints are very short, scarcely equalling a twentieth of the length of the first, the upper anterior corner ending in a strong tooth like that of the first joint. [Pl. I. fig. 11]. The fourth or last joint is longer than both the preceding together, with a feeble tooth at the upper anterior corner, and a stronger one at the lower; it carries a stout bristle. In structure the upper antennæ are similar to the same organs in Tyro ') and Lanceola. The lower antenne [Pl. I. fig. 10] are very short. They consist of four joints; the second joint is the longest. They are fixed at the middle of the under-side of the head, and carry very few, minute hairs. Between the base of the upper and the lower antennæ is a pro- tuberance, at the summit of which is a large round hole covered by a thin membrane; the interior of the protuberance forms a hollow, and I suppose that the whole is an apparatus for hearing. The mouth is not protruding and very small in comparison with the enormous body. The mandibles are very simple without palp, a small protuberance represents the molar tubercle, and three or four short bristles or teeth the biting process. The first pair of maxillæ [Pl. I. fig. 4] consist of three laminæ, the median one is armed with 4—5 strong teeth. The second pair (Pl. I. fig. 3] consist of two lamine, each armed with two or three teeth. The mazillipeds [Pl. I. fig. 5] consist of a broad basal joint, two semicircular moveable laminæ, truncated at the anterior ends, without hairs or bristles, and a large median lobe. This lobe -is deeply divided, so that it seems to consist of two laminæ. The pereion [PI I. fig. 1]. The first segment is a little shorter than the second (11: 13), and does not reach so high. The second, the longest of all, forms the summit of the globe, and is more than ‘thrice as long at the dorsal side as at the ventral. It is twice as high as the fifth segment, and nearly five times higher than the sixth. The third segment is shorter than the second, (9: 13), but as long as the fourth. The sixth segment is a little longer and a third higher than the seventh, but both are comparatively compressed, not inflated. The epimerals are large, unequal; that of the third segment is the largest, that of the seventh the smallest, very minute. The more or less circu- 1) See: CARL BOVALLIUsS l. c. pag. 13. 8 CARL BOVALLIUS, lar base of the globe, at the under-side of the body, is formed and bor- dered by the head and the six first pereional segments; the sixth seg- ment forms the posterior border of it, but is not inflated and does not partieipate in the forming of the globe. The first pair of pereiopoda [= gnathopoda, Spence Bate] [Pl. IH. | fig. 21]. The femur is broad, nearly ovate, with some hairs at the lower, hinder corner; it is a little more than twice as long as broad (45: 19). The genu is short, scarcely a fourth of the length of the fe- mur, with some long hairs at the hinder margin. The tibia, about as long as the preceding joint, is bordered with long hairs at the under-mar- gin. The carpus equals three fifths of the length of the femur, and is slender, linear, richly provided with hairs at the hinder margin. The metacarpus is shorter than the preceding joint (10: 13), beset all around with slender hairs; the tip projecting into a short tooth on the anterior - side of the dactylus. The dactylus is straight, very delicate, equalling only a fourth of the length of the metacarpus. The second pair of pereiopoda [= gnathopoda, Spence Bate]. [PI III. fig. 22]. The epimeral is long, with rounded corners, not occupying the whole segment. The femur is laminar, narrower than the femur of the first pair, thrice as long as broad, with a few hairs at the lower hinder corner. The genu and tibia as in the preceding pair. The carpus — is shorter than half of the femur, with only a few hairs at the lower end. The metacarpus is longer than the carpus (6: 5), beset with hairs, - the tip projecting into a tooth as in the first pair. The dactylus is short and nearly straight, it equals only a sixth of the length of the | preceding joint. The branchial sack is half as long as the leg, the ovigerous lamella equals nearly the whole length of the leg. The third pair of pereiopoda (Pl. III. fig. 23] are the longest of all. The epimeral is very large, deep, rounded, not occupying the whole length of the segment. The femur is long and narrow, four times as long as broad, without hairs or bristles; it is longer than the three fol- lowing, the lower part is a little broader than the upper. The genu is short and smooth; the tibia is long and broad, coarsely serrated at the | hinder margin and carrying some short bristles. The carpus is longer | than the preceding joint (8: 5); it carries three bristles and some hairs at the hinder margin. The metacarpus is very slender, shorter than the carpus (11: 16), provided with some very short bristles; in the interior - of the joint is a long thin gland, containing a fine granular substance, | but without visible ductus. The branchial sack is half as long as the leg, - the ovigerous lamella is only a third shorter than the leg [Pl. III fig. 25]. MIMONECTES, A REMARKABLE GENUS OF AMPHIPODA HYPERIDEA. 9 The fourth pair are very similar to the third, but shorter (13: 15). The epimeral is deep, rounded, smaller than the preceding, and does not occupy the whole under-side of the segment. The femur is as long as the three following joints together, four times as long as broad. The branchial sack is about half as long as the leg, the ovige- rous lamella only a little shorter than the leg. The fifth pair (Pl. III. fig. 24] are longer than the fourth pair, but shorter than the third (14: 15). The epimeral is long and large, with rounded corners and an excavation at the middle of the under-side; it occupies nearly the whole length of the segment. The femur is nearly four times as long as broad (50: 13), linear, with some short hairs at the anterior margin. There is a round gland in the lower part of the joint. The genu is short, the anterior margin fringed with minute hairs. The tibia is broad and long, twice as long as the preceding joint; the anterior margin is finely serrated and fringed with minute hairs. The carpus is longer than the tibia, serrated at both margins, carrying at the anterior margin the same kind of hairs as the preceding joint. The in- terior of the joint is occupied by a row of larger and smaller rounded glands. The metacarpus is shorter than the carpus (3: 5), fringed with very minute hairs at the anterior margin. The dactylus is short and feebly curved. The branchial sack equals half the length of the leg, the ovigerous lamella scarcely more than a third. The sizth pair (Pl. II. fig. 18] are more slender than the preceding and of the same length as the fourth pair. The epimeral is small, not half as long as the preceding, rounded; it does not occupy more than a third of the length of the segment. The femur is more than twice as long as broad (8: 3), without hairs or bristles. Some very small, globular glands are to be seen in the lower part of the joint. The genw equals one fourth of the length of the femur, and is smooth. The tibia is more than twice as long as the preceding joint, linear, smooth. The carpus is longer, linear, smooth, with a small glandular mass in the middle. The metacarpus is shorter than the carpus, linear, with some fine hairs at the lower end. The dactylus is nearly straight, only a sixth of the length of the metacarpus. The branchial sack is shorter than half the leg (5: 13). The ovigerous lamella is a little shorter than the bran- chial sack. The seventh pair of pereiopoda [PI IL fig. 19] are as long as the first pair. The epimeral is very minute, half as long as the preced- ing, rounded, not occupying more than a fourth of the under-margin Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. 2 10 CARL BOVALLIUS, of the segment. The femur is more than thrice as long as broad (10: 3), linear, smooth. The genu and tibia as in the preceding pair. The carpus is long and broad, swollen or inflated, containing a row of glands; possibly the secretions of the glands pass into the metacarpus and through a large opening behind the dactylus out into the water [Pl. II. fig. 20]. The metacarpus is only half as long as the carpus, broad and wide; the aper- ture in its lower end, behind the dactylus, is bordered with long hairs, which are bent as hooks at the tips. The dactylus is shorter than a fourth of the metacarpus, broad, and feebly curved. Only in one speci- men there was a branchial sack; this was shorter than the femur. The pleon is built in the ordinary way, not inflated, rather more slender than in the true Hyperiæ. The first segment is the longest and deepest, but not twice higher than the third (3: 2). The third is the shortest. The hinder corners of the segments are rounded. The pleon and urus together are longer than a third of the diameter of the globe. The pleopoda. The peduncles are longer than the flagella. The third pair are much shorter than the preceding. The flagellum of the frst pair consists of 9—12 articuli, which carry long plumose hairs or ciliæ. [Pl. III. fig. 26). The urus (Pl. III. fig. 27] consists of two joints, tbe second and third being coalesced, as usual among the Hyperids. The first joint is a little shorter than the second, but broader. The second, or coalesced . one, is a little narrower behind. The first pair of uropoda are long, slender, but do not reach quite to the end of the second pair. The peduncle is shorter than the inner ramus, linear, smooth, with a bristle at the lower inner corner. The in- ner ramus is twice longer than the outer, and much broader at the base, sharply pointed downwards, and feebly bent; it is serrated along both margins. The outer one is very narrow, very feebly bent at the tip; the outer margin even, the inner finely serrated. The second pair. The pedunele reaches beyond the end of the peduncle of the first pair; it is shorter than the inner ramus, linear, smooth. The inner ramus is a third longer than the outer, and a little broader at the base, straight; the outer margin is even, the inner pro- vided with minute hairs only at the tip. "The outer ramus is straight, the outer margin even, the inner armed in the same way as the inner ramus. The third pair are very stout. The peduncles very broad, shorter than the inner ramus, smooth. The inner ramus, broad at the base, MIMONECTES, A REMARKABLE GENUS OF AMPHIPODA HYPERIDEA. 11 serrated on both margins at the lower end, is longer than the outer. The outer ramus is straight, even at the outer margin, finely serrated at the inner margin. The telson is short, broadly rounded, about a third of the length of the peduncle of the third pair. Length, 18—28 m.m. Diameter of the globe. 10—17 m.m. Colour: Yellowish brown. Habitat. The Atlantic. 2. Mimonectes sphæricus, n. sp. Diagn. Sphera segmentis sex primis pereii formata. Longitudo capitis tertiam partem altitudinis æquans. Antenne superiores longitudenem capitis æquantes. Segmentum sextum pere? inflatum, segmentum septimum compressum. Pedes pereii tertii paris quartam partem diametri sphere longitudine æquantes. Pedes wrt primi paris pedes secundi paris non superantes. The globe is formed by the head and the six first pereional | segments. The head is about three times higher than long. The first pair of antenne are as long as the head. The sixth pereional segment is inflated, the seventh is of the ordi- nary shape. The third pair of pereiopoda equal about a fourth of the diameter of the globe. The first pair of uropoda do not reach to the end of the second. In this species the globe is comparatively larger than in M. Lo- VÉNI, and the legs are much shorter. The circular space at the ventral side of the body is framed by the head and all the pereional segments ; but the seventh segment does not participate in the formation of the globe; it has still the more compressed Hyperia-like shape. The pleon and urus together do not equal a fourth of the diameter of the globe. The head carries only six ocelli on each side; it is four times higher than long. The upper antennæ are like those of M. Lovéni, but less serrated. The lower antennæ are four-jointed. The third segment of the pereion is the longest, the second and third the highest, forming the summit of the globe. The second seg- 12 CARL BovaLLius, ment is scarcely more than a fourth higher than the fifth (41: 29), but - eight times higher than the seventh. All pereiopoda, with the exception of the first and last pairs, carry branchial sacks. The epimerals are distinct. The first pair of pereiopoda are a little shorter than the second pair. The femur is long, laminar. The carpus is broad, longer than the metacarpus, which is tapering towards the end, with a tuberculous exten- | sion at the hinder margin, against which extension the feebly curved dactylus impinges. The dactylus equals a third of the length of the me- — tacarpus. | The second pair. The femur is a little broader than in the first pair. The carpus is shorter than the metacarpus. On this joint the extension at the hinder margin is more developed than in the first pair, armed with short strong spines, thus forming a good forfex. The dac- tylus is longer than a third of the metacarpus. Of the other pereiopoda the fifth pair are the longest. The se- venth pair are longer than the first. The branchial sacks of the second pair are longer than half the legs (5: 7). Those of the third, fourth, fifth, and sixth pairs are nearly as long as the legs. The pleon is like that of the preceding species. The outer ramus of the first pair of uropoda is longer than half the inner, both are straight. The peduncle of the second pair reaches — beyond that of the first pair. The telson is longer than half the peduncle of the third pair of uropoda. | Length. 15 m.m. Diameter of the globe. 12 m.m. Colour: Hyaline, with red spots. 3 Habitat. The Atlantic: 28° N.L. 21° V.L., near the Canary Islands / 3. Mimonectes Steenstrupii, n. sp. The name in honour of Professor JAPETUS STEENSTRUP of Copenhagen. = Diagn. Sphera segmentis omnibus pereii formata. Longitudo capitis tertiam partem altitudinis æquans. Antenne superiores longitudinem capitis superantes, non serratæ. Segmenta omnia pere inflata. Pedes pereii tertii paris octavam partem diametri sphæræ longitudine paullo ——— superantes. | Pedes wi primi paris pedes secundi paris valde superantes. The globe is formed of the head and all the pereional segments. The head is three times higher than long. MIMONECTES, A REMARKABLE GENUS OF AMPHIPODA HYPERIDEA. 13 The first pair of antennæ are longer than the head, not serrated. All the pereional segments are inflated. The third pair of pereiopoda are only a little longer than one eighth of the diameter of the globe. The first pair of uropoda reach far beyond the end of the se- cond pair. Here the globe is most developed, much larger than in both the preceding species. Also the proportion between the body and the legs is another. The circular space at the ventral side of the body is limited by the head, all the pereional segments, and the first of the pleonal seg- ments, which however does not participate in forming the globe. The pleon and urus together equal a fifth of the diameter of the globe. The head is three times as high as long, but as broad as high. It is broader below than upwards. The eyes are six to eight on each side. The upper antenne are broad and stout, thick at the base, tapering towards the end, consisting of a two-jointed peduncle; the basal joint is very thick and broad, the second joint larger than in M. Lovéni. The first joint of the flagellum is broad at the base, tapering towards the end; it carries, on the inner side, at the under-margin, two rows of long olfac- tory (?) hairs; each hair is fixed on a little button or round disk. The upper margin of the joint is quite even. After the long basal joint of the flagellum follow three short slender joints, the second the longest; all without teeth. The last one carries two long hairs, the preceding one hair each. Beneath the base of the upper antennæ there is on each side a rounded protuberance, at the summit of which there is a hole protected by a thin membrane. Behind these protuberances the lower antennæ are fixed. They are four-jointed, like those of M. LovÉni. They equal a third of the length of the upper antenne. The pereion. The first segment is half as long and half as high as the second, which is the longest of all, and six times longer at the dorsal curvature than at the ventral side. The summit of the globe is formed of the third segment, which is a little more than half as long as the second. The third segment is a fourth higher than the fifth, more than twice higher than the sixth, and more than five times higher than the seventh. The second to sixth segments carry branchial sacks and ovitectrices. The first to sixth segments show small but distinct 14 CARL DovaALLIUS, epimerals. These do not occupy the whole length of the under-margin of the corresponding segments. The first pair of pereiopoda (Pl. II. fig. 13] are shorter than the second. The femur is broad, laminar, and carries two long, strong, bristles at the anterior margin; it is more than twice as long as broad. The genu is longer than the tibia, which carries four or five bristles at the lower corner. The carpus is broad and long; at the lower, anterior corner it carries a long spine-like bristle, nearly as long as the metacar- pus, and some shorter ones at the hinder margin. The metacarpus is shorter than the carpus (5: 6), carrying long hairs and bristles at its end, which projects anteriorly a little over the base of the dacty- lus. The dactylus is straight, sharp, longer than half the metacar- pus (7: 10). The second pair. The femur is thrice longer than broad, rectan- gular, without hairs or bristles. The carpus is long and broad. The metacarpus is narrow, slender, as long as the preceding joint; it carries a bundle of short hairs at the end. The dactylus is half as long as the metacarpus, feebly curved. The branchial sack is nearly as long as the leg, the ovigerous lamella is quite as long as the leg and very broad, irregularly fringed with long hairs. The third pair are stouter and provided with broader joints than in M. Lov£wi The femur is more than twice as long as broad. The carpus is only a little longer than the metacarpus. The fourth, fifth, and sixth pairs are very similar to the third. The 1 fifth pair are the longest. The seventh pair are shorter than the sixth, of the same length as the first. The pleon is like that of M. Lovéxi. 1 The peduncles of the pleopoda are longer than the flagella. The flagellum of the first pair consists of seven joints. The wropoda. The first pair reach far beyond the end of the ses cond pair; the peduncle is even, a little shorter than the inner ramus. - The outer ramus is straight, longer than half the interior; the inner one is straight; both are serrated at the margins. The peduncle of the second pair does not reach to the end of the peduncle of the preceding - pair. The peduncle of the second pair is shorter than the outer ramus. - The inner ramus is a third longer than the outer; both rami are ser- rated along the inner margins. The peduncle of the third pair is only - a little shorter than the inner ramus and quite as long as the outer. | MIMONECTES, A REMARKABLE GENUS OF AMPHIPODA HYPERIDEA. 15 The inner ramus is serrated at both margins, the outer one only at the inner margin. 3 The telson is long, ovate, twice as long as broad; it is not quite . half the length of the peduncle of the last pair of uropoda. Length. 9—10 m.m. Diameter of the globe. 9 m.m. Colour. White, sprinkled with small red spots. Habitat. North Atlantie. The mouth of Davis Strait. + EXPLANATION OF THE PLATES. !) Dy Elatemle Fig. 1. Mimonectes Lovéni, n. sp. the animal from the side (6,,). N 2. One of the upper antennæ. à » 3. One of the second pair of maxillæ. » 4. One of the first pair of maxillæ. The maxillipeds. One of the ocelli. The ganglionie chain. The cephalie ganglion. The last pereional and the two first pleonal ganglia. One of the lower antennæ. The extremity of the flagellum of the upper antennæ. 2 PSO DNDN vy [SE Plate II. 2 » 12. Mimonectes sphæricus, n. sp. (*). » 13. One of the first pair of pereiopoda of Mimonectes Steenstrupii. » 14. Mimonectes Steenstrupii n. sp. (5/,). » 15. Mimonectes Lovéni, from below. » 16. The metacarpus of the fifth pair of pereiopoda of M. Lovéni. » 17. The carpus of the same pair. » 18. One of the sixth pair of pereiopoda of M. Lovéni. » 19. One of the seventh pair of the same. » 20. The metacarpus of the seventh pair. | Plate IH. » 21. One of the first pair of pereiopoda of Mimonectes Lov£ni. » 22. One of the second pair. » 23. One of the third pair. » 24. One of the fifth pair. » 25. Branchial sack and oviteetrix from the third pair. >» 26. One of the first pair of pleopoda. » 27. The urus. with regard to the segmentation of the body between the descriptions and the figures 1, 12, 14 and A.M Westergren del. Central-Tryckeriet. Stoclchoin i p. Jj T Fig. 46. mum NM P [us huy (i IT Di T" Tafl I Nova Acta Reg. Soc. 5c. Ups, Ser Central-Tryckeriet, Stockholm. A.M.Westergren del. Kun 2% FIXED " NOVA ACTA REGIE SOCIETATIS SCIENTIARUM UPSALIENSIS. SERIEI TERTI& VOL. XIII. FASC. IT. 1887. i i M TUR 5.4 mio MN (NV MAC Lu iwl e NOVA ACTA REGIE SOCIETATIS SCIENTIARUM UPSALIENSIS. =. SERIE! TERTIA VOL. XIII. FASCICULUS POSTERIOR. [URESS PARA EXCUDIT ED. BERLING REG. ACAD. TYPOGRAPHUS. MDCCCLXXXVII. PRINTED IN SWEDEN vi D ET N tl er apr pad eue eene rin m ( 1 WA Er Dea j i j TRECE ESTE 2839 DEZ T Ones à » les s a 1 FR T oque JO ANCUS "T i + j / n - 73 # * y. EL - 4 ri F | t m 3 D $ x 4} i 4 v | I ! au i I e E e" 3 | a I5 107272 y M EE Bi: II. DIV. VII. INDEX HUJUS FASCICULI. RIEU [OLE Er a CLeve, P. T.: New Researches on the Com- pounds Or Didymiumı reger ua: ForsseLL, K. B. J.: Beiträge zur Kenntniss der Anatomie und Systematik des Gloeolichenen. BERGER, A.: Sur une application de la théorie des équations binómes à la sommation de quel- OIC SMSC HER pM RM ee Anestrom, K.: Sur une nouvelle méthode de faire des mesures absolues de la chaleur rayon- nante, ainsi qu'un instrument pour enregistrer radiation solames ess waren, Bovaruıus, C.: Amphipoda Synopidea ...... Lunpstrom, A. N.: Pflanzenbiologische Studien, II: Die Anpassungen der Pflanzen an Thiere. AuniviLLIUS, C. W. S.: Beobachtungen über Aca- riden auf die Blättern verschiedener Bäume. Pag. I—XVII 1—29. 1—118. 1—36. 1—17. 1— 33. 1—88 1—16. Tab. I I—IH. I—IV. -, t * * E y 4 TE KOLV " LEI TEE AAA 3 k 4 : it " j 1 ! D = i v) d y = 434^ 9 nal gis - cue ioc bo TL Å ; B . "T i ai ut d apt TOT ye kilos LATA es ER { $ 5 Lee 5 i 04 n 3! f ui SOS OT UT. nmm MIC OTI LL ne . "o , \v 0 SOMMAIRE Peet eT ees aT: E LI * 4 i NE re CAVE e WORN TUNLDURAHRO HI ui^ En 3 £ FN j * e d | E "UNTEN Bou FÖRSTA en Tiger ] 5 MN bw P Le N x MO TRE FMC IAE AU "ud E å nr Ji = a PER NE ia Je ied yen dé A sila «aidan - FT ud Met a Mit 1 Ss al: ee E. zn» A «dit icona LAN Loc] TID MH br ont "UY, nnl oi stt ibid A pos hate Vitus I u i | E ] ‘ ? " Aa. * A x i i " 2m Vos | n 5 ^ à $ IL. AUGUSTISSIMUS HUJUS SOCIETATIS PATRONUS Os EORIE SVECORUM NORVEGORUM GOTHORUM VANDALORUMQUE REX. PRÆSES ILLUSTRIS SERENISSIMUS PRINCEPS AC DOMINUS OSCAR GUSTAVUS ADOLPHUS SVECIE ET NORVEGIÆ PRINCEPS SUCCESSOR. SOCII HONORARII PRIMARII SERENISSIMUS PRINCEPS AC DOMINUS OS CARO NOW SANE SA US SVECLE ET NORVEGIZE PRINCEPS HEREDITARIUS. SERENISSIMUS PRINCEPS AC DOMINUS OSCAR CAROLUS VILELMUS SVECLE ET NORVEGIÆ PRINCEPS HEREDITARIUS. SERENISSIMUS PRINCEPS AC DOMINUS EUGENIUS NAPOLEON NICOLAUS SVECIÆ ET NORVEGIZ PRINCEPS HEREDITARIUS. VI A. Socii Regie Societatis Scientiarum Upsaliensis secundum electionis ordinem Honorarü: PETRUS II, Imperator Brasiliæ. WREDE, Fabian Jacobus, Lib. Baro, Ph. Dr, Rei Tormentariæ a. h. Præfectus Generalis, Regg. Ordd. Commendator, etc. ERICSSON, Ioannes, Ph. Dr, in exercitu Svecano a. h. Centurio, Ordd. St. Pol. c. m. Cr. et S. Ol. Commendator, etc. SUNDBERG, Antonius Nicolaus, Ph. Jur. Utr. et Th. Dr, Ecclesi: Sviogothicæ Archiepiscopus, Acad. Upsaliensis Procancellarius, Academiæ Svecanæ Octode- cimvir, Regg. Ordd. Commendator, Preses R. Soc. Sc. Ups. 1885—86. DICKSON, Oscar, Lib. Baro, Ph. Dr, Negotiator Gothoburgensis, Ordd. St. Pol. c. m. Cr. et Was. Commendator, etc. NORDENSKIÖLD, Adolphus Ericus, Lib. Baro, Ph. Dr, Professor, Musei Mine- ralogici Holmiensis Præfectus, Ord. St. Pol. e. m. Cr. Commendator, ete. DE GEER, Ludovicus, Lib. Baro, Jur. Utr. Dr, Summe Rei Judiciariæ a. h. Pr&- fectus, Universitatum Ups. et Lund. Cancellarius, Academiæ Svecanæ Octodeeim- vir, Regg. Ordd. et Ord. S. Ol. e. m. Cr. Commendator, ete. HAMILTON, Adolphus Ludovicus, Comes, Ph. Dr, Gubernator B Ord. St. Pol. e. m. Cr. Commendator. OLIVECRONA, Samuel Rudolphus Detlof Canutus, Ph. et Jur. Utr. Dr, Su- premi Judicii Svecani Assessor, Ord. St. Pol. e. m. Cr. Commendator, ete. HUSS, Magnus, Ph. et Med. Dr, Nosocomiorum Sveciæ a. h. Director Generalis, Ordd. St. Pol. c. m. Cr. et S. Ol. Commendator, etc. LILLJEBORG, Vilelmus, Ph. et Med. Dr, Zoologiæ Professor Upsaliensis emeritus, St. Pol. Ord. adscriptus, Preses R. Soc. Sc. Ups. 1880— 81. SAHLIN, Carolus Yngve, Ph. Dr, Philosophi: practice Professor Upsaliensis, Reg. Academiæ Upsaliensis Rector Magnificus, Ordd. St. Pol. et S. Ol. Commendator. LJUNGGREN, Gustavus, Ph. Dr, Aestetiee et Literarum Artiumque Elegantium Historie Professor Lundensis, Academiæ Svecanæ Octodecimvir, Ord. St. Pol. Commendator, etc. Ordinarii Svecani: EDLUND, Ericus, Ph. Dr, Physices Professor Holmiensis, Ordd. St. Pol. c. m. Cr. et S. Ol. Commendator, etc. ARRHENIUS, Ioannes Petrus, Ph Dr, Professor, Reg. Academie Agric. a h. Secretarius, Ordd. St. Pol et Was. Commendator, S. Ol Ord. adscriptus, etc. BERGFALK, Petrus Ericus, Ph. et Jur. Utr. Dr, Juris Professor Upsaliensis emeritus, Ord. St. Pol. Commendator. BERLIN, Nicolaus Ioannes, Ph. et Med. Dr, a. h. Collegii Med. Præses, Ordd. St. Pol. e. m. Cr. et S. Ol. Commendator, etc. LINDHAGEN, Daniel Georgius, Ph. Dr, Professor, Reg. Academiæ Scient. Holm. Secretarius, Ordd. St. Pol. et S. Ol. Commendator, etc. MESTERTON, Carolus Benedictus, Med. Dr, Chirurgie et Artis Obstetriciæ Pro- fessor Upsaliensis, Ord. Was. Commendator et St. Pol. Ord. adscriptus. DAUG, Hermannus Theodorus, Ph. Dr, Mathesis Professor Upsaliensis, St. Pol. Ord. adscriptus, Preses R. Soc. Sc. Ups. 1883 — 84. STYFFE, Carolus Gustavus, Ph. Dr, ad Reg. Academiam Upsaliensem a. h Bibliothecarius, St. Pol. Ord. adscriptus. THALEN, Tobias Robertus, Ph. Dr, Physices Professor Upsaliensis, St. Pol. Ord. adscriptus, Reg. Societatis Scient. Ups. Secretarius et bibliothecarius. AGARDH, Jacobus Georgius, -Ph. et Med. Dr, Botanices Professor Lundensis emeritus, Ord. St. Pol. Commendator. FRIES, Theodorus Magnus, Ph. Dr, Botanices Professor Upsaliensis, St. Pol. Ord. adscriptus, Preses R. Soc. Se. Ups. 1882—83. THORELL, Thord Tamerlan Theodorus, Ph. Dr, Professor. LOVÉN, Sveno, Ph. et Med. Dr, Professor et Musei Zoologici Holmiensis Præfectus, Ord. St. Pol. Commendator, etc. ALMEN, Augustus Theodorus, Ph. et Med. Dr, Collegii Med. Præses, Ord. St. Pol. Commendator, R. Soc. Se. Ups. a. h. Questor. GYLDEN, Ioannes Augustus Hugo, Ph. Dr, Professor et Observatorii Astrono- mici Holmiensis Director, Ord. St. Pol. Commendator, etc. LINDMAN, Christianus Fredericus, Ph. Dr, ad Scholam Strengnesiensem Ma- thesis Lector, St. Pol. Ord. adscriptus. | WALMSTEDT, Laurentius Eduardus, Ph. Dr, Mineralogie et Geologiæ Professor Upsaliensis emeritus, St. Pol. Ord. adscriptus, etc. SCHULTZ, Hermannus, Ph. Dr, Astronomie Professor Upsaliensis, St. Pol. Ord. adscriptus. DILLNER, Georgius, Ph. Dr, Mathesis Professor E. O. Upsaliensis. HEDENIUS, Petrus, Ph. et Med. Dr, Anatomie Pathologiez Professor Upsaliensis, Ord. Was. Commendator et St. Pol. Ord. adscriptus, Preses R. Soc. Sc. Ups. 1884—85. VIII HOLMGREN, Alaricus Frithiof, Med. "Dr, Physiologie Professor Upsaliensis, St. Pol. et S. Ol. Ordd. adscriptus, Preses Reg. Societatis Scient. Ups. designatus. FRISTEDT, Robertus Fredericus, Ph. et Med. Dr, Pharmacologiæ et Naturalis Historie medicinalis Professor E. ©. Upsaliensis. CLASON, Eduardus Claudius Hermannus, Med. Dr, Anatomiæ Professor Upsa- liensis, St. Pol. Ord. adscriptus. RUBENSON, Robertus, Ph. Dr, Professor et Instituti Meteorologici Suecani Præ- fectus, St. Pol. Ord. adscriptus, etc. CLEVE, Petrus Theodorus, Ph. Dr, Chemiæ Professor ments, St. Pol. Ord. adscriptus, Reg. Societatis Scient. Ups. h. t. Preses. NAUMANN, Carolus Fredericus, Ph. et Med. Dr, Anatomiæ Professor a emeritus, Ord. Was. Commendator et St. Pol. Ord. adscriptus. SVEDELIUS, Vilelmus Ericus, Ph. et Jur. Utr. Dr, Eloquentiæ et Politices Pro- fessor Upsaliensis emeritus, Academiæ Svecanæ Octodecimvir, Ord. St. Pol. Com- mendator et S. Ol. Ord. adscriptus, ete. MALMSTRÖM, Carolus Gustavus, Ph. Dr, Archivarius Regni Svecani, Academiæ Svecanæ Octodecimvir, Ord. St. Pol. Commendator et S. Ol. Ord. adscriptus, etc. TEGNÉR, Esaias Henricus Vilelmus, Ph. Dr, Linguarum Orientalium Professor Lundensis, Academiæ Svecanæ Octodecimvir, St. Pol. Ord. adscriptus. MÖLLER, Dietricus Magnus Axelius, Ph. Dr, Astronomiæ Professor Lundensis, St. Pol. Ord. adscriptus. LUNDQUIST, Carolus Gustavus, Ph. Dr, Mechanices Professor Upsaliensis, St. Pol. Ord. adscriptus, Reg. Societatis Scient. Upsal. Questor. HILDEBRANDSSON, Hugo Hildebrand, Ph. Dr, Meteorologiæ Professor E. O. Upsaliensis. WITTROCK, Veit Brecher, Ph. Dr, Professor et Musei botanici Holmiensis Przfectus. BLOMSTRAND, Christianus Vilelmus, Ph. Dr, Chemiæ Professor Lundensis, Ord. St. Pol. Commendator, ete. HAMMARSTEN, Olavus, Med. Dr, Chemiæ Medicinalis et Physiologicæ Professor Upsaliensis. FALK, Mathias, Ph. Dr, ad Scholam Upsaliensem Mathesis Lector. HAMMARSTRAND, Sveno Fromholdus, Ph. Dr, Historiarum Professor Upsa- liensis, St. Pol. Ord. adscriptus. KEY, Ernestus Axelius, Ph. et Med. Dr, Anatomiæ Pathologicae Professor Holmiensis. RETZIUS, Magnus Gustavus, Med. Dr, Histologie Professor E. O. Holmiensis. ODHNER, Claudius Theodorus, Ph. Dr, Historiarum Professor Lundensis, Aca- demiæ Svecanæ Octodecimvir, St. Pol. Ord. adscriptus. RYDIN, Hermannus Ludovicus, Ph. et Jur. Utr. Dr, Juris Professor Upsaliensis, Ord. St. Pol. Commendator et S. Ol. Ord. adscriptus. BLIX, Magnus Gustavus, Med, Dr, Physiologie Professor Lundensis. IX ANNERSTEDT, Claudius, Ph. Dr, ad Reg. Academiam Upsaliensem Bibliothecarius, Regg. Ordd. Historiographus, St. Pol. Ord. adscriptus. NYREN, Ma gnus, Ph. Dr, ad Observatorium Pulkovense Astronomus. KJELLMAN, Franciscus Reinholdus, Ph. Dr, Botanices Professor E. O. Upsa- liensis, St. Pol. Ord. adscriptus, etc. TULLBERG, Tycho, Ph. Dr, Zoologiæ Professor Upsaliensis. KJELLBERG, Nicolaus Gustavus, Med. Dr, Psychiatrices Professor E. O. Upsa- liensis, St. Pol. Ord. adseriptus. MITTAG-LEFFLER, Gustavus, Ph. Dr, Mathesis Professor Holmiensis, St. Pol. Ord. adscriptus, etc. HÄGGSTRÖM, Franciscus Vilelmus, Linguæ Litterarumque Latinarum Professor Upsaliensis, St. Pol. Ord. adseriptus. Ordinarü Exteri: WEBER, Vilelmus Ernestus, Physices Professor Gottingensis, St. Pol. Ord. ad- scriptus. GRAY, Asa, Botanices Professor Cantabrigensis (Americ.). AIRY, Georgius Biddle, a. h. Director Observatorii Astronomici Grenovicensis, Ord. St. Pol. Commendator. OWEN, Richardus, Med. Dr, Musei Britannici Historie Naturalis a. h. Director. THOMSON, Vilelmus, Physices Professor Glascovensis. BONSDORFF, Evert, Anatomiæ et Physiologie Professor Helsingforsiensis emeritus. BUNSEN, Robertus Vilelmus, Chemiæ Professor Heidelbergensis, Ord. St. Pol. Commendator. STEENSTRUP, Ioannes Iapetus Smith, Zoologie Professor Hauniensis emeritus, Ord. St. Pol. e. m. Cr. Commendator. WEGENER, Casp. Fredericus, Regi Dan. a Consiliis intimis, Ordd. St, Pol. c. m. Cr. et S. Ol. Commendator. LATHAM, Robertus Gordon, Medicine Doctor Britannus. DECANDOLLE, Alphons, a. h. Botanices Professor Genevensis, St. Pol. Ord. ad- scriptus. STOKES, Georgius Gabriel, Mathesis Professor Cantabrigensis. HOOKER, Josephus Dalton, Horti Botanici Kewensis a h. Director, St. Pol. Ord. adseriptus. ~ UNGER, Carolus Riehardus, Linguarum Litterarumque Recent. Professor Chri- stianiensis, St. Pol. et S. Ol. Ordd. adscriptus. - STEPHENS, Georgius, Linguarum Anglicar. Professor Hauniensis, Ord. St. Pol. Commendator. ADAMS, Ioannes C., Observatorii Astronomici Cantabrigensis Director. e x ARPPE, Adolphus Eduardus, Chemie Professor emeritus Helsingforsiensis. VIRCHOW, Rudolphus, Anatomie Pathologice Professor Berolinensis, Ord. S. OL Commendator et St. Pol. Ord. adseriptus. TYNDALL, Ioannes, Physices Professor Londinensis, St. Pol. Ord. adscriptus. STRUVE, Otto Vilelmus, Observatorii Astronomici Pulkovensis Director, Ord. St. Pol. Commendator. RAWLINSON, Henricus, Generalis Exeubiarum Præfectus Britannus. MULLER, Max., Professor Taylorianus Oxoniensis. FIZEAU, Hippol. Ludovicus, Physices Professor Paris., Instit. Paris. Membrum. HELMHOLTZ, Hermannus Ludovieus Ferdinandus a, Physices Professor Be- rolinensis, St. Pol. Ord. adscriptus. BUGGE, Elseus Sophus, Linguarum Indo-Europæar. Professor E. ©. Christiani- ensis, St. Pol. et S. Ol. Ordd. adscriptus. DANIELSSEN, Daniel Cornelius, Medicine Doctor Bergensis, S. Ol. Ord. adscriptus. KIRCHHOFF, Gustavus Robertus, Physices Professor Berolinensis, St. Pol. Ord. adscriptus. GÜNTHER, Albertus, ad Museum Britannicum Zoologie Praefectus. RECHLINGHAUSEN, Fredericus a, Medicine Professor Argentoratensis. HERMITE, Carolus, Mathesis Professor Parisiensis, Instituti Paris. Membrum, Ord. St. Pol. Commendator. HUGGINS, Vilelmus, Socius Reg. Societatis Londinensis. CAYLEY, Arthur, Mathesis Professor Cantabrigensis. SCHERING, Ernestus Christianus Julius, Mathesis Professor Gottingensis, St. Pol. Ord. adscriptus. MARIGNAC, Ioannus Carolus, Chemie Professor Genevensis. HOPPE, Ernestus Reinholdus Eduardus, Mathesis Professor Berolinensis. LUDVIG, Carolus, Physiologie Professor Lipsiensis, St. Pol. Ord. adscriptus. HUXLEY, Thomas Henricus, Anatomie et Physiologie Professor Londinensis, St. Pol. Ord. adscriptus. BRÜCKE, Ernestus R. a, Physiologie Professor Vindobonensis, St. Pol. Ord. ad- scriptus. STEINTHAL, Henricus, Philologie Professor Berolinensis. SARS, Georgius Ossian, Zoologie Professor Christianiensis. BERKELEY, Miles Josephus, Botanicus Britannus. DU BOIS-REYMOND, Aemilius Henricus, Physiologie Professor Berolinensis, St. Pol. Ord. adscriptus. WEIERSTRASS, Carolus Vilelmus Theodorus, Mathesis Professor Berolinensis, Ord. St. Pol. Commendator, i KJERULF, Theodorus, Mineralogie Professor Christianiensis, St. Pol. et S. Ol. Ordd. adscriptus, etc. XI DE BARY, Antonius, Botanices Professor Argentoratensis. WIEDEMANN, Gustavus, Physico-Chemiæ Professor Lipsiensis. NEWCOMB, Simon, ad Observatorium Washingtoniense Mathesis Professor. COHN, Ferdinandus, Botanices Professor Vratislaviensis. PRINGSHEIM, Natan., Socius Academiæ Scientiarum Berolinensis. DONDERS, Franciscus Cornelius, Physiologie Professor Trajectinus, St. Pol. Ord. adscriptus. BAMBERGER, Henricus a, Medicine Professor Vindobonensis. SCHIAPARELLI, Ioannes Virginius, Director Observatorii Mediolanensis. BUCHAN, Alexander, Societatis Meteorologie Scotorum Secretarius. DES CLOISEAUX, Alfredus Lodovicus Oliv., Instituti Paris. Membrum, Ord. St. Ol. Commendator. CORNU, Alfredus, Physices Professor Parisiensis, Instituti Paris. Membrum. PARIS, Gaston, Professor, Instituti Paris. Membrum. BILLROTH, Theodorus, Chirurgie Professor Vindobonensis, Ord. St. Pol. Com- mendator. MAREY, Stephanus Julius, Historie naturalis Professor Parisiensis, Instit. Paris. Membrum. MAURER, Conradus a, Hist. Juris Septentrionalis Professor Monacensis, Ord. St. Pol. et S. Ol. Commendator. WHITNEY, Vilelmus D., Lingue Sanscritæ Professor Novoportuensis. ASCHEHOUG, Torkil Halvordsen, Juris Professor Christianiensis, Ordd. St. Pol. et S. Ol. Commendator, etc. MOHN, Henricus, Meteorologie Professor Christianiensis, St. Pol. Ord. adscriptus. BJERKNES, Carolus Antonius, Mathesis Professor Christianiensis, S. Ol. Ord. adscriptus, etc. QUINCKE, Gustavus, Physices Professor Heidelbergensis. BAEYER, Adolphus, Chemie Professor Monacensis. KRONECKER, Leopold, Socius Academiæ Scientiarum Berolinensis, St. Pol. Ord. adscriptus. DE LA RUE, Warren, Reg. Instituti Britanniæ Vicepræses. NÀGELI, Carolus Vilelmus a, Botanices Professor Monacensis. HANN, Julius, Instituti Meteorologici Vindobonensis Præfectus. PAGET, Jacobus, Medicine Professor Londinensis. TRAUTVETTER, Ernestus Rudolphus a, Horti Botaniei Petropol. a. h. Director. PASTEUR, Ludovieus, Professor, Instituti Parisiensis Membrum, Ord. St. Pol. c. m. Cr. Commendator. GIESEBRECHT, Fredericus Vilelmus Benjamin a, Historiarum Professor Monacensis. LISTER, Josephus, Chirurgie Professor Londinensis, xT1/ GEGENBAUR, Carolus, Anatomie Professor Heidelbergensis. BAILLON, Henricus Ernestus, Naturalis Historie Medieinalis Professor Parisiensis. THOMSEN, Julius, Chemiæ Professor Hauniensis. KRIEGER, Andreas Fredericus, Supremi Judicii Danici E. O. Assessor, Ord. St. Pol. c. m. Cr. Commendator. BRANDT, Fredericus Petrus, Juris Professor Christianiensis, St. Pol. Ord. ad- scriptus, etc. FRANKLAND, Eduardus, Chemie Professor Londinensis. POINCARÉ, Julius Henricus, in Facultate Scientiarum Parisiensi Vices Mathesis Professoris sustinens, St. Pol. Ord. adscriptus. LEUCKART, Rudolphus, Anatomie Comparate Professor Lipsiensis. GROT, Jacobus Constantinus, a Consilis intimis, imp. Academiæ Scientiarum Petropolitanæ socius, Ord. St. Pol. c. m. Cr. Commendator. FICK, Adolphus, Physiologie Professor Virceburgensis. HIS, Vilelmus, Anatomiæ Professor Lipsiensis. KÖLLIKER, Albertus a, Anatomiæ Professor Virceburgensis. HIRSCH, Augustus, Medicine Professor Berolinensis. MASCART, Eleutherus, Physices Professor et Instituti Meteorologici Parisiensis Præfectus, Instituti Paris. Membrum. LÜTKEN, Christianus Fredericus, Zoologie Professor Hauniensis. GEFFROY, Augustus, Historiarum Professor Parisiensis et Instituti Paris. Mem- brum, Ord. St. Pol. Commendator. WIESNER, Julius, Botanices Professor Vindobonensis. WIMMER, Ludovicus Franciscus Adalbertus, Linguarum Septentrionalium Professor Hauniensis. AMIRA, Carolus a, Juris Professor Friburgensis, St. Pol. Ord. adscriptus. RIANT, Paulus, Comes, Instituti Parisiensis Membrum, St. Pol. Ord. adscriptus. DROYSEN, Gustavus, Historiarum Professor Hallensis, St. Pol. Ord. adscriptus. Litterarum commercio junctus : MÜLLER, Ferdinandus a, Horti Botanici Melbournensis Director. XIHI B. Socii Regie Societatis Scientiarum Upsaliensis EpLunD, E. ..... 1858. BERLIN, N. J. .... 1859. LINDHAGEN, D. G. . 1859. UG, EH. T... see 1862. DHALEN, I. R. .. . 1863. ALMEN, A. T. .... 1870. GYLDÉN, J. A. H.. . 1872. ARRHENIUS, J. P. . . 1858. MESTERTON, C. B. . 1860. AGARDH, J. G. ... 1865. Fries, T. M..... 1866. THORELL, T. T. T. . 1866. WOVEN, D: . <<... 1869. Hepentus, P. .... 1873. BERGFALK, P. E. . . 1858. STYFFE, C. G. .... 1863. SvEDELIUS, V. E. . . 1876. MALMSTRÖM, C. G.. 1876 WEBER, V. E. .... 1844. PIR: GB. 2i... 1851. THOMSON, V. .... 1882. Bunsen, R. V. ... 1856. STORES, G. G.. . . . 1865. ADAMS, J, ©... 1866. ARPPE, A. E. .... 1866. HV NDATLIS a! Gao oe 1868. STRUVE, O. V . 1868. Fizeav, H. L..... 1870. HELMHOLTZ, H. L.F. 1872. KIRCHHOFF, G. R. . 1873. HERMITE, C...... 1874. Hueeins, V...... 1875. secundum disciplinas Ordinarii Svecani I. In Classe Physico- Mathematica : LinpmMAn, C. F.... 1873. WALMSTEDT, E. . . . 1873. SCHULTZ, H...... 1873. DIÉENER ACER 1873. RUBENSON, R. . . .. | 1875 Crim, 185 UN s oo s IGE: MÖLLER, D. M.A. . II. In Classe Medica et Historie Naturalis: HOLMGREN, A. F. . . 1873. FRISTEDT, R. F.... 1873. Cuason, E. C. H. . . 1873. Naumann, C. FE. . . 1875. WrrTROCK, V. B.. . 1877. 1878. 1880. HAMMARSTEN, O. .. Key, E. A. o O5 o D III. In Classe Historico- Archeologica : TEGNÉR, E. H. V.. . 1876. HAMMARSTRAND,S.F. 1879. ODHNER, C. T. ... ans, det, Ibs 5 00 Ordinarie Exteri I. In Classe Physico- Mathematica: CAEN ACER e oe 1815. SCHERING, E. C. J. 1875. MARIGNAC, J. C. . . 1875. Hopper, E. R. E... 1875. WEIERSTRASS, C. V. T. 1876. KJERULF, TH. .... 1816. WIEDEMANN, G... . 1877 NEWCOMB, 8. . ... 1877. ScHIAPARELLI, I. V. 1878. BUCHAN A E 1878. DES CLOISEAUX, A. TROR EN 1878. COBND Äl fer sly Sod 1878. Moss, H E 1879. Lunpquisr, C. G. . . 1876. HILDEBRANDSSON, H. 1876. BLOMSTRAND, C. V. 1878. BYAR Mi a 1878. NYRÉN, M....... 1885. MrrrAG-LEFFLER, G. 1886. Retzius, M. G. . . . 1882. Ber MES Gu Eee 1883. KJELLMAN, F. R. . . 1885. TULLBERG, T. . . . . 1885. KJELLBERG, N. G. . 1886. ANNERSTEDT, C... . 1884. HÂcasrrôM, F. V.. 1887. BJERKNES, C. A. . . 1879. QUINCKE,G...... 1879. BAEYER, À. ..... 1879. KRONECKER, L. . . . 1879. DE LA Rue, W... 1879. IELANN2 JI. na 1881. THOMSEN, J. . . ... 1885. FRANKLAND, E. . . . 1885. PoIxcARÉ, J. H. . . 1885. MASCART, E.. . . .. 1886. ae fe) fei le 0 je 18) e. fe: e: e| je je, 100 ee lee Jef she ele le elieie Latin delete sy (a) fe, a, 0), 10] (ee, fe, lee 0, (6) sde) © 8 OMEN Ic bo bo oc BONSDORFF, E. J. . . STEENSTRUP, J. J. S. LATHAM, R. G.... DECANDOLLE, A... HookER, J. D. . VIRCHOW, R..... - DANIELSSEN, D. C.. GÜNTHER, À. . ... RECHLINGHAUSEN, F. TOD VIC Coc 0.5 o 5 © EUX ENS db. 18i oio WEGENER. C. EF... UNGER Co IS s RES STEPHENS, G..... RAWLINSON, H ... MÜLLER, Max.... BuGCE I, Sh a o vv STEINTHAL, H. II. In Classe Medica et Historie Naturalis: BRÜCKE, E. R. DE BAR PATENT 1877. CORNE 1877 PRINGSHEIM, N. . . . 1877. Donpers, F. C. ... 1877. BAMBERGER, H. . . . 1877. BILLROTH, TH. . . . 1878. Margy, S. J..... 1878. NáAcELL C. V... . 1880. PAGED db 60 oo 6 6 1882. III. In Classe Historico- Archevlogica: PARIS AG va Ne 1878. MAURER, €...... 1878. WHITNEY, V. D... 1878 ASCHEHOUG, T. H. . 1879. GIESEBRECHT, V. . . 1882. KRIEGER, À F.. . . 1885. BRANDT, BE. P. . . . 1885. In Classe Medica et Historie Naturalis: IMIDEIESERE NE soo lil vans, (GOS 546 oc 1875. BERKELEY, M. J... 1875. Dv Bors-REYMOND, E. 1876. TRAUTVETTER, E. R. 1882. PASTEUR li... 2: 1882. Lister, Jj. cere 1884. GEGENBAUR, C... . 1884. BAILLON, H. E.. . . 1884. LEUCKART,R.. . . . 1885. FICK, A... 20 E 1885. His, Vo. . 727 RECS KÖLLIKER, A... . . 1885. Hirsch, A. ..... 1885. LüÜüTKEN, C. F. . . . 1886. WIESNER, J...... 1886. GROT, ds C eee 1885. GEFFROY, A. .... 1886. Winner, C. F... . 1886. Amira, C. scale ae 1887. Rrans, P. og 1887. DROYSEN, G. . . . . 1887. Litterarum commercio junctus III. Academiæ et Societates, cum quibus Acta Regie Societatis Alger, Boston, . . Buffalo, . . . Cambridge, . Chicago, Columbus, . . . . Academia nacional de Ciencias Córdoba, . . Davenport, «Madison, New-Haven, New-Orleans, . New-York, . 2 Philadelphia, . » » » Saint-Louis, Salem, > » San- Francisco, Scientiarum Upsaliensis communicantur. In Africa: . . Société de Climatologie. In America. . American Academy of Arts and Sciences. Society of Natural History. . Society of Natural Sciences. . Museum of comparative Zoology . . Academy of Sciences. Ohio State, Agricultural Society. de la Républica Argentina. -. Academy of Natural Sciences. . Wisconsin State, Agricultural Society. . Connecticut Academy of Arts and Sciences. Academy of Sciences. . Academy of Sciences. American Geographical and Sta- tistical Society. Academy of Natural Sciences American Philosophical Society. Entomological Society. Second Geological Survey of Pensylvania. . Academy of Sciences. . American Association for the Advancement of Science. Essex Institute. Peabody Academy of Science. California Academy of Natural Sciences. Washington, Batavia, Tokio, . Department of Agriculture. National Academy. Naval Observatory. Office U. S. Geological Survey. Smithsonian Institution. In Asia: . Magnetical and Meteorological Observatory. . University. Melbourne, . . Sydney, . . . Cambridge, . > Dublin, . . . » Edinburgh, . Greenwich, . London, » » » Manchester, . . Orion i o6 ec In Australia: Roy. Society of Victoria. . Linnean Society of New South Wales. In Europa: . Observatory. Philosophical Society. . Roy. Dublin Society. Roy. Irish Academy. Botanical Society. Geological Society. Physical Society. Roy. Observatory. Roy. Society. . Roy. Observatory. . Linnean Society. Roy. Astronomical Society. Roy. Institution of Great Britain. Roy. Microscopical Society. Royal Society. Zoological Society. . Literary and Philosoph. Society. Radcliffe Observatory. XVI Amsterdam, . . » > Luxembourg, . Bordeuux, Cherbourg, . . Dijon, Tone » Montpellier, . Nancy, . Paris, > Genève, . . . . Lausanne, Kon. Akademie van Weten- schappen. Kon. Zoologisch Genootschap, (Natura Artis Magistra). Ecole Polytechnique. . Société Teyler. Société Hollandaise des Sciences. . . Académie Roy. des Sciences, des Lettres etc. Observatoire Royal. Société Entomologique de Bel- gique. Société Malacologique de Bel- gique. Société Roy. de Botanique. Institut des Sciences naturelles et mathématiques. . Société des Sciences physiques et naturelles. Société Linnéenne de Normandie. Société des Sciences naturelles. . Académie des Sciences, Arts et Belles-Lettres. Académie des Sciences, Belles- Lettres et Arts. Société d'Agriculture, d'Histoire naturelle etc. - Société Linnéenne. . Académie des Sciences et Lettres. . Société des Sciences naturelles. . Académie des Sciences. Ecole Polytechnique. Musée Guimet. Museum d'Histoire naturelle, Observatoire Astronomique. Société Mathématique de France Naturforschende Gesellschaft. Société Helvétique des Sciences naturelles. Société de Physique et d'His- toire naturelle. . Société Vaudoise des Sciences naturelles. Bologna, . Genova, . . . Milano, . . . Modena. Napoli, . . . Palermo, » 2. Roma, Oro: Dorpat, . » » Helsingfors, . . Kiev, Moscou,. . . . Pulcowa, . . S:t Petersbourg, » » Ågram, o . c Berlin, . Braunschweig, Bremen, . . . Breslau, Brünn, . . Buda-Pest, . Cassel, . . . R. Accademia delle Scienze. . Museo civico di Storia Naturåle. . Reale Istituto Lombardo di Scienze e Lettere. . R. Accademia di Scienze, Let- tere ed Arti. } . R. Accademia delle Scienze. Società di Scienze Naturale ed Economiche. 2 . Società Toscana di Scienze Na- turali. R. Scuola Normale Superiore. Università Toscana. . R. Accademia de Nuovi Lincei. R. Accademia delle Scienze. . Meteorologisches Observatorium. Naturforscher Gesellschaft. Observatoire imperial. Finska Vetenskaps Societeten. Societas Pro Fauna et Flora Fennica. . Université imp. de St. Wladimir. Société imp. des Naturalistes. . Observatoire impérial. Académie imp. des Sciences. Commission archéologique. Observatoire physique central de Russie. . Société d'Histoire naturelle Cro- ate (Kroatischer Naturfoscher- Verein). . . K Preuss. Akademie der Wis- senschaften. Physikalische Gesellschaft. Redaktion des Archiv der Ma- thematik und Physik. Verein für Naturwissenschaft. . Naturwissenschaftlicher Verein. . . Schlesische Gesellschaft für va- terländische Cultur. . . Naturforschender Verein. . Société Roy. Hongroise des Sci- ences naturelles. . . Verein für Naturkunde. Dürkheim, Naturwissenschaftlicher Verein »Pollichia». Frankfurt am Main, Senckenbergische naturfor- Giessen, . . . Greifswald, . . Göttingen, Halle, > Hamburg, . . . Heidelberg, . . Innsbruck, Kiel, Königsberg, . Leipzig, > München, . . » Osnabriick, . Presburg, . . ; . K Bayerische botanische Ge- Regensburg, . Stuttgart, . . . K. Gesellschaft . K. Physikalisch-ókonomische schende Gesellschaft. . Oberhessische Gesellschaft für Natur- und Heilkunde. Naturwissenschaftlicher "Verein von Neu-Vorpommern u. Rügen. der Wissen- schaften. . K. Leopold. Carol. Akademie der Naturforscher. Naturforschende Gesellschaft. Verein für liche Unterhaltung. Naturhistorisch - medicinischer Verein. naturwissenschaft- . Naturwissenschaftlich medizini- scher Verein. Medicinisch - naturwissenschaft- liche Gesellschaft. Naturwissenschaftlicher Verein. Gesellschaft. . Astronomische Gesellschaft. Fürstlich Jablonowski'sche Ge- sellschaft. K. Sächsische Gesellschaft der Wissenschaften. . K. Bayerische Akademie der Wissenschaften. K. Hof- und Staats-Bibliothek. . Naturwissenschaftlicher Verein. K. Bóhmische Gesellschaft der Wissenschaften. Verein für Naturkunde. sellschaft. . Verein für vaterländische Na- turkunde in Württemberg. Triest, Ulm, Wiens. Wiesbaden, . . Kjóbenhavn , Reykjavik, Bergen, . » Christiania, . . » » Tromsö, Trondhjem, . . Göteborg, . . . II o coc Stockholm, . . » > . .. Museo civico di XVII Storia natu- rali. Verein fiir Kunst und Altertham. K. k. Akademie der Wissen- schaften. K.k. Geologische Reichsanstalt. K. k. Naturhistorisches Hofmu- seum. K. k. Sternwarte. K. k. zoologisch-botanische Geschellschaft. Verein zur Verbreitung natur- wissenschaftlicher Kentnisse. Verein für Naturkunde in Nassau. . Carlsberg Laboratoriet. K. Danske Videnskabernes Sel- skab. , K. Nordiske Oldskrift-Selskab. Naturhistoriske Forening. Universites Bibliotheket. . Islands Stifts-Bibliothek. . Museum. Observatorium. Observatorium. Universitets Bibliotheket. Videnskabs-Selskabet. . Museum. K. Norske Videnskabs Selskabet. K. Vetenskaps- och Vitterhets- Samhället. K. Fysiografiska Sällskapet. Geologiska Byrån. K. Vetenskaps-Akademien. K. Vitterhets- Historie- Antiqvitets-Akademien. och Upsaliæ, die XX mensis Junii anni MDCCCLXXX VII. ank ne Conil FREE NEW RESEARCHES ON THE COMPOUNDS DE Do M. T.U. M P. T. CLEVE. (PRESENTED TO THE ROYAL SOCIETY OF SCIENCES OF UPSALA THE 20th or MARCH 1885.) UPSALA. PRINTED BY EDV. BERLING. 1885. À pna, ifs the year 1874") I published an account of an examination of didy- mium, free from all the other allied metals known at that time. Later on, however, it was found that didymium is accompanied by another metal, samarium. It is evident from the atomic weight of didymium, 147, as determined by me in 1874, as well as from the spectrum of didy- mium, mapped by THALÉN”), that my didymium of 1874 was a mixture of the true didymium with samarium. My later determinations, in 18832), of the atomic weight of didymium, free from samarium, gave the much lower number 142.3. It was therefore indispensible to repeat my for- mer researches, and another reason for doing so was that I wished to determine the specific gravities of the pure didymium-compounds in order to be able to compare them with the specific gravities of the compounds of the other rare earth-metals. The material for this research was prepared by the method of partial precipitations of the mixed nitrates of didymium and samarium with cold dilute ammonia. The progress of the separation was tested by atomic-weight determinations, and as soon as the didymium showed an atomic weight of about 142.3 it was regarded as sufficiently pure. In working out this research I have been assisted by Mr. G. W. PETERSSON, assistant in the chemical laboratory of this university. The specific gravity-determinations were executed exactly in the manner described in my recent paper on the compounds of samarium. 1) Bihang till K. Sv. Vetensk. Akad. Handl. II, N:o 8. 2) K. Sv. Vet. Akad. Handl. 12, N:o 4, 1874. 3) Ofversigt af K. Sv. Vetensk. Akad. Förhandl. 1883, N:o 2, p. 23. Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. 1 2 Pa (Öna The crystalline forms of several didymium-compounds having been determined by Mr. C. Morton, student in the new university of Stock- holm, I beg to offer him my best thanks. I have not made any de- terminations of the solubility of the compounds of didymium, as it is my intention to make a comparative study, later on, of the solubility of some of the salts of the rare earths. Oxide of didymium DO; The pure oxide of didymium has an ash-gray colour and is easily soluble in acids. Spec. Grav: 2.5929 gram, temp. 132.5; sp. Sc. (177 2.5576 — » » MONT Mean of both determinations 7.179. Molecular volume 46.2. Peroxide of didymium. On ignition to redness in the air the oxide of didymium assumes a dark brown colour which disappears on heating to a bright red heat. Marienac, HERMANN and ZscxiescHe have found that this oxide contains only a small quantity of oxygen more than the oxide of didymium (0.32 to 0.88 percent). In the year 1874 Frericus*) adopted the for- mule Di,O, for the peroxide, supposing the oxide te be DiO. Later, 1878, Frerichs and SMITH”) give more detailed accounts of their experi- ments. They then admitted the formula Di,O, for the oxide and adopted the formula Di,O, for the peroxide. This formula requires a large amount of oxygen (7.13 for 100 D,0.). On repeating their experiments I?) could not verify their statement, having obtained only 0.98 oxygen by heating the peroxide in a current of hydrogen. Mr. BRAUNER‘) also found only 1.22—3.55 oxygen for 100 Di,0,, when he repeated the experiments of 1) Berichte der Deut. chem. Ges, VII, 798. 2) Liebigs anm. CXCI, 331. 3) Ofvers. af K. Sv. Vetensk. Ak. Förh. 1878, N:o 5, p- 12. 3) Sitzber. d. k. Akad. d. Wissens. zu Wien LXXXIV, p. 1179. DipyMium. 3r: Frerichs and SmirH. Mr. Brauner then tried heating the basic nitrate of didymium to incipient redness in a current of oxygen. On determi- ning the oxygen as the loss by strong ignition he found as a mean of 9 closely agreeing experiments 9.44 oxygen for 100 Di,O,, which very nearly corresponds to the formula Di,O;. However the atomic weight of the didymium in the oxide, used by BRAUNER, was 146.6 which indi- eates that the oxide, regarded by BRAUNER as pure, really contained a large percentage of samarium, the atomie weight of didymium being 142.3 and that of samarium 150. I found it therefore necessary to re- peat BRAUNERS experiments with the purest didymia I had. I heated the basie nitrate in a platinum-basin till the red vapours ceased to be given off. The residue was afterwards powdered, heaied again, and lastly heated in a current of oxygen to incipient redness. The material used for experiments 1 and 2 were obtained in this manner. In all the other cases I followed the description given by Mr. BRAUNER exactly. My experiments are as follow: Weight of the peroxide. b cO Pid fe Di, x 1. 0.4744 gram 0.4569 gram 3.83 De oO» 0.6060 » - 3.46 ÖIS 9» 0.5050 » 4.51 4. 0.5084 » 0.48293 » 4.37 522055984... » (ren 3.58 6. 0.5360 » 0.5198 » 3.31 T1:000:8788^. > 0.8390 » 4.74 8. 0.9093 » 0.8658 >» 5.09 9. 1.0758 » 1.0370 >» 3.74 10. 0.9750 » 0.9423 » 9.47 The loss on ignition was thus considerably less than in BRAUNERS experiments. Although I made 10 experiments I could not get more than 5.02 in any single experiment. One may perhaps conclude that the reason for this difference is that the material used by BRAUNER contained samarium, but it cannot be so. In fact I am unable to suggest a satisfactory explanation. If the loss on ignition be considered peroxide-oxygen my experiments tend to the formula DiO,, which requires 4.82 parts of oxygen to 100 Di,Q,. Still I am very much inclined to doubt that the loss by ignition is due to oxygen in chemical combination. I have tried to determine 4 Ps, (CN the oxygen by dissolving the peroxide in a mixture of sulphuric acid and ferrous-ammonia sulphate and titrating the unoxidised ferrous salt. Three different experiments gave for 100 Di,O, only 0.74, 0.86 and 0.90 parts oxygen. This method is, I believe, very exact. I have used it to determine the oxygen in peroxide of hydrogen, and I obtained exactly the same result as that arrived at by determining the peroxyde of hy- drogen with permanganate of potash, which is a very exact method. I conelude from my experiments that the loss by ignition of the peroxide is either occluded oxygen or is occasioned by the presence of small quantities of basie nitrate, which have escaped decomposition. It is not possible to caleulate a probable formula for the peroxide, prepa- red on the dry way. I then tried to obtain the peroxyde by mean of peroxyde of hy- : drogen. The latter was obtained from Mr. TROMMSDORFF in Erfurt and was of great purity. The cold solution of the nitrate of didymium was mixed with a much more than sufficient quantity of the peroxyde of hydrogen and a solution of pure caustic potash added. A gelatinous precipitate, in all respects resembling the hydroxyde of didymium, was thrown down; after a short time an abundant disengagement of oxygen commenced. The precipitate was rapidly and completely washed in darkness and at ordinary temperature and immediately subjected to analysis. The ma- terial used for the experiments 1—4 was obtained in the above manner. For the experiments 5—6 the peroxyde was prepared from sulphate of didymium. The oxygen was determined by mixing the peroxyde with a known weight of ammonium ferrous sulphate and free sulphurie acid, the unoxidised ferrous sulphate being then determined by titration with permanganate. The didymium was afterwards precipitated with oxalic acid and the oxalate ignited. The following results were obtained: N:o Di, O, Peroxyde-oxygen Oxygen on 100 parts D, O, 1. 0.6472 gram 0.0519 gram 8.08 Be Q9 D 0.0390 » 8.10 3. 0.4984 » 0.0407 » 8.17 4, 04774 | 59 0.0381 D 1.98 5. 0.6202 » 0.0504 » 8.13 6. 0.5756 » 0.0476 |» 8.27 DIDYMIUM. 5 The above six experiments give as a mean 8.12 parts oxygen for 100 parts Di,O,, approximating to the quantity required by the formula Di,O,, viz. 7.23 parts oxygen for 100 parts Di,O,. The formula Di,0, requires 9.64. Some other experiments’), in which the peroxide was precipitated with ammonia, gave as a mean 7.28 parts oxygen for 100 parts Di, 03. Chloride of didymium Di Cl; + 6H,0. Large, violet, and easily soluble crystals, deliquescent in moist air. 0.8049 gram gave 0.6415 gram D1,380,. 0.5980 » » 0.7037 » Agll. In percent: Cale De ans 39.57 142.0 39.83 (OL cig aad eer 29.11 106.5 29.87 RO (31.32) 108.0 30.30 356.0 100.00 Spec. Grav: 1.3308 gram, large crushed crystals, t? 15°.s sp. Gr. 2.287 1.4372 D » » » » » 2.286 Molecular volume: 155.9. Crystalline form asymmetric. The crystals are elogated pa- rallel to oP: arbre Na az a = 89° 46' 4", = 119° 44° 55" .y = 8457 A". Observed planes: oo P'; oo ;P; oc P oo; £,P; oP,. (C. MORTON). Oxichloride of didymium Di O CI. If the oxide of didymium be heated in a current of chlorine, it ignites and gives a grayish powder consisting of the above oxichloride which is very hygroscopic. 1) Bullet. Soc. Chim. XLIII, p. 56. 6 P. T UEVE, 0.4422 gram Di,O, gave 0.5169 gram D10 Cl 2.9840 D » » 2.6661 » » According to these experiments 100 Di,O; give 116.9 and 116.7 Di O Cl; cale: 116.6. 0.5169 gram gave 0.3827 gram AgCl and 0.4380 gram Di;03. In percent: Calc Die aes cee JANE 72.48 142.0 73.38 EEE re 18.31 35.0 18.35 ec 9.21 16.0 8.27 100.00 193.5 100.09 Spec. Grav: 0.5827 gram, temp. 21°.5 sp. Gr. 5.793 0.8295 » » 209 3 . 3 ss 0.7117 » » DOS — re Mean of the three determinations: 5.751. Molecular volume: 33.6. Bromide of didymium Di Br, + 6H, O. On evaporating the solution of the oxide of didymium in hydro- bromie acid, over oil of vitriol, large and beautiful, but very deliques- cent tabular crystals are deposited. 0.7281 gram gave 0.8349 gram AgBr and 0.2444 gram Di;O,. I ercent: ud Cale Dis AE EN RUE 28.71 142 28.98 Duc SGAM 48.79 240 48.98 EIS) HE ie (22.50) 108 22.04 100.00 490 100.00 Spec. Grav: 0.6557 gram, large crushed crystals, temp. 20°.7 sp. Gr. 2.803 0.7245 » » » » » » D 3 2:0 Mean of both determinations: 2.810. Moleeular volume: 174.4. DipyMium. 7 Bromide of didymium with bromide of zinc Di, Br, + 3 Zn Br, + 12H, 0. According to Frericus, and SMITH the bromide of didymium gives with the bromide of zine a very deliqvescent double salt, crystallising in radiated needles, having the composition 2Di Br, + 3ZnBr, + 36H,0. These authors say that the salt loses all its water (31.63 perc.) at 150° and that the anhydrous salt, thus obtained, gave on analysis nearly all the calculated quantity of bromine. This is very remarkable as hydro- bromic acid may be evolved at the same time as the water and it is searcely probable that all the water could be lost at 150°. I have tried to get the salt, described by Frericus and SMITH, but I obtained by slow evaporating of the solutions of the mixed bromides, over oil of vitriol, large, well formed, and rhombic tablets so extremely deliquescent, that they could scarcely be freed from the thick mother-liquor. The salts obtained from two different crystallisations were analysed. I. 1.0149 gram was mixed with acetate of sodium, and the zinc precipitated with H,S. The precipitate was dissolved and precipitated with Na,CO,. The didymium was precipitated with ammonia, and the solution of the hydroxide in nitric acid precipitated with oxalic acid. 0.1917 gram ZnO and 0.1402 gram Di,O, were thus obtained. II. 0.7615 gram was precipitated with nitrate of silver, and the filtrate, after separation of the excess of silver, treated as in analysis J. 1.0039 gram AgBr, 0.1440 gram ZnO and 0.1037 gram Di, O, were obtained. In percent: E li: 1l. Cale 1) i PRES cae 11.82 11.65 142 11.15 PR We 3 I NEA 15.15 ism 195 15.32 Bram ce 2. — 56.10 720 50.56 I ee — (17.08) 216 16.97 1273 100.00 8 P. T. CLEVE, Chloroaurate of didymium Di Cl; -F Au Cl; + 10 ECO; On slowly evaporating, over oil of vitiol, the mixed solutions of the simple salts, beautiful, large, yellow, rhombic, and very deliquescent tabular crystals are deposited. 0.7210 gram gave with sulphurous acid and by evaporation 0.4755 gram Au + Di,3SO, which, when treated with water, left 0.1933 gram Au. The difference is 0.2822 gram Di,3SQ,. In percent: Cale Di MA AMA usas 19.43 143 19.43 INSEL i cedelin furs 26.81 196 26.87 DIR SENTE. — 213 — EISE EE — 180 — 131 D14,3S0,-FAÀu . 65.95 = 65.94 Spec. Grav: 0.8854 gram, large crushed crystals, t? 18 sp. Gr. 2.662 0.7580 >» » » » » 5 2/908 Mean of both determinations: 2.663. Molecular volume: 274.5. Bromoaurate of didymium DiBr, + Au Br; + 10H40. Large dark-brown or almost black, shining, thick rhombic tablets which are not very deliquescent. 1.3262 gram was mixed with a solution of sulphurous acid and evaporated. The mixture of Au + Di,3SO, weighed 0.6469 gram. On dissolving in water 0.2615 gram Au remained. The difference, or Di,3SO,, is 0.3854. 0.6325 gram was reduced with zinc and sulphuric acid. The remaining Au, washed with H,SO,, weighed 0.1241 gram. From the solution 0.7139 gram AgBr was precipitated. FR Tower DIDYMIUM. 9 In percent: Cale JE GE ATEN 14.43 — 143 14.23 TUA. S due s 19.72 19.62 196 19.64 Dr. — 48.03 480 48.10 EL ÖRA Sr — — 180 — 998 Au + Di,3S8S0, . 48.78 — — 48.30 Spec. Grav. 1.3292 gram, large crushed crystals, temp. 21°.2 sp. Gr. 3.297 1.4832» » » » » » MURS. 311 Mean of both determinations: 3.304. Molecular volume: 302.1. Chloroplatinate of didymium DIE, - prec mors o This double salt crystallises from a very concentrated solution in deliquescent, orange coloured, four-sided prisms. 0.4653 gram was heated with oxalate of ammonia and gave 0.2177 gram Di,O,+ Pt. After treating with sulphuric acid 0.2907 gram Di,380,-F Pt was obtained. 0.1176 gram Pt being left after extraction with water, the mixtures contained therefore 0.1001 gram Di,O, and 0.1731 gram Di,380,. In percent: ae Be, LRU ta aa D E 18.40 18.47 142.0 18 33 It N RR REN 25.27 195.0 25.18 CNRC ER, — 248.5 — HO Rae ER Patre == 189.0 — 174.5 DiGOsEBb 46.79 — 46.61 Di SSOL et. s 62.48 — 62.10 Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. 2 10 Pie Craver, Spec. Grav: 0.7094 gram, small prisms, t? 21°.2 sp. Gr. 2.683 1.0998 » large crushed prisms » » » 2.696 Mean of both determinations: 2.689 Molecular volume: 288. Nitrate of didymium Di3NO, + 6H, 0. It was obtained, by slow evaporation over oil of vitriol, as a mass of flat prisms which were not very deliquescent. 0.7997 gram left by ignition 0.3959 gram Di,Q,. In percent: Cale uim 38.25 166 38.07 N20, ee — 162 — TQ Patres: — 108 — 436 Spec. Grav: 1.6799 gram, t? 19, sp. Gr. 2.245 1.6865 » » » » 2.253 Mean of both determinations: 2.249. Molecular volume: 193.9. lodate of didymium Di3IO;-+ (1810) (2H;0, dried at 100°). Iodie acid gives with the salts of didymium an amorphous, bulky, and faintly violet precipitate which, after having been dried between paper, loses on heating to 100° 9.90 percent H,O (calc 9.29). A portion of the salt, dried at 100°, was analysed. I. 0.5056 gram was dissolved in water, containing sulphurous acid, nitrate of silver added and the didymium precipitated after filte- ring from the AgI, 0.5041 gram AgI and 0.1240 gram Di,O, were thus obtained. Dipymium. 11 II. 0.7400 gram gave 0.7169 gram Agl and 0.1840 gram Di,O;. nt: In perce cut IQ CM T. 24.53 24.86 166 23.61 JD RC 10.85 68.85 501 71.27 HOTET — — 36 — 108 As the quantity of didymium exceeds the calculated amount, it looks as if the salt were decomposed by washing with water. \ Periodate of didymium DilO,; + 4H,0. ; A solution of periodie acid gives with the salts of didymium a gelatinous precipitate which, when left in contact with an excess of periodic acid, is changed into a heavy powder, consisting of microsco- pie needles, exactly resembling the corresponding salt of samarium. The salt loses no water at 100". 0.6058 gram was reduced with sulphurous acid and gave with nitrate of silver 0.3365 gram Agl. 0.4307 gram was evaporated with water, containing sulphurous acid, and gave 0.2907 gram Di,3SQ,. In percent: | AG DEG MA 39.18 166 39.43 ONE 43.26 183 43.47 IEO ete — 72 — 421 Spec. Grav: 0.9296 gram, small crystals, t? 21°.2 sp. Grav. 3.755 0.5993 » » » » » » 208.76 Mean of both determinations: 3.758. Molecular volume: 112. 12 P. T SOLEVE, Sulphate of didymium. 1. Anhydrous salt, Di,3SO,. 2 Spec. Grav: 1.6536 gram, temp. 18*3 sp. Grav. 3.672 1.8473 » » » » » 9.662 Mean of both determinations: 3.667. Molecular volume: 972 — 156. 2.667 2-21 SO TE SOV Spec. Grav: 2.1520 gram temp. 16° sp. Gr. 2.831 2.8886 D pf) ASS y rey Ro 25099 98 Dit, LÖVIN E» EROGO Mean of the three determinations: 2.829. Molecular volume: 253.1. 3. Di4380,4-5H,0. This sulphate is obtained by evaporation of solutions at nearly 100° and separates in red needles, which very rapidly take up water at the ordinary temperature, so that it is extre- mely difficult to get it with exactly 5H,O. This is certainly the reason why Marienac assignes to it 6H,0. 1.1775 gram lost on heating 0.1688 gram H,O. In percent: 14.34. Cale: 13.60. Six mol. H,O corresponds to 15.88 percent. Sulphate of didymium and potassium 2019 90 OR SOS On adding to a cold solution of the acetate of didymium an excess of sulphate of potassium, a red, scarcely crystalline, heavy pow- der separates. It was pressed between filter-paper and analysed. 1.3974 gram lost on heating 0.0267 gram H,O and gave 0.3408 gram Di,O, and 0.7905 gram K,S0,. DiDYMIUM. 13 In percent: Cale DOR ie o. 24.39 664.0 24.01 KORE Sv BIEN 30.59 847.8 30.65 SOS m E = 1200.0 — HO Lames 5 1.91 54.0 1.95 2765.8 Sulphate of didymium and ammonium DiNE 2 50, + 4H, 0. From the mixed solutions of the simple salts small red crystals are obtained. These crystals are soluble with difficulty and are not alte- red by exposure to the air. They lose 3H,O at 100° (found 12.47 per- cent, calc 12.73). 0.5095 gram lost by heating to 220° 0.0937 gram H,O and gave 0.3799 gram Di,380,. 0.864, gram gave 0.3408 gram Di,O, and 0.937 gram BaSO,. 0.836 gram gave 0.335 gram Di,O, and 0.908 gram BaSQ,. In percent: s Bc tiae s. 39.41 39.44 40.07 166 39.15 (NERO US uu == = — 26 = ÖSTER Ser år s — 37.24 37.29 160 37.74 HOGA o or 16.75 — — 12 16.98 424 Spec. Grav: I. Crystallised salt, small crystals 0.8296 gram, t? 15, sp. gr. 2.575 1.182577 » 20902578 Molecular volume: 164.7. II. Anhydrous salt. 1.3008 gram, t? 15° sp. gr. 3.086 1.0862 » » » > SOs D | Lr] =S c ya \ A QS > ILIBRPF #, Mag 4 = 14 P.UTEYOLEVE; Mean of both determinations: 3.080. Molecular vol. 114.3. Crystalline form monosymmetric. Crystals small, developed pa- rallel to oe Po. a:b:c = 0.341727: 1: 0.46170; ß = 84° 31’ 56”. Forms: cP; Po, Po, 2Pc, oP. (C. Morton). Selenate of didymium Di3$e0, + 5H,0. On evaporating the solution of oxide of didymium in selenic acid on a water-bath, this salt is deposited in red four-sided prisms. 0.8271 gram lost on heating to 240° 0.0896 gram H,O and gave on ignition to a white heat 0.3432 gram Di;Oz. 1.5185 gram gave 0.1651 gram H,O and 0.6333 gram D1,0,. 3.7442 gram was heated to 230° and gave 0.4168 gram, H,O. In percent: Gan Dis Ose. wha 41.49 41.71 = 332. DER SUR (47.68) (47.42) — 381 47.45 HOME, rpm 10.83 __10.87 MS 90 11.21 100.00 100.00 803 100.00 Spec. grav. of the crystallised salt: 1.9203 gram, crystals t? 18°.3 spec. Grav. 3.685 14336 » DEN CU AUS » » 3.677 Mean of both determinations: 3.681. Molec. vol.: 218.1. By evaporation of the solution at ordinary temperature rounded masses of very fine needles are obtained, which could not be perfectly freed from the mother-liquor. According to my former researches this salt seems to contain 10H,0. I have not been able to get a selenate with 8H,O from the pure oxid of didymium. DipyMium. 15 Anhydrous salt: D1,38e0,. Spec. Grav: logo drerampet 1225 ie. cs sp. Gr. 4.416 1.4309 » Da dos 3). 3. 4/81 lone. - 3» I Me e » » 2m 1.3935 » Du c eL >» » 4.460 Mean of the four determinations: 4.442. Mol. vol.: 160.5. Selenate of didymium and potassium DiK 28e0, + 5H,0. By evaporating the mixed solutions of the simple salts at the ordinary temperature (about 17°) large and well formed red prisms, easily soluble in water are obtained. The salt loses at 100° 14.16 per- cent H,O, or 4'/, mol. (cal. 14.50). 0.4410 gram was boiled with HCl and precipitated with SO,. The precipitated selenium weighed 0.1237 gram. The filtrate was evaporated and precipitated with ammonia, and the didymium-hydroxide redissolved and precipitated with oxalic acid. From the filtrate from the hydroxide 0.1977 gram K,PtCl, was obtained. The oxalate of didymium left on ignition 0.1308 gram Di,0.. 0.4316 gram gave in the same manner 0.1204 gram Se, 0.1278 gram Di,O, and 0.1997 gram K,PtCl,. In percent: Cale IE roa 29.68 29.61 166.0 29.80 IO o sa 8.69 8.96 47.1 8.46 Seg. Eve = r0 140.09 44.85 254.0 45.59 EIS e an (16.54) (16.58) 90.0 16.15 100.00 100.00 Sa 100.00 Spec. Grav: 0.5877 gram, large crystals, t? 13° sp. Gr. 3.174 0.6795 » » » » 5»! "$3 159-7 8765 16 PAR Creve: Mean of both determinations: 3.176. Molecular volume: 175.4. Anhydrous salt: 1.0725 cram loan E sp. Gr. 3.839. Molec. volume: 121.7. Crystalline form monosymmetric; beautiful crystals, protracted parallel to the orthodiagonal. a: bee — 0.549061. SI ToS B = 88.21. Planes: oo P; oo P oo; — P oo; - 1P oo; Poo; 2P co; oP. (C. Morton). ' Selenate of didymium and ammonium Di NH, 28e0, + 5H,O. It crystallises, as does the analogous potassium-salt, in large and well formed red prisms which are easily soluble in water. 0.8745 gram was treated as the potassium-salt and gave 0.2572 gram Se and 0.2729 gram Di,O,. 0.9106 gram gave 0.2678 gram Se and 0.2843 gram Di,0:. In percent: Cale DIOR theca d 31.21 31.22 166 30.97 CNEL O ese pe: — — 26 = | SOUS ER 47.28 47.28 254 47.39 OMAN EE — — 90 — 536 Spec. Grav: 2.0102 gram, crystals, t." 15° sp. Gr. 2.957 1.4062 » » DuC Lr PT Mean of both determinations: 2.959. Molecular volume: 181.1. Crystalline form rhombic; well formed crystals, protracted parallel to the vertical axis. DIDYMIUM. un a:b:c = 0.88784 : 1 : 0.7111. Planes: oo P; oo P co; co P co; P oc. Optical positive. The plane of the optic axes parallel to oe P ae. (CO Morron). Sulphite of didymium D1,380, + 6H,0 (or 2H0 dried at 100°). Oxide of didymium is easily soluble in a solution of sulphurous acid in water. If the solution be heated on the water-bath, a volumi- nous precipitate of the sulphite is thrown down. Prior to analysis the salt was pressed between filter-paper. 0.3228 gram lost by heating to 100* 0.0384 gram and gave 0.2931 gram Di,380,. 0.3579 gram lost by 100° 0.0433 gram H,O and gave 0.3232 gram D1,380,. In percent: Calc Di RV. 52.70 52.41 339 52.53 JO Sc e eee — — 192 — F0 at 1007. 11:90 12.10 72 11.39 275 9T RE — — 36 — 632 Selenites of didymium. 1. Basic salt. 3D1,0,, 88e0, + 21H,0 (or 7H,O dried at 100°). By mixing the solutions of neutral selenite of sodium and sul- phate of didymium a very voluminous and gelatinous precipitate is thrown down, resembling the hydroxide of didymium. It was dried at 100*. 0.9488 gram, dissolved in HCl and precipitated with SO,, gave 0.2940 gram Se, and from the filtrate 0.4782 gram Di,O, was precipita- ted as oxalate. Nova Acta Reg. Soc. Sc Ups. Ser. III. 3 18 PA DO Cvsvg, In percent: p Cale SDL OS PE eer 50.40 996 49.55 SCORE 43.54 888 44.18 CEL OMR ee (6.06) 126 6.27 100.00 2010 100.00 A precipitate, obtained from acetate of didymium and the sele- nate of ammonium, gave by analysis: 0.3759 gram, pressed between filter-paper, gave on ignition 0.1660 gram Di,0.. 0.4068 gram gave 0.1115 gram Se. Cale 94D Om rar 44.16 996 44.03 SIE 372 888 39.26 OTHO ance. oh © (16.12) 378 16.71 100.00 2262 100.00 It is really remarkable that the ratio between Di,O, and SeO, is so constant in both these preparations. Mr. Nitson observed the same ratio and assigned the formula 3Di,0,, 8SeO,, 28H,O to the precipitate obtained by the first of the above methods. The basic selenite of sa- marium, prepared in precisely the same manner gave a perfectly ana- logous formula viz. 3Sm,0,;,8Se0,,7H,O (dried at 100°). 2. Acid salt. Di,0,,48e0,4- 5H,O. By adding an excess of selenious acid to the solution of the acetate of didymium a lilac-colou- red crystalline precipitate is thrown down. The salt loses at 105°. 4.68 percent H,O or 2 mol. (cale 4.14). 0.5945 gram gave by ignition 0.9296 gram Di,0;. 0.8247 gram gave 0.2970 gram Se and 0.3165 gram Di O,. 0.7205 gram gave 0.2587 gram Se and 0.2758 gram Di,O;. In percent: cum DORF 38.62 38.38 38.28 332 38.34 SOUS eod -—— 50.60 50.45 444 51.27 I 0. ere -— (11.02) QUTD) 90 10.39 866 100.00 DIDYMIUM. 19 Borate of didymium Di BO,. On adding oxide of didymium to fused borax an amethyst-colou- red glass is obtained, which heated for some time over a BuNsEN burner becomes an enamel. Unter the microscope it appeared as a transparent glass full of minute prisms. The mass was powdered and carefully treated with cold water containing hydrochloric acid. The borax was thus dissolved and a mixture of boracic acid and borate of didymium was left. The boracic acid was dissolved out with boiling water after which the borate was washed with alcohol and dried. The salt was te- sted for sodium, but was free from it. It is easily soluble in hydro- chlorie acid. 0.6648 gram was dissolved in HCl and gave with oxalic acid 0.5490 gram Di, O,. 0.5410 gram gave 0.4465 gram Di,Q,. In percent: Cale DO ra 82.58 82.53 166 82.59 ]5:(0 Sons (17.42) (17.47) 35 17.41 100.00 100.00 201 100.00 Spec. Grav: | 0.9074 gram, t? 15, sp. Gr. 5.680 0.9024 » 30^ 3) D» San Mean of both determinations: 5.700. Molecular volume: 35.3. Anhydrometaphosphate of didymium Di, Oz, 5P,0;. Anhydrous sulphate of didymium was added to melting metaphos- phoric acid and heated to redness. The resultant mass, treated with water, left a heavy violet powder, consisting of well formed microscopi- cal, tabular crystals of the same form as the corresponding salt of sa- marium. The salt is insoluble in acids. 20 P. Creve; 0.6213 gram was fused with a mixture of carbonate of sodium and potassium and the fused mass treated with water. The solution, filtered from insoluble residue, gave 0.5236 gram Mg,P,0;. The insoluble re- sidue was dissolved in nitric acid and the didymium precipitated with oxalic acid. The Di,O, obtained by ignition of the oxalate weighed 0.1991 gram. The filtrate from the oxalate of didymium gave 0.1364 gram Mg,P,0;, the total Mg,P,0; being therefore 0.6600 gram. 0.4038 gram gave 0.1284 gram D1,0,. In percent: P Cale DO INTE 32.05 31.80 166 31.86 jer (Dee eee 61.95 — 355 68.14 100.00 521 100.00 Spec. Grav: 1.9324 gram, t? 189.4 sp. Gr. 3.333 1.8311 » » » » » 3.358 Mean of both determinations: 3.345. Moleeular volume: 155.8. Carbonate of didymium Di,3 CO; + 8H;O. A vessel in which some basic nitrate of didymium was suspended in a solution of nitrate of didymium, containing some nitrate of ammonium, was left for several months exposed to the air at a temperature from 10°—-15°. By this time tolerably large tabular crystals (4 to 5 millim. in diameter) and scales of nacreous lustre and violet colour had been deposited. They were washed free from the basic nitrate and were found to consist of carbonate of didymium. 0.4274 gram, pressed between filter-paper, were heated and left 0.2331 gram D1,0,. 0.5033 gram were heated together with bichromate of potash in a current of dry air and gave 0.1194 gram H,O and 0.1083 gram COQ. DrpymiuM. il In percent: Cale Dire ee ee 54.54 332 54.61 COLE RE 21.52 132 2 T ER ÖREN AR cs 23.72 144 23.68 99.78 608 100.00 Spec. Grav: 0.8456 gram, t? 15° sp. Gr. 2.850 0.5142 » » » De KRT Mean of both determinations: 2.861. Molecular volume: 212.5. Crystalline form. The carbonate is, according to the determina- tions of Mr. C. Morron, rhombic and isomorphous with lanthanite. RED SC SEA pall exc. Planes: oP; co P; o P oc. The plane of the optical axes is, as on the lanthanite, parallel to oo Po. One of the bisectrices of the optical axes goes out on the basic plane. Carbonate of didymium and potassium Dik2CO, + 6H,0. On mixing a solution of acetate of didymium with an excess of bicarbonate of -potassium a gelatinous and bulky precipitate was thrown down. It was left in the liquid for some time and had then changed into brillant lilac-coloured needles. The salt was pressed between filter- paper and subjected to the following analyses: 0.7721 gram lost by 110° 0.2018 gram H,O. 0.8372 gram gave 0.3376 gram Di,O, and 0.1597 gram KCl. 0.8632 gram gave 0.3457 gram Di,O, and 0.1653 gram KCl. 22 BP. BUE, In percent: Cale DROLE — 40.32 40.05 166.0 40.58 Iu mu — 12.04 12.09 47.1 11.51 CO ae — — — 88.0 — LOT A o ocior 26.14 — — 108.0 26.40 409.1 The composition agrees perfectly with that of the corresponding salt of samarium. In my paper on didymium of 1874) I arrived on caleulation at the same formula, but with only 2H,O. The salt then analysed was dried over oil of vitriol and had lost 4H,O. Nitro-oxalate of didymium NO: Di I C,0,H CLO, E 11H50 Di | CORE | NO, A solution of oxalate of didymium in nitric acid deposits by slow evaporation over caustic potash at the ordimary temperature beau- tiful, brillant and transparant, red crystals, sometimes of considerable size (2—3 centimetres). The salt is unstable and emits in the air nitric acid. It is also decomposed by pure water. I. a. 0.7856 gram left on ignition 0.3075 gram Di,O,. b. 0.4950 gram was decomposed with ferrous chloride and hy- hydrochloric acid, and gave 25.2 cub. cent. NO of the t? 17°.5 and under the barometrie pressure of 750 m.m. c. 0.6563 gram was burnt with oxide of copper and the nitro- gen determined as usual by the Dumas method. 17.6 cub. cent. nitrogen, i" 17°, barometric pressure 750 m.m., were thus obtained. d. 1.0215 gram was burnt with chromate of lead and gave 0.2519 gram H,O and 0.3169 gram CQ). 1) Bihang till K. Sv. Vet. Akad. Handlingar II, N:o 8, p. 20. DipYMIuM. 23 IL. a. 0.5714 gram gave by ignition 0.2225 gram Di; Os. b. 0.7013 gram gave by the same method as I b. 37.1 cub. cent. NO, t? 18°, pressure 762 m.m. In percent: it II. Cale BO ems 39.14 38.94 332 38.07 Ben 25.38 — 216 24.77 NRO T „irn; 11.16—11.82 11.77 108 12.39 Eee. * 94.66 — 216 24.77 872 100.00 There is some doubt as to the number of mols. of H,O, which the salt contains, as I have found too much Di,O, and too little N,0,, but it seems to me most probable that the formula given above is the right one. Spec. Grav: 0.6429 gram, small crystals, t? 13°.2 sp. Gr. 2.424 0.6587 » » » D» 3. » 5. S958 Moleeular volume: 359.7. Vanadates of didymium. l. Orthovanadate. DiVO,. If neutral solutions of metavanadate of ammonium and nitrate of didymium be mixed, a grayish, finely divi- ded precipitate is thrown down, which on washing easily passes through the filter. The precipitate was mixed with an excess of chloride of so- dium and heated to bright redness. After cooling and dissolving out the chloride of sodium an amorphous grayish powder was obtained. 0.8095 gram was dissolved in hydrochlorie acid, sulphurous acid was added to reduce the vanadic acid, and then oxalic acid. The preci- pitated oxalate of didymium left on ignition 0.5166 gram Di,O,. The filtrate from the oxalate was evaporated to dryness and heated to destroy the oxalic acid. Nitric acid was then added and the whole evaporated. On igniting the residue 0.2910 gram V,0; was obtained. It contained 0.0084 gram Di,O,. The analysis had thus given 0.5250 gram Di,O, and 0.2826 gram V,O,. 24 P. T. CLEVE, In percent: eue Di; sc dde 64.85 332 64.59 VOR opas e 34.91 182 35.41 99.76 514 100.00 Spec. Grav: 1.7336 gram, t^ 21°.2 sp. Gr. 4.963 0.7765 » » » » » 4.959 Mean of both determinations: 4.961. Molecular volume: 51.8. 2. Acid salt. D1,0,,5V,0,+28H,0. A solution of bivanadate of sodium gives with nitrate of didymium an amorphous yellow preci- pitate, probably of the above salt, and the filtered solution deposits soon brillant red crystals. 0.5458 gram lost at 100° 0.1332 gram H,O or 24.40 percent. 0.6980 gram lost at about 350° 0.1982 gram water and gave, by the same method as adopted in analysing the above salt, 0.1339 gram Di,O, and 0.3595 gram V,0.. : In percent: Se DisO ee 19.18 332 19.01 VO Aare 51.50 910 52.12 HEROES 28.39 504 28.87 99.07 1746 100.00 The loss at 100° corresponds with 24 mol. H,O cale 24.74. Spec. Grav: 1.150 gram, t? 18°.5 sp. Gr. 2.492 = 0.4294 » De) » » 2.497 Mean of both determinations: 2.494. Molecular volume: 350. DipyMium. 25 Crystalline form monosymmetric: a:b:c= 1.61389: 1: 1.63433 8118 Planes: ooP; oP; oo Poo; +Poo; —Poo; +P. (C. MORTON). Formiate of didymium Di3CHO,. This compound was obtained by boiling the oxide of didymium with dilute formic acid. The salt is a light violet powder, composed of microscopic needles. Heated it leaves the oxide in finely divided state. 0.4982 gram, dried at 100°, gave by evaporation with sulphuric acid 0.5119 gram Di,3S0.. In percent: end DOO ep cy 59.64 166 59.93 CH ON AT CRE (40.36) EET 40.07 100.00 271 100.00 Spec. Grav: 0.4616 gram, t? 20°, spec. Grav. 3.433 0.8500 » >.» » » 3.427 Mean of both determinations: 3.430. Molecular volume: 80.8. Acetate of didymium I. Di3C,H,O,+H,O. On evaporating on a water-bath a solution of oxide of didymium in acetic acid fine needles of red colour are deposited. 0.5467 gram gave by ignition 0.2699 gram Di,O,. 0.7621 gram gave 0.3765 gram Di,O,. Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. 4 Cale DOME 49.37 49.40 166 49.26 C,H;0; RE — 153 — SO SSSR — -— 18 — 331 II. D136,H, 0, + 4H,O. It crystallises at a temperature of about 15° in large, well formed tabular crystals which lose at 110? 3H,O (found 13.84, cale 13.81). 4 1.250 gram gave 0.0533 gram Di;O,. In percent: Calc DOS an er 42,64 166 42.46 CHOCO = 153 = ENTE ERS — ie — 391 Spec. Grav. of the anhydrous salt. 0.9095 gram, t? 16*.5, sp. Gr. 2.190 0.8750.» aw Rx 95 Moleeular volume: 150.1. Spec. Grav. of the monohydrated salt. 1.0219 gram, 1% 20%, sp, Gr202:230 OCR = De Mean of both determinations: 2.237. Molecular volume: 150.6. Spec. Grav. of the tetrahydrated salt. 0.6909 gram, t? 13*5, sp. Gr. 1.884 Loss Ds OD Da | > MAN Mean of both determinations: 1.882. Molecular volume 207.8. The anhydrous salt, used for the determinations, was perfectly soluble in water and gave on spontaneous evaporation crystals of the salt II. It is very remarkable that the specific gravity of the anhydrous salt was found lower than that of the monohydrated salt. DIDYMIUM. Crystalline form of II asymmetric: a:b:c= 1.91305 : 1 : 2.21946 a = 90° 19° 40”; 8 = 104° 33° 50”; y = 90° 19’ 20”. Planes: oo P o»; oP; P o5; P5'P; P; P. (C. Morton). Propionate of didymium Di3C,H,0, + 3H,O. Dilute propionic acid dissolves the oxide of didymium, and the solution deposits on evaporation at the ordinary temperature violet prisms, which are tolerably soluble in water. They lose their water of crystal- lisation slowly in the air. 0.3300 gram of the crystallised salt lost at 100° 0.0430 gram and left on ignition 0.1322 gram D1,0,. 0.7070 gram lost at 100° 0.0925 gram and left 0.2844 gram Di1,0,. gram CO.. In percent: BIER Sa Iu 40.06 40.23 — ROR oT ut 13.03 13.03 — Spec. Grav. of the crystallised salt: 0.6218 gram, t? 12°.5, sp. Gr. 1.741 OG465 ee else 3518855 Moleeular volume: 238.4. Spec. Grav. of the anhydrous salt. 0.5351 gram, t? 125.5, sp. Gr. 1.861. Molecular volume: 194. 0.3327 gram gave on combustion 0.1554 gram H,O and 0.3196 Cale 166 40.00 108 26.02 21 5.06 120 — 415 54 13.01 28 PEDI OLEVE; Crystalline form monosymmetric. Crystals protracted parallel to the orthodiagonale. a:b:c= 1.32544 : 1 : 1.0642 B = 76°53’ Plaues: oP; œ Po; + Po; Poo; oP. (C. Morton). Ethylsulphate of didymium Di3C,H,;, 380, + 9H, 0. This compound was obtained by double decomposition of the ethylsulphate of barium and the sulphate of didymium. The salt cry- stallises well in large light-red crystals. It loses 33.24 percent water and alcohol at 100°. 0.4386 gram gave 0.1861 gram Di,3SQ,. In percent: ) Calc Di Of Saat 24.63 166 24.45 (O;H250,,0 —— - — 351 — jo Olen yey NES — 162 — 679 Spec. Grav: 1.3702 gram, crystals, t 17°.s, spec. Grav. 1.860 1.0744 > » t 18° » » 1.867 Mean of both determinations: 1.863. Molecular volume: 364.5. Crystalline form hexagonal. Optical negative, splendid crystals, protracted parallel to one of the horizontal axes of oo P and capped by a plane of oP, parallel to the axis. a:c = 1: 0.50843. Planes: oo P; oP2;2P2;P;2P2. (C. Morton). DiDYMIUM. 29 SPECIFIC GRAVITIES AND MOLECULAR VOLUMES OF THE ANA- LOGOUS COMPOUNDS OF DIDYMIUM AND SAMARIUM. Didymium Samarium b Sp. gr. M. vol. Sp. gr. M. vol. ERU MERE RER ET 7.179 46.2 8.347 41.7 NG Il. 2.286 155.9 2.383 153.0 HUMO sc ehe 5.751 33.6 7.017 28.7 SOON sc. 2.810 174.4 2.971 167.6 HO An+ OHO). oro 2.663 274.5 2.742 269.5 BB AUT TOHS OL En 3.304 302.1 3.390 296.7 Meet TÖMS HO. Dunn 2.689 288 2.712 288.5 BEINOLH6HLOF. 2. ws 2.249 193.9 2.375 186.9 HOSE De 3.760 112 3.793 113.1 $2390 '5 Salo) ea oe sena 3.667 156 3.898 150.8 ReoSO, + SH ON 3-2 we: - 2.829 253.1 2.930 249.6 ERUHESSOL- Dr we 3.080 114.3 3.191 112.8 1,250, 24H,0 on as . - 2.575 164.7 2.675 161.5 NERO ER 4.442 160.5 4.077 178.8 ERDE EE. CE 3.839 121.7 4.113 115.5 a en mers 5.700 35.3 6.048 34.6 BF OL 3.845 155.8 3.487 151.7 mV On 12840: ...:2... 2.494 700 2.524 698.0 J ECC RSR 3.430 80.8 3.733 76.35 PEM OPEL > ee 2.157 150.1 2.208 148.1 EDCSIS0, r4H,0. ...... 1.882 207.8 1.940 205.7 FREE OS M a ve före ve 1.861 194 1.894 194.8 MO + 3H Öl À, . : …. 1.741 238.4 1.786 237 HOCH, 950,+9H,O. ss . . 1.863 364.5 1.879 365.6 From the above list it seems as a general rule that the compounds of. didymium are lower in density than the compounds of samarium, but, on the other hand, the molecular volume of the didymium-compounds is larger. Still there are some exceptions. The density of the anhydrous selenate of didymium has been found higher than that of the samarium- salt, an exception which I cannot explain. The molecular volumes of the chloroplatinates, the periodate, the anhydrous propionate and ethyl- sulphate of didymium are slightly less than the volumes of the corre- sponding samariumsalts, which I will ascribe to inexactness in the de- terminations or perhaps impurities. B 2 "E ' * p - & \ $7 bent und and ORT ton | doth aq YA ee PCT ! RS DE ] BEITRÄGE ZUR KENNTNISS DER ANATOMIE UND SYSTEMATIK DER GLOEOLICHENEN K. B. J. FORSSELL. (AN pr; K. GESELLSCHAFT DER WISSENSCHAFTEN ZU UPSALA EINGEREICHT D. 17 Aprit 1885). STOCKHOLM GEDRUCKT IN DER CENTRAL-DRUCKEREI 1885. Ze "Tw [| | T4 M " Mel i E AL LE " em P Pa INHALTSUBERSICHT. COODPENIS. RE ee eee eee ANE en I. Die Charaktere der Gloeolichenen und ihre systematische Stellung...... I Die len nee ones ae one eene. III. Das Hyphensystem und der innere Bid dus HAUSSE RER PR DIE A pothecientund Spermoromien --- u a nn Nee Drenbintherllune: der Gloeolichenen 2 ee en IU Cbensiclitkden Antenne eee ee ne nee een Grayprotneler (MEHR HO RSS ESG Armee en Rs, ce oU Lem E EI EU eNODSISM (NLS) MILO SS Sait SE N PE Re I ce SOS dc == = eet TEE JELLO ONTO, ARORA a erie Se ee es LM N RS SE ee a LIE Une NO DS UMA UN IIS BIO RSS eee ae ae aes eee ae eee nee JUS NOUS Re et = nee T D o q* À VN m ÜollemonSsTatam N ee eee FE HOLD MAR, RE NE ee E a oo rr BRSCEOTEEHTANWÄSSE)MHIORSST ee eee ee a re I iu Rec AM MIA SES) MH OHSS Re ee ee en AC 17 E77 IS pre eines oe See ee clare Le AS, OC) NA tae oo oe © oco VII. Vergleichende Uebersicht über die geographische Verbreitung der Gloeolichenen und ihr Vorkommen auf verschiedenen Substraten ... MEE klrung der Abkürzungen — el Die Apkürzunzen, bei, Intteratun-Citatene eo NE See eee 2. Die Abkürzungen der citirten Flechten-exsiccaten .-- ------ ------------ --- ------ Late NON SSI ER een M E . P i LÁ À ~ 4 i | x t | : = 7 i ee re j ^ "T nie: 4 Le M wis d j 4} à 4 - ? D ks I L * I { ! - 4 i D. Geschichte der Lichenologie zeigt uns, wie der Satz von Linné »omnis vera cognitio cognitione specifica innitatur» in absurdum getrieben wer- den kann. Sie zeigt, dass eine einseitig getriebene Forschungsmethode nicht geeignet ist die Wissenschaft vorwürts zu führen oder Ergebnisse bestehenden Werthes zu gewinnen, sondern dass umgekehrt die systematische Behandlung einer Pflanzengruppe mit der anatomisch-morphologischer Untersuchung Hand in Hand gehen muss. Auch nachdem durch die Verbesserung der Mikroskope in den übrigen Zweigen der Botanik das Interesse für das Studium der anatomisch-physio- logischen Verhältnisse angeregt war und dadurch der botanischen Forschung eine neue Richtung gegeben, blieb dennoch fortwährend in der Lichenologie die deskriptive Methode fast alleinherrschend. Freilich kam auch in dieser Disciplin das Mikroskop als ein unentbehrliches Hülfsmittel zur Anwendung, aber man studirte fast ausschliesslich den Bau der Apothecien und vor Allem das Aussehen der Sporen und Spermatien. Man begnügte sich die mehr oder weniger minutiösen Verschiedenheiten der Apothecien bei nahestehenden Arten anzugeben, aber den anatomischen Verhältnissen des Thallus und besonders seiner Entwickelungsgeschichte, dem Bau und dem Aussehen der Gonidien- und Hyphensysteme eignete man selten Aufmerksamkeit. Schon im Jahre 1825 hatte jedoch F. G. Watirori’) mit Schärfe die Einseitigkeit gerügt, womit das Studium der Flechten auch zu seiner Zeit betrieben wurde. Wenn er auch darin zu weit ging und besonders gegen Acuarius eine Schärfe der Polemik richtete, welche nicht zu vertheidigen !) WarLR. Naturgesch. d. Fleeht. I. p. XXXI—XXXVIII. Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. 1 2 Kk. B. J. FonssELL, ist, mangelte es ihm doch nicht an Anlass zu Anmerkungen. »Nichts hat sich wohl trügerischer in der Pflanzenkunde bewährt als das leidige Haschen nach neuen Arten. Die Kenntniss der Flechten ist bereits ein Opfer dieser schonungslosen Sucht geworden und es wird ein unwiderruflicher Verstoss bleiben, dass man der Nothsucht, welche AcHartus an seinem Kinde verübte, so spät auf die Spur gekommen ist» (1. c. p. XXXII). »Eine Vernachlässigung der physiologischen und anatomischen Erörterungen der Flechtenkörpers. ..... Für Acharius blieb jede, mit Uebereinstimmung der Natur eingeholte, phy- siologische und anatomische Ergründung, eine Terra incognita. ...... Nirgends beschäftigte ihn die Frage: ob und welche Grundformen in den Flechten vorherrschen? und desshalb war es ihm eins, die fremdartige Oberhaut emen Flechtenthallus zu nennen, wenn sie nur äusserlich an Farbe übereinstimmte» (l: ce. p. XXXIII—XXXIY). Manche verdienstvollen systematischen Arbeiten datiren freilich von der Zeit, wo das Mikroskop in der Lichenologie zur allgemeineren Verwendung kam, und dem Studium der Flechten ward ein lebhaftes Interesse zugewandt, aber die im Jahre 1852 von L. R. TuzAsNE herausgegebenen, noch heutzutage trefflichen, Mémoires pour servir à l'histoire organographique et physiologique des Lichens war die einzige Arbeit, welche die Anatomie und Physiologie der Flechten eingehender behandelte. Erst nachdem SCHWENDENER im An- fang der Sechziger seine auf umfassenden und genauen Studien gegründeten Untersuchungen über den Flechtenthallus veröffentlicht hatte, und besonders nachdem er mit seiner Theorie über die Algen-natur der Gonidien hervorge- treten war, kann man sagen, dass das Interesse für die Anatomie und Ent- wickelungsgeschichte der Flechten ins Leben gerufen ward. Die Manie »neue Arten» zu beschreiben hat jedoch noch nicht auf- gehört sondern fast mit jedem Jahre zugenommen. Die Schwierigkeit über diese zahllosen »Arten» eine geordnete Uebersicht zu gewinnen wird dadurch immer grösser. In kleineren Aufsätzen, die in mehr oder weniger schwer zu- gänglichen Zeitschriften und Verhandlungen der Akademien zerstreut sind, in Flechtenfloren, welche unbedeutende Gebiete umfassen, sind die meisten Arten beschrieben, oft so unvollständig und ungenau, dass man ohne Zugang zu Originalexemplaren unmöglich herausfinden kann, was eigentlich berücksichtigt wird. Die grosse Verschiedenheit in der Begrenzung der Gattungen, welche bei verschiedenen Verfassern sich findet, macht es oft nicht einmal möglich zu entscheiden, zu welcher Gattung eine beschriebene Art am richtigsten hinzuführen sei. Einige Verfasser bereichern auch die Wissenschaft mit »neuen» Flechtenarten, ohne dass sie als nöthig erachten auf die Arbeiten ANATOMIE UND SYSTEMATIK DER GLOKOLICHENEN. 3 Anderer gebührende Rücksicht zu nehmen, und ohne dass sie von bereits beschriebenen, mehr oder weniger nahestehenden, oft genug identischen For- men genügende Kenntniss besitzen. Wenn dazu die sehr wechselnde Auf- fassung des Artenbegriffes kommt, welche besonders, seitdem man anfing chemische Reaktionen als Artcharaktere anzuwenden, aufgekommen ist, ist es leicht einzusehen, welches Wirrwarr zur Zeit in der systematischen Liche- nologie herrscht. Dieser Theil der Lichenologie arbeitet mit einem ungeheuern Materiale und ist nunmehr ein Chaos ohne Gleichen. So ausschliesslich hat sie sich der »cognitio specifica» gewidmet, dass sie die »cognitio vera» ganz aus dem Gesichte verloren hat. Wenig frommt es der Lichenologie die Zahl der be- schriebenen Flechten mit einem Dutzend »neuer Arten» noch mehr zu ver- grössern, wenn nämlich dieses Artbeschreiben nicht mit einer kritischen Be- handlung der Gattungen (Gruppen) im Ganzen verbunden wird. Was die Lichenologie zur Zeit vor Allem bedürftig ist, sind nämlich Monographien über grössere oder kleinere Flechtengruppen. In dieser Arbeit habe ich eine allgemeine anatomische und systema- tische Uebersicht über die Gloeolichenen zu liefern gesucht. Obgleich gewiss nicht selten, sind sie jedoch wenig studirt. Wegen ihrer Kleinheit entgehen sie leicht der Aufmerksamkeit, und ihr Studium ist ausserdem mit ziemlich grossen Schwierigkeiten verknüpft, was auch die Lichenologen mit wenigen Ausnahmen von einer näheren Untersuchung derselben abgeschreckt hat. Sie führen uns die niedrigsten Formen aus der so eigenthümlichen Abtheilung der Flechten vor; bei ihnen tritt das Flechtenleben in seiner einfachsten und ursprünglichsten Form auf, und durch ein sorgfältiges Studium dieser Flechten dürfte man am sichersten zu vollständigerer Einsicht in der Natur der Flechten gelangen. Es ist nicht meine Absicht in dieser Arbeit die Arten innerhalb der verschiedenen Gattungen der Gloeolichenen kritisch zu behandeln. Dazu ge- hörte bei weitem mehr Zeit und Material, als was ich zu meiner Verfügung gehabt habe. Ebensowenig habe ich neue Arten aufstellen wollen, obgleich ich dies in mehreren Fällen hätte thun können. Mein Wunsch ist nur der gewesen das bereits vorliegende Material zu bearbeiten um dadurch eine aus- führlichere und vollständigere Uebersicht der einzelnen Arten vorzubereiten. Wenn die Zeit und übrige Umstände es erlauben, ist es auch meine Absicht künftig in besonderen Monographien die verschiedenen Gattungen zu behan- deln; vorläufig dürften die » Conspectus specierum» ausreichen, welche in dieser Abhandlung bei jeder Gattung gegeben werden. 4 K. B. J. FonssELL, Hier habe ich nur das Folgende bezweckt: 1) die Anatomie der Gloeolichenen vorzugsweise den Ban des Thallus in ihren Hauptzügen zu erörtern; 2) näher und bestimmter die hierhergehörigen Gattungen zu charakteri- siren und dieselben den Familien unterzuordnen; 3) alle in der Litteratur erwähnten, von verschiedenen Verfassern be- schriebenen Gloeolichenen-arten zusammenzuführen; 4) Jede von diesen Arten zu der Gattung zu ziehen, der sie nach der gegebenen Uebersicht der Gattungen gehört; 5) unter jeder Art möglichst vollständig die verschiedenen Synonyme anzuführen, welche besonders in gewichtigeren Arbeiten vorkommen: 6) die geographische Verbreitung der Arten kurz anzugeben. Das dieser Abhandlung zu Grunde liegende Material ist ein sehr be- deutender. Von den meisten Arten habe ich nämlich Gelegenheit gehabt Ori- ginalexemplare zu untersuchen, und von den in Skandinavien vorkommenden Gloeolichenen standen mir sehr reichen Sammlungen zur freier Verfügung. Diese Vortheile verdanke ich der Güte des Herrn Professor Dr. Tu. M. Frins, welcher nicht nur seine eigenen, kostbaren Flechtensammlungen und unter seiner Obhut stehenden Flechten-exsiecate zu meiner Disposition gütigst ge- stellt, sondern auch die grosse Freundlichkeit gehabt von öffentlichen und pri- vaten Sammlungen in Genève, Helsingfors und Paris mir Material für meme Untersuchungen zu verschaffen. Ferner habe ich den Herren Professoren H. Loska in Budapest, J. Mürser in Genève und CH. FraHavrr in Montpellier meine Erkenntlichkeit zu bezeugen wegen der Bereitwilligkeit, womit sie erwünschte Auskunft mitgetheilt haben und Originalexemplare zur Unter- suchung übergeben. NS : ANATOMIE UND SYSTEMATIK DER GLOEOLICHENEN. 5 I. Die Charaktere der Gloeolichenen und ihre systematische Stellung. GLOEOLICHENES Tr. Fr. Lich. Scand. p. 10. Ascolichenes gonidiis Chroococcaceis præditi. Seit Alters her und in den meisten Flechtensystemen hat man mit dem Namen Gallertflechten (Homolichenes Tu. Fr., Lichenes homoemerici WALLR., Kors., Byssaceæ Fr., Lichenes gelatinosi Avcr., Collemacei Nyu., Phycolichenes Mass.) eine grosse Abtheilung der Flechten unterschieden. Ihre Gonidien sind immer Phycochromaceen, und als solche finden sich Algen representirt, folgenden Familien angehórend: Nostocacee, Riculariacee, Scytonemacee, Stigo- nemacee und Chroococcacee. Die Gallertflechten werden ferner theils dadurch ausgezeichnet, dass die Membranen nach Anfeuchtung zu einer gallertartigen, homogenen Pulpa verschmelzen, theils im allgemeinen auch dadurch, dass verschiedene Rinden-, Mark- und Gonidien-schichten im Thallus nicht differen- zirt worden sind. Mitunter ist jedoch der Thallus von einer deutlichen pseudoparenchymatischen Rindenschicht umgeben; ebenso sind die Gonidien bisweilen am Rande des Thallus viel dichter angehäuft als in den centralen Theilen, so dass dort eine festere Umhüllung, eine schützende und stützende Gonidienschicht gebildet wird. In mehreren Beziehungen bieten die Gallertflechten nicht unwesentliche Verschiedenheiten dar, und sowohl hierdurch als besonders auch durch ihr Verhältniss zu gewissen benachbarten Gattungen z. B. Lecothecium Truv., Pannaria (Dxr.) zeigt sich die künstliche Begründung dieser Abtheilung hin- reichend. Die Gallertflechten lassen sich in mehrere kleinere Gruppen vertheilen. Schon in seiner ersten Arbeit) über die Anatomie des Flechtenthallus (1860) . unterschied ScHWENDENER unter den Gallertflechten eine (nicht benannte) Gruppe, ') SemwENp. Bau u, Wachsth. d. Flechtenth. p. 21 Not. 6 K. B. J. FORSSELL, durch »Gonidienkugeln mit dichotomisch verzweigtem Stiele» charakterisirt und am nächsten den Gloeolichenes Tu. Fr. entsprechend. Mehr eingehend be- schreibt er”) im J. 1863 diese Gruppe unter dem Namen Omphalariacee. Tuwarres hatte doch schon im J. 18497) auf das verschiedene Aus- sehen aufmerksam gemacht, das die Gonidien bei verschiedenen Flechten zeigen, und aus diesem Grunde die Flechten in 4 Gruppen eingetheilt, von denen die dritte Flechten mit Gonidien dem » Coccochloris»-typus angehórig (Gloeo- lichenen) umfasst. Kurz darauf (1854) wurden die Gallertflechten von MassaLongo °) in mehrere Ordnungen (ohne Angabe der Charaktere) vertheilt, worunter fol- gende zwei zu bemerken sind: Omphalariee (mit den Gattungen » Homothecium, Omphalaria, Physma, Enchylium ete.») und Phylliscee (mit den Gattungen » Phylliseum, Panlia ete.»). In Mass. Sched. erit. (1855) bilden Omphalariece eine Tribus der Ordnung Collemacei und fasst folgende Gattungen um: Om- phalaria, Thyrea Mass. ad int, Ænchylium (Acn.) Mass, Psorotichia und Atichia Fuor.?, wogegen Phylliscee eine Ordnung, die Gattungen Phylliscum und Theliynya Mass. umfassend, fortfahrend ausmachen. In verschiedenen Arbeiten kommt dann Omphalariacee ( Omphalariece) in ziemlich verschiedenen Bedeutungen vor. Wir ziehen es vor, wie KÖRBER u. a. es thun, es als Namen für eine aus gewissen Gattungen gebildete Familie zu benutzen und nehmen für diese Gruppe als den am meisten be- zeichnenden den von Tu. Fries in seinem gonidiologischen System eingeführten Namen Glocolichenes auf. In Tu. Fries Lich. Scand. p. 10 bilden die Gloeolichenen die vierte seiner 6 Flechten-Klassen und werden mit folgenden Worten charakterisirt: »gonidiis glaucocirescentibus, membrana crassa gelatinosa involutis, divisione. ve- petito-dichotoma sese. multiplicantibus.» Besonders werden die Glocolichenen dadurch ausgezeichnet, dass die Gonidien aus Algen gebildet sind, welche der Familie Chroococcacece Name. !) ScHwENnD. Fleehtenth. IIT. p. 189. *) Tawaires Versuch einer Hintheilung der Fleehten nach den Gonidien ist der erste, der in dieser Richtung gemacht worden ist, und erregt dadurch Interesse. Diese gonidiologische Eintheilung der Flechten hat folgendes Aussehen: »1. The Zichens proper; 2. Collema, Leptogium, ete. ; 3. Synalissa and Paulia; 4. Mastodia:» Jenen 4 Typen entsprechen folgende Algen-Gattungen: »Pleurococcus, Nostoc, Coc- cochloris and Ulva (U. crispa)». Tawarr. Gonid. Lich. p. 221. *) Mass. Neag. p. 7. ANATOMIE UND SYSTEMATIK DER GLOBOLICHENEN. 1 angehören. Die Art der Theilung der Gonidien (siehe hierüber im nächsten Kapitel) ist auch sehr charakteristisch. Abgesehen von den Arten, wo es schwierig ist den Algentypus der Gonidien zu erkennen, bilden die G/oeoli- chenen innerhalb des Flechtensystemes eine sehr distinkte Abtheilung. Darum sind sie auch in verschiedenen Flechtensystemen mit Ausnahme des Nyraw- per’ schen ') gewöhnlich als eine besondere wenn auch etwas verschieden be- srenzte Gruppe ausgeschieden. *) In Betreff der Eintheilung der Gallertflechten weicht NYLANDER von anderen Ver- fassern sehr ab, wie aus der folgenden Uebersicht der Familien Ephebeacei NYL. und Collemacei Nyt. erhellt. Sie wird hier mitgetheilt, da in sie, soweit möglich ist, alle die Gattungen auf- genommen sind, womit NYLANDER besonders in der letzten Zeit die Lichenologie bereichert hat, und jene Gattungen als in den sehr verschiedenen Arbeiten beschrieben ziemlich schwer zu finden sind. In den Fällen, wo es nicht deutlich genug einleuchtet, zu welcher Ab- theilung NYLANDER eine gewisse Gattung führt, ist vor dem Gattungsnamen ein ? ge- druckt. Die Gattungen, die zu den Gloeolichenen gehören, sind der Uebersichtlichheit wegen mit grésserem Stil gedruckt. Fam. L EPHEBEACEI. Trib. 1. Sirosiphei. Sirosiphon Kürz. (= Stigonema €. A. Aa.). Gonionema Nr. Class. I. 1855 (= Thermutis Fn. Fl. Scand. 1835). Spilonema BORN. Trib. 2. Pyrenopsei. Pyrenopsis Nyt. Subgen. 1. Eupyrenopsis Nyr. Fl. 1881 p. 2. Subgen. 2. Cladopsis Nyt. Fl. 1881 p. 2. Euopsis Nvr. Fl. 1875 p. 363. Trib. 3. Homopsidei. Subtrib. 1. Ephebei. Ephebe NYL. Ephebeia Nvr. Fl. 1875 p. 106. Subtrib. 2. Phylliscoidei. Phylliseum Nr. Subgen. Pyrenopsidium Nyt. Fl. 1881 p. 6. Collemopsidium Nyr. Fl. 1881 p. 6. Meaymopsis Nvr. Fl. 1875 p. 102. (Siehe Minxs Fl. 1880 p. 204). Fam. II. COLLEMACEI. Trib. 1. Lichinacei. Pterygium NYr. Class. I. 1855. (Schon von Correa (1806) und ENDLICHER als Namen einer Dipterocarpaceen-Gattung gebraucht). Lichina C. A. AG. Lichinodium Nyu. Fl. 1875 p. 297. Lichiniza Nyu. Fl. 1881 p. 6. ? Leptogidium NYL. Fl. 1873 p. 195 Not. ? Asirosiphon NYL. Obs. lich in Pyr. or. Caen p. 47. 8 K. B. J. Forsseui, Dagegen ist der systematische Rang diese Gruppe in verschiedenen Systemen ziemlich verschieden. Im gonidiologischen System des TH. FRins bildet sie, wie schon genannt ist, eine der 6 Klassen, worin die Flechten eingetheilt werden. So auch bei Trevisax '), der aber diese Klasse Omphala- riacee nennt. Bei Mörner ”) und Massatonco °) bildet sie eine Tribus, bei TUCKERMAN *) eine Sectio, bei KürBer”) und STIzENBERGER ") eine Familie; während Srein *) die hieher gehörenden Gattungen (mit Ausnahme des Phyl- liscum Nyı., das auch von den meisten anderen Verfassern unter eine be- sondere Gruppe gezogen wird) direkt zu der Familie Collemacee hinführt. Diese Verschiedenheit der Auffassung von dem systematischen Rang der Gloeolichenen steht natürlicher Weise im engsten Zusammenhang mit der Trib. 2. Collemei. Synalissa FR. Synalissopsis Nyr. ap. Srız. Helv. p. 5. Synalissina Nvr. Fl. 1883 p. 554. Omphalaria (GrR.) Anema Nvr. Fl. 1879 p. 353. Paulia Fer. Collema AcH. Collemodium Nyr. Fl. 1875 p. 106. Dichodium Nr. Lich. Nov. Caled. 1868 (= Physma Mass. 1854). Nematonostoc Nvr. Bull. Soc. bot. Fr. 1873 p. 264. Leptogium FR. Subgen. Homodium NYL. Fl. 1884 p. 391. Subgen. Amphidium Nvv. Fl. 1873 p. 195. (Schon von NEES yon ESEN- BECK in STURM Deutschlands Flora. II Abth. Bändehen 5. Heft 17. Nürnberg 1833. als Namen einer Gattung der Bryineen gebraucht.) Siehe Tuck. Obs. lich. No 4 p. 183—4. Leptogiopsis Mürrn. Arc. Fl. 1882 p. 291; Nvr. Fl. 1884 p. 211. (Dieser Name schon im 1880 von TREVISAN in Garovogl p. 73 verbraucht). Pyrenidium Nyr. Fl. 1865 p. 210. ? Lichinella NyL. Fl. 1873 p. 195. Obryzum WALLR. Hydrothyria Russ. Collemopsis Nyx. Fl. 1873 p. 17 (= Psorotichia Mass. 1855). Subgen. Psoropsis NyL. ap. Srız. Helv. p. 17. É Heterina Nr. Ramalodium NYL. ap. CRowB. Austral. Lich. 1879 p. 392. Sarcosagium Mass. (Siehe TH. Fr. Lich. Scand. p. 398.) Aphanopsis NYL. Fl. 1882 p. 456. !) Trey. Garovagl. p. 67. *) Mürr. Princ. d. Classif. p. 81. ) Mass. Sehed. erit. p. 14. ) Tuck. Syn. North Amer. Lich. p. 135. *) Kore. Syst. Lich. p. 422; Par. lich. p. 428. ) Stiz. Flechtensyst. p. 143. / ) STEIN Flecht. p. 371. ANATOMIE UND SYSTEMATIK DER GLOEOLICHENEN, 9 Frage, auf welche Principien ein Flechtensystem zu basiren ist. Da indessen unsere Ansichten in dieser Frage von denen anderer Verfasser etwas ab- weichen, dürfte es angemessen sein die Gründe unserer abweichenden Meinung ein wenig zu erörtern. Von dem Gesichtspunkt der SCHWENDENER' schen Theorie aus sind die Flechten bekanntlich Organismen-komplexe, aus emer Alge und einem Pilze bestehend. Bei gewissen Flechten ist die Alge vorwiegend, bei anderen bildet der Pilz (oder vielmehr der vorher gewesene Pilz) ') das vorherrschende Ele- ment; aber sowohl die Alge als auch der Pilz sind immer als koordinirte Begriffe in Verhältniss zu dem koordinirenden Begriffe: Ilechte, als ein physio- logisch selbständiger Organısmus genommen, zu betrachten. Gewöhnlich wird doch die Alge als eine Nebensache betrachtet, und die Flechten werden als »Pilze, die an Algen schmarotzen» aufgefasst. Diese Anschauung ruht aber auf einem Uebersehen der wahren Natur der Flechte. Die beiden Komponenten sind für die Existenz des Ganzen, als Flechte betrachtet, nothwendig. Fehlt der eine, wird »das Consortium» aufgelöst, und die »Flechte» existirt nicht als solche. Die Flechten sind also, morphologisch betrachtet, keine selbstän- digen Organismen, sondern Organismen-komplexe, die im System als ein Ap- pendix der Thallophyten anzureihen sind. Unter Flechtenart verstehen wir also die Vereinigung (mutualistische Symbiose) einer gewissen Algen- art mit einer gewissen Pilzenart. Da indessen sehr affıne Pilze mit ganz verschiedenen Algen sym- bioiren können [z. B. Peltigera (Wıwv.) Nxz. und Peltidea (Acu.) Nr., Pan- naria pezizoides (WEB.) Trev. und: Zecanora hypnorum (Horrw.) AcH., Jo- naspis epulotica (Acn.) TH. Fr. und Zecanora Prevostii (Fr.) Tu. Fr.], und da anderseits sehr verwandte Algen mit ganz verschiedenen Pilzen zusammen- leben können [z. B. bei Peltigera (Winp.) Nyr., Sticta (SCHREB.) (= Stic- tina Nyu.) Collema (Horrw.), kann man leicht einsehen, welche Menge von Verwandtschaftsverhältnissen entstehen kann. So sind z. B. bei Collema und Peltigera die Gonidien eng verwandt, aber die beiden bei jenen Gat- tungen flechtenbildenden Pilze sehr verschieden, bei Peltigera und Peltidea sind dagegen die flechtenbildenden Pilze deutlich nahe verwandt, die Algen aber weit verschieden. Wie soll nun dieses (um der Kemie ein Bild zu entlehnen) dekomponirte Verwandtschaftsverhältniss jener drei Flechtengattungen im »natürlichen» Flechtensystem ausgedrückt werden ? Das natürliche System giebt, wie bekannt, eine so geordnete Ueber- sicht von den thierischen und pflanzlichen Organismen, dass die näheren und 5 Forss. Stud. Cephal. p. 103 Note 2. — Forss. Lichenol. Unters. p. 180 Note 1. Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. 2 10 K. B. J. Forsseut, ferneren Verwandtschaftsverhältnisse darin ausgedrückt werden, wodurch es dabei auch der natürliche Stammbaum der Organismen wird. Das »natürliche» Flechtensystem, das in einem gewissen Grad ein kombinirtes Algen- und Pilz- system werden muss, sollte also die Verwandtschaftsbeziehungen der Flech- ten so ausdrücken, dass dabei auch ihre phylogenetische Entwicklung ange- geben würde. Deutlich ist doch, dass die phylogenetische Entwicklung der Flechten nieht in irgend welchem Zusammenhang mit ihren Verwandtschafts- verhältnissen steht; daher muss auch in dem System die phylogenetische Ent- wicklung der Flechten bei Seite gelassen werden. Aber wir wissen noch zu wenig von den gegenseitigen Beziehungen der Gonidien und der Hyphen und besonders von den Veränderungen, denen der eine Symbiont bei Symbiose mit einem anderen unterworfen ist, dass es möglich wäre im System die wirk- lichen Verwandtschaftsverhältnisse auszudrücken. Die Hoffnung em »natür- liches» Flechtensystem gegenwärtig aufstellen zu können muss man daher vorläufig fahren lassen, und man darf nicht auf das Flechtensystem dieselben Ansprüche machen wie auf andere Theile des Pflanzensystems. Manche verschiedenen Principien sind bei der Konstruktion des Flechten- systeme angewendet worden, und die verschiedenen Systeme zeigen daher auch grosse Verschiedenheiten. Mit Ausnahme von NYLANDER's System '), das ganz freistehend ist, und dem des Tu. Fries, wo die Verschiedenheit der Gonidien den Haupeintheilungsgrund bekanntlich ausmacht, hat man bei der systema- tischen Behandlung der Flechten hauptsächlich auf das Hyphensystem Rück- sicht genommen und die Gonidien fast gänzlich vernachlässigt. Unter den verschiedenen Flechtensystemen scheint uns das des Tu. Frirs auf die Verschiedenheit der Gonidien gegründete ohne Vergleich seinem Zweck am besten zu entsprechen eine übersichtliche, die natürlichen Ver- wandtschaftsverhältnisse, so weit möglich ist, nicht übersehende Gruppirung zu geben; besondert gilt dies, wenn man ein Paar kleinere Modifikationen macht, die von Untersuchungen bedingt sind, welche der Zeit nach der Darstellung dieses Systemes angehören. Also sind die in den allerletzten Zeiten auseinandergesetzten Basidio- lichenen von den übrigen mit ascogenen Sporen versehenen Flechten abzu- trennen. Jene zeigen nämlich von diesen so grosse Abweichungen, das sie als eine besondere Gruppe abgesondert werden müssen. Ferner glauben wir, dass die Phycolichenen in drei Klassen zu theilen sind. Sie umfassen sonst Flechten mit Gonidien, drei verschiedenen "Typen (dem Nostoc-, Scytonema- ') Siehe hierüber Tu. Fr. Gen. Heterolieh. p. 41—46. ANATOMIE UND SYSTEMATIK DER GLOEOLICHENEN. 11 und Rivularia-) angehôrig. Freilich sind hieher gehörende Algen in gonidia- lem Zustand oft schwer zu unterscheiden, aber das Zusammenführen von mit drei verschiedenen Gonidientypen versehenen Flechten zu einer Gruppe sträubt sich gegen das Grundprincip, worauf das ganze System basirt ist. Schon vorher hat auch ScHWENDENER die Aufmerksamkeit darauf gelenkt *) und sich für eine Absonderung der Flechten, die Scytonema- und Rivularia- gonidien besitzen, unter eine eigene Klasse: Racoblennacee ausgesprochen. Es lässt sich doch fragen, ob nicht der volle Schritt zu machen ist, und die Phycolichenen in drei Abtheilungen, durch den verschiedenen Algentypus der Gonidien charakterisirt, zu theilen sind. Allerdings ist der Gonidien- typus bei einigen Phycolichenen (sensu Tu. Fm.) noch nicht klar gemacht, aber wann dies einmal geschehen ist, dürfte durch dieses System, wie genannt, eine übersiehtliche und gewissermassen auch natürliche Gruppirung der Flechten erlangt werden können. Innerhalb dieser 8 Klassen können und sollen die Flechten, so weit möglich ist, in parallelen Serien geordnet werden, wodurch der Vergleich zwischen den Flechten, die in Bezug auf die Gonidien abweichen, aber in Bezug auf das Hyphensystem übereinstimmen, erleichtert wird. Anstatt, wie z. B. im Körsger'schen System, beinahe ganz und gar den einen in die Flechten hineingehenden Komponenten (die Alge) zu übersehen, wird in Tu. Fries System auf die beiden Rücksicht genommen. Man erhält nämlich eine vertikale Serie, auf z. B. die Verschiedenheiten der Alge, und eine horizontale, auf die Differenzen des Hyphensystems gegründet. Es liegt wohl auch am Tage, dass wenn, wie wir es betrachten, als Flechtenart die Vereinigung einer gewissen Algenart mit einer gewissen Pilzart anzusehen ist, im System auf die beiden Komponenten Rücksicht zu nehmen ist, aber statt dessen hat man das Flechtensystem zu einem auf die Flechten applı- eirten Pilzsystem zu machen gesucht. Der Grund, worauf das gonidiologische Flechtensystem basirt ist, scheint uns völlig rational zu sein und deshalb be- sitzt auch dieses System vor den übrigen Flechtensystemen, die dargestellt sind, meines Erachtens entschiedene Vorzüge. Wir fassen also hier die Gloeolichenen als eine der 8 Klassen auf, worin die Ascolichenen wenigstens vorläufig eingetheilt werden dürften. ') ScHWEND. Erört. p. 24. 12 K. B. J. FonssELL, II. Die Chroococcaceen-Gonidien. An feuchten Felsen trifft man Chroococcaceen oft mit sowohl Archi- lichenen als anderen Flechten zusammen. In vielen Fällen ist es nicht leicht zu entscheiden, in welchem Verhältniss diese Algen zu dem Flechtenthallus stehen, ob die Symbiose der Hyphen und der Algenzellen eine mutualistische, antagonistische oder indifferente ist. ') Sehr oft ist die Symbiose indifferent; die Chroococcaceen-Zellen sind in diesem Fall ganz unverändert. Nicht selten sind derartige Algenzellen als Gonidien betrachtet worden, wie z. DB. Körser bezüglich der Polyblastia Henscheliana Kors. [Syn. Sporodietyon cruentum Kôes.]”) es thut. Im Thallus veiner am Bryophagus wachsenden Secoliga» [Syn.? Gyalecta bryophaga Kôrs.] hat ScHWENDENER *) nicht weniger als 4—5 (hroococcaceen (Glocothece, Aphano- thece und Gloeocapsa) gefunden, welche er doch späterhin ^) als Gonidien zu fungiren nicht ansieht. Derartige Beispiele indifferenter Symbiose sind unter den Gloeolichenen äusserst häufig. Die Symbiose der Algenzellen und der Hyphen kann auch anlago- nistisch sem, wie ich es z. B. bei Endocarpon pusillum Hepw. gefunden habe. Hier kamen im Thallus ausser den normalen Palmella-gonidien nebst einem Paar anderen Phycochromaceen Algen, folgenden Chrococcaceen-gattungen angehörend, vor: Gloeothecee Nme., Aphanothece Nac., Chroococcus Nme. und Gloeocapsa Nxc. Anfangs war auch hier die Symbiose indifferent, aber während der Entwicklung ging sie in eine antagonistische allmählich hinüber. °) Ähn- liche Beispiele scheinen auch nicht selten zu sein. Die Symbiose der Chroococcaceen-zellen kann auch eine mutualistische sein; das ist der Fall bei Zecidea panæola AcH. und anderen Flechten, bei denen Chroococcaceen-cephalodien angetroffen werden. ') Forss. Stud. Cephal. p. 85. *) Körs. Abwehr d. ScHWEND. — Born. Fl. theor. p. 12. Vel. hierüber Tm. Fr. Polybl. p. 12. ?) SCHWEND. Erórt. p. 26. ^) ScHWENnD. Flecht. als Paras. p. 543. ”) Forss, Stud. Ceph. p. 85. ANATOMI UND SYSTEMATIK DER GLOEOLICHENEN. 13 Chroococcaceen kommen indessen bei den Flechten nicht nur zusammen mit anderen Gonidien vor, sondern können auch bei gewissen Flechten die typischen Gonidien ausmachen. Diesen letzteren Fall mutualistischer Symbiose werden wir hier etwas mehr eingehend beleuchten. Es begegnen indessen oft Schwierigkeiten den Algentypus, wozu die im 'Phallus eingeschlossenen Gonidien zu ziehen sind, zu erkennen. Durch die veränderten Verhältnisse, worunter die Gonidien leben, bekommen sie oft ein so verschiedenes Aussehen, dass es ziemlich schwierig ist ihrer wahren Natur auf die Spur zu kommen. Vor Allem muss man dabei vor- sichtig sein und sich nicht von frei vegetirenden Algen irre führen lassen, die mitunter zusammen mit der Flechte vorkommen, die aber in die Bil- dung der Flechte nicht hineingehen. Diese Regel verletzt Zukan oft in sei- nen » Flechtenstndien», in welchen er die ScHWENDENER sche Theorie mit den Hypothesen MInKs' zusammenzupassen versucht. In manchen Fällen nimmt er auch ohne hinlängliche Beweise genetischen Zusammenhang zwischen Al- gen und Gonidien an und gelangt dadurch zu ebenso überraschenden wie unrichtigen Resultaten. ”) Zu bemerken ist auch, dass Algen, demselben Algentypus angehörig, bei verschiedenen Flechten ein ganz verschiedenes Aussehen bekommen kön- nen. So zeigen z. DB. die Nostocaceen, die als Gonidien bei Collema und Pel- figera fungiren, im gonidialen Zustande ein gegenseitig ganz verschiedenes Aussehen, wahrscheinlich (wenigstens hauptsächlich) davon abhängig, dass die Hyphen dieser beiden Flechtengattungen sehr verschieden sind. Bei Collema machen sie nämlich der Alge augenscheinlich minderen Widerstand und bil- den durch die gallertartige Verquellung der Membranen eine Pulpa, in wel- cher die Algen sich ziemlich ungestört entwickeln können, ungefähr auf die- selbe Weise, wie wenn sie in freiem Zustande vorkommen. Bei Peltigera dagegen sind die Membranen dicker, nicht verschleimt und die Hyphen reichlich verzweigt, wodurch die Algenzellen mehr oder minder getrennt und in Häuf- chen (nicht Fäden) gruppirt werden. Auch zeigen die demselben Algentypus angehôrenden Gonidien bei diesen beiden Gattungen viel grössere Verschie- denheiten als in manchen Fällen Gonidien verschiedener Algentypen. Die Veränderung der Algenzellen im Flechtenthallus und die Schwierig- keit sie in gewissen Fällen zu irgend einem der gewöhnlichen Algentypen zu ziehen erklären grösstentheils die Unsicherheit, welche in Bezug auf das Pla- A ') H. Zukar: Flechtenstudien (Denkschriften der matematisch-naturwissenschaftlichen Classe der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. Band XLVIII. Wien 1884). 14 K. B. J. FORSSELL, ciren in Gattungen gewisser niedrigerer Flechten z. B. Psorotichia(?) Schereri (Mass.) herrscht. Aber die Frage bietet auch andere Schwierigkeiten dar. Besonders aus den Untersuchungen ZorF's ') scheint es hervorzugehen, dass ein genetischer Zusammenhang sich oft findet zwischen niedrigeren Algen (Phycochromaceen), die zu verschiedenen Familien gezogen werden, indem sie in der That nur Glieder einer und derselben Entwicklungskette sind. Vor allem soll dass der Fall sein mit den Algen, die bei den Flechten als Gonidien auftreten. Bei meinen Studien über die Cephalodien der Flechten glaubte ich zwischen Gloeocapsa und Stigonema”) Uebergänge zu finden, und bei meinen letzten Untersuchungen über die Gloeolichenen habe ich deutliche Uebergänge zwischen Stigonema ©. A. AG. und Xanthocapsı Nac. ") beobachtet. So habe ich z. B. bei Psorotichia diffundens (NYL.) Xanthocapsa-gonidien gefunden, die am Rande des Thallus in Stigonema-fäden überzugehen deutliche Tendenz zeigten. Ebenso fand ich bei Psorotichia ocellata (Tu. Fr.) Gonidien, die augenscheinlich eme Nanthocapsa waren, am Rande des Thallus mitunter in kurze Fäden sich entwickeln. Bei Psorotichia vermiculata (Nyu.) fand ich am Rande des Thallus Gonidien, die von Xanthocapsa-zellen nicht abwichen; im Inneren des Thallus waren indessen die Gonidien an einigen Stellen in kurzen Fäden geordnet, wodurch sie an die Gonidien in Cephalodien, die von Stigonema- arten verursacht sind, etwas erinnerten. Bei Psorotichia (?) fuliginea (W AHLENB.) und Psorotichia (?) fuliginascens (NYL.) scheinen die Gonidien hauptsächlich aus einer Uebergangsform zwischen dem Chroococcaceen-typus und dem Scy- ') Zopr: Zur Kenntniss der Spaltalgen (Schizophyceæ) (Botanisches Centralblatt. Band X. Cassel 1882 p. 32). — Zur Morphologie der Spaltpflamzen. Leipzig 1882. — Weitere Stützen für meine Theorie von der Inconstanz der Spaltalgen (Phycochromaceen) (Be- richte der deutschen Botanischen Gesellschaft. Jahre. I. Heft 7. Berlin 1883 p. 319). Schon Kürzıng, IvzicsoHN, TH. FRIES, CrENKOWSKY u. a. hatten doch vorher die Ver- änderungen hervorgehoben, die Algen — frei vegetirend oder in sonidialem Zustande — leiden können und wodurch sie zwischen zu verschiedenen Familien gezogenen Algen Ueber- gänge zeigen. So legte v. B. CIENKOWSKY schon auf der Naturforscher-versammlung zu Petersburg 20—30. Dec. 1879 die Ansicht dar, dass Chroococcus, Gloeocapsa und Aphano- capsa wahrscheinlich nichts anderes. seien als » Palmellen-zustand fadenähnlicher Phycochro- maceen (Just: Botanischer Jahresbericht. Jahrg. X. Abtheil. 1. Heft. 1. Berlin 1884 p. 269). *) Forss. Stud. Cephal. p. 14 Note. ?) Ob die Absonderung dieser Algengattung, die NæGezr (in NÆGELI und SOHWEN- DENER: Das Mikroskop. 2:te Aufl. Leipzig 1877 p. 507. Note) aufgestellt hat, aber die ich in der algologischen Litteratur niemals aufgenommen gefunden habe, von algologischem Gesichtspunkt aus als berechtigt anzusehen sei, das ist eine Frage, die ich dahingestellt sein lassen muss. Hier habe ich aus dem Grunde, dass die Gloeocapsa-zellen in gonidialem Zustande von den Xanthocapsa-zellen bedeutende Verschiedenheiten zeigen, sie als eine beson- dere Gattung aufgenommen. ÅNATOMIE UND SYSTEMATIK DER GLOROLICHENEN. 15 , fonema-typus zu bestehen. Es kamen nämlich freie Seytonema-fäden neben derartigen vor, die mehr oder weniger von Hyphen umsponnen waren, wäh- rend die Hauptmasse der Gonidien dem Chroococcaceen-typus sich annäherte. Ebenso dürfte daran erinnert werden, dass Borner bei Zeeotheeium corallinoides (Horrm.) [= Pannaria triptophylla Nyu. var. nigra] Uebergänge zwischen Scytonema und Nostoc gefunden hat. Anfangs") glaubte er in den Crustakörnchen zwei verschiedene Arten von Gonidien zu sehen: theils in Fäden geordnete Scytonema-zellen, theils in Häufchen gesammelte Nostoc- zellen. Spüterhin?) fand er doch, dass diese Gonidien-häufchen mitunter aus Rissen der Crusta-Höckerchen in Scytonema-Füden (mit oder ohne Gallert- scheide) hervortreten. Jene zwei Gonidientypen, wenn auch einander ziemlich unähnlich, waren in der That nur verschiedene Entwicklungsstufen einer und derselben Alge: Scytonema Külzingianum Nac. Unter derartigen Verhältnissen die systematische Stellung der Goni- dien zur Abgrenzung der Gloeolichenen zu benutzen, könnte wohl etwas voreilig zu sein scheinen. Doch dürfte es bemerkt werden, theils dass die Feststellung der Gruppen unter den Flechten vorläufig nur eine provisorische sein kann, theils dass in den seltenen Fällen, dass gonidiale Uebergangsfor- men zwischen verschiedenen Algentypen vorkommen, es niemals mit irgend einer Schwierigkeit verbunden ist, zu entscheiden, welcher von den Gonidien- typen den Haupttypus ausmacht. Die nähere Behandlung dieser Frage ist vielleicht am geeignetsten in Zusammenhang mit der Frage von der Einthei- lung der Gloeolichenen zu machen. Statt dessen mögen wir zusehen, ob Chroococcaceen in gonidialem Zu- stand bei Flechten vorkommen, die aus dem einen oder dem anderen Grund zu den Gloeolichenen nicht gezogen werden können. Zuerst haben wir dabei die Gattung Cora Fr., bei welcher Gattung naeh MATTIROLO ”) und Jonow *) Chroococcus-gonidien vorkommen, zu berück- sichtigen. Diese Gattung gehört aber zu der in den letzten Zeiten unter- schiedenen, höchst eigenthümlichen Abtheilung Basidiolichenen und kann also nicht zu den Gloeolichenen gezogen werden. ') Born. Gonid. d. lich. p. 86—88, Pl. XIV. *) Bornet: Deuxième note sur les gonidies des lichens (Annales des sciences natu- relles. V. Série. Botanique. Tome XIX. Paris 1874) p. 314—315. *) MartırorLo: Contribuzioni allo studio del genere Cora Fries (Nuovo Giornale Botanico Italiano. Vol. XIII. No. 4. Pisa 1881). *) JoHow: Ueber westindische Hymenolichenen. (Sitzungsbericht der königl. preus- sischen Academie der Wissenschaften zu Berlin. 1884. No. 10). — Die Gruppe der Hymenolichenen (Jahrbücher für wissenschaftliche Botanik von PRINGSHEIM. Band 15. Heft 2. Berlin 1884). 16 K. B. J. Forsstit, ‘ Bei gewissen Pannarien und vielleicht auch bei einigen Arten der Gattung Sticta (Scures.) TH. Fr. (Syn. Stictina NYL., Lobarina Nw.) be- merkt SCHWENDENER ), dass Chroococcus-gonidien vielleicht vorkommen, ob- gleich dafür keme entscheidenden Belege beigebracht werden. Im Betreff der verschiedenen Gonidien-typen innerhalb der Gattung » Pannaria» sagt er ferner?) dass JP. plumbea (Licurr.), P. rubiginosa (THUNB.), P. melanophylla Tuck. und P. crassophylla Tuck. u. a. Gonidien besitzen, die wahrscheinlich dem Chroococcus-typus angehören. Bei Sticta (Scures.) TH. Fr. bestehen doch die Gonidien ganz gewiss aus einer Nostocacee; so betrachtet auch Borner den Fall’). Was aber Pannaria (DEL.) anlangt, dürfte daran erinnert werden, dass diese Gattung von dem gonidiologischen Standpunkt aus noch nicht behandelt worden ist. Mit der Begrenzung, die Tuckerman *) derselben gegeben hat, umfasst sie augenscheinlich Arten, die ganz verschiedene Goni- dientypen enthalten. Aber auch bei den von NYLANDER hierzu [d. h. zu Pannaria (Der.) Nr. und Pınnularia NY] gezogenen Arten fungiren ohne Zweifel verschiedene Algen als Gonidien, und wenn es so ist, muss natürlicher Weise die Gattung getheilt werden. Bei z. B. Pannaria plumbea (Licurr.) weichen die Gonidien von den Nostoc-gonidien der P. pezizoides (Wag.) ab, aber ich bin nicht dessen gewiss, ob sie zu dem Chroococcaceen-typus zu ziehen seien. ?) Wenn es sich zeigt, dass die Gonidien bei Pannaria plumbea dazu gehören, muss natürlicher Weise Pannaria plumbea zu den Gloeolichenen hinübergezogen werden. Diese Frage muss durch ein vergleichendes Studium der ganzen Gattung Pannaria und durch eine Untersuchung über die Entwicklungs- geschichte des Thallus in Verein mit der Cultur der Gonidien ausserhalb des Flechtenthallus entschieden werden. Nach Irziésonx °) können die Gonidien bei Peltigera camina (L.) nach Cultur im Wasser theils in den Chroococcaceen-typus (Gloeothece monococca (Körz.) Ragenn. und Aphanothece N xa.) theils in den Nostoc-typus übergehen. Es geht doch besonders aus BARANETZKY'S genauen Studien über dieselbe Flechte ") hervor, dass die Gonidien aus Polycoccus punctiformis Kürz. bestehen, ') Schwenn. Flecht. als Paras. p. 543. ^) SCHWEND. Erórt. p. 25. ?) Born Gonid. d. lich. p. 80. *) Tuck. Gen. lich. p. 44. — Tuck. Syn. North Amer. Lich. p. 116. ^) Siehe die Abbildung in ScHWEND. Flechtenth. II. Taf. XI. Fig. 2. ) Hermann I(TZIGSOHN): Cultur der Glaucogonidien von Peltigera camina (Bota- nisehe Zeitung. Jahrgang 26. 1868 p. 185). 7) J. BARANETZKY: Beitrag zur Kenntniss des selbständigen Lebens der Flechten- gonidien (Jahrbücher für wissenschaftliche Botanik von PRINGSHEIM. Baud. 7. Leipzig 1869— 70). ANATOMIE UND SYSTEMATIK DER (LOKOLICHENEN. Wy welche Alge SCHWENDENER, wie es scheint, aus guten Gründen zu den Nosto- caceen') zieht und nicht zu den Chroococcaceen, wie es jedoch KIRCHNER noch thut”). Eben so wenig ist Harpidium rutilans Kors. zu den Gloeolichenen zu ziehen °); die normalen Gonidien dieser Flechte gehören nämlich augen- scheinlich dem Palmella-typus zu. Nach Borner ^) bestehen die Gonidien bei » Verrucaria» halodytes NYL.”) aus Gloeocapsa crepidinum Tuur. (Protococcus crepidinum Taur. olim). Ich habe ein Exemplar dieser Flechte (aus Vendée in Frankreich, von O. J. RICHARD gesammelt und von Weppert bestimmt) zu untersuchen Gelegenheit gehabt, wobei ich theils an den Apothecien theils in ihrer unmittelbaren Nähe von Hyphen umschlungene Palmella-gonidien fand, wenn sie auch ziem- lich spärlich vorkamen und daher der Aufmerksamkeit leicht entgingen. Zwischen den Apothecien wurden dagegen zahlreiche Kolonien der Gloeocapsa erepidinum Tuur. angetroffen, die einen dünnen, schwach bräunlichen Ueberzug über den Stein bildeten. ^ Diese Aloe konnte doch nicht angesehen werden als die normalen Gonidien dieser Flechte bildend, weil die Algen-kolonien frei waren und nur unbedeutend von den Hyphen durchdrungen und die Apothe- cien deutlich aus Hyphen entstanden waren, die mit Palmella-zellen symbioirten. Borxers Angabe gab mir Veranlassung die Form der »Verrucaria» halodytes, die Weppenu unter dem Namen fenwicıla beschrieben hat‘), zu studiren. Das untersuchte Exemplar stammte von demselben Local her wie die andere Form. Auch in diesem Fall kam auf dem Stein ein von G/oeo- capsa crepidinum Tuur. gebildeter Ueberzug vor. Hier war dieser Ueberzug freilich dicker, aber die Alge war doch nicht flechtenbildend, denn die Algen- kolonien waren in kein Hyphengewebe eingeschlossen sondern ganz frei vegetirend. Dicht neben den Apothecien konnten indessen keine Palmella- sonidien wahrgenommen werden, sondern die Hyphen mussten als einem in diesem Fall nicht flechtenbildenden Ascomyceten‘) angehórend betrachtet *) Scuwenp. Algentyp. p. 28. ^) Kryptogamen-Flora von Schlesien. Band II. Algen von O. KIRCHNER. p. 256. *) KörB. Abwehr d. Scuwenp.-Born. Fl.theor. p. 12. *) In Borner & Taurer: Notes Algologiques. Fascicules I-II. Paris 1876— 80, und in Wepp. Exeurs. lichen. p. 306. Note. °) Nyt. Enum. lich. p. 142. Nachher (Fl. 1875 p. 14) als eine neue Art unter dem Namen Verrucaria fluctigena von NYLANDER beschrieben. Siehe WED. Exeurs. lichen. p. 307. — Zufolge ihrer 2-zelligen Sporen gehört diese Art nicht zu Verrucaria (Pers.) Mass. °) Zu Gloeocapsa (sens. strict. NzgG.) kann diese Alge übrigens nicht gezogen werden zufolge ihrer gelbbraunen Gallerthüllen (Xanthocapsa). 7) Wepp. Exeurs. lichen. p. 307. °) Beispiele benachbarter Ascomyceten, die bald mit Algen symbioiren bald ein Nova Acta Reg. Soc. Ups. Ser. III. 3 18 K. B. J. FonssELL, werden. In einem gewissen Grad nähert sich jedoch der Pilz dem Colle- mopsidium docarpum Nyu. Siehe weiter unter dieser Gattung. So viel mit Sicherheit bekannt ist"), kommen nur bei zu den Goeo- lichenen zu ziehenden Flechten Chroococcaceen als typische Gonidien vor, und schon aus diesem Grund sind die Gocolichenen als eine wohl begrenzte Flechtengruppe zu betrachten. Wie man leicht schon «a priori finden kann, ist es oft mit Schwierigkeit verbunden genau zu entscheiden, zu welcher Algengattung die Chroococcaceen- gonidien zu ziehen sind. So z. DB. bei der gonidienbildenden Gloeocapsa verschwinden oft die Gallerthüllen oder werden decolorirt. Die Zellen leiden oft unter Einfluss der Hyphen auch andere Veränderungen, die es schwer zu entscheiden machen, zu welcher Gattung die Alge gehört. Mit noch grösserer Schwierigkeit ist natürlicher Weise die Artbestimmung ver- bunden. Unter den Chroococcaceen sind als gonidienbildend nur folgende Gattun- gen mit Sicherheit bekannt: Chroococcus Nzc., Gloeocapsa Nae. und Xantho- capsa Nea. Nach Borner’), Kôrger ’) und pr Bary *) kommt auch Aphano- capsa NEG. in gonidialem Zustande vor. Nach KörBer /”) sollten ferner Gloeothece, Microcystis u. a. als Gonidien vorkommen, aber es ist wohl sicherlich hier nicht die Rede von wirklichen Gonidien sondern von Algen- zellen, die als indifferente Symbionten in Verhältniss zu der Flechte zu be- trachten sind. Unter den zahlreichen Gloeolichenen, die ich studirt, habe ich doch niemals normale Gonidien gefunden, die mir aus Algen dieser Gattung zu bestehen schienen. Im Thallus eingemischt kommen dagegen oft sowohl Chroococcaceen wie andere Phycochromaceen und auch Palmel- laceen vor. Es ist allerdings nicht unwahrscheinlich, dass auch andere Algen- gattungen unter den gonidienbildenden Chroococcaceen representirt sind. Die drei genannten Algengattungen representiren nämlich drei unter sich deutlich selbständiges Leben führen, sind vorher nachgewiesen von FRANK: Ueber die biologischen Verhältnisse des Thallus einiger Krusten-Flechten (Beiträge zur Biologie der Pflanzen von F. Cony. Band 2.) und von ALMQUIST in Monogr. Arth. — Von grossem Interesse wäre ohne Zweifel eine nähere Untersuchung des Baues des Thallus. bei den Verrucariaceen, die auf Felsen am Meerrande vorkommen. | ') Von Sacus’ Angabe in Bot. Zeit. 1855 p. 6—8 von der Entwicklung der Gloeo- capsa-zellen aus den Hyphen der Rindenschicht bei Cladonia pyxidata selicn wir gänglich ab, da sie augenscheinlich von fehlerhaften Beobachtungen herrührt. Siehe ITzZIGSOHN s Aufsats in demselben Jahrgang unter dem Titel: Gloeocapsa und Cladomia (p. 203—207). *) Born. Gonid. lich. p. 74. °) Kors. Abwehr d. Scuwenn.-Born. Fl. theor. p. 15. ^) DE Bar. Morph. u. Biol. d. Pilz. p. 428. ^) Köre. l. e. p. 16. a ÅNATOMIE UND SYSTEMATIK DER GLOEOLICHENEN. 19 A verschiedene Gonidien-/;pez, die vielleicht mehrere in gonidialem Zustand nicht zu unterscheidenden Algengattungen umfassen. ; Am leichtesten zu erkennen sind die G/oeocapsa-gonidien. Die Zellen sind blaugrün, gerundet, zu kleineren Kolonien vereinigt und von in einander eingeschachtelten Gallerthüllen umgeben, die durch Glococapsin roth gefärbt sind und also nach Behandlung mit KOH eine blauviolette Farbe annehmen. Im Allgemeinen zeigen diese Gonidien mit Gloeocapsa Magma (Bris.) Kürz. die grösste Uebereinstimmung. Im äusseren Theil des Flechtenthallus haben sich die rothen Gallerthüllen oft unverändert beibehalten, und die Uebereinstimmung mit Gloeocapsa ist dann unverkennbar (Pyrenopsis NYL.). In den inneren Theilen des Thallus sind die Algenkolonien durch Einwirkung der Hyphen gewöhnlich etwas mehr verändert. Die Zellen der Algenkolonien sind durch Hyphenäste, die in sie hineingewachsen sind, mehr getrennt, die rothe Farbe der Gallerthüllen ist nicht so deutlich, und die Hüllen dadurch nicht so scharf markirt. Besonders bei Synalissa ramulosa und Pyrenopsis meladermia sind die Hüllen im Inneren des Thallus abgefärbt. In Betreff der Grösse sind die Glococapsa-gonidien etwas verschieden — was davon abhängt, dass verschiedene Glococapsa-arten zur Bildung der Flechte mitwirken. Gewöhnlich sind sie (die Hülle abgerechnet) 5—7 y in Durchschnitt, mitunter z. B. bei Pyrenopsis subfuliginea Nyu., P. grumulifera Ny. und P. pulvinata (ScnxR.) bis 16 y, wogegen sie bei Pyrenopsis meladermia (NYL.) nicht unbedeutend minder sind. Gloeocapsa-gonidien kommen bei folgenden Gattungen vor: Phylliscidium Korss., Synalissa KR, Pyrenopsis (Nyz.) und — Cryptothele (Tu. Fr.): Bei der letztgenannten Gattung besteht der Thallus hauptsächlich aus Glococapsa-kolonien, und die Hyphen sind im Allgemeinen schwierig wahrzunehmen, abgesehen von den Theilen des Thallus, wo Apothecien und Spermogonien entwickelt sind. Spärlich sind die Hyphen zwischen den Algen-kolonien verzweigt und nur selten und dann unbedeutend sind sie darin hineingedrungen. Die Algen-kolonien sind also hier fast unverändert. Bisweilen kann doch bei dieser Gattung das Hyphensystem etwas kräftiger entwickelt sein. Auch bei Pyrenopsis (NYL.) sind Gloeocapsa-kolonien sehr leicht zu er- kennen. An der Fläche des Thallus sind sie gewöhnlich ganz unverändert, wogegen in den inneren Theilen des Thallus die rothe Gallerthülle oft grössten- theils decolorirt ist. Schnitte durch den Thallus sind immer etwas roth, wo- durch Pyrenopsis (Nyu.) von Psorotichia (Mass.), die doch damit sehr häufig verwechselt wird, sich leicht unterscheidet. 20 K. B. J. FonssELL, Bei Synalissa Fr. ist das Gloeocapsin gewöhnlich grösstentheils ver- schwunden. Bei den am Rande des Thallus liegenden Gonidien ist es freilich spärlich zu sehen, aber in den Gallerthüllen der mehr central liegenden Go- nidien fehlt es im Allgemeinen ganz und gar. Bei Synalissa ramulosa (Horrm.) sind hauptsächlich nur die äusseren Hüllen persistent, während die inneren aufgelöst oder durchsichtig sind; bei dieser Art bestehen also die Gonidien aus Gloeocapsa Magma (Bres.) Kiva. var. opaca (Nxc.) oder var. pellucida (NzæG.). Besonders bei Arten dieser Gattung scheinen die Al- genzellen oft von einem theilweise offenen Ring umgeben zu sein, was davon abhängt, dass die äussere Partie der Gallerthülle, die fester ist, von den in- neren, weicheren und mehr verquellenden Membranentheilen zersprengt und von der Stielzelle losgegangen ist. Xanthocapsa Nzxc., die durch ihre gelblichen, gelbbraunen Gallerthüllen ausgezeichnet ist, kommt bei folgenden Gattungen als gonidienbildend vor: Omphalaria (Gar.), Peccania (Mass.), Psorotichia (Mass.), Enchylium Mass. und Collemopsidium Nyu. Bei gewissen Arten sind diese Gonidien ziemlich schwer als hierzu gehörend zu erkennen, bei anderen dagegen liegt ihre Identität auf der Hand. Besonders ist dies der Fall mit Peccania salevensis (Min. ARG.); hier sind sie nicht nur in den äusseren Theilen des Thallus sondern auch theilweise in den inneren Theilen desselben fast ganz und gar unver- ändert. Bei keiner Flechte habe ich die Aehnlichkeit der Gonidien mit freien Algenzellen so vollständig und so frappant wie bei dieser gefunden. Die Entwicklung der Gonidien aus den Spitzen der Hyphenäste, was MöLLEr |) behauptet beobachtet zu haben, und welche Angabe oft gegen die SCHWEN- pENER'sche Theorie angeführt wird, habe ich nicht bestätigen können, son- dern ich bin im Gegentheil dessen gewiss, dass die Gonidien auf diese Weise nicht gebildet werden. Bei Omphalaria (Gir.) und Peccania (Mass.) sind die Gonidien von sehr dicken Gallerthüllen umgeben, die am Rande des Thallus mehr oder minder gelbbraun, aber innerhalb des Thallus ganz ungefärbt sind. Bei Enchylium Mass. sind sie fest und dünn, bei Psorotichia (Mass.) gewöhnlich dünn und undeutlich aber mitunter auch hier sehr dick. Bei Omphalaria lingulata Tuck. sind die Gonidien am Rande des Thallus zu kleineren, von gelblichen Gallerthüllen umgebenen Kolonien ver- einig und zeigen auch im Uebrigen mit Xanthocapsa Nae. eine vollständige Uebereinstimmung. Im Inneren des Thallus aber sind sie indessen am mei ') Mürr. Prine. d, Olassif. p. 81. ANATOMIE UND SYSTEMATIK DER GLOKOLICHENEN. ul sten zu 4-zelligen Reihen vereinigt, die an einem Hyphenast befestigt sitzen. Die Gallerthülle ist hier verschwunden, und die Zellen haben eine ausgedehnt rhombische Gestalt erlangt. Es unterliegt keinem Zweifel, dass diese Go- nidien bei Einwirkung der Hyphen des Thallus aus Yunthocapsa-zellen ent- wickelt sind. Bezüglich der gonidienbildenden Chroococcus-arten darf besonders Phy/- liseum Nxu. berücksichtigt werden. Nach Schwexvener') ist die Identität der Gonidien mit Chroococcus turgidus unstreitig, wogegen KürBer ?) behauptet, dass die Gonidien bei Phylliscwm in freiem Zustand ausserhalb des Thallus nicht vorkommen; hierin will er sogar einen Grund gegen die ScHWENDE- NER sche Flechtentheorie sehen. Wenn ich es auch als abgemacht ansehe, dass die Gonidien bei der fraglichen Flechte wirklich aus Chroococcus tur- gidus (Kürz.) bestehen, will ich doch darauf hinzeigen, dass die Gallert- hällen der am Rande des Thallus liegenden, in radialer Richtung etwas zusammengedrückten und der Grösse nach bedeutend kleineren Gonidien mit Gloeocapsin gefärbt sind”), — was dagegen mit Chroococcus turgidus be- kanntlich nieht der Fall ist. Die Beschaffenheit der Gonidien im Uebrigen macht es doch wahrscheinlich, dass sie aus einem C#roococcts NG. bestehen. Die im Thallus liegenden Algenzellen, augenschemlich aus den peripherisch liegenden, mehr zusammengedrängten und schützenden Algenzellen entwic- kelt, sind überdies bedeutend grösser als bei Pyrenopsis (Nyu.), nämlich 25 p in Durchschnitt und kommen ferner gewöhnlich allein oder zu zweien zusammen ^) vor, anstatt wie bei Pyrenopsis (NYL.) zu mehrzelligen, gerundeten Gonidienhäufchen vereinigt zu sein. Der Fall ist derselbe mit Pyrenopsidium (NYL.), das übrigens der Pyre- nopsis (Nyr.) nahe steht. Auch hier bestehen die Gonidien wahrscheinlich aus einem Chroococcus Naa. NYLANDER hat auch bemerkt’), dass die innere Structur des Thallus von der bei Pyrenopsis gewöhnlichen abweicht. Er hat sogar in der Uebersicht von den verschiedenen Gonidien-formen ") die Chroococcus- und die Gloeocapsa-gonidien unter verschiedenen Namen auf- ') SCHWEND. Algentyp. p. 35. *) KörB. Abwehr d. Schwend.-Born. Fl. theor. p. 15. ?) Nach Scuwenp. Flechtenth. III. p. 194, sind es die Hyphenmembranen, welche gefürbt sind. ^) In dieser Hinsicht wie auch im Bezug der Grössenverhältnisse übereinstimmen die Gonidien mit Chroococcus turgidus (KÜTZ.). 5) Nyr. Lich. Scand. p. 28. — Fl. 1881 p. 6. r ^) De gonidiis et eorum formis diversis animadversiones. (Fl. 1877 p. 353—359). 22 K. B. J. FORSSELL, genommen; jene werden nämlich Haplogonimia '), diese Speirogonimia ?) genannt. Zufolge ihres eigenthümlichen und abweichenden Aussehens waren doch schon vorher die Chroococcaceen-gonidien unter verschiedenen Namen be- schrieben. Massatongo, der im J. 1855 °) mehrere verschiedenen Gonidien- typen charakterisirte und unter verschiedenen Namen beschrieb, nannte sie nämlich Gastrogonidien und hob die Aehnlichkeit mit Chroococcus turgidus (Kürz.) und Gloeocapsa NzxG. hervor. Nachher hat Trevisan*) den Chroococcaceen-gonidien den ganz über- flüssigen Namen von Cystogonidien gegeben. Die Vermehrung der Chroococcaceen-gonidien zeigt gewisse Eigen- thümlichkeiten und kann bei emigen Gattungen ziemlich leicht studirt wer- den (Omphalaria, Synalissa), wogegen andere Gattungen (Psorotichia) in dieser Hinsicht grosse Schwierigkeiten darbieten. i Auf die eigenthiimliche Weise, worauf die Theilung der Gonidien Statt findet, wurde man besonders durch SCHWENDENER im J. 1860°) aufmerksam gemacht. Im Allgemeinen geschieht die Theilung auf folgende Weise: eine Algenzelle theilt sich in zwei durch eine Membran, die von dem Hyphenast, der sich an die Algenzelle (Stielzelle) angehängt hat, auszugehen (oder eine Fortsetzung davon auszumachen) scheint. Die Tochterzellen theilen sich dann in zwei neue Tochterzellen durch eine Membran, die gegen den früheren Thei- lungsplan rechtwinkelig steht. Mitunter werden die vier auf diese Weise gebildeten Tochterzellen ferner je in zwei Tochterzellen durch Membranen getheilt, die gegen die beiden früheren Theilungsplane rechtwinkelig stehen. In verschiedenen Gattungen wird die Theilung der Gonidien ver- schiedene Male wiederholt. So liegen z. B. bei Phylliscum Nyr. selten mehr als höchstens zwei Zellen zusammen, während die bei Psorotichia (Mass.) zu sehr dichten Häufchen vereinigt sind, in welchem letzteren Fall die Thei- lung sich minder regelmässig vollzieht und überdies schwer ist vollständig zu verfolgen. ') »Qux gonimia majora simplicia aut 2 vel nonnulla aggregata offerunt. Maxima in Phyllisco genere et stratulo gelatinoso involuta, sparsa in thallo.» Nyr. l. e. p. 559: ?) »Forsan speirogonimia appellare idoneum sit gonimia sparse obvia minora, que si- milia hormosonimiis, sed nullo nisu in series moniliformes se conjungendi. Genera Omphalaria et Synalissa exempla hujus forma gonimicæ sistunt, Syngonimia subglobosa.» Nyt. |. e. p. 359. *) Mass. Sched. erit. p. 7. ^) Trey. Garovagl. p. 67. ^) ScHWEND. Bau u. Wachsth. d. Flechtenth. p. 16. 2 ANATOMIE UND SYSTEMATIK DER (CLOEOLICHENEN. JE Bei den meisten G/oeoliehenen kommen die Gonidien nicht nur im Thallus vor sondern auch auf der oberen (und unteren) Seite des Thallus '). In letzteren Füllen zeigen die Gonidien nicht selten mit der Alge in freiem Zustand eine vollständige Uebereinstimmung und können hier oft genug nicht als wahre Gonidien betrachtet werden, da ja die Hyphen sie zu durchdringen noch nieht angefangen haben. Das Wachsthum und die Vermehrung der Algen- zellen scheinen vorzugsweise hier Statt zu finden. Zwischen die dem Flechten- thallus am nächsten liegenden Algenzellen dringen Hyphen hinein: die Algen- zellen werden zu Gonidien und leiden die Veränderungen, die das gonidiale Stadium charakterisiren. In gewissen Fällen vollzieht sich die Vermehrung der Algenzellen au- genscheinlich sehr schnell. Bei Omphalaria Girardi z. B. werden am Rande des Thallus neben frei vegetirenden Algenzellen zahlreiche Thallus-prolifica- tionen angetroffen, die Algenzellen reichlich aber sehr spärlich Hyphenäste enthalten. Augenscheinlich hat sich hier die Entwickelung der Alge be- deutend schneller als das Wachsthum der Hyphen vollzogen. Die um die Apothecien befindlichen Gonidien überwuchern oft mehr oder minder vollständig das Epithecium. Dies war z. B. der Fall mit einem Originalexemplar von Pyrenopsis hæmatops (SOMMERF.) aus Saltdalen. Zu be- merken war hier, dass die auf dem Epithecium eines älteren Apothecium zwischen den Gonidien spärlich vorkommenden Hyphen ein Spermogonium entwickelt hatten. In Zusammenhang hiermit dürfte auch bemerkt werden, dass ich bei Omphalaria Heppii eine Art von Hymenialgonidien gefunden habe. Zwischen den Schläuchen und den Paraphysen kamen nämlich zahlreiche Xan- thocapsa-zellen vor. Auf der Scheibe der Apothecien kamen daneben freie und ganz unveränderte Yanthocapsa-zellen in grosser Menge vor, und die » Hymenial- gonidien» waren dadurch hinzugekommen, dass jene Algenzellen in die Schlauchschicht heruntergedrungen waren. Weil Hyphen sich hier nicht fan- den, die wie in den übrigen Theilen des Thallus die Algenzellen umschlingen oder in sie hineinwachsen (Stielzellen) könnten, waren den Gonidien hier mehr unverändert. Dass die Alge zusammen mit den Hyphen wohl gedeiht, geht am besten daraus hervor, dass Borner’) bei Pyrenopsis conferta (Borx.) die Gonidien ') Von Crexkowsky werden diese an die oberen Fläche des Thallus liegenden Algen- kolonien, welehe bei »Omphalaria macrocoeca BORN.» |=? Pyrenopsis micrococca (Born. & Nyr.)] mit Gloeocapsa die grösste Achnlichkeit zeigen, als Soredien betrachtet. (Crunk. Sored. von Omph. p. 15.) *\ Born. Gonid. d. lich. p. 93. Pl. 16, Fig. 3. 24 K. B. J. FonssELL, (Algenzellen) zu Sporen entwickelt beobachtet hat. Auch die Hyphen hatten an den untersuchten Exemplaren sporentragende Apothecien hervorgebracht. Hier waren also die beiden Symbionten fructificirend. Dergleichen Fälle zu finden ist es mir nicht gelungen. II. Das Hyphensystem und der innere Bau des Thallus. Das Hyphengewebe, wovon die Chroococcaceen-zellen umschlossen sind, ist bei verschiedenen Gloeolichenen verschiedenartigen Aussehens. Allen gemein ist jedoch die Neigung der Membranen durch Feuchtigkeit zu einer homo- genen, gallertartigen Pulpa zu verschmelzen. Bei gewissen Arten ist das Hyphensystem, wie oben gesagt, äusserst unbedeutend entwickelt und kaum anderswo merkbar als wo die Apothecien oder die Spermogonien zur Ausbildung gelangt sind. So ist besonders bei Cryptothele (TH. Fr.) der Fall. Auch bei Pyrenopsis (und Psorotichia) ist oftmals das Hyphensystem nur gering entwickelt. Bei Phylliscum Nyu. tritt das Hyphensystem weit deutlicher hervor, obgleich hier die Hyphen so zart und so ausserordentlich dicht verästelt sind, dass es kaum möglich ist die verschiedenen Hyphenäste wahrzunehmen. Ein bestimmter Unterschied besteht immer zwischen dem Hyphen- gewebe der Pyrenopsis-arten und demjenigen des Phylliscwm und der damit überemstimmenden Pyrenopsidium-arten, aber dass dieser Unterschied nicht nothwendig auf eine Verschiedenheit des flechtenbildenden Ascomyceten zu- rückzuführen ist, geht aus dem folgenden hervor'). Auf Exemplaren von Ze- cidea pancola Ach. var. elegans Tu. Fr. (von Tu. Fr. 1864 bei Nyborg in Ost-Finnmarken eingesammelt) habe ich in einem Cephalodium sowohl G/oeo- capsa Magma (Brés.) Kürz. als Chroococens turgidus (Kürz.) Nae. in goni- dialem Zustande gefunden, und es zeigte sich, dass das Hyphensystem in den Theilen des Cephalodium, welche die erstere Alge enthielten, im Bau völlig mit den nämlichen Elementen des Thallus bei Pyrenopsis übereinstimmte, wogegen die Theile, welche die letztere Alge enthielten, ihrem inneren Bau nach dem Thallus bei Phylliscum ganz gleich waren. Diese Beobachtung er- ') Forss. Stud. Cephal. p. 67. ANATOMIE UND SYSTEMATIK DER GLOEOLICHENEN. 25 hält ein vermehrtes Interesse, wenn man sich erinnert, dass Gloeocapsa Magma (und nahestehende Arten) bei der ersteren Flechtengattung, Chroococcus tur- gidus aber bei der letzteren die gonidienbildenden Algen sind. Bei Pyrenopsidium (Nyu.) und Anema Nxr. sind die Hyphen sehr kurzzellig, und das Hyphengewebe ist pseudoparenchymatisch oder hat ein gewissermassen areolirtes Aussehen (»disposition aréolée» Bomw.) Bei Om- phalaria-arten (z. B. O. deusta Tuck. und O. plectopsora Mass.) ist dagegen das Hyphengewebe sehr locker, und die Hyphen sind nicht so dicht verzweigt. Bei den Arten, wo die Gonidien in dem Thallus gleich vertheilt sind, verästeln sich gewöhnlich die Hyphen sehr dicht und anastomosiren. In dem Nabel (zmbilicus), dem an Gonidien ganz und gar mangelt, sind die Hyphen dagegen spärlich verästelt. Auch in anderen Theilen des Thallus, wohin Gonidien nicht eingedrungen sind, findet man die Hyphen weniger reich verästelt (wie ich zuweilen bei Anema decipiens gefunden habe). Auch dieses” Verhältniss zeigt, dass das Aussehen des Hyphensystemes und die Verzwei- gung der einzelnen Hyphen wesentlich von der Berührung mit den Algen- zellen abhangen. Eigenthümlich ist die Weise, wie die Hyphen bei den Goeolichenen sich mit den Algenzellen verbinden. Etwa gleichzeitig mit der oben beschrie- benen Theilung der Gonidien theilt sich der Hyphenzweig (Stielzelle), durch welchen die Assimilationsprodukte von der Algenzelle zu den Hyphen übergeführt werden. Dieser Hyphenast verzweigt sich dichotomisch in zwei kleinere Aeste, welche sich an je eine Algentochterzelle anhängen. Bei der fortgesetzten Theilung von diesen verzweigen sich weiter die Stielzellen, so dass jede Algenzelle immer mit einer Stielzelle versehen wird. Aber es ist nicht genug, dass die Hyphe an die Algenzelle befestigt ist, sie kann auch, wie bei Omphalaria und Synalissa, in die Algenzellen hineinwachsen, wodurch diese eine fast nierenförmige Gestalt erhalten. Hier entwickelt sich also eine Art Absorptionsorgan (4austorium), wodurch die Assimilationspro- dukte den Hyphen leichter zugänglich werden. Solche Haustorien sind unter den Flechten nur bei den Gloeolichenen beobachtet worden. Was die Anordnung der Gonidien und der Hyphen unter einander im Thallus der Glocolichenen betrifft, gibt es, wie aus Obigem erhellt, grosse Abwechselung. Der Mangel an einer Rindenschicht ist jedoch allen gemein. Man könnte etwa die folgenden drei Haupttypen des Thallus unterscheiden: A. Die Gonidien üppig vegetirend, das Hyphensystem aber wenig ent- wickelt z. B. Cryptothele (Tu. Fr.). B. Sowohl die Gonidien als die Hyphen sind gut entwickelt und Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. 4 26 K. B. J. FomnssELL, ziemlich gleichmässig durch den ganzen "Thallus vertheilt z. B. Phylliscam Nr, Anema NYL., Phylliscidium Fonss. C. Die Gonidien sammt von Hyphen nicht herumgeschlungenen und durchdrungenen Algenkolonien bilden auf der oberen (und unteren) Fläche des Thallus eine dichte Schicht, welche das lockere Hyphensystem (Mark- schicht) umschliesst z. DB. Peccania coralloides Mass. und Omphalaria plecto- psora Mass. Bald ist diese Markschicht sehr breit und locker (Omphalaria Girardi), bald ist sie äusserst schmal und dichter (O. leptophylla Tucx.); bald entbehrt sie ganz und gar der Gonidien, bald enthält sie solche spärlich und kann dann Uebergänge zum zweiten Typus zeigen. Rücksichtlich der Entwickelung des Thallus ist zu nennen, dass ich bei keinen Gloeolichenen die Keimung der Sporen studirt habe. Bei der zu den Gloeolichenen gezogenen, aber nicht hierher gehörenden » Psorotichia» pelodes Kors. habe ich dagegen beobachtet, wie die Keimschläuche in die auf dem Substrate wachsenden Algenkolonien (Nostocaceen) hineindringen, sich darin ver- zweigen und mit ihnen allmählich einen Thallus bilden. Weil diese Beobach- tung sich ziemlich leicht machen liess, werden die untersuchten Exemplare (Körs. Lich. Germ. No. 415) zum weiteren Studium empfohlen. Wie Hyphen eines schon gebildeten Flechtenthallus in frei vegetirende Algenkolonien hineindringen können, sich verzweigen und dadurch den Thallus vergrössern, ist dagegen sehr leicht bei den Gloeolichenen festzustellen, besonders bei denjenigen Gattungen, deren "Thallus hauptsáchlich aus Gonidien besteht, wie bei Cryptothele und Pyrenopsis. Ähnliches hat schon vorher SCHWENDENER bei andern Gloeolichenem beobachtet"). Von besonderem Interesse war es die Bildung des Thallus bei Pyrenopsis meladermia (NY1.) zu studiren. Hier wurden theils von Hyphen völlig freie, theils von Hyphen mehr oder weniger ange- griffene Algenkolonien beobachtet, und die Uebergänge zwischen die ver- schiedenen Entwickelungsstufen waren sehr leicht zu sehen °). ') ScHWEND. Algentyp. p. 94. ?) Unter meinen Gloeolichenen-studien fand ich an Exemplaren von Collemopsidium iocarpum Nr. (von HurTING im Juli 1871 auf Hanö in Bleking eingesammelt) cine Rivu- laria (Rorn), deren Herumschlingung der Hyphen und Uebergang zu Gonidien so leicht zu beobachten war, dass ich mir die Gelegenheit die Aufmerksamkeit darauf zu lenken nicht habe entgehen lassen können. 0 ~ ANATOMIE UND SYSTEMATIK DER GLOEOLICHENEN. IV. Die Apothecien und Spermogonien. Nur in seltenen Ausnahmsfillen ist, wie oben (p. 24) angedeutet, die im Flechtenthallus eingehende Alge sporenbildend. Desto häufiger ist die Sporenbildung bei den flechtenbildenden Ascomyceten. So viel bekannt ist, kommen bei den @loeolichenen nur endogene Sporen vor; ich habe nämlich weder gesehen noch in der Litteratur Angabe antreffen können, dass Stylo- sporen (Pycnosporen) bei ihnen wahrgenommen worden sind. Die Unveränderlichkeit, welche in Bezug auf die gegenseitige Stellung und Anordnung des Ascus- und des Hüllapparates in den Apothecien der Flech- ten im Allgemeinen zu finden ist, sucht man bei den Gloeolichenen vergeblich. Freilich findet man bei diesen sowohl offene (Apoth. disco- v. gymnocarpa, Dis- cocarpia, Apothecia sens. strict.) als geschlossene Apothecien (Ap. pyrenodea vel endocarpea, Pyrenocarpien, Perithecien), aber die Grenze dieser beiden Typen unter einander ist bei den Gloeolichenen weniger merkbar als bei den meisten anderen Flechten. Anfangs haben die Apothecien einen Bau, welcher dem der geschlos- senen sehr ähnlich ist, gewöhnlich aber nehmen sie dann allmählich das Aus- sehen an, welches den offenen Apothecien charakteristisch ist. Sogar bei der- selben Gattung findet eine nicht unbedeutende Mannigfaltigkeit in Bezug auf das Aussehen der vollständig entwickelten Apothecien statt (z. B. Synalissa' ), Omphalaria?). In der Gattung Pyrenopsis (NYL.) sind die Apothecien bei den meisten Arten deutlich offen, bei anderen sind sie wiederum dem Aussehen nach den geschlossenen sehr ähnlich. So ist der Fall z. B. bei P. sanguinea Awz., P. cleistocarpa (Müzz. Arc.) und nach der Beschreibung P. phylliscella Nvv. Die Schwierigkeit zu entscheiden, welche Apothecien als offene oder als geschlos- sene zu betrachten sind, wird grösser in Bezug auf diejenigen, welche mehr oder weniger im Thallus eingeschlossen sind. Sehr richtig bemerkt Müzzre (Fl. 1872 p. 507) über Pyrenopsis cleistocarpa » apothecia in granulis thallinis solitarie inclusa, clausa, extus haud recognoscenda, ceterum. nihilo minus gymnocarpica» . Oft werden indessen dergleichen Apothecien als geschlossene betrachtet. Bei verschiedenen Verfassern kommt auch öfters eine nicht unwesentliche Ver- schiedenheit in der Auffassung von dem Bau der Apothecien zum Vorschein. ') »Apothecia innata lecanorina aut paucissimis endocarpea» NYL. Syn. p. 93. *) »Apothecia endocarpea vel sepius immersa, saltem innata, irregulariter biatorina (sed non vel vix emersa)» »In hoc genere transitus inter apothecia endocarpea et discoidea manifeste observatur.» NYL. Syst. p. 98. 28 K. B. J. FORSSELL, Die Apothecien z. B. bei Pyrenopsis micrococca (Born. & NYL.) wie NYLANDER als geschlossen (»endocarpea») aufzufassen, ist natürlicher Weise ganz unrichtig '). Sie sind hier deutlich gymnocarp, obgleich das Excipulum zum grössten Theil das deutlich ausgebreitete (offene) Hymenium überwuchert hat. Die offenen Apothecien sind gewöhnlich von einem etwas emporragen- den excipulum thallodes umgeben. Dieses kommt aber bei derselben Art zu sehr ungleichmässiger Ausbildung, was hauptsächlich von der verschiedenen Entwickelungsfähigkeit der Alge abhängt. Bald ist der Rand äusserst unbe- deutend entwickelt, bald deckt er einen grossen Theil des Epithecium. Es ist unmöglich von dem umgebenden Excipulum Arten- oder Gat- tungs-merkmale zu gewinnen, weil die Beschaffenheit derselben wechselt nicht nur bei den Gattungen sondern auch bei derselben Art. Jedoch hat Trevisan wegen der Beschaffenheit des Excipulum die Gattungen Collemopsis Trev. (Syn. Psorotichia Mass. p. p.) und Pyrenocarpus Trey. (Syn. Psoro- tichia Mass. p. p.) unterschieden, jene durch das Vorkommen von excipulum thallodes, diese durch excipulum proprium gekennzeichnet. Eine nähere Unter- suchung von den Arten, welche Trevisan auf diese Gattungen vertheilt, zeigt am besten, wie unnatürlich dieser Gattungscharakter ist. Bei Psorotichia (2) Rehmii Mass. [wie z. B. bei Psorotichia ocellata (Tu. Fr.) und nach Waınıo bei Pyrenopsis umbilicata Watn.| sind die Apothecien sowohl mit excipulum thallodes als mit excipulum proprium versehen. Aus diesem Grunde hat Ny- LANDER”) wahrscheinlich Psorotichia Rehmii zu einer besonderen Untergattung (Psoropsis) gezogen. In Bezug auf den inneren Bau der Apothecien ist: hervorzuheben die Tendenz der Ascuswand mehrerer Gloeolichenen gallertartig zu verquellen und um die Sporen mehr oder weniger eingeschnürt zu werden. Diese Erscheinung kommt nach der Angabe von TurAsnE”) und DECAISNE”) besonders bei Pazlia Fer vor. Solche Einschnürung, aber minder evident, habe ich auch bei Psorotichia (?) Flotowiana (Hxrr) und Ps. (?) riparia ARN. beobachtet. Diese Erschei- nung ist übrigens nicht selten bei Porocyphus Kors. und dieser naheste- henden Flechtengattungen wie Lichina C. A. AG. Ihrer Form nach wechseln die Schläuche oft sogar im selben Apothe- cium, was mit der Anordnung der Sporen in eine oder zwei Reihen in Zu- 1) Siehe Born. Lich. nouv. Pl. 4 fig. 17. *) Nyx. in Srız. Helv. p. 17. — ZwackH. Lich. Heidelb. p. 84 (Psoropsis ist hier als Gattung aufgeführt). ?) Tur. Mém. lich. p. 83. ^) DECAISN, Quelqu. Thalassioph. p. 411. ANATOMIE UND SYSTEMATIK DER (XLOEOLICHENEN. 29 sammenhang steht. Dies ist schon von NYLANDER bei Psorotichia pictava Nyz.') bemerkt worden. Auch bei den Paraphysen ist von TH. Fries’) Dimorphismus beob- achtet worden. Er hat nämlich bei Anema decipiens (Mass.) zweierlei Para- physen gefunden: 1) paraphyses tenues, filiformes, conglutinate und 2) paraph. valide, distincte, articulate. Bei der Untersuchung von derselben Art habe ich dieses eigenthümliche Verhältniss bestätigen können. Die Paraphysen zeigen bei den Gloeolichenen bedeutende Verschiedenhei- ten, und diese Differenzen finden sich sogar zwischen nahestehenden Arten vor. Bald sind die Paraphysen nicht deutlich zu erkennen, sondern sind verleimt oder zu einer flockigen Masse zersetzt z. B. bei Phylliscum NYL., wo statt Paraphysen eine Andeutung zu Periphysen sich findet, bald sind sie deutlich, zart, gerade und straff oder schlaff und lang. Ausserdem können sie getrennt oder zusammenhängend, ungefärbt oder oben bräunlich oder gelblich sein. Zuweilen sind sie mehr oder weniger deutlich gegliedert, und bei Pyrenopsis subareolata Nvv. habe ich sie dann und wann oben verzweigt gefunden. Die Sporen dagegen zeigen bei den Gloeolichenen grosse Uebereinstim- mung. Sie sind nämlich, Cryptothele, Collemopsidium und zuweilen gewisse Pyrenopsis-arten ausgenommen, immer einzellig und farblos. Ihrer Form nach sind sie gewöhnlich elliptisch, zuweilen aber rund. Die Anzahl der Sporen in den Schläuchen ist etwas verschieden. Bei gewissen Gattungen z. B. Sy- nalissa Fr., Pyrenopsis (NyL.) und Omphalaria (Gir.) können die Schläuche 16 oder mehre Sporen enthalten; bei Phylliscum Demangeonii dagegen en- thalten die Schläuche bald 8 bald mehre Sporen. Obgleich ich die Entwicklung der Apothecien bei den Gloeolichenen nicht speciel studirt habe, konnte ich jedoch gelegentlich einige Beobachtungen machen, welche der Vollständigkeit halber hier Erwähnung finden mögen. Bekanntlich ist die Entwickelung der Apothecien bei den Flechten in der letzten Zeit der Gegenstand mehrerer Untersuchungen gewesen, welche indessen zu ganz verschiedenen Ergebnissen geführt haben. Auf der einen Seite stehen SrtaHL *) und Borzr‘), nach welchen die Apothecien das Resultat einer ') »Spore in thecis cylindraceis (una serie ordinatæ) vel fusiformi-clavatis (serie duplici)». Nyr. Fl. 1869 p. 82. *) Bot. Not. 1865 p. 184. — Fl. 1866 p. 285. ”) Sranz: Geschlechtl. Fortpl. *) A. Borzı: Studii sulla sessualit degli Ascomiceti (Nuovo Giornale Botanico Italiano. Vol. X. No. 1. p. 43. Pisa 1878). 30 K. B. J. FonssELL, Befruchtung sind, auf der anderen Krassr ) und Fünrstück *), welche zu dem Schluss gekommen sind, dass die Apothecialbildung ein rein vegetativer Process und nicht das Product eines Sexualacts ist. Zum Theil erklärt sich diese Verschiedenheit der Ergebnisse aus dem Umstande, dass Srarı (und Borzı) vorzugsweise mit Collemaceen gearbeitet haben, wogegen KRABBE ’) und Fünrsrück hauptsächlich Archilichenen als Material der Untersuchungen verwandt haben. In einem Falle haben jedoch Krasse und Borzı dieselbe Art, Cladonia pyxidata (L.) (und vielleicht auch Ol. furcata Huns.), untersucht, aber sind dessenungeachtet zu ganz entgegen- gesetzten Resultaten gelangt. Der letztere hat nämlich bei Cladonia pyxidata Carpogonen gefunden, in kurzen Zwischenräumen am inneren Rande der Podetien sitzend, ein wenig unterhalb der Spermogonien; nach dem ersteren aber ist »die Entwicklung des Fruchtkérpers vom Anfange bis zu Ende rein ve- getativ». Bei dieser Sachlage dürften die unbedeutenden Beobachtungen, welche ich über die Apothecialbildung bei den Gloeolichenen gemacht habe, nicht ganz ohne Interesse sein. Pyrenopsis pheeococca Tuck. Auf den von mir untersuchten Exemplaren (aus New Bredford in Massachusetts von H. Wıruzy gesammelt) waren keine entwickelten Apothecien zu entdecken. Zahlreich kamen dagegen Spermogonien vor, und in einem solchen erkannte ich Carpogonen mit sehr deutlichen Tri- chogynen, wie früher Sraz und Borzı bei Physma Mass. beobachtet haben. Auf Exemplaren von Pyrenopsis impolita (Tu. Fm.) [von BLomBErG im Kirchspiel Götlunda in Nerike eingesammelt], beobachtete ich in zwei Fällen die Entwickelung der Apothecien aus Spermogonien. Weder bei dieser Art noch bei Psorotichia leprosa Anz. (untersuchte Exemplare: Anz. Lich. Langob. No. 525) waren in den Spermogonien Trichogynen zu sehen, aber da die Schnitte nicht dünn genug waren, ist es möglich, dass sie meiner Aufmerk- samkeit entgangen sind. In beiden Fällen hatten ascogene Hyphen in der Spermogonien Schläuche entwickelt. Freilich enthielten sie noch keine Sporen, 1) KRABBE: Entwickelung, Sprossung und Theilung einiger Flechten-apothecien (Bot. Zeit. Jahrg. 40. Leipzig 1882 p. 65) — Morphologie und Entwickelungsgeschiehte der Cladoniaceen. (Berichte der Deutschen Botanischen Gesellschaft. Jahrgang 1. Heft. 2. p. 64. Berlin 1883.) ?) M. Fünrstück: Beiträge zur Entwickelungsgeschichte der Lichenen (Jahrbuch des K. Botanischen Gartens und des Botanischen Museums zu Berlin. Band III. Berlin 1884). ?) Um Srauts Untersuchungen nachzuprüfen hat KRABBE Collema pulposum BERNH. studirt und dabei gefunden, dass STAHLs Beobachtungen im Wesentlichen ganz richtig waren. ANATOMIE UND SYSTEMATIK DER GLOEOLICHENEN. Sl sondern waren noch ganz jung, aber besonders bei der letzten Art genug deutlich um die Möglichkeit einer Verwechselung auszuschliessen. Auch bei Psorotichia (?) Rehmii Mass. (die Exemplare von Ren bei Dietenhofen in Baiern eingesammelt) und Psorotichia (2) lugubris (Mass.) (die Exemplare aus Budapest von H. Loska im Jahre 1882 eingesammelt) glaube ich beobachtet zu haben, dass die Apothecien sich aus in den Spermogonien entstandenen Carpogonen entwickeln. Bei anderen Arten hingegen scheinen die Apothecien sich nicht aus Spermogonien zu entwickeln. So ist bei Psorotichia quinquetubera (DEL), Ps. (?) fuliginascens (NYL.), Pyrenopsidium furfureum (NYL.), Anema decipiens (Mass), A. Notarisii (Mass), A. nummularium (Dur. & Moxr.), Omphalaria Heppii Mitt. Arc., O. leptophylla Tucx.*) der Fall. Bei diesen Arten habe ich nicht die geringste Andeutung zu Carpogonen oder Trichogynen entdecken können, sondern die Apothecialbildung ist nach meinen Untersu- chungen hier ein rein vegetativer Process. Aus dem Obigen scheint hervorzugehen, dass die Apothecien bei den Gloeolichenen nicht nur bei einander nahestehenden Gattungen sondern sogar innerhalb derselben Gattung sich auf ganz verschiedene Weise entwickeln können. Spermogonien werden bei den Gloeolichenen zahlreich angetroffen. Sie kommen bald mit den Apothecien zusammen vor (species monoice»), bald auf anderen Exemplaren (»species dioiez»). Das letztere ist nach NYLANDER ”) der Fall mit Synalissa ramulosa (Horrm.) und Omphalaria Girardi (Dur. & Moxr.), und nach Borner °) mit Pyrenopsis conferta (Borx.) und P. micrococca (Born. & Nr). Bei Pyrenopsis hæmatops (SOMMERF.) habe ich an einem von SOMMER- FELT in Saltdalen eingesammelten Exemplar, wo das Epithecium eines älteren Apothecium von Gloeocapsa-zellen theilweise überwuchert war, ein Spermogo- nium an dem Epithecium sitzend gefunden. Bei Pyrenopsis phæococca "Tuck. [untersuchtes Exemplar aus New Bredford in Massachusetts, von WILLEY einge- sammelt| kamen Spermogonien vor, theils vereinzelt wie bei den übrigen Pyre- nopsis-arten, theils 2 à 3 beisammen in grösseren Aushóhlungen (conceptacula). Wie gewöhnlich, sind die Spermogonien äusserst klein und schwierig mit dem blossen Auge wahrzunehmen. Sterigmata, die einfach oder ver- ') Hiermit sind folgende Angaben von NYLANDER über Omphalaria nummularia Dur. & Mont. zu vergleichen. »Spermogonia aut seorsim aut in hymenüs apotheciorum sita» (Nvr. Syn. p. 100). »Spermatogonia vel inter paraphyses apotheciorum sita vel seorsim obvenientiad (Nyx. Alger. p. 320). *) Nyr. Syn. p. 94 ?) Born. Lich. nouv. p. 230, 231. 32 K. B. J. FonssELL, zweigt, und, so viel bekannt ist, niemals gegliedert") sind, schnüren an der Spitze Spermatien ab, die gewöhnlich sehr klein sind (ungefähr 2— 3 y lang) und der Form nach länglich-elliptisch. Bei gewissen Arten sind sie jedoch lang und nadelförmig, bisweilen gekrümmt z. B. ' Phylliscum Demangeonii Nyu., Peccania synalliza (Acu.), Pyrenopsis phylliscina Tuck. V. Die Eintheilung der Glocolichenen. Es liest auf der Hand, dass die Gloeolichenen eine, relativ genommen, neugebildete Klasse sind. Die bestimmte Differenzirutig, welche die vegeta- tiven und fructificativen Organe der Archilichenen bereits charakterisirt, sucht man hier vergeblich, und die verschiedenen Richtungen bei der phylogene- tischen Entwickelung dieser Klasse treten noch nicht deutlich hervor. Die Formenreihen sind noch nicht näher zu bestimmen, und es ist klar, dass unter solchen Verhältnissen dem Versuche die Gloeolichenen einzutheilen sich grosse Schwierigkeiten entgegenstellen müssen. Ein solcher Versuch gibt der Will- kär und der subjektiven Auffassung alle Zügel frei. Im Allgemeinen?) sondert man Phylliscum Nyt. wegen der geschlos- senen Apothecien von den übrigen G/oeolichemem aus. Wie wir oben gezeigt haben, ist die Grenze zwischen den gymnocarpen und den geschlossenen Apothecien bei den G/oeolichenen nicht so scharf hervortretend wie in andern Klassen, und Phylliscum Nyu. steht in dieser Hinsicht keineswegs so verein- zelt da, wie man allgemein anzunehmen scheint. Der Uebergang zwischen offenen und geschlossenen Apothecien ist fast unmerkbar, und dieser Bau der Apothecien kann nicht füglich einer Eintheilung zu Grunde gelegt werden. Die Eintheilung der Gloeolichenen nach der Form und Ausbildung des Thallus lässt auch Vieles zu wünschen übrig. Freilich tritt er unter ver- schiedenen Typen (strauchförmig, blattartig oder krustig) hervor, aber die ') LiNpsAY'S Angabe in Mem. Sperm. and Pyen. p. 270, dass die Sterigmata bei Omphalaria pulvinata gegliedert sind, gründet sich wahrscheinlich auf eine fehlerhafte Bestim- mung der fraglichen Flechte. Dasselbe ist der Fall mit seiner »Synalissa symphorea DO.», bei welcher die Sporen als 2—4-zellig bezeichnet werden. *) z. B. MASSALONGO, KÖRBER. ANATOMIE UND SYSTEMATIK DER (GLOBOLICHENEN. 33 Uebergänge zwischen diesen sind sehr zahlreich. Der strauchförmige und der blattartige Thallus sind übrigens hier kaum typisch entwickelt. Auch die Sporen, welche bekanntlich oft charakteristische Merkmale der Gattungen abgeben, zeigen bei den Gloeolichenen nur geringe Verschieden- heiten und bieten also für die Eintheilung keine Anhaltspunkte dar. Aller- dings sind sie bei Cryptothele (Tu. Fr.) und Collemopsidium Nxu. zwei zellig, aber auch bei gewissen Pyrenopsis-arten werden bisweilen nebst ein- fachen auch (falsch?) zwei-zellige Sporen angetroffen. Ihre Form und ihre Farbe weisen auch keine erheblichere Verschiedenheit auf. In Bezug auf die Grösse der Sporen und ihre Anzahl in den Schläuchen finden freilich bei den Gloeolichenen einige geringere Verschiedenheiten statt, aber diese können eben- sowenig Merkmale für die Familien oder die Gattungen abgeben, da es hauptsächlich nahestehende Arten sind, welche darin Verschiedenheiten zeigen [Pyrenopsis pleiobola Nx1., Psorotichia suffugiens (NYL.), Omphalaria nummularia (Dur. & Moxr.)}, und da ferner die Anzahl der Sporen bisweilen bei der- selben Art wechselt (Phylliscum Demangeonii NYL.). Von den Spermatien lassen sich ebenso wenig Gattungscharaktere ab- leiten, weil eben nahestehende Arten bisweilen in der Form derselben ab- weichen z. B. Pyrenopsis phylliscina Tucx. Eine Eintheilung der Gloeolichenen ist indessen nothwendig, wenn eine Uebersicht der verschiedenen Formen gewonnen werden soll, und eine solche liest auch von unserem Standpunkte aus sehr nahe. Früher haben wir näm- lich gefunden, dass die Chroococcaceen-zellen, welche zur Bildung des Thallus der Gloeolichenen mitwirken, im gonidialen Zustande bestimmte Verschieden- heiten zeigen und wenigstens drei distincte Typen oder Algen-gattungen ver- treten: Gloeocapsıa Nzxc., Xanthocapsa Naa. und Chroococcus Nxc., und, da wir ferner die Gloeolichenen als eine eigene Klasse wegen der Chroococcaceen- natur der Gonidien aufstellen, kann auf guten Gründen in Frage gestellt werden, ob nicht die Gonidien irgend eine Bedeutung für die Eintheilung der Gloeolichenen in Familien und Gattungen haben sollten. Lasst uns anfänglich in Kürze zusehen, wie diese Frage im Allgemeinen von den Lichenologen aufgefasst wird. AcHarıus wandte den Gonidien beinahe keine Aufmerksamkeit zu und sprach ihnen gänzlich Bedeutung in systematischer Hinsicht ab. MassaLonco unterschied zwar verschiedene Haupttypen der Gonidien, und in seinen Dia- gnosen der Gattungen kommen oft auch Beschreibungen der Gonidien vor, aber welche Geltung er ihnen beimass, geht nicht hervor. Ausserdem verwech- selte er oft die Gonidien mit frei vegetirenden Algenkolonien, und seine Be- Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. 5 34. Kk. B. J. FonsskELL, schreibungen von den Gonidien (wie auch von den verschiedenen Schichten des Thallus) sind in hohem Grade verwirrt und mit irrigen Auffassungen bemengt. KÖRBER widmete den Gonidien noch weniger Aufmerksamkeit und verfiel übrigens zu denselben Fehlern und Uebersehen wie MassaLonco. Keiner von Beiden, am wenigsten Körger, erkannte ihren Bedeutung für die Begrenzung der Gattungen zu. Der erste, der dies that, war NYLANDER. Bereits im Jahre 1857 ') legte er die Verschiedenheit der Gonidien der Unterscheidung einiger Gattungen zu Grunde. Anfangs wurde dagegen von mehreren Seiten Widerspruch erhoben, nunmehr aber hat dieser neue Gattungscharakter in immer weiteren Kreisen Verwendung gefunden’). Die Frage kann jedoch nicht als entschieden betrachtet werden. Die Antwort dürfte nämlich etwas verschieden ausfallen je nach dem Standpunkte, welchen man der ScHWENDENER schen Flechtentheorie gegenüber einnimmt. Mit der Auffassung des Begriffes Flechtenart, welche wir in dieser Arbeit geltend zu machen versucht haben, lässt sich die Anwendung der Gonidien bei der Begrenzung von Familien und Gattungen zwanglos in Einklang bringen. Die Gattungen werden freilich nicht »natürlich» (ob sie überhaupt dies jemals seien), aber unsere jetzige Kenntniss der Flechten ist zu unzureichend und die Gloeolichenen eine noch zu wenig differenzirte Sippe, dass eine völlig »natür- liche» Eintheilung in Gattungen möglich wäre. Besonders mag hier auf das schon oben (p. 22—23) erwähnte eigenthümliche Verhältniss hingewiesen werden, dass dieselben Hyphen bei Symbiose mit verschiedenen Algen ein ganz verschiedenartiges Aussehen annehmen können), und dass also aus dem verschiedenen Aussehen des Hyphensystemes bei verschiedenen Flechten nicht mit Nothwendigkeit hervorzugehen braucht, dass die Ascomyceten dieser Flech- ten verschieden sind. Unter solchen Umständen ist es ein grosser Vortheil die Verschiedenheit der Gonidien nicht nur bei der Eintheilung in Klassen, sondern auch bei der in Familien und Gattungen anwenden zu können. Uebrigens fordert die Consequenz einen Character, welcher höhere systema- tischen Einheiten begründet, bei niedrigeren nicht ganz ausser Acht zu lassen. 7) Nvr. Class. II p. 101. ”) Siehe z. B. Srem. Flecht. — In seinen Vorlesungen im Herbste 1880 hat auch TH. FRIES dies Princip benutzt. Siehe BLomB. & Forss. Enum. pl. Scand. No. 4 p. 112. ?) Besonders auffällig ist in dieser Hinsicht Lobaria amplissima (Scor.). In Be- rührung mit Palmella-gonidien bilden die Hyphen einen grossen, blattartigen Thallus, in Berührung aber mit Nostoc-gonidien einen feinverzweigten, strauchförmigen Thallus (Cephalo- dium), welcher eine täuschende Aehnlichkeit mit Leptogium lacerum (Sw.) v. tenwissima (DICKS.) zeigt. Forss. Stud. Cephal. p. 101. ANATOMIE UND SYSTEMATIK DER (XLOEOLICHENEN. 35 Für die Anti-SchwEnpenkrianer stellt sich die Sache anders, nach den über diese Frage vorliegenden Untersuchungen zu beurtheilen. Mögen wir also diese kurz wiederholen. In Betreff der Arthonien gibt Armquistr ) an, dass die Gonidien bei »nahestehenden Arten» oder sogar bei »derselben Art» bisweilen ganz ver- schiedenen Gonidien-typen angehören. Daraus können jedoch keine gemeingiil- tigen Schlüsse gezogen werden, da Arthonia mit ihrem hypophloeodischen Thal- lus zu Untersuchungen über den Constanz der Gonidien nicht gut geeignet ist. Ebenso hebt er hervor (l. c. p. 7 Not.) dass Zecanora (Aspicilia) Prevostii (Fr.) Tu. Fr. und Zonaspis epulotica (Acn.) TH. Fn. sind » Formen ?), welche nieht einmal als Varietäten unterschieden werden können»; der Ascomycete ist nämlich derselbe, aber die Gonidien der Ersteren gehören dem Palmella- typus und die der Letzeren dem Trentepohlia-typus an”). Bei früheren Untersuchungen habe ich zu erweisen gesucht, dass Gründe sich für die Annahme vorfinden, dass bei Lecanora hypnorum (Horrw.) und Pannaria pezizoides (WxB.) das Hyphensystem von einem und demselben Ascomyceten gebildet wird, wogegen die Gonidien der Ersteren dem Pabnella- typus, die der Letzteren dem Nosfoc-typus angehören ‘). Früher habe ich auch gezeigt, dass die Palmella-gonidien bei Solorina crocea (L.) mehr oder weniger von .Vos/oc-gonidien erzetzt werden können, so dass am Ende eine ausschliesslich mit solchen Gonidien versehene Flechte ge- bildet wird, von NYLANDER kürzlich unter dem Namen Solorinina crocoides”) beschrieben. Schliesslich habe ich neulich erwiesen, dass Pyrenopsis pulvinata (ScHER.) vielleicht eine aus Zecanora granatina SOMMERF. hervorgegangene Form 1) Armqu. Monogr. Arthon. p. 7, 10, 30 Not. ?) Wir übersehen nicht, dass bei der Ersteren das Thecium durch Jod blau, bei der Letzteren weinroth gefärbt wird. Dieses scheint uns nicht zu beweisen, dass die Hyphen dieser beiden Flechten verschiedenen Ascomyceten angehören, denn, da die assimilirenden Zellen verschieden sind, können wohl auch verschiedene Assimilationsprodukte gebildet werden. °) Wir finden hier die gewöhnliche Auffassung der Gonidien als ein den Hyphen gegenüber untergeordneter Begriff wieder — eine Anschauungsweise, worüber wir uns bereits (p. 9) geäussert haben. Dass Atmquisr (l. c. p. 7) erklärt die Unterscheidung von Gattungen auf der Verschiedenheit der Gonidien gegründet nicht zu billigen, befremdet, da er selbst (l e. p. 5) unbedingt die Prineipien billigt, worauf das Flechtensystem von Tu. Fries basirt ist. Es sollten sich also auf der Verschiedenheit der Gonidien ver- schiedene Flechten-klassen gründen können, aber nicht die diesen Klassen gehörigen Gattungen. *) Forss. Stud. Cephal. p. 61. Die dort ausgesprochene Vermuthung, dass diese beiden Flechten derselben Art angehören, muss nach der in dieser Arbeit gegebenen Defi- nition von Flechtenart zurückgenommen werden. °) NYLANDER: Classification des Peltigérés p. 387 (Le Naturaliste 6e Année No 49, 1884). — FI, 1884 p. 219, 36 K. B. J. FonssELL, ist, indem der Ascomycete derselbe sem dürfte, aber die Palmella-gonidien von Gloeocapsa-gonidien ersetzt worden sind”). Wenn es also auch nicht als ausgemacht betrachtet werden kann, dass ein und derselbe Ascomycete in Verbindung mit verschiedenen Algen verschiedene Flechten bilden kann, oder — um die Ausdrucksweise der Anti-SCHWENDENER ianer anzuwenden — dass verschiedene Exemplare einer und derselber Flechtenart typisch verschiedene Gonidien enthalten können, muss man andererseits zuge- ben, dass dieses sehr wahrscheinlich sei. Aber wenn es sich so wirklich ver- hält, dürfte die Verschiedenheit der Gonidien für NYLANDER und die übrigen Anti- SCHWENDENER ianer keine Charaktere der Flechtengattungen liefern können. Dagegen, wenn man die Flechtenart als die Verbindung einer gewis- sen Algenart mit einem gewissen Pilz auffasst, kann die Anwendung dieses Charakters bei der Begrenzung der Familien und der Gattungen nicht un- berechtigt sein. Ich übersehe dabei nicht emen naheliegenden, oben auch etwas berührten Einwand, nämlich den, dass Algen, welche man bisher so weit verschieden angesehen hat, dass sie sogar zu verschiedenen Familien geführt worden sind, zuweilen in der That nur verschiedene Entwickelungsstufen sind, und dass diese Algen zum grossen Theil eben den Familien gehören, welche unter den gonidienbildenden Algen vertreten sind, und dass es also recht wohl möglich sei, dass Gonidien, als ganz verschiedenen Algentypen ge- hörig angesehen, in gewissen Fällen in der That nur Entwickelungsformen einer und derselben Alge sind. Die Frage über den näheren genetischen Zu- sammenhang der niedrigeren Algen ist indessen so neulich ernsthaft in An- griff genommen worden, dass nicht einmal in Betreff der Algensystematik sich voraussehen lässt, welche Umwälzungen sie bringen kann. Eine etwas modificirte Auffassung des Begriffes Flechtenart wird vielleicht nöthig werden. Uebrigens scheint es im Ganzen von wenigem Belang zu sein, ob die ver- schiedenen Algentypen verschiedene Algenfamilien oder verschiedene Ent- wickelungsstufen vertreten. Freilich habe ich im einigen seltenen Fällen (siehe p. 14—15) in einem und demselben Flechtenthallus gonidiale Ueber- gangsformen zwischen verschiedenen Algentypen wahrgenommen, aber in diesen Fällen ist es niemals schwer gewesen zu entscheiden, welcher Typus als Haupt- typus anzusehen war. Die Anwendung der Verschiedenheiten, welche die Gonidien darbieten, bei Familien- und Gattungsbegrenzungen dürfte also von unserem Stand- punkt aus nicht als unberechtigt erscheinen. Besonders eignen sich dazu ') Forss. Lee. granat. Entwick. p. 57, ANATOMIE UND SYSTEMATIK DER GLOEOLICHENEN. 37 die Gonidien sehr wohl, wenn es die Glocolichenen gilt, weil bei ihnen grös- sere Verschiedenheiten in Bezug auf die Gonidien angetroffen werden als innerhalb irgend einer anderen Flechtenklasse. So z. B., obgleich die Ar- chilichenen viel Mal zahlreicher sind, zeigen die Gonidien bei ihnen weit kleinere Verschiedenheiten unter sich als in der geringziihligen Klasse der Gloeolichenen. Oben ist angemerkt worden, dass die Gonidien der Gloeolichenen aus Algen bestehen, drei verschiedene Typen representirend und folgenden Gat- tungen gehörig: Gloeocapsa NaG., Xanthocapsa Nas. und Chroococcus NEG. Gloeocapsa-gonidien kommen bei Phylliseidium Forss., Synalissa Fr., Pyrenopsis (Nxr.) und Cryptothele (Tu. Fr.) vor. Xanthocapsa-gonidien bei Omphalaria (Grr.), Peccania Mass., Anema Nyr., Psorotichia (Mass.), Enchylium Mass. und Üollemopsidium Nx. Chroococcus-gonidien bei Phylliscum Nyu. und Pyrenopsidium (NYL.). Mit Rücksicht auf diese Verschiedenheit der Gonidien theilen wir die Gloeolichenen in die folgenden 3 Familien ein: Pyrenopsidei, Omphalariei und Phylliscei. \ Die Flechten, die diesen verschiedenen Familien angehören, zeigen theilweise unter sich sehr grosse Verschiedenheiten, aber die Begrenzung der Gattungen bleibt nicht desto weniger sehr schwierig, weil die verschiedenen Typen durch die deutlichsten Uebergänge verbunden sind. Das Ziehen einer Art zu der emen oder anderen Gattung wird oft also sehr willkürlich. Eine Eintheilung in Gattungen ist aber der Uebersicht wegen nothwendig und zu Grunde derselben legen wir hauptsächlich die Form des Thallus, theils weil dieser Charakter die kleinsten Schwierigkeiten darzubieten scheint, theils um nicht unnöthiger Weise von der Auffassung der hierzu gehörenden Gat- tungen bei früheren Verfassern abzuweichen. In Zusammenhang hiermit dürfte doch besonders angemerkt werden, dass bei den Gloeolichenen Ueberginge zwischen dem blattartigen und krustigen, dem blattartigen und strauchähnlichen, dem strauchähnlichen und krustigen Thallus keinesweges selten sind. Die Begrenzung der meisten Gattungen ist daher sehr willkürlich, und eine ganze Menge von Arten kann fast ebenso gut zu der einen wie zu der anderen Gattung gezogen wer- den. Dergleichen Schwierigkeiten begegnen allerdings bei jedem Versuch in ein System sowohl die thierischen als die pflanzlichen Organismen einzupassen, aber die Schwierigkeiten müssen doch in hohem Grade vermehrt werden, wenn es, wie hier der Fall ist, eine Gruppe gilt, die von verhältnissmässig späte- rem Datum ist, und in welcher zufolge dessen die in verschiedene Richtun- 38 K. B. J. FORSsELL, gen hingehende Differenzirung, die phylogenetisch ältere Abtheilungen cha- rakterisirt, noch fehlt oder wenigstens weniger deutlich zum Vorschein kommt. Von den oben dargelegten Principien ausgehend, erhalten wir folgende Uebersicht der zu den Gloeolichenen gehörenden Familien und Gattungen. Fam. I. Pyrenopsidei (Tn. Fr.) Forss. TH. Fr. Lich. Arct. p. 284. — TH. Fr. Lich. Spitsb. p. 52. Thallus gonidiis @loeocapse in margine saltem rubricosis et KOH obscure violascentibus instructus. ; I. Cryptothele (TH. Fr.) Forss. Thallus crustaceus, tenuis, granulosus, gonidia Gloeocapsæ conglome- rata, rubricosa et hyphas sparsas hine illine fere inconspicuas continens. Apo- thecia facie pyrenodea, lecanorina, disco punctiformi; asci et paraphyses parce ; spore S:næ, 2-cellares, hyaline, oblongæ. Spermogonia spermatiis (ubi visis) acicularibus, rectis vel curvatis. II. Pyrenopsis (Nxr.) Forss. Thallus crustaceus, tenuis, granulosus (granulis interdum suffruticulosis), raro squamulosus, gonidia Gloeocapse conglomerata, rubricosa et hyphas spar- sas hine illine inconspicuas continens. Apothecia lecanorina, disco plus minus expanso; sporæ fere semper S:næ, simplices, hyalinæ, oblongæ. Spermogonia spermatiis oblongis vel oblongo-eylindrieis (in una specie acicularibus, curvatis). III. Synalissa Fr. Thallus frutieulosus, ramulis isidioideo-corallinoideis, teretibus, erectis, gonidia Gloeocapse in margine rubricosa, intus decolorata et hyphas laxe ramosas continens. Apothecia terminalia, primo clausa deinde lecanorina, mar- gine crasso cincta; spore (8—)16—32:nz, simplices, hyaline, ellipsoideæ vel globose. Spermogonia spermatiis oblongis. IV. Phylliscidium Forss. nov. gen. | Thallus monophyllus, umbilicatus, gonidis Glococapse in tela hypharum pseudoparenchymatica insertis ornatus. Apothecia lecanorina margme crasso; spore S:ne, simplices, hyaline, ellipsoidee. Spermogonia spermatiis oblongis. ? Paulia Fée.) !) Leider habe ich von der dieser Gattung angehörigen Art (P. pullata FÉE) Exemplare zur Untersuchung noch nicht erhalten und kann daher diese Flechte in das System nicht einpassen. Ich hoffe indessen während des Druckes meiner Abhandlung sie zu untersuchen Gele- genheit zu erhalten und werde dann in einem Zusatz nähere Auskunft über diese Fleehte geben. ANATOMIE UND SYSTEMATIK DER (TLOEOLICHENEN. 39) Fam. II. Phylliscei Nyt. Nyt. Class. I p. 9. -— Mass. Neag. lich. p. 7. Thallus gonidiis majoribus (Chroococco turgido vel affinibus), sal- tem in margine thalli rubricosis, membrana gelatinosa crassa involutis, solitariis vel didymis vel perpaucis in cavitatibus magnis tele hypha- rum densissime anastomosantium congestis. I. Pyrenopsidium (Nr. Forss. Thallus crustaceus, granulosus. Apothecia lecanorina, interdum disco punctiformi; paraphyses plus minus distincte; spore S:næ, simplices, hyaline, oblongx. Spermogonia spermatiis ellipsoideo-oblongis. II. Phylliscum Nir. "Thallus monophyllus, umbilicatus. Apothecia pyrenodea, in thallo in- clusa; paraphyses indistinctæ; spore 8——16:n;, simplices, hyaline, oblongo. Spermogonia spermatus acieularibus, curvatis. Fam. III. Omphalariei (Mass.) Forss. Mass. Neag. p. 6. — Sched. erit. p. 14. Thallus gonidiis Nanthocapse olivaceis instructus. I. Collemopsidium Nyt. "Thallus crustaceus, tenuis, areolato-granulosus, gonidia Xanthocapsce olivacea et telam hypharum teneram atque sepe fere inconspicuam continens. Apothecia minutissima, pyrenodea, perithecio dimidiato cincta; asci et para- physes parce; spore S:næ, 2-cellares, hyaline, oblongæ (sæpissime immature). Spermogonia incognita. II. Enchylium Mass. Thallus crustaceus, areolato-granulosus, e gonidus Xaxthocapsæ et hy- phis extus telam pseudoparenchymaticam formantibus, intus ramosis et laxe pereurrentibus compositus. Apothecia primo clausa, deinde urceolata, lecano- rina; spore numerose, minutissimæ, late ellipsoideæ, simplices, hyaline. Sper- mogonia spermatiis oblongo-ellipsoideis. | III. Psorotichia (Mass.) Forss. Thallus crustaceus, squamulosus vel sæpissime areolato-granulosus, areo- lis interdum subeorallinoideis vel furfuraceis, e gonidiis Xanthocapsce conglo- A0 Kk. B. J. FORSSELL, meratis et hyphis ramulosis compositus. Apothecia primo clausa, deinde vulgo aperta, lecanorina, margine thallode interdum excluso biatorina. Spore 8:nz (in 2 spec. plures) simplices, oblongæ vel subglobosæ, hyaline. Spermo- sonia spermatiis oblongo-ellipsoideis. IV. Peccania (Mass.) Forss. "Thallus fruticulosus ramulis erectis, teretibus, plus minus divisis, pulvina- tis vel cæspitosis, gonidus Nanthocapse instructus, extus olivaceis, intus decolo- ratis, intra hyphas thallum laxe percurrentes insertis. Apothecia terminalia vel subterminalia, primo clausa, deinde disco expanso lecanorina, crasse marginata; spore S:næ — plures, simplices, ellipsoidez vel subglobosæ, hyalinæ. Sper- mogonia spermatiis oblongis vel acicularibus. V. Anema Nir. Thallus monophyllus, parvus (vix 3 mm. in lat. superans, in Å. num- mulario tamen 8 mm. attingens), umbilicatus, peltatus, gonidus Xanthocapsa crebris tele hypharum dense, pseudoparenchymatice vel »areolatee» imtextis ornatus. Apothecia lecanorina, crasse marginata, primo clausa. Spore S:næ (vel interdum in 4A. decip. sec. Nr. l6:nz), simplices, ellipsoideæ vel sub- globose, hyalinæ. Spermogonia spermatiis oblongis. VI. Omphalaria (Gir.) Nyt. Thallus umbilicatus, foliaceus, monophyllus (vel imbricato-squamulosus), lobatus vel in lacimis adpressis divisus, textura generis Peecanie. Apothecia primo clausa, lecanorina, crasse marginata, interdum persistenter facie pyre- nodea; spore S:ne vel circa 24:nze, simplices, ellipsoideze, hyalinæ. — Sper- mogonia spermatiis oblongis. VI. Uebersicht der Arten. 1. CRYPTOTHELE (Tn. Fr.) Forss. Sv. Cryptothele Tu. Fr. Bot. Not. 1866 p. 59. — Tu. Fr. Fl. 1866 p. 445. Diese Gattung steht der Pyrenopsis Nyu. sehr nahe, ist aber da- von durch sowohl die Apothecien wie die Sporen und Spermatien verschie- den. Freilich kommen ausnahmweise auch innerhalb der Gattung Pyrenopsis ANATOMIE END SYSTEMATIK DER GLOEOLICHENEN. 41 dem Aussehen nach geschlossene Apothecien, 2-zellige Sporen und nadelähn- liche Spermatien vor, aber durch die Vereinigung jener Charaktere zeigt sich Cryptothele (TH. Fr.) als eine verhältnissmässig wohl charakterisirte Flech- tengattung. Sie ist überdies mit Collemopsidium NYL. analog. Bei diesen bei- den Gattungen, die als sehr unentwickelte Goeolichenen anzusehen sind, ist der Thallus am mindesten entwickelt und besteht hauptsächlich aus Algenkolonien, die oft gänzlich unverändert sind. Auch in Bezug auf die Apothecien findet sich mit Collemopsidium Nyu. eme Aehnlichkeit. Sie sind nämlich weder deutlich offen noch deutlich geschlossen, sondern repre- sentiren Mittelstufen zwischen diesen beiden Typen. Bei Collemopsidium NYL. dürften sie am besten als geschlossen betrachtet werden, da ja hier ein ziem- lich deutliches Perithecium vorkommt; bei Cryptothele permiscens (NYL.) findet sich kein derartiges Perithecium, und die Apothecien sind als lecanorinisch mit punktförmiger Scheibe aufzufassen. Cryplothele africana Miu. ARG., die ich nicht untersucht habe, scheint dagegen nach der Beschreibung zu ur- theilen ein Perithecium (» Receptaculum») zu besitzen. Zu dieser Gattung zieht TH. Fries auch Collemopsidium iocarpum NYL., welche Art aber wir zufolge der Verschiedenheit der Gonidien nicht hierzu rechnen. Conspectus specierum. Or. permiscens (NYL.) Spore = y. Cr. africana Mörr. Arc. Spore celluloso, violaceo-nigricante, instructa. 15 6 yp. Apothecia receptaculo distincte 1. Cryptothele permiscens (Nyr.) Tm. Fr. SYN. Pyrenopsis permiscens NYL. Lich. Scand. p. 288. Cryptothele permiscens TH. Fr. Bot. Not. 1866 p. 59. — Tu. Fr. Fl. 1866 p. 455. —— HELLE. Ner. lafveg. p. 90. Verbreit. Schweden: Nerike (Herzs., Broms.), Upland (S. Arwqv.), Bohuslän (Brows.), Ostgothland (Perrin, STENH.). (2)'. Cryptothele africana Mürz. Arc. Syn. Cryptothele africana MÖLL. Arc. Fl. 1879 p. 292. Verbreit. Afrika: Nyamnyam. (ScuwemrugTH nach Mürz. Arc.) 1) Mit () um die Ordnungsnummer einer Art wird hier, wie an übrigen Stellen in dieser Arbeit, angedeutet, dass ich Gelegenheit die fragliche Art zu untersuchen nicht ge- habt habe. Nova Acta Reg, Soc. Sc. Ups. Ser. III. 6 49 K. B. J. Forssezt, 2. PYRENOPSIS (Nyt.) Forss. Syn. Pyrenopsis Nyu. Class. I p. 13. — Nyr. Class. II p. 164 (als Subgenus an- geführt). — Nyx. Enum. lich. p. 88. — Nyt. Syn. p. 97. — Tu. Fr. Lich. Arct. p. 284. — NYL. Animadv. p. 337. — Sriz. Flechtensyst. p. 141. — Nr. Lich. Scand. p. 25. — TH. Fr. Bot. Not. 1866 p. 58. — Tu. Fr. Fl. 1866 p. 454. — Crome. Revis. Coll. p. 331. — Tuck. Syn. North Amer. lich. p. 135. — Lxraum. Lich. Fl. p. 14. Huopsis Nvr. Fl. 1875 p. 363. — Nonnr. Herb. Lich. No. 101. Pyrenopsis (NYL.) ist mit Psorotichia (Mass.) und Pyrenopsidium (NYL.) analog. Von jener Gattung, womit sie oft verwechselt wird, wird sie durch die Gonidien, von dieser theils durch die Gonidien, theils durch die Structur des Hyphensystems verschieden. Als eine besondere Gattung hat NYLANDER (l. c.) Iuopsis »ob formam et structuram superiorem apotheciorum» abgetrennt und hierzu Zecanora granatina SOMMERF.'), Pyrenopsis pulvinata (ScmR.) und P. hemaleella Nyu. gezogen; die letztere Art wird (wahrscheinlich durch Uebersehen) in Fl. 1882 p. 455 zu Pyrenopsis zurückgezogen. Schwerlich lässt sich wohl diese Gattung (Hwopsis) beibehalten, da die Apothecien der Pyrenopsis-arten sehr vielen Veränderungen unterworfen sind. In Fl. 1881 p. 2 theilt NYLANDER Pyrenopsis in zwei Untergattungen: Enpyrenopsis und Cladopsis. Diese letztere, wozu P. triptococca Nyu. und P. conferta (Borx.) gezogen werden, zeichnet sich dadurch aus, dass der "Thallus »fruticulescens» ist. Hierdurch steht sie an der Grenze von Synalissa FR., mit welcher Gattung sie durch fast unmerkliche Mittelstufen verbunden ist. Die Grenze zwischen Pyrenopsis (NYL.) und Synalissa Fr. wird noch schwerer zu bestimmen, wenn man zu dieser letzteren Gattung z. B. P. pieina (Nyu.) zieht. Diese Art, wie auch P. micrococca (Born. & Nyr.) und P. poly- cocca (NY1.), habe ich statt dessen zu Pyrenopsis gezogen, und habe Synalissa Fr. nur Arten mit deutlich strauchähnlichem Thallus umfassen lassen. Dadurch tritt auch die Analogie zwischen Synalissa und Peccania deutlicher hervor. NYLANDER hat dagegen P. picina neuerdings zu einer in Srız. Helv. p. 5 ad interim aufgestellten Gattung: Synalissopsis gezogen. Ich habe die- selbe hier nicht acceptiren können, theils weil keine Diagnose geliefert ist, und es nicht hervorgeht, welche Umfassung dieser Gattung gegeben ist, theils weil die Abtrennung der P. pieina (NYL.) von den übrigen Pyrenopsis-arten ') Ueber diese Art, die unrichtiger Weise zu den Gloeolichenen gezogen worden ist, verweise ich auf Forss. Lee. granat. Entwick. ANATOMIE UND SYSTEMATIK DER GLOKOLICHENEN. 43 nach den allerdings ziemlich schlechten Exemplaren von dieser Art, die ich untersucht habe, zu beurtheilen nicht sehr angemessen ist. In Garovagl. p. 71 Note stellt Trevisan eine Untergattung Jalm- grenia auf, durch vielsporige Schläuche und Mangel an deutlichen Paraphy- sen charakterisirt. Diese beiden Charaktere aber, besonders die Zahl der Sporen, sind in den Gloeolichenen-gattungen zu grossen Veränderungen unter- worfen, um die Aufstellung dieser Untergattung rechtfertigen zu können. Conspectus specierum. A. Spermatia filiformia, curvatula (apud ceteras species hujus generis oblonga vel oblongo-cylindrica). P. phylliscina "Tuck. B. Spore cire. 32:næ (apud ceteras 8:ne). P. pleiobola Nyx. Paraphyses indistinctæ. P. picina (NYL.) > graciles. C. Thallus sufruticulosus, crustam tenuem furfuraceam formans (Cladopsis NYL.). a. Spore majores, — 4L. P. pheococca Nr. b. Spore minores, circa — ft. a) Epithecium incolor. P. micrococca (Borx.) Paraphyses graciles. P. polycocca (NYL.) » »parcæ non regulares». f) Epithecium lutescens vel fuscescens. — P. conferta (Bors. & Nr.) Paraphyses distinctz, bene discrete. Spore sepe fere globosæ. P. fripfococea Nyt. Paraphyses indistinctæ. Spore semper el- lipsoidez. c. Spore minute, = p. P. tasmanica NYL. D. Thallus squamulosus, squamulis planiusculis adnatis fere ut in Acarospora q » SQ P 7 fuscata (ScHRAD.) (apud species sequentes crustaceus, verrucoso-granulosus). P. foederata NYL. E. Apothecia rufescentia (Euopsis NYL.). P. pulvinata (ScmxR.) Discus apotheciorum sæpe nitidus. P. hemaleella Nyu. Discus opaeus, margine crassiore et diutius persi- stente. 44 K. B. J. FonssELL, F. Apothecia nigra, epithecio incolore. P. subareolata Nyu. Spore ellipsoideæ. P. impolita (Tu. Fr.) » globose vel subglobose. G. Apothecia nigra, epithecio lutescente vel fuscescente. (Apoth. in P. hematope interdum paulo rufescentia.) a. Apothecia disco convexo, in centro puncto impresso. P. umbilicata WAIN. b. Apothecia disco convexo vel concavo (vel punctiformi) sine impressione. a) Crusta minutissime granulosa. P. cleistocarpa (Mii. Are.) Apothecia disco punctiformi. f) Crusta verrucoso-granulosa. aa) Spore majores, circa + fu. P. lemovicensis Nr. Apothecia disco expanso; paraphyses distinctæ. P. concordatula Nyu. Apothecia disco non bene expanso; para- physes vix ulla. BB) Spore minores, circa 7 p. 1) Apothecia clausa. P. sanguinea Anz. Paraphyses capillares, articulate. TT) Apothecia urceolata. ") Gonidia majora, 12— 18 y diam. (exc. pariete gelatinoso). 6—8 P. subfuliginea Nyu. Spore fere globose, = p. P. grumulifera Nyt. Spore (raro mature) oblonge, — p. ==) Gonidia minora, 6—9 y diam. *) Spore late ellipsoidee vel subglobosæ. P. fuliginoides Reum. Crusta fuliginosa, humectata vix fu- scescens, tenuis, furfuracea. P. subcooperta Anz. Crusta nigricans, humectata paulo fuscescens, crassa, areolato-diffracta. **) Spore oblongæ. P. fuscatula Nyu. Crusta nigricans, humectata sanguineo- fuscescens, tenuis, granulis levibus in maculas difformes congregatis. P. hematops (SOMMERF.) Crusta fusco-nigra, humectata san- guineo-rufescens, crassa, granulis furfuraceis. Paraphy- ses distinctae. P. reducta Tu. FR. Crusta nigricans, humectata fuscescens, tenuis, dispersa, granulis vix furfuraceis. Paraphyses indistinctee. ANATOMIE UND SYSTEMATIK DER GLOLOLICHENEN. 4.5 Species mihi incognitæ vel incertæ sedis. P. Mackenzie Nr. Crusta nigra vel fusco-nigra tenuissima. Spore ellip- solidez, + y. | P. pAylliscella Nr. Crusta fusco-nigricans, squamulis subverruculosis, inæ- qualibus, subadnatis, aggregatis. Apothecia endocarpoidea, minutis- sima, conferta, 5—15 in quavis squamula thallina. Spore oblongo- ellipsoideæ, ° y. P. melambola "Tuck. Crusta nigra, areolis planiuseulis, stipitato-elevatis, poly- carpis. Apothecia nigra, lecanorina, disco subpapillato. Spore << y. Paraphyses omnino conglutinatæ. P. meladermia Nr. (Species vix rite evoluta). 1. Pyrenopsis phylliscina Tuck. SYN. Synalissa phylliscina Tuck. Gen. lich. p. 80. Pyrenopsis phylliscina Tuck. Syn. North Amer. Lich. p. 137. Verbreit. Nord-Amer.: Massach. (Winn. nach TucK.). 2. Pyrenopsis pleiobola Nyt. Syn. Pyrenopsis pleiobola Nyu. Fl. 1873 p. 17. — NomRr. Fl. Karel. Oneg. II p. 6. — Wain. Fl. Tavast. or. p. 90. Pyrenopsis (subgen. Malmgrenia) pleiobola Trev. Garovagl. p. 71 Note. Verbreit. Finland (Norru., WAIN.). 3. Pyrenopsis picina (Nyx). Forss. SYN. Synalissa picina NYL. Lich. Gall. et Ale. p. 19. — Nyx. Enum. lich. p. 88. — Nyr. Syn. p. 96. — Mazgr. Lich. Norm. p. 17. — Orrv. Lich. d. l'Orn. p. 112. Synalissopsis picina NYL. ad. int. ap. Srız. Helv. p. 5. Collema pulposum var. diffracto-areolata Scuær. Enum. p. 259 p. p. (nach Srız.). Verbreit. Frankreich (Nr); Schweiz (Nvr., Sriz.); Central-Amer.: Vera Cruz (F. Mir). 4. Pyrenopsis phæococca Tuck. SYN. Synalissa pheococca Tuck. Gen. lich. p. 80. Pyrenopsis pheococca Tuck. Syn. North Amer. Lich. p. 136. Verbreit. Nord-Amer.: N. Carol. (Curtis nach Tuck.) Massach., N. Hampsh. (Witty nach Tuck.). (5). Pyrenopsis micrococca (Born & Nr.) Forss. SYN. Synalissa micrococca Born. & NYL. in Born. Lich. nouv. p. 231. — NYL. Lich. Gall. et Alg. p. 18. — Nyr. Enum. lich. p. 88. — NYL. Syn. p. 95. 46 K. B. J. FORSSELL, Verbreit. Frankreich: Cannes (Born nach Nyr..). Nach den Beschreibungen zu urtheilen, ist diese Art von der folgen- den kaum zu trennen. (6). Pyrenopsis polycocca (Nvr.) Tuck. SYN. Synalissa polycocca Nyt. Enum. lich. suppl. p. 333. — Nyr. Syn. p. 96. — Tuck. Gen. p. 80. Pyrenopsis polycocca Tuck. Syn. North Amer. Lich. p. 136. Verbreit. Nord-Amer.: New Hampsh. (Tucx.). 7. Pyrenopsis conferta (Born.) Nxr. SYN. Synalissa conferta Born. Lich. nouv. p. 230. — Nr. Lich. Gall. et Ale, p. 18. — Nyr. Enum. lich. p. 88. — Nyr. Syn. p. 94. Pyrenopsis conferta NYL. Obs. lich. in Pyr. or. Caen p. 44. Pyrenopsis (subgen. Cladopsis) conferta Nvr. Fl. 1881 p. 2. Verbreit. Frankreich: Provence (Bomw.) Pyren. orient. (Mowr., Nyt.). Die Exemplare aus Pyren. orient. weichen nach NYLANDER durch mehr 8—10 gerundete Sporen ab: + y (Nr. Syn), 4, » (Nr. Obs. lich. in Pyr. or.). 6—7 Bei der Hauptform sind sie bedeutend grösser => y (Nvr. Syu.). —10 8. Pyrenopsis triptococca Nr. SYN. Pyrenopsis (subgen. Cladopsis) triptococca Nvr. Fl. 1881 p. 2. Verbreit. Portugal: Porto (Nzwrow nach Nxr.). (9). Pyrenopsis tasmanica Nyt. Syn. Pyrenopsis tasmanica Nvr. Class II p. 88. — NYL. Syn. p. 97. — NYL. in Hook. Fl. Tasman. p. 353. — Nyw. Fl. 1875 p. 102. Verbreit. Tasmania (Hooker). Gehórt zu dieser Gruppe nach der Tafel CC in Hook. Fl. Tasman. zu urtheilen. 10. Pyrenopsis foederata Nyt. SYN. Pyrenopsis foederata Nyu. Fl. 1873 p. 194. — Nr. Observ. lich. Caen p. 44. Verbreit. Frankreich: Pyren. orient. (Nr). Durch ihre an Acarospora fuscata (SCHRAD.) erinnernde Crusta und ihre dicken, gegliederten, an der Spitze verdickten und bräunlichen Paraphysen leicht verschieden. ANATOMIE UND SYSTEMATIK DER GLOEOLICHENEN. 47 11. Pyrenopsis pulvinata (Scumr.) Tu. Fm. Syn. Lecidea pulvinata SCHER. Lee. Helv. p. 11. -— Scmzm. Spieil. p. 123, 193. — Scmzmn. Enum. p. 101, Pyrenopsis pulvinata Tu. Fr. Bidr. till Skand. laffl. p. 270. — Tn. Fr. Bot. Not. 1866 p. 58. — Tu. Fr. Fl. 1866 p. 454. Euopsis pulvinata WAIN. Adjum. I p. 85. — Nr. Fl. 1882 p. 455. — Sm. Helv. p. 2. — Arn. Lich. exs. No. 1072. Collema hemaleum Sommerr. Suppl. Lapp. p. 117 (A exel) — SowwEmr. Beskr. o. Saltd. p. 63. (2 excl.) Parmelia hemalea Fr. S. Veg. Scand. I p. 106. Pannaria hemalea Mass. Symm. lich. p. 20. — HeLLB. Resa i Lul. Lpm. 1864 p. 468. Pannaria granatina (9 hemalea TH. FR. Lich. Arct. p. 77. Pyreropsis hemalea CRowB. Revis. Coll. p. 332. — NORM. Spec. loe. nat. p. 136. — LEIGHT. Lichen-Fl. p. 15. — Norru. Torn. o. Kemi Lappm. p. 315. Euopsis hemalea Nyr. Fl. 1875 p. 363. — NomRr. Herb. Lich. 1877 Fase. 3. No. 191. — Wain. Adjum. II p. 204. -— Nyr. Fl. 1882 p. 455. — Norrı. Fl. Ladog.- Karel. p. 23. — Law. Lich. du Mont-Dore p. 1. — Srız. Lich. hyperb. p. 4. Exs. Norru. Herb. Lich. No. 101. ARN. Lich. exs. No. 1072. f. terricola (Nomw.) Forss. SYN. Pyrenopsis hemalea (Sommerr.) f. terricola NORM. Spee. loc. nat. p. 136. Durch die bleichere Scheibe der Apothecien ausgezeichnet. Verbreit. Schweden (HELLB., NORRL.); Norwegen (SOMMERF., WAHLENB., Ta. Fn. Norm.); Finland (Norrn., Wam.); Schottland (Lxranr.); Ireland (Lzranmr.); Schweiz (Scuær.); Frankreich (Lamy); Tirol (Anx.). Lecidea pulvinata ScH&R. ist nach Tu. Fr. (Bidr. till Skand. laffl. p. 270) mit Collema hemaleum Sommerr. synonym, wogegen NYLANDER und Wainio dies bestreiten. In Herb. Tu. Fr. habe ich Gelegenheit gehabt Originalexemplare von sowohl Zecidea pulvinata (Scumr.) (aus Grimsel) als Collema hæmaleum Sommerr. (aus Saltdalen) zu untersuchen, und ich habe zwischen ihnen nicht den mindesten Unterschied finden kónnen. NYLANDER hebt (Fl. 1882 p. 455) besonders die Grósse der Sporen als eine Verschie- denheit hervor: bei Zecid. pulvinata werden sie als 9— 10 y lang und 5 y breit, bei Collema hæmaleum dagegen als grösser angegeben. An den von mir untersuchten Scu#rer’schen Exemplaren fand ich sie aber 11—15 y lang und 6— 7 p breit. Nicht nur an den Schzrer’schen sondern auch an den SomMERFELTschen Exemplaren fand ich sie (falsch?) 2-zellig. Sie stimmten auch in der Beziehung überein, dass bei der Behandlung der Apothecial- 48 K. B. J. FORSSELL, s schnitte mit Jod die Sporenschläuche (aber nicht das ganze Hymenium) blau gefärbt wurde, woneben es dirfte bemerkt werden, dass das Hymenium durch KOH gelblich gefärbt wurde. Zu bemerken ist, dass der Typus der Gonidien etwas zweifelhaft erscheint. In Bezug auf ihren inneren anatomischen Bau waren nämlich die Exemplare, die ich untersuchte, einander nicht ganz ähnlich. Gewisse Exemplare [z. B. aus Njunnats in Lule Lappmark im J. 1864 von Hzrr- Bom, aus Enontekis im J. 1867 von NorrLın und aus Flöjfjeldet bei Tromsö von TH. Fries gesammelt] stimmen in Hinsicht auf ihre innere Structur mit den übrigen Pyrenopsis-arten überein. Bei anderen Exemplaren dagegen [z. B. an den ScrueRER'schen und Sommerrent’schen Originalexem- plaren| sind die Gonidien etwas grösser und zeigen auch im Uebrigen ein etwas abweichendes Aussehen. Indessen sind mir nur Herbarienexemplare zugünglich gewesen, die zu alt waren um damit Kulturversuche anstellen zu kónnen, und da nur durch die Cultur der Gonidien und durch Unter- suchung frischer Exemplaren die Sache mehr eingehend auseinandergesetzt werden kann, muss ich mich mit den Andeutungen, die gemacht worden sind, begnügen. 19. Pyrenopsis hemaleella Nr. Syn. Pyrenopsis hemaleella Nyu. Fl. 1882 p. 455. Euopsis heemaleella Nvv. Fl. 1877 p. 457. Verbreit. Finland (Sinin nach Nr. Von den vorigen kaum zu unterscheiden. Die Gonidien sind dem Gloeocapsa-typus deutlich angehórig. 13. Pyrenopsis subareolata Nyt. Syn. Pyrenopsis subareolata NYL. Lich. Scand. p. 27. — Cromb. Recent. addit. p. 1. — Nr. Fl. 1884 p. 391. Synalissa subareolata HEPP in Herb. Tu. Fr. Verbreit. Frankreich: Normandie (Pezver); Pyren. orient. (NYLANDER); England (Croms.). 14. Pyrenopsis impolita (TH. Fr.) Forss. Syn. Pyrenopsis subareolata NYL. var. impolita TH. FR. Bot. Not. 1866 p. 57. — TH. Fr. Fl. 1866 p. 454. — Hur. Lich. exk. p. 25. — FALK Östra Blek. laff. p. 22. — HELLE. Ner. lafveg. p. 90. — Hutt. Bot. Not. 1875 p. 70. Verbreit. Schweden: Blekinge (Hurrıne, Fark), Vestgotland (Fors- ANATOMIE UND SYSTEMATIK DER (XLOEOLICHENEN. 49 SELL), Bohuslän (HvrrrG), Nerike (BrLomgerg, HELLBoM), Småland? (TH. Fn.), Upland (S. Arwqursr); Norwegen (M. N. Brvrr); Finland (KuLLHEM). Ich habe nieht in Abrede gestellt diese als eine besondere Art auf- zustellen, weil sie in mehreren Beziehungen von P. sxbareolata NYL. abweicht. Die Sporen sind nieht nur der Form nach verschieden sondern auch kleiner (= p bei P. impolita, > p bei P. subareolata), und die Paraphysen sind auch deutlicher. Denen, die darauf Gewicht legen, dürfte bemerkt werden, dass das Hymenium bei P. impolita mit Jod blau gefärbt wird, wogegen es bei den vorigen Arten zuerst eine bläuliche, dann aber weinrothe Farbe annimmt. (15). Pyrenopsis umbilicata Wat. SYN. Pyrenopsis umbilicata War. Adjum. I. p. 85. Verbreit. Finland (Warx.). Nach der Beschreibung zu urtheilen, zeigt diese Art mit Psorotichia ocellata (TH. FR.) eine gewisse Analogie. Es ist übrigens unsicher, ob sie hierzu oder zu Phylliscacei gehöre. 16. Pyrenopsis cleistocarpa (Mürr. Arc.) Forss. Syn. Psorotichia cleistocarpa Mitt. Arc. Fl. 1872 p. 506. Collemopsis cleistocarpa Stız. Helv. p. 17. Verbreit. Schweiz (Mérr. Ama.). 17. Pyrenopsis lemovicensis Nyt. Syn. Pyrenopsis lemovicensis Nyr. Fl. 1880 p. 387. — Lam. Suppl. p. 5 Verbreit. Frankreich (Lamy). 18. Pyrenopsis concordatula Nyt. Syn. Pyrenopsis concordatula Nvv. Fl. 1875 p. 440. — Nyt. Fl. 1876. p. 571. — Wain. Fl. Tavast. or. p. 90. — Wain. Adjum. I p. 87. Verbreit. Finland. (Warx.). Steht Pyrenopsis subfuliginea NYL. nahe, aber hat bedeutend grós- sere Sporen. 19. Pyrenopsis sanguinea Anz. SYN. Pyrenopsis sanguinea Anz. Neos. p. 1. — ARN. Lich. Ausfl. Tirol. VIII 04292, XX p.359, XXXI p. 151. — Nr. Fl. 1881 p. 188. Exs. ANZ. Lich. Langob. No. 474. Verbreit. Italien (Anz.); Tirol? (ARx.). Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. 50 Kk. B. J. FORSSELL, Nach NYLANDER und STIZENBERGER von P fuscatula Nr. kaum ver- schieden. Nicht nur die Form der Apothecien, sondern auch die deutlichen, fadenähnlichen und gegliederten Paraphysen (diese sind bei P. fuscatula un- deutlich) machen doch zwischen diesen beiden Arten einen Unterschied. 20. Pyrenopsis subfuliginea Nyt. Syn. Pyrenopsis subfuliginea Nyu. Fl. 1867 p. 369. — Nonnr. Tavast. Fl. p. 170. — Wain. Lich. Viburg. p. 42. — Warn. Adjum. I p. 87. Exs. Norru. Herb. Lich. No. 103. Verbreit. Finland (Kvruusw, WAIN., Norrt.). Die Gonidien sind bei dieser Art, wie NYLANDER bemerkt, grösser als gewöhnlich innerhalb dieser Gattung, das Hyphensystem aber ist wenig ent- wickelt und hat nicht das Aussehen, das Pyrenopsidium (Nyr.) charakterisirt, weshalb die Art nicht dahin zu ziehen ist. In mehreren Beziehungen steht diese Art der P. subcooperta Anz. nahe. 2]. Pyrenopsis grumulifera Nr. SYN. Pyrenopsis grumulifera NYL. in MALMGR. Förteekn. p. 68. — Nyr. Lich. Scand. p. 26, 288. — Nyr. Fl. 1867 p. 369. — Nyr. Fl. 1868 p. 342. — Nomnr. Fl. Karel. Oneg. IT p. 6. — Norru. Fl. Ladog.— Karel. p. 23. — Wary. Lich. Viburg. p. 42. — Warn. Fl. Tavast. or. p. 90. — Nonnr. Tavast. Fl. p. 170. — Wain. Adjum. I p. 87. — HELLB. Ner. lafveg. p. 90. — Nonnr. Torn. o. Kemi Lappm. p. 315. — Kınpr Trondhj. Lavveg. p. 40. Pyrenopsis CMalmgrenia) grumulifera Trey. Garovagl. p. 71 Not. Exs. NonRr. Herb. Lich. No. 102. Verbreit. Finland an mehreren Orten (Matmer., Nyr., NORRL., Warx.); Schweden (HELLB., Norru.); Norwegen (Kiwpr). . Als diese Art zuerst von NYLANDER aufgestellt wurde, beschrieb er die Schläuche als vielsporig. Dies wurde von ihm in Fl. 1867 p. 369 corrigirt, und bei Untersuchung der Exemplare in Norruins Exsiecatenwerk habe ich auch die Schläuche 8-sporig gefunden. Indessen hat Trevısan, der die Berichtigung NYLANDER's wahrscheinlich übersehen hat, diese Art zu- sammen mit JP. pleiobola zu einer neuen Untergattung Malmgrenia Trev. gezogen. An einem Schnitt durch den Thallus eines NorrriNschen Exemplar wurden neben den normalen Gonidien einige, die aus einem Ühroococeus Nae. zu bestehen schienen, wahrgenommen. ANATOMIE UND SYSTEMATIK DER (XLOEOLICHENEN. bil 22. Pyrenopsis fuliginoides Rex. SYN. Pyrenopsis fuliginoides Reum in Saur. Fl. Salzb. V p. 16. Verbreit. Salzburg (SavrER); Frankreich (METZLER). Diese Art, wovon es keine Beschreibung in Saurer's Flora geliefert wird, ist durch die russ-schwarze Farbe der Crusta, die birnförmigen Schläuche und die kleinen (= y), fast kugelrunden Sporen sehr ausgezeichnet. An einem in Tu. Fries’ Herbarium aufbewahrten Exemplar (von METzLER in Süd-Frankreich im J. 1867 gesammelt) kam über dem ganzen "Thallus eine Torula vor, deren schwarzbräunliche Zellenfiden von dem Epithecium aus zwischen die Schlàuche und die Paraphysen heruntergedrungen waren. 23. Pyrenopsis subcooperta Anz. Syn. Pyrenopsis subcooperta Anz. Anal. p. 5. — Srız. Helv. p. 2. — Lam. Expos. syst. p. 1. Verbreit. Italien (Anz.); Frankreich (Lamy). Steht der Pyrenopsis subfuliginea Nw. nahe, aber wird durch die Gonidien unterschieden. 24. Pyrenopsis fuscatula Nir. SYN. Pyrenopsis fuscatula NYL. Enum. lich. p. 88, 143. — Nyr. in Move. Not. sur NYL. Prodr. p. 9 Not. — NYL. Syn. p. 97. — Margr. Lich. Norm. p. 18. — LE Jor. Lich. d. Cherb. p. 7. — Croms. Lich. Athol. p. 1. — Croms. Revis. Coll. p. 332. — LeıcHt. Liehen-Fl. p. 14. — Nyr. Fl. 1881 p. 183. Collemopsis fuscatula Outv. Lich. d. l'Orn. I p. 111. Verbreit. Frankreich (Nyr.); England, Schottland (Lurcur). Diese Art ist von Pyren. hematops (SOMMERF.) wenig verschieden. Die Crusta ist nicht zusammenhüngend, sondern bildet unregelmässige Flecken, sie st zugleich ebener und mehr schwarz als bei jener. Noch mehr gleicht sie der Pyrenopsis reducta. Tu. Fr., bei welcher die Crusta-körnchen freilich etwas zerstreut und zu Flecken nicht gesammelt sind. Dazu kommt, dass die Sporen kleiner sind, bei P. fuscatula => p, bei P. reducta = p. 25. Pyrenopsis hematops (Sommerr.) Tu. Fm. SYN. Collema hemaleum SOMMERF. var. hematops SOMMERF. Suppl. Fl. Lapp. p. 117. — Sommerr. Beskr. o. Saltd. p. 63. Pyrenopsis hematopis Ta. Fr. Lich. Aret. p. 284. — Nr. Lapp. Or. p. 104. — Norm. Spec. loc. nat. p. 136. — HELLE. Ner. lafveg. p. 90. — Crome. Revis. Coll. p. 332. — LEIGHT. Lichen-Fl. p. 14. — NonRr. Torn. o. Kem. Lappm. p. 315. ? Pyrenopsis rufescens Nyu. Herb, Mus, Fenn, p. 109, — Nyr. Lich. Scand. p. 27. t da Kk. B. J. FORSSELL, eii Verbreit. Grönland (Vaur); Island (nach Linps.); Norwegen (SowwEnr., Tu. Fr., Nonw., Mor, Kixpr); Russische Lappmark (Ferın.); Kemi Lappmark (E. Nyr.?, Nonnr.); Schottland (Croms.). 26. Pyrenopsis reducta Tu. Fr. SYN. Pyrenopsis reducta Tu. Fr. Bot. Not. 1866 p. 56. — Tu. Fr. Fl. 1866 p. 454. — Kınpr Trondhj. Lavveg. p, 40. , Verbreit. Norwegen (Tu. Fr. u. Kinpr?). Steht der vorigen sehr nahe, aber wird dadurch verschieden, dass die Crusta dünner und minder zusammenhängend ist, die Apothecien kleiner, ihr Rand zarter und die Spitzen der Schläuche nicht verdickt sind. Die von Kınpr bei Trondhjem gesammelten Exemplare weichen in mehreren Bezie- hungen ab und gehören vielleicht eher zu P. hematops (SOMMERF.). (27). Pyrenopsis Mackenziei Nr. Syn. Pyrenopsis Mackenziei Nyr. Port Nat. p. 3. Verbreit. Afrika: Port Natal (NYL.). Wird von NYLANDER mit P. fasmanica Nr. verglichen, die sich u. a. durch grössere und dickere Crusta und durch kleinere Sporen unterscheidet. (28). Pyrenopsis phylliscella Nyt. SYN. Pyrenopsis phylliscella Nyt. Fl. 1875 p. 102. — Le&icut, Lich. Fl. p. 14. Verbreit. Schottland (CROMBIE). Steht nach NYLANDER P. fasmanica NYL. am nächsten, wovon sie aber durch ihre crusta squamulosa sich leicht unterscheiden dürfte. (29). Pyrenopsis melambola Tuck. Syn. Synalissa melambola Tuck. Obs. Lich, No. 4 p. 170. Pyrenopsis melambola Tuck. Syn. North Amer. lich. p. 136. Verbreit. Nord-Amerika (Tuck.). 30. Pyrenopsis meladermia (Nyr.) Forss. Syn. Synalissa meladermia NYL. Enum. lich. p. 88. — Nyr. Not. quelqu. Crypt. Scand. p. 4. — Nyr. Syn. p. 96. — Nyı. Herb. Mus. Fenn. p. 76. — NYL. Scand. p. 27. — Warn. Adjum. I p. 89. Verbreit. Finland (E. Nyr.). Pyrenopsis meladermia ist ganz gewiss eine phylogenetisch neugebildete Art. Der Thallus besteht aus G/ococapsa-kolonien, freilich von Hyphen durch- ANATOMIE UND SYSTEMATIK DER (GLOEOLICHENEN. 58 drungen, aber hat vorliufig kaum eine bestimmte Form erlangen. Er bildet nämlich einen im Wasser gallertartigen Ueberzug, mit freien, von Hyphen noch nicht durchwucherten Algen-kolonien reichlich versehen. In derjenigen Be- ziehung stimmt diese von NYLANDER zu Synalissa geführte Art mit S. ramulosa (Horrw.) überein, dass das Gloeocapsin der im "Thallus eingeschlossenen Goni- dien grösstentheils verschwunden ist. Uebrigens ist diese Art durch ihre kleinen Gonidien ausgezeichnet, die nur 3—6 yw in Diameter (die Gallerthülle un- berechnet) sind, und die aus Glococapsa hæmatodes Kürz. zu bestehen scheinen. Apothecien waren an dem untersuchten Exemplar nicht zu finden. Freilich werden sie in Nxr. Syn. als endocanpea bezeichnet, aber in Nyr. Lich. Scand. wird es gesagt, dass Apothecien nicht beobachtet sind. Zu dieser Gattung sind vorher folgende Arten gezogen, die in dieser Arbeit zu anderen Gattungen gerechnet sind: A. Cryptothele (Tu. Fr.) Forss. P. permiscens NYL. | B. Pyrenopsidium (Nyr.) Forss. P. extendens NYL., furfurea Tu. Fr., granuliformis Tm. FR., homoeopsis NYr., iivaarensis WAIN., terrigena TH. FR. (var. sub P. hematope). C. Psorotichia (Mass.) Forss. P. assimuians KiNDT, cesiella Tu. Fr., diffundens NYL., endoxantha Anz., Flotowiana Nyr., lecanopsoides Nyt. (= pyrenopsoides Croms.), leprosa Anz., lignyota Tu. Fr. (= fuliginea Nyt. subgen. Synalisse), lugubris NYL., ocellata Tu. Fr., pictava NYL., riparia NyL., Schereri NYL. D. Collemopsidium Nyt. P. iocarpa NYU. Folgende zu Pyrenopsis (Enopsis) gezogene Arten gehören den G/oeo- liehenen nicht an. 1. Pyrenopsis agnascens SmIRT. Lich. brit. and foreign. Transact. of the Glasgow Soc. of Field Natur 1875 (nach Bot. Jahresb. III. 1875 p. 52, 138 eitirt). Wahrschemlich ein Pilz. 2. Pyrenopsis corallina WırL. in Tuck. Syn. North Amer. lich. p. 137. = Porocyphus KÖRB.? 3. Pyrenopsis granatina NYL. Lapp. Or. p. 104. = Lecanora Acu. 4. Pyrenopsis pellia Stirr. Enumer. of the Lich. collected by Moseley. Journ. of the Linn. Soc., Bot., vol. XIV. 1874 (nach Bot. Jahresb. III. 1875 p. 52, 138 citirt). 54 K. B. J. FORSSELL, Die Beschreibung allzu unvollständig; wahrscheinlich keine Pyrenopsis (Nvr.), da diese Flechte auf dem Thallus Caloplaca pyracea (Acx.) vorkommt. 5. Pyrenopsis viridirufa Duck. Syn. North Amer. lich. p. 137. (Syn. Synalissa viridirufa Tuck. Obs. lich. No. 4 p. 170). ^ Nach TUcKERMAN (Syn. l. a.) sind die Gonidien »mostly solitary or in twos, but occurring also in chains of fours and sixes; 10— 17 mie. in the longest diameter», und also kann diese Art zu dieser Gattung nicht gezogen werden. Wahrscheinlich gehört sie zu Porocyphus Kors. 3. SYNALISSA Fr. Syn. Synalissa Fr. Syst. orb. veg. p. 297. — Nac. & Hepp. Syst. (KREMPH,) p. 311. — Nyr. Class. I p. 9. — Nr. Class. II p. 163. — Dur. & Mont. Explor. de l’Alger. p. 210. — KörB. Syst. lich. p. 422. — Mass. De nonn. Coll. p. 211. — Nr. Syn. p. 93. — Nr. Lich. Gall. et Ale. p. 18. — Mürr. Prine. d. Classif. p. 81. — SmIZ. Flechtensyst. p. 143. — Beute. Lich. Bass. p. 34. — "Tuck. Gen. lich. p. 76. — Crome. Revis. Coll. p. 332. — Lricur. Lichen-Fl. p. 13. ; Synalyssis Linz. Veg. Kingd. p. 49. Omphalaria (Synalissa) Tuck. Syn. North Amer. lich. p. 139. Enchylium Mass. Mem. lich. p. 93. — ScuweEnp. Flechtenth. II p. 153, III p. 192. Diese Gattung nähert sich einerseits Pyrenopsis (Nyu.) und anderseits Peccania (Mass.). Von jener unterscheidet sie sich durch die strauchähnliche Form des Thallus. Indessen kommen auch Uebergänge zwischen dem strauch- - ähnlichen und dem krustigen Thallus vor, wobei es immer zweifelhaft wer- den muss, ob sie zu der einen oder der anderen Gattung zu ziehen seien. Einige von diesen Formen z. B. Pyrenopsis micrococca Nyu. zieht Ny- LANDER zu Synalissa Wm." andere zieht er zu Pyrenopsis Nyu. (subgenus Cladopsis NYv.) und noch andere zu Synalissopsis Nyr. Hier sind alle diese zu Pyrenopsis gezogen, wenn auch das Ziehen zu Synalissa, wenigstens was gewisse Formen anlangt, gewissermassen berechtigt sein mag. Sehr richtig sagt auch NYLANDER von Pyrenopsis: »nimis fere affinis generi Synalissæ, cujus forte melius. sit subdivisio propria»”). Indessen ist der Typus der Gattung S. ramulosa (Horrm.) von allen Pyrenopsis-arten so deutlich verschieden, dass die Aufrechthaltung der beiden Gattungen mir berechtigt zu sein scheint. ') Möglich ist, dass NYLANDER diese wie die benachbarten Arten als Synalissopsis Nvr. angehórend ansehe. ?) Nyr. Syn. p. 97. ANATOMIE UND SYSTEMATIK DER GLOROLICHENEN. 55 Mit Peccania Mass. stimmt Synalissa durch die strauchähnliche Form des Thallus überein, aber die Verschiedenheit der Gonidien macht den Unter- schied zwischen diesen beiden Gattungen deutlich. l. Synalissa ramulosa (Horrw.) Fr. SYN. Collema ramulosum HorrM. Deutschl. Fl. Crypt. (1795) p. 161. — BERNH. Lich. gelat. p. 24. Parmelia? ramulosa AcH. Meth. Lich. p. 249. Synalissa ramulosa Fr. Syst. orb. veg. p. 297. — Köre. Syst. lich. p. 243. — Kors. Par. lich. p. 428. — Mass. De nonn. Coll. p. 212. — ARN. Fl. 1858 p. 93. — TH. Fr. Observ. lich. p. 129. — Anz. Catal. p. 1. — Baar. & Car. Anaer. p. 348. — Betr. Lich. Bass. p. 34. — Baar. Lich. Tose. p. 296. — HAZSLINSZK. Zusm. Flor. p. 296. Lichen (Collema) symphoreus Acn. Lich. Suec. Prodr. (1798) p. 135. Collema symphoreum DE Can. Fl. franc. II p. 382. — Dusy Bot. Gall. p. 610. Synalissa symphorea Nyt. Syn. p. 94. — Nr. Lich. Gall. et Ale. p. 18. — Nyt. Armor. et alp. Delph. p. 394. — Nyr. Lich. Scand. p. 27. — Anz. Lich. It. sup. No. 1. — Leiser. Lichen-Fl. p. 13. — Croug. Revis. Coll. p. 332. — Wernpp. Lich. des prom. publ. p. 197. — Lam. Expos. p. 2. — "Tuck. Gen. lich. p. 80. — Srız. Helv. p. 4. — NoRRL. Fl. Karel-Oneg. II p. 9. — Jarra Lich. It. mer. III p. 241. — Arn. Fl. 1885 p. 217. Omphalaria (Synalissa) symphorea Tuck. Syn. North. Amer. lich. p. 139. Collema synalissum AcH. Lich. Univ. p. 640 p. p.? — Acu. Syn. meth. lich. p. 317 p. p.? — Dusy Bot. Gall. p. 610 p. p. Enchylium synalissum Mass. Mem. lich. p. 94. — ScHWENnD. Flechtenth. II p. 153, III p. 192. — Baar. Enum. p. 90. Synalissa lichenophila Dur. & Mont. Explor. de l'Alg. (1849) p. 211. — Nyt. Class. II p. 164. Synalissa Acharii Trev. Caratt. gen. Collem. (1853). — KremPx. Lich. Fl. Bay. p. 100. — Bacr. & Car. Cat. Lich. Valses. p. 433. — Mürr. Prine. d. Classif. p. 81. Synalissa spherospora NYL. Syn. p. 94. Synalissa vulgaris THWAIT. Gonid. lich. p. 220. Exs. ANZ. Lich. It. sup. No. 1. j Anz, Lich. Venet. No. 6. Hepp Fl. Eur. No. 89. RABENH. Lich. Eur. No. 73. Zw. Lich. exs. No. 366. Verbreit. Diese Art kommt gewöhnlich zusammen mit Lecidea lurida (Sw.), Z. testacea (Horrm.), Lecanora crassa (Hups.), Toninia candida (W es.) oder Dermatocarpon hepaticum Ach. vor, und ist in Skandinavien, England, Mittel- und Süd-Europa, Algier und Nord-Amerika gefunden. Da diese Art bisher mit Peccania synalliza (Acu.) Forss. verwechselt worden ist, begreifen natürlich mehrere Synonymen die beiden fraglichen Ar- 56 Ke By Je FORSSELL, ten ein. Unter die Synonymen einige hieher gezogenen Namen z. B. Col- lema multifidum var. stanrodes Fror., Collema stygium var. incisa. SCHER. auf- zunehmen, habe ich nicht für nöthig erachtet, theils weil ich nicht habe kon- statiren können, ob man unter diesen Namen diese Art verstehe, theils weil sie, in einer Zeit gebraucht, wo das Mikroskop bei der Bestimmung der Flechten nicht angewendet wurde, sich ohne Zweifel auf sehr heterogene Sachen beziehen. Der Thallus ist am Rande von Glococapsin mehr oder minder roth, : innen aber sind die Gallerthüllen farbenlos. Mitunter ist der Thallus [z. B. an Exemplaren aus Eichstädt, im J. 1861 von TH. Fries gesammelt] durch und durch roth. Die Gonidien fehlen bisweilen gänzlich in der Mitte des Thallus und besonders in dem unteren Theil der Zweige, bald kommen sie zwischen den lockeren und spärlicher verästelten Hyphen zerstreut vor, bald sind sie äusserst zahlreich, wobei die Hyphen kurzzellig und mehr verästelt sind. Die gonidienbildende Alge dieser Flechte bildet Gloeocapsa Magma (Brég.) var. opaca (Nzxc.) Kürz. oder benachbarte Formen. Zu dieser Gattung sind wenigstens vorläufig die beiden folgenden Ar- ten zu ziehen, die ich nicht Gelegenheit gehabt habe zu untersuchen, und von deren systematischer Stellung ich daher keine selbständige Memung äus- sern kann. (2). Synalissa texana Tuck. Syn. Synalissa Texana Tuck. Gen. lich. p. 73, 80. Omphalaria (Synalissa) Texana Tuck. Syn. North Amer. lich. p. 139. Verbreit. Nord-Amerika (TUCKERMAN). Ueber diese Art, deren Apothecien nicht bekannt sind, und die mit langen, nadelfórmigen und gebogenen Spermatien versehen ist, bemerkt Tucker- man (Syn. North Amer. lich. 1. e.): »Like a nodose or undeveloped form of n. 1 (= Synalissa ramulosa), but becoming somewhat branched. Internal structure also similar, except that the larger gonimia (reaching 14 mie. at least in diameter) have much- the look of those of the next following species [= Phylliscum Demangeonii) though only of half the zize» Es ist also móg- lich, dass sie zu PAylliscacei gehört, in welcher Familie die mit strauchähn- lichem "Thallus versehenen Flechten nicht vorher representirt sind. (3). Synalissa minuscula Nr. Syn. Synalissa minuscula NYL. Lich. Angol. p. 3. Verbreit. Africa: Angola (Nyt.). ANATOMIE UND SYSTEMATIK DER GLOEOLICHENEN. 57 Ueber diese Art liefert NYLANDER folgende Diagnose: » Thallus niger minutus sursum nodulose vel papillose cæspitoso-divisus, apicibus. sepius nodulo- sis. Apothecia sublecanorina obscura (lat. 0,1—0,2 mm.) impressa, margine crassulo thalli cineta, in apicibus ramulorum. sita. Spore S:næ ellipsoidece sim- plices => p, paraphyses gracilentes non discrete (vel tubulis indicate), epithecio dilute lutescente (in lamina tenui). Jodo gelatinam hymeneam coerulescens.» Habituell gleicht sie »paroum Phylliscum supra papillos divisum.» Von den Gonidien wird gesagt: » Thallus intus e nodulis gelatinosis incoloribus constans, singulis gonimia mediocria. glauco-virescentia 1—4 continentibus. Zu Synalissa Fr. werden von einigen Verfassern folgende Arten ge- zogen, die in dieser Abhandlung unter anderen Gattungen angefiihrt werden: A. Pyrenopsis (Nyu.) Forss. conferta Born., meladermia NYL., melambola Tuck., micrococca Born. & NYL., pheo- cocca Tuck., phylliscina Tuck., picina Nyu., polycocca Nvr., subareolata Herp. B. Psorotichia (Mass.) Forss. lignyota Tuck. (= fuliginea NYL. subgen. Pyrenopsis), Schereri Tock. C. Omphalaria (Gir.) Nyt. ? lichinodea ARN. D. Peccania Mass. coralloides MÜLL. Ara., salevensis MÜLL. Arc., Wrightii Nyt. E. Phylliseum Nyt. phyllisca FR. Folgende zu Synalissa gezogene Arten gehören wahrscheinlich sämmt- lich nicht zu den Gocolichenen. 1. Synalissa? conferta ARN. Fl. 1870 p. 487 (Syn. Collema turgidum var. con- ferta Acn. Lich. Univ. p. 634. — Collema confertum Nyu. Fl. 1867 p. 330; LEIGHT. Liehen-Fl. p. 16; Crome. Revis. Coll. p. 333; non Collema confertum Hepp. ap. ARN. Fl. 1859 p. 146). Diese Art, die mit Pyrenopsis conferta (Born.) nicht zu verwechseln ist, gehört nicht zu Synalissa Fr. Der Thallus wird von NYLANDER als »turgide squamulosus, squamulis seepe cyathoideis vel podetiiformibus» beschrieben. Sie wird von LEIGHTON den Physmata Mass. am nächsten gestellt. Nova Acta Soc. Reg. Sc. Ups. Ser. III. 8 or ) 8 K. B. J. FonssELL, 9. Synalissa v. Synalissina ntricata Nyr. Fl. 1883 p. 534. (Syn. Omphalaria intricata ARN. Fl. 1869 p. 254. — O. (potius Collema) intricata ARN. Fl. 1870 p. 252. — Nematonostoc intricatum Nyr. Fl. 1879 p. 360. — Nyr. Fl. 1883 p. 104.) Die Gonidien zeigten sich bei Untersuchung der Exemplare in Arn. Lich. exs. No. 399 dem Nostoc-typus angehören. 3. Synalissa glomerulosa NYL. Enum. lich. p. 88. — Nyr. Syn. p. 95. (Syn. Collema glomerulosum Acn. Lich. Univ. p. 640; Acn. Syn. meth. lich. p. 318. — Atichia Mosigii Fror. Coll. p. 150; KörB. Syst. lich p. 425; Kore. Par. lich. p. 407. — Atichia glomerulosa STEIN Flecht. p. 356. — Hyphodictyon lichenoides MILLARD. Actes de la Société helvétique des sciences naturelles à Neuchatel. 50:me Session. Compte-rendu. 1866 p. 87.) Zufolge des Mangels an Gonidien ist diese Art zu den Pilzen zu ziehen. m 4. Synalissa kenmorensis Hout Mser. sec. NYL. (Syn. Lichiniza kenmorensis NYL. Fl. 1881 p. 6). Nach NYLANDER (1. c) sind die Gonidien »# globulis thallinis radiatim per series continuas. moniliformes disposita», und also kann diese Art zu den Gloeolichenen nicht gezogen werden. 5. Synalissa viridirufa Tuck. Obs. lich. No. 4 p. 170 (Syn. Pyrenopsis viridirufa Tuck. Syn. North Amer. lich. p. 137). = Porocyphus KÖRB.? 4. PHYLLISCIDIUM Forss. nov. gen. Ich hege kein Bedenken diese Gattung als eine neue aufzustellen, da die hierzu gehörende Art in mehreren Beziehungen von. vorher beschriebenen Gattungen abweicht. Von KREMPELHUBER wurde sie zu Phylliscum Nyt. gezogen, dem sie auch habituell gleicht; da sie aber nicht nur durch das Aussehen der Apothecien sondern auch durch das der Spermatien abweicht, und da ferner sowohl das Gonidien- als das Hyphensystem grossen Unter- schied zeigt, ist die betreffende Art zu Phylliscum Nvv. nicht zu ziehen. Sie steht der Pyrenopsis Nyu. viel näher, wovon sie aber durch das Aussehen des Thallus leicht unterschieden wird. Phylliscidium monophyllum (Krruen.) Forss. Syn. Phylliscum monophyllum KREMPH. Lich. Bras. p. 56. Verbreit. Rio Janeiro (Grazrov). Der Grund, weshalb KREMPELHUBER diese Art zu Phylliscum NYL. zog, ist wahrscheinlich grossentheils darin zu suchen, dass er mit Apothecien Sper- ANATOMIE UND SYSTEMATIK DER GLOEOLICHENEN. 59 mogonien verwechselte, in welchen er natürlicher Weise keine Sporen fand. An dem untersuchten Exemplar fand ich ein einziges Apothecium. Es war ungefähr 0,2 mm. in Durchschnitt, mit einem dieken Rand versehen und von derselben Farbe wie der Thallus. Die Sporen waren ; y, und das Thecium wurde mit Jod blau gefärbt. 5. PYRENOPSIDIUM (Nr. Forss. Syn. Phylliscum (subgen. Pyrenopsidium) Nvr. Fl. 1881 p. 6. Zufolge der Ueberemstimmung mit Phylliscum NYL. in Bezug auf die Apothecien und auf die Structur des Thallus bemerkt Nyranper (Fl. 1881 p. 6), dass Collema granuliforme NYL. als ein Phylliscum anzusehen ist oder viel- mehr eine hieher gehörende Untergattung bildet, die er zufolge der Aehnlich- keit der Spermatien mit denen der Pyrenopsis-arten Pyrenopsidium nennt. Hinsichtlich seines inneren Baues zeigt auch der Thallus ein ganz charakteristisches Aussehen und einen deutlichen Unterschied von Pyrenopsis Nr, womit es auch im Uebrigen am nächsten übereinstimmt '). Die Gonidien sind bedeutend grösser und nicht in so grosser Menge vereinigt, wie bei Pyrenopsis, sondern sie liegen meistens zu zweien zusammen, von einer dicken Gallerthülle umgeben. Sie zeigen mit den Gonidien bei Phyl- liscum eine vollkommene Uebereinstimmung und bestehen wohl also aus Chroococcus turgidus NxG. Auch in Bezug auf das Hyphengewebe bietet Pyrenopsidium mit Phylliscum eine grosse Uebereinstimmung dar, von Pyre- nopsis aber eine bestimmte Verschiedenheit. Das Hyphensystem enthält näm- lich grosse Höhlungen, in welchen die Gonidien legen; diese Caviteten sind von äusserst reichlich verzweigten und sehr zarten Hyphen umgeben, die in der Form längerer Fäden nimmer auftreten, sondern gewöhnlich zu einem äus- serst feinmaschigen Gewebe vereinigt sind. Obgleich nach Nytanper’s Meinung Pyrenopsidium extendens. (NYL.) dem P. granuliforme so nahe steht, dass es »forsan solum est varietas» *), und obgleich er (l c.) vermuthet, dass diese beiden Arten »forsan satis Phyllisci generis» seien, zieht er dessen ungeachtet jene Art zu Pyrenopsis. Sie hat nämlich, wie auch Pyrenopsidium furfureum (NYL.), dessen Verwandt- *) In Nyr. Lich. Scand. p. 28 wird die charakteristische Structur des Thallus bei P. granuliforme auseinandergesetzt; schon hier wird betont, dass die Textur bei Pyrenopsis abweichend ist. ?) Nyx. Lapp. or. p. 104. 60 K. B. J. FORSSELL, schaft mit P. granuliforme NYLANDER auch hervorhebt, eine ausgedehnte Scheibe. Dies dürfte wohl der Grund sein, weshalb Pyrenopsidium extendens und P. furfureum von NYLANDER nicht zu Pyrenopsidium gezogen werden, womit sie jedoch bezüglich der inneren Structur des Thallus vollständig über- einstimmen. Da in anderen Gloeolichenen-gattungen die Apothecien, was die grössere oder mindere Ausdehnung der Scheibe anlangt, bedeutend variiren, scheint uns auch in diesem Fall kleineres Gewicht darauf zu legen zu sein, ob sie mehr oder minder offen seien. Mit den 3 genannten Arten stimmen bezüglich der Structur des Thallus Pyrenopsidium tivaarense (Wam.), P. homoeopsis (NYL.) und P. ferrigenum (Tn. Fr.) gänzlich überein. Im Allgemeinen darf man sagen, dass Pyrenopsidium (Nyu.) sich zu Phylliscum Nyu. verhält, wie Pyrenopsis (Nyu.) zu Phylliscidium Forss. Conspectus specierum. A. Apothecia fere endocarpea. P. granuliforme (Nyl.). B. Apothecia lecanorina, disco plus minus expanso. a. Spore fere globose, minute, 7—12 p. P. furfureum (NY1.). b. Spore oblongo-ellipsoidez. a) Spore majores, => ft Crusta crassior. P. éeaarense (Watn.) Apothecia et spermogonia creberrima. P. homoeopsis (NYL.) Apothecia et spermogonia sparsa. f) Spore mediocres, =; y. Crusta tenuis. P. terrigenum (TH. Fm.) Crusta rosulas minutas supra museos formans. P. extendens (Nyl.) Crusta areolata, diffracta, saxicola. 1. Pyrenopsidium granuliforme (Nyr.) Forss. Syn. Collema granuliforme NyL. Veg. lich. Helsingf. p. 230. — Nyt. Lich. Scand. p. 28. — Nr. Lapp. or. p. 104. — Nyr. Fl. 1865 p. 210, 353. — Hur. Lich. exk. p. 25. — LeıieHt. Lichen-Fl. p. 28. Pyrenopsis (2) granuliformis TH. FR. Bot. Not. 1866 p. 58. — TH. Fr. Fl. 1866 p. 455. Phylliscum granuliforme (Nyu. Fl. 1881 p. 6). Warw. Fl. Tavast. or. p. 91. — Wain. Adjum. I p. 84. , ANATOMIE UND SYSTEMATIK DER (XLOEOLICHENEN. 61 Pyrenopsidium granuliforme Nvv. Fl. 1881 p. 6. (als subgenus). Collema granuliferum Nyu. Herb. Mus. Fenn. p. 77. Exs. NorrL. Herb. Lich. No. 354. Verbreit. Finland (NYLANDER, NORRLIN, Wainio); Schweden (HurrinG); Ireland (LEIGHTON). 3. Pyrenopsidium furfureum (Nyr.) Forss. SYN. Collema furfureum Nvr. Fl. 1865 p. 210, 353. — Carr. Contrib. p. 286. Pyrenopsis furfurea TH. Fr. Bot. Not. 1866 p. 58. — Tu. Fr. Fl. 1866 p. 455. — Lercar. Lichen-Fl. p. 14. — CromB. Revis. Coll. p. 332. Verbreit. Schottland (Nyr., Lxrenr.). Wie bei mehreren zu dieser Gattung gehórenden Arten fällt bei P. furfureum die Schlauchschicht älterer Apothecien oft weg. 3. Pyrenopsidium iivaarense (Waın.) Forss. Syn. Pyrenopsis iivaarensis WAIN. Adjum. I p. 86. Verbreit. Finland (Wam.). Diese Art unterscheidet sich wenig von der folgenden. Beide zeichnen sie sich durch ihre dicke Crusta aus. Bei dieser Art sind die Areolen mehr warzenförmig erhöht als bei der folgenden, wo sie grösser und abge- plattet sind. 4. Pyrenopsidium homoeopsis (Nyu.) Forss. SYN. Pyrenopsis homoeopsis Nyu. Fl. 1868 p. 342. — CromB. Revis. Coll. p. 332. — LEIGHT. Lichen-Fl. p. 14. Verbreit. Schottland (Croms.). 5. Pyrenopsidium terrigenum (Tu. Fr.) Forss. Syn. Pyrenopsis hematopis (SOMMERF.) var. terrigena TH. Fr. in HELLB. Resa Lul. Lpm. 1864 p. 478. Verbreit. Schweden (Hxrrs.). 6. Pyrenopsidium extendens (Nvr.) Forss. Syn. Collema extendens Nvr. Lapp. Or. p. 104. Pyrenopsis extendens Nyu. Fl. 1867 p. 370. -— WAIN. Adjum. I p. 86. — NoRRL. Tavast. Fl. p. 170. Euopsis hemalea var. extendens Sriz. Lich. hyperb. p. 4. Exs. FELLM. Lich. aret. No. 6. Verbreit. Finland (Norris, Fezzm., WAIN.); Schweden: Luleå Lapp- mark (nach Sriz.). 62 Kk. B. J. FORSSELL, Unter diesem Speciesnamen stecken wohl zwei Arten. In Lapp. or. p. 104 sagt NYLANDER von P. extendens, dass es vielleicht eine Varietät von P. granuliforme sei, und dass die beiden vielleicht zu Phylliscum zu ziehen seien; in Fl. 1867 p. 370 wird es von den Gonidien bei P. extendens gesagt, sie seien »didyma». In beiden Fällen hat er augenscheinlich Exemplare mit Chrooeoceus-gonidien vor sich gehabt. In Wam. Adjum. I p. 86 wird es dagegen von den Gonidien gesagt: »gonimia conglomerata—bina vel singula (in spec. orig. bina vel simplicia), pariete gelatinoso crasso». Hier werden unter »gonimia conglomerata» G/oeocapsa-gonidien und unter »gonimia bina vel simplicia». Chroococcus-gonidien augenscheinlich verstanden. 6. PHYLLISCUM Nyt. Syn. Phulliscum Nyt. Class. I p. 9,15. — Mass. Neag. p. 7. — Nr. Class. II p. 166. — Nr. Syn. p. 136. — Tu. FR. Lich. Aret. p. 288. — Kors. Par. lich. p. 443. — Srız. Flechtensyst. p. 140. — Scawenp. Flechtenth. III p. 194. — Scuwenp. Algentyp. p. 35. — STEIN Flecht. p. 377. Omphalaria (Endocarpoma) Tuck. Syn. North Amer. lich. p. 139. Unter den Gloeolichenen-gattungen ist Phylliscum Nyu. eine von den meist distinkten. Dem äusseren nach gleicht es. Phylliscidium Forss., das jedoch durch die Structur des "Thallus bedeutend abweicht. Am nächsten steht es dem Pyrenopsidium (NYL.) Fonss., das aber durch die Beschaffenheit des Thallus leicht unterschieden wird. Zu Phylliscum sind auch Phylliscidium monophyllum (Krumpu.) Forss. und Pyrenopsidium granuliforme (NYL.) Forss. gezogen worden. Phylliscum Demageonii (Monr. & Move.) Nr. Syn. Endocarpon phylliscum WAHLENB. in Aco. Meth. Lich. Suppl. p. 25. — Acn. Lich. Univ. p. 300. — Act. Syn. meth. Lich. p. 100. — WaAntens. Fl. Lapp. p. 468. — Fr. Lich. Eur. p. 410. — ScH2r. Enum. p. 233. Synalissa phyllisca Fr. S. Veg. Scand. p. 563. Omphalaria phyllisca Tuck. Gen. lich. p. 85. — Tuck. Syn. North Amer. lich. p. 139. Collema (Omphalaria) Demangeonü Mont. & Mova. in MONT. Plant. cell. nouv. p. 291. Omphalaria Demangeonii Mont. Syll. p. 380. Phylliscum Demangeonü NYL. Class. I p. 15. — Nyr. Class. II p. 166. — Nyt. Lich. Gall. et Ale. p. 27. — NYL. Syn. p. 137. — Baar. & Car. Lich. Valses. p. 434. — Bacı. & Car. Anaer. p. 350. Omphalaria (?) silesiaca (ad int.) KÖRB. Syst. lich. p. 424. Phylliscum silesiacum WAIN. Fl. Tavast. or. p. 91. — Wain. Adjum. I p. 84. — STEIN Flecht. p. 377. ANATOMIE UND SYSTEMATIK DER GLOKOLICHENEN. 63 Phylliscum endocarpoides Nyu. * Demangeonii Sriz. Helv. p. 3. Phylliscum endocarpoides Nyt. Class. I p. 15. — Mass. Neag. p. 8. — Nyt. Class. II p. 166. — Nvr. Syn. p. 137. — Maruan. Fürteckn. p. 69. — Tu. Fr. Lich. Arct. p. 289. — KörB. Par. lich. p. 443. — Scnwenp. Flechtenth. III p. 194. — Srız. Helv. p. 3. — Nomnr. Fl. Kar. Oneg. II. p. 7. — Nonnr. Fl. Ladog.—Karel. p. 23. — NORRL. Tavast. Fl. p. 171. — HeLLB. Ner. lafves. p. 71. — Norm. Spec. loc. nat. p. 136. — Wain. Lich. Viburg p. 42. — Hurt. Lich. exk. p. 26. — Norrr. Torn. o. Kemi Lappm. p. 315. Exs. SowMERF. Plant. erypt. Norveg. No. 58. FLÖRK. Deut. Lich. No. 141 (nach KörB. Lich. Par. 443). Erb. erit. It. No. 1245. Moua. & Nesrz. Stirp. erypt. Voges. No. 1240. KörB. Lich Germ. No. 270. var. composita (Nvr.) Forss. Syn. Phylliscum endocarpoides NyL. var. composita Nvr. in NomRr. Herb. Lich. No. 104. — Norkt. Torn. o. Kemi Lappm. p. 315. Exs. Norru. Herb. Lich. No. 104. Verbreit. Gehört eigentlich nördlicheren Gegenden (»verisimiliter per totam regionem. arcticam adest» TH. Fr.) an und kommt in Finmarken und Nordlanden nieht selten vor, wird aber über das ganze Skandinavien verbreitet angetroffen, auch in dessen südlichsten 'lheilen. Ist überdies in Deutschland (Erorow, Körger); Nord-Italien (Awzr, Bacrinrro und CARBSTIA), und an ver- schiedenen Orten in Nord-Amerika (nach Tuckerman) gefunden. Ohne das mindeste Bedenken habe ich hier Phylliscum Demangeonii und Ph. endocarpoides zusammengezogen, da meine Untersuchung der Origi- nalexemplaren von den beiden nicht die allermindeste Verschiedenheit zwischen ihnen an die Hand gegeben hat. Schon Tu. Frırs (Lich. Arct. p. 289) und TUCKERMAN (Gen. lich. p. 85) haben dies hervorgehoben, und auch NYLANDER (Syn. p. 138) stellt ihr Artenrecht in Abrede. Unter derartigen Verhält- nissen ist natürlicher Weise der ältere Namen wieder aufzunehmen. 7. COLLEMOPSIDIUM Nyt. Syn. Cryptothele Tu. Fr. Bot. Not. 1866 p. 59. — Tu. Fr. Fl. 1866 p. 455. Collemopsidium Nyr. Fl. 1881 p. 6. Wie vorher genannt, ist Collemopsidium Nr. mit Cryptothele (TH. Fr.) analog, wird aber durch die Gonidien unterschieden. In die Nähe dieser Gattung möchte man leicht geneigt sein Ver- rucaria halodyfes Ny. zu placiren im Anlass der Angabe von Borxer, dass 64 K. B. J. FonssELL, die Gonidien bei dieser Art aus Gloeocapsa crepidinum Taur. (= Xantho- capsa Nae.) bestehen. Wie wir oben (p. 17) nachgewiesen haben, ist jedoch diese Art hieher nicht zu ziehen, da ja die normalen, spärlich vorkommenden und daher leicht übersehenen Gonidien aus einer Palmellacee bestehen. Dagegen nähert sich mehr dieser Gattung Verrucaria halodytes Nyu. f. tenuicula (Wxpp.) Die Sporen und im Allgemeinen die Structur der Apothecien zeigen nicht unbedeutende Verschiedenheiten. Die neben der- selben vorkommende, von Hyphen noch nicht angegriffene Gloeocapsa crepi- dinum 'Tuur. weicht ebenso von den Gonidien des Collemopsidium etwas ab. 1. Collemopsidium iocarpum Nyt. Syn. Pyrenopsis iocarpa Nyt. in Matmar. Förteckn. p. 68. — Nyr. Lich. Scand. p. 26. Cryptothele iocarpa TH. Fr. Bot. Not. 1866 p. 59. — Tu. Fr. Fl. 1866 p. 455. — Huzr. Lich. exk. p. 25. : Collemopsidium iocarpum Nvr. Fl. 1881 p. 6. Verbreit. Finland (MALMGREN), Schweden: Bleking? (Hure). Unsicher ist, ob die Exemplare aus Bleking hierzu gehören. Apo- thecien habe ich an diesen Exemplaren nicht finden können. Die Crusta zeigt beim Vergleich mit einem von NYLANDER bestimmten Originalexemplare nicht unbedeutende Abweichungen. An den letzteren ist sie zart und fein- körnig, an Exemplaren aus Bleking dagegen dicker und mit grösseren Körnchen versehen. An die Bleking’schen Exemplare waren überdies eine Menge von Algen (Xanthocapsa, Nostoc und besonders eine Rivwlaria) bei- gemischt, die theils frei vegetirten, theils von Hyphen mehr oder minder herumgeschlungen waren. » Apothecia forte haud semper pyrenodea» sagt NYLANDER in Lich. Scand 1. c., und die Untersuchungen, die ich an einem Originalexemplar (aus Kristinestad im südlichen Österbotten im J. 1859 von MALMGREN gesammelt) unternommen habe, scheinen dies zu bestätigen. Einige Apothecien waren nämlich mehr offen, aber es ist unsicher, ob diese der fraglichen Art an- gehörten, denn an diesen Exemplaren kam eine nicht näher bestimmte Pso- rotichia (oder Omphalaria) eingemischt vor mit Apothecien, die eine deutlich ausgedehnte Scheibe hatten, die ich aber nicht hinreichend untersucht habe, um bestimmt entscheiden zu können, ob nicht vielleicht die eben genannten, »mehr offenen» Apothecien dieser oder jener Art angehören. ANATOMIE UND SYSTEMATIK DER (GTLOROLICHENEN. 65 8, ENCHYLIUM Mass. Syn. Enchylium Mass. De nonn. Coll. p. 213. — Berre. Lich. Bass. p. 33. — Körer. Par. lich. p. 433. — Srız. Flechtensyst. p. 143. Omphalaria NYL. Animadv. p. 337. [Enchylium Act. Lich. Univ. p. 629 = subgenus Collematis. Enchylium Mass. Mem. lich. p. 93 = Synalissa Fn. et Enchylium Mass. De nonn. Coll.]. Enchylium wurde zuerst von AcHARIUS im J. 1810 (in Lich. Univ.) für eine Untergattung (eine Gruppe) der Gattung Collema angewendet, cha- rakterisirt dureh »thallo imbricato-plicato suborbiculari, e lobis minutis (in hu- mido crassissimis turgidis) composito». Diese Untergattung umfasste ausser wirklichen Collema-arten [wie z. B. €. limosum Acm., C. pulposum (Bern.), C. mekenum (Acu.)|, Physma chalazanım (Acu.), Ph. myriocoecum (Acn.), Atichia glomernlosa (Acu.) und Synalissa ramulosa (Horrm.). In Mem. lich. 1853 nahm Massarongo Enchylium wieder als Namen einer Gattung auf, die nebst der letztgenannten Art (= Enchylium synalissum) Enchylium affine Mass. um- fasste. Nachher sonderte er Synalissa ramulosa (Horrm.) ab, wodurch In- chylium Mass. etwas ganz anderes wurde als Inehylium Acu. SCHWENDENER liess dagegen Syralissa ramulosa (Horrm.) unter Æxchy- lium Mass. stehen, vereinigte aber mit dieser Gattung Peeeamia coralloides Mass. ') Enchylium steht, wie auch Körssr richtig betont (Par. lich. p. 433), Psorofichia nahe, wird aber durch die vielsporigen Schläuchen und die in- nere Structur des Thallus leicht unterschieden. Die Gonidien sind haupt- sächlich in den äusseren Theilen des Thallus gesammelt. Die Hyphen bil- den hier ein pseudoparenchymatisches Gewebe, in der Mitte des Thallus aber ein lockeres Gewebe spärlicher verästelter Hyphen. Von den beiden hieher gezogenen Arten gehört die eine (E. Rubbia- num Mass.) möglicher Weise nicht hierzu. Nach Massatoneo sollte nämlich diese Art s. g. Æncatogonidien besitzen *). Da ich indessen keine Gelegen- heit gehabt habe zu untersuchen und nachzusehen, ob diese » Encatogont- dien» nicht vielleicht einer fremden Alge angehören, mag sie hier der Voll- ständigkeit wegen aufgenommen werden. Auch bei E. affine Mass. hat ') ScHWEND. Fleehtenth. II p. 153, III p. 192. *) »Encatogonidia quei filamenti che si osservano parimenti in molte bissacee, simili a quelli de’generi Oscillqria, Phormidium, Hydrocoleum, Lyngbya, Siphoderma, e più di tutto ne’ Scytonema, Calothrix». Mass. Sched. erit. p. 8. Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. Jj 66 Kk. B. J. Forssrri, SCHWENDENER (Algentyp. p. 30) Hormosiphon-ähnliche Algenfüden gefunden, die wohl doch als Gonidien fungirten. An den Exemplaren des Æ. «affine, die ich untersucht habe, sind zahlreiche, fremde, in den Thallus theilweise hineingedrungene Algen angetroffen worden. Conspectus specierum. IL. affine Mass. Thallus granuloso-verrucosus. Ascı elongati. Paraphyses laxæ. I. Rubbianum Mass. Thallus areolato-diffractus areolis concaviusculis. Ase ventricoso-saccati. Paraphyses filiformes, creberrimæ. l. Enchylium affine Mass. Syn. Enchylium affine Mass. Mem. lich. p. 94. — Mass. Sched. erit. p. 166. — Mass. De nonn. Coll. p. 214. — Krempn. Lich. Fl. Bay. p. 99. — KörB. Par. lieh. p. 493. — BAGL. & Can. Anacr. p. 350. Omphalaria affinis NYL. Animadv. p. 337. Exs. Mass. Lich. It. No. 312 A. RABENH. Lich. Eur. No. 259 (immixt. Omphalaria plectopsora). var. pulvinata Mass. Syn. Enchyliwm affine Mass. var. pulvinata Mass. Sehed. erit. p. 167. — ARN. RE ISO ie Ae), 5 5 Exs. Mass. Lich. It. No. 312 B. var. melanopheea Mass. Syn. Ænchylium affine Mass. var. melanophea Mass. Sched. erit. p. 167. Exs. Mass. Lich. It. No. 312 C. Verbreit. Deutschland (Arn.); Salzburg (Sauer); Italien (GAROVAGL. nach KörB., Mass. u. a.). (2). Enchylium(?) Rubbianum Mass. Syn. Enchylium Rubbianum Mass. Geneae. lich. p. 24. — Mass. Symm. lich. p. 57. — Mass. De nonn. Coll p. 214. — BErrR. Lich. Bass. p. 33. — Köre. Par. lich. p. 434. Verbreit. Italien (Mass.). 9. PSOROTICHIA (Mass.) Forss. Syn. Psorotichia Mass. Framm. lich. 1855 (Jan.) p. 15. — Mass. Mise. lich. p. 22. — Korps. Syst. lich. p. 395. — KörB. Par. lich. p. 434. — Saiz. Fleehtensyst. p. 143. — Scuwenp. Flechtenth. III p. 192. — ScHwenn. Erórt. p. 25. Thelochroa Mass. Symm. lich. 1855 (März) p. 85. — Köre. Syst. lich. p. 334. — Körs. Par. lich. p. 327. — Garov. Lich. gen. p. 11. ANATOMIE UND SYSTEMATIK DER GLOKOLICHENEN. 67 Montinia Mass. Framm. lich. p. 17. Thelignya Mass. Framm. lich. p. 18. Stenhammera [Stenhammara] Mass. Mise. lich. p. 10. Pyrenocarpus Trey. Caratt. gener. p. 49. — Trey. Fragm. lich. p. 180. — Trey. Garovagl. p. 76 p.p. Collemopsis Nyz. Fl. 1873 p. 17. — Cros. Revis. Coll. p. 332. — LEIGHT. Lichen-Fl. p. 35. — Trey. Garovagl. p. 75 p.p. Ganz ohne Grund hat NYLANDER dieser Gattung einen neuen Namen, Collemopsis, gegeben. Psorotichia ist 18 Jahre älter und mag also dem E Prioritätsprincip gemäss wieder aufgenommen werden, um so viel eher, da NYLANDER diese Gattung nicht diagnosticirt hat. In Massaroxco's Beschrei- bung wird allerdings von »magnis gastrogonidüis eroceo-ferrugineis gonidiisque eiridulis ereberrimis» geredet, aber hierunter werden wahrscheinlich mit der Alge zusammen wachsende G/oeocapsa-arten verstanden, denn mit Pyrenopsis hat Massaroxco seme Gattung nicht verwechselt. Im demselben Jahre (1855) hat Massarowao Psorofichia (Mass.) Fonss. unter nicht minder als 4 verschiedenen Namen beschrieben. Montinia ver- warf er kurz nach der Aufstellung dieses Namens, weil sie schon vorher von LiwwÉ für eine zu den Onagraceen gehörende Gattung angewendet worden war. Thelignya, eine oder vielmehr zwei Arten umfassend, die freilich gegenwärtig zu Psorotichia zu rechnen sind, die aber wahrscheinlich nicht zu den G/oeo- lichenen gehören, wird von MASsALONGo ') zu den angiocarpen Phycolichenen gezogen, obgleich die beschriebene Art im der That offene Apothecien hat. Von den beiden übrigen Gattungen zieht Massatonco Psorotichia zu den gymnocarpen Phyeolichenen und Thelochroa zu den angiocarpen Gnesiolichenen. Die beiden T’helochroa-arten, die er beschreibt, sind indessen ganz gewiss zu den Phycolichenen (sensu Mass. non Tu. Fr.) zu rechnen. An völlig ent- wickelten Exemplaren zeigt es sich auch, dass die Apothecien eymnocarp sind; dadurch fällt der Unterschied zwischen Psorotichia Mass. und Thelochroa Mass. weg. Was endlich die von Trevisan aufgestellte Gattung Pyrenocarpus an- langt, dürfte hervorgehoben werden, dass, als er sie zuerst aufstellte ?), die Apothecien als angiocarp beschrieben wurden, und die Gattung zufolge dessen zu den Verrucariaceen gezogen also zu Parmeliacee Try. (= Archilichenes Tu. Fn). Nachher’) wurden die Apothecien als gymnocarp angegeben, und die Gonidien werden als »glaucogonidia submoniliformiter ') Mass. Sched. crit. p. 14. 7) Trey. Caratt. gener. und Fragm. lich. 1855. E Trey. Garovagl. 1880 p. 72. 68 Ke BS JE ORSSEDS coheerentia» beschrieben, weshalb die Gattung zu Collemucee Truy. (= Phy- colichenes Tu. FR.) gezogen wird. Indessen wird als zu dieser Gattung ge- hórend z. B. Psorotichia Montini (Mass.) aufgenommen, die keinesweges » Glazco- gonidien» hat. Pyrenocarpus Trev. steht Collemopsis Truy. (non Nyt.) theil- weise sehr nahe, und diese beiden Gattungen werden nur dadurch unter- schieden, dass bei jener Gattung die Apothecien eigenes, bei dieser aber thallodisches Excipulum haben sollen — ein Unterschied, der doch ganz und gar fingirt ist. Die Behandlung der Gattung Psorotichia ist mit grösseren Schwierig- keiten verbunden als die Behandlung jeder anderen zu den Gloeolichenen ge- hórenden Gattung. Unter Psorotichia (Collemopsis) sind nämlich eine Masse ungleichartige Sachen zusammengezogen, und eine vollständige Auseinander- setzung der hieher gezogenen Arten macht sehr umfassende Untersuchungen nöthig. Leider habe ich keine Gelegenheit gehabt, die wahre Natur der Gonidien der verschiedenen Arten durch Cultur klarzulegen. Derartige Ver- suche wären hier vor allem wünschenswerth gewesen, da ja sonst der Typus der Gonidien bei den zu dieser Gattung gezogenen Arten schwer, um nicht zu sagen, manchmal unmöglich mit voller Sicherheit zu erkennen ist’). Es lässt sich nämlich in vielen Fällen in gonidialem Zustand nicht bestimmen, ob die Alge zu den Chroococcaceen, Scytonemaceen, Rivulariaceen oder Nosto- caceen gehört, und nur durch die Cultur der Gonidien im Wasser kann man in solchen Fällen der wahren Natur der Alge auf die Spur kommen. Man kann auch schon a priori annehmen, dass, wenn einmal die Gonidien bei den zu dieser Gattung gezogenen Arten genauer studirt worden sind, mehrere Arten zu anderen Gattungen zu ziehen sein werden. Mit meh- reren hieher gezogenen Arten, die ich zu untersuchen Gelegenheit gehabt habe, dürfte dies mit Sicherheit der Fall sein, in dieser Arbeit doch habe ich es nicht für nöthig erachtet, eine derartige Umänderung in grösserem Umfang vorzunehmen, da ich, wie gesagt, mich nicht auf gemachte Culturen stützen kann”). Diese mehr oder weniger zweifelhaften Arten ganz und gar auszu- schliessen wäre jedoch nicht angemessen, und ich habe statt dessen die zu dieser Gattung gezogenen Arten in folgende 3 Gruppen getheilt: 1) Arten, die deutliche Yanthocapsa-gonidien haben, und dieser Gattung mit Sicherheit ') ScHwEnD. Erört. p. 25. *) Nur zwei zu Psorotichia (Collemopsis) gezogene Arten habe ich unter eine andere Gattung placirt: Psorotichia cleistocarpa MÖLL. Ama. (= Collemopsis Srız.) und Collemopsis fuscatula Orrv: Dass diese beiden Arten unter die Pyrenopsis-arten zu stellen sind, kann gar keinem Zweifel unterliegen. ANATOMIE UND SYSTEMATIK DER (TLOBOLICHENEN. 69 angehören; 2) Arten, die ich nicht untersucht habe, und über deren syste- matische Stellung die Beschreibungen keine hinreichenden Aufschlüsse geben, und 3) Arten, bei welchen die Gonidien dem Yanthocupsa-typus wahrschein- lich nicht angehören, und die daher mehr oder weniger wahrscheinlich zu an- deren Gattungen zu ziehen sind. Psorotichia (Mass.) Forss. steht mehreren Flechtengattungen sehr nahe. Sehr oft wird sie mit Pyrenopsis (Nyu.) verwechselt, obgleich sie durch die Farbe der Gonidien davon leicht unterschieden wird. Schwerer ist Psorotichia von Porocyphus Körs. zu unterscheiden, denn der Typus der Gonidien ist bei diesen beiden Gattungen schwer zu er- kennen, und die Verschiedenheiten, die nach den Angaben die Apothecien auszeichnen, zeigen sich nichts weniger als konstant. Die Apothecien bei Porocyphus Kors. sind allerdings anfangs geschlossen, werden aber dann ge- wöhnlich (immer?) offen, und die angegebene Verschiedenheit der Apothecien ist dann gänzlich verschwunden. Deutlich fällt auch Psorotichia (Mass.) Forss. mit Omphalaria (Gir.) zusammen. Ein ganz konstanter Unterschied kann zwischen diesen Gattungen nicht angegeben werden, und doch muss eine Vereinigung derselben, deren ty- pische Arten so grosse Verschiedenheiten zeigen, als sehr unangemessen be- trachtet werden. Gewöhnlich ist das Hyphensystem bei Psorotichia freilich minder entwickelt, mitunter aber hat es doch eine ziemlich beträchtliche Ent- wickelung erlangt. - Psorotichia (Mass.) Forss. ist auch mit Pannaria Der. nahe verwandt, was schon daraus hervorgeht, dass mitunter vielleicht eine und dieselbe Art in einer und derselben Arbeit zu beiden Gattungen gezogen wird’). Mehrere Arten, die gewöhnlich zu Psorotichia gezogen werden, dürften wohl auch richtiger unter den Punnarieen ihren Platz erhalten. Zu Psorotichia ist möglicher Weise Collema subbadium Nvv. Fl. 1865 p. 209 zu ziehen. Exemplare dieser Art standen mir nicht zur Verfügung. Ebenso musste ich bisweilen dahingestellt sein lassen, ob Diatora terricola Ream ap. Arn. Fl. 1868 p. 521 (Physm« Tu. Fr. Lich. Scand. p. 411; ARS. Fl. 1885 p. 216) zu Psorotichia oder Physma zu ziehen sei. 1) 4. B. Pannaria Schereri Mass. und die davon vielleicht nicht zu unterscheidende Psorotichia murorum. Mass. 70 Kk. B. J. FonssELL, Conspectus specierum. I. Species gonidiis Xanthocapsæ præditæ, certe huc pertinentes. A. Apothecia pallido-testacea. Ps. obpallescens (Nyu.) Crusta vix visibilis. — Paraphyses vix ullæ. Spore => p. B. Apothecia rufescentia vel fusco-nigra. a. Apothecia majora (circa 0,3 mm. lata). Spore majores cire. 77 y. Ps. vermiculata (Nyu.) Crusta areolato-diffracta. Apothecia 0,2—0,5 mm. lata, hypothecio incolore. Ps. diffundens (Nyu.) Crusta granulis subcoralloideis. Apothecia 0,3 mm. lata vel paulo minora, hypothecio fuscescente. b. Apothecia minutissima, facillime prætervisa. Spore minores cire. => y Ps. Montinii (Mass.) Crusta (primo) rosulas orbiculares minutas formans. Epithecium dilute fuscescens. Ps. leprosa (Awnz.) Crusta tenuis, effusa. Epithecium incolor. Ps. quinquetubera (Dun.) Crusta granuloso-squamulosa. Epithecium fuscescens. C. Apothecia nigra. a. Apothecia majora (cirea 0,2— 0,3 mm. lata). a) Apothecia urceolata, disco impresso. Ps. ocellata (Tu. Fr.) Epithecium et superior pars thecii smaragdula. f) Apothecia urceolata, disco concavo sine impressione. Ps. frustulosa Anz. Spore subglobose, 7—11 p. 10—12 Ps. assimulans (Nyu.) Spore ellipsoideæ, “= p. 1—8 b. Apothecia minutissima, facillime prætervisa. Ps. recondita ARN. Crusta tenuissima, nigra, dispersa. Asci late pyri- formes. c. Apothecia ignota. Ps. ecsiella (TH. Fr.) Crusta cæsia. IL Species mihi incognitæ. A. Spore 8:næ (vel in Ps. pyrenopsoide 4—8:næ sec. NYL). a. Apothecia fusca, rufescentia vel carneo-rufa. a) Spore subglobosæ. Ps. pietava (NYL.) Spore 8—10 y. ~ =e ÅNATOMIR UND SYSTEMATIK DER GLOKOLICHENEN. f) Spore oblongæ. Ps. oblongans (NYL.) Spore 7 p. 7) Spore ellipsoideæ. aa) Crusta cæsia. Apothecia fusco-nigra. Ps. diffracta (Nyu.) Epithecium fuscescens. Ps. cwesia (NYr.) Epithecium incolor? BB) Crusta olivaceo-fusca. Apothecia testacea. Ps. leptogiella (Nyu.) Crusta subcoralloideo-furfurea. Paraphyses graciles, apice crassiores. b. Apothecia nigra. a) Epithecium fuscescens. 10—14 9—11 ax) Spore subglobosie, fila Ps. coracodiza (NYr.) Crusta continua, conferte rimosa. AB) Spore ellipsoidez. T) Paraphyses vix distincte, spe articulate. *) Crusta areolis superne tenuissime furfuraceis. Ps. subsimilis (Waïx.) Crusta fuligineo-nigricans. **) Crusta areolis scabriusculis. Ps. numidella (Nyu.) Crusta nigra, granulis minutis, steri- fe) jte ) libus tenuibus, fertilibus tureidulis contiguis aut dispersis. ) 5 5 I Thecium J coerulescit, asci deinde sordide lutescunt. Ps. pyrenopsoides (Nyu.) Crusta fusco-atra granuloso-areolata vel fere continua. Thecium J coerulescit. ff) Paraphyses haud bene distinctæ. Ps. deplanata (Waty.) Crusta nigricans areolis granuloso- rugosis. f) Epithecium incolor. Ps. obtenebrans (NYL.) Apothecia pyrenodea. Spore — y. I I el [ Ps. deplanata (Watn.) Apothecia lecanorina. Spore =" n]. 9—10 Spore 16—32:ne. Ps. suffugiens (Nyu.) Crusta vix visibilis. Thecium superne lutescens. Spore = p. Ps. Arnoldi Hevuru. Spore 2-2 p. Apothecia incognita. Ps. lygoplaca (Nyr.) »Thallus niger, tenuis, continuus, subopaeus, tenuis- sime subcoriaceo-rugulosus, determinatus vel subdeterminatus». ~ TI K. B. J. Forssenn, III. Species ob gonidia vix hue pertinentes. A. Apothecia carneo-rufa — fusco-nigra. a. Thecium vix vel duplo latius quam altum. Asci cylindrici, sæpe »intestiniformes» et inter sporas, vulgo uniserialiter dispositas, con- stricti. Paraphyses capillares, distincte liberz. a) Apothecia minutissima, non nisi lente visibilia. Ps. byssoides (Hupp). Crusta minute coralloideo-granulosa. Ps. riparia ARN. Crusta verrucoso-granulosa. f) Apothecia majora, oculis nudis visibilia. Ps. Arnoldiana (Hxpr). Apothecia disco vulgo dilatato. Ps. Flotowiana (Herr). Apothecia disco punctiformi. b. Thecium pluries latius quam altum. Asci oblongo-clavati sporis sine ordine dispositis præditi. Paraphyses coh:erentes, vix distincte liberæ. a) Apothecia rufa vel carneo-rufa. Ps. pelodes KónB. Apothecia rufa, majora. Ps. Rehmii KörB. Apothecia carneo-rufa, minora. f) Apothecia fusco-nigra. Ps. endoxantha (ANz.) Crusta effusa, granulis minutis distantibus composita. Ps. Scheereri (Mass.) Ps. murorum. Mass. Crusta granuloso-verrucosa vel squamulosa, squamulis subcorallinoideis in crustam diffrae- tam congestis. B. Apothecia nigra. a. Crusta crassa, atrofuscescens. Ps. lugubris Mass. Thecium semper incolor. b. Crusta tenuis, nigra. Ps. lignyota (WAHLENB.) Superior pars thecii intense smaragdulum. Spore = p. Ps. fuliginascens (Nvv.) Totum thecium sepissime incolor. Spore 7 p. l. Psorotichia obpallescens (Nyu.) Forss. Syn. Collemopsis obpallescens Nyu. Fl. 1883 p. 97. ixs. Zw. Lich. ex. No. 714. Verbreit. Ungarn (LosKA). Die Gonidien ungewöhnlich klein, gehören aber zu dem Auntho- capsa-typus. ANATOMIE UND SYSTEMATIK DER GLOROLICHENEN. ~ co 2. Psorotichia vermiculata (Nxr.) Forss. SYN. Collemopsis vermiculata Nvr. Fl. 1881 p. 529. Exs. Logk. Lich. Hung. No. 4. Verbreit. Ungarn (LoJKA). 3. Psorotichia diffundens (NYL.) Arx. Syn. Pyrenopsis diffundens Nvv. Fl. 1865 p. 602. Collemopsis diffundens Cromp. Revis. Coll. p. 332. — Leiser, Lich. Fl. p. 36. — Trey. Garovogl. p. 76. Psorotichia diffundens ARN. Fl. 1869 p. 513. — ARN. Fl. 1885 p. 219. Verbreit. England (Nyu.); Bayern (Arn.). Die Exemplare, die ich untersucht, und die mich veranlasst haben, diese Art hieher zu ziehen, sind die von NYLANDER beschriebenen Originalexemplare (aus Maidstone in Kent). Von ARNOLD gesammelte Exemplare (an dem Arzberge bei Beilngries und mit der Nummer 1063 versehen) sind von NYLANDER auch zu dieser Art gezogen. Die Gonidien scheinen doch nicht völlig übereinzu- stimmen. An jenen Exemplaren zeigen sie eine bemerkenswerthe Tendenz sich in Scyfonema-faden zu ordnen, was ich an den Arxosv’schen Exemplaren nicht gefunden habe. 4. Psorotichia Montinii (Mass.) Forss. Syn. Thelochroa Montinii Mass. Symm. lich. p. 86. — Mass. Sched. crit. p. 186. — KörB. Par. lich. p. 327. —- Arn. Lich. Ausfl. IX p. 308. — Arn. Fl. 1863 p. 603. — Garov. Lich. gen. p. 13. — ScHwenp. Erört. p. 25. — ARN. Fl. 1870 p. 22. — Arn. Fl. 1885 p. 219. Porocyphus (Thelochroa) Montinii ARN. Lich. Ausfl. XXT p. 151. Pyrenocarpus Montinii Trey. Consp. Verrue. p. 5 (nach fole. citirt), — Trey. Garovagl. p. 77. Exs. Mass. Lich. It. No. 355. ARN. Lich. exs. No. 270? Verbreit. Italien (Mass.); Bayern (Anx.). Die in Arxorp's Exs. mitgetheilten Exemplare sind wahrscheinlich zu einer neuen Art zu ziehen. Sie weichen von denen MassaroNco's u. a. durch grössere Apothecien und grössere Sporen ab, wozu kommt, dass der Thallus gleichmässig verbreitet ist und nicht kleine, runde Flecken bildet, wie es bei den in Mass. Lich. It. gelieferten Exemplaren der Fall ist. In seinen »Berichtigungen und Nachträgen» nimmt Herr Thelochroa Montinii Mass. auf als Synonym mit Verrucaria myriocarpa Herr, welche beiden Arten jedoch sehr verschieden sind. Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. 10 > K. B. J. FoRssELL, 5. Psorotichia leprosa (Anzı) Forss. Syn. Pyrenopsis leprosa Anz. Anal. p. 5. — Müun. El. 1872 p. 507. Collemopsis leprosa NYL. in Stiz. Helv. p. 17. Exs. ANZ. Lich. Langob. No. 526. Verbreit. Italien (Anzı). Anzı behauptet, das Thecium werde mit Jod blau gefärbt. So geschieht es jedoch nicht immer. An durch mehrere Apothecien gemachten Schnitten, die unter demselben Deckglase lagen, wurde das Thecium gleich blau gefärbt, bei einigen aber ging die blaue Farbe bald in eine wein- rothe über. 6. Psorotichia quinquetubera (Dxzr.) Forss. Syn. Lecidea quinquetubera Der. Flor. d’Aceypt. p. 157. — Der. Flore egypt: illustr. p. 32 (nach Mürr. ARG. eitirt). Omphalaria quinquetubera Müzz. Lich. Aegypt. p. 8. — Mürr. Lich. Aceypt. suppl. p. 4. Verbreit. Aegypten (nach Der, Mérr. ARG.) Diese Art zu Omphalaria zu ziehen, scheint mir wenig angemessen zu sein, da der Thallus und besonders das Hyphensystem so unentwickelt ist. Nach der Beschreibung zu urtheilen, scheint Psorotichia numidella (NYt.) dieser Art sehr nahe zu stehen. 7. Psorotichia ocellata (Tn. Fr.) Forss. Syn. Pyrenopsis ocellata Tu. Fr. Bot. Not. 1866 p. 17. — Tu. Fr. Fl. 1866 p. 318. — HELLB. Lul. Lappm. laffl. p. 81. Verbreit. Norwegen: Nordkap (TH. Fr.); Schweden: Luleå Lappmark (HrLr».) Jemtland (S. Armquisn. Wie Tu. Fries 1. e. bemerkt, ist die Structur des Thallus sehr eigen- thümlich. Derselbe scheint nämlich zwei Typen von Gonidien zu enthalten: dem Chroococcaceen- und dem Palmella-typus angehörend. Die freien Gonidien sind von einer bräunlichen Gallerthülle umgeben und scheinen mit Nantho- capsa rupestris (oder irgend einer verwandten Art) am nächsten übereinzustim- men. Am Rande des Thallus zeigen sie eine Tendenz zu reihenförmiger An- ordnung, wodurch eine Andeutung von Stigonema-ästen gebildet wird. Die gelb- grünen Gonidien stimmen mit den gewöhnlichen Palmella-gonidien nicht ganz. überein (die Membrane ist dicker als gewöhnlich). Gewiss gehören sie einer in den Thallus hineindringenden Alge an. Die Hyphen sind zwischen ihnen nicht oder sehr unbedeutend verzweigt, „und das Verhältniss zwischen den ANATOMIE UND SYSTEMATIK DER GLOEOLICHENEN. 11 Hyphen und den Algenzellen dürfte wohl am richtigsten als eine indifferente Symbiose') oder ein Raumparasitismus’) anzusehen sein. Dass übrigens das Vorkommen gelbgrüner Algenzellen im Thallus für diese Art nicht konstant ist; geht aus Exemplaren, die S. Arwquisr in Jemtland gesammelt, hervor. Hier kamen nämlich keine gelbgrünen Algenzellen vor, wogegen ich an gewissen Schnitten fand, dass Glococapsa Mayma (Brés.) in den Thallus. hineinge- drungen war. 8. Psorotichia frustulosa Anzı. Syn. Psorotichia frustulosa Anz. Lich. Langob. No. 388. — Anz. Symb. p. 4. Collemopsis frustulosa Nyt. Fl. 1878 p. 241. — Smiz. Helv. p. 16. — Trey. Garovagl. p. 76. Exs. Anz. Lich. Langob. No. 388. Verbreit. Italien (Anzı). 9. Psorotichia assimulans (Nvr.) Forss. Syx. Collemopsis assimulans Nyr. Fl. 1876 p. 571. — Trey. Garovagl. p. 76. Pyrenopsis assimulans Kınpr Trondhj. Lavveg. p. 41. Verbreit. Finland (Norru.); Norwegen (Kınpr). 10. Psorotichia recondita Arn. Syn. Psorotichia recondita ARN. Lich. exs. No. 903. Exs. Arn. Lich. exs. No. 903. Verbreit. Tirol (Anw.). 11. Psorotichia cæsiella (lu. Fr.) Forss. Syn. Pyrenopsis cesiella TH. FR. Bot. Not. 1866 p. 58. — Tu. Fr. Fl. 1866 p. 454. Verbreit. Norwegen: Dovre (Tu. FR. Dem Aeusseren nach zeigt diese Art eine nicht unbedeutende Aehn- lichkeit mit Inchylium affine Mass. Die Gonidien weichen von den der übri- gen hieher gehórenden Arten etwas ab. (12). Psorotichia pictava (Nyu.) Forss. Syn. Pyrenopsis pictava Nyu. Fl. 1869 p. 82. — Nvr. Fl. 1873 p. 194. — WeEepp. Lich. des prom. publ. p. 197. — Wepp. Nouv. rev. p. 7. Collemopsis pictava Nyu. Fl. 1881 p. 183. Verbreit. Frankreich (Nvr., Wrpp.). ') Forss. Stud. Cephal. p. 85. ?) Kress: Beiträge zur Kenntniss niederer Algenformen (Botanische Zeitung 1881. No. 20 p. 315). 76 K. B. J. FORSSELL, (13). Psorotichia oblongans (Nyu.) Forss. a Syn. Collemopsis oblongans Nyu. Fl. 1874 p. 305. — Leicur. Lich. Fl. p. 5 — Croms. Revis. Coll. p. 332. Pyrenocarpus oblongans Trey. Garovagl. p. 77. Verbreit. England (Nyr.). (14). Psorotichia diffracta (Nvr.) Forss. Syn. Collema diffractum Nyr. Class. II p. 198. — Nyv. Enum. lich. p. 89. — Nvr. Lich. Gall. et Alg. p. 20. — Nyr. Syn. 102. — Carr. Contr. p. 287. Collemopsis diffracta Nvv. Fl. 1879 p. 360. — Nr. ap. Lam. Expos. syst. p. 7. Verbreit. Frankreich (Nyr., Lamy). (15). Psoroticha casia (Nyr.) Forss. Sys. Collemopsis cesia Nyt. Fl. 1875 p. 7. — Briss. Lich. Marn. p. 45. — Trey. Garovagl. p. 76. Verbreit. Frankreich (Nxr.). (16). Psorotichia leptogiella (Nvr.) Forss. Syn. Collemopsis leplogiella Nyu. Fl. 1877 p. 220. — Leicur. Lich. Fl. p. 36. — Trey. Garovagl. p. 76. Verbreit. Ireland (Nyt.). (17) Psorotichia coracodiza (Nyu.) Forss. Syn. Collemopsis coracodiza Nyu. Fl. 1878 p. 241. — Lam. Lich. du Mont- Dore p. 8. — Trey. Garovagl. p. 76. Verbreit. Frankreich (Lamy). (18). Psorotichia subsimilis (Wam.) Forss. Syn. Collemopsis subsimilis WAIN. Adjum. I p. 88. Verbreit. Finland (Waïx.). Steht nach Wario Ps. assimilans (Nyu.) und Ps. deplanata (Watn.) nahe, wird aber von ihnen durch die Beschaffenheit der Oberfläche des Thallus leicht unterschieden. (19). Psorotichia numidella (Nvr.) Forss. Syn. Collemopsis numidella Nvv. Fl. 1878 p. 338. — Trey. Garovagl. p. 76, Verbreit. Sahara (NORRL.). ANATOMIE UND SYSTEMATIK DER (TLOEOLICHENEN, fT (20). Psorotichia pyrenopsoides (Nvr.) Forss. Sys. Lecanora pyrenopsoides Nyt. Bot. Not. 1853 p. 163. — Nyt. Fl. 1855 p. 250. Collema pyrenopsoides Nr. Class. II p. 164. — Nr. Lich. Gall. et Alg. p. 20. — Nr. Syn. p. 103. — Nyr. Enum. lich. p. 89. Pyrenopsis pyrenopsoides Croms. Lich. Athol. p. 1. Collemopsis pyrenopsoides TREY. Garovagl. p. 76. Pyrenopsis lecanopsoides Nvr. Fl. 1866 p. 374. — Nyr. Animadv. p. 337. Collemopsis lecanopsoides CmowB. Revis. Coll. p. 332. — Leiser. Lich. Fl. p. 35. — Nyr. Fl. 1880 p. 337. Verbreit. Frankreich (INYr.), Schottland und Ireland (Lxicnr.). Ob diese Art zu dieser Gattung gehört, ist zweifelhaft. — Nr ANDER zieht sie nämlich in Syn. zu derselben Abtheilung des Collema wie Anema decipiens (Mass.). Eine in Fl. 1566 p. 374 erwähnte Form (von Jox»s bei Kenmore in Ireland gesammelt) mit etwas kleineren Gonidien und Sporen von anderer Gestalt (die Sporen bei der Hauptform += y, bei der in Ireland. gesammel- vs p) verdient näher untersucht zu werden. ten Form (21). Psorotichia deplanata (Wain). Forss. Syn. Collemopsis deplanuta Wain. Adjum. I p. 87. Verbreit. Finland (Waın.). (22). Psorotichia obtenebrans (Nyr.) Forss. Syn. Collemopsis obtenebrans Nyu. Fl. 1885 p. 39. Verbreit. Frankreich (Nyt.). (23). Psorotichia suffugiens (Nvr.) Forss. Syn. Collemopsis suffugiens Nyr. Fl. 1885 p. 39. Verbreit. Frankreich (NYL.). (24). Psorotichia Arnoldi Heurn. In Ary. Lich. Tyr. Molendo p. 459 wird eine Psorotichia mit 16-sporigen Schläuehen durch folgende Worte erwähnt: »Psorotichia (nov. spec.?) habituell dem Poroc. areolatus Fw., Kors. Syst. nicht unühnlieh; doch verschieden durch 16-sporige Schläuche. Sp. = ps oval, einzellig, farblos. Paraphysen schmal, gegliedert. Gonidien gelbgrün.» Für diese Art hat AmNorp einen besonderen Namen nicht für nöthig erachtet, da nur ein einziges Exemplar aufbewahrt ist. Indessen hat R. von Hrurrer (I. e. p. 462 Note) für sie den Namen Psorotichia Arnoldi vorgeschlagen. Dieser Artname muss aber verworfen werden, da es ja 18 K. B. J. FonssELL; schon vorher eine Psorotichia Arnoldiana giebt — natürlicher Weise vorausgesetzt, dass diese Art zu keiner anderen Gattung zu ziehen ist. 25). Psorotichia lygoplaca (Nr.) Forss. Syn. Collemopsis lygoplaca Nyu. Fl. 1885 p. 39. Verbreit. Frankreich (Ny1.). Von dieser Art bemerkt Nyzanver (1. c.): » Sterilis modo visa et forsan. numquam fertilis» (12). Sie ist jedoch nur an einer Stelle gefunden worden. 26. Psorotichia (?) byssoides Körs. SYN. Porocyphus byssoides Herr Fl. Eur. No. 420. Psorotichia byssoides Kors. Par. lich. p. 435. — Saur. Fl. d. Salzb, p. 16. Collemopsis (Psoropsis) Rehmica Nvv. in Stız. Helv. p. 17. Exs. Herr Fl. Eur. No. 420. Verbreit. Deutschland (Arn.), Salzburg (Sauter), Schweiz (Hupp). Nach NYLANDER (m Sriz. Helv. p. 17) ist diese Art mit Psorotichia Rehmii Körs. identisch. Die in Zwacku's und Hxrr's Exs. gelieferten Exem- plare sind indessen gar zu verschieden, um ein Zusammenziehen dieser Arten zu gestatten. Die Farbe der Crusta ist bei beiden sehr verschieden. Die Apothecien weichen auch nicht unbedeutend ab. In Fl. 1857 p. 542 nennt NYLANDER die in Hepp’s Exsiccaten zu dieser Art deutlich gehörenden Exemplare — Zeeidea coarctata (Acu.)! Be- züglich der Auffassung NYLANDER's von dieser letzteren Art siehe weiter unter Psorotichia Flotowiana (EEPP). Nach Scuwenvener (Algentyp. p. 26 und die Flecht. als Paras. p. 541) hat diese Art Scylonema-gonidien. An Exemplaren in Hupp’s Exs. glaube ich eine vollständige Bestätigung der Richtigkeit dieser Meinung gefunden zu haben. Wahrscheinlich ist diese Art (wie auch Ps.(?) Rehmii) zu Poroeyphus Kors. zu ziehen. 27. Psorotichia (?) riparia ARN. SYN. Psorotichia riparia ARN. Fl. 1859 p. 145. — Anz. Manip. p. 151. — Kreupu. Lich. Fl. Bay. p. 100. — Scuwenp. Flechtenth. III p. 193 (mit ? hicher ge- zogen). — ARN. Fl. 1885 p. 219. Pyrenopsis riparia NYL. Lich. Scand. p. 27. — Nyt. Fl. 1866 p. 374. — Nr. Syn. II p. 38. — Nyr. Animadv. p. 337. — Nyr. Psor. et Pann. p. 295. Collemopsis riparia Nyu. Fl. 1875 p. 7. — Trey. Garovagl. p. 76. Porocyphus ? riparius Kore. Par. lich. p. 440. — Saur. Fl. d. Salzb. p. 6. Exs. Arn. Lich. exs. No. 33. ANATOMIE UND SYSTEMATIK DER GLORBOLICHENEN. 19 Verbreit. Deutschland (Axz.); Salzburg (Sauter); Italien (Anz.). Die Gonidien scheinen dem Nostoc-typus anzugehóren. Auch SCHWEN- DENER betrachtet diese Art als nicht zu dieser Gattung sondern zu den Pan- nüriaceen gehörend. 28. Psorotichia (?) Arnoldiana (Herr) Körs. Syn. Physma Arnoldianum Here in lit. 1857 ad ARN. — Hepp ap. Arn. Fl. 1858 p. 94. — Krempn. Lich. Fl. Bay. p. 101. — ARN. hich. exs.. No. 32. — Arn. Fl. 1885 p. 216. Leptogium Arnoldianum Nyt. Enum. lich. suppl. p. 333. — Nyr. Syn. p. 118. Psorotichia Arnoldiana Kore. Par. lich. p. 434. — Mürr. Ama. Fl. 1872 p. 506. Collemopsis Arnoldiana Nyr. Fl. 1874 p. 305. — LEIGHT. Lichen-Fl. p. 36. — Srız. Helv. p. 16. — Crome. Revis. Coll. p. 332. — Josnua Grev. IV p. 42. Pyrenocarpus Arnoldianus Trey. Garovagl. p. 77. jixs. ARN. Lich. exs. No. 32. Verbreit. Deutschland an mehreren Orten. Diese Art steht in mehreren Beziehungen Psorotichia Flofowiana (Herr) sehr nahe und ist vielleicht kaum verschieden. Die Scheibe ist bei dieser Art gewöhnlich mehr ausgebreitet als bei der letzteren, kann aber auch bei P. Arnoldiana mitunter punktfórmig sein. Ueber die wahre Natur der Gonidien ganz klar zu werden, ist er mir nicht gelungen. Nach einem von Brcknavs (bei Höxter) gesammelten Exem- plar gehören sie dem .Vos/oc-typus an. Zu bemerken ist auch, dass bei diesem Exemplar wie bei Pannaria DEL. ein Hypothallus vorkam. 29. Psorotichia (?) Flotowiana (Hupp) Mürn. Ama. Syn. Verrucaria Flotowiana Herp Fl. Eur. (1853) No. 92. Montinia Flotowiana Mass. Framm. lich. p. 18. Thelochroa Flotowiana Mass. Symm. lich. p. 85. — Köre. Syst. lich. p. 534, — Kore. Par. lich. p. 327. — Garoy. Lich. gen. p. 12. Pyrenocarpus Flotowianus Trey. Caratt. gener. p. 49. — Trev. Fragm. lich. p. 180. — Trev. Garovagl. p. 77. Pannaria? Flotowiana NYL. Class. IT p. 199 Not. Biatora Flotowiana Tu. Fr. Heterol. p. 86. — Müzz. Prince. d. classif. p. 52. Pyrenopsis Flotowiana NYL. Animadv. p. 337. — Nr. Syn. II p. 38. — Tu. Fr. Bot. Not. 1866 p. 58. —-Nyu. Fl. 1866 p. 374. — Tu. Fr Fl. 1866 p. 455. Collemopsis Flotowiana Nvv. Fl. 1873 p. 17. — Nyr. Fl. 1874 p. 305. — NORRL. Fl. Karel. Oneg. II p. 9. — Srız. Helv. p. 16. Psorotichia Flotowiana Mürr. Arc. Fl. 1872 p. 505. Porocyphus Flotowianus Mtr. Ana. Fl. 1872 p. 505. — STEIN Flecht. p. 375. 80 K. B. J. FonsskELL, Verrucaria lectissima NYL. Lich. Hepp Obs. p. 323. Lecidea coarctata NYL. Lich. Seand. p. 196. Als Synonymen sind wahrscheinlich auch folgenden Namen aufzuführen: Verrucaria thelostoma Acu. (?) in WincH Bot. Guid. Vol. 2 p. 44. — Mun». Man. p. 293. — Lzraum. Lichen-Fl. p. 452. — Nyt. Enum. lich. p. 137. Lichen thelostomus Sw. Engl. Bot. t. 2153. Segestrella thelostoma Fr. Lich. Eur. p. 429. — LEiGHT. Ang. lich. p. 34, 74. Segestria thelostoma Mass. Lich. erost. p. 158. Lecanora thelostoma Hook. Engl. Fl. II p. 189. Pyrenula umbonata Aci. Lich. Univ. p. 316. — Acm. Syn. p. 121. Verrucaria wmbonata WALLR. Crypt. germ. I p. 306. — ScHzr. Spieil. p. 33 Segestria umbonata Scumr. Enum. p. 207. Exs. Harp Lich. Eur. No. 92. Verbreit. Kommt an mehreren Orten in Schweden, Finland, England, Deutschland und der Schweiz vor. Die Ansichten von dem systematischen Platz dieser Art gehen, wie aus den Synonymen hervorgeht, weit aus einander. Vor Allem hat man über die Beschaffenheit der Apothecien gestritten, ob sie nümlich offen oder geschlossen sind. Drei Ansichten haben sich hierüber geltend gemacht. Nach einigen Verfassern — Herr, Massatonco, KÖRBER und Trevisan (in Caratt. gener. und Fragm. lich.) — sind die Apothecien geschlossen; nach der Ansicht anderer Verfasser — TH. Fries, NYLANDER, MÖLLER Are. (in Prine.) und Trr- VISAN (in Garovagl) — sind sie offen; schliesslich hat Mürıer Arc. (Fl. 1872 p. 506) diese auseinandergehenden Ansichten zu vereinigen gesucht, indem er erklärt, dass in Hxrrs Exs. No. 92 zwei Flechten ausgetheilt worden sind, die eine (Porocyphus F'lofowianis Min. Anc.) mit geschlossenen und die andere (Psorotichia Flofowiana Mürz. Arc.) mit offenen Apothecien. Jene, die in Hxprs, Mass. und KürBers Arbeiten gemeint ist, würde sich von dieser durch kleinere, mehr eingesenkte Apothecien und kleinere Sporen unterscheiden. . Wie schon vorher hervorgehoben wurde, ist unter den niederern Flechten der Unterschied zwischen gymnocarpen und angiocarpen Apothecien keinesweges so bestimmt, wie man gewöhnlich annimmt, indem Apothecien, die auf jüngeren Stadien »angiocarp» sind, mehr entwickelt gymnocarp wer- den. Dieser ist z. B. der Fall mit Porocyphus Kors. und Synalissa FR., und, wie mir scheint, auch mit Psorotichia Flotowiana (Hupp). In dem dem Botanischen Museum zu Upsala angehórenden Exemplar von Hrpr's Exs. habe ich No. 92 (> Verrucaria Flotowiana») genau untersucht und dabei auch gefunden, dass die kleineren Apothecien »geschlosssen» sind. Diese ANATOMIE UND SYSTEMATIK DER GLOEOLICHENEN. 8I kleineren Apothecien sind aber nicht ganz entwickelt, wie aus den Ueber- gängen zwischen den »geschlossenen» und den »offenen» Apothecien leicht hervorgeht. Hinsichtlich der Grösse der Sporen habe ich gar keine Ver- sehiedenheit finden können '). Aus diesem Grund ist es meine Ansicht, dass MürLuer's Psorotichia Flotowiana und Porocyphus Flotowianus in der That eine und dieselbe disco- carpe Flechte ist. Hiermit sei jedoch nicht behauptet, dass diese Art wirklich zu Psorotichia Mass. zu ziehen ist. Die Gonidien dürften schwerlich dem Chroococcaceen-typus angehóren, und in diesem Fall ist diese Art natürlicher Weise nicht einmal zu den G/oeolichenem zu ziehen. Es sieht vielmehr aus, als seien die Gonidien ein Seyfonema (oder eine Rivularia). Die Art würde also Porocyphus Körs. nahe stehen. Dies kann indessen nicht mit Sicherheit entschieden werden, da mir keine Exemplare zugänglich gewesen sind, deren Gonidien im Wasser hätten kultivirt werden können. Ich bin auch aus anderen Gründen geneigt anzunehmen, dass Psoro- tichia Flotowiana (Harp) eigentlich zu Porocyphus Kors. zu ziehen ist. Die Schläuche sind nämlich sehr lang und schmal und bisweilen etwas gekrümmt (»intestiniformes»). Die Sporen, die in einer Reihe liegen, schmiegen sich der Schlauchwand dicht an, die an diesen Stellen etwas ausgebogen ist, so dass der ganze Schlauch mehr oder weniger eingeschnürt wird; möglicher Weise machen sich die Sporen in diesem Fall dadurch los, dass der Schlauch, wie bei Zichina und Paulia, an den eingeschnürten Stellen bricht. Die Paraphysen sind ferner sehr deutlich, lang und fadenähnlich. Dies alles ist dem Porocyphus Kors. sehr charakteristisch, aber bei keiner Psorotichia mit Sicherheit zugehörenden Art dürften derartige Schläuche beobachtet worden sein. 30. Psorotichia (?) pelodes Körs. Syn. Psorotichia pelodes Körb. in STEIN Nachtr. III 1872 p. 7. — Kore. Lich. Germ. 1873 No. 415. — Stein Flecht. p. 373. Pyrenocarpus pelodes Trey. Garovagl. p. 77. Exs. Kors. Lich. Germ. No. 415. Verbreit. Schlesien (STEIN). Die Gonidien hören den Nostoc-typus an. Da ich indessen diese hier- 1) MÜLLER behauptet (1. c.), dass die Sporen in den offenen Apothecien 12—18 y lang sind, und dass die Länge beinahe doppelt so gross ist als die Breite. Nach STEIN (Fleeht. p. 376), der doch MÜLLER’s vermittelnde Ansicht für richtig hält, sind die Sporen bei »Porocyphus» Flotowianus 20 p lang und ungeführ 8—10 y. breit. Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. 11 89 K. B. J. Forsseit, her gezogene Art bei keiner anderen Flechtengattung unterbringen kann, habe ich sie noch nicht aus dieser Gattung ausgeschieden. 31. Psorotichia (?) Rehmii Körs. Syn. Psorotichia Rehmica Mass. Mise. lich. p. 23. — KRrENPH. Lich. FI. Bay. p. 100. — Ps. Rehmii KÔRB. Par. lich. p. 435. Collemopsis Rehmii Ouıv. Lich. de lOrn. p. 111. — Margr. Cat. suppl. p. 84. Psoropsis Rehmica ZwAcKH Lich. Heidelb. p. 84. ? Parinelia (Collema) teretiuscula WALLR. Fl. Crypt. I p. 551. ? Psorotichia teretiuscula Mass. Sched. erit. p. 178. Exs. Zw. Lieh. Exs. No. 250. Verbreit. Bayern (Hzuw, Krempu.); Frankreich (MarsRANCHE).. Es ist keinem Zweifel unterworfen, dass die Gonidien bei dieser Art dem Chroococcaceen-typus nicht angehören, da ich aber noch nicht entscheiden kann, ob sie als Scytonemaceen oder Nostocaceen anzusehen sind, habe ich keine Versetzung der Art zu einer anderen Gattung unternehmen können. Nach Erhitzung dünner Schnitte mit KOH traten die Gonidien in Reihen, von einer Gallerthülle umschlossenen, angeordnet hervor. Vel. ScHwEnp. Flechtenth. NO Nee, SOK do ess To Als Beleg für, den Werth der Jodreaction bei der Artenbegrenzung dürfte hervorgehoben werden, dass bei Anwendung derselben Jodlósung und unter demselben Deckglase von Schnitten durch Apothecien einige blau und andere weinroth gefärbt wurden! 32. Psorotichia (?) endoxantha Anz. Syn. Pyrenopsis endovantha Anz. Anal. p. 5. — Pyrenopsis? Stız. Helv. p. 2. Verbreit. Italien (Awzr). Gehórt Pyrenopsis Nyu. ersichtlich nicht an, weil die Gonidien der Farbe nach gelbgriin sind; doch ist es unsicher, ob sie zu dieser Gattung zu ziehen ist. 33. Psorotichia (?) Schæreri (Mass.) Arn. Syn. Pannaria Schereri Mass. Lich. erost. p. 114. — Mass. Sched. erit. p. 178. — KónB. Par. lich. p. 46 (mit ? hieher gezogen). — ARN. Fl. 1858 p. 309. — Arn. Fl. 1861 p. 243. — Zwacku Fl. 1862 p. 482. — TH. Fr. Lich. Arct. p. 76. — KREMPH. Lich. Fl. Bay. p. 146. — Schwenp. Flechtenth. II p. 195. Pyrenopsis Schereri NYL. Animadv. p. 337. — Nyr. Syn. II p. 38. — Nyr. Fl. 1866 p. 374. — Tuck. Syn. North Amer. Lich. p. 135. — Cromp. Lich. Athol. p. 1. Collemopsis Schereri CromB. Revis. Coll. p. 332. — Nyt, in Norkr. Fl. Karel. Oneg. II p. 9. — Lzraum. Lich. Fl. p. 35. — Srız. Helv. p. 16. — Zwacka Lich. Hei- delb. p. 4. — Tray. Garovagl. p. 77. — JosHuA Grev. IV p. 42. ANATOMIE UND SYSTEMATIK DER GLOEOLICHENEN. 83 Psorotichia Scherer Arn. Lich. Ausfl. IX p. 313. — Sein Flecht. p. 373. — Arn. Fl. 1869. p. 265. — Hazst. Zusmö-Fl. p. 298. — Arn. Fl. 1885 p. 218. Collema pelrosum SOMMERF. Suppl. Lapp. p. 117 (non Acu.). Synalissa Schereri Tuck. Gen. lich. p. 80. Bialora Schereri Hepp Lich. Eur. No. 496. ? Lecidea microphylla ¢ corallinoides SCHER. Spicil. p. 112. — ¢ corallinoides Scuær. Enum. p. 99 (sec. Mass.). , Exs. Zw. Lich. exs. No. 254 A, B. (nach KÖRB.): Hepp. Fl. Eur. No. 496. Mass. Lich. It. No. 338. Anz. Lich. Langob. No. 430. ScHER. Lich. Helv. No. 226 (nach Mass.). var. urceolata (Hupp) Arn. Syn. Pannaria Schereri BR urceolata Hupp ap. Arn. Fl. 1859 p. 147. — Krenpn. Lich. Fl. Bay. p. 146. Psorotichia Schereri f. urceolata ARN. Fl. 1885 p. 219. » Diese Varietät unterscheidet sich von der Stammform durch die feucht lebhaft rothen, eingesenkten, etwas concaven, nicht konvexen Apothecien und 12,6—20 und blassgrauen Thallus. Sporen 7 y, einzellig, farblos, öfters mit einen 6,3—8 wasserhellen Oeltrópfchen versehen.» ARN. I. c. var. arenaria (Arn.) Forss. SYN. Pannaria Schereri var. arenaria ARN. Fl. 1861 p. 243 (nicht beschrieben). Psorotichia arenaria ARN. Fl. 1885 p. 219. Exs. Arn. Lich. exs. No. 162. In den Berichtigungen seiner in Lich. exs. gemachten Bestimmungen zieht Arnold diese Form zu der folgenden Art. Verbreit. Kommt über ganz Europa verbreitet vor und ist auch an eini- gen Stellen in den Vereinigten Staaten von Nordamerika gefunden worden. Den Algentypus der Gonidien bei dieser Art auseinander zu setzen, ist mir nicht gelungen. Wahrscheinlich werden sie aus einer Nostocacee gebildet, und die Art würde dann zu Pannaria zu ziehen seien, wie es SCHWENDENER thut; da sie aber von der folgenden nicht verschieden zu sein scheint, die nach ScHWENDENER (Erört. p. 25) Chroococcaceen-gonidien hat, und da sie mehreren zu dieser Gattung gezogenen Arten nahe steht, habe ich es nicht für angezeigt erachtet, sie hier von der Gattung Psorotichia abzusondern. Unter den Namen von Pyrenopsis Schereri hat CroMBte in Lich. Brit. exs. No. 2 (Scotia: ad saxa calcarea montis Craig Tulloch) eine sehr abwei- chende, hieher gehörende (?) Form vertheilt. Die Crusta ist dick, schwärz- 34 RK. B. J. FonssELL, lich, aus dieht an eimander gelegten, kleinen Schuppen bestehend, mit Hypo- = thallus versehen. Die Apothecien mit dem Epithecium (mitunter das ganze Thecium) sind hellbraun gefärbt. 34. Psorotichia (?) murorum Mass. SYN. Psorotichia murorum Mass. Framm. p. 15. — Mass. Sched. crit. p. 162. — ANZ. Catal. p. 7. — Arn. Fl 1861 p. 259. — KöÖrB. Par. lich. p. 436. — KREMPH. Lich. Fl. Bay. p. 100. — ARN. Lich. Ausfl. Tirol. II p. 950. — Bar. Excurs. p. 354. — Baar. Enum. p. 90. — Scuwenp. Flechtenth. III p. 195. — Scawenp. Erórt. p. 25. — ARN. Lich. Ausfl. Tirol. IV p. 314. — ARN. Fl. 1885 p. 219. Collemopsis murorum Sriz. Helv. p. 16. Exs, Mass. Lich. It. No. 300. | Arn. Lich. exs. No. 620, (162, 430 d, 7742). Verbreit. An mehreren Stellen in Deutschland, Oesterreich und Italien gefunden. Weder in Maussaroxco's Beschreibungen noch bei der Untersuchung von Originalexemplaren habe ich (abgesehen von den Gonidien, worüber weiter unten) zwischen Psorotichia murorum Mass. und Pannaria Schereri Mass. irgend einen Unterschied finden können. Sehr oft doch nicht immer ist, wie eine ge- nauere Untersuchung der Originalexemplare zeigt, das Hypothecium bei dieser Art gefärbt und bei jener ungefärbt. Die Grösse der Sporen wechselt bei beiden, ebenso die Veränderung der Farbe des Thecium bei Behandlung mit Jod. Eben- sowenig habe ich in anderen Theilen der Apothecien eine Verschiedenheit zwi- schen diesen beiden » Arten» finden können. Ich hätte kem Bedenken gehegt, sie zu einer Art zu vereinigen, wenn der wahre Typus der Gonidien darge- legt wäre. An den in Arn. Lich. exs. No. 620 unter dem Namen von Psorotichia murorum. vertheilten Exemplaren findet sich nebst anderen Algen ein Scytonema, das, nach den Verhältnissen mehr entwickelter Thallustheile zu urtheilen, als Gonidienbildend vorkommt. ScHw&nDEner behauptet jedoch — sowohl in Flech- tenth. III als nach erneuerten Untersuchungen Amwonp'scher Exemplare in Erört. p. 25 und in die Flecht. als Paras. p. 543 — dass die Gonidien dem Chroococcaceen-typus angehören. Dass dies der Fall ist, dafür glaube ich Be- stätigung gefunden zu haben bei der Untersuchung von Mass. Originalexem- plaren, in Tu. Fries’ Herbarium aufbewahrt. Die Gonidien waren nämlich hier, besonders am Rande des Thallus, von gelbbraunen Gallerthüllen umgeben. Es ist also möglich, dass bei Ps. (2) murorum und Ps. (2) Schereri verschiedene Algen als Gonidien fungiren, obgleich ihr Algentypus in gonidialem Zustand hier wie oft anderwärts schwer zu erkennen ist, ed I où ANATOMIE UND SYSTEMATIK DER (TLOEOLICHENEN. ( Es dürfte jedoch zu bemerken sein, dass MassaLonco (Sched. crit. p. 162) behauptet, die Sterigmata (»erismata») zweigig seien — ein Charakter, wodurch naeh NYLANDER (Syn. II p. 38) Pannaria Den. sich von den mit ein- fachen Sterigmata versehener Ps. (2) Schereri und den benachbarten Arten leicht unterscheidet. Unter solehen Verhältnissen wäre es bei dem jetzigen noch nicht ins Reine gebrachten Zustand der Sache voreilig, Ps. murorum Mass. und Ps. Schereri (Mass.) zu einer Art zusammenzuführen. Unter dem Namen Psorotichia murorum Mass. hat ARNoLD in Lich. exs. No. 157 eine Form vertheilt, die ersichtlich nicht hieher gehört, sondern als ein Porocyphus Kors. anzusehen ist. ARNOLD sagt selbst (Fl. 1861 p. 259): »vielleicht entspricht die Juraflechte [= Arn. Lich. Exs. No. 157] nicht der Mass. Species», und auch ScHWENDENER zweifelt, ob sie hieher ge- hört [Scawenp. Flechtenth. IH p. 193]. In Fl. 1885 p. 219 erwähnt Ar- NOLD unter Psorotichia murorum diese Form mit folgenden Worten: »nomi- netur Psorotichia globulosa Mass. (in lit. 12 Mai 1858).» 35. Psorotichia (?) lugubris (Mass.) Kors. Syn. Sienhammera lugubris Mass. Mise. lich. p. 10. — Krempn. Lich. Fl. Bay p. 211. Lecidea sublugens NYL. Enum. lich. p. 125. Biatora sublugens Hepp Fl. Eur. No. 728. Psorotichia? lugubris Kore. Par. lich. p. 436. — ARN. Fl. 1885 p. 218. Pyrenopsis lugubris Nyr. Animadv. p. 337. Pyrenocarpus lugubris TREV. Garovagl. p. 77. Collemopsis frustulenta Nvr. Fl. 1884 p. 387. Exs. ARN. Lich. exs. No. 6. ANZ. Lich. Venet. No. 53. Hepp Fl. Eur. No. 728. var. atrata ARN. SYN. Stenhammara lugubris f. atrata Arn. Fl. 1860 p. 71. Psorotichia lugubris f. atrata ARN. Fl. 1885 p. 218. Exs. ARN. Lieh. exs. No. 40. l »Von der Stammform durch den schwarzen Thallus und zahlreichere Apothecien verschieden.» Arn. Fl. 1860 p. 71. var. pannosa (Mass.) ARN. Syn. Pachylhallia pannosa Mass. in lit. 12 Mai 1858 (nach ARN. Fl. 1860 p. 71). Stenhammara lugubris 3 pannosa ARN. Fl. 1860 p. 71. Psorotichia lugubris f. pannosa ARN. Fl. 1885 p. 218. 86 K. B. J. FonssELL, Exs. Arn. Lich. exs. No. 39. . Verbreit. Bayern (Hærr, Arn.); Ungarn (LOJKA). Originalexemplare der Collemopsis frustulenta Ny. stimmen mit Origi- nalexemplaren der Stenhammara lugubris Mass. völlig überein. | 36. Psorotichia (?) lignyota (WAHLENB.) FORSS. SYN. Verrucaria lignyota WAHLENB. in AcH. Meth. Lich. Suppl. p. 20. — Acn. Lieh. Univ. p. 287. Biatora lignyota Fr. S. Veg. Scand. p. 113. Pyrenopsis lignyota "Tun. Fm. Lich. Arct. p. 284. — Tu. FR. Bot. Not. 1866 p. 58. — TH. Fr. Fl. 1866 p. 455. Pyrenocarpus lignyolus Trey. Garovagl. p. 77. Synalissa lignyota Tuck. Gen. p. (77,) 83 not. 2. Verrucaria fuliginea WAHLENB. Fl. Lapp. p. 465. Pyrenula fuliginea AcCH. Syn. Lich. p. 121. Collema (Enchylium) fuligineum Tors. Enum p. 52. Collema fuligineum SOMMERF. Suppl. Lapp. p. 118. — Furor. Coll. p. 150. Thelignya fuliginea Mass. Framm. p. 18. Pyrenopsis fuliginea Nyz. Bot. Not. 1853 p. 164. — Nr. Fl. 1855 p. 250. — Nyr. Enum. lich. p. 88. — NYL. Syn. p. 97. — Nr. Lich. Scand. p. 26. — Nr. El. 1867. p. 369. — Norru. Tavast. Fl. p. 170. — Smiz. Lich. hyperb. p. 5. Synalissa (Pyrenopsis) fuliginea Nvr. Class. II p. 164. Psorotichia fuliginea KörB. Par. lich. p. 436. — Kore. Lich. Spitzb. p. 525. Collemopsis fuliginea Nyu. Fl. 1873 p. 289. Verbreit. Spitzbergen (K6rs.); Norwegische Finmarken (WAHLENB.); Schweden: Jemtland (S. Azmquisr); Finland: Tavastland (Norrt.); [Schweiz? (SCHLEICHER nach Acn.)]. Der Typus der Gonidien dieser Art ist schwer zu bestimmen. An den untersuchten Originalexemplaren kamen, theilweise von Hyphen umsponnen, am Rande des Thallus zahlreiche Scytonema-fäden vor, innerhalb des Thallus aber erinnern die Gonidien an Chroococcaceen-zellen. Wahrscheinlich sind diese beiden Arten von (Gonidien nur verschiedene Entwicklungsstufen dersel- ben Alge. Zu Porocyphus Kors. dürfte diese Art, die durch die besonders oben bläuliche Farbe des Thecium sehr ausgezeichnet ist, kaum zu ziehen sein, denn sowohl die Schläuche wie auch die Paraphysen weichen davon ab. Wahr- scheinlich bildet sie nebst der folgenden Art eine eigene Gattung ( Thelignya). Da ich aber gegenwärtig nicht entscheiden kann, wo im System diese Gat- tung zu placiren wäre, habe ich die beiden Arten vorläufig nicht von den Psorotichien geschieden. | ANATOMIE: UND SYSTEMATIK DER GLOEOLICHENIN. 87 Nahe dieser Art scheint die zufolge der Unvollständigkeit der Exem- plare nicht näher bestimmte Art zu stehen, die KôürBer (Lich. Spitzb. p. 525) unter No. 44 erwühnt hat. 37. Psorotichia (?) fuliginascens (Nyr.) Forss. SYN. Collemopsis fuliginascens Nvr. Fl. 1873 p. 289. Verbreit. Finland (Norrl.). Folgende zu dieser Gattung (Psorotichia, Collemopsis) gezogene Arten gehóren nicht hierher. 1. Ps. gelatinosa Anz. Neosymb. p. 1. » Diese Art gehört zu den Archilichenen, wie NYLANDER in Fl. 1881 p. 183 bemerkt. Nach einem auf der Etikette des untersuchten Exemplares gemachten Zusatz: »sed melius Acarosporay, zu urtheilen, ist ANz1 derselben Ansicht gewesen. 2. ©. cleistocarpa MÜLL. Ana. = Pyrenopsis (NYL.). 3. ©. fuscatula OLıv. = Pyrenopsis (NYL.). 4. Ps.? cataractarum KörB. Lich. Sel. Germ. No. 29, = Porocyphus KÖRB.? 5. C. furfurella NYL. = Porocyphus KÖRB. 10. PECCANIA (Mass.) Forss. Syn. Corinophoros Mass. De nonn. Coll. (1856) p. 213. Peccania Mass. (in lit. 1857). Esam. comp. p. 54. — Köre. Par p. 429. — Sriz. Flechtensyst. p. 143 (subgenus). — Hazsr. Zusmó-Fl. p. 297. Die Gattung Corinophoros, die MassaronGo im J. 1856 aufstellte, wurde im folgenden Jahre (im Brief an Herr vom 25. Juli) verworfen, da schon vorher eine Gramineen-gattung Corynephorus Pau, und eine Algengat- tung Corynephora CO. A. Ac. beschrieben waren. . Peecania Mass. nähert sich Omphalaria (Gir.) sehr, und gewisse For- men [z. B. Omphalaria pulvinata (Scumr.)| können ebenso gut zu der einen wie zu der anderen Gattung gezogen werden. Peccania Mass. und Omphalaria (Grr.) zu vereinigen scheint uns jedoch wenig angemessen zu sein, besonders da die letztere Gattung schon vorher ziemlich extreme Formen umfasst. 88 K. B. J. Forssert, Conspectus specierum. A. Spore 8:ne. a. Spermatia acicularia. P. coralloides Mass. Thallus atro-pruinosus, humectatus niger, crustam subcoralloideam, pulvinatam vel fere continuam formans. P. synaliza (Acn.). Thallus niger, humectatus atroviridis, pulvinulos minutos (1—2 mm. diam.) formans. b. Spermatia oblongo-ellipsoidea. P. salevensis (Mitt. Ame.) Thallus atro-pruinosus, ramulis subeoral- loideo-fruticulosis. P. Wrightiix (Tucx.). Thallus fusco-viridis, lacerato-laciniatus, laciniis erectis, digitato-multifidis, cæspitem densam, umbilicatam, 10—20 mm. diam. formans. B. Spore 8:ne plure. P. Kansana (Tuck.). C. Spore incognitæ. P. Pellizzonii Mass. P. corallina Hazsu. 1. Peccania coralloides Mass. Syn. Corinophoros coralloides Mass. De nonn. Coll. p. 213. — Krempn. Lich. Fl. Bay. p. 100. : Peccania coralloides Mass. (in lit) ap. ARN. Fl. 1858 p. 93. — Mass. Esam. conip. p. 54. — Kore. Par. lich. p. 429. — Baar. & CAREST. Anaer. p. 349. — Baar. & CanEsT. Lich. Valses. p. 433. — ARN. Fl. 1885 p. 217. Omphalaria coralloides Nyt. Enum. lich. p. 89. — Nyu. Syn. p. 101. — Smiz. Helv. p. 5. — O. (Peccania) Sriz. Flechtensyst. p. 143. — Anz. Catal. p. 2. — Jarra Lich. It. mer. I p. 40. — Jarra Lich. It. inf. I p. 57. Synalissa coralloides Mürr. Princ. d. Classif. p. 81. Enchylium corynophorum ScmwENn. Flechtenth. III p. 192. Exs. Arn. Lich. exs. No. 63. ANZ. Lich. Venet. No. 1. Herr Fl. Eur. No. 656. Verbreit. Bayern (Knzwrn., Arn.); Salzburg (Saurer); Italien (Mass. u. a.). Eine im Herb. TH. Fr. aufbewahrte, von Mitt. Arc. gesammelte und zu dieser Art gezogene Goeolichene ist etwas ganz anderes; da aber Apothecien fehlen, ist eine sichere Bestimmung der fraglichen eigenthümlichen Form nicht möglich. Ihrer inneren Structur nach stimmt sie mit Enchylium . ANATOMIE UND SYSTEMATIK DER GLOKOLICHENEN. 89 überein; die Spermatien sind länglich und an der Mitte etwas schmäler. Sie kommt auf Kalkstein vor und bildet hier grosse, zusammenfliessende Polster, mit Kalk reichlich impregnirt, so dass nur die Spitzen des strauchähnlichen "Thallus zum Vorschein kommen. Bei NYLANDER und mehreren anderen kommt (durch Schreibfehler?) für diese Art der Name corallodes vor. 2. Peccania synaliza (Acu.) Forss. SYN. Lichen (Collema) synalizus Acu. Lich. Suec. Prodr. p. 135. Parmelia synalissa Acn. Meth. Lich. p. 248. Collema synalissum Ach. Lich. Univ. p. 640. — Acn. Syn. meth. lich. p. 317. Verbreit. Süd-Frankreich (Durour). Im Herbarıum TH. Fr. untersuchte ich eine von Durour gesammelte Flechte mit folgender Aufschrift: »275. QC. symphoreum DC. Fl. Fr. certe. Collema synalissum Acn. ex ipso. C. ramulosum Horrw. m descript. Lecid. luride terr. rup. Gall. mer». Diese Form weicht in mehreren Beziehungen von Synalissa ramulosa (Horrm.) ab und kann auch, wie aus der Beschreibung erhellt, nicht zu dieser Gattung gezogen werden. Thallus niger, humectatus atroviridis, in laciniis granuloso-fruticulosis divisus, pulvinulos subcoralloideos minutos formans, gonidiis Yanthocapse præditus. Apothecia terminalia, thallo concolora, margine crasso, lecanorina, facie subclausa. Spore 8:næ, simplices, S—11 hyaline, ellipsoideæ, = y. Paraphyses distinctæ. Thecium J coerulescit. Spermogonia minutissima spermatis curvatis acicularibus usque ad 40 y longis. In Lich. Suec. Prodr. p. 135 nimmt Acnarıus sowohl Lichen (Collema) synalizus wie Lichen (Collema) symphoreus auf. Unter dem letzteren Namen, den Dx CANDoLLE nachher für Synalissa ramulosa (Horrw.) adoptirte, wird seit dieser Zeit allgemein diese letztere Art verstanden. Unter Lichen (Collega) synalizus dagegen versteht Acuarius ersichtlich die Art, die wir hier Peccania synaliza genannt haben. Das erhellt aus AcH. Lich. Univ. p. 640, wo es über das Vorkommen der fraglichen Art heisst: »Habitat in rupibus inter muscos Gallie, Du Four; forte etiam Germanie.» Aus diesem Grunde haben wir hier den AcHarıusschen Namen (den wir in seiner ursprünglichen Form schreiben) für diese Art wieder aufgenommen, die nach der Zeit ACHARIUS mit Synalissa ramulosa (Horrw.) verwechselt worden ist, und die daher auch in mehreren von den für diese Art angeführten Synonymen einbegriffen wird !). ') Siehe z. B. DE Canp. Fl. france. II. p. 382. Nova Acta Reg. Soc. Ups. Sc. Ser. III. 13 90 K. B. J. FonsszLi, Zu bemerken ist ferner, dass Peccania synaliza, nach dem untersuchten Originalexemplar zu urtheilen, an der Erde zwischen Moosen vorkommt, und nicht in Gesellschaft anderer Flechten, wie mit Synalissa ramulosa- (Horrw.) der Fall ist. 3. Peccania salevensis (Mint. Arc.) Forss. SYN. Synalissa salevensis Münn. Ama. Prine. d. Classif. p. 81. — Smrz. Helv. p. 5. Verbreit. Schweiz (Mürz. Arc.). Habituell der Peccania coralloides Mass. am meisten ähnlich, die Thallus- äste bilden aber keine Polster, sondern sind beinahe zu einer zusammenhän- genden Crusta vereinigt. 4. Peccania Wrightii (Tvck.) Forss. SYN. Omphalaria Wrightii Tuck. Gen. lich. p. 72. Synalissa Wrightti Nyt. Fl. 1876 p. 558. Exs. WriGHT Lich. Cub. Ser. II. No. 46: Verbreit. Cuba (WRIGHT). Erinnert etwas an die schmallappigen Formen des Leptogium lacerum (SW). (5). Peccania kansana (TucK.) Forss. Syn. Omphalaria Kansana Tuck. Obs. lich. No. 4 p. 170. — Tuck. Syn. North Amer. Lieh. p. 140. Verbreit. Nord-Amerika (TUCKERMAN). . Erinnert nach Tuckrrman an P. coralloides Mass., wird aber durch die Sporen, die kleiner, =~ y, schmäler und an der Mitte etwas zusammen- gezogen sind und mitunter (falsch?) 2-zellig zu sein scheinen, unterschieden. (6). Peccania Pellizzonii Mass. Syn. Corinophoros Pellizzonii Mass. in lit. 1857. Peccania Pellizzonii Mass. Esam. comp. p. 54. — KÔRB. Par. lieh. p. 430. Verbreit. Italien (?). MassaLoNGo hat für diese Art keine Diagnose geliefert, und nach Körger, der ein von MassALoNGo erhaltenes Pröbchen gesehen hat, scheint sie von P. coralloides nicht eben verschieden zu sein. (7). Peccania corallina Hazsı. Syn. Peccania corallina HAzsr. Zusmó-Fl. p. 297. Verbreit. Ungarn (Hazsuinszky, LoJKA). ANATOMIE UND SYSTEMATIK DER GLOEOLICHENEN. 91 Loska hat mir gütiger Weise folgende Uebersetzung der in HAZSLINSZKY'S Flechtenflora mitgetheilten, auf Ungarisch geschriebenen Diagnose gegeben: »148. Peccania Mass. Der Thallus besteht aus kurzen unten zusammenhän- genden, eylindrischen Schuppen, welche zu einem derben Gebilde zusammen- gedrängt sind; Rindenschicht fehlt. Die Früchte sind zuletzt schildförmig mit einem thallodischen Excipulum und einfacher Subhymenialschicht, 8 sporigen Schläuchen und eifórmigen hyalinen Sporen mit einer Scheidewand|?] — P. corallina nov. sp. Thallusschuppen gleichsam korrallenförmig, cylindrisch, verästelt, selten verflacht und berandet, braunschwarz, mit rauher Oberfläche. Die Gonidienzellen sind von verschiedener Grösse und überhaupt verschieden- artig. Frucht unbekannt. — Bildet kleine Polster, welche vom Wasser be- netzte Felswände in ausgedehnten Schwärmen bedecken. Schlossberg Tarkö, -Com. Säros in Ungarn. Aehnliches hat Loska bei Orsova Szörenyer Com. gesammelt, doch musste dieses näher untersucht werden». Nach Körser (Par. lich. p. 430), der von Hazsuınszky bekommene Exemplare untersucht hat, ist diese Form eine neue, zur Peccania gehörende Art, ausgezeichnet durch »ein zierliches, verästeltes und mehr braunschwarzes, reifloses Lager. 11. ANEMA Nyt. Syn. Omphalaria Mass. et AUCT. Thyrea Mass. et AUCT. Anema NYL. Fl. 1879 p. 353. NYLANDER trennt diese Gattung zufolge der Beschaffenheit des Hyphen- gewebes von Omphalaria (GIR.). Dieselbe ist auch sehr charakteristisch, wenn es auch vielleicht richtiger wäre, die hieher gehörenden Arten als Untergattung unter Omphalaria auf- zustellen. Ich habe nämlich bei Anema decipiens (Mass.) im "Thallus mitunter mehr längliche, spärlich vorkommende Hyphen gefunden, an den Stellen näm- lich, wo es an Gonidien gefehlt hat. So weit meine Untersuchungen hinläng- lich sind, bilden doch hieher gehörende Arten eine freistehendere Gruppe als mehrere von den zu den Goeolichenen gehörenden, allgemein anerkannten Gattungen. Zu Anema gehört vielleicht Psorotichia diffracta (Nyu.) und Psoro- tichia pyrenopsoides (Nyu.), welche beiden Arten in Nyt. Syn. p. 102—103 zu derselben Abtheilung des Collema wie C. (Anema) decipiens (Mass.) gezo- gen werden. 92 Kk. B. J. ForsseLL, Conspectus specierum. A. Thecium J coerulescit, demde vinose rubescit. A. decipiens (Mass.). B. Thecium J persistenter coerulescit. a. Spore globosæ. A. exiguum Mit. Arc. Spore 6—9 y. b. Spore ellipsoideæ. A. nummularium (Dur. & Mowr.) Thallus major, usque ad 5 mm. in lat., inciso-lobatus. ith a se) Thallus minor, 1—2 mm. in lat. A. nummulariellum Nu. A. nodulosum (Nyu.) Thallus nodulosus, conglobatus. Apothecia extus vix visibilia. 1. Anema decipiens (Mass.) Forss. Syn. Omphalaria decipiens Mass. Framm. lich. p. 14. — Anz. Symb. p. 4. — TH. FR. Bot. Not. 1865 p. 183. — TH. Fr. Fl. 1866 p. 284. — Scawenp. Flechtenth. III p. 192. — STEIN Flecht. p. 371. — Smrz. Helv. p. 6. Omphalaria (Thyrea) decipiens Mass. Symm. lich. p. 61. Thyrea decipiens Mass. De nonn. Coll. p. 211. — ARN. Fl. 1858 p. 92. — KmnExPH. Lich. Fl. Bay. p. 99 — Kore. Par. lich. p. 431. — Arn. Fl. 1861 p. 259. — Baau. & Car. Anacr. p. 349. — Beute. Lich. Bass. p. 32. — Hazsı. Zusmö-Fl. p. 297. — ARN. Fl. 1885 p. 217. Collema decipiens Nyu. Enum. lich. p. 88. — Nyr. Syn. p. 102. var. diffusa (Nr.). Syn. Collema decipiens var. diffusa Nyt. Enum. lich. suppl. p. 333, 338. — Nr. Syn. p. 108. Thyrea decipiens var. effusa (durch Sehreibfehler) ARN. Fl. 1861 p. 259. — ARN. Die Lich. bei Hüting in Schwaben p. 4 (Jahresb. 1860 d. Naturhist. Verein in Augsburg). Exs. ANZ. Lich. Venet. No. 2. ARN. Lich. exs. No. 158. Hepp Fl. Eur. No. 657. Verbreit. Norwegen (Tu. Fn); Mittel-Deutschland (an mehreren Orten); Ungarn; Salzburg; Italien. j (2). Anema exiguum Mürr. ARG. SYN. Anema exiguum MÜLL. Are. Lich. Socotr. p. 1. Verbreit, Socotra (Barrour nach Miürr. Arc.). ANATOMIE UND SYSTEMATIK DER GLOKOLICHENEN. 93 Durch ihre runden und kleinen Sporen, 6—9 y im Durchschnitt, aus- gezeichnet. Der Thallus nach Angabe Mürrers nur ;—; y diam. Möglich ist, dass diese Art eher zu Psorotichia (Mass.) zu ziehen ist. 3. Anema nummularium (Dur) NYL. SYN. Collema nummularium Dur. in Herb. Tu. Fr. — Nyr. Alger. p. 319. — Nyr. Class. II p. 164. — Nyr. Enuw. lich. p. 89. — Nvr. Lich. Gall. et Ale. p. 20. — Nyt. Syn. 99. Collema stygium A nummularium Scour. Enum. lich. p. 260 (exel. Syn.) p. p. Collema (Omphalaria) nummularium Dur. & Mont. Explor. de l’Alger. p. 200 p. p. Omphalaria nummularia Dur. & Monr. l. c. p. 202 p. p. — Mowr. Syll. p. 380. Anema nummularium Nvr. Fl. 1879 p. 354. Verbreit. Algier, Spanien und Frankreich (Nyr.). 4. Anema Notarisii (Mass.) Fonss. Syn. Omphalaria Notarisii Mass. Framm. lich. p. 13. — Anz. Catal. p. 2. — Stız. Helv. p. 6. — Bacr. Enum. p. 92. — Jarra Lich. It. mer. III p. 241. Omphalaria (Thyrea) Notarisii Mass. Symm. lich. p. 58. Thyrea Notarisii Mass. De nonn. Coll. p. 210. — Mass. Sehed. erit. p. 107 — Baar. Lich. Tose. p. 296. — KörB. Par. lich. p. 431. Omphalaria nummolaria Mass. Geneac. lich. p. 22. 2 Omphalaria? helvelloidea Mass. Mem. lich. p. 90. Exs. Anz. Lich. Langob. No. 310. Erb. eritt. It. N:o 744. Mass. Lich. It. No. 174. Verbreit. Italien an mehreren Orten (Mass. u. a.); Ungarn (LoskA). Ueber die übrigen, auf unrichtige Bestimmung gegründeten Synonymen siehe Mass. Sched. crit. und Symm. lich. 1. c. (5). Anema nummulariellum Nyt. SYN. Anema nummulariellum Nvr. Fl. 1879 p. 353. Verbreit. Frankreich (Nyt.). Nach den in Nyranpers Diagnose angegebenen Charakteren von 4. Notarisii (Mass.) nicht zu trennen. (6). Anema (?) nodulosum (Nvr.) Forss. Syn. Collema nodulosum NYL. Lich. Gall. et Ale. p. 20. — Nyvr. Syn. p. 104. Verbreit. Frankreich (NYL.). Nach den Beschreibungen zu urtheilen, scheint diese Art zu dieser Gattung zu ziehen zu sein. 94 à K. B. J. FonssELL, 12. OMPHALARIA (Gir.) Forss. Syn. »Omphalaria, Nov. Gen. de GIRARD ms in herb. Montag. — Montag. in litt. ad el. GAROVAGLIO. — GAROVAGL. Saggio d'un prosp. delle piante crittog. della Lomb. (Notiz. natur. e eivili sulla Lomb. Vol. I p. 336. Milano 1844)» [nach Dur. & Mowr. Explor. de l'Alger. p. 199 eitirt]. — Dur. & Monr. 1. e. p. 201. — Mont. Morph. Grundr. p. 29. — Mowr. Syl. p. 379. — Furor. Flechtensyst. p. 199. — Nyt. Class. I p. 9. — Mass. Neag. p. 7. — Mass. Sched. erit. p. 14. — Mass. Symm. lieh. p. 58. — Mass. Framm. lich. p. 13. — Nrr. Lich. Gall. et Alg. p. 19. — Nyr. Class. II p. 164. — Nvr. Syn. p. 98. — Smiz. Flechtensyst. p. 143. — ScHWENnD. Flechtenth. III p. 189. — Tuck. Gen. lieh. p. 81. — Tuck. Syn. North Amer. lich. p. 138. — STEIN Fleeht. p. 371. — Mit. Prine. d. Classif. p. 81. Thyrea Mass. Symm. lich. p. 58. — Mass. Sched. erit. p. 14. — Mass. Fl. 1856 p. 210. — Kore. Par. lich. p. 430. — Bertrr. Lich. Bass. p. 31. [Omphalaria (Sectio Lecidee) Acm. Meth. lieh. (1803) p. XXX und 85. = Um- bilicaria (Horrw.). Omphalaria FR. Syst. mycol. (1821) I p. 189 = Omphalia Prrs.]. Omphalaria (GrR.) umfasst Arten, die unter sich sehr verschieden sind. Einerseits nähert sie sich Peccania Mass. und geht fast unmerklich in sie über, anderseits zeigt sie mit Psorotichia (Mass.) eine nahe Verwandtschaft, und sicherlich sind mehrere Arten wie Ps. quinquetubera eigentlich zu dieser letzteren Gattung zu ziehen. Auch bei einer und derselben Art kann der Thallus sehr variirend sein, z. B. bei 0. pulcinata (ScHER.), die bald einen blattartigen, bald einen strauchähnlichen Thallus besitzt. Conspectus specierum. A. -Thallus monophyllus, rotundato-vel sinuato-lobatus (in ©. pulvinata Nyt. lobis plus minus incisis, pulvinato-aggregatis, in O. cubana Tuck. thallus subimbricatus), umbilicatus, sæpissime 10 mm. in latitudine superans (apud O. cribelliferam minor). a. Thallus lobis rotundatis integris. O. Girardi Dur. & Mowr. "Thallus cinerascens, crassus, intus strato medullari gonidiis omnino carente latissimo. O. Arene (Mass.) Thallus niger, crassus, prioris minor, structura fere eadem. O. deusta Tuck. "Thallus atroviridis, tenuis, intus strato gonidiis carente angustissimo. i ÅNATOMIE UND SYSTEMATIK DER GLOEOLICHENEN. 95 b. Thallus lobis sinuato-rotundatis vel laciniatis et pulvinatim aggregatıs. O. leptophylla Tuck. "Thallus atroviridis tenuis lobis sinuato-rotundatis adpressis (Th. sequentium niger vel cæsio-pruinosus, laciniis sæpe pulvinatim aggregatis). Spore S:næ. O. eribellifera Nyx. »Apothecia gregarie conferta, extus punctulis im- pressellis notata». Spore S:ne, oblongæ, 5; p. Thecium J vinose rubescit. O. pulvinata Nyu. Spore S:næ, ellipsoideæ, 10—12 (longae. Thecium J coerulescit. O. Heppii Mrz. Arc. Spore circa 32:ne, ellipsoideæ, 5 y longæ. The- cium J fulvo-rubescens. c. »Thallus orbieularis, subimbricatus, basi umbilicato-affixus. » O. cubana Tuck. »Thallus viridi-olivaceus, lobis squamæformibus ad- pressis, periphericis latioribus, omnibus crenatis, subtus rugoso-ver- TUCOSIS. » B. Thallus umbilicatus, laciniato-divisus laciniis spathulatis vel linearibus, ad- pressis. O. polyglossa Tuck. Gonidia tantummodo in ambitum laciniarum con- gesta, stratum medullare latum. O. lingulata Tuck. Gonidia quaterna hine illine concatenata, per totum | fere thallum dispersa, stratum medullare indistinetum vel angustis- simum. O. radiata (SOMMERF.) Gonidia imprimis in ambitum congesta, in strato medullari parce occurrentia. C. Thallus monophyllus, parvus (vix 3 mm. in lat. superans), umbilicatus, peltatus. a. Apothecia demum lecanorina, urceolata. O. nummularia (Dur. & Most.) Spore ellipsoideæ, circa 24:ne. O. tiruneula NYL. Spore subglobose, F p, Smee. b. Apothecia fere semper disco vix aperto, facie pyrenodea. 4) Spore ellipsoidez, utraque apice acutiusculæ. O. nummularioides Nr. A) Spore ellipsoideæ, apicibus rotundatis. O. plectopsora Mass. O. phylliscoides NY1. c. Apothecia ignota. O. ? Veronensis Mass. O. camaromorpha Mass. 96 K. B. J. Forssert, D. Species huc ductæ, mihi incognitæ. O. prodigula Nyu. Thallus squamulosus, squamulis minutis (1 mm. im lat. v. minoribus) Apothecia rufo-fusca, lecanorma. Thecium J coerulescit. [ O. pyrenoides Nvv. Thallus e squamulis minutis constitutus. Apothecia urceolata vel epithecio punctiformi. Thecium J leviter vel vix coerulescit. O. Borzii (BELTR.). 1. Omphalaria Girardi Dur. & Mont. Syn. Collema (Omphalaria) Girardi Dur. & Mont. Explor. de l Alger. p. 199. Collema Girardi SCHER. Enum. p. 257. Omphalaria Girardi Mont. Syll. p. 380. — Nr. Alger. p. 308, 320. — Nyt. Lich. Gall et Ale. p. 19. — Nyt. Syn. p. 99. — ScHWwEnp. Flechtenth. IIT p. 191. — Tuck. Gen. lieh. p. 85. — Tuck. Syn. North Amer. lich. p. 141. — Srız. Helv. p. 5. Thyrea Girardi Bacr. & Can. Anacr. p. 349. Collema plutonicum Tuer. Suppl. p. 2. (nach Nvr. Syn. eitirt). ? Collema elveloideum Act. Lich. Univ. p. 641. — Acm. Syn. meth. lich. p. 318. Exs. Here Fl. Eur. No. 419. Verbreit. Süd-Frankreich, Italien, Algier, Nord-Amerika? Aehnelt Plectopsora botryosa Mass., welche Art nach Mass. (De nonn. Coll. p. 215) oft mit O. Girardi verwechselt worden ist. Amerikanische Exemplare verdienen besonders untersucht zu werden, weil TuckERMAN (Syn. North Amer. Lich. p. 142) angiebt, dass der "Thallus bei diesen reihenweise geordnete Gonidien enthält. 2. Omphalaria Arenæ (Mass) Forss. Syn. Thyrea ? Arene Mass. ad. int. in Herb. TH. Fr. Verbreit. Italien (Mass.). Unter obenstehendem Namen kommt in Tu. Frms Herbarium eine »semper sterilis» Omphalaria vor, von MassaroNao »ad saxa amphitheatri Veronensis vulgo Arena dieta» gesammelt. Sie steht O. Girardi Dur. & Monr. sehr nahe, und da Apothecien noch nicht gefunden sind, muss es dahingestellt bleiben, ob sie eine eigene Art bildet. Der Thallus ist bei O. Arene kleiner (5—S mm. in Durchschnitt) und schwarz (nicht graulich). Betreffs ihrer inneren Structur stimmt sie mit ©. Girardi überein, ausge- nommen, dass die Gonidien auf der Fläche und am Rande des Thallus bei der letzteren Art freier sind, während sie bei O. Arence grösstentheils zwischen den Hyphen eingelagert vorkommen. ANATOMIE UND SYSTEMATIK DER (GLOREOLICHENEN. 9 3. Omphalaria deusta Tuck. SYN. Omphalaria deusta "Tuck. Gen. lich. p. 73 Not. — Tuck. ap. Nyr. Fl. n Exs. WniGHT Lich. Cub. Ser. 2. No. 45. Verbreit. Cuba (WRIGHT). Von ©. leptophylla Tucx. durch grösseren Thallus mit am Rande gerundeten, ungetheilten Lappen unterschieden. 4. Omphalaria leptophylla Tuck. Syn. Omphalaria leptophylla Tuck. Obs. North Amer. lich. p. 383. — Tuck. Gen. lieh. p. 73. Exs. Wricut Lich. Cub. No. 1. Verbreit. Cuba (WRIGHT). (5). Omphalaria cribellifera Nyt. Syn. Omphalaria cribellifera Nvr. Fl. 1884 p. 387. Verbreit. Frankreich: Ost-Pyrenäen Nyt. 6. Omphalaria pulvinata (Scner.) Nyt. Syn. Parmelia stygia var. pulvinata SCHER. Spicil. p. 544. Collema stygium var. pulvinata SCHER. Enum. p. 260 (exel. syn.). Omphalaria pulvinata NYL. Lich. Alger. nov. p. 320. — Nyt. Lich. Gall. et Ale. p. 19. — Nyw. Syn. p. 99. — Anz. Catal. p. 2. — Tu. Fr. Bot. Not. 1865 p. 113. — TH. Fr. Fl. 1866 p. 156. — ScHWEND. Flechtenth. III p. 191. — Lam. Expos. syst. p. 92. — Srız. Helv. p. 5. — Tuck. Syn. North Amer. lich. p. 141. Thyrea pulvinata Mass. Fl. 1856 p. 211. — ARN. Fl. 1858 p. 92; 1862 p. 582; 1867 p. 136. — ARN. Lich. Ausfl. in Tir. XII p. 40. — KnzuPnH. Lich. Fl. Bay. p. 99. — Köre. Par. lich. p. 430. — Baar. & Cam. Catal. Valses. p. 433. — Baar. & Can. Anaer. p. 349. — Baar. Lich. Tose. p. 296. — Hazsr. Zusmö-Fl. p. 297. — ARN. FI. 1885 p. 217. var. Schleicheri Hepp Fl. Eur. No. 659. var. latior Nvr. Syn. p. 99. var. laxa Mürr. Lich. Valais. p. 8. var. paehyphylla Mürr. Lich. Valais. p. 9. var. dactylina Wepp. Herb. Tu. Fr. Exs. Anz. Lich. Langob. No. 290. » Lich. Venet. No. 5. Arn. Lich. exs. No. 220. Erb. erit. It. No. 1433. Here Fl. Eur. No. 658, 659. Kore. Lich. Germ. No. 177. Nova Acta Rec. Soc. Sc. Ups. Ser, III. 13 98 . K. B. J. Forssert, Nyr. Herb. Lich. No. 103. RABENH. Lich. Eur. No. 71. SCHAR. Lich. Helv. No. 435. Zw. Lich. exs. No. 156 B. Verbreit. Norwegen (TH. Fr., Mor); Mittel- und Süd-Europa an meh- reren Orten; Ægypten (NYr.); Nord-Amerika (Tuck.). Eine im höchsten Grad varürende Art! Gewisse Formen gleichen dem Aeusseren nach ©. Heppii Müzz. Arc., andere zeigen dagegen mit Peccania (Mass) Forss. (var. /axa) Uebereinstimmung, während andere sich der Abth. C. dieser Gattung (var. datior) nähern. Jeder Versuch, diese Formenreihe in Varietäten zu zertheilen, stósst durch das Vorkommen zahlreicher Zwischen- formen auf unbezwingliche Schwierigkeiten, wie es ArNozD (Fl. 1867 p. 137) auch hervorgehoben hat. 7. Omphalaria Heppii Mürr. Ama. Syn. Omphalaria Heppii Mürr. Ara. Prine. d. Classif. p. 82. — Srız. Helv. p. 5. Verbreit. Schweiz (Min. Ama.). »Forte non diverse a O. pwleinata». Sriz. l. ec. Durch die innere Structur der Apothecien werden diese beiden Arten jedoch leicht unterschieden. (8). Omphalaria cubana Tuck. Syn. Omphalaria Cubana Tuck. Gen. lich. p. 83. Verbreit. Cuba (WRIGHT). 9. Omphalaria polyglossa Tucx. Syn. Omphalaria polyglossa Tuck. ap. Nvr. Fl. 1876 p. 558. Exs. WriGHT Lich. Cub. Ser. 2. No. 47. Verbreit. Cuba (Warren). Von O. lingulata und O. radiata leicht zu unterscheiden. Der "Thallus schwarz, in schmale, eylindrische Lappen getheilt, die Gonidien gross. Apo- thecien nieht bekannt. 10. Omphalaria lingulata Tuck. Syn. Omphalaria lingulata Tuck. Obs. North Amer. lich. p. 384. ixs. WRIGHT Lich. Cub. No. 2. Verbreit. Cuba (WRIGHT). ANATOMIE UND SYSTEMATIK DER (XLOEOLICHENEN. 99 Der Thallus schwarzgrün mit cylindrischen, an der Spitze etwas ver- dickten Lappen. Meist ausgezeichnet durch die eigenthümlichen Gonidien, die oben (p. 20) beschrieben sind. 11. Omphalaria radiata (Sowwrnr.) Fonss. Syn. Collema radiatum SOMMERF. Suppl. Fl. Lapp. p. 121. — Fr. S. Veg. Scand. p. 121. — TH. Fr. Lich. Arct. p. 288. Collema (Lethagrium) radiatum Tors. Enum. p. 53. Collema lichenodeum Nvr. (in lit.) ap. Carr. Contr. p. 287. Coilema lichinodium Nvv. Fl. 1869 p. 293. — Leicur Lichen-Fl. p. 15. Collema (Lichinopsis) lichinodium Croms. Revis. Coll. p. 332. Synalissa ? lichinodea ARN. Fl. 1870 p. 487. Verbreit. Norwegen: Saltdalen (Sommerr.), Dovre (Zzrr.); Schweden: Medelpad (S. Atmgu.); Schottland (Jonus). Diese Art ist noch nicht mit Apothecien gefunden worden. Die Sper- matien sind nach TH. Fr. l. c. »brevia curvata». Der Thallus, der an dürren Exemplaren schwarz ist, wird von Sommerrenr als »intense viridis» beschrie- ben. Zufolge der Beschaffenheit der Gonidien ist sie weder zu Collema noch zu Synalissa zu ziehen. (12). Omphalaria nummularia (Dur. & Mowr.) Nyt. Syn. Collema (Omphalaria) nummularium Dur. & Mont. Explor. de l'Alger. p. 200 p. p. Omphalaria nummularia Dur. & Mont. 1. ec. p. 202 p. p. — Mowr. Syll. p. 380. — Mass. De nonn. Coll. p. 210. — Nyr. Lich. Alger. nov. p. 320. — Nyt. Alger. p. 320. — Nxr. Class. II p. 164. — Nr. Enum. lich. p. 89. — Nyr. Lich. Gall. et Ale. p. 19. — Nyt. Syn. p. 103. — Nyr. Armor. et alp. Delph. p. 394. Collema stygium B nummularium ScnuzR. Enum. lich. p. 260 (excl. syn.) p. p. var. cæspitosa NYL. SYN. Omphalaria nummularia var. cespitosa NYL. Alger. p. 380. Verbreit. Frankreich, Algier und Sahara (NYL.). Nach NYLANDER unterscheidet sich diese Art von Anema nummularium (Dur. & Mont.) Nr., womit sie vorher verwechselt worden ist, deutlich durch ihre vielsporigen Schläuche und den Thallus, der innen mit zahlreichen und lockeren Hyphenzweigen durchzogen ist. Ich habe nicht Gelegenheit gehabt, Exemplare dieser Art zu untersuchen. 100 KK B. J. "BORSSELL, (13). Omphalaria tiruncula Nyt. Syn. Omphalaria liruncula Nvv. Fl. 1878 p. 338. Verbreit. Afrika: Sahara (Nyr.). Ueber die systematische Stellung dieser Art kann ich mich nicht äus- sern. Der Thallus wird von NYLANDER auf folgende Weise beschrieben: »Thallus niger discoideus minutus (lat. 0,2— 1,5 mm.), inæqualis vel rugu- losus, subrotundatus, ambitu inæquali.» — » Variare videtur thallo magis in:- quali vel in ramulis teretiusculis diviso (hæc modo sterilis obvia).» »Textura thalina Synalisse, filamentis. ramulos ad gonimia majuscula emittentibus.» Ob die Art zu Psorotichia oder irgend einer anderen Gattung gehört, kann nur durch Untersuchung Exemplaren entschieden werden. (14). Omphalaria nummularioides Nr. Syn. Omphalaria nummularioides Nyu. Lich. Alger. nov. p. 319. — Nr. Alger. p. 321. — Nr. Lich. Gall. et Ale. p. 19. — Nyt. Syn. p. 100. Verbreit. Algier (Nr.). 15. Omphalaria plectopsora (Mass.) Anz. SYN. Thyrea pleclopsora Mass. Sched. erit. p. 75. — Beurr, Lich. Bass. p. 82. Omphalaria plectopsora Anz. Lich. Langob. No. 475. — Srız. Helv. p. 6. Exs. Mass. Lich. It. No. 110. Anz. Lich. Langob. No. 475. Verbreit. Italien an mehreren Orten. Steht nach Massatonco ema Notarisii (Mass.) am nächsten, wird aber durch die innere Structur des Thallus leicht unterschieden. Das Hyphen- gewebe ist nämlich bei 0. plectopsora, besonders an Exemplaren in ANzrs Exsiccaten, sehr locker und die Gonidien sind hier und da im Thallus zu kleineren Gruppen vereinigt, wärend bei 4. NVotarisii die Gonidien den Thallus hindurch in seinem dichtmaschigen Hyphengewebe gleichmässig vertheilt sind. Der Beschreibung nach steht ©. plectopsora sehr nahe O. phylliscoides Nyu., und da ich keine Exemplare von dieser letzteren gesehen habe, kann ich über das Artrecht der beiden nicht urtheilen. Der Thallus wird bei jener Art beschrieben als: »umbilicatus, orbicularis, fusco-ater, monophyllus, turgidus plicato-intestiniformis, bullosus, supra nitidus, subtus pallidus strigosus, made- factus castaneo-fuscus turgescens, ambitu irregulariter inciso-lobatus retroflexus» und bei dieser Art als: »ater, parvulus (raro diam. 3 mm. excedens), firmus (erass. 0,2 mm. in aqua immersus fere 0,4), peltatus, difformis, ambitu inter- dum lobulato-sinuatus». Die Apothecien stimmen bei beiden überein. u ee A ANATOMIE UND SYSTEMATIK DER GLOEOLICHENEN. 101 (16). Omphalaria phylliscoides Nyt. Syn. Omphalaria phylliscoides Nyı. Lich. Alger. nov. p. 320. — Nyr. Alger. p. 321. — Nyu. Lich. Gall. et Ale. p. 19. — Nyu. Syn. p. 100. Verbreit. Frankreich (NYL.). Steht nach NYLANDER der vorigen Art sehr nahe und ist von ihr als Art kaum zu unterscheiden. 17. Omphalaria (?) veronensis Mass. Syn. Ændocarpon ? veronense Mass. in litt. Omphalaria ? veronensis Mass. Framm. lich. p. 14. Omphalaria ? (Thyrea) veronensis Mass. Symm. lich. p. 63. Thyrea ? veronensis Mass. De nonu. Coll. p. 211. — Kors. Par. lich. p. 451. Exs. Mass. Lich. It. No. 183. Verbreit. Italien (Mass.); Deutschland: bei Limburg an der Lenne (Nrrscug nach Kóns.). Wahrscheinlich gehórt diese Art nicht zu dieser Gattung. Die in den äusseren Theilen des "Thallus liegenden, mehr unveränderten Gonidien erinnern allerdings nicht unbedeutend an Xanthocapsa N.xG., aber es ist doch sehr un- sicher, ob sie hieher gehören. Die im Thallus liegenden Gonidien erreichen eine bedeutende Grösse und sind zu kleineren Gruppen gesammelt. Die untersuchten Exemplare waren zu alt, um eine sichere Feststellung des Algen- typus der Gonidien zu ermóglichen. Das Hyphengewebe erinnert in Bezug auf seine Structur theilweise an Enchylium affine Mass., aber noch mehr an Dermatocarpon Escuw. 18. Omphalaria camaromorpha Mass. Syn. Omphalaria ? comaromorpha Mass. Framm. lich. p. 14. — BAGL. Enunm. p. 92. Omphalaria ? (Thyrea) camoromorpha Mass. Symm. lich. p. 59. Thyrea ? camaromorpha Mass. De nonn. Coll. p. 211. Exs. Anz. Lich. Venet. No. 3. Verbreit. Italien (Mass., Baar.). *) (19). Omphalaria prodigula Nr. Syn. Omphalaria prodigula Nr. Fl. 1879 p. 353. — Mürr. Bull. de la soc. bot. et hort. de Provence I. Novbr. 1879 (nach Revue mycol. 1880. No. I p. 55 citirt). Verbreit. Frankreich (Nxr.). ') Erst während des Druckes dieser Arbeit habe ich ein steriles Exemplar dieser Art untersucht. Das Hyphensystem ist grösstentheils pseudoparenchymatisch ausgebildet, und nur spärlich kommen freien Hyphenäste im Thallus vor. Hierdurch steht diese Art Anema Nyt. sehr nahe. 102 K. B. J. FORSSELL, (20). Omphalaria pyrenoides NYL. Syn. Omphalaria pyrenoides Nyt. Enum. lich. suppl. p. 333. — Nr. Syn. p. 100. — Tuck. Gen. lich. p. 85. — Tuck. Syn. North Amer. lich. p. 141. Verbreit. Nord-Amerika (Tuck.). (21). Omphalaria Borzii BELTR. Syn. Thyrea Borsii [Borzii?] BELTR. ined. nach KÔRB. Par. lich. p. 431. Verbreit. Italien (?). Keine Diagnose ist, so viel ich weiss, für diese Art gegeben. Im Herb. HrurL. hat KürBEr ein Massarowco'sches Exemplar gesehen. Folgende zu dieser Gattung (Omphalaria, Thyrea) gezogene Arten ge- hören nicht hieher. A. Synalissa Fr. O. symphorea Tuck.. Texana Tuck. B. Phylliscum Nyt. O. phyllisca Tuck. (= silesiaca KürB., Demangeonü Monr.). C. Psorotichia (Mass.) Forss. O. quinquetubera MÜLL. Arc. D. Anema Nyt. O. decipiens Mass., Notarisii Mass., nummularia Dur. & MONT. p. p. E. Peccania (Mass.) Forss. O. coralloides NyL., Kansana Tuek., Wrigthii Tuck. F. Enchylium Mass. O. affinis NYL. Folgende hieher gezogene Arten haben Nostoc-gonidien und gehören also nicht zu den Gloeolichenen. 1. Omphalaria botryosa Nyt. Enum lich. p. 89. — Nyr. Syn. p. 101. (Syn. Arnoldia ' Mass. Mise. lich. p. 20. — Plectopsora Körs. Par. lich. p. 432. — Collema con- volutum KörB. Lich. Germ. 148). Omphalaria intricata ARN. Fl. 1860 p. 254. Siehe p. 58. 3. Omphalaria umbella Tuck. Suppl. p. 2. (nach Nvr. eitirt). (Syn. Collema Nyt. Syn. p. 105; NonRL. Fl. Karel. Oneg. II p. 8. rj ANATOMIE UND SYSTEMATIK DER GLOEOLICHENEN. 103 VII. Vergleichende Uebersicht über die geografische Verbreitung der Gloeolichenen und über ihr Vorkommen auf verschiedenen Substraten. Eine vergleichende Uebersicht über die Verbreitung der Gloeolichenen in verschiedenen pflanzengeographischen Regionen kann zu keinen allgemeineren Schlüssen führen, indem unsere Kenntniss in dieser Beziehung zu unvollständig ist. Nur Europa ist in Bezug auf die Verbreitung der Gloeolichenen einiger- massen genügend untersucht worden, wenngleich auch hier grosse Strecken völlig unbekant sind. Die übrigen Welttheile (Amerika theilweise ausgenommen) sind in dieser Hinsicht beinahe »terræ incognite». Nur aus 12 von den 24 Pflanzenregionen, in welche GRrisEBAcH') die Erde eintheilt, sind Gloeolichenen bekannt, und aus den meisten von diesen kennt man nur äusserst wenige Arten. Es ist jedoch sehr wahrscheinlich, dass die Gloeolichenen über die ganze Erde verbreitet und nicht an gewisse Gegenden gebunden sind. Von den 117°) Arten, die in diese Abhandlung aufgenommen werden, sind 94 in Europa und nur 32 in den 4 übrigen Welttheilen gefunden. Eine Uebersicht über die geographische Verbreitung der Gloeolichenen ist, wie im Folgenden nachgewiesen wird, jedoch nicht ohne alles Interesse. Die 12 Florenreiche, innerhalb deren Gloeolichenen bekannt sind, grup- piren wir auf folgende Weise”). I. Das nördliche Florengebiet. a. Nördliches Europa: l. Arktüsche Flora, 2. Europäich-sibirisches Waldgebiet; b. Europäisch-afrikanische Mittelmeerländer: 3. Mittelmeergebiet, 4. Wäüstengebiet (Sudan); ') GRIESEBACH: Die Vegetation der Erde. I—II. Leipzig 1872. *) In diese Summe sind die Arten eingerechnet, die wir vorläufig unter Psorotichia haben aufnehmen müssen, obgleich sie wahrscheinlich dorthin (die Gruppe III) nicht gehören. Alle diese Arten sind in Europa gefunden, Psorotichia (2) Schereri auch in Nord-Amerika. ?) Dieser Uebersicht liegt. was die Begrenzung der Florenreiche anlangt, die citirte Arbeit von GRISEBACH zu Grunde. Bei der Gruppirung sind wir gefolst Drupe: Die Florenreiche der Erde (Petermanns Mittheilungen aus Justus Perthes’ geografischer Anstalt. Ergänzungsheft No. 74. Gotha 1884) und TursELTON-DYER: Lecture on Plant-Distibution as a Field for Geografical Research (Proc. R. Geogr. Soc. London: Vol. XXII. 1877—78 p. 412—445) — nach dem Referate in Bot. Jahresb. Jahre. VI. Abth. 2. Berlin 1882 p. 490. 104 IK B. J. FOrsspur, e. Mittleres Nordamerika: 5. Nordamerikanisches Waldgebiet, 6. Prairiengebiet, 7. Kalifornisches Küstengebiet. IT. Das südliche Florengebiet. 8. Australien. III. Das tropische Florengebiet. a. Paläotropisches Florenreich von Afrika: 9. Sudan. b. Neotropisches Florenreich von Amerika: 10. Mexikanisches Gebiet, 11. Westindien, 12. Das Gebiet des transiquatorialen Brasilien. Im Zusammenhang mit der Frage von der geographischen Verbrei- tung der Gloeolichenen dürfte eine vergleichende Uebersicht m Bezug der auf ihr Vorkommen auf verschiedenen Substraten geliefert werden. Zufolge äusserst unvollständigen Angaben, die über die Substrate der Gloeolich:nen in der Literatur vorkommen, können wir sie nur in folgende Gruppen ein- theilen. A. ÆHieselflechten, welche auf folgenden Substraten vorkommende Lichenen umfassen: Quarz, Granit, Gneiss, Diabas, Diorit, Serpentin, Thon- und Glimmer-schiffer, Sandstein oder auf durch Verwitterung dieser Steine gebildeten Boden (d. h. Kiesel- und Thonerde). B. AwulkflecAten, welche auf folgenden Substraten vorkommende Flechten um- fassen: Kalkstein (kürniger, dichter und erdiger), Dolomit oder aus der Verwitterung dieser Gesteine gebildeter Boden. ©. Flechten, welche auf abnormen Substraten vorkommen. In diese Abtheilung ziehen wir das Vorkommen von Psorotichia pictava (NYL.) auf Blei '), Phylüscum Demangeonii Nyu. und einer sterilen Pyrenopsis auf dem Thallus von Gyrophora vellea (L.)?) und Pyrenopsis hematops (SOMMERF.) auf der Crusta bei Zeeidea albocoerulescens Scuær.*). Da diese Flech- ten in der Regel Kalk- oder Kieselflechten sind und nur zufällig auf anderen Substraten vorkommen, ist diese Abtheilung in die folgende Uebersicht nicht aufgenommen. *) Nyı. Flora 1881 p. 188. *) TH. Fr. Lich. Scand. p. 154. *) Nach Exemplaren yon N. G. Mor bei Kristiania gesammelt. ANATOMIE UND SYSTEMATIK DER GLOEOLICHENEN. Cryptothele permiscens (Nyu.) TH. Fr. » Pyrenopsis » (SPAK CA SK SOK TAR OSA ANT = xu LAC CRC ACC EE A 2 7 & vv Vv E africana Mürr. Arc. ... phylliseina Tuck. ......... pleiobola Nyn. ............ picina (Nvyr.) Forss. ... phaeoeoeea Tuck. --------- micrococea (Born. & Nyt.) polyeoeea (Nvr.) Tuck. --- conferta (Born.) Nyt. ... triptoeocea Nvrn. --.------ tasmanıca NN YD. foederata Nyr............. pulvinata (Scu#r.) Tn. Fr. hemaleella Nyt. ......... subareolata Nyr. ......... impolita (TH. Fr.) Forss. umbilicata WaAIN. ........- cleistocarpa (Min. ARG.) lemovicensis Nyr.......... concordatula Nvr.. . . ... sanguinea ANZ............. subfuliginea Nr. ......... grumulifera Nyt. ......... fuliginoides Ream. ...... subeooperta Anz. ......... faseatula NE en hæmatops (Sommerr.) --- redueta TH. Fr. ....... Mackenziei Nvr. ......... phylliscella Nvr. ......... melambola Tucx. ......... meladermia (Nvr.) Forss. Synalissa ramulosa (Horrm.) Fr. ... » (@)}texana Tuck. "2" » (?) minusula Nvr. ..-....-- Phylliscidium monophyllum (KREMPF.) Pyrenopsidium granuliforme (Nyr.) --- » » » PhylliscumDemangeonii(Monr.«Move.)| * furfureum (Nvr.) Forss. iivaarense (W aın.)Forss. terrigenum (Tu. Fr.)... homoeopsis (Nvr.)Fonss. extendens (Nvr.) Fonss. Collemopsidium iocarpum N3r....... Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. Das nórdliche Florengebiet. Nórdl. Eur. Tle X OS DEA TS PAS PS PAS. RS x x a Sr A IPS EPAS PAIRS Rs FRAS III. Flor.- geb. Südl. || Das tropische Florengebiet. Eur.-afr.| Mittl. Nord- Austr.|Afr.| Amerika im Amerika. Bi s1415/6/7) s jolvo|u]u 4 | x x x x x x x x x x x x x x x x x x | x | x x X X X x P ES ERS ES SE PS MASTER ASAP SPAS RE RE X CREEK 14 a 106 K. B. J. ForsseLL, : Südl.| Das tropische Das nördliche Florengebiet. ||Flor.- Florengebiet, geb. Nery Mitte. DEAE Austr.|Afr.| Amerika 11213|[4151617| 8 Ja |1o|u [12 Enchylium affine Mass. _________.._. x | x » (?) Rubbianum Mass....... x Psorotichia obpallescens (Nvr.) Forss. » vermiculata (Nyu.) Forss. x » diffundens (Nvr.) Amw.... x » Montinii (Mass.) Forss...., (x2 * » leprosa (Anz.) Forss. ... » quinquetubera(Dzr.)Fonss. x » ocellata (Tm. Fm.) Forss. x » frustulosa ANz............. x » assimulans (Nvr.) Forss. : » recondita ARN. ae » cæsiella (TH. Fr.) Forss. » pictava (Nvr.) Forss. ... x » oblongans (Nyr.) Forss. x » diffrata (Nvr.) Forss. ... x » cæsia (Nyr.) Forss. ...... x » leptogiella (Nvr.) Forss. x » coracodiza (Nyr.) Forss. x » subsimilis (WarwN.) Forss. x » numidella (Nyr.) Forss. x » pyrenopsoides(Nyr.)Fonss. x | x » deplanata (Warw.) Forss. » obtenebrans (Nyt.) Forss. x » suffugiens (Nyr.) Forss. i » ATOME URL case. sees x » lygoplaea (Nyu.) Forss.... x » byssoides Hepp. ......... x » TIAL AeA Nee EE E XX » Arnoldiana (HEPP) ...... x » Flotowiana (Hepp) ...... x » pelodes Kors. ............ x » Rehmii Kors. ............ x » endoxantha (Anz.) ...... x » Schereri (Mass.) _.. .....-- x | x x » murorum Mass. ........- a » lugubris (Mass.) ......... x » lignyota (WAHLENB.) .....- x | x » fuliginascens (Nyt.) ...... x Peccania coralloides Mass............. x » synaliza (Acx.) Fonss....... x » salevensis(Mürr.Anc.)Fonss. x » Wrigthii (Tuox.) Forss. --- X PAA ET X X X X X X KR DONDE MEC ANATOMIE UND SYSTEMATIK DER GLOEOLICHENEN. 107 ES hen Südl.| Das tropische | Kisel- || Kalk- Das nördliche Florengebiet. | Flor.- Florengebiet. Flech- || Flech- geb. ten ten Nena: ra Mint Ao Austr. ||Afr.| Amerika ne g ne E pe HAE tale S roe ee Peccania kanzana (Tucx.) Forss, ... x x » Pellizzonii Mass. ...........- (x) » corallina Hazst. ............ x $ Anema decipiens (Mass.) Fonss. ...... x | x x » exiguum MÜLL. Ama. ......... x = » nummularia (Dur. & Mont.) x * » Notarisii (Mass.) Fonss....... s » nummulariellum Nxr.........- x = » (?) nodulosum (Nvr.) Forss. a Omphalaria Girardi Dur. & Moxr.... x 3 » Arenz Mass. mscr......- S » deustan Duck. essen X x » leptophylla TuCK.--------- 2 » eribellifera Nyr. ...------ X » pulvinata Nr............- 28 I] 2S Eo | s » Heppi Mürr. Are. ...... * » cubana Tuck. ------------ x x » polyglossa "Tuck. ......... x x » lingulata Tuck. ......... a 5 » radiata (Sommerr.) Forss. x 5 » nummularia(Dun.&M ox.) x | x x » tiruneula Nyn....--------- x » nummularoides Nyn. --- x z: » plectopsora Mass.........- x à » phylliscoides Nr. ...... x s » veronensis Mass. ......... x | x x » camaromorpha Mass. --- x z » prodigula Nyt._.---------- x S > » pyrenoides Nyt. --------- x » Borzi (BELTR.) ......... 108 K. B. J. FORSSELL, In Bezug auf die geographische Verbreitung der grösseren Gattungen, erhellt leicht aus dem obenstehenden, dass Psorotichia und noch mehr Pyre- nopsis dem nördlichen Theil von Europa angehört. Eine nähere Untersuchung von der Verbreitung der Pyrenopsis-arten zeigt, dass nicht minder als 11 Arten den allernördlichsten Theilen von Europa (Nord-Skandinavien) angehören. Freilich ist nur eine einzige Art innerhalb des arktischen Gebietes gefunden, aber ganz gewiss ist Pyrenopsis hier sehr wohl representirt. Ebenso ver- halten sich Pyrenopsidei. Omphalaria gehört dagegen südlicheren Gegenden an. Nur 7 Arten sind in dem europäisch-sibirischen Waldgebiete gefunden (von diesen nur 2 in Skandinavien), wogegen 10 dem Mittelmeersgebiet angehören und nicht minder als 5 Arten in West-Indien gefunden sind. Bezüglich des Substrates dürfte anfänglich hervorgehoben werden, dass die Gloeolichenen auf organischen Substraten (abnorme Fälle ausgenommen) ganz und gar nicht zu finden sind. Zwischen den Kiesel- und den Kalk-Flechten zeigt sich ein sehr be- stimmter Unterschied, und nur folgende drei Arten kommen vielleicht sowohl auf kalk- als auf kieselartigen Substraten vor: Psorotichia diffundens (Nxu.), Ps. Montinii (Mass. und Omphalaria prodigula Nxu.') Als eine allgemeine Regel gilt, dass Flechten mit @Gloeocapsa- oder Chroococcus-gonidien (Pyrenopsidei, Phylliscacei) auf kieselhaltigen Bergarten aber Flechten mit Xanthocapsa-gonidien (Omphalariei) auf Kalk vorkommen. Die Ausnahmen von dieser Regel sind äusserst spärlich, abgesehen von den Arten, deren systematische Stellung mehr unsicher ist. Nur folgende zu Pyrenopsidei gehörende Arten sind auf Kalk gefunden: Synalissa ramulosa (Horrw.), S. fexana Tuck. und Pyrenopsis melambola Tuck. Indessen ist es unsicher, welcher Gattung die 2 letzteren Arten eigentlich angehören. Folgende Omphalarieen sind auf kieselhaltigen Bergarten bemerkt: Collemopsidium iocarpum Nyu., Psorotichia ocellata (Tu. Fr.), Ps. assimulans (Nyu.), Ps. cesiella (Tu. Fr.), Ps. leptogiella (Nyu.), Ps. coracodiza (Nyt.), Ps. subsimilis (Watn.), Enchylium (2) Rubbianum Mass. und Omphalaria cribel- lifera Nyu. Mit Ausnahme der 3 oder 4 zuerst genannten ist doch die systematische Stellung aller dieser Arten unsicher. *) Zu bemerken ist indessen, dass die auf kieselhaltigen Substrate vorkommenden Exemplare von sowohl Psorotichia diffundens (von ARNOLD an dem Arzberge bei Beilngries gefunden) als Ps. Montinii (ARN. Lich. exs. No. 270) wahrscheinlich anderen Arten (Gat- tung) angehören, ANATOMIE UND SYSTEMATIK DER GLOEOLICHENEN. 109 VIII. Erklärung der Abkiirzungen. Die Abkürzungen bei Litteratur-Citaten. *) Acn. Lich. Suec. Prodr. — E. AcHarivs: Lichenographie Sueciæ Prodromus. Lin- eopie 1798. Acu. Lich. Univ. — AcHarius: Lichenographia Universalis. Gottinge 1810. AcH. Meth. 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Les Un camaromorpha MASS. cataractarum KÔRB. eleistocarpa MÜLL. Arc. coarctata NYL. composita NYL. --- concordatula NYL. conferta ACH. ...--- » BORN FE. 00 eoracodiza NYL. ------- corallina HAZSL. , » AIR, ceasemsessse tonne sn 53 GBTallinoIdesE SGHZEB.---------2---:2-0---2----02-----2 (88 coralloides Mass. ....... = corynophorum SCHWEND. ......---.-.--------.------ 88 (FIDE laser stad NO Tie meres eae === ee ee ee miso Of cubana NYL. .----.-- M. are NT) ER de 97 decipiens Mass. ---.-------- nee 709 Demangenoii Mont. & Move. deplanatay WAIN. 2.0 nn e eecc Bes MAD CRE RS duftracta, NYL. » ----.-. diffraeto-areolata SCHAER. ‘diffundens NYL. ..... diffusa NYL. --- : PEU ENIM V EL. elvellordeums ACH» ----9--—---0—--—-----t-- endocarpoides NYt. endoxantha ANZ. . extendens NYL. ..... Flotowiana HEPP .. foederata NYL. ..... se frustulenta NYr.-.---....-.- = Namen-Register. ÉTUSQULOS DEAN Ze seen neal eee es ane fill om AS CONS RING Vpn re p SNS dull rina AN EN EC EN ER eee ee eee fuliginoides REHM --- 32 er furturellam NI een furfüreumpNXEsC:5-.--.0---—- 9:9 v A ner se fuseatula OLIV. dà at (ELAN OSA ANZ Ner em Girardi Dur.& MONT. globulosa Mass. -------- m plomexulgsa Nomen STAD aunam NITET granuliferum NYL.- granuliforme NYr.... grumulifera NYL. hæmalea SOMMERF. .. hzmaleella NyL. ----- halodytes NYL. hæmatops SOMMERF. helvelloidea Mass. ..- Heppul Minny ARG. 2" """"""""""""°°"° hoemopsis NYL. -- iivaarense WAIN. UE De HT O LCA MME, TRE TAUPO ATEN EEE ER iocarpum NYL. kansana TUCK. kenmorensis HOLL TauoreNse een laxa MÜLL. ARG. lecanopsoides NYU.---------.------------------..- lectissima NYL. --- leprosa ANZ. ...-.- Heiko se INSIEME nM cU leptophylla TUCK. ... lichenoides MILLARD...-...----------.----- lichenophila Dur. & MONT... liehinodium NYL. ............-- lignyota WAHLENB. lingulata TUCK. ...- lygoplaca NYL. .... lugubris Mass. Mackenziei NYL. meladermia NYL. - melambola TUCK. - melanophæa Mass micrococca BORN. & NYL. = minuseula NYL RE e o ees monophyllum KREMPH.. en Qv or Cr oo © NN CT 118 K. B. J. FORSSELL, Montinii MASS. Mosigii FLOT.- murorum MASS. nodulosum NYL. Notarisii MASS. numidella NYL. . nummolarium Mass. -.------=--- Movi ING, EE 93 TAMA WAKES INVA EE DU) nummularium Dur. (Anema) ....... » » (Omphalaria) - oblongansgNSu Mee ObpallescenseNINIDSNe ee M MET obtenebrans NYL. --------------- ocellatam E ER e = pachyphylla MÜLL. Are. .__ 02.2097 pannosa MASS. ------ — 87 pellia STIRT. - Pellizzonii MASS. ee i pelodesNKORHMME MU MEE CT IDEEmiscens ND eres EMI T petrosum SOMMERE. ---.---..-.-.-------------------. 83 plhiseococcag TuGK re Ee en en phylliscella NYr. phylliscina Tuck. - phylliseoides Nyt. - 2 phylliscumgWIATHTENBO cuum Oy PIC a Dar EO Pietayas Nur DICO DOI A ENTIER plectopsora MASS. .- plutonieum Tuer. --- polyeocea NYL. ------ & IpolyelossamduuO Kk Nee ee MEO prodigula NIET DIT pullataeEmp c pulvinata Mass. (Enchylium) -.---.--....-.. » SCH.ER. (Omphalaria) ...... - » » (Pyrenopsis) ------ pyrenoides NY pytenopsoides@Nwung er ee quinquetubera DEL. ------- te Tadiata SOMMERE. "=" ramulosa HORERM. „2. 0... D recondita ARN. reducta TH. FR. Rehmii KÖRB. ALANA CASRN eee S Rubbianum: MASSE GG rufescens NYL. --2-2- 22-22-2222. ON salevensis MÜLL. ARG. --- sanguinea ANZ. -- Schæreri MASS. -- Schleicheri HEPP. ..... silesiaca KÖRB. -------- sphærospora NYL. ----- subarerolata NYL. ........ ub a EE NS EE subeooperta ANZ. ..... subfuliginea NYL. . sublugens NYL. ........ subsimilis NYL. ........ suffugiens NYL. ........ symphoreus ACH. ...... synalissum ACH. ------- synaliza -ACH. —---— — tasmaniea NYL. tenuicula WEDD.- : teretiuscula WALLR. ------ ARR Lee, 2 terricola NORM. (Pyrenopsis) ........————-———— 47$ » REAM (Physmar) ME EL?) terrigenum De. ER. __ 22--- hea ay MIN Rr LET thelostoma Acn.( tiruncula Nyt. triptococea NYL.---- umbella TUCK. ...- umbilicata WAIN. ümbonatà ACH. 2-2 EE 80. ürceolabaNElEPP er vermiculata TUCK. veronensis MASS. viridirufa 'TUCK.------.-- EE 225-20 pt OE Wrightii DUCK. c RON vulgaris WAG: -—————— ND SUR UNE APPLICATION DE LA THÉORIE DES ÉQUATIONS BINOMES A LA SOMMATION DE QUELQUES SERIES. A. BERGER. (PRESENTE A LA SOCIÉTÉ ROYALE DES SCIENCES D’UPSAL LE 10 OCTOBRE 1885.) UPSAL, DAT le N id MU à TAHOE AR n! as bs 1 in h : P T, CRIS Eh DTP mw tb vrl Và Renee nm, ^ "Th | M | € + "- " ENT'. © M roti ANC od Wiper AME 5 A ve EI (vm a He Dens ses legons sur la théorie des formes quadratiques binaires M. KRoNECKER a introduit la notion de discriminant fondamental, et il a donné ce nom à tout nombre A, qui west pas un nombre carré positif et qui est de l’une des trois formes suivantes: 1:0) A= P, ot P=1, mod. 4, 2:0) A=4P, où P=—1, mod. 4, 3:0) A=8P, ou P=1, mod. 2, pourvu que P désigne dans tous ces cas un nombre entier, qui n’est divisible par aucun nombre carré plus grand que l'unité. En désignant par le symbole de LEGENDRE, géneralisé par M. Kronecker, et par e le signe du nombre A, ainsi que l’on aura toujours é=4+1,¢e«A>0, le géomètre illustre a démontré la formule (1) (A) = a (a)e où ın est un nombre entier positif ou zéro, et (VA) = [VA | pour A>0O, (VA) = i |¥—al| pour A<0. Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. 1 2 A. BERGER, De la formule (1) on tire pour m = 0 k=gEN—1l / SW c AN E. a En désignant par A un nombre entier positif, et en introduisant m+ hsA au lieu de m dans l'équation (1), le second membre de cette équation n'est pas changé, et par suite on aura pour m>0, k => 0 la formule (3) s zu = e à De l'équation (1) on peut conclure, que la somme k=gA—1 2mkTTi » (A) e EA k k=1 est réelle ou imaginaire selon que A > 0 ou A «0; si l'on y introduit —i au lieu de 7, la somme ne change pas dans le premier cas, mais dans le second cas la somme change de signe, et par conséquent on aura pour tout diseriminant fondamental A ; Ee OS (a). k=1 k k=1 Dans le cas, ou le nombre entier m satisfait aux conditions 0 Em ER, nous obtiendrons de l'équation (1), en y remplaçant m par «A — m , (5) io e TA P (4) = u et des équations (1), (4), (5) on déduit la formule (6) mo -«(4). Au moyen des formules précédentes j'évaluarai dans ce mémoire les sommes des deux séries 0 Y(Aje- Fe 77) ccn «Iu Um pour toutes les valeurs réelles de la variable z, pour lesquelles ces séries sont convergentes. SUR UNE APPLICATION DE LA THEORIE DES EQUATIONS BINÖMES etc. 3 am En supposant que la quantité réelle x satisfait aux conditions (8) s MIE 1 , nous obtiendrons de l'équation (1) m=0 m=n k=EA—1 2mkTTi AN am! 1 „m—1 y A^ n (9) SEA ose suce ae ^" m—1 m = mao ill k=sA—1 m- os 9mkgri (10) > (4) qn pra 2 > PL A m=1 MN m=1 d'où l'on déduit par sommation de la série géométrique dans le second membre m bi (4) Potes pet Lips (4) p Dur En introduisant dans le second membre eA—k au lieu de k, nous obtiendrons au moyen de l'équation (6) a Y(5e- "NES 2 @) = ; Séparons maintenant les parties réelles et imaginaires dans les deux membres de cette équation; nous obtiendrons pour A > 0 2 kn Ed 8 HX t ou == - 1 ps m [VA] k=1 k il = 2 x COS : + t E et pour A« 0 A. BERGER, Ces deux formules sont vraies pour toutes les valeurs réelles de la variable x, qui satisfont aux conditions (8) Dans ce mémoire je donnerai aux notations arctg z , log 2 , ou z désigne une quantité quelconque, une signification précise de la manière suivante; l: i la partie réelle R dans la première de ces expressions sera tellement choisie, que l’on aura toujours RS 7L 2 o et la partie imaginaire J dans la seconde expression satisfera à la con- dition De = Cela posé, les deux expressions ci-dessus sont des fonctions bien GP déterminées de la variable z, et entre ces deux fonctions on aura pour toutes les valeurs de la variable z la rélation (15) arc tg I log 1+ 2 PTE Si l'on multiplie les deux membres des équations (13) et (14) par dx et qu'on les intègre ensuite entre les limites 0 et z, on aura pour A>0 Oma ee cus = I = ) log (1 — 22 COS EA o : m=1 m m 2 va A = A et pour A < 0 me 2 sr. M=00 n 1 N «sin E QM e = X (A) arc tg m=1 '7n m = N | pem k WE 2kn pour toutes les valeurs de x comprises entre — let + 1. Ces formules subsistent méme pour æ = +1, car les séries dans les premiers membres restent convergentes pour ces valeurs, et elles sont évidemment de SUR UNE APPLICATION DE LA THÉORIE DES EQUATIONS BINÖMES etc. 5 fonctions continues de z. Pour x — 1 nous obtiendrons des équations 16) et (17), en ayant égard à l'équation (2), pour A > 0 I e I ISP SET ET (A) helen br "P = a m. U IVA fon À) log sin xe et pour A c0 Su ie (19) Tn (4) m 7 AlY—A | i (4) k ib An moyen des équations (13), (14), (16), (17) les sommes des séries (7) sont réduites à forme finie. Dans ce qui va suivre nous trans- formerons les seconds membres dans ces équations. SE. Soit m un nombre entier positif, qui est plus grand que l'unité I » [e] 1 et desienons par p , p , . . . p. les facteurs premiers inégaux, dont ın f=) p 1 12 9? H [e] I est composé, nous aurons (20) lä D ec RCE TT CR où s>1l,a,21,0,>1,a,>1. En désignant par w tous les diviseurs positifs du nombre m, qui sont des multiples du nombre 2” — a,— ds— pO ps AX zu les diviseurs u peuvent étre disposés comme il suit: eq s I m m m —_ see — ) Pire P, m m m PP. PıP; DEP m m u 9 . . . LI . . 7 TIU DD p P,Ps----p 6 A. BERGER, d'où l'on voit que le nombre des diviseurs u est égal à Puisque s>1, le nombre des diviseurs u est pair. Distribuons maintenant les diviseurs « dans deux groupes w, et uw, de cette manière, que nous désignons par uw, les diviseurs m Mm M m 5 ident SDS ni , P, Ps P, Ps Don 1 E M m — x9 ue «uie 5 P, P, P3 P, p 3 D.» p, --1 p, Centers Asia otiatiel re prerhet Karen for Nan Des m m m D D D ND Tm 2 : at 5 il s’ensuit, que le nombre des diviseurs u, est égal a ss?) i 5) G40) 152 0 Bo 4. 2 dos. et que le nombre des diviseurs u, est égal à 8 6 = IDG = 2) de Sao? SE ae; (C (2a aoe n 2 2 v ^ Par là est démontré, que la totalité des nombres u, est égale à la totalité des nombres w,. Nous démontrerons de plus la proposition suivante: i SUR UNE APPLICATION DE LA THEORIE DES EQUATIONS BINÖMES etc. 7 Soit m un nombre entier qui est plus grand que l'unité, et désignons par d un diviseur positif de m, qui est plus petit que m, la totalité des nombres u,, qui sont divisibles par d, est égale à la totalité des nombres u, qui sont divisibles par d. Nous distinguons les deux cas suivants: 1) Si d est un diviseur de m P, Par: : p, y tous les nombres u sont divisibles par d, et puisque la totalité des nombres u, est égale à la totalité des nombres u,, la proposition est démontrée dans ce cas. 2) Dans le cas, ou d ne divise pas m pps posons d sous la forme (21) äl = pin Gee le le nombre d étant un diviseur de m on aura US USI Sty ROUE TETE puisque d n'est pas un diviseur du nombre Pe De DEG il y aura au moins un exposant f, qui est égal à l'exposant correspon- dant «, et puisque d est plus petit que m, il y aura au moins un expo- sant 9, qui est plus petit que l'exposant correspondant a. En désignant done par BB PR ceux des exposants f, qui sont plus petits que les exposants a corre- spondants, et par Pan ? Pero WE Ps 8 A. BERGER, ceux des exposants P, qui sont égaux aux exposants « correspondants, nous aurons EIA ste 1 , ou SES So il (22) Cela posé, les équations (20) et (21) peuvent s'écrire ainsi: (23) M= pi... pat pun... ps, (24) =D oc oD pir ME et de ces équations on déduit m (25) me Long jo ted: Age (Dee ; où les exposants sont assujettis aux conditions B) = Qa pe HEN ? a, —B,21 UND 4 — [zT Au moyen de l'équation (25) il est facile de déterminer ceux des nombres uw, et w,, qui sont divisibles par d, et l'on trouvera, que les nombres w,, divisibles par d, seront m, nm m al 5 P,P» DD; m mM PP. P3 D, SALUE P,-sP,2P,:P, et que les nombres u,, divisibles par d, seront m m n far D mA 9 ere * @ = 9 De, D, m SUR UNE APPLICATION DE LA THEORIE DES EQUATIONS BINÖMES etc. 9 Par suite la totalité des nombres «,, divisibles par d, sera Gl), CDI CE) =) OUS MD GN :34 7 77 SR et la totalité des nombres 44, divisibles par d, sera t oU s D E om) ho RE MEN ye os Par là la proposition précédente est démontrée. Soit maintenant m un nombre entier positif quelconque, et désignons par d tous les diviseurs positifs du nombre m, et par f(m) et F(m) deux fonctions, qui satisfont à la condition (26) F(m) = Xf(d), d nous évaluerons pour m > 1 la difference 2 F(us) — ZFC) , u, u, où les nombres u, et «u, ont le même sens qu'auparavant. Puisque les diviseurs des nombres u, sont aussi des diviseurs du nombre m, la somme 2 F(w) Ho pourra se mettre sous la forme (27) i 2 F(u,) = Ak f(d) 1 u, d où le coëfficient k, est égal à la totalité des nombres u,, qui sont divi- sibles par d. De même on aura (28) 2 FU) z= ih (a) 7 où le coëfficient k, est égal à la totalité des nombres w,, qui sont divi- sibles par d. Des équations (27) et (28) on déduit (29) Z Fu) — Z Pl) = 2 — kIfl(d) > Nova Acta Res. Soc. Sc. Ups. Ser. III. 2 10 A. BERGER, ou d parcourt tous les diviseurs du nombre m; dans le cas, où d est plus petit que m, on aura d’après la proposition précédente b er mais pour d — m on aura évidemment et par suite on obtiendra de l'équation (29) pour m>1 (30) 2 Fu) — E Fey) = (m) Si les deux fonctions f(m) et F(m) sont liées par la relation (31) F(m) = IIf(d) pour tous les nombres entiers positifs m, on obtiendra par un procédé analogue pour m>1 la formule (32) “iT Fa) = f(m) . Quant aux nombres w, et w,, on les obtiendra évidemment en. développant le produit A ata | ET ; 1 et les nombres u, seront les termes positifs et les nombres — u, seront les termes négatifs dans ce produit; par suite on aura la relation 1 1 33 run NN OT) oe à ) PR 1 Bi à | D ) | = à OÙ p, Py, Pass ss désignent tous les facteurs premiers inégaux du nombre m. Par là est démontré le théoréme suivant: SUR UNE APPLICATION DE LA THÉORIE DES ÉQUATIONS BINÖMES etc. 11 Théorème. Si Von désigne par f(m) et F(m) deux fonctions, qui pour tous les nombres entiers positifs m sont liées par la relation F(m) = f(d) , d où d parcourt tous les diviseurs positifs du nombre m, on aura pour m>1 f(m) = 2 Fu) == 2 F(u,) > Ho u, et si les deux fonctions f(m) et F(m) sont liées par la relation F(m) = 11f(d) d pour m 21, on aura pour m>1 E dn) M) = = — . IT Fs) Dans ces deux cas les nombres u, et u, sont déterminés par la formule 1 1 n mc xu | (1)... Bo # A Ds P; de manière que les nombres u, sont les termes positifs et les nombres — u, sont les termes négatifs dans le produit du second membre. ar: Nous emploierons le symbole q(m), où m est un nombre entier positif, pour désigner, combien il y a de nombres premiers 4 m dans le groupe (34) ju aue ROS ons et nous désignerons par d, I d, 9 d, Us tous les diviseurs positifs du nombre m, et par o, combien il y a de nombres dans le groupe (34), dont le plus grand commun diviseur avec m est égal à d,. Cela posé, la quantité o, est évidemment égale à la totalité des nombres dodi Sese o ge. 12 A. BERGER, qui ont le plus grand commun diviseur d, avec m, c’est-à-dire égale à la totalité des nombres m il 9 2 , 3 >) . D . dd 3, . 6.6 m : qui ont le plus grand commun diviseur 1 avec > et par suite on aura $ (85) ET d, mais puisque on a évidemment (36) Q +++... =m), on obtiendra des équations (35) et (36) (37) m= Ze(2)=d¢ (2) 5 s d ou d parcourt les diviseurs positifs d, , d Mais les nombres 23. du nombresmz m m m a ar ee sont les diviseurs du nombre m, et par conséquent on obtiendra de l'équation (37) (38) m= Xq(d) . En appliquant le théorème dans le paragraphe précédent à l’équa- tion (38), nous obtiendrons pour m > 1 la formule (39) pm) = Zu, — Zu, Ha us ou (40) v(m) -»(1-2)(1-)0-72). OÙ Di; Dj, Ps,» . . . Sont tous les facteurs premiers inégaux positifs du nombre m. SUR UNE APPLICATION DE LA THEORIE DES EQUATIONS BINÖMES etc. 13 3 Désignons par m un nombre entier positif, et posons (41) x(m)-p, si m est une puissance avec un exposant positif du nombre premier p, mais (42) x@n)=1, si m est égal à 1 ou si m est divisible par deux nombres premiers dif- férents. En désignant par TTC IREM RE 1522 2 tous les diviseurs positifs du nombre m, on aura évidemment pour m — 1 (43) x(d,) : x (d;) : x (d,) o cto eue ou (44) m = ITy(d) , oü d parcourt tous les diviseurs positifs du nombre m. En appliquant le théorème dans $. 2 à cette équation, nous aurons (45) Me (m) = -5— Mu, kt, et des équations (41), (42), (45) nous obtiendrons [us 46 Ho (46) Hu, Pa si m est une puissance avec un exposant positif du nombre premier p, mais IIu, 47 ERBE (47) Tu, ; si m est divisible par deux nombres premiers differents. 14 A, BERGER, 8. 5. En désignant par m un nombre entier positif, les m racines r, de l'équation binôme (48) x" —1=0 sont données par la formule (49) n=e" , dans laquelle on donne au nombre entier k les m valeurs consécutives (50) RR UT qo et celles des racines de cette équation, qui n’appartiennent à aucune équation de degré moindre et de même forme, telle que (51) ei il es 9 sont appelées des racines primitives. Pour que r, soit une racine pri- mitive, il faut et il suffit, que le nombre k soit premier avec m, et par suite l'équation (48) a q(m) racines primitives. Soit (52) wa,m)=0 l'équation du degré g(m), dont le coéfficient premier est égal à 1 et dont les racines sont les racines primitives de l'équation (48), et desig- nons par (NS o oT ESS PAR: TED? tous les diviseurs positifs du nombre m, et par k, ceux des nombres (50), qui ont le plus grand commun diviseur d, avec m, on aura l'identité 2k, mi (53) zd Is e m ) s=1 ks Mais les nombres k, sont évidemment ceux des nombres de, 24,34 ,.. 7-d,, SUR UNE APPLICATION DE LA THÉORIE DES ÉQUATIONS BINÖMES etc. 15 qui ont le plus grand commun diviseur d, avec m; par suite en posant ip: = k', d, 9 les nombres &', seront ceux des nombres . . m , qui sont premiers avec — , et l'on aura d ? $ Qk! ri E oue ks Ds : (55) m—1=Hy(2,4)-ny@,4, z d oü d parcourt tous les diviseurs positifs du nombre m. En y appli- quant le théoréme dans $. 2, on aura pour m > 1 la formule JUL (G= Tee} (56) va, m= RT Puisque les coëfficients des deux polynömes I (a —1) , IT (a^ _1) Hy KM, sont des nombres entiers, et que le coëfficient du terme premier dans le second polynôme est égal à l’unité, tous les coëfficients dans le quotient v(@ , m) seront nécessairement des nombres entiers. Par lå est démontré ce théorème: 16 A. BERGER, Théorème. Si l'on désigne par m un nombre entier plus grand que l'unité, et par Py > Po > Ps o. o o o > ; + : tous les facteurs premiers inégaus de m, et soient les nombres u, et u, donnés par la formule X&-I-9(0-2)0-2)0-2) omo m 0 4 de manière que les nombres u, soient les termes positifs et les nombres — u, les termes négatifs dans le produit exécuté du second membre, et posons ensuite l'expression w(x , m) sera une fonction entière de la variable x du degré q(m), dans laquelle le coöfficient du terme x?” est égal à l'unité et tous - les autres coéfficients sont des nombres entiers, et les racines de l'équation v(r,m)-0 seront les q(m) racines primitives de l'équation gocce Nous évaluerons maintenant les valeurs de la fonction v(z , m) pour æ—=0 et z—17; la totalité des nombres u, étant égale à la totalité des nombres w,, on peut mettre l'équation (56) sous la forme mie (57) w(x, m) = ney nim 1 (à poems M ou VES neu TS agg a Il) (58) v(z, m) = ® . I (g^ at. Pr 1) ut, De l'équation (58) on obtient pour æ = 0 (59) wO,m)=1, SUR UNE APPLICATION DE LA THEORIE DES EQUATIONS BINÖMES etc. 1 et des équations (46), (47), (58) on déduit pour x = 1 (60) v(l,m)=p, si m est une puissance avec un exposant positif du nombre premier positif p, mais (61) w,m)=1, si m est divisible par deux nombres premiers différents. 8. 6. Désignons par A un discriminant fondamental queleonque et par s le signe du nombre A, nous aurons d’après l'équation (2) (62) >. (4) =0. k=1 En désignant par a ceux des nombres Lae LAESA pour lesquels à — +1, et par b ceux de ces nombres, pour lesquels = — — 1, chacun de ces deux groupes contiendra d’après l'équation (62) 39A) nombres. En posant (63) "en les racines de l'équation (64) p(w, eA) = 0 sont données par les formules (65) £=6 et x 00, et par suite, en faisant usage des notations (66) A(a) = H(z — 6°) , B(z) = H@— 0) , Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III, 3 18 A. BERGER, on aura l'identité (67) v(z , EA) = A(x) - Ba). Nous déterminerons maintenant les coëfficients des deux poly- nómes A(x) et B(x), et pour ce but nous nous servirons de la pro- position connue: Soit m un nombre entier positif, et désignons par S, la somme des puissances m:ièmes des racines de l'équation : —1 —? HE LCR +... + Ca + = 0, | ? = N . . la somme S, sera une fonction entière, dont les coöfficients sont des nombres entiers, des coéfficients C1 3 Cy 5 Cy 9 - » * Cn 5 et chaque coéfficient c, sera une fonction entière, dont les coëfficients sont des nombres rationels, des sommes SAS SiGe due M CE En désignant par le symbóle G des fonctions entieres, dont les coëfficients sont des nombres entiers, et par le symbóle À des fonc- tions entieres, dont les coéfficients sont des nombres rationels, on aura les formules ME Dto RC MS ee G3 5 qe IP eee Og eh y o » SH) c En appliquant la première partie du théorème précédent à l'équation w(r,s^)—0, on obtiendra (68) Do + Dig” = TE 3 où A, est un nombre entier pour toutes les valeurs positives entières de m. De l'équation (1) on obtiendra en employant la notation (63) (69) om — Ze" = (4) (Va), a b SUR UNE APPLICATION DE LA THEORIE DES EQUATIONS BINÔMES etc. 19 et des équations (68) et (69) on obtiendra (70) zo" = 5 UL. +(4) Wa), =) (71) NA b De ces deux formules on peut conclure, que les sommes des puissances des racines des équations (72) A(x)=0 , B(x)=0 ne contiennent autre irrationalité que la racine carrée VA ; et par suite en vertu de la seconde partie du théorème précédent, les coëfficients de ces équations ne contiendront autre irrationalité que VA. En dé- signant par ANDI 2 y et 2 étant des quantités réelles rationelles, un coéfficient quelconque du polynôme A(x), il s'ensuit sans difficulté, que le coëfficient corre- spondant du polynôme B(x) sera yteWR) | 2 Les racines des équations (72), étant des puissances de la quan- tité 9, les coëfficients de ces équations seront des fonctions entières de la quantité 6, dont les coëfficients sont des nombres entiers, et en pre- nant la somme, le produit et le carré de la différence de ces coéffi- cients correspondants, on trouvera, que les trois quantités 2 2 ; (73) y, IE Vas, seront nécessairement des fonctions entieres de 9, dont les cóéfficients sont des nombres entiers. En désignant l'une queleonque de ces trois quantités par w,, on aura (14) up = G(9) , 20 A. BERGER, et par suite u, sera une racine de l'équation (75) (ane (AC AP ys a ee EV) = 0 ou à l'équation | (76) uA 4 C uf^7 4... + Connu + Con = 0 ; dans cette équation les coëfficients sont des fonctions entières symétri- ques des racines de l'équation et par suite ces coéffieients seront des nombres entiers rationels. Par là est démontré, que chaeune des quantités (73) satisfait à une équation de la forme (76), ot le premier coéfficient est égal à l'unité, et ou tous les autres coëfficients sont des nombres entiers, et par conséquent ces trois quantités seront des nombres entiers. Il s'ensuit immédiatement, que y est un nombre entier; puisque A est un nombre entier, et puisque A n'est divisible par aucun nombre carré plus grand que 4, le dénominateur de la quantité z, mise sous la forme d'une fraction irréductible, sera 1 ou 2. Mais ce dénominateur ne peut être égal à 2; en effet, dans ce cas on aurait 3 u == won 2 où u est un nombre impair, et puisque la quantité y —A2Z 4 est un nombre entier, on en déduirait et par conséquent A=0 nod 4 , CER UE) MET CNET Y 4 ’ SUR UNE APPLICATION DE LA THEORIE DES EQUATIONS BINÖMES etc. 21 a ou A=4y’ , mod. 16, et par suite, y étant un nombre entier, NO mod. 16 ou A=4 ‚mod. 16", mais cela est impossible, car le nombre A, qui est un discriminant. fon- damental, satisfait & une des congruences A=1, mod. 4; A=8, mod. 16, A =12, mod. 16. Le dénominateur de la fraction z est donc égal à l'unité, et par suite z est un nombre entier. Par lå est démontré qu'un coéfficient quelconque du polynôme A(z) est de la forme 43 —2(yYA) 9 ? ou y et z sont des nombres entiers rationels, et que le coéfficient corre- spondant du polynôme B(x) est égal à Js (Va) 9 7) et par suite les polynómes A(x) et B(x) peuvent se mettre sous les formes suivantes: Ala) = oir VA (VA) aventi + ma (VA) ee s. B(x) = holed) LEGES) piped) 4k ae) COLLE re : : : GUY; > Z , Ys 3.2 » Us» 2% 3 =» - . sont des nombres entiers rationels, et par suite on aura (77) 2A (a) = Y,(a)--Z, (a) (VA) ; (78) 2B(x) = Y, (2) + Z (2) (VA) , 22 A. BERGER, où Y,(x) et Z (x) sont des fonctions entières de x, dont les coëfficients sont des nombres entiers. De ces deux formules on déduit (19) 44(2)B(e) = Y, (3) — AZ De ces trois équations et des formules (63), (66), (67) on obtiendra (80) 217 (x = ea) = Yı(z) — Z (a) (VA), (81) 211 (s = ca) = (a) + ZG A) , (82) Ay(z , eA) = Yi(xyy — AZ (ay . Le plus grand exposant de la variable « dans les polynömes Yı(a) et Z (x) est égal à $164); par suite, en posant @) Ko) ren, c Za) = a9 Z, (=) Y(x) et Z(x) seront des fonctions entières, dont les coéfficients sont des nombres entiers, et en posant dans les équations (80), (81), (82) ES E, au lieu de z, on aura en s'appuyant sur les formules (83) (84) 2n — ness) EG) = Zaye (85) 2n Less) YG) + ZG) A) , (86) 44799 y(+ , ed) = YGY — AZGY - De l'équation (56) on déduit, en posant | au lieu de x ; X y(t nen ee SUR UNE APPLICATION DE LA THÉORIE DES ÉQUATIONS BINÖMES etc. 23 et par suite V (= T eA) lost — Me u tu, et, en employant les formules (39) et (56) I g(sA) (81) vl , eA) a) — pr , A) , et des équations (86) (87), on tire (88) Aw(x , eA) = Ya)” —AZ(z) . Par là est démontré ce théorème: Théorème. Si l'on désigne par A un discriminant fondamental quel- conque, et par € le signe du nombre A, et par a ceux des nombres [LONE De CES D pour lesquels = — +1, et par b ceux de ces nombres, pour lesquels( A) == — 1, et soit W (x , EA) = 0 l'équation du degré q(sA), dont les racines sont les racines primitives de l'équation qu 1=0, et dans laquelle le coéfficient du terme x9GA) est égal à l'unité, on aura iden- tiquement 2arti 2 u( 1 sm) ¥@)—Z@ (Va) 2n(1— se) = TG) + Z() (VA) > 4w@ , £A) = Vo’ — AZ) , où Y(x) et Z(x) sont des fonctions entières, dont les coëfficients sont des nombres entiers, 24 A. BERGER, Pour z = 0 on déduit des formules (84), (85) (89) wor, A020. et pour x = 1 on obtiendra des équations (60), (61), (88) (90) Y(y —AZ(1)=4p, si eA est une puissance avec un exposant positif du nombre premier positif p, mais (91) FERNE si £A est divisible par deux nombres premiers différents. Se do Après ces développements nous reviendrons à la formule (11) mMm= 1 k=eA—1 1 (92 Y A ot a = A Men > Ami ? x — € EA et nous transformerons le second membre de cette équation en faisant usage des fonctions Y(a) et Z(a). Des équations (84) et (85) nous ob- tiendrons par division (93) HIE | .Y()23-ZG)(Y 4). , JI (Y — nee ) Y) — ZG) Va) ou, en vertu de la définition des nombres a et b, ee ze bn; LC cO en En prenant les logarithmes des deux membres de cette équation, et en les différentiant par rapport à x, nous aurons la formule eo EL, cnn arg rara k=1 SUR UNE APPLICATION DE LA THEORIE DES EQUATIONS BINÖMES etc. 25 et des équations (92) et (95) on obtiendra Si AN Y (z) Ze) em V'(x) Zu) : (96) 2 ( ) 2 Y(x) — AZ(x) m=1 m Des équations (88) et (96) on déduit le théoréme suivant: Théorème. Si Von désigne par A un discriminant fondamental quelconque, par « le signe du nombre A, et par x une quantité reelle, qui satisfait aux conditions Srey = on aura P= AN a NG) AZ OC) Ya) ZG) Boc o 8. 8. Dans le cas, ou A est un discriminant positif, on aura d’apres un théorème précédent (S. 6) les identités (9) Since Aes Y(z) —Z()|YA] , (98) en(i se 5)- Ye) 2) Val , (99) AVG , A)= YGY —A ZG) Soit a, un nombre queleonque appartenant au groupe a, on aura et selon l'équation (6) ese E et par suite le nombre A — a, appartient aussi au groupe a; le nombre @,, n'ayant aucun diviseur commun à A, les nombres a, et A — a, se- ront nécessairement différents. Au facteur 2a,7ri j| ex up Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. 4 26 : A. BERGER, dans le premier membre de léquation (97) il y a par suite un autre facteur correspondant | UA—a,)mi 1 — LE 4 , et le produit de ces facteurs 20,7 SCO Aer de est évidemment positif pour toutes les valeurs réelles de la variable x. Par conséquent le produit 2aTi IT (1 — 05 ) est positif pour toutes les valeurs réelles de la variable x ; d'une manière analogue on peut démontrer, que le produit n(1 = re d est aussi positif. Des équations (97) et (98) on obtiendra done (100) Y(e)—Z(a)|Va|>0 , (101) Y(x) + Ze) |VA |» 0 . De ces deux inégalités on peut conclure, que pour toutes les va- leurs réelles de x (102) Y(x)>0, et que l'expression > YG)- Zo) Val = V(x) — Z(x) [VA | > lo est une fonction réelle continue pour toutes les valeurs réelles de la variable z. Si lon multiplie les deux membres de l'équation (96) par dz, et qu'on les intègre ensuite entre les limites 0 et 2, on aura, en ayant égard aux équations (89), la formule Y@+2Z@|Val Y(a) —Z(@) [VA | (108) 9 EE 1 —r log om NA SUR UNE APPLICATION DE LA THEORIE DES EQUATIONS BINÖMES etc. 27 qui est vraie pour tout discriminant fondamental positif A et pour toutes les valeurs réelles de la variable 2, qui satisfont aux conditions —lzezl. SA . Soit f(x) une fonction réelle et rationelle de la variable réelle >, et À, k deux quantités réelles, et supposons, que f(h) soit une quantité finie, nous désignons par l'expression Ji f(x) l'excès du nombre de fois, que f(x) devient infinie en passant du positif au négatif, sur le nombre de fois que f(x) devient infinie en passant du négatif au positif, quand x varie de z = h à c=k—se(k—h), où e est une quantité infiniment petite positive, avec la restriction, que cet excès sera diminué d’une unité dans les cas, où lim f(k—e(k—h)=—o . En posant k=«, il s'ensuit que l'expression Ji f(o) est une fonction de 2, qui n'est discontinue que pour les valeurs de x, pour lesquelles la fonction f(x) devient infinie. La fonction arc tg f (a) jouit évidemment de la même proprieté. Mais quoique les deux expressions (104) aretg f(x) , vJ;f (x) sont en general des fonctions discontinues de la variable x, on peut néanmoins démontrer, que leur somme sera une fonction continue pour toutes les valeurs réelles de z. Pour cela il suffit de rechercher, com- ment ces deux fonctions varient dans le voisinage d'une valeur z— 2, pour laquelle f(x) devient infinie. Soit d une quantité aussi petite que 28 A. BERGER, lon voudra, mais qui a le même signe que z, — ^. En substituant dans les deux fonctions ci-dessus les valeurs eue S4. m bU sg et en posant J; f(a) =m et si nous désignons par 0,, 9, des quantités infiniment petites, on ob- tiendra les résultats suivants: TM TM TM am |rz(m-1l)) TM am mm (r(m+l)) am m(m—l)m(m—1)| On peut conclure de ce tableau, que la somme des deux fonc- tions (104) est une fonction continue pour toutes les valeurs, pour les- quelles la fonction f(x) devient infinie, et l’on peut, d’après cela, énoncer la proposition suivante: En désignant par f(x) une fonction rationelle réelle de la variable réelle x, et par h une quantité, ainsi choisie, que la fonction f(x) west pas infinie pour x — h, l'expression arc tg f(a) + aJ; f (2) sera une fonction continue pour toutes les valeurs réelles de x. Soit maintenant A un discriminant fondamental négatif; en po- sant dans l'expression ci-dessus je Se et en observant que d’après l'équation (89) f(x) est finie pour z= 0, il s'ensuit, que l'expression SUR UNE APPLICATION DE LA THEORIE DES EQUATIONS BINÖMES etc. 29 est une fonction continue pour toutes les valeurs réelles de la variable æ Si lon multiplie les deux membres de l'équation (96) par dz, et qu'on les intègre ensuite entre les limites 0 et x, on aura en vertu des equations (89) la formule 2 Co STA E02) phare ts a Ae Y(z)| ' MR A a a 103) P (4) (i > VA qui est vraie pour tout discriminant fondamental négatif A et pour toutes les valeurs réelles de la variable x, qui satisfont aux conditions —IL 15 - [vis] arc tg ONE all = 2; +) pour x, 5 Y(x)=2— 6% +22, Z@) 2x—2 , et de l'équation (105) on obtiendra pour —1<2<1 -20\ x (x — 2") | V20] z 2 — a rn arc E 7 J, — m=1 ie E n "mdi P = (ie + 2x pue 2 — 63? --25* Quand x varie de ; = —1 à z = 1, le dénominateur 2 0 + 22° ne deviendra nul que pour les deux valeurs sl = + 3 , et l'on obtiendra sans difficulté de l’é équation précédente 9 2 — a?) |V20 m EL = pag ^^ € PS OR ln pur 1 << I m=1 La A (s — a) |V20] y5—1 V5—1 ~ [720] os Deal NE es | it 20] V5—1 = di er. ma Sk Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. 34 A. BERGER, & 11 Les deux équations (103) et (105) peuvent être remplacées par une seule formule. En effet, dans le cas, où A est négatif, on a (VA)=i|y— a, et en employant l'équation (15) on pourra mettre l'équation (105) sous la forme SA arem fedt Y (x) + Z(x) (VA) ai Z(x) a "X (A (Ya) (vs na er SE m=1 Dans le cas, où A est positif, on a (VVa)=|Val; la fonction Y(z) étant d’après la formule (102) positive pour toutes les valeurs réelles de la variable z, on aura dans ce cas JE Z(&) mare et par conséquent on peut conclure de l'équation (103), que la formule (112) est vraie aussi dans ce cas. Par lå est démontré ce théorème: Théorème. Si Von désigne par A un discriminant fondamental quelconque, positif ou négatif, et par x une quantité réelle, qui satisfait aux conditions on aura Oe m log L9) + Z() (YA) VJ Z@)\ ( ) A ( EE TS zi re) La quantité J, Y(x) SUR UNE APPLICATION DE LA THEORIE DES EQUATIONS BINÖMES etc. 35 étant un nombre entier réel, on obtiendra du théorème précédent pour un discriminant fondamental A quelconque la formule Es QUSE rorzoQA | Fa) — (x) (V2) d’où l’on peut conclure, que l'expression (Va) X (S) e m=1 est pour —1 s. D’après notre supposition nous avons donc (1) du — 6 PE, et (8) ts MESURES DE LA CHALEUR RAYONNANTE. 5 L’echauffement étant ici très petit, on pourra done appliquer la loi de refroidissement de Newton, et nous aurons pour l'abaissement de température du calorimètre à l'ombre dg — — sedt, et pour l'élevation de température du calorimètre exposé à la radiation de E bdt -— sodt. En intégrant ces équations entre les valeurs ! — o et t — t, on aura pour la premiére partie de l'expérience (3) 0.290, en, et b — 86) (4) log E = 5, de méme on aura pour la dernière partie de l'expérience (5) Or eue teg et Dee 9" 6 lowe EE = m à (6) SPETS JUANA] En éliminant 9,”, 6 et 9 entre les équations (1), (3), (4) on aura b 7 N Mp usui si (7) Dre I et en éliminant 9”, 6,’ et 9 entre les équations (2), (5), (6) on aura () — 5, iib 8 1 = — 810 3 (8) = = Par les équations (7) et (8) on obtient (9) t= a |e jlog (6 + sk) — log b) ; et (10) DERE = [log b —]log (b — s D} , 6 KNUT ÅNGSTRÖM, ou, si l’on developpe ces équations en series kl, sk stk ee sue ot E et k SN ME CIT Bess cur ) d'oü (11) Pipe (14, @—)4+ 566745) 4 E. ir : k Comme on peut toujours donner à > une valeur < 1, et comme s est une petite quantité et ses variations petites, il s'ensuit que cette série converge rapidement, de sorte que nous pouvons mettre (12) Tet+t =. Soi 1 k ie olent, par exemple, CE = l et par conséquent i ok nous avons donc d’après la formule (12) T — 1. Si nous supposons s= (0,0 et s = 0,12, s variant ainsi de 20%, pendant l'expérience, nous trouvons la valeur exacte de 7 en nous ser- vant des formules (9) et (10) dI a, L'erreur qui pourrait résulter de l'application de la formule appro- ximative, en négligeant les termes contenant s, ne pouvant monter qu'à quelques milliemes de 7, il est donc évident que nous avons ici une mé- thode pour mesurer l'intensité calorifique indépendamment des variations de la constante du refroidissement. Q étant la quantité du rayonnement que recoit l'unité de surface pendant l'unité de temps, caQ est, par conséquent, la radiation totale qu'a absorbée le calorimètre. Mais cette quantité peut aussi être exprimée par l'échauffement du calorimètre, c'est-à-dire par sa valeur en eau D multipliée par b, ce qui nous donne caQ = Db. MESURES DE LA CHALEUR RAYONNANTE. 7 En introduisant dans cette équation la valeur de 6, tirée de l'équa- tion (12), nous avons 7 ca )226D ? ou | 2kD warn N caT ce qui est précisément la formule qui devait être démontrée. III. APPLICATIONS DE LA THÉORIE PRÉCÉDENTE. a) Instrument pour des mesures absolues. Deux plaques de cuivre de forme circulaire, A et B, (v. la Pl. les fig. 1, 2 et 3) ayant un diamètre d'environ 30 mm et une épaisseur de 5 mm, sont faites aussi identiques que possible. A l'exception des sur- faces planes destinées à recevoir le rayonnement elles sont platinées et polies de tous cótés. Les surfaces non polies sont recouvertes d'une couche de cuivre et de noir de platine galvanoplastique, aprés quoi elles sont légérement enfumées. De la surface opposée de la plaque un trou est enfonc& jusqu'au centre (fig. 3). A ce trou on peut attacher à vis un thermo-élément ED, composé de cuivre et de maillechort et construit comme on le voit dans la fig. 3. Le fil de cuivre E entre, bien isolé, dans le fil de maillechort D et n'y est soudé qu'au bout. En attachant le fil de maillechort à la plaque, il vient en contact avec le centre de la plaque de cuivre, et le thermo-élément peut ainsi indiquer la tempéra- ture en ce point. Comme le fil de maillechort passe d'une plaque à lautre et que les fils de cuivre communiquent avec un galvanométre, les indications données par celui-ci dépendent donc de la différence de tem- pérature entre les deux plaques. Deux vis L et M (fig. 1) aitachés à un support spécial avec deux axes, l'un horizontal P, l'autre vertical O, per- mettent d’orienter les deux plaques, de maniére à ce qu'elles recoivent normalement la radiation de la source de chaleur. Pour faciliter cette orientation de l'instrument, quand il s'agit de mesurer l'intensité de la radiation solaire, un appareil à viser GH se trouve à la partie mobile, oü sont attachées les plaques calorimétriques. Cet appareil n'est autre 8 KNUT ÅNGSTRÖM, chose qu'une croix de fils minces G dont lombre se projette sur un disque métallique A, quand l'instrument est bien ajusté. Ensuite un écran C, double et mobile, est placé devant l'appareil. Une petite ma- nivelle permet de tourner l'écran de manière à abriter toujours l'une des plaques calorimétriques. Au moyen de cet arrangement et en suivant la méthode d'observation précédemment exposée, les principales conditions d'une méthode calorimétrique pour mesurer le rayonnement de chaleur sont remplies d'une manière assez satisfaisante. Avant de se servir de l'instrument il faut déterminer: 1) la valeur en eau des plaques calorimétriques, 2) la grandeur de leurs surfaces absorbantes, 3) la valeur, évaluée en degrés, de la déviation du galvanomètre, 4) le pouvoir absorbant de la surface absorbante. Les deux premiéres déterminations n'offrent pas de difficultés. La valeur en eau des plaques de cuivre homogène est facile à déterminer par une des méthodes calorimétriques ordinaires. La grandeur de la surface peut étre déterminée en mesurant le diamétre avec la machine à diviser. La troisième détermination n'offre pas plus de difficulté. On dé- tache les plaques et l'on plonge les thermo-éléments, chacun avec son thermométre, dans un bain d'eau. On varie la température des bains, et lon observe la déviation du galvanométre. La quatrième détermination seule présente quelque difficulté. Si la surface est préparée de la ma- niere relatée plus haut, le pouvoir absorbant est = 98°/, à 1°, pres. A des déterminations plus exactes, des recherches préliminaires du pou- voir absorbant sont nécessaires et peuvent être faites d’après une mé- thode que j'ai exposée dans une étude précédente). M. Crova entre autres a observé?) que, pour obtenir des résultats exacts, il ne faut pas compter l'échauffement dés le moment ou l'on ex- pose le pyrhéliométre à la radiation, mais commencer les observations un peu plus tard. La cause en est, que la chaleur ne se communique pas instantanément au thermométre du pyrhéliométre, d'oü il suit que les indications de celui-ci sont un peu retardées. Dans l'appareil ici décrit, ce retard est extrémement petit à cause du peu d'épaisseur et de la bonne conductibilité des plaques calorimétriques. En employant un galvanométre apériodique, on voit aussi l'aiguille tourner au même mo- 1) Wied. Ann., 06.026: py 273, 1875: 2) Ann. de Chim. et de Phys., 5° serie, t. 11, p. 472. MESURES DE LA CHALEUR RAYONNANTE. 9 ment qu'on change la position de l'éeran qui protège les plaques. Toute- fois j'ai suivi une méthode d’observation analogue à celle de M. Crova, en négligeant toute observation au moment du changement. Pour faire une observation il faut done noter le point d'équilibre de laiguille du galvanométre et exposer lappareil à la radiation qu'on veut déterminer. Au moment où l'aiguille indique que la plaque exposée au rayonnement a reçu un excès de température sur l'autre d’euviron 1,5, on change la position de l'écran et l'on note ensuite le temps où la dif- férence de température entre les deux plaques est, par ex., 0,”8, 0,°6, 0,^4, 0,2, et — 0,°s, — 0,6, — 0,°4, — 0,2. De cette manière on obtient les intervalles de temps correspondant aux différences de température de k°, 2k°, 3k° etc. Ces observations donnent une valeur moyenne pour 7 correspondant à k°. Apres que la différence de température est de nou- veau environ 1,55, on replace l'écran dans sa première position et l'on continue les observations, jusqu'à ce qu'on ait obtenu une exactitude sa- tisfaisante. Pour rendre bien claire la manière d’employer l’appareil, voici la marche d’une expérience. On observe la déviation du galvanomètre à l’aide d’une lunette et d'une règle divisée. Le point d'équilibre de l'aiguille est à 500. Chaque fois que l'aiguille fait une déviation de 200 divisions de la règle du gal- vanomètre, on tourne l'écran de l’autre côté, et l'on note le temps de . passage de la croix de fil par 350, 400 et 450 ainsi que par 550, 600 et 650. De cette manière on obtient une série de plusieurs détermina- tions, en combinant le temps observé pour le passage par 450 avec celui par 550, celui par 400 avec celui par 600 et celui par 350 avec celui par 650. Ainsi les observations du 10 Juillet 1885 ont donné: Temps de passage. "AH Intervalles de temps pour Demaulsns, déviati Wien les déviations de 50 div. viations pos. | déviations neg. Prem. Série 150 nung Share 40,7 > 100 33-27 34.48 40,5 > 50 33.44 34.24 40,0 Deux. Série 150 37.28 39.29 40,3 » 100 37.46 39.6 40,0 > 50 38.4 38.45 40,0 Moy. 4054 Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. 2 10 Knut ÅNGSTRÖM, Dans cette expérience une difference de température entre les ca-- lorimètres de 0°,0195 a causé une déviation du galvanométre d'une divi- sion, d’où l’on a k = 50 x 0°,0195 , et les observations ont donné qui DEN 60 Les autres constantes de l'instrument étaient le poids des plaques calorimétriques = 32,334 gr., la chaleur spécifique = 0,094, le diamètre — 3,02 cm. Or D = 32,334 x 0,094 = 3,039, € = 3,14 (1,51)? = 7,162. Si l’on calcule Q à l'aide de ces valeurs, en mettant le pouvoir absorbant = 0,98, on aura __2(50 x DRE 60 E 1,162 x 0,98 40,4 | = 25. La méthode employée de cette manière semble donner de bons résultats. Les erreurs qui peuvent s'introduire pendant l'expérience sont causées par une fausse détermination des quantités 7 et k. En différen- tiant Q relativement à 7 et à k, on peut en apprécier l'influence. Nous avons donc 2kD Gules caT 2D 2k D NE (Ver AR ce al 3 Gaile 14 ou dk dT NZ PTE k q Par ce calcul on voit que la difficulté principale pour arriver à des résultats précis dépend de l’exacte détermination de la différence de température k, car si, dans une expérience analogue à celle que je viens de citer, le temps est déterminé à une seconde prés, la température doit 'étre à 0,02 près. Pour vérifier que, par cette méthode, nous avons en effet éliminé ^ l'influence du refroidissement, de manière à ce qu'elle n’exerce aucune MESURES DE LA CHALEUR RAYONNANTE. 11 influence sur le résultat de nos observations, la radiation d'une source de chaleur constante a été déterminée, une fois sous des conditions nor- males et une autre fois en exposant l’instrument à un fort courant d’air, produit par l'agitation d'une grande plaque. Dans les deux cas on a obtenu le même résultat. b) Un instrument plus simple pour mesurer l'intensité de la radiation solaire. L’instrument précédent demande un lieu d'observation fixe ainsi qu'un observateur habile dans la pratique. En le simplifiant, on peut ce- pendant l'adopter à l'usage des stations météorologiques de même que le rendre facilement transportable. La fig. 4 représente schématiquement la construction de cet in- strument. A et B sont les plaques calorimétriques, dans lesquelles ont été creusés au tour des canaux concentriques. Sur la plaque A on voit une partie de l'intérieur de la plaque. Les systémes de canaux remplis d'air communiquent entre eux par le tube C D, dont la partie du milieu est de verre gradué et contient un index d'acide sulfurique. Les deux pla- ques forment ainsi un thermométre différentiel, et l'on peut observer leur différence de température directement sur le tube gradué. Pour faire arrêter l'index à un point convenable dans le tube au montage de l'in- strument, les plaques sont en relation par un autre tube EF. Cette communication peut être fermée par un robinet à vis G après qu'on a monté l'appareil. Ensuite on peut donner à l'instrument un support, sem- blable à celui du précédent. Les résultats de cet instrument plus simple sont moins exacts que ceux obtenus avec l'autre, et sa constante doit être déterminée en comparant ses indications avec celles de l'instrument déjà décrit. c) Instrument enregistreur de la radiation solaire. Les instruments, jusqu'ici employés pour enregistrer la radiation solaire, n'ont en général qu'un intérêt purement météorologique. Parmi ces instruments se trouve le »sunshine recorder», bien connu de tous ceux qui s’occupent de ces questions. ll consiste en un sphére de verre, dans le foyer de laquelle se trouve une bande graduée de papier pré- paré, sur laquelle est brülée une marque, quand le soleil luit. Un autre est le »compteur solaire» de M. l'abbé ALLEGRET. ll consiste en un thermo- metre différentiel attaché à une sorte de balance. L'une des boules se irouve toujours à l'ombre protégée par un écran, l'autre peinte en noir 12 Knur ÅNGSTRÖM, est exposée au soleil; l'échauffement inégale des deux boules fait trébu- cher la balance aussitôt que le soleil luit, et met en mouvement une hor- logerie, qui est arrêtée au moment où le soleil se cache. L’horlogerie indique ainsi le nombre d'heures que le soleil a lui. M. FRANKLAND a essayé de modifier cet instrument de manière à l’approprier À de véri- tables mesures”). Il est pourtant clair que, par cette méthode, on ne pourra guère obtenir des résultats satisfaisants sans correction spéciale de la grandeur variante du refroidissement. Dans les »Comptes Rendus», M. Hirn vient de communiquer la construction d'un instrument trés ingénieux, destiné à mesurer la somme de chaleur solaire que reçoit la terre par jour”). Il est fondé sur le principe de la distillation de la sulfure de carbone dans le vide. La sulfure de carbone est renfermée dans un vase cylindrique aux parois noircies; l'axe de ce cylindre est placé parallélement à celui de la terre. La radiation solaire, qui pendant toute la journée arrive à la surface du vase sous la méme incidence, est employée à vaporiser la sulfure de car- bone, qui va se condenser dans un vase communiquant, placé dans lombre. La quantité condensée du liquide indique donc la somme de chaleur reçue”). | En m’appuyant sur le principe, dont j'ai rendu compte dans ce qui précède, j'ai réussi à construire un instrument, qui indique non seule- ment quand le soleil luit, mais aussi l'intensité de la radiation dans cha- que moment et la somme de chaleur qu'a versée le soleil dans un cer- tain intervalle de temps. La construction de cet instrument est trés simple, comme on le voit dans la fig. schématique 5. ACDB est un thermomètre dif- férentiel attaché à un axe vertical PP. Les boules, qui sont en cuivre et remplies d'air, ont un diamétre extérieur d'environ 40 mm et un dia- métre intérieur d'environ 34 mm. Le tube de communication de verre CD west pas parfaitement droit, mais courbé en angle, ainsi qu'on le voit dans la figure. L’index K est de mercure et communique avec l'axe 1) Proc. of the Roy. Soc., t. 33, N:o 218, p. 331. 2) C. R., t. 98, p. 324, 1884. 3) J'ai essayé, il y quelques années, d'appliquer le méme principe à la con- struction d'un instrument ayant le méme but que celui de M. Hirn, seulement j'ai remplacé la sulfure de carbone par l'éther. Cet instrument était beaucoup plus simple, et sans doute d'une précision d'autant moins grande. Il était destiné à être employé aux observations météorologiques sur la frégate Vanadis à son tour du monde 1883 —84, malheureusement il fut cassé dés le commencement du voyage. Depuis lors j'ai mis de côté toutes expériences basées sur cette méthode pour employer le peu de temps dont je pouvais disposer à perfectionner la méthode ici exposée. é MESURES DE LA CHALEUR RAYONNANTE. 13 P par un fil de platine, soud& dans le tube de verre. Deux fils de platine G et H, finissant à quelque distance de l'index X, passent par le tube C D, aprés quoi ils vont bien isolés jusqu'à un petit anneau, isolé de méme et attaché à laxe P. Ici leurs deux bouts sont attachés à L et à M. Un ressort de contact fixe O frotte contre cet anneau, et, dans la position représentée par la figure, ce ressort communique avec le fil de platine H M. Un écran £ de forme cylindrique, ayant un diamétre de 1 m et une hauteur de 60 mm, est placé avec son axe paralléle à celui de la terre et passant par la boule B. L’écran peut glisser le long de deux barres de fer parallèles F, de manière à protéger toujours la place où se trouve la boule B sur la figure, ce qui a donc lieu pendant toute la journée. Quand le soleil luit, laboule A exposée à la radiation se réchauffe, Yair dilaté dans la boule pousse l'index X vers la boule B, et à une cer- taine différence de température entre A et B l'index vient en contact avec le bout de platine 7. Dans ce moment, un courant électrique se produit, passant par PKHMO, dot il passe à l'électro-aimant À, qui aussitôt attire le petit ancre V. Cet ancre sert en même temps comme arrêt pour empêcher le mouvement de l’axe P (voir aussi la fig. 6 qui représente l'axe avec l'électro-aimant vus d'en haut). Un poids Q agis- sant sur l'axe P (les détails sont supprimés sur la figure) lui commu- nique alors un mouvement de rotation, mais au méme moment le con- tact entre M et O est interrompu, et l'arrét V est de nouveau pressé contre S par l’action d'un ressort. L'axe P, ayant ainsi tourné un demi- tour, est de nouveau arrété. La boule A se trouve alors dans l'ombre, et le méme procédé va se répéter. La théorie déjà exposée trouve évidemment ici son application. Le temps écoulé entre deux mouvements de l'appareil est inversement proportionnel à l'intensitó de la radiation, ou bien, le nombre de mouve- ments en est proportionnel. Par conséquent, si l'appareil a tourné n fois , t pendant le temps ¢ et que nous mettons — = 7, nous avons n Q- Ck. Le temps est enregistré de la maniére suivante: un crayon, mis en mouvement par une horlogerie, trace une ligne droite sur un cylin- dre, mais en méme temps ce cylindre tourne d'un certain angle autour de son axe à chaque mouvement de l'appareil. Les mouvements com- binés du crayon et du cylindre donnent alors lieu à une courbe tracée sur le cylindre. Si nous prenons comme abscisse une ligne sur le cy- 14 Knur ÅNGSTRÖM, e lindre parallele à son axe et comme ordonnée une autre ligne perpen- diculaire à cet axe, l'abscisse x et l'ordonnée y seront done respectivement proportionnelles à t' et à n, et l'on en déduit immédiatement que l'inten- sité de la radiation dans un certain moment est 020 2 da et par suite proportionelle à la tangente de la courbe tracée, pendant que la quantité totale de la chaleur transmise par l'atmosphére terrestre pendant un certain temps est ZQ =. —%"), ou proportionelle å la différence des ordonnées correspondant aux deux limites de temps. Si, par comparaison des résultats obtenus avec la premiere des instruments ici décrits avec ceux de l’appareil enregistreur, on a déter- mine les constantes C, et C,, on n'a plus, pour trouver l'intensité de la radiation dans un certain moment, qu'à chercher la tangente de la courbe enregistré dans le point qui correspond au temps en question. En mul- tipliant cette tangente par C on iobtient l'intensité demandée. Si autre- ment on veut déterminer la quantité de chaleur reçue pendant un cer- tain temps, il suffit de mesurer de combien le cylindre enregistreur s'est tourné pendant le temps donné (par exemple déterminer en m m la grandeur de l’ordonnée) et multiplier cette valeur par C2. J'ai eu le plaisir de faire construire un instrument de cette espèce pour l'Observatoire Météorologique d'Upsala. Malheureusement j'ai de- puis ce temps été dans l'impossibilité de surveiller l'appareil moi-méme, de sorte qu'il n'a fonctionné régulièrement que peu de temps, c'est-à-dire pendant les mois de Juin et de Juillet 1885. Par comparaison avec les résultats obtenus avec l'instrument de- stiné à des mesures absolues (a), je me suis convaincu de la justesse du résultat donné par l'appareil enregistreur (c). Ainsi jai trouvé: Intensité donné par linstrument a) | linstrument c) 3 juillet I" 10" pm 1,16 1,19 | » 5.30 » 0,89 0,88 » OT 0,74 0,72 | MESURES DE LA CHALEUR RAYONNANTE. 15 Par une telle comparaison, j'ai aussi déterminé les constantes de l'appareil enregistreur, et j'ai trouvé C, = 046, C, = 2,42. L’intensité dans un certain moment est done Q = 0,6tgq, et la ehaleur reeue dans un certain intervalle de temps =Q = 2,42 (y — Ya) 1 lordonnée y étant, bien entendu, donnée en m m. Voici quelques-unes des séries d'observations pour prouver que l'appareil remplit en effet son but. J'ai réuni ensemble dans le Tableau les valeurs de la tangente trouvée pour chaque heure par les courbes tracées pendant les journées du 8, 9, 10 et 11 Juillet, qui, en général, ont été sans nuages. La colonne à côté renferme les valeurs calcu- lées de l'intensité. La dernière colonne du Tableau donne les valeurs moyennes de lintensité pendant les quatre jours. 8 Juillet 9 Juillet 10 Juillet 11 Juillet Heures. — — Moy. Tang. | Intens. Tang. | Intens. Tang. | Intens. Tang. | Intens. 5 a.m. 0,53 0,24 0,62 0,28 TE 0,26 | CS 0,87 | 0,40 1,04 | 0,47 1,07 | 0,49 | 0,66 | 0,30 | O,41 RTE 1,28 0,57 1,48 0,68 1,60 0,74 1,04 0,48 0,62 GE rS 1,80 | 0,83 1,80 | 0,83 1,96 | 0,90 1,48 | 0,68 | 0,81 9S» 2405 0,94 2,05 0,94 2,14 0,99 2,10 0,97 0,96 I9) 07 8) 2,35 1,08 2,47 1,13 2,14 | 0,99 2,36 1,08 1,07 IP 2,60 1,20 2,75 RG] 2,36 1,08 2,54 Ho y] 1,18 D2 5» 2,74 1,26 2,82 1,30 2,60 1,20 2,60 1,20 1,24 I pm. 2,60 1,19 2,75 1,27 2,75 1,27 2,15 1,27 1,25 Bor») 2,60 1,19 2,75 1 2,75 1,20 2,60 1,20 1,23 SA 2,47 1,14 2,67 1,23 2,60 1,20 2,25 1,03 1,15 ARTE 2,30 1,06 2257 1,18 2,41 TOTT 2,10 | 0,97 1,08 er 2,14 0,98 2,05 0,94 2,05 0,94 1,80 0,83 0,92 (ÖRE 1,66 | 0,76 | 1,73 | 0,80 | 1,60 | 0,74 | 1,35 | 0,62 | 0,73 | FOR 0,97 | 0,44 | 0,93 | 0,43 | 0,84 | 0,38 | 0,58 | 0,27 | 0,38 Chaleur ; totale en 815 699 852 740 c | calories 16 Knur ÅNGSTRÖM, J'ai fait reproduire (v.la pl) en demi-grandeur les courbes tracées du 9 et du 11 Juillet, la première comme un exemple d'inscription quand le ciel était parfaitement clair, la seconde quand le ciel n’était pas tout à fait sans nuages. Au dessous de ces courbes s’en trouve une autre, représentant les variations des intensités correspondantes, trouvées par les valeurs moyennes des quatre jours’). Les variations de l'intensité pendant les quatre jours présentent un cours analogue. L’intensité maximum se trouve un peu après midi, mais elle diminue plus rapidement vers le matin que vers le soir, ce qui fait que la courbe d'intensité n'est pas symétrique par rapport au maximum. Ces expériences m'ont paru prouver clairement que la méthode ap- pliquée de la sorte peut donner de bons résultats. L'appareil a fonc- tionné aussi bien les jours de demi-tempête que les jours calmes. Le modèle construit présente pourtant quelques inconvénients de construc- tion qu'il serait facile d'éviter dans un nouvel appareil. 1) Pour faire voir l'état météorologique pendant ces jours, je reproduis dans le Ta- bleau suivant un résumé des observations que M. le Professeur HILDEBRANDSSON a eu la bonté de me communiquer. 8 Juillet 9 Juillet Io Juillet II Juillet Pression barom. moy. | Pression barom. moy.| Pression barom. moy. | Pression barom. moy. 759,, Direction du 760,, Direction du 764: Direction du 764,, Direction du vent WSW. vent WSW. vent SSW. vent WSW. Heures. deser LES) 8< ler) eg es) en) so ec erl sel es) er 2 Ps <6 E 5 6.5 < & se: SEN < 6 E83. EN 38 B-& "ec|goPzETae $88 |\Pseal= oo) $9 *zER|*AR Sa pe os > 0 TE o B zo "E os æ ® A om os = 0 SI 5 a.m. 15,3 1,2 12,0 | 15,4 3,0 10,5 | 12,7 0,8 8,8 | 13,6 2,4 10,0 6 » 17,5 | 2,9 | 12,8 | 16,5 | 35 | 10,7 | 14,2 | 17 9,6 | 16,0 | 2,8 | 10,3 th CE 19.2 | 2,3 | 13,0 | 18,7 | 3,9 | 10,7 | 15,7 | 1,7 9,6 | 182 | 3,1 9:5 8 » 21,1 | 23 | 13,7 | 19,3 | 4,9 | 10,3 | 181 | 1,9 | 10,4 | 20,0 | 3,2 | IOI 9 » 22,2 2,5 12,0 | 20,2 5.3 11,0 | 19,5 2,6 10 ||| 20-20 22% 11,4 IO » 22,8 3,1 9,4 || 20,9 4,7 11,6 | 20,8 2,5 10,3 22,3 3,0 11,3 iH A 23,0 4,2 88 | 21,7 37 11,7 | 21,7 eun 10,4 | 22,8 RP 11,0 12807» 23,7 4,3 10,1 | 22,0 | 44 11,5 | 22,8 1,8 10,2 | 23,8 3,0 11,0 I p.m 24,2 4,8 10,5 | 22,3 4,2 11,5 | 23,0 2,3 9,6 | 24,8 2,8 11,6 2 25,3 4,8 9,6 | 23,2 3,6 11,1 | 25,0 2,9 10,8 | 26,0 2,8 10,2 3E» 25,5 5,9 10,0 | 22,6 3,8 ILI | 25,1 2,3 9,5 | 26,5 3,8 11,2 4 » 25,3 4,9 9,7 | 23,3 4,3 11,3 25,6 1,4 8,5 26,4 4,1 10,1 5 6 7 » 25,5 | 4,1 | 10,9 | 23,6 | 3,6 | 10,2 | 25,4 | 2,2 9,4 | 26,0 | 3,4 | 10,3 > 24,7 | 3,7 | 11,9 | 22,7 | 3,5 9,8 | 24,6 | 2,6 | 10,0 | 25,7 | 2,5 | 11,3 2,1 10,5 24,1 177 12,2 » 23,0 | 3,0 | 11,3 | 21,5 | 3,1 MESURES DE LA CHALEUR RAYONNANTE. 17 Comme on ne trouve guère linclinaison de la tangente trigono- métrique avec une exactitude plus grande qu'à 30’ près et que l'erreur en résultant devient plus grande avec langle d'inclinaison, la relation entre le mouvement du crayon enregistreur le long du cylindre et la vitesse maximum de la rotation de ce cylindre autour de l’axe doit être réglée de manière à ce que l'inclinaison en question ne dépasse pas 60°. On pourrait aussi aisément parvenir à faire l'appareil plus sensible. Dans l'état actuel de l'appareil l'enregistration cesse, quand le soleil arrive près de lhorizon: Conséquemment la valeur de la quantité totale de la cha- leur solaire devient un peu trop petite. Ensuite il serait sans doute bon de séparer le mécanisme enregistreur du reste de l'appareil. Le premier appareil a été construit à mes frais, mais l'appareil enregistreur n'a pu étre établi, comme je l'ai déjà dit, que gráce à la sub- vention de l'Observatoire Météorologique d’Üpsala, et je saisis ici l'occa- sion de présenter au préfet de cette Institution, M. le Professeur HiLDE- BRANDSSON, l'hommage de ma reconnaissance pour lintérét actif qu'il m'a témoigné, et qui m'a permis de réaliser ma méthode d'une maniére qui sans lui eut été hors de la portée de mes moyens. Ces deux appareils ont été construits avec beaucoup de soin par le mécanicien M. le Can- didat H. SANDSTRÖM, et, grâce à son habilité, il est parvenu à surmonter d'une manière ingénieuse plusieurs difficultés dans l'agencement des détails. Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. 3 TI « ey Ho , Ana cy "e E. B5 | ^ut 1 ADM p d nitri ; Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. Il. 3 2 K Anéstrôm Mesures de lachaleur rayonnante ketthittet — Heures Lit. L.Ljunggren Ups. vert "oJ: " I COE " D L , N DER URSS rir pa tt Á LN i | E 4 \ | 4 i fi " s . | \ 1 4 2 | ! : \ * v r é d * , i | iu n 1 , " I ] / * i "s * . à - ie | " | f - 1 J . ] { à ; | " } P 3 AMPHIPODA SYNOPIDEA BY CARL BOVALLIUS. WITH 3 PLATES. (PRESENTED TO THE ROYAL SOCIETY OF SCIENCES OF UPSALA THE 10th May 1886.) UPSALA. PRINTED BY EDV. BERLING. 1886. TAR SAT À >} 1 a LEN Les CONTENT. Introduction s s t Amphipoda Synopidea . Diagram of the families . First family, Synopide . Synopia s Diagram of the species > COUT MERE EEE . caraibica . Schéeleana . gracilis . angustifrons . RRARAN . orientalis SER: Second family, Trischizostomatidæ Trischixostoma . . T. Raschii RER. Third family, Hyperiopsidæ Hyperiopsis H. Voeringü . : Explanation of the plates ww DD m c; c» m co 14. TS Boy OS) (6G CE Do rn m SM. DM. U.M. N.M. C.B. Abbreviations. Collections of the Royal Swedish State Museum at Stockholm. » the Zoological Museum of the University at Copenhagen. the Zoological Museum of the University at Upsala. the Zoological Museum of the University at Christiania. the author. M, researches on the relations of the different forms of Amphipoda Hyperiidea to one another and to the other Amphipoda have induced me to establish a new tribe of Amphipoda, intermediate between the Gam- maridea and the Hyperiidea. I propose to name it Amphipoda Syno- pidea. In my opinion the Amphipoda thus ought to be divided into five tribes, with the following diagnoses: 1. Amphipoda Tanaidea. Caput cum segmento primo pereii coalitum. Oculi minuti in lobis discretis siti, vel nulli. Antenne superiores flagello secundario instructæ vel destitutæ. Pedes maxillares in unum coaliti, palpum quattuor-articulatum gerentes. Lamine branchiales pedibus maxillaribus affixz. Pleon sspe quinque-articulatum. Urus maximum. Telson nullum. II. Amphipoda Gammaridea. Caput cum segmento primo pereii non coalitum. Oculi mediocres, sessiles. Antenne superiores flagello secundario sæpissime instructze. Pedes maxillares non coaliti, palpum quattuor-articulatum gerentes. Vesieule branchiales pedibus pereii affixæ. Pleon tri-articulatum. Urus mediocre, tri-articulatum. Telson sæpissime fissum. III. Amphipoda Synopidea. Caput cum segmento primo pereii non coalitum. Oculi grandes, maximam partem capitis occupantes, sessiles. Antennæ superiores flagello secundario instructæ, Pedes maxillares plus minusve coaliti, palpum quattuor-articulatum gerentes. Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. 1 Y 2 CARL BovALLıus, Vesiculæ branchiales pedibus pereii affixee. Pleon tri-articulatum. Urus tri-articulatum. Telson simplex vel leviter fissum. IV. Amphipoda Hyperiidea. Caput cum segmento primo pereii non coalitum. Oculi sæpissime grandes, maximam partem capitis occupantes. Antenne superiores flagello secundario carentes. Pedes maxillares in unum coaliti, palpo carentes. Vesicule branchiales pedibus pereii affixee. Pleon tri-articulatum. Urus bi- vel raro tri-articulatum. Telson simplex non fissum. V. Amphipoda Caprellidea. Caput cum segmento primo pereii coalitum. Oculi minuti. | Antenne superiores flagello secundario carentes. Pedes maxillares in unum coaliti, palpum unguiculatum gerentes. Vesicule branchiales segmentis anticis pereii affixæ. À Pleon et urus valde reducta. Telson nullum. AMPHIPODA SYNOPIDEA. Amphipods with the head free from the first pereional segment; with large eyes, occupying almost the whole surface of the head; the first pair of antennæ provided with a secondary flagellum; the maxilli- peds more or less coalesced, provided with four-jointed palps; pleon and urus divided into three segments each; telson simple or partially cleft. - With the true Gammarids the animals belonging to this tribe have many characteristics in common, as the general form of the body, the secondary flagellum of the first pair of antennæ, the structure of the maxillipeds and their palps ete. (The first family, Synopidæ, is the most closely related to the Gammarids). Many characteristics point deci- i AMPHIPODA SYNOPIDEA. 3 dedly to the Hyperids, as the structure and development of the eyes, the structure of the mouth-organs (with the exception of the palps of the maxillipeds), the form of the uropoda and the telson (especially in the last two families) a. o. Probably the new genus’ Zyperiopsis, lately described by G. O. Sars'), is to be placed in this tribe as the type of a new family, Hy- periopsidæ, and I shall preliminarily do so here, although I do not know much about the very important characteristics of the mouth-or- gans, because Sars only mentions, that the mandibles are provided with palps, similar to those of the Gammarids. Thus the tribe can conveniently be divided into three families: 1. SYNOPIDÆ. 2. TRISCHIZOSTOMATID and 3. HYPERIOPSIDÆ. | bifid. Synopide. not transformed. Telson | The seventh pair of pereiopoda simple. Trischizostomatide. transformed. Telson simple. Hyperiopsidæ. The first family. SYNOPIDE. Syn. 1852. Subfamily Synopine. DANA. United States Exploring Expedi- tion. Crustacea. vol. 2, p.981. Fol. 1862. Subfamily Synopiades. SPENCE BATE. Catalogue of the specimens of Am- phipodous Crustacea in the col- lection of the British Museum. p. 341. 1880. Subfamily Synopiade. R. KOSSMANN. Zoologische Ergebnisse einer im . Auftrage der k. Academie der Wis- senschaften zu Berlin ausgeführ- ten Reise in die Küstengebicte des Rothen Meeres. Malacostraca. p. 137. Leipzig. 4:to. Diagn. The head is triangular, not tumid. The eyes oceupy the upper median part of the head, and are distinctly faceted. The mandibles are well developed, with a three-jointed palp. 1) The Norwegian North Atlantic Expedition. Zoologv. Crustacea. I, p. 231. Chri- stiania. 1885. Fol. 4 CARL BovALLiUS, The maxillipeds, coalesced at the base, carry strong four-jointed palps. The antenne are fixed on the under-side of the head. The second pair are like those of the Gammarids. The seventh pair of pereiopoda are not transformed. The wropoda are like those of the Gammarids. The telson is cleft to the middle. The animals belonging to this family resemble the true Gammarids in more points than those of the two following families do and are very interesting as connecting links. Dana") placed them among the Hype- rids as the third subfamily of the family Hyperidæ; Spence Bate”) removed them from this family and ranged them as the first subfamily of the family Oxycephalide. Claus mentions the genus 18715) as belon- ging to the Gammarids. Kossmann‘) regarded them as Hyperids and described some particulars of their morphology, overlooked by Dana. Other authors have totally omitted the animals, which seem to be very rare and easily passed over, being very small and, as is has been men- tioned above, very similar in general habitus to Gammarids. Genus 1. Synopia. DANA, 1852. Syn. 1852. Synopia. DANA. —— United States Exploring Expedition. Cru- stacea. vol. 2, p. 994. Folio. 1862. 2 x SPENCE Bare. Catalogue of the specimens of Amphipod- - ous Crustacea in the collection of the British Museum. p. 341. 1880. 2, E R. Kossmann. Zoologische Ergebnisse einer im Auftrage der k. Academie der Wissenschaften zu Berlin ausgeführten Reise in die Küsten- gebiete des Rothen Meeres. Malacostraca. p. 137. Leipzig. 4:to. » 1) United States Exploring Expedition. (Crustacea. vol. 2, p. 981. 2) Catalogue of the specimens of Amphipodous Crustacea in the collection of the British Museum. p. 341. 3) »Untersuchungen über den Bau und die Verwandtschaft der Hyperiden», in Nachrichten von der Kônigl. Gesellschaft der Wissenschaften und der G. A. Universität zu Göttingen, 1871, N:o 5. p. 157. 4) Zoologische Ergebnisse einer im. Auftrage der königlichen Academie der Wissen- schaften zu Berlin ausgeführten Reise in die Küstengebiete des Rothen Meeres. Mala- costraca. p. 137. Cr AMPHIPODA SYNOPIDEA. Diagn. Corpus compressum, gracile. Caput angustum, triangulatum. Oculi grandes, in medio capitis confluentes, ocellis magnis. Antenne primi paris flagello multi-articulato, articulo primo valde elongato, setoso. Pedes pereii parium quattuor priorum inæquales, setosi; illi parium trium ulti- morum elongati, subæquales, dactylis longis. Pedes uri ultimi paris ramis externis bi-articulatis. Telson maximum. The body is compressed. The head is narrow, triangular. The eyes are very large, coalesced into one in the middle of the head, with distinct large ocelli. The first pair of antenne with a multi-articulate flagellum; the first joint of * the flagellum very long, beset with long hairs. The first four pairs of pereiopoda are unequal, setose; the three last ones subequal, elongate, with long dactyli. The last pair of wropoda with the outer rami bi-articulate. The telson is very large. The genus Synopia was established in the year 1852 by Dana upon specimens captured in the tropical seas during the United States Exploring Expedition 1838— 1842. He distributed them into two or rather three species, S. ultramarina, S. angustifrons and S. gracilis, the last one only conditionally, supposing that it might perhaps prove to be the male of S. ultramarina. Judging from the descriptions and drawings of Dana, compared with the alcohol-specimens of S. ultra- marina at my disposal, I think they are different species and shall retain the name proposed by Dana. SrENcE Bare cites the two species S. ultramarina and S. angustifrons, with short extracts from Dana's descriptions and copies of some of his figures. In the year 1880 R. Kossmann described some details of a Synopia from the Red Sea; he proposed for it the name S. orientalis. During the expe- dition of His Swed. Maj:s Corvette Balder, 1881—82, I cap- tured four specimens of a new species and one of S. ultramarina, some twenty miles off the East coast of Barbadoes; and in the Carib- - bean Sea one specimen of another new species, closely allied to S. ultramarina and S. gracilis. Last year, in a very valuable collection of Hyperids and other pelagie Crustacea, made by Captain George von Schéele during a voyage round the world') and presented to the Zoologi- 1) In the Swedish vessel Monarch, belonging to Consul Rettig of Gefle, who in the kindest manner supported the zoological labour of Captain vou Schéele. 6 CARL BovALLIUS, cal Museum of the University of Upsala, I found six specimens of S. ultra- marina in comparatively good condition. These are the chief material for my researches on this species. All the species of the genus Synopia are closely allied and seem rather to deserve the name of varieties than of species, of so small importance are the characteristics distinguishing them from one another; but as their differences seem to be constant, at least according to my experience, I am bound to describe them as distinct species. the first joint hairy, rounded. Fla- | the following gellum of the | smooth. 1. S. ultramarina. first pair of an- Dana. tennæ with shorter than the pe- reion. Femora of the fifth and sixth all joints hairy. 2. S. caraibica. pairs of pereiopoda N. Sp. produced an- Synopia. | teriorly. The The head is) first pair of antennæ are more or less rectangular. 3. S.angustifrons. Dana. rounded. 4. S. Scheéleana. longer tham the pe- N. Sp. reion. Femora of the fifth and sixth pairs of pereiopoda . . . . + truncate below. 5. 8. gracilis. Dana. grotemodautced Ram terne e EO P EQ op ao 0 0 6. S. orientalis. Kossinann. 1. Synopia ultramarina. DANA, 1852. IM d dps il, Syn. 1852. Synopia ultramarina. DANA. == United States Exploring Expe- dition, Crustacea. v. 2, p. 995. pl. 68, fig. 6 a—h. 1862. » x se Spence Bats. Catalogue of the specimens of Amphipodous Crustacea of the British Museum, p. 341. pl. 54, fig. 1, 1d, 1h, Ti. Diagn. Caput triangulare, longitudine latitudinem æquans. Oculi parvi supplementarii singuli supra bases antennarum primi paris siti. Antenne primi paris quam pereion multo breviores. Flagellum seeundarium longitudine articulum primum flagelli (veri) æquans vel superans. AMPHIPODA SYNOPIDEA. 7 Segmentum primum pere secundo longius, segmentum sextum septimo lon- 5 gius, omnium longissimum. Femora parium quinti et sexti pedum pereti rotundata, fere circularia. Pedes septimi paris illis sexti breviores. Peduneuli pedum plei elliptici. Segmentum primum 277 secundo paulo longius. Rami paris ultimi pedwm ^7? longitudine inæquales, parte inferiore solum marginis interioris setis instructa. Telson triangulare, apice truncato. The head is triangular, as broad as long. There is a small secondary eye on each side, at the bases of the first pair of antenne. i The first pair of antenne are much shorter than the pereion; the secondary flagellum as long as or longer than the first joint of the true flagellum. The first segment of the pereion is longer than the second; the sixth is longer than the seventh, being the longest of all. The femora of the fifth and sixth pairs of pereiopoda are rounded, nearly circular. The seventh pair are shorter than the sixth. The peduneles of the pleopoda are elliptical. The first ural segment is only a little longer than the second. The rami of the last pair of uropoda are unequal in length, with the lower part only of the inner margin provided with hairs. The telson is triangular, truncated at the hinder end. There are some details in the drawings, given by Dana, which do not agree with mine, but I thimk it best to try to identify my specimens with the species of Dana, because in my opinion they agree in the more essential characteristics. The body is strongly arched, with a thin hyaline integument, and agrees well in general habitus with the figure of Dana's S. ultramarina. The Aead is triangular, seen from the side, even as from above, with two slight excavations for the insertion of the antennæ. It is smaller than im the following species, a little shorter than the first three pereio- nal segments, not deeper than the pereion. The median eye is round, composed of large ocelli, provided with distinct light-breaking elements. The number of peripherical ocelli is about twenty-four, not very distinct at the hinder margin. Over the bases of the first pair of antenna there is on each side a little secondary 8 CARL DBovALLIUs, eye, detached from the head mass probably in an early period of the development; it is composed of three ocelli. The pigment is deep black. The first pair of antenne [Pi. I, fig. 2] are a little different in the male and the female; the peduncle is three-jointed, the first joint thick and long, the second scarcely as long as half the first, the third as long as half the second. The secondary flagellum consists of two joints, the first thick, five times longer than the second, beset with five to six bristles. In the male it is longer than the first joint of the true flagellum, in the female it equals the same joint in length. [PI I, fig. 3]. The true flagellum consists of a long, conical, a little tumid joint, like that of the genus Hyperia, carrying long hairs; then follow in the male nine, in the female four narrow joints, the terminal being: the longest, with a long hair at the apex. In the male the first pair of antenne reach to the anterior margin of the fifth segment, in the fe- male scarcely to that of the fourth. The second pair of antenne [pl. I, fig. 2 a] are about twice longer than the first. The first joint of the peduncle is rounded, as long as broad, the second very short, the third linear, as long as the two pre- ceding together, the fourth is the longest, with minute hairs along the anterior margin, the fifth as long as the third, with a long hair at the lower anterior corner and minute ones along the anterior margin. The flagellum consists in the male of 18, in the female of 12 articuli, in the male every one carries two minute hairs at the upper anterior corner. The flagellum is longer than the peduncle. The second pair of antenne reach in the male to the first ural segment, in the female to half the second pleonal segment. The mouth-organs are well developed, constructed for mas- tication. The labrum [PI I, fig. 4] is divided ‘into two semicircular pro- jections, which are fringed with strong hairs, feebly curved at the ends. The mandibles [Pl. I, fig. 5] are very strong; a little beyond the middle projects a thick, rounded, molar tubercle, whose grinding surface is provided with 10 curved, strongly denticulated crests [PI. I, fig. 6]; at the outer side of the molar tubercle there is a bundle of denticu- lated spines and bristles. Then follows a deep excavation with a row - of five long bifid spines [Pl. I, fig. 7]; the end of the mandible consists of a hollowed process, denticulated at the apex. From the middle of _ the outer margin of the mandible projects the three-jointed palp; the | AMPHIPODA SYNOPIDEA. 9 first joint is very short; the second very long, tumid, irregularly ovate, carrying a single plumose hair near the outer end; the last joint is mi- nute, scarcely a tenth of the length of the preceding, with two very long, plumose hairs at the tip. At the base of the mandibular palp there are two strong, denticulated, masticatory projections. The first pair of mazxillæ [Pl. I, fig. 8] consist of a short basal joint and two robust laminæ; the outer one is the longest and broadest, carrying a row of nine to ten strong spines at the end, and another row of six spines a little behind, near the middle of the lamina. The inner lamina is fringed with long hairs along the inner margin, and carries a row of 7—8 unequal spines at the end. The second pair of maxillæ [Pl. I, fig. 9] consist of two lamina; the inner is the larger, ovate, with a row of five peculiar, denticulated spines at the end [PI I, fig. 10], and a longitudinal row of 14—15 long, simple spines on the inner side of the lamina. The inner lamina is obleng, with about a dozen long bristles at the top. The maxillipeds [PI I, fig. 11] are very large, when closed, totally covering the other oral organs. The basal joints are coalesced, the following free; both laminæ are ovate, fringed with long, plumose hairs, the first along the inner, the second along the outer margin. The palp is four-jointed, the first jomt is short and thick, the second three times longer than the first, frmged along the outer margin with long, plumose hairs. The third joint is narrower, half as long as the second, with long, simple hairs at the end; the fourth joint is very minute, about a fifth of the length of the preceding. The pereion. The first segment is a little longer than the second, but shorter than the third, the third to fifth are equal, the sixth is much longer, longest of all, the seventh segment is longer than the fifth. The surface of the segments is very smooth, the posterior corners are feebly rounded. The epimerals (Pl. I, fig. 1) are well developed, but very thin and totally pellucid; they are very easily overlooked, which may be the reason why they are not described by Dana, but only mentioned in the explanation of the plates and figured from the third segment together with the correspondent leg. (Dana l. c. p. 996, pl. 68, fig. 6, e). The epimerals of the first and second segments are as long as the segments, of un irregular shape and only half as deep as long. The epimerals of tle third segment [Pl. I, fig. 13] are enormously de- veloped; they arb quadrangular with the upper corner (the articulation with Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. 2 10 CARL BovaLLius, the segment) truncate, and the hinder margin excavate. At the inside of the upper corner is a tuberculous prominence, against which the upper end of the femur articulates; the epimeral is as deep as the length of the femur of the correspondent leg, quite as large as the femur of the fifth pair. The epimerals of the fourth segment are scarcely as long as the segment [Pl. I, fig. 14], deeper than long, the anterior margin rounded, the posterior straight; at the middle of the upper margin there is on the inside of the epimeral a tubercular projection for the arti- culation with the leg. The epimeral reaches as far down as half the length of its femur, and is partly concealed by the femur of the fifth pair of pereiopoda. The epimerals of the fifth and sixth segments are longer than the segments, rounded at both ends, more than twice longer than deep; the posterior portion is a little deeper than the anterior. The last epimerals are shorter than the segment and smaller than the preceding, but of the same form. [PI I, fig. 17]. The branchial sacks are fixed at the bases of all the pereiopoda with the exception of the first pair. Those of the second to fourth seg- ments [Pl. L fig. 14] are longer than the corresponding femora and very large, the following [Pl. L, fig. 15 and 16] equal the length of the femora and are more slender. The ovitectrices [Pl. I, fig. 18] are attached to the bases of the second to sixth pairs of pereiopoda; they are long, narrow lamine, a little broader at the lower ends, feebly bent inwards. They carry 8—12 long, simple hairs around the lower ends. They are a little shorter than the corresponding branchial sacks. The first pair of pereiopoda [Pl. I, fig. 12]. The femur is long and narrow, a little broader at the lower end, with two plumose hairs at the lower anterior corner; the genu is short, the tibia twice longer. The carpus is very large, dilated, nearly ovate, more than twice longer than the two preceding joints together and fully as long as the femur. It carries a single long hair at the lower anterior corner; the hinder mar- gin is nearly semicircular, bordered with 14 plumose hairs, which are as long as half the breadth of the joint; at the lower posterior corner there is a long, plumose hair, longer than the metacarpus. The meta- carpus is very dilated, with the anterior margin feebly, the posterior strongly curved; it is only a third longer than broad. The hinder margin is fringed with 14 plumose hairs and, at their bases some short, simple hairs. At the lower end of the joint around the dactylus AMPHIPODA SYNOPIDEA. 11 there are 3—4 long, simple hairs, longer than the dactylus. The dactylus is strong, feebly curved, only a little shorter than the metacarpus. The second pair. The femur is long, narrow, smooth; the genu is very short, the tibia more than twice longer, smooth. The carpus is longer than the femur, more than five times longer than broad, the an- terior margin straight, the posterior feebly curved and provided with very strong, plumose bristles; at the upper third of the joint these bristles are geniculate, six in number; at the lower part they are straight, very long, 8—10 in number. The metacarpus is longer than half the carpus, a little dilated, four times longer than broad. The anterior margin is nearly straight, the posterior irregularly curved, fringed with 10—12 strong, plumose bristles, longer than the breadth of the joint. At the lower end there are two long, simple hairs on each side of the dactylus, as long as the metacarpus itself. The dactylus is very small, shorter than a sixth of the length of the preceding joint, pedunculated; the peduncular part is a little longer than the claw. The third pair (Pl. I, fig. 13]. The femur is as long as the epi- meral is deep, broader at the posterior margin; the genu is short, the tibia very long and broad, laminar, with the hinder margin strongly curved, the anterior straight, smooth, with a single simple hair at each of the lower corners. The carpus is broad, ovate, laminar, the hinder margin fringed with 10—11 unequal, plumose hairs; it is longer than the tibia (16: 13). The tibia and carpus together equal the length of the femur. The metacarpus is narrow, nearly linear, shorter than the carpus (13: 17), the posterior margin with three simple hairs. The dactylus is a little longer than half the metacarpus, pedunculated; the peduncular part is elongate, lanceolate, more than twice as long as the claw, which is feebly curved, sharp. | The fourth pair [Pl. I, fig. 14]. The femur is elongate-elliptical, very narrow at the upper end, with a long, simple hair at the lower posterior corner. The genu is short, with a plumose hair at tbe posterior margin. The tibia very broad, laminar, triangular with rounded corners, broader than long (14:9), with a plumose hair at the hinder margin and a long simple one at the anterior corner. The carpus is long and very broad, laminar, the anterior margin is straight, the under margin nearly straight, the hinder margin curved, and the upper margin excavated. It is scarcely a third longer than broad. Along the lower and hinder margins there is a row of 15 plumose hairs, the longest shorter than the breadth of the joint. The metacarpus is elongate-ovate, longer than half the carpus, with four 12 | CARL BOoVALLIUS, short, plumose hairs at the lower end. The dactylus is a little shorter than the metacarpus (8: 11), pedunculated, of the same shape as in the preceding pair. The fifth pair [PL I, fig. 15]. The femur is rounded, nearly cir- cular, a little longer than broad (13: 11), the hinder margin is quite smooth, the anterior carrymg three short hairs. The genu is short, the tibia broad, three times longer than the genu, the hinder margin feebly curved, with a short spine at the lower corner, the anterior margin straight with 3—4 spines. The carpus equals the tibia in length, and is linear, with 4—5 spines at the anterior margin. The metacarpus is longer and narrower, linear, with two. pairs of spines on the anterior, and a simple hair at the posterior margin; at each of the lower corners there is a long, straight spine. The dactylus is very long, nearly straight, sharp-pointed, not pedunculated, only a little shorter than the metacarpus (19: 23). The sizth pair [PI I, fig. 16] are longer than the fifth but of the same structure. The femur is longer than broad (29: 23), and carries a spine at the lower anterior corner. The metacarpus is quite as long as the femur, with four pairs of spines along the anterior margin, the last pair at the lower corner, two short spines at the hinder margin, and a longer one at the lower hinder corner. The dactylus is only a little shorter than the metacarpus [11: 14], straight, sharp. The seventh pair [Pl. I, fig. 17] are about a fifth shorter than the sixth; the femur is broad, laminar, posteriorly produced downwards, the projection reaching nearly to the middle of the tibia; the hinder margin is curved, smooth; the anterior margin is feebly curved, nearly straight. The genu is short; the tibia of the same form as in the two preceding pairs, but carrying only two spines at the lower corners. The carpus is of the length of the tibia, with three or four spines along the an- terior margin and two on the posterior. The metacarpus is longer and narrower, but not equalling the femur in length; it carries four single spines along the anterior margin and one on the posterior. At the lower, hinder corner there are two straight spines. The dactylus is straight, long, sharp, but does not fully equal two thirds of the length of the metacarpus (15: 24). The pleon. The segments are large, equal in length, each as long; as the sixth pereional segment. The flanks of the segments reach tole- rably deep, the under margin is rounded; they end posteriorly in a not very sharp angle. The pleon equals the first five pereional segments together in length. AMPHIPODA SYNOPIDEA. Il The pleopoda [Pl. I, fig. 19]. The peduncles are elliptical, longer than the flagella; the number of articuli in the outer flagellum of the first pair is 10, in the inner flagellum 9. The ciliæ of the flagella are pedunculated, loug, plumose; the peduncular part long, but shorter than the rest [Pl. I, fig. 20]. The urus [Pl. I, fig. 21]. The first segment is only a little longer than the second (5: 4); the last is nearly as long as the second. The urus is as long as the first three pereional segments. The surface is quite smooth. The first pair of uropoda. The peduncle is linear, reaching to the posterior margin of the last ural segment. The rami are unequal, the inner much the longest, both ending with a strong movable claw-like spine. The outer ramus is shorter than the peduncle, finely serrated along the inner margin. The inner ramus is longer than the peduncle, the inner margin smooth, carrying only one short spine at the middle and two very small at the lower corner, at the base of the great claw-like spine. The second pair. The peduncle does not reach to the posterior margin of the last segment; the rami are unequal in length, the inner the longest, both ending with short, feebly curved spines, two in each. Both rami are smooth on the outer margins and finely serrated along the inner. The third pair. The peduncle is very short, broader below; the rami are unequal in length, the outer the longest. The outer ramus is two-jointed, the terminal joint equals a third of the length of the basal joint. The outer margins of both rami are smooth, the lower parts of the imner margins carry four simple hairs in the outer ramus, three in the inner one; at the lower end of the terminal joint of the outer ramus there are two minute spines. The lower end of the inner ramus carries also two minute spines and between them two long, strong hairs. The telson is very large, triangular, obliquely truncated behind, divided beyond the middle by a longitudinal fissure. At the lower ends there are some minute spines. The telson is longer than the peduncle of the last pair of uropoda, almost as long as the last two ural segments together. Colour. Ultramarine (Dana), hyaline. ^ Length. 5—6 m.m. Hab. The tropical parts of the Atlantic. (S.M. U.M. CD.) 14 CARL BovALLIUS, 2. Synopia caraibica. N. sp. (Pl. II, fie. 30.) Diagn. Caput triangulare, longitudine latitudinem superans. Oculi parvi supplementarii, singuli, supra bases antennarum primi paris siti. Antenne primi paris quam pereion multo breviores, flagello valde setoso. Flagellum secundarium longitudine articulum primum flagelli (veri) superans. Segmentum primum pereii secundum longitudine æquans, sextum et septi- mum zequalia. Femora parium quinti, sexti et septimi pedum pereii elongato-ovata. Pedes quinti paris longissimi, sequentes longitudine decrescentes. Pedunculi pedum plei ovatı. Segmentum primum 2/7? secundo duplo longius. Telson ovatum, leviter fissum. The head is triangular, longer than broad. A small secondary eye on each side of the head, at the base of the first pair of antennæ. | The first pair of antennæ are much shorter than the pereion, the flagellum is richly provided with hairs along its whole length. The se- condary flagellum is longer than the first joint of the true flagellum. The first segment of the pereion equals the second in length; the sixth is as long as the seventh. The femora of the fifth, sixth, and seventh pairs of pereiopoda are elongate-ovate, almost pear-shaped. The fifth pair are the longest, the following decreasing. - The peduncles of the pleopoda are egg-shaped. The first segment of the urus is twice as long as the second. The telson is ovate, only a little bifid. The only specimen of this animal that I got was very damaged, being taken from the stomach of an Exocoetus. It seems to be closely allied to S. ultramarina, but is distinguished from it by comparatively good characteristics, as the setose flagellum of the first pair of antennæ, the form ef the femora of the last three pairs of pereiopoda, especially of the last, and the form of the telson. The body is arched, but not as much as in S. ultramarina. The head is proportionally much larger than in the preceding species, more obtuse; the excavation for the insertion of the first pair AMPHIPODA SYNOPIDEA. | 15 of antennæ is much deeper. The head is fully as long as the first four pereional segments. The large median eye is surrounded by 20 ocelli in an unbroken circle. The secondary eyes are separated from the median one by a longer distance than in the other species. The first joint of the first pair of antenne is almost globular, the second narrow, linear, scarcely half as long as the first, the third a little longer. The flagellum consists of five joints, the first much the longest, all richly provided with long hairs. The secondary flagellum is two-jointed. The second pair of antennæ were broken off. The pereion. The first four segments are equal, the last three a little longer, equal. The epimerals of the first and second segments are deeper than long; the following could not be examined. t The pereiopoda, as far as it could be ascertained, are very similar to those of S. ultramarina, differing only in the form of the femora of the last three pairs, and in the length of the fifth pair. The pleon. The first segment is a little longer than the second, the pleon is exactly as long as the pereion. The pleopoda. The peduncles are shorter than the flagella. The urus is as long as the first four pereional segments. The last segment is longer than the second. The first pair of uropoda reach almost to the apex of the last pair. The telson is a little longer than the peduncle of the last pair of uropoda, equalling the last ural segment in length. The fissure is scarcely a third of the length of the telson. Colour. White, with a few red spots at the lower ends of the pereional segments. Length. 5 m.m. Hab. The Caribbean Sea. (S. M.] One specimen in the stomach of a small Exocoetus, off the coast of Venezuela at the Long. of the Island of Margarita. 16 CARL BOVALLIUS, 3. Nynopia Schéeleana. N. sp. (PI. IT, fig. 22—29.) Deriv. The name in honor of Captain George von Schéele, the zealous collector of pelagie animals for the University of Upsala. Diagn. Caput triangulare, longitudine latitudinem æquans. Oculi parvi supplementari singuli, supra bases antennarum primi paris siti, Antenne primi paris quam pereion longiores; flagellum secundarium longi- tudine articulum primum flagelli (veri) haud æquans. Segmentum primum pereii secundum longitudine æquans; sextum septimo bre- vius, septimum omnium longissimum. Femora paris quinti pedum pereii ovata, femora paris sexti circularia. Peduneuli pedum plei cylindrici. Segmentum primum 27 secundo ter longius. Rami ultimi paris pedum wri inæquales, margine toto interno setis instructo. Telson latum, ovatum, in apice rotundatum. The Aead is triangular, as broad as long. A small secondary eye on each side of the head, at the base of the first pair of antenne. The first pair of antenn® are longer than the pereion; the secon- dary flagellum shorter than the first joint of the true flagellum. The first pereional segment is as long as the second; the sixth is shorter than the seventh, which is the longest. The femora of the fifth pair of pereiopoda are ovate, those of the sixth pair circular. The peduncles of the pleopoda are cylindrical. The first ural segment is three times longer than the second. The rami of the last pair of uropoda are unequal in length, fringed with hairs along the whole length of the inner margins. The telson is broad, ovate, rounded at the ends. Synopia Schéeleana is intermediate between S. ultramarina and S. gracilis, but is perhaps more allied to the last. It differs from it in the following characteristics: the supplementary eyes, the short se- condary flagellum of the first pair of antennae, the circular form of the femur of the sixth pair of pereiopoda, the length of the same pair in comparison with the seventh; the equal length of the rami of the last pair of uropoda. The differences from $S. ultramarina will be men- tioned below. AMPHIPODA SYNOPIDEA. 17 The body is not very arched, almost straight. The head is triangular seen from above, but nearly rectangular seen from the side, a little shorter than the first four pereional seg- ments. The excavation for the insertion of the antennæ is very large, deeper than half the depth of the head. The median eye is very broad, not circular; the number of peri- pherical ocelli is about thirty, those of the hinder margin are indistinct. The small secondary eyes are situated very close to the median eye. The first pair of antenne (Pl. U, fig. 23] reach quite to the anterior margin of the second pleonal segment. The last joint of the peduncle is scarcely as long as a third of the second. The flagellum consists of 16 joints, the first much the longest, as long as the four following ones to- gether, beset with long hairs; the following are totally smooth, except the last, which carries a long terminal hair. The secondary flagellum is two-jointed, shorter than the first joint of the true flagellum. The second pair of antenne [Pl. II, fig. 24] are similar in struc- ture to those of S. ultramarina, but the articuli of the flagellum are longer and more setose. The pereion. The fifth and sixth segments are equal, the seventh the longest, as long as the first two together. The epimerals (Pl. II, fig. 22] resemble very closely those of S. ultramarina. The first pair of pereiopoda (Pl. TI, fig. 25] differ from the same pair in S. ultramarina only in very unimportant details, as the carpus being proportionally longer, the plumose hairs also longer, as long as the breadth of the joint, and the dactylus shorter, equalling only two thirds of the length of the metacarpus. The second pair [PI II, fig. 26] are of the same form as m $. ultramarina, the bristles of the carpus and metacarpus are a little longer and stronger. The third pair [Pl. II, fig. 27]. The femur is shorter than the epi- meral is deep. The tibia is longer than the carpus; the tibia and car- pus together are longer than the femur. The anterior margin of the tibia is fringed with minute hairs. | The fourth pair [PI II, fig. 28]. The carpus is almost twice as long as broad; both tibia and carpus are filled witn a glandular mass, a little of which is to be seen also in the metacarpus. The metacarpus is half as long as the carpus, the hinder margin fringed with '10—12 very long, plumose hairs, longer than the joint itself. Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. 3 18 CARL BoVALLIUS, The fifth to seventh pairs are like those of S. ultramarina, dif- fering only in the form of the femora of the fifth and sixth pairs. The pleon is longer than the pereion. The peduncles of the pleopoda are cylindrical, shorter than the flagella. The urus. The first segment is three times longer than the se- cond, the third is almost twice longer than the same. The first pair of uropoda [Pl. Il, fig. 29]. The outer ramus is finely ciliated along the inner margin, with a minute spine in the middle. . The second pair. The peduncle reaches beyond the posterior mar- gin of the last segment. The outer ramus is totally smooth along both margins; the inner ramus finely ciliated, with two short spines along the inner margin. The third pair. The rami are unequal in length, the outer the longest, two-jointed; the outer margins of both rami are smooth, the inner fringed with hairs along their whole length. The telson is a little longer than the last ural segment, broadly ovate, bifid, with rounded ends, the fissure scarcely equalling half the length of the telson. Colour. Hyaline. Length. 4—6 m.m. Hab. The tropical parts of the Atlantic (U.M. S.M.). Some twenty miles East off Barbadoes (D.M., C.B.). 4. Synopia gracilis. DANA, 1852. (Pl. II, fig. 31—35, copied from Dana). Syn. 1859. Synopia gracilis. DANA. United States Exploring Expedition. Crustacea. vol. 2, p. 998, pl. 68, fig. 7 a—e. Fol. Diagn. Caput triangulare, longitudine latitudinem æquans. Oculi supplementarii desunt. Antenne primi paris quam pereion multo longiores; flagellum secundarium longitudine articulum primum flagelli (veri) æquans. Segmentum primum pereii secundo brevius, segmentum sextum et septimum æqualia. Femora parium quinti et sexti pedum pereii non rotundata, infra truncata. Pedes septimi paris pedibus sexti paris longitudine æquales. AMPHIPODA SYNOPIDEA. 19 Peduneuli pedum plei in apice truncati. Segmentum primum 2/2 secundo plus quam duplo longius. Rami ultimi paris pedum. wr? longitudine æquales. Telson obsoletum. The Aead is triangular, as broad as long. Secondary eyes are wanting. The first pair of antenne are much longer than the pereion; the secondary flagellum equals the length of the first joint of the true flagellum. The first pereional segment is shorter than the second; the sixth is as long as the seventh. The femora of the fifth and sixth pairs of pereiopoda are not rounded, but truncated below. The seventh pair equal the length of the sixth. The peduncles of the pleopoda are truncated below. The first ural segment is more than twice longer than the second. The rami of the last pair of uropoda are equal in length. Telson obsolete. Dana proposed the above quoted name for the animal, but he thought that it might possibly prove to be the male of S. ultramarina. As I have got males among the specimens, which I have identified with Da- na's S. ultramarina, I must retain the name of Dana, allowing that the animals are closely allied. »The body is more slender than in S. ultramarina, and has no convexity along the back.» »The excavation in the lower part of the head, from which the antenne proceed is very large, being as broad as the part af the head immediately above.» »The superior antennæ are sparingly shorter than the body; fla- gellum of the inferior pair scabrous.» Colour. »More or less entirely ultramarine.» »The blue colour was deepest along the venter. The four anterior legs and the bases of the superior antenne had the same rich blue colour.» Length, 6 m.m. Hab. The Atlantic: »Lat. 8°--12° S. and Long. 11°—14°15’ W:; also Lat. 4°—7° S. and Long. 21°—25° W.» 20 CARL BoVALLIUS, 5. Synopia angustifrons. DANA, 1852. (Pl. II, fig. 36—39, copied from Dana). Syn. 1852. Synopia angustifrons. DANA. —— United States Exploring Expedi- i tion. Crustacea. vol. 2, p. 998, pl. 68, fig. 8 a—d. Fol. 1862. 3 m 3 SPENCE Barr. Catalogue of the specimens of Amphipodous Crustacea in of the collection of the British Museum. p. 342, pl. 54, fig. 2. Diagn. Caput angustum, triangulare, longius quam latius. Oculi supplementarii desunt. | Antenne primi paris quam pereion multo breviores; flagellum secundarium longitudine articulum primum flagelli (veri) superans. Segmentum primum pereii secundo brevius, segmentum sextum et septimum sequalia. Femora paris quinti pedum pere? angusta, rectangularia, femora paris sexti duplo latiora, infra truncata; pedes septimi paris pedibus sexti breviores. Peduneuli pedum plei infra lati, truncati. Segmentum primum 27% secundo paulo longius. The head is narrow, triangular, longer than broad. Secondary eyes are wanting. The first pair of antenne are much shorter than the pereion; the secondary flagellum is longer than the first Joint of the true flagellum. The first pereional segment is shorter than the second; the sixth is as long as the seventh. The femora of the fifth pair of pereiopoda are narrow, rectangu- lar, those of the sixth pair twice as broad, truncated below; the seventh pair are shorter than the sixth. The peduncles of the pleopoda are broad at the lower ends, truncate. The first wral segment is only a little longer than the second. The sides of the head »converging forward at an angle of 40—50"». »The number of ocelli is between 40 and 50.» The first pair of antenne [Pl. IL, fig. 38] reach to the anterior margin of the fifth pereional segment, the true »flagellum is five-jointed», the secondary flagellum »three-jointed». The second pair of antenne reach beyond the anterior margin of the last pleonal segment. »The flagellum is ten-jointed, joints slender, cylindrical». AMPHIPODA SYNOPIDEA. 21 The second pair of pereiopoda [PI II, fig. 39] are »slender, the joints cylindrical». The femur of the seventh pair vis similar to that of S. ultramarina». Colour. »Intense blue, with a barely perceptible tinge of red.» Length. 4 m.m. Hab. The Pacific »Lat. 18° S. and Long. 122° W.» 6. Synopia orientalis. R. KOSSMANN, 1880. Syn. 1880. Synopia orientalis. R. KOSSMANN. Zool. Ergebnisse e. im Auftr. der K. Acad. der Wiss. zu Berlin ausgef. Reise in die Küstengebiete des Rothen Meeres. vol. 2, p. 137, pl. 15, fig. 11—13. Fol. "The head is not produced anteriorly over the bases of the an- tennæ, vertically truncated. The median eye is large occupying the whole length of the head. Both pairs of antenne are longer than the body. The first joint ' of the flagellum of the first pair is very long. The secondary flagellum is three-(?)jointed. The second pair of antennæ are longer than the first. The tibia and carpus of the third pair of pereiopoda are stronger and stouter than those of S. ultramarina. The dactylus is pedunculated. The tibia of the fourth pair is shorter than half the carpus. The dac- tylus is long, not pedunculated. »The other characters agree with those of Synopia ultramarina, Dana.» Length, 3 m.m. Hab. The Red Sea. 22 Syn. CARL BovALLıus, The second Family. TRISCHIZOSTOMATIDE. G. O. SARS. 1860. Prostomate. A. BOECK. Forhandl. ved de Skandinaviske Natur- forskeres 8:de Möde. p. 637. 1865. Trischizostomatina. W. LILLJEBORG. »Bidrag till kännedomen om under- familjen Lysianissina inom underord- ningen Amphipoda bland kräftdjuren». p. 9. in Upsala Universitets Ärsskrift 1865. Matematik och Naturvetenskap. »On the Lysianassa magellanica», etc. p. 17, in Nova Acta Reg. Soc. Se. Upsaliensis. Ser. III, vol. VI. 1870. Prostomate. A. BOECK. »Crustacea amphipoda borealia et arc- tica». p. 10. in Christ. Vidensk. Selsk. Forhandlinger for 1870. 1872. x 3 De skandinaviske og arktiske Amphi- poder. p. 95. 4:to. 1882. Trischizostomide. G. ©. SARS. »Oversigt af Norges Crustaceer», etc. I. in Christ. Vidensk. Selsk. Forhandlin- ger 1882, N:o 18. p. 20. Diagn. The head triangular, not tumid. The eyes large, occupying the sides of the head, distinetly faceted. The mandibles styliform, with a strong three-jointed palp. The mazillipeds coalesced along the middle, forming a gouge-like operculum for the mouth-organs, carrying a four-jointed palp. The antenne are fixed on the under-side of the head. The second pair of antennæ like those of the Gammarids. The seventh pair of pereiopoda not transformed. The wropoda like those of the Hyperids. The telson simple. Only one genus Trischizostoma, A. Borck. The young ones of Trischizostoma Raschi show an interesting feature pointing to their relationship with the preceding family, in the exterior ramus of the last pair of uropoda being bi-articulate and the telson cleft or rather in- cised to less than a fifth of its length. These characteristics are totally changed in the adult animal. In the large epimerals of the second to fourth pereional segments the animals belonging to this family show another resemblance to the Synopidæ, a feature which reappeares in the family Hyperiopsidæ, but in a lower degree. AMPHIPODA SYNOPIDEA. 23 Gen. 1. Trischizostoma. A. BOECK, 1860. Syn. 1860. Trischizostoma. A. BOECK. —— Forhandlinger ved de Skand. Na- turforskeres 8:de Möde. p. 637. 1865. ^ W. LILLJEBORG. »Bidrag till kännedomen om un- derfamiljen Lysianassina inom underordningen Amphipoda bland kräftdjuren». p. 9, in Upsala Uni- versitets Ärsskrift, 1865. Mate- matik och Naturvetenskap. 5 4 a » »On the Lysianassa magellanica», etc. p. 17, in Nova Acta Reg. Soc. Sc. Upsaliensis, Ser. III, vol. VI. > A. Bock »Crustacea borealia et arctica». p- 10. in Christ. Videnskabs Selsk. Forhandlinger for 1870. 1872. a 5 —— De Skandinaviske og Arktiske Amphipoder. p. 96. 4:to. 1870. x Diagn. Corpus latum, non compressum. Caput latum, triangulatum, ante in rostrum latum, crassum, in apice rotunda- tum, productum. Oculi grandes, in medio capitis non confluentes, ocellis magnis. Antenne primi paris flagello multi-articulato instructæ, articulum primum fla- gelli crassum, elongatum. Pedes pere; primi paris metacarpo permagno, inflato, semicirculari; dactylo in angulo inferiore posteriore affixo. Pedes pereii quarti paris tibia elongata, valde dilatata. Pedes trium parium ultimorum dactylis modicis, robustis. Pedes wri ultimi paris ramis lanceolatis, integris. Telson magnum. The body is broad, not very compressed. The head is broad, triangular anteriorly produced into a broad, thick rostrum, rounded at the tip. The eyes are large, not coalesced in the middle of the head, with distinct large ocelli. The first pair of antenne with a multi-articulate flagellum, the first joint of the flagellum thick and long. The first pair of pereiopoda have a very large, tumid, semicircular metacarpus, the dactylus is articulated against the hinder lower corner of the metacarpus. The fourth pair with the tibia very broad and long. The last three pairs with robust, but not very long dactyli. The last pair of uropoda with the exterior rami lanceolate, not bi-articulate. The telson is large. Only one species is hitherto known. al 24 CARL BovALLIUS, Trischizostoma Raschii. A. BOECK, 1860. Syn. 1860. Trischizostoma Raschii. A. BOECK. Forhandl. ved de Skandinaviske Natur- forskeres 8:de Möde. p. 637. 1870. » $ 2 »Crustacea amphipoda borealia et arctica». p. 11. in Christ. Vidensk. Selsk. For- handlinger for 1870. 1872. D 5 5 De skandinaviske og arktiske Amphipo- der. p. 97. 4:to. | Diagn. Caput cum rostro segmento primo pereii brevius. Antennæ primi paris flagello decem-articulato, articulo primo sequentibus lon- gitudine æquante. Flagellum secundarium tri-articulatum. Genu paris secundi pedum pereii perlongum, longitudine carpum superans; dactylo minimo. Tibia paris quarti longitudinem femoris æquans. Epimera segmentorum secundi, tertii et quarti permagna, epimerum segmenti secundi maximum, triangulatum. 4 Pedes uri secundi paris apicem ultimi paris attingentes. Telson rotundatum, pedunculo pedum uri. ultimi paris longius. The Aead with the rostrum shorter than the first pereional segment. The flagellum of the first pair of antenne ten-jointed, the first joint as long as the following together. The secondary flagellum is three-jointed. The genu of the second pair of pereiopoda is very long, longer than the carpus; the dactylus is very small. The tibia of the fourth pair equals the length of the femur. The epimerals of the second, third, and fourth segments are very large, that of the second segment is the largest, triangular. The second pair of uropoda reach to the end of the third pair. The telson is rounded, longer than the peduncle of the last pair of uropoda. The description of Bogck is not quite accurate; it seems that he has taken some characteristics from the adult animal and others from very young ones; the drawings given by him do not always agree with his description; on this account it seems convenient to give here also figures of some details of a younger specimen for comparison with the same organs in the adult animal. The specimens described here were taken by me at »Tjöttö», Northern Norway, from a depth of 80 fathoms July 1871, and in »Hardanger fjord» south-western coast of Norway, July 1880, AMPHIPODA SYNOPIDEA. 25 The habitus of the animal resembles a Lysianassa, the dorsal side of the body being broad and even, withont keel; the surface of the body is smooth and hard as if polished. The adult female. The head is much deeper than the pereion, broad, smooth; the rostrum is very broad at the base, slightly tapering towards the end, the apex broadly rounded. The head with the rostrum is as long as deep, and a little shorter than the first pereional segment. The insertion for the antennæ on the under-side of the head, at the base of the rostrum, pointing to the case of the Oxycephalidæ. The eyes occupy almost the whole sides of the head, separated from one another only by a very narrow strip of the front; they con- sist each of large ocelli, ranged in 18 longitudinal rows, 9 in the upper- most row and 3 in the undermost one, in all about 100 ocelli in each eye. The first pair of antenne [Pl. HE, fig. 42] are a third longer than the head. The first joint of the peduncle is very thick and long, the second very short, the third twice as long as the second. The flagellum is 10-jointed; the first joint is as thick at the base as the last peduncular joint, and is almost as long as all the following joints together (13: 15), smooth, tapering anteriorly. The two following joints are short, equal, a little narrower than the apex of the first joint; the last seven joints are shorter and narrower, tapering towards the end, without hairs or bristles. The secondary flagellum is three-jointed, almost as long as the first joint of the ordinary flagellum; its first joint is very long and thick, the two terminal very minute, carrying some minute hairs. The second pair of antenne (Pl. III, fig. 43] are much longer than the first pair, reaching, if bent backwards, beyond the anterior margin of the fourth pereional segment. The first joint of the peduncle is stout and thick, projecting downwards into a short, round process, forming the opening of a cavity in the joint; I suppose that the organ can be interpreted either as an auditory cavity, as the lower, circular surface of the process seems to be closed by a thin membrane, or as a secret- ory gland. The dissection of the organ gives more probability to the latter supposition, because the process is filled with a granular mass and only a few very minute hairs are to be seen at the bottom of the joint. The second and third joints are very short, but broad; the fourth is the longest, broader than the fifth, carrying a single Nova Acta Reg. Soc. Se. Ups. Ser. III. 4 26 CARL BOVALLIUS, plumose hair at the lower hinder corner. The fifth joint carries some minute hairs along the anterior margin, and at the lower end. The flagellum is a third longer than the peduncle, the first joint is the longest, about half as long as the last joint of the peduncle, the follo- wing are short, tapering towards the end. The mouth-organs are transformed into a projecting tube, forming a powerful boring and sucking instrument. The labrum [Pl. III, fig. 44] forms a long, triangular, open channel, bifid at the lower end, with sharp, tooth-shaped points, exca- vated at the base to afford place for the mandibular palps. The mandibles [Pl. III, fig. 45] consist of a broad, strong basal portion, projecting into a long, single, sharp-pointed, styliform process; at the base of the process it carries a large, stout palp; the first joint of the palp is very short but broad; the second very long, elongate- ovate, with an oblique row of long, simple hairs from the middle to the upper end; the third joint is a little shorter than the second, bor- dered by long hairs along the inner margin. The first pair of maxillæ [PI III, fig. 46] have the outer lamina reduced, the inner elongate, with four strong teeth at the apex. The second pair of maxillæ [PI UI, fig. 47] with both laminæ elongate, narrow, carrying minute teeth at the ends. The maxillipeds [Pl. III, fig. 48] are coalesced into a gouge-like channel, forming together with the labrum the walls of the tube; the two first joints of the right maxilliped are coalesced with the corre- sponding joints of the left one, the inner laminæ are very narrow, concealed by the outer, which are large, hollowed, placed close to one another. The palp is four-jointed, as usual, the first joint short, the second, twice longer, equalling the third, the fourth is the longest. The second and third carry long hairs at the exterior ends. The pereion. The first segment is long, the longest of all, equal- ling the last two ones together in length, the second to fifth segments are equal, the hinder corners feebly rounded. At the dorsal side of the sixth and seventh segments there is a slight ovate excavation. The surface is hard and smooth, white as ivory. The segments are a little convex longitudinally, distinctly separated from one another; the first is somewhat higher than the others. The epimerals [Pl. III, fig. 41] are well developed, that of the first segment is long but not very deep, triangular, partly concealed by the following, which is enormous in size, triangular, with the upper ÄMPHIPODA SYNOPIDEA. 27 corner truncated, as long as the first two pereional segments. The epimeral of the third segment is as long as the segment, but twice as deep, rounded at the anterior margin, straight at the binder. That of the fourth segment is fully as long as the segment, the anterior margin rounded, the inferior straight, the lower hinder corner truncate, and the hinder margin deeply excavated. The epimeral of the fifth segment is longer than the segment and longer than deep, with ob- tusely rounded corners. The epimerals of the sixth and seventh seg- ments are smaller, not so deep as the preceding, scarcely longer than the corresponding segments, with feebly rounded corners. The branchial sacks are very large, thin, showing very broad white crests or bands crossing each other at acute angles. They are fixed at the bases of the second to seventh pairs of pereiopoda. The ovitectrices [Pl. III, fig. 49] are shorter than the branchial sacks, lanceolate, four on each side. The first pair of pereiopoda [Pl. III, fig. 50] are enormously deve- loped, and characterize the animal at once. The femur is long and narrow, slightly bent at both ends; the genu is tolerably long and stout; the tibia is shorter; the carpus a little longer, but transformed, and turned round backwards, pressed against the metacarpus with the whole length of the joint, thus turning round the metacarpus so that the original anterior corner seems to be the posterior. The metacarpus is globularly inflated, bordered by sharp, recurved teeth along the under margin, against which the dactylus impinges; the anterior corner is pro- vided with five tooth-shaped tubercles and two movable, strong bristles. The dactylus articulates against the apparently hinder corner of the me- tacarpus, it is quite as long as the underside of the metacarpus, feebly curved, without teeth or serrations. The hand thus forms a most po- werful instrument for holding fast the animal to the body of its host, the animal probably living as ecto-parasite on sharks, and other larger fishes, principally from greater depths. The second pair [Pl. Ill, fig. 51]. The femur is long, smooth, broader at the lower end; the genu is of an unusual length, a little shorter than the femur and longer than the carpus; the tibia equals half the length of the femur; the carpus is longer, richly beset with hairs; the metacarpus is short, broadly triangular, surrounded with hairs. The very small dactylusis articulated at the middle of the lower margin of the underside of the metacarpus, not as usual at the anterior corner. The part of the margin, against which the dactylus impinges, is denticulated, 28 CARL BOovALLIUS, with rounded, minute teeth, and provided with stout, straight bristles of an- other kind than those bordering the rest of the metacarpus [PL III, fig. 52]. The third pair [Pl. III, fig. 53]. The femur is tolerably broad; the genu short; the tibia very long, broad, with some short spines at the hinder lower corner. The carpus is ovate, short, scarcely half as long as the femur. The metacarpus is long, as long as the tibia, narrow, finely serrated along the hinder margin. The dactylus equals a third of the length of the metacarpus; it is not very curved, finely serrated along the hinder margin. The fourth pair (Pl. Ill, fig. 54]. The femur is longer than broad, smooth; the genu is short; the tibia is long and unusually broad, broader than half its length (9: 15), with some minute spines along the hinder margin, pointing to the state in Hyperiopsis; the tibia equals the length of the femur. The carpus is ovate, half as long as the tibia. The metacarpus and dactylus are similar to those of the preceding pair, the daetylus only a little longer [Pl. III, fig. 55]. The fifth pair [PL III, fig. 56]. The femur is broad, laminar, the hinder part deeply produced downwards, the hinder margin straight; the genu small; the tibia broad, provided with minute spines along the anterior and posterior margins; the carpus is only a little shorter than the tibia, serrated at the anterior margin, with two small spines. The metacarpus is as long as the carpus; the dactylus longer than half the metacarpus, both serrated along the anterior margins. The sivth pair [PL III, fig. 57). The femur is broad, laminar, the hinder part not so deeply produced as in the preceding pair; the an- terior and posterior margins rounded; at the lower anterior corner there are some strong bristles. The tibia is narrower than in the preceding pair, with the same armature. The carpus is as long as the tibia; the metacarpus a little shorter; the dactylus half as long as the preced- joint; all three joints serrated along the anterior margins. The seventh pair [Pl. IN, fig. 58] are a little longer than the fifth and sixth pairs; the femur has the anterior margin straight; the follow- ing joints are similar to those of the sixth pair. The pleon. The segments are large, subequal, tolerably deep; the flanks of the segments are rounded, with a slight angulation inferiorly. The pleon is as long as the first four segments of the pereion; the sur- face 1s smooth and hard as in the pereion. The pleopoda [Pl. III, fig. 59] consist of a thick peduncle and articulated flagella, bordered with long, plumose hairs, The Ing = 1 two long, AMPHIPODA SYNOPIDEA. 29 flagella are longer than the peduncles. The flagellum of the first pair consists 17 Joints. The urus [Pl. III. fig. 60] is shorter than the first two pereional segments, and also shorter than the first two pleonal segments. At the dorsal side of the first segments there is a deep excavation for the re- ception of the hinder margin of the last pleonal segment, when the body is stretched out. The second and third segments are free, not coa- lesced, the third longer than the second. The first pair of uropoda reach to the ends of the peduncles of the last pair; the rami are longer than the peduncle; the outer ramus is slightly serrated along the outer margin; the inner ramus smooth, a little longer; both broadlv lanceolate. The second pair reach as far as the third pair; the rami are nar- rower and more pointed than in the preceding pair, smooth, a little longer than the peduncle. The third pair are nearly as long as the two last ural segments, the rami are more than twice longer than the peduncle, lanceolate, smooth. The telson is almost cireular, longer than the peduncle of the last pair, with the margins smooth. Length 22 m.m. The young male. (Pl. IIT, fig. 61—67). The specimens examined were probably just out from the incuba- tory pouch of the mother; they present some interesting differences, which will be shortly mentioned below. Some of these characteristics point decidedly to the family Synopidæ. The head is longer than the first pereional segment. The eyes are distinctly faceted, but without the brown pigment. The first pair of antenne [PI III, fig. 62] are nearly twice as long as the head, the flagellum four-jointed, the secondary flagellum two-jointed. The second pair of antenne (Pl. II, fig. 63] have only fourjoints in the flagellum, the first joint very long. The mouth-organs are very similar to those of the adult animal, but the palp of the mandibles wants hairs, and the teeth at the ends of the maxillæ are but feebly developed, the laminæ and the palp of 30 CARL BovALLiUS, the maxillipeds are not ciliated, quite smooth; the inner laminæ are more distinct than in the adult animal. The pereion. The first segment is shorter than the sixth and se- venth together. The surface of the pereion shows the insertion of the muscles, and is a little granular. The epimerals [Pl. III, fig. 61] are smaller than in the adult animal. The first pair of pereiopoda |Pl. II, fig. 64] are proportionally larger, and the carpus not transformed as in the adult animal; the meta- carpus with the anterior angle directed forwards as usual, and thus the dactylus articulating in its ordinary place; the lower margin of the meta- carpus shows only a few very minute teeth; the dactylus is shorter than the lower margin of the metacarpus. The second pair [Pl. III, fig. 65]. The genu is shorter than half the femur; the metacarpus is nearly ovate, and the dactylus pro- portionally longer. The third and fourth pairs [PI III, fig. 66] have the tibia shorter and not so much dilated as in the adult animal. The fifth, sixth, and seventh pairs have the femora very narrow and the following joints smooth, not serrated. The pleon is longer than the first four pereional segments. The pleopoda carry pointed flagella; the peduncles are very long. The urus [Pl. III, fig. 67] is as long as the first two pereional segments, and nearly as long as the first two pleonal ones. The ex- cavation at the dorsal side of the first segment is very distinct; the first segment is as long as the two following together. The third segment is only a little longer than the second. The first pair of uropoda with the rami narrower, without serra- tions; at the lower end of the outer ramus there 1s a small notch, indicat- ing an earlier division or articulation of the ramus. The same occurs in the second pair. The third pair do not reach beyond the tips of the second pair; the rami are scarcely twice longer than the peduncle. The outer ramus consists of two joints, as in Synopia, the terminal joint equals a third of the length of the basal joint. The inner ramus is undivided, smooth. The telson is broad, not rounded, deeply excavated, nearly bifid at the middle of the posterior margin. Length. 5 m.m. Colour. White as ivory; the eyes dark brown. AMPHIPODA SYNOPIDEA. 31 Hab. The Arctic Sea, the North Atlantic. The animal was found for the first time at »Havbroen», a bank, 150—300 fathoms deep, some twenty miles off the west coast of Norway, by Professor Rasch, of the Christiania University; later at »Throndhiemsfjord», more to the north on the same coast, by Conservator Storm. This specimen was parasite on a shark. In the year 1880 I found some specimens in »Hardangerfjord», at a depth of 250 fathoms, parasites on, or in com- pany with, an Asterias. Some years before I had got about twenty young specimens at »Tjôtto», on the west coast of Norway, some twenty miles south of the polar circle. A very young one was also taken by A. Borck in »Christianiafjord», the south coast of Norway, at a depth of 60 fathoms. I am also informed that some specimens of the animal were captured at the west coast of Novaja-Zemlja by Captain Collin. (S.M., U.M., D.M., N.M., CB.). The third family. II YP ERIOPSID X. Diagn. The head large, globular, tumid. The eges large, filling the sides of the head. The mandibles with a three-jointed palp. The mazxillipeds? The first pair of antenne are fixed at the lower anterior corner of the head; the second pair are fixed on the under-side of the head; they are few-jointed, not angulated. The seventh pair of pereiopoda transformed. The two first pairs of uropoda are two-jointed, not bi-ramous, the last pair bi- ramous. The Zelson is simple, very minute. Genus 1. Hyperiopsis. G. O. SARS, 1885. Syn. 1885. Ayperiopsis. G. O. SARS. The Norwegian North Atlantic Expedition 1876 — 1878. Zoology. Crustacea, I, p. 231. Fol. Diagn. Carpus latum. Caput globulare, tumidum. Oculi grandes, imperfecti. Antenne primi paris flagello multi-articulato, articulo primo valde elongato, setoso, Pedes pereii primi et secundi paris simplices non subcheliformes, pedes tertii et quarti paris tibiis elongatis lamellatis, instructi; pedes pereii paris ultimi transformati, filiformes. Pedes wri ultimi paris ramis lanceolatis. Telson minimum. 32 CARL BovaLLIUs, The body is very broad. The head is globular, tumid. The eyes are large, but imperfectly developed. The first pair of antenne with a multi-articulate flagellum; the first joint of the flagellum very long, beset with long hairs. The two first pairs of pereiopoda are simple, not subcheliform; the two succeeding pairs with the tibia very long, lamelliform; the last pair transformed, filiform. The last pair of uropoda with lanceolate rami. The telson is minute. Only one species is known. 1. Hyperiopsis Voeringii. G. O. SARS, 1885. (Pl. II, fig. 40, copied from G. O. Sars.) Syn. 1885. Hyperiopsis Voeringü. G. O. SARS. The Norwegian North Atlantic Expe- dition 1876—1878. Zoology. Crusta- cea, I, p. 231. Fol. Diagn. Corpus leve. Caput margine anteriore arcuato, tubereulo parvo supra bases antennarum primi paris instructo. Antenne primi paris flagello XII—XlIII-artieulato, articulo primo sequentibus breviore. Flagellum secundarium quattuor-articulatum. Tibiæ parium tertii et quarti peduwm pereii valde elongate, dilatatæ, remi- formes. Epimera segmentorum quattuor priorum magna, subæqualia. Rami paris ultimi pedum wi pedunculo longitudine æquales. The body 1s smooth. The Aead with the anterior margin evenly arched, with a slight tubereular projection over the base of the first pair of antenna. The first pair of antenne with a 12—13-articulated flagellum; the first joint shorter than the following together. The secondary flagel- lum is four-jointed. The tibiæ of the third and fourth pairs of pereiopoda are very elongate, dilated, oar-shaped. The epimerals of the first four pereional segments are large, subequal. The rami of the last pair of uropoda equal the length of the peduncle. AMPHIPODA SYNOPIDEA. 33 As I have not got any specimen at my disposal for examination, the above quoted characteristics are extracted from the description of Professor Sars (1. c.); for further particulars I refer to his detailed de- scription, mentioning here only some few important facts. The eyes are without any trace of refractive elements or distinctly developed pigment. The secondary flagellum of the first pair of antenne is about as long as the first joint of the true flagellum; its first joint is the longest. The second pair of antenne are shorter and more slender than the first, the flagellum is shorter than the peduncle. The femora of the last three pairs of pereiopoda are slender, not lamelliform; the following part of the last pair is very elongate. The first two pairs of uropoda are long, slender, two-articulate. This is a very peculiar form of uropoda, not occurring, as far as I know, in the tribe of Amphipoda Hyperiidea. Length. 11 m.m. Hab. The North Atlantic. »One example of this remarkable Amphipod was taken, on the first cruise of the Expedition, off the Norwegian coast (Stat. 54)1) at a depth of 600 fathoms. Another (defective) specimen was subsequently extracted from the stomach of the remarkable deep-sea fish, Rhodich- thys regina, CoLLETT, brought up at Stat. 297 5, from a depth of 1280 fathoms.» (G. O. Sars le. p. 233). 1) About Lat. 64°54’ North and Long. 3°50’ East from Greenwich. 2) About Lat. 71°50’ North and Long. 5°30’ East from Greenwich. Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. 5 bo no no bo E co n2 Qu EXPLANATION OF THE PLATES. JBL IE Synopia ultramarina. Dana. The animal seen from the side. ©. (16/,). One of the first pair of antennæ. d. (32/,). . » » » second pair of antenne. g. (CN The secondary flagellum of the first pair of antenne. g. (99/j). A piece of the labrum. 9. (%8/,). The right mandible. (9%/,). A piece of the surface of the molar tubercle of the mandible. (38%/,). A bifid spine from the excavation of the mandible. (280/). The right one of the first pair of maxillæ. (98/,). The left one of the second pair of maxille. (9%/,). A spine from the same. (??9/). The left maxilliped. (%6/,). One of the first pair of pereiopoda. (48/,). 5 9 » imme DE» » (#8/,). > » » fourth > » » ES » >» » fifth > » » (38/ 1): 5 > 3» ud » » » (E 5/1): » -» » seventh » » » (SAY) An ovitectrix from the fifth segment. (#8/,). One of the first pair of pleopoda. (#8/;). A hair from the preceding. (250/,). The urus. (48/): JPA, JU, Synopia Schéeleana. N. sp. d. The animal seen from the side. (16/,). One of the first pair of antennæ, (32/,). » » » second » » » (32/1): 5. 5 ims » » pereiopoda. (13/). Fig. 26. SEE » 28. » 29. Fig. 30. Fig. 31 5 SB > BB DESCUTS ) "RU Fig. 36. S BiG » 38. » 39. Fig. 40. Fig. 41. » 42. > 42. » 44. » 45. » 40. » 47, » 48. > 49. > 50. 51. » 52. 30759. One of the second pair of pereiopoda. (33/,). » » » third DE S > (88/1). » » » fourth > > > (8/1): The urus. (48/,). Synopia caraibica. N. sp. g. The head of the animal from the side. (16/,). Synopia gracilis. Dana. The head from above. One of the first pair of antenne. DE » » uropoda. The last pair of » The animal seen from the side. | copied from Dana. Synopia angustifrons. Dana. The animal seen from the side. The head from above. One of the first pair of antennæ. » » » second » » ie] copied from Dana. Hyperiopsis Voeringü. G. O. Sars. The animal seen from the side (copied from G. O. Sars). Jed. WoL Trischixostoma Raschü. A. Boeck. The adult female. The animal seen from the side. (/,). One of the first pair of antenne. (12/,). > » » second » ,» » (2/,). The labrum. (3?/,). The left mandible. (32/,). One of the first pair of maxille. (?/,). » > » second » » » (324). The maxillipeds. (3?/,). An ovitectrix from the fourth segment. (1?/,)- One of the first pair of pereiopoda. (1?/,). >» » » second » » » (2/9). The dactylus of the preceding. (35/,). One of the third pair of pereiopoda. (!?/). One of the fourth pair of pereiopoda. (12/5). The last joints of the preceding. (33/7) One of the fifth pair of pereiopoda. (12/,). » » sixth 5e » ( 1 2 1 ) : > » seventh » » » in): > first » » pleopoda. (15/;). urus. (8/,). The Young male. animal seen from the side. (11/,). of the first pair of antenne. (5/,). » » second » » » (35/3). » » first » » pereiopoda. (35/). » » second » » > (35/4). » 3» fourth » 5 » (3 Ji 1): urus. (40/;). ckhokn ter) Sto me rac Jath WY ochiacnt Ur West Oy Sr al TAT Qi x} A aris] T A M. Westergren del. in. W. Schlachter, Stockholm, PFLANZENBIOLOGISCHE STUDIEN AXEL N. LUNDSTRÖM II DIE ANPASSUNGEN DER PFLANZEN AN THIERE. MIT VIER TAFELN. (DER K. GESELLSCHAFT DER WISSENSCHAFTEN ZU UPSALA MITGETHEILT AM 22 SEPT. 1886) UPSALA 1887 DRUCK DER AKADEMISCHEN BUCHDRUCKEREI EDV. BERLING. D E LAN " 1066 64 Leer dee NOT tt 28 SARA ENS d J (a te” Dy u INHALTSÖBERSICHT. Seite alleine u lee ne RE M Ree ica ee M ors coa fatal I. Von Domatien. Kap. 1. Domatienführende Pflanzen . Tilia europæa L. Api) loin tne Gees tdns ide udo ceoe NT TO en a fan onde Sa To oer tow paca. "EET S eR NN EN OCR CO EI nus on on tan VIOL d oe noo Ome GS x uc 0 6m all WonviluswAwellanas Tu uae eA dase cR era Meg were el QUGRONS: ene bes "ol Te 6 € Sho Le lPephoswsu chplmodes (pmo 2» 0 6 o s o s e € 6 o c o ns Jg (inmosmadiBaueuauasndl xcd uec Coffeamarabr cali ME CT CENSET. Mec cS RC Td Planes AMENS dn. 5 5 0-19 oo 6 6 4 4 m 2: 8 -w 9-9 xw ale) iBlcegcanpussdentatrsmVinh] M GS of 4 of 6) 6 6 5 5 oo 6 o 6 wll iors chocs Walk I dd o I o o 09 6 « d 6 0 6 o o 0 a 2H TES TE Gey Mee NE Roe A RIPE abe MCI Ur Ls, Eve gs Ionrcena eX ylesteum lino ps ne NNUS ey AT x Uso sae tls oe ee NET CE aline RME TA MEN EE EEE NET ATA CALLS OCC YEN TALS ils y 0, ¢ 0 © 6 6 98 5 p 5 9 9 e o v 29 Schinus spec.. . . COD ON ene come EUR SE Eugenia (Jambosa) MURUS Wendl. Verzeichniss domatienführender Pflanzen, familienweise geordnet: COMPOSITE M D TRU Titec. De SUR UN. FA m od T. Men IL DIA CE EN M Mcr A d E P LM IAM Ze volut RDS (Vapmifoliacec d Ea 2n kin Re tk cs, ics wae te en, heey ERE RIO IO ANC ee IMEC, RE IE SES iba Rage Ae SD Asclepiadacee de. vy ca! ron OEM EHE ce hole E Se 38 Apocynaceæ . . a ale TR Peo Ae CE gh yeas | ene Sine Noe IE or Me Yate) Loganiacee (incl. Büyehnes) pA ee i EAE cR CaL AER ro ST OD) DA DOTE CE cc mun SE Boxe Se Nee ER 210) OléaceædGncl Jasmine) sk. MENT ok 9 me a ee ee dO) Mystaccc NE CT eh ee soe Vay Fo bes More RS losses 1 BG aes eee ae M eae RE mere AR ires to 7D: Seite Rhamhüaees 2 2 GR CE RS t9 92 79 990 9 T2 E RR NETS Aquitoliaced: NC ee PETER ÅCETACET wo as 4) el 9 se eae oe Se ee Anacardiaces.. u u$ 5879 0S LU Ee es) em Blxaeei- 1.56 oe 7o d) eee NON Rb RE Macnoliace® .° 2 7^ + sh tee EO EL 399. ee Tiliaces: u. We cel a ee et ys... \c; TU III on EU les + eo © o UE Ulmaceæ . . s ÅR w^ 9 7 € 0 dé Ces 87 TREE RE LU Cupuliferæ (Bero Conte ee). A 5t Haimamelidacéæ ^ «= 8 Mc 9. 08 pO 7); Platanaeer 6 = 0. o € ey ee 2 612939 2 NORTE ERR IMAGES à o o 5 5 6 4 © 6 S321) XE d s aos 53 (Marcgraviaceæ, Mimosaceæ, Öhrysobalanem, Celastraceze) MET: Die Haupttypen der Domatien cC Kap. II. Von der Natur der Domatien und deren Bedeutung für die Pflanze . 56 Bedeutuneade mt Domatien 5 5 6 56 & 5 © oO ec à BE Vergleich zwischen den Acarodomatien und den Milben allen "M5. Of SymbiotischewBildungengbeisdengPnanzen 5 5 5 5 ao 6 8 o 9 es yw OO 2. Ueber einige verkleidete Friichte und myrmecophile Pflanzen. Calendula 2e ou ee RE Dimorphotheca « = = + au. we NN OUS ace Melampytum . ss « 4 9 1 5 3-7 (BON ES selec EE Populus. tremula. 2. er ONA Viela .7 27.559 ee ee > > Erklärung der Abbildungen «+ 2 os SA Berichtigungen, S. 8, Zeile 26 u. S. 9, Z. 32 vepallidus statt repallidus S. 14, » 27 ausser unter den statt mit Ausnahme der S. 69, » 4 und !1, S. 71, Z. 8 Myrmecodomatien statt Myrmicodomatien. S. 69, » 10 Myrmecodia statt Myrmicoda Die ganze Lebensweise der Gewächse beruht auf Anpassungsverhàltnissen, und die morpholo- gische Ausbildung der Organe wird erst unter dem Gesichtspunkt der Anpassung verständlich. WIESNER. » EE. den vielen Factoren, in welche die Einwirkungen der Aussenwelt zerlegt werden können», sagt DE Bary, ') »sind die Einwirkungen ungleich- namiger Organismen auf einander ein besonders hervorragender; gegen- seitige Anpassungen in besonders hohem Maasse Form und Gewohnheit bestimmend. Die Gestaltung und Einrichtung bienenbesuchter Blumen und der Körperbau ihrer Besucher, ...... und tausend ähnliche Verhält- nisse werden aus gegenseitiger Anpassung, und nur aus dieser verständlich». Diese Wechselbeziehungen zwischen differenten Organismen sind wahrlich wunderbar. Sie treten öfters als Genossenschaftsverhältnisse hervor, welche unseren Gedanken von dem bellum omnium inter omnes, der ja sonst in der Natur überall so grell hervorleuchtet, hinweg auf die Harmonie und den inneren Zusammenhang leiten, die sich ebenfalls in der reichen Mannigfaltigkeit der Schöpfung offenbaren. Es liegt der Biologie ob die hierher gehörenden Fragen zu erle- digen. Unter den biologischen Forschungsgebieten, welche von CHARLES Darwın dem Scepter der Intelligenz unterworfen worden, ist zweifelsohne seine Darlegung der vielen Beziehungen zwischen der Thierwelt und der Pflanzenwelt eins der hervorragendsten. Durch einen Zufall kam ich vor etwa sechs Jahren auf dies Gebiet ein, und hatte dann das Glück verschiedene Beobachtungen zu machen, welche darauf hinzudeuten schie- nen, dass der Zusammenhang zwischen Thieren und Pflanzen sich weit über die von der Wissenschaft damals angenommenen Grenzen erstrecke. Weil aber die Resultate meiner Untersuchungen in manchen Hinsichten 1) Ueber Symbiose im Tageblatt der 51 Versammlung Deutsch. Naturf. und Aerzte, pag. 125. Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. 1 2 den allgemeinen Anschauungen widerstritten, und ich folglich annehmen musste, dass sie einigem Misstrauen begegnen wirden, habe ich deren Veröffentlichung eine längere ‘Zeit hinausgeschoben, um während fort- gesetzter Studien in der Natur und wiederholter Untersuchungen so viele Gelegenheiten als möglich zu bekommen die Richtigkeit meiner Angaben zu controliren. Ich glaube jetzt meine. Resultate unter dem gemeinsamen Titel: Die Anpassungen der Pflanzen an Thiere, zusammenfassen zu können, und werde hier in der ersten Abtheilung die Domatien behandeln oder die an mehreren höheren Pflanzen gebildeten Wohnungen für andere Organismen (insbesondere Milben oder Acariden), die im Dienste der Pflanze arbeiten, und in der zweiten einige Beobachtungen mittheilen über verkleidete Früchte und über verschiedene myrmicophile Pflanzen. Einen Theil meiner Untersuchungen habe ich in Nord- und Mittel- Schweden, Ostergotland, Smäland und Gotland ausgeführt, wo ich wäh- rend verschiedener Jahre Reisen gemacht habe theils mit Unterstützung des Sederholmschen Stipendiums und der königl. Akad. der Wissen- schaften in Stockholm, theils auf meinen eigenen Kosten; einen anderen Theil habe ich an der botanischen Institution in Upsala betrieben, deren alle Hülfsmittel während dieser ganzen Zeit zu meiner freien Disposition gestanden haben. Die reichhaltigen und wohlgeordneten Sammlungen des Museums wurden mir bereitwilligst zugänglich gemacht, es wurde mir Platz bereitet für in den Gewächshäusern vorzunehmende Cultur- versuche und die dafür erforderlichen Anordnungen wurden kostenfrei veranstaltet. Es ist mir eine sehr liebe Pflicht dem Prefekt dieser Insti- tution, Prof. Dr. TH. Fries für sein freundliches Interesse und uner- müdliches Entgegenkommen hier meinen warmen Dank auszusprechen. Auch bin ich sowohl ihm als den Herren Prof. Dr. F. R. KJELLMAN, Prof. Dr. S. BERGGREN, Dr. Ans. ÅTTERBERG, Dr. Cart AunmrviLLiUs und Dr. CARL BovaLLIUs sehr verbunden wegen vieler werthvollen Räthe und Nach- richten, die ich von ihnen bekommen habe. I. VON DOMATIEN. Unter Domatien*) verstehe ich alle besondere Bildungen an einem Pflanzentheile oder Umwandlungen eines solchen, welche für andere Or- ganismen bestimmt sind, die als mutualistische Symbionten — d. i. solche Organismen, die »zu den Wirthen, welche sie bewohnen, in einem Ver- hältniss gegenseitiger Förderung stehen» — einen wesentlicheren Theil ihrer Entwickelung daselbst durchmachen. Diejenigen Domatien, welche hier vor- zugsweise werden behandelt werden, sind für Acariden bestimmt, und könnten daher Acaro-Domatien benannt werden. Ich werde im ersten Ka- pitel eine eingehendere Beschreibung einiger domatienführenden Pflanzen geben und eine systematische Übersicht liefern von den übrigen Pflan- zen, bei welchen ich derartige Bildungen angetroffen habe, um dann im zweiten Kapitel die Natur dieser Organe und deren Bedeutung für die Pflanze näher zu untersuchen. KES DOMATIENFÜHRENDE PFLANZEN. Tilia europæa. L. fl. suec. ed. 2. Bei dieser unserer gewóhnlichen Linde, sowie bei einer grossen Zahl von anderen Linden-Arten, finden sich bekanntlich kleine Haar- schöpfe in den Nervenwinkeln?) der Blattunterseite (Fig. 1, Taf. D. Dies 1) dwudtiov, ro, Häuschen (dim. von daue, Haus). 2) Mit Nervenwinkel wird hier immer der spitzige, gegen die Blattspitze offene Winkel gemeint, den ein Nerv mit einem anderen bildet; sofern nicht anderes deutlich angegeben wird. 4 AXEL N. LUNDSTRÖM, ist nichts zufälliges, sondern etwas fär diese Pflanzen charakteristisches, wenngleich diese Haare zuweilen an den Sprossen mangeln, welche von älteren Stämmen nahe am Boden getrieben werden; denn die Blätter solcher Sprosse sind ja oft den übrigen Blättern der Pflanze unähnlich sowohl in Form als Epidermisbildungen. Solche haarige Nervenwinkel kommen vorzüglich an der Basis der Blattspreite und längs dem Haupt- nerve vor, aber auch längs den beiden untersten Seitennerven, sowie an anderen stärkeren Nervenwinkeln, wo solche gebildet werden. An einem ordinären Blatte finden sie sich in einer Anzahl von 20—30. Während die Blätter jung sind, erscheinen die Haare weiss; an älteren Blättern dagegen sind sie braun. Wenn man diese Haarschöpfe etwas näher prüft, findet man, dass die Haare nicht die ganze, von den kervorspringenden Nerven gebildete Ecke ausfüllen, sondern hauptsächlich an dem oberen Theile von der Seite des Nerves sitzen (Fig. 2 a, Taf. I). Dadurch wird also in der Ecke unter den Haaren ein kleiner, mehr oder weniger dreikan- tiger Raum gebildet, dessen Dach die Blattunterseite ist, dessen Boden die Haare und dessen Wände die Nervenseiten sind. Es ist dies Räum- lein mit den nächstliegenden Theilen, welches das Domatium bildet. Da die Haare nicht dicht an die Blattspreite gedrückt sind, entsteht eine kleine Öffnung an der Seite des Räumleins, die der Blattspitze zugekehrt ist. Eine solche wird auch oft zwischen den spärlichen Haaren über der Spitze des Nervenwinkels gebildet, besonders bei den Domatien an der Blattbasis. Fig. 2, Taf. I zeigt uns den anatomischen Bau eines Domatiums mit den nächstliegenden Theilen des Hauptnerves und der Blattspreite, wie er an einem winkelrecht gegen den Hauptnerv genommenen Quer- schnitte hervortritt (siehe die Erklärung der Figur). Das Dach des Domatiums, das von der Unterseite des Blattes gebildet wird, besteht im Innersten des Nervenwinkels aus kleineren Zellen, welche von der Oberfläche aus gesehen 3—5-seitig sind und Spaltöffnungen mangeln (siehe unten: die metamorphosirte Epidermis). Weiter nach aussen hin- gegen sind die Zellen des Daches mehr langgestreckt, haben aber immer gerade, nicht gebogene Seitenwände. Es finden sich auch bisweilen einige Spaltöffnungen da, und an den Zellen, welche Leitbündel bedecken, Haarbildungen. Ob der Inhalt dieser Zellen vor dem der gewöhnlichen Epidermiszellen der Blattunterseite abweicht, ist schwierig zu entscheiden; indessen scheint es oft, als wäre der Inhalt der Dachzellen in den be- wohnten Domatien weniger durchsichtlich (nicht so wasserreich) und nähme leicht eine andere (bräunliche) Farbe an. DOMATIENFÜHRENDE PFLANZEN. 5 Die nächst an dieser Epidermis liegenden chlorophyllführenden Zellen sind durch keine Zwischenräume von einander oder von den Epi- dermiszellen getrennt, sondern schliessen sich dicht an diese an; die innerhalb jener liegenden Leitungs- und Aufnahmszellen sind bedeutend reducirt und zusammengedrängt, so dass dieser Theil der Blattspreite wahrscheinlich bedeutend weniger transpirirend ist als andere Theile, wel- che reicher sind an Spaltöffnungen und grössere Zwischenräume zwischen den Zellen besitzen. Die über 0 *) befindliche Palissadlage und die Epi- dermiszellen der Oberseite weichen dagegen nicht, soviel ich gefunden, von den entsprechenden Geweben an anderen Stellen des Blattes ab. Von grösserem Interesse ist indessen der anatomische Bau der Seiten der hervorspringenden Nerven an den Stellen, wo sie die Wände des Domatiums bilden. Wir finden hier zwei Eigenthümlichkeiten, nämlich eine metamorphosirte Epidermis (Fig. 2, Taf. D, die ich der Kürze willen Epithel benennen will, und die vorher genannten Haarbildungen (Fig. 2 a, Taf. D, welche den Boden des Domatiums bilden. Das Epithel besteht aus Zel- len, die, wie die Figur zeigt, eng an einander gedrängt sind, sehr dünne Wände und eine dünne gefaltete Cuticula haben, und deren In- balt an Consistenz dem der anderen Epidermiszellen ungleich ist. Von der Oberfläche aus gesehen, sind sie im Innersten des Doma- tiums 3—5-seitig und nahezu isodiametrisch. Weiter nach aussen da- gegen werden sie mehr langgestreckt mit queren oder zugespitzten Enden und nehmen allmählich dieselbe Form an wie die übrigen Epider- miszellen des Hauptnerves. Es zeigt sich indessen immer an einem Querschnitte ein grosser Unterschied zwischen den letztgenannten (Fig. 2, f.) und den Epithel-Zellen. Diese Zelllage erstreckt sich von den Haaren nach oben gegen das Dach und hat ihre weiteste Ausdehnung im Innersten des d, wo Dach und Wände nur aus dergleichen Zellen bestehen. Der Zellinhalt erscheint an Schnitten von lebenden Blättern besonders dickflüssig mit einem oder mehreren gerundeten oder polyed- rischen Körpern. Ob Vacuolen mit Aggregationen in ihnen vorkommen oder nicht, habe ich mit den optischen Hülfsmitteln, die mir zu Gebote standen, nicht entscheiden können. Dass diese Zellen irgend einen Stoff absondern, habe ich freilich nicht direkt wahrnehmen können, halte es aber nicht für unwahrscheinlich, weil ich bisweilen gesehen habe, wie die in diesen dd lebenden Milben mit ihren Mundwerkzeugen zusammenschar- ren, was auf der Cuticula sich findet, ohne jedoch auf irgend eine Weise 1) Der Kürze willen wird hienach Domatium mit d bezeichnet und Domatien mit dd. x a 6 AXEL N. LUNDSTRÖM, die Cuticula zu beschädigen. Dass sie absorbirend sind, halte ich auch für nicht unwahrscheinlich, weil der Zellinhalt, wenn Milben in den 99 leben und ihre Excremente gelassen haben, unter den Stellen, wo die Milben einige Zeit gesessen (= unter ihren Excrementen), oft etwas dunkler gefärbt wird. An Schnitten, die einige Zeit in Kaliumacetat gelegen, wer- den diese Zellen braun. Mit Millons Reagens behandelt, wird der Zell- inhalt zuweilen röthlich; es ist aber schwer diese Reaktion deutlich wahr- zunehmen, weil die Zellwand selbst so intensiv braun gefärbt wird. Be- merkenswerth ist auch die Veränderung, der die Zellen nächst unter diesem Epithel unterliegen. Sie sind eigentlich mekanisch und langgestreckt und haben dicke Wände, gleichwie die Zellen unter der gewöhnlichen Epi- dermis (f) der Nerven; dadurch aber, dass auch ihr Inhalt etwas dunk- ler wird, erscheinen die lichtbrechenden Wände deutlicher und diese ganze Partie fällt leicht auf, wie aus der Figur ersichtlich ist. In mehreren dd ist die Zahl der Zellen durch weitere Theilung vermehrt worden, und im innersten Theile des d sind die fraglichen Zellen, welche daselbst fast isodiametrisch sind, durch Wände, die mit der Innenseite des 0 parallel sind, in mehrere, reihenweise geordnete Zellen getheilt. Der Inhalt scheint dem der unterliegenden Epithelzellen gleichartig zu sein; möglicher- weise findet sich ein Chlorophylikörper in der einen oder anderen. Unter diesem Zellgewebe liegen saftführende.Zellen mit spärlichen Chlorophyll- körnern und Schleimgängen, stärke- und krystallführende Zellen, Bast- bündel, und dann weiter nach innen Leptom, Hadrom und Leitparenchym. Ich habe nicht bei diesen Zellen irgend eine eigenthümliche Modification gefunden, die im Zusammenhang mit dem überliegendeu d gestellt wer- den könnte; nur scheint der Umstand bemerkenswerth, dass der Bast- bündel, welcher die centralen Theile des Hauptnerves umschliesst, unter dem d bedeutend schwächer, ja bisweilen abgebrochen ist. Über den anatomischen Bau des Blattes im Übrigen, siehe Arescnoue, Jemförande undersökningar öfver bladets anatomi, pag. 51--57. Endlich haben die 0d ihre eigenen Haarbildungen. Ehe wir zu einer näheren Beschreibung derselben übergehen, werden wir erst unter- suchen, welche verschiedene Haarformen an einem normalen Blatte der Tilia europea sich finden. Es sind diese 1) Anospenhaare. Schon während des Knospenstadiums finden sich am Blatte völlig ausgebildete Haare; denn wenn man im Herbste oder Winter eine Knospe öffnet, erscheinen die Blättchen dicht bedeckt von Haaren, die vorzugsweise auf den Blatt- nerven der Unterseite sitzen. Diese Haare sind einzellig, langgestreckt, dickwändig, und werden gegen die Spitze allmählich schmäler. Sie bil- DoMATIENFUHRENDE PFLANZEN. 7 den offenbar einen Schutz für die jungen Blättchen, eine Art von Em- ballage innerhalb der Knospenschuppen. Sie fallen früher oder später ab und mangeln am vollständig entwickelten Blatte. 2) Secretionshaare. An der Oberseite des Blattes, vorzugsweise längs den eingesenkten Nerven, und an der Unterseite längs den Seiten der Nerven und auf den feineren Nerven finden sich sehr dicht stehende, keulenförmige, mehrzellige Haare, welche an die Epidermis des Blattes angebogen sind und einen klebrigen Stoff absondern, der über die angrenzenden Zellen ausläuft und auch vom Regen gelöst und über die Blattfläche leicht verbreitet werden mag. Der Regen verbreitet sich nämlich leicht sowohl über die Oberseite des Blattes, als längs den Nerven der Unterseite, und breitet sich weiter über die Epidermis des Blattes aus, wobei man leicht beobachten kann, wie der Rand des abdünstenden Wassertropfens von dem aufgelösten Secrete mehr dunkelgrün und glänzend wird. Diese Haare gehören nicht dem Knospenstadium an, noch der eigentlichen Assimilationsperiode des Blat- tes, sondern der zwischenliegenden Zuwachsperiode; nach dieser Zeit vertrocknen sie und fallen gewöhnlich ab. Ich halte es am wahrschein- lichsten, dass ihre Aufgabe ist während der Zuwachsperiode das junge Blatt auf die soeben beschriebene Weise vor allzu starker Abdünstung zu schützen und die Transpiration zu reguliren. 3) Kreuzweise gestellte Haare (oder vierarmige Sternhaare). Sie kommen sowohl an der oberen wie beson- ders an der unteren Seite des Blattes vor. Die einzelnen Haare sind sehr lang und werden von der Basis bis zur Spitze allmählich schmäler ; sie sind parallel mit der Blattspreite ausgebreitet. Welche Rolle diese den mei- sten, vielleicht allen, Tilia-Arten charakteristischen Haare spielen, ist schwer zu entscheiden. Bei Tilia europæa kommen sie, gleichwie die keulenförmi- gen Secretionshaare, vorzugsweise während der Zuwachsperiode des Blattes vor, und sind dann oft eng angeklebt an die Epidermis mittelst eines Se- cretes, das von ihren basalen Theilen abgesondert worden. Regenwasser verbreitet sich auch leicht über die Blattfläche durch Adhesion an diesen Haaren, und sie können dadurch bei dieser Art gewissermassen dieselbe Rolle spielen wie die obengenannten (2) Bei anderen Tilia-Arten (z. B. T. alba) bleiben diese Haare in grosser Menge an der Unterseite des Blattes sitzen auch während der Assimilationszeit, ohne genetzt zu wer- den oder ein Secret über die Epidermis auszubreiten, und haben folglich da irgend eine andere Bedeutung. Endlich finden wir auf den Blättern 4) Domatium-Haare (siehe Fig. 2, a, Taf. D. Diese Haare machen, wie oben gesagt worden, den Boden des Domatiums aus, und stehen vorzüglich auf den Seiten der hervorspringenden Nerven, können aber auch gebildet 8 AxEL N. LUNDSTRÖM, werden im Domatium an den feinen Nervzweigen, welche sich in dem Theile der Blattspreite befinden, der das Dach des Domatiums bildet. Es stehen gewöhnlich mehrere, wie bei den kreuzgestellten Haaren, bün- delweise zusammen; sie legen sich aber nicht parallel mit der Epidermis nieder, sondern bleiben aufrecht. Sie sind länger und dicker als die kreuzgestellten Haare, anfangs weiss, und nicht so spitzig wie diese, werden aber älter braun und oft gekrümmt. Wenn sie jung sind, kann man leicht in inrer Spitze eine lebhafte Molecularbewegung beobachten, gleich dem was bei den Wurzelhaaren der Fall ist. Sie sind die letzten Haarbildungen des Blattes und desto jünger, je weiter einwärts sie im Domatium sitzen. Sie fungiren deutlich als Schutz für die inneren Theile. Ausser diesen Haaren kommen in den dd bisweilen auch die Formen 2) und 3) vor, bieten aber da, soviel ich gefunden, keine be- merkenswerthen Modificationen. Die auf vielen Lindenblättern vorkom- menden Haarbildungen, welche Zoocecidien angehören (Erineum-Haare), werden hier übergangen, da sie nicht dem normalen Blatte zukommen. Ich will nur bemerken, dass die eben in den 00 oft auftretenden Haare der Phytoptocecidien sich von den eigentlichen Domatium-Haaren dadurch unterscheiden, dass sie weicher und dünnwändiger sind und an der Spitze abgerundet. Sie können irgendwo in einem 0 entstehen, das von einem Phytoptus in Besitz genommen worden, und erfüllen bald den ganzen in- neren Raum. Das somit beschriebene Domatium ist von verschiedenen Milben be- wohnt, welche nach der Bestimmung des Docenten Dr. CARL AURIVILLIUS im gewöhnlichsten Falle zu den Arten Tydeus foliorum (Schrank) Canestrini et Fanzago und Gamasus repallidus Kock gehören. Ueber die Nahrung dieser Thiere und den Bau ihrer Mundwerkzeuge siehe Kap. 2 und Taf. I, Fig. 3—5 nebst der Erklärung der Tafel. Früh im Sommer, als die Knospen angefangen sich zu entwickeln und die Blätter etwa 2 c.m. lang geworden, verlassen die Milben ihre Winterwohnsitze und begeben sich hinaus auf die Blätter um die neuen Sommerwohnungen in Besitz zu nehmen. Diese sind dann angelegt, aber viel kleiner und ärmer an Haaren als die völlig ausgebildeten Do- matien. Wahrscheinlich legt dabei je eine Milbe Eier in mehreren 00, falis die Zahl derselben nicht allzu knapp ist. Die dd, wo Eier gelegt wor- den, werden bedeutend grösser und haarreicher als diejenigen, in welchen keine Eier gelegt worden oder aus welchen man sie mit einem kleinen Pinsel weggefegt hat. Oft wird in einem und demselben d mehr als em Ei gelegt; ich habe bis 7 gefunden, und wahrscheinlich werden deren DOMATIENFÜHRENDE PFLANZEN. 9 noch mehr gelegt, denn in mehreren dd habe ich über 30 Milben gezählt. Das Eierlegen dauert wahrscheinlich den ganzen Sommer hindurch, was ich daraus schliesse, dass auch im August— September alle Altersstufen noch representirt sind. Während die Milben sehr jung sind, sitzen sie gewöhn- lich eng zusammengedrängt in der innersten Ecke des d, und leben, falls sie dann etwas verzehren, am wahrscheinlichsten von Stoffen, die etwa in den 99 vorkommen mögen; ich habe jedoch nimmer finden können, dass sie von den älteren Milben gefüttert werden, welche sich da auf- halten, öfters in grosser Menge. Sehr bald wachsen indessen die Beine aus, und sobald alle 8 vollkommen fertig sind, begeben sich die Thier- chen hinaus auf Streifzüge auf der Blattspreite um Nahrung zu suchen. Auf Öfverbo in Uppland gelang es mir zu constatiren, dass sie vorzugs- weise m der Nacht oder bei stärkerer Beschattung in Bewegung sind. Auf denselben Blättern, an deren Oberseite keine oder nur wenige (3—5) Milben während des Tages beobachtet werden konnten, zeigte sich immer, nachdem es dunkel geworden, eine grosse Anzahl sowohl grösserer als kleinerer Individuen, bis zu 30—50, in besonders lebhafter Bewegung. Sie laufen mit unglaublicher Schnelligkeit sowohl längs den Nerven, als hin- aus auf die zwischenliegenden Felder, bleiben plötzlich hier und da stehen um zu fressen, und scharren dann mit ihren Mundwerkzeugen zusammen, was sich auf der Cuticula befinden mag; ich habe dies mittelst Anwendung von bimoculärem Microscope beobachten können. Die Individuen, welche auf der Oberseite des Blattes ihre Nahrung suchen, wohnen vorzüglich an der Basis der Blattspreite, wo sie mit Leichtigkeit von der Unterseite hinaufkriechen können; sie kehren auch gewöhnlich auf demselben Wege nach Hause zurück. Auf der Unterseite sind die Milben freilich auch während des Tages in Bewegung, aber nicht so viel als in der Nacht. Dass gewisse andere Milben auch lichtscheu sind, habe ich daraus gefun- den, dass eine Menge von solchen Thierchen, welche sich auf der Aussen- seite eines Blumentopfes aufhielten, sich immer nach dem beschatteten Theile verkrochen, sobald als sie dem Lichte zugekehrt wurden. Wenn Tydeus foliorum und Gamasus repallidus ruhen sollen, halten sie sich im gewôhnlichsten Falle im Domatium auf. Da bleiben sie auch während ihrer Häutung, was daraus hervorgeht, dass sich immer eine Menge Häute in den 99 finden. Die 99 sind demnach wirkliche Wohnungen. Aber die Thierchen lassen daselbst auch ihre Excremente. Diese sind der Form nach flüssig, milchähnlich, können aber auch oft etwas festere Ballen enthalten. Die Wände des d werden nicht irgendwie von den Thierchen beschädigt, ja sogar am Ende des Sommers ist an ihnen keine Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. 2 10 AxEgL N. LUNDSTRÖM, nachtheilige Einwirkung zu gewahren. Zur Zeit des Laubfalles nimmt indessen das Domatium bisweilen ein verändertes Aussehen an: die Haare, welche vorher den inneren Raum bedeckt und geschützt haben, biegen sich nach oben und hinten, so dass die Thierchen nicht länger den vorigen Schutz erhalten können. Ein Theil derselben verlassen dann oder schon früher die dd und begeben sich auf die Zweige, Knospen und Früchte, wo sie überwintern. Die Mehrzahl stirbt doch wahr- scheinlich ab am Ende des Sommers, weil so wenige Milben im Frühling: auf dem jungen Blatte erscheinen. Wenn das Blatt gefallen ist, stehen die 99 leer und öde, als verlassene Sommerwohnsitze. Ausser Milben finden sich oft in den dd Pollenkörner anemophiler Pflanzen, Pilzsporen u. dergl. Über die Bedeutung der Domatien und der Milben für die Pflanze, siehe Kap. 2. Alnus glutinosa Garry., Acer platanoides L., Ulmus montana, Wırn. und Corylus Avellana. L. An den jungen kiebrigen Blättern des Alnus glutinosa Gærtn. er- scheinen keine 00; bald aber werden solche in Form von Haarschöpfchen in den Nervenwinkeln längs dem Hauptnerve gebildet. Diese dd sind äusserlich denen der Tilia europea ähnlich. unterscheiden sich aber we- sentlich von diesen durch ihre Haare, welche bei Alnus mehrzellig sind, und durch die Epidermis der Wände, welche bei Alnus der übrigen Epidermis der Blattunterseite ziemlich nahe gleicht. Eine schwache Andeutung von metamorphosirter Epidermis findet sich indessen an den Seiten der her- vorspringenden Nerven, obwohl die Zellen dieser Epidermis bei weitem nicht so dünnwändig und an Blattquerschnitten so langgestreckt sind, wie bei Tilia. Die subepidermalen Gewebe des 9 bieten auch keine merkbare Differenzirung. Die dd sind immer von Milben bewohnt, welche denen der Tilia sehr ähnlich sind. Dass die Milben wirklich in den dd wohnen, ist aus den reichlichen Überresten nach Häutungen ersichtlich. An mehreren 00 sind die Haare über der Spitze des Nervenwinkels so placirt, dass sie eine kleine gerundete Öffnung frei lassen, durch welche die Milbe hineinkommen kann. Gleichwie bei Tilia, werden auch hier die dd oft von einem Phy- toptus angegriffen, der dann eine Cecidiumbildung verursacht. Diese ist DOMATIENFÜHRENDE PFLANZEN. il schon an der Blattoberseite merklich, wo über den Nervenwinkeln un- gleichförmige Knötchen entstehen, die ihre grüne Farbe bald verlieren. Die Innenseite des Cecidiums bietet auch ein ganz anderes Aussehen dar, als die eines Domatiums; denn, ausserdem dass Haarbildungen über- all an den Wänden entstehen, werden von diesen Thierchen nicht nur Epidermiszellen, sondern auch unterliegende Zellen verstört. Und die- jenigen Haare, welche in den Cecidien gebildet werden, haben ein ganz anderes Aussehen als die Domatiumhaare; denn sie sind einzellig, an der Spitze abgestumpft, 2—4-mal dicker, mehr dünnwändig, und unregel- mässig gebogen. Ich “habe niemals einen Phytoptus in einem gewöhn- lichen bewohnten Domatium gefunden, obwohl Domatien und Cecidien an demselben Blatte vorkommen können. Es ist somit möglich, dass die Milben in diesen Domatien den Nervenwinkel gegen Phytoptus-Arten schützen und dadurch der Bildung von Cecidien vorbeugen. Bei Acer platanoides L. finden sich dd an der Blattunterseite in Form von haarigen Nervenwinkeln, besonders an der Blattbasis, aber auch längs den Hauptnerven. Die 99 sind auch in mehreren Hinsichten denen der Tilia ähnlich, weichen aber dadurch von diesen ab, dass die Domatium-Haare des Acer mehr-(8--12-)zellig sind, woneben die Innen- seite jenes deutliche Epithel mangelt, das bei Tilia vorhanden ist. Im Innersten des d sind die Wandzellen oft getheilt, so dass die Epidermis mehrschichtig wird. Die Zellen der subepidermalen Schicht werden am öftesten vergrössert, schliessen sich der Epidermis eng an und mangeln Chlorophyllkórper. Die an der Blattbasis belegenen dd sind oft schön purpurroth ge- fürbt. Es ist schwer zu entscheiden, ob dies irgend eme Dedeutung für das 0 hat. Die in diesen 99 gewöhnlich vorkommenden Milben sind von rothgelber Farbe; neben ihnen trifft man indessen oft einen Phytoptus an, welcher jedoch eine nachtheilige Einwirkung auf die dd auszuüben scheint, weil der laminäre Theil dann oft schwarz wird und vertrocknet. Indessen habe ich hier keine Cecidiumbildung wahrnehmen können. Ob diese d0 erst dann angelegt werden, als ein Thierei schon in den Nervenwinkel niedergelegt worden, oder schon früher in gewissem Grade ausgebildet werden, wage ich nicht mit Bestimmtheit zu entscheiden. Bewohnte haarige Nervenwinkel kommen auch bei Ulmus montana With. vor. Die Milben, die sich hier finden, nehme, gleichwie die Mil- ben bei Tilia, Wanderungen auch auf der Oberseite des Blattes vor. Die Domatien gleichen, sowohl dem Äusseren wie dem Inneren nach, denen des Alnus glutinosa; jedoch wird der Boden grossentheils von dem über- 12 AXEL N. LUNDSTRÖM, ragenden Nerve gebildet, wodurch sie etwas dütenförmig werden. Die By denne löst sich oft von der nächstoberen Schicht ab, und die Zellen, welche an die dadurch gebildete Öffnung anstossen, chen oft heraus und bekommen kleine, durchsichtige, warzenähnliche Erhöhungen an der Aussenseite der Zellwand. Da aber dergleichen Zellen auch an anderen Stellen unter der Epidermis längs dem Hauptnerve gebildet werden, ist es wahrscheinlich, dass sie in keinem direkten Zusammenhange mit der Domatienbildung stehen. Corylus Avellana L. hat haarige Nervenwinkel, die jedoch dem blossen Auge nicht so deutlich sind, wie bei Tilia. Die ganze Unterseite des Blattes ist mit Härchen versehen, die Haare sind aber deutlich am reichsten nicht nur in den Nervenwinkeln, die am Mittelmerve liegen, sondern auch in den kleineren an den Seitennerven. Die dd nd in ihrem anatomischen Bau denen der Tilia ähnlich, weichen aber dadurch ab, dass der obere Rand des Hauptnerves und des Seiten- nerves zu einem Boden zusammengeschmolzen sind, der demnach hier nicht von den Haaren allem gebildet wird. Die dd bekommen somit die Gestalt von Dütchen. Der laminäre Theil, oder das Dach, ist rein grün, glänzend, nicht blassgrün wie die Epidermis der Unterseite im Übrigen, und die subepidermalen Gewebe desselben haben hier keinen ab- weichenden Bau. Normale dd habe ich nie von Phytoptus-Arten bewohnt gefunden. Prunus Padus L. und Fagus silvatica L. haben auch oft behaarte Ner- venwinkel, welche, gleichwie die der obengenannten Pflanzen, am öftesten bewohnt sind; sie kommen aber nicht constant vor und erreichen nicht dieselbe Stufe der Entwickelung, wie diese. Die Symbiose, die hier Statt findet, dürfte für die Blätter mehr oder weniger sich dem Indifferentismus nähern, wofern wir nicht hier acarophile Pflanzen ohne deutliche Anpas- sungen haben. Quercus Robur L. Die Blätter dieser Eiche haben ursprünglich nur je zwei Domatien in Form von zwei kleinen Zurückbiegungen der Blattspreite an der Blatt- basis (siehe Fig. 11, Taf. II). Diese dd finden sich schon am jungen Blatte beim Ausschlagen der Knospen und sind immer von Milben be- wohnt, die jedoch nicht auf irgend eine Weise diesen Theil der Blatt- Be ur a DOMATIENFÜHRENDE PFLANZEN. 13 spreite beschädigen oder deformiren. Die Thierchen machen Wande- rungen, gleichwie die Milben der Linde. Hinsichtlich ihres anatomischen Baues bieten diese 99 keine solche Bigenthümlichkeiten, wie die vorher beschriebenen. Der zurückgebogene Theil der Blattspreite hat, soviel ich habe sehen können, ganz denselben Bau, wie die übrige Blattspreite, und an der Innenseite des Ó finden sich Spaltöffnungen und Haare, welche den an der Blattunterseite ausserhalb des 9 vorkommenden gleich sind. Die Haare, aus vier an einander ge- reihten Zellen bestehend, fungiren besonders während der Zuwachsperiode des Blattes und spielen wahrscheinlich dieselbe Rolle, wie die bei Tilia (siehe oben S. 7) erörterten Secretionshaare; sie fallen ab, als die Blätter älter werden. Möglicherweise sind die gewöhnlichen Epidermiszellen an den Wänden des d nicht so herabgedrückt, sondern etwas höher als die ent- sprechenden Zellen ausserhalb an der Unterseite des Blattes; dies mag aber auf der Einrollung selbst beruhen. Die inneren Zellgewebe weisen auch keine Eigenthümlichkeiten auf. Auch in diesen dd sammeln sich oft, ausser den Excrementen der Milben, eine Menge Pilzsporen, Pollen u. dergl., was besonders im vorgerückteren Sommer leicht beobachtet werden kann. Ob eine Absorption von Seiten des Blattes hier vorkommt, wage ich nicht zu entscheiden. Wenn die Blätter älter werden, bilden sich bisweilen in den Nervenwinkeln kleine 0d mit einigen schützenden Haaren. Diese dd entstehen am wahrscheinlichsten, nachdem die Thier- chen dahingekommen sind, und scheinen bei dieser Art mehr zufällig zu sein. Psychotria daphnoides Cunnincu. und Coprosma Baueriana Expr. Wenngleich man bisweilen sich ein wenig zweifelhaft fühlen mag be- treffs der Entstehung und der wahren Natur der Domatien und deren con- stanten Vorkommens, falls man sich nur an die nordeuropäische Flora hält, schwindet dennoch jeder Zweifel in dieser Hinsicht bei einer nä- heren Untersuchung von diesen beiden, in Gewächshäusern oft vorkom- menden, Rubiaceen aus Neu-Holland und Neu-Zeeland. Von Psychotria daphnoides Cunningh. habe ich lebende Exemplare aus dem botanischen Garten zu Upsala untersucht, ausser einer Menge von Herbarium-Exemplaren. Die 99 dieser Pflanze (siehe Fig. 1—3, Taf. III) haben eine besonders hohe Stufe der Entwickelung erreicht; sie stehen 14 AXEL N. LUNDSTRÖM. in dieser Hinsicht am höchsten unter den an lebendem Materiale von mir untersuchten. Sie kommen, wie gewöhnlich, in den Nervenwinkeln an der Blattunterseite vor, in Form von Griibchen. Bisweilen können sie kaum mit unbewaffnetem Auge entdeckt werden, besonders wenn die Haare, welche an ihrer Mündung vorkommen, über dieselbe hinausge- streckt sind in demselben Plan, wie die Unterseite des Blattes. Sind die Haare dagegen aufrecht oder zurückgebogen, so zeigt sich leicht die kleine Öffnung, die sich nach innen zu einem verhältnissmässig sehr ge- räumigen 0 erweitert. Die Haare sind I—mehrzellig, dickwändig und mit einer deutlichen Cuticula versehen, und finden sich gewöhnlich nur bei der Mündung an dem hervorragenden Rande siehe Fig. 2, b). Seltener ist das Vorkommen der Haare weiter nach innen in den 99. Die Epi- dermiszellen der Innenseite weichen, wie aus der Figur ersichtlich, in Form bedeutend von den gewöhnlichen Zellen der Blattunterseite ab. Nächst an der Mündung auf dem haartragenden Rande sind sie weniger dünnwändig; sie sind halbkugelförmig erhöht, wenn der Rand die von der Figur gezeigte Stellung einnimmt. Dagegen sind diese Erhöhungen kleiner, wenn der Rand nach aussen gebogen ist, so dass das 0 offen steht. Dieser Bau steht mit dem Mechanismus, der das d öffnet und schliesst, im Zusammenhang. Der übrige Theil von der Epidermis der Innenseite, das Epithel, welches das Dach und die Seitenwände be- kleidet, ist auf ganz andere Weise metamorphosirt. Hier sind die Zellen so dünnwändig und weich, dass dieses ganze Epithel oft zu einer zu- sammenhängenden, gelatinösen Masse zusammenfällt, welche wie ein Häut- chen über den subepidermalen Zelllagen liegt. Die subepidermalen Ge- webe schliessen sich diesem Epithel in den bewohnten 99 eng an; luft- führende Zwischenräume giebt es nicht, mit Ausnahme der Spaltöffnungen, die jedoch sehr spärlich vorkommen, ja vielleicht gänzlich mangeln bei Exemplaren aus der eigentlichen Heimath dieser Pflanzen. Dies Gewebe spielt demnach nicht dieselbe Rolle, wie die übrigen subepidermalen Ge- webe der Unterseite. Die Wände sind etwas verdickt und der Inhalt ist ein feinkörniges, dickflüssiges Plasma mit Safträumen, aber ohne Chloro- phyllkérper. Ich habe keine merkbare Zuckerabsonderung wahrnehmen können, weder im d, noch in den angrenzenden Geweben. Indessen ist es möglich, dass irgend ein Stoff an der Innenseite des d ausgesondert wird; dafür spricht ihre glänzende, dunkelerüne Farbe, sowie der Um- stand, dass die Cuticula an der Innenseite des d von Chlorzink-Jodlósung fleckenweise braun gefärbt wird, was indessen auf der obengenannten Metamorphose beruhen kann. Für das Stattfinden einer Absorption DoMATIENFUHRENDE PFLANZEN. 7115 spricht die Thatsache, dass der Inhalt derjenigen Zellen, über wel- chen Thierexcremente einige Zeit gelegen haben, ein verändertes Aus- sehen bekommt. Unter der Epidermis der Oberseite liegen zwei Palli- sadenschichten, Aufnahmszellen und ein Zuleitungsgewebe aus mehr- armigen Zellen, unter welchen oft Raphidenschläuche vorkommen, sowie ein oder anderer kleiner Gefässbündel, der von einer Parenchymscheide umgeben ist. - Besonders charakteristisch für diese 0d ist ihre oben erwähnte Fähigkeit sich zu öffnen und zu schliessen. Diese Erscheinung steht natür- lich im Zusammenhang mit einer veränderten Spannung der Gewebe. Ich habe sie mehrmals beobachtet, ohne jedoch mit Gewissheit die äus- seren Factoren, welche dieselbe hervorrufen, ausfindig machen zu können. An jüngeren Blättern sind die dd gewöhnlich geschlossen, an älteren da- gegen am öftesten offen; wenn das Blatt einer starken Transpiration ausgesetzt worden, öffnen sich die dd. An gewissen Blättern hat es mir gescheint, als stände das Öffnen der dd im Zusammenhang mit der An- wesenheit der Acariden in den dd; an anderen Blättern dagegen habe ich dies nicht constatiren können. Ich habe keine Regelmässigkeit im Öffnen und Schliessen wahrnehmen können an den in Wohnzimmern erzogenen Exemplaren, halte es aber nicht für unwahrscheinlich, dass der Wechsel von Tag und Nacht in dieser Beziehung bedeutsam sei, beson- ders mit Hinsicht auf den von mir an der Linde constatirten Umstand, dass gewisse Milben vorzugsweise während der Nacht in Bewegung sind. Es wird aber schwer werden zu entscheiden, wie die Sache sich verhält, onne Gelegenheit das Verhältniss_in der freien Natur zu beobachten. Ich habe ein etwa 2 met. hohes Exemplar dieser Art sechs Jahre in einem Wohnzimmer gehalten. Als es dort aus dem botanischen Garten zu Upsala eingetragen wurde, waren die dd meistentheils bewohnt; nachher aber sind die Milben fast gänzlich verschwunden, theils dadurch dass sie mit einem Pinsel weggefegt worden, theils durch Rauchen entfernt, theils durch Abschneiden der älteren Blätter u. s. w. Es ist eigenthümlich ge- wesen zu sehen, wie die unbewohnten dd an den neuen Sprossen sich allmählich verändert haben: die Haarbildungen sind fast gänzlich ge- schwunden, die Öffnung hat sich erweitert und das Innere des d selbst ist in eine seichte, schalenférmige Einsenkung übergegangen, einen klei- nen Flecken, dessen am meisten auffallender Charakter die dunkelgrüne, glänzende Oberfläche ist, ja an gewissen Blättern sind die 0d beinahe vollständig verschwunden und die Epidermis in den Nervenwinkeln hat allmählich dasselbe Aussehen angenommen, wie sonst an der 16 AXEL N. LUNDSTRÖM, Unterseite des Blattes. Die dd hinwieder, welche bewohnt blieben, haben die normale Form beibehalten. Aus diesen Thatsachen darf mei- ner Ansicht nach gefolgert werden, dass, wenn die betreffenden Organe an einem Sprosse keine Gelegenheit finden zu fungiren, d. h. nicht be- wohnt werden, werden auch die dd an den folgenden Seitensprossen mehr und mehr rudimentär, bis sie endlich schwinden‘). Daraus folgt auch, dass die Bedeutsamkeit der dd im Zusammenhang: steht mit den Thier- chen, von welchen sie bewohnt sind. Fig. 3, Taf. III bietet einen Quer- schnitt durch ein solches unbewohntes, verändertes d. Die Epidermis ist reicher an Spaltöffnungen und die Zellen der subepidermalen Gewebe, welche bei den normalen 00 sich eng an einander und an die Epidermis anschliessen, sind chlorophyllführend, an luftführenden Gängen reich und mit in horizontaler Richtung gestreckten Armen versehen, gleich dem anatomischen Bau unter der gewöhnlichen Epidermis. Coprosma Baueriana Endl. hat auch dd in den Nervenwinkeln (siehe Fig. 1, Taf. II). Diese dd sind im wesentlichen den oben beschriebenen der Psychotria ähnlich, unterscheiden sich aber durch die Mündung, welche gerundet ist und beinahe haarlos (wenigstens an den cultivirten Exem- plaren, die ich Gelegenheit gehabt habe zu untersuchen), sowie dadurch dass sie unfähig sind sich zu öffnen und zu schliessen. Die Epidermis wird hie und da zweischichtig (wie bei gewissen Rhamnus-Arten; siehe im Fol- genden) und die subepidermalen Gewebe verhalten sich wie bei Psychotria daphnoides. Besonders deutlich ist die ungleiche Färbung der Innenseite der Domatien bei Behandlung mit Chlorzink-Jodlösung. Im Übrigen sind diese 99 denen der Coffea arabica sehr ähnlich, welche ich unten ausführ- licher beschreiben werde. Es wäre voreilig, nur aus Beobachtungen an 1) Beinahe dasselbe Verhältniss tritt bei Utrieularia-Arten ein, wenn sie längere Zeit in reinem Wasser aufgezogen werden. Die bekannten Blasen werden klein und unbedeutend, und spielen augenscheinlich gar nicht dieselbe Rolle, wie bei den in der freien Natur lebenden Individuen. Seinem Platze nach entspricht auch ein d nahe- zu einer Blase der Utricularia major, wo die Blase bekanntlich im Winkel zwischen zwei Blattzipfeln sitzt. Und stellt man sich vor, dass ein Blatt von Psychotria würde trans- formirt werden zu einem submersen, vieltheiligen Blatte, so würde ein d zu einer sol- chen Blase werden. Bemerkenswerth ist hier was DE Bary l. c. p. 125—6 sagt: »Es würde schwerlich viel Zeit erfordern, die Blatthöhle in Azolla, welche ohne die Anabæna, man muss sagen keinen Sinn hätte, durch Entfernung der letzteren verschwinden zu machen; das hat aber allerdings seine bisher unüberwundene Schwie- rigkeit in der Unmögligkeit, den kleinen fest anhaftenden Gast von den zarten Zweig- enden ohne Verletzung dieser wegzunehmen. Es fehlt aber nicht an besser zugäng- lichen Fällen». re et Bi amont po d DOMATIENFÜHRENDE PFLANZEN. 17 eultivirten Exemplaren den Schluss zu ziehen, dass die dd dieser beiden Arten normal bewohnt sind’). Aber Prof. S. BERGGREN, welcher selbst auf Neu-Zeeland diese Pflanzen, insbesondere Coprosma-Arten, studirt hat, hat mir freundlichst mitgetheilt, dass die an den Blättern mehrerer hieher gehörenden Arten (siehe im Folgenden: Rubiaceæ) so allgemein vorkom- menden Grübchen normal mit Thierchen bevölkert sind. Ich selbst habe eine ganze Menge von getrockneten Exemplaren aus verschiedenen Län- dern und Zeiten untersucht, ohne auch ein einziges domatienführendes Blatt anzutreffen, das nicht Reste von Milben zeigte. Coffea arabica L. Die Domatien dieser Pflanze treten, gleichwie die der Coprosma Baueriana, regelmässig in den Winkeln der grösseren Nervenzweigen auf, etwa 12 an jedem Blatte. und haben eine kleine, gerundete oder längliche, dem blossen Auge kaum sichtbare Öffnung, welche am Rande und unmittelbar ausserhalb desselben einige einzelligen, dickwändigen, zugespitzten Haare trägt. Es giebt keine Spaltöffnungen an der nächst der Öffnung: belegenen Epidermis, noch an der Innenseite der dd, deren Zellen beinahe isodiametrisch sind, 4—5-seitig, mit zuweilen etwas wellen- förmigen Seitenwänden. Die Cuticula dieses Zpithels ist bedeutend dün- ner als an den gewöhnlichen Epidermiszellen der Unterseite; der Zell- inhalt ist ein sehr dickes Wandplasma. Bei mehreren Zellen, insbeson- dere bei denen, welche unter den Thierexcrementen und Häuten liegen, finden sich ausserdem bisweilen kleine Körper, die möglicherweise der- selben Art sind, wie die von DARWIN ”) erwähnten »aggregated masses». Wenn die Zellen lebendig sind, kann man nämlich oft in ihren Vacuolen kleine gerundete oder polyedrische Körper wahrnehmen, welche die- selbe Form (und Beschaffenheit?) haben, wie die von DE VRies *) in der Botan. Zeitung Jahrg. XLII, Taf. I. abgebildeten, und sich in lebhafter Bewegung befinden. Plasmolytisch verhalten sich diese Zellen etwas anders, als die übrigen Epidermiszellen. @Geschieht die Plasmolyse- 1) ©. Baueriana, welche oft als Zierpflanze in Wohnzimmern cultivirt wird, mangelt dort nicht selten Milben. 2) Insectivorous Plants. Chapter III. 3) Ueber die Aggregation im Protoplasma von Drosera rotundifolia. Bot. Zeit. 1886, N:o 1—4. Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. 3 18 AXEL N. LUNDSTRÖM. nach Einwirken von Kaliumacetat, so wird der contrahirte Protoplast schliesslich etwas bräunlich und erscheint mehr compact, als in den ge- wöhnlichen Zellen. Die dem Epithel der dd am nächsten liegende Zellschicht ist aus kubischen Zellen gebildet, welche ohne Zwischenräume dem Epithel an- liegen und nur spärliche Chlorophyllkérner führen; sie weichen demnach bedeutend von der Zellschicht ab, die sonst an der Unterseite der Blätter nächst der Epidermis belegen ist und sich durch chlorophyllführende Zellen und grosse Zwischenräume auszeichnet. Es kommt hier keine beträchtlichere Wandverdickung (wie bei Rhamnus Alaternus) vor. Bei jüngeren Blättern, d. h. denen, welche eine Länge von 1—3 cm. erreicht haben, scheinen noch mehrere Zellschichten unterhalb der Epidermis der 99 sich auf dieselbe Weise zu verhalten und Zwischenräume zu mangeln; aber bald genug trennen sich diese Zellen durch Zwischenräume von einander, wie bei einem gewöhnlichen pneumatischen Gewebe, und wer- den chlorophyllführend. Die Domatien werden sehr früh angelegt in Form von kleinen Einbuchtungen; sie sind dann, wie die ganze übrige Epidermis, von einem wachs- oder fettartigen Secret überzogen, das der Oberfläche des Blattes deren glänzendes Aussehen. verleiht. Dies Secret ist nicht ganz gleich- förmig über das Epithel vertheilt, so dass dies bei Behandlung mit Chlorzink-Jodlösung mehr oder weniger dunkelbraune Flecken zeigt. An der Innenseite der 0d finden sich zwar — wie bei Psychotria und Co- prosma — grosse Ungleichheiten in dieser Hinsicht, ich habe aber nie kleinere Flecken mit abgeworfener Cuticula, wie BATALIN ') in den Schläu- chen von Sarracenia und Darlingtonia gefunden hat, entdecken können. An den von mir untersuchten Blättern habe ich nie Merkmale von Bissen oder Stichen an der Innenseite der dd finden können. Wo Mil- beneier angetroffen wurden, lagen sie nie unter der Epidermis, wie bei einer grossen Zahl von Phytoptocecidien der Fall ist”). Die untersuchten 99 haben gewöhnlich 10—12 Milbenhäute enthalten, die bei auffallendem Lichte weissglänzend erscheinen und folglich Luft enthalten; dies be- weist, dass eine Häutung stattgefunden hat, und dass jene Reste nicht von Thierchen herrühren, welche gefangen und getödtet worden; denn in dem Falle wäre das Vorkommen von Luft innerhalb der Haut nicht so leicht erklärlich. Nur ein paarmale habe ich Theile von todten 1) BATALIN, Uber die Funktion der Epidermis in den Schläuchen von Sarra- cenia und Darlinstonia, 2) SORAUER, Handbuch der Pflanzenkrankheiten, 2:te Aufl. Taf. XVII. Fig. 1. DEIN p MEI EU POR orae DOMATIENFÜHRENDE PFLANZEN. 19 Milben angetroffen, welche an der dunkleren braunen Farbe und den unter der Haut vorkommenden Stoffen (nicht Luft) erkannt werden. In- dessen halte ich es fär weniger wahrscheinlich, dass diese Thierchen in den dd gefangen und getödtet worden sind, weil andere Milben daselbst haben leben und ein- und ausgehen können. Die Reste rühren wahr- scheinlich von älteren oder kranken Milben her, die nach der Gewohn- heit kranker Thiere sich hier versteckt und ihre letzte Zuflucht gefunden haben. Alle im Inneren der 09 befindlichen Stoffe, sogar die Haute, haben sich in einem mehr oder weniger deutlichen Auflösungszustand befunden und waren von Fäulniss-Bakterien bedeckt. Ich habe aber nie wahrnehmen können, dass sie in irgend einer Weise nachtheilig auf die Wände der dd selbst eingewirkt haben. Die untersuchten 0d haben insgesammt lebenden Blättern angehört, die ich aus dem botanischen Garten zu Upsala erhalten habe. Rhamnus Alaternus L. In den 2—4 untersten Nervenwinkeln an der Unterseite der Blät- ter finden sich Jd in Form von mehr oder weniger tiefen, schalen- förmigen Einsenkungen mit haartragenden Rändern. Diese Jd haben einen bemerkenswerthen anatomischen Bau. Fig. 4, Taf. III zeigt einen Querschnitt durch das Dach (den laminären Theil) eines d, winkelrecht gegen die Blattspreite genommen, längs der Linie, die den Nervenwinkel mitten durchschneidet. a ist der Theil des 0, welcher einwärts gegen die Spitze des Nervenwinkels, b wiederum der Theil, welcher auswärts gegen die Blattspreite gekehrt ist. Die Epidermis, welche sonst an der Unterseite des Blattes aus einer Zellschicht besteht, theilt sich, wie bei b ersichtlich, in zwei Schichten, und bei a ist die Theilung noch weiter fortgeschritten, indem die drei äussersten Zellschichten da- selbst deutlich durch Theilung der ursprünglichen Epidermis entstanden sind. Bisweilen werden am innersten 4, ja sogar 5 solche Schichten von mehr oder weniger cylindrischen Zellen gebildet. Aber auch die subepidermalen Zellen, welche sonst chlorophyllführend sind, haben sich nächst unter dieser mehrschichtigen Epidermis transformirt und dieselbe Ge- stalt und denselben Inhalt, wie die ebengenannten Epidermiszellen, ange- nommen. Ja zuweilen unterliegen auch jene unteren Zellen einer Theilung, ganz wie die Epidermiszellen, wie man aus der Figur ersehen kann. Die Seitenwände aller dieser Zellen sind stark lichtbrechend und verdickt, 20 AxEL N. LUNDSTRÖM, und haben zahlreiche Tüpfelcanäle von rundem Querschnitt; die Quer- wände sind entweder sehr dünn, oder dicker mit Tüpfeleanälen. Die Cuti- cula ist dünn und mangelt Erhöhungen; die unterliegende Cellulosa-Wand ist besonders dick. Der Zellinhalt ist Wasser und ein reiches, feinkör- niges Wandplasma ohne Chlorophylikörper. Es erübrigt näher zu unter- suchen, wie dies Protoplasma sich in Zellen verhält, die unter den Ex- crementen der Milben liegen; an einigen Schnitten erschien es bedeutend dicker und bräuner, an anderen hinwieder unterschied es sich nicht vom Plasma derjenigen Zellen, die nicht von Excrementanhäufungen bedeckt waren. Die Haare am Rande der dd sind einzellig, kurz, kegelförmig, dickwändig, und haben nichts mit Erineum-Haaren gemeinschaftlich. Durch Untersuchung aller auf einander folgenden Schnitte von einem bewohnten d habe ich constatirt, dass die innere Wand ganz un- versehrt ist, nicht durch Stiche oder Bisse beschädigt. Nur hie und da findet sich eine Spaltöffnung, und unter derselben ist keine Verdickung der Zellwand entstanden, sondern die Spaltöffnung communizirt mit dem unterliegenden transpirirenden Gewebe. Es hat sich auch deutlich gezeigt, dass keine Thiereier in die inneren Gewebe hineingesteckt worden; sie lagen immer im Domatium selbst. Ausser den Thierchen und deren Excrementen habe ich oft in diesen dd Pilzsporen und Myceliumfäden angetroffen. Es ist nicht leicht eine befriedigende Erklärung des jetzt beschrie- benen anatomischen Baues zu liefern. Schutz gegen die Einwirkung der Thierchen wird er kaum bereiten können; denn wenngleich die Aussen- wände ziemlich dick sind, ist jedoch die Cuticula dünner als an den an- deren Epidermiszellen. Ebenso wenig tritt hier irgend ein besonderes Bedürfniss hervor von mechanischen Zellen als Vermittlern von Bewe- gungserscheinungen, denn die Blätter sind dick, fest und ziemlich lang- gestielt. Es kann auch nicht die Frage davon sein, diese Zellen nur als Wasserreservoirs zu deuten, denn es giebt schwerlich irgend einen Grund, den Wasserhalt der Epidermis gerade hier zu verstärken. Es ist mir am wahrscheinlichsten, dass die hier vorkommenden Wandverdickungen eine mechanische Bedeutung haben, diejenige nämlich, dem gewölbten Dache der 0d grössere Tragkraft zu verleihen, während die übrigen ge- nannten Verhältnisse mit dem Aufnehmen, Leiten und Bereiten von Nahrung aus den Domatien zusammenhangen. : Die Variation im Vorkommen der 00, die sich bei Exemplaren aus verschiedenen Ländern zeigt, scheint mir besonders anmerkungswerth zu sein. Die Exemplare aus Spanien, die ich Gelegenheit gehabt zu DOMATIENFÜHRENDE PFLANZEN. Dit sehen, entbehren alle der Domatien. Bei den meisten Exemplaren aus anderen Ländern finden sich nicht dd an allen Blättern der Zweige, son- dern nur an der Minderzahl derselben. Trotzdem betrachte ich diese JJ nicht als zufällige oder pathologische Bildungen, sondern als voll- kommen ebenso normal für diese Art, wie die bekannten Blasen für Utricularia-Arten und die Krüge für Nepenthes-Arten. Über die mit dieser Art angestellten Experimente siehe im Folgenden: Von der Natur der Domatien und ihrer Bedeutung für die Pflanze. Elæocarpus dentatus Vaur. und oblongus Watt. Eleocarpus dentatus Vahl.'). Die etwa 10 ctmr. langen Blätter haben auf ihrer Unterseite 6—8 grosse Domatien in den Nervenwinkeln bei den Hauptnerven (siehe Fig. 4, Taf. II). Die dd, welche ungefähr 3 m.m. lang und an der Mündung 2 m.m. weit sind, sind düten- oder taschen- formig, dreieckig, schmäler nach unten, mit einem Dache von der unteren Epidermis des Blattes und einem Boden von einem zwischen dem her- vorspringenden Hauptnerve und dem Seitennerve ausgespannten Zell- gewebe gebildet. Die Mündung ist gegen die Blattspitze gerichtet und nicht von Haaren verschlossen, so dass relativ sehr grosse Thiere ohne Schwierigkeit hinaus- und hineinkommen können. Es ist bemerkenswerth, dass die ganze Unterseite des Blattes mit anliegenden, geraden, vorwärts gerichteten Haaren bekleidet ist. Dergleichen Haare finden sich auch in den 90, sind aber dort kleiner und dünnwändiger, und mangeln gänzlich im allerinnersten Theile. Die Epidermis der dd besteht ausserdem aus kleinen protoplasmareichen, rectangulären Zellen mit sehr dünner Cuti- cula und dünnen vertikalen Wänden. Unter der Epidermis des Daches und der Seitenwände befinden sich 4—5 Schichten von diekwändigen, porigen Zellen, welche vorzugsweise in der Längenrichtung der 99 ge- streckt sind. Dagegen giebt es dergleichen diekwändige Zellen nicht im Boden oder in dem zwischen den hervorragenden Nerven ausgespannten Gewebe, sondern nur gewöhnliche, dünnwändige Zellen, welche an den ge- trockneten Herbarium-Exemplaren, die ich Gelegenheit gehabt zu unter- suchen, meistentheils von einem braunen, gummi- oder harzähnlichen Stoff 1) »With hollows where the veins meet the midrib» Hooker, New Zealand Flora pag. 34. 22 AxEL N. LUNDSTRÖM. gefüllt waren. Es ist mir nicht möglich gewesen zu entscheiden, ob irgend ein Secret oder secernirende Haare an der Innenseite der dd vorkommen. In diesen dd habe ich Reste nach Häutungen, Excremente, Pilz- mycelien und keimende Pilzsporen angetroffen. Da die feinen, anliegen- den Haare, die im Vordertheile der dd vorkommen, vorwärts gerichtet sind, so dass die Thierchen leicht herauskommen können, ist es sehr unwahrscheinlich, dass diese dd als Thierfallen dienen sollten. Eleocarpus oblongus. Wall. Die Domatien dieser Art weichen in verschiedenen Hinsichten von denen der vorhergehenden Art ab. Gleich diesen sind sie wie Täschchen gestaltet, die Mündung aber besteht nur aus einem kleinen Loche an der gegen die Blattspitze gewendeten Seite des triangulären Domatiums. Ihr Dach ist — wenigstens an den getrockneten Exemplaren — von etwas blasserer Farbe, und bei gewissen d9 etwas unregelmässig gefaltet. In diesen Jd habe ich Milben und grosse Anhäufungen von Ex- crementen angetroffen. Bei starker Vergrösserung zeigt es sich, dass die Hauptmasse dieser Excremente aus zerkauten Zellwänden, nebst einem sehr stickstoffhaltigen Stoffe, besteht. Diese Zellwände haben fast im- mer die Form von Ringen oder kurzen, geraden Cylindern und sind aller Wahrscheinlichkeit nach zerkaute Myceliumfäden. Sie könnten freilich von laugen, feinen Haaren herstammen, da aber diese Pflanze ganz glatt ist, ist eine solche Annahme weniger wahrscheinlich, wofern nicht die jungen Blätter haarig gewesen. Die Form der Excremente bezeugt, dass sie sich in den 99 auf verschiedenen Stufen der Auflösung befinden, und Bakterien sind besonders häufig. Indessen bietet die Innenseite der von mir untersuchten Domatien hinsichtlich der Form und Beschaffenheit der Epidermiszellen verschie- dene Eigenthümlichkeiten dar, die mich sehr zweifelhaft machen über die wahre Natur dieser dd. Die Epidermiszellen sind nämlich höchst un- gleichartig und unregelmässig, bald dünnwändig und klein, bald dickwän- dig und verlängert, und auch ihr Inhalt wechselt höchst bedeutend. Grup- pen von naheliegenden Zellen sind oft in Form von Wärzlein aus- gewachsen, wodurch die Innenseite mehr oder weniger knorrig wird. Etwas solches habe ich nie bei anderen dd gefunden und es erinnert unläugbar an gewisse pathologische Erscheinungen. Es scheint mir nicht unglaublich, dass diejenigen dd, welche mir für meine Untersuch- ungen zu Gebote standen, von Milben bewohnt gewesen sind, die der Pflanze fremd und möglicherweise schädlich waren. ECC M — TE ee rn nn. tär + Car u^ ve dr k | | | | | Då [SA DoMATIENFÜHRENDE PFLANZEN. Ilex. Freilich habe ich bei Arten dieser Gattung keine 99 in Form von Grübchen, Haarschöpfchen oder dergleichen in den Nervenwinkeln gefun- den, aber bei einigen Arten aus Brasilien (spec. Herb. REGNELL. Ser. III. N:o 398 und spec. N:o 4244 MosEn) kommen an der Blattbasis (nicht längs dem ganzen Blattrande) deutliche Zurückrollungen der Blattspreite vor, wodurch ein ziemlich langer cylindrischer Raum entsteht. Dass diese Räume oft bewohnt sind, beweisen die dortigen Reste von Häutungen. Ich würde diesen Einfaltungen keine besondere Aufmerksamkeit geschenkt haben, wenn nicht eine andere brasilianische Jlex-Art (spec. N:o 2898 Moskén), welcher jene Einrollung gänzlich ermangelt, statt deren mit zwei Zähnen an der Blattbasis versehen wäre (siehe Fig. 2, Taf. II), die zurück- gebogen sind und somit zwei Domatien bilden, welche, soviel ich ge- funden habe, immer bewohnt sind, wiewohl nicht ausschliesslich von Milben. Diese zwei Blattzähne sind die einzigen des Blattes; ihre Form und ihr Platz sind so eigenthümlich, dass hier keine Rede sein kann von rudimentären Theilen. Eine solche Annahme wird auch durch eine Ver- gleichung mit anderen /lez-arten um nichts mehr berechtigt. Man kann mit getrockneten Exemplaren nicht entscheiden, ob die Zähne secernirend sind; dies ist aber nicht unwahrscheinlich. Die Epidermiszellen der In- nenseite des d sind rectangulär und etwas kleiner als gewöhnliche Epi- dermiszellen, und haben eine dünnere Cuticula. Die subepidermalen Ge- webe liegen der Epidermis eng an, und mangeln luftführende Zwischen- räume. Ausser Thierchen und deren Excrementen finden sich oft in diesen dd Pollenkörner, Pilzsporen u. dergl. Lonicera Xylosteum L. und alpigena L. Die erstere dieser Arten trägt an der Blattunterseite längs dem Hauptnerve und den unteren Theilen der Seitennerven zahlreiche, un- regelmässige, netzförmig verbundene Grübchen, welche dadurch entstan- den sind, dass die Epidermis an den Nerven sich von der unterliegenden Zellschicht frei gemacht hat und zu hervorspringenden oder seitwärts ge- falteten Rändern ausgewachsen ist, wodurch eine Menge von Täschchen oder Grübchen gebildet worden. 24 AxeL N. LUNDSTRÖM, Diese Domatien sind aller Wahrscheinlichkeit nach entstanden erst nachdem das Milbenei auf die Epidermis gelegt worden. Sie gehören indessen nicht zu den Phytoptocecidien (die Milbe hat nämlich 8 Beine), und bieten trotz ihrer ein wenig unregelmässigen Gestalt nichts krankhaftes dar, denn die Blätter bleiben grün und werden keineswegs zusammen- gefaltet. In anatomischer Hinsieht zeichnen sie sich dadurch aus, dass die subepidermalen Zellen verdickte Wände nicht bekommen und sich nicht der Epidermis eng anschliessen, sondern dünnwändig bleiben, sehr bedeutend. zuwaehsen, und einen Theil des Raumes ausfüllen, welcher unter der erhöhten Epidermis entstanden ist. Die Erhöhung seibst ge- schieht wiederum theils durch eine Vergrösserung der Epidermiszellen, theils durch Vermehrung der Anzahl der Zellen. Plasmolytisch verhalten sich die Zellen in den Wänden der Domatien nicht anders, als die an- deren Epidermiszellen, soviel ich habe finden kónnen. Die untersuchten 09 haben indessen nur Eier enthalten und Blättern angehört, welche wührend der Blüthezeit eingesammelt worden. Keine Eier sind unter der Epidermis oder innerhalb der subepidermalen Gewebe angetroffen worden. Lonicera alpigena hat dagegen Domatien in Form von langge- streckten Taschchen in den Nervenwinkeln an der Unterseite der völlig entwickelten Blätter. In gewissen Nervenwinkeln, ja sogar an gewissen Blättern, mangeln sie gänzlich und variiren nicht unbedeutend m Form und Grösse. Sie gleichen in dieser Hinsicht gewissermassen den 00 der Lonicera Xylosteum. Diese entstehen ebenfalls auf die Weise, dass die Epi- dermis, insbesondere an den Nerven, sich von der nächstunteren Zell- schicht loslöst, und sich nach oben biegt in Form von einem Rande, der sich gewöhnlich vorwärts (gegen die Blattspitze zu) richtet. In den dd findet sich am öftesten in Juni ein oder mehrere Milbeneier, möglicher- weise ein Thierchen; ich habe aber auch d0 ohne Thierchen, nur mit einigen Pilzsporen oder Pollenkörnern von Pinus sylvestris, angetroffen. Es hat sich doch deutlich gezeigt, dass diejenigen dd, welche Thierchen enthalten, am grössten und tiefsten werden. Der Wechsel der Form und des Vorkommens und die Loslösung der Epidermis von den subepidermalen Geweben sind Erscheinungen, welche einer Menge von pathologischen Bildungen, insbesondere mehreren Zoo- cecidien, zukommen; weil ich aber daneben keine solche Erscheinungen, wie Verstörung des Chlorophylls, Einschrumpfung oder Zusammenfaltung u. s. w., gefunden habe, bin ich jedoch der Ansicht, dass die betreffenden Bildungen nicht den Cecidien zugerechnet werden können. Die unter- suchten Exemplare habe ich aus Gärten in Upsala erhalten DOMATIENFÜHRENDE PFLANZEN. 2 t On Anacardium occidentale L. Ich habe von dieser Pflanze sowohl getrocknete Blätter untersucht als auch lebende, die ich durch die gütige Vermittlung des Herrn Prof. Fries aus dem botanischen Garten zu Kew erhalten habe. Sie sind be- sonders reich an dd, welche in Form von runden Grübchen überall in den Nervenwinkeln vorkommen, nicht nur am Hauptnerve, sondern auch an den Seitennerven. An einem normalen Blatte, 11,5 etm. lang und 7 etm. breit, (aus St. Barthélemy) habe ich 370 dd gezählt, und die Zahl der Thierchen in jedem 0 konnte an diesem Blatte auf zwei veranschlagt werden. Da diese Pflanze eine besonders reiche Verzweigung und Blatt- bildung hat, kann die Zahl der Milben an einem 10—12-jährigen Baum, wenn man berechnet, dass nur 2 von den vielen (circa 10) Knospen eines Jahressprosses jährlich zu blatttragenden Zweigen entwickelt werden, 4—15 Millionen betragen. Diese 00 sind besonders klein und dem blossen Auge kaum merk- bar. Ihrem anatomischen Bau nach (siehe Fig. 5, Taf. III) sind sie da- durch eigenthümlich, dass die Innenseite mit mehrzelligen, kurzen, kop- figen Drüsenhaaren bekleidet ist und dadurch, dass die Zellen, welche den ringfórmigen Rand des 9 bilden, verdickte porige Wände haben. Der- gleichen Wände kommen jedoch auch an anderen die Nerven bekleiden- den Zellen vor. Die Seitenwünde der zwischen den Drüsenhaaren lie- genden Zellen sind oft verdickt. Ob irgend eine Secretion in diesen dd vorkommt, wage ich nicht zu entscheiden, weil an dem lebenden Blatt, das ich aus England erhielt, die d9 durch vorhergehendes Waschen so- wohl von Milben als übrigem Inhalte befreit waren. Die Domatien waren indessen vóllig entwickelt. Schinus. Diesem Geschlecht gehören Arten sowohl mit kahlen wie mit feinhaarigen Blättern. Die letztgenannten haben Rhachis mit unbedeutendem, hervorragendem, geflügeltem Rande und mangeln 00; unter den ersteren dagegen will ich besonders eine Art hervorheben: Sch. spec. N:o 3610, Herb. Bras. Mostn, deren Rhachis zwischen den Blättchen deutlich ge- flügelt ist; dieser geflügelte Rand ist zurückgefaltet und nächst unter jedem Blättchem mit einem runden Zahne versehen, welcher zurück- gerollt ist und das Domatium bildet (siehe Fig. 3, Taf. IT). Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. 4 26 AxEL N. LUNDSTRÖM, Ähnliche dd haben Sch. terebinthifolius Radd. und Sch. spec. Herb. Regmell. Ser. III. N:o 1568. Ob der an der Basis eingebogene Rand der Blättehen auch als d fungirt, kann an getrockneten Exemplaren nicht entschieden werden. In diesen dd habe ich sowohl Milbenhäute als ge- tödtete Milben angetroffen. Die letztgenannten werden, soviel ich aus getrockneten Blättern ersehen kann, von einem Secret festgehalten, das von einer in der Domatiumwand befindlichen Drüse abgesondert wird, und erscheinen mehr oder weniger aufgelöst. Wie die Sache sich näher verhält, muss an lebendigen Exemplaren untersucht werden. Eugenia (Jambosa) australis Wenpt. Die blättertragenden Zweige dieser Pflanze sind viereckig und die Blätter opponirt. An jedem Nodus oder unbedeutend höher hinauf am Stamme und mit den beiden Blattinsertionen alternirend, sitzen zwei dd, je eins an jeder Seite des Stammes. Diese 99 sind besonders gut aus- gebildet und auffallend, und haben die Form kleiner (1--3 m.m. langer, 1 m.m. dicker, 1',—2 m.m. breiter) purpurrother Beutel oder Taschen (siehe Fig. 7, Taf. II nebst Erklärung). Nach Irmiscn*) sind sie von den herablaufenden Rändern der nächstfolgenden Blätter gebildet. Die Öffnung des Domatiums ist nach oben gerichtet, wie aus der Figur er- sichtlich, und an dem Rand der Mündung etwas hineingebogen. Die Wände des Domatiums sind aus 7—9 Zelllagen gebildet. Die Epidermis der Innenseite besteht, gleichwie die der Aussenseite, aus kleinen, rectangulären, 5--7-seitigen Zellen, deren Seitenwände besonders niedrig sind, so dass diese Zellen an einem Querschnitte sehr herab- gedrückt erscheinen. Die inneren Zelllagen wiederum sind aus grösseren, dünnwändigen, polyedrisch-ellipsoidischen, saftreichen, chlorophylllosen Zellen gebildet. Im Innersten des d finden sich einige Spaltöffnungen. Ob irgend eine Absorption von Thierexerementen in diesen dd vorkommt, ist mir gegenwärtig unmöglich zu entscheiden. Versuche mit kohlen- saurem Ammoniak im Zellsaft einen Niederschlag von eiweissartigen Kör- pern hervorzurufen, haben kein sicheres Resultat ergeben. Bei der inneren sowohl als äusseren Epidermis der Domatiumwände kommen hie und da innere Drüsen vor; da es aber dergleichen auch an 1) Irmiscn, Einige Beobachtungen an Zucalyptus globulus Lab. Zeitschr. f. ges. Naturwiss. Bd. 48. 1876. DOMATIENFÜHRENDE PFLANZEN. 9m Stämmen und Blättern giebt, werden sie gewiss keine specielle Bedeutung für die Domatien haben. Aussonderung von Honig habe ich in den 00 niemals wahrnehmen kónnen. Diese dd sind von einigen, sehr kleinen Acariden bewohnt, welche sich mit unglaublicher Schnelligkeit bewegen; binnen kürzerer Zeit als zehn Sekunden können sie sich von einem Blattpaare nach einem an- deren versetzen. Sie entgehen daher leicht der Aufmerksamkeit, wenn die 99 geöffnet werden; Reste nach zahlreichen Häutungen zeigen jedoch gewöhnlich, dass diese dd bewohnt gewesen. An den Exemplaren, die ich Gelegenheit gehabt zu untersuchen im botanischen Garten zu Upsala und welche daselbst mehr als 45 Jahre in Töpfen gestanden, sind die Jd normal bewohnt gewesen. Domatien, die mit den oben beschriebenen mehr oder weniger übereinstimmen, sind gar nicht selten. Sie finden sich bei einer grossen Zahl von Pflanzen, besonders oder vielleicht ganz ausschliesslich Bäumen und Sträuchern, die weit verschiedenen Geschlechtern und Florengebieten angehören. Gewisse Familien scheinen eine wirkliche Prädisposition zur Domatienbildung zu haben. Ich gebe unten ein Verzeichniss der mir bekannten domatienführenden Pflanzen, familienweise geord- net. Dies Verzeichniss macht keinerlei Ansprüche auf Vollständigkeit, weil ich noch nicht Gelegenheit gehabt alle diejenigen Pflanzenfamilien durch- zugehen, in welchen jene Bildungen möglicherweise sich finden können. Da das mir zugängliche Untersuchungsmaterial grossentheils aus getrockneten Pflanzen bestanden hat, werden auch unter diesen manche domatien- führende Arten meiner Aufmerksamkeit entgangen sein; an Herbarium- Exemplaren werden die 00 bisweilen bis zur Unkenntlichkeit verändert. Die Namen der extraskandinavischen Arten gründen sich auf die Be- stimmungen im Upsalaer botanischen Museum und Garten. Unter der Bezeichnung spec. N:o 00 Herb. REGNELL und Moskn sind einige brasi- lianische, der Art nach unbestimmte, Pflanzen aufgenommen aus der Sammlung, welche von Drr. ANDERS REGNELL, SALOMON HENSCHEN und HJALMAR Moskn aus Brasilien nach Schweden übersandt worden. Exem- plare dieser Arten finden sich unter denselben Nummern in mehreren europäischen Museen wieder. Die übrigen Abkürzungen werden keiner näheren Erklärung bedürfen. 28 AXEL N. LUNDSTRÖM, Composite. Bei den hieher gehörenden Pflanzen dürften dd sehr selten sein. Indessen finden sich bei einigen Bäumen oder Sträuchern, welche dem tropischen Geschlechte Vernonia angehören, Bildungen, die aller Wahr- scheinlichkeit nach als dd fungiren. Vernonia uniflora Sz. Bip. hat Haarschöpfe in den Nervenwinkeln, äusser- lich denen der Tilia ähnlich. Auf der Unterseite des Blattes kommen indessen ausserdem verschiedene andere interessante Haarbildungen vor, deren Bedeutung mir gänzlich unbekannt ist. » mespilifolia Less. aus dem Vorgebirge der Guten Hoffnung be- sitzt in den Nervenwinkeln seichte, gewimperte Täschchen, wel- che bewohnt sind. Rubiacex. Alibertia concolor hat 0d in den Nervenwinkeln in der Form von gewim- perten Täschchen; sie treten jedoch nicht an allen Blättern auf. » elliptica dd stimmen am nächsten mit denen von Tilia überein, sind aber nicht immer so deutlich. » sp. Herb. Reenell. Ser. Ill. N:o 97 hat 00. m Momo Grübchen, welche im Ausseren den dd der Coprosma Baueriana gleichen; bewohnt. » sp. Herb. Regnell. Ser. III. N:o 99 und 995. 09 im Ausseren denen der Tilia ähnlich. Amajoua sp. Herb. Mus. Paris 393. 0 = vorhergeh. Antirrhoea dioica Bory. Deutliche dd, dem Ausseren nach denen .der Psychotria daphnoides am ähnlichsten, aber au der ganzen Innen- seite mit kleinen, kurzen, zugespitzten Haaren bekleidet. » frangulacea Dec. dd wie bei der vorhergehenden. Calycophyllum candidissimum Dec. = der vorhergeh. Canthium; von dieser Gattung finden sich im Herb. Mus. Ups. mehrere unbestimmte Arten mit festen Blättern und 99 in Form von Grübchen oder Haarschópfchen. » umbelligerum Miq. hat Haarschôpfchen. DOMATIENFÜHRENDE PFLANZEN. 29 Canthium pyrifolium Klotzsch. hat Grübchen. » fasciculaatum Blum. hat dd denen der Psychotria daphnoides ähnlich. » coprosmoides 00 = Coprosma Baueriana. Cascarilla Pavanensis Schld. hat, gleich der Tilia, sehr grosse Schöpfe von braunen Haaren in den Nervenwinkeln; ob diese bewohnt gewesen, wage ich nicht zu entscheiden. » hexandra Willd. = der vorhergehenden. Sowohl glatte Blätter (mit 0d) als haarige (ohne deutlicher behaarte Nervenwinkel) kommen vor. Diese dd sind indessen sehr zweifelhaft, und es ist ungewiss, ob sie wirklich bewohnt werden. Cephailis Ipecachuanha Rich. 00 sind taschenförmig mit gewimperter Mündung. Chione sp. Pl. Mexican. Liebm. Rubiac. N:o 283 hat dd welche denen der Cofea arabica ähnlich sind. Chomelia sp. Herb. Regnell. Ser. I. N:o 277 ist in den Nervenwinkeln mit Haarschöpfehen versehen, die möglicherweise dd sind; deutlichere und sehr eigenthümliche 99 kommen bei » sp. Herb. Regnell. Ser. II. N:o 131 und 131 d. vor. Diese Pflanze hat in den Nervenvinkeln ziemlich grosse (1—2 m.m. lange) und von einem Haarkranze begränzte glatte Flecke, die nicht oder nur höchst unbedeutend eingesenkt sind. In diesen dd habe ich immer Thierchen oder Überreste von solchen ange- troffen. Mit diesen stimmen die dd von einigen anderen Cho- melia-arten aus Brasilien im Wesentlichen überein, nur sind sie etwas kleiner. Coffea arabica L. siehe oben S. 17. Einige andere Arten von Coffea stimmen mit dieser überein. » densiflora Bl. dagegen besitzt dd, die mehr denen der Tilia gleichen. Coprosma Baueriana siehe oben S. 16. Ähnliche Jd kommen bei folgen- den Arten vor, welche mehr oder weniger dicke Blätter haben: » Cunninghamü Hook. fil. » foetidissima, Forst., » grandiflora Hook. fil, » lucida Forst. (dd besonders gross), 30 AxEL N. LUNDSTRÖM, Coprosma hirtella Labil. (dd klein) und » » » » » » » » spathulata A. Cunn., die an der Mitte jedes Blattes 1—2 dd trägt, mit einer sehr kleinen, gerundeten, dem blossen Auge unmerklichen Öffnung; der darunter belegene, erweiterte Raum ist indessen immer bewohnt. Besonders interessant sind weiter die 0d folgender Arten von Coprosma: Billiardieri siche Fig. 8, Taf. II (nach getrockneten Exempla- ren gezeichnet; 6-mal vergrössert). Diese dd sind besonders gross, mit langgestreckter, gewimperter Mündung, welche zu- weilen eine Grösse von 2 m.m. erreicht; die Blätter selbst sind gegen 1 etm. lang. Dem abwärts gewendeten Rande des 0 er- mangeln bisweilen die Haare, und das d fliesst dann mehr un- merklich mit der Epidermis der Unterseite zusammen. Die Thierchen halten sich insbesonders an dem nach der Blattspitze zu belegenen Ende des d auf; das d ist ebenda tiefer und mit mehr Haaren versehen. variegata Berggr. und rotundifolia A. Cunn. haben, wenn ich nach den Exemplaren, die mir zu Gebote standen, urtheilen darf, sehr dünne Blätter, deren Unterseite, insbesonders an dem Hauptnerve, mit einigen langen Haaren dünn besetzt ist. Unterhalb dieser Haare finden sich in den Nervenwinkeln dd, welche äusserlich denen der Tilia gleichen; sie sind aber niedrige Grübchen mit deutlichem Rande, der jedoch erst sichtbar wird, weun die Haare zurück- gebogen werden; bewohnt. ; ligustrifolia Berggr. hat 99 die dem Ausseren nach denen der Psychotria daphnoides sehr ähnlich sind. robusta Raoul. = der vorhergehenden; die Mündung der 99 ist aber mehr langgestreckt. rhamnoides A. Cunn.; an den getrockneten Exemplaren, die ich untersucht habe, erscheint eine Einsenkung (ein Vorhof) vor dem óÓ d. h. an der Seite des d, die gegen die Dlattbasis ge- kehrt ist. parvifolia. Hook. fil. Obwohl die Blätter dieser Art öfters nicht grösser werden als 3—4 m.m. lang, besitzen sie doch bewohnte 09, deren Eingang dem blossen Auge fast unmerklich ist. An den kleineren Blättern giebt es 1—2 00, an den grösseren 3 —4. DoMATIENFUHRENDE PFLANZEN. oil Vielen Arten von Coprosma mangelt mdessen an den Blät- tern jede Spur von dd z. B. C. repens Hook. fil., linarüfolia Hook. fil., nitida Hook. fil., alata Berggr., acerosa A. Cunn. u.a. Ob es an anderen Theilen dieser Plauzen 99 giebt, habe ich nicht entscheiden können. Coussarea contracta Walt.; Jd eross mit länglicher Offnune, im stumpfen , fo, e [eb] | Coutarea » Nervenwinkel belegen. mollis Cham. und Schl. dd = Tilia. speciosa Aubl. d = vorhergeh. Dysoda foetida Salisb. 00 klein = Psych. daphn. Exostemma caribeum R. S. Exemplare aus St. Barthélemy haben kleine » Faramea. » » » » bewohnte Haarschöpfe in den Nervenwinkeln, welche zuweilen etwas eingesenkt erscheinen. aquaticum; 00 sehr klein, denen der vorhergehenden Art ähnlich, aber verdächtig. Von dieser Gattung giebt es im Herb. Mus. Ups. verschiedene Formen mit grossen und besonders gut entwickelten dd. Dies ist insbesonders der Fall von sp. Herb. Regnell. Ser. III. N:o 111” und N:o 180 (WIDGREN), wo jedes normale Blatt ungefähr 10—15 99 trägt. Diese 00 können sehr gross sein, bis 3 m.m. lang, und haben eine 1—2 m.m. lange Öffnung. An Form gleichen sie vollkommen den Fig. 6, Taf. II ‘abgebildeten dd der Rudgea lanceolata. Die Haare mangeln bisweilen an der dem Blattrande zugekehrten Seite der Mündung. Die 00 sind niemals im spitzigen Winkel belegen, sondern im stumpfen oder in der Mitte zwischen zwei Seitennerven. Sie scheinen immer bewohnt zu sein. Andere Formen aus Brasilien (Minas Geraës de Caldas) haben nur 2—3 grosse dd an jedem Blatte, andere wiederum (N:o 564, 565, Moskn) haben kleinere d9 mit gerundeter Mündung. Eine un- gewöhnlich kleine, dem unbewaffneten Auge ganz unmerkbare Öffnung haben die 99 bei sp. Ser. III. N:o 113; der innere Raum ist indessen beinahe 1 m.m. lang und von einigen äusserst winzigen Milben bewohnt, von deren Häutungen ich zahlreiche Reste gefunden habe. sp. Herb. Regnell. Ser. III. N:o 108** und cornifolia sind mit 00 versehen, die im Äusseren denen der Tilia am nächsten kommen. 32 AXEL N. LUNDSTRÖM, Fernelia obovata Lam. und » buxifolia Lam., welche beide fast gerundete Blätter haben, tragen 1—2 kleine bewohnte 00 mitten an der Unterseite des Blattes. Diese 00 sind inwendig mit gebogenen, feinen, weissen (?) Haa- ren versehen. Es ist mir jedoch nicht gelungen an getrock- neten Exemplaren ihre Anatomie zu untersuchen. Feretia apodanthera Dec. und Gardenia spinosa L. fil. und 3 » lutea Fresen. haben dd, welche äusserlich denen der Zilia sehr ähnlich sind. Grumilea cymosa E. M.; 00 wie bei Coprosma Baueriana. Gynopachys corymbosa Blum.; 00 wie bei Coprosma Baueriana. Luculia Pinceana Hook.; dd stehen denen von Strychnos Gardneri A. Dec. (Fig. 5, Taf. II) am nächsten. Morelia Senegalensis Rich.; dd am nächsten denen der Psychotria daph- noides ähnlich, aber kleiner. j Nauclea (Uncaria) acida Hunt.; dd wie bei Psych. daphm. » lanceolata Blum.; dd wie bei Tilia, aber kleiner. » parvifolia Roxb.; 00 gleichen auch denen der Tilia, aber es fin- det sich unterhalb der Haare ein Grübchen. » rotundifolia Roxb.; dd wie bei Tilia, obwohl nicht so deutlich. Pavetta Caffra Thunb.; dd wie bei Psychotria daphnoides. » triflora Dec.; dd wie, bei der vorhergeh. » sp. vom Vorgebirge der guten Hoffnung; 00 wie bei der vor- hergeh. » sp. Cum. Phil. 856; dd wie bei der vorhergeh. Psychotria daphnoides Cunningh. Über diesen Typus siehe oben S. 13. An den folgenden Arten von Psychotria habe ich ähnliche dd gefunden: » vwiridifolia Reinw. » fimbriata Dec. bat 7—8 00, welche längs dem ganzen Mittel- nerve vertheilt sind. Einen anmerkungswerthen Typus der 99 bieten Psych. haucornic- folia (Herb. Regnell. Ser. I. N:o 171) und Psych. sp. Herb. Mus. Paris. Guyane française N:o 312. (siehe Fig. 9, Taf. II). Der Mittelnerv dieser glatt- DOMATIENFÜHRENDE PFLANZEN. 33 blättrigen Arten ist nämlich an den Seiten mit einem haartragenden Rande versehen, der parallel mit der Blattunterseite hervorragt und somit zwischen sich und derselben einen Raum in Form von einer längs dem Blatte laufenden Rinne bildet. Ich bin sehr in Zweifel gewesen, ob die betreffende Bildung den Domatien zuzurechnen sei, denn jene vorsprin- senden Ränder können ja eine mechanische Bedeutung haben, da sie aus derartigen dick- und festwändigen Zellen bestehen, wie dergleichen die äussersten Zellschichten des Mittelnerves im Übrigen bilden. Da aber der vorspringende Rand nur an der gegen die Blattspreite gekehrten Seite Haare trägt, da ein kleiner Raum thatsächlich unter dem Vor- sprunge gebildet wird, da dieser Raum an mehreren Stellen — insbe- sondere wo die Seitennerven vom Hauptnerve ausgehen — bewohnt ist, und da es endlich bei anderen nahestehenden Arten und Gattungen (z. B. Rudgea lanceolata, Faramea siehe oben, u. a.) zuweilen vorkommt, dass langgestreckte, längs und nächst dem Hauptnerve gelegene Domatien nur an dem gegen den Hauptnerv zu liegenden Rande Haare tragen, wodurch ein solcher Rand grosse Ähnlichkeit mit den betreffenden Vor- sprüngen (Überhängen) erhält — so bin ich zu der Ansicht gelangt, dass auch diese Vorsprünge wahrscheinlich zu den Domatien hinzurechnen sind. Ich will aber damit keineswegs gesagt haben, dass alle haarige Nerven dieselbe Bedeutung haben. Indessen findet sich hier keine absorbirende oder secernirende Epidermis (wie bei Zilia) und die kleinen kurzen Haare sind diekwändig. Möglicherweise sollte auch Psychotria costato-venosa Schldl. hieher geführt werden, welche glatte Blätter hat und deren Mittelnerv an den Seiten behaart ist, wiewohl ich an den Exemplaren, die mir zu Gebote gestanden, keine Thierchen angetroffen habe. Es giebt indessen andere Psychotria-Arten, welche sehr deutliche Domatien besitzen und deren Hauptnerv sowohl als Seitennerv zugleich an den Seiten haarig ist. Eine andere besonders deutliche und interessante Form findet sich bei einigen anderen Arten dieser Gattung, die an domatienführenden Arten so reich ist. Eins dieser Domatien, die ich Täschchen nennen will, ist Fig. 10, Taf. II abgebildet. Sie sind am weitesten nahe an der Mündung, welche gegen die Blattspitze gerichtet ist, und werden nach der Basis zu, die sich oft weit hinter den Seitennerv erstreckt, dü- tenformig schmäler. Sie tragen gewöhnlich kurze Haare auswendig, be- sonders gegen die Mündung zu, bei der es auch an der Innenseite Haare giebt. Die Innenseite ist doch sonst glatt. Diese 99 sind immer von sehr winzigen Milben bewohnt und enthalten ausserdem Reste von Häutungen, Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. 5 34 AXEL N. LUNDSTRÖM. bisweilen auch von todten Thierchen. Es ist aber unmöglich an getrock- neten Exemplaren zu entscheiden, wie diese getödtet worden. Die dd nehmen oft einen bestimmten Platz ein; so können sie sich finden nur an der nach der Spitze zu belegenen Blatthälfte, in den 3—4 Nervenwinkeln oberhalb der Mitte des Blattes, während sie dagegen in den Nerven- winkeln der unteren Blatthälfte gänzlich mangeln. Dies Verhältniss habe ich bei einer Psychotria spec. Herb. Regnell. Ser. III. N:o 121 aus Caldas (abgebildet Taf. II, Fig. 10), und N:o 117 Herb. Regnell und bei einer mehr breitblättrigen Psychot. spec. Herb. Regnell. Ser. III. N:o 119 (S. Paozo 1857) gefunden. Dagegen scheinen die dd mehr unregelmässig placirt zu sein bei Psychotria alba R. P. (Herb. Regnell. Ser. III. 120%), unter welehem Namen indessen Herb. Mus. Ups. einige Exemplare ent- hält, die dd nur in den Nervenwinkeln näher an der Blattspitze haben. Psychotria chionanthe Dec. aus Brasilien hat sehr grosse Blätter (circa 10 ctm.) und grosse dd in den sechs untersten Nervenwinkeln. » spec. Claussen N:o 668 (Brasilien) und N:o 660 hat sehr kleine, kaum merkliche dd, deren Öffnungen auf dem Hauptnerve bei den Seitennerven belegen sind. » spec. Herb. Ind. Or. (Hooker fil. & Thomson) N:o 27 hat 2—4 . 00 in der Mitte der dicken Blätter. » orbicularis Rich. gleicht der Coprosma Baueriana an Form der Blätter sowie der 00. An den Blättern mehrerer Psychotria-Arten habe ich indessen keine 90 entdecken können, obschon die Blätter vollkommen glatt waren, z. B. Psychot. amplexicaule, aurantiaca Wallich., leiocarpa Cham. & Schldl., spec. Herb. Regnell. N:o 107 (Rio Janeiro), 102, 98, 101, 14, 3017, und Ser. III. N:o 1817 u. a. Es ist möglich, dass die Arten dd haben am Stamme, in den Blattwinkeln, oder innerhalb der Nebenblätter, was ich aber an getrockneten Exemplaren nicht habe entscheiden können. Plectronia ventrosa L. (von dem Vorgebirge der guten Hoffnung) hat dd wie bei Psych. daphn., gewöhnlich aber nur 2 an jedem Blatte. Palicourea rigida H. B. hat taschenähnliche dd, deren Form jedoch an getrockneten Exemplaren nicht sicher bestimmt werden kann. Anderen Palicourea-Arten mangeln 00. Stylocoryne Webera Rich. var. hat in den Nervenwinkeln kleine 00 mit klebrigen (?) Haaren. Schönleinia spec. Herb. Regnell. N:o 3027; 99 äusserlich denen der Tilia ähnlich, aber kleiner. DOMATIENFÜHRENDE PFLANZEN. 35 Rudgea lanceolata, nach Ex. in Herb. Regnell. Ser. I. N:o 172 und Ex. aus Minas Geraés in Brasilien (P. CraussEN) hat sehr grosse Od (siehe Fig. 6. Taf. II) mit bis zu 3 m.m. langer Mündung. In diesen dd habe ich sowohl Thierchen als deren Excremente gefunden. Sie stimmen im Übrigen mit den dd der Faramea überein, siehe oben S. 31. Rudgea viburnoides hat die Blätter unten dicht behaart und mangelt 09. Webera (Canthium) tetrandra Willd.; 00 in Form von Haarschöpfchen, vielleicht mit einer darunter liegenden Vertiefung. Uncaria acida Roxb.; 0d im Ausseren wie bei Tilia. » glabrata Dec. und » pedicillata Roxb. (beide glattblätterig) = vorhergeh. Une. sclero- phylla Roxb. mit haarigen Blättern, mangelt dd. — Eine andere Art (Herb. Mus. Paris 390, Guyane française) hat Grübchen wie Coffea. Es ist besonders auffallend, dass die Gattungen und Arten, deren Blätter behaart sind, Domatien mangeln. Die Gattung Tocoyena Aubl. (aus Brasilien) hat Arten mit grossen, unten behaarten Blättern, an wel- chen man vergebens Jd sucht. Von der Gattung Scabicea giebt es im Herb. Mus. Ups. viele Arten, alle mit dichtfilzigen Blattunterseiten — und ohne 00. Gewisse Arten der Gattung Spermacoce L. haben an der Unterseite der Blätter einen Staub, der lebhaft gelb gefärbt ist, und mangeln ebenso dd. Caprifoliaceæ. Lonicera Xylosteum L. und » alpigena L. siehe oben S. 23. Bignoniaceæ. Bignonia. Verschiedene Arten dieser Gattung haben kleine Haarschöpfe in den Nervenwinkeln. Andere (z. B. B. catalpa L.) besitzen nur einige dicht gehäufte, knopfähnliche Glandeln, über deren Bedeutung ich nicht wage mich zu äussern; noch andere (z. B. 36 Axe, N. LUNDSTRÖM, B. Tabebuya Arrab. var., Bign. spec. N:o 269 Herb. Mus. Paris. Guyane française und N:o 186 Claussen) haben die Nerven- winkel dütenförmig vertieft und bewohnt. Arrabidæa corymbifera Bur.; dd in Form von sehr kleinen Haarschöp- fen in den Nervenwinkeln. Fridericia speciosa Mart. dd dütenförmig vertiefte Nervenwinkel. Haplolophium spec. Herb. Regnell. N:o 134. (Rio Janeiro 1840) hat fein- haarige Blätter mit kleinen dd in den mittleren und oberen Nervenwinkeln und eimige kleinen Glandelhaare (= Bignonia Catalpa) in den unteren. Jacaranda rhombifolia Meyer. ebenso wie einige anderen nahestehenden Arten haben dd in Form von Haarschópfen an der einen Seite des Mittelnerves auf der Unterseite der Blättcher an der Basis (d. i. wie bei Fraxinus dimorpha). Lundia longa Dec. hat 09 in Form von Täschchen in den Nerven- winkeln, am nächsten denen der unten erörterten Petastoma gleichend. Mitraria coccinea Cav. Die d0 dieser Art, von welcher ich aus dem bo- tanischen Garten zu Upsala lebende Exemplare erhalten habe, gleichen an Form und Platz den 00 der Coprosma Baueriana oder Psychotria daphnoides, scheinen aber nicht so constant vor- zukommen. An der Mündung des halbkugelförmigen Grübchens finden sich 2—4-zellige Haare, welche über die Mündung ge- bogen sind; die Epidermis der Innenseite besteht aus Zellen, welche bedeutend kleiner als die gewöhnlichen Epidermiszellen sind und äusserst dünne Zellwände haben. Dagegen sind die Wände der subepidermalen Gewebe nicht verdickt oder ander- weitig transformirt geworden, wodurch diese dd sich nach ihrem anatomischen Bau von denen der Coprosma unterscheiden. An den Präparaten, welche lange in Kaliumacetat gelegen haben, werden an der dünnen Cuticula der Domatien kleine fettkugel- ähnliche Körper ausgesondert. » sp. Herb. Regnell. Ser. III. N:o 38* hat dütenförmige dd und » spec. N:o 3452 (St. Paolo, 1875, Mosén) hat Haarschöpfchen gleich denen der Tilia. Ich halte es für nicht unwahrscheinlich, dass verschiedene hiehergehörende Arten domatienführende Früchte DoMATIENFÜHRENDE PFLANZEN. 97 besitzen. Ich habe oft bewohnte Einsenkungen an den Früch- ten wahrgenommen; da ich aber nicht weiss, welchen Verän- derungen diese Früchte während des Trocknens unterlegen haben, kann ich mich nicht mit Gewissheit darüber aussprechen. Petastoma triplinervia Dec. hat grosse, bis 5 m.m. lange 00, in Form » von triangulären, zugeplatteten Täschchen, in den 2—3 unter- sten Nervenwinkeln. Diese Jd ähneln am nächsten denen des Eleocarpus oblongus (siehe oben S. 21), aber die Öffnungen sind nicht aus einem kleinen Loche, sondern aus der ganzen der Blattspitze zugekehrten Seite gebildet. simplicifolium Miers. hat kleinere Täschchen, eigentlich düten- fórmige Vertiefungen in den Nervenwinkeln mit eimem kleinen darüber gespannten Häutchen. Tecoma capensis G. Don. Die dd sind wie haarige Grübchen in den Ner- » venwinkeln gestaltet. Es ist bemerkenswerth, dass die Haare verzweigt und mehrzellig sind, mit dünnen perforirten Zwischen- wünden; sie zeigen demnach keine Ähnlichkeit mit Erineum- Haaren. Die Epidermiszellen an der Innenseite der dd sind im Übrigen anderen Epidermiszellen sehr ähnlich, nur sind sie etwas höher und mehr dünnwändig, mit nicht gefalteter Cuticula. Es finden sich Spaltóffnungen da. Die subepidermalen Gewebe scheinen nicht transformirt zu sein. Ich habe von dieser Art lebende Exemplare aus H. U. untersucht. australis R. Br. hat 1—3 Grübchen, welche (immer?) bewohnt, aber an ganz unbestimmtem Platze an der Blattunterseite gelegen sind. Ich kann gar nieht mit Gewissheit behaupten, dass diese Grübchen wirkliche dd sind, aber ich möchte diese eigenthüm- lichen Bildungen denjenigen Pflanzenbiologen zu näherer Unter- suchung empfehlen, welche Gelegenheit haben diese Pflanze im Freien zu studiren. Dasselbe gilt möglicherweise auch von T. stans Juss. und einigen anderen Arten. spec. Herb. Regnell. Ser. II. N:o 195* und Ex. aus Rio de Ja- neiro 1844 Wiparen haben kleine taschenähnliche dd mit Haar- bildungen. spec. Herb. Regnell. Ser. III. N:o 54 (18,48) hat grosse be- haarte Flecke in den Nervenwinkeln. 38 AXEL N. LUNDSTRÖM, Asclepiadacea. Asclepias hymale (aus Brasilien) hat besonders deutliche und gut aus- gebildete dd in den Nervenwinkeln. Sie gleichen an Grösse und Form am nächsten den dd der Psychotria daphnoides; die Mündung ist aber reicher an Haarbildungen. Keine Haare kommen am laminären Theile der dd vor. Die untersuchten dd waren reich an Resten nach Häutungen von besonders kleinen Milben. Apocynaceæ. Carissa spec. N:o 375. Herb. Mus. Paris. Guyane française; dd runde Grübchen in den Nervenwinkeln, mit grosser, bis I m.m. weiter Öffnung, 10—12 an jedem Blatte. Condylocarpon Rauwolfie Müll. 99 zweifelhaft; an jüngeren Blättern finden sich in den Nervenwinkeln kleine unbedeutende, an älteren Blät- tern dagegen grosse unregelmässige Haarschöpfe, von welchen die letzteren zwischen den zusammengefilzten Haaren sowohl Thier- chen als Pilzmycelien enthalten; ein Theil der Blätter waren ganz kahl. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die untersuchten Exemplare nicht ganz normal waren. » spec. N:o 3653. Herb. Bras. Mostyn; 09 Haarschópfe in den Nervenwinkeln am Hauptnerve, ähnlich den 99 der Tilia, aber etwas mehr langgestreckt. Echites attenuata. Die schwach eingesenkten dd sind in den Nerven- winkeln am Hauptnerve belegen und von äusserst feinen und kurzen Haaren umgeben. » spec. Herb. Brasil. Regnell. Ser. III. N:o 882; Od äusserst kleine Grübchen mit kaum merkbaren Öffnungen; bewohnt. Ecdysanthera glandulifera Dec. 00 haarige Grübchen in den Nervenwin- keln, am nächsten denen der Psychotria gleich; bewohnt. Forsteronia (Echites) brasiliensis A. Dec. 00 gewimperte Grübchen in den Nervenwinkeln. Mehrere Arten, die zu dieser Gattung gehören, haben unten behaarte Blätter, und mangeln dann immer 00. Plumiera DOMATIENFÜHRENDE PFLANZEN. 39 spec. Herb. Kegel. 12,410 (aus Brasilien) hat grosse dd in den Nervenwinkeln, am nächsten den dd der obengenannten Carissa gleichend. Thenardia spec. hat in den Nervenwinkeln dd, welche denen von Psycho- tria ähnlich sind; der Eingang aber ist auf der anderen Seite des Seitennerves — im stumpfen Winkel — oder auf dem Seitennerve selbst belegen. Thyrsanthus gracilis Benth. 00 &ewimperte Grübchen in den Nervenwinkeln. y g S » Gerinera Pagamea Strychnos » Schomburgkii Benth. dd grosse Griibchen mit weiter Mündung, aber ohne Haare. Die untersuchten Herbarium-Exemplare haben in mehreren d9 Reste von theilweise aufgelösten Milben oder ihren Häuten enthalten. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass die Thierchen wären hier gefangen worden, da sie leicht hätten durch die grosse Öffnung hinauskriechen können. Loganiaceæ (incl. Strychneæ). vaginata Lam. 00 deutlich, in Form von Grübchen in den Nervenwinkeln, inwendig und an der Mündung mit kurzen ge- raden Haaren versehen; bewohnt. guianensis Aubl. dd in den Nervenwinkeln sehr kleine, dem blos- sen Auge kaum merkbare, gewimperte Grübchen oder niedrige Einsenkungen; bewohnt. Gardneri A. Dec.') siehe Fig. 5, Taf. II. Die reich bevölkerten dd dieser Pflanze befinden sich in den zwei untersten Nerven- winkeln, welche an der Innenseite der erhöhten Nerven dichte, gerade ausstehende Haare tragen. Ähnliche 00 sind, wie oft gesagt worden, bei mehreren anderen Pflanzen vorhanden. brasiliensis Mart. N:o 263. Herb. Bras. MosÉw. Die Füsse der opponirten Blätter sind angeschwollen und umfassend. Diese beutelähnlichen Anschwellungen mögen vielleicht dd sein; sie sehen solchen sehr ähnlich aus. Da mir indessen nur getrock- nete Exemplare zu Gebote standen, und es möglich wäre, dass die kleinen Räume im Blattwinkel dadurch gebildet worden, dass die daselbst sitzende Knospe vertrocknet ist und Thierchen 1) »Axillis nervorum subtus barbatis», Mart. Flora Bras. Vol. VI, 1. pag. 273. 40 AxEL N. LUNDSTRÖM, nachher in die somit entstandene Öffnung hineingekrochen sind, wage ich nicht mit Gewissheit zu entscheiden, ob diese An- schwellungen 99 sind oder nur auf den Schutz der jungen Knospe abgesehen. Ich möchte jedoch auf dies Verhältniss hinzeigen, weil es bei manchen anderen Pflanzen gewöhnlich ist, dass Thierchen sich in den Blattwinkeln verstecken und ihre Excre- mente lassen, welche nachher aufgelöst werden von den Regen- tropfen, die sich hier oft ansammeln und festgehalten werden. Strychnos spec. Herb. Bras. N:o 3217 Mos£w, dd in Form von haarigen Nervenwinkeln. Sapotacex. Hopea Wigthiana Wall. dd in Form von Grübchen in den Nervenwinkeln mit kleinen gerundeten Offnungen. Oleaceæ (incl. Jasmineæ). Auch diese Familie scheint eine sehr deutliche Prädisposition zur Bildung von Domatien zu besitzen. Es finden sich eine Menge aus- gezeichneter Formen von 00 bei verschiedenen hieher gehörenden Gat- tungen und Arten. Fraxinus excelsior L. Es ist nicht unmöglich, dass die auf der Rhachis » befindliche Rinne, deren Emgänge in der Mitte zwischen den Blättehen liegen, als Domatium fungirt (siehe Fig. 8 und 9, Taf. IV in meiner Abhandlung »Die Anpassungen der Pflanzen an Regen und Thaw). Sie ist nämlich, so viel ich gefunden, im- mer bewohnt. Zur Zeit des Laubfalles biegen sich die beiden Ränder der geschlossenen Rinne aus einander, wodurch die Rinne geöffnet wird. Ausserdem sind oft auf der Unterseite der Blattchen längs dem Hauptnerve und an der Basis Haare vor- handen, in deren Schutz andere Milben sich aufhalten. An den Exemplaren, welche ich im Winter untersucht habe, haben die Milben in den Lenticellen überwintert. dimorpha ist gleichwie F. excelsior mit kleinen Haarschöpfen an der Rhachis zwischen den Blättehen versehen, was wahr- TAN Fraxinus DOMATIENFÜHRENDE PFLANZEN. 41 scheinlich eine Anpassung an Regen ist. An den getrockneten Exemplaren, die ich Gelegenheit gehabt zu untersuchen, war die Rinne nie geschlossen. An der Basis der Blättchen aber auf der einen (gegen das Endblättchen gekehrten) Seite ihres Hauptnerves findet sich ein Haarschópfchen, welches bewohnt ist. Wenn man sich das zusammengesetzte Blatt als ein ein- zelnes ungetheiltes Blatt vorstellt, sitzen also die 0d hier auf der Blattunterseite an den Nervenwinkeln längs dem Haupt- nerve. Die Blättchen sind bei dieser Art an der Basis symme- trisch, was dagegen nicht der Fall ist bei Ornus L. Die Blättchen werden hier unsymmetrisch, dadurch dass die dem Endblättchen zugekehrte Blatthälfte nicht, wie die andere, bis zur Rhachis geht. Der Theil der Blattspreite, der bei Fr. dimorpha das 0 trägt, mangelt somit hier; anstatt dessen sitzen die dd in Form von Haarschópfchen mitten im Winkel zwischen der Rhachis und der Basis des Blättchens. Es scheint mir nieht undenkbar, dass diese Anordnung zu derselben Zeit als d und als eine Anpassung für Regen nützlich sein kann, ja vielleicht auch als Vermittlerin von Bewegungserscheinungen der Blättchen. Mir standen indessen nur getrocknete Exemplare für meine Untersuchung zu Gebote. sambucifolia Lam. hat Haarschöpfe zwischen den Blättchen, bis- weilen sowohl an der Ober- als der Unterseite der Rhachis. Jasminum abyssinicum R. Br. trägt an der Unterseite der Blätter in den » » Nervenwinkeln dd in Form von Grübchen mit haartragender zusammengezogener Mündung (folglich den dd der Psychotria daphnoides am nächsten stehend). angulare Vahl. Die 2—6 untersten Nervenwinkel sind schalen- förmig vertieft mit Haarbildungen am Rande. Die Vertiefungen sind an der Oberseite als kleine Höcker merkbar. Bewohnt. auriculatum Vahl. 00 wie bei Jasminum abyssinicum, aber etwas grosser. azoricum L. 00 Haarschépfchen in den Nervenwinkeln. Bandieri Webb. Die Ränder des Endblättchens und der nächst- stehenden Blättchen sind eingefaltet und scheinen bewohnt zu sein. Auch die Rhachis ist an den Seiten mit Rändern ver- sehen, welche nach oben zusammengerollt sind. Indessen ist es schwer nur mittelst getrockneter Exemplare zu entscheiden, Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III, 6 42 AXEL N. LUNDSTRÖM, ob diese Bildungen dürfen als Domatien gedeutet werden. Ich habe keine anderweitigen dd bei dieser Art auffinden können, was anmerkungswerth ist, da diese Gattung sonst an domatien- führenden Arten reich ist. Jasminum didymum Forst. Die reich bewohnten 09 gleichen am nächsten denen von Strychnos Gardneri A. Dec. (siehe Fig. 5, Taf. IL). » grandiflora L. verhält sich beinahe wie Fraxinus dimorpha; die dd liegen aber zur Hälfte auf dem geflügelten Rande der Rhachis. » revolutum Sims. Mit eingefalteten Rändern wie J. Bandieri, aber zweifelhaft. j » officinale L. dd wie bei J. grandiflorum. Linociera arborea Eichl. 99 Haarschöpfe in den Nervenwinkeln längs dem Mittelnerve. » spec. Herb. Regnell. Ser. II. N:o 57 hat auch grosse deutliche - Haarschópfe in den Nervenwinkeln. » elegans Eichl. »foliis subtus ad venarum axilas barbatis». Mart. Flora Bras. Vol. VI, Pars. 1, pag. 306. Nathusia alata Hochst. Die Rhachis hat geflügelte Ränder, welche zu- rückgerollt sind und gegen die Basis erweitert. Die Nerven- winkel ohne Haarschópfe. Ist indessen etwas zweifelhaft. Olea foveolata E. Mey. hat in den Nervenwinkeln spärliche, aber beson- ders deutliche und bewohnte Grübchen foveolæ), deren gegen den Mittelnerv gewendeter Rand Haare trägt. » cernua Vahl. hat besonders grosse, platte, trianguläre Haar- schópfe in den Nervenwinkeln. Ein Grübchen oder eine Ein- senkung ist nicht vorhanden, noch kann ein besonderer Raum, wie bei Tilia, wenigstens an getrockneten Exemplaren, unter- schieden werden. Die Arten von den Gattungen Syringa, Ligustrum und Phillyrea, die ich Gelegenheit gehabt habe zu untersuchen, waren alle ohne Domatien. DOMATIENFÜHRENDE PFLANZEN. 43 Myrtaceæ. Eugenia (Jambosa) australis Wendl. (siehe oben S. 26). Ribesiacex. Ribes alpinum L. hat auf der Unterseite des Blattes an der Basis an den Seiten des Hauptnerves gewöhnlich 2 taschen-ähnliche, bewohnte 90. Diese gleichen denjenigen der Lonicera alpigena darin, dass die Epidermis am Nerve sich von der unteren Zelllage erhebt und zu einem Boden auswächst. Dieser trägt am Rande lange, mehrzellige Haare, welche über den Eingang gebogen sind; auch an den Seitenwänden finden sich dergleichen Haare. Die Epi- dermis der Innenseite ist nicht merkbar differenzirt. grossularia L. hat beinahe ähnliche dd, welche jedoch weniger constant auftreten. Nur cultivirte Exemplare sind von mir unter- sucht worden. Bemerkenswerth ist es, dass sowohl bei dieser Art wie bei Ribes rubrum Milben fast immer sich in dem kleinen Raume aufhalten, der unter dem vertrocknet presistenten Kelche an der Frucht gebildet wird. Rhamnacex. Rhamnus Alaternus L. siehe oben S. 19. » glandulosus Ait. Fig. 13, Taf. II zeigt eine vergrösserte Abbil- dung der Blattbasis von oben gesehen, mit drei grossen Doma- tien. Es sind eben diese, die zum Namen dieser Art Veran- lassung gegeben haben. Sie kommen vorzüglich an der Blatt- basis vor, aber auch an der Spreite in den stärkeren Nervenwin- keln längs dem Mittelnerve. Sie bestehen aus grossen Grübchen, welche an der Öberseite des Blattes bedeutende Erhöhungen bilden. Der Eingang der dd ist haartragend, besonders an dem den Nerven zugekehrten Rande. Ich kann nicht nach dem Materiale, das mir zu Gebote gestanden, mit Bestimmtheit entscheiden, welche Thierchen diese 44 AxEL N. LUNDSTRÖM. dd bewohnen. Einige vorgefundene Reste nach Häutungen ge- hören aller Wahrscheinlichkeit nach nicht den Milben. Ich bin auch zweifelhaft, ob die von mir untersuchten dd vollkommen normal gewesen sind, weil bei mehreren braune Flecke an der Innenseite vorhanden waren, die allen Zeichen nach pathologisch waren. Die betreffenden dd gleichen den 99 des Rhamnus Ala- ternus in ihrem anatomischen Bau, und weichen nur darin von denselben ab, dass die Epidermiszellen von dem subepidermalen Gewebe deutlich differenzirt sind, langgestreckt und nur durch 1 Querwand (selten 2) getheilt. Dagegen finden sich bei R. Alaternus gewöhnlich 2, ja sogar 3, Querwände. Ausserdem sind die Querwände bei R. glandulosus viel dünner. Es hat mir oft gescheint, als wäre ein feinkörniger Stoff in den dickeren Wänden dieser dd eingelagert, aber ich wage nicht zu entschei- den, ob diese Körnchen bei dem Durchschneiden selbst hinein- gebracht worden. Rhamnus tinctorius W. K. hat in den 3—4 untersten Nervenwinkeln 00, welche denen der Tilia am ähnlichsten sind, wiewohl kleiner. » prinoides Herit. dd wie bei der vorhergehenden, aber in grös- serer Anzahl. Verschiedene andere Rhamnus-Arten haben ähnliche dd. Bei Rh. hybridus hat der Mittelnerv hervorragende Ränder, unter denen man oft Milben antrifft; eine deutliche Domatienbildung aber habe ich nicht wahr- nehmen können. Paliurus australis Gert. O0 gewimperte Täschchen in den zwei Nerven- winkeln an der Blattbasis. Ceanothus Africanus L. Obwohl ich von dieser Pflanze nur cultivirte Exem- plare für meine Untersuchung erhalten konnte, stehe ich nicht an, die kleinen runden Nebenblättchen an der Blattbasis als dd zu erklären (sieh Fig. 12, Taf. II). Diese sind nämlich scha- lenfórmig mit concaver Unterseite; in der somit gebildeten Höhle halten sich die Milben auf. Haarbildungen giebt es nicht; die Epidermis der Innenseite mangelt Spaltöffnungen, ist aber im Übrigen nicht merkbar metamorphosirt. Die subepidermalen Gewebe schliessen sich der Epidermis eng an. An der Spitze der Nebenblättchen kommt eine sehr reiche Harzbildung vor. DOMATIENFÜHRENDE PFLANZEN. 45 Aquifoliaceæ. Ilex siehe oben 8. 23. Villarezia Ruiz et Pav. hat mehrere südamerikanische Arten mit dd, wel- che denen der Coprosma Baueriana am nächsten stehen z. B. V. paniculata Mart., V. spec. Herb. Regnell. Ser. III. N:o 381*, 381 a, N:o 70 leg. A. Severin. Aceraceæ. Acer platanoides L. siehe oben S. 23. Verschiedene andere Arten werden auch von Fern. Pax in seiner Monographie der Gattung Acer durch folus in nervorum aaillis tomentosis charakterisirt. Ich habe diese doch nicht untersucht. Anacardiacex. Anacardium occidentale L. siehe oben S. 25. » pumilum St. Hilaire. Die dd gleichen an Form denen der vor- hergehenden Art, sind aber etwas grösser, und finden sich nur am Hauptnerve. » . humile Mart. hat wenige und sehr undeutliche 90; die Blätter sind an der Unterseite feinhaarig. (Ein nahestehendes Ge- schlecht, Anaphrenium E. Mey. hat die Blätter an der Unter- seite haarig und mangelt 00). Odina Schimperi Hochst. hat 99 in Form von Haarschöpfchen, denen der Tilia ähnlich. Bixaceæ. Casearia rupestris Eichl. hat dd, welche äusserlich denen der Tilia euro- pea gleichen. » spec. Herb. Regnell. Ser. III. N:o 389 ist in den stärkeren Ner- venwinkeln mit dd in Form von Dütchen versehen, ohne Haar- bildungen. 46 Axe, N. LUNDSTRÖM, Kiggelaria africana L. hat in den Nervenwinkeln reichliche Haarschöpfe, die bewohnt sind. Die Unterseite der Blätter ist, wie bei Tilia, reich an Sternhaaren, welche auf den feineren Nerven sitzen. Magnoliaceæ. Liriodendrum tulipifera L. Die Nervenwinkel an der Unterseite des Blat- tes sind rinnenförmig längs dem Mittelnerve hinausgezogen; die Ränder der Rinne sind mit Haaren versehen, unter denen ich zahlreiche Reste von Thierchen gefunden habe. Diese Anord- nungen erscheinen mir sehr eigenthümlich; da mir aber leben- des und hinlängliches Untersuchungsmaterial gemangelt, wage ich nicht mich des Weiteren über dieselben auszusprechen. Tiliaceæ. Aristotelea Macqui Merit. hat bewohnte 09 in Form von Haarschöpfen in den Nervenwinkeln (jedoch nicht so deutlich als bei Tilia europæa). Berrya Ammonilla Roxb. dd in den Nervenwinkeln an der Blattbasis, an Form denen der vorhergehenden ähnlich. Corchorus olitorius L. nebst verschiedenen anderen Arten haben vielleicht 99 an der Unterseite der Blattbasis. Die bei mehreren Arten vorkommenden Haarränder am Stengel sind am wahrscheinlich- sten als Anpassungen an Regen aufzufassen. Dasynema alnifolium Mart. Die Winkel der erhöhten Nerven sind im Innersten haarig und bewohnt. Eleocarpus. Manche, vielleicht die meisten, von den zu dieser Gattung gehörenden Arten haben besonders deutliche, gewöhnlich taschen- ähnliche, dreieckige Domatien. Hieher gehören die grössten aller mir bekannten Domatien. » dentatus Vahl. siehe oben S. 21. » oblongus Geert. siehe oben S. 22. DoMATIENFUHRENDE PFLANZEN. 47 Eleocarpus lancefolia Roxb. (=lanceolatus Roxb.?) hat deutliche Täsch- » chen in den Nervenwinkeln mit einer kleinen gerundeten Öff- nung am vorderen Rande. petiolatus Wall. (= Monocera petiolaris Jack.) 00 wie bei E. oblongus. reticulatus Sm. (= E. cyaneus Sims.). Die im Innersten der Nervenwinkel belegenen kleinen Felder der an der Unterseite reticulirten Blätter sind zu Grübchen umgebildet, welche be- wohnt sind. rugosus Roxb. Die dd sind denen des E. oblongus am ähnlich- sten, aber kleiner, und die Öffnung liegt in der Mitte des drei- seen Bodens. serratus L. 99 deutlich, denen der vorhergehenden Art ähnlich, aber etwas kleiner. Grewia occidentalis L. 09 in Form von kleinen, jedoch deutlichen, Haar- » schöpfen. populifolia Vahl. Auf der Unterseite des Blattes in den Ner- venwinkeln an der Blattbasis finden sich gewöhnlich 2 taschen- ähnliche bewohnte dd mit gewimperten Rändern. Sie gleichen äusserlich sehr nahe den 00 bei Ribes alpinum L. Monocera spec. (macrocera?) Dreieckige dd in den Nervenwinkeln mit fast unmerkbarer Öffnung am vorderen Rande. Die Innenseite der Od ist durch gerundete Erhöhungen uneben. Sloanca monosperma Arrab. 00 in Form von Haarschöpfen in etlichen, Tilia L. aber nicht allen Nervenwinkeln. spec. Herb. Brasil. N:o 2784 Mosén und einige andere Arten von dieser südamerikanischen Gattung, haben auch haarige Nerven- winkel. Eine grosse Zahl von dieser Gattung angehörenden Arten ha- ben 99 in Form von haarigen Nervenwinkeln (Haarschöpfchen), und dies gilt wahrscheinlich von allen glattblättrigen Arten. Die Formen dagegen, deren Blätter an der Unterseite dichtbehaart oder filzig sind, mangeln ausnahmslos jede Andeutung von Do- matien. Von den kahlblättrigen Arten habe ich die folgenden untersucht. europea L. fl. su. ed. 2. (= T. parvifolia Ehrb.) siehe oben S. 8 . Nach Herbarium-Exemplaren im Herb. Mus. Ups. stimmen mit 48 AxEL N. LUNDSTRÖM, dieser die folgenden, mehr oder weniger synonymen Formen überein: 7. cordata Mill, intermedia Hayn., micröphylla Vent., precoz Host. und 7. grandifolia Ehrb. (= latebracteata Host., platyphyllos Scop., corallina Sm. und vitifolia Host.), flavescens A. Braun, floribunda, glabra Vent. (= americana L.), laxiflora Michx., heterophylla Vent. (= macrophylla Host., welche auch in den Winkeln der kleineren Seitennerven Domatien besitzt, öfters bis zu einer Anzahl von 270—300 an einem einzigen Blatte), missisippensis Desf., neglecta Spach., oxycarpa Rchb., pallida, rubra Dec. (der Eingang des Domatiums ist bei dieser Art zuweilen an der Spitze des Nervenwinkels gelegen, nicht, wie im gewöhnlichen Falle, an der dieser Spitze ent- gegengesetzten Seite des d). Unter dem Namen von Tilia pubescens Ait. kommt in Herb. Mus. Ups. eine Serie von Formen vor, theils mit glatten, theils mit mehr oder weniger feinhaari- gen Blättern; die ersteren besitzen, die letzteren mangeln Do- matien. Lauracez. Camphora officinalis Nees. hat 2—3 deutliche, bewohnte dd in den stär- keren Nervenwinkeln in der Nähe der Blattbasis. Die dd haben die Form von Grübchen mit gewimperter Mündung (= Psychotria daphnoides). Die Epidermiszellen der Innenseite sind in Quer- schnitt quadratisch mit etwas erhöhter Aussenwand. Die Zellen der subepidermalen Gewebe, welche mehr rectangulär sind, schliessen sich eng an die Epidermis und mangeln Chlorophyll- körper; es mögen sich hier vielleicht noch andere anatomische Eigenthümlichkeiten finden, welche indessen nicht mittelst ge- trockneter Exemplare näher angegeben werden können. Camphoromoea laxa Nees. dd in den Nervenwinkeln, welche kurze, gerade ausstehende Haare tragen; bewohnt. Cinnamomum aromaticum Nees. Die von den zwei grösseren Seitennerven mit der Mittelrippe gebildeten Winkel sind tief und bewohnt; weitere Entwickelung zu 00 mangelt. Gymnobalanus Minarum Nees. & Mart. hat dd, denen der Camphora offi- cinalis ähnlich, in den Nervenwinkeln lings der unteren Hälfte des Mittelnerves, DOMATIENFÜHRENDE PFLANZEN. 49 Laurus canariensis Webb. (= Persea canariensis?) hat deutliche dd in den » Nervenwinkeln in Form von schalenförmigen Einsenkungen (= Grübchen mit weiter Mündung) mit gewimpertem Rande. Die von mir untersuchten dd waren besonders reich an kleinen, länglichen oder gerundeten Excrementen, sowie an Milben- Häuten. P (Persea) indica L. hat bewohnte Haarschópfchen in den Nerven- winkeln, aber auch hie und da am Mittelnerve. nobilis L. Die getrockneten Exemplare dieser Art aus den Län- dern am Mittelmeere, die ich untersucht habe, hatten alle deut- liche dd in den Nervenwinkeln in Form von gewimperten Grübchen mit weiter Mündung, folglich denen der Laurus cana- riensis ühnlich. Im Innersten der Nervenwinkel schliessen sich die subepidermalen Zellen eng an die Epidermis und mangeln Chlorophylikörper. Die Epidermiszellen sind in Durchschnitt quadratisch und die Aussenwand derselben ist hier nicht so dick wie sonst auf der Blattunterseite. An einem cirka 2 met. hohen Exemplare dieser Art, das ich während sechs Jahre in einem Wohnzimmer gehalten habe und von welchem die Milben theils durch Räuchern, theils mittelst eines Pinsels entfernt wor- den, sind die 99 allmählich sehr unbedeutend geworden, ja sie sind sogar von gewissen Zweigen gänzlich geschwunden. Es hat sich somit deutlich gezeigt, dass wo die Milben gemangelt, da haben die dd nicht ihre normale Entwickelung und Grösse erreicht, so dass die volle Entwickelung der dd in nothwen- digem Zusammenhange mit der Gegenwart der Milben gestanden hat. Ich habe Schildläuse von Nerium und Spinn- milben von cultivirten Rosen nach den Nervenwinkeln hinüber- gebracht; es ist aber dadurch keine Domatienbildung verursacht worden, wohl aber pathologische Erscheinungen (Zerstörung der Epidermis und des Chlorophylls). Ähnliche dd kommen bei mehreren der Laurus-Arten vor, welche sich in Herb. Mus. Bot. Ups. finden, z. B. bei L. spec. Herb. Regnell. Ser. III. N:o 76, Ser. III. N:o 1034, u. m., sowie bei Laurinea spec. N:o 3666. Herb. Bras. Mosén. Benzoin L. 00 sind äusserlich denen der L. mobilis L. ähnlich, Die Epidermis der Innenseite ist oft zweischichtig. siehe Fig. GTA IM. Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. 7 50 AxEL N. LUNDSTRÖM, Mespilodaphne tristis Meisn. hat auch kleine Einsenkungen, von Haaren umgeben, in den Nervenwinkeln, jedoch nicht an allen Blättern. Es ist auch möglich, dass dd vorkommen in den Nervenwinkeln bei M. pulchella und ferruginea Meisn., was ich jedoch nicht mit Sicherheit habe untersuchen können an den mir zu Gebote ste- henden Exemplaren. Oreodaphne bullata Nees. Diese Art hat ihren Species-Namen (siehe De » Cand. Prodr. XV, Seite 118) erhalten wegen der 2—4 halb- kugelförmigen Erhöhungen in den Nervenwinkeln an der Mittel- rippe in der Nähe der Blattbasis auf der Blattoberseite. Der Eingang zu diesen dd ist, wie gewöhnlich, auf der Unterseite belegen und mit gewimpertem Rande versehen. Die Epidermis der Innenseite zeigt an den getrockneten Blättern, die mir zur Untersuchung zugänglich waren, verschiedene Unebenheiten, ist aber übrigens ganz unbeschädigt. Die Epidermis besteht, soviel ich habe sehen können, nur aus einer Zellschicht, die innere Wand ist aber oft verdickt; Thierexcremente haben in den un- tersuchten d9 niemals gemangelt. porosa Nees. hat auch, wie die folgende Art, ihren Species- Namen wegen ihrer dd erhalten. Siehe Mart. Flora Bras. Tom. V, pars 2, pag. 236: »costarum axille plerumque (nec tamen constanter) subtus foveatæ» und Tab. 83, Fig. 29, b, 30, wo ein domatium abgebildet ist. vesiculosa Nees. »axillis subtus puberolo foveolatis». Mart. Flora Bras. Tom. V, pars 2, pag. 237. fetens Nees. hat grosse behaarte Flecke in den Nervenwinkeln mit entsprechenden niedrigen Erhöhungen an der Oberseite (siehe De Cand. Prodrom. XV, Seite 119). Ulmaceæ. Ulmus montana With. siehe oben S. 10. DOMATIENFÜHRENDE PFLANZEN. 51 Cupuliferæ (Berutex, CorvLer, FAGINEE). Alnus glutinosa Gaertn. siehe oben S. 10. Corylus Avellana L. siehe oben S. 12. Quercus aquatica Walt. hat braune Haarschópfe in den 3—5 mittleren » » » » » » Nervenwinkeln; die Blätter sind übrigens kahl, ohne Einfaltung an der Basis (»am Grunde nicht geöhrt»). Brutia Tenor. 00 wie bei Qu. Robur, siehe oben 8. 12. Catesbei Michx. 00 kommen an den meisten Blättern in Form von grossen haarigen Flecken vor. Die Blätter gewöhnlich kahl. chainolepis Kotsky (— Calliprinos Webb. var.) hat bewohnte Haar- schópfe an der Blattbasis an beiden Seiten des Mittelnerves; Einfaltung ermangelt; Blätter kahl. depressa H. B. hat Haarschöpfe, jedoch nicht immer constant. dispar Kotsky. Haarschöpfe an der Basis, aber keine Einfaltung. falcata Michx. hat behaarte Blätter, jedoch aber auch einige Schöpfe von dünnen Haaren, welche vielleicht im Knospen- stadium Bedeutung als Schutz gehabt haben mögen; zweifelhaft. glabrescens Benth. Nicht die Blattbasis allein, sondern der ganze Rand des Blattes ist etwas zurückgerollt und an mehreren Stel- len bewohnt. Es ist aber nicht möglich nur aus getrockneten Exemplaren mit Bestimmtheit zu entscheiden, ob diese Anord- nungen Domatien entsprechen. heterophylla Michx. 00 wie bei Qu. Catesbæi. Libani Oliv. hat behaarte Nervenwinkel, jedoch nicht ganz deut- lich; dasselbe gilt auch von einigen anderen nahestehenden Arten. inops Kotsky (= Q. Calliprinos Webb variet. D.C. Prodrom. XVI, 2, pag. 54) hat kleine Haarschöpfe, wie Q. chainolepis. nigra L. hat reichliche Haarbildung in den Nervenwinkeln; ältere Blätter feinbehaart, jüngere kahl mit dd = Tilia; keine Einfal- tung am Rande; muss an lebenden Exemplaren näher untersucht werden. Dasselbe gilt von Qv. orizabæ Liebm. rigida Willd. hat Haarschöpfe wie Q. chainolepis. robur L. (= Q. pedunculata Ehrh.) siehe oben S. 12. 52 AXEL N. LUNDSTRÖM, Quercus rubra L., salicifolia Nee., sartorü Liebm., serrata Thunb. und tinctoria Willd. haben dd, die im Ausseren denen der Tilia ähn- lich sind. Von den oben aufgezählten Quercus-Arten haben mit wenigen Ausnahmen nur getrocknete Exemplare mir zu Gebote gestanden. Ich kann mich deshalb nicht mit Gewissheit über die Domatien dieser Gattung aussprechen. Indessen scheinen mir dieselben höchst lehrreiche Variationen darzubieten Betreffs der Form und Stellung der 0d, und es steht zu vermuthen, dass diese Variationen bei der Erklärung von dem gegenseitigen Zusammenhange der Arten keineswegs ohne Bedeutung sein würden. Es scheint indessen durchgehends das Verhältniss Statt zu finden, dass, wenn die Blätter dichtbehaart sind, deutliche dd mangeln, und wenn 00 in Form von Haaren entweder in den Nerven- winkeln oder an der Blattbasis vorkommen, es auch keine Einfaltung an der Blattbasis giebt, die dann oft eine ganz andere Form erhält. Ich halte es indessen für nicht unwahrscheinlich, dass Quercus-Arten sich finden, wo einige Blätter dd haben in Form von Ein- ' faltungen, andere Blätter aber Haarschöpfe bekommen. Hamamelidace:e. Liquidambar orientale Mill. dd in Form von Täschchen in den Nerven- winkeln an der Blattbasis. » styraciflua L. dd in Form von Haarschöpfen sowohl in den Nervenwinkeln an der Blattbasis als längs den grösseren Nerven. Platanace:. Platanus orientalis L. Die dütenförmig vertieften Nervenwinkel erwei- tern sich im Innersten zu einem kleinen abgerundeten Raume, welcher bewohnt ist. a DOMATIENFÜHRENDE PFLANZEN. 53 Juglandaceæ. Carya microcarpa Nult. Die Nervenwinkel mit kurzen Härchen versehen, bewohnt. » porcina Nult. dd wie bei der vorhergehenden Art, aber deut- licher. » tetraptera Liebm. 00 wie bei der vorhergeh. Juglans pyriformis Lieb. dd wie bei der vorhergeh. » regia L. hat Haarschópfe in den Nervenwinkeln der Blättchen. Pterocarya caucasica C. A. Mey. 00 im Ausseren denen der Tilia ähnlich. Die verschiedenen Formen, in welchen wir oben die Domatien verschiedener Pflanzen auftreten gesehen, kónnen auf die folgenden Zaupt- typen zurückgeführt werden. 1. Haarschópfe, z. D. Tilia europea L. Fig. 1, Taf. I. Diesem Typus gehóren auch solche locale Haarbildungen, wie sie bei einigen der obengenannten Pflanzen mit den Worten »haarige (od. bartige) Nervemvinkel» oder dergleichen Ausdrücken beschrieben worden, z. B. Strychnos Gardneri A. Dec. Fig. 5, Taf. II. 2. Zurückbiegungen oder Einfaltungen (verschiedener Pflanzen theile: der Blattspreite, der Blattzähne, des Blattrandes, des Rhachisrandes u. s. w.), z. B. Quercus Robur L. Fig. 11, Taf. II, Ilex spec. Fig. 2, Taf. IL, Schinus spec. Fig. 3, Taf. II, Ceanothus Africanus L. Fig. 12, Taf. II. 3. Grübchen; ohne Haarbildungen z. B. Coffea Arabica L. und (oft) Coprosma Baueriana Endl. Fig. 1, Taf. II; mit Haarbildungen am Rande z. B. Psychotria daphnoides Cunningh. Fig. 1, Taf. III. Rudgea lanceolata Fig. 6, Taf. II, Faramea spec. (siehe oben S. 31), Rhamnus glandulosa Ait. Fig. 13, Taf. IL, Coprosma Billiardieri Fig. 8, Taf. II; mit Haarbildungen am Grunde z. B. Anacardium occi- dentale L. Fig. 5, Taf. III. Tiefe und Weite der Grübchen, sowie die Beschaffenheit der Mündung, kónnen sehr bedeutend wechseln. 54 AXEL N. LUNDSTRÖM, 4. Täschchen (oder Düten) z. B. Eleocarpus oblongus Wall. und E. den- tatus Vahl. Fig. 4, Taf. II, Psychotria spec. Fig. 10, Taf. II (siehe oben S. 33), Lonicera alpigena L. 5. Beutel z. B. Eugenia australis Wendl. Fig. 7, Taf. II. Es sind indessen Zwischenformen zwischen allen diesen Haupt- typen sehr gewöhnlich, so dass es oft schwer hält mit Bestimmtheit zu entscheiden zu welchem Typus ein Domatium sollte gezählt werden; dies gilt besonders hinsichtlich der drei letzten Typen. Aller Wahrscheinlichket* nach treten indessen Domatien sowohl in mehreren anderen Formen wie bei mehreren anderen Geschlechtern und Familien als den oben aufgezählten auf. Es sollten nämlich höchst wahr- scheinlich als Domatien betrachtet werden jene »glandule hypophyllæ», welche nach Wırrmack (Marti Flora Brasiliensis Fasc. LXXXT) bei einer Menge von Maregraviaceen vorkommen, nämlich bei Marcgravia po- Iyantha Delp., myriostigma Triana & Planch., umbellata Linn., nervosa Triana & Planch., oligandra Wright., bei Arten des Genus Norantea, Ruyschia spherodenia Delp., Souroubea Guianensis Aubl., exauriculata Delp. u. a. Bei Marcgravia polyantha sind sie auf jeder Blatthälfte zu einer Reihe geordnet mitten zwischen dem Blattrande und dem Mittelnerve. Sie haben die Form von runden, etwas schrägen Grübchen, und die an der Blattbasis liegenden scheinen sich etwas von den übrigen zu unterschei- den. An den von mir untersuchten, getrockneten Blättern sind diese Grübchen an Acariden und deren Excrementen reich gewesen. Bei ver- schiedenen anderen Arten nehmen die betreffenden »glandulæ hypophyllæ» keinen bestimmten Platz ein. Acacia dealbata Link. (Mimosaceæ) hat längs der Rbachis auf der Oberseite eine Reihe gewöhnlich rother Grübchen. Diese sind indessen am ôftesten unbewohnt, so viel ich habe finden können. Mir standen jedoch nur cultivirte Exemplare für meine Untersuchungen zu Gebote. Hieher gehören wahrscheinlich auch jene eigenthümlichen blasen- ähnlichen Bildungen, die auf der Blattunterseite an der Basis bei Hirtella Guainiæ Spruce (Chrysobalaneæ) vorkommen und in Mart. Flora Bra- sil. beschrieben und abgebildet sind Vol. XIV, Pars II, pag. 31 und Fig. Tab. X: »petiolo brevissimo 2-saccato» . . .. »vesiculis hispidissimis secus costam foli productis». Diese eigenthümlichen Bildungen möchten wohl verdienen in der Natur näher untersucht zu werden. Bei einem Ælæodondron spec., (Celastraceæ), das während einiger Zeit im botanischen Garten zu Upsala cultivirt wurde, waren die Blatt- DoMATIENFÜHRENDE PFLANZEN. 55 spitzen beutelförmig und von kleinen Acariden bewohnt. Diese Bildung mag indessen ihre Bedeutung haben als Schutz für die nachfolgenden Blätter, welche im Knospenstadium von dieser Blattspitze theilweise be- deckt werden. Obwohl ich noch nicht Gelegenheit gehabt eine grosse Anzahl von Pflanzenfamilien zu untersuchen, bin ich doch der Ansicht dass das unter- suchte Material hinreicht um daraus den Schluss zu ziehen dass gewisse Familien eine besondere Prädisposition zur Bildung von Acaro- domatien besitzen. Dies gilt in erster Reihe von der Familie Rubiacea, was um so mehr bemerkenswerth ist, weil gerade in dieser Familie, nach Beccaris Untersuchungen, die meisten myrmico-domatien-führende Pflan- zen bekannt sind. Deutliche acarophile Pflanzenfamilien sind ausserdem, wie ich oben darzulegen versucht, Tiliacew, Oleacew, Bignoniaceæ, Lau- raceæ, Cupulifere u. a, und wahrscheinlich auch Marcgraviaceæ. In diesen Familien trifft man auch oft Arten an, welche ihren Species-- Namen eben wegen ihrer Domatien bekommen haben, z. B. Olea foveolata E. Mey., Oreodaphne bullata Nees., O. porosa Nees., O. vesiculosa Nees., Rhamnus glandulosus Ait., Psychotria foveolata R. P. (?) u. a. Unter den Familien, von welchen ich eine beträchtlichere Anzahl von Arten untersucht habe ohne Domatien zu finden, nenne ich besonders Cordiaceæ, Sesamaceæ, Crescentiaceæ, Burseraceæ, Connaracee, Artocarpeæ, Dilleniacee, Menispermaceæ und Salicaceæ. Ebenso mangeln Domatien allen mir bekannten Monocotyledonen und Gymnospermen, und — was vielleicht am meisten anmerkungswerth ist — sie scheinen auch bei allen Kräutern zu fehlen. | Die meisten obengenannten acarodomatien-führenden Pflanzen ge- hóren der heissen (und temperirten) Zone an. Auch scheinen die Do- matien hier ihren hóchsten Grad von Ausbildung zu erreichen. KAP iit VON DER NATUR DER DOMATIEN UND DEREN BEDEUTUNG FÜR DIE PFLANZE. Da wir somit gefunden haben, dass es bei einer grossen Zahl von Pflanzen eigenthümliche, von Thierchen bewohnte Wohnsitze, Do- matien, giebt, erübrigt es jetzt zu untersuchen, wie diese Bildungen ent- standen sind und welche Bedeutung für die Pflanze ihnen zukommt. Es sind dabei mehrere Möglichkeiten ins Auge zu fassen. Entweder sind sie 1) pathologische Erscheinungen, Gall- bildungen, und wie solche von Thierchen verursacht, die einen nachtheiligen Einfluss auf die Pflanze ausüben; oder 2) Einrichtungen um Thierchen zu fangen, wie es bei den sogenannten insectfressenden Pflanzen der Fall ist; oder 3) sie haben eine etwaige Bedeutung für die Pflanze ohne in Zusammenhang mit den Thierchen zu stehen, die sich also nur zufälligerweise daselbst vorfinden; oder 4) sie gereichen der Pflanze zum Nutzen eben dadurch, dass sie den Thierchen als Wohnsitzen dienen. Dass sie, da es keinen Grund giebt sie als rudimentäre oder re- ducirte Bildungen zu betrachten, jeder Bedeutung mangeln und für die Pflanze ganz und gar indifferent sind, halte ich a priori für unmög- lich; denn, wenn auch bei der einen oder anderen von den oben als domatienführenden erwähnten Pflanzen jene Theile, von welchen ange- nommen wird, dass sie Wohnsitze für Thierchen sind, nicht in beträcht- licherem Grade metamorphosirt sind und die Möglichkeit einer indiffe- renten Symbiose somit vorliegt, haben indessen bei der grossen Mehr- zahl jene Theile eine solche besondere Ausbildung erreicht, dass kein Zweifel darüber entstehen kann, dass sie »organa sui juris» sind. us NATUR UND BEDEUTUNG DER DOMATIEN. 57 Was erstens die Möglichkeit betrifft, dass die Domatien krank- hafte Bildungen wären, so ist eine solche Vermuthung in mehreren Fällen nicht gänzlich unbefugt, denn es giebt ja wirklich bei mehreren Pflanzen eine ganze Menge von durch Thierchen verursachten sogen. Gallbildungen, Zoocecidien Tuomas’), welche bisweilen eine gewisse Ähn- lichkeit haben mit unseren Domatien, von welchen letzteren man demnach möglicherweise würde annehmen können, dass sie eine besondere Art von Acarocecidien (nicht Phytoptocecidien) bilden. Es ist indessen nach Tuomas, FRANK, SORAUER u. a. ein charakterisches Merkmal der Acaro- cecidien, dass das Chlorophyll des angegriffenen Pflanzentheiles eher oder später zerstört wird, so dass er bleich, braun oder roth wird, wo- nebst durch abnormen Zuwachs eine deutlich pathologische Bildung von wechselnder, nicht constanter Form entsteht. Dies ist aber hier gar nicht der Fall: bei normalen, bewohnten Domatien haben alle Theile eine frische und natürliche Farbe und eine Deformation findet sich nicht da, ja, bei mehreren Blättern, z. B. Tilia, Coprosma, Psychotria, bleiben eben die Stellen, welche die Domatien nächst umgeben, am längsten grün. Und dennoch sind die Domatien für nachtheilige Einwirkungen seitens mehrerer schädlichen Thiere ebenso empfindlich wie andere Pflanzentheile; z. B. Schildläuse, die von einem Nerium nach den dd eines Coprosma über- getragen wurden, verursachten sogleich eine Zerstörung des Chlorophylls, und die auf Rosen oft vorkommenden Spinnmilben bewirkten, wenn sie auf Tilia-Blätter übergetragen wurden, auch eine Entfarbung. Dass Phy- toptus-Arten Gallbildungen in Domatien veranlassen, habe ich oben (pag. 8, 10, 11 u. a.) erwähnt. Es ist zwar möglich dass das eine oder andere von den obengenannten Domatien in der Literatur als Cecidium aufge- nommen und beschrieben ist; dass dies aber nur von ziemlich wenigen gelten kann, geht deutlich daraus hervor, dass ich normale deutliche Domatien niemals von irgend einer Phytoptus-Art, sondern nur von an- deren Acariden bewohnt gefunden. Diese Thatsache ist besonders an- merkungswerth, und wenn sie zusammengehalten wird mit folgender Aussage von Tuomas, welcher eine der grössten Auctoritäten auf dem Gebiete der Acarocecidien ist und eine ungeheure Menge von Cecidien untersucht hat, zeigt sie deutlich dass unsere Domatien nicht Cecidien sind. THomas sagt nämlich: »Alle bis jetzt bekannten Milben, welche 1) Tuomas, Beiträge zur Kenntniss der Milbengallen und der-Gallenmilben, in Giebel’s Zeitschrift für die gesammten Naturwissenschaften. Band 42, pag. 513 f. Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. 8 58 AxEL N. LUNDSTRÖM, Pflanzen deformiren oder Cecidien erzeugen, gehören ohne Ausnahme dem Genus Phytoptus Duj. an»'). Ausserdem zeigt uns schon ein flüch- tiger Blick auf ein lebendes Coprosma- oder Psychotria-Blatt, dass die be- treffenden Bildungen nicht pathologische Erscheinungen sind. Um mit Bestimmtheit entscheiden zu können, wie die Sache sich verhält, und in der Hoffnung zugleich einen Leitfaden zur Enträth- selung der Bedeutung der Domatien in die Hände zu bekommen, be- gann ich im Januari 1881 eine Serie von Culturversuchen in den Ge- wächshäusern des botanischen Gartens zu Upsala. In theils gekochter theils geglühter Erde wurden ausgesäet wohlgereinigte Samen von Tilia europæa, Rhamnus Alaternus, Coffea arabica, Laurus nobilis u. a. domatien- führenden Bäumen und Sträuchern. Die Töpfe waren auch vorher er- hitzt worden und wurden die ganze Zeit hindurch nur mit filtrirtem und destillirtem Wasser bewässert. Sie wurden sorgsam vor hinaufkriechen- den Thierchen geschützt und in einem neuen, besonders für den Zweck eingerichteten Glaskasten aufbewahrt. Meine Absicht war zu sehen, wie die Domatien sich gestalten würden, wenn die Pflanzen vollständig von allen Milben abgeschlossen wären. Ich wurde daher höchst erstaunt, als ich, nach einiger Zeit des Wartens, auf Keimpflanzen von Tilia und Rhamnus Alaternus nicht nur die Domatien, sondern auch die Milben wiederfand. Die Erklärung davon fand ich bald bei einer näheren Unter- suchung von den Früchten und Samen dieser Pflanzen. Bei den Tilia- Früchten konnte ich immer die Anwesenheit von einer oder ein Paar Milben innerhalb der harten Fruchtschale an einem bestimmten Platze con- statiren. Bei den Früchten des Rhamnus Alaternus bewohnen die Milben besondere kleine Räumlichkeiten — Anordnungen, die ich gar nicht im Stande gewesen anders als in Zusammenhang mit den Milben zu erklären. Bei Ceanotus Africanus bildet der welchende Kelck kleine dütenähnliche Ver- stecke mit Milben oder Milbeneiern; solche wurden auch bei Früchten von Coffea angetroffen, welche Dr. Bovazzius für mich in West-Indien eingesam- melt hatte. Die Früchte verschiedener Ribes-Arten sind auch am öftesten bewohnt, wie ich oben (pag. 43) erwähnt habe. Indessen wage ich nicht mit Bestimmtheit zu behaupten, dass eine grössere oder mindere Anzahl von Pflanzen domatienführende Früchte besitzen, und will mich gegenwärtig nicht auf diese Frage einlassen, weil ich noch nicht hinreichende Gele- genheit gehabt in der freien Natur dies Verhältniss an passendem Mate- 1) Beschreibung neuer oder minder gekannter Acarocecidien. Nova Acta Acad. Css. Leop.-Carol. Germ. Nat. Cur. t. XXXVII. N:o 2, pag. 257, Dresdæ 1876. NATUR UND BEDEUTUNG DER DOMATIEN. 59 rial") zu untersuchen und zu beobachten, wie die verschiedenen Theile der Früchte ausgebildet werden. Was ich aber habe constatiren kónnen, ist die Thatsache, dass eine sehr grosse Zahl von Früchten und Samen Milben oder Milbeneier hegen, die derart von der einen Generation nach der anderen übergeführt werden. Ich unternahm danach neue Culturversuche mit Früchten und Samen, von denen die Milben entfernt worden, was öfters nicht ohne Wegnahme oder Zerstückelung der ganzen Fruchtwand oder Samenschale geschehen konnte. Die meisten Samen keimten jetzt nicht, was auch zu erwarten stand; von Rhamnus Alaternus aber erhielt ich doch eine kräftige, milbenfreie Keimpflanze. Da den ersten Blättern dieser Pflanze Domatien vollständig mangelten, schien mir die Sache sehr verdächtig; seitdem ich aber gefunden, dass gerade bei dieser Pflanze die Domatien oft an mehreren Blättern mangeln (siehe oben pag. 20), wartete ich die Zeit ab und es gelang mir endlich nach neunzehn Monaten des Harrens am 29:ten Blatte die ersten Andeutungen von den künftigen Domatien zu consta- tiren, obwohl diese bedeutend kleiner und ärmer an Haaren wurden, als an bewohnten Blättern. Nachher habe ich mich mehrmals auf eine viel einfachere Weise, da- durch nämlich dass ich mir milbenfreie Sprosse von Coprosma und Psychotria verschaffte, überzeugt, dass die aus solchen Sprossen entwickelten Blätter Domatien bekommen, obgleich die Thierchen sich nicht da finden. Ich halte es darum für unmöglich, dass jene Bildungen können pathologisch sein. Und wenn es auch in der That Domatien giebt, welche erst nach der Ankunft der Thierchen gebildet werden (wie ich z. B. bei Lonicera u. a. geneigt bin anzunehmen), so folgt es nur daraus gar nicht mit Nothwendigkeit, dass diese Bildungen der Pflanze schädlich wären, da ja keine krankhaften Symptome damit verbunden sind. Wir be- sitzen ja andere Beispiele davon dass gewisse äussere Verhältnisse be- stimmte Organe hervorrufen, wie z. B. in Folge des Contactreizes sich die Haftscheiben ausbilden, welche vermittelst klebender Secrete die Ranken von Ampelopsis hederacea, Bignonia littoralis, Hanburya mexicana u. a. an Mauern, Bäume u. s. w. anheften. Durch Contactreiz wird auch die Entstehung der Haustorien von Cuscuta und Cassyta veranlasst, ver- möge der diese Parasiten die Nahrung aus ihren Nährpflanzen ziehen ’°). 1) Die Untersuchungen, welche ich zu wiederholten Malen an Tilia angefangen habe, lieferten keine Resultate, weil die Früchte nicht zur Reife gelangten. 2) Koch, Unters. über die Entwicklung d. Cuscuteen in HANSTEINS Bot. Ab- handl. 1874, Bd. 2, pag. 121, u. Die Klee- und Flachsseide, 1880. 60 AxEL N. LUNDSTRÖM, Für die Annahme, dass dd nur zum Thierfange eingerichtet wären, habe ich keine Gründe gefunden. Gegen diese Annahme spricht die Thatsache, dass die Milben nach Belieben in die 0d hinein- und wie- der aus denselben hinausgehen können, ebenso wie die in den meisten 99 vorkommenden Reste nach zahlreichen Häutungen. Sie sind demnach Wohnsitze, nicht Fallen. Es scheint mir jedoch nicht unmöglich, dass die 00 aus todten Thierchen Nahrung ziehen können, so dass also zwischen den 00 und dergleichen Bildungen wie die Blasen der Utricularia eine scharfe Grenz- linie kaum gezogen werden kann. Wir wollen dann die dritte der angenommenen Möglichkeiten prü- fen, die nämlich, dass die dd etwa eine andere Bedeutung hätten, ohne in Zusammenhang mit den Thierchen zu stehen, deren Vorkommen hier somit nur ein Zufall wäre. Irgend eine annehmbare Erklärung des ganzen anatomischen Baues und der Haarbildung aus dem Gesichts- punkte der Herstellung der Schubfestighet, oder als Vermittler von Be- wegungserscheinungen, oder aus irgend einem anderen mechanischen oder nicht mechanischen Gesichtspunkte habe ich nicht auffinden können'). Es ist ja indessen möglich, dass es noch andere bekannte oder bisher unbe- kannte Gesichtspunkte gäbe, so dass die Möglichkeit einer anderen Er- klärung bis auf Weiteres offen bleibt”). Es spricht indessen der Um- stand, dass die Milben in den allermeisten Fällen in normalen Domatien vorkommen, für einen Zusammenhang zwischen beiden; dies ist aber kein genügender Beweis, wenn man Hinsicht nimmt auf die Fähigkeit der Thierchen zum Initiativ und auf ihre Gewohnheit an geeigneten Stellen Schutz zu suchen. Man ist natürlicherweise nicht berechtigt jeden Ner- venwinkel, wo eine Milbe sitzt, für eine »Anpassung an Thierchen» an- zusehen, ebenso wenig als jeder Winkel im Walde, wo ein Hase sich versteckt, eine Anpassung des Waldes an Hasen wäre. Da es aber sich deutlich gezeigt hat (bei Psychotria, Tilia, Laurus u. a.), dass die Do- 1) Die Thatsache dass Domatien in Form von Grübchen mit Haaren (wie bei Rudgea lanceolata) oder ohne Haare (wie bei mehreren Marcgraviaceen) auch an an- deren Stellen als in den Nervenwinkeln vorkommen, beweist dass sie keine besondere Bedeutung für die Nervenwinkel haben. Wo Haarschöpfe in den Nervenwinkeln schon während des Knospenstadiums vollkommen ausgebildet sind, ist es gewiss anzunehmen dass sie schon dann auch fungiren und eine andere Bedeutung haben. In allen mir bekannten Fällen erreichen indessen die Domatien ihre volle Ausbildung erst am völlig entwickelten Blatte. 2) Von den Domatien als etwaigen Absonderungsorganen werde ich unten sprechen, a mE NATUR UND BEDEUTUNG DER DOMATIEN. 61 matien erst nach Einzug der Thierchen ihre volle Entwickelung erreichen, an Grösse zunehmen und keinerlei beschädigt werden, und dass sie, wie ich bei Psychotria (siehe oben p. 15) und Laurus nobilis (siehe pag. 46) gefunden, wenn die Thierchen während etwas längerer Zeit von der Pflanze abgesperrt werden, gleichwie viele andere Pflanzenbildungen, die nicht Gelegenheit haben zu fungiren, reducirt werden, ja endlich schwinden,') bin ich meiner Ansicht nach vollkommen berechtigt den Schluss zu ziehen, dass jene Bildungen, wenngleich der einen oder an- deren von ihnen irgend eine andere Aufgabe daneben zukommt, ihre haupt- sächliche Bedeutung für die Pflanze dadurch haben, dass sie Wohnungen (Domatien) für Thierchen sind. Es bleibt dann übrig zu sehen, welche Bedeutung für die Pflanze die Domatien und Milben haben können. Diese Frage wird natürlich in nahem Zusammenhange mit der Frage: was machen die Thierchen? beantwortet. Und die Antwort auf die letztere Frage ist, soviel ich durch anhaltende Untersuchungen habe finden können, nur die dass 1) sie fres- sen, 2) — als eine Folge des Fressens — sie lassen Excremente und 3) sie respiriren oder athmen (scheiden Kohlensäuren ab). Die Nahrung der Thierchen kann bestehen theils aus Stoffen, wel- che von der Pflanze losgetrennt oder abgesondert werden, theils aus solchen, die von aussen her der Pflanze zugeführt worden und auf deren Oberfläche haften geblieben sind. Was erstens feste oder flüssige Stoffe betrifft, die von der Pflanze ausgesondert werden, ist DARWIN der Meinung, dass diese Stoffe solche Bestandtheile enthalten können, welche der Pflanze schädlich sind und entfernt werden müssen, und die vorzüglichsten Pflan- zenphysiologen unserer Zeit meinen auch, dass überall, wo lebhafte Stoff- wechselprozesse sich vollziehen, da entstehen auch werthlose Endproducte. Obgleich mir kein einziges, vollkommen stichhaltiges Beispiel bekannt ist, dass die Pflanzen feste oder flüssige Excremente hätten, wenn damit abgeführte, indigestible Nahrung oder für die Pflanze ganz nutzlose Endproducte des Stoffwechsels zu verstehen sind, und obgleich ich nicht finden kann, dass unsere gegenwärtige Kenntniss vom 1) Ein anderes, sehr beleuchtendes Beispiel, worauf Prof. TH. FRIES gütigst meine Aufmerksamkeit gelenkt hat, wird von Nepenthes destillatoria geliefert. An den Exemplaren dieser Pflanze, welche während längerer Zeit im Upsalaer botanischen Garten cultivirt worden, haben die Kannenbildungen an den Blättern allmählich ab- genommen, so dass endlich jede Spur von Kannen an den neugebildeten Blättern er- mangelte. Ich habe erzählen hören, dass dies gar nicht ungewöhnlich ist. Vergleich übrigens Utricularia, oben p. 16. 62 AxeL N. LUNDSTRÖM, Stoffwechsel bei den Pflanzen einen hinreichenden Grund ergiebt für eine solche Annahme, will ich doch, auf die Auctorität jener Forscher gestützt, als möglich annehmen, dass mehrere Domatien Pflanzenexcre- mente enthalten können, welche verzehrt werden von den Milben, die folglich als Reiniger Bedeutung für die Pflanze hätten. Wichtiger wird dagegen jenes Fressen der Milben mit Rücksicht auf die Menge von kleinen Organismen, die der Pflanze durch die Luft zugeführt werden und an deren Oberfläche — vorzugsweise den Blättern — haften bleiben. Hieher gehören die Sporen (und Mycelien) der zahl- reichen Parasitpilze, die den Blättern so schädlich sein können und öfters den Tod der ganzen Pflanze verursachen. Ich habe verschiedene Milbenexcremente unter starken Vergrösserungen untersucht, und zwei- mal darin äusserst kleine, zerkaute Stückchen von Wänden der Pilzzellen beobachten können, was dadurch ermöglicht wurde, dass ein Theil dieser Zellwände dunkelfarbig waren (wahrscheinlich gehörten sie irgend einer Art von Fumago). Bisweilen werden in solchen Excrementen auch kleine, mehr oder weniger zusammenhangende Ringe angetroffen, die (wie oben erwähnt p. 22) aller Wahrscheinlichkeit nach von zerkauten Mycelien- Fäden herstammen. In mehreren, vielleicht den meisten, Fällen enthal- ten die Excremente keine unverdauten, völlig bestimmbaren Theile‘). Kleine Pilzsporen, vielleicht auch Bacterien, bleiben gleichwie Pollenkörner an den wachsartigen oder klebrigen Stoffen haften, welche sich oft auf der Cuticula der Pflanzentheile finden, und häufen sich be- sonders in den eingesenkten Nerven und um die Domatien her, gleich- wie der Schnee vom Winde in Gräbern und Grüften zusammengehäuft wird oder an Reishaufen sich ansammelt. Sie werden hier von den Milben aufgesucht, und ich habe mehr- mals bei Tilia Gelegenheit gehabt (siehe oben p. 9) zu sehen wie die Thierchen den Nerven entlang laufen, deutlich etwas suchen, und hie und da eine kurze Weile stehen bleiben um mit ihren Mundwerkzeugen aufzulesen und zusammenzuscharren was sie angetroffen. Die Thatsache, dass Domatien nur auf der unteren Seite der Blätter und nicht auf der 1) Dass gewisse Insecten und andere Arthopoden Pilzsporen fressen können, ist sehr leicht zu beobachten. TRELEASE hat gefunden dass Larven von Cecidomyia- Arten von den Sporen derjenigen Pilze leben, an welchen sie vorkommen, und nimmt an, dass diese Thierchen dadurch einen nützlichen Schutz dargeben gegen die weitere Ausbreitung von Parasitpilzen z. B. bei Aster und Solidago. Trelease, A. W., Notes on the relations of two cecidomyians to fungi. Psyche. Vol. IV. Cambridge 1884. (Ref. Just. Bot. Jahrb.). NATUR UND BEDEUTUNG DER DOMATIEN. 63 oberen angetroffen worden, findet vielleicht eine Erklärung darin, dass die Domatien selbst auf der Unterseite besser geschützt sind und mehr geeignet lichtscheuen Thierchen als Wohnungen zu dienen. Wie früher (p. 9) erwähnt worden, dehnen die Milben ihre Streifzüge des Nachts auch auf die Oberseite des Blattes aus. Dass mehrere Acariden, welche in Domatien wohnen, wirklich mit Mundtheilen von solcher Form und solchem Bau versehen sind, dass sie geeignet sind eine aus Pilzsporen und Mycelien bestehende Nahrung auf- zunehmen, nicht aber um die eigenen Säfte der Pflanze aufzusaugen, geht deutlich aus Dr. CARL AURIVILLIT Untersuchungen hervor. Er hat dieselben dargelegt in einem Aufsatze, der in Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. nächst hinter der vorliegenden Abhandlung folgt, unter dem Titel » Beobachtungen über Acariden auf den Blättern verschiedener Bäumer. Die Abbildungen der Mundtheile von drei auf Lindenblättern gewöhnlichen Arten finden sich Taf. I, Fig. 3—6. Ich verweise auf den genannten Aufsatz und will hier nur darauf hinzeigen, dass ich mehrmals Pilzsporen zwischen den Mundtheilen auf Lindenblättern lebender Acariden angetroffen habe. Es ist ja eine ganz gewöhnliche Sache, dass die Pflanzen sich auf mancherlei Weise gegen ihre Feinde oder ungünstige äussere Verhält- nisse schützen; man braucht ja nur an Dornbildungen zu denken als Schutz gegen grössere Thiere, an gewisse Haare und klebrige Oberflächen als Schutz gegen hinaufkriechende schädliche Thierchen, ausser vielen an- deren Schutzmitteln, deren Aufgabe unbestreitbar ist. Es scheint mir auch sehr natürlich, dass ein Schutz gegen den schädlichen Einfluss der überall gegenwärtigen Parasitpilze ein ebenso grosses Bedürfniss sei, wie mehrere andere Einrichtungen zum Schutze. Meiner Ansicht nach kann ein solcher Schutz den Pflanzen eben so gut durch Thierchen, welche die Pilzsporen weglesen, bereitet werden, wie durch eine dichte Bekleidung von Filzwolle, welche die Sporen hindert zur Epi- dermis zu gelangen, und vielleicht auch durch verschiedene klebrige Aus- sonderungen; denn wenn secernirende Haare können Thierchen festhalten und unschädlich machen, so ist die Annahme, dass Pilzsporen auf die- selbe Weise verhindert werden die Pflanze zu beschädigen, nicht ungereimt. Die Wahrscheinlichkeit davon, dass die Pflanzen sich wirklich auf eine oder die andere von diesen beiden Weisen gegen schädliche Parasit- pilze schützen können, wird in hohem Grade bestärkt durch eine com- parative biologische Untersuchung von verschiedenen Arten inner- halb einer Menge von Gattungen, wo bei gewissen Arten Domatien vorkommen, bei anderen hingegen mangeln. Aus diesem besonders interes- 64 AxEL N. LUNDSTRÖM, santen Gebiete habe ich vorher mehrere Beispiele angeführt, und erin- nere hier nur an das Verhältniss bei Tilia (siehe oben p. 47), mehreren Rubiaceen (siehe p. 23—35), Quercus (p. 51 u. 52) u. a., wo bei den filzblätt- rigen Arten Domatien immer mangeln, während die kahlblätt- rigen Arten dergleichen Bildungen besitzen, diese mögen übri- gens die Form von Haarschöpfen oder Einfaltungen, Grübchen u. dergl. haben; ferner daran, dass, wenn ein Typus von Domatien sich vorfindet, die anderen mangeln, obgleich diese sonst bei der betref- fenden Gattung sehr gewöhnlich sind (z. B. Quercus pag. 5l und 52), und endlich daran, dass, wie bei Schinus (siehe p. 25) und Ilex (siehe p. 23), ganze Blatttheile, welche bei einer kahlblättrigen Art die Domatien tra- gen, bei einer anderen, deren Blätter filzig sind, gänzlich schwinden oder rudimentär werden. Es könnte hier die Bemerkung gemacht werden, dass Milben an dergleichen filzigen Blättern ganz einfach aus dem Grunde mangeln, weil es ihnen da nicht gefällt und sie da nicht durchkommen können. Wenngleich aber dies in gewissen Fällen gelten mag, gilt es doch nicht in allen, denn die Milben können sich ganz ungenirt sogar an dichtbehaar- ten Stellen bewegen, und mangeln gar nicht an allen behaarten Blättern; was aber da mangelt, das sind eben besondere Wohnungen (Domatien) für sie. Auf experimentellem Wege zu beweisen, dass die Milben die Pflanze wirklich gegen Parasitpilze schützen, ist mir trotz wiederholter Versuche nicht gelungen, und ich halte es für beinahe unmöglich auf diesem Wege ein sicheres Ergebniss zu erreichen. Denn wenn die Mil- ben auf eine geeignete Weise von der Pflanze entfernt werden, ist es ja darum nicht nothwendig, dass diese den Parasitpilzen zum Opfer falle; ebenso wenig als eine Distel, deren Stacheln abgeschnitten, nothwen- digerweise aufgefressen werden muss um zu beweisen, dass die Stacheln ein Schutzmittel gegen grasfressende Thiere sind, was doch ganz offen- bar ist. V Es ist indessen móglich, dass die Milben auch auf andere Weise der Pflanze zum Schutz dienen können, z. D. gegen andere, schädliche Thierchen, ebenso wie bei verschiedenen Pflanzen gewisse Ameisen gegen andere blütterbeissende Ameisen schützen. Über diesen Gegenstand habe ich indessen keine directen Beobachtungen gemacht; jedoch will ich dar- auf hinzeigen, dass ich selten Phytoptus-Arten mit Domatien-Milben zu- sammenwohnend gefunden. Endlich mögen die Milben wahrscheinlich bei der Mehrzahl der domatienführenden Pflanzen diesen nützlich sein durch die Stickstoffe, NATUR UND BEDEUTUNG DER DOMATIEN. 65 welche sie in ihren Excrementen liefern. Diese Excremente enthalten am wahrscheinlichsten, gleichwie diejenigen der benachbarten Thier- gruppen, Harnsäure, harngesäuertes Ammoniak, Harnstoff und Hippur- siure'). Ob nun alle diese Stoffe oder einige unter ihnen von der Pflanze aufgenommen und, wenn aufgenommen, benutzt werden können, scheint mir hier von untergeordneter Bedeutung zu sein. Denn sobald sie ausser dem Thierkörper gelangt sind, werden sie sogleich den gährungs- erzeugenden Bacterien der Luft zur Beute, welche die Hauptmasse des Stickstoffes in diesen Stoffen in Ammoniak umsetzen. Wenn die Ver- änderung in Berührung mit Flüssigkeiten geschieht, die fixe Alcalien enthalten, geht sie noch einen Schritt weiter, und der Salpeter — jene der Pflanze am besten geignete stickstoffhaltige Nahrung — ist fertig da. Bemerkenswerth ist die Veränderung, welcher die Excremente der Acariden unterliegen, nachdem sie aus dem Thierkörper ausgeleert wor- den. Anfangs haben sie, nach meinen Beobachtungen, die Form von kleinen gerundeten oder ellipsoidischen Körpern, die entweder dunkel, fast schwarz, sind, oder auch hell, beinahe farblos. Ihrer Consistenz nach sind diese kleinen Bälle dann ziemlich fest und lösen sich nicht so leicht in Wasser. Sie sind von einem dickfliessenden, durchsichtigen, farblosen Stoffe umgeben, der an Menge zuzunehmen scheint, je länger die Excremente auf dem lebenden Pflanzentheile liegen, so dass es fraglich ist, ob nicht ein Theil davon aus den unterliegenden Pflanzenzellen auf- genommen worden. Indessen verändern sich die kleinen Bälle allmählich: sie werden alle farblos und lösen sich nach und nach gänzlich auf, so dass von der ganzen Ansammlung von Excrementen am Ende nur ein einziges, zusammenhangendes, gummi- oder zuckerähnliches, mehr oder minder zusammengetrocknetes Häutchen da bleibt. Dies Häutchen scheint in gewissen Domatien sich ganz und gar zu verschmelzen mit der trans- formirten Epidermis (siehe oben bei Psychotria daphnoides, Coprosma Baueriana, Coffea arabica u. a.) und dem Secrete, das möglicherweise von derselben ausgesondert wird. Es ist nicht unmöglich, dass jene Färbung an gewissen Stellen, die, wie oben erörtert, in den Domatien der ebengenannten Pflanzen bei Behandlung mit Chlorzinkjod hervortritt, oft von dergleichen aufgelösten Excrementhaufen verursacht wird. In Zusammenhang hiemit will ich auch daran erinnern, dass viele Domatien, trotzdem sie während längerer Zeit von einer grösseren Anzahl von Aca- 1) Nach FEHLING, Neues Handwörterbuch der Chemie und HEIDEN, Hand- buch der Düngenlehre. Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. 9 66 AxEL N. LUNDSTRÖM, riden bewohnt sind, dennoch nicht mit Excrementen überfüllt werden; diese müssen folglich absorbirt worden oder auf irgend eine andere Weise verschwunden sein. Können die bekannten Blasen der Utricularia todte faulende Thier- chen sich zu Nutze machen, scheint mir nichts im Wege zu stehen, warum die Endproducte bei der Zertheilung der Excremente nicht wür- den von den Domatien aufgenommen werden können. Ich habe oben mehrmals (p. 6, 15) bemerkt, dass der Inhalt der Zellen, nächst unter den Excrementhaufen die flüssig werden, oft eine andere Färbung annimmt als die übrigen Zellen der Domatien. Hierauf gestützt und besonders wegen des anatomischen Baues der Domatien (der Epithelbildung und ähnlicher Epidermismodificationen) und mit Hinsicht auf die ausgeprägte Haushaltung der Pflanzen betreffs des Stickstoffes und ihre verschiedenen Weisen sich denselben zu Nutze zu machen (insectfressende Pflanzen), halte ich es für im höchsten Grade wahrscheinlich, dass viele Domatien in dieser Beziehung für die Pflanze bedeutsam sein können. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass die Acariden auch in einer anderen Hinsicht von Bedeutung für die Pflanze sein können. Jenes Zuströmen der Säfte, das ohne Zweifel von den Acariden gleichwie von mehreren Cecidozoen verursacht wird, entweder durch chemischen oder mechanischen Reiz, mag ja für die Nahrungszufuhr (Localisirung des Nahrungsstromes) des betreffenden Pflanzentheiles von Bedeutung sein. Es wird eine solche Annahme dadurch gestützt, dass diejenigen Blätter, welche die meisten bewohnten Domatien führen, fast immer die grössten und üppigsten sind. Indessen scheint die Zustrómmung von Nahrung nach den Acarodomatien selbst viel schwächer zu sein als nach den Phy- toptocecidien und Myrmicodomatien. Auch ist es sehr wahrscheinlich, dass die Pflanze im Stande ist sich die Kohlensäure, welche von den Acariden ausgeathmet wird, zu Nutze zu machen; in diesem Zusammenhange will ich nur daran erinnern, dass diejenigen Theile, welche die Domatien nächst umgeben, gewöhnlich am längsten grün bleiben. Durch die Bildung von Domatien, in welchen ja keine nachtheilige Einwirkung durch die Acariden bemerkt werden kann, hat die Pflanze sich wenigstens einen Schutz bereitet gegen schädlichen Einfluss seitens dieser Acariden, die möglicherweise, falls jene Einrichtungen nicht da wären, die Entstehung von Cecidien da oder anderorts würden verursachen können. Bei verschiedenen der obengenannten acarophilen Pflanzen hat das Vorkommen der Domatien freilich einem gewissen Grade der Zufälligkeit ee NATUR UND BEDEUTUNG DER DOMATIEN, 67 unterworfen geschienen. Dies beweist aber nicht, dass sie ohne Bedeutung für die Pflanze sind, ebenso wenig wie vielen Epidermisbildungen (Dor- nen, Haaren, Drüsen u. s. w.) jede Bedeutung für die Pflanze darum abgeht, weil deren Auftreten bei derselben Art bisweilen weniger con- stant ist. * Besonders interessant ist ein Vergleich zwischen den oben (S. 53) aufgestellten Hauptformen der Acarodomatien und den gewöhnlichsten Formen der Milbengallen ') (Acarocecidien, insbesondere Phytoptocecidien), sowohl hinsichtlich der äusseren Formen dieser Bildungen, wie in Bezug auf ihre Abstammung und den Ort ihrer Entstehung. Es scheint mir nämlich ganz handgreiflich, dass zwischen beiden eine grosse Überein- stimmung sich vorfindet, wiewohl die Domatien normale und die Cecidien pathologische Bildungen sind *). Ja, es dürfte in der That zuweilen schwie- rig sein, die Grenze zwischen beiden zu ziehen und zu entscheiden, ob eine hiehergehörende Bildung seiner Natur nach den Domatien näher steht als den Cecidien. Jene Übereinstimmung, auf welche ich hier hin- ziele, findet sich deutlich zwischen folgenden Domatien und Cecidien: Haarschöpfchen und Abnorme Haarbildungen (Erineum-Bil- dungen) siehe FRANK, pag. 533. Zurückbiegungen oder Ein- Kriimmungen, Rollen und Falten siehe und faltungen FRANK pag. 536. Beutel, Grübchen und Täschehen und Blasige Auftreibungen (Bullositäten), Beu- telgallen oder Täschchengallen siehe FRANK pag. 541. 1) Siehe FRANK, Die Pflanzenkrankheiten in SCHENK Handbuch der Botanik Bd. I, pag. 533 ff. 2) Der hauptsächliche Unterschied zwischen den Acarodomatien und den Phy- toptocecidien auf dem Lindenblatte besteht darin, dass bei den letzteren die celluläre Structur der Innenseite der Epidermis gänzlich zerstört ist, mit gefalteten, zusammen- geschrumpften und zerkauten Wänden, während dagegen die innere Epidermis der Domatien unversehrt und von lebenden Zellen gebildet ist. Die Wände der Zell- schiehten, welche unter der Epidermis der Ceeidien liegen, sind nicht so verdickt, wie bei den Domatien; auch schwindet bei den Cecidien die Palissadenschicht, das Chloro- phyll wird zerstört, es entsteht eine Deformation, und daneben tritt endlich jene Bil- dung von Gerbsäure ein, welche diesen Theilen eigenthümlich ist. 68 Axeı N. LUNDSTRÖM, Die obengenannten Cecidien können nämlich alle durch Acariden hervorgerufen sein. Mehrere unter denselben nehmen oft einen bestimm- ten Platz ein, nämlich in den Nervenwinkeln, »Nervenwinkelgallen» '), woselbst eben die meisten Domatien, wie wir gesehen haben, sich finden. Von der Bildungsweise der letztgenannten Cecidien sagt Frank I. c. pag. 541: »Wenn irgend ein Punkt auf der anfänglich normalen Blattfläche durch eine saugende Gallmilbe oder Pflanzenlaus derart inficirt wird, dass da- selbst ein abnorm gesteigertes Wachsthum in der Richtung der Blattfläche anhebt, so muss die stärker als ihre Umgebung sich ausdehnende Blatt- stelle sich ausstülpen und über die Blattfläche in irgend einer Form sich erheben. ... Das Wachsthum findet stets in der Weise statt dass die von dem Parasiten berührte Seite sich relativ weniger als die gegenüberliegende Seite ausdehnt, so dass sie in die Cavität zu liegen kommt und der Schmarotzer eingeschlossen wird. Die Form, die eine solche Galle ein- nimmt, ist eine sehr verschiedene und richtet sich nach der Grösse der diese Hypertrophie erleidenden Blattstelle und nach der Art und Inten- sität des Wachsthumes». In ziemlich ähnlicher Weise entstehen die entsprechenden Domatien — jedoch am öftesten (?) ohne vorhergehenden Anstoss durch Acariden — und ich habe oben hervorgehoben, dass bei Psychotria und Laurus die Domatien eben nur durch den Einzug der Thierchen ihre normale Form und Ausbildung bekommen. Es scheinen folglich Gründe nicht zu mangeln, um betreffs der Abstammung der Domatien die Hypothese aufzustellen, sie seien ur- sprünglich durch Thierchen verursacht, später aber durch Erblichkeit inhärent geworden. Ich brauche nicht ausführlicher hervorzuheben, dass die Einwirkung: der Thierchen und die Erblichkeit dennoch nicht so ausschliesslich die Ursachen jener Bildungen sind, dass man ganz hinwegsehen darf von der eigenen Erzeugungskraft der Pflanze oder deren Fähigkeit gegen jene Dieses dergestalt zu reagiren, dass sie unter den vorhandenen Umständen den Lebensfunctionen ion oder wenigstens unschädlich wird d. h. von der Anpassungsfähigkeit der Pflanze. Ähnliche Erscheinungen, dass nämlich Bildungen, hervorgerufen durch die Einwirkung von Thierchen, der Pflanze nützlich werden, oder, mit anderen Worten gesagt, dass die Pflanze im Kampf ums Dasem die Fähigkeit besitzt sich dem Einflusse von Thierchen derart zu accom- 1) Siehe SORAUER, |. c. pag. 813. NATUR UND BEDEUTUNG DER DOMATIEN. 69 N modiren, dass diese auf die eine oder andere Weise den Lebensfunctio- nen der Pflanze förderlich werden, können auch in Bezug auf andere Thiergruppen als Acariden aufgewiesen werden. Ich will hier nur an die »Gallerien» der myrmicophilen Pflanzen (Myrmicodomatien) erinnern. Wenn auch, wie von TreuB und mehreren anderen Auctoren angenommen wird, »die Neubildungen der Gallerien selbständig ohne Mithilfe der Ameisen vor sich gehen», so hat doch Brccari in seiner besonders in- teressanten Arbeit Piante ospitatrici, ossia piante formicarie della Malesia e della Papuasia‘) erwiesen, dass die Ameisen einen bestimmten Einfluss haben auf die endliche Gestaltung und Structur eines erwachsenen Myr- micoda-Knollen. Betreffs der Bedeutung dieser Myrmicodomatien für die Pflanze, nimmt BECCARI an, dass sie eine absorbirende Function haben und glaubt dass der ziemlich reiche Detritus, die Excremente, Puppen- hällen etc. der Ameisen von der Wohnpflanze utilisirt werden. — »Die wichtigste Funktion der Ameisen würde — nach TmEus — sein, den wasserspeichernden Knollen durch ihre Anwesenheit, und durch die be- ständige Reizung, zu üppigerem Wachstum zu zwingen; der wirksame Schutz gegen Feinde aller Art ist ein zweiter Vortheil, der jenen Rubia- ceen von seiten der sie bewohnenden Ameisen zu theil wird — und dazu würde sich endlich, wie ebengesagt, auch die Nahrungszufuhr mittels der im tierischen Detritus saugenden Pseudo-Lenticellen gesellen»?). Franz Krasan liefert in seinen Beiträgen zur Entwickelungsgeschichte der mitteleuropäischen Eichenformen?) ein anderes Beispiel davon, dass Thier- chen bei einer Pflanze Bildungen hervorrufen kónnen, welche den bei anderen Pflanzen als normale vorkommenden ähnlich sind. Er zeigt nämlich »mit einer an Gewissheit grenzenden Wahrscheinlichkeit», dass 1) Diese Arbeit ist mir nur durch ©. PENzZIGS vortreffliches Referat in ENG- LERS Jahrbücher, Band VII, Heft. 3, bekannt. Es erschien im März 1886, und ich habe es leider nicht anwenden kónnen bei meinen Untersuchungen, welche dann fast günzlich vollendet waren. Ich kann deshalb und wegen Mangels an passendem Ma- teriale nicht sagen, ob die an der Basis der Blattstiele von Cecropia adenopus befind- lichen Anschwellungen Domatien sind, und ob die von BECCARI auch erwähnten Ce- cidien von Cinnamomum Camphora identische Bildungen sind mit den von mir bei derselben Pflanze (Camphora officinalis, siehe oben S. 48) beschriebenen Domatien. Wie ich vorher mehrmals bemerkt habe, liefern die von mir untersuchten Domatien keine Stütze der Annahme dass jene Bildungen Einrichtungen wáren um die Thierchen selbst zu fangen und zu verzehren. Es ist ja aber gar nicht unmóglich, dass gewisse Domatien auch eine digestive Fühigheit Boon: 2) PENZIG, l. c. pag. 71. 3) ENGLERS Jahrbücher Band VII, Heft. 1, pag. 62. 70 AxkL N. LUNDSTRÖM, die Vergrösserung und Verdickung der Cupula, nebst verschiedenen anderen Veränderungen, von Verletzungen herrühren, welche ringsherum an der Cupula stechende und saugende Blattläuse der Frucht beige- bracht haben. In Zusammenhang mit dieser Frage will ich endlich, ohne mich des weiteren auf den Gegenstand einzulassen, daran erinnern, das NÄGELI in seiner wohlbekannten Arbeit, Mechanisch-physiologische Theorie der Ab- stammungslehre, die Hypothese aufstellt, dass sowohl Kronblätter') wie Nectarien?) auf eine ähnliche Weise zu Stande gekommen. Zuletzt liefere ich hier eine allgemeine Übersicht der symbiotischen Bildungen bei den Pflanzen, um zu derselben Zeit die Stellung der Do- matien unter denselben anzugeben. Unter dem Namen von symbiotischen Bildungen fasse ich alle solche Bildungen zusammen, welche von anderen lebendigen Organismen verursacht oder für sie angelegt werden, und in welchen diese Organismen einen wesentlichen Theil ihrer Entwickelung durchmachen. Je’ nachdem die Symbiose eine mutualistische oder anta- gonistische ist, werden diese Bildungen zu Cecidien (THomas) oder Domatien (mihi). Cecidien werden alle durch einen abnormen Wachsthumsprozess ent- stehende Neubildungen genannt. Werden sie durch Thiere verursacht, so werden sie Zoocecidien benannt; werden sie durch Pflanzen verur- sacht, so können sie als Phytocecidien bezeichnet werden. Unter den letzteren kann man sowohl Mycocecidien (z. B. die durch Synchytrium 1) »Wenn ein einmal wirkender Reiz eine Wucherung des Zellgewebes erzeugt, wie wir sie bei der Gallenbildung durch Gallwespenstich, bei den haarformigen Bil- dungen aus den Epidermiszellen an verschiedenen Blättern durch eine Colonie winziger Milben kennen, so muss auch ein durch zahllose Generationen fortdauernder schwacher Reiz die Umwandlung einer kleinen Schuppe in ein grosses Kronblatt zu stande bringen können» (pag. 149). 2) »Es scheint mir nun sehr plausibel und ganz in Uebereinstimmung mit den bekannten ontogenetischen Reaktionen auf ähnliche Verwundungen, wenn wir an- nehmen, dass der mit dem genannten Angriff verbundene und durch eine lange Gene- rationsreihe sich stets wiederholende Reiz schliesslich zu der phylogenetischen Bildung eines besonderen Drüsenorgans geführt habe» (pag. 151). CRETE e NATUR UND BEDEUTUNG DER DOMATIEN. 71 hervorgerufenen) als auch Phycocecidien (z. B. die Cephalodien") der Flechten) unterscheiden. Domatien dagegen sind (siehe oben S. 3) alle solche Umbildun- gen eines Pflanzentheils, die mit einer mutualistischen Symbiose in di- recter Verbindung stehen. Sie werden von Symbionten bewohnt, welche sowohl dem Thierreiche wie dem Pflanzenreiche angehören können. Sie sind also entweder Zoodomatien oder Phytodomatien. Beispiele von den erstgenannten sind die Myrmicodomatien und die in dieser Arbeit behandelten Acarodomatien. Als ein Beispiel von Phytodo- matien betrachte ich die Wurzelknollen der Leguminosen (Mycodoma- tien) und ich werde bei einer anderen Gelegenheit die Gründe dieser Annahme anführen; ein zweites Beispiel wird von den Höhlungen in den Azollablättern geliefert (Phycodomatien). Dem Vorstehenden gemäss stelle ich also folgendes Schema für die betreffenden Bildungen auf. Cecidien Zoocecidien (antagonistische Sym- m Thiere verursacht MOSS) So 6>0 ara ann Symbiotische Bildun- Phytocecidien gen bei den Pflan- durch Pflanzen | Myeocecidien ZEN sach I.) sees | Phycocecidien Domatien Zoodomatien (mutualistische Sym- on Thieren bewohnt IMS) Go c o o € von Pflanzen bewohnt | Phytodomatien | Mycodomatien Phycodomatien 1) Betreffs der Natur dieser Bildungen und deren Bedeutung für die Flechte selbst, stimme ich nämlich nicht ganz mit den Ansichten überein, welche FORSELL aus- gesprochen hat in seiner Abhandlung: Studier öfver Cephalodierna. Bidrag till känne- domen om lafvarnes anatomi och utvecklingshistoria. Aus der in dieser Arbeit ge- lieferten Beschreibung von der Entstehung und Entwickelung der betreffenden Bil- dungen, sowie aus den Zeichnungen, womit er den Gegenstand illustrirt hat, scheint es mir ganz handgreiflich hervorzugehen, dass die Cephalodien in den allermeisten Fällen die normalen Gonidien verdrängen und den Thallus der Flechte selbst deformiren, und dass folglich die Symbiose zwischen der letztgenannten und der gan- zen Cephalodienbildung antagonistisch ist. Dies hindert jedoch nicht, dass innerhalb des Cephalodiums selbst die Symbiose zwischen den Hyphen und den Gonidien mu- tualistisch sei. 72 AxEL N. LUNDSTRÖM, NATUR UND BEDEUTUNG DER DOMATIEN. Von symbiotischen Bildungen in eigentlichem Sinne schliesse ich die entomophile Blume, Früchte mit saftvoller Wand oder hakenförmigen Verbreitungsmitteln und dergleichen »Anpassungen an Thiere» aus. Frei- lich findet sich auch hier ein Zusammenhang zwischen den betreffenden Organismen, dieser aber nimmt ja nicht die Form eines eigentlichen Zu- sammenlebens (Symbiose) an, während dessen dieselben einen wesent- lichen Theil ihrer Entwickelung durchmachen. Indessen sollten wahr- scheinlich verschiedene Blüthenstände (Ficus) den Domatien zugezählt werden. Es dürfte gewiss Fälle geben, wo es schwer hält mit Bestimmt- heit anzugeben, ob eine Anpassung zu den symbiotischen Bildungen ge- zählt werden soll; damit aber diese Bildungen nicht allzu heterogene Dinge umfassen mögen, hat mir die oben gemachte Begränzung noth- wendig erschienen. Was die Zoodomatien insbesondere betrifft, kann man von ihnen im Allgemeinen sagen, dass sie eine Äusserung sind von der Fähigkeit der Pflanze sich der Einwirkung der Thierchen derart zu accommodiren, dass sie sich die Gewohnheit derselben, sich zu bewegen, zu fressen, Excremente zu lassen, und für sich selbst und ıhre Brut Schutz zu suchen, zu Nutze macht; während die oben genannten Blumen und Früchte Anpassungen sind, die mit dem letzten dieser vier Factoren nicht in Zusammenhang stehen. A "al ae ee ee * 2 UEBER VERKLEIDETE FRÜCHTE UND EINIGE MYRMECOPHILE PFLANZEN. Gewisse Pflanzen können bekanntlich mehrere verschiedene Frucht- formen haben. Dieses von Sir Jouw LuBBock Heterocarpie genannte Verhältniss tritt besonders bei einer Anzahl von Gattungen aus der Fa- milie der Compositae hervor. Ich will hier einige Untersuchungen der polymorphen Früchte von verschiedenen Arten der Gattungen Calendula und Dimorphotheca mittheilen, die in der Absicht unternommen worden, diese vielgestalteten Fruchtformen im Zusammenhange mit der Art ihrer Verbreitung zu erklären. Die Calendula-Arten, die ich zu untersuchen Gelegenheit gehabt habe, sind im Botanischen Garten zu Upsala cultivirt worden, wo während der letzten Jahre eine sehr grosse Zahl von Formen vorgekommen ist. Von den hierher gehörenden Fruchtformen, die oft alle bei der- selben Art vorkommen können, unterscheide ich folgende Haupttypen; 1: Wind- oder anemophile Früchte (Fig. 9, a, b, Taf. IV), welche ein wenig gebogen sind und an ihren Seiten die äussere Frucht- wand zum Flugwerkzeug ausgebildet haben, so dass sie nachen- oder schalenförmig werden. Diese Früchte fallen bald ab, sind besonders leicht und können vom Winde weit umher geführt werden. 2. Haken-Früchte (Fig. 10, Taf. IV); diese entbehren der Flug- werkzeuge, aber statt derselben haben sie an der Rückseite zahlreiche, auswärts gerichtete Haken die an der Spitze gekrümmt sind und sich also an andere Gegenstände anheften können, so z. B. an die Haarbe- kleidung vorübergehender Thiere, mit welchen sie leicht in Berührung kommen können, sowohl dadurch, dass sie nicht abfallen, sondern peri- pherisch geordnet (Fig. 13, Taf. IV) an dem zuletzt aufrechten Frucht- Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. : 10 74 AXEL N. LUNDSTRÖM, stande sitzen bleiben, als auch dadurch, dass die Haken auswärts ge- richtet sind. Zwischen den Typen 1 und 2 gibt es oft eine Menge Zwischen- formen. Die Flügel sind dann am Rande entweder in spitze Haken tra- gende Lappen zertheilt, oder beinahe ganzrandig, in welchem Falle die Haken sich an der Rückseite der Frucht befinden (Fig. 11 Taf. IV). Bisweilen ist nur der Flügel der einen Seite entwickelt. Es scheint von dem zu Gebote stehenden Raume abzuhängen, ob das Flugwerkzeug an beiden Seiten ausgebildet wird. Diese Vereinigung der beiden Typen erfüllt sehr wohl die Aufgabe, die Verbreitung der Früchte auf die beiden angeführten Weisen zu ermöglichen. 3. Larvenähnliche Früchte (Fig. 12 a, b Taf. IV). Diese Früchte, die im Fruchtstand innerhalb der beiden oben genannten Frucht- formen sitzen (siehe Fig. 13, Taf. IV), sind stark gebogen und haben zwar keine Flügel und Haken, aber dafür ist ihre äussere Fruchtwand wellenförmig gefaltet, so dass sie zusammengerollten Mikrolepidopteren- Raupen sehr ähnlich sind. Sie fallen gewöhnlich früher als die anderen Früchte ab, und zeigen einen bemerkenswerthen anatomischen Bau. Die innere Fruchtwand, welche bei allen Calendula-Früchten sehr hart ist, hat bei dieser Fruchtform erhöhte längslaufende Rippen (siehe Fig. 14, b, Taf. IV, Frucht im Querschnitt), wogegen sie bei den übrigen mehr eben ist (Fig. 14, a Taf. IV); die äussere Wand besteht unter der Epidermis aus langgestreckten und senkrecht gegen die Aussenseite stehenden Zel- len. zwischen welchen grosse luftführende Zwischenräume sich finden; sie ist weicher und nicht so trocken als dies bei den Windfrüchten, we- nigstens gleich nach dem Abfallen der Früchte, der Fall ist. Die unter der Epidermis vorkommenden Lufträume geben der ganzen Frucht oft einen seidenartigen Glanz, der die Aehnlichkeit mit gewissen Schmetter- lingsraupen noch erhöht. Bei dieser Fruchtform sind die Segmente der äusseren Fruchtwand kaum als rudimentäre Haken aufzufassen, denn sie sind nicht konisch, sondern bilden quer gehende Wülste, auch weicht die innere Fruchtwand durch die deutlicheren Erhöhungen ab. Es kann hier nicht auch die äussere Fruchtwand nur zum Schutze des Samens da sein, denn einen solchen Schutz gewährt bereits der innere härtere Theil, wie das ja auch bei den anderen Fruchtformen der Fall ist, während die Ausbil- dung des äusseren Theiles mit der Verbreitung zusammenhängt. Es könnte ferner auch vermuthet werden, da die Pflanze ja einjährig ist, dass diese Früchte nur darauf eingerichtet wären, zum Boden zu fallen, nicht aber darauf sich weiter zu verbreiten; aber hierzu scheint die »Segmentirung» VERKLEIDETE FRÜCHTE. 75 und die zusammengewickelte Form der Früchte nicht nöthig. Möglicher- weise werden diese Früchte so verbreitet, dass sie aus dem Fruchtstande in derselben Weise ausgeworfen werden, wie die Samen aus einer Kapsel, aber auch dabei wird der Zweck der Raupenform nur sehr schwer erklär- lich, obwohl übrigens der Fruchtstand eine gewisse Aehnlichkeit mit einer Kapsel hat. . Dass hier ein Fall von Mimiery voliegt, der mit der Fruchtverbrei- tung zusammenhängt, geht meines Erachtens aus folgenden Umständen hervor. Erstens haben wir es hier mit einer bestimmten und vielleicht für die meisten Calendula-Arten eigenthümlichen Fruchtform zu thun; zweitens sind diese Früchte, wenn sie ausgebildet sind, gewissen Schmet- terlingsraupen täuschend ähnlich, was für die Verbreitung der Früchte von Bedeutung sein kann, und ‘drittens steht bei allen anderen Calendula- Früchten Form und Bau der äusseren Fruchtwand in Zusammenhang mit der Verbreitungsweise. Bis man Gelegenheit gehabt hat, diese Pflanzen in ihrer Heimath zu studiren, kann man nicht mit voller Sicherheit entscheiden, wie diese Verbreitung eigentlich vor sich geht, aber mit aller Wahrscheinlichkeit wirken hier insectenfressende Vögel mit." Diese Annahme wird sehr gestützt durch den anatomischen Bau, besonders durch die erhöhten Rippen der inneren harten Fruchtwand, welche diesen Früchten eine grössere Widerstandskraft gegen die mechanischen Einwirkungen im Verdauungsapparate geben. Ich habe wahrgenommen, dass Bachstelzen sich gern in der Nähe dieser Pflanzen aufhalten, habe jedoch nie Gelegenheit gehabt, sie zu fangen und herauszufinden, was sie dort- hin gelockt. Könnte man in den Verdauungsorganen oder Excrementen insektenfressender Vögel keimungsfähige Früchte nachweisen, so würde meine Annahme völlig bekräftigt werden. Aber auch für die Ver- breitung der Früchte durch Insecten und besonders durch Ameisen, mag das raupenähnliche Aussehen der Frucht von Bedeutung sein. Ich hebe dies hier besonders hervor, sowohl wegen der bekannten Thatsache, dass 1) Nachdem das Obenstehende geschrieben war, bin ich durch Jusr's Botanischen Jahresbericht aufmerksam geworden auf BATTANDIERS Aufsatz: Sur quelques cas d’hé- teromorphisme in Bulletin de la société botanique, tome XXX. 4. p. 238—244, wo auch von den Calendulafrüchten die Rede ist. Obwohl B.’s Experimente mit Hühnern, Enten und zahmen Drosseln darzulegen scheinen, dass diese Vögel nicht von dem raupenähnlichen Aussehen der Früchte sich trügen lassen, glaube ich doch, dass ein Irrthum seitens der Vögel hier möglich sein muss, wegen der täuschenden Aehnlich- keit, dass aber dies für ganz andere Vögel gilt. 76 AXEL N. LUNDSTRÖM, mehrere Ameisen Insectenraupen, welche diesen Früchten ähnlich sind, wegzuführen pflegen, als auch, weil ich direct wahrgenommen habe, wie im hiesigen botanischen Garten Ameisen sich mit diesen Früchten be- schäftigt haben. Der Unterschied zwischen den oben beschriebenen Formen der Früchte tritt am wenigsten deutlich bei Calendula officinalis hervor. Das kommt wahrscheinlich daher dass bei dieser Art die Verbreitung der Früchte während einer langwierigen Kultur ganz unabhängig von der Form der Fruchtwand stattgefunden hat, oder mit anderen Worten, dass die ver- schiedenen Factoren (Thiere und Winde) welche bei der natürlichen Züch- tung für die Verbreitung der Früchte wirksam sind, sich bei der künst- lichen nicht geltend machen. Da die Fruchtwand demnach bei den cul- tivirten Formen jeder Bedeutung für die- Verbreitung entbehrt, wird die- selbe rudimentär oder reducirt und erreicht nicht jenen hohen Grad der Differenzirung, welcher die nicht cultivirten Arten charakterisirt. Die Arten der Gattung Calendula nehmen meines Erachtens einen Platz unter den höchst stehenden Pflanzen ein, sowohl durch die Viel- formigkeit ihrer Früchte als durch das Verhältniss der Blüthen im Uebrigen. Ein anderes interessantes Beispiel von Heterocarpie bieten einige Arten der vom Cap stammenden Gattung Dimorphotheca dar. — Es finden sich hier zwar nur zwei Fruchtformen, diese sind aber deutlich unter- schieden, und besitzen keine Zwischenformen. Es finden sich hier: 1. Wind-Früchte (Fig. 16, Taf. IV), die platt sind, in Form und Grósse an die Theilfrüchte von Pastinaca erinnern, und stets in der Mitte des Fruchtstandes (Fig. 15, Taf. IV) sich finden. 2. Larvenähnliche Früchte (Fig. 17, a, b und Fig. 15 Taf. IV), welehe am Rande des Fruchtstandes stehen und den Larven einer anderen Gruppe, nämlich de- nen der Käfer und besonders der Curculioniden, ähneln. Sie sind den Windfrüchten so unähnlich, dass man bei ihnen an reducirte oder rudi- mentäre Fruchtformen nicht denken kann. Besonders interessant ist ihr anatomischer Bau, der im hóchsten Grade für die Verbreitung durch in- sectenfressende Thiere eingerichtet ist. Die innere Fruchtwand (Fig. 19 und 21, Taf. VI) ist nämlich von einer mächtigen Schicht von Steinzel- len (Fig. 21 a) und Zellen mit porigen verdickten Wänden gebildet und 5—6 mal dicker als die entsprechende Wand der Windfrüchte (Vergl. Fig. 18 mit Fig. 19 und Fig. 20 mit Fig. 21, Taf. IV). Da der Same der Windfrucht schon einen hinreichenden Schutz durch die sehr dünne Fruchtwand (Fig. 18 a und 20 Taf. VI) erhält, so würde es ganz uner- VERKLEIDETE FRÜCHTE. an klärlich sein, warum die Samen in diesen Früchten eine 5—6 mal dickere Fruchtwand brauchen sollten, wenn es sich nur darum handelte, sie ge- gen den schädlichen Einfluss der Atmosphaerilien zu schützen. Viele Melampyrumarten tragen an der Ober- und Unterseite der Laub- und Hochblätter kleine punktähnliche dunkelfarbige Nectarien, die eine Flüssigkeit ausscheiden, welche von den Ameisen aufgesucht und verzehrt wird. Diese Organe (metamorphosirte Trichome) sind näher beschrieben worden von Emericn RATHAY in einem Aufsatze: Über nec- tarabsondernde Trichome einiger Melampyrumarten (siehe Bot. Centralblatt 1880, Seite 45). Sie finden sich bei M. pratense, fehlen aber bei M. sylvaticum. Da diese beiden Arten besonders allgemein in ganz Schwe- den vorkommen, oft bei einander wachsen, und trotz grosser gegen- seitiger Ähnlichkeit viele weniger auffallende Unähnlichkeiten aufweisen, habe ich dieselben während einer Reihe von Jahren an mehreren ver- schiedenen Orten näher studirt und dabei gefunden dass sie ein beson- ders passendes Material für comparative biologische Untersuchungen ab- geben. (Über die Stellung und Haarbekleidung der Zweige und das Ver- hältniss derselben zum auffallenden Regen, siehe Pflanzenbiol. Stud. I. Die Anpassungen der Pflanzen an Regen und Thau, Seite 11 u. 12). Im Sommer 1883 habe ich im nördlichsten Schweden Beobach- tungen über die Befruchtung dieser beiden Arten gemacht. Ich fand da keine andere Besucher der Blüthe bei M. pratense als Hummeln, welche sich oben auf die Blüthe setzen (Fig. 1, Taf. IV) und dicht über dem Kelche die Blumenröhre auf die Seiten anbeissen. Diese Stelle, wo sie den Einbruch thun, ist deutlich die am meisten auffallende an der ganzen Blume. Denn die Krone ist hier rein weiss gefärbt, und dadurch dass der naheliegende Kelch dunkel ist, tritt diese Partie noch deutlicher her- vor. So weit ich habe finden können, ist dies ein deutliches Saftmal. Der Eingang der Blüthe, der ziemlich eng ist, hat dagegen eine minder intensive Färbung und fällt bisweilen ins Grün. Die emporragenden zugespitzten Kelchblätter hindern die Hummel den Biss auf der Oberseite anzubringen, so dass der Griffel, welcher sonst würde abgebissen werden, geschützt wird. Ob eine Fremdbestäubung durch dergleichen Hummel- besuche bewirkt werden kann (z. B. mittelst der Unterseite des Abdo- 78 AXEL N. LUNDSTRÖM, mens) ist schwer zu entscheiden; aller Wahrscheinlichkeit nach wird je- doch hiedurch eine Selbstbefruchtung gefördert, die auch sonst bei dieser Art nicht ungewöhnlich ist. Bei M. sylvaticum (Fig. 2, Taf. IV) dagegen, dessen Röhre kürzer und dessen Blüthe offener ist, so dass die Insekten können von vorn her eindringen, nehmen die beiden hinteren Lappen des Kelches eine solche Lage ein, dass sie die Seiten der Röhre schüt- zen und einem Einbruche hindernd im Wege stehen. Die Blüthe hat hier ihre intensivste Färbung am Eingange. Ganz anders beschaffen waren indess die Blüthen von M. pra- tense, welche ich im folgenden Jahre in südlicheren Gegenden, auf Got- land und in Ostergotland, untersuchte. Der Blütheneingang war hier mehr erweitert und deutlicherweise derjenige Theil der Blüthe, welcher wegen intensiver Färbung am meisten auffiel. Die Hummeln, welche diese Blüthen besuchten, drangen auch immer in gewöhnlicher Weise durch den Eingang hinein, und die Bestäubung fand hier ganz in der von Herm. MüLLeR Die Befruchtung der Blumen durch Insekten pag. 297—299 beschriebenen Weise statt. Ich fand dieselbe Gestalt der Blüthe auch in Mittel-Schweden (in Helsingland) wieder; jedoch wurden daselbst im vorgeriickteren Sommer auch solche Blüthen angetroffen, die den oben aus Nord-Schweden beschriebenen ähnlich waren. Ich konnte indessen bei M. pratense nie beobachten, dass die In- sekten, welche wegen der Bestäubung wirksam waren, der Honigabson- derung auf den Laubblättern irgend welche Aufmerksamkeit zuwendeten. Es schien zwar nicht unmöglich dass die Ameisen, welche die Pflanze besuchten, dieselbe vor schädlichen Insekten schützten, da aber die Absonderung des Honigs auf den Blättern vorzugsweise nahe bei den Früchten geschah und bis zur Fruchtreife fortgesetzt wurde, kam es mir als nicht unwahrscheinlich vor, dass die Ameisen auch in anderer Bezie- hung für die Pflanze von Bedeutung sein könnten, und dass RATHAY nicht ganz Unrecht hätte, als er sagte (1. c.): »Der Zweck, den die Schup- pen für die Melampyren haben, lässt sich weder nach der Hypothese Bezrs und Derrınos über die extrafloralen Nectarien, noch nach der Hy- pothese Kerners über den gleichen Gegenstand erklären». Es war mir indessen nicht möglich eine annehmbare Erklärung herauszufinden, bis es mir einmal gelang zur Zeit der Fruchtreife einen Umstand wahrzunehmen, der mir besonders eigenthümlich erschien. Ich sah nämlich, wie eine Ameise, welche von einem M. pratense herabstieg, aus einer offenen Frucht einen Samen mitbrachte. Ich wurde sogleich von der grossen Ähnlichkeit dieses Samens mit einem gewöhnlichen Amei- VERKLEIDETE SAMEN. 79 senkokong frappirt. Indem ich dann unter Steinen und in der Erde an umherliegenden Plätzen suchte, gelang es mir mehrerorts bei Ameisen- kokongs Samen zu finden, welche mothwendigerweise mussten herunter- getragen sein. Wenn ich einen Stein aufhob und unter die darunter liegenden Ameisenkokongs einige Samen von soeben geóffneten Früchten hinunterwarf, hatte ich oft Gelegenheit zu sehen, wie die Ameisen diese Samen zur selben Zeit wie ihre eigeuen Kokongs »retteten». Mein Freund Dr G. AprEnmz, welcher die schwedischen Ameisen und ihre Lebensver- hältnisse speciell studirt hat, hat später auch constatiren können, dass Samen von Melampyrum von einigen schwedischen Ameisen eingesam- melt werden, und er hat ebenso wahrgenommen, dass jene Samen von den Ameisen gleichzeitig mit Larven und Puppen in Sicherheit gebracht wurden. Ich nehme jetzt an, dass hier wirklich ein Fall von Mimiery vor- legt. Die Gründe dieser Annahme sind in der Kürze die folgenden: 1) Die Samen sind an Grósse, Gestalt, Farbe und Gewicht den Kokongs der Ameisen so ähnlich wie möglich; 2) auch der Consistenz nach glei- chen die Samen den Kokongs dadurch dass die Samenschale, wenn die Frucht geöffnet wird, das Sameneiweiss und den Embryo in Form von einem dünnen, weichen Häutchen umschliesst; 3) diese Samenschale wird dagegen, sobald als der Same in die Erde angelangt ist, abgewor- fen, und die Rolle derselben ist folglich auf die Zeit der Verbreitung der Früchte begränzt; nachher wird der Embryo von dem hornartigen Eiweiss geschützt; 4) es findet sich auch an diesen Samen bei der Cha- laza eine sackförmige, dunkler gefärbte Bildung (Fig. 7, a Taf. IV), gleich dem Excrementsacke an dem Hintertheile des Kokongs. Auf diesen Umstand lege ich das grösste Gewicht. Denn jener Sack ent- hält eine eigenthümliche Flüssigkeit, die aller Wahrscheinlichkeit nach durch ihren Geruch die Ameisen heranlockt; denn sie scheinen immer ihre grösste Aufmerksamkeit diesem Theil des Samens zu widmen, ohne jedoch, so weit ich habe finden können, daran zu fressen oder denselben zu zerreissen‘); 5) Die sackähnliche Bildung ist völlig entwickelt zur Zeit der Fruchtreife, vermodert aber oder fällt ab, sobald der Same in die Erde gekommen ist; sie dürfte demnach ihre Bedeutung haben eben für die Verbreitung oder Einackerung der Samen; 6) die Samen werden nach dieser Zeit von den Ameisen nicht weiter angerührt, denn nach meinen Beobachtungen kümmern sich die Ameisen nicht weiter um Samen, deren 8 1) Ich beabsichtige später die Entstehung und den anatomischen Bau dieser Bildung darzulegen, nachdem ich die Samen mehrerer Arten untersucht habe. 80 AXEL N. LUNDSTRÖM, Schale und Chalaza abgefallen. Es ist ja auch für die Keimung am vortheilhaftesten, dass die Samen in Ruhe gelassen werden; 7) dass die derart herabgetragenen Samen wirklich keimen und dass die. Keimpflan- zen in den Wohnungen der Ameisen gut gedeihen, habe ich mehrmals beobachten können; 8) die starke Entwickelung des hypokotylen Stamm- theiles scheint einer solchen Pflanze besonders angemessen zu sein, die unter Steinen u. dergl. keimen soll; 9) durch die Aussonderung von Honig an den Blättern hält M. pratense Ameisen in seiner Nähe und er- möglicht es sich dadurch den reifen Samen so bald wie möglich einen passenden Erdboden zu verschaffen; 10) wenn die Samen dieser Art eine den Ameisen geeignete Nahrung wären und von denselben zum Fressen eingesammelt würden, so wäre ja die Honigabsonderung an den Blättern, wodurch Ameisen in der Nähe der Pflanze aufgehalten werden, der Pflanze geradezu verderblich, Denn der Schutz, den die Ameisen mög- licherweise der Pflanze gegen schädliche Insekten würden bereiten kön- nen, wäre von zweifelhaftem Werthe, falls sie die Samen auffrässen — besonders da die Pflanze einjährig ist und nur durch Samen fortgepflanzt werden kann. Myrmecologen werden vielleicht gegen diese Erklärung bemerken, dass das Wahrnehmungsverinögen der Ameisen zu hoch entwickelt und deren Intelligenz zu gross sei um durch irgend eine Verkleidung getäuscht zu werden')! Es kann doch dagegen die Einwendung erhoben werden, dass es gewiss auch unter den Ameisen sowohl mehr als minder begabte In- dividuen geben dürfte. Übrigens muss man ja hier vorzugsweise Hin- sicht nehmen auf den Grad der Ähnlichkeit der Verkleidung d. h. auf die Fähigkeit der Pflanzen ihren verschiedenen Theilen (besonders Blü- then und Früchten) die eigenthümliche Consistenz, Gestalt, Farbe und Geruch (z. B. Reseda und Stapelia) zu geben, welche sie den mannigfalti- gen äusseren Factoren, wovon sie können abhängig werden, am besten anpassen. Und wenn man annehmen darf, dass der Inhalt des Chalaza- sackes denselben Geruch hat wie der Excrementsack der Kokongs — was noch erübrigt zu untersuchen — kann man sich ja gar nicht eine mehr vollendete Verkleidung denken. Bei der Annahme dass die Ameisen diese Samen hinuntertragen nur um eine honigabsondernde Pflanze zu cultiviren, bleibt die eigenthümliche Form und Ausbildung 1) Die oben angeführte, auch von ADLERZ gemachte, Beobachtung, dass Samen gleichzeitig mit Larven und Kokongs gerettet wurden, zeigt meines Ermessens dass Ameisen wirklich durch die Ähnlichkeit irre geführt werden können — sei es auch im Schrecken. MYRMECOPHILE PFLANZEN. 81 des Samens unerklärt. Ich habe keine passende Gelegenkeit gehabt zu untersuchen wie andere Melampyrumarten sich in dieser Hinsicht ver- halten. Ebenso wenig habe ich beobachten könnnen wie M. pratense sich als Parasit verhält. Ob die Ameisen etwa auf das Keimen der Samen einwirken, weiss ich nicht. Dass dies nicht von denselben ver- hindert wird, habe ich oben erwähnt. Es ist zwar möglich, dass die thierähnlichen Früchte von Calen- dula und Dimorphotheca in ihrer eigenthümlichen Gestalt ein Schutzmittel gegen samenfressende Thiere besitzen, wie dies nach M. Moore's Annahme der Fall ist mit verschiedenen anderen Früchten und Samen (siehe Mi- miery of seeds and fruits and the functions of seminal appendages. TRIMENS Journal of Botany. New Ser. Vol. VIII. pag. 271—274 nach Just); aber ich bin doch, wegen der eben erwähnten Gründe, der Ansicht, dass die Mimiery dieser Früchte in erster Reihe die Verbreitung derselben fördern soll, und dass sie nicht nur schützend ist. In noch höherem Grade sollte dies bei Melampyrum der Fall sein, wo die Samen wirklich von den Ameisen fortgetragen werden. Die scandinavische Flora enthält keine grössere Zahl von myrme- cophilen Pflanzen, wenn man auch alle diejenigen Pflanzen als solche be- trachten sollte, welche extraflorale Nectarien haben (nettarü estranuziali, DEgLPiNO) Es ist nicht meine Absicht mich hier ausführlicher auf dieses Oapitel einzulassen'). Ich will nur betreffs ein paar hiehergehórender Pflanzen einige Beobachtungen mittheilen, die mir beachtenswerth schei- nen, und auf einige Gesichtspunkte hinzeigen, die meines Wissens nicht vorher beachtet worden. Populus tremula hat, gleichwie verschiedene andere Populusarten, an der Übergangsstelle des Blattstieles in die Speite oder auf der Basis der letzteren nectarabsondernde Drüsen (siehe Fig. 24, a, Taf. IV). Diese 1) Ich verweise nur auf die einschlügige Litteratur, besonders die Arbeiten von DELPINO, BELT, BECCARI, CH. und Fr. DARWIN, Hours, TREUB u. a. Indessen will ich zugleich die Wahrscheinlichkeit hervorheben, dass viele Bildungen, welche als extra- florale Nectarien (zuweilen ohne Absonderung von Nectar) aufgenommen werden, zu den Domatien gerechnet werden sollten. Wegen Mangels an passendem Untersuchungs- materiale kann ich doch gegenwärtig nicht auf diese Frage näher eingehen. Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. 11 82 Axez N. LUNDSTRÖM, Drüsen finden sich indessen, wie TRELEAsE) richtig bemerkt, nicht auf allen Blättern, sondern nur auf den 2—3 ersten Frühlingsblättern des Zweiges. An gewissen Sprossen — besonders an Langtrieben — habe ich sie oft auch auf den 1—2 letzten Blättern beobachtet. Die Stiele der nectarführenden Blätter sind verhältnissmässig kurz und beinahe gerundet (Fig. 25, a Taf. IV zeigt einen Querschnitt dieses, Blattstieles). Die anderen Laubblätter, welchen an der Basis Nectarien mangeln (Fig. 24, b Taf. IV) haben die Stiele viel (etwa doppelt) länger und oben zu- geplattet (Querschnitt Fig. 25, b Taf. IV). Es ist denselben deswegen sehr schwierig ihr Gleichgewicht zu finden, und es sind eben diese Blät- ter die vorzugsweise in Bewegung gesetzt werden, sogar von dem lei- sesten Hauche des Windes. Ihre stetige Bewegung ist ja auch ein wohl- bekanntes Factum, wovon der Name des Baumes in vielen Sprachen und Dialecten Zeugniss ablegt’). Ich habe Populus tremula nirgendswo in Schweden gefunden ohne die Anwesenheit von Ameisen in der Náhe constatiren zu kónnen. Es scheint mir auch ganz handgreiflich, dass diese Thierchen die Blätter gegen die vielen Insekten und Raupen schützen, welche sonst leicht diese dünnblättrigen Pflanzen würden sehr beschädigen können, jetzt aber nicht an denselben aushalten können, gleichwie Mäuse sich nicht da gefallen wo Katzen oft laufen. Bei Christineberg nahe an Hudiksvall grub man vor einigen Jahren den Boden in einem Theile einer Espenallee um, wodurch die da wohnenden Ameisen beunruhigt und vertrieben wurden. Ich konnte da wahrnehmen (1884), wie die Blätter an allen Bäumen in diesem Theile der Allee schon frühzeitig von Insekten gänzlich zer- stört waren, während die Bäume in dem übrigen Theile der Allee beinahe unbeschädigt und von Ameisen bevölkert waren. Die Ameisen halten sich fast ausschliesslich an die nectarienfüh- renden Blätter. Daher betrachte ich diese als entomophil (myrmecophil) im Gegensatze zu den anderen, welche nach meiner Meinung anemophil 1) W. Trelease, The foliar nectar glands of Populus. The Botanical Gazette VI, 1881 pag. 284—290. 2) Deutschland: Zitterpappel, Zitterbaum, Zitterespe, Flitterespe, Flitter- pappel, Flatterespe, Beberesch, Raschler, Rauschen (vielleicht bezieht sich auch der lateinische Name des Baumes pöpulus, wovon deutsch Pappel, auf das Zueken und Zittern der Blätter, siehe Vaniéek, Etymol. Wörterbuch d. lat. Sprache). England: Trembling Poplar. Frankreich: Tremble. Dänemark: Bævre-Asp. Nord- Schweden: Darrlöf. Italien: Tremola, Tremolo, Tremol, Tremolin u. s. w. (siehe Schübeler, Norges Væxtrige Band I. Heft. 2 pag. 567). à MYRMECOPHILE PFLANZEN. 83 sind. Es ist mir nämlich im höchsten Grade wahrscheinlich, dass, wie die ersteren von honigsuchenden Ameisen gegen schädliche Insekten ge- schützt werden, die letzteren mit Hilfe des Windes vor denselben Fein- den bewahrt werden, indem sie wegen ihrer stetigen Beweglichkeit den- selben keinen geeigneten Zufluchts- und Aufenthaltsort darbieten. Zoophilie und Anemophilie mögen folglich nicht nur bei Blüthen und Früchten, sondern auch bei Blättern sich vorfinden; die Pflanze mag sowohl Thiere als Winde sowohl zur Bestäubung der Blüthen und Ver- breitung der Früchte als zum Schutz gebrauchen. Vicia sepium, sativa, angustifolia, hirta, lutea u. a. zur Abtheilung Viciosæ gehörende Arten dieser Gattung haben Nectarsecretion an der unteren Seite der Blattstipule. Es ist schon lange bekannt gewesen, dass diese Nectarien von Ameisen aufgesucht werden. Einige Verfasser behaupten, dass sie auch von Hummeln, Bienen und Wespen besucht werden; es ist mir aber nicht gelungen dies zu constatiren, und es scheint mir die Stellung der Nectarien darauf hinzudeuteu, dass sie vorzugsweise von unten kommenden, hinaufkriechenden Thierchen exponirt sind, gleichwie die Blüthen fliegenden Insekten, welche von oben herankom- men, exponirt sind. Denn es fallen, wenn man eine solche Vicia von unten her betrachtet, jene punktförmigen, intensiv dunkelviolett gefärb- ten Nectarien (siehe Fig. 22 Taf. IV) sogleich in die Augen, und das hinaufkriechende Insekt wird durch dieselben geleitet, wie der Schiffer durch den Lichtthurm am Eingange des Hafens. Dagegen können in ge- wöhnlichen Fällen jene Nectarien nicht von oben her entdeckt werden. Die Nectarien der obersten Stipule sind am intensivsten gefärbt, so dass die Ameisen vorzugsweise zur Spitze hinaufgelockt werden. Älter wer- den die Nectarien heller und sondern weniger Honig ab; an diesen blei- ben daher die Ameisen seltener stehen. Die von Derrıno über die Bedeutung dieser Nectarien gegebene Erklärung, dass sie nämlich Ameisen heranlocken, welche sich als die » Hauptfeinde der vornehmlichsten Pflanzenfeinde nützlich erweisen, ist zwei- felsohne richtig. Ich habe viele Beobachtungen gemacht, die dies bestä- tigen. So sah ich z. B. auf Gotland bei Wisby, wie Ameisen sogleich auf V. augustifolia hinaufkrochen, wenn die Pflanze durch leises Schüt- 84 AXEL N. LUNDSTRÖM, MYRMECOPHILE PFLANZEN. teln des Stammes beunruhigt wurde. Diese’ Ameisen zeigten deutlich grösseres Interesse für diese Pflanze als für andere in der Nähe wach- sende Gräser und Pflanzen ohne Honigabsonderung. Ich habe auch ein- mal wahrgenommen, wie Ameisen auf Vicia sepium sich auf einem Blatte, das geschüttelt wurde, sich zur Gegenwehr setzten und die beschädigten Theile des Blattes sorgfältig untersuchten. Es ist indessen möglich, dass die Ameisen zugleich eine chemische oder mechanische Reizung auf die anwachsenden Theile ausüben, wodurch die Nahrungszufuhr auf die- selben localisirt wird. Von anatomischem Gesichtspunkte aus sind diese Stipulæ mit ihren Nectarien sehr interessant, weil man bei deren verschiedenen Zellen eine gut durchgeführte Arbeitsvertheilung gewahren kann. Die keulenförmigen Haare (Fig. 23 a) sind ohne Zweifel honigabsondernd, die langen (Fig. 23 b) honigfesthaltend, die mit dunkelviolettem Zellsafte versehenen (d) exponirend u. s. w. Siehe im Übrigen die Erklärung der Figg. Bei Vicia Cracca (und den übrigen zur Untergattung Cracca ge- hörenden Arten) fehlen die Stipularnectarien. Diese Pflanze ist indessen sehr oft mit Blattläusen versehen, die gleich den Ameisennectarien Amei- sen herauflocken. Ich habe weder bei dieser Pflanze noch bei mehreren anderen irgend einen nachtheiligen Einfluss seitens dieser Blattläuse bemerken können, sofern sie nicht in allzu grosser Menge vorkämen, was die Ameisen jedoch scheinen reguliren zu können. Es ist mir somit nicht unwahrscheinlich, dass die Blattläuse bei gewissen Pflanzen als wandernde Nectarien dienen können: sie rücken allmählich den zuwach- senden jungen Theilen nach und locken dadurch Ameisen nach denselben hinauf, ganz wie die Ameisennectarien, welche bei Vicia angustifolia, sa- tiva u. a, nahe bei der Spitze des Stammes die reichlichste Honigabson- derung haben und am augenfälligsten sind, in dem Maasse aber, wie sie durch den Zuwachs der Spitze von derselben entfernt werden, undeut- licher werden und endlich gar nicht fungiren. Es würde hier also ein Fall vorliegen von Symbiose zwischen drei verschiedenen Organismen und die Blattläuse würden solchenfalls — gleichwie die Acariden — nicht überall als schädliche Thiere auftreten, sondern auch ihrerseits zur Re- gelung des Gleichgewichts innerhalb der organischen Natur etwas bei- tragen können. e 85 ERKLÄRUNG DER ABBILDUNGEN. TAF. 1. Domatium (Haarschopf) in Nervenwinkel von Tilia europæa. (Vergr. 15.) Tilia europæa. Durchschnitt eines Domatiums, winkelrecht gegen den Haupt- nerv, nebst nächstliegenden Theilen des Blattes. a, Domatiumhaar; b, sogen Epithel (siehe den Text pag. 5); e, Epidermiszellen der Blattunterseite, hier im Domatium ohne Spaltöffnungen; d, unter dem Epithele liegende, langgestreckte Zellen mit verdickten Wänden; e, Schleimgänge; f, Epidermis auf der Unterseite des Mittelnerves; g, Epidermiszellen auf der Oberseite des Blattes; nächst diesen sind Pallisadenzellen und Aufnahmszellen; h, Bast- bündel und innerhalb desselben Leptom und Leitparenchym; i, Hadrom. Mundkegel von Tydeus foliorum (Schrank) Canestrini et Fanzago, von oben gesehen. Mundkegel von Gamasus vepallidus Koch, von unten gesehen. Mundkegel einer Oribatidnymphe, von unten gesehen. Mandibeln einer Oribatidnymphe. Es sind die einzelnen Mundtheile aller Figuren 3—6 folgenderinassen bezeichnet: md = Mandibeln mx = Maxillen mp = Maxillarpalpen lb = Unterlippe I Zunze: (Erklärung der Figuren 3—6 nach CARL AURIVILLIUS: Beobachtungen über Acariden auf den Blättern verschiedener Bäume.) Fig. 86 O2 AxEL N. LUNDSTRÖM. TAF. II. (Vergr. ungef. 5) Domatien (Grübchen) in den Nervenwinkeln an der Blattunterseite von Coprosma Baueriana. ENDL. Domatien (zurückgebogene Blattzähne) an der Blattunterseite von Ilex spec. Herb. Bras. N:o 2,896, MosÉN. Domatien (zurückgebogene Rhachiszähne) auf Rhachis unterhalb der Blättehen von Schinus spec. Herb. Bras. N:o 3,610. MosEn. Domatien (Täschehen) in den Nervenwinkeln an der Blattunterseite von Elæocarpus dentatus Vahl. Domatien (haarige Nervenwinkel) an der Blattunterseite von Strychnos Gardneri A. Dec. Domatien (Grübehen mit langer, gewimperter Mündung) unter den Ner- venwinkeln an der Blattunterseite von Rudgea lanceolata. Domatien (Beutel) am Stamme, alternirend mit den beiden Blattinser- tionen, von Eugenia australis Wendl. a, Stamm; 0, hinterer Blattstiel; c, ganzes Domatium; d, Domatium in Durchschnitt. Domatien (weite Grübehen mit gewimperter Mündung) an der Blatt- unterseite von Coprosma Billiardieri. | Durchschnitt durch den Mittelnerv von Psychotria haucorniæfolia, die beiden Rinnen (Domatien?) zeigend, welche an der Blattunterseite (obs. in der Figur nach oben gekehrt) von den haartragenden Rändern des Mittel- nerves gebildet werden. Domatien (Täschchen mit gewimperter Mündung) in den Nervenwinkeln der Blattunterseite von Psychotria spec. Herb. Regnell. Ser. III N:o 121. Domatien (Zurückbiegungen der Blattspreite) an der Blattbasis von Quercus Robur L. Domatien (schalenförmige Nebenblättchen) von Ceanothus Africanus L. a Stamm, à Blattstiel, c Nebenblättehen. E Domatien (Grübchen) an der Blattbasis von Rhamnus glandulosus Ait. von oben gesehen. Ben ERKLÄRUNG DER ABBILDUNGEN. 87 TAF. III. Fig. 1. Domatium (Griibehen mit Haarbildungen am Rande) in Nervenwinkel auf der Blattunterseite von Psychotria daphnoides Cunning. (Vergr. 15; die Figur etwas schematisirt); a Mittelnerv, b Seitennerv. » 2. Querschnitt durch ein Domatium der Psychotria daphnoides, winkelrecht gegen den Mittelnerv; a, Miindung des Domatiums; b, die Haarbildungen am Rande; c, die Epidermiszellen der Innenseite nächst der Miindung (auf dem Miindungswalle); d, Epithelzellen, oft zu einer zusammenhangenden, gelatinösen Masse zusammenfallend; e, die schräg durchschnittene Doma- tiumwand, welche an den Seitennerv f anstosst, der, weil er einen spitzigen Winkel mit dem Hauptnerve bildet, auch schräg durchschnitten wird. » 8. Querschnitt durch das Dach (den laminären Theil) eines unbewohnten, veränderten Domatiums von Psychotria daphnoides (siehe den Text, s. 15—16). Querschnitt dureh das Dach eines Domatiums von Rhamnus Alaternus L.; a, der gegen die Spitze des Nervenwinkels gekehrte Theil, wo die Epi- dermis dreischichtig ist; 5, der gegen die Blattspreite gekehrte ein- schiehtige Theil; c, die subepidermale 1—2-schichtige Zell-lage. Querschnitt durch ein Domatium (Grübehen mit Haarbildungen am Grunde) von Anacardium occidentale L. » 6. Querschnitt durch die zweischichtige Epidermis der Innenseite eines Do- matiums von Laurus Benzoin L e ÿ (Bal TAF. IV. Fig. 1. Blüthe von Melampyrum pratense, von der Seite gesehen. B mE D » Melampyrum sylvaticum, » » » » 2. Unreife Frucht von M. pratense, von oben gesehen. » 4 » » » M. sylvaticum, » » » 5. Nectarienführende Blätter von M. pratense. In den Blattwinkelu sitzen die zugeplatteten Früchte mit oben divergirenden Rändern. » 6. Früchte von M. sylvaticum, deren Ränder oben convergiren. » 7. Offene Frucht von M. pratense mit einem Samen. Die Frucht hat sich in der oberen Sutur geöffnet; die Kelchblätter auswärts gerichtet; a Same. » 8. Frucht von M. sylvaticum; öffnet sich an der Spitze; die Kelchblätter sind an die Fruchtwand gedrückt. » — 9—14. Calendula. » 9. Anemophile Frucht von Calendula, a von dem Inneren des Blüthenstandes aus gesehen, b von aussen gesehen. » 10. Hakenfrueht, von der Seite gesehen. Axe, N. LUNDSTRÖM. ERKLÄRUNG DER ABBILDUNGEN. Flügel- und Hakenfrucht (Zwischenform zwischen den vorhergehenden) von der Aussenseite des Blüthenstandes aus gesehen. Larvenähnliche Frucht; a natürliche Grösse, b 2-mal vergrössert. Fruchtstand die gegenseitige Stellung der Früchte zeigend. Querschnitte von Früchten; a anemophile Frucht, d larvenähnliche Frucht. Der dunkel schattierte Ring bezeichnet die innere verhärtete Fruchtwand. 15—21. Dimorphotheca. 15. Fruchtstand die gegenseitige Stellung der Früchte zeigend. 16. Anemophile Frucht. 17. 18. Querschnitt einer anemophilen Frucht (Vergr. 15); a Fruchtraum, b der Larvenähnliche Früchte, a von oben gesehen, b von der Seite gesehen. aufgeschwollene Rand mit luftführenden Zellen. 19. Querschnitt einer larvenähnlichen Frucht; der innere schattierte Ring be- zeichnet die innere verhärtete Fruchtwand. 20. Querschnitt durch die Wand der anemophilen Frucht, den anatomischen 21. 22-93. Vicia hirsutissima Cyrill. Fig. 22. Stipulæ von unten gesehen; a Sti- Bau zeigend. ^ Querschnitt dureh die Wand der larvenähnlichen Frucht; a Steinzellen. pulæ mit dunkelfarbigen Nectarien, b Rhachis, c Blättehen, d Querschnitt des Stammes. 23. Querschnitt durch eine Stipula mit Nectarium; a neetarabsondernde Haare, b nectarfesthaltende Haare, c Epidermiszellen der Unterseite, d anthocyan- führende Zellen, e kleine Leitbündel, f Aufnahmszellen, g Pallisadenzellen, h Epidermis mit Spaltöffnungen. 24. Populus tremula; a Basis eines entomophilen Blattes mit Nectarien, 6 Basis I 25. eines anemophilen Blattes. Querschnitt durch den Stiel a eines entomophilen, 6 eines anemophilen Blattes, nächst unterhalb der Blattspreite. —— QR SE —— /Pflanzenbiol. Stud Il Taf I. D pat & 99 ? Hd ap x NJ oo NAD ZI / A ahs Pap 708 Y ae ja Central-Tryckeriet, Stockholm. ood oo Gezeichn von Lundström & Hermansson. Uem RUES Lundström,Pflanzenbiol. Stud. I. Taf. II, Central-Tryckeriet, Stockholm. Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser II. Lundstrom, Pflanzenbiol. Stud. II. Taf TIL. 1 M EEL & SE Ob LOTO m RSEN UE CS LC Lr eoe ce, Central-Tryckeriet, Stockholm. | | | [ | Lundström,Pflanzenbiol. Stud. Il. Taf IV. Reg. Soc. Sc. Ups. Ser Il. | . "Nova Acta E | Central-Tryckeriet, Stockholm. BEOBACHTUNGEN ÜBER ACARIDEN AUF DEN BLÄTTERN VERSCHIEDENER BAUME. VON CARL W. S. AURIVILLIUS. (DER K. GESELLSCHAFT DER WISSENSCHAFTEN ZU UPSALA MITGETHEILT AM 10 Nov. 1886). UPSALA 1887 DRUCK DER AKADEMISCHRN BUCHDRUCKEREI EDV. BERLING. e , x x À ^ oe 1 + x u f , ' " is i , E ' vi r n Li HAT} S D | I I i ‘ AU. viol, 13 1 teas VAT TU t M L i | 1} a MI "Yet PARTIE EE pots uou RE e NE as bia f LE viru f D. Untersuchungen, deren Resultate im Folgenden mitgetheilt werden, sind von den Entdeckungen des Docenten der hiesigen Akademie D:r A. N. Lunpström über die Wohnsitze gewisser Acariden auf den Blät- tern verschiedener Bäume, als z. B. der Linde, des Ahorns u. m. veran- lasst worden. Das untersuchte Material ist in Upsala und in der nächsten Um- gegend der Stadt während des Herbstes dieses Jahres (1886) eingesain- melt worden in der Absicht Beiträge zur Aufklärung der biologischen Verhältnisse dieser Thiere zu liefern. Die Angaben, welche in der Litteratur von dem Auftreten der Acariden auf den Blättern der Bäume und Sträucher sich finden, deuten auf die Anwesenheit bei einer und derselben Pflanze von Acariden nicht nur verschiedener Gattungen sondern auch verschiedener Familien. In der That vertreten auch die drei Arten, welche ich auf Lindenblät- tern angetroffen habe, drei Familien der hóheren mit Tracheen verse- henen Acariden. Es scheint als führen sie alle hauptsächlich dieselbe Lebensweise; sie vermeiden mit Sorgfalt auffallendes Licht und man trifft sie folglich den Tag über nur auf der unteren Seite der Blätter. Während der Ruhe halten sie sich mehr oder weniger gesammelt in den Nervenwinkeln auf, besonders an der Basis des Blattes, wo ihre Schlupf- winkel von den hier dicht gehäuften Haaren versteckt werden. Die zwei erstgenannten der hier unten besprochenen Arten, nämlich der Tydide und der Gamaside*) laufen doch oft hin und wieder auf der ganzen 1) Der dritte, der Oribatide, scheint, wenigstens auf dem Larven- und Nymphen- stadium — den einzigen, welche ich auf den Blättern angetroffen — geringerer Be- weglichkeit fähig. Ich habe ihn nur unter den Haaren in den Nervenwinkeln der Blattbasis still stehen oder auf den Haaren träge herumkriechen gefunden. Von dem wahrscheinlichen Grunde der Verschiedenheit in Bewegung zwischen diesem und den beiden anderen Acariden siehe weiter unten, wo der Bau der Extremitäten be- sprochen wird. Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. 1 2 O. W. S. AURIVILLIUS, Unterseite der Blätter umher, wobei ihre Fühl- und Geschmacksorgane — das erste Fusspaar und die Maxillarpalpen — in státer Bewegung begriffen sind. Dieses Herumlaufen und Suchen, welche oft, dadurch unterbrochen werden, dass das Thier einen Augenblick still steht, wie es. scheint um etwas in seinem Wege aufzuschnappen, mag ohne Zweifel mit der Aufnahme der Nahrung in Zusammenhang stehen. Weil die Form der Mundtheile von der Art der einzunehmenden Nahrung naturlich abhängt, mag die Untersuchung dieser Theile eine Erläuterung der Nahrungsweise geben, wenn diese, als hier der Fall ist, schwerlich durch direkte Beobachtung wegen der Winzigkeit und der schnellen Bewegungen der Thiere erforscht werden kann. Ich will folg- lich eine kurze vergleichende Übersicht der Mundtheile der hier unten erwähnten Arten vorausschicken. Wie bei den Acariden im Allgemeinen stehen auch bei den frag- lichen zwei Paare appendikuläre Organe im Dienste der Nahrungsauf- nahme. Es sind diese: ein oberes (vorderes) Paar — die Mandibeln oder Kieferfühler — und ein unteres (hinteres) — die Maxillen —, deren jedes einen Taster trägt; ein drittes Paar Mundtheile, welches nach HALLER ') stets innerhalb der Unterlippe sich findet, ist am öftesten ru- dimentär, einfach und stabfórmig. Von unpaaren Mundtheilen sind zu bemerken: a) ein Æpistom oder die Verlängerung nach vorne des Vorderrands des Kopfes; wo es am höchsten ausgebildet ist, wie bei den Gamasiden, deckt es oben und theilweise zu den Seiten die übrigen Mundtheile; b) unterhalb dieses findet sich eine dünne Scheide, welche mehr oder weniger vollständig die Mandibeln umhüllt; c) eine Unterlippe, welche oft in zwei symme- trischen Hälften getheilt ist; sie liegt unter den Maxillen und sendet von der Mitte ihrer inneren Fläche die schmale Zunge nach vorne aus. Die Form und Ausbildung, welche diesen Theilen bei den hier un-: ten beschriebenen Acariden zukommt, ist folgende: A) Bei dem Genus Tydeus (Fam. Tydidæ) sind die Maxillen stark entwickelt, so dass sie den vordersten kegelförmigen Theil des Körpers bilden; sie sind von der Basis, wenigstens gegen die Mitte hin röhren- förmig zusammengelegt und bilden dann eine nach oben offene Rinne, deren äusserste Spitzen jedoch auseinander weichen. Innerhalb des Mundkegels werden bei der Trennung der Maxillen die zwei-gliederigen Mandibeln getroffen, welche triangulär sind mit kurzer Basis und nach 1) G. Hatter: Die Mundtheile und die systematische Stellung der Milben. Zool. Anzeiger, Jahrg. IV, 1881, S. 380. ÅCARIDEN AUF DEN BLÄTTERN VERSCHIEDENER BÄUME. 3 vorne gerichteter Spitze; ein wenig hinter dieser ist das dolchférmige letzte Glied (die Klaue) eingelenkt. Das Ende dieser Klate steht am öftesten frei durch die Öffnung der Rinne ausser der Maxillarspitze hervor. Der Boden des Kegels wird nach hinten von der ovalen Unter- lippe gebildet, deren hinteres Ende zwischen den Hüftengliedern des ersten Fusspaares sich findet; an der inneren Seite der Unterlippe geht die nach vorne cylindrische Zunge von einer breiteren Basis aus; sie ist mir bald gerade bald in der Mitte gebeugt vorgekommen und scheint nur schwach chitinisirt zu sein. Die Maxillartaster sind, wie die Maxillen, verhältnissmässig stark entwickelt, aus vier Gliedern zusammengesetzt; das letzte, schmale und langgestreckte Glied, welches ganz vor dem Mundkegel liegt, beugt sich winkelig nach unten gegen die anderen Glieder, eine Stellung, die offenbar bei der Funktion des Tasters als Geschmacksorgan von Bedeutung ist. B) Bei dem Genus Gamasus (Fam. Gamasidæ) ist das Verhältniss in der Ausbildung der Mandibeln und Maxillen demjenigen bei Tydeus entgegengesetzt. Freilich kommt es auch hier zur Bildung eines Mund- kegels durch die Vereinigung der Maxillen und der Unterlippe (nach unten) mit dem hier wohl entwickelten Epistom (nach oben), aber dieser Kegel ist kurz, gestumpft und kommt der Form eines Cylinders nahe. Die äusseren Theile der Maxillen sind schmal, triangulär (von unten ge- sehen), spitz auslaufend mit stachelig zertheilten Rändern und schräg (mit dem inneren Rande) auf der Unterlippe gestellt; es scheint als bilden sie mit einander eine Rinne oder Röhre um die Zunge; sie sind nur halb so lang als die 5-gliederigen dicken Maxillartaster*). Oben auf den Maxillen schiessen frei aus dem offenen Kegel bis zur Spitze der Taster die stark entwickelten Mandibeln hervor. Es bilden diese hier den vordersten Theil des Kopfes; sie setzen sich aus zwei dicken Gliedern von ungefähr derselben Länge zusammen, von denen das distale mit einem starken zangenförmigen Greiforgan (chela) endet, demjenigen der Dekapoden ähnlich; gegen die Basis des spitz auslaufenden und klauenförmigen Ende (index) des Gliedes artikulirt nämlich und zwar in vertikaler Richtung, ein ebenfalls gekrümmtes, stark chitinisirtes Glied 1) Dem “Genus Gamasus kommt auch ein Paar kurze, oft 2-gliederige, sta- chelähnliche Mundtheile nach innen von den Maxillartastern zu; man hat sie als den äusseren Maxillarladen (galea) der Orthopteren ähnliche Bildungen betrachtet (siehe MfcxIN: Monographie de la famille des Gamasidés in Journ. de l'Anatomie et de la Physiologie 1876) Bei der fraglichen Art kann ich das Vorhandensein dergleichen Bildungen nicht mit Sicherheit angeben. 4 C. W. S. AURIVILLIUS, (pollex). Dasselbe Glied, das bei dem Genus Tydeus eine stechende oder spiessende Funktion haben mag, wirkt folglich bei Gamasus gegen die Man- dibelspitze selbst als ein greifendes (oder kauendes) Organ. Zwischen den Maxillen schiesst die lange, wie es scheint, geplattete, in eine Spitze ausgehende Zunge hervor. Die Unterlippe ist rektangulär; ihre Länge ist grösser als die Breite. C) Die dritte Art, von welcher ich nur Entwicklungsstadien ge- funden habe, scheint aus hier unten besprochenen Gründen der Familie Oribatide gehörig. Ein Mundkegel wird hier auf derselben Weise wie bei den Gamasiden gebildet, nämlich durch das Epistom und die Maxil- len nebst der Unterlippe '). Von diesem letzgenannten Theil, dessen Breite grösser als die Länge ist, gehen nach vorne die gegen einander gebogenen Maxillen aus, welche durch einen tiefen Einschnitt bilobirt sind und so stehen, dass ihre abgestutzten Enden nach innen gegen einander gerichtet sind; die Spitze der äusseren schmäleren Lade scheint fein eingekerbt. An der Aussenseite derselben Lade sind unten die Taster befestigt, welche ebenfalls bogenförmig gegen einander gehen; sie sind, wenn ich nicht irre, aus fünf Gliedern zusammengesetzt, von denen die vier distalen sehr kurz und zwar alle zusammengenommen von der Länge des Basalgliedes und mit feinen Haaren versehen sind. In der genannten, nach innen gebogenen Lage reichen die Taster kaum über die Spitze der Maxillen hinaus. Die Mandibeln zeigen die für diese Familie kennzeichnende kurze und dicke Kegelform; sie sind einfach und scheerenförmig. Die Klauen der Mandibeln weichen von denjenigen der Gamasiden ab, indem ihre konkaven Ränder nicht eben, sondern gezahnt oder eingekerbt sind; wie bei Gamasus bewegen sich die Klauen vertikal gegen einander. Die Mandibeln gehen wie gewöhnlich unmittelbar unter dem Epistom aus; sie reichen kaum über die Maxillarpalpen hinaus. Unter der Unterlippe liegt in der Mitte die Zunge, deren proximale Hälfte gleichbreit ist (ihre Breite entspricht etwa '|, der Breite der Unterlippe), während dass die distale, zwischen den Maxillen hervorstehende Hälfte triangulär ist. Die Zunge stimmt folglich zur Lage und Form beinahe ganz mit derjenigen bei der Nymphe eines anderen Oribatiden, nämlich Pelops acromios ?). 2 Von den drei soeben beschriebenen Mundapparaten scheint mir keiner für direkte Aufnahme von fliessender Nahrung abgepasst, folglich 1) Die Unterlippe = mazillary lip vel labium nach MICHAEL, British Oriba- tidæ, London 1884. 2) Siehe MrcHAEL 1. c. pl. 1, fig. 4. ACARIDEN AUF DEN BLÄTTERN VERSCHIEDENER BÄUME. 5 nicht in eigentlicher Meinung saugend zu sein. Die Art, bie welcher das Vorhandensein eines Saugorgans in Frage kommen kann, ist Tydeus foliorum. Gegen die Annahme eines solchen spricht jedoch der Umstand, dass die von den zusammengelegten Maxillen gebildete Röhre nur nach hinten zu vollständig, vorne dagegen nach oben offen, rinnenförmig ist. Auch in dem Falle, dass diese Rinne bis zur Spitze geschlossen werde — ein Zustand, der mir nicht vorgekommen ist — wird hier theils keine Sauglippe in gewöhnlichem Sinne gebildet wegen der spitzigen Form der Enden der Maxillen, theils mag, wie mir scheint, die Höhle des Mundkegels, wo die beiden Mandibeln nebst der Zunge eingeschlossen sind, für die Aufnahme flüssiger Nahrung kaum geeignet sein, wenig- stens dem Baue des Saugorgans der wirklichen Parasiten wenig entspre- chen, bei denen die Saugröhre selbst cylindrisch und ihr Kanal sehr enge, gleich weit ist. Die Maxillen nehmen übrigens bei Fam. Tydide dieselbe Lage wie bei dem Genus Trombidium (Fam. Trombididæ s. str.) ein. Bei Trombidium holosericeum schiessen nämlich nach PAGENSTECHER!) am grösseren Theile des Mundkegels die Ränder der Maxillen frei über einander, so dass nur hinten ein wirkliches Verwachsen Statt findet; die in dem Mundkegel sich findenden Mandibeln sind also verhältniss- mässig frei beweglich. Von diesem Trombidium spricht PAGENSTECHER die Vermuthung aus, dass seine Nahrung aus winzigen vegetabilischen Produkten, und zwar aus Pilzfädchen und Pilzsporen besteht. Es scheint mir diese Annahme auch was Genus Tydeus betrifft zutreffend. Die Bewegungen des Mundkegels, welche das Thier ausführt jedes Mal es für einen Augenblick im Laufe auf der Blattoberfläche still steht, kön- nen mit Recht aufschnappend oder pflückend genannt werden; die Rin- nenform der Maxillen nach vorne zu mag warscheinlicherweise für die Aufnahme winziger Gegenstände Bedeutung haben, welche etwa mit den Mandibeln, deren bewegliches Endglied über die Rinne hinaus reicht, aufgefangen werden. Bei dem Fortbringen der Nahrung zum Oesophagus mag die biegsame Zunge behülflich sein. Obendrein ist zu bemerken, dass in sofern die Bewegungen der Thiere hin and her auf der Blattoberfläche das Aufsuchen der Nahrung zum Zweck haben — und hierfür sprechen alle Umstände —, diese Nah- rung Nicht direkt von dem Blatte aus einer in demselben vom Thiere gemachten Wunde gesogen werden mag. Gegen eine solche Nahrungs- aufnahme spricht nämlich einerseits das Umherlaufen der Thiere an der ganzen Blattoberfläche, ihr Suchen unter Betastung dort und dahin, 1) H. A. PAGENSTECHER: Beiträge zur Anatomie der Milben. Leipzig 1860. 6 C. W. S. AURIVILLIUS, obgleich solch eine Nahrung auf jedem beliebigen Punkte ihnen zu Ge- bote steht, besonders aber in den Nervenwinkeln, wo die Thiere im Schutze der Haare ihre eigentlichen Wohnsitze haben; andererseits die sehr kurzen augenblicklichen Pausen, welche sie, wie oben gesagt, im Laufe machen, wenn sie die Spitze des Mundkegels zu der Blattober- fläche herab biegen; dass ein wirkliches Aufsaugen dabei Statt findet, darf meines Erachtens nicht angenommen werden. Was die Trombidien betrifft, giebt Henkına ') eine von derjenigen PAGENSTECHERS ganz verschiedene Erklärung der Nahrungsweise dieser Thiere. Es hat nämlich dieser Verfasser Trombidien (von der Art 7. Fuliginosum) sowohl in Gefangenschaft als im Freien Aphiden angreifen und aussaugen gesehen und ist dadurch veranlasst die Ansichten PAGEN- STECHERS und mehrerer Auktoren als Me£enın, HALLER und KRAMER, die sämmtlich die erwachsenen Trombidien für Phytophagen halten, als unrichtig zu erklären; es seien nämlich diese Acariden auf Grunde der erwähnten Beispiele wirkliche Raubthiere, die ausschliesslich von thieri- schen Säften leben. Was nun, von diesem Gesichtspunkte aus, Tydeus foliorum betrifft, habe ich ihn oft in grosser Zahl zusammen mit Aphiden auf demselben Blatte gefunden; obschon diese sehr oft in den Nervenwinkeln und nahe bei den Nerven, folglich in der unmittelbaren Nähe der Acariden, sich aufhalten, habe ich doch niemals wahrgenommen, dass sie von den Acariden ange- griffen werden; es wird vielmehr der Aphide von diesen vermieden, wo sie auch auf dem Blatte sich begegnen. Es scheint mir übrigens sehr unwahr- scheinlich, dass das grosse Heer der Acariden, welches ein jedes Blatt bevölkert, seine eigentliche Nahrung aus der verhältnissmässig geringen Zahl der dort hausenden Aphiden hole. Die Jungen des Tydeus, von der halben Grósse des erwachsenen Thieres, und von hellerer, beinahe weisser Farbe, führen ganz und gar dieselbe Lebensweise wie dieses. Was ferner die Mundtheile des Gamasiden und des Oribatiden betrifft, sind die Maxillen beider gespaltet; aber während dass bei diesem wenigstens die äusseren Laden (lobi externi) wirkliche Kauflächen haben, welche horizontal gegen einander wirken, laufen sie bei jenem in längere oder kürzere Stacheln oder starren Borsten aus. Es erinnert übrigens die Form der Maxillen bei Gamasus von derjenigen bei Tydeus, indem sie, wie mir schient, gegen einander eine Röhre oder Rinne — jedoch hier sehr 1) H. HENSKING: Beiträge zur Anatomie, Entwicklungsgeschichte und Biologie von Trombidium fuliginosum HÉRM. Zeitschr. für wiss. Zoologie, Band 37, 1882. ACARIDEN AUF DEN BLÄTTERN VERSCHIEDENER BÄUME. { kurz — bilden, aus welcher die cylindrische Zunge hervorschiesst. Der mediane Stachel jederseits ist am längsten und bildet die Spitze des Mundtheils; gleichwie die anderen, die nach oben und unten in Grösse abnehmen, ist er gerade nach vorne zu gerichtet, nur sein Ende ist sehr schwach nach innen gebogen. Dass hier kein Saugapparat in gewöhnlichem Sinne vorliegt, ist mir daraus einleuchtend, dass kein luftdichtes Schliessen des Endes der Maxillarréhre zur Bildung einer Sauglippe wegen der Stacheln Statt finden kann. Es scheinen diese ferner durch ihre Richtung und Steifigkeit, welche ihr Zusammenlegen unmöglich macht, nicht zu einem Seihungs- apparat bestimmt (zum Abhalten der nicht-flüssigen Stoffe), in demselben Sinne als HENKING ') einen Kreis feiner Haare deutet, den er um die Mundöffnung des Trombidium fuliginosum beobachtet: hat. Es ist wahrscheinlich, dass die Maxillen hier wie bei Tydeus den Empfang der festen Nahrung zum Zweck haben, welche von den Man- dibeln gegriffen zur Mundöffnung herübergeführt wird. Ob ihnen zu- gleich etwa eine mekanische (zertheilende oder zusammenpressende) Aufgabe beigelegt werden kann, ist schwer zu entscheiden. Die Verschiedenheit, welche, wie oben angegeben ist, in der Be- wegungsart der drei fraglichen Acariden hervortritt, steht mit dem Bau der Extremitäten in nächstem Zusammenhang. Der Tydide und der Gamaside stimmen darin übereins, dass die Extremitäten mit je zweien Klauen bewaffnet sind, zwischen denen eine, bei jenem haargekleidete, Haftscheibe sitzt. Dieses Organ, welches bei Trombidium fuliyinosum nach Hexkıns mit einer sackförmigen Drüse im letzten Gliede in Ver- bindung steht, die nahe an der Basis der Klauen mündet, ist offenbar von grosser Bedeutung für die Bewegung der Thiere auf der unteren Fläche der Blätter und am nächsten mit der Haftscheibe der Fliegen vergleichbar. Bei der Oribatidnymphe ist dagegen theils nur eine Klaue aus- gebildet, theils fehlt hier die Be Die Verschiedenheit in der Bewegungsart dieses und jener Aca- riden ist, wie oben gesagt, auffallend; während dass der Tydide und der Gamaside mit grosser Gewandtheit auf der ganzen Unterseite der Blätter (während des Tages) herumeilen, hält sich der Oribatide wäh- rend derselben Zeit fast ausschliesslich bei den Nerven und in den Ner- venwinkeln auf, wo er langsam auf den hier befindlichen Haaren her- umkriecht. DC pla steno runde Text. 8 C. W. S. AURIVILLIUS, E Beschreibung der Arten. Der auf der Linde am häufigsten auftretende und übrigens am meisten ausgebreitete der untersuchten Acariden hört dem Genus Tydeus Kocn ') zu. Dieses Geschlecht hat Kramer *) Anlass gegeben die Unter- familie Tydide aufzustellen, eine der Unterfamilien, in welche die Fa- mille Prostigmata Kramer (d. i. Trombidide [im alten Sinne] nebst Ay- drachnidæ) gesondert wird. Es scheint mir die Art identisch mit der von BERLESE ?) näher beschriebenen und abgebildeten Tydeus foliorum (SCHRANK) CawEsTRINI ET FANZAGO ?). Synon. (nach BERLESE l. c.): Acarus foliorum SCHRANK. Trombidium celer HERMANN. Tydeus eroceus Koch. » parabolieus Kocn. » albellus Kocn. » olivaceus KocH. Tetranychus viburni Koch. Tydeus aurantii TARGIONI-TOZZETTI. Der Körper ist oboval mit schwach eingebogenen Seitenrändern des Thorax und des Abdomens. Eine wellenförmige Furche findet sich unmittelbar vor dem breitesten Körpertheile (zwischen dem 2:ten und 3:ten Fusspaare) und setzt sich auch am Bauche fort. Eine schwächere Qwerfurche, in der Mitte nach hinten bogenförmig gekrümmt, an den Seiten wellenförmig, findet sich gerade vor dem 3:ten Fusspaare. Diesen Furchen zufolge, sowie durch eine nach dem Rücken zu verschwindende Furche zwischen dem ersten und dem zweiten Fusspaare zeigen sich die Seitenränder des Thieres, von oben gesehen, breit und seicht lobirt oder wellenförmig. Schliesslich wird in der Mitte zwischen dem hinteren Körperrand und dem 4:ten Fusspaare eine nach vorne zu bogenförmig gekrümmte, nach den Seiten verschwindende Furche be- merkt. Auf anderen Stellen als z. B. oben auf den Seiten des Thorax’ kommen ganz kurze Furchen oder Grübchen in dem Chitin vor, der 1) C. L. Koch: Übersicht des Arachnidensystems. Nürnberg 1837. 2) P. Kramer: Grundzüge zur Systematik der Milben. Archiv für Naturge- schichte (von WIEGMANN ET TROSCHEL), Jahrg. 43, 1877. 3) A. BERLESE: Acari, Myriopoda et Scorpiones hucusque in Italia reperta. Fase. 5, N:o 3. Padova 1883. 4) CANESTRINI ET FANZAGO: Acari Italiani, p. 99, tav. 5, fig. 6, 1877. ACARIDEN AUF DEN BLÄTTERN VERSCHIEDENER BÄUME. 9 übrigens auf dem ganzen Körper und den Extremitäten fein wellenför- mig gestreift ist. Längs der Mitte des Abdomens findet sich oben ein schwacher Kiel. Nahe am hinteren Körperrand finden sich 6 getrennte Börstchen; vor diesen werden auf der Rückenseite 5 bogenfórmige Börst- chenreihen bemerkt, von denen jede 2 —4 Börstchen zählt. Mundtheile. Vor der abgerundeten Spitze des triangulären Thorax’ schiesst ein kegelförmiger Theil hervor. Es wird dieser von den Mazillen gebildet, deren Ränder über einander liegen und nach hinten zu röhrenför- mig zusammenwachsen, nach vorne dagegen {rei sind und dort eine Rinne bilden. Ihre spitzigen Enden scheinen stets von einander frei. In der Mitte der äusseren (und oberen) Seite der Maxillen gehen die 4-gliede- rigen Palpen aus, deren letztes Glied schmäler als die anderen und ge- gen die Spitze mit einem Büschel feiner Börstchen versehen ist; es richtet sich im Wiakel nach unten vom 3:ten Gliede, welches sehr kurz ist und nur ein Börstcken trägt; das 2:te Glied ist von derselben Länge als das letzte, aber doppelt so breit und mit drei Börstchen versehen. Das ganze Endglied reicht nach aussen von der Spitze des Mundkegels. Im Innern des Mundkegels liegen oben die schmal triangulären, spitzig ausgehenden Mandibeln eingeschlossen. Sie bestehen aus zwei Gliedern; nahe zum freien Ende des 2:ten Gliedes ist eine gerade, dolehenförmige Klaue von der Länge des 2:ten Gliedes eingefügt, Diese Klaue schiesst am ôftesten zum Theil ausserhalb der Spitze der Maxillen. | Unten innerhalb des Mundkegels geht von der gestreckten ovalen Unterlippe die lange cylindrische Zunge aus, die sich oft in der Mitte gebogen zeigt und offenbar weicher als die übrigen Mundtheile ist. Sinnesorgane. Die Augen liegen nahe-an den Rändern des Thorax’, ein wenig hinter dessen Mitte (gegenüber der Mitte zwischen den Basal- theilen des 1:sten und 2:ten Fusspaares). Die Zndglieder der Maxillar- palpen, welche nach unten gegen die Mundöffnung gerichtet sind scheinen zur Frforschung des Beschaffenheit der Nahrung bestimmt; sie mögen folglich am besten als Geschmacksorgane gedeutet werden, während dass das erste Fusspaar mit seinem breiten, dicht mit Börstchen versehe- nen Endglied, das unaufhörlich die Oberfläche betastet, auf welcher das Thier herumläuft, am richtigsten als ein wegleitendes oder Fühlerorgan aufzufassen ist. 1) Figuren der Mundtheile dieser und der folgenden Arten finden sich in der voranstehenden Abhandlung A. N. Lunpström’s: Die Anpassungen der Pflanzen an Thiere, in Taf. 1, Fig. 3—6. Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. 2 10 C. W. S. AURIVILLIUS, Von Eatremitäten sind vier Paare vorhanden, sämmtlich aus 6 Glie- dern zusammengesetzt. Es sind alle von etwa derselben Länge, aber das Endglied des ersten Fusspaares ist breiter als dasjenige der anderen Paare und mit gröberen, nicht spitz auslaufenden Börstchen versehen; es funktionirt dies Fusspaar, wie eben gesagt, als besonderes Sinnes- organ. Auf seinen übrigen Gliedern sowie auf den anderen Fusspaaren finden sich hier und da kurze spitzige Bórstchen. Alle vier Extremitä- tenpaare sind mit 2 gegen das Ende schwach gekrümmten Klauen, um ‘/, kürzer als das Endglied, bewaffnet; sie mögen, wenigstens theilweise, in eine Vertiefung der Gliedspitze retraktil sein. Zwischen den beiden Klauen findet sich eine dünne, ovale, dicht haargekleidete Chitinscheibe (= Haftscheibe), welche zu ”/, der Länge der Klauen hinauf reicht und die Bewegungen dieser folgt. Die Farbe älterer gewachsener Thiere ist orangengelb; der Mund- kegel und die Extremitäten sind jedoch weiss. Jüngere Individen sind heller, weisslich gelb. | Grösse. Das erwachsene Thier misst in Länge 0,33 mm.; in Breite 0,18 mm. Lebensweise. Ich habe diesen Acariden, wenn er ausruht, in allen Nervenwinkeln, aber besonders zahlreich an der Blattbasis, in Bewegung dagegen während des Tages auf der ganzen Unterseite der Blätter von Tilia, Corylus, Acer (A. platanoides, Pseudoplatanus, tartaricum), Carpinus betulus, Fraxinus excelsior, Sorbus aucuparia u. m. gefunden. Bei den Exemplaren, welche auf Sorbus getroffen wurden, weicht die Farbe ein wenig von der gewöhnlichen ab durch mehrere winzige bräunliche Flecken hinter den Augen; es scheint doch sie stimmen übrigens mit der hier gegebenen Beschreibung übereins. Unter den Blatthaaren in den Nervenwinkeln werden beinahe überall die abgezogenen Häute der Thiere in grosser Zahl gefunden. Es ist hieraus wahrscheinlich, dass die Thiere in den hier befindlichen, von den Haaren bedeckten Schlupfwinkeln Schutz suchen während der Zeit des Hautwechsels, sowie übrigens am öftesten während der Ruhe. — BERLESE spricht von dem Leben des Tydeus foliorum: habitat in totius Italie arboribus foliisque; und in sofern die oben angeführten KocH'schen Artnamen sämmtlich wirkliche Synonymen sind, scheint die Art auch in Deutschland verschiedene Bäume und Gesträucher, ja sogar Kräuter zu Wohnsitzen zu wählen. rames: = Ab ACARIDEN AUF DEN BLÄTTERN VERSCHIEDENER BÄUME. 11 Der zweite der oben erwähnten Acariden ist ein Gamaside, von dem Genus Gamasus; obschon die Kürze der Kocm'sehen Diagnose die Identificirung der Arten gewissermassen unsicher macht, nenne ich die Art Gamasus vepallidus Koch '). Körper oval mit eben gebogenen Seitenrändern, niedergedrückt; längs der Mitte des Rückens tritt ein schwacher Kiel hervor, an dessen Seiten je eine seichte Furche sich findet; der Rückenschild ist ohnehin uneben durch mehrere winzige Grübchen des Chitins. Am hinteren Ende des Körpers gehen 4 Börstchen aus, von denen die zwei inneren länger als die äusseren sind; vor diesen finden sich 8 Börstchenreihen mit je 4—2 (vorne 2) Börstchen; die vordersten sitzen nahe bei dem Vorderrand des Körpers. Mundtheile. Vor dem vorderen Rande des Körpers schiesst ein hier wohl ausgebildeter Æpistom aus, das an den Seiten mit den Maxillen und der Unterlippe zur Bildung eines vorne ganz offenen Mundkegels sich vereint. Aus diesem gehen unmittelbar unter dem Epistom die stark entwickelten, zweigliedrigen scheerenformigen Mandibeln hervor, deren Klauen in vertikaler Richtung gegen einander wirken; es reichen die Mandibeln, wenn völlig vorgeschoben, bis zum Ende der Palpen hervor; von der Basis gegen die Mitte der gestreckten Mandibeln geht ein dünnes scheidenförmiges Häutchen. Von der Unterlippe gehen nach vorne die kurzen triangulären äusseren Theile der Maxillen, deren jeder mit drei kurzen Bôrstchen an der Unterseite versehen ist; es scheint als bilden sie gegen einander eine Rinne. Sie laufen in einen stark chi- tinisirten, genau an der Spitze schwach nach innen gebogenen Stachel und an dessen Seiten in kürzere Stacheln aus, allesamt beinahe gerade nach vorne gerichtet. Diese Stacheln bilden zusammen eine Öffnung, die mit der Mündung einer Reuse (von innen gesehen) vergleichbar ist. An der äusseren Seite der Maxillen sind die 5-gliedrigen Palpen eingefügt, deren zwei letzten Glieder vor den Spitzen der Maxillen hinaus reichen. Das letzte Glied ist dichter borstgekleidet als die übrigen und trägt auf der Basis nach innen einen kleinen Stachel; ein gerundeter Fortsatz des vorletzten Gliedes schiesst bei der Seite des letzten Gliedes vor. Unter- halb der Basis der Palpen ist zu jeder Seite der Basaltheile der Maxillen ein Börstchen befestigt. Die Unterlippe ist rektangulär, länger als breit, 1) C. L. Koch: Deutschlands Crustaceen, Myriapoden und Arachniden. Taf. 25, 22 und der entsprechende Text, 12 C. W. S. AURIVILLIUS, vorne quer abgestutzt mit einem kleinen gerundeten Fortsatz in der Mitte. Die Zunge, welche von der Innenseite der Unterlippe ausgeht, ist lang, geplattet, in eine Spitze auslaufend, die bisweilen zwischen den äusseren Theilen der Maxillen bis zum Ende der Stacheln hervortritt. Sinnesorgane. Augen fehlen; es scheint doch, von der Lebensweise zu urtheilen, resp. von der Sorgfalt, mit welcher das Thier stets jede starke Beleuchtung meidet, als fände sich etwa ein Sinn zur Auffassung verschiedener Lichtstärke. Wie bei der vorigen Art stehen sowohl die Maxillarpalpen als das erste Fusspaar, obgleich in verschiedener Weise, im Dienste der Empfindung. Von den Extremitäten, die allesammt 6-gliederig sind, ist das erste Paar am längsten; sein letztes Glied ist dicker, breiter und mit Börst- chen dichter gekleidet als dasjenige der andern Paare; es steht diese Um- bildung des ersten Fusspaares mit seiner Aufgabe als Fühlerorgan (= pes palpatorius Duets) in Zusammenhang. Das vierte Paar ist ein wenig länger als die gleich langen 2:te und 3:te Paare; es trägt an dem 4:ten und 5:ten Gliede ein Börstchen, welches länger ist als die übrigen, auf allen Gliedern der Extremitäten gestreuten Börstchen. Alle Fusspaare sind mit 2 langen gegen die Spitze zu gebogenen Klauen bewaffnet, zwischen denen ein dunes Häutchen A hehe) ausgeht, welches bald gefaltet bald fächerförmig ausgebreitet scheint. Respirationsorgan. Ein Stigma findet sich jederseits über dem Hüftgliede des 4:ten Fusspaares; diese Stigmata öffnen sich, wie bei den Gamasiden im Allgemeinen, nicht direkt nach aussen, sondern in einen Hautkanal (peritrema), welcher bei der fraglichen Art nach vorne zu einem Punkte gerade über den Hüftgliedern des 2:ten Fusspaares sich streckt, wo der Kanal mit einer feinen Öffnung mündet. Von jedem Stigma gehen zwei grössere Trachestämme, ein vorderer und ein hin- terer, aus. Die Farbe ist weisslich gelb oder bräunlich ; ; Exemplare dieser Wache haben ein mehr geplattetes le als jene; sie sind übrigens von der oben beschriebenen Skulptur. Bei einigen Thieren findet sich in der Analgegend ein dunkler Flecken; auf der Rückenseite über der Mitte zwischen dem l:sten und dem 2:ten Fusspaare zeigt sich oft ein grosser heller Flecken Die proximale Hälfte der Füsse ist von derselben Farbe als der Körper; ihre distale Hälfte ist hell gelbbraun. Grösse. Die Länge des Körpers ist 0,44 mm.; die Breite 0,24 mm. Lebensweise. Es stimmt diese Art in Bezug ont der Lebensweise mit T'ydeus foliorum überein; ich habe sie jedoch nur auf Tilia und Sorbus ACARIDEN AUF DEN BLÄTTERN VERSCHIEDENER BÄUME. I angetroffen; es scheint somit als wäre sie nicht so wie Tydeus auf verschiedenen Planzen heimisch. Auf den Tiliablättern, woselbst ich sie am häufigsten vorgefunden, tritt sie im Allgemeinen in geringerer Zahl als Tydeus auf. Der dritte der Acariden welche ich mit den vorigen zusammen auf Tiliablättern angetroffen habe, ist mir nur in solchen Exemplaren vorgekommen, die ich aus hier unten zu besprechenden Gründen für Entwicklungsstadien halte, nämlich Nymphen und Larven; ist diese Ver- muthung richtig, so hören sie der Familie Oribatide an. Sie sind, von den meisten Gesichtspunkten aus, den Entwicklungsstadien des Genus Ce- pheus Kock ähnlich; es zeigt besonders die Nymphe grosse Ubereinstim- mung mit Cepheus tegeocranus (HERM.), so wie diese von MICHAEL be- schrieben und gezeichnet ist. Die wesentlichsten Abweichungen bestehen darin, dass 1:0) pseudostigma (mach MicHaEL) fehlt, in Form eines Fortsatzes des Thorax’; in dessen Stelle zeigt sich nur eine ganz kurze Scheide, die ein aus ihr emporschiessendes langes Haar umfasst; 2:0) ein langes Börstchen findet sich auf dem vorletzten Glied aller Extremitäten (nicht allein auf dem ersten Fusspaare, wie bei der genannten Art). Weil ich die ausgebildete Form nicht getroffen habe, die mög- lich eine andere Lebensweise führt und anderswo zu suchen ist, mag die nähere Bestimmung der Art dahin gestellt sein. Es mag jedoch die Ähnlichkeit Erwähnung finden, welche in mancher Hinsicht zwischen dieser Art und einem von KocH *) mit dem Namen Acarus Sambuci abgebildeten und beschriebenen Acarıden sich findet, den er auf der unteren Seite der Sambucusblätter angetroffen und zu näherer Untersuchung empfehlt um dessen Genusnatur zu erforschen; er zählt ihn nämlich nur proviso- risch dem Genus Acarus unter den Sarcoptiden bei °). Was die Nymphe betrifft, ist sie durch folgende Merkmale kennt- lich. Körper oval, oben stark gewölbt; Thorax ist vom Hinterkörper durch eine Furche zwischen dem 2:ten und 3:ten Fusspaare abgegrenzt und ist etwa halb so lang als dieser. Der Körper ist am breitesten über der Mitte des Abdomens, dessen Hinterrand einen ganz kleinen spitzigen Fortsatz hat. Am Vorderrande des Thorax’, nahe an der Sutur gegen 1) A. D. MICHAEL: British Oribatide. Lond. 1884, P. 293 und Pl. 17, Fig. 2. 2) C. L. Kocx: Deutschlands Krustaceen, Myriapoden und Arachniden, Taf. 32, 18 und der entsprechende Text. 3) C. L. Koch: Übersicht des Arachnidensystems, Nürnberg 1837, sid. 120. 14 C. W. S. AURIVILLIUS, den Mundkegel gehen zwei lange Börstehen (oder vielmehr Haare) nach vorne aus; weiter nach hinten am Thorax geht jederseits em ähnliches langes Haar von einer winziger Erhebung aus, die, wie es scheint, gleich einer kurzen Scheide seine Basis umfasst. Es entspricht diese letzge- nannten Haare der Lage nach the pseudostigmatic organ (MicHAEL) oder the protecting hair (NicoLET), die dem Thorax der Oribatiden kennzeich- nend sind. Auf dem Abdomen sind ein Paar Haare über der Basis des 3:ten Fusspaares, und gegen den Hinterrand des Körpers 3 Haarpaare, von denen das hinterste am längsten ist, befestigt. Anus wird von 2 Chitinleisten umgegeben, die in einen spitzen Winkel vorne zusammen- gehen, nach hinten dagegen divergiren. Vor dem Thorax findet sich ein Mundkegel mit breiter Basis, im Länge *, des Thorax’ entsprechend. Er wird auf derselben Weise wie bei Gamasus gebildet und ist ebenso vorne ganz offen. Durch diese Öff- nung schiessen unmittelbar unter dem Epistom die Mandibeln hervor, die völlig denjenigen eines ausgebildeten Cepheus’ gleich sind; sie sind einfach, dick (breit konisch) und scheerenförmig. Wie bei Gamasus be- wegt sich die eine Klaue der Chela vertikal gegen die andere. Die aus- gestreckten Mandibeln schiessen ein wenig ausserhalb der Palpen. Von der breiten Unterlippe (= maxillary lip vel labium [MicHAELJ) welche den Boden und theilweise die Seiten des Mundkegels bildet, gehen nach vorne theils die 2-lobirten Maxillen, theils die 5-gliedrigen Palpen aus. Bei jenen gehen die äusseren schmäleren Loben bogenförmig nach in- nen, so dass ihre Enden, die, wie mir scheint, gekerbt sind, sich in der Mittenlinie berühren; ihre Kauflächen wirken demnach horizontal gegen einander. Die Palpen sind so wie die Maxillen gebogen und liegen dicht zu deren äusseren Rändern; ihr erstes Glied gleicht in Länge den vier übrigen zusammengenommen; diese sind mit einigen feinen Börstehen besetzt. Zwischen den inneren Laden der Maxillen schiesst in der Mit- tenlinie die in ihrer vorderen Hälfte trianguläre, nach vorne zugespitzte Zunge vor; ihr hinterer, unter der Unterlippe gelegener Theil ist gleich- breit. Es stimmt diese Form am nächsten mit der Zunge eines anderen Oribatidgenus, Pelops, und der Art P. acromios ‘). Sinnesorgane. Augen fehlen wie bei den erwachsenen Oribatiden; die Thiere zeigen indessen wie die zwei oben erwähnten Acariden grosse Empfindlichkeit für jede starke Beleuchtung, welcher sie wo möglich entfliehen. 1) Siehe MICHAEL l. c. pl. 1, fig. 4. ee Sd ÅCARIDEN AUF DEN BLÄTTERN VERSCHIEDENER BÄUME. 15 Extremitäten. Die zwei vorderen Fusspaare hören dem Thorax zu und sind vorwärts gerichtet; die Hüftglieder der zwei hinteren Paare sind von den vorigen entfernt, sie hören dem Abdomen zu und sind nach hinten gerichtet. Alle Füsse sind aus 5 Gliedern zusammengesetzt, von denen das letzte am längsten, konisch zugespitzt und mit einer ein- zigen, gegen die Spitze gebogenen Klaue bewaffnet ist. Haftscheibe fehlt. Das vorletzte Glied aller Füsse trägt ein langes Börstchen, das am öftesten länger als das letzte Glied ist. Respirationsorgane. Keine Tracheen sind wahrgenommen; es mag wahrscheinlich die Respiration hier, wie bei allen Acariden mit dünner Körperbedeckung, durch diese geschehen, ein Verhältniss das nach MicHAEL bei den Larven und Nymphen der Oribatiden im Allgemeinen Statt findet. Es scheint dies möglich, weil sie auf diesen Entwicklungs- stadien noch nicht eine stärker chitinisirte Haut besitzen. Die allgemeine Kérperfarbe ist weisslich oder ins Gelbbraune ge- hend; die Füsse und der Mundkegel sind gelbbraun. Jederseits des Anus findet sich ein ovaler bräunlicher Flecken; bisweilen kommt ein solcher auch in der Mitte des Rückens und über dem Anus zum Vorschein. Grösse. Die fragliche Nymphe ist sehr klein, kaum dem unbe- waffneten Auge sichtbar; ihre Länge ist 0,22 mm., ihre grösste Breite (quer über der Mitte des Abdomens) ist 0,11 mm. Das Larvenstadium dieser Art ist von derselben Körperform als die Nymphe, aber das Verhältniss in der Ausdehnung zwischen Thorax und Abdomen ist ein anderes; der Abdomen ist nämlich hier verhält- nissmässig kürzer als bei der Nymphe (nicht doppelt so lang wie der Thorax). Von den drei Fusspaaren, die dieser Larve, wie gewöhnlich den Larvenformen der Acariden, zukommen, sind zwei dem Thorax, das hinterste dem Abdomen gehörig; das Epimer dieses Fusspaares findet sich ganz nahe an der Sutur gegen Thorax, es entspricht demnach of- fenbar dem dritten Fusspaare der Nymphe. Es wird solch eine Ansicht dadurch völlig bestätigt, dass bei einem Exemplare unter der Larven- haut hinter dem letzten Fusspaare Rudimente eines 4:ten Paares Extre- mitäten beobachtet wurden. Von dem soeben erwähnten Längeverhältniss zwischen Thorax und Abdomen bei der Larve, sowie von der Abwesenheit eines entwickelten 4:ten Fusspaares geht demnach hervor, dass durch die folgenden Hautwechselungen der Hinterkörper stärker als der übrige Körper in Länge zunimmt. Es treten übrigens dieselben Furchen, zwischen Thorax und Ab- domen einerseits und zwischen Thorax und Mundkegel andrerseits, welche die Nymphe kennzeichnen, auch bei der Larve deutlich hervor. 16 | C. W. S. AURIVILLIUS, ÅCARIDEN AUF DEN BLÄTTERN etc. Die drei Extremitätpaare zeigen dieselbe Zahl und Form der Glieder sowie dieselbe Klauenbewaffnung wie bei der Nymphe; auch das dem vorletzten Gliede karakteristische lange Börstchen findet sich auf allen sechs Füssen. Auf den Epimeren des ersten Fusspaares schiesst eine winzige birnenförmige Blase hervor, welche der expulsory vesicle MicHAEL’s entsprechen mag '). Die Mundtheile stimmen völlig mit der eben beschriebenen der Nymphe überein. Die Farbe ist dieselbe als bei der Nymphe. Grösse. Die Länge der Larve ist nur 0,13 mm. Was die Lebensweise dieser beiden Entwicklungsstadien betrifft, habe ich sie nur auf Tiliablättern, vorzugsweise an deren Basis, oft mehrere zusammen, aber verhältnissmässig geringer in Zahl als die vorigen Arten (der Tydide und der Gamaside) getroffen. Wie oben angedeutet, fand ich die Bewegung dieser Thiere zu einem langsamen Herumkriechen oder Klettern auf den Haaren der Nervenwinkel beschränkt, ein Umstand, dessen Ursache meines Erachtens in der Fassbewaffnung zu suchen ist, die nicht hier wie bei den vorigen Arten eine freie Bewegung auf der Unterfläche der Blätter gestattet. 1) MICHAEL, l. e. pag. 179. 3 "UP VET LIN H D. A 1b anne he Bp i 1 i UN if ] DAP. y 1 1 i "T x T 1 "m i ] i | i i ' "Tul ] | | j ] i OJ uy: al | ) Y we | i < " | N a ‘ 7 "3n T " i Y ET ] D | NA ur m x " I ! je y | 4 Lt i i n d NEN i iM M , 1 n it a , " i | I 1 j nm i a 4 » | T | (im, ! | " , | n | Ye NUE DEM Où, : fae 1 il LM 1 E | ! " Y n Ho a fug LR DT f D » M AT i y i I r » 5 n T " 1 I VUE 5 WHSE 041